0 2... Beiträge zur | | Kenntnis der Meeresfauna Westafrikas. Herausgegeben (l { iA von MW. Michaelsen (Hamburg). Band IE; ln 1; 0. Pesta (Wien), ie 1: Copepoda, mit 4 Abbildungen im Text. H. Balss (München), Crustacea I: Decapoda Macrura und Anomura (außer Fam. ’ ' Paguridae), mit 16 Abbildungen im Text. HH _Balss (München), Crustacea Ill: Stomatopoda.' ‘6. Zimmer (München), Crustacea IV: Cumacea und Schizopoda, mit 1 Tafel und 8 Abbildungen im Text. N: Alle Rechte vorbehalten. > HAMBURG /L. FRIEDERICHSEN & CO. 1916. x En m ‚M6t NA Beiträge zur Kenntnis der Meeresfauna Westafrikas. Herausgegeben f wN\ von oh “W. Michaelsen (Hamburg). Band IH, könne 1, 0. Pesta (Wien), Crustacea I: Er mit 4 Abbildungen im Text. H. Balss (München), Crustacea I: Decapoda Macrura und Anomura (außer Fam. Paguridae), mit 16 Abbildungen im Text. H._Balss (München), Crustacea Ill: Stomatopoda.: €. Zimmer (München), Crustacea IV: Cumacea und Schizopoda, mit q Tafel und 8 Abbildungen im Text. r Alle Rechte vorbehalten. ' HAMBURG 'L. FRIEDERICHSEN & CO, 1916. KEN An f 4 (K et en Then Wilbels, BerTty age u Crustacea I: Copepoda Otto Pesta (Wien). Mit 4 Abbildungen im Text. 1 Michaelsen, Westafrika. Bd. Il. EFF? ‚MA 6 Das Material, welches diesem Berichte zugrunde liegt, wurde mir von Prof. W. Micnaersen (Hamburg) zur Bearbeitung übergeben. Es stammt vor- nehmlich aus den Sammlungen der Hamburger deutsch-südwestafrikanischen Studienreise, die Prof. Micnaersen selbst im Jahre 1911 geleitet hat. Ferner sind mehrere Proben einer Kollektion von Garcke, des Kapitäns C. Hurrer und des Rektors Bornter, sowie von Prof. R. Greerr mit inbegriffen. Es handelt sich durchweg um Fundorte aus Westafrika, deren Lage aus der Kartenskizze zu entnehmen ist, welche sich im I. Bande der „Beiträge zur Kenntnis der Meeresfauna Westafrikas“, herausgegeben von W. MicHartsen, befindet. Wenn auch durch Tu. Scorr die Copepoden dieses Meeres (Golf von Guinea, in: Trans. Linn. Soc. London, ser. 2, vol. 6, 1893/4) schon bekannt geworden sind, so erscheint diese Veröffentliehung deshalb nicht ungerechtfertiet, weil die Fundorte ein viel weiter nach Süden reichendes (Gebiet umfassen, und weiter auch zwei Formen gefunden wurden, die bisher nicht beschriebenen Harpartieiden angehören. Den bekannten Arten sind außer der Notiz über das lokale Vorkommen teils kurze systema- tische Bemerkungen, teils Angaben über die allgemeine geographische Verbreitung beigefügt. Calanoida. Calanus minor (Claus). Fundangabe: Süd-Nigeria, Lagos; Garexe (K.-Nr. 1713b). Der Fang enthielt 2 Weibchen dieser Art, die nur den kälteren Meeren fehlt. Calanoides brevicornis (Lubbock). Fundangabe: Deutsch-Südwestafrika, Lüderitzbucht, pelagisch; W. MicnAxusen, 5.—13. VI. 1911. Zahlreiche Exemplare; die Spezies, durch die im der Seiten- wie Rückenansicht deutlich wahrnehmbare mediane Crista der Stirne leicht er- kennbar, ist aus dem Atlantischen und Indischen Ozean bekannt. > 4 Orro PEsıA. Megacalanus robustior (Giesbrecht). Fundangabe: Süd-Nigeria, Lagos; Garexe (R.-Nr. I715b). 3 Weibehen; von dem nahe verwandten M. gracilis durch die starke Verdiekung des Basalteiles der Vorderantennen und die größere Wölbung der Ventralseite des Genitalseementes verschieden. Undinula vulgaris (Dana). Fundangabe: Süd-Nigeria, Lagos: Garexe (R.-Nr. 1715 b). 3 Männchen und 8 Weibehen; das 9 ist besonders durch die nach abwärts gebogenen, hackenförmieen Fortsätze des letzten Thoraxsegmentes, das ö durch das auffallend geformte 5. Fußpaar charakterisiert. In allen wärmeren Meeren verbreitet. Paracalanus erassirostris (Dahl). Fundangabe: Deutsch-Südwestafrika, Lüderitzbucht, pelagisch: W. MicHArtsen, 5.—13. VII. 1911. 2 Zahlreiche Exemplare; ausgezeichnet durch das starke, zweizinkige Rostrum, welches bei den anderen Arten der Gattung nur als schlaffe Fäden entwickelt ist. Durch Tnonpsox und Scorr (1903) auch aus dem Indischen Ozean bekannt. Euchaeta marina (Prestandrea). Fundangabe: Süd-Nigeria, Lagos, Garexe (K.-Nr. 1713b). 3 Weibehen und 1 Männchen. Seoleeithrix danae (Lubbock.) Fundangabe: Süd-Niseria, Lagos: Garexe (RK.-Nr. 1713). Der Fang enthielt nur 1 @; es ist durch das „schaufelförmis“ zu- laufende Hinterende des Genitalsegmentes leicht erkennbar. In allen wär- meren Meeren verbreitet. Centropages brachiatus (Dana). Fundangabe: Deutsch-Südwestafrika, Lüderitzbucht, pelagisch: W. MicuaArısen, 5.—13. VII. 1911. Mehrere X + 9: verwandt mit €. chierchiae und tiypieus, vor allem durch die Asymmetrie der Seitenhacken des letzten Thoraxsegmentes ge- kennzeichnet. Das Vorkommen dieser Art im Golf von Guinea (Tun. Scorr Crustacea 1: Copepoda. 5 1594) ist in der Giessreenr-Schuueitschen Bearbeitung der Copepoda Gym- noplea des „Tierreiches“ (1898) nicht angeführt, wohl aber das zitierte Synonym mit einem Fragezeichen versehen. Candacia curta Dana. Fundangabe: Süd-Nigeria, Lagos; Garere (R.-Nr. 17135). Es liegen nur 2 Weibehen vor; die asymmetrischen Auswüchse auf der Ventralseite des Genitalsegmentes und die Zacken am Endgliede des 5. Thoraxbeines sind charakteristisch. Die Art ist aus dem Atlantischen Ozean, dem Roten Meer, dem Indischen und Pazifischen Ozean bekannt. Labidocera acutifrons (Dana). Fundangabe: Süd-Nigeria, Lagos; Gagexe (K.-Nr. 17135). 5 Männchen und 4 Weibchen; Stimme mit helmartig vorspringender hoher Crista, ohne gebogene Hacken wie bei ZL. acuta. Acartia africana Steuer. Fundangabe: Deutsch-Südwestafrika, Lüderitzbucht, pelagisch; W, Micnaetsen, 5.—13. VII. 1911. Mehrere Exemplare (/ u. 2); Vorderantenne des 5 mit langem Fortsatz am vorletzten Glied und 5. Bein des @ mit kräftiger, gezähnter Endklaue. Vorkommen: Deutsch-Südwestafrika. Diese Art wurde von mir ursprünglich mit 4. dubia (Tn. Scorr) vereinigt.) Harpacticoida. Harpacticus boehleri n. Sp. (Texthigur Ika==/no)) Fundangabe: Togo, Lome, an Brückenpfeilern; Rektor Bornrer, I. 1914. 5 Weibchen und 5 Männchen. Größe: 0.7—0.8 mm lang. Weibehen: Vorderantenne 9gliedrig, erreicht zurückgeschlagen nicht den Hinterrand des Kopfes, Endteil zirka ein Drittel des proximalen Ab- schnittes. Rostrum vorhanden, aber nicht besonders auffallend vorspringend, Endglied der Hinterantennen [Fig. la] mit vier längeren, glatten, in der Hälfte geknickten Säbelborsten und mit 3 (? 4) kürzeren, feingekämmten 6 Orro PEsTA. Fig. 1. Harpactieus boehleri n. sp. a — Enndglied einer Hinterantenne, b=5. Bein, ce = Furca, d — Vorderanteune, e — Endglied der Vorderantenne stärker vergrößert, f — Innen- > ast des 2. Thoraxbeines, a — 3. Thoraxbein, h — Endglied des 5. Beines, a—Cc: 9; d—f: On): Dornborsten. Innenlobus des Gliedes des 5. Beines [Fig. 12] mit vier Randborsten, innen mit proximalen einigen Zähnchen besetzt; distales Glied des 5. Beines mit kurzgefiederten Seiten- rändern und 5 Endborsten, wovon die innerste die längste ist. Furca [Fig. le] an der Basis so breit wie lang. Männchen: Vorderantenne |Fig. 1d u. e] mit auffallend zipfelförmig vortretender Ecke an der Gelenkbasis des Dactylus (das Vorhanden- sein eines „Dactylus“ konnte übrieens an keinem der 3 Exemplare direkt beob- achtet werden, weil derselbe niemals „geöffnet“ ange- troffen wurde). Zweites Glied des Innenastes des 2. Thorax- beines [Fig. 1/] mit sehr langem Fortsatz, der das Endelied um mehr als die doppelte Länge überragt. Drittes Thoraxbein siehe Figur [19]. Endglied des 5. Beines [Fig. IA] mit 4 schlanken Enddornen und einer bedeutend längeren Fiederborste, Zaus spinatus (&oodsir). Fundangabe: Deutsch-Südwestafrika, Swakopmund, an Bojen: W. Micnaxzısen, 12. IV. —2. VI. 1911. Vier Weibchen; Gestalt des 5. Fußes und der Furca sind besonders charakteristisch für diese Art. Crustacea 1: Copepoda. —ı Amphiascus angrapequensis n, Sp. (Textfhig. 2 u. 3a—h.) Fundangabe: Deutsch-Südwestafrika, Lüderitzbucht, 0-—-10 m: W. Mic#Aetsen, 5.—24. VII. 1911. Fig. 2. Amphiascus angrapeguensis n. sp. Ganzes Tier von der Seite. Der Fang enthielt 3 Männchen und 3 Weibchen. Diese Form ist habituell durch ihren robusten, fast 1'/, mm langen, zylindrischen Körper ausgezeichnet |[Fig. 2]. Rostrum kräftig entwickelt. Furcaläste länger als breit, etwa im Verhältnis von 2:1:5 [Fig. 3a], Vorder- antennen normal gebaut, Sgliedrig. Die Hinterantennen tragen am keulen- förmig verbreiterten Ende des letzten Gliedes 3 längere und 2 kurze kräftiee Dorne und 4 lange Hackenborsten, deren Mittelpartie gerippt, bei einer Borste sogar mit deutlichen Zähnen besetzt ist [Fig. 30]; außerdem befinden sich 5 kurze Stacheln am konvexen Seitenrand. Außenast der Hinterantenne 3gliedrig, mit deutlich ausgeprägtem Mittelglied, Endglied mit einer Seiten- und 3 Apikalborsten [Fig. 3c|. Erster Thoraxfuß des 2 mit 3gliedrigem Außen- und Innenast; Mittelglied des Außenastes nur wenig länger als die beiden anderen Glieder; Basalglied des Innenastes mit langer Fiederborste nahe dem Ende des Innenrandes [Fig. 34]. Erster Thoraxfuß des © mit auffallend stark entwickeltem, in der distalen Hälfte leicht störmig gebogenem 3asalfortsatz (ähnlich wie bei 4. einetus); von den Endklauen des letzten Innenastgliedes die eine halb so lang wie die andere [Fig. 3e]. Innenast des 2. Thoraxfußes des / sehr charakteristisch für die Art [Fig. 3/]. 5. Fuß des © [Fig. 39] breit lamellös, mit kurzen Stacheln zwischen den 3 Rand- borsten des proximalen Gliedes und zwei solchen Stacheln vor der Insertion der ersten (proximalsten) Randborste. 