HARVARD UNIVERSITY. LIBRARY OF THE MUSEUM OF COMPARATIVE ZOÖLOGY. er GIFT OF AIEERXANDERSENGASSIZ. Nonne 26.189 BEITRAGE ZUR PALAONTOLOGIE uno GEOLOGIE OSTERREICH-UNGARNS uno pes ORIENTS. BEGRÜNDET VON D* E. v. MOJSISOVICS uno PROF. D* M. NEUMAYR. TLIETEUNEN DES PALÄONTOLOGISCHEN INSTITUTES DER UNIVERSITÄT WIEN HERAUSGEGEBEN MIT UNTERSTÜTZUNG DES HOHEN K. K. MINISTERIUMS FÜR CULTUS UND UNTERRICHT VON PROF. D* W. WAAGEN. BAND X. ° MIT'XXVII TAFELN UND 24 TEXT-ILLUSTRATIONEN. EN UND LEIPZIG. WILHELM BRAUMÜLLER K. U. K. HOF- UND UNIVERSITÄTS-BUCHHÄNDLER 1896. INHALT. Heft I und II. (Januar 1896, pag. 1—112, Tafel I—X.) Gustav von Arthaber: Die Cephalopodenfauna der Reiflinger Kalke, I. Abtheilung (Tafel I-X). Heft II. (Mai 1896, pag. 113—152, Tafel XI-XVII.) Dr. Fridolin Krasser: Beiträge zur Kenntniss der fossilen Kreide-Flora von Kunstadt in Mähren (Tafel’XI-XVI) . Heft IV. (November 1896, pag. 153— 242, Tafel XVIII—XXVII.) Franz Toula: Eine Muschelkalkfauna am Golfe von Ismid in Kleinasien (TafelXVIII— Gustav von Arthaber: Die Cephalopodenfauna der Reiflinger Kalke, II. Abtheilung (Tafel XXII—XXVI) One en (Die Autoren sind allein für Form und Inhalt ihrer Arbeiten verantwortlich.) DRUCK VON FRIEDRICH JASFER IN WIEN. Seite 1—112 113—152 153—191 192 — 242 u ee a a et BEITRÄGE FF ZUR PALAONTOLOGIE uno GEOLOGIE OSTERREICH-UNGARNS uno nes ORIENTS. BEGRÜNDET VON MAR ?G 1897 D* E. v. MOJSISOVICS un PROF. D" M. NEUMAYR. MITTHEILUNGEN DES _ PALÄONTOLOGISCHEN INSTITUTES DER UNIVERSITÄT WIEN HERAUSGEGEBEN - -MIT UNTERSTÜTZUNG DES HOHEN K. BR. MINISTERIUMS FÜR CULTUS UND UNTERRICHT VON PROF. D* W. WAAGEN. BAND X. — HEFT I UND IH, — MIT TAFEL-I—-X UND 10 TEXT-ILLUSTRATIONEN. N “WIEN. UND LEIPZIG. WILHELM BRAUMÜLLER K. U. K HOF UND UNIVERSITÄTS-BUCHHÄNDLER Bee, : ET 1896. BR ” TER x ey dir J Fr .s SER MAR 76 1897 DIE CEPHALOPODENFAUNA DER REIFLINGER KALKE. Von GUSTAV von ARTHABER, Dr. phil., Assistent am Paläontologischen Institut der Universität Wien. Anae Tex | x) GEOEOGISEHER THEIE, Die stratigraphische Bezeichnung: Reiflinger Kalke und Dolomite rührt von Dionys Stur her, der sie zum ersten Male in seiner Abhandlung: Die geologische Karte der nordöstlichen Kalkalpen (Jahrbuch k. k. geol. R.-A. 1865, Bd. XV, Verhandlungen, pag. 42) verwendet. Er bezeichnete damals im steirischen Antheil der Karte ungefähr dasselbe, für was im nieder- österreichischen Gebiete im Jahre 1864 von Zipo/d der Name der Gösslinger Schichten eingeführt worden war. Später hingegen änderte er seine Auffassung insoferne, dass er die Reiflinger Kalke als den vorwiegend Cephalopoden führenden Horizont in Gegensatz zu den vorwiegend Brachiopoden führenden tieferen Kalken setzt, welche er auch in den Nordalpen als Recoarokalke ausscheidet. Kurz er versteht unter seiner Localbezeichnung eine Schichtgruppe, welche den mittleren und oberen alpinen Muschelkalk umfasst. Die Bezeichnung wurde den Kalken nach dem Orte Gross-Reifling im Ennsthal gegeben, in dessen Umgebung sie in grosser Mächtigkeit anstehen und theils natürlich angeschnitten, z. B. kurz vor dem Einflusse der Salza in die Enns, theils künstlich in zwei mächtigen Steinbrüchen aufgeschlossen sind, von denen der ältere, welcher schon im XVI. Jahrhundert urkundlich benützt wurde und seit dem vorigen Jahre wieder neu in Betrieb gesetzt worden ist, sich auf der linken Thalseite am Ein- gange des Scheiblinggrabens, also südwestlich von Gross-Reifling befindet, während der jüngere nord- östlich davon, oberhalb des Zusammenflusses von Salza und Enns, den Eingang in den kleinen Tiefengraben markirt. Als kartographische Grundlage dient das Blatt Zone 15, Col. XI der Specialkarte 1 :75.000. Die geologischen Verhältnisse der näheren und weiteren Umgebung von Gross-Reifling sind schon zu wiederholten Malen in gründlicher Weise beschrieben worden. Stur schildert sie theilweise in den Begleitworten der Vorlage seiner oben citirten Karte; ') am ausführlichsten in seiner Geologie der Steiermark, ?) pag. 216 ff. ') Jahrbuch k. k. geol. R.-A. Bd. XV, Verhandlg., pag. 42 und pag. 245. ?) Graz 1871. Beiträge zur Paläontologie Oesterreich-Ungarns. Bd. X. I D Arthaber. [2] In neuerer Zeit wurde Dr. A. Bittner mit der Neubegehung dieser Gebiete für die geologische Karte betraut, der hierüber in gründlicher Weise, speciell über die nächste Umgebung von Reifling selbst und den hier in Rede stehenden Fundort, in mehreren Mittheilungen berichtete, betitelt: »Geolo- gische Verhältnisse der Umgebung von Gross-Reifling a. d. Enns« (Verhandlungen, geol. R.-A. 1884, Nr. 13, pag. 260) und: »Aus den Ennsthaler Kalkalpen« (Verhandlungen, k. k. geol. R.-A. 1885, Nr. 5, pag. 143), sowie auch partim: »Zur Verbreitung der Opponitzer Kalke in den nordsteirischen und angrenzenden oberösterreichischen Kalkalpen« (Verhandlungen, k. k. geol. R.-A. 1887, Nr. 3, pag. 81). Neue geologische Aufnahmen bringt daher die vorliegende Arbeit keineswegs; ich beschränkte und musste mich auch eben auf die Verfolgung der Studien meiner Vorgänger beschränken, umsomehr da die neuen Kartenblätter noch nicht publicirt sind, was ich insoferne bitter empfand, da mir nur die ältere S7ur’sche Aufnahmskarte zur Verfügung stand und es mir leider nicht möglich war, Einsicht in die neuere Karte Biffner’s zu nehmen. Allerdings hob Dr. Diitner diesen Mangel insoferne auf, dass er gesprächsweise mir Aufschlüsse über seine neuere Karte ertheilte. Herrn Dr. Difiner verdanke ich auch die Anregung zur Ausbeutung des alten, von S7zr entdeckten Fundortes »Tiefengraben«, der die im Folgenden zur Beschreibung gelangende und über alle Erwartungen reiche Fauna barg. Die Fundstelle selbst befindet sich auf dem kleinen Fahrweg, der von der Reifling—Palfauer Strasse bei der aufgelassenen Kohlung »Wasserstein« abzweigt, das rechte Thalgehänge des Tiefen- grabens langsam hinansteigt, dann in einigen Serpentinen die Höhe des T'halabschlusses erreicht und zu den jenseits der Passhöhe gelegenen Köhlereien führt; sie ist von der Strassenkreuzung aus in einer guten Viertelstunde zu erreichen. Szur gibt von dieser Localität in den oben citirten Schriften an: Nautilus quadrangulus Beyr., » (Pleuronautilus) Pichleri Hauer, Ammonites (Ptychites) megalodiscus Beyr., Rhynchonella cfr. semiplecta Münster (Rhynchon. trinodosi Bittner). Bei Bittner finden wir ferner in seinen Brachiopoden der alpinen Trias!) von demselben Fundorte erwähnt: Waldheimia (Cruratula) cfr. Eudora Laube. Rhynchonella trinodosi Bittner. > ex. aff. trinodosi Bittner. Spiriferina (Mentzelia) Mentzelii Dunk. sp. Ausserdem hat Zr. v. Hauer in seiner Arbeit über »Die Cephalopoden der unteren Trias der Alpen« ?) aus dem von S7ur gesammelten Materiale beschrieben: Nautilus (Pleuronautilus) Pichleri Hauer, Ammonites (Ptychites) Studeri Hauer (wohl Ptychites flexuosus Mojs.). Bei E. v. Mojsisovics finden wir in den »Cephalopoden der mediterranen Triasprovinz«°) von eben derselben Fundstelle beschrieben: Pleuronautilus distinctus Mojs. und in den »Cephalopoden der Hallstädter Kalke« !), Bd. I, den Anolcites Elisabethae Mojs. Hiemit ist Alles erschöpft, was bis jetzt von der Localität »Tiefengraben« bekannt geworden war. 1) Abhandlg. k. k. geol. R.-A. Bd. XIV. 2) Sitzungsberichte der kais. Akad. der Wissensch. Mat.-nat. Classe, Bd. LII, Abth. 1, pag. 605. 3) Abhandlg. k. k. geol. R.-A. 1882, Bd. X. 4) Abhandle. k. k. geol. R.-A. 1893, Bd. VI, ı. Abtheilung. [3] Die Cephalopodenfauna der Reiflinger Kalke. 3 Es ist leicht begreiflich, dass meine Vorgänger nicht eine grössere Anzahl von Fossilien von dieser Fundstelle zusammenbrachten, wenn man bedenkt, dass ihnen nicht so viel Zeit zur Ausbeutung der Localität zur Verfügung stand wie mir, sondern dass sie nur nebenbei, neben der Hauptaufgabe, den geologischen Aufnahmsarbeiten, dieser Localität ihre Aufmerksamkeit widmen konnten, während ich mir die Ausbeutung selbst zum Ziel gesetzt hatte und dasselbe durch die Arbeit zweier Sommer erreicht habe. Das Vorkommen hier ist ein linsenförmiges in der Art, wie es auch von anderen Muschelkalk- Localitäten, z. B. Schreyeralm, bekannt geworden ist und wie ich auch in der neuesten Zeit durch Auffindung zweier neuer Fundorte wiederholt zu constatiren vermochte. Es sind keine auf grössere Entfernungen hin zu verfolgende, fossilführende Bänke, sondern nur kleine Nester oder Linsen, welche mitunter von geradezu verblüffendem Fossilreichthum sind und welche die Horizontalerstreckung von ıl/, bis 2m bei einer Höhe von kaum ım und Dicke von 20 bis Socm wohl kaum überschreiten. Das Gestein dieser Nester ist im frischen Zustande ein schwarzgrauer, thoniger, stark bituminöser Kalk, welcher an der Sonne rasch dünnblättrig, gelb, auch fast weiss wird, mitunter thonig zerfällt und die Fossilien selbst braun auswittern lässt. Er erinnert in diesem angewitterten Zustande lebhaft an die die Reiflinger Kalke direct überlagernden Aonschiefer (Trachyceras Schfr. Mojs.), von denen er sich neben dem Fehlen der charakteristischen Fossilien dieses Niveaus nur durch den geringen Kiesel- säuregehalt und durch grössere Dicke der immerhin dünnen Lagen unterscheidet. Eine solche Stelle, an welcher die Reiflinger Kalke im verwitterten Zustande den Habitus der Aonschiefer fast zum Verwechseln angenommen haben, befindet sich auf ungefähr halbem Wege zwischen der Stelle, von welcher der Fussweg, der zum »Kernerbauer« führt, von der Reiflins—Palfauer Strasse abzweigt und durch den Wald emporsteigt. Hier haben wir in der Höhe von circa 4m und Breite von circa 3m aufgeschlossen die Reiflinger Kalke der feinkörnigen Facies, in denen ich selbst wohl nichts finden konnte, jedoch nach meiner Ansicht ein eifriges Suchen nicht ohne Erfolg bleiben dürfte. Was die geologische Zusammensetzung des ganzen Gebietes anbelangt, so finden wir als tiefstes Glied den Werfner Schiefer. Er tritt als Unterlage der ganzen Trias an verschiedenen Stellen heraus, besonders dort, wo die später zu besprechenden tektonischen Linien durchstreichen. Wir finden ihn östlich in einem kleinen Aufbruch beim Reiter, unterhalb Palfau, im unteren Salzathal, wo die oberen Partien desselben mit schlecht erhaltenen Fossilien, Naticella, Gervillia und der bezeichnenden Myophoria costata aufgeschlossen!) sind. In bedeutenderer Mächtigkeit finden wir ferner die Werfner Schiefer wieder bei Weissenbach a. d. Enns und im unteren Laussabachthale einerseits und gegen St. Gallen zu andererseits. Hier treten in den rothgefärbten oberen Lagen Gypse und Anhydrite auf, und S7r?) erwähnt auch. eine kleine Salzquelle beim Einflusse des Buchaubaches in die Enns. Gegen oben gehen die Werfner Schiefer in schwarze Kalke und Dolomite, poröse, rauhwackenähnliche Kalke und grobzellige Rauh- wacken über, mit denen sie mehrfach scheinbar oder wirklich wechsellagern.°) Diese Kalke, welche als Gutensteiner Kalke aufzufassen sind, treten auf der Linie Weissenbach-—-St. Gallen, besonders bei letzterem Orte, in bedeutender Mächtigkeit auf und führen dort schlecht erhaltene Versteinerungen, von denen Sur (loc. cit.) Durchschnitte der Terebratula vulgaris und anderer Petrefacten angibt. Bittner (loc. eit.) findet an der Laussabachseite mannigfaltigere Fossilführung, bestehend aus Modiolen, Gervillien und myophoriaartigen Bivalven, in den porösen Kalken auch kleine Gastropoden. Diese Fauna weist auf die Facies der Reichenhaller Kalke hin; die harten, dunklen Kalke der Gutensteiner Serie sind von zahlreichen weissen Kalkspathadern durchzogen und enthalten auf Klüften das schon 1) Bittner, Verhandlg. k. k. geol. R.-A. 1886, Nr. 10, pag. 247. >) Szur, Geologie der Steiermark, pag. 220. 3) Bittner, Verhandlg. k. k. geol. R.-A. 1884, Nr. 13, pag. 261. 4 Arthaber. [4] längst bekannte Vorkommen!) meist violblauer, seltener rosenrother Flussspathkrystalle. Auch an das östliche Vorkommen des Werfner Horizontes bei Palfau schliesst sich ein kleiner Aufschluss von Guten- steiner Kalken an. Mit dieser Aufzählung ist jedoch das Auftreten dieser tiefster Triasniveaux keineswegs erschöpft, die vielmehr an verschiedenen Stellen, wie z. B. der Linie Erb—Landi—-Gams, in grösserer oder geringerer Mächtigkeit erschlossen sind. Als nächsthöherer Horizont folgt der — wie Stu ihn (loc. cit. pag. 216) bezeichnet — Complex der Reiflinger Dolomite und Kalke. Freilich muss diese Schichtenserie heute in ganz anderem als dem alten, S/ur’schen Sinne gedeutet werden, wie das Ditiner auch in seinem Aufnahmsberichte be- sonders betont hat.?) Für Sur war massgebend betrefis seiner Anschauung, die Reiflinger Serie beginne mit einer bedeutenden Dolomitmasse, dass einestheils der Gutensteiner Kalk die Dolomite unterlagere und andererseits der Reiflinger Kalk sie bedecke. 'T'hatsächlich ist dies allerdings der Fall, jedoch liegen die Verhältnisse keineswegs so einfach, dass dieses Raisonnement auch vollständig richtig wäre. Das ganze Gebiet von Altenmarkt—St. Gallen—Reifling bis gegen Palfau ist fast vollständig von Bruchlinien begrenzt, unter deren Einfluss die natürliche Schichtfolge gelöst worden ist. In diesem Gebiet finden wir das Aufeinandertreffen zweier fast rechtwinkelig von einander abweichender Streichungsrichtungen, von denen die eine nach Westnordwest und Nordwest (Züge der Mittellaussa), die andere nach ÖOstnordost verläuft (Züge des Gamsstein und der Voralpe:). Beide Züge gehen nicht ineinander über, sondern treffen längs einer Linie aufeinander, welche über Landl—St. Gallen, Pfarralpe—Weisswasser streicht. Es ist daher naheliegend, dass der stratigraphische Contact der Dolomite mit ihrer Unterlage und Bedeckung nicht mehr der ursprüngliche ist, sondern nachträglich erst durch diese Erscheinungen hergestellt wurde. | Deshalb wendet sich Dzziner‘) gegen die Szur’sche Auffassung, dass der Reiflinger Dolomit die Basis der Reiflinger Kalke bilde, und begründet diese Ansicht damit, dass im Südwest des in Rede stehenden Gebietes das Verhältniss zwischen dem S7zr’schen Reiflinger- und dem Haupt-Dolomit, welche beide hier aufeinander treffen müssten, so unklar ist, dass eine Trennung zur Unmöglichkeit wird, ja überhaupt unwahrscheinlich ist. Tritt doch in der Tiefe des Wolffsbachgrabens, im Liegenden der Dolomite noch petrefactenreicher Opponitzer Kalk auf, wo man im Szur’schen Sinne eher Gutensteiner Kalk erwarten sollte. Auch ich schliesse mich der Ansicht Dr. Bitiner’s vollständig an, jedoch mit der Einschränkung, dass ich das Auftreten von Dolomiten in der Reiflinger Serie keineswegs leugne, ihnen jedoch nicht die Bedeutung im Sixr’schen Sinne zusprechen kann, so dass daraufhin eine Gleich- stellung derselben mit dem Mendoladolomit (loc. cit. pag. 221) gestattet sei. Steigt man den kleinen Scheiblinggraben, der am Westausgange von Gross-Reifling beginnt, hinan, so sieht man sofort die knolligen Bänke des Reiflinger Kalkes in wechselnder Lagenstärke, von dicken, 8ocm starken Bänken wechselnd bis zu Lagen von nur Millimeter Dicke. Thalaufwärts bekommt man die älteren Glieder der Kalkserie zu sehen, deren Bänke dann eine Zeit lang papier- dünn bleiben, mit eingeschalteten, circa Iocm dicken Lagen. Hier schliesst sich aber auf einmal an die dunklen Kalke ein lichtgelblicher, dünngebankter, kalkiger Dolomit an, dem im Liegenden ein dickbankiger Horizont folgt, welcher wieder von dünneren Bänken unterlagert wird. Dieser Dolomit braust, mit Salzsäurelösung behandelt, nur ausserordentlich wenig auf, ist also sehr stark an Magnesia- gehalt. Das ganze Niveau hat eine Mächtigkeit von circa 2om. Im Liegenden folgen dann wieder Bänke des Kalkes von wechselnder Stärke von Io bis circa 8Socm und ausserordentlicher Härte, welche eine Thalstufe bilden, über die der Bach des Scheib- 1) Haidinger'’s Berichte. 1847, Ed. III, Nr. 5, pag. 361. 2) Verhandlg. k. k. geol. R.-A. 1887, pag. 82. 3), Bittner, Verhandlg. k. k. geol. R.-A. 1886, pag. 21. 4) Verhandlg. k. k. geol. R.-A. 1887, pag. 82. [5] Die Cephalopodenfauna der Reiflinger Kalke. 