i^ö;^WW-C w^, '^^^yuwvvi^wwWw^^':^''^ |wvywww^^|'§^^^ i^vv^^^ V^'^^ÄAu^^» ^wrw'w^w^^^- ; \^\V ^ •_■ - ^t-'^'-^^KJ i/^K^w^yvyvs^^p:U 4 '- *^;'v'^V:v .:-•: VC'WU V^^'-/^^^' W^^^^M>ym m\-'.--^:--'- ,^\^--,, JW'V v'JJVw^ fe,--;W^b'^ M/^W ■^;«\' ,'V i'^^ShLA', ^Wij^yWWi ^jysi^Wyvy'* 'Wvj^VU ^^^.'l^^ ^A flgia9iMRi^iSKS^i§ai - W ' W; ^"^^'^^^ . LO o: m LH LH □ 2—; — r^ a m o □ Ni* Beiträge zur Kenntnis der Meeresfauna Westafrikas. Herausgegeben von W. Michaelsen (Hamburg). Band IL Mit 7 Tafeln und lUS Abbildungcni im Text. HAMBURG L. FRIEDERICHSEN & CO. 1916—1918. Alle Rechte vorbehalten. Druck von .1. J. Augnstin in (ilütkstadt and Hamburg;. Inhaltsverzeichnis des II. Bandoj^. Herausgegob en 1916: Seite O, Pesta (Wien), C r ii s t a o e a I : ( ' o p <• p o d a (mit 4 Abbildungen im Text) 1 — 10 H. B ALSs (München) , Cr u s t a e e a II : D e c a p o d a M a c r u r a und Anomura (außer Fam. Paguridaei (mit 16 Ab- bildungen im Text) 11 — 46 H. Balss (München). (Jrustacea III: IStomatopoda 47 — 02 C. Zimmer (München). C r u s t a e e a IV : C u m a c e a u n d 8 c hi z o - p o d a (mit Tafel I und 8 Abbildungen im Text - .... 53 — 66 Herausgegeben 1918: H. AuGENER (Hamburg), Polychacta miit Tafel II — \'lf und 1 iO Abbildungen im Text 67 — 625 ^3'7jö Criistacea I: Copepoda von Otto Pesta (Wten). Mit 4 Abbilduueen im Text. l Micha eisen, Westafrika. Bd. II. Ü Das Material, welche.s diesem Berichte zugTunde liegt, wurde mir von Prot". W. Michaelsex (Hamburg) zur Bearbeitung übergeben. Es stammt vor- nehmlich aus den Sammlimgen der Hamburger deutsch-südweslafrikanischen Studienreise, die Prof. Michaelsen selbst im Jahre 1911 geleitet hat. Ferner sind mehrere Proben einer Kollektion von Garcke, des Kapitäns C. Hupfer und des Rektors Boehler, sowie von Prof. R. G-reeff mit inbegi'iffen. Es handelt sich durchweg um Fundorte aus Westafrika, deren Lage aus der Kartenskizze zu entnehmen ist, welche sich im I. Bande der „Beiträge zur Kenntnis der Meeresfauna Westafrikas", herausgegeben von W. Michaelsex, befindet. Wenn auch durch Th. Scott die Copepoden dieses Meeres (Golf von Guinea, in: Trans. Linn. Soc. London, sor. 2, vol. 6, 1893/-±) schon bekannt gCAvorden sind, so erscheint diese Veröffentlichung deshalb nicht ungerechtfertigt, weil die Fundorte ein ^iel weiter nach Süden reichendes Gebiet umfassen , und weiter auch zwei Formen gefunden wurden , die bisher nicht beschriebenen Harparticiden angehören. Den bekannten Arten sind außer der Notiz über das lokale Vorkommen teils kurze systema- tische Bemerkungen, teils Angaben über die allgemeine geographische Verbreitung beigefügt. Calanoida. Calaniis minor (Claus). Fundangabe: Sü d-Xigi'ria , Lagos: Garcke (K.-Nr. 1713bj. Der Fang enthielt 2 W(>ibchen dieser Art, die nur den kälteren Meeren fehlt. Ccdunoicles brevicornis (Lubbock). Fundangabe: Deutsch-Südwestafrika, Lüd^ritzbucht, pelagisch; W. MiClIAELSEX, 5.— 13. VII. 1911. Zahlreiche Exemplare: die Spezies, durch die in der Seiten- wie Rückenansicht deutlich wahrnehmbare mediane Crista der Stirne leicht er- kennbar, ist aus dem Atlantischen und Indischen Ozean bekannt. 1* 4 f^n-o Pksta. Megacalamis robustfor ((jiiesbrechtj. Fundangabe: Süd-Kigoria, Lagos; (tarcke (K.-Nr. 1713b). 3 W oibflu'ii; von dorn nahe vcrwandton M. r/racüis durch die starko \'erdickuug des ])asalt('ilos der Vordorantennon und dio größere Wölbung der Ventralseite des Genitalsegmentes versehieden. Vndintila vulffaris (Dana). Fundangabe: Süd-Nigeria, Lagos; Garcke (K.-Nr. 1713bj. 3 Männchen und 8 AVeibchen; das 9 ist besonders durch die nach abwärts gebogenen, hackenförmig<'n Fortsätze des letzten Thoraxsegmentes, das cf durch das auffallend geformte 5. Fußpaar charakterisiert. In allen wärmeren Meeren verljreitet. Paraealanus rrassfrosfrfs (Dahl). Fundangabe: Deut.sch-Südwcstafi-i k;» . Lii derirzljucht. pelagisch: W. Micn.vELSEx, .5.-13. VIL 1911. Zahlreiche Fxemj)lare: ausgezeichnet durch das starke, zweizinkige Rostrum, welches bei den anderen Arten der Gattung nur als schlafte Fäden entwickelt ist. 1 )urch I'uompsox und Scott ni^03) auch aus dem Indischen Ozean bekannt. Muchacta nifw/uff (Prestaiidrea). Fundangabe: Süd-Xigeria. Lagos. (Jakcke iK.-Xr. 1713bi. 3 \\ Cibclien und 1 ^lännchen. ScoleeffJirf.r danae (Lubhock.) Fundangabe: S ü d - X igeria , Lagos: G.vrcke iK.-X'r. 17I3bi. Der Fang enthielt nur 15; es ist durch das ..sehaufelfVirmig" zu- laufende Hinterende des (i enitalsegmentes leicht erkeuiibai-. In alh'U wär- meren Meeren vei'breitet. Centrojtatjes ht'ftchiafHS (Dana). Fundangabe: Deutsch-Süd westafrika. Liiderirzl)uc hi . pelagisch: W. MUÜAEESEN, 5. — 13. \'I1. l'Jll. Mehrere cf -\- Q : viu'wandt mit < '. c/iierc/iiae und ti/picxs!, vor allem durch die Asymmetrie der Seitenhacken des letzten Thoraxsegiuentes ge- kennzeichnet. Das X'orkomuieii tlieser An im (iolf \'on (iuinea (Tu. Scott Crustaeea 1: Copepoda. ■ 5 1894) ist in der Gie8]}uecht-Sch.mkil seilen Bearbcitunii der Copepoda Gym- noplea des „Tierreiehes" (1898) nieht aniictuhrr . wolil ab(M- das zitierte Syuonvm mit i'iinMn Fraiii'zciehen versehen. (andaviu vuvta Daua. Fundangabe: Sü d -X iseria, Lagos; Gakcke iK.-Xr. 1713 b). Es liegen nur '1 Weibchen vor: die asymmetrischen Auswüchse auf der Venti'alseite des Genital^egmeutes und die Zacken am Endgliede des 5. Thoraxbeines sind charakteristisch. Die Art ist aus dem Atlantischen Ozean, dem Roten Meer, dem Indischen und Pazilischen Ozean bekannt. Lahidocet'd acntifrons (Dana). Fundangabe: Süd-Nigeria. Lagos: Garcke K.-Xr. 1713b). 5 Männchen imd 4 Weibchen: Stirne mit helmartig vorspringender hoher Crista. ohne gebogene Hacken Avie bei L. acuta. Acciftia africana Steuer. Fundangabe: D eu tscli-Südwestafrika . Lüd. IV.— 2. VII. 1911. Vier Weibchen; Gestalt des 5. Ful-h'S und der Furca siud b<>sonders charakteristisch für diese Art. Crnstacea I : C'opepoda. 7 AnipliUiscus augrapequeiisis u. sp. (Textfig. 2 u. 3«— //.i Fundangabe: Deutsch-Südwestafrika. Lüderitzbuc h t, 0 — 10 iii; W. Michaelsen, :). — 24. VII. 1911. Fig. 2. Ariiphimcus angrapequenais n. sp. Ganzes Tier von der .Seite. Der Fang enthielt 3 Männcheu und 3 A\'eibcheu. Diese Form ist liabituell durch ilu-eu robusten, fast IV2 tum langen, zylindrischen Körper ausgezeichnet [Fig. 2]. Rostrum kräftig entwickelt. Furcaläste länger als breit, etwa im Verhältnis von 2:1:5 [Fig. 3a], Vordei'- autennen normal gebaut, Sgliedrig. Die Hinterantennen tragen am keulen- förmig verbreiterten Ende des letzten Gliedes 3 längere und 2 kurze kräftige Dorne und 4 lange Hackeaborsten. deren Mittelpartie gerippt, bei einer Borste sogar mit deutlichen Zähnen besetzt ist [Fig. 3//]; außerdem befinden sich ö kurze Stacheln am konvexen Seitenraud. Außenast der Hinterantenne 3gliedrig, mit deiulicli ausgeprägtem Mittelglied, Endglied mit einer Seiten- und 3 Apikaiborsten [Fig. oc]. Erster Thoraxfuß des 2 mit 3ghedrigem Außen- und Innenast: MittelgKed des Außenastes nur Avenig länger als die beiden anderen Glieder: Basalglied des Innenastes mit langer Fiederborste nahe dem Ende des Innem*andes [Fig. od\. Erster Thoraxfuß des c/ mit auffallend stark entwickeltem, in der distalen Hälfte leicht sförmig gebogenem Basalfortsatz (ähnlich wie bei A. cincius)\ von den Endklauen des letzten Innenastgliedes die eine halb so lang Avie die andere [Fig. 2>e\. Innenast des 2. Thoraxfußes des cf sehr charakteristisch für die Art [Fig. 3/J. 5. Fuß des Q [Fig. 3. Fuß des Q , c = Furca, d = .'). Fuß de.s Q a n. b nach dem Material von Ilha das Rola.s, c u. d nach Sars. 10 Otto Pesta. Merkmale seiner Exemplare nur individueller Xarnr sind, oder ob sie ciniu" nordischen A'arietät dieser Art cntspredien. Noiodelphyoida. Von dieser Grup})e liefen nur wenige,. verschied(Mien Aseidien ent- nommene Exemplare vor. Da einerseits eine Bestimmung der Spezies in den seltensten Fällen ohne Präparation möglii-h ist. und es andererseits an Vergleichsmaterial vollständig mangelt, können hier nur die Oattungen an- gegeben werden. Es sind drei: yotofielphffs Allinan. Fundangabe: Senegal, Goree, 1 5 -f- 1 (/ aus Microcomnis sene- yalensis Muh.: ('. Hupfer. JJovopililus Thorell s. str. Fundaijgaben: Senegal, Goree, 24 m, 4 9 + 2 cf aus Folymvi>a goreends Mich., 1 iuvcuis ausVi: C. Hupfer. 1 ) e II t s c h - S ü d A^' e s t a f r i k a , S w a k o p m u n d : W. Michaelsex , 1911. Es dürfte sich wahrscheinlich um Jj. pule.v Thorele handeln. Deutsch-Südwestafrika, Lud eritzb u cht 0 — 10 m, 2 S aus Pyura siolonifera iHeller-: AV. Mk uaelsex, liJll. Xotoptei'op/iorK s Costa. Fundaiigaben: Angola, Kiusejnljo, 1 iu^"('^is aus Jfarror/iniiiii cni- golcmum Mich.: C. HupfePv, 189]. Angola. ^lussera. 1 V Notoitfcrophorus aus Sti/cia Ilnpfcrl Mich.: G. HrpFEi;. Crustacea II: Decapoda Macrura und Anomura (außer Farn. Paguridae) von Heinrich Balss (München). Mit 16 Abbildungen im Text. Hicnnit übcrü'cbc ich den (M-steu Teil iiiciniT Jjcarbcituno' clor Dcca- podcn der AVostküsto Afrikas. di(» Xatanfia, Macrura und Anomura mit Ausnahmi' der Faoi. Pagurklae uiiitassciid. drr Ött'entlichkoit. Entspreeliond dem ProsTammc des ^^"('rk^'s und dorn uair vorliogendon reichen Materiah' des Hamburger Museums wurde mir die Litoraltauna des Gebietes zwischen den Kap A'erdeschen Insehi uud der Mündung des ( )ranje-Flusses berück- sichtigt, während die Ticfscc'bcwcdun'r nicht in den JU'rcich der rntersuchung gezogen wurden: ihre N'crbi'eitung folgt ja auch ganz an(h:'ren Uesetzen. Diejenigen marinen Litoralfornien . von denen mir kein Material vorliegt, wurden Avenigstens mit Namen erwähnt. \\'cnig Ijckannt ist noch die ]>rack- wasserfauna unseres (Gebietes, da oft die Etikettierung der Gläsiu- miserer Sammlungen nicht die wünschenswerte Genauigkeit zeigt. h\ di(\ser Be- ziehimg weisen tms(n*e faunistischen Kenntnisse die meisten Lücken atif. Eine Ztisamnnmfassung der tiergeographischen Ergebnisse werde ich erst am Schluss(^ der ganzen Bearbeitung der Di'capoden gebcMi. .M ü u c h e n , Dezember D)14. Natantia Sectio Penaeidea Sp. Bäte Farn. Penaeidae Sp. Bäte Subfam. Penaeinae Alcock Gen. Solenocera Lucas. BdUviKR, 1908, 1). Ni;. De Max, llUl. p. 7 u. -45. Die Gattung umfallt außer einer atlantischen Art noch etwa 8 im Iudo})azihschen Ozean vorkommende Formen. 14 Hkinhkh Bai. SS. Solenocera siithonocet'a Philippi. Solenocera membranacea Buivjeu, 1908, p. b7 (das. Literatur). Solenocera siphonocera Kemi«, 1910, p. 20 Tafel II, Fig. 1 — 8. Fundaiigabe: Si>u(\oal, Gorreo. 23 m; C. Hupfer (1 rf). Weitere geographische Verbreitung: Diese Art wurde zuerst aus dem Mittelmeer bekannt; im Atlantischen Ozean geht sie nördlich bis Irland; südlich Avar sie bis Marokko und den Azoren bekannt. Die ,, Valdivia" hat sie überraschender A\'eise von der Agulhasbank nach- gewiesen. Obiger neuer Fundort am Goree bildet da das erwünschte Zwischenglied. Aucii aus dem t r op i s c h e n A m e r i k a (Golf von Paria, V e n e z u e 1 a) wird die Art erwähnt. Gen. Penaeus Fabr. Alcock, 1906, p. 7. De Man, 1911, p. 90. Von den 4 Arten dieser Gattung, die Fräulein Ratubun (1900, p. 310; von der AVestküste Afrikas aufzählt, sind nur 2 aufrechtzuerhalten, nämlich P. brasiliensis Latk. und P. (■arcunote Risso. Der P. canaticulatus Oliv., der von OsoRio von Benguela erwähnt wird, dürfte niclit auf richtiger Bestim- mung beruhen, da diese Art rein indopazihsch ist; es war wahrscheinlich ein P. caramote Risso. Der Penaeus velufinus Dana, den Miers erwähnt, gehört zur (iattung Penaeopsü M. E. Penaeus brasiliensis Latr. l.EFEBKE, 1908, p 267. A. MiLNE Ei>wARi>s und Bouviek, 1909, p. 235, Tafel G, Fig. 11 u. 12 (das. Literatur). Fut^dangabetK Liberia, (^onalbry; Scherer (Museum München). T o g o ^ Aue c ho; H. Schmidt. Togo, K e t a (Mus. Bremen). Kamerun, D u a 1 a ; v. EnzEX. Ilha de Säo Thome. Sp anis c h - (4 u in ea, Eloby: C Hui'fer. Angola, Säo Paolo de Loando, 7 m. C. Hupfer. Geographische Verbreitung: Penaem hraslUends Latr. ist zuerst aus Amerika bi'kaimt g(;worden , wo er das Gebiet zwischen Newyork und Rio Grande do Sul (Brasilien) bewohnt. In Afrika war er längs der AVostküste bekannt von: Rufisquo (Senegal), Elmina (Goldküste), W'hydah (Dahomey). Er geht jedoch, wie aus obigen Fundorten erhellt, Cnistaeea II : Decapoila. Maunira und Aiiümiira. 15 noch viel weiter nach Süchni. Interessant sind die Mitteilungen von Lefkbre, nach denen er sich an Brack- und Süßwasser anpassen kann und so auch im Innern von Dahomey, im Ahemesco vorkommt. Penaeus carattiote (ßisso). Heller, 1863, p. 2;)-t, Tafel 10, Fig. 7—10. 8ensa, 1903, p. 2.32, Tafel 5, Fig. 1 -4. BouviEK, 190Ga, p. 185. De Max, 1912, p. 248. Fundangaben: Liberia, Kap Mouut, Lagune: (J. Hipfer (1 c/ juv.). Angola, Säo Paolo de Loanda (1 Ex.). 7 m, Salzwasser; C. Hupfer. Geographische Verbreitung: F. car,i/itote Avurde zuerst vom Mittel- meer bekannt; später fand mau ihn auch an der Westküste Afrikas in Mauritanien (Bouviek), Banana (Kongomündung) (De Max), und Benguella i Angola) (Osorio). Gen. Penaeopsis A. Milne Edwards. Metapenaeus Alcock, 1906, p. Iß. Penaeopsis De Max, 1911, p. 8. Die meisten Arten dieser Gattung sind im Indopacitisehen Uzean ver- breitet; im Atlantischen Ozean linden sich nur 3 Species , von denen die eine, we.stafrikanische, mit der ostamerikanischen Küste oemeinsam ist. Penaeopsis puhescens Stimpson. Penaeus piihescens Stimi'Sox, 1S71, p, 133. Penaeus velutinus JVIiek.s, 1881, p. 367. Penaeus velutinus Eathbux, 1900, p. 311. Metapenaeus velutinus Hhlmeb, 1905*. p. 982. Fundat^gaberi: Senegal, Go- re e, 24 m: C Hupfer (1 ?;. Französisch- Kongo, Ga- bun, 19 m, Schlamm: C. Hupfer (1 d). Wegen der Pubescenz des Cephalothorax hake ich diese Fig. 1. Thelyciim von Penaeopsis Stimpsox (aus Afrika). Verg. pubescens 15. IG I1i;im;uii 1{ai> Formen für identisch mit der amerikaniselien Form, die allerdintis noch nicht o(.nüpend beschrieben wurde. Geographische Verbreitung: P. pubesrcjis: ist zuerst von St. Thomas (Wostindieni bekannt geworden: I)Oi mich hat ihn dann von den Kap Verde sehen Inseln erwähnt. Dazu konunen dann die (»bipen Fundorte, sowie OsoKios Angabe: Säo Thome. Gen. Parapenaeopsis Wood-Mason. Ai.i ..( K. i!iO(;. p. ;!4. Die Hau])tverbreirunpischen In(b»pazifischen Ozeans: eini- einzige Art konnnt im .\thuitischen ( )zeaii \nv. Parapenaeopsis affaiitiea IJalss. Hai.ss. 11)14//. ].. :)'.i;i. Fundangaben: (ioldküste, Saltpend, !J m: (\ Hiitku (T •cf"). Fr a n z ö si s c li - K (» u g () , Sett('' ('ama. 13 m. steiniger üoden: Fine vorläufige Beschrei- bung dieser i\rt habe ich (1. c.j gegeb(Mi, eine aus- führliche, mit Abbildungen versehene Mitteilung wird in den Frgebnissen der di'iitschenTiefs(M"-Fxpedition „N'aldivia" erscheinen. Ich l)ihle hier nur das Petasnui ab. das diu-ch seinen sym- meti'ischeii r>au dem 'lypus der Gattung sich anpalir. Geographische Verbreitung : ].)ie .\rt \vui-(li' zuerst in \'iktoria (Kameruni iiiif- gefunden, scheint aljer nach obigen Fundorten längs der ganzem Westküst(Hl(\s tropi- schen Afrikas vorzukeuuuen Vk rctasiiia von /'iirti/><')iaeoj>sis atluntica Bai.s.s: N'cr'rr. (i. Crustacea II : Decapoda, Macrura und Anoinura. 17 Gen. Parapenaeus Smith. Alcock, 190Ö, p. 52. Die Gattung enthält meist das tiefere Wasser bevorzugende Arten. Von Westafrika ist bekannt: Parapenaeus africanus Balss (1913, p. 105) von Swakopmund (D eutseh-Süd westafrika). Gen. Trachypenaeus Alcock. Alcock, 1906, p. 43 n. p. 53. De Man, 1911, p. 87. Diese Gattung enthält außer 4 indopazifischen Arten eine im Atlan- tischen Ozean, die bisher nm* von der amerikanischen Seite gemeldet war und nun — wenn auch in einer Varietät — auch von der afrikanischen Küste her bekannt wird. Fienaeus constrictus Stimpsoii yar. africana iioy. rar. Fundangaben über erwachsene Exemplare : Goldküste, Kap C'oast Castle. 13 m: C. HUPFER. Goldküste.Ad- dah, 11 m, SandgTund: C. Hupfer. Goldküste, Ac- cra. 9 m; C. Hupfer. Togo, Lome, 13 m; C Hupfer. D a h 0 m e y , W h y- da, blauer Lehmgrund; C. Hl'PFER. Gab in da, Lan- dana, 7 m, weicher Sclilammgrund : C. Hi p- FER. Französisch- Kongo, Nyanga- Fluß, 13 m, Sand- gTund; C. Hupfer. 2 Micliaelsen, Westafrika. Bd. IL Fig. 4. Thelycnm von Trachypenaeus constrictus St. var. africana; Vergr. 2 Vi- lg Heinrich Balss, Französisch -Kongo, Loango, 10 m, Sandgrund; C. Hupfer. Angola, Anibriz, 13 m, Sandgrund; C. Hupfek. „ Kinsombo, 13 m; C. Hi pfer. Die afrikanische Varietät unterscheidet sich von der amerikanischen Form nur durch ein etwas anders gebogenes Eostrum und ein anderes Thelycum (Fig. 3 u. 4). Bemerkungen: Die amerikanische Form (Literatur siehe bei Milne Edwards und Bouvier, 1909, p. 232) hndet sich von der Chesapeake Bay und Bermuda bis Portorico und Sombrero und lebt im Litorale. Subfam. Sicyoninae Ortmann. A. MiLNE EDWAiu>r< und B/naJpheus pauhoni senegam- hieiisiK Cout') von den Kap Verde sehen Inseln, eine Lokalform einer sonst im Indopazifischen Ozean verbreiteten Art, Sijnalpheus Parfaiti Coutiere, Synalpheus laevimanus parfaiti Coutiere, 1898, p. 191, Fig. o. Rathhun, 1902, p. HO. „ parfaiti Coi tiere, 1909, p. (M, Fig. 37. Balss, H. 1914a, p. 101. Fundangaben : Goldküste, Prampram; C. Hupfer. Annobön; A. Schultze, T.Oktober 1911. Weitere geographische Verbreitung: Westindien: Portorico, St. Th o m a s. Gen. Ogyris Stimpson. De Max, 1911, p. KVj. Die Gattung enthält 4 Arten, die alle nur selten gefunden werden. •>* ') 1909, p. 92. 20 Heinrich Balss. Ogt/ris oecidentalis Ortmaiiii. Ortmanx, 1893, p. 46, Tafel 3, Fio-. 4. Bai-ss H., 1913, p. 107. Fundangaben: Goldküstc, Acc-ra, 7'/2 in, Schlammgrund: C. Hupfeü. Kamerun, Viktoria, 11 m, Schlammgrund; C. Hupfer. C ab in da, Cabinda, ly^^^ Schlammgrund: C Hupfek. Angola, M u c u 1 a , 7 '/o i^ ? ^- Hupfer log. ,, K i n s o m b o , 13m: C. Hupfeu leg. Geographische Verbreitung: Diese Art wurde von Oim.maxx zuerst von der To cantins-Mün düng beschrieben; später fand sie L. Schultze an der Lüderitzbucht. Wie man aus unseren Fundorten ersieht, ist sie längs der ganzen Westküste Afrikas verbreitet; sie bevorzugt wärmere Wassertemperatur und lebt, wie es scheint, im Schlamm. Gen. Alpheus Fabr. EATiiiiu.N, 1900, p. 312. Rathp.ux hat 1. c. nur einen kleinen Teil der l)isher von W^estafrika be- kannten Arten aus dieser Gattung aufgeführt; es sind im ganzen bekannt: A IpJieus ascetisionis Ortmakn ') . A s c e n s i o n. „ houvierl A. M. E. (s. u.j. „ dentlpes Guerin '-) . M i 1 1 e 1 m e e r , A z o r e n , K n p Verde s c h e Inseln, Ann oben, Porto rico, Ouba. Kalifor- nische Küste. „ intrinsecus Sp. Bate''). Bahia, Säo Thomc. „ macrochelefi Haiusioxe •*). M i 1 1 e 1 m e e r , S e n e g a m b i e n und Westin dien. „ malleator var. edentatus Zimmer (s. u.). „ paracrinitus Miers '') . G o r e e , Senegal: DJ i b o u r i (G olf von Aden). „ jilaiijihniiihis (Joutikue •>). Kap Verde sehe Inseln. ') Ortmanx, 1893. p. 4.5. ^) — cri.'itidigitus \^^■^v. \\^\. ('uitiki!k, iS'.tT, p. l'.M). Katiiiun. VMYl. p. 10r>. Rathbln. 1904, p. 108. 3) Si-. Bäte, 1888. p. .557, Tafel 100, Figf. 1. ^) Ratubun, 1900, p. 312. Katiiiun 1902. p. 10.".. Zim.mkk, '_:)13, p. 38(i. 5) MiKUS, 1883, p. 3r).5, Tafel Dl, Fi^-. (i. Coitikri;, IDO.j, p. 901. «) CorxiEUK, 1897, j). 30(1. C'riiJstacea II : Decapoda, Macrura und Anonmra. 21 Alpheus tuberculüsnn Osorio'). Säo T h o m e. „ streptochirus Stimpson-). Kap Verdesche Inseln. „ l^alismanl Coitiere^). Kap Vordosche Inseln. Dazu kommt eine westafrikanische Lokaliorm des sonst von Westindien her bekannten .1. floridanus Kixgsley. Edwardsi-Gruppe. Alpheus Boui'ieri A. 3Iilne Edwards. Eathbl-.n, 1900, p. 312. rncTiEüE, 1905, p. 907, Tafel 85, Fig. 44. Fundangaben: Kamerun, Victoria: C MANCiEu. F r a n z ö s i s c h - K o n g o , G a b o n : Soyaux. Geographische Verbreitung : Westafrika. Az oren , Kap Verdesche Inseln, Kam(n-un (Bibundi), Gabon. Fernando Xoronha. Malediven. . Brevirostris-Gruppe. Alpheus Jlorklanus Khiffsley var. africana iiov. var. Alpheus floridanus Kixg8ley. KAXHBrx, 1902, p. 107. Zimmer, 1913, p. 398, Fig. C— J'. Fundangabe: Elfenb ein- Küste , Wappu. 40 m: C. Hupfer. Mehrere Exemplare.) Auf diese Tiere paßt wörtlich (mit Ausnahme der unten erwähnten kleinen Abweichungen) die Be- schreibung Zimmers ; dagegen ist die große Schere, die Zimmer nicht vorgelegen hat, anders gebaut, als es Eathbux angiebt : ich halte daher die mir vor- liegenden Exemplare für eine afrikanische Lokalform der amerikanischen Art. An dem gToßen Scherenfuß (Fig. 5) ist der Propodus seitlich abgeplattet und seine Außenflächen sind gerundet und sflatt: seine untere und obere ') Bal«s, 19 Ua, p. 98 (partim) 2) Stimpsox, 1860, p. 30. •') COLTIEUE, 1898, p. 31. Fig. 5. Großer Scherenfaß von Alpheus floridanus KixGSLEY var. africana ; Yergr. G. 22 l{i;:NiacH Bai.ss. Kante sind scharf und tragen eine Roiho dünner, langer Haare. Der Dactylus ist nur Va so lang Avie die l'alma, seine halbkreisförmige Außen- kante hat (»inen scharfen Kand und ist dünn behaart, seine Innenkante schließt sich an den Pollex scharf an, ohne zu klaffen. Der Merus ist dreikantig und ti'ägt keinerlei Dornen am distalen Ende. Der kleine Scherenfuß und die zweiten Pereiopoden stimmen mit denen von Zimmers Tiercm übereiu. An dem dritten, vierten und fünften Pereiopoden fehlen Dornen, wie sie Zimmer beschreibt, vollkommen: dagegen hat der Dactylus Avieder die- selbe Form. Telson und Uropoden stimmen mit Zimmers Beschreibung überein. Weitere geographische Verbreitung: Die typische Form stammt aus West- indien und Florida. Macrochirus-Gruppe. Alphens nialleator Dana yar. edentatus Zimmer. Alpheus malleator (Dana) Eathblx, 1910, p. (".07. Alpheus malleator var. edentatus Zimmer, 1913, p. 387, Fio-. G — M. Alpheus tuberculosus Balss, 1914a, p. 98, Fig. 1 — 5. Fundangaben: Togo, Lome, an Brückenpfeilern: Bueheer, Januar 1914. (Mehrere juv.). Säo Thome, Jogo: A. 8eiii etzi;. Ich habe bei einer Nachbestimmung gesehen, daß die von mir 1. c. als A. tuberculosus Osorio bestimmten Exemplare zu di(»s(n" Art zu rechnen sind; der echte A. tuberculosus Osorio ist seit seiner ersten Beschreibung noch nicht wieder gefunden worden. Unsere Exemplare unterscheiden sich von der l>eschreibung Zimmers durch den Mangel eines Dornes am Oberrande des Dactylus des kleinen ersten Pereiopoden. Die Art scheint in mehrere Lokalvarietäten zu zerfallen, deren genauere Fixierung einem größeren Vergleichsmateriale vorbehalten bleibt. Weitere geographische Verbreitung: A. mallealor ist ans dem Indo- pazifi seilen Ozi'an bekannt \on Ecuador und den (lalapagos- Inseln, aus dem Atlantischen Ozean \t»n 1» i o de Janeiro, Barbados, ('uba, den Kaji \' erdeschen Inseln und Aunobön. Crnstaceall: Decapoda, Macruni und Anomiira. 23 Farn. Hippolytidae Ortmann. Gen. Mimocaris Nobili. XoBiLi. 1903 fXr. 447;, p. '). Von dieser Gattung war bisher niu- eine einzige Art gemeldet, Mimo- caris heterocarpoides Nobili von Pido Biirong: nun wird auch aus dem Atlantischen Ozean eine Art bekannt. Minioearis JiaMatoides Balss. Balss, 1914ft. p. 596. Fundangaben: B e Igisch -K o ngo , Borna am Kongo, »SüßAvasscr: ( '. HrPFER. Angola, Kinsembo, 12 m, Sand- und Schlammboden : ('. Hupfeu. Ich habe 1. c. eine kurze Diagnose dieser Art gegeben : eine mit Ab- bildungen versehene ausfülu-liche Besclrreibung wird in den Ergebnissen der Valdivia-Expedition folgen. Hier möchte ich nur erwähnen, daß ein Teil der Exemplare in Gläsern mit Leander liastatus Aur. enthalten, also auch Avohl zugleich mit dieser Art gefangen Avorden ist. Da beide Arten in ilirem Aussehen recht ähneln, so liegt hier ein Fall von Mimicry vor; er ist deshalb von besonderem Interesse, weil auch die indopazifische Form einer anderen Gattung — H^terocarpus — ähnelt. Geographische Verbreitung: Außer den obigen Fundorten ist die Art bisher nur aus A i et o ria , Kamerun, durch die Dmitsche Tiefsee-Expe- dition bekannt. Gen. Hippolysmata Stimpson. Stimpsox, 1860, p. 26. Die Gattung ist bisher außer aus dem Avärmeren Indopazific nur nocli von der Ostküste Mittel- und Südamerikas bekannt: einzelne Arten leben an Mangrovesümpfen. Hippolffsmata Moorei Rathhuii. Rathbun, 1902. Fundangabe: Französisch-Kongo, SettcCania: C. Hupfer (2 5 mit Eiern). Ich identifiziere unsere Tiere mit der von IUtheux beschriebenen 24 Heinrich Balss. Fig-. 6. Umriß des Carapax von Hippolys- mata Moorei Rathbun, Exemplar von Sette Cama; Verg:r. 4. Form, gebe jedoch ein neues Bild ihres Rostrums; ein Branchiostegal- stachel fehlt an den afrikanischen Exemplaren. Die Länge des Oarapax (-]- Rostrum) beträgt 14 mm. Weitere geographische Verbreitung: Die Form war bisher nur von Porto- rie o bekannt. Gen. Leander Desm. Eine meist maritime Arten enthaltende Gattung, von der einzelne Formen jedoch auch im Süßwasser leben können. Außer den hier be- schriebenen Arten wird aus unserem Gebiete noch der Leander macidatus TuALLwrrz') erwähnt. Die Arten der Gattung Palaemon Fabr. sind im allgemeinen Öüßwasser- formen, doch kommen viele auch im Brackwasser vor. Von den afri- kanischen Süßwasserformen ist dies mit Sicherheit noch für keine bestimmte Art angegeben, doch vermute ich, daß Palaemon. jamaicends vollenhovenii Hercl. und P. olfersii Wiegmann auch im Brackwasser gefunden werden. Leander squilla (L.). Ortmann, 1891, p. 522, Tafel 37, Fig. 15. 1893, p. 47. KOELBEL, 1892, p. 109. Kemp, 1910, p. 132, Tafel 20, Fig. 3a— c. Stebbing, 1910, p. 386. Balss, 1913, p. 107. Fundangaben : Kanarische In s e 1 n , T e n e r i ff a , Puerto O r (» t a w a . Reuss (Mus. München). Bezahnung: 7_|_1 8 + 1 8 + 1 9 + 1 Portugies. Guinea, Bis sage; Ehrhaudt. 8 + 1 Bezahnung: 2 ') Thaliavitz, 1892, p. 19. Crustacea II : Decapoda, Macriira und Anomura. 25 Kamerun, JJibundi; Max Andreas. O+l 10 + 1 9 + 1 10 + 1 Bezalinunff: 3 F r a n z ö .s i s c h - K 0 n g o , (t a b o n ; S* jyalx. 8+1 9+1 9+1 9+1 Bezahnimff : 3 3 3 3 D eutsch - Südwestatrika, Swakopmiind, Ebbestrand; W. Michaelsen, KSommer 1911. Jjezalinuug : — ^r — , — ^ — ■ Deut s c li - 8 ü d w e s t a fr i k a , L ü d e r i t z b u e h t , Ebbostrand : W. Ml('HAEL8EN, luli 1911. Bezahnuno- : 4 Wie aus den Angaben hervorgeht, existierc^n in der Bezahnung des Rostrums starke individuelle Unterschiede, die aber kaum zur Aufstellung geographischer Varietäten berechtigen. In der Tropenzone scheint aller- dings die Neigung vorhanden zu sein, die Zahl der Zähne zu vermehi-eu. Geographische Verbreitung: Die Form ist bekannt von West- und Süd- Norwegen, Schwedc^u, Dänemark, den Küsten Frankreichs, dem M i 1 1 e 1 m e e r und der A d r i a , den Azoren, Madeira, den Kana- rischen- und den Kap Yer doschen Ins ein (St. Vincent); dann folgen die vorliegenden Fundorte längs der Westküste Afrikas, die sämtlich neu sind. Vom Kap wird sie dann Aviedor von Stebbing erwähnt. Leaiuler Jiasfatus Aurivilliiis. AuKiviLLiu8, 1898, p. 27, Tafel 4, Fig. 3 — 6. Fundangaben: Liberia, Monrovia, 14m, auf grobem Sand; C.Huffer. Liberia, Grand Bassa, 14 m, Salzwasser; 0. Hupfek. Ooldküste Saltpond, 10 m, Sandgrund; C. Hlpfer. „ Accra. 7 m; (J. Hupfer. Addah, 10 m; (J. Hupfer. D a h o m e y , (1 r o ß - P o p o , 14 m; C. Hupfer. Kamerun, Duala; v. Eitzex. Französisch- Kongo, L o a n g o , Sandgrund und Muscheln ; 0. Hupfer. Gab in da, C ab in da, 7 m; C. Hupfer. 26 HEixpacn Balss. B elgis c h-K on go , Borna am Kongo, Süßwasser; C. Hupfer. Angola, Kinsombo, 14 n\, ziisauiinen mit Afimocaris hastatoides Balss ; C. Hüpfer. Bei den jüngeren Exemplaren ist das Bostrnm bei weitem nicht so lang ausgezogen wie bei den älteren. Geographische Verbreitung: Die Form ist bisher nur durch Aurivillius bekannt geworden, der sie von Kamerun (im Meere bei Beticka ba Malle) besehrieb. Unsere Fundorte zeigen di(^ weite Verbreitung längs der ganzen Küste. Sämtliche Funde sind aus dem Meere, nur der aus Borna beweist, daß die Form auch ins Brackwasser geht. Leander H^dwardsii Heller. Palaemon edwardsii Hellek, 1863, p. 265. Leander edwardsii Ortmann, 1891, p. 515. Palaemon edwardsii Eathbün, 1900, p. 314. Leander edwardsii Lenz, 1910, p. 8. Fundangabe : S ü d - K i g e r i a , O 1 d C a 1 a b a r : ( \ Manger f3 Weibchen mit Eiern). Diese Art ist zwar schon öfters in der Literatur erwähnt worden, doch vermisse ich eine charakteristische Abbildung, die ich hier nachhole. Fig. 7. Leander Edwardsii Hellej! von der Seite; Vergr. : 2'/:i Crustacea II: Decapoda, Macrura und Anoiiniva. 27 Zu der Beschreibung Hellkks, die bisher die eingehendste ist, er- gänze ich folgende Details als be- sonders charakteristisch. Das Basalglied der ersten Antenne ist stark verbreitert und verlängert, sodaß es an den Seiten bis zur Mitte des zweiten Stiel- gliedes reicht. Es trägt am Außen- rande außer dem kleinen proximalen Styloceriten am distalen Endo eben- falls einen kleinen Stachel (Fig. S). Das dritte Pereiopodenpaar ist bedeutend kürzer als das vierte und fünfte, indem besonders Merus und Propodus reduziert -sind. Der Propodus des fünftenBeines trägt an seiner Hinrerseite am distalen Ende eine Reihe kleiner Stacheln. Geographische Verbreitung: Golf von Biscaya, Mittelmeer, West- küste Afrikas: Liberia, Süd-Nigeria, Landana (Ts ehilo ango - Mündung), Angola (G r o ß e F i s c h b a i) [Deutsche Tiefsee-Expedition] . Fig. 8. Frontalregion von Leander Edwardsü Heller ; Vergr. o. Gen. Palaemonetes Heller. Die Gattung (>nthält meist das Süßwasser bewohnende Arten; einige aus Höhlen haben auch reduzierte Augen. Von der Ostküste Amerikas sind einige Formen aus dem Brackwasser beschrieben worden, denen sich unsere neue Form anreiht. Der aus dem Süßwasser Kameruns beschriebene F. trispinosus Auri- viLLius wird von Sollaud zum Typus einer neuen Gattung Desmocaris Sollaud erhoben. Palemonetes afrlcanus dov. sp. Fundangabe : X i g e r i a . 0 1 d C a 1 a b a r ; C. Makger (mehrere Weibchen mit Eiern. Diese neue Art ist besonders charakterisiert durch ihr Rostrum: dasselbe trägt dorsal eine hohe gezähnte Leiste, die mit [) Zähnen bewehrt ist: zwischen ihrem vorderen Ende und der Spitze befindet sich ein freier 28 Heixkkh Bals?*. Kaum, und kurz vor der Endspitzo steht ein weiterer kleiner Zahn. \ entral trägt das Rosti-uni nur '1 kleinere Zähne. Fig. 9. Pnlaemonet.es africanus n. sp. von fler f^eite ; Verg-r. : 3"j. In den übrigen Verhältnissen hat die Art die eliarakteristischen Merk- male der Gattung, vor allem mangelt der Palpus an der Mandibcl. Die Scherenfüße erreichen beide nicht das Ende der Antennenschuppe, dagegen reichen die dritten Pereiopoden soweit nach vorne. Diese, sowie die vierten und fünften Pereiopoden sind stark verlängert und dünn. Die Abdomensegmente und das Telson bieten nichts besonders bemerkensAvertes dar: letzteres endet, wie normal, mit 4 seitlichen Starlieln. Farn. Pontoniidae Bäte. Die Familie enthält teils freilebende, teils in Musehehi und Schwämmen als Kommensalen vorkommende Formen. Gen. Typion Costa. Die im Mittelmeer häufige Art 'iypton i^poricjicolK Costa wird von Lknz und Strunk (1914, p. 322) von d(Mi Kap \' erd esch eii Inseln (Porto (irande, Säo Vincent ej erwähnt. C'rustacea II: Decapoda, Macrura und Anoniura. 29 Gen. Urocaris Stimpson. SriMr'Sux, liSGÜ, p. oU. SOLLAO), 1910, p. 1158. SoLLAui) hat fostgestellt, daß diese Gattung, die man früher zu den Palaemoniden posteHt hatte, in Wirklichkeit zu den Pontoniidi^n gehört. Urocaris de Maui n. sp.') Fundangabe: Franz ö si^^e h-K on. so . kSette ("ania, Salzwasser: C. HiPiER ('2 Exemplare). Das Kostrum ist im allgeuieinen gerade gestreckt, nur an des (1881, p. 41), den Pkkffer in einer späteren Arbeit zu P. regius stellt (1897, p. 2().j). BouA'iKR zitiert übrigens Pfeffer's Fundortsangabe St. Tbonn', West- afrika, irrtünilicb und iiTeführend als „ile Saint-Thomas". Anmerkung des Herausgebers. Cnistacea II: Decapoda, Macrnra und Anomura. 33 Farn. Scyllaridae. Gen. Scyllarides Gill. Aus der Gattung" Scyllarides wird der große ßärenkrebs des Mittel- meeres, Scyllarides latus, von den Kanarischen Inseln, von Boutry (Guinea)') und von St. Helena erwähnt. Gen. Scyllarus Fabr. = Arctus autorum. Der kleine Bärenkrebs des Mittelmeeres, Scyllarus arctus, geht bis zu den Kanarischen Inseln und Azoren, wird aber in S e n e g a m b i e n durch die Varietät paradoxus Miers^) (von Goree) vertreten. Eine Reihe vom Challenger an den Inseln gefundener Arten dieser Gattung stellen vielleicht nur Jugendstadien vor. Sectio Anomura Borradaile. Tribus Thalassinidea Dana. Gen. Callianassa Leach. Borradaile, 190o, p. .344. Aus unserem Gebiete sind von dieser im feinen Cfersande lebenden Gattung 2 Arten bekannt, von denen die eine, C. turnerana Wh., vielleicht nur im Süßwasser von Kamerun vorkommt, während die andere, C. pachydactyla , A. M. E. (1870, p. 86. Tafel 2. Fig. 1). von den Kap V" erdeschen Inseln bekannt ist. Callianassa turnerana. White. Callianassa turnerana A. Milne Edw.vrds, 1870, p. 89. Eäthbun, 1900, p. 308. „ NoBiLi, 1900, p. 3. C. diademata Ortjiasx, 1891, p. 56, Taf. 1. Fig. 11. C. turnerana Vashöffex, 1911, p. 10.5 Lesz, 1911, p. 316. Es liegen mir die von Umlaufs in Kamerun gesammelten Exemplare vor, die schon von Lexz i'l. c. i untersucht worden sind. Über die merk- ^) Unter den Namen Scyllarus Dehaani und Herclotsi Pel. von Herclots, 1851, p. 14. =') MiERs, 1881, p. 364. 3 Michaeläen, Westafrika. Bd. II. 34 Heinrich Balss. würdigen Wandorungon dieistn- Form, die wahrscheinlich im Zusammeniiang mit der Fortpflanzung stehen , vergleiche raan die hübsche Zusammen- stellung Vanhöffens. Es scheint darnach, daß diese Art im Süß- und Brack- wasser vorkommt, während die übrigen Glieder der Gattung ausschließlich marin sind. Geographische Verbreitung: C. iurnenma ist bisher nur aus dem Kamerun- Gebif^te bekannt. Gen. Upogebia Leach, UüHRADAILE, 190o, p. Ö42. Die Gattung zerfällt nach JJdrkadaile in die beiden Untergattungen (rehiopsis A. M. E. und li^pogebia Leach (s. r.). Aus unserem Gebiete sind bekannt: Gebiopsis nitida A.M.E. ') (1868, p. fi3), von den Kap V erdesehen Ins ein und 8ä o Thom e, Upogehia furcata Avriviiä.ivh (1898, p. 13), von Bibundi (\Notiz des Sammlers: im Pluss(» in morschen Holzstückchen) sowie die folsende Art: Upogehht rapensis (Kraiiss). Vpor Andamanensee in Tiefen von 330 — 450 m gefundim hatte: (\s verdient daher großes Interesse, daß an der Westküste Afrikas im Guineagolf eine zweite Art zum Vorschein kam, die mit jeuer ganz nahe verwandt ist und, wie mir seheint, auch eine mehr in tieferen Zonen des Meeres vorkommende Form ist, die nur durch das an den West- küsten der großen Kontinente an die Oberfläche strömende kalte Anftrieb- wasser an seichtere Stellen getrieben wurde. Ich benenne diese neue Art zu Ehren ihn^s Sammlers Gebicula Hiipferi. (rebicula HiipfeH uov. sp. Fundangaben: Fernando Foo, 11 m; G. Hlpfer. 8 p anis ch -Guin (^a . Bata, lim; V. Hupfer. Die Form d(\s (^arapax ist dieselbe wie bei Gebicula e.rigua Alc. Das Rostrum ist von oben gesehen eine dreieckige Platte, die an beiden Seiten gezähnt ist und auf der Obertläehe mehrere Längsreihen von Körnern trägt. Auf der Unterseite ist es mit 4 nach vorne gerichteten spitzen Stacheln bewehrt. Der \^)rderseitenrand trägt mehrere kleine Dörnchen in der zwischen dem Rostrum und der Linea thalassinica gelegenen Hälfte. Fi<^-. 11. Gebicula Ifujjferi n. sp., ganzfs Tier in Seitenansicht; Vergr. 3. Die Abdominalsomiten sind ganz ähnlich denen von Gebicula erigua Alc. ; auch hier ist das zweite das längste, während das erste sehr kurz und schmal ist. 36 Heinrich Balss. Das Pigment der Augen ist hellbraun, wie es als Anpassung an größerf? Tiefen häufig ist. Der Stiel der ersten Antennen ist etwas kürzer als der der zweiten; dieser trägt auf der Unterseite eine Reihe kleiner Körnchen. Die äußeren Maxillarfüße reichen bis (>twa zum Ende des Stieles der zweiten Antenne und tragen am Innenrande dicke, in Längsreihen ange- ordnete Haare. Fig. 12. Rostruni von Gebicida Ilupferi n. sp., von oben gesellen: Vergr. 6. Fig. i;5. Pereiopod (Innen- seite) von Gebk'ula Ilupferi n. sp. ; Vergr. .'). Die ersten Pereiopoden, die beiderseits symmetrisch gebaut sind, sind länger als der Carapax. Der Merus ist auf beiden Seiten abgeplattet und an seinen Längskanten mit kleinen J)örnchen bewehrt, der kurze (Jarpus trägt auf der oberen Kante einige längere Stacheln, auf der gerundeten und ge- wölbten Außenfläche scharfe Kanten, während die untere Kante nur am distalen Ende einen Stachel besitzt. Der Propodus ist fast so lang wie der Merus; seine Außenseite ist gcAvülbt und völlig glatt, der Oberrand ist mit mehreren Längsreihen von Stacheln besetzt, die Innenseite trägt einige kleine Dornen, und den Unterrand schützen besonders am distalen Ende mehrere größere, nach vorne gerichtete Stacheln. Der Dactylus ist stjlctt- förmig dünn und sonst unbewehrt. Sämtliche Ulieder tragen einen Besatz Crnstacea II: Decapoda, Macrura und Anomiira. 37 von dünnen langen Haaren. Die Bewehrung der folgenden Fnßglieder zeigt die Figur; der Merus des zweiten und dritten Beines tragen am oberen distalen Ende einen Dorn, der Carpus des zweiten hat am Oberrande, der Merus des dritten am Unterrande einige kleinere Dörnehen. Das vierte Beinpaar gibt zu besonderen Bemerkungen keinen Anlaß, am fünften Paar entsteht durch einen Fortsatz des Propodus eine falsche Schere. Länge des Carapax und IJostrum: 7 mm, Abdomens 10 mm. Tribus Hippidea De Haan. Gen. Albunea Fabricius. OuTMAXN, 189(i, p. 222. Von dieser Gattung haben A. Milxe Edwards und Bouvier eine Art, A. elegans, von den Kap Verde'schen Inseln beschrieben (1900, p. 273, Tafel 28 Fig. 22 — 25), die wahrscheinlich mit der Mittelmeerform identisch ist, eine Annahme, die auch die Autoren selbst betonen. Qo AJbunea earcibus L. Ortmann, 1896, p. i-IL Fundangaben: Liberia, Nanna Kroo, an Felsen; C. Hupfer (IQ). (jroldküste, Munford beiAppam, 10 m; C. Hupfer (3 r/, 2 Q). Die Vereinigung der westindischen Albunea oxyophthalma G. mit dieser Art Avürde an der geographischen Verbreitung des Remipes cuhensis S. eine Stütze finden. Weitere geographische Verbreitung: Die Art war bisher nur aus dem Mittelmeer bekannt (Algier 30-40 m Tiefe). Albunea interniedia uov. sp. Fundangabe: Liberia, Kap Palmas; C. Hupfer (1 9). Der Cephalothorax ist ungefähr so breit wie lang. Der runde Stirn- ausschnitt ist nur klein und die Vertiefung im Verhältnis zu den anderen Arten der Gattung nur gering; ein rostrales Zähnchen in der Mitte fehlt. Seitliche Frontalzähne sind 5 vorhanden; im übrigen ist der Frontalrand mit längeren Haaren bewehrt. Die Oberfläche ist außer den in der Figur angedeuteten Querfurchen vollkommen glatt. Die Augenstielo sind blattförmig und erinnern etwas an diejenigen der Gattung Lepidopa; sie sind nicht ganz doppelt so lang wie breit, haben 38 Heinrich Bals; einen konvex geschwungenen Außenrand und cntlx'lircn einer Cornen voll- ständig. Die Zahl der Geißelglieder der zweiten Antenne beträgt G. Der Fortsatz des Carpus der dritten Maxillarflüsse reicht ungefähr bis zur Mitte des Propodus, sodaß eine eigentliche Schere wie hei TA'j>i(lopa noch nii'ht ge- bildet ist. Fig. 14. Alliimea intermedia ii. sp,. ganzes Tier in Kückeiiansicht; Vergr. ?>. Fig. 15. Albunea intermedia n. ;■ a = 2., b = 3. Pereiopod ; ^ergr. Die ei'sten Pereio]»od('n sind typisch gestaltet, von denise]b(m Habitus und mit derselben Bewehrung mit Härchen, wie bei J. /■af<(I)tis. Der Dactylus der zw^eiten Pereiopoden ist kurz sichelförmig, mit einem ganz kleinen inneren Fortsatz. Noch schmäler, dagegen etwas länger ist der siclu^förmige Fortsatz des Dactylus des dritten Fußes; er entbehrt einen vorspring(^nden Lappen vollständig. Länge des Rückenschildes in der Mediane : 11 mm. Die Art vermittelt durch ihre blattförmigen , breiten Augenstiele imd die Gestalt ihres (Jarapax zwischen Alhwuea und Lepidopa, weswegen der Speziesname intermedia gewählt wnrd<'. Cnistacea 11 : Decapoda. Macmra und Anomnru. 39 Gen. Remipes Lätr. Enthält im Ufersaud der wärmeren Meere lebende Arten. Aus un- serem Gebiete ist bekannt: Be^nipes cubensis Saussure. Oetmaxx, 1896, p. 230 (das. Literatur). Verkill, 1908. p. 436, Fig-. 53 n. 54. Sippa cubensis Kathrin 1900. p. 300. Fundangaben: Kamerun; Petersen (1 Ex.). Auuobun, imUfersande; A. S( HULTZE, 9. Oktober 1911 (1 Q. mit Eiern). Weitere geographische Verbreitung: Kap Verde' sehe Inseln, Da- homey, ScioThome'), Ilha das Kolas, Annobon, Quinehoxo, Insel Ascension. Außerdem: jJstküste Amerikas von Florida bis Brasilien, ferner Bermudas und Westindien. Tribus Galatheidea Henderson. Gen. Galathea Fabr. Außer der unten erwähnten Galathea intermedia oeheu in unsere Region: 1. G. ne.ra Embl. ('= dispersa Bäte). Diese Art ist (außer von den w e s t e u r o p ä i s e h e n K ü s t e n und dem 3Ii 1 1 e 1 m e e r) von den Azoren, Canaren und der Kap-Reeion bekannt, und dürfte auch an dazwischen gelegenen Punkten noch aufgefunden werden. 2. G. squamifera Leach. Auch diese Art. die hauptsächlich an den westeuropäischen Küsten tmd im Mittelmeere vorkommt, geht bis zu den Azoren und den Kap Verde 'sehen Inseln. 3. G. ritßpes, A. Milxe-Edwaeds und Bouvier^) geht vom Meerbusen von Biscaya bis zu den Kap Verde'schen Inseln. (Tiefe von 75 bis 320 m). 4. G. Agassizii A. Milne Edwards und Bouvier^) ist eine die gTößeren Tiefen von 150 — 1000 m bevorzugend«' Form, die beiden Küsten des ') Das BAxss'sclie Manuskript führte an dieser Stelle die Angabe „St. Thomas", die zweifellos von Eathbcx ,1900, p. 300) übernommen worden ist. Die RATHBtx'sche Notiz,- die unter „Westafrican localities" auch „St. Thomas" fOsorio)" aufführt, beruht auf einer Ungenauigkeit. OsoRio schreibt in sein^ in französischer Sprache abgefaßten Arbeiten „Saint Thome" oder „S. Thome", in seinen in portugiesischer Sprache abgefaßten „Ilha de S. Thome." Es kann kein Zweifel sein, daß es sich hier um die Guinea-Insel .,Ilha de Sao Thome" handelt. Anmerkting des Herausgebers. 2) A. MiLXE Edwards und Bor vier 1900 (Talisman p. 280. ') - . „ p. 282. 40 Heiniuch Balss. Atlantischen Ozeans gemeinsam ist. Zuerst von Westindien be- kannt, wurde sie vom Travailleur auch bei den Kap Verde'schen Inseln imd in den Tiefen längs der Sahara -Küste nördlich des Wende- kreises gefunden. (ialathea intermtdia Lilljeborg-. A. MiLNE Eewauds und Bouviek, 1900, p. 277. Haxsen, 1908, p. 30. Fundangabe: Senegal, Goree, 22 m; 0. Hupfer. (Mehrere (f und Q mit Eiern.) A. M. Edwards und Bouvier meinen (1. c), daß die tropischen Exem- plare kleiner seien als die nordischen. In dem vorliegenden Materiale ist jedoch ein c/, dessen Schere 22 mm und dessen Carapax 9 mm lang ist, das also sicher dieselbe Größe hat, wie sie auch die nordischen Formen erreichen. Geographische Verbreitung: Lofoten, Shetlands Inseln, Groß- britannien und Irland, Norwegische Küsten, Skagerrak und Kattegat, Französische und Portugiesische Küste, Mittel- ni e er und Adria, Az or en, Canaren und Kap Verd e'sch e Inseln. Unser Fundort ist der bisher südlichste. Die Art ist meist litoral , geht aber bis zu 318 m herab. Gen. Munida Leach. [Die Munida hamfpca Fennant des Mittelmeeres und der Nordsee geht bis nach Madeira (wo sie in 400 ra Tiefe vom Travailleur erbeutet wurde), erreicht aber die Canarischen Inseln nicht.] [M. CM /'üiwana A. MiLNE Edwards und IJouvier') kommt bei M ade ira und den nördlich vom Wendekreise gelegenen Küstenteilen vor.] 1. Mwiida ins A. Milne Edwards-) ist eine beiden Küsten des Atlantischen Ozi^ans gemeinsame Form. Sie wurde zuerst von Bar- bados und der Ostküste der Vereinigten Staaten beschrieben (aus 120 — 500 m Tiefe) und dann durch den Travailleur von der west- afrikanischen Küste bekannt (aus La Praja, Kap Verde'sche Inseln, 150 — 275 m Tiefe und von weiter nördlich an der Küste des Festlandes gelegenen Punktcm). ') A. MiLXE Edwards und Boi viku, 1900 (^Talisman i p. 2S.'>. ') A. „ „ p. 287. Crustacea II: Decapoda, Macrura und Anomnra. 41 2. M. speciosa v. Marxens, die der Mutrida bam/ßco P. nahe verwandt ist, wurde von der Gazelle bei den Bij oga- Inseln flO" 7' n.Br., 17*^' 16' w. Lg.) in 210 m Tiefe oefaneen. Gen. Peirolisthes Siimpson. Man kennt 2 westafrikanisehe Arten: Petrolisthes (irfnatus Oibbes. P. leporinus Heli-ek. Fundangabe: Franz ö si seh -K o ngo, Gab on; Frettmann (6 c/, 1 $). Geographische Verbreitung: Südl. Kalifornien, Golf von Panama, Peru, Ecuador, Brasilien, Westindien, Florida, Ascension, Kap ►San Juan (Span. Guinea). Petrolisthes Cessaei A. 3Iilne Edwardsj. A. MiLNE Edwards und Bouviek, IIJOO, p. 346 ; Balss 191-la, p. 101. Fundangabe: Annobc'm, aus Korallinen; A. Schultze, 10. Oktober 1911 (viele Ex.). Weitere geographische Verbreitung: Kap Verde sehe Inseln. Gen. Pachycheles Stimpson. Ortmanx, 1897, p. 290. Es sind 2 Arten aus dem Gebiete bekannt, die sich sehr nahe stehen: Pachycheles ornatus Bouvier. ßouviER, 190Gb, p. 494. Balss, 1914a, p. 101. Fundangaben: Goldküste, Prampram, 10m; Hupfer; Annobön; A. Schultze, Oktober 1911 (viele Ex.). Französisch -Kongo, Sette Cama, Salzwasser, steiniger Boden C. Hupfer. Die Art unterscheidet sich von dem P. barbatus M. E. nur durch die 2 Reihen von Tuberkeln auf dem Carpus der Scherenfüße. Weitere geographische Verbreitung: Bisher nur von Säo Thome und Annobon bekannt. 42 Heinrich Bai.ss. Pachifcheles fmrbatus A. M. Edwards. A. Mii.xK Edwahds lind IJoivikk, 1900, p. 348. Fundangabe: T o ü o . Loim'. an Brückoupfoilpi-n : Böiiler, 1914. Weitere geographische Verbreitung: A\'ar bislipr nur von don Kap Verdö- se-he n lns(>ln bekannt. Gen. Polyonyx Stimpson. Aus dem (Icbict ist nui- eine Art bekannt: I*olf/(PHf/.r lionrieii Saint Joseph. Saint Joseph. 1901. ]>. l^'H. Tafel 1. Fii-em (lebiete 2 Arten beschrioiben: l\ Mattosi und P. hella (1887, p. 220), beide von Loanda; leider warcu mii- die Beschrei- bungen nicht zugänglich. Wn' Poirellana plnti/rheks Vbü^. des Mittelmeeres und der Nordsee geht nur bis zu den Canaren. dagegen reicht die P. Jongi- rortiis Penxakt in unser (ie])iet herein. Porcellana lonf/lcornis Peiiiiant. Hi-.LLKii, i8(;a, p. i8(;. Ai'j'i:i..-.!K. 190(;. p. 149. I)ie kSchere des 's (Jarpus. während junge Exemplare hier 2 — 3 kurze Dornen tragen. Fundangabe : W es tal'ri ka. Weitere geographische Verbreitung: /'. loiKilrornis war bisher vom Mittel- m e e r, der N o r d s e e und der Nor- wegischen K ti s t e bekannt. Fig. l(i. Porcellana longicornis l'ciniaiit. Schere des erwacliseneu Tieres : Vergr. Crustacea II: Decai)Ocla. Mat-nua und Aiiomuia. 43 Literaturverzeichnis. Alcock. A., 1901. A doscriptive Cataloguo of tlio mdia^i Deap Soa Deca- poda fMacTura and Anomala) in the Indian Museum, Calcutta. — 1906, Cataloguo of the Indian Decapod Crustacea in the Collection of the Indian Museum. Part 3. ^ilacrura. Fasel 1. The Prawns of thf Penaeus Group. Caleutta. AppELLÖr. A.. 190(;. Die Decapoden Crustaeeen in: P>ergens Museum. Meeres- fauna von B(>r2,en Heft 3. IJergen. AuRiviLnus. C, 18V*9. Krustaeeen aus dem Kameningcbierc in: Bihang- tili Kongl. Svenska \'('r<^nskaps Akademiens Handlingar PkI. •24. Afd. 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Aus dem westafrikanischen Gebiete zwischen den Kap Verde'schen Inseln und der Mündung des Oranj eflusses waren bisher vier Arten von Stomatopoden bekannt; das Material des Hamburger Museums hat noch eine fünfte hinzugefügt. Es ist das eine außerordentlich geringe Zahl, wenn wir bedenken, daß aus dem Mittelmeere etwa acht und aus der west- indischen Region über 15 Arten bekannt sind. Es mag diese Armut ja allerdings mit unseren mangelnden Kenntnissen von diesem wenig durch- forschten Gebiete znsammenhängen, sodaß möglicherweise noch die eine oder andere Art neu hinzukommen wird. Aber groß kann die Zahl der unbekannten Formen kaum sein. Das Material des Hamburger Museums umfaßte immerhin über ein Dutzend Gläser von den verschiedensten Punkten der Küste ; trotzdem enthielt es nur eine für das Gebiet bisher unbekannte Art. Ich glaube also, daß tatsächlich diese Artenarmut besteht. Den Grund suche ich im Fehlen der biologischen Bedingungen, die zum Ge- deihen der Stomatopoden notwendig sind'). Diese Tiere bevorzugen nämlich felsige Stellen, Korallriffe usw., in denen sie ihre Höhlen bauen und sich verkriechen können. In dieser Beziehung kann ihnen die Westküste Afrikas, die zum großen Teile versandet und schlammig ist, nicht viel bieten, sodaß sie, obwohl das warme Klima den Tieren sonst günstig ist , doch zu ihrer EntAvicklung und Entfaltung wenig beitragen kann. Unter den fünf bekannten Arten sind nur zwei endemisch, nur aus diesem Gebiete bekannt, Gonodactylus Folini Milxe Edwards und die nur einmal beschriebene Lysiosquilla septemspinosa Miers; beide linden sich im Guinea-Gebiete. Die übrigen drei Arten hat Afrika mit Amerika gemeinsam, eine Tatsache, die bei der leichten Verschleppbarkeit der pelagisch lebenden Larven auf den ersten Blick leicht begreiflich erscheinen könnte. Immerhin setzt diese Annahme eine gewisse Dauer des Larvenlebens voraus, worüber wir bis jetzt noch wenig orientiert sind. Giesbrecht gibt für die Lysiosquilla eusehia des Mittelmeeres eine larvale Periode von "'/t Monaten an, — eine ') Vergleiche die Erörterung- über die biologisfli-taiinistisehen Verliältnisse der Ascidien des tropisch-westafrikanischea Litorals in : W. Michaelsex, Tunicata ; I3eitr. Kenntn. Meeres- fauna VVestaft'., I, p. 325 u. f. — Anmerkung- des Heransgebers. 4 Miehaelsen, Westafrika. Bd. \l. 50 Heinrich Bai.ss. Zeit, dio für oincn direkten Transport von der Küste des einen Kontinentes zu der des anderen nicht ausreichen würde. Eher wäre eine Wanderung über die Inseln hin denkbar; doch ist über die Fauna dieser niu' weniges bi'kannt, und dieses spricht nicht für diese Annahme. Von den drei der Ostküste A m e r i k a s und der Westküste Afrikas gemeinsamen Arten sind 2 wärmeliebend und dementsprechend in dem tropischen imd subtropischen Teile zu Hause (Squilla empusa und Li/sio- squilla scabricauda)'^ sie gehen auf der amerikanischen Seite dem Laufe des Golfstromes folgend bis N o rdcarolina, während sie in Afrika nur in der Guinea -R egiou selbst vorkommen. Die dritte Form, Lt/sios(piilla armata Lam., ist eine der wenigen die Kälte liebenden Stomatopodeu; sie jst antarktisch circumpolar verbreitet und in der vorliegenden Sammlung in einem Exemplar aus der Lüder itzb u cht enthalten, die — was auch aus anderen Gruppen (Pennatuliden, Decapoden) hervorgeht — eine reine Kaltwasserfauna besitzt. Aus dem Mittelmeere dringen keine Stomatopodeu in unser Gebiet vor. Squilla mantis L. , die mit *S. emjnisa am nächsten verwandte Art, geht nur bis zu den Kanarischen Inseln. (Koelhel 1892.) Gen. Squilla Fabr. Kkmp 191;], p. IS. Squilla empusa Say. Faxon 189B, p. 165. OsoRio 1898. p. 194. JuRicH 1904, p. 36t;. Kemi» 191 ö. p. 200 (Das. ältere Literatur). Fundangaben: Liberia, Monrovia; i\ Hupfek (l juv.). Süd-Nigeria, Bugoma, in Flußwasser; C. Htpfer; (1 9). Kamerun, Duala; v. Eitzen (1 Q). Spanisch-Guinea, Insel Eloby; C Hipeei'. (1 Q). Franz T» s i s c h - K o n g o , Gabun: S.\lmin (Museum München) ( 1 c/). Franz (i.si seh -Kongo , L o ango , 9 m, Sandgrund; C. Hupfer (1 Q juv.). Bei dem jungen 9- von Loango beträgt die Zahl der Zähne der Scherenfüße nur 5. bei dem von Monrovia erst 4. Geographische Verbreitung: Westküste Afrikas: Von Gambia bis zur K o n go uiün d ung (vorh<'r Ix'kaunt von Gambia, Dahomey, Säo T h 0 m e , K o n g o - B u c h t) . Ostküste Nordamerikas (bis B eaufort N. C, 35"n. B.); West- indische Ins <'l u. Crustacea III: Stoniatojjoda. 51 Squitla armata H. Milue Edwards. Kemp 191o, p. 41, Tafel 2, Fig. 28 u. 29. (Das. Literatur.) Stebbing 1914, p. 300. Fundangabe: Doiitsch-Südwestafrika , LiidGritzbucht; C. Manger, 1911 (1 Ex.). Geographische Verbreitung: Antarktisch circumpolar. Kap-Region, (Insel Dassen, Cap o Point Ligthous e, 82 m), Neu-Süd-Wales, Neu-Seeland. Pazifische Küste von Patagonien und Chile (zwischen 90 und 2-20 m Tiefe), Kap Hoorn, St. Georg-Golf (Patagonien). Squilla armata ist, wie aus ihrer Verbreitung hervorgeht, eine der wenigen das kalte Wasser bevorzugenden Stomatopoden; der Fund an der Lüderitzbucht, wohin sie wohl mit d<^m Benguellastrom gelangt ist, ist daher von hohem Interesse. Gen. Lysiosquilla Dana. Kemi' 1913, p. 109. Lysiosquilla scahricauda Lam. Kemp 1913, p. 204. (Das. Literatur.) Squilla Hoeveni Herclots 1851, p. 17, Tat'. 1, Fig. 11. Fundangabe: Togo, Lome, Rektor Boehlek, 1914 (1 cf). Geographische Verbreitung: Westküste Afrikas: B outry (Guinea) ') (Herklots), Säo Thome (Osorio); ferner Texas, Florida, S.Carolina, W estindien , Brasilien , C ay enn e. Lysiosquilla septenispinosa (Miers). Lysiosquilla acanthocarpus septenispinosa Miers 1881, p. 368. Lysiosquilla septenispinosa Kemp 1913, p. 13, 122. Diese Art ist nur einmal bei Goree (Senegal) gefunden worden; die ihr nächstverwandte Form Li/siosquilla acanthocarpus ist bekannt von der i n d i s c h e n Küste, den Andamanen. Penang, Trine omali und Port Essington (N. Australien). Gen. Gonodaciylus Laireille. Kemp 1913, p. 145. (Frotosquilla Brooks.^ ') Ich habe die.seii Ort auf keiner Karte tiiiflen Ivoiinen. 4* 52 Heinrich Balss. GonofUictylus Folini Miliie Edwards. Kemi- 1913, ]). 189. I5ALSS 1914. p. 106. (Daselbst Literatur.) Fundangaben: Gr oldkii sto, Prampram, i) m, .steiniger Boden: C. Hupfer (1 d"). Franz ü.si seli-K ongo , Settc- Cama, 12 m; C. Hupfer fl Ex.). Illia das Kolas bei Ilha de Säo Thome; E. Greeff (1 $). Geographische Verbreitung: St. A'ineent fKap Y er de 'sehe In.seln), Säo Tlionit', Ann ob (111. Literaturver/eicliiiis. Balss, Heinrich. 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Crustacea IV: Cumacea und Schizopoda von C. Zimmer (München). 3Iit 1 Tafel und 8 Abbildungen im Text. Cumacea. Wenn man die Kap-Gogond (deren Sehizopoden- Fauna ich in den Berichten der Deutschen Öüdpolar- Expedition besprochen habe) nicht be- rücksichtigt, sind Cumaceen der afrikanischen Westküste bisher nur bekannt von der Sklavenküste (3 Arten Iphinoe, beschrieben von H. J. Hansen in den Berichten der Deutschen Plankton -Expedition) und von der großen Fisch -Bai (1 Art Iphinoe von der Deutschen Tiefsee-Expedition). Auch durch das vorliegende Material wird dii' Zahl der westafrikanischeE Cuma- ceen-Arten nur um eine frhcihr. Es enthält zwar G Arten, von denen aber nur die beiden unten behandelten beschreibbar sind. Eine Art Nanimstacus aus der Lüderitzbucht (Koll. Michaelsen) war zu jugendlich, als daß sie einer Neubeschreibung zu Grunde gelegt werden kount(\ Eine Art Cyclaspis und eine Art Jphins Männchen ist, daß jede Identihzierung auf völlig unsicherem Grunde steht, solange man nicht vom Originalfundort erwachsene Exemplare der Art be- kommen hat. Stebbing') id(^ntifiziert woit(n-hin Ipliuwe africana mit hrevipes und mit einer Form aus der Kap -Gegend. Auch hierin kann ich mich ihm, wie ich weiter unten anführen werde, nicht anschließen. - Alles in allem ist also unsere Kenntnis von der westafrikanischen Cumaceen -Fauna i-eclit gering und nicht ausreichend zu faunistischen Er- wäoiinsjeu. Gen. Iphinoe Iphinoe hi'evijws H. J. Hansen (Tafel I, Fig. 1 u. 2.) ISiJö Iphinoe brci'ipes H. J. Hansen, Erg. Plankton-Exp. v. 2 Gc p. 54 — 55, tl). (> Fig-, 5 — 5 h. ])(n- Beschreibung Hansens füge ich noch einiges zu und gebe auch eine Abbildung des erwachsenen Weibchens und Männchens. W e i b c h e n mit B r u t ta sehe: (Taf. 1 , Fig. 1 ). Das Pseudorostrum ist nicht besonders lang, gerad(> nach vorn gerichtet. Ein deutlicher Subrostralausschnitt ist vorhanden und der Subrostralzahn zugespitzt. Hinter ihm ist der Carapaxrand auf eine kurze Strecke gezähnelt. Auf dem Carapax steht in etwa -/j seiner Länge ein etwas undeutlich ausgebildetes medianes Zälmchi^n. Bei jüngeren Exemplaren sind ein oder zwei deutliche Zähnchen an dieser Stelle vorhanden (auch bei den Stücken der Plankton -Expedition,, die ich nachprüfen und vergleichen konnte). Das erste freie Thoracalsegment ist schmal. Seine untere Seitenpartie erstreckt sich unterhalb des Carapax in Form eines langen, schmalen, spitzen Zi})fels ziemlich weit nach vorn. Das lange zweite freie Thoracalsegment ist an seinem N'orderrande gezähnelt und trägt hier (»inen nach vorn ge- ricliteten Besatz ziemlich langer Fiederborsten. Das nächste Segment ist am Vorderrande ebenfalls gezähnelt, die Zähnelung ist an den Seiten])artien, wo auch einige Fiederborsten stehen, stärker als in der Mitte. An den Seiten des Hinterrandes ist es lappenförmig ausgezogen, und die Lappen legen siel» über das nächste ') Cnmacoa; in: , .Tierreich", llllo. Crustacea IV: Cumacea und Scliizopoda. 57 Segmcut. das zu ihror Aufnahme eine muldenförmigo \'ortiotiiiig zeigt. Dieses Segment, das vierte, trägt im unteren Teile des Vorderrandes einige Zähnchen und Fiederborsten. Hinten ist es wie das vorangehende Segment an den Seiten lappig ausgezogen; der Unterrand des Lappens ist schwach gezähnelt. Auch beim letzten Thoracalsegment ist der Vorderrand an der unteren Seitenecke gezähnelt. Auf der Unterseite der beiden letzten Thoracalsegmente steht zwischen den Füßen ein kräftiger nach vorn gebogener medianer Dorn. Am letzten Thoracalsegment und an den ersten 4 Abdominalscgmenten sind in der Mitte des Hinterrandes Gelenkhöckerchen ausgebildet, die sich in Pfannen des nächsten Gliedes einlegen. Beim 3. und 4. Abdominal- segment ist der Hinterrand unterhalb dieser Hockerchen schwach gezähnelt. Das Abdomen trägt einen im ersten Segment noch undmitlichcn, nach hinten deutliclier werdendi'n Mittelkiel, der auf dem letzten Abdominal- segment in einem Zahn endet. Bei jungen Exemplaren ist der Zahn etwas undeutlicher. Am Hinterrande des letzten Abdominalsegmentes stehen in der Mitte dicht nebeneinander 2 Zähnchen. Die Analklappen tragen je eine Endborste. Die Länge beträgt etwa 1 cm. Geschlechtsreifes Männchen: (Tafel 1 Fig. •_?). Das Pseudo- rostrum ist nicht besonders lang, geradeaus gerichtet. Der Subrostralaus- schnitt ist nur angedeutet. Die Subrostralecke ist zwar scharfwinkelig, aber nicht in einen Subrostralzahn ausgezogen. Hintc^r ihr ist der Carapaxrand auf eine kurze Strecke gezähnelt. Ein medianer Zahn auf dem Carapax ist nicht vorhanden. Das erste freie Thoracalsegment ist viel schmaler als beim \A eibchen und in seinen Seitenteilen vom nächsten Segment völlig überdeckt. Dieses hat an seinem Vorderrand einen dichten Besatz von Fiederborsten, wie das Weibchen, ist aber nur in seinen Seitenpartien deutlicher gezähnelt. Auch das dritte Segment zeigt eine deutlichere Zähnelung des Vorder- randes nur in den Seitenteilen, wo auch einige Fiederborsten stehen. Das vierte Segment ist in seinen Seitenteilen nach vorn weit lappig ausgezogen, der Lappen ist gezähnelt, und über ihm ist ein Ausschnitt im Rande des Segmentes vorhanden. (Diese Ausbildung des vierten Segmentes dürfte wohl den Männchen der Gattung allgemein zukommen.) Der Zahn auf der Unterseite der beiden letzten Thoracalsegmente ist auch hier vorhanden, aber mehr höckerig ausgebildet. Die Gelenkhöcker an den Abdominalsesrmenten fehlen auch dem 58 C. ZiMMEi;. Männchen nicht, nur sind sie \ou d«'u als Epimeren ausgebildeten Seiten- teilen der Segmente überdeckt. Der Zahn auf dem letzten Abdominal- segment findet sich nicht; an seiner Stelle ist nur ein stufenförmiger Absatz vorhanden. D'io Läng«' beträgt etwa 8 mm. Fundangaben: (ieldküste, Accra, 12 m: i\ Hupfer. Dahomey, Whyda, 10 m, LehmbodfMi; C. Hüpfer. Kamerun, Sül-iwassin-, grober Sand: C. Hupfek. F r a n z ö si s e h - K o n g ü , N yaug o -Fl u i-i , 1'2 m. wcüclifr ( Jrund, Salzwasser: V. Hupfer. Bemerkenswert ist das Vorkommen im Sül^wassor bei Kamerun. Sollte aber hier nicht ein Schreibfehler vorli<\genV (Auf den Hri'FEUscheu Eti- kett(Mi steht immer die Angal)e, ob im Süßwass(n' oder im Salzwasser gefunden). Bemerkung: Stebiung (1. c. 1910, p. 411) identifiziert meine Iphinoe africana von der Uroßen Fisch-liai mit der vorliegenden Form. Eine Nachprüfung der (^riginalexemplare beider Arten hat mir wieder bestätigt, daß es sieh um zwei gut unterschiedene S])ecies handelt. Nc^ben andei africana sind die Enden der Pseudorostral- lappen in S))itzen ausgezogen, die in i\.OY Ansicht von oben wie zwei Zähnchen erscheinen, bei hi-cvipes ist eine ähnliche Ausbildung wohl angedentet, von oben gesehen sind die Zälmchen aber lange nicht so ausgesprochen. Bei africana ist der Vorderrand der b(Mden letzten Thoracalsegmente unten sehr deutlich zahnartig nach vorn ausgezogen, l)ei i/rt'vijics nicht. Bei afrlca)ia ist der Hinterrand des letzten Abdominalsegmentes deutlich gezähnelt. die beiden mittleren Zähnchen sind etwas größer als die Seitenzähnchen, bei brevipes sind nur die beiden Mittelzälmchen vorhanden , und daneben ist höchstens eine sehr undeutliche Zähnehmg erkennbar. STEi'.iiiNO identifiziert weiterhin eine in dei- Kap -(legend gefundene Form mit hrevipes und africana. Da er keine Jieschreibung gibt, läßt sich nicht feststellen, ob sie in der Tat mit einer der beiden Arten identisch ist. Es scheint mir aber fast, als handel(> es sich um (>ine dritte Art. Sie besitzt wedei- im männlichen noch im weiblichen Geschlecht eine gezähnelto Mittel- crista. Da mich das Studium nordischer Iphiiioe- Arten zu der Überzeugung geführt hat, daß das Vorhandensein od(>r Fehlen der medianem Zähnchen- reihe doch nicht so unwichtig ist , wie man wohl annahm , glaube ich nicht, daß die südafrikanische F(»rm mit Iphinoe africnna identisch ist. Crustacea IV: Camacea und Scliizopoda. 59 Eher wäre möglich, daß das einzelne undeutliche Zähnchen bei der ge- schlechtsreifen weiblichen breripes gelegentlich verschwindet. (Bei der drei- zähnigen , der Art nach von der nordischen Iphinoe tnspinosa Goodsir zu unterscheidenden Mittelmeerform gehen die Zähne bei dem geschlechtsreifen Weibehen verloren, und dieses erscheint dann als Iphinoe inermis G. O. Sars.) Dann könnte hrcripet und die Kap-Form identisch sein, aber zu Bedenken gibt doch die sehr verschiedene Größe A'eranlassung {hrccipes 8V2 — 1*^ vt\xn. Kap-Form 15 — 18 mm). Iphinoe Hupfer l n. sp. (Tafel I. Fig. ;}, T(>xttig. 1.) Fundangabe: Senegal, Goree, 20 m: (\Hi"rFER (ein geschlechtsreifes Wfubchen und ein zweites jüngeres Exemplar). Beschreibung: \\'(>i beben mit gefüllter P)ruttasche: Der Thorax ist annähernd so laug wie das Abdomen. Der Carapax erreicht fast die Länge des freien Tluu-acalteiles. Das Pseudorostrum ist ziemlicii kurz und gerade nach vorn gerichtet. Der Subrostralausschnitt ist deutlich, der kSubrostralzalm zugespitzt. Hinter dem Subrostralzahn ist d(U- Carapax auf eine kurze Strecke gezähuelt. Die Subrostrallappcn sind neben der vorderen Partie des Frontallobus etwas h(ickerig vorgewölbt. Der < )cellarlobus trägt 3 Linsen, eine mediane vorn und 2 seitliche hinten. Hinter dem < )cellarlobus beginnt eine sich über den vorderen Teil des Carapax erstrc^ckende, nicht besonders deutlich aus- gebildete mediane ( 'rista. Sie trägt eine Reihe von 8 nach hinten zu kleiner werdenden Zähnchi'U. Das erste freie T h o r a c a 1 s e gm e n t ist verhältnismäßig lang und liegt auch in seinen Seitenpartien völlig frei. Das zweite Thoracalsegment ist in seiner vorderen Seitenecke durchaus nicht vorgezogen. Vorderrand und Seitenrand stoßcm vielmehr annähernd rechtwinkelig aufeinander, und die Ecke ist schwach abgerundet. Das nächste Segment ist hinten an den Seiten lappig ausgezogen. Das vierte freie Thoracalsegment trägt an seiner vorderen Seitenecke einen ziemlich spitzen Vorsprvmg. Ein ähnliche«' Vorsprung ist auch beim nächsten Segment angedeutet. Ein Dorn auf der Ventralseite der beiden letzten Thoracalsegmente ist nicht vorhanden. Die Subanalkla]) p (^y-Gruj)])e haben das })roximale Glied längcu- als das distale, bei den meisten ander(>n Arten ist es bedeutend kürzer als das distale. Nur bei /.pJniioe rohusta H. J. Hansen und der vorliegcMiden neuen Art ist das proxi- male Glied unbeträchtlich kürzer als das distale. Eine Verwechslung der beiden Arten ist aber ausgeschlossen, da die etwas abweichende rohmta sich von allen übrigen Arten, also auch von der vorliegenden, durch den Jie.sitz von Leisten und Furchen auf ( *ara])ax und Abdomen unterscheidet. Yig. 1. Iphinoe llupferi n. .sji Uropod ; Vergr. 22. Crustacea IV: Camacea und Scliizopoda. Q\ Schizopoda. Auch das Schizopoden-Material ist nicht umfangreich. Es haud(dt sich einmal um je einige Stücke der Arten Sir (('IIa Thompsoni Milne Edwards, Eiqyhauaia americana Haxsex und Eupliausia tenera Haxsen, die Garcke bei Lagos gefischt hat. Das Michaelsen sehe Material ferner besteht aus etlicheu Stücken von Macfopsis; ISlahberi v.Bexedex aus der Lüderitzbucht (5. — 13. All. 191L pelagisch; 5.-24. VII. 1911, 0— 10 m). Bereits an anderer Stelle habe ich das Vorkommen A'on Maci'opsis Slahherl v. Bp:nedex an der südwestafrikanischen Küste, in der Kadford- bucht, festgestellt (L. Schultze, Forschungsreise in Südafrika, v. 5. 1912j. Wieder habe ich die Exemplare genau mit nordischen verglichen und keinen wesentlichen Unterschied gefunden. Da diesmal erwachsene Männchen beim Material waren, konnte ich auch den Bau der verlängerten Pleopoden, der ja von besonderer systematischer Bedeutung ist, prüfen und fand auch hier keine Abweichungen. Im Schizopodenmaterial des Berliner Museums, das mir vorliegt, war eine Form von der afrikanischen Westküste vorhanden , die ich hier mit behandele, die unten beschriebene Afromysis Hcnuoni n. g., n. sp. Die Schizopoden-Fauna des in Frage kommenden Gebietes habe ich bereits in den Berichten über die Schultze sehe Forschungsreise (1. c.) be- .sprochen. Zu der dort aufgestellten Liste kommen nur die oben erwähnten, von Garcke gesammelten Arten, alles weit verbreitete pelagische Formen, hinzu, sowie die Afromysis Hansoni n. g., n. sp. Da diese Funde keine neuen faunistischen Aufschlüsse geben, habe ich meinen a. a. 0. gemachten Ausfüh- rungen, die darin gipfeln, daß unsere Kenntnis der Avestafrikanischen Schizopoden-Fauna für tiergeographische Schlüsse noch viel zu mangelhaft ist, nichts zuzufügen. Gen. Siriella Siriella Thompsoni Milne Edwards Fundangabe: Süd-Nigeria, Lagos: Garcke. Gen. Euphausia I^uphaiisia americana Hansen Fundangabe: Süd-Nigeria, Lagos; Garcke. Euphausia tenera Hansen Fundangabe: Süd- Nigeria, Lagos; Garcke. 62 C. ZiMMEK. Gen. Macropsis Macroi)sis Slabheri v. Ben. Fundangabe: Doiitsch-Südwcstafrika, Lüdoritzlnuhr, pelagiscli und 0— 10 m: W. Mk hael^en. 5.-24. Juli 1911. Gen. Afromysis, ii. g*. Die Gattung" gehört zur Trlbus Lejytorw/sini Hansen. Di(> Augen sind wohl entwickelt. Der lobus masculinus der ersten Antenne ist kräftig und von fingerförmiger Gestalt. Die Antennenschuppe (Textfig. '2b) hat lanzettliehe Form und ist ringsum mit Borsten besetzt. Das zweite Glied ist kurz und iiielit so deutlich abgegliedert wie bei Leptornnsia. Die linke Maudibel ^Textfig, 3'v u. b) besitzt lacinia mobilis, Kamm- borsten und pars molaris. Die Maxillula (Textfig. 4a) hat am \orderrande einen liöckerigen N'orsprung, ähnlieh wie bei Parerythrop^ G. 0. Saks. An der Maxilla (Textfig. 45) ist das Endglied des Palpus eigenartig ausgebildet: Es ist sehr stark verlängert vmd im basalen Teil in einen nach innen gerichteten Lobus ausgezogen. Während der proximale Rand dieses Lobus Fiederborsten trägt, ist der distale Rand und der Inuenrand des Gliedes, in den er über- geht, mit einer (lichten Reihe von kräftisen Dornen besetzt. Afroni>ii>is Han.'^oni n, sp. a ^=- Vordcrkürpor von oben; Vergr. 10; b ^^ zweite Antenne: Vergr. l(i. Fig. 3. ÄfromyaU Hansoni n. sp. a ■= linke Mandibel; A'ergr. 16; b = Kaurjind der linken Mandibel, c = Kaurarid der retlitcn Mandiliel; Vergr. 42. Crustacea IV: Cuniatea uiul Sehizopoda. 63 Der erste Cormopod (Textfig. 5a) ist 7 oliederig , iiiehr übermäßig kräftig und uiclir besonders stark beborstet. Ein freier Lobus ist am Basi- poditen vorhanden. Der zweite Cormopod iToxttig. 5 6) ist 7 gliederig, ver- hältnismäßig schlank und schwach beborstet. Die hinteren Cormopoden i'Textfig. 6a u. b) be.sitzen einen aus zwei Gliedern bestehenden Propoditen. der Dactvlopodit ist klein und die Endklauo nur ganz zart. Die Pleopoden des Männchens sind denen von Leptomysis ähnlich. Nur hat das vierte Paar einen ganz besonders verlängerten Außenast. Das Marsupium des Weibchens besteht aus einem Paar etwas reduziert«»r und zAvei Paaren wohlentwickelter Platten. Der Innenast der Uropoden iTextfig. 8i trägt auf der Unterseite des Innenrandes eine dichte Reihe von Dornen. Das Telson iTextfig. 8) ist lang und breit, zungenförmig, und zeigt hinten in der Mitte einen schmalen aber tiefen, mit kleinen Dornen besetzten Ausschnitt. Unmittelbar vor dem (Grunde des Ausschnittes stehen auf der Unterseite zwei lange Fiederborsten. Bemerkung: Am nächsten steht diese neue (Tattung dm- ßatht/nii/siv Holt und T.viTEusALL. Sie hat mit ihr Ähnlichkeit im Bau der Antennenschuppe und des Telsons, soAvie in der Ausbildung der beiden ersten Cormopoden- paare. Auch zeigt dies (xenus am zweiten (lliede des Mandibularpalpus einen Besatz von kräftigen Dornen. Unterschieden von Bathi/i/u/sis ist die neue Gattung durch den Besitz wohlentwickelter Augen, durch die eigen- tümliche Ausbildung des Mandibularpalpus, die Zweigliederigkeit des Tarsus der hinteren Cormopoden und den etwas abweichenden Bau des vierten männlichen Pleopoden. Afvottiffsis Hansoni ii. sp. Texttig. -J— 8.) Fundangabe: W alfis c h -Bai. im Magen von Trü/Ia capeuxls ('. V.: Dr. Hansox, '2'1. No^'cmber 1902 ('zwei Männchen, ein Weibchen und zwei Bruchstücke). Dem für gute Konservierung wenig geeigneten Fundorte entsprechend ist der Erhaltungszustand nicht besonders . und die Tiere sind stark an- mazeriert. Da jedoch alle systematisch wichtigen Extremitäten in dem Chitinskelett völlig (U-halti^n Avaren. sich auch durch Sektion der Bruchstücke der Bau der Mundwerkzeuge gut feststellen ließ, trage ich kein Bedenken, nach den Stücken die neue Art zu beschreiben. Nur bei Textfig. '2 a und den entsprechenden Teilen der Beschreibung möchte ich die Möglichkeit 64 C ZlMSlKli. ottcn lassen, daß dci- ^'()l■d('^rand des (Jarapax otAvas anders oostaltct und die Carapaxbrcitc etwas geringer ist. Beschreibung: Der C^arapax (Fig. 2a) ist vorn in eine gleichmäßig ge- rundete, nicht besonders weit nach vorn ausgedehnte Stirnplatte ausgezogen, di(^ die Augenstiele nur in ihrer Anwachsstelle überdeckt. Unterhalb der Stii-nplatte, zwisehen den Augen, trägt der Körp(n- eine senkrechte mediane Lamelle, die in dov An.sicht von oben die Gestalt eines Stachels hat. Die Augen (Textiig. 2 a) sind wohlentwickelt, fast rein zylindrisch und nach dem Ende zu nur schwach erw(ntert. Der lazettierte Teil ist verhältnismäßig umfangreich. Das Basalglied des ersten Antennenstammes (Textiig. 2 a) ist etwa so lang Avie die beiden anderen zusammen. Die Schuppe der zweiten Antenne (Texttig. 46) ist 7 — 8 mal so lang wie breit. Sie ragt beim Männchen noch etwas ül)er das Ende des Lobus masculinus heraus, beim A^^eibchen entsprechend weit. Der Geißel- stamm der zweiton Antenne ragt etAvas über die halbe Länge der Antennen- schuppe heraus. Fig. 4. Afromysis Ilansoni n. sp. a = MaxilUila, h ■=-- Maxiila; Veror. Ki. Fio-. .j. y\fromysis Ilansoni n. sp. « = erster, b = zweiter C'ormopod des (Y Yero-r. ICi. Die pars molaris der Maudibelu ('^rexttig. 3 i ist mit regelmäßig gestellten Tuberkeln . die teilw(Mse last den ( 'harakter von Zähnchen an- nehuK 11. liedeckt. l)er ('arpo}M>dit (b'r (iangt'ül-je (Texttig. Grti ist, mit Ausnahme des letzten Paares (Texttig. (')/>i, etwas verbreitert. Crustacea IV : Cumaeea und Scliizopoda. Qö i/ Der vierte Pleopod (Textiig. 7) des Männchens be- sitzt einen 8-giiederigen Endo- poditen und einen 9-gliederigen Exopoditen. Der erstere er- streckt sieh etwa bis zum Ende des vierten Gliedes des Exopo- diten. Dieser ist sehr stark verlängert und reicht mit dem Ende seiner Borsten bis über die lialbe Länge des Telsons hinaus. Am Innenrande des ersten Gliedes der beiden Äste ist je eine Aussparung und ein Vorsprung vorhanden, die wechselseitig ineinander passen. Die ersten vier Glieder des Außenastes tragen die üblichen ^Fiederb ersten. Die nächsten 3 Glieder haben nur eine schwache kurze unbefiederte Afromysis Hansoni n. sp. Borste jederseits. Das 7. Glied a = Ende des fünften |-j.i|g(. g^^g starke Borste, die so lang ist, wie die ersten 5 Glieder zusammen; sie ist in ihrem Afromt/sis Hansoni n. sip. distalen Teil spiralig geringek Vierter Pleopod des cf; und einseitig gefiedert. Das " * 8. Glied ist sehr stark verlängert und übertriflft die Länge der 3 voran- gehenden zusammen. Es trägt eine lange zweiseitig schwach befiederte Endborste. Das 9. Glied ist klein und nur und(Hitlich gegen seine End- borste abgegliedert, die den gleichen Bau hat, wie die des 8. Gliedes. Die Endborsten der 3 letzten Glieder reichen annähernd bis zur gleichen Höhe. Der Innenast der Uropoden (Textfig. 8) ragt etwas über das Ende des Telsons heraus, der viel längere Außenast aber überragt es um etwa 2/g von dessen Länge. Am Innenast stehen auf der Unterseite des Innenrandes dichtsjedrängt sehr zahlreiche Dornen. Sie haben untereinander nicht ganz gleiche Größe. Die Reihe beginnt in der Höhe des Hinter- randes des Statolithen und erstreckt sich fast bis zum Ende des Astes. Der letzte Dorn steht etwas von den anderen entfernt. Fig. 6. Cormopoden des Q., h ^= Endopodit des letzten Cormopoden des rf ; Vergr. 16. Fiff. 7. Michaelseu, Westafrika. Ud. U. QQ ('. Zimmer. Das Telsou iTcxttig. S) übortrifft an Länge etwas das letzte Abdominalsegment. Seine größte Breite nahe der Basis beträgt etwas mehr als die Hälfte der Länge. Nach hinten zu verschmälert es sich nur allmählich und ist so hint(Mi verhältnismäßig breit abgerundet. Der schmale Ausschnitt am Ende erreicht etwa '/4 der Telsonlänge. Wie schon erwähnt, .stehen in der Tiefe auf der Unterseite zwei Fiederborsten, und der Band des Ausschnittes ist mit kleinen Dornen besetzt. Die kleinen Dornen erstrecken sich noch etwas auf die Seitenlobi. dann aber beginnt hier eine Beihe von p. g kräftigeren und längeren Dornen, die sich an den Afromvsis Hansoni n. sp. Telsonseiten bis fast nach der Basis hin erstreckt, hier Telson und Uropod: aber etwas Von der Kante ab und auf die Dorsalseite Vergr. 10. desTelsons rückt. Nach der Basis zu werden die Dornen kürzer und stehen etwas Aveiter von einander entfernt. Die Länge beträgt etwa 1-5 mm. Die Typen der Art l)etinden sieh im Berliner Zoologischen Museum. Fi g II re iie rk 1 ä r u ng. Tafel I. Fig. 1. Ii>Iiiiioe /-»/v'rty^c^- Han.skx. Q. ganzes Tier V(»n (bn' Seite»; Vergr.: 27. Fig. 2. „ „ „ cf, „ ., „ ., „ unter Weg- lassung der Extremitäten; Vergr.: 27. Fig. 3. Iphinoe Hupferl n. sp. $, ganzes Tier von der Seite; Vergr.: 42. Midiaclscn, Meeresfauna Westafrikas, Bd. II: Zimmer, Ciiniacea u. Scliizopoda. Taf. I. Polychaeta von H. Allgen er (Hamburg). Mit 6 Tafeln und 111 Abbildungen im Text. Ct Jlicha eisen, Westafiika, Band II. Die vorliegendp Arbeit beruht auf Untersuchung der im Hamburger Zoologischen Museum behndhchen reichen Bestände an Polychäten von der Küste Westafrikas zwischen Kap Verde und der Mündung des Oranje- Fhisses, einschließHch der Guinea-Inseln. Das sehr umfangreiche Unter- suchungsmaterial läßt sich nach den zwei in ihm vertretenen Faunen- gebieten natürlicherweise in einen südwestafrikanischen und einen tropisch- Avestafrikanischen Anteil zerlegen. Die kleinere südwestafrikanische Sammlung besteht der Hauptsache nach aus dem im Jaln-e 1911 von Prof. W. Mk haelsex auf der Hamburger deutsch-südwestafrikanischen Studienreise erbeuteten Material, dem sich noch einige Einzelfunde von anderen Sammlern hinzugesellen. Die süd- . * . . . westafrikanischen Polychäten wurden am Ebbestrande oder in geringer Tiefe, auch an Bojen, gesammelt, also im Bereich des engeren Litoral- bezirks. Die große tropisch-westafrikanische Sammlung, die zu den bedeutendsten Sammlungen westafrikanischer Meerestiere gehört, wird zum weitaus größten Teile von der gewaltigen Ausbeute Kapitän Hupfer's gebildet. Diese Samm- lung, deren Wert im Gegensatz zu ihrem Umfange durch eine minder gute Erhaltung beeinträchtigt ist, wurde größtenteils so gewonnen, daß von dem genannten Sammler geeignete Gegenstände wie mit Algen, Brjozoen und Muscheln bewachsene Steine , Muschelklumpen und dgl. heimgebracht und im Museum von Prof. Michaelsex auf die an und in ihnen sitzenden Polychäten und anderen Tiere durchsucht wurden. Dieser Sammelmethode ist es zu verdanken, daß auch eine große Anzahl von den meist ver- nachlässigten Klein-Polychäten, wie Syllideen, in der HuPFER*schen Samm- lung enthalten sind. Die Polychäten Hupfer's wurden im Litoralbezirk fast ausschließlich mit dem Schleppnetz aus Meerestiefen bis zu 30 m heraufgebracht. Der Tatsache, daß bis zu einer solchen Tiefe gesammelt Avurde, ist es zuzuschreiben, daß auch Formen, die mehr in tieferem Wasser zu Hause sind, sich in dies(»r Sammlung A^ertreten linden, so die Polyo- dontiden, die Sthenelais- Äxten und die verschiedenen Ampharetiden. An die große HiPFER'sche Sammlung schließen sich ZAvei kleinere, durch gute Erhaltung ausgezeichnete Kollektionen von den Guinea-Inseln an, erbeutet 70 H. Augeneu. von Prof. R. Greeff und Dr. Arnold Schultze. Nebst einer Anzahl von noch hinzukommenden Einzelfunden bilden diese beiden letztgenannten Sammlungen eine wichtige Ergänzung der Sammlung von Kapitän Hupfer. Die Gesamtzahl der von mir untersuchten westafrikanischen Arten beträgt 20(5. Von diesen entfallen 154 auf das tropische Westafrika, 60 auf Südwestafrika, während 9 Arten beiden Faunengebieten gemeinsam sind. Ich habe hierbei für jedes der beiden Gebiete eine der nicht weiter dehnierbaren Spirorbis- Arten angenommen und die in meinem Material nicht vertretene Eupanthalis tuhife.v mitgezählt. Fauiiistischer Teil. Wie schon eingangs bemerkt wurde, verteilt sich das von mir unter- suchte Poljchäten-Material natürlicherweise auf zwei geographisch vmd faunistisch verschiedene Gebiete, das südwestafrikanische und das tropisch- westafrikanische. Ich bezeichne im folgenden das südwestafrikauische Ge- biet als Namaqua-Gebiet, im Gegensatz zu dem sich südlich anschließenden südafrikanischen oder Kap-Gebiet. Betrachten wir zunächst das südwestafrikanische oder Namaqua-Gebiet. Gesammelt wurde in diesem Gebiet von Lüdcritzbucht im Süden bi> SAvakopmund im Norden auf einer Strecke ungefähr zwischen 27 ^ s. Br. und 23" s. Br. Der nächste weiter nördlich gelegene Punkt, von dem ieh Polychäten gesehen habe, liegt schon im Tropengebiet etwa auf 7^ s. Br. Die Kenntnis der Polychätenfauna des Namaqua-Gebietes war bisher nur recht gering. Erst in neuerer Zeit, seitdem Südwestafrika eine deutsche Kolonie wurde, sind aus di(\s(»m Bezirk Polychäten bekannt geworden, und zwar durch zwei kleinere Arbeiten von Marenzeller (1887) und Ehlers i 1905j über Tiere von Lüdcritzbucht. Gegenüber dem von wissen- schaftlichen Expeditionen oft besuchten und anderweitig erforschten Kap- Gebiet stand Südwestafrika in der Erforschung seiner Polychätenfauna weit zurück. Der bedeutende Fortschritt, der in der Kenntnis dieser Fauna durch meine Untersuchungen erzielt wurde , ergibt sich aus folgendem. Ehlers und Marenzeller haben zusammen 25 verschiedene Polychäten- Arten bekannt gegeben: Eaphrosijne capensis Kbo., Lepidonotns semitectiis Stimps., Heinilepidia^mimjtliro'lftfll^f^ Schm.. Kulalia capensis Schm., Neanthes latipalpa Schm., Nereis vallatu Gr., Glycera alba Rathke, Nephthijs Hombergi AuD. etEüw., Eriplif/le capensis Kbg., Marphysa san.f/uineaM.O'ST., Syllis clostero- hranchia Schm., Antolytus afer Ehl., Diopatra cuprea Bosc, Arenicola Polvchueta. marina L., Flabelligera luctator Stimps., Fl. .ranthotricha Schji., Cirratulus capensis Schji., C. tentaculatus var. meridionalis Marenz., Axiothea h/rocephala 8cHM., Nicomache Macintoshi Marexz., Sahellaria capensis Schm., Leprea pterochaeta Schm., Xicolea vetiustula Mont., Dasychone violacea Schji.. Jas- mineira analis Ehl. Von diesen 25 Arten waren 7 nicht in meinem Material enthalten. Ihnen gegenüber .stehen aber 42 Arten, die für das Gebiet neu von mir festgestellt wurden. Die Zahl der bekannten namaf[uanisch(m Arten hat .4ch demnach mehr als verdoppelt und beträgt jetzt 67. Was den Charakter der namaquanischen Polychätenfauna angeht, so ergab sich schon aus den Funden von Marenzeller und Ehlers, daß diese Fauna große L'bereinstimmung mit der des Kap-Gebietes zeigt. Diese Tatsache liat sich nach meinen Erfahrungen be^^tätigt und in ihrer Be- wertung naeh meinem Material noch erheblich erweitert. Die Polychäten- fauna des Kamaqua-Gebietes kann demnach als südafrikanisch oder kapensisch bezeichnet werden. Die faunistische Zusammensetzung der namaquanischen Polychäten- fauna ist nun so beschaifen, daß in ihr erstlich lusitanische Formen oder solchen sehr nahestehende Arten vertreten sind und zweitens solche, die der südlichen Halbkugel angehören, bzw. kapensisch in engerem Sinne sind. Als lusitanisch orientierte Vertreter seien genannt die PholoP. der Lepidonotus, die Xephthys, die Glycera, Phyllodoce rubiginosa. und Marphysa sanguinea. Als mehr oder minder der Südhalbkugel angehörig mögen erwähnt sein verschiedene Nereis-ATtf^n wie A^. Agnesiae, N. polyodonta N. vallata, Odontosyllis polycera nebst mehreren anderen Syllideen. die Aricia, Scoloplos hexaphyllum, die Dodecaceria, der Hyhoscole.v und Nicole.a macrobranchia. Solche südhemi-sphärischen Arten sind zum Teil auf der Südhalbkugel Aveiter verbreitet, auch notial und bis in die Antarktis. Einzelne südwestafrikanische Arten gehen um das Kap-Gebiet herum an der ostafrikanischen Küste nordwärts. Für die Masse der namaquanisch- kapensischen Formen aber bildet das Kap der guten Hoffnung eine Scheide, die einerseits die südatlantische westafrikanische Kap-Fauna, andererseits die ostafrikanische Fauna des Indischen Ozeans begrenzt. Was nun die im Xamaqua-Gebiet vertretenen Polychätenfamilien be- trifft, so wurden eine Reihe von Familien, auch solche, die in Tropiseh- Westafrika Vertreter haben, von mir nicht festgestellt. Es sind dies die Ampliinomiden, Aphroditiden, Polyodontiden, Eulepiden, Goniadidcm, Sphärodoriden , Opheliiden, Chätopteriden und Amphicteniden. Eine Amphinomiden-Art wurde früher von Südwestafrika bekannt, von den übrigen Familien haben einige ihre Vertreter im Kap-Gebiet, so die y2 H. Ai c.ENEu. Chätoptcriclcu und Amphie-tonidou. Eine Anzahl von Formen, dir bisliei- im Namaqua-Gebiet nicht beobachtet wurden, kommen im Kap-Gebiet vor, so Scalisetosus pellncldus, Sthenelaia boa, Euthaleuessa insignis, Nereis glan- Jidosii, Sijllis se.voculata, Potamilla reniforiuis und Ilydroides dipoma, die andererseits wieder in Tropisch-Westafrika aufti-eten. Man wird daher mit der Möglichkeit rechnen müssen, daß in Zukunft die Zahl der namaquanischen Polye-häteu-Arten sich noch vergrößere. Im großen und ganzen aber muß das Bild der namaquanischen Polychätenfauna nach Qualität und Umfang als festgestellt betrachtet werden. Wir müssen sie danach als arm bezeichnen. Nach der Zahl der Arten stehen an der Spitze die Syllideen, Euniciden imd Terebelliden. Die übrigen hier vertretenen Familien Aveis(>n vielfach nur einen oder zwei Yerti-eter auf. Es mögen an dieser Stelle noch einige bemerkenswerte Erscheinungen heraus gegriffen sein. Eine geradezu kümmerliche ^"'ertretung zeigen einige sonst in den Subtropen reich ent- wickelte Familien, so besonders die Serpuliden. Von dieser Familie wurde außer einer Spiroi'his bisher keine einzige Art festgestellt. Kicht viel besser steht es mit den Sabelliden; doch haben diese wenigstens in Zkisi/chone violarea unter ihren Arten einen durch Größe hervorragenden Vertreter. Die Euniciden stehen gleichfalls in ihrer Entfaltung hinter denen anderer Subtro})eu-Gebiete weit zurück, was noch besonders für die Gattung Eanice zu betonen ist. Ich habe unter meinem Material nicht ein einziges Exemplar einer Eunice erhalten. Daß diese Gattung in Südwestafrika nicht ganz fehlt, wurde durch Marenzeller und Ehlers erwiesen, die die riesenwüchsige Eunice macrohranclna aus diesem Gebiet untersuchen konnten, eine Art, die ihrer Lebensweise wegen mit den gewöhnlichen Mitteln des Sammeins nicht zu erlangen ist. Unter den namaquanischen Arten liuden sich einige von ganz ansehn- licher (iröße, Formen wie Euplirosijne capensü, J^epidonotus semitectm, Nereis Agnesiae, N. vallata. Morplnjsa sanguinea, Eunice viacrohranchia, Owenüi fusiformU, S(d)eUarin capeiiaU, Leprea pterochneta und Dasydione violacea> von denen die Marph//.sa uud die Eunice sogar Riesenformen sind. Die Grüßenentwicklung der einzelnen Formen stellt sich somit keineswegs so dürftig dar, wie man nach dem geringen I'mfang der Fauna vielleicht zu schließen geneigt wäre. Sucht man nach den (i runden für die negati\'en Momente in der Entfaltung der Polychäteiifauna des Xama(iua-(Tebiets, so sind diese in den meist ungünstigen Lebensb(^dingungen dieses (T(»bietes zu finden. Michaelsen hat in seiner Arbeit über die westafrikanischen Tunicaten'j W. Mkiiaelsen, 'J'nnicata. In: Beitr. Kenntn. Meerest'auiia WcstatVikas, I, p. ."MO. Polychaeta. 73 pliysiograpliische Faktoren als Grund für dio geringe Entfaltung der west- afrikanischen Ascidien angesehen. L-h sehließe mich im allgemeinen dieser Auffassung für die Polychäten an ; doch ist zu beachten, daß die physiographi- schen Faktoren auf die Polychätenfauna, die ja zum größeren Teil aus freileben- den, beweglichen Formen besteht, anders einwirkt als auf die Ascidienfauna, die fast durchweg von festsitzenden, keinenfalls frei beweglichen Formen gebildet wird, (ianz Südwestafrika steht unter dem Einfluß der Benguella-Strömung, einer Abzweigung der notial-antarktischen Westwind-Trift. Diese Strömung führt sein* kaltes, aber durchaus nicht nahrungsarmes Wasser mit sich. Der Reichtum an mitgeführter planktonischer Nalirung, dem die südwest- afrikanischen Meeresstrecken ihren bedeutenden Fisclireichtum und die großen Scharen von Fischfressern (Pinguin- und Robbenkolonien auf den vorgelagerten Guano-Inseln) verdanken, kommt auch in der Polychäten- fauna zum Ausdruck, und zwar nicht nur in der bedeutenden Größe mancher Formen (darunter Riesenformen: siehe oben!), sondern auch in der großen Individuenzahl, die manche Arten in gewissen, ihnen zusagenden Örtlichkeiten aufweisen. So sind nach Angabe Michaelses's — und ein von ihm mitgebrachter Block (siehe Textlig. LXXXI) erläutert dies — in weiten Küstenstrecken bei Lüderitzbucht die ganzen Felsen und Felsblöcke am Ebbestrande so dicht mit bewohnten Sabellarien-Röhren besetzt, daß sie wie gepanzert erscheinen. Auch die Individuenzahl mancher Arten, die hier in dem Schlamm zwischen Steinen und unter Felsblöeken Avolmeu und unmittelbar oder mittelbar von der angetriebenen sedimentierten Nahrung zehren, ist nach Michaelsen eine auffallend reiche, so die der Myxicola-, Arenicola-, (Mrratulus-, Nereis- und Marplnjsa- Arten. Diesem vorteilhaften Einfluß der Benguella-Strömung steht aber ein sehr nachteiliger gegenüber, das ist die große Temperaturschwankung, der ein ursprünglich kaltes Wasser im Gebiet der warmen Subtropen naturgemäß unterliegt. In den flachin-en Meeresteilen, aus dem das vorliegende Polychäteumaterial durchweg stammt, muß die intensive Sonnenstrahlung die Temperatur des AVassers schnell erhöhen. Bei der Unregelmäßigkeit des Zuströmens kalten Wassers ist diese steUenweise auftretende schnelle Temperaturerhöhung aber gleichbe- deutend mit einer großen Temperaturschwankung, und kein Temperatur- verhähnis ist für die Entwicklung des marinen Tierlebens ungünstiger als die Schwankung. Ähnlich wie die kalte Oberflächenströmung wirkt der an der Westküste Afrikas wie an den Westküsten der anderen von Xorden nach Süden streichenden Kontinente auftretende kalte Küstenauftrieb auf die Entwicklung der litoralen Tierwelt ein, ist er doch vom Ostpassatwinde abhängig und damit gewissen jahreszeitliclu^n Schwankungen unterworfen 'j^ H. AroEXER. also auch wieder Temperaturschwankungen hervorrufend. Der kalte Küstenauftrieb wirkt auch noch insofern schädlich, als er nahrungsarmes Wasser aus größeren Tiefen mit sich führt. Wir dürfen an der Westküste Afrikas im Bereich der Benguella-Strömung vmd des kalten Küstenauftriebes also nur eine nach den Temperaturbedingungen ganz einseitig befähigte Fauna erwarten, eine Fauna, die lediglich aus eurythermen Formen zu- sammengesetzt ist. Ein weiteres für die Faunenentwdcklung ungünstiges Moment bildet die geringe Küstengliederung. Die Küste Südwestafrikas stellt sich als eine fast vollkommen ausgearbeitete Ausgleichsküste dar, an der die gerade, durch Triebsand ausgezeichnete Küstenlinie bei weitem überwiegt. Felsig-steinige Vorsprünge, Avie sie für die Gesellschaft sedentärer Formen günstig sind, ebenso weit einspringende, ruhigere Buchten, in denen sich eine reichere Schlaramfauna entwickeln könnte, sind selten. Die bei weitem vorwiegenden, vom Triebsand beherrschten Küstenstrecken sind aber sehr tierarm. Sedentäre Polychäten fehlen an solchen Küsten- strecken ganz und errante Polychäten sind hier nur sehr spärlich vertreten. Es ist hiernach zu verstehen, daß die Polychätenfauna Südwestafrikas sehr arm an Arten ist und hierin hinter der des Kaplandes, aus disr sie im wesentlichen hervorgegangen zu sein scheint, weit zurücksteht. Die Küste des Kaplandes steDt sich durch ihre reichere Gliederung und die auch in Hinsicht auf die Strömungsverhältnisse bevorzugte Lage als ein Gebiet sehr vielseitiger Lebensbedingungen dar. Im Westen von der kalten, nahrungsreichen Benguella-Strömung, im Osten von der warmen und nahrungsreichen Agidhas - Str(imung bestrichen, bietet sie in ihrer mannigfaltigen Gliederung den verschiedenartigsten Faunenelementen reiche Gelegenheit zur Ansiedelung und Entwicklung. Nur ein geringer Bruch- teil dieser reichen Fauna, nur die verhältnismäßig wenigen eurythermen Formen, konnten um das Kap der guten Hoffnung hegum an der West- küste Afrikas nordwärts sich weiter verbreiten. Streng stenotherme Formen durften im Litoral des Namaqua-Gebietes nicht erwartet werden. Erklär- Hch ist des weiteren auch dir- besondere Spärhchkeit der sedentären Formen im Xamaqua-Gebiet, wirken doch Küstenstrecken mit Triebsand fast wie Verbrcntungsschranken für diese Formeln, denen an der Westküste Afrikas vom Kaplande bis in die Tropen nur verhältnismäßig sehr Avenige günstige Ansiedelungsörtlichkciten zu Gebote stehen. Vergleicht man die namaquanisehcn Polychäten mit denjenigen des tropischen Westafrikas, so ergibt .sich, was die Zahl der gefundenen Arten anbelangt, <'ine bedeutende Unterlegenlieit des Namacjua-Gebietes. Atich in qualitativer Hinsicht ist der Unterschied zwischen beiden Faunengebieten Polychaeta. 75 erheblieh, insofern als das Namaqua-Gebiet eine im ganzen durchaus von der des Tropen-Gebietes verschiedene Fauna hat. Die Zahl der beiden Gebieten gemeinsamen Arten ist nur sehr gering, habe ich doch nur deren 9 feststellen können. Von diesen sind fast alle weit verbreitete oder kosmopolitische Arten, wie Capitella capitata und Owenia fusiformis, wie Syllis gracilis, Syllidia arrnata und Dlopatra cMprea. Die Verbreitung von Nicolea quadrilohata mag sich später noch als ausgedehnter herausstellen. Das Vorkommen solcher weiter vei'breiteter Formen im Namaqua-Gebiet bietet nichts bemerkenswertes dar. Es mag sich aber in Zukunft die Zahl der mit Tropisch -Westafrika gemeinsamen Formen noch zugunsten des Namaqua-Gebietes erhöhen, insofern als tropische Arten, die zugleich dem Kap-Gebiet angehören, später noch aus dem Namaqua-Gebiet bekannt Averden könnten. Es sind dies Arten, die weiter vorn erwähnt Avurden, wie Scalisetosus pellucidus, Sthenelais hoa usw. Es mag sich dann heraus- stellen, ob das Fehlen dieser Formen in den Sammlungen vom Namaqua- Gebiet nur auf zufälligen Umständen beruht, oder ob ein tieferer Grund für tatsächliches Fehlen in diesem Gebiet vorliegt. Mit Bezug auf Südwestausti-alien mag noch bemerkt werden, daß dieses Subtropen-Gebiet erheblich Avärmer als das Namaqua-Gebiet und viel mehr als dieses dem eigentlichen Tropen-Gebiet angenähert ist. Dieser Charakter drückt sich auch in der sehr viel höheren Zahl der litoraleu Polychäten wie in der viel reicheren Entfaltung einer Anzahl von Familien, wie Syllideen, Euniciden, Sabelliden und Serpuliden aus. Der Anteil an zugleich ti'opischen Vertretern ist in Südwestaustralien bedeutend gi'ößer als im Namaqua-Gebiet. Ein übereinstimmender Zug beider Ge- biete ist der Besitz einer einzigen, aber interessanten Ampharetide. Wenden Avir uns nun zum tropisch-westafrikanischen Gebiet, so ist für dieses, Avie für das Namac|ua-Gebiet, zunächst festzustellen, daß seine Polycliätenfauna bisher in gTößerem Maßstabe nicht erforscht Avorden ist. Aus diesem Gebiet liegen mehrere kleine Arbeiten über Polychäten vor. Von Expeditionen Avurde Westafrika nur selten aufgesucht. Im Jahre 1877 beschrieb Grube einige Aon der Gazelle-Expedition heimgebrachte Polychäten von Westafrika und in neuerer Zeit wurden von der Deutschen Tiefsee- Expedition einige Würmer in diesem Gebiet gesammelt, die A^on Ehlers beschrieben worden sind. Im ganzen Avui'den bisher 60 Polychäten aus dem Bezirk, aus dem das von mir bearbeitete Material stammt, aufgeführt. Vereinzelte Arten finden sich schon A-on Quatrefages (Hist. des Anneies 1865) erwähnt: Polynoe Heiuleloti (Senegal; und Psammolyce albicans fßissao-Inseln). Grube 76 H. AtdE.NEU. hat von dor Oaz<'lle - Expedition (1877) folgende Arten bcsi-lirieben: Punthalis hkolor, Sthenelais incisa, Sf/llis hiichholziana, IJyalinoecia platy- hranchis (Kap Verdiselie Inseln), Goinada congomsü, Spiochaetopteriis tropicus (Kap A^erdisehe Inseln», Maldane decorata, Pifcnodei-ma congoense, Sahella torquata und Fista cristata O. F. M. var. ? Buchanan machte (1894) den Eupolyodontes Cornishi von der Congo-Mündung bekannt. Saint- Joseph führt (1897; einige Arten vom »Senegal an: Lycaatia senegalensis, Si/llis vuriegota Gk., Euhdia viridis O. F. M., Tlielepm setosus Qf. nnd Loimia mcdusa Sav. Pelagische Polychätcm von Illia das Rolas bei Saö Thome hat Ctreeff (1885) bekannt gemacht: Tomopieris rolasi, T. mariana, Alciope Cantrainii D. Ch., Vanadin nielanopthalmus, V. setosa, Ahiopa longirhyncha und Rliynclionerella fulgens. Aravid.ssox fand (1898) unter den Gljceriden und Goniadiden unseres Museums einige westafrikanische Formen: Glycera africajia, Goniada Hupferi, G. congoensis Gr. und Glycinde multidens. Fauvel untersuchte (1901) eine kleine Sammlung von Senegal -Poljchäten: Mar- pliysa sanguinea Mont., Diopatra neapolitana Clap., Nereis Gravieri, Nephthys lyrocliaeta, Glycera africana Arwidss., Cirr(duliis filiformis Kef., Nerine Perrieri, Äricia Chevalieri, Ärniandia intermedia, Clymene monilis, Loimia medusa Sav. und Potamilla cammancemii?. Malac^uin besehreibt (1901) gleichfalls hauptsächlich vom Senegal folgende Würmer: Acholoi' astericola d. Gh., Lepidonotm Wahlhergi Kbg., Chloeia ßava Fall., Hermodice carunculata Fall. (Azoren;, Eurythoe padpcaYi^G., Eunice to rresiensis Mc Ikt., Onuphis eremita, Aud. et Ki)\v. , Xer'cis Dnmerili Aud. et Edw. , E.vogone gemtnifera Pag., Autolytm macrophtlialmiia Makenz., Fallaci« pantherina Hisso, Heterocirrus ater Qf., Tlielepua cinrinnalus O. Fabr. und Easychone violacea Schm. SchließHeh linden sich noch in der Bearbeitung der Polychäten der Deutschen Tiefsee-Ex])edition von Ehlers (1908) einige westafrikanische Würmer: Eunice vittata t>. Gh.. Eiimbrico)iereis mucrouata, J^erebellidarum sp., Hy- droides sp., ferner Aephthy-s Hombergi Aud. et Euw., Ancistrosyllis robusta, Orthodromifs .'ipinosus , bereis lacipeta, Diopatra cuprea Bosc, Prionospio pinnata Ehe., P/iyllochaetopterus sp., Telepsaims vitrarius und Capitella capitata O. Fabr. Ungefähr '25 dieser Arten habe icli mit Sicherheit in dem mir vorliegenden Material \on 'rropisch-\\'estafrika wieder aufgefunden. Aon den übrigen läßt sich mindestens ein l'eil ohne direkte Vergleichung nicht sichin- beurteilen. Das westafi'ikanische Tropen-( Gebiet, aus dem mir Polychäten vor- liegen, erstreckt sich ungefähr von 15" n. Br. (Goree bei Kap Verde) bis 7" s. Br. Von hier bis zum •JS" s. Br., dem nördlichsten Punkt, von dem ich nama(iuanische Polychäten sali, ist in meinem Untersuchungsmaterial Polycliaeta. 7 7 eine Lücke vorliandeu. Aus diesem Absclinitt, den südlichen drei Vierteln der Küste von Angola und der nördlichen Hälfte der deutsch-südwest- afrikanischen Küste, habe ich keine Würmer erhalten; doch stammen gerade aus diesem Abschnitt, den man seiner geogTaphischen Lage nach mit zu Tropisch-Westafrika rechnen oder aber als Übergangsgebiet zum eigent- lichen Xamaqua-Gebiet bewerten kann, einige der von Ehlers aufgeführten Arten, und zwar alle oben an der betreffenden Stelle angegebenen Arten mit Ausnahme der 4 zuletzt genannten. Die Zahl der hier in Rede stehenden Arten, die in der Großen Fischbucht (etM'a 16° s. Br.) gesammelt wurden, ist zu gering, um beurteilen zu können, inAvieweit an der Polychätenfauna dieser Küstenstrecke tropische und namaquanisch-kapensische Arten Anteil haben. Von den betreffenden Arten ist Nephthys Homhergi namaquanisch- kapensisch, Andstrosyllis rohusta tropisch, Orthodroniiis spinosus tropisch. Nereis hicipeta sowie Diopatra cuprea tropisch und namaquanisch-kapensisch, Prionospio pinnata kapensisch, Capitella capitata tropisch bis kapensisch {Telepsavus vitrarius habe ich nicht selbst- untersuchen können). Es würde sich aus diesem geringen Material schließen lassen, daß der betreffende Küstenbezirk eine Mischung von tropischen und namaquanisch-kapensischeu Formen beherbergt und danach als ein Übergangsgebiet zmschen Tropen- und Namaqua-Gebiet anzusehen wäre. Was den Umfang der Polychätenfauna von Tropisch-Westafrika an- betrifft, so muß sie nach meinen Untersuchungen als reich bezeichnet werden, da eine große Zahl für dieses Gebiet neuer Formen v(»n mir festgestellt werden konnte. Da Tropisch-Westafrika unter dem gleichen Mangel einer ausreichenden Küstengliederung leidet, wie SüdAvestafrika, so wird man allerdings nicht erwarten dürfen, daß es in Zahl und Entfaltung seiner Arten mit bevorzugten Gebieten Avie Westindien oder gar das Lido- Malayisehe Gebiet konkurrieren könne. Zurzeit scheint mir eine mehr ins einzelne gehende Vergleichung mit anderen Tropen-Gebieten noch nicht angebracht. So A'iel läßt sich aber sagen, daß Tropisch-Westafrika hin- sichtlich der Größe seiner Polychäten luigünstig dasteht. Im allgemeinen AA'orden die tropisch-AA^estafrikanischen Arten nicht groß. Xur einzelne Formen erreichen auch hier ansehnliche Größen, so Syllis gracilis, Ninoe digitatatissima, Hermodice carunculata imd Eupolijodoutes CornisJti. Syllis gracilis kann in Westafrika sogar RiesenAvuchs erreichen. RiesenAAÜchsige Eunicen wurden andererseits für Tropisch-Westafrika bisher nicht fest- gestellt, AA'icAvohl solche im Namaqua-Gebiet, in Westindien und im Lusi- tanischen Bezirk vorhanden sind. Die soaa'oIiI im Namaqua-Gebiet aaIc im Lusitanischen Gebiet sehr groß AA'erdende Marphjsa sanguinea ist mir aus yg H. Alckxek. Tropiscli-WoPtafrika nicht vorgokommen. Von Fauvel (1901) gesehene Hinterenden dieser Art hatten bis 60 mm Länge und Avaren 5 bis 7 mm breit, es waren also Avohl keine Hiesenexemplare. Nach der faimistischen Zusammensetzung hat die tropisch - west- afrikanische Polychätenfaima einen komplexen (liarakter. Außer solchen Formen, deren etwaige weitere Verbreitung noch nicht festzustellen ist, sind solche des Lusitanischen IJezirks vorhanden, ferner namaquanisch- kapensische und westindische, bzw. solche aus dem amerikanischen Sub- tropen- und Tropen-(iebiet des Atlantik. Einzelne Arten sind kosmopolitisch oder circummundan, so JEuri/thoe co>npla?mta, Si/llis gracilis, S. variegata, Eunice siciliensis, ('apitella capitata und Owenia pUformis. Eine Anzahl Form(Mi gehören zugleich dem Lusitanischen Gebiet imd dem Kap-Gebiet an, so Sthenelais hoa, Nereis Ihiinerili, Syllidia armata, St/llis gracilis, S. sexoculaia, Marphysa sanguinea, Chaetopterus variopedatus u. a. mehr. Es wurden von mir 48 lusitanische Arten für Westafrika festgestellt. Von diesen gehen 6 nur bis Senegal südwärts, während 42 noch weiter südlich, zum Teil, nämlich 12, soweit südlich wie Deutsch-Südwestafrika, gehen. 4 lusitanische Arten sind anscheinend über die ganze Westküste von Senegal bis Südwestafrika, 9 über weitere Strecken von Senegal bis Tropisch-West- afrika oder gar bis Angola verbreitet. 29 lusitanische Arten fehlen im Senegal-Bezirk, während sie weiter südlich wieder auftreten. Bei 14 hisitanischen Arten umfaßt di(> Verbreitungslücke die Sti-ecke von Senegal über Tropisch-Westafrika. bei 7 sogar die Strecke von Senegal bis über Angola hinaus. Der Anteil an Avestindischen bzw. amerikanisch-atlantischen Formen wird sich in Zukunft vermutlich als größer h(>rausstellen, als er jetzt erscheint, w^enn er.st die vielfach ungenügend beschriebenen zahlreichim amerikanischen Arten besser bekannt sein werden. Die Ostküste Süd- amerikas, die jedenfalls eine rciclie Polychätenfauna hat, df^-en der Avarmen Zone angeliörenden Teile aber noch nicht ausreichend erforscht sind, kann nicht mit Westafrika in Vergleich gezogen werden. Was Südamerika etwa mit Westafrika gemeinsam hat. wird sidi ei-st nacli Durchforschung des ersteren Ix'url eilen lassen. Betrachten wir die im iropisch-westafrikanischen Gebiet vorkommenden Bolychäten nach ihrer Familienangehörigkeit, so sehen Avir fast alle Familien dort vertreten. Von einigen kleinen FamiHen , den Sphärodoriden , den Scalibregmiden und den Ampliicteiiiden . niii-(b' kein Vertretf^r gefunden. Der tropische Charakter dieses l)ezii'ks ist g(>genüber dem Namaqua-(Tebiet gut ausge])rägt, Avas seinen Ausdruck fin(b't in d(^r sehr Aveit überragenden Zahl der Arten wie in der Vertretung (l^'v einzelnen Familien, besonders Polychaeta. 79 derer, die sich in den warmen Meeren im allgemeinen einer guten Ver- tretung erfreuen, so der Polynoiden und Terebelliden, erheblich auch der SvUiden, in ganz auffallender Weise aber der Euniciden, Sabelliden und Ser- puliden. Unter den Euniciden findet sich vor allem eine Reihe von Arten der Gattung Eunice, ferner die Ninoe-, die Drilonereis-, Diopatra-, Epi- diopatra-, Onuphis- und Pammarphi/sa-Formen. Nur wenige tropisch-west- afrikanische Eunicidengattuugcn kommen zugleich im Namaqua-Gebiet vor, und diese sind hier durch eine geringere Zahl von Arten vertreten. Auch die Gattungen der Sabelliden sind fast nur solche, die dem Namaqua- Gebiet fehlen. Noch auffälliger als bei den Sabelliden zeigt sich die Über- legenheit des tropischen Westafrikas bei den Serpuliden in seinen tropischen Vertretern von Hydroides, Pomatostegiis, Spirohrnnchus usw. Die Phyllo- doceen treten im Bilde der tropisch-westafrikanischen Fauna nicht durch starke Entwicklung hervor, was in anbetracht ihrer guten Vertretung in anderen Gebieten, wie dem lusitanischen und dem arktisch-borealeu, nicht verwunderlich ist. Hervorzuheben ist die ziemlich gute Vertretung der Flabelligeriden in Tropisch-Westafrika. Die Gattung Flahelligera kommt hier zwar nicht vor. Die übrigen i^^ngehörigen dieser Familie zeigen aber, daß sie, soweit die Zahl der Arten in Frage kommt, auch in einem Tropen- Gebiet günstige Entwicklungsmögiichkeiten lindet. Eine besondere Er- wähnung verdienen die Ampharetiden des tropischen Westafrikas, wie im Anschluß daran auch die des Namaqua-Gebietes, weil ihre Kiemen vom gewöhnlichen Kiementyp der Familie durch gefiederte oder blattartige Bildung mehr oder minder stark abweichen. Das Vorkommen derartiger Kiemenformen zeigt sich hiernach bei den Ampharetiden viel weiter ver- breitet, als man bisher annehmen konnte. Die durch aberrante Kiemen charakterisierten Gattungen laufen parallel mit solchen, die die gewöhn- liche Kiementracht zeigen, so Pterampliarete mit Ampharete, Fhyllamphicteis mit Amphicteis, Pterolysippe mit Lysippje, Isoida mit Melinna. Als charakteristische Tropen-Gattungen mögen endlich noch Pontogenia und Eulepis erwähnt werden, von denen namenthch die letztere, Eulepis, streng an die Tropenmeere gebunden ist, während die erstere, Pontogenia, in Subtropenbezirke wie das Mittelmeer und Südjapan vordringt. Eulepis- Arten finden sich sonst nur noch im Indo-Malayischen Gebiet und in West- indien nebst den Bermudas. Eine etwaige weitere Einteilung des westafrikanischen Tropen-Gebietes in Unterbezirke läßt sich meiner Ansicht nach gegenwärtig noch nicht mit voller Sicherheit ausführen. Es sind immerhin Handhaben für eino solche Einteilung angedeutet, so z. B. in der Fauna der Guinea-Inseln. Ich habi' gO H- AUGENER. tur diese Inseln 42 Polychäten-Arten festgestellt, von denen der größere Teil auch an der westafrikaniselien Festlandsküste lebt. 17 Arten der (luinea-Inseln wurden nicht an der Festlandsküste gefunden. Es ist des- halb sehr wohl möglich, daß die inmitten des Tropenmeeres gelegeneu Inseln gewissen Formen Existenzmöglichkeiten bieten, die sie an der Fest- landsküste nicht vortinden. Da die an den Inseln gefundenen Arten noch nicht ein Drittel der Gesamtzahl der von mir gefundenen tropisch-west- afrikanischen Arten ausmachen, so sind sie noch nicht ausreichend für eine klare Abgrenzung des Bezirks der Guinea-Inseln. Die weiter nördlich dem .•ifrikanisehen Festlande vorgelagerten Inseln sind nicht in meine Unter- suchung mit einbezogen worden. Die dem lusitanischen Gebiet angehörenden Azoren liegen Aveit nörd- licli außerhalb der Tropen. Von den auf ghncher Breite mit dem Senegal- l'x'zirk, zwischen 15^ n. Br. vnid 18" n. Br. liegenden Kap Verde'schen Inseln sah ich nur sehr Avenige Formen. Von dieser Inselgruppe sind wiederholt Polychäten bekannt gegeben worden. Aus den vorliegenden Angaben ergibt sieh ein bedeutender Anteil lusitanischer Formen in der Fauna der Kaj) Verde'schen Inseln. Diese Inseln gehören hiernach faunistiscli vermutlich zum mauretanischen Gebiet, AV(^niger zum Tropen- (iebiet. Ckosslani), der die marine Fauna dieser Inselgruppe an Ort und Stelle untersucht hat (Oceology and Deposits of the Cape Verde Marine Fauna; Troc. zool. Soc. 1905, 12, p. 170), bemerkt u. a., daß sie trotz der geographi- schen Lage der Inselgruppe einen ansehnlichen subtropischen Anteil hat. Aber (\s möchte später erkennbar werden, daß dieser Anteil der Fauna ungebührlich hervortritt durch seine schon gut bekannten Arten, während der etAvaige tropische Anteil erst nach vollendeter Untersuchung der Sammlungcm bekannt sein Avird. Grossi.and erAvähnt verschiedene Korallen bcAVobnende Polychäten, meist ohne nähere Benennung, von denen ich Lysldlce inid /'Jimice siciliensis aus dem tropischen Westafrika erlialten habe, von denen mir dagegen die auch in Westindien vorkommende Nickiion nicht vor- gekommen ist; ebensowenig habe ich di(^ eiu-opäische Dodecaceria concharum erhalten, auch nicht von Senegal. Die unter 30" n. Br. liegenden Canarischen Inseln und Madeira gliedern sich nordwärts an das lusitanische Gebiet an und sind nicht mehr zum tropischen Westafrika zu rechnen. ITber beid(^ Inselgruppen liegen umfang- reiche Untersuchungen vor, besonders übfu" Madeira. Von den 170 bis 180 Polychäten-Arten, die Laxgrkhans bei Madeira aufgefunden hat, ge- hören ungefähr die Hälfte zugleich dem lusitanischen Gebiet (Mittelmeer — Atlantik) an. Von den ebenialls von Langeuhans (1881) zusammenge- Polychaeta. 8 1 brachten 57 canarisclien Arten gehören mehr als die Hälfte dem Lusitani- schen Gebiet an. Madeira und die Canaren sind in das nordwestafrikanisohe oder Mauretanische Grebiet einzubeziehen imd vom westafrikanischen Tropi'u- Gebiet zu trennen. Eine Abgi-enzung des den nördlichsten Teil meines Untersuchungs- gebietes bildenden Senegal-Bezirks halte ich noch nicht für spruchreif. Ich habe schon weiter vorn angemerkt, daß von den ghüchzeitig lusitani- schen Arten höchstens ein Neuntel, nämlich 5, nur im Senegal-Bezirk ge- funden wurden, während 12 noch weiter südhch vorkommen. Dieser geringe Bruchteil von Arten, die nur im Senegal-Bezirk gefunden Avurden, kann für Abtrennung dieses Bezirks nicht in Frage kommen; auch braucht eine südlichere Verbreitung dieser Arten nicht als ausgeschlossen betrachtet zu Averden. Von anderen Autoren wurden 10 bis 12 Arten für den Senegal- Bezirk bekannt gemacht, die mir weder von hier noch von dem südlicheren Westafrika unter die Hände gekommen sind. Eis sind dies die von QuATREFAGES, Saint-Joseph, Fauvel uud Malaquin Verzeichneten Formen, deren Verbreitung noch weiter südlich an der westafrikanischen Küste nicht ohne weiteres als ausgeschlossen anzusehen ist. Zum Teil bedürfen diese Formen noch einer näheren Prüfung, wenigstens die Arten Quatrefages' und Malaquin's. Eunice ton-esioisis, Malaquin, ist z. ß. eine indo-pazitische Art; daß Thelepiis cincinnatus, Malaquin, soAveit südwärts wie im Senegal- Bezirk vorkommen sollte, halte ich für unwahrsch(nnHch. Mehrere der Senegal-Arten von Fauvel, Avie Nerine Perrleri, Aricia Ckecalieri und Potarnilla casamaucensU, sind nieht lusitauisch und gehören wahrscheiuHcb zum eigentlichen Tropen-Gebiet. Ich habe diese Arten nicht gefundeü. Einige andere Formen, Avie Tlielepus setosus, Biojxitra neapolitana, Autoh/tns macropldlialmiis, Fallaela pantJie.rina und Cirratulus ßliformis, sind allerdings lusitanisehe Arten, die möglicherAveise im Senegal-Bezirk ihre südHchste Verbreitung haben. Vor der Hand aber ist die Zahl der vom Senegal- Bezirk bekannten lusitanischen Arten zu gering, um zu entscheiden, ob dieser Bezirk sich mehr dem Mauretanischen Gebiet anschließt oder aber eine Übergangszone zAA'ischen diesem und dem eigentlichen tropischen Kern- gebiet Westafrikas bildet. Die sich unmittelbar südlich an den Senegal-Bezirk anschließenden Bezu-ke von Gambia bis Sierra Leone, von denen ich kein Material erhalten habe, bedürfen noch einer nähcn-en Erforschung ihrer Polychätenfauna. Auch die Abgrenzung des Tropen-Gebietes auf dov südlichen Halb- kugel muß durch Aveitere Forschungen noch genauer festgelegt Averden. Mir war es leider nicht möghch. Ich habe nur feststellen können, daß 32 H- AUUENEU. die uanui(|uani.sfli(' Fauna am '23^ .s. Br. noch vorliaudon ist. Es läßt sich danach schou ji'tzt schließen, daß die Tro}>eufaima au der westafrikauischeu Küste weniger weit nach Süden hiuabreicht oder doch weniger weit südwärts vorherrscliend bleibt als in anderen Erdregionen. Die Ursache für diese Zurückdräuguug der Tropenfauna an der westafrikanischeu Küste von Süden her erklärt sich aus der Einwirkung der weit nach Norden streichenden kalten Benguella-Strömung. Zur Erläuterung der vorstehenden Ausführungen habe ich einige Tabellen zusammengestellt. Die erste Tabelle enthält eine Zusammen- stellung der Familien mit den Artenzahlen. Sie läßt den numerischen Gegensatz zwischen dem Tropen-Gebiet und dem Namaqua-Gebiet scharf hervortreten. Die zweite Tabelle enthält die geographische Verbreitung der aufgeführten Arten. In der dritten Tabelle sind alle Formen zusammen- gestellt, die dem Bezirk der Guinea-Inseln allein oder zugleich der Fest- landsküste angehören. In der vierten Tabelle finden sich die westafrikani- schen Arten verzeichnet, die zugleich im lusitanischen Gebiet vorkommen, nebst Angabe ihres nördlichsten und ihres südlichsten Vorkommens im untersuchten Gebiet. Zvuu Schluß möchte ich noch den Herreu, die mich durch Entleihung von Vergleichsmaterial unterstützten, meinen aufrichtigen Dank abstatten. Es war mir durch solche Unterstützung" möglich, die GRUBE'schen Typen von der Gazelle-Expedition wie auch eine Anzahl ScHMARDA'scher Typen vom Kaplando einer Nachuutersuclumg zu unterziehen.'; ') Zu j^roßem Danke, dem ich an dieser Stelle {gebührenden Ausdruck verleihen möchte, sind alle, denen au der guten Ausstattun<^- dieser Abhandlung gelegen ist, der hochgeschätzten Gemahlin des Autors, Frau Dr. M. Auoener, verpflichtet, die mit an- erkennenswertem Geschick und in unermüdlicher Tätigkeit die Vorlagen für die zahlreichen Tafel- und Te.xtfiguren hergestellt hat. Der Herausgeber. Polvcliaeta. 83 Tabelle I. Zahl der Arten der einzelnen Familien in den westafrikanischen Gebieten. Arten Amphinomidae . Chrysopetalidae . Aphroditidae . . Polyodontidae . Sigalionidat' . . Polynoidae . . . JEulepidae . . . . Nephthydidae . . Phyllodocidae . . Nereidae . . . . Hesionidae . . . Syllidae Eunicidae . . . . Stauronereidae ■ Glyceridae .... Goniadidae . . . Spionidae . . . . Ariciidae . . . . ^ 'S.« W O CO ö 2 1 2 5 10 1 4 6 14 5 29 27 3 4 2 6 4 oi E I Qi 05 5 — 1 1 2 1 4 1 8 2 1 — 3 1 4 2 10 7 5 1 20 10 24 4 2 1 3 1 2 — 4 2 2 2 Arten =1— — = Opheliidae . . . Scalibregm idae ArenicoUdae . . Flahelligeridae Chaetopteridae . CirratuUdae . . Capitellldae .. . Mcddanidae . . Oiveniidae . . . SaheUariidae . . A mpharetidae . Terehellidae . . Sabellidae . . . Serpulidae . . . Sferna.'^pidae . . Sit ^ » ^ ^ 2 1 1 8 2 7 2 6 1 4 5 15 11 10 1 0 2 4 2 4 1 2 4 10 8 9 1 Zusammen 206 155 60 Tabelle II. Verbreitung der Arten. Eurijthoe complanata Fall. . . . I 4~ — parvecarunculata Horst Hermodice cariinculata Fall . . i + Chloeia euglochis Ehl I! -f- Euphrosyne myrtosa SA^■ j, -j- Paleanotus chrysolepis S -\- Eupantlialis tubifex Ehl • -f- Lepidonotus semitectus Stuip.s . . i — clava Mont ;| -{- — Hupferi n. sp |i -j- Scalisetosus pelhicidt(s Ehl. . . . || -j- 7 M i c li a e 1 s e n . Westafiika. Bd. IL 4- + + + + + Rotes Meer; Ostafrika Südvvestaustralien ; öüdl. Nord- westamerika Bermudas Boreal ; Japan Boreal Kap Yerdesche Inseln Boreal-lusitanisch Rotes Meer Südostafrika : ? Indo-Malayiscli Japan '? Südostamerika Südwestaustralien ; snbboreal 84 H. AUGENER. Arten Marmothoe aequiseta Kbg. . . . — • africana n. sp — goreensis n. sp Malmgrenia micropoides ii. sp. . Hololepidella Greefß n. sp. . . . Acholoe astericola d. Ch Eulepis fimbriata Treadw. . . . Nephthys Hombergi Aud. et Edw. — squamosa Ehl — lyrochaeta Fäuv — ambrizettana n. sp. . . . Phyllodoce rubiginosa St.-Jo§. . — oculata Ehl — africana n. sp Steggoa microcephala Clap. . . . Eulalia viridis var. capensis Schm. Mystides angolaensis n. sp. . . . Nereis i'ictoriana n. sp — callaoana Gr — polyodonta Schm — Gravieri Fauv — glandulosa Ehl — Agnesiae n. sp — (CeratonereisJ dualaensis n. sp — — (?) rolasiensis n. sp. . — (Perinereis) vallata Gr. . — — varieaata Gr 5*- Qi l._ O Ol + + ■)l + + + 1 + + + + + 11 + — — melanocephala Mc Int. — (Platynereis) Dumerili Aud. et Edw Lycastis quadraticeps Gay .... — senegalensis St. -Jos Leocrates greeffianiis n. sp. . . . Ophiodromus spinosus Ehl. . . . Oxydromus sp Syllidia armata Qf Ancistrosyllis robusta Eni Syllis prolifera Krohx? — variegata Gr zonata Hasw. . . . hyalina Gk brachychaeta Schm. + + + + + + 1 + _J_ I + 1 melanopharyngea n. sp. . I -j- gracilis Gr [ -j- CEhlersiaJ sexoculata Ehl. I -j- — ferruginea L.ngh. . . . | -[- + + + + Weitere Verbreitung + + + + + + + + + + Südostafrika Kap Verdesche Inseln Boreal Canarische Inseln Südwestaustralien Südsee ; Südwestamerika Südlich. Atlantik Südlich - subtropisch bis notial circummundan Notial- bis tropisch-circum- mundan Bermudas ; ? Brasilien Boreal ; Notial Notial; Chile Subtropisch- u. tropisch-circum- mundan; Notial-Subantarktisch Südliches Australien ? Antarktisch ? Antarktisch ; Subantarktisch ; Rotes Meer; Ostafrika Circummundan Canarische Inseln ; Südwest- [australien ') Die beiden Vertikalstreifen an dem Trennungsstrich zwischen den Rubriken für Tropisch-Westafrika und Namaqua-Gebiet beziehen sich auf Funde aus der Großen Fisch- bucht, etwa Ki '^ s. Br., deren Zuordnung zu einem der beiden Gebiete fraglich erscheint. Polvchaeta. ■ C3 , _!_, «3 c .C J£ cd .£ .c .£ S'^ s.« !q O .4-» sc 2 ■o Arten •5_c5 rt ja 1. Qi rt '-' CS Q. Weitere Verbreitung *i^ s^ CO 3 -J *l HaplosylUs sponpicola Gr. . . . "t ! _1_ 1 BranchiomfUis oculata Ehl. . . . + + Opi'ithosyllis hriinnea Lxghs . . 1 Madeira Trypa n osy llis pra mpra mensis n. sp + — ciemmidifera n. sp + PionosiilUs ehlersiaeformis Aug. + Südwestaustralien Odontosyllis polycera Schm. . . . + + Australien; Neuseeland — ctenostoma Ci-ap + + — sn -^ "I' Ambly osyllis lineolata A. Costa + + ? Nordostanierika Sphaerosyllis oviaera Lxghs. . . 1 i ? Madeira: Canarische Inseln — perspicax Ehl + ■p Notial - antarktisch : Siidwest- australien Grubea Arminii Lxghs^ + Canarische Inseln — clavata Clap + + — rhopalophora Ehi + Antarktisch - notial ; Siidwest- australien Ea'ogone heterochaeta Mc. Ixt. . + + Südlich-circummundan. nördlich bis in die Subtropen — (lemmifera Pag + + Myrianida phyllocera n. sp. . . + Autolytus (Procerea) picta Ehl. + -j- Südwestaustralien Sacconerels sp + Eunice toi'quata Qf + + Kap Yerdesche Ins. ; ? Indo- Malayisch — antillensis Ehl f + — fucata Ehl + + — rubra Gr + + Südl. Nordostanierika — vittata Ehl + ? + 9 Japan; ? Indo-Malayisch. Arch. — concinna Verr. V Bermuda-Inseln: Kap Verdesche Inseln — filamentosa Gr + + — siciliensis Gk + + + ' Circummundan Marphysa sangicinea Moxr. . . . 4- + + + + Südl. Nordostamerika ; subboreal — Mangeri n. sp 4- — capensis Schm + + Paramarphysa longula Ehl. . . + + I Onuphis africana n. sp + 1 — landanaensis n. sp + 1 Diopatra monroviensis n. sp. . . f ! — musseraensis n. sp -r — cuprea Bosc + 11 + + + .^ Südl. Nordostamerika; ? Ost- afrika Epidiopatra hupferiana n. sp. . + — drewinensis n. sp +- Lysidice ninetta Avd. et Edw. . + + Lumbricotiereis impatiens Clap. + + — Latreillei Aud. et Edw. . + - ftoridana Ehl + + Bermuda-Inseln — africana n. sp + Ninoe digitatissima n. sp .... + — lagosiana n. sp + Aracoda multidentata Ehl. . . . + + Südwestaustralien Drilonereis longa Webst. . . . + Südl. Nordostamerika Stauronereis ruhrovittata Gk. . . + + Boreal : subarktisch SQ II. Al'Gkni;!!. . rt' ■ *■> Vi c J- JÄ es .2i .£ .2 t'B i-^ XI O .4-> 2 .— ■o Arten CO «►; S — QU CS 'c !ä c Weitere Verbreitung ^■^ E «> CS Oi £ S rt« n. CS *;cs Ol •-^ z Sä 3 ^ _l Stauronereis tgena Ehl 1 + — amiolana n. sp + Glycera africana AinviD««. . . . + Iiotos Meer — tridactyla Ehl + + + — guinensis n. sj) -t- tesselata Gk + + 1 Japan; Azoren; Madeira; 1 Verdesclie Inseln Kap Ooniada Hupferi Arwidss. . . . -L Glycinde kamerimensis n. sp. . . + ■ Prionospio africana n. sj). . . . + — sea'oculata n. sp + Microspio rolasiana n. sp + Polydora polybranchia Hasw. . + + Notial: Antipodiscli. ("i ninndan reuni- — goreem'is n. sji + — ^P ' + Aricia angrapequensis ii. sj». . . + 1 — liberiana n. sp 4- Scoloploti armiger O. F. Müll. + -f Nördl. n. siidlicli circuiiunmidau — (Xaidon.) hexaphyllum SCHM + 1 Polyophthalmus pictUK Di.j. . . -f -U Indo-Pazitiseh Armandia intermedia Fai v. . . -U Hyboscolex longiseta Schm. . . . j- + Arenicola astfimilis var. afßnis Notial lt. siidl. sul)tropisL h cir- ASHW + _i_ 1 c 11 ni niii n da n Stylarioides xanthotrichus Schm. 1 J- — sivakopianus n. sjt -X- + — tropicus n. sp ■ ! — kinsemboanus n. sp 1 1 ' + — incertus n. sp i + — scutigeroides n. sp + Pycnodernia fernandense u. sp. 1 1 Flabelligera luctator S'jimp.s. . . + + Chaetopterus variopedatu.i Kkn. + + + Boreal 1 'kylhirhaetopteriis sp + Cirratulus eapensis Sciim + + 1 ientaculatus var. nieri- dionaiis Maüknz + + — melanacantlius (in + + Siidostanierika — sp 4- r punctatus Gu + JJeterocirrus flanoviridis (^aint i .los i + Dodecaceria afra n. sp + L CapiteUa capitata O. Fauk. . . . + 1 1 + + + j Kosiii()])olitisi'li Leiochrides africanus ii. sp. . . 1 Maldane deeorata Gu _i_ i Asychis sp + + Euclymene lüderitziana n. sp. . Macroclymene monilis Fa\j\. . . + ! PetaJoch/mene notocera n. sp. . . + 1 I*etalo2>roctus Macintoshi Makf.ü'a. 1 i + + 6) identisch ist. Wie diese Arten zu der atlantischen Eorm stehen, entzieht sich durchaus meiner Beurteilung. Bemerkungen. Ich sah 3 Exemplare dieser Art, von denen eines voll- ständig, mit 114 Segmenten 170 mm lang war. Alle Tiere sind stark entfärbt; nur die Segmentgrenzen sind noch zum Teil dorsal linear schwarz gezeichnet, ein Überrest der sonst prächtigen Färbung. Die Kiemen beginnen am 3. Segment; die stark schräg quer gefältelte Karunkel reicht bis ans (>. Segment. Die Mundöffnung Avird hinten vom 6. Segment begrenzt; der ausgestülpte Pharynx ist aui3en mit Längsrippen versehen, auf denen niedrige kegelförmige Papillen (wohl Drüsenpapillen) stehen. Die alternierend höhere und tiefere Stellung der Dorsalparapode zeigt sich Avie sonst auch bei diesen Tieren. Chloeia cuglochis Ehl. Fundangabe: Senegal, Goree; A. Hli'fek. Weitere Verbreitung: Weit verbreitet im warmen Atlantik: West- indien, Westafrika (bei Dakar in Senegal). Vorkommen litoral, nicht über die 200 m-Linie hinaus. Vielleicht auch bei Funchal, doch ist es möglich, das die Funchal- Tiere sich der Chi. veiiusta Qf. des Mittelmeeres nähern , falls diese Art überhaupt \on Chi. ewjlochis geti'ennt zu halten ist. Im Indischen Ozean lebt die nahe stehende Chi. flava Pall. Erörterung : Das einzige vorhandene Exemplar ist ziemlich vollständig (vielleicht fehlen hinten ein paar Segmente) und mit 20 Segmenten 13 mm lang, also ein kleineres Tier. Die Färbung ist unten bräunlich -fleisch- farben, oben bunt, ähnhch der farbigen Abbildung von Ehlers in den Florida- Anneliden (1887) , aber Aveniger rein (lange Aufbewahrung). Die i^»orsten zeigen keine farbigen Binden; sie sind in der Basalhälfte zart gelblich, und zwar eigentlich nur die ventralen, sonst farblos. Cirren und Kiemen sind violettrötlich. Die Karunkel reicht über die 4 ersten Segmente hin- weg, ist hell grauviolett mit rotbrauner Längsmediaulinie. Das präorale Mundpolster wird seitlich vom 1. und 2. Segment, hinten median vom Munde, lateral vom 3. Segment begrenzt. Was die Borsten betriff't, so stehen im Dorsalast der mittleren Segmente (einzelne Dorsalborsten sehen unter dem Mikroskop gelb aus) einfache Borsten mit einseitig mehr oder minder deutlich gesägter Endstrecke. Im Polycliaeta. 95 A'entralast .stehen gewöhnliche glatte zweizinkige Borsten. Am 3. Segment finden sich dorsal glatte zweizinkige Borsten mit kui'zer, deutlicher sekun- därer Zinke. Die Borsten entsprechen demnach einigermaßen den Angaben, die Marenzeller (Polychaet. d. (irundcs 1873. p. 2) bei Betrachtung der Chi. vemista-hoY»Xen über Cid. euplochis macht. Noch besser würde mein Tier nach Marenzeller zn Chi. modesta Ehl. passen, bei der am 3. Ruder deutliche Gabelborsten auftreten, während bei Chi. euglochis nur einzelne Gabelborsten in den vordersten Rudern vorkommen sollen. Marenzeller will aus diesem Grunde Chi. euglochis und (Id. inode.'^ta voneinander getrennt halten, und ich müßte danach mein Tier Chi. modesta nennen. Ich bin aber mehr der von Ehlers geäußerten Ansicht, nach der Cid. modesta lediglich jüngere Tiere der Cid., euglochis darstellt, zumal mein Tier die bunte Färbung der Cid. euglochisStixc^e aufweist. Ferner ist auch das Moment der Abnutzung der sekundären Zinke an den fraglichen Borsten in Betracht zu ziehen. Die Chi. modesta von Ehlers hatten ungefähr dieselbe Größe wie mein Tier; Marexzeller's Chi. modestaStüij^e von Funchal Avaren größer als meines, standen aber hinter der Chi. euglochis Ehl. noch weit zurück. Ich betrachte einstvs^eilen Chi. modesta als eine jüngere Chi. euglochis. Die Chi. viridis Schm. (1861) aus Westindien ist vielleicht dasselbe wie Chi. euglochis-, es Aväre hier das (Ji-iginalexemplar Schmardas zu untersuchen. Malaquin gibt (1894) von Dakar Chi. /lava an, hat aber wohl die Chi. euglochis vor sich gehabt. Euplivosyne inyHosa Sav. Fundangabe: Kamerun: A. Hupeer. Weitere Verbreitung: Rotes Meer: Ostafrika. V) Indo-Malayischer Archipel. V Kapland. (?) Südwestafrika. Erörterung. Das einzige Exeinplar ist ein kleines vollständiges Tier von 4 mm Länge, mit 26 Segmenten und einer Maximalbreite von etwa 1,8 mm. Die Färbung ist dorsal violettbläulich, ventral graubläulich: die seitlichen Ventralpartien sind etwas lebhafter blau. Die Körperform ist etwas gestreckt oval; die mittleren Segmente sind ungefähr 7 mal so breit wie lang. Die Mundöffnung wh-d hinten vom 4. Segment begrenzt. Das präorale Mund- polster ist ohne Besonderheit; es entspricht den Mittelpartien des 2. und 3. Segments und wird wie der Bauch von einer medianen Längsfurche durchzogen. Die Segmente zeigen dorsal median ein großes fpieres lanzettlich- eiförmiges Mittelfeld. Die graugelblichen Borsten lassen in der Körpermitte etwa das mittlere Fünftel der Körperbreite frei. Am Analsegment stehen t)6 H, AUGEXER. wie bei anderen Arten kurze dicke bräunliche Analcirren von der Länge der letzten 2 Segmente. Die Karuukel reicht über die ersten 3'y^2 odi'r höclistens 4 Segmente nach hinten: sie ist glatt, oben rundlich abgeplattet, ohne irgendwelche Besonderheiten, von Farbe schwach rötlich grau. Der unpaare Fühler ist kurz, kegelförmig imd reicht nicht über das 2. Segment hinaus; die 2 dorsalen Augen stehen etwas hinter ihm, mehr gegen die Mediane aneinander gerückt. Die 2 ventralen Augen liegen rein ventral etwas vor der Mitte zwischen dem Vorderrand des Körpers und dem Vorderrande des Mund- polsters; sie stoßen fast zusammen. Die Form der Augen war bei der geringen Größe des Wurmes nicht erkennbar. Von Kiemen linden sich an den mittleren Segmenten jederseits 7; der aceessorische Rückencirrus steht, soweit erkennbar, zwischen der 2, und 3. Kieme von der Körpermitte an gerechnet. Die Kiemen sind wenig ver- ästelt, haben verkehrt -zitronen- oder eiförmige, knospenartige terminale Anschwellungen. Das Tier hat in der Kiemenbildung, den Borsten und der Färbung große Ähnlichkeit mit einer Euphr. myrtosd Sav. aus den Sammlungen Ehrenberg's vom Roten Meer, die ich vergleichen konnte. Dieser Wurm ist 7 mm lang mit 30 Segmenten. Die Kiemen und die Stellung des accessorischen Rückencirrus sind Avie bei meinem westafri- kanischen Tier. Die Kiemen sind wenig verästelt , haben eiförmige End- knospen und sind Avohl infolge stärkerer Dehnung schlanker als bei meinem Tier von Kamerun. Die Borsten stimmen bei beiden Tieren überein, allenfalls sind die längeren Zinken der ventralen (Tabelborsten bei dem westafrikanischen l'ier im Verhältnis zur kurzen Zinke noch ein bißchen länger als bei dem erythräischen Wurm. Da dieser Unterschied aber mir zu geringfügig erscheint, stelle ich mein sonst gut übereinstimmendes Tier zu Euph-. myrtosa. Zum Vergleich habe ich noch 2 Exemplare der Euphr. myrtosa von Sansibar herangezogen, die von Ehlers so benannt wurden. Der kleinere dieser Würmer ist 7 mm lang mit 29 oder 30, der größere 13 mm lang mit 36 Segmenten. Beide Tiere haben zitronenförmig ver- breiterte Kiemenendknospen, der kleinere Wurm 7, der größere 8 Kiemen jederseits an einem Segment. Die Kiemen sind reicher verästelt als bei dem Kameruner Wurm, was sich aber aus der bedeutenderen Größe erklären ließe. Leider fehlt es mir an reicherem Material von Tieren verschiedener Größe von den verschiedenen hier etwa in Betracht zu ziehenden Arten, um eine genauere, ausführliche Vergleichung vornehmen zu können. Ich möchte aber noch folgendes bemerken. In neuer Zeit beschrieb Gravier nach Material aus dem Roten Meer (lUOl, p. 254) als Euphr. myrtosa eine Polychaeta. 97 Euphrosyne mit reich verästelten Kiemen, deren Endspitzen nicht knospen- förmig verbreitert sind, sondern fadenförmig verjüngt auslaufen. Mein Exemplar hat u, a. auf dem Segmentrücken die beiden Formen von Gabel- borsten, die Gravier von seiner Art abgebildet hat. Ehlers führt Euphr. myrtosa (1913) aus dem Material der deutschen Südpolar-Expedition vom Kap an, läßt aber die Frage offen, ob seine Tiere mit der süd- und süd- westafrikanischen Euphr. capensis Kbg. zusammengehören. Von Horst wird (1912) Euphr. laureata Sav., die andere der beiden SAViGNv'schen Euphro- synen vom Roten Meer, aus dem Malayaischen Archipel beschrieben; er nennt die Kiemen seiner Tiere an der Spitze blätterartig erweitert, was gilt zu Savigny's Euphr. myrtosa, doch nicht zu derjenigen Gravier's, paiBt. Es können nun folgende Fragen erhoben werden, wobei ich wie Ehlers annehme, daß größere Exemplare mit mehr Segmenten auch mehr Kiemen und vermutlich auch reicher verästelte Kiemen haben als kleinere. Erstens: Ist die Form der Endspitzen der Kiemenendzweige (seien sie knospenartig oder einfach zugespitzt) belanglos für die Unterscheidung von Arten und in diesem Falle bedingt durch den jeweiligen Spannungszustand bzw. die Art der Konservierung der Kiemen? Wenn die Form der Kiemenendspitzen belanglos, ist dann Savigny's Euphr. myrtosa dasselbe wie Euphr. laureata Sav.? Ist endlich Horst's Euphr. laureata dasselbe wie Euphr. myrtosa Sav. und vne die Euphr. myrtosa von Gravier? Und weiter: Ist die Euphr. myrtosa Ehlers vom Kap dasselbe wie Euphr. myrtosa Sav. vom Roten Meer? Als wahrscheinlich ist, hiervon abgesehen, anzunehmen, daß Ehlers' Euphr. myrtosa zunächst dasselbe ist, wie die wiederholt vom Kap ange- gebene größere Euphr. capensis Kbg. Vergleicht man nun Savigxy's An- gaben über seine beiden Arten , so ergibt sich folgendes. Beide Arten stammen vom gleichen Fundort, Euphr. laureata ist die größere und segment- reichere von beiden und hat stärker entwickelte Kiemen als Euphr. myrton Längsleisten wird bei Webster ebenso stark quer gesägt gezeichnet wie die zu(u-st b(^schriebenen ; ich linde, daß das nicht der Pcilvcliaeta. 101 Fall ist , und daß die Sehuppon-Sägezähne erheblich dichter gestellt und kleiner sind als an der lateralen Längsleiste. In der Mitte der Palee gehen ca. 5 Zähne an der Mittelleiste auf das Intervall zweier Zähne an der lateralen Leiste. Außerdem seheinen die Zähne hauptsächlich die der lateralen Leiste zugekehrte Kante der Mittelleiste einzunehmen und nicht ganz über die Breite der Leiste hinüberzureichen. Di(^ dritte (medialwärts gelegene) Längsrippe zeigt au ihnn- der medialen Rippe zugewendeten Kante auch eine feine Querschuppung oder Krenulierung, noch schwächer und undeut- licher als an der Mittelrippe. Bei starker mikroskopischer Vergi-ößerung sehen die Längstreifen der Paleenoberfläche wie mit einer feinen Punktierung oder mit ganz feinen Körnchen besetzt aus; die dichte Querstreifung der Längstreifen sieht man. nur bei tiefer Einstellung (bei Betrachtung der Palee von der Oberseite). Horst betrachtet bei einer indo-malayischen Bh. sp. (Notes Leyden Museum. 1909, XXX, p. 219) diese Querstreifung als der Unterseite der Paleen angehörend, ebenso die 14 oder 15 feinen Längsrippen, während er die 3 starken Längsrippen der Oberseite zu- schreibt. Letzteres ist ohne Frage richtig ; auch die feinen Längsleisten sind bei hoher Einstellung (^Taf. II, Fig. 1) zu sehen, wenn auch nur schwach, treten da- gegen bei tiefer Einstellung (Taf. II, Fig. 2) nebst der dichten Querstreifung deutlich hervor. Wahrscheinlich sind die Paleen der Bhawania- Arten wegen ihrer feinen, schwer wieder zu gebenden ( )berllächenskiüptur in Abbil- dungen mehr oder minder schematisch gezeichnet worden, so besonders auch von Webster. Die feinen, bei tiefer Einstellung sichtbaren Querstreifen der Paleeulängssti'eifen sehe ich avich viel dichter und regelmäßiger als sie z. B. Horst abgebildet hat. In meiner Abbildung habe ich mich bemüht, den LTniriß einer Palee und die Oberflächen- skulptur (nur in der oberen Hälfte ausgeführt) einiger- maßen genau wiederzugeben. Die Ventralborsten (Textiig. la und h) sind komplex, haben eine heterogomphe Schaftendgabel und sind etwas verschieden gestaltet. Ein geringer Teil der Borsten hat einen zarten dünneren Schaft mit ziemlieh langer, haar- "^ förmiger Endgräte, während die Mehrzahl der Borsten einen kräftigen kurzen Schaft mit kurzen, scharfspitzigen, am Ende schwach gebogenen Endsicheln hat. Die Sicheln wie die langen Gräten sind an der konkaven Kante gewimpert. Was die dorsalen Paleen betrifft, so ist eine kleinere Zahl derselben S* f/ lO'J H- AlGENER. am unteren Rande des Paleenfächers schmäler als die mittleren , bis zur scharfspitzigen Lanzettform. Die von Webster abgebildete glatte, lanzett- lich zugespitzte Borstenform (vgl. Fig. 15), die er als Borsten des dor- salen Ruderastes bezeichnet hat , sind in dieser Form nicht vorhanden, wenigstens nicht genau so gestaltete. Es sind das lediglich modifizierte Paleen mit paleenälmlicher Oberflächenskulptur und von schmälerer Form als die typischen Paleen aus der Mitte des Fächers. Ob diese Borsten wenigstens zum Teil so zugespitzt endigen, wie in Webster's Figur, kann ich nicht entscheiden. Ich sehe in einem Präparat ganz zu unterst im Paleen- fächer neben dem Dorsalcirrus eine l^orste, die in der Gesamtumrißform Webster's Figur ziemlich gleicht, doch am Ende noch spitziger, etwas mehr abgesetzt ausgezogen ist. Meistens sind diese unteren Paleen an der Spitze zerfasert und nicht tadellos erhalten. Auch die eine erwähnte spitz- endigende Palee hat paleenartige Oberflächenskulptur; es liegt daher kein Grund vor. diese untersten modifizierten Paleen als eine besondere Borsten- form zu bezeichnen, ebensowenig wie bei Paleanotus, dem früher einfache dorsale P)orsten zugeschrieben wurden. Es mag zugegeben werden, daß solche untere Paleen in Kantenstelhmg einfache glatte Borsten vortäuschen können. Ich habe leider keine typischen Exemplare der Bli. Goodei vergleichen können. (Webster, Annelids from Bermuda, Bullet. Unit. States Nation. Mus. Nr. 25. 1884. p. 308, Tab. VII, Fig. 10—15), nehme aber einstweilen an, daß ich die Art von Webster vor mir habe. Webster's Abbildungen sind ziemlich schematisch gehalten und lassen keine g'enaue Vergleichung zu. Die feine Wimperung der Schneide der ventralen Borstenendglieder wurde von Webster nicht erwähnt und nicht gezeichnet; daß eine solche vorhanden war, darf man wohl aus Analogieschlüssen nach anderen Arten annehmen. Treadwell (]90()), der diese Art von Porto Rico angegeben hat , berichtigte u. a. die Angabe Webster's über die Beschaffenheit der sogenannten „dorsalen Borsten"; erfand seine Tiere also etwas abweichend von denen Webster's. Treadwell's Ansicht, daß die Gattung Heterojnile von H. P. Johnson zu Gunsten von BJtawania eingezog(Mi werden könne, teile ich nicht; ich habe mich hierüber schon gelegentlich der Besprechung von Faleanotus in meiner Arbeit über die erranten Anneliden Südwest- australiens geäußert. Die gleiche Art wie Webster mag Ehlers (I887j vorgelegen haben; sie wird ohne nähere Bestimmung als langgestreckte seg- mentreiche Palmyriden-Form aus dem FlacliAvasser Westindiens angeführt. Pdhnyrd efonr/ata Gr. fAnnulata Oerstediana 1856/58. p. 5!) von West- indien ist wohl auch eine Bhawania und könnte demgemäß mit Bh. Goodei Polyehaeta. 103 und der von Ehlers cro!, die angebhch keine Cirren an den Rudern haben soUte und möglicherweise eine Bhcacania ist. Eine Bhawania ist auch das Chrysopetalum R'tveli Grav, (1910) von Peru nach der Segmentzahl und der Gestalt der Paleen. Diese Art hat ein wenig anders geformte Paleen als meine Form und mag der Bh. myrialepis Schm. nahe stehen. Die typische Art von Schmarda, Bh. miiriaUpis, ist viel größer als meine Art und hat auch hellere Paleen; ich habe weder von ihr noch von einer anderen Bhawania Material vergleichen können. Die Gattung Bhawania ist in den Tropen und Subtropen in beiden Erdhälften weit verbreitet. Die einzelnen Arten scheinen, soweit ich das beurteilen kann, schwer zu unterscheiden zu sein, ebenso wie die Vertreter der anderen Chrysopetaliden-Gattungen. Farn. Aphrodiiidae. l*onto(/enia sericoma Ehl. Tafel II Fig. 26, Textfig. IL Pontoaenia sericoma Ehlers, Florida-Anneliden, 1887, p. 4t'i, Tab. VII Fig. 1 — 5. Fundangabe: 11ha d as K o las bei Ilha de Saö Thome; R. Greeff. Weitere Verbreitung: Westindien. Das Originalstück wurde oberhalb der 200 m-Liuie gefunden, was zu dem litoralen Fundort des Tieres von Ilha das Rolas paßt. Erörterung. Die beiden mir vorliegenden Exemplare dieser Art sind wolil- erhaltene vollständige AVürmer. Sie sind ventralwärts stark zusammenge- krümmt. Das größere ist mit ungefähr 32 Segmenten annähernd 25 mm lang und hat eine Maximalbreite mit Rudern von etwa 6,7 mm. Der kleinere Wurm, der schätzungsweise reichlieh halb so lanij wie der größere ist, hat ca. 30 Segmente. Ganz genau konnte ich die Segmentzahl wegen der Einkrümmung der Würmer nicht ermitteln. Die Färbung ist graugelb, am Bauche etwas lebhafter gelblich. Ich habe über diese nach einem einzelnen Exemplar aufgestellte Art einiges auszuführen. Der Kopf ist nahezu abgestumpft quadratisch; hinter ihm Hegt ein (pierer kürzerer, etwas erhabener Wulst, der vermutlieh dem Buccalsegment angehört, ähnlich Avie bei Laetmatonice. Fühler und Cirren, auch die Ventralcirren , haben ein dünnes , an der Spitze kevilenförmiges abgesetztes Endglied. Es sind am Kopf 2 Paar schwarze, rundliche, mit Linsen versehene (?) Augen vorhanden; die Augen jeder Kopfseite stoßen 104 H. ArdKNKK. zusammen und stohcn auf ('iucni kurzen dicken Augenstiel; die vorderen Augen sind erheblich großer als die hinteren. Von den Elytren sind die des 1. Paares (Taf. II Fig. 2(3) seitlich au- geheftet und nierenförmig. auf dem größeren Teil ihrer Oberfläche (mehr als die vorderen V3) etwas bräunlich gefärbt, im übrigen hell: in der Gegend des Anheftungspunktes vor dem konkaven Auß(Miraude findet sich braunes, in Form kleiner Körner zerstreutes Pigment. An einem großen Teil des Elytronrandes sind zerstreute kurze, Avinzige, zylindrische oder kegelförmige Papillen vorhanden ; am medialen konvexen Rande fehlen solche, oder sie sind sehr klein und spärlich. Am größten und am dichtesten verteilt sind die Papillen am seitlichen Hinterrande des Elytrons. Auf der Elytronfläche finden sich sehr zer.streut, namentlich auf der vorderen Hälfte, ganz winzige Papillchen, w^ährend solche auf der hinteren Hälfte zum großen Teil ganz fehlen. An den mittleren Elytren ist die vordojre Hälfte zart bräunhch. Auf der Fläche der Elytren linden sich, namentlich an der vorderen Hälfte, sehr kleine weitzerstreute Papillen, am Rande selbst fehlen Pa- pillen. Die Elytronpapillen sind nur bei recht starker Vergröße- rung gut zu erkennen. An Borsten stehen an den Mittelrudern in) Ventralast in der Regel 4 starke hell gelbbräunlich glänzende Borsten, deren Form der Abbildung von Ehlers ähnlich ist; nur finde ich bei meinem Tier, daß der Endzahn kräftiger, der sekundäre Zahn kürzer als dort ist. Im Dorsalast finden sich die starken, auch von Ehlers abgebildeten Borsten mit ca. "iO kleinen, kurzen, nach dem unteren Ende der Borste hin öfter undeutlichen Säge- zähnen; diese Borsten sind von verschiedener Stärke. Seitlich am Dorsalast outspringen feine haarartige, glatte Borsten, die bei meinen Tieren stark mit Fremdkörpern besetzt sind, wie auch der Rückenfilz, be- sonders bei dem größeren Wurm. An den starken gesägten Dorsalborsten sitzen ebenfalls allerlei Fremdkörper, dagegen an den V(^ntralborsten nicht. Der Rückenfilz ist gelblich; bei dem kleineren Wurm scheint der Rücken durch ihn hindurch. In der Beschreibung von Ehlers finden sich einige Abweichungen von m(üuen Befunden, die ich aber auf (>ine ungenügende Untersuchung des AVurms zurückführe. So sollen die Körpfu-anhänge , z. B. die Fühler, ungegliedert, die Elytren glatt sein. Von den Aug(»n sagt Ehlers, daß sie „non pedunculati" seien und auf gewölbten Polstern st(dien; bei meinen "^rieren sind deutliche Ausenstiele vorhanden in Cbereinstimmung mit den s •-C fj^ 0 •2 £ "4) .2 0 Oi r* X ^ Q J2 Polythaeta. 105 anderen Fmitooenia-Arten. Der Rückenlilz hatte bei dem Exemplar von Ehlers keinen fremden Körperbelag, ein rein äußerliches und nebensäch- liches Moment. Der Rückenfilz ist namentlich bei meinem srößeren Tier ziemlich dicht, wenn auch nicht so stark wie bei Aphrodite. Von der Iri- sation, welche Ehlers auf der Kückenmitte seines Tieres bemerkt hat, und die wohl an den Rückenfilz gebunden war, sehe ich bei meinen Tieren nichts; es mag dies daran liegen, daß die von Greeff gesammelten Exem- plare viel länger in Alkohol gelegen haben, als seinerzeit das Original- exemplar. Farn. Sigalionidae, Stfienelais boa Johust. Fundangabe: Senegal, Goree; A. Hupfer. D a h o ni e y , W h y d a h : A. Hupfer. Weitere Verbreitung: B or eal-lusitan isc h. Großbritannien und Irland, norwegische, d ä n i s c h e , f r a n z ö s i s c h e K ü s t e n , Mittel- meer, Madeira. Mc Intosch und Ehlers geben die Art für das Kap an, IzuKA (1912) für Japan. Danach ist diese Form nordsüdlich im Gebiet des Atlantik wie in west-östlicher Richtung weit verbreitet. Bemerkungen. Die 3 von dieser Art vorhandenen Exemplare sind sämtlich hinten mehr oder weniger verstümmelt. Das am besten erhaltene Exemplar ist mit 88 »Segmenten 40 mm lang. Die Färbung ist dorsal graubraun, ventral trüb dunkelbraun mit bläulich glänzender Bauchfurche oder ganz ockergelb bis orangegelb, mit weißhchem Kopfe. Die Elytren sind weiß- lich oder graulich, die vorderen schwach oder stärker unregelmäßig bräunlich gewölkt, die hinteren einfarbig: die Oberflächenpapilleu , namentlich der Elytren des Vorderkörpers, können bräunlich sein. Die Elyti*en sind zum Teil mehr oder minder von einem feinen rostartigen Schlamm bedeckt. Ich kann keinen Grund finden, diese Tiere von europäischen, z. B. von britischen, die nach Mc Intosch (1900) bis 8 Zoll lang werden, zu trennen. Die oberen Augen erscheinen, wenigstens bei dem Whydah-Tier, kleiner als in McIntosh's Figur. Der Fühler ist ohne Basalglied 2 bis 3 mal so lang wie der Kopf. Die Form der vorderen Elytren (so die des 10.) entspricht der Abbildung von Mc Intosch (Monograph. 1900, Tab. 39, Fig. 6) mit den spitzen Raudläppchen und den kleinen zerstreuten zylindrischen oder kegel- förmigen Randpapillen. Im Winkel hinter und zwischen dem Kopf und dem 2. Ruder steht ein Nackenorgan wie bei Leanira incisa Gr. u. a. Das 1. Ruder hat dorsale Wimperläppchem Die Ellytrenstellung lautet: 2, 4, 5, 7, . . . 21, 23,/ 25, 27,/ 28, 29, 30 usw. Die hinteren Elytren 106 H. AUGEXER. sind schmäler und gestreckter, nieronförmig, und haben einen stärker ein- gebuchteten Hihis als die vorderen. Die Borsten der voll entwickelten Mittelruder sind wie bei Sth. hoa; im Dorsalast steht die foingesägte und quergerippte Haarborstenform ; im Ventralast stehen zu oberst geblätterte Lanzenborsten, unten und in der Mitte komplexe Borsten mit ihren ver- schiedenartigen, zum Teil gegliederten Endstücken. StJienelais litnicola Ehl. Fundangaben: Liberia, Monrovia, Grand Bassa und Sinoe; A. HUPFER. Elfenbeinküste, Wappu; A. Hupfer. Dahomey, Groß-Popo; A. Hupfer. Süd-Nigeria, Bugama, Braek^vasser; A. Hupfer. Franz ÖS. Kongo, Fernand Vaz, Sette Cama und Njanga- Fluß; A. Hupfer. ? Westafrika, olnie nähere Angabe; Mus. Berlin. Weitere Verbreitung: B or eal-lusi tanis eh. Großbritannien und Irland, Nord o s tarn (>rika von (^anada an südlich. Europa von Norwegen an südl. ; Mittelmeer. Nach Mo IxTOscH (Monograph, 1900) kommt die Art mehr in tieferem Wasser, niemals innerhalb der Gezeitenzone vor; die westafrikanischen Exemplare, denen eine speziellere Notiz hierüber nicht beigegeben Avar, sind ebenfalls unterhalb der Gezeitenzone gesammelt worden. Erörterung. Die Würmer dieser in Westafrika weit verbreiteten Art waren fast alle hinten mehr oder weniger unvollständig. Ein vollständiges Exemplar von Fernand Vaz, zugleieh eines der größten überhaupt, war vollständig und mit ca. 190 Segmenten etwa 85 mm lang. Einer von den Analcirren war erhalten, ein dünner, zarter Faden, etwa von der Länge der 14 letzten Segmente. Eins der stärksten verstümmelten Tiere, das von Wappu stammt, ist mit 105 Segmenten 50 mm lang und ventral ohne Ruder im Maximum 1,5 mm breit. Die Färbung der A\'ürmer ist gelblichgrau, mehr weißlich, mehr ockergelb oder vöUig weiß, vereinzelt auch mehr bräunlich; bei einem sonst hellen Wurm sind Fühler und Buccalcirren und die vordersten Segmente oben teilweise rostbraun. Die Elytren sind weißlich farblos oder, namentlich die vorderen, mit schwärzlicher oder bräunheher, zarter Pigmen- tierung im mittleren Teil; die Pigmentierung kann u. a. in einer ungefähr median verlaufenden Querbinde deutlicher ausg(^prägt sein. Über diese westafrikanischen Würmer, die ich von boreal-lusitanischen Exemplaren nicht unterscheiden kaiui , niüehte ieli noch folgendes be- PolycLaeta. 107 merken. Der Kopf ist verkehrt herzförmig, vorn nur wenig breiter als lang, mit Medianlängsfurche. Die Färbung des Kopfes ist auf beiden Seitenhälften bräunlich, in der Mitte rötlieh, oder an den Seiten oben in verschiedener Tönung braun oder oben ganz hell oder rötlich; in der Mitte des Kopfes ist die charakteristische X-förmige Zeichnung, die Ehlers zuerst beschrieben hat, verbanden: sie ist rotbraun, bald sehr deutlich ausgeprägt, bald scliAvach oder nicht recht erkennbar. Jede Hälfte der X-zeichnung steht, wenn man den Kopf von der Seite und von oben betrachtet, wie ein Augen- brauenstrich über den Augen jeder Kopfhähte. Die dunklen linsenhaltigen Augen sind groß, größer als bei Sth. boa, die vorderen größer als die hinteren, in der Regel von oben nicht sichtbar und durch den unpaaren Fühler verdeckt. Der Kopffühler ist ohne Basalglied "2 '2 bis 3mal so lang wie der Kopf. Die Elytr(m mit glatter Oberfläche und einer beselu-änkten Zalil kiu"zer Randläppchen sind ganz Avie bei europäischen Tieren. Die Elytren der hinteren Körperhälfte, denen die kleinen Randläppchen fehlen, sind durch einen großen Ausschnitt seitlich stark zweilappig. Die ElytrensteUung ist: 2, 4, 5, 7, ... . -21, 23, / 25, 27, / 28, 29, 30 usw. Das 1. Ruder mit dorsalem Wimperlappen wie bei Sth. boa, sonst sind die Ruder mit ihren Borsten wie bei Sth. Ihnicola. Soweit ich er- kennen kann, stehen am Yenti-alast die Borsten mit kurzen EndgHedern in der hinteren Reihe des Borstenfächers. Hinter dem Kopf lindet sich jederseits ein eiförmig-blattartig kompresses Xuchalorgan. Das Exemplar des BerUner Museums, das anaeblich von AA'estafrika stammt, ist ein ziemlich großes, liinten nicht voUständiges Tier mit sehr schwacher Zeichnung auf dem Kopf; im übrigen flnde ich keinen Grund, es von den anderen Würmern zu trennen. Das Tier steckte zum Teil in einer häutigen, teilweise mit Sand bedeckten Röhi'e, die vielleicht irgend einem anderen Anneliden an- gehört hatte. Leanira incisa (jr. Sthenelais incisa Gruhe, Annelidenansbeute der Gazelle. 1877, p. 519. — Simplex Ehlers. Florida-Anneliden, 1887. p. 50, Tab. 13 Fig. 2, 3, Tab. 14 Fig:. 1—6. — — Tkeadwell, Polychaet. Annelids of Porto Kico. 1900. p. 187. Ltanira simple:-', Aigenkk. Westind. Polychaet. 