5. Fuß des £ klein [Fig. 3%], Innen- lobus des proximalen Gliedes mit 2 Apikalborsten. Orro Pesta. Fig. 3. Amphiasceus angrapequensis n. sp. a — Furca, b — Endglied einer Vorderantenne, e — Hinterantenne, d — 1. Thoraxfuß des Q, e= 1. Thoraxfuß des &, f = Innenast des 2. Thoraxfußes des. 9—5. Fuß des 9, h=5.Fuß des f. Laophonte hirsuta (Thompson u. Seott). Fundangabe: Ilha das Rolas bei Ilha de Säo Thome£; R. Greerr, Es liegen nur 2 Weibehen vor. Die Art unterscheidet sich von allen anderen bisher aus dieser Gattung bekannten durch den Besitz einer auf- fallend kurzen und starken Endklaue am Innenast des ersten Thoraxfußes; auch die kurz behaarten freien Ränder der Körpersegmente sind charakte- ristisch. Bisher bekannt aus dem Indo-Pazifischen Gebiet (Ceylon, Schildpad- und Aru-Inseln). Crustacea I: Copepoda. b) Orthopsyllus linearis (Claus). Fundangabe: Ilha das Rolas bei Ilha de Säo Thome: R. Grexrrr. Ein Männchen und 1 Weibchen. Beide Exemplare stimmen mit den Abbildungen von Brapy (1880) und von In. Scorr (1894) sehr gut überein; dagegen zeichnet Sars (1911) sowohl die Bewehrung der Seementränder und des Analklappenrandes als auch die Form des 5. Fußes von den ge- nannten Autoren und unseren Exemplaren abweichend, indem erstere mit Stacheln (statt mit abgerundeten Zapfen) besetzt erscheinen, andererseits die Bucht zwischen rechtem und linkem 5. Fuß des ® sehr seicht und breit (statt tief und schmal) ist. Zum Vereleich sei auf die nebenstehenden Figuren [Fig. 4a —d]| verwiesen, von denen die ersten zwei (a und b) nach unseren Exemplaren, die übrigen (e und d) nach Sars wiedergegeben sind. Da Sars sagt: „Only 2 specimens of this form, a female and a male, have hitherto come under my notice, they were both found in a sample kindly sent to me by Mr. Norpeaarn, who took it in the Skjerstad-Fjord, just within the polare eirele*“,, so bleibt einstweilen die Frage often, ob die ) Fig. 4. Orthopsyllus linearis (Uvaus). a — Hinterleibsende, 5b = 5. Fuß des 9, ce = Furca, d—=5. Fuß des 9; a u. 5 nach dem Material von Ilha das Rolas, e u. d nach Sans. 10 Orro Pesta. Merkmale seiner Exemplare nur individueller Natur sind, oder ob sie einer nordischen Varietät dieser Art entsprechen. Notodelphyoida. Von dieser Gruppe liegen nur wenige, verschiedenen Ascidien ent- nommene Exemplare vor. Da einerseits eine Bestimmung der Spezies in den seltensten Fällen ohne Präparation möglich ist, und es andererseits an Vereleichsmaterial vollständig mangelt, können hier nur die Gattungen an- seeeben werden. Es sind drei: Notodelphys Allman. Fundangabe: Senegal, Goree, 19 +4 1 aus Micerocosmus sene- galensis Mien.; U. Huprer. Doropygus Thorell s. str. Fundangaben: Senegal, Goree, 24 m, 4 © +2 aus Polycarpa goreensis Micn., 1 iuvenis (aus?); ©. Hurrer. Deutsch-Südwestafrika, Swakopmund; W. Micnaersen, 1911. Es dürfte sich wahrscheinlich um 9. pulex Tnorert handeln. Deutsch-Südwestafrika, Lüderitzbucht 0—10 m, 2 9 aus Pyura stolonifera (Heıver); W. Micnaersen, 1911. Notopterophorus (Costa. Fundangaben: Angola, Kinsembo, | iuvenis aus Maeroelinum an- golanum Micn.; ©. Hurrer, 1891. Angola, Mussera, 1 ? Notopterophorus aus Stycla Hupferi Micn.; C, Hurrer. "I, A . Urustacea II: Decapoda Maecrura und Anomura (außer Fam. Paguridae) von Heinrich Balss (München). Mit 16 Abbildungen im Text. Br a B \ ki Dee ö 0 u u ER, RE re, DD Ze I Pe" Ba Sale ee. . R ie 2 um WAREN DEE Hiermit übergebe ich den ersten Teil meiner Bearbeitung der Deca- poden der Westküste Atrikas, die Natantia, Maerura und Anomura mit Ausnahme der Fam. Paguridae umfassend, der Öffentlichkeit. Entsprechend dem Programme des Werkes und dem mir vorliegenden reichen Materiale des Hamburger Museums wurde nur die Litoralfauna des Gebietes zwischen den Kap Verdeschen Inseln und der Mündung des Oranje-Flusses berück- sichtigt, während die Tiefseebewohner nicht in den Bereich der Untersuchung sezogen wurden: ihre Verbreitung folgt ja auch ganz anderen Gesetzen. Diejenigen marinen Litoralformen, von denen mir kein Material vorliegt, wurden wenigstens mit Namen erwähnt, Wenig bekannt ist noch die Brack- wasserfauna unseres Gebietes, da oft die Etikettierung der Gläser unserer Sammlungen nicht die wünschenswerte Genauigkeit zeigt. In dieser Be- ziehung weisen unsere faunistischen Kenntnisse die meisten Lücken auf. Eine Zusammenfassung der tiergeographischen Ergebnisse werde ich erst am Schlusse der ganzen Bearbeitung der Decapoden geben. München, Dezember 1914. Natantia Sectio Penaeidea Sp. Bate Fam. Penaeidae Sp. Bate Subfam. Penaeinae Alcock Gen. Solenocera Lucas. Bouvıer, 1908, p. 86- Dr Man, 1911, p. 7 u. 45. Die Gattung umfaßt außer einer atlantischen Art noch etwa 8 im Indopazifischen Ozean vorkommende Formen. 14 Heinrich Bass. Solenocera siphonocera Philippi. Solenocera membranacea Bouvier, 1908, p. 87 (das. Literatur). Solenocera siphonocera Kexr, 1910, p. 20 Tafel II, Fig. 1—S. Fundangabe: Senegal, Gorrde, 23 m; C. Hurrer (1 ). Weitere geographische Verbreitung: Diese Art wurde zuerst aus dem Mittelmeer bekannt; im Atlantischen Ozean geht sie nördlich bis Irland; südlich war sie bis Marokko und den Azoren bekannt. Die „Valdivia“ hat sie überraschender Weise von der Agulhasbank nach- gewiesen. Obiger neuer Fundort am Gorde bildet da das erwünschte Zwischenglied. Auch aus dem tropischen Amerika (Golf von Paria, Venezuela) wird die Art erwähnt. Gen. Penaeus Fabr. Arcocr, 1906, p. 7. Dr Man, 1911, p. 9. Von den 4 Arten dieser Gattung, die Fräulein Rarssux (1900, p. 310) von der Westküste Afrikas aufzählt, sind nur 2 aufrechtzuerhalten, nämlich P. brasiliensis Larr. und P. caramote Rısso. Der P. canatieulatus Ouıv., der von Osorıo von Benguela erwähnt wird, dürfte nicht auf richtiger Bestim- mung beruhen, da diese Art rein indopazifisch ist; es war wahrscheinlich ein P. caramote Rısso. Der Penaeus velutinus Dana, den Mirrs erwähnt, gehört zur Gattung Penaeopsis M. E. Penaeus brasiliensis Latr. Leregre, 1908, p- 267. A. Mırne Evwarvs und Bouvier, 1909, p. 255, Tafel 6, Fig. 11 u. 12 (das. Literatur). Fundangaben: Liberia, Conalbry; Scherer (Museum München). Togo, Anecho; H. Scanipr, Togo, Keta (Mus. Bremen). Kamerun, Duala; v. Errzen. Ilha de Säo Thome. Spanisch-Guinea, Eloby; ©. Hurrek. Angola, Säo Paolo de Loando, 7 m, Ü. Hurrer. Geographische Verbreitung: Penaeus brasiliensis Larr. ist zuerst aus Amerika bekannt geworden, wo er das Gebiet zwischen Newyork und Rio Grande do Sul (Brasilien) bewohnt. In Afrika war er längs der Westküste bekannt von: Rufisque (Senegal), Elmina (Goldküste), Whydah (Dahomey). Er seht jedoch, wie aus.obigen Fundorten erhellt, | 3 seht ) | Crustacea II: Decapoda, Macrura und Anomura. 15 noch viel weiter nach Süden. Interessant sind die Mitteilungen von Ler&pr£, nach denen er sich an Brack- und Süßwasser anpassen kann und so auch im Innern von Dahomey, im Ahemesee vorkommt. Penaeus caramote (Risso). Herrer, 18695, p. 294, Tafel 10, Fig. 7—10. SEnnA, 1903, p- 252, Tafel 5, Fig. 1 —4. Bouvıer, 1906a, p. 155. Dr Man, 1912, p. 248. Fundangaben: Liberia, Kap Mount, Lagune; C, Hurrer (1 < juv.). Angola, Säo Paolo de Loanda (1 Ex.). 7 m, Salzwasser: C. Hurrer. Geographische Verbreitung: P. caramote wurde zuerst vom Mittel- meer bekannt; später fand man ihn auch an der Westküste Afrikas in Mauritanien (Bovwvier), Banana (Kongomündune) (Dr Man), und 3eneuella (Angola) (Osorro). Gen. Penaeopsis A. Milne Edwards. Metapenaeus Aucock, 1906, p. 16. Penaeopsis De Man, 1911, p- 8. Die meisten Arten dieser Gattung sind im Indopacifischen Ozean ver- breitet; im Atlantischen Ozean tinden sich nur 3 Species, von denen die eine, westafrikanische, mit der ostamerikanischen Küste gemeinsam ist, Penaeopsis pubescens Stimpson. Penaeus pubescens Stımrsox, 1871, p. 139. Penaeus welutinus Mıers, 1881. p- 367. Penaeus velutinus Rarusun, 1900, p- 311. Metapenaeus velutinus Bouvies, 19055, p. 982. Fundangaben: Senegal, Go- ree, 24m; C. Hurrer (1 2). Französisch-Kongo,Ga- bun, 19 m, Schlamm; ©. Hurrer (Io): Wegen der Pubescenz des Cephalothorax halte ich diese Fig. 1. Thelyeum von Penaeopsis pubescens Srıınprson (aus Afrika). Verg. 15. 16 Heiskıcı Bauss. Formen für identisch mit der amerikanischen Form, die allerdines noch nicht genügend beschrieben wurde. Geographische Verbreitung: P. pubescens ist zuerst von St. Thomas (Westindien) bekannt geworden; Bovvırr hat ihn dann von den Kap Verdeschen Inseln erwähnt. Dazu kommen dann die obigen Fundorte, sowie Osorıos Angabe: Säo Thome. Gen. Parapenaeopsis Wood-Mason. Ancocx, 1906, p. 34. Die Hauptverbreitung dieser Gattung fällt in das Litoral des tropischen und subtropischen Indopazifischen Ozeans: eine einzige Art kommt im Atlantischen Ozean vor. Parapenaeopsis atlantica Balss. Bauss, 1914, p. 5938. Fundangaben: Goldküste, Saltpond, 9m; €. Hurrer (1). Französisch-Kongo, Sette Cama, 13 m, stemiger Boden: C. Hurrer (1 ). N ‚ Eine vorläufige Beschrei- G N bung dieser Art habe ich (l. e.) gegeben, eine aus- führliche, mit Abbildungen versehene Mitteilung wird in den Ergebnissen der deutschen Tiefsee-Expedition „Valdivia“ erscheinen. Ich bilde hier nur das Petasma ab, das durch seinen sym- metrischen Bau dem Typus der Gattung sich anpaßt. Geographische Verbreitung: Die Art wurde zuerst in Viktoria (Kamerun) auf- sefunden, scheint aber nach obigen Fundorten länes der ganzen Westküstedes tropi- Fig. 2. Petasma von Parapenaeopsis atlantica schen Afrikas vorzukommen Bass; Vergr. 6. Crustacea Il: Decapoda, Macrura und Anomura. 17 Gen. Parapenaeus Smith. Arcock, 1906, p. 52. Die Gattung enthält meist das tiefere Wasser bevorzugende Arten. Von Westafrika ist bekannt: Parupenaeus africanus Barss (1913, p. 105) von Swakopmund (Deutsch-Südwestafrika). Gen. Trachypenaeus Alcock. Aucocek, 1906, p. 45 u. p. 53. De Man, 1911, p. 87. Diese Gattung enthält außer 4 indopazifischen Arten eine im Atlan- tischen Ozean, die bisher nur von der amerikanischen Seite gemeldet war und nun — wenn auch in einer Varietät — auch von der afrikanischen Küste her bekannt wird. Trachypenaeus constrietus Stimpson var. africana novV. var, Fundangaben über erwachsene Exemplare: Goldküste,Kap Coast Castle, 13m; C. Hurrer. Goldküste,Ad- dah, 11 m, Sanderund; C. Hurrer. Goldküste, Ac- era, 9 m; 0. Huprer. Fig. 3. Rostrum von Trachypenaeus constrietus Sr. var. africana: Vergr. 2!/,. Togo, Lome, 13 m; C. Huprer. Dahomey,Why- da, blauer Lehmerund; C. Hurrer. Cabinda, Lan- dana, 7 m, weicher Schlammerund:: €, Hur- PER. /M Französisch- Kongo, Nyanga- Fluß, 13 m, Sand- grund; U. Hurrer. Fig. 4. Thelycum von Trachvpenaeus constrietus Sr. var. 2 Michaelsen, Westafrika. Bd. II. africana; Vergr. 2. 18 HeEınrıcH BALss. Französisch-Kongo, Loango, 10 m, Sandgrund; €. Hurrer. Ansola, Ambriz, 13 m, Sandgrund: C. Hurrer. Kinsembo, 13 m; Ü. Hurrer. Die afrıkanische Varietät unterscheidet sich von der amerikanischen Form nur durch ein etwas anders gebogenes Rostrum und ein anderes Thelycum (Fig. 3 u. 4). Bemerkungen: Die amerikanische Form (Literatur siehe bei Mırxs® Epwarps und Bovvier, 1909, p. 232) findet sich von der Uhesapeake Bay und Bermuda bis Portorico und Sombrero und lebt im Litorale. Subfam. Sicyoninae Ortmann. A. Mıtne Epwarps und Bouvier, 1909, p. 243. Gen. Sicyonia H. Milne Edwards. Enthält etwa 20, meist litorale Arten. Sieyonia carinata Vlivi. A. Mıtse Epwarvs und Bouvıer, 1909, p. 244. Sye. sculpta autorum. Fundangaben: Elfenbeinküste, Wappu; Ü. Hurrer (1 Ex.). Angola, Kinsembo; C. Hurrer (12). Geographische Verbreitung: Sicyonia carinata Oxuwı (S. sculpta Mirxe Epwarps) geht vom Mittelmeer und dem Kap Verde entlang der west- afrikanischen Küste zur Kongomünduns, ist ferner von Bahia (Brasilien) bekannt und auch im Indopazifischen Ozean von Ceylon und den Malediven nachgewiesen. Sectio Eucyphidea Ortmann. Familie Alphaeidae Bate. Gen. Athanas Leach. Dr Man, 1911, p. 144. Die gewöhnliche Art des Mittelmeeres, Athanas nitescens Leacu, geht bis zu den Kap Verdeschen Inseln; hier tritt zuerst die folgende Art auf, L. @rimaldi Covr., die sie in den Tropen zu ersetzen scheint. Der von Crustacea II: Decapoda, Macrura und Anomura. 