5 lingsgrabens herabstürzt. Dann ändert sich plötzlich das Bild, das T'hal weitet sich und nach einer kleinen Strecke verworrenen und verstürzten Terrains befinden wir uns im typischen Hauptdolomit von lichtgrauer Färbung mit schwach röthlichen Adern. Beide Dolomitniveaux sind so ausserordentlich von einander verschieden, dass kein Gedanke einer Zusammengehörigkeit hier aufkommen kann. Für mich gibt es in Folge dieser Ausführungen ebenfalls keinen Reiflinger Dolomit, welcher sich als stratigraphisches Glied ausscheiden liesse, jedoch muss ich kalkige Dolomite von untergeordneter Mächtigkeit in der geschlossenen Serie der Reiflinger Kalke als thatsächlich vorhanden betonen. In den Reiflinger Kalken lässt sich schwer eine Trennung, basirt auf den petrographischen Habitus, vornehmen; daher kann ich mich auch der Scheidung 2izfner’s!) in einen unteren Horizont, welcher dünnbankig ist und nur wenig Hornstein führt, im Gegensatz zum oberen, dicker gebankten und stark hornsteinführenden Knollenkalk nicht vollständig anschliessen. Der Reiflinger Kalk ist sowohl in seiner unteren als oberen Partie charakterisirt durch meist sehr hohen Kieselsäuregehalt, der sich auf den Schichtflächen vielfach durch knollige Beschaffenheit derselben verräth und dem Gestein ausserordentliche Härte und lichte Farbe verleiht. Dazwischen finden sich wieder sowohl unten als oben Partien mit geringem Kieselsäuregehalt, bedeutend zurück- tretendem knolligen Habitus, gelblicher bis bräunlicher Farbe und theilweise geringerer Härte. Nur ein Niveau bleibt so ziemlich constant, das sich aber nicht als fortlaufende Bank, sondern durch local auftretende Linsen, charakterisirt durch dunkle Farbe und thonigen, splitternden Kalk, auszeichnet, welcher stellenweise direct als »stinkend« zu bezeichnen ist. Durch die Verwitterung verliert er den theilweise reichen Bitumengehalt und wird blätternd und licht. Durch das Auftreten dieser Linsen, welche theils reiche Fossilführung aufweisen, theils vollkommen leer sind, sich aber stets durch blau- bis grauschwarzen, harten, thonigen Kalk auszeichnen und bezüglich der Gesammtmächtigkeit der Reiflinger Kalke in deren unteren Partie auftreten, möchte ich allein eine Scheidung in untere und obere Reiflinger Kalke vornehmen, von denen die letzteren die bedeutend mächtigeren sind im Gegen- satze zu den unteren, welche das oben angeführte Niveau des kalkigen Dolomites zwischen ihren Kieselkalken eingeschlossen enthalten. Ich rechne hiebei — es ist dies allerdings nur eine subjective Anschauung — den thonig-kalkigen Horizont mit zur unteren Partie. Dieser gehören die bis heute aufgefundenen Fundstellen an, unter denen die Localität »Tiefengraben« die interessanteste ist und sich durch Artenreichthum auszeichnet, welchen der paläontologische Theil der vorliegenden Arbeit zu schildern suchen wird. In zweiter Linie ist ein Fundort zu nennen, den mir erst in jüngster Zeit, fast schon nach Abschluss dieser Arbeit, zu entdecken gelungen ist, welcher sich im Gegensatz zu dem Früheren weniger durch Arten, als Individuenreichthum auszeichnet und eine ungeahnte Fülle von Balatoniten bei starkem Zurücktreten fast aller anderen Elemente lieferte. Diese Localität befindet sich ebenfalls östlich von Gross-Reifling und wird in einem Nachtrage separat behandelt werden. An dritter Stelle ist ein Fundort zu nennen, welcher sich westlich von Reifling, im oben erwähnten Scheiblinggraben befindet und Fossilreste in demselben Gestein in geringerer Menge ge- liefert hat. Erwähnen wir ausserdem noch ein von Dr. Bzäiner?) entdecktes ähnliches Vorkommen des- selben Horizontes in einem kleinen Seitengraben der Gallensteiner Schlucht bei St. Gallen, welcher »einige schwer auslösbare Ceratiten vom Muschelkalktypus« lieferte, so sind hiemit alle Fundorte angeführt, welche in diesem kalkig-thonigen Niveau bis jetzt bekannt geworden sind. Sie gehören alle der unteren Partie der Reiflinger Serie an und eröffnen zugleich die Fossilführung in derselben. !) Verhandlg. k. k. geol. R.-A. 1884, pag. 262. 2) Verhandlg. k. k. geol. R.-A. 1885, pag. 143. 6 Arthaber. [6] Die oberen Reiflinger Kalke zeigen, wie schon erwähnt, denselben knolligen Habitus mit meist reichem Kieselsäuregehalt in den Kalken selbst und meist lichte Farbe. Sie sind, wie eingangs ange- führt, in zwei grossen Steinbrüchen aufgeschlossen und lieferten bisher das theilweise erhaltene Skelet eines Sauriers; auf derselben Platte fand sich auch ein Cephalopode, »ein Rest einer in die Familie der Aones gehörigen Art mit drei Knotenreihen auf der Seitenwand«,!) welcher von P. Engelb. Prangner in den Vierzigerjahren dort gefunden worden war. Dieser Steinbruch liegt im Westen von Gross- Reifling, während der grosse Bruch im Osten bis jetzt noch nichts geliefert hat. E. v. Mojsisovics?) citirtt nun (pag. 693, Taf. 100, Fig. 2) ebenfalls einen Trachyceraten, den Anoleites Elisabethae Mojs., jedoch von der Localität »Tiefengraben«. Sollte hier nicht eine Verwechslung der Fundorte vorliegen und dies das alte Hardinger’sche Stück sein? Sonst sind keine bestimmbaren Reste aus den oberen Knollenkalken bekannt. Man findet zwar, wenn man längs der Holzschleifbahn von Reifling zur Salzaschleusse geht, auf den Schichtbänken nicht selten Durchschnitte von Cephalopoden, jedoch ist der Erhaltungszustand derselben in den groben Knollenkalken ein zu ungünstiger, und ausserdem ist es unmöglich, sie aus den hier meist dicken Bänken herauszuschlagen. Gegen oben finden sich in diesen Kalken Einschaltungen von Mergeln, welche sehr rasch an Mächtigkeit gewinnen und als Zwischenlagen kleinere Bänke hellen Kalkes vom Typus des liegenden Kalkes aufweisen. Sie sind von grünlichgrauer Färbung, zerfallen an der Luft stengelig und stehen im Flussbett knapp unterhalb des Einflusses der Salza in die Enns an, wo sie in einer Mächtigkeit von circa Iom aufgeschlossen sind. Leider liegt dieser Aufschluss sehr ungünstig, weil er fast in der Höhe des Normalstandes der Enns liegt und daher nur bei niedrigem Wasserstande zu besuchen ist. Ausserdem wird im Sommer die Salza tagtäglich betreffs der Holztrifft geschwellt, wodurch auch der Fundort fast vollständig, täglich einmal, unter Wasser gesetzt wird, was wieder unter dem Einflusse der Sonne ein ausserordentlich starkes Zerspellen der weichen Mergel zur Folge hat. Besonders schichtweise ist der Fossilreichthum dieser Mergel sehr gross; ganze Flächen sind mit Posidonomyen und Halobienbrut bedeckt. Herr Dr. Bittner, dem ich mein hier gesammeltes Bivalven- und Brachiopodenmaterial übergab, hatte die Freundlichkeit, die Bestimmung desselben vorzunehmen, welche folgende Formen ergab: Eine grosse Posiodonomya sp., welche sehr, häufig hier auftritt; mitunter sehr grosse und noch mit Schale erhaltene Exemplare der Halobia Lommeli Wissm., welche sich von südalpinen Exemplaren gar nicht unterscheiden lässt, und eine feingerippte, wahrscheinlich neue Halobia sp. Gleichzeitig sei hier hervorgehoben, dass bis heute nur zwei Fundorte in den nordöstlichen Kalkalpen bekannt geworden sind,°) welche die echte Halobia Lommeli geliefert haben: Steinbach- graben bei Lunz, woselbst es Dr. Biffner, und Gross-Reifling, Einfluss der Salza in die Enns, wo es mir gelungen war, dieses charakteristische Leitfossil zu finden. Alle anderen Angaben der älteren und jüngeren Literatur über den Nachweis der Halobia Lommeli in den Nordalpen beziehen sich nicht auf diese selbst, sondern nur auf verwandte Formen. Von Brachiopoden führt Dr. Bitfner’s Bestimmung Steinkerne der Waldheimia (Cruratula) cfr. Eudora Laube an. Auch Cephalopoden sind (in Bruchstücken) vertreten: Anoleites cfr. doleriticus Mojs,, Protrachyceras cfr. regoledanus Mojs., Atractites nov. spec. indet. 1) Stur, Geologie der Steiermark, pag. 219. 2) Gebirge um Hallstadt. Bd. II. 3) Bittner, Verhandlg. k. k. geol. R.-A. 1894, Nr. 14, pag. 382. [7] Die Cephalopodenfauna der Reiflinger Kalke. 7 Gegen oben werden dann die Kalkzwischenlagen mächtiger und einige Bänke in Gesammt- mächtigkeit von 3m und Aussehen des liegenden Reiflinger Kieselkalkes schliessen den Mergelhorizont im Grossen und Ganzen ab. Es folgen sodann ebenflächige, blaugraue, harte, thonige Kalke, welche wir unter der Brücke, die über die Salza kurz vor ihrem Einflusse führt, anstehend finden, zwischen denen sich ein Mergelschieferniveau einschaltet, das einen ausserordentlichen Reichthum an Halobien ebenso wie übrigens die direct unter- und überlagernden Kalke aufweist; aus letzteren wittern die Versteinerungen sehr schön aus. Es findet sich jedoch keine Spur mehr der Halobia Lommeli, die in so grosser Menge im Mergelniveau auftritt, sondern Halobia intermedia Mojs., welche von eben diesem Fundorte schon von E. v. Mojsisowics') beschrieben worden ist (pag. 30, Taf. III, Fig. 5, 6). Hiemit schliesst hier die Schichtfolge der Reiflinger Kalke ab und die höheren Horizonte liegen unter einer mächtigen Bedeckung junger Schotter- und Conglomeratmassen begraben, auf denen sich das Gehöft des Salzabauern befindet. Erst weiter im Osten finden wir Opponitzer Kalk und Haupt- dolomit. Die Ueberlagerung der obersten Reiflinger Kalke lässt sich im oberen Tiefengraben kurz unter der Passhöhe in nicht besonders günstiger Weise beobachten, besser hingegen im Scheibling- graben im Westen von Reifling. Dort fehlt die Einschaltung der Mergelschiefer in den oberen Kalken, die sich homogen bis zur oberen Grenze fortsetzen, auch ein Beispiel für den raschen Wechsel der Faciesentwicklung in den Reiflinger Kalken, die besonders Biziner?) in seiner Arbeit: »Partnach Sch. mit Konninckina Leonhardi im Thale von Kaltenleutgeben bei Wien« (pag. 162) betont hat. Es schliessen also die Reiflinger Kalke mit denselben lichten Knollenkalken ab, die hier nur dünnbankiger werden und am rechten Thalgehänge in einem Steinbruch abgebaut werden, knapp neben der Weggabelung, von der aus der Steig zum Gehöft des Scheiblingbauern hinanführt. Links (im Anstiege) von diesem kann man gut die Ueberlagerung der oberen Reiflinger Kalke durch Aonschiefer beobachten, der concordant aufliegt. Es sind schwarze, ebenflächige Kalke, die hier in papierdünnen Schichten übereinander folgen, dazwischen dickere Lagen eines ausserordentlich harten, bräunlichen, stellenweise sogar farblosen und durchscheinenden Kieselkalkes, der die charakteristischen Fossilien des Aonschiefers führt: Brut von Halobia sp., Posidonomya wengensis, flachgedrückte Trachyceraten in grosser Menge, insbesondere: Trachyceras Aon Münst., Protrachyceras Archelaus Laube sp., Fischschuppen, mitunter in sehr grossen Exemplaren Voltzia heterophylla Schimp. u. Mong. Auf diese Schiefer folgt sodann in directer Ueberlagerung der schwarze, stengelig an der Luft zerfallende Raingrabener Schiefer, welcher an dieser Localität Halobia rugosa Gümb. allein geliefert hat und der die Basis der Lunzer Serie bildet, die wohl nicht gut aufgeschlossen ist, jedoch sich in bedeutender Mächtigkeit nachweisen lässt, auf welcher der oben genannte Bauernhof liegt und die niederen Höhen bildet, deren weiche Terrainformen in so scharfem Gegensatze zu den wilden Dolomit- bergen des Lerchkogel, Grandenberg etc. stehen. ') Ueber die triadischen Pelecypodengattungen Daonella und Halobia. Abhandlg. der k, k. geol. R.-A. 1874, Bd. VII, Heft 2. 2) Bittner, Verhandlg. k. k. geol. R.-A. 1893, pag. 161. Arthaber. [8] [0 ) Auch im Osten unseres Gebietes im oberen Tiefengraben kann man, wie schon bemerkt, die Ueberlagerung der obersten Reiflinger Kalkbänke durch Aonschiefer, Raingrabener Schiefer und Lunzer Sandstein beobachten; jedoch sind die tektonischen Verhältnisse hier local complicirter als auf der Westseite. Fig. ı NM. Kerzenmandl =D ILELTUMANLL Steanbruck Arberterhaus Schematisches Profil, die Entwicklung der Reiflinger Kalke zeigend. a) Untere Reiflinger Kalke. g) Raingrabener Schiefer. ö) » > > Cephalopoden-Horizont. }) Lunzer Sandstein. c) Obere Reiflinger Kalke. i) Opponitzer Kalk. d) > » » Mergelniveau, Schichten r) Hauptdolomit. mit Halobia Lommeli Wissm. sp. 2) Schotterterrassen. e) Oberste Reiflinger Kalke und Schichten mit Ha- m) Gehängschutt. lobia intermedia Mojs. «—ß angenommene Verwerfungsfläche. f) Aonschiefer. Ueber den Lunzer Sandsteinen folgt sodann der helle Opponitzer Kalk, in dem es mir nicht gelang, die bezeichnenden Versteinerungen zu finden, während mir Dr. Bittner mittheilte, dass er auch dort Corbis Mellingi Hauer, Perna Bouei Hauer, Ostrea montis caprilis Klipst. gefunden habe. Reicher freilich ist die Fossilliste, die er von dem eingangs erwähnten Fundorte Wolffsbachgraben im Westen von Reifling mittheilt: !) Fischschüppchen, Gastropoden in ganzen Bänken, Myophoria cfr. lineata Mstr., Myoconcha sp.,? 1) Verhandlg. k. k. geol. R.-A. 1887, pag. 82. [9] Die Cephalopodenfauna der Reiflinger Kalke. 6) Pecten filosus Hauer in Bänken, Hinnites cfr. obliquus Mstr., Ostrea montis caprilis Klipst., Platten ganz aus kleinen Bivalven bestehend. Auf diese Opponitzer Kalke folgt sodann in mächtigen Massen der Hauptdolomit, welcher die Triasablagerungen beschliesst. Fig. 2. WENdISCHZTSTE: LERNTE Atenmartapz am ; 6 wert iamont Haypstab 71000000. Situationskarte nach A. Bittner. Die grosse Trennungslinie zwischen Kalkmittelgebirge und Kalkhochgebirge. Wie man sieht, sind diese letzteren eben in dem Reiflinger Gebiete in vollständiger und ununterbrochener Reihe vom Werfner Schiefer bis in den Hauptdolomit entwickelt. Das in Fig. ı gegebene Profil sucht die Situation, wie wir sie am Eingange des Salzathales und des kleinen Tiefengrabens finden, zu veranschaulichen. Es ist nur schematisch, weil die eigent- lich bestehenden drei verticalen Schnittflächen der Uebersichtlichkeit halber auf zwei reducirt werden mussten, wodurch eine Combination von Profil und Ansicht sich ergeben musste. Beiträge zur Paläontologie Oesterreich-Ungarns. Bd. X. D Io Arthaber. [10] Im Hintergrunde sehen wir den Abschluss des Tiefengrabens, welcher auf der Höhe die oberen Triasglieder vom obersten Reiflinger Kalk bis zum Hauptdolomit zeigt, deren Fortsetzung gegen das vordere Profil im kleinen Thalkessel des Tiefengrabens erodirt ist und dort sowohl wie im vorderen Profil unter der Decke junger Conglomerate (Höhe des Gehöftes des Salzabauern) begraben liegen. Die Grenzen sind mit Sternchen bezeichnet. Auf der rechten Thalseite — also der Nordwestseite — finden wir im vorderen Profil den unteren, im hinteren Profil den oberen Reiflinger Kalk discordant dem Hauptdolomit anlagern; wir sind also gezwungen, eine Verwerfung hier anzunehmen, welche entsprechend den zwei Schnittflächen nicht als Linie, sondern als Fläche (“, ß) zum Ausdruck gebracht werden musste. Um die tektonischen Verhältnisse des Reiflinger Gebietes klarzustellen, ist es nothwendig, etwas weiter auszuholen. Als Grundlage der folgenden Ausführung dienen in erster Linie die von Dr. A. Bittner publicirten Arbeiten: »Aus dem Gebiete der Ennsthaler Kalkalpen und des Hochschwab« !); »Aus der Umgebung von Wildalpen in Obersteiermark und Lunz in Niederösterreich« (pag. 74) ”); »Aus dem Gebiet des Hochschwab und der nördlich angrenzenden Gebirgsketten« °); daneben müssen die älteren Arbeiten Zaxer’s') und Stur’s?) hervorgehoben werden. Wie schon oben kurz erwähnt, bildet die weitere Umgebung von Gross-Reifling, im Allgemeinen begrenzt durch die Punkte Altenmarkt a. d. Enns, Admont, Hieflau, Palfau, ein tektonisch hervor- ragend interessantes Gebiet, weil es nicht als einheitliches Stück erscheint, sondern durch die zahlreich durchstreichenden tektonischen Linien in einzelne Schollen zerlegt wird. Die nach den oben angeführten Arbeiten Dr. A. Bitiner’s construirte Kartenskizze (Fig. 2) sucht dies zu veranschaulichen. Wir sehen auf ıhr axiale Linien und transversale, welche die ersteren kreuzen oder abschneiden. In welcher Weise die Aufbruchlinien und Gebirgszüge nördlich der grossen Haupt- linie Admont—Gusswerk beeinflusst sind, erklärt sich durch den stauenden Einfluss der Südwestspitze des böhmischen Massives, der nicht bis zu jener Haupttiefenlinie reichte. Nördlich und südlich der- selben ist stets ein Einfallen der angrenzenden Gebirgstheile gegen diese Linie zu beobachten, was die hohe Bedeutung derselben in tektonischer Beziehung illustrirt. \ Die Hauptlinie Admont—Gusswerk findet ihr Westende am Schiefergebirge und ist im Osten von der Transversallinie Kindberg—Mariazell—Scheibs abgeschnitten, an welcher östlich die Fort- setzung der ersteren, die Linie Mariazell—Buchberg, ihrerseits ihr Westende findet. Diese Transversal- linie zeigt auffallend parallelen Verlauf mit einer seismischen Linie, für welche Prof. Szess den Namen der Kampthallinie gewählt hat. Südwestlich der Mariazell—Scheibser Linie fällt uns eine zweite, jedoch viel kürzere Transversallinie auf, welche ähnlichen südöstlichen bis nordwestlichen Verlauf zeigt und die tektonische Ursache des Göstlinger Ipsdurchbruches ist. Als Querverwerfung unseres Gebietes ist ferner die Buchauer Linie zu nennen, welche, nördlich Admont beginnend, durch das Buchauthal zieht und in der Gegend von Altenmarkt a. d. Enns ihr Ende findet. Nördlich der grossen axialen Linie finden wir Aufbruchslinien, welche alle mehr oder weniger gegen diese convergiren und fast rechtwinklig gegen einander verlaufen. Die südwestlichste ist die Linie Windischgarsten—Admonter Höhe, welche von der Buchauer Querlinie hier geschnitten wird und sich jenseits derselben einestheils über den Landler Uebergang bis Gams fortsetzt, andererseits eine streckenweise parallel verlaufende Secundärlinie aufweist, die durch die Linien Bruckwirth Alm— Jodelbauer Alm gegeben ist und sich bei Gams mit der ersteren wieder vereinigt. 