19UG, p. lOß, Tab. 1 Fig. IG 17. Verbreitung im Gebiet: Kongo. Weitere Verbreitung: Westindien. Erörterung. Die Untersuchung des GRUBE'schen Originalexemplars vom Kongo ergab, wie ich schon 1906 für Sth. sinwle.r anireführt habe, daß auch 108 H. AlGKNKIi. Gkube's Art oino Leunira, und ferner, daß sie mit Sth. irste dorsalo Körptn-streeko ist an dem farbig abgebildeten Tier gelblichweiß; eine Übereinstimmung mit meinen Tieren ist insofern vorhanden, als bei einzelnen der letzteren eine kurze »Strecke am Vorderende mehr weißlich ist. Ich habe kein Bedenken , meine Tiere mit der vom Kap beschrie- benen Eutli. iiidynis zu vereinigen und möchte über mein Material, namentlich g(\stützt auf das stärkere Munford-Tier mit ganz ausgestül])tem Pharvnx, noch folgendes bemerken. Die 3 Kopffühler sind kegelförmig, von gleicher Länge, der un- paare wenig oder nicht stärker als die paarigen; er steht genau in der Mitte hinter diesen. Die linsenhaltigen Augen nehmen ein queres Rechteck ein, das doppelt so breit wie lang ist. Die vorderen Augen sind doppelt so groß wie die hinteren, stark nierenförmig, mit ihrer Konkavität schräg nach vorn gerichtet; die hinteren Augen sind mehr rundlich, nur schwach nierenförmig , mit ihrer Konkavität nach hinten schauend. Jedenfalls hängt es mit der Ausstülpung des Pharynx bei den Munford-Tieren zu- sammen, daß die 3 Fühler bei diesen Tieren anscheinend nicht auf dem eigentlichen Kopflappen stehen, sondern vor demselbi'n auf der die Basen der Buccalparapode und der Palpen verbindenden medianen, vor dem Kopf liegenden Partie. Bei eingezogenem Pharynx rücken die Fühler an den Vorderrand des Kopfes, so wie sie Gravier für Thalenessa djibontierisis (1901, p. 231 1 abgebildet hat. Das Buccalparapod ist an seiner Basis mit der Palpenbasis ver- schmolzen und trägt am medialen Bande die weißliche, auch von Ehlers erwähnte» Hautleiste, die ich mit Gravier den ,,cuillerons ccphaliques" Clapa- REDES anderer Sigalioniden gleichsetze. Der ,,cuilleron" reicht bis an die Wurzel des ventralen Cirrus. Von den beiden Buccalcirren , die einfach fadenförmig und weißlich sind, ist der ventrale doppelt so lang Avie der dorsale. Medial neben dem dorsalen Cirrus steht noch ein dritter Cirrus von gleicher Länge (Taf. III Fig. 53); ich erkenne ihn nur am linken Buccalparapod des stärkeren Munford-Tiercs. Bei der Untersuchung der übrigen Exemplare fand ich einen solchen dritten Cirrus nur am rechten Buccalparapod des gi-ößeren der beiden Sesstown-Individuen, in allen übrigen Fällen ist dieser Cirrus offenbar abgefallen gewesen. Ich halte diesen dritten Cirrus für ein Analogen d<'s sogenannten dritten ,, inneren'' Cirrus des Buccalparapods, wie er bei Sthenelais u. a. vorkonunt. Ehlers erwähnt nichts von diesem inneren Cirius . der nicht etwa eine Verlängerung des ,,Cuilleron'' ist, sond(u"n obcn-lialb desselben entspringt, wie der dorsale Buccalcirrus. Auch Gravikr erwäiuit von dem dritten Buccaicirrus bei seiner Polychaeta. Hl Art nichts, obensowenig Mc Intosh, welcher aus dem Challenger Material 3 Thalenessa- Arten angegeben hat. Was Ehlers unter den an der Wurzel des Buccalparapods von ihm abgebildeten fingerförmigen Papillen versteht, ist mir nicht klar geworden; es sieht fast so aus, als wenn es die Fühler wären, falls sie überhaupt zum Buccalsegment gehören. Die langen, dünnen Palpen entsprechen Ehlers' Beschreibung. An den mittleren Rudern sind die Ventralcirren so lang wie der ven- trale Ruderast oder wenig länger. Am 2. Ruder steht distal etwas vor der Basis des Ventralcirrus am Ventralast ventral eine gestreckte, etwas schup- penartige flach aufliegende Papille , wohl ein Wimperpolster. An den folgenden vorderen Rudern findet sich ebenfalls ein solches Polsterchen, aber medial von der Basis des Ventralcirrus. Die normalen Mittelruder haben 3 Wimperpolster zwischen Dorsal- und Ventralast; das mittlere ist meist etwa doppelt so lang wie die beiden anderen; zuweilen sieht aber das mittlere am kürzesten aus. Die Elytren des Mittelkörpers haben am Hinterrande etwa 11 verzweigte Randläppchen. Die Elytrenstellung lautet: 2, 4, 5, 7, 9 21, 23,/ 25, 27,/ 28, 29, 30, 31, 32 usw. Am 3. Ruder steht eine fadenförmige, wohl als Kieme zu deutende, ganz gut entwickelte Papille an der Basis des dorsalen Parapodastes. Am 6. Ruder (elytrenloses Ruder) ist eine deutlich entwickelte Kieme vor- handen, am 2., 4. und 5. Ruder kann ich an entsprechender Stelle, wenigstens an den beiden letzten dieser 3 Elytrenruder, eine kurze Papille erkennen, die wohl die Kieme vorstellt; am 2. Ruder sind seitlich an der Elytron- basis sogar 2 oder 3 kurze Papillen sichtbar, von denen eine die Kieme sein mag. Die vollentwickelten Ruder (am Ende des vorderen Körper- drittels) haben am Ventralast 3 blattförmige Lippen, eine hintere breite, stumpf gerundete, schräg von oben nach unten ziehende und zwei vordere Lippen. Die untere vordere ist der hinteren Lippe in Form und Länge ähnlich, am Ende mehr rechteckig abgerundet, etwa so lang wie die Ruder- spitze ohne Terminal cirrus ; die hintere Lippe ist etwa so lang wie die Ruderastspitze samt Terminalcirrus. Die obere Vorderlippo ist eigentlich eine dorsale eiförmige Erweiterung der Ruderspitze (also eine Lingula), die mit der Aciculaspitze aufhört; die kegelförmige Ruderastspitze ist in einen Cirrus terminalis verlängert. Der dorsale Ruderast ist halb so hoch wie der ventrale und hat zwei vordere und eine hintere ungefähr gleich lange Lippen, an denen besonders die hintere an der Basis verbreitert und kompreß ist. Die Kieme (in dieser Körpergegend sind naturgemäß nur Elytrenruder vorhanden) reicht seitwärts ausgestreckt höchstens bis zum Austritt der Borsten oder bis zur Basis des dorsalen Ruderastes. 112 H. Algkser. Am '2. Ivudor boündot !a(rha/ene'iga Auct.j, so in der Kleinheit der Augen, Stellung der paa- rigen Fühler, dem Mangel zahbeicherer Papillen an den Rudern. Die Frage des dritten Buccalcirrus wäro an reicherem Material noch zu entscheiden. Willey bemerkt üher Th.sti/lolepi^, daß sieAvegen mehrerer Charaktere .eine neue Sektion der Gattung Thalenessa kennzeichne. Diese (Charaktere sind die gleichen Avie bei meiner Art, d. h. die 3 Fühler, die Stellung des unpaaren Fühlers Aveit hinten, das Fehlen der Kiemen an den A'ordereu elytronlosen Rudern und die Anheftung der Elytren an Stielen, Avährend diese bei Euthalene^sa Darb, dem Rücken direkt aufsitzen. Willey hat keine neue Gattung für seine Art aufgestellt, die nur 1 Paar 9* Fig. III. Eiisiaalion razensis n. sp. a ^= Dorsalborste ohne Endstrecke, der ter- minale Teil etwas A'on der Fläche gesehen ; ^-^ • b = obere Strecke einer wimperig gesägten dorsalen Haarborste, im Protil : lÄA . c ^= ventrale geblätterte Lauzen- 1 " börste • =-^- d -= komplexe obere ventrale Borste mit gegliedertem Anhang ; ^^ • e --= komplexe obere ventrale subaeiculare Borste mit nngegliedertem Endglied ; ^ — '- f = komplexe zarte untere Ventralborste mit glattem Schaftende (Endglied verstüm- melt): ^^'^-^ • 1 Augen haben soll und auch sonst 118 H. AUGENF.U. wohl von moiner Art verschieden ist. Am Buccalparai)od wurden von Willey nur 2 Buccaleirren gezeichnet. I*holoe min Uta var. inoriiata J(>hiist. Fundangaben: D eutsch- Südw e stafri ka, 8wakopmund, Ebbe- strand. W'alfisL'h-Bay , ca. 8 ni u. Lü deritz b u c li t , FLachwasser, 0 bi.s 10m: W. Michaelsen, 1911. Weitere Verbreitung: ]>oreal-lusitanisch. Die biomata-Yorm oehört mehr dem lusitanischen Gebiet, auch dem Mittelmeer, an und reicht bis weit nach Süden. Da sie eine geographische Unterform zu sein scheint, so bh'ibt sie am besten gesondert und ist dann als bipolar im weiteren Sinne zu be- trachten. Pli. ^yiioplifhalmica Clap. vom Mittelmeer, die gleichfalls eine viel niedrigere Zahl von Elytronrandpapillen aufweist, mag mit var. inoniaia der Pli. minuta identisch sein. Das geringe Material gestattete mir nicht zu untersuchen, ob mit der (xröße der Ti(»re die Zahl der Elytrenrand- papillen zunimmt. Diese kleine in Südwestafrika weit verbreitete Art li<'gt mir in einem vollständigen Exemplar von Lüderitzbucht , im übrigen in einigen Frag- menten vor. Ein Vorderende aus Waltisch-Bay hat die Elytren zum Teil grauschwärzlich gewölkt. Das vollständig*» Tier ist gelblichweiß , ohne Zeichnung und mit 35 Segmenten 3,5 mm lang. Die wenigen erhaltenen Elytren dieses Wurmes sind hell. Die Elytren scheinen den Rücken ziemlich vollständig zu bedecken. Zwei unter dem Mikroskop untersuchte Elytren von der vorderen Körperstrecke hatten am seitlichen Kande etwa 9 lange Randpapillen. Zum mindesten an den vorderen Rudern stehen auf der Oberfläche der Elytren keine kegelförmigen Papillen. Am Kopf steht jederseits ein Auge, das wieder aus 2 einander stark genäherten Teil-Augen besteht. Komplexe Ventralborsten sind etwa 6 an einem Ruder vorhanden. Am Hinterende ist ein dünner Analcirrus von der Länge der 4 oder 5 letzten vSegmente erhalten. Neuerdings wurde Pli. minuta von Ehlers aus dem Material der deutschen Südpolar -Expedition fl913, p. 450) vom Kap angegeben; es handelte sich dabei wahrscheinlich um die gleiche Form, die ich aus Süd- west-Afrika gesehen habe. Meine Tiere entsprechen nach der geringeren Zahl der großen Elytrenrandpapillen am besten der Varietät hiornata, wie sie Mc Intosh in s(!iner Monographie der Britischen Anneliden beschreibt. Die ventralen Borstensicheln .sind allenfalls etwas schlanker als in Mc Intosh's Abbildung von inoniatu Die arktist-hc Stannnform hat mehr Elytrenrand- papillen als die lusitanische iiiornata-Yovm. Polychaeta. IH) Fam. Polyodontidae (Acoetidae). I^oJt/odonfes hlcolor (irr. Tafel II, Fig. 28, Tafel III, Fip. 47, Textlig. IV. Panthalis bicolor partim Grure, Annelicleaausbeute d. Gazelle, 1877, p. 517. — — Marenzeller, Polychaet. d. Grundes, 190:^, p. 5 (bei P. Oerstedi Kbg.). Fundangaben: Liberia, Sesstown; A. Hupfer. Britisch- (io Idkü st e , Accra; A. Hupfer. ►Spanisc-Ii- G uinea, Bata; A. Hupfer. Weitere Verbreitung; Belgisch-Kongo , K ougo -Mündung. Rotes M e (^ r. In AVestafrika weit V(»rbreitete Art. Wie sich diese atlantische Art zu den indo-pacitischen Arten verhält, wäre noch näher festzustellen. Kin- BERC4"'s Eupompe Grübet (18ö6j von Guayaquil ist dieser atlantischen Art sehr ähnlich-, ein Beispiel für eine indo-pacifisch- atlantische Verbreitung stellt unter anderem auch EnpolyoJontes ^Aof-Frontalspitzen die Augenstiele vom Polyo- dontes gesetzt denkt. Die langen Palpen sind dunkelbraun, weitläufig schwarz quer geringelt mit hellerer Eodstrecke, von Form lang kegel-fadenförmig, wohl 2 mal so lang wie der Kopf nebst Augenstielen. Die Palpen haben, ähnlich wie bei L. semitectus Stimps., mehrere Längsreihen kleiner Papillen, wenigstens 5, einp mittlere und je 2 seitliche, von denen die untere ventro -lateral verläuft. Vielleicht ist noch eine sechste, ventro-mediane Papilleoreihe vorhanden. Das Buccalsegment hat dorsal, wie die Elytren- Segmente, keinerlei Xuchalfortsatz und jederseits eine Acicula nebst einem Bündel ziemlich langer Haarborsten. Von den 2 Bucealcirren ist der obere etwa von der Länge der Fühler, der untere etwas kürzer oder länger, wenig verschieden von dem oberen. Die Girren sind wie die Fühler glatt, von dickfadenförmiger Gestalt mit feiner Endspitze. Die Färbung der Bucealcirren ist ähnlich wie die der Fühler. Die größte Körperbreite liegt etwa in der Gegend des 20. Segments; der Körper ist von hier nach vorn merklich eilanzettlich verschmälert, nach hinten zu allmählich an Breite abnehmend. Die mittleren Ruder in der Gegend des 20. Segments sind etwa halb so lang wie der Körper breit. Die Elytren (so die mittleren) greifen vorn bzw. hinten auf jeder Körperseite nur wenig aufeinander über, und die vorderen greifen nach Art der Acoi'tidae auf das vorhergehende nach voi'n , die mittleren auf das folgende Elytron nach hinton über. Ihre Stellung ist nach der Ord- nung: 2, 4, 5, 7, 9 . . . 21, 23, 2.3 .. . 31, 33, 35 usf. Von Farbe sind die Elytren rauchig braungrau und mit Ausnahme der vordersten schwärzlich umrandet (am Seitenrande nur schwach); die mittleren im übrigen heller Polychaeta. 121 graulich als die vordersten; die vordersten sind fein schwarz gesprenkelt. Die Oberfläche der Elytren (so der mittleren: Taf. II, Fig. 28) zeigt schon bei Lupenvergrößerung eine netzartige , areolierte Struktur. Es handelt sich bei den Areolen wohl um große Epithelzellen der oberen Elytrenepidermis (man erkennt öfter unter dem Mikroskop einen Kern in ihnen); Unter dem Mikroskop sieht man auf der Elytrenfläche feines verteiltes Pigment, das sich am Elytrem-ande zu dem duukel gefärbten Randstreifen verdichtet und im übrigen sich besonders auf die Umgrenzung der Flächenareolen konzentriert. Die Elytren sind am Rande glatt, ganz- randig und ungefranst und reichen seitwärts an dem gewölbten Rücken des Wurmes nur soweit herunter, daß sie die Borsten ganz frei lassen und nicht einmal die kurzen Dorsalcirren ganz bedecken. Grube bemerkt, daß der unbedeckte Teil der Elytren mit weißlichen Punkten, d. h. niedrigen subconischen Papillen, besetzt sei: ich habe mich von dem Vorhandensein solcher Papillen nicht überzeugen können. Die Elytren des 1. Paares, die den Kopf von oben bedecken, sind im Umriß rundlich, das 2. wie das 3. Elytron ist einigermaßen rundlich. Dann wird die Form der Elytren schnell nierenförmig und quer abgerundet rechteckig, so ungefähr am 20. Ruder, wo das Elytron 2 bis 3 mal so breit wie lang ist. Die mittleren Elytren sind quer oder schräg zur Körperlängsachse gestellt: der Insertions- punkt liegt (Gegend des 20. Segments) seitlich, auf der Grenze zwischen dem äußeren und mittleren Breitendrittel, an den vorderen Elytren mehr zentral. Die normalen mittleren Cirrenruder haben einen kurzen kegelförmigen, kurz fein und dünn auslaufenden Dorsalcirrus, der ungefähr das Ruderende erreicht oder auch überragt. Der Rücken der Ruder trägt je ca. 10 fingerförmige branchiale Fortsätze (Cii'renruder) , von denen die seitlich stehenden die längsten sind: am Vorder- und Hinterrande des Ruderrückens stehen mehr solcher Fortsätze als in der Mitte. An den Elytronrudern finden sich diese Fortsätze ebenfalls , so in der Gegend des 20. Ruders ca. 7, doch finden sich an der Stelle, wo das Elytron inseriert ist, keine Fortsätze auf dem Ruderrücken. Eine der Papillen ist besonders groß; sie steht seitlich ungefähr in gleicher Höhe mit den Dorsalcirren der Kachbarparapode. An den mehr nach hinten folgenden Rudern, also etwa in der Gegend des 30. Ruders und Aveiter hinten, verschwinden die Bran- chialfortsätze ganz oder fast ganz, soweit ich das erkennen kann. Leider ist mein Material nicht so gut erhalten , um diese an sich schwierig zu untersuchende Sache ganz sicher auszumachen. So\del ist aber sicher, daß an den mittleren Rudern immer eine große lauge fingerförmige Papille zu 122 H. ArGNRKE. ft 2 1^ • 1* t: - ET. P a erkcnnon ist, dio mclir am oberen Hinterrande der Ruder entspringt, und ZAvar an den ( 'irrenrudern etwas mediahvärts von der Basis des Dorsalcirrus, an den Elytronrudern etwas lateralwärts von der Insertionstell(^ des Elytrons. Ich bin in ZAveifel darüber, ob es sieh hierbei um einen Brancliialfortsatz im Sinne der betreffenden Fortsätze an den vorderen Kudern handelt. Vielleicht handelt es sich hierbei um ein als DARBoux'sches Organ oder Eljtronhöcker zu bewertendes Gebilde; es könnte dann mög- liclierAveise ein entsprechendes Organ wie die Aveiter oben erwähnte große branchiale (?) Pa- pill(^ der vord(n'en Ruder sein, was durch histologische Untersuchung und Vergleichung dieser Organe von gut konserviertem Material festgestellt werden müßte. Die Ventralcirren an den Normalrudern sind einfache kurze schlank kegelige Fäden, etwa '/a ^^^ Ruder- länge lang, die das Ruderende bei weitem nicht erreicben. Der Ventralcirrus des 2. Ruders (Taf. III Fig. 47) ist wie bei den Polynoiden erheblich länger als der der Normalruder und erreicht ungefälir die Spitze des venti'alen Ruderastes. Die Ijorsten sind in folgender Weise verteilt. In den Normalrudern (so 20. Ruder) stellen dorsal zu oberst, oberhalb der dunkel- gelben Acicula in geringerer Zahl feine, bieg- same zum Teil ziemlich lange Pinselborsten nebst weniger starken Haken- oder Klingen- borsten. Unterhalb der Acicula ventral be- tinden sich wenige Hakenborsten und zahl- reichere Grannenborsten mit geblätterter ab- geknieter Endstrecke. Die Pinselborsten tragen einen subterminalen Haarquast, der di(>sen ]>orsten das pinselartige Aussehen ver- buht: die dünne Endstrecke derBorste erstreckt sicli als haarfeiner Faden erheblich über das Die Hakenborsten verdienen diese Bezeich- < Si •-s £ II 2.* 5 '' et Cß S- a o ?r •^ et X ffi et < et II PL, r^ 11 et w s §! 'S. N et et Ell e^ TT ^ >-• 03 ■1 et et 3 ^ rt 7^ ^ <*i* et ■^ 2- O TJ}' o 3; o' a >i ^ r^ et "^ ,_ H' Hl Ende des Haarcjuastes hlnaui- Polycluieta. 1 23 nung oder den Namen Klinaenborsten am ehesten, wenn ihre .superterminale Endgi-anne abgebrochen ist, wie das häutig vorkommt und wie solches auch von McIntosh bei Eupompe australiensis (1885) abgebildet wurde.. Bei guter Erhaltung entsprechen sie mit ihrem dünnen Fortsatz am Ende der von KiNBERG iüv Eup. Grabet (ISdü) gegebenen Figur dieser Borsten. Unterhalb der bei Fortfall der Endgranne allein vorhandenen, etwas konvex gebogenen starken Endspitze der Hakenborsten ist ein kleiner Vorsprung erkennbar, der in Kantenlage deutlicher sichtbar ist und mehr oder minder abgenutzt sein kann; der Vorsprung trägt einen spitzen Büschel feiner kurzer Borsten- haare. Neben den Pinselborsten oben im Ruder finden sich , wenigstens an den vorderen Mittelrudern, in einem kurzen Bündel sehr feine Haarborsten mit lanzettlicher Erweiterung unterhalb der feineu, mäßig langen Endstrecke; die Endstrecke ist mindestens auf einer Seite fein und dicht kurz wimper- liaarig. DioCZ feinen Börstchen sind das Äquivalent der kurzen fieder- zähnigen Borsten bei Eupanth'dis und haben eine viel kürzere End- strecke oberhalb der lanzettlichen Erweiterung als die entsprechenden Borsten am 2. Ruder von Foli/odontes. Das 2. Ruder (Taf. IH Fig. 47), das durch seine Beborstung von den Normalrudern abweicht, unterscheidet sich auch in der Form von diesen. Es tritt auch unten weiter hervor als die Normalruder und ist im Gegensatz zu diesen deutlich in 2 schlank kegelförmige Ruderäste gespalten, von denen jeder ein am Dorsalast besonders langes Bündel feiner Haarborsten trägt. Wie bei Fanthalis wird das 2. Ruder wohl auch hier eine Rolle als Spinnworkzeug spielen. Am Ventralast des 2. Ruders findet sich eine je nach den Verhältnissen mehr oder minder deutliche blattartige depresse Hinterlippe. Sie ist im Umriß ei- oder birnförmig, so lang wie der Ventralast oder kürzer, am freien Ende breit abgerundet, viel schmäler als die Höhe des Ventralastes (etwa V3 derselben) und entspringt dort, wo der ventrale Borstenfächer, unten aufhört. Die Lippe ist namentlich deutHch bei den weniger gut erhaltenen, etwas Aveicheren Exemplaren. An den mittleren Normalrudern findet sich eine solche Hinterlippe nicht in ganz gleicher Weise. Als ihr Aequivalent an diesen Rudern ist vielleicht eiue ventral unten am Ruder erkennbare^ Hautfalte anzusehen, die halbmanschettenartig von unten her das Ende des ventralen Ruderastes umfaßt. Die Borsten im Dorsalast des 2. Ruders sind sehr feine glatte, lange, einfache Haarborsten. Im Ventralast stehen zahlreichere etwas stärkere einfache Haarborsten mit einseitig ganz fein schief behaarter, lang fadendünn ausgezogener Endstrecke, die sich am Grunde in eine schwach lanzettliche 124 H. Algener. Erweiterung verbreitert. Teilweise sind auch die dorsalen Borsten ganz schwach lanzettlich erweitert, sehr ähnlich den Ventralborsten; es ist deshalb wahrscheinlich, daß die schmale lineare, nicht erweiterte Form der meisten Dorsalborsten auf eine Kantenlage derselben zurückzuführen ist. Segmentale Papillen sind etwa vom 7. oder 8. Segment an erkennbar. Es sind auch im Verhältnis zum Wurmkörper zarte , kurze , zylindrische Papillen, die vorn und unten an der Wurzel der Parapode entspringen. Etwa in gleicher Höhe mit den Pinselborsten mündet vorn an der \'orderseite der normalen Ruder die Spinndi-üse aus. Aus ihrer Mündung, hinter einer schräg nach oben und vorn gerichteten starken, etwa halbmond- förmigen Hautfalte gelegen, hängen vielfach sehr feine, lange Spinnfäden lieraus. Diese Falte kann man als vordere Lippe betrachten; sie reicht vom oberen Rande des Parapods bis etwa zur halben Höhe des Parapods lierunter. Hinter dem oberen Ende dieser Lippe steht ein fingerartiger oder kegelförmiger, abgeplatteter Fortsatz, den ich für das Ende des rudimentären dorsalen Ruderastes halte. Die Spinndrüsen beginnen mit dem 9. Ruder und lassen sich bei den entfärbten Individuen von außen in den Rudern als durchscheinende dunkle Stränge erkennen. Spinndrüsen finden sich auch bei der Avestindischen Panthalis oculea Treadw. (1900), die vielleicht mit P. bicolor zusammenfällt. Sie hat jedenfalls die gleiche Kopf- bildung und könnte auch ihrer Borstenform nach hierher gehören, wenn- gleich branchiale Papillen nicht erwähnt werden; vielleicht sind sie nicht beachtet worden. Treadwell beschreibt von dieser Art chitinöse rutenartige Organe in den Rudern, die unzweifelhaft die Spinndrüsen der Tiere sind. Der Pharynx war bei meinen Exemplaren nicht ausgestülpt. Grube hat an der Mündung desselben 26 weiche Papillen angegeben. Am aufge- schnittenen Pharynx eines Tieres erkenne ich an 2 oder 3 Viertelteilen des Rüsselumfangs je 7 kurze Papillen, nehme deshalb an, daß im ganzen wie bei £'Mpann Augen etwa in der Mitte des Kopfseitenrandes, von oben nur t(^ilweise sichtbar, da sie von di-r Kopffläche mehr nach seitwärts und nach unten gerückt sind als die vorderen. Bei Euarche sind die Augen in der Zeichnung kleiner als hol der Avestafrikanischen P^orm , was mit einem etwas anderen Erhaltungszustande zusammenhängen mag. Die Fühler sind annähernd gleich lang; d(>r unpaare, ganz hinten in einem konkaven Ausschnitt des Kopfes entspringend, ist doppelt so lang wie der Kopf, wenig oder auch beträchtlich länger als die paarig<'n Fühler. Die paarigen Fühler sind gut '/g so lang wie die Palpen; die Länge der letzteren wechselt jedenfalls je nach ihrer Kontraktion. Die Palpen haben 6 Längsreihen kurzer Fadenpa})illen, wenn nämlich auch eine ventro-mediane Längsreihe vorhanden ist, wie ich glaube i and<'rnfalls sind nur 5 Längs- r(ühen vorhanden); die Palpen erscheinen dadurch im Qu(>rschnitt schwach (! eckig. Die Buccalcirren sind so gut wie gleich lang und halb so lang wie die Palpen. Der Dorsalcirrus des 3. Puders ist viel länger, mindestens 3 mal so lang wie die Dorsalcirrcn der mittleren Puder. D<'r vollständig aus- gestülpte Rüssel ist etwa doppelt so lang wie die Palpen. Seine Kiefer sind sehr stark, mit einem flügelartig erhöhten gezähnten Basalsockel versehen. Polycliaeta. J07 im ganzen donon Aor Enarclw und ch'r l'aitf/ialis gracilis Kr.o. < ] S5Gj ähulie-h. Die Mündung des Rüssels Avird von 15 oberen und 15 unteren weichen Papillen umgeben; die dorso - mediane Papille ist stärker und länger als die Nachbarpapillen , sonst diesen an Form gleich. Die ventro -mediane Papille ist etwa doppelt so breit wie die benachbarten Papillen und nicht kegelförmig wie diese gestaltet, sondern abgeplattet und zungenförmig und am Endrandc durch 3 Einschnitte in 4 abgerundete eiförmige Läppchen zerschnitten, ^'on diesen Läppchen sind die beiden mittleren gleichgroßen zusammen etwa so breit wie jeder der seitlichen wieder unter sich gleich großen Läppchen. Bei einem Wurm sehe ich an der ventro-medianen Papille nur ein mittleres kleineres Randläppchen wie in der Abbildung des Rüssels von Ehlers. Was die Borsten betrifft, so sind in den normalen mittleren Rudern (so 27. Ruder) 4 Formen zu unterscheiden. Im Ventralast stehen in größerer Zahl die starken derben Borsten, die Ehlers in Fig. 7 abgebildet hat. und die man nach ihrer Form wohl am ehesten als Hakenborsten bezeichnen kann. Außerdem finden sich im Venti-alast, gleichfalls in größerer Zahl. Grannenborsten 'Fig. 6 bei Ehlers) , wie sie in entsprechender Form ventral bei P. hicolor auftreten. Außerdem sehe ich oberhalb der starken (ventralen) Acicula . also dorsal (so z. B. an einem Ruder vom Ende des vorderen Körperdrittels) wenige zarte Haarborsten mit schwacher lanzettlicher Erweiterung, analog den entsprechenden Borsten vom 2. Ruder bei P. hicolor. An der dünnen Endstrecke dieser feinen Dorsalborsten stehen paarweise angeordnete, etwas weitläufig gestellte feine Fiederzähne. Endlich sehe ich dorsal noch eine einzelne erheblich lange dünne Borste, die auch die ober- halb der ventralen Acicula vorkommenden Hakenborsten noch überragt und die in der Form ihrer Endstrecke an die ventralen Grannenborsten erinnert und als inn zarterer Typ derselben zu betrachten ist. Diese Borste er- scheint im Profil auf einer Kante am Ende fein und lang haarartig dicht gebärtelt mit Haaren , die nicht blattzahnartig gebildet sind wie bei den ventralen Grannenb ersten. In den auf das 27. Rüden- folgimden mittleren Rudern sehe ich nur die eine lange dorsale Grannenborste und wenige kurze der feinen weit- läufig paarig gefiederten Borsten. An den vordersten normalen Rudern, also etwa vom 3. Ruder an, findet sich eine erheblich höhere Zahl der 2 erwähnten dorsalen Borstenformen, die hier einen richtigen Borstenfächer bilden. Ihre Zahl nimmt nach hinten am Körper ab und erreicht etwa mit dem 20. Ruder die minimale Ziffer, wie sie auch am 27. Ruder auftritt. Die feinen dorsalen Fiederborsten haben 4 Paar Aveitläufi» angeordnete 128 H- AUGKNER. dünne Zäline und unter d(^m untersten noch 1 oder 2 unpaare Zähne ; (»twas unterhalb der untersten Zähne befindet sich die scliwach lanzetthche Erwei- terung des Borstensehaftes. Die dors^alen Grannenborsten sind bei der Ansieht in Fläehenlage an beiden Kanten gleichartig mit gegen die Borsten- spitze kürzer wcn-denden Haaren dicht besetzt. Am "2. Kuder, dessen Dorsalast Avie an einigen folgenden Rudern merklieh deutlicher entwickelt ist als an den normalen Mittelrudern , kann ich am Dorsalast nur sehr fein»» lange , lineare , haarförmige Haarborst(Mi erkennen, von denen einzeln»» (wohl in Protillage) auf der einen Kante äußerst fein und kurz gesägt sind. Am Ventralast stehen in geringer Zahl Grannenborstrhaltenen m»»iner P. bicolor von Westafrika. Di(> Gattung Eupanthalis Mc Intosh (Eupanthalis Kinhergi! Mc Intosh, Transact. Zool. Soc. 1876. p. 404, Tab. 72 Fig. 12 — 15) halte ich für identisch mit der spät»'r »-rrichti'ten Euarr/ie von Ehlers. Mc Intosh bildet A'on seiner Art, die an d<'r Adv»'ntur»'-Bauk 02 Fuß ti»'f gefunden Avurde, nur einig»' Borsten ab, und zAvar sehr ähnlich solchen, Avie si»» b»'i d»'r Art von Westafrika vorkommen. Mc Intosh bemerkt, daß die Grann<»nborsten zu oberst im Huder ..more slender" seien als die a'Oui ventrah'U Ivande des Rud»'rs. Avas zu den entsjiredu'nden ])Orsten b»'i m»'in»'n Ti»'r»'n passen Avürde , Avennsdion über di<» gröbere Form der Grann»'nzähn»' an d<'n unteren Grann»'nborst»'n nichts g»'sagt Avird. F»'rn»'r Avird gesagt, daß di»> für P. Oerstedi Kbg. so charakt<>ristischen bi-ush-like bristles (gemeint sind Polychaeta. 1-29 die dort im Ruder oben stehenden Pinselborsten, die mit einer terminalen oder suhterminalen Haarquaste versehen sind) bei Eup. Kinhergi ganz fehlen, was ebenfalls zu Eup. tuhlfe.v stimmen würde. Der Kopf Avird von Eup. Kinhergi nicht abgebildet; er stimmt aber nach der Beschreibung in der Beschaffenheit der Augen mit Eup. tuhife.v überein. Daß der unpaare Fühler fehlte, ist meiner Ansicht noch kein Hindernis für die Vereinigung von Euarche mit Eapanthalis, da nach Analogie mit anderen Acoetiden anzu- nehmen ist, daß normalerweise auch Eup. Kinhergi 3 Fühler besessen hat. Ob Eitp. Kinhergi die gleiche Art ist wie die westafrikanische, läßt sich nicht ohne weiteres entscheiden. Branchiale Papilh^n an den Rudern wie btn P. hicolor sind bei Ek/). tuhifej- nicht vorhanden. Wenn Mc Intosh von seiner Art sagt, daß wie gewöhnlich zischen dem Dorsalcirrus und der Parapodspitzc ein weicher Fortsatz vorrage, so hat er damit violleicht den rudimentären dorsalen Parapodast gemeint, kaum aber einen branchialen Fortsatz. Was die Elytren angeht, so sind dieselben am Rande vollkommen glatt, ohne Papillen. Braune rundliche Körner, auch von Mc Intosh von Eup. Kinhergi erwähnt, vermutlich Pigmentbildungen, linden sich einzeln oder in kleinen Gruppen auf der vorderen unbedeckten Elytronhälfte, so an den Eljtren des vorderen Körperdrittels. Ob auch winzige Oberflächenpapillen vorhanden sind, Avie Mc Intosh von seiner Art angibt, ist kaum sicher zu sagen: ich glaube es nicht, wenigstens lassen sich sehr winzige hi(^r und da auftretende rundliche helle Köi-nchen oder Plättchen nicht als Oberflächenpapillen erkennen. Die Gattung Eupanthalis Avird durch die Bildung des Kopfes und die Form der Borsten gut \'on Polyodontes geschieden. Farn. Polynoidae. Lepiflonotus setnltectus Stimps. Fundangaben: Deuts ch-Südwestafrika , SAvakopmund, Ebbe- sti-and und an Bojen, W. Michaelsen und G. Manger, und Lüde ritz- bucht, Ebbestrand und FlacliAvasser, 0 — 10 m; W. Michaelsen, 1911. Weitere Verbreitung: Süd-. Südost und S ü d w e stafri ka. — V Amb oina. Im lusitanischen Gebiet Europas vmd Afrikas vertreten durch die geo- graphische Form L. elava Mont. Erörterung. Ich habe diesen Lepidonotui^ in zahlreichen Exemplaren von A-erschiedener Größe gesehen; große Exemplare sind bis 47 mm laug. In der Färbung lassen sich, wie bekannt, zAvei verschiedene Variationen unter- scheiden, eine solche mit graulicher bis scliAvärzlicher Zeichnung und eine 130 - H. AUGKNKU. andere mit rötlicliiT Zeii-linimi;'. Die Hauptmasse der Individuen "('hört der graulichen Form an; von der rötliehen Varietät sah ich ein kleines Tier von Lüderitzbucht. Individuelle und intra- individuelle Yermischuno- beider Färbungen kommen vor. Die Grundfärbung ist gelblich oder gelblich- fleischfarben, mehr oder minder grauschwärzlich gefleckt (Ruder), mit oder ohne medio - ventrale Doppelreihe, mit oder ohne ventrale Fleckenreihe von je '2 segmentalen Flecken medial hart vor der Ruderbasis. Cirrenruder dorsal mit dunkler Querbinde in recht verschiedener Ausdehnung. Die helle Rüekenfärbung kann au dem Cirrensegmenten auf kleine Mittelfleckc reduziert, die Bauchseite als Ganzes graulich oder schwärzlich mehr oder weniger verdunkelt sein. Die Borsten sind goldgelb. Dorsal- cirren mit einem, dagegen Fühler, Buccal- und Analcirren mit zwei dunklen Ringen. Die hintersten Cirrensegmente sind dorsal mehr oder weniger ein- heitlich dunkel gefärbt. Nephridialpapillen schwärzlich mit heller Spitze, vom 8. Segment an gut erkennbar. Bei dem erwähnten kleinen rötlichen Exemplar sind die Elytren braunrot, hell gewölkt, mit hellem Mittelfleck, das erste und letzte Eljtronpaar mit grauer oder bräimlicher Pigmentierung. Bei dem graulichen Typ haben die Elytren eine helle bis gravie Gnmdfärbung und sind dunkel gewölkt, mit oder ohne hellen Mittelflock. Die heUe Elytren- gnmdfärbung kann ganz verdrängt sein, sonst ist sie auf der hinteren Elytren- hälfte mehr oder minder ausgedehnt. Übergänge zwischen dem rötlichen und graufMi Typ , mit rot und grau gefärbten Elytren (beide Färbungen an ein und demselben Elytron). Der Rücken wird je nach dem Spannungs- zustande von den Elytren mehi- oder Aveniger bedeckt, zuweilen ist er ganz bedeckt. Diese Art wird in der Literatur wiederholt angeführt, in neuester Zeit noch von Ehlers (Deutsche Südpolar-Exped. 1913), der auch farbig(^ Ab- bildungen geliefert hat. Ehlers führt verschiedene Unterschiede von L. rlat'a MoNT. an, so bezüglich der Palpen, des Buccalparapods, der Augen- stellung, der Elytrenpapillen; in Wirklichkeit sind diese Unterschiede aber nicht vorhanden. Bei L. .seinifertus sollen im Gegensatz zu L. chira au den Palpen nur 3 Papillenlängsreihen vorhanden sein, tatsächlich sind 5 (V viel- leicht sogar 6j vorhanden, 3 dorsale und 2 ventrale. Bei L. semitectus soll ferner das Buccalpara])od keine Borsten haben; tatsächlich ist hier eine Acicula vorhand(m mit einem feinen, aus 2 oder 3 Borsten bestehenden Borstenbündel, das etwa auf halber Länge des Parapods etwas unterhalb an dessen vorderem Rande entspringt; die Borsten entsprechen in ihrer Form wie bei manchen anderen Polynoiden d(>n Dorsalborsten der Mittel- ruder. \\ (>iH) Ehlers wirklich an einem von ihm untersuchten Exemplar Polychaeta. 131 keine Buecalborsten gefunden hat, so kann die Möglichkeit vorliegen, daß die fraglichen Borsten in diesem Falle verloren gegangen waren; die Unter- suchung mehrerer Individuen ergibt aber bald die Richtigkeit meines Be- fundes. Was die Augenstellung anbetrifft, so stehen die größeren vorderen Augen auf der vorderen Kopfhälfte oder in der Mitte des Kopfes mehr am Seitenrande, die hinteren mehr auf die Kopffläche hin aufgerückt; die individuelle Erhaltung kann die Augenstellung etwas beeinflussen. Betrefl^"s der Form der Elyü'onflächenpapillen besteht wirkHch ein geringer Unterschied zwischen L. semitectus und clava, doch in anderem Sinne als Ehlers sich hierüber ausspricht. Bei L. semitectus variieren die großen Elytronpapillen in ihrer Form; sie können kürzer oder länger, stumpfer oder spitziger, sclilank kegelförmig oder mehr keulig oder zylindrisch sein. Auf der Außenfläche sind diese Papillen mit kleinen Protuberanzen besetzt, die mitvmter wenig sichtbar (durch Abnutzung zerstört ?j sind; sonst sind diese Protuberanzen zugespitzt und mehr stachelförmig oder auch •stumpf ei- oder schuppenförmig. Je nachdem die Protuberanzen in Flächen- oder Kantenansicht gesehen werden auf der Fläche bzw. Kante der Papillen stehend), erscheint ihre Form verschieden. Wenn Ehlers also sagt, daß bei L. semitectus die Papülenprotuberanzen getrennt stehende Stachelchen, bei L. dam nach Mc Intosch dicht stehende Schuppen seien, so hegt hierin, allgemein gesprochen, kein Unterschied. Ich sehe darin eine geringe Differenz, daß die Elytronpapülen bei L. semitectus länger und etwas zahlreicher sind als bei /.. clava, wodurch die Elytronfläche ein etwas rauheres Aussehen hat. Saint-Joseph (1898) deutet bei seinem nord- französischen, als L. pleiolepis Marexz. bezeichneten kleinen Le.pidonotus die zugespitzten Protuberanzen der Elytronpapillen ilirer Form nach aber anders als ich. Ich erkläre mir die zugespitzte Form durch das Vorhandensein eines verdünnten Endspitzchens an den Protuberanzen, das mitunter auch in der Kantenansicht der Protuberanzen sichtbar ist; die nicht zugespitzte Form der Protuberanzen ließe sich demnach mindestens auch mit als Abnutzungserscheinung erklären. Lange Fransen am Elytronrande, wie bei Saint- Joseph's Art, habe ich auch bei kleineren Individuen des L. se- mitectus nicht gefunden. Ob der L. pleiolepis Saint- Joseph's zu L. clava gehört oder nicht, kann ich nach der Beschreibung nicht entscheiden. L. semitectus gehört in Südwestafrika zu den häufigsten AnneKden- Arten: unter den dortigen Polynoiden ist er die häufigste und vorherrschende Form und die bislang einzige von dort bekannte Art der Gattung. Trotz der ungenügenden Beschreibung Stimpson's behalte ich deshalb den Stimpson- schen Namen bei; in diesem Falle ist die Wahrscheinlichkeit sehr gToß, 10 Michaelsen, Westafrika, Bd. U 132 H. AUGENER. daß Stimpson die gleiche Art vorgelegen habe , die von anderen Autoren wie Marenzeller , Ehlers und mir als L. seniitectus angesprochen wird. WiLLEY (1904) betrachtet L. semitectus als Unterform des L. clava und benennt ihn dementsprechend trinär als L. clava semitectus. Ich stimme WiLLEY in seiner Auffassung bei, schließe mich jedoch der trinären Be- nennung nicht au. Willey bezeichnet die Elytren seiner Kap -Tiere als dunkelbraun oder schwarz bis scharlachrot gefleckt oder gewölkt. Mala- QuiN und Dehorne haben (1907) von Amboina den synonymen L. Waldhergi KiNB. angeführt, und zwar ohne nähere Angaben. Es mag sich dabei um. eine verwandte Art handeln. Nach Willey sind an den Palpen 6 Pa- pillenreihen vorhanden. Ich sehe mu- 5; ventralmedian ist keine vorhanden, und die dorsalmediane erschien mir als einfach. Lejndonottis clava Moiit. Fundangabe: Senegal, Goree: A. Hupfer. Weitere Verbreitung: Lusitanisch, nördlich bis an die boreale R(>gion heranreichend. Von Süd -England und Nordfrankreich an südwärts über die lusitanische Region verbreitet. Mittelmeer, Ma- deira, 0 anarische Ins. Malaquin führt (1894) den L. Wahlhergi Kbg. 1= semitectus Stimps.), von Dakar (Senegal) an; ich vermute, daß es sich hierbei wohl um L. clava gehandelt habe. Erörterung. Als Synonym gehört vielleicht der L. pleiolepis Marenz. von Saint-Joseph (Ann. Sei. Natur. 1888. V. p. 152) zu L. clava , ein kleines Tier mit 12 Elytronpaaren. Der Hint(>rrand der Elytren ist mit langen Fransen besetzt, was die Vereinigung mit L. clava wied(n' zweifelhaft macht, falls die Fransenbildung nicht durch die Jugend des Wurmes zu erklären ist. Der echte japanisch(! S. pleiolepis Marenz. ist nahe verwandt mit L. semi- tectus und clava, wegen seiner abwischenden Elytronzahl jedoch mit diesen nicht in engere Verbindung zu bringen. Ich glaube auch nicht, daß Saint- Joseph's französischer L. pleiolepis von einem sehr wcSt entfernten Fundort und mit der Normalzahl von 12 Elytronpaaren mit der japanischen Art zu- sammengehören kann. L. clava ist die den sehr ähnliehen L. semitectus Stimps. Südafrikas im nördlichen Atlantik bzw. im lusitanisch -tropischen (jebiet vertret<'nde Art oder geographisch(^ Form. In 2 Gläsern sah ich di(\se Polynoide in 2 und 3 Exemplaren. Das größte ist vollständig, mit 27 Segmenten 15 mm lang; die Färbung ist grau- gelblich, dorsal mit kleinem dunklem Mittelfleck auf allen Segmenten. Die Elytren sind auf hellem Grunde schwärzlich gewölkt und gefleckt. Das letzte Segment mit Anusumgebung ist stärker dunkel gefärbt. D(^r kleinere Polychaeta. 133 mit diesem Tier zusammenliegende Wurm ist mehr gelblich , und die Elytrenztnchnung dunkelbraun. Di(» 3 übrigen Exemplare gehören einem rötüchen Färbungstyp an, mit nicht oder etwas verdunkelter Bauchseite. Die Elytren sind ziemlich einheitlich hell- bis dunkel-rotbraun. Ich linde diese Würmer gut übereinstimmend mit dem L. chiva. Die Palpen haben 5 Papillenlängsreihen ; sonst sind alle Fühler und Girren glatt. Dil» vorderem Augen sind etwa 2 mal so gi-oß wie die hinteren und stehen ungefähr seitlich in der Mitti' des Kopfes. Das Buccalparapod hat ein kh^ines Borstenbündel. Die Elytren bedecken bei diesen Tieren den Rück(m so gut wie ganz, was in anbetracht der jeweiligen Kontrak- tionsverhältnisse nicht WM^iter von Bedeutung ist. Die Elytronoberfläche ist (so am 4. Elytron) mit d(m großr'n, mit kleinen Protuberanzen bedeckten Papillen versehen. Diese Papillen sind kürzer und erscheinen deshalb dicklicher als bei L. semitectus, und ragen weniger W(nt empor. Es liegt hierin ein geringer Unterschied von dem sonst sehr ähnlichen L. semitectus Die großen Elytrenpapillen sind bei den verschiedenen Exemplaren an den vordem Elytren stärker entwickelt als weiter hinten. Lei>idonotas Hupf er i n. sp. Tafel 11 Fig. 7 — 11, Texttig. V. Fundangaben: Britisch - Goldküste , Prampram; A. Hupfer. II ha das Kolas bei II ha de Saö Thome; R. CIreeff. Angola, Ambriz ette, l'2m, Muss era, steiniger Grund, und Kin- sembo; A. Hupfer. Beschreibung. Der vorliegende in Westafrika weit verbreitete Lepidonotus liegt mir in größerem und kleineren Exemplaren vor. Eins der größten Tiere stammt von Kinsembo; es ist vollständig, mit 27 Segmenten 13mm lang und hat eine Maximalbreite mit Rudern (Körpermitte) von 3 mm. Die Färbung ist schokoladebraun, ventral mit bläulichem Glanz; die ersten 2 »Segmente sind mediodorsal schwärzlich gefärbt. Die Elytren sind auf der Fläche heller oder dunkler braun, gegen den Seitenrand und Hinterrand mit zerstreuten kleinen schwärzlichen Fleckchen gezeichnet. Die Borsten sind braungelb, .bei kleineren Tieren heller als bei größeren, gelblich. Ein 13 mm langes Weibchen, mit großen Eiern erfüUt, von Ilha das Rolas, ist graulich bis bräunlich fleischfarben und hat an den ersten 5 bis 7 Segmenten dorsal eine mehr oder minder deutliche Querbinde. Andere Tiere sind hell rostbraun; stets ist die dunkle dorsale Zeichnung der vorderen Segmente mehr oder weniger stark vorhanden. Zuweilen ist der bräunlichweiße 10* 13i H. AUGENER. Kopf oben wie die Talpcu teilweise schwärzlich. Die .schwärzlichou Elytron- fleckchen finden sich auf dem größten Teil der unbedeckten Elytronfläche. Beim ersten Anblick erinnert diese Art an L. clava, weicht aber bei genauerer Betrachtung durch die gefransten und den Rücken vollkommen bedeckenden Elytren von diesem ab. Die Körperforiu ist linear, am Vorder- und Hinterende etwas verschmälert; die mittleren Segmente sind ohne Ruder ca. 4 mal so breit wie lang. Der Kopf ist gedrungen oval oder gerundet sechseckig, mit medianer Längsfurche versehen. Die 4- Augen bilden ein vorn breiteres Trapez ; die vorderen sind etwas größer als die hinteren und liegen in der Mitte des Seitenrandes. Die Fühler, Girren und Palpen sind glatt, ohne Papillen. Die Fühlerstellung ist lepido- notoid; der unpaare Fühler ist ca. 1' a^^^l so lang wie die paarigen, alle Fühler mit mäßiger subterminaler Verdickung und hier mit schwarzem Pigmentring versehen , im übrigen bräunlieh , in der Außenhälfte mehr weißlich. Die Palpen sind braun , mitunter zum Teil schwärzlich , schlank kegelförmig und ragen etwa so Aveit vor wie die paarigen Fühler; letztere sind gut so lang wie der Kopf. Von den Buccalcirren ist der obere ungefähr so lang wie der unpaare Fühler , der untere ^/^ so lang ; das Buccalparapod enthält eine Acicula nebst einem feinen Borstenbündel. Der Ventralcirrus des 2. Parapods hat die doppelte Länge des Ruders. Das quer -rechteckige ventrale Mundpolster wird von den 3 ersten Seg- menten gebildet. Die Kiefer sind hellbraun. Die mittleren Ruder sind halb so laug wie der Körper breit, zweiästig: der ventrale Ruderast ist viel stärker entwickelt als der dorsale und hat am Ende hinten und vorn eine schwache , ganz niedrige senk- rechte Lippenfalte. Der dorsale Ast entspringt mehr nach vorn und seitlich am Parapod vor dem Dorsalcirrus bzw. dem Elytrophor. Beide Ruderäste enden mit kurzer kegelförmiger Spitze, enthalten eine starke Acicula und ein starkes Borstenbündel. Die Dorsalborsten sind merk- lich schwächer als die ventralen. Die Cirrenruder haben einen deutlichen Elytronhöcker: die Doi-salcirren sind wie Fühler und BuccalciiTcn subterminal schwach ver- dickt und hier mit schwachem, dunklerem Pigmentring versehen oder auch nicht verdickt oder ohne Pigment- ring; sie ragen seitwärts wenig weiter vor als die Ven- riiger Spitze, im Profil; tralborsten. Die mittleren Ventralcirren sind kurz, halb so lang" wie der ventrale Ruderast. Fig. V. Lepidonotus Hupferi n. sp. Ventralborste mit gut erhaltenei" zweizäh- 2 ] 3 1 Polychaeta. 135 Die Dorsalborston sind haarförmig , von einerlei Form, zweizeilig mit kleinen Blattzähnchen besetzt: ihn* Endspitze ist kurz, glatt und haar- förmig. Die Endspitze kann etwas länger oder kürzer sein; an einigen oberen kurzen Borsten ist lediglieh die Endspitze kürzer, ohne aber stumpfer, kürzer und dicker zu sein als bei manchen anderen Lepidonotus-Arton. In mehreren Präparaten habf ich kein gutes Bild einer Dorsalborsto erhalten, da die Dorsalborsten vielfach einen fremdstofflichen Überzug haben. Die kräftigen Venti-alborsten sind am Ende zweizähnig, mit kurzem, dünnem secundärcn Zahn, der namentlich an den unteren Borsten wegore- schliffen oder undeutlich ist oder an den untersten Borsten vielleicht ganz fehlt. Bei guter Erhaltung ist die Endspitze der Borsten schwach gebogen. Die erweiterte Endstrecke fragt 6 bis 8 Querreihen von Blattzähnen, von denen der letzte distal besonders groß und stachelartig ist. Die Elytren (Taf. II Fig.7 —11) haben die Lepidonotus-Stelhmg 2, 4, 5, 7, 9/.... 19, 21, 23/. Sie sind in 12 Paar(^n vorhanden, dekussat und imbrikat und decken den Rücken ganz. Sie sehen bei Lupenvergrößerung auf der Fläche glatt aus und sind im Umriß im allgemeinen schwach ni<-'renförmig, die vordersten mehr kreisförmig: sie reichen seitlich mindestens so weit wie die Dorsal- borsten. Die mittleren Elytren sind am Seitenrande durch lange fadenförmige Papillen gefranst , die vordersten Elytren am gTößten Teil ihrer Peripherie. Die Frans(^n sind oft von einem braunen Fremdkörperüberzug bedeckt und dadurch künsdich verdickt. Auf der Fläclie sind die Elytren (Taf. II Fig. 7 u. 9 j mit zahlreichen zerstreuten, mikroskopischen Papillen bedeckt, die z. T. kleiner, z. T. größer, doch alle als klein zu bezeichnen sind. Die Papillen treten am gefransten Elytrenrande und gegen diesen hin stärk«u- hervor; sie sind im Profil kegelförmig oder zylindrisch, am Ende abgestutzt oder ausgerandet, anscheinend zwei- bis dreispitzig i^Taf. II Fig. 8 u. 10) ; in der Ansicht von oben (Taf. II Fig. 11) sieht ein solches Papillenende vier- bis fünfspitzig st<'rnförmig aus. Z^vischen diesen größeren Papillen sind zerstreut viel kleinere niedrige, glatte, kr(Msförmige Papillen. Gegen chm Innenrand des Elytrons hin werden die Papilhm immer flacher und erscheinen in der Ansicht von oben als mehr oder minder kreisförmige Gebilde mit zentraler Durchbohrung auf einer etwas erhöhten zentralen Partie. In die dunklen Pigmentflecken, in welchen das Pigment zierlich maschenartig abgelag(n-t ist, sind öfter mehnn-e größere Papillen einge- schlossen. Auf den vordersten Elytren, besonders dem 1. Paar, sind die Flächenpapillen stärkr als die beiden anderen, weißlich-graugelb, mit zart weißen Elytren und ausgeprägter schwärzlicher Elytrenzeichnung. Das Tier ist ein Männchen mit Sperma. Die Identität meiner Tiere mit der Parmenis capensis Willey vom Kap ist sicher: doch kann it-h niclit mit der "Ifiehen Siclicrhcit dafür eintreten. Polychaeta. 139 daß P. capensis mit der Antinoi} aequiseta von Port Natal identisch ist. KiNBERG hat leider kein einzelnes Elytron und keine Elytrenpapillen ab- gebildet; aber die sonstige Beschaffenheit , wie der Fundort seiner Art, sprechen dafür, daß meine Tiere tatsächlich mit der KiNBERo'schen Art zu- sammengehören. Eine sehr nahestehende Art ist die Antmoe pulchella Kbg. (loc. cit. p. 20) von der La Plata-Mündung; die Elytren sind ihrer Zeichnung und Skulptur nach ähnhch. Ich möchte fast glauben, daß sie mit Ant. aequiseta zusammenfällt: eine Bestätigung meiner Ansicht wäre durch Nachuntersuchung der Originale der beiden Arten zu erbringen. WiLLEY stellte die vorliegende Art in die MALMOREN'sche Gattung Parmenis und hält sie also wolil für eine nahe Verwandte von P. Ljuncf- ?7?a;^?^^'MALMGREN. Bei P. Ljiingmanni kommen entgegen Willey's Ansicht auch Fadenpapillen am Elytronrande vor (siehe auch Bidenkap 1894), und der sekun- däre Zahn an den Ventralborsteu ist hier merklich länger als bei der Art vom Kap. Ich hnde daher, daß man die Kap-Form ebensogut zu der Gattung PJvarne Malmgren stellen kann . wenn man überhaupt eine der Malmgren- schen Gattungen wählen Avill. Ich halte dies für imnötig und stelle Par- menis capensis in die Gattung Hannothoi" im engeren Sinne; nach iluvr Augenstellung und den Elytren paßt sie in die Nähe von H. Ljumj- manni und impar. , nach den Ventralborsten eher zu H. impar. Eine echte Harmotlioi' im engeren Sinne ist mit großer Wahrscheinlichkeit auch die erwähnte Ant. qndcheUa. Welcher der zahlreichen nordatlantischen Harmotlioi}- Avien und speziell der britischen Arten H. aequiseta am nächsten steht, ist nicht ohne weiteres zu entscheiden. Harniothoe afvicana ii. sp. Tafel II, Fig. 1.5— U); Textfig. VI. Fundangaben: Senegal, Goree, 22 u. 24 m, 1889; A. Hupfer. Angola, A m b r i z e 1 1 e ; A. Hupfer. Beschreibung. Es liegt mir in geringer Anzahl eine kleine, nicht gut erhal- tene Harmothoe von Westafrika vor , die im allgemeinen viel Ähnlichkeit mit der von Ehlers als Polynoc polytricJia Schm. (1887) bezeichneten Avest- indischen Art hat. Eines der größten Exemplare, das von Ambrizette, ist vollständig und mit 36 oder 37 Segmenten 10 mm lang. Die Färbung ist braungelb oder mehr Aveißlich- ockergelb; der Rücken ist median in der hinteren Körperhälfte deutlicher oder undeutlicher mit segmentalen queren dunklen Binden versehen. Palpen und Fühler, namentlich das Basalglied des unpaarcn Fühlers, sind etAvas schwärzlich, ebenso der mediane Längs- wulst auf der vorderen ventralen Begrenzung des Mundes. Die Form 140 ^- ArCiENER. der einzelnen Organe , der Elytron , Borsten usw. ist am besten aus den beigegebenen Figuren ersichtlich. In den allgemeinen Charakteren hat diese Art die größte Ähnlichkeit mit IL areolafa. Der harmothoid gebaute Kopflappen (Taf. II, Fig. 16) ist wie bei dieser beschaften. Die Fühler und Cirren zeichnen sich wie bei //. areolata durch einen Besatz mit ziemlich langen Fadenpapillen aus; auch die Ventralcirren der normalen Ruder sind mit zerstreuten Papillen besetzt. Der Kopf hat vorn ausgeprägte Fron- talspitzen; die Augenstellung ist die gleiche wie bei //. areolata, i7nhricata und spinifera, d. h. die vorderen Augen stehen dicht unter den vorderen Kopfspitzen, sind von oben her nur etAvas durchscheinend sichtbar und voll erkennbar nur, wenn man den Kopf von der Seite und von unten her betrachtet. Die geschilderte Stellung der vorderen Augen ist die Regel; bei einem Exemplar lagen sie ein klein wenig weiter nach hinten als ge- wöhnlich. Die Körperform im allgemeinen bietet nichts Besonderes; sie ist kurz, deutlieh abgeplattet. Die mittleren Segmente sind etwas kürzer als die Körperbreite , also ziemlich lang. Ein Nuchallappen, wie er bei H. (jorecnsis vorkommt, fehlt vollkommen. Das Buccalparapod enthält eine Acicula und ganz wenige den normalen Dorsalborsten entsprechende Borsten. Beide Äste der normalen Ruder haben eine kegelförmige Spitze, die am Ventral- ast eine deutliche, zylindrisch - fadenförmige , die Aciculaspitze überragende obere Terminalpapille trägt. Die leicht abfallenden Elytren (Taf. II, Fig. 17) bedecken in 15 Paaren den Rücken vollständig; sie sind dekussat und imbrikat; am Hinterende bleiben wenige, ca. 3 Segmente unbedeckt. Die Elytrenstellung ist harmothoid: 2, 4, 5, 7,9/... 21, 23 / 26, 29, 32/. Am Außenrande sind die Elytren mit laugen fadenförmigen Fransen besetzt. Mit ihrer Oberflächenskulptur erinnern sie s(^hr an Pohjnoi' polytriclm Schm. (Ehl.), in gewisser W eise auch an Ilarmothoi' areolata Gr.: nur ist eine Areolierung, wie bei der letzteren, nicht deutlich ausgeprägt. Auf der Elytronfläche ist wolkiges braunes Pigment vorhanden, welches ein undeut- liches, nicht scharf ausgezeichnetes Maschenwerk bildet. Zahlreiche Papillen stehen auf der Elytronfläche. Dem gefransten Elytrenrande zunächst flnden sich in geringer Zahl sehr große, lang keulenförmige oder fast zylindrische, an der Spitze stumpflich gerundete Papillen (Taf. II, Fig. 15 u. 19), die schon bei Lu])enbetrachtung erkennbar sind; mehr einwärts vom Elytren- rande entfernt, stehen viele große (doch nicht so groß wie die zuerst ge- nannten Papillen) kegelförmige Dornen (Taf. II, Fig. 18). Diese Dornen sind zum Teil am Ende etwas verjüngt knopfartig und quer abgestutzt, zum Teil am Ende in wenige abgestumpfte oder kegelförmige Fortsätze Polycliaeta. 141 gespalten; sie sehen dann, wenn man sie von oben her betrachtet, schwach sternartig aus. Die mehrspitzigen Dornen haben meist etwa auf halber Höhe 2 sekundäre, kegelförmig spitze Nebenspitzen; die Endspitze selbst kann durch Ausrandung wieder ZAveispitzig aussehen; individuelle Variationen kommen bei diesen Papillen vor. Mitunter sind die Elytrendornen teil- weise an ihrer Basis abgebrochen; sie hinterlassen dann ihre rundlichen Basalplatten nebst deren zentraler Durchbohrung. Zwischen den großen Elytrondornen linden sich zerstreut ganz kleine kurze, am Ende keilförmig zugeschärfte Papillen , die je nach der Ansicht von verschiedenen Seiten kegelförmig oder mein- rechteckig aussehen. Gegen den medialen und hinteren Elytronraud werden die großen Papillen allmählich kleiner und haben schließlich die Form, wie ich sie oben von den kleinen zer- streuten Papillchen der Elytronfläche beschrieben habe. Bei den Exemplaren von Ambrizette sind die Elytronpapillen etwas scliAvächer entwickelt als bei denen von Goree. Die Borsten (Textfig. VI) sind zahlreich, die Dorsalborsten im wc^sent- lichen von gleicher Form, ein Teil derselben viel kürzer als die übrigen und etwas breiter als die langen Dorsalborsten. Die mittleren Ven- tralborsten (Mitte des Borstenfächersj haben an der langen, schwach erweiterten Endstrecke ca. Harmothot africana n. sp. . . a = lange Borste vom dorsalen ^ '^ Querreihen von Blattzähnen oder noch emige Euderast, im Profil ; ■^^; kleine Reihen mehr. Die Endspitze ist deutlich & = Endspitze einer der kurzen, z^eizähnig, der sekundäre Zahn noch nicht halb so stärker gebogenen Dorsalborsten, . i tt i -r-i- • -t- i „^,013 . ... . lang wie der Hauptzahn. Einioe untere V entral- im Profil; . c = zweizahnige '^ i ?? Borste vom ventralen Enderast, im borsten lassen keinen sekundären Zahn am Ende Profil; ^^. J= Endstrecke einer erkennen; ob er hier gar nicht entwickelt war, der kurzen unteren einspitzigen • , • i ^ i ■ . i -j „ ., SSO i'^^t nicht ohne weiteres zu entscheiden. ventralborsten, im Profil; ^-^ — . ^ Am Hinterende stehen 2 lauge mit Papillen besetzte, den Dorsalcirren ähnliche Analcirren von der Länge der 10 bis 12 letzten Segmente. Eines der Tiere enthielt große Eier in der Leibeshöhle. Die vorliegende Polynoide ist eine typische Harmothol' im engeren Sinne, eine kurze Form mit beschränkter Segmentzahl. Verwandte Arten sind H. areolata Gr., poli/tricha Schm., aculeata Andr.; namentlich die beiden letzteren stehen recht nahe. Ehlers hat (1887) aus Westindien nach einem ] 42 H* AVGENER. nicht ganz vollständigen Exemplar eine Polvnoide beschrieben, die er als P. pohjtriclia Schm. auffaßte. Ob das ScuMARDA'sche Originalexemplar ver- glichen Avurde, wird nicht bemerkt; ich vermute , daß dies nicht geschah. Von den Elytren waren, nach der Angabe der Elytronstellung zu urteilen, offenbar noch 13 Paar erhalten: andererseits wird die Zahl der Elytren auf 38 (? 19 Paar) angegeben, was weder zu der Elytronstellung noch zu meinen Tieren passen würde. Auf dem Kopf soll nur ein hinteres Augen- paar vorhanden sein; vielleicht aber hat Ehlers die vorderen Augen über- sehen. Nach der Kopfbildung ist die Art von Ehlers eine HarmotJwl'. Die Elytrenpapillen erinnern an meine Tiere; das von Ehlers abgebildete P^lytron stammte, nach seiner Form zu urteilen, wohl vom Vorderkörper. Treadwell hat (1900) nach stark verstümmelten Exemplaren von Porto Rico abermals die H. polytricha angeführt. Treadwell fand bei dieser Form 2 Paar Augen und bemerkt, daß die vorderen Augen — er nennt sie laterale Augen — viel größer als die anderen und lateral gelegen sind: „on the side of the head where they might easily be overlooked." Ob dies auf die Lage der vorderen Augen, wie sie sich bei meinen Tieren findet, hindeutet, ist nicht mit Sicherheit zu sagen. Ich habe es daher vorgezogen, vorläufig meinen Tieren einen neuen Namen zu geben. Die Vergleichung gut erhaltenen Materials der //. polytricha mag erweisen, ob mir die gleiche Form aus Westafrika vorgelegen hat. Die //. aculeata Andr. (1891) vom südlichen Nordostamerika steht meiner Art wohl nahe; die vorderen Augen werden aber weiter nach hinten liegend abgebildet als bei meinen Tieren; da ich kein Exemplar der Art von Andrews zum Vergleich zur Verfügung habe, habe ich von einer Berücksichtigung seiner Art Abstand genommen. //. areolata Gr. konnte ich selbst vergleichen; bei gToßer Übereinstimmung, so in der Augenstellung, wird sie durch die Oberflächengestaltung der Elytren von meiner Art geschieden. Bei dem Exemplar von Ehlers sind an den Palpen winzige Papillchen abgebildet; solche mögen auch bei meinen Tieren vorhanden sein: ich konnte sie nicht sicher erkennen. Har^notJtoi' {/oreensis ii. sp. Tafel II, Fig. 4— (5, Taf III, Fig. 42, Textfig. VII. Fundangaben: Senegal, Goree 22 u. 24m; A. Hupfer, 1889. A n g o 1 a , A m b r i z 0 1 1 e, 12 m, und K i n s e m b o ; A. Hupfer. Beschreibung. Diese im tropischen Westafrika von Senegal bis Angola verbreitete .Vrt lag mir hauptsächlich in kh'inen und zum Teil defekten Exemplaren vor. Das größte Exemplar stammte von Goree (V. 571), war Polychaeta. 143 10,5 mm lang und hatte eine größte Breite (mit Rudern) von ca. 4 mm (vordere Körperhälfte). Die Färbung ist hell rostgelbbraun, ventral etwas bläuUch irisierend. Der Wurm hat fast alle Elytren und viele Cirren verloren, ist im übrigen am Hinterende ziemlich vollständig und besitzt 35 oder 36 Borstensegmente : die Analcirren waren verloren gegangen, doch scheint das Tier hinten vollständig zu sein. Der Habitus erinnert etwas an H. impar Johnst. ; die Körperiorm ist kurz, dabei deutlich abge- plattet, in der vorderen Hälfte parallelseitig, von da nach hinten allmälilich verjüngt , am Vorderende rundlich abgestumpft. Die Färbung kann grau- gelbhch sein, während die Segmente dorsal teilweise einen kurzen medianen schwärzlichen Querstrich vor dem Hinterrande und schwärzHche Dorsal- cirren- Basalglieder besitzen. Die Bauchseite kann neben der Bauch- marklinie schwach bräunHch vordunkelt und der Mundeingang oben mit einer bräunlich oder schwärzlich verdunkelten Längsfalte versehen sein, ähnUch wie bei H. aequiseta. Sehr kleine Indi^'iduen haben weniger Segmente als das erwähnte Goree-Tier, so ein Würmchen von ca. 3,25 mm Länge und wohl vollständiger Erhaltung von Groree ca. 28 Segmente: andere Exemplare von 2 bis 3mm Länge ebendaher haben 18 oder 22 oder 25 Segmente. Der Kopllappen (Taf. II, Fig. 5) ist typisch harmothoid, mit vorderen scharfen Frontalspitzen: diese sind hell; der Kopf ist oben hell gelbrötlich, etwa so breit wie lang, seitlich schwach konvex, mit deutlicher Medianlängs- furche. Die Augen sind ähnlich gestellt wie bei ff. impar, schwarz und rund; die vorderen größeren stehen seithch in der Mitte oder wenig vor der Mitte des Seitenrandes; die hinteren kleineren sind mehr medialwärts auf die Fläche des Kopfes hinaufgerückt: die Augenstellung hat also die Form eines nach hinten schmäleren Trapezes. Zwischen die hinteren Augen greift ein zwar ziemlich deuthcher, aber kurzer (ca. '/^ der Kopf- länge) dreieckiger Occipitallappen vom Buccalsegment her auf den Kopf hinauf: der Lappen kann etwas stumpfer oder spitzer sein. Die Fülller sind dünn, fadenförmig, weißlich, der vmpaare gut doppelt so lang wie der Kopf, die paarigen unterständigen höchstens -/a so lang wie der unpaare. Die Fühler wie die Buccal- und Dorsalcirren sind mit zarten, dünnen, zylindrischen, nur bei stärkerer Vergrößerung deutlicher erkennbaren Papillchen zerstreut besetzt: die Fühl erb asalstumpfe sind gelb- braun. Die Palpen sind gelbbraun, schlank kegelförmig, gestreckt, etwa 2 bis 3 mal so lang wie der Kopf, durch kleine Papillchen an der Oberfläche etwas rauh aussehend. Von den Buccalcirren ist nur der rechte untere gut und ganz erhalten (auf der buken Seite sind die Buccalcirren kurz und 2^^^ H. AlGENER. Avohl regenerierend) ; er gleicht sehr dem unpaaren FlUdor und ist wohl etwas (doch nicht viel) kürzer als dieser. Das liuccalsegment ist dorsal etAva halb so lang wie das folgende Segment; seine Parapode enthalten eine Acicula und ein aus wenigen Borsten bestehendes Borstenbündel (dieses war bei dem großen Goree-Tier abgebrocli(^n) von mindestens Parapodlänge ; die Buccalborsten entsprechen in ihrer Form jedenfalls den Dorsalborsten der normalen Ruder. Der Ventralcirrus des 2. Ruders ist wie gewöhnlich besonders lang und reicht so weit seitwärts wie die Ventralborsten. An den normalen Mittelrudern Taf. III. Fig. 42) sind die Ventraleirren kurz; sie nehmen etwa das mittlere Drittel der Länge des ventralen Ruderastes ein, so die Basis der Ventral- borsten nicht oder kaum erreichend. Die mittleren Segmente sind ohne Ruder etwa 3 mal, mit Rudern etwa 5 mal so breit wie lang. Die Cirren- segmente haben dorsal deutliche dicke, kurz -zylindrische Elytronhöcker. Die mittleren Dorsalcirren sind ziemlich zart; sie reichen so weit seitlich Avie die Ventralborsten , mitunter auch Aveniger weit. Die Gesamtform der mittleren Ruder, die ohne Borsten der halben, mit den Borsten der ganzen Körperbreite an Länge gleich kommen, entspricht im Profil etAva der H. hnhricata. Beide Ruderäste sind typisch harmothoid, mit Acicula und scharfer kegelförmiger Endspitze; der Dorsalast ist etwa halb so lang AA'ie der A'entrale. An der Spitze des Ventralastes steht eine kurze supra- terminale, schlank kegelfadenförmige Endpapille. Die Elytrenstellung Avurde an dem eingangs erAvähnten größeren Goree-Wurm untersucht, dem auch die meisten vorhergehenden Angaben entnommen sind (die Elytren selbst mußten an anderen Exemplaren studiert Averden). Die Elytrenstellung lautet: 2, 4, 5, 7, 9.... 21, 23 / 26, 29, 32, 35; sie ist demnach genau harmothoid bis zum 32. Segment. Während alle Elytren sonst abgefallen Avaren , sind solche am 35. Segment vorhanden, Avenigstens halte ich die an diesem Segment stehenden dorsalen Organe für Elytren. Danach Avären 16 Elytrenpaare , eines mehr als geAvöhnlich, A'orhanden. Ob es sich hierbei um eine indiAäduelle Anomalie oder um einen normalen Zustand handelt, Aveiß ich nicht, da es mir an entsprechend großen Vergleichstieren mit genügend hoher, entsprechender Segmentzahl mangelte. Die Elytren (Taf. II, Fig. 6) sind leicht abfallend, daher in den meisten Fällen verloren gegangen, zart und Aveißlich, die mittleren breit und kurz nierenförmig , die vordersten mehr eckig gerundet , auf der Fläche durch PigmententAvicklung bräunlich goAvölkt; ihre Anheftungsstelle ist oben braun eingefaßt. Der Hinterrand ist deutlich mit ziemlich langen Fadenpapillen gefranst, auf der (Jberfläche stehen zahlreiche zerstreute Polvchaeta. 145 kegelförmige harte Papillen, die gegen den Elytronvorderrand allmählich kleiner werden und nahe vor dem Rande selb.st verlöschen. Im ganzen haben die Elytren große Ähnlichkeit mit denen der H. aequiseta, sind aber am Hinterrande stärker gefranst, und ihre Oberflächenpapillen (Taf. II, Fig 4) sind etwas größer und deuthcher als bei H. aequiseta, kleine et^vas zusam- mengedrückte , am Ende melir oder weniger abgestutzte Kegel , die von oben gesehen kreisförmig begrenzt erscheinen; von der Seite sehen sie abgestutzt kegelförmig oder mehr zugespitzt aus, je nachdem sie mehr im Protil, oder in Kantenstellung liegen. Große Papillen am hinteren Elytren- rande wie bei H. imbricata u. a. fehlen: die Oberflächenpapillen sind von einerlei Form. Die Borsten sind in beiden Ruderästen zahlreich, die dorsalen an Zalil merklich geringer als die ventralen. Die Ventralborsten sind lang und ragen weit vor, so dem Wurm ein ziemlich langborstiges Aussehen verleihend, die Dorsalborsten sind etwas kräftiger als die ventralen und ragen seitlich höchstens bis zur Mitte der letzteren vor und sind weit kürzer als jene. Die Form der Dorsalborsten hat keine Besonderheit ; sie sind mit Querreihen von Blattzähnchen , von denen ungefähr die 3 obersten besonders deutlich hervortreten, besetzt; an den Flanken der Borsten zeigen sich schiefe mit den Blättchen korrespondierende Querstreilen. Die End- spitze ist glatt, ziemhch kurz, im Profil lanzett- lich zugespitzt. Die Dorsalborsten sind schwach gebogen: die Blattzähnchen stehen wie ge- wöhnlich an der konkaven Kante. Ein Teil der Borsten ist nur etwa '/g so lang wie die übrigen, etwas stärker gebogen, mit schlan- kerer Endspitze, im übrigen nicht abweichend. Die Ventralborsten erinnern in ihrer Form an die von H. impar; sie sind am Ende deut- jicli zweizähnig: der Endzahn ist gebogen, der sekundäre Zahn spitz dreieckig, an den mittleren Borsten ca. '/g so lang wie der End- zalin. Die erweiterte Endstrecke der Borsten Vig. \ll. Harmothoe aoreinsis n. sp. hat an der konkaven Kante 10 bis 12 aker- a = Dorsalborste aus der Mitte des nierend gepaarte Blattzähne (im Profil er- Bündels im Profil; ^. b = obere ^^1^^^^^^ ^^^f ^-ggg ^^igg et^va 20). An den zweizähni^e Ventralborste im Profil ; i -•, i unteren Borsten wird der sekundäre Zahn 2 13 1 Ende einer unteren ein- spitzigen Ventralborste im Profil; ^-^. schwächer, und an den 3 untersten, dabei 146 H. AUÜENER. zarteren imd kürzeren Bor.^ten sehe ich überhaupt keinen zweiten Zahn; diese letzteren Borsten sind demnach einspitzig. H. goreensü ist nahe verwandt mit der H. grisea Gr. des Rotes Meeres (1869), die einen entsprechend geformten Nuchallappen besitzt, nach der Beschreibung vermutlich aber anders gestaltete Elytren hat. Malmgrenia micviypoides ii. sp. Tafel n. Fig. 2L Tafel III, Fig. 43 r Texthg. VIII. Fundangabe: ^S panisch- Guinea, Bata; A. Hupfer. Beschreibung. Das einzige Exemplar ist vollständig, zart, w^eißgelbHch, mit gelblichem Pharvnx. Am Bauch verläuft in der Medianfläche ein Doppelstreif aus schwachen segmentalen schwärzlichen Fleckchen; die Enden der Ruder und die ventrale Ruderbasis sind schwärzlich. Die Länge beträgt ca. 12 mm bei einer Zahl von 36 Segmenten; die Elytren sind zum Teil abgefallen. Am Analsegment stehen 2 zarte Analcirren von der Länge der 4 oder 5 letzten Segmente. Die Elytren (Taf. II, Fig. 23j sind zart , weiß , mit graulich -schwärzlichem Bande am medialen Rande und ebenso gefärbtem zentralem Mittelileck. Die Körperform ist linear, vorn etwas verjüngt, am Vorderende ab- gestumpft, nach hinten etwas stärker verschmälert. Mittlere Segmente ca. 3 mal so breit wie lang. Die Ruder sind gestreckt und schlank, ca. V3 so lang wie der Körper breit. An den normalen mittleren Rudern (Taf. III Fig. 43) erreicht der Ventralcirrus nicht die Spitze des Ventralastes; die Dorsalcirren sind doppelt so lang wie das Ruder. Der dorsale Ruderast ist kurz; seine Borsten erreichen nicht oder kaum das Ende des ventralen Ruderastes , etwa % von dessen Länge. Unter dem Mikroskop erkennt man an den Dorsalcirren zerstreute zarte, schwach kinilenförmige Papillen. Die Fühler sind harmothoid gestellt (die paarigen sind unterständig), ganz ähnlich wie bei der auch im allgemeinen wohl nahestehenden M. nii- crops Kbg. ; der unpaare Fühler ist IVoUial so lang wie der Kopf; frontale Kopfspitzen sind wie bei den anderen Arten nicht entwickelt; der Kopf ist an den entsprechenden Stellen abgerundet. Von den paarigen Fühlern ist nur der rechte erhalten und etwa halb so lang wie der unpaare Fühler. Vermutlich haben die Fühler einen ähnlichen feinen Papillenbesatz wie die Dorsalcirren, obgleich ich einen solchen nicht recht erkennen kann. Die Palpen sind mindestens so lang wie der unpaare Fühler. Die Stel- lung der Augen gleicht der bei M. ndct'ops. ; die vorderen sind eiförmig und 2 mal so groß wif die rundlichen hinteren; sie liegen etwas vor der Mitte des Kopfes. Der mit medianer Längsfurche versehene Kopf ist vorn Polvehaeta. 147 vor den vordertni Augen etwas bräunlich gefärbt. Das ventrale Mundpolster wird von den drei ersten Segmenten gebildet. Von den Buccaleirren, die dem unpaaren Fühler ähnlich sind, ist der obere etwa ebenso lang wie der un- paare Fühler, der untere ca. V4 so lang wie der obere. Das Buccalparapod enthält eine Acicula, doch keine Borsten, mindestens bei diesem Tier nicht. Das Fehlen eines buccalen Borstenbündels würde in Übereinstimmung stehen mit M. castanea McInt. , der von McIxtosh ausführlich beschriebenen Art mit 36 — 41 Segmenten (^MonogTaph. 1900i. Die Elytren (Taf. II, Fig. 21 1 sind zart und glatt, am Rande wie gewöhnlich ungefranst, im Umriß schwach nierenförmig bis eiförmig, die vordersten mehr rundhch. Die Elvtren bedecken den Rücken wolil-eanz in der Breite; am hinteren Körperende bleibt kaum das letzte Segment unbedeckt. Nur am seitlichen Vorderrande findet sich ein an seinem einen Ende breiterer Längsgürtel, bzw. eine lang ausgezogene dreieckige Gruppe sehr kleiner, ein- facher kreisförmiger Oberflächenpapillen , wie z. B. bei M. castanea; sonstige Papillen sind nicht vorhanden. Die dunkle Pigiuentierung der Elytren kann sich bis au den Rand derselben erstrecken. Die Elytren sind in 15 Paaren vor- handen nach der HarmotJiot-^XeWxxYi^: 2, 4. 5, 7, 9/21, 23 / 26, 29, 32. Beide Ruderäste (mittlere Parapode) (Taf. III Fig. 43) enthalten eine starke gelbliche Acicula. Beide Ruderäste sind am Ende deutlich kegel- förmig zugespitzt, der dorsale schlanker als der ventrale; am Ventralast steht eine terminale, fingerförmige obere Lingula bzw. ein Terminal- cirrus und eine vordere schwache eiförmig ab- gerundete subterminale Lippenfaire. Segmentalo Papillen an der Ruderbasis und ihre Stellung habe ich nicht sicher ausmachen können. Die Dorsalborsten sind sämtlich an der kon- vexen Kante stark blattartig gesägt. Zu oberst im Dorsalbündel stehen wenige Borsten mit kiu-zer, etwas kräftiger glatter Endspitze , Kix- berg's entsprechender Figur von J/. microps ähnlich sehend : die Mehrzahl der Borsten hat eine längere, zarte, haarartig zugespitzte glatte 11 .Michaelsen, We^tafrika. Bd. U. et o c Fig. VIII. Malmgrenia micro- poides n. sp. a = gewölmUche Dorsalborste mit längerer Endspitze, im Profil ; " ■ &= eine der oberen Dor- salborsten eines mittleren Seg- ments, mit kurzer stumpfer End- spitze, im Profil; ^^^. c = zweizälinige Ventralborste ans der Mitte des Bündels eines mittleren Segments, im Profil ; 4 0 0 1 148 H* AlGEXER. Endspitze. Die Vontralb ersten sind in ihrer Gesamtlorm der Abbildung Kin- berg's von M. microps ähnlieh, aber am Ende zweizähnig: der sekundäre Zahn ist gut halb so lang Avie der Endzahn, dünner als dieser und grade, der Endzahn stärker zugespitzt dreieckig und am Außenrande konvex ge- bogen. An den untersten Borsten ist der sekundäre Zahn schwächer und fehlt zuweilen ganz, ob normaler Weise oder infolge Abnutzung, mag dahin- gestellt sein. Die oberen Ventralborsten haben an der erweiterten End- strecke ca. 20 Querreihen meist starker Blattzälme, die mittleren luid unteren Borsten nur ca. 12 solcher Querreihen; an ihnen ist die erweiterte End- strecke auch kürzer und etwas gedrungener als an den oberen Borsten. Die vorliegende Art mit den allgemeinen Charakteren der Gattung Mahngrenia, steht anscheinend der M. microps Kbg. von Rio de Janeiro nahe: möglicherweise kann sie mit ilir auch zusammenfallen. Kinberg (Freg. Eugen. Resa. 185R. p. 20. Tab. VI Fig. 30) stellte seine Art in die Gattung Antinoe; ich zweifle aber nicht, daß sie eine Malmgrenia ist. Ohne Einsicht des Originalexemplars ist. eine Entscheidung nicht möglich, ob mein Tier die gleiche Art ist Avie die Kinberg's. M, microps hatte 32 Segmente, 14 Elytrenpaare und mit feinen Papillen besetzte Fühler, war aber vielleicht hinten nicht vollständig. Die Veutralborsten wurden einspitzig abgebildet. Bei meinem Tier seilen alle Körperanhänge , wie die Fühler und Girren, zarter aus als bei dem KiNBERG'schen Tier; es kann dies indessen daran liegen, daß mein Exemplar etwas erweicht und schlaft* ist. Von den nordhemisphärischen Arten mögen hier M. castanea McInt., M. alba Mlmgr. und M. picta Saint-Jos. erwähnt sein. Die beiden ersten haben glatte oder spärlich papillöse Girren und Fühler; M. picta hat stärker papillöse Fühler. Von M. alba Mlmgr. Avurden die Ventralborsten einspitzig abgebildet; ihre Form Aväre A\'ie bei J/. microps noch genauer zu untersuchen. Die Borsten meines Tieres sind etwas anders als bei der boreal- lusitanischen Jf. castanea, besonders die dorsalen. Hololepülella Greefp n. sp. Tafel II Fig. 22—24. Tafel III Fig. 52, Texttig. IX. Fundangabe: lllia das Ruias bei II ha de Sao Thome; K. Greeff. Beschreibung. Die A'orliegende Art lag mir in einem ganzen Exemplar und mehreren Bruchstücken, darunter 3 Vorderenden, vor. Die segmentreichen langen Tiere ähneln , da fast ahe Elytren verloren gegangen sind , beim ersten Anblick mehr einer dünnen Eunice oder Lycastis als einer Polynoide. Der ganze Wurm, der liinten A^oUständig zu sein scheint, besteht bei einer Länge A'on 78 mm aus ca. 138 Segmenten; die Maximalbreite beträgt mit Polyehaeta. 149 Rudern ea. 3 mm (vorderes Körperdrittel . Die Färbung i.ergL An den Parapodien ist die Kieme wie bei meinem Tier und bei N. Homhergi extrors. mit der konkaven Kante seitwärts gerichtet. Die ventrale Hinterlippe hat etwa die Länge des Ruderastos und ist ähnlich wie bei meinem Tier kürzer und am Ende spitzer als bei N. Homhergi, auch an N. magellanica Aug. erinnernd, doch nicht so sichelförmig wie sie Ehlers abgebildet hat, vielmehr mit schwach konvexem Unterrande versehen. Von der ventralen Vorderlippe ist der obere Lappen deutlich, der von Ehlers angegebene untere Lappen nicht deutlich erkennbar. Die dorsale Hinter- lippe ist ähnlich wie bei \. Homhergi, die Spitze des Euderastes überragend; von der vorderen Dorsallippe ist nur ein distaler Lappen einigermaßen deutlich erkennbar. Die von Ehlers gegebene Abbildung eines Ruders gibt keine richtige Vorstellung von diesem. In der fraglichen Figur soll das Ruder von vorn gesehen sein, zeigt aber die große ventrale Hinter- lippe nicht richtig in ihrer Form und an der Vorderseite des Ruderastes, die dorsale Vorderlippe dagegen zu lang und an der Hinterseite des Ruder- astes. Am Ventralast ist der Ventralcirrus unter die unteren Borsten auf die ventrale Hinterlippe hinaufgeschoben und erweckt so den Anschein eines unteren Vorderlippenlappens. Die Form der Ruder ist aus meiner Abbildung (Taf. HI Fig. (ilT) zu ersehen. Die Borsten sind auch bei dem Original ziemlich lang, ca. 2 mal so lang wie die Ruderäste. Xeplifhfjs Ifji'orJiaeta Fauv. (Tafel II Fig. 12, Tafel III Fig. 59.) Nephthys lyrochaeta Fauvfi-. Annelides Polychi'-tes de la Casamance, IDOl, p. 72, Fundangaben: Liberia, Sinoe [imd Little Kotau(V)] Elfenbeinküste, ^^ a}»})u und Drewin. Ooldküste, Saltpoud, !j m, und Accra. 8 ü d - X i g e r i a , Lagos. Kamerun, V i c t o r i a . Fernando 1* o o . Franz ö s. - K o n g o , F e r n a n d \' a z , S e 1 1 c C a m a , N y a n g a - Fluß, Loango, Pointe Noire. PolycliaetH. 161 Cabinda, Cabincla. Angola, Mucula. Sämtlich von A. Hupfer gesammelt. Weitere Verbreitung: Senegal. Erörterung. Ich habe diese weitverbreitete Art in einzelnen oder mehreren Exemplaren von den verschiedenen Fundorten gesehen. Die Färbimg der meist unvollständigen Würmer ist gelbbraun bis heller, gelbgrau, mit violettbrauner, dunklerer Bauchfurche. Die Borsten sind sehr dunkel schwärzlich oder heller, schwach bräunlich oder schwärzlich. Ein kleineres Exemplar von Accra ist vollständig und mit ca. 94 Segmenten ca. 17 mm lang; am Aual- segment steht ein unpaarer Analcirrus etwa von der Länge der 4 letzten Segmente. Eines der größten Exemplare ist das von Drewin, doch ist es hinten nicht vollständig, wenn auch kein großes Stück fehlt: die Länge beträgt bei einer Zahl von 82 Segmenten 42 mm. Im Habitus erinnern die Würmer an A ". macrura Schm. , auch an A'. Mahngrenl Theel. Die folgenden Angaben sind hauptsächlich nach dem wegen seiner Größe be- sonders geeigneten Wurm von Drewin gemacht. Der Kopf (Taf. II Fig. 12) ist mehr oder minder ausgesprochen sechseckig, etwa so breit wie lang, mitunter noch breiter, etwas verschieden, je nach dem Kontraktionszvxstande. Der Fühler und Palpus jeder Seite stehen meist dicht beisammen; zuweilen sind sie etwas auseinander gerückt. Im allgemeinen habe ich keine Kopf- augen gesehen; sie sind wohl wegen der dunklen Körperfärbung nicht sichtbar; nur bei 2 Vorderenden von Lagos sehe ich Augenflecke, An diesen etwas erweichten, hell weißlichgelben Tieren stehen 2 feine schwarze Augenpunkte auf dem Gehirn; sie liegen nebeneinander ungefähr auf der Grenze zwischen dem 1. und 2. Segment, dem Seitenrand des Kopfes mehr genähert als der Längsmodiane desselben. Die Mündung des bei manchen Exemplaren ausgestülpten Rüssels ist von 2 mal 10 weichen Gabelpapillen umgeben. Die Anordnung der Oberflächenpapillen des Rüssels ist erst bei Yergleichung mehrerer Exem- plare einigermaßen sicher auszumachen. Es sind ca. 14 Papillenlängsreihen vorhanden und eine dorso-mediane vordere Einzelpapille. In den Längsreihen, von denen die dorso-mediane Reihe genau hinter der Einzelpapille verläuft, .stehen dorsal ca. 6 Papillen (großer Wurm von Drewin), die von vorn nach hinten an Länge abnehmen. Die Papillen sind mit Ausnahme der vordersten, Avelche halb so lang wie die Einzelpapille ist, sehr kurz. Die längsten ReihenpapiUen kommen dorsal-seitlich vor: auch die zweite Papille in der Reihe ist hier öfter noch merklich länger als die folgenden. ]\Iituuter stehen noch einige Papillen Iß2 H. Algknek. mehr iu der Ivcilie, so daß ventral im ganzen ca. 8 in einer Reihe vor- kommen. Auch bei anderen Exemplaren sehe ich gegen 8 Papillen in den Reihen, die zuweilen s(>hr klein und kurz sind und an Zahl geringer zu sein scheinen. Vorn am Rüssel sind oft einzelne Reihonpapillen aus der Reihe herausgerückt, wodurch, falls mau nicht mehrere Exemplare daraufhin vergleicht, leicht eine größere Zahl der Reihen als 14 vor- getäuscht werden kann. Eine vordere ventrale Eiuzelpapille ist nicht vor- handen. Eine sogenannte (fälschliche) Gabelpapille findet sieh vorn bei dem Wurm von Drewin und demjenigen von Cabinda. Bei dem Drowiu-Wurm ist die vordere dorsale Einzelpapille ziemlich lang, die mit ihrer Wurzel sie berührende hintere Papille der „Gabel- papille" etwa -/s so laug wie die erstere. Bei dem anderen Wurm ist die hintere Papille der „Gabelpapille etwa halb so lang wie die Einzelpapille, aber 3 bis 4 mal so lang wie die nächstfolgenden Reihenpapillen. Bei einem Vorderende von Fernando Poo (es ist das stärkste von allen Exem- plaren) ist die beträchtlich lange und starke vordere Einzelpapille wohl 5 bis 6 mal so lang wie die nächstliegenden Reihenpapillen; in den 2 dorso- medianen Längsreihen ist die vorderste Papille kurz und der Einzelpapille nicht ähnlich. Der Rüssel enthält 2 starke, bräunliche Kiefer, die an ihrer Hinterfläche zweiseitig abgeplattet sind. Von den Rudern sind die beiden ersten einästig und bestehen nur aus dem Dorsalast; das 2. Ruder steht schräg hinter und etwas einwärts von dem ersten. Das 3. Ruder ist das erste zweiästige. Am 1 . Ruder steht ein langer Dorsalcirrus, der gut so lang wie die B(.»rsten ist, am 2. Ruder ist der Dorsalcirrus verkümmert, ganz kurz und fein, am 3. Ruder ist der Dorsalcirrus kurz, etwa so lang wie der dorsale Ruderast, am 4. Ruder steht wieder ein sehr langer Dorsalcirrus von der doppelten Länge der Dorsalborsten, am 5. Ruder ist der Dorsalch-rus wieder kürzer, etwa so lang wie der dorsale Ruderast, blattartig kegelförmig zu- gespitzt. Die langen Dorsalcirren vom Ruder 1 und 4 sind fadenförmig. Vom 6. Ruder an wird der Dorsalcirrus allmählich wieder länger, in der Gegend des 30. bis 35. Ruders ist er ansehnlich lang und reicht mindestens 2/;) so weit Avie die Dorsalborsten seitwärts, der Form nach an der Basis sehmal Ijlattartig konipreß , sonst fadenförmig; weiter nach hinten werden die Dorsalcii-ren allmählich kürzer und nehmen die Form eines dünnen Fadens von der Länge der gleichfalls immer kürzer Averdenden Kieme an (so an den hintersten Rudern). Die erste Kieme steht am ,"i. Ruder (drittes zweiästiges) und ist hier schon deutlich entwickelt und einwärts eingerollt; an den mittleren Seg- menten (Taf. III Fig. 59) erreicht die Kieme ilu-e stärkste Entwicklung Pülychaeta. 163 und füllt etwa bis zur Körpcruiitte den Raum zwischen beiden Kuderästen annähernd aus. Im hinteren Körper drittel wird die Kieme kürzer und nimmt immer mehr eine grade gestreckte Form an. Die Kiemen .sind wie der Parapodrand zwischen -beiden Ruderästen gowimpert und haben keinen seitlichen Höcker unterhalb des Dorsalcirrus. In der Regel sind die voll- entwickelten Kiemen einwärts eingerollt, selten mehr seitwärts ausgestreckt oder gar mehr nach außen umgebogen. Die Form der voll entwickelten Ruderäste (etwa 35. Ruder : Taf. III Fig. 59) ist folgendermaßen: Die Ruderäste sind am Ende deutlich kegel- förmig, ähnlich wie bei A\ Mahngreni Theel, vielleicht ein wenig stumpfer als bei dieser. Deutlicher sieht man dies nur an den vorderen Rudern; an den mittleren Rudern hüUen die Borsten die Ruderenden zu sehr ein. Am Dorsalast steht eine große an N. llomhergl erinnernde Hinterlippe; sie ist länger als hoch, länglich eiförmig, distal abgerundet und überragt die Ruder- spitze etwa bis zum konvexen Außenrande der Kieme. Eine vordere Dor- sallippe ist ebenfalls deutlich entwickelt und der Hinterlippe ähnlich, doch viel niedriger, am Oberrande wie jene ganzrandig, etwa die distale Hälfte des Ruderastes einnehmend. Am Ventralast ist eine Hinter- und Vorder- lippe vorhanden. Die Hinterlippe ist ein eiförmiges, distalwärts verschmälertes, am Ende stumpfgeruudetes Blatt von höchstens Ruderastlänge und halb so lang wie die Borsten. Eine vordere Ventrallippe ist nur in ihrem oberen Teil entwickelt als ein ziemlich langer, mehr oder minder schwach halb- mondförmiger, aufgebogener, stark zugespitzter Lappen, der etwas kürzer als die hintere Lippe ist. Außerdem steht gerade oben median vor der Austrittsstelle der ventralen Borsten auf dem Ruderast ein lanzettliches oder .schmal dreieckig zugespitztes zartes Blättchen von etwa Va ^^^ Länge der ventralen Vorderlippe; dieses mag als weiterer Abschnitt einer Vorderlippe zu betrachten sein oder etwa als ventrale Kieme, obgleich es mit der Kieme des Dorsalastes keine Ähnlichkeit hat. Hinter der Körpermitte verschwindet das ventrale ,,pseudobranchiale'' Blättchen, die ventralen Lippen Averden allmählich kürzer und stumpfer, und die hintere Dorsallippe ragt eher weiter vor und rückt ans Ende des Dorsalastes; sie ist hier etwa doppelt so lang wie hoch, wird also kürzer als weiter vorn (vor der Körpermitte ist sie wenigstens 3 bis 4 mal so lang wie hoch). Der Ventralcirrus ist kurz, fadenförmig und reicht kaum bis zur Ruderspitze. Die Borsten sind sehr zahlreich und beträchtlich lang; ihre dunkle Färbvmg zeigt sich besonders in der hinteren Körperhälfte. Im vorderen Borstenfächer sehe ich nur einfache, auf einer Kante feilenartig quergerippte kürzere, starke Haarborsten, die je nach ihrer Lagerung ein etwas verschiedenes Aussehen haben und 19 Michaelseu, Westafrika, Bd. II. Iß4 H. AlCKXKH. dunkler sind als die Borsten dos hintorcn Fät-licrs. Im liintor(>n Fächer stehen beträchtlich lange zartere Borsten, Avie die vorderen gebogen und von ganz glatter, einfacher, haardünn auslaufender Form. Außerdem finden sich im hinteren Borstentacher zahlreiche kürzere zweizinkige Borsten, wie sie von Faivel für JV. hjrorlKu'td und von EIhlers für N. incrmis abgebildet wurden. Infolge der großen Zahl, dicht« 'n Lagerung und dunkleu Färbung der Borsten vermochte ich diese Leierborsten am abgeschnittenen Ruder nicht gut zu erk<'nnen; deutlich zeigten sich diese Borsten erst, als ich die beiden Borstenfächer voneinander abpräpariert hatte und j"(^den für sich unter dem Mikrosko)) untersuchte. Unter den Nephthyden Westafrikas ist nach meinem Material N. hjro- chaeia die vorherrschende und häufigste Art. Sehr nahe verwandt ist die N. inermis Ehl. Westindiens; ich venmute sogar, daß beide Arten zusammen- fallen. Ich konnte leider kein Exem})lar der EuLERs'schen Art untersuchen, da im Göttinger Museum kein solches vorhanden ist. Daß bei N. inermis normalerweise Rüsselreihenj^apillen fehlen sollten, halte ich noch nicht für sicher, besonders da auch bei meinen Tieren die Papillen oft schwer zu erkiMinen sind. Kacli Ehlers fehlen dieser Art auch die (jabelpapillen der Rüsselmündung und die Kiefer; es liegt daher nahe, zu vermuten, daß der Rüssel des einzigen Exemplars beschädigt war. A^. fujiUx Lnghns. von Madeira (1879j hat Avie N. lyrochaeta 14 Papillenreihen am Rüssel, weicht aber durch die Wel höhere Zahl der Papillen in den Reihen ( ca. "24) ab. Von den KiNBERo'schen Nep Jithijs- Art ou Südostamerikas mag die eine oder andere mit A'. h/ruchaeta näher verwandt sein, so N. praetiosa. Die 1910 erschienenen Figuren dieser Art lassen erkennen , daß die Ruder ganz ähnlich gebaut sind; die Kiemen sind einwärts eingerollt, die Borsten ziemlich lang. Die (Gesamtzahl der Papillenlängsreihen am Rüssel ist aus Kinberg's Abbildung nicht festzustellen: von oben Jier sind i) Reihen sicht- bar, was ganz gut zu meinen Tieren paßt, bei denen ich ('2. große Tiere) 8 Reihen von oben her sehe, jederseits von der Mediane 4. Von A'. ly)'o- cliaela wird bei Fauvel von den beiden vorderen (bzw. dem einen mittleren) ventralen Lippenlappen niclits erwähnt, und die vorderen kurzen Borsten Averden als glatt l^ezeichnet. Fauvel hatte nur ein einzelnes Exemplar vor sich. Anhang. I^hlkrs hat außer N. inermis und .\'. titjua))iO'«i als N. jtJnjllo- rirrd noch eine dritte \('ji/i//ii/s (1887) aus Westindien beschrieben. Ich habe IDOÜ dii'se Art aus Westindien wieder gesehen; von A\'estafrika ist sie mir niclit vorgekommen. Ich bin nach nochmaliger Vergleichuug eines von mir so beiuinnien Wurmes aus d«!m (Jöttinger Museum auch jetzt noch Polychaeta. 165 der Überzeugung, dai-3 dieser Wurm eine ^V. phyllocirra ist. Ehlers stellte diese Nephthi/s in den Kreis der X. rilhita und bezeichnete sie gegenüber N. inermis und A. equamosa als eine nordische Form. Nach meiner jetzigen Erfahrung ist N. pJnjUonrra nicht mit X. ciliata näher verwandt; vielmehr steht sie einer anderen nordischen Art, der N. inclsa Malmgrx., sehr nahe. Habitus und Ruderform . die dputlich kegelförmigen Ruderastenden und Ruderlip])en, die Anordnung der Rüsselreihenpapillen (eine vordere dorsale Einzelpapille ist ebenfalls vorhanden) sind sehr ähnlich. N. ciliata kann hier Avegen der abAveich enden Form der Ruderäste und der Rüsselpapillen- anordnuug nicht in Frage kommen. Ein Unterschied von A. Incisa liegt darin, dai3 die Dorsalcirreu bi'i X. pliyHo^-irra blattförmig zusammengedrückt sind. Ich stimme demnach Ehlers in der nordischen QuaUfizierung seiner Art insofern bei, als sie als geographische Form der A", inci-sa im tieferen Wasser Westindiens betrachtet Averden kann. Ich möchte über A^ phyllo- cirra noch folgendes bemerken. Die Dorsalcirreu sind deutlicher blattförmig zusammengedrückt als in der Figur von Ehlers, im Umriß fast schlank herz- förmig. An den Rudern, die, Avie gesagt, denen der A'. incisa sehr ähnlich sind, ist die dorsale Hinterlippe niedriger als bei der sonst ähnlichen A^ srpia- mona : ebenso ist die ventrale Hinterlippe kürzer als bei dieser und überragt distalwärts nicht die Ruderspitze. Vordere Lippen sind dorsal wie venti-al in einem distalen bzw. oberen Lappen deutlich entwickelt. Die Kiemen sind dick, sclnvach extrors, oft gi-ade ausAvärts gestreckt * oder auch mehr nach innen gebogen: das normale Verhalten ist Avohl sicher extrors, wie dies auch Ehlers abbildete. Ehlers gibt für den Rüssel fam aufgeschnittenen Rüssel untersucht) •_'2 Papillenlängsreihen an, erAvähnt aber A'ordere Einzelpapillen nicht. Solche sind A'orhanden, eine sehr lange dorsale und eine erheblich kürzere A^entrale Die geringe Größe der ReihenpapiUen und die Länge der dorsalen Einzel- papille erinnern stark an A\ incisa. Die A^entrale Einzelpapille könnte allenfalls auch die erste Papille in einer der beiden A'entro-mediauen Längs- reihen sein, nach Analogie mit den benachbarten Reihen, in denen auch die erste Papille erheblich größer als die folgenden ist. Die mächtige dorsale Einzelpapille füllt mit ihrer Basis vorn den Raum zwischen den beiden dorso-medianen Längsreihen aus und ist wohl 8 bis 10 mal so lang AA'ie die längsten benachbarten ReihenpapiUen; sie überragt am ausgestülpten Rüssel A'orn die mittleren RüsselmündungspapiUen. In den Längsreihen stehen 5 oder 6 Papillen, von denen eigentlich nur die \'orderste größer und deutlicher ist, die übrigen dagegen nur sehr klein sind. Die Borsten sind hell-bräunlich, dunkler als bei N. squamosa; die I^änge der Borsten ist 12* \QQ H. AlGENKK. mäßig und beträgt etwa -/3 der Ruderlänge. Von X. sqnamosa, mit der N. j)hylloci)'ra iu eine engere Gruppe gehört, halte ich letztere für ver- schieden, soweit das wenige von mir gesehene Material erkennen läßt. Xephthys a mhHxettana ii. sp. Tafel II Fig. 13, Tafel III Fig, 60 u. 61. Fundangabe: Angola, Ambrizette; A. Hupfer. Beschreibung. Das einzige Exemplar (Taf. II Fig. 13 1 ist ein kleines, vollständiges Tier von ganz heller, gelblichwoißer Färbung. Die Länge beträgt 6,5 mm, die Zahl der Borstensegmente 42, die Maximalbreite in der vorderen Körperhälfte etwa 0,7.') mm. Das erhaltene, mit einem kurzen unpaaren Analcirrus von der Länge des letzten Borstensegmentes versehene Analsegment hing nur noch an einem Faden mit dem Körper zusammen. Der Pharynx war in etwas mehr als Kopflänge ausgestülpt und trägt an seiner Mündung Papillen. Uberflächenpapillen habe ich am Rüssel nicht recht erkennen können, was in aubetracht der geringen Größe des Wurmes nicht weiter von Bedeutung ist. Die Körperform ist gestreckt , am breitesten in der vorderen Körper- hälfte; hier sind die Segmente ca. 4 mal so breit wie lang; in der hinteren Körperhälfte ist die Segmentbreite gleich 2 Segmentlängen. Wie bei anderen Arten treten die Parapodo im Gesamtbilde des Ti(»res in der hinteren Körperhälfte seitlich stärker hervor als weiter vorn; die hinteren Parapode sind mindestens halb so lang, wie der Körper breit ist. Der Kopf (Taf. II Fig. 13 1 trägt jederseits an den Vorderecken 2 kurze dünne Fühler; er ist etAva so breit wie lang und annähernd fünfeckig. Dicht hinter dem Hinterrande des Kopfes stehen mitten auf dem Rücken des Wurmes zwei längliche braune, durch einen deutlichen Zwischenraum getrennte Fleckchen; es mögen Augenflecke sein. Die Parapode sind primitiver ausgestattet als bei den größeren ^sephthyden und in der geringen Entwicklung ihrer Lippen und Kiemen d(;r antarktischen N. ahrayickiata ähnlich. Das 1. Parapod hat außer einem Ventralcirrus , welcher länger ist als an den Normalruderu, einen dünnen fadenförmigen Dorsalcirrus , der das Parapod an Länge übertrifft. Am VordcH-körper liegen die beiden Ruderäste der Normalpa- rapode dichter aufeinander als weiter hinten; an den mittleren und hinteren Segmenten sind die beiden Ruderäste weit, mindestens um die Höhe des Dorsalastes, voneinander getrennt. An den vollentwickelten Parapodien ist weder ein Dorsalcirrus noch eine Kiemi' zu erkennen; am Ventralast ist ein kurzer stumpfer Ventralcirrus vorhanden. Ruderlippen sind sehr Polytliaeta. 167 jjiiamosa müßte ange- nommen Averdcn, daß bei Aveiterer Größenzunahme noch eine EntAvicklung der Kiemen imd Dorsalcirren stattfindet. Ehlers, der A. abranchiata für eine unausgewachsene Form ansieht , hält eine spätere Ausbildung aou Kiemen bei seiner Art nicht für wahrscheinlich. Ob die Geschlechtsreife IQ!^ H. Aiukm:!!. eines kloiuon Tieres als Argument gegen eine bei weiterem (.Trüßonwaelistnm des Tieres reichere Ruderentwicklung zu Ijewertcu ist, lasse ich dahin- gestellt sein, hake es aber für möglieh und betrachte das Tier als eine besondere Art. Farn. Phyllodocidae JPlnjllodove rtihif/lnoso Saiiit-Jos. Tafel II Fig. 27. Phyllodoce ruhiginosa Saint-Joseph. Ann. Sei. natnr. (7) V, 1881), p. 282. — — Mc Iktosh. MonooT. britisch Annelids. II'. I',j08. p. 92. Fundangaben: D euts ch-Süd we stafrika, Swakopmund, Ebbe- strand und an Bojen, und Lud e ritzb u c h t , Flachwasser, 0 — 10 m; A\; Michaelsen, 1!)11. Weitere Verbreitung: Lusitanisch, Südengland, Kordfrankreich. Erörterung. \'on dieser in 8üdwestafrika oilenbar verbreiteten Art war lÄlderitzbucht und der Swakepnuuider Ebbestrand durch ein kleines bzw. einige kleine Exemplare vertreten; die Hauptmasse», 3(> bis 40 Individuen, wurden an Bojen gesammelt. Eines der größten vollständigen Bojen-Exem- plare ist mit etwa 170 Segmenten ca. ()4 mm lang. Die Färbung der Würmer ist auffallend und charakteristisch. Der Kopf nebst den Buccalcirren ist rostrot, der Bauch heller oder dunkler rostrot oder in verschiedener Abtönung, heller oder dunkler, mit grünlicher Beimengung. Der Ivückeii ist heller oder dunkler gelbgrünlich mit mehr oder weniger rostroter Beimischung, dorso-niedian mit den beideu dunkel- blauen oder grünschwärzlichen , von Saint-Joseph beschriebenen parallelen Läng.slinien. Diese Linien sind an einer Anzabl vorderer Segmente ver- loschen. Außerdem kann noch jederseits auf den dorsalen Parapodbasen eine entsprechend gefärbte Längslinie vorhanden sein; es entstehen so zwei nicht immer vorhandene, interpai-apodial seitlich vorgezogene Zickzack- längslinien. Die Dorsalcirren sind hell rostrot bis kastanienbraun; sie lassen den Kücken unbedeckt; nach hinten gelegt, reichen sie etwas über das nächstfolgende L'uder hinweg. Im Umri(.] sind die Dorsalcin-en lu^rz- fcirmig und behalten am ganzen Körper annähernd die gleiche Form bei. Am Hinterkörptu- gehen sie mehr in vmo gestreckte eilauzettliche Form über: am \'orderkörper sind sie ebenfalls scldanker als am Mittelkörper, doch weniger als am Ilintej-ende. Indivichiell kommt wohl ein geringes Variieren in der Form der naittleren Dorsalcirren vor, indem die Herzform ein wenig spitzer oder stumpfer ausläuft. Di(» Buccalcirren verteilen sich auf die o Buccalseamente nach der Polyclia.'ta. 1 69 Formol 1 , \, 1 : das 3. Buccalsogiueut trägt uutor dem Buccak-irrus ein kleines normales Paraped mit Borsten und blattförmigem Ventraleirrus. Das 1\ Segment hat ein Borstenbündel. Die Buecak-irren sind kurz; der obere des 2. Segments ist der längste und reicht etwa über die ersten 6 Segmente nach hinten. Die Buccalcirren sind sämtheh fadenförmig, bald am Ende stumpfer und mehr gleichmäßig dick , bald schlanker und in der Endhälfte deutlich verjüngt. Das 1. Buccalsegment ist dorsal reduziert, das 2. Segment dorsal gut entwickelt. Die Rudercirren fallen ziemlich leicht ab. Sehr (empfindlich aber müs.sen die Analcirren sein. Unter den vielen Exemplaren sah ich nur zweimal einen noch anhangenden Analcirrus. Dieser war von gleicher Farbe wie die Dorsalcirren. Die Analcirren (Taf. II Fig. 27) sind ungefähr wurst- förmig: sie sind fleischig, (^twa 2 oder 3 mal so lang wie breit, am Ende stumpf und breit abgerundet, dorso-ventral nur ein wenig abgeplattet. Ich konnte meine Tiere nicht mit europäischen Individuen der FL ntbiginosa vergleichen, finde aber die Südwestafrikaner so weit mit dieser Art übereinstimmend, daß ich sie ihr zuordne. Mc Intosh hat eine farbige Abbildung der Art geliefert, wohl nach einem frischen Exemplar; in dieser sind die Dorsalcirren erheblich heller als bei meinen Tieren. Es ist ja nun möglich , daß die europäische Form überhaupt hellere Dorsalcirren hat: denkbar wäre auch, daß bei meinen Tieren die Färbung im Alkohol wie bei anderen Phyllodociden gedunkelt ist. Im Text bezeichnet Mc Ixtosh die Dorsalcirren als schön rot, was nicht mit der Figur harmoniert. Über den Rüssel habe ich keine Untersuchung anstellen können, da derselbe nirgends ausgestülpt war. Mc Intosh bezeichnet ihn als „papillose anteriorly", ohne nähere Angabe, ob die Papillen zer- streut oder in Reihen angeordnet sind. Nach Saixt-Joseph ist der vordere Teil des Rüssels mit Papillen besetzt. Falls hiermit der proximale Teil des Rüssels gemeint ist, würde diese Art in die nähere ^'erwandtschaft der Phijll. laminosa S.w. gehören, wohin sie auch nach dem dorsal gut entwickelten 2. Segment passen würde. Phffllodoce (Ancütides) oculata Elil. Tafel III Fig. ÖT u. .')S. Fundangaben : S e u e g a 1 , CI o r e e , 25 m ; A. Hl pfer. Goldküste, Accra; A. Hupfer. Ilha de Sa 5 Thome, 13 m: A. Hupfer. Ilha das Rolas bei Ilha de Saö Thome; R. Greeff. Isla Annob('»n, Ebbestrand: Arn. Schultze, T.Oktober 1911. Angola , Mucula und Kinsembo: A. Hupfer. 170 H. Augeneu. Weitere Verbreitung : Wcstiiidion und Bahamas. Weit verbreitete Art: im Flarhwasser bis etwa 400m. Erörterung. Diese in Westafrika weit verbreitete Art lag mir in größeren und kleinen Exemplaren vor. Fünf Exemplare, die besten und frischesten von allen, stammten von Annobon. Die Grundfärbung der Anno- bön-Tiere ist grünlich-gelb bis rötlichgraugelb : die Dorsalcirren sind in ver- schiedenem Grade mehr grünlichgelb. Der Rücken ist olivenschwärzlich, in verschiedener Weise quer gebändert, mitunter mit einem zusammen- hängenden Medianlängsstreifen: die Querbinden sind stärker oder schwächer. Die Augen sind rotbraun. Das stärkste, hinten nicht vollständige Tier ist ca. 110 mm lang mit annähernd 3"20 Segmenten und am Vordei'körper mit l\udern ca. 3 mm breit. Die dunkle Kückenfärbung findet sich bei denjenigen Tieren, bei welchen sie stark ausgeprägt ist, mit abnehmender Intensität bis zum letzten erhaltenen Segment (kein Tier ist hinten voll- ständig). Die übrigen Individuen erreichen nicht die Größe der Annobon- Tiere und sind zum Teil verblaßt; andere sind einfarbig grünlich-graugelb, fleischrötlich bis rostgelb oder (so ein Exemplar vonKinsembo) hellbräunlich mit dunkelbraunen segmentalen Querbinden. Diese Querbinden nehmen bei dem genannten Tier weiter nach hinten mehr und mehr an Größe ab, liegen am Vorderrande der Segmente und sind dorsal-uK^dian am längsten, seitwärts kürzer; die Rückenpartie ist dicht medial vor den Ruderbasen in ganzer Segmentlänge mehr schwärzlieh (piergestreift. In voller Segmentbreite sind die Querbinden nur etwa am vorderen Körper- drittel ausgeprägt. Von den Segmenten sind die mittleren ca. o mal, die vorderen 4 mal, die hinteren I Vo uial so breit wie lang. Der Kopf ist hinten deutlich konkav; in der Ausrandung steht eine kegelförmige Nackenpapille. Die Rückenfläch»' bleibt immer in großer Ausdehnung von den Dorsalcirren unbedeckt: die letzteren sind mehr oder minder schräg nach oben und hinten oder auch steil aufwärts gerichtet. Die Dorsalcirren sind individuell etwas in der Form verschieden (vgl. die beiden Abbildungen Fig. 57 und 5(S auf Tat". III) und ändern sich am Körper von vorn nach hinten gleich- falls etwas. Die vorderen Dorsalcirren sind schlanker als die mittleren; am Hinterende wird die Form dann wiedci- schlankm-. Die Dorsalcirren sind meist hell gefärbt, d. h. höchstens so wie die Grundfarbe des Körpers. Betrefls der Art, wie der \w'ntralcirrus an den Parapodien befestigt ist, muß ich Tri:adwhj>l beistimmen (Rolychaet. Annelids of Porto Rico, IDOO. }). 11)1) im Gegensatz zu Ehlkrs. Der Ventralciri-us ist nur an d(>r P)asis mit dem Parapod verbunden. Die Form des Parapods stimmt ebenfalls Polycliaeta. 171 ZU Treadwell's Bomorkuno-. Ich tindo das Analsogmont entsprechend der Angabe von Ehlers, so bei einem Wurm von Saö Thome. Die Anal- cirren sind fadenförmig. Ehlers bezeichnet die Papillen der Rüsselbasis als hell: ich hnde sie manchmal auch so: in anderen Fällen wieder sind sie braun s('förbt odm- mehr oder weniger stark dunkelbraun gerandet. Die Zahl der Papillen ist in den Papillenreihen nicht ganz gleich: ich glaube bestimmt, im Maximum 10 in einer Reihe gefunden zu haben. Bei den beiden stärksten Anno- bon-Tieren ist am ausgestülpten Rüssel der terminale sechskantige Abschnitt des Rüssels höchstens dreimal so lang wie der papillenbesetzte Basalabschnitt ; vermuthch war der Rüssel nicht ganz ausgestülpt , da die Länge seines terminalen Abschnittes von Berc4.ström 1914) viel länger angegeben wird. Der längste Buccalcirrus , der obere des 2. Cirrensegments , reicht über die 10, manchmal auch über die 12 oder 13 ersten Segmente nach hinten. Die Yerteihmg der Buccalcirren halte ich für so : 1 . Buccalcirren- segment mit 1 Buccalcirrus, 2. mit einem oberen und einem unteren Buccalcirrus, 3. mit einem oberen Buccalcirrus und einem unteren blatt- förmigen Ventralcirrus. Diese Art der Vorteilung ist nicht immer gut zu erkennen , bei Tieren mit eingezogenem Rüssel eher als bei solchen mit ausgestülptem Rüssel. Die vorliegende Art, eine langgestreckte schmale Form mit Dorsaleirren, deren Gestalt am ganzen Körper annähei-nd gleich bleibt, ist an dem kurzen, großäugigen Kopf und ihrer Zeichnung kenntlich. Ehlers hat die durch große Augen und quer gebänderten Rück;toht aus 4 Excmplaron , von doneu 3 von Goree stammen. Alle Tiere sind klein, mit Ausnahme des einen Goree-Exemplars , das als mittelklein bezeichnet Averden kann. Dieses letztere Tier ist ca. 17 mm lang, in der Glitte des hinten unvollständigen Körpers ohne Ruder 1 mm breit: erhalten sind ca. 70 Segmente. Die Färbung ist weißgelblich, wohl verblichen: nur am Vorderende sind noch einige bräunliche, dunklere, schmale dorsale segmentale Querbinden an einigen Segmenten an den Seg- mentfurchen zu erkenuen. An den mittleren und hinteren Segmenten findet sich am Hinterrande eine Aveißliche Querbinde von ungefähr der Länge der halben Segmente. Der bei dem größten Tier unten flache, median breit und tief längs- gefurchtc» , dorsal mäßig gewölbte Körper ist fast parallelrandig, schlank, von vorn nach hinten ganz allmählich an Breite zunehmend. Die Dimen- sionen der S(\i;mente sind nicht genau anzugeben, da der Körper an verschiedenen Kfirperstrecken ungleichmäßig kontrahiert ist: die vorderen Segmente sind ca. 3 mal , die mittleren und hinteren ca. 2 mal so breit wie lang. Der Kopf (Taf. II Fig. 25) ist ziemlich lang, gestreckt herzförmig, ca. 2 mal so lang wie hinten breit, etwa so lang wie die 6 ersten Segmente, hinten ausgeraudet: in der Ausrandung steht vermutlich eine Nuchalpapille. Die beiden großen dunklen, runden, linsfiihaltigen Augen stehen nahe dem Seitenrande und dicht vor dem Hinterrande des Kojjfes ; sie sind durch 2/3 der hinteren Kojifbreite von einander getrennt. Die 4 Kopffühler sind so gut wie gleich lang und etwa '/:, so lang, Avie der Kopf hinten breit ist. Die 4 Paar Buccalcirren verteilen sich auf die 3 ersten Segmente nach der Formel 1 j- 1. Sie sind dünn, fadenförmig: nur der ventrale des 2. Buccalsegments ist etwas stärker und schwach zusammengedrückt: der obere Buccalcirrus des 2. Segments und derjenige des 3. Segments sind ungefähr gleich lang; sie reichen üb(n- die ersten 11 bis 12 Segmente nach hinten; die übrigen Buccalcirren sind kurz , kaum halb so lang. Unter dem Buccal- cirrus des 3. S(\omonts stehr ein kleines Parapod mit blattf(irmigem Ventral- cirrus. Die mittlerenl'arapode Taf. III Fig. 50) haben blattfiirmige Cirren und sind etwa - 3 so lang, wie der Körper breit ist. Die Ventralcirren haben die Form eines gestreckten lanzettlichen, am Ende zugespitzten Blattes, das die Ruder spitze nicht oder wenig überragt. Au den vorderen Parapodien (Taf. III Fig. 51) überragt der A'entralcirrus merklii-h das Ruderende. Die Dorsalcirren lassen den größeren Teil des Rückens frei: die mittleren reichen, nach hinten gelegt, üljer das folgende Segnient hinweg. In ihrer Form sind die Polvchaeta. 173 Dorsalcirren breit blattförmig, im Umriß an den verschiedenen Körper- strecken verschieden. Die vorderen sind asymmetrisch mäßig breit herz- förmig und am Ende zugespitzt (Taf. III Fig. 51): .sie gehen am Mittelkörper allmählich in eine stärker asymmetrische, gedrungenere und stumpfere Herzform über (Taf. III Fig. 50j. Noch weiter hinten am Körper, so weit dieser erhalten i.^t , nehmen die Dorsalcirren eine längliche, an der Spitze schief abgestutzte Herzform an iTaf. III Fig. 49.) Die Form der Dorsalcirren ergibt sich am besten aus den Abbildungen der so gut wie möglich darge- stellten Ivuder von den verschiedenen Körper- gegenden. Die Analcii-ren waren nicht erhalten, auch bei den anderen Individuen nicht. Ein zweites, kleines Exemplar von Goree, weißgelblich und hinten verstümmelt, hat einen gedrungenerer Kopf als der zuerst beschriebene Wurm. Der Kopf ist etwas länger als hinten breit. Von den 4 Fühlern sind die beiden unteren etwa 23 so lang Avie die oberen: diese sind zarter und schlanker als bei dem ersten Tier, gut halb so lang, wie der Kopf hinten breit ist. Der längste Buccalcirrus reicht über die (> bis 7 ersten Segmenten nach hinten. Ein drittes, gleichfalls kleines und hinten unvollständiges, blaß gelbbräunliches Tier hat den Rüssel ausgestülpt. Dieser hat an seiner Mündung 18 große, kurze Papillen, an der Basis jederseits (3 Längsreihen kurzer Blattpapillen , deren Zahl nicht genauer zu erkennen ist. An der distalen Hälfte ist der Umfang des Rüssels durch 6 stumpfe Längswülste sechskantig. Der Kopf ist jedenfalls infolge der Rüsselaus.stülpung kürzer als bei den anderen Exemplaren, herz- förmig, und liat etwa die Form wie in Malmc^rex's Figur von Ph. marulata (1867. Tab. IV Fig. l()i. Eine geringfügige indi- viduelle Variation zeigt sich darin, daß die Dorsalcirren ein wenig schlanker sind als bei dem zuerst beschriebenen Tier. Die komplexen Borsten linden sich zu ca. 15 bis 20 im Paraped, so am 40. und am 70. Ruder. Die Endgräte ist beträchtlich lang, Avenigstens \ Fig. XI. PhiUodoce africana u. sp. Komplexe Borste eines niittlereu Ruders 1 Schaft in Kantenlage, Gräte in Protillage); -^-^- 174: H. AlGENER. ! von Eulalia nur dureh die komprimierto Form des unteren Buocalcirrus abweicht , sich in der dorsalen Gestaltung des 1. Segments zu Pterocirrus Gr. verhält wii' Kuhdia zu Eumida und auch als Untergattung von Eulalia aufzufassen ist. Plero- cirrus Gr. raul-^ nach Bergström durch Sige Mlmgr. ersetzt werden. Ein Pterocin-us im Sinne des Pter. macroceros Gr., der nach Bergström die Sige fusigera als Synonym aufzunehmen hat, ist Pter. ceglontcus Mich., der in der dorsalen Reduzierung des 1. Segments vollkommen mit Pter. macro- ceros übereinstimmt und diesem überhaupt sehr ähnlich ist. Fraglich bleibt nur, ob man Pter. ceglonicus als Art oder als Varietät von Pter. macroceros sondern soll. In die Gattung Steggoa gchcirt dageg(m wahrscheinlich der Pter. hrevicornis Ehl. \(»n Neuseeland (1904;, da er nach der Abbildung des Vorderendes ein dorsal gut entwickeltes 1 . Segment hat und schon aus diesem Grunde von Pter. cegloidcus verschieden ist. Was die Gattung Steggoa angeht, so sollen bei ihr nach Bergström abweichend von EuL ciridis auf der ganzen Rüssellläche Papillen vorhanden sein, während solche bei Eulalia bzw. Eul. viridis nur am distalen Rüssel- abschnitt vorhanden sein sollen. Ich kann nach Vergleichung arktischer Exemplare von Eul. ciridis Bergström in diesc^m Punkt nicht beistimmen. Bei Eul. viridis ist , wenn der Rüssel in normaler AVeise ausgestülpt und nicht beschädigt ist, ebenfalls am ganzen Rüssel Papillenbesatz vorhanden. Jjei einigen Individuen der Eulalia war beim ersten Anblick scheinbar ein Papillenbesatz an einer mehr oder minder großen proximalen Strecke des ausgestülpten Rüssels nicht vorhanden. Es stellte sich indessen jedesmal heraus, daß in diesen Fällen eine V^erletzung des Rüssels vorlag, welche dadurch entstanden war, daß die äußere, die Papillen tragende Gewebs- schicht des Rüssels in der Gegend der Mundöffnung ringsum abgerissen und auf der darunterliegenden Miiskelschicht Aveit gegen die Mündung des Itüssels geglitten und zusammengeschoben war. Die Analcii'ren von Eul. viridis werden von Bergström als spitz-oval, blattförmig bezeichnet. Abge- sehen davon , daß V^ariationen in der Form dieser Girren vorkommen, wüi-de ich diese Bezeichnung nicht auf die Analcirren der von mir gesehenen Eulalien anwenden, sondern sie etwa spindelffirmig oder spindel-fadenförmig benennen. Bei /''/. 7uicrocephala waren die Analcirren meist nicht (»rhalten; b(ü (uneni Tenerifra-Exemjjlar veriialten sich die Analcirren ähnlich Avie bei Eulalia; sie sind noch etwas mehr fadenförmig, schlanker, nicht komprimiert. Das eine der Goree-Indlviduen ist dem Teneriffa-Tier in diesem Punkte Polycliaeta. 177 gleich: bei dem zweiten Exemplar von Goree sind die Analcirren noch ausgesprochener fadenförmig , dünner , etwa so lang wie die 7 letzten Segmente. Ein unbedeutender Unterschied liegt demnach in der Eorm der Analcirren bei den beiden sonst so ähnlichen Formen. Was den Habitus anbelangt, so hnde ich St. microcephala viel gestreckter aussehend als die Eulalia. Annähernd gleich starke Exemplare von Eni. viridis sind höchstens etwa halb so lang wie Stegtjoa. Ein T^Tu/a/ia-Individuum von der Stärke des größten Teneriffa-Tieres der Steggoa hat seiner viel geringeren Länge entsprechend bei voller Erhaltung auch viel weniger Segmeute, noch nicht die Hälfte derjenigen der Steggoa. Was den Wert der Form des blattförmigen unteren BuccalciiTus zur Unterscheidung von den echten Eulalien, wie Eul. viridis, anbetrifft, so ist dieser Cliarakter nicht immer so klar erkennbar, wie man Avünschen möchte. Ich habe festgestellt, daß auch bei Eul. viridis der fragliche Buccalcirrus mehr oder minder lamellenartig komprimiert sein kann, wodurch die Trennung" zwischen Eulalia und Steggoa weniger scharf erscheint. Marion und BoBRETZKY machen eine erwähnenswerte Bemerkung. Sie fülu-en (1875) die bei Marseille häufige Eul. virens auf (1 875 1, die später, so auch von Bebgström, mit E^d. viridis identifiziert worden ist, und bemerken über diese Art u. a. folgendes. Im Laufe oft wiederholter Beobachtungen konnten Avir einige ziemlich merkAvürdigt' Variationen feststellen. (^ft erschien der ventrale Buccalcirrus des 2. Segments deprimiert und Avie leicht gesäumt. Einer der Würmer hatte sogar einen Anhang, fast ebenso lamellenförmig Avie derjenige A'on Eul. (Pterocirrus) microcephala Clap. Im übrigen AA'ar dieses Tier identisch mit anderen Eul. virens. Eulalia viridis var. capensis Schm. Tafel III Fig. 48. Fundangaben : D e u t s c h - S ü d av e s t a f r i k a , S av a k o p m u n d . an Bojen, und Lüderitzbucht , Flaclnvasser, 0 — 10 m: W. Michaelsen, 1911. Weitere Verbreitung: Süd- und SüdAvestafrika; Südwest- aus tr allen. Erörterung. Von beiden Fundorten liegt je ein Exemplar Aor. Das A'On Lüderitzbucht ist ein kleines ockergelbliches junges Würmchen. Ein zweites größeres IndiAÜduum fand sich zwischen Ph. ruhiginosa. Der a'oII- ständige Wurm Avar mit etAva 66 Segmenten ca. 16 mm lang, dorsal hell- bräunlich-gelbgrünlich gefärbt, am Bauche dunkler, mehr braun, mit dunklen . oliA^enbräunlichen Dorsalcirren. Das Tier ist der Eul. viridis 1 7(S H. ArCJKNEK. ähnlich (das 1 . Segment dorsal wie bei jenem entwickelt), hat aber etwas breitere Dorsalcirren, wie auch Mc Intosh im Challenger Report von südafrikanischen Stücken angegeben hat. Besonders ist dies an den Dorsalcirren der vorderen Segmente zu bemerken. Die breitere Form der Dorsalcirren ergibt sich aus der Abbildung vom 30. Euder (Taf. III Fig. 48) , wo der Dorsalcirrus noch etwas breiter ist als er von Mc Intosh abgebildet wird (Challenger. Rep. 1885. XII, Tab. XXXII Fig. 10). Die Analcirren waren nicht erhalten. Der längste Buccalcirrus reicht bis an das 9. Segment, der unpaare Fühler bis an das 4. Segment (wahrscheinlich ist ein Stück abgebrochen). Die Veutralcirren sind in entsprechender Körperregion mehr verjüngt und spitzer als in Mc Intosh \s Figur, nicht stumpf abgerundet wie dort. An den vorderen Segmenten gleichen sie dieser Abbildung mehr. An der hinteren Körperstrecke kommen die Dorsalcirren, die hier spitzer und etwas schlanker als am Mittelkörper sind, etwa der Abbildung von Mc Intosh gleich. Die Dorsalcirren der vordersten Segmente sind kürzer, im ganzen gedrungener, mehr herzffirraig als an den Mittelsegmenten. Von den Buccalcirren sind der vordere , der obere des mittleren Paares und der hintere rein fadenförmig; der untere des mittleren Paares ist wie bei Eul. viridis seitlich etwas komprimiert, also schmal blattartig. Ich nehme an , daß icli die Eul. viridis var. capensis vor mir habe und belasse sie einstweilen als Varietät der FaiI. viridis im Sinne von Mc Intosh. Zu genauerem Vergleich ist das vorhandenen Material ganz ungenügend. Sollte sich herausstellen, daß diese Form konstant durch breitere Dorsalcirren von EuL viridis abweicht, so dürfte sie am besten als besondere Art aufgefaßt werden. 3ft/sti'des ( Mesom ifstides) amfolaensls n. sp. Tafel II 32—34. Fundangabe: Angola, Kinsembo: A. Hupfer. Beschreibung. Die Gattung Mystides ist mir vom tropischen Westafrika nur in Gestalt eines einzigen sehr kleinen Exemplars vorgekommen. Das nicht gerade ausgestreckte Tier ist wohl noch nicht ausgewachsen: es ist gelblich- weiß, vollständig, 1 mm lang und hat außer dem Analsegment und 2 Buccal- segmcuten 1 3 normale Borsteusegmente. Dies Tier gehört nach der Verteilung der 15uccalcirren in die Untergattung Mesomystides; auf das 1. Buccalsegment kommt ein Paar Buccalcirren, auf das 2. entfallen 2 Paar Buccalcirren nebst Borstenbündel. Die allgemeinen Charaktere entsprechen danach den in die- selbe Untergruppe gehörenden M. coeca Lnghns. und M. limbata Saint-Jos. Polychaeta. 179 Der Kopf (Taf. II Fig. 32 u. 33j ist stumpf herzförmig, die vorderste fühlertragende Partie desselben heller als der übrige Kopf und etwas schnauzenartig abgesetzt. In der Mitte des Kopfes befindet sich dorsal ein etwas glänzender braungelber, dreieckiger Querfleck. Etwas vor der hin- teren Kopfgrenze liegt jederseits ein großes rundes, braunes, linsenhaltiges Auge. Von den 4 Füldern sind die oberen etwas länger als die unteren und etwas kürzer als der Kopf. Die Buccalcirren sind gestreckt, derjenige des 1. Buccalsegments und der untere des 2. Segments spindelfadenförmig, ungefälu- so lang wie der Körper breit ist. Der obere Buccalcirrus des 2. Segments ist beträchtlich länger, fast 2 '4 mal so lang wie der untere; er reicht an der rechten Körperseite, die vorn konkav eingebogen ist, etwa bis ans 7., Unks bis ans 6. Normalparapod. Die Buccalcirren sind allmälüich gegen ihre Spitze verjüngt: der obere des 2. Segments ist annähernd fadenförmig. An dem unteren Buccalcirrus des 2, Segments kann ich einen erweiterten Saum nicht erkennen. Die Segmente sind in der vorderen Körperhälfte etwa 2 mal, weiter hinten l^/.^uial so breit wie lang. Vom 3. Segment an treten normale Parapodien mit Borstenbündel und kurzen fleischigen Girren auf. Die Girren •sind eiförmig, die ventralen schlanker als die dorsalen und die weiter hinten am Körper stehenden schlanker als die vorderen und mittleren. Am Anal- segment stehen 2 große eüanzettliche Analeirren , an denen eine kurze Endstrecke gegen den übrigen Teil der Girren stark verjüngt ist. Das Analsegment, etwa l'/omal so breit wie lang, ist zwischen den Analeirren median nicht vorgezogen. Die Borsten, komplexe Grätenborsten, sind bis zu ca. 8 an den mittleren Rudern vorhanden. Die EndgTäte erscheint im Profil einseitig gewimpert, das Schaftende verbreitert und im Profil schräg abge- stutzt. Die Borsten ragen etwa doppelt so weit vor wie das Paraped. Diese angolaensische Mystides-Ait läßt sich in Beziehung bringen zu M. coeca Lnghns. von Madeira und zu der französischen M. limhata Saint- Jos. , am ehesten zu letzterer. Bei M. coeca fehlen die großen Augen, während M. limhata solche besitzt und einen ziemlich langen oberen Buccalcirrus am 2. Segment hat. Die Buccalcirren sind bei M. lim- hata mit Ausnahme des unteren am 2. Segment dünn fadenförmig; der letztere ist durch einen Saum erweitert. Einen solchen Saum habe ich, wie schon bemerkt, nicht erkennen können. Der Kopf der M. limhata ist viel länger als breit und viel gestreckter als bei meinem Tier. M. limhata wurde in frischem Zustande untersucht; es ist daher möglich, daß wenigstens ein Teil der Abweichungen von meinem Tier auf den konservierten Zustand des letzteren zurückfülirbar ist. Ohne weiteres kann ich hierüber nicht 13 Michaelsen, Weetafrika, Bd. II. ]gO H. AlGEXER. urteilen. Bei M. coeca ist der obere DorsalciiTUS des 2. Segments nicht so stark verlängert, auch seine Form erheblich anders, gedrungener als bei M. limhata (auch M. coeca wurde frisch vmtersucht). Ich stelle aus diesen Gründen für mein westafrikanisches Tier eine neue Art auf. Farn. Nereidae. y er eis Victor iana ii. sp. Tafel II Fig. 29 u. 30, Tafel III Fig. 72 u. 73, Texttig. XIII. Fundangabe: Kamerun, Victoria, an Pfählen; C. Majstger, 17. Ja- nuar 1914. Beschreibung. Diese Art ist vertreten durch eine Anzahl meist kleiner, atoker Tiere, au denen zum Teil Stücke sehr zarthäutiger, mit dunklen Sandkörnern beklebter Röhren anhaften. Die Art ist eine Nereis im engeren Sinne , mit konischen Paragnathen in allen Gruppen und ohne Fähnchen- bildung an den hinteren Rudern. Das größte vorhandene Exemplar ist vollständig, mit etwa 76 Borstensegmenten ca. 30 mm lang und bei ein- gezogenem Rüssel am Buccalsegment 1 ,5 mm breit. Am Analsegment stehen 2 dünn(> fadenförmige Analcirren etwa von der Länge der 9 letzten Seg- mente. Die Grundfarbe der Tiere, einer Art von kürzerer Gestalt, ist heller oder dunkler graugelblich, mehr Aveißlich oder auch mehr grünlichgelb, das vordere Körperdrittel dunkel rötlichbraun oder mehr olivenbraun, indi- viduell in verschiedener Abtönung. Ein breites dorsales Längsband, mehr oder minder deutlich , hebt sich durch etwas dunklere Färbung von den Seiten der Segmente ab und kann auch durch schmale hellere Berandung an den Seiten noch besonders abgegTenzt sein. Die Ruder sind hell, in der hinteren Körperhälfte (nicht bei allen Tieren) an den Lingulae und der oberen Ruderbasis undeutlich bräunlich gefärbt. Die Körperhaut irisiert mehr oder Aveniger, vorn blau, hinten gelblichgrün. Zuweilen hat der dunkel gefärbte Rückenteil des Körpers an den vordersten Segmenten noch eine schmale dunklere Längsmedianlinie. Das dunkle dorsale Längsband ist seitlich zickzackartig begrenzt, auf den Segmentgrenzen seitlich etAvas vorgezogen , auf den Segmenten selbst konkav ausgebuchtet. Vor den hinteren Segmentgrenzen ist oft noch eine undeutliche schmale segmentale Querbindo sichtbar, namentlich auf den Seitenteilen des Rückon- längsbandes. Der Kopf ist oben noch dunkler als der Rücken, oft fast schwärzlich, manchmal mit schmaler längsstrichförmiger heller Mittelpartie und oft mit einigen hellen Punkten. Die Palpen sind oben größtenteils dunkel wie der Kopf; die Stirnfühler wie die Buccalcirren sind hell, beide Polycliaeta. 181 mehr oder Avoniger bräunlich überlaufen. Das Buccalsegment ist oben ähnlich dem Kopf oder Rücken der Würmer, mitunter mit einer Querreihe hellerer Punkte. Der Körper ist im vorderen Längendrittel am breitesten (die Segmente sind hier 3 bis 4 mal so breit Avie lang) , bleibt dann an der mittleren Körperstrecke etwa gleichbreit (die Segmente sind hier ca. 3 mal so breit wie lang), im hinteren Drittel allmählich an Breite abnehmend. Der Kopf (Taf. II Fig. 30) ist ca. 2 mal so lang Avie hinten breit, der Stirnteil schmal, halb so lang Avie der Kopf, ca. halb so breit Avie der Kopf hinten; der Kopf ist also ähnlich Avie bei X. callaoana Gr. Die 4 linsenhaltigen Augen nehmen die Stellung eines Quadrats oder Rechtecks an den Seitenecken des Hinterkopfes ein. Von den ziemlich großen Augen sind die vorderen größer als die hinteren. Die Stirnfühler sind halb so lang Avie der Kopf, am Grunde zusammenstoßend. Die Palpen, mit kurzem kleinem Endglied, ragen etAA'a halb so weit vor wie die Fühler. Die Buccalcirren sind mäßig lang; der längste (obere hintere) reicht bis ans 8. Rudersegment, kann aber auch kürzer sein imd bis ans 5. oder 6. Rudersegment reichen. Die Körperform ist abgeplattet, ventral flach, mit starker Medianlängsfurche, dorsal etAvas geAvölbt, nur etAva im Bereich der vorderen 12 Segmente stärker gCAvölbt. Das Buccalsegment ist 1 '/a bis 2 mal so lang Avie das folgende Segment und bei ausgestülptem Rüssel 2 bis 3 mal so breit wie lang, bei eingezogenem Rüssel Avie bei anderen Arten kürzer, etwa so lang Avie das folgende Segment. Die Parapode sind weißlich, die der vorderen Körperhälfte '/s bis V2 i?o lang wie der Körper breit ist, in der hinteren Körperhälfte etwas länger, gut halb so lang wie der Körper breit ist. Es sind 3 kegelförmige Lin- ^^^^^^^ Sichelborste, im gulae vorhanden, die an den vorderen Rudern (Taf. III Profil, 5= dorsale homo- Fig. 73) stumpfer und dicMicher, in der hinteren gomphe Sichelborste; Körperhälfte (Taf. III Fig. 72) merklich spitzer und T schlanker als vorn sind. Ruderlippen sind nicht entwickelt. Der Ventral- cirrus erreicht nicht ganz die Spitze der A'entralen Lingula. Der Dorsal- cirrus ist länger als die obere Dorsallingula, ungefähr doppelt so lang, in der hinteren Körperhälfte noch länger, 2 bis 2'/2™^l so lang, jedenfalls überall diese Lingula merklich überragend. 13* a b Fig. XIII. Nereis victorianan. sp. a = Ventrale hetero- 182 H. AUGEXER. Die Ruder-Aciculae sind schwarz, die Borsten gelblieh. Die Borsten- verteilung an den Rudern ist z. B. am 10. Ruder (Taf. III Fig. 73) folgender- maßen : Dorsal homogomphe Grätenborsten, ventral supra-acicularhomogomphe Gräten-, sub-aeicular wenige heterogomphe Gräten-, sonst zu oberst in größerer Zahl stärkere heterogomphe Sichelborsten. Die Sicheln sind hier schlank, mit ziemlich langer Wimperung an der so gut wie geradlinigen Schneide; die gebogene Endspitze ist eingescheidet nnd wimperlos. Die Gräten- anhänge von gewöhnlicher Form, '/g bis V2 «o lang wie der Schaft. Am 3Iittelkörper, so am 31. Ruder (Taf. III Fig. 72) verhalten sieh die Borsten wie am Vorderkörper; aber am Dorsalast kommt zu den Gräten unten eine kräftige homogomphe Sichelborste hinzu. Die Sichel dieser Borste ist dunkler gefärbt als die ventralen Sicheln, gelbbräunlich; und etwas derber, an der Basis etwas weniger verbreitert als bei diesen; die eingescheidete ungewimperte Endstrecke der Sichel ist im Verhältnis zur Gesamtlänge etwas länger als an den ventralen Sicheln. Wo die dorsalen Sichelborsten zuerst auftreten, ließ sich nicht feststellen ; vermutlich beginnen sie früher als am 31. Ruder; etwa am 24. oder 25. Ruder glaube ich sie schon zu erkennen. Kleine Exemplare haben naturgemäß weniger Segmente als größere, so ein vollständiger Wurm von ca. 3 mm Länge ca. 29 Segmente. Die Färbung ist ähnlich wie bei den größeren Würmern, die Aeiculae heben sich durch ihre schwarze Färbung in den hellen Rudern ab. Ich habe die Paragnathen (Taf. II F. 29 u. 30) au einer Anzahl von Exemplaren untersucht, so an 6 Würmern, bei denen der Rüssel ganz oder zum Teil ausgestülpt war. Die Kiefer sind braun oder braungelb, schwach gebogen, mit 5 bis 9 Zähnen an der Schneide a) der größte der Würmer mit ganz ausgestülptem Rüssel. Maxiilaria: I) 5 Paragn., kleine längliche Gruppe ; II) Schräger, 2 — 3 reihiger Streif(in , ca. 35 Paragn.; III) Quere abgerundet eiförmige oder quer-bandförmige große Gruppe , ca. 47 Paragn.; IVj Ahnlich wie IL, ca. 35 Paragn., aber mit der Konkavität nach oben schauend, 3- bis 4-, stellen- weise 5-reihig, d. h. vor dem unteren Ende, und hier am breitesten. Oralia: V) 2 starke Paragn. nebeneinander; VI) 4 Paragn. in Kreuz- stellung; VII -|- VIII) QuererGürtel, zahlreiche Paragn., ca. 52, 2 unregelmäßige wellige Querreihen bildend oder auch undeutliche Längsreihen von 2 oder 3 Paragn. In der vorderen Querreihe sind einige; Paragnathen kleiner als die Mehrzahl, auch weiter hinten einige, die meisten sind groß. Kleine Exemplare haben etwas weniger Paragnathen als große. \'ariationen kommen vor, so bei einem kleinen Wurm: Polyt'liaeta. 183 b) I) SParagn.; Vll-fVIII) ca. 45, Gruppe III ist mehr quer-bandförraig, vorn konkav mit ca. 37 Paragn. Gruppe V) 2 Paragn. ; VI) 4 Paragn. c) Kleines Tier: I) 7 Paragn.; V) 2, VI) 4. usw. d) Kleines Tier: I) 3; V) 2: VI) 4. e) Kleines Tier: I) 6; V) 3 ; VI) 4. In V) die 3 Paragn. in Dreieck- stellung, ein etwas schwächerer in der Mitte hinter den beiden anderen wie sie bei anderen Individuen vorkommen: VII-]-VIII) Ca. 48. f) Mäi3ig großes Tier: I) 10: V) 2: VI) 4. g) Größtes vorhandenes Tier. (Rüssel aufgeschnitten) : 1)2; V)2; VI) 4. Danach sind Gruppe V) und VI) recht konstant in ihren Paragnathen- zahlen, in VI) sah ich stets 4 Paragn. Die Paragnathen sind sämtlich konisch, schwarzbraun , die des oralen Ringes stärker als die des Maxillarringes, besonders stark die der Gruppe V) und ein Teil von VII-j-VIII). Eine in der Paragnathenbewaffnung ähnliche , auch sonst wohl nalie stehende Art ist J\\ macrocephaJa Arm. Hans, von Brasilien (1881), die jedoch nicht so genau gekennzeichnet ist, um meine afrikanische, von einem Aveit entfernten Fundoi't stammende Art mit ihr vereinigen zu können. Über die Färbung sagt Hansen nichts. Die Form des Kopfes scheint ähnlich zu sein wie bei J\. victoriana. Beim ersten Anbhck scheinen die Paragnathen in der Abbildung nicht mit dem Text übereinzustimmen^ da Hansen die Gruppen des Rüssels abweichend von der sonst üblichen, Reihenfolge nummeriert hat. Statt die maxillaren Gruppen mit I — IV zu bezeichnen, wendet er diese Ziffern für die 4 dorsalen Gruppen des ganzen Rüssels an. Bei Berichtigung nach der gebräuchlichen Nummerierung ergibt sich die Übereinstimmung des Textes mit der Abbildung. Gruppe VI besteht dann aus einer rundlichen Gruppe von 7 Paragn., die die Vierer- gruppe meiner afrikanischen Art ersetzt. Nichts wird darüber gesagt, ob in Gruppe VI Variationen vorkommen , was ich bei meinen untersuchten Tieren in keinem Falle fand. Eine der N. victoriana sehr nahe kommende Art ist die von mir als N. rigida Gr. beschriebene westindische Form (1906). Die Paragnathenbe- waflfaung ist recht ähnlich, die Körperfärbung heller als bei N. victoriana; über das Vorkommen dorsaler >Sichelborsten habe ich keine Aufzeichnung- gemacht und an dieses Moment wohl nicht gedacht. In Gruppe I. kommen 0 bis 2 Paragn., in VI. 4 bis 6 vor. Ich konnte das GRUBE'.sche Original- exemplar der A". rigiJa nicht untersuchen; es ist daher möglich, daß die GRUBE^sche von der Pacitik- Küste Zentralamerikas stammende Art doch von der westindischen Form verschieden ist. Auf die Beziehungen der N. macrocephala und der ^V. rigida rnilti zu A". victoriana will ich 184 H. AlGENEU. jedoch an dieser Stelle nicht weiter eingehen. Die 3 Arten mögen als Unter- formen einer Art angehören, falls man sie nicht nach eingehender Prüfung in eine Art zusammenziehen muß. Nereis callaoana Or. Nereis angusta Kinberg. Freg. Engenies Resa 1856. Tab. Fig-.2. undAnnulata nova 18G5. — callaoana, Ehlers. Polychaet. d. magellan. \i. cliilen. Strandes. 1001. p. 108. — lucipeta Ehlers. Die Bodensäss. Annelid. d. Valdivia-Exped. 1908. p. 69. — splendida Gr., Ehlers. Die Polvchaetensamml. d. Deutsch. Südpolar-Exped. 1913. p. 49G. Fundangaben: Togo, Lome, an Brückenpfeilern; Böhler, 1914. Deutsch - Südwestafrika. Swakopmund, an Bojen und am Ebbestrande , und L ü d e r i t z b u c h t , Flachwasser, 0 - 1 0 m ; W. Micha- elsen, 1911. Weitere Verbreitung: Im südlich subtropischen und tropi- schen Gebiet weit verbreitet. Chile, Peru; Kapland, Westafrika vom Kap bis ins tropische Gebiet. Erörterung. Diese in Südwestafrika häufige Art, die sich auch in Tropisch- A^ estafrika vorfindet, lag mir in zahlreichen Exemplaren von Südwestafrika vor. Bei den meisten Individuen war der Rüssel ausgestülpt. Die Würmer waren atok und zum Teil sub-epitok. Die größten Individuen messen voll- .ständig 50 bis 60 mm an Länge; ein Wurm von 60 mm Länge hatte 87 Segmente. Die Färbung ist graugelb, bald mehr rötlich, bald mehr gelb; der Vorderkörper ist dorsal mehr oder minder gelbbraun oder braun gefärbt: zuweilen ist diese Färbung stark, mitunter nur schwach angedeutet. Oft tritt die dunkle Rückciifärbung in Form von trapezförmigen Quer- binden in der Rückenmittc auf, die fast die ganze Segmentlänge ein- nehmen, während die Segmentfurchen heller sind. Kopf und Palpen sind oben heller oder dunkler braun gefärbt, die Kopfmitte bleibt hell. Meist sind die Drüsen der Ruderlingulae hell gefärbt: bei einigen kleineren Tieren sind die Lingulae, namenthch am Hinterkörper, durch dunkle Färbung gefleckt. Mehr oder minder dunkelgefleckte Lingulae haben auch die Individuen von Lome, die meist klein sind. Einige Tiere haben vergrößerte Augen. An einigen Swakopmunder Exemplaren finden sich Stücke? zarthäutiger Röhren, di(^ hauptsächlich mit grobem Sand beklebt sind, einmal auch größere Steinchen als Besatz haben. Mehrfach sind Individuen, so mehrere der größten, in subepitokcm Zustande gefunden worden; die Augen sind vergrößert, die Ruder in Umformung begrifl'en: in voller Epitokie sah ich kein Tier. Bei einem A\ eibchen mit Eiern im Leibe beginnt die Umwandlung der Ruder mit Polycliaeta. 285 dem 25. oder 26. Rudersegment. Messerborsten waren noch nicht ent- wickelt; die subepitoken Tiere sind breiter als die atoken. Die Paragnathenbewaffnung habe ich an einer Reihe von Exemplaren verglichen. Die Paragnathen sind namentlich bei größeren, doch auch bei kleineren Würmern, durch ihre Größe und Schwärze auffallend. Als Bei- spiel für die Paragnathenanorduung sei eines der gTößten Exemplare angeführt. Maxillai-ia : I; 2 Paragn. hintereinander; II » Schräge, lateral verschmä- lerte Binde, ca. 28ParagTi. in ca. 3 Querreihen; III) Quere eiförmige Gruppe, in der Mitte mit ca. .5 Querreihen, ca. 47 Paragn.; IV) Ähnlich Avie IL, gegen die Kieferwurzel verschmälert, ca. 34 Paragn., an der breitesten Stelle 5 in einer Querreihe. Oraha : V) 0 Paragn. ; VI) 3 bis 5 ; VII-]- VIII) Querer Gürtel in 2 unregelmäßigen Querreihen, ca. 58 Paragn. (davon die Mehrzahl besonders groß). Mitunter ist der Gegensatz zwischen kleinen und großen Paragnathen stärker ausgeprägt. Am größten sind die Paragnathen von VI, Vll-f-VIII (diese besonders) undl. Unregelmäßigkeiten der Zahl und Stellung der Paragnathen kommen in den verschiedenen Gruppen zuweilen vor. lu der Gruppe V habe ich niemals einen Paragnathen gesehen, in Gruppe VI stehen normalerweise 4 Paragn. in Kreuzstellung, sonst auch wohl 3 oder 5, je 3, je 4, einmal rechts 2, links 8 (davon 5 ganz kleini. In Gruppe I stehen 1 Paragn. oder 2 hintereinander (häufiger FaUj oder 3, mitunter 4 oder 5 ; zuweilen stehen die Paragnathen nicht regelmäßig hintereinander, so in einem Falle je 2 hintereinander; einmal sah ich 4 Paragn. ungefähr in Dreieckstellung, einmal 5, davon 4 hintereinander, 1 vorn links daneben, einmal 3 in einer Längsreihe und 1 vorn links daneben, einmal 6 Paragn. in einer längsgerichteten Gruppe, 3 hintereinander, rechts vorn 1 daneben, links vorn 2 daneben, der- eine unregelmäßige links sehr klein. Die Kiefer sind heller als die Paragnathen, gelbbraun oder gelblich (bei kleinen Tieren heller), mit ca. 6, bei guter Erhaltung eiförmigen, zugespitzten Randzähnen. An Borsten finden sich in den Rudern (so an denen des Mittelkörpers) dorsal homogomphe Grätenborsten, ventral supraacicular homogomphe (träten-, subacicular zu oberst sehr Avenige(l oder 2) heterogomphe Gräten-, außerdem heterogomphe Sichelborsten. Die Endspitze der Sicheln ist mit einer Scheide versehen, der größte Teil ihrer Schneide ist gewimpert. Die soAvohl an ihren nach dem gewöhnlichen Typ gebauten Rudern, wie an der Paragnathenanorduung und dem sclmialen gestreckten Stirnteil des Kopfes kenntliche Art benenne ich mit dem vorstehenden Xamen, der von Ehlers (1908) wieder aufgenommen wurde. Ein Jahr früher als 136 H. AUGEXER. Grübe hat Kinberg die Figuren der synonymen i\^. rohusta und N. angusta herausgegeben. Ehlers hat die Synonymie der Art zusammengestellt. Ich füge dieser zunächst noch die X. angusta Kbg. hinzu, auf deren Zusammen- gehörigkeit mit N. callaoana ich schon im ersten Teil meiner Arbeit über die südwestaustralischen Polychäten (I. 1912) unter N. angusticoUis hinge- wiesen habe. Ferner gehört hierher die N. lucipeta Ehl. von Westafrika, die nach männlichen epitoken Tieren aufgestellt wurde, und die ich selbst vergleichen konnte. Weiter gehört hierher die (1913) von Ehlers als ^V. splendida Gr. angegebene Art vom Kap, von der ich bestimmt annehme, daß sie mit N. lucipeta und N. calaoana zusammengehört. Da ich nicht ohne weiteres den Namen „splendida." für die afrikanische Nereis anwenden mochte, erbat ich mir das Originalexemplar von Grube's N. splendida aus dem Mittelmeer zum Vergleiche. Ich kann darüber folgendes angeben : In dem mit diesem Namen bezeichneten Glase der Berliner Sammlung befanden sich 3 iVgrejs-Exemplare, sämtlich mit eingezogenem Rüssel. Zwei kleinere Exemplare gehören offenbar garnicht der N. splendida an , da sie keine Paragnathen am oralen Rüsselabschnitt haben und danach in die Ceratonereis-(aY\x\)'pe zu stellen sind. Das eigentliche Original der N. spendida, das größte der 3 Tiere, ist ein vollständiger Wurm und mit ca. 75 Segmenten ca. 41 mm lang. Der Körper ist stark gedehnt und daher wohl so erheblich schlank. Ein ungefähr gleichlanges Tier der N. callaoana von Südwestafrika ist mit ca. 80 Segmenten etwa 50 mm lang, aber viel breiter. Ein anderes Tier der N. callaoana mit ausgestülptem Rüssel und mit ca. 80 Segmenten ist nur etwa 2/3 so lang wie die N. splendida. Man hat hiernach die Länge des Originales der N. splendiada bei normalerer Körper- dehnung als erheblich geringer anzunehmen als sie jetzt ist. Da die Paragnathen am aufgeschnittenen Rüssel eingesehen werden mußten, waren sie nicht so genau zu untersuchen, wie es wünschenswert war; ihre Anordungist jedenfalls der bei X. callaoana ziemlich ähnlich. Die Paragnathen sehen nicht so schwarz aus wie bei X. callaoana; sie sind dunkelbraun, die der Gruppe VII -j- VIII sind kleiner und zarter als bei X. callaoana, wenigstens bei einem Teil von deren Individuen. Die Lingulae der Ruder der hinteren Körperhälfte sind sehr dunkel (schwärzlich) und durch Drüsen stark gefärbt, auch die ventrale Lingula. Die Kopfbildung, besonders d\o Form der Stirn- partie, ist der bei X. callaoana offenbar ähnhch. In anbetracht des unge- nügenden und veralteten Vergleichsmaterials der X. splendida sehe ich jetzt davon ab, die afrikanische Form mit ihr zu vereinigen. Es läßt sich soviel sagen, daß die nördliche und die südliche Art einander nahe stehen, etwa in dem gleichen Verhältnis wie die ucirdlielie X. succinea und die südliche X. glandulosa. Polychaeta. 1 87 Nereis poltjodonta Schm. Nereis polyodonta Schmarda, Neue Wirbell. Tiere. I. 2. 1861, p. 103. 3Iastigon€reis operta Stimps., Willey. Litoral Polychaeta Cape of Good Hope. Transact. Linn. Soc. 1904. IX, p. 261, Tab. 13 Fig. 11 und 12, Tab. 14 Fig. 7 und 8a, b. Fundangaben: D eutsch - Süd westafrika , Swakopmund, an Bojen, und Lü deritzb ueht , Flachwasser, 0 — 10 m; W. Michaelsen. Weitere Verbreitung: Kapland. Erörterung. ZAvi.sclien anderen Nereiden fanden sich 2 Exemplare dieser Nereis, die mit der N. operta Willey's vom Kap identisch sind. Beide Tiere sind atok oder subepitok. Die Beschreibung Willey's ist zu ergänzen, so betreffs der Verteilung der Paragnathen, über die Willey, obschon er den ausgestülpten Rüssel von oben her abgebildet hat , keine Bemerkungen im Text macht. Das stärkere meiner Tiere, von Swakopmund stammend, ist hinten unvoll- ständig, mit 73 Segmenten 62 mm lang; das kleinere Exemplar, von Lüderitz- bucht, ist vollständig und mit 105 Rudersegmenten 40 mm lang. Die Färbung ist graugelblich, bei dem gTößeren Wurm mehr ins Fleischfarbene ziehend; der Rücken ist am Vorderkörper etwas bräunlich verdunkelt, bei dem größeren Wurm schwach gebändert, entfernt an N. zonata erinnernd, indem etwa das vordere Drittel der Segmente die helle Grundfarbe bei- behält. Am Hinterende stehen 2 lange dünne Analcirren von der Länge der 8 letzten Segmente. Der Kopf, oben mehr oder minder rötlichbraun gefärbt, mit heller Mitte, ist so lang wie etwa die 3 ersten Segmente ; der Stirnteil ist deutlich abgesetzt, kaum halb so breit wie der Kopf. Der längste Buccalcirrus reicht über die 4 oder 5 ersten, der zweitlängste über die 2 oder 3 ersten Segmente nach hinten. Wie bei anderen Nereiden sind die Buccalcirren ungegUedert. Die Ruder sind kurz , in der hinteren Körperhälfte mit braunen Drüsenflecken geziert; sie bilden keine eigentlichen Fähnchen, haben 3 Lingulae und eine kurze dorsale und ventrale Lippe. Die Dorsalcirren sindkurz, in der vorderen Körperhälfte etwa so lang wie die obere dorsale Lingula; sie werden dann allmählich nach hinten zu noch kürzer; im mittleren Körperdrittel sind sie nur noch halb so lang wie vorn und werden später noch kürzer. Hand in Hand mit der Verkürzung des Dorsalcirrus geht eine allmählich immer stärker hervortretende Verlängerung der oberen dorsalen Lingula. Anfangs (am Vorderkörper) ist diese kaum oder wenig länger als die untere dorsale Lingula; sie wird etwa von der Körpermitte an immer länger und am Hinterkörper etwa so lang wie das Ruder , ca. 188 H. Al GENER. 2 mal so lang wie die untere Dorsallinaula, auf diese "Weise weit seitwärts vorragend. Die untere dorsale und die ventrale Lingula verlängern sich hinten gleichfalls, doch weit weniger als die obere dorsale. Diese Angaben über die Ruder gelten für das größere Exemplar. Bei diesem ist auch die lluderbasis vor der Wurzel des Dorsaicirrus an den hinteren Rudern in Gestalt einer dicklichen eiförmigen Lamelle konvex emporgewölbt, was vielleicht neben der starken Verlängerung besonders der oberen Dorsal- lingula als Anzeichen einer sich anbahnenden Epitokie zu deuten ist , von der im übrigen noch nichts bemerkt wird. Bei dem kleineren Wurm ist die lamellöse Erweiterung vor der Dorsalcirrusbasis nicht vorhanden, und der Dorsaicirrus bleibt auch an den hinteren Rudern etwa noch '/^ bis V3 so lang wie die obere Dorsallingula. Willey sagt leider nichts Genaueres über epitokale Veränderungen an den Rudern und erwähnt nur nebenbei, daß besondere Borsten und Lappen sich bei den von ihm gesehenen epitoken Exemplaren vorliudeu. L>as Läugenverhältnis zwischen der oberen und der unteren dorsalen Lingula ist auch bei dem kleineren Wurm an den hinteren Rudern dasselbe wie bei dem größeren Tier. Die Paragnathen des ausgestülpten Rüssels sind im allgemeinen überall klein ; konische Paragnathen finden sich in allen Gruppen und verhalten sich folgendermaßen. a) Größeres Tier, Maxiilaria: 1) 5 hintereinander, die 2 vordersten sehr klein ; II) schräge, dreieckige, ca. 4reihige Binde, gegen die Kieferwurzel ziehend und dort einreihig werdend, ca. 2ö Paragn.; III) Quere 3- bis 4-reihige Binde, ca. 35 Paragn., zum Teil sehr klein; IV) Ähnhch wie II und ebenso ein- reihig auslaufend, ca. 25 Paragn. Oralia. V) 6 Paragn., eine etwas längseiförmige Gruppe bildend; VI) Quere Do])pelreihe, 9oder lOParagn.: VII+VIII) Zusammenhängende Querbinde sehr zahlreicher Paragn., 20 oder mehr, oben und seitlich werden 2 Querreihen, ventral wohl 5 bis 6 nicht regelmäßige Querreihen gebildet; Paragn. ver- schieden groß, die Mehrzahl ist kleiner als die übrigen , VII-|-VIII stößt oben beinahe an VI. b) Kleineres Tier: I) 2 Paragn. hintereinander; II) Ähnlich wie bei a, IG bis 18 Paragn.; III) Ca. 24 Paragn.: IV) Wie II, 17 bis 20 Paragn. V) 4 Paragn.; VI) 9 Paragn. ; VII-fVIIL Wie bei a, wie dort liegen ca. 12 Paragn. rein nie dio -ventral, die etwas vor den übrigen kieferwärts stehen. Die Kiefer sind schwarzbraun, an der Basis heller, mehr gelb, stark gebogen mit schlanker Spitze. An der Schneide stehen ca. 5 am Ende kantig abgestutzte Zähne. Durch Vergleichung mit dem Originalexemplar der jV. polyodonta Polycheeta. 189 ScHMAEDA vom Kap konnte ich dio Identität desselben mit AVilley's und meinen Exemplaren feststellen. Ich habe über das Originaltier folgendes zu bemerken. Der Wurm ist eine Xereis mit konischen Paragnathen und mit Rudern vom gewöhnlichen Typ ohne Fähnchenbilduug am Dorsalast. Die Färbung ist dunkler als bei meinen Tieren, die dunkle Drüsenfleekung an den hinteren Rudern an der ^^'urzel des Dorsalcirrus wie bei meinen Tieren vorhanden. Der Rüssel war eingezogen und ventral aufgeschnitten, die Parag-nathen daher, namentlich die des Maxillarringes, etwas schwierig zuerkennen. Die Paragnathen verhalten sieh wie folgt : Maxillaria. I) 1 Pa- ragn.: II) Scliräge m(4irreihige Gruppe; III) und IV) waren nicht genau auszumachen. In Ii konnte ich nur einen Paragnathen finden. Oralia. Vi 4 Paragu. : VI) 2 Querreihen, in der vorderen 2, in der hinteren 4 Paragn. ; VII-j-VIII) Breite Querbinde, zahlreiche Paragn. Die Grruppe VI ist ganz charakterisch wie in Willey's Figur Tab. XIII Fig. 11: in Gruppe I variiert die Zahl der Paragnathen in anbetracht ihrer Niedrigkeit erheblich. Die Kiefer haben 8 Zähne an der Schneide. Der Habitus des ScHMAEDA'schen Tieres ist schlank und gestreckt wie bei meinem Lüderitzbuchter Exemplar; die Ruder stimmen bei beiden in der Form überein. Das Original ist jetzt ca. 67 mm lang, im vorderen Kürperdrittel etwa 3 mm breit und hat 108 Rudersegmente. Die Segmente der Körpermitte sind ca. 3 mal so breit wie lang. Die Augen sind deutlich getrennt, atokal. Die Analcirren so lang wie die 6 letzten Segmente. Die Kürze des Dorsalcirrus , besonders in der hinteren Körperhälfte , ist wie bei meinen Tieren: an den hintersten Segmenten wird der Dorsalcirrus wieder länger und erreicht die Spitze der oberen Dorsallingula, wie auch bei meinem Lüderitzbuchter Tier. An den vorderen Rudern ist der Dorsal- cirrus so lang wie die obere Dorsallingula oder kaum länger. Kopf und Buccalcirren sind wie bei meinen Tieren gebildet. Die Ruderlippen sind wie bei meinen Tieren vorhanden, die ventrale Lippe ist nicht recht mehr erkennbar. Das Exemplar von Swakopmund hat einen gedrungeneren, breiteren Habitus als das ScHMARDA'sche Tit^r und der Lüderitzbuchter Wurm. Die obere dorsale Lingula der hinteren Ruder ist bei diesem Swakopniunder Tier besonders lang und ragt weit über die untere dorsale Lingula vor. Dieser Umstand, im Verein mit der lamellären Erweiterung der Dorsalcirrusbasis und der breiteren Körperform, veranlassen mich, das Swakopniunder Tier für subepitok zu halten. Bei dem Exemplar Schmarda".s ;sT die Erweiterung der Dorsalcirrusbasis nicht vorhanden: diesem wäre danach wie das Lüderitzbuchter Tier wohl als atok zu bezeichnen. Die Augen zeigen bei dem Swakopmunder Wurm keine merkliche epitoka.le 1 90 H. Augeneu. Veränderung; die jeder Kopfhälfte sind deutlich von einander getrennt. Was die Verlängerung der oberen Dorsallingula an den hinteren Rudern angeht, so beobachtete z. B. Keinen (1911) bei ^^'. diversicolor an dieser eine Ver- größerung. Der Dorsalcirrus Avar in diesem Falle weit an das Ende herangerückt ; Augen und Borsten waren nicht verändert. Heinen sah in dem skizzierten Verhalten den Beginn einer Epitokie, Möglicherweise ist bei N. polyodonta die Verlängerung der fraglichen Lingula in dem gleichen Sinne zu deuten. Was die Benennung der vorliegenden Xereis anbetrifft, so gebe ich ihr den Namen der ScHMARDA'schen Art und ziehe Willey's N. operta als Synonym hinzu. Die N. operta von Stimpson (1855) ist nach der Beschreibung nicht Avieder zu erkennen , und ich halte es für zwecklos, darüber zu grübeln , mit Avelcher anderen südafrikanischen Nereis sie identisch sein könnte. Nach Stimpson ist N. operta groß, oben dunkel eintönig sepiabraun , hinten und unten heller. Sonst wäre vielleicht von Interesse, daß die Kiefer breit, schwach gebogen und an den Schneiden nahezu glatt sind, und daß an den hinteren Rudern die obere Lingula kompreß und etwas erweitert ist und den Dorsalcirrus an ihrem oberen Rande trägt. Hieraus läßt sich nicht entnehmen, daß die von Willey untersuchte Art dieselbe wie die von Stimpson beschriebene ist. Die letztere könnte nach ihrer Färbung und der Beschaffenheit der Kiefer auch eine N. variegafa sein. Willey erwähnt nicht, ob er das (Jriginalexemplar Stimpson's untersucht hat. Marenzelleb hält (1878, p. 4) Mastig. latipalpa Schm. wie Willey für identisch mit N. operta Stimps. Ehlers hat (Die Poly- chaetensamml. d. Deutsch. Südpolar-Exped. 1901/03, 1913. p. 496.) die N. operta Stimps. als Synonym unter A'. Dumerill AuD.etEcw. aufgenommen. Abgesehen davon, daß mir diese Auffassung bei der ganz unzureichenden Beschreibung Stimpson's unbegründet vorkommt , könnte A^. operta nicht eine N. Dumerili sein, wenn sie mit der von Willey als A^. operta be- zeichneten Art identisch Aväre. A. polyodonta ist charakterisiert durch die ziemlich kurzen Buccal- cirren und Dorsalcirren und die reiche Rüsselbewaffnung, besonders in Gruppe Vll-f-VIII. Eine ähnliche reiche Bewaffnung haben z. B. A^. caudata b.Ch., A'. cricognatha Ehl. und, N. cruclfera Gr.; die letztere indo-malayische Art hat aber längere Dorsalcirren. Nereis Graviet'i Fauv, Nereis Gravieri Fauvel. Bullet. .Soc. Linn. de Norinaiidie. 1901. (h) V. p. G6. Texttio-. Fundangabe: Kamerun, Sanje; M. Wenke, 1914. Weitere Verbreitung: Senegal. Polychaeta. 191 Erörterung: Drei kleine atoke Exemplare einer Nereis stelle ich zu dieser Art. Das größte Exemplar ist hinten verstümmelt. Ein schwächeres Individuum ist vollständig, mit 54 Borstensegmenten ca. 6,5 mm lang, doch scheint das Vorderende mit 2 oder 3 Segmenten noch nicht wieder vollkommen regeneriert zu sein. Die Färbung ist graubräunlich oder mehr matt graugelblich: ungefähr im vordersten Fünftel ist die Dorsalseite reiner und lebhafter braun als der übrige Körper. Die Aciculae sind schwarz. Der längste Buccalcirrus reicht bei dem erwähnten vollständigen Wurm etwa bis ans 5., bei dem größeren Exemplar bis ans 10. Borstensegment. Eine besondere Zeichnung ist auch an den hinteren Rudern nicht erkennbar. Die Paragnathen sind schwarz und konisch. Bei dem stärksten Wurm war nur der Oralring des Rüssels teilweise vorgestülpt; die Paragnathen mußten daher in der Hauptsache am aufgeschnittenen Rüssel untersucht werden , und ihre Zahl und Anordnung war nur teilweise zu erkennen. Ich glaube die Paragnathenbewaffnung folgendermaßen gesehen zu haben. Oralia: V) 0 Paragn. ; VI) Kleine Grruppe aus wenigen Paragnathen, etwa rechts 3 kleinere, links ein größerer. Gruppe VII -[- VIII bilden eine zu- sammenhängenden Quergürtel, in dem 2 oder 3 Paragn. hintereinander stehen. Der Maxillarring scheint in allen Gruppen Paragnathen zu haben, mit Ausnahme etwa von L, wo ich keinen Paragnathen erkennen kann. Die Parapodien bleiben sich im Prinzip vorn und weiter hinten am Körper gleich: Fähnchenbildung ist nicht vorhanden. Der DorsalciiTus ist kurz und überragt an den vorderen Rudern die obere DorsaUingula ein wenig oder auch nicht; an den hinteren Rudern ist er noch küi'zer als vorn. Die Borsten entsprechen in ihrer Verteilung den Angaben Fauvel's über N. Gravieri. Die dorsale Sichelborste finde ich am 2(). Paraped noch nicht, doch ungefähr in der Gegend des 30. Parapods ist sie vorhanden. An 2 Rudern dieser Körperstelle steht im Dorsalast eine Grätenborste und eine homogomphe Sichelborste, wie sie Fauvel angegeben und abge- bildet hat. Die Sichel der Sichelborste entspricht der Abbildung Fauevl's, höchstens ist sie am äußersten Ende, am Scheitel, ein klein wenig schärfer zugespitzt eckig. Die vorliegenden kleinen Nereiden haben im ganzen soviel Über- einstimmendes mit der pAUVEL'schen Art , daß ich sie dieser zuordne ; so stimmen sie mit ihr überein in der Kürze der Dorsalcirren, der Kopfform, der Borstenverteilung, hier namentlich in dem Auftreten der dorsalen Sichelborste, und in der gewöhnlichen fähnchenlosen Parapodform. Abweichend ist bei Fauvel die Angabe, daß in Gruppe I des Rüssels Paragnathen auftreten. Fauvel's Tiere waren aber auch viel größer als meine, so daß 192 H. Al-GENEK. sich daraus ein Ijuterschied in der Zahl und Entwickkmg der Paragnathen ergeben mag. In Gruppe VI stehen z.B. beiFAUvEL*8 Form mehr Paragnathen, als ich bei meiner linden kann. Ich betrachte danach meine spärlichen Exemplare als jüngere Tiere der JV. Graviert. JVereis glandulosa Elil. Xereis glandulosa Ehlers, Die Bodensäss. Annelid. d. Valdivia-Exped. 