19 Barz, 1588, p. 529, von den Kap Verdeschen Inseln angegebene, aber un- genügend und falsch beschriebene 4. veloculus wird von Dr Max (. e., p- 146) als identisch mit A. nitescens aufgefaßt. Athanas Grimaldii Cout. Covri&re, 1911, p. 4, Fig. 1—5. Lenz und Sırrunk, 1914, p. 316, Tafel 20, Fig.5 u. 6. Fundangabe: Süd-Nigeria, Lagos; O. Hauschipr (1 @ mit Eiern). Stimmt mit den Beschreibungen gut überein und ist auch in den an- segebenen Merkmalen von A, nitescens verschieden. Weitere geographische Verbreitung: 4. @rimaldii war bisher nur von den Kap Verdeschen Inseln bekannt. Gen. Synalpheus Sp. Bate. DE Man J. G. 1911, p. 185. Aus der Gattung Synalpheus sind 2 Arten aus unserem Gebiete bekannt, nämlich außer der unten erwähnten noch der Synalpheus paulsoni senegam- biensis Cour!) von den Kap Verdeschen Inseln, eine Lokalform einer sonst im Indopazifischen Ozean verbreiteten Art. Synalpheus Parfaiti Coutiere. Sunalpheus laevimanus parfaiti Counsure, 1898, p. 191, Fig. 3. : y 5 Rarurun, 1902, p. 110. a parfaiti Couriere, 1909, p. 64, Fig. 37. nr 2 Barss, H. 1914a, p. 101. Fundangaben: Goldküste, Prampram; Ü. Huprer. Annobön; A. Scuurtze, 7. Oktober 1911. Weitere geographische Verbreitung: Westindien: Portorico, St. Thomas. Gen. Ogyris Stimpson. DE Man, 1911, p. 155. Die Gattung enthält 4 Arten, die alle nur selten gefunden werden. % ») 1909, p. 9. 20 Heınrıcn Bass. Ogyris oceidentalis Ortmann. Orrmann, 1893, p. 46, Tafel 3, Fig. 4. Bass H., 1913, p. 107. Fundangaben: Goldküste, Accra, 7'!/, m, Schlammgrund; C. Hvrrer. Kamerun, Viktoria, ll m, Schlammgerund; C. Hurrer. Cabinda, Cabinda, 7', m, Schlammerund; C. Hurrer. Angola, Mucula, 7! m; C. Hurrer leg. n Kinsembo, 13 m; ©. Hurrer lee. Geographische Verbreitung: Diese Art wurde von Orruann zuerst von der Tocantins-Mündung beschrieben; später fand sie L. Scaurrze an der Lüderitzbucht. Wie man aus unseren Fundorten ersieht, ist sie längs der ganzen Westküste Afrikas verbreitet; sie bevorzuet wärmere Wassertemperatur und lebt, wie es scheint, im Schlamm. Gen. Alpheus Fabr. Rırugun, 1900, p. 312. Rarnmsux hat l. ec. nur einen kleinen Teil der bisher von Westafrika be- kannten Arten aus dieser Gattung aufgeführt; es sind im ganzen bekannt: Alpheus ascensionis Orrmans!). Ascension. » bouwieri A. M. E.. (s. u.). » dentipes Gusris?). Mittelmeer, Azoren, Kap Verdesche Inseln, Annobön, Portorico, Cuba. Kalifor- nische Küste. » intrinsecus Sp. Barz?). Bahia, Säo Thome. „» macrocheles Han,svoxe®). Mittelmeer, Senegambien und Westindien. „ malleator var. edentatus Zimmer (Ss. u.). „ paracrinitus Miers®). Gorce, Senegal: Djibouti (Golf von Aden). » ‚platydactylus Couriire®). Kap Verdesc he Inseln. ) Orımann, 1893, p. 45. ?) — eristidigitus Bare vel. Covrieee, 1897, p. 190. Raruzun, 1902, p. 105. Rarusun, 1904, p. 108. 3) Sp. Barz, 188S, p. 557, Tafel 100, Fig. 1. %) Rarusun, 1900, p. 312. Rarueun 1902, p. 105. Ziuner, 1913, p. 386. 5) Miers, 1883, p. 365, Tafel 16, Fig. 6. Covurisre, 1905, p. 901. 6) Couriere, 1897, p. 306. Crustacea II: Decapoda, Macrura und Anomura. 21 Alpheus tubereulosus Osorıo'). Säo Thome. „» streptochirus Sminpson?). Kap Verdesche Inseln. » Talismani Cownire®). Kap Verdesche Inseln. Dazu kommt eine westafrikanische Lokalform des sonst von Westindien her bekannten 4A. jloridanus Kısesıey. Edwardsi-Gruppe. Alpheus Bouwvieri A. Milne Edwards. Raruzux, 1900, p. 812. CoutiErE, 1905, p. 907, Tafel S5, Fig. 44. Fundangaben: Kamerun, Vietoria; Ü. Maxcer. Französisch-RKongo, Gabon; Soyaux. Geographische Verbreitung: Westafrika. Azoren, Kap Verdesche Inseln, Kamerun (Bibundi), Gabon. Fernando Noronha. Malediven. Brevirostris-Gruppe. Alpheus floridanus Kingsley var. africana noV. var. Alpheus floridanus Kısastey. Rarusun, 1902, p. 107. " c Zimmer, 1913, p. 898, Fig. C'—J'. Fundangabe: Elfenbein-Küste, Wappu, 40 m: ©, Hovrrer. (Mehrere Exemplare.) Auf diese Tiere paßt wörtlich (mit Ausnahme der unten erwähnten kleinen Abweichungen) die Be- schreibung Zimmers; dagegen ist die große Schere, die Zimmer nicht vorgelesen hat, anders gebaut, als es Raruzux angiebt: ich halte daher die mir vor- liegenden Exemplare für eine afrikanische Lokalform der amerikanischen Art. An dem großen Scherenfuß (Fig. 5) ist der Propodus seitlich abgeplattet und seine Außentlächen sind gerundet und glatt; seine untere und obere 1, Barss, 19l4a, p. 95 (partim). ße : R g R P Fig. 5. Großer Scherenfuß ?) Srıneson, 1860, p. 30. ä k von Alpheus floridanus ') CouTIERE, 1898, p. Sl. KınssLey var, africana; Vergr. 6. 22 Henrich Bass. Kante sind scharf und tragen eine Reihe dünner, langer Haare. Der Dactylus ist nur 1/3 so lang wie die Palma, seine halbkreisförmige Außen- kante hat einen scharfen Rand und ist dünn behaart, seine Innenkante schließt sich an den Pollex scharf an, ohne zu klaffen. Der Merus ist dreikantig und trägt keinerlei Dornen am distalen Ende. Der kleine Scherenfuß und die zweiten Pereiopoden stimmen mit denen von Zimmers Tieren überein. An dem dritten, vierten und fünften Pereiopoden fehlen Dornen, wie sie Zimmer beschreibt, vollkommen; dagegen hat der Dactylus wieder die- selbe Form. Telson und Uropoden stimmen mit Zmmers Beschreibung überein, Weitere geographische Verbreitung: Die typische Form stammt aus W est- indien und Florida. Macrochirus-Gruppe. Alpheus malleator Dana var. edentatus Zimuer. Alpheus malleator (Dana) Rarusun, 1910, p- 607. Alpheus malleator var. edentatus Zıuner, 1913, p. 387, Fig. G—M. Alpheus tubereulosus Bauss, 1914a, p. 98, Fig. 1—5. Fundangaben: Togo, Lome, an Brückenpfeilern: Bornrer, Januar 1914. (Mehrere juv.). Säo Thom&, Jogo; A. Scuurıze. Ich habe bei einer Nachbestimmung gesehen, daß die von mir 1. e. als A. tubereulosus Osorıo bestimmten Exemplare zu dieser Art zu rechnen sind; der echte A. tubereulosus Osorıo ist seit seiner ersten Beschreibung noch nicht wieder gefunden worden. Unsere Exemplare unterscheiden sich von der Beschreibung Zimmers durch den Mangel eines Dornes am Oberrande des Dactylus des kleinen ersten Pereiopoden. Die Art scheint in mehrere Lokalvarietäten zu zerfallen, deren genauere Fixierung einem größeren Vergleichsmateriale vorbehalten bleibt. Weitere geographische Verbreitung: A. malleator ist aus dem Indo- pazifischen Ozean bekannt von Ecuador und den Galapagos- Inseln, aus dem Atlantischen Ozean von Rio de Janeiro, Barbados, Cuba, den Kap Verdeschen Inseln und Annobön. Crustacea II: Decapoda, Macrura nnd Anomura. I: Fam. Hippolytidae Ortmann. Gen. Mirnocaris Nobili. Nosıuı, 1903 (Nr. 447), p. 5. Von dieser Gattung war bisher nur eine einzige Art gemeldet, Mimo- caris heterocarpoides Nosiı von Pulo Burong: nun wird auch aus dem Atlantischen Ozean eine Art bekannt. Mimocaris hastatoides Balss. Bauss, 19145, p. 596. Fundangaben: Belsisch-Kongo, Boma am Kongo, Süßwasser: ('‘. Hurrer. Ansola, Kinsembo, 12 m, Sand- und Schlammboden; Ü. Hurrer. Ich habe 1. c. eine kurze Diagnose dieser Art gegeben; eine mit Ab- bildungen versehene ausführliche Beschreibung wird in den Ergebnissen der Valdivia-Expedition folgen. Hier möchte ich nur erwähnen, daß ein Teil der Exemplare in Gläsern mit Leander hastatus Aur. enthalten, also auch wohl zugleich mit dieser Art gefangen worden ist. Da beide Arten in ihrem Aussehen recht ähneln, so liest hier ein Fall von Mimiery vor; er ist deshalb von besonderem Interesse, weil auch die indopazifische Form einer anderen Gattung — Heterocarpus — ähnelt. Geographische Verbreitung: Außer den obigen Fundorten ist die Art bisher nur aus Vietoria, Kamerun, durch die Deutsche Tiefsee-Expe- dition bekannt. Gen. Hippolysmata Stimpson. Srıneson, 1860, p. 26. Die Gattung ist bisher außer aus dem wärmeren Indopazific nur noch von der Ostküste Mittel- und Südamerikas bekannt: einzelne Arten leben an Mangrovesümpfen. Hippolysmata Moorei Rathbun. Rarusun, 1902. Fundangabe: Französisch-Kongo, Sette Cama; Ü. Hurrer (2 9 mit Eiern). Ieh identifiziere unsere Tiere mit der von Rarugux beschriebenen 24 Heinkıcn BAuss. Form, gebe jedoch ein neues Bild ihres Rostrums; ein Branchiosteval- stachel fehlt an den afrikanischen Exemplaren. Die Länge des Carapax (+ Rostrum) beträgt 14 mm. Weitere geographische Verbreitung: Die Form war bisher nur von Porto- Fig. 6. Umriß des Carapax von Hippolus- Ä rıco bekannt. mata Moorei RATuBun, Exemplar von Sett@ Cama; Vergr. 4. Gen. Leander Desm. Eine meist maritime Arten enthaltende Gattung, von der einzelne Formen jedoch auch im Süßwasser leben können. Außer den hier be- schriebenen Arten wird aus unserem Gebiete noch der Leander maculatus Tuarıwiırz !) erwähnt. Die Arten der Gattung Palaemon Fasr. sind im alleemeinen Süßwasser- formen, doch kommen viele auch im Brackwasser vor. Von den afri- kanischen Süßwasserformen ist dies mit Sicherheit noch für keine bestimmte Art angegeben, doch vermute ich, daß Palaemon jamaicensis vollenhovenii Hexer. und P. olfersii Wırsmann auch im Brackwasser gefunden werden. Leander squwilla (L.). Orrumann, 1891, p. 522, Tafel 37, Fig. 15. » 1893, p. 47. KoEuser, 1892, p. 109. Kenr, 1910, p. 132, Tafel 20, Fig. 5a—c. STEBBING, 1910, p. 386. Barss, 1913, p. 197. Fundangaben: Kanarische Inseln, Teneriffa, Puerto Orotawa, Revss (Mus. München). (Bezahnung: { 2 I Se! dar! a) ei [2] 2 3 B) Portugies. Guinea, Bissago; Euruarpr. s l ( >ezahnung: Ze) \ u I) Tuarıwırz, 1892, p. 19. Crustacea II: Decapoda, Maerura und Anomura. 25 Kamerun, Bibundi: Max Anpeeas. 9 1 10 1 J 1 Il Bezahnung: - 3a , - zn ; a i . 3 B} 2 3 Französisch-Kongo, Gabon; Soyaux. Se ger] Ja gez] Bezahnung: 3 3 5 =; € r [27 > Deutsch- Südwestafrika, Swakopmund, Ebbestrand; W. MicHAetsen, Sommer 1911. 2 7 Bezahnung: ; Deutsch-Südwestafrika, Lüderitzbucht, Ebbestrand: W. MıcHAeEtsex, luli 1911. 9-1 Jezahnung: Wie aus den Angaben hervorgeht, existieren m der Bezahnung des Rostrums starke individuelle Unterschiede, die aber kaum zur Aufstellung geographischer Varietäten berechtigen. In der Tropenzone scheint aller- dings die Neigung vorhanden zu sein, die Zahl der Zähne zu vermehren. Geographische Verbreitung: Die Form ist bekannt von W est- und Süd- Norwegen, Schweden, Dänemark, den Küsten Frankreichs, dem Mittelmeer und der Adria, den Azoren, Madeira, den Kana- rischen- und den Kap Verdeschen Inseln (St. Vincent); dann folgen die vorliegenden Fundorte längs der Westküste Afrikas, die sämtlich neu sind. Vom Kap wird sie dann wieder von Sressine erwähnt. Leander hastatus Aurivillius. Aurıvırrıus, 1898, p. 27, Tafel 4, Fig. 3—6. Fundangaben: Liberia, Monrovia, 14m, auf erobem Sand; Ü. Hurrer. Liberia, Grand Bassa, 14 m, Salzwasser; Ü. Hurrer. Goldküste Saltpond, 10 m, Sanderund; Ü. Hurrer. Acera, 7 m; CE. Hvrrer. R Addah, 10 m; ©. Huvrrer. Dahomey, Groß-Popo, 14 m; Ü. Hurrer. Kamerun, Duala; v. Errzen. Französisch-Kongeo, Loango, Sanderund und Muscheln; C. Hurrer. Cabinda, Cabinda, 7 m; C. Hurrer. 