1) Verhandlg. k. k. geol. R.-A. 1887, pag. 89. A) » BD > weich 2 Zie 3) 1890, » 306. 4) Jahrbuch k. k. geol. R.-A. 1868, Bd. XVII, Heft ı; 1853, Heft 4, pag. 718. 5) Geologie der Steiermark, pag. 316 ft. [11] Die Cephalopodenfauna der Reiflinger Ralke. 1] Fast parallel zu dieser zieht die Aufbruchslinie Weisswasser—St. Gallen— Erb, welche ebenfalls von der Buchauer Linie geschnitten wird und gegen Gams gravitirt, von wo aus beide ihren Anschluss an die Hauptlinie suchen. Als gebrochene Linie desselben Typus möchte ich die Linie auffassen, welche östlich Altenmarkt beginnt und bis in die Gegend von Palfau fortsetzt. Entgegen diesem nordwest-südöstlichen Verlauf der Aufbruchslinien finden wir südwest-nord- östlich streichende, deren bedeutendste die Linie Palfau (südlicher Fuss des Gamssteines)—Polzberg bei Lunz ist, welche durch die oben erwähnte kleine Transversallinie des Ypsdurchbruches in zwei Theile zerschnitten wird. Gerade im Reiflinger Gebiet haben wir das Aufeinandertreffen dieser beiden fast go" von einander abweichenden Streichungsrichtungen, welche im Osten durch die Züge des Gamssteines und der Voralpe (Esslingalm) gegeben sind, während die westlichen nach Biziner als Züge der Mittellaussa zusammengefasst werden können. Beide sind, besonders die südlichen Ketten, fast senkrecht auf- gerichtet und scheinen früher ein Ganzes gebildet zu haben, das durch die Buchauer Linie, bei Ver- schiebung der einzelnen Theile gegen einander, getrennt worden ist. Das gemeinsame Merkmal dieser tektonischen Linien finden wir darin, dass sie in die Tiefe bis auf den Werfner Schiefer hinabreichen. Eine unterscheidet sich aber von den anderen Linien dieses Gebietes dadurch, dass in den durch die Störung geschaffenen Depressionen partienweise Kreideablagerungen nachgewiesen wurden, sie folglich unbedingt vorcretacisch sein muss, im Gegen- satze zu den anderen, möglicherweise erst postcretacischen Linien. Es ist dies die Störungslinie Windischgarsten—Gams, deren Fortsetzung sich noch stückweise gegen Nordwesten verfolgen lässt. Im Osten finden wir erst bei Mariazell wieder Gosau, also schon jenseits der grossen Transversal- Störungslinie Kindberg— Scheibs. Aus diesen oben geschilderten Verhältnissen ergibt sich daher von selbst, dass für die nächste Umgebung von Gross-Reifling die Hauptstreichungsrichtung von Nordost gegen Südwest verläuft und jenseits der Enns sich ein Umschwenken gegen Nordwest bemerkbar macht. Das Fallen der Schichten ist meist ein sehr steiles, südöstlich gerichtetes im Osten und fast südliches im Westen von Reifling. Besonders schön sieht man das Einfallen am Eingange des Tiefengrabens, das hier in weiteren Zusammenhang mit dem Fallen der Schichten des Gamssteines zu setzen ist. Die faunistischen Ergebnisse, welche sich zunächst aus der beigegebenen Tabelle ergeben, sind folgende: In dem 85 Nummern zählenden Verzeichniss — da Ceratites sondershusanus Picard sp. als nicht in die Reiflinger Fauna gehörig hier nicht in Betracht kommt — finden sich 82 systematisch verwerthbare Cephalopoden, welche sich auf 20 Gattungen (I6 bekannte und 4 neue) mit 81 Species (28 » SE) vertheilen. Der grosse Procentsatz an neuen Elementen darf insoferne nicht sonderlich überraschen, wenn man bedenkt, dass die Muschelkalkfauna überhaupt noch recht unvollständig bekannt ist und dass, wenn ein neuer Fundort wieder neues Material lieferte, wie z. B. Han Bulog, stets eine Fülle neuer Formen zu Tage kam. So gibt Ar. v. Hauer in seinen »Cephalopoden aus der Trias von Bosnien «!) (pag. 4) die Uebersicht, dass von den 120 Arten, welche der Fundort Han Bulog lieferte, sich 52 mit schon beschriebenen Formen identificiren liessen und folglich 68 Arten als neu übrig bleiben, ohne dass in beiden Fällen die Fassung des Speciesbegriffes eine zu enge wäre. Zur Altersbestimmung der Cephalopodenfauna des Fundortes Tiefengraben sind von den $ı Species selbstverständlich in erster Linie die 28 schon beschriebenen Arten heranzuziehen, während für die 53 neuen Arten eben nur die Verwandtschaftsverhältnisse mit schon bekannten Formen einen ') Denkschrift k. Akad. d. Wiss. mat. nat. Cl. 1892, Bd. LIX. 12 Arthaber. [12] Maassstab minderer Bedeutung abgeben. Es ist dies in der Tabelle auch durch die beiden Rubriken: »Bekannt« und »Verwandt« zum Ausdrucke gebracht worden, wobei in letzterer der Index unter dem Kreuzchen die Anzahl der verwandten Formen angibt. Von diesen 28 Species fallen 2 fort, weil diese bisher nur in höheren »Zonen« nachgewiesen wurden: Orthoceras politum Klipst. in der Archelaus- und Aon-Zone und Nautilus cfr. granulatostriatus Klipst. in der Zone des Trachyceras Aon. Es verbleiben somit 26 Arten, welche sich derart auf die beiden Muschelkalkzonen vertheilen, dass 6 davon der Zone des Ceratites binodosus und 20 der Zone des Ceratites trinodosus angehören. Diese sind für die Zone des Ceratites binodosus Hauer: Ceratites binodosus Hauer, Balatonites balatonicus Mojs., Acrochordiceras pustericum Mojs., Norites cfr. gondola Mojs., Ptychites dontianus Hauer, » domatus Hauer, für die Zone des Ceratites trinodosus Mojs.: Orthoceras campanile Mojs., Temnocheilus binodosus Hauer, Pleuronautilus Pichleri Hauer sp., » subgemmatus Mojs., Nautilus cfr. lilianus Mojs., Balatonites cfr. semilaevis Hauer, Acrochordiceras enode Hauer, Arcestes ventricosus Hauer, Procladiscites Brancoi Mojs., Pinacoceras cfr. Damesi Mojs., Sageceras Walteri Mojs, Norites gondola Mojs., Beyrichites cfr. maturus Mojs. sp., Ptychites Oppeli Mojs., » Seebachi Mojs., » cfr. intermedius Hauer, » Suttneri Mojs., » cfr. megalodiscus Beyr. sp., » opulentus Mojs., » globus Hauer. Es ist klar, dass nicht jede der angeführten Arten dieselbe Bedeutung für die Altersbestimmung der Schichte, welche sie lieferte, haben kann. Es sind daher vorerst die Formen in Wegfall zu bringen, deren Bestimmung sich nicht mit Sicherheit fixiren liess und daher nur als ähnlich — cfr. — bestimmt wurden. Es verbleiben somit der Binodosus-Zone 5 sicher bestimmbare Arten und der Trinodosus-Zone deren 14. Unter diesen gibt es jedoch wiederum Arten, welche vermöge ihrer charakteristischen Form oder engen verticalen Verbreitung sich besonders zu Leitfossilien eignen, während wieder für andere eine grössere verticale Verbreitung oder grosse Variationsfähigkeit der Individuen schon erwiesen ist. [13] Die Cephalopodenfauna der Reiflinger Kalke. 13 Zu den vertical weitverbreiteten rechne ich Sageceras Walteri Mojs., welcher sich sowohl in der Trinodosus-Zone als in der Zone des Protrachyceras Archelaus findet, ferner Orthoceras campanile Mojs.; zu den stark variirenden Formen aber die Ptychiten, unter denen sich Ptychites Suttneri Mojs. durch ganz besondere Variationsfähigkeit der Individuen auszeichnet. Von dieser Ansicht ausgehend, müssen wir als minderwerthig für die Altersbestimmung aus dem Verzeichniss der Trinodosusformen wieder drei vernachlässigen, so dass es nur mehr II Arten enthält, unter denen gerade die charakteristischen Trachyostraca sehr benachtheiligt erscheinen, da wir nur mehr eine trachiostrace Form finden: Acrochordiceras enode Hauer im Verhältniss zu 3 Nautiliden- und 7 leiostracen Arten. Für die Binodosus-Zone stellen sich die Ver- hältnisse viel günstiger, da wir dort drei trachyostrace und zwei leiostrace Formen antreffen, und unter ersteren sich besonders typische Formen finden, welche längst als Leitfossilien anerkannt worden sind; darunter Ceratites binodosus Hauer, Balatonites balatonıcus Mojs., Acrochordiceras pustericum Mojs. Auffallend ist es, dass aus der Menge der bekannten Ceratiten der Trinodosus-Zone sich keine einzige hier findet oder überhaupt irgend eine trachyostrace Form, die doch an Localitäten dieses Niveaus keineswegs selten zu sein pflegen. Aus dem Verhergehenden ergeben sich als Verhältniss der Faunenelemente der Binodosus- zur Trinodosus-Zone 5:14. Im Ganzen sind uns aber aus der Zone des Ceratites binodosus bis heute nur 25 Arten bekannt, während die Zone des Ceratites trinodosus deren bis jetzt schon 158 geliefert hat. Es ist daher das Verhältniss 5:14 entschieden viel grösser als das- Verhältniss 25:158, weshalb auch dieses statistische Moment zu Gunsten der Annahme spricht, dass wir es im Fundorte Tiefen- graben mit einer Localität der Binodosus-Zone, d. h. des unteren Muschelkalkes zu thun haben. In der Rubrik »Verwandte Formen« interessiren uns in erster Linie die Trachyostraca, denn hier muss der Ausfall gerade dieser Gattungen und Arten in der Rubrik »Bekannt von« gedeckt werden. Als weitere Erklärung möchte ich nur noch beifügen, dass eine und dieselbe nov. spec. sowohl mit bekannten Formen der Binodosus- als Trinodosus-Zone recht gut verwandtschaftliche Merkmale auf- weisen kann, was dann in dieser Rubrik zum Ausdruck gebracht worden ist. In der That finden wir hier den Ersatz an Ceratiten, Balatoniten, Acrochordiceraten etc., deren Fehlen unter den schon beschriebenen Arten unbedingt auffallen musste; es sind deren 32 Arten. Hier finden wir die typischen Gattungen des Muschelkalkes durch neue Formen vertreten: Ceratites, Balatonites, Acrochordiceras, zu denen sich die neue Gattung Reiflingites gesellt. Die verwandtschaft- lichen Verhältnisse weisen auf 13 Arten der Binodosus- und 23 Arten der Trinodosus-Zone hin, was entschieden einem Missverhältnisse in Anbetracht der grossen, respective geringen Formenmenge beider Zonen entspricht. Von der Gattung Balatonites waren bisher 17 Arten bekannt, jetzt treten 8 neue hinzu. Im Ganzen betrachtet,. weisen die verwandtschaftlichen Verhältnisse auf 14 Formen der Zone des Cerat. binodosus und 28 Formen der Zone des Cerat. trinodosus hin, während wir doch, würde die Ver- wandtschaft der höheren Zone prävaliren, mindestens die sechsfache Formenmenge der Binodosus in der Trinodosus-Zone voraussetzen müssten. Wenn ich auch der Ansicht bin. dass auf die Relation der Verwandtschaftssummen nicht zu grosses Gewicht gelegt werden darf, so dient dieselbe trotz alledem zur weiteren Illustration der im Früheren mitgetheilten Thatsachen. Die Mittelrubrik der Tabelle lässt die Verbreitung der identificirten oder als »ähnlich« be- zeichneten Arten erkennen. Zum Vergleiche wurde hier das Gebiet des Bakonywaldes in Ungarn und 14 Arthaber. [14] Südtirol herangezogen, während von den bekanntesten Localitäten des oberen Muschelkalkes der Nord- ostalpen, Reutte und Alles das, was unter den Begriff Schreyeralm fällt, Aufnahme fand und die Rig. 3. Abbildung des Saurierfundes von 2. Zryelb. Prangner im oberen Reiflinger Kalke des Scheiblinggrabens bei Gross-Reifling. Zeichnung des Landschreibers und Forstbesorgers Schmitt (vom Ende der Vierzigerjahre stammend). Circa !/,, der nat. Grösse. Tabelle endlich mit dem bosnischen Fundorte »Han Bulog« abgeschlossen wurde. Da ist es nun auf- fallend, dass wir keine einzige Art finden, welche aus dem oberen Muschelkalke des Bakony oder [15] Die Cephalopodenfauna der Reiflinger Kalke. 15 Südtirols beschrieben wurde. Mit Reutte fanden sich nur zwei gemeinsame Formen, während Schreyer- alm und Han Bulog mit je dreizehn figuriren, während der untere Muschelkalk der oben angeführten Gebiete zehn Arten lieferte. Auch dieses Verhältniss: 10:28 spricht nicht sonderlich zu Gunsten der Trinodosus-Zone, da dieser kaum die dreifache Formenmenge angehört. Bedenken wir, wie viele Formen speciell von den Nordostalpen aus der Trinodosus-Zone be- kannt geworden sind, und vergleichen wir hiemit die Cephalopodenfauna des Tiefengrabens, so fällt uns in der markantesten Weise das Fehlen fast aller charakteristischen Formen dieser Zone auf, während die tiefere, bisher in den Nordostalpen nicht nachgewiesene Zone durch bekannte Leitfossilien vertreten erscheint. Ist es daher wahrscheinlich, dass die Trinodosus-Zone der Nordostalpen gerade hier an diesem neuen Fundorte Formen enthalten sollte, welche den anderen, viel reicheren Fund- punkten dieser Districte bisher fehlten, und andererseits wieder einen auffallenden Mangel an charak- teristischen Leitfossilien aufweist, welche durch neue und nur verwandte Typen ersetzt sind? Würde man trotzdem diese neue Fauna der höheren Zone zuweisen wollen, so hiesse das die faunistisch glücklich abgegrenzten Glieder des unteren und oberen alpinen Muschelkalkes wieder will- kürlich verändern. Es bleibt natürlich hiebei die Annahme nicht ausgeschlossen, dass die Fauna des Tiefengrabens eventuell eine hohe Stellung in der Binodosus-Zone einnimmt und ein gewisser Grad der Mischung der höheren mit den tieferen Faunenelementen erreicht worden ist. Aus all den oben angeführten Gründen, glaube ich, ist der Schluss vollkommen berechtigt, dass die Fauna, welche der Fundort Tiefengraben geliefert hat, der Zone des Ceratites binodosus angehört. Die Folge davon ist, dass die den fossilführenden Horizont unter- lagernden Kalke älter sein müssen, und dass diese letzteren mit dem fossilführenden Horizont, dem unteren Reiflinger Kalk, die Aequivalente des unteren Muschelkalkes des Bakony und der Südalpen endlich auch in den Nordostalpen nachgewiesen werden konnten. Es führten diese Schlüsse mich schliesslich zu derselben Ansicht, welche Herr Oberbergrath E. vw. Mojsisovics nach Besichtigung meines Materiales aussprach, gegen deren Annahme ich mich aber lange Zeit sträubte. Nachdem die Cephalopodenfauna auf ihr Alter geprüft wurde, muss auch die bis jetzt be- arbeitete Brachiopodenfauna desselben Fundortes in Rechnung gezogen werden, deren Verzeichniss oben, pag. 2, gegeben wurde. Wir finden daselbst vier Arten, von denen nur zwei als selbstständige, sicher- bestimmte Formen in Betracht kommen: Rhynchonella trinodosi Bittner, Spiriferina (Mentzelia) Mentzelii Dunk. sp. Erstere tritt im unteren Muschelkalk!) (Brachiopodenschichten des Dosso alto) der Südalpen auf und findet sich ebenso im oberen Muschelkalk (bei Wengen und St. Cassian), sowie letztere eben- falls sowohl im Recoarokalk als bei Reutte gefunden wurde (loc. cit. pag. 25, 26). Daraus ergibt sich, dass wenigstens für die genauere Niveaubestimmung sich hier die Brachiopoden nicht verwenden lassen. Entsprechend dem oben im geologischen Abschnitte gemachten Vorschlage, die kieselig-knolligen Reiflinger Kalke nach dem fossilführenden Horizonte in untere und obere Kalke zu trennen, würde die ganze Serie, welche über diesem Niveau sich aufbaut, dem oberen Reiflinger Kalke zufallen. Die Hoffnung, auch in dieser oberen Partie fossilführende Ablagerungen zu finden, scheint nicht ohne jede Aussicht auf Erfüllung zu sein, wenn wir bei Dr. Bitiner?) das berücksichtigen, was er über die Ver- hältnisse sagt, welche er auf dem Gamsstein bei Palfau gefunden hat. Dort sind die Schichten fast 1) Bittner, Abhandlg. k. k. geol. R.-A., Bd. XIV, pag. 13, 2) Bittner, Verhandlg. k. k. geol. R.-A. 1884, Nr. 13, pag. 262; 1885, Nr. 5, pag. 143; 1886, Nr. 10, pag. 246; 1892, Nr. 16, pag. 306. 16 Arthaber. [16] senkrecht aufgerichtet und daher die Lagerung schwer sicherzustellen, jedoch lässt sich so viel con- statiren, dass über dunklen Kalken Kieselknollenkalke von Reiflinger Typus folgen, in deren Horizont graue, grünflaserige Kalke einzubeziehen sind, welche bis jetzt nur Orthoceras sp., Ptychites Studeri Hauer sp., » flexuosus Mojs. geliefert haben, also eine Fauna, »welche zunächst lebhaft an Lercheck-Schreyeralm erinnert« (Ver- handlg. 