1908, p. 74, Tab. 8 Fig. 1— G. — Ehlers. Die Polychaetensamml. d. Deutsch. Südpolar-Exped. 1913. p. 497, Tab. 28 Fig. 12-16. Fundangaben: Sü d-i^igeria, Bugama; A. Hupfee. 1 ' o r t u g i e s i s c h - N i e d e r - G u i n e a ; »Schreckenbach. Weitere Verbreitung: Süd- bis Tro pisch- Westafrika, Atlan- tischer Ozean av estlich von St. Helena und Ascension. Erörterung: Von den 2 vorhandenen Exemplaren, die beide atok sind und den liüssel ausgestreckt haben, ist das größere (von Bugama), dem an der Vollständigkeit hinten nur Avenig fehlt, mit 85 Segmenten 35mm lang; der kleinere fast vollständige zweite Wurm ist mit 76 Seg- menten 20 mm lang. Der kleinere Wurm ist weißlich -fleischfarben, am Vorderkörper ventral mehr rötlich, dorsal" mit hellrötlich-brauner Färbung auf der Rückenmitte. Der Kopf ist oben größtenteils hellbraunrötlich; die Lingulardrüsen der Parapode sind heU, die Parapode daher ungefleckt. Bei dem Bugama- Wurm ist die Färbung etwas dunkler als bei dem klei- neren Tier, nämlich graugelb-fleischfarben. Die dunkleren Dorsalbinden sind wie bei jenem etwas quer trapezförmig an den vordersten Segmenten mit schmalem heUem Grundfärbungssaum am Segmentvorderrand. Die Borsten sind schwarzbraun, bei dem kleineren Tier sind sie hell, nur die ventralen Avenig dunkler. Die Parapode sind höchst ähnlich denen der nahestehenden N. succlnea Frey u. Leuck. von der Nordhalbkugel. Auch die Paragnathenverteilung ist sehr ähnlicli ; sie verhält sich folgendermaßen. a) Größerer Wurm von Bugama: MaxiUaria. 1} 2 Paragn. hinter- einander; IIj Schräge Doppelreihe, 12 bzw. 14 Paragn.; III) Quere Doppel- reihe, 1 1 Paragn., die der hinteren Reihe geringer an Zahl und größer als die der vorderen Reihe; IV) Halbmondförmige, sehwach zweireihige, nach innen konvexe Gruppe, 10 bis 12 Paragn., in der äußeren nur Avenige kleine, Oralia. V) 1 Paragn., klein.; VI) Rundlicher Haufen, 9 oder 10 Paragn.; VII -[-VIII) Querer Gürtel in 2 bis 3 Querreihen, seitlich nur in 2 Querreihen, ca. 68 Paragn., davon in der vorderen Reihe 17; die Paragn. Polychaeta. 193 der vorderen Reihe groß und geringer an Zahl, die übrigen teils gi'ößere teils kleinere. Die Kiefer sind dunkelgelb, schlank und spitzig, mit 8 oder 9 ziemlich scharfen Zähnen an der Schneide. b) Kleinerer Wurm : Maxillaria. I) 2 Paragn. hintereinander: II) Wie bei a, 13 bis 16 Paragn.: IIIj Wie bei a, 14 Paragn., etwas unregelmäßig zweireihig; IV) Wie bei a, 10 Paragn. Oraha. V) 1 Paragn., recht klein: VI) Wie bei a, 9 oder 10 Paragn.; VIl4-Vin) Wie bei a, ca. Gl Paragn., in der vorderen Reihe 19. In der ersten Beschreibung der Art wird von Ehlers an den Para- gnathen eine Abweichung angegeben, die, wenn sie konstant wäre, einen bemerklichen Unterschied von A'. succinea ergeben würde, nämlich eine starke Reduktion in Gruppe III des Maxillarringes (wohl nur bei einem Exem- plar?). Solche abnorme Reduktionen kommen an den Paragnathen anderer Nereiden auch einmal vor, wie auch schwaelenartige Verschmelzung von Paragnathen; solche Abweichungen findet man bei Vergleichung zahlreicherer Exemplare. Nach dem Material der Deutschen Südpolar-Expedition hat Ehlers die Besclu-eibimg der Art auch bezüglich der Paragnathenverteilung ergänzt. Danach stimmt A^. glandulosa in der Paragnathengruppierung nahe mit N. succinea überein. In Gruppe I fanden sich wie bei meinen Tieren 2 Paragnathen, in Gruppe V) „die charakteristische DreiecksteUung", deren Paragnathen in einzelnen Fällen aus der regelmäßigen Dreieckstellung ver- schoben waren. In Gruppe V) zeigen sich also in der Zahl der Paragnathen Variationen. Die epitoke Form der Art wurde gleichfalls von Ehlers beschrieben. Eine nahe verwandte Art an der Westküste Südamerikas ist die A'. acutifolia Ehl. (1901), die ich für eine besondere Form halte. Sie hat etwas stärker entwickelte Paragnathen, so in Gruppe V) 5 oder 6 Paragnathen. Dagegen kann ich mich Ehlers darin nicht ohne weiteres anschließen, wenn er N. acutifola und N. glandulosa zu A^. Marioni AuD.etEüw., die ich bis auf weiteres als eine Perinereis mit queren Paragnathen in Gruppe VI ansehe, in Beziehung bringt. McIntosh führt in seiner Monograpliie (1910, II. p. 295) N. succinea nicht direkt an, sondern behandelt sie zusammen mit N. macropus Clap. als Synonym unter A'. Marioni. Bei der Beschreibung des Rüssels verweist Mc Ixtosh auf Tab. 60 Fig. 9, die sich in Bd. I 1908 befindet. Ich finde, daß die Zeichnung nicht den Angaben Mc Intgsh's entspricht und kann mir nicht recht klar darüber Averden , ob McIntosh's A^. Marioni eine Perinereis ist. A^. macropus Clap. halte ich nach der Beschreibung für eine Pt'riHg;-e?2.s ,• ist diese Anschauung richtig, so kann 194 H. AUGENER. sie nicht mit A. succ'tnea zusammengehören, die in Kinberg's Neanthes- Gruppe gehört. In Ermangelung von Material der verschiedenen hier besprochenen Arten kann ich namentlich über N. Mario7ii kein eigenes Urteil abgeben. In neuestor Zeit hat Horst die X.succinea aus holländischen Gewässern wieder ....:; ..-ucht (Notes Leyden Mus. XXX. 1909) und ver- einigt mit ihr di(^ Xfaii/Iws Perrieri Saint Jos. von der französischen Nord- west-Küste. Horst fand in Gruppe I der Paragnathen 3 bis 6 Paragnathen. (Eine aus neuerer Zeit (1911) stammende Abhandlung über Perinereis Ma- rioni, Nereis macropus und N. succinea von Fauvel konnte ich mir nicht verschaffen), üie Paragnathen scheinen bei N. (Neanthes) glandulosa noch (>twas schwächer entwickelt zu sein als bei N. succinea. Diese beiden Arten wären demnach als Formen einer weit verbreiteten Nereis anzusehen, von denen X. succinea die nördliclie (Nordsee , Lusitanisches Gebiet), N. glanchilosa die südliche (südlich-subtropische bis nördlich-tropische Region des Atlantischen Ozeans) ist. Nereis (Alltta) Agnesiae u, sp. Tafel III Fig. 69 — 71, Taf. IV Fig. 76 u. 77, TextÜg. XIV. Fundangabe: Deutsch-Südwestafrika, Swakopmund, an Bojen; W. Michaelsen, 2. Juli 1911. Beschreibung : Das einzige Exemplar fand sich unter zahlreichen anderen Nereiden vor und gehört zur Gruppe der N. vit'ens M. Sars mit sehr großen hinteren DorsaLfähnchen und Paragnathen in allen Gruppen. Große Ähnlichkeit hat N. Agnesiae mit der N. (Alitta) o.ci/poda Marenz. von Südjapan (1879;, hat aber längere und anders gestaltete Fähnchen. Die Färbung ist graulichgelb, etwas ins Grünliche ziehend, am Bauch mehr fleischfarben, namentlich am Vorderköi'per. Dorsal sind etwa die 20 ersten Segmente trüb fleischfarben, indem schwache Querbinden nebst hellen Seg- menteinschnitten und hellen Segmentvorderrändern gebildet werden. Wahr- scheinlich war das Tier im Leben stärker grünlich. Der Körper des Wurmes ist robust, vorn dorsal gewölbt, im übrigen deutlich abgeplattet. Die Länge beträgt ca. 80 mm bei einer Zahl von 87 Segmenten; das Hinterende ist etwas verstümmelt, doch dürfte nicht viel verloren gegangen sein. Die Breite am Buccalsogment beträgt 5 mm. Der Kopf (Taf IV Fig. 77) ist breit, so lang wie die 1 '/a ersten Segmente; der oben rötlich gefärbte Stirnteil ist deuthch, fast 2 mal so lang wie der Hinterkopf und fast halb so breit; der ganze Kopf ist hinten so breit wie lang. Die Augen sind klein, linsenhaltig, die jeder Kopfseite weit getrennt; die Stellung der Augen ist die eines vorn breiteren Trapezes. Polycliaeta. 195 Die Fühler sind kurz, kaum '/j so lang wie der Kopf; die Palpen, von breiter Form, mit kleinem, kurzem Endglied, ragen ungefähr so weit vor wie die Fühler. Die Buccalcirren sind kurz (bei eingezogenem Rüssel vermutlich länger); der längste reicht über die 2'/2, der zweitlängste über die 1 '/2 ersten Segmente nach hinten. Das Buccalsegment ist kaum länger als die folgenden Segmente; die ersten Rudersegmente sind gleich lang, 4 mal so breit wie lang. Die mittleren Körpersegmente sind 2 bis 3 mal, mit Rudern 4 bis 5 mal so breit wie lang. Die größte Körperbreite liegt wohl nahe am Yorderende (wegen der etwas unregelmäßigen Kontraktion ist dies nicht genauer festzustellen) ; nach hinten erfolgt eine sehr allmähliche Breitenabnahme. Die Ruder des Mittelkörpers sind mindestens so lang, wie der Körper breit ist, daher weit vorragend und die abgeplattete Form des Mittelkörpers mit hervorrufend. Das 1. und 2. Ruder ist einästig; dann folgen die zweiästigen Ruder; die vorderen Ruder sind etwas kürzer als der Körper breit ist. Die Um- formung zum Fähnchenruder beginnt mit dem 13. Ruder, aber schon vom 7. Ruder an macht sich eine Vergrößerung und Zuspitzung der oberen Dorsallingula geltend. Das 6. Ruder (vorderes normales Ruder) (Taf. III Fig. 71) zeigt folgende Beschaffenheit. Der Dorsaleirrus ist kurz, kaum länger als die obere Dorsallingula, also überhaupt kurz ; die beiden Dorsal- lingulae sind ungefälir gleich lang, am Ende stumpflich ; die ventrale Lingula ist etwas kürzer und spitzer. Der Ventralcirrus ist kurz; er reicht etwa bis zur AustrittssteUe der Ventralborsten. Im Dorsalast steht vorn eine lange vordere und im Ventralast eine ebenso lange vordere, schlank kegelförmige Ruderlippe von der Länge der unteren Dorsallingula; außerdem ist eine kürzere stumpfere hintere Ventrallippe vorhanden. Die obere Dorsallingula wird vom 7. Ruder an zusehends gestreckter und spitzer und vom Beginn der Ruder- umformungsstelle an immer mehr seitlich kompreß blattartig. Am 13. Ruder beginnt die Fähnchenbildung am Dorsalast mit dem Auftreten eines kegelför- migen Lappens dicht medial vor der Dorsalcirrusbasis; dieser Lappen wird schnell immer mehr kompreß, dünn und halbmondförmig und ist schon am 16. Ruder so lang wie der Dorsaleirrus, den er bald an Länge übertriffi. Die Basis der oberen Dorsallingula wird immer höher, und ihre blattförmig zuge- spitzte Endspitze von unten durch den mächtigen Halbmondlappen des Fähn- chens, von oben durch den zwischen beide eingepflanzten Dorsaleirrus flankiert. Mit dem 25. bis 30. Ruder (Taf. III Fig. 70) hat das Fähnchen seine volle Entwicklung ziemlieh erreicht und wird an den folgenden Rudern nur noch länger. EtAva am 50. Ruder ist das Fähnchen ca. 2 mal so lang wie das Ruder und ca. V4 so hoch, also viel länger als das Fähnchen in der ent- J4 Michaelsen, Westafrika, BJ. II. 196 H. AUGEXER. sprechenden Körpergegend bei N. o.rijpoda Weiter nach hinton Avird das Fähnchen wie die Ruder noch schlanker, und der noch kürzer werdende Dorsalcirrus rückt ans Ende des Fälmchens, das oben und unten in Form eines Zipfels neben der Ch-rusbasis etwas vorspringt. Die übrigen Lingulae und die Ruderlippen verändern sich nur insofern, als sie nach hinten sclilanker und spitzer 'Verden; sie nehmen im hinteren Körperdrittel aber eine dickv^^e und stumpfere Form an. Die Aciculae der Ruder sind schwarz, die Borsten hellbräunlich und im Verhältnis zu dem robusten Tier zart. Es sind nur Grätenborsten vorhanden, dorsal homo- gomphe Borsten, deren Gräten etwa Vi so lang wie der Schaft sind. Im Ventralast stehen supra-acicular homo- gomphe, subacicular heterogomphe Grätenborsten. Die ventralen heterogomphen Gräten sind wohl etwas kürzer als die der homogomphen Borsten (so an den mittleren Rudern). Die Gräten sind auf der einen Kante kurz und fein gewimpert: Sichelborsten fehlen. Die Bewafiuung des Rüssels besteht aus in allen Gruppen auftretenden schwarzen, konischen Paragnathen ; die des maxillaren Ringes sind sämtlich groß und noch Nereis Agnesiae n. sp. stärker als die des oralen Rüsselabschnittes: der maxillare Subaciculare hetero- ^133^^^^^^ ^^s Rüssels ist nicht ganz ausgestülpt. Beide Rüsselabschnitte sind graubräunlich, dunkler als die Grundfarbe des Wurmes. Paragnatha Maxiilaria: I) "2 sehr große hinterein- ander; II) Schräge Doppelreihe, 1"2— 15 (ich kann nicht alle genau er- kennen); III) Eiförmige oder dreieckige Gruppe, IG Paragn.; IV) Halb- mondförmige Gruppe, ca. 24 bzw. 18 Paragn. Oralia: V) 5 kräftige Paragn. in 2 Querreihen, die Dreierreihe ist die vordere; VI) Rundliche, dichtge- drängte Gruppe, 10 Paragn., kräftig; VII+VIII) Querer Gürtel mit zahl- reichen (ca. 106) Paragn., ventral unregelmäßig dreireihig, seitlich zweireihig, die Paragn. der vorderen Reihe an Zahl geringer und größer und weitläufiger gestellt als die übrigen, die der hinteren Reihen kleiner als die vorderen, zum Teil sehr klein. Die starken Kiefer sind dunkelgelb. Das vorliegende Tier ist ein Weibchen mit zahlreichen Eiern und seiner Tracht nach wohl als subepitok zu bezeichnen. Die Eier dringen wenigstens bis zu ^'4 seiner Länge in den Hohlraum des Fähnchens ein. Messerborsten sind noch nicht entwickelt, aber Lappen an den Ruderästen Fig. XIV. gomphe Grätenborste etwa vom 50. Ruder, im Profil; ^^. Polychaeta. 197 in Ausbildung begriffen , so der nierenfürmige Lappen an der Basis des' Bauchcirrus und der große hintere, die hintere Ventrallippe umfassende Lappen am ventralen Ruderast. Die Lappenbildung zeigt sich zuerst am 19. oder 20. Ruder: hier dürfte dann die vordere Zone der nicht epitoken Ruder aufhören. In der durch stattliche Formen ausgezeichneten Gruppe der ^V. virens- steht N. Agnesiae, Avie eingangs erwähnt, der A'. oxypoda Marenz. nahe.- Abweichend von der letzteren ist die bedeutendere Länge und etwas andere Form der Fähnchen und etwas andere Paragnathenverteihmg, wenn schon diese im Prinzip die gleiche ist wie bei der japanischen Form. Bei N, oxypoda ist ein Teil der Paragnathen blaß; die Paragnathen in Gruppe I und V sind geringer an Zahl, die maxillaren Paragnathen sind auch hier stärker als die oralen. Auch die Färbung ist bei beiden Arten etwas verschieden; bei N. Agnesiae sind die Fähnchen wie der Körper gefärbt. Eine auffallende Färbung der Lingulardrüsen wird von A". oxypoda nicht erwähnt, wie sie auch bei meiner Art nicht vorhanden ist. Marenzeller's Tiere waren größer als das meinige, eines sogar mehr als 3 mal so lang. Xereis (Ceratonereis) (Tualaensis ii. sp. Tafel II Fig. 3G, Tafel III Fig. 62 u. 63, Textfig. XV. Fundangabe: Kamerun, Duala: v. Eitzen, 1913. Beschreibung: Das einzige Exemplar ist ein atokes, verbogenes Tier mit nach gewöhnlichem Ty^j gebauten Rudern mit 3 Lingulae und einer vorderen dorsalen und einer hinteren ventralen Lippe. Der vollständige Wurm ist 17 mm lang mit 60 Segmenten und hat eine Maximalbreite (vorderes Körperdrittel) von 1,5 mm. Die Körperform ist robuster als bei ^V, rolasiensis, im vorderen Drittel ziemlich gleich breit, an den 4 ersten Segmenten nach vorn zu etwas verschmälert, in dcui hinteren ^/^ allmählich nach hinten zu verjüngt. Die Grundfärbung ist hell graugelblich mit dunkelbrauner Zeichnung. Die Zeichnung ist deutlich und die Färbung an den Rudern intensiv, am eigentlichen Körper flau und locker, am auffallendsten an den hinteren ^3 des Körpers. Die Palpen sind oben bräunlich gewölkt; der Kopf ist hell, die Stii-n in der Mitte hell, an den seitlichen Rändern mit braunem Längsstreif. Die Segmente haben dorsal am Vorderrande lockere Quer- binden, die etwa das hintere Drittel des Segments frei lassen und auf den Seitenteilen der Segmente erweitert sind. Aus dieser seitlichen Binden- erweiterung hebt sich, in der hinteren Körperhälfte sehr scharf begrenzt, mit nach hinten zunehmender Deutlichkeit, ein eiförmiger brauner Fleck 14* 198 H- AUGENEK. dorsal auf der Ruderbasis heraus (Taf. II Fig. 36 1. An den Rudern ist die obere Dorsallingula intensiv braun gefleckt; die mittlere Lingula ist bräunlich, die veuti-ale Lingula und der Ventralcü-rus an der Basis bräunlich, die Ruderbasis ventral bräunlich gefleckt. Die Dorsalcirren sind farblos. Die Bauchfläche hat lockere , seitlich verbreiterte segmentale Querbinden am Yorderrand der Segmente. Die braune Zeichnung der Ruder gibt der hinteren Körperhälfte des Wurmes ein charakteristisches Aussehen. Die Ruder-Aciculae sind sclnvarz. Die mittlerem Segmente sind etwa 3 mal, die hinteren ca. 4 mal so breit wie lang; das Buccalsegment ist fast so lang wie die beiden folgenden Segmente zusammen und etwa 3 mal so breit wie lang, nahezu ebenso lang wie der Kopf. Am Analende stehen 2 farblose dünne Analcirren, etwa von der Länge der 5 letzten Segmeute. Die Pal})en sind von gewöhnlicher Form ; ihr Endglied ist klein. Der Kopf ist ca. l'/omal so lang wie hinten breit; die Stirnpartie ist nicht besonders schmal, am Grunde etwa um '/g schmäler als die Basis des Kopfes und etwa halb so lang wie der Kopf. Die Stirn ist vorn nicht eingeschnitten; die Stirnfühler sind etwa -/g bis ebenso lang Avie die Stirn- partie. Die 2 Paar Kopfaugen sind von normaler Größe , die vorderen größer als die hinteren, die Augen jeder Seite von einander getrennt. Die längsten Buccalcirren reichen bis aus 5. Segment nach hinten (das Vorderende des Wurmes ist etwas verdrüektj. Von den Rudern ist nichts Besonderes zu sagen. Die 3 Lingulae sind schlank kegelförmig; die obere dorsale ist die stärkste uud übertrifft an Länge etwas die mittlere (untere dorsale) ; die mittlere uud die ventrale Lingida ragen etwa gleich weit vor. A^'eiter nach hinten zu werden die Lingulae schlanker luid spitzer. Die Form und Zusammensetzung der Ruder bleibt am ganzen Körper im Prinzip die gleiche ; Fähuchenbildung kommt nicht vor. Die beiden Ruderlippen sind nur in der vorderen Körperhälfte deutlich zu erkennen uud verlieren sich weiter nach hinten zu mehr uud mehr: sie sind schmal und schlank; die dorsale ist etwa halb so hoch wi(> die dorsalen Lingulae und etwas kürzer als die ventrale Lingula. Die ventrale Lippe , eher noch zarter als die dorsale , kommt etwa der unteren dorsalen Lingula an Länge gleich. Die Dorsalcirren sind mäßig lang uud übertreffen die obere Dorsallingula etwas an Länge; an den hinteren Rudern sind die Dorsalcirren kaum länger als vorn, und ein merklicher Unterschied ist hier sicher nicht vorhanden. Der Veutralcirrus ist überall kurz und etwa halb so lang wie die ventrale Lingula (Taf. III Fig. 62 u. 63). Polychaeta. 199' Fig. XV. jSereis dualaensis Die Borsten sind im Gegensatz zu den sich schwarz von der Um- gebung abhebenden Aciculae helL Es linden sich folgende Borstenformen vor. Im Dorsalast (so in einem Euder aus dem hinteren Drittel des Körpers) stehen ca. G homogomphe Grätenborsten, im \ entralast supra-acicular homogomphe Gräten- und ganz wenige (2) viel stärkere heterogomphe Sichelborsten, sub- acicular homogomphe Gräten- und etwa halb so viele (4) heterogomphe Sichelborsten. An den vorderen Rudern sind die Sichelborsten zahlreicher als hinten; so stehen am 1'2. Ruder im Ventralast supra-acicular 3, sub-acicular ca. 8; sie sind also hier mindestens doppelt so zahlreich Avie die sub-acicularen Grätenborsten. Im dorsalen Ruder- ast kommen keine Sichelborsten vor. Die Sicheln der Sichelborsten sind schlank, an der Schneide geAvimpert; ihre wimperlose Endspitze ist etAvas gebogen und in eine Öse oder Scheide verbreitert. Die Paragnathen konnten nur am eingezogenen, "-sp- Ventrale hetero- r ^ - Tl.. 1 1 1 r.- 1 ^ gomphe Sichelborste autgescnmttenen Rüssel untersucht werden. Sie kommen ^ , ^ " von der vorderen nur am maxillaren Abschnitt vor, Avonaeli diese Art in Körperhälfte, im die Untergattung Ceixitonereis zu stellen ist. Die Kiefer Profil; l±!l- sind hellbraun und haben ca. G nicht sonderlich spitze, eilanzettliche Zähne an der Schneide. Die scliAvach entAAickelten Paragnathen von bräunlicher Färbung haben folgende Verteilung. MaxiUaria. 1) 0: II) Schräge Reihe von ca. 5 Paragn.; III) Kleine rundliche Gruppe von 4 Paragn.; IV) Rundliche Gruppe, 8 bis 10 Paragn. Oralia — 0. Von iV. rolasiensis n. sp. (siehe unten I) ist die vorliegende Art durch den kräftigeren Habitus , die abAveichende Zeichnung , den Besitz von Ruderlippen und das Fehlen der Sichelborsten im dorsalen Ruderast gut unterschieden. Eine mit farbigen Drüsenflecken an den hinteren Segmenten versehene Ceratonereis ist die A'. hrasUiensis McInt. (Challenger Rep. 1885. XII. p. 230) von Brasilien. McIxtosh beschreibt die Färbung nicht genauer; es läßt sich daher nicht beurteilen, AAÜe diese Art sich zu der meinigen verhält. Sehr ähnlich, so auch im Bau der Ruder, ist die Avestindische A'. versipedata Ehl. (1887), eine Ceratonereis mit 1 bis 3 in einer Längs- reihe stehenden Paragnathen in Gruppe III des Rüssels. In der Original- beschreibung Avird die Färbung des Wurmes als gelbhch, die der Kiefer als schwarz bezeichnet; von einer auffallenden dunklen Zeichnung der Ruder Avird nichts erAvähnt. Die Sicheln der Ventralborsten sind bei 200 H* AUGENER. meinem Tier eher etwas schlanker und au der Basis etwas weniger breit als bei N. versipedata. Vielleicht handelt es sich bei N. dualaiinsis und N.versijjedata um geogi'aphische Unterformen. Reichlicheres Materialmüßte veroliehen werden, um die Stellung beider Arten zu einander genau festzulegen. Eine von Saint- Joseph (19()G) aus dem Mittelmeer aufgestellte Ceratonereis, dieiV. jyunctata, wurde von dem Autor von der lange bekannten A". Costai Gr. unterschieden und hat eine an N. dualaensis erinnernde dorsale Bindenzeichnung; die Färbung der Binden wu*d als rotbraun bezeichnet und würde hierin von der der A . dualaensis abweichen. N. punctata ist noch zu wenig bekannt, als daß man beurteilen könnte, ob sie etwa nur eine Form von N. Costai sei. bereis {Ceratonereis l) rolasletisis ii. sp« Tafel III Fig. 64 u. 65, Tafel IV Fig. 78, Textfig. XVI. Fundangabe: 11ha das Ro las bei II ha deSaöThome; R. Greeff. Beschreibung. Diese Nereide ist eine Art von recht schlankem, dünnem Körperbau und charakteristischer Färbung bzw. Zeichnung. Die 4 vorhan- denen Exemplare sind klein , vielleicht unreife Tiere, sämthch vollständig und von ziemlich gleicher Größe. Das stärkste Exemplar ist 20 mm lang, mit 62 Borstensegmenten, ein anderes etwa V4 so langes hat ca. 58 Seg- mente. Die Ruder sind nach gewöhnlichem Typ gebaut, ohne Fähnchen- bildung an der hinteren Körperstrecke. Die Grundfärbung ist liell, weißlich, im vorderen Körperdrittel etwas mehr gelblich, bei einem Wui-m sogar deutlich ockergelblich. Die Ruder .sind hell, in der hinteren Körperhälfte die oberen Lingulae bräunlich gefleckt, bei einem Wurm auch am Vorderkörper, und zwar durch dunkelbraune Pigmentierung. In der vorderen Körperhälfte hat der Rücken der Segmente eine hübsche hell rotbraune Zeichnung, die sich nach hinten allmählich verliert und im hinteren Körperdrittel fehlt. Jedes Segment hat dorsal eine Querbinde zwischen deu Parapodieu, die melu" oder minder ausgeprägt oder nur in ihren seitlichen Partien vorhanden sein kann. Bei 2 Exem- plaren kommt noch eine zweite Querbinde auf der Mitte oder an der hinteren Hälfte jedes Segments hinzu , die mit der vorderen Binde durch mediane und laterale Längsflecke mehr oder minder verbunden sein kann. Während der Kopf oben hell ist, ist das Buccalsegment lebhaft hell rotbraun gefärbt, mitunter in ganzer Breite, nur durch helle Stellen unterbrochen (so bei den beiden Tieren mit doppelten Rückenbinden), oder nur teilweise. Bei einem Wurm hat das 2. Ruderseg-ment eine besonders intensive und breite Quer- binde, während das 1. Rudersegment nur schwach pigmentiert ist; bei einem anderen nur schwach »(^zeichneten Wurm ist das Buccalsesfmeut und das Polychaeta. 201 1. Rudersegment mir spärlich gezeichnet, das 2. Rudersegment gar nicht, das 3. wieder ungefähr wie das 1. Segment. Bei den beiden Würmern mit Verdoppeken Dorsalbinden ist das 1. Rudersegment im Gegensatz zu dem stark pigmentierten Buccalsegment nur wenig pigmentiert, das 2. Ruder- seginent wie die folgenden deutlich zweibindig. So ist in wechselnder Weise der Rücken der Würmer am Vorderkörper mehr oder minder bunt gezeichnet und gefärbt. Bei der schlanken und dünnen Kürperform ist die Breite nicht be- deutend; bei dem stärksten Exemplar von 20 mm Länge ist der Körper im Maximum mit Rudern ca. 1 mm breit. Die mittleren Segmente sind etwa 11/2 bis 2 mal so breit wie lang (gestreckter Zustand) oder 3 bis 4 mal so breit wie lang (mehr kontrahierter Zustand). Der Kopf (Taf. IV Fig. 78) ist l'/o bis 2 mal so breit wie lang, mit 2 Paaren großer schwarzer Augen in hinten nur wenig verschmälerter Trapez- stellung. Die Augen sind Hnsenhaltig, die vorderen größer als die hinteren. Stirnfüliler dünn, etwa - '3 so lang wie der Kopf oder unbedeutend kürzer. Die Palpen sind etwas kürzer als die Fühler, kegelförmig", mit kleinem, schmalem Endglied. Von den 4 zarten Buccalcirren ist jederseits der obere hintere besonders lang und reicht nach hinten bis ans 7. oder 8. Rudersegment; er ist bis Syoinal so lang wie der zweitlängste Buccalcirrus. Kopf einschließ- lich des Stirnteils etwa so lang wie das Buccalsegment, die Stirnpartie allein höchstens so lang wie der übrige Kopf, schmal, ca. '/g so breit. Das Buccalsegment ist manchmal etwa um V3 länger als das folgende Segment und 2 mal so breit wie lang. Es kann bei gestrecktem Körper auch fast länger als breit sein und dann eine schwach sanduhrförmige, seitlich konkav ausgebuchtete Form haben. In der vorderen Körperhälfte ist der Körper ziemlich gleich breit; er verjüngt sich dann nach hinten allmälilich; die Segmente im hinteren Drittel werden dann so breit wie lang oder sogar etwas länger als breit. Die Ruder (Taf. III Fig. 64 u. 65) sind mit Ausnahme des 1. und 2., die wie gewöhnhch einästig sind, zweiästig; die mittleren sind kaum halb so lang, wie der Körper breit ist, die hinteren etwas länger. Fähnchenbildung ist nirgends an den Rudern vorhanden; die normalen 3 Linsiüae sind von spitz-kegelförmiger Gestalt. Der Dorsalcirrus ist an den vorderen Rudern ziemUch lang, ragt ca. 3 mal so weit vor wie die dorsale Lingula und behält diese Länge auch weiter nach hinten bei; er überragt demnach überall das Ruder seitlich weit. Der Ventralcirrus ist etwa so lang wie die ventrale Lingula oder etwas kürzer. Die Lingulae werden nach hinten am Körper schlanker; sie erleiden im übrigen keine Veränderung. In der 202 H. AlGENER. Gegend des 15. bis 20. Ruders ist die mittlere und die ventrale Lingula etwa gleich stark und gleich lang, während die obere Dorsallingula schwächer und etwas kürzer als die mittlere ist. Di(^ ventrale Lingula überragt am Vorderkörper den ventralen Ruderast deutlich; am Hinterkörper ist sie nur ebenso lang wie dieser, und die obere Dorsallingula erscheint hier eher etwas länger als am Vorderkörper. Die Aciculae der Parapode sind schwarz und scheinen durch die Haut hindurch. Die Borstenverteilung ist, z. B. an den Rudern des vor- deren Körper dritteis, folgendermaßen: Im Dorsalast stehen wenige homo- gomphe Grätenborsten, im Ventralast supra-acicular homogomphe Gräten-, sub-acicular zu oberst wenige schwach heterogomphe Gräten- und unten heterogomphe Sichelborsten. In der hinteren Körper- P hälfte kommt zu den Grätenborsten im Dorsalast eine homogomphe Sichelborste hinzu. Es gelang mir nicht, eine solche dorsale Sichelborste unverletzt zu Gesicht zu bekommen, da die fragliche Borste in verschiedenen Präparaten stets verstümmelt war. Die ventralen Borsten- sicheln, die meistens abgebrochen waren, sind schlank, etwa an den zwei unteren Dritteln der konkaven Kante gewimpert; die konkave Kante selbst ist mehr gradlinig als bei N. vlttata Lnghns. , nur an der ungewimperten Endstrecke etwas konkav. Die Paragnathen mußten am aufgeschnittenen Rüssel untersucht werden, da dies(>r bei allen Exemplaren ein- gezogen war. Infolge hiervon und bei der Schmächtig- keit der Würmer Avar die Anordnung der Paragnathen nicht genau auszumachen. Ich glaube soviel erkannt zu haben, daß der orale Rüsselabschnitt keine Paragnathen besitzt: es würde sich demnach bei dieser Art um eine Ceratonereis handeln. Am maxillaren Ring habe ich mit Sicherheit Para- gnathen in Gruppe II und III gesehen, und zwar in II eine schmale längs- gerichtete längliche Gruppe, in III eine dreieckige, quere kleine Gruppe; ob in Gruppe IV Paragnathen vorhanden sind, ist ganz unsicher. Dem- zufolge ist eine sichere Feststellung der Untergattung, der diese Art angehört, nicht möglich. Die Paragnathen sind hellbraun oder blond, die Kiefer gestreckt, dunkelgelb, mäßig gebogen, an der Spitze mehr bräunlich ver- dunkelt; sie haben 5 oder 6 (?) spitze Zähne an der Schneide. Die Para- gnathen sind, falls ich dies richtig erkannt habe, konisch. Am Anals(»graent stehen 2 ziemlich lanroße bis ganz kleine Tiere) und überall von dorsalen Sichelbersten nur die komplexe Form o(>funden. die Marenzeller neben der (»ntsprechendeu Borste seiner japanischen Art von der europäischen N. Dm/terili abgebildet hat (Südjapan. Anuelid. 1879, p. 123, Tab. II Fig. 4). Wie bei den größten Tieren , so linde ich die fragliche MARENZELLER'sche aucvlosierte dorsale Sichelborste auch bei einem kleinen Tier von ■22 Segmenten nicht; die dorsalen Sichelborsten sind hier deutlich komplex ; ich sehe in einer Anzahl von Rudern nur je eine solche Sichel- borste, die bei größeren Exemplaren in größerer Zahl vorkommt. Ich nehme hiernach an, daß die südafrikanische A, Dumer'di dorsale Haken- borsten hat, die in der Form mit denen der europäischen A. JhimerUi übereinstimmc^n, d. h. b(n denen die Sichel nicht mit dem Schaft ancylosiert ist. Was die von Marenzeller von Japan beschriebene A . Dinaerili angeht, so bin ich der Ansicht, daß diese wegen ihrer einfachen oder halbkom- plexen dorsalen Sichelborsten mindestens als geographische Unterform von X. Damerill zu trennen i>t. Es stehen In dieser Hinsicht verschiedene Namen zur Verfügung. So vermute ich, daß X. Umnenll Marexz. identisch ist mit A^ kohiensisM-cl^i. (1885), ebenfalls von Japan; beide Arten mögen wieder zusammengehören mit der N. Ayassizi Ehl. von Kalifornien: viel- leicht sind noch weitere Synonyme aufzufinden. Ltfcastis quafh'aticeps Oiiy. Tafel II Fig. 35, Tafel III Fig. 68, TextHg. X^'II. Lycasth ijuiulraticeps Gav , Eiii.ious. Polycliuet. d. iiiasj-elhui. ii. cliilen. 8tiiiiules. l'JOl, p. iL'l. Fundangabe: Deutsch-Südwestafrika. Lü deri tzb uc h t, Ebbe- strand, unter Steinen: W . Mhhaelsex : Juli 11)11. Weitere Verbreitung. S u 1) t r o pi seh und notial bis gegen die Ant- arktis hin. Magalh ae n s i s (• h e s (icbiet iFeuerland. Punta Arena s usw.): C h il e (C h il o ("■;; St. Paul; s u b an t ark t is c h e Inseln bei N eu s e e 1 and. Polychaeta. 2l5 Die viel größere L. hrevicornls Avt>. etEow. dos europäisch-lusitanischen Bezirks, mit der L. cjuadraticeps in Parallele gestellt werden möchte, kann wegen ihrer viel längeren Dorsaloirren nicht mit dieser verwandt erachtet Av erden. Das in der Lucastis-(yY\\^'^e häutige Vorkommen von Arten , die in" Medien von verschiedener physikalisch -chemischer Beschaffenheit leben können. Avurde dm-ch Michaelsen, der L. quadraticeps im Magalhaensischen Gebiet sowohl im Meerwasser wie im Süßwasser gefunden hat, für diese Art festgestellt. Erörterung. Diese kleine Nereide lag mir vom Lüderitzbuchtor Ebbe- strand in zahlreichen Exemplaren von annähernd gleicher Größe vor. Ehlers hat diese Gay sehe Annelide von Chile und dem Magalhaensischen Gebiet angegeben, doch keine Figuren von den Würmern geliefert und sie nicht genauer beschrieben. Eine genaue Bestimmung meiner Tiere wurde mir durch Vergieichung derselben mit südamerikanischen Stücken des Hamburger Museums ermöglicht. Die Untersuchung ergab die völlige L^bereinstimmung. Ich habe über meine Würmer noch folgendes zu bemerken. Die Färbung ist gelblich oder graulich -weiß, ohne Zeichnung: dunkel sind die schwarzen Augen und die braunscliAvarzen Aciculae der Ruder; die Borsten sind bräunlich. Die Länge eines der größten und vollständigen Lüderitzbuchter Exemplare beträgt 22 mm mit 64 Kudersegmenten , die größte dorsale Breite, ohne Ruder gemessen, ca. 1 mm. Kleinin-e Exem- plare haben weniger Segmente, so ein Wurm von 9 mm Länge 33 Seg- mente. Ein Tier, noch größer als das erstgenannte, sah ich von Uschuaia (Süd -Feuerland); es war ca. 25 mm lang mit 'oQ Segmenten, also kaum segmenti-eicher als der Wurm von 22 mm Länge, dabei aber dicker und wohl nicht so gestreckt wue jener; dieses Uschuaia-Tier würde bei stärkerer Streckung noch länger gewesen sein. Der Körper ist dünn, wurmartig, ziemlich paralhdseitig, am Vorder- ende nur wenig verschmälert, etwa im hinteren Viertel nach hinten stärker verjüngt. Die mittleren Segmente sind ca. 2 bis 3 mal so breit wie lang, je nach Kontraktion. Von den Körperanhängen treten beim ersten Anblick, abgesehen von den Rudern und Palpen, nur die BuccalciiTen deutlicher hervor, Rudercirren und Fühler lassen sich bei ihrer Kürze erst bei genauerem Nachsuchen erkennen und spielen im Gesamtbilde der Würmer keine besondere Rolle. Der Kopf (Tafel II Fig. 35; ist etwa so lang -wie hinten breit, drei- eckig, vorn etwas abgestumpft, so lang wie das Buccalsegment oder etwas länger; das Buccalsegment ist etwas kürzer als die folgenden Segmente. Die '216 H. Algeneh. Palpen, mit kurzem, gedrungem, eiförmigem Endglied, sind etwa 2 mal so lang Avie der Kopf. Die Kopffühler sind sehr klein, gestreckt - eiförmig, viel kürzer als der Kopf und reichen kaum bis an die Basis des Palpen- endcliedes; man erkennt sie eigentlich erst, wenn man die Palpen nach seitwärts und unten wegbiegt. Die 4 Buccalcirren jederseits sind gleichfalls kurz, höchstens halb so lang, wie das Buccalsegment breit ist, annähernd gleich lang, fadenförmig, in der Außenhälfte verjüngt und zugespitzt. Nach vorn gelegt, reichen die Buccalcirren kaum bis zur Spitze der Palpen: die unteren Buccalcirren sind vielleicht ein wenig kürzer als die oberen. Die 4 Augen sind schwarz, nierenförmig, jedenfalls linsenhaltig; ihre Stellung markiert ein sehr niedriges , hinten schmäleres Trapez auf der hinteren Kopfhälfte; die hinteren Augen sind oft teilweise durch den Vorder- rand des Buccalsegments verdeckt. Die vorderen Augen schauen mit ihrer Konkavität schräg nach vorn und außen, die hinteren mit ihrer Kon- kavität nach innen. Die Augen jeder Kopfhälfte sind durch einen schmalen Zwischenraum getrennt. Die hinteren sind oft doppelt so groß wie die vorderen, in manchen Fällen aber auch kleiner als letztere. Das Analsegment ist so lang wie die beiden vorhergehenden Segmente oder etwas kürzen-, trapezförmig bis fast quadratisch, an den Seiten mehr oder minder gerundet; am Ende stehen 2 kegelförmige Analcirren von ungefähr halber Segmentlänge. Die einästigen Ruder (Tafel III Fig. 68) sind kurz, etwa 'A^ so lang, wie der Körper breit ist, nur die allerletzten mehr rudimentär. Die Ruder sind ausgezeichnet durch die Kürze ihrer Girren. Nirgcnids am Körper überragen die Girren das Ruderende; die Dorsalcirren erreiclKHi dieses allenfalls; nur der zartere, mehr fadenförmige Ventralcii-rus entspringt an der Ruderbasis; er ist höchstens '/^ bis '/g so lang wie das Ruder: der etwas mehr kegelförmige Dorsalcirrus ist in der Mitte der Ruderlänge inseriert. Der verkümmerte dorsale Ruderast enthält eine wie die des Ventralastes braunschwarz gefärbte Acicula und wenige (1 bis 3) hetero- gomphe komplexe Orätenborsten, deren zarte Endgräte auf der einen Kante feiu und kaum erkennbar gesägt und ca. 2 mal so lang wie der freie Schaftabschnitt der Borste ist. Im Vontralast stehen ca. 6 heterogomphe Sichelborsten (die meisten davon sub-acicular) mit Endsicheln, deren konkave Kante 10 bis 12 zum Teil starke Kammzälme trägt. Supra- acicular findet sich außerdem eine heterogompho Grätenborste mit kräftiger, auf der einen Kante deutlich sägig gewimperter Endgi-äte. Fig. XVII. Lycastis quadra- ticeps Gav. Ventrale Sicliel- borste, im Profil: 1 ■ Polycliaeta. 217 Der Pliarvux war überall eingezogen. Die Kiefer sind hellbraun und zeigen unter dem Mikroskop an der Schneide etwa 6 bis 8 Zähne; zum Teil schienen in meinem Präparat die Zähne abgewetzt zu sein. Etwaigen Papillenbesatz an der Wand des Pharynx habe ich nicht erkennen können. Diese namentlich durch ihre kurzen Rudercirren und Füliler charak- terisierte Art ist auf der Südhalbkugel weit verbreitet. Möglicherweise kommt sie auch an der (Jstküste des südlichen Südamerikas vor und mag außerdem mit einer der von dort ungenügend beschriebenen Lijcastis- Arten zusammenfallen. Es wäre hier die L. litoralis Fr. Müll, von BrasiHen mit kurzen Dorsal- ciiTcu zu nennen. Ein Vordi'ingen unserer Art an der Ostküste Süd- amerikas nach Norden in das wärmere Gebiet ist ebenso gut denkbar. ^\\Q dies in Westafrika und au der Westküste Südamerikas der Fall ist. Lycastis senegalensis Saiiit-Jos. Lycastis senegalensis Saixt-Joseph. Ann. Sei. natur. 1900. XII, p. 217. Fundangaben: Senegal, Goree; A. Hupfer. Käme r u u : A . Hupfer. S p a n i s c h - G u i n e a , Insel E 1 o b y : A. Hupfer. Belgisch -Kongo, Kongo- Mündung: H. Braun.s. Weitere Verbreitung: Senegal, im Brackwasser des Sangrugu bei Marsassun, 100 km vom Meer entfernt. Diese in Westafrika weit verbreitete Art kommt danach gleichfalls in Wasser von verschiedener Zusammensetzung vor. Von der südwestafrikanischen L. quadraticeps ist die tropische Art scharf geschieden durch die lang;en Girren. Ihr Verhalten gegenüber den Arten der .südamerikanischen Ostküste und der L. hrevicornis Europas habe ich in Ermangelung irgendwelchen Materials nicht prüfen können. Erörterung : Diese Art liegt mir von den einzelnen Fundorten in mehreren Exemplaren vor und ist ohne Frage die von Saixt-Joseph be- schriebene Form von Senegal. Die zum Teil erweichten und verbogenen Würmer sind fleischfarben oder fleisclifarben-gelblich , bläulich, oder hell- graugelbHch. Die beiden Exemplare vom Kongo sind am besten erhalten: eines derselben ist vollständig, 29 mm lang: beide haben die von Saikt- JosEPH erwähnte Kopffärbung bei im allgemeinen hell graugelblicher Körper- färbung: die vordersten Segmente sind bei dem vollständigen Wurm schwach, bei dem anderen deutlich rostgelb gefärbt. Der Kopf ist oben rostbraim gefärbt: die vordere Hälfte oder die Mitte des Kopfes ist hell. Auch an den Palpen kommt braune Färbung vor. Die Borsten und Aciculae sind 218 H. AUGENKK. schwärzlich ; im Dorsalastabschnitt der Kuder stehen 1 bis 4 Grätenborsten. \'on Kamerun liegt mir u. a. ein «rößtes vollständiges Exemplar von 36 mm Länge mit 92 Segmenten vor. Die Art wird charakterisiert durch ihre laugen Dorsalcirren , die am Mittelkörpor etwa halb so lang, am Hinterkörper ebenso lang, sind wie der Körper breit ist. Bei einem vollständigen, hinten wohl normal erhaltenen Wurm von Goree sind die Analcirren länger als die nächststehenden Dorsalcirren und etAva "2 mal so lang, wie die Breite der 2 bis 3 letzten Rudersegmente. Die Dorsalcirren können noch sehlank(»r sein als in Saint-Joseph's Abbil- dung. Ein Kameruner Tier hat hinten 2 Analcirren; dieselben sind höchstens so lang wie der Körp(»r breit ist, und stechen sehr gegen die benach- barten langen Dorsalcirren ab; diese letzteren sind an den hintersten Segmenten erheblich länger, als der Körper breit ist; vielleicht sind diese Längenverhältnisse durch Regenerationserscheinungen zu erklären. Am Kopf stoßen die Augen jeder Seite oft ganz oder nahezu zusammen. Die Augen stehen insgesamt in einer Querreihe; die äußeren sind deutlich größer als die inneren. An einem Kameruner Wurm mit größtenteils ausgestülptem Pharynx kann ich keine hornigen Paragnathen finden ; am oralen Abschnitt sind dorsal wie ventral scliAvieleuai'tig vorragende Polster erkennbar, die an Tyloi'liynclius Gr. erinnern. Die Kiefer sind braun. Der längste Buccalcirrus reicht über die ersten 3 oder 4 Segmente nach hinten. Das Buccalsegment ist etwa so lang wie das nächstfolgende oder die folgenden Segmente. Die Verteilung der Borsten sehe ich ähnlich wie Saint-Joseph, nur finde icli die Grätenborsten des Dorsalastrudiments heterogomph statt ho- mogomph; ihre stärkere Schaftendzinke ist länger als die andere Zinke; allerdings ist der Unterschied geringer als an den Sichelborsten. Die ventralen Sichelboi-sten scheinen sämtlich auch oberhalb der Acicula heterogomph zu sein; ganz wenige sehen hier mehr horaogomi^h aus; ich glaube aber, daß dies damit zusammenhängt, von welcher Seite man auf den Schaft sieht. In Profillage erscheint das Schaftende heterogomph, bei Kanten- ansicht eher homogomph , bei entsprechender Mikroscop-Einstellung aber auch in letzterem Falle heterogomph. Ich erkläre mir diese Sache so : Die stärkere Schaftzinke endigt wahrscheinlich in einen kürzeren und einen längeren Fortsatz, welch letzterer in der Profillage besser zu sehen ist und das Bild der Het(>rogomphi(i ergibt. Polycliaeta. -J 1 9 Farn. Hesionidae. Leoct'ates (jreefpanus n. sp. Tafel II Fig. 31, Tafel III Fig. 74, Texttig. XVIII. Leocrates Kij>«ei!g 1865 Lamprophai's Grube 1861 Tyrrhena Clapauedk 1868 Dallioiisia Mc Intosh 1885 Tyrrhena Roule 1886 u. 1906. Fundangabe: Ilha das Itolas bei Ilha de Saö Thome; R. Greeff. Beschreibung: Ich habe nur ein einziges im allgemeinen gut erhaltenes, vollständiges Exemplar dieser Art untersuchen können. Der Wurm hat eine Länge von 12 mm und eine Maximalbreite von ca. 15 mm. Die Färbung des sehr lange in Alkohol aufbewahrten Tieres ist im allgemeinen weißlich und etwas durchscheinend. Etwa bis zum 4. oder 5. Borstensegnient ist die Dorsalseite zart rostgelbhch getönt; diese Färbung gehört der Haut an und Avird durch den rötlich durchscheinenden Pharynx noch etwas ver- stärkt, währ(Mid die genannten Segmente auf ihren Seitenteilen dorsal wenige braune Querstreifen tragen; an den hinteren dieser Segmente findet sich nur ein solcher Quersti-eifen dicht vor der hinteren Segmentgrenze. Der Wurm hat die allgemeinen Charaktere und die Körperform der Gattung Leocrates, 16 borstentragende Segmente, ein Analsegment, ein Präanalsegment mit 2 Paar ( *irren und eine vordere buccale Region mit 8 Paar Buccalcirren. Im allgemeinen sind die Girren der Segmente erhalten; abgefallen sind die Analcirren, und die Girren des Präanalsegments .sind stark verstümmelt. Die Borsten sind blaß-gelblich, die Aciculae der Parapode schwarz. Im übrigen ist über das Tier folgendes zu bemerken. Der Kopf (Taf. II Fig. 31) ist etwa so lang wie breit, zweihälftig, hinten median spitzwinklig eingebuchtet; die 2 Paar dunklen Augen liegen mitten auf dem Kopf; die jeder Kopfhälfte sind von einander getrennt, die vorderen ausgesprochen halbmondförmig und viel größer als die hinteren. Von den 5 Anhängen des Kopfes erreicht der unpaare Fühler den Vorder- rand des Kopfes ; der Ursprung dieses Fühlers ist ziemlich schwer erkennbar und liegt etwas vor der postero -medianen Kopfeinbuchtung auf einer Linie, die quer über den Kopf zwischen den jederseitigen Augenpaaren hindurch gezogen zu denken ist. Die paarigen Fühler sind etwas länger als der Kopf und auch als die Palpen, Während die Fühler nur ganz unbe- deutende kurze Basalhöcker haben, ist das Basalghed der Palpen merklich länger als das Palpenendglied; die Palpen, geAVöhnlich als zweigliedrig bezeichnet, sind also, streng genommen, ebenfalls eingliedrig, wenn man den vergrößerten Basalhöcker nicht als Glied auffaßt. Auf den Kopf folgt 220 ^- Akiener. dio Zone der Buccaleirreu , von denen die oberen sehr lang, die unteren ebenfalls ziemlieh lang, doch erheblich kürzer als die oberen sind. Der längste Buccalcirrus , der dritte obere, ist 3 bis 4 mal so lang wie der Körper br(nt. Die Basalglieder der Buccalcirren sind lang, die oberen länger als die unteren; sie umschließen dunkelfarbige Aeiculae. Der Pha- rynx ist bei dem vorliegenden Wurm eingezogen, über seine Bewafihung daher nichts zu ermitteln: der Muskelmagen reicht bis ins 6. Segment und ist von außen an seiner rötlich-durchscheinenden Färbung kenntlich. Beti-achtet man den Kopf von unten her, so erkennt man den Froutal- tuberkel als kurzen kegelförmigen Fortsatz , der wie bei L. Claparedei gestaltet ist. Die Mundöffnung Avird hinten von einem dreieckigen, mit der Basis nach vorn gerichteten Mundpolster begrenzt, das am 3. Segment in die breite Bauchmarkfurche übergeht. Die Körperform und der Habitus des Wurmes entspricht ganz dem seg- mentarmen Typus der Leocrates- und Hesione-Arton und bedarf keiner weiteren Beschreibung. Die Parapodien (Taf. III Fig. 74) sind schlank kegelförmig, seitlich etwas kompreß, und halb so lang, wie der Körper breit ist. Die Ventralcirren überragen etwas die Parapodspitze, erreichen jedoch durchaus nicht das Ende des ventralen Borstenbündels. Die 3 ersten Parapode sind einästig; der hier fehlende Dorsalast wird durch eine Acicula im Basalglied des Dorsalcirrus angedeutet. Vom 4. Segment an haben alle Parapodien bis zum IG. einen kleinen, kurzen, kegelförmigen borstentra- genden Dorsalast, welcher 2 dunkle Aeiculae enthält, von denen die eine stärker und länger ist als die andere. Die Dorsalcii-ren sind laug, zum Teil sehr lang, die längeren zum mindesten 2 mal so lang, wie der Körper breit ist; ihr langes Basalglied ist viel länger und stärker als der dorsale Parapodast und verdeckt diesen von oben her vollkommen. Die unge- gliederten Dorsalcirren baben eine mehr oder minder deutliche enge Quer- ringelung und zeigen in der hinteren Körperhälfte ein, wenn auch nicht ganz regelmäßiges , deutliches Alternieren an Länge. So hat z. B. das 12. Paraped einen Dorsalcirrus , der die Ventralborsten nur wenig überragt, während der Dorsalcirrus des 13. Segments wenigstens 2 mal so lang wie der des 12., und der des 11. Segments noch länger als der des 13. Seg- ments ist. Die Längen der Dorsalcirren an den einzelnen Segmeuten ver- halten sich bei meinem Tier, um ein ungefähres Bild zu geben, folgender- maßen zu einander: Dorsalcirrus 14 ist kurz, 15 lang, 16 wieder kurz; 1 ist abgebrochen, 2 mäßig lang, etwa 2 mal so lang wie Paraped plus Borsten, 3 schon recht laug, wohl 3 mal so lang wie Parapod plus Borsten, 4 sehr lang, länger als 3, 5 wieder kürzer, ungefähr wie 2, 6 sehr lang. Polvcbaeta. 221 7 u. y kurz, uugofähr wie 12, 10 mäßig lang, etwa Avie 2, 11 wieder beträchtlich länger, einer der läng.sten Dorsalcirren von allen, 8 sehr lang, mindestens 3 mal so lang wie Paraped plus Borsten. Es ergibt sich aus diesem Vergleich der Dorsalcirrenlängen der einzelnen Segmente, daß die Cirrenlänge von vorn nach hinten zunächst zunimmt, so an den 4 ersten Segmenten, um danu bis zum letzten Segment zu alter- nieren; am auffallendsten ist der Längen- untei-schied in der Mitte des Körpers, so in der Region des 8. Segments. Dem Prä- analsegment fehlt wie gewöhnlich das Para- ped; über die Länge seiner Girren läßt sich wegen deren Verstümmelung nichts Genaueres sagen. Das Analsegment zeigt keine Besonderheit, es ist kegelförmig, nach hinten verjüngt. Der Dorsalast enthält an den zwei- ästigen Parapodien 2 dunkle Aciculae nebst einem dünnen Bündel einfacher Borsten. Die Acicula«' sind zart schwarzbraun, heller als die des Ventralastes. Die Zahl der Dor- salborsten ist gering, im 8. Paraped sind ca. 8 vorhanden ; sie sind zart, dicht und fein quer gesti-eift ; die Querstreifung ist in der unteren Hälfte der Borsten deutlicher als in der EndhäUte. Im Profil erscheint die eine Borstenkante fein gesägt; diese Säge- zähnelung zeigt sich in der Endhälfte der Borste und verschwindet basalwärts unge- fähr in der Mitte der Borstenläuge (Text- fig. XVIII a). Die Zahl der komplexen Ventralborsten (Texttig. XVIII b u. d) be- trägt im 8. Paraped ca. 20; sie nehmen von oben nach unten an Länge ab ; im gleichen Sinne ist eine Längenabnahme der Borstensichelu, derart, daß die untersten Sicheln etwa halb so lang sind wie die obersten. Die Sicheln haben im Profil eine mehr oder minder taschenmesserklingenartige Form, besonders die längeren, und sind bei guter Erhaltung am Ende stark zweizähnig. Der seeundäre Siehelzahn ist kaum kürzer, an seiner Basis Fig. XVIII. Leocrates greeffianus n. sp. a =^ Dorsalborste vom 8. Ruder, im Profil; 'lÄJl ^ j = Ventralborste vom oberen Ende des 8. Borstenfächers, mit langer, nicht ganz im Profil ge- sehener Endsichel: 'l^-A ' 1 c = Lange Endsichel einer oberen Ven- tralborste, im Profil (Das Ende der Sichel ist durch Abnutzung einspitzig geworden); ' ' . (/ = Ventralborste vom untersten Teil des 8. Borsteufächers, im Profil ; ^ ^ •^. 222 H. Augeneu. etwas broitcr als der Endzahn. Unterlialb dos sc'kundäron Zahnes erstreckt sich noch ein dritter Fortsatz in Gestalt eines im Profil schmalen Dornes distalwärts his zur Spitze des sekundären Zahnes; es handelt sich hierbei siclierlich um eine Scheidenbildung an der Siclielspitz(^ , was deutlich wird , Avenn man die Sichel in Kantenstellung von unten her betrachtet. Im Falle der Abnutzung des Sichelendes sind di(^ Zähne soweit abgeschlift'(m, daß von einer Zweizähnigkeit der Sicheln nicht mehr die Rede sein kann (Texttig. XVIII c). Der ventrale Ruderast zeigt im übrigen keine Beson- derheiten ; er wird im Inneren gestützt durch 2 schwarze Aciculae , von denen die stärkere und längere bis in die Parapodspitze reicht. Die Dorsalborsten kommen an Länge etwa den Ventralborsten gleich. Wenn schon die Erkennung der Gattungszugehörigkeit meines Tieres leicht war, so machte doch die nähere Artbegrenzung einige Schwierig- keiten, da die Leocrates-Arion eine große Einförmigkeit zeigen und nur wenig greifbare Merkmale zur Unterscheidung darbieten. Beim Vergleiche meiner Art mit anderen Formen interessieren in erster Reihe die aus dem Gebiet des Atlantik beschriebenen Arten. McIntosh hat (1885) nach einem nicht ganz gut erhaltenen Exemplar eine neue Gattung und Art, Dalhousia atlantica, aus dem Tiefenwasser der Canarischen Inseln angegeben. Der unpaare Fühler war nicht erhalten, die Ruder waren zweiästig, so daß es sich hierbei sehr wahrscheinlich um einen Leocrates handelt. Eine sichere Bestimmung läßt sich nach McIktosh's Beschreibung nicht machen; die Gattung JJalliousia betrachte ich als identisch mit Leocraten. Unter dem Namen Fallacia atlmitica Mc Int. führt Roule (1896) eine Tiefenform aus dem Gascogne-Golf an (Ann. de 1' Universite de Lyon. XXVI. 1896. p. 454), die er für identisch mit McIntosh's Dalhousia atlantica hält. Roule be- m(^rkt, daß sein Tier nicht von den echten Fallacia, d. h. von Hesione, abweiche. War Roule's Art in der Tat eine Hesione, so kann sie wegen ihrer einästigen Parapodien nicht dasselbe sein wie die Dalhousia von ^IcIntosh, schon der (iattung nach nicht. Die übrigen Bemerkvmgen von Roule, die seine Meinung rechtfertigen sollen, halte ich für sehr anfechtbar und für ungeeignet , des Autors Verfahren zu stützen. Unmittelbar hinter seiner Fallacia atlantica beschreibt Roule eine neue Art der Gattung Tip-rhena, 1\ atlantica, die in allen Gattungscharakteren und in der Segment- zahl mit meinem Tier übereinstimmt, also ein Leocrates ist. Roule nennt seine Art eine T. Clapai^edei nahe verwandte , und diese im Tiefenwasser vertretende Form. In seiner Abbildung vom 12. Parapod ist der Dorsal- cirrus erheblich kürzer als die langen Dorsalcirren meines Tieres. Diese Tyrrhena von Roule, von McIntosh später (1905) als Leocrates ailanticus Polychaeta. -223 RouLE angogebou, ist wohl kaum etwas anderes als T. Clapavedei. Die Gattuno- Dalhoiisldla McInt. (1901 u. 1905) ist zur sicheren Beurteilung noch nicht genügend bekannt; nach ihrer Kopfform und den (dnästigen Parapoden dürfte sie schwerlich mit heocratea zusammeugfhören. Die gut bekannte Mittelmeer-Art X. (Tiirrlicna) Clapavedei A. Costa habe ich in einem Neapeler Tier selbst vergleichen können. Der ca. 32 mm lange Wurm hat die allgemeinen Charaktere, Segmentzahl usw., ganz wie bei meiner Art, auch alternierende Dorsalcirren (Rolle erwähnt solche nicht von T. aflantira) ; eine braune Färbung am A'orderkörper ist nicht vorhanden. Der hintere mediane Kopfeinschnitt ist wie bei meinem Tier beschaffen. Was die Cirren anbelangt, so ist der längste Buccalcirrus ca. 1 '/a cn^l ■"'ö \sLng wie der Körper breit, also erheblich kürzer als bei L. greefßanus. Von den Dorsalcirren sind die langen mindestens 2 mal so lang wie die kurzen. Ihrer Länge nach verhalten sich die Dorsalcirren übrigens folgendermaßen : Dorsalcirrus 1 kurz . 2 länger als 1 , 3 länger als 2. 4 abgefallen, 5 mäßig lang, etwa wie 3. G und 7 sehr lang, 8 abge- fallen, 9 und 10 mäßig lang, 11 sehr lang, dann folgt Alternation in der Länge. Von den Cirren des Präanalsegments, jeder mit eingeschlossener Acicula an der Basis, sind die oberen sehr lang, doi)pelt so lang wie die unteren. Von den Parapodien ist das 1. bis 3. einästig; am 4. Parapod tritt die Spitze der dorsalen Acicula ein wenig aus der Basis des Dorsal- cirrus heraus in einem ganz kleinen kegelförmigen Vorsprung ohne Borsten ; danach wäre, falls die Dorsalborsten nicht abgefallen sind, das 4. Parapod auch noch als einästig zu betrachten. Vom 5. Parapod an sind die Parapode deutlich zweiästig. Die Borstenzahlen sind im 8. Parapod wie bei 7.. gree/ßanm; es kommen auch noch mehr Dorsalborsten vor als 8. Die Form der Borsten ist ganz ähnlich wie bei L. (/ree/'fiarnis ; die dorsalen zeigen in Protillage eine Sägezähnelung in der Außenhälfte einer Kante. Die Ventralborsten mit oberen langen und unteren kurzen Sicheln; die- jenige Kante der Sicheln, auf welcher die Endzähne gelegen sind, zeigt eine äußerst feine und kurze, schräge Schraffierung oder Zerschlitzung, die bei weitem nicht so deudich ist wie die Wimperung größerer Syllideen- Borstensicheln. Die vorderen Augen sind bei L. Clapavedei relativ etwas kleiner als bei L. gveefnanu^, auch im Verhältnis zu den hinteren Augen, an Gestalt gedrungener, weniger ausgebuchtet nierenförmig. Was die Entwicklung eines Dorsalastes an den vorderen Parapodien von Leocvates anbetrift't, so sei noch folgendes bemerkt. Bei einem als /.. ciip>veus Gb. bezeichneten Wurm sehe ich auf der einen Körperseite am 4. Segment einen deutlichen Dorsalast mit Borsten, auf der anderen Körper- 224 H. Atgenkk. Seite keine Dorsalborsten und höchstens o'mon rudimentären, ganz iinbi»- deutenden Dorsalast. Bei einem L. iris Gr. stehen am 4. Segment keine Dorsalborsteu , und der Dorsalast ist ganz unbedeutend, Avenn ein solcher überhaupt als vorhanden anzunehmen ist. Ein unbenannter gi-ößerer Leocrates des Hamburger Museums, von Südostafrika vielleicht L cupr ms (}-&.). hat am 4. Parapod keine Dorsalborsten und einen ganz rudimentären oder eigentlich keinen Dorsalast. Ich muß es dahinge.stellt sein lassen, in wie weit ein Verlust der Dorsalborsten am 4. Segment nnd der jeweilige Kontraktionszustand des Körpers für die Ein- oder Zweiästigkeit des 4. l'arapods von Bedeutung sein kötnnen. Eine sonst gut beschriebene Art aus neuester Zeit, der L. Giardi Gb.w. (1900) des Roten Meeres, hat in Segmentzahl u. a. große Ähnlichkeit mit der moünigen. Über ein Alternieren der Dorsalcirrenlänge wird nichts erwähnt, auch die feine Sägezähnelung der Dorsalborsten nicht, die aller- dings leicht übersehen Averden kann. Ich sehe mich vei-anlaßt, meine westafrikanische Form als eine neue Art aufzufassen, da ich si(^ mit keiner der besser bekannton Formen der Gattung vereinigen mag, vor allem nicht mit L. Clapavedei, weil sich dieser durch etwas andere Färbung, etAvas abweichende Augenform, kürzere Dorsal- cirren und das Fehlen eines deutlichen setigeren Dorsalastes am 4. Parapod unterscheidet. L. greefßainis vertritt den L. Claparedei an der Küste West- afrikas. Die circummundan in den tropischen und subtropischen Meeren verbreitete Gattung fjeo<-i'a1es ist nimmchr auch für das westafrikanische Tropengebiet festgestellt Avorden. Ophiodrotnus spitiosus Ehl. Orthodronui." ■•'jnnofus Eiii.KRf?. Die Bodensäss. Aiinelitleii d. Valdivia-Exped. IDOS ]). CA, Tab. YIII Fig. 1—7. Fundangabe: Fr a nz ö s.-K o ngo , Nyanga-Fluß; A. Hupfer. Weitere Verbreitung: Angola, Große Fischbucht. Diese Art sch(;int in der westafrikanisclien Begion Aveit verbreitet zu sein. Uwo Ijeziehung zu dem europäischen OpJi. ffcniasu-^ d. ( 'h. Avär(^ noch an besserem Material zii ])rüfen. Erörterung. I)i(\s(> Hesionide AA'ird durch ein einziges \'orderende mit 12 Budersegmenten A'ertreten. Das Fragment ist 2J) mm lang und A'on blaßockergelblicher Färbung, ganz platt gedrückt und i'üv i'ine nähere Unter- suchung Avenig geeignet. Ich IxMiierke ül)er das Tier riech folgendes. Es sind () Paar Buccalcirreu voi-handeu. Der Ko])f hat 2 Paar Aug(Mi, 2 Palpen und 2 Fühler; einer der l)eiden Fühler und 1 Palpus nmß abgebrochen sein. Polychaeta. 225 Der eine erhaltene Palpus hat ein Basalglied, das länger und stärker als das Endglied ist. Der ausgestülpte Pharynx, plattgedrückt wie der Körper, ist, soweit erkennbar, ohne Papillen an der Mündung. Von den Augon sind die vorderen schmal nierenförmig, viel größer als die hinteren; die letzteren sind punktförmig. Von einem Facialtuberkcl kann ich nichts er- kennen. Die Parapodien sind zweiästig; jeder Ast ist mit einer fädig-zu- gespitzten langen Vorderlippe versehen. Die Ventralborsten sind komplex, die supra-acicular stehenden mit einem besonders langen Endgliede versehen. In der Beschreibung und Figurenerklärung von Ehlers sind die Figuren- buchstaben vertauscht; die sub-acicularen Ventralborsten sind, wie auch der Text besagt, mit kürzeren Endgliedern versehen, deren Spitze eher noch etwas stärker gebogen ist, als die Figur dies zeigt. An den supra-acicularen Borsten erscheinen die Endglieder, wenn sie in Kantenstellung liegen, als mit einfacher dünner Spitze endigende Gräten. In Prolillage zeigen auch diese oberen Endglieder eine im Prinzip gleichgestaltete Spitze wie die sub-acicularen Endglieder, nur sind die beiden Endzähne schwer zu er- kennen und entsprechend der sehr schmalen Form der Endglieder zarter; auch ist der Endzahn gerader als an den subacicularen Borsten und, wie gesagt, überhaupt recht schwer zu erkennen. So dürftig das von mir untersuchte Material dieser Art ist, so bin ich doch nicht im Zweifel, einen Vertreter der Gattung Ophiodromus vor mir zu haben , da alle Charaktere des Wurmes zu dieser Gattung passen. Als Art halte ich das Tier identisch mit d(^m OrtJtodronms spinosics Ehl. von Westafrika. Die Gattung (frthodromus soll sich nach Ehlers nur dadurch von Ophiodromus unterscheiden, daß die Palpen wi(> die Fühler gestaltet sind , d. h. daß erstere nicht zweigliedrig seien. Durch Nachunter- suchung des Originalexemplars d(\s Orth. f^pinosus habe ich jedoch feststehen können, daß die Palpen sich gerade so verhalten, wie bei OphiodrouiKS. Die Palpen sind zweigliedrig; ihr Basalglied ist deutHch stärker als das Endglied. Da der Pharynx des Wurmes eingezogen ist, liegt der Ursprung der Palpen ein Avenig einwärts in der Mundöffnung, so daß das Basalglied erst bei genauer Untersuchung zu erkennen ist. Soweit ich das sehen kann, ist das Basalglied kaum halb so lang wie der ganze Palpus. Die Gattung Ortliodromus kann hiernach nicht mehr aufrecht erhalten werden. Oif/fli'onius sp. Fundangabe: Angola, Ambrizette; A. Hupfer. Erörterung. Es Hegt mir ein einziges, ungenügend erhaltenes Vord<'r- ende einer Hesionide vor, das sich mit keiner der übrigen von mir gefun- 226 H. Ar(;b;NEK. denen Gattungen vereinen läßt. Das blaß-gelbliche kleine Tier hat 23 Borstensegmente; der Pharynx ist vorgestülpt. Es läßt sieh folgendes über dieses Tier anführen. Der Kopf hat 2 Paar Augen; die Zahl und Be- schaffenheit der Kopfanhänge ist nicht gut auszumachen ; die Anhängo mögen zum Teil abgefallen sein. Es sind 8 Paar Buccalcirren vorhanden. Die Para[)odi('n sind zweiästig. Die Yentralborsten sind komplex, die unteren mit kurzen, die oberen mit langen Endgliedern versehen. Der Dorsalast trägt ein kleines dünnes Bündel einfacher Borsten: 1 oder 2 von diesen sind kräftige acicula-artige Nadelborsten von der Art, wie sie bei Gyptis propitvjua Mab. etBoBR, vorkommen. 1 oder 2 weitere Dorsalborsten von der Länge der Nadelborsten, nur zarter als diese, sehen aus, als ob ihre Spitze in 2 dünne, aneinander liegende Gabeläste gespalten w^äre, von denen der kürzere Ast zarter und etwa halb so lang wie der längere ist. Endlich kommt noch zum mindesten eine Borste vor, die von dünner Be- schaffenheit ist und die übrigen an Länge merklich überragt. Der ausge- stülpte Pharynx läßt an seiner Mündung einige erhaltene w^eiche Papillen erkennen. Ob eine Pharvnxbewafthung vorhanden ist, läßt sich nicht sicher entscheiden; jedenfalls fehlt ein uupaares Stilet, wie es bei Syllideen vor- kommt: dagegen sehe ich, Avenn ich den Pharynx von der Unterseite be- trachte, in demselben 2 Gebilde, die eventuell Kiefer sein können. Diese Organe liegen ein wenig vor der Mitte der Pharvnxlänge und jederseits in der Mitte zwischen Pharjnxseitenrand und Pharynxlängsachse. Die genaue Beschaffenheit dieser Kiefer ist nicht erkennbar, da die Pharynx- wand nicht durchsichtig genug ist, um die Form dieser Organe bei stärkerer Vergrößerung zu bestimmen. Im Umriß sind die fraglichen Kiefer an- nähernd dreikantig und schimmern mit brauner Färbung durch die Pharynx- Avand hindurch. Der vorliegende Wurm paßt mit seinen allgemeinen Charakteren, soweit sich diese erkennen ließen, in die Gattung LKrydrornus Gr., sowie diese von MARE^'ZELLER (1875j begrenzt und definiert wurde. Mit O.vy- drornus Gr. (Marenz.j identisch ist offenbar Gyptis (Mar. etBoBR. 1875 1, auch nach Marion 's eigener Ansicht. Beide genannten Gattungen werden als Formen mit unbewaffnetem Pharynx beschrieben. Hiernach könnte mein Tier, sofern es wirklich eine Pharvnxbewaffnung besäße, kein Oj'ydromus sein und eventuell einer neuen Gattung angehören. Leider gestattet die mangelhafte Erhaltung des Wurmes keine nähere Beschreibung; ich führe ihn aber dci' XOllständigkeit wegen auf, da er in keiner der übrigen von mir gefundenen westafrikanischen Hesioniden-Gattunseu uuterzubrinsen ist. Polychaeta. 227 Syllidia arniafa (^f. Magalia perarmata Mar. et Bobk, Fundangaben: Senegal, Goree; A. Hupfer. Angola. A m b r i z e 1 1 e : A. Hupfer. D eutseh-Südw OS tafrika . Swakopmund, an Bojen, und Lü- deritz bucht, Flaclnvasser, 0 — 10 m: W. Michaelsen 1911. Weitere Verbreitung; Von Süd-England an südwärts im Atlan- tis c h - 31 e d i t o r r a n e n Bezirk. Kanal, Frankreich, ]M i 1 1 e 1 m c e r , Madeira, AA estafrika, Kapland. Die Verbreitung reicht also über die ganze Westküste Afrikas bis zum Kap. Erörterung; Von mehreren Fundorten der untersuchten westafrikanischen Annelidensammlungen habe ich kleine Hesioniden vor mir, die der vor- stehenden Ai*t angehören. Die Würmer fanden sich sowohl im Material vom tropischen Westafrika wie in dem von Südwestafrika. Von Goree sah ich melu-ere kleine Exemplare, deren Erhaltungszustand zu wünschen übrig läßt. Das stärkste und längste, aber hinten wohl nicht vollständige Exemplar, ca. 4,5 mm laug und von gelbbräunlicher Färbung, hat ca. 25 Borstensegmente. Die kleineren Individuen haben, auch wenn vollständig erhalten, weniger Segmente und sind mehr graugelblich. Über die Gattungs- und Artcharaktere dieser Würmer habe ich einige Bemerkungen zu machen. Der Kopf mit 2 Paar Augen hat 1 Paar ziemlich lange Fühler und 2 zweigliedrige Palpen. Buccalcirren sind in 6 Paaren vorhanden, zum Teil sehr lang, mit der für Syllidia bekannten mehr oder minder deutlichen Gliederung oder vielleicht Scheingliederung. An den ziemlich langen Dorsalcirren ist die Gliederung undeutlich. Die Parapode sind einästig, mit einem Fächer komplexer Sichelborsten ausgestattet. Die Borstensicheln haben die gleiche Form wie bei Magalia perarmata. Die Bewaffiiung des Pharynx war kaum auszumachen: manchmal waren die paarigen Kiefer zu erkennen. Von Ambrizette sah ich ein einziges hinten schlecht erhaltenes Exemplar mit einigen 20 Borstensegmenten und von ca. 5 mm Länge. Der weiß- gelblich gefärbte Wurm stimmt mit den Goreestücken überein: im einge- zogenen Pharynx sind die paarigen Kiefer erkennbar. Die vorliegenden tropisch -westafrikanischen Hesioniden entsprechen so gut der S. armata Qf., daß ich sie dieser atlantisch-meditarranen, weit verbreiteten Art zuordne. Wenn ich die Würmer mit dem von Quatre- fages verliehenen Xamen benenne, so gehe ich hierbei von der Annahme aus, daß die später aufgestellte gut beschriebene Magalia perarmata Mar, 16 Mich»elsen, Weetafrik», Band H. 2;28 ^- AUGKNKK. etBoBR. (1875) mit der Art und Gattung- von Quatrefages identisch ist. In der Literatur kommen beide Namen vor. So führt Saint- Joseph (1888) M. pei'armata von Dinard an, ist aber geneigt, sie mit der Syllidia von Quatrefages zu vereinigen. Langerhans gibt für Madeira (1879) sowohl die Syllidia wie die Magalia an. Mc Intosh (1908) nennt die Art Magalia, Ehlers (1913) Exemplare vom Kap wieder Syllidia. Die Tiere dieser Form von Südwestafrika, die ohne Zweifel die gleiche Form sind, die Ehlers (1913) vom Kap als S. arrnata Qf. verzeichnet hat, veranlassen mich noch zu einigen weiteren Bemerkungen. Die A\Tirmer von Lüderitzbuclit, in mehreren Individuen vertreten, sind kleine gelbliche oder weißliche Tiere von 3 bis 4 mm Länge mit den Charakteren der Syllidia bzw. Magalia. Die größeren Exemplare haben etwa 30 Segmente. Die Kieferbewafiiiung ließ sich an einzelnen Individuen am weit ausge- stülpten Pharynx gut untersuchen , und zwar am besten von unten her, so bei einem der gTößeren Exemplare. Die Pharynxmündung trägt einen Kranz von Papillen und ist schräg von oben -vorn nach unten -hinten abgestutzt, indem ihr oberer Rand merklich weiter vorragt als der untere. Die Kiefer, die mit ihren Spitzen etwas über den Rand der Pharynxmün- dung hinausragen , liegen nicht genau seitlich im Pharynx , sondern ein wenig von der seitlichen Längsmediane ventralwärts herunter gerückt. Das unpaaro Stilet liegt genau in der Mitte ventral zwischen den Kiefern; es läßt sich in Alkohol an dem AVurm erkennen, wenn man von vorn in die Pharynxmündung hineinblickt. Die Stiletspitze befindet sich in gleicher Höhe mit dem ventralen Rande der Pharynxmündung. Soweit ich erkennen kann, ist die Form der Kiefer wie bei den europäischen Tieren. Ein zweites ganz kleines Tier von ca. 1,7 mm Länge und bei vollständiger Erhaltung mit 14 Parapodsegmenten zeigt am ausgestülpten Pharynx das gleiche Verhalten wie das vorhergehende Tier. Die Stilets})itze ragt etwas, die Kiefer um Vg bis '/a ihrer Länge über den ventralen Rand der Pharynx- mündung vor. Einer der Kiefer liegt ziemlich gut im Profil und läßt so die Zähnelung an der Spitze erkennen. Die Zahl der Endzähnchen paßt zu der Abbildung von Marion et Bobretzky (1875, Fig. 16e)-, in der stark vergrößerten Abbildung dieser Autoren (Fig. 16e) ist die Zahl der Zähnchen etwas größer als bei meinem Tier. Dies kann, wenn überhaupt hier Unter- schiede vorkommen sollten , mit der geringen Größe d(^s letzteren zusam- menhängen. Von Swakopmund stammen 2 Exemplare, die größten und stärksten von allen von mir gesehenen, beide hinten stark verstümmelt, von zarter hclli'r, Aveiß-ockergolblicher Färbung. Der eine A^^u•nl mit 23 Segmenten Polychaeta. 229 st ca. 5 mm laug, der zAveitc mit nur 18 Sogmenten mindestens ebenso lang. Beide Tiere sind durch Sexualprodukte gedehnt , das eine sicher durch Eier. In den Basalghedern der Dorsalcirren erkennt man eine lange Acicula. Die Borstenzahl dieser beiden Tiere ist höher als die der anderen Exemplare; es sind mindestens 40 Borsten an einem mittleren Paraped vorhanden. Das stärkste Tier von Lüderitzbucht, kleiner als die Swakop- munder, hat entsprechend wenigstens 30 Borsten an einem Parapod. Ein noch etwas schwächeres Tier von Lüderitzbucht ca. 25 Borsten, das khnne Tier mit 14 Segmenten vom gleichen Ort 10 bis 13 Borsten an einem Parapod. Es ergibt sich hieraus, daß mit der Größenzunahme der Würmer eine er- hebliche Erhöhung der Borstenzahl der Parapode Hand in Hand geht. Der Wurm von Ambrizette, der mit den größeren Lüderitzbuchter Tieren verglichen werden kann, hat ca. 20 Borsten an einem Parapod. McIntosh zeichnet (1908) ca. 20 Borsten, Marion et Bobretzky (1875) ca. 13, Quatre- FAGES (1865) gibt in seiner Figur eines Parapods für St/llidia -Tiere von 11 mm Länge nur 8 Borsten an einem Parapod an, im Text 10 bis 12 Borsten; möglicherweise war die Borstenzahl noch höher. Es könnte hiernach den Anschein haben, als ob die Südafrikaner unserer Art bei einigermaßen gleicher Größe höhere Borstenzahlen haben als die Europäer. Es fehlt mir indessen an ausreichendem Vergleichsmaterial , um dies sicherer fest- stellen zu können. Es mag späteren Untersuchungen vorbehalten bleiben, festzustellen, ob etwa die südafrikanischen Si/llidia hauptsächlich auf Grund der Borstenzahl als geographische Unterart der europäisch - tropischen Art anzusehen sei. Ancisti'ostjllis rohusta Ehl. Ancistrosyllis robusta Ehlers. Die Bodensäss. Anneliden d. Yaldivia-Exped., 1908, p. 59, Tab. VI Fig. 4—7. Fundangabe: Senegal, Goree, 23 m; A. Hupfer. Weitere Verbeitung: Angola, Gro ß e Fisch bucht. A. rohusta ist danach in Westafrika weit verbreitet. Erörterung. Ehlers hat von Westafrika die Art einer eigentümlichen Gattung beschrieben, die von den Autoren zum Teil zu den Syllideen, zum Teil zu den Hesioneen gestellt wurde. Ich habe dieses Tier in 2 kleinen Exemplaren von Goree wiedergefunden. Der eine Wurm ist vollständig erhalten, auch mit den Analcirren versehen, gTaugelb, ca. 6 mm lang, mit ca. 45 Rudersegmenton. Der Pharynx ist vorgestülpt. Die beiden letzten Segmente vor dem Analsegmente sind anscheinend borstenlos. Das andere Tier von gleicher Färbung ist hinten vielleicht nicht ganz vollständig, ca. 16* 230 H- AUGENEU. 3 mm lang, mit ca. 32 Kudorsegmenten; der Pharynx ist eingezogen. Bei dem Wurm mit ausgestülptem Pharynx ist die Mitte des vorderen Kopf- randes stärker ausgebuchtet als bei dem anderen Ti(M-; ich bringe dies in ursäclüichen Zusammenhang mit der Pharynxvorstülpung. Ich habe, hauptsächlich gestützt auf das zuerst von mir untersuchte kleinere meiner Exemplare , über meine AncistrosnUis folgende Angaben zu machen. Ehlers nimmt für seine Art, die er zu den Hesioniden stellt, ein Paar Buccalcirren an. Es sind dies die Buccalcirren, die einem ersten und zwar borstenlosen Buccalsegment entsprechen. Ich bin mm der Meinung, daß mau wohl noch ein zweites Buccalsegment annehmen kann (Ehlers' 1. Normalsegment), das 2. Körpersegment. Hierzu veranlaßt mich, unbe- schadet dessen, daß dieses zweite Körpersegment Borsten trägt, die be- deutende Länge seiner Cii'ren , besonders des Dorsalcirrus. Der dorsale Cirrus des 2. Körpersegments ist durch seine Länge in so bemerkenswerter AVeise gegenüber dem nächstfolgenden Paraped markiert, daß hierin ein auffälliger Unterschied festzustellen ist. Das Paraped des 3. Körpersegments verschwindet neben dem Dorsalcirrus des vorhergeh(niden Segments beinahe; sein Dorsalcirrus ist noch nicht halb so lang wie der Ventraleirrus des vorliergehenden Segments, während der Dorsalcirrus des 2. Körpersegments fast noch weiter seitwärts vorragt als die Borsten der vollentwickelten Para- podien der breitesten Körpergegend. Daß das 2. Körpersegment Borsten trägt, braucht meines Erachtens kein Hindernis für seine buccale Bewertung zu sein (vgl. die Phyllodocideu !) , die schon durch die Länge der Girren genügend gekennzeichnet wird. Die Parapodien erreichen etwa mit dem 3. ihre volle Größe; das 2. ist schon größer als das kleine 1. Paraped. Das 1. Buccalcirrenpaar ist vom 2. Buccalcirrenpaar mindestens so weit entfernt wie das letztere vom 2. Xormalparapod. An dem kleinen 1. Normal- paropod reicht der Dorsalcirrus kaum halb so weit vor wie der des 2. Nor- mal])arapods. Kopfaugen fehlen. Bei dem Wurm mit eingezogenem Pharynx entsjn-ingeu die paarigen Fühler seitlich auf dem Kopf etwa in der Höhe der halben Kopflänge, der unpaare Fühler viel weiter hinten am Hinter- ende des Kopfes, etwa in der Mitte. In der Beschreibung von Ehlers werden die Fühler als fast in gleicher Höhe stehend bezeichnet, was meiner Ansicht nach eine Folge dei- LMiarynxvorstülpung ist, da ich Ähnliches bei einem Vergleichsexemplar der Art im Hamburger Museum mit vorgestülptem Pharynx bemerke. Der eiförmige gelbbraune Magen ist kurz und reicht bei meinem kleineren Tier bis ins 4, Kudersegment. Die mächtigen bräunlich- gelben, gemshornartig gebogenen dorsalen Haken selie ich bei meinen beiden Exemplaren schon im 3. Kudersegment; bei d(>m einen Wurm glaube ich Polychaeta. 231 sogar schon im 2. Parapod einen noch im Fleisch eingeschlossenen Dorsal- haken zu erkennen. Am Hinterkörper kommt der Dorsalhaken noch im drittletzten Parapod vor, so bei dem vollständigen Exemplar, bei dem kleineren Wurm noch im letzten vorhandenen Parapod. Ich habe keine Bedenken, die khnnen Goree-Exemplare als jüngere Tiere der Anci^trosi/llls-Ärt von Ehlers zu bezeichnen, da ich keinen Grund zur Abtrimnung sehe. Das abweichende erste Auftreten der großen Dorsal- haken bei meinen Tieren ist hierbei kein Hindernis, da es sich durch die Kleinheit der Würmer erklären läßt. Auf Grund der Untersuchung des hiesigen Vergleichsexemplars habi^ ich über dieses, wie über die Art über- haupt, noch einiges auszuführen. Das Vergleichsexemplar aus dem Material der Valdivia-Expedition ist ein mittelgroßes vollständiges Tier mit ausgestülptem Pharynx, ca. 14 mm lang, mit 86 Rudersegmenten. Der starke Dorsalhaken zeigt sich vom 20. Eudersegment an, Avährend nach Ehlers btn dem größten, über 50 mm langen Tier der Haken erst vom 69. Ruder an aufti'itt. Das Tier von 14 mm Länge bildet sonach ein vermittelndes Stadium in dem Beginn der dorsa'hakenti'agenden Körperstrecke zwischen dem sehr großen Tier von Ehlers und meinen kleinen Exemplaren, Avoraus Aveiter der Schluß zu ziehen ist, daß der erste Haken bei jungen Tieren in den vordersten Rudern auftritt, mit der Größenzunahme der Würmer aber immer mein* nach hinten zurückAveicht. Der Dorsalhaken ist bei dem Tier von 14 mm Länge noch im A'orletzten Ruder vorhanden, im letzten Ruder fehlt er; hier findet sich die geAvöhnliche ziemlich dünne dorsale Acicula und neben dieser eine ganz dünne, Aveit vorragende einfache Nadel mit etAvas abgestutztem Ende In den hakentragenden Rudern liegt neben dem Haken die geAvöhnliche Acicula, wie sie in den hakenlosen Rudern vorkommt; der Haken A^ertritt demnach nicht diese Acicula in den Rudern der Hakenregion. kann aber als zAveite Acicula oder, da er Aveit und frei über die Haut A'orragt, als modifizierte Dorsalborste angesehen Averden. Bei der Boschreibung der normalen Parapodborsten bezieht Ehlers sich auf Tab. VI Fig. 12; eine solche Figur ist aber bei^ Ancistrosyllis nicht vorhanden , sie gehört zu Leocratides filamentosus. Ich sehe die Borsten als einfache Haarborsteu, die bei Profilansicht auf der einen Kante fein gesägt sind. Es kommen auch Borsten A^or, die scheinbar glatt sind; ich glaube aber, daß dieses Aussehen durch die Kanten- steUung der in Frage stehenden Borsten hervorgerufen AA'ird. Was den Kopf und die Palpen unserer Art angeht, so sind die Angaben A^on Ehlers hierüber zu berichtigen. Ehlers bemerkt über den Kopf und die Palpen 232 H. AUGENER. folgendos: „Don Vordcrrand dos Kopflappens nehmen zwei dicke in der Medianebene zusammenstoßende zweigliedrige Palpen ein, die wenig kürzer als die paarigen Fühler sind; ihr Wurzelglied ist dick, fast walzenförmig, ihr Endglied knopfförmig; so ähneln sie den Palpen in der Gattung Nereis.'-' Das in Fig. 5 dai-gestellto Vordorendo eines Wurmes entspricht Ehlers' Angaben, die Palpen sind dort weit, bis ziemlich nahe an die Basis des Mittelfühlers voneinander getrennt. In Wirklichkeit verhalten sich die Palpen anders. Das Palpenendglied ist ziemlich dünn, fast fadenförmig, kurz; besonders große Basalglieder sind überhaupt nicht vorhanden; was man etwa als Basalglied der Palpen auffassen könnte , ist eine Partie , die nur etwas länger als das Endglied ist, und die vielleicht nur als Teil des Kopf- vorderrandes aufzufassen ist. Der median zwischen den Palpen liegende Teil des Kopfvorderrandes ist vorn konkav ausgebuchtet und etwas durch- scheinend, die Ausbuchtung ist, wie ich schon früher erwähnte, bei Tieren mit ausgestülptem Pharynx tiefer. Der mitth^-e Vorderrand des Kopfes ist viel weiter von der Basis des Mittelfühlers entfernt als in der Figur von Ehlers. Der Kopf als Granzes betrachtet hat Ähnlichkeit mit dem der Nephthyden, in seiner vorderen Partie auch etwas mit dem von Nereis ten- taculata Kbg. Die Ähnlichkeit mit den Palpen der Nereiden ist nach der Berichtigung der Beschreibung der Ko})fforni schon Avegen der abweichenden Lage der Nereiden-Palpen kaum vorhanden. Von den wenigen Arten der Gattung Ancistrosijllis beansprucht die Anc Alliiin Lnghns. von den Oanarischen Inseln (Über einige kanarische Annelid. 1881,p. 107, Fig. 16) wegen ihres geographischen Vorkommens hier das meiste Interesse. Langerhans stellte das Tier, ein Exemplar von 10 mm Länge mit nur 34 Segmenten, zu den Syllideen. Neben den einfachen Borsten werden zweizinkige Borsten beschrieben, 2 an einem Ruder, so am 8. Parapod, dagegen nicht di«^ dorsalen auffalleud(Mi Haken , dafür jedoch dorsal eine einfache starke nadelartige Acicula. Fühler und Cirren sind kürzer als bei Anc. rohnsfa, jedenfalls nicht fadenförmig. Bei Anc. robusta findet sich z. r>. im 8. Puder der hakenlosen vorderen Korperstrecke die gewöhnliche dorsale Acicula, der(Mi ziemlich dünjie, stumpfwinklig gebogene Endstrecke in der Basis des Dorsalcirrus endigt. Ich halte Anc. Albini für eine be- sondere Art. Die Gattung An<-istrosyllis, für die ich 2 Ikiccalsegmente an- nehme, soweit Anc. robusta nach eigener Anschauung für mich in Frage kommt, mag einstweilen bei den Hesioniden verbleiben. Polycl.aeta. 233 Farn. Syllidae. St/llis (Ti/posi/Uis) ±)rolifera Krohu? Fundangabe: Kamerun, Victoria; C. Manger, 17, Januar 1914. Weitere Verbreitung: Lusitanisch und tropisch -atlantisch von Gr o ßb ritanni ou an südlich, Mittelmeer, nö rdlicher Atlantik. Da die Art für die Westafrika vorgelagerten Inseln wie Madeira, Canarische und Kap Verde'sclie Inseln angegeben wurde, hat ihr Vorkommen noch weiter südHch im tropischen Westafrika nichts Überraschendes an sich. Erörterung. Wenige atoke Exemplare einer Tijposyllis, die ich in Ge- sellschaft von Syllis liyalina antraf, stelle ich mit Fragezeichen zu Typosyllis prolifera. Die Länge der AVürmer beträgt höchstens 10 mm; dabei ist das längste Tier hinten in Regeneration begriffen. Die Färbung ist rot- gelbhch oder bräunlich, am Vorderkorper lebhafter als liinten. Der größte, später leider in Verlust geratene Wurm hat an jedem der vorderen Seg- mente 2 deutlich voneinander getrennte, schmale, braune dorsale Querbinden. Eine typische Zeichnung", wie bei aS. variegata, oder so deutlich, wie bei S. zonata Hasw. vorkommt, habe ich nicht gesehen. Bei einem zweiten Tier zeigen sich Spuren brauner Querlinien. Der Kopf trägt 4 Haupt- und 2 Stu'naugen; im Umkreis der Hauptaugen kann ein wenig zerstreu- tes braunes PigTiient vorkommen. Pharynx und Magen sind braun und reichen vom 11. bis ins 28., bzw. vom 10. bis ins 23. oder vom 11. bis ins 2G. Segment. Der Magen hat etwa 40 Querreihen. Der große Pharynx- zahn lag bei zwei Individuen im Buccalsegment; dies mag durch besondere Umstände, wie Verschiebung des Pharynx nach vorn hin, hervorgerufen, abnorm sein. Am Hiuterende kommt ein Analschwänzchen imd an den hinteren Segmenten die einfache Nadelborste vor. Die komplexen Borsten haben deutlich zweizähnige Sicheln von namentlich in den vorderen Rudern verschiedener Länge; in ihrer Form sind die Sicheln denen der 5. prolifera, der S. variegata oder der S. lussinensis ähnlich; in den vorderen Rudern kommen obere schlanke Sicheln vor, die ungefähr doppelt so lang wie die untersten kurzen Sicheln im gleichen Ruder sind. Die Girren und Fühler sind lang und reichgliedrig, aber im allgemeinen in einem Zustande der Schrum- pfung oder Verbiegung, der die Erkennung der Gliederzahlen sehr erschwert. Die Dorsalcirren sind länger, als der Körper breit ist. An dem stärksten Wurm sah ich in der Gegend des 12. bis 18. Segments solche von etwa 30 bis 45 Gliedern, bei einem anderen Tier am Vorderkörper solche mit mindestens 30, am Mittelkörper solche mit ca. 25 Gliedern. Die in einem Falle er- haltenen Analcirren hatten wohl mindestens 20 Gheder. Die Segmentzahl der Würmer betrug ca. 90 bis 100 bei einer Länge von 7 bis 10 mm. 234 H" AUGENER. Die vorlicgondon Tiero sind eine Typosyllls, die der S. prolifera min- destens nahesteht; doch ist ihr Konservierungszustand nicht befriedigend, und es fehk mir am Vergleichsmaterial von europäischen S. prolifera. Bei aS. prolifera liegt unter normalen Verhältnissen der Pharynxzahn weiter hinten, als dies bei meinen Tieren der Fall Avar, doch kann bei diesen, ■v\de schon oben bemerkt, ein individuc^U abweichendes physiologisch erklär- bares Verhalten vorUegen. Ich nenne meine Tiere mit Vorbehalt S. prolifera. Syllis (Tf/i)Ost/llis) variegata ißV. Fundangaben: Goldküste, Prampram; A. Hupfek. Ulla das Eolas bei II ha de Saö Thome; R. Greeff. Isla Annob('in: Arn. 8chultze, September 1911. Weitere Verbreitung : C i r c u m m u n d a n in den tropischen und s u b - t r o p i s c h e n M o e r q n bis an die boreale und notiale Zone heran. In Europa vom Kanal an südwärts. In Westafrika • findet sich die Art vom Korden an, so an den vorgelagerten Inseln, Madeira, Cana- rische Inseln, im tropischen Westafrika, Senegal usw. Von Südwestafrika habe ich diese Art nicht gesehen; sie ist auch unter den ScHMARDA'schen Sylliden vom Kap , die ich mit Ausnahme der Myrianida (iavigera und der Syllis fusicornis vergleichen konnte , nicht vorhanden. Ehlers führte S. variegata vom Kap (1914) an, doch irrtümhch, worüber man unter S. hrachychaeta vergleichen möge. Mc Intosh zieht (1908) seine Pionosyllis Malmyreni vom Kap zu »S. variegata; er hat in diesem Falle vielleicht die S. zonata vor sich gdiabt, die dort vorkommt; obgleich die Möglichkeit, daß die tjpisclie S. variegata gleichfalls am Kap vorkommt, nicht bostritton werden soll. Erörterung. Ich habe schon (1913) in meiner südwestaustralischen Arbeit auf die Unstimmigkeiten in der Synonymik und Verbreitung der S. variegata, wie diese von Mc Intosh in seiner britischen Monographie der Anneliden (1908) aufgefaßt wii-d, hingewiesen und gezeigt, daß der S. varie- gata von Mc Intosh irrtümlich eine arktische Verbreitung zugeschrieben wird. Dies ist vielleicht so zu erklären, daß Mc Intosh die arktische Piotio- sylli!^ compacta Mlmgrn. mit der erythräisehen lyposyllis compacta Grav. vorwechselt hat. Wenn Mc Intosh die GravierscIio aS. compacta mit S. varie- gata verschmelzen will, so kann ich ihm darin schon zustimmen und habe dies dadurch bestätigt, daß icli (1913) die beiden Arten vereinigte. Unter den arkrisclien Typosyllis-ATUH\ mit langen ('irrn lieferte 3 kleine Exemplare. Zwei von diesen sind ca. 4,5 mm lang, dunkel, bräunlich gefärbt. Fast alle Fühler und Dorsalcirren sind abgefallen; die erhaltenen Girren sind lang. In den hinteren Rudern ist die obere und untere einfache Nadelborste vorhanden. Die Erkennung der inneren Organe wird erschwert durch die dunkle Körperfärbung. Das dritte Exemplar ist ein noch kleineres, weißliches, hinten nicht gut ei'haltenes Würmehen von ca. 2 — 2,5 mm Länge und mit über 30 Segmenten. Von den 6 Kopfaugen sind die kleinen Stirnaugen nur schwach sichtbar. Die Palpen sind so lang Avie der Kopf, die Füliler und vorderen Girren ziemlich lang. Der unpaare Fühler ist ca. 25-, der paarige Fühler ca. 12-, der obere Buccalcirrus ca. 19-, der 1. Dorsalcirrus ca. 24-gli(>derig, die nüttleren 236 H. AlGENKK. DorsalcirriMi der vordorou Kürpcrliälfte haben etwa 11 Glieder. Die am Ende deutlich zweizähnigen Borstensicheln sind variegata-Sirtig. In der hinteren Körperhälfte sitzen an der Hinterseite der Ruder eiförmige Fremd- körper mit kurzem, dünnerem, zylindrischem Endfortsatz; es mögen epizoische Protozoen sein. Wie die langeirrigen dunklen Tiere, so stelle ich auch das dritte kleine Exemplar, wenn auch nur fraglicherweise, zu S. variegata, da seine vorderen Körperanhänge zu lang sind, um eine Vereinigung mit einer kurzch'rigen Form, wie etwa mit der in Westafrika vorkommenden S. IvjaUna, zuzulassen. Von Ilha das Rolas landen sich 4 Tiere vor, die größten von allen, sämtlich weißlich, verblaßt. Nur einer der Würmer, nicht der stärkste, ist vollständig und ist bei einer Zahl von ungefähr 116 Segmenten etwa 10 mm lang. Die Girren sind lang; in ihren Gliedern liegen wurstförmige Follikel, was auch an anderen Exemplaren beobachtet wurde. Stirnaugen kann ich nicht erkeimen. Die einfachen Nadelborsten glaube ich an ein- zelnen Stellen zu sehen, die hintere Verstümmelung der meisten Exemplare ist ihrer Erkcmnung und Feststellung nicht günstig. Der Pharynxzahn liegt bei dem stärksten Wurm im. 3., bei dem anderen im 2. Segment. Wegen der Lage des Pharynxzahnes kann ich diese Tiere nicht mit der ganz nahestehenden S. prolifera Krohn vereinigen, von der ich kein Material vergleichen konnte; ich nenne deshalb alle angeführten westafrikanischen Stücke «S. variegata Gr. Bei drei südwestaustralischen, mit der Zeichnung dieser Art versehenen va7-iegata-Yjxemij\aron sehe ich den Pharynxzahn im 2. bis 3. Segment, was zum Vergleich hier bemerkt sein mag. Die ^'ar^g^a^a -Ilückenzeichnung, die ich s. Z. bei einer Anzahl der australischen rarzgr/a^a-Stücke gesehen habe, läßt sich auch jetzt noch erkennen; es ist kein Tier darunter, das eine Zeichnung wie »S. zonata Hasw. aufweist, mag die Zeichnung auch in verschiedener Weise ausgeprägt sein. Sijllis (Typosyllis) zonata Ilasw. Tafel IV Fig. 86, Tafel V Fig. 107, Textfig. XIX. Syllis prolifera, Eiii^eks. üie Polychaetensaniinlung d. deiitsch. Südpolar-Exped. 1914, p. 478. Fundangabe: I) cutsch-Südwestafrika, Swakopmund, an Bojen; W. Micu.AELsEx, j;,)ll. Weitere Verbreitung: Australien, Kap 1 and. Erörterung. \'on dieser Art, die ich mit keiner der ScHMAROA'schen Kap-Svllidceu vtsreinigen kann, sah ich 4 Exemplare, von denen 2 Tiere Polycliaeta. 237 agam waren, die beiden anderen hinten weit entwickelte sexuelle Knospen trugen. Die Färbung ist meist mehr oder minder lebhaft rostgelb , bei einem Wurm mehr graugelblich. Ungefähr im Bereich des vorderen Körper- viertels haben die Segmente dorsal je 2 dunkelbraune oder rotschwarze Querlinien. Die eine Binde verläuft quer über die Mitte der Segmente seitlich bis zu den Parapodbasen; die andere Binde zieht sich an der Seg- mentfurche entlang uad reicht nicht so weit seitAvärts. Das Buccalsegment hat nur eine einzige Querbinde. Bei einem Wurm ist die Bindenzeichnung auf wenige vordere Segmente bescliränkt, bei einem anderen Wurm erstreckt sie sich auf einige 20 vordere Segmente. Hinter der Z^veibinden-Zone bleibt nur die mittlere Segmentbinde in reduzierter Gestalt in Form eines dorso- medianen Querstriches bis ziemlich weit nach hinten erhalten. Die scharf gegliederten Fühler und Girren sind ziemlich kräftig, fadenförmig, in der Außenhälfte meist mehr oder minder rostgelblich bei heller Basis, seltener einfarbig weißlich. Kopf und Palpen sind oben etwas braun gewölkt, namentlich die Palpen am Ende und längs dem Innenraude. Keines der Tiere hat eine dorsale Zeichnung, die als Brilleuzeichnung zu bezeichnen wäre, wie die von S. variegata. Das gTößte vollständige Tier hat bei einer Länge von 16 mm im ganzen 74 Segmente und ist in der breitesten Körper- gegend etwa 1,5 mm breit (vordere Körperhälfte); die hinten anhängende Knospe besitzt 28 Segmente. Ein zweiter, hinten unvollständiger Wurm von gleicher Stärke und von 10 mm Länge mit 44 Segmenten, Avürde im ganzen 77 Segmente besitzen, wenn er, wie ich vermute, mit einer unmittelbar vor ihrem Kopfe abgerissenen 33 segmentigen Knospe zusammengehört. Ein drittes weniger starkes Tier ist hinten in Regeneration begriflfen, ein viertes schwächeres Exemplar ist hinten unvollständig. Die Körperform ist im Verhältnis zur Breite kräftig; der Piücken gewölbt, der Bauch flach; die breiteste Körpergegend liegt etwa am Ende des vorderen Körperviertels; die Segmente sind hier 3 — 4 mal so breit wie lang. Die folgenden Angaben sind hauptsächlich nach dem hinten unvoll- ständigen schwächeren Exemplar von mehr graugelblicher Grundfärbung, mit 60 Segmenten und von 10 mm Länge, gemacht. Kopf und Palpen sind sehr ähnlich wie bei S. zonata. Die Palpen etwas länger als der Kopf, an der Basis verbunden , der Form nach eiförmig. Die 4 Augen des Kopfes stehen in einem flachen, nach hinten konvexen Bogen; die hinteren sind erheblich kleiner als die vorderen und stehen weiter medialwärts als diese. Stirnaugen sind nicht erkennbar. Der unpaare Fühler ist kaum länger, als die Palpen sind, und mindestens 1.5 — 20 gliederig (die Glieder sind 238 H. Al tlEXKR. schwor zu zählen). Dor obcrc^ ]Jla•e•ak•il■l•u^< ist mindestens 20 gliederig, der 1. Dorsalcirrus etwa 24 gliederig, der 3. Dorsalcirrus ca. 30 gliederig, der Dorsalclrrus des 17. Segments 30 — 32 gliederig und damit einer der längsten Dorsalcirren. Die kürzeren mitdcren Dorsalcirren sind ca. 25 gliederig. Die Zahlen der Fühler- und Cirrengiieder lassen sich nicht genau be- stimmen, da die Würmer zu dick sind, um unter dem Mikroskop hieraufhin gut untersucht M'erden zu können. Pharynx und Magen reichen bis ins 10. bzw. 20. Segment; die Querreihen des Magens sind wegen der Dicke des Wurmes nicht erkennbar, ebensowenig der Pharynxzahn. Die Ruder (Tafel IV Fig. 107) haben keine Besonderheit; sie sind am Ende schwach zweilippig; an den mittleren Segmenten erreichen sie ungefähr '/t der Seg- mentbreite, Die mittleren Ventralcirren erreichen die Ruderspitze. Die mittleren Dorsalcirren sind ziemlich lang, alternieren etwas nach der Länge und Insertionshühe und erreichen etwaVa der Segmentbreite; in dor hinteren Körperhälfte sind die ('irren noch etwas länger. An den Knospen ist die Läng»? der Dorsalcirren infolge der starken Dehnung der Knospen durch Geschlechtsprodukte kaum gleich der halben Körperbreite. Die Borsten sind ganz wie bei *S'. zonata be- Fig. XIX. Syllis zonata i^C'haffen. Im 17. Ruder kommen z. B. 15 komplexe Hasw. Obere Borste mit Borsten vor. Im Ruder liegen 3 nadeiförmige Aciculae. längerer Sicliel und untere Die Borstensiclieln sind an der Schneide gewimpert, Borste mit kürzerer Sichel ^^^^^ zweizähnig, die vorderen Sicheln etwas länger vom 17. Ruder, im Profil; , , i t n i • , t-.. ^ ..m'. und gestreckter als die der hmteren Korperhaltte ; 1 * überall ist der sekundäre Zahn nicht länger als der Endzahn. An den hinteren Segmenten kommt die einfachf^ Nadelborste unten im Borstenbündfl vor; sie ist im Profil ge- seh»»n ganz ähnlich wie b(n S. variegata gestaltet, an der S})itze ganz schwach zweizähnig oder mit einer Einkerbung vor der Spitze versehen. Die einfache Nadelborste ist nicht immer zu sehen; sie mag an manchen Stellen abgebrochen oder ausgefallen sein; in dem hinten regenerierenden Wurm tindet sie sich in den regenerierenden Segmenten. Bei dem vollstän- digen Wurm mit anhängender Knospe hat das Analsegment ein unpaares Schwänzchen und 2 mindestens 25gliedrige Analcirren. Die Vermelirung der Würmer erfolgt durch einen Generationswechsel mit Hülfe sexualer KuTtsplinge. Die zwei von mir gesehenen Knospen (Taf. III Fig. 86) waren beide weiblicli mid dicht mit großen Eiern erfüllt. Die T.Vihmg erfolgt hinter dem 40. Segment. Die Knospe mit 33 Segmenten Polychaeta. 239 ist 8 mm lang und an dor au o entragenden Partie fast "2 mm breit. Der durch die Sexualprodukte aufgetriebene Körper ist gelblichweiß, heller als der Ammenkürper. Lange Pubertätsborsten treten vom 2. Segment an auf. Am Kopfsegment sind 2 Paar große linsenhaltige Augen entwickelt. An der erwähnten Knospe ist vor und zwischen den Augen jeder Seite ein kurzer paariger, fadendünner Fühler entwickelt. Die Pubertätsborsten erreichen in der vorderen Körperhälfte mindestens die halbe Segmentbreite. An der zweiten, dem Ammenkörper noch ansitzenden Knospe sind ca. 6 Segmente vor dem Knospenkopfe noch mit Eiern angefüllt. Auf der einen Kör- perseite, an dem dem Ko})fsegment vorhergehenden Ammensegment, sind in gleicher Höhe mit den Augen des Kopfsegments, aber kleiner als diese, zwei augenartig aussehende, dunkelbraune Fleckchen sichtbar. ( Jb diese Fleckchen etwa Augen eines anderen Knospenkopfes seien, ist sehr zweifel- haft, zumal da sie auf der anderen Körperseite nicht sichtbar sind. Ich habe mich über S. zonata schon im ersten Teil meiner südwest- australischen Polychaetenarbeit il913) geäußert. Wenn ich hier auf die Swakopmunder "Würmer noch etwas ausführhcher eingegangen bin, so geschah dies, weil diese Tiere viel größer und robuster und lebhafter gefärbt waren als die australischen Exemplare und sich nur mit Vorbehalt mit letzteren vereinen ließen. Im allgemeinen zeigen ja die afrikanischen imd australischen Exemplare große Übereinstimmung, so in der Zeichnung, den Cirren und Borsten. Die Palpen sind bei dem von mir (1913) abge- bildeten austraKschen Wurm etwas gestreckter, bei anderen Individuen zeigen sie sich gedrungener als bei den Südwestafrikanern. Die etwas höhere Ghederzahl der Cirren , auch die intensivere Grundfärbung des Leibes erkläre ich bei den Südwestafrikanern durch deren bedeutendere Größe. Haswell bezeichnet die Grundfarbe seines frischen, hinten unvoll- ständigen Originalexemplares , dessen Maße nicht angegeben werden , als orangegelb, Avas zu der Färbung der Südwestafrikaner passen würde. Ich habe nachträghch bei den austraUschen Würmern noch das Vorhandensein von Stii-naugen, die nicht ganz leicht zu sehen sind, festgestellt. Daß solche Augen bei den Südwestafrikanern nicht erkennbar sind, mögen sie nun A'orhanden stnn oder nicht, erkläre ich mii- durch die für die fnikroskopsche Untersuchung zu große Dicke dieser Würmer. Eigentlich war es nur ein Moment, das mich an der Zusammengehörigkeit der australischen und afri- kanischen Würmer etwas zweifeln ließ; mir erschien nämlich die Segment- zahl der Swakopmunder Würmer bei der Größe der letzteren zu gering im Vergleich mit den austraUschen Exemplaren. Meine Zweifel wurden aber vollständig behoben, als ich ein junges Exemplar der S. zonata von Kapland zum Vergleich untersuchen konnte. 240 ^' ArOENER. Aus dein Matorial dor dcutsehon Südpolar- Expedition hat Ehlers (1915) die S. prolifera Krohn von Kapland aufgeführt, wobei er sich auf die völlige Übereinstimmung der Kapform mit Exemplaren der *S. pro- lifera aus dem Mittelmeer beruft. Aus dem von Ehlers gesehenen Kap- Material habe ich einen Wurm untersuchen können, der sich in der Göttinger Sammlung befindet. Das vollständige Würmchen i.st klein, kaum 3,5 mm lang, atok, mit ca. 50 Segmenten. Die Girren usw. sind lang und scharf gegliedert. Der unpaare Fühler ist etwa 20-, die paarigen sind ca. 12gliedrig; der obere Buccalcirrus ist etwa 18-, der untere lOgliedrig, der 1. Dorsalcirrus etwa ISgliedrig. Am Analsegment stehen 2 ungefähr 21 gliedrige i^nalcirren und ein unpaares Schwänzchen. Der Kopf ist oben etwas braun gewölkt und hat 2 Paar Haupt- und 1 Paar Stirnaugen. Die Färbung des Körpers ist graugelblich; am vordersten Längenfünftel findet sich die dorsale braune Bindenzeichnung grade wie bei S. zonata. Die Dorsalcirren alternieren nach Länge und Gliederzahl; in der Gegend des 10. Segments sind sie 12- bzw. 19gliedrig. Pharynx und Magen reichen bis ins 7. bzw. 13. Segment. Im Lmern des bräunlichgelben Pharynx, dessen Zahn im 3. Segment liegt, sind wie bei S. zonata Faltungen zu erkennen, die an die angeblichen 2 Kiefer (Haswell) dieser Art erinnern. Die Borsten sind wie bei S. zonata gestaltet, die Sicheln deutlich zweizähnig; ungefähr in den letzten 33 hintersten Rudern ist die einfache Nadelborste vorhanden. • Ich finde dieses kleine Tier ganz übereinstimmend mit 5. zonata Hasw.: außerdem ist es eine andere Art als diejenige, die Ehlers (1914) als S. variegata vom Kap angegeben hat. Aus der Segmentzalil des klei- nen Wurmes ergibt sich, daß bei *S. zonata die Segmentzahl mit dem Wachstum der Tiere nur wenig zunimmt; die Swakopmunder Tiere haben bei etwa fünffacher Größe noch nicht doppelt so viel Segmente wie das kleine Kap-Exemplar. Die Segmentzahl der S. zonata ist daher im Ver- gleich zu anderen Syllideen nur als mäßig zu bezeichnen. Was nun die Bczeichiumg des Kap-Exemplars als 5. prolifera Kr. anbeti'ifft, so bin ich nicht in der Lage , hierüber Bestimmteres zu sagen , da ich mir nicht frischeres, auch in der Färbung gut erhaltenes Material der (mropäischen aS. prolifera verschaffen konnte. Doch bin ich der Ansicht, daß S. prolifera Kr. eine der S. zonata nahe stehende Art ist. Meine Erwartung, in don mediterranen Exemplaren von Cartagena, auf die Ehlers sich bezieht, die richtige »S. prolifera. kennen zu lernen, erwies sich als unzuti-eifend. Die (Jartagena-Tiere könntm nicht zu S. pjrolifera gehören. Ich habe die beiden in Frage stehenden Würmer selbst gesehen. Diese schon lange in Alkohol Polychaeta. 241 konservierten Würmer sind gut erhaltene , atoke Exemplaren , von denen ich das khünere unter dem Mikroskop im aufgehellten Zustande vmtersucht habe. Dieses letztere Tier hat bei einer Länge von ca. 15 mm im ganzen ca. 150 Segmente. Die Färbung der Würmer zeigt auf hellem Grunde am Vorderkörper an jedem Segment 2 scharfe braune dorsale Querbinden. Die Segmente sind kurz, der Körper ist stark abgeplattet, fast bandartig. Der Pharynx reicht bis ins 17., der Magen bis ins 30. Segment. Ein solitärer Pharynxzahn ist nicht vorhanden. Ventrale Stirnaugen sind nicht recht deutlich, höchstens auf der einen Seite deutlicher. In den hintersten Segmenten kommt die einfache Nadelborste vor. Ich linde die Cartagena- Tiere, auch in der Beborstung, ganz übereinstimmend mit Trypanosyllis zebra Gtr., wie sie unter anderen Langerhans beschrieben hat (1878), und bezeichne sie daher mit diesem Namen. Bemerkungen über S. lussinensis Gr. Ich habe eine Anzahl als 5, hisdnensis Gr. bezeichnete Syllideen gesehen, außer den Originalen dieser Art ein Exemplar von Portugal. Die Originale, welche mit mehreren anderen Syllideen, wie «S. sjyongicola, litjalina, se.rociilata, vermengt waren, stammten von Lussin piccolo und Lesina. Von Lussin piccolo gehörten 3 Exemplare der S. lussinensis an, über die ich zunächst einige Bemerkungen zu machen habe. Als Beispiel gi-eifo ich einen atoken Wurm von 10 — 11 mm Länge heraus, der vollständig ist und aus etwa 75 Segmente besteht. Das Tier ist eine Typosyllis mit langen fadenförmigen, nicht grade robusten Girren. Der große Pharynxzahn liegt im 5. Segment, etwas vor der Mitte der Pharynx- länge. Pharynx und Magen reichen bis ins 11. bzw. 17. Segment. Stirn- augen sind vorhanden, doch ziemlich blaß und nicht recht deuthch. Der unpaare Fühler ist ca. 25-, die paarigen sind ca. IGgliedrig, die Analcirren etwa SOgliedrig. Die deutlich an Länge alternierenden Dorsalcirren sind an Stärke nur wenig verschieden, d. h. die längeren sind nur ein wenig stärker als die kürzeren. In der Gegend des 30. Segmens beträgt die Zahl der Dorsal- cirrenglieder ca. 23 bis 32. Die Borstensicheln sind mäßig kurz, deutlich zweizähnig; an den vorderen Rudern kommen längere parallelseitige Sicheln vor, die stark an S. varieyata erinnern. An den hinteren Segmenten findet sich die einfache Nadelborste. Bei einem zweiten etwa gleichstarken Wurm liegt der Pharynxzahn im 5. Segment, und Pharynx und Magen reichen bis ins 9. bzw. 14. Segment. Bei dem dritten Wurm, der sehr schlecht erhalten ist und eigentlich nur noch aus der Haut besteht, liegt der Pharynxzahn im 8. Segment. Man darf wohl mit Recht vermuten, daß eine so weit nach hinten verlagerte Stellung des Zahnes nicht normal und der schlechten Erhaltung des Tieres zuzusclireiben ist. Über die komplexen Borsten der 242 H. AUGENER. /S. lussmensis sei noch bemerkt, daß die Borstenschäfto an den mittleren Segmenten etwas kräftiger als am Vorderkörper sind, und daß bei diesen Borsten der mittleren Segmente der stumpfwinklige Vorsprung vinterlialb der längeren Schaftzinke etwas stärker hervortritt, eine Erscheinung, die auch hei anderen Syllideen zu beobachten ist. Über die Lesina-Exemplare , die im allgemeinen ganz mit den Lussin- Exemplaren übereinstimmen, so in den Borsten und den Stirnaugen, mache ich noch eine Angabe betreffend die Lage des stets großen Pharynxzahnes. Bei melu-eren Individuen liegt der Zahn im 4. Segment , bei 2 weiteren im 2., 3. oder 3. bzw. im 4. (4. bis 5.). In einem Falle sah ich den Zahn im Buccalsegment. Im allgemeinen ist daher die Lage des Zahnes im 3. oder 4., zuweilen im 5. Segment anzunehmen, also ungefähr in oder etwas vor der Mitte der Phaiynxlängo. Das Exemplar von Portugal, ein größeres, hinten unvollständiges Tier von ca. 20 mm Länge, hat den Pharynxzahn im 3. Segment und gehört zu S. hisfiinen.'iis. Ein längerer Dorsalcirrus (16. Segment) hat etwa 45 Glieder. Obgleich ich keine europäische Exemplare der richtigen S. prolifera Kr. gesehen habe, halte ich doch für möglich, daß «S. lussinensis mit der Art von Krohn identisch sei, eine Vermutung, die von mehr als einem Autor durch Zusammenziehung der beiden Arten bekräftigt wurde. Auch mit S. zonata Hasw. ist S. bissinemis nahe verwandt; ich sehe aber davon ab, sie mit ihr zu vereinigen, da das mir zugängliche lussirtensis-M-aieria]. sehr veraltet und namentlich auf seine ursprüngHche Färbung und Zeichnung hin keinen Vergleich mit -S. zonata gestattet. Auch der aS, varlegata ist S. lussinensis recht ähnlich; da an der letzteren aber irgendwelche Zeichnung, die zu vergleichen wäre, jetzt vollkommen fehlt, kann ich nicht ohne weiteres für die Zusammengehörigkeit beider einstehen. Syllis {Typosf/Uis) hifalina Grr. Taf.'l IV Fig. 9ö u. 9(5. Non SifJl'iH liyalina, Eiileus. Erg. Hamburg. Magalhaens. 8aniinelr. Polycliäten 1897, p. 3(5. Fundangaben: Senegal, Goree, 20 u. 22 m; A. Hupier. (5 o 1 (1 k ii s t e , P r a m p r a m : A. Hupfek. T 0 g o , L o m e ; Böheer , vmd Port S e gu r <> ; A. Hucfer. Kamerun, \ irtoria; C Manger. 1 1 li a das R 0 1 a s 1) ei 1 1 h a de S a ö T h o m e ; R. Greeff. Angola, A m b ivi z e tt (• , 11 m, und Kinsembo; A. Hupfer, 1890. Weitere Verbreitung: \'om Süden der borealen Region, etwa von) K a ii a 1 an, südwärts v(n"breit(^t. E n g 1 i s c h e und F ranz ö s i s c h (» Polychaeta. 243 Küsten, Mitt 0 Im (M^r , Madeira, C an arische Inseln. — Auf der Südhalbkugel wird .S. hyalina für das M ag alhae nsisch e Gebiet und die Antarktis verzeichnet. Über das Vorkommen in der Antarktis kann ich mich nicht ganz bestimmt äußern. Aus dem Magalhaensischen Gebiet lag mir im Hamburger Museum Vergieichsmaterial vor, das von Ehlers (1897) unter dem Kamen S. liyalina aufgeführt wurde. Unter den Angaben von Ehlers über diese Tiere ist bemerkenswert, daß keine Stii'uaugen vorhanden waren, um so mehr, als die Würmer bei der Untersuchung noch ziemlich frisch kon- serviert waren, während solche doch meistens bei meinen westafrikanischen Stücken vorhanden sind und auch von anderen Autoren der europäischen S. hyal'ma zugesprochen werden. Die Untersuchung der *S. hyalina von Ehlers zeigte mir nun bald , daß kein einziges Exemplar dieser Form zu aS. hyalina gehören kann, wodurch sich auch das tatäclüiche Fehlen der Stim- augen erklären läßt. Zugieich ergab die Untersuchung, daß die magalhaen- sische S. hyalina Ehlers etwas ganz anderes ist als die antarktische -S. hyalina, die Willey und Gravier aus der Antarktis angegeben haben. Über die antarktische Art Gravier's habe ich unter S. dosterohranchia (s. *S. hrachychaeta, Schm.j einige Bemerkungen zu machen. Die magalhaen- sische *S. hyalina, die wieder nicht die gleiche Art wie die von Gravier ist, erwies sich als eine in Habitus und Beborstung der S. gracilis Gr. und S. palifica Ehl. ganz nahe stehende Art, wie diese beiden mit ypsiloiden Borsten. Bei Besprechung der *S. palißca (s. 5. gracilis Gr.) werde ich noch näher auf die magalhaensische Art von Ehlers eingehen und deren Stellung zu den verwandten Arten erörtern. Was die Verbreitung der ß. hyalina angeht, so ist die Angabe von Ehlers über deren magalliLensisches Vor- kommen unrichtig; das Vorkommen in der Antarktis ist ebenfalls nicht ohne Zweifel zu betrachten. In Südafrika wird S. hyalina vertreten durch die /S, hrachychaeta Schm., die ihrer geographischen Verbreitung nach viel eher mit jener zu vergleichen ist als die beiden Arten von Ehlers und Gravier. Systematische Erörterung: Wie aus dem Verzeichnis der Fundorte her- vorgeht, ist 'S. hyalina im tropischen Westafrika eine der verbreitetsten Syllideen , die sich in einzelnen oder mehreren Exemplaren von den verschiedenen Sammelstationen vorfand. Nach Durchmusterung der für diese Art in Frage kommenden Würmer habe ich die Überzeugung ge- wonnen, die bekannte mediterran-atlantische S. hyalina vor mir zu haben. Im allgemeinen kann über meine Exemplare folgendes gesagt werden. Alle Tiere sind atok, manche klein, die größten 6 — 11 mm lang. Stirnaugen sind meistens, wenn auch nicht immer, erkennbar, Kopf- und Palpenform 17 Michaelsen, Westufiika, lid. \\. O^^ H. AUGENER. entsprechen -S. liyalina. Die Färbung der Würmer ist weißlich oder weiß- gelblich bis blaßrostgelblich oder gelbbräunlich; eine besondere Zeichnung war nicht immer vorhanden. Ein Analschwänzchen ist meist gut entwickelt. In den hinteren Segmenten findet sich neben den komplexen SicJielb ersten die einfache Nadelborste. Die Borstensicheln sind deutlich zweizähnig, an den hinteren Borsten weniger deutlich als am Vorderkörper; die Borsten- sicheln eines Ruders sind an Länge verschieden; es kommen kürzere, breitere und schlankere, mehr parallelseitige Sicheln vor; die der hinteren Seg- mente sind kürzer und gedrungener als die der vorderen Körperhälfte. Fühler und Cirren zeigen eine scharfe Gliederung; die Dorsalcirren sind ziemlich kurz, kürzer als der Körper breit ist. Der Magen hat bei manchen Exemplaren eine rostgelbliche bis braune Färbung. Im einzelnen ist über einige Tiere von einzelnen Fundorten nach Stich- proben noch einiges zu bemerken. 1. Goree. Von hier stammen die größten Exemplare der Sammlung, darunter Tiere von 10 — 11 mm Länge. Bei einem Wurm von 11 mm Länge reichte Pharynx und Magen bis ins 11. bzw. 18. Segment. Die Dorsalcirren am Ende des vorderen Körperdrittels sind 10 — 12 gliederig, die Analcirren ca. 13 gliederig. Ein kleines Exemplar von ca. 2 mm Länge mit ca. 30 Segmenten hat entsprechend seiner Kleinheit 4- und 5 gliedrige Analcirren; die mittleren Dorsalcirren sind 5- und Ggliedrig; der obere Buccalcirrus 7- und 8-, der 1. Dorsalcirrus lOgliedrig; der unpaare Fühler 8- und 9-, die paarigen Fühler 7 gliedrig. Pharynx und Magen reichen bis ins 5. bzw. 8. Segment. 2. Ambrizette. Das einzige Exemplar von etwa 7 mm Länge hat im ganzen ca. 80 Segmente und ist von ziemlich schlankem Habitus. Pharynx und Magen reichen bis ins 9. bzw. 18. Segment. Einfache Nadelborsten sind an den 6 oder 7 letzten Segmenten vorhanden. Dieser Wurm von blaß- gelbbräunlicher Färbung zeigt schön die allgeminnen und speziellen Charaktere der Art. Pharynx und Magen können auch andere Dimensionen aufweisen, so bei etwas kleineren Tieren. Bei einem 5 mm langen Wurm von Kinsembo nimmt der Magen ca. 8 Segmente ein. Bei einem Wurm von Port Seguro liegt der Magen im 10. bis 14. Segment. Die Dorsalcirren am Ende des vorderen Körperdrittels sind 8- oder 9 gliedrig, die paarigen Fühler 8-, der unpaare lOgliedrig. Alle drei hier genannten Exemplare haben eine dunkle rostgelbliche bis braune Magenfärbung. 3. Victoria. Von diesem Fundort waren eine Anzahl atoker Tiere und einige Geschlechtstiere vorhanden. Die atoken Würmer waren meist 7 — 8, vereinzelt gegen 10 mm lang und hatten meist etwa 80 (5 mm lang) Polychaeta. 245 bis 100 oder mehr als 100 Segmente (8—10 mm lang). Die Färbung dieser Würmer, die in ihrem sclilanken Habitus mit denen der anderen Fundorte übereinstimmen, ist blasser oder dunkler gelblichgrau bis bräunlich und läßt bei manchen Exemplaren in der vorderen Körperhälfte eine dorsale Zeichnung erkennen. Im besten und deutlichsten Falle kommen hier bräun- liche Querbinden, eine an jedem Segment und mitten über dieses ver- laufend, vor. Diese Binden sind aber oft unvollständig, in der Mitte unter- brochen oder nur angedeutet und dann oft kaum erkennbar. Pharynx und Magen (letzterer hat 30 — 40 Querreihen) reichen bei 5 größeren Exem- plaren ins 8., 9. oder 10. bzw. ins 13., 15. oder 16. Segment. Ein großer Pharynxzahn ist vorhanden und liegt im 3. oder 2. Segment; der Zahn ist schwer zu erkennen, wold wegen der gelblichen bis braungelblichen Pharynxfärbung. Von den hinter dem Magen in das erste oder zweite darauf folgende Mitteldarmsegment einmündenden schlauchförmigen Anhängen,, deren Länge sich individuell verschieden zeigt, sah ich einmal einen bis über die Mitte des Magens nach vorn reichen. Über die Borsten ist nichts abweichendes zu bemerken. Merkwürdigerweise konnte ich Stirnaugen nicht mit Sicherheit erkennen, obgleich ich mehrere Exemplare daraufhin untersucht habe. Die in ihren Gliedern Follikel enthaltenden Girren, sowie besonders auch die Fühler, fand ich etwas reicher an Gliedern als dies sonst wohl bei S. hyalina der Fall ist. So hat ein gegen 10 mm langer Wurm mit einigen 20 Segmenten den unpaaren Fühler ca. 20-, die paarigen ca. 15-, den 3. Dorsalcirrus ca. ITgliedrig, die Dorsalcirren in der Gegend des 20. Segments ca. 10 — 13-, diejenigen am Ende dos vorderen Körperdrittels, ca. 9 — 13-, die Analcirren ca. 12gliedrig (zum Teil ließen sich die Zahlen nicht genau ausmachen, Buccal- und anschließende Dorsalcirren waren wegen ihrer Lagerung nicht genau zu untersuchen). Ein Tier von ca. 5 mm Länge mit etwa 80 Segmenten hat den unpaaren Fühler ca 19-, die paa- rigen ca. 14-, den oberen Buccalcirrus ca. 17- ('?), den unteren Buccalcirrus ca. 12-, den 1. Dorsalcirrus ca. 23-, den 2. ca. 12-, den 3. ca. ISgliedrig, die im großen und ganzen ziemlich regelmäßig an Länge alternierenden Dorsalcirren, in der Gegend des 20. Ruders 11- bis 15-, in der Gegend des 40. Ruders 10- bis 15-, im hinteren Kürperdrittel ca. 8- bis 12-, die Analcirren ca. 7 gliedrig. Bei einem kleinem vollständigen Exemplar von ca. 2 mm Länge mit 41 Segmenten reichen Pharynx und Magen ins 7. bzw. 13. Segment. Die Glieder der Cirren sind nicht gut zu zählen; es kommen ungefähr folgende Zahlen vor: paarige Fühler ca. 9-, oberer Buccalcirrus ca. 12-, 1. Dorsalcirrus ca. 14- bis 16-, die mittleren Dorsal- cirren 8- bis 10 gliedrig. Die hintere einfache Nadelborste zeigte sich bei 17* 246 H. AlGENEK. diesem AVürmehen weit vorragend, mindestens in den 7 letzten Parapodien. Außer den atoken Würmern, die ich von »S. liyaliua nicht trennen kann, waren 3 freie Gesehh'chtstiere von Victoria vorhanden, die mit der agamen Form zusammen im gleichen Glase lagen, und die ich für Sexualtiere der aS. hijalhta liahc Die graugelblich bis Aveißgelblich gefärbten Tiere sind nach dem Aussehen ihres Körperinhalts Männch(Mi und haben Pubertäts- borsten. Ich erkenne solche mit Sicherheit zuerst am 3. Segment, wahr- scheinlich sind am 2. Segment in Korrespondenz mit dem männlichen Charakter der Tiere keine vorhanden. Die Pubertätsborsten sind am 3. Segment kui-z: W(nt(^r hinten, so am Mittelkörper, reichen sie so Aveit wie die Sichelborsten oder etwas weiter und mögen überhaupt noch nicht vollkommen entwickelt sein; sie konnten erst unter dem Mikroskop erkannt werden. Die Tiere haben einen voll entwickelten, vorn luigefähr halbkreisförmig begrenzten Kopf (Taf. IV Fig. t)5 u. 96) mit 2 Paar braunen Augen und mit 3 Fühlern. Ein Exemplar ist vollständig erhalten und hat bei ca. 3 mm Länge 28 oder 29 Segmente. Dieses Tier hat den 1. Dorsalcirrus 12-, den 2. 9-, den 10. 8-, den vorletzten 5-, den letzten 3- oder 4-, die Analcirren 12- bis 14giiedrig. Die Kopffühler sind kurz, der mittlere etwas länger als die paarigen oder auch, je nach der Kontraktion des Kopfes, ebenso lang oder gar kürzer als der Kopf. Eine deut- liche Gliederung fehlt den Fühlern, zum mindesten in der Deutlichkeit, wie sie den vorderen Dorsalcirren zukommt; doch ist eine oberflächliche Quer- furchung vorhanden, die vielleicht als Ausdruck einer rudimentären oder noch nicht voll ausgebildetem Gliederung aufzufassen ist. Während der Mittelfühler des s»nst vollständigen Wurmes verloren gegangen ist, hat ein anderes Individuum mit 16 erhaltenen Segmenten und von S artig verbogener Form alle drei Fühler. Der Mittelfühler ragt hier nur wenig über den vorderen Kopfrand vor und sieht so aus, als ob er aus 4 (V) angedeuteten Gliedern bestände; die etwa -/'., so langen l^aariühler sehen schwach 3- oder 4gliedrig aus, ohne daß durchgehende deutliche (^)uergrenzen zwischen den einzelnen Gliedern wie bei den Dorsalcirren sichtbar wären. Ein drittes Exemplar mit 19 erhaltenen Segmenten hat ebenfalls keine deutliche Fühlergliederung. Der kopfhinge Mittelfühler überragt wie die paarigen Fühler in diesem Fähe erheblich die vordere Pegrenzung des Kopfes; der 1. und 2. Dorsal- cirrus hat ca. 9 bzw. 7 Glieder. Di(! skizzierten Geschlechtstiere können nach der Länge und der Gliederzahl ihrer (Mrren meiner Ansicht nach nur zu den als ,S. liydllna angesprochenen agamen W'iu-mern gehören: die Borstenform ist ebenfalls die gleiclu^ wie bei diesen. Wie »S'. varieyata wird 5. liyalina von McIntosii (Pritish Annejids 1908) Polychaeta. o^ J iiTtümlieli in die (J&ttnng Pionosi/llis zu den Eu-svllideon gi^stellt. McIktosh betrachtet die arktisch-boreale S. horealis Mlmgrx. als identisch mit S. luja- l'ina; ich kann ihm in dieser Auffassung niclit folgen. S. Ivjalina ist eine lusitanisch-atlantische, d. h. nach meiner Meinung südlich(> Art. Syllis (Typosyllis) brdchychaeta Schm. Tafel IV Fig. 83—85, Tafel \ Fig. 98, Textfig XX. Syllis brachychaeta Schmarüa Xeue Wirbell. Tiere. I, 2. 1861. p. 70. Syllis lineata Schjiarda. Ebendas. p. 7 1 . Syllis crassicornis Schmakda. Ebeudas. p. 72. Syllis closterobranchia Schmakda. Ebendas. p. 72. Trichosyllis sylliformis Schmarda. Ebendas. p. 73. Tab. XXVIII Fig-. 221. Syllis variegata var., Ehlers. Die Polychaetensamnil. d. Deutsch. Südpolar -Exped. 1914. p. 478. Fundangaben: D eutsch - Südwe s tafrika, SAvakopmund, an Bojen u. am Ebbestrande, u. Lüderi tzb ucht , Flachwasser, 0 — 10 m- W. Michaelsen und C Maxger. Weitere Verbreitung: Weit verbreitete Art, auf der Südhalbkugel circummuudan: von Süd- und SüdAve s tafrika bis Neuseeland- Rotes Meer; Das Vorkommen in der Antarktis (siehe imten) ist zwei- felhaft. Erörterung : Als 5. hrachychaeta Schm. fasse ich eine kleinere Zahl ver- schieden großer Syllideen auf, meistens atoke Individuen, und ein abgelöstes Gesclilechtstier von Lüderitzbucht. Ich habe über diese Art, die von der S. closterobranchia artlich nicht scharf zu unterscheiden ist , einiges auszu- führen und komme später auf die von mir aufgestellte Svnonvmie der Art zurück. At o k e F o r m. Zunächst seien einige Angaben über ein gut mittelgToßes atokes Exemplar von Swakopmund (an Bojen), das ich für S. brachychaeta halte, gemacht. Dieses Stück (Taf. IV Fig. 85) ist sozusagen das Tjpusexemplar dieser Art für mich. Der blaß-okergelbliche Wurm von 9 mm Länge ist vollständig, doch hinten in Regeneration begriffen. Die Segmentzahl beträgt ca. 80; hinten sind etwa 15 Segmente in Regeneration. Die größte Breite beträgt ca. 0.5 mm. Dieser W^urm ist eine Typosyllis mit vorderem Syllis- Zahn , mit deuthch gegliederten Girren und von schlankem Körperbau. Die Palpen sind etwas schlanker als bei S. closterobranchia. reichlich so- lang wie der Kopf; sie Hegen mit den Innenrändern ziemlich parallel an einander. Der Kopf hat 2 Paar Hauptaugen und 1 Paar Stirnaugen. Die Hauptaugen sind uierenförmig, die vorderen größer als die hinteren; die 248 H. AUGENER. Augenstellung ist die eines hinten breiteren Trapezes. Der Pharynx, dessen Zahn im 2. Segment liegt, reicht bis zum 10. Segment, der hell-ockergelbliche Magen mit ca. 40 Querreihen bis ins 22. Seg- ment. Fühler und Girren sind kräftig faden- förmig, die mittleren Dorsalcirren nicht eigent- lich spindelförmig; die mittleren Dorsalcirren sind ungefähr lOgliedrig und erreichen an Länge etwa die halbe Körperbreite, sind also einigermaßen kurz. Der vmpaare Fühler hat ca. 12 (llieder, die paarigen haben etwa 9; der obere Buccalcirrus hat etwa die gleiche Ghederzahl wie der unpaare Fühler. Die Kuder (Taf. VFig. 98) sind ohne Besonderheit, am Ende schwach zwoilippig, die Borsten komplexe Sichelborsten, von denen in den mittleren Rudern etwa 10 vorhanden sind; in den hinteren Segmenten kommt eine ein- Fig. XX. SiflUs brachyeljAeta Schm ^-^^-.j^g Nadelborste hinzu. Die Borstensichelu a^2 Borstea vom Ö. Ruder, im . j • -r, j !,• j t •• smd im Kuder von verschiedener Liange, an Profil, die obere mit längerer linearer , o • • i • t i o- i i ... 1 , T ^ .^ , o- , , der Spitze zweizähnig, die längsten Sicheln bichel, die untere mit kurzer Sichel; ■•■ oi a & = Borste mit kurzer Sichel von einigermaßen parallelseitig, linear, den ent- der Gegend des 60. bis 70. Ruders, sprechenden Sicheln der *S. Mnhe7^giana Hasw. im Profil; c = obere Borste mit (AuG.) ziemlich ähnhch. Weiter hinten am längerer Sichel und untere Borste Körper verschwindet der gestreckte Typ der mit kürzerer Sichel vom 2. Segment des epitoken Männchens, im Profil; Sicheln, und diese haben eine mehr gedrun- 4 f) 0 , 1 gene Form. Die Zweizähnigkeit der Sicheln ist ähnlich wie bei S. closterohranchia ent- wickelt, d. h. nicht besonders deutlich, schwächer als bei S. kinhergiana; der sekundäre Sichelzahn ist an den vorderen wie liinteren Parapodien immer schwächer entAvickelt als der Endzahn. Von S. closterohrancliia, der diese Art durch die ziemlicli kurzen Girren und den schlanken Habitus sehr ähnlich ist, weicht S. hrachijrhaeta durch etwas schlankere Pal})en und Borstensicheln, den Besitz der Stirnaugen, schlankere, gegen die Spitze verjüngt(\ doch nicht grade spindelförmige Dorsalcm-en und das Vorhan- densein der einfachen Nadelborste in den hinteren Rudern ab. *S. kinhergiana hat bei sonst großer Ahnliclikcit, Avie schon bemerkt, merklich deutlicher zweizäh iiige Sicheln. rher andere Exemplare, die ich der S. bi-achychaeta zurechne, habe icli noch Weiteres zu bemerken, so zunächst über solche von Lüderitzbucht. Polychaeta. 249 Zwei mittelgroße Tiere von weißgelblicher Färbung haben Girren und Borsten wie S. brachychaeta, deutliche Stirnaugen und ein unpaares Anal- schwänzchen. Die einfache Nadelborste der hinteren Ruder ist bei dem einen Tier nur vereinzelt zu erkennen. Bei dem einen Wurm, der 16- gliedrige Analcirren und 10- bis 12 gliedrige mittlere Dorsalcirren hat, sind die Palpen etwas closterobrancMa-SLTtig. Einige kleine Exemplare muß ich gleiclifaUs zu *S. brachychaeta rechnen; sie sind heller gefärbt als die größeren, mehr weißlich. Stirnaugen und die hintere einfache Nadelborste sind vorhanden, bei guter Erhaltuug auch das Aualschwänzchen. Ein solches kleines Individium hat bei einer Länge von 3 mm im ganzen etwa 56 Segmente, mittlere Dorsalcirren mit 8 — 10 Gliedern, AnalciiTcn mit 13 Ghedern, und Pharynx und Muskelmagen reichen bis zum 8. bzw. 17. Segment. Ich muß mehrere kleine Tiere von Swakopmund ebenfalls unserer Art zugesellen. Sie haben in der Regel Stirnaugen und die hintere einfache Nadelborste : ein Analschwänzchen ist vorhanden. Ein nicht sehr kleines Exemplar hat 9- bis 11 gUedrige mittlere Dorsalcirren. Ein Tier von 2,5 mm Länge hat keine erkennbaren Stirnaugen, doch die einfache Nadelborste, die Analcirren SgHedrig, die mittleren Dorsalcirren 5- bis Sghedrig, den oberen Buccal- und den ersten Dorsalcirrus 9gliedrig, den unpaaren Fühler 10-, die paarigen Fühler Tgliedrig. Ein noch kleinerer Wurm von ca. 1,75 mm Länge hat im ganzen 25 Segmente, den Pharynx und Muskelmagen ins 7. bzw. 12. Segment reichend, den unpaaren Füliler 9-, die paarigen 7gliedrig, den oberen BuccalciiTUS 9-, die mittleren Dorsalcirren 4- bis 6- gliedrig, die Analcirren 5 gliedrig. Die beiden größten Individuen der Art stammen von Swakopmund, Ebbestrand. Der eine Wurm hat die Färbung wie das Typus-Exemplar von Swakopmund. an Bojen, der andere ist etwas dunkler, mehr rostgelblich, an Stärke dem ersten ziemUch gleich, aber hinten unvollständig. Der vollständige Wurm hat bei einer Länge von 15 mm mit ca. 110 Segmenten den sclilanken Habitus der Art. Die Girren sind wohl im Zusammenhang mit der Größe etwas länger als bei anderen Stücken. Der unpaare Fülüer ist 17gHedrig, die paarigen mögen etwa 12 Glieder haben; sie liegen so ungünstig, daß die Glieder nicht gut zu erkennen sind. Außer dem Anal- schwänzchen ist der eine Analcirrus mit 15 Gliedern normal eutAvickelt, der andere ist in Regeneration. Der 1. Dorsalcii-rus ist etwa 20-, der 2. etwa 15 gliedrig, die Dorsalcirren im vorderen Körperdrittel scliAvaeh alter- nierend, 12- bis ca. 16 gliedrig. Der Pharynx und der Muskelmagen mit ca. 40 Querreihen reichen bis ins 11. bzw. 20. Segment. Der Pharynxzahn 250 H. AUGKNKK. ist wegen der gelbbraunen Pharynxfärbung schwer zu sehen; er liegt im 2. Segment oder vorn im 3. Segment. Die Borstentracht ist die der «S. hrachychaeta ; in den mittleren Rudern stehen 10 — 12 Sichelborsten und im Iimeren des Ruders liegen 3 oder 4 Aciculae, von denen 2 am Ende schräg abgestutzt sind (fußförmig). Die Nadelborste der hinteren Segmente ist vorhanden. Bei dem anderen Wurm kann ich in den hinteren Segmenten die einfache Nadelborste nicht linden; es mag dies daran liegen, daß von dem hinten verloren gegangenen Körperabschnitt erst ein neues, zylindrisch- zapfenförmiges Analsegment mit kurzen noch ungegliederten Analcirren regeneriert ist. Pharynx und Magen reichen bei diesem Wurm bis zum 14. bzw. 24. Segment. Während beide Würmer neben den anderen Merkmalen auch, etwas gestrecktere Palpen haben als S. clodei'obranchia, kann ich be beiden keine Stirnaugen finden. Dieser Umstand kann mich aber wegen der sonstigen Abweichungen von S. closterohranclila nicht hindern, die Würmer zu S. hraehycliaeta zu rechnen. Am meisten von allen hrac1iiichaeta-y^i\\c\iQn nähern sich diese beiden Tiere der S. kinbergiana; doch sind ihre Cirren noch etwas schlanker als bei dieser und die Palpen etwas kürzer; die Zweizähnigkeit der Borstensicheln ist schwächer ausgeprägt als bei S. kin- bergiana. Das Nichtvorhandensein der Stirnaugen kann eine Folge der Konservierung sein, oder auch mit der Größe der Würmer in Zusammenhang stehen; man wird dalu^r gut tun, nicht zu großes Gewicht auf die Sicht- barkeit der Stirnaugen zu legen; ebensowenig belangreich mag das Fehlen oder gar nur scheinbare Fehlen der einfachen Nadelborste sein, das auf ungünstiger Lagerung, Ausfallen oder Abbrechen beruhen kann. Erwähnt mag noch sein, daß bei dem größten vollständigen Wurm die Seitenteile der 35 letzten Segmente opak und etwas gelblicher sind als di(^ vorhergehende Körperstrecke, vielleicht als Folge von in EntAvicklung begriffenen Sexualprodukten. Ich habe nun noch das von mir uachuntersuchte Originalexemplar der S. h'acliychaeta von Kapland zu erörtern. Das Tier ist atok, vollständig, jetzt ca. 20 mm lang, von gestrecktem, schlankem Habitus. Der jetzt düster braune Wurm ist ein wenig schwächer als das S. üneata-OviginsX. Die dunkle Färbung v(^rhindert hier wie bei S. crassicornis und *S. lineata die p]rken- nung der Verhältnisse von Pharynx, Magen und Kopfaugen, sowie der etwaigen Stirnaugen. Was die Borstentracht und die Form der Cirren angeht, so finde 'v\\ diese wie bei meinen als S. brarliijcliaeta angesprochenen Tieren; zugleich sind die Unterschiede von S. closferobranrliia erkennbar, etwas schlankere Girren, Palpen und Borstensichelu; namentlich sind die vorderen Borstensicheln schlanker. In den Rudern li(\gen wie bfM mein<>n Polyehaeta. 251 Tieren 4 Acic'iila(\ In den hinteren Segmenten kommt die einfache Xadel- borste vor; sie er.^cheint bei günstiger Profillage an der Spitze schwach zweizähnig. In (xesellschaft von CirvostjUis tuberrulata Schm., in dem gleichen Sammlungsglase, befand sich noch ein einzelnes 7yjc)05?/Z//.*-Exemplar, das in Färbung, Form der Girren usw. mit S. bmi-hydiaeta übereinstimmt und augenscheinlich mit dieser identisch ist. Der durchaus nicht kleine, ca. 1 mm breite Wurm ist hinten in Eegeneration begTiffen und mit ca. 85 Segmenten 10 mm lang. Die mittleren Dorsalcirren sind 15- bis ITgliedrig und an Länge ungefähr der halben Körperbreite gleich. In den hinteren Segmenten findet sich die einfache Xadelborste. Daß die Palpen ein wenig breiter sind als sonst bei manchen S. hrachychaeta, schreibe ich einem etwas anderen Erhaltungszustande zu, und lege hierauf in anbetracht der sonstigen Übereinstimmung mit meinen hrachychaeta -Tieren keinen weiteren Wert. Als Synonym zu 6'. brachychaeta habe ich die zu Anfang angeführten Kap-Sjlhdeen herangezogen, zunächst die 6\ lineata Schm. Das einzige Originalexemplar der aS. lineata ist vollständig, doch hinten in Eegeneration begriffen und bei einer Länge von ca. 15 mm viel kürzer als Schmarda angibt. Bei äußerlicher Betrachtung des ^^^lrmes fällt die große Ähnlich- keit mit 'S. closterobranclna ins Auge; die mittleren Dorsalcirren haben genau die Spindelform wi«» bei letzterer. Die Borsten der mittleren Körper- segmente zeigen Übereinstimmung mit denen von -S. closterobranchia; ihre Sicheln sind kurz und kräftig, zum Teil undeutlich zweizähnig, zum Teil wohl durch Abnutzung einzähnig, an der basalen Hälfte der Schneide ge- wimpert. Diese Wimperung kann durch Abnutzung verloren gehen. Den Pharynx konnte ich nicht untersuchen. In den hinteren Rudern habe ich die einfache Nadelborste nicht erkennen können. S. lineata stimmt im Habitus, in der Spindelform der mittleren Dorsalcirren usw. so gut mit der S. closterobranchia überein, daß ich ohne weiteres beide Arten vereinige; andererseits kann ich beide nicht von S. brachychaeta trennen, obgleich ich zu Anfang diesen Gedanken ernstlich erwogen habe. Als weiteres Synonym betrachte ich die S. crassicornis von Kapland. Das Originalexemplar dieser Art hat den gleichen Habitus wie aS. brachycliaeta, ist ca. 8 mm lang und dementsprechend viel schwächer als die letztere. Von Einzelheiten habe ich zu bemerken, daß in den hinteren Segmenten die einfache Nadelborste vorkommt, daß die Dorsalcii-ren kürzer sind als der Körper breit ist, dabei etwas schlanker als bei S. closterobranchia. An den mittleren Segmenten ist die Abnahme der Borstenzahl nicht so be- merklich, wie das bei S. closterobranchia vorkommen kann. Die Form der O r 0 luu' LI B R A R 252 H- ArC.ENER. Palpen ist etwas kürzer als bei S. hracliychaeta; ich kann auf diesen Umstand kein Gewicht legen. Als drittes Synonym der «S. brachychaeta führe ich die »S. clostero- brayichia Schm. von Kapland an. Ich hatte anfangs geglaubt, 2 größere atoke Exemplare von Südwestafrika zu dieser Art stellen und von S. brachychaeta trennen zu können, bin aber später ganz anderer Meinung geworden. Bei dem einen dieser beiden Würmer ist das Hinterende in Regeneration be- griffen; ich habe die einfache Nadelborste nicht finden können; vielleicht war sie in den regenerierenden Segmenten bei weiterer Entwicklung zu erwarten. Stii-naugen sind vorhanden, die Palpen kurz und breit wie bei S. lineata. Die mittleren Dorsalcirren sind nicht gerade sehr deutheh spin- delförmig. Bei dem anderen Exemplar sind die Palpen wie bei dem ersten kurz und breit, die mittleren Dorsalcirren ca. 12gliedrig. Stirnaugen kann ich niclit recht sicher erkennen. Die einfache Nadelborste sehe ich in einigen hinteren regenerierenden Segmenten (mindestens 6), aber in den vorhergehenden Normalsegmenten nicht; sie mag hier abgebrochen sein. Pharynx und Magen reichen bei den beiden Exemplaren ins 11. und 12. bzw. 24. und 27. Segment. Was nun das Originalexemplar der S. clostero- branchia angeht, so war dessen Untersuchung für mich nützlich und benahm mir den letzten Zweifel, daß diese Art doch nichts weiter ist als S. brachychaeta. Der 12 — 13 mm lange Wurm, von dem Habitus der S. brachychaeta, lineata usw., besteht im ganzen aus ca. 133 Segmenten. Infolge der jetzt schwarz- braunen Färbung sind Stixnaugen und Pharynx nicht erkennbar. Füliler und vordere Girren sind abgebrochen; an den mittleren Girren zeigt sich deren Spindelform. AA'as die Borsten anbetrifft, so sind diese vielfach, so auch an den hinteren Segmenten, abgebrochen und oft mit einem Fremd- körperüberzug bedeckt. Ich habe aber mit Bestimmtheit an mehr als einem hinteren Paraped das Vorkommen einer starken einfachen Nadel- borste festgestellt und in dieser Hinsicht die Übereinstimmung mit aS. brachy- chaeta bestätigen können. Die Sicheln der komplexen Borsten sind ver- hältnismäßig deutlich zweizähnig, was namentlich an den Borsten des Vorder- körpers besser erkennbar ist. Im vorderen Körperdrittel kommen im gleichen Paraped neben kürzeren, mehr gedrungenen Sicheln auch längere, schlankere, mehr parallelseitige vor, wie bei S. brachychaeta, lineata usw. Oft selum die Sicheln ganz einspitzig aus ; dies kann durch eine mehr oder mind(n- der Kantenstellung genäherte Lage der Sicheln so erscheinen, sonst aber auch durch Abnutzung des sekundären Sichelzahnes gut zu er- klären sein. Ypsiloide einfache Borsten, wie sie bei S. gracilis vorkommen, fehlen an den mittleren Segmenten vollkommen. Die Palpen gleichen in Polychaeta. 253 ihrer Form denen der S. hraeliycliaeta tyinca, sind also etwas schlanker und gestreckter als bei den von mir anfangs als -S. (iosterohranchia ange- sprochenen beiden südwestafrikanischen Tieren. Als letztes Synonym der atoken Form der S. hrachychaeta muß ich noch die S. varier/ata var. von Ehlers aus dem Kapgebiet erwähnen. Die beiden Tiere, die ich von dieser Form untersuchen konnte, und von denen das eine hinten regenerierend ist, gehören der gleichen Art an und können nicht die S. variegata GrR. sein. Die Färbung ist weißgelblich bis graugelb- bräunlich. Stirnaugen sind vorhanden. Die Palpen sind köpf lang wie bei aS'. hrachychaeta und S. lineata. In den hinteren Segmenten ist die einfache Nadelborste sicher vorhanden. Die Borstensicheln der komplexen Borsten sind undeutlich zweizähnig; der sekundäre Zahn ist unbedeutend, oft über- haupt nicht recht erkennbar. Die mittleren Dorsalcirren, die eine schwache Spindelform haben, sind höchstens mittellang, V2 bis 2/3 so lang, wie der Körper breit ist; sie haben 10 — 13 Glieder; ein Alternieren nach der Länge und Gliederzahl ist demnach nur ganz gering. Bei dem einen der beiden ziemlich gleich starken Würmer sind der unpaare Fühler 12-, die paarigen 9gliedrig, die Buccalcirren 14- (der obere) bzw. 11 gliedrig (der untere), der 1, Dorsalcirrus ist 14- oder 15 gliedrig. Ich habe nicht die geringsten Be- denken, diese beiden Tiere als S. hrachychaeta anzusprechen. S. variegata hat erheblich längere Girren, anders gestaltete Borsten vmd schlankere und längere Palpen. Bei keiner der von Schmarda beschriebeneu, zu S. hrachy- chaeta gehörenden Kap - Syllideen wird eine Rückenzeichnung angegeben, die als t?a?'iV^aS, reii Dorsalcirren kommen der Körperbreite an Länge gleich. Was die Borston anbetrifft, so habe icli auch an den Mittelsegmenten nur kom- plexe Borsten mit rein einzähnigen Sicheln gefunden; an den hinteren Segmenten kommt die einfache Nadelborste wie bei 5. variegata hinzu. Aon ypsih)i(l(n Borsten war niclits zu entdecken. Es kommen mittlere Polychaeta. 263 Dorsalcirren vor mit ca. 30 Gliedern: die Analcirren sind ISgliedrig. Ich komme zu dem Scliluß , daß dieser Wurm nicht S. lyalißca sein kann ; Habitus, Palpen, Girren und Borsten sind anders, die mittleren Dorsalcirren erheblich länger, die Girren sämtlich dünn fadenförmig; von einer Spindel- form derselben ist nichts zu sehen. Ich finde das Tier passend zu S. prolLva Ehl. von Südwestamerika. Eine dieser Art nahestehende Form mit ein- zähnigen Borstensicheln ist die S longifilis Ehl. des gleichen Gebiets. Sie hat längere Girren als S. prolLva, da sie aber gleichzeitig größer war als letztere , gehört sie vielleicht als ältere Exemplare umfassende Form zu S. prolixa. 2. Iquique (Mus. Hamburg). Wenige kleine agame Exemplare. Es sind dies vermutlich die jungen Würmer , die Ehlers als junge Tiere zu S. palijica stellte, und von denen er sagt , daß sie nur komplexe Borsten besitzen, wie sie bei älteren und epitoken Tieren sich an den vorderen Parapodien finden. Die ypsiloiden Borsten wären demnach als Attribut der größeren bzw. epitoken Würmer aufzufassen. Der Sachverhalt ist nun folg«:'nder. Es handelt sich hierbei um 2 verschiedene Arten: die eine hat rein einzähnige, die zweite deutlich zweizähnige Borstensicheln: bei beiden kommen nur komplexe Borsten vor. Ein Würmchen mit einzähnigen Borstensicheln hat eine Länge von 2 mm und ca. 50 Segmente; in den hinteren Segmenten findet sich auch die einfache Nadelborste: Palpen und Girren sind wie bei S. proliva. Girren und Fühler sind lang: die Analcirren sind ca. Ißgliedrig: der unpaare Fühler hat mindestens 23 Glieder, vielleicht noch mehr; ein Analschwänzchen ist vorhanden. Die Dorsalcirren alter- nieren in der Länge, die längeren der Körpermitte sind wenigstens der Körper- breite an Länge gleich. Ich halte diese kleinen Tiere mit einspitzigen Borstensicheln für junge S. prolixa. Für gleich große Exemplare der S. gracilis oder der S. palijica sind ihre Körperanhänge viel zu lang, sie be- sitzen keine ypsiloiden Borsten , die bei jungen S. ^ra^u'fc-Individuen mit noch weniger Segmenten schon vorhanden sind. Stirnaugen scheinen vor- handen zu sein, doch sind sie jedenfalls schwer zu erkennen. Die zweite Art von Iquique unterscheidet sich außer durch die zwei- zähnigen Borstensicheln von den jungen S. prolixa durch schlankeren Ha- bitus und etwas gestrecktere Palpen. Die Würmchen von 2—3 mm Länge haben in den hinteren Segmenten die einfache Xadelborste , ein Wurm von 39 Segmenten in den letzten 10 Segmenten. Pharynx und Magon sind grade gestreckt, in dor Körperlängsachse liegend, ins 8. bzw. 12. Segment reichend. Die mittleren Dorsalcirren etwa so lang wie die Körperbreite, ca. 15gliedrig, ein Analschwänzchen ist vorhanden. Abgesehen davon, daß 2()4 H. Al (JENER. die Dorsalcirron diesor kleinen Würmer für gleich kleine pa/Z/zca-Individuen zu lanp- sind , würde die Zweizähnigkeit ihrer Borstensicheln nicht zu der S. palifica nach Ehlers stimmen. Auch mit Berücksichtigaing des Umstandes, daß der S. palifica irrtümlich einzähnige Borstensicheln zugeschrieben wurden, wie ich später zeigen werde, kann ich die kleinen Exemplare der zweiten hiuique-Art nicht mit »S. palifica vereinigen. Ich halte diese Würmchen für Junge Ti(»re (uner Ti/post/llis- Art , von denen zwei Formen von Ehlers für das magalhaensisch- chilenische Gebiet angegeben wurden, S. brachi/cola und .S. variegata, beide Formen mit deutlich zweizähnigeu Borstensicheln, deren Beziehungen zueinander ebenfalls noch zu prüfen Avären. 3. Calbuco (Berlin. Mus.) — 2 Tiere. Das eine ist eine kleine Nereis, das zweite Tier eine atoke Syllidee. Diese Syllidee ist eine ca. 17 mm lange, blaß orangegelblich gefärbte 'L\iposijllis mit langen Girren und deutlich zweizähnigen, an der Schneide gewimperten Borstensicheln. Die Dorsalcirren mit follikelhaltigen Gliedern alternieren nach Länge und GKederzahl an vielen Stellen, wenn auch nicht überall sehr deutlich , namentlich in der liinteren Körperhälfte. Die kürzeren Dorsalcirren der Körpermitte sind etwa so lang wie der Körper breit ist, die längeren, von denen solche mit ca. 3G Gliedern vorkommen, in der gleichen Gegend l'/2his2mal so lang wie der Körper breit ist. Dieser Wurm paßt gut zu S. hracliyrola Ehl., eine Vereinigung mit /S. palifica ist ausgeschlossen. 4. Juan Fernandez (Berlin. Mus.) — 2 Exemplare. Das eine ist eine atoke S. hraclujcola Ehl. von ca. 8 mm Länge. Das Tier hat Stirn- augen und paßt im übrigen gut zu der Art von Calbuco. — Eine zweite kleine Syllidee aus demselben Glase kommt ebenfalls für »S. palifica nicht in Frage. Es ist eine Exogonee (Autolytus) oder dergl. Fühler und Buccal- cirren sind nicht erhalten. 5. (Javancha, Punta Gruesa. (Berliner Mus.) — 1 Exempl. Der atoke, seinem Aussehen nach eingetrocknet gewesene Wurm ist eine S. palifica. Leider war nur dieses eine Tier vorhanden, und meine Erwartung, mehrere Exemplare vergleichen zu können, vergeblich; von den epitoken Individuen, die Ehlers in seiner Beschreibung erwähnt, war überhaupt niclit ein einziges vorhanden. Immerhin genügte das spärliche Material zur Festst(dlung für die Kenntnis der S. palifira Avichtiger Charaktere, über die folgendes zu bemerken ist. Die Länge des hinten nicht ganz voll- ständigen Wurmes beträgt wenigstens 15 mm bei einer Zahl von ca. 108 Segmenten. Pharvnx und Magen reichen bis ins 15. bzw. 23. Segment. Am hinteren Körperende fehlt zum mindesten diejenige Strecke, an welcher Polvcliaeta. 265 komplexe Siclielborsten sicher zu erwarten waren. Komplexe Borsten kommen an den 25 bis 30 vordersten Segmenten vor. Die Sicheln der Borsten sind bei guter Erhaltung deutlich zweizähnig, unterscheiden sich also nicht von denen der S. gracilis; außerdem finden sich Sicheln, die infolge von Abnutzung undeutlich zwei- zähnig oder scheinbar einzähnig sind. In den mitt- leren Rudern stehen ypsiloide Borsten, meist je 2, und die Mittelparapode sind, abgesehen von den Ubergangssegmenten, nur mit ypsiloiden Borsten ver- sehen. Die ypsiloiden Borsten lagen meist in der für die Untersuchung ungünstigen Kantenstellung; die in Profillage untersuchten waren fast immer glattschäftig; vereinzelt sah ich eine Borste mit dem stumpfwink- Hgen Vorsprung unterhalb des Schaftendes (vgl. meine Bemerkungen über S. huchholziana). Was die Form der ypsiloiden Borsten anbetrifi:!, so kann ich darin ^^orste mit zweizähniger Endspitze vom 6. Ruder, im Profil ; b = Sicliel- borste vom 8. Ruder, durch Abschleifung des sekundären Sichelzahues einzähnig geworden, im Profil; Fig. XXIII. Si/lJis palifica Ehlek.«. a = gut erhaltene Sichel- 3 8 0 1 keinen merklichen Unterschied von »S. S. grarilis und etwa halb so lang, wie der Körper breit ist. Von den Fühlern ist der unpaare kurz und regenerierend; die paarigen sind etwa Tgliedrig; der obere Buccalcirrus ist 14-, der 1. Dorsalcirrus 15-, der 2. Dorsalcirrus llgliedrig, der 13. und 14. Dorsalcirrus 8- bzw. lOgliedrig, der 39. und 40. Dorsalcirrus 6- bzw. Tgliedrig; die Analcirren sind etwa lOgliedrig. Die Borsten sind leider vielfach nicht erhalten, so namentlich nicht an der mittleren und hinteren Körperstrecke; ich habe daher nicht mit Sicherheit feststellen können, ob ypsiloidc einfache Borsten vor- kommen, ebensowenig ob in den hinteren Segmenten eine einfache Nadelborste vor- kommt. Was an Borsten vorhanden war, so namentlich am Vorderkörper , beistand aus Sichelborsten, deren Sicheln bei guter Erhaltung deutlich zweizähnig waren. Durch Abnutzungserscheinungen kann die Zwei- zähnigkeit der Sicheln mehr oder minder verwischt sein. In anbetracht der sonstigen Übereinstimmungen bezweifle ich trotz der Unsicherheit betreffs der Borsten des Mittel- körpers nicht, daß dieses Uschuaia-Tier die gleiche Form Avie das Punta-Arenas-Exem- plar darstellt. 2. Punta- Arenas. — Wenige atoke Exemplare. — Von diesen habituell ganz mit dem Uschuaia-Exemplar überciustimmi'nden Würmern ist in erster Linie einer zu erwähnen, bei dem die mittleren Dorsalcirren etwas spindelförmig r/ f/ Fig. XXIV. Syllis gracilis magel- lanica, n. var. a = gat erhaltene komplexe Borste mit zweizähniger Sichel vom 5. Kuder, im Profil ; ^-^ ; b = Borste, deren Sichel durch Abnutzung einspitzig geworden ist, vom (;. lüuler, im Profil; ^-^^; c = Ypsiloide Borste vom 84. Ruder, nicht genau im Profil; ^ ; kurzsichelige komplexe Borste vom 74. Ruder, im Profil; i^-^. 1 d Polychaeta. 267 verdickt sind. Pharynx und Magen reichen bi? ins 12. bzw. 18. Segment. Die Form der Palpen ist sehr ähnUch der bei 5. gracilis Gr. An der vorderen Körperstrecke stehen Sichelborsten, die an sich keine Besonder- heiter zeigen. Im großen und ganzen erscheinen die Sicheln dieser Borsten einzähnig; es kommen aber an manchen Stellen zweizähnige Sicheln zwischen den einzähnigen vor. So können fast alle Borsten eines Ruders (es ist meist unmöglich, alle Borsten eines Ruders in günstiger Profillage zu untersuchen) einzähnige Sicheln haben, mit Ausnahme \'ieUeicht nur einer einzigen, deren Sichel zweizähnig ist. Die zweizähnigen Sichel- borsten haben keine bestimmte Stellung im Ruder, sie treten hier und dort im Ruder auf, können daher nicht als eine besondere, an eine bestimmte Lage gebundene Borstenform gelten. Ich erhake von den einzähnigen Sicheln den Eindruck, daß sie durch Abnutzung einzähnig geworden sind; man kann dies an manchen Sicheln, auch an der Gestalt der Wimpern der Sichelschneide und an Rudimenten des sekundären Sichelzahnes er- kennen. Ich bin daher der Ansicht, daß die Einzähnigkeit nur eine scheinbare ist, die in erster Linie durch mechanische Abnutzung zu erklären ist. Außerdem könnten hierbei vielleicht chemische Einflüsse beteiligt sein, vielleicht durch die Einwirkung etwaiger an den Borsten haftender Fremdorgauismen. An der mittleren Körperstrecke treten un- gefähr vom 30. Segment an ypsiloide Borsten auf, die Avie die Sichelborsten Abnutzungserscheinungen zeigen können und bis zum letzten Segment des hinten unvollständigen Wurmes zu beobachten sind. Die ypsiloiden Borsten finden sich stets in Gesellschaft von kurzsichligen Sichelborsten: ich habe mit Sicherheit kein Paraped ausmachen können, das allein mit ypsiloiden Borsten bewaffnet gewesen wäre. Ein zweites Exemplar von Punta-Arenas, hinttm nicht ganz vollständig, ist mit ca. 90 Segmenten 16 mm lang: die mittleren Dorsalcirren sind nicht eben spindelförmig. Pharynx und Magen reichen bis ins 15. bzw. 21. Segment. Von den Fühlern sind der unpaare 15-, die paarigen 14- bzw. lOghedrig, der obere Buccalcirrus ca. 19-, der I. Dorsalcirrus 19- oder 20gliedrig. Die Dorsalcirren in der Gegend des 40. bis 50. Segments haben 10 oder 11 — 13 Glieder, alternieren also fast unmerklich an Länge; im vorderen Teil der hinteren Körperhälfte sind sie 10- bis 12gliedrig. Ypsiloide Borsten kommen ungefähr vom 25. bis 30. Segment an vor, und zAvar zu 1 oder 2 am Ruder und stets in Begleitung von wenigen kurz- gesichelten Sichelborsten. Die ypsiloiden Bor.sten sind meistens , wohl infolge Abnutzung an der Schneide ihres Sicheläquivalents, mehr oder minder dattrandis-: vereinzelt ist an denselben ein sekundärer Zahn er- 268 "• AUGENER. halton. Die Sicheln der vorderen Sichelborsten sind scheinbar einzähnig, jedenfalls nicht deutlich zweizähnig. Ein drittes Tier von Punta-Arenas ist vollständig, etwa 17 mm lang mit ca. 121 Segmenten. Pharynx und Magen reichen bis ins 15. bzw. 21. Segment. Anal findet sich ein unpaares Schwänzchen und ein (später abgefallener) Analcirrus mit 13 oder 14 Gliedern. Die mittleren Dorsalcirren sind wie bei dem vorhergehenden Wurm nicht eigentlich spindelförmig. Die Sicheln der vorderen komplexen Borsten sind vielfach scheinbar einzähnig, doch finden sich auch mehr oder minder deutlich zweizähnige Sicheln vor. Ypsi- loide Borsten zeigen sich ungefähr vom 25. Segment an und immer in Gesellschaft von kurzsicheligen komplexen Borsten. Die vorderen Borsten- segmente, die der ypsiloiden Region benachbart sind, haben stets kürzere Sicheln als die typischen vorderen Sichelborsten, wie sie sich etwa vom 5. bis 12. Segment finden, und sind immer undeutlich zweizähnig oder nicht zweizähnig, mögen auch sonst weiter vorn typische zweizähnige Sicheln vorkommen. In den hintersten Segmenten kommt wahrscheinlich eine ein- fache Nadelborste vor; die Erhaltung der hinteren Borsten ließ auch in diesem Punkte zu wünschen übrig. Die ypsiloiden Borsten habe ich glatt- schäftig gefunden wie die entsprechenden Borsten der S. grarilis] die kom- plexen Borsten, die die ypsiloiden Borsten begleiten, könnte man mit der mit Schaftvorsprung versehenen ypsiloiden ^rat'iVz's-B erste vergleichen , da sie ebenfalls den Vorsprung unterhalb des Schaftendes haben. Die frag- lichen komplexen Borsten der hier erörterten magalhaensisc-hen Würmer können als Borsten betrachtet werden, die in dem Prozeß der Umwandlung der gracilis-'Bovste zur rein ypsiloiden Borstenform das komplexe Borsten- stadium noch nicht überschritten haben. Das Ergebnis meiner Untersuchung der magalhaensischen S. hyalina Ehlers läßt sich folgendermaßen zusammenfassen: Diese Würmer stimmen im Habitus, im allgemeinen auch in der Verteilung der verschiedenen Borstenformen wie in der Gestalt der Borsten mit S. grariUs sive paUfiea überein. Eine Abweichung von aS. gracilis sive palifwa liegt darin, daß bei d<'n magalhaensischen Tieren die ypsiloiden Borsten der mittleren Körperstrecke immer mit komplexen Borsten vergesellschaftet sind, d. h. an d(^n fraglichen Segmenten kommen nur gemischt-beborstete Parapodien vor. Wegen dieser Abweichung schlage ich vor, diese sonst der S. gracilis sehr nahe verwandten Tiere als aS. gracilis var. magellanica, nov. var., zu bezeichnen. Hand in Hand mit der festgestellten Abweichung geht vielleicht eine abweichende geographische Verbreitung. Durch weitere Untersuchungen und Funde mag festgestellt werden, ob die magellamca-FoTm dem notialen Polycliaeta. 269 Südamerika allein oder doch der nodalen Zone überhaupt angehört, und ob sie dem subtropischen und tropischen Bezirk Südamerikas ganz fehlt. Syllis (Ehlersla) se.roculata Elil. Syllisgracilu Schmakda. Nene Wirbell. Tiere I, 2, 1861, p. 70, Tab. XXVIII Fig. 218. Ehlersia seo-oculata Quatrefages. Histoire Natur, des Anneies, 1865, II, 1, p. 3o. AporosylUs gracilis Quadretages. Ibidem p. 87. Syllis cornuta McIntosh. Marine Investig. South Africa, 1905, III, p. 37. Syllis sexoculata, Ehlekü. DiePolychaetensamml. d. Deutsch. Südpol. -Exped. 1914, p.479. Fundangaben: Senegal, Cloree, A. Hupfer. Goldküste, Prampram, 9 m, steiniger Boden; A. Hupfek, 1888. Togo, Port S e g u r 0 , in sandigen Ascidien ; A. Hupfeb. Angola, Ambrizette, 11 m, und Kinsembo; A. Hüpfer. Westafrika ohne nähere Angabe; A. Hupfer. Weitere Verbreitung: Hauptsächlich atlantisch -mediterran, etwa vom Kanal an südwärts. Französische Küsten, Mittelmeer, Madeira, Kap. S. sed-oculata hat im Gegensatz zu -S. cornuta eine süd- liehe Verbreitung, wie auch ilir weitverbreitetes Vorkommen im tropischen AVestafrika bezeugt. Von Südwestafrika habe ich merkwürdigerweise kein einziges Exemplar dieser Art gesehen, was um so auffallender ist, als sie am Kap nicht selten zu sein scheint. Schmarda hat mindestens 20 Exem- plare am Kap unter Steinen gesammelt. Erörterung: Die bekannte atlantisch-mediterrane Art ist mir von ver- schiedenen Urten vorgekommen, die sich über das ganze westafrikanischr Gebiet verteilen. Ich lasse über die Tiere der einzelnen Fundorte einige Angaben folgen. 