26 Heinrıcn Bauss. Belgisch-Kongo, Boma am Kongo, Süßwasser; U. Hurrer. Angola, Kinsembo, 14 m, zusammen mit Mrimocaris hastatoides Barss; ©. Hurrer. Bei den jüngeren Exemplaren ist das Rostrum bei weitem nicht so lang ausgezogen wie bei den älteren. Geographische Verbreitung: Die Form ist bisher nur durch Avkriwviruıus bekannt geworden, der sie von Kamerun (im Meere bei Beticka ba Malle) beschrieb. Unsere Fundorte zeigen die weite Verbreitung längs der ganzen Küste. Sämtliche Funde sind aus dem Meere, nur der aus Boma beweist, daß die Form auch ins Brackwasser geht. Leander Edwardsii Heller. Palaemon edwardsii Heuver, 1863, p. 265. Leander edwardsii Orrtmann, 1891, p. 515. Palaemon edwardsii Raruzun, 1900, p. 314. Leander edwardsii Lexz, 1910, p. 8. Fundangabe: Süd-Nigeria, Old ('alabar: U. Maxcer (3 Weibehen mit Eiern). Diese Art ist zwar schon öfters in der Literatur erwähnt worden, doch vermisse ich eine charakteristische Abbildung, die ich hier nachhole. Fig. 7. Leander Edwardsii Heuter von der Seite; Verer.: 2'/,. Crustacea II: Decapoda, Macrura und Anomura. 37 Zu der Beschreibung Hervers, die bisher die eingehendste ist, er- gänze ich folgende Details als be- sonders charakteristisch. Das Basalglied der ersten Antenne ist stark verbreitert und verlängert, sodaß es an den Seiten bis zur Mitte des zweiten Stiel- eliedes reicht. Es trägt am Außen- rande außer dem kleinen proximalen Styloceriten am distalen Ende eben- falls einen kleinen Stachel (Fig. 8). Das dritte Pereiopodenpaar ist bedeutend kürzer als das vierte und fünfte, indem besonders Merus und Propodus reduziert sind. Der Propodus des fünften Beines Fig. S. Frontalregion von Leander trägt an seiner Hinterseite am distalen Edwardsii Heuer; Vergr. 3. Ende eine Reihe kleiner Stacheln. Geographische Verbreitung: Golf von Biscaya, Mittelmeer, West- küste Afrikas: Liberia, Süd-Nigeria, Landana (Tschiloango- Mündung), Angola (Große Fischbai) [Deutsche Tiefsee-Expedition]. Gen. Palaemonetes Heller. Die Gattung enthält meist das Süßwasser bewohnende Arten; einige aus Höhlen haben auch reduzierte Augen. Von der Ostküste Amerikas sind einige Formen aus dem Brackwasser beschrieben worden, denen sich unsere neue Form anreiht. Der aus dem Süßwasser Kameruns beschriebene /. trispinosus Aurı- vIsLıus wird von Sorraup zum Typus einer neuen Gattung Desmocaris SOLLAUD erhoben. Palemonetes africanus DOoV. Sp. Fundangabe: Nigeria, Old Calabar: Ü. Manger (mehrere Weibehen mit Eiern. Diese neue Art ist besonders charakterisiert durch ihr Rostrum; dasselbe trägt dorsal eine hohe gezähnte Leiste, die mit 9 Zähnen bewehrt ist; zwischen ihrem vorderen Ende und der Spitze befindet sich ein freier 28 Heinricn Barss. Raum, und kurz vor der Endspitze steht ein weiterer kleiner Zahn. Ventral trägt das Rostrum nur 2 kleinere Zähne. _——T re Be ee Fig. 9. Palaemonetes africanus n. sp. von der Seite; Verer.: d 1 / In den übrigen Verhältnissen hat die Art die charakteristischen Merk- male der Gattung, vor allem mangelt der Palpus an der Mandibel. Die Scherenfüße erreichen beide nicht das Ende der Antennenschuppe, dagegen reichen die dritten Pereiopoden soweit nach vorne. Diese, sowie die vierten und fünften Pereiopoden sind stark verlängert und dünn. Die Abdomensegmente und das Telson bieten nichts besonders bemerkenswertes dar: letzteres endet, wie normal, mit 4 seitlichen Stacheln. Fam. Pontoniidae Bate. Die Familie enthält teils freilebende, teils in Muscheln und Schwämmen als Kommensalen vorkommende Formen. Gen. Typton Costa. Die im Mittelmeer häufige Art Typton spongicola Costa wird von Lexz und Srrunk (1914, p. 522) von den Kap Verdeschen Inseln (Porto Grande, Säo Vincente) erwähnt. Crustacea II: Decapoda, Macrura und Anomura. 29 Gen. Urocaris Stimpson. STIMPsoN, 1560, p- 99. Sorraup, 1910, p. 1158. Sorraup hat festgestellt, daß diese Gattung, die man früher zu den Palaemoniden gestellt hatte, in Wirklichkeit zu den Pontoniiden gehört. Urocaris de Mani n.sp.') Fundangabe: Französisch-Kongo, Sett@e Cama, Salzwasser: C. Hurrer (2 Exemplare). Das Rostrum ist im allgemeinen gerade gestreckt, nur an der Spitze bieet es sich etwas nach oben: von der Seite gesehen, ist es halb durch- siehtige und wird nur an der ventralen Seite von einer verdickten Leiste gestützt. Dorsal besetzen es 9 Zähne, von denen der hinterste, gastrikale, etwas von den anderen entfernt ist; ventral sind nur 2 Zähne vorhanden. An Länge übertrifft es das dritte Schaftelied der ersten Antenne um ein weniges. Bei der ersten Antenne ist das erste Schaftglied blattförmig verbreitert und verlängert, bei der zweiten ist die Schuppe etwas länger als der Schaft der ersten Anterne. Die Augen sitzen auf verdicekten Stielen und ragen seitwärts über den Rand hinaus. Am Carapax ist ein Äntennal- und ein Hepaticaldorn vorhanden, es fehlen dagegen Supraorbital- und Branchiostegaldorn vollkommen. Die Form der Mundeliedmaßen ist typisch: die Mandibeln haben keinen Palpus, wie es für die Gattung charakteristisch ist. Die beiden ersten Fußpaare tragen Scheren: die Beime des ersten Paares sind zart und dünn, dagegen sind die des zweiten Paares verlängert und haben eine stark verdiekte eerundete Palma mit glatter Oberfläche. Die schlanken dünnen Finger sind der Palma an Länge eleich, ihre inneren Schneiden scharf und von dünnen Haaren bewehrt, die Enden kreuzen sich. Die folgenden Fußpaare sind schlank und dünn; Merus und Propodus zeieen eine bedeutende Länesstreekung, während die Dactylen nur kurz sind und auf der Unterseite 2 kleine Klauen tragen, denen dünne Haare an der Ventralseite des Propodus am distalen Ende entsprechen. !) Ich benenne diese neue Art zu Ehren des bekannten Careinologen, Herrn Dr. J. G. pr Max in Jerseke (Holland), dem die Decapodenforschung so viele schöne Arbeiten verdankt. 30 Heınkıcn Barss. Am Abdomen ist das sechste Segment am längsten, ohne jedoch dieselbe Ausdehnung wie bei den anderen Arten der Gattung zu erreichen; das dritte Segment setzt sich kappenförmig über das vierte fort, das Telson trägt am distalen Ende 6 Dornen. Länge des Carapax: 4 mm, des Rostrums: 3 mm, des Abdomens 15 mm. Fig. 10 Urocaris de Mani n. sp. von der Seite; Vergr.: 5. Fam. Processidae Ortmann. Gen. Processa Leach. — Nica Rısso. Aus unserem Gebiete ist nur eine weit verbreitete Art bekannt. Processa canaliculata Leach. — Nica edulis Rısso, vgl. Bauss, 1914c, p. 60 (das. Literatur). Fundangaben: Kanarische Inseln, Gran Canaria, Las Pal- mas: R. Pazsster. Französisch-Kongo, Nyanga-Fluß; Salzwasser, 11 m; GC. Huprer. Angola, Mussera, 10 m; Ü. Hurrer leg. Geographische Verbreitung: Processa canaliculata war im Atlantischen Ozean bisher bekannt vom Mittelmeer, der Nordsee, von West- Crustacea II: Decapoda, Macrura und Anomura, 31 indien und dem Kap der guten Hoffnung; obige Fundorte ergänzen die Kontinuität an der Ostseite des Atlantischen Ozeans. Aus dem Indo- pazifischen Ozean wird unsere Form erwähnt von Cevlon, Ja pan, Kalifornien und der Panama-Bai. Fam. Crangonidae Bate. Gen. Aegeon Guerin Meneville. Arcock, 1901, p. 117. Nur eine Art dieser Gattung und Familie (die sonst das kältere Wasser bevorzugt) ist aus unserem Gebiet bekannt: Aegeon cataphractus (Ouwı), die Miers von Gore&e, Senegal erwähnt; sonst ist dieselbe bekannt vom Mittelmeer, dem Kap der guten Hoffnung und Ceylon. Reptantia. Sectio Palinura Borradaile. Fam. Palinuridae Gray. Gen. Jasus Parker. GruveEr, 1912, p. 10. Die Gattung enthält nur 2 Arten, die beide subantarktisch sind, und von denen eine auch in unser Gebiet hineinreicht. Jasus Lalandii (Lamarck). Gruver 1912, p. 10, Tafel 2, Fig. 1. Jasus Lalandi Barss, 1915, p. 108. = .£ StesgInG, 1914, p. 282. Palinurus Lalandii Lexz und Sıruxk, 1914, p. 292. Fundangaben: Deutsch-Südwestafrika, Lüderitzbucht, 0—10 m; MicHarzsen Juli 1914; ©. Manger, 1914. Geographische Verbreitung: Kap-Region, Westküste Afrikas bis zur Lüderitzbucht, St. Paul, Neu-Amsterdam, südliches Australien, Tasmanien, Auckland und Campbell-Inseln, Neu-Seeland, Juan Fernandez, Tristan da Cunha. 32 Heısrıcn Bauss. Gen. Panulirus White. Bouvier, 1905a; Gruver, 1912, p. 27. Von dieser Gattung, die die Langusten umfaßt, sind zwar 3 verschiedene Arten aus unserem Gebiete bekannt geworden, doch dürften die Angaben teilweise unzuverlässig sein. Panulirus ornatus Faser. wird von Hercrors (1851, p. 15) von Elmina (Goldküste) erwähnt; sicher handelt es sich um eine falsche Bestimmung'), da diese Art rein indopazitisch ist. Der sonst nur an der Ostküste Amerikas (Antillen, Brasilien ete.) vorkommende Panulirus guttatus Lam. wird von Bexevier (1895, p. 540) von Porto Grande (Kap Verdesche Inseln), von Bowvırr von Dahomey, Monrovia und Säo Thome?2) und von Lexz und Sırunx (1914, p. 295) von Ascension angegeben: es handelt sich hier vielleicht um durch Schiffe eingeschleppte Exemplare; möglicherweise kommt allerdings auch eine Verschleppung durch die Phyllosomenlarven in Betracht. Die für unser Gebiet charakteristische Form ist der Panulirus regtus pe Briro Uarerro: unter dem Namen Puer wurden verschiedene Jugendstadien dieser Art be- schrieben. Die gewöhnliche Languste des Mittelmeeres Palinurus vulgaris Larr. geht südlich bis Kap Bojador, in einer Varietät mauretanica GRUVEL bis Saint Louis (Senegal), dringt also nicht mehr in unser (febiet ein. Panulirus regius de Brito Capello. Gruvsr, 1912, p. 235, Tafel 3, Fig. 4 u. 5, Tafel 2, Fig. 6. (Das. Synonymiien.) ‚Palinostus phoberus ROCHERRUNE. Fundangaben: Kamerun, Duala, v. Enzes; Bibundi, M. Weser. Außerdem vorliegend ein Stück von Nordwest-Afrika, Kap Blanco; Schar. Geographische Verbreitung: Westküste Afrikas vom 23.° nördl. Br. bis 16.0 südl. Br. Gruven gibt Fundorte an in: Rio de Oro (Kap Barbas), Mauretanien, Senegal, Französisch-Guinea, Liberia, Elfen- beinküste, Goldküste, Dahomey, Kamerun, Französisch- Koneo, Kongo-Mündung, Angola (Mossamedes). Von den Inseln ist sie bekannt von den Kap Verdeschen Inseln und Säo Thome. '), Vgl. Bovvier, 1905a, p. 4. 