1884, pag. 262). Bezüglich des Ptych. Studeri ist die Bestimmung wohl nicht über allen Zweifel erhaben, da diese Form bis jetzt nur im unteren Muschelkalk von Dalmatien und Südtirol gefunden worden ist. Erinnert die obige Fauna aber thatsächlich an Lercheck oder Schreyeralm, dann haben wir am Gamsstein wohl schwerlich den echten Ptych. Studeri, sondern höchstwahrscheinlich — da er von Ptych. flexuosus verschieden sein muss — entweder den Ptych. acutus Mojs. oder den Ptych. indistinctus Mojs. Ueber diesen Kieselknoilenkalken folgen dann lichte Kalke und Dolomite, die Gamssteinkalke Bittner’s, welche er früher als Wettersteinkalke bezeichnete. Hier am Gamsstein hätten wir also möglicherweise den oberen Muschelkalk fossilführend als Trinodosus-Zone vertreten. Klarheit lässt sich freilich nur dann erlangen, wenn sich auch Fossilien in den Liegendkalken nach- weisen lassen und wenn diese der Binodosus-Zone angehören würden. Die oberen Partien der oberen Reiflinger Kieselknollenkalke, welche schon petrographisch lebhaft an die Südtiroler Entwicklung der Buchensteiner Knollenkalke erinnern, eine Analogie, auf die schon S/ar in seiner »Geologie der Steiermark« (pag. 221) besonders hinwies, wären — gesetzt den Fall, es liesse sich am Gamsstein thatsächlich die Trinodosus-Zone fossilführend nachweisen — vermöge ihrer geologischen Stellung über derselben und unter dem pag. 6 besprochenen Mergelhorizont, der unterhalb des Einflusses der Salza in die Enns aufgeschlossen ist, als Aequivalent des Südtiroler Buchen- steiner Kalkes (Zone des Protrachyceras Curionii) aufzufassen. Paläontologisch wird sich, wenigstens hier bei Gross-Reifling, diese Parallele nicht nachweisen lassen, weil der Erhaltungszustand der Fos- silien in den groben Kieselknollenkalken ein zu ungünstiger ist. Der nun folgende Mergelhorizont, welcher sich direct aus diesen Knollenkalken entwickelt, würde dann das Aequivalent des Wengener Horizontes (Zone des Protrachyceras Archelaus) bilden. Die pag. 6 angeführten Fossilien deuten entschieden auf ein ähnliches Niveau. Zieht man Analogien zum Vergleiche heran, so findet man das von Biifner !) beschriebene Vorkommen desselben Mergelhorizontes bei der Waldmühle (Kaltenleutgebener Thal, südwestlich von Wien). Auch dort treten im oberen Reiflinger Kalk Mergelschiefer auf von hellem, grünlichgrauem oder gelblichem Aussehen, welche eingelagert härtere Bänke oder Linsen eines dunkleren Kalkes enthalten, dessen Oberfläche die höckerige Beschaffenheit des Reiflinger Kalkes zeigt (loe. cit. pag. 162). Hier fand Biifner ın diesen Kalklinsen die bezeichnende Koninckina Leonhardi, Wissm. sp. der Partnachschichten Nordtirols und Oberbayerns. Haben wir aber hier die Aequivalente der Partnachschiefer anzunehmen, so deutet dies schon von selbst auf die grosse Wahrscheinlichkeit, welche der Parallelisirung desselben Mergel- horizontes — im oberen Reiflinger Kalke — mit dem Wengener Schiefer Südtirols zukommt. Auch in diesem Falle hat S/w” in der »Geologie der Steiermark«, pag. 232, zum ersten Male diese Ansicht ausgesprochen, wenngleich er dem Wengener Schiefer eine zu grosse Ausdehnung gab (vgl. Bittner, Verhandlg. 1894, pag. 382, Fussnote), da er auch die allerobersten Reiflinger Kalke, welche bei der Salzabrücke (pag. 7) Halobia intermedia lieferten, sammt dem niederösterreichischen Aonschiefer mit einbezog, während im Gegentheil Halobia Lommeli noch nie an der Grenze der Reif- linger Kalke nachgewiesen werden konnte, sondern — bis jetzt wenigstens — in diesen Grenzschichten schon durch Hal. intermedia ersetzt wird und daher auch im Aonschiefer nicht mehr auftreten kann. !) Verhandlg. k. k. geol. R.-A. 1893, pag. 161. [17] Die Cephalopodenfauna der Reiflinger Kalke. 17 Bezüglich des Vorkommens auf dem Gamsstein bei Palfau liegt vielleicht ein Analogon zu den Verhältnissen in der Partnachklamm und der Zugspitze vor, wo ebenfalls der Mergelschiefer durch helle Wettersteinkalke überlagert erscheint. Zum Schlusse sei noch das Auftreten von Riffbildungen erwähnt, welche Diner ') aus dem Traisenthale beschreibt. Es sind dunkle Gyroporellenkalke (Gyroporella pauciforata und G. minutula Gümb.), deren Alter den Gutensteiner oder Reichenhaller Kalken angehören dürfte, während die hellen Gyroporellenkalke jüngeren Niveaux der unteren Trias anzugehören scheinen. Die folgende Tabelle zeigt die Eintheilung der Reiflinger Kalke in verticaler Richtung, sowie die thatsächliche oder eventuelle Aequivalirung dieser Theile mit Gliedern anderer Ausbildungsgebiete in verticaler Erstreckung. EWaSEpdEon KosmEnt OppOmIıEZer IK Ak Lunzer Sandstein Raingrabemer Sehilen@r Wandaukalke, Aonschiefer | Thonige, ebenflächige Kalke mit Halobia Aequivalente der intermedia Mojs. Gamssteinkalke Wengener Schichten Mergelschiefer mit Halobia Lommeli Wissm. a) und eingeschalteten Ralkbänkchen | Zone des Protrachyceras Archelaus Laube sp. Aequivalente der Buchen- steiner Schichten. Zone des Protrachyceras Curionii Mojs. Oberer Reiflinger Kalk | | Knollenkalke Ptychitenkalke des Game: Cephalopodenbank? steines (Bittner) dose Mos Zone des Ceratites bino- kalk Unterer Reif- linger Kalk dosus Hauer Unterer Muschel- Gutensteiner Kalke Oberer Muschelkalk (im weitesten Sinne) | Rifffacies der Gyroporellenkalke Zone des Ceratites trino- Cephalopoden-Niveau des Tiefengrabens Zone des Tirolites cassianus Reichenhaller Kalke I Quenst. sp. Werfner Schiefer Schliesslich wird mir die angenehme Pflicht zu Theil, allen Jenen meinen verbindlichsten Dank auszusprechen, welche mich mit Rath und That bei der Arbeit unterstützt haben; an erster Stelle meinem hochverehrten Lehrer, Herrn Prof. Dr. W. Waagen, dessen reicher Erfahrung ich eine Fülle von Anregungen verdanke; dem Herrn Director der k. k. geologischen Reichsanstalt, Oberbergrath Dr. G. Stache, für die gütige Ueberweisung des Reiflinger Cephalopoden-Materiales aus dem Besitze der Anstalt; ferner Herrn Intendanten Hofrath #7. Ritter v. Hauer, welcher mir in liebenswürdigster Weise gestattete, die Originalstücke von Han Bulog bei Vergleichen benützen zu dürfen; Herrn Dr. A. Bittner für seine werthvollen Angaben bezüglich seines Reiflinger Aufnahmsgebietes, und Herrn A. Picard in Sondershausen für die freundliche Uebersendung eines Abgusses des Ceratites sonders- husanus Picard sp. Te Eine fast vollständige Suite des Cephalopoden-Materiales befindet sich im Paläontologischen Institute der k. k. Universität Wien. ') Verhandlg. k. k. geol. R.-A. 1894, pag. 383. Beiträge zur Paläontologie Oesterreich-Ungarns. Bd. X. 3 18 [18] . o Verzeichniss der Cephalopodenfauna der Reitlinger Kalke. 3 Bekannt || E | Se IT | ae Selen: von | Formen | | | i $ ee i.d.Zonen | | Cephalopoda s le = S 8 a T& | |% a = | 9S |&@5 E|wl|ä IE Anmerkung Il =) Tetrabranchiata salsalg Allen = l= 22123] s [ct g sealeol 5 u a 3 oe\>|ım |s2|83| ll = = 2000| = 93 Ss = u | , |ou|omo| | u | 50 3 oO 0 | = | | 3 |. | 5 100 | = 3 \8& |is lee ele la le ıl® nıR| mM DER BENROH BES er le ll | | | | Sectio I. Nautilea Mojs. | | | | Familie: Orthoceratidae Mc.Coy.| | | | | Gattung: Orthoceras Breyn. | | | | | | | - - || I} 7 | ” Fi Fi ı | Orthoceras campanile Mojs. . x xx x . Ve) 24 R er. | || Bekannt aus den Zonen des 2 > politum Elipsf. e | |! . E Archelaus u. Tr. N) 2a = 3 nov. spec. indet. | 0 | Ina 25. le wer | 4 » nov, spec. indet. x | | : 252) | Familie: Nautilidae Owen. I Unterfamilie: Gyroceratinae Mojs. | | E | | | | Gattung: Temnocheilus Me. Coy. | | | | emend. Meek. | | | all 5 | Temnocheilus binodosus Hauer . x X || . 25 Gattung: Pleuronautilus Mojs. | 1. Formengruppe des Pleuronautilus | en: yacır | ( Verwandte Formen im 6| Pleuronaut. Rollieri Art. | - I | Palaeozoicum 28| 13,4 7 » scabiosus Art. | I: zı U| 6 8 Pichleri Hauer sp. x I a 32 Je; | 2. Formengruppe des Pleuronautilus | Mosis Mojs. || | | g| Pleuronaut, seminodosus Art. . | 32 (1 Se 10 » Nee Alto o Do no E | 3a DIES! an 5 ptychoides Art. . e 35 1) 4 3. Formengruppe des Pleuronautilus | | subgemmatus Mojs. r2 | Pleuronaut. subgemmatus Mojs. 12% | >< > 36| - 13 » nodulosus Art. . . | 36|U| 7 14 » erassescens Art. | 37\II) ı 15 » crassescens var. jugulatus Art. 38|II| 2 16 » ambiguus Art. .... 38 \III| 3 Unterfamilie: Nautilinae. | Gattung: Nautilus Breyn. | 17 | Nautilus cfr. lilianus Mojs. x EDS 40 S 3 / Verwandte Formen im 18 » nov. form. indet. 5 ( arktischen Muschelkalk ) 40 19 » cefr. granulosostriatus Klipst. . (re 2 =) Aa: . | Verwandte Formen im 20 » pertumidus Art. | | ( Pass ) 42 | III] 4—6 | | U I) I Nummer w@& N MH BD DD DB BD D N S1 0 & 29 30 — — — 2 ee Bekannt | ae aus der | Bekannt von [Formen | Zone || _ = i ıelzenen) | Cephalopoda Tale E | Ne | | EB: 1: 2 Eee | \& | »|ä,@,| Anmerkung Tetrabranchiata als a ar Kara Ener: | Mi sseslas| 5 2 |5° 585 nl®|: | SEE ss jelelslele le | | |, Se ee a ee ee n | | n | | | Sectio II. Ammonea Mojs. N 184] | | Ordnung: Trachyostraca Mojs. I lo | | | | Familie: Ceratitidae Buch. | || | | Unterfamilie: Dinaritinae Mojs. | | | | Gattung: Ceratites de Haan Mojs. | j 1. Formengruppe des Cerat. binodosus Hauer. | Ceratites semiornatus Art. xı xl 43 |UI| 7 nov. spec. indet. 2 RX 44 IV : planus Art. x x 45 |IV| 2 » glaber Art. . < >” 46 III 8 - I} | » simplex Art. & 5 x|Ix| 47\IV| 4 > binodosus Hauer .. . » > 1X alla | 48 IV | 3 >» Waageni Art.. > ||oo IX IDX| 49 |IV| 5 2. Formengruppe des Cerat. cimeganus Mojs. Ceratites Mojsvari. Alt. ...:2.. x) 50|IV|ı 6 | >» nov. spec. ex aff. multino- | | dos Jene? 50 ca 0000 x 1 5L/IV| 8 | r Aus dem germanischen | » sondershusanus Picard sp. . |: | er ne) az > anceps Art. . x sl 2 3. Formengruppe des Cerat. Zoldianus | Mojs. Ceratites Reiflingensis Art. : x 56V | 3 » » vargextenusfArt le le le IX EVA » pseudovindelicus Art. | x 57|V| 4 4. Formengruppe der Cerat. circumplicati | Mojs. | | | | Ceratites tuberosus Art. IX | 53|V 6 5 © | | » (Danubites?) sp. indet. 59|.- » (Danubites?) sp. indet. . 9 5g|VI| r 5. Isolirter Typus: Ceratites altecostatus Art. 5 . : a 7 Unterfamilie: Tirolitinae Mojs. Gattung: Balatonites Mojs. | | Formengruppe der Balat. gemmati Mojs. | Balatonites balatonicus Mojs. > >< x : WR 60 |VI 2,3 » na Al 5 60 0 ao 5 1X 63/1VI|4,5 » nov. spec. indet. ex aff. . | | gemmati Mojs. .. . NDLEIDSE 64 VI| 6 » constrictus Art. . ul. IX IX 65 VI| 7 » cfr. constricti Art. . lo ISIIRS 66 | ) Die Cephalopodenfauna der Reiflinger Kalke. 20 Arthaber. [20! — nn BE | aNEn | | BEST, | Bekannt von Bormen | | i.d.Zonen | | Cephalopoda ss] 8 Sa a 8 | ® , = ls | 5 |& | wm|S IE Anmerkung | = Tetrabranchiata sales m | 5 So lsAls8 = | El s2Edl2s | @2 |e|>|Alsısa Els| 8 = | Seele | ==: | len s|8 |.» z Aa lalalalalelalele m | ME | o | Salkealksalke | | — er Ber ee | el] | Zu nBalatonitis-contraetus Art, . 2. sale Ile ee | xx 67 | vI 45 » aa Ars 00500 wlo| es le la | ce NK 68 | VI 46 » lineatus Art. oo: || © . x | x ( ‚Verwandte Formen auch 69, VIlıo | 147 » transfuga Art.. 2 10 | | r x _|\i. d. Z. d. Protr. Archelaus, ) 70 VII ı, || = 48 > efr. semilaevis Hauer . .|. |xX | x E | 5 fe ; | | Familie: Tropitidae Mojs. | | Unterfamilie: Celtitinae Mojs. | | Gattung: Reiflingites Art. RE ee nie ea ann 1220 EN ne 72) x 46) | IRenilimenuss Bulzgemas Ak, oo oo cl ol o|lo| ao 75 VII 3 50 » torosus Art. a | >. 28 76 |vaI 4,5 51 » SIEG, deko a oo oc ce lolla lol | ||| ol, | o 77: ’ 2 Be ot Art. ee en | | Re 78 VII 6 Unterfamilie: Stephanitinae Art. | Gattung: Acrochordiceras Hyatt. | | | 53 || Astochordieseas mov, nee, Inden vo oo elle eo la | ec 2 IX || 7) 54 > undausın Arte oo cell 2 ||| o| e || os | so | os x | 79 \VII 7,8 55 » pustericum Mojs. . . | SE | | [80 56 » enocde BANer 5 0 0 ol 2 IS & lo | as) 5 | 5 XS ||; | Sur 57 Do ES ae > oe loc elle s|ol>s | el, 8ı VII ro 58 » ereBuUm Atoll | elle le | ol lo | \ elle. 82 VII g Ordnung: Leiostraca Mojs. | I | | Unterordnung: Arcestidea Waag. Familie: Arcestidae Waag. | Unterfamilie: Arcestinae Mojs. | Gattung: Arcestes Suess. | |59.| Arcestes ventricosus Hauer. ....|. xlaleoılolaleo|e!NXlo. |. 83 Anhang: | 60| Nov. gen. indes Pe ö x h a S 4 R E £ ei sl 84 ‚van 10 Familie: Cladiscitidae Zitt. | Gattung: Procladiscites Mojs. | | | | bu WanoelachsciresgBrancoigN Io js ar an | 4 re re re a 85 Unterordnung: Pinacoceratidea Waag. | Familie: Pinacoceratidae Fischer. | Gattung: Pinacoceras Mojs. | 62 | Pinacoceras cfr. Damesi Mojss. ...|- |X sole: SR ES || 86 | Gattung: Sageceras Mojs. j 6 ae Walter MG; X Kae a) 3|| Sageeses Wall NOS oo. no X lol os ||| - 1x ss N Aeneaen, 86) N Use Gattung: Megaphyllites Mojs. | CH NMesapnyllitesapro Genus Ar | re | ee re | 87 VII ıı | {) | [21] Die Cephalopodenfauna der Reiflinger Kalke. 21 _ —- - — = mm LT | Bekannt || "I Ver- 7 1 | aus der || Bekannt von || wandte | Zone || | Formen — De | ERBEN Pe en j.d Zonen|| | Cephalopoda 8 8 | E a) 5 ie Ts | - = | S 5 2 = 2 a : SS lE.l® = | = ® Eluls 8 | Anmerkung | | E Tetrabranchiata „al,:| g 9 Kr E22 | 2l9aol e | =: EeEsl25 | ®al2e| > Aalsdısd BE = Bel Evo = = = | & || 010% ne | 2 ae: Kelle & 8 JE 81318] 318 | | | 1 0 | | | | | | | | | ek: Ee een | Familie: Noritidae Waag. | | | | | | | | || } Gattung: Norites Mojs. | | | | || ‚65 | Norites gondola Mojs. . .....-|- DS] lese ei le Eee | sg| . | | Ü 66 > em, Gone, Mei: 00 0 Bllö& | » EX | | N So VII 1 | | | | 2, I} > 1} N I} 67 falcatus Ant: o 0.0.0 0. o ||| © © |, o || on] a I a ollio 12% 89 VIIL = 68 > EDiades, All, an too a0 0 elle. all o-ilo |, || es |Ie leo I1>X guVI 3 | 104: A | | 69 nellacdseus Alto oo 50. elle alle | eo || o| | || gavım 4 Familie: Ptychitidae Waag. | Unterfamilie: Proptychitinae Waag. | Gattung: Beyrichites Waag. | 70| Beyrichites cfr. maturus Mojs. sp... . |. |X| . |. ı.|. elle, Gattung: Ptychites Mojs. 1. Formengruppe der Ptychites rugiferi Mojs. 72 Aydmes Opel Mas, oo u 6 o nella ||| o | e | ale | a IS< IX [72 » dontianuswElanerssp re De SEE rn nn a | 73 » Seebachi Mojs. . 2 | ee zul = 74 » efr. intermedius Hauer . .I. |X| .|.|. I. : DR 95 2. Formengruppe der Ptychites megalodisci | u | Mojs. | | | 75 | Ptychites Suttneri Mojs. > | 1x x 96 76 » eir. megalodiscus Beyr. sp. 3x xIxIx.||. 06] 177 » domatus Hauer 97. 78 » maximus Art. .. . 2 ı 3. Formengruppe der Ptychites opulenti a See Mojs. | 79| Ptychites opulentus Mojs.. .... 80 » globus Hauer xX xx | | Unterfamilie: Gymnitinae Waag. Ill Gattung: Gymnites Mojs. | GynnitesweibbenuluspArtg le ee le: x. 81 | | 101 VIII 5,6 | | ' | Familie: Meekoceratidae Waag.| | | | | | | | | || | Unterfamilie: Kymatitinae Waag. | In) | | | | | | | | | Gattung: Proavites Art. RA Kar ee 104 82 | Proavites Hüffeli Art. ec oe | | st a Re or NE 104| X i 83 » meines Ai 5 cool. IE 105| X | . 84 » avitus Art... . 105 X | 3 Anhang: Familia? | Ina | | Gattung: Sphaerites Art. | zu | | 5 106 . 85 | Sphaerites globulus Art. ...... ze les je | el: | P oz 23 || 5, | | Arthaber. Nummer Vertebrata Lepacanthus gracilis Art. nov. gen. nov. SPec. . 26 Mastodonsaurus sp. ee 1. Aus der Literatur bekannte Arten des Fundortes Tiefengraben. Nautilus quadrangulus Beyr. Pleuronautilus Pichleri Hauer sp. . » distinetus Mojs. Ptychites Studeri Hauer sp.? ( > flexuosus Mojs.) » megalodiscus Beyr. sp. Anolcites Elisabethae Mojs. . ; Rhynchonella cfr. semiplecta Münst. ( » trinodosi Bittn.) » ex aff. trinodosi Bitt. Waldheimia (Cruratula) cfr. see Laube sp. Spiriferina (Mentzelia) 1 emiaat mail SPWErrL IE eye 2. Bekannte Arten des Fundortes am Einflusse der Salza in die Enns (Mergelhorizont). Halobia Lommeli Wissm. sp. > Ss oo sooo oda ımn oo 0.0 Waldheimia (Cruratula) cfr. Eudora Laube sp. Anoleites cfr. doleriticus loser Protrachyceras cfr. regoledanum Mojs. Atractites nov. spec. indet. . 3. Aus der Literatur bekannte Arten des Fundortes unterhalb der Salza- brücke. Halobia intermedia Mojs. . | /er- Bekannt || | Ber au der Bekannt von | Formen Zone | li | j.d.Zonen a > = a] 6) = > gs le || Q | 2 8 |: De Ewa | |. gs co | & SIT 2a 315341 [ee] Ko | - = || Fl 7) | © aA lwaoyo salsa PA na 2 o|l>|ma|s58|265 ol SS © | SIMIkEH Se & 2030 (©) © ion I | 5 de a OD) m nn 5 D os = || = oa |o © | 2 | Eis | Mo | m |8 18 A IT © S | Ni Anmerkung Pagina Tafel ” 108 108 Figur Anmerkung: Das kleine Gasteropoden-Material des Fundortes Tiefengraben wird in Zusammenhang mit anderen triadischen Gasteropoden seinerzeit durch Herrn Zrzsz Kitt! bearbeitet werden. Dr. A. Bittner hat die wenigen Bivalven des Fundortes: Einfluss der Salza in die Enns freundlichst zur Bearbeitung übernommen. 23 BENSEENETDEUNG: LITERATURVERZEICHNISS. Literaturangabe der am häufigsten benützten und im Texte nur abgekürzt citirten Werke: Beyrich E., Ueber einige Cephalopoden aus dem Muschelkalke der Alpen und über verwandte Arten. Abhandlungen der kgl. Akademie der Wissenschaften für 1S66. Berlin 1867, pag. 1o>. Hauer Fr. v., Die Cephalopoden des bosnischen Muschelkaikes von Han Bulog bei Sarajevo. Denkschriften der kais. Akademie der Wissenschaften. Math.