1. Westafrika. — Ein Exemplar, atok Avie alle übrigen. Weißlich. Pharynx bis ins 10., Muskelmagen bis ins 15. Segment reichend. Kopf mit 6 Augen. Unpaarer Fühler verloren, paarige ca. 12giiedrig. Mittlere Dorsalcirren ca. 15gliedrig. Borsten ganz charakteristisch, an der Sichel der hinteren Borsten ist der sekundäre Zahn nicht stärker und länger als der Endzahn. Länge des Tieres 6,5 mm. 2. Goree. — Das einzige Tier ist gelblich, klein, ca. 4 mm lang. Ehlersia-^ovsUm treten schon am 1. Paraped auf. Mittlere Dorsalcirren 6- bis Sgliedrig, Analcirren llgliedrig. Der geringen Größe des Wurmes ent- sprechend sind die Gliederzahlen der Girren niedriger als bei größeren Tieren, 3. Prampram. — Kleiner als das Tier von 1. Unpaarer Fühler ca. 15gliedrig, mittlere Dorsalcirren noch gliederärmer als bei 1. Palpen l'/amal so lang wie der Kopf. In den hinteren Rudern ist die einfache Nadelb erste vorhanden. Ehlersia-^OYi^ten treten schon am 1. Ruder zu 1 270 H. AUGENER. oder "2 auf, hinton in den 5 oder (J letzten Segmenten sind sie nicht sicher auszumachen und wohl fehlend. 4. Port Seguro. — Klein, ca. 8,5 mm lang, gelblich. Mittlere Dorsalcirren ca. 6- bis 9gliedrig, kürzer als der Körper breit; Analcirren 9gliedrig. Ehlersia- Borsten vom 1. Ruder an, in den 3 letzten Rudern fehlend. 5. Ambrizette, — 6 Exemplare, die größten 12 — 15 mm lang, weißlich oder gelbgrau. Ein Wurm von 12 mm Länge hat 23giiedrige Analcirren; die mittleren Dorsalcirren alternieren mit 15 — 2G Gliedern oder noch einigen mehr. Ehh'rsia-BoTy.tcn nur in den 3 oder 4 letzten Rudern fehlend , ihre Endgräten an den vordersten Segmenten und am Hinter- körper kürzer als am Mittelkörper. 6. Kinsembo. — Ca. 12 mm lang, weißlich. Unpaarer Fühler ca. 22gliedrig. In den Gliedern der Dorsalcirren liegen Follikel. Pharynx bis ins 12., Magen mit 35—40 Querreihen bis ins 17. Segment reichend, Pharynxzahn im 3. Segment. Ausnahmsweise sind bei diesem Wurm die Stirnaugen nicht erkennbar (? Erhaltung). Ich iinde meine westafrikanischen Exemplare ganz in Übereinstimmung mit der *S. se.wculata Ehl. Kennzeichnend sind für diese Art die gestreckte, schlanke, zarte Körperform mit den zarten, ziemlich langen Girren bei den größeren Individuen, die 6 Augen, die Ehl''rsia- Gräten nebst den Sichelborsten. Die S. (jracilis Schm. vom Kap betrachte ich als Synonym von S. sea'ocuhda. Ich hatte schon (1913) bei der Besprechung der .S'. (jraciUs Gr. von Südwestaustralien die Vermutung ausgesprochen , daß die ScHMARDA'sche Art eine Ehlersia und von der GRUBE'schen Art verschieden sei. Ehlers hat die Art von Schmarda (1914) nach Stücken vom Kap mit *S. sexoculata vereinigt. Ich habe nun die Originalexemplare von Schmarda gesehen, und es mögen ein paar Angaben über dieselben hier angeschlossen werden. Schmarda's Tiere sind schlanke, lange, ziemlich zarte Würmer von jetzt dunkelbräunlicher Färbung. Infolge der Dunkelfärbung sind die Kopfaugen nicht erkennbar. Ein vollständig erhaltener Wurm, wohl eines der größten Exem])lare, hat bei einer Zahl von ca. 106 Segmenten 12 bis 13 mm Länge. Die Analcirren sind 20gliedrig, die mittleren Dorsalcirren alternierend 15- bzw. 22gliedrig, der 1 . Dorsalcirrus ca. 22gliedrig, der obere Buccalcirrus ca. 18gliedrig. Bei einem anderen Wurm linde ich die längeren mittleren Dorsalcirren ca. 25gliedrig. Die Feststellung der Gliederzahlen der Girren macht wegen der infolge langer Aufbewahrung im Alkohol undeutlicher ge- Pülycliaeta. 271 wordenen Gliederung einige Schwierigkeit. Schmarda hat in seiner Figur die Gliederzahl an den vorderen Dorsalcirren viel höher angegeben, min- destens zu 40; das paßt weder zu meinem Befund noch zu Schmarda's Angabe im Text , wo er die Gliederzahl der Dorsalcirren mit ca. 26 be- zeichnet. £hlersia-BoTStcn sind vom 1. Parapod an vorhanden und fehlen nur in wenigen hintersten Segmenten. Die Endgräten der Ehlersia-Borsteu, die zu 1 oder 2 am Ruder auftreten, sind am Mittelkörper wohl 4mal so lang Avie die längsten Borstensicheln; die Sicheln der Borsten eines Ruders sind wolil an Länge verschieden, doch ohne Übergänge zu der Grätenform. Die Form der hinteren Borstensiclieln stimmt mit der bei S. sexoculata überein, d. h. der sekundäre Zahn ist nicht länger als der Endzahn. S- grariUs Schm. gehört nach meiner eigenen Anschauung in die von Quatrefages errichtete Untergattung Ehler.na, in welche dieser Autor die S. sexoculata aufgenommen hat. Für die ScHMARDA'sche Art stellte Quatrefages, der wohl schwerlich die fraghche Form selbst gesehen hat, die neue Gattung Aporosyllis auf, die nunmehr als gleichbedeutend mit Ehlersia mit ihr zu vereinigen ist. Was McIntosh als .S. cornuta H. Rathke vom Kap beschreibt, ist wohl sicher dasselbe wie die *S. gracilis von Schmarda. S. cornuta H. Rathke ist eine andere, arktisch-boreale Art, wenn schon McIntosh in seiner Mono- graphie der britischen Anneliden (1908) die Art von Rathke wieder mit der S. sexoculata zusammengeworfen hat, darin Langerhaks folgend. »S. (Ehlersia) ferruginea Lnghxs. muß, wie unter dieser Art von mu* ausgeführt werden soll, von ^S. sexoculata Ehl. getrennt bleiben. Hyllis (Ehlersia) fevi'uyinea Lughus. Ehlersia ferruginea LANCiEKHANS. Über einige canarische Annelid. 1881, p. lO-i, Tab. W Fig. 10. Fyndangabe: Angola, Ambrizette; A. Hupfer. Weitere Verbreitung: Canarische Inseln; Südwestaustralien. Erörterung. Ich habe nur ein einziges Individuum dieser Art unter den zahlreicher vertretenen aS. sexoculata Ehl. herausfinden können. Der vorliegende Wurm ist atok, ungefähr 10 mm laug mit über 90 Segmenten bei vollständiger Erhaltung. Die Färbung ist weißlich , Avohl verblaßt, Pharynx und Magen sind farblos, die Körperkonsistenz schlaff. Zur Ver- gleichung mit der Beschreibung von Lajstgerhans mögen hier ein paar Daten über mein Tier angeführt sein. Die Palpen haben etwa die gleiche Länge wie der Kopf; Kopfaugen sind nicht erkennbar: sie sind jedenfalls verloschen. Der Pharynx mit 9Y2 H. AUGENER. ganz voru gelegenem Zahn reicht bis ins 10., der Magen mit ca. 25 Quer- reihen bis ins 17. Segment. Die Körperanhänge sind lang und zart, dabei deutlich gegliedert, die Analcirren ca. 29giiedrig; ein Analschwänzchen ist gut erkennbar. Von den mittleren Dorsalcirren sind die kürzeren mindestens so lang, wie der Körper breit ist, die längeren deutlich länger; ihre Glieder zahl beträgt im vorderen Körperdrittel ca. 15 bzw. 30. Die paarigen Fühler sind 12- bzw. KJgliedrig; der unpaare Fühler ist beschädigt. Die Borsten entsprechen dt^i Angaben von Langerhans. Etwa im vorderen Körper- drittel linden sich gewöhnliche Sichelborsten mit Sicheln, an denen der Kndzahn länger ist als der sekundäre Zahn. Die Sicheln der Borsten eines Kuders sind hier von verschiedener Länge , ohne daß Eldersia - Gräten deutlich differenziert wären. An der mittleren Körperstrecke finden sich dann anschließend an die genannte vordere Körperstrecke Ruder mit Borstensicheln von verschiedener Länge, an denen der sekundäre Zahn den Endzalm an Stärke und Länge übertrifft, ferner gut entwickelte lange Eldersia- (yräXen. Am Ende des vorderen Körperdrittels sah ich solche Gräten, die mindestens doppelt so lang waren wie die nächst längsten ge- wöhnlichen Sichelborsten. Li den hintersten Rudern kommen einfache Nadeln neben den komplexen Borsten vor. Die J^ViZeriüt-Gräten sind im Profil nicht so haarfein wie in der Figur von Lanc4erhans, sondern gegen die Spitze gleichmäßiger breit, am Ende stumpfer. Ich bin durchaus überzeugt, die canarische Art von Lanc4erhans vor mir zu haben, die vermutlich in Westafrika viel Aveiter verbreitet ist, als es nach meinem spärlichen Material den Anschein hat. Von Südwestafrika habe ich keine Ehlersia gesehen. Ehlers plädiert (1914) für eine Verei- nigung der EM. ferruginea mit der Ehl. sexoculata; ich kann eine solche Verschmelzung wegen der verschiedeneu Borstenform der beiden Arten nicht für zulässig halten. Ein Unterschied von Eid. se.vocidata liegt auch darin, daß A7i/6'>'.sia - Gräten bei dieser schon in den ersten Parapodien deutlich, wenn auch nicht so auffallend difterenziert sind wie an den Rudern des Mittelkörpers. Haplosijlli^ sponyicola Crr. Fundangaben: Togo, Port Seguro, 13m; A. Hupfer, 1888. Ilha das Rolas bei Ilha de Saö Tliome; R. Greeff. Weitere Verbreitung: In der Lusitani sehen Region allgemein ver- breitete Art, vom Kanal und den franz ö sisch en Küst en an südwärts. Atlantik und Mitttelmeer; Schwarzes Meer; Madeira, Cana- rische Inseln, südliches Nordostamerika. Polychaeta. 273 Von Südwestafrika habe ich keine Syllidee dieser Art gesehen. Erörterung : Diese in der Lusitanischen Region verbreitete Art fand sich von zwei St(>llen Westafrikas vor. Von Port Seguro lag das Vorderende eines kleinen Würmchens vor, von Ilha das Rolas melirere Exemplare. Alle Stücke sind agam, klein bis kaum mittelgroß, von weißlicher bis gelbbrauner Färbung. Bei einem der größeren Würmer von Ilha das Rolas erkenne ich die Augen nicht; sie müssen verloschen sein. Die Borsten sind genau so, wie sie für diese Art bekannt sind; an dem Endzahn sind die beiden winzigen sekundären Zähnchen bei guter Erhaltung vorhanden, doch in anderen Fällen öfter durch Abwetzung reduziert. Branchiosyllis oculata Ehl. Fundangabe: Togo, Lome, an Brückenpfeilern; Boehler, Jan. 1914. Weitere Verbreitung: Westindien, hier weit verbreitet. Vielleicht auch bei den B er mu da- Ins ein vorkommend. A^on den Bermudas hat Verrill (1900) eine zweite Art, Br. lamellifera beschrieben, die an den mitüeren Rudern gelappte Branchialorgane hat. Da die Bermuda -Fauna viel Gemeinsames mit der Fauna Westiudiens hat, wäre die VERRiLL'sche Art noch näher mit der EnLERs'schen zu vergleichen. Übereinstimmend ist bei Br. lamellifera das Vorhandensein des solitären %//is- Zahnes im Pharynx, dessen Vorhandensein ich bei Br. oculata festgestellt habe (vgl. Fauna Südwestaustraliens, I, 1913, p. 194. Anmerkung). Erörterung : Es ist mir nur ein einziges ganz kleines agames Würmchen vorgekommen, das ich in di(^ Giattung Branchiosyllis einreihen konnte. Das Tierchen ist höchstens 1,5 mm lang, weißlich und mit ca. 29 Segmenten vollständig. Ich habe im einzelnen über dies Exemplar noch folgendes zu sagen. Der Kopf trägt 2 Paar linsenhaltige Augen von kurz-uierenförmiger Gestalt; die vorderen Augen sind größer als die hinteren; Stirnaugen fehlen. Die Palpen sind kurz, ebenso lang Avie der Kopf. Das Buccalsegment ist dorsal nicht deutlich. Die 3 Fühler sind Tgliedrig: der obere Buccalcirrus 7- oder SgHedrig; die mittleren Dorsalcirren sind etwa 9- oder lOgliedrig; ihre Länge übertrifft die halbe Körperbreite. Ein erhaltener Analcirrus hat etwa 9 Glieder. Die Gliederung der Fühler und Girren ist scharf. Der Pharynx reicht bis ins 5., der Muskelmagen mit ca. 25 Querreihen bis ins 8. Segment. Der solitäre Pharynxzahn ist vorhanden; er liegt dicht hinter der hinteren Kopfgrenze, wohl im Buccalsegment. Die Borsten stehen zu 2 am Parapod und haben die charakteristischen kurzen , stark krallenför- migen Endsicheln der Br. oculata. Die Ruderlippen sind am Ende stumpfer als Ehlers sie abgebildet hat. Die branchiale Bildung an den Rudern sehe 274 H. AUGEXER. ich zum mindesten nicht so deutUch und nicht so weit vorragend wie bei den westindischen Exemplaren; doch glaube ich, daß sie vorhanden ist, und zwar in Gestalt eines ganzrandigen Wulstes, der sich an der Vorder- seite der Ruder gegen das Ruderende erstreckt, schwach gebogen ist, gegen die Ruderspitze zu höher wird und hier rundlich stumpf endigt. In Anbetracht der Übereinstimmung der Hauptcharaktere meines Tieres mit der EnLERs'chen Art stelle ich dieses Tier zu Br. ocnlata. Die Exem- plare von Ehlers hatten höhere Gliederzahlen der Girren und Fühler, auch mehr Borsten an den Rudern , wennschon die Borstenzahl auch bei ihnen gering war. Diese Unterschiede erkläre ich mir durch die sehr verschiedene Größe der Tiere. Auf dem gleichen Grunde beruht Avohl die geringe Entwicklung des Branchialorgans bei dem Tier von Togo. Reicheres Material mag später darüber Auskunft geben, ob mein Stück tatsächlich ein junges Individuum der Br. onilata Ehl. oder ob es von der westin- dischen Art zu sondern ist. Oplsthosyllis brnnuea Lns:hns. Textfig. XXY. Opistho.niUis hrunnea Langerhans. Warmfauiia v. Madeira, I, 1879, p. 541 Fig. 7. Fundangabe: Isla Annob('>n: A. Schultze, 26. Sept. u. 7. Oktober 1911. Weitere Verbreitung: Madeira. Die in Madeira am Strande häufige Art wird sich vermutlich noch an anderen Stellen der afrikanischen Küste auf- finden lassen. Die Fortpflanzung wurde in Madeira beobachtet; sie erfolgt durch eine Geschlechtsgoneration mit Pubertätsborsten nach dem gewöhn- lichen Modus. An den Geschlochtstieren ist eine im Gegensatz zu den agamen Individuen stehende helle Färbung bemerkenswert. Erörterung. Diese Art stand mir in 2 atoken Exemplaren zur Ver- fügung. Der am 2G. September gesammelte AVurm ist hinten unvollständig, ca. 7,5 mm lang und im Maximum kaum 0,.') mm breit, von graulich rostgelber Färbung; die Segmentzahl beträgt QQ\ am Hinterende befindet sich ein ganz kurzes stumpfkegelförmiges Regenerat. Der andere Wurm von intensiver schön rostbrauner Färbung ist etwas schwächer als der erste, doch vollständig, ca. 9,5 nmi lang mit 72 Segmenten. Die Girren sind heller als der Körper, mehr oder minder blaß bräunlichgelb. Da Pharynx und Magen wie der Körper eine braune Färbung besitzen, so sind Kinzc^lheiten an diesen Organen auch am aufgeliellten Präparat nicht gut zu erkennen. Ich habe zunächst über den vollständigen Wurm einiges auszuführen. Der Kopf ist etwa doppelt so breit wie laug, breiter als Langer- hans angibt, was aber dadurch erklärt werden kanji, daß Langerhans frische Polychaeta. 275 Tiere iintersuclit hat. Auf der Fläche des Kopfes stehen 4 in einem flachen, nach hinten konvexen Bogen angeordnete Augen. Die langgestreckten Palpen sind etwa doppelt so lang wie der Kopf und im basalen Drittel ihrer Länge miteinander verbunden. Fühler und Cirren waren zum Teil abgefallen. Ein erhaltener paariger Fühler hat ca. 16 Glieder: die Dorsal- cirren in der Gegend des l.j. bis 20. Segments sind ca. 16- bzw. 25- giiedrig, die Analcirren 9- bis 12gliedrig, die Dorsalcirren des 10. oder 11. Segements vor dem Analsegement 9- oder lOgliedrig. Der Phaiynx reicht bis ins 11., der Magen bis ins 17. Segment. Wegen der dunklen Färbung dieser Organe kann ich die Querreihen des Magens ihrer Zahl nach nicht bestimmen, auch die Umrisse des Pharjnxzahnes lassen sich aus diesem Grunde nicht scharf erkennen. Doch habe ich die Lage des Zahnes ermitteln können; er befindet sich im 9. Segment, etwa auf der Grenze zwischen dem dritten und vierten Viertel der Pharynxlänge. Die Lage des Zahnes ist gekenn- zeichnet durch einen hellen rundKch begrenzten Bezirk. Die Borstensicheln sind an der Spitze einzähnig, am Vorderkörper gestreckter und schlanker, in der hin- teren Körperhälfte gedrungener, kürzer, und am Ende etwas stärker hakig gekrümmt als vorn. In der Gegend des 12. Segments finden sich ^"'S- XXV. Opisthosvlhs , _, ,^ T^ T T 1 1 • r. brunnea Lsghns. ca. 10 Borsten am Kuder. in den hinteren Segmenten ^, ti •. . '^ Obere Borste mit etwas kommt die obere und untere einfache Nadelborste läno-erer Sichel und un- hinzu: die untere erscheint im Profil an der Spitze tere Borste mit etwas kiir- schwach hakig geformt. An der Spitze der Parapodien ^erer^icie v • '" ^ '^ . . ^ ^ , rapod, im Profil; ^^ . stehen 2 kurze kegelförmige Lippen, von denen die vordere etsvas weiter vorragt als die hintere. Ein Analschwänzchen ist nicht erkennbar, Avurde auch von Langerhaxs nicht erwähnt. Bei dem zweiten, unvollständigen Wurm zeigen Kopf und Palpen die gleichen Verhältnisse wie bei dem ersten Tier. Gut ist bei diesem ^^ urm der Xuchallappen zu erkennen, der halbmondförmig die hinteren Augen bedeckt. Die paarigen Fühler haben 12 — 14. der unpaare ca. 16 Glieder oder noch einige mehr. Der obere Buccalcirrus ist ca. 19-, der 1. Dorsal- cirrus ca. 27gliedrig. Die Dorsalcirren in der Gegend des 15. bis 20. Seg- ments haben 12 — 14 bzw. 21 — 23 Glieder, die der hintersten erhaltenen nor- malen Segmente 11—14 Glieder. Das Regenerat am hinteren Körperende trägt ein Paar kurze eiförmige Dorsalcirren und ein Paar ebenso gestaltete Analcirren. Der Pharynx reicht bis ins 10., der Magen bis ins 18. Seg- ment. Den- Zahn liegt an der linken Seite des Pharynx: er ist nur undeut- 19 Midi a eisen, Westafrikn, Bd. II. 276 H. AUGENER. Hell sichtbar; ein heller, hofartiger Fleck ist an der betreffenden Stelle nicht zu sehen. Meine Tiere stimmen mit der Madeira-Art von Langerhans gut über- ein. Außer durch die lebhafte Färbung Avird diese 0 pisthotnjllis durch die langgestreckt vorstehenden Palpen und die einspitzigen Borstensicheln ge- kennzeichnet. Haiitpapillen, Avie sie bei anderen Arten der Gattung auf- treten, besitzt diese Art nicht. TrifpanosyUls pranipraniensis ii. sp. Tafel IV Fig. 91 u. 92, Textfig. XXVI. Fundangabe: (U»ldküste, Prampram: A. Hupfer. Beschreibung: Die Art Avird durch ein einziges, agames, hinten nicht vollständiges Tier mit bandartig abgeplattetem Körper und mit kurzen Girren vertreten. Der Wurm ist mit ca. 100 ^Segmenten etwa 6,5 mm lang; die größte Breite beträgt ca. 0,7 mm; viel dürfte an der hinteren Körperstrecke nicht fehlen. Die Grundfärbung ist blaß -rostgelblich, namentlich im vor- deren Körperdrittel; weiter nach hinten wird sie blasser. Die Girren sind farblos. Ungefähr im vorderen Drittel des Körpers kommen dorsal zwei braune Querlinien an jedem Segment vor, die sich weiter hinten am Körper ver- lieren. Diese dorsalen Querlinien heben sieh nicht auffallend von der Grundfarbe ab, keineswegs in dem Maße wie etwa bei Tr. zehra. Durch die Körperwand schimmert der Magen etwas gelbrcitlich hindurch. Die Segmente des Wurmes sind sehr kurz, die mittleren etwa 10 mal so breit wie lang. Der Kopf (Taf. IV Fig. 91, 92) ist ungefähr doppelt so breit wie lang, median längs gefurcht, vorn gerade begrenzt, hinten deutlich ausgerandet und schmäler als vorn, an den Seiten sonst konvex gerundet. 2 Paar kurz nierenförmige, linsenhaltige Hauptaugen stehen in einem kurzen, hinten schmäleren Trapez: die vorderen Augen sind größer als die hinteren. Die Palpen sind kurz, so lang wie der Kopf, dreieckig mit rundlich- stumpfer Spitze; der Innenrand der Palpen ist fast gerade, etwas nach vorn divergierend, Avährend die Seitenränder schräg von hinten -außen nach vorn -innen verlaufen. Fühler und Girren sind kurz, kurz gegliedert; ihre (TÜeder sind mit Ausnahme der obersten erbeblicli breiter als lang. Die Fühler sind wenig länger als der Kopf und 10- bis 12gliedrig; der unpaare ist nur unbe- deiitend länger als die ] »aarigen. Der obere Bucealcirrus ist etwa 13-, der 1. Dorsalcirrus ca. 20gliedrig, der 2. Dorsalcirrus etwa 12ghedrig und merklich kürzer als der erste. Die mittleren Dorsalcirren erreichen an Länge kaum ein Drittel der Körperbreite und sind gegen die Spitze ein Polychaeta. 277 wenig spindelförmig verschmälert: die Gliederzahl beträgt 8 — 10. Die hinter- sten erhaltenen Segmente haben Dorsalcm-en mit 6 — 8 GUedern. Die Dor- salcirren sind also kurz, dabei ziemlich kräftig und geben dem Habitus des Wurmes sein Gepräge. In den Cirrengliedern Hegen glänzende Folhkel. Ein Alternieren der Dorsalcirren nach Länge und Gliederzahl ist nicht i oder kaum zu erkennen. Die Ventralch'ren, ohne Besonderheit, von gestreckt eiförmiger Gestalt, sind kurz und ragen mit ihrer Spitze ungefähr bis an das Ende der Parapodien. Die Parapodien sind kurz, enthalten je 2 starke nadeiförmige Aciculae und lassen an der Spitze eine kurze vordere , fast recht- winklig vorspringende Lippe erkennen. Die Borsten sind Sichelborsten mit kurzen, deutlich gebogenen, etwas klauenartigen Sicheln. In der Gegend des 20. Ruders stehen ca. 10 solcher Borsten am Paraped. Die Sicheln sind am Ende eiuspitzig ohne Andeutung eines sekundären Zahnes. Die Borstensicheln zeigen nach Länge und Biegungsgrad in ein und demselben Ruder nur ganz geringe Unter- schiede; die oberen sind ein wenig schlanker und etwas schwächer gebogen als die unteren. An den hinteren Segmenten sind die Borsten nebst ihren Sicheln etw^as zarter als au den von der gleichen Form: in den letzten vorhandenen Parapodien beträgt die Zahl der Borsten 6 oder 7. Pharynx und Magen reichen zusammen genommen bis ins 28. Segment, der lange Pharynx allein bis ins 20. Segment. Der zylindrische Magen mag etwa 25 bis 30 Querreihen besitzen. Die Form und Zahl der Zähne am Pharynxeingang ist nicht sieher zu erkennen. Hinter dem Muskelmagen bildet ein kurzes Darmstück, in das 2 kurze Anhänge einmünden, den Übergang zu dem eigentlichen Mitteldarm. Erörterung: Die vorstehend von mir charakterisierte T)\ pramprainensis hat wegen ihres kurzcirrigen Habitus viel Ähnlichkeit mit der mediterran- atlantisch verbreiteten Tr. coeliaca Clap. , unterscheidet sich von dieser aber gut durch die einspitzigen Boi'stensicheln und andere Zeichnung. Tr. coeliaca verdankt ihren Namen einer Anzahl von Organen im Bereiche des Pharynx imd Magens, die von Claparkde als Darmanhänge angesprochen wurden, Saint-Joseph hat diese Organe an frischen Tieren der Art näher untersucht 19* a b c d Y\g. XXVI. Trypanosylüs prani- pramensis n. sp. a = obere Borste vom 17. Ruder, b = untere Borste vom 17. Ruder, c = obere Borste vom siebtletzten Ruder, d = untere Borste vom siebt- letzten Ruder, sämtlich im Profil; 400 1 vorderen Segmenten, im übrioen 278 il- AlGENEU. (Ann. Sei. Katur. 1887 I. p. 184) und ist hierbei zu dem Ergebnis gelangt, daß es keine Darmanhänge sind, sondern drüsige, in die Papillen des Pharynx- einganges einmündende Organe. Etwas ähnliches scheint bei meiner 7\f/paHosi/Uls vorhanden zu sein, ohne daß ich es ganz genau hafte feststellen können; dazu wäre wohl frisch-lebendes Material zu untersuchen. Betrachtet man nämlich das Tier in aufgehelltem Zustande von der Dorsalseite her unter dem Mikroskop, so sieht mau allerdings etwa im Bereich der 5 dem Vorderende des Muskelmagens (Proventriculus) vorhergehenden kSegmente Gebilde, die auf und seitlich am Pharynx liegen und vermutlich drüsige Organe sind. Weiter vorn kann ich derartige Bildungen nicht mehr er- kennen. Die vermutlichen Drüsenschläuche enthalten anscheinend Zellen luit großen rundlichen, etwas glänzenden Einschlüssen (Zellkernen) . Trypanosyllis genunulifera d. sp. Tafel V Fig. 99—101, Textfig. XXVII. Fundangaben: D eutsch-Süd w estafrika , Swakopmund, Ebbe- strand, und Lüderitzbucht, Flachwasser, 0--10m; W. Michaelsen, 1911. Diese Art habe ich von zwei Fundorten Südwestafrikas iu verschieden großen Exemplaren gesehen. Das größte , am besten erhaltene stammte von Swakopmund; es ist zugleich das einzige von diesem Fundort vor- liandene. Die folgende Beschreibung habe ich auf das Tier von Swakop- mund begründet. Beschreibung: Der in Frage stehende Wurm ist atok, hinten so gut wie vollständig und hat eine Länge von 33 mm ohne die Knospen , und eine größte Breite von 2 mm (wie bei anderen Arten ohne die Parapodien gemessen). Die Körperform ist langgestreckt, wie bei anderen Arten der Gattung typisch abgeplattet, parallelseitig, bandförmig; etwa vom 20. Segment nach vorn zu ist bis zum abgerundeten Vorderende eine schwache Ver- schmälerung zu erkennen. Am Hinterkörper hndet erst kurz vor der End-, spitze eine geringe Verschmälorung statt. Die Segmentzahl beträgt 180 — 190. Die Grundfärbung ist hell graugclblich; dazu kommt etwa im vorderen Körperviert(4 eine dorsale dunkelbraune Bindenzeichnung. Die ersten Seg- mente haben keinc^ Binden; sonst trägt jedes Segment dieser Strecke 2 Quer- binden, (>ine vordere breite und eine hintere schmale. Die Binden nehmen etwa das mittlere Drittel der Püekenbreite ein. ^^'eiter nach hinten verliert ich zuiiäehst die hintere Binde; die vordere erhält sich noch eine Weile länger als kurzer dorso -medianer Querstrich und verschwindet noch vor der Mitte des Körpers. Die Körpersegmente sind sehr kurz; die der mittleren Körperstrecke Polyc'liaeta. 279 sind 10 bis 12 mal so breit wie lang. Die kvirzen Ruder der Körpermitte kommen an Länge etwa einem Sechstel der Körperbreite gleich. Die Fühler und Cirren sind scharf gegliedert und entsprechend den Gliedern oberseits braun geringelt; diese Ringelung verliert sich in der hinteren Körperhälfte. Fühler und Cirren sind lang, der Mittelfühler mindestens 3 mal, die paarigen 2 mal so lang wie der Kopf, die Palpen von Kopflänge, von eiför- miger Gestalt. Die Form des Kopfes ist ähnlich der von Tr. misakiensis Izuka; er ist wenig breiter als lang, hat eine mediane Längsfurche und 2 Paar Augen in hinten nur schwach verschmälerter Trapezstellung. Die Augen jeder Seite sind deutlich getrennt, die vorderen ungefähr doppelt so groß wie die hinteren. Der obere Buccalcirrus ist so lang wie der Körper breit, der untere '/., bis '/^ •'^o l^-ng wie der obere. Die vorderen Dorsalcirren sind mindestens so lang, wie der Körper breit ist; die längeren Cirren der mittleren Körperstrecke kommen etwa V* der Körperbreite gleich; außerdem kommen hier kürzere vor, die nur halb so lang sind ein regelmäßiges Alternieren in der Länge der Cirren findet jedoch nicht statt. Von zwei benachbarten Dorsalcirren der Körpermitte wies der längere bei Zählung unter dem Mikroskop ca. 35, der kürzere ca. 23 Glieder auf. Der \ entralcirrus ist kürzer als das Rudcu" seine Spitze erreicht die Austrittsstelle der un- tern Borsten. An den Rudern ist die Ruderspitze hinten am oberen Rande etwas lippenartig ei- förmigvorgezogen. In den Rudern liegen 3 oder 4 starke nadeiförmige Aeiculae. Die Zahl der Borsten im Parapod ist ziemlich gering: an den mittleren Segmenten kommen ca. 7 Borsten an einem Parapod vor. Die Borsten sind kräftig, mäßig lang und haben kurze Sicheln imittlere und hintere Ruder). Die Sicheln haben eine basale gewimperte Schneidenhälfte und etwas oberhalb der Schneidenmitte einen kleinen sekundären Zahn, der viel kleiner als der P^ndzahn ist. Die oberen Borstensicheln sind kaum länger als die unteren. Die Borsten der vorderen Ruder (so die des 10.) haben schlankere und schwächer gebogene Sicheln als die der mittleren Segmente, der sekun- däre Zahn steht bei ihnen dem Eudzahn näher als bei jenen; die vorderen Borsten gleichen dadurch mehr denen der später zu beschreibenden Knospen. a b c Fig. XXVII. Tryi^a'nosullis pemmulifera n. sp. a = obere Borste vom 10. Kuder, 5=: obere Borste von einem der mittleren Ruder; beide im Profil; -"^^ . c = Borste von einem der mitt- leren Parapode der größten Knospe, im Profil; i-^^. 280 H. Al'GEXER. Pharynx und Magen sind lang; jener reiclit bis ins 15., dieser bis ins 30. Segment. Knospenbildung: Von gemmiparen Arten sind bereits einige beschrieben worden, so 7V. gemmipara H. P. Johns, und Tr. misakiensis Izuka. Tr. qemrnipara ist eine riesenwüchsige Form und viel größer als meine Art, Bei beiden genannten Arten wird die Anordnung der Knospen am Ammen- körper als kollateral bezeichnet. Ich finde nun, daß die Knospen in einer Keihe hintereinander an der Bauchseite des Wurmes entspringen, und würde ihre Anordnung als ventral-serial bezeichnen. Die Knospen stehen medio- ventral an dem letzten vorhandenen Ammensegment derart, daß die hinterste Knospe die älteste und größte ist und die Bauchseite der Knospen von der Bauchseite der Amme abgekehrt ist. Die Längsachse der Knospen ist nach hinten und außen gerichtet. Ob das Ursprungssegment der Knospen zugleich das eigentliche Analsegment der Amme ist, kann ich nicht entscheiden; ich glaube es nicht, vermute vielmehr, daß es eines der dem Analsegment vorhergehenden Ammensegmente ist; übrigens sind an dem fraghchen Segment keine Analcirren vorhanden. Die Zahl der Knospen beträgt 8; von diesen ist die jüngste und vorderste noch sehr klein. Mut- maßUch haben alle Knospen, sicher die 7 ersten, Analcirren; Augen lassen sich au den 3 oder 4 ältesten Knospen erkennen, bei der ältesten alle 4 Augen. Die älteste Knospe Tim allgemeinen gleichen die Knospen denen der beiden anderen Arten) hat 30 Segmente und ist 6 mm lang. Die Parapodien sind voll entwickelt mit 2 Cirren und Borsten. Pubertätsborsten, die auch bei den Knospen der anderen Arten fehlten, finden sich auch bei dieser Knospe nicht, trotz sonstiger Eigenschaften sexualer Zooide. Eine farbige Zeichnung, wie sie die Amme hat, fehlt den Knospen; sie sind matt weißgelblich, wohl durch die Sexualstoffe im Inneren. Die älteste Knospe ist mit großen Eiern angefüllt und mag danach nicht allzu weit vor der Ablösung vom Ammenkörper gestanden haben. An einem mittleren Parapod der ältesten Knospe ist der Dorsalcirrus ca. lögliedrig; es besitzt 5 oder 6 Borsten. Die Form eines solchen Parapods ist aus der Abbildung (Taf. V Fig. 101) zu ersehen. Die Borstensicheln der Knospe haben keine Besonderheit; sie sind in der Stellung der beiden Zähne und in der Wiraperung der Schneide den Borsten der vorderen Ammensegmente ähnlich. An mehreren unter- suchten Knospcnparapodien der ältesten Knospe finde ich übereinstimmend in der Mitte zwischen dem eigentlichen komplex-beborsteten Parapod und der ]'>asis des Dorsalcirrus am Endrande des Ruders einen kleinen kegel- f(irmigen Höcker, in den eine dünne Acicula hineindringt. Es handelt sich hierbei also um die unvollkonnucne Anlage eines dorsalen Parapodastes Polychaeta. 281 wie bei den freischwimmenden, mit Pubertätsborsten versehenen Geschlechts- tieren anderer Syllideen, mögen sich bei den Knospen derfraghchen Trypano- si/Uis-Arten auch keine Pubertätsborsten entwickeln. Von Lüderitzbucht sah ich mehrere mehr oder minder zerbrochene Exemplare von verschiedener Stärke und dazwischen 2 abgerissene Knospen frei im Glase. Das größte Tier, das hinten fast vollständig ist, hat keine Knospen an sich und ermangelt der dorsalen Bindenzeichnung des Vorder- körpers; es ist 18 mm lang. Bei einigen anderen Exemplaren sind die Querbinden deutlicher oder schwächer ausgebildet; es kann auch nur eine Querbinde an je einem Segment vorhanden sein. Ein kleines Exemplar von 6 mm Länge ist hinten un verstümmelt, doch vielleicht in weit vorge- schrittener Regeneration; es hat 65 — 70 Segmente; der Pharynx reicht bis ins 12., der Muskelmagen ins 18. Segment. Von 2 benachbarten Dorsal- cirren aus der Körpermitte hat der längere ca. 18, der kürzere ca. 12 Glieder, woraus sich ergibt, daß die Gliederzahl der Girren bei kleinen Individuen geringer ist als bei großen. Da es mir an Material zu direkter Vergieichung mangelt, so konnte ich mich trotz großer Ähnlichkeit mit den früher beschriebenen Arten nicht entschließen, die südwestafrikanische Form mit einer derselben zu ver- einigen. Bemerkenswert ist das ausgedehnte Vorkommen solcher gemrai- parer Trypanosi/llis-Avten. Tr. misahiensis ist japanisch, Tr. f/emmijyara nord- westamerikanisch; eine Zusammengehörigkeit dieser beiden Arten zu einer Art wäre ihrer Verbreitung nach sehr wohl denkbar. Ob in der Anord- nung der Knospen am Ammenkörper ein Unterschied zAvischen meiner Art und den anderen Arten vorhanden ist, ist mir nicht möglich festzustellen. Denkbar wäre, daß bei einer großen Zahl zugleich vorhandener Knospen die seriale Stellung derselben in eine wirklich oder scheinbar collaterale übergehen kann. PionosyUls ehlersiaefot'tnis Aug'. Pionosvllis ehleri^iaeformis Augexer, Fauna Südwestaustraliens. 1913. Polychaeta I, p. 225, Tab. III Fig. 32, Textfig. 31. Fundangabe: D eutsch-Südwestafrika, Swakopmund, Ebbestrand W. Michaelsex, 1911. Weitere Verbreitung: Südwest au stralien. Erörterung : Das einzige Exemplar dieser Ai"t Ist atok. .'> mm lang, hinten vollständig, doch sonst etwas beschädigt und am \'orderkörper ver- bogen. Die Färbung ist gelblichweiß, die Segmentzahl beträgt ca. 52. Ich habe dieses Tier mit den austrahschen Stücken der Art veraiichen. 282 H. AlGEXEU. Im allgemeinen stimmt es mit diesen gut überein. Die Form des Kopfes und der Palpen ist dieselbe; die Palpen sehen etwas kürzer aus als bei den Originalen; sie sind gut so lang wie der Kopf. Der Kopf trägt außer den 4 Hauptaugen noch 2 kleine »Stirnaugen, die bei den Originalen nicht zu erkennen waren. Der Pharynx reicht bis ins 8., der Muskelmagen mit etwa 27 Querreihen bis ins 14. Segment. Ich vermag den solitären Pharynxzahn nicht recht deutlich zu erkennen, glaube jedoch, daß er vor- handen ist und nur durch ungünstige Lagerungsverhältnisse undeutlich ge- worden ist. Von den Körperanhängen sind die Fühler und vorderen Girren deutlich geringelt; Aveiter nach hinten wird die Ringelung undeutlicher. Alle Anhänge sind fadenförmig; der 1. Dorsalcirrus ist lang, merklich länger als der obere Buccalcirrus, der 3. sowie der 4. Dorsalcirrus an Länge etwa dem oberen Buccalcirrus gleich; die mittleren Dorsalcirren sind etwa so lang, wie der Körper breit ist. Am Hinterende ist ein langer fadenförmiger Analcirrus erhalten; er ist ungeringelt und etwa so lang wie die 6 letzten Segmente. Die Borsten zeigen vortreffliche Übereinstimmung mit den Originalen. Es kommen in den vorderen und mittleren Pudern 2 oder 3, in den hinteren Rudern 1 JiJhlersia-JioTste mit beti'ächtlich langer Endgräte vor. Die gewöhnlichen Sichelborsten am Vorderkörper mit schlankeren Sicheln als am Hinterkörper; die hinteren Sicheln haben den sekundären Zahn merklich stärker entwickelt als den Endzahn. In den hinteren Rudern stehen 2 einfache Nadelborsten; die obere Nadel erscheint in Kantenstellung dünn nadeiförmig, im Profil linear und am Ende ein wenig gebogen und zugespitzt. Bei einem Rudor gelang es mir, die untere Nadel in Profil- stellung zu bringen: sie hat wie bei dem (Jriginal vor der Endspitze ein kurzes feines Scheitelzähnchen. Ich kann mich nicht entschließen, mein Exemplar von der australischen Art zu trennen. Wenn auch der Si/lIi'i-Za\\n nicht gut erkennbar ist, so könnte doch das Tier schon wegen der abweichenden Borsten- und Cirren- form nicht zu der zahnlosen Gattung Syllides gestellt werden. Die Sicht- barkeit der Stirnaugen kann von individuellen Umständen abhängen. Ich halte mein Tier für eine Pionosyllls. Reichlicheres Material dürfte über die Beziehungen der australischen Art zu südwestafrikanischen Exemplaren Aveitere Autklärung bringen McIntosh hat (1905) vom Kap die britische Pion. Mah/igreni ange- führt, zu der ich mein Exemplar nicht stehen kann, um so weniger, als McIntosh seine Art später mit S. prolifera Krohn vereinigt hat. Ehlers berichtet fl914) über eine SylHdee vom Kap aus dem Material der deutschen Südpolar-Expedition unter dem Namen Pion. Malmgreni mit dem Bemer- Polychaeta. 283 ken, daß dieses Tier sicher eine Pionosi/Uis sei und im allgemeinen mit der Beschreibung von Mc Ixtoshs Art übereinstimm«'. In Ermangelung ge- nauerer Angaben über das EHLERs'sche Exemplar ist mir ein Urteil nieht möglich. Odoiifosf/llfs polycera Schm. Tafel V Fig. i»7. Syllis polycera Schmarda. Neue Wirbell. Tiere, I, 2. ISGl, p. 72. Tab. XXXIII, F\g. 219. ? Syllis brevis Schmarda. Ibidem, p. 71. Procome polycera, Ehlers. Borstenwürmer, I. 1864. p. 221. Eurymedusa picta Kixbero. Annulata Nova, 1865. p. 249. — — Ehlers. Neuseeland. Anneliden I, 1904, p. 21, Tab. o, Fig. 5 — 9. — — Ehlers Ibidem, II, 1907, p. 7. Try'pano!>iiUis picta, Augexer. Faana. Südwestaustraliens, Polychaeta I. 1913. p. 232. Fundangabe: Deut.sch-Südwe.stafrika, Lüderitzbueht , Flach- wasser, 0 — 10 m: W. MicH.AELSEx, 1911. Weitere Verbreitung: In den Subtropen der Südhalbkugel weit ver- breitet. Neuseeland, Australien, Südafrika. Erörterung : Das dieser Art zuzurechnende Material ist recht dürftig und besteht aus einem volLständig erhaltenen atoken Wurm und wenigen Fragmenten, die einem zweiten Exemplar angehört haben mögen. Der vollständige Wurm hat ca. 1 1 0 Segmente und eine ungefähre Länge von 14 mm. Der stark zusammongekrümmte Leib des Tieres hat eine graulich- rötliche Färbung, abgesehen vom Kopf, ohne besondere Zeichnung. Das Augenpaar jeder Kopfhälfte ist umgeben von einer schwarzbraunen Pigment- masse , die auf jeder Kopfhälfte eine längsgerichtete eiförmige Partie ein- schließlich der Augen bildet. Die mittleren Segmente sind ca. 4 mal so breit wie lang und quergefurcht. Am Analsegment stehen 2 Analcirren etwa von der Länge der 5 letzten Segmente. Der Vergleich mit den Originalen der S. -polycera Schm. führte mich dazu, meine Tiere der ScHMARDA'schen Art zuzuordnen. An dem Wurm hafteten Stücke einer zarten, hauptsächlich mit Sand beklebten Rölire. die von dem Tiere selbst hergestellt sein mag. Über die Originalstücke der S. polycera vom Kap habe ich noch Einiges auszuführen. Schmarda hatte 3 atoke Exemplare zur Verfügung , deren Beschreibung aber so ungenügend und zweideutig ist, daß ich nicht ver- mutete, eine solche Form wie die vorliegende vorzufinden. So erwähnt Schmarda den g-roßen XuchaUappen garnicht und schreibt seiner Art irrtüm- lich den Besitz von 8 Buccalcirren zu. Schmarda's Stücke sind erheblich stärker als das meinige; eines derselben hat ca. 145 Segmente bei einer Länge von ca. 25 mm. Eins der Tiere läßt noch eine dunkle Kopf- 2^4 W- AUGENER. Zeichnung erkennen, wie sie auch bei Eur. pi-cta Kbg. vorkommen kann. S. polycera gehört zu den größeren Syllideen. Der Körper ist kräftig, dorsal deutlich gewölbt.- Die mittleren Segmente sind ca. 7 mal so breit wie lang und durch Querfurchung wieder zweiringelig. Bei stärkerer Dehnung werden die Segmente länger und die Zweiringeligkeit undeutlich. Der Kopflappen mit dem ansehnlichen Nachallappen und den Palpen gleicht sehr dem der Eur. picta. Die Palpeu sind etwa von Kopflänge, bald gegen die Spitze mehr eiförmig verjüngt, bald mehr stumpf abgestutzt. Der Nuchallappen nimmt mehr als die Fläche eines Halbkreises ein , ist vorn stark konvex imd deckt den Kopf mit seinen Augeu bis au die Wurzel der Fühler. Die Augen sind bemerkenswert durch ihre Größe; sie enthalten offenbar Linsen, und diejenigen jeder Kopfhälfte berühren sich mehr oder weniger. Die Stellung der Augen ist die eines queren Rechtecks , d. h. die Augen jeder Kopfhälfte stehen hintereinander. Fühler und Cirren sind ungegliedert; ich komme hierauf später noch zurück. Der Mittelfühler ist etwa IV2 i^al so lang Avie die Paarfühler. Von den 2 Paar Buccalcirren ist der untere halb so lang wie der obere. Die mittleren Dorsaleirren alternieren deutlich an Länge, indem die kurzen ^/o — -j^ so lang sind wie die längeren. Letztere erreichen, quer gelegt, die Mitte des Rückens oder sind noch länger. Die Para- podien mit ihren Borsten (Taf. V Fig. 97) gleichen denen der Eur. picta. In den mittleren Rudern stehen mindestens 25 Borsten (bei meinem Lüderitz- buchter Wurm ca. 22.) Die kräftigen Borstensicheln tragen ihren starken Sekundärzahn ungefähr in der Mitte ihres konkaven Randes. Bei meinem Exemplar nimmt der Muskelmagen ca. 30 Segmente ein. Die Bezähnelung des Pharynxeinganges konnte ich nicht ausmachen; so viel ist aber sicher, daß kein solitärer S>/llis-ZB.hn vorhanden ist. In den hinteren Rudern habe ich keine einfache Nadelborste entdecken könneu. Unter den Synonymen der Art habe ich mit Fragezeichen die S. hrevis ScHM. vom Kap angegeben. Es läßt sich über das einzige, von mir nach- untersuchte Tier folgendes bemerken. Der AA'urm ist mit 85 Segmenten ca. 14 nim laug, hinten luivollständig , von Farb(> jetzt düster bräunhch. ScHMARDA gibt an die 100 Segmente und 20 mm Länge an. Es dürfte ein ziemlich erheblicher Teil der hinteren Körperstrecke fehlen. Das Yorder- ende ist zwar erhalten, doch so beschädigt, daß über die Form des Kopfes wie des etwaigen Nuchallappens nichts Genaueres zu sagen ist. Habituell hat das Tier Ähnlichkeit mit S. pohjcera. Die DorsalciiTcn alternieren an Länge; eine deutliche Gliederung ist an ihnen nicht vorhanden. Die Borsten linden sich zu mindestens 20 in den mittleren, zu ca. 15 in hinteren Rudern. Die Sicheln gleichen denen der /S. polyrera; sie sind sämtlich kurz, kräftig, Polychaeta, 285 Stark gebogen; der sekundäre Zahn kann vorhanden oder auch undeutUch sein. Die Beschaffenheit des Pharynx und Magens konnte nicht untersucht werden. Nach ihren Borsten und ungegliederten Girren paßt diese Art zu S. polycera; mit einer der anderen v^on mir gesehenen ScHMARDA'schen Kap-Syllideen kann ich sie nicht zusammenbringen, wobei die Gruppe der S. hrachychaeta schon wegen ihrer geghederten Girren ausscheidet. Die Gattung Procome wurde von Ehlers auf Grund der ungenügenden Angaben Schmarda's für dessen aS. pob/cera errichtet. Sie hätte, falls dies in Frage käme , wenn auch auf irrtümlichen Voraussetzungen basierend, den Vorrang vor Euryntedusa Knbg. Beide Gattungen sind aber, wie ich annehme, mit (klontosyilis zu vereinigen. Eurymedusa picta endlich ist identisch mit *S. polycera Schm. und muß dieser als Art weichen. Davon hat mich der Vergleich der Kap-Exemplare mit solchen der Eurymedusa von Neuseeland und Australien vollkommen über- zeugt. Die Vereinigung der Kapform mit der Eurymedum führt mich noch zu einer Betrachtung über die Gattung, in welche S. polycera und Eurymedusa zu stellen sind. Es spielt hierbei die Gliederung bzw. Nichtgliederung der Girren eine wichtige Eollc. Ich hatte (1913) Eurymedusa einstweilen in die Gattung Trypanosyllis gestellt, mit veranlaßt durch die x4ngabe von Ehlers, daß die Dorsalcii-reu eine kurze, stark abgesetzte Gliederung haben; ich habe dabei allerdings gesagt, daß die Fühler und Girren meiner Tiere nur undeutlich gegliedert seien. Ich habe damals der Gliederung keine weitere Beachtung geschenkt, bin aber jetzt vollkommen darüber belehrt, daß Eurymedusa keine Gliederung der Girren hat. Ich habe , um diese Frage zu prüfen, Exemplare vom Kap, von Neuseeland und Australien miteinander ver- glichen und gefunden, daß bei allen die Girren ungeghedert sind. Die Beschaffenheit eines solchen Girrus zeigt meine Abbildung (Taf. V Fig. 97). Die Girren können kräftiger und kürzer oder schlanker und länger sein, und im Zusammenhang hiermit kann die vorhandene oberflächliche Ringelung deutlicher oder schwächer ausgeprägt erscheinen; eine echte Gliederung wie bei typischen Trypatiosyllis- Arten ist aber nirgends vorhanden. Als passende Gattung bietet sich nun die Gattung Odontosyllis Glap. zur Auf- nahme der aS. polycera dar. In ihr stehen Arten mit ungegliederten Girren, mit Nuchallappen und mit Leuchtvermögen') , was auch für neuseeländische ') Im Anschluß an die Tatsache des Leuchteus dieser Art sehe ich mich veranlaßt, meinen Irrtum zu berichtigen, der mir bei Pionosyllis puUigera Krohn (Fauna Südwest- australiens. Polychaeta I, 1913, p. 221) untergelaufen ist. Ich habe dort gesagt, daß das Leuchten der P. pulligera bisher nicht bekannt geworden sei; diese Bemerkung ist zu ver- bessern. Bei P. pulligera ist das Leuchten europäischer Stücke lange bekannt. Da nun •28ß H. AUGKXEH. Tiere der Eurt/meJusa festgestellt worden ist. Ich vereinige dalier die angeführten Synonyme unter der Bezeichnung einspitzige Sicheln, die nur wenig verschieden lang sind. Die Profilansicht der Sicheln ent- spricht recht gut der Figur 23c von Langerhans; wenn die Sicheln mehr in Kantenstellung gedreht sind, zeigen sie eine schmälere und spitzere Form, wie in Fig. 23d. Die obere einfache Nadelborste zeigt sich vom 1. Paraped an. Am Analsegment stehen 2 kurze Analcirren von mäßig schlanker Kegel- form, deren Länge geringer als die Breite des Analsogments ist. Ein anderes Exemplar mit 34 Segmenten und ungefähr von derselben Länge ist wohl ein Männchen. Die einfache Nadelborste kann icb in wenigen vordersten Rudern nicbt sicher finden. In der Basis der Rud(n- Polj'chaeiH. 293 erkennt man die golbliehen Stäbchenkapseln. Die Analcirren können schlanker sein als bei dem zuerst beschriebenen Wurm, so bei zwei weiteren Exemplaren von 24 und 31 .Segmenten. Am Analsegment bemerkt man hinten öfter 3 Papillen, zwei kleine seitliche und eine mittlere größere, un- paare; die mittlere Papille kann vielleicht als das Äquivalent des Anal- schwänzchens anderer Syllidcen betrachtet werden, vielleicht ist sie auch nur eine vergrößerte Hautpapille. Besondere Erwähnung verdient noch ein Individuum mit 23 Segmenten und von ca. 1,75 mm Länge. Im Vergleich zu dem zuerst erörterten AVurm mit 31 Segmenten sind die Augen größer, die Girren etwas schlanker, die Palpen kürzer und stumpfer, da ihre Enden ventralwärts zurückgeschlagen sind. Am Körper des Wurmes fanden sich Reste haarförmiger Gebilde, die ich für Pubertätsborsten halte. Ich vermute hiernach, daß dieses Tier mit niedriger Segmentzahl dasjenige ist, an welchem einige Eier hafteten, die beim Montieren des Präparates abgefallen sind; es würde sich dann um ein durch geringere (Iröße und Segmentzahl gekennzeichnetes weib- liches epitokes Individuum handeln; dem epitoken Zustande entsprechen die vergrößerten Augen. Ich habe keine Bedenken, diese kleinen Würmchen mit Sph. ovigera Langerhans zu vereinigen, da sie sehr wohl zu dieser Art passen. Nahe- stehende Formen sind Spli. hy.ürir und pirifera Clap. , vielleicht sogar identisch mit Sph. ocigera. Die beidenCLAPAREOE'schen Arten sind atlan- tisch bzw. mediterran. Zu direkter Vergleichung bin ich Avegen Mangels an Vergleichsmaterial nicht in der Lage. Hphaerosyllis per'spica.r EIil. Fundangaben '. Deutsch - Sü dwestafrika, Swakopmund, Ebbe- strand, und Lüderitzbucht, Flachwasser, 0-- 10 m; W. Michaelsen, 1011. Weitere Verbreitung: Antarktisch - notial. Kerguelen, Südau- strali(^n. Bemerkungen : Von beiden Fundplätzen liegen wenige Exemplare dieser kleinen Syllidce von weißlicher bis bräunlichgelblicher Färbung vor. Die Würmer sind atok, 2 — 3 mm lang und waren in Gesellschaft anderer Klein- Anneliden Avie Exogone und Gruhea. Die AVürmer haben 2 Paar Hauptaugen und 1 Paar Stirnaugen, in den hinteren Segmenten die einfache Nadelboa^te und den Hautwarzenbesatz, wie er sonst der Art zukommt. Am Hinterende sehe ich in einzelnen Fällen die Gestaltung, wie ich sie von südwestaustralischen Tieren beschrieben habe, nämlich das Vorhandensein von 3 kurzen Spitzen am Analsegment. 20* 294r H. AUGEXEU. Pharynx und Muskelmagen reichen bis ins 3. oder 4. bzw. 7. oder 8. Segment. Am 2. Borstensegment ist bei mehreren untersuchten Exemplaren kein Dor- salcirrus entwickelt. Die Segmentzahl der Würmer beträgt 28 — 39 ; ein Tier von ca. 2,5 mm Länge hat 39, ein solches von ca. 2 mm Länge 30, zwei noch kleinere Tiere 30 bzw. 28 Segmente. Ich kann keinen Unterschied zwischen meinen Tieren und der Sph. perspica.r finden. Wie sich zwei in neuester Zeit von Ehlers (1914) be- schi-iebene Sphaerosr/llis-Avten vom Kap zu den südwestafrikanischen Exem- plaren vorhalten, kann ich nach den Besehreibungen nicht entscheiden, da meine Tiere Charaktere haben, die zum Teil bei der einen, zum Teil bei der anderen Art vorhanden sind. So hat Sph. suhlaevis Ehl. 6 Augen am Kopf und keine Hautwarzen, Sph. semiverrucosa Ehl. 4 Augen und Hautwarzen. Eine hautwarzeulose Form Avurde bereits früher von Ehlers aus dem notialen Bezirk beschrieben, die Sph. retrodens -^ da diese aber keine Stirn- augen besitzt, kann sie nicht ohne weiteres mit der Sph. suhlaecu in Zu- sammenhang gebracht werden. Griibea Arminii Luglins. Grubea Anninü Langerhäns. Über einige canarische Annelid. 1881, p. lOü, Tab. IV Fig. 11. Fundangabe: Senegal, Goree; A. Hupfer. Weitere Verbreitung: Canarische Inseln. Bemerkungen. Das einzige Exemplar dieser Art ist vollständig und hat mit 36 Borstensegmenten ca. 2,5 mm Länge. Das Tier ist agam. Der Kopf trägt außer den 2 Paar Hauptaugen 2 schwer erkennbare Stirnaugen. Die Palpen sind wohl nicht vollkommen ausgestreckt gewesen ; sie liegen mit ihren Enden medial aneinander. Die Buccalcirren kann ich nicht sämtlich erkennen; es müssen welche davon abgefallen sein, da der Wurm ohne Zweifel eine Grubea ist. Der 1. Dorsalcirrus ist kaum um 1/4 länger als der 2. Dorsalcirrus. Der Pharynxzahn liegt im 1., der Muskelmagen im 4. und 5. Borstensegment. An den Rudern der hinteren Körperhälfte kommt die einfache Nadelborste vor. Was die normalen Sichelborsten aubetritft, so ist bei ihnen wie bei der nahe stehenden Gr. furcelligera Aug. Südwestaustraliens die starke Entwicklung der kürzeren Zinke des Schaft- endes auffällig , die kürzere Zinke ist nur wenig kürzer als die längere. Das Analsegnient trägt 2 dünnt' Analcirrcn von ähnlicher Form wie bei E.eogone gemuiifera Pagenst. Der vorliegende kleine Wurm stimmt ganz gut mit der canarischen Art von Langerhans überein. Die Exemplare von Langerhans hatten 30 bis 32 Segmente, also eiuioc weniger. Über die Form des Borstenschaft- Polychaeta. 295 endes bemerkt Langerhans speziell nichts, doch ergibt sich aus der Abbil- dung die starke Entwicklung der kürzeren Zinke. Ich zweifle deshalb nicht, die canarische Gr. Arminii vor mir zu haben. In Südwestaustralien lebt eine nahestehende Art, die (rr. furcelligera Aug. firi'uhea clarata Clap. Fundangabe: Senegal, Goree; A. Hupfer. Weitere Verbreitung: Hauptsächlich lusitanisch. Kanal; franzö- sische Küsten; Mittel nie er; Madeira; Canarische Inseln. Bemerkungen. Außer Gr. Arminii habe ich im Material von Goree noch ein einzelnes Exemplar einer Grubea gefunden, das einer anderen Art an- gehört, was sich schon aus der genauen Vergleichung der Borsten ergibt. Das Tier ist agam, vollständig, mit 23 Borstensegmenten ca. 1,5 mm lang. Der Kopf trägt 2 Paar Hauptaugen und 2 Stirnaugen. Die Palpen sind nicht ganz ausgestreckt, beide zusammen genommen sind vorn als Ganzes stumpf abgerundet. Der 1. Dorsalcirrus ist etwa doppelt so lang wie der 2. und überragt die Borsten seitlich weit ; er ist nur auf der linken Seite erhalten. Die Dorsalcirren der mittleren Segmente nähern sich an Länge wieder dem L, diesem fast gleichkommend. Der Pharynxzahn liegt im 1., der Muskelmagen mit ca. 20 Querreihen im 2. bis 5. Borstensegment. Die einfache Nadelborste findet sich schon in den vordersten Rudern, im 1. oder 2.- Die komplexen Borsten haben einseitig gewimperte, verschieden lange End- sicheln. Die Sicheln sind wahrscheinlich an der Spitze schwach zweizähnig; ich vermochte dies auch bei sehr starker Vergrößerung nicht ganz sicher auszumachen. Die Borstenschaftenden zeigen keine Besonderheit. Am Analsegment stehen 2 ziemlich lange, fadenförmige Analcirren. Obgleich es mir an Vergleichsmaterial europäischer Gr. davata mangelt, glaube ich nicht fehlzugehen , wenn ich nach den Literaturangaben über diese Art das Goree-Exemplar dieser zurechne. Gt'ubea rliojxilopJtora Ehl. Tafel IV Fig. 94 Fundangaben: Deutsch- Südwestafrika, Swakopmund, Ebbe- strand, und Lüderitzbucht, Flachwasser, 0 — 10 m; W. Michaelsen, 191L Weitere Verbreitung: Antarktisch-no tial. Südamerika; Südwest- australien. Erörterung: Diese kleinen Würmchen sind am Strande Südwestafrikas verbreitet und nicht selten. Die Mehrzahl der Individuen war atok. Die Färbung ist meist weißlich, seltener gelblich. Stirnaugen sind nicht vor- ■296 H- AUGENER. handen. lu den liintoren Segmenten ündet sich die einfache Nadelborste. Die Länge der Würmer schwankt von ],,") bis 3,5 nun. Ich greife ein paar Exemplare für einige Bemerkungen heraus. 1) Swakopmund. Von hier fand sich ein vereinzeltes epitokes Exem- plar von ca. 3 mm Länge und mit 35 Segmenten bei hinten nicht ganz vollständiger Erhaltung vor. Die Augen sind vergrößert; Pubertätsborsten stehen am 11. bis 32. Paraped. Ungefähr vom 10. bis 31. Segment ist Sperma zu erkennen. Der Pharynx reicht bis ins 4., der Muskelmagen mit etwa 20 Querreihen bis ins 7. Segment. Ein zweiter, atoker Wurm von der gleichen Länge hat im ganzen 35 Segmente. Die Analcirren sind hier gestreckt, dick-fadenförmig, etwa so lang wie die 1 '/a letzten Segmente; in anderen Fällen wieder sind diese Girren gedrungener, mehr eilanzettlich. Ein dritter viel kleinerer Wurm hat im ganzen 26 Segmente, eine schlanke Körperform wie andere atoke Exemplare und Augen von normaler Größe. Pharynx und Magen liegen im 1. bis 4. l^zw. im 5. und 6. Segment. Ein weiteres, ebenfalls kleines Tier hat Pharynx und Magen bis ins 3. bzw. (>. Segment reichend. Ich kann diese Würmer auch in der Borstenbewafthung nicht von Gr. rhopalophora unterscheiden. 2) Lüderitzbucht. Unter den bis ca. 2 mm langen atoken Indivi- duen waren zwei kleine weibliche Würmer ohne Pubertätsborsten mit einigen Eiei-n am Körper. Der eine davon war vollständig, 1,5 — 2 mm lang mit 27 Segmenten und hatte von den ursprünglich vorhandenen Eiern noch 4 am Bauche haftend. Dieser Wurm verdient wegen der eigenartigen Beschaffenheit der Dorsalcirren eine etwas nähere Beti'achtung. Pharynx und Magen reichen bis ins 4. bezw. 6. Segment. Fühler und Buccalcirren haben mindestens zum Teil die gewöhnliche Form mit verjüngter Endstrecke, auch die Analcirren sind am Endi^ verdünnt. Die Mehrzahl der Dorsal- cirren, mit Ausnahme nur Aveniger vorderster, haben eine eigentümliche flaschenartig verdickte Gestalt, die schon unter einer stärkeren Lupe erkenn- bar ist (Taf. IV Fig. 93). Im Inneren dieser Dorsalcirren liegt in ihrer distalen Hälfte ein lanzettliches Bündel bräunlicher kommaförmiger Follikel oder Stäbe; die Spitze der Girren ist stumpf abgestutzt, glatt oder krenu- liert (V durch Kontraktion : man hat fast den Eindruck, als wenn hier am Girrusende eine Ottnung zur Entladung der Stäbe wäre und die normaler- weise vorhandene dünne Girrusendstrecke abgeworfen sei. Die besondere Form der flaschenförmigen Dorsalcirren hängt vielleicht mit der Geschlechts- reife des weiblichen Wurmes zusammcm; es köimten Ausscheidungsprodukte sein oder parasitäre Bildungen, die durch ihre Entwicklung eine Dehnung der Girren zu der Flaschenform bewirkt haben. Unsefähr die 5 vordersten Polyeliaeta. 297 Dorsalcirron haben eine etwas schlankere Form als die mittleren nnd zeigen nur vereinzelt im Inneren ein Bündel von Kommastäbehen, so der 2. Dorsal- cirrus links: im 1. Dorsalcirrus links ist offenbar ein Stäbchenbündel in Ent- wicklung begriften. Die Stäbchen in diesen vordersten Girren sind heller gefärbt als in den mittleren Girren und noch nicht bräunlich. Der Gesamt- anblick des Wui'mes erinnert an die Abbildungen, wie sie noch in neuester Zeit Mc Intosh (1908) von embrvophoren Exogonen mit flaschenförmigen Embryonen geliefert hat. Das vorliegende Tier ist aber sicher keine Exo- (fone, da auf der einen Körperseite die 2 Buccalcirren gut zu erkennen sind. Wären die modifizierten Girren Embryonen, so müßten außer ihnen nor- male Dorsalcirren vorhanden sein, was nirgends der Fall ist. Ebenso wenig können die Girren als Ganzes Parasiten sein, denn da, wo die bewußten Girren abgebrochen sind, ist auch kein Dorsalcirrus vorhanden. Eine Seg- mentierung, Borsten oder innere Organe, die an Embryonen erinnern könnten, fehlen diesen Girren durchaus. Die für Gr. rhopalopliora übliche Form der Girren hat eigentlich nur der linke obere Buccalcirrus; der untere linke läßt sich nicht genau bis zur Spitze verfolgen; trotzdem halte ich das hier in Fi*age stehende Tier für eine (Vr. rhopalophora mit abnormen Dorsalcirren. Ejcofjone hetei'ocJiaeta Meint. Exogone clavator Ehlers. Die Polychaetensamnil. d. Deutsch. Südpolar-Exped., 1914, p. 485, Tab. 33, Fig. 1—6. Fundangabe: D eutsch - Sü dAvestafrika, Swakopmund, Ebbe- sti-and . und Lud eritzbu cht , Ebbestrand und Flachwasser, 0 — 10 m; W. Michaelsen, 1911. Weitere Verbreitung: Auf der sü dlichen Halbkugel circummun- dan, antarktisch -notial. Südamerika, SüdAvestaustralien, Südafrika; nördlich bis ins subtropische Gebiet verbreitet. Erörterung. Die kleinen Würmer sind in Südwestafrika verbreitet und finden sich in Gesellschaft anderer kleiner Formen wie Gruhea und Oria. Die Färbung i-st gelblichweiß bis bräunlichgelb. Die meisten Exemplare sind in atokem Zustande. Einige Bemerkungen über die Tiere mögen hier angeführt werden. 1. Swakopmund. Von hier fand sich unter den übrigen Indi- viduen ein epitokes Exemplar mit Pubertätsborsten vom 11. Borstensegment an. Der 3 mm lange Wurm hat im ganzen 29 Borstensegmente; er hat etwas größere Augen als die meisten atoken Exemplare und enthält im Inneren Sexualstoffe, jedenfalls Sperma. Die atoken Individuen sind bis 8, .5 mm lang; eines der größten hat im ganzen 39 Borstensegmente. Außer den 298 K- AriiENKK. 2 Paar Hauptaugen wurden keine Ötirnaugen beobachtet. Die Lage des Pharynx und Magens verhielt sich bei mehreren Exemplaren so , daß der Pharynx bis ins 3., der Magen bis ins 6. oder 7. Segment reicht. Anhangs- drüsen hinter dem hinteren Ende des Muskelmagens habe ich nicht finden können; solche sind offenbar nicht vorhanden. Die Analcirren sind in ihrer Form variabel, bald mehr kurz, eiförmig, bald länger und mehr dick faden- förmig; hierbei mag die Konservierung und jeweilige Kontraktion eine Rolle spielen. Die Borsten gleichen denen der E.v. heterochaeta; komplexe Grätenborsten kommen zu 1 oder 2 am Ruder vor, in der hinteren Körper- hälfte auch die einfache Nadelborste. 2) Lüderitzbucht. 2 der Lüderitzbuchter Tiere sind Weibchen ohne Pubertätsborsteu, mit zum Teil noch anhaftenden Eiern. Bei dem einen kleben Eier am Körper ventral c^twa vom 8. Segment an. Beide Exemplare gehören zu den kleineren Individuen der Art. Ein drittes Exemplar ist wohl ein Weibchen, bei dem die Eier noch nicht ausgestoßen waren; es ist keines von den größten, besitzt 38 Segmente und hat Puber- tätsborsten. Die Pubertätsborsten treten vom 11. Segment an auf und finden sich mindestens an 20 Segmenten, an den 4 letzten Parapodsegmenten kann ich keine solche Borsten erkennen. Sexualprodukte liegen im Körper vom 11. bis sechstletzten Segment. In jedem dieser Sexualsegmente sind enthalten 2 große kugelige, kernhaltige, mit einer gelblichen grobkörnigen Dottermasse erfüllte Körper, oft'enbar noch nicht ausgetragene Eier. Das Vorhandensein der Pubertätsborsten hängt wohl damit zusammen, daß diese erhalten bleiben, solange die Eier den mütterlichen Körper nach außen nicht verlassen haben. Die Tiere, welche Sexualstoffe enthalten, haben eine gedrungenere, breitere Gestalt als die Mehrzahl der Würmer, so auch noch verschiedene Exemplare, an denen keine Pubertärsborsten vorhanden sind; ein solches breiteres Individuum mit 38 Segmenten z. B. hat dtm Pharynx bis ins 5. Segment reichend, den Magen im G. bis 10. Segment, keine merklich große Augen, doch vielleicht im Inneren in P^ntwicklung begriffene Sexual- produkte. Jedenfalls hängt die Verbreiterung der Körperform mit der Bildung der Geschlechtsstoffe zusammen , mögen die fraglichen Individuen auch sonst an den Augen und Borsten keine Zeichen der Epitokie er- kennen lassen. Die südwestafrikauischen /swo^ont-Exemplare gehören jedenfalls der- selben Art an, die Ehlers (1914) vom Kap unter dem Namen E.r. davator beschrieben hat; andererseits kann ich keinen deutlichen Unterschied zwischen Ex. davator und E.r. heterochaeta finden; ich ziehe daher die Ka|)form mit Polychaeta. 299 E.c. heterochaeta zusammen. Von Ea-. davator wird ein epitokes Exemplar angeführt, das erst vom 21. Segment an Pubertätsborsten hatte; es sind da vermutlich an den vorhergehenden Segmenten, die bei E.r. heterochaeta solche Borsten tragen, die Pubertätsborsten abgefallen gewesen. Edcogone geinniifera Pagenst. Textfig. XXIX. Fundangaben: Senegal, Goree; A. Hupfer. Togo, Port Seguro, 13 m; A. Hupfer. Cloldk liste, Prampram, 9 m, steiniger Boden; A. Hupfer. II ha das Rolas bei II ha de Saö Thome; R. Greeff. Tr 0 pis ch- Westafrika, an Cidaris trihuloides Lam. Weitere Verbreitung: Von Großbritannien und dem Kanal südwärts. Französische Kü s t e n ; M i 1 1 e 1 m e e r ; W e s t a f r i k a. Vermutlich auch Madeira. Von Madeira wird von Langerha^s keine Exogone angegeben; sie mag sich hier unter der Gattung Paedophylax Clap. verbergen , die ebenso wie Exotokas Ehl. Synonym der Gattung E.vogone ist. Langerhans beschreibt 3 mediterrane Paedophijlax-AvU^n, darunter P. claviger Clap., der wohl nichts anderes als Ex. gemmifera ist. Unsere Art mag sich noch an anderen Stellen unter anderem Namen auftinden lassen. Von der Xordküste Frankreichs wird das Tier durch Maxaquin in der um- fassenden Arbeit über französische SyUideen unter dem von Pagenstecher verliehenen Namen bekannt gegeben (Recherches sur les Sylhdiens. 1893). Mit dem gleichen Namen benennt derselbe Autor Tiere von Westafrika, ein Grund mehr für mich, die Benennung meiner Tiere für richtig zu halten. Erörterung. In einzelnen oder wenigen Exemplaren findet sich von verschiedenen Stellen Westafrikas eine Exogone, die ich für die Ex. gem- mifera Pag. halte. Die untersuchten Würmer sind atok , gelblichweiß bis blaß rostgelblich gefärbt. Die Segmentzahl vollständiger Individuen wechselt von 23 bis 45. Die Tiere mit höheren Segmentzahlen sind wahrscheinlich Männchen. Im einzelnen ist über die Exemplare von den verschiedenen Fund- orten folgendes zu sagen. l) Port Seguro. Der einzige von hier stammende Wurm ist bei einer Länge von ca. -t mm und mit 45 Borstensegmenten das größte vor- handene Exemplar. Die allgemeinen Charaktere sind die der Gattung Exogone. Der Kopf trägt 2 Paar braune, nierenförmige, linsenhaltige Augen, von denen die vorderen größer als die hinteren sind. Die Palpen sind etwas länger (um ca. V;,) als der Kopf. Von deu Fühhn-n sind nur die 300 H- AUGENER. paarigen zu orkonnen; sie sind nach hinten umgoloot, kurz, kculig-eiförmig, viel kürzer als die Palpen. Der Muskelmagen liegt im 5. bis 10. Segment. Die Analcirren, von dünner, fadenförmiger Gestalt, haben ungefähr die Länge der 3 letzten Segmente. Die verschiedenen Borstenformen sind die der Gattung eigentümlichen. Die starke einfaelie, hakenartige Nadelborste kommt vom 8. Segment an vor; sie ist an den vorderen Segmenten am Ende kaum gebogen, an den hinteren Segmenten an der Spitze mit stumpfem Winkel d(Mitlich hakig und als Ganzes kräftiger als an d(>n vorderen Segmenten. Am Scheitel der hakigen Endstrecke steht ein winziges, nicht immer Fig. XXIX. Exogone gern- erkennbares und überhaupt schwer zu sehendes se- mifera Pag. Einfache kräf- k^i^aäres Zähnchen (ProÜllage). Die Sicheln der tige Hakenborste von einem o- i n i i-i ^ , . , c . Sichelborsten, von kurzer Autoliitus-a,v{\SQv Form, der letzten »Segmente, t/ ö ' im Profil; ^!-^* haben am Scheitel ein sekundäres zweites Zähnchen, ' 1 ' das kürzer und schwächer als der Hauptzahn ist; an den vorderen Sicheln ist dies Zähnchen, das eigentlich als Endzähnchen zu bezeichnen ist, schwerer oder kaum zu erkennen. Komplexe Gräten- borsten, meist 2 an einem Parapod, kommen vom 1. Paraped an vor. In der vorderen Körperhälfte sind die Gräten dieser Borsten ungefähr doppelt so lang wie der frei vorragende Borstenschaft. 2) Goree. Mehrere Exemplare; die geringste Segmentzahl beträgt 23, die höchste einige 40 Segmente. Ein Wurm mit der höchsten Segment- zahl hat annähernd die gleiclie Länge Avie das Tier von Port Seguro. Es sind wie bei dem letzteren AA'urm 2 schlanke dünne Analcirren vorhanden. Der Muskelraagen mit 15 — 20 Querreihen liegt im 5. bis 8. Segment. Die einfache Nadelbor.^te tx-itt etwa vom 11. Segment an auf. Die Gräten der Grätenborsten sind so lang wie der frei vorstehende Schaft oder auch kürzer, was ich damit erkläre, daß hier die Borsten weiter eingezogen sind als bei dem Port Seguro-Wurm. 3) II ha das Rolas. Wenige 2 bis 3 mm lange Tiere. Ein Wurm von ca. 3 mm Länge hat den Magen mit ca. 25 Querreihen im 6. bis 10. Segment und 32 Segmente. In ein(>r Anzahl mittlerer Segmente (ca. 12) finden sich Sexualstoffe, wohl Sperma. Der Mittclfühler, der etwa doppelt so lang wie die Paarfühler ist, ragt noch niclit halb so weit vor wie die Palpen. Ein zweites Tier mit 38 Segmenten ist 2 mm lang; die geringere Länge bei etwas höherer Segmentzahl ist wohl mit durch geringere Streckung dieses Wurmes zu erklären. Ein drittes Tier von Tropisch-Westafrika mit ca. 23 Segmenten mif-Jt 1,5 bis 2 mm an Länge. Polychaeta. 301 Ich halte meino westafrikanischen E.vogone für ßx. gemviifera Pagenst., die von Malaquin bereits für Dakar (Senegal) angegeben worden ist. Über mediterrane Tiere der Art hat u. a. Viguier (Archiv. Zool. exper. et gener. II (2), 1884) genauere Angaben gemacht. Seine Tiere hatten 28 bis 33 Seg- mente. Von atoken Exemplaren beschreibt Viguier 4 verschiedene Borsten- formen, außer der einfachen Nadelborste, der komplexen Sichel- und Grätenborste noch eine Borste , die in einem Exemplar an jedem Ruder auftritt und in Fig. 8a abgebildet wurde. Ich sehe diese a-Borstenform zu- weilen zu mehreren im Ruder und glaube, daß es keine besondere Borste ist, sondern eine Sichelborste, an der die Sichel bzw. die ganze Borste sich in Kantenstellung zeigt. Ich sehe in den vorderen Rudern meiner Tiere 4 oder 5 Sichelborsten, die sich zum Teil im Prohl, zum Teil in Kanten- stellung betinden können. Auch die einfache Kadelborste kann etwas an Fig. 8a erinnern, wenn sie sieh in Kantenlage darbietet, da sie dann vor der Endspitze verdickt erscheint. In der Fig. 8ß Viguier's, eine Gräten- borste darstellend, ist der Borstenschaft gleichfalls in Kantenstellung abge- bildet worden. In Prohllage hat das Scliafteude wie bei anderen Syllideen die Form einer kurzziukigen Gabel, deren eine Zinke erheblich kürzer ist als die andere, die Endgräte ist wie die Borstensicheln zwischen den beiden Gabelzinken inseriert. Die Sicheln der Sichelborsten werden von Viguier entsprechend meinen Tieren zweizähnig abgebildet; die Borstensicheln als Ganzes erscheinen mir namentlich an den vorderen Rudern schlanker als bei Viguier. Daß meine Tiere zum Teil höhere Segmentzahlen aufweisen als die Viguier's , kann ich nicht als Grund zur Abtrennung der ersteren ansehen, zumal Tiere mit den verschiedenen Segmentzahlen von gleichem Orte vorlagen. Eine direkte Vergleichung mediterraner Exemplare war mir in Ermangelung solcher nicht möglich. Myriaukla phffllocet'a ii. sj). Tafel IV Fig. 87—89, Textfig. XXX. Fundangabe: D eutsch - Südwestafrika, Lüderitzbucht, Flach- wasser, 0 — 10 m; W. Michaelsen , 1911. Beschreibung: Das einzige Exemplar ist ein agames, hinten in Pro- liferation betindliches Tier mit den Charakteren der Gattung Myrianida. Der Wurm ist im ganzen 21 mm lang, wovon 12 mm auf das eigentliche Ammeu- tier entfallen; die größte Breite der Amme beträgt 1,5 mm. Der Wurm nebst seinen Knospen macht den Eindruck eines vollständigen Exemplars. Die Färbung ist hell, weißlich graugelblich ; hinter dem Muskelmagen scheint das Leibesinnere, wohl der Mitteldarm, etwas rötlich durch. Abgesehen 302 • H. AUGSREE. von eiiiiT dunkel-bräunlichen Färbun(T au der Ventralseite der Parapodien ist keine besondere Zeichnung- vorhanden. Die Knösplinge sind etwas heller als die Amme und haben nicht die braune Parapodfärbung. Der Kopf trägt 2 Paar schwarze Augen in der Stellung eines nach hinten schmäleren Trapezes. Die Augen jeder Kopfhälfte sind voneinander getrennt. Die vorderen Augen sind etwa doppelt so groß wie die hinteren und von oben nur teilweise sichtbar. Die Palpen sind wie gewöhnlich zu einer nach unten heruntergeklappten Kappe verwachsen, die am unteren freien Rande etwas ausgerandet ist. Pharynx und Magen der Amme, die Ö4 Segmente besitzt, ließen sich Avegen der zu großen Dicke des Wurmes nicht unter dem Mikroskop untersuchen. Nach Einlegen des ganzen Wurmes in Glyzerin ließ sich erkennen, daß der Pharynx-Magenkomplex ungefähr bis ins 18. Segment reicht; etwa die letzten 6 Segmente hiervon werden von dem tonnenförmigen Magen eingenommen. Der Pharynx bildet vor dem Magen eine Schlinge, besitzt also die für Mi/rianida charakteristischen Eigenschaften dieses Organs. Nuchalwülste sind deutlich entAvickelt. Sie haben die Form flacher, parallelseitiger Streifen, laufen, am Hinterrande des Kopfes beginnend, etwas stumpfspitzlich aus und reichen mit sehwacher lateralwärts schauender Biegung bis zur Wurzel des 3. Dorsalcirrus. Von oben gesehen ist der Kopf etwa doppelt so breit wie lang. Von den Kopf- fühlern und Buccalcirren, die wie die Dorsalcirren leicht abfallen, war nur der linke untere Buccalcirrus erhalten. Dieser, der später auch noch abliel, ist schätzungsweise mindestens so lang wie der Körper breit und hat die Form eines kurzen, dicklichen, gegen die Spitze verjüngten Fadens. Die Fühler und übrigen Buccalcirren haben dem entsprechend vermutlich auch die Gestalt dicker fadenförmiger Gebilde. Der Körper der Amme ist ziemlich parallelseitig , am Bauche und auf der Dorsalseite mäßig gewölbt; die mittleren Segmente sind etwa 4 mal so breit wie lang: die Parpodien erreichen an Länge die halbe Körper- breite. Ungefähr vom 15. Segment an verjüngt sich der Körper nach vorn zu derart, daß seine Breite am Buccalsegment nur etAva die Hälfte der Breite am 15. Segment beträgt. (Taf. IV Fig. 89). Die Parapodien weisen keine Besonderheiten auf; sie zeigen die bei den Autolvteen übliche Verkümmerung der Ventralcirren; dorsal traeen sie die für Myridnlda charakteristischen blattförmigen Dorsalcirren. Die ersten 4 Dorsalcirren haben noch nicht die ausgesprochene Blattform wie die der mittleren Körperscgmentc; sh; sind kräftige, fadenförmige, dickliche, höchstens sehr schwach abgeplattete Organe; der 1. ist lang, länger als der Bücken breit, der 2. Dorsalcirrus wie der 3. kurz, kaum halb so lang, Polvcliaeta. 303 a d der \. wieder lang, ungefähr gleich dem ersten, der 5. Avieder halb so lang wie der 4. Der 5. Dorsalcirrus hat bereits die schmal blattartige, abgeplattete, lanzettliche Form wie sie nunmehr den Dorsalcirren eigen- tümhch ist i Textfig. XXX c u. d). Während die vorderen Dorsalcirren mehr oder weniger kurze Basalstümpfe haben, werden letztere an den mittleren Segmenten zu einem langen das Cirrenblatt tragenden Stiel. Die End- blätter der Dorsalcirren sind ihrer Form nach ein wenig variabel; die mittleren sind doppelt, die hinteren 3 bis 4 mal so lang wie ihr Basal- stiel. Ein Alternieren der Dorsalcirren nach der Länge ist mehr oder weniger deutlich, doch nicht regelmäßig ausgeprägt; neben einem langen steht öfter ein Cirrus von nur der halben Länge. Die längsten und mit den längsten Endblättern versehenen Dorsalcirren finden sich am hinteren Teil der Amme; sie übertreffen hier an Länge die Köperbreite: am Mittelkörper erreichen die Dorsalcirren, quer gelegt, mindestens die Mitte des Rückens. Analcirren habe ich am Ende der hintersten Knospe nicht gesehen, sie sind jedenfalls ver- loren gegangen. Die Borsten der Amme sind sämtlich kom- plex: in den mittleren Rudern der Amme stehen, von oben nach unten an Länge abnehmend, ca. 20 solcher Borsten. Die Endsicheln haben die kui'ze, zweizähnige Form des autolytoiden Sichel- typs. ' Im Profil erscheint der sekundäre Sichelzahn merklich länger und stärker als der kleine Endzahn. Knospen. I)ie Knospen des vorliegenden Wurmes liegen nach der bei den Autolyteen bekannten Weise hintereinander in der hinteren Hälfte der Amme in deren Längsachse. Die Basis der proliferierenden Zone ist halb so breit wie der Ammenkörper an seiner mittleren Strecke. Es sind zum mindestens 7 Knospen deutlich unterscheidbar und vor der jüngsten noch einige einzelne Segmente oder Anfange von Knospen. Die älteste hinterste Knospe ist mit ca. 27 Segmenten 3 mm lang. An den hinteren Knospen sind Augen, Fühler und Analcirren mehr oder minder weit entwickelt. Die Analcirren sind fleischige, ein wenig abgeplattete, kräftige, stumpf auslaufende Fig. XXX. Myrianida phyllocera n. sp. a = komplexe Sichelborste von einem mittleren Kiider der Aninie, im Profi! ; 4 0 0 1 obere ein- fache Borste von einem mittleren Ruder der größten Knospe ; -ÜLiL ; c = Dorsalcirrus von einer Knospe, mit einem Teil des Stieles in Fläclien- ansicht : ^-^: d = Analcirrus einer 1 ' - , Knospe, von oben; ^^-^. 3Q^ H. AUGENER. Fäden, wohl 3 mal so lang, Avie das Analsegment breit ist. Die Knosponfühler haben die Form kräftiger Fäden; der Mittelluhler der ältesten Knospe ist doppelt so lang wie der Knospenkopf. Die normalen Dorsalcirren der Knospen sind blattförmig Avie die der Amme. Die Borsten der Knospen untersuchte ich an einem mittleren Paraped der ältesten Knospe. Ein solches Paraped, an der Spitze kurz zweilippig, ist ebenso gebildet wie bei der Amme und besitzt ca. 10 Borsten, von denen die meisten wie bei der Amme gestaltet und komplex sind. Zu oberst im Borstenfächer steht eine einfache zarte Haarborste, die die anderen Borsten an Länge über- trifft und am Ende in eine sehr feine, etwas abgekniete Endspitze ausläuft. Pu b e r tä t s b 0 r s t e n sind nicht vorhanden. Im ventralen Teil des Parapods (^rkennt man unter dem Mikroskop blaß-bräunliche oder gelbliche, rundliche gekörnte Massen oder Körper, vielleicht die gleichen Bildungen, die bei stärkerer Entwicklung als Pigment au den Parapodien der Amme die braune ventrale Färbung hervorrufen. Die vorstehend gekennzeichnete Syllidee ist eine Myrianida, welche durch Proliferation eine jedenfalls geschlechtliche Generation erzeugt. Sie stimmt hierin, Avie in ihren allgemeinen Charakteren, ganz mit der europä- ischen Art M. pinnigera Mont. überein. Die letztere hat im Leben eine bunte Zeichnung, von der bei meinem Alkoholexemplar nichts zu finden ist. Zur Feststellung, ob die südafrikanische Art eine solche Zeichnung besitzt, wären lebende Tiere zu untersuchen. Ich halte es daher für an- gebracht, die Art von Lüderitzbucht vorläufig als neue Form aufzufassen. Unter den Schmarda' sehen Syllideen vom Kap scheint diese Art nicht vertreten zu sein. Schmarda beschreibt 1861 eine M. clarigera, ein Tier von sehr dunkler Färbung und mit komplexen Borsten mit langen Endgliedern. Ich habe leider diese J/. davigera nicht untersuchen können, da sich das Tier in der Schmarda' sehen Sammlimg nicht auffinden ließ. Sie ist daher als eine unklare Form einstweilen unberücksichtigt zu lassen. Ich halte es auch für zweifelhaft, ob Schmarda' s Art überhaupt eine Syllidee ist; sie erinnert an Stauronereideu, hat 4 fülilerartige Kopfanhänge und anscheinend keine Syllideeu-Palpen. Aber selbst wenn M. davigera auch eine Syllidee sein sollte, so wäre an eine Annäherung an meine Art schon wegen der abweichenden Borstenform nicht zu denken. Bemerkungen über I*hyUosijllis alhida Ehl. Eine weitere hier zum Vergleich heranzuziehende Art ist PlujllosgUis alhida Ehl. (1897), nach einem nicht gut erhaltenen Exemplar aufgestellt, in dem Material der Deut- schen Südpolar-Expedition (1914) abermals aufgefunden und ergänzend be- schrieben (Die Polychaet(msammlungen d. Deutseh. Südpolar-Exp. 1914. Polychaeta. 305 p. 494). Die Verbreitung der Phi/Ilosf/lUs ist notial - autarktisch. Die Hauptcharaktere sind die gleichen wie bei meiner Myrianida, so die Form der Girren, der Borsten usw.; abweichend aber sind zwei von P^hlers angegebene Merkmale, das Vorhandensein ausstülpbarer Nuchalorgane und das Auftreten von Borsten an dem Avie gewöhnlich mit 2 Paar Girren ver- sehenen Buecalsegment. Da die Phyllosijllis der Südpolar-Expedition ein agames, neutrales Individium ist, so würde das Auftreten von Borsten am Buecalsegment ein sehr bemerkenswerter Gharakter sein. Nachdem ich die Untersuchung der M. phylloccfa beendet hatte, kam ich in die Lage, das in dem Material der Südpolar-Expedition von Ehlers aufgefundene vollständige Exemplar der PhyUosiiUis mit Myrianida zu ver- gleichen. Es waren hauptsächlich zwei Punkte, über welche Aufklärung zu erbringen war, nämlich die Beschaffenheit des Buccalsegments und der Nuchalorgane. Die Untersuchung brachte über beide Punkte die erwünschte Aufklärung, und ich habe folgendes darüber zu bemerken. Die Angabe von Ehlers, daß das Buecalsegment Borsten haben soll, ist nicht zutreffend: es sind an demselben keine Borsten vorhanden. Fhyllo- syllis stimmt demnach als agames Individium in der Borstenlosigkeit des Buccalsegments mit Myrianida und anderen agamen Syllideen überein. Ein Unterschied von Myrianida liegt aber trotzdem in der Beschaffenheit dcu* Nuchalorgane. Ehlers bezeichnet diese als gelappte Wülste, die retraktil sein soUen. Wahrscheinlich wurde der Wurm als Deckglaspräparat unter- sucht, wobei eine genauere Erkennung der Form der Nuchalorgane kaum möglich ist, da die Organe zu sehr dem Körper angedrückt werden. Die Kennzeichnung der Xuchalorgane und ihre bildliche Darstellung entsprechen nicht der Wirkhchkeit; eine richtige Wiedergabe derselben im Bilde ist allerdings auch nicht leicht. Nach sorgfältiger Untersuchung des Tieres in Alkohol mit scharfer Lupenvergrößerung muß ich die Nuchalorgane als fadenförmig" bezeichnen, und zwar sind diese Fäden bis zur Spitze spiralig aufgerollt, ebenso wie die Nackenorgane, die ich von Autolytus spirifer von Südwestausti-alien beschrieben habe. Eine Retraktilität dieser Organe halte ich für sehr unwahrscheinlich. Epaulettenwülste, wie sie bei Myrianida vorkommen, sind nicht vorhanden, Avas in anbetracht des Vorhandenseins der Nuchalorgane wohl auch kaum zu erwarten war. Phyllosyllis alhida bleibt auch nach der vorgenommenen bedeutsamen Richtigstellung ihrer Gharaktere eine bemerkenswerte, von Myrianida ah - weichende Form und läßt sich jetzt folgendermaßen charakterisieren. Im Allgemeinen mit Myrianida übereinstimmend (so in der Blattform der Girren), ohne Epaidetten, statt derer mit fadenförmigen, spiralig aufgewundenen Nuchalorganen. 306 H. AlGENER. Aiitohjtus (Procevaea) picta Elil. Fundangabe: Aiiüola, Ainbrizotte A. Hupfer. Weitere Verbreitung: Lusitanisch- mediterran, von der eng- lischen Küste und dem Kanal südwärts. Madeira; Südwest- australien. Erörterung : Der einzige Vertreter dieser Form ist ein agames, weißlich farbloses Exemplar mit 40 — 50 Segmenten. Der Wurm ist bei vollständiger Erhaltimg 4 mm lang, schlaft und verbogen, daher im Deckglaspräparat nicht überall genügend zu übersehen. Eine farbige Zeichnung ist am Körper nicht zu sehen. Der Kopf hat 2 Paar linsenhaltige Hauptaugen; Stii'naugen habe ich nicht sicher nachweisen können. An den hinteren Seitenecken des Kopfes sind kurze Epaiüetten vorhanden, von der Form wie sie bei Proc. picta vorkommen. Der unpaare KopflFühler ist beträcht- lich lang, erheblich länger als die Paarfüliler und Buccalcirren, auch stärker. Der 1. Dorsalcirrus ist etwas schwächer als der vmpaare Fühler, aber fast ebenso lang, der 2. Dorsalcirrus etwas länger als der 3. Die mittleren Dorsalcirren erreichen an Länge höchstens die halbe Körperbreite. Der Pharynx reicht bis ins 6. Segment und bildet hinten eine s-förmige Schlinge, die sich bis zur Mitte des Magens nach hinten erstreckt. Der kurze Magen mit, ca. 40 nicht genauer zählbaren Querreihen liegt im 7. und 8. Segment. Der Pharynxeingang befindet sich hinten im 2. Borstensegment und ist um- geben von weichen, flachgerundeten Papillen und hinter diesen von einem Zahnring. Letzterer enthält größere und kleinere Zahnspitzen; ganz genau lassen sich diese auch der Zahl nach nicht ausmachen. Am Analsegment stehen 2 mäßig kurze, etwas kräftig fadenförmige, gegen die Spitze ver- jüngte x\nalcirren. Die komplexen Borsten, die au der vorderen Körper- strecke zu () oder 7 am Parapod auftreten, haben die kurzen zweizähnigen Endsichcln wie Proc. ficta. An einzelnen Rudern sehe ich eine zarte ein- fache Borste, die schon wegen ihrer geringeren Stärke keine Sichelborste sein kann. Ich vermute, daß dies die in den Parapodien vorkommende einfache Borste ist, an der die dünne Endstrecke abgebrochen ist. Da die Borsten vielfach beschädigt sind, so ist das Fehlen der dünnen Endstrecke an den weit vorragenden einfachen Borsten durch Abbrechen sehr wold er- klärbar. Bezüglich der Längenverhältnisse der Fühler, Buccal- imd Dorsalcirren zeigt der vorliegende Wurm viel Ähnlichkeit mit Aut. ruhropnnctatus Gr. und mit Proc. [Acta Ehl. Aut. ruhropunctatns , der in der Literatur mehrfach als Proceraea genannt wird , wegen der variablen Länge seiner vordersten Girren aber ebenso gut zu Autolytiis sens, str. paßt, kann als epaulettenlose Polychaeta. 307 Art hier nicht in Frage kommen. Ich bezeichne daher mein dürftiges Material als Proc. picta. Die dieser Art zukommende dorsale Zeichnung ist freilich bei dem Ambrizette-Tier nicht vorhanden, sie kann aber ur- sprünglich vorhanden gewesen sein und durch die lange Aufbewahrung in Alkohol längst ausgelöscht sein. Bemerkungen über AutolifUiS tuhevculatUH (ß>cnM.) {=zCirrosyllistuher- riilata Schmarda;. Neue WirbeU. Tiere. 1861. I, 2. p. H, Tab. XXVIII Fig. 223. Diese Art ist in den Samminngen von Westafrika nicht enthalten, doch konnte ich die Originale vom Kap untersuchen, was sich für die Kenntnis von dieser Art, wie der Gattung Cirrosyllis als nützlich erwies. Es waren außer einer im gleichen Glase liegenden S. hrachychaeta ungefähr 10 Individuen vorhanden. C. tuherculata ist, soweit ich erkennen kann, ein Aiäolytus im engeren Sinne, mit Epaulettenwülsten hinter dem Kopf. Schmabda's Beschreibung ist ganz ungenügend und ungenau. Die jetzt trüb bräunlich-grauen oder graugelblichen Würmer haben alle Charaktere eines Autolytus mit 3 Fühlern, 2 Paar Buccalcirren usw. Die Körper- form ist kurz und kräftig; ein vollständiger Wurm hatte 55 Segmente. Die Epauletten reichen hinten bis ans 5. (?) Borstensegment. Fühler und Girren sind dick fad(^nförmig, kräftig, die mittleren längeren Dorsalcirren etwa halb so lang, wie der Körper breit ist, also ziemlich kurz. Ein Alternieren der Dorsalcirren an Länge ist mehr oder minder rege]mäi3ig zu erkennen, stellen- weise auch ein Alternieren nach der Insertionshöhe; die kürzeren Girren sind nur halb so lang wie die längeren. Die Länge der vordersten Dorsal- cirren, die öfter abgefallen sind, kann an demselben Wurm auf beiden Körperseiten verschieden sein; so ist bei einem Exemplar der 1. nnd der 4. Girrus ziemlich lang (länger als die halbe Körperbreitej , viel länger als der 2. und 3.; auf der linken Seite ist der 1. und 2. Girrus kurz, kürzer als der 3. Nach den Abmessungen der vordersten Dorsalcirren scheint diese Art ein Autolytus im engeren Sinne zu sein: frischeres Material wird dies noch besser erkennen lassen als die zerbrechlichen, mehr als 50 Jahre in Alkohol hegenden ScHJiARDA-Typen. Die Borsten sind komplex, stehen in den mittleren Parapodien mindestens zu 25 und haben kleine, zweizähnige Autolytus-'^ich.iAn. Der Endzahn der Sicheln ist dünner und küi'zer als der sekundäre Zahn. Mit Ausnahme eines einzigen Avaren alle Exemplare, soweit ich sehen konnte, agam. Das einzelne Tier war ein W^eibchen mit ca. 60 Segmenten und mit vielen großen Eiern am Bauch. Die Epauletten und der Habitus entsprechen dem Verhalten der agamen Individuen. Pubertätsborsten konnte ich nicht linden, sie mögen bereits wieder ausgefallen gewesen sein. Durch seine dicklichen Girren und Fühler 21 ilichaelsen, AVestafrika, Bd. H. 308 H- Algener. erinnert ^4»^ tuhcmdatn,^ an den australiselion .1?«^ pachr/cerus Aug., der aber keine Epanletten besitzt. Aittolf/ttf.s a/er Ehl. Erörterung; Unter den südwestafrikanischen Würmern der Coli. Micha- elsen habe ich keinen Aut. afer gefunden, Avie überhaupt keinen Autohjtus; es beiinden sich aber 3 Exemplare der von Ehlers 1*J08 beschriebenen Art im Hamburger Museum. 2 dieser von Lüderitzbucht stammenden Tiere trugen die Bezeichnung Aut. nfer, das dritte Avar S. cloüerohranchia benannt, entpuppte sich aber bei der Untersuchung gleichfalls als Aut. afer. Die Feststellung, daß dieses letztere Tier, wie die anderen ein agames Exem- plar, Nackenepauletten besitzt, brachte mich auf den Gedanken, den Wurm in nähere Beziehung zu Aut. tuherculatus Schm. zu bringen, und ich habe folgendes über diesen Wurm zu bemerken. Der ca. 3,5 mm lange, hinten intakte Wurm hat ca. 50 Segmente und ist dunkel, bräunlich gefärbt. Pharynx und Magen reichen ins 5. bezw. 11. Segment; die etwaige Bewaff- nung des Pharynxeinganges läßt sich nicht erkennen. Die Fühler und viele Girren waren abgefallen. Der obere Buccalcirrus ist etwa so lang wie der Körper breit, der 2. Dorsalcirrus nicht ganz so lang (mehr als die halbe Körperbreite), der 3. etwa halb so lang wie der 2., der 4. wieder länger als der 3. An den hinteren Segmenten erreichen die Dorsalcirren an Länge etwa die Körperbreite, die mittleren fsie sind uKnst abgefallen oder verstümmelt) bleiben an Länge hinter der Körperbreite zurück. Die Girren und Fühler (bei den beiden anderen Tieren) sind ungegliedert, können aber oberflächliche Ringel und Querfurchen aufweisen. An Borsten sehe ich an den vorderen Segmenten 9 oder 10 an einem Ruder, wenn nicht noch mehr; an den hinteren Segmenten wird ihre Zahl geringer. An manchen Rudern ist außer den Sichelborsten eine zarte, einfache obere Borste vom Bajonnet- Tjp sichtbar, wie er bei anderen Arten vorkommt. Was nun die Epauletten angeht, so sehe ich solche unter starker Lupenvergrößerung bei dem in Rede stehenden Wurm, Avenn das Tier sich in Alkohol befindet, am aufgehellten Präparat unter dem Mikroskop aber nicht; sie reichen bis ans 2. Borsten- segment nach hinten oder noch etwas auf dieses hinauf. B^i einem der beiden anderen Würmer sind vielleicht auch Epauletten vorhanden, doch kaum erkennbar (schlechte Erhaltung '?) ; Ehlers erwähnt nichts von Epau- letten in seiner B(^schreibung. Das Vorhandensein von Nackeuepauletten bei Aut. afer legt die Ver- mutung nalie, daß dieser dieselbe Art wie Aut. tuherculatus ist. Die Schmar- DA^sche Art war viel arfißer, nach Schmarda im frischen Zustande 15 mm Polychaeta. 309 lang mit 80 Seomenten; der Aut. afer mag dann eine Form sein, die auf kleinen Individuen des Aut. tuherculatus begründet Avurde. Als ich die Feststellung machte, daß die vermeintHche S. closterohranchia ein epauletten- tragender Autoh/tus sei, war das Schmarda' sehe Material des Aut. tuher- culatus nicht mehr in meinen Händen; ich muß es daher dahingestellt sein lassen, ob in der Länge der Epauletten etwa zwischen beiden Arten ein Unterschied besteht. Zu ganz sicherer Klärung der Beziehungen z'v\aschen Aut. afer und tuherculatus ist am besten frischeres Material der ScHM.\RDA'schen Art auf die Epauletten usw. hin zu prüfen, da das veraltete Schmarda* sehe Original-Material hierzu nicht mehr genügend gut erhalten sein dürfte. Saccoitereis sp, Fundangabe: Illia das Rolas bei Ilha de Saö Thome: R. Greeff. Erörterung: Ich habe von Hha das Rolas drei Aveibliche Geschlechts- iere mit Pubertätsborsten gesehen, von denen zwei einen großen Eierklumpen am Bauche tragen. Die Färbung ist im allgemeinen weißlich durchscheinend. Als dunkle Linie ist das Dorsalgefäß sichtbar: ventral hebt sich das Bauch- mark ab. Auf dem Rücken verläuft, bei Alkohol-Exemplaren mehr oder minder deutlich, jederseits ein schwach-bräunliches Längsband, das immer durch die Segmentfurehen ganz schmal unterbrochen wird. Die mikros- kopische Untersuchung ließ erkennen, daß diese Längsstreifen ihre Färbung mindestens zum Teil zwei in entsprechender Lage befindlichen Längsmuskel- bändern verdanken. Die Eierballen von orangegelber Färbung bilden eine einheitliche Eiermasse. Das größte Exemplar ist mit eingerolltem Hinterende 3 mm lang. Der kleinere vollständige Wurm hat ca. 50 Segmente. Die mikroskopische Untersuchung des eierlosen Exemplars gibt mir zu folgenden Bemerkungen Veranlassung. Dieses Tier ist hinten nicht ganz vollständig und hat wohl im ganzen ungefähr 50 bis 60 Segmente besessen. Die vordere Körperregion besteht aus dem Kopfabschnitt nebst 6 Borstensegmenten, dann folgt die Zone mit Pubertätsborsten. Der Kopf ist dunkler als der übrige Körper, mehr bräun- lich, und hat 2 Paar große, linsenhalnge, dunkelgelbe Augen und 3 Fühler. Die Fühler sind kurz; der unpaare ist höchstens doppelt so lang wie der Kopf: die paarigen sind etwas kürzer als der unpaare. Von den 2 Paar Buccalcirren sind die oberen etwa halb so lang, wie der Körper breit ist: die unteren wieder halb so lang Avie die oberen. Der Kopf ist hinten konkav ausgerandet. Hinten am Kopf hebt sich jederseits eine durch dunklere Färbung und hinten abgerundete Kontur ausgezeichnete Partie, die ich für 21* 310 H. Algexkk. eine Epaulette halte, gegen die sich hinten daran anschließende Rüeken- gegend ab. Auf die vordere Körperregion folgen etwa 36 weitere Segmente, von denen ca. 22 mit Pubertätsborsten versehen sind. Bei den eiertragenden Individu(ui nimmt der Eierballeu etwa 11 — 13 »Segmente vom Beginn der Pubertätsborstenzone an ein. Anal finden sich 2 fadenförmige, kurze, am Ende zugespitzte Analcirren. In den kurzen dorsalen Pubertätsborsten- parapod-H Ocker erstreckt sich eine am Ende stecknadelknopfartig verdickte Acicula. Die mittleren Dorsalcirren sind etwa halb so lang, wie der Körper breit ist. Die vorliegende Saccotieveis hat gewisse Übereinstimmungen mit Proc. j)icta Ehl., so in der Zahl der Segmente der vorderen Region, dem Besitz der Epauletten, und der Länge der Dorsalcirren; dagegen sind die Fühler für diese Art zu kurz. Da sich keine agamen Exemplare mit dieser Sacconereis zusanunen vorfanden, ist eine nähere Bestimmung nicht anwänois:. Farn. Eunicidae. JEunice (Eriphyle) macrohranchia Schm. Eunice macrohranchia 8chmakda. Neue wirbell. Tiere. I, 2. 1861. p. 130, Tab. XXXII Fig. 258. Eriphyle capensis Kiniskrg. Annulata nova. 1864. p. 561. Eunice Kinhergi Ebleks. Borstenwürnier. 1864/68. — — auctornni. Eriphyle capensis Marenzelleu. Polychaet. d. Angra Pequeüa-Buclit. 1887. Zool. Jabrb. Syst. III. p. 7. Tab. I, Tab. 1 Fig. 3. Eunice aphroditois, Mc. Intosh. Marine luvest. South Africa. 1905. III, p. 42. Tab. II Fig. 14 u. 15. Eriphyle capensis. Kinüerc. Fregatt. Eugeiiies Kesa. I'JIO. VII. Zool. p. 41. Tab. XV Fig. 16. Erörterung: Diese Eunice befand sich nicht unter den von mir gesehenen südwestafrikanischen Polychäten; da sie aber früher von Südwestafrika ver- zeichnet wurde, uud ich die Originale Schmarda's verglichen habe, mögen einige Bemerkungen über letztere von Interesse sein. Schmarda beschrieb seine Art nach einem ansehnlichen Exemplar von 200 mm Länge, das jetzt noch vorhanden ist und die entsprechende Länge aufweist. Außerdem waren noch 3 andere Tiere vorhanden, die an Größe dem ersten nach- stehen. Diese Art ist eine echte Eunice mit Buccalcirren und gehört nach der Form ihrer Palpen in die Untergattung Eriphyle. Die Kiemen , Fühler und Cirreu verhalten sich folgendermaßen. 1) Größtes Tier (Schmarda's Original;. Die erste Kieme steht am 7. bzw. 8. Paraped, die 3 oder 4 ersten Kiemen sind einfach und höchstens von Dorsalcirru.slänge; die folgenden Kiemen sind sofort kammförmig; die Polyehaeta. 311 erste komplexe Kieme ist schon 9 bezw. lOtadiü. Wenige Segmente Aveiter treten Kiemen mit 15 bis 17 Fäden auf, die in der Mitte des Körpers noch vorkommen; weiter nach hinten werden die Kiemen dann wieder ein- lacher und zuletzt ganz einfädig; ungefähr die 17 letzten Segmente sind kiemenlos. Fühler, Buccal- und Dorsalcirren sind unregelmäßig, weitläufig pseudo-articuliert. Der unpaare Fühler reicht bis zum 4. , die inneren Paarfüiiler bis zum 3. Parapodsegment. die äußeren Paarfühler bis zum Vorderrand des Buccalsegments ; die Buccalcirren sind etwas kürzer als das Buccalsegment. Die Palpen sind wieder geteilt, doch ist die Teilung nicht besonders deutlich. Das Analsegment hat 4 Analcirren, die 2 längeren sind etwa so lang wie die 10 letzten Segmente. Die letzten Segmente (un- gefähr 17) machen den Eindruck einer noch nicht vollendeten Regeneration. 2) Zweitgrößtes Tier, vollständig, 115 mm lang. Die erste Kieme steht am 7. Paraped, die 3 oder 4 ersten Kiemen sind einfädig, die letzten Segmente (ungefähr 20) sind kiemenlos. An einer stark entwickelten Kieme des vorderen Teils der Kiemenstrecke zähle ich 13 Kiemenfäden. Die Fühler sind im ganzen dem des vorhergehenden Wurmes ähnlich. Die Palpen sind erkennbar geteilt, doch nicht besonders deutlich. 3) Das nächst kleinere Exemplar hat ein noch ganz unvollkommen regeneriertes Hinterende. Die erste Kieme steht rechts am 7.. links am 10. Paraped; rechts ist das 8. und 9. Ruder kiemenlos; die Kiemen der 11. Ruders sind komplex. Stark entwickelte Kiemen vom vorderen Teil des Kiemenstrecke sind 11- oder 12fädig. Die Buccalcirren sind halb so lang wie das Buccalsegment. Die Palpen sind nicht sehr deutlich geteilt. 4) Das kleinste Exemplar, ein zerbrochenes, vorn der Länge nach aufge- schnittenes Tier, ist hinten nicht ganz vollständig. Die erste Kieme steht am 6. bzw. 7. Paraped; das 11. Paraped trägt die erste komplexe Kieme. Stark entwickelte Kiemen haben ca. 12 Strahlen. Die Teilung der Palp.en ist erkennbar. Über die Fühler und Cirren ist zu bemerken, daß sie bei dieser .\rt ungegliedert sind : höchstens kommt eine scheinbare Grliederung vor. Die Teilung der Palpen ist bei diesen Würmern in keinem Falle so deut- lich, wi(^ ich das sonst wohl bei Tieren dieser Art gesehen habe; dies kann aber sehr wohl an der Konservierung und an einer geAvissen Erweichung der lange in Alkohol befindlichen Würmer liegen. Über die Borsten sei bemerkt, daß dorsal im Paraped 3 nadeiförmige schwarze Acicvxlae vorhanden sind: hierzu kommen von der Mitte des Körpers an ventral 1 oder 2 zweizähnige Aciculae. Die Sicheln der kom- plexen Borsten sind wie die von Enn. Kinhergi angegebenen, ebenso die 222 H. Al GENER. ventralen Acicnlae und die feinen Kammborsten; bei letzteren ist der äußerste Kamiuzalm der einen Seite verlängert. Ich halte danach Eun. macrobranchia für identisch mit Eun. Kinhergi Ehl. , mit der sie auch im Habitus und in der Tracht der Kammkiemen übereinstimmt. Was die Synonymie dieser Art angeht, so sind eingangs nur die wichtigsten Synonyme angeführt. Marenzeller, der 1887 Eriphyle capensis von Lüderitzbucht anführt, erwähnt die Eun. maa'ohranchia nicht. Ehlers taidte Kinberg's Eun. capensis von 1864 in Eun. Kinhergi um, weil Schmarda (^1801) schon eine E^m. capensis vom Kap aufgestellt hatte. Schmardas Eun. capensis ist eine 31arphi/sa, was nach der Beschreibung zu vermuten Avar, gehört demnach einer anderen Grattung an, wennschon Schmarda sie wie noch andere Maj-jyhijsa- Arten in die Gattung Eunice stellte. Eine Än- derung der KmBERu'schen Benennung war deshalb nicht durchaus nötig. Aber auch der KiNBERo'sche Name ist wegen des älteren von Schmarda gegebenen „Eun. macrohranchia'' ungültig. Ich nehme deshalb den letzteren für die in Frage stehende große hunicide an. Später (1907) wurde unsere Art durcliEnLERS als Eun. Kinhergi vonhüderitzhuL-ht Singogehen. McIntosh(1905) hat sie als Eun. aphroditois Fall, vom Kap beschrieben und Eun. macro- brancliia als Synonym hinzugezogen, ohne die Schmarda'scIic Form gesehen zu haben. McIntosh hatte recht, die Schmarda'scIic Eunice mit seineu Exemplaren zu vereinigen ; doch halte ich die ScHMARDA'sche E^m. macro- branchia getrennt von der Eun. aphroditois. Eimice tovquata (^f. Fundangabe: Angola, Ambrizette; A. Hupfer. Weitere Verbreitung: Von England, Frankreich und dem Kanal südwärts. Atlantik: Mittelmeer; Kap Verde'schen Inseln. V M o 1 u k k e n (T e r n a t e) (Fischli). Die Hauptverbreitung ist 1 u s i t a n i s c h - mediterran. Von Fischu wird Eun. torquata (1900) von Ternate ange- geben. Es handelt sich hierbei wohl um eine der indo-pazitischen nahe verwandten Arten. Erörterung: Das einzige vorhandene Exemplar war ein graugelblich gefärbter in 3 Stücke zerbrochener, wahrscheinlich vollständiger ^^'urm. Die Länge des Wurmes beträgt im ganzen ca. 112 mm mit 84-(-()-|-40 Ruder- segmenten, zusammen 130. Das Hinterende steckte in einem Stücke gelb- licher ])a]>i('rartig('r Köhre, das Avie bei Eu)i. florid H. AltiKNKR. Der Kopf hat vorn einen schwachen medianen Einschnitt; die Palpen haben eine paarige vordere Querfurche, sind aber keineswegs zweiteihg wie bei den Uriphi/Ie-Arten. Die Fühler sind ungegliedert, unregelmäßig quer ge- furcht; der unpaare ist verstünnnelt; die inneren paarigen reichen nach hinten bis ans 5. oder 6. Rudersegment. Die Kiemen beginnen 1 fädig am 3. Ruder, nehmen bald an Entwicklung zu und damit Kammform an. Die stärkst entwickelten Kiemen sind lOfädig; die letzten Kiemen stehen un- gefähr am 41. Ruder. Die ventralen Aciculae sind dreizähnig. Die Kiefer sind sehr hellfarbig, weißlich bzw. farblos; nur die kapuzenförmigen Stücke der Ordnung IV des Oberkiefers haben an der Basis einen dunkelbraunen Fleck. Die Randzähne der gezähnten Kieferstücke sind zahlreich, wie es für diese Art bekannt ist. Ein etwa gleich großes Exemplar von Wappu von dunkler, graubräun- licher Färbung und entsprechender Größe hat die 1. Kieme am 3., die letzte ungefähr am 28. Ruder. Die 1. Kieme ist 3- bzw. 4 fädig; die stärkst entwickeken Kiemen sind 10- bzw. 12 fädig. Ein weiteres Exemplar, von Goree (V. Ü06), eines der besterhaltenen Tiere dieser Art, hat dorsal bräun- liche segmentale Querbinden, die etwa die hintere Segmenthälfte einnehmen. Der vordere mediane Kopfeinschnitt ist hier deutlich, wenn auch nicht tief; er geht bei weitem nicht bis zur Kopfmitte. Kiemen stehen am 3. bis 32. Ruder. Ventrale Aciculae sind 3 oder 4 an einem Ruder vorhanden. Kleine Individuen sind weißgelblich, gelbbraun, braunrötlich, mitunter mit schmaler dunkler, brauner vorderer und hinterer Begrenzung an den Segmenten des Vorderkörpers. Bei ihnen steht die 1. Kieme gleichfalls stets am 3. Ruder und ist 1- oder 2 fädig: die stärksten Kiemen sind 3-, 4- oder 5fädig. Ein Wurm von Ilha das Rolas (V. 5701) hat Kiemen am 3. bis 20. Ruder, die 1. 1-, die 2. 2fädig. die stärksten 3fädig; vor der letzten einige kiemenlose Segmente. Ventral stehen in den Rudern 2 helle, dreizähnige, gedeckte Haken. Der Wurm ist vollständig 9 mm lang, mit ca. 5twa bis zum 60. oder 70. Ruder noch als ganz kurze Fäden erkennbar. Die Dorsal- cirren sind an den Rudern mit den stärksten Kiemen 1 "2 bis 2 mal so lanp- wie die Kieme. Die Aciculae der Ruder sind schwarz, die ventralen an der Spitze eingeseheidet vmd stark zweizähnig, älmlich denen der Eun. torquata. Die Kammborsten sind ghüchfalls denen der £'wn. ^orywa^a ähnlich; der äußerste Endzahn an einer Seite des Spatels ist merklich verläng(H-t. Der Oberkiefer ist fahl, hell-bräunlicli und hat die Zahnformel: I) Zange; II) 1. 6, r. (!: III) 1. 7: IV) 1. G — -7, r. • 8 — 9 (mit schwarzbrauner Basis); V) 1. 1, r. 1. Der Unterkiefer ist ähnlich dem der Enn. tori/uota und hat weiße, stark dreizähnige Schneiden. Dieses Tier ist nicht genauer zu bestinmien, hat aber eine gewisse Übereinstimmung mit der bermudischen von \'errill (Trapsact. Conneet. Acad. Sei. X. 19()0. p. 643) nicht ausreichend beschriebenen Eun. concinna. Die Kiemen passen nach Beginn und Entwicklung gut zu Veerill's Art, hören bei dieser aber am 52. Ruder auf. Der Kieferapparat wurde von Verrill nicht beschrieben. Die Borsten sollen denen der Eun. stif/matiira recht ähnlich sein: ob die ventralen Aciculae zwei- oder dreizähnig sind (bei Eun. stigmatara sind diese Aciculae anscheinend dreizähnig) läßt sieh hieraus nicht entnehmen. Ich stelle mein Tier nur fraglicherweise zu der VERiLL'schen Art. Euniee fila^nentosa Grr. Eunice filamentosa Gkibe. Annuhita Oerstediana. 1857, 1. p. 30. Euniee denticulata Weüstkk. Bullet. Uniteil States Nation. Mus. p. 816, Tal). X. Fig. 41—4.5. I. 1884. Eunice cirrohranchiata Mc Intosh. Cliallenger Rep. 188'». XII. j». 277. Tab. 38, Fig. 04-11, Tab. 19 A, Fig. 21—24. Eunice conglomerans Ehlehs. Florida Annelid. 1887. p. 93, Tab. 23.&24, Fig. 1 — 9. resp. Fig. 1 — 4. Eunice denticulata., Veuiull. Transaet. Connecticut Acad. Sei. and Arts. 1900. .\. 1). (;39. — Tkeadwell, Polychaet. Annelids of Porto Rico. 1900. p. 196. Fundangaben: rioldküste, Prampram A. Hupfer. Iliia das Rolas bei Ilha de Saö Tliome. R. Greeff. Angola, Kinsembo; A. Hupfer. Weitere Verbreitung; Westindien: !> ermuda-Inseln (Flachwasser- fonu). Erörterung; Ich habe nur wenige Exemplare dieser Art, und zwar nur ^\)rderenden, geseheu, deren Erhaltung zu wünschen ül)ri<>- ließ. Das stärkste Polychaeta. 3-.') Vordprondc, von oraugelbliehpr bis bräunlicher Färbung, stammte von Pram- pram und war mit 51 Ruders egmenten 21mm lang, am Buccalsegment 3 mm breit. Ich habe über dieses Tier folgendes zu bemerken. Die Fühler sind kurz, ungegliedert, höchstens unregelmäßig querge- furcht, die 3 mittleren etwa 2 mal so lang wie der Kopf, die zwei äußeren etwa '-/a so lang wie die mittleren. Die Buccalcirren sind etAva halb so lang wie das Buccalsegment; die mittleren Segmente der vorderen Körper- hälfte sind 3 bis 4 mal so breit wie lang. Die 1. Kieme steht am 27. Ruder, ist kurz und 1 fädig; die Kiemen nehmen schnell an Länge zu und über- treffen bald den Dorsalcirrus sehr erheblieh. An dem köpf- und schwanzlosen Fragment, das mit dem Vorderende zusammen lag und wahrscheinhch dem- selben Wurm angehörte, .sind meistens 2iadige, vereinzelt bis 4 fädige Kiemen zu erkennen. Die Aciculae der Ruder sind braunschwarz, die ven- tralen stark zweizähnig und am Ende eingescheidet, die dorsalen am Ende verschmälert, und ihre Spitze ist hakig umgebogen. Die Kammborsten haben 8 bis 10 Endzähne, von denen der äußerste jederseits kaum verlängert ist, ähnlich Avie in der Abbildung von Ehlers. Die modifizierten Sichel- borsten, wie sie Ehlers von Euti. coiu/lome)-an'< abgebildet hat, finden sich an den vorderen Rudern meiner Tiere, so z. B. am 3. Ruder, gleichfalls. Die Sicheln dieser Borsten sind auch bei starker Vergrößerung schwor als Sicheln zu erkennen und machen zunächst den Eindruck von kurzen taschen- messerklingenartigen einfachen Anhängen. Volle Sicherheit über die Natur dieser Borstenanhänge erhält man, wenn man einen der Anhänge genau in Kantenstellung unter das Mikroskop bringt. Man sieht alsdann die beiden Scheiden des Sichelendes dfuitlich in der Mitte durch einen Spalt getrennt und in diesen Spalt die Sichelspitze hineinragen. Die Figur von Ehlers mag nach einer Borste gemacht sein, die nicht vollkommen im Profil lag ('sicher nicht der Schaft). Bei guter Profillage ist die Sichel, oder genauer das Ende der Flügelscheide , am Ende mäßig zugespitzt , etwa Avie eine Taschenmesserklinge. Die Spitze der Sichel selbst, mit ihr<'n beiden Zähnen, ist Yie\ schAA'erer zu erkennen als an den normah^n mittleren Sichelborsten, AA'as mit clor stärkeren Wand und geringeren Durchsichtigkeit der Scheiden der AH)rder(^n Sichelborsten zusammenhängen mag. Der Unterkiefer Avar etAA^as abgenutzt, ähnlich Avie in Mc Intosh's Figur A'on Eun. cirrobranchiata, bei guter Erhaltung au den Schneiden A'ielleicht drei- oder Aäerzähnig; sehr charakteristisch sind die robust gebauten Schenkel des Kiefers. Die ( )ber- kieferstücke sind bräunlich mit Aveißen Zalmspitzen, IV ist an der Basis scliAvarzbraun. Di(> Zahnformel lautet: I; Zange (Spitze Aveif3) ; II) 1. 5, r. 5; III) 1. G— 7; IV) l 2-|-V, r. 6 oder 7; V) 1. 1, r. 1. Die hellen Zahnspitzen 3 '20 ^* AUGENER. broclion leicht ab, was oftonbar bei dem Kieferstüek IV) links der Fall ist, da die Zalmzahl hier ungewöhnlich niedrig ist. Die beiden Vorderenden von Kinsembo, die an Stärke dem Wurm von Trampram etAvas nachstehen, haben den vorn tief zweiteiligen Kopf. Die J»uccalcirren sind noch kürzer als bei dem Prampram-Tier. Die I.Kieme 8t(»ht am 31. bzw. 37. Ruder. Von Ilha das Rolas li(>gt das Vorderende eines khüneren schlecht erhaltenen Wurmes vor, dessen 1. Kieme ungefähr am 34. Ruder steht. Hii'rnach, sowie nach sein(>m sonstigen Aussehen, gehört dies Tier derselben Art wie die vorher ercirterten an. Was die oben angegebene Synonvmie dieser Art angeht, so zweifle ich nicht, daß meine Tiere» mit Emi. deulicnlatd, cirrobranchiata und coriftlo- merans zusammenfallen. Webster" s Angaben passen zu meinen Tieren, doch werden über den Beginn der Kiemenzone und den Kieferapparat keine Angaben gemaclit. Verrill ergänzte die Kenntnis der Kim. dentindata durch Angabe des Anfangs der Kiemenzone. Ehlers hat die Röhren der Eiin. cuuijlomcrayii^ beschrieben, wollte aber, u. a. wegen ihrer geringeren 8egm(mtzahl, die Kun. filaiiientosa (jtr. und carihoa Gr. nicht mit seiner Art vereinigen. Ich sehe in der geringerem Zahl der »Segmente und der Kiemen- fäden kein Hindernis, da hier der Unterschied offenbar auf der ungleichen (jrröße der Tiere beruht. Ctrube" s Exemplare waren viel kleiner als die von Ehlers. Ehlers stellte Kim. coiK/Ioiiir/an.^ in den Verwaudtschaftskreis der Kim. siciliensis: ich finde zwar, daß meine Tiere in der Rildung des Kopfes und der Fühler Ähnlichkeit mit Eim. sirUieiisls haben, aber von diest'r Art leicht durch den Besitz der Kammborsten und den anders ge- bildeten Unterkiefer zu unterscheiden sind. Ich zweifle auch nicht, daß der verlängerte ACntralcirrus der hint(n"en Ruder von Knn. con< sich auch b<'i meinen Tieren vorfindet, falls dif! Beschaffenheit dieser Cirren ein allgemi'iner CMiarakter der Knn. coiuilonierans ist. Die unvollständige Erhaltung meiner Tiere ließ in dieser Richtung keini» genau(H-e Aussage zu. Was Kim. ßlameniosa Gr. betriff't, so ist zwar deren Beschreibung zur Wiedererkennungnieht recht ausreichend: trotzdem glaube ich diese GRUBE^sche Art vor mir zu haben und nehme deshalb den Grube' sehen Namen als den ältesten au. Bei Grube" s Exemplaren begann(»n die Kiemen am 24. bzw. 34. Segment; es ergibt sich hiernacli und nach dem Befunden der anderen Autoren ein erstes Auftreten der Kiemen ungefähr zwischen dem ■_'0. und 40. Rudersegment. Eu)i. carihoa Gr. von dem gleichen Fundort läßt sich nach ihrer Beschreibung nicht genügend l)eurteilen. l)i(> Kiemen sollen am 80. oder 100. Segment begiimen, bisw(Mh'n schon am 14. Vielleicht Avar (tribk hier mehr als eine Art untiT die Hände geraten. Da die Kiemen Polyehaeta. 3'27 meist 1 fädig sein sollen, Avürde die Angabe über den sehr späten Besinn der Kiemen Avohl zu einer Form wie Eun. siriliensi-< passen, während der l^eginn der Kiemen am 14. Segmcmt zu meiner Euii. ColUni aus Westindien (1906) stimmen würde, da deren Kiemen gleichfalls meist 1 lad ig- sind. Nur die Naelumtersuchung der (TRUBE'sciien Orlginalexeniplari' könnte hier Klarheit schaffen. Eiinlce siriliensis ^ti*. Fundangaben : 1 1 li a d a s K o 1 a s bei II h a d e S a ö T h o m e ; R. (treeff- Isla Annobün: Arn. Schultze. 7. Oktober 11)11. Franz. Kongo, Sette Cama; A. Hupfer. Weitere Verbreitung : In den T r o p e u und Subtropen c i r c u m m u n - dan. Auch in ^A estindien (Treadwell). Erörterung. \ On dieser Euukw habi' ich einige meist kleine Exem- plare gesehen, von denen hauptsächlich die Tier(» von Annobön einiger Bemerkungen gcAvürdigt werden sollen. Von Annobön lagen mir außer einigen Fragmenten 2 Exemplare mit Kopf vor. Diese beiden Würmin- sind blaß ockergelljlich gefärbt. Der klein('re , ein hinten nicht vollstän- diges Tier von UJ mm Länge, hat Kiemen etAva vom 80. Ruder an. Der größere vollständige Wurm ist ca. 150 mm lang und am Buccalsegment 5 mm breit. Bei diesem Tier habe ich nach längerem Suchen keine Kiemen linden können. Es wären dann in diesem Falle die ohnehin bei Eun. slr'dieiisis schwach entwickelten Kiemen überhaupt nicht aus- gebildet. Im übrigen entspricht der kiemenlose Wurm in Borstenform und Kieferbildung gut der Eun. aiciUensU-. Der Unterkiefer hat die charakteristische Hohlschaufelforin. Die Oberkieferstücke sind schwarz- bräunlich und haben folgende Zahnformel: I) Zaug(>: II i 1. 3, r. '1: die übrigen Kielerstücke ohne deutliche Zälm(\ Auf den (Jberkieferstücken findet sich zum Teil ein weißlicher Überzug: der Unterkiefer ist weiß und hat nur dorsal nebim der Symphyse bräunliche Färbung. Die Borsten sind nicht abweichend von denen europäischer Exemplare. Die Färbimg des < )berkiefers ist bei den verschiedenen Tieren verschieden. Bei dem AYurm von Sette Cama ('V. 817) ist der Oberkiefer weißlich-braungrau, bei dem zweiten Tier von Sette Cama (V. 923) hell, größtenteils weißlich, nur die großen Stücke und die Zangen waren zum Teil fahl bräunlich. Der kleine Wurm von Annobcni hat mindestens zum Teil dunkle Oberkieferstücke. Unter den Fragmenten von Annobön liegt ein Hinterende vor von ca. 140 mm Länge. An diesem Bruchstück, wie an einem anderen, sind die Segmente merklich schmäler und länger als bei den beiden A\'ürmern mit Kopf und 328 H. Augen ER. zwischen den Parapodien oder oiu wonig hinter ilmcii, nauientheh dorsal, wcißHch quer aufgewuUtet, wie das auch sonst bin Eun. siciliensis und EiDK fucata Ehl. vorkommt. M(t 1 'ph t/sa sam/u i 1 1 ea M o ii t . Fundangabe: D eutsch-Südwostafrika, Lüdoritzbucht , zwischen den schilpte rig gespaltenen Felsen und Felsblöcken des tiefsten Ebbestrandes in den hier ziemlich festen ►Schlamm- oder Tonzwischensehichten rostbraun angebeizte Röhren bildend; W. Michaelsen, '24. Juli liJll. Weitere Verbreitung: Vom Süden der borealen Kegion an süd- wärts. Lusitanisch, mediterran, tropisch. Großbritannien, Irland, Norwegen usw. Atlantische Küsten des s ü d 1 i c h e u Nordamerikas. Westindien. Tr o pi s e h - W e s tafrika , S ü d - w 0 st- und S ü d a f r i k a. Erörterung. Ich habe zahlreiche Exemplare dieser Art von verschif^- dener Größe, kleine bis sehr große gesehen; die größten vollständigen Tiere sind 400 bis 500 mm lang. Üie Färbung ist graugelb, vorn oben öfter mehr oder minder rotbraun überlaufen; mitunter ist auch der übrige Körper mehr oder weniger bräunlich. Der Körper ist mit Ausnahme der mehr rundlichen vordersten Partie , die ungefähr der kiemenlosen Zone entspricht, abgeplattet, und zwar nicht nur der des konservierten Tieres, sondern nach Angabe des Sammlers auch der des lebenden. Kleine Tiere (ich rechne hierzu solche bis 100 mm Länge) sind oben ganz braun oder rotbraun gefärbt. Der After ist öfter ringförmig rotbraun eingefaßt. x\ugen sind auch bei sehr großen Individuen erkennbar, aber wohl wegen der stärkeren Haut undoutHcher als bei kleinen. Die Borsten sowie der Kiefer-' apparat und seine Zahnformel stimmen mit denen europäischer Exemplare überein. Die Fühler sind ungegli(!dert, glatt, zuweilen unregelmäßig quer gefurcht (pseudoartikuliert). Kleine Tiere haben naturg<^mäß weniger Seg- mente als große. Bin guter Erhaltung sind außer den "2 größeren oberen Analcirren noch 2 ganz kurze untere vorhanden. Über die Verteilung der Kiemen sei an einer Anzahl von Individuen verschiedener Größe noch folgfmdes bemerkt. I) Große Tiere. a; 1. Kieme am 8(5. Ruder, 2- bzw. 3fädig, ungefähr die 15 letzten Segmente (hinten fehlen w^enige Segmente) sind kiemenlos. Die hintersten Kiemen sind ganz kurz, 1 fädig, und verschwinden nicht plötzlich; genau läßt sich das Aufhiiren der Kiemen daher nicht angeben. h) 1. Kieme am 30. bzw. 33. IJuder, 1- bzw. 2fädig. Die h'tzten ca. 24 Ruder sind kiemenjos. Poh-chaeta. gO«) c) 1. Kieme am 31. Ruder. 1- bzw. Sfädlg-. Ungefähr die letzten 30 Ruder sind kiemenlos, die letzte deutliehe längere Kieme stand ungefähr am 55. Ruder von hinten gerechnet. d) 1. Kieme am 34. Ruder, 1 tadig. Ungefähr die letzten 30 Ruder ohne Kiemen (das 30. Ruder von hinten gerechnet mit rudimentärer Kieme), letzte längere Kieme ungefähr am 65. Ruder von hinten. e) 1. Kieme am 32. bzw. 35. Ruder, 1- bzw. "ifädig. Letzte längere Kieme et«'a am 65. Ruder von hinten, rudimentärer Kiemenstummel bis zum 30. Ruder von hinten oder noch weiter hinten. f) 1. Kieme am 31. bzw. 3"2. Ruder, 1 fädig. Letzte längere Kieme am 52. Ruder von hinten, rudimentäre Kiemen entsprechimd weiter nach hinten. Hinter der 1 . Kieme können wieder einige Segmente kiemenlos sein: in diesem Punkte herrscht Variation, ebenso in der Stellung der \. Kieme. Die höchst entwickelten Kiemen der vorderen Körperhälfte sind 6- oder 7 fädig. II) Kleine Tiere bis etwa 100 mm Länge. a) 1. Kieme am 23. Ruder, 1- bzw. 2 fädig. b) 1. Kieme am 21. Ruder, 1 fädig. c) 1. Kieme am 18. bzw. 20. Ruder. 1 fädig. Letzte deutliche Kieme ungefähr am 35. Ruder von hinten. d) 1. Kieme am 18. Ruder, 1 fädig. e) 1. Kieme am 13. Ruder, 1 fädig. Letzte deutliche Kieme etwa am 26. Ruder von hinten. Es ergibt sich hieraus, daß, abgesehen von individuellen Variationen, bei grolBen Tieren die Kiemen später beginnen als bei mittelgToßen und kleinen. Das mir zur Verfügung .stehende Vergleichsmaterial an europäischer M. saiiguiuea war sehr gering: es waren 3 Stücke von Norwegen, di«' ich für M. sanguinea halte. Die Würmer sind weich, lang ausgedehnt und höchstens als mittelgroß zu bezeichnen. Die Kiefer sind wie bei anderen Stücken beschaifen, die großen Sägeplatten des Oberkiefers mit 4 Zähnen. Die 1. Kieme .rungszuständen 2'/.>i 3 bis 4 mal, aucli 6 mal so breit wie lang. Der Kopf (Tat. 1\' Fig. 79j hat vorn einen schwachen medianen Ein- schnitt wie J/. .\/ac(iif(i.s/ii und ventral o'mo deutliclie Längsfurche. Die ungegliederten Fühler sind ziemhch kiu-z, die 3 mittleren -A, so hmg bis höchstens so lang wie der Ko])f die bi-ideii äußeren FühhM- etwa halb so lang wie die mittleren. Die inneren Paai-füliler sind nur milx'deutend kürzer als d(vr unpaare Mittelfühler. iiei den beiden kleineren AVürmern waren Augen erkennbar. Bei meinem zweitstärksten Tier, das von den Pol vch acta. 331 droion die länirsten Fühler hat, erreicht der iinpaare Mittelfühh'r nach hinten geh'gt höchstens die Mitte des 2. Ijuccalsogments , bei den beiden anderen Würmern reicht er kaum soweit oder nur bis zum A'orderrande dieses Segments, Die Farapode bieten keine Besonderheiten dar: die Borsten sind hell, die Aciculae schwarz. Kiemen finden sich noch am hetzten erhaltenen Seg- ment des größten Wurmes und sind wahrscheinlich am größten Teil der Körperlänge vorhanden. Sie beginnen bei diesem Tier am 21. Ruder 1 ladig, bei den anderen am 14. oder 15. Ruder, die stärksten Kiemen sind bei dem größten Wurm ca. 5 fädig. Die Borsten sind wie bei M. Machitoshi gestaltet, d. h. die komplexen Borsten haben messerlormige Endglieder. Kanjmborsten sind ebenfalls vorhanden, aber wegen ihrer Kleinheit und Hinfälligkeit schwer aufzufinden. Nach längerem Suchen entdeckte ich in einem Präparat eine solche Borste, die aber teilweise durch die dicht stehenden anderen Borsten verdeckt Avar. Mit Hülfe sehr starker A"er- größerung läßt sich erkennen, daß die Kammborsten große Ähnlichkeit mit denen der ostafrikanischen M. simple.r Crossl. haben. Die Endkante d(»s Borsten- spatels verläuft wie bei jener ein wenig schräg und ist in eine Anzahl feiner Randzähnchen zerspalten. Der äußerste Randzahn jederseits ist wie bei jener stark verlängert und einwärts gebogen. Eine Zählung der RandzäluK^ ist mir nicht gelungen, vielleicht war auch der eine Seitenzahn nicht verlängert. Die Kiefer sind bei dem größten Exemplar folgen- dermaßen beschallen. Die Oberkiefer sind schwarz. H) 1. 6, r. (),) die 2 untersten Zähne sind unbedeutend, lll) r. 7; IV) 1. 4, r. 5; Vi 1. 1. r. 1. Die Unterkieler haben schwarze Schenkel und helle durchscheinende konzenti'isch gestreifte Schneiden. Ich betrachte meine Tiere vorläufig als eine der M. Macintoshi nahe stehende vv estafrikanische Form. Crossland's Exemplare waren viel größer und haben einen späteren Beginn der Kiemenzone, etwas abweichende Zahnzahlen im Oberkiefer: auch waren sie ollenbar hellfarbig (nach Crossland „there is no regulär pigmentation") ; auch der Unterkiefer war hell. Ob größere W(^stafrikanische Exemplare^ mehr mit M. Maniitoshi übereinstimmen, kann ich in Ermangelung solcher nicht entscheiden. 3f. sanguinea, die von Fauvel Fio-. XXXII. MarphysaMangerin. sp. a = Kanimborste von einem mittleren Kuder : h = ventrale Gräten- borste, im Protil ; ^^-!^- 332 H. Al GKNEU. für Westafrika (1!)01) augooobi'ii wird, hat läiiüi-rc Fiilil(>r und etwas ab- weichende Oberkieferzahh'n, mehr abg"e})latt('t<'n Körper und vorn tiefer eingeschnittenen Kopf. Leider fehlt mir reichlicheres Material von .17. Mangeri, sodaß ich nicht entscheiden kann, ob der schwache vordere Kopfeinschnirr und die Kürze der Fühler bei den vorliegenden Stücken luir durch den Erhaltungszustand bedingt sind , oder ol) hier eine bedeut- same Abweichung von M. sanguinea vorliegt. Ich bctfachtc meine Tiere einstweilen als eine besondere Art. Mat'ijJii/sa capensis Sclim. Texttig. XXXIII. Eunice capensis Sciimarua. Neue wirbell. Tiere. I, 2. IStil. p. 12(i. Marphysa capensis, Willkv. Transact. Linii. Soc. 1904. IX. ji. 'ifio, Tab. i;^ Fig. IH- Fundangaben: Deutsch-Sü d w^<^stafrika. Swakopmund, Ebbe- strand; W. Michaelsen und C Manoer, 1911. und Lü de ri tzbueh t , Flach- wasser, 0 — 10m: W. Michaelsen, 1911. Weitere Verbreitung: Südafrika. Erörterung. Die vorliegende Art ist mir in 10 zum Teil kleinen Exem- }>laren vorgekommen. Die beiden khünen Lüderitzbuchter Tiere, hinten luivollständig, sind braungelb. Die 1. Kieme, die wie in den anderen Fällen einfädig ist, steht am 14. liuder, die erste •2fädigo Kieme am 24. Ruder. Die stärkst entwickelten Kiemen sind 3- oder 4 fädig. Die beiden von Manger gesammelten Würmer sind ebenfalls klein, rostgelb und haben die 1. Kieme am 15. bzw. 16. Ruder. Die Kiemen sind im Maximum 3- oder 4 fädig. Ein vollständiger Wurm mit regeneriertem Hinterende ist 25 mm lang. Vom Swakopmunder Ebbestrand liegen Tiere verschiedener Größe, kleine und große, vor, doch erreicht das größte noch nicht die Größe des großen ScHMAROA'schen Exemplars. Bei dem größten Swakopmunder Stück stellt die 1. Kieme am 18., die erste 2 fädige Kieme am 24. Ruder; die stärksten Kiemen sind .0 fädig. Die Färbung ist bräunlich-graugelb. Die l'ühler können [)seudo-artikuliert sein. Der mediane vordere Kopfeinschnitt ist je nach den Verhältnissen vcn-schieden tief. Bei einem mittelgToßen Exemplar von S"\vakopmund steht die 1. Kitune am 15, die erste 2 fädige am 24. Ruder: die stärkstem Kiemen sind 4 fädig. Bei 2 weiteren kleinen Würmern sind die stärksten Kiemen 2 fädig, etwa die letzten 28 Segmente kienu'nlos. Es ergibt sich hieraus, daß mit der (iröß(Mizunahme der Würmer eine gewiße Zunahme in der Verzweigung der Kiemen eintritt. Die Kiefcu-zahlen eines kleineren Exemplars lauten folgendermaßen. Oberkiefer: II; 1. 4, r. 4; IIIj 1. 4: IV; 1. 4. r. 6: V) 1. 1 , r. 1. Schmar- Polvfhaeta. 333 da's Fi.our vom Untorkicfcr ist nach oirKHu defekten Präparat gemacht worden: der Unterkiefer war an den Schneiden abgeuntzt. Bei besserer Erhaltung sind eiförmige weiße Schneidenplatt(Mi vorhanden. - Hierlicr zu stellen ist wohl noch ein kleines unreifes, grauliehgelbes W'ürmchen von Lüd(n-itzbucht, das bei vollständiger Erhaltung kaum (3 mm lang ist und ca. 40 Borstensegmente besitzt. Das Würmchen hat mit Aus- nahme des vordersten Körperendes eine abgeplattete Körperform und 3 Fühler, von denen der mittlere kaum kopflang, die paarigen ganz kurz, stummeiförmig sind. Es sind 3 Augen erkennbar, die 2 Hauptaugen und vor dem linken Hauptauge ein pünktchenförmiges drittes Auge. Der vordere mediane Kopfeinschnitt ist eben angedeutet. An der mittleren Körperstrecke .stehen 1 fädige Kiemen. Am Hinterende sind 3 große fadenförmige Anal- cirren erhalten, von denen 2 links sitzen. Die komplexen Borsten haben zweizähnige Sicheln. Ventral in den Rudern steht eine gedeckte zweizähnige Acicula. Ich konnte das Originalexemplar Schmarda's mit meinen Tieren ver- gleichen und die Übereinstimmung mit letzteren feststellen. Das Tier ist eine Marphysa und hat dem entsprechend keine pjuccalcirren. Der in 2 Stücke zerbrochene, doch wohl vollständige Wurm (die Länge des frischen Tieres wurde von Schmarda mit 45 mm angegeben) hat einen deutlichen vorderen Kopf-Medlanein- schnitt. Die 1. Kieme steht am 14. Ruder und Ist 1 fädig, die erste 2 fädige steht am 23. Ruder. Die höchstentwickelten Kiemen sind 3 fädig, so zuerst am 35. Ruder, die hintersten 25 bis 3ü Segaiente sind kiemenlos; die letzten Kiemen sind sehr kurz und schwer uuterscheidbar. Es sind 4 Analcirren vorhanden, 2 ganz kurze und 2 große, die so lang wie die ß bis 8 letzten Segmente sind. Ein viel größeres, vollständiges Tier dieser Art, das von Schmarda nicht erwähnt wird, fand ich mit Eun. macrohranchia In dem gleichen Glase. Der Wurm ist 170 mm lang, in der vorderen Körperhälfte Marphi/sa capensis Scum. 1 _ 1 •, j- o i. 1 1 1 i. •• ^ o = komplexe ventrale Sieliel- maximal i mm breit: die Segmentzahl betragt gegen ^ ^ loo "^ _ _ börste, Sichel imPi'ofil; -- — ; yOO. Die ]. Kieme steht am 18. Ruder; sie ist ^, ^Kar ^ 1 fädig, die erste 2 fädige steht am 24. Ruder; die stärksten Kiemen sind 6 fädig; ungefähr die 40 hintersten Segmente haben keine Kiemen. Die Kiemen erreichen dorsal, Kamniborste, im Profil; 5 1 3 1 334 }{. Al'dKSKK. wonn über den Kückon o(>l(>ot. nie die ^Ii'dianlinlc. Der KfirjMT ist mir Ausnahme der vordersten gewölbten Strecke deutlich abgeplattet. Die komplexen Borsten haben ZAveizähni,i>e Sicheln, wodurch diese Art von M. sanguhwa imterschi(^dcn wird. Dorsal im Ivuder stehen 3 schwarzbraune nadelförmiee Aciculae, ventral eine ebenso üestaltete Acieula. Die Kamm- borsten haben mindestens 15 Endrandzähne: dei- äußerste Zahn jederseits ist verlängert; di(^ Zahl der Endzähne läßt sich nicht ganz genau Ijestimmen, da diese Borsten nicht ganz flach in der Ebene der Endspatel ausgebreitet sind. A\ ii.LEv hat diese in Süd-Afrika verbreitete Art ('ll)()4) abermals \i)\n Kap angeführt, eine Zahnformel gegeben und das Vorderendi^ eines AN'urmes abs^ebildet. Pavamfd'phffsa lonijida EliK Tafel V Eig. 113, Textfig. XXXIV. Fundangabe : 1 s 1 a *A n n o b ö n : Akx. Sohultze, September 1 '.) 1 1 . Weitere Verbreitung: Westindien; ? ]U>rmuda-In s ein. Erörterung. Das einzige vorhandiuie Exemplar ist vollständig, ca. 7 mm lang mit ca. 50 S(\omenten. Die Eärbung ist blaß gell)lich. Der AVurm paßt nach seinem ganz J/a?7>A^/.sr<-artigen Charakter und siüner Kiemenlosig- keit zu der von Ehlers aufgestellten (lattung Faramarjtlnisu (Ehlers. Elorida- Anneliden. 1887, p. U9, Tab. 29, Fig. 3 — 12), und ich sti^lle mein Exemplar auch zu der von Ehlers beschriebenen typischen ^^rt. Ich bemerke über mein Tiei- noch folgendes. Der Kopf, an dem ein vorderer medianer Einschnitt mu- schwach erkennbar ist, wenn man den Kopf etwas nach oben biegt, hat 2 Augen und 5 Fühler. Die Fühler übei'ragen nach vorn den Kopf merklich, so der un- paare Mittelfühler um seine Hälfte. Die mittleren Paar- fühler sind so lang wie der Mittelfühler oder kaum kürzer, die äußeren Paarfühler etwas kürzer als der Mittelfühler. Der Kopf ist etwa so lang wie die beiden Buccalsegment«', das 1. Buccalsegment höchstens um '/:j länger als das 2. Am Analsegment stehen 2 kurze raramarphifsa lon.nda fadenförmige Analcirreii. Kiemen fehlen vollkommen, Em.. Ventrale Sidiol- i • i i i r> • i i i i • i ^ l ^„ ,. , und ich nelune an , daß su-h solche auch mclit mehr horste vom 20. liiuler, im Profil; '"". eulwicUelt hätten, falls dei' Wurm noch größer g<'Worden wäi-e. l)ie mittleri.'U Segmente sind etwa 3 mal so breit wie lang; das Analsegment ist hinten ein wenig stimij)f vorgezogen und etwas weniger breit als die Analcin-en lang sind. Die mittleren Puder erreichen a Fiff. XXXIV Polychaeta. 335 an Lauge etwa oiu Drittel der Kürperbreite; der Dorsalcirrus ist hier faden- förniio und von Ruderlänoc. Der Kieferapparat konnte nicht untersucht werden. \\'as die Borsten anbetritt't, so finden sich z. B. im "20. Buder 2 obere einfache Borsten, 3 komplexe Sichelborsten mit zweizähniger Sichel und eine Kammborste. Die dorsale Acicula ist nadeiförmig; eine ventrale kann ich nicht finden, sie mag erst in weiter nach hinten gelegenen Rudern auftreten. Die Kammborste hat (i oder 7 Endzähne, von denen der äußerste jederseits konkav einwärts gebogen und länger als die übrigen ist. Der vorliegende Wurm ist vermutlich ein junges unerwachsenes Exem- }ilar und zu näheren Vergleichen mit F. longida nicht ausreichc^nd. Ehlers beschrieb die erste Art der Gattung, von der bisher nur wenige Arten ge- funden worden sind, nach einem einzelnen Exemplar von Westindien, das im Vergleich zu dem meinigen ein Riese war. Das EnLERs'sche Exemplar hatte verhältnismäßig längere Fühler als das meinige: ich kann aber diesem Umstände in anbetracht des spärlichen Materials keine besondere Bedeutung beilegen. Eine weitere von den Bermuda-Inseln stammende mittelatlantische Art der Gattung wurde (1900) von Yerrill beschrieben (Transact. Con- necticut. Acad. Sei. and Arts. 1900, X, p. QiQ), die P. ohtusa. Die von Verrill g<'genüber P. lorujnla angeführten Unterschiede scheinen mir mehr rt^ativer Katur zu sein und lassen sich ohne eigene Anschauung des Materials nicht sicher beurteilen. Was die Form und Länge der Fühler angeht, so stimmen die meines Tieres ziemlich gut mit denen der VERRiLL'schen Art überein , indem die Fühler gegen ihre Spitze zu minimal verdickt sind. Da die Form und Länge der Fühler von der Konservierung und Kontrak- tion des Tieres abhängig ist und ihre relative Länge dem jeweiligen Streckungs- grad des Wurmes entspricht, so kann ich auch bei der VERRiLL'schen Art der Fühlerbeschatfenheit nicht ohne weiteres größeren Wert beilegen. Was die komplexen Borsten angeht, so sagt Verrill, daß P. longula längere und stärker zweizähnige Borstensicheln habe. Ich könnte dies auch von meinem Exemplar sagen; ich halte es aber für möglich, daß die Borsten, die Ehlers für seine Figuren zur Unterlage dienten , nicht vollständig in Protilstellung waren: dies gilt namentlich für die in Fig. 7 abgebildete Sichelborste von der vorderen Körperregion. Eine dritte Paramarpliysa hat \A'illi:y (1905j von Ceylon angegeben; die Gattung ist danach in den Avarmen Meeren beider Erdhalbkugeln weit verbreitet. Onuphis aft'icaiia n. sp. Tafel V Fig. 109—112, Tafel VII Fig. 2:)1, Textfig. XXXV. Fundangaben: Liberia, Sinoe: A. Hupfer. 33ri H. AtCEXEK. Togo, Port Segiiro: A. Hupfer. Daliomey, (Troß-l'opu und Whydah: A. Hupfer. F ranz ö 8. - K o n g o . X y a u g a - F 1 u ß : A. Hupfer. Beschreibung. Diese Art ist vortreten durch (5 kleine Tiere, die meistens liiiucii verstümm(4t sind. Das in größter Länge erhaltene und etwa zAveit- srärkste Exemplar ist das von Groß-Popo; es ist mit 37 Rudersegmenten 18 mm lang und am Buccalsegnient 0,75 mm hreit. Es ist in erster Linie der l^iesehreibung zugrund(> gelegt. Der Wurm von ^Miydah ist hinten voll- .-täiulig. doch hier anscheinend an den 3 letzten Segmenten regenerierend; er ist 14 mm lang mit ca. 43 Borstensegmenten. Ein dünner fadenförmiger Analcirrus, ungefähr von der Länge der 5 letzten Segmente, ist erhalten. Die Färbung ist graugelblich bis graulich oder weißlich-Ü(Mschfarben, etwas irisierend: eine besondere Zeichnung war nicht vorhanden. Es fanden sich bei dem Tier von (.lroß-Po])0 Pfihrenbruchstücke vor. die der Kfihre der On. conrhileqa M. Sars sehr ähnlich sind: sie sind abgeplattet und auf häutiger Grundlage mit Muschelfragmenten und gröberen Festkörpern beklebt. Die Körperform ist deutlich abgeplattet, parallelseitig. nur die vordersten Segmente sind dorsal etwas m(^hr gcAvölbt . und der Körper ist hier nach vorn zu deutlich verschmälert. Die mittleren Segmente sind etwa 3 mal oder, wenn stärker kontrahiert, 4 bis 5 mal so breit wie lang. Der Kopf (Tafel VH Fig. 2.")1) ist etwa 1 '/., mal so lang wie das Buccal- segment, so lang wie hinten breit und trägt in der ]\Iitte dicht hinter dinn Vorderrande ein schwaches bräunliches Fleckchen und 4 Augen. Die hinteren größeren Augen sind schwarz und deutlich, wie sonst hinter und zwischen den Basen der 2 seitlichen Fühler gelegen. Außerdem sind '1 feine punktartige Stirnaugen vorhanden, die medial vor der Basis der äußeren Paarfühler liegen. Die Palpen sind dicklich eiförmig oder kegelförmig, von oben her nicht oder nur zum geringen Teil unter dem Kopfe hervor- rag(md sichtbar. Die Stirnfühler sind ei-kugelförmig, von ca. '/g Kopflänge und kürzer als die Fühlerbasalgiieder. ]3ie Fühlerbasalglieder sind kurz, von ca. halber Kopflänge und untereinander etwa gleichlang, .5 ringelig oder (die '1 äußeren) 4ringelig /die Ringelung kann undeutlich sein;. Der un- paare Fühler reicht nach hinten bis ans b. oder auch 9. Rudersegmcmt : die inneren Paarfühler reichen bis ans (>. , 7. oder 9., die äußeren Paar- füliler bis ans 2., 4. oder ö. Pudersegment nach hinten. Alle Fühler sind ungegliedert. Die Buccalcirren sind so lang wie der Kopf oder kürzer; sie entspringen hinter der Basis der inneren Paarfühler, je nach Kontraktion des Körpers , etwas vor der halljen Länge des Buccalsegments oder am \ ordert-ande dess(>lben : ihre Insertionen liefiren näher dem Scntenrande als Polvfhaeta. 3B7 der Mediane des BuccalseouK^nts, um etwa V;; ^'"n dessen Breite voneinander entlernt. Das Buccalsegment ist 2 bis 3 mal so breit wie lang, halb so lang wie das 1. Rudersegment, das 1. Kudersegment ca. l'/oi^äl ^^ ^s^^g wie das "2.. dieses etwa ebenso lang wie das 8. oder 4. Rudersegment. Von den Rudern sind die vordersten stärker und länger als die fol- genden normalen Ruder und nach vorn gerichtet: das 1. reicht etwa bis zur halben Kopflänge nach vorn oder kann auch den Kopf zur Hälfte überragen. Die vorderen Ruder sind mit einer schmal oder spitz kegel- förmigen unteren oder terminalen Lippe oder wohl besser Lingula ver- schen, die anfangs so lang Avie das Ruder oder länger ist, bald an Länge abnimmt und etwa in der Mitte des Köi'per verschwindet. An den 3 oder 4 ersten Rudern steht außerdem eine obere bzw. vordere kurze eiförmig- spitzliche Blattlippe, die die Ruderspitze überragt. Diese Blattlippe, die an den vordersten 3 oder 4 Rudern eine mehr obere Lage zum Ruderende hat. rückt weiter hinten am Körper aber in die »Stellung einer vorderen Lippe ein. Außer dieser an den vordersten Rudern blattförmigen Lippe tritt vom L Ruder an eine zweite von vornherein cirru.sförmige Lippe auf, die an den 3 oder 4 ersten Rudern eine zum Ruder ende untere Stellung einnimmt und dann weiterhin im Gegensatz zu der anderen Lippe eine hintere Stellung am Ruderende einnimmt. Diese hintere Lippe der mitt- leren Ruder ist von Anfang an dem Dorsalcirrus ähnlich, an der vorderen, kiemenlosen Streckt' lang, so lang wie das Ruder odov länger, das Ruder um ihre eigene Länge oder noch weiter überragend: an der Kiemenzone wird diese hintere Lippe kürzer und hat etwa halbe RudiM-länge. Diese hintere Ruderlippe der mittleren Ruder ist i'ine richtige Lippe, während die vordere, die ja weiter nach außen, vor der hinteren Lippe entspringt, auch als Terminalcirrus aufgefaßt werden könnte. Der Dorsalcirrus ist an den vorderstem Rudern so lang Avie das Ruder oder länger: etwa dessen Spitze erreichend oder doppelt so weit vorragend (am L Ruder eher kürzer); er nimmt dann nach hint(m zu schnell au Länge ab, ist in der Kiemenzone der Kürze der normalen Ruder entsprechend etwa von Ruderlänge , doch Avinzig im Vergleich zu der langen Kieme. Der Aentralcirrus ist nur an den ersten 3 Rudern cirrusförmig, kaum halb so lang Avie das Ruder, am 4. Ruder schon ei-kegelförmig , darauf schnell in die Polsterform an den mittleren Rudern überg(diend. Die l. Kieme steht bei allen A'on mir gesehenen Exemplaren am 9. Ruder: die Kiemen bleiben überall einfach fadenförmig. Am 9. und 10. Ruder ist die Kieme so lang aa^c der hier ansehnliche Dorsalcirrus, am 11. Ruder ist die Kieme etAva doppelt so lang AA'ie der Cirrus: das 338 H. AUGENKK. a Verhältnis der Kiemo zum Dorsaleirrus gestaltet sich nun so, daß der Cirrus schnell immer kürzer Avird, sodaß er ungefähr 10 Ruder weiter nach hinten nur noch einen kurzen \'orsprung am Grunde der Kieme bildet und weiterhin überhaupt nur bei genauem Nach- sehen zu linden ist. üio höchst entwickelten Kiemen sind mindestens so lang wie die halbe Körperbreite. AVie weit nach hinten Kiemen am Körper vorkom- men, habe ich nicht sicher entscluMden können, llei dem hinten regenerierenden Wurm ist am dritt- oder zweitletzten kSegment ein kurzer Faden an den Rudern erkennbar; wäre dieser eine Kieme, so würden sich Kiemen bis weit nach hinten am Körper linden. Ungefähr in den vordersten 3 Rudern kommen von Borsten nur komplexe oder halbkomplexe Haken- borsten vor. Diese haben ein eingescheidetes stark zweizähniges Endglied; die ScluMden laufen in eine dünne, hakig umgebogene Spitze aus. An den mitt- leren Rudern stehen vom 4. Ruder an Haarborsten mit schräg gestricheltem Saum(\ An den mitthn-en Rud(U^n linden sich außf^rdem unten 2 oder 3 stark zweizälmige, am Ende eingescheidete, weit hervor- ragende Acicularhaken. Die Scheidenflügel dieser Haken sind spitz dreieckig ausgezogen und haben einen schräg von oben nach unten mit gerundetem A\'ink(^l um die Spitze der Hakenzähne herumziehen- den freien Rand. Kammborsten sind ohne Zweifel vorhanden; ich habe in mehreren Präparaten keine börste von einem mittleren oofundeu tuul nehme an, daß sie in diesen Fällen 1 verlor(Mi gegang(Mi waren. \'i)ii den Kiefern hat der Unterkiefer (Tafel Y Fig. 111) weiße, seitlich spitz ausgezogene Schneiden (sie sind im Falle der Abnutzung mehr oder minder abgestumpft;; die Unterkieferschenkc^ sind braun und schlank. Die inneren einander zugekehrten Ränder der Schneiden sind durch einen tiefen Ausschnitt zweizähnig: etwas s(^iilicb von dem den Ausschnitt hinten be- grenzenden Zahn und zugleich etwas vor dem vordtn-en Ende d(n- Symphyse kann jederseits ein nicht immei- ei-kennbarer stumpfwinklig gebrochener, dunkler W'inkelstrich stehen, der die OH'nung des Winkels seitwärts kehrt, wie es auch bei anderen ( )nuj)lii(leiiartigen Foj-men vorkommt, so bei ihi. (jlutinnlr'i.v Eni,., Oii. ojxtlina \'kri{. und (hi. ruhiwacens Ayjc. Fig. XXXV. Onuphis afrl- cana n. s[). a = halbkomplexe Haken- borste von den vorderen Kudern, im Profil; —'t-^'i Ä=ventral er gedeckter Haken der mittleren Kuder; ^^ — ; <;r= einfache gesäumte Haar- Polychaeta. 339 Der OberkictVr (Taf. V Fig. 110) ist zart und hell, durchscheinend, schwach gelblich; die Zangen haben bräunliche Spitzen: die Nähte zwischen Zangen und Oberkieferträger, die hintere mediale Ecke von Stück II und die Basis von V sind braun. Die Zahnformel ist: Ii Zange, stark gebogen; II) L 10, r. 10; III) 1. 9; IV) kappenförmig, 1. 9—10, r. 9—10; V) 1. 1, r. 1. Einer der Würmer hatte große Eier in der Leibeshöhle, war demnach ein Weibchen. Oll. africuna vertritt au der Küste Westafrikas die bekannte nordische On. conrhilega M. Sars, von der sie sich durch den um einige Segmente früheren Kiemenbeginn unterscheidet. \Vie sich die südostamerikanischen Oh. friujUU und setom Kbg. zu meiner Art stellen (1856, 1910), läßt sich nach ihrer kurzen Charakterisierung nicht genauer entscheiden. Beide haben offenbar einfache Kiemen (Kinberg nennt sie cirriform) und gehören, da sie vom gleichen Fundort stammen, vielleicht einer und derselben Art an. An den Abbildungen vom Vorderkörper lassen sich an dem letzten gezeichneten Pvuderpaar , dem 8. bzw. 6. Ruder, noch keine Kiemen er- kennen. Eine weitere Vergleichung der genannten Arten ist mit Rücksicht auf ihre ungenügende Beschreibung, besonders auch wegen des Fehlens einer Angabe über den Beginn der Kiemenzone, nutzlos. Eine nahe stehende Art ist offenbar die OnuphU^ die Willey unter dem Namen On. ronchilega Saus (1905) aus dem Flachwasser Ceylons beschrieben hat. Die einfädigen Kiemen beginnen bei dieser Art am 8. Borstensegment, also ebenfalls einige Segmente früher als bei der nordischen On. ronrldlega. Ich glaube deshalb, daß man besser tut, die ceylonische Art unbeschadet sonst weitgehender Übereinstimmung nicht ohne weiteres mit On. conchilega zu vereinigen. Onuphis landanaensis d. sp. Tafel V Fig. 135—138, Tafel VI Fig. 197, Textfig. XXXVI. Fundangaben: Liberia. Sesstown, 23 m, Muddgrund, in porösem Stein; A. Hupfer. Dabo m e y , ^^ h y d a h : A . Hupfer. Französ.-Ko ngo , Xyanga-Fluß; A. Hlpfer. Cabinda, Landana: A. Hupfer. Beschreibung: Diese in Westafrika verbreitete Art Avurde an den ver- schiedenen Fundorten in einzelnen oder wenigen Exemplaren gesammelt. Alle Exemplare sind klein und hinten unvollständig: Röhren waren nicht erhalten. Das in größter Länge erhaltene und zugleich stärkste Exemplar, das Tier von Landana, ist 25 mm lang mit 102 Rudersegmenten und im Maximum, in der vorderen Körperhälfre, 1.5 mm breit. Die Grundfärbung 93 Miehiiel.>en, We. gewöhnlich kurz, wenig hervortretend; sie haben einen polsterfürmigen Bauchcirrus und eine kurze kegelförmige hintere Lippe. Die vordersten Ruder, besonders die 3 ersten, sind länger und stärker als die mittleren: dii^ 3 ersten sind schräg nach vorn gericht(^t. das 1. rfücht etwa bis zur Basis der inneren Paarfühler. Ungefähr an den ersten 6 Rudern sind die Ventralcirren cirrenförmig, 1 '/o bis 2 mal so lang wie das Ruder. Am Ruderende etwa der ersten 10 Ruder steht eine cirrus- förmige Lippe, die zuerst mehr eine untere Lage einnimmt, aber bald in ihre Stelhmg als Hinterlippe übergeht. Diese Lippe kommt etwa dem Ruder an Länge gleich, ist daher an den vordersten Rudern deren größerer Länge entspr(K-hend auch absolut am längsten. Eine zweite, vordere Lippe sehe ich in der Regel an den vorderen Rudern. Px'i dem Landana-Tier sehe ich am 2. Ruder links an der .^^'urzel d(n- cirrusförmigen Hinterlippe noch innen kürzeren fadenförmigen An- hang entspringen; dies mag eine Zufallsbildung sein oder eine zufällige Abgabelung der normalen Lippe. Der Dorsalcirrus tritt nur an den Rudern mit ein- fachen Kiemen deutlich in die Erscheinung, an d(^n Rudern mit stark verzweigten Kiemen tritt er gegen die Kiemen sehr zurück und ist jedenfalls nicht länger als die untersten Kieraenfäden. Kiemen sind vom 1. Ruder (Taf. V Fig. 135j an vorhanden; sie sind bis zum 19. Ruder einfach, am 20. dann 2 fädig, am 21. 3 fädig imd werden, schnell an Zahl der Fäden zunehmend, im Maximum lig-^XXVI. Onuphis lan- 1 - f 1- Tx- 1 -11 T- -1 n KioDKMi doppolf so laiip- wi(> jener. Am letzten erhal- tenen Kuder des Landana- Wurna es st(^ht noch eine 5- oder ()fädipe Kieme, nur sind diese mehr hinteren Kiemen etwas zarter und kürzer als die stärkst entwickelten des Mittelkörpers. Mit dem Schwächerwerden und Kürz(n-werden der Kiemen nach hinten zu gewinnt der Dorsalcirrus Avieder mehr an Bedeutuuo-. Ilei dem Exemplar von Sesstown steht die letzte einfache Kieme am 20. Ruder; bei 4 Tieren vom Nyanga-Fluß -am 20.. 19, und zweimal am 18. Ruder; einfache Kiemen finden sich danach etwa an den ersten 20 Rudern. An den vordersten 3 wenn nicht 4 Rudern kommen komplexe (odei- halbkomplexe) Hakenborsten mit eingescheideter dreizälmiger Endsichel vor. Von den 3 Sich(4zähnen ist der Haupt- oder Endzahn bei Aveitem der größte; der unterste ist der kleinste und kürzeste. In der ^^\lrzel des Dorsalcirrus liegen einige feine Aciculae. Die mittleren Ruder enthalten Haarborsten und Kammborsten und zu imterst 2 starke, Avenig hervorragende hellfarbige zweizähnige Aciculae. Diese Aciculae haben am Ende abgestutzte vScheiden, und ihr Endzahn ist erheblich kürzer und sclnvächer als der zweite Zahn. Die Kammborsten scheinen an den Rudern nur spärlich aufzutreten und geluui offenbar durch Abbrechen leieht verloren. Ich habe keine Kammborste abgebildet, da ich in mehreren Präparaten keine erhalten fand. In einem Präparat war eine solche Borste vorhanden, die aber so unglücklich lag, daß sie durch einige Haarborsten größtenteils verdeckt Avurde; es ge- lang mir nicht, sie frei zu bekommtm. Die Kammborsten sind kurz und haben wahrscheinlich einen am Ende schräg abgestutzten Spatel, dessen Randzahnzahl ich nicht ermitteln konnte. Der Unterkiefer (Taf. Y Fig. 138) hat etAvas bräunlichi> Schenkel, eine kurze Symphyse und weiße, am Endrande dreizähnige Schneiden. Neben der Symphyse steht jederseits ein scliAA^arzbrauner, sehr flachwinklig gebogener AMnkelstrich. Der Oberkiefer (Taf. V Fig. 137) ist bräunlich- gelb durchscheinend, au goAvissen Stellen dunkelbraun g(d'ärbt, so z. B. an den Nähten, den Rändern der Träger. Die Zalmformel lautet: I) Zange, ziemlich stark gebogen: llj 1. S. r. 7; III) 1. 8: IV) 1., r. ca. 7, kai)})enförmig: Vj Schlankeiförmig. Die A-orliegend(> (hiuphis ist nahe \-erwandt mit (hi. Kunplc.r (Jr. (1840j, mit welcher nach Urcbk (Ber. d. Schis. Ges. 1877. p. 10) die (ht. Pancerii (.^LAP. A'on 18(18 identisch ist. Im allgemeinen passen die \'erteilung der i'infacle'ii Kirmcii wie dei- N'erzweigungsgrad der koni])lexen Kiemen zu meiner .\rl. l''.iii rnterschied liegt nach der Abbildung Claparkde's a'Oui \'orderende eines Tieres in den Längenmaßen der Basalglieder der 3 Mittel- Polvcliaeta. 343 fühler. Boi (Jn. sunplex sind die Basalgiiedor dieser Fühler so gut wie gleich lang und an Zahl ihrer Ringel gleich; von der auftallenden Kürze des Basalgliedes des unpaaren Fühlers, wie sie bei On. landanaensis auftritt, ist bei 0«. simple,!' nichts zu bemerken. Ich habe deshalb, und auch wegen Mangels jeglichen Vergleichsmaterials, einen neuen Namen für meine Tiere gewählt. Auch On. eremita Aud. &Edw. von der nordfranzösischen Küste ist nahe verwandt; sie steht der On. nmplex mindestens nahe, falls sie nicht mit ihr identisch ist. Von den sonstigen mittel- und südatlantischen Formen, die hier in Frage kommen könnten, kaim ich keine mit meiner Art zu- sammenbringen, weder On. glutinatrir und Pourtalhi Ehl., noch On. magna Ajntdr. '). Verwandte Arten mögen die südamerikanischen On. Var^ngreni und On. intermedia Kbg. (1856) sein, die beide an den mittleren Rudern komplexe Kiemen haben. Von ihnen würde On. intermedia wegen ihrer geringeren Kiemenfädenzahl weniger in Frage kommen als On. Varngreni. Die Beschreibung beider Arten ist ganz ungenügend, da nichts darüber bekannt gegeben wurde, ob auch einfache Kiemen vorkommen, und wo die Kiemen beginnen. Was Malaqucst (1894j als On. eremita Aud. &Edw. von Westafrika angegeben hat, ist vielleicht identisch mit der vorliegenden Art. Diopatra monvotyiensis ii. sp. Tafel V Fig. 139—141; Tafel VI Fig. 208, Texttig. XXX VII. Fundangaben: Liberia, Monrovia und Groß -B assa; A. Hupfeb. Dali o m ( ' V , ^^' h y d a h : A . Hupfer. Franz ö s. -K ongo , (4abon und Nyanga-Fluß; A. Hupfer. Beschreibung. Unter der Katalognummcr V. 737 lagen "2 Exemplare und Röhren, unter V. 736 3 Exemplare ohne Röhre vor; alle Tiere waren hinten stark verstümmelt und sind daher nur als Vorderenden zu bezeichnen. Die außer Monrovia genannten Fundorte lieferten nur leere Röhren, die aber so charakteristisch sind und so genau mit denen von V. 737 überein- stimmen, daß ich sie zu dieser Art rechne. Ich halte außerdem die Würmer von V. 737, die in der Röhre steckten, für identisch mit denen von V. 736, besonders auch nach den Borsten. Der Umstand, daß mir von dem tro- pischen Westafrika von dieser wie von den beiden anderen iJiopatra- Arten nur Vorderenden vorlagen, ist wohl darauf zurückzuführen, daß die Würmer sich bei Gefahr möglichst weit in die Röhre zurückziehen und unter ge- ') In die Gattung Onuphis stelle ich alle onuplioiden Enniciden mit Buccalcirren, die im allgemeinen mit Dlopatra Qf. übereinstimmen, aber einfache oder niehrtadige , nicht- spiralige Kiemen haben. 344 ^- ArCEXKl!. ■wohnlichen Umständon nicht unv(>rh'tzt hin-ausziizichon sind. Saint-Joseph hat dies von D. neapolitana der französischen Küste geschildert. Äußerlich i.st D. monroviends wie die übrigen westafrikaniseh(^n Diopatren der euro- päischen D. neapolitana ähnlich, so besonders in den Borsten: sie hat wohl etwas längere Fühler als diese und unterscheidet sich besonders durch die ganz anders gestaltete Röhre. Die Köhren, die ich gesehen habe (Tat". \ Fig. 14U u. 141) waren sämtlich kurz und mögen daher nur Teile von längeren Röhren sein. Die längste vorhandene Röhre ist ca. 50 nun lang, enthält 5 Zuwachszonen und ist an den Wülsten der Zuwachsgrenzen im Maximum ca. VI mm breit. Die dicke Wand der Röhre umschließt ein weites drehrundes Lumen: die Röhre selbst ist blaugrau gefärbt und besteht aus einer organischen, dünnen inner(Mi und einer gleichfalls organischen dünnen, häutigen, leicht zerreiß- baren äußeren Begrenzungsschicht: der Raum zwischen diesen beiden Haut- wänden ist mit anorganischer Substanz ausgefüllt, mit fein(>rem oder gröberem Sand oder schlanunigem Sand. Je nach der Farbe dieser Sandmasse, die durch die häutige AußenAvand durchscliimmert, sielit die Röhre heller oder dunkler aus; die bläuliche Tönung wird wohl mit durch die organische» Außen- wand hervorgerufen. Die Zuwachszonen der Röhre , die individuell ver- schieden weit gestellt sind, verleihen der Röhre durch ihre äußerliche Ähn- lichkeit mit einem Stück S(4achierwirbelsäule oder mit den Steiagelabschnitten gewisser succulenter Pflanzen ein eigenartiges Aussehen. Die Zuwachs- grenzen sind (dorsal?; durch dicke Querwülste gekennzeichnet, von denen die hintere Grenze des Zuwachsabschnittes schräg nach hinten und unten zieht; unten sind Querwülste nicht ausgcl)ilder oder höchstens minimal angedeutet. Am Aorderende der Röhre, an welchem dii» innere und äußere häutige Grenzwand ineinander übergehen und so die anorganische Wand- füllung nach außen und innen abschließen, endet dieses schräg von oben nach unten abgestutzt, entsprechend der geschilderten Grenze der ZuAvachs- abschnitte. Danach müßten die Zuwachsabschnitte gegeneinander durch häutige (^»uerwände getrennt sein, was in der Tat auch, soweit ich erkennen konnte, wenigstens in der (iegend der dorsalen QuerAvülste der Fall ist. Diese Röhre ist demnach nach einem anderen Typ gebaut als z. B. die der D. neapuUtdiui und riiprva, die nur eine innere organische Schicht mit außen aufg<'lagei'ter anorganischer Bekleidung besitzt. Das stärkstf» vorhandene Vorderende (V. VMS) ist am Buccalsegment 3 mm lireit und mit 30 Rudersegmenten IS mm lang. Ein nicht so starker, aus seiner luihre entnommener A¥urm i'V. 737) ist mit 38 Rudersegmenten ca. 1 (S mm buin. Je nachdem die Tieri' inin'i-hall) der Iiöhre oder frei Polychaeta. 