2) Bovuvırr’s Angaben Monrovia und Sao Thomd beziehen sich auf Prerrer's Mit- teilungen über P. longipes (1881, p. 41), den Prerrer in einer späteren Arbeit zu P. regius stellt (1597, p. 265). Bouvier zitiert übrigens Prerrer’s Fundortsangabe St. Thome&, West- afrika, irrtümlich und irreführend als „ile Saint-Thomas“. Anmerkung des Herausgebers. Crustacea ll: Decapoda, Macrura und Anomura. Fam. Scyllaridae. Gen. Scyllarides Gill. Aus der Gattung Scyllarides wird der große Bärenkrebs des Mittel- meeres, Scyllarides latus, von den Kanarischen Inseln, von Boutry (Guinea)') und von St. Helena erwähnt. Gen. Scyllarus Fabr. Arctus autorum. Der kleine Bärenkrebs des Mittelmeeres, Seyllarus aretus, geht bis zu den Kanarischen Inseln und Azoren, wird aber inSenegambien durch die Varietät paradorus Miers?2) (von Gorce) vertreten. Eine Reihe vom Challenger an den Inseln sefundener Arten dieser Gattung stellen vielleicht nur Jugendstadien vor. Sectio Anomura Borradaile. Tribus Thalassinidea Dana. Gen. Callianassa Leach. Borkanpaıze, 1903, p. 544. Aus unserem Gebiete sind von dieser im feinen Ufersande lebenden Gattung 2 Arten bekannt, von denen die eine, (. turnerana Wu., vielleicht nur im Süßwasser von Kamerun vorkommt, während die andere, €. pachydaetyla, A. M. E. (1870, p. 86, Tafel 2, Fig. 1), von den Kap Verdeschen Inseln bekannt ist. Callianassa turnerana White. Callianassa turnerana A. Mırse Epwarps, 1870, p. S). Rarugun, 1900, p. 308. Nosırı, 1900, p- 3. C. diademata Oxrrmann, 1891, p. 56, Tat. 1, Fig. 11. ©. turnerana VANHÖrFEN, 1911, p. 105 e Lexz, 1911, p. 316. Es liegen mir die von Unzaurr in Kamerun gesammelten Exemplare vor, die schon von Lexz (l. e.) untersucht worden sind. Über die merk- !) Unter den Namen Seyllarus Dehaani und Herelotsi Pen. von HERCLOTS, 1851, p- 14. 2) Mıiers, 1881, p- 364. 3 Michaelsen, Westafrika. Bd. II. o 34 Heisrıcn Barss. würdigen Wanderungen dieser Form, die wahrscheinlich im Zusammenhang mit der Fortpflanzung stehen, vergleiche man die hübsche Zusammen- stellung Vannörrens. Es scheint darnach, daß diese Art im Süß- und Brack- wasser vorkommt, während die übrigen Glieder der Gattung ausschließlich marin sind. Geographische Verbreitung: C. turnerana ist bisher nur aus dem Kamerun- (Gebiete bekannt. Gen. Upogebia Leach. Borkavaıne, 1905, v. 542. Die Gattung zerfällt nach Borravaı.e in die beiden Untergattungen (rebiopsis A. M. E. und Upogebia Lracn (s. r.). Aus unserem Gebiete sind bekannt: G@ebiopsis nitida A.M.E.') (1868, p. 63), vondenKap Verdeschen Inseln und Säo Thome, Upogebia furcata Aurıwvıruıus (1898, p. 15), von Bibundi (Notiz des Sammlers: im Flusse in morschen Holzstückchen) sowie die folgende Art: Upogebia capensis (Krauss). Upogebia capensis Srerwing, 1910, p. 370. Barss, 1913, p. 108, Fig. 7 u. 8. Lenz und Sırunk, 1914, p. 291. ” Fundangabe: Deutsch-Südwestafrika, Lüderitzbucht, tiefster Ebbestrand; Micmartsen, 24. Juli 1911. (Mehrere Exemplare, darunter % mit Eiern.) Bemerkungen des Sammlers: In elattwandigeen, im (uerschnitt kreis- runden Kanälen, die sich meist horizontal in dem ziemlich festen Ton- schlamm unter und zwischen den schiefrigen Felsplatten des tiefsten Ebbe- strandes hinziehen. Geographische Verbreitung: Die Art eehört zur Fauna des Kaps der suten Hoffnung, die durch die kalte Benguellaströmung bis zur Lüde- ritzbucht heraufgeschleppt wird. Sie ist bekannt von Port Elizabeth, der Aleoabay, der Simonsbay, der Falsebay und der Tafelbay. Aus der Lüderitzbucht hatte sie schon L. Scaurrze mitgebracht. ') Vgl. auch Oxrımann, 1895, p. 50, Tafel IV, Fig. 2; Bouvıer, 19065, p. 493. Crustacea II: Decapoda, Macrura und Anomura. 35 Gen. Gebicula Alcock. Arcock, 1901, p. 201. BorrapaıtE, 1905, p- 545. Diese Gattung enthielt bisher nur eine einzige Art, G@ebieula ewigua Auc., die der „Investigator“ in der Ändamanensee in Tiefen von 330—450 m sefunden hatte: es verdient daher großes Interesse, daß an der Westküste Afrikas im Guineagolf eine zweite Art zum Vorschein kam, die mit jener ganz nahe verwandt ist und, wie mir scheint, auch eine mehr in tieferen Zonen des Meeres vorkommende Form ist, die nur durch das an den West- küsten der großen Kontinente an die Oberfläche strömende kalte Auftrieb- wasser an seichtere Stellen getrieben wurde. Ich benenne diese neue Art zu Ehren ihres Sammlers @ebieula Hupferi. Gebicula Hupferi nov. Sp. Fundangaben: Fernando Poo, 11m; Ü. Huprer. Spanisch-Guinea, Bata, Ilm; Ü. Hvrrer. Die Form des Carapax ist dieselbe wie bei @ebieula erigua Auc. Das Rostrum ist von oben gesehen eine dreieckige Platte, die an beiden Seiten gezähnt ist und auf der Oberfläche mehrere Längsreihen von Körnern trägt. Auf der Unterseite ist es mit 4 nach vorne gerichteten spitzen Stacheln bewehrt. Der Vorderseitenrand trägt mehrere kleine Dörnchen in, der zwischen dem Rostrum und der Linea thalassinica gelegenen Hälfte. Fig. 11. Gebicula Hupferi n. sp., ganzes Tier in Seitenansicht: Vergr. 3. Die Abdominalsomiten sind ganz ähnlich denen von @ebieula ewigua Auc.; auch hier ist das zweite das längste, während das erste sehr kurz und schmal ist. > or 36 Heiısrıcn Barss. Das Pigment der Augen ist hellbraun, wie es als Anpassung an größere Tiefen häufig ist. Der Stiel der ersten Antennen ist etwas kürzer als der der zweiten; dieser trägt auf der Unterseite eine Reihe kleiner Körnchen. Die äußeren Maxillarfüße reichen bis etwa zum Ende des Stieles der zweiten Antenne und tragen am Innenrande dieke, in Längsreihen ange- ordnete Haare. Fig. 12. Rostrum von @ebieula Fig. 13. Pereiopod (Innen- Hupferi n. sp., von oben gesehen; seite) von @rebieula Hupferi Vergr. 6. n. sp-; Verer.9. Die ersten Pereiopoden, die beiderseits symmetrisch gebaut sind, sind länger als der Carapax. Der Merus ist auf beiden Seiten abgeplattet und an seinen Läneskanten mit kleinen Dörnchen bewehrt, der kurze Carpus trägt auf der oberen Kante einige längere Stacheln, auf der gerundeten und ge- wölbten Außenflläche scharfe Kanten, während die untere Kante nur am distalen Ende einen Stachel besitzt. Der Propodus ist fast so lang wie der Merus; seine Außenseite ist gewölbt und völlig glatt, der Oberrand ist mit mehreren Längsreihen von Stacheln besetzt, die Innenseite trägt einige kleine Dornen, und den Unterrand schützen besonders am distalen Ende mehrere größere, nach vorne gerichtete Stacheln. Der Dactylus ist stylett- förmie dünn und sonst unbewehrt. Sämtliche Glieder tragen einen Besatz Crustacea JI: Decapoda, Macrura und Anomura. 37 von dünnen langen Haaren. Die Bewehrung der folgenden Fußglieder zeiet die Figur: der Merus des zweiten und dritten Beines tragen am oberen distalen Ende einen Dorn, der Carpus des zweiten hat am Oberrande, der Merus des dritten am Unterrande einige kleinere Dörnchen. Das vierte Beinpaar gibt zu besonderen Bemerkungen keinen Anlaß, am fünften Paar entsteht durch einen Fortsatz des Propodus eine falsche Schere. . Länge des Carapax und Rostrum: 7 mm, Abdomens 10 mm. Tribus Hippidea De Haan. Gen. Albunea Fabricius. OrTMANN, 1896, p. 222 Von dieser Gattung haben A. Mırsz Epwarps und Bovvier eine Art, A. elegans, von den Kap Verde’schen Inseln beschrieben (1900, p. 278, Tafel 28 Fig. 22—25), die wahrscheinlich mit der Mittelmeerform identisch ist, eine Annahme, die auch die Autoren selbst betonen. Albunea carabus L. OrTMAnn, 1896, p. 224. Fundangaben: Liberia, Nanna Kroo, an Felsen; C. Hurrer (19). Goldküste, Munford bei Appam, 10 m; ©. Hurrer (3, 22). Die Vereinigung der westindischen Albunea owyophthalma G. mit dieser Art würde an der geographischen Verbreitung des #emipes cubensis >. eine Stütze finden. Weitere geographische Verbreitung: Die Art war bisher nur aus dem Mittelmeer bekannt (Aleier 30 —40 m Tiefe). Albunea intermedia nov. Sp. Fundangabe: Liberia, Kap Palmas; Ü. Hurrer (1 9). Der Cephalothorax ist ungefähr so breit wie lang. Der runde Stirn- ausschnitt ist nur klein und die Vertiefung im Verhältnis zu den anderen Arten der Gattung nur gering; ein rostrales Zähnchen in der Mitte fehlt. Seitliche Frontalzähne sind 5 vorhanden; im übrigen ist der Frontalrand mit längeren Haaren bewehrt. Die Oberfläche ist außer den in der Figur angedeuteten Querfurchen vollkommen glatt. Die Augenstiele sind blattförmig und erinnern etwas an diejenigen der Gattung Lepidopa; sie sind nicht ganz doppelt so lang wie breit, haben 38 Heısrıcn Barss. einen konvex geschwungenen Außenrand und entbehren einer Cornea voll- ständig. Die Zahl der Geißelglieder der zweiten Antenne beträgt 6. Der Fortsatz des Carpus der dritten Maxillarflüsse reicht ungefähr bis zur Mitte des Propodus, sodaß eine eigentliche Schere wie bei ZLepidopa noch nicht ge- ji (=) ji / > bildet ist. Fig. 14. Albunea intermedia n. sp., Fig. 15. Albunea intermedia n. sp. ganzes Tier in Rückenansicht; Vergr. >. a—2.,b= 3. Pereiopod; Vergr. Die ersten Pereiopoden sind typisch gestaltet, von demselben Habitus und mit derselben Bewehrung mit Härchen, wie bei A. carabus. Der Dactylus der zweiten Pereiopoden ist kurz sichelförmig, mit einem ganz kleinen inneren Fortsatz. Noch schmäler, dagegen etwas länger ist der sichelförmige Fortsatz des Dactylus des dritten Fußes; er entbehrt einen vorspringenden Lappen vollständig. Länge des Rückenschildes in der Mediane: 11 mm. Die Art vermittelt durch ihre blattförmigen, breiten Augenstiele und die Gestalt ihres Carapax zwischen Albımea und Lepidopa, weswegen der Speziesname intermedia gewählt wurde. € Crustacen II: Deecapoda, Macrura und Anomura. 39 Gen. Remipes Laätr. Enthält im Ufersand der wärmeren Meere lebende Arten. Aus un- serem (Grebiete ist bekannt: Remipes eubensis Saussure. Oxrtmann, 1596, p. 250 (das. Literatur). Verrser, 1908. p. 436, Fig. 53 u. 54. Hippa eubensis Raru»un 1900. p. 300. Fundangaben: Kamerun: Prversex (1 Ex.). Annobön, im Ufersande; A. Scuuurze, 9. Oktober 1911 (1 Q mit Eiern). Weitere geographische Verhreitung: Kap Verde’sche Inseln, Da- homey, Säo Thome'), Ilha das Rolas, Annobön, Quinchoxo, Insel Ascension. Außerdem: Ostküste Amerikas von Florida bis Brasilien, ferner Bermudas und Westindien. Tribus Galatheidea Henderson. Gen. Galathea Fabr. Außer der unten erwähnten (ralathea intermedia gehen in unsere Region: l. @. newa Eyer. (— dispersa Bar). Diese Art ist (außer von den westeuropäischen Küsten und dem Mittelmeer) von den Azoren, Canaren und der Kap-Reeion bekannt, und dürfte auch an dazwischen gelegenen Punkten noch aufgefunden werden. 2. @. squamifera Leacn. Auch diese Art, die hauptsächlich an den westeuropäischen Küsten und im Mittelmeere vorkommt, geht bis zu den Azoren und den Kap Verde’schen Inseln. 3. @. rufipes, A. Mirxe-Evwarps und Bouvier?) geht vom Meerbusen von Biscaya bis zu den Kap Verde’schen Inseln. (Tiefe von 75 bis 320 m). 4. (7. Agassizii A. Mirse Enwarvs und Bovvier®) ist eine die größeren Tiefen von 150-1000 m bevorzugende Form, die beiden Küsten des ') Das Barss’sche Manuskript führte an dieser Stelle die Angabe „St. Thomas“, die zweifellos von Rarusun (1900, p. 300) übernommen worden ist. Die Rarugun’sche Notiz, die unter „Westafrican localities“ auch „St. Thomas“ (Osorio)“ aufführt, beruht auf einer Ungenauigkeit. Osorıo schreibt in seinen in französischer Sprache abgefaßten Arbeiten „Saint Thome“ oder „S. Thom£“, in seinen in portugiesischer Sprache abgefaßten „Ilha de S. Thom£.