-nat. Cl., Bd. LIV. Wien 1887. — — Beiträge zur Kenntniss der Cephalopoden aus der Trias von Bosnien. — I. Neue Funde aus dem Muschelkalk von Han Bulog bei Sarajevo, Denkschriften der kais. Akademie der Wissenschaften. Math.-nat. Cl., Bd. LIX, Klipstein A. v., Beiträge zur geologischen Kenntniss der östlichen Alpen. Giessen 1843. Mojsisovics E. v., Die Cephalopoden der mediterranen Triasprovinz. Abhandlungen der k. k. geologischen Reichs-Anstalt, Bd. X. Wien 1882. — — Das Gebirge um Hallstatt. I. Theil. (1. Hälfte.) Abhandlungen der k. k. geologischen Reichs-Anstalt, Bd. VI. Wien 1873. — — Die Cephalopoden der Hallstätter Kalke. I. Abtheilung. (2. Hälfte.) Abhandlungen der k. k. geologischen Reichs-Anstalt, Bd. VI. Wien 1893. Ofpel M., Ueber ostindische Fossilreste aus den secundären Ablagerungen von Spiti und Gnari Khorsum in Tibet. Paläontologische Mittheilungen aus dem Museum des kgl. bayerischen Staates, Bd. I. München 1863. Waagen W., Fossils from the Ceratite formation. Part. I. Piscees — Ammonoidea. Palaeontologia indica Scr. XIII. Salt-Range fossils. Vol. II. Calcutta 1895. 24 124] CGEPHALOPODA. Sectio I. Nautilea Mojs. Familie: Orthoceratidae Mc. Coy. Gattung: Orthoceras Breyn. Orthoceras campanile Mojs. 1859. Orthoceratites dubius Stoppani partim. Petrifications d’Esino, pag. 112, Taf. XXIV, Fig. r. 1865. Orthoceras sp. Hauer, Cephalopod. d. unt. Trias. Sitzungsber. k. k. Akad. d. Wissen. mat.-nat. Cl., pag. 619, Wien. 1867. Orthoceras cfr. dubium Beyrich, Cephalopod. a. d. Muschelk. d. Alp. Abhandlg. k. Akad. d. Wissen. 1866, pag. 138, Taf. II, Fig. 3, Berlin. 1869. Orthoceras campanile Mojsisovics, Beiträge zur Kenntniss der Cephalopodenfauna d. alp. Muschelk. Jahrb. k. k. geol. R.-A.. pag. 590, Wien. 1882. Orthoceras campanile Mojsisovics, Cephalopod. d. Medit. Triaspr., pag. 2gr, Taf. XCII, Fig. 1—4, ı1. Abhandlg. k. k. geol. R.-A. Bd. X. Wien. Das beste der vorliegenden Exemplare zeigt bei einer Länge von 86mm einen Durchmesser von I5smm am Ende der Wohnkammer; diese selbst ist in einer Länge von 25mm erhalten. Das Stück zeigt die charakteristischen Merkmale der Species und stimmt besonders mit dem von Mojsisovics in Fig. 3 abgebildeten Exemplar überein. Der Wachsthumswinkel beträgt ungefähr 5°. Diese Species ist ziemlich häufig, aber selten gut erhalten, und wird von Mojsisovics aus der Trinodosus-Zone der Schreyeralm angeführt und mit dem von Deyrich aus dem schwarzen Kalkstein von Reutte angeführten Orthoceras cf. dubium Hauer identificirt. Orthoceras politum Klipst. 1843. Orthoceras politum Klipstein, Beiträge zur geolog. Kenntniss d. östl. Alpen, pag. 144, Taf. IX, Fig. 6. Giessen. 1859. Orthoceratites dubius Stoppani, partim. Petrifications d’Esino, pag. ıız, Taf. XXIV, Fig. 2—4. 1859. Orthoceratites dimidiatus Stoppani, ibidem pag. 113, Taf. XXIV, Fig. 5, 6, 1869 Orthoceras politum Laube, Fauna der Sch. von St. Cassian. Denkschr. k. Akad. d. Wissen. mat.-nat. Cl., Bd. XXX, pag. 60, Taf. XXXVI, Fig. 8. 1877. Orthoceras politum Klipst. Barrande, Systeme silurien du centre de la Boheme. Vol. II, 5, pag. 1325, pl. 488, Case X, NI. 1882. Orthoceras politum Klipst. Mojsisovics E. v., Cephalopod. d. Medit. Triaspr., pag. 293, Taf. XCII, Fig. ı3, 14; Tat. XCIHI, Eıg. 7, 8. Das vorliegende Kammerfragment zeigt bei einer Länge von 85 mm einen grössten Querschnitt von Izmm, kleinsten von 8mm und einen Wachsthumswinkel von fast 6°. Durch Druck ist der Querschnitt elliptisch deformirt; die Kammerabstände sind ungleich und der Sipho central gelegen. Die Schale ist theilweise noch erhalten, zeigt feine bandförmige Horizontalstreifen und stellenweise eine breitere seichte Einschnürung. Klipstein führt diese Species unter seinen Versteinerungen von St. Cassian und Moyszsowics ebendaher von den Sturoeswiesen, aus der Zone des Trach. Aon, ferner auch vom Monte Clapsavon im Friaul aus der Archelaus-Zone an. [25] Die Cephalopodenfauna der Reiflinger Kalke. D on Orthoceras nov. spec. indet. Taf. I, Fig. ı. Das grösste der vorhandenen Exemplare hat eine Länge von circa Somm bei einem grössten Durchmesser von I’7mm, kleinsten von 12mm und Wachsthumswinkel von circa 5°. Der geringe Abstand der Kammerscheidewände, welcher grösser als bei Orthoc. subellipticum d’Orb. !), aber kleiner als bei irgend einer der von Mojsisovzcs abgebildeten Formen des Orthoc. campanile Mojs.?) (pag. 291, Taf. XCIII, Fig. I—4 und Fig. ır) ist, unterscheidet diese Species von anderen. An einzelnen noch vorhandenen Schalenfragmenten lässt sich eben noch constatiren, dass die Schale keine Streifen, sondern mikroskopisch feine Körnelung aufweist, was vielleicht aber auch nur auf die Art der Erhaltung zurückzuführen ist. Der Querschnitt ist rundlich, das abgebildete Stück aber seitlich verdrückt; der Sipho liegt central. Diese Species erreichte jedenfalls bedeutende Grösse, da auch ein Bruchstück mit theilweise erhaltener Wohnkammer von 42mm Durchmesser vorliegt. Orthoceras nov. spec. indet. Iteys, I, 1 2% Das kleine Fragment hat eine Länge von 22mm, grössten Durchmesser von Iomm, kleinsten von Smm und Wachsthumswinkel von 8°. Wir finden hier die mikroskopische, bandförmige Streifung wieder, welche Mojszsovics®) bei seiner >nov, f. indet« (pag. 293, Taf. XCIII, Fig. 5, 6) aus der Zone des Protrach. Curionii aus dem Bakonywalde angibt. Die vorliegende Species, die sich nur durch grössere, theilweise variirende Kammerabstände unterscheidet, scheint auch ähnliche Grössenverhältnisse wie jene zu haben. Familie: Nautilidae Owen. Unterfamilie: Gyroceratinae Mojs. Gattung: Temnocheilus Mc. Coy. emend. Meek. Temnocheilus binodosus Hauer. 1887. Hauer Fr. v., Cephalop. bosn. Muschelk. Denkschrift. mat.-nat. Cl. Bd. LIV, pag. ı8, Taf. III, Fig. 5. Das vorliegende Exemplar ist ein kleines Schalenbruchstück von 22mm Länge und 17mm Höhe. Erhalten ist von demselben ein Theil der Flanke mit einem Nabelknoten, ferner die geknotete Externkante, sowie ein Theil des Externtheiles. Man sieht deutlich die länglich-rundlichen und etwas schräg gestellten Externknoten, sowie einen der flachen Nabelknoten. Die Flanke ist fast flach und zeigt nur eine ganz minimale, rippenförmige Auftreibung. Es treten ferner auf ihr zarte, radial ange- ordnete Anwachsstreifen auf, welche sich jenseits der Externkante scharf nach rückwärts biegen. Hier auf dem Externtheil heben sich einzelne dieser Anwachsstreifen stärker heraus und scheiden dadurch ungefähr mm breite, flache Bänder mit feiner Streifung ab. An dem vorliegenden Stücke sind auch die undulirten Längsstreifen, von welchen Hauer sagt, dass sie stellenweise zu sehen sind, als ganz zarte, nur mikroskopisch wahrnehmbare Linien zu beobachten. An dem vorliegenden Stücke liessen sich die Kammerscheidewände nicht beobachten. Temnocheilus binodosus wird von Aazer aus dem Muschelkalk von Han Bulog beschrieben. !) @’Orbigny, Prodröme de Paleont. stratigraph. I, pag. 179. 1349. 2?) Mojsisovics E. v., Cephalop. Medit. Triaspr. 3) Mojsisovics E. v., Cephalop. Medit. Triaspr. Beiträge zur Paläontologie Oesterreich-Ungarns. Bd. X. 4 26 Arthaber. [26] Gattung: Pleuronautilus Mojs.') Das Reiflinger Material lieferte einige neue Momente, welche zur Vervollständigung der Gat- tungsdefinition, wie sie Mojsisovics pag. 273 gegeben hat, hier Aufnahme finden müssen und daher in die wörtlich citirte Definition eingeschaltet werden: »Der Externtheil der rechteckigen oder trapezoidalen, einander nur wenig umhüllenden, weit- nabeligen Formen ist, wie bei Temnocheilus, glatt, sculpturfrei; die Seiten sind flach oder flach gewölbt und in der Regel mit kräftigen, leicht geschwungenen Querrippen (Pl. ampezzanus Mojs., pag. 277), seltener geraden (Pl. Wulfeni Mojs., Geb. um Hallstatt, pag. Io), oder Spaltrippen (Pl. furcatus Art, pag. 34), oder mit Längsrippen (Pl. subgemmatus Mojs., pag. 277) bedeckt. Die meisten Formen mit Radialrippen zeigen auf diesen mehr oder weniger leichte knotenförmige Anschwellungen oder eine oder mehrere Knotenspiralen. Die längsgerippten Formen hingegen haben »feine Crenelirung« bis deutlich radıal gestellte Beknotung. Die Umbilicalwand ist meist hoch und sehr steil gestellt. Die Kammerscheidewände weisen stets Extern-, Lateral- und Internlobus auf, welche mehr oder weniger stark entwickelt sind. Der Sipho liegt meist unterhalb der halben Mündungshöhe und rückt nur bei einigen Formen (Pl. ampezzanus Loretz sp., Pl. superbus Mojs., Pl. Ramsaueri Hauer sp.) nahe an die Internwand heran. Der Nabel ist meist perforirt. Einige Formen lösen sich im erwachsenen Zustande von der Spirale ab (Pl. Rollieri Art. und seminodosus Art.). Auffallender Weise haben beide letztgenannten Formen auf dem Steinkerne den Rand der Externbucht des Mundrandes in derselben Art aufgestülpt, wie es bei paläozoischen Nautiliden bekannt ist.« Die Formenmenge der triadischen Pleuronautilen lässt sich gut in drei Formengruppen zusammen- fassen. Nachdem die Gattung, im Grunde genommen, auf das Auftreten von Falten oder Rippen auf dem Lateraltheil hin aufgestellt wurde, so benütze ich diesen Eintheilungsfactor auch zur Aufstellung folgender Formengruppen: 1. Formengruppe des Pleuronautilus ampezzanus Loretz sp. umfasst Formen mit trapezoidalem oder mehr rundlichem Querschnitt; die Flanken sind mit geraden, meist leicht nach rückwärts geschwungenen Falten bedeckt, welche bei höher entwickelten Formen leichte oder stärkere Anschwellungen aufweisen, ohne dass sich dieselben zu Knoten individualısirt hätten. In diese Gruppe gehören die Formen mit tiefliegendem Sipho. Pleuronautilus ampezzanus Loretz sp. Mejsisovics, Cephalop. Medit. Triaspr., pag. 277, Taf. LXXXIV, Fig. 1. Pleuronautilus semicostatus Mojs. Moysisovics, Cephalop. Medit. Triaspr., pag. 278, Taf. LXXXVI, Fig. 1, 2. Pleuronautilus Ramsaueri Hauer sp. Hauer, Beiträge zur Kenntniss der Cephalopodenfauna der Hallstätter Sch., pag. 144, Taf. I, Fig. 5, 6. Denkschriften k. Ak. d. Wiss. mat.-nat. Cl. Bd. IX. Wien 1855. Pleuronautilus distinetus Mojs. Mojsisovics, Cephalop. Medit. Triaspr., pag. 278, Taf. LXXXV, Fig. 4. Pleuronautilus Rollieri Art. Cephalopodenf. der Reiflinger Kalke, pag. 28, Taf. I, Fig. 3, 4. Pleuronautilus scabiosus Art. Cephalopodenf. der Reiflinger Kalke, pag. 31, Taf. II, Fig. 6. 1) Mojsisovics E. v., Cephalop. Medit. Triaspr. [27] Die Cephalopodenfauna der Reiflinger Kalke [97 SI Pleuronautilus esinensis Mojs. Mojsisovics, Cephalop. Medit. Triaspr., pag. 276, Taf. LXXXVI, Fig. 5, 6. Pleuronautilus Pichleri Hauer sp. Hauer, Cephalop. bosnisch. Muschelk., pag 15, Taf. III, Fig. 1. Pleuronautilus superbus Mojs. Mojsisovics, Gebirge um Hallstatt, pag. 18, Taf. IV, Fig. 1. Pleuronautilus striatus Hauer. Hauer, Cephalop. der Trias von Bosnien, pag. 7, Taf. II, Fig. 2; Taf. XIV, Fig. 2. Pleuronautilus Marmolatae Mojs. Alojsisovies, Cephalop. Medit. Triaspr., pag. 276, Taf. LXXXVI, Fig. 4. Letztere Form schliesst sich mit ihrer wechselnden Sculptur gut an die Formen der Sub- gemmatusgruppe an. 2. Formengruppe des Pleuronautilus Mosis Mojs. Der Querschnitt der hiehergehörigen Formen ist trapezoidal oder rechteckig, je nachdem sie entweder der Ampezzanusgruppe, verkehrt trapezoidal, wenn sie der Gattung Temnocheilus, oder mehr gerundet, wenn sie der Gattung Nautilus nahestehen. Die Flanken tragen Rippen mit deutlich ent- wickelten Knoten. Hieher rechne ich: a) Temnocheilus nahestehend: Pleuronautilus oenanus Mojs. Mojsisovics, Cephalop. Medit. Triaspr., pag. 279, Taf. LXXXVII, Fig. 2. 6) Nautilus nahestehend: Pleuronautilus Kellneri Hauer. Hauer, Cephalop. bosnisch. Muschelk., pag. 14, Taf. II, Fig. 2. Pleuronautilus subaratus Keys. sp. Mojsisovics, Arktische Triasformen, pag. 97, Taf. XVI, Fig. 1. c) Der Ampezzanusgruppe nahestehend: Pleuronautilus Cornaliae Stopp. sp. Mojsisovics, Cephalop. Medit. Triaspr., pag. 275, Taf. LXXXIV, Fig. 2, 3. Pleuronautilus seminodosus Art. Cephalopodenf. der Reiflinger Kalke, pag. 32, Taf. I, Fig. 5; Taf. II, Fig. 1, 2. Pleuronautilus Mosis Mojs. Mojsisovics, Cephalop. Medit. Triaspr., pag. 274, Taf. LXXXV, Fig. 3. Pleuronautilus trinodosus Mojs. Mojsisovics, Cephalop. Medit. Triaspr., pag. 274, Taf. LXXXV, Fig. 1. Pleuronautilus furcatus Art. Cephalopodenf. der Reiflinger Kalke, pag. 34, Taf. II, Fig. 3. Pleuronautilus ptychoides Art. Cephalopodenf. der Reiflinger Kalke, pag. 35, Taf. II, Fig. 4. Pleuronautilus Wulfeni Mojs. Mojsisovies, Gebirge um Hallstatt, pag. 10, Taf. VII, Fig. 3. 28 Arthaber. Pleuronautilus auriculatus Hauer. Hauer, Cephalop. Trias von Bosnien, pag. 9, Taf. II, Fig. r. Pleuronautilus ornatus Hauer. Hauer, Cephalop. bosnisch. Muschelk., pag. 17, Taf. III, Fig. 2. Pleuronautilus perarmatus Mojs. Mojsisovics, Gebirge um Hallstatt, pag. 9, Taf. II, Fig. 2. Pleuronautilus quadrangulus Hauer sp. Hauer, Cephalop. Trias von Bosnien, pag. 9, Taf. II, Fig. 3. Pleuronautilus Fischeri Mojs. Mojsisovics, Gebirge um Hallstatt, pag. ıo, Taf. IV, Fig. 4. 3. Formengruppe des Pleuronautilus subgemmatus Mojs. [9] [02) Die Formen dieser Gruppe sind klein, haben trapezoidalen Querschnitt, auf den Flanken Spiralberippung oder, wie bei den drei letztgenannten Arten, ausserdem noch mehr oder weniger starke Radialberippung, welche somit auf nahe Verwandtschaft mit den Formen der Ampezzanusgruppe hinweist. Auffallend ist bei eben diesen drei Arten der Wechsel der Sculptur auf der Wohnkammer. Ich rechne hieher: Pleuronautilus subgemmatus Mojs. Mojsisovics, Cephalop. Medit. Triaspr., pag. 277, Taf. LXXXV, Fig. 2. Pleuronautilus nodulosus Art. Cephalopodenf. der Reiflinger Kalke, pag. 36, Taf. II, Fig. 7. Pleuronautilus crassescens Art. Cephalopodenf. der Reiflinger Kalke, pag. 37, Taf. III, Fig. 1. Pleuronautilus crassescens var. jugulatus Art. Cephalopodenf. der Reiflinger Kalke, pag. 38, Taf. III, Fig. 2. Pleuronautilus ambiguus Art. Cephalopodenf. der Reiflinger Kalke, pag. 38, Taf. III, Fig, 3. Pleuronautilus planilateratus Hauer sp. Hauer, Nachträge zur Kenntniss der Cephalopodenfauna der Hallstätter Sch. Sitzungsber. k. Akad. d. Wiss. mat.-nat. Bd. XLI. Wien 1860. 1. Formengruppe des Pleuronautilus ampezzanus Loretz sp. Pieuronautilus Rollieri Art. Taf. I, Fig. 3a, D,c, Fig. 4a, 0. Das besterhaltene der vorliegenden Exemplare (Fig. 3) weist folgende Maasse auf: IDuGchmes Serge re Erica Woran Nabelwene (von Name zu Na) . » © o sooo 88:5 Höhe der letzten Windung . ee OWN Breite » > » (Marginaltheil) . . . 38 » > » 5 > (Umbilicaltheil) .. . 40 » BextotatonmdeseN Abe Sm oO Cl. 20] Die Cephalopodenfauna der Reiflinger Kalke. 2 29] phalop 9 Pleuronautilus Rollieri hat einen flach gewölbten und auf der Mittellinie leicht eingekerbten Externtheil, die Flanken sind flach, die Nabelwand hoch und senkrecht, nur auf dem Ende der Wohn- kammer schief gestellt, der Querschnitt derselben ist annähernd trapezoidal, wobei die Höhe gleich der grösseren Breite ist, deren Linie durch die Umbilicalknoten läuft. Die Sculptur besteht in kräftigen, rundlichen Radialrippen, welche auf der Umbilicalwand mit einem kurzen, nach rückwärts gerichteten Rippenstück beginnen, jedoch auf der Flanke selbst streng radial bis zur gerundeten Marginalkante verlaufen. Ihnen sind bei dem abgebildeten Stücke (Fig. 3@) auf der Wohnkammer je ein stumpfer Umbilical- und ebensolcher Marginalknoten aufgesetzt. Am Beginne der Wohnkammer sehen wir aber noch einen kleinen dritten Knoten in der oberen Hälfte der Radialrippe auftreten, der bei der ersten und zweiten vorhergehenden Rippe noch stärker entwickelt ist. Ebenso tritt — aber nur an einer Fig. 8. Glossoceras gracile Barr. Fig. 9. Ophidioceras simplex Barr. Fig. 6. Mundrandformen triadischer und paläozoischer Nautiliden. Stelle sichtbar — ein kleiner stumpfer Knoten im Intercostalfeld der Marginalkante auf. Leider lässt der Erhaltungszustand der Stücke nicht den Ursprung dieser beiden Knotenelemente auf den jüngeren Windungen sehen, von welchen es den Anschein hat, als wenn dieselben nur mit knotenlosen Rippen versehen wären, was immerhin ein sonderbarer Sculpturwechsel wäre. Die Kammerscheidewände (Fig. 3c) zeigen auf dem Externtheil eine flache Bucht; der Lateral- lobus ist gross und weit unter den marginalen Vorsprung zurückweichend; über die Umbilicalwand reicht die Kammerscheidewand senkrecht hinab; ihr weiterer Verlauf ist nicht zu ermitteln. Der Sipho scheint tief unter der Kammermitte zu liegen. Die Schale ist mit feinen, den Radialrippen fast parallel verlaufenden Anwachsstreifen bedeckt, welche auf dem Externtheil sich in kurzem Bogen nach. rückwärts wenden und dann eine Bucht von ungefähr zwei Rippenbreiten Tiefe bilden. Pleuronautilus Rollieri ist wenig involut, indem knapp der Externtheil umhüllt wird, und weit- nabelig ist. 30 Arthaber. [30] Sehr schön erhalten ist bei einem der Exemplare der Mundrand, welcher im Texte zur Abbildung gebracht wird. Beginnend am Interntheile der Windung, sehen wir einen weit vorspringenden Internlappen (Fig. 4, 5, 6), der um circa 12mm über den Bogen des Externtheiles vorragt; von hier verläuft der Mundrand geradlinig rück- und schräg aufwärts (Fig. 4, 5) und bildet auf der Flanke eine etwas mehr gegen den Marginalrand gehobene Lateralbucht; wendet sich dann mit einem flacheren Convexstück über die Marginalkante und bildet auf dem Externtheil eine kleinere halbrunde Externbucht (Fig. 7), welche ungefähr !