34p abgetötet ijinci, ist der Querschnitt des Körpers mehr drehrund oder deutlich dorso-ventral abgeplattet. Der der Röhre entnommene Wurm füllte deren Lumen vollkommen aus. darf danach wohl sieher als der Erbauer derselben angesprochen werden. Habitus und Färbung sind der von D. neopoUtana ähnlich ; die vor- dersten Ruder sind nicht merklich stärker und länger als die normalen Ruder. Die Färbung ist graugelblich, an der Bauchmitte reiner gelblich; die Rückenmitte ist mehr braungelb. Die vorderen 12 bis 15 Segmente sind am Vorder- und Hinterende braun gesäumt; diese Zeichnung verliert sich dann bald nach hinten zu. Der Kopf (Taf. VI Fig. 208) hat einen dorso-medianen braunen Fleck hinter dem Mittelfühler, kann auch auf der Mitte braun gefleckt sein. Es sind 2 undeutliche kleine Augen vorhanden, je eines dorsal hinter der Wurzel der inneren Paarfühler. Die Fühler sind lang, bräunlich, mit braun geringelten langen Basalgliedern. Der vmpaare Fühler, mit ISringehgem Basalglied, reicht bis ans 23. Segment nach hinten: die inneren Paarfühlcr. mit 20 ringeligem Basalglied, reichen bis ans 20. Segment, die äußeren Paarfühler, mit 14ringeligem Basalgiied, bis ans 12. Segment. Die Stirnfühler sind etwa halb so lang wie das Basalglied der äußeren Paarfühler. Die Palpen haben nichts Abweichendes. Die Buccal- cirren sind kurz, kegelförmig: sie reichen bis zur Wurzel der inneren Paar- fühler nach vorn. Die mittleren Segmente sind etwa 4 bis .5 mal so breit Avie lang (aus der Röhre genommener Wurm) oder etwa 8 mal so breit wie lang (abge- plattete Segmente eines frei abgetöteten Wurmes). Die vordersten 8 bis 10 Segmente sind dorsal stets gewölbt. Die Kiemen gleichen denen der D. neapolitana und beginnen am 4. oder 5. Ruder gleich ziemHch lang und dabei spiralig gebaut: sie erreichen mit 12 bis 14 Spiralwindungen schnell ihre höchste Entwicklung und sind alsdann ungefähr 4 mal so lang wie der zugehörige Dorsalcirrus. Die längsten Kiemenfäden sind fast 2 mal so lang wie die Kiemenachse breit ist, oder auch kürzer, nach dem Erhaltungszustande verschieden lang. Bei dem erwähnten Wurm mit 38 Segmenten steht die letzte Kieme am 29. oder 30. Ruder als kurzer einfacher Faden: die nächst vorhergehenden Kiemen werden nach vorn hin allmählich mehrfädig. Der Ventralcirrus ist nur an den ersten 3 Rudern deutlich und hier so lang wie das Ruder, am 5. Ruder bereits polsterartig reduziert, am 4. Ruder eiförmig und kurz. Die Borsten der mittleren Ruder sind ähnlich denen der I). neapoli- tana, namentlich die Kammborsten. Die Haarborsten von gewöhnlichem Typ , in der Außenhälfte mit einseitigem schräg gestricheltem , im Profil 346 H. Ar(;KNEH. sichtbaren Saum; bei Kautonstelking- (n-schoinon sie in dor unteren Hälfte ihrer Außenhälft(^ beiderseits gesägt. Die Kammborsten sind zart und haben am Endspatel wenige, ca. 6, grobe breite Rand- zähne. Wie b(4 anderen Arten liegen im Ruder dorsal 3 oder 4 in eine dünne, abgekniete End- strecke auslaufende einfaclu^ Aciculae. Ven- tral stehen am Ruder "2 starke, am Ende mit abgestutzter Elügelscheide V(M'selien(^ zwei- zähnige Haken, deren Endzahn viel kleiner als der sekundäre Zahn ist. In den vorder- sten 3 oder 4 Uudern finden sich allein 3 oder 4 halbkomplexe Hakenborsten mit zugespitzter Elügelscheide und zweizähniger Spitze, deren Endzahn erheblich stärker als der zweite Zahn ist. Die Kiefer zeigen keine Besonder- heiten. Der Unterkiefer (Taf. V Fig. 139) hat oben Aveiße, unten sclnvarzbraune Schenkel: die Schneiden sind weiß und am freien liande gewellt, aber wohl bei allen Individuen mehr oder weniger abgenutzt. Bei anderen Exem- plaren ist im Vergleich zu dem abgebildeten Unterkiefer der AVinkel zwischen den beiden Schneiden spitzer, und die Schneiden springen daher nu^dianwärts mehr vor. Der Oberkiefer ist graulichbraun , IV mit breitem schwarz- braimem Basalbande versehen. Die Zahn- formel lautet: 1) Zange: II) 1. (!, r. (5 — 7: III) 1. (5; IVj 1. G, r. 6: V) 1. 1, r. 1, eiför- mig, braun, scinvärzlich gerandet (nach einem Fig. XXXVII. Diopatra mcmro- viensis n. sp. a ^= Hakenborste vom 2. Knder, im Profil; '^ "^ '^ ; b = gedeckter ventraler Haken von einem mittleren Ruder, im Profil ; c = Kamm- borste von einem mittleren Ruder, Exemplar von V. 736 j. Die die Miuidötfnung im Profil; Ap; rf_ einfache dor- begrenzenden Weichteile und die obere sale Borste von einem mittleren Ruder, im Profil; Schlundkopfdecke ist dunkelbraun gefärbt. Der Schlundkopf ist oben mit großen kegel- förmigen, weichen, Avohl drüsigen Papillen besetzt, die in mehreren Längs- reihen auf Längswülsten neben der Medianlinie stehen. Es würde ziemlich schwer halten, die \(»rllegende Art von der be- züglich der Form der Kammborsten so ähnlichen I). ncapolitana 7a\ unter- scheiden, wenn nicht di(^ eigentümliche Röhre J). monrocienns kennzeichnete. Die Fühler ynögen bei meiner Art etwas länger sein als bei Ü. iwapolitana-y Polychaeta. 347 läge hierin, falls es iui allgemeinen so wäre, auch ein geringer Unterschied, so würde er doch alliMn kaum zur Scheidung der heiden Arten genügen. Fauvel hat (IHOl) D. neapolitana d. L'h. (Clap.) von Senegal angeführt: es wäre danach denkbar, daß er die gleiche Art wie ich ohne die zugehörigen Röhren vor sich gehabt hat: w^enigstens wird von dem Vorhandensein von Röhren nichts bemerkt. Mir ist von Westafrika keine IHopatra vorgekommen, die in den Borsten und der Beschatfenheit der Röhre zugleich Überein- stimmung mit ]J. neaj>oUta)ia gezeigt hätte. Diopatra musseraensis n. sp. Tafel V Fig. 134, Tafel VI Fig. 195, Textfig. XXXVIII. Fundangabe: Angola, Mussera: A. Hupfer. Beschreibung: Das einzige vorliegende Exemplar ist ein Vordereude mit "27 Borstensegmenten von l,'')mm Länge und einer Breite von 2,5 mm am Buccalsegment. Die Färbung ist dorsal braun, irisierend, in der hinteren Hälfte der Länge wie am Bauche etwas heller Tverdend. Fühler und Buccal- cirren, Stirnfühler und Palpen oben zum Teil dunkler braun getleckt oder gewölkt. Eine Röhre war bei dem Wurm nicht erhalten. Der Habitus des Tieres ist sehr ähnlich dem der 1). cuprea Bosc. : der Körper ist vorn etwa vom 13. Segment nach vorn zu etwas verschmälert, ungefähr an den vorderen 7 Segmenten im Querschnitt rundlich, sonst ab- geplattet tmd etwas breiter als hoch. Di(» mittleren Segmente sind 4 mal so breit wie lang. Das Buccalsegment ist dorso-median so lang wie die beiden folgenden Segmente, lateral fast 2 mal so lang wie jedes von diesen. Am Kopf (Taf. VI Fig. 195) konnte ich Augen nicht erkennen. Die Stirnfühler sind spindelförmig, so lang Avie die Palpen, ca. Vi so lang wie das Basalglied der äußeren Paarfühler: die Palpen springen mit ihrem Aorderende luigefähr rechtwinklig vor. Die Fühler sind mäßig lang: der unpaare reicht bis zum 6. Rudersegment; die inneren Paarfühler reichen bis zum 9., die äußeren Paarfühler bis zum 5. Rudersegment nach hinten. Die Basalglieder der Fühler in der ghüchen Folge sind 8ringehg, lOiingeli^ und 7 ringelig; das Basalglied des unpaaren Fühlers ist etwas kürzer als das der mittleren Paarfüliler und etwas länger als das der äußeren Paarfühler. Die Buccal- cirren sind etwa -Y^ so lang wie das Basalglied der inneren Paarfühler; sie entspringen genau hinter diesen, sind dickfadenförmig und zugiv'^pitzt. Die vordersten Ruder verhalten sich nach ilircn- Crröße, Richtung und Zusammen- setzung der Anhangsorgane wie bei D. cuprea] die ersten 5 Ruder sind mit Dorsalcirrus und liinterer cirrusartiger Lippe versehen, die etwa so weit wie die Borsten vorragt; der Ventralcirrus reicht hier bis zur Ruderspitze. 348 H. AUGENKR. Die Rudorlängo nimmt ab bis zum 5. Paidcr, wo der Ventralcirrus auch schon merklich kürzer als am 1. Ruder ist, um wenige Ruder weiter die definitive kurze Form der Mittelruder mit ihrem polsterförmigen Ventral- cirrus zu erreichen. Die hintere Ruderlippe (oder, der Cirrus terminalis, wenn man dies Organ so bezeichnen willj bleibt an den mittleren Rudern mit etwa halben- Ruderläuge erhalten, während der Dorsalcirrus seitlich 2 mal so weit wie die Lippe, doch nicht so weit wie die Borsten vorragt. Kiemen finden sich vom :>. Rud(u- an an allen erhahenen Segmenten, am sUirksten entwickelt in der vorderen Körperhälftc. Ihre Form entspricht der bei D. cupreu. Die 1. und '1. Kieme ist wenig kürzer als die schon höchst entwickelte 3., die, nach vorn gelegt, bis ans Buccalsegment r(nclit. Die Kiemenfäden sind bei diesem Tier mäßig lang, die längsten an den stark entAvickelten P^inzelkiemen 3 bis 4 mal so lang, Avie die Kiemenachse breit ist; die Ge- samtform der Kifnuen ist wie bei I). ciqyrea; die stärkst entwickeltc^n haben ca. 8 Spiral- Avindungen; am letzterhaltenen Segment sind di(^ Kiemen noch spiralig gebaut und dop- pelt so lang wie der Dorsalcirrus: die stärkst entwickelten sind mindestens 6 mal so lang wie der Dorsalcirrus. Die r)0rsten kommen in den Mittelrudern in den 3 Formen vor, wie sie bei anderen Arten auftreten. Die Haarborsten der Mittel- ruder haben keine Besonderheiten; sie sind Fig-. XXXVIII. Diopatra musseraensis ii. sp. a = obere Hiilfte einer halbkomplexen ^^^^^ gebogen, an der konvexen Kante Hakenborste vom '2. K'iulcr, im Profil; ' ; &r= zweizälinioer, gedeckter ven- schräg gestrichelt, nicht eigentlich gesägt; traler Haken von einem mittleren Ruder, f'in richtiger Saum fehlt der konvexen End- im Profil ; — "' ; c = Kammbor.ste von einem mittleren Ruder, im Profil; im Profil; ^] •' ; c = Kammbor.ste von kante dieser Borsten, wenn nicht ein sehr ^(10 1 einfache Dorsalbor.ste von einem mittleren Ruder, im Profil; 2 1 schmaler vorhanden ist (V). Zu oberst im Ruder liegen ca. 3, wie bei anderen Arten gestaltete Aciculae mit scliwach abgeknieter, zuwrilcii braun gefärbter diimier Endstrecke. V(Mitral stehen 2 starke am Ende zweizähnige Haken, die mit abgestutzttu- Endscheide versehen sind, ähnlich wie bei /). cn/n-ca. Die Kammborsten sind in ihrer Form von denen der />. moiiroviensis und 1). ruprea verschieden, ziemlich zahlreich. Ich zählte Polychaeta. 349 an mittloron Rudern 12 bis 14, und man kann sie, wonn man ihr Vorhanden- sein überhaupt festgestellt hat, schon bei starker Lupenvergrößeruns' an ihrem bei durchfallendem Licht dunkel erscheinenden Endspatel erkennen. Der kSchaft dieser Borsten geht ziemlich plötzlich in den Endspatel über, der am Ende 14 oder 15 Kammzähne trägt. Der mittelste dieser Kammzähne ist lan- zettlich vorbreitert und verdickt, und hierdurch sieht der Endspatel in der Mitte wie auseinander geplatzt aus; es haben jedoch alle diese Borsten das gleiche, deshalb als normal anzusprechende Aussehen. Die Zahl der Endzähne ist größer, auch sind sie feiner als bei D. monroviensis und D. neapoUtana] auch die Form des Endspatels ist anders. Die vordersten Ruder, so die beiden ersten (vermutlich auch das 3. und 4.) tragen halbkomplexe Haken- borsten; im 2. Ruder stehen deren 5. Sie haben eine am Ende zugespitzte Scheide und 2 Zähne an der Spitze. Der sekundäre Zahn ist bei guter Erhaltung spitz und gut entwickelt, von dem Endzahn ziemlich weit getrennt. Bei großen europäischen D. neapoUtana-lndividuen sah ich die entsprechenden Borsten an der Spitze nicht oder nur undeutlich zweizähnig, jedenfalls weit weniger ausgeprägt als bei dem vorliegenden Wurm von Mussera. Im 2. Ruder liegen außerdem 3 starke nadeiförmige Aciculae und in der Wurzel des Dorsalcirrus ein Bündel von 5 feinen Aciculae : außerdem ist dort eine einfache Haarborste vorhanden. Der Unterkiefer (Taf. V Fig. 134) ist dem der D. cuprea ähnlich, mit weißen dreizähnigen (vermutlich etwas abgenutzten) Schneiden; die Unter- kieferschenkel .sind oben weiß, unten schwarzbraun; die Schneiden sind außen braun gerandet: die Symphyse ist lang. Der Oberkiefer ist hell bräuulichgelb wie das ihn umgebende Gewebe, IV mit breitem schwarz- braunen Basalsaum versehen. Die Zalmformel ist folgendermaßen: I) Zange hell; II; 1. 6, r. G; III) 1. 5 (? 6); IV) 1. 6, r, 6: V) 1. 1, r. 1, eilanzetthch. Die vorliegende Art ist von der im allgemeinen so ähnlichen // euprea durch die Form der Kammborsten gut unterschieden. D. monrovü'nsis hat längere Fühler, abgesehen von der abweichenden Form der Kammborsten; doch ist auf die Fühlerlänge eines einzelnen Exemplars kein großer Wert zu legen. Nach den Erfahrungen, die ich mit den von mir von Westafiika gesehenen Diopatixi-Arten gemacht habe, bietet die Form der Kammborsten je nachdem die Zahl der Endzähne des Spatels größer oder kleiner, die Zähne selbst feiner oder gröber sind, ein ziemlich gutes Merkmal zur Unter- scheidung der Arten. Mussera ist der südlichste Punkt des tropischen Westafrikas, von dem eine Diopatra vorlag; dieser Umstand braucht an sich ja nun keine weitere Bedeutung zu haben, veranlaßte mich aber mit zur näheren Untersuchung des fraglichen Wurmes und führte damit zur Entdeckung dieser Diopatra- Art. 350 ^- AlGKNER. Diopati'a cupt'ea Bosc. ToxtHg. XXXIX. Nereis cuprea 13o.sc, 1802. Hlst. Natur, des Vers. V. I, 2. ed. p. l(>;i, Tab. XII, Fi vom tro])ischen Westafrika stammenden. Von Südwestafrika lagen außer den \A'ürraern von verschiedener bis ganz geringer Größe auch die Röhren vor. Die gröl.)ten Exem})lare sind höchstens mittelgroß im Vergleich mit Neapeler Tieren der J). neapoUtana. Die Färbung ist graugelblich, die vordere Körperstrecke dorsal in ver- schiedener Ausdehnung imd Stärke rotbraun mit hellen Segmentgrenzen. Die Röhren sind im Querschnitt rund und auf" häutiger Grundlage außen mit einer dicken Schicht graubraunen Schlammes, sowie stellenweise mit spärlichen anderen Fremdkör])ern , wie Algenfäden, bekleidet. Der Konstruktionstyp der Röhren entspi-icht also demjenigen der 1). neapoUtana. Augen komite ich am K()])fe nicht sicher erkennen. Die 1. Kieme Polvcliaeta. 351 ist gloic!) stark ciitAvickolt. spirali.o- gebaut und steht am 4. odor 5. Ruder, meist am .3. Bei 6 der größeren Exemplare steht dii' h'tzte Kieme am 37. bis 54. Kuder: am Ende der Kiemenstrecke sind öfter einige Segmente kiemenlos, auf die dann noch Avieder Kiemensegmente folgen. Bei mehreren Xeapelcr ^'erghüchstieren der 1). neapolitana steht dii' 1. Kieme am 4. oder 5. Ivuder. Die Zalil der Kingel der Fühlerbasalglieder ist niedriger als bei großen neopolitana-lndWi- duen, was wahrscheinlich mit der geringeren Größe der ('»y>?va-Exemplare zusammenhängt, vielleicht aber auch auf der Konservierung beruht. Dif Borsten stimmen im ganzen mit denen der IK neapolitana überein, doch liegt ein Unterschied in der Form der Kammborsten (Meißelborsten nach Ehlers), ^^'ährend bei ]). neapolilana (Keapeler Tiere) die Kamm- borsten 8 oder 9 grobe breite Kammzähne haben, sind bei D. cuprea ca. 20 feine Kamm- zähne vorhanden, mindestens doppelt so viele Avie bei D. neapolitana. Hierin liegt offenbar ein spezifischer Unterschied. Die Kiefer sind bald dunkelbraun, bald heller Aveißbräunlich, die Zahnformel der Ober- kieferstücke lautet bei 2 Exemplaren : I) Zange; II) 1. 7 bzw. 6, r. 7 bzAA'. 7: HI' 1. 7 bzAV. (J: Euders eines großen Tieres von Char- IV) 1. 9 bzw. 9, r. 9 bzw. 9 — 10; Vi [. 1, r. 1. ^^^^*°"- ^"^ ^'"^^'^ ^' ^ = ^^"^.^ . . solche eines großen Tieres von Lü- \ on Lüderitzbucht lag eme Anzahl ganz i -^ ^ w • d «i h 3 o ■^ '^ deritzbncht, im rronl; — ^— ; c= eine kleiner Individuen ohne Röhren von ca. 5 mm solche eines mittelgroßen Tieres von Länge und mit oder ohne schAvache dunkle ^^'api'i^' i^ Profil;^; rf = halb Färbung am Vorderkörper vor. Ein solches Würmchen hat ca. 3(S Segmeute und eine Aiel geringere Zahl und dabei sclnvächer ent- wickelte Kiemen als die größeren Exemplare. Kiemen stehen bei mehreren am 5. bis etAva am 13. Segment: etwa die Hälfte der Kiemen (die vorderen) sind schon ziemlich komplex gebaut, etAva als federartig zu bezeichnen. Diese kleinen Würmer, die im (jegensatz zu den größeren hinten gut er- halten sind, haben bereits Buccalcirren und am Analsegment 4 Analcirren, A'on denen die beiden unteren kurz, nur etAAa '/4 l^is ' -, so lang aaÜc die oberen sind. Fig. XXXIX Diopatra cuprea Bosc. a = Kammborste eines mittleren komplexer Ilaken von den vordersten Eudern eines westafrikanischen Tieres, im Profil; ^-^. 35"2 ^- AUGEXER. Bei den von Tro})isch- Westafrika stamiacndcn Exemplaren ist die Färbung ähnlieh der der südwestafrikanischen. Die vorderen dunklen Rückenbinden können mehr oder minder in Fleck(> aufgelöst sein, so in 4 oder 5 Flecke , oder nur durch Seitentlecke repräsentiert sein. Die Kiemenstämme sind zuweilen fein braun geringelt. Die Röhren, die von verschiedenen Punkten vorlagen, haben dini gleichen Tvp wie bei der Form von Südwestafrika und sind im Querschnitt rundlich. Die aufgeklebte Materie bestellt aus Schlamm oder verschiedenfarbigem Sand und oft aus vielen großen und khnneren Muschelbruchstücken , die mit ihrer Kante aufgesetzt sind. Eines der größten tropisch -westafrikaniscluMi Exemplar(i ist unvoll- ständig, 80 mm lang und im Maximum 4 mm brc^'t, kleiner als die Ver- gleichstiere der J). fragilis. Die Basalgiieder der 3 mittleren Fühler sind 11 ringelig, die der äußeren Paarfühler etwa 10 ringelig. Kiemen kommen am 4. bis 48. Ruder vor. Die Kammborsten haben 15 bis 20 mäßig feine Kammzähne. Die Kiefer vm-halten sich Avie bei J). fragilis. Die Zahn- formel des Oberkiefers lautet: I) Zange; II) 1. 8, r. 8; III) 1. 7; IV) 1. 7, r. 7; V) 1. 1 , r. 1. Die halbkomplexen Hakenborsten der vordersten Ruder sind wi(.» bei 1). frugilis und J). punctlferd zweizälmig. Zwei Tiere von Sinoe haben die erste Kieme am 4. odfu- 5. Ruder. Das kleinere Exemplar, das wie das größere 1"2 bis 15 Ringel an den Basalgliedern der 3 Mittelfühler hat, hat neben der Symphyst» des Unter- kiefers den dunklen Winkelstrich wic^ bei J>. punctifera. Die Kammborsten haben bei dem kleineren Wurm wohl mindestens 1 5 Kammzähm', die sich nicht gut zählen ließen, da die Borsten nicht genügend ausgebreitet lagen. Ich sehe keinen genügenden Grund, um diese Diopatra, die häufigste der von mir gesehenen westafrikanischen IHopdfra- Arten, von der südwest- afrikanischen abzutrennen und fasse beide zusammen tinter dem Kamen />. cupvea Bosc. Dagegen bringe ich si(^ in Gegensatz zu der JJ. neapoli- tana Europas, und zwar wegen der viel geringeren Zahl der Kammborsten- zähne bei h^tzterer. Über die ol)en angegebene Syuonymie habe ich mich noch im einzelnen zu äußern. Dir- I). cuprea Bosc von Chai'leston ist wohl ohne Zweifel dieselbe Art, die Ehlers von dem gleichen ( )rte als D. /rdgili.s beschrieben hat. Andrews hat di<" /K t-iiprea gleichfalls von der ("arolina- Küste angegeben und hält sie für identisch mit J). fragilis; aus seiner Syuonymie - Liste sind dann aber die sich auf .Z>. ncapolifdtia bezifdienden Synonyme aiiszuscheid(Mi. Ich sah von der />. fragilis Ehl. 2 große Exemplare von ( 'harleston (S. Carolina;, 1886, aus dem Göttinger Museum; sie waren von verblichener Färbung, beide hinten unvollständig. Polycliaeta. ;353 • Das längero Exomplar ist ca. 108 mm lansf, im Maximum etwa 5,5 mm broit. Die Kiemen stehen am 4. bis 41. bzAv. 4(5. Ruder. Das Basalglied des un- paaren Fühlers ist kaum kürzer als das der inneren Paarfühler; diese Basal- glieder sind 10- oder 11 ringelig, die Basalglieder der äußeren Paarfühler kürzer und schwächer, ca. 8 ringelig. Die Kammborsten haben 15 bis 20 lange und bei diesen großen Tieren einigermaßen grobe Kammzähne, also erheblich mehr Kammzähne als bei ]). neapoVdami. Die Zahnformel des Oberkiefers lautet: I) Zange: II) 1. 7, r. 7; III) 1. 7: IV) 1. 6, r. 6; V) 1. 1, r. 1. Ich habe die 1906 von mir als ]J. spiribranchia aus Westindien neu beschi'iebene Art nochmals verglichen und sehe mich veranlaßt, diese Art mit D. cuprea sive fragilis zu vereinigen. Ich habe mich seinerzeit durch die Länge der Fühler, die Form der Kiemen und die Kürze und weitläufige Stellung der Kiemenfäden veranlaßt gefühlt, />. spirih'ancliis von D. fragilis zu trennen. Auf die Fühhn'länge kann ich jetzt k(4nen besonderen Wert mehr legen, da sie bei Tieren, die in der Röhre konserviert wurden, größer ist als bei frei abgetöteten und auch sonst variieren kann. Die Form der Kiemen und die Länge ihrer Fäden ist gleichfalls von ihrer Erhaltung" ab- hängig; mit dem Wurm in die Rölire eingepreßte Kiemen sind gedehnter, als wenn sie frei am Körper stehen. Von meinen />«oy>cr^^'a- Exemplaren, so denen von Südwestafrika, sind meistens die Fühler viel kürzer als bei 1). spiribranchis; einzelne Exemplare nähern sich jedoch der 1). spiri- brancJiis in der Fühlerlänge. An den Kiemen meiner Tiere erscheint der Kiemenstamm bald dicker, bald dünner: die Kiemenfäden können länger oder kürzer sein, das ist meiner Meinung nach alles nur der Ausdruck verschiedener Erhaltung oder Kontraktion. Die Kammborsten von 1). spiri- branrliis habe ich seinerzeit nicht in betracht gezogen und genauer darzu- stellen versäumt. Sie haben ca. 20 feinere Kammzähne, passen demnach nicht zu 1). neapolitana. Der dunkle dorsale Winkelstrich neben der Sym- physe des Unterkiefers der 1). spiribra?ichis ist bei den viel größeren fragilü- Individuen , Avie auch bei meinen südwestafrikanischen Exemplaren , nicht deutlich; übrigens haben wohl durch die lange Aufbewahrung die Kiefer bei D. fragilis gelitten und sind weich und brüchig geworden. Bei der D. pjwicfifi'ra Ehl. ist der fragliche Wink<4strich gezeichnet; ich kann auf seine Deutlichkeit in diesen Fällen kein Grewicht legen. Von der 1). cuprea, die Ehlers (1908) von Lüderitzbucht anführt, habe ich ein großes voll- ständiges, ca. 105 mm langes Tier vergleichen können. Der Wurm hat Kiemen am 5. bis 53. Ruder. Am Analsegment sind 4 Analcirren vor- handen, von denen die oberen etwa so lang wie die 4 letzten Segmente, die beiden unteren halb so lang sind. Die Basalglieder der 3 mittleren 354 H. AUGENKU. Fühler sind etwa 8ringeli,o-. l)i(> l'inoel sind zum Teil undeutlich, vieUeielit infolge des Erhaltungszustandes; es mögen noch einige mehr vorhanden sein. Die Kammborsten haben ca. 20 feinere Zähne am Endspatel, viel- leicht noch ein paar mehr; der Spatel ist an einer Seite am Ende stärker ausgezogen, daher etAvas asymmetrisch. Ich hnde das Tier durchaus überein- stimmend mit meinen südwestafrikanischen Exemplaren. Aus dem Valdivia- Material führt Ehlers (1908) abermals />. niprea von Westafrika an, und zwar aus dem Gebiet von ca. K!" s. Br. bis zum Kap. Es handelt sich hier wohl ohne Zweifel um dieselbe Form, die Ehleus als I). cAiprea von Lüderitzbucht und anderen Orten angegeben hat. Nach dem X'organge von Andrews zieht Ehlers die D. neapolitami als Synonym zu />. oiprea; ich kann mich ihm in diesem Punkte nicht anschließen. \"on J). ininctifera Ehl. (1908) von Südafrika ('Agulhas-Bank) sah ich ein Exemplar, dessen Färbung au sieh mit der Lüderitzbuchter D/opatni riipren. übereinstimmt, sie ist nur blasser, vermutlich infolge der Konservierung des Tieres in der Röhre. Ich finde das teilweise schlaffe Tier ganz übereinstimmend mit meiner Art von Südwestafrika. Die Basalglieder der 3 mittleren Fühler sind mindestens 8 ringelig. Die Kammborsten wurden von Ehlers abgebildet und habeii danach ca. 20 feine Endzähne, was mit meinem Befunde übereinstimmt; im Text wird die Zahl der Kammzähne nicht genannt. Ich bemerkte in meinem Borstenpräparat auch eine Kammborste, di(> viel kürzer als die anderen war und ca. 12 weniger feine Kammzähne erkennen ließ: doch mag die Zahl der Zähne tatsächlich größer gewes(>n sein, da die fragliche Borste tiulweise verdeckt war. Mögen nun auch Variationen in der Größe und Zahnzahl der Kammborsten am gleichen Kuder vorhanden sein, so bleibt doch der Umstand bestehen, daß D. pwidifera wie die 7>. rxjn-ra Südafrikas in der Form der Kammborsten sich von ]J. nca[)oHl(()ia unterscheidet. Unter dem Namen I). neapolitana Clap. (1902. Marine Fauna of Zanzibar etc. p. 132) hat Crosslaxu eine ostafrikanische Diopatra beschrieben, die diu'ch die zahlreicheren und feinen Zähne ihr(>r Kammborsten von der 1). nea- jpoUfana abweicht und offenbar der TJ. cuprcd Bosc. st^hr nahe steht. Sie ist vielleicht dieselbe Art, die am Kaj) und bei Südwe-stafrika vorkommt. Über die Stellung d(n- J>. vuulelrcn.^k Lnohns. (Wunnfauna v. Madeira) IL 1879.) kann ich nichts sagen, da die Kammborsten von ihr nicht beschrieben und abgeljildet wurden. Die Kenntnis dieser Borsten müßte mit entscheiden, ob diese Art etwa der J). neapolitana zugehört oder nicht. Die IHopafra- Arten der siidaniei-ikanischen Ostküste sind zu Avenig bekannt, um nähere Schlüsse ziehen zu lassen. Es mag nur bemerkt sein, daf3 z. B. D. longi- cornis Kbo. und 1). brasiliensis Kbg. nach der Abbildung Kammborsten mit ca. 20 feineren Kannuzälinen haben und daher der T). cupri'a nahe stehen mögen. Polvchaeta. 355 Epidiopatra n. g. Diagnose: Onuphoide Eunicide, die in den allgemeinen Charakteren lind im Habitus mit Diopatra übereinstimmt. Kiemen wie bei J^iopatva spiralig gebaut. Buccalcirren fehlen. Diese Gattung verhält sich bezüglich der Buccalcirren zu Diopatra wie HyaUnoecla, einschl. Faronuplds, zu Onnphis. Epidiopatra hupfeviana n. sp. Tafel V Fig. 104—106, Tafel VI Fig. 212, Textlig. XL. Fundangabe: Senegal, Goree. 21 u. 26 m Salzwasser: A. Hupfer, 1,"). Februar. Beschreibung: Diese Art lag mir in einer Anzahl kleiner Exemplare in verschiedenen Gläsern vor. Die Würmer steckten zum Teil in zarten, häutigen, ("twas abgeplatteten oder im Querschnitt rundlichen Röhren, die außen mit gröberem Material, Steinchen und Muschelscherben, beklebt sind. Die meisten Individuen sind hinten unvollständig: eines der stärksten (Y. 911) ist ca. 18 mm lang und besitzt noch ca. 44 Eudersegmente; es ist am Buccalsegment kaum 1 mm breit und dürfte bei voller Erhaltung geT\dß noch merklich länger gewesen sein. Der einzige Wurm im Glase mit der Katalog- nummer V. 919 ist hinten so gut wie vollständig, oifenbar nur ganz wenig verletzt und ist mit ca. 96 Rudersegmenten ca. 20 mm lang: das Tier ist schwächer als das erwähnte stärkste von V. 911. Die Länge vollständiger Exemplare dürfte danach 20 bis 30 mm betragen. Die Röhren sind wahr- scheinlich unter normalen Verhältnissen ungefähr drehrund und nur durch Druck oder infolge der Erhaltung teilweise mehr abgeplattet. Die Art der allseitigen Beklebung der Röhren mit Fremdkörpern spricht auch dafür, daß diese nicht der Anlage nach abgeplattet sind, wie es z. B. bei Oit. conchllega der Fall ist. Die Grundfärbung ist bräunlichgelb . graugelb bis gelblichweiß , nur an den vordersten Segmenten mit geriuoer Zeiclmuns;. Oft findet sich ein braunes Fleckchen auf der Kopfmitte hinter dem Vorderrand des Kopfes. Das Buccalsegment kann oben mehr oder minder hellbraun gefärbt sein. An den vordersten Borstensegmenten ist öfter eine Zeichnung vorhanden. So sind manchmal die Segmentgrenzen durch eine braune Querlinie gezeichnet, die median quer mehr oder minder lanzettlich erweitert ist. Diese Quer- linie kann auch mehr oder weniger aufgelöst, z. B. auf den mittleren Lanzett- fieck und Fleckchen an den Ruderbasen reduziert sein. Vereinzelt kommt auch eine aus 2 braunen, die Rückenmediane freilassenden Querflecken bestehende Zeichnung vor, z. B. am 5. Segment dorsal bei im L^brigen ganz oder nahezu ganz fehlender Zeichnung. Gelegentlich kommen an den Fühlern hier und da braune Fleckchen vor. 24 3Iicliuelscii, Westafrika. BJ. U. 356 H. Ar<;ENER. Die folgonden Ansfaben sind mit besondoror Berücksichtigung des (u-wähnten stärksten Wurmes von Y. 911 gemacht. Der Kopf TTaf. VI Fig. 212) ist ohne Besonderheiten, so lang wie das Buccalsegment oder etwas länger, etwa so lang wie hinten breit. Die Stirnfühler sind etwa halb so lang wie der Kopf. Die 2 Augen sind in gewohnter Lage deutlich erkennbar, von lanzettlicher ei- bis strichförmiger Gestalt. Die Fühler haben kurze Basalglieder, die kürzer als der Kopf und viel kürzer als der Fühlerendfaden sind. An den 3 mittleren Fühlern sind die Basalglieder so gut wie gleich lang und ca. 7 ringelig: die Basalglieder der äußeren Paar- fühler sind ganz unbedeutend kürzer und etwa (i ringelig. Der vmpaare Fühler nneht bis ans 7. oder 8. Budersegment nach hinten: die inneren Paarfühlcr reichen bis ans 7. oder 8., die äußeren Paarfühler bis ans 4. oder 5. Rudersegment. Die Palpen sind eiförmig, von oben nicht oder nur wenig sichtbar. Eine Eigentümlichkeit mag hier erwähnt sein, die sich an den Fühler- l)asalgliedern des Exemplars von Goree (V. 750) fand, eines ca. 22 mm langen, in der Röhre steckenden Wurms. Einzelne Ringel der Basalglieder sind in eine zugespitzte, schmal dreieckige, kompresse Papille ausgezogen, zum Teil an der Außen- und Innenseite des Ringels, zum Teil nur an der einen Seite. Es ist dies z. B. der Fall am unpaaren Fühler an den 2 vor- letzten Ringeln von oben, außen und innen, am rechten inneren Paarfühler an der Innenseite des 1. oder 2. unteren Ringels, am linken inneren Paar- fühler an 3 mittleren Ringeln an deren Innenseite. Bei verschiedenen anderen daraufhin untersuchten Individuen konnte ich von der beschriebenen Bildung nichts linden: es mag sich deshalb hierbei wohl um eine individuelle Erscheinung handeln. Der Körper ist mehr oder minder abgeplattet, br'i Tieren, die in der Röhre steckten weniger, bei frei abgi^töteten mehr. Die mittleren Segmente sind 2 bis 4 mal so breit wie lang, die vordersten 5 oder G Segmente sind dorsal deutlich gewölbt. Das Buccalsegment ist 2 bis 3 mal so breit wie lang, so lang wie das 2., 3. oder 4. Rudersegment. Piuccalcirren sind noi-malerweise nicht vorhanden, luid zwar bei keinem Exemplar dieser Art: in keinem Falle liabe ich diese Girren auffinden können. Die mittleren Ruder sind wie bei Diopdlra kurz; an ihnen ist in der vorderen Körperhälfte noch von den vordersten Rudern her eine kurze kegelförmige Hinterlippe zu erkennen. Die vordersten Ruder sind zwar stärker als die mittleren, doch nicht auffälhg; das 1. Ruder (Taf. V Fig. 106 i reicht mit seinem Dorsalcirrus etwa bis an die Palpen nach vorn. Die Polvchaeta. 357 vordersten Ruder haben einen Dorsalcirrus von mehr als doppelter Ruder- länge, eine cirrusförmige, fast ebenso Aveit wie der Dorsalcirrus vorragende hintere Lippe und einen das Ruderende überragenden Ventralcirrus. Die Ruderlippe nimmt nach hinten zu am Körper bald an Länge ab und spielt an den mittleren Rudern niu* eine unbedeutende Rolle. Die Kiemen sind wie bei LHopatra be- sclu'änkt auf eine vordere Körperstrecke und beginnen bald hinter dem Kopf. Die 1. Kieme steht bei 6 untersuchten Exemplaren, also wohl in der Regel, am 5. Ruder; sie ist manch- mal so lang wie die 2. und dann mit dieser die längste Kieme überhaupt: zuweilen ist sie auch küi'zer oder länger; nach vorn gelegt, reicht sie ungefähr so weit wie der Kopf. Stark entwickelt, d. h. wie bei Z?^opa auf der einen Seite des Spatels etwas länger ist. Der Endrand des Spatels verläuft ein wenig schräg von unten nach oben gegen den verlängerten Seiten- zahn hin. Die 3 oder 4 vordersten Ruder enthalten halbkomplexe Haken- borsten mit von zugespitzten Flügeln eingescheideter Spitze, die Spitze selbst ist stark zweizähnig; der Endzahn ist stärker als der zweite Zahn. Am 1. Ruder stehen 6 solcher Hakenborsten; auch enthält es einige Aciculae von gewöhnlicher dünner Nadelform, dio in die Wurzel des Dorsalcirrus eingelagert sind. Der Unterkiefer (Taf. V Fig. 10.")) hat gelbliche Schenkel und weiße Schneiden; die Schneiden sind am Vorderrande offenbar nicht gut erhalten; die Gesamtform des Kiefers ergibt sich aus der Abbildung. Der Oberkiefer (Taf. V Fig. 104) ist gelbbräunlich, au gewissen Stellen dunkelbraun. Dunkelbraun sind mehr oder minder die Naht der Träger, die Naht zwischen den Trägern und Zangen, der Berührungspunkt der Zangen mit dem unteren Ende von II, die Basis von IV. Die Zahnformel lautet: I) Zange, stark gebogen; II; 1. 9, r. 10; III) 1. 10: IV) 1. 5 — ü, r. (), kappenförmig; V) 1. 1, r. 1, etwa eiförmig. (Im Präparat ist die Naht zwischen den beiden Trägern zum Teil auseinander gedrängt). Es bestellt bei mir kein Zweifel darüber, daß bei diesen Würmern das Fehlen der Buccalcirren der normale Zustand ist; man könnte höchstens daran denken, daß die Tiere einer größeren Art, etAva einer Diopatra, als jüngere Form angehörten und später noch Buccalcirren erhielten. Ich halte dies für ausgeschlossen, da ich nicht glauben kann, daß sich bei Tieren von den Dimensionen dieser Epidiojxüra , die sonst alle Organe so gut entwickelt hat, später nocli Buccalcirren zeugen sollten. Zum Vergleich mag hier die südwestafrikanische Diopatra cuprea herangezogen werden, von der Ex(!mplare vorliegen, die noch viel kleiner als die Epidiopatra-^tücko sind. Diese jungen VVürmchen besitzen z. B. bei einer Länge, die nur ', t bis Yr. derjenigen der Ep'uHopatra beträgt, schon gut entwickelte Buccal- Polychaeta. 35i> cirren außer eleu Fühlern, Palpen und Kiemen. Ich sf^ho die einzige Möglichkeit einer Vereinigung mit einer anderen westafrikanischon Art nur hei der gleichfalls buccaleirrenlosen Jilp. drewinensis. L-\ngerhans erwähnt (Wurm-Fauna v. Madeira. II. 1879, p. ^OO) von seiner Diojxitra viadeii-cnsis ganz kleine Individuen ohne Buccalcirren, die er als junge Zustände einos größeren Exemplars seiner Art auffaßt. Die kleinen Wüi-mer Avurden nicht mit dem größeren zusammengefunden und hatten noch weniger Segmente und Kiemen als die oben erivähnten Lüderitzbuchter Individuen. Es mögen sich nun demnach die fraglichen Madeira-Tiere , falls sie mit der D. madeirends tatsächlich zusammen gehörten, in einem Stadium befunden haben, in dem Buccalcirren noch nicht entwickelt waren. Jedenfalls kann mich das Verhalten dieser jungen Würmchen in meiner Auft'assung der Ep. hupferiana als einer buccaleirrenlosen Art nicht schwankend machen. Zu den größeren westafrikanischen JHopatra-Arten läßt sich schon aus dem Grunde keine Beziehung vermuten , weil solche zwar von den ver- schiedensten Fundorten vorlagen, doch keine einzige von Goree. D. mon- roviensis und mnsseraensis sind von vornherein wegen ihrer abweichenden Kammborsten, erstere auch wegen ihrer Röhre, ausgeschlossen. l^indiopatra drewlnetisis n. sp. Tafel IV Fig. 90, Taf. V Fig. 114—116, Texttig. XLI. Fundangaben : E 1 f e n b e i n k ü s t e , W a p p u und D r e w i n ; A. Hupfek. Goldküste, Elmina; A. Hupfer. Frau z.-K o ngo , Nyanga-Fluß: A. Hlpfer. Beschreibung. Die von den angegebenen Fundorten in je einem Exem- plar vorliegenden Würmer sind sämtlich mehr oder minder verstümmelt. Die Tiere sind mit Ausnahme des aus 28 Segmenten bestehenden Tieres von Elmina ungefähr gleich groß und im Habitus der Diopatra cuprea sehr ähnlich. 3 Exemplare sind dorso -ventral abgeplattet und vermutlich außerhalb der Röhre abgetötet worden. Der vierte Wurm ist im Quer- schnitt mehr rundlich; er steckte in einer Schlammröhre, die ganz nach dem Typ der Röhren der westafrikanischen I). cuprea gestaltet ist. Die Färbung ist ähnlich wie bei D. cuprea. Die Grundfärbung grau- gelblich bis bräunlich: Ruder und Seitenteile der Segmente sowie etwa vom 10. Segmente an eine breite Bauchmarklinie sind heller gelbgrau und so von der übrigen Färbung mehr oder minder abstechend. Auf der Rückenmitte sind die Segmente einheitlieh heller oder dunkler kupfer- bräunlich, oder die Segmente sind in der Grundfarbe heUer und mehr oder weniger deutlich durch eine braune bis rotbraune Querbinde am Vorder- 360 N' AUGEKKK. und Hintorrando gezeiclmot; die Binde ist namentlich am Hinterrande stärker entwickelt. Das Buccalsegment ist oben in großer Ausdehnung braun, Kopf und Mundumgebung mehr oder minder braun gewölkt; die Fülilerbasalglieder sind braun geringelt. Die Haut irisiert. Das hauptsächlich der Beschreibung zu gründe gelegte Tier von Drewdn ist 20 mm lang und im Maximum ca. 3 mm breit; es besitzt noch 45 Rudersegmente. Die mittleren Segmente sind 8 bis 9 mal so breit wie laug; das Vorderende des Körpers ist ungefähr vom 10. bis 12. Seg- ment an nach vorn verschmälert. Das Buccalsegment (Taf. IV Fig. 90) ist etwas kürzer als das folgende Segment; die Rudersegmente vom 1. bis 3. sind ziemlich gleich lang. Ungefähr die 7 vordersten Segmente sind etwa 3 mal so breit wie lang. Augen waren am Kopf nicht sichtbar; vermutlich waren sie klein und durch die Haut verdeckt. Stirnfühler und Palpen sind ohne Besonder- heiten. Die Fühler sind ähnlich wie bei I). cuprea, aber die Dimensionen der Basalglieder weichen von denen dieser Art ab und sind ähnlich wie bei Ej). liupferiana. Der unpaare Fühler (nach dem Wurm vom Nyanga-Fluß, bei dem die Füliler besser erhalten sind als bei dem von Drewin) reicht bis ans 13. Rudersegment nach hinten; die inneren Paar -Fühler reichen bis ans 19. oder 20., die äußeren Paarfühler bis ans 4. Rudersegment. \'ariationeu in der Fühlerlänge kommen natürlich vor; so sind die Füliler bei dem Wappu-Wurm etwas kürzer, die inneren Paarfühler nur 4 bis 5, der unpaare Fühler etwa nur 2 Segmente, die äußeren Paarfühler nur 1 oder ein halbes Segment lang. Das Basalglied des unpaaren Fühlers ist 14 ringelig, der inneren Paarfühler ca. 18-, das der äußeren Paarfühler 17 rin- gelig. Das Basalglied des unpaaren Fühlers ist '/i bis -/j so lang Avie das der inneren Paarfühler, das der äußeren paarigen Fühler etwa Yö ^o lang wie das der inneren Paarfühler imd dünner als letzteres, jedenfalls etwas länger als das des unpaaren Fühlers. Buccalclrren sind bei kehiem der Individuen vorhanden; (\s ist auch keine Andeutung einer Abrißstelle zu erkennen; ich nehme deshalb an, daß auch bei dieser größeren Epidiopatra Buccalclrren normalerweise fehlen. Als Abnormität ist zu vermerken, daß bei einem Tier der Dorsal- ciiTus des 1. rechten Ruders an der Spitze gegabelt ist. Die Ruder sind ganz ähnlich gebaut wie bei JJ. cuprea, die vordersten mit cirrusförmiger HintcrUppe versehen, die am 1. Ruder etwa -/a der Länge des Dorsalcirrus gleiclikommt , nach hinten zu schnell au Länge abnimmt und an den nor- niah-n Mitteh-udern als kurzer kegelförmiger Fortsatz sich erliält, d(n" kürzer als die Borsten ist. Das 1. Ruder (Taf. V Fig. 114) ist nicht erheblich Polycliaeta. 361 stärker und länger als di(^ folgenden, etwa in dem gleichen Verhältnis wie bei l). ciqirea entwiekelt, mit seiner »Spitze bis etwa an die Palpen nach A'orn reichend. Die Kiemen sind wie bei />. cuprea gestaltet, die stark entwickelten nach spiraligem Typ gebaut; die der letzten Paar(^ sind 1- oder 2fädig, die diesen vorhergehenden federbuschartig mit nacktem Basalteil. Die 1 . Kieme ist schon gleich sehr stark entwickelt, spii-alig gebaut; sie er- reicht nach vorn gelegt etwa das Vorderende des Kopfes. Bei den 4 Exemplaren steht die 1. Kieme einmal am 4., 3 mal am 5. Kuder, die letzte Kieme am 3(5. oder 38. Ruder. Die Kiemenzone ist danacli auf d<'n vorderen Körper beschränkt. Da die Höchstzahl (H'haltener Segmente 5b b(^- trägt, mögen die Kiemen etwa ein Drittel der Knrpersegmentzahl einnidimen. Die längsten und stärksten Kiemen linden sich an den 6 oder 7 ersten Kiemenrudern; sie reichen, cpier ausge- streckt, mindestens über die Riickenbreite des Wurmes hinweg und bilden etwa 1 5 Spiralwin- dungen von Kiemenfäden. Die Kiemenfäden können Je nach der Erhaltung länger oder kürzer sein, bei dem aus der Röhre entnommenen Wurm sind die am mittleren Teil der Kiemenachse stehenden wohl 5 mal so lang wie die Breite der Kiemenachse, bei 2 anderen Exemplaren etwas kürzer. Deutliche cirrusförmige Ventralcirren sind nur an den ersten 5 Rudern vorhanden, etwa um 3 Ruder weiter hinten haben die Girren die Polsterform angenommen, die sich dann wie bei Diopatra an den normalen Parapodien fortan erhält. An den ersten 5 Rudern ist der ^ en- tralcirrus etwa so lang wie das Ruder. An den 4 vordersten Rudern stechen am Ende eingescheidete halbkomplexe Hakenborsten mit zweizähniger Spitze und spitz auslaufenden Flügelscheiden. An den normalen Mittelrudern treten die Borsten- formen* auf, die sich an gleicher Stelle bei Ep. hnpferiana und Diojiatra Fig. XLl. Epldiopatra drewi- nensis n. sp. a = halbkoniplexe Hakenborste vou einem der vordersten Ruder, im Profil; - ' ' *^' ; b = Kamm- borste von einem mittleren Ruder, im Profil: siUL- ^. -_og- wohnliche gesäumte Haarborste eines mittleren Ruders , im Profil: " : d = ventraler 1 ' Haken eines mittleren Ruders, im Profil; ^-i^ . 1 3(^2 H. AlGENER. finden. Zu oberst im Rudin- stehen Haarborsten mit einseitigem, breitem, scliraffiertem, im Profil sichtbaren Saum und ea. 0 zicmHeh lange zarte Kamm- borsten. Außerdem sind ca. 5 schwach gekniffte, nadeiförmige Aciculae vor- handen und ventral einige wenige starke, dunkle, zweizähnige, eingescheidete Aciculahaken. Die Kammborsten haben einen schräg abgestutzten Endspatel, der ca. 10 gröbere Randzähne trägt: sie ähneln ah o denen der I).neaj:>ofitana. Der Unterkiefer (Taf. V Fig. 11 G) hat weiße, bei besserer Erhaltung dreizähnige Schneiden: die Unterkieferschenkel sind unten braun, oben weißbräunlich: dorsal neben der Symphyse steht ji^derseits ein dunkler stumpfwinkliger Winkelstrich. Der Oberkiefer ist gelbbraun, ähnlich wie bei Ep. /nip/eriana; ein Teil der Kieferstücke ist schwarzbraun g(n-andet. Die Zahnformel lautet: I) Zange: II) 1. 8, r. 7 : III) 1. 8: IV) 1. 7, r. 8): V) gestreckt eiförmig, ohne Zähne. IV ist kappenförmig mit schwarzbrauner Basis. Die Ober- kieferträger teilweise, die Nähte zwischen ihn<'n und den Zangen, sowie die hinteren Ecken von II sind schwarzbraun. Die Lebensweise dieser Art ist vermutlich die gleiche wie die von D. euprea , mit der sie in zwcn Fällen zusammim gefunden worden ist (Stücke von AVappu und Elmina). Der Gedanke, daß diese größere buccalcirrenlose Art zu einer und derselben Form gehören könnte, Avie die vorhergi^iende kleine Ej>. liupferiana, ist durchaus nicht von der Hand zu weisen. Die viel bedeutendere Größe der Kp. dren-inen^is und ihre aus- gedehntere Kiemenzone, sowie auch die viel höhere Zahl der Ringel an den Fühlerbasalgliedern — in diesen Bildung(^n liegen di(^ Hauptunterschiede zwisch(^n ihr und der kleineren Art — könnten als Ausdruck eines höheren Alters gedeutet W(>rden. Da aber Kp. Jreu-ineusis nicht am gleichen Fund- ort wie die andere Art gesammelt wurde, nehme ich vorläufig einen be- sonderen Namen für die größeren Exemplare an. In der Größe vermittelnde Exemplare mögen später erweisen, ob die beiden Arten zu vereinigen sind Daß Ep. drewlnensis nicht etwa nur Exemplare der D. ruprea darstellt, die die Buccalcirren vei'lor(Mi haben, ergibt sich daraus, daß die Basal- glieder der 3 Mittelfühler andere Dimensionen und höhere liingelzahlen haben als bei der Diopiitra, während ein auffallender Unt(»rsehied in der Körp(u-größe hier nicht in Frage kommt. Außerdem passen die Kamm- borsten nicht zu />. riiprt'a, sondern kommen in der Zahl der Kammzähne denen der /). neapo/iJana selir nahe. Lysidice ninefta Aiui. u. Edw. Fundangaben: S(Mi(^gal, Goree, 23 m: A. Hupfek. Angola, Kinsembo; A. Hupfkr. Polycliaeta. 363 Weitere Verbreitung: Von Irland udcI dem Kanal au südwärts. Fran- zösische Küsten; Mitte Im oer: Madeira: Canarische Inseln; Kap V e r d e s c h e Inseln-, Azoren. Vielleicht auch W e s t i n d i <> n ? Das Vorkommen im Westafrikanisehen Gebiet schließt sich zwanglos an das bei den Kap Verdeschen Inseln an. Erörterung. Es licocu mir cinise wenige nicht gut erhaltene Exem- plare dieser Lyfiidice vor. Der langgestreckte Körper ist weich und un- natürlich gedehnt: die Färbung war nicht mehr gut erhalten. Ein Exemplar Avar mit großen Eiern erfüllt. Ich sehe keinen Grund, diese Tiere von L. ninetta _zu trennen. Im Vergleiche mit einem irischen Exemplar linde ich folgendes. Die Fühler sind kürzer als der Kopf und von entsprechenden Dimensionen; der un- paare ist höchstens -,'3 so lang wde der Kopf, die paarigen halb so lang oder noch kürzer. An den Borsten kann ich keinen Unterschied finden. Der Kieferapparat gibt ebenfalls keine Handhabe zur Abtrennung meiner Tiere; er verhält sich folgendermaßen. Oberkiefer. I) Zange: II) 1. 4, r. 4; IH) 1. 4; IV) 1. 4 — 5, r. 5 — 6: V) schmal dreieckig, 1. 1, r. 1. Die Zähne der kleineren Kieferstücke sind etwas schwor zu erkennen. Zu vergleichen wären vielleicht noch einige ostamei-ikanische Arten. L. notata Ehl. (1887) aus Westindien scheint mir die gleiche Art zu sein Avie L. ninetta. Sie wurde nach 2 Tieren errichtet, von denen eines sehr kurze, das andere nicht so kurze Fühler hatte, die aber gleichfalls noch kürzer als der Kopf waren. Über diese Art ist weitere Aufklärung nötig. Die Augen waren bei den beiden Tieren verscliieden gestaltet; man kann aber sagen, daß sie auch bei dem abgebildeten Wurm mit längeren Fühlern nicht deutlich halbmondförmig sind; sie sind dort ungefähr eiförmig Avie bei meinen Tieren und L. ninetta. Der Autor selbst wollte der verschiedenen Augenform bei seiner Art keine weitere Bedeutung als Artmerkmal beilegen. Vielleicht handelt es sich dabei doch um 2 verschiedene Formen. Da ich die Exem- plare der L. notata nicht gesehen habe , kann ich kein bestimmtes Urteil über diese Art abgeben. L. sukata Treadw. (1900) von Porto Rico ist vielleicht die gleiche Form wie L. notata Ehl.; sie soll sich von dieser durch eine vordere mediane Kopfeiuschnürung und durch das Aufti-eten von Kammborsten an den hinteren Segmenten unterscheiden. Ich halte beide Momente, wenn im übrigen kein Unterschied vorhanden ist, für be- deutungslos. Von den Kammborsten (Ehlers" Meißelborsten) bemerkt Ehlers gerade, daß sie regelmäßig an den hinteren Rudern zu linden sind. Bei meinen Tieren kommen Kammborsten schon im vorderen Körperdrittel vor. L. hilohata Verr. (1900) von den Bermuda-Inseln wäre hier auch noch 364 H. AUGENER. zviDi Vergleich heranzuziehen. Nach der von Figuren nicht begleiteten Beschreibung ist diese Art möglicherweise mit L. sulcata identisch. Die Länge der Fühler soll ungefähr der des Kopfes gleichkommen. Eine ge- nauere B(Hirteilimg dieser Form ist nicht möglieh. LiHmhriroHereis iinpatiens Clap, Fundangabe: D eutscli- Südwest afrika, Swakopmund, Ebbe- strand; W. Michaelsen, IDll. Weitere Verbreitung: Vom Süden der borealen Region südwärts. Lusitani s ch - atlantis eh. Großbritannien, Irland, Kanal, Französi seile Küsten; Mittelmeer. Erörterung. Von den 2 vorliegenden Exemplaren ist das eine in ganzer Länge erhalten , aber etwas schlaö' und weich und infolgedessen vielleicht etwas verblaßt und etwas imnatürlich gedehnt. Die Färbung ist trüb graugelblich; die Länge beträgt 158 mm mit ca. 325 Segmenten. Der andere Wurm ist in mehrere wohl zusammengehörende Stücke zerbrochen und dunkler als der erste , trüb dunkelbräunlich. Beide Tiere irisieren schön blaugrün. Am Körper der Würmer klebten sehr zarte mit Sand bes(>tztc lifihrenfetzen. Bei diesen Tieren traten am Vorderkörper Haar- borsten ungefähr bis zum 56. bezw. 59 Ruder neben einfachen Haken auf. Den Kieferapparat finde ich ganz übereinstimmend mit dem von 2 Exem- plaren der Art von Neapel, die noch merklich größer und stärker als die Swakopmunder waren. Die Oberkicferzahlen lauten: II) 1. 4, r. 5; III) 1. 2, r. 2; IV) 1. 1. r. ]. Die Oberkieferstücke sind schwarzbraun. Auch die zugespitzte Kopfform ist übereinstimmend, ebenso die Gestaltung der Para- pode. Es ist außer der großen Hinterlippe eine rudimentäre Vorderlippe an den Rudern erkennbar. Die 4 Analcirren sind wie bei den europäischen auch bei meinen Exemplaren an Länge nicht oder nur unwesentlich ver- schieden. A\^as die Form und Verteilung der Borsten und Haken anbelangt, so herrscht auch hier Übereinstimmung. Bei den Südwestafrikanern finden sich einfache Haken vom 1. Ruder an. Die Haken der vorder(m Segmente haben die gleiche Form wie bei den Neapeler Tieren, so die Gesamtform, die Form der Bezähnehing am Ende , die etwas schräg nach unten von der ])orstenachse divergierend verlaufende Endkante des Hakenkopfes. Am Hakenkopf sind 5 wie bei den Neapeler Tieren gestaltete Zähne vorhanden, von denen der unterste der bei weitem stärkste, doch nicht durch einen weiteren Zwischenraum von den übrigen Zähnen getrennt und diesen gegen- über hervorgehoben ist. Die Haken der hinteren Körperhälfte sind wie Polycliaeta. 365 die übrigen einfach und stimmen gleichfalls mit d(men der Neapeler Tier(> überein; der gezälmelte Rand des Hakeukopfes verläuft ungefähr recht- Avinklig zum Borstenschaft; er hat einen unteren stärkeren, nicht besonders deutlich von den übrigen getrennten Zahn und eine Anzahl (ca. 8) feiner kleiner, ziemlich gleichmäßig großer Zähne auf dem Scheitel. Ich finde die südwestafrikanischen Tiere auch in ihrer langgestreckten Körperform so gut mit der eviropäischen L. impatiens übereinstimmend, daß ich sie dieser zuordne. Nur sind die Südwestafrikaner dunkler als die Neapeler Tiere; letztere sind aber vermutlich verblichen. Europäische Alkoholtiere der L. impatietis werden sonst auch als gelbbraun und stark irisierend bezeichnet. Ich kann nach dem geringen südwestafrikanischen Material keine Abtrennung derselbmi vornehmen. Lu nibriconereis LafreiUei Aud. et Edw. Fundangaben: Franz ö s.-K ongo , Sette (Jama: A. Hupfer. Cabinda, C ab in da; A. Hupfer. Angola, Ambrizette; A. Hupfer. Weitere Verbreitung: Lusitanisch-mediterrau, nördlich bis in die boreale Zone. Englische und Schottische Küsten; Franzö- sische Küsten des Kanals und des Mittelmeeres. Nach Mc Intösh auch Japan. Erörterung. Von dieser Art sah ich von jedem Fundort einige wenige, zum Teil verstümmelte Exemplare. Der Wurm von Sette Cama ist vollständig, blaß oekergelblich , mit ca. 138 Segmenten 43 mm lang, am Buccalsegment 1 mm breit. Am Analsegment stehen 4 Analcirren. Die letzten Ha-arborsten treten am 46. Ruder auf; sie stehen in den hinteren Segmenten der Haarborstenzone zu 1 an den Rudern imd vielleicht nicht an allen dieser Segmente. Die beiden Tiere von Ambrizette sind unter Mittelgröße, von weißgelblicher bis blaß weißlich -fleischfarbener Färbung; das größere hinten wohl nicht ganz vollständige Tier ist am Buccalsegment ca. 1,5 mm breit und annähernd 4U mm lang. Ich finde diese Würmer gut übereinstimmend mit L. Latreillei. Der Kopf hat die gleiche Form , ist auch dem der L. ßoridana ähnlich. An den vorderen Segmenten stehen neben den Haarborsten komplexe Haken. Haarborsten ünden sich bei den beiden Tieren von Ambrizette mindestens an den vordersten 31 oder 32 Segmenten; wo sie aufhören, war schwer festzustellen; bei dem Sette Cäma-Wurm gehen sie noch weiter nach hintern. Am Hinterkörper treten nur einfache Haken auf. Die einfachen Haken (so die vom Beginn des hinteren Körperdrittels) haben auf dem Scheitel 36() H. Al GENEU. oiaen stärkeren iint(>ren Zalm und über demselben ca. 5 bis 7 kleinere Zähne. Komplexe Haken (so die vom 5. Ruder) haben am Hakenkopf 4 oder 5 Zähne, von denen der unterste nicht so merklich stärker ist als an den einfachen Haken. Komplexe Haken kommen schon am 1. Ruder vor, am 5. Ruder stehen ca. 4. Die Kiefer ünde ich nicht abweicliend. Die Oberkieferstücke sind schwarz und haben bei einem untersuchten Tier die Formel II) 1. 4, r. 4; III) 1. -J. r. •_>: IVj 1. 1, r. 1. McLntosh (Monogr. 1910) gibt für II gleich- falls 4 Zähne an, Ehlers für die synonymi» L. Nardonis 5 und G. Lumhriconet'eiti floridaiia Ehl. Fundangabe: Angola, Kinsembo; A. Hupfer. Weitere Verbreitung: Westindien, Bermuda-Inseln: im Flach- wasser. Erörterung. Das einzige liierher gestellte Exemplar ist ein kleines, hinten verstümmeltes Tier von ca. 9 mm Länge mit ca. 19 Borstenseg- menten. Die Färbung ist gelbbräunlich. Der Kopf ist ganz ähnlich wie ihn Ehlers (1887) von L. j/orulana abgebildet hat; er ist mehr stumpf, ei-kegelfönnig, so lang wie die 2 ersten Segmente, ebenso lang bis höch- stens 1 '/2 DQäl so lang wie an der Ba.sis breit. Die Verteilung der Hakenborsten ist ähnlich wie bei L, ßoruhma; an den vorderen Segmenten stehen komplexe Haken, weiter hinten einfache Haken. An den hinteren Haken .sieht der unterste Zahn des Hakenkopfes stärker entwickelt aus als an d(m koinplexen Haken. Die letzteren haben am Hakenkopf mindestens 5 Zähne, vermutlich mehr (6 oder 7): sie sind schwer zu erkenn(^n. Die ( )berkief('rstücke sind dunkel- oder sclnvarzbraun, ihre Zahnformel lautet, soweit ich erkennen konnte, II) 1. 4, r. 5; IIIj 1. "2, r. 2; IV) 1. 1, r. 1. Der Unterkiefer war nicht gut erhalten. Ich stelle das vorliegende kleine Tier mit einiger Reserve zu L. ßori- ihina. Treadwell führt fl900) unter diesem Namen eine Lumhriconereis von Porto Rico an und hinschreibt den Ko[)f dieser Art als mehr koniseh gestaltet. Hatte er die gleiche Art wie Ehlers vor sich, so Avürde danach die Form des Kopfes variieren, stumpfer oder spitzer sein können. An reicherem Material wären auch die Beziehungen dieser Art zu der in den Hau|)tcharakteren übereinstimmend(?n L. LatreUlei zu pi-üfen. Es mag hiei- noch darauf hingewiesim sein, daß das unter L. Ldire'dlei aufgeführte Tier von Sette Cama etwas kürzere, der L. ßoridana mehr entsprechende Endglieder an den komplexen Haken hat, in der Kopfform aber zu den fjiitreiUei-¥jy.(i\n\)\i\vin\ von Ambrizette paßt. Polvcliaeta. 367 Lunihriconereis aft*icana ii. sp. Tafel VI Fig. -261 u. 262, Textfig. XLIL Fundangaben: Senegal, Goree: A. Hupfer. Gfoldküste, Prampram, 1 m, steiniger Boden; A. Hupfer, 1888 Ca binda, Landana: A. Hupfer. Beschreibung. Die wenigen Exemplare, welche ich zu dieser Art rechne, sind klein. Das mit am besten erhaltene ist das von Landana, ein Wurm von 19 mm Länge, hinten verstümmelt, mit noch 61 Segmenten und einer Breite von 1 mm am Buccalsegment. Zwei kurze, aus wenigen Segmenten bestehende Fragmente gehören wohl dem ghnchen Wurm an. Die Färbung ist hell, weißlich ocker- gelblich. Das Tier (Tafel VI Fig. 161 u. 162. hat Ähn- lichkeit mit L. iinpatiens, so z. B. in der Kopf- form. Der Kopf ist ausgesprochen kegelförmig, vielleicht noch spitzer als bei L. inipatiens; er ist ebenso lang bis höchstens 1 '/oi^al so lang wie an der Basis breit, etwa so lang wie die 4 ersten Segmente. Die mittleren Segmente sind ca. 6 mal so breit wie lang; stellenweise sind die Segmente stärker gedehnt und nur 4 mal so breit wie lang. Die Ruder sind kurz und treten im Ge- samtbilde des Tieres wenig hervor. Sie haben eine kurze Hinterlippe, die an den vorderen Rudern den Rudern an Länge gleichkommt, an den hinteren Rudern ca. -/s so lang Avie diese ist. Die Beborstung besteht aus Haarborsten imd Haken, die überall einfach sind. Die Borsten waren an diesem Wurm in den meisten Fällen abgebrochen. Vorn treten Haarborsten auf; in der Gesend des 20. Ruders stehen sedeckte a b c Fig-. XLII. Lumbriconereis africana n. sp. a = Haarborste eines vor- deren Segments, im Profil (Spitze nicht ganz vollstän- dig); - — -; b = einfache Haken neben Haarborsten. Die vorderen Haken sind ähnlich wie bei L. unpaf.iens. Der Haken- kopf trägt ca. 5 dicht aneinanderliegende Zähne, von denen der unterste merklich stärker als die übrigen ist. Der gezähnte Rand des Hakenkopfes i.'jt eto^as schräg (beinahe vertikal i von oben nach unten gerichtet, wenig von der Richtung des Hakenschaftes nach unten divergierend. In den hintersten erhaltenen Rudern, in denen noch einzelne Haarborsten neben den Haken Hakenborste eines vorderen Segments, im Profil: i-OJi- c == einfache Hakenborste eines hinteren Segments, im Profil; AOiL_ ' 1 368 H. AUGENER. auftreten, haben die Haken eine etwas andere, auch von denen der L. im- patiens abAveichende Form. Der einsescheidete Endabschnitt ist breiter und kürzer als an den vorderen Haken; der Hakenkopf träsit 7 oder 8 Randzähne, v(»n denen der unterste erheblich stärker als die übrigen und durch einen deutlichen Zwischenraum von dem nächsthöheren Zahn getrennt ist. Der gezähnte Endrand des Hakenkopfes ist schräg zum Hakenschaft gerichtet und weicht hierin von den hinteren Hakenborsten der L. imjyatiens ab, außerdem sind die kleineren Zähne des Hakenkopfes gröber als an den entsprechenden Haken der letztgenannten Art. Der Unterkiefer ist hell, weißlich und zart; er zerbrach beim Aus- schneiden des Pharynx; soweit erkennbar, war er ohne Besonderheit. Die ( )berkieferstücke sind ganz ähnlich wie bei L. Impatiens, schwarzbraun; die Zahnformel lautet: II) l. 4, r. 4; III) 1. 2, r. 2: IV) 1. 1, r. 1. In III) ist der zAveite Zahn nur schwach und kurz entwickelt, so daß III auch als bedingt einzähnig bezeichnet werden kann. Ergänzend ist über das Exemplar von Prampram noch folgendes zu bemerken. Der hinten verstümmelte, teilweise erweichte, schlanke Wurm ist mit ca. (iO Borstensegmenten 19 mm lang, und in der vorderen Region reichlich 0,5 mm breit. Die Färbung ist graulich rostgdb, etwas irisierend. Der Ko])f ist etwa so breit wie lang, eiförmig, also stumpfer als bei dem Landana-Wurm , etwa so lang wie die 2 ersten KSegmente. Das Buccal- segment ist etwa so lang wie die 2 folgenden Borstensegmente. Mittlere Parapodsegmente im vorderen Körperabschnitt 3 mal, mitunter auch ca. 4 mal so breit wie lang. Das Buccalsegment hat ventral eine Medianlängs- furche und die 2 vorderen postoralen Fortsätze wie bei anderen Arten. Die einfachen Haken gleichen in der Form denen des Landana-Wurmes; die vom 7. Paraped haben 5 Zähne, die von den hinteren »Segmenten ca. 7 Zähne. Die Scheide der vorderen Haken sieht im Profil breiter aus als bei L. impatiens. Die Haarborsten sind breit gesäumt. Haken kommen schon in den vordersten Rudern vor, so im 7. Ruder 1 oder 2. Wegen der übereinstimmenden Hakenform halte ich das Tier von Prampram für die gleiche Art wie dasj(>nige Aon Landana. Die etwas verschiedene Kopf- form bei den beiden Würmern mag dtu'ch verschiedene Kontraktion ver- ursacht sein. Möglicherweise fallen diese Würmer mit einer der aus West- iiidien beschriebenen, aber zum Teil ungenügend chai-akterisierten Arten zusammen. Die beiden ganz kleinen ockergelben Exemplare von Gorce mögen mit den anderen Individuen zusammengehören. Eines ist wohl vollständig und hat bei ca. 2 mm Länge etwa 20 Segmente. Die Haken sind gleich- falls einfach vuid kommen schon an den vordersten litidfu-n vor. Polychaeta. 369 ^inoe dif/itatis8una ii. sp. Tafel V Fig. 117—121. Textiig. XLIII. Fundangabe: ('ab in da, Landana: A. Hupfer. Beschreibung. Das einzige Exemplar ist ein gestreckter, schmaler, zum größten Teil erhaltener, aber hinten nicht ganz vollständiger Wurm von dunkel gelbgrauer, vorn ins Bräunliche ziehender Färbung. Die Länge beträgt bei einer Zahl von '269 Rudersegmenten 175 bis 180 mm, die Breite am Buccalsegment 2 mm; die Körperoberfläche iri.siert e^rt^as. Der Habitus dieses Wurmes ist offenbar derselbe wie bei N. Kinherqi Ehl. (1887) aus AVestindien. Er unterscheidet sich von dieser durch die viel später ('am 30. bis 34. Buder) beginnende Zerteilung und Umbildung der hinteren einfachen Buderlippe in die zersclditzte Kieme der mittleren Körpersegmente. Die Körperform ist linear und nimmt in der hinteren Körperhälfte sehr allmählich an Breite ab. Die Segmente haben überall ziemlich gleiche Dimensionen; wenn sie gestreckter sind, sind sie 2 mal, wenn mehr kontrahiert, 3 bis '^^/^vß.sl so breit wie lang. Der Kopflappen ist ganz ähnlich dem der N. Kinbergi, auch dem der J\^. cliilensls Kbg. ; er ist etwa so lang wie an der Basis breit; am Hinter- rande jederseits neben der Mediane ist eine kleine Einziehung vorhanden, die jedenfalls die Lage der Nuchalorgane bezeichnet. Der dorsalmediau längsgefurchte Kopf ist so lang wie die 3 nächsten Segmente. Das Buccal- segment ist so lang wie die folgenden Rudersegmente oder sehr wenig länger, hat einen glatteu A orderrand ohne Einziehung und ist ventral undeutlich längsgefurcht. Der Pharynx mit dem Kiefersack ist etwas vorsestülpt , so die Kopfspitze vorn etwas überragend. Wenn der Pharvnx ganz einge- zogen ist, mag am Vorderrande des Buccalsegments wie bei i\". Kinbergi eine flache Einziehung vorhanden sein. Kopfaugen waren nicht erkennbar. Die Ruder werden nach hinten am Körper länger als vorn; die hinteren sind ca. '/2> f^i^ mittleren Ki(^menruder kaum ''3 so lang, vne der Körper breit ist. die der vorderen kiemenlosen Strecke nur etwa '/|o so lang, wie der Körper breit ist. Die vordersten ca. 32 sehr kurzen Ruder (Taf. V Fig. 11 8j sind ohne Besond«n"heit und mit einer einfachen Hinterlippe versehen, die gut 2 mal so lang wie das Ruder ist und anfänglich die Form eines gestreckt dreieckigen kompressen Blattes hat. Gegen den Beginn der Kiemenzone wird die Hinterlippe spitzer und hat einen ausgesprochen schief abgeschnit- tenen oder schwach konkaven Untei'rand iTaf. V Fig. 119). Die Kiemen- bildung wird zuerst bemerkbar an dem Auftreten einer einzelnen kurzen FadenpapiUe am Unterrande der Hinterlippe (33. Ruder) ; 5 Ruder weiter sind schon 4 solcher Kiemenpapillen vorhanden , deren Zahl imd Länge 370 H. AUGENEK. dann schnell zunimmt. Die stark entwickelten Kiemen der Mittelsegmente (Taf. V" Fig. 117) bilden einen kompressen senkrechten Busch von ruder- langen Fäden, die wieder gruppenweise an kurzen Stielen von der gemein- samen Basis entspringen. Die Anzalil der Kiemenfaden au den stark entwickelten Kiemen läßt sich nicht genau bestimmen; es sind 30 und mehr vorhanden, und von der anfangs noch unterscheidbaren Hinterlippc ist an den entsprechenden Parapoden nichts mehr zu erkennen. Das(\oon ist eine kurze, das Ruderende nur wenig über- ragende schmal dreieckige Vorderlippe an den Mittel- rudern zu unterscheiden, die Aveiter nach hinten am Körper spitzer und schmäler wird. An den vorderen kiemenlosen Ruderu ist eine Vorderlippe so gut wie nicht entwickelt. Die Kiemenzone erstreckt sich jeden- falls bis Aveit nach hinten am Körper; das letzte er- haltene Segment hat noch Ruder mit einem ansehnlichen Kiemenbusch. Die Beborstung besteht aus Haarborsten und ein- fachen Haken. An der vorderen kiemenlosen Strecke stehen nur lange, zarte Haarborsten, die anfangs mehr als doppelt so lang wie das Ruder plus Kieme sind. Diese Borston sind einseitig glatt gesäumt und an den vorderen kiemenlosen Rudern zart, schmäler als gegen Schluß der kiemenlosen Strecke, wo sie kürzer und breiter oesäumt sind. Bald nach dem Auftreten der Kiemen a b Fig. XLIII. Ninoe digitatissima n. l;]). a = Haarborste von der vorderen Körper- hälfte, im Profil ; ^^ ; ' 1 ' b = gedeckte Haken- (genau läßt sich das nicht feststellen) kommen zu den börste von der Kör- tt i , i- i • • ,■ -i^ ^ ^ •, i „ ,., Haarborsten Lumonconereis-a,vtise, am Hinde verbreiterte permitte, im Prohl; ^ ' -' 1 ■' Haken hinzu. Am Mittel- und Hinterkörper kommen 1 ■ . . , . nur solche Haken vor, im hinteren Körperdrittel ca. 3 oder 4 au einem Ruder, di(> vou den Kiemenbüschen ganz eingehüllt Averden. In den Rudern liegt eine gelbbraune, in der Endstrecke schwach gebogene nadeiförmige Acicula. An den mittleren und hinteren Rudern hab(' icli keine Haarborston mit Sicherheit ausmachen können; die Haken zeigen im Profil eine fast rechtwinklig umgebogene einfache EndsjDitze, die A'on 2 am Ende abgerundeten Scheidenklappen umhüllt wird. Der I'^nterkiefer (Taf. V Fig. 120) mit seinen konzentrischen Linien auf der äußeren Schneidenfläche bietet nichts Besonderes dar; er reicht mit seinen langen Basalstäben ungefähr bis ins 8. Hudersegment. Die Färbung ist blaß-rfitlic-h: die konzentrischen Linien, ihrer etAA'a (5, sind dunkler, rot- Polychaeta. 371 braun, die äußeren Schneidenecken schwärzlicli. Auf der Unterfläche der Schneiden verlaufen je (i oder 7 braune LängsHnien parallel zur äußeren Schneidenkante bis zum Sclmeidenvorderrande. Die Oberkiefer (Taf. Y Fig. 121) sind schwarzbraun und sehen anders aus als bei A'. Kinhergi. I) Zange, lang und schlank, im ganzen mäßig, an der Spitze schwach gebogen. Der Zangenträger ist etwa halb so lang wie die Zangen , gestreckt , an der unteren Hälfte allmählich gegen die Spitze verschmälert; II) 1. 5, r. (3, der oberste Zahn ist sehr stark, der zweite klein oder rudimentär: Uli halbmondförmig, etwas krenuliert, ohne deutliche Randzähne; IV i 1. und r. rechteckig, mit langem spitzem, schmal- dreieckigem Fortsatz, der von der inneren Hinterecke nach hinten vorragt. Die Gattung Ninoe ist unter Meidung der kalten Regionen circum- mundan verbreitet, an Amerikas Küsten im Westen und Osten, auch in Japan. Die vorliegende Art wird charakterisiert durch die ziemlich spät beginnende , dabei weit nach hinten reichende Kiemenzone und die hohe Zahl der Kiemenfäden, vielleicht auch durch die Form des Oberkiefers. Ich kann die A'. Kinhergi Ehl. nicht ohne weiteres zu meinem Tier in Beziehung bringen. Das größte, doch unvollständige Tier der letzteren war mit 95 Segmenten 13 mm lang, also vermudich erheblich kleiner als meine Art; die Kiemen beginnen viel früher und sind weniger reich entmckelt. Ob jüngere Exemplare meiner Art sich in der Beschaffenheit der Kiemen- strecke der N. Kinhergi nähern, kann ich in Ermangelung solcher nicht beurteilen. yitioe laffosiana u. sp. Tafel V Fig. 1-23— 127, Tafel VjIFig. 213, Texttig. XLIV. Fundangaben: Süd-Xigeria, Lagos: A. Hüpfer. Angola, Muculla; A. Hupfeb. Beschreibung. Von beiden Fundorten liegt je ein unvollständiges Exem- plar vor; das Tier von Lagos ist der folgenden Beschreibung zu Grunde gelegt. Dieses Exemplar besteht aus einem Vorderende mit Kopf und 48 Borstensegmenten und einem köpf- und schwanzlosen längeren, mit großen Eiern erfüHten Fragment mit 105 Segmenten. Das 14 bis 15 mm lange Vorderende ist am Buccalsegment ca. 1 mm breit; die größte Körper- breite, in der Mitte des Vorderendes, beträgt 1,5 mm, mit den Rudern 2 mm. Die Färbung des Vorderendes ist zart ockerig-weiß. Das kopflose Fragment, zum Teil intensiver ockerig gefärbt als das Vorderende, ist 32 mm lang. Gehören beide Bruchstücke ohne Ausfall von Segmenten aneinander, so würden sie einen Wurm ohne Hinterende mit rund 150 Segmenten und von langgestreckter Form ergeben, wie bei anderen Arten der Gattung. 25 Michaelsen, WestatVika, Band U 372 H. AUGKNER. T)or Kopf (Taf. VI Fig. 2\S) ist kegelförmig, etwa so lang wie an der Basis breit. Am Hinterrande neben der Mediane ist jederseits eine ganz schwache, konkave Ausbuchtung vorhanden, hinter welcher das je zugehörige Nuchalorgan weißlich durch die Haut des 1. Segments hindurchschimmert. Die Mundöffnung ist ohne Besonderheiten und mit ihren seitlichen Mund- polstern ähnlich wie bei A. KinJiergi Ehl.; sie ist etwas vorgestreckt, am Rande durch Radiärfurchen gekerbt; die Seitenpolster sind seitlich abge- drängt: eine hintere mediane Einbuchtung ist in diesem Zustande des Mundes nicht vorhanden. Vom 15. Segment des kopflosen Fragments an tritt, allmählich deut- licher werdend , eine Differenzierung der Hinterlippo der Ruder in eine Hinterlippe und einen einzigen Kiementaden auf; deutlich gesondert erscheint die Kieme etwa in den hinteren Zweidritteln des Frag- ments; sie ist bei voller Entwicklung doppelt so lang wie die zuoehörig(» Hintcn-lippe. Eine Andeutung der Kiemendifferenzierung läßt sich wohl schon früher als am 15. Segment wahrnehmen; wo sie beginnt, läßt sich jedoch nicht genauer feststellen. An den Segmenten des Vorderendes (Taf. V Fig. 124) ist eine hintere Ruder- lippe von der Länge des Ruders vorhanden ; eine kurze Vorderlippe tritt etwa vom 15. Ruder an auf, wird an den hinteren Segmenten etwas deutlicher, bleibt an Länge aber immer weit hinter der hinteren Ruderlippe (Taf. V Fig. 125 u. 123) zurück. Die Beborstung besteht bis zum 36. Ruder nur aus ziemlich langen Haarborsten, die etwa doppelt so lang wie das Ruder sind, und dadurch dieser vordersten Körper- strecke ein charakteristisches, etwas langborstiges Aus- sehen geben. Die Haarborsten sind gut doppelt so lang wie die Hinterlippe des Ruders. Am 25. Ruder stehen 7 Borsten nebst 2 nadeiförmigen Aciculae. Vom 37. Ruder an treten einfache Hakenborsten auf, zuerst 1 Haken neben Haarborsten, an den letzten Segmenten des Vorder- endes 3 Haken und 1 Haarboi'ste. In der Gegend des 70. bis 80. Ruders stehen außer 2 nadeiförmigen Aciculae 3 Hakenborsten neben einer Haarborste am Ruder (78. Ruder). An den Haken aus di(\ser Körpergegend trägt der Hakenkopf ca. 12 ziemlich gleichstarke Randzähne, die zusammen dieser Partie ein (»twas kammartiges Aussehen verleihen. a ö Fig. XLIV. Ninoe lagotiiana n. sp. a = Haarborste der vorderen Kuder, im Profil; ^^^ 0 = Hakenborste des 78. Segments, im Profil; '^^^ Polvcnaeta. Die Fo™, de:- Kirf.n- i». ao, bes.™ au. de. Abbildung (Taf. V Fig. 12» „ lo' :„ eAono™. Wegen de. Weichheit und leichten Ve.b.egbaAe. :a:;*h de. Obe*e..t„c.e .nd .^in.e^n ^ .e ^a^.o™ nicht besonders gnt herauszubringen. Die lorniel lu braunen Oberkieferstücke lautet: I) Zange, schwach gebogen, 11) 1. i. .. •.■ "'* 'zÜ; A^'l'il'" gehört wahrscheinhch auch das Vorderende einer kleineren von MucuUa stammenden .V»o.. heU graugelbheher Fhrbtmg, ». -.-' BXse'gmenten und von ISnmrL.nge. Da ich dieses Vorderende vor de i Exemplar aus Lagos sah, brachte ich das nicht besonders -hal ene F, .- Lnt mit einigem Zweifel zunächst zu .V. .U,äatissin.a m Beziehung. UM Mn nnlehr «berzeugt. daß der Wurm nicht .u dieser Art gehören kam. Am letzten erhaltenen Segment ist an den Rudern eine Kieme noch nicht titicLusgebUdet. was in Übereinstimmung mit dem Exemplar von Lag« tht wo Tich Kiemen erst mit dem 60. bis 65. Segment -'g-- ^^ ' : : erweichte Tier hat den Kiefersack vollständig ^g-o^™^ « «^ ; offtiung ist so hinten ventral jederseits von emem großen eifoimigen, vo plglden Polster begrenzt und ha. ein an .V. Kinf.,,, Eh. ei_d^» Aussahen. Haarborsten kommen neben Haken noch in d™ ^'^'» J«; handenen Segmenten vor, so am vorletzten eine «- ""^ «"^ -pf;^ . treten zuerst etwa am 30. Kuder auf. Der U-tf -'» ^ -;'>' » f^ und Form dem der .V. di,äaü.inu.. Im Oberkiefer hat IT, '• *./-'^^*'" (der .weite Zahn ist rudimentär); III) hat 1. -2. r. ■> Zäline, I\ ) 1. 1, i- • N la,,odana steht sich durch die geringe Entwicklung und da. spate Viftreten der Kiemen stark in Gegensatz zu der reichkiemigen A. %- ,„„,«•,„„. Formen mit schwacher Kiemenentwicklung smd schon ande,. weitig bekannt geworden, so die nordpazifische ^ ■ "'"P^"^ ' Z:,,Z^ Diese Art hat Kopfaugen, die meinen Tieren fehlen, und ein Fuhleruidi- urent (-')■ der Beginn der Hakenborsten wird nicht genau angegeben. Eme ähnhche Art ist auch LuMconerds 6,>7<».« Eni,, von Talcahuano die ich !elbst gesehen habe. Sie ist durcli den Besit. d,.r langen ladenformigen Vordelippe der mittleren und hinteren linder leicht von m™« Art zu nntersche'i^en. Das hinten unvollständige Tier hat eine ähnliche Färbung wie meine Art; die Haken beginnen später als bei dieser. Ob der lange Fortsatz der Hinterlippe als eine Kieme aufzufassen ist, kann ich hier nicht erörtern: wäre oi tatsächlich nur eine vergrößerte Lippe, so würde /._&d deutlicher abgesetzt. Doch sind auch an den kurzen Fühlern schwache Einschnürungen erkennbar, die als Ausdruck einer Gliederung gedeutet werden könnten, und die mit zunehmender Größe des Wurmes vielleicht deutlicher geworden wären. Waa die Dorsalcirren angeht, so glaube ich an einzelnen die Ab- grenzung eines Basalgliedes zu erkennen; sicher läßt sich dies bei der Schwierigkeit, die Paropode in Seitenansicht zu bekommen, kaum aus- machen; die W^ahrscheinlichkeit spricht jedenfalls für das Vorhandensein eines abgegTenzten Basalstückes. Nach den Borsten, deren Einzelheiten bei ihrer Kleinheit schwer zu erkennen sind, sehe ich keinen Grund, meine Tiere von dem Original zu trennen. Die gestrecktere Kopfform und erhebliche Länge der Palpen bei dem Original läßt sich durch ein individuelles Verhalten erklären; die Lage und Größe der Augen der beiden Paare entspricht sowohl dem Verhalten meiner Exemplare wie dem allgemeinen Verhalten, daß bei den Staurone- reiden und manchen anderen Polychäten die vorderen Augen größer als die hinteren sind. Eine nähere Vergleichuug mit der nahe verwandten St. autitralü Hasw. erscheint mir zurzeit nicht empfehlenswert; sie mag einer späteren Zeit vorbehalten bleiben. Staiironereis angolana u. sp. Tafel V Fig. 132, 133, Tafel VI Fig 217, Textfig. XLVI. Fundangaben: Ilha das Rolas bei Ilha de Saö Thome; R. Greeff. A 11 g 0 1 a , A m b r i z e 1 1 e , 11 m, und Ki n s e m b o ; A. Hupfer. Beschreibung. Diese Stauronereide habe ich in mehreren Exemplaren von Anibrizette und in je einem Exemplar von Kinsembo und Ilha das Rolas gesehen. Es sind kleinere Tiere bis zu etwa 10 mm Länge. Die Färbung ist bräunlichgelb bis graugelblich oder rötlichgrau, den folgenden Angaben sind hauptsächlich die Tiere von Ambrizette zu Grunde gelegt. Eines der größten und besterhaltenen Exemplare ist voUständig, hat einige Polycliaeta. 381 80 Eudersegmeute und eine Maximalbreite von 1 mm: seine Segmente sind kurz, nur in der vorderen Körperhäifte stark kontrahiert. Ein zweiter Wurm von ähnlicher Größe, in der hinteren Körperhälfte stark gedehnt, hat einige 60 Segmente. Bei dem erwähnten segmentreicheren Wurm sind die breitesten Seg- mente der vorderen Körperhälfte 8 bis 9mal so breit wie lang. Der Körper ist in seiner vorderen Hälfte am breitesten und hier ziemlich gleich breit, nach vorn wenig verschmälert, in der hinteren Hälfte nach hinten zu allmählich verjüngt. Der Kopf (Taf. V Fig. 217) ist ungefähr so breit wie lang, eher etwas breiter; sein vorderer Rand ist stark konvex, bis zu den vorderen Augen beinahe einen Halbki-eis bUdend. Die dunklen, schwarzen oder braunen Augen haben die Stellung eines mäßig hohen, nach hinten schmäleren Trapezes. Die vorderen Augen sind 3 bis 4 mal so groß wie die hinteren, von gedrungener Nierenform, mit kleiner, seitwärts gerichteter Linse: sie stehen hart am Kopfrande, etwa auf halber Kopflänge. Die hinteren Augen sind medianwärts mehr auf die Fläche des Kopfes hinaufgerückt. Die Palpen, mit kurzem Endglied, an Länge etwa der Kopfbreite gleich, ent- springen unterhalb der vorderen Augen. Die Fühler sind gegliedert und dünner als die Palpen , ihre schlechte Erhaltung erschwert öfter die Er- kennung der Glieder, Bei dem aus ca. 80 Segmenten bestehenden Wurm ist der rechte Fühler 5 gliedrig und von Palpuslänge , der linke 8 ghedrig und länger als der Palpus. Bei dem erwähnten Wurm mit ca. (JO Segmenten sind die Fühler kürzer als die Palpen, 3- oder 4gliedi-ig und vielleicht ver- stümmelt oder regenerierend. Bei einem di"itten, unvollständigen, wenig schwächeren Tier ist der linke Fühler länger als der Palpus, 9 gliedrig, der rechte kürzer und 4- oder 5 gliedrig. Bei den übrigen, kleinen Ambrizette- Tieren sind die Fühler so lang wie die Palpen oder kürzer: einmal sehe ich an einem Fühler 7, ein anderes Mal 5 Glieder, Bei dem kleinen Kiusembo -Exemplar ist ein erhaltener Fühler 5- giiedrig. Bei dem Exemplar von Ilha das Rolas, einem vollständigen 6 mm langen Wurm mit ca. 46 Segmenten sind die Palpen länger als di(^ Kopf- breite, die Füliler so lang wie die Palpen oder etwas länger und 7- bezw. 9 gliedrig ; der eine Fühler ist fast 2 mal so lang wie die Kopfbreite, Nuchal- organe sind wahrscheinlich vorhanden; genau kann ich dies nicht ausmachen. Jederseits neben der Mediane hat das erste Buccalsegment vorn eine geringe konkave Ausbuchtung, die Avohl die Lage dieser Organe andeutet. Am Analsegment stehen 2 ganz kurze untere und 2 längere obere Analcirren. Die oberen Girren reichen nach vorn gelefft über die 3 bis 4 382 H. AUGENER. lotzton Segmente hinweg und haben eine Gliederung, deren Glieder sich nicht deutlich erkenniMi lassen. Das 1. Buccalsegment ist etwa 2 mal so lang wie das 2., dieses etwa sü lang wie das 1. Rudersegmont; alle 3 Segmente zusammen kommen etwa dem Kopfe an Länge gleich. Die Parapodien, von denen die mittleren Vs bis '/2 so lang wie die Segmente breit sind, sind ganz ähnlich wie bei St. Jxndolphii d. Ch. Das 1. Ruder TTaf. V Fig. 132) ist, abgesehen von dem fehlenden Dorsalcirrus, im Avesentlichen Avie die normalen Mittelruder r/ Fior. XLVI. Stauronereis angolana n. sp. a = der obere Teil (ca. ^g) einer Dorsal- borste, im Profil; i-5^; b =^ Ventralborste mit kurzer Endsichel vom unteren Teil des 22. Hiindels, im Profil; ü*-*^ ; c ^ Ventralborste mit längerer Endsicliel, mehr vom oberen Teil des 22. Bündels, im Profil; — - — ■; d = eiuspitziger Einzelkiefer vom vorderen Ende der Außenreilie einer Oberkieferhälfte; ^~^; e = mehrzälinig-er Einzelkiefer aus der Mitte der Außenreihe einer Oberkieferhälfte (der basale Teil verdeckt); ^-]~; /= mehr- zälmiger Einzelkiefer von der Mitte der Innenseite einer Oberkieferhälfte (Basis unten links verdeckt); ?J_3. ^ = Unterkiefer, von oben; ~. (TnW V Fig. J33) gebaut. Die mittleren Dorsalcirren sind höchstens 2 mal so lang wie das Ruder; ihr Endglied kommt etwa ^/g der Länge des Basal- gliedes gleich, ist also kürzer als dieses ; die Ventralcirren sind kurz und erreichen nicht das Ruderende an Länge. An der Spitze des Ruders stehen oben 2 Lippen, eine kürzere breit eiförmige vordere und eine längere gestreckt dreieckige hintere. Die Borsten sind ziemlich lang, 1 '/'.> l^i*^ ^ ^^^1 ^^ lang Avie die Ruder,. Polychaeta. 383 die dorsalen Avohl noch etwas länger als die ventralen. An den Iludern aus der Gegend des 20. bis "25. Segments eines der größten Exemplare sind ca. 10 Dorsalborsten und ca. 12 Ventralborsten vorhanden (am 1. Ruder sehe ich ebenso viele Ventralborsten, aber nur 4 Dorsalborsten, also weniger als an den Mittelrudern). Die Dorsalborsten sind einfach, lang und fein, im Profil an der Spitze zweizähnig; die Endzähne sind kloin und ziemlich schwer zu erkennen; eine Dreizähnigkeit der Borstenspitze, wie sie an den Dorsalborsten bei gewissen anderen Arten vorkommt, konnte ich nicht er- kennen. Dorsale Gabelborsten fehlen bei dieser Art. Die komplexen Ventralborsten nehmen von oben nach unten an Länge ab ; sie haben deutlich zweizähnige, an der Spitze eingescheidete Endsicheln, die ebenfalls von oben nach unten an Länge abnehmen , und deren sekimdärer Zahn etwa halb so lang ist wie der Endzahn. Zu oberst im Ventralbündel steht eine Borste , die zarter und schmäler als die anderen ist und auch ein entsprechend schmales und längeres Endglied hat. Der Unterkiefer ist schAvarz , und seine Hälften sind an den freien seitlichen Vorderenden in einige isolierte dunkle Ghitinkörner fortgesetzt; vor den Körnern am vorderen Rande der Kieferhälften sind einige Kerb- zähne erkennbar, die wohl als Horaolaga und Vorläufer der freien Körner aufzufassen sind. Der mehr bräunlich-schwarze Oberkiefer besteht in jeder Hälfte wie gewöhnlich aus 2 Längsreihen zahlreicher Einzelkiefer. Die Zahl und Form der einzelnen Kiefer ist etwas schwierig zu erkennen , da die beiden Längsreihen einer Kieferhälfte, wenn man dieselben im mikro- skopischen Präparat ausgebreitet untersuchen will, mehr oder weniger über- einander liegen. In jeder Längsreihe mögen etwa 30 Kiefer vorhanden sein. Die Kiefer der äußeren Reihe sind schlanker als die der inneren Reihen ; am Anfang der vorderen Hälfte der äußeren Reihen sind es sehwach gebogene, klauenartige, einspitzige Organe; weiter nach hinten werden sie bald mehrzähnig und in der Gesamtform gedrungener, wenn schon sie dabei auch immer noch länger und schlanker bleiben als die Kiefer der inneren Reihe. Die Bezahnung der äußeren Kiefer ist ähnlich der der inneren Reihe: auf der einen Seite stehen etwa 4 an Größe von oben nach unten abnehmende sekundäre Zähne, auf der anderen Seite, ein Stück unterhalb der Endspitze, ein ziemlich starker sekundärer Zahn. Die Einzelkiefer der inneren Längsreihen, an der Basis wie bei anderen Arten flügelartig ver- breitert, sind mehrzähnig und haben etwa 5 oder 6 Zähne; von diesen .•stehen auf der einen Seite des Kiefers 4 oder 5 von oben nach unten an Länge und Stärke abnehmende Zähne und auf der anderen Seite ein starker Zahn etAvas unterhalb der Endspitze. Wo beide Kieferhälften hinten zu- 384 H. AlGKNKU. samm('nstüi3(Mi, liogt in dor Vorlängonmc ji'dor Kioforliälfto ein großes, sohr dimklos, einhoitliclios Chitinstüek, dessen Innenrand durch etwa 10 ungleich wroße Sägezähne gezähneh ist und als Träger für die Kief'erreihen aufgefaßt werden kann. Medlalwärts von den Trägerstücken ündet sich in jeder Kieferhälfte uoth ein scldankes, längliches, glattes, zug(\spitztes accessorisches Chitinstückchen, das von den Trägerstücken mehr odf'r weniger verdeckt ist. Die Randzähnchcn der Trägerplatten können aucli mehr gleichmäßig an Größe erscheinen, nach hinten zu ganz allmählich kleiner werdend; dies mag mit der jeweiligen Lage der Chitinjilatte unter dem Mikroskop zu- samuienhängen oder auch individueller Variation zuzuschreihen sein. Die vorstehend gekennzeichnete Stauronereide gehört nach ihren ge- gliederten Fühlern zu der Gattung Stauivnevfls im engeren Sinne. Mit den hierher zu stellenden besser bekannten europäischen Arten kann ich die Art nicht zusanmienbringen. Ein Vergleich mit den amerikanisch-atlantischen Formen ist wegen deren ungenügender Bekanntschaft nicht gut zu machen; es könnte sich dabei nur um Arten handeln , die keine dorsalen Gabel- borsten besitzen. In erster Linie würden hier westindisch -bermudische Arten in Frag(> kommen, von denen verschiedene beschrieben, doch nicht genügend gekennzeichnet wurden, um einigermaßen siehere Schlüsse zuzu- lassen. Ich gebe dah(»r meiner westafrikanischen Art einen neuen Namen. Farn. Glyceridae. Gli/cera africana Arwidss. Fundangaben: Liberia, Grand Bassa; A. Hupfer. X i g e r i a , 15 u g a m a ; A. Hupfer. Fr anz. - K o n g o , Loango; A. Hüpfp:r. Westafrika (ohne nähere Angabe); A. Hupfer (18 (iläser). Weitere Verbreitung: Tropisches Westafrika vom Senegal an. S (Hl egal (Fauvkl). Bugama (Arwidsson) ; in der Beschreibung von Ar- wiDssoN wurde der Fundort nicht angegeben; auf dem Sammlungsglase des hiesigen Museums ist Bugama als Fundort vermerkt. Kotes Meer (Gravier). Die (_t/. alha-africana Willey's vom Kap stelle ieh nicht zu r sind als atok zu bezeichnen. Ein Exemplar von \V alfisch-Bay ist ein Weibchen mit großen Eiern, auch im Peritonealraum des Rüssels. Die Kiefer sind bei diesem Tier intakt und die Ruder nicht epitokal verlängert. Daß dieses Individuum bei weiterem Fortleben noch einen, etwa demjcMiigen der Gl. capitata entsprechenden, epitoken Zustand erreicht haben würde, ist nicht sehr wahrscheinlicli. Polyeliaeta. 387 Das 1. und 2. Ruder haben keinen Dorsalcirrus. Die 1. Kieme steht bei dem größten Wurm etwa am 15. Segment; sie kann auch noch etwas früher, am 13. oder 14. Ruder, stehen, verhält sich hierin also ziemlich ähnüch Avie bei Gl. africana. Die Kiemen benachbarter Ruder können an Länge recht verschieden sein, was jedenfalls mit einer ungleichen Konti-aktion zu- sammenhängt. Die Kiemen erreichen mitunter nur V2 ^is 2/3 der Borsten- länge; in anderen Fällen sind sie wieder länger. Etwa an den 15 letzten Rudersegmenten fehlen die Kiemen. Bei europäischen Stücken der Gl. tridart'/la ist im Beginn der Kiemenzone kein irgendwie wesentlicher Unter- schied gegenüber den südwestafrikanischen Tieren festzustellen. Die nor- malen Ruder haben außer den übrigen Anhangsorganen 4 Ruderlippen. An den mittleren Rudern (Taf. V Fig. 142) sind die 2 vorderen Lippen und die obere hintere Lippe ziemlich gleich lang; die 2 vorderen sind mehr schlank dreieckig, die obere hintere ist mehr lanzettlich. Alle 3 Lippen sind mäßig zugespitzt, die obere vordere sogar ziemHch scharf; sie ist am stärksten zugespitzt. A'ariationen in der Form der Ruderlippen kommen vor und können auch wohl auf den Kontraktionszustand zurückgeführt werden; so können die Lippen noch etwas gestreckter sein als an dem ab- gebildeten Ruder. Die untere Hinterlippe ist erhebhch kürzer als die übrigen, etwa halb so lang, am Ende breit eiförmig abgerundet. Der Ven- tralcirrus dieser Ruder hat die Form wie bei Gl. trülactyla; er ist nicht so spitzig ausgezogen wde bei Gl. africana. Der Kopflappen ist bei meinen Tieren wie bei Gl. tridactyla etwa 15 ringelig: doch ist die Zahl der Ringel vielfach schwer zu erkennen. Am Rüssel entspricht das Anhängsel der Kiefer (Taf. V Fig. 143) im Typus und in der Form sehr dem r,, ,ß ^.j ,ttt rn ^ • 7 * ? u J y- 1 extfig-. XLVII. Glycera tridactyla Schm. der Gl. tridacti/la und africana. Seine a = Hauptpapillenform von der Aiißenfläche des Form ergibt sich aus der Abbildung, (ausgestülpten; Rüssels, auf die Fläche gesehen TA- T> Ml 1 -r>.. 11 i = von der Seite gesehen; c = spärlich auf- Die rapiUen der Russelober- , ,. , ., . „.. , .,, , ^ tretende dick - eitörmige Kusselpapille (zweiter fläche entsprechen im Tvpus denen Typ); d = spärlich auttretende schlanke Rüssel- der verwandten Arten. Die vor Papillen (dritter Typ) ; sämtlich herrschende Hauptform der Papillen ist diejenige, die im Profil eine schräg abgestutzte Endplatte hat, die bei Profillage in Kantenstellung erscheint. 26 Michaelsen, Westafiika, Bd. U. ggg H. AUGENKR. Diese Papillen können im Profil fast dickfadenförmig aussehen und so Faden- papillen vortäuschen. Bei der Ansicht auf die Fläche erscheint die Endplatte der Papillen eher etwas gestreckter als bei der GL africana von Arwidsson und auch der von Gravier, und die in jenen voi'handenen Seitenecken neben der Spitze der Endplatte sehe ich nicht. Die Endplatte sieht im Umriß Zungen-, eiförmig oder breit lanzettlich aus und verschmälert sich allmählich gegen ihre Spitze, die mitunter gegen die übrige Endplatte etwas abgesetzt sein kann. Bei Kantenlage erscheint die Endplatte gegen den basalen Papillenabschuitt durch eine Querfurche abgegrenzt, die mehr oder minder tief, doch nicht bis zur gegenüberlii^gendeu Seite der Papille durchschneidet. Wenn die Querfurche undeutlich ist, kommt bei Kantenansicht der Papille das Bild einer etwas zugespitzten Fadenpapille zu stände. Außer dieser Papillenhauptform linden sich spärlich dickere und kürzere Papillen ohne schräge Endplatte, von mehr oder minder schlanker Eiform, die der zweiten selteneren Papillenform der GL guinensis entsprechen, aber eine schlankere Form haben als bei dieser. Endlich glaube ich hier und da noch einen dritten Typ von Rüsselpapillen erkannt zu haben. Es sind schlanke kegel- förmige Papillen ohne abgestutzte Endfläche, vielleicht nur eine besonders zarte Form des zweiten PapiUentyps. Was die Benennung dieser südafrikanischen Glycera anbelangt, so ist zunächst zu bemerken, daß ich die Tiere nicht von der im lusitanisch- uiediterranen Gebiet verbreiteten und in der Literatur oft genannten GL convoluta Kef. trennen kann. Marenzeller hat nun durch Untersuchung der von Schmarda von der französischen Atlantikküste beschriebenen GL tridactyla nachgewiesen , daß diese Art mit der etwas später aufgestellten (tL convoluta zusammenfällt; demnach wende ich den ScHMABDA'schen Namen auch für meine Tiere an. Unter den oben angegebenen Synonymen gehört zunächst dann die GL convoluta Grübe's aus dem Gaz(41e -Material hierher. Ich habe das Original, das jetzt nicht mehr besonders gut erhalten ist, selbst verghchen. Der jetzt blaß rostgelb gefärbte Wurm paßt gut zu den südwestafrikanischen Stücki^n. Da die Kiefer in dem in ungleichmäßiger Weise unnatürlich lang ausgezogenen Rüssel verborgen waren, habe ich von einer Untersuchung der Kieforaohängsel Abstand genommen. Die Ruderform ist übereinstim- mend; die 2 ersten Ruder ermangeln des Dorsalcirrus. Die Rüsselpapillen sind wie bei den südwestafrikanischen Exemplaren. Die 1. Kieme steht etwa am 20. Ruder. Die von WiLLEY als GL alha-africana benannte Ghjccra vom Kap ist sicherlich dieselbe wie meine Art. Ich trenne sie aus den bei dieser Art angeführten Gründen von GL africana ab. Polychaeta. 389 Die Gl. alba Ehlers von Lüderitzbucht wird vom Autor nicht be- .'^prochen; sie ist aber ohm^ Zwoifel identisch mit minnen Tieren von dem- selb(Mi Fundort. Glycevn guinensis d. sp. Tafel V Fig. 128—130, Textfig. XLVIII. Fundangabe: Fernando Poo; A. Hupfer. A\ e s t a t"r i k a (ohne nähere Angabe) ; A. Hupfer. Beschreibung. Von dieser Art lagen 2 Exemplare von Fernando Poo vor, von denen das eine klein, das andere groß ist. Es ist eine Form mit retraktilen Kiemen an der Vorderseite der Ruder, und sie gehört hiernach, wie nach der Zahl und Form der 4 Kuderlippen, zu der Gruppe der Gl. Meckeli-wdcoymis-Goesi ; sie steht der Gl. Meckell Aud. ot Edw. nahe. Ich lege der folgenden Beschreibung den größeren, hinten unvollständigen Wurm zu gründe. Die Färbung ist dunkelbraun, stellenweise bronzeglänzend (der kleine Wurm ist heller gräulichbraun). Die Länge beträgt bei einer Zahl von ca. 145 Segmenten 67 mm; der ausgestülpte braungraue Rüssel ist 12 mm lang. Die maximale Körperbreite, etwa zwischen dem ersten und zweiten Körperdrittel, beträgt ohne Rudor 3,5 mm. Der Körper war zusammen- geknäuelt. Weitere 7 Exemplare in 5 Gläsern , sämtlich kleiner als das große Tier von Fernando Poo und ohne nähere Fundortsangabe, gehören eben- falls dieser Art an. Sie waren blaßbräunlich, hellzimmtbraun oder weißlich rostgelb. Ruderlippen und Ventralcirrus k(innen dem Ruder gleichfarbig oder mehr oder minder dunkelbraun, vom Ruder abstechend, gefärbt sein. Bei allen diesen IndividiKm waren die Kiemen eingezogen. Der Kopf ist schlank (bin anderen Stücken noch schlanker als bei dem großen Tiere von Fernando Poo), etwa so lang wie die 10 ersten Segmente, hinten etwa -/g so breit wie lang und vorn mit 4 kleinen Fühlern versehen. Er ist ungefähr 12 ringelig; die einzelnen Ringel sind zum Teil wieder undeutlich zweiriugelig. Die Körpersegmente sind zweiringelig , durch undeutliche abermalige Teilung namentlich ventral undeutlich vierringelig ; die mittleren Segmente sind ca. 5 mal so breit wie lang. Die Körperform ist wie bei der mediter- ranen (xl. Meckeli (? imicornis Sav.). Die mittleren Ruder sind etwa '/;, so lang, wie der Körper breit ist; vom 3. Ruder an ist ein Dorsalcirrus vorlianden. Die Dorsalcirren haben eine gestreckte, zylindrische oder schlank kegelförmige Form. Die 2 ersten 26* 390 H. AUGENER. Ruder sind einästio-. Im übrigen entspringen die Normalruder am hinteren Segmentringel. Die normalen Ruder haben im wesentlichen den gleichen Aufbau wie bei Gl. Meckeli und Gl. Goesi. Nach Vergleich mit einer Gl. Meckeli von Neapel sind die Ruderlippen, welche als wohlentwickelte zugespitzte Organe in einem vorderen und hinteren Paar vorhanden sind, etwas spitziger und schlanker. Gl. guinensis verhält sich demnach in der Form der Ruderlippen zu Gl. Meckeli wie Gl. africaua zu Gl. fridactijla Schm. Die Form der Ruder mit ihren Lippen ergibt sich am besten aus den beigegebenen Figuren (Taf. V Fig. 130 u. 129). Was die retraktilen Kiemen dieser Art angeht, so habe ich schon eingangs bemerkt, daß ich Kiemen bei den meisten Individuen nicht finden konnte, d. h. daß bei ihnen die Kiemen überall eingezogen waren. Ich sah ausgestülpte Ki(mien nur bei den beiden Tieren von Fernando Poo. Bei dem kleinen Wurm sah ich nur einmal einen kurzen, einfachen Kiemen- schlauch an einem Ruder ausgestreckt. Bei dem großen Wurm war ein(^ größere Zahl von Kiemen ausgestülpt, doch keineswegs an allen Rudern: an den meisten Rudern waren sie eingezogen. Die ausgestülpten Kiemen sind in den meisten Fällen gegabelt, d. h. sie bestehen aus 2 längeren ►Schläuchen. Zuweilen ist nur ein Kiemenschlauch am Ruder ausgestülpt, die Kieme also scheinbar einfach. In einem Falle sah ich eine Kieme mit 3 langen Schläuchen, Avährend an den Nachbarparapoden keine Kieme aus- gestülpt war. Die dreifache Kieme mag das Maximum der Kieminientwick- lung bei dieser Art darstellen. Das Kieferanhängsel (Taf. \' Fig. 128 i ist ähnlich demjenigcui der Gl. Meckeli und GL Goesi, und sein dreieckiger Fortsatz nicht ganz halb so lang wie die Basis. Der stabförmige Abschnitt ist etwas schlanker als bei Gl. Meckeli. Der Winkel zwischen dem stabförmigen Basalabschnitt und dem dreieckigen Fortsatz ist wie bei Gl. Meckeli schwach stumpfwinklig oder auch, so bei dem großen Wurm von Fernando Poo, fast recht- winklig, 60" oder mehr messend. Da bei dem betreuenden Wurm die übrigen Kieferanhängsel auch den erwähnten einspringenden Winkel zeigen , so handelt es sich hierbei offenbar um ein normales Verhalten. Die Papillen auf der Oberfläche des ausge- stülptt'u Rüssels sind wie bei Gl. Gol'si in 2 Formen vertreten. Die über- wiegende Mehrzahl besteht aus gestreckten, in der Flächenansicht schlank a b Fig. XLVIII. Glycera guinensis n. sp. a = schlanke Hanptforni, l, = s{)ärlichc dicke Form dei- llüsselpapillen ; i^' " . Polychaeta. 391 zungonförmigfMi, niodfrgodrückten, gegon die Spitze allmählich verschmälerten Papillen. Eine abgestutzte , durch seitliche Einschnitte abgesetzte schräge Endfläche i^t nicht ausgc^prägt , jedenfalls nicht sicher zu erkennen , im Gegeuieatz zu den Papillen der (yl. alha-tridacti/la-Gvwpipe. Zerstreut zwisclien diesen Papillen finden sich außei'dem spärliche viel dickere», kürzere ei- oder stumpf kegelförmige Papillen vor, wie bei Gl. Goesi, von welcher solche durch Arwidsson (1898) abgebildet wurden. Die schlanken Zungenpapillen sind an Länge etwas verscliieden; etwaige sonstige abweichende Formen sind auf ungleiche Erhaltung und Lage der beiden erAvähnten Formen zurückzuführen. Gl. (HiiiieuHs ist wahrscheinlich eine im tropischen Westafrika weit ver- breitete Art, die sich, wie schon bemerkt, gegenüber der lusitanischen Gl. Meckeli durch die schlankere und spitzere Form der Puderlippen und viel- leicht auch diu'ch die Dreiteiligkeit der retraktileu Kiemen, die bei GL Meckeli im Maximum zweiteilig sind, unterscheidet. Bemerkungen über Gl. Meckeli Aud. et Edw. Bezüglich der Sicht- barkeit der retraktilen Kiemen sei auf die kritischen Ausführungen ]VIare>:- zELLERS (Polychac^t. d. Grundes, 1902, ]>. 17) verwiesen, der aus dem Mittelmeer eine Ghicern den* Meckeli i«?iehabt. In aller- Polycliaeta. 39f3 neuester Zeit wird aber diese Art wieder vom Kap genannt, 1908 aus den Sammlungen der Deutschen Tiefsee-Expedition und 1913 aus dem Material der Deutschen Südpolar -Expedition. Ich habe die von Ehlers so be- nannten Exemplare gesehen. Obgleich diese Art nach Stimpson's Angaben nicht ausreichend wieder zu ei'kennen ist, stimme ich Ehlers bei. wenn er sagt, daß in der Originalbeschreibung der Art nichts gegen die Verwen- dung von deren Namen für seine Exemplare spräche. Daß der Rüssel nach Stimpson glatt sein soll, ist sicherlich darauf zurückzuführen, daß die Oberflächenpapillen desselben nicht beachtet wurden. Die Rüsselpapillen gleichen in ihren Typen denen der Gl. guinensis. Ehlers erwähnt außerdem Papillen mit schräg abgestutzter Endfläche. Ich habe mich nicht überzeugen können, daß solche Papillen , wie sie bei (tI. triJacti/la und africana vor- kommen, wirklich vorhanden sind. Gelegentlich an diese Papillen erin- nernde Formen erkläre ich mir durch den jeweiligen Erhaltungszustand. Über die Kiemen sagt Stimpson. daß sie eingezogen waren, woraus sich schließen läßt, daß er tatsächlich Avie Ehlers eine Art mit retraktilen Kiemen vor sich gehabt hat. Ehlers sah die erste Kieme am 35. Ruder: es kommen jedoch bestimmt noch früher Kiemen vor, so etwa am 15. bis 20. Ruder, was den Verhältnissen bei GL guinensis entsprechen würde. Genau läßt sich das erste Auftreten von Kiemen wegen ihrer Retraktilität kaum feststellen. Am 1. und 2. Ruder ist kein Dorsalcirrus vorhanden, so bei einem Exemplar des hiesigen Museums, bei dem der Rüssel vollkommen einge- zogea und das Vorderende samt dem Kopf schön grade ausgestreckt ist. Da die vorderen Ruder sich in normaler Lage zueinander befinden, so kann in diesem Falle mit Sicherheit angenommen Averden. daß der Dorsal- cirrus an den in Frage stehenden Rudern tatsächlich fehlt, w^as ja auch mit Rücksicht auf andere Glyceren nahe liegt. Bei den übrigen Exemplaren hat , das ]. und 2. oder das 3. Ruder scheinbar einen Dorsalcirrus; bei zweien dieser Tiere ist aber der Rüssel ausgestülpt, bei dem dritten das vordere Körperende nicht besonders gut ausgestreckt. Aus diesen Umständen ergibt sich eine mehr oder minder starke Zusammen- und Zurückdrängung der vorderen Ruder, woraus ich mir wieder das scheinbare Vorhandensein eines Dorsalcirrus am 1. bzw. 2. Ruder erkläre. Bei einer Gl. Meckeli mit ausgestülptem Rüssel von Neapel zeigt sich das scheinbare Auftreten von Dorsalcirren an den ersten beiden Rudern in ganz ähnhcher ^\ eise. Ehlers hat unter dem Namen Gl. Kraussi nicht nur die Exemplare vom Kap (1908), sondern auch die Tiere der gleichen Gruppe von Dar es Salaam (Ostafrika) aufgeführt. Vergleicht man das tropisch-ostafrikanische 394 H. AUGENEK. Exemplar mit der einzigen mir zur Verfügung stehenden Gl. Meckeli, so ergeben sich die gleichen geringen Unterscliiede in der Form der Ruder- anhänge wie bei 6r/. guinensis. Weniger deutlich ist die Abweichung von den y(ra«ssi- Exemplaren vom Kap. Das ostafrikanische Tier erscheint gegen- über den Kap-Exemplaren noch ein wenig langborstiger, und die Ruder sind ein wenig gestreckter und zarter. In der Form der Ruderauhänge ist auch bei den Kap-Exemplaren eine geringe Abweichung von dem Tier von Dar es Salaam bemerklich; namentlich ist der Ventralcirrus bei diesem schmäler und etwas weniger blattartig als bei jenem. Ich halte es daher für besser, die tropische ostafrikanische GJycera von der (jrl. Kraussi getrennt zu halten. Daß die ostafrikanische Form mit GL nicoharica Gr. zusammenfallen mag, mit der Ehlers Gl. Kraussi in vermutliche Beziehung bringt, ist nach der Be- schreibung Grube's von der letzteren Art sehr wohl möglich, aber nicht ohne weiteres zu entscheiden. Was die Länge der hinteren beiden Ruderlippen anbelangt, die stets kürzer sind als die vorderen, so finde ich, daß im allgemeinen eher die obere Hinterlippe etwas länger ist als die untere; es können aber auch beide so gut me gleich lang sein. Jedenfalls ist, mögen nun die Hinter- lippen gleich oder ungleich lang sein, aus ihrem etwaig(^n Längenverhältnis zueinander kein spezifischer Unterschied gegenüber den verwandten Arten h(>rzuleiten. Höchst ähnlich ist Gl. Kranssi der europäischen Grl. Medeli, stimmt auch mit ihr in dem Besitz von zum mindesten 2 fädigen Kiemen überein; gegen eine Vereinigung beider Arten würde ich deshalb kaum etwas ein- zuwenden haben. Glycera tesselata ißW Tafel V Fig. 131, Textfig. IL. Fundangabe; 11ha dasRolas bei Ilha de Saö Tlienie: R. Greeff. Weitere Verbreitung: Lusitanisch und tropisch. Mittclmeer; Madeira; Westindion; (Janarische Inseln; Azoren; Japan; Nordvvestamerika. Treadwell hat die Art (1900) für Porto Rico angegeben und beschreibt außerdem an gleicher Stelle eine neue Art von Westindien, die Gl. abrauchiata. Xach der Abbildung eines Ruders, die der nicht ausreichenden Beschreibung beigegeben ist, könnte diese Art der Gl. tesselata nahe stehen oder vielleicht dieselbe^ sein. Eine genauere Be- urteilung beider westindischer Arten ist nicht möglich, besonders da die Rüsselpapillen nicht abgebildet wurden. Erörterung : Von den 5 vorliegenden Exem])lar(Mi ist tlas größte mit Polvchaeta. 395 ca. 65 Segmenten 15 mm lang. Die Färbung ist ausgebleicht, gelblich- weißlich, dorsal etwas dunkler als ventral. Eine dunklere Zeichnung ist wenigstens jetzt nicht mehr erkennbar. Die Würmer stimmen gut zu der GL tesselata, wie sie von Ehlers beschrieben wurde (Brestenwürmer. II. 1868, p. 654). Die schlanke Form der 2 langen vorderen Ruderlippen paßt besser zu dor Abbildung von Ehlers als zu der von Laxgerhaks, der die Art 1879 bei Madeira fand. Die hinteren kurzen Kuderlippen sind wie bei Ehlers etwas spitzlich, nicht so gerundet wie bei Laxgerhans; es mag dies, wie bei den Vorderlippen, im Zusammenhang mir dem Spannungszustand dieser Organe stehen. Das Ruder als Ganzes mit s(nnen Lippen hat Ähnlichkeit mit dem von Gl. giyanfea Qf., namentlich Avenu der Rüssel mit seinen abweichenden Kiefer- anhängseln nicht ausgfvstülpt ist. Bei ausgestülptem Rüssel ergeben die Kieferanhängsel durch ihr(> charakteristische Winkelform sogleich ein gutes Merkmal, um diese Art von Gl. giganfea zu unterscheiden. Die beiden dünnen, fast gleich starken Schenkel des Anhängsels schließen in situ einen Winkel von etwa 45" ein, flach ausgebreitet einen solchen von ca. 60". Der nach vorn gerichtete Schenkel ist bei flacher Ausbreitung etAva 73 so lang wie der horizontale längere Schenkel. Der längere Schenkel hat nahe dem Schnittpunkt beider Schenkel an seiner vorderen Kante eine konvex vorgewölbte ErAveiterung (Taf. V Fig. 131). Der kürzere Schenkel ent- spricht oft'enbar dem breiten Fortsatz, Avie er an dem Kieferanhängsel anderer Glyceren, auch der (jI. giganfea, A'orkommt. Laxgerhans hat das Kieferanhängel der (t7. tesselata abgebildet ; seine Abbildung Aveieht in Nebensächlichheiten ein Avenig von dem, AA^as ich gesehen habe, ab. Langerhans hat die konkaAC Erweiterung der Wurzel des horizontalen Schenkels nicht gezeich- net; es kann dies aber daran liegen, daß das Anhängsel in situ abgebildet AA'urde. In situ ist nämlich die fragliche ErAveiterung einAvärts ge- bogen und dadurch beim Betrachten A'on oben nicht sichtbar; sie AA'ird deutlich, Aveun man das Anhängsel unter dem Deckglase flach ausbreitet. Die Dorsalcirren sind am Vorderkörper länger als hinten, A'orn schlank eiförmig, fast zylindrisch, mindestens 2 mal so lang Avie breit. Die Rüsselpapillen treten in 2 Formen auf imd sind sämtlich kegelförmig. Die Mehrzahl der Papillen ist sehr schlank, lang, beinahe fadenförmig, an der Spitze mehr oder minder gestutzt oder Fig. IL. (Tlycera tesselata Gr. a = schlanke Hauptform, b = spärliche dickere Form der Rü sselpapillen ; ^^-^^ . 396 H. Au(ii;NKK. gerundet. In geringerer Zahl zwischen diesen Papillen linden sich kürzere, aber kräftigere, gleichfalls kegelförmige Papillen. Papillen mit abgesetzter schräger Endfläche, wie sie bei Gl. tridactyla und deren Verwandten vor- kommen, sind nicht vorhanden. Farn. Goniadidae. Goniada Hupferi Arwidss. Goniada Hupferi Akwidssox. Studien über d. Farn ' Glvieridae u. Goniadidae 1898, p. 40, Fig. 31-33. Fundangabe: AAestafrika (ohne nähere Angaben); A. Hupfer. y Fra 11 z ö s. -K ongo , Sette Cama; A. Hupfer. Weitere Verbreitung: Liberia rSinoe). Fraglich ist es, ob ein mir vorliegendes (T0?2«ac/a-Bruchstück (ohne Kopfende) von Sette Cama dieser Art angehört. Erörterung : Das einzige mir vorliegende Stück, das nicht mit näherer Fund Ortsangabe versehen ist, ist ein mittelgroßes erweichtes und entfärbtes, 11 UV ollständiges Tier von j<'tzt blaß gelbbräunlicher Färbung. Es ist un- gefähr halb so lang wie die größten von Arwidsson untersuchten west- afrikanischen Stücke der ganz nahestehenden G. congoensü Gr. Die ersten 27 Ruder sind einästig. Die Kiefer wurden am eingezogenen und auf- geschnittenen Rüssel untersucht. An der hinteren Mündung der Rüssel- röhre stehen 2 Hauptkiefer mit mindestens je 3, vielleicht je 4 spitzen Zähnen, 15 oder 16 dorsale und ca. 9 ventrale Kebenkiefer (die Kiefer sind beim Aufschneiden etwas beschädigt). V-förmige Chitinstücke an der Rüsselbasis sind jederseits ca. 14 vorhanden. Dieses Tier ist ohne Frage die von Arwidsson nach einem Exem- plar von Liberia beschriebene G. Hupferi. Arwidsson trennte diese Form von der ganz ähnlichen, gieicliialls westafrikanischen G. congoends unter anderem wegen der abweichenden Form der hinteren Dorsallippe, der vorderen zweiästigen Rudor. Ich kaun nun in der Form dieser Lippe keine Abweichung von G. rongoensis finden; damit würde eine der Ab- weichungen von dieser Art in Wegfall kommen. Die größere Zahl der Kiefer und ihr zum Teil etwas anderes Aussehen bei G. congoSnsU könnte ich mir aus der viel bedeutenderen Größe dieser Art erklären, in der Weise, daß (i. Hupferi nur eine kleinere jüngere Form der G. congoensis darstellt, die in der Zahl der einästigen Ruder und der Form der Ruder- anhänge mit der G. congoensis übereinstimmt. Das kleinste der von Arwidsson gesehenen, im hiesigen Museum stehenden G. r'o>/c/er»,si,s-Exemplar(' sei hierbei zum Vergleich herangezogen. Polychaeta. 397 Das ca. 50 mm lange Tier, das also noch erheblich länger als G. Hupferi ist, hatte den Rüssel nicht so weit ausgestülpt, daß die Kiefer frei zu Tage lagen ; der Küssel mußte deshalb erschwerenderweise aufgeschnitten werden. Die beiden Hauptkiefer sind vierzähnig, der eine nicht ganz deutlich. Kleine Kiefer finden sich dorsal ca. 12, ventral ca. 22 (genaue Feststellung erschwert). Die Kieferzahlen sind hier etwas geringer als bei G. conqocusis- Individuen von 60 bis 70 mm Länge. Es wäre nun interessant zu erfahren, wie etwa G. co;/got'nsw-Exemplare von 40 mm Länge, oder noch kleinere, sich bezüglich der Zahl der Kiefer und ihrer Form verhalten, und ob es G. i/^/J9/e wolil länger als die Hinterlippe, Polydiaeta. 399 mindestens nicht kürzer ist. An den vollentvviekelten zweiästigen Rudern ist die Vorderlippe etwas länger als die hintere, und beide Lippen sind hier kurz. Die Lippen sind, wie bei Gl. multidens, einfach, soweit ich er- kennen kann, auch an den zweiästigen Rudern. Am 34. Ruder, also einem Ruder aus der vorderen Strecke des Bereichs der zweiästigen Ruder, ist ventral eine kurze, eiförmig abgerundete Hinterlippe und eine längere, zu- gespitzt ausgezogene Vorderlippe vorhanden; beide Lippen sind ungeteilt. In den Dimensionen der Ruderlippen schließt sich Gl. hameruniana an die europäische Gl. Xordnianni an, Avährend sie sich hierdurch in Gegensatz zu Gl. multidens stellt, was an größeren Exemplaren besser zu erkennen sein wird. Die Borsten und ihre Verteilung verhalten sich wie bei Gl. multidens'., es sind komplexe Grätenborsten, die an den zweiästigen Rudern auf den Ventralast beschränkt sind, und im Dorsalast der zweiästigen Ruder ein- fache Borsten. In jedem Ruderast liegt eine Acicula: im 34. Ruder stehen im Ventralast L5 Grätenborsten, im Dorsalast 3 einfache Borsten; die letzteren endigen an der Spitze in einen kurzen Haken. In der Leibeshöhle und deren in die Parapodien eindringenden Teilen liegen gToße Eier, das vorliegende Tier ist demnach bei seiner immerhin unbedeuti^nd(»n Größe doeli schon geschlechtsreif. Es muß der L'utersuehung reichlicheren Materials vorbehalten bleiben, die Charaktere der Kameruner Glycinde genauer festzustellen. Einstweilen betrachte ich diese Art als eine der Gl. multidens oder Gl. Nordmanni nahestehende Form mit ungeteilten ventralen Ruderhppen und mit früherem Beginn der zweiästigen Ruder. Bemerkungen über Gl. inidti(feiisFR.Mti.L. (Tafel III Fig. 7 5, Tafel VI Fig. 196, Texttig. L). Gelegentlich der Untersuchung der Gl. hcnneruniana habe ich in der Vermutvmg, daß diese der Gl. multidens nahe stehen könnte, die Originalexemplare der Gl. multidens verglichen. Ich kann die Angaben, die Grube über die Art Fr. Müller's (1870) gemacht hat, noch etwas er- gänzen. Von den 6 vorhandenen Exemplaren, an denen der Rüssel mehr oder minder weit ausgestülpt ist, ist das stärkste und längste Individuum ca. 40 mm lang mit gegen 150 Segmenten und einer größten Breite von ],5mm, während das kleinste mit gegen 100 Segmenten ca. 14mm lang ist. Die Färbung ist heller oder dunkler zimmtbräunlich mit einem Stich ins Bläuliche, der durch die Haut hervorgerufen wird. Der hauptsäch- lichste mittlere Teil des Körpers ist ziemlich gleichmäßig breit; eine Ver- jüngung gegen die Körperenden zeigt sich etwa im vordersten und liintersten Sechstel der Körperlänge, ^'on den Augen des Kopfes vermochte ich nichts mehr zu erkennen. 400 H. AUGENER. Das 1. zweiästige Ruder tritt übereinstimmend bei den verschiedenen Individuen am 26. oder 27. Kudersegment auf. An den einästigen Rudern, wie an dem Vontralast der zweiästigen Ruder, ist eine vordere und eine hintere blattartige Lippe vorhanden; diese Lippen sind überall, auch an den hinteren, zweiästigen Rudern, ungeteilt. An den einästigen Rudern des Vorderkörpers ist die hintere Ruderlippe deutlich länger als die vor- dere, bis doppelt so lang; an den zweiästigen Rudern ist anfangs die hintere Lippe noch etwas länger als die vordere; Aveiter nach hinten sind beide Lippen so gut wie gleichlang. Urube's Angabe, daß die liintere Lippe der einästigen Ruder ganz kurz, die vordere verlängert sei, ist nicht zutreffend, umgekehrt würde es richtig sein. An den einästigen Rudern (Taf. III Fig. 75) ist die Vorderlippe aus breiter Basis ziemlich jäh in eine drei- eckige Spitze verschmälert, während die Hinterlippe eiförmig und am Ende ungefähr rechtwinklig, eckig begrenzt ist. Die ventralen Lippen der zwei- Fig. L. (rlucinde multiJens Fu. MCll. a = große, liamm erförmige dorsale Zahnpapille des lüissels von der medialen Seite der Papillen-Doppelreihe, im Profil; ^^ ; b = einspitzige dorsale Zahnpapille, etwas mehr lateral gelegen, den Übergang von der hanimerförmigen zu der zweispitzigen bildend, im Profil; ^^^-; c ;= zweispitzige, mehr lateral in den Doppelreihen gelegene dorsale Zahnpapille mit subterminalem sekundären Doppelzahn; im Profil; rf. := kleine, median gelegene dorsale Rüsselpapille, von der Seite ; — p ; e = ventrale Zahnpapille von der Mitte der ventralen Rüsselfläche, im Profil; ~^ ; /= ventrale kleine, kegelförmige, mehr lateral gelegene Rüssel-. Papille, die eine schräg, etwas von der Seite und mehr von oben gesehen ; 1A2; (; = einfache dorsale Porste von einem inittleren. zweiästioen Ruder, im Profil: ^iÄJl^ ' 1 ästigen Ruder (Taf. VI Fig. lij(5) sind beide aus breiter Basis in eine kurze Spitze verlängert, in ihrer Form ziemUch übereinstimmend, weit mehr als die Lippen der (ünästigen Ruder. Am Dorsalast der zweiästigen Ruder zeigt sich noch eine kurze stumpf-kegelförmige Hinterlippe, die nur am abgeschnittenen Ruder unter dem Mikroskop zu erkennen ist. An den mittleren Rudern ist ventral und hinten an der Ruderbasis eine kleine Papille zu erkennen , die Mündung eines Segmentalorgans , wie sie bei anderen Glvcinden ebenfalls beobachtet wurde. Polychaeta. 401 In einem Rnder aus der Körpermitte (Taf. VI Fig. 196) kommen im Ventralast ca. 24 komplexe Grätenborsteu mit heterogompher Schaftendgabel vor; die dorsalen Borsten, 4 an Zalil, sind einfach, kräftiger als die ventralen und an der Spitze in einen kurzen Haken umgebogen: auf dem Scheitel des Hakens steht eine schmale spitz ausgezogene Scheide. Der Rüssel kommt bei dem einzigen Exemplar, bei welchem (^r voll- ständig ausgestülpt erhalten ist, etwa den 25 ersten Segmenten an Länge gleich. Der Rüsseleingang ist von 17 weichen Papillen umgeben. Die beiden größeren ventralen Kiefer sind nach Grube vierzähnig; ich erkenne in situ sicher 3 Zähne, an dem einen Kiefer noch einen weniger deut- lichen, der ventralen Längsmediane des Rüssels zunächst gelegenen vierten Zahn. Von kleineren Kiefern sind etwa 15 vorhanden, deren Form ich unter dem Mikroskop nicht untersuchen konnte. Von den Oberflächen- papiUen des Rüssels, die von Geube nicht ganz genau ihrer Form nach beschrieben werden, sind zwei Kategorien zu unterscheiden, kleine, im eigentlichen Sinne als Papillen zu bezeichnende kegelförmige, und große, ilirer Gestalt entsprechend als zahnförmig zu bezeichnende. Auf der Dorsal- tläche des Rüssels stehen in der Längsmediane ganz kleine kegelförmige, in eine kurze Spitze endigende Papillen, seitwärts von ihnen zunächst große Zahnpapillen von im Profil hammerförmigem Umriß, deren zugespitzter einzähniger Hammerarm medialwärts gerichtet ist. Lateral von den Hammer- zahnpapillen stehen weniger große Zahnpapillen mit kürzerer Basis, die etwas unterhalb der Endspitze 2 nebeneinander stehende sekundäre Zähn- chen haben. An der Venti-allläche des Rüssels finden sich median drei- eckig-zahnförmige Zahnpapillen, die au Größe und Stärke den dorsalen Zahnpapillen nachstehen; es sind dies wohl die Zahnpapillen, die Grube als zartere, stumpfwinklige, sehr niedrige Dreieckplättchen beschrieben liat, und die sich in ihrer Form an die mehr lateral gelegenen Zahnpapillen des zweiten Größengrades anschließen. Lateral von den Zahnpapillen stehen ventral Papillen von kurz kegelstumpfförmiger Gestalt; sie sind gTößer als die medianen KegelpapiUen der Dorsalseite und haben eine deudich erkennbare Aveite, mehreckige (z.B. vier- oder fünfeckige) Mündung. GL multidens gehört nach meinen Ausführungen zu denjenigen Arten, bei denen die Ruderlippen überall, auch an den hinteren Rudern, un- geteilt sind. Arwidsson (1898) hatte danach vollkommen Recht, wenn er die von ihm näher untersuolite notial-südamerikanische Gl. arinata Kbg., bei welcher die Vorderlippe der zweiästigen Ruder zweiteilig ist, von Gl^ umltidens unterschied. In seiner Diagnose der Gattung Glycinde führt Arwidsson u. a. den Satz an, daß die einfachen (soll heißen einästigen) ^QO H. AUGENEK. Ruder nur oiue vordere Lippe haben. Dies^er Satz hat, wenn überhaupt, nur Gültigkeit für einen Teil der Glt/cinde- Arten, aber weder für Gl. multi- (le)is noch für Gl. arniata, ist sonach am besten aus der Gattungscharakte- ristik fortzulassen. Bei GL Nordmanni, bei der die Yorderlippe der einästigen Ruder merklich länger als die Hinterlippe ist, ist eine Hinterlippe ebenfalls vor- handen, wennschon sie im Vergleich mit der Vorderlipp«' nur wenig zur Geltung kommt. Farn. Spionidae. Priimttspio afi'wana n. sp. Tafel VI Fig. IC-i u. 103, Textfig. LI. Fundangaben: Elf enb ein kü s t e, Drewin. Dahomey, AVhydah. Süd-Nigeria, Lagos. Franz. -K o n go, Kap Lopez und Nyanga-Fluß. Gab in da. L an da na. Sämtlich: A. Hupfer. Beschreibung: Diese im tropisehen Westafrika weit verbreitete Form war in einzelnen oder wenigen Exemplaren von den verschiedenen Fund- orten vorhanden. Alle Exemplare sind hinten mehr oder weniger unvoll- ständig. Eines der stärksten Individuen und zugleich das hinten am wenigsten verstümmelte ist das Exemplar von Drewin; dieses ist etwa 36 mm lang mit ca. (J4 Borstensegmenten; die Maximalbreite in der Gegend des 10. Seg- ments beträgt 2,5 mm. Die Färbung ist dunkel gelbbraun oder trüb bräunlich, mit bläuliclKH' Ijauchfurt-he. Andere Tiere sind graugelblich oder weißlich oder mattbräunlich; die helleren Färbungen sind wohl die Folge eines minder guten Erhaltungszustandes. Die Körperform (Taf. VI Fig. 163) dieser im allgemeinen der Pr. pin- nata Ehl. ähnlichen Art ist langgestreckt; der Vorderkörper ist deutlich abgeplattet; weiter hinten nimmt der Körper allmählich einen mehr rund- lichen Querschnitt an. Die größte Breite liegt ungefähr im Bereich d<^r 20 ersten Segmente; diese sind etwa 4 mal so breit wie lang; gegen den Kopf zu ist der Körper etwas verschmälert; nach hinten hndet eine sehr allmähliche Abnahme der Breite statt. In der hinteren Körperhälfte sind die Segmente l'.^mal bis ebenso breit wie lang; di(^ Segmente sind also in dieser Körpergegend merklich länger als vora. Der Kopf (Taf. IV Fig. 162) ist etwa so lang wie an seiner Basis breit und in der Längsmedianc^ mit eimmi flachen, bis an die Wurzel des 1. Kiemenpaares reichenden Längskiel vers(^hen. Augen waren nicht er- Polyehaeta. 40^ kennbar: ein unpaarer Fühler ist nicht vorhanden. Der Kopf ist mehr oder minder schnauzenartig abwärts gebogen, so daß seine Vorderfläche nahezu rechtwinklig zu seiner Längsachse steht. Das Vorderende des Mediankieles ist stets mehr oder minder in eine dreieckige oder kegelförmige Spitze vorgezogen, die am Grunde, da wo sie über den Kopfrand vorsteht, etwas rhombisch verbreitert sein kann. Wie bei Pr. pinnata steht seitlich am Kopf jederseits ein Seitenlappen medial, von dem der Tentakel entspringt. Diese Seitenlappen sind am freien oberen Rande mehr oder minder ab- gerundet und sehen von der Seite betrachtet quer-eiförmig oder kurz-herz- förmig aus: sie reichen vom Vorderrande des 1. Borstensegments bis etwa zur Mitte des Kopfes nach vorn und stehen vom eigentlichen Kopf mehr oder weniger ab. Auf diese Weise begrenzen die Seitenlappen von der Seite her einen taschenartigen Hohlraum, in dem die Wurzel des Tentakels, wenn dieser in situ erhalten ist, inseriert ist. Bei einzelnen Exemplaren ist der eine Tentakel in seiner Lage erhalten geblieben, so bei dem Wurm von Drewin, bei dem er bräunlich gefärbt ist. Bei dem Wurm von Lagos ist der linke Tentakel erhalten: dieser ist lang, in der Grundfarbe hell wie der Körper, mattweißlich, dorsal dunkelbraun qu ergebändert ; die Binden sind in ihrer Querausdehnung mehr oder weniger vollständig, und zwar abwechselnd. Bei dem Wurm von Landana ist ein Tentakel auf graugelbem Grunde oben schwarzbraun quergebändert. Die Wurzel der Tentakel wird lateral umfaßt von einem großen ei- oder herzförmigen Hautblatt, das frei in die Höhe ragt und in einem Falle fast so weit nach oben vorsteht wie die 1. Kieme; wenn der Tentakel sich am Grunde aus seiner Tasche loslöst, bleibt dieses Hautblatt an der Tentakelbasis befestigt. Die Kiemen (Taf. VI Fig. 163) waren bei manchen Tieren nicht sämtlich erhalten; normalerweise sind 3 Paare vorhanden, und zwar am 1. bis 3. Segment: mehr als 3 Paare habe ich nirgends gefunden. Die Kiemen sind groß, ähnlich wie bei Pr. pinnata gebildet, sämtlich beiderseits durch Kiemenfäden lang gefledert. Ungefiedert ist eine basale Strecke der Kiemenachse, die ganz kurz sein oder auch etwa '/a der Kiemeulänge ein- nehmen kann, und ein kurzes Endstück der Spitze der von unten nach oben an Stärke abnehmenden Kiemenachse. Die Kiemen sind gleich lang und gleich stark oder doch nur wenig verschieden; die 3. Kieme kann kürzer und schwächer sein als die übrigen: keinesfalls ist aber der Unterschied so groß wie bei Pr. Mahngreni Clap. Von den Borstensegmenten sind die ersten 6 oder 7 durch stärkere Entwicklung namentlich der dorsalen Parapodhinterlippe ausgezeichnet. Am stärksten entwickelt ist die Dorsallippe am 3. bis 6. Segment und hat hier 27 Micha eisen, We?tafriku. Bd. II. 404 H. AUGNREE. etwa die Form gewisser Phyllodociden-Dorsalcirren; sie ist schief herzförmig, oben in eine kurze Endspitze verschmälert. Von den Lippen der Ventral- parapode sind etwa die 4 ersten bei zunehmender Breite dreieckig ausge- zogen; am spitzesten ist die des 1. Segments; diese Lippen werden dann nach hinten zu mehr quer-eiförmig und nehmen bakl die Form eines senk- rechten niedrigen Blattsaumes an. Die Dorsallippen haben am Mittel- und Hinterkörper die Gestalt aufrecht stehender eiförmiger Blätter; die Breite ilirer Basis verschmälert sich eben hinter der differenzierten vordersten Körperstrecke mit der Abnahme der Breite des dorsalen Borstenbündels. Die Borsten sind dorsal Haarborsten: ventral kommen gedeckte Haken liinzu. Die Borsten sind blaßbräunlich oder graugelblich mit dunklerer Basis oder hell farblos oder farblos und am Grunde mehr oder W(miger rostgelb. Die dor- salen Haarborsten sind am Vorderkörper in senk- rechten breiten Fächern angeordnet; weiter hinten am Körper bilden sie schmale Bündel. Ventral stehen die Borsten überall in senkrechten breiten Fächern, zuerst nur Haarborsten; vom 9. Seg- ment an kommen neben langen Haarborst(m kurze Haken vor; diese Borstenmischung ließ sich bis zum letzten erhaltenen Segment des Wurmes von Drewin vcn-folgen. Am unteren Ende des Ventralparapods, wenigstens an den Seg- menten des Vorderkörpers, steht, sobald Haken auftreten, eine einzelne lange, kräftigere, säbel- artig gebogene, punktierte Haarborste. Bei meh- reren untersuchten Exem})laren fand ich die ersten Haken am 9. Segment; die Scheiden des Hakenkopfes sind am Ende abgerundet; der Hakenkopf trägt im Profil über dem Hauptzahn ea. 4 schmale Nebenzähnc Zwischen den Dorsalparapoden, diese ver- bindend, sind weißliche Quersäume am Vorder- rande der Segmente vorhanden, wie solche auch bei anderen Arten der Gattung auftreten. ]^r. nfricana vertritt in Tropisch-Westafrika die ganz nahe stehende Fr. pinnata Ehl. Süd- amerikas, deren Bcsclireibung nicht von Figuren begleitet war. Bei gleicher Kicnicuzahl liegt ein Unterschied in der Form des Kopfes, der b(ü direkt(^r Fig. LI. Prionospio africana n. sp. a ^= Haken von einem Ventral- l)arapod der vorderen Körper- hälftc, im Profil; ^-^^: 1 /* = punktierte Säbelborste vom unteren Ende desselben Para- pods; ^-^\ c = gewöliuliclie ventrale Ilaarborste von dem- selben Parapod; -^^-AA^ Polychaeta. 40') Vergieichung der boidon Arten deutlich erkennbar ist. Bei Pr. plnnata ist der Kopf vorn abgestutzt, nicht sjjitzlich, eher minimal ausgerandet. Der Kopf hat weder Augen noch Fühler. Die Seitenlappen am Kopf sind wie bei Pr. africatia gestaltet. Die Dor.sallippen der vorderen Parapode sind wohl eher noch etwas kurzspitzigor und stumpfer als die der afrikanischen Art. Die ventralen Haken sind sehr ähnlich gestaltet: sie zeigen in Prolillage am Scheitel i^benfaUs etwa 4 dünne Xebenzähne über dem Hauptzahn. Ich gebe zum Vergleich eine Abbildung vom Vorderende der Pr. plnnata (Taf. VI. Fig. IGOj. Priotiospio se.jcoculafa n. sp. Tafel VII Fig. l."^9 u. 172. Tcxtiig. LH. Fundangabe: \\'alf is c h-Hay, ca. b m. in schlickig-sandigem Boden; W. Michaelsex. -JI). Juni 1911. Beschreibung. Die S vorliegend<>n Exemplare mit erhaltenem Kopt sind bis auf eines hinten unvollständig: außerdem liegen einige Hinterenden vor. Die Würmer sind langgestreckte, ziemlich dünne Tiere von weißgelb- licher Färbung, viel zarter und kleiner als Pr. africana und die zum Ver- gleich herangezogene Pr. plnnata Ehl. von Talcahuano. Tentakel Avaren in keinem Falle erhalten. Der einzige vollständige Wurm (die Tiere sind an Größe nicht erheblich verschieden) ist ca. 14 mm lang mit etwa 77 Seg- menten und einer Maximalbreite von 0,5 mm. Bei dem vollständigen Wurm trägt das Analsegment 3 fädig-spitzliche Analcirren, von denen einer dorsal, die beiden anderen ventral gelegen sind. Bei 3 weiteren Hinterenden linde ich ebenfalls 3 Analcirren, was danach wohl als die Xormalzahl zu betrachten ist. Der dorsale Analeirrus ist ein wonig länger als die ventralen. Die Körperform ist ähnlieh wie bei Pr. africana: die größte Breite liegt etwa am 4. bis 7. Segment, von wo aus der Körper nach vorn zu deutlich, nach hinten sehr allmählich verjüngt ist. Das vordere Körper- ende ist deutlich abgeplattet; weiter hinten ist der Körper im Quersclmitt mehr rundlich. Die Form des Kopfes (Taf. A"I Fig. 17'2) ist ähnlich der bei Pr. />i;/- nata; das Vorderende des mittleren, flach kielartigen Kopfabschnitts, der bis zur Basis des 1. Kieraenpaares nach hinten reicht, ist wie bei Pr. plnnata quer abgestutzt oder schwach ausgerandet, anders als bei Pr. africana. Auf der Mitte der hinteren Hälfte des Kopfes steht rechts imd links von der Längsmediane eine Gruppe kleiner schwarzer Augenpunkte. Diese Augen waren bei sämtlichen Stücken vorhanden. In mehreren Fällen stehen in jeder Gruppe 3 Augen in Dreieckstellung; es können aber auch 27* 406 H. AUGKNKR. mehr sein. Ich nehme 3 Alicen in einer Gruppe als Norm an. Fühh'r fehlen dem Kopfe durchaus. Der Pharynx war mitunter teilweise in Ge- stalt eines gelappten Organs ausgestülpt. Seitenlappen .sind am Kopf jeden- falls vorhanden; ich konnte sie jedoch nicht deutlich erkennen. Kiemen fanden sich als Regel nur am 1. und 2. lioi-stensegment vor, also in 2 Paaren; ich sah, wohl infolge Verlustes, zuweilen weniger als 4 Kiemen, niemals jedoch mehr. Danach hetrachte ich das V^orhandensein von 2 Paar Kiemen mit der Stellung am 1. und 2. liorstensegment vorläuüg als den normalen Zustand. Die 1. Kieme ist gi-ößer als die 2., mitunter ist sie nur wenig länger, in anderen Fällen (»twa 1 '/^ mal so lang Avic diese. Die Kiemen sind sämtlich, mit Ausnahme einer kurzen basalen und einer kurzen und dünnen terminalen nackten Endstrecke, langfädig gefiedert. Die obersten Kiemenfäden sind kürzer als die Masse der übrigen. Am 1. bis 7. Paraped ist die dorsale Parajiodlippe durch crheldiche Größe ausgezeichnet: am größten ist sie am 2. bis 4. Segment; die längste ist die des 2. Segments. Diese Dorsallippen sind aufgerichtete, schief herz- förmige, mehr oder minder spitz ausgezogene Gebilde, w(dche die Dorsal- borstenbündel mehr oder weniger überragen. Weiter nach hinten nehmen die Dorsallippen bald die mehr oder minder quer-eiförmige Form an, wie sie den Segmenten des Mittel- und Hinterkörpers zukommt. Die vordersten Lippen des ventralen Parapodastes sind am Vorderkörper ebenfalls länger und spitzer als am Mittel- und Hinterkörper; zuerst sind sie in der Form mehr den vorderst(m Dorsallippen angcnälun-t, weiter hinten zu senkrechten Lamellen zurückgebildet. Die Borstenbewehrung besteht aus Haarborsten und Haken; Haarborsten treten nur dorsal auf. Die ersten Haken treten ventral etwa am 13. Borsten- segment auf und hier zuerst neben Haarborsten; jedenfalls beginntm die Haken hinter dem 9. Seg- ment, später als bei Pr. africana und jiiiiiiata. Einige Segmente vor dem ersten Hakensegment bemerkt man schon die lange, starke, punktierte Säbel- Haarborste am unteren Ende des Ventraljtarapods. Die Haken sind an der Spitze eingescheidet und die Scheiden am Ende abgerundet; im Profil trägt der Hakenscheit(>l über dem Hauptzahn 3 oder 4 dünne Nebenzähne. Die Würmer (Mithielten zum Teil Sexualprodukte. An einem W urm liafteten Beste einer zarthäutigen, mit wenig grobem Sand und Schlannn bedeckten Röhre. Fi^. LH. Priono.yno nexoculata n. sj). Ventraler Haken von der vorderen Körperhält'tc, im I'rofil fder Hakenscliaft ist am unteren Ende der Scheide einijebroclicn) ; ^-^ Polycliaeta. 407 Die vorliegende Art unterscheidet sieh von Pr. afrkana und 'pinnata, in deren nähere Verwandtschaft sie nach der Bildung ihrer Kiem(^n gehört, durch geringere Zahl der Kiemen und den Besitz der Kopfaugen. Ehlers führt aus dem Material der Deutschen Tiefsee-Expedition (1908, p. 110) eine Priotioi^pio-Avt von Süd- und Südwestafrika unter dem Namen der chilenischen Pr. pinnata an. Diese Würmer hatten zum Teil Kopfaugen, Kiemen am 1 . bis 3. Segment und einen etwas späteren Beginn der Haken als die südamerikanischen Individuen der Pr. pinnata. Obgleich e« nahe lag, meine Tiere mit der südafrikanischen Pr. pinnata in Beziehung zu bringen, so konnte ich doch die Pr. se.ivculata nicht mit ihr vereinigen, vor allem wegen der geringeren Zahl der Kiemen. Ein Unterschied mag auch in der größeren Zahl der Augenpunkte hegen, die sich übrigeiis bei allen meinen Exemplaren vorfinden. Eine weitere Frage wäre die, ob die Pr. pinnata Südafrikas tatsächlich mit der südamerikanischen Art gleichen Namens identisch ist. Ich war in der Lage einige jener süd- und südwestafrikanischen Stücke der Pr. pinnata Ehl. zn untersuchen. Es waren zunächst 3 von der Agulhas-Bank stammende, leider eingetrocknete Exemplare. Ich habe da- her über die Kiemen und ihre Zahl nichts Grenaueres feststellen können. Ehlers gibt 3 Paar Kiemen an. Die Form des Kopfvorderendes ist in- folge des mangelhaften Zustandes der Würmer nicht erkennbar und deshalb nicht mit der bei chileni- schen Ti(n-en zu vergleichen. Was den Beginn der ventralen Haken angeht, so bin ich nach Unter- suchung mit scharfer Lupe zu der Überzeugung gelangt, daß die Haken am 1). Segment beginnen. Ehlers läßt die Haken am 11. Segment beginnen, anders als bei der chilenischen Form. Nach meinem Befunde würde im Hakenbeginn keine Abweichung von der Pr. pinnata von Talcahuano liegen. Ein Ventraler Haken von der voi- 1 / , ,, T-i- 1 1 1 , / 1 Ix, deren Körperliälfte, im Protil Aveiteres aus der (großen iischbucht (Angola) stam- ,,.,,.' ^ ^ ' (die hclieiden an der (Spitze mendes Individuum war, wenn auch hinten un voll- durch Faltung etwas im Um- ständig, für die Untersuchung besser erhalten. Es "ß mißgestaltet);^^. sind bei diesem 3 Paar Kiemen am 1 . bis 3. Segment vorhanden. Die ven- tralen Haken beginnen am 9. Segment, vermischt mit Haarborsten; Ehlers* Angabe über den Hakenbeginn ist demnach zu berichtigen. Augen konnte ich nicht sicher erkennen. Das Kopfvorderende gleicht mehr dem der Pr. pinnata als dem der Pr. africana und ist stumpfer als bei dieser. Die Kopfseitenla}>pen sind deutlich, und so an den Kopf angedrückt, daß sie diesen nach der Mitte zu teilweise bedecken. Fig. LIII. Prionospio pin- nata Ehl. von Talcahuano. 4(3^ H. AUGKNKK. Ich fasso lueiiio Ansicht über die südafrikanische Pr. pinnata dahin zusammen, daß ich sie nach Kopfform und Hakenbeginn nicht von der chilenischen Ait trennen kann. Es müßten aber übi^r die Form des Kopf- vorderendes noch mehr Exemplare mit der südamerikanise-hen Pr. plnnaia verolichen werden. Diese Art Avürde dann in Süd- und Südwestafrika vor- kommen, während im eigentlichen Tropenbezirk die Pr. africana auftritt. Was Pr. tiej;ocidata angeht, so muß ich sie, so lange das Vorkommen von Kiemen am 3. Segment bei ihr nicht erwiesen ist, als eine von Pr. jdnnata zu sondernde Form ansehen, die durch die geringere Kiemenzahl und den späteren Hakenbeginn von dieser abweicht. Jedenfalls aber würde der Unterschied im Hakenbeginn bestehen bleiben. Pr. capensis Mc Int. (1885) vom Kap gehört schwerlich hierher; sie ist durch die Zahl der Kiemen vieheicht identisch mit Pr. Mahngreni Clap., die vom Kap nachgewiesen wurde. Nach McIntosh's Beschreibung muß sie mindestens 4 Paar Kiemen haben, da für das 1. und 4. Paraped Kiemen anseoeben werden. Zu einer o(>nü«enden Wiedererkennuug dieser Art reichen die Angaben von ^Ic Intosii nicht aus. 3lic}'<>spio i'olasiatia ii. sp. Tafel \\ Fig. 181, Tafel \ III Fig. 205- '207, Texttig. LIV. Fundangabe : 1 1 h a d a s P o 1 a s bei 1 1 h a d e S a ö T h o m e ; K. Greeff. Beschreibung: Ich habe zahlreiche kleine Tiere dieser Art gesehen. Es sind schlanke Wünuer von 2,5 bis 3 mm Länge mit 27 bis 29 Borsten- segmenten. Die Färbung ist weißlich oder blaß-ockergelblich, am Vorder- ende mit brauner Zeichnung. Mundöffnung und Pharynx sind braun pig- menti(M't; seitlich zwischen Mund und Tentakelbasis steht ein halbmond- förmiger brauner Fleck. Die mehr oder minder stark gelbliche Färbung der Würmer wird durch eine mehr oder Aveniger intensive gelbliche Fär- bung des Darmes hervorgerufen. Die allgemeinen Charaktere .sind die der Gattung mit den Arten M. mecziilhnoiana Clap. und atlanüca Lnghns. Abweichend von beiden ist die breite, ungeteilte, stumpfe Kopfform meiner Tiere, das etwas spätere Auftreten der Haken und die geringe Entwicklung von Pigmentzeichuungen. Der Kopf (Taf. VII Fig. 206) ist vorn etwa so breit wie lang, am Vorder- rande ohne Einschnitt und hier ziemlich geradhnig oder schwach gerundet begrenzt. Auf dem Kopf stehen 2 Paar dunkle Augen, von denen die vorderen wieder geteilt sein können. Die Würmer haben zum T(m1 das Aussehen erwachstuier Würmer, wenn sie auch nach (iröße und Si^gmentzahl noch nicht canz ausgewachsen Polychaeta. 409 sein mögen; zum Teil (Taf. VII Fig. 207) haben die Würmer noch larvale Charaktere, wie die sehr langen larvalen Haarborsten, die in beiden Ruder- ästen vorkommen. Kiemen sind bei diesen Tieren mit Larvalborsten deut- lich entwickelt. Die Mohrzalil der Würmer hat den Habitus erwachsener •Individuen mit Haarborsten von der Länge wie sie erwachsenen Tieren zukommen. Wenn noch Larvalborsten vorkommen, sind außerdem schon definitive Borsten vorhanden. Inwieweit bei Exemplaren mit definitiven Borsten Larvalborsten abgebrochen sein können, lasse ich dahingestellt sein. Bei einer Anzahl von Exemplaren finden sich wulstige Querverdickungen ventral an einem Teil der Segmente, jedenfalls larvale Wimperwülste (Taf. VII Fig. 205). Es kommen solcher Wülste etwa 9 oder 10 vor. Der 1. Wiüst steht bei mehreren untersuchten Individuen am 3. Segment; dann folgen die Ventralwülste immer mit Überschlagung eines Segments; gegen das Hinter- ende stehen die Wülste wieder mit Überschlagung von mehr als einem Seg- ment, also etwa an Segment 3, 5, 7, 9, 11, 13, 15, 17, 20 und 23. Die Ober- fläche der Ventralwülste ist undeutlich flach mehrlappig, mit etwa 4 flachen Kerblappen versehen. Bei sonst erwachsen aussehenden Würmer sind oft noch Spuren der Wülste erkennbar, indom die beti-eft'enden Segmente ventral etwas weiter vorragen. Die Kiemen sind bei den Würmern mit Ventralwülsten entwickelt wie, bei den übrigen Exemplaren; sie beginnen mit dem 2. Segment, sind bis zur Basis frei und komm(»n bis weit nach hinten am Körper vor; sie mögen einigen hinteren Segmenten fehlen. Am 1. Borstensegment kann ich keine Dorsalborsten auffinden. Die sonstigen Paraped»^ sind zweiästige Or- gane mit dorsaler und ventraler Parapodlippe und freier, kurzer, eiförmiger dorsaler Kieme. Die Beborstung besteht aus dorsalen Haarborsten und ventralen Haarborsten und gedeckten Haken. Die Haken kommen bei einer Anzahl untersuchter Exemplare ^^o- ^^^- ^^^<^^'<^-W<> ^, , II- rolasiana n. sp. zuerst stets am 11. Segment vor, und zwar stehen hier ^r , i tt i " ' Ventraler Haken von 2 oder 3 Haken neben Haarborsten. An den mittleren einem mittleren Seg- Segmenten kommen 2 oder 3 Haken an einem Ventral- ment, im Profil; parapod vor; sie finden sich bis ans Hinterende. Der ^T~' Hakenscheitel erseheint im Profil di-eizähnig; der zweite sekundäre Scheitel- zahn ist sehr klein. Am Analsegment (Taf. VI Fig. 181) stehen 4 kurze Analcirren, von denen die beiden dorsalen schlanker und spitzlicher sind als die beiden ventralen. 410 H. Algknkk. Tentakel kommon boi orwachsencu Würmern und solelion mit V(^ntral- wülstcn vor; wo sie fehlen sind sie vermutlich abgcfalhm. Der Kopf (Taf. VI Fig. 106) mit den Augen hat bei den verschiedenen Exemplaren die gleiche vorn abgestumpfte Form. Von den wenigen bekannten Arten der Gattung würde hier wegen ihres Vorkommens bei Madeira die M. atlantica Lakgerhans (AA'urmfauna V. Madeira, III, 1880, p. 89) zunächst interessieren. Bei dieser Art ist der Kopf vorn median eingeschnitten, und die ersten Haken stehen am 9. Seg- ment; die Segmentzahl beträgt 30 bis 32, also nur wenig mehr als bei meinen Tieren. Langebhans bezeichnet seine Tiere als rc^if. In anbetracht der wenig abweichenden Segmentzahl glaube ich, daß meine Tiere doch wohl so gut wie erwachsen waren. Es bliebe dann immer noch die Ab- weichung im Beginn der Hakenborsten. Was die abweichende Kopfform an- betrittt, so wäre daran zu denken, daß der bei Langerhans' frischen Exem- plaren vorhandene vordere Kopfeinschnitt bei der Konservierung sich ver- wischen könnte. Ich kann dies nicht beurteilen und betrachte daher meine Tiere als eine besondere Art. Polndora (BoccardUt) polyhranrhia Hasw. Fundangabe: Deutsch-Südwestafrika, Lü d eritzbuc ht, Flacli- wassc^r, 0 — lOm; W. Michaelsen, 1911. Weitere Verbreitung: Fast kosmopolitisch, auf der Südhalb- kugel eircummundan. Lusitanisch (Mittelmeer, Atlantische Küste Frankreichs). Australien, Neuseeland: Magalhaensi- sches Gebiet, Falk 1 an d- Ins ein. Erörterung : Diese weit verbreitete Art lag In 3 größeren vollständigen Exemplaren und wenigen kleineren Vorderenden vor. Zwei Vorderenden sind trüb schwarzbräunhch gefärbt (ob infolge eines Kons(>rvierungsmittels?), die anderen Tiere sind weißhch graugelb. Der Kopfmediankiel ist seit- hch mehr oder mind(n- ausgedehnt schmal braun gesäumt, die Mundölftiung braun eingefaßt. Außerdem kann noch zarte braune Pigmentierung vor- kommen; so verläuft bei einem Wurm etwa in der Mitte zwischen Kopf- kiel und Ko])fseit(>nwand jederseits eine ganz feine braune Linie nach hmteii, um sieli im AVinki'l zwischen dem Kopf und dem ]. Segment in einem Fleekch(ui mit einer auf der hint(n-en Grenze des 1. Segments ver- laufenden braunen Linie zu verennigen. Am Hinterende ist keine dunkle Pigmentierung erkennbar. Die anormalen Borsten d(\s 5. Seements sind braun. Em vollstäiuliger A\'unH (nicht der HHergröl-ite) ist ca. II nmi lang, im Polychaeta. 411 Maximum etwa 1 mm breit und hat ca. 5)0 Segmente. Der Körper ist deutlich abgeplattet, besonders etwa in den vorderen -y,, avo er auch am breitesten ist. Die größte Breite liegt etwa am 15. bis 30. Segment; die Segmente sind hier ca. 7 mal so breit wie lang. Nach vorn findet eine allmähliche deutliche Verjüngung statt, nach hinten zu etwa von der Mitte des Körpers an eine sehr allmähliche Breitenabnahme gegen das Schwanzende. Der Kopf ist vorn median etwas oder auch kaum merklich ein- geschnitten, mit 4 Augen versehen; Kiemen treten vom 2. Segment an auf (am 5. fehlend) imd fehlen bei dem gemessenen Wurm etwa den 25 letzten Segmenten. Bei den 3 gröi3eren Exemplaren ist das 5. Segment ca. l'/^mal so lang wie das 4. und ist, von oben gesehen, jederseits eingeschnürt, schmäler als die Nachbarsegmente, so daß der vor dem 5. Segment liegende vordere Körperabschnitt hinten abgesetzt ei-scheint. Die Analscheibe ist etwa 2 mal so breit wie lang und hat einen dorsomedianen Einschnitt; ein ventromedianer Einschnitt kann spurweise angedeutet sein. In einem Falle war einer der Tentakel erhalten; derselbe ist ohne besondere Zeichnung. Die Augen, von denen die vorderen etwas größer sind als die hinteren, haben die Stellung eines Quadrats oder eines vorn wenig breiteren Trapezes. Bei einem zweiten Exemplar fehlen di(! Kiemen etwa an den 23 letzten Segmenten. Die anormalen Borsten des 5. Segments haben im ganzen die Form, wie sie Mesnil für nordfranzösische Tiere abgebildet hat (Bullet. Scient. France et Belgique XXIX, 1891), p. 221). Ich sehe bei meinen Exem- plaren die Borsten der vorderen Reihe etwas stärker gebogen als bei Mesnil. Ich finde diese südwestafrikanischen Bolydoren in der Körperform, den anormalen Borstensegmenten, dem Kiemenbeginu usw. soweit mit P. pohihrancliia üb(>reinstimmend. daß ich sie dieser Art zuordne. l*olijdora (foi'eensis u. sp. Tafel VI Fig. 168, Tafel VII Fig. 198, Textfig. LV. Fundangabe: Senegal, CToree, 23 m; A. Hupfer 1890. Beschreibung : Von den wenigen kleinen Exemplaren ist eines, nicht das stärkste, vollständig, und mit 25 Borstensegmenten ca. 1 mm lang; das stärkere Tier, ein Bruchstück mit Vorderende, hat bei einer Länge von 1,5 mm ca. 26 Segmente, wobei hinten am Körper nicht viel fehlen dürfte; das dritte ist ein kleineres Vorderende mit 13 Segmenten und 0,8 mm lang. Bei dem ganzen Wurm und dem größeren Vorderende ist die Dorsalfläche des Körpers fein braun punktiert; die Punkte bilden eine Querlinie oder 412 H. AUGENER. 2 Querlinii'ii an jedem Segment, von denen nur die vordere deutliclier zu verfolgen und vollkommener erkennbar ist. Der Kopf (Taf. VII Fig. 198) ist etwa so breit wie lang oder wenig länger als breit, vorn stumpf, sanft konkav gerundet oder stumpfeckig rund- lieli abgestutzt. olin(^ vorderen medianen Einschnitt. Die 2 Paar Augen sind groß, dunkel, nierenförmig und bilden einen nach vorn konkaven Bogen oder ein vorn breiteres Trapez. Die vorderen mehr halbmond- förmigen Augen sind mindestens doppelt so groß wie die hinteren. Dor- sale hintere Paraj)odlipp(Ma sind vorhanden; sie sind am 1. Parapod etwa V2) an den nächsten Segmenten bis zum 4. kaum V3 so lang wie die Dorsal- borsten und nehmen gegen das Hinterende an Länge ab. Die Lippen sind eiförmig-zylindrische, an der Spitze rundlich abgestumpfte Gebilde. Die 1. Kieme steht am 7. Segment; wie weit nach hinten Kiemen auftreten, ist schwer auszumachen; bei dem vollständigen Wurm scheinen sie ungefähr an den 10 letzten Segmenten zu fehlen. Bei dem kleineren Yorderende mit 13 Segmenten sind die Kiemen am 13. Segment halb so lang, wie der Rücken breit ist, was wohl die Maximallänge sein wird; die 1. Ki(mj(> ist kürzer als die halbe Körperbreite und kommt höchstens V3 der Rückenbreite gleich. Über die Borstenverteilung ist zu bemerken, daß am 1. Segment wenige Dorsalborsten vorhanden sind; ich erkenne deren 3 bei einem Wurm. Anomale Borsten stehen wie g(^wöhnlich am 5. Segment; das 5. Segment ist nicht oder nur unbedeutend länger als die benachbarten Segmente; Ventralborsten sind am 5. Segment vorhanden. Gedeckte ventrale Haken zeigen sich zuerst am 7. Segment neben Haarborsten, am Fig. LV. Polydora goreensis n. sp. 7. Segment finden sich 2, am 8. 3, an a = starke, anomale hintere Borsten vom ^j,^n mittleren Segmenten 3 oder 4 Haken .'). Segment, im Profil; -. b = zarte • tt . i j t»* i«,:,^:fr,,^ A.^,, ■^ ' ' 1 im Venti-alpara])oa. Die opitze der lanzettliclie, anomale vordere Borste vom ine ebenso gestaltete Ventrallippe. Parapodpapillen konnte ich am Ventralast des 1. Parapods nicht sicher ausmachen (eine solche Papille sah ich am 1. Paraped bei einer größ<'r(m Ar. Michaelseni). Vom 2. Borstensegment an treten mit zunehmender Zahl ventrale Parapod -Randpapillen, im Maxi- mum 8 oder 9 bis 15 auf. Die ventrale Lippe ist an den Segmenten der vordersten Körperregion wenig von den Parapodpapillen unterschieden, kaum länger als die nächst benachbarte Parapodpapille, und wird (u-st an den Übergangssegmenten läng(^r und in ihrin- Stellung am oberen Ende der senkrechten Parapodpapillenreihe differenzierter. An den Segmenten, welche Bauchpapillen haben, kommen zuerst jedi^rseits 1 bis 4 solcher Papillen vor; sie nehmen zunächst an Zahl zu und dann wieder ab; im Maxinuim kommen 10 bis 15 Papillen vor. Beispiele für die Zahl der Bauchpapillen sind etwa folgende: jederseits 1, 3, 4, 7, 10, 9, dann abnehmend, oder 2, 4, G, 8, 14, 15, 14, (), 3 usav. Die Maximalzahl der Bauchpapillen variiert; der größte Wurm hat nicht gerade auch die höchsten Papillenzahlen. Die normalen Parapode (Taf. VII Fig. 253) haben außer der Kieme und der Dorsallippe venti'al eine spitze Hinterlippi^ einen etwa halb so langen (Jirrus terminalis und einen ganz kurzen, spitzen A'entralcirrus. Kiemen und Dorsallippen können in der Endhälfte braun gefärbt sein. \'oni 15. Segment etwa an werden die Ventralparapode nach Erreichung Polvdiaeta. 415 ilird" Maximallängo immer kürzer bis zum Ende der vordersten Körper- region. Die 1. Kieme steht bei allen Exemplaren am 6. Borstensegiiient. Die Kiemen sind von Anfang an gi-oß. lanzettlich mit dünner Endspitze und anfangs viel länger als die dorsale Lippe. An den Übergangssegmenten und den normalen Segmenten ist die Dorsallippe der Kieme an Länge gleich. Kur, wo an den ersten Kiemensegmenten regenerierende Kiemen vor- kommen, können diese Kiemen viel kleiner als gewöhnlich sein. Die Borsten der vordersten Körperregion ver- halten sich folgendermaßen (so am 10.. einem mitt- leren Segment) : Die Borsten dieser Strecke faheu. wie bei anderen Aricien. beim Betrachten von der Flanke her durch ihre braune Färbung auf. ^'en- tral treten die Borsten am Parapod in mindestens 3 oder 4 senkrechten Reihen auf. In den vor- deren 3 Reihen stehen nur starke Haken, von denen die der vordersten Reihe die kürzesten, die der dritten Reihe die längsten sind. In der hintersten Reihe finden sich starke Haken und kräftige Haar- borsten gemischt; die Haarborsten ragen gut 3 mal so weit vor wie die Haken und haben die übliche feilkerbige Ornamentierung. Die Haken sind in der hintersten Reihe wenig , in den 3 vorderen Reihen stärker konkav nach oben gebogen, haben in ihrer Außenhälfte die bekannte feilkerbige (Ober- flächenstruktur an der konvexen Seite und haben sämtlich an der Spitze mehr oder weniger deut- lich eine scheidenartige Bildung. Die dorsalen Borsten, und überhaupt die sonstigen Haarborsten, haben keine Besonderheit. In den hinteren Seg- menten der vordersten Körperrogion finde ich durchaus keine starke Lanzen- oder Pfeilborsten, wie sie bei Ar. foeiida, liberiana und Mivhaelspni aufti"eten. Bei wenigen Exemplaren sind di<' mittleren Segmente durch weißlichen Inhalt, vielleicht Sperma, angeschwollen. ^4/'. anqrapeqnensis steht Formen wie der ^4;*. Latreälei und Ar. Curien der Xordhalbkugel nahe, besonders der letzteren, und kann als deren Ver- treter in Südafrika gelten. Ar. Cuvieri hat eine ganz ähnliche Segment- zahl der vordersten Körperregion. Die südamerikanische Ar. Michaeheni unterscheidet sich durch eine etwas kürzere vorderste Körperregion, auch durch dunklere Färbung und besonders durch die autfalleuden ventralen Pfeilborsten. Fig. LVI. Aricia angra- pequensis n. sp. Stärker gebogene ventrale Hakenborste mit hyaliner Spitzenscheide aus der hin- teren Hakenreihe des 10. Ventralparapods: ^^r— • 41(3 H. AutlKNEE. Aricia libeviana ii. sp. 'l'afol VI Fig. 167, Taf. VII Fig. -iOi), '210, Toxtfig. LVII. Fundangaben: Senegal: Goiee. Liberia, Sinoe und Settra Kru. Französ. -Kongo , Kap Lopez, Sette Cama und Nyanga-Fluß. Cabinda, Landana. Sämtlich: A. Hupfek. Beschreibung. Die vorliegende Art ist eine im tropischen Westafrika weit verbreitet«' große und zerbrechliche Form, die von den verschiedenen Fundorten fast nur in einzelnen Individuen vorhanden ist. Kein Exemplar dieser der Ar. foetühi Clap. nahestehenden Art war vollständig. Von den beiden mit Katalognummer V. Iö24 (Liberia) versehenen Vorderenden -war das größere mit 538 Borstensegmenten ca. 39 mm lang und gehört zu den größten Exemplaren; die Breite am 30. Segment beträgt 4 mm. Ein im gleichen Glase liegendes kopfloses Fragment mit rund 100 Segmenten ist gegen 80 mm lang. Ein mindestens 45 mm langes, starkes Vorderende von Settra Kru besteht aus etwa 120 Segmenten. An einem Tier hafteten Reste einer schlammbesetzten häutigen Röhre. Die Färbung ist gelbbräun- lich-fleischfarben oder dunkelbraun mit schwach bläulichen Seiten. Die Bauchlängsmediane bläulich, vorn irisierend. Graubräunliche oder braune, bläulich überlaufene, etwas irisier(mde Färbung kommt ebenfalls vor. Hellere Tönungen sind wohl als einem minder guten Erhaltungszustand entsprechend anzusehen. Die allgemeinen Charaktere dieser Aricia sind die der Aricien mit einer vordersten, mit papillentragenden Ventralparapoden und Bauchpapillon versehenen Körperstrecke. Im Speziellen gehört die Art zu den mit langen Pfeil- oder Lanzenborsten am hinteren Teil der vorderen Körperstrecke ausgerüsteten Arten, wie Ar. Michaelseni und foetida ; nait der letzteren stimmt sie im ganzen und in der Form der Lanzenborsten überein. Im einzelnen sei noch folgendes über meine Tiere bemerkt. Die Form des augenlosen Kopfes (Taf. VI Fig. 167) ist Avie bei Ar. foetida; der Ko[)f ist etwa so lang wie die 2 ersten Borstensegmente. Dorsal jederseits am Vorderrande des hinteren Kopfringels liegt ein spaltförmiges Sinnesorgan. Die vorderste Körperregion wird durch die Färbung der V'entralborsten gekennzeichnet; diese sind dunkler als bei Ar. foetida, dunkel- braim oder mattbräunlicli, und die Scgnicntzahl der vorderen KTirperstrecke ist höher als b«M dieser. Ich Hiule in der vorderstem Region ca. 27, 28, «a 31, mehrfach 28 oder 27 Segmente, 31 bei dem großen Tier von Settra Kru, 22 bei dem weißlich-gelben Vorderende von Goree , das bedeutend schwächer ist als die anderen Exem])lare. Polycliaeta. -417 Die Kiemen, die wie die dorsale Parapodlippe vielfach ia der End- hälfte gelbbräimlich gefärbt sind, beginnen meistens am 7. Borstensegment, seltener am 9. Bei 5 Exemplaren, es sind große Tiere, steht die 1. Kieme am 7. Segment, bei 3 Exemplaren am 9.; die letzteren sind nicht so groß wie die 5 ersten , besonders klein ist das Exemplar von Goree. Ob in den Fällen des späteren Kiemenbeginns vordere Kiemen verloren gegangen sind, habe ich nicht entscheiden können. Die Kiemen sind anfangs kürzer als die Dorsallippe, nehmen dann schnell an Länge zu und sind bei voller Entwicklung mindestens so lang wie die Dorsallippe. Im allgemeinen sind die Kiemen und die Dorsallippen wie gewöhnlich einspitzig, mitunter ist bei beiden die Spitze Avieder kurz gegabelt. In der vordersten Körperregiou kommen dorsal fcnlkcrbige Haarborsten und vom 1. Segment an eine Hinterlippe vor, die an den folgenden Seg- menten allmählich an Länge zunimmt, aber auch bei voller Entwicklung hinter den Dorsalborsten an Länge zurückbleibt. Das 1. Ventralparapod trägt in der Mitte eine kurze Hinterlippe, hat aber noch keine Randpapillen. Vom 2. Segment an treten ventrale Parapod-Randpapillen auf, zuerst nur in geringer Zahl; sie nehmen nacli hinten schnell au Zahl zu; am 15. Seg- ment z. B. kommen ca. 14 Randpapillen am Ventralparapod vor, gegen das Ende der vordersten Region nimmt ihre Zahl wieder ab. BauchpapiUen kommen, etwa vom 16. Segment an. an ungefähr ] 1 Segmenten vor, anfangs 1, 2 oder 3 jederseits an einem Segment, im Maximum 9 bis 12 jederseits. Nur ganz Avenige (etwa 2) hinterste Segmente der vorderen Körperregion haben ganz wenige Ventralparapodpapillen und keine BauchpapiUen; sie können als Übergangssegmente zum Mittelkörper mit seinen Normalpara- poden gelten. Die mittleren Normalsegmente (Taf VII Fig. 209) besitzen außer der dorsal inserierten Kieme am Dorsalparapod eine Hinterlippe von etwa Kiemenlänge nebst einem langen, von 2 oder 3 braunen Aciculae gestützten Haarborstenbündel. Der normale Ventralast hat eine spitze Hinterlippe, einen ebensolchen aber kürzeren Terminalcirrus und am ventralen Ende des Parapodastes einen kurzen kegelförmigen Ventralcirrus. Hinzu kommt noch ein fadenförmiger weiterer Cirrus, der bereits in der hinteren Hälfte der vorderen Körperregion bemerkbar ist und an den normalen Mittel- segmenten des Körpers noch stärker und auffallender wird. Dieser Cirrus, der mindestens bis zur Mitte des Körpers nach hinten zu festgestellt werden kann, entspringt dorsal an der Wurzel des Ventralparapods und mag danach als oberer Ventralcirrus betrachtet werden; er ist an den normalen Parapodien im vorderen Körperdrittel ziemlich groß und ragt nicht ganz so weit vor 41 ^ II. AlGENEU. Avio dor TcrmiDalcirrus des Vontralparai)od.s. Dieser Cirrus kommt bei A7\ Uheriana schon an den letzten S bis 10 oder vielleicht 15 Segmenten der vorderen Körperregion V(»r, ist anfangs klein und zart, an den letzten Segmenten dieser Region aber schon ganz deutlich und groß. Bei Ar. foetüla kommt ein entsprechender oberer Ventralcirrus etwa bis zur Mitte des Körpers nach hinten vor, er wird von Satnt-Joseph (Ann. Sei. Natur. 