“ Es kann kein Zweifel sein, daß es sich hier um die Guinea-Insel „Ilha de Säo Thome“ handelt. Anmerkung des Herausgebers. >, A. Mırxe Evwarps und Bovvier 1900 (Talisman) p. 280. 3) ei ar . p. 282. 40 Heınkıecu Barss. Atlantischen Ozeans gemeinsam ist. Zuerst von Westindien be- kannt, wurde sie vom Travailleur auch bei den Kap Verde’schen Inseln und in den Tiefen längs der Sahara-Küste nördlich des Wende- kreises gefunden. Galathea intermedia Lilljeborge. A. Mıtne EewArvs und Bovvier, 1900, p. 277. Hansen, 1908, p- 30. Fundangabe: Senegal, Gorce, 22 m; Ö. Huvrrer. (Mehrere 5% und 9 mit Eiern.) A. M. Epwarps und Bovvirr meinen (l. c.), daß die tropischen Exem- plare kleiner seien als die nordischen. In dem vorliegenden Materiale ist jedoch ein /, dessen Schere 22 mm und dessen Carapax 9 mm lang ist, das also sicher dieselbe Größe hat, wie sie auch die nordischen Formen erreichen. Geographische Verbreitung: Lofoten, Shetlands Inseln, Groß- britannien und Irland, Norweeische Küsten, Skagerrak und Katteeat, Französische und Portugiesische Küste, Mittel- meerund Adria, Azoren, Canaren und Kap Verde’sche Inseln. Unser Fundort ist der bisher südlichste. Die Art ist meist litoral, geht aber bis zu 318 m herab. Gen. Munida Leach. |Die Munida bamfjica Pexsant des Mittelmeeres und der Nordsee seht bis nach Madeira (wo sie in 400 m Tiefe vom Travailleur erbeutet wurde), erreicht aber die Canarischen Inseln nicht.] [M. eurvimana A. Mirxe Evwarps und Bovvier!) kommt bei Madeir: und den nördlich vom Wendekreise eelegenen Küstenteilen vor.| 1. Munida iris A. Mıunv Epwaros?) ist eine beiden Küsten des Atlantischen Ozeans gemeinsame Form. Sie wurde zuerst von Bar- bados und der Ostküste der Vereinigten Staaten beschrieben (aus 120-500 m Tiefe) und dann durch den Travailleur von der west- afrikanischen Küste bekannt (aus La Praja, Kap Verde’sche Inseln, 150-275 m Tiefe und von weiter nördlich an der Küste des Festlandes gelegenen Punkten). 1) A. Mırsz Epwarvs und Bovuvier, 1900 (Talisman) p. 255. 2A. n 5) p- 287. Crustacea II: Decapoda, Macrura und Anomura. 41 2. M. speeiosa v. Marress, die der Munida bamfjiea P. nahe verwandt ist, wurde von der Gazelle bei den Bijoga-Inseln (10° 7 n.Br., 17° 16’ w. Le.) in 210 m Tiefe gefangen. Gen. Petrolisthes Stimpson. Man kennt 2 westafrikanische Arten: Petrolisthes armatus Gibbes. P. leporinus Heıner, Fundangabe: Französisch-Kongo, Gabon; Frermmasn (6 /, 19). Geographische Verbreitung: Südl. Kalifornien, Golf von Panama, Peru, Ecuador, Brasilien, Westindien, Florida, Ascension, Kap San Juan (Span. Guinea). Petrolisthes Cessaci A. Milne Edwards). A. Mırne Epwarps und Bouvıer, 1900, p. 346; Barss 1914a, p. 101. Fundangabe: Annobön, aus Korallinen: A. Scnurnze, 10. Oktober 1911 (viele Ex.). Weitere geographische Verbreitung: Kap Verde’sche Inseln. Gen. Pachycheles Stimpson. ORrTMAnN, 1897, p. 290. Es sind 2 Arten aus dem Gebiete bekannt, die sich sehr nahe stehen: Pachycheles ornatus Bouvier. Bouvier, 1906», p. 494. Barss, 1914a, p. 101. Fundangaben: Goldküste, Prampram, 10 m; Hurrer; Annobön: A. Scaurtrze, Oktober 1911 (viele Ex.). Französisch-Kongo, Sette Cama, Salzwasser, steiniger Boden GC. Hvrrer. Die Art unterscheidet sich von dem ?. barbatus M. E. nur durch die 2 Reihen von Tuberkeln auf dem Carpus der Scherenfüße. Weitere geographische Verbreitung: Bisher nur von Säo Thome« und Annobön bekannt. 42 Heinrich Bauss. Pachycheles barbatus A. M. Edwards. A. Mınne Epwarps und Bouvier, 1900, p. 348. Fundangabe: Togo, Lome, an Brückenpfeilern; Bönrter, 1914. Weitere geographische Verbreitung: War bisher nur von den Kap Verde- sehen Inseln bekannt. Gen. Polyonyx Stimpson. Aus dem Gebiet ist nur eine Art bekannt: Polyonyx Bouvieri Saint Joseph. Sam Josern, 1901, p. 231, Tafel 1, Fig. 15—198, Tafel 2, Fig. 19—41. Fundangaben: Senegal, Gore; Ü. Hurrer (1): Angola, Kinsembo; ©. Hurrer (viele 5 und © mit Eiern). Weitere geographische Verbreitung: Die Originale dieser bisher erst einmal gefundenen Art stammen von der Senegalküste; sie lebten in den Röhren eines Anneliden (Loimia medusa). Gen. Porcellana Lamarck. Osorıo hat aus unserem Gebiete 2 Arten beschrieben: /. Mattosi und P. bella (1887, p. 229), beide von Loanda; leider waren mir die Beschrei- bungen nicht zugänglich. Die Porcellana platycheles Pens. des Mittelmeeres und der Nordsee geht nur bis zu den Canaren, dagegen reicht die ?. longi- cornis Pennanr in unser Gebiet herein. Porcellana longicornis Pennant. Hrıren, 1863, p. 156. Arpenörr, 1906, p. 149. Die Schere des erwachsenen Tieres besitzt keinerlei Zähne am Vorderrande des UCarpus, während 3 kurze junge Exemplare hier 2 Dornen tragen. Fundangabe: Westafrika. Weitere geographische Verbreitung: P.longieornis war bisher vom Mittel- meer, der Nordsee und der Nor- Fig. 16. Porcellana longicornis Pennant. | me > reeische Xüste bekannt. Schere des erwachsenen Tieres; Vergr. NETTER hen Küste bekannt Crustacea II: Decapoda, Macrura und Anomura. 43 Literaturverzeichnis. Arcocr, A., 1901, A descriptive Uatalogue of the indian Deap Sea Deca- poda (Macrura and Anomala) in the Indian Museum, Caleutta. — 1906, Catalogue of the Indian Decapod Crustacea in the Collection of the Indian Museum. Part 3. Macrura. Fasel 1. The Prawns of the Penaeus Group. Caleutta. Arperrör, A., 1906, Die Deeapoden Urustaceen in: Bergens Museum, Meeres- fauna von Bergen Heft 3. Bergen. Auriviruıus, C., 1899, Krustäceen aus dem Kamerungebiete in: Bihane till Kongl. Svenska Vetenskaps Akademiens Handlingar Bd. 24, Afd. IV. Barss, H., 1913, Decapode Urustaceen, in: L. Scnurrze, Zoologische und anthropologische Ergebnisse einer Forschungsreise im westlichen und zen- tralen Südafrika, Pd. V: zueleich in: Denkschriften der naturw. medi- zinischen Gesellschaft. Jena ıG. Fısener) Bd. 17, p. 105. — 1914a, Decapode Urustaceen von den Gumea-Inseln, Südkamerun und dem Kongogebiet; in: Ergebnisse der zweiten deutschen Zentral - Afrika- öxpedition 1910—1911 unter Führung Avorr Frievricns, Herzog zu Mecklenburg. Leipzig, Bd. 1. Zoologie, p. 97—108. — 1914b, Dia- gnosen neuer Macruren der Valdiviaexpedition; in: Zoolog. Anzeiger Bd. 44, p. 592. — 1914c, Ostasiatische Decapoden 2. (Beiträge zur Natur- geschichte Ostasiens, herausgegeben von Dr. F. Dorreim): in: Abhand- lungen der math. physik. Klasse der k. b. Akademie der Wissenschaften, 2 Suppl. 10 Abh. München. Bexevier, Janes, 1893, Notice of the Crustaceans coll. by the the U. S. Se. Expedition to the West Coast of Africa: in: Proceed. U. S. National Museum Washinston vol. 16, p. 535. Borravaıwe B., A., 1905, On the Classification of the Thalassinidae: in: Annals and Magaz. of nat. hist. Serie 7 vol. XIL, p. 534. Bouvier, E. L., 1905a, A propos des Langoustes longicornes des Iles du Cap Vert.: in: Bulletin du Musee occanographique de Monaco Nr. 29. — 1905b, Sur les Peneides et les Stenopides recueillis par les Expe- ditions francaises et monegasques dans l’Atlantique orientale; in: Comptes rendus de l’academie des sciences, vol. 140b, p. 980. Paris. — 1906a, Sur les erustaces decapodes marins recueillis par Mr. Gruvel en Mauritanie. Bulletin du Musdce d’histoire naturelle, tome 12, p. 185. 411. Paris. — 1906b, Sur une petite eolleetion de Urustaces recueillis par M. Ch. Gravier a lVile San Thome (Afrique oceidentale); in: Bulletin du Musce d’hist. nat. de Paris. tome 12, p. 2, 491. — 1908, Crustaces deeapodes 44 Hersrien BALss. (Peneides) provenant des campagnes de lV’hirondelle et de la Princesse Alice 1886—1907; in: Resultats scientifiques .... Monaco vol. 33. Covr&re, H., 1397, Sur quelques Alphees nouveaux in: Bulletin du Musce d’histoire naturelle de Paris. p. 303. — 1898, Note sur quelques Alphaeidae nouveaux de la colleetion du British Museum; in: Bulletin de la societe entomologique de France. Paris. p. 166. — 1908, The american species of Snapping Shrimps of the genus Synalpheus; in: Proc. U. S. National Museum, vol. 36, p. 1—893. — 1911, Les Alphaeidae du genre Athanas Leach provenant des collections de S. A. S. le Prince de Monaco; in: Bulletin de l’Institut oc&anographique Nr. 197. Monaco. Epwarvs, A., Mirne, 1568, Observations sur la Faune carcinologique des iles du Cap Vert; in: Nouv. Archives du Muse d’hist. naturelle Paris, tome 4, p. 49. — — 1870, Revision du genre Uallianassa Leach; in: Nouvelles Archives du Musece d’histoire naturelle, vol. 6, p. 75. Paris. Epwaros, A., Miırne et Bouvier, E. L., 1900, Crustaces decapodes du Tra- vailleur et du Talisman. Brachyures et Anomoures. Paris (Resultats scientifiques, vol. VI. — — — 1909, Les Peneides et Stenopides du Blake; in: Memoirs of the Museum of comparative Zoology, Harvard College, vol. 27, Nr. 3. Cambridge. Gruver, A., 1912, Contribution ä l’etude, generale, systematique et &cono- mique des Palinuridae; in: Annales de l’Institut oceanographique de Monaco, tome Ill. Hansen, H. J., 1908, Crustacea Mala costraca I; in: The Danish Ingolf Expedition, vol. III, part. 2. Copenhagen. Herver, ©, 1863, Die Crustaceen des südlichen Europa. Wien. Hercnors, J. A., 1851, Addimenta ad Faunam carcinologicam Africae occi- dentalis. Lugduni Batavorum. Keur, Staxtey, 1910, The Decapoda natantia of the Coats of Ireland; in: Fisheries-Ireland-scientitie Investegations 1908 1. Korısen, K., 1892, Beiträge z. Kenntnis der Urustaceen der Canarischen Inseln; in: Annalen des Hofmuseums Wien, Bd. 7, Nr. 3, p. 105. Leröeee, 1908, Notice sur le Penaeus brasiliensis, crevette du Bas Dahomey, (Crevette du Lac Aheme); in: Bulletin du Musee d’histoire naturelle Paris, p 267. Lenz, H., 1911, Callianassa turnerana White und Oallianassa diademata Ort. in: Sitzungsberichte der Gesellschaft naturforschender Freunde Berlin, p- 316. Lexz, H. und Srrung, 1914, Die Decapoden der deutschen Südpolarexpedition (Gauss) 1901—3; in: Ergebnisse d. d.S.E. Bd. 15, Zoologie 7, p. 237—345. Crustacea II: Decapoda, Macrura und Anomura. 45 De Max, I. G., 1911, The Decapoda of the Sibogaexpedition, Part. 2. Alphaeidae; in: Siboga Expeditie Monographie 39a. Leiden. — 1912, Sur quelques Palaemonidae et sur une espeee de Penaeus de l’Afrique occi- dentale; in: Annales de la societe royale zoologique et malacologique de Belgique. Tome 46. p. 197. Brüssel. Miers, E. L., 1881, On a collection of Urustacea made by Baron H. Maltzan at Goree, Senegambia: in: Annals and Magazine of nat. hist. 5. Serie, vol. 8, p. 204, 259, 365. Nosıitı, G., 1900, Deserizione di un nuovo Palaemon di Giava e osservazioni sulla Callianassa turnerana- W. del Camerun; in: Bolletino dei Musei di Zoologia ed Anatomia comparata della R, Universita di Torino vol. 15, Nr. 379. Örrmann, A., 1890, 1891, Die Decapoden-Krebse des Straßburger Museums; in: Zool. Jahrbücher (herausgegeben von J. Srexeer), Abt. f. Syste- matic, Bd. 5 u. 6. — 1893, Decapoden und Schizopoden der Plancton- expedition (in: Ergebnisse der Plancetonexpedition, vol. II @. 