/, der Breite des Externtheiles einnimmt. Was aber als das Auffallendste an der Form dieses Mundrandes erscheint, ist die Thatsache, dass der Rand dieser Externbucht, im Profil betrachtet (Fig. 4 und 5), aufgestülpt ist und vor dieser Aufstülpung eine schwache Ein- schnürung liegt. Diese sonderbare Aufstülpung des Mundrandes auf dem Externtheil ist bei mesozoischen Nau- tiliden noch nicht beobachtet oder — wenigstens soweit ich in Erfahrung bringen konnte — je be- schrieben und zur Abbildung gebracht worden. Auch Moysisovics, welcher die Gattung Pleuronautilus ') (pag. 273) aufstellte, scheint sie unbekannt gewesen zu sein, denn sie wird in der Charakteristik nicht erwähnt. Diese Aufstülpung wird übrigens bei fortschreitendem Wachsthum wieder vollständig resorbirt, so dass man sich die Frage stellen muss, ob sie überhaupt auch auf dem äusseren Theile der Schale sichtbar war — meine Exemplare sind nur Steinkerne — oder ob sie nur eine Einkerbung auf der Innenseite der Schale darstellte. Wie dem aber auch sei, bleibt dieser Mundrand immerhin interessant genug, weil er ein weiteres Moment bezüglich der Abstammung der Pleuronautilen bildet. Hält man nun Umschau nach anderen Formen, welche dieselbe Aufstülpung und annähernd dieselbe Form des Mundrandes aufweisen, so finden wir die ähnlichste Entwicklung unter den Ascocera- tiden, und zwar bei Glossoceras gracile Barr.?) (Fig. 8). Hier finden wir ebenfalls einen weit vor- springenden Internlappen, eine stark zurückweichende Lateralbucht sowie ein convexes Verbindungsstück zwischen dieser und der Externbucht mit aufgestülptem Rande und vor diesern ebenfalls eine flache Einschnürung (im Profil). Andere Formen mit aufgestülptem Rande finden wir bei den Cyrtoceratiden, z. B. bei Phragmo- ceras Broderipi Barr. Unter den Nautiliden tritt eine ähnliche Erscheinung nur bei Ophidioceras, der verengten Nebenform von Lituites, auf, z. B. (Fig. 9) Ophidioceras simplex Barr. (Vol. I, Pl. 478, case I.) Noch bei einem anderen Pleuronautilus meines Materiales, dem Pleuronaut. seminodosus Art, welcher im Folgenden beschrieben werden wird (ar 32, Men Ih In 5 0, 0, @, a4 Were UL ie, ı 2,6, Fig. 2), gelang es mir, dieselbe Form und Aufstülpung des Mundrandes blosszulegen. Bei ausgewachsenen Exemplaren, wie die vorliegenden es sind, verlässt der letzte Theil der Wohnkammer die Spirale, wodurch die Internseite frei sichtbar wird, so dass man deutlich das Vor- springen des Internlappens des Mundrandes sieht und dass die Wohnkammer, wenn auch etwas flacher, die Ausbuchtung der Unterseite beibehält. Eben dieses Verlassen der Spirale sowie der auffallende Mundrand bilden Merkmale, die man sonst nur bei paläozoischen Formen zu sehen gewohnt war. Besonders ersteres tritt markant bei der paläozoischen Nautilidengattung Ophidioceras Barr. auf. Jedoch sind dort die Windungen nur sich berührend, während sie bei Pleuronaut. Rollieri, wenn auch wenig, so doch umfassend sind. Es ist natürlich nicht möglich, aus den beiden Pleuronautilenfunden mit aufgestülptem Mund- rande und Internlappen, welche in ausgewachsenem Zustande die Spirale verlassen (Pleuronaut. Rollieri Art. und Pleuronaut. seminodosus Art.), derzeit irgend eine Consequenz zu ziehen über die systematische ') Mojsisovies E. v., Cephalop. Medit. Triaspr. ‘) Barrande, Systeme Silurien du centre de la Boh@me. Vol. ]I, Pl. 477, case III. Die Cephalopodenfauna der Reiflinger Ralke. 1 - ws ct Stellung, sowie weitere Muthmassungen über die Verwandtschaft von Pleuronautilus überhaupt mit älteren Formengruppen zu äussern. Vielleicht werden dies spätere, glücklichere Funde zulassen. Pleuronautilus scabiosus Art. rer UN Ic (Our, a (el Ursprünglich mit Pl. striatus Hauer (Cephalop. bosn. Muschelk., pag. 7, Taf. II, Fig. 2, Taf. XIV, Fig. 2) identificirt, stellte sich doch bei genauerem Vergleiche mit dem Originale Hauer’s heraus, dass diese Identificirung nicht aufrecht erhalten werden kann. Nach Ergänzung des fehlenden Stückes des letzten Umganges erhält man folgende Maasse: Diineimesser so =» 6 oa on a co a o @hrleal, Sa) am Hiohesdensletztena\Vindunegr ron Dicke » >» » in ae Ag Nabelweite (von Naht zu Naht) ....ıo » Der Externtheil ist bei jüngeren Exemplaren etwas stärker, bei älteren flacher gewölbt; die Flanken sind sanft gerundet und erreichen die grösste Dicke etwas unterhalb der halben Höhe; anfangs ist der Marginalrand wenig, bei grösseren Stücken auf der Wohnkammer hingegen stark abgerundet; die Umbilicalkante ist ebenso anfangs stärker, später jedoch weniger markirt, so dass die Flanke dann ohne deutliche Grenzen in die steile Nabelwand übergeht. Der Nabel ist weit, die Involution bedeckt den Externtheil und die Marginalwand. Die Berippung besteht aus enggestellten gerundeten Rippen, welche erst in der Umbilicalregion der Flanke beginnen, dann kräftiger anschwellen und auf dem Externtheil selber verschwinden. Sie beginnen zuerst radial und wenden sich dann in halber Flankenhöhe bogenförmig nach rückwärts. Bei weiterem Wachsthum scheint die Radialberippung sich derart zu reduciren, dass zuerst der umbilicale Rippentheil verschwindet, später auch der marginale und schliesslich haben wir glatte Flanken, welche nur mehr die feinen spiralen Längsstreifen ausser den Anwachslinien zeigen. Die Schale, welche stellenweise sehr gut erhalten ist, zeigt analog den Rippen bogenförmigen Verlauf feiner Anwachsstreifen, welche auf dem Externtheil eine seichte Bucht bilden. Ausserdem tritt, schon mit freiem Auge gut sichtbar, eine feine spirale Längsstreifung auf, ähnlich der bei Pl. Pichleri Hauer sp. (pag. 31, Taf. II, Fig. 5@) zu erwähnenden; der Steinkern zeigt eine Normallinie. Die Kammerscheidewand weist eine flache Externbucht und etwas stärkeren Lateralsinus auf, von dem aus die Scheidewand sich senkrecht über die Umbilicalwand hinab fortsetzt. Der Sipho liest tief unter der halben Mündungshöhe. Fig. 62 zeigt die naturgetreue Abbildung des Stückes, bei welchem die Wohnkammer theilweise längs der Mittellinie des Externtheiles eingebrochen und gegen die Nabel- kante der vorhergehenden Windung über dieselbe hinübergeschoben ist, diese zu Dreiviertel be- deckend. Fig. 6c zeigt ein reconstruirtes Bild dieser Species. Pl. scabiosus unterscheidet sich von Pl. striatus Hauer dadurch, dass bei ersterem die grösste Dicke der Windung etwas unterhalb der halben Flankenhöhe, dort in der Nabelregion liegt; der Querschnitt zeigt hier grössere Dicke wie Höhe, dort überwiegt eher die Höhe. Der Nabel ist dort treppenförmig abgesetzt, was hier nicht der Fall ist. Ferner sind die Rippen bei Pl. scabiosus ohne knotenförmige Verdickung und auf dem oberen Flanken- theil stark nach rückwärts gebogen. Auch die Kammerscheidewände zeigen deutliche Unterschiede. Pleuronautilus scabiosus gehört zu dem Formentypus des Pleuronautilus Pichleri Hauer sp. Pleuronautilus Pichleri Hauer sp. Taf. II, Pie. 5a, 2, 1865. Nautilus Pichleri Hauer, Cephalopoden d. unt. Trias der Alpen. Sitzungsber. k. Akad. d. Wiss. mat.-nat. Cl., pag. 621, Taf. I, Fig. 1-3, 1865. Nautilus semicostatus Beyrich. Monatsberichte kgl. Akad. d. Wiss., pag. 617. Berlin. 32 Arthaber. [32] 1867. Nautilus Pichleri Beyrich, Ueber einige Cephalopod. a. d. Muschelk. d. Alp. Abhandlg. kgl. Akad. d. Wiss, pag. 136, Taf. III, Fig. 4. Berlin 1866. 1882. Pleuronautilus Pichleri Hauer sp. Mojsisovics E. v., Cephalopod. d. Medit. Triaspr., pag. 279, Taf. LXXXVI, Fig. 3. Abhandlg. k. k. geol. R.-A., Bd. X. Wien. 1887. Pleuronautilus Pichleri Hauer sp.; #azxer, Cephalopod. d. bosnischen Muschelk. von Han Bulog, pag. 15, Taf. II, Fig. ı a, 2, c. Denkschr. kais. Akad. d. Wiss. mat.-nat. Cl., Bd. LIV. Wien. Das Stück stammt von der ersten Begehung des Reiflinger Gebietes durch S7wr vom Jahre 1863, findet sich in dessen Geologie der Steiermark (pag. 219) angeführt und wurde mir von der Direction der k. k. geol. Reichsanstalt freundlichst zur Verfügung gestellt. Aauer'!) erwähnt desselben Stückes im Jahre 1865 in seiner Arbeit über Cephalopod. der unt. Trias (pag. 621) ebenfalls schon, sowie die- selbe Species auch 1882 von Mojsisovics?), bei Abbildung des Zauer’schen Originales, beschrieben wird. Das Reiflinger Exemplar ist auffallend in Folge seiner geringen Grösse und hat besonders kräftige Radialrippen, welche sich über den Marginalrand nach rückwärts biegen. Die Schale ist sehr gut erhalten, zeigt aber nur unter der Loupe die Anwachsstreifen der Flanke, während sie auf dem Externtheil sehr scharf hervortreten. Sie werden von spiralen Längsstreifen gekreuzt, die wieder auf der Flanke, besonders im Intercostalfeld, stärker hervortreten und auf dem Externtheil feiner werden und näher zusammenrücken. 2. Formengruppe des Pleuronautilus Mosis Mojs. Pleuronautilus seminodosus Art. Taf. I, Fig. 5a—a,; Taf. II, Fig. 1a, 2, Fig, 2. Das eine der vorliegenden Exemplare (Taf.I, Fig. 5) zeigt die unverdrückte Wohnkammer im Steinkern erhalten, mit einer Länge von 82mm (längs der Mitte des Fxterntheiles gemessen). Am Beginne derselben erkennt man noch Reste der letzten Kammerscheidewand. Man sieht einen trape- zoidalen Umriss der Wohnkammer von oben 24mm, unten 27mm Breite und 25mm Höhe. Das Ende desselben hat rundovale Form mit einer grössten Breite von 35mm und Höhe von 28mm. Bei dem auf Taf. II, Fig. ı a, 5 abgebildeten Stück ist auf der einen Flanke und dem Extern- theile die Schale noch sehr gut erhalten. Taf. II, Fig. 2 wiederum zeigt ein Exemplar mit erhaltenen und theilweise unverdrückten inneren Windungen. Ergänzt man bei diesem Stücke das Fehlende, so erhält man annähernd fol- gende Maasse: Dumelimess 2» © 5 so as. c >. aragamm Elohegderletztenn\V Ind une De Nabelweiter a rise Ve Perforation,. a an AA ee SG Pleuronaut. seminodosus Art. hat flach gewölbten, in der Mitte leicht eingesenkten, breiten Externtheil, lache und bei ausgewachsenen Exemplaren nur auf dem letzten Theil der Wohnkammer stark gewölbte Flanken (Taf. I, Fig. 5c, 2). Marginal- und Umbilicalkanten sind gerundet; die Nabel- wand ist hoch und senkrecht, gegen Ende der Wohnkammer nur mehr steil gestellt; der Nabel ist gross. Die Species ist schwach involut, die Umgänge wenig umfassend, indem nur der Externtheil umhüllt wird. Die Sculptur wird aus kräftigen Radialrippen und Knoten gebildet. Dieselben verlaufen gerad- linig und leicht nach rückwärts von der Radiale abweichend; sie beginnen auf der Nabelwand, schwellen I) Hauer, Sitzungsber. kais. Akad. d. Wiss. 1865. 2) Mojsisovies, Cephalop. Med. Triaspr., pag. 279, Taf. LXXXVI, Fig. 3. [33] Die Cephalopodenfauna der Reiflinger Kalke. 33 beim Erreichen der Flanke sofort an und erreichen bei immer stärkerer Verdickung die gerundete Marginalkante in einem stumpfen Knoten. Auf den älteren Windungen ist der Knoten nicht so kräftig entwickelt, sondern flacher und mehr in die Länge gezogen. Bei ausgewachsenen Individuen verlässt der letzte Theil der Wohnkammer die Spirale, was auch mit einem Wechsel der Radialsculptur verbunden ist. Die Rippen erreichen dann nicht mehr die Nabelwand, sondern verlöschen schon ungefähr in der Mitte der Flanke. Dieser plötzlich und ohne merklichen Uebergang stattfindende Wechsel der Sculptur, der in engem Zusammenhang mit der Aus- schnürung steht, ist ausserordentlich auffallend. Die Anwachsstreifen verlaufen wie bei Pleuronautilus Rollieri parallel der Radialsculptur und bilden auf dem Externtheil eine tiefe Bucht. Die Kammerscheidewände zeigen einen kleinen und sehr flachen Lobus auf dem Externtheil, eine tiefe, gerundete Lateralbucht, deren aufsteigender Ast nicht wie bei der verwandten Form des Pleuronautilus Rollieri nur bis zur Umbilicalkante reicht und dann senkrecht über die Nabelwand herabsteigt, sondern sich gleichsinnig aufsteigend auch über die Umbilicalwand fortsetzt und den höchsten Punkt erst in der Berührungslinie der vorhergehenden und der folgenden Windung erreicht. Der weitere Verlauf der Scheidewand zeigt einen sehr kleinen und spitzen Internlobus. Der Sipho liest unterhalb der Mitte der Kammer. Der Mundrand von Pl. seminodosus hat dieselbe Form wie der von Pl. Rollieri Art. Wir sehen ebenfalls einen weit vorspringenden Internlappen (Taf. II, Fig. 1a, ferner Taf. I, Fig. 5.0), eine stark zurückweichende und etwas gehobene Lateralbucht und auf dem Externtheil einen Nacheren Ventral- ausschnitt mit aufgestülptem Rande und darunter liegender kleiner Einschnürung. Es sei mir gestattet, bei dieser Gelegenheit auf den »Pleuronautilus semicostatus (Beyrich) Mojs.« zu sprechen zu kommen, mit dem anfangs Pleuronautilus seminodosus von mir identifieirt wurde. Diese Species wurde als Nautilus semicostatus 1865 von Deyrich!) zum ersten Male beschrieben und: »mit breitem Externtheil, an den schmalen Seiten mit dicht nebeneinander liegenden Rippen bedeckt, die am Externrand plötzlich aufhören«, bezeichnet, jedoch keine Abbildung gegeben. Ebenfalls im Jahre 1865 beschrieb Hauer?) Cephalopoden der unteren Trias und darunter auch pag. 621, Taf. ı, Fig. ı—-3, den Nautilus Pichleri Hauer. Derselbe zeigt einen »sehr sanft ge- rundeten Rücken und ist durch eine abgerundete Kante mit den ganz flachen, ebenen Seiten ver- bunden. Die Seitenwände tragen regelmässig starke, gerade Radialrippen«. 1866 nun veröffentlichte Deyrzck seine im Vorjahre im Auszug mitgetheilte Arbeit?) und in dieser erscheint Nautilus semicostatus Beyr. nicht mehr, sondern ist identificirt mit dem im Vorjahre abgebildeten Naut. Pichleri Hauer und existirt demzufolge nicht mehr (pag. 136). Trotzdem beschreibt Moysisovies*) im Jahre 1882 (pag. 278, Taf. 86, Fig. ı, 2) wieder einen »Pleuronautilus semicostatus (Beyrich) Mojsisovics«, bildet ein Exemplar seines Materiales ab und sagt in der Beschreibung, dass er gewölbte Seiten und leicht gegen rückwärts gebogene Rippen hat, was der von Beyrich in den »Monatsberichten« gegebenen Beschreibung des Nautilus semicostatus und der in den »Abhandlungen« gelieferten Abbildung desselben Stückes (als »Naut. Pichleri«) vollkommen wider- spricht. Daraus ergibt sich, dass der von Moyszsovzcs beschriebene Pleuronautilus semicostatus (Beyrich) Mojs. nicht die von Deyrickh beschriebene Species ist, sondern etwas ganz Neues, eine eben von Mojsisovics neu aufgestellte Art ist und daher richtig Pleuronautilus semicostatus Mojs. geschrieben werden muss. 1) Beyrich, Monatsberichte der kgl. (preuss.) Akad. d. Wiss. 14. Dec. 1865. 2) Hauer Fr. v.,Sitzungsberichte der k. Akad. d. Wiss. mat.-nat. Cl. Wien 1865. %) Beyrich, Ueber einige Cephalop. a. d. Muschelk. der Alpen. Abhandlung der kgl. Akad. d. Wiss. Berlin 1866. 4) Mojsisovics E. v.. Cephalop. Medit. Triaspr. Beiträge zur Paläontologie Oesterreich-Ungarns. Bd. X. 5 34 Arthaber. 34] Pleuronautilus furcatus Art. Nana aBlesgaroöe: Das grösste der vorliegenden zahlreichen Stücke wurde abgebildet und einzelne hier fehlende Details nach den anderen Stücken ergänzt. DOEONTNESSER os 0 so 5 8 5 05 5, Fam Nabelweite (von Naht zu Naht) . . 32 » Höhe des Wohnkammerendes . . 