1894. XVII, p. 92) für die letzten Segmente der vorderen Körperregion ange- geben. Bei Ä7\ Michaelseni findet der fragliehe Cirrus sich von den hinteren Segmenten der vorderen Region an und ist an den Mittelsegmenten der vorderen Körperhälfte ein ansehnliches, den ventralen Parapodast an Länge überragendes Organ. An denjenigen Segmenten der vorderen Körperregion, an denen die starken ventralen Lanzenboi'sten vorkommen, steht der be- schriebene Cin-us hart nebf^n der Lanzenborste und dorsal an derselben. Bei der Ar. angrapeijuensis fehlt ein solcher Cirrus; ich konnte ihn auch an den normalen Mittelsegmenten nicht linden. Die Stellung des Cirrus bei Ar. Uheriana ist aus der betreffenden Abbildung (Taf. VII Fig. 208) zu ersehen. Die Ventralborsten der vorderen Körperregion sind wie bei Ar. foetüla durch ihre dunkle Färbung kenntlich und stehen in 4 oder 5 Querreihen am \'entralparapod. Am 10. Ventralparapod z. B. sind folgende Borsten- formen vorhanden. In den vorderen Querreihen stehen Haken von der bekannten Form und von verschiedenem Biegungsgrad; die hintersten sind am wenigsten gebogen und am hellsten; die Außenhälfte der Haken an der konkaven Kante ist quergerippt und die Hakenspitze mit einer hyalinen Scheide bedeckt. Zu hinterst im Parapodast stehen zahlreiche gewöhnliche feilkerbige Haarborsten. Die schon erwähnten starken, langen Lanzen- borsten der vorderen Körperregion stehen am oberen Ende des ventralen Parapodastes ungefähr vom 11. bis 13. Borstensegment an. Diese Borst(>n, von denen viele beschädigt bzw. abgebrochen waren, kommen zu 1 oder 2 am Parapod vor und haben die Form brauner, mit einem Markgewebe erfüllter glatter Nadeln oder Lanzen ohne Randzähne. Die Lanzenborsten, in der Form denen der Ar. foetida ganz ähnlich . ragen nicht immer weit vor. (Ich habe vereinzelt 2 nebeneinander Aveit vorragend gesehen). Zu- weilen sind sie kurz, ohne verletzt zu sein. In diesem Falle Avird die Sjiitze von einer spitzen, weißlichen Schutzkappe überzogen, so an den A'orderen S(>gmenten der lanzenborstentragenden Körperstrecke; es mag sich hierb(n um noch nicht völlig ausgewachsene Lanzen handeln. Unter- halb der Lanzen stehen in den betreffenden Ventralparapodien einige kurze, helle, nadelartige Hakenbor.sten: sie sind glatt, haben eine abgerundete Polvchaeta. 419 Spitze und einen hellen, am Ende kolbig erweiterten Zentralkanal. Diese durchbohrten Nadeln kommen einzeln auch weiter unten im Parapod vor. Unter 4 mit scharfer Lupe untersuchten Exemplaren der zum Vergleich a Fig. LVII. Aricia liheriana n. sp. a = lange, starke Lanzenborste vom oberen Ende eines Yentralparapods vom hinteren Teil der vorderen Körperregion (an der Spitze etwas abge- nutzt) ; i^^. b = zwei Lanzenborsten mit besser erhaltener Spitze (besonders gut erhalten ist die Spitze der kurzen, noch im Fleisch eingeschlossenen Ersatzborste); — -^. c = kurze, zarte, nadelartige Borste mit sondenförmigem, an der Spitze kolbenförmig erweitertem Mittel- kanal, aus der Gegend dicht unterhalb der Lanzenborsten im Ventralparapod; ^^— . rf = stärker gebogene ventrale Hakenborste mit hyaliner Schiitzkappe aus einem ventralen Lanzenborsten- Parapod der vorderen Körperregion, im Profil; -iAÜ. ^ r= ventrale Haarborste von demselben Parapod, in Flächenansicht; — - — . herangezogenen Ar. Michaelseni linde ich nur bei einem Wurm an den beiden letzten Segmenten der vorderen Körperregion auf der einen Körper- 28 Micha eisen, Weslafrika, Bd. 11. 420 H. AUGEXKlf. Seite je eine solche lange Lanzenborste an einem Ventralparapod. Die mikroskopische Untersuchuno- eines derartigen Ventralparapods zeigte, daß außer der obersten sehr langen Lanzenborste noch sicher 5 andere Lanzen- borsten unterhalb jener vorhandt^u waren, die von oben nach unten an Stärke etwas abnehmen und höehstens so Aveit aus dem Paraped vorragen, wi(^ die gewöhnlichen Hakenborsten. Diese Lanzenborsten haben einen liellcn Schaft; die Spitze ist im Inneren braun und zeigt am Grunde bei Flächenansieht jederseits einen nach hinten gerichteten Zahn; die Spitze kann daher ebenso gut als pfelltormig bezeichnet werden. Möglicherweise könnte die vereinzelte sehr lange oberste Lanzenborste gewaltsam aus dem Paraped herausgezogen sein und dadurch so weit hei'vorragen. Ich gebe eine Abbildung (Texttig. LVIII) von einer dieser Borsten zum Vergleich mit denen der Ar. liheriana. (Tabelborsten kommen bei Ar, liheriana wie bei Ar. foetiJa vor, so im Dorsalparapod der mittleren Segmente; ich habe je- doch in mehreren Präparaten keine gut erhaltene Gabelborste linden können, so daß ich von einer genauen, Beschreibung derselben absehen muß. In der Gruppe der mit Lanzenborsten in der vorderen Körperregion ausge- statteten Arielen steht Ar. liberiana der lusitanisch-mediterranen Ar. foe- tida Clap. sehr nahe und vertritt diese im troj)ischen Westafrika. Ar.foetida unterscheidet sich durch hellere Kör- perfärbung, etwas spät(^ren Beginn der Kiemen und geringere Zahl der Seg- mente in der vorderen Körperregion. Die 1. Kiem(^ steht bei Ar. foctida meist am 9., seltener am 8. Borsten- vii""'V Fig. LVIII. Arkia Michaelseni Em.. a = starke, weit hervorragende oberste Lan- zenborste vom zweitletzten ventralen Lanzen- borsten-Parapod, im Profil, b = vierte fvon oben gerechnet) Lanzenborste von demselben Segment. Bei3 großenNeapelerExem- Parapod, im Profil (Der rechte Zahn ist nicht plaren der Ar. foetida in d(M- Ham- sichtbar, vielleicht abgeschliften. Diese Borste ragt wie alle anderen mit Ausnahme der ober- sten nur mit der äußersten S])itze aus der Haut hervor:; — - — . liheiiatia, r[\\\\\\\A\ hell rostbraun. l)i( burger Sannnlung steht die \. Kieme am 9. Borstensegment. Die Ventral- borsten der vorderen Körperregion sind bei 2 Tieren heller als bei Ar. vordere K()rj)erregion l)est(^ht aus 22, 23 oder 24 Segmenten. Zu Ar. foetida könnte nach dem späteren Kiemen- Polvchaeta. 421 beginn und der Zahl der Segmente der vorderen Region von meinen Tieren das kleine Exemplar von Goree, dem nördlichsten Fundort, gehören ; ebenso- wohl kann dieses aber ein junges Tier der Ar. liheriana sein. Der spätere Kiemenbeginn zeigte sich ja auch bei viel südlicher gefundenen Exemplaren der Ar. liheriana, welche die höhere Zahl von Segmenten in der vorderen Körperregion aufweisen. Die vorderen Ventralborsten sind bei dem Goree- Exemplar nicht hell rostbraun , höchstens so bräunlich wie bei der einen Ar. Joetida, die dunklere in der Färbung mehr denen der Ar. liheriana nahe kommende vordere Ventralborsten hat. Scoloplos (Xaklonereis) 7iexa2>Jii/lluni 8chm. Tafel VI Fig. 153, 154, Tafel VII Fig. 260, Textfig. LIX. Fundangaben: D eutsch- Südwe stafrika , Swakopmund, Ebbe- strand, und Lüderitzbucht. Flachwasser, 0 — 10 m: W. Michaelsen, 1911. Fig. LIX. Scokqylos hexaphyllum Schm. a = starker, klauentoriniger Haken mit haardünner Spitze vom oberen Ende des 10. Ventralparapods, im Profil; .^-11. b = distaler Teil eines solchen Hakens, an dem die dünne Endstrecke abgebrochen ist; -?-il. c = kräftige Haar- borstc mit fast vollständig erhaltener dünner Endstrecke (an der Spitze fehlt ein Stückchen) vom oberen Teil desselben Ventralparapods, im Profil; '^-^. d =^ schwächerer Haken mit Spitzenscheide vom unteren Teil desselben Ventralparapods, im Profil (der kurze Fortsatz links an der Hakenspitze ist ein Teil der einen, nicht vollständig sichtbaren Schoidenhälfte) ; —^. Weitere Verbreitung: Südafrika. Erörterung. Diese Art liegt in Tieren verschiedener Größe vor, die ungefähr die Größe der ScHMARDA*schen Originale erreichen. Ein großes 28* 422 H. Augen ER. vollständiges Tier ist ca. 43 mm laug, dabei ziemlich gedehnt. Die Fär- bung ist heller oder dunkler graugelb bis fahl-bräunlich; am Vorderkörper kann schwache schwärzliche Wölkung vorkommen. Der Kopf kann bräunlich gesäumt oder sonst bTäunlich gewölkt sein; in den hinteren beiden Körper- dritteln kann an der Wurzel der Dorsalparapode ein brauner Fleck auftreten. Über die ScHMARDA'schen Originale habe ich schon einige Angaben unter Sc. armiger (Fauna Südwest-Australiens. Polychaeta II. 1914, p. 27). gemacht. Ich bemerke noch folgendes über meine Tiere. Die Art ist kenntlich an dem abgestumpft-kegelföi'migen Kopf (Taf. VI Fig. 154), dem Kiemenbeginn und den Borsten. Die 1. Kieme steht am 7. oder 8. Borstensegment; nur in einem Falle fand ich die 1. Kieme links am 10., rechts am \'2. Borstensegment; dieser Wurm war nicht der größte, und es ist denkbar , daß vordere Kiemen abgefalhni waren. Bei einem sehr kleinen Wurm von 3 mm Länge steht, soweit (>rk(>nnbar, die 1. Kieme am 7. Borstensegment. Die Kiemen kommen bis nalie ans Hinterende vor. Ventrale Haken- sive Nadelborsten kommen bis zum 9., 12., 14. oder, bei den größten Tieren, 20. Segment vor. Die vordere Körperstrecke mit ventralen Nadelborsten ist immer an der braunen Färbung der Ventral- borsten kenntlich; bei größeren Exemplaren ist die Zahl der vorderen Segmente mit Nadelborsten größer als bei kleineren. Nach einem Präparat vom 10. Borstensegment verhalten sich die ventralen Borsten und Haken in ihrer Form folgendermaßen: Es kommen dort einfach klauenförmige Haken mit kräftig nadeiförmiger Spitze vor und ebensolche, an denen an der Spitze noch die haardünne feine Endstrecke erhalten ist. Diese Haken sind im Inneren längsgestreift. Außerdem sind ziemlich kräftige Haarborsten mit erhaltener oder mit abgebrochener feilkerbiger Endstrecke vorhanden; diese Borsten sind etwa halb so stark wie die eigentlichen großen Haken. Endlich kommen noch schwächere Haken ungefähr in der Stärke der Haar- borsten vor, deren etwas stumpfliche nadelartige Spitze von zwei Scheiden- klappen umfaßt wird, wie an den ventralen Haken der Eunicen. Diese Scheidenhaken stehen am unteren Ende des Venti-alborstenbündels, das dem Ende, an dem der starke Haken auftritt, entgegengesetzt ist. Ich sehe nur wenige der Scheidenhaken, in einem Präparat 2, in einem anderen nur einen. Ich gebe Abbildungen dieser verschiedenen ventralen Borsten der vorderen Körperstrecke. Der Pharynx mit seinen Lappen war in mehreren Fällen ausgestülpt. Am Analsegment (Taf. VI Fig. 153) erkennt man bei einigen Tieren 4 Anal- cirren von kurzer Fadenform; von diesen stehen 2 medio-ventral, die beiden anderen lateral oder mehr dorsal. Bei anderen Tieren, so gi'ößeren, sind Polychaeta. 42 S die Cirron mindostens nicht deutlich: der Rand des Afters ist hier in 6, eventuell noch mehr kurze Lä})pchen zerteilt, von denen "2 medio-ventrale deutlicher und länger als die anderen hervortreten. An einigen Exemplaren hafteten mit etwas feinem Schlamm oder Sand bekleidete Stücke zarthäutiger IJöhren. Ganz kleine Individuen dieser Art von 3 — 4 mm Länge haben 35 bis^ 40 Segmente , ein recht kleines von 3 mm Länge hatte 2 1 Segmente. An einzelnen erkennt man 4 Analcirren, an anderen wieder keine oder weniger als 4: in den beiden letzteren Fällen sind die Girren wahrscheinlich sämtlich oder zum Teil abgefallen. Der Basalringel des Kopfes sieht bei diesen kleinen Würmern oft wie zweiringelig aus: sonst ist die Form des Kopfes wie bei erößeren Individuen. Scoloplos armlf/er 0. F. Müll. Fundangabe : S p a n i s c h - G u i n e a , Insel E 1 o b y ; A. Hupfer. Weitere Verbreitung: Kosmopolitisch. Nord- und Südhalbkugel, Erörterung. Das einzige Exemplar ist ein Vorderende von fahl blaß- bräunlicher Färbung. Der Kopf ist spitz, ganz wie bei anderen Sc. ai'iniger. Die 1. Kieme erkenne ich am 16. Borstensegment; früher habe ich keine Kiemen feststellen können; es ist aber in anbetracht der unbefriedigenden Erhaltung des Wurmes möglich, daß doch Kiemen an früheren Segmenten auftreten. Im ventralen Borstenbündel der vorderen Körperregion stehen nur lange Haarborsten, so am 4. Borstensegment. Danach kann das Tier nicht mit der westafrikanischen Aricia Chei-alieri Fauv. vom Senegal zu- sammengehören, diese ist ein Scoloplos und hat übrigens auch einen viel früheren Kiemenbeginn. Ich bezeichne das Tier vorläutig wegen der übereinstimmenden Kopf- form, des Feldens vorderer ventraler Hakenborst«ni und des nahezu gleichen ersten Auftretens der Kiemen als Sc. armiger. Es ist reicheres, besser erhaltenes Material abzuwarten, um diese west- afrikanische Form besser kennen zu lernen. Farn. Opheliidae. Polyophthalmus pletus Duj. Fundangabe: Westafrika ohne nähere Angabe. Weitere Verbreitung : Fast kosmopolitisch. W ä r m e r e und tro- pische Gebiete des Atlantik und des Indo -Pazifik. Von Süd- westafrika mxr nicht vorgekommen. 424 H. AUGENKR. Bemerkungen. Diese Art ist in 2 Exemplaren vertreten, von denen das größere Tier 7,5 mm lang und mit ca. 26 Segmenten vollständig ist. Die Grundfärbung ist weißlich-gelb mit brauner Zeichnung. Die Zeichnung ist nur an der vorderen Körperstreeke vor der Zone der Seitenaugen reicher entwickelt: sie fehlt am hinteren Körperdrittel und ist am Mittolkörper auf medio-dorsale segmentale Querstriche auf der Rückenmitte beschränkt. Der Kopf hat keine braune Zeichnung und trägt 3 Augen. Seitenaugen sind in 11 Paaren vom G. Segment an vorhanden. Die Analpapillen sind wohl zum Teil abgefallen : nur am unteren Ende des Analspaltes sind zwei längere Papillen deutlich erhalten und 1 oder 2 kürzere weiter oben. Das kleinere, weniger gut erhaltene Tier hat nur ganz schwache braune Körper- zeichnung vmd, soweit erkennbar, 11 Paar Seitenaugen. Arniandia Intevniedia Fauv. Armandia intermedia Fauvel. Bullet. Soc. Liim. Nonuandie, V (.j), 1901, p. 86, Fig. 29 u. 30. Fundangaben: Senegal, Goree, 23m; A. Hupfer 1890. Angola, A m b r i z e 1 1 e ; A. Hupfer. Weitere Verbreitung: Westafrika. Erörterung : Diese Armandia Avurde in geringerer Anzahl bei Ambri- zette gesammelt. Es sind kleine weißliche Würmer ohne besondere Zeich- nung; nur der Darm schimmert dunkel durch die Körperwand hindurch. Die Maximalläuge vohständiger Exemplare beträgt mit 21) Burstensegmentcn und mit Kiemen vom 2. bis 20. Segment 6,5 — 7,5 mm. Der Kopf trägt 3 dem Gehirn aufliegende Augen, deren Stellung die gleiche ist wie bei .4;-;/^ lanceolata Willey; die beiden seitlichen Augen sind auch von unten her ichtbar. Seitenaugen sind in 11 Paaren am 7. — 17. Segment vorhanden; mitimter steht das 1. Auge schon am 6. Segment. Die Analkieme ist zart und dünn, fadenförmig, je nach den Umständen verschieden lang, so lang wdo die 4 — 5 letzten Segmente oder kürzer. Von Kandpapillen des Anal- rohres zähle ich 12 — 14 von verschiedener Länge, die nicht ganz leicht auseinander zu halten sind. Einige geringe Vorsprüngo zwischen den Rand- ]iai)illen mögen nocli etwa als Papillen mitzuzählen st^in und deren Zahl etwas (!rhöhen: ganz genau ist die Papillenzahl kaum festzustellen. Einige recht kleine Individuen von kaum der halben Länge der größten Tiere haben fast genau die gleiche Segmentzahl, vielleicht ein Segment w^eniger als jene. Die vorliegende Armandia ist ohne Frag(! die von Fauvel 1901 von Polychaeta. 425 Soni'sal bcschricbono Art. Fauvel's einziges Exemplar war merklich größer als mein(! Tiere; die Segmentzahl und Kiemenvertoilung ist die gleiche: Seitenaugen werden zu 13 Paar angegeben. Die um etwas größere Zahl der Seitenaugen mag mit der bedeutenderen Größe des Wurmes oder auch mit besserer Erkennbarkeit derselben zusammenhängen. Am Analrohr gibt Fauvel "21 Randpapillen an, in welcher Zahl die lange Analkieme offen- bar mit einbegriffen ist. Die Zahl mag mit dem Alter der Tiere zunehmen. Di(^ von Fauvel abgebildete Form des Kopfes hndet sich auch bei einem Teil meiner Tiere, bei anderen ist der Kopf gleichmäßig spitz-kegelförmig ausgestreckt. Von Goree war ein winziger Wurm von 1,5 mm Länge vorhanden, der vielleicht zu Arm. intermedia gehört. Das Tier ist vollständig und hat 24 oder 25 Borstensegmente. Vorhanden sind 3 Analpapillen, wobei es fraglich bleibt, ob diese sämtlich ursprünglich vorhanden sind. Die Kiemen waren fast überall abgefallen. Seitenaugen konnte ich nicht erkennen. Von Ambrizette (6 Fd.) fanden sich nachträghch noch 2 kleine gelb- bräunHchc Opheliideu mit ca. 27 Segmenten vor, an denen ich unter dem Mikroskop an einzelnen Stellen Augen zu erkennen glaube. Ich stelle diese Tiere mit zu Arm. i)itermedla. Arm. intermedia steht der Arm. laneeolata des Indisch -Pazifischen Ge- biets nach der Zahl der Segmente, Kiemenverteilung und Seitenaugenzah- nahe. Eine verwandte lusitanisehe Art ist Ar7n. oligops Marenz. Eine nicht ganz ausreichend beschriebene, aber nahestehende Ophe- liide ist die Ophelina maculata Webst, von den Bermudas (BuUet. Unit. States, Nation Mus. 1884, XXV, p. 322). Diese Art hat 3 Kopfaugeu, 24 oder 25 Paar Kiemen und 11 Paar Seitenaugen am 7.— 17. Segment, ist daher mit großer Wahrscheinlichkeit eine Armandia. Analpapillen waren vorhanden, doch nicht gut erhalten. Webster bezeichnet die Seitenaugen als runde schwarze Flecke, ohne dabei den Ausdruck Augen zu gebrauchen. Die Segmentzahl wird nicht angegeben; aus der Beschreibung der Kiemen und deren Zahl geht aber hervor, daß Webster's Art mindestens 28 Seg- mente gehabt hat. Farn. Scalibregmidae. Hyboscolejc loiif/iseta Schm. Hyboscole.v Jongiseta Schmärda. Neue Wirbell. Tiere, 1,2, 1861, p. 54, Tab. XXYII Fig. 211. Lipobranchius capensis Willky. Litoral Polychaeta Cape of Gi)0(l Hope. Trans. Linn. Soc. IX, (i. 1904, p. 266. Tab. i;j Fig. 23, Tab. XIV Fig. 14. 426 H" AuGENEIt. Fundangabe: D eutsch-Sü d wcstafrika, Swakopmund, Ebbe- strand: ^\ . ^I ICH AELSEN. 1911. Weitere Verbreitung: Südafrika. Erörterung : Der einzige Vertreter der Familie der Scalibregmiden war ein einzelnes, in Gesellschaft von Ariciiden gefundenes Exemplar-, das mit dem Lij-). capensis Wille y identisch ist. Der vollständig erhaltene Wurm ist 11 — 12 mm lang, am 15. Segment ca. 2 mm breit und besitzt ca. (54 Seg- mente. Die Färbung ist in der vorderen Körperhälfte grau-gelblich mit flauen dorsalen bräunlichen Querbinden. Die hintere Körperhälfte ist oben bräunlich, unten mehr graugelb. Die vordere Körperhälfte ist etwas sack- artig aufgebläht; die Segmente sind dorsal mehr oder minder deutlich drei- ringelig, am deutlichsten die der vorderen Körperhälfte. Außerdem ist die DorsalHäche durch Längs- und Querfurchen und(Hitlicli gefeldert, die so ge- bildeten Feldchen sind die Träger der bräunlichen Zeichnung. An der Basis des weißlichen quer-hamm erförmigen Kopflappens sehe ich jederseits, vom Buccalsegment einigermaßen verdeckt, ein Paar dunkler Augenflecke. Die Augenflecke jedes Paares stehen hintereinander; die vorderen sind größer als die hinteren und haben die Form von schwach konkav ausgebuchteten Querstrichen; die hinteren Augen sind viel kürzer und so gut wie gerade. Ein borstenloses Buccalsegment ist vorhanden und dorsal und seitlich sicher erkennbar; ventral ist es durch einen Einschnitt jederseits von der Unterlippe getrennt. Die Unterlippe wird , soviel ich erkennen kann, vom Buccalsegment und dem 1. Borstensegment gebildet. In der hinteren Körperhälfte sehen die Segmente dorsal zweiringelig oder nicht deutlich geringelt aus; zum Teil ist die Ringelung dieser hinteren Segmente derart, daß ein vorderer kürzerer und ein längerer hinterer Ringel zu unterscheiden ist. Der After ist weißlich, radiär gefältelt und von 6 kurzen FadenpapillcMi umgeben. Die Analpapillen sind nicht gleich- mäßig am Umfange des Anus verteilt, 3 davon gehören mehr der Dorsal- seite, die übrigen 3 mehr der Ventralseite der Analöftnung an. 2 von den dorsal gelegenen Papillen sind ein wenig länger als die übrigen. Da ich nur ein Exemplar gesehen habe, läßt sich nicht entscheiden, ob diese An- ordnung und Form der Analpa])illen die Regel ist. Die Borsten sind im dorsalen und ventralen Paraped zarte, einfache, längere Haarborsten und kurze (iabelborsten. d(»ren längere Zinke an der Innenkante lang gewimp(n't ist. Weder die Dorsal- noch die Ventralborsten der vordersten auf das Buccalsegment folgenden Segmente sind durch Kürze oder größere Stärke den Borsten der Mitt(^ls(\gmente gegenüber modifiziert. Ich zweifle iiicht, daß das voi-liegendc Tier dieselbe Form ist, die Polychaeta. 427 WiLLEY als Lip. capmsis kurz beschriebiMi hat. AVilley nennt sein Exem- plar schwarz mit weißem Kopf, die Segmentzahl wie bei meinem Tier. Daß bei Lip. capensis aber die dunkle Färbung nicht durchweg einheitlich war, geht aus der Abbildung Willey's von der Ventralfläche des Vorder- endes hervor, in der Querbinden dunkler Flecke abgebildet sind, die an die Felderzeichnung meines Wurmes erinnern. Lip. capensis ist daher als Synonym mit ff. loiigiseta zu vereinigen. Was H^ijhoscolex longiseta anbetrifft, so wäre es nicht möglich gewesen, mein Tier nach der ungenügenden Beschreibung Schmarda's mit Hyhoscolex zu vereinigen, wenn nicht die Nachuntersuchung des ScHMARDA'schen Original- exemplars mir hierüber Klarheit verschafft hätte. Das Originalexemplar ist ein schätzungsweise 13 mm langer Wurm mit ca. 60 Segmenten. Schmarda hat die Färbung als fast scliwarz bezeichnet; von dieser Färbung ist jetzt nichts mehr zu sehen: der Wurm ist jetzt düster bräunlich. Die Ober- fläche des Körpers ist, deutlich namentlich dorsal, durch Quer- und Längs- furchen warzenartig gefeldert. Der Kopf hat die gleiche Form wie bei meinem Tier und Avie bei Oiicoscole.v ilirranurhaetus Schm. Die Parapodien sind niedi-ige Höcker, deren deutlicheres Hervortreten bei diesem Wurm jedenfalls mit dessen Kontraktionszustand in Verbindung zu bringen ist. Schmarda hat in der Gattungsübersicht seiner Familie Ariciaea, zu welcher er ffyhoscohx gestellt hat, die Parapodien richtig als zAveireihig angegeben, während er unmittelbar vor der Artbeschreibung in der Gattungsdiagnose sagt „tubercula setigera monosticha". Hyboscolex ist aus der FamiUe der Ariciiden zu entfernen und bei den Scalibregmiden unterzubringen. Die Ijorsten sind wie bei meinem Tier; in einem mittleren Parapod sehe ich ca. 7 Gabelborsten. Von Kiemen ist weder bei Schmarda's noch bei meinem Tier etwas zu flnden, auch bei T^ip. capensis sind solche nicht vorhanden. Mc. Intosh's Vermutung (1905), d&ß Hyboscolej: mit dem Dasy- brccnchus caducus identisch sei, hat sich nunmehr als unzutreffend erwiesen. Was die Gattung Hyhoscolex an sich angeht, so ist dieser Name als der älteste für meine Art anzuwenden. LApohrancJdus Avurde 1888 von Ounningham a. Kamage (Transact. Roy. Soc. Edinburgh, 1888, XXXIII, p. 655) für die Eiunenia Jeffreysi Mc Int. von 1868 errichtet. Älter als Lipohranchius ist die ScHMARDA'sche Gattung Oncoscolex von 1861, d. h. ein Teil derselben, soweit sie den One. dicranocliaetus Schm. betrifft. Ehlers hat (1904) (Neuseeland. Annelid. I, p. 51 j den One. dicranochaetiis wieder- gefunden, diese Art und ihre Stellung näher charakterisiert und den One. homochaetus mit ihr vereinigt. Ich kann nun der Gattung nach keinen Unterschied zwischen Hyhoscolex und One. dieranoc/iaetus finden; als Art 428 ^- Al GENER. mag dieser von Hyboscole,r verschieden sein; er ist heller gefärbt als letz- terer; diese Frage soll hier nicht erörtert werden. Ehlers erwähnt außer seinen hell gefärbten Exemplaren ein mit dem gleichen Konservierungs- mittel behandeltes schwarzes Exemplar. Da die Gattung Oncoscole.r JSchm. nur einen Vertreter der Scalibregmiden neben 2 Capitelliden enthält, so tnnpfi(^hlt es sich, die eindeutige Gattung Ilyhoscolex statt Oncoscole.r anzu- nehmen. Es ergibt sich danach folgende Syuonymie : Uy/'O.scole.r Schm. 1861 = Oncoscolex Schm. 1861 partim -j- TApobvfmcJiiu'i Cunningham a.RAMAOE 1888 + Oncoscole.r Schm. (Ehl.) 1904. Eine dem Hi/boscole.r sehr nahestehende Gattung ist der Sclerocheilu^ Gr. (1864), der sich namentlich durch cirrusartige Anhänge an den hinteren Segmenten von ersterem unterscheidet. Ich habe solche Anhänge bei meinem Swakopmunder Wurm nicht finden können, auch an dem Original des Hyhoscole.c nicht ; der Erhaltungszustand des letzteren ist allerdings nicht vorteilhaft für die Erkennung derartiger Organe; ich nehme an, daß Hyho-scole.c solche Girren nicht besitzt. Farn. Arenicolidae, Arenicola assimilis var. afpHis Ashw. Fundangabe: D euts ch- Südwestafrika, Lü d eritzb ucht, am tiefsten Ebbestrand im Schlanuu zwischen Steinen und Felsblöcken: W. Michaelsen, Juli 11)11. Weitere Verbreitung: Im notialen und subtropischen Gebiet der S ü d h a 1 b k u g e 1 weit verbreitet. F a 1 k 1 a n d - 1 n s e 1 n , M a g a 1 h a e n - s i s c h e s G e b i (> t , F e u e r 1 a n d ; K e r g u 1 e n ; Neuseeland, Südwest- af r i ka. Erörterung : Diese südwestafrikanische Arenicola ist durch 5 Exemplare vertreten, von denen das stärkste, das zugleich einigermaßen gerade aus- gestreckt ist, ziemlich vollständig und 58 mm lang ist; die Oauda allein mißt ca. 12 mm und ist hinten vielleicht nicht ganz vollständig erhalten, da dort losgerissene Darmwandung heraushängt. Die Breite am 1. Kiemen- segment beträgt 6 mm. Ein zweites, etwas schwächeres, aber stärker ge- dehntes Exemplar ist 72 mm lang, die Oauda allein ca. 10 nun. Die Färbung ist trüb graulich gelbbraun, je nach der Kontraktion des Wurmes heller oder dunkler. In der vorderen kiemenlosen Zone tragen die Segmente ihren Ringeln entsprechende braune Querstreifen auf iieUerem Untergrunde, ähnlieh Avie bei Areii. as.ihnilü Ehl. Di(^ kiemen- losc vordi're Körperstn^cke ist mehr oder minder reg(>lmäßig sackförmig Polydiaeta. 429 aufgeblasen, der übrioe Körper ohne Besonderheit. Boi allen Tieren sind G vordere kiemenlose Borstensegmente vorhanden. Kiemensegmente sind immer 13 vorhanden: die 1. Kieme steht immer am 7. Borstensegment und ist groß. Der Kopf, ca. 'i'/ai^^l **o breit wie in der Mitte lang, ist halbmond- förmig mit medio-posteriorem dreieckigem oder trapezförmigem, in das Buccalsegment vorspringendem Fortsatz. Auf der Mitte des Kopfes steht ein brauner, mit seiner Basis am Kopfvorderende liegender Fleck, dessen Basis höchstens einem Drittel der Kopfbreite an Länge gleichkommt; der Fleck erstreckt sich nach hinten etAva bis zur halben Kopflänge und wird bis zum hinteren Kopfende in eine nicht immer deutliche braune mediane Längslinie fortgesetzt. Die seitlichen Loben des Kopfes sind bis zum Ende verjüngt, ohne Enderweiterung, am Ende mehr zugespitzt oder auch abgestutzt, sehr gut entwickelt, eher etwas länger als der Mittellobus. Der ausgestülpte Pharynx ist auf dem größten Teil s(nner Oberfläche mit zer- streuten, kleinen, kurzen, kegelförmigen Papillen dicht besetzt und dadurch sammetartig rauh; seine vordere Mündung und das Pharvnxrohr ist innen mit erheblich größeren kegelförmigen Papillen versehen; an der Küssel- basis, deutlich namentlich dorsal, treten größere, am Grunde braun ge- färbte etwas depresse Kegelpapillen auf, die zwischen den kleinen hellen Papülen weit spärlicher verteilt sind und der betreffenden Partie ein fein braun punktiertes Aussehen verleihen. An einem der Würmer wurden an parallel zur Oberfläche des Gehirns geführten Frontalabschnitten die Gehörorgane untersucht. Es ergab sich, daß Gehörorgane mit einem Otolithen und mit Ausführungsgang vorhanden sind. Dieses Resultat paßt zu der berichtigenden handschriftlichen An- merkung von AsHwoRTH (Die Arenicoliden-8amml. d. Zool. Mus. Berlin, 1910, p. 351), worin die^^er Arenicolen von Angra Pequeiia für var. afjinü erklärt hat, nachdem er zuerst ein von dort herstammendes Tier der Wiener Sammlung als Ar. Claparedei Levin.s. angesprochen hatte. Meine Exemplare sind mindestens zum T(nl geschlechtsreif, so das große an erster Stelle erwähnte Tier, bei dem die Parapodhöhlungen von großen Eiern erfüllt sind. Bei anderen Exemplaren vormochte ich an der gleichen KStelle keine Eier zu linden ; diese Tiere mögen wohl Männchen sein. Im Vergleich mit Ar. as^'tinilh Ehl.. von der ich 8 Exemplare des Hamburger Museums von Ushuaia in einigen Punkten mit der Lüderitz- buchter Art verglichen habe , sei noch folgendes bemerkt. Bei Ar. asd- milis hatten alle Tiere 20 Borstensegmente, die 1. Kieme stand 6 mal am S. und 2 mal am 9. Borstensesfment. Bei einem Wurm war rechts, bei ^gQ H. AlOESEU. t'inom anderen links am 8. Borstensegment die Kienic rudimentär, und nur aus ein paar kurzen Fädchen bestehend. Bei einem dritten Wurm sind beide Kiemen des 8 Borstensegments rudimentär, die nn-hte ganz winzig, die linke ein wenig größer; auch bei den übrigen Exemplaren ist die l.Kiem(» nur klein. Was die Gestalt der Kiemen anbetrifft, so sind sie bei Ar. asdm'dis an sich stärker buschig, die Zweige Aveniger ladenartig und eher kürzer, die Kiemenfädchen derber als bei meinen »Südwestafrika- Tieren: die Kiemen der letzteren erseheinen eher größer und dabei deut- lich feinfadiger, die einz(dnen Z^veige gestreckter, die ganze Kieme also von zarterem Bau und Aussehen. An den stärkstentwickelten Kiemen stehen bei einem der größten meiner Tiere ca. 12 Hauptäste, die wieder zahlreiche ziemlich lange Kiemenfädeu trag(m. Ashwokth nennt die Kiemen von Ar. (usimiÜH und Ar. Claparedei gefiedert; ich würde sie als (lanzes eher buschig nennen, was durchaus niclit hindert, daß sie anders aussehen als z. B. bei der gewöhnlichen Ar. marimt. Die Färbung meiner Tiere ist als Ganzes etwas heller als bei den Ushuaia- Tieren dor Ar. iisHiiiilis. Die Gehörorgane entsprechen darin, daß sie aus einer mit einem Aus- führungsgang versehenen Otocrypte bestehen, dem Verhalten von Ar. a^.'ii- niilis und der Varietät ofßnix. Nach Ashworth enthält jode Gehörblase etwa 10 Statolithen. Ich finde in den Schnitten meines Präparats nur 1 oder 2 Statolithen von annähi^rnder Kreisform im Querschnitt und von blaß bräunlich-gelb(^r Färbung. Das Zentrum des Statolithen wird durch einen aus lichtbrechenden Körnchen zusammengesetzten am dunkelsten ge- färbten Kern gebildet, der von einer homogenen klaren Hülle umgeben wird; an der Hülle läßt sich ein innerer dickwandiger gelblicher und ein peripherer farbloser dünnAvandiger Teil unterscheiden. Vereinzelt liegen in den Gehörblasen noch Bildungen, die vielleicht von (^>u(>rschnitten von Avenigen anderen Otolitheu herrühren. Es ist danach zu schließen, daß vielleicht aus den Schnitten Otolithendurchsclmitte herausgefallen seien, wenn nicht die Zahl der Otholithen individuellen Variationen unterliegt. Farn. Flabelligeridae. Sffjlarioides .ranthotrU-ha Sehm. Textfig. LX. Fundangabe : Deuts c h - S ü d aa- (> s t a fr i k a , S av a k o )) m und, Ebbe- Strand: ^\ . Mhhaelsen, 1911. Weitere Verbreitung: Süd- und S ü d w estafr i k a. Erörterung. Das einzige voiliaiulene Exemplar ist vollständig, ca. 30 nnu Polychaeta. 431 lang, graugplb, stellenweiso bläulich gofärbt. Der Borstenschopf des Yorder- endes ist ca. 9 mm lang, gelblieh und irisiert ungefähr ebenso schön wie bei dem verwandten St. parmatus des indo-paciiischen Gebiets. Bei einem Vergleichstier von Lüderitzbucht (Ehlers 1908) ist der cephale Borsten- .schopf glashell, vielleicht durch Ausbloichung. Der EHLERs'sche Wurm von Lüderitzbucht paßt ganz zu meinem Exem- plar. Aus den Sammlungen der Deutschen Tiefsee-Expedition führt Ehlers (1908) vom Kap abermals den St. xaiithotricha auf und läßt sich eingehender über denselben aus. Ehi.brs untersuchte die Originale Schmarda's und hat eines derselben im Habitusbilde dargestelU (Tab. XYI Fig. 1), ebenso einen von der Deutschen Tiefsee -Expedition am Kap erbeuteten Stylarioides; ich komme auf diesen zweiten Stylarioides noch unter St. .noahopianus zu sprechen. Die EnLERs'sche Abbildung des ScHMAROA'schen Originals und seine •sonstigen Angaben über die Typen Schmarda's passen zu meinem SAvakop- munder Wurm und ebenfalls zu dem erwähnten Lüderitzbuehter Tier. Die beiden letztgenannten gehören danach dem richtigen St. .vanthotncha an. Ich bemerke über die ScHMARDA^sche Art noch folgendes. Die bei dem ScHMARDA'schen Original (vgl. Fig. 1) mehr oder minder deuthch in Querreihen gestellten kleinem Hautpapillen sehe ich auch bei meinen Exem- plaren. Diese Papillen sind je nach der Kontraktion mehr kegelförmig warzen- artig (Lüderitzbuehter Tier) oder auch etwas gestreckter, keuHg oder ei- förmig ( Swakopmnnder Tier), dabei aber immer kurz. Auf jedem Segment linden sich dorsal 2 zieuiHch deutlich einzeilige, mitunter ahernierende Querreihen solcher Papillen, die eine dicht hinter dem Vorderrande, die zweite vor dem Hinterrande des Segments verlaufend. In dem Mittelraum zwischen den 2 Papillenreihen, der im allgemeinen frei von Papillen ist, stehen mitunter einzelne Papillen, namentlich in der Umgebung der Para- pode. NamentUch deuthch ist die zweireihige Papillenanordnung an den Segmenten des Vorderkörpers, wo die Papillen je nach der Kontraktion deuthch auf 2 Querwülsten stehen. Auf der Dorsalseite sind die HautpapiUen etwas stärker und deutlicher als venti-al. Soviel läßt sich sagen, daß die dorsalen Papillen in der Hauptsache auf 2 einigermaßen deutliche Quer- reihen an einem Segment beschränkt sind. Was die Borsten anbelangt, so tragen die 3 ersten Segmente nur Haarborsten, von denen die der 3 ersten Segmente den großen cephalen Borstenschopf bilden. Die Borsten des 2. Segments sind nicht so lang wie die des 1. (diese etwa 9 mm lang), doch die A^entralborsten des 2. Seg- ments nicht viel kürzer als die des 1. Segments. Die Bor-^ten des 3. Seg- ments treten an Zahl wie an Länge sehr erheblich hinter denen der beiden 43-2 H. AUGEXER. (^rston Segmente zurück; ^ie sind auch viel sclnvächer und nähern sich schon stark dem Tvpus der mittleren dorsalen Haarborsten: im dorsalen Bündel stehen nur '_* . im venti-alen 3 Borsten Die mittleren dorsalen Haarborsten treten meist zu 1 oder 2 im Bündel auf und tragen durch ihre Zarthcnt und ziemlichf^ Kürze nichts zum Habitus der Würmer bei , auch bei Lupenbe- trachtuno- nicht. Ventral finden sich vom 4. Seg- m(»nt an starke Hakenborsten von hell braun- gelber, an der Spitze dunkler brauner und goldglänzender Färbung. Die Hakenborsten zeigen sich an den Ventralparapodien überall nur in der Einzahl: wenigstens gilt dies für voll ent- wickelte, weit vorragende Haken: in Entwicklung begriffene Reservehaken kann man öfter in der Körperwand bemerken: sie tragen aber zum Bilde des Ventralborstenbündels nicht merklich bei, so daß die Ventralborstenbündel iederseits am -^. ^ , . ^,^ , . . , ^, •' Flg. L\. bti/lartotaes xantko- Körper eigentlich eine einzeilige Borstenreihe trichaücu^u a = unterer Teil bilden. Am 1. Borstensegment stehen bei einem einer dorsalen Haarborste von meiner Exemplare rLüderitzbucht) 18—20 der Körpermitte ; ^. Borsten jederseits. Eine aus Fremdkörpern zusammengekit- ^^. tete dorsale Nackenplatte, Avie sie sich z. B. bei St. parmatus Gb. vorfindet, fehlt bei St. .rcmfhotric/ia , wenn auch an der entsprechenden Stelle ein schwacher Besatz kleiner Hartkörper vorkommen kann. Bei St. jyarmatus ist übrigens auch (muc dorsale Anordnung der Hautpapillen in 2 feine Querreihen an jedem Segment erkennbar, jedoch nicht so dcHitlich wie bei St. j-ant/iotricha , am deutlichsten am Vorder- körjxT. Das von Stimpson beschriebene (1855) Sip/ionostoma hieve vom Kaj) kann mfiglicherweise zu St. ,rantJiotrirha gehören. Der STi.An^sox'sche Name ist aber wegen der ganz ungenügenden Beschreibung ohne vorherige NachuntiM'suchung der < h'igiualstücke nicht verwendbar. Stimpson nennt di(^ Körperfarbe blaß rötlich, Scumarda bei St. .noitho- trirJia dunkelgrün. Möglicherweise ist dieser Unterschied auf einen ent- sprechend gefärbten Fremdkörperüberzug bei S. hiece zurückzuführen. Die Körperform des S. laece würde zu der Art Schmarda's passen; ich stimme hierin mit Ehlers überejn, der «S. laeve (1908) gleichfalls in Betracht ge- zogen hat. Wenn ich trotzdtni] S. laeve nicht weiter berücksichtige, so b = ventrale Hakenborste eines mittleren Segments; im Profil; Polychaeta. 433 .üescliieht dios, Aveil mehrere Sfi/l(o-ioides-ATten am Kap vorkommen. Die Gründe, die Ehlers veranlaßten, aS'. laeve für eine gesonderte Art anzusehen, «ind meiner Ansicht nach nicht maßgebend. Es sollen das die nach Zahl und Stellung von denen des 1. Segments verschiedenen Borsten des 2. Seg- ments und die CTlätte der Haut sein. Was Stimpson über jene Borsten .■^agt, spi-icht nicht gegen die Zuordnung zu *S^. xantliotricha, auch die Be- merkung über die Haut nicht. AYenn Stimpson sagt, daß der Körper viel glatter sei als das gewöhnlich in der Gattung der Fall ist, so würde dies ganz gut auf St. xantJiotricha passen. Von europäischen Vertretern aus der gleichen Untergruppe könnten St. uionilif")' D. Ch. und St. hirsutus Lobianco verglichen werden; beide sind von aS^. .canthotricha verschieden. St. monilifer hat eine durch zahl- reiche zerstreute, nicht in Reihen gestellte, fädig-kegelförmige Papillen sammetartige Haut und bei viel bedeutenderer Körpergröße an den zwei ersten Segmenten kaum irisierende und auch viel weniger Borsten als St. ,1'anthotricha und demzufolge einen viel dünneren Borstenschopf. Im Ventralbündel des 1. Segments stehen bei St. j-anthotricha (Swakopmunder Exemplar) ca. 15 Borsten, bei St. monilifer 4 Borsten. St. hirsutus Lobianco ist nach dem Papillenbesatz der Haut und der geringen Zahl der Borsten des cephalen Schopfes dem St. monilifer sehr nahe verwandt und ebenfalls (nne von St. .vantliotricha zu sondernde Art. Stfjlarioldes sicakoinanus n. sp. Tafel VII Fig. 234, Textfig. LXI u. EXIL Stiilarioides xanthotricha, partim, Ehlers, Die bodensässig. Anneliden der ^'aldivia- Expedition. 1908- p. 11!), Tab. XVI Fig. 2. Fundangaben: D eut seh- Südwestafrika, Swakopmund, Ebbe Strand, C. Mangeb, Februar 1911, Walfisch-B ay, ca. 8 m, im sandig schlickigen Grunde, W. Michaelsen, Juli 1911 (? vind Lüderitzbucht, FlachAvasser, 0 — 10 m: W. Michaelsex, 1911). Weitere Verbreitung: Südafrika. Beschreibung: Von jeder der 3 Fundstellen Avar ein Exemplar vor- handen, von Lüderitzbucht ein sehr jugendliches, dessen Zugehörigkeit zu dieser Art vielleicht etwas fra^glich ist, und das weiter unten gesondert zu erörtern ist. Ich bespreche zunächst die beiden großen Stücke von Swakopmund und Waltisch-Bav. Das größere, von Swakopmund stammende Exemplar ist vollständig, ca. 29 mm lang und hat einen cephalen Borsten- schopf von 7 — 8 mm Länge, dessen Börsten etwas irisieren, jedoch schwächer ^34 ^* AUGEXER. als bei St. .ranthotricha. Der Habitus der WürLuor ist dorn von St. xantho- trieha ähnlich. Bei meinen beiden Tieren ist das verdünnte Hinterende des Körpers kürzer als bei den von mir gesehenen St. .vunthotriclia] bei dem Wurm von Swakopmund beträgt es ca. '/s^ bei dem Tier von Wal- iisch-Bay ca. '/;, der Gesamtlänge, bei den .ranthotricha-Tieren ca. '/o der Gesamtlänge, doch ist auf diesen Unterschied kein besonderes Gewicht zu legen. Die Fai-be ist bläulichgrau, aber durch bräunlich-gelben Schlamm, der an den Hautpapillen haftet, mehr oder minder getrübt. Ehlers hat f]i)08) die vorliegende Form mit als 67. .ninthotrichn be- schrieben und neben dem echten aS^ xuntliotricha ein solches Tier mit „zottiger Oberfläche" abgebildet. Ehlers erörtert die Abweichungen von dem echten St. .ranthotricha und will das Verhältnis zwischen beiden Formen so aufgefaßt sehen, da(3 aus Würmern mit zottiger Haut durch Kontraktion und Abfallen der Hautpapillen der gewöhnliche St. .ranthotricha entstehen soll. Hierzu möchte ich folgendes bemerken. Sowohl bei dem gewöhn- lichen St. .ranthotricha wie bei der zottigen Form lassen sich die Haut- papillen leicht mit einer Nadel abreiben. Tut man dies bei der zottigen Form, so erhält man an der so behandelten Stelle nicht das Bild der .ratithotricha-Haut, sondern die abgeriebene Stelle ist glatt und papillenlos ; dasselbe ist der Fall, Avenn in gleicher Weise bei aS*;. .ranthotricha die hier kurzen Papillen entfernt werden. Da St. .ranthotricha nicht durch Verlust der Hautpapilhm aus der zottigen Form entsteht, so bliebe dann noch die Möglichkeit, daß die kurzen Papillen des St. .ranthotricha durch Kontraktion aus den längeren der zottigen Form hervorgehen. Diese Möglichkeit halte ich für recht zweifelhaft: es müßte dann auch angenommen werden, daß die doch ziemlich deutliche lleihenanordnuug der Papillen bei St. .rantho- tricha auf Hautkontraktion bei der zottigen Form zurückzuführen sei. Ich halte das nicht ohne weiteres für annehmbar. Hierzu kommen noch Unter- schiede in den Borstenverhältnissen. Der cephale Borstenschopf (es sind hier nur die beträchtlich langen Borsten der 2 ersten Segmente berück- Kichtigt) enthält weniger Borsten als bei St. .rauthotriclia, so im 1. Ventral- bündcl () oder 7, gegen 14 oder 15 bei St. .ranthotricha; dabei ist nur das eine Au;aÄ,o/^ia« ?ts-Exemplar kleiner als der Swakopmunder St. .ranthotricha, das Exemplar von Swakopmund aber gleich groß. Im 2. Ventralbündel .stehen bei beiden Arten ü oder 7 Borsten. In den dorsalen Borstenbündeln .sind dir ZahJrti der Borsten ('nts])rechi'nd wie ventral. St. .ranthotricha hat danach doppelt so viele Borsten am 1. Borstensegment und daher auch einen stärkeren Borstenschopf als die zottige Form. Die Haarborsten der Mittelsegmente (die 3 ersten Segment(^ besitzen nur Haarborsten, die übrigen Polvchaeta. 435 Fig. LXI. Sti/hi) ioides swako- pianus n. sp. (Exemplar von Swakopmnnd). Ventraler Haken von einem mittleren Segment, im Profil ; 1 1 7 1 ventral Hakeuborsten) treten im Gesamtbilde der Würmer nicht hervor und kommen an den Parapodion zu 2 oder 3 ( — 5) vor. Diese Haarborsteu sind bei beiden Arten höchst ähnlich, bei St. ,vanthotriclia allenfalls ein wenig enger und schwächer geringelt als bei St. swakopianus. Die ventralen Haken der normalen Segmente gleichen im allgemeinen denen des St. a-antho- tricha, sind aber zarter, hellerund noch spitziger; an der vorderen Körperstreck«' findet sich nur ein Haken in einem Paraped, an der mittleren Körper- strecke kommen "2 oder 3, auch 4 im Bündel vor, um dann weiter nach hinten wieder an Zahl abzunehmen. Bei beiden Arten sind die Haken- borsten nicht sehr deutlich geringelt, von etwas oberhalb der Abbiegungsstelle der Endspitze an abwärts zuerst eng, danu allmählich etwas weit- läufiger; zuerst ist die Ringelung äußerst schwach sichtbar. So starke Ringel mit Aveiten Zwischen- räumen wie bei St. capensis fehlen ganz; auch ist die Hakenspitze stärker gebogen als bei diesem. Die Hautpapillen des *S^. swakopianus sind viel länger als bei St. xanthotricha; sie sind dünn, zylindrisch-fädig oder ganz schwach kegelförmig gestreckt, mit etwas abgesetztem Endknopf. Während bei -S^. d-anthotriclia an den vordersten Segmenten die Papillen wohl ein wenig stärker als am Mittelkörper, doch durchaus nicht auffallend länger sind als dort, ist dieses bei »S^. swakopianus der Fall. Bei St. swakopia)ins steht um die Borstenbündel der 2 ersten Segmente je eine Anzahl zum Teil sehr langer dünner, faden- förmiger Papillen, welche auch die gewöhnlichen Hautpapillen der vordersten Segmente zum Teil gan:^ gewaltig an Länge übertreifen (Taf. VH Fig. 234): außerdem sind sie mehr fadenartig dünn als letztere. Nichts dergleichen ist am Vorderende von St. .vantJiotricha zu erkennen. Daß solche lange Fadenpapillen wie bei St. swakopianus durch Kontraktion etwa eine Form annehmen könnten, wie sie als kurze und keulige Organe an gleicher Stell«» bei St. ,ranthot)'icha vorkommen, halte ich nicht für denkbar. Die Haut- papillen, die um die Parapode herum stehen, sind kaum länger (einige von ihnen wohl ein wenig länger) als beispielsweise die Papillen der Rücken- mitte. Die Bekleidung der Körperhaut mit Papillen ist so dicht, daß sie zottig zu nennen ist, und ist mit bloßen Augen an den Körperflanken bei durchfallendem, beinahe schon bei auftauendem Licht zu erkennen und erinnert durch ihre Dichte und die Form der Papillen an Arten wie St. hirsutus Lobianco. 29 Michaej^en, Westafrika, Bd. II. ^3g H. AUGENER. Der Kiemenapparat wurde niclit imtersueht; er war bei beiden Tieren eingezogen, ebenso bei den j-dJithotricha-Tieven. Es kann die Möglichkeit nicht ohne weiteres von der Hand gewiesen werden, daß die Unterschiede zwischen St. a;anthotncha und St. swakojnanus auf einem speziellen Dimorphismus beruhen. Ich habe hierüber nichts feststellen können, da das vorhandene Material zu gering war. Ich betrachte deshalb den St. swakopianus als eine von St. .ranthotrichcc verschiedene Art, deren Charaktere kurz so zusammenzufassen sind: Die Art gehört zum Formenkreise des St. .ranthotrlclm, moiillifi'v und parmafns. Körper mit schwanzartigem dünnern Hinterende wie bei jenen. Von St. xantliotricha unterschieden durch die Form der Hautpapillen , etwas ab- weichende Form und größere Zahl der ventralen Hakenborsten der nor- malen Körpersegmente, die gering(U'e Zahl und den schwächeren Bau der Borsten des cephalen Borstenschopfes. Wie der St. capeusis Mc Int. vom Kap sich zu St. sioakopianus stellt, habe ich nicht entscheiden können. St. capemis wurde von Mc Intosh 1885 aus dem Challenger- Material vom Kap und 1905 wieder von dort be- schrieben, kann aber kaum mit St. .rcutthotriclia und auch nicht mit St. sioa- kopianus zusammenfallen. Die Ventralborsteu sind von denen beider Arten abweichend, vermutlich auch die Form der Hautpapillen von denen des St. sioakopianus. Die Körperform Avird als allmählich nach hinten v<^rjüngt be- zeichnet, das Hinterende als keineswegs dünn, ^[(nnc früher an anderer Stelle geäußerte Vermutung, daß St. capensis mit St. kergnehirinn Gr. zusammen- fallen könnte, habe icli in Ermangelung jeglichen Materials von St. capensis weder verneinen noch bejahen können: aus dorn gleichen Grunde war auch eine Vergleichung mit St. .ranthotricha und St. swakopianus nicht möglich. Nach Ausarbeitung des Vorstehenden fand ich unter anderen Würmern von Lüderitzbucht noch einen kleinen Stylarloides, der vielleicht als junge Form zu St. swakopianus gehört. Der sehr kleine Wurm hat ca. 16 Seg- mente; ob er hinten vollständig ist, ist zweif(»lhaft. Die Körperform ist sackförmig, in der hinteren Körperhälfte allmählich merklich verschmälert; ein schwanzartig dünner hinterer Körperabschnitt ist niclit differenziert. Der cephale Borstenschopf wird von den 2 ersten Segmenten gebildet und ist im Verhältnis zum Körper sehr lang, mindestens -^j^ so lang wie der 1,5 mm lange Körper. Die mittleren und hinteren S(>gment(» haben dorsal in jedem Borstenbündel eine Haarborsto, ventral in jedem Paraped einen starken Haken, soweit ich erkenntm kann, vom 3. Segment an. Die Haken am Mittel- imd Hinterkörper (sie sind meist abgebrochen) sind einfach klauenartig; die des 3. Segments haben dagegen eine durch eine schräge Gelenknaht ab- Polvfhaeta. 437 »osetzto Endstri'cko. Dio Stolle, wo dio Gelenknaht liegt, ist etAvas knoten- artig verbreitert. Diese beiden halbkomplexfni vorderen Haken ragen viel weiter aus der Haut hervor als die mitt- leren. Im cephalen Borstensehopf sind auf der einen Körp<'rseite am 1. Segment (5, am "2. 5 Borsten erhalten; ob dio Borsten hicu' sämtlich erhalten sind, woiß ich nicht. Die Haut des Wurmes ist durch zerstreute zylin- drische Fadenpapilleu rauh: besonders lange Fadenpapilleu stehen im Bereich des Borstenschopfes; an der Wurzel der son- stigen Borstenliöcker stehen ebenfalls län- gere Papillen. Aus dem Munde ragten G Kiemen hervor, von denen 3 stärker als die anderen waren. Ob das kleine Würm- Fig. LXII. Stiilarioides swakopianus n. sp. juvenis. a = komplexer oder Imlbkomplexer ventraler Haken von einem der vordersten Yentralhaken chen, das leider später durch einen Unfall tragenden Segmente. b = einfacher , •! • j. 1 i. II-.- 11 ventraler Haken von einem mittleren teilweise zerquetscht wurde , hinten voll- Segment. c = ein solcher von einem Ständig ist, ist mir nicht klar geworden. ^^^ 1^^,^^^ Segmente. Sämtlich im Man sieht am Hinterende eine Ottnung mit Profil; - - ''' . gokerbten Rändern auf einem kurzen kegel- förmigen Zapfen, welche der Anus sein kann. Dieser junge Wurm gehört als Jugendform zu einem der südwest- afrikanischen Sti/Iarioidef; und nach der Form der Hautpapillen am ehesten zu St. swakopianus , der am gleichen Fundort vorkommt. Die Form der mittleren und hinteren Hakenborsten würde auch zu dieser Art passen. Die halbkomplexen vordersten Haken könnten eine juvenile Bildung sein. Die Einzahl der ventralen Haken in ihren Parapodien, wie sie an den hinteren Segmenten auftiitt , kann durch die Jugendlichkeit des Wurmes erklärt werden; jedenfalls läßt sich daraus nicht ohne weiteres eine Zugehörigkeit zu St. ,vanthotricha ableiten. Die Form der Hautpapillen, die nicht rundlich Avarzenförmig sind, paßt auch besser zu St. swakopianus als zu St. .ranthotricha. Stfjlnt'ioides tvopicus ii. sp. Tafel Vn Fig. •220, 221, Textfig. LXHI. Fundangaben: Liberia, Sinoe. Goldküste, Acer a. Franz ö s.-K o ngo , Sette Gama und Xyanga-Fluß. C a b i n d a , L a n d a n a und G a b i n d a. Angola, M u c u 1 1 a , A m b r i z und K i n s e m b o. Sämtlich A. Hupfer. 29* ^gg H. AUGENER. Beschreibung. Dioso nouo , an clor ■westafrikanischon Tropenküsto weit verbreitete Art liegt von den einzelnen Fundorten in einzelnen oder mehreren Exemplaren vor. Der Wurm von Landana ist das* srößte vor- handene Exemplar und bei wohl vollständiger Erhaltung mit ca. 32 Seg- menten '24 mm lang. Der Körper ist im ganzen sackförmig; das hinterste Zehntel ist schwanzartig dünn. Auch bei anderen Individuen ist die Segment- zahl etn-a 30 oder einige 30. Die Körperhaut an sieh ist blaugrau gt^färbt, doch wird diese Färbung durch mehr oder minder starke Inkrustation mit bräunlichem Sand und Schlamm verdeckt. Die Würmer erhalten dadurch ein verschieden abgetöntes rostfarbenes Aussehen. Der Habitus der mit dünnen Fadenpapillen bedeckten und mit einem großen vorderen Borstenschopf versehenen Würmer (Taf. \'I Fig. 147) ist dem des St. swakopianus ganz ähnlich. Fast immer ist am Körper eine hintere dünne, cauda-artige Strecke unterscheidbar, die meistens, wie bei den beiden großen 6'M'aA'o/>üf««;j-Individuen, gegen das vordere Körperendc zurückgeschlagen ist. Die Länge der hinteren dünnen Strecke ist recht verschieden; sie macht '/,„, '/r, bis '/j, in einem Falle V2 der Gesamtlänge des Körpers aus; bei einem Wurm ist diese Strecke so gut wie gar nicht vorhanden; dabeiist das Hinterende dieses Wurmes offenbar nicht verletzt; ich sehe in diesem Tier und in dem mit beträchtlich langer Hinterstrecke Extreme, die auf besonderen Koutraktionsverhältnisseu beruhen. Die Körperoberfläche ist, ähnlich der von »S^. sirakopianua, durch dünne Fadenpapillen zottig; im Bereiche des cephalen Schopfes finden sich besonders lange Fadenpapillen (Taf. VII Fig. 220), die etwas zahlreicher als bei St. swakopianus sind. Segmentgrenzen sind nur am Hinterkörper deutlicher erkennbar, an dem dünnen Endstück und an einigen Segmenten davor. Von den Papillen im Bereich des Schopfes kommen die längsten einem Viertel bis Drittel der längsten Schopfborsten an Länge gleich. Die 3 ersten Borstensegmente besitzen nur Haarborsten; vom 4. Seg- ment an treten ventral Hakenborsten auf. Der cephale Schopf wird von den Borsten der 2 ersten Segmente gebildet. Die Borsten des Schopfes erscheinen etwas kürzer, zarter und eher noch schwächer irisierend als bei St. swakopianus. Die Zahl der Borsten des Schopfes ist geringer als bei St. .vantlw- I richa und ungefähr wie bei St. swakopianus. Bei d(MU Landana -^^urm stehen am 1. Segment ca. 1/, am 2. ca. 12 Borsten jederseits, bei einem andern Wurm ca. 1(5 bzAV. ca. 10, bei einem dritten Wurm ca. 17 bzw. ca. 14 Borsten. Die normalen Dorsalboi-sten. an d<'n mittler(m Segmenten zu 5 — 8 an Polycliaeta. 439 eiuem Paraped vorkommend , treten im Gesamtbilde der Würmer wenig hervor; sie sind regelmäßig in gleichmäßigen, mäßig weiten Abständen geringelt. Die ventralen Hakenborsten sind kurz, im allgemeinen ähnlich A^äe bei *S^ sicakojnanus; an den hinteren Segmenten kommen bis zu 4, an den mittleren Segmenten meist nur 1, höchstens 2 Hakenborsten an einem Parapod vor. Im Profil erscheinen die Haken deutlich schwächer als bei St. .rantluArk-ha und noch etwas zarter und schmäler als bei St. swakopianus; die Endstrecke ist merklich schwächer gebogen als bei den beiden anderen Arten. Der Kiemen -Tentakelapparat war bei meh- reren Individuen ausgestreckt; ich untersuchte ihn zunächst an einem Wurm von Cabinda. Im allgemeinen ist der Kiemenapparat wie bei St. nionllifer gestaltet. Er trägt dorsal 2 dicke Kiemenblätter mit je 50 — 60 Kiemenfäden, die bandartig schmal, glatt und am Ende lanzettlich zugespitzt sind : ventral am Kiemenapparat stehen •^ ^ ' ^^ Fig. LXIII. 2 starke , der Länge nach zusammengefaltete stylarhides tropicus u. sp. Tentakel von ungefähr gleicher Länge wie die a = Basalhälfte einer Dorsal- Kiemen; an der Wurzel zwischen den beiden borgte vom xMittelkörper; ^. ,„ 1 1 • • 1 ii> • T-i -11 T\ 6 = ventrale Hakenborste von lentakeln sitzt eine kegeliörmige PaiJille. Der . .^ . „ ^ . " o i einem mittleren teegment, im gemeinsame dicke, den Kiemen-Tentakelapparat Profil; ^ '"'. tragende Kiemenstamm wird sackartig um- schlossen von der mit ausgestülpten und mit kurzen Fadenpapillen besetzten Wand der Mundhöhle. Die Mundhöhlenwand umfaßt nach vorn zu den Kie- menstamm etwa -/s und endigt distal in einen hohen, manschettenartigen, am freien Rande gewellten Hautkragen , der bis über die Basis der Kiemen- blätter und der Tentakel nach vorn reicht. Bei diesem Wurm entspringt medio - dorsal hinter dem Vorderrande des Hautkragens eine lange glatte, zylindrische Papille. An dem ausgestülpten Kiemenapparat anderer Exem- plare liabo ich die erwähnte Hautkragenpapille nicht auffinden können; ich muß es deshalb unbestimmt lassen, ob diese Papille eine individuelle Bildung bei dem Cabinda- Wurm, oder ob sie bei den anderen Individuen verloren gegangen ist. Die Kiemenblätter erinnern in ihrer Form etwas an die Kiemenblätter der Sabelliden, d. h. es sind, ausgebreitet, flache, .^j.Q H. AUGENEH, etwa quor ovalo. auf oinom kurzen dicken Basalstück sitzende Blätter, an det-en freien distaliMi Kändern die Kiemenfäden entspringen. Die Kiemen- fäden sind wohl doppelt so lang wie das eigentliche Kiemenblatt. Jedes Kiemenblatt ist mehr oder minder zusammengeklappt vmd hat mit seinen Kiemenfäden etwa die Form eines auseinandergespreizten Pinsels oder Quastes. Die Kiemen sehen auch anders aus, als Ehlers sie von St. cari- bous (1887) abgebildet hat, eine Art, die für die Zuordnung meiner Tiere auch im übrigen *nicht in Frage kommen kann. Der St. ti'opirus kann als eine Form betrachtet werden, die den St. swakopianus im tropischen Westafrika vertritt. Er hat das gleiche zottige Aussehen der Körperhaut mit ihren Papillen. Unterschiede liegen u. a. in der Beschaffenheit der Borsten. Inwieweit die Entstehung einer dünnen hinteren Kcirperstrecke durch die Abtötung der ^^'ürm(^r beeinflußt sein kann, kann ich nicht cntscluMden. Stf/larioides kinseniboauHS ii. sp. l^ifcl VI Fig. 150, Tafel \ll Fig. 214. Texttig. LXIV. Fundangabe: Angola, Kinsembo: A. Hupier. Beschreibung. Das einzige Exemplar ist ein kleines Tier, das im Habitus dem St. cai-ibou» Gr. Westindieus sehr ähnelt, so wie dieser von Ehlers (1887; abgebildet wurde, so in dem Vorhandensein beträchtlich langer Hautpapillen an der ^\^lrzel der Dorsalborstenbündel; aS^. kirisern- lioanus weicht von 67. rarlhou>< in der Form der normalen Ventralborsten ab und gleicht hierin dem St. capensis Mc Int. Der vorliegende AVurm ist stark mit Sand inkrustiert, besonders dorsal und lateral, ^'entral mit f(Mncrem Material (vom -SV. capensis Avird durch Mc Intosh Ähnliches berichtet). Die Fremdkörper haften so fest an der Haut, daß bei Versuchen, sie abzulösen, die Epidermis von der Haut- muskulatur nnt abgelöst wird. Der graugelblich gefärbte Wurm, der den Eindruck d(>r Vollständig- keit macht, ist mit ca. 45 Segmenten 10 mm lang; di(? größte Breite am Vorderkörper beträgt 1,5 mm. Die Körperform ist schlank, mäßig gestreckt, in der vorderen Körperhälfte ziemlich gleich breit und am Vorderende ab- geniiub't und wenig verschmälert; die hintere Körperhälfte ist nach hinten zu deutUch und stärker verjüngt als das Vorderende. Die mittleren Seg- mente sind ca. 4 mal, die des hinteren Körperdrittels 2 bis 3 mal so breit wie lang. Die Segmentalfurchen sind in der hinterfMi Körperhälfte ziem- lich deuthch (weiter vorn undeutlich) und dadurch erkennbar, daß sie frei von Inkrustationen sind. Polvchaeta. 441 Die Papillen der Körperoberfläehe sind wegen der starken Inkrusta- tion des Wurmes schwierig zu erkennen; es sind am eigentlichen Körper zerstreute, dünne, an der Spitze etwas keuHge Fadenpapillen. Zwischen den Borsten des eephalen Schopfes stehen einige längere Fadenpapillen. Besonders in die Erscheinung treten wie bei St. caribous die Papillen an der Wurzel der normalen Dorsalborsten (Taf. VII Fig. 214), die zu 2 oder 3 an jedem Borstenbündel vorkommen. Es sind starke FadenpapUlen, von denen eine besonders lang ist, ungefähr der halben Länge des Borsten- bündels gleichkommt und durch ihre GrölBe den Eindruck eines Cirrus erweckt. Die Borsten des eephalen Borstenschopfes gehören den beiden ersten Segmenten an; am 3. Segment stehen ebenfalls Haarborsten, die aber wegen ihrer viel geringeren Länge kaum mit zum Schopf gerechnet werden können. Die Borsten des 1. Segments, die wie die des 2. geringehe , den übrigen Dorsalborsten ähnliche Gebilde sind, haben die Länge der 7 — 8 ersten Seg- mente; die Borsten des 2. Segments ragen etwa halb so weit vor wie die des 1. Segments. Die Dorsalborston am eigentlichen Körper sind, wenn auch yiel kürzer als die des Schopfes, doch er- heblich lang, an den mittleren Segmenten etwa Vi, an den hinteren sogar ebenso lang, wie der Körper breit ist; sie kommen zu 3—0 am Para- ped vor und verleihen durch ihre Länge dem Körper ein etwas struppiges Aussehen (Taf. VI Fig. 150). Vom 4. Segment an kommen in den Ventralparapodien je ca. 3 Hakenborsten vor, die die größte Ähnlichkeit mit denen des St. ca- pensis haben. Die Haken erscheinen im Profil (so solche vom Mittelkörper) im Innern fein und dicht längsgestreift und in ihrer basalen Hälfte Fig. LXIV. Stylarioides kin- eng gekammert; auf diese gekammerte Strecke semboanus n. sp. a = unterer „ -, . ,1 -,n i,icin Drittel der gesamten Borstenlänge einnimmt. Die vorstehend charakterisierte Art vereinigt in sich Charaktere des St. caribous Gr. und des St. capensis Mc Int. Mit dem ersteren, von dem sie in der Gestalt der Ventralborsten abweicht, hat sie die langen Hautpapillen, a 442 H. AlUKNER. mit letzterem die Form der Ventralborston gemeinsam. St. capensis hat an der Basis der Borstenbündel nur kurze, kculcnartige Papillen. Stylarioides inceHns d. sp. Tafel VI Fig. 156, Tafel VII Fig. 235, 236, Textfig. LXV. Fundangabe: Westafrika ohne nähere Angabe; A. Hupfer. Beschreibung. Der vorliegende Wurm ist nicht besonders gut erhalten und hinten nicht vollständig. Der etwas erweichte Körper ist wahrscheinlich am Vorderende stark gedehnt; die Länge beträgt ca. 44 mm, die Maximal- breite 3,5 mm. Die Segmentzahl beträgt ca. 38, mag aber bei vollständiger Erhaltung merklich hoher sein. Die Färbung ist gelblich-weiß; sie ist am Voi'derende des Wurmes durch rostroten Schlammbelag verdeckt. Der Papillenbesatz der Haut scheint teilweise abgescheuert zu sein, so am Vorder- ende des Tieres. Der Körper des Wurmes, dessen Vorderende nicht ganz tadellos er- halten ist, ist an seiner mittleren Strecke etwas abgeplattet und schwach vierkantig. Das Vorderende (Taf. VI Fig. 156) erinnert einigermaßen an das Vorderende von St. caribous (Ehlees. Florida- Annelid. 1887, Fig. 8), wenn man dort die Tentakel sich wegdenkt. Der Kiemen-Tentakelapparat war nicht ausgestülpt, die Borsten sind bräunlich-golden. Die Haut zeigt bei mäßiger Lupenvorgrößerung ein ziemlich glattes Aussehen, und die Hautpapillen fallen nur bei durchfallendem Lichte auf. Auf der Körperhaut zerstreut stehen kleine kurze Fadenpapillen , die bei stärkerer Körperkon- traktion möglicherweise der Haut ein schwach sammetartiges Aussehen verleihen könnten; an der Wurzel derDorsalborstenbündel (Taf. VII Fig. 235) kon)men ganz wenige, etwas längere Fadenpapillen vor. In der Nähe der \'entralborstenbündel (Taf. VII Fig. 236) finden sich wenige Papillen, die, kräftiger als die der Körperhaut im allgemeinen, als walzen -fadenförmig bezeichnet werden können. Im Bereich des cephalen Borstenschopfes ist (Mne geringe Zahl ziemlich langer dünner Fadenpapillen vorhanden. Die Hautpapillen kommen aber hi(n". wie überhaupt in der Gesamterscheinung des Wurmes, Avenig zum Ausdruck. Der cephalische Borstenschopf wird eigentlieli nur von den langen Borsten des 1. und aHenfalls des 2. Segments gebildet; di(^ Borsten des 2. Segments sind erheblich kürzer als die des 1. Außfn- den Borsten des Schopfes sind die des 3. und 4. Segments haarförmig; vielleicht stehen auch am 5. Segment noch ventrale Haarborsten, dann aber treten ventral Hakenborsten zu 5—7 in jedem Bündel auf. In den dorsalen Borstenbündeln Polvchaeta. 443 stehen bis ca. 9 Haarborsten. Sie haben i'so an den mitth-ren Segmenten) eine lange haardünne biegsame Endstrecke, die eng und zart geringelt und i'twa doppelt so lang wie der Aveit und stark geringelte Basalab schnitt ist. Die Dorsalborsten sind immer zi(^mlich lang: an den mittleren Segmenten kommen sie wenigstens der halben, an den hinteren Segmenten der ganzen Segmentbreite an Länge gleich. Die zarte und enge Ringelung der Borsten- endhälfte verläuft sich schließlich in di(> haarfeine Endstrecke. Die Ventral- borsten steilen in einem senkrechten Fächer auf ihren Farapodien und .sind als Hakenborsten zu bezeichnen; ihre Gesamtform erscheint im Profil ganz schwach S-artig gebogen. Diese ziemlich kräftigen Borsten sind an der ^^'urz('] dunkel- braun, gegen die Spitze heller, bräunlichgelb, im Innern dicht und schräg längsgestreift; eine zarte Querkammerung oder Ringelung in mäßig weiten Abständen ist nur im Wurzelteil der Borsten erkennbar. Die Spitzen der \'entralborsten sind zum Teil einfach stumpfspitzig, zum Teil zwei- spitzig, indem noch ein dünner Zalm vorhanden ist, der unterhalb und vor der Hauptspitze ent- springt und öfter wie eine Scheid(^ am Ende der Haken zu stehen scheint. Wo diese zweite Spitze fehlt, mag sie durch Abnutzung verloren gegangen sein. Zwischen den starken Ventral- borsten sehe ich in einem Präparat mehrere feine kurze , in eine zarte helle Spitze endigende Borsten; es mögen dies junge Reserveborsten oder aciculaartige Bildungen sein. An den ge- wfihnlichen Ventralborsten ragt zuweilen der se- kundäre Zahn über die Borstenspitze hinaus oder auch seitlich über dieselbe hinweg; beson- ders in solchen Fällen entsteht beim Beschauer der Eindruck, als wenn der sekundäre Zahn die Borstenspitze von deren konkaver Seite her scheidenartig umfasse. Da bei vollständiger Erhaltung der vorlie- gende Wurm vermutlich einen langgestreckten, wurmförmigen Habitus hat, so würde er sich in dieser Hinsicht Formen wie PycnoJemia con(jo'iniren Tiere, von der Körpermitte eines Tieres vom Nyan^a- ,^ . . , • -t^ • • vi.,ß n->-^ « , ., ., , .. , . , Teine acicula-artige Borsten, wie sie l'luli (üie Borste ist viel sdiwacher geringelt ^ als die bei b allgebildete und am Ende niivoll- ^^^i St. SCutü/i'r zwischen don Ventral- standig. -y. borsten abgebildet wurden, linden sich auch b(^i meinen Tiei-en an entspreclieiider Stelle. PolvfliaetK. ■ 447 Der Kiomonapparat wurde nicht untorsuelit. da or bei allen Individuen mit Ausnahme eines einzigen eingezogen war. Bei einem Wurm vom Nyanga-Fluß war aus der Mundöftiiung ein glatter zylindrischer Fortsatz ausgestülpt, der vielleicht der nicht vollständig ausgestreckte oder verstüm- melte Kiemenapparat ist. Es ist kein Zweifel, daß die vorliegenden Würmer manches Gemeinsame mit dem St. scutiger haben, so den halsartigen vorderen Ivörperabschnitt mit dem sehr langen Borstenschopf und den Papillengürteln : aber die Ventral- borsten d(\s St.seutujer wollen nicht recht zu meinen Tieren stimmen: ich habe deshalb vorläuhg für diese eine neue Benennung gewählt. Ich habe schon früher bemei-kt, daß ich das einzige Exemplar des aS^ scutiger für hinten verstümmelt halte , da ich unter meinen Tieren sehr ähnlich gestaltete be- schädigte Individuen sah. Eine unmittelbare Vergleichung des *S/. scutiger würde, auch wenn sie möglich gewesen wän^ danach keine volle Sicherheit für die Identität beider Arten gegeben haben. Ehlers hat neben dem St. heutiger noch einen zweiten, ganz ähnlichen Stylarioides beschrieben, den St. collarifer (sehr langer Borstenschopf, vordere Segmente mit Papillen- gürteln), vielleicht fällt dieser mit St. scutiger zusammen. In der äußeren Form des halsartigen Vorderabschnittes des Körpers, der bei St. scutiger abgeplattet war, sehe ich nur ein individuelles Verhalten; die fragliche Körperstrecke ist bei meinen Tieren etwas abgeplattet oder auch fast dreh- rund. <)b der von Treadwell (1900) beschriebene St. glabra von Porto Rico etwa in die Nähe des St. scutiger gehört , ist nach Treadwell's mangel- hafter Beschreibung unmöglich zu entscheiden; er könnte vielleicht auch mit St. caribous verwandt sein. Alle Borsten sollen geringelt, die dor- salen viel kleiner als die ventralen sein. Ehlers hat den St. parmatus Gr. mit St. scutiger verglichen. Icli halte St. parmatus, von dem ich mehrere Exemplare verglichen habe, für eine ganz verschiedene Art. Bei St. par- matus ist das Vorderende ganz anders als bei aS^. scutiger; eine halsartige Gestaltung des Vorderendes mit seinen Papillenkränzen ist bei St. parmatus nicht vorhanden. Die dorsale Nackensehildbildung des aS^. parmatus, die in ihrem Aussehen etwas an den x\nalschild der Aspidosiphon-avtigen Ge- phyreen erinnert, ist eine gut begrenzte, auf eine bestimmte vordere Körper- stelle beschränkte Bildung, die nur mit Anwendung von Gewalt entfernt Averden kann. Bei St. scutiger und scutigeroides bildet die Inkrustation einen mehr oder weniger dichten Überzug , der das vordere Körper(Mide bei starker Entwicklung von allen Seiten umhüllt. 448 H- Algkxer. Vyfnoflernui fernantlense ii. sp. TatV'l \'T Fio-. 148, 182, Tafel \\\ Fig. -ja?, -238, TexlHg. LXVII. Fundangaben: Goldküste, 8altpond: A. Hupfer. Fernando Poo: A. Hupfer. Beschreibung. Die vorliegende, dem P. covgo^nse Gr. in der Körper- form sehr ähnliche Art fand sich in 1"2 Exemplaren vor, von denen ein einziges bei Saltpond gefundini wurde, die übrigen von Fernando Poo stammen. Die Würmer sind zum Teil hinten unvollständig, einzelne hinten regenerierend; vollständig erhalten sind nur wenige. Bei diesen letzteren liegt der After ein wenig subterminal dorsal und hat weder Papillen noch sonstige Besonderheiten; die Borsten reichen bis ans Analsogment. Diese Würmer sind viel kleiner als P. congoeme; das größte Tier ist vollständig mit ca. 75 Segmenten ca. 39 mm lang. Der schwache und kurze Borsten- schopf ist 1 bis 1,5 mm lang. Die größte Breite beträgt 2 mm; sie liegt etwa an der hinteren Grenze des vordersten '/« bis '/? der Körperlänge. Die Körperform (Taf. VI Fig. 148) ist sehr schlank und gestreckt, ähnlich etwa eininu dünnen Regenwurm: der Körper bleibt hinter dem ersten Sech.stel bis zur halben Körperlänge etwa gleichbreit und verjüngt sich dann nach hinten zu allmählich. Das vorderste Sechstel ist nach vorn zu gleichfalls verjüngt, doch schneller als die hintere Köii^erstrecke. Die mittleren Segmente sind ca. 2 — 3 mal, die in der liinteren Körperhälfte ca. 2 mal, die hintersten Segmente wieder ca. 3 mal so lang wie breit. Charakteristisch für die Würmer sind der schmächtige wurmförmige Habitus, die wenig in die Erscheinung tretenden normalen Borstenbündel und der kurze, zarte und dünne, eigentlich nur vom 1. Segment gebildete Borsten- schopf. Letzterer bestimmt den Habitus der Würmer im Vergleiche mit anderen Formen der Familie, Avie den St ylarioides- AviQn mit starkem Schopf. Am hinteren Körper fehlt eine schwanzartig dünne abgesetzte Strecke gänzlich; die Würmer gleichen daher, abgesehen von ihrer erheblichen Schlankheit, mein- Formen wie St. phnnosna 0. F. Müll. An die Gattung Brada Mlmgrn. erinnert die schwache Entwicklung des Borstenschopfes; die ^ra6?a-Arten sind aber viel plumper, haben auch abweichende Borsten. Die Färbung ist trüb graubräunlich oder graulich. Die Haut ist bedeckt mit bräunlichem oder rostrotem, auch seliwärzlichem feinen Schlamm, auch Körnchen, tlie der eigentlichen Kr)rj)erhaut zwischen den Papillen ziemlich fest anhaften und die Grundfärbung verdecken. Die Körperhaut wird bedeckt von zahllosen kurzen, eiförmigen oder keuligeu kleinen Papillen (Taf. VH Fig. 237). Die Papillen sind zerstreut verteilt: bald stehen sie dichter, bald etwas weitläufige]-: eine Anordnung Polychaeta. 449 in Querreihen ist nicht zu erkennen. Zwischen zwei hintereinander liegenden Parapodien mögf'n in gerader Linie etwa 6 bis 8 solcher Papillen vorhanden sein. Wo die Papillen abgerieben sind, sieht die Haut glatt aus. Lange FadenpapiUen fehlen ganz; um die Parapode herum sind die Papillen etwas länger und mehr kegelförmig (Taf. YII Fig. '238). Die längsten Papillen stehen am vorderen Ivörperende, so um die Borsten des Schopfes herum: sie sind länger und dünner als am eigentlichen Körper (was bei den verschiedenen Tieren nicht gleich deutUch ist) und von mehr fädig zylindrischer, am Ende etwas keuliger Form: keineswegs erreichen diese vorderen Papillen eine Länge und Fadenform, wie etwa bei St. sica- kopianus. An den kurzen gewöhnlichen Papillen der Körperhaut erkennt man bei genauerer Untersuchung, daß diese Papillen, so am Mittelkörper, eiförmig oder kurz keulig sind und an der Spitze in ein dünneres mehr zylindrisches Endstück auslaufen (Taf. VII Fig. 237). Die Borsten der 4 ersten Segmente sind wie bei P. congoense und den Stylarioides- Arten nach vorn gerichtet. Der cephale Schopf wird von den Borsten des \. Segments gebildet: diese sind sämtlich haarförmig und im Ventralbündel erheblich länger als die Ventralborsten der folgend(m Seg- mente. Der Borstenschopf besteht jederseits aus 6 — 8 relativ kurzen zarten Borsten und ist im Verhältnis zur Körperlänge auffallend kurz und zart. Der Schopf ist etwa so lang wie die 5 bis 6 ersten Segmente und "2 bis 3 mal so lang wie die Doi-salborsten des 2. Segments. Die Schopfborsten sind lange, feine, einspitzige Haarborsten: die ventralen sind ein wenig stärker und gelblicher als die hellen dorsalen: alle Boi'sten sind an der Basis eng, an der Mittel- und Endstrecke weitlätitig, scharf und deutlich geringelt: von den kurzen Basalringeln kommen etwa 3 zusammen einem langen Mittelringel an Länge gleich. Die Borsten des 2. Segments sind kaum länger als die der folgenden Segmente und tragen zur Bildung des Schopfes nicht bei. Die Borsten des Mittelkörpers sind mehr seitwärts, die des Hinterkörpers etwas nach hinten gerichtet. Die Ventralborsten sind an der hinteren Körperstrecke kürzer und etwas gedrungener als weiter vorn. Die normalen Dorsalborsten sind durchaus haarförmig, einspitzig, mäßig eng imd dabei scharf geringelt. Die Dorsalborsten stehen zu 5 an ihren Parapodien imd sind höchstens '/g so lang, wie der Körper breit ist, dabei zart. Die normalen Ventralborsten stehen zti 3 ^selten zu 5i im Bündel; sie sind etwas kräftiger imd kürzer als die dorsalen. Sie wären wegen ihrer Schmächtigkeit und Länge nicht eigentlich als Hakenborsten zu bezeichnen, obgleich sie diesen Namen wegen der Gestalt ihrer Spitzi^ verdienen. Bei voUkomraener Erhaltuna" haben diese Borsten eine dünne, 450 H. ArciKNKii. zartere, mehr oder minder weit, bis fast rechtwinklig umgebogene End- strocke und lassen schon unter der Lupe eine Gliederung erkennen. In ihrer Gesanitiorm haben die Ventralborsten viel Ähnlichkeit mit den gegliederten Anhängen der ventralen Sthe)ieiai.'i-l)orston. Am größten Teil ihrer Länge sind die Borsten weit und stark gegliedert , und die Glieder chirch starke Scheidewände getrennt; nur an ihrer Basis sind die Borsten auf eine kurze Strecke eng und kräftig geringelt. Es sind etwa 15 lange Glieder an einer Borste vorhanden (vordere Körperhälfte), die etwa 5 mal so lang sind wie die untersten engen Borstenringel. Das zweizähnige Bor- stenendglied ist etwa 3 mal so lang wie das nächst untere Glied. Der Endzahn ist erheblich stark und fast halbkreisförmig gebogen; der sekun- däre Zahn ist schwächer, gerade, dorn- artig und verschließt vollkommen die konkave Höhlung des Hauptzahnes. Die gegliederte zweizähnige Form der Venti-alborsten ist schon am '2. Segment vorhanden: die Borsten sind hier erheblich zarter als die des Hinter- körpers und denen der vorderen Kör- perhälfte sehr ähnlich. Am Hinter- körper werden die ^"entralb ersten kürzer und etwas kräftiger; die Zahl Fig-. LXVII. Pi/cnoderma fernandense n. t;p. a = unterer Teil einer Dorsalborste von der Körpermitte; lange , reicligeglie- derte, zweizälinige ventrale^ Borste von der der langen Gheder nimmt beträchtlich Körperniitte, im Profil; ^^^. c=kurzeVen- i • i i • i i ti ^ ,^ . . 1 , ^, , ab; ich sehe an emer soleheu Borste tralborsten mit weniger starken Gliedknoteu, wenn nicht ohne Gliedknoten, vom Hinterende ^^^^' ^ Glieder. Die kürzesten dieser des Körpers, im Profil ; ^p. Borsten im Bündel haben überhaupt keine soh-he langen , durch starke Querscheidewände getrennte Gheder mehr und statt dessen eine viel schwächere und auch engere Querringelung, während die enge Ringeluug der dunklen (braunen) Borstenbasis unverändert bhübt. Der Kicnicnapparat war bei allen Exemplaren eingezogen und wurde, so gut es ging, am aufgeschnitteiKMi Tier untersueht. Man erkennt dann Polvchaeta. 451 eine Anzahl dünnerer Fäden, jedenfalls die Kiemen, zum mindesten 10, und 2 viel stärkere, der Länge nach zusammengefaltete Organe, die Tentakel. Außerdem sitzen noch ventral am Ende des Kiementrägers 2 kurze dickliche, eiförmige, zusammengedrückte Lappen, anscheinend eine ähnliche Bildung, wie sie bei Siylarioides vorkommt. Ich habe das Original-Exemplar von P. cojigoense Gtr, von Westafrika (Annelidenausb. d. Gazelle. 1877, p. 540) mit meinen Tieren verglichen. Das Original ist jetzt nicht mehr besonders gut erhalten, hin- ten unvollständig und hat die Hautpapillen so gut wie ganz verloren. Die GRUBE'sehe Art unterscheidet sich bei sonstiger Ähnlichkeit durch die einspitzigen, haarförmig auslaufen- den Yentralborsten von F. fernandense. Ich bilde eine Ventralborste des P. congoense zum Vergleich ab. Bei dem Original sind die Borsten in großer Zahl abgebrochen. In zwei Präparaten finde ich nur einspitzige Ventralborsten, die mit denen des P. fer- nandense die starke Grliederung gemeinsam haben, aber nicht als Hakenborsten zu be- zeichnen sind. Grube's größtes Exemplar war mindestens 3 mal so lang wie mein größtes Tier und hatte 90 — 100 Segmente. Ich finde bei dem Original dorsal und ven- tral an den normalen Segmenten bis 7 Borsten in einem Bündel; bei meinen Tieren sehe ich in den Ventralbündeln vereinzelt 5, am Vorderkörper weniger als 3 Borsten; ein- spitzige Ventralborsten wie bei P. congoünse habe ich nirgends gefunden, auch am Hinter- körper nicht. P. fernandense ist demnach eine von P. congoense verschiedene Art, die ich vorläuüg in der von Grube errichteten Gattung Pycnoderma belasse. Eine nahe verwandte Gattung ist viel- leicht Piromis Kbg. mit P. arenosus von Port Natal (Annulata Nova 1866, p. 338). Zu dieser ursprünghch nur mit einer kurzen Diagnose versehenen Form erschienen 1910 noch Figuren (Fregatt. Eugen. Resa, auf Tab. XXVI, 30 Michael.sen, Westairika, BJ. II. Fig. LXVIII. Pi/cnoderma congoense Gr. a = Dorsale Borste ; ?-^. h = vor- ragender Teil einer einspitzigen ven- tralen Borste : —--. ' 1 452 H. AUGKXKU. Fig. 3). Piromis, dosson Körper von Ki^berg als .,latiusculuni" bezelclinet wird, ist ein gestreckter Wurm wie Pijctioderina, der 8 mal so lang wie im Maximum breit ist. Die vordersten Borsten sind nur kurz im Verhältnis zu anderen Formen, wie den Sti/laj'iok/es -Arten-^ die Ventralborsten werden ..ungulatae" genannt und sind stark und weitläufig gegliedert: ihre hakige Spitze sieht so aus, als wenn sie vielleicht auch zweizähnig sein könnte. Der Papillenbesatz der Körperhaut erinnert stark an Fycnodernia. In der Form der Ventralborsten besteht große Ähnlichkeit mit aS^. capensis McInt., d(^ssen eventuelle Beziehungen zu Piromis zu prüfen wären. Eine in der Form der gegliederten zweizähnigen Ventralborsten dem P. fernandense nahestehende Art ist die Trophonic arenosa Webst, von Vir- ginien (Transact. Albany Instit. IX. 1871), p. 45). Webster nennt die Körperform verlängert, die Borsten der 5 ersten Segmente nach vorn ge- richtet und verlängert: die Borsten der 3 ersten Segmente sollen weit über die Kiemen (jedenfalls wenn diese ausgestreckt sind) hinausreichen. Ventrale Hakenborsten erscheinen zuerst am 4. Segment: die Segmentzahl wird nicht angegeben. Wenn es sieh liierbei auch um eine ähnliche Form zu handeln scheint, so sprechen doch der spätere Beginn der Ventralhaken und die offenbar erhebliche Länge der Borsten der 3 ersten Segmente gegen eine Zusammengehörigkeit mit meiner Art. FluhellUjera luctatov Stiiups. Flabelligera Marenzelleri n. sp. an var. affiuis Mc Int. Mavine Investig. in South Africa. VII. Pt. I. 1905. III. p. bb, Tab. III Fig. 2ß. Fundangabe : Deutsch- S ü d w e s t a fr i k a , L ü d e r i t z b u cht, Flach- wasser, 0 — iO m: \X. MicHAELSEK, Juli 19] 1. Weitere Verbreitung: Südafrika. Im Lusitanischen Gebiet durch FL dipiocliactus sive ((fjinis vertreten. Wie sich die antarktischen Arten der Gattung zu Fl. luctator verhalten, kann ich hier nicht erörtern. Soviel ich gesehen habe, sind die verschiedenen Flahelligera- Arten nicht leicht durch gute Merkmale zu unterscheiden. Erörterung. Die in gering(>rer Zahl vorhandenen Würmer sind trüb graugelb bis bräunlich -fleischfarben gefärbt: c^io langen Haarborsten des Vorderkörpers sind bräunlich und schwach -ilänzend. Das größte Tier ist vollständig, mit ca. 52 Segmenten ca. 50 mm lang. Ein ebenfalls von Lüderitz- bucht stammendes Vergleichsexemplar (Ehlers 1908) stimmt mit meinen 4'ieren überein, nur hat es eine wohl der Konservierungsmethode ('? Formol) zuzuschreib(^nde eigentümlii-he graublaue Färbung, die sich auch bei anderen Anneliden der "leiehen Sammlung in ähniieiiei- Weise vorfindet. Daraus Polyehaeta. 453 ist wohl zu erklären, daß die dunkle Färbung am Grunde der Parapodien bei diesem Tier verschwunden ist, daß die laugen HautpapilUen entfärbt und die Borsten farblos geworden sind; nur die ventralen Hakenborsten haben die dunkle Färbung der Spitze noch ziemlich bewahrt. Marexzeller hat im Anscliluß an die Untersuchung von Lüderitzbuchter Exemplaren die Abweichungen dieser Art von dem nordischen ganz nahe stehenden Fl. afßnis M. Sars herausgearbeitet; er findet Unterschiede in der Form der Borsten und der Hautpapillen (Zool. Jahrb. Abt. f. System. 1887. III, p. 15). Was die ventralen Hakenborsten anbetrifft, so finde ich die Ringelung des Endhakens an ihn(ni nur ganz schwach , merklich un- deutlicher als in der Abbildung Marenzellers ausgeprägt: am unteren Teil des Endhakens ist sie überhaupt nicht erkennbar. Am Schaftabsehnitt der Haken kommen zu oberst eine Anzahl kürzere Querringel, dann Aveiter nach unten einige längere Ringel, dann wieder kürzere Ringel vor. Die Unter- schiede von Fl. afßnis sind danach in dieser Hinsicht recht unbedeutend. Die Ringelung der normalen mittleren Dorsalborsten erscheint recht ver- schieden, wahrscheinHch im Zusammenhang damit, von welcher Seite man die Borsten betrachtet. Mitunter ist auf eine längere Strecke kein deut- licher Ringel vorlianden, bei anderer Tubuseinstellung zeigen sieh an der- selben Strecke äußerst schwache eng gestellte Ringel. Andere Borsten zeigen in mäßigen Abständen gleichmäßige, scharfe Ringel; bei anderer Einstellung kommen zwischen diesen Ringeln noch andere undeutHchere, enger gestellte zum Vorschein. Bei Fl. af/inis haben die Ventralhaken gleichfalls dunkle Spitzen und sind bei annähernd gleich großen Exem- plaren etwas zarter als bei FL luctafor. Dagegen kann ich nicht finden, daß der Endhaken derselben stärker gebogen ist als bei der STiMPSON'schen Art. Am Endhaken dieser Borsten findet sich auch bei Fl. afßjiis eine schwache Querringelung, so am mittleren Teil der Endstrecke. Wie die Haken, so sind bei Fl. afßnis auch die Haarborsten etwas zarter und heller als bei Fl. luctator , und bei Fl. afßnis fehlt die dunkle Färbung an der Parapodbasis, so wenigstens bei a//z?zw-Material, das viel länger in Alkohol liegt. Die von denen der Fl. afßnis in der Form verschiedenen Parapod- papillen AAiirden von Marenzeller abgebildet. Unter diesen Papillen finden sich bei Fl. luctator auch solche, die sich dem a/"/z«^s-Typ nähern, und bei denen der knopfartige Endabschnitt durch eine längere dünnere Strecke von der keulenförmigen Papillenstrecke getrennt ist als bei der von Marex- zeller dargestellten extremen Form. Fl. diplochaetus Otto, die mediterrane Art, steht der Fl. afßnis näher als Fl. luctator und läßt sich von jener kaum unterscheiden: ich würde 30* 454 H. AUGKNER. nichts dagegen einzuwenden haben, wenn man die beiden Arten der Nord- h(^misphäre vereinigen wollte. Bei Fl. diplochaetus sind die ventralen Hakenborsten mindestens so zart wie bei Fl. affinis , mit mäßig dunklem (braunem) Endhaken ; der Endhaken ist an der unteren Hälfte sehr zart und schwach quer geringelt, der Borstenschaft ähnlich wi(^ bei Fl. affinis. Die mittleren Haarborsten sind wie bei Fl. affinis, zarter als die Ventralborsten, auch zarter und heller als bei FL luctator. Die Parapodpapillen haben die gleiche Form wie bei Fl. affinis, mit längerer dünnerer Endstrecke unter dem Endknopf; die keulenförmige Strecke der Papillen ist mindestens ebenso schlank wie bei Fl. affinis oder noch schlanker; letzteres kann vielleicht mit dem Spannungszustand des einzigen von mir gesehenen diplochaetus - Exemplars zusammenhängen. Eine weitere europäische Art ist Fl. Claparedei Saint -Jos. von der französischen Küste (1898), die Saint- Joseph sowohl von Fl. diplochaetus wie von Fl. affinis getrennt halten will, welch letztere er für die Küste von Dinard angibt und gleichfalls von Fl. diplochaetus trennt. Ich kenne Saint- JosEPH's Art nicht. Mit Fl. luctator identisch ist wohl die von Mc Intosh vom Kap (Marino Investig. in South Africa. IH. 1905, p. 55) außer Fl. luctator angeführte Art. Sie wurde zusammen mit FL luctator gefunden und als „Fl. Marenzelleri an var. affinis" bezeichnet. Was Mc Intosh als Unterschiede angibt, beruht, wie mir scheint, auf einer etwas anderen Kontraktion und Erhaltung des Körpers und der diesen umgebenden Schleimhüllo. Ich hndo McIntosh's Art gut übereinstimmend mit meinen Tieren, die wieder vom gleichen Fund- ort wie die Exemplare Mabenzelleb's stammen. Die im Gegensatze zu Fl. affinis kräftigere Beschaffenheit der Dorsalborsten wird von McIntosh erwähnt. Im Anschluß an seine Bemerkung über diese Borsten sagt McIn- tosh: „. . . followed by the long papillae. The latter appeared to agree". Hiermit sind doch wohl die Parapodpapillen gemeint, die mit denen der FL affinis übereinzustimmen schienen. Fam. Chaetopteridae. Chaetopterus rariopeddtus Ren. Textfig. LXIX. Fundangaben: Senegal, Goree, 23 m. F r a n z ü s. - K o n g o , Fernand V a z. Angola, Kinsenibo, 18 ni, und Anibriz. Sümtlicli A. Huffer. Weitere Verbreitung: \\'(>it verbreitete boreal-lusitanisch-atlantisclie Polychaeta. 455 Art. An den Küsten Afrikas vom Mittelmeer bis zum Kap. Nörd- lich bis ins boreale Gebiet reichend. Ob (Ji. vu riopedatus in\ atlantischen Gebiet der amerikanischen Ostküste vorkommt, ist zweifelhaft. Der CA. afer Qf. (Hist. des Anneies. 1865. II, 1, p. 215) wurde nur nach einer leeren Röhre aufgestellt und verdient daher keine weitere Berück- sichtigung. Die Röhre stammte von Mayotte (einer der Comoren-Inseln im westlichen Bezirk des Indischen Ozeans); es muß daher auch nacli dem Fundort als recht unsicher erscheinen, ob der zugehörige Wurm mit dem Ch. cariopedatus identisch ist. Erörterung: Ich bin nach Vergleich, besonders der Borstenbeschaffen- heit, der Meinung, daß sich dieser Chaetojyterus , der sich in Westafrika weit verbreitet zeigt, nicht von der europäischen Form trennen läßt. Im einzelnen habe ich über die Tiere von den einzelnen Fundorten einiges zu bemerken. Goree, Katalognnmraer V. 1568. Das einzige, graugelb gefärbte Tier ist hinten unvollständig, hat eine Länge von 21 mm und am Buccalsegment eine Breite von 2,7 mm. Die nur in Stücken erhaltene Röhre ist wie bei der europäischen Form beschaffen, graubräunlich mit schwachem Besatz von Sand und anderen Fremdkörpern. Der äußere Habitus entspricht dem der europäischen Form. Die Augen sind deuthch, die beiden Fühler mehr oder minder beschädigt erhalten. Region A umfaßt 9, Region B 5 Seg- mente; von Region C sind 11 Segmente erhalten. Die Länge der Para- podien von A ist ähnlich wie bei europäischen Tieren: die 5. — 7. sind am längsten, das 1. ist kürzer als das 9.; Parapod 4 hat rechts und links 4 modifizierte starke dunkle Paleen. Die Flügelparapodien vom 1. B-Segment sind ca. 1 'A, — 2 mal so lang wie das Parapod 9 von A. Die Hakenwülste des 9. A-Parapods sind am Vorderrande rechts schwach konkav bzw. links hufeisenförmig gebogen (Folge verschiedener Kontraktion). Ein weiteres aus 23 m Tiefe erbeutetes Exemplar von Goree ist vollständig, kleiner als das Tier von V. 1568, 12 mm lang und am Buccal- segment ca. 2 mm breit. Es hat 9 A-Segmente, in Region C 10 Segmente, am 4. A-Segment jederseits 6 oder 7 modifizierte Paleen. Die Flügel- parapode vom 1. B-Segment sind 2 — 3 mal so lang wie das letzte A-Parapod. Die graugelbliche nur in Stücken vorhandene Röhre ist außen mit etwas feinem Sand oder Schlamm und einigen Hartkörpern wie Muschelbruch- stückchen besetzt. Ein drittes nicht gut erhaltenes Goree-Exemplar, etwa von der Größe wie das vorher besprochene, hat in Region A 8 oder 9 (?) Segmente, am 4. A-Segment jederseits 7 modifizierte Paleen. 456 H. AUGEI.ER. Ein viertes recht kleines Exemplar hat ausnahmsweise die modifizierten Paleen nicht dunkel, sondern ganz hell, so daß diese, die zu 5 jederseits am 4. Segment stehen, sich durch ihre Färbung gegen die übrigen Borsten kaum abheben. Von Fernand Vaz liegen einige Segmentkomplexe eines Wurmes vor, mit 9 Segmenten in Region A. Modifizierte Paleen stehen am 4. A-Segment. Die Stärke des Wurmes ist etwa die des Tieres von V. 15G8. Von Kinsembo fanden sich nur Fragmente, darunter ein Vorderende mit 9 Segmenten in Kegion A und mit 7 bezw. 8 modifizierten Paleen am 4. A-Segment. Das Vorderende hatte etwa die Stärke von V. 1568. Von Ambrizette sah ich gleichfalls nur Fragmente, die mindestens 3 Exemplaren angehörten, darunter 3 Vorderenden. Das eine Vorderende, stärker als V. 1568, am Buccalsegment ca. 4 mm breit, hat links 10, rechts 9 A-Segmente. Modifizierte Paleen stehen am 4. A-Segment rechts zu 8, am 5. A-Segment ausnahmsAveise links 8 , außerdem ausnahmsweise am 3. A-Segment rechts 3 modifizierte dunkle Pale(>n. Zwischen Parapod 2 Fig-. LXIX. Chaetopterus variopeJatus Ren. von Westafrika, a ^ anomale dunkle Palee vom 4. A-Parai)od; 5^^^. b ^= normale helle Palee von der Mitte des 5. A-Parapods; '^-j^. r = Haken vom letzten A-Segment; ^-^. <:? = Haken vom letzten B-.Segment; ^^-^' e = lateraler Haken vom 5. C-Segment; iL5_3_ f _ ventraler Haken vom 5. C-Segment; 5J_ 1 Sämtlich im Profil. und 3 von llegion A ist links noch ein 10. Parapod eingeschoben. Zwei erheblich schwächere weiter(^ \'orderenden haben jederseits 9 oder 10 l)ezw. 10 oder 11 modifizierte Paleen an den Parapodien von A4. Polycliaeta. 457 Zusammenfassend ist über meinen westafrikanischen Chaetopteriis zu saoen, daß in Region A in der Kegel t) Segmente vorkommen, in Region B 5 SegToente. Die Zahl der modifizierten Paleen von A 4 ist von 4 — 1 1 schwankend; die höhere Zahl dieser Paleen findet sich nicht nur bei größeren Exemplaren: mau kann deshalb nicht sagen, daß in der Regel die Paleenzahl mit der Größe der Würmer zunehme. In der Regel sind die Paleen schwarzbraun oder hellbraun; bei höherer Zahl derselben kommen öfter wenige hellbraune neben den schwarzbraunen Paleen vor. In dem einen erwähnten Falle, wo die Paleen hell sind, mag dieses vielleicht mit der geringen Größe des fraglichen Exemplars in Zusammenhang stehen. Die Borsten und Haken, die ich an dem Goree-Tier von V. 1568 untersucht habe, passen ihrer Form nach zu Ch. variopedatus . Die starken dunklen Paleen des 4. A-Parapods gleichen sehr denen des Ch. variopedatus und sind merklich weniger verjüngt und am Ende mehr abgestutzt als bei C/i. inarrojju-^ »Schji. Die Form der normalen hellen Paleen der A-Region, so von der Mitte des 3. Parapods, ergibt sich aus der Abbildung. Die ven- tralen Haken vom letzten A-Segment zeigen im Prolil 7 oder 8 Randzähne fder unterste dicht anliegende Zahn ist hier wie anderwärts in dieser Zahl mit eingeschlossen). Die Haken vom letzten B-Segment haben 12 Randzähne und sind kleiner und schmäler als die von A. Die Haken vom 5. C-Parapod (laterale) mit 9 oder 8 Zähnen, denen von A ähnlich, die ventralen mit 11 oder 10, meist mit 11 Zähnen, ziemlich klein, denen der B-Region mehr ähnlich. Die Haken vom 1. B-Segment (Flügelsegment) haben 8 Fig. LXX. Chaetopteriis hamatus Schsi., Origiiical. a = anomale starke, dunkle Palee vom 4. A-Parapod; ^^-^. 6 = lateraler abdominaler Haken vom 5. C-Parapod; " ^ '' . c = ventraler abdominaler Haken vom 5. C-Parapod; . iSänitlich im Profil. oder 7 Randzähne: sie gleichen ganz denen des letzten A-Segments. Ich halte es daher für zweckmäßig, statt des 1. B-Segments zum Vergleiche mit den Haken der A-Region lieber das letzte B-Segment zu wählen, 458 H. Augeneu. d. h. OS ist oinerloi, ob man A 9 oder B 1 dem B 5 gegenüberstellt. Die Borsten der abdominalen Notopodion sind dünner nadelartig, ganz ähnlich wie bei Ch. variopedatas. Den Ch. liamatus Schm. vom Kap vereinige ich nach Vergleichung des Originalexemplares mit CIt. mriopedatus und folge hierbei der Ansicht von Mc Intosh und Ckossland, die ihren südafrikanischen (liaetoptenis für Ch. vaiiopedatus halten. Von Ch. hamatas habe ich schon 1914 gelegentlich der Besprechung des Ch. maeroj>ns ein paar Abbildungen der Borsten gegeben, die ich an dieser Stelle noch durch einige weitere Figuren ergänze. Die lateral-abdominalen Haken zeigen im Protil iS, seltener 7 oder 9 Eandzähne, die ventral-abdominalen Haken 10 oder 11 Rand- zähne: die ventralen Haken sind kleiner und schmäler als die lateralen. Die Borsten der abdominalen Dorsalparapodien sind dünn nadelartig, variopedatus-ä\\n\\<^\\. Nachträglich habe ich auch noch die großen Kopf- augen, auf die ich s. Z. nicht geachtet hatte, festgestellt. Was den von Ehlers als Ch. variopedatus bezeichneten Chaetoptcrus des Magellangebietes angeht, so ziehe ich diesen nicht zu der europäisch- afrikanischen variopedatus-Form und lasse über die EnLERs'sche Art weitere Bemerkungen folgen. Bemerkungen über Cli. antarcUcHS Kbg. (= variojyedatm Ehl.) Chaetopterux antarcticus Kniuekg, Anniilata Nova, 1865, p. 338. — ■ variopedatus Gruhe, Annelidenausb. d. Gazelle. 1877, p. 511. — — Ehlers. Hamburg. Magalli. Sammelreise. Polyehaet. 1897, p. 109. — — Ehlers. Magellan. Aniielid. Nachr. k. Ges. d. Wiss. Göttingen. 1900, p. 219. — — • Ehlers. Polycliaetenfanna d. Magalh. u. Chilen. Strandes. 1901, p. 182. Unter den Namen Ch. variopedaUis Ren. hat Ehlers einen Chnetopterus vom notialen Südamerika angeführt, den er für identisch mit dem dem gleichen Gebiete entstammenden Ch. (intarrfirus Kbg. und Ch. vanopedatus (Ir. hielt. Der älteste für diesen magalhaensisch«-n Chaetopterus aufgestellte Name ist derjenige Knibero's; ich nehme hierbei an, daß alle drei ge- nannten Autoren die gleiche Art vor sich gehabt haben, was wegen der gleichen Herkunft der verschiedenr^n Tiere sehr wahrscheinlich ist. Von dem vorhandenen Material habe ich die von Prof. Michaelsen gesannn(>lten, im Hamburger Museum stehenden Würmer selbst nachuntersucht und mit Ch. varlopedatuH vergleichen können. Ehlers macht keine Bemerkung darüber, daß er di(> Paleen mid Haken seiner südamerikanischen Tiere untersucht hat, er hat sich vielleicht durch die äußere Übereinstimmung dieser Würmer mit dem europäischen Polychaeta. 459 Ch. varwpedatns zu seiner Namengebung veranlaßt gefühlt. Bei äußerlicher Betrachtung läßt sich auch kein Unterschied zwischen beiden Formen fest- stellen; um einen solchen herauszufinden, ist die Untersuchung der ver- schiedenen Borstenformen notwendig. Ich habe aus dem mir zugänglichen Material 4 große mit Sexual- produkten erfüllte Würmer miteinander verglichen und kann über diese folgendes bemerken. Die Zalil der A-Segmente ist 9, die der B-Segmente 5 ; die Abdominalsegmente sind an Zahl verschieden , es kommen bis gegen 30 vor, bei größeren Individuen mehr als bei kleineren. Das Längen- verhältnis der A-Parapodien ist ähnlich wie bei Ch. variopedatus , A 1 ist kürzer als A 9, A 5 — ^A 7 sind die längsten. Die Flügelparapodien von B 1 sind viel länger als die Parapodien von A 9. Die oft schwieriger zu Fig. LXXI. (l'haetopterus antarcticus K\m. (= variopedatus Ehl.) a = anomale starke, dunkle Palee vom 4. A-Parapod ; -^^-^. 6 = normale helle Palee von der Mitte des b. A-Parapods ; ^-^. c = Haken vom letzten A-Segment; ^-i^. d = Haken vom letzten B-8egment; -=-^^0. e ^= lateraler und f und (/ = ventrale Haken vom 5. C-Seg ment; =-^i^. Sämtlich im Profil. erkennenden Kopfaugen und Fühler sind vorhanden uud wie bei Ch. variopedatus beschaffen. Die Form der Paleen und Haken ist aus den beigegebenen Figuren zu ersehen. Am 4. A-Segment stehen jederseits 8 oder 9 bis \-l oder 13 anomale dunkle Paleen , die in ihrer Form denen des westafrikanischen Ch. variopedatus gleichen, jedoch von denen des Ch. macropus Schm. abweichen; sie sind am Ende mehr gestutzt, und ihre Spitze ist kürzer als bei letzterem. Wie bei der westafrikanischen Art hat A 9 einen ventralen Hakenwulst, der mehr oder minder hufeisenartig ge- 4ß0 H- AUGENER. bogen ist und an den Haken wülsten von B 1 und B "2 zwei durch einen deutlichen Zwischenraum getrennte Hakenquerreihen, von denen bei den Südamerikanern die vordere kürzer ist als die hintere. Die Hakenform an den einzelnen Körperregionen verhält sich folgendermaßen. Haken von A 9 haben 6 oder 7 (vereinzelt 8) Zähne, von B 5 10 oder 9 (selten 8) Zähne, von C 5 (lateral) 8 oder 9 (vereinzelt 7), von C 5 (ventral) 8 Zähne ; die Haken von C 5 (lateral) sind ähnlich denen von A 9. Die Borsten der abdominalen Kotopodien sind schlank nadeiförmig wie bei ( li. variopedattis. Aus der Beschaffenheit der Paleen und Haken ei-gibt sich, daß Ch. antarcticus sowohl Anklänge an Ch. varlopedatns wie an Ch. inacrojyus aufweist. In der Form der anomalen Paleen besteht Ähnlichkeit mit Ch. variopedatiis, in der der Haken mehr mit Ch. man, die in der Mitte des Schopfes in 2 oder 3 Querreilnm angeordnet sind. Kleinere Exemplare haben weniger Girren; so ein Wurm von ca. 30 mm Länge 12 Girren im Schopf, von denen mehrere untere ganz kurz sind. 1 )ie ( ^irrenschöpfe sind wie bei C. capansU dorso-median voneinander getrennt; nur ist der Zwischen- raum bei C. capcnisU breit, bei C. meriJionalis sehmal; die Schöpfe können hier fast in der Mitte zusammenstoßen. Die 1. Ki(^me steht am 1. Borsten- segment, die letzte bei einem größeren Wurm 30 — 40 Segmente vor dem Hinterende. Das erste Auftreten der Haken ist schwer festzustellen; bei einem großem Wurm erscheint der 1. Haken dorsal hinter dem 100., ventral am 50. bis 60. Borstensegment. Einzelne Individuen haben eine abnorm dünne und langgedehnte Körperform, was, da die Segmente dementsprechend länger sind, otienbar auf eine starke Streckung des Körpers zurückzu- führen ist. WiLLEY führt vom Kap (^1004; neben d(^m ( '. uierulionalls Marenz. den C. atrocollaris Gr. auf, ohne jedenfalls das GRUBE'sche Exemplar dieser letzteren Art gesehen zu haben. Grube beschreibt seine Art aus dem Material der Gazelle 1877 ohne Eundortsangabe. Hakenborsten sollen bei atrocollaris etwa vom 23. Borstensegment au neben Haarborsten vor- kommen. Ich lasse diese zweifelhafte GßUBE'sche Art unberücksichtigt. Aus dem Material der Deutschen Tiefsee -Expi^lition (1908, p. 128) hat Ehlers einen C. concinniii vom Kap mit spitzem Kopf, ähnlich dem C. meri- dlonalis, angegeben. Es handelt sich dabei um ein junges Tier, das nicht ausreichend bekannt ist; es ist fraglich, ob es sich hierbei etwa um ein junges Individuum des C rnendluaaUs handele. Ein anderer westafrika- nischer (■irratulus, der C. afer Ehl., beschrieben 1908 aus der Sanmdung der Deutschen Tiefsee-Expc^dition, wäre hi(ir noch zu erwähnen. Mir selbst ist diese Art nicht vorgekommen; doch habe ich ein Exemplar aus dem Valdivia-Material gesehen. Das stark kontrahierte Tier war ca. 15 mm lang. Ich sehe wie Ehlers die 1. Kieme am 1., die Girrenhaufen am 2. Borstensegment. Die ( *irrenhaufen , die je 5 oder 6 Girren enthalten, sind dorso-median ziemlich breit getrennt. Der stark in das 1. Buccal- s(!gment eingezogene Kopf ist ziemlich spitz, ähnlich dem des C. meridio- Nidis. Über die Verteilung und das Wtrkonmicn der Haken läßt sich nach dem spärlichen Material nichts Genaueres sagen. Die Borsten sind sehr Polychaeta. 463 zart, und ich habe mit starker Lupenvergrößerung Haken nicht sicher zu finden vermocht, obwohl solche jedenfalls vorhanden sind. Ehlers macht keine genauere Angabe über das Aufti-eten der von ihm beobachteten Haken in den dorsalen und ventralen Parapodien. Mit C. capensis gehört der C. afev sicher nicht zusammen; eher ist er in Beziehung zu C. meridionalis Marenz. zu bringen; die etwaige Verwandtschaft mit letzterem wäre an geeignetem Material zu untersuchen. Cirratulus melanacanthus Gr. Tafel VI Fig. 177, Textfig. LXXII. Fundangabe: 11 ha das Rolas bei II ha de Sao Th ome; R. Greeff. Weitere Verbreitung: Im tropischen und subtropischen Bezirk des Atlantik weit verbreitete Form. W e s t i n d i e n , B o r m u d a - 1 n s e 1 n , Brasilien. Erörterung. Das einzige von dieser Art vorhandene Exemplar ist ein vollständiges Tier von ca. 12 mm Länge mit ungefähr 100 Segmenten; am Kopf hat sich die Haut etwas abgehoben. Die Färbung ist graugelblich; an den vordersten Segmenten , am deutlichsten am letzten Bucealsegment, findet sich etwas schwärzliche Bestäubung, Spuren solcher Bestäubung in Gestalt segmentaler Querlinien finden sich auch an den Seiten dieser Seg- mente. Durch Vergieichung mit Avestindischen Exemplaren der Art von Key West (von Ehlers 1887 bestimmtj konnte ich die Identität des Rolas- Tieres mit ('. melünacantJim sicher feststellen. An dem Rolas-Exemplar, das an Größe hinter den Tieren von Key West zurücksteht, sind Kiemen nur am vorderen Körperdi-ittel erhalten. Bei den westindischen Tieren finden sich Kiemen an den vorderen Zwei- dritteln der Körperlänge; bei dem kleineren, vollständig erhaltenen westin- dischen Exemplar von 19 mm Länge ist die letzte Kieme ungefähr um 50 Segmente vom Hinterende entfernt, wobei es nicht sicher ist, ob diese die letzte überhaupt vorhandene Kieme war. Die 1. Kieme steht am 1. Borsten- segment oder sogar am letzti'n Bucealsegment; wenigstens sah es in zwei Fällen so aus, als ob die Kiemeninsertion dem Hinterrande dieses Buccal- segments angehörte. Ehlers (1887) gibt an, daß vom 42. Segment an die Kiemenbasen höher auf den Rücken des Wurmes hiuaufgerückt sind als weiter vorn. Ich finde diese Höherstellung der Kiemen am Mittelkörper bei voller Ausbildung derart, daß die Kiemenbasis gut doppelt so weit vom Dorsalparapod entfernt ist wie letzteres vom Ventralparapod. Das Abrücken der Kiemenbasis vom Dorsalparapod ist schon ungefähr am 20. Borsten- segment erkennbar; in der Gegend des 40. Borstensegments ist der Abstand 404 H. ArCiENER. clor Kiemonbasis schon größer als dio Entferuuno- zwischen Dorsal- und Ventralparapod, etwa lV2Öial so groß. Die Erscheinung der Dorsalwärts- rückung der Kiemenbasis am Mittelkörper zeigt sich auch bei anderen Cir7'ati(lus-Arteu , so bei C rapeiisin, hier aber weniger auffallend als bei (\ melanacaiithus. Bei C. capends ist der Abstand der Kiemenbasis vom Dorsalparapod im Maximum nur etwa gleich dem Abstand zwischen Dorsal- und Ventralparapod. Bei beiden Arten variiert dabei die Insertionshöhe der Kiemen ein wenig, so daß eine Kieme etwas höher oder tiefer ent- springen kann als die Nachbarkieme. Die Cirrenhaufen am \ orderkörper sind in der liückenmediane deutlich , doch ziemlich schmal voneinander getrennt. Die Stellung der Haufen sehe ich bei günstiger I^ehHichtung am 4. — 6. oder vielleicht 5. — 6. Borstonsegment (so bei dem größton westin dischon Wurm von '25 mm Länge); sie ist schwer ganz genau zu erkennen, ebenso wie die Anzahl der (Girren, wenn nicht die Mr>glichkeit vorhanden ist, die Cirron abzuschneiden. Meine Feststellung stimmt mit der Angabe von Ehlers , der die Cirrenhaufen fvon ihm Kiemenbüschel genannt) am 4. — 6. Segment entspringen läßt, wenn hiermit das 4. — 6. Borstensegment gemeint war. Über die Zahl der (Jirron in den Haufen kann ich nichts Genaueres angeben; bei dem Rolas-Tier stehen am 5. Borstenseg- ment auf der einen Körpersoite "2 Cirren. Über die Form des Kopfes sei noch bemerkt, daß diese merklich stumpfer ist als bei C. tenfaculatus var. meridionalis und etwa dem C. capensis ent- spricht: sie ist vorn stumpf lieh abgerundet. Über die Verteilung und Form der Borsten ist zu sagen, daß in den Dorsalparapodien nur Haarborsten vorkommen; in den Ventralpara- podion sind Haarborsten neben den Haken noch über das 30. Borstensegment hinaus festzustellen; Fi»-. LXXII. die Haarborsten waren bei den untersuchten Cirratulus melanacanthus Gr. Würmern meist abgebrochen. Am größton Teil Zwei ventrale Haken von einem i i-.. i.. . . . i . i tt i , , ,^ der Korperlange treten ventral nur starke Jtlaken Ventralparapod der Korpermitte im Profil (-Der schwäcliere, kür- a^if, 1 oder 2, auch 3 an einem Parapod, die zere Ilakeu ist ein noch in Ent- bei stärkerer Lu))onvergrößerung schon in situ wic-klun- begriöener Ersatz- ^^^ jj^^.,.^. ^^^^ erkennbar sind. Diese liakenj; 1-!^. ^ , , ■ j ^ Haken sind nicht eigentlich schwarz , avio der Artname besagt; dunko'l sehen sie nvu* aus, wenn man von oben auf ihre Spitze sioht; in Profillago sind sie durchschcinond gelblich; der frei vor- Polychaeta. 465 stehende Teil ist bräunliehgelb und dunkler als der eingeschlossene Hakenteil. Wenn 2 Haken im Bündel vorkommen, ist der eine als Reservehaken zu betrachten. Die Endstrecke der Haken ist mäßig klauenartig gebogen; der eingeschlossene Hakenteil hat außer der sehr dichten und leinen Längs- streifung noch eine weitläufigere Querstreifung. Nach Ehlkrs kommen ventrale Haken vom .5. Borstensegment au vor, zunächst nach Art einer Acicula weniger hervorragend als weiter hinten. Deutlicher hervortretende stärkere Haken erkenne ich etwa in der Gegend des 12. — 14. Borstenseg- ments (größtes Exemplar von Key West). Genau läßt sich bei Unter- suchung der Borsten in situ unter starker Lupenvergrößerung kaum ent- scheiden, wo die ersten Haken auftreten, da es schwierig ist, an den vorderen Segmenten zu erkennen , Avas etwa abgebrochene Haarborsten oder was Haken sind, zumal letztere am Vorderkörper schwächer sind und weniger Aveit vorragen als weiter hinton. CirratuluH punctatus Ur. Cirratulus punctatus Grübe. Annulata Oerstediana. 1S58, II. Teil. p. 3. — nigromaculata Teead^v'ell. Polycliaet. Annelids of Porto Rico. Biillet. Unit. 8t. Fish Comm. XX, 2, 1900, p. 204. Fundangabe: Ilha das Rolas bei Ilha d e Saö Tho me; R. Greeff. Weitere Verbreitung: Westindien. Die Art ist danach im tropi- schen Bezirk des Atlantik weit verbreitet und konnnt sehr Avahr- scheinlich auch an der westafrikanischen Festlandsküste vor. Erörterung. Es sind 2 Exemplare dieser durch ihre Färbung bemerk- lichen Cir rat ul HS-Art vorhanden, von denen das eine vollständig, das andere hinten verstümmelt ist. Das verstümmelte Tier ist in der Grimdfärbung graugelb, mit einer zersti-euten unregelmäßigen schwärzlichen Flecken- zeichnuug, die dorsal kräftiger ist als ventral, wo sie unregelmäßig seg- mental-bindenartig wird, Avährend die Segmentgrenzen hell bleiben. Der vollständige, ca. 10 mm lange Wtirm ist bedeutend dunkler als der andere und ventral im hinteren Körperdrittel gTaugelb mit spärlichen schwarzen Punkten; im übrigen ist er trüb bräunlich, dorsal im hinteren Körperdrittel ähnlich wde ventral, im übrigen einheitlich schwarzbräunlich mit noch schwärzeren zerstreuten Fleckchen und graugelben Segmentfurchen. Der Kopf ist graugelb, schwärzlich gefleckt; die vorderen Segmente haben ventral tmdeutliche schwärzliche Querbinden. Die Segmentzahl des voll- ständigen Wtirmes beträgt gegen 100. Die Form des Kopfes ist vorn stumpf gerundet, ähnlich wie bei C. capensis. Die Girren der Girrenhaufen sind Avie die Kiemen dick, weißlich mit 466 H. AUGENEK. einer Anzahl scharfer schwarzer nicht vollständig herumgreifender Quer- binden ; sie bilden am Vorderende einen durch ihre Färbung charakte- ristischen zusammengeknäuelten Schopf. Die Cirrenhaufen enthalten bei dem vollständigen Wurm je 5, bei dem anderen Tier je 4 Cirreu, die nach meiner Ansicht bei beiden Würmern dem 4. Borstensegment angehören. Die Cirrenhaufen sind dorso-median breit von einander getrennt, bei dem unvollständigen Wurm schmäler als bei dem vollständigen. Die Kiemen verteilen sich am Körper bis ziemlich weit nach hinten; die 1. Kieme steht am 1. Borstensegment, die letzte ca. 15 Segmente vor dem Analende. Die Kiemen treten am größten Teil des Körpei's immer in Intervallen von mehreren Segmenten auf, nur an einer bescliränkten Anzahl von Segmenten am vorderen Körperende an jedem Segment. Die Kiemen sind bei dem vollständigen Wurm zum Teil schwärzlich, zum Teil heller; bei dem un- vollständigen Wurm sind sie sämtlich heller. Über die Borsten und ihre Verteilung und das etwaige Vorkommen von Haken läßt sich bei der geringen Größe der Würmer kaum etwas aussagen. Treadwell gibt für seine Art nur Haarborsten an. Bei meinen Tieren kommen in der hinteren Körperhälfte Haken vor, über deren ge- nauere Verteilung am Körper ich aber nichts ausmachen konnte. Ich glaube nicht fehlzugehen, wenn ich meine Tiere für identisch mit dem westindischen C. piinctatus Gr. halte, den Grube 1858 nach einer schwarzpunktierten Form mit dicken Kiemen errichtet hat. Die Cirren- haufen (nach Grube eine Querreihe bildend) sollen bei C. punrtatus am 5. Segment stehen, was, wenn Grube nur ein einziges borstenloses Buccal- segment annimmt, mit Treadwell's und meinem Befunde übereinstimmen würde. Auch die Borsten sind vermutlich bei C. intnctatns und meinen Tieren übereinstimmend. Der C. nigromaculüta Treadw. von Porto Rico ist nach seiner Be- nennung und kurzen Beschreibung wohl dieselbe wie Grube's und meine Art. Treadwell errichtete die Art als neu , der Name „nigrontacuJatus" Avurde aber von Grube bereits 1869 für einen Cirratulus des Roten Meeres verw(»ndet: demnach ist die TREADWELL'sche Art einzuziehen und die Be- zeichnung „pitnctatus" anzunehmen. Eine andere Frage wäre die, ob der C. nigrotiiandatu Treadwell's mit dem erythräiscli-ostafrikauisclien C.nic/ro- ma<'ulatH.-< (jk. zusammenfallen kann. Beide Arten ähneln sich in der Fär- bung und in der Stellung Aor Cirrenhaufen am gleichen Segment; ob auch die Verteilung der Borsten und Haken bei beiden die gleiche ist, bleibt eine oü'cne Frage, die am besten an größeren Exemplaren beider Arten zu untersuchen wäre. Ich bin zu ('ineni solchen Vergleich wegen Fehlens Polychaeta. 467 geeigneten Vergleichftmaterials gegenwärtig nielit in der Lage. Wie diese Frage nun auch entschieden werden mag, auf jeden Fall Avürde die Be- nennung „pu)iHata.r' als die ältere den Vorrang haben vor der später von Gbube gegebenen. HeterocirvHS flai'o-r iridis Saint-Jos. Heterocirriis ftavo-viridis Saixt- Joseph. Ann. Sei. Natur. 1894, XVII (7), p. 54, Tab. 3, Fig. 61. Fundangabe: Aiigola, Ambrizette; A. Hupfer. Weitere Verbreitung: Französische Atlantik- Küste. Die Art ist danach sehr weit verbreitet. Erörterung. Das einzige vorhandene Exemplar ist ein zartes, dünnes, hinton vielleicht nicht ganz vollständiges Tier von ca. 10 mm Länge und von weiß-ockergelblicher Färbung. Der AVurm ist ein Heterocirriis, so wie diese Gattung von Saint-Joseph aufgefaßt wurde. Die spitze Kopfform, die 2 großen braunen Augen, die auch von unten sichtbar sind, stimmen zu Saint- Joseph's Art, ebenso die 2 gToßen Tentakel am L Borstensegment. Saint-Joseph bezeichnet die Färbung frischer Tiere als grün oder gold- gelb. Was den Ursprung der Tentakel anbelangt, so stehen diese nach Saint-Joseph auf demjenigen Segment, das auf das Buccalsegment folgt, nach Saint- Joseph's Ansicht offenbar vor dem 1. Borstensegment. Nach ffenauer Untersuchung bin ich zu dem Schluß gekommen, daß die Tentakel dem 1. Borstensegment angehören, doch ist dies bei meinem Tier schwer zu entscheiden; nur so viel ist zu sehen, daß die Tentakel ein Avenig vor dem 1. Borstenbündel entspringen, nicht medial neben demselben. Kiemen treten noch im hintersten Körperdrittel auf: sie stehen an den vorderen Segmenten an jedem Segment, weiter nach hinten in größeren Abständen. Die Beborstung besteht aus Haarborsten und aus zweizähnigen Haken: die letzteren treten schon in der vorderen Körperhälfte auf: wo sie zuerst vorkommen, konnte ich nicht ermitteln. Eine auifallende Ähnlichkeit hat das vorliegende Tier nach seiner Kopfform und dem Besitz der gToßen Augen mit der Chaetozone macro- pJifhalma Lnghns. von Madeira: doch kann diese Art hier nicht in Frage kommen, da von zweizähnigen Haken bei ihr keine Rede ist. Dagegen hatte die Chaetozone in der hinteren Körperstrecke Gürtel von stärkeren taschenraesserklingenförmigen Borsten, di(^ als epitokale Bildungen mit der Geschlechtsreife dieser Würmer harmonieren. ol 31ichaelsen, Westafrilca, I5d. II. 468 H. Augeneu. Uoclecaceria afvd ii. sp. Tafel VII Fig. 254, 255, Textfig. LXXIII. Fundangabe: Deutsch-Südwestafrika, Lüderitzbuclit, Flach- wasser, 0 — 10 m; W. Michaelsen, 1911. Beschreibung. Diese südwestafrikanische Dodecaceria habe ich in 3 Exemplaren gesehen; diese haben eine gTaugelbe Färbung, bei der sofort die großen schwarzen Kopfaugen auffallen. Alle Tiere sind vollständig. Das größte, ein mit vielen großen Eiern erfülltes Weibchen, ist ca. 30 mm lang; die Maximalbreite beträgt in der vorderen Körperhälfte 2 — 2,5 mm, die Segmentzahl ca. 117. Bei den beiden anderen Exemplaren konnte ich keine Eier sehen; es mögen Männchen sein. Die 3 Würmer wurden in Gesellschaft von Cirratulus gefunden. Die allgemeinen Charaktere dieser Würmer sind die anderer Dode- caceria-Avteu] speziell sei über die vorliegende Art folgendes bemerkt. Die größte Körperbreite liegt im vorderen Körperdrittel, gegen den Kopf zu ist eine geringe Verschmälerung, nach hinten zu eine ganz allmähliche Verjüngung zu erkennen. Der Körper ist oben gewölbt, unten flach mit deutlicher Bauchfurche, im hinteren Drittel auch dorsal deutlicher ab- geplattet. Die Segmente sind in der vorderen Körperhälfte 5 bis 6 mal, im hinteren Körperdrittel ca. 4 mal so breit wie lang. Dorsal sehen die Seg- mente zweiringelig aus, zuweilen auch dreiringelig, was in der vorderen Körperhälfte deutlicher hervortritt. Die Segmentfurchen sind venti-al und ventro-lateral deuthch, dorsal weniger scharf ausgeprägt. Die parapodien- tragenden Partien der Segmente treten ventral und venti'O-lateral terebelliden- artig wulstförmig vor und sind nach oben gegen den Rücken durch eine Soitenfurche am Körper abgegrenzt. Der Kopf (Taf. VII Fig. 254, 255) ist wie bei B. opuiens Gray, stumpf schnauzenartig, bei meinen Tieren nach abwärts gebogen, vorn etwa halb- kreisförmig gerundet, hinten nierenförmig ausgerandet, der Vordorrand in der Mitte etwas vorgezogen; der Kopf ist etwa 1 '/^mal so breit wie lang und etwa so lang wie das 1. Buccalsegment. Vor dem Hinterrande des Kopfes stehen auf diesem 2 große schwarze quere, gestreckt eiförmige oder breit kommaförmige Augen. Von den 3 nackten Buccalsegmenten, von denen das 3. das kürzeste ist, trägt das 3. ein Paar langer dicker Tentakelcirren und ein wenig unterhalb jedes Tentakels eine lange 1. Kieme, die nur halb so stark Avie der Tentakel ist. Die Zahl der Kiemen beträgt bei dem weiblichen Wurm 14 Paar, bei dem zweiten Tier 12 Paar, bei dem dritten 11 bzw. 10 Kiemen. Die maximale Kiemenzahl beträgt danach 14 l^aare; ob bei den beiden Männchen Kiemen verloren gegangen sind, läßt sich schAver entscheiden. Polychaeta. 469 Die Länge der einzelnen Kiemen ist verschieden, einzelne sind ganz kurz, möglicherweise regenerierend; eine lang ausgestreckte Kieme aus der hin- teren Hälfte der Kiemenzone eines Männchens ist etwa 3 mal so lang wie der Körper hoch. Am Hinterende des Körpers liegt die Analöft'nung terminal: in der Mitte des Afterrandes findet sich jederseits eine geringe Einziehung, wo- durch eine schwache obere und untere Lippe gebildet wird, von denen die obere kurz und abgerundet, die untere etwas länger als die obere und stumpf dreieckig vorgezogen ist. Am After kann ich keine Augenflecke er- kennen; ich glaube nur bei dem einen Männchen ganz schwaches, kaum erkennbares, jedenfalls nicht scharf augenartig abgegrenztes bräunliches Pigment in der Umgebung des Afters zu erkennen. Bei dem weiblichen Exemplar ist am "23. bis 24. Borstensegment jederseits ein querer eiförmiger Wulst voi-handen, Gebilde, die vernuitlich ihrer Entstehung nach auf eine Verletzung zurückzuführen sind. Die bruchsackartigen Wülste stehen mit der Leibeshöhle in Verbindung und sind wie diese mit großen Eiern eiiüllt. Die ganz genaue Verteilung der Borsten — es kommen Haarborsten, ein- und zwoispitzige Haken vor — läßt sich kaum ausmachen, zumal auch, da an manchen Borstenbündeln die Borsten sämtlich oder zum Teil ab- gebrochen sind. Die Haarborsten, so wie sie im Bereich der Kiemen- zone auftreten, sind zart haarförmig, auf der einen Kante mit schräg- geschrafiftem oder gesägt-geschrafftem Saum. Soweit ersichtlich ist, kommen in der Kiemenzone dorsal und ventral nur Haarborsten vor (z. B. bei einem der Männchen). Einige Segmente hinter der letzten Kieme zeigen sich ventral die ersten Haken. Haarborsten und Haken treten dann in einer Anzahl von Segmenten ventral nebeneinander auf, darauf folgen in der mittleren Körperregion ventral allein Haken, 2 oder 3 an einem Parapod: am hinteren Körperabschnitt kommen ventral wieder Haarborston neben Haken vor. In den dorsalen Bürstenbündeln ist die Borstenverteilung ähn- lich; so treten hinter der vorderen Haarborstenzone dorsal Haarborsten neben Haken auf. Ob dorsal reine Hakenparapode in der mittleren Körperstrecke vorkommen, ließ sich nicht entscheiden; dazu sind die Borsten zu klein und zu fein; ganz sicher läßt sich das auch für die Ventralparapode der mittleren Körperstrecke nicht sagen. Jedenfalls nehmen die Haken an den mittleren Segmeuten an Zahl zu. An einem Borsten- präparat vom Ende des vorderen Körperdrittels linden sich folgende Bor- sten; ventral ist erhalten eine starke Hakenborste, dorsal sind 2 Haken vorhanden und 2 abgebrochene vermutliche Haarborsten. Die Haken sind Cirratulus-artig, am Ende schwach gebogen, ohne deutliche löffelartige 31* 470 H. AUCKNEK. Ausrandung an der Spitze. Der ventrale Haken ist erheblich stärker als die dorsalen. An einem Borstenpräparat vom Anfang des hinteren Körper- drittels sind dorsal alle Borsten abgebrochen, anscheinend standen hier '2 Haken und eine Haarborste. Ventral sind 4 Borsten vorhanden, von denen 3 abgebrochen waren und die vierte auch nicht gut erhalten schien; es mögen von diesen Borsten eine eine Haarborste, die übrigen wohl Haken gewesen sein. Zweispitzige Haken fand ich erst nach einigem Suchen an den mittleren Körpersegmenten auf. Caulleky et Mesnil haben (Compt. Rend. Soc. Biol. 1898, p. 6'20) über den Polymorphismus der nordhemi- sphärischen D. concharam Oerst. inter- essante Mitteilungen gemacht und unter den verschiedenen Formen dieser Dodecaceria auch epitoke Zu- stände beschrieben, die sii-h durch den Besitz vonKopfaugen, sehr langen Haarborsten usw. von den atoken Zu- ständen unterscheiden und die zum Teil eine sedentäre, zum Teil eine schwimmende Lebensweise haben. Betrachte ich die IJ. . afra mindestens eine zum Teil epitoke Cf Fig. LXXIII. Dodecaceria afra n. sp. « = Haarljorste aus der Kiemenzone, im Profil; i^. f) = ventraler Haken vom Ende Dodecarien-Form ist. Im ganzen paßt IK afra zu dem von den französischen Autoren als epitoke sedentäre Form €'2 bezeichn(>ten Typ, dess(>n charak- teristische Eigenschaften in folgenden Punkten bestehen: sedentäre Lebens- weise, Vorhandensein der Kopfaugen und Pal})en und sehr lauger Haarborsten. Meine Tiere würden zu Forma C^ gehören, abgesehen von den langen Haarbor.sten, da die Haarborsten bei ihnen nur von gewcihiihchcr Länffe sind: dabei ist die Möglichkeit ins Auee zu fassen. des vorderen Körperdrittels, im Profil; ^^-^ c^^ z\veiz<ähnig'er Haken vom Beginn des hin- teren Körperdrittels (mutmaßlich vom Ven- tralparapod; in dem Präparat waren alle an- deren Borsten abgebrochen) ; ^-^^ . d = dor- saler Haken vom Ende des vorderen Körper- drittels, im Profil; ^^^. ' 1 Polychaeta. 471 daß die laugen Haarborsten sich noch hätten entwickeln können. Atoko Individuen, wie sie Caullery et Mesnil von D. concharum als Forma B , charakterisiert haben, Tiere ohne Kupfaugen, mit zweizähnigen Haken, habe ich von D. afra nicht gefunden; möglicherweise liegt aber ein entsprechender atoker Zustand in der B. opidens Grav. von Peru vor (Annelid. Polychet. recueillis a Payta. Mission du Service geograph. etc., IX, 19 lO, p. Cll2, Tab. VIII, Fig. 39 — 45). JJ. ojntlens wurde nach einem einzelnen Wurm be- schrieben, der viel größer als meine Tiere war, 14 Paar Kiemen besaß und 2 Analaugen; Kopfaugen waren nicht vorhanden, und die zweizähnigen Hakenborsten sehen etwas anders aus; ihre Zähne stehen etwas weiter auseinander als bei D. afra. Nach der Übereinstimmung in der Zahl der Kiemenpaare bei D. opulens und bei meinem größten Exemplar ist es schon denkbar, daß D. afra nur eine epitoke Form der atoken D. opulens vor- stellt. Da aber beide Arten aus weit voneinander entfernten Fundorten stammen und jeweils von beiden nur die atoke bzw. epitoke Form gefunden wurde, so habe ich es vorgezogen, die südwestafrikanische Dodecaria einst- weilen unter einem neuen Namen anzuführen. Reicheres Material mag später über die Beziehungen beider Arten zueinander und deren etwaigen Polymorphismus Aufklärung bringen. Farn. Capitellidae. Capitella capitata 0. Fabr. Fundangaben: Senegal, Goree, 23m; A. Hupfer, 1890. Deut s c h - S ü d w e s t a f r i k a , 8 w a k o p m u n d . Ebbestrand ; W. Michaelsen, 1911. Weitere Verbreitung: Kosmopolitisch. Auch arktisch und notial. An der Westküste Afrikas vom Mittelmeer bis zum Kap. Bemerkungen. C. capitata wird durch 2 kleine Exemplare vertreten, beides Männchen. Das Exemplar von Swakopmund ist ein blaß-gelbliches Würmchen mit 24 Segmcmten, mit der typischen Kopfbildung der C. capitata und mit Genitalarmatur im 8. und 9. Borstensegment. Unten am Grunde des Kopfes ist ein brauner Punkt zu erkennen, der wie ein Augenpunkt aussieht (Vj. Der etwa 2,5 mm lange Wurm ist hinten Avohl nicht voll- ständig. Das Goree-Exemplar von etwa 3,5 mm Länge ist ein jüngeres Männchen, dessen vordere Körperregion aus G Borstensegmenten besteht. Gedeckte Haken kommen vom 7. Borstensegment an vor. Die Genital- armatur liegt im 8. und 9. Segment. Der Wurm ist hinten verstümmelt; es mögen etwa 22 Segmente mit Haken vorhanden sein. ^J2 H. AroEXEK. L,eiochrides a/ricanus ii. sp. Tafel VII Fi^. 15)9, 200, Toxtfip-. LXXIV. Fundangaben: Elf onb oinküste , Wappu. Daliomey, Whydali. Französ.-Kono'o, Sötte Cama. Angola, A m b r i z (' 1 1 o. Sämtlich A. Hupfer. Beschreibung. Dicso Art lag mir von allen Fundorten In einzelnen Exemplaren vor und gehört zu den größeren Capitelliden. Kur das mehrfach spiralig eingerollte Exemplar von Sette Cama ist vollständig und hat den bekannten Lumbriciden-artigen Habitus der Dasybi-auclnis u. a.; es ist im ganz(Mi etwa 55 bis (iO mm lang und hat mindestens 200 Segmente, wovon 12 HaarborstensegmfMit(> auf den Thorax entfallen; die Breite in der An- fangsstrecke des Abdomi^ns beträgt 2 — 2,5 mm. Der Thorax ist bei diesem Tier schmäler als das Abdomen , bei anderen Exemplaren ebenso breit, jedenfalls nach der jeweiligen Erhaltung verschieden. Die Färbiuig der Würmer ist graugelblich oder bräuulichgrau, am Vorderkörper mehr bräun- lich fleischfarben. In zwei Fällen ist diu- Pharynx in abgeplattet blasen- artiger Gestalt ausgestülpt. Der zweiringelige Kopf (Taf. VII Fig. 200j ist kegeltVirniig und kann fast ganz (Taf. VII Fig. 199) in das Buccalsegment eingezogen werden. Am Kopf kann ich keine deutlichen Augen erkennen; bei dem einen Tier ist die Basis des Kopfes etwas dunkler als der übrige Kopf, ohne daß deutliche Augen unterscheidbar wären. Ich nehme an, daß Augen fehlen oder aber wegen der Dicke des Kopflappens nicht sichtbar sind. An der hinteren Grenze des Kopfes zum Buccalsegment befindet sich jederseits der Mediane eine nach hinten gerichtete Einstülpung, die die Lage von Nuchalorganen bezeichnen mag. Der Thorax (Taf. VII Fig. 199) besteht bei 3 Exemplaren außer dem nackt(>n Buccalsegment aus 12 Haarborstensegmenten; so auch bei dem vollständigen Wurm von Sette (,^ama; bei dem hinten stark verstümmelten Wappu-Exon^plar kann ich nur 11 Haarborstensegmente finden, obwohl dieses Tier äußerlich nichts Abweichendes hat. Ich betrachte danach die Zahl von 12 thorakalen Borstensegmenten als die Normalzahl dieser Art. Die Thoraxsegmente sind bei dem ganzen Wurm etwa 3 mal, die der vor- deren Abdomenstrecke 4 mal so breit wie lang. Die Thoraxsegmente sind deutlich zweiringlig, auch das Buccalsegment ist zweiringelig, weniger deutlich ist dies der Fall an den /vbdoiniuaisegnu'nten. Je nach dem Erhaltungszustande zeigt di(> Körpei'haut o'xno deutlichere oder mehr verwischte Felderung; besser erkennbar ist die; Felderung nur am Thorax. Das Analcnde hat Polychaeta. 473 keine Besonderheit; ventral trägt es 2 ganz kurze papillenartige Vorragungen, wofern diese wirklich geformte besondere Bildungen sind. Jederseits über den ventralen Hakenwülsten ist am Abdomen eine Seitenfurche vorhanden. Das letzte, zuweilen auch das vorletzte Thoraxsegment ist etwas schmäler als die übrigen Thoraxsegmente , sodaß dadurch eine gewisse Absetzung gegen das Abdomen entsteht. Am Abdomen finden sich wie bei den verwandten Formen dorsale und ventrale Hakenwülste in Gestalt von drüsigen senk- rechten Polstern; die dorsalen Wülste sind dorsal etwa um V3 der Segmentbreite, die ventralen ventral nur durch die tiefe Bauch- furche voneinander getrennt. Was die Borsten anbetrifft, so finden sich am Thorax nur Haarborsten, und zwar glatte haarför- mige einseitig breit und glatt gesäumte. Übergangssegmente mit Haarborsten und Haken fehlen; hinter dem letzten Haar- borstensegment folgt sofort das erste nur mit Haken versehene Abdominalsegment. Die abdominalen Haken stehen wie gewöhnlich in vertikalen einzeiligen Reihen auf ihren Wülsten und haben am Ende eine mehr oder minder spitze, jedenfalls eckig auslaufende Scheide. Die biegsame Scheide kann am Ende so nach vorn umge- bogen sein, daß sie mehr stumpf gerundet aussieht. Der Hakenkopf ist im Profil zweizälmig; der sekundäre Zahn ist deut- lich, aber viel kleiner als der Hauptzahn. Bei günstiger Profillage ist am Scheitel der Haken noch ein winziges di'ittes Zähnchen erkennbar. Seitenorgane sind jedenfalls vorhan- den. Etwas über der Mitte des vertikalen Abstandes zwischen Dorsal- und Ventral- parapod ist in der Segmentmitte eine spalt- artige Erweiterung der die beiden Segmentringel trennenden Ringfurche er- kennbar, in deren Grunde vermutlich die Seitenorgane ausmünden. An dem Fig. LXXIV. Leiochrides africanus n. sj). a = ge- deckter Haken von der vorderen Hälfte des Abdomens, mit am Ende abgerun- deter Scheide, im Profil, h = abdomi- naler Haken in Kantenstellung, auf die Schneide gesehen, c = Haken mit spitz endigender Scheide, im Profil. d = obere ^/j einer gesäumten Haar- borste vom Thorax, im Profil: iAÜ. ' 1 474 I'- AlGENKK. Wurm von Arubrizette , der am Thorax vorn stark ausgedehnt ist, sieht man an einigen vorderen Borstensegmenten die Mündung der Seitenorgane als gut begrenzte Öffnung zwischen den beiden Parapodien. Ausstülpbare abdominale Kiemen sind vorhanden und haben das schlauchartige Aussehen wie bei Dasijbrcmclms. Bei dem Wurm von Sette Cama ist hier und da eine Kieme ausgestülpt; an einzelneu Stellen sind 2 Kiemenschläuche sichtbar, die anschcnnend von einer gemeinsamen Basis ausgehen. Bei dem Tier von Ambrizette sind gleichfalls an verschiedenen Segmenten des Abdomens 1 oder 2 Kiemen ausgestülpt. Bei dem Sette Cama-Wurm sind manchenorts ganz wenig vortretende Kiemen erkennbar; sie haben di(> Form dicker kurzer Papillen, die aus einer Vertiefung etwas hervorragen. Die Austrittsstelle der Kiemen liegt dicht unterhalb des unteren Endes der dorsalen Hakenwülste. Die vorliegende (Japitellide ist im Küstengebiet Westafrikas weit ver- breitet. Von L. ausiralis Aug. unterscheidet sie sich durch viel bedeutendere Größe, den Mangel der Augen und den Besitz der Kiemen, welch letztere wenigstens bei der australischen Art nicht auszumachen waren. In die nähere Verwandtschaft von L. africanus gehört möglicherweise Notomastus hrasiliensis Gr. (1867) von Brasilien, der nach der Beschreibung Gbube's 11 thoracale Haarborstensegmente haben soll, die auch in einer der zuge- hörigen Figuren gezeichnet sind; in einer zweiten Abbildung vom Vorder- körper sind dagegen 12 Haarborstensegmente zu sehen. Das t/brauch US caducus (xi*. Oncoscole.v bipartitus Schmaüua. Neue Wirbell. Tiere. I, 2, ISlU, p. 55, Tab. XXVI» Fig.. 205. Branchoscolex craspidochaetus Schmarua. Ebenda, p. 59. — sphaerachaetus Schmarda. Ebenda, p. 60, Tab. XXVII, Fig. 2 IG. — oligobranchus Schmarda. Ebenda, p. 60, Tab. XXVI, Fig. 267. Erörterung. D. cadiicuü war nicht unter dem von mir untersuchten Wurmmatcrial vorhanden, auch nicht von Südwestafrika, von wo das Tier erwartet werden konnte, da es von McIntosh vom Kapland angeführt wurde. Ich führe den I >. caducus deshalb hier an, weil ich in der Lage war, einige iiiikcnntliclie ScHMAKDA'sche Wurmformen als Synonyme mit ihm in Ver- bindung zu bringen. Über die oben angeführten .synonymen Arten, deren (Jriginale ich sämtlich selbst nachuntersuchen konnte, ist folgendes zu be- merken. Daß One. rrdcrochaetics ein JJasi/hranchus ii^t, habeich schon (1914) unter L. austi-cdü bemerkt. Die beiden von O. microchaetus vorhandenen Exemplare sind hinten unvollständig; beide haben in der Thoraxregion Polycliaeta. 475 13 zweiringelige Borstensegmente. In der hinteren Körperstrecke linden j'ich allein Haken mit eingescheidetem Kopf und 2 ( — 3) kleineren sekun- dären Zähnchen auf dem Hakenscheitel. Ausgestülpte Kiemen habe ich nicht gefunden. ßr. crafipidochaetus ist ein in zwei Teile zerbrochener Wurm mit gleich- falls 13 thorakalen Haarborstensegmenten und mit ausgestülpten Kiemen. J3r. sphiici-achaefas wird durch ein Tier mit ausgestülpten Kiemen ver- traten, an dem nur Hakenborsten voi'handen sind, da der vordere Abschnitt einschließlich der Haarborstenzone abgerissen und verloren gegangen ist. Der von Schmarda als kegelförmig abgebildete scheinbare Kopf des Wurmes sieht in Wirklichkeit jetzt niclit so aus und wurde durch den an der Bruch- stelle vorgetriebenen Darm vorgetäuscht. Auch von einem regenerierenden Kopf ist an der Bruchstelle nichts zu tinden. Bi'. oIif/obrcmchn,s liegt in 2 Exemplaren vor, von denen eines noch in ganzer Länge vorhanden ist. Beide haben 13 Haarborstensegmente. Aus- gestülpte Kiemen sind erkennbar an den hinteren V4 bis V5 der Körperlänge bis weit gegen das Hinterende. Im Maximum kommen an einer Kieme 5 oder 6 Fäden vor. Die abdominalen Haken gleichen denen der anderen Branclioscolex und des One. hipartitus. Ich bin zu der Überzeugung gelangt, daß die besprochenen Schjiarda- schen Würmer zu Duii/briDichiis, und zwar zu JJ. eaducus gehören, und daß demzufolge die Gattung ßranrho-scole.i' zu beseitigen ist. Über Oncosrole.v siehe die Erörterung über JJt/boecole.r. Farn. Maldanidae. Maldane ilecorata (rr. Tafel VII Fig. ly 1 — 194, Texttig. LXXV. JfaJdane - Borstensegment, im Profil; ' ' ' . borstenbündel steht. Grube konnte ^ Segments, an dem nur ein H lyo H. AicENKU. dieses nicJit recht crkcnuen: es ist aber auch bei dem Oritiinal vorhanden. Die Hakenwülste mit senkrechter Hakenreihe treten namenthch an den Mittel- seementen stark liervor. Am Mittel- und Hinterk(irner sind die lanacn Haar- borsten derDorsalparapode beträchtlich lang und erreichen an Län^c^ Avenigstens 3 1 der Körperbreite. Die Haarborsten treten in 2 unten zusammenstoßenden Keihen hintereinander aus, einer kurzborstioen und inner langborstigen. Die kurzen ]^)orsten sind glatt und uneesäumt, haartVirmig. Die langen Borsten (so die am 2. Borstensegment) mit einseitigem, schräg geschratftem Saum in der Basalhälfte, in der Endhält'te dünn haartormig mit paarig ge- srellten, feinen spitzen Fiederzähnen. An den langen Borsten der Mittel- segmente, so des 10. Borstensegraents, sind die Fiederzähne der Kndhälfte kräftiger und dabei etwas weitläufiger gestellt als an den entsprechenden Borsten der vordersten Segmente. Die Haken vom "2. Borstensegment stehen zu S auf ihrem Wulst und zeigen im Profil über dem großen un- paaren Hauptzahn ca. 5 kleinere Scheitelzähne, von denen der untin-ste durch einen ziemlich breiten Zwischenraum von dem Hauptzahn getrennt ist. Der Kopf der Haken mit Chitinhaarbüschel ist (etwa um 90", weniger stark als an den hinteren Haken) gegen den Hakimsehaft zurückgebogen. Am 10. Borstensegment stehen einige 20 Haken im Hakenpolster, die in der Gesamtform den vordei-en Haken ähnlich sind. Der mit Haarbüschel versehene Kopf ist stärk(M- (um ca. (jO") gegen den Schaft zurückg(^bogen. Im Profil sind ca. 5 kleinere Nebenzähne über dem großen unpaaren Hauptzahn sichtbar, welche bei Kantenstellung der Haken in Querreihen zu mehreren angeordnet erscheinen. AsurJils sp. Tafel VI Fig. ]H4 — IGfi, Tafel VII Fig. 218, Textfig. LXXVI. Fundangabe: Fr anz ö s.-G uin ea, Los- Inseln; A. Hupfer. Fernando Poo; A. Hupfer. Beschreibung. Von zwei westafrikanischen Fundorten sah ich diese Maldauide in wenigen Individuen, die sämtlich hinten stark verstümmelt sind. Der Wurm von den Los-Inseln, von Farbe bräunlich mit helleren gelbhchgraueii Parapodien und Drüsenpartien, ist den folgenden Angaben zu Grunde gelegt. Ya- besitzt 8 vordere Borstens(>gmente nebst Vorder- ende, ist lonmi lang und ca. 2 mm breit. Kopf und 1. Borstensegment (Taf. VI Fig. 1(;4, 1(15, Taf. VII Fig. 218) sind ganz ähnlich wie bei der westindischen Maldanc collarlcepti Aug. (li)06). Die Kopfscheibe, die etwa l'/amal so lang wie breit ist, zeigt sich in ihrer (>berflächen»('stahung mit dem medianiMi Längskiel und den Nuchalorganen Polyeliaeta. 479 aiK'li höchst ähnheh der nordischen As. h/rep.-t M. Bars. Der Fühler ist stum])t' abgerundet, seitlich nicht durch Einschnitte von dem Kopf'saum ge- trennt. Der Kopfsaum ist hocli, seitlich tief eingeschnitten und am Rande ohne deutliche Zähne oder Läppchen; sein oberer Abschnitt ist höchstens gering und ganz flach krenuliert; man kann ca. 15 solcher Krenulations- voi'sprünge unterscheiden. Der untere Abschnitt des Kopfsaumes ist glatt- randig, allenfalls einige Male schwach gewellt. Das 1. Borstensegment, dem ventrale Haken fehlen, hat einen gut entwickelten Hautkragen, der in der Höhe der Kopfsaumeinschnitte seitlich tief (nngeschnitten ist. Die untere Hälfte des Kragens reicht bis an den Hinterrand des Buccalsegments nach vorn, ist vorn lateral jederseits in einen abgerundeten Lappen vorgezogen und vorn ventro-median mit einem kleinen Einschuitt versehen, der sich nach hinten in eine schmale Längs- furche fortsetzt. Der obere Kragenabschnitt reicht höchstens bis zur Mitte des borstentragenden Ringels des 1. Borstensegments nach vorn. Die Drüsen- partien der vordersten Segmente gleichen sehr denen der As. biceps; hinter jedem Paraped liegt dorsal ein halbmondförmiger Drüsenfleck, der nur am letzten schlecht erhaltenen Segment nicht grade gut erkennbar ist. Die Beborstung besteht aus dorsalen Haarborsten und ventralen Haken. Das Borstenbündel des 1. Borstensegments fällt durch seine Stärke auf: das 1. Borstenparapod reicht seitlich bis zum Einschnitt des Kragens her- unter. Di(^ Haarborsten der vorderen Segmente (so die des 3. Borsten- segments) treten auf dem Paraped in einer kurz- und einer langborstigen senkrechten Reihe aus ; alle Borsten sind ganz glatt. Die kurzen Borsten zeigen im Profil einen einseitigen, scharf begrenzten, breiten hellen Saum, der sich in der Endhälfte d(n- Borste spitzenwärts immer mehr verliert. Die langen Haarborsten, die nicht viel länger sind als die kurzen (um ca. V3), aber einen in der Haut steckenden Basalstiel haben, sind in der Basal- hälfte zu einem einseitigen flügelartigen, nicht scharf begrenzten Saum er- weitert imd laufen spitzenwärts haarartig dünn aus. An den hinteren Seg- menten (so am 10. Borstensegment I, finden sich die Haarborsten ebenfalls in 2 Formen vor. Die eine, kürzere und kräftigere ist in der Basalhälfte einseitig breit gesäumt, in der Endhälfte zweizeilig blattzähnig, schlank ährenartig gefledert; die längeren Borsten sind zart und glatt, haardünn, an ihrem unteren Abschnitt mit einem schmalen hellen einseitigen Saum versehen. Die ventralen Haken sind an den vorderen und hinteren Seg- menten nur wenig verschieden. Solche vom 3. Borstensegment tragen auf dem Scheitel mehrere Querreihen von Nebenzähnen; bei ProflUage sind 2 oder 3 solcher Kebenzähne erkennbar. Der Hakenkopf, mit Haarbüschel 480 H. AUGENER. unterhalb des Hauptzahnes, ist nur wenig und stumpfwinkho- geoen den Hakenschaft gebogen. Haken vom 10. ßorstensegment gleichen im Avesent- lichen den vorderen Haken. Sie haben einen Chitinhaarbüschel und zei- gen auf dem Scheitel im Prolil ca. 4 in Querreihen stellend«^ Nebenzähne. 1 )er Hakenkopf ist bis um ca. UO" gegen den Haken- schaft zurückgeb ogen. Von Fernando Poo waren 2 Vorderenden mit 9 bzw. 10 Borstensegmen- ten von trüb graubräun- licher Färbung vorhanden. L)er Körper dieser Wür- mer, von denen der längere ca. 30 mm lang ist, ist größ- tenteils erweicht und ge- dclmt. Der dorsale Ab- schnitt des Kopfsaumes (Taf. VI Fig. 166) sieht ganzrandig aus, vielleicht infolge des minder guten Erhaltungszustandes. Die Kragenbildung am 1. l)ur- stensegment ist wie bei dem Los-Exemplar, wohl infolge des weicheren K örperzustandes weniger ausgesprochen als bei j(?- nem und weniger Aveit nach vorn reicliend: der liint(U'e Fig. LXXVI. Äsychis sp. a = kürzere glatte, einseitig ge- Ringel des Buccalsegments säumte Haarborste und h = längere glatte Haarborste vom ,.rirfl n'icli vorn 7U nicht von dem Kragen über- kürzere 3. Borstensegment, beide im Profil; 2_iL0_ gefiederte und (7 = längere glatte Haarborste vom 12. Borsten- segment, beide im Profil; ^'^^. c = ventraler Haken vom (leckt. Di(^ Würmer von ;5. Borstensegment, im Profil; ^^-^— . /= ventraler Haken Fernando 1*00 sind oifeil- vom 8. Borstensegment, Ansicht von oben auf den Scheitel; , i. i • i » , S30 1 T, , , -> ,. . bar die yleiclie Art wh; — — . g = ventraler Haken vom 12. Borstensegment, im Profil; i^, ' 1 der W arm von den Los- Polycliaeta. 481 Inseln. Nebon den Würmern lagen zwei Stücke einer dickwandigen dunklen Schlammröhre im Glase, die jedenfalls zn den Würmern gehörten. Die vorliegende Art steht der As. collariceps Aug. Westindiens durch den Besitz des Hautkragens am 1. Borstensegment nahe, unterscheidet sich von dieser durch das Fehlen deutlicher Zähne am Kopfsaumrande. Die Haken beider Arten sind ähnlich gestaltet. Da die hintere Körperstrecke der Tiere nebst dem Analsegmi'ut nicht erhalten ist, sehe ich von einer spezifischen Begrenzvmg der W ürmer ab. JEiiclj/mene lüderltzlana n. sp. Tafel VI Fig. 144, Uf), Tafel VII Fig. 186, 215, Textfig. LXXVII. Fundangabe: D eutsch-Südwestafrika . Lü deritz bucht , Flach- wasser, 0 — 10 m, W. Michaelsen, 1911. Beschreibung. Diese Maldanide wird durch mehrere kleinere Exem- plare vertreten, meist vordere und hintere Fragmente. Ein Wurm, der auch in 2 Teile zerbrochen war und noch zum Teil in seiner graugelben ziemlich zerbrechlichen Sandschlammröhre steckte, ist in ganzer Länge er- halten, ca. 2',) mm lang und im Maximum 1 mm breit. Je ein weiteres Vorder- und Hinterende, die wahrscheinlich zusammengehören, haben wie der ganze Wurm 22 Borstensegmente. Die Färbung ist hell, grau-ocker- gelblich, die mittleren Segmente vom 4. oder 5. au sind braungelb mit sehr breiten weißen vorderen Drüsengüi'teln. Die in der Röhre eingeschlossen gewesenen Segmente des vollständigen Wurmes sind wie sonst merklich gestreckter als bei den außerhalb der Röhren abgetöteten Tierc^n. Die Form des im ganzen drehrunden Körpers ist lang und dünn; wie gewöhnlich sind die mittleren Segmente die längsten, die vorderen und hinteren sind kürzer. Die letzten ca. 8 Segmente sind durch Einschnürungen und ihre keulige nach hinten verbreiterte Form deutlich geg(>neinander ab- gesetzt; in der vorderen Körperhälfte sind die Segmente drehrund imd weniger scharf voneinander getrennt. Kopf nebst Buccalsegment, manch- mal auch noch 1. Borstensegment, sind mehr oder minder aufgeblasen und erscheinen daher breiter und höher als die beiden folgenden Segmente, die so bei allen Tieren im Verhältnis zu dem dicken Kopfabschnitt und zu den um weniges stärkeren weiter hinten folgenden Segmenten ein mehr oder weniger halsartiges Aussehen erhalten. Der Körper besteht bei dem 'vollständigeu Wurm aus 25 Segmenten 1 + 22 + 1 + 1 = 25) , von denen 22 Borstensegmente sind, Avährend eines ein nacktes Präanalsegment ist. Bei einem anderen Hinterende (Taf. VII 482 H. AUGENEK. Fig. 215) sehe ich gleichfalls 1 nacktes Präanalsegment Bei einem dritten Exemplar sieht es so aus, als wenn noch ein nackter Ringel vor dem einen Präanalsegment vorhanden wäre. Genaueres kann ich hierüber in anbetracht der geringen Größe der Tiere nicht aussagen; ich nehme d(>shalb ein einziges nacktes Präanalsegment als vorhanden an. Der Kopf (Taf. VI Fig. 144, 145) ist ähnlich gestahet wie bei Pr. praeter missa Mlc^rx.. längsoval, etwa "2 mal so hoch wie breit, mit niedrigem, deutlichem, glattrandigem Kopfsaum. Der Kopfsaum ist hinten dorso- median etwas eingezogen und hat jederseits einen schwachen seitlichtm Einschnitt, der mitunter kaum zu erkennen ist. I)(n- mediane vordere füiilerartige Fortsatz ist kurz, am Ende breit eiförmig abgerundet und seit- lich vom Kopfsaum getrennt. Der mediane Längskiel ist in ganzer Kopf- länge vorhanden, weißlich, dick; die Kuchalspalten sind gerade, so lang wie der Kopfkiel. Ventral am Grunde des Fühlers s(ntlich an demselben stehen mehr oder minder zahlreiche braune Ocellen-Pünktchen (Taf. VI Fig, 144), die zuweilen eine förmliche Querbinde bilden, mitimter jedoch nur zu wenigen erkennbar sind. Die Mundötfnung ist ohne B(\^onderheiten ; der Pharynx war in keinem Falle ausgestülpt. Das Analsegment (Taf. VII Fig. 215) hat die Form eines Anal- trichters und ist durch eine Einschnürung gegen das Präanalsegment ab- gesetzt; die radiär gefurchte Afterötfnung liegt mitten im Grunde des Trichters. Der eigentliche Analtrichtersaum ist etwa halb so lang wie das ganze Analsegment; er trägt am Rande 25 spitze Analcirren von verschie- dener Länge. Die Cirren sind zum Teil groß und lang, ein anderer Teil ist kaum halb so laug und breit, wie die großen Cirren sind. Ein regelmäßiges Alternieren der kurzen und langen Cirren findet nicht durchweg statt, kommt aber zuweilen vor. In der Ventro-Mediane steht ein ungewöhnlich langer und starker Cirrus, der doppelt so lang wie die längsten übrigen Trichtercirren und als unpaarer Ventralcirrus zu deuten ist. Ein anderes Hinterende hat 2(), ein drittes 17 Trichtercirren. In dem letzteren Falle sind nur wenige der kurzen Randeirren vorhanden, deren Fehlen zum Teil jedenfalls die geringere Zahl der Analcirren dieses Individuums erklärt. Eine trichterartige Einsenkung im Grunde des Analbechers ist in der Wtrise wie b(n Encl. droedakiensis, A.r. (■(dfiuita u. a. vorhanden. Die Borstenausstattung besteht aus dorsalen Haarborsten und ventralen Haken. Die Haarborsten sind meistens abgebrochen. In einem Präparat vom 7. Segment sind die Haarborsten zart, haarförmig und ungesäumt; es sind in dem botreffenden Paraped nur diese zarten Borsten erhalten außer den längsgestreiften Stümpfen von ca. 5 stärkeren Borsten; die letzteren Polychaeta. 483 sind vermutlich die Basalteile abgebrochener gesäumter Borsten. Am .«-iebtletzten S(^gment kommen kurze, ungesäumte und lange starke in der Außenhäli'te gesäumte Haarborsten vor. Die Haken der 3 ersten Borsten- segmente, soweit erkennbar nur zu 1 in jedem Paraped stehend, sind modifizierte , ganz glatte Stacheln , deren Spitze stumpfwinklig gegen den Schaft abwärts gebogen ist. Die normalen Haken, so die des 7. Borsten- segments, haben keine Besonderheiten. Sie zeigen im Profil einen siebenzähnigen Hakenk()})f und die übliche subkutane Ver- breiterung am Schaft. Mitten im Hakenkopf liegt eine braungelbliche stark längsgestreifte Partie. D(;r Haarbüschel unterhalb des Hakenkopfes besteht aus wenigen Haaren, die um die Spitze des Kopfes nach liint(m herumgebogen sind. Haken vom Hinter- körper, so vom siebtletzten Segment, haben wie die vorderen einen siebenzähnigen Kopf nebst Haarbüschel. Die Haken sind in ihrer Form denen der Pni.v. capensis McIntosh sehr ähnlich. Die vorliegende Art finde ich am besten zu der Gattung Euclymene in der Gruppe der Eurlymenini Verr. (Abwidss.) passend. Ich habe weder zusammenhängende Drüsen- partien vor dem 1 . Borstensegment noch am 8. Borstensegment ein ventrales Drüsen- feld finden können. Von verwandten süd- Fig. LXXVIl. Euclymene lüderitziana n. sp. 1 vom 7. und c = vom 7.-letzten Seg- i-^. d =^ kurze und e = ge- säumte lange Haarborste vora 7. -letzten S 3 0 ment; säumt« Segment; Sämtlich im Profil. afrikanischen Formen kann weder Ax. h/ro- « = ventraler Stachel vom 3. Borsten- 7 / o I /"*7 • 7 7a Segment : — — . b = ventraler Haken cep/iala ochm., noch Cl. microc^'pnala ochm., ° noch Pra.v. capends Mo Int. für meine Art in Frage kommen. A,v. lyroaphala Schm. hat die gleiche Zahl von Segmenten, 25, aber in den einzelnen Segmentgruppen andere Zifi:'ern, nämlich 4 nackte Präanalsegmente und 19 Borstensegmente. Das ScHMARDA'sche Original ist ein 80 mm langer vollständiger Wurm (Glas Nr. 52 der Wiener Sammlung). Der Analtrichter hat am Rande ca. 28 an Länge wenig verschiedene Anal- cirren; einige dieser Girren sind länger als die übrigen, doch nicht gleich- mäßig am Trichterrande verteilt; ventral finden sich 2 oder 3 etwas größere Girren-, ein einzelner besonders langer modio-ventraler Venti'alcirrus ist 32 Michaelscn, Westafrika, Kaud II. 484 H- ArOKNER. nicht vorhanden. Der Kopfsaum ist hocli, sein oIxTcr Abschnitt gefältelt und gekerbt: die seitliciien Einschnitte sind schwach und Hach. Die ventralen Haken der vordersten Segmente sind zum Teil abgebrochen; es sind wain- scheinlich glatte modifizierte Stacheln. Cl. inlvrocephala Schm. ist wahr- sciieiniich eine Xicomarlie (Original in (.Tlas Nr. 55 der Wiener Sammlung) ; man vergleiche hierzu meine Bemerkungen über di(\se Form (Fauna Süd- west-Australiens. Polychaeta II, 1914, p. (JD). Unter der Bezeichnung ,,C/. rtiici'ocepluda'' befinden sich jedoch noch in mehreren (i läsern der Wiener Sammlung von Schmarda gesammelte Kap-Maldaniden , unter denen außer t'iner Nico)nache noch mindestens eine andere Maldanide vorhanden ist. So befinden sich in Glas Nr. 087 zwei Vorderenden einer Nicoinache; das eine groß, mit 11 Borstensegmenten und mit normah^m Kopf , von 80mm Länge. Die vordersten Borstensegmente haben ventral 1 oder 2 glatte, starke, dunkle, etwas gebogene; Stacheln. In anderen (liläsern sind Hinter- enden vorhanden, die jedenfalls zu Nu-onuicJic gehören. So hat das Hinter- (mde des eigentlichen ///<*^/a-Originals 2 nackte Präanalsegmente und einen Analtrichter mit ca. 17 Analcirren, von denen mehrere größer als die übrigen sind, so namentlich 2 ventrale, von denen der größere ungefähr ventral-median steht. Zu Nirornache gehört auch vermutlich ein Hinter- ende aus Glas Nr. 53 mit 10 Borstensegmenteu und 2 nackten Präaual- segmenten und ca. 18 Analcirren; von den fast durchweg gleichgroßen (Jirren ist einer durch seine \\o\ bedeutendere Länge und seine ventro-mediane Lage als Ventralcirrus gekennzeichnet. Zu A.r. h/rocephala gehören viel- leicht noch einige Vorder- bzw. Hinterenden einer mit Kopfscheibe und hohem Kopfsaum versehenen Maldanide, so ein Vorderend*^ aus Glas Nr. 53 mit 2 oder 3 glatten ventralen Stacheln an den 3 erstem Borstensegmenten, und ein Hinterinide aus dem gleichen Glase mit 10 Borstensegmenten und 4 nackten Präanals(>gmenten. Der Analtrichter hat ca. 28 ungleich große Analcirren, von denen in der Ventro-M(>diane keiner als besonders langer Ventralcirrus differenziert ist; die längeren Analcirren sind ziemlich gleichmäßig verteilt, zum Teil alternierend oder fast alternierend; die längsten stehen am oberen Trieliterrande. Pra.v. capeusis, von Mc Intosh später als var. capensis der Pra.r. jirddirinUsa Mlmorn. bezeichnet, hat jeden- falls keine so stark modifiziei-ten \'entralhaken an den vorderen Segmenten wie Kiicl. hideritzüina: die Segmentzahl wird von McIntosh HlJOa) mit 21 außer dem Buccal- und Analseoment anoco-eben. Polyeliaeta. 