1.). Kiel. — 1897, Careinologische Studien; in: Zoologische Jahrbücher, vol. X. Osorıo!),B.1887, 1888, Liste des Crustaees des possessions portugaises d’Afrique occidentale, dans les colleetions du Muscum d’histoire naturelle de Lis- bonne. Journ. Scienc. Lisboa, (1) XI, p. 220—231; „suite“, (1) XII, p- 156—191. — 1889, Nouvelle contribution pour la connaissance de la faune carcinologique des iles Saint Thome et du Prince. Journ. Science. Lisboa, (2)I, p. 129—139. — 1890, Note sur quelques especes de crustaces des iles S. Thom&, du Prince et Ilheo das Rolas. Journ. Sciene. Lisboa, (2) II, p. 45-—49. — 1891, Nova contibuicäo, para a fauna carcinologica da ilha de S. Thome. Journ. Science. Lisboa, (2) II, p. 199— 204. — 1595a, Urustaceos da ilha d’ Anno Bom. Journ. Seiene. Lisboa, (2) III, p: 2485—250. — 1895b, Peixes e crustaceos da ilha de Fernäo do Po e de Elobey. Journ. Sciene. Lisboa, (2) IV, p. 55—58. — 1898, Da distri- buicäo geographica dos peixes e crustaceos colhidos nas possessöes portu- guezsa d’Africa oceidental e existentes no Museu Nacional de Lisboa. Journ. Science. Lisboa, (2) V, p. 185—202. Prerrer, G. 1881, Die Panzerkrebse des Hamburger Museums; in: Ver- handlungen des Naturwissenschaftlichen Vereins von Hamburg-Altona im Jahre 1880, (N. F.) V, p. 22—55. — 1897, Zur Kenntnis der Gattung Palinurus Fabr.; in: Mitteilungen aus dem Naturhistorischen Museum in Hamburgs, XIV, p. 251— 266. !) Die Arbeiten Osorıo’s waren mir nur teilweise zugänglich. +46 Heinkıcn Bauss. Raruzun, M., 1900, The decapod Urustacea of West Africa in: Proceedings of the U. S. National Museum vol. 22, p. 271. Washington. — 1902, The Brachyura and Macrura of Porto Rico; in: Bulletin ofthe U.-States Fisheries Commission, vol. 20. (Report for 1900.) Washington. — 1904, Decapod Crustaceans of the Northwest Coast of North America: in: Harriman Alaska expedition. — 1910a, The stalk-eyed Urustacea of Peru and the adjacent coast; m: Proced. of the U. S. National Museum, vol. 38. vE Samr-Josern, 1901, Invertebres Marins des cötes du Senegal: in: Annales des sciences naturelles Serie VIII. Zoolog. tome 12, p. 231. Senna, A., 1903, Le esplorazioni abissali nel Mediterraneo del P. Washington nel 1881. Nota sui crostacei Decapodi; in: Bulletino della societä ento- mologica italiana, vol. 34. Firenze. Steseins, T.R.R., 1910, General Catalogue of South African Urustacea; in: Annals of the South African Museum, vol. VI. London. — 1914, Stalk- eyed Urustacea Malacostraca of the Scottish National antarctie Expedition; in: Transactions of the royal Society of Edinbureh, vol. 50, Part 2, Nr. 9, p- 253—307, Taf. 23—32. Srimpsox, W., 1860, Prodromus desciptionis anımalium evertebratorium, expeditionis ad oceanum pacificum septentrionalem missae; in: Procedings of the academy of natural sciences of Philadelphia, p. 22. — 1871, Note on North American ÜUrustacea in the Museum of the Smithsonian Institution in: Annals of the Lyceum of New York, vol. 10, p. 92. Sruper, Tir., 1882, Verzeichnis der während der Reise S.M.S. Gazelle an der Westküste von Afrika, Ascension und dem Kap der Guten Hotinung gesammelten Urustaceen; in: Abhandl. der Berliner Akademie Bd. II. Tuauuwrız, J., 1892, Decapoden-Studien, insbesondere basiert auf A. B. Meyers Sammlungen im ostindischen Archipel, nebst einer Aufzählung der Deca- poden und Stomatopoden des Dresdener Museums; in: Abh. Ber. Zool. Anthropol.-Ethnoger. Museum Dresden, 1890/91, Nr. 3. VANHÖFFEn, B., 1911, Über die Krabben, denen Kamerun seinen Namen ver- dankt; in: Sitzungsberiehte der Ges. naturforschender Freunde, Nr. 2, p- 105. Berlin. Zanmer, C., 1913, Westindische Deeapoden, Die Familie Alphaeidae; in: Zoolo- eische Jahrbücher. (Herausgegeben von J. W. Spengel) Supplement. XI. Bd., 3. Heft. Jena. Crustacea III: Stomatopoda von H. Balss (München). > 2 2 3 . ’ L b ä j 4 Aus dem westafrikanischen Gebiete zwischen den Kap Verde schen Inseln und der Mündung des Oranjeflusses waren bisher vier Arten von Stomatopoden bekannt; das. Material des Hamburger Museums hat noch eine fünfte hinzugefügt. Es ist das eine außerordentlich eeringe Zahl, wenn wir bedenken, daß aus dem Mittelmeere etwa acht und aus der west- indischen Region über 15 Arten bekannt sind. Es mag diese Armut ja allerdinss mit unseren mangelnden Kenntnissen von diesem wenig durch- forschten Gebiete zusammenhängen, sodaß möglicherweise noch die eine oder andere Art neu hinzukommen wird. Aber groß kann die Zahl der unbekannten Formen kaum sein. Das Material des Hamburger Museums umfaßte immerhin über ein Dutzend Gläser von den verschiedensten Punkten der Küste; trotzdem enthielt es nur eine für das Gebiet bisher unbekannte Art. Ich elaube also, daß tatsächlich diese Artenarmut besteht. Den Grund suche ich im Fehlen der biologischen Bedingungen, die zum Ge- deihen der Stomatopoden notwendig sind"). Diese Tiere bevorzugen nämlich felsige Stellen, Korallriffe usw., in denen sie ihre Höhlen bauen und sich verkriechen können. In dieser Beziehung kann ihnen die Westküste Afrikas, die zum eroßen Teile versandet und schlammig ist, nicht viel bieten, sodaß sie, obwohl das warme Klima den Tieren sonst günstig ist, doch zu ihrer Entwicklung und Entfaltung wenig beitragen kann. Unter den fünf bekannten Arten sind nur zwei endemisch, nur aus diesem Gebiete bekannt, @onodaetytus Folini Mırnz Epwarvs und die nur einmal beschriebene Zysiosguilla septemspinosa Mrers; beide finden sich im Guinea-Gebiete. Die übrigen drei Arten hat Afrika mit Amerika gemeinsam, eine Tatsache, die bei der leichten Verschleppbarkeit der pelagisch lebenden Larven auf den ersten Bliek leicht beereiflich erscheinen könnte. Immerhin setzt diese Annahme eine gewisse Dauer des Larvenlebens voraus, worüber wir bis jetzt noch wenig orientiert sind. Guinssrechr sibt für die Zysiosguälla eusebia des Mittelmeeres eine larvale Periode von 5/, Monaten an, — eine 1) Vergleiche die Erörterung über die biologisch-faunistischen Verhältnisse der Aseidien des tropisch-westafrikanischen Litorals in: W. Mıcnartsen, Tunicata; Beitr. Kenntn. Meeres- fauna Westafr., I, p. 325 u. f. — Anmerkung des Herausgebers. 4 Michaelsen, Westafrika. Bd. II. 50 Hersricn Barss. Zeit, die für einen direkten Transport von der Küste des einen Kontinentes zu der des anderen nicht ausreichen würde. Eher wäre eine Wanderung über die Inseln hin denkbar; doch ist über die Fauna dieser nur weniges bekannt, und dieses spricht nicht für diese Annahme. Von den drei der Ostküste Amerikas und der Westküste Afrikas gemeinsamen Arten sind 2 wärmeliebend und dementsprechend in dem tropischen und subtropischen Teile zu Hause (Squilla empusa und Lysio- squilla scabricauda); sie gehen auf der amerikanischen Seite dem Laufe des Golfstromes folgend bis Nordcarolina, während sie in Afrika nur in der Guinea-Region selbst vorkommen. Die dritte Form, Zysiosgwilla armata Lan., ist eine der wenigen die Kälte liebenden Stomatopoden: sie ist antarktisch eireumpolar verbreitet und in der vorliegenden Sammlung in einem Exemplar aus der Lüderitzbucht enthalten, die — was auch aus anderen Gruppen (Pennatuliden, Decapoden) hervorgeht — eine reine Kaltwasserfauna besitzt. Aus dem Mittelmeere dringen keine Stomatopoden in unser (Gebiet vor. Squilla mantis L., die mit S. empusa am nächsten verwandte Art, eeht nur bis zu den Kanarischen Inseln. (Korwser 1892.) Gen. Squilla Fabr. Keur 1913, p. 16. Squilla empusa Say. Faxon 1896, p. 165. Osorıo 1895, p. 194. Jurıen 1904, p. 366. Keur 1915, p. 200 (Das. ältere Literatur). Fundangaben: Liberia, Monrovia; U. Hurrer (1 juv.). Süd-Nigeria, Bugoma, in Flußwasser; C. Hurrer; (1 2). Kamerun, Duala; v. Erzen (1 2). Spanisch-Guinea, Insel Eloby; C. Hurrer (1 2). Französisch-Kongo, Gabun; Sarum (Museum München) (1). Französisch-Kongo,Loango, 9m, Sandgrund; C. Hurprer (1% juv.). 8 } > ü Bei dem jungen @ von Loango beträgt die Zahl der Zähne der Scherenfüße nur 5, bei dem von -Monrovia erst 4. Geographische Verbreitung: Westküste Afrikas: Von Gambia bis zur Kongomündung (vorher bekannt von Gambia, Dahomey, Säo Thome, Kongo-Bucht). Ostküste Nordamerikas (bis Beaufort N, C,, 35°n. B.); West- indische Inseln. Crustacea Ill: Stomatopoda. 51 Squilla armata H. Milne Edwards. Krur 1913, p. 41, Tafel 2, Fig. 25 u. 29. (Das. Literatur.) SıessinG 1914, p. 300. Fundangabe: Deutsch-Südwestafrika, Lüderitzbucht: Ü. Mascer, NEiHL (OIBRIK Geographische Verbreitung: Antarktisch circumpolar. Kap-Region, (Insel Dassen, Cape Point Ligthouse, 52 m), Neu-Süd-Wales, Neu-Seeland, Pazifische Küste von Patagonien und Chile (zwischen 90 und 220 m Tiefe), Kap Hoorn, St. Georg-Golf (Patagonien), Squilla armata ist, wie aus ihrer Verbreitung hervorgeht, eine der wenigen das kalte Wasser bevorzugenden Stomatopoden; der Fund an der Lüderitzbucht, wohin sie wohl mit dem Benguellastrom eelangt ist, ist daher von hohem Interesse. Gen. Lysicsquilla Dana. Keur 1915, p. 109. Lysiosquilla scabricauda Lam. Keur 1915, p. 204. (Das. Literatur. Squilla® Hoeveni Hexcuors 1S5l, p. 17, Tat. 1, Fig. 11. Fundangabe: Togo, Lome, Rektor Borurer, 1914 (1 ereits an anderer Stelle habe ich das Vorkommen von Maeropsis Slabberi v. Brxepen an der südwestafrikanischen Küste, in der Radford- bucht, festgestellt (L. Scavurze, Forschungsreise in Südafrika, v. 5. 1912). Wieder habe ich die Exemplare genau mit nordischen verglichen und keinen wesentlichen Unterschied gefunden. Da diesmal erwachsene Männchen beim Material waren, konnte ich auch den Bau der verlängerten Pleopoden, der ja von besonderer systematischer Bedeutung ist, prüfen und fand auch hier keine Abweichungen. Im Schizopodenmaterial des Berliner Museums, das mir vorliegt, war eine Form von der afrikanischen Westküste vorhanden, die ich hier mit behandele, die unten beschriebene Afromysis Hansoni n. g., n. sp. Die Schizopoden-Fauna des in Frage kommenden Gebietes habe ich bereits in den Berichten über die Scnurrzesche Forschungsreise (l. e.) be- sprochen. Zu der dort aufsestellten Liste kommen nur die oben erwähnten, von Garcke gesammelten Arten, alles weit verbreitete pelagische Formen, hinzu, sowie die Afromysis Hansoni n. g., n. sp. Da diese Funde keine neuen faunistischen Aufschlüsse geben, habe ich meinen a. a. O. gemachten Ausfüh- rungen, die darin gipfeln, daß unsere Kenntnis der westafrikanischen Schizopoden-Fauna für tiergeographische Schlüsse noch viel zu mangelhaft ist, nichts zuzufügen. Gen. Siriella Siriella Thompsoni Milne Edwards Fundangabe: Süd-Nigeria, Lagos; Garen. Gen. Euphausia Euphausia americana Hansen Fundangabe: Süd-Nigeria, Lagos; Garert. Euphausia tenera Hansen Fundangabe: Süd-Nigeria, Lagos; GarerE. 