30 » Breite » > SON pe Perforation 4 >» Der Externtheil ist fach gewölbt, die Flanken sind flach und nur auf der Anfangswindung leicht aufgetrieben. Die Marginalkante tritt ziemlich scharf heraus, ist mit Knoten besetzt und erscheint nur auf der Wohnkammer allein etwas gerundet; die Umbilicale ist durchaus gerundet, schwächer auf älteren und stärker auf jüngeren Windungen. Die Nabelwand ist hoch und steil gestellt; die Involution bedeckt den ganzen Externtheil. Die Sculptur dieser Species wird aus Rippen und Knoten gebildet. Erstere sind kräftig, beginnen am Nabelrand, verlaufen geradlinig und weichen gegen die Marginalkante nach rückwärts von der Radiale ab, so zwar, dass die Radiale die eine Rippe an der Nabelkante und die folgende an der Marginalkante trifft. Auf dem letzten Theil der Wohnkammer ist die Berippung folgende: Die Rippen beginnen auf der Umbilicalkante ziemlich schwach, werden in ihrem weiteren Verlaufe nur um Weniges höher und kräftiger und enden verdickt am Marginalrand in einem rundlichen, stumpfen Knoten. Rückschreitend von hier zu den früheren Windungspartien, ändert sich die Beknotung folgendermassen: Die Rippe findet nicht ihr Ende am Externrand in einem runden Knoten, sondern dieser erscheint etwas in die Länge gezogen und jene wendet sich bogenförmig über ihn hinaus noch ein klein wenig nach rück- wärts. Später theilt sich dieser längliche Knoten in einen etwas kleineren intern- und kräftigeren extern- sitzenden Knoten, der analog dem Verlaufe der Rippe gegen den ersteren aus der Radiale gerückt erscheint. Der Internsitzende sinkt sodann immer weiter auf der Flanke hinab und erreicht seinen tiefsten Stand am Ende des zweiten Drittels (von der Nabel- gegen die Externkante gerechnet). Das Verbindungsstück der Rippe zwischen den beiden Knoten ist indessen immer schwächer geworden. Gleichzeitig mit dem Herabsinken des jetzt zum Lateralknoten gewordenen Externknotens schiebt sich erst ein kleiner Knoten zwischen je zwei externstehende ein, der bald dieselbe Stärke wie die primären erlangt, und schliesslich haben wir folgende Sculptur: Die Rippe beginnt am Umbilicalrand, verläuft geradlinig, allmälig anwachsend bis zum Lateralknoten, der kräftig entwickelt ist, und endet daselbst. Der Lateralknoten steht fast in der Mitte der ihm correspondirenden zwei Marginalknoten. Zwischen je zwei solchen, aus einer Rippe und drei Knoten gebildeten Sculptureinheiten ver- läuft eine Radialrippe, deren Lateralknoten nur ezzerz marginalen entspricht. Auf älteren Windungen umhüllt die folgende Windung die Marginalknoten. Auf dem abgebildeten Stücke beginnt diese Art der Sculptur nach dem ersten Viertel des ersten Umganges. Bis dahin ist die Flanke schwach gewölbt und nur undeutlich sculpturirt. Diese Sculpturirung ist ausserordentlich auffallend. Erinnert der äussere Umriss der Schale durch seine umgekehrt trapezoidale Form, die kräftigen Externknoten sowie der für Pleuronautilen relativ stark verengte Nabel an Trematodiscus, so ist doch noch viel auffallender die ceratitische Art der Beknotung, welche uns direct an trinodose Ceratitenformen erinnern. Die Schale von Pleuronaut. furcatus zeigt den Rippen parallel verlaufende Anwachsstreifen, welche auf dem Externtheil eine tiefe Bucht bilden. Hier treten auch feine, die ersteren kreuzende Spiralstreifen auf, sowie auf Steinkernen eine kielartige Normallinie, die beiderseits von je einer tiefen Furche begleitet ist. Die Cephalopodenfauna der Reiflinger Kalke. 35 Die Kammerscheidewand weist auf dem Externtheil eine grosse, flache Ventral-, auf den Flanken eine tiefere Lateral- und auf dem Interntheil eine kleine, sehr tiefe Internbucht auf, an dessen tiefster Stelle der kleine Internlobus liegt. Der Sipho wird knapp unter der halben Mündungs- höhe sichtbar. Pleuronautilus ptychoides Art. Taf. II, Fig. 4a; 2, c. Die Maasse des zur Abbildung gelangten Stückes sind: Dichimessere Eee eicaWessinm Nabelwerteru nee Erbe nn Höhe der Wohnkammer .. ... ı3 Breite » » Se Er AER Der Externtheil ist flacher, die Flanken etwas stärker gewölbt. Der Umbilicalrand ist leicht abgerundet und der marginale durch eine Knotenreihe bezeichnet. Die Nabelwand ist sehr hoch und fast senkrecht stehend; die Involution umhüllt die abgeflachte Partie des Externtheiles. Die Species ist rasch in die Höhe anwachsend und wird schnell dicker. Die Sculptur wird aus Rippen und ihnen aufsitzenden Knötchen gebildet; erstere sind kräftig, radial gestellt, verlaufen geradlinig oder ein wenig convex nach vorne gebogen, beginnen auf der Flanke knapp neben dem abgerundeten Nabelrand sofort mit einer flachen, leichten Anschwellung, die im weiteren Verlaufe der Rippe verschwindet; etwas oberhalb der Flankenmitte sitzt ein kleiner, runder Knoten, auf welchen auf der Marginalkante ein ebenso grosser marginalgestellter folgt, der die Flanke vom Externtheil abtrennt. Zwischen beiden ist auf Schalenexemplaren die Rippe sehr stark reducirt, während sie auf den Steinkernen sich nur um Weniges verringert. Die Schale zeigt ganz feine Anwachsstreifen, die parallel den Rippen auf der Flanke verlaufen und auf dem Externtheil einen tiefen Sinus von fast zwei Rippenbreiten Tiefe bilden. Hier heben sich in der Entfernung von Imm die Anwachsstreifen stärker hervor, wodurch eine Art flacher Bänderung entsteht, die auf dem Externtheil von feinen Spiralstreifen geschnitten werden. Auf Steinkernen kann man theils deutlicher, theils weniger deutlich zwei schwache Spirallinien ausnehmen, welche die Lateral- und Marginalknoten verbinden. Die Kammerscheidewände zeigen auf dem Externtheil einen flachen, auf den Flanken einen tieferen Sinus, eine steil eingesenkte Internbucht, deren Tiefe ein ganz kleiner Internlobus einnimmt. Der Sipho steht tief unter der Kammermitte. Pleuronautilus ptychoides steht dem im Folgenden beschriebenen Pl. ambiguus Art. (pag. 38, Taf. III, Fig. 3,6) sehr nahe, unterscheidet sich jedoch von diesem dadurch, dass er nur zwei deutlich charakterisirte Knotenspiralen hat und dass der Sipho viel tieferstehend ist, während er dort fast in der Kammermitte liegt, ferner daselbst drei Knotenspiralen vorkommen und die Wohnkammer bei gleicher Grösse fast ganz glatt wird. Ausserdem ist Pleuronautilus ambiguus rascher anwachsend. Pleuronautilus ptychoides stellt einen einfacheren Sculpturtypus dar als Pleuronautilus furcatus Art, da die hier noch ungespaltene Rippe sich dort, wenn auch undeutlich, gespalten hat. 3. Formengruppe des Pleuronautilus subgemmatus Mojs. Dieselbe umfasst kleine, rasch anwachsende Formen mit wenig involuten Windungen. Der Externtheil ist meist flach gewölbt, die Flanken flach oder nur wenig aufgebläht; Extern- und Umbilical- kante stets deutlich entwickelt; die Nabelwand hoch und fast senkrecht stehend. Der Externtheil ist 5* 36 Arthaber. [36] stets sculpturfrei; der Lateraltheil mit drei(?) bis fünf gekörnelten Längsspiralen, welche auf dem Wohnkammertheil meist fast ganz verschwinden. Bei Pl. crassescens (pag. 37, Taf. III, Fig. 1a, ) tritt auf der Schale der Wohnkammer starke Radialsculptur, auf dem Steinkerne der dieser voran- gehenden Partie sowie bei Var. jugulatus (pag. 38, Taf. III, Fig. 2) erst beginnende Radialsculptur auf. Pleuronautilus ambiguus (pag. 38, Taf. III, Fig. 3a, 5) bildet mit Pl. planilateratus Hauer sp.') den Uebergang zu den Formen mit geknoteten Radialrippen, also der Gruppe des Pleuronaut. Mosis Mojs. Die Kammerscheidewände haben meist kleinen Extern-, relativ grossen Lateral-, Intern- und Siphonal- lobus. Der Sipho steht etwas unterhalb der halben Mündungshöhe; Normallinie meist vorhanden. Pleuronaut. subgemmatus Mojs,., > nodulosus Art., crassescens Art., » » var. jugulatus Art., vermitteln den Uebergang von Trematodiscus Meek. u. Worth. zu Pleuronautilus Mojs., indem sie die jenen eigenthümliche Längssculptur in mehr oder weniger deutlicher Weise mit der für diese charak- teristischen Quersculptur verbinden und bei Trematodiscus ähnlichen Formverhältnissen einen sculptur- freien Externtheil aufweisen. Pleuronautilus subgemmatus Mojs. 1882. Mojsisovics E. v., Cephalop. Medit. Triaspr., pag. 277, Taf. LXXXV, Fig. 2 a, 2. Ein einzelnes kleines Bruchstück, welches ein gm langes und 7mm breites Windungsfragment darstellt, zeigt die fast senkrecht eingesenkte Nabelwand, auf deren scharfer Kante die erste Längs- spirale aufsitzt. Dann folgen gegen die ebenfalls scharf markirte Marginalkante zunächst zwei näher und dann zwei weiter gestellte Längsspiralen, von denen die externer stehenden etwas gröber sind. Somit treten auf der Flanke fünf Längsrippen auf. Die Quersculptur wird von ganz niederen, flachen, ungefähr ı mm breiten, rippenähnlichen Radialverdickungen gebildet; weiters bemerkt man feine, linienförmige Anwachsstreifen und ebenso feine, spiral verlaufende Linien; wo beide Systeme auf den Rippen sich treffen, bilden sie feine Knötchen; hiedurch entsteht eine feine Crenelirung der Schale. Der Externtheil ist Nach gewölbt. Pl. subgemmatus Mojs. wird aus der Trinodosus-Zone von der Schreyeralm beschrieben. Pleuronautilus nodulosus Art. Taf. I, Fig. 7 a, 2. Das grösste der vorliegenden sechs Exemplare und Bruchstücke hat einen Dimehmesser WON. 5 0 0 a a 2 0 » 3gomm Elöhlesdeisletztenn\V nun , Dicke » » 5 EBERLE SEE Nalbelsyeiteer eh ee Der Externtheil ist Hach gewölbt, die Flanken abgeplattet, der Nabel, anfangs senkrecht ein- gesenkt, erhält gegen Ende der Windung bei ausgewachsenen Stücken eine mehr oder weniger schräge Haltung. Sowohl Nabel- als Marginalkante sind deutlich entwickelt. Die grösste Breite der Windung liegt in der Linie der Marginalkante, in Folge dessen der Querschnitt verkehrt trapezoidale Form zeigt. Pleuronautilus nodulosus ist eine rasch anwachsende Form und wenig involut, da der Externtheil durch die folgende Windung knapp umhüllt wird. ') Hauer Fr. v., Nachträge zur Kenntniss der Cephalopodenf. d. Hallstätt. Schichten. Sitzungsber. k. Akad. d. Wiss. mat.-nat. Cl. Bd. XLI. Wien 1860. [37] Die Cephalopodenfauna der Reiflinger Kalke. 37 Die Flankensculptur wird aus vier starken Spirallinien gebildet, von denen die erste auf der Umbilicalkante und die vierte auf der Marginalen aufsitzt. Die zweite und dritte sind derart auf der Flanke vertheilt, dass die erstere der Umbilicalkante stärker genähert ist als die letztere der Externen. Die Quersculptur wird nur aus Anwachslinien gebildet, welche meist kräftig hervortreten und auf dem Kreuzungspunkte mit den Spirallinien stumpfe Knötchen bilden. Ihr Verlauf ist folgender: Sie steigen senkrecht über die Nabelwand herauf, wenden sich dann von der ersten zur zweiten Spirale in einem flach concaven Stück nach rückwärts; bis zur dritten verlaufen sie gerade und radial, und wenden sich sodann bis zur vierten Spirallinie, also bis zum Externrand, wieder nach rückwärts, jedoch gerad- linie. Auf dem Externtheil bilden sie eine tiefe Bucht. Eine deutliche Normallinie ist besonders auf jüngeren Exemplaren zu sehen Die Kammerscheidewände von Pl. nodulosus haben einen kleinen, seichten Extern- und breiteren, aber nur um wenig tieferen Laterallobus; dann sinkt die Kammerscheidewand senkrecht über die Umbilicalwand und bildet eine flache Internbucht, an deren tiefster Stelle ein relativ grosser runder Internlobus sichtbar wird. Der Sipho liegt knapp unter der Kammermittellinie. Pleuronautilus nodulosus steht dem Pl. subgemmatus Mojs.,!) welcher sich ebenfalls in den Reiflinger Kalken findet (pag. 36), sehr nahe. Der Unterschied liegt nur darin, dass Pl. subgemmatus Mojs. etwas involuter ist und fünf Längslinien hat, während Pl. nodulosus nur deren vier aufweist. Pleuronautilus crassescens Art. Taf. III, Fig. 1 a, 2. Die Maasse des abgebildeten Stückes sind: DERERMNESSE 0 0 5 a.0 0 5.0 6 Ag mlın ElohesdenletztenaWondunes en Breite >» > » a er 3 LONG, Nabelweite (von Naht zu Naht). . ..09 >» Der Externtheil ist anfangs stärker, auf der Wohnkammer selbst schwächer gerundet; ebenso sind die Flanken anfangs flach, später stärker gerundet. Die grösste Breite liegt in der Umbilicalregion. Die Nabelwand ist steil gestellt; die Nabelkante scharf entwickelt, ebenso die Marginalkante, welche sich jedoch auf der Wohnkammer abrundet. Die Involution bedeckt ungefähr ein Drittel der Flanken- höhe. Der Querschnitt der letzten Windung erscheint plump und ist breiter als hoch. Die Sculptur wird aus Längs- und Radialrippen gebildet. Die ersteren treten in vier Reihen auf: die erste sitzt auf der Umbilicalkante, die vierte auf der Marginalkante auf und ist relativ dm stärksten entwickelt; den übrigen freien Raum der Flanke nehmen die zweite und dritte Spirale ein, welche annähernd in gleicher Entfernung von den Randspiralen stehen; entsprechend der Umbilical- spirale ist auch die zunächststehende Zweite schwächer entwickelt. Die radial verlaufenden Rippen beginnen schwach in der Umbilicalregion und behalten von der zweiten Längsspirale an bis zum Externtheil nahezu dieselbe Stärke bei. Sie verlaufen geradlinig, wenden sich von der Umbilicalkante bis zur zweiten Spirale nach rück- und aufwärts und behalten von da ab die Radialrichtung bei. Annähernd kommt auf eine Luftkammer eine Querrippe zu stehen; wo beide Rippensysteme sich kreuzen, sitzen kleine runde Knötchen auf, von denen diejenigen der zwei Mittelspiralen die kräftigeren sind. Auf der Wohnkammer ändert sich die Sculptur, indem die Querrippen vollständig überwiegen, und die Längsspiralen nur mehr als schwache Erhebungen auf den Kreuzungsstellen auftreten. Auf 1) Mojsisovics E. v., Cephalop. Medit. Triaspr., pag. 277, Taf. LXXXV, Fig. 2. 38 Arthaber. [38] dem Umbilicalrand sitzen jetzt die kräftigsten Knötchen auf und von diesen aus wenden sich die Rippen, ganz allmälig und nur um Weniges grösser werdend, erst in einem flach concaven Stück bis zur zweiten knotenförmigen Erhebung, sodann geradlinig und etwas nach rückwärts von der Radiale abweichend bis zur schwächeren dritten und von hier leicht convex gebogen zum Marginalrand, der indessen seine frühere Schärfe verloren hat. Somit hat die Rippe im Allgemeinen einen flach convexen, nach rückwärts gerichteten Verlauf. Die Schale ist nur theilweise erhalten; auf den Flanken lassen sich, auch mit der Lupe nur undeutlich, die Anwachsstreifen verfolgen, welche erst mit freiem Auge gut sichtbar auf dem Extern- theile hervortreten. Sie wenden sich fast stumpfwinkelig über die Externkante und bilden auf dem Externtheil eine tiefe Bucht. Gekreuzt werden die Anwachsstreifen von stellenweise auftretenden Längslinien. Auf dem Steinkern tritt eine zarte Normallinie hervor. Die Kammerscheidewände haben einen kleinen, äber relativ tiefen Externlobus; der Externsattel liegt noch vollständig auf dem Externtheil und an diesen schliesst sich ein grosser, flacher Laterallobus an, der bis zur Umbilicalkante reicht; von hier senkt sich die Kammerscheidewand senkrecht über die Nabelwand hinab. Die Luftkammern sind bei dem abgebildeten Stück kurz vor der Wohnkammer ausserordentlich eng gedrängt, was dafür spricht, dass das Individuum vollständig erwachsen war. An Pleuronautilus crassescens schliesst sich sehr enge eine andere Form an, welche wohl am besten als Varietät der früheren aufzufassen ist. Es ist dies Pleuronautilus crassescens var. jugulatus Art., as, DIL, Rue, 2, der in seinen Anfangswindungen vollständig mit Pl. crassescens übereinstimmt. Der Unterschied liegt nur in der Sculptur der Wohnkammer. Hier sind die Radialrippen, die bei der Grundform so deutlich entwickelt waren, theils schwach und undeutlich nur zu sehen oder überhaupt nicht mehr sichtbar. Etwas deutlicher treten die Längsrippen heraus. Die Anwachsstreifen, welche nur ausser- ordentlich schwach sichtbar auf der Flanke von Pl. crassescens waren, sind bei der Varietät kräftiger entwickelt und steigen in radialer Richtung über die hohe Nabelwand herauf, weichen sodann um Weniges nach rückwärts bis zur Verlängerung der zweiten Spirallinie, von wo an sie leicht convex gekrümmt bis zur Marginalkante sich fortsetzen und sich dann fast stumpfwinkelig auf dem Extern- theile nach rückwärts wenden, wo sie eine tiefe Bucht bilden. Bei Schalenexemplaren sind Umbilical- und Marginalkante auch auf der Wohnkammer noch kräftigst entwickelt. Pleuronautilus ambiguus Art. Taf. III, Fig. 3a, 2. Diese Species schliesst sich sehr enge an die beiden im Vorangehenden beschriebenen Formen an. Das abgebildete Stück hat einen IDIReINESSET VON, © cc 8 a a 0 » Jo mm Elöherdersletztena Win dunesero> Breite >» » » Be 8236 Nabelweites re Die Externseite ist flach gewölbt auf der Wohnkammer, und etwas stärker auf älteren Windungs- partien gerundet. 139] Die Cephalopodenfauna der Reiflinger Kalke. 