4S5 Jfacrorlf/meuc tuonilis Fauv. Tafol VII Fio. 21!). Textfio. LXXVIII. Clymene monilis Faivkl. Anrielid. Polychet. de la Casamance, 1901, Jiiillet. Soc Linn. Norniandie, V (5j, p. 89, Fig-. ol— 38. Fundangabe: Senegal. Goree: A. Hupfer. N i g I ' r i a , I > u g am a ; A. Hupfer. Weitere Verbreitung: Senegal, A.stuarium des Casamance-Flu.^se.s. Erörterung. \"on Bugama hab(^ ich 5 Exemplare gesehen, von denen 4 nur Vorderenden waren, während eine.s ein in ganzer Länge erhaltenes Tier darstellt. An den Würmern haftende Röhrenbruchstück«' waren brüchig nud bestanden aus feinen Quarzkürnchen. Fauvel beschrieb die Art nach zer- brochenen P^xemplaron, die viel größer waren als meine Tiere, und hat für seine Tiere 40S(>gmente angegeben. Das von Fauvel abgebildete Hinterende macht den Eindruck abnormer Beschaffenheit. Da mir nun ein durchaus normal erhaltenes ganzes Exemplar vorliegt und ich fest überzeugt bin von der Identität meiner Tiere mit der FAuvEL'schen Art, so kann ich die Angaben von Fauvel ergänzen. Der vollständige Wurm von Bugama ist 33 mm lang, im Maximum ca. 1,75 mm breit und hat 34 Segmente. Von den Segmenten sind 31 Borstensegmente; vor dem Analsegment ist ein nacktes Präanalsegment vor- handen, wonach sich einschließlich des Buccal- und Analsegments im ganzen 34 Segmente ergeben. Die Färbung ist trüb bräunlich, der Kopf mit den 3 ersten Borstensegmenten ist bräunliehgrau. Das 4. bis 7. Borstensegment sind dunkelbraun mit breitem, hellem, vorderem Drüsengürtel, wodurch diese Segmente eine scharf begrenzte Färbung und Zeichnung erhalten, die von Fauvel ebenfalls hervorgehoben Avurde In der vorderen Körperhälfte sind die Segmente fast drehrund; etAva mit dem 19. Segment beginnt die Trichterform der Segmente, die an den hinteren Segmenten immer mehr in die Scheibenform (lenticulaires nach Fauvel) übergeht. Ein Hautkragen ist an den vorderen Segmenten nicht entwickelt. Der Kopf ist ca. "Jmal so lang wie breit, der vordere Fühler kurz und eiförmig und von dem Kopfsaum seitlich deutlich durch Einschnitte abgesetzt. Die Nuchalorgane sind gerade, von vorn her gerechnet ca. V3 der Kopflänge einnehmend; der Kopflängskiel ist dementsprechend in ghncher Länge deutlich. Der Kopfsaum ist hoch, in etwa -/j seiner Seitenlänge von hinten lobeui her gerechnet mit einem tiefen, seitliciiem Einschnitt jederseits. Der oben^ Teil des Kopfsaumes hat 5, 6 oder sind nicht besonders lang; am längsten sind d'io Trichtersegmeute am Beginn des hinteren Körper- drittels, und zwar etwa do}»pelt so lang wie hinten breit. Bei meinem Tier ist deutlich ein nacktes Präanalsegment zu erkennen, das dieselbe kurze Trichter- oder Scheibenform hat wie die benachbarten Borstensegmente. Die hintere Korperstrecke macht einen durchaus normalen Eindruck und gleicht etwas dem in hig. 34 bei Eauvel abgebildeten Hinterend(% während sie ganz anders aussieht als Fig. 33 ebendort. Fig. 34 ist nach Fauvei. ein regeneriertes Hinterende: ob dies zutreffend ist, ist unsicher, ebenso ob Fig. 33 ein normales Hinterende war. Man vergleiche hierzu meine Abbildung von dem normalen Hinterende (Taf. \ 11 Fig. "Jli*). Fig. 33 mag eher ein Regenerat vorst(>llen, besonders wegeu der Kürze und un- vollständigen Entwicklung der 1 1 letzten ganz kurzen Borstensegmente, an denen nach Fauvel's eig.Miea Worten noch keine Haken vorhanden waren. Das Analsegm'»nt ist trichterförmig, von d(^m Präaualsegment deutlich durch eine Ringfurche getrennt und an der Basis vom Präaualsegment umfalot. Der After liegt vertieft in der Mitte des Trichters; d(;r Trichter- endrand trägt IG große und gleichlauge, dreieckige, abgeplattete Analcirren. In der Mitte des dorsalen Randabschnitts steht außerdem noch Qin winziger ganz kurzer Cirrus. Fauvel hat die Zahl der TrichterrandcirrcMi höher angegeben, was mit der bedeutenderen Größe seiner Tiere zusammenhängen mag. Das Bauclmiark setzt sich nicht auf d(^m Tricliterrand fort. Bei einem Wurm ist der Pharynx in Gestalt einer abgeplatteten Blase ausgestülpt; Papillen habe ich daran nicht sicher erkennen könnt^i; falls solche vorhanden sein sollten, müßten sie sehr unscheinbar sein. Die zahlreichen Haarborsten, so di(> des S>. Segments, konuuen in '2 Formen au den Parapodien vor. In geringerer Anzahl sind lange, kräf- tige, glatte, in der Endhälfte gesäumte Borsten vorhanden, die in eine nackte Endspitze auslaufen. In großer Zahl find(m sich kurze, zarte, un- gesäumte Haarborsten. Diese fein(m Borsten haben eine haardünne glatte Endstrecke, soweit das (u-sichtlich ist; auch bei TöOfaclier Vergrößerung liabe ich keineu Haarpiuscd an diesen Borst(ni erkennen können. Aller- dings liegen diese Borsten zahlreich übereinander, so daß die Haarpius(4- borsten, die nach Fattvel in geringer Zahl vorkommen, vielleicht durch die vielen gleichfalls kurzen glatten Borstcm verdeckt waren; vielleicht sind Polvcliaeta. 487 auch dir» fraolichon Borsten an anderen Segmenten besser erkennbar. Faxjvel gibt nicht an, in welcher Körpergegend er seine Haarpinselborsten beobachtet hat. Ich habe es unterlassen, die hintere Körperstrecke auf Haarpinselborsten zu untersuchen, da fast alle Borsten hier abgebrochen sind. Die Ventralstacheln dordrei ersten Borstensegmente sind am Scheitel voll- kommen glatt (siehe die des 2. Borstensegments) ; sie erscheinen im Profil nahezu rechtwinkhg gebogen und in der Form den entsprechenden Yentral- stacheln devPi'a.rilleUaoracili" M. Sars. ähnlicli. Auch mit Eucl. droehakiensis besteht eine gewisse Ähnlichkeit. Die normalen Haken, so die vom 8. Borstensegment, entsprechen im ganzen den Abbildungen Fauvel's: im Proiil sind über dem Hauptzahn (> (oder 7) Nebenzähne erkennbar. Ich finde alle Zähne enger aneinanderliegend als bei Fauvel und den Hauptzahn weniger weit vorragend als dort. Der Haarbüschel ist zart und entspringt dicht unterhalb des Hakenkopfes. Die Haken ähneln denen der Leiochonen und noch mehr denen der EwL droehakiensü , weniger denen des Tsocirru^ ijlaniceps, bei denen auch der Haarbüschel weiter entfernt vom Hakenkopfe entspringt. Von Goree fand sicli ein Vorderende mit Fig. LXXVIII. Macrodinnene 8 Borstensegmenten, das schwächer als die Bii- "^^''^'^'•' ^^^'■- « = ventraler . Tl. T 1 Stachel vom 2. Borstensegment ; gama-Iiere ist, und bei welchem die vordersten wi , .^ , tt„i ^ -^ , . o =; ventraler Haken Segmente samt dem Kopf noch nicht zur vollen vom 8. Borstensegment; -— . Stärke wieder regeneriert sind. Die übrigen Beide im Profil. Segmente zeigen die braunen (^uerbinden der Art. Der dorsale Teil des Kopfsaumes ist nicht krenuliert. was sehr wohl mit dem Regenerationsvorgang in Zusammenhang stehen kann. Ich halte das Tier für M. monlUs. Die Art gehört in die ARwiD.s.sox'sche Gruppe der Ewlijrneiiini und liat gewisse Übereinstimmungen mit Isocirrns und Enclymene, mit ersterem in den 3 vorderen stacheltragenden Segmenten und den gleichgroßen Anal- cirren, mit letzterer in dem Fehlen eines ventralen Drüsenfeldes am 8. Borsten- segment, sowie auch in den Haken. Ich stelle Fauvel's Art in die Gat- tung Macroclymene Verr.. die Verrill, (1900) für Cl. protlucta Lewis, eine nahestehende Art, errielitet hat. CL producta (Proc. Boston Soc. Natur. Hist., 1899, XXVni. p. 111 hat einen etwas anders gestalteten Kopfsaum und Ocellen am Kopf. Es ist möglich, daß unter günstigen Bedingungen auch 488 H. AlGEXlOK. bei Cl. moinlis solelic OcoUen (n-k<'niil)ar sind. Die sonstige Körperbilduno- und die Borsten sind bei Cl. producta sehr ähnlich. Die sehr liohe Segment- zahl entspricht einer gewaltigen Länge von mehr als 300 mm. Leuis nimmt für Cl. producta, wie ich für ( l. monills, ein nacktes Analsegment an. In der Annahme, daß bei Cl. motillU mit zunehmender Größe eine Erhöhung der Seg-mentzahl stattfindest, würde in dem Größenunterschied zwischen Cl. vwnilis und ( l. producta meiner Ansicht nach kein Hindernis für eine Ver- einigung beider Arten liegen, falls sich im übrigen eine Übereinstimmung ergeben sollte Zu einer Prüfung dieser Frage an entsprechendem Material bin ich nicht in der Lage, behalte deshalb für die westafrikanische Art den von Fauvel gegebenen Namen bei. Petfilocltjniene n. gen. Diagnose: V^jrdcrende unbekannt, aber der Kopf vermutlich nach cljmenoidem Typus mit Kopfsaum versehen. Hintere Körperstrecke mit '2 nackten Präanalscgmenten, aus mindestens 12 Segmenten bestehend. Analsegment mit subzentral-terminal gelegenem After und mit ungleich- mäßig, nam(^ntlich ventral starkentwickeltem, mit Girren versehenem Trichter- saum. Segmente mit kegelförmigen- medianer, dorso-termiualer, großer Papille. l^etalocl y mene notorera ii. sp. Tafel VI Fig. 168, Tafel VII Fig. 201—204, Textfig. LXXIX. Fundangabe: Franz ö s.- K o n go , Nyanga-Fluß; A. Hupfer. Beschreibung. In einem mit Nyanga-Fluß bezeichneten Glase befanden sich außer Hölirenbruchstücken von bräunlicher Farbe und schlanmiig-sandiger Beschaffenheit Fragmente oines zu den Maldaniden gehörenden Wurmes, die durch ihre eigenartige G(\staltung auffielen. Die Färbung der Frag- mciuc ist schwärzlich; vielleicht waren sie einmal ganz oder teilweise ein- getrocknet. Außer mehreren kleineren Segmentgruppen von zusammen 12 J)Orst('nsrguii-nten war eine zusammenhängende hintere Körperstrecke von 12 Segmenten vorhanden, die hauptsächlich für die folgende Beschreibung lu^rangezogen wurde. Sämtliche Fragmente gehören offenbar der gleichen Art an, ob (>iuem oder mehreren Exemplaren, läßt sich nicht entscheiden. AVürden alle v()rliand<'nen Segmente einem einzigen Wurm angehören, so müßte (liesei- zum mindesten 24 Segmente besessen haben. Das erwähnte 12 segmentige Hinterende (Taf. VI Fig. 1G9) besteht aus y JJorstensegmenten, 2 nackten Präanalsegmenten und dem Analsegment: es ist gegen .')() nun lang, am Ende (.h-^^ vord(M'Sten Segments ca. 1,5 mm Polychacta. ' 489 broit. Es liaadi'lr sich danach um ciiion schlankoii. lanffsfestrockton Wurm. Von don Borstonscomonten sind die "2 vorderston ziemlieh kurz, die 5 oder 6 folsji^nden lansj bis sehr lano-, das 4. bis (>. besonders lang. Segment 9 ist wieder kürzer, 2 mal so lang wie breit, 10 und 11 sind kurz. Segment 11 ist scheibenförmig, mit gleichhohem, glattem, ringförmigem Saum, wie bei Macrocliiineiii' monilis Facv., Segment 10 ist gleichfalls scheiben- oder kurz trichterförmig mit jederseits einem rudimentären hakenlosen Wulst in gleicher Höhe mit dem Hakenwulst des 9. Segments. Am Hinterrande trägt Segment 10 medio- dorsal einen cirrusartigen, schlankkegelförmigen Fortsatz oder eine Papille von der Länge des 11. Segments, die nach hinten gerichtet ist und auf das 1 1 . Segment hinübergreift. Diese hintere Dorsalpapille findet sich an allen vorhergehenden Segmenten , ist auch an diesen nach hinten ge- richtet und greift mehr oder weniger auf das nachfolgende Segment über. Die Papille entspringt in der Mitte eines die Parapodien dorsal verbindenden Drüsenwulstes und ist wie dieser heller und mehr graugelb gefärbt als der übrige Teil d<'S Segments. Die Hakenwülste sind ebenfalls durch einen Drüseuwulst ventral verbunden, so daß ein ringförmiger Drüsengürtel am Segment gebildet wird, der die Parapode mit einschließt. Diese Ringwülste sind an allen Segmenten direkt an der Grenze des nächstfolgenden Segments gelegen oder etwas vor derselben. Während die längsten Segmente des 12- segmentigen Hinterendes ca. 8 mal so lang wde breit sind, enthalten die anderen kleinen Segmentgruppen nur kürzere Segmente, die etwa 2 mal so lang wie breit sind. An den Segmenten dieser kleineren Segmentgruppen ist die dorsale große Papille ebenfalls vorhanden, doch nicht an allen er- kennbar. Einige dieser kurzen papillenlosen Segmente, die nur etwa so lang wie breit sind, sind vermutlich Segmente, die dem vorderen Körper- drittel des Wurmes angehören. Das Analsegment erinnert in seiner Form etwas an Petaloproctus '. ich nehme aber lieber an, daß es sich um einen Analti-ichter handelt, der nach den verschiedenen Seiten ungleichmäßig entwickelt ist und dessen Seiten im dorso-ventralen Längsschnitt ungleich lang sind im (Tcgensatz zu der gewöhnlichen Analtrichterform di'r Clymenellen, PraxiUellen und anderer. An Petaloprortm würde dann nur die starke ventrale Entwicklung des Trichtersaumes erinnern. \}ov After liegt terminal etwas veatralwärts unter- halb des Zentrums der Analfläche und im Niveau der Endfläche des Anal- segments: ein Analkonus ist, wenigstens bei diesem Wurm, nicht vorhanden. Der Analtrichter, der, wie erwähnt, in ventraler Richtung seine größte Ent- wicklung hat, hier am höchsten ist und die Hinterfläche des Analsegments nebst dem After als hoher gesclilo ssener Saum am Rande einbegreift, ist 490 H. AUGENER. in dorso- ventraler Richtung etwa l^/^mal so hoch wie breit und etwa l '/o fuäl '"^o hoch wie die Basis d(\s Analsegments. Medio-dorsal ist der Trichtersaum am niedrigsten und hat hier eine Ausbuchtung von etwa 60". Am freien Rande ist der Saum in Cirren oder Papillen zerteilt, die von verschiedener Länge und Form sind; ich zählte im ganzen etwa 28 solcher Cirren. Die obersten unterhalb der dorso-medianen Ausbuchtung des Anal- segments stehenden Cirren sind ganz kurz, seitlich und ventral werden die Cirren größer und dreieckig zugespitzt, deutlich vorragend, ß der Cirren liaben eine außergewöhnliche Länge und abgeplattete Fadenform : der längste von diesen , als \"entrah-irrus aufzufas- sende, steht medio-ventral und ist etwa '/;( so lang wie die Höhe des Trichters in dorso - ventraler Richtung. Um B kleinere Cirren liöher, vom Ventral- cirrus entfernt, steht jederseits am Trich- terrand wieder ein langer Cirrus und oberhalb von letzterem , um "2 kleine PapiUen entfernt, noch jederseits ein langer Cirrus. EndHch ist auf der linken Seite noch der nach oben nächstfolgende Cirrus erheblich länger als die kleinen Randeirren. Das Bauchmark setzt sich, soweit icli das erkennen kann, bis zur Basis des Ventralcirrus fort. Die Haarborsten stehen auf großen, kegelförmigen dorsalen Parapodien; die Haken auf Hakenwülsten in einfacher Reihe. An einem kurzen Segment, das der vorderen Körperhälfte des Wurmes angehören mag, verhalten sich die Bor- sten folgendermaßen. Die Haarborsten treten in 2 Reihen aus. In der einen r ^= kiirze, zweizeilig gewimperte Reihe stehen starke lange Borsten mit fein längsgestreiftem Schaft; di(^ Außen- Fig. LXXIX. ]*etalodyme'nenotocera n. ^). a = lange glatte Haarborste von einem Segment der vorderen Hälfte des aus 12 Seg- menten bestehenden Fragments: ^ ^ ' . b =^ gesäumte Endstrecke derselben Borste ; Haarborste desselben Setrments: -IAA (/ = ventraler Haken von demselben See nient; Sän-.tlicb im Profil. hälfte ist gesäumt und endigt in eine kurz(> glatte Endspitze. Die Borsten der zweiten Reihe sind kurz, zart und ungesäumt; ihre Endhälfte hat die Gestalt eines dicht bewimperten Haar])insels. Die ventralen Haken erinnern durch ihre Form an Eii<-Iyiiiene\ ein Haarbüschel, das dicht unter dem Hakenkopf Polyehaeta. 491 entspringt, ist vorhandr-n. Im Prolil hat der Hakenkopf ca. 5 Zähne über dem einfachen Hauptzahn. Ich habe das vorHegende Hinterende einer Maldanide, dessen Einzel- heiten, wie ich denke, aus den beigegebenen Abbildungen genügend zu er- kennen sind, wegen seiner Besonderheiten (Gestaltung des Analsegments, Vorhandensoin der oToßen Dur.'^alpapillen) zum Typus einer neuen (Gattung gemacht, deren Charaktere durch die Kenntnis der vorderen Körperstrecke später zu ergänzen sein werden. Xach der Eurhjmene-Sivii^en Beschaifenheit der Haken vermute ich, daß der Kopf nach clymenoidem Typus gebaut, d. h. mit Kopfscheibe und Kopfsaum vf^rsehcn ist. Unter Berücksichtigung des Analtrichters und der Lage des Afters würde das Tier in die Nachbar- schaft der ARwiDS.sox'schen Gruppe der Euchjineniiuie zu stellen sein. Weitere Moment^ sind gegeben durch die nicht genau zentrale Lage d(»s Afters und die wenigstens bei dem einzigen Exemplar flache, einer trichterförmigen Einsenkung entbehrende Endfläche des Analsegments. Bei Petalojyrortus liegt der After genau median und ventral am Rande der Analscheibe, da, wo der Analsaum sich von der Analscheibe abhebt, immer noch etwas mehr ventral als bei meinem Tier; der Analsaum ist im Gegensatz zu letzterem bei Petaloproctus dorsal nicht entAvickelt. Eine nähere Verwandtschaft mit Petalopro'-tKs würde auch wegen dessen nicomachoid gebauten Kopfes nicht in Frage kommen, wenn sich meine A ermutung über die Kopfform der Petülocbjmene bestätigen sollte. Petalox)roctus JTacintoshi Wareiiz. Xicomache Macintoshi Marenzelleu. Polyeliaet. d. AngTa-Peciueua-Bucht. 1885. Zool. Jaliib. III, p. 19, Tab. I, Fig. 8. — — McIntosh. Marine Iiivestig. South Afriea. 1905. II. part., p. 72. Fundangabe : L ü d e r i t z b u cht: D e u t s c h - S ü d w e s t a f r i k a , Flachwasser , 0 — 1 U m : W. Micil\kl- SEN, 1011. Weitere Verbreitung: Süd- und S ü d we stafrika. Erörterung: Ich habe von dieser Art nur das Hinterende eines kleineren Exemplars mit 11 Borstensegmenten gesehen. Die Färbung ist bräimlichgelb und graugelb. Ich konnte das Hinterende mit einem vollständigen Wurm von Angra Pequena (Lüderitzbucht) vergleichen und flnde die Form d(\s erweiterten Analendes ganz übereinstimmend. Ventral stehen am 1. Borsten- segment jederseits ein glatter Stachel, am '2. und 3. je 2 solcher Stacheln. Marexzeller gibt die Zahl der Körpersegmente nicht au; ich rinde bei dem erwähnten vollständigen Vergleichsexemplar 22 Borstensegmente. ( )b 492 K' AuCiENKR. üborliaupt und wieviel borsteulose Präaualsegmente vorhanden sind, ist nicht leicht zu entscheiden. B(ü dem vollständigen Wurm sind ventral vor der Analplatte 2 Querwülste erkennbar, von denen der vordere ein borstenloses Segment darstellen masf. Ich nehme hiernach ein borstenloses Präanal- Segment als vorhanden an und betrachte den hinterem Wulst nach seiner Lage als zum Analsegmont gehörend. Mc Intosh hatte ein Hinterende unserer Art vom Kap unter Händen; er äußert sich nicht über die Zahl der borstenlosen Präanalsegmente. Diese Art wurde von ihrem Entdecker Marenzeller in die Gattung Nicomache gestellt; nach der Bildung ihres Hinterendes gehört sie aber zu Petaloproctiis , wohin sie schon von Arwidsson verwiesen wurde (Studien über d. skandinav. u. arctisch. Maldaniden. 1906, p. 114). Fam. Oweniidae. Oivenia funtformis d. (-li. Ammochares aedißcatrix Anouew.s. Proc. United States Nation. Mus. XIV. 1891, p- 296. Fundangaben: Angola, Ambrizette; A. Hupfer. Walfisch -Bucht, ca. 8 m, sandig-schlickiger Grund; W. Michael- SEN-, 2(). Juni 1911. Weitere Verbreitung: Kosmopolitisch. Von der Arktis an süd- wärts. In W e s t a fr i k a vom Mittelmeer südwärts. Erörterung: Ich liabe die Owcnia sowohl von Südwest- wie von tropisch- Westafrika vor mir gehabt; aus der Walfisch-Bucht wenige größere Exem- plare, von Ambrizette ein einzelnes kleineres Tier. Ein südwestafrikanischer, aus seiner Röhre herausgesehälter vollständiger Wurm von ca. 50 mm Länge und 2 mm Breite am Buccalsegment hat 23 oder 24 Segmente, von denen die 3 ersten Borstensegmente reine Haarborstensegmente sind. Die Färbung ist bräunlichgelb mit einem Stich ins Grünliche oder Olivengelbe. Die Kiemenkrone ist fahl - graugelblich , Kopfscheibe und Kiemenbasen innen teilweise braun , die Basis der Kiemenkrone ringförmig braun umzogen, ebenso das Buccalsegment oben und seitlich mehr oder minder braun gefärbt. Die Kiemenkrone hat etwa 10 oder 11 Hauptäste, jeder Hauptast wieder 3 od(n- 4 (auch wohl 5) Hauptnebenäste. Die Stellung der Borstrmbündel der 3 ersten Borstensegmente ist wie gewöhnlich. Am Hinterende sind die Segmente wie bei anderen uarzkürnern besetzt: daneben rinden sich viele weniger dunkle K(irner und einzelne weiße; die Gesamtfärbung der Röhre ist graulich , dunkel gosprcnkclt. Der be- schriebene Wurm Avar ein Weibchen mit gToß(^n Eiern. Das Exemplar von Ambrizette , ein kleines Tii'r von etwa 0.75 mm Breite, ist hinten verstümmelt; von den 8 vorhandenen Borstensegmenten waren die 5 letzten reine hakentragende Segmente. Die Färbung ist blaß, weißlich gelblich , an dor Basis der Kiemenkrone rinden sieh ein brauner, ventral unterbrochener Ring und am vorderen Körpi^rendc hintfr diosem Ring noch verschiedene braune Flecke und querbinderartige , nicht deutliche Streifen. Kiemenkrone mit 7 oder 8 Hauptästen. Röhrenbruchstücke, die neben dem Wurm im Glase lagen , hatten das Aussehen und die für die Owenien bekannte Art der Beklebung mit Frcmdkörpcn-n. Die verwendeten Hartkörper sind kleine flache Scherben, Körner von verscliiedeuer Farbe, weiß, gelblich, braun, rötlich, die zusammen eine trüb-ockergelbliche Ge- samtfärbung ergeben. Ich sehe keinen Grund, die Aorliegenden Owenien von ()a\ fudj'onitis zu trennen, auch nicht von den südwest australischen (l'J14i von mir be- schrie tDenen Exemplaren dieser Art. Andererseits rinde ich die Tiere aus Walfisch-Bucht ganz übereinstimmend mit Amm. acdipcatric Axdr. von Caro- lina, deren Röhren 150 mm lang werden. Neben anderen Farbentönen wird bei dieser auch grüne Färbung am Vorderende angegeben. Ich be- trachte daher Arniii. aedificatrix als Synonym von thv. fusi/orniis. Anmerkung. Amm. tegula Kbg. vom LaPlata (Fregatt. Eugenies Resa. An- nulata 1910, p. 70) mag vielleicht auch zu Ow. fusiformU gehören, ist aber nach KiNBERo's Angaben nicht ausreichend zu beurteilen. Sie hat jedenfalls 3 vordere reine Haarborstensegmente: die Zahl der Kiemenäste ist nach den Abbildungen nicht genauer anzugeben. Farn. Sabellariidae. Sabeflaria capensis Sc hm. Textfig. LXXX. Fundangaben: D eutsc h-Süd westafrika , Swakopmund, Ebbe- strand, C. Manger und W. Michaelsen, 1911, und Lü d e r i tz b u c h t , Ebbe- strand; W. Michaelsex, 1911. Weitere Verbreitung: Süd- und Südwestafrika. Aus dem tropischen Westafrika ist mir 6\ rap(>nsit< nicht zu Gesicht gekommen. 494 ^- AUUKNKU. Erörterung. Diese anscliiilirlie , in Südwestaf'rika liäufiei' Wunnf'orni lag" mir teils in frei aus ihren Wohnungen genommenen Exemplaren, teils in ihren Röhren vor. Die \Vürmer selbst zeigten noch ungefähr die Farben- verteilung am Körper, wie si(> Schmarda angegeben hat. Als Grundtarbung ist ein Graugelb bis Krbsengeib vorhanden; am \^(»rderende wie aueh an der liasis der ( *auda kommt IJramisclnvarz hinzu. Di(^ Kiemen sind mehr oder minder bräunlich bis schwarzbraun gefärbt, so öfter die hintertni und vorderen. Der eigentliche mittlere Körperabschnitt trägt seitlich an jedem Segment einen schwarzbraunen Querstreifen, wodurch diese Region ein quergestreiftes Aussehen erhält. Die Tentakel sind braun, die an der Außenseite stehenden fahl graugelb. l>ei (»inem ohne Gauda 52 nun langen Tier (die Art erreicht viel grötßere Dimensionen) zählte ich ca. 43 Kronen- papillen, 44 äußere und 47 innere Paleon in der Krone; zuweilen ist eine Kronenpapille wieder gegabelt. McIntosh hat (1885) die Art nach Ghal- LENGER-Exemplaren ausführlicher beschrieben. Wie bei anderen Öabellarien stehen zwischen den großen Paleenborsten der dorsalen Thoraxparapode alternierend kurze feine Haarborsteh mit einfacher, nicht ruderartiger Spitze und einer mit feinen Bürstenhärchen besetzten Endhälfte : diese feinen Borsten, die an der S])itze durch die vorstehenden Härchen etwas wie pinselartig zerschlitzt aussehen , bleiben oft am Paropod erhalt(Mi , wenn die großen Paleen abgebrochen sind. Die abdominalen Haken, so von den vorderen Abdomensegmenten, verhalten sich wie McIntcsh angibt. Es sind in Protil- lage 6 oder 7 Kammzälui!^ sichtbar: dm- oberste ist mitunter nicht er- kennbar. Die Röhren bestehen aus verkittetem grobem Sand, kleinen Quarz- körnern, Muschelfragmenten usw. Die Farbe der Baustoffe ist verschieden, farblos, weiß, schwarz usw. Die K'öhren dienen wieder anderen Organismen zur Ansiedlung. Das häufige und gesellig(> Auftreten der -S. (■(ipcji.^is wird schon von ihrem Entdecker Schmarda für das Kaj) erwähnt, indem er sagt, die Röhren seien meist horizontal in großer Anzahl auf Steinen angekittet. In Süd- westafrika koumit unsere Art nach einer Mitteilung Michaelsen's in Menge vor, sie ist (une der repräs(>ntativen Wurmformen dieses Gebiets. Die an- einander gekitteten Röhren bilden auf dem Felsen des Ebbestrandes zusammen- hängende dicke koi-allenartige Massen, in denen eine Röhre neben der anderen liegt. Eine schöne Kolonie der Ivöhren, einekompakte Masse von ca. "JlOmm Länge und 60 — 70 nun Breit<' 1 4'extHg. LXXX), wurde für das Hamburger Museum von Lüderitzbucht luHmgebracht. Die» Röluvm, teils bewohnt, teils leer, st<'hen eine neben der anderen, so daß die Oberfläche der Kolonie Polvchaeta. 495 wie ein von großen Löchern durchsetzter Schwamm aussieht. Jede Röhre bildet, soweit erkennbar, eine Einheit für sich, deren Wand mit der ilu-er ^N'achbarr Öhren verkittet ist. An ihrem Ende ragt jede Röhre ein Stück über die Oberfläche der Kohjnie vor, indem die eine Hälfte des Röhren- endes in Gestalt eines dachartigen Vorsprungs frei ins Wasser ragt; die Oberflächi* der Kolonie ist also nicht gleichmäßig eben bzw. gewölbt Dieser Vorsprung, der an den Mündungsfortsatz der Röhren gewisser Ser- puliden wie (Jaleolaria u. a. erinnert, mag vielleicht den ausgewachsenen Fig-. LXXX. Sahellaria capensis Schm. Eine zusainnienhäng-ende Gruppe von Röhren, zum Teil nocli von den Würmern bewohnt, von einem Felsh'.ock am Ebbestrand bei Lüderltz- iMiL-ht abgebrochen, a = Flächenansieht, h = Kantenansicht; -?-. Zustand der Röhre darstellen, da viele der so gebildeten großen Röhren von 5 — 6 mm Durchmesser des Lumens leer waren. Die Lage d(^s Röhren- vorsprungs ist verschieden, im großen und ganzen aber derart, daß sie der nach dem freien Wasser hingewendeten Seite der Röhre entspricht. Es mag sich bei dem Röhrenvorsprung um eine Art von Schutzvorrichtung handeln. 4i.K) H. AlGENER. Sahellcu'ia fucicola ii. sp. Tafel \ I Fig. 1 5llt, di(A im Vergleiche mit der großen 6'. capensis zwerghaft klein ist und sich durch ihre Ansiedelung auf einem anderen »Substrat unterscheidet. Die kleinen Röhren dieser Tiere, aus Sandkörnern zusammengekittet, bild(>n Üacli ausgebreitete Kolonien auf beiden Seiten der blattartigen Zweige eines pergamentartigen Tanges. Die Köhren liegen, in verschiedenartiger Weise gebogen, neben-, zuweilen auch übereinander; öiter sind die einzelnen Röhren auch mehr oder minder isoliert: andere Organismen, wie kleine J)alaniden. kleine Polypen- und ßryozoenkelonien, finden sich in Gesellschaft der Sabellarien angesiedelt. Die Röluvm sind in leerem Zustande, wenn man sie gegen das Licht hält, stark und hell durchscheinend; bewohnte Röhren sind dunkler, und der Wurmkörper schimmert dureh die Röhrenwaud hindurch. Die Färbung der Würmer ist graugelb; der Kopfabschnitt bis zum Munde hat die Grundfarbe und ist höchstens mit einz(»lnen dunklen Fleckchen gezeichnet, so dorsal an der J-Jasis im Winkel zwischen den beiden Kopfhälften und längs der Tentakel- basis; der übrige Thorax ist mehr oder minder ausgedehnt schwärzlich, im Gegensatz zu dem im übrigen hellfarbigen Körper. Die bcuden Kopf- hälften sind innen schwärzlich geHeckt, die Tentakel hell und von gewöhn- licher Form, die inneren manchmal dunkel gezeichnet. Der wie gewöhnlich aus 3 Regionen bestehende Körper der Würmer (Taf. VI Fig. 158j ist obne diu Cauda bis (>,') mm lang; die Rreite am Thorax beträgt höchstens 1 mm. Die Cauda kommt an Länge etwa der Hälfte der Abdomenlänge gleicb; der Thorax ist ca. '/g so lang wie das Abdomen. Die Einzelheiten am Körper sind wegen der Kleinheit der Tiere schwer zu erkennen. Es sind 3 paleen-tragende Thoraxsegmente (Segmcmt 3 — 5) vorhanden und 15 oder 1() .Abdeminalsegmente. Kiemen linden sich vom '2. Segment an; sie sind ungefähr an den 7 ersten Ab- dominalsegnuMiten. nach hinten an Größ(! abnehmend, noch vorhanden und sclii'iucu (hmu zu vcrsclnviuden; wie Aveit Kiemen am Abdomen vorkommen, konnte ich nicht sichei- f(\«lstellen. Die thoracalen und etwa di»^ 2 <»rsten abdominalen KiiMuen sind groß und namentlich am Hinterrande durch paj»illenartige kurz*' Fortsätze wie gezähnt; etwa 7 solcher Fortsätze sind \orhan(b-n. Der N'ordei-iand dieser Kiemen ist glatt; höchstens finden sieh an seiner Spitze ganz Avenige Papillenfortsätze. Hie abdominahm Haken- Eolvcliaeta. 497 flößchen sind an den vordorston Soomenteu zunächst von gewöhnlicher Form, weiter hinten am Abdomen sind sie von Segmentlänge, platt-faden- förmig mit einer schwachen terminalen Verbreiterung. Paarige Riesententakel imd Nackenhaken sind nicht vorhanden; ein Kranz von Kronenpapillen ist entwickelt; i^oinn Papillen sind kurz. Die Kronenpaleen sind in 3 Kreisen angeordnet und von Farbe blaß, kaum goldig. Die Außenpaleen zind am Ende in 7 oder 8 feine Zähne zerschlitzt, von denen einer länger als die übrigen ist. Die Mittelpaleen sind doppelt so lang wie die Außenpaleen; ihr frei vorragender aufgerichteter Teil ist schlank stachelförmig, an der Spitze ein wenig nach innen gebogen. Fig. LXXXI. Sabellaria fucicola n. sp. a = Au. im Profil; Spatel bor; ^■3 = ec von der Fläche: -=-"—. ?* = Mittelpalee im Profil; te vom 4. Tlioracalsegment; —^ mittlere Strecke einer ventralen g-ezälinten Haarborste vom Anfang des Abdomens; ^-i^-i-, Borsten und Haken im Profil 1 Innenpalee dorsale Spatelborste vom 4. Tlioracalsegment; " ". e = ventrale f =z dorsaler Haken vom Anfang des Abdomens; Die Innenpalecn sind kurz, kürzer als di(^ Außenpaleen und erinnern an die der S. alveolata. Von den Paleen, deren Form am besten aus den Abbildungen zu ersehen ist, haben die Außen])aleen große Ähnlichkeit mit denen von S. spimdosa Leuck.; der lange Mittelzahn d(\s Endrandes ist ganz fein ausgezogen und beiderseits wieder sehr fein gezähnt; dagegen sind die 4J)y H. AUGENER. Mittclpaloeu ganz anders als boi dor genannten europäischen Art. An den Pale(>n sitzen vielfach epizoische Protozoen. Die Spatelborsten und Haar- borsten des Thorax (so die vom 4. Thoraxsegment) verhaken sich folgender- maßen. Die dorsalen Spateln kommen zu 5 vor, alternierend mit feinen gewimperten Haarborsten; sie sind als Ganzes am Ende zugespitzt, an der Spitze fein zerschlitzt und in einen haarfeinen medianen Endfaden verlängert. Ventral linden sich wenige gewimperte Haarborsten und Spateln, die den dorsalen Spateln ähnlich, aber schmäler und schlanker sind. Die dorsalen kammförmigen abdominalen Haken sind sehr klein; solche vom Anfang des Abdomens zeigen im Profil meist 5 Zähne, mitunter nur 4. In Kantenstellung zeigen sich die Zähne der Schneide zum Teil in Querreihen gestellt; so sind die Zähne in der Mitte der Schneide verdo])pelt; in den 2 obersten Querreilien stehen 3 Zähne, in der untersten nur ein Zahn. Die ventralen Borsten des Abdomens sind sämtlich sägeblätterig; je nachdem sie in Profil- oder Kantenstellung liegen, sind ihre Sägeblätter auf der einen oder auf beiden Seiten des Borstenschaftes sichtbar. Eine meiner Art nahestehende Form ist die S. Alcocki Grav. (Ann. Sei. Natur. IX (9), 1909, p. 298, Tab. 8, Fig. 11— 23j des Indischen Ozeans, die Brachiopodenschalen bewohnt. Außen- und Mittelpaleen dieser Form zeigen viel Ähnlichkeit mit denen meiner Art; die Inuenpaleen sind bei S. ßu'/'cold gedrungener, und ihre spitze Endstreckc ist weniger schlank als bei der GRAviER\schen Form. Ich habe S^faricola nur auf Tang angesiedelt gefunden, einem, wenn auch einigermaßen widerstandsfähigen und zähen, doch biegsamen und flottierenden Substrat Vielleicht liegt in dieser Lebensweise eine biologische Eigentümlichkeit, die mit der geringen Größe der Würmer zusammenhängt, Avenn schon damit nicht ausgesehlossen zu sein braucht, daß die Röhren auch an Steinen u. dgl. befestigt werden könnten. Jedenfalls kann ich mir nicht denken, daß die Tiere, wenn sie auf Tang oder dgl. leben, eine solche Größe erreichen sollten Avie etwa die große Felsen bewohnende aS. caponsis, da die biegsame Untm-lage infolge der Schwere der Köhren einfach um- knicken müßte. SaheUaria (juinensis ii. sp. Textfig. LXXXII. Fundangabe: II ha de Saö Thome, an Stacheln von Cidaris tribu- 1 n i d (• > La.M.: );. ( illKEFF. .\ n g o 1 ;i , A m b r i z e 1 1 e ; A. Hupfek. Beschreibung. Diese SaheUaria fand sich in wenigen Exem})laren vor. Polychaeta. 499 von denen die der beiden Fundorte einer gesonderten Betrachtung bedürfen. Von Ambrizette lagen ein großes vollständiges und ein kleines hinten ver- stümmeltes Tier vor. Der kleine Wurm steckte in einer Röhre, die an einem Stück toter Koralle befestigt war. Die Röhre bestand hauptsächlich aus verkitteten groben vSandkörnern und war bräunlich. Der gToße Wurm ist ohne die Cauda 36 mm lang, am ersten Spatelborsteuthoraxsegment 3,5 mm breit; die Cauda ist 6 mm lang. Das zweite Exemplar i.'^t viel kleiner. Die Färbung des großen Wurmes i.st graugelb: am hinteren Abdomen sind dorsale Seitenparti«^n bräunlich. Die Tentakel sind größtenteils dunkel- bräunlich. Am ^'orderende findet sich ventral etwas braune Pigmentierung; in der hinteren Abdomenhälfte haben die Parapodien einen braunen Längs- strich. Die vorliegende Sabellariide ist eine Art mit 3 Körperregionen, mit 3 Kreisen von Kronpaleen, ohne Nackenhaken und ohne Riesententakel. Als Typus meiner Art betrachte ich in erster Linie das gToße Exemplar von Ambrizette. Es gehört zum Formenkreise des S. varians Webst. (Transact. Albany Instit. IX. 1879, p. 59, Tab. IX & X, Fig. 133—139) vom südöstlichen Nordamerika. Die allaemeinen Charaktere sind dieselben. L'nterschiede liegen u. a. in der Form der Kopfpaleen. Die Tentakel sind ohne Besonderheit, sämtlich zart und dünn. Die Kronenpapillen sind zahlreich, farblos ; die längsten erreichen etwa die Länge der Außenpaleeu: an jeder Kopfhälfte stehen etwa 35 dünn-kegelförmige Papillen. Daß wie bei «S. varians die innerste Papille jederseits auf der Dorsalseite des Wurmes am Grunde abgeplattet sei, habe ich nicht finden können. Der Thorax ist etwa ^ 3 so lang wie das Abdomen; von seinen Segmenten trägt das 3. bis 5. auch Spatelborsten. Das wie bei anderen Arten nur ventral entsviekelte Parapod des 1. Segments hat medial einen großen kiemenförmigen Foi'tsatz. Dorsale Kiemen treten vom 2. Thorax- segment an auf: die längsten Kiemen stehen in der vorderen Abdomen- hälfte und kommen an Länge 2 Segmentlängen gleich. Von den ca. 35 Segmenten d(\s Abdomens haben etwa die 26 vordersten Kiemen. In der Paleenkrone stehen im äußeren Paleenkreise in jeder Kopf- hält'tc ca. 23 Paleen, im mittleren und inneren Kreise in jeder Kopfhälfte ca. 20 Paleen. Die Auß(>npaleen, so solche aus der Mitte des Kopfrandes, haben am Ende 4 Zähne, von denen einer besonders stark und lang und an seiner Spitze mehr oder minder abwärts gebogen ist; einige Paleen haben nur 3 Endzälme. Manchmal ist der große Zahn, Avohl durch Ab- nutzung, weniger lang und an der Spitze stumpfer als sonst. Die Paleen des mittleren und inneren Kreises sind glatte, ungezähnte Cebilde, die 33 Michaol^eii, Westafrika, Bd. ]I. 500 H. AUGEXEK. mittleren etwa halb so lano- wie die Außenpaleen und dorso-ventral ab- geplattet und nach einwärts mäßig klaueuartig gekrümmt; dabei stehen sie annähernd aufrecht. Die Innenpaleen sind schräg nach innen gerichtet; sie sind seitlich kompresse, spitze, nadelartige Organe. Die Farbe der Paleen ist goldglänzend. Die dorsalen Paleen des Thorax (so die vom Fig. LXXXII, Sahellaria guinensis n. sp. a = Außenpalee; - ' . b == Mittelpalee; c = Innenpalee : Sämtliche Paleeu 1 4 7 in Flächenansicht. n ganz oder teihveise unsichtbar. In Kantenstollung erscheint mindestens ein Teil der Zähne in Querreihen augeordnet, in denen '2 oder 3 Zälnic in einer Quer- reihe stehen, so in den mittleren Querreihen; der unterste Zahn ist einfach. In der Form sind die Haken sehr ähnlich denen d(^r -S. spinulosa Leuck. Die ventralen Haarborsten des Abdomens, so aus dem vorderen Abdomen- drittel, haben die sonst bekannte Form und sind mit geschlitzten Blättchen sägeartig besetzt, und zwar auf einer der beiden Kanten, sowie auf beiden Seiten: die Blättchen sind paarweise, am unteren Borstenabschnitt alter- nierend angeordnet. Diese Borsten sind von verschiedener Stärke und vom gleichen Typ; solche von ganz glatter Haarform konnte ich nicht ausfindig macheu. Der kleinere Wurm von Ambrizette, am 3. Thoraxsegment 1,5 mm breit, hat die Abdominalhaken ganz wie der große Wurm, fünfzähnig. Ich glaube auch, daß das Tier der gleichen Art angehört wie der große Wurm, wennschon ein paar Abweichungen der Erörterung bedürfen. Die Außen- paleen sind etwas reicher gezähnt als bei dem großen Wurm; sie sind sechszähnig, so solche aus der Mitte der Kopfseite, und der große Zahn ist noch wieder in eine dünne fein gezähnte Spitze verlängert. Es haben indessen bei weitem nicht alle Außenpaleen am großen Endzalm die dünne Spitze, so die Pale en am dorso-medianen Abschnitt jeder Kopfhälfte; sie sind hier auch nur fünfzähnig imd denen des großen Wurmes ganz ähnlich. Der Unterschied in der Form der Außenpaleen läßt sich wohl als Altersunter- schied erklären. Die dünne Endspitze des großen Endzahnes mag bei dem kleinen Wurm durch Abwetzung an manchen Paleen verloren gegangen sein, wenn er überhaupt entwickelt Avar. Bei dem großen Wurm ist viel- leicht die dünne Endspitze nir^^nds mehr zur Entwicklung gelangt. Wäh- rend die Innenpaleen in ihrer Form mit denen des großen Wurmes über- einstimmen, hat von den Mittelpale en nur ein Teil die Form wie bei dem großen Wurm, d. h. die Form mit der kurzen, eiförmig-zugespitzten End- scliaufel. Ein anderer Teil der Mittelpaleen ist den Innenpaleen in der Form durch seine merklich gestrecktere dornartige Endschaufel viel ähu- Ucher vgl. die Abbildung). Btüde Formen der Mittelpaleen kommen zu mehrereu oder auch abwechselnd nebeneinander vor. Ich vermute hier- nach, daß bei dem jüngeren Wurm zunächst die längere dornartige Mittel- 33* 50-2 H. Augeneu. paleenfoi-m gebildet wurde, und daß diese allmählich durch die kurze, mehr löffelartige Form, wie sie der große Wurm hat, ersetzt wird. Die längere Mittelpaleenform wäre dann als eine den jüngeren Würmern eigentümliche Bildung aufzufassen, die mit zunehmender Größe der Würmer V(^rscliwindet. Da ich nur ein einziges großes Exemplar dieser Art untersuchen konnte, hei dem ich nur die eine kurze Mittelpaleenform gefunden habe, so braucht es darum nicht ausgeschlossen zu sein, daß auch bei großen W^ürmern einzelne d(^r juvenilen Paleen vorkommen. Der Größenunterschied zwischen den beiden Mittelpaleenformen ist in situ an dem kleinen Wurm deutlich bemerkbar; bei genauer Untersuchung stellte sich dann die Abweichung von dem großen Wurm heraus. Über die beiden kleinen Exemplare von Saö Thome ist ebenfalls einiges zu bemerken. Die an CzV/a/'/s -Stacheln angeheftete Röhre ist trüb graubräunlich, aus verschiedenfarbigen Steinchen , vielleicht auch dunklem Sand zusammengesetzt. Die Größe der Würmer entspricht etwa der des kleinen Ambrizette- Exemplars. Das eine Tier ist vollständig, ohne Cauda 14 mm lang, mit 25 Abdominalsegmenten und ca. '22 Paar Kiemen. Der Kopfabschnitt ist größtenteils bräunlich, medio-dorsal in der helleren Grund- farbe; die Tentakel sind mehr eder minder bräunlich, der Thoraxrücken mehr oder minder bindenartig quer braun gezeichnet; an den Abdomen- segmenten findet sich zwischen Borstenbündel und Hakenflößchen der braune weiß gedoppelte Querstrich. An dem Wurm hafteten außen an verschiedenen Stellen große weiße Eier. Die Außenpaleen sind bei beiden Exemplaren am Ende fünfzähnig; an dem großen Zahn fehlt zum Teil die feine Endspitze, Im mittleren Paleenkreis zeigt sich fast nur die juvenile, längere, stachelartige Paleenform, vereinzelt durch die kurze breite Form des großen Ambrizette-Wurmes unterbrochen. Eine solche kurze Mittelpalee brach bei der hierbei erforderlichen Untersuchung ab und ging verloren: die Feststellung ihres Vorhandenseins genügt aber. Die Saö Thome-Indi- viduen hätten danach einen noch mehr jugendlichen Charakter als der kleine Ambrizette-W'urm. 'S. guinensis , unter welchem Namen it-h alle diese Tiere zusammen- fasse, steht der S. varians Webst, und der europäischen aS. sj>innlot;a Leuck nahe und vertritt diese in Westafrika. Vielleicht bilden auch diese 3 Arten nur Formen einer weit verbreiteten Art. Namentlich die Außenpaleen der kh'inercMi Tiere gleichen ziemlich denen der beiden verwandten Arten, mit denen ich einen direkten Verffleich nicht vornehmiui konnte. Polychaeta. o03 r Sahellaria eiipotnatoides n. sp. Tafel VII Fig. 18G, Textiig. LXXXIII. Fundangaben: Angola, Ambrizotte i;nd Kinsembo; A. Hupfer, 1890. Beschreibung. Von jedem d(>r beiden Fundorte liegt ein kleines Exem- plar dieser Art vor; beide sind hinten stark verstümmelt; das Tier von Ambrizette ist noch etwas besser erhalten \ als das andere und ist der Beschreibung haupt- sächlich zu Grunde gelegt. Die Länge dieses Wurmes ausschließlich der Paleen beträgt ca. 5 mm, die Breite am Thorax etwa 1 mm. Die Färbung ist hell graugelblich ; seit- lich zeigt sich am Körper schAvache braune Pigmentierung; die Paleen sind schön goldig, die Tentakel hellfarbig. Von allgemeinen Charakteren ist festzustellen, daß die Paleen- krone aus 3 Kreisen besteht , daß Kronen- papillen vorhanden sind und daß das 3.— 5. Seg- ment Spatelborsten besitzt; Riesententakel und Nackenhaken sind nicht vorhanden. Die Außenpaleen kommen zu ca. 20 in jeder Kopfhälfte vor und haben den allge- meinen Typ ähnlich der 5. guinensis ; am Ende sind sie in 8 oder 9 Zähne gespalten, die sämtlich kurz und glatt sind: nur der mitt- lere Zahn ist dünn und merklich lang, etwa halb so laug wie der freie Abschnitt der Palee und beiderseits mit dünneu spitzen Zähnchen besetzt. Die Mittelpaleen, in viel geringerer Zahl als die Außenpaleen, zu 5 oder () in jeder Kopfhälfte vorkommend, sind aufiallend stark und dabei weit in die Höhe ragend, wohl 2 mal so weit wie die Außen- paleen, wie die Innenpaleen glatt, ohne feine Zähnelung. Die Gesamtheit der Mittelpaleen hat nach Form und Stellung Ähnlichkeit mit dem Stabkranz des Deckelaufsatzes gewisser Eupomatus- Arten wie Enp. dipoma. Die Mittelpaleen (Taf. VII Fig. 186) ti-eten in 2 etwas verschiedenen Formen auf. Die Mehrzahl hat di(^ Form etwas kompresser, schwach bis mäßig hi SabeUaria eupo- a = Außenpalee, a Fig. LXXXIII. matoides n. sp. von der Fläche gesehen. b =^ dorsale Paleenb erste vom 4. Thoraxsegment, im Profil; " '' ' . c = dorsaler Haken vom Anfang des Abdomens, im Profil; — — . 1 1 1 504 H. AUGENF.R. nach innen üobogcnor . klaiionartiger Stäbe. Der Dorso -modiane des A\'urmkörpers zunächst stehen in joder Kopfhälfte 2 Paleen von etwas abw(üc-hender , wenn auch prinzipiell gleicher Bildung. Diese letzteren sind in ihren basalen Zweidritteln vom Rücken wie von der Seite gesehen starke, dicke, nach innen gebogene Stäbe, die im Enddrittel seitlich kompreß sind und in eine scharfe pfriemenförmige Endspitze ziemlich plötzlich sich verjüngen. Das Enddrittel dieser abweichenden Mittelpaleen hat, von der Seite gesehen, Ähnlichkeit mit gewissen Vogelköpfen (so der Taucher). Die Innenpaleen , zu o oder G in jeder Kopf hälfte stehend, spielen im Gesaratbilde der Paleenkrone wegen ihrer geringen Größe eine unbedeutende Rolle; sie sind im (jrunde zwischen den mächtigen Mittel- paleen verborgen. Ihre Eorm ist ganz abweichend von den anderen Paleen ; sie haben die Form einer eilanzettlichen, löfl'elartig vertieften Schale, die sieh trichterförmig in den rechtwinklig zu ihrer Längsachse gestellten Basal- stiel fortsetzt. Die sonstigen allgemeinen Merkmale sind wie bei anderen Sabellarien. Die Spatelborsten der Thoraxsegmente 3 — 5 (am 4. Segment kommen dorsal ca. 5 vor) alternieren dorsal mit feinen Haarborsten und sind an der Spitze flach federartig zerschlitzt und behaart. Vom Abdomen sind nur die beiden ersten Segmente teilweise erhalten. Die Haken des Abdomens haben 6 Randzähne, von denen der oberste nicht immer sichtbar ist. Bei Kanienstellung erscheinen die Zähne zu 2 in jeder Querreihe; der unterste Zahn scheint einfach zu sein. Von den Kiemen ist nichts Besonderes zu sagen; sie sind am Thorax groß; der Hinterrand ist dui'ch kurze Vorsprünge undeutlich gezähnt. Das Exemplar von Kinsembo ist etwas kleiner als das von Ambrizette. Die Mittelpaleen kommen in den ghüchen Formen vor wie bei jenem und sind wohl nicht sämtlich mehr erhalten. An der linken Kopfhälfte sind 4, an der rechten 2 vorhanden; hiervon gehören hnks 3, rechts 1 der Dorso- mediane zunächst stehende Paleen der Form mit vogelkopfförmiger End- strecke an. Außerdem ist in jeder Kopfhälfte eine Mittelpalee vom gewöhn- lehen klauenartigen Typ vorhanden. Die Vogelkopfpaleen scheinen danach inuner an der Dorsalseite d(>r Paleenkrone zu stelum. Die ungenügende Erhaltung der Würmer läßt eine noch vollständigere Beschreibung nicht zu. leb nehme an, daß es sich um eine Sahellaria mit den üblichen 3 Kr)rj)erregionen liandelt. Röhren waren nicht erhalten. Polycliaeta. 505 Fam. Ampharetidae. Pteraiiipharete n. gen. Diagnose : Im allgemeinen mit Ämpharete übereinstimmend. Epibran- chialer kräftiger Paleenfächer vorhanden. 14 Haarborstensegmente, Haken- flößchen am 3. Haarborstensegment beginnend. Zahl der Abdominalseg- mente beschränkt. Analende mit Papillen. Tentakel glatt, nur gewimpert. Jederseits 4 Paar Kiemen; alle Kiemen gefiedert. Pteraniphairete lÄideritm u. sp. Tafel VII Fig. 222—224, Texttig. LXXXIV. Fundangabe : Deuts c h - 8 ü d w e s t a f r i k a , Lü doritz bu eilt, Flaehwasser, 0 — 10 m; W. Michaelsen, 1911. Beschreibung. Diese bemerkenswerte Ampharetide war in etwa 25 Exemplaren vertreten, die keine bedeutenden Größenunterschiede aufwiesen. Die Maximallänge vollständiger Individuen beträgt ca. 22 mm, die Maximal- breite in der Gegend des 1. bis 3. Borstensegments ca. 2,5 mm. Die Körperfärbung ist graugelblich, an der vorderen Körperhälfte und ventral oft mehr gelbbräunlich. Zuweilen ist der ganze Körper bräunlich, oder die Färbung zieht mehr ins Grünliche. Vollständige Eöhren waren nicht mehr erhalten; an einigen Tieren fanden sich Reste von Röhren, die zarthäutig und außen mit Sand, Schlammtoüchon und einzelnen gröberen Hartkörpern bekleidet sind. Diese Art gehört zu den kürzeren Formen mit bescliränkter Segment- zahl. Der Thorax besteht aus 14 Haarborstensegmenten, von denen die beiden ersten nur Haarborsten, die übrigen auch Haken besitzen. Das Abdomen besteht stets aus 11 mit Hakonflößchen versehenen Segmenten; die Gesamtzahl der Borstensegmente beträgt demnach bei voll- ständigen Exemplaren stets 25. Der Habitus der Würmer ist mit dem von Ämpharete übereinstimmend, wie auch die sonstigen allgemeinen Charaktere. Die Kiemen (Tafel VII Fig. 224) erinnern zunächst an Formen wie Isoida; bei näherer Untersuchung ergibt sich bald die sonstige Abweichung von Isoida wie von Melinna. Das Analsegment ist am Rande des Afters durch kurze kegelförmige Papillchen krenuliert; von diesen sind wenigstens 6 vorhanden, wahrscheinHch aber normalerweise 10, von denen 5 am dorsalen, 5 am ventralen Umfang des Anus stehen. Außerdem ist lateral jederseits eine Papille zu erkennen, die viel stärker und mindestens 2 mal so lang wie die übrigen ist. Der je nach den Umständen mehr gestreckte oder mehr gedrungene 506 H. AUGE.NEK. Körper ist dorsal gewölbt (»hiic deutliche Segmentlurehen. ventral flach, mit medianer starker Länffsfnrche versehen. Ventral sind die Segmentgrenzen, namentlich am Thorax, mehr od^r minder deutlich. Der Kopf (Taf. VII Fig. 222, 223) ist etwa doppelt so lang wie hinten breit, vorn dreieckig, schnauzenartig, in eine kurze palpodiale einfache, l)ald mehr zugespitzte, bald mehr abgestutzte Endstrecke auslaufend; 2 un- deutlicli oder gar nicht erkennbare dorsale Längsfurchen teilen die Kopf- fläche in 3 Felder, von dinien das mittlere etwa so breit ist wie die beiden seitlichen zusammen. Das zweiringelige Buccalsegment umfaßt den Kopf von hinten mit rechtwinkligen Hinterecken. Etwas einwärts von diesen Hinterecken steht jederseits hinten auf dem Kopf ein feiner schwarzer Augenpunkt. Der vordere schnauzenartige Teil des Kopfes springt nach vorn über die Mundöttuung in der Weise vor, daß der überstehende Teil etwa einem Drittel der Kopflänge gleichkommt. Der Thorax ist parallelseitig, hinten kaum verschmälert : seine mittleren Segmente sind 2 — 3 mal so breit wie lang. Das Abdom(m ist nach hinten zu allmälüich verjüngt: seine Segmente sind so lang wie breit, die hinteren etwas gestreckter. Die vordersten Thoraxsegmente sind kürzer als die mittleren, am kürzesten das 1. bis 3., das 2. und 3. etwa gleichlang und besonders das 2. deutlit-h zweiringelig; das 1. ist ca. -/a so lang wie das 2. oder 3., die 3 ersten Borstensegmente zusammtMi höchstens so lang wie das 4. plus .")., das 2. und 3. etwas kürzer als das 4. Die Kückenfläche des Körpers ist seitlich von einer starken Längsfurche begrenzt, in der die Parapode entspringen, und die ventral wieder von den Avulstig vortretenden ventro -lateralen Kanten des Körpers begrenzt wird. Der ventrale Teil des nackten Buccalsegments ist eine trapezförmige Platte, wohl doppelt so breit wie lang und etwa so lang wie die 3 ersten Borstensegmente zusammen. Die 3 ersten Borstensegmente sind ventral mehr oder minder deutlich weißlich gefärbt, jedenfalls durch Drüsen. Deutliche, wi(^ bei Terebelliden durch Längsfurchen abgegrenzte ventrale Bauchschilder sind am Thorax nicht erkennbar; höchstens sind solche von '/^ — ^/^ der Segmentbreite als unpaare mediane Bezirke undeutlich sichtbar. Die Mundtentak(4 sind nur in wenigen Fällen etwas vorgestreckt; sie sind fadenförmig und durch feine Härchen gewimpert, in d(,'r Art wie bei Ampliarete, keineswegs etwa so stark und in der Art gefledert wie bei Sabellides. Das 1. Borstensegment hat jederseits ein gut entwickeltes Paleenbündel, das etwa bis zum \'orderrande des Buccalsegments nacli vorn reiclit. Die Paleen steli(>n in jedem Fächer zu 7 — 1), nehmen \on unten iiai-h oben an Länge zu und sind gohlglänzend, glatt, in der Endstrecke mäßig gebogen. Polvcliaeta. 507 Die 2 mal 4 Kiemen verteilen ^jIcIi auf die 2 ersten Borsten.segmente, von denen das 1. jederseits 3 Kiemen in einer Querreihe trägt; das 2. Segment trägt die beiden übrigen mittleren Kiemen. Diese beiden Mittel- kiemen des 2. Segments stoßen in der Rückenmediane und schräg nach vorn seitlich an die Kiemen des 2. Paares. In der Rückenraediane wird so von den 4 Mittelkiemen ein nach vorn offener, etwa dreieckiger Raum des 1. Borstensegments begrenzt, der 2 kurze, kleine, glatte, zylindrische Papillen trägt, die bald dicht aneinander stehen, bald voneinander getrennt sind. Diese Papillen, die wie 2 kleine Fühler oder Girren aussehen, ge- hören deutlich dem nach vorn wulstig abgegrenzten Paleensegment an: vielleicht sind es Sinnesorgane. Die Kiemen (Taf. A II Fig. 224) sind sämtlich von gleicher Form und erreichen, nach vorn gelegt, nicht ganz das Vorderende des Kopfes. Sie bestehen aus einer an der Hinterseite nackten Kiemenachse, die an der Vorderseite und seitlich bis gegen die Basis hin mit zum Teil mäßig langen, zahl- reichen Kiemenfäden besetzt ist; die längsten Kiemenfäden (die mittleren) sind wohl 2 mal so lang, wie die Kiemenachse breit ist. Die Kiemen sind, da nur die Rückseite nackt ist, nicht als zweiseitig gefiedert zu bezeichnen. Mitunter er- scheint längs der Vorderfläche der Kieoaenachse ein mehr glatter Längssti'eifen . eine Art von Scheitelbildung, die durch die Richtung der Kiemenfäden entstanden sein mag. Am (.Truude der Kiemen werden die Fäden etwas kürzer. (Jhne Fäden ist nur eine vmbedeutende Strecke an der Basis der Kiemenachse. Vom 2. bis 15. Thoraxsegment sind kegel- förmige dorsale Haarborstenparapode vorhanden, \ \ ff an denen einlache, glatte, gelbliche Haarborsten I ca. 8 an einem Parapod) in senkrechter Reihe stehen. Auf den Borsten kommen langgestielte epizoische Infusorien vor. Die Hakenflößchen des Thorax sind kurz Fig. LXXXIV. Pterampharete Liideritzi n. sp. a = Haarborste von der Mitte des Thorax, im Profil; ^^-^. b und c ^^ Thorakaler|Haken, vom 5. Hakensegment, in Kan- spatelförmig oder verkehrt trapezförmig: ihre tenstelhmg und im Profil: --^• ventrale Hinterecke ist hier kaum länger und spitzer ausgezogen als, die dorsale. Am Abdomen ist, etwa mit Ausnahme der vordersten Flößchen, die ventrale Ecke länser als die dorsale und mehr 508 H* AüGENER. oder minder spitz dreieckig verlängert, so daß die Abdominaltlößclien eine etwa dreieckige, mit der Spitze nach unten gerichtete Form haben. Äqui- valente der Thoraxparapode, etwa in Gestalt von Papillen, kommen am Abdomen oberhalb der Flößchen nicht vor, oder sie müßten ganz rudi- mentär sein. Die Haken des Thorax (so die vom 5. Hakensegment) stehen zahlreich in einfacher senkrechter Reihe etwas vor dem Hinterrande des Flößchens. Im Profil erscheinen sie kammförmig und haben 5 oder 6 starke Zähne an der Schneide; der oberste und unterste Zahn ist kleiner als die mittleren. Bei Kantenstellung erkennt man, daß die mittleren Zähne in den 4 mittleren Querreihen verdoppelt sind; diese Zähne in den Mittelreihen sind mehr oder weniger alternierend gestellt. Die Zahnformel lautet: 1. 2. 2. 2. 2. 1. Die abdominalen Haken sind denen des Thorax ähnlich, ganz Am]?haiete-a.Ttig. In Profilansicht sind 5 oder G Randzähne erkennbar, die bei Kantenstellung in den mittleren Querreihen verdoppelt erscheinen. Der oberste und der unterste Zahn ist kleiner als die mittleren. Die Zahnformel lautet wie am Thorax: 1. 2. 2, 2. 1 oder 1. 2. 2. 2. 2. 1. Jeder Haken hat an seiner Basis einen langen Sehnenfaden. Die Würmer sind erfüllt mit Sexualprodukten, die größere Zahl mit Sperma, weniger Tiere mit großen Eiern. Danach sind die Weibchen, soweit ersichtlich ist, in weit geringerer Zahl vorhanden als die Männchen. Die beschriebene Ampharetide ist die einzige , die ich von Südwest- afrika gesehen habe. Die Küste Südwestafrikas steht danach in der Armut an Vertretern der Ampharetiden auf gleicher Stufe wie Südwestaustralien. In beiden Gebieten wird das spärliche Vorkommen dieser Würmer etwas ausgeglichen dadurch, daß die Vertreter charakteristische Formen sind. Ptercmipharete gehört in die nahe Verwandtschaft von Amjjharete , von der sie sieh hauptsächlich durch die gefiederten Kiemen unterscheidet. Es ist hieraus ersichtlich , daß Ampharetiden mit gefiederten bzw. aberrant ge- stalteten Kiemen nicht nur bei der Melinna-Isolda-Gru^iyv, sondern auch bei der Amphareti'-Gru])\)e und, wie wir weiter sehen worden, bei anderen Gat- tungsgruppen der Ampharetiden vorkommen. PJrijllaniphicteis ii. li^eii. Diagnose: Ampharetide mit im allgemeinen J//^/j/u'c^<^'i6-artigen Charak- teren und mit beschränkter Zahl von Abdominalsegmenten. Am Thorax 17 Haarborstensegniente, Haken am 4. Borstensegment beginnend. Paleen- bündel vorlianden, stark entwickelt. Jederseits 4 |\iemen, 3 der Kiemen von geAvöhnlicher, die eine von abweichender Blattform. Polychaeta. 509 Phyllamphicteis collavihvancliis n. sp. Tafol VII Fig. 239—241, Textiig. LXXXV. Fundangabe: Elf enb oinkü s to , Wappu; A. Hupfer. Beschreibung. Das einzige Exemplar dieser Art ist ein vollständiger Wurm von ca. 30 mm Länge und einer Maximalbreite von 5 mm am 5. Borstensegment. Die Färbung ist ventral graulich-fleischfarben, dorsal matt tnid trüb dunkelbräunlich, mit seidigem und etwas irisierendem Glänze. Der Habitus des Tieres, an dem die starken und langen bräunlich - goldenen Borstenbündel auffallen, ist u4mphicteü-artig und von kürzerem Typ. Die Zahl der Segmente beträgt 36; von diesen ist eines das Analsegmeut; 17 Segmente tragen Haarborsten; das Abdomen besteht aus 15 reinen Hakenflößchen- segmenten. Seitlich oberhalb der Parapode bzw. Flößchen ist, wie bei den verwandten Formen, jederseits eine tiefe Längsfurche am Körper vor- handen. Dorsal ist der Körper quergestreift, ohne deutliche Segment- grenzen; ventral sind diese deutlich. Die mittleren Thoraxsegmente sind etwa 4 mal so breit wie lang. Die größte Körperbreite findet sich etwa in der Gegend des 5. Borstensegments; die Breite nimmt von da nach hinten allmählich ab, nach vorn zu bis zum Paleensegment bleibt sie gleich; der vor den Paleen liegende Teil des Vorderkörpers ist schmäler als das Paleensegment und ungefähr so lang wie die Entfernung vom Vorderrande des Paleensegments bis zur Mitte des 1. Hakensegments. Am Thorax sind nur am vorderen Teil dorsal schmale Segmentfurchen deutlicher erkennbar. Das Abdomen ist ventral mit tiefer Bauchfurche versehen, die auf dem Thorax sich nur auf wenige hintere Segmente fortsetzt. Der Kopf (Taf. VII Fig. 240) hat die Form eines breiten, vorn stumpf- lichen Kegels. Eine Stirnpartie ist deutlich gesondert; sie ist oben ziemlich flach, nur wenig niedriger als der hintere Kopfabschnitt, hinten konkav abgegrenzt, etwa so breit wie lang und im Umriß stumpf kegelförmig. Durch zwei gebogene , mit ihrer Konkavität seitwärts schauende Längs- furchen wird die Stirnfläche wieder in 3 annähernd gleich breite Teile zerlegt, von denen der mittlere sanduhrförmig ist. Vom hinteren Kopf- abschnitt ist längs seinem Vorderrande durch eine zweite Querfurche ein schmaler, in der Mitte ganz wenig unterbrochener QuerAvulst abgegrenzt. Augen waren nicht erkennbar. Über die Beschaffenheit der Tentakel ist nichts auszusagen, da kein einziger Tentakel ausgestreckt war. Die Paleenfächer sind stark und lang und überragen, nach vorn ge- streckt, das vordere Körperende. Jeder Fächer enthält ca. 1(5 glänzende glatte, starke, von oben nach unten an Länge abnehmende Paleen. Die Enden der Paleen sind stark und ungefähr rechtwinklig nach oben umgebogen. 510 H. ArOKNER. Von dou Kionien, die dem 1. und 2. liorstonsegmi^nt angehören und zu 4 in jeder Gruppe vorhanden sind, Avar die rechte große Blattkieme abgelahen und lag neben dem Wurm im Glase; von den übrigen Kiemen r(>chts war eine verloren gegangen. Die bcnden Kiemengruppen sind hinten einander in der Mitte genähert, bleiben aber durch einen deutlichen Zwischen- raum dorso- median getrennt. Innerhalb jeder Gruppe sind die Kiemen bis zum Grunde voneinander getrennt und von eigenartiger Gestaltung. Die beiden hinteren und die vordere äußere Kieme haben gleiche Form; es sind starke, glatte, fadenartige, dorso -ventral abgeplattete Organe: die vordere äußere überragt das vordrere Körperende erheblich. Die innere vordere Kieme jeder Gruppe ist ganz abweichend gestaltet (Taf. Xll Fig. 239) und hat die Form eines mächtigen llaclien, eiförmigen Blattes, das an die Dorsalcirren von Phvllodociden erinnert. Etwa die oberen Dreiviertel dieser Kiemen bilden die breite Blattspreite, während das unterste Viertel den breiten, abgeplatt(^ten Stiel bildet. Die eigentliche Blattfläche i.st etwa l'/2D2al so lang Avie im Maximum breit, läuft am Ende in eine kurze Spitze aus und hat unterhalb der Spitze jederseits einen kurzen, stumpfen Vor- sprung. An der medialen Basalkante sämtlicher Kiemen verläuft eine hohe graugelbliche Hautfalte, die krausenartig hin und her gebogen ist. Die Länge und Höhe dieser Hautfalte ist an den einzelnen Kiemen verschieden. An den beiden änßercm Kiemen macht sie kaum '/r, der Kiemenlänge aus und ist ca. ^/g so hoch wie die Kieme an ihrer Insertionsstelle. An den beiden mittleren hinteren Kiemen ist die Hautfalte so hoch. Avie die Kieme breit ist, und hat etwa '/3 der Kiemenlänge. An den beiden großen Blatt- kiemen endlich nimmt die Hautfalte die Länge des Blattstieles ein und geht hier direkt in die Blattspreito über; ich zählte an einer dieser ]^)lattkiemen, von der Seite betrachtet, etwa 12 (^)uerfalten an d<'r Krausenfalte. Die Krausenfalten sind (»ben und unten niedriger als in der Mitte. Die Borstenparapode sind stark, kegelförmig, an den mittleren Bor.sten^ s(^gmenten halb so lang Avie ihre Borsten und hier einschließlich der Borsten ca. halb so lang, wie der Kücken breit ist. Jedes Paraped hat am Ende iiurerball) der I)Orstenaustrittsstelle eine deutliche rundliche bis scliAvach- keulige Papille. Am Abdomen findet sich an der Stelle, die der Lage der Parapode eutspi-icht, ein rundlicher V^orsprung. Die beiden ersten Parapode, besonders das 1., sind merklich kleiner als die übrigen, das 1. ist tiefer inseriert als das 2. Paraped und kann nahezu unter demselben stehen. Die Borsten haben keine auffallende Besonderheit, sie sind glatt. Flößchen mit Haken kommen vom 4. Haarborstensegment an vor; si(! haben am Thorax eine scliAA^ach halbmondförmige Form mit nach hinten Polvcliaeta. 511 iRci-ichtcter Konkavität, und die sTößtou sind wohl "i'/^nial so hoch wio im Maximum breit. Am Abdomen werden die Flößchen (Tai". VII Fig. 241) niedriger; sie sind hier ungefähr so hoch wie breit; ihre ventrale Hinter- ecke ist schwach vorgezogen. An der dorsalen Hinterecke ist ein kurzer, doch deutlicher cirrusartiger, fadenförmiger Anhang (oder eine Papille) diffe- renziert, der durch einen Einschnitt von dem Flößchen getrennt ist. Bei genauerem Nachsehen finde ich diesen Cirrus auch an den hinteren Thoraxflößchen und an den vorderen Thorax- segmenten einen solchen von kurzer eiförmig zugespitzter Form. Am Analsegment stehen zwei fadendünne obere Analcirren, die, zurückgelegt, den Ansatz des vorh'tzteu Hakenflößchens nicht ganz er- reiehcm. Die Haarborsten stehen an den Parapodien in 2 Reihen oder in einem nach vorn offenen Bogen, in den mittleren Bündeln zu 7 oder 8. Sie sind mäßig gebogen; die äußerste Endspitze ist fein; unterhalb derselben ist die Borste zwei- seitig gesäumt. Der Saum ist an der konkaven Kante schmäler und glatt, an der konvexen Kante breiter und dicht schrafhert; die Schraffen stehen am freien Rande mehr od(»r minder als kurze Wimperzähne vor. Die Haken des Thorax (so die des 4. Hakensegments) stehen zahlreich in einfacher senkrechter Reihe vor dem Hinterrande des Flößchens , mit dem Basalende nach vorn gerichtet. Im Proül sind 5 Randzähne sichtbar, A'on denen die 4 oberen lang und spitz sind, während der unterste kurz und durch eine Aus- buchtung von dem Basalende des Hakens ge- i trennt ist. Die Randzähno stehen in einfacher Reihe an der Hakenschneide, also Zalmformel 1. 1. 1. 1. 1. Die Abdominalhaken, so die von einem Flößchen aus der Mitte des Abdomens, sind sehr zahlreich. Ihre Anordnung und Orientierung am Rande der Flößchen ist die gleiche wie am Thorax, nur sind sie kleiner als die thoracalen Haken und mit Sehnenfäden versehen. Die Zahl und Anordnung der Zähne an der Schneide ist die gleiche wie an den Thoraxhaken; es ergibt sich danach ebenfalls die Zahnformel 1. 1. 1. 1. 1 für die abdominalen Haken. a Fig. LXXXV. Phiillamplncteis collaribranchis n. sp. a = Haarborste vom Mittel- thorax, im Profil; — — . 1) = Thorakaler Haken vom 4. Hakenseg-ment, fast im Profil; — — . c = Haken von der Mitte 1 des Abdomens, genau im Profil; 3 Hö ')\-i H. AldlCXKI!. PhyUaniphirfcis oelu'irt in den N'crwandtsfliaftskrois der Gattung Arii- phü-teü, so nach dor Kiomonzald , Zahl der Thoraxsogmento, Form der Haken: sie wird durcli die besondere Ausgestaltung der Kiemen gut cha- rakterisiert. Ob sie sich in der Tentakelform wie Amphicteis verhält, bleibt unentschied(Mi: ich vermute, daß in diesem Punkte Übereinstimmung lierrscht. A^npliiffeis sp. Fundangabe: Franz (i s. - K o ngo , Xyanga-Fluß; A. Hupfer. Bemerkungen: Fin sclüecht erhaltenes Tier ist vorhanden, von dem nicht ganz sicher zu sagen ist, ob es hinten vollständig ist. Am Thorax stehen 17 Haarborstensegmente: die Haken beginnen am 4. Haarborsten- segment. Paleen sind in Form eines starken und langen Fächers jederseits vorhanden. Am Abdomen sind 14 Segmente mit Hakenflößchen erkennbar. Von den 8 ursprünglich vorhanden gewesenen Kiemen ist nur eine erlialten, die, soweit erkennbar, die gewöhnliche dicke Fadenform hat. Die thora- calen Haken sind Aniphlrteis-artlff imd zeigen im Prolil (> oder auch 5 starke Kandzähne, die sich bei Kantenstellung als (»infache Längsreihe darstellen. Der Vollständigk(Mt halber sei diese Form, deren feststellbare Charaktere auf die Zugehörigkeit zu AmphicteU schließen lassen, hier angeführt. Die Gattung ist kosmopolitisch und kommt auch in Westindien vor. Ptet'oltf Sippe n. gen. Diagnose: Am})haretide mit 2 mal 4 Kiemen, von denen in jeder Gruppe eine gefiedert ist, während die anderen gewöhnlich gebildet sind. Thorax mit 16 Haarborstensegmenten; Haken am 4. Borstensegment beginnend. Paleenbündel vei-handen , doch sehr klein. Zahl der Abdomensegraente unb<^kannt. Allgemeine Charaktere; wie bei Tjijsippe.. JPterolf/sipijr bif/riiiiafa ii. sp. Tafel VH Fig. 173, 174, Textfig. LXXXVI. Fundangabe: Dahomey, Whydah: A. Hupfer. Beschreibung. Das vorhandene Material dieser Ampharetide besteht aus 3 kleinen Exemplaren, die sämtlich hinten verstümmelt sind. Die Färbung ist matt graugi^lbbräunlich. Das stärkste Tier ist 8 mm lang, wovon ca. 5,5 rinn aiii' den 'l'horax entfalhMi; hinten sind noch 5 Abdominalseg- mente erhalten, die Maximalbr(üte in der vorderen Thoraxhälftf^ beträgt etwa 1 min. N'ermutlich handelt es sich um eine Art mit mäßig lioln^r Segmentzaiil, ])estimmtes läßt sich hierüber nicht sagen, da nirgends das Abdomen in \(tlhT Länii'e erhaken ist. Polvchaeta. 513 Der Habitus der kleinen Würmer ist, abgesehen von den an Isoida erinnernden Kiemen, nicht Isolda-artig , da am Vorderkörper weder eine Kragenbildung, noch eine dorsale Querfalte vorhanden ist und auch Nacken- haken fehlen. Der Körper ist dorsal gewölbt, ventral flach, mit deuthcher Bauclifurche , etn^a mit Ausnahme der ersten Segmente. Segmentfurchen sind dorsal erkennbar oder undeutlich, seitlich und ventral in der vorderen Thoraxhälfte deutlich. Dicht über den Parapodbasen verläuft die übliche Seitenfurche wie bei anderen Formen. Der Kopf (Taf. VI Fig. 173, 174) ist in seiner Form ähnlich dem der Pterampliarate Lüderitzi, durch '1 Längsfurchen dorsal dreifelderig, dabei fast eben, nur hinten schmal aufgebogen. Das mittlere Kopffeld ist das breiteste und ragt, ähnlich wie bei Pterampliarete, deutlich, kegelförmig über die Mundöffnung vor. Die Tentakel sind glatt, gegen die Spitze wenigstens zum Teil etwas keulig verdickt, was vielleicht auf eine stärkere Kontraktion zurückgeführt werden kann. Die Kiemen (Taf. VI Fig. 173) gehören dem 1 . und 2. Borstensegment an, und jode Gruppe bildet eine schräg nach vorn gerichtete, aus 4 Kiemen bestehende Querreihe; dorso -median sind beide Gruppen mäßig breit, doch deutlich von einander getrennt. Die Kiemen überragen das Vorderende des Körpers merklich, sind in der Länge mehr denen der Js. jjulchella ähnlich, doch kürzer als bei Is. icliydahensis. Die 3 äußeren Kiemen jederseits sind vom gewöhnlichen Typ, glatt, dick-fadenartig, etwas gegen das Ende ver- jüngt; die Endspitze ist stärker verdünnt und schwach abgesetzt. Die innerste Kieme jeder Gruppe ist zweiseitig gefiedert, an der Vorder- und Hinterseite nackt, /so/'/(<-artig. Da die Fiedern nach unti'U und einwärts zusammengebogen sind, ist ihre Länge nicht gut zu bestimmen: die läng- sten sind wohl 2 mal so lang wie die ent- sprechende Breite der Kiemenachse. An der Spitze der Fiederkiemen ist ein kurzes dünnes Profil, d = Haken vom Anfang: 1, T71-1 1 1 1 -i^-i 11 1^ des Abdomens, im Profil; nacktes Ende vorhanden, das nicht überall deut- ,..,- lieh und nicht bei allen Fiederkiemen erhalten ^ ist (nur bei 2 Exemplaren sind die Kiemen erhalten). Es sind 16 thorakale Haarborstenbündel vorhanden, von denen die Fig. LXXXVI. Pteroly!it gesäumt und in eine kurze dünne Endspitze verschmächtigt. Die Auffindung der Paleen war wegen ihrer Kleinheit recht schwierig; ich bin aber schließlich zu der Überzeugung gelangt, daß Paleen in Gestalt von ganz kleinen Bündeln vorhanden sind. Die Haken beginnen am 4. Haarborstensegment und st<^hen am Hinterrande von schwer zu erkeunendcMi Flößchen. Im Prohl zeigen die Thoraxhaken (so die von der Mitte des Thorax, wo 17 Haken an einem Flößchen stehen) 6 ziemlich gleich große Randzähne. Der Umriß der Haken ist Ampharete-urtig. mit einem schulterartigen Vors})rung an der Hinterseite des oberen Hakenendes. In Kantenstellung der Haken er- scheinen die Zähne in der Mitte der vSchneide verdoppelt oder verdreifacht, so daß die Zahnformel etwa lauten würde 1. 2. 2. 2. 2. 1. An den abdo- minalen Haken erkenne ich im Prohl 4 oder 5 Zähne an der Schneide; vielleicht mag noch ein sechster Zahn vorhanden sein. In Kantenstellung konnte ich diese Haken nicht untersuchen. Aus einem der beiden größeren Tiere quoll beim Anschneiden eine feinkörnige Masse heraus; es mag Sperma gewesen sein. Die Erhaltung der vorliegenden kleinen Würmer ist nicht gut genug, um ihre sämtlichen Charaktere mit Sicherheit erkennen zu lassen. So war auch die Zahl der Abdominalsegmente nicht feststellbar. Im übrigen glaube icli, daß die Tiere in die Verwandtschaft von Lysippe gehören. Die Anord- nvuig der Kiemen, die Zahl der Haarborstensegmente, die Form der Haar- borsten paßt zu Lysip)pe. Das Vorhandensein von winzigen Paleenbündeln würde die Ähnlichkeit noch vervollständigen. Bei L. lahiata sind die Paleenbündel im Vergleich zu AmpldcteU und Atnpharete gleichfalls nur schwach entwickelt. Ein gutes Unterscheidungsmerkmal von Lynippe liegt in dem \\)rhandensein von 2 Fi(^derkiemen bei PUruhisippe. IsolfJa n'Jnjdahensis n. sj). Tafel VII Fig. 21(;, Textfig. LXXXVII. Fundangaben: Dahomey, Whydah. F r a n z ö» s. - K o n g o , N y a n g a - F 1 u ß. Angola. Ambrizctte. Sämtlich A. Hupfer. Beschreibung. Die vorliegende If [ ") lialtuugf^zustand clor Tiere läßt zu Avünsclien iibrii>;. Die Färbung i.st grau- bräunlich bis liell gelbbraun. Die Tiere von Whvdah und vom Nyanga- Fluß sind hinten stark verstümmelt; das erstere setzt sieh aus 2 wohl zu- sammengehörenden Teilen zusammen, von denen das aus ca. 23 Segmenten bestehende Yorderende 4,5 mm lang und am 4. Segmente ca. 0,5 mm breit ist. Das Vorderende von Whydah enthält außer dem Thorax 6 oder 7 (»rhaltene Abdominalsegmeute; das Hiuterende dieses Wurmes ist zu schlecht erhalten, als daß über seine Segmentzahl Utmaueres gesagt werden könnte. 3Iit den Kiemen ist das Vordfn-fragment von Whydah ca. 7 mm lang. Das Exemplar vom Nyanga-Fluß ist ebenso unvollständig. Auf das Ambrizette- Exemplar komme ich zum Schluß noch zu sprechen. Die zu den Würmern gehörenden Eöhrenstück»^ sind zarthäutig, außen mit Sand und winzigen Steinchen beklebt. Der Habitus der Würu)cr isr schlank und gestr(>ckt; vermutlich ist eine höhere Zahl von Abdominalsegmenten vorhanden. Ungefähr vom -t. bis 8. Haarborstensegment ist der Körper am breitesten und nimmt dann nach hinten sehr allmählich an Breite ab. Nach vorn zu bleibt die Breite gleichmäßig bis zu den Kiemen: vor den Kiemen findet dann die Ver- -•^chmälerung in den Kopf statt. Die vordere Körperstrecke (Taf. \TI Fig. 216) ist ähnlich wie bei Isolda und Melinna gestaltet. Der Stirnteil des Kopfes (der vordere Ab- .schnitt des Kopfes ist wie bei /^•. warnhroensis gegen den Hinterkopf ab- gegrenzt) ist hinten durch eine halbkreisförmig -konkave Furche begrenzt, etTw^a so lang wie breit und durch 2 dorsale Längsfurchen dreiteilig. Der mittlere Teil der Stirn ist etwas nach vorn vorgezogen, der Kopf daher, \ un oben gesehen, stumpf kegelförmig. xUigen waren nicht erkennbar. Die Tentakel Avaren nur bei dem Ambrizette-Exemplar ausgestreckt, glatt, jeden- falls nicht gefiedert. Die 4 ersten Segmente sind in den „Kragen"' «'ingeschlossen. Die Nackenipiertalte ist am freien Bande ganzrandig, entspringt etwas vor dem 5. Borstenbündel und reicht nach vorn bis zum 3. Borstenbündel. Am 3. Borstensegment vermag ich (nn accessorisch(!s Borstenbündel, wie es z. B. bei /.N-. icarnhroPnsis vorhandfsn ist, nicht zu erkennen; wahrscheinlich ist (HU solches doch vorhanden und nur w(\gen seiner winzigen Größe nicht auszumachen. Nackenhakeu sind vorhanden; ich sehe sie bei dem Wurm vom Xyanga-Fluß, bei dem sie zwischen dem 2. und 3. Borstenbündel liegen, von dem Kragenrande des Vorderkörpers ziemlich überdeckt. Bei dem Whydah -Wurm sieht man wenigstens auf der einen Kör])erseite in o4 Miiha eisen, Wcstafrika, Band J[. 516 71. Aiiiii;M:i! <'nts}>rder Gruppe enthalten. Die Kiemen stehen wie ein Schopf weit vorragend vor und überragen das Vord(n-eiide des Wurmes etwa inu •V4 ihrer Länge. Die beiden Kiemengruppeu entspringen von einer gemein- samen kurzen, breiten. abg(>])latteten , etwas stielartigen ]>asis. In jeder Kiemengruppe sind die beiden äuCxn-en Kiemen und die l)eiden inneren Kiemen am Grund(^ ganz kurz miteinandei- v'erl)unden. Heide Kiemen- gTuppen stoßen in der Iiückeinuitte ziisaiiiiiien. Die beiden äul-ieren Kiemen jeder (iruppe sind von gewöhnliclier (lestali. glatt: die beiden inneren jeder Gruppe beiderseits dicht und lang geliedert. Die Fiedern sind an der mitt- h^ren Strecke der Kieme so lang, wie die Kiemenachse breit ist: am Ende der Kieuie sind sie noch länger, wohl doppelt so lang: als (ianzes erscheinen die>e Kiemen als schmal(\ lange, bandartig platte Organe, die anders aussehen als bei h. icarii- f>i-0("nsi:< und aut-h liei />. /nilchella. Eine dünne, nackte, kni-ze Endspitze der Fiederkiemen ist frei \(>n Fiedern und ei-innert an die nackte Endsjiitze der Sabelliden - Kiemensti-alilen. Ich sehe diese Endspitze mir vereinzelt: sie mag bei di'\- Mehrzahl dej' tVaglichi'n Kienwn be- schädiar sein. Am Thorax sind, soweit ich das erkennen kann. 1(1 Haarboi'sri'nsegniente vorhanden, an denen die 1 {orstenbiindel der hintei- der Xacken- (pierfalte gdegenen Segmente groß und deutlich sind und auf l'arapodialhfickern stehen. Die vordersten Jlorstenbüiulel sind schwer zu ei'- kenneu: ich hal)e mit Sicherheit ein 17. Haar- borsteiibündel voi-n nicht hiulen kr)nnen. Dies läßt sich aber durch die geringe (irciße dieser J>orsteidjiiiulel erklären, und ich \ernune. daß in Analogie mit /<. irnrnlirorii^'i.i mid !•<. jnilfiirlln auch l-^ohlit v/ii/ifa/ieiisis 17 Haarliorsienbiindel besitzt: andei'nialls würde hierin ein sjieziHscher l nterschied \(>ii den beiden anderen Arten liegen. J )i(.' Form de]' Haai'boi-sten <'ines normalen J5orst<>nsegnn'nts der hintei-en Tho- raxhälfte ist ähidich der bei /.s. inirnliroi'nsis: iWo l>orsten sind in dei- Fnd- a Fi-. I..\.\.\.V11. I.-odUi iii/ii/ilahe'ii-'iis 11. .-p. o =^ Ha;irt)iirste von der liiii- tercn Tliornxliälfto, im l'rotil. h ^= Ilaken vnw der liinteren Thoraxliiilt'ti,', fast im Prolil. c und '/ - Haken vom .\nt'an^' dos Abdomens, in Kantenstel- lnno- nnd im Profil: '' " ' . l'olycli.iet.H. öl ( hallte einseiti.o' go^äunit und mdigen in eine dünne Endspitzc Dit; Para- podialhöoker der normalen Borstensegmente .sind niedi-ig-kegelförraig. Die Hakenflößclien beginnen am 5. Segment. Am Thorax stehen (so in der hinteren Thoraxhälfte, am 4. oder 5. letzten Thoraxsegment) ca. 18 Haken am Flößchen in vertikaler einfacher Reihe, mit dem Basalende nach vorn gerichtet. Im Profil zeigen die Haken 5 oder 6 Randzähne: in Kanten- stellung ersch(Mnen die Zähne in einfacher Längsreihe; icli habe dies bei mehr als OOOfachcr Vergrößerung nicht anders erkennen können. Am Abdomen sind die Flößchen eiförmig, etwa um ' :, höher als breit. An einem Fiößchen der vorderen Strecke des Abdomens stehen wie am Thorax ca. 18 Haken, dii- in Protillage 6 Randzähne zeigen. Bei Untersuchung der Haken in Kantenstellung Ijin ich schließlich zu der Ansicht gekommen, daß wenigstens in einigen mittler(»n <^uerreihen die Zähne zu "2 stehen: die Zalmformel würde dann etwa lauten 1. 2. 33. 44. 5.3. 6. Lange Sehnen- fäden gehen an die Haken heran. J )as Exemplar von Ambrizette ist vermutlich di(^ ghüche Art wie dii' beiden soeben erörterten Würmer. Es ist ein kleines langgestrecktes, dünnes AV^ürmchen von hell l)raungelber Färbung mit 40 oder mehr Segmenten. Die ( 'haraktere des Ti(»r(\s sind Avegeu seiner Kleinheit scliwer zu erkennen. Soweit ich sehen kann, ist di(^ Anordnu)ig und Gestalt der Kiemi'n die gieiclie wie bei den andi'n'ii Tieren . die Kiemen sind nhor liier niclit besondei-s lang. i)i(^ vorstehend g(4veimzeichnete Art ist eine /solch', die icii für ver- schi. u'iiDi/irorii^is. .Vucli mit />•. pulcliclla vom (isdichen Südamerika kann ich meine Tiere einstweilen nieht vereinigen, nbscheii der (-redanko nahe lag, dal-i tlie gleiche /.so/t/« -Art an der <_)stküste Südamerikas luid an der ^\'estküst(^ Afrikas Norkomme. Bei /•>•. pidchella sehen auch die Kiemen anders aus als Ihm [s. whi/Jahensis; inwicAA-eit individuelle A'erschieden- lunten in der Länge und Form der Kiemen vorkommen, konnte ich wegen des unzulänglichen ^lati'rials nicht ausreichend feststellen. Aus dem gleielnni < rrunde war auch ein(^ genaue Vergleichung mit der übrigen K(ir]>ertie- schatf'enheit von /<. piiJrhcUa nicht gut möglich. Bemerkungen über Is. inilcJiella Fr. Mi \ll. Tafel \'U Fig. 22V>. J'extfig. LXXXVIH). Ich füge einige ]^)emerkungen über die Originale der In. piilrlieJla zum \'ergleich mit den anderen Arten hinzu. Eines der größten Tiere, das den Eindruck vollständiger Erhaltung macht, ist ca. ID nun lang imd hat im ganzen .33 ]^>orstensegmente. HiiM-von entfallen 17 Haar- 518 H. AutiKXKi:. borstenscgaicntc auf den Thorax und Ijd roino Hakentiößelicu.sL'gmcntc auf das Abdomen. .Kopfaugen vermochte ieli nicht zu erkennen; sie mögen verloschen sein. Die Tentakel sind glatt wie bei den übrigen Arten. Die Kiemen ragen weniger weit vor als bei /•>•. wlrt/daliensis. und somit haben die Fiederkiemen ein etwas anderes Aussehen (Taf. YII Fig. 219 1. Die Fiedern der Fiederkiomen sind auch etwas anders als bei Js. rcarrdiroeiiah ; ihre Fiedern sind länger und deutlicher getrennt als bei letzterer; Is. piroensis ähnlich, im Profil 6 Eaudzähue zeigend, von denen der oberste kleiner als die übrigen ist. Der unterste Zalin erscheint nicht kleiner als der nächst- höhere: er ragt ebenso Aveit vor wie die 4 nächst höheren Zähne; es liegt hierin vielleicht eine Abweichung von Is. wiirnbrociisls. Bei Kanteustellung erscheinen die Pvaudzähnc in einer einfachen Längsreihe HngtH:)rdnet: icli vermute hiernach, daß dies bei Is. icafubroriisis. bei der ich es s. Z. nicht feststellen konnte, auch so ist. Die abdominalen Haken der hinteren Ab- domenhälfte haben lange Sehnenfäden und zeigen im Profil (1 (»der 7 Eand- zähne, von denen dir> 6 unteren ziemlich gleich lang sind, während der oberste schwächer und kürzer ist. Der Umril;^ der Haken ist den thora- calen Haken ganz ähnlich. Es ist mir nicht ganz befriedigend gelungen, Haken mit der Schneide nach oben in Kantenstellung zu bekommen. Ich konnte so an einigen Haken eine Anordnuna der Fig. LXXXVIII. Isoida ptdrheUa Vn. Mi'i.i.. o. = Haken von der vorderen Thoraxhälfte; ^-^- i = Hakeu Piandzähue in Querreihen zu mehreren nicht er- vom hinteren Drittel di^s Ab- i i tt i i • i i «., - kennen: an anderen Haken schiiMien solche n Hinterrand genähert, ist ein Querstreif dunkler Ocellen vorhanden, der öfter nicht deutlich ist. Die segmentalen Papillen am vor- deren Thorax sind mehr oder minder gut zu erkennen; ich habe auch die Papille des 2. Kiemensegments gesehen. Was die Bauchschilder anbetrifft, so finde ich, daß deren 11 oder höch- stens 12 vorhanden sind, die sich sicherer nur dann feststellen lassen, wenn die Bauchsehilderzone aufgebläht ist. Ist letzteres nicht der FaU, .so ist es schwieriger zu entscheiden, welches Bauchschild als das hinterste auf- zufassen ist. Die Analöft'nung ist am Rande ohne eigenthche Papillen , nur etA\ as wellig gebuchtet; bei den großen Exemplaren sind die Wellungen des Aualrandes etwas deutlicher, kurz-lappenförmig, eher als papillenartig zu bezeichnen: ich erkenne ca. 8 solchtn* Läppchen. -,•_)( I II. Ai (;i..m:i;. l)ic Würmer warcu gcseliloclitsrcit . ziiiii Teil \\ cibelii'n mir iirolocii Eiern, zum Toil Männchen mit Sperma. An manclien Individuen finden sich epizoisehe l'rotozoen anijelH'ftet . sn an den Abdominalparapodien. Die ijleiche ErscheinuDg Avurde hei europäisilicn Kxeraplaren festgestellt. W as die Beborstung ani)eti'itt"t. so tinde ich diese in t'bereinstinunung mit der (UU'opäischen L. lapidariji. DieHaarbersteu treten in'iKeihen aus den l'arapodien aus: eine kurzborstige Reihe enthält zartere, eine langborstig(! Reihe stärkere Ijorsten. Die r.orsten (z. B. des 0. Segment von hinten gerechnet die Haken in einreihiger Stellung, wobei wenige \"ereinzelte Haken den Rest einer zweiten Reihe darstellen: (b-i- Übergang A'on der zweireihigen zur «'inreihigen Stellung scheint danach nicht ganz plötzlich zu erfolgen. Haken vom 14. Borstensegment zeigen bei Kantenstellung etwa die Zahn- fornu'l: 1. -J'J-i. 33. 44. In d(;r 1. <^)uerreihe ist der mittlere Zalm stärker als die beiden seitlichen, in der 2. und 3. (j>uerreiho stehen, soAveit ich sehen kann, je 2 Zähne: sie sind ihrer Zahl nach etwas scliAA'ierig zu be- stimmen. Die JVotilansicht der Haken ist von Malmgren ganz gut ab- ofebildet lb()7. L. /crtri.r . nicht so i;ut n'oii S.mxt-.Ioseph fl8'J4): dieser Polychueta. Ö2 1 hat die kleinorcn Zahn«- übcT dem starken Hauptzahu zu weit abstehend cezeichnet. Von den Autoren, die unsere Art nach europäischen Exemplaren unter- svicht haben, sei hier von Marenzeller erwähnt, der (Zur Kenntn. d. Adriat. Annelid. III. 1884. p. 29) genaue Angaben machte und eine Reihe von Synonymen mit L. lapidaria vereinigt hat. Marexzeller meiut. daß atlantische Exemplare weniger Segnaente zu haben scheinen als mediterrane und nimmt 12 oder 13 Bauchschilder als vorhanden an. Ich habe einige mediterrane Exemplare von Neapel zum Vergleichf herangezogen. Im allgemeinen finde ich keinen Unterschied von den südwestafrikauischen Tieren. Was die Zahl der Bauchschilder angeht, so meine ich. daß 11 oder höchstens 12 vorhanden sjud. An Segmenten linde ich bei dem größten, vollständigen Wurm von ea. 33 mm Länge gegen 80; bei dem kleinsten vollständigen \A'urm von ca. 21 mm Länge sind ca. 70 Segmente vorhanden. Ich sehe daher keinen Grund, die südwestafrikanischen Tiere von der europäischen L. lapidaria abzutrennen. Von der in Südafrika mit ihr zusammen lebenden L. ptei-ocliaeta unter- scheidet sich L. lapidaria diu'ch geringere Größe, höhere Kiemenzalil. die Ausdehnung der Haarborstenzone und die (-! estalt der Haarborsten. Lepren Oi'otuvae Liiglius. Aiiiplütrite Orotavae Laxukrhaxs. Über cinio-e caiiarisclie Aiiiielideii. IbSl. p. llti. Fio-. 22. Fundangaben: Senegal. Goree. 23 m: A. Htpfer. 1890. K a m e r u n . 13 i b u n d i : Andreas. Weitere Verbreitung: Ganarische Inselji. Erörterung. Von jedem der beiden Fundorte lii\t>t ein Exemplar dieser Terebellide vor. von denen zunäehst das von Bibundi zu einigen Benier- kimgen Anlaß gibt. Der Bibundi- Wurm ist hinten unvollständig (es dürfte aber wolil nicht viel felilen), ca. 19 mm lang: die größte Breite am Thorax beträgt 1,5 mm. Die Segmentzahl beträgt ca. 55 Borstensegmente, von denen etwa \<) ;uif die Haarborstenzone entfallen und 15 reine Flößchen- segmente sind. Die Färbung ist graugelblich: die zahlreichen Tentakel haben aDenfalls noch (uno Spur von Violett in der weißgelblichen Grund- färbung: die längsten T(^ntakel bleiben an Länge hinter der halben Körper- länge zurück. Hinten am Kopf ist eine Querbinde von Aiigenpünktchen vorhanden. Dicht hinter und an der Wurzel der I.Kieme steht eine große zylindrische Papille. Am 3. und 4. Borstensegment ist der hakeutragende SeitenwiUst ;')22 H. AUGKNEJ!. unterhalb der Parapodbasi.s iu eine zi(^mlicl) große , kegelförmige Papille ausgezogen. Ob an den auf das 3. und 4. P»orstensegment folgenden Seg- menten ebenfalls noch subparapodiale Papillen vorkommen, ist unsicher; Jedenfalls sind sie in der Größe derer der 2 genannten Segmente nicht vorhanden. Der eigentliche Thorax mit 12 oder 13 deutlichen Bauch- schildern reicht bis zum 12. Borstensegment (einschließlich). Die mittleren dieser Thoraxsegmente sind etwa 2 mal so breit wie lang, die hinteren qua- dratisch oder etwas länger als breit. An der etwa 40 Segmente mit Haarborsten umfassenden Haarborstonzone sind die hintersten Parapodien ziemlich schwor zu erkennen. Die Kiemen sind in 3 Paaren vorhanden, von denen die des mittleren Paares tiefer au der Körperflanke (^itspringen und kleiner als die anderen sind; die 1. und 3. Kieme sind etwa gleich groß. Die Ver- zweigung der Kiem«Mi ist etwas reicher als bei den Exemplaren von Langer- hans. So hat z. B. die 1. Kieme einer Seite 3 Hauptäste, die wieder in mehrere Aste 2. Ordnung geteilt sind; die Aste 2. Ordnung konneu noch Avieder kurz geteilt sein oder tragen unmittelbar die kurzen Endfäden; die Teilung der Kiemen beginnt dicht über ihrer Basis. Am Koi:)fabschnJtt zeigt die Unterlippe kein(> Besonderheit; sie ist vorn ziemlicli geradhnig begrenzt. Die Haarborsten beginnen am 2. Kiemensegmeut . die Haken am 2. Borstensegment. Die Haarborsteu, die bei meinem Tier meist abge- brochen sind, haben in einem Präparat die Form, Avie sie Langerhans ab- gebildet hat. Eine genauere Abgrenzung der gesägten Endstrecke an ihrer Basis, wie iu der Figur von Langerhans, sehe ich nicht; an den kurzen Borsten ist iu meinem Präparat die gesägte Endstreck(^ ]uir schwach ab- gekniet, W(>niger stark als bei Langerhans, worauf ich weiter keinen Wert \^oge, da der verschiedene^ Biegungsgrad der Borsten wohl durch mechanische Einwirkung bei der Herstellung des Präparats zu erklären ist. Die Haken stehen nach Langerhans vom 7. Hakensegment an in einfach-alternierender Reihe auf ihren Polstern; ich fand eine ebensolche Stellung an den Haken desselben Borstensegments. Im Profil sind an den Haken 3 Zähne am Kopf- stück sichtbar: ein Schutzpolsterfortsatz fehlt; die Form der Haken ist der Abbildung von Langerhans entsprechend. Bei Kantenstellung sind über dem unpaaren Hauptzahn zw(m (^uerreihen kleinerer Zähne sichtbar, 3 ZAveiter und 3 bis ."> dritter Ordiumg: diese Zähnchen sind ihrer Zahl nach etwas schwierig auszumachen. Die Formel der Hakenzähne ist danach etwa: 1. 222. 333 — 33333. Die Hak(>npolster werden am Hinterkörper in der postthoracalen Zone nicht in Flößchen umgewandelt; sie bleiben polster- förmig und werden weiter nach hinten allmählich niedriger; ihr Verhalten ist das gleiciu' wie liei /,. iKijilocInicla. Polycliaeta. 52{^ Das Exemplar von Groree ist ein mit Eiern erfülltes kleines Wtirm- chen, kleiner als das Tier von Bibundi. Die Erhaltung des Wurmes war ungenügend, namentlich hinten. Es sind 3 Kiemenpaare vorhanden; wie weit Haarborsten nach hinten zu am Körper vorkommen, war nicht fest- zustellen. Ich stelle das Goree-Tier daher mit Reserve zu I.. Orotuvae. Ich finde das vorliegende Exemplar so weit übereinstimmend mit der Aini>h. Oi'otavae Lanoerhans, daß ich es ohne Bedenken dieser Art zu- ordne. Nach ihren Charakteren, so auch nach der Form der Borsten, ist die Art von Langebhans eine Leprea, und zwar eine solche mit beschränkter Zahl vorderer Haarborstensegmente ; ich stelle sie daher in diese- Gattung. Eine ganz ähnliche Art ist die im antipodischen Bezirk der östlichen Halb- kugel verbreitete L. hiphchaeta Ehl. ; ich kann wegen des spärlichen von der atlantischen Ai-t vorhandenen Materials auf eine Yergleichung mit der EuLERs'schen Form nicht einsehen. Lept'ea (Schmardanella) pteroehaeta Schiu. Fundangaben: Deutsch -Südwestafrika, Swakopmund, Ebbestrand, und Lüderitz bucht, Flachwasser, 0 — ^10 m, W. Michaelsen, Ulli. Weitere Verbreitung : S ü d - und 8 ü d w e s t a fr i k a. Charakteristische, weit verbreitete Form des südafrikanischen Litoral- bezirkes. Erörterung. Die graugelb bis weißgelb gefärbten A\'ürmer wurden an beiden Fundplätzen in wenigen Exemplaren, zum Toil zusammen mit L. (api- daria, gefunden. Die Tiere von Lüderitzbucht sind mittelgroß, diejenigen von Swakopmund groß. Das ungefähr größte Swakopmunder Exemplar ist vollständig ca. ll'i mm lang. Einer der großen Würmer enthielt rei- f(>ndes Sperma. Mc Intosh (I885j und ]\Iarenzeller (1887) hab(ni diese Schmarda'scI-k^ Art eingehender beschrieben. Ich hnde stets 2 Paar Kiemen von ge- drungen strauchiger Form mit kurzen Endfäden. Es sind 16 Bauchschilder vorhanden. Segmentale, cylindrische Papillen sehe ich deutlich am 2. Kiemen- segment und am 3. bis 14. Borstensegmeut am Vorderrand der Segmente zwischen Parapod und Hakenwulst. Am 1. und 2. Borstensegment ist keine solche Papille vorhanden, genau wie dies Marenzeller angibt. Die Zahl der Haarborstensegmeure beträgt bei den 3 Swakopmunder Exemplaren 31, 32, 33. Reine hakentragende Segmente sind bei dem Wurm von 112 mm Länge ca. 110 vorhanden; die Haken scheinen bis nahe an den Anus heran nach hinten vorzukommen. Der Rand des Afters ist radiär £fefurcht und 524 H. Ar.;i.xKi!. in etwas länglich pajtilli'nartigo Kandläppcheu kcrbig gcteili. An der vor- deren Körperstrecke ist der Körper mehr oder minder sackartig aufgebläht. Hei den Lüderitzbuchtor Tieren waren die Tentakel .sclnvach violettgrau. Die Haken wurden von Mc Intosh abge])iklet, auch von Marenzellkr beschrieben; ich habe dem nichts lünzuzulügeii. Die Haa]-boi-.>orste]i aus der Haut hervorragen. In der Mitte und oben im Bündel zeigen aber d'io kurzen Borst(Mi doch beiderseits einen Saum, der eine ganz geringe Saumerweiterung aidweist, die der Lanzett- .str(>cke der langen Borsten wohl gleichzusetzen ist, wcMingleich sie niemals eine s(t stai-ke Erw(Mtei'ung bildet wie an den langen Borsten. Die kürzesten kurzen Borsten, luiten im Bündel, sind dabei- bezüglich des Saums durch vermittelnde I'ui-men mit den langen starken Borsten der langborstigen Reihe \-erbnnden. Im S. Borsteiibündel z.l>. kommen ebenfalls beide Borsten- formen bzw. Bdi-srenreihen \di'. Ich kann daher Mc Intosh beistimmen, wenn er sagt, dalo alle Borsten in ihrer Form dem gleichen Grundschema folgen: sie sind eben in ihren einzelnen Partien Ain'schieden stark i'ntwickelt. Mirolva ccinistuld var. (ifi'h(tHio de ()i'o'|. l.')(ini: K'incjk. F 1 f e n b e i n k ii s t e . \\ a ]> j) n. A. Hupfkr. Aniiola. Kinsembo und .\ ni It r i z et 1 c . II in: A. Hui'fkk. ') Es ist iiü'lit li'aii/. .--iclifr. oli es sich mn das Kap ISlanco vuu Kio auchschilder, die vom 3. Segment an erkennbar sind, sind ganz vorn 3 — 4 mal so breit Avie lang: die Mehrzahl der mittleren Bauchsehilder ist fast quadratisch oder etwa 1 '2 mal so lang Avie breit: Aveitcr nach hinten Averden sie mehr in dir Länge gestreckt. An den 3 letzten 'J'horaxsegmenten sind keine Bauchschilder entwickelt, oder sie sind hier nicht deutlich: nimmt man hier Bauchschilder als vorhanden an, so Avären diese 2 — 3 mal so lang vrio breit, also merk- lich länger als breit; es Avären alsdann IS Bauchschilder vorhanden. Die Haken des Thorax stehen am 7. bis Kl. Hakensegment in der Nicolea- Stellung, in einfach alternierender Reihe. Haken aus einem der genannten Segmente zeigen im Profil im ganzen 3 Zähne am Kopf. Aus der Kanten- stellung der Haken ergibt sich die Zahnformel: 1. 22. 33333 oder 1. 222. 33333; in der 1. Querr(>i]ie stehen 2 oder 3 gleich gToße Zähne, in der 2. Querreihe 5 Zähne. A'orhandene Bohren, so von dem ^^'allpu-Tie^. sind mit kleinen Hart- köi-pern, Scbalenstückchen usav. besetzt. Einen Unterschied von N. venudiila linde icii in der Beschatfenheir der abdominalen Hakenflößchen und der Kiemen. Was die Flößchen an- geht, so sehen diese anders aus als hei X. venmtula: sie sind trapezförmig und hinten mehr oder minder abgerundet gestutzt. Bei A. venustula (vgl. ,")2G H. AüGEMilJ. Marenzeller. Zur Keuntn. d. adriat. Annclid. 111, 1884, p. 47) haben namentlich die hinteren Flößchen am oberen Hinterrande eine papillen- artige Bildung, die ich ganz gut auch bei borealen Exemplaren der N. vi>nu>>ttila sehen kann. Ich kann bei meinen Tieren diese Papillenbildung nicht finden; nur vereinzelt findet sieh eine geringe Bildung, die an einen cirrusartigen Fortsatz erinnert. Doch ist an d(>n regenerierenden Segmenten des Ambrizette-Exemplars eine papillenartige \ orzieluing oben hinten an den Flößcheu mehr oder minder gut erkennbar. Die Kiemen, die jetzt l)hil-] orange-gelblich bis l)laß bräunlich sind, verhalten sieh z.B. bei dem Wa])pu-Exemplar folgendermaßen. Die 2. Kieme ist, was den verzweigten Teil anl)etrifi't. nicht schwächer als die 1. Die I.Kieme liat eine melir oder weniger lange, unverzweigte Hauptachse; die 2. Kieme ist dicht an der Basis schon verzweigt. Die Endladen der Kiemen sind kürzer als bei N. venaxlula: die ganze Kieme ist mehr baum- artig (mit mehr zusammengedrängter Krone) als bei N. venustula. Jede Kieme (es kann auch an der 1. Kieme vorkommen, daß ein Ast 1. Ord- nung ziemlich tief entspringt) hat 3 — 5 Hauptäste, die wieder mehrfach ge- teilt sind: die Aste 2. Ordnung sind teils Avieder geteilt, teils tragen sie unmittelbar die Endfäden. Eine ebenso gebildete 1. Kieme mit deut- licher, ei'st ein Stück oberhalb ihres Ursprungs V(»rzweigter Hauptachse hat eines der Kinsembo-Tiore ; ein anderes Tier von Kinsembo zeigt die 1 . Kieme in zwei ziemlich gleich starke Hauptäste geteilt. Bei dem Ambrizette-Exemplar hat die 1. Kieme eine die Nebenachsen erheblich an Stärke übertreffende Hauptachse, die nicht unmittelbar an ihrer Basis ver- zweigt ist. Marenzeller Ijemerkt über die Kiem(Mi, daf.3 die ungeteilte Haui)tachse sehr kurz ist und gewöhnlich in 2 Hau})täste zerfällt, was bei meinen Tiei-en füi- die 2. Kieme mehr oder minder gelten kann, nicht aber für die 1. Kieme. An dieser ist bei meinen Tieren gewöhnlich die Haupt- achse; mehr oder wcmiger lang unverzvveigt und an Stärke über die Neben- achsen 1. Ordnung überwiegend, wodurch eben die mehr baumartige Form zustande kommt, während die 2. Kieme als strauchartig zu bezeichnen ist. Bei borealen Exemplaren der N. venustula hnde ich die Kiemen entsprechend Marenzeller's Angaben verzweigt, strauchartig und derber aussehend als bei meinen Tieren, bei den Westafrikanern dagegen individuell variierend, mit ihren kurzen Endfäden zarter, baumförmig, mit mehr oder weniger langer ungeteilter Kiemenhaiiptachse (so die 1. Kieme). Die angeführten Abweichungen von xV. venustula, die immerhin etwas subtiler Natur sind, bedürfen an gut konserviertem Material der Nach- prüfung auf ihr Vorhandensein und ihre Beständigkeit hin: namenthch gilt Polycliaeta. ')'27 •clie^ für die Papiili' au dou Abdoiiiinalflößchen, die bei guter Erhaltung vielleicht docli bei deu westafrikanischeu Tieren vorhanden sein mag. Vor- läufig betrachte ich die^e letztt-ren als eine Varietät der JV. venustula, welche die Verbindung herstellt zwischen deui arktisch-boreal-lusitanisch-mediter- ranen Vorkommen der iV. venustula der Nordhalbkugel und deren Auftreten in Südafrika. Von Südwestafrika wurde jV. venustula durch Ehlers (l908j angegeben; ich habe kein Tier dieser Art unter meinem südwestafi'ikariischen Material gefunden. Nicolea mact'obranchia Schni. Tafel VII Fig. 232, 2,33, Textfig. LXXXIX. Tercbella macrohrancliia Sciimarua. Nene wii-bell. Tiere. I, 2., 1861, p. 42, Tab. XllII. Fig. 198. Nicolea Clajyaredei Gi;.. Euleks. Die Polycliaetcnsamnil. d. Dentscli. Südpolar- Expecl. 1901/03. 1914, p. 559. Fundangaben : Deuts c h - S ü d w e s t a f r i k a , S w a k o p m u n d , Ebbe- •strand, und Lüderitz bu cht . Flachwasser. 0 — -10 ui . und Ebbestrand. W. Michaelsen, Ulli. Weitere Verbreitung: Südafrika. Erörterung. Diese in Südwestafrika am Strande verbreitete Terebellid(^ lag mir in ]() Exemplaren von verschiedener Größe vor. Die Würmer sind gelbgrau bis braungelb gefärbt und leben in häutigen, mit Sandkörnern und Algenstücken beklebten Röhren. Die Tiere sind identisch mit der y\ macrobr-anchia Schm. vom Kap. auf d(n-en ( )riginalexemplar ich später noch zu sprechen komme. Einer der größten Würmei-, (ün fast vollständig" erhaltenes Weibchen idie letzten 5 Segmente sind anscheinend in Regeneration) hat 53 Borsten- segmente, davon 3'-) mit Haarborsten: er ist ca. 3(J mm lang, am Thorax im Maximum 4.5 mm breit, am Buccalsegment ca. 2,5 mm, in der Mitte der hinteren llößchentragenden Strecke 2 mm breit. Ein kleines vollständig und normal erhaltenes Exemplar von 18 mm Länge hat ca. 45 Borstensegmente, davon 25 oder 26 mit Haarborsten; ein etwas gTößeres mit ca. 4G Borsten- segmenten hat 23 Segmente mit Haarborsten: ein weiteres vollständiges Tier von ca. 29 mm Länge, doch hinten stark gedehnt, hat ca. 48 Borsten- •segmeute, davon 27 mit Haarborsten. Es liegen noch ein paar Exemplare vor, die noch etwas stärker sind als das zuerst angeführte^ vollständige große Tier: da sie aber hinten verstümmelt sind, ist die Zahl der Haar- borstensegmente nicht genau feststellbar; ein derartiges großes Tier von Swakopmund hatte 36 Haarborstensegmente und Haarborsten noch am letzten erhaltenen Segment. Am (.'igentlichi'u Thorax dioser Art, bi'i wt^k-lior die Haarborstcuzüiic sich nach hinton noch mohr oder niiiidor Avoit auf das x^bdomcn erstreckt, sind stets 17 Haarborstensegnionte vorhanden. Die Gesamtzahl der Haar- borstensegmente ist verschieden; nacli meinen Befunden haben kleinere Exemplare weniger abdominale Haarborstens(>gm(Mite als größere. Die allgemeinen Charaktere entsprechen sonst ganz der Gattung Nicu- li'u. Die Tentakel sind zahlreicli, bald stärker kontrahiert und mit Längs- furcluMi viM-s(^hen, bald länger ausgedehnt; es komnum Schopf bildungcm der rentakelmasse xov, die an die T. da.sff'omu-s Gr. erinnern. Hinten am Kopf ('l'af. VH, Fig. '232) ist eine (^)uerbinde von ( )cellen vorhanden, doch oft nicht deutlich. Der prätentaculare Teil des Kopfes ist ein liohes, dick blattartiges, Ncnti-ahvärts zusammengebogenes (iel)ilde ohne Besonderheit. Die Unterlippe ist deutlieh. zweiteilig, der voi'dei'e Teil ([uer-polsterartig, der hintere zu einem niedrigen dicken (puvren IJlattsaum erhoben. Die (iesamtform des Kr)rpers ist der mancher anderer Nicoleen ähn- lich, zi(unlich kurz: dov eigentliche Thorax kommt etwa einem Drittel der (jres&mtlänge gleich: er ist am Vorder- und Hinterende schmäler als in der Mitte; seine gr(il-)te ib-eite liegt etwa in dei- (iegend des H. Ijis 18. Borsten- segments. Die mittleren Thoraxsegmente sind ö bis (i mal , die mittleren Abdomiualsegmente ca. 2 mal so l)reit wie lang. Flankenla})penbildungen fehlen den vorderen Thoraxsegmenten Nollkommen. IJauchschikler sind zu ]i \drbanden und hören mit dem 17. Haarborst<'nsegment auf: sie sind durcli eine (^uerfurche mebi- (»der minder deutlich zweiteilig: die letzten sind nicht inuner deutlich abgegrenzt. Die vordi'i'en Bauchschikler sind wohl 3mal. die juittlereu ca. 2uial so breit wie lang; die hiutei-en erhalten all- niälilich dui'ch ( 'bci'gäiige eine in die Länge gesti'eckte Form. Am 3. und 4. l'arapod sitzt liinteu eine Papille, die bald kiu-z. dick und eiförmig, bald länger schlaukei- und cyliudrisrh ist. Diese Papillen sintl ])ei dem eingangs erwähnten Lüderitzbuchter (Fbbestrand) Weibt-heji kurz und dick: aul-bn-dem ist an den Papillens(.gnienten an beiden Körper- Hanken die das l'arapod nebst der Papille tragende Partie bis zum (djei-en Fnde des Ilakenwulstes weil-ilich aui'getrieben, im (u^gensatz zu den Xachbar- segmenten, wa> wohl mit dei- < i escdilechtsi-cif ■ des W'urnu's in Zusammen- hang steht. Bei zwei Uleiner kurz und dick sind, ragou sie dorsalwärts nicht über den parapodtragenden Segmcntwidsr hinaus. Die außer den genannten PapiUeu vorliandeue Papille am 2. Segment ist dünner und kleiner als die anderen Papillen und ziemlich schwer zu entdecken; mitunter kommt sie erst binm Auseinanderzieheu der benachbarten Kcirperpartien zum Vorschein. I)i(\se Papille steht unterhalb der 2. Kieme an der oberen Hintereckc des A\'ulstes. der an den folgiMidcn Segmenten das Paraped trägt. Die in 2 Paaren vorhandenen KienuMi stehen am 2. und .'>. Segment: sie sind grol-) und strauchig; die 2. Kieme ist bedeutend, mitunter auch nicht viel .schwächer als die 1. Die Kiemen sind zunächst in 4 odei- 5 xiste 1. ( )i-(hunig geteilt, die entweder sämtlich nahe (b'r Kiemenbasis entspringen oder, dicht über cb'r l»asis beginnend, seitHch au der Hauj)tachs(> stehen (dies kommt bei der 1. KieuK^ v(»r). Die Aste 1. ( )rdnung sind wieder in 3 oder 4 Xebenäste 2. Ordnung geteilt, tliese wiedei- mehi-fach in die mit ziemlich langen Endfäden versehenen Kndzweige. Der After ist am Rande radiär gefurcht, ohne lange AnalpapilhMi : durch die Hadiärfurchen werden Kerbläi)pc]ien abgegrenzt, von denen namentlich jederseits der Ventro-Mediane eines etwas payjilleuartig mehr vorragen kann: Üingm-e Analjtapillen sind indessen niclit vorhanden. l)ie weiblichen Würmer entliielten mindestens zum Teil gr(»ße Ei(M-. Wfis die r>el)orstung angeht, so sind die Haarbersten ohne Pesonder- heit. grol-!: sie treten nebst ihren Parapodien am Thoi-ax deutlicli jiervor; die hinterstf'U l^arapode sind klein und (ifter. liesondei-s wenn die Poi-sten abge- brochen sind, schwer zu erkeimen. 1 )ic Poi-sten sind glattrandig; sie erscheinen im Profil schmal gesäumt und ti-eten in 2 Peilien . einer kurzborstigen und einer langborstigen, aus den Parapodien aus. Pis zum 17. Haarborsten- segment (einschließlich) sind ventral lauggestreckte, deutliche Hakenpolster \'t)rhanden: von da ab treten \-entrale Hakeiifl(")ßchen auf. die namentlich in der hinteren Hälfte des Abdomens merklich \drrageu i Taf. \'II Fig. 2o8). An den hinteren Flößchen ist die oljere Hintei-ecke weil-JHch und schwach gerundet vorstehend: es liandelt sicli hierbei ort'enljar um eine analoge Pildung wi<' an den hinteren Flößchen (b'r A. rciiusl nln -. (bx-h ist die frag- liche Flößchen)»artie Aveit wenigiu" A'orgezogen L.nd Avemger papillenartig als ich das bei A' vcnusiala sah. Die Haken stehen am Thorax au einer Anzahl \ on Segmenten so am S. Hakensegment) wii' bei anderen Nicoh'en in alternierend einfaciier li(M]ie; wahrscheinlich findet sich diese Hakenstellung wie bei A'. venustiilc am 7. bis lli. Hakensegment (letztes Thoraxsc^gmenti: dies ist jedocli an den A^'ürmern in situ nicht leicht zu erkennen. Haken vom S. Haken- öäo H. AUGK.NKI! -sogment zoigcn im Protil einen IScliutzpolstorfortsatz an der Vorderkante und in Kantenstellung die Zahnformel: 1. 22. 3: über dem unpaaren Haupt- zahn steht eine Querreihe von 2 gleich- großen kleineren Zähnen und über und mitten zwischen diesen Zähnen ein un- paares Zähnchen 2. Ordnung. Bei günstiger Lage der Haken kann man auch die Formel erkennen: 1. 22 (oder 222 oder 2222). 333 (oder 3333 oder 33333); die Zähne 2. Ord- nung sind nicht immer sämtlich sichtbar. Meist sind an diesen Haken 2 Zähne 1. Ord- nung siclitbar, zuweilen 3 gleichgroße (we- nigstens sielit das so aus). In der 2. ( )rd- nune' sind -5 bzw. ."> Zähne nur bei be- sondt'rs günsrigen A'erhältnisseii sichtbar. Reclinet man den mittleren und größten Zahn 2. ( >rdnungmit zui- 1. IJeilie. so Avürde diese stets 3 Zähne enthalten, von denen der mittlere dann viel kleiner als die beiden alcichoroßen seitlichen ist; oder es sieht Fio-. LXXXIX. ■ ^ ^.. , , ;■ ^ SO aus. ais wenn, ahoeselieu von dem .'>. .Mitunter sind in der (^>ueri-eihe 2. Ordiunig auUer dem mitthn-en Zahn noch 2 merklich kleinere .rdnung voikonnm'U. Es wäi-e nicht ni(iglich gewesen, nach Schm.xrda's ungenügender Be- schreibung mi'ine Tiei'e mit der 7'. itKUfuhranchia zu vereinigen, zumal da ich luich >*^(HMAKD.v"s irrtümlit-her Angabe von 3 Kiemenpaaren nicht gerade 4'ine Nirolca untei- seinei' Art Ncrnnitet habe. Das S(HM.\Rn.\"schi' < >rioinal- Polycliaeta. ,");3 1 exemplar, das ich vergleichen konnte, stimmt gut mit meinen Tieren über- ein: es ist ein ansehnliclies vollständiges Tier von jetzt dunkel grangelber Färbung mit gelbbräunlichen Tentakeln. Die Zahl der Borstensegmente beträgt 57: die 2 vorletzten Segmeute vor dem Analsegment haben keine, die 1 oder '2 nächst vorhergehenden schwach entwickelte Flößchen. Fs sind 36 Segmente mit Haarborsten vorhanden (Schmarda gibt Haarborsteu nur bis zum 26 Segment an), von denen 17 auf den Thorax . coiirldlcya derart ähnli(;h, daß ich ihn anfangs für eine JjuhIcc hicdt. I)er Thorax besteht aus 17 Haarborstensegmenten, deren Beginn wie der der Haken dem Verhalten anderer A /ro/(v/-Arten entspricht, nämlich am 4. bzw. "). Segment. Die 4'entakel sind kurz; eine Ocellenquerbinde hinten am Koj)f konnte ich nicht erkennen. Segmentale Papillen sind wahr- scheiidich am Thorax vorhanden, doch konnte ich sie nicht genau aus- machen. l);uichschilder siiul \(trhaiiden, wenn auch nicdit scharf abgegrenzt, und die hintersten schninlen und gestreckten sind nicht riH-ht deutlich. Die mittlei-en Pauchschilcb'r sind (puidratisch bis höchstens 2 mal st) breit wii' lang, die vorderen 3nud so breit Avie lang oder noch etwas brfütei-. Das Vordoreude des Wurmes (Taf. \ II Fig. 227) wird charakterisiert diu'c-h die großen Flankenlappen, die Avie l)ei Lcuiice jedenfalls am 1. und 3. Segment stehen. Anders als bei Lnnice, ist der vordere Flankenla)tpen nicht vei- schmälert und spitzlich, sondern abgerundet. l'olvi-liaeta. o33 Die Kiemen treten in 2 Paaren auf", die dem 2. und 3. Segment an- gehören: die Kiemen des liinteren Paares entspringen auf der vorderen Hälfte de?* 3. Segments. Die vorderen Kitnnen sind rundlich buschig, er- heblich größer als die hinteren und bald über der Pasis in 3 Aste 1. Ord- nung geteilt, die wieder in Äste 2. (Jrdnung geteilt sind: die Endfädon der Kiemen sind kurz. Das 1. Kiemenpaar entspringt auf dem schmalen seitenlappenlosen 2. Segment dicht hinter der dorsalen hinteren Grenzfurche des 1. Segments. Die hinteren Kiemen sind Aveniger gedrungen buschig als die vorderen: sie haben ebenfalls 3 Äste 1. Ordnung, die dicht über der Kiemenbasis ^on der Hauptachse sich abzweigen. 1 )orso-median zwischen dem vorderen und hinteren Kiemenpaar liegt i'in weißlicher Höcker, über dessen Bedeutung (ob es sich hierbei um i^in besonderes Organ oder eim- individtielle Bildung handelt) icli nichts aussagen kann. Die Haarborsten haben keine Besonderheiten und sind meistens ab- gebrochen. Es kommen starke lange und schwächere kurze Porsten im Bündel vor. In meinem Präparat eines Parapods sind ca. 17 lange Haar- borsten vorhanden. Dies(^ Bor.sten sind kräftig, in der Außenhälfte durch Saumbildtmg lanzettlich erweitert und in eine kurze, düime Kndspitze ausgezogen. Di(^ kurzen Boi-sten im Paraped gleichen im allgemeinen den langen Borst(Mi. nur sind sie etwa halb so stark, viel kürzer und als Ganzes zarter; der viel kürzere Schaft i-^t schmäler als an den langen Borsten. Die Haken stehen am Thorax auf Polstern, vom 1. Ab- dominalsegment an auf deutlichen Hakenflößchen i Taf. VII, Fig. 22Gi. Die Flößchen sind im Umriß denen der N. vcnKsfnla ähnlich und wie bei dieser an den hinteren Äbdominalsegmenten oben am Hinterrande papillenartig verlängert; diese Papillenbildung ist auch an manchen Flößchen der vor- deren Abdomenhälfte deutlich. Die Anordnung der Haken an den Thorax- pohtsrn entspricht dem Nicolea-Ty^'^ am 7. bis 10. Hakenpolster stehen die Haken in einfacher alternierender Reihe (so am 10. Hakenpolster). Die Stellung der Haken an den genannten Segmenten ist nicht immer als rein einr(3ihig-alternier(md zu bezeichnen. Auf einem hinteren Hakenpolster sind z. B. die Haken unvollkommen zweireihig angeordnet, imd zwar halb-gegen- ständig, namentlich deutlich in der Mitte des Hakenpolsters, ein Verhalten, das sich durch besondere Spannungszustände der fraglichen Körperpartie erklären läßt. Mit der Hakonstellung bei Lanic' kann diese hier ver- merkte extremere xiusbildung der A^roZ<^a-Hakenstellung schon deshalb nicht in Beziehuüg gebracht werden , weil sie in vollem Gegensatz zur Lanh-e Hakenstellung entAvickelt ist. Die Zahnformel für die Haken am 10. Hakeu- segment und weiter hinten am Thorax lautet etwa: 1. 222. 3333. 44 85* i34 II. .\r.,i:M;ii ['hov dem Tl;iii)ilzaliii srclicn zunäc-lisr zwei (^»uciTtMlicii mir 3 bzw. 3 oder 4 kloiuorcn /iiliiicn und über diosou noch cino Anzahl kleiner Zähnchen, deren Zahl iukI Anordnung in Querreihcn nicht sicher zu erkennen war; sie scheinen zusammen eine Zähnehenkappe auf dem Hakenscheitel zu liildfii. Im Pnitil zeioen tlie 'riiuraxhaken am Verderraude einen kurzen Scluirz]M.|sieit'i>rrsatz: \'on den Ikandzälmen ist der Hauptzahn dnrch einen deutlichen Einschnitt von den übrigen Zähnen oetrennt: die übrigen Zähne liegen dicht an- einander und sind nicht gut auseinander zu halten: es sind wohl mindestens 3 über- einander zu sehen. .Vn einem von mir unter- suchten Flößchen von der verdf'ren Haltte de.s Abdomens stehen 18 Hak(>n. Avie gewöhn- lich in einfacher TJ(ühe , mit dem Scheitel nach hinten gerichtet. Im Prohl sieht man über dem durch einen deutlichen Einschnitt abgesonderten Hauptzahn etwa 5 oder 6 an- einanderliegende, gegen den Hakenscheitel an Größe abnehmende kleinere Zähne; im (lesamtumriß sind die Abdominalhaken denen des Thorax ähnlich. Bei Kantenstellung zeigen diese Haken etwa folgende Zahnformel: 1. •22-2. 333333. 4444. 5555. -f ; in der 1 . Querreihe stehen 3, in der 2. etwa 6 Zähne; von der 3. Reihe an sind die kleinen Zähne in Form einer Scheitelkappe ohne deutliche (^uerreihenbildung angeordnet. Die Zahl der Zähne ist größer als an den thoracalen Haken. Das Analsegment ist erhalten, iler Anus am liande ob<'n dicht krenuliert; ventral scheinen 2 größ(n-e Papillen vorhanden zu s(Mn. \ on Ambrizettc; lagen 2 hierher zu stellende Würmer xov. über die zum V^ergleich mit dem Swako})numder Wurm noch Einig<'s zu bemerken ist. Das eint' 'i'ier ist nur ein \ Orderendiv hinten schlecht erhalten, das andere i.^t vollständig, aber in der Mitte auseinandergezerrt und hinten mehr oder minder erweicht. Der vollständige Wurm, von schlankem ge- str(>ckt(!m Habitus, ist graugcdblich, mit ca. 58 Segmenten ca. 17 mm lang und am Thorax ca. 1 nun breit. Die Tentak(4 sind einfarbig: ohne be- sondere Zeichnung; eine Ocelleiicjuerbinde ist ei-k<'nnl)ar. Fig. XC. yicolea quadr'tlohata n. .-»ji. a = Tlioracale liaarliorste aus der langbor.stigen Reibe von einem mitt- leren Parapod. im Protil; - ^ -^ , /' und c = Thoraealer Haken vom 10. Hakensegment, im Profil und in Kanten.stellung; " . d und f Haken von der vorderen Hälfti^ des Abdomens, in Kantenstelhuig und im Profil: i^^" 1 Folvehaeta. 585 Die Flaukenlappen des 1. Segments umfassen die Basis der Tentakel und ragen bedeutend weiter vor als die Unterlippe und ebenso weit wie der Kopfiappen. Die Lappen des 1. Segments sind etwa 2 mal so lang wie die des 3. Segments. Die hinteren Lappen reichen höher hinauf am Körper als die ^ orderen, bis etwas über das 1. Parapod hinaus. Die vorderen Lappen sind scheuklappenförmig. vorn nicht verschmälert wie bei Lanüw. sondern hier gleich breit bleibend und stumpf abgerundet. Beide Lappen- paare haben einen breiten, weißlich durchscheinenden Saum, der bei dem hinteren La[)pen etwa di(^ vordere Hälfte der Lappenlänge einnin-mt. wäh- r(>nd die P)asalhälfte derselben von radiären, gegabelten, weißHchen Adern durchzogen ist. Am 2. Segment ist ventral eine schwache Lappen- oder Fakenbildung (>rkennbar, di(> wie die Flankenlappeu der Xachbarsegmenti' nach vorn gerichter ist: es mag sieh hierbei nicht um einen eigentlichen Lappen handeln, sondern um eine durch die jeweihgen Spannungsverhältnisse des Körpers hervorgerufene Faltenbildimg. Kiemen sind jedenfalls in 2 Paaren vorhanden: bei dem vollständigen Wurm sind nur die beiden rechten Kiemen erhalten, bei dem unvollstän- digen Wurm fehlt die linke vordere Kieme. Die Rückenpartie zwischeu den Kiemenbasen jeder Seite i.st etwas weißlich längs erhaben. Der Thorax besteht aus 17 Haarborstensegmeuten. d(H'eu Haarborsteu mit deneu des Wurmes von Swakopmund übereinstimmen. Die Baueh- schilder sind bei dem vollständigen "Wurm ziemhch gut erkennbar; es sind etwa 13 vorhanden: hinter dieser fraglichen Körperstrecke ist der Körper zu schlecht (»rhalten. um etwaige Bauchschilder ausmachen zu können. Die Flößchen des Abdomens sind hinten oben papillenartig verlängert. Die Haken des Thorax stehen am 7. bis IG. Hakensegraent einreilii.u alternierend, dem A7t'oL'a-Typ entsprechend. Die Zahnformel lautet am 10. Hakensegment: L 22 (oder 222). 3333 usw. Ln Profil zeigen die Haken einen deutlichen Schutzpolsterfortsatz am Vorderrande und 4 Zähne am Kopf, von denen die 3 oberen dicht aneinand(U' li»^2<'U. Haken von der vorderen Hälfte des Abdomens (an einem Flößcheu von dort stehen 21 Hakeuj zeigen im Profil 4 oder 5 Zähne über dem großen Hauptzahn, liei Kantenstellung sind die Zähne über dem Hauptzahn nicht besonders gut auseinander zu kenniMi: in der 1. (^)uerroihe stehen wohl 3 Zähne: die weiter scheitelwärts darüber befindlichen Zähne bilden eine Scheitelkappe- Am Analsegment scheinen einige kurze Pa))ill('u \'(»rlianden zu sein: sie- sind nicht deutlich erkennbar. Ich lialte die Würmer von Ambrizetti- für identisch mit dem ^^ urm von Südwestafrika. Die Art hat danach <*ine ziemlich weite Verbreitung an der atlantischen Küste Afrikas. 536 "• Arc.K.NMC. ])ic \orli('<;i'iid(' Arr \ (_'n'iiii. ronchilef/a am 3. bis (!. BorstenscgnieiU vorkommenden ParapodpapilhMi sehe ich nur oben und hinten hinter dem 3. und 4. Paraped, während ich am .'). und (I. Borsten- segment entsprechende Pa])illfni nicht sicher erkennen kann, was wohl an der jeweiligen Erhaltung der A\'iii'mei- liegt. Bauchschilder sind nicht deut- licii abgegrenzt. Die 3 ]*aar Kiemen stellen am 2. bis 4. Segment und erscheinen je nacli ihrer Kontraktion und Erhaltung im ganzen gedrungener oder sper- riger, und iln-e Zweige und Endtaden dicker oder dünner. Die korkzielier- Poh-eliaeta. 537 artigv Drohuii«;. wie sie .sonst Ix'i L. n>rirhlleiia an den Kiemen vorkommt, läßt sich in geeigneten Fällen an den Endästen der Kiemen gut beobachten. Die Kiemen, so die des 1. Paares, sind 4mal geteilt: die 1. Teilung kann dicht über der Basis der Ki(nne odc]- etwas weiter entfernt oberhalb der- selben erfolgen. Die Stellung der Haken auf d<'n Tli(.raxhakenpolstern entspricht der L. conchilega; vom 7. bis Kl. Hakensegaimt stehi^n sie in der für die Gattung charakteristisch (M1 Stellung. Die Haken iso die am 10. Hakensegment) zeigen im Profil 3 Zähne, mitunter noch einen vierten un- (bMitlichen Zahn auf dem Sclieitel: bei Kantenstellung ergibt sich die Zahn- formel: 1. -l-l. 33;:^. 44. Der mittlere Zabn 3. Ordnung ist größer als die seithchen Zähne; in der 4. < >rdnung sehe ieli gewöhnlich 2, höchstens 3 Zälme: lj(ü entsprechend günstiger Lage der Haken mögen sich viel- leiclu noch mehr zeigen. Der Sclmtzpolsterfortsatz ist kaum sichtbar, rudimentär. Haken vom Anfang des Abdomens zeigen in Pi-ohUagi' mindestens 4 oder 5 Zähne am Hakenkopf: bei Kantenst(4lung <'rgibt sich etwa die Zalmformel: 1. -22. 333. 444 Oberhalb der dritten Querreihe sind mehr Zähne vorhanden als an den Tlioraxhaken. die ihrer Zahl nach nicht genauer zu bestimmen sind. Haken von der Mitte des Abdomens haben nngefähr die Zalmformel: 1. 22. 33333. 4444. .')o5r)5: zuweilen sieht mau nur 3 Zähne in der 3. und 5. (^)uerreilie. Die abdominalen Flößchen sind oben hinten etwas ])apilh'nartig V(u-gezogen. Wie icii die vorhandenen Avestafrikanischen /.'^///rv-Kxemplare von Jj. conchilega nicht trennen kann, so finde ich auch die Pölireu der AVürmer überein.stimmend mit denen europäischer Artgenossen. \'ollsiäii- disfc liöln-en sind nicht erhaben: von den Pöhrenbruchstücken. in di'nen meist keine Würmer mehr steckten, ist das längste 45 mm lang. Die Pöhren haben auf chitinöser Grundlage eine Fremdkörperbekhndung, die auch sonst für die Lanice Röhron bekannt ist. Das Fremdmaterial ist verschieden- farbig: meist sind es flache Steinchen und ähnhches. aucli weiciie Fäden sind verwendet: an der unteren Hälfte d<'s 45 nun langen llöhrenstücks ist ein dickes Stück Quarz oder dgl. aufgeklebt. Aulorhipis-Pildungen der Röhre (Ehlers 1871) kamen mehrfach XOV: so bei den Würmern von Kinsembo nnd dem \(»m fraglichen westafrikanischen Fundort. .\n der Auh)rhij)is sind vi(4fach lange schmale Fremdk(irjier zum Aufklehcn \ ej-weiidet. Icli habe (nuc gut entwickelte Aulorhi])is von Westafrika abgebildet 'Taf. \'I1 Fig. 244j. In dem Glase von Westafrika lag neben anderen Röhren eine an ihrer Basis abgerissene Aulorhipis, an der eine ganze Anzahl Lanlce- Tentakel klebten und die jedenfalls zu di'm im gleichen Glase liegenden. aller Tcuiakel boraubten Wurm goliört. Die Aulorhipis bezciclinoto danach das Vordorondi^ der Rölire, in welcher der Wurm steckte. Ehlers hat an leeren Terebelliden- Röhren von der liaß-Straße (Zoitsehr. f". Aviss. Zool. XXI) diese Aulorhipis- liihhma', die bei der euro- päischen Lanice ebenfalls vorkonnnt. Ijeschriclx'n und betrachtete sie als eine 8pongie. die auf einer W unni'filnv haftet. McIntosh fand im Chal- lenger-Material Wurun-cihi'eii mir .Vuloi-hipis-lJikluny aus der Suliantarktis und von Australiern, und in den IJöhren den Insassen, die L. ( 'rcrehcUa) fiabellu»!. J>aird. Mc Intoshs Aulorhii>is hat grol-le Ähnlichkeit mit d(>r- jenigen \'ou Kui.khs, e1)enso eini' b'ei-e IJöhre der ( 'liallenger-iSammlung mit Aulorliijjis aus {h'r La Flata-^Mündung, (He von McIntosh als L. scti- cornü bezeichnet wurde. EndHch führt M( Intosu noch (('hallenger IJep. XII. 188r>j eine leere iMnlcc-Wl'Awi' mit au]orhi])isartiger Bildung als y>. spcc. aus dem Tiefeuwasser der ^Vzoren an. Unter dem Namen Thelepu-s ßabel- lum Baibd (Poljehaet. d. magell. u. chilen. »Sti^andes. 1901, p. 212) beschreibt Ehlers älndiclie leere AVurnn-öhreii \un der chilenischen Küste mid xci-- einigt die L. "eth-ornis Mc Ikt. mit dem ind()[iazitisclien '//lelcjnis ftaltelhun. AhnHclie in den irischen ^leeresgewäs.^ern \'on I'huhanan gefundene IJöhren Averd(Mi von Ehlers gleichfalls mit Tli. jUdwllimi x'ereinigt: es handelt sich hierbei um ein Meeresgebiet, in dem L. tuitir/i'h'i/a vorkommt. .\us dem Mat(U'ial der \'al(Uvia-Expedition wej'den abermals unter dei* IJezeiclnumg Tlielein(i< fiiihcllwu Baird (I",K),S, p. 14()) von Ehlkr;^ h'ere Aulorhipis-lJöhi-en aus dem Golf von Aden. val.!-Stra|.)e : sie sind kompakter. indi\i(hiell \-er- schi(!den : auch die Aub)rhipis \-on Helgoland ist nicht sc» schrm fäclu'r- ai'tig. \\> no'igen hierbei dei' Ki'hahungszustand (xb-i- individueHe N'aria- tion in Fi-age kommen, ob auch Artunterschiefb' , kann ich nicht be- urteib'Ti. I)ie \on Ehler.s in seiner \'aldivia-Arl)eit abgebilcb-te Aubn-hipis Tab. X.\. l'"iu. 1/)! eim's llwlepiis ihilii'IJiirn ist ülji'igens auch nicht so regel- Pulycliaeta. öSt) mäßig gebildet Avie die von der Baß-Straße und die der Mo lNTosH"öchen Exemplare. Was die Bewertung der Aulorhipi.s als selbständiges Wesen an- geht, so ist man von der Autfassung, daß es sich um eine Spongie handle, zurückgekommen. Die Spongien-Natur der Aulorhipis wurde nach Ehlers auch durch die Untersuchung einiger Spongient'orscher über die Aulohirpis- Exemplare der Yaldivia-Expedition nicht erwiesen. Ich selbst kann die Aulorhipis nicht für einen besonderen Organi-smus halten, betrachte sie viel- mehr als einen Teil der Wurmröhre. Ich nehme über die Bedeutung der Aulorhipis vorab folgendes an: »Sie bildet einen Teil der ^^^u■ul!•(■ihre. wird vom Wurm selbst erbaut und befindet sich am oberen Ende der Röhre, welchem der Kopf des Wurmes zugekehrt ist. Eine besondere Bedeutung der Aulorhipis-Bildung für den Wurm kiinnte icli mir darin vorstellen, daß sie dem Tier als Schutz- oder Maskieruugsapparat für das Vorderendc beim Aussenden der Tentakel dient. Saint-Joseph, der die lebenden Tiere der 7v. roncldlega in ihren Röhren beobachtet hat (Ann. Sei. Natur. 1894. XVII, p. 211), ist dei- gleichen Ansicht über die am Vorderende der Röhre bi^findlichen Aulorhipis-Fortsätze (branches ramifiees). Saint-Joseph fand die Aulorlii[)is iiur an den den Strand Ijcwohnenden Exemphircn. nicht aber an den aus tieferem Wass;er stammenden, in leereu Molluskimschalen angebrachten Röhren, an denen sich an Stelle der „branches ramifiees^' oft ein Büschel kleiner Algen befand. Man könnte hieraus den Schluß ziehen, daß etwa die in Muschelschalen angesiedelten R (ihren, weil sie an sich ge- schützter sind als die im Sande des Strandes .steckenden, des Schutzes durch eine Aulorhipis-Bildung nicht bedürfen. Die Würmer wären danacli im- stande, je nach der Örtlichkeit, die sie bewohnen, ihrer Röhre eine ver- schiedene Form zu geben. < )b dii' Würmer, die in den aus den ver- schiedensten Meeresgebieteu stanjmencb'u Aulorhipis-Röliren wohnen, artlich verschieden sind, kann ich niclit beurteilen: doch glaube ich, daß diese Würmer der Gattimg Laitire angehören, mit anderen Aborten, daß eben die Aulorhipis-Rfihren für die (ilattung Laulcr eharakterlstist-h sind. Xacli McIxtosh's Angaben ist die L. ffuhel/inn der europäisclieii L conchileo" in Süd-Ene;laa d. A^oii Westafrika ist sie für Scncoal angc'0(>b(.n. ist also an der westafrikanischon Küsto weit verbreitet. Erörterung. Von Kinsenibo lieoen mir schlechterhaltene oröß(>re Exem- plare einer Terebollide vor, di(^ unzweifelluift die ffl(>ie]ie Art ist, die Saint- JosEPH (li)OO) und Fauvel (IDOl) als L. meditsa von A^'estafrika beschrieben haben. Die AV ärmer sind erweicht und entfärbt. Jotzt golbgraulich bis braun- gelb: in d(H- vorderen Thoraxhälfto verläuft olierhalb der Parapodien ein weißlicher Di-üsenlängswulst. Die Tentakel sind zicnilicli dicht, aber undeut- lich bräunlich (jvier gebändert. Die LN'ihren. die von Fauvel und Gravier (190G) übereinstinunc>nd mit denen meiner Ti(M-e beschrieben wurden, finde ich TheJepus-fivüiJi . nnt größeren Hartkör|)ern von verschiedener Färbung, \vii' Si-halenbrnchstücken. Ix'setzt. vorwiegend mit abgeplattetorsten- segment) im Pi'ofil im allgemeinen fünfziUmig: die Zähne stehen in ein- facher Läugsreihe: der oberste (").] Zahn ist stets sichtbar. An einigen Hakini sehe ich sicher noch einen obersten (!. Pandzahn, der kleiner aus- .sieht als an den abdominalen Haken, mitunter groß, niituntei- klein er- scheint und \icneifht zuweilen abgebrochen ist. Die K'andzähnc sind sjiitz und liegen dichter aneinander als in (travier's Abbildung von der erythräiscluMi 7v. iiicilHsa. Die abdomiiuden Haken iso von di'r Mitte des Aljdonu'ns) sind (b'U thoracalen sehr ähnlich, nur Fig. XCI. kh'iner und zarter wie diese, ohne Schutzpolsterfortsatz Loimia medma 8av. .^„ ,\,.,. Vorderkante. Die [{andzähne steh.Mi in ein- Hakori mit 6 Rfindsüähiieii ., , ^ -i • i - ,• ^ . r, ^ ,.„.,„. .^^, „„ tachei- l^ani^si-eilie: es sind .), olter auch b Zähne ^ Oll einem mittleren Tlio- racalscoment eines Tieres Noi'handen. Dci' <>. Zahn ist sehr kh'in , merklich von Kinsemho. im F'rotil: kh'iner und (lichtei- aidieocnd als in ( Jr4vjer's Figur. 1 ' Der \()n Malm(;ren (1sr:iMi und h'u \ki. an. dal-! die westafrikaniselie Pulyeli;u't:\. 541 Loimia identisch mit dor L. mes hinteren Abdomendrittels <'rgab, daß diese in der Form, Zahl und Anordnung der Zähne nicht von den ent.spriH-henden Haken großer Individuen abweichen. Bei Kanten- steUung zeigen sich die Kandzähne aller Ordnungen in der Einzahl vor- handen, d. h. sie stehen sämtlich in einfacher Längsreihe an der Haken- ischneide. ^^'enn die von Gravier studi(n-ten jungen Würmer tatsächlich zu L. medifsa gehören sollten, so müßte da.s von mir hier zum Vergleiche herangezogene kleine Tier bereits das Altei'sstadium überschritten haben, in Avelchem die abAveichenden Abdominalhaken auftreten. Die auf der Ost- und Westhalbkugel verbreitete (ilattung Loimia ist im Gebiet des Atlantik mit verschiedenen Arten vertreten. L. Savignyi ^IcInt. (T885) von St. Vincent (Kap ^'erdesche Inseln) ist zur Vergleichung zu wonig bekannt: der abgebildete hintere Haken hat am Vorderrande einen kräftigen 8chutzj)ol.sterfortsatz: es kann sich daher wohl nicht mn meine Art handeln, wenn überhaupt um eine Jjoimia. />. turj/ida Andr. (18'Jli von Carolina k(innte ganz gut zu meinen Tieren passen: sie hat gebänderte Tentakel und 9 deutliche vordere Bauchschilder. L. hermudemis \'err. (1900i von den Bermudas mag dieselbe Art wie di(^ von Andrews .sein: Verrill (n-wähnt auch den SchraÖ'ensaum an den Haarborsten. Eine Aveitere atlantische Art ist L. viridis J. P. Moore von Massachusetts. Ich habe meine Tiere mit keiner der genannten Arten, auch nicht mit tA^pischen L. niedusa, unmittelbar vergleichen können. ;,4l.' "• Ai (;km;i:. l*ista Gt'uhel ii. sp. Tafel \'II Fig. 252, 253, ToxtÜg. XCII. FiKta rristata var. V, Ghubic. Annclidenausbonte d. Gazelle. 1877. ]i. 511. Fundangaben: Senegal, Goröc Elt'cnb cinkü.ste , Dre Avin. Franz ö .<.-K ongo , Njanga- Fl u 1-!. Säuitlicli A. Hupfek. Weitere Verbreitung: Wostafri kn , K onoo-M ün düng (Grube's Exem- plar). Beschreibung. In seincj- Bearbeitung der .\^niieliden der „(Jazell«^" hat <'RUJiK oliiK' JM'si-hreibnng eine als P. cristata i'ar.l bezeichnete Terebellide aufgetührt. Durch Vergleichnng mit dem (jRUBKSchen Originalexemplar habe ich t"cst.^tcll(Mi können, dal-) eine mir mehrfach zu Ansicht gekommene»- westafrikanische Plsta mit der Art nou (iIritbk identisch ist: ich gebe m\ Folgenden eine Beschreibung dieser Form. Ich habe nur wenige Exemplare dieser Pista gesehen; dieselben siiul hinten sämtlich mehr oder weniger stark A'crstünnnelt. Das stärkste und b(>st erhaltene Exemplar stammte von Drewin und bestand aus 28 l^orsten- s(^gmenten. von denen 11 reine Flöi-k'honsegmente sind. Die Länge dieses Wurmes l)eträgt 27 muj. die ]\Iaximalbreite am Thorax ca. 4 nun. Die Färbung ist trül) graubräutdich. der Kücki'u etwas dunkler als die Unter- seite und etwas ins Bläidiche ziehend. J )as 2. und 3. Segment sind ein Avenig hintei- dem A^orderrandi' mit braunem (^)u(>rstreif an den Flankiui gezei(;hnet. Die Bauchschilder haben am Hinterrande in ganzer Breite ein scharf abstechendes, schwarzbraunes, scjuihsohlenförmiges (^>uerl)and, wel- ches an den drittletzten Thoraxsegnienten fehlt und an den vordersten Thoraxsegmenten imdeutlich ist. Die anderen Exemplare sind gelbbraun oder w(;ißlich-graugclb ; an eiiu'in derselben steckte ein Stück der Bohre, (las zarthäutig und hauptsäclilich nnt Sand locker beklebt ist. Die dunkle I »aiichsi-hilder-Zeichnung ist nicht bei allen Tieren deutlich erkennbar. Alh^ Hauptcharaktere sind iibereinsrimmend nüt denen von /■*. (■i-isf((/(r < ). F. MüT.L. I)(>r Thorax besteht aus 17 Haarborst ^nsegmiuiten. A\ ie bei jeuei* .\rt. sind die 2 oder 3 letzten Uauchschilder nicht d(Mitlich entwickelt oder tehh'ud; die 2 letzten scheinen iiberhau])t nicht als solche ditfei'enziert zu sein. Am 3. uiul 4. JJorstensegment steht ol)en hinter dr\n rarap<»d eiue^ ijrol-ie zylindi'ische Papille. Die seitlichen La|i})enbildungen am 2. bis 4. Sciiiuent sind die gleiclien wie bei jener: sie wechseln in Ausdehiumg imd Di'iUlichkeit nach der Erhaltung und Kontraktion tler einzeliu'U W'ürmei-. r»ei dem i^nit konservierten Di-( \\in-l'>xemplar ri'icht der stark vorspringende La|tpens;nnn (\i's 2. SegnieiUs etwa halb so weit seitlich am K/irper hinauf Pdlycliactn. 543 Avic dt'v Lappeu dos 3. Scijincnts. Der Lappen des 4. Segments i.st kürzer als der des 3. und reielit seltlicli bis zur Höhe des 2. Parapods, während der Lapp(Mi des 3. Seuiueuts nicht ganz so Aveit, bis zur Höhe des oberen Endes des 1. Hakenwuls^tes, emporreicht. ])ie dnnkh^ ^^uerbinde der Bauch- .schikler sehe icli auch b(>i einer /-*. rristata. Die Kii'inen wechsehi bei den Avestafrikaniseheu Würmern AA'ie b<'i anderen Fiüa-Äi'U^n an Zahl und Gr(iß<'. NormalerAvei.se .sind wie bei dem GRi^BE'schen Original jedenfalls 4 Kiemen A'orhanden. Das Tier von Drewin hat nur •_' Kiemen, eine auf Jeder Seite: beide haben ziendich kleine, etwa kugelige Endquasten: tlie eine Kieme gehört dem 1.. di<> andere dem '2. Kiemensegment an. Die beiden Tiere Aoni Nyanga-Eh;ß haben beide 2 Kiemen, eine grol-Je A'ordei-e Acrkehrt-keulenförmige und eine kleine hintere kugelige. Der Wurm \-on (ioree hat 4 Kiemen, A'on denen die eine A'ortlere grolo, die andere ^•ordere sehr klein ist. Vergh'icht man die Kiemen (Tat". VII Fig. 252, 253) mit denen der F. crlstata, so ergibt sich folgendes: Bei P. Gruhei sind die Aon der Kiemenaclise abgehenden Zweige 1. Ordnung sich(n-5mal, zuAveilen A-ielleicht sogar (> mal AA'ieder geteilt. Die Endfäden können je nach ihrer Kontraktion kürzer oder länger .sein; ver- glichen mit denen von P. rristata .sehen sie kürzer und deutlich zarter aus, Avodurch die (jr7'n/H'/-K'wnw als (lanzes einen zarter vm-zAAM 'igten bzAV. buschigen, feiner zusammengtvsetzten Eindruck macht als die 6'?'/.s^a/a-Kieme. Die Ver- zweigung der Hauptäste ist bei der Gruhei-Kieme eher noch ctAva.s reicher als bei der cristnta-KiomG. Nach !Marenzeller .sind die Kiemenhauptäste bei P. clistata bis 5 mal (Mittelmeer-Tiere 1884) geteilt; ich finde das bei skandinavischen Tieren dieser Art eher noch weniger, 2 oder 3, höch.stens 4 mal. Jedenfalls hat, wenn sich der Unterschied auch schwer mit Worten ausdrücken läßt, die Grub('i-}sÄQm.v ein etwas anderes Aussehen als die cri!>tata-ls.\eiVL(\ und dieses Aussehen läßt sich nicht ohne weiteres auf A'er- schiedenartige KonserA-ierung zurückführen. Di<' Haarborsten stimmen in ihr lang "wie die Hakenhöhe (also länger als weiter hinten) und in seinem basalen Dritt(4 braun ( hitinisiert. ,\n der Hakenbasis entlang zieht sich ein heller Saum von wold muskulärer (V) Natur, der gegen das Vorderende der Hakenbasis schmäler wird und dort endet; es sind gelbbraune Körn- chen in diesen Saum eingelagert. Im Vergleich mit P. cristata sind die Haken der P. (Trubel dunkler, gelbbräimlich, und im Innern dunkler ge- zeichnet. Uei P. rrisfiita ist der lang<^ Muskelfortsatz ganz hell, farblos. j(Klenfalls nicht an der JJasis braun. Nach von Marenzeller soll bei P. cri- stufa dei- lange Muskelfortsatz nuj- an den (i oder 7 ersten Hakenwülsten \"orkommen oder weiter liinten kürzer sein. Marenzei.ler hat hierbei in- sofern recht, als wir bei /'. (rnihcl der Muskelfortsatz (h'r Haken an den ^•orderen Hak<'npolstern länger ist als an den hinteren Hakenpol.stern. So sehe ich bei P. cristata an den Haken des 10. Hakensegmentes einen langen far- blosen hinteren Muskelfortsatz. Die ab- dominalen Haken, so solche vom 11. Abdominals(>gment . sind denen des Thorax ähnlich: es feldt an ihnen der lange hintere ]\Iuskelfortsatz , und der Schutzpolsterfortsatz am ^'orderende ist nur unbedeutend. Im Protil lassen sich ühov dem Hauj)tzahn ca. 4 nicht scharf geschiedene, kleinere Zähne erkennen: bei Kantenstellung sind in der 1 . (^uer- r(;ihe zunächst dem Hauptzalm 5 oder ti Zähne zu erkennen und darüber min- destens noch ■_' <^)uerreib('n jnit etwa 3 l)zw. 6 Zähnen. Das GRUBE\sche Originalexemplar, dem fast das ganzem Abdomen fehlt, ist jetzt stark (^-weicht, stimmt in der Färbimg sonst mit dem Wurm von Drewin überein. Die (bnds^b'H Schuhsohlencjuerbinden dov Bauchschilder sind noch schwach zu sehen. X'on cb'u 4 Kiemen ist (h"(^ vordere linke mit verkehrt-keulenförmiger Kndcpuiste groj^, viel gröl3er als die 3 anderen Kiemen mit kugeligen Endquasten. Die rechte vordere Kieme ist sehr klein: die beiden hinteren Kiemen sind größter, stehen aber an Größe weit hinter der linken vordr'ren Kieme zurück. Imo-. XCU. Jr'inta (Jrubci n. sp. a = Haken vom 5. tlioracaleu Hakensp>;- inent. im J'rolil; "-^^ . A = Haken vom 10. tlioracalen Hakenscti^ment. im Protil: -'— — . c = ahdominaler Haken vom Vor- (lerende des Abdomens, im Profil, und d ^= in Kantenstellung, auf die Schneide ge- sel.en: ' "'". Pulycliacta. 545 Die vorliogendc Art vortritt die im aligome-inen «ehr ähnliche P. cri- ■■., Mc Isrosii. Marine luvestioj. in Sniith Afrika. III. lüO-ö. Polycliaeta II p. 80. Tab. YII Fig. 37. Fundangabe: Deutsch-8üdwestafrika, Lü deritzb ucht. Fbbe- strand und Flachwasser, 0 — 10 m; W. Michaelsen, 1911. Weitere Verbreitung: Kaplaud. Beschreibung. Diesen T/iclejius fand ich in 2 Fxomplaren zwischen anderen T(!rebelüden; Röhren waren nicht erhalten. Die Färbung ist grau- gelb, zum Teil mehr ockergelblich. Bei dem einen Wurm sind die Ten- takel violettgraulich, bei dem anderen Aveißlich. Die vorlit^gende Art ist ein Tlielepus mit 3 Paar Kiemonschöpfen und mit Haarbor.sten bis nahezu ans Hinterende wie Th. playio.'tloiiia Schm. Das eine etwas längere Fxomplar ist vollständig, ca. 70 mm lang mit etwa 97 Segmenten und har eine .Maximalbreite von 4,5 mm am vorderen Körpordrittel. Im Habitus gleicht di(;se Art dem Th. idayiostoma (^die clunkolviolette Färbung des Hintorendes, wie sie bei Tlu plaglostoma öfter vorkommt, ist allerdings bei meinen beiden Tieren nicht vorhanden). Die größte Körper- breite liegt im vorderen Körpordrittel, das wie bei anderen Arten nach vorn zu allmählich verjüngt ist oder auch, j(» nach den Umständen, an den 3 oder 4 vordersten Segmenten schmäler wird. Im vorderen Körperdrittel .sind die Segmente etwa 3 — 4 mal, im mittleren Körperdrittel ca. 3 mal oder, wenn stärker kontrahiert, auch nur 2 mal so breit wie lang. Dorsal wird die Körperoborfläche je nach der Kontraktion durch 5 — 10 feine Querlinien an jedem Segment gefurcht; diese Quorfurchung ruft im Verein mit ganz zarten Längsfurchen eine feine kleinmaschige Folderung der lüickontläche hervor. Die Bauchschilder sind wie bei anderen Tlielepus nicht deutlich abgegrenzt, und die der I>auchsL-liilderzone entsprechende Ventralpartie ist :)46 Jl. AriJKXKi quer- und längsocriinzt'lt. Unfcr besonders oünstigcn rmstäuden, nur cinioennaßon deutlich erkennbar, sind 14 Bauchschilder zu zählen, die dann über die ganze llauchbreite hinwegreiehen, und, soweit sie nach hinten gehen, eine 'Phoraxregion mit den entsprechend(>u Segmenten repräsentieren. Ijauchschilder, die Avie bei Leprca in der Mitt(^ des Bauches deutlich gegen die Seitenteile desselben abgegrenzt sind, kommen hier nicht vor. Der Kopf (Taf. \^II Fig. 2.39) mit seinen \ dicken, tief längsrinnigen Tentakeln ist wie bei Tli. pla(jlstoma gestaltet und trägt wie bei jenem vor seinem Hinterrande (Mnen Qtu'rstreifen zahl- reicher dunkhn- Augenpunkte». Bei dem längeren Wurm ist dieser Ocellenstreifen schwächer sicht- bar und in der Dorso-mediane breit unterbrochen ; bei dem anderen Wurm (einem Weibchen) ebenda nur schmal unterbrochen und viel deut- licher erkennbar. Die Anordnung und Form der Parapode und Borsten wie der Hakenpolster ist wie bei Th. plaglostoyna-^ die Hakenpolster beginnen der Gattung entsprechend am 3. Borsten- segment. Wie gewöhnlich treten die Borsten in einer lanwborstiocn und einer kurzborstigen Beibe a Fig. XCIII. Thelepus peqaenianuf u. sp. u = Haarborste vom vorderen Teil des Thorax : ' ' ' . fi -= tho I Fii.. XCIV. Tlidepus plaglostoma kSch.m. Thoracaler Haken von dem 10. Borstensegment eine.s großen racaler Haken vom 7. Borsten- Tieres von SüdwestaMstralien, Segment: '"". Heide im I'rotil. im Prntil : ' " " . aus (\i-\\ Pai'iijiodien aus. Die Htu-sten sind gelljlich, \ oii einerlei Typ. luii- die der langboi'stigen IJeihe in dr>r Außenhälfte l)reiter gc'säumt und au sich kräftiger als die kurzen Borsten. Haarborsten fehlen nur an den letzten 10 — ]') km-zen Segmenten. Wie b(M 77/. plar unter den obAvaltenden Kuntraktinnsverhältnissen nicht reeht sicher zu er- kennen. Die gelblichen Haken i so die vom 7. Borstensegment/ stimmen in Prohlansicht im Gegensatz zu Th. 2Üugloi(diaht hat. McIntosh'.s Angabe über die Zähne der Haken würde dann noch dahin zu berichtigen sein, daß 2 Zähne 2. Ordnung nebeneinander vorhanden .^ind, und daß in der 3. Ordnung ein allerdings schwer zu s(»h('udes Zähnchen Aorkummt. Zum ^^ergleiche mit den Haken des 77/. pei/iieinaiius gebe ich die Abbildung eines Hakens vom 7. liorstensegment eines 77/. pldJiiostunia von SüdAvest-Auslralien. was mir bei der Px-sprechung der australischen Art 1914 nicht möglich war. Aus der Nebeiu-iiianderstelhmg beider Hakent'ornu'u ergibt sich dei- Unterschii'd (b'i' beicbii im allgemeinen so ähnlichen lltflcpua- Arten. Andererseits ist aus dem Unken i\v>< lli. jthu/iu.stoiim die Tberein- stimmung mit dem seiner Zeit \on mir mit T/i. plmjio-^fninn \'ereinigten T/i. Jcipoiiiciix Maren/, zu ersehen. .\ul-!er tlem 77/. /H'i/Ki'ii/aiiii.s:, der allein mir \<»n Südwestat'rika vorlag. kommt wahr.scheinlich muli ein zweiter '/helej>iif< am Kap vor. Ich habe ein Exemplar eines soK-hen \um Kap aus dem Hamburger Museum unter- sucht. Die neben dem AA urm liegende Ifohre ist der anderer Arten ilei- Gattung ähnlicli. l)er\^ui-m selbst \nn I)laß-bräuidicher Färbung ist nicht gut erhalten, erweicht xmd hinten um uliständig. Es sind ca. 40 liorst(^n- segmente mit Haarborsten erhalten: eine Entscheidung darüber, ob es sich um eine Art mit beschränkter Zahl vorderer Haarborstensegmente handelt oder um eine solche mit bis ans Hintei-ende reichr-nden Haarborsten, ist daher nicht zu ti-eti'en. Es sind 3 Paar Kiemenbüschel \drhanden : die Haken beginnen am .">. Porstensegment. Meine Erwartung, daß es sich um den 77/. iieijitoilaiinx handeln möchte, erlullte >\c\\ nicht, da die Haken abweichend g(^staltet sind. l)i'r Einschnitt hinter dem (Jritl' ist ei'heblich seichter als bei 77/. iinincnuiinK und dem bei 77/. /lUijf/.iistontd ähnlich. Docii passen di(> Haken am-h nicht zu lli. platiia von der ostal'ri- kanischen Küste südwärts bis zum Kap ^ (u-drinüt. wäi"e gleichfalls noch eine näher zu untei-sucheiide Frage. J'JiffJirlejrifs? U'insentboensis n. sp. Tafel \'l V\ii. l(;i. Tafel \'\\ Fig. -i.jO, Textfig. XClll. Fuiidangabe: Angola, Kinsembo: A. Hupfer. Beschreibung. Das einziac Exemplar dieser Art ist ein kleiinT luii- al> \ in-(lereii(lc erhaltenei' Win'm. dei' hinten i'rweiclil und zen'isseii ist. Polychaeta. 549 An dem Wuriu fand sich ein unb(Hleutende.>: »Stückchen einer häutigen Röhre, das mit wenigen kleinen Schalen bruchstücken beklebt war. Die Färbung des ca. 5.5 mm langen Fragments ist graugelblich : die Breite am Tliorax beträgt ca. 0,5 mm. Es sind noch ca. 20 Borstensegmente vorhanden, von denen aber nur die 10 ersten ziemlich gut erhalten sind. Von den allgemeinen Charakteren ist zu bemerken, daß 3 Paar Kiemensegmente vorhanden sind, die Haarborsten am 2. Kiemensegment (3. Segment) und die Haken am 3. Borstensegment f5. Segmenti beginnen. L)i(^ besser er- haltime vordere Körperstrecke ist parallelseitig: die hinteren der besser er- haltenen Segmente sind ca. 4 mal so breit wie lang. Der dorsale Teil des Kopfes (Taf. VI Fig. 1(1^. Taf. \'[I Fig. 250 ■ ragt als halbkreisförmiges einfaches PJlatt doppelt so weit vor wie die Unter- lippe. Eine (^uerbinde von Kopfocellen war nicht zu erkennen. Die Unter- lippe hat die Form eines einfachen Querpolsters, das hinten von einem Üach konkaven Querwulst, dem ventralen Teile des Buccalsegments, be- grenzt wird. Die Tentakelzahl ist beschränkt; ob alle Tentakel crhalteu sind, Aveiß ieh nicht, doch scheint es fast so zu sein. Es sind 8 Tentakel N'oriianden, davon 4 dicke lange obere und jederseits nach unten daran anschließend 2 kurze seitliche ; der unterste Tentakel ist der kürzeste von allen. Bauchschilder sind als solche differenziert, wenn auch seitlich nicht l)esond. Kiemenseg- ment nocli A\'('it('r aoii einander getrennt. Das 1. Kiemensegnx'ut liat die längsten Kiemen: diese ragen hier wohl minde- stens do})})elt so weit vor wie der Kopf- lappen; am 2. Kiemensegmenr sind die Kiemen kürzer als die des ].: am 3. Kiemensegment endlich sind die Kiemen noch nicht halb so lang wie die Kiemen des 2. Kiemensegments. Die Haarborsten finden sich m den kegelf(irmigen Borstenparapoden in be- schränkter Zahl. ] )ie 1 Jorsten sind einiger- maßen lang und kommen au Länge ca. '3 der Körperbreite gleich. Die forsten a treten in 2 IJeihen aus dem Paraped aus; Fig. XC\ . EuthelepUH!' kinsemhotiit^i" n. s]>. a = lange, starke Haarborstc vom 12. i^ meinem Präparat Vom 1:'.. Paraped Hakensegraent, im Profil (an der Spitze gind 7 Borsten vorhanden: von diesen felilt ein kleines Stück). ?> = kurze, dünne ,1 • i 1 i ,• t) -i o l„ . ' stehen in der languorstigen Keihe 6 lange Haarborste von demselben Segment, mit Ausnahme der Endstrecke im Profil. ßorstcn, in der kurzborstigen Eeihe 4 cundfl'^thoracaler Haken vom 12. Haken- kurze Borsten: im Paraped eingeschlos- segment. in Kantenstell ung- und im Profil. ^^.^^ ..tecken UOch ca. 3 Reserveborsten. 1 " Die langen und die kurzen Borsten sind in ihrer Form verschieden. Die langen Borsten sind unterhalb ihrer haar- dünnen Endstrecke durch einen glatten , beiderseitigen Saum lanzettlich erweitert, also 6'>7/m«m-artig. Die kurzen Hor.sten sind ungesäumt: ihr freier Teil Uiuft haarartig dünn aus und ist im Prohl auf der einen Seite dicht gesägt und dadurch L('i>rii<'((-i\v{\^. Die gesägte Strecke ist am Grunde durch eine schräge, lielle, nahtartige Linie gegen den basalen im Fleisch steckenden Teil der Borste abgesetzt (ich sehe dies wenigstens an 2 der kurzen Borsten). Über die Ausdehnung der haarborstentragenden Körper- l'ulychaeta. 552 Zone läßt sich in anbetracht clor unzureichenden Erhakung devs Wurmes nichts Näheres sagen. Die ventralen Haken stehen auf ihren Polstern in einfacher Reihe, so auch am 12. hakentragenden Segment, avo 23 Haken auf dem Polster vorhanden sind. Die Haken sind Grijmaea-arti. Tafel Vn Fig. 257, •2:)8, TextHg. XCVI. Fundangabe: Franzes. -Kongo . Kap Lojjez und N yanga-Flu I-k A. H[iTKi;. 1 1 h a da s Iv o las bei LI h a d e S a ö T h o m e : W. ( Jreeff. A n g o 1 a , A m b r i z e 1 1 e : A . Hupfer. Beschreibung. Die in einzelnen oder wenigen Exemplaren von den verschiedenen Fundplätzeu vorliegenden Würmer sind zum Teil nicht gut erhalten, hinten verstümmelt; sie sind von verschiedener Größe. Vollständig erlialten ist das eine der beiden Tiere von Ka}) Lopez, ein Wurm von ca. twa die Hälfte; der Gesamtlänge ein. Das andere Exemplar von Kap Loj)ez. bei dem vom Abdomen höchstens ein FlößchcMi- Polycliaeta. 553 Segment (Thalten ist, besitzt gieiclifalls . 39 Haarboistcuseguiente. Der Wurm vom Xyanga-Fluß hat 41 Haarborstensegmente ; die Haarborsten- zone dieser Würmer ist demnach auf eine vordere Zone von ca. 40 Seg- menten beschränkt. Der Kopflappen (Taf. VII Fig. 257) ist eine schildförmige Platte, die vimtro-median über der Mundötfnimg etwas sclmauzenartig zusammen- gebogen ist. Das Buccalsegment ist ventro-median in Form einer hinten breiteren, trapezförmigen Unterlippe entwickelt. Die Tentakel sind zahl- reich, kurz und dick: sie sind bräunlicli mit violetten Spui'cu und stehen ringsum innen am Rande des Kopflappens. Au der Hinterseite des tentakel- tragenden Kopfrandes ist eine bis zur Veutro-Mediaue herabziehende Quer- binde staubförmiger Augenpunkte vorhanden. Uauchscliilder sind uiclir deutlich abgegrenzt. Die Segmente sind dureli S(>gmentfurcheu dorsal und ventral gut getrennt. Eine solche Tren- nung fehlt oder ist nur am 1. bis 3. IJorstensegment, die somit venti-al einen gemeinsamen Komplex bilden, an den Seiten mehr oder minder sichtbar. Die Kiemen sind ganz Thelepu-i:- artig und stehen zu 3 Paaren am I. bis 3. Bor.stensegment. Jede KiemengTuppe. die dorso-median von derjenigen der (Gegenseite durch einen deutlichen Zwischenraum gesrennt ist, besteht aus einem mit zahlreichen, lockig gedrehten Kiemenfäden besetzten Quer- wuLst. Die Kiemengruppen des 1. Kiemensegments sind am stärk.«;ten ent- wickelt und reichen, vor dem Borsteuparapod nach unten zielu'ud. ungefähr bis auf die Höhe des unteren Endes des 1. Hakenpolsters. Am 2. und 3. Kiemensegment reichen di(^ Kiemenwülste nur bis an die dorsale Seite der Parapodbasis heran. Die Kiemenfäden verdecken die 2 ersten Para- podien mehr oder weniger und überragen das vordere Körperende von oben j ) errück enartig. Die Parapodien sind stark und kegelförmig, etwas komprimiert: das 1. steht am 1. Ki(Hiiensegment. ist tiefen- inseriert als die folgenden und wii'd (n-st bei gimauerer Unti-rsuclumg erkannt. EtAva vom 12. bis 14. llorsten- segmeiu nach voi-n zu rücken die Parapode und Hakenpolster aus ihrer normalen seitlichen Lage allmählich weiter gegen die Pückenfläche hinauf, derart, daß am 2. Porstensegment die interparapodiale Rückenbreite etwa nur '.3 der entsprechenden Rückenbrcnte am 12. bis 14. Segment beträgt. Die Hakenpolstej- der Thoracalregion sind senkrecht gestellte, langgestreckte Polst(>r. die etwa 6 mal so hoch wie breit .sind. Am Abdomen sind Haken- Hößcheu Tat". VII Fig. 258; vorhanden: diese sind deutlich vorragende, komprimierte, kurz-keoelförmis'e ( )roane. die an der P>asis etwas höher als lanof sind. 554 H. AuciONKli, Segmentale Papillen sind am Thorax wc^gcn des oft ungenügenden Krhaltungszustandes der Würmer schwer auszumachen; ich sehe solche bei tlem Wurm vom Nyanga-Fluß am 3. bis 6. Borstensegment, ebenso bei einem Tier von Ambrizette. Die Haarborsten sind stark, zahlreich, dunkelgelb, und Tii'ten in 2 H(Mhen aus den an der Hinterseite öfter ein wenig lippenartig verlängerten l*arapodi(m aus. Im Profil erscheinen die Borsten in der Außenhälfte beiders(ntig breit und hell gesäumt: sie endigen oberhalb der g<'.säumten Strecke in eine feine dünne Spitze. An den Borsten der kurzborstigen IJeihe ist die dümie Endspitze etwas länger als an den Boi-sten der lang- borstigen Reihe. Die Haken des Thorax sind stark, dunkelgelb, stellen in einfacher Reihe auf ihren Polstern imd beginnen am 4. Bor- stensegment. Ihre Form ist Theh'pus- axiirt (7. Hakensegmentj. in Profillage ist die Aus- randung an der hinteren Seite der Ijasis des Griftes nur angedeutet. Bei guter Profilansicht sind am Kopfe des Hakens 2 Zähne über- einander sichtbar, der große einfache Haupt- zahn und ein sekundärer Sch(ntelzahn. B(ü Kantenansicht ist ersichtlich, daß "1 gleich große sekundäre Zähne in einer (Y)uerreihe vorhanden sind: die Zahnfennel würde da- nach 1.2-J. lauten. < >berhalb der sekundären Zähne kann ich mit Sicherheit keinen weiteren Zahn am Hakenscheitel erkennen Im Profil- umriß erinnern die Haken in ihrer Form an Tli. setosus Qr. I)i(^ Haken des Abdomens, in ihrer Anordnung den thoracalen gleichend, a = lange llaarhor.ste von einem "^ind h'tzteren auch im Fnn-iß ähnlich, nur mittleren Tl.oracalparapod, im Pro- kleiner und zarter (Mitte des Aljdemens). Bei til; ~^ . h^ tlioracalcr Haken u r^ii • i i tt i o -i • i 1 ,, , . , ,., Lrofillage smd an den Haken 3 uberemaudei- vom 7. Hakensegment, im Prohl ; ■' — . c »md c/ = Haken von der liegend(> Zähne erkennbar, von denen d<'r Mitte des Abdomens, in Kanten.stel- Hauptzahn einfach ist. die übrigen in Quer- Inng luid im Profil: I i^* "' . , i v- .) vi i i /> -i - 1 i'ejheil stehen. Die J /.aline der 1 . (^|uerreine sind gleich groß: in (b'i- 1. (^uerreihe stehen ,'5 Zähne, von denen der mittlei-e erheblicii größer als die beiden seitlichen Zälm(; ist. Bei gewissen Kanten- st(41ungen der Haken erkennt man zwischen den Zälmen der 2. Querreihe noch mehrere. 