62 ©. Zimmer. Gen. Macropsis Macropsis Slabberi v. Ben. Fundangabe: Deutsch-Südwestafrika, Lüderitzbucht, pelagisch und 0—10 m; W. Michaersen, 5.—24. Juli 1911. Gen. Afromysis, n. ®. Die Gattung gehört zur Tribus Leptomysini Hasen. Die Augen sind wohl entwickelt. Der lobus masculinus der ersten Antenne ist kräftig und von fingerförmiger Gestalt. Die Antennenschuppe (Textfig. 25) hat lanzettliche Form und ist ringsum mit Borsten besetzt. Das zweite Glied ist kurz und nicht so deutlich abgegliedert wie bei Leptomysis. Die linke Mandibel (Texthe. 3a u. b) besitzt lacinia mobilis, Kamm- borsten und pars molaris. ö Die Maxillula (Textfig. 4a) hat am Vorderrande einen höckerigen Vorsprung, ähnlich wie bei Parerythrops G@. ©. Sans. An der Maxilla (Textfie. 45) ist das Endglied des Palpus eigenartig ausgebildet: Es ist sehr stark verlängert und im basalen Teil in einen nach innen gerichteten Lobus ausgezogen. Während der proximale Rand dieses Lobus Fiederborsten trägt, ist der distale Rand und der Innenrand des Gliedes, in den er über- geht, mit einer dichten Reihe von kräftigen Dornen besetzt. N en Ta 9 > Fig. Or Fig. 2. Afromysis Hansoni n. sp. Afromysis Hansoni n. sp. « — Vorderkörper von oben; Vergr. 10; a linke Mandibel; Vergr. 16: b zweite Antenne; Verer. 16. b —= Kaurand der linken Mandibel, c Kaurand der rechten Mandibel; Vergr. 42. Crustacea IV: Cumacea und Schizopoda. 653 Der erste Cormopod (Texte. da) ist Teliederig, nicht übermäßig kräftige und nicht besonders stark beborstet. Ein freier Lobus ist am Basi- poditen vorhanden. Der zweite Cormopod (Textfie. 55) ist Tgliederig, ver- hältnismäßig schlank und schwach beborstet. Die hinteren Cormopoden (Textfig. 6a u. 5) besitzen einen aus zwei Gliedern bestehenden Propoditen, der Dactylopodit ist klein und die Endklaue nur ganz zart. Die Pleopoden des Männchens sind denen von Leptomysis ähnlich. Nur hat das vierte Paar einen ganz besonders verlängerten Außenast. Das Marsupium des Weibehens besteht aus einem Paar etwas reduzierter und zwei Paaren wohlentwickelter Platten. Der Innenast der Uropoden (Textfig. 5) trägt auf der Unterseite des Innenrandes eine dichte Reihe von Dornen. Das Telson (Texttig. $) ist lang und breit, zungenförmig, und zeiet hinten in der Mitte einen schmalen aber tiefen, mit kleinen Dornen besetzten Ausschnitt. Unmittelbar vor dem Grunde des Ausschnittes stehen auf der Unterseite zwei lange Fiederborsten. Bemerkung: Am nächsten steht diese neue Gattung der Bathymysis Hour und Tarrersarı. Sie hat mit ihr Ähnlichkeit im Bau der Antennenschuppe und des Telsons, sowie in der Ausbildung der beiden ersten Cormopoden- paare. Auch zeigt dies Genus am zweiten Gliede des Mandibularpalpus einen Besatz von kräftigen Dornen. Unterschieden von Bathymysis ist die neue Gattung durch den Besitz wohlentwickelter Augen, durch die eigen- tümliche Ausbildung des Mandibularpalpus, die Zweigliederiekeit des Tarsus der hinteren Cormopoden und den etwas abweichenden Bau des vierten männlichen Pleopoden. Afromysis Hansoni n. Sp. (Textlig. 2—8.) Fundangabke: Walfisch-Bai, im Magen von Trigla capensis O. V.; Dr. Hansox, 22. November 1902 (zwei Männchen, ein Weibehen und zwei Bruchstücke). Dem für gute Konservierung wenig geeigneten Fundorte entsprechend ist der Erhaltungeszustand nicht besonders, und die Tiere sind stark an- mazeriert. Da jedoch alle systematisch wichtigen Extremitäten in dem Chitinskelett völlig erhalten waren, sich auch durch Sektion der Bruchstücke der Bau der Mundwerkzeuge eut feststellen ließ, trage ich kein Bedenken, nach den Stücken die neue Art zu beschreiben. Nur bei Texttig. 24 und den entsprechenden Teilen der Beschreibung möchte ich die Möglichkeit 64 C. Zimmer, offen lassen, daß der Vorderrand des Carapax etwas anders gestaltet und die Carapaxbreite etwas geringer ist. Beschreibung: Der Carapax (Fig. 2a) ist vorn in eine gleichmäßig ve- rundete, nicht besonders weit nach vorn ausgedehnte Stirnplatte ausgezogen, die die Ausenstiele nur in ihrer Anwachsstelle überdeckt. Unterhalb der Stimplatte, zwischen den Augen, trägt der Körper eine senkrechte mediane Lamelle, die in der Ansicht von oben die Gestalt eines Stachels hat. Die Augen (Textfige.. 2a) sind wohlentwickelt, fast rein zylindrisch und nach dem Ende zu nur schwach erweitert. Der fazettierte Teil ist verhältnismäßie umfangreich. Das Basalelied des ersten Antennenstammes (Textfig. 2a) ist etwa so lange wie die beiden anderen zusammen. Die Schuppe der zweiten Antenne (Textfig. 45) ist 7—Smal so lang wie breit. Sie ragt beim Männchen noch etwas über das Ende des Lobus masculinus heraus, beim Weibchen entsprechend weit. Der Geißel- stamm der zweiten Antenne ragt etwas über die halbe Länge der Antennen- schuppe heraus. «a Fig. 4. Fig. 5. Afromysis Hansoni n. sp. Afromvsis Hansoni n. sp. — Maxillula, 5’ — Maxilla; a — erster, b — zweiter Cormopod des f; Vergr. 16. Vergr. 16. Die pars molaris der Mandibeln (Texthe. 3) ist mit regelmäßig gestellten Tuberkeln, die teilweise fast den Charakter von Zähnchen an- nehmen, bedeckt. Der Carpopodit der Ganefüße (Textfig. 6a) ist, mit Ausnahme des letzten Paares (Textfig. 65), etwas verbreitert. Crustacea IV: Cumacea und Schizopoda. 65 Der vierte Pleopod (Textfig. 7) des Männchens be- sitzt einen $-gliederigen Endo- poditen und einen 9-gliederigen Exopoditen. Der erstere er- streekt sich etwa bis zum Ende des vierten Gliedes des Exopo- diten. Dieser ist sehr stark verlängert und reicht mit dem Ende seiner Borsten bis über die halbe Länge des Telsons hinaus. Am Innenrande des ersten Gliedes der beiden Äste ist je eine Aussparung und ein Vorsprung vorhanden, die wechselseitig ineinander passen. Die ersten vier Glieder des Außenastes tragen die üblichen Fiederborsten. Die nächsten 3 Glieder haben nur eine Fig. 6. schwache kurze unbefiederte Afromysis Hansoni n. sp. Borste jederseits. Das 7. Glied a — Ende des fünften trägt eine starke Borste, die so ; den des 9, R o e Are Sozuopodenndes lang ist, wie die ersten 5 Glieder Fig. 7. b —= Endopodit des letzten Cormopoden des zusammen; sie ist in ihrem Afromysis Hansoni n. sp. Vergr. 16. distalen Teil spiralig geringelt Vierter Fleopag des cf; und einseitig gefiedert. Das VerezulS: 8. Glied ist sehr stark verlängert und übertrifft die Länge der 3 voran- gehenden zusammen. Es trägt eine lange zweiseitig schwach befiederte Endborste. Das 9. Glied ist klein und nur undeutlich gegen seine End- borste abgegliedert, die den gleichen Bau hat, wie die des 8. Gliedes. Die Endborsten der 3 letzten Glieder reichen annähernd bis zur gleichen Höhe. Der Innenast der Uropoden (Textfig. 8) ragt etwas über das Ende des Telsons heraus, der viel längere Außenast aber überragt es um etwa ?/; von dessen Länge. Am Innenast stehen auf der Unterseite des Innenrandes dichtgedrängt sehr zahlreiche Dornen. Sie haben untereinander nicht ganz gleiche Größe. Die Reihe beginnt in der Höhe des Hinter- randes des Statolithen und erstreckt sich fast bis zum Ende des Astes. Der letzte Dorn steht etwas von den anderen entfernt. 5 Michaelsen, Westafrika. Bd. II. 66 C. Zımmer. Das Telson (Textfig. 5) übertrifft an Länge etwas das letzte Abdominalsesment. Seine erößte Breite nahe der Basis beträgt etwas mehr als die Hälfte der Länge. Nach hinten zu verschmälert es sich nur allmählich und ist so hinten verhältnismäßig breit abgerundet. Der schmale Ausschnitt am Ende erreicht etwa !/, der Telsonlänge. Wie schon erwähnt, stehen in der Tiefe auf der Unterseite zwei Fiederborsten, und der Rand des Ausschnittes ist mit kleinen Dornen besetzt. Die kleinen Dornen erstrecken sich noch etwas auf die Seitenlobi, dann aber beginnt hier eine Reihe von Fig. 8. kräftigeren und längeren Dornen, die sich an den Afromusis Hansoni n. sp. Telsonseiten bis fast nach der Basis hin erstreckt, hier Telson und Uropod; aber etwas von der Kante ab und auf die Dorsalseite Vergr. 10. des Telsons rückt. Nach der Basis zu werden die Dornen kürzer und stehen etwas weiter von einander entfernt. Die Länge beträst etwa 13 mm. Die Typen der Art befinden sich im Berliner Zoologischen Museum. Figurenerklärung. Tafel 1. Fig. 1. /phinoe brevipes Haxsenx, ©, ganzes Tier von der Seite; Verer.: 27. Fig. 2. 2 3 r RER: m an „ unter Wee- lassung der Extremitäten; Vergr.: 27. Fig. 3. /phinoe Hupferi n. sp. ©, ganzes Tier von der Seite; Verer.: 42. - BELe ee $ = D - R s y . U e * s - “ u => u E 2 = - . a u r = y y u & Ä 5 u \ a’ E u R; Michaclsen, Meeresfauna Westafrikas, Bd. Il: Zimmer, Cumacea u, Schizopoda. Taf. 1. A Kane u Le Prinderichsen # Co,, Hamburg. BF Pr iz Bi aa UMTER, fi Er Kiban4 j Br 3 FR AN h N. EE A i nt, # . ah ur, 5 see A 2 Bi . . ei u . 5 Br PR u UWE an, ij in RUE NETZ u Ei Fi 5 1 Sa nn. NR W . 1 1 A 5 u er ! in u | u Mn. ur De an #1 a: . 1" ü vo . wi Ze, D; u ö i 5 = Bi nen ra so in) Do: a2 BR Oi er) RE ir m Ä Dir Be 2 ai r\ en \ BE en BEE m Leer $ Ban, . i - Br ee: er f 7 u u an u u Verlag von L. Friederichsen & Co., Hamburg. Gleichzeitig mit den "Beiträgen zur Kenntnis der Meeresfauna Westafrikas« erscheinen: Beiträge zur Kenntnis der Land- und Süßwasserfauna Deutsch-Südwestafrikas Ergebnisse der Hamburger deutsch-südwestafrikanischen Studienreise IQ herausgegeben von Prof. Dr. W. Michaelsen, Hamburg. Bisher erschienen: Lieferung I. ı82 S. m. 24 Abb. im Text, 8 Kartenskizzen u. 4 Taf. 1914. ‘M. 12.-. Er 2. 125 $. m. 7 Abb. im Text u. 2 Taf. 1914. M. 8.-. 3. 66 S. m. ı Abb. im Text u. ı Taf. 1915. 4. 76 5. m. 26 Abb. im Text u. ı Taf. 1916. Ergebnisse der Hamburger Magalhaensischen Sammelreise 1892/93. Herausgegeben vom Naturhistorischen Museum zu Hamburg. 3 Bände. 1896- 1907 1636 S., ııı Fig., 45 Taf. u. 3 Karten. M. 92.50. Ehrenbaum, E.: Ueber Fische von Westafrika, besonders von Ka- merun. (Sonderdruck aus dem »Fischerboten«). Fischerbote, Der. Zeitschrift für die Interessen der Hochsee-, Küsten- und Fluß- fischerei, auch der Fischerei in den Kolonien. Herausgegeben von Fischereidirektor H. Lübbert und Prof. Dr. E. Ehrenbaum in Hamburg. VI. Jahrgang 1915. Jährlich M. 8.-. Garrett, Andrew: Fische der Südsee, beschrieben und redigiert von Dr. Albert C. L. Günther. 3 Bände in 4°. 515 Seiten und 180 meist farbige Tafeln. 1875-1910. M. 5,-. Waibel, Leo: Lebensformen und Lebensweise der Tierwelt im tropischen Afrika. Versuch einer geographischen Betrach- tungsweise der Tierwelt auf physiologischer Grundlage. (Sonderdruck aus Mitteilungen der Geographischen Gesellschaft in Hamburg, Band XXV) 758. und ı Karte., 1915. M. 3.-. Weigold, Hugo: Lebensweise und wirtschaftliche Bedeutung der deutschen Seemöven (Sonderdruck aus dem »Fischerboten«) 31 S. u. ır Abb. M. 1.50. Druck von ]. J. Augustin in Glückstadt und Hamburg.