3 oder 4 aanz kleine Zähnclien: es ist da wohl noch eine Fig. XCVl. P.seiidothelrpiis miangaiuiH n. sp. Polychaeta. 55r> weitere (^uiTi-cihc \oii Zähnen vorbanden. l.)ie Zahnt'orniel der Haken würde danach lauten: 1. 22. 333. ^4444;. Das Analende de.s Körpers ist T/ielejms-artig-, AnalpapiUeu sind uieht vorhanden: der After ist innen radiär gefurcht und am Rande etwas wellig. Mehrere der Würmer war^n weibliclie Exemplare mit gToßen Eiern in der Leibi^shöhle. so die Tiere \ou Kaj) Lopez und eines von Ambrizette. Die Gattung Pseudothelepux stimmt überein mit Grijmai'a Mlmgrn. und Eugryinat'a Verr. vmd auch wohl Kiitlielepns Mc Int. in dem Beginn der Haarborsten am 1. Kiemensegment, also um ein Seoment früher als l)ei Thi'lfpi(i<. mit Tlti'h pn^i in dei- Forni nanientlicli dei- thoracalen Haken. Von Grijmtica weichen die Haken durch das Fehlen eines deiitlich differenzierten Fortsatzes oberhalb des unteren Hakenendes an der Vorderkante der Haken ab. Zu Vseudothelcpus gehört wegen der gleichen Form der Haken die GrijTnaca pevsica Fauv. (1911) vom Persischen (toU'. Sie ist von meiner Form spezitisch verschieden durch die Ausdehnimg der Haarborstenzone bis nahezu ans Hinterende. Falvel, der die thoracalen und abdominalen Haken nicht gesondert bespricht, bemerkt, daß die Haken die gleiche Form wie bei 'l'lwlcpus haben. An der ^^)rderkante (h-v Haken isr unten kein Fortsatz vorhanden, wie ihn z. B. (rr. Bainli 3Ilm(;rx. und (ji\ cae.yntosd WiLLEY haben. Ich kann daher meine Art wie die n beschri<*ben, hat den Beginn der Haarborsten übereinstimmend mit meiner \yx, ist aber zum mindesten als Art spezitisch v('rschieden durch den Besitz von 4 oder 5 Kiemen- segmenten. Über die Form der Haken läßt sich nicht siclu>r urteilen, da sie nicht abgebildet wurden: ich vernuite. daß si(> G)-j/mara-artig sind. Tevebellides Stnunu var. afvivium ii. vai". Tafel \\\ Fig. 245, Texttig. XCVII. Fundangabe: S pan is ch-Guinea, Bata: A. Hupfer. ^^^'stafrika (ohne nähere Angabe): A. Hüpfer. Beschreibung. Der Avestafrikanische Terehc.ll ide'< ist von beiden Fund- 556 H- Al(iKNKK. ortou in Je ciuciii ^"<•llstäudig(Ml. nichr grade besonders üut. doch noch ( inigormaßeu erhaltenen Exemplar vertreten. Die Färbung ist graugelblich oder trüb gelbbraun. Der Rata-Wurra ist 32 mm lang und an der vorderen Thoraxhält'te 3,5 mm breit. Der andere Wurm ist ca. "25 — 27 mm lang und in dt'v Mitte des Thorax 2,5 mm breit. Dii' Kiemen sind blaß-bräunlich. J3ei (b'iu r>ata-Exemplar, einem AVeibclieu mit großen Eiern im Innern, .sind die Haarborstenbündel rostgelb, in der J'Lndliälfte gelb-weißlich fin der Hauptsache die langen Bor.sten im Bündel) , die vorderen Bündel sind ganz hell, gelb-weißlich. Die allgemeinen CJuiraktere der Tiei-e sind ganz in Übei-einstinnnung mit europäischen Tieren der Art. Die Kiemen stimmen überein. es sind 18 Haarborstensegmente vorhanden und die ventralen Haken beginnen am (>. Segment. Die Gesamtzahl der Borstensegmente beträgt ca. 50 — (SO; euro- ])äisehe Exem[)lai'e von annähernd gleicher Größe haben auch die gleiche Zahl von Flößchensegmenten. Die Färbung der verglichenen europäischen 7". »S//e^'m/-Exemplare war v(»rschieden , meist graugelb, aber auch braun. Es war nun die Frag(> zu prüfen, ob in Anbetracht der im allgemeinen Acirliandeueii Fbi'i'einstiiiinmng mit /'. Sfrocmi der Tcirhe/lidi's Westafrikas von der europäischen .\i't zu trennen oder mit dieser zu vereinigen sei. Da bei den versehiedeueii bescju'iebenen TerehelUd ('.■<- Xvtim geringe T^nter- .-^cbiede in der Form der Borsten vorzukommen seheinen, wähi'end ab- gesehen hiervon nichts recht Fnterscheidendes bei diesen Fi»j'jnen zu ei- keiuien ist, so waren zuuäclist die Haken d(M- ^\ esratVikaner mir denen europäisehei' Tiere zu Ni'riileicbcn : irli lialie dieses mit skandinaxischen Stüt-ken des r. Slroctiii dm-ehgeführr. i>ei dem W'e.stafrikaiier leb fasse zuuäclist das l'.xeuiplar v(»u \V est- atVika itliiie nähere Fun(b)rtsangabe ins Auge; sind die Haket] des 1. Haken- s(!gnu'nts wie bei '/'. Stroeiiii und anderen .\i'ten in ihrer Form modifiziert. I)i(\s(' Haken ragen weiter vor als die normalen M'lioraxhaken und sind bei üiiter Ki-iiahimg an iiiclil zu kleinen Tieren mit einer scharfen Lu))e in situ zu erkemieu. In neminem ri'ä|iarat waren alle Haken l)is auf eim-n ab- gebi-ochen. und auch die>er einzige Haken war nicht ganz iiUakt: es fehlte <'in Stückchen an der S])itze. Ich gelje <'ine Abbildung dies(>s Hakens in l'i'oHlInge. Am Innenrande neben dei- lUegungsstelh' <\^'t~ Hakens befindet .sich ein konnna-ti'irmiger scliwarzbrauner Längsfieck. Hei dem r>ara-\\ urm siiul dii' Haken hellbrämili(di, aber ohne den schwai'zbrauneu Längsfleck am Inn<'nrande des Knies: ob hiermit dii' in dem Jetzigen Zustande etwas hellere Färbung i\*'^ BatM-\\'urm<'s in Zusannm'nhang stidit, läUt sich nach nur 2 Exeniplanii nicht beurteilen. Uei eineni hell gefärltten T. Sfrocmi PoUchacta. 00 i von Buluislän sind dif i'ntsprcchondcn Haken ganz lirll. ohne dunklen Längsflock am Knie: das aloiche ist bei einem bx'annen skandinavischen Exemplar der Fall, bei dem höchstens die Gesamtfärbung der Haken etwas dunkler gdblich ist als bei dem hellen Exemplar. Die normalen Thorax- liakeu wurden nach Präparaten aus der Mitte des Thorax, vom 9. oder 10. Borstensegment, verglichen. iJie Haken sind rostriform; der Haken- kopf ist um mehr als 90" (also im spitzen Winkel i gegen den Schaft zurück- gebogen (Prolillage) und zeigt im Prolil auf dem Sclieitel 3 oder 4 kleine Zähne: je nach der Lage der Haken sind weniger oder mehr Zähne er- kennbar. Li dem fraglichen I'räj)arat .-iud nicht alle Haken erhalten: die vorhandenen haben einen deutlich ge- bogenen Schaft und wie die Maldaniden- Haken eine subcutane längliche Xcv- ))reiterung. Lei dem Lata-A^'urln siiul dii' entsprechenden Haken in der Mehr- zahh mit Ausnahme einerfarblosen kurzen Endstrecke. einschliei-31ich des Haken- ko])fi's rostbraun und werden nach dem i'inen Ende (V dem unteren) der Haken- reihe zu schließlich ganz hell. Li Protil- lage erscheint d^r Hakenkopf ungefähr um 90" oder etwas uiclir vom Haken- schaft abgebogen: ich sehe keinen Haken im Profil mit unter spitzem Winkel zm-ückgebogeneu Kopf. Der verschieden stark erscheinende Grad der Abbiegimg des Hakenko})f<'s vom Schaft ist ofien- bar eine Folge davon, daß die Haken mehr oder weniger gut in Profillage waren, wobei ich annehme, daß der größere» Abbiegungswinkel des Haken- kopfes der besseren Prohllage entspricht. Es ist e1:»en scliAvierig. die Haken ent- gegen ihrer natürliclien Lage am Körper in gute Protihuisieht zu bringen, l^xemplare von 7'. Stroemi zeigini im Profil den Hakenkopf gegen den Schaft gejiogen unter einem dem Bata-Wurm entsprechenden A^'inkel von ca. 90*^'. Der Hauptzahn d(\s Hakenkopfes mag an (Tröße im Vergleich zu den kleinen Zähneu ev(Mitu(dl ein wenig mehr zurückstehen als bei dem ^VestafrikaniM-. ist aber größerund länger als er z. B. von Mai.morex (1865) rig-. XCVII. TerehellüJes •Stroemi var. nov. iifricano. a ^= spezialisierter thovacaler Haken vom l. Hakensegment, im Profil (an der .Spitze fehlt ein iStückclien); ' . 6 = normaler 1 thoracjiler Haken vom i). Borsteusegment. im Profil: " ' . <• und d = abdominaler 1 Haken vom vorderen Drittel des Abdomens. in Kantenstellung und im Profil ; - — '- . :,58 H. Allwcm:.!. und vun SsüLOwiEW (I89!J) abgebildet wurde lu guter Schneidenansicht habe ich die Haken des Westafrikaners nicht untersuchen können: ich ver- mute, daß sie hierin wie in der Profilansicht von T. Stroemi nicht ab- weichen. Die abdominalen Haken kommen bei dem Westafrikaner zu ca. o7 an einem Flößchen aus dem vorderen Abdomendiüttel vor. Die Haken stehen in einer mehr oder niindci' alternierenden Reihe mit dem Ko})fnach hinten gerichtet und .stehen abwet-liselnd Aveiter vor imd weiter zurück Schneidcnansiclit). Bei dem Bata-Wurm kommen an (nitsprechender St(^lle dos Abdomens ca. 47 Haken am h'bißchen vor, di(^ vielfach, aber nicht üb Formel nicht fest- zustellen, ^lituntei" sielit es so aus, als ob in der 1. (^)u(MT(nlie 3, in d(M- 2. 4 Zähne stehen oder auch in den zwei obersten Beihen nur 3. Der unterste besonders große Zalm ersclnsint bald mehr isoliert und eine imtei-ste IJeilie für sich bildiMid. bald scheint er eine Beilie mit '1 kleineren, ihn flankie- renden Zähnen zu bilden; zuweib'n erscheinen die Zähne nach der Formel: 111. 'l'l'l. 333. Fs läßt sich schwer heraustiiub'U . in welcher Kantenst(4- lung womöglich aUe Zähne sichtbar, und ob überhaujtt in einer bestimmten Lage alle Zähne zugleich erkennbar sind. Meiner Annahme, daß bei Kanten- stellung der Haken 3 oder 4 Querreihen von Zähneu (M-scheinen, «mtspricht auch dei- Umstand, (hiß im Profil au den Haken 3 oder 4 Raudzähne sichtbar sind. Die Haarb(n"sten habi'u nichts Besonderes an sicdi: ihi-e Färbung bei dem Bata-A\in'm wm-de anfangs schon erwähnt: bei deni anderen F.xcnnplar sind sie wie bei braunen 7'. *S7>or'//i/-Indi\'iduen dunkler bräunlich als bei lielleu 4'ieren des 7'. StrocDi/. Aus (h'r Beschaffenheit dei- Beboistung läßt si(di kaum ein Unter- schied von 7'. Stroeiiti herausfinden: ich s(du' einen solchen aber au einer anderen Körperpartie, nämlich am 1 . Borstensegment. Bei meinen beiden Exemplaren ist das ]. Borstensegment (Taf. VFI Fig. *245) vor dem Vorsprung, dos Parapods etwas lap])enartig nach oben vorgezogen, Avas bei europäischen Tiertni des T. Strocml nicht dei- Fall ist. Ich habe von letzterem minde- stens (>in Dutzend Exemplare von der Ostsee, der schwedischen Westküste und Norwegen verglichen : meistens war ül)erhau])t gar keine derartige LappcMi- bildung vorhanden oder ausnahmsweise die Andeutung einer solcluMi. doch lange nicht so stark wie Ijei den westafiikanischen 'i'iei-en. Der Unterschied zwischen diesen imd T. Stroemi läßt sich danach folgendermaßen ausdrücken: Bei 7'. Stroettii, i'.t//ptca bildet das 1. Paraped das Ende tmd die oberste Parti(^ des parapodtragenden Seitenteils des 1. Borstensegments, bei var. a/ricana P(i]_vchaet;i. 555' ragt der orwälmtc Ijajtpfuvursprung so weit wie das 1. Pai'apod nach obon ^'0^ oder noch über das Paraped hinaus: das 1. l'ai-apod ist hier also niclit an der fraglichen Stelle dominierend wie bei T. Sfroemli. tijplca. Es wärr später darauf zu achten, ob die bewußte Lappenbildung sich bei einem reicheren westafrikanischen 7'^^yv^A^'Z/iV/(^'*'-Material überall vortindet. und wie weit individuf'lh- Spaunungs- Ijzw. Ei-halrungsziistäiide das Aussehen der frag- lirlicn Ki'irpt'rpartie beeinflussen. leh halte es für angi'bracht. meine westafrikanischeu Terehellide.'i zu- nächst als eine tropische Unterform von dem europäischen Terehelllrles zu unterseheiden. Ich habe nueh einige wenige . m'cht gut erhaltene Exemplare eines Terebellides des westlichen Südamerikas. vouEhlkks als T. Strofjni b(^zeichnet. zum V^ergleicli herangezogen. So Aveit sich das i-rkennen ließ, zeigt das 1 . Haarborstensegment an der kritischen Stelle seitlich, oben die gleiche r>ildnng wie Ijei dem europäischen T. Si roi-iai. l)ieA\'ürmer stimmen auch wohl in (Xi^n allgemeinen Charakteren mit diesem überein. Auf ein(^ ganz genaue \ ergb''chung kann ich mich hier nielit einlassen: nur so viel sei bemerkt, daß die Tiere vom westlichen Südamerika 18 Haarborstensegmente uiul am 1. fhoracab'ii Hakensegment die modifizierte Hakenform haben Avie T. Stntenii. Sichohll u. a. Die verschiedenen Terehellides - a^vU^w von der (Jstküste Südamerikas sind für eine» Vergleichung zti wenig b(^kannt. T. Koreiit Arm. Hans, von liio de Janeiro hat beispielsweise nach der Abbildung Thoraxhaki'u. die dem von 1\ Sfroemi ähnlich sind: sie haben einen un- gefähr um 90" abgebogenen Hakenkopf. Ich selbst habe (1906) von West- indien ans tieferem Wasser den T. Stroemi angeführt: zu einer eingehenderen AVürdigung dieser Tiere fehlte mir damals die Erfahrung: in den allgemeinen ( 'harakteren glichen die A\'ürmei- jedenfalls dem 1\ Stromni. " Bemerkungen über A'\& l\x^^\\ör\^V.Q'\\yox\ A lupharefidcs VaitJiOi'ffeHi Ehl. zu Terehidlldes. Aus dem Material der Deutselum Süd]jolar-Expe- dition hat Ehlers (1914) (dun' begleitende Figuren einen eigenartig er- .scheinenden Wurm beschrieben, den er unter dem Xamen AmpharelUic-^ Vanhoeffeni zu den Tei-ebelliden stellte. l)as Tier, dessen mehrfache ]>e- ziehungen zu l'ert'fieUidfs erwähnt wren .Ähnlichkeit mit denen des 'rcyehclUJes schon \i)n Ehlpjbs erwähnt wurde, gleichen sebr denen des T. ^Stroeiiü. \)or Haken- kopf zeigte sich in eimun \on mir angefertigten Präparat im Profil lun c-a. 90" gegen den Hals des Hakeuschaftes gebogen; ob die Profillage ganz genau war, lasse ich dahingestellt sein, da dies zunächst nicht Aveiter von Interesse ist. Die abdominalen Haken zeigen in Profillage 3 oder 4 Zähne an der Schneide und 1)ei Kaiitensf(>llung (^l)enso viele (^uciTcihen. Was die Kiemen anlx^trifi't, so sagt Ehlers, daß auf der Pückenfiäcbe (\i'^ 1. P)orstensegments lat«u"al von d(M- Mittellinie eine 4teilige Kiemen- gru[»|)e steht; er nimmt an, daß eine 2. ents])rechende Kieme verloren ge- gangen ist. In Wirklicbkeit entspringt die einzige vorhandene Kieme, die eine richtige 4 teilige To'ehfUides-Kicmc ist. auf der Mitte des Pückens und ist lediglich nach vorn und links herabgebogen. Eine •_'. derartige Kieme, bezw. die Abbrucbstelle (dner solchen, ist bestimmt nicht vorhanden. Der Kopfabscbnitt ist ganz wie luu lerehfl/ii/es: auch die etwas kolbigo Form der bei Ainpharefides wahi-scheinlicb zienilidi stnrk koiUraliierten Tentakel ist die gleiche. Ich habe meine Untersuchung des A)iii>liai\'tidfx dahin zusammeii- zutassen, daß dieses Tier sich in liickenlos(>r Übereinstimnumg mit der Gattung Aniphaj-etidcs als Synonym mit 'J'erehellih'H zu vereinigen. Aber auch der S])eziesname- (b's An)pharetuh'< Avii'd sich nicht erhalten lassen. Ich bezeicbne das Tier als 7'. Stroemi- es g(4i(irt wahrscheinlich seinem geogra])hischen A'orkommen nacli zu deni 7'. Strooni var. kertiacloi-^i^ Ale In r. (ISS,")), wenn in diesem I'"alle überhaupt die Ijeibeliairnng eiiu'i- N'arierät des T. Stvocinl nötig ist. Mit der Varietätenfrage dieses 7'erebellide>^ mich hierzu beschäftigen, war nicht meine Absicht. Was das Verschwinden des Gattungsnamens Aiiip/iar('tide< angeht, so ist es ins(»fern zu l)egrüßen, als dieser Name leicht zu Irrtümern iibei' die Fatriilienzugeli(ii-igkeir des in Frage stehenden Tieres .\nlal-) geben konnt(\ Pohcliai'ta. 56 1 Ainaea aceraeiisis i\. sp. Tafel VII Fig. 24ß, Textfig. XCVIII. Fundangabe: (loldküsto, Aecra: A. Hupfer. Beschreibung. Das oinzigo vDrliandeno Exeraplar ist <'iii hinten un- vollständiger Wurni von hell-brännlieluM-, liier und da ins \A'eißlieho ziehender Färbnng. Die Länge des Tieres beträgt 18 nun. die lireite in der Gegend des 6. Borstensegmcnts ca. '_'..") nun, die vorden- Zone der Haarborsten- segmeute ist etwa 5 mm lang. Die allgemeinen ('harakten- entsprechen ganz der ty])isehen Ait iler (lattung, der nordischen Am. trilohata Mlmgrn. Die Körperobertläche ist durch Längs- und (^)uert"urchen fein wai'zig rauh, namentlich deutlich an der Ventralseite der aufgeblasenen vorderen Körperstrecke, wo die Wärzchen gröber und größer als dorsal sind. Die Segmente sind ZAveiringelig und tragen die l'arapodien und Hakenpolster, wo solche vorkommen, am hinteren Ringel. Mitunter sieht man noch weitere Querfurchen an den Segmenten: die vorderen Segmente sehen seitlich und unten öfter dreiringelig aus und tragen dann das Parapod am mittleren Iiingel. Der Kopflappen ist wie bei Am. trilohata gestalti't. dreilappig, und dii' Tentakel haben mit ihren keulig erweiterten Enden gleichfalls eine ent- sprechende Form. Die keulige Verdickung ist am deutlichsten an den großen Tentakcdn des Mittellappens des Kopfes, ündet sich aber auch au den schwächeren und kürzeren TiMitakelu der Kopfs(Mtenla]>pen. Augen sind nicht vorhanden. Das Mundpolster ist ein halbkugelig g<'wr)lbt(^s un- gefähr kreisförmig begrenztes Polster. Die vordere haarborstentragcmde Körperstrecke besteht links aus 11. rechts aus \o Haarborstensegmenten: hintei- deni 1 3. Haarborstensegment folgt eine borstenlose Strecke, die an Länge etwa - -, der 13 si^gnientigen IJorsteustrecke gleichkommt: das dann folgende Abdomen bestellt aus "Jd oder 27 erhalteneu Hakensegmeuten. Ich kann links nur 11 Lorsten- segmente erkennen; es mögen danacli auf dieser Kr»r[>erseite einige hint<'i-e Haarborstenparapode beschädigt und unkenntlich sein. ]\1almorex gibt für -(;/?. trilohata ca. ,") vordere Bauchschikbn- an. Auch bei meinem 'J'ier sind unpaare. bauchschildartige ])ildungen in der P)auchfurche vorlianden. und zwar sind die ersten 5 ungefähr (piadratisch, di<' 2 letzten etwas längs- rechteckig. Die hinter diesen ersten Bauchschildern liegenden entsprechenden ventralen Partien in der Haarborstenzone sind längsgestrin-kte Abschnitte, ca. 3 mal so lang wie breit. Ob echte Bauchschilder Avie bei anderen Tere- belliden, A\ie der Nicoleen, bei Amaea überhaupt oder wenigstens an den \'ordei-en Seom(>nten A-orliand(Mi sind, läßt sich schwer entscheiden, da von 56 2 II. Al(iKM:i!. \{ eigentlich polsterartig hervortrctcndon Partien in diesem Sinne nicht dii' l>(^de sein kann. Seithch sind die vcrincintliclicn Bauchschihlci- alh^rdings od(' ti'('t<'n vom 2. Segment an auf. am Thorax von vorn nach hinten zu an (h-öße abnehmend; das 1. Paraped ist das größte. Die Parapodc sind ansehnliche, etwas komprimierte kegel- förmige Gebilde, an denen die Borsten an der Außenkante austreten und nur wenig über die Parapodspitze hinausragen. Die Borsten stehen an (>inem untersuchten vorderen Para- ped in Form eines ca. 25 Borsten entlialtenden Fächers; sie sind liaarförmig. An beiden Kanten sind die Horsten symmetrisch gesägt und wie gegliedert, indem die Glieder an ihrer Basis etwas schmäler als am Ende sind. Das äußerste Ende der Borsten ist haarfein und glart. Die Acicula-artigen Haken der hin- teren Kör]) erstrecke sind in kegelförmige Höcker eingeschlossen, die kleiner als die Parapodien sind und etwas unterhalb der al I 17- Fig. XCVIII. ^Linaea accraensh n. ^>. « = Haarborste vom Thorax, in. lateralen Körperfurch(> stehen, die am Wurm- Profil, ft = eingeschlossene Haken- körper den Kücken von der ventralen Kör- l.orste von der hinteren Hälfte dos .„«^...aitio trennt. In einem Hakenliücker von »11 I (i(t ' ' Ahdoniens. ' . ■ i • » i i i . i,- i • i - • ' der hiutei'en Abdomenhalite sehe ich .) ein- geschK»ssene Haken: die Ilaken sind glatte. nade|f(>rinige ()i-gane mit ein wenig geljogener lielllu-auner Spitze. Am 1. bis 1). I M»i-stenseonient steht inmitten eines weil-iliclien, ungefähr (|uadratisch - iiuullichen. sicli an die Parap(»dbasis vIycli!iet;i. .")(^3 Polijcitrus sivak(nnuHiis ii. sp. Tafel VII Fig. 228, Text««. XOIX. Fundangaben: 1) c utscli-Sü d\\ c stafri ka . .Swako pm u ud . Ebbe- Strand, C. Manoer und W. MiC'HAEtsEN, li^ll. und Lü d o r i tzb n eh t . Flacli- wasscr, 0 — lOni; W. Michaelsex, 1911. Beschreibung: üie in geringer Zahl vorliegenden Exemplare die.ses Poljjcirriis sind mit Ausnahme des MANCER'schen Exemplars vollständige Würmer, von denen die gröl-ken von Lüderitzbucht stanmien. Die Färbung ist matt graidich-gelbbrann; einzelne Tiere sind gelblich-weiß, so die kleineren Exemplare. Da dii» Würmer mehr oder weniger verbogen und ungleich- mäßig kontrahiert sind, sind gewisse Cliarakter(\ wie die Beschatlenlieit der IJauchschilder, Zahl der l>urstenl)iiiulel. llegimi dei- Haken, etwas schwer zu erkennen. Der größte vorliandene Wiu-m ist vollständig. t*a. K! nun lang und am 4. Segment etwa 2 njm breit; die Zahl der Horstensegmente be- trägt etwa 75. wovon ca. ]S Haarborstens(>gmente sind; die letzten ►Segmente sind nicht gut zu zählen. An (\o\\ letzten 4 Haarborstensegmenten stehen auch Hakenilößchen. Die Segmente sind dorsal zweiring(?lig. Die allgemeinen Charaktere di(\ses Pobjclrrm verhalten sich wie bei anderen Arten der Ciattung. Der Kopi'lappen ist wie bei anderen Formen ein hoher Saum, der dnrch eine Einbuchtung jederseits scheinbar wieder drei- teilig wird und oben und untt'U in der Mitte zusammengeklap])t ist. Augen- punkte sind nicht vorhanden. Die zahlreichen Tentakel bilden einen dick«ui wirren Schopf und sind im allgemeinen nicht genügend ausgestreckt, um ihre Form genauei- zu zeigen. So viel ist aber sicher, daß mindest(ms ein Teil der Tentakel an der Spitze mejir oder minder schmal keulig ver- breitert ist. Di<^ Cnterlipp(; ist wie sonst ein dickes Polster, das bald mehr quer-eiförmig oder rhombisch und etwa 2 mal so brcüt wie lang, bald mehr in die Länge gestreckt, länger oder kürzer längs-(Mförmig ist. Die P>ancliscbild(>r sind nach .\rt des P. mcdiisa (tr. (P. Sm/V^f Mlm{;rx. ) paarweise an den 14 oder 1 .j ersten Tlioraxsegmenten vorhanden; die jedes Segnu-nts sind voneinandei- nu'hr oder mintlei- weit durch die Baucbfurche. od(H- noch breiter. g(^trennt. Die Ijauchscliihlei- sind mitunter kaum zu untersi-heiden. in andei-en Fällen wieder d(nitliclier aligegi-enzt : di(^ vorderen sind etwa 2 oder 3 mal so breit wie lang, die mittler-en mcdir oder weniger regelmäßig ([uadratisch (»der etwas quer-rechfeckig. Das Analende hat keine Besonderheiten; der Amis ist am Rande glatt, höchstens schwach wellig: der ventrale Teil des Kandes steht etwas weiter vor als der dorsale. •57 .Midi ae Isen , NVe^l;itril,.i. l!;ui(lll. ö(H H. Ai (;i;m:i:. Haarboi\st(ni|>ara])ocli' koiuuicii wie <>('\V(ilmlirh zuerst am 2. 8ogm(Mir vor: sie sind wie bei andoreu Polycirron übi-r dii' llasis der Borsten hinaus iu einen schmalen, cirrLisartigen terminal(>u Zipfel verlänocrt. der je nach den Umständen schmäler und länger (»der kürzen- und breiter ist. Die Zahl der Borstenparapode ist individuell verschieden: es kommen 1(), l.S. 11>. auch •2ä Haarborstensegmente vor, deren Zahl ganz genau sehwei- fest- zusteHen ist. Hi-r ^^'urm mit ^T) Haarborstensegmenten war nicht eines der größteu Exemplan- , so dal-i nicht allgemein von einer Ztmahnie der Borstonsegmente mit dem Wachstum der Würmer gesprochen werden kann. V'entrale Haken treten schon im Bereich dei- Haarborsteuzone auf; doch war es kaum mciglich. ihr erstes Auftret<'u genau festzustellen. Hinter der Haarborstenzone stehen die Haken auf Flößchen. doch muß ich auch imierhalb der Haarborsten- region die hakentragenden ( )rgane ihrer Foriu nach für Flößchen, nicht für Polster halten (Taf. \ II Fig. 328). Ich erkenne die vordersten HakenHößchen bei zwei der größeren Exem- plare mit Ißchen. Ich habe keine gute Kanteu- '•^**. /, = tlioracaler Haken , ,, ,. „ , , ^ i i i 1 Stellung \ (»n diesen Haken erhalten, glaube aber, chilö über dem unpaaren Hauptzahn am Sclieit«'! eine <^>uerreihe von 3 khnuen Zähnen vorhanden ist. liei Profilansicht sind inmier deutlich dei- Ilauptzahn und ein ungefähr halb so langer se- kundärer Zaiui über demselben erkemibar: viel- leicht ist auf dem Scheitel noch ein Zahn "6. < )rdmmg vorhanden. Im Umriß sind die Haken denen des Al)domend /.wiselien dem lt. und dem 18. tlioracalen Bor- stense Paar Segmentalorgane be- .sitzendeu P. Jfrnticuldtus Saint-Jos. der franzcisischen Küste: die Haken der Haarborstenzone sind merklich anders als bei der französischen Art. Größere, besonders auch gut ausgestreckte Exemplare werden die Mög- lichkeit darbieten, die südafrikanische Art noch besser zu begrenzen. Farn. Sabellidae. Sabella {/uhteitsis d. sp. Tafel \T Fig. 141), Tafcd VH Fig. 247— 24!J, Textflg. C. Fundangabe : 1 1 h a d a s P o 1 a s bei 1 1 h a d e S a 5 T h o m e ; R. Ureeff. Beschreibung. Die 3 Exemplare dieser Sabella steckten ganz oder teilweise in ihren lederartigen, schlammbekleideten Pöhren: sie waren etwas erweicht und beim Herauslösen aus der Röhre, infolge des leidigen An- klebens der Körperoberfläche an der inneren Röhrenwand, stellenweise beschädigt. Die Färbung außerhalb der Rcihre konservierter Körperteile ist ii ausgedehnterer Färbung ist. 80 findet s^ich an den 'rhoraxsi'gnieiiten etwas medialwärts von d(Mi Parapodien ein dunkles lleckclieii. t'enier aui unteren Knde der Hakeuwülste ein winklieh gebogcnier sti-i(liarlig<'r Fleek, der den Hakenwulst von vorn und unten oder von vorn her uintalU ■ Tai". VII Fig. '24'.)/. An einem Teil der Abdominalsegmeute steht ventral iinier dem Parapod und dorsal und medial von dem Hakenpolstor gleichfalls ein duukh^s I'leekehen. Wie ausgebreitet eine dunkle Zeichnung aai frischen Material etwa war. ist jetzt natürlich nicht mehr zu entscheiden. Das ('oUai'e ist hell, hat aller ausgedehnte dunkle Färljung hau])tsächlicli au seiner Innenfläche. l)ie Kiemenblätte]' sind violettbraun. di<' Kiemen- strahlen hell graugelblich, mit 2 oder ;> violettbraunen (^)uerbinden. die nicht auf die hell gefärl)ten KiiMuenfäden übergreifen. Die Länge eines vollständigen Wurmes einschließlich der Kiemen be- trägt ca. 4.') mm. wo\'ou etwa 11mm, also '4, auf die Kiemen entfallen: die Breite am Ihu-calsegment ist 4 mm. Die Segmentzahl beiträgt ca. 102; davon entfallen 12 Segmente, von denen das Ihiecalsegment nur Haarborsten trägt, aui' den Thorax. Die beiden anderen ungefähr gleich großem Exem- ]>lare halben 12 bzw. 14 Thoraxsegmente. Die Thoraxsegmente sind ca. ')mal. die mittleren Abdominalsegmente (I — i) mal so breit wie lang. Sonst bietet dei- Körper keine Besondei-heiten: die abdominalen Bauchschilder .sind zweiteilig. Über die Fäcalfurche läßt sich in Anbetracht d(^r Erhaltung der AVürmer nichts (Tenaueres sagen; wahrscheinlich wird sie nicht von denen anderei- .\iteu abweiclnMi. Der After liegt terminal nnd ist in der Mitte des Endraudes etwas ausg(\schnitten. Das Collare und die vorderste RückiMipartie dei- Tiere hat doi-sal ei deuj einen Wurm sieht es so aus, als ob eini' seitliche AuslMichtung am Collaro-Ilande vorhanden wäre; ich nehme einstweilen an. daß wenigstens ein deutlicher, tiefer Einschnitt nicht vorhanden ist. Di"' Zahl der Kiemeiisirahlen in jeder Kieme beträgt ca. 48 bis .')(). I'olycliaeta. 567 Au den Kiomenstrahlen i.st die Endstrcckc^ eiu^^chli('l-]licll der nackten End- spitzf vielfach, doch nicht immer, ausgedehnt violettbraun gefärbt. Innen sind die Kiemenblätter weißlich imd haben wie bei anderen Tabellen an ihrem oberen Innenrande »Mue njansehett(martige Hautfalte. Die Buccal- tentakel sind .so lang wie die Kiemi-nblätter oder etwas länger; sie sind gelblich-weiß mit violetter Zeichnung. Von den violetten Kienuuiquerbindeii ist die auf etwa halber Kiemenlänge befindliche am stärksten und deut- lichsten: in ihr liegen auch die Kiemenstrahl-Augen, meistens zu L Paai' iTaf. VI Fig. 14V) i. Die Augen sind ganz dunkel schwarz-rote, längliche, lucht l)(\'clla bekannten Formen auf und sind von gewöhnlichem Aussehen. Die abdominalen ventralen Haar- borsten am vordin'en und mittleren I)rittel des Abdomens sind von einerlei frestalt und von ziemlich gleicher Länge, aber auch, soweit ich das er- kennen kann, in 2 Reihen stehend. Die Profilansicht dieser Borsten ist der der Thoraxborsten ähnlich: ihre Außenhälfte am Ende dünn auslaufend und mit einseitigem geschrafftem Saum versehen. Pxü Kantenstcdhmg zeigt die erweiterte Strecke der Borsten eine beiderseitiüc gesäumte Verbreite- rung und einsclüießlich der dünnen Endstrecke die Gestalt einer Lanze. Etwa im hinteren Drittel des Abdomens werden die Borsteubüudel zartrr und dünner imd lassen eine Reihe ziemlich langer Borsten erkennen, sowie eine zweite Reihe kaum halb so langer Borsten. Die kurzen BorstcMi haben (üne erweiterte gesäumte Endhälfte wie die des vord(n-en Abdomens, nui- ist die erweiterte Partie schmäler und gestreckter als bei jcuien: bi'i Kanten- ansicht zeigen diese Borsten gleichfalls eine lanzenartige, niu* schmälen^ Form als bei jenen. Die langen hinteren Abdominalborsten sind (unfache. haarförmige zarte Borsten ohne erweiterten Saum. Die großen aviculareii Haken sind am Thorax und Abdomen »leichgestaltet, habiui eine Scheitel- )(iH H. Ai(;i:m:i:. rcclitwiiikiii! al). iiitiiK'iixis steht der in A^'l■slindl('n verbreiteten S. melanostlcima Schm. nalu\ die wieder der S. bipKncfafa I^aird ganz ähnlich, und vieheieht mit ihr iden- tisch ist. Beide Arten haben eine älni- liehe Tlioraxsegmentzahl und ähnliche Färbung, die bei S. mflunostir/ina wohl ärmer an violetter Zeichmuig ist als bei meiner Ai"t. Schmakda beschreibt die Färbung xou N. uicJniioAtitiiiiti am Körper als ockergell) mit dunklen SeitenÜecken, die Kieme als teilweise rot In seiner farbigen Al»bihhing habi'U die Kiemen wenige vioh'tt -bräunliciie (j)uerl)inden : die dunkle Körperzeichnnng ist wold mehr sehwärzlich. Die viel höhere Zahl der Kieiuenstrahleu bei 8. lpinictafa gibt Mc Intosh keine pickel- fömiigen Thoraxhaken an: ej- erwähnt, daß Baird's Exemplare viel größer als die des Challenger seien: ob die größeren Tiere mehr Kiemenstrahlen hatten als die kleineren, wird uiclit mitgeteilt. Fig'. C. Sabclla re Tiei- ist ohne Kiemen ca. 23 mm lans. hat eine Gmppe branner Ano-en]iunkte jederseits am Anal.-iesment und an einigen vorderen .Vbdoniinal- unil einzelnen 'rboracalseoni(Miten einen farbigen Punkt zwi.schen Paraped und Hakenwulst. In jeder Kieme sind 7 oder 8 Kiemensrrahlen vorhanden' und einige reg(Mieri<^rende Strahlen. Die Strahlen haben ca. fJ hellrote (^{uerbinden und rot gesprenkelte Schäfte. Die zugehörige Höhro ist gelblich sehwach mit Fremdkörpern besetzt. Die ^^'iinner sind ilii-er Px'borstung und stnistigen P>esehatt"enheit nach eine (^chte SahAla, und ich kann das geringe vorhandene Material derselben im übrigen nicht von der europäischen S. pavonhia trennen. l^otamilla renifonnis vjir. itohiophthalnups LaiiJilis. (uon Orube). Potamilla renifornds v.ir. pti/nop/it/iaJinns Lamikkiians, AX'uiiiifaima von Madeira IV. 1884, p. •2n<;. Fundangabe: Senegal. Ooree: A. Hipfer. Weitere Verbreitung: ^ladeira. Stammform b o r e a 1 - 1 u s i t a n i s c h weit verbreitet, aurh für die kana- rischen Inseln und Kapland angegeben, nördlich bis in die Arktis vordringend, ohne eine eigtmtliche arktische Form zu sein. Erörterung. Das einzige mir vorliegende zur Gattung J*otamHln ge- hörende Exemplar ist ein kleines, hinten unvollständiges Tier, einschlieU- lich der Kiemen \) — 10 nun lang. r)ie Kieme allein ist ca. 3 mm lang: die Breite am Buccalsegment beträgt 1 mm. Stücke einer hornigen, aui3en mit feinstem Sand beklebten Köhre gehören zu dem Tier. Die Färbung des AVurmes selbst ist blall weiß-ockergelblich, die Kieme auf weiliHchem Grunde mit "2 oder 3 bräunlichen, im Leben vielleicht violett gewesenen - an ihm zu erkennen. In jeder Kieme stehen ca. 12 Kiemenstrahleu, an den augentragenden Strahlen sind 1 — '). durchschnittlich 2 oder 3. Kiemenauijen vorhanden. 570 H- Ai.;..:n...k. Auüi'ii l'clilcii vciiti-al an 4 bzw. 2 Stivililcn. dorsal an einem Strahl links: clor kuii-es|M)ndiorondo Strahl rc.'chts har ein An.uc. das nnr teihvcüse er- halten ist. Icli s(>ho auch an andei-en Kieniensti-alden weniger gnt ei-haltene^ Angen^ kann aber nicht sagen, (»1) Augen infolge des nngenügenden Kr- hallnngszusiiindes \ crloren gegangen siiul, was immerhin nK'igiirh ist. In Anhetrarht drs dürttigen nnd nnlietViedigend ei-haltenen .Mateivials stelle ich die Yoiliegende l'oidmilln mit IJeserx e ;i|s jüngefes Tiei" /ai di^- var. />(>/i/o/>/if/i((luios \ en Madeira, mit weldiei' mein Tier die /weitai"l)igkeit dei- Kii'men gemeinsam hat. I>ie liehe Zahl der Therjixsegmenle mi'ines Tiei-es konn.nt aiudi l)ei aiuleren /'e/'M/z/ZA^-Stii. keii \ ni'. Lani;i*kh.\,ns gibt für seine erhehlic-h gr(i|.!eren I^Nemjtlare ll' Thoraxsegmi'nre nnd liöhoi'e Kiemeuaugen-Zahlen an. I''an>t weilen l.ann ich die L.\n<;krh.\.vs sehe xnr. poli/opIit/t'iImo-'< nitdif mit i>/i//i-'< (in. znsannnen- i)ringen. .VIeine .\nH'assnng der ( ! KiHK'schen Art habe ich unter /'. u/it/- ophthaliiios ( i K. im zweiten Teil jneiner südwestaustralischen l*olychaet(!n- Arbeit dargetan. Die Frage ilei- inili/c/ htJis-\ar'wtixt von Madeira be- darf zur weiteren Anfklärung eines reichlicheren Materials. lifaiH'hioünHa (tlovulnlniu Ehl. liraarhiowiiKf liinciihiluin I'.mi.düs. I'^lorifla-Aiiiielidcii. 1887, ]>. 2(50. T;»li. .')."» TM^. 1 — IJ. Fundangaben: KJf e n b e i n k ü s t e, \\'ai))>u: A. Hnri.ER. Fr au z ö s.- K o ng o . K a |» Lopez: A. Hupfer. .\ngola. .\ ni b r i z e r t e . 11 m: A. Hutfer 1(S9(). Weitere Verbreitung: WCstindien. Die ()riginale stammten aus einer 'J'iefe \(»n 183 — otJü m. Demnach ist diese Art als eine Fonn ih't^ Litoralgebietes und des mäßig tiefen Wassers zu bezeichnen. Erörterung: Diese Sabellide liegt \()n jedem Fundoi-t in je einem Fxemplai' \(>i'. Ivs ist zunächst über das Tier \-on W^appii einiges zu be- inei-ken. Der \\'a})pu - \\ iirni ist hinten verstünunelt. ohne Kieme \o mm lang; die KienuMikrone ist (> nun. der Thorax 4 mm lang. Die b\Mrbung ist l)raiin; die üauchschilder sind mehr graubraun. Der Thorax besteht aus ,S Segujenten; vom Abdonn'u sind 27 S(\gmente erhalten. Die Köi-perform ist dorso-\-entral deiitlicdi abgeplattet: der rimrax ist hinter dem iJuccalsegnu-nt zunächst seitlich kon\cN \ erbreiterl , dann all- mähli(di in das parallelseitige Al)donjen Ncrschmälert. Die SegmeiUc i\{'x Abdomens sind ca. (hnal, die i\i's Mittelthuiax ebenfalls ca. (Jmal s(. breit wie lang. .\m Thorax ist eine dorsale Fäcalfurche deutli(di. am .\bdomen ist eine solche ventral ebenfalls \-orhanden. Die iJiihri' ist hiei- ebenso wenig wie bei diMi anderen l"-xem|ilaren erhalten. l^olycliiic'tu. .')7I Die Kiemenkronc . mit 20 Sti-alil<'ii in jcilci- Kieme, isr uiatT ürau- bräunlic'li. der Rücken der Strahlen ist an der distalen Hälft«' dunkelbraun, das Ende der Strahlen wieder graubräuiili«!i. Der df^r I )(»rs(» - Median«^ zunächst stehende Kiemenstrahl jeder Ki<>nir ist schwarzbraun und trüüt am Ende i'in cinziocs s>L-ol-b's schwarzes /jrinir/i/diniiKi-Augc : ciiu' kurze Strecke unterhalb des Au^cs ist der Strahl heher. üniubräunlich. 1 )ie Kienicnfädeu sind oran-bräunlich wie die l>;isaliiälfren der meisten Kiejuen.^tfnhlen. Es sind (') Buccalla|)|)en \(ii'han(h'n. von dciuMi 2 läni>"ere die eiucnf- lichen Ijuccaltentakel sind. hie Uuccallaiipen \ (>i-hahen >ich nach Eorm und Zahl wie bei den ( )riiiinalen. 1 )as ( "oll.-iic liestidit aus zwei deurHclu'U Hälften. \'entro -median läuft es in 2 arel-!e di-cieckiu'e . in der K(ir|ter- nu?diane \ ollkouniuMi voneinander actreiuite Lappen aus. I )(ii-se - nu'dian stoßen beide ( "ollare - Hälften fast zusainnu'U. \nneinan(lei- nui- (hn-cli eine schmale, tiefe Furche ü'etreiuit. 1 )ie dorsale l'ai-tie Jeder ( 'uliai'e-llällte ist wieder zwi'ireiliü. dui'cli einen tiefen. l)is zur ( Sillare-üasis reichenden Ein- schnitt. dei- etwa um ' ( der P>uccalseomentbreite jedei-seits vom Kcirper- .seitem-ande entfernt von vorn nach hinten verläuft. ,H»'teilt. Es werden so in dei- liückenmitte dt's ^\'urnu•s zwei die Dorso - mediane bei>reuzende, ziemlich schmale, annähernd |)arallelseiti£i('. am freien Vorderrande eibirmi«; üjin-undete (Jollare -LapjxMi ücbildet, so dali jede (.^ollare -Hälfte zweiteilig;- ist und in i'inen «>rol.ien lateral - ventralen und einen kleinen dorsalen .\b- schnitt zerfällt. Ehe das ( 'ollare xcntral in die «ii'ofit'U \-enti'alen Zi])fe| fd^erweht. l)ildet es oberhalb an deren (irunde noch eine flache Ausbuchtung. Die Haken des Thorax komnu'U der (Gattung entsprechend in 2 Formen \ or: im übrigen entsprechen sie denen des ( )i-iginals. Eine dorsale unpaare Karunkel soll nach Ehlers seiner Art am Ko])fal)schnitt fehlen. Ich sehe bi'i meinem Tier etwas unterhalb des oberen Kandes von der X'orderfläche des Kopfrandes («inen k<'gelf(irmigen Fortsatz in dorso-nn-dianer Lage V(u-- rageri, der als eine Karunkel gedeutet werden mag. Der zweite Wurm, vom Kap Lopez. \on annälieind di-eluMindem langgestrecktem Körperbau, ist vollständig und ohin- Kiem<' ca. 20, mit Kieme ca. 25 mm lang, am Buccalsegment «a. I,.') nun l)reit. l)ie Kiemi'U sind so gut wie ohne farbige Bindtnizeichnung diese mag veiloscheu seine die Kiemenstrahlen sind gelblich-Aveiß: die Kiemenfäden sind wie der Körper des AVurmes graugelb. In jeder Kieme stehen IT) Strahlen, von denen einer wie bei dem Wappu-Wurm ein Auge trägt. Der Thorax hat rechts (i. links 7 SegTuente, da.s Abdomen ca. 58 Stsgmente. Das Analsegment, von ungefähr halbkreisförmigem Lim riß , hat längs dem gebogenen Endrande oben eine Reihe brauner Punkte, vermutlich Augenpunkte. Das (Jollare 57*2 ^- Ar<;i:M:ii. ist ganz wie bei dem erf^tcii W nein bcscliattcii ; die st-liiiialen dorso-nicdiaiicii La])pon desselben sind vorn breit abgerundet imd dorso-median diireh einen schmaldreieckigen, mit der Spitze nach vorn schauenden Zwischenraum ge- trennt. r>ei der Vergleichung mit einem großen Exemplar des europäischen Br. veificulosimt Mont. ergah sicli ('bereinstinmuing in der ( 'ollare-lJildung beider Arten: bei dem ved<;nJo^nm-Fj^em\)\'ÄV war diese wegen der erheb- lichen (iröUe des Tieres viel leichter erkennbar als bei meinem Tier; bei mm langes l'iei' mit ca. 10 Kiemenstrahhm, von denen zwei Strahlen mit je einem ;\uge ausgestattet sind. i\us der erheblich geringeren Zahl der Kiemenstrahlen dieses AAiirnies ergibt sich, dal-! griil-iei-e Exemplare bedeutend mehr Kiemenstrahlen Iiaben als kleine. Meiiu' Tier«' stimmen im ganz<'u so gut mit den Angaben von Ehlkrs über dessen \vestindisch(> Art überein. dalö \c\\ sie dieser Art zuordne. Ehlers gibt die Körperform seiiws Exemplares als fast drehrund an, was jedenfalls dem Um.stande zu verdanken ist, daß der Wurm in seiner Röhre (angeschlossen war. Dei bedeutenderer (iröße des Tier(^s ist die Zahl der Kiemenstrahlen annähernd die gleiche wie l)ei meinen beiden größeren Exemplai'cii. W enn Ehi.krs \{)\\ den niitth'ren dorsalen Lappen des Collares nichts erwäluU. so nuig er tliese nicht als solche erkannt haben, oder sie waren nicht gut erhalten. Hf/jfstf'Oiiins foi'f/Hfffus (»r. Texttig. (T. Subelln tnrijimttf Giüi'.i:. AiiiirliilcnniislKMite (1. (^azelle. Moiiatsl)ei'. d. Aead. d. Wiss. Jiorlin. IST 7. ]>. i')VJ. Laonoiin- lld^rkdi Mc l.NK.sii. ('li.illeiiiier l.'c].. XU. ISN.'j, p. 492, Tal.. .\X.\A. V\iX. 7—9. Fundangaben: Senegal, (iorce. -ilm; A.. Hi imkh, 189l> Ka|> \' e r (1 e" s c h e Inseln. St. Aincenf: \\. Paksslkr. Isla Annobön: Akx. Sch iltzk. F 1- a n z ö s. Kon g o . S e 1 1 ('■ ( ' a ni a : A. 11 1 i-Khii?. Weitere Verbreitung: Kap X'eide'sche Inseln. W'e s t af i- i ka. rado in 2 Teilen zusammcmhängt, vollständig nnd ohne Kiemen 20 mm lang: die Kiemenkrone ist ea. 9 mm lang; die T3reite am lUu-calsegment beträgt reielilieh 1 ami. Die Färbung ist hell graugelblich; die abdominalen Bauchschilder sind selnvarzbraun, wek-he Färbung sich ventral noch etwas auf die hintci-cMi Bauclischilder des Thorax erstreckt: Collar«' und vorder(^ Thoraxhält'tc sind braun: die Para])odien und Haken- Avülsti- sind h(dl, die Ki(mien in der l>asalhällte braun, in der Endhällte weißgelb. Bei einem anderen Tier ist di«" Kieme fast ganz braun, nur an der vSpitze hejici-. l)ei dem dritten l'ier auf grangelbcm (irunde mit etwa (> auch auf die Kiemenfäden übergreifenden <^uerbindeu gezeichnet, von denen die 3 imtersten am dunkelsten sind. Der Thorax kann oben fast ganz braun mit heller Längsmediane sein: die hellen Parapode und Hakenwülste heben sieh mehr od(M- minder von d(M- braunen Fmgebung ab. Kienumstrahlen sind in Jeder Kieuu> 11 odei- 12 \drhanden. Die Thoraxsegmente sind etwa 4 mal, die mittlei-eu Abdouiinalsegnu'n'.e ca. 5 — 7 mal so breit wie hing. Die luihre ist hornig und außen mit graucnn Schlamm bekleidet. Die AN'üi-mer sind an den hohen Kiemenblättern und dem strichförmigen ])UCcal})araj)od bald als eine Art der Gattung Ili/jmicomus erkennbar. Von den beiden Tieren von Sette Cama steckte eines mit seiner Röhre bohrend in Korallen, das and(n-e Avar bräunlich mit dunkelbraunin- Bauch- mitte und hatte schwach dunkel (|nergebänderte KienuMi. ZwM'i Würmer xon St. A^incent haben eine den Annobön-Tieren ähnliche Färbung. Bei dem einen ist die Kieme weißgelblich und bindenlos, bei dem anderen braun querg<^bändert. (Charakteristisch ist die braune Färbung der Bauch- schilder. Überall tinden sich bei den meist nicht mehr in ihi-eii IJöhren steckenden AVürmern \-entral an der Basis des gedrungener oder gestr(^ckter kegel- förmigen Analsegments 2 braune Punkte; es mögen Augenpunkte sein; viel- leicht stellen sie aber auch nur ein(^ der braunen Bauchfärbimg der Abdominal- segmente homologe^ Färbung dar. Die Zahl dei- Thoraxsegnumte beträgt anehschildfärbung ist noch jetzt gut erkennbar, (tbube's Angaben über die Borsten passen '/ai I/'/jiv/coiniis: so erwähnt er aut'li, daß die Abdominal- l)orsten von zweierlei Form sind. Das (^ollaic wird \-on (Irube als ganz- randig l)ezeiclmot, was sich, wenn man von der imra(u- Aorhandenen medio- dorsalen IJnterbrechmig absieht, doch Avohl auf den s<'itHchen und ventralen Fmfaug desselben beziehen soll. Das Verhalten des Oollares bei ilen ORTiBE'schen r)i-iginalen ist luui folgendes. Bei dem ersten Tier (das dritte Kxemplar hat überhaupt keine Nordere Körperstri^cke) ist das (^»llare nu'dio-ventral ganzrandig und stnmjtf und Hacli gerundet dreieckig vor- gezogen; bei dem zweiten W'iirni ist das ( ^oliare, das nach hinten um- g(^bogen ist, Neutral schwach stumpfwinklig ausgc^buchtet; durch Einreißen mag ein hi(;r noch vorhandener schmaler Einschnitt entstanden sein. \ ou meinen Tieren hat eines medio-^'entral im (^ollare eiiuui kleinen Fig. Cl. Hiipsu-oinus torquatux Cii;. n und h =-- die beiden Dorsalborstenfornien vom 4. Tlioracalsegment, die Palee in Flächen- ansiclit, die andere Borste im I'rotil. <• = Tho- lacaler ventraler Haken von demselben Seg- ment, im Profil. fZ nud e ;= die beiden A'entral- i)orstenformen des Abdomens. ■'■•". Pol.vcliaofa. 57r> spitzwinkligen Einschnitt, ein zweites eLentalls, ein drittes die Andeutung (?) eines .solchen; ein viertes hat ventral keinen Einschnitt, ein fünftes auch nicht, ein sechstes ehensowenig, oder doch so minimal, daß ein Einschnitt eigentlich nicht vorhanden ist. Das Collare ist danach ventral ganzrandig oder hat (mucii kleinen Einschnitt. Daß ein etwaiger Einschnitt durch ver- schiedene (lewc^bespaunung deutlicher odcj- undeutlicher sein kann, ist möglich, aber schwer zu entscheiden, lai ganzen ist das Collare niedrig und ähnlich g(\staltet w-ie bei H. phaeotapinn. Das \'orkennnen von Kiemenstralil-Augen wird \n\\ (vriuk nicht er- wähnt: ich kaiui ■ mit vollei- Siel\epheit unter dei- Lupe aucli keine mehr tinden, doch erkeimt man uutei- dem Mikroskop am aufgcdiellten Präparat die Augen an der vorbei- \ «'rnuiteten Stelle d<'s Kiemenstrahles. Die Kieuienaugen liegen in einer der braunen (j|uerbiiideu des Strahles etwas unterhall) (b-r Glitte der Strahllänge je(b'rseit> in doppeher oder alter- nierender Längsr<'ibe. Eine 1 )op}>elreih(^ enthält ca. 17 Augen, so an einem Strahl des dorsalen Cmfanges der einzigen erhalteneu Kiemi'ukrone. Ich sehe die K ieiueiiaugen auch l)ei meinen Tieren, finde sie aber schwerer ei'kemdjar als Itei ziemHch friseliem Material von iJ. p/iacofat'iud. l>ei einem \\ lu-ni \'om St. \ iiiceut. dessen Kieme, vielleicht durch Ausbleichen, ganz hell ist, siml die Augen unter d^'v Lujte in doppelreihiger Stellung jederseits am Ki(>menstrahl sichtbar, doeii am aufgehellten mikroskopischen Präparat niclit deutlich zäblbai-. I>ei eineai Tier von Ann(d)on zählte ich 1.") — IS Augen jedei'seits an einem dorsal gelegenen Kiemenstrahl, die unter dem Mikroskop teils in einfacher, teils in doppelter Reihe erscheinen, und zwar stellen die oberen Augen einreihig, die uuter(^n mehr zweireiiiig. Als Synonym habe icii die Jjdorwnw Haerkcll Mc Int. zu //. foiu/iiaüis hinzugezogen. McIntosh beschrieb seine Art nur nach einem Hintercuide von St. Vincent (Kap ^^M-de'sche Ins.); das A'orderende ist unbekannt. Die dunkel- braune Eärbung der Jiauchschikhn- und das Vorkommen von Augenllecken ana Analsegment entspriclit ganz dem H. torasalal)si'hnitt ist. wie ich \'ennute, das Kiemenblatt gemeint, dessen Länge iilr i'inc 1 ieschattenlieit wie l)ei //i/iisiromi/s s|)richt, und das möglicherweise gleichbedeutend ist mit der von \\ kustkr enA'ähnten 31eni- l)ran. Oder soll man die A'(n'biudungsmembran der Kiemenstrahlen so be- schaffen annehmen, wie sie bei den Myxicolen, Kuchouen und \'erwandten entwickelt ist? Ob der westindische H. riri'inns^iicii'its Eni,. (Florida- Anneliden. 18S7, p.'iTl, Tab. ')'), Fig..") — 1 -'> und Tab. 5(5, Fig. ]— 3) identiscli mit der Grube- sehen Art ist, mag ich nach der Beschreibung allein nicht entsch(üden; dazu bedürfte es der Vergleiclumg von mein- als einem Exemplar der westindischen Art, di<' besonders nach der Form der Borsten und des Oollares nach- zuprüfen wäre. In der .Vbbildung von Ehlers ist der ventrale (Jollare- Einschnitt größer als bei meinen Tieren, und di(> tlioraealen Spatelborsten iiaben in der ]\Iitte ihres Endrandes eine kurze Spitze; sonstige Unter- schiede scheinen kaum \orhanden zu sein. Im iiulo-])azitisclien Meeres- gebiel wird II . ioiUjKdinx durch den sehr ähnlichen U . pkaeotaenia Schm. vertreten. Wie sich die mediterrane Art d(n- Oattung, der H. stu-liop]ith(dino.<< ), zu der westafrikanischen \-erh;Ut. vermag ich aus cngcuier An- schauung nicht zu beurteilen. Langerhans hat die mediterrane Art, von der (jine bc^sondeic Färbung der Bauchschildor des Abdomens nicht an- gemerkt wurde, auch für Madeira verzeichnet und als grünlich gefärbt hin- schrieben. Marion (^t BoBRETZKY nennen (1875) die Kiemen grLinlichg(db. //. ■'i>/if/ial)/i(>s ist danach wohl eine l)(>snud<'i'e Art. l>emoniu- piinftnrattis ii. sp. Tafel VI Fig. 170, 171, Textiig. (Tl. Fundangaben: Ti o p i s ch- Westafri k a , an Stacheln \ on (Jü/aris tri- lniloi(h'fi Lam.: Iv. (tkkefk. Isla Annobön: Arn. Schultze. Beschreibung. Die kleinen Würmer waren mit ihren Iföhren Norhandeii und leben vermutlich acsellig. Die Bohren sind ziendich zerbrechlich, außen Pulvfhiieta. OTT mit grauem oder üraubrauncm .Schlamm, stollcnwcisc auch Juit kleinen Hartkörpern, Fäden u.sw, besetzt. Die Würmer sind zum Teil verstümmelt. P>in vollständiges, von (Jreeff gesammeltes Tier mit ()5 — 70 Segmenten, das zum größten Teil in seiner Röhre steckte und stark gedehnt ist, ist ohne Ki(mien ca. 15 mm lang und am Buccalsegment höchstens 1 mm breit: die Kiemenkrone ist 3 mm lang. A\ ährend die (jrREEFr'schen Exemplare mit ihren Köhrcui an Secigelstacheln befestigt waren, steckten die Würmer von Annobon mit ihren l»öhren zwischen Korallen. Von den Annobön- Tieren sind einige ein Avenig stärker; doch keines ist länger als das er- wähnte GREEiF*sche Exemplar, weil sie weniger gedehnt sind als dieses. Das längste ist ohne Kieme ca. 14 nun lang: die Kiemen sind ö.ö mm lang: die Segmentzahl beti'ägt ca. 7(). l)ie (Ti-undiarbung ist weißgelblich; jede?> Segment ist jederseits mit einem rundliclien rotbraunen Punkt dicht am Paraped versehen, wie bei den Dasychonen u. a. Der Kcirper ist wie bei gewissen iJas/jchoiie-ÄrUin schwächer oder stärker fein rotbraun bespritzt. Das (*ollare ist hell, mehr oder minder rotbraun gezeiclmijt; etwas medial- Avärts vom Bitccalparapod kann ein länglicher rotbrauner Flecken vorhanden sein. Die Kiemen sind blaß ocker- od«']- (irangegelblich, mit ca. 9 schmalen roten (:^uerbinden, von denen die untei'ste. an der Kiejnenstrahlenba'^is stehende am dunkelsten ist: die KiiMniMililätri-i- siiul anl-ieii rotbraun be- spritzt und längsgestreift. Der schlanke, nur seiiwach abgeplattete, dorsal gewölbte, ventral ziem- lich flache Köi'per i Taf. VI Fig. ITOi. hat durch seine dunkle Zeiehnuna- viel Ähnlichkeit mit gewissen Dasjchoneu mit gleicher Spritzerzeichnung, wie /A riiHjnlata Gr. und iiujrouiaculata Baird, ist al)er \on schlankerem Habitus als jene; die Thoraxsegmente, die in der Zahl \ un 9 vorhanden sind, sind 2 — 3 mal, die mittleren .yjdominalsegmente 3— 4 mal so breit wie laug. Die lateralen fai-bigen Parapodllecke stehen am Thorax zuerst dicht unter, dann mein über der Parapodwurzel. am Abdomen über der Parapodbasis. Der Kcirper ist am Thorax am breitesten, nach hinten zu kaum merklich, etwa im letzten Sechstel deutlich nach hinten verjüngt. Eine Fäcalfurche ist nicht sicher erkennbar, was offenbar mit dem ziemlich zarten, weichen Erhaltungszustande der Würmei- zusammenhängt; aus dem gleichen Grunde ist es wohl zu (>rkläri'n, daß Bauchschilder nicht gut er- kennbar sind: sie sind mir aiii Abdomen etwas deutlicher abgegrenzt. Das Längenverhältnis der Kiemenki-oue zum Körp(ir ist etwa so, daß die Kiemen je nach der Streckung des Körpers V5 — '/'s — '/^ der Körper- länge einnehmen. In jeder Kieme stehen 9, 10 oder auch 12 Kiemen- strahlen, die vollkommen frei sind und am Ende eine ganz kurze, faden- ^"»yy H. AidK.NKi;. fiirujitic ii.-nktc Kiidspiizc liabcii. Die t'arbigon C^ucrltiiidcii erstrecken sich inchi- oder iiiindci- nuf die Kiiuiieiifädon. Die Kiomenblätter nehmen Vr, l)is ' ,; d(M- ncsaniten Kicniieiilänge ein; an ihrem (»heren Ivando verläuft jimcii eine krayenartig-e (juere Hautlalt(% die ventro-mediau an jedeai Kiemen- bhitt in ciiiiMi ventral vorragenden dicken, dreieckigen Lappen endigt. Augen ichlfii (b'ri Kicuicnstrahlcn, auch Dorsalanhänge, wie s'k* bei den Dasy- chonen voi-koniuien. Ks schien mir zuwc^ilen, als wenn der obere Seiton- i-and der Strahlen in (b'r (Teg(^nd der farbigen Kiemenbinden ein wenig <'rweltert wäre; docli sah ich niemals wirkliclu^ frei abstehende Strahlanhänge M ic bei /). lininli ii. a. Man k(innte ^•ielhMcht an eine ähidiche Bildung au . serraühratichis hat, Ix'i der eigentlich(^ freie Strahlanhänge nicht vorhanden sind; ich nehme aljei- doch Tn^ber an, dal-i meini-n Tiei-eii Strahhiidiängi' in irgend cinci- For-m fehh-n. Die ge- ringe* (ii-ölte (b'r Wiiinier ist auch nicht dazu angetan, solche Dinge einiger- maUeu siclicr erkennen zu lassen. l)ie Tentakel sind ohne iJesonderlieit, schmale, längszusammengefahele. spitz auslaufende ( )rgane, die etwa P/.jHial so lang wie die Kienienl)lätter sind. Das ('ollai-e ist / hi.^/fr/ioii<'-:\vt\ei tieu ^\'iilllUM•ll. bei denen das (!ollare in die IJöhre eingeschhiossen wai-, ist es nach \ (un auiicdrückt und ausgestreckt: war das Vorderende der Tiere bei der .\l)t(itung frei, s(» ist das (\»llai-e. uamentlich dessen ■\eiiirale La[i|»en. nach hinten mugebogen. Am .\nalsegment t'Vni. VI Fig. 171 i srehen zwei kurze, dicke, kegel- förmiiii' .\nal|iaj)illen. Die Haarborsteu des Thorax konunen in den liorslcnljüiuleln der kegelf(irmigeii l'aiapode in "_' K'eihen \(tr. einer lanuborstigen und einer kurzborstigeii. Die l;iiigeii Horsten erscheinen im ProHl in der AuUen- hidfte schmal, die kurzen l'.orsti'ii breit und i-insritig gesämut. Die kurzen Haarb(»r>ten krumen ;d> siibsjiatular bezeicliiu't werden, da sie eimui Fber- gang zur ei<.>entliclien Spatelforni bilden. Die r>(»rsten di's lliiccalsegments .stimmen in dt-r Foi'ui mit den iibi-igeii Thoraxborsten ül)erein itnd sind wie diesi- in den •_' \ crschiedcnen Formen \ orhanden. In Flächenansicht ei-- .-^cheiimn die kurzen J>orsten beiderseits breit scsäumt. in der Fndhälfte PnlvfliactM. 579 deutlich lanzctrlic-li, durh iiichr s«. breit sparclartig- wie bei L\>ta)niUa. JJio Haarborstcn können danach als diniorph bi'zcichner wi-rden. was am Ab- domen wegen der Zartheit der hingen aljdominah'n Haarbersten vielleiebt nocli nicbr hcrxortritt. .\ni .\b(l(»n]en treteji die ven- tralen Haarborsten wie am Thorax in 2 Keihen aus den Parapoden aus. Die Borsten der kurzborstigen lieihe sind ganz ähidieh den ent- spreehenden I)orsten der Thorax- bündel, breit gesäumt; der »Saum ist vielleicht ein Avenig schmäler als an den thoracalen IJorsten. l)ie Borsten der laugborstigcMi Reihe sind zart, linear, nicht deutlich er- weitert, auf der einen Seite mit äußerst schmalem, gieichbreitem, geschratftem Saum. Die Haken dos Thorax, vom 2. Borstensegment an vorhanden, kommen nur in einer Form vor, und zwar in der großen avicularen Form: pickeiförmige kleine Haken habe ich nach mehr- facher Untersuchung nicht gefun- den. Die Haken haben einen kurzen Schaft mit halbkreistVirmig stark xor- gewölbtem ]iitg und auf dem Scheitel eine Kappe kleinei' Zähne. Bei Profillage sind auf dem Scheitel etwa '6 anliegende Scheitelzähne sichtbar. Die Haken des Abdomens stinnuen in ihrer Form mit denen des Thorax überein. Das Manubrium der Haken ist kurz. Ich stelle meine Tiere mit einiger Reserve in die von Kinbekü i 1866! mit 5 Arten errichtete Gattung Deinoiui.r. In Kinbekos Gattungsdiagnose wird angegeben ..cirii tentaculares nulli-, was wohl kaum zutreffend sein wird. I'.'IO bat Kim.kkc im 2. Teil i\rv Fregatten Fugenii's jjesa 3 seiner J)emo}ui.r-\v\r\\ al)gi'bilder. I>. CnoL-'u h'ucasj,!,^ und //icertus; alle o sind pazi- tiscli wie die übrigen, und die eine ist eine Scu.M.vKD.x'stdie Art, die 6'. tilo- scoibi. Fräulein |>i .-u Hai-rinian Alaska-Fx|)ed. XII. l'.MO. Aniielids. p. \fi{S j will mn- l>. Krnsi'iish'i'ii'i und IK Cokl in tier (iatrung I h'minin.r Ixdassen. D. Cvol.'i kTinnte uadi der Fiuiu seiner Haarlxirsten wohl inbeti'etl' der 38 M ic h :i r I .-,■ 1, , Wp.-tMlVik:.. IM. n. Fig. CIL Deutonax puneturatus n. sp. a = lange, dorsale Haarborste eines mittleren Thoracalsegments, im Profil; ^A!.*. _ j ^jj^ ^ __ knrze halbspatelförniig-e llorste de.sselben Seg- ments, im Profil und in Flächenansicht: -'^^ '^"- (üalluiiii mir iiicincii 'J'icrcii ziisamuHMiuoliürcn, \i('lli'iclil aueli I ). leacasins. Bei />. leiicasjns hat Kinber(; allerdings 2 Foniicii von Haken abgebildet, von denen (Mner die Gestalt der kleinen pickelförjnig<'n Haken hat, Avas wieder nicht zu meinen Tieren passen würde. Da die tragliehen Arten in den Abbildungen vom Vorderkörper sämtlich \ on der l'iiTerseite abgebildet >in(l. kann man aus (h-r F(»rm dei- dorsalen ( 'ollare-l'ai-tie keine ver- uleiehenden Sclilüsse ziehen. I h'inona.r Ijedarf (Iit Xaehunrersnehimg lie- ziisilich seines (4attungswert(_'s wii' bezügiii-h der /iis;imniengeh^f/rhoiie, und mit SulH'lhistartc zwar auch darin, daß nur eine Foi-m thoracaler Haken vorhandnstrahlen, ( 'ollai-e zweiteilig, dorsal mehr ode]- minder l)reit unterbrochen. Thoracah^ Haken mir in einer Form, a\icidar, am Thorax xorkmnmend. mit kurzem ^lanubrium. Haarborsten dimorph, die kurzen subspatular. jedoch nicht eigentlich paleenartig wne b(M Pofamillo. Kiemenstrahlen frei wie bei Sohelhi-starte. Von letzterer unter- schieden dureh die dimorphen Haarborsten und das zweiteilige Collare. IhisfichoHi' i'ioliiivd [Schill. i Dafiickontt caj^HuifU McI.ntmsii Ol i;il lenzer Jiep. 18S.'). XJl. )•. .')U() Tab. Dasychone foUoxn Ein.Kifs. Die l'ulycliaefcnsainnil. A. dfutscli. SüdiMil.nr-Kxiicd. jnoi o;"). lijir,, p. .")7-J. Tal). XLV Vig. «— k;. Fundangaben: I) eu t sc h -S ü dwestafr i ka . Swako pmuiid, an Jiojeit und am Kbbestraude. luid L ü d e i' i l z Imi c h r l\l)besrran(l und Flaidiwasser, (I- 10 m: .Mi(ii.\i:i,>i.N. Ulli. Weitere Verbreitung: Süd- und S ü d w e > t a fr i ka. />. rioJarea ist eine häutige, tlurcli (ii-cil-ie und Farbenpi'acht in der späi-- licheu Sal)i'lliden-Fauna Deutsch-Südwe.-tafrikas. wie in der ( Jesamt-Fauna dieses Gebietes hervorragende Aimelidenform. Mat..aquxn et Dkhornk geben sie für Amboina an, und Mal.\qui.\ nu'ldet l\)lycli!>et;i. ,jf«JJ sie auch \ oii WCstatrika. Ucidi' AiiualnM) (■i->rlirin('ii mir zwcifclhatt. Vom tropischen A\ cstairika habe ich keiin' fiiiziüi' l>. riolarca gesehen, wohl aber eine aiiderr Art der (jiattunif. Erörterung. Die in einer Anzahl von Tieren vcrseliiedeiicr. zum Teil anselmliehei' ( iröl-ie xorhandene Sabellide zeiot noeh mehi' oder minder die schiiiie xioh'tte Farbunü; di's tVisehen Zustandes. Di<^ liöhren sind liaiipt- sächlich mit Sehlamm bekleidet, dueh avieh mit «robem Sand, Muschel- stückchen. Sy/Z/e/'A/s-IJöhren u. dgl. Ein recht großes Exemplar i.st voll- ständig" ca. 74: nmi lang, am t>uccal.segment 10 mm Ijreit und hat in jedei- Kienu; (nnige IM) Kiemenstrahlen. Kleinere Tiere haben weniger Kiemen- strahlen, so ein 14 mm langer A\'urm 3"2 Kiemen-strahlen. Hie uerbinden. Die (hmklen Binden können auch di(^ hellere (irundfärbnug stark verdrängen. l>ei- Körper ist .stets uugelieckt, und wenn sehr dunkel, so treten die dunklen segmentalen Punkte an den Parapodien nicht hervor. Au einzelnen Würmern sind die Kiemeniaden in der Grundfärbung bräunlich-orange, sonst den auf hellerem <-Ji-unde stehenden dunklen Querbinden entsprechend verschieden gefärbt. Der Thorax besteht aus 8 Borstensegmenten. Das Collare ist jeder- seits mit einem deutlichen Einschnitt vers(dien. Am Analsegment stehen ■J kurze Analpapillen. Bei mehreren Individuen sehe ich die als Buccal- lappen bezeichneten Urg"an(> am Vorderende der Würmer, die ich bei Sabellastarte indica und Sohclla pnrlfi'i'a < 1914; von Südwestaustralien er- wähnt habe. Es sind eiförmige oder fast bohnenförmige, mehr oder minder jdatte Säckchen mit graugelblich trübem Inhalt, von denen je eines zwischen den ventralen (ViUarelappen und der Kiemenbasis jederseits dicht neben der 3Iedianlinie entspringt und über den nach vorn gelegteu ( 'ollai'elappen hinausragt. Im nicht oder wenig gefüllten Zustande habeu^diese, wenn stark gefüllt , prallen Mundlappen einen dreikantigen (Querschnitt. Am gleichen Tier kann der eine Mundlappen gefüllt luid dei- andere schlatf sein. Kleine \\ ürmer von ca. 14 mm Länge haben ca. N Paar Kiemenaugen an den länger(>n Kiemenstrahlen: ein Wurm von ca. 40 mm Länge hat (S bis 10 Paar Augen an einem Kiemensti'ahl; Tiere von 70 — öO mm Länge hab<'n an den längstim Strahlen 12 — 14 Paar deutlicher erkennbare Augen. Mit- unter sind die Augen nicht recht sichtbai-. wenn sie in den dunkelfarbigen Binden der Strahlen liegen; jedenfalls i-eich('n die Augenpaare nicht bis nahe an die Spitze d('r Strahlen heran: ihre Zahl nimmt mit d(^r (iröße der Würmer zu und mag auß(^rdem individu<41 schwanken. Was die Palpe- bralanhänge der Kiemenstralilen angeht, so sind die untersten Anhänge ,'),S2 II. Ai(;i;m;i;. .-»•liiiiälcr ;ils die iniiili'i'tii und stclirii an starken nnd ianiicn Kioiuonsir-alilcii >>('paa]'t : miinntiT stehen die dcf^ unter.^tcn Paares nicht in jj^leielicr Höhe, sondern sind in \'ei'tikah'i- Richtnnsi' auseinanih'r gozo^i'U . oder es ist nur ant" di;i' einen Seite d(vs Sti'ahh's ein Aniianu \(»rhanden. Die Anordnunti dieser nnleren Strahh-naidiäniic ist also nicdil ^anz rciichnäUia. I'ei proßcn l'^xeniiilaren sind dii' Strahh'nanhängo bei iiüchster Entwicklung (Mitte der J\ienienstrahlen i hi-eit spatelförmiü' odei- Aerkohrt dreieckig: der einzrdne Anhang ist wohl doppelt so hreit wie di'r Kiemenstrahl, am Endrande nicht in dünne hranseii zerschlitzt, hier ganzrandig, abgestutzt oder etwas abgerundet, lu'ichstens si-hwacli ansgerandet. Kleine i^xeniplare haben scluuälere Kienaenstrahlanhänge als di(^ groUen: die Anhänge sind l)ei ihnen .sclilank eiförmig oder bandförmig. Die abdominalen Haarborsten \'erhalten sieh so. wie Khlkrs das iür . /'e/yo.vv/ angegeben hat. insofei'n die kürzeren nnd zugleich zahli'eichereii {»ersten bi'eiter gesäumt und weniger haarförmig sind als die längeren .\bdoniinalborsten. Die ]>orst(m steilen atich hier wie am Thorax in einer kurzborstigen inul einer langborstigen Reihe. An den thoracalen ilaarl)oi'sten ist allenfalls ein geringer Enterschied in der Jireite des JSaumes \orhandeii, wie bei den abdominalen liorsten: die längeren thoracalen JJorsten l)leiben den km-zen jedoch viel ähnlicher als die entsprechendt'U Borsten des Abdomens. Was die Synonymie tler />. r'utliKwii anbetrittt. so hal»e ich die />. m- jiciisis Mc IxTosn mit Eragezeicheu als tSyuonym hinzugezogen. Das Tier Avar rostfarben einfarbig. ohn<' Hprenkolzeichnung nach Art der 1). cingn- Irifa , und da es vom Ka[) stammte, mag es ein jüngeres Individuum der /). violarea sein. Zur sicheren Erkennung bedürfte es einer genaueren Kenntnis dei' Eorm der ätißeren Kiemenstrahlanhänge. Kleine südwest- afrikanis(die Tiere der l>. rioluccK kiinnen, wenn man einen Kiemonstrahl ■von der Seite betrachtet, ungefälir solche Bilder der Strahlanhänge ergeben, wie sie Mo txTosir gezeichnet hat. Eines nu'iner kleinen Tiere hat teilweise aul-ler der violetten auch rostbränidiche Eärbung. Bei D. cupensis mag die liraune Eärbung durch unzulängliche Konservierung entstanden sein . wie eine solche denn bei lange in Alk(di. J()l/(>\] Eni.KKs ausführlich l)es(du'ieben, stimmt nach b'äi'bung uml sonstigiTi Eigenschaften, wie auch nach dem 1^'undort, so gut mit Sohmarda's .Vrt vom Kap ül)er<'in. daß ich sie (dnu' weiteres mit letzterer A'ereinige. Ehi-krs hat /f. n'ohiri'n früher 'IDOiS) für Südwestafrika angegeben, nimnu jnerxdu aber hei /). follosa keine Notiz. Im Text . clolncea eine nach Habitus und < h'öJ-le mit ihi- iil)i'reiiistiniuiende groUe Sabellide von Südostafrika, die >S. natulensis Kbv.. (Fregatten i^ugenies liesa. Annulater. 11)10, p. 7'2). Kinbkik; gibt zwar das Vorhaiulensein dorsaler Kienienstrahlanhänge nicht direkt an und be- mei'kt nui-, dal-! die Strahlen an ihn-ni unteren Teil dorsal nackt seien. In seiner Abbildung sind abei- deutliche Kienienstrahlanhänge erkennbai-, deren Form allenfalls mit d(M' bei J). t-iolacea übereinstimmt, wenn man einen Kifunenstrahl mit dei- Lupe \(in der Seite lietraclitet. Dasf/citone Jiaivdi Me. Int. Tafel \TI Fig. 2:30. TextÜg. CHI. Dayvchonc Boinli McLmosu. Challenger Ke}.. ISN.j. Xil, p. VJö. Tal.. XXX A Fiii-. ]o — 1.^. Till.. XXXVIIIA. Fig. .J8i;. Tab. XXXIXA FiV. 2.S:). Fundangabe: Flf e n b ei nkü s t e , Wapini: A. Hupfer. Weitere Verbreitung: PiemiudasV A\'es t indienV Westafrika. Erörterung. l)ie drei \'on ilieser Art vorhandenen Würmer sind voll- ständig«' kleinere Tiere von ziemlich gleicher Gröl-u'. Das größte ist ohne Kiemen 13 mm lang und am Buccalsegment 2,5 nmi breit; die Kiemenkrone ist 8 unu lang: die tSegmentzahl beträgt ca. (iO: davon entfallen 8 Segiuente auf den Thorax. Die Kiemciulänge ist gleich ' ., bis - , der Kcirperlänge : in j(^der Kiinne stehen 22 Strahlen. Die Färbung ist am KTirper einfarbig dimkel rost- oder schokoladebraun : im frischen Zustande mag die Färbung ähnlich der von JK riolaceo gewesen sein, deren kleine Fxi'mplare jueinen ileren im Habitus ähnlich sind. Fnter den thoracalen und übei- den ab(bi- ininalen Haarborstenpara])odien steht wie bei manchen anderen Arten ein ganz dunkler Punkt. Die Kiemenstrahlen sind bell gelblichgrau oder wcil-ilich mit ca. 8 bis 10 violettbraiuien Querbind(3U. di(^ hau])tsächlich die Kiemenfäden, in ge- i'ingerem Maße die Kiemenstrahlen einnehmen; die Uritndfärbimg der Kiimjen- iäden ist wie die der Strahlen hell; die Kiemenblätter sind am Ursprung" der Strahlen braun gefleckt, sonst lu'll. Das ('ollare nnd IbuH-alsegment ist größtenteils hell, weißlich. Das ('ollare bietet keine liesonderheiten; es ist dorso-mediau nur ganz sciunal unterbrochen, was auch Mc Ixtosh sfesehen zu haben scheint: erdrückt r)S4 II- Ai (;i:M;i:. sich !iici-iil)i'i- iiiclii- ;illL;ciiiciii ;iiis. Inwieweit die scliiiuilc diirso -incdiaiic Ti-('iiiiuiia' (l<'i- hcidcii ( '(dl;ir<'li;iltr(Mi xoii dem jcwciliucii Spannuugf-zustandc abhäiiiicii mau. lasse icdi daliiimcsrellt sein. I)ie Teniakol sind ca. '/g so laiio- Avie die Kiemen, weil-ilicli mir srliwatdii'i'. teilweiser. \ icdettbräunlichcr Färbnnii. l>ie Kiemenfaden sind 2 — r> mal sd lanu' wie die Straldi)reite. " Dio Kiouionsti-alden erscjieim'ii \ ielleiclit etwas zaiter imd scddaiikei- als bei /K riohn'ca. I)ie Zahl dei- 'i'hm-axsemnente beiräot bei allen 3 Tieren orsienseuni<'nt liid\s dei- Hakenwiilst nm' <'twa in seinem (d)eren l)rirre| entwicdselt isr. Damit im /usamnienhanii stehr jeden- talls, dal-i das linccalseüinent nnd das 1. Hakenseomenr iiids.s eine einheit- liche \ entralpai'tie haben, deren hintere lU'o-renznniisfnrche etwas weiter nach hinten lieot als die hintere \entrale (Trenzinrclie der reiditen Uiiccal- seoiii(.|irhiilfte. Das o. J>orsienseo)iicnt links hat lei'ner eim' mich der Seite keilförmig' \'ei;jiinnieiit stidwn "_' kurze di(d\.liche. z\lin(lris(d\e Analpapillen An den Kiemenstrahlen steln-n ca. 1 '_' l'aar Alicen und ca. \1 — 14 Paar Kienieiistrahlanhänp'e (Taf. VII Fia. l'-'JOj. <>!> die tmt<'rsten Stralilanliäncliten Kienie links, an d^^v linken Kieme rechts am Strahl steht. Die l-'orm (li'i- Kiemenstrahlaidiänu-e stidit in der Mitte zwischen dei' breiten iiachen Fern) hei JK rlnlaccn und der fadenförmig' grifl'elartisi'en bei /K la- riillaini D. ('n. ^IcIxTONM hat die Strahlanhänii'e in Fio. J) abgebildet: ich Nermiit^e. dal-i sie in diesem l-'alle m"cht u'(^nügend flach ausgebreitet und nn'hr von {\vv Seite gescdien waren. In eiiH'r anderen Figur (vom unteren feil eiims Kiemeustraldes I sehen die .Vidiäitüe in einer Seitenansicht <.\v< Kiemen.strahles fadenb'irmig aus. Mc Into.sh nennt die Kienu'iistrahl- aidiänge ..ligtdate--. Ich bezeiidme sie als schmal bandförmig. s(» an der mittbu'en bis (d)ei-eii Sire(ds.e (\i'v Kiemenstrahlen, wo sie abge])lattet. ziemlich gleichmäl-)ig hri-it oder am l'jide etwas verbreitert sind. Der Fndrand dvv Anhäitü'e ist mitunter etwas aiisgei'aiidet odej- gewellt i nur unter dem Mi- kroskop deutliche)' zu sehen I. doch nicht in dünne Fransen zerschlitzt. Am unteren Teil der Strahlen werden die Anhänge scdunäler. fadenförmig. Ich gebe (MUe .\bl)ildung i\rv Kiemeiistrahlanhänge Ijei möglichst horizontaler PohcliacTn. 5S') vig. cm. Dasi/ckone Bairdi ^I( Im. Avicnlarer Haken vom 4. Thoracalseoment. im Profil : :i :■! 0 1 .\usbri'ituni>-. Uugetalir ülcirli urol-ic süchvcsratVikaniscln- IihÜn iiliicii dci- IJ. ciolarea liabcn hroitcrr und cIci-Ixm-c Stralilanltännc als niciiic \\'a|)]iii- Kxoraplari' der IK Hith'ili. Dil' avicidarcii Hak(^n ^so ahiii Tliorax sind im ailgcincincn iUmliidi doni von McIntosh abgobildctt-n Haken: die Form ilircs Kopfes nntl die Bezahnung desselben ist bei meinen Tieren nngefähr ebenso. In L'rotillaoe sind am Hakenscheitel ca. .') ocb'r (i Zälnie zu erk(Mnien. die mit ihren Enden dicht aneinander liefen und niclir schai't' \()iu'inander zu sondern sind. lUickt man von \drn auf den Scheitid der Haken. so erkennt man. tlal-i die Schi'itelzälnie zu melireren nebeneinaiuler in <^)ueiTeihen stehen. Mc Into.sh schreiljt den Haken seiner Alt im Protil 2 oder 3 Scheitelzäluu' zu: seine Abbildunu läl-it sich aber oanz o"ut auf meine 'J'iere beziidien. 1 )er hintere Jiasalfortsatz der Haken Avird \(in Mc Into.sh als rudimentär I)ez(Mchnet: ich sehe eiiuMi solchen Fort- satz bei einiiicrinal-ien freier i'rofilla.üc dm* Haken deutlii-li nnd ui\ter rechti'm \\ inkel \inn Haken- k(ir)ier abgehen: oft i.^t der F(U'tsatz allerdings durch A'erdeckende (4e\vebemassen -weniger gut sichtbar. Ich habi' keine ( )riginalexeiuplare dieser Ai-t vergleichen können, glaube aber die Art von McIntosh vor ujir zu ]iab(Mi. Mc Intosh hat aus dem Challenger-Material noch eine andere J )a.'i;icJi(»t(', di<' D. W/i//viUei von Westindien, beschrieben, die vielleicht mit />. Bairill idi'utisch ist. Es handelte sich um ein großes '^l'ier von ähnlicher Färbimg. dessen Kienn ii- krone verloren war: eiiu' sicliej-e lieuiteilung dieser Art ist daher i.ic lit angängig. Die Abbildung dei- aAicularen Haken dei- l>. ^\']n|riUl^i pal-it gut zu meinen Tieren. Malaqijin hat l>. ridhowa il. riahicen zu soudernde Ait . die letztere im tropischen \\'estafrika vertritt. m(igeu beide Arten auch nahe verwandt sein. IK h/cn/lawi d. ( 'h. hal)e ich in kleineren Exemplaren von Neapel vei'- glichen: sie hat lange, schlanke, ^ritfel- oder fadenfiirmige KienuMistrahl- anhänge, die no(di viel schlanki'r siiul als bei kleinen J/. n'oldcca. I) lucuJ- '(iii'i ist sicher eini- von />. Hainli \-erschiedene Art: noch weniger ist sie zu 1>. cuilacea ScuM. biizw. JJ. raiiciisis McInt. in Beziehung zu bringen, von der McIntosh die Kienrnnstrahlanhänge als ziendich lang und spatel- förmio- bezeichn<'t hat. .'S() II. Ai .w;m:i:. A nijtJnffli'iHi nn'iliti'mnn'a Lcydy, Fundangabe: A ii ii o b on; Arn. ScHi-j/rzK. Sc|.t. I'.Ml. Weitere Verbreitung: Weltweit vcrbivitct. A n i .1 ik t i s : Sii d w r .st- au > 1 r;i I i c 11 . I'c rs i s (• hr I- (iiilf: im a 1 I a 11 t i s c li c n 15 c z i r k allücniciii in (liT I US i t a n i sc li <■ 11 Iv'cuinii. Das N'tirkoinincii in W «■ s t a fr i k a >i-lilii'l-!l sich an die A cri)i'ciiiinr ein winziifes. weiMlidies W'iirni- cfieii von '2..') nun iJiiiü'e nnd mit •J.'l Seunn-nten. xoii denen (S auf den 'l'li(H-a\ . I r> einscldieMlIcIi des .\nalseonients anf tias Abdomen enttaUeii. Die ( "liaraklere (\o> \\'urmes ents|M-e(dien .\u/j>/i/(//,'/ia. Am Thorax sind rotbraune .\uiicn \drbanden. am .\nalsemnenl auf dei- rechten Hälfte eiu Aui>-enHe(d\. ()tocysten lieorsten luid. Haken stinuiieti nach l''orui und \'erteilung mit denen van Anijtli. iiK'ililerrtiuc'i überein. Ich seile keinen (irund, mein Kxemplai- von Aiiij'h. im'iiiti-rfain'ii zu trennet'. (h-iit imrcHla \\\\\. Tab'l VI Imo. ISI. Tafel \I1 Fio. •_)4;b Textti.o. ('I\'. Oriii jß.irrifla IOiii.kus. Dir l'(.l\ di;!* tciis.iiimil. d. Dciitsi-li. Sii.l|.(>l;ir - i;\|iftl. .\I1I. />.)..]. w iDi;;. 1«. .'isii. Fundangaben : Den tsc h - S ii d w estafri ka , S wakoj.m u nd , E])be- ••^ti'and. und L ü d e r i t z hu c h t , l''Jd)esti-and uiul Machwasser. 0—10 ni: VV . Mj('H.\KJ..SKN. Weitere Verbreitung: Kapland. Im iaisitanischen (iebiet durch (>r, AniKtiiili. im noiial-anfarklischen (iebiet diiridi (>r. I'unlxitii vei-ti'eten. Erörterung. Diese kleim-n Würmer sind am Strande Südwestafrikas verbreitet und ni(dit selten: sie wurden zum Teil in ( lese||s(diaft \ on Svllideen an<4('trorten. Ich zweitb' iiitdit . di<' \ on Mniaais \ oin Kap ohne l^'i^uren l,r. jiinrn/u vor mir zu haben und habe iilier die \\ iirnu'i- iintei- Zuuabe einiger l-'iüui-eii foloc^mles auszuführen. Dil' \\ iirmei- sind einsclilieblicli der Kie u '2 bis •2.[) mm lau» und lialjen II bis IS Ibd-steiiseoniente. woNou ('i-er FntcrsucJning nicht sicher nachweisen krtnuen. Analaugen habi' ich nicht «i'cselien. Der Habitus dei' \\ iirnier ist gesti'eckter und schlankei- als bi'i fh'. Ilinhala Khi... weniijcr nun- schwach i abgeplattet, aiu-h etwas segnientreicher. \'ei'einzelt ist die l\(ir|iei't(»r-ni wie l)ei (>r. l'nnJiahl ge- drungcuuM- und breiter, so bei einem Tier von Swak(i[)mund. 1 )ieser Wurm hat G abdominale ]>orstenseguu'iite und ist tlurchscheinemh')- als die anderen Exemplaro. Die gedrungenere Form ist viebeicht auf Aut'treil)ung duivh Sexualpritdukte . etwa Sperma, zurückzuführen: JMer waren nicht ei'kennbar. Die Kienu'ukrone ist meist ' ., bis ' ,, zuweilen nur etwa ' -, so lang wie der Kör[)er. Am ('(»llare ist meines Krachrens eiui' ventro -mediane \ orragiuig x'orhaiub'n. wie auch ^ on Khleks oemerkt wird: l)ei einem ziemlich stark gepreßten ^Vurm ohne Iviemen ist an diesi'r \ orraguug ein medianer Kinsi-hnitt zu sehen. Ehlers sagt, dal-! an der dorsalen Kiemen- Avurzel ein kvu'zer, dicker bewimpertei- Faden stehe luid hat damit wohl einen Tentakel im Auge gehabt. Es ist bei dei' Khu'nheit der \\"ürjner sehr schwer, sich lu'ei'über Klarheit zu \'ei-schaffen : ich nehme "_' Teiuakel als \orhandeii an. 1 )ie thoracalen Haarborsten stehen zu .') otlei' (> in jecb'm lUindel: am ■J. Segment sind die ]>orstenbi'nKlel nicht stiu-kei- als an den biMuu'hbarten Segmenten. Die hingen Thoraxborsten siiul in ihrer Endhälfte unterhalb der dünnen feim'U Endsjiitze durch eiruMi schmalen Saum (.'twas erweitert: sie erscheinen so in der Endhälfte ein wenig In'eiter und kürzer als bei (>r. /ini'xifd. In den thoracalen Borstt'nbündeln ^ind einige IJorsteu \'iel kürzet- und feiner als die ü1)rigen Ibu'sten 'das gleiche selu' ich bei (Ji\ l/'mhata); sie gehören vermutlich einer kui"zl)orstigen IJeihe im liorstiuj- hündel an. Am Abdomen kommen Aentral •_* otler 3 Haarb/•. Klnwi-l angegeben Avurden. Es ist möglich, dai-i die soge- namite IJaJonnettfoi'm nui- bei bestimmter Lage dei- Borste zu sehen ist. Die thoracalen Haken treten zu ') oder (> in jeder Hakengrupjie auf uiul zeigen im Prolil auf dem Scheitel 2 Nebeuzälmchen: vielleicht ist noch ein Avinzities. anliegendes drittes Nebenzälmehen vorhanden. Ö88 II. Ai .; Am AIkIoiiicii .vtchcii auf eleu Hakcnpolstcni tlcr vordorcn Alxloiucii- hältVo je 1! — 14 Haken. Betrachter jiiaii diese Avinziijcn Haken in situ an dem montierten A\'ui-m unter dem Mikru.^kop. so ist die Zahl und Anord- minü dei- Zähne (h'r Schneide auch hei stärk.sfer Verorößerung kavnn genau zu entziffern. In Kantenstellung sind außer dem stärkeren und dui-ch einen Zwischeorauni von den ührigen Zähnen getrennten IJasalzahn etwa 8 oder II (j>uerreihen \(»n Zähiu-n erkejuib;u-. Es stimmt dies iiljerein mit (h\ Ai-mandl luid Or. liDiJiatK. Ich liahe einen .\h(h)minalhaken so gut es ging in Kantenstelluug ahgeinhh't. und zwai- indem ich die Haut eines der Länge nach aufgeschiiittem>n Tieres mfiglichst \on den an- haftenden W'eichteilcn hefVeit uiul mit den in der Haut steckeiuh'u Haken flach ausgebreitet unter dem Deckglas luitersucht habe. iIk ist dei' notial-antarktisciieii (//-. Fiji'. CIV. Orio parvida Vaw. veii 1 traler Haken vom l'liüiax. im i-gani' weit stdiwerei' kennlhch als liei ( h\ linilxita. Icli kann daher wie Ehlers bis Ji'tzT dei' (tr. iHirriihi keine ( )roc\sren siclier zusprechen. Die Thorax- f)oj-sren sind. \vie schon erwähnt, ein wenig hreitiM- und kürz<'r als bei ( h'. Innl'iitii. Väw unljestimmler kleinei- \'ergleichsvvui-m des Hand)urger Museimis \on den Scillv - Inseln erwies sich als i)r. Artiiiindi (Ji,Ar. mit 8 thoracalen und li alidomiiialen r>oi'>rensegmenten. Die ( )rocvsren waren l)ei diesem 'l'ier dnitlicii. dir 'l'hoi'axhaarborsien ähnlich denen drr (>i\ hiiiliiil'i nnd imi wenig >chmäler al- hei (h-. jinmiln. Die thoracalen Ilaken >ehen ei\va> amjers ans als sie Saini-Joskch iS'/Kfi ^xw <>r. AniKdidi von Dinai-d ahocliildct hat: die '1 kleineren der ."! Scheiti^lzidme sind \iel kleinei' als dei- imiersic Zahn nnd liegen (li<'seni dicht an. Ih-i S ai N-r-Josi-a-n sind die ,'; Zähne lileicli !.;r(d-) und raijen gleich weit \-or. .\n d^'n ab- dominale;; Ilakell, an denen im TroHl anl-Ier di'iii grol-ien mitereii Zahn i* oder |(l t'eiin- Zidnie .-in ^\^^\■ S(diiieidc sichtbar sind, sind die Zähne merkliidi hessei- imtersclieidhar al> hei l>r. jm rri(hi. Lanueruans hat das < 'ollare \()ii I h\ AniKiiid! nnd der madeiraiier .\rt (>i-. Ebaer'i nach frischen ri<'i"''ii am Ifande kei'i)ig gela|)))t abgeliildet: oh solche Kei-bläl>|»chen hei Pol_veli;u'ta. .'»Sl' Ol-, parcttla und llinhuta vurkoiiiiuci}, wcil-i icli nicht: au koiisci-viiTtcii Excm- ])lar(Mi war nichts Siclici'cs darülwr aiiszuniaclicii. Jff/jcit'of(( Mi inir in Exemplaren verschiedener (Tröße Aur: die größten stammten vom 8wakopnninder Ebbestrand. Das orößte Tier ist vollständig ohne Kienicn 40 nnii lang und im Maxinniin <> njm breit; die Kiemen sind 1(1 — 11 nun lang. Ein recht kleines Exemplar v()ii Lüderitzbucht ist ohne Kiemen .'),.') nun lang. Die Färbung ist gelblichgrau bis weißlich mit spur- ^veisem vioh'tten Einschlag: am \ orderkörper kommen zum Tcnl mehr oder weniger deutliche viobnte segnieutale (^)uerl)indi'n voi-. Einige Tiere sind mehr oder minder rostbraun gefärbt. Die Kiemen sind blaß-violett, bei <'inigen Tieren die Kiemenfäden dei- basalen Kiemenhälfte rostbrätinlich. Auf dem Rücken der Kiemenstrahleu verläuft ein Längsstreifen, der etwas dunkler als das umgebend(> (iewebe ist und besonders gegen die Strahl- spitze deutlich«n- wird uiul hier mein- oder mindei- deutlich violett gefärbt ist, ähnlich wie bei AI. infundi/riduut.. An jedem KSogment ist seitlich etwas hinter dem Hinterrande des vorhergehenden S(\gments eine simkrechte Iieihe feiner schwarzer Pünktclu'n \'(»rhaiulen. die bald stärker ausgeprägt, bald auch, so am TJiorax. auf 1 oder 2 I'ünktchen reduziert sein können. Das Analsegment ist am Hinterrande uiit einer l»eihe schwarzer Pünktchen eingefaßt, jedimtalls ()c<'llen. An einzelneu Tieren lialtetfMi außen am Körper hier und da Eier, die wohl (b'ji W'üi-niern zugehörten. Einzeln sah ich Tiere in gei-onnene Schleimuinssen. an denen wieder Sand klel)te. ein- gehüllt. '; hie Iv(irperform ist der von T/. liifandihulmn gleich und entsprechend der sehr starken Kontraktilität der Myxicolen bald breiter und kürzm- uiul mehr abgeplattet, bald schlanker und gestreckter: die Körpermaße sind dementspreciiend nur von ziendich relativer I)edeutung. Der Thoi-ax be- steht stets aus (» Segnu'uten. Die Segmeute sind mehr oder weniger deutlich zweiriugelig. in der Mitte des Abdomens 10— 12 mal, am vorderen Abdomen \) — lOnud so breit wie lang: am Thorax ist dorsal eine Fäcalfurche deiidicli sichtbar. ') Die Tiere staken sjinitlieli in Sclilciinir.lircn. Aunicrkiuig des .Sanniile ;,;)() H. An;i;M;i:. All den Kii'iiicii halte irli hei scliartcr Lii|)c!i\('riir(il-it'runji Ki<'iU('ii- auficn iiit-ht entdecken kruuieii. eheiiso wenii>' wie Aus>('ni)unkre auf dem IJückiMi des j>ucealse,oujeiu>. Die Kiemen sind liei den einzelnen Tieren liald ü'anz dicht oder locker nach \nrn ziisammeiiockla|)[)t oder auch vei- schieden stark nacji hinten nmii('schlai;-en. In jeder Kieme stehen liei den üi-(i|.]teii Indixidiieii \itn 40 — .")() mm Läniic 1!). ln'i aiulereii 14 — 17. bei einem /ciemlich kleinen \\'urm l.'i Strahlen, bei dem schon erwähnten kleinen Wurm \(»n .'.5 mm Läno"e von Liideritzbucht 1(> Strahlen: onil-iere Exem- plare jiaben danach erheblich niehi- Kiemenstrahieii als kleine. Die Liinüc der Kieiiienkrone beträiit \\ — ' ,: der üliriiii'U Krirperlänue. Die nackte l'^ndspitze der Kiemenstrahlen kommt an Länue ' /,; bi> ' . der Srralillänizc üleich tind ragt höchst<'ns ziii' llältVe ans der die Strahlen Ncrbindendeii •i-emeinsamen Haut Ivervor. Flach aiis^elireitet Tat". \'Il Fig'. •JliHj hat die Ireie Fndstrecke o-estre(ds.t laii/ettliclie Form, abweichend von M. infunJi- Inibdii inul ähnlich wie l)ei .)/. riolarca Ln(;hns. Die Kiemenfäden hören hei meinen Tiej'en bald ei'st an der Hasis der freien Strahlspitze auf, bald s(4ion deutlich unterhalb ders(41)en no(4i \'or d(Mn Knde der die Strahlen \ ei-liimlenden Haut: das mau niir \ ci-scliiedenartiaer Srreckunü' der Kiemen /.usamnieiihäiiii'en. Das Collai'e ist rudimentär und wie der Vorderi-and i\rs liiiccalsogments s(p gestaltet wie bei M. intiiH(HI))ilinii. Im (^illarezeigt sich wie bei M. hif'andi- /iiihn/i gerade vor deni 1. riiora\l)oi'>tenl>ündel ein mehr oiler minder deut- li(4ier. bis auf den \ Orderrand d>'s 1. Ibirstensegmeiits reichender, spitz- winkliger Finschnitt. Die Ibn-calteiitakel, die mitunter zum Teil schwach \iolett gefärbt sind, sind dreieckig ausgezogene, ziemlich l)reite. kompre.sse. lappenartige Fortsätze, die olterhalb di'^ Neutralen Kojifrandes entspringen und etwa doppelt so weit Norrageii wie di'i- medio-ventrale ( 'ollarezijifel: -ie krmneii auch noch kürzer und weniger kompreU sein. Die beiden Kopfhälften, an dei-eii l>asis seitlich aiil-liMi die Kiemenblätter entspringen, sind zwei durch einen tiefen l^inscjinitt ganz getrennte. Heischige. olir- tiii-niige (Jebilde. deren konkave Seiteiiwaiid mehrmals wellig gebuchter i.-t. \ eiiiral und innen an dem unteren l'^iide der Kopfhäli'teii eiitsjiringeii die l'eiitakel. Finmal sah ich dorsal \ on einem dei' 4"eiitakel eiifii eiförmigen, dicken, etwas kom})i'essen Fortsatz etwas unterhalb dr^ Dorsalendes der eiiieii Kopfhälfte nahe an deren meilialeni Iwuide ausgehen: \ie||ei(4it lian- (|e|tr es sich liiei-ljci um eine /nfallshihhiiiu. da sie nur an dcv eiin'ii Kopf- liältte \-orlianden war. Wie si'hon eingangs bemerkt. >lelien an den Flanken dei' Segment(^ senkri'chte KN'iheji feiner schwai'zer .\iigenpiinkrclieii in \crscliiedener Zahl. Pulvrlia.'t;». Ö!)I dir uiaii aiirli mir liltil-tciii Aiiyc sdicii kann. l'if Laoc dieser Punkte i.-t aus diM- Fiijui- l'af. VII Fig. ■J()4i ersielitlich : die IJeihen halten \ersohie- deno Länge, und die Punkte .'^ind ver.scliieden deutlich: am Alnldmeii .stehen die Reihen oberhalb der Haarborstenbündei. am 'I'horax neben oder etwas iintei-halb (h'r Porstenbttndel. .\m Abdomen sind der unterste J*unkt oder sehr wenige nntei-ste iKb-r luirrlere Punkte in den Peihen größer und deiu- lieher als tlii- übi'igen. Am Ihorax sind \ieh'ai-h an einzehien Thoi'ax- segnu'nten mir 1 och'r '2 Punkte voi'handeu . uml an (b'ni Norder.sten sind zuAveib'u keine Punkte erkeimltar. Sewi'it ich erkemien kann, reichen tlie PunUtreihiii am Abdiumii dnrsalwärfs l)i< an die Hakenpolster odei- iiljer dei'i'M miti'i'e- l-'jub' hinaus. 1 »ie Zahl (b'r ( >cellen des Analsegments ist variabel: an einzelnen Tiei-en sehe ich ca. 12 bis lä. Die Haarlxirsten in den Per.-renijündeln des Thorax, sind zahlreich: sie haben die gleiche Form wie bei M. ', ii/uii'Hbuhon. Die Haarborsten des Al)domens siml t'ein und dui-chau> haart'örmig. ohne Saum. Die thoracalen Haken sind schwer zu hudcn; es gelang nn'r erst nach mehrfachen Vei-- suchen. sie zu entdecken. Die Haken liegen in .senkrechter lieihe etwas hinter und uiuer dem Haarborstenbündel, ziemlich genau unter dem Seg- mentalaugi'n|iuukt. In dem Pi-;i|iai-at eines -jOmm langen ^\'urm<'s sehe ich 4. in einem selchen von einem mittelgi'oi.]en \A urm '1 Haken in d(n" Reihe. Es ist etwas scliwierig zu beurteilen, wann die Haken üenau im Prohl liegen: im ganzen stimmt iin-e Form mit dei- Al)hildunii' Saint-Joseph's (1894) von M. iiifini'l'J'iiliiii) übf^rein, erscheint nur etwas schlanker als Itei diesem imd. abgesehen vom Hakeiikopt'. uu'hr wie bei J/. f///n deutlich zweizähnig: man erkennt über Fig-. OV. Jli/'iifohi Michael.-ieni n. sp. a = Haarborste und /> = Haken vom Thorax, lieirte im Protil. (• und d = Haken von der Mitte des Abdomens, im Prolil nndauf die .'Sclnifide o-eseben. - — '. ;>;)■_' ]|. Ai <:i;m:i!. dem siarkni i'iiitaclii'u llaiijdzahii noch i'iiicn tliclit aiilifgcudcii , sjiitzi'U si'kundäriMi Zahn. IMit-kt man ^(>ll olx'ii auf die Hakenschneidc, .so .sieht man. dal-) der .•sekundäre Zahn zu einer zAveinliedriii'en <^)uerr(nhe x'erdoppelt ist. ( >hei'halh und zwischen den beiden sekundären Zähnen ist bei g"üustii;'er I>age noch ein lertiiu-er unpaarer Zahn sichtbar, dor bei Proiilansicht kaum siclitbar zu machen isr. Die Zahnt'oruiel (h'i- Haken, dii' in Profillaoe eigenthch nur l'zähnig erscheinen, lautet danach 1. -2.2. S. »Soweit das er- k(!nnbar ist, bilden die abdominah'n Hakenpolster das Abdomen umgreifende Kinge, die luir ventral und dorsal-median unt(n'bro('hen sind. Der sekun- däre Scheitelzahn lie^r (h'Ui Hakenscheitel dichter an als in Sain't-Jgsei'h's .\bbildung. .1/. Mir/iaelsi'tii \-ei-ti-itt die J/. infinoHlnihun des lusitanischen Bezirks in Si'uh\-estafrika und ist eine xou lefztej-er verschiedene Art. Ich habe zum \ ei-g|eiche 2 Exc^mplare ^\rv .]/. iiifniidn)ii, die von Saint-Joseph in neuerer Zeit wiedr'r ej-wähnt wurde (Ann. Sei. Natur. 18iJ4. XVII. p. 5'2o. Tab. Xll, Fig. o-li) und ibidem l(Sl)8 [bei der B(\-:chreibung dei- M. dhiar- ehr duid\el. fast scjiwärzlich gefärbt, welche Färbung an der Medialseite dei' Sti-ahlen am siäi-ksten entwickeh ist. Der beiderseitige Saum des Strahl-Kiides ist im \'erhältiiis zui- Strahl-Achse nicht so breit wie bei uu'in<'r Art. IJei jm'iner Art sind die Säume des Strahl-Fiules im \'erhältnis zur Strahl-Achs(> breiter: das freie Strahl-Fnde ist kürzer und breiter, mehr lan- zettlich-blattförmig, wi'uiger dümi und s|iitz axisgezogen. Hell violette Färbung findet sich auch hier am Strahl-Fnde. namentlich in der Strahl-Achse; sie ist jedoch gar nicht zu \ i'i-gleicheu mir der \ iel dnidvleren Färljtuig der Stralil- Kndeii bei M. in/aiidibulaui. Die Thoraxhakeu erscheinen im i'rofil höchst ähn- lich denen meiner Art: auch bei M. 'mfiuidUniUmi ist der sekundäre Scheitel- zahn kaum erkeimbar und liegt dem Hakenscheitel dicht an, anders als l)ei l'olycli;ieta. .'). 2".!, T.ib. XXF. Fig, 177. HifdrijideK uneinatU'i var. inafrunM'' Eih.kks. l)iL' Polycli;ieteiis;uiiinl. d. dintseh. .^i'ul- polar-Exped. l'Jld, p. J.sj, Tab. 4G, Fig. 182. Fundangaben: Senegal, Goree: A. Hipfer. .\ngo!a. Ambrizette: A. Hipfer. Weitere Verbreitung: Kajtland. Die Art zeigt sieh an der afrikaniselien Westküste weit verlu-eitet. X'ijn Südwestafrika ist sie bisher nielit ^■eI•zeiehnet worden, Erörterung. Von Goree liegt mir in nu'lireren Exemjilaren. \ on Amljri- zette in einem Exemplar i-in Ei(nonia(n--< vor, den ich mit dem südafrika- nischen Eup. dipoma ScH.M. übereinstimmend tinde. Neben diMi \Mirmern von Goree lagen Kfibrenbruehstücke von Avi-üolieher otler rostbi-auner Fär- bung im Glase. Die Färbung der AVürmer sell)st ist matt weißlieh oder weiß-graugelblich außer einer braimen Zeichnung. Letztere besteht darin, daß die Abdominalsegmente feine braune Segraentgreuzeu haben; am 2. bis- 7. Thoraxsegment ist längs den Hakenwülsteu seitlich ein abstechender brauner Querstreil" vorhanden. Die Goree-^^'ürmer sintl erweicht und wohl über das gewöhnliche Maß hinaus etwas gedehnt. Die Länge eines der Größten und dabei vollständigen Exejujilar«' beti'ägt einschließlieh der KieuK^ 2'.) mm. Der Deckel hat an seiner Basis einen dunkelbraimen IJing: der Deckel- apparat selbst ist heller oder dunkler gelbbräunlich: dei- Di'ckelaufsatz ist am Grunde oft dunkelbra.un gefärbt: der Deckelstiel ist weißlich. Der Hauptdeckel steht bald an der rechten, bald an der linken Kieme, bei 7 imtersuehten Tieren 4 mal rechts und 3 mal links. An der anderen Kieme ist ein mehr odi>n(<( und Kup. iiricirudu.f var. tnacfoni/.i: Eht.. Die Form der Deckelstäbe variiert sowohl in dei- Stärke der Biegung des grol-ieu Stabes Avie in der Größe des inneren Zahnes der übrigen Stälx'. cb-i- sogar ganz re- duziert seiu kaini. Starke Dornen kom- men, abge.-ielien von den 2 Endzähnen der zweizähnigen Deckcdstäbe, an den Stäben nicht vor: im günstigsten Falle .sind ganz minimale Unebeuhi'iten auf der Außenfläche der Stäbe wahrzuneh- men. Bei den größeren Exemplariui ent- hält jede Kieme ca. lö Kiemenstrahlen. Die Buccalborsteii sind zum Teil ba]onettf()rmig wie bei anderen Artender Gattung: an der Endstrecke der Baju- nettborsteii (d)erhalb dei- Bajenettfei-t- särze ist keine feine rx-zälmelinig vor- handen. Die thoracalen Haken (4. Tlio- raxseguHMit i zeigi'H im l'i'ofil (! Zähne au der Schinude. \iill denen der obei'sti- Zahn nicht immer sichtbar ist. Die dorsah'n Aiidominalhaken der mittleren Abdomensegmente weisen im l*r(»Hl 7 oder .S Bandzidme auf: sie sind kleiuer als die riiora.xhakeii. In der Form sonst ganz idmüch. hie (birsalen Ibirsten des Abdomens sind S|»atelborsten mit gegen "Jd EiulziUmen : in der .Mitte des Abdomen^ kommen (i oder 7 dieser Borsten im l')iiiule| vor. \'A\i l^Nemplar von lieti-ächllich gering<'rer (lr(">|.Je als die der gröUten Würmer hat wiMiigii' I )i'ckelrandzähne als diese nml uui' !» Stäbe am Hau]»t- deckel. rl)er das ( 'ollare diesei" Tiere sei noch l)emei-kl. dal-i es ganz- randig. nur dorsnl kerl)ig gewellt oder am freien Bande etwas geziUmt ist. I*>ei dein \\ iirm \(in .\ml)rizetfi' ist die ItfUn-e gut erhalten. Sie ist außen mi'hi- oder minder bränidich und an einer Bi-\ozoi"Mi-l\(dnut/,t : ^-^' . h = tlio- 1 racaler Haken vom 4. Tlioraealsegineut: . (■ ^= ventrale S|iatell)orste von der Mitte des Abdomens: sen ist, etMas abgeplattet. Die 5 Längsrippen, welche die Röhre nach Schmarda haben soll, kami ich nicht recht erkennen: sie sind mindestens, wimn überhau])t vorhanden, sehr schwach. Schmarda hat in seiner farbigen Abbildung eines AVurmes die braune (^Juerbindenzeiclinung angegeben wie ich sie bei meinen Tieren sah. Ehlers hat 1914 unter der FxMiennung I:Jiq>. uwinntas var. inacrony.i- eine Serpulide vom Kap beschrieben, die die gleiche Körperzeichnnng hat wie meine und Schmarda"s Tiere. h]s wei-deii S I )<'ckelstäl)e für diese Form angegebeji. Die Zahl dei' Stäl)e ist danacii bei unsin-er Art nicht ganz konstant. Da die ^\rt von Eulkks durchaus mit Eujk dii>oma überein- stimmt und aus dem gleichen Fundgebiet stammt, bin ich vollkommen von der Identität di(\ser Arr mit ib-r ScHMARnAscheii überzeugr und ziehe sie als Synonym zu letzterer. Hifdroiflefi Arnoldi n. sj>. Tafel VI Fig. 151. 15-_>, Texttig. CVII. Fundangaben: Tegi», Lome, an Brückenpfeilern: Boehler. Jan. \S)\A. Isla Aniiobön: .\rx. Schultze, 7. Okt. 1911. Beschreibung. Der \A urm von Annobün stak gröJötenteils in seiner Röhre, deren Substrat nicht nu'hr vorhanden war. Die Röhre ist weißlich, o9 Micliaelson, Wc.^tafrikM. Rd. U. 59G "• A..w;m:i:. oluic (Iciirliclir f^änii'skicli'. stclli'iiwi'isc mit ciiii'i- ci-liaUcmMi clorso-iucdiaiicit Liiiii>sliiiic. an den Ziiw lulisoi-ciizcii i-iiiu;ii'tii; \ crdirkt. Der Wurm ist hinten nicht i>anz vollständiu, dünn. ci. 2'2 nun laiiü. .-nn l>uci'als(>ou]ont l mm brfit. Die Kicmcnki-nnc isr etwas liinun- ;d< dm- Thorax; hcidi' zusammen sind .'> mm lanu. I'it KTirper ist in seiner \ oi-dcrcn Hälfte ziendieh ploieh- mäl-ili; lireit. dann na(di hinten zn alhnühlich vei-jünat- Her 'l'herax he- st(dit aus "( Seoinenten: vom Ahdonien sind ca. (i.'> Seijmente (M'halten. I)ii> Färhnni; ist a'i'Ihlieh-AveiU. das |. rhoi-axsei>inent seitlicli und \-enri-al scdiwaeli l)i-ann häniisocsri-eit't imd ,ueth' nach ninen zii'ht. I )ii> Abdominalsciiinente lialx'U scinnah' scnnieiitah' i)raiine (^tin-rljinden. thi' seitlich nnten Jederseits o\al erwcitcir sind i)ie l'.indeii (h's Alxiomens sind ventral nnd in der hinleii'ii Ahdenieiihälfte auch dorsal hreit nnterhrdchen bzw. nicht ent\vi(d\.elt. Au Ai'v KiciiH'ukrone 'i"af. \'l Fii;. 1 ,"> 1 stehen in Jeder Kieme 1 .'> Kienieiistrahleii. die ciuc ziemlich laniic un(kle Kndsti'ecke hahen. I)ei- 1 )eckela|)|)arar steht an der linken Kieme; an di'V rechten ist eiu kurzes z\ lindrischcs wohl als l,)e(d\elrndinienr zu liewcrteudes ( Jehilde \ ui-jianden. das au der S^iize keine eiticnfliche I )eidKelhildnnii' rräi;r. An dem 1 )e(d\el- apparat Tat'. \' 1 l''ii|. IT)!') ist dfv Stiel und dcv eiccke|s unterhall» desscihen ist ein s(di\\ arzlu'aunei- riüinentrini;" vor- handen. Ktwa in drv Mitte zwischen dem l'iünientriuu und (b'r l)eckel- sclieihe sieht dorsal ein schwarzbrauner <^>nerHe(dv und mitten zwischen diesem <^>uertli'(k lUld dem K'ande (\t'y 1 )eckelscheil)e doi-sal eine (^hierreilie 1 ("a. I ■_' dunkelhi-auni'r län('richtefer kleiuei' i'lecki'. \ on denen Jeder Ufiiau in der Uichtunii von \\\\(\ liintei- einem Schi'ihem'indzahn lieiif. J)er IJaiid {\('\- I )eckels(dieibe hat ca. "i"» laiizettlich-sjiiize IJaiulzähne. I >er l)eckel- aid'salz hesleht ans 7 Stähen xon dei' Liinoc (\i-> Aufsatzstieles. Hie Stähe >ind \ ollkomuo'U ülatt. seitlich etwas koni|u-el-i und an der Spitze sium|d ab- m'i'inidel . Neliend(irncheu . wie sie wohl l)ei anderen Ai"len xorkonimeu. tehh'U den Stäheii durchaus. hie r>or>ien des Thorax sind denen i\cs II. «h'i'iuini idudich. Im Ibiccalhorsteuhiindel stehen kfn'ze. zarte einfache llaal•l»or.■^ten und laniie. st;u"ki' I >ajom'lth(»i-s[eu. die wie liei 1 1. di jiciini hest-halfeu sind: tlii' i'lud- sii-e(d\e der 15a jouet tbo i-steii ist «ilatt. hie ihoracaleu Ilakell I.Tliorax- se<>nienr) zeigen im I'rolil 7 s|utze l>aiidzähne in einfacher Läng.sreihe und eiiKMi untei-eii stärkei-eii. am Knde scliräii" "iid mäJ-liü; spitz abgestutzten (iiütf. hie ahdominaleu Haken i \ orderes N'ierttd Afs Ahdonieiis, sind kh'iner als die Polvclia.ta. 5V)7 a thoracaleu. Es sind 4 oder .j) Kaiidzähii.' aul-t.T dem Griff vorliaudcn: zuweilen ist nocli ein weiteres obersti's Zälineheii erk(Minbar. Der Grift" ist zii- jjespitzt. Die thoracalen Haken haben eine etwas höhn in dieser Hinsicht nmgekeln-t. Di<' abdeminalen Haarborsten hab<' ich nicht untersucht, da si(! in den zuochüriiicMi Hakenpräparaten nicht erhahen waren und mem Material zu spärHch war: \-ernuitlich sind sir vom <;l<'icb<-n T\ p wie bei anderen Arten. Das Kxemjilar von Lerne hat eine WfiloHrlie, tpiei-o-erippte Ivtihre, die dorsal etwas al), geplattet ist. so dal-) "2 schwaclie Län,i>skiele gebildet werden. Die nur etwa in ihn'r vorderen Hälfte erhalten«' Röhre ist StVij'mig. Hach ausgestreckt auf dem Bruchstück einer großen J>alaniden-Schale. D"'r Wurm selbst ist blal-lgelblich, ohne dunkle Zeicli- nuugen: er ist unvollständig: es fehlt hinten ein gutes Stück di's Abdomi-ns. Die Stärke ist an- nähernd Avie bei dem Tier von Annobon. In jeder Kiemi' linden sich 11 Kiemenstrahlen mit ziemlich grol-ii'ui. nackti'Ui Endfaden, wie bei d(mi Annobrm-Tier. 1 )er Deekela])})arat von Inllei' Färbung mit bräunlichgelbem Deckelaufsatz ge- h(irt der liuk<>n Kieme an: an tler rechten stidit ein kurzes, dickes zylindrisch -fadi^dVirmiges JJeckelrudiment ohne Derkelbildimg an d<'r ►Spitze. Der Deckel hat einen AufsaT/, \ on S Stäben, die etwas länger, schlanker und >pirzer sind als bei dem anderen AN'urm: die Stäl)e sind an dei' S]»itze etwas nach innen gebogen und haben zum Teil medial an der Basis einen zahuartigen \'orspi-ung. Die IJandzähne i\<'v Deckelscheibe sind ziemlic-li schwer zu ziüilen: es mögen gegen o5 sein. Die 'rhoracalmeinbran scheint bei beiden hlxemitbiren am freien IJande ganzraudig zu sein. Ich nehme einstweilen an. dal-1 die beiden \ orliandeneii Exem[»lai.-e der gleichen Art angeliöi-en, da das Material zu gering ist, um genauere Angaben üljer die Deckelform und (^ventuelle \'ariationen derselben zu machen. Als Tyiius-Exemplar betrachte ich den Wurm von Annoi»«'»], der Fi-, cvii. Hiidroides Arnohii \i. sp. ck('lliildiiiiii li'iclit \ (»n diesem unterschoidot. Nacli der Form do.s Dockel- aiifsatzcs i>('h(irr die vurlicgcndc Art zu den Hi/droides im engeren Sinne, bei denen alle Deekelstäbe oleiehartig und lilcicli stark entAviekelt sind. J*om(ifitst('tfns stellatns Abildü. Fundaiigabe: l'r a u /, li s. - K o iig o . Settc- Cama: A. Hi pi-er. Weitere Verbreitung: \\ c s t i u d i cn. Erörterung. Hie Ait wii-d vertreten durdi ein \ ullstäntliges. gut er- lialtenes Tier, ohne KTihre. J >ie Länge Ix-trägt einscliliej-ilieh des Deckels o5 mm. die llreite am l'.uccalsegment ö mm. Die Färbung ist gelbliehgrau, namentlich am Ab(b)meii jnehi- trüb fleischfarben. Die freie Strecke der Kieiuenstralib'ii hat ,"> ilw(nse auch der obere, an die Deckelscheibe anschließende Teil des Deckelstiel.s. Das .\b(l(uueu ist. wohl infolge dei- Konserviermig, außerhalb der Röhre (leutlicli. der Thorax kaum abge|(lattet. 1 )ei- eijischließjich (\('^ Stieh>s ca. 7 umi lauge Deckel hat 4 Srot-kw<'rke. Khi.ers hat 1(S,S7 (Florida-Aimeliden. j). "iül)) Abild(;.ard"s Art neu be- schrieben. Ich verAveise daher auf die Angaben von P^.hlers, mit denen mein Tier im allgeujeinen iil)er(^iustiuunt. Ich benu>rke ferner noch folgendes. Alle allgenu'inen Charaktere sind wie 1)ei d(Mn sehr nahe stehenden P. affliioccros Mörch (b-s Indischen < >zeans. Das Exemplar von Ehlers hatte (Muen T) .stockigen Deckel: es herrscht also in der Zahl der Deckel- stockwerke individuelle Variation. Fnmittelbar unter dem 1. nnd 2. Deckel- st(»i-kwerke betiuder sich ein Kranz starker Stacheln. (l(»ren x\nzahl in situ nicht genauer zu l:»estinniien ist. Das .^. StoekAverk trägt nui- (Mnen Stachel- kranz von ca. 14 Stach(4n am Ende, aul-ien und iimen am Endrande ca. \:> einwärts gerichtete, mäl-lig breite, knrze Zähne. Die Stacheln dieses termi- nalen Stachelkrauzes sind ungleich an iiul I (I 1 .'5 nun l.-iiii; iiiid liaKrn (iO- 70 Al»- (lojniiialscoim'iilc. her Tliorax Ix'striii aus 7 Segmontcji; \(tni •_'. Sci^nicnr au siud iiakrn \dilian(l('n. Aiii-ici-licli bf-rrachtot ri'atcl ^'l Fi<>. ISO er inncrn dii- \\ üi-inci- nach ihicr Färl)iina' und 1 )('ck('lbildiiiia' stai'k an / oukiIc- f-ero-s triiiui'fir juil Mauer Ivicnicnzcicluuuii; und rcdu/icrtcn 1 )('(ds.('lstäl)('n. ilic näliiM'c l ntci-siiclnnii;, hcsuntlri-s dci' rxn'slcii. ci'üiltt jedoch die Zii- L!i'h('il'inkeil /u Sjtirohrdiii-Inis. ('(»Ilai'e iMid 'IMioracahuenihran liaKen ki'ine liesonth'rheiten. 1 )as < 'uUare ist sein- zai-t. und sein freier Ivand. snwcit icli ei'keiinen kann, ünnz- randii;' (»der wellig: eine Zerschlitzima- des l>'andes in Läj)|)chen nach Air des /'. Iriinti'l, I- hal)e ich niclir fesisielh-n krniuen: aherdin^s ist die Zart- heit (h's ( 'olljires und seine (h'll ! )iinensi(iliel. der liefe ent^|>!'echen(h' •!('- i'in»>c (JvöUe dei' l 'iitei'suchunii hindei'lich. l)ie Zahl i\i'v Kieiiieiisirahh'ii in i\rv (le(d(>: ihre Zahl inaij mit ix^'v (;i-('i|.le dei- Würmer zunehmen. nio Kiemenstrahlen eiidiiicii in eim' kui-ze, na(d\le. dünne Kii(ls|»ifze. Der l)('(d<('l Tafel \'l Fio. 17S. 17:1 u. I NO i .teilt l,ei (i untersuchten Kxemplafeii stets an der linken Kieme. Wie uewfilmlich ist der 1 )e(dvelstiel ])]'('it ü'esMumt und jederseits unter dem Heikel in einen schmalen. s|iitzen. gaiizraiidigeii FlügellajijX'li ausi>ez(>geii. |)ei IJand i.\fy 1 )e(d<.elscheiiie ist bei i^iitf-r Krhaltun<>- glatt, die Scheibe selljst \ ci'l- alkt und weii-ilich. auf den Seitenteilen ilwei- < >herri;i(die (iftei- hiiiiiidich nAry auch rot «^'efärljt (das letztere ist dei- Kall liei einem \\ iirni aus einer i-o.-em-ot iicfärhteii UTdirei. Die Deckelscheihe träiil keine lier\ (U'rageiide.i Stacheln oder Statiii'eil etwa nacdi Art des »"^y*. (jnjtnilciis otler Sp. Scinjifii : sie i>t im «iaiizen ziemlich eben und ist nicht ausocsproclieu kegeIfVirinig erh()lit. Im einzelnen ist die Deekel.scheibe etwas verschie(b>n gestalti-t. Dei- mittlere Teil der Seheibe kann als ruudlielies Haches l'olster eiu])orgewrdbi sein, oder die Mitte kann in Form eines etwas kom|iressen stiimpfeTi, niedrigen Kegelwiilstes. welcher der dorsalen Sclieibeiikante nielir genähert ist. eihiiht sein. Dieser Kegel- wulst kann die obere Hälfte der Scheibeidäugsaclise einnehmen. Die Scheibe kann auch schwaidi koids.a\ \crtieft sein und mitten am Dorsalrande siidi in einen kleinen deiitliidien Kegelhrudver erheben, oder die obei-e Sclieiben- liälfte trägt in der .Mitte eine eif(irmig Itegrenzte flaclie und flach aufliegende Platte, die an der Stelle des s(»nst sdrliandeneii W,,lstes sitzt. Der Kegel- wiil.^t kami schliel-llich auch auf eitlen niedrii''ii Ke<.'elh(">cker reduziert sein, der \i)m oberen K'ande der Scln-ibe et.vas entfernt, mehr dem Zentrum derselben genähert, ist Flornförmige Fortsätze nach Art (\o!^ P. trl.(/iiett'r sah ich niemals, eben.- oweniy auc'.i einen Deckel, dessen Scheibe aus- l'nlv<-li;icta GOI li'i'sprocilcii kollisch vcrlänii'crt ücwcscii wäi-i'. Als «icwriliiilicln' Form d>'V Deckelsclioibc betrachte ich nach niciiiciii Matci-ial (licjcniac bei der ein mehr oder minder dem Zeiitnim der Schi'ibe ücnäherter (b»rsab'r kegel- f(iruiii>('r Höcker vorhaiub-ii ist. Kiiiiüc der I )eckelvariaiiti'ii sind ans den Ix'ioco-,. bellen Abliildmiücn ersichtlich. j)ie Üoisteiibündel lies "J. bis 7. Thu laxseoments sind stark mid groß. matt goldgläiizend. die liorsteii selbst ohne ilesonderheit. Ihre Kndstrecke ist fein und dünn ausgezogen: iinterhall) derselben erscheint im l'rotil die eine I )or>fenkante breit und hell ge- säumt. l)erSaiun ist an seiner .\nl-b'ii- kante teil! >cliräg gescliratir und <;cgen die ungesäumte KndsH'ecke dr]- l')orste etwas aba-esetzt. Im Innern der l>orste ist im r>ereich der gesäumlen Strecke ein brauner Läugsstreiten vorhanden. Das Jbiccalboi'stenbiitidel ist unbedeu- tend und schwer zu erkennen, viel schwächer als die iiluiücn rhoraxlior- stenl)iindel und \ "ii dem •_'. Tlntrax- bündel um ■_'-."> mittlere Segni-ent- l)i"eiteu entt'ei'ut. In einem Ibiccalljorsten- präparat sehe ich S j'orsten im Ibiccal- parapod , 4 lange starke und i feine kurze Borsten. Die kurzen JJorsteu sind ungesäumt und an der Kndstrecke sehr kurz und fein bürstenJiaarig. Die langen J^orsten sind Bajonettboi-sten mit einem kurzen spitzen Bajouettfortsatz am Grunde der auf der entsprechenden JSeite d(Uitlicii '"'\ ?>== ventrale Tüteuboiste von der bürstenhaario-en Endstrecke ISO in Profil- ^^^^^"^ des Al)don..-ns: 'f^. c = ge- wöluiliclif Haarbov.ste aus der lan^bor- ^ Ö C Fii;'. CVJIJ. Sj>/r(>/>raiic/iu.< Ei'zeni n. sj». (I = Bajonettborste vom Buccalparapod : -tiii'cn tJeilic eines niittlei'eu Thoracaliiara- iiods: ■' ■' . r Längsreihe und einen unteren am Ende konkav auso-erandeten (Jriff. Die e02 J'- Ai.ii:M:i:. ahditmiluilcii Uakcii so \ uii der Mitte des Abdomens i sind in ticr Form ganz älinlieh denen des Thorax, luir kleiner; sie liaben '.> oder 10 Zähne an der Schneide. Di(; abdominah'n Haarborsten sind Tüt(Md)orsten, von d(Mien an den mittleren A])domense<;-menten 3 in jedem Borstenbündel vov- kommi-n. I)ii' K'andzäline des Tütenaljselinitts nehmen von unten nach ol)i'ii an Stärke al). unü'efäbi' ilir (i iinlevcu sind stärker als dii- übriiioi. l'erHiUiopsis iiliikuliijeiui (jirav. \'t'ritiiHoptii'' ijUiitdkiera (ik.w ii;ii. Aniiclid. Polvi-Jirt. de l;i Mit l>'uu<;e. r.M)8, Y. \->\. Till). VI H, FiV. l".)0. :v2\n. Fundangabe: Isla Annobön: Arn. S( injyrzE. Weitere Verbreitung: IJotes .Meer. Erörterung. Ms sind 3 Exem}tlare xorhancb'ii: die \\ ürmei- selbst und die |{öl)ri'ii wurden beim Herausnehmen der Tiere notwendigerweise beschädigt. Die Röhren sind weißli^'h (|uergi'rij»[»t: die eine, von dei' die vordere Partie^ (»rhalten ist. ist an der Mündnng triehterartig erweitin-t. Eine andere Kr»hre ist, soweit sie erhalten. .Sy'//o/A/.s-artig aufgerollt, während die erste l{öhi-e mäßig gebogen ist. Kiele o(b'r sonstige Fortsätze, wie Dornen u.sav., fehlen i\*'\\ l{(ihren Aollständig. \ on den bcitlm \\'ürmi'rn, die den Deckelapparat erhalten besitzen, ist (b'i- griil-lci-e ('ius(hliel.!li<-li der Kieme ca. 17 mm lang. Di(! Färbung der TiiMc ist graugelblich: Kiemen und Deckel.^tiei sind weiß- lich: dii' I )eckelsch('il)c ist dui-chscheiiiend l)raungelb. Ein drittes Ex(?m- |tlar. (lern die iviue Kieme m'bst Deckel fehlt, ist Heischfarben-graugelb und wohl die gliMciu' Art wie die lieidm anderen. Es hat die Thoraxborsten und Haken übereinstinujii'nd: dii' nackten Ki(>menstrahlens]»itzen sind ge- strecktei- und mein- fadenförmig als hei den andei'en AVürnu'i'u. l)i'i- Tboi'ax besteht aus 7 Segmenten: die Thoracalnn'inbran reiidit ungefähr bis zum (i. rhoraxparapod uatdi hinten. NCntral schimnu'rt am \ ordei'cnde des Thorax jederseits eine gi-oUe bi'aum'. wohl di'ii.sigc» Hikbing durch die Haut. I)ie Länge der Kiemeid\roiie Ijeträgt etwa ' , der übj-igen Körperlänge. In jeder Kienu- stehen 12 Kiemenstrahlen, deren nackte Fudspitze kurz uml etwas lauzettlich \-erbreitert ist. I )ei- hecki'l ents|)i-ingt bei dem einen Wurm an der rechten Kienu', bei d<'m anderen \ie||cicht auch er ist hier beim Aus|irä|)ai'iereu (\('^ Tieres abgerissen). I)ie 1 )eckelanijiulle entspringt \-om Ende des (|uer geringelten Stieles oder scheiid)ar etwas mehr seitlich an diesem i(las letztere erscheint vermutlich durch dii" jeweilige Kontraktion i\('^ Deckola])|)ai-ats so) mid ist geg(!n den Sti<;l deutlicher oder umleutlicher durch eine <^)uei'einschnürnng abgesetzt. Die Deckelscheibe hat die 1^'orjn eim-s im-hr lulei- weuiger schief- Fulyd.a.-tn. 603 dor AiiipiiUr aulgesetzten Kegels und ])('sr('lir Ihm dcni einen \\ uriii aus 3. bid dem anderen aus '2 Stockwerken, die (Inrcli dunkelbraune <^)uerlinii'n gegeneinander abgegTenzt sind. Die J^eckelspitze ist in dem einen Falle geschlossen, bei dem anderen \Vurni lochartig eingedrückt. Der Deckel mit 3 kStockwerken zeigt große Ähnlichkeit nnt dem von (travier in Fig. 290 abgebildeten D<'ckel. Der Deekel des anderen \\ ui-nies niit 2 Stockwerken ist im Prinzip dem des anderen Tieres gleich gestaltet, nur niedriger als jener. Die Borsten des Thorax i4. Thoraxsegment; bestehen aus denselben 3 Formen, wie sie Gravier von seiner Art beschrieben hat: die Ajiomafxx- Inn-sren Avaren in meinem Präparat vorhaiiden, doch gr(il-itenteils abgel)rochr-n. Die thoracalen Haken haben 12 — 14 Ifandzähne. Eine Anzahl der hintersten AbdominalsegmiMite bar \-entral lange, sehr feine und durchaus baai-fiiruiiiic l>orsten. Ich finde die wenigen mir \orliegenden Tiere der I ('riiiHw[>'r ein scbi- kleine>. inireiles. <>elblich gefärbtes Tier von ca. 1..') mm Länge, (b-sseii UNibi-e nicht erlialten ist. Der Thorax besteht aus 9 Borsti'nsegmcnTen und wei.st von oben her betrachtet 2 große halbmondförmige braune Augen auf. Die Kiemenkrone mag entweder noch nicht voll entwickelt oder in Begeneration gewesen sein: in jeder Kieme sind etwa 3 Strahlen vorhandin. die bei Aveitem nicht bis an das Ende des Deckels, nur etwas über die Ilasis desselben binwegreicheu. Der Deckel ist einschließlich des Stieles etwa halb so lang wie der Thorax und hat eine keg(dförmige .Vmpulle mit flacher kreisrunder, schwach gelb- licher Endplatte. Der Deckelstiel ist kurz, kürzer als die Ampulle. Das Abdomen ist etwa so laug wie der Tlioi-ax eins(ddiel-!licli des Deckels und be.steht aus 15 — 20 Segmenten. \on den thoracalen Borstenbündeln ist das Buccalbünd(d so laug wi(^ die Bor.'Jtenbündel der anderen Thoraxsesmente: (^s entliält. außer gesäumten, ijO^ H. Al liKM-.K. _ liaaiiV'inc IJorstcu. Ich crkciiiic im r.iu-calbiiiulcl i' ücsäimitc l)(»rsii'ii. dii- nicht kleiner sind als an thii iihiiücn llurstenbündehi. und 1 nchr ■_> feine Haarborsten. Hie niitrh-n'n 'rh(>raxl»orsteid>ündel cntlialrcn bis ö odci- () jj'esäunuc und \ (M-ciii/.chi' haai-tcinr I'.ni'slcn: \ nni ."l. J'.(trsteid)ündel an konuiicn ni'lx'M drii ;in(b'rcn Ibirsicninrinfii 'J . ly*o///^^///.s-l>(irstcn im lUindel \<»i-. hir lh(ir,-ic;dcn Haken mit lii'zähnrfT Sclini'i(b'. am 2. 'rhdraxscoiiicnr bcginni-iid. haben ca. \ '> (^ : b'andz.ähiie. Die Zahl dfv b'andzähne ver- iniH-bie ich auch Ix'i sehr starkei- Nbn-ünil-iei imiü in situ an di-]! Haken nicht sii-her zu beslinunen. .\m .\bd(Hneii treten \-enlral \'<'/-iNi/i<>i,s/s-\\nys\<']\ auf. an den hinler- sien Sei>nn'nlen lanac haardiinne Haai-bursren. i).irsal stehen Haken. l)ie JJescIifeibuni; meines Tiei'es, b/,\v. die ( 'harakferisiernnii' diesei- Art ist nuluedrunuen nicht xnllkommiii und Itedai't dei' Krsi'änzun«;' an i-eitduTcm Matei-iai. 1 )ie .M üiiÜchkeit. dal-! da> Noi'lieoi.nde W'iirnichen eiiuM' schon bekanrUeii i''(M-m anüehrni. \\;ii-e dabei ins An^c y.u fassen. Kine in der Deckellorm ähnliche .\ii i>t die Wriniliu ruiii'sn L.vxckrh. Aon Madeira ilS.S4'i. l>ie l'"(ii-m war. wenn auch klein, doch ei-hel)ll{di i>i-(ll-ii']- als mein Tii-r. halle 7 'riioraxseonieiHe und das r.uccalb(M--l enliiiudel \ie| kleiner als die übrigen 'rhui-axbursteiibiiiHlej. Nach L \\(u<:i!u ans stainleii im Ibiccal- bui-stenbündei niii- 4 Ibtrsten. die kleiner als an den tblüi'iideii Seouienten sind. . l/'e///(r^/.s- r>(»rsten sollen s(dion am '_'. 'Ihoraxborstenlnindel auftret<'n. b-ji kann sohdies l»ei meinem Tier incht sicher fe.-^Istellen : es scheint niidit der |-'all zu sein: rechts sind die liorsten Ai's t'raülicdieii •_*. JUindels über- hanpl al),iiid)r(»c]ieu. |)ii' Zahl {\i^v 'riioraxseüiiiente ist bei meinem Tiei' litiliei- als ü-ewcihnlich. \'i i-/n//ni/is,'s Lniniirliniisi Kai vjkl i lUilh't. cb' FLnsrit. Oc('anoi;i'. Monat-o. IIM»'.). |i. (Ij ist eine Tiefwasscu-forai des hisitani.selien - Atlantik und hat i^leiclifalls «•inen ähnlichen 1 )e(dse| (Fi.ij. ^^ \ on F.xuvelj. ist abei- na(di i\{'v Zahl (b'r Kiemeiistrablen \ iel orTd-tei' als mein 'ri i - .\ t | a n l i k , .M i 1 1 e I m e e i- . .M a - eid\el als .\/><>//t'i/iis kenii- zeicbiien. j>ie K'öhreii sind in StCudveii erhalten, an festen Snbsiraleii be- testifit. nnreüelmäUiii- üewuiiden. weil-ilich oder gelblich, schwach (|Ueri>('ri|»|>t : I'ul.vcliaeta. 60.3 t'in«' xoUsräjulii;'' lATtlu'c sah ich nicht. I)ic W'üriuor selbst siud ü ran gel h- lich. uclhlicli oder hlal-i gelblich und klchi. l''.iii vollständiges, ziemlich ausgestrecktes Tier i>t iMiischhel-ihch (h'r Kiemen ca. lonmi lang. Die Kiemenkrone ist gleich ' , — ' , (b'i' übrigen K(ii-[)erlänge. In jeder Kieme stehen 10 .Strahlen: diese sind t'arbh>s. (dme makroskopisch erkennbare dunkle, dcelh'nti-agencb' Flecke. 1 )ei- 1 )eckel .-feht am zweiti'u Strahl \-on diM- I )()i-sn-iiiediaiie hei' gerechnet, in '■> Fällen an dei- i-eohieii. einmal an der linken Kieme. In •_' Fällen steht an der anderen Kieme ein kleinere]". sonst gleichiictoi-mlcr 1 )e(d\eL gh'icdifalls am zweiten Sti-ahl \ un oljen. Die Kiemenki-onc ist etwa dem Thorax an Länge gh'ich. Das Abdomen bestehr aus ca. ,')0 Segmenten, j )ei' Thorax; bi-stehr aus 7 .Segmenten. \(»n (b'nen das ■_'. die ersten Ilaken trä^r. |)ie Thoi-axltorsten sind -4. I'horaxsegmentj ge- säumte l'.orsteu und . ly///■/■,/■ Tmkkl abgtdjildet hat l)ie abtlomiiialen kurzen \cntralen Haai'borsten so die von dei- Mitte des Abdomens, wo ca. .'> IJoj-sten in einem l»orsteidjiinde| vorkoumien haben eine Form wie Ijei den < h-iginaieu von Jy*. .n////('7/.v ; der gezähnte terminah' Teil dei- liorste ist gi'gen den basalen Stiel etwas stumjdwinklig gekni<^t P>ei der rntersnchung noii Kieuienstrahlen in Seitruiiage unter dem ]Mikrosko|> ei-kennt man die Kiemeuocfdlen. In den einzelnen < >cellen- haiifen am mittleren Teil eines Strahles stellen ,s — 12 ( )cellen. Die farbigen Flecke, wie sie ^Iariox et Üohrktzkv iFST.')! um die ( Jcellenhaideu ihres ^{p. .skuilis abgebildet halten, sind vernuitlich bei meinen Tiei'en. falls sie vorhanden waren, durch den konservierenden Alkohol (mtfärbt. An eineju \\ tirm hafteten aulien kiigidige Körper, vermutlich Hier der fragli(die \\'urm wäre» dana(di ein gescddeditsreifes Weibchen. Ich sehe keinen (Jrnnd. meine Tiere von dem mediterranen Ap. ■^itiiilis Mar. et Bobr. (Ftude des Annelid. dn ( JoKe de Marseille. 18 ^ö, p. \)1, Tab. l'J Fig. 25) zu trennen, d^'r eine im tieferen \^'asser der lusitanisclien Region weit verbreitete Ai't ist. Lancerhaxs fühil ihn von Madeira an. Aus dem Mittelmeer sind mindestens .'> A/iomafus- Arten beschrieben worden, anßer Ap. n)idlis Mar. et IJoni;. von den gleichen AutoriMi noch Ap. (niqiaUift>nti< Fnir. Der letztere ist eine unklare, am besten tinberücksichtigt zu las.sende Art. Fin weiterer meditei-rani'r Apoi/iah/s ist der ursp]-ilnglich aus der Arktis angegebene Ap. glohifer THt:t:L. den von Marenzeller fl893; aus dem Mittel- meer anführt. Marenzeller hält auch den schon (n-wähnten Ap. f. glohifer. Als Aveitere Art aus dem (;()(; li. .\ro///( — (Jmal so klein wie Pr. Marioni, luid ent- sprechend klein ist die Zahl der Kiemenstralden. Aji. snnlJls Mar. et Bohr. steht nach (in'iße \un\ Kienn'iistrahlzahl zwiseben meinen Tieren und der l*r. Maiionl. Der Aji. ■^linllls von Langkrhans paßt gut zu meinen Tieren: er i.st eine kleine Form. Daß im Mittelmeer 3 oder 4 Ajnnnatus-Arton vorkommen sollen, erscheint mir nicht recht glaubhaft: ich vermute viel- melu', daß ihiv Zahl geringer ist. /"'/■. Marioni kami sein- wohl mii- ein l)e- sond(!rs großes Tier (\o^ Ap. ainiUlx sein. /'/■. Marioni hat freilich weniger Ocollen an den Kiemenstrahlen als ^\j/. sltnllls, was sich vielleicht durch Faktoren der UmAvelt des Fundortes, der \\ assertiefe und Lichtmenge er- klären ließe, oder auch kiimien die Kiemenocellen mit dem Größenwachs- lum der Würmer verschwinden. Fai \KL hat (1909) den arktisch-boieab'ii Aj). . siirrllis Mar. et IJobr. einschliel-ilicb dei- \on Lancrrhans so benannten -M.'uleirji-'^riere. Die Matb'ir-a-Ai't hatte weniger ( >ce][en in i\<'n (Jcellen- gruppen als meine Tiei-e: ich sehe dai-in keinen (!ruiid zui- AbtrcMinung dieser Würmei- von meinen ( iuree-Tieren einerseits, Avie von Ap.siniilis aiub-rei-seits. Die nordische .\ri Ap. alohlfcr Tm.i;i, mag wohl am besten als gtmgraphische Form, die l)ei bedeutemlei'ei- (n-ril.Ie übei-hauj)t keine Kiemenocellen mehr besitzt, bestehen lileilx'n. Salniarhm Df/sfefi Hiixley. Fundangaben: Angola, Ambrizette und Mussera: \. Hi pfer. Weitere Verbreitung: P\-ist kosmopolitisch mit .\usnahmi' der ganz kalten ( lebiete. Ertörerung : Einige kleine Kolonien xon knisreiiartiücm Wuchs auf Polyduuta. 607 li'crt'ii Sflincckcnoi'liäuj^im vorlirocud. Die weißliehen Iföhreu sind meist leer. Aus den Mussera-Kolonien üelang" t's mir. ein paar winzige Exem- plare aus der Köhre heraus zu ])räparieren. Die Zalil der Kimiienstrahlen mag wohl 8 betragen; sie waren schwer zu unterscheiden. An den zu- sammengefalteten Kiemen ist die löft'elartige Erweiterung der Strahlspitzen nicht deutlich, ebensowenig Avie bei den südwestaustralischen, innerhall) ihrer Röhr(> abgetöteten Exemplaren. ]>ei einem Wurm sehe ich die braunen Kopfaugen. .S(r/m('('/?/r^-Borsten sind im 1. Borstenbündel vorhanden. Sidroi'bls sp. divers. Fundangaben: ( i u 1 d k il > r e. (';i))e ("nasr ('asrle: A. Hvpfeh. Angela. A ui 1) r i z e t r e . A. Ht:pFER. I) e u t s t- Ji-S ü (1 w e s t nf ri k;i . S w a k o ji ju u n d , Ebbestrantl: W . Mi- CH.\KLSEX. lUn. Erörterung. \'on i\^'v (Gattung Spirin-his habe ich keine A\'ürm('r selbst gesehen, aber von mehreren »Stellen des Ijesammelten (Tebietes leere Köhren, di(,' nach ihrem Aussehen für die Zugehiirigkeit zu Spirorhis in Frage kommen. \ on Swakojtmund waren zahlreiche weißliche kleine Röhren an beiden Flächen teter ^luschejschalen, auch auf der Schale lebender Patellen befestigt. l)ie Röhren finden sich einzeln oder ( Iruppen bildend oder so dicht zusammenhängend angesiedelt, daß tVirmliche Krusten auf dem Substrat entstehen. Die Riihren sind kalkartig, dickwandig, undurchsichtig, rechts gewunden, mehr oder minder regelmäßig tlach oder etwas aufsteigend ein- g<'r(»llt. Mitunter erheben sich ( Truppen v(m Röhren zu aufstrebenden \o\- sprüngen. Biswt'ilen ist ein dorsalei- Medianlängskiel an den IJi'ihren er- kennbai". W ennschon ich iiach Durchsicht einei' Anzahl vt.>n Röhren k(Mnen Insassen habt- finden könnim . so ist doch das Vorkommen von diesen Röhren in dej- nur zu Händen gtlr lai: eine leci-r iiin (>llsr;iii(li('ll)liehe INilircn, die wie die V(»rli(M'a('li<'ii(l(' Ny^/j'orA/.s-lu'ilirm sein luciücn. r)i('^ Ju'ihnMi hal)en '■> holic, (liiiiiic J^äiit^sleistcn . zwisclicii (lenen die l'rtlircii- iit)crriächi' (Ini'cli i-eiielniäl-tiui' iMinlriicki' ki'cinilicrr ist. Fam. Sternaspidae. Sfrruas/tis fossof Stimps. var. fifrhunid, ii. var. l'eXfHü. ('IX. Fundangaben: Scncüal, (iui-cc. -IW m. 1' r a n z elber Miidd. Kamerun. \ irlei-ia. 13 in. .M mUliiriiiKL Fernando Poo. "iS in, .Miiddürnnd. F ran /. li .-^. - k o n l; u , X \ a n ija - F I n U . 1 ."> in. a\ ejclier ( iruiid. Sämrlieh A. HtlTKK. Verbreitung der Stammform: Niirdlielier Teil der < »stkiisre X(ndanierikas. .lapan. J)erinif,ilit \ on 1879 mit seiner sV. j'ossor au.< dem l>erin.£ismeer identi.-^cli, Fber dii' .\rtziioeli(irin- k(dt der ,S/. nffiiiis S'i'iMi'.s, i,e(leiikliclies im \\ cüc \\'as das \ ei-kommeii von Sf. fos.sor in \Vestindien anlielritlt , so habe i(di n5)(K)) eine S/i'nio.xj >/'■•< ^ (diiie nähere l''iiiidani;abe , w alii-scheiii|[ch ans W'estindieii stammend, zu dieser .\rt gestellt. Wäre diese l-'orin tatsächlich identisch mit (b'i- Sf. /o.v.s-,//- (idcr ihr nahestehend, so würde sie in ncoiiraphisidier Hinsicht mit l>ii(dvsicht ;iut' die \\ i-stafrikanische S/rfiinsi,t's noii Interesse s>/. fiiss,,!' \i'rcinii;r. ul) mir Kcclit. inul-i ich daliiiijii'stcllr si-in lassen, da icli die i'chri' Sf. /■b.s^^•o'' niclir «icsidicn liabo. Nach den Abbildungen -Maljujrex's würde ieh . stnvf'it die \ oi'dercn Borsten in Frage komnieii. d(\-i(l(ra 'Fig. So'*'") ist am Grunde d(n- Borstenendstrecke die kappenai'tige Seheidewand im Innern gezeichnet, wie sie b(n St. srutafd vorknnnnr. Ks Avird später zu entscheiden sein , ob die we.stafrikani.sche Sff'nuixp/s nui" als l lUei-fm-m Ai.in Sf. fossoi' dder als eigene Ai't von letztcnvr zu trennen ist Beschreibung: \y\<' Sfcniasj)/'.^ des trojtischen \\ C.-tat'rikas lag uiii- in li* (ilasröhren \oi-. Die ^\rt ist otl'enbar in W'estafrika weit verbr(ntet. \'on anderen SferiK/sjß/.^-Ancu stand niii- zum X'ergieich nur die nM'ditei-rane Sf. scutatd zur \'eft'ii gunu , leider ni<-ht die nordatlaiuiM-he St. fos.sar .selbst. Ich habe iilier die westatrikauiselie Sf''rii(i-sp(.-< . die. wie <>b'ich vorausge- .schickr werden soll ^ eine von Sf. snitaf" verschiedene .\rt ist. folgendes aiiszut'üliren. Mit Ausiuihme ganz Aveniger Individuen hal)i'n die Tiere durch Ein- ziehimg der vorderen Körperstrecke bis zur Kegion der < i eiiitaljtapillen eini' g(^drimg(Mie tomien- oder kurz-eitVirmige (Te.r ca. '22 mm lang. Unter diesen rmständeu ist in der (iegeiul dr> .">. l)is (i. Segments (legend der ( renitalpapiUeu eine Finsi-hniii"ung di'^ KTn-piM-s \ orhanden. und die (lesanitfbrni dieses großen Exemplars zeigt hei An>ichr \on oben einen entsprechenden schulisohlent'rinnigen 1 nn-il-t wie Ijei •_' srnfofa-S er- gleichs-Exenn»laren von Xeapi'l, von denen das kleinere \ on ■_'4 nun Länge am best<'n mit dem grofb'u westatVikaniscluMi Individuum Ni-rglichi'U wer- den kann. Im allueineiiieii Iileil)cn die \\ esratrikaner an (ii-öl-ie erbeblicb hiiirer den ■•«■ufaf'i-lu'vi'u zurück. 1 )ie KörpertJirbuug ist rrirlichgi-au bis wi'il-i- gelblich, im allgemeinen jedenfalls dunkler als l)ei Sf, .■<,■// faf". l nterx-liietle von Sf. si-iifdfii zeigen sieh im l'apillenbesatz der Ki'irperhaut. der Be- schah'enlieir tles Uaucii-cliildi'- iiml dei- l-'oi'm und Stärke dei' \orderen Borsten, während diese rutersrhiede gegeuülier Sf. ro-<-<0/' nicht oder nur unbedeutend vorhanden sind. Der Paj)illenl)esatz der Haut xcrhält sich wie bei Sf, jo.<.-ubüscheln . die wohl durch AuHagerung GIO H. AlCKNKI!. von Fremdstofteu niclii- oder minder bräunlich gcfarlii siiul. A-crIaufen. wie auch Maben;'ellkr an, ich IC) udci- 17 iHd-srenbiitKh'lpaai-e am Schilde. Die liorsten dieser Schildborstenbünde' -ind wie bei .s7. s<-iiiiii,( tnii-steidiaari«-. AnUerdeui biMnerke ich noch mindestens an dem laniii'H l)Orsrenbündel, das an d(Mi hinteriMi Schildet-ken steht, uanz zai-te bieg- same, Hotriej-ende , olatte Ilaare. die die bürsten- liaariiicii Ibij-sicn des I)iincb4s wuhl lun - , ihiM'r Läniic iibcrraiien. .\m \'(irderkr)rj)ei' Ireirn wie ncwribnlicli ;ini ■J. bis 4. Si'onient je 1 l'aar Ibn-stenwülste auf, deren l'xirsten ein untes rntersch(>idun<>smerknial \'on >>/. sriffdid abüclx'H. wie ans einer beig"egebon*'/. sciifnta ('^rextfig'. ('Xi zu ersehen ist. hie Zahl der llorston ist mindestens nicbt ücrinui'i- als bei Sl. s<-Hl(itorstenwidst i\('> '1. Se«>nieuts etwa "JO JHirsten. von denen di«' Vyj:. <'X. am doi-salen Ende lles ^\'ulstes st(dieiuleu wie bei Sternaspis ^cHtatd Uan/.. ^^^^^^^ WestafrikaiU'r die ..tärkst(Mi sind. \\r\ d.MU KiiK" (lor stärksten Horsten i i • i • i> ,, n , ., «»röbteu \\ estati-ikanej- zahlte ich au enu'ui J xn-steu- vnni (lorsiilen htule (le> .». Sejrnients eines Tierix von Wulst lies l'. Seoini'Uls nutei' der Lupe und imter ->\ nun L;iii-c: '' ' . ,|,,,|, .M ikr,»sko| i ca. iM Ibtrsteu. liei kleineren Indi- viduell ist die ibirsteiizabl au dem entsj^»rechenden Wulst kaum «icrinaer als bei H|-o|.'ieii 4'iereu. l(di zählte bei einem kleinen Tier, (las etwa halb so bma wie das oröl-Ue wuA \ iel s(4iwä(dier als dieses \\;ir. an einem Wulst (\^^<. 'l. Seunients wenigstens •„' i norsteii. r>eziiiiid: sie sind bräunlich: bei >7. sciilutu sind . ülxu- (\ry |\n|i|ie betiiulet sich eine wie eine hurchbohrimi; dei- Si-heidi'wand aussehende farlilose Stelle. .\ii den zarten JHti-steii i\^'v W'estafi-ikauer ist von einer derartiuen .\bi>renzunei beiden Arten sind die Borsten am ventralen Ende des Borstenwulstes se zait. daß sie mii- unter dem Mikroskop genauer zu zählen sind. Die Vergieichung der westafrikanischen Sicnin-: mit >«'/. scufiiia ergibt das bemerkenswerte Besultat, daß die wesrafrikaiüsche Fuj'ni eine xon der mediterran-atlantischen >>7. s-rutiita verschiedene .\rt ist. und daß sie anderer- seits den* zuerst vom nördlichen Teil der Ostküsti^ Nordamerikas beschrie- l)enen Sf. /(»isor Stimps. nahe st(dit. l)er (iegensatz zu Sf. scufAt1, p. ().')' aus dem weiteren Litoral von St. Vincent (Ka]» \('rd(\sche Ins.) angegelieu wird. 1 )a iiiii- ki'in \Crgleichsmaterial der 67. /os. Abweichungen wärim dur<'h direkten Vergleich mit Sf. f'uss(ji- noch festziisrelleu . in Son- derheit auch bezüsiich di'r Form der \ordi>ren Boi'sten. Nachträgliche Fundangaben. Es haben sich nachtraglich folgende^ Fundangaben haujitsäclilich der Ausbeute A. Htpfkr's fe.ststidh'n lassen: GJifiU'i'a affivana Auwidss. (p. o84): Lil)eria. Kaj» Mount. La- gune, blauer Mudd, Monrovia. (Iroß-Bassa, 17 m. Mudd und Sand. und Sin o e . 15 m. Uoldküste. .Mnnfoi'd bei Appam , 11 iii , inul Accra. 11 m Muddgrund. Dahomev. \'\'hydali. 11 und 15 m. Muddgrund. Nigeria. I>ugama. im Fluß, beinalm SüßAvass(^i-. Franz (i s. - K o ngo . Sert(' Cama und N y au ga - 1-M 'i i-i . 1 :> ni wei(dier (jrrund. und Loango. Cabinda, Landana. Dm, sein- weicher Schlamm. B elgis c h - K o ng o , Borna, im Kongo, Süßwasser. Angola, Mussera, 13 m, steiniger Boden. 40* ßl4 ^I- Ai;il . Goim-c. 23 m. Liberia, S o ß T o av n , 30 m . Muddgrund. Elfenb e Inkü s t (' . Wappu, 44 m. blauer ^Iiidd. Nigeria. Lagos. J 7 ni . F e r n a ii d o 1' ( > o , 30 ni . Franz ü .•<.- K () ug »» , Nyauga-Fluß, 13 ni. weicher Grund. Gonlada Hapferi Arwidss. (]>. 3*JC)): Fernando Puo, 23 m. Poljßophtlialtnus pivfus Dii. fp. 423): Togo. Lc»rae. an F)rücken- pfeilern, Böhler. Franz ö s. - Iv o ugu . Ka]) Lo}»ez. 1 \\\. yicolea vennstula Mont. var. africaua u. var. (p. .')24; : Ost- Fatagonieu, Kap Blanco, 150 m; Ringe. (Es ließ sieh tatsäehlicli nachweisen, daß es sich bei der Fnndaugabe dieser Art nicht um das Ka}> von Spanisch-Guinea. sondern um das Kap gleichen Namens von Ost-Pata- gonien handle). Tafelerkläruiig. Tafel II. Fig. 1. Bhaimuia Goodei Webst. Palee aus dcir Mitte des Faleenfächers eines mittleren Segments, von oben, bei hoher Einstellung (Die feine körnelige Oberflächenpnuktierung ist nur im oberen Teil der Palee ausgeführt) —^ . Fig. 2. — Ausschnitt ans einer solchen Palee mit der bei tieferer Einstellung sichtbar(>n Querstreifung •, ^'• Fig. 3. Euri/thoi' parceeariinculafa Horst. Mittelgroßes Tier von oben; -f. Fig. 4. Ilarniotlioe goreemis n. sp. Elytronflächenpapillen, von oben (kreis- ffirmig) und von der Seite; ^^'- Fig. ö. V(.rderende, von oben (Ein Palpus fehlt; hinten median am Ko])f der drei<'ckige Nuchallappen) ; ^- Mittleres Elytron, von oben: j^. Le.pidonotus Hupfevi n. sp. Mittleres Elytron, \on oben; — • — 2 der großen mehrspitzigen Papilh;n vom gefransten Rande eines mittleren Elvtrons . von der Seite. ^-- f *^ 1 Erstes Elytron, von oben. ^'. ■ 3 Papillen von der Oberfläche eines mittlei-en Elytrons, 2 von ttben. 1 von (b'r Seite. '-". Fig. (;. Fig. 7. Fig. 8, Fig. 9, Fig. 10 Figurenerklärnng'. 6 1 -> Yia, 11. 2 grußo luchrspitzige Papillen von doi" Oberfläche einc^^ mittleren Elytrons. von oben, ^y^- Fig. 12. Neplithf/s h/rochaefa Fauv. Voi-derende . von oben; ~^. Fig. 13. Nephthijs amhri.zettanan. s\i. (lanzer Wurm, von oben; -y-. Ensifjalion vazensU n. sp. Vorderende, von oben: ~ . HarinothoP africana u. sp. 2 der grollen zylindrischen Papillen der hinteren Elytroniläche : ^'^. Kopf mit Fühlern und Palpen, von oben: ~. — Mittleres Elytron, von oben; ca. -^. -3 der gröi3eren mehrspitzigen Papillen der hinteren Elytronfläche; '^^. 2 größere kegelförmige Papillen der hinteren Elytron- fläche: ■''f. Enpanthali^ tubife.r Ehl. Kopf mit Augen und Fühlern, von oben; y-. Mabm/renia micropoides n. sp. Elytron von der vorderen Körper- hälfte, von oben; ^. Hololepidella Greefß n. sp. Randpartie eines Elytrons von der hinteren Körperhälfte, von oben; ~^. Vorderende nebst einigen mittleren Segmenten, von oben (Mittelfühler abgerissen, unterhalb seines BasalgHedes der Facialtuberkel , unter den mittleren Segmenti-n zwei mit erhal- tenem Elytron) : ^. Fig. 24. Elytron von der hinteren Körperhälfte, von oben; '^. Fig. 25. Phyllodüce africana n. sp. Vorderende, von oben; ^. Fig. 26. Pontogenia sericoma Ehl. Erstes Elytron, von oben; ^. Fig. 27. Phyllodoce ruhiyinosa Saint-Jos. Hinteres Körperende eines Tieres von Swakopmund mit dem erhahenen linken Analcirrus, möglichst flach ausgebreitet, von oben; ^. Fig. 28. Poh/odonte-s hicotor Gr. 20. Elytron, von oben: ^. Fig. 29. Nereis victoriana n. sp. Plüssel mit Paragnathen, von unten; —-. Pig 30. Vorderende mit ausgestülptem Rüssel, von oben; y. Fig. 31. Lpocratea yreeffianns u. sp. Kopf von oben; ^. Fig. 32. Mystide'i angolacnsis n. .sp. Ganzes Tier, von oben; ^. Fig. 33. Vorderkörper, von oben; -~. Fig. 34. Hintei-es Körperende, von oben; ~^. Fig. 35. Lyrastis quadraticeps Gay. Vorderende eines kleineren Tieres (aufgehellt und etAvas flachgedrückt), von oben; ~. Fig. 36. Nereis diialaänsis n. sp. Einige Segmente vom hinteren Drittel mit den dunklen Parapodflecken. von oben; ^. Fig. 14. Fig. 15. Fig. 16. Fig. 17. Fig. 18. Fig. liJ. Fig. 20. Fig. 21. Fig. 22. Fig. 23. (IK; "• Am;i:m:i;. Tafel III. Fiu. -n. Eui'i/thor i>(irrt'<-(iniiiciiliif(i HoKsr. \'ciil ralcs lioi'.^tcnlniiulcl von der Körpcriuittc ciiios (>pit(»ki'n Ticns \uii Kloby, von vorn. ^• y\rf 38. Ventrales liorstonbündd \ oii der Körpormittc eines (,>twa ^/.j so «ii-oUeii arokeii Tieres \oii l^lobv. von vorn: -j- Fic. 39- Kiilepis fitn/n-idfa 'I'kkauw . Krstes Elytron reelits, von oben: ■'''. Fig. -tO. Letztes Elytron reebts, von oben: ^ ■ Fig. 41. — S. Khtron reebts, von oben: '''. Fig. 4'_*. I liirmi)lln>r ,/o/u'rn-'':/-' n. sp. Mittleres ( "in-enriider. \ on vorn: '^. Fig. 1.'). MahiKirenid Diicrojxiiilc - n. sj). Mittlei-es ('ii'renrndei' . von vorn: \ \ -, I ■ l'^iü. 44. Kns'nidJiitii razeiisis ii. s|). Krstes Flytroii reebts, \ ou oben: ---. Fio'. 4ö. — — ■ — '20. Flvti-on i-ecbts. von oben: ''. Fig. 46. EIvtroni-uder vom Mitt(4kör])er mit einem 4"eil der Kör- pei-\\and und mit Kieme, von binten; ' '. Flu'. 47. Poh/odoiifis himlor (!h. •_'. l'arapod. \i>n \(.imi, Uistal vom \'en- tralcii'rns eine bbisenartige Ausstülpung : ca. ' '. Flu. 4S. IvnhiJ'ni rir'nUx \i\v. i-i> i>(')i.vix Sch:\i. ."iO. b'ndei- \ on Norn: ' '. Fig. 49. Fhiilhxlur,' nfririuhi n. s|). 7t>. IJuder. \-on \orn: '' ^' . Fig. öO. — 40. K'uder, \oii \(u-n: ' '• Fig. oK 10. l\U(b'i\ \ nii Norn: ''. Fig. h'l. lioloh'jiidcUii (rrf('//i n. sp. Mittb'res ( 'in-ciiru(b'r. \ on binten iDie kb'inen Papinen am I )orsalcin'ns uiul l.'ntb'r niebt mit darge- stellt): ". I l'ig. .');j. l'^iithah'nt'-^-<(t /iis/i/iit.'< Kur.. 1 >ueealj»ara|»(Kl i abgescbnitten und aus- üebreiteti mit den ,'} ('irren. \'on oben: '' ' . ' . . . ^ Fig. ')K Har/nothor <(//•/<■(()/(( n. sp. Mittleres ( 'ii'reni'uder. von vorn: '!'. Fig. .")"). Stiujgod uttcror('i>li(ihi ('l.af. o(). Knder \'on binten igrößtes 4'ier von Teneritla : -' ' . I Fig. .')('). — 30. Ifnder \(»n binten (Tiei- \-on llba (bis Holas?); Y'. 4'ig. 'u . /'/tf///o(Jo'-<' lU'iiJdtii \\u\.. .'>(). IJndei-. \-on \drn eines dei- größten Tiere von .Vmiobon ) : ' ' . i"'ig. .')(S. ;'),"). IJmlei-. \ (Ml \ (ii-n 'Tier \ on lllia das IJobisi; ^-■ Fig. 59. \i'j>/if/ii/-< Ijjrocliucta V\v\. ^5.'). K'udei', von \(»rn: ''. Fig. (iO. .\ <'pltf/ii/.'< atn/ij'ht'fhni'f n. s|i. I)orsal|)arapodast mit dej- doi'sab'U iliul<'i-li|)|M' \on (b'r Glitte des Kfirpers. \on oben; "''. l'ig. lil. — l.'i. ibnb'r. \(tu \ (»ru lunter dem 1 )e(d\glas gr(b-iickt i : 1 I 7 I l'ig. (i'J. .\('/('/< ( ( 'i'raldiiiu-t i.-^) iliia.l(i(''ii.^i-'< u. sp. li'. IJncb'r. \'ou \"orn t ver- sebenrlieb N'ei'kebrt <>-estellt!) -'-^' . ! J^g. (')'.). —- — iJiider \(>in binteren Körpm-driltcl. xon xoi'n Tversebent- lieb verkejirt gestellt 1 1 : '•'. Figurenerkl.-inuig. 1)17 Fig. G4. Fig. (i5 Flg. (iC) Fig. 07 Fig. 68 Fig. 69 Fig. 70 Fig. 71 Fig. 12 Fig. 73 Fig. 74 Fig. 75 .\('fei-< (Ceratonerei^) i-ulasle)t:res Kudcr. xou vom: ^. Ncplitlui-s HontlxTdi AuB. t't Edw. Eines der vordcr.sten Ruder de.s kopilosen ejiitoken Tieres von Lüderitzbneht , von vorn; ^-^-. Ncplilhiis siiuainosd Ehl. .')(». IJudei". von vorn: ^-. LijcuxtU qiuulraiuu'iis l\ w . Mirtlei-es IJiider. von \orn: '^ ' . iVei'eix Agiifsidi' n. sji. (iO. IJuder. \im vorn: ^". 2"). Und er, von vorn: ^j". (I. linder, von vorn: -". AV'/'c/.s- rictoi iaiia n. sp. ol. Ifuder. von vorn: ''-. ■ 10. linder, von vorn: 'Y'- LeocniU'x yrcetihiiiux n. >\\. S. Undei-. von \oru: "'. Gbirinih' »nr/fü/ots Fr. ^IxriA.. '11. einästiges Kndci-. \ oti vorn: ^. Tafel IV. Fig. 70. ^ercU Aiitiexiac n. sp. ( )ral('r l'cil d^^s K'iissds. \on unten: j-. Fig. 77. Vord<'r<'ndi'. \on oben: j. Fig. 7/ii/--i'/////.v- z<)}iat<( Has-w. Am \ (ir(b'rende von (b'i' Amme abgeiissenes weit \ orgescbrirtenes \veil)Hcbes (4escbleclitsrier. \<»n oben: ^'. Fig. ST. Miiriaiiiilti i>liyU(i<-i'ra ii. sji. Ein Kbub-r mit normalem. blatti'(>r- uiigem Dorsalcirnis ^■olu a (trtb'rf n Drittid einer Amme, von der Seite: ' '. 1 Fig. 88. Ein anderes solebes li'uder. > on tb'r Seite: ' '. Fig. 89. Vorderende d^'V Amme. \ on oben: -' ' . Fig. 9 etwas ge])re|.)ti: ^ ()i^ H. ALtiKNKU. Fis>. 93. GlycinJe kariwruniaiia n. s^p. \ urdcrkörper mit Kopf, vou oben (dio basalen Ko})faugen wai-cii in dieser Zeichnimtr nicht er- kennbar anzubringen); -''. Fig. 94. Gnihea rhopalophora Ehl. Eigenartig gestalteter l)orsalcirru.>< eines weiblichen Tieres von Lüderitzbucht, mit dem Stäbchen- bündel im Innern, von oben; •^~". Fig. 95. Si/ll/.s hyalina Gr. von Victoria. Vorderende eines männlichen Geschh^chtstieres, das höchstwahrscheinlich zn der atoken S. In/a- lirui gehört; von oben; ~^. Fig. 9H. — Ein anderes niännliehes Geschlechtstier, \ on oben; — . Tafel V. Fig. 97. < hiontusjjlli'i polji<-cra Schal, von SüdAvestaustralien. linder vom End(^ des vorderen Körperdrittels mit längerem, unregelmäßig quer ge- furchtem (scheingegliedertem) Dorsalcirrus, von der Seite; ^. Fig. 98. Sijllis hi'at'hychcu'ta Schm. 30. lluder, von vorn; ^. Fig. 99. Tryi)an< ra- i-hydiaeta Schm.. von oben; ''-'. Fig. 109. (hiuphis afrirana n. sj). 1. Ruder, von vorn: ^. Fig. 110. — (Jberkiefer, von oben; --". Fig. 111. — Unterkiefer, von oben; ^-. Fig. 112. Ruder \(»ni Mittelkörper, mit Kieme, von vorn: '^'^. Fig. 113. J\irniiiHi^ u. s|i. \ oi-dei-e K (ir|H'rhälf'te . schräg A(»n unten: ' '. /I//d/ol(/e'< Arimhli ii. s|). \ urdereiide <,\r^ 'Jieres von Annobfui. Thorax samt ',\ Tentakelsegniejiten, \ on (\('v rechten Seite (Das Bucealsegniciir ist nicht sit-htbari: '^ ' . — — — I )ecki'la|»|tai'at xon di-r Seile; ^^. Sroloj'lo.^ hcnipliiill inn Schaf. Analseonirni eines giMtl-len Tiei'es mit '2 Anaicirren, \iin oben: ' '. \ ei'dei'eiKh- eines grol-ieu Tieres l)is zum "2. Kiemeii- seonient, \'on oben: -'. Sfi//(ifioi! sriitigcrtüdcx n. sp. ("Janzes 'J^ier von .\ccra ( Die Scho|>f- horsten am Voi'derende sind niclit in ganzei- Längi' erlialten): ,'. Siiiliirl(>i(lfs uii-i'itiis \\. s|». (lanzes Tier, grcil-ltenteils von unten: ^'. \ <»i-derende \-on der Seiti* ('Frhaltungszustand nicht gut: \ entral borsten koimten nicht zu rAnscJiam mg gebracht wisrden);-^. Sahelliiria fnrlcoln n. sp. (Janzes l'jei'. von oben: ' '. P iKiiKiHjin) si'.rociilda n. sp. Analende des \ollstandigen Stiu-kes init 5 Anaicirren. a on oben: ' ". I l*rio)iosj>l(> puitinlti Vm\.. Kopf mit dem abgestumpften vt»rderen F'nde r( H)ertläcbe k\v> Koiites nnioliclist tiacJi oeleot-; --^. 1/ Seitenlappen A^'^ Kopfes. I'.nl lu'h'niis'^ l,-nis,'ni Inii'iisis n. so. \ o i-derentle. \(U1 dei- Seife- -Ll /'f/nticsp/i) iilriraiKi II. sp. Kopf. \ on ol)en Die < •berfläche di's Kopfes ist nicht ganz Hncli gelegt . sondern etwas nach \-orii oeiieigt : ' ' . ^ I — — — \ ordei'eiide eine> anderen Siiicke.- \dn Laoo.'< . von ob(Mi (Die linke Seite i.>i etwas geliolieii. ^\^'v Ko|if durch die Kiemen \ erdeckt : links ist der Tentakel mit dem grol-ien Haut- hlatt an i\ry IJasis erbalti-n i: ' ' . Asi/riiis sj,, \ oi-derellde des Tieres \ Inseln. \(»n der Seite J)asTier ist ziembch stark konirahiei-i. mit stark her\-or- tretelldeii DrÜsi Ml WÜ |s| eil : ■'. \ orderende desselben Jieres \(>|1 oben: ','• Kopfscheihi' ili's ziembch langen Fragments \(ui Fer- nando Poo. \oii \drii auf die Fläche gesehen. ( Htei-er Teil dcri Koi»fsain)ies so gut wie olatlrandio) ; ' -. ]''iiiurcniinrliiriitiis ^\. sp. \'ordi'i'ende eines« Tieres von An- )i(»bt'>n. i'in weiiiu' schräg \on oben: ^' . l-'io- 171. Hintereiule mit den Anal}ia]iiHen nnd A^-n segmentalen Seiten]>nnkten . schräg von der Seite nnd unton: ■■^'. Fig. 172. J'r«iiios/i/'o x,:r<^r,ilutii n. sp. \'oi'deronde, von oben lUberHäche des Kopf,.. s iiKiglichst flach gelegt : --^'•- [7 = dio Stelle, wo sich nnitnial-!licli die Kopt'seitenla[»peii b<'lindeu. Fig. ]7o. /^/('/■e///.v/y/yu' hl jh'!! lutfn \\. sj). V'orderende mit den Kiemen, von \(»rn: '- F'ig. 174. \'(ir(lerende. \-on der rechten Seite ( 1 )ie 2. i-echte Kn^nie ist abgefallen, die 4. linke Kienn« ragt von der liid^en Körper- Hanke her ventral mit ihrer Siiitze vor): ^^-. Fig. 17.'). Cf rratt((i/s triitariilafiis ni'riu'ohrn„rl,iis liit:eiii n. sp. Deckel mit schwach kegelförmigem Hru-k<'r etwas dorsal vom Mittelpunkt, von oben; y. Fio. 17;). — Deekel eines anderen Tieres mit soekelartiger ovaler Platte auf seiner dorsalen Hälfte, noii oben: '^'. Fig. 1, so — _ (;nii/,>s Tier, dessen Deckel in Fig. 17.S abgebildet ist. \'on dei- Seite: ' ' . Fig. 1^1. Mirntsilio j-(>l,is/'(ni(i. n, sp. .\nal-Fnde. \ou oben: ''^' . Fig. l(S-_'. l)/rin>il,'nn(irriila V.Yi\.. Ganzes Tier, nicht ganz genau von oben: -^j . Fig. 18."). Sti/lar/o'drs sniliqfroldcs n. sp. N'ordereude ein«"s Stückes von Landaiui mit vollständigen Scliopfltorst('n : -y. Tafel VII. Fig. FSd. Eitclijnn'iir liu/critziawi. n. .sp. Vorderende eines aus der h'ölir^ herauseenoramenen lang «(«streckten Tieres: . (i'22 H- Alge.nki:. Fig. 187. SabeUaria eupoinatoides n. sp. Mirtclpaloe von der N'cntmlseite d(M' Paloonkrono, im Profil; '^ '. Fig. 188. Vogolkopfartioo Mittolpaloo von der Dorsalscite der Paleonkrone, im Profil; ■— . Fig. 185>. — Vorderende mit der Paleenkrone, von rechts (Dorsal stehen die vogelkoptartigen Mittelpaleen) ; ~ Fig. 190. •■ — Inn(^npaltem Alten-, Fläclieuan.sicht; ^L Fig. 194. 3. — (). Segment mit den Drüsenwülsten, von oben; *•. Fig. 195. Diopatra miis,serai'n>s von Sette (^ama, mit eingezogenem Kopf, von der Seite; ^\. Fig. 200. Kopf und einige Segmente des Thorax eines anderen Ti(H'es mit größtenteils ausgv^strecktem l\o])f und ausgedehnten Segmenten, von der Seite; ^. Fig. 201. Petalorlf/ineiie -iiotoccra n. sp. Ein aus 3 Segmeuten bestehendes Fragment ohne I)orsalpa])ille, das vermutlich der vorderen Hälfte ein(?s Tieres angehört; von der Seite: 1. Fig. 202. Hinterende des in Fig. 1(»9 abgebildeteu Fragments; von dei- Seite: \. Fig. 203. Sechst- und siobtletztes Segment desselben Fragments mit der dorsalen Papille, von oben: }. Fig. 204. Analtrichter mit After, auf die Fläche gesehen; ;. Fig. 205. Miri-osjdo rohi.nana n. sp. Ventrale Konturlinie mit den Quer- wülsten der Segmente, von d'>r Seite; — . Fig. 206. — V'orderende tiach Aufhellung; --. Fig. 207. Vorderende eines Wurmes, der noch laug<; Larveu- borsten besitzt, von (1(m- Seite fKiemen am 2. bis 4. Segment sichtbar) : ' '. •.. . ' • Mg. 208. hiojjutra moHrovle.iisl.s \\. sp. N'ordei'ende eines außerhalb der llöhre konservierten Tieres, von oben; ',•. Fig. 209. Arirla Uheriana \i. i>]). Parapod vom Mittelkörper, von vorn: ' '. \nif = mittlerer Cirrus. Figurcnerklärnno-. (128 Fig. JH). Eines der ersten Parapudi' hiiiTer dem Ende der vor- deren Region, von vorn; — . [wr ^ mittlerer (Jirrus. Fig. 211. GlycinJe kamermiiana n. sp. 34. Kuder (zweiä.stig), von hinten; ~^-. Fig. 212. EpiJiopatra hupffviana n. sp. Vorderende, von oben: '^'. Fig. 213. Ninoelago>iianan. sp. Vorderende, nicht ganz genau von oben: ^. Fig. 214. Stijlarloide-^ hinscinhoanus n. sp. Dorsales Bor.stenbündel voni hinteren Drittel des Körpers (eine der Papillen an der Basis des Borstenbündels ist besonders lang): ^'. Fig. 21;'). Euchjmene lüderitziima n. sp. Hinterende, von der Seite: ~. Fig. 21(5. isolda ivhydahensis n. sp. Vorderende eines Tieres von Whydah. \o\\ der linken Seite: ^. Fig. 217. Stanronereis an. Lange fadentVii-mige Papillen zwischen den Borsten des 1. Segments; ~-^. Fig. 221. — • — • Zwei Hautpapillen verschiedener Länge und Dicke aus der Nachbarschaft eines mittleren Dorsalbündels; ^-. Fig. 222. Pteraritphareti; Lüderltzl n. sp. Vorderende, von der Seite; j. Fig. 223. Vord(^rende. von oben, etwas aulgebogen (die beiden äuJ-lersten Kiemen jederseits abgefallen;; -j. Fig. 224. Stark kontrahierte Kieme, von oben, unter dem Deck- glas gepreßt (Gestreckte Kiemen sind schlanker und spitzer); ^'. Ing. 225. Aiiria angrapetjuen-na n. sp. Eines der ersten Parapode hinter dem Ende der vordei-en Körperregion, von oben; — -. Fig. 22(5. Nlcolca quadrilobata n. sp. Flößclien von der vorderen Ab- domenhälfte mit dem papillenartigen ^'orsprung hint(m-oben, im Profil; ^. Fig. 227. ■ — Vorderende des in Fig. 183 abgebildeten Tieres von Swakopmund, nicht ganz genau von der Seite; j. Fig. 228. Poli/cl.rrus- swakopiensis n. sp. Para])od von der vorderen Thorax hälfte, von vorn: 'y- Fig. 22'J. J.-iolda pulcheUa Fr. Müll. Eine gefiederte Kieme, luiter dem Deckglas gepreßt, von oben: ^ Fig. 230. I)a-■. "234. Sfijlarioide'< sirako^ifdiiif^ ii. sp. Zwei Hautpapillcn \ ('rschicdcncr (4rößo von der Nachbarschaft ciiK^s dorsalcu liorstciiljündcls; ^ '-'. «>■. "23."). Sff/(a)'i'(y/(/es iitceHKs n. sp. Dorsah's r)<)rstonbünd(>l mit '2 Fadoii- ])apincn an der IJasis' — . U'. 2-)i!. — \'ciiti'ah's r>orst('nl)iii)(lcl Nun dn- Kürpci-inilti'. mit '2 Haiit})apill('ii, aus<>'cl)r('itct; ' '. iX. 'J'il . I'iiciioih'nita fi'niainlriisr ii. sp. Zwei i^cw (ihiihchc Haiitp;tpillcii \oni Kücken. l)('i' iTwcitcrtc bjisah' J'cil der PapiUeii ist mit Schlamm bekhüdeti: ' ' '. ■'iii. 2o8. Zwei längere llautpa|)illen \ on der Wurzel eines Dor- sal pai-apods : - ' •'. 2;. "235). riijilUmvphictei-^ rollorihriiiiclii-^ n. sp. {{echte bifUttViiMniüc Kieme, möglichst flach ausocbreitet . \'on obiMi: ',■. «•■.2-1-0. Vorderende, von i-echfs In «h'r i-echten KiemenuiMippe sind 2 Kiemen ab,<>('fa]len); ','. ü. 241. Hakenfl(i|.)chen \on der Alitti' i\^'> .\bdomens mit dem oberen ("irrns. ^■on der S(Mte: ''. ü'. 242. Nicolea reruixlnla afriomu n. var. \ Hi'derende eines Tieres \(»ii Wa])pn. schräii seitlicl: . on i-eclits (l)ie 2. Kii'nie hnks ist ab- liebrochen i ; ^. '\\l. 24-"). Orid. jiarcula Kar,. K>ndli;iltte eines Kiemensti'ahles. die nackte Spitze desselben laleralwärrs ;iiiso(. breitet: "'K •'ii:' 24-1. hoiiirc (■(incJiilfija I'ai.i.. < )beres Knde dei- Iw'ihi'e eines westatri- kaidschen Tieres mit Anhtrhijiis-JWklunL;: '[. '\il. 24"). TcrehpHuJes Si fi'iuii iifri.i'ii mi n. var. Vordi'rende, xon der Seite: t^. [/ :-- Vor.sprnnii \oi' dem 1. l'nrapod. ■'iti'. 24(>. Amaea 'frcrdi'nsis n. sp. Para|)od \ on dcv \ oi-deren ThoiM.vhältte, nnt(;r tb'in J )e(d<,ij;las etwas abo-e|)hittet, \on vorn; -y. 'iy. 2-17. Siifu'ilif inii>e Seunienre des 4"hor;ix mit (b'U Hakenwiilsten nnd den seonu'iilalen l*iii]nentrie«4\en ;ini niitei-eii Knde dei- Ilakonwülste: \on dei- Seite: ',•. '\'j. 'IM). l'jKfJiclepWi [y) kiiis/'i/ilxiriis/'s n. sp. NOi-cb'rende, \on oben; -'— . '^ig. 251. (hmphls afrlciUKi n. sp. \'ordei-en(h'. \on ol)en: ' '. ■'"isr. 2.')2. PlMa Grahei n. sp. X'orderende, von d^v j-echten Seite: ',■. \il. 2.')3. Pj'imärer Nehenast einei- Kienn^nipiaste niitth^rer (JröUe. unter dein l)ecki;l;is /iendich flach anso(. breitet : '-- . Fig'iari'iu'iklJiiuii^'. 625 Fia. 2ü4. /hJixareria afra n. s^). \ ordcrondt' eines Mäniicliciis V, mit d<'n KiomcD. von der Seite; J^. Fisi. '25.'). Vorderonde dessolbon Tiei-cs, \-<)n oIxmi 1)it Ko|)t' ist nit'hr <>anz gerade aiisgestroekt); ' \ Fii;'. 2ö(). \'ernii/(opsis p)'a7tq)>'0)iieiis/\ u. sp. X'oi'dei'eiKlt', \'oii oben i Dcck- i>lasj)räj)arat) : '''• Fig. 2.')7. P^cndol liclepn-^ vi/cun/aiius n. sp. \ urdcrcndo. \<>ii der .^^citc: ^. Fio-. 2")8. EiDilic FlfiloclKMiscoiiKvnto aus der ]\Htte dc^ Abdeiiions. scbräg ven unten: ','. Fig. 2.Ji). 'rJt(di'pii.'< pcipii'nunuis n. sp. XdrcbTentb'. \ on (b']- rechten Seite: ','. Fig. 200. Sroloplox hc.raphi/lban Sihm. Nörniab's Parapod \(>n dem vor- tb'reu Körperviertel hinter cb'ni Fnde der vorderen KTtrper- region. \"oii \(»ru; ' '. Fig. 2()J. Lumhi-iconei-eix africcDia n. sp. A'(»rderende, \(in (il)en: -^' . Fig. 262. Einige mittl(>re Segmente. A'on oben- ' -. Fig. 263. Mi/.ricolit MlchacWiii n. .sp. Einige Kiemenstrahb'n - Enden mit ihrer Verbindungshaut, flach ausgebreitet, V(»n oben: |. Fig. 2()4. Einige mittlere Segmente des Abdomens mit den late- rab^i Oei^Uen- Querreih(Mi , \-on der Seite; ^^. Michaelsen, Meeresfauna Westafrikas, Band II: Augener, Polychaeta. Tafel I Fr.„ Ur. M. Auge,„.r gc-, L. Kricdcriclisco 4 Co H«mbu; Uchaelsen. Meeresfauna Westafrikas, Band II: Augener, Polychaeta. Tafel l't«u 11t. 51. Aiigeii..r I,. FricdpricLscni Ci... Hnmbu Michaelsen, Meeresfauna Westafrikas, Band II: Augener, Polychaeta. Tafel IV. Frau Dr. M. Augonor L. Krieilerichse I i Co., llambii Michaelsen, Meeresfauna Westafrikas, Band II: Augener, Polychaeta. Tafel V. f (■'' Michaelsen, Meeresfauna Westafrikas, Band II: Augener, Polychaeta. Tafel VI. Frau Dr. Jl. Augci, L. FriedericIiEcn k Co- Mkhaelsen, Meeresfauna Westafrikas, Band II: Augener, Polychaeta. Tafel VII. t'rau Dr. M. Augener gel. L. Friedericliaen & Co., Hamburg. Beiträge zur Kenntnis der Meeresfauna Westafrikas. Herausgegeben von W. Michaelsen (Hamburg). Band II, Lieferung 1. 0. Pesta (Wien), Crustacea I: Copepoda, mit 4 Abbildungen im Text. H. Balss (München), Crustacea II: Decapoda Macrura und Anomura (außer Farn. Paguridae), mit 16 Abbildungen im Text. H. Balss (München), Crustacea III: Stomatopoda. C. Zimmer (München), Crustacea IV: Cumacea und Schizopoda, mit 1 Tafel und 8 Abbildungen im Text. Alle Rechte vorbehalten. HAMBURG L. FRIEDERICHSEN & CO. 1916. PHntcd in ne^many Verlag von L. Friederichsen &. Co., Hamburg. Gleichzeitig mit den »Beiträgen zur Kenntnis der Meeresfauna Westafrikas« erscheinen: Beiträge zur Kenntnis der Land- und Süßwasserföuna Deutsch-Südwestafrikas Ergebnisse der Hamburger deutsch-südwestafrikanischen Studienreise 1911 herausgegeben von Prof. Dr. W. Michaelsen, Hamburg. Bisher erschienen: Lieferung I. 182 S. m. 24 Abb. im Text, 8 Kartenskizzen u. 4 Taf. 1914. M. 12.-. „ 2. las S. m. 7 Abb. im Text u. 2 Taf. 1914. M. 8. — . „ 3» ^6 S. m. I Abb. im Text u. i Taf. 1915. „ 4, 76 S. m. 26 Abb. im Text u. i Taf. 1916. Ergebnisse der Hamburger Magalhaensischen Sammelreise 1892/93. Herausgegeben vom Naturhistorischen Museum zu Hamburg. 3 Bände. 1896— 1907 1656 S., III Fig., 45 Taf. u. 3 Karten. M. 92.50. Ehrenbaum, E. : Ueber Fische von Westafrika, besonders von Ka" merun. (Sonderdrude aus dem »Fischerboten«). Fischerbote, Der. Zeitschrift für die Interessen der Hochsee-, Küsten- und F'uß- fisdierei, auch der Fischerei in den Kolonien. Herausgegeben von Fischereidirektor H. Lübbert und Prof. Dr. E. Ehrenbaum in Hamburg. Vll. Jahrgang 1915. Jährlidi M. 8.-. Garrett, Andrew: Fische der Südsee, beschrieben und redigiert von Dr. Albert C. L. Günther. 3 Bände in 4". 515 Seiten und 180 meist farbige Tafeln. 1873- 1910. M- 540.-. Waibel, Leo: Lebensformen und Lebensweise der Tierwelt im tropischen Afrika. Versuch einer geographischen Betrach- tungsweise der Tierwelt auf physiologischer Grundlage. (Sonderdruck aus Mitteilungen der Geographischen Gesellschaft in Hamburg, Band XXVll) 75 S. und I Karte. 1913. M. 5.-. W^eigold, Hugo : Lebensweise und wirtschaftliche Bedeutung der deutsdien Seemöven (Sonderdruck aus dem »Fischerboten«) 31 S. u. 11 Abb. M. 1.50. Druck von J. J. Augustin in Glückstadt und Hamburg. Beiträge zur Kenntnis der Meeresfauna Westafrikas. Herausgegeben von W. Michaelsen (Hamburg). Band II, Lieferung 2. H. Augener (Hamburg), Polychaeta, mit 6 Tafeln und 110 Abbildungen im Text, Alle Rechte vorbehalten. HAMBURG L. FRIEDERICHSEN & CO. 1918. Von den „Beitrügen zur Kenntnis der Meeresfauna Westafrikas** ist außer vorliegender Lieferung bisher erschienen: Lieferung 1. 84 Seiten mit 2 Porträts, 12 Abb. im Text, 2 Kartenskizzen und 2 Tafeln. 1914. M. 6.—. (Inhalt: Michaelsen, Kapitän Carl Georg August Hupfer, 1841 — 1844; Korschelt, Dr. Richard Grreeff, 1828—1892; Liste der haupt- sächlichsten Fundorte und Sammler; Broch, Hydrozoa beu- thonica; Broch, Pennatulacea; Fischer, Gephyrae). Lieferung 3. 234 Seiten mit 13 Tafeln. 1914. M. 20.—. (Inhalt: Strebel, Mollusca I. Gen. Pusionella; Koehler, Echinoderma I: Asteroidea, Ophiuroidea etEchinoidea; Clark, Echinoderma II: Crinoidea). Lieferung 3. 201 Seiten mit 4 Tafeln und 4 Abb. im Text. 1915. M. 18.—. (Inhalt: Michaelsen, Tunicata). Band II, Lieferung 1. 66 Seiten mit 28 Abb. im Text und 1 Tafel. 1916. M. 5.—. . (Inhalt: Pesta, Crustacea I: Copepoda; Balss, Orustacea II: Deca- poda Macrura und Anomura; Balss, Crustacea III: Stomato- poda; Zimmer, Crustacea IV: Cumacea und Schizopoda. Verlag von L. Friederichsen &. Co., Hamburg. Gleichzeitig mit den »»Beiträgen zur Kenntnis der Meeresfauna Westafrikas« erscheinen: Beiträge zur Kenntnis der Land- und Süßwasserfauna Deutsch-^Südwestafrikas Ergebnisse der Hamburger deutsch-siidwestafrikanischen Studienreise 1911 herausgegeben von Prof. Dr. W. Michaelsen, Hamburg. Bisher erschienen: Lieferung I. 182 S, m. 24 Abb, im Text, 8 Kartenskizzen u. 4 Taf 1914. M. 12.- „ 2. 125 S. m. 7 Abb. im Text u. 2 Taf. 1914. M. 8. — . „ 3» 66 S. m. I Abb. im Text u. i Taf. 1915. M. 4.-. „ 4. 76 S. m. 26 Abb. im Text u. i Taf. 1916. M. 5. — . '•■■'■■ Ergebnisse der Hamburger Magalhaensischen Sammelreise 1892/93. Herausgegeben vom Naturhistorisdien Museum zu Hamburg. 3 Bände. 1896— 1 907 1656 S., in piß., 45 Taf. u. 5 Karten. M. 92.50. Ehrenbaum, E. : lieber Fische von Westafrika, besonders von Ka" merun. (SonderdruA aus dem »pisdierboten«), M. s.--. Fistiierbote, Der. Zeitschrift fÖr die Interessen der Hochsee-, Küsten- und pluQ- fisdierei, auch der Fischerei in den Kolonien. Herausgegeben von Fis<^ereidirektor H. Lübbert und Prof. Dr. E. Ehrenbaum in Hamburg. V. — IX. Jahrgang 1915— 1917. Jährlich M. 8.-. Garrett, Andrew: Fische der Südsee, beschrieben und redigiert von Dr. Albert C. L. Günther. 3 Bände in 4°. 515 Seiten und 180 meist farbige Tafeln. 1875- 1910. M. 540.-. Waibel, Leo: Lebensformen und Lebensweise der Tierwelt im tropischen Afrika. Versuch einer geographisdien Betrach- tungsweise der Tierwelt auf physiologischer Grundlage. (Sonderdrude aus Mitteilungen der Geographischen Gesellsdtaft in Hamburg, Band XXVU) 75 S. und 1 Karte. 1915. M. 5.-. W^eigold, Hugo : Lebensweise und wirtsdiaftlidie Bedeutung der deutsdten Seemflven (Sonderdrude aus dem »pisdierboten«) 51 S. u. 11 Abb. M. 1.50. Druck von 1. h Augustia in Clückstadt und Hamburg. 4 ••■iSSilSiÜi iJlHl;' '- '> .-:■'■' ■rw-'-'f s# ^S^-^Mt ■.>^_ v>- ^v^mf«: :im'i i-'Ä^U ;:.!.>:. vH-rV, 'UVw,./:-'j^„j ..sli^V^UW^W*^^.^^.,