39 Die Flanken sind fast ganz flach und erreichen die grösste Breite in der Umbilicalregion. Die Nabelwand ist hoch, senkrecht stehend und auf der Wohnkammer ein wenig geneigt. Die Umbilical- kante ist sanft gerundet, die Marginale anfangs drahtähnlich entwickelt, behält auch auf der Wohn- kammer — hier ungefähr ein Viertel des letzten Umganges — ihre Schärfe bei, verliert jedoch dort die drahtähnliche Gestalt. Die Involution umfasst knapp ein Drittel der Flankenhöhe. Die Sculptur wird aus radial gestellten Rippen gebildet. Sie beginnen mit einem kleinen Knötchen am Nabelrand und verlaufen in gleicher Stärke bis ungefähr drei Viertel der Flankenhöhe, wo sie ebenfalls in einem kleinen Knötchen enden. Die Rippen sind zart, aber doch kräftig entwickelt und zeigen eine fast unmerkliche Verdickung zwischen der Umbilical- und Lateralanschwellung. Auffallend ist, dass die Knötchen nicht rund sind, sondern länglich und senkrecht zur Rippenachse stehen, wo- durch der Anschein spiraler Knotenreihen erweckt wird; da aber zwischen den Knötchen keine directe Verbindung besteht, kann nur von Knoten der Radialrippen die Rede sein. Auf jede Luftkammer entfällt ungefähr eine Rippe. Pleuronautilus ambiguus zeigt besonders auf dem Steinkerne eine auffallend tiefe Einschnürung zwischen dem oberen Radialknötchen und der Marginalkante; auf der Schale tritt diese nur als schwache Kerbe auf, bis zu welcher die Involution reicht. Die Anwachsstreifen sind auf der Schale gut sichtbar, besonders im Intercostalfeld der Flanke; zwischen je zwei Linien liegt eine seichte Vertiefung, so dass die Schale wie fein gefurcht aussieht; die Streifen verlaufen parallel den Rippen und bilden auf dem Externtheil eine spitz gerundete, ziemlich tiefe Bucht. Die Kammerscheidewände zeigen auf dem Externtheil einen ganz kleinen Externlobus, der von der Normallinie getheilt wird; die beiden Externsättel sind nieder und flach gerundet; die Lateralbucht gross und tief; dann senkt sich die Scheidewand schräg und ein wenig nach vorwärts gerichtet über die Nabelwand herab; hier schliesst sich eine tiefe, gerundete Internbucht an, deren tiefste Stelle ein relativ grosser, runder Internlobus einnimmt. Das Sipho ist klein und liegt etwas unterhalb der halben Mündungshöhe. Pl. ambiguus ähnelt auf den ersten Blick besonders dem Pl. crassescens var. jugulatus (pag. 38), von dem er sich jedoch bezüglich der Schalensculptur unterscheidet. Wohl haben beide Formen die glatte Wohnkammer, deren Sculptur fast allein nur mehr die Anwachsstreifen bilden, gemeinsam, sie zeigen jedoch den Unterschied auf den vorangehenden Mündungspartien. Bei der oben angeführten Varietät sehen wir vier deutlich entwickelte Spiralstreifen, während bei Pl. ambiguus keine mehr vor- handen sind und nur die zwei längsgestellten Knotenreihen den Anschein zweier Spiralstreifen hervor- rufen, zu denen noch als dritte Linie die deutlich ausgebildete Marginalkante tritt. Es ist übrigens möglich, dass sich die Speciesdefinition für Pl. ambiguus, nach dem Funde eines Individuums mit vollständig erhaltener Schale, noch insofern ändere, dass sich auch auf der Marginal- kante in der Verlängerung der Rippen knotenähnliche Anschwellungen constatiren lassen, was bei dem vorliegenden Stücke zu sehen nicht möglich ist. In jenem Falle hätten wir dann nicht zwei, sondern drei Reihen radıal stehender Knötchen und eine Flankensculptur, die sehr an Pl. ptychoides Art. (pag. 35, Taf. II, Fig. 4) erinnern würde. Ein Unterschied zwischen Pl. ambiguus und Pl. crassescens var. jugulatus liegt jedoch in der Gestalt der Kammerscheidewände. Bei der oben angeführten Varietät, welche übrigens enggestellte Scheidewände hat, sehen wir einen kleinen und tiefen Extern- und seichten Laterallobus, während ersterer bei Pleuronautilus ambiguus viel kleiner und seichter, letzterer gross und tief ist. Als ähnliche Species, welche ihren Platz gut in derselben Formengruppe findet, ist Pleuro- nautilus planilateratus Hauer sp.'!) (pag. ı1g, Taf. II, Fig. 1—4) zu erwähnen. Von annähernd gleicher 1) Hauer Fr. v., Nachträge zur Kenntniss der Cephalopodenf. der Hallstätter Schichten. Sitzungsber. k. Akad. d. Wiss. mat.-nat. Cl. Bd. XLI. 1860. 409 Arthaber. [40] Grösse, zeigt auch diese Form den Wechsel der Flankensculptur auf der Wohnkammer, welche fast ganz glatt wird. Auf den vorangehenden Windungspartien treten Radialrippen auf, welche drei Knoten- reihen aufweisen, von denen die Marginale die grössten Individuen trägt. Die Anwachsstreifen sind deutlich entwickelt und werden von enggestellten Längslinien gekreuzt. Die Kammerscheidewände verlaufen auf dem Externtheil »beinahe gerade«, was wohl gleichbedeutend mit einem flachen Extern- lobus ist. Der Sipho liegt, wie bei Pleuronautilus ambiguus, unter der Kammermitte. Pleuronautilus planilateratus ist etwas evoluter. Beschrieben wird diese Form vom Teltschen bei Aussee aus den Hallstätter Schichten. Unterfamilie: Nautilinae Mojs. Gattung: Nautilus Breyn. Nautilus cfr. lilianus Mojs. 1882. Mojsisovics E. v., Cephalop. Medit. Triaspr., pag. 286, Taf. LXXXII, Fig. 3, 4. Das vorliegende Stück besteht zum grössten Theile aus einem Wohnkammerfragment, an welches sich drei Luftkammern anschliessen. Die Länge, über den Externtheil gemessen, beträgt 38mm; die grösste Dicke, etwas oberhalb der Seitenmitte, 2o mm, Flankenhöhe ungefähr 17 mm. Der Mündungsquerschnitt zeigt einen flachgewölbten Externtheil und Flanken, deren grösste Breite im oberen Drittel der Seitenhöhe liegt. Die Kammerscheidewände haben einen breiten und flachen Externlobus, kurzen und niedern Sattel, tiefen kleinen Laterallobus, der im oberen Drittel der Seitenhöhe liegt; der aufsteigende Ast des Nahtsattels springt nach vorne vor. Die Anwachsstreifen, erst in der Radialrichtung ansetzend, wenden sich schon etwas oberhalb der Flankenmitte in weitem Bogen über den gewölbten Externtheil, auf dem sie eine tiefe, spitzgerundete Bucht bilden. Ausser den Querstreifen ist die Schale noch mit bandförmig angeordneten, mikroskopisch- feinen Längsstreifen bedeckt, welche am stärksten in der Mitte des Externtheiles werden und deren Kreuzungsstellen unter der Lupe als feine Körnelung sichtbar sind. Der äusseren Form nach, sowie bezüglich der feinen Schalensculptur stimmt das vorhandene Bruchstück nicht schlecht mit dem von Moysisovies abgebildeten Naut. lilianus überein. Jedoch wird in der Beschreibung der Durchschnitt als rechteckig angegeben, während er bei cfr. lilianus mehr gerundet und umgekehrt trapezoidal erscheint. Auch ist der Verlauf der Kammerscheidewände etwas anders; sie. werden als »entfernt stehend« beschrieben, während sie hier nahegerückt sind und zwei deutliche Loben zeigen, während Mojsisowzcs nur einen Laterallobus angibt. Trotz dieser Unterschiede glaube ich nicht fehlzugehen, wenn ich das vorliegende Stück als cfr. Iilianus bei Nautilus lilianus belasse, der aus der Trinodosus-Zone der Schreyeralm beschrieben wird. Nautilus nov. form. indet. Das einzige vorliegende Bruchstück weist folgende Maasse auf: DONE 5 5 0 5 0 3 a © @kem Io man klonesdersletzien\ In un ee Er o Breite » » » a tr BO Nabelweite (von Naht zu Naht). . circa Io » Der Querschnitt der Windung hat ungefähr trapezoidale Form; die Windung ist breiter als hoch; die Involution scheint die Hälfte der vorhergehenden Windung zu umhüllen. Der Externtheil [41] Die Cephalopodenfauna der Reiflinger Kalke. 41 ist schwach gewölbt, die Flanken sind fast flach zu nennen und erreichen die grösste Breite in der Nabelregion. Ein Marginalrand ist nicht entwickelt; der Umbilicale ist sehr kräftig, nur mit ab- gestumpfter Kantenlinie versehen; die Nabelwand ist hoch und steil gestellt. Die Anwachslinien sind in Folge des Erhaltungszustandes nicht zu sehen. Die Kammerscheidewände sind relativ eng gestellt; sie setzen geradlinig über den Externtheil, zeigen eine flache, gegen den Externtheil gehobene Lateralbucht, einen kleinen umbilicalen Sattel, von wo aus die Scheidewand senkrecht über die Nabelwand herabsteigt; Internlobus und Lage des Sipho sind nicht bekannt. Unser Bruchstück schliesst sich in seiner äusseren Form an den im Folgenden beschriebenen Nautilus pertumidus an. Er scheint in den späteren Wachsthumsstadien eine ähnlich aufgeblähte Form der Wohnkammer zu erlangen, ähnelt aber in dem vorliegenden Altersstadium noch mehr dem bei Oeberg') abgebildeten Nautilus Nordenskiöldi Lindstr. (pag. 4, Taf. V, Fig. ı), der jedoch etwas involuter ist und noch rascher anwächst. Von jener Species ist jedoch die Suturlinie nicht bekannt. Nautilus cfr. granulosostriatus Klipst. sp. 1843. Alipstein A. v., Beitrag zur geolog. Kenntniss der östl. Alpen, pag. 126, Taf. VII, Fig. 8, Giessen. 1870. Zaude, Fauna der Schichten von St. Cassian, pag. 58, Taf. XXXVI, Fig. 3. Denkschr. k. Akad. d. Wiss. mat.-nat. Cl., Bd. XXX, Wien. 1832. Mojsisovics E. v., Cephalop. Medit. Triaspr., pag. 289, Taf. LXXXII, Fig. 7—9. Erhalten ist ein kleines, verdrücktes Stück der Wohnkammer und vier Luftkammern. Dimenmmesgr . © © 5 5 0 o «Ben. 23 nm SeitennOhes ae re Breite a en a 6 » Die Form ist rasch anwachsend, hat kleinen Nabel, scheint schwach gekrümmte Seiten und höher gewölbten Externtheil zu haben. Die Kammerscheidewände verlaufen gerade über den Extern- theil und zeigen auf den Flanken einen flachen Lobus. Die Schale hat weitgestellte, deutlich sichtbare Querstreifen, die, radial am Nabelrand beginnend, sich in dem oberen Flankentheil in weitem Bogen nach rückwärts wenden und auf dem Externtheil eine spitzgerundete tiefe Bucht bilden. Eine Normallinie ist auf dem Steinkerne deutlich sichtbar, der besonders auf dem Externtheil noch gut die Querstreifen sehen lässt. Die Vorliegenden sind mit den von Mojsisovics abgebildeten Exemplaren nicht vollständig übereinstimmend. Die Schalenstreifen sind hier deutlich mit freiem Auge sichtbar, sowie sie von Klipstein auch beschrieben wurden, während sie Mojsisovics als »mit freiem Auge kaum unterscheidbar« beschreibt. Alpstern schildert die durch die Kreuzung der Quer- und Längsstreifen entstandenen Feldchen als rhombisch, während sie hier eher rechteckig sind. Auch die Externbucht ist hier tief und schmal und nicht »breit und nicht sehr tief«, wie sie Mojsisovics beschreibt. Auffallend ist ferner hier die Normallinie, die bei keinem der oben angeführten Autoren erwähnt wird. Aus all dem oben Angeführten scheint mir hervorzugehen, dass der hier als cfr. granuloso- striatus bestimmte Nautilus doch nicht gut mit dieser Art speciell zu identificiren ist, dass aber das schlechte Exemplar die Aufstellung einer neuen Species nicht zulässt, welche sich mit Recht nach dem Funde eines guten Stückes wird begründen lassen. Nautilus granulosostriatus wird von Mojsisovics aus der Zone des Trachyceras Aon der Mergel der Stuoreswiesen bei St. Cassian angeführt. ') Oeberg F., Om Trias-försteningar frän Spetsbergen, kon. Somska Vetenskap.-Akad. Handlingar, Bd. 14, Nr. 14, Stockholm 1877. Beiträge zur Paläontologie Oesterreich-Ungarns. Bd. X. 6 42 Arthaber. [42] Nautilus pertumidus Art. az 0R Arer A Sn Ch Eine ausserordentlich rasch in die Breite anwachsende Form. Das grösste der vorliegenden Exemplare hat folgende Maasse: Dune tes Se Elohesdersletztena\\.ndmege error Breite >» » » RE RATO2S Nabelweitere mar re INH RES Tour Der Externtheil, anfangs flach gerundet, wölbt sich auf der Wohnkammer etwas höher. Die Flanken, anfangs stark gewölbt, flachen sich später immer mehr ab; die grösste Breite wird in der Umbilicalregion erreicht. Eine Marginalkante ist eigentlich nicht entwickelt, sondern die Flanke geht allmälig in den Externtheil über; die Umbilicalkante ist stets deutlich sichtbar; die Nabelwand ist anfangs steil gestellt, beginnt jedoch beim starken Anwachsen der Windung in die Breite, also ungefähr bei Beginn des letzten Umganges, sich zu wölben; sie ist sehr hoch und der kleine Nabel tief eingesenkt. Bei dem abgebildeten Stück sind ungefähr 2!/, Umgänge zu sehen; auf der letzten Windung entfällt ungefähr ein Drittel auf die Wohnkammer. Eigentlich erst vom Beginn der letzten Wohn- . kammer an, und das nur bei ausgewachsenen Exemplaren, wie das in Fig. 6 abgebildete, beginnt die Windung sich plötzlich ausserordentlich zu verbreitern und erreicht, wenn man den einen abgebrochenen Flügel ergänzt, in der Umbilicalregion eine Breite von circa 116 mm. Br Die Schale ist, besonders bei jüngeren Exemplaren, mit einem System von feinen, sich kreuzenden Linien bedeckt. Die radialgestellten steigen gerade über die Nabelwand auf, beginnen sodann gleich von der Nabelkante an sich leicht nach rückwärts zu wenden und biegen im oberen Theile der Flanke in grossem Bogen auf den Externtheil über, woselbst sie eine relativ kleine, spitz- gerundete Bucht bilden. Die Längsstreifen sind hauptsächlich auf der ersten Windung gut sichtbar; sie sind eng gestellt, treten besonders auf dem oberen Flanken- und Externtheil auf und bilden an den Kreuzungsstellen mit den Radiallinien mikroskopisch feine Knötchen. Auf dem letzten Umgang sind die Längslinien von der Schale verschwunden, bleiben aber stellenweise auf dem Steinkerne sichtbar. Eine Normallinie ist deutlich entwickelt. Die Kammerscheidewände zeigen einen ganz kleinen, flachen Externlobus und niedern, sehr grossen Sattel; die Lateralbucht ist gross und sehr flach; dann senken sich die Kammerscheidewände über die Umbilicalwand herab und bilden eine verhältnissmässig grosse, gerundete Internbucht mit ganz kleinem Internlobus. Der Sipho liegt tief unter der halben Mündungshöhe. Diese in ihren Anwachsverhältnissen exorbitante Form nimmt vorläufig einen isolirten Platz in der Triasfauna ein, und von den bekannten Formen stimmen nur zwei annähernd mit ihr überein. Es sind dies Nautilus Tintoretti Mojs.') (pag. 283, Taf. XCI, Fig. ı, 2) aus der Trinodosus-Zone der Schreyeralm und Nautilus Sibillae Mojs.?) (pag. 100, Taf. XVI, Fig. 2) aus dem schwarzen Daonellen- kalke von Spitzbergen. Ersterer wächst bei annähernd gleichem Durchmesser lange nicht zu so grosser Breite und Mündungshöhe an; hat abgeplatteten Externtheil, steile Nabelwand und ist bedeutend weniger involut; der Sipho ist grösser und steht in halber Höhe der Kammerwand. Letzterer hat wohl eine ähnliche Form, ist aber viel kleiner und hat eine schräg gestellte Nabelwand. !) Mojsisovics E. v., Cephalop. Medit. Triaspr. °) Mojsisovics E. v., Arktische Triasfaunen, Memoires Akad. Imp. des sciences St. Petersburg, VII. Ser. Tome XXXIH, Nr. 6. [43] Die Cephalopodenfauna der Reiflinger Kalke., 43 Um Formen zu finden, denen Nautilus pertumidus nahe steht, müssen wir zurück in permische Ablagerungen greifen. Dort haben wir z. B. den Nautilus cornutus, der von Golowinski!) aus dem Perm des Kamo-Wolga-Bassins beschrieben wurde. Es ist dies eine vollständig isolirt stehende Form, die zu grosser Dicke anwächst und bei welcher Intern- und Externtheil der letzten Windung in der Höhe des Nabelrandes sich vereinigen und eine Art von Horn oder Röhre bilden, deren Endpunkte (der Zeichnung nach) circa 193 mm weit von einander abstehen. Ob eine ähnliche Ausbildung bei Nautilus pertumidus erfolgt, lässt sich an keinem der vor- liegenden sechs Exemplare genau constatiren; nur bei einem ist am Nabelrand der Anfang einer der- artig röhrenförmigen Krümmung der Flanke zu bemerken, welche auf ähnliche Entwicklung wie bei Nau- tilus cornutus hindeuten könnte, die aber ebenso gut auch durch irgend welche Zufälligkeiten entstanden sein kann. Die Lage des Sipho ist bei beiden Formen eine ähnliche, jedoch der Verlauf der Kammer- scheidewände ganz verschieden. Auch zeigt die permische Form bei geringerer Grösse schon über drei Umgänge, während Nautilus pertumidus bei grösserem Durchmesser erst etwas über zwei aufweist. Eine andere, nahestehende Form ist der von Äoninck?) aus dem Carbon beschriebene Nautilus latiseptatus. Er zeigt dasselbe Anwachsverhältniss, dieselbe globose, an der Mündung stark auf- getriebene äussere Form, auch ähnlich gestaltete Kammerscheidewände, jedoch ist dieser Nautilus eigentlich ein Solenocheilus und hat als solcher einen knapp unter der Schale des Externtheils liegenden Sipho, während er bei Nautilus pertumidus unter der halben Mündungshöhe liegt, und eher dem Intern- rand genähert ist. Sectio II. Ammonea. I Ondnumer Nrachyvostraear Mojs Familie: Ceratitidae v. Buch. Unterfamilie: Dinaritinae Mojs. Gattung: Ceratites de Haan. Formengruppe des Ceratites binodosus Hauer. 1882. Mojsisovics E. v., Cephalop. Medit. Triaspr., pag. 19. Ceratites semiornatus Art. Tafel III, Fig. 7 a, d, c, a. Diirenmesser © 2 0 5 5 au 05 5 a Höhe der letzten Windung . . . . 27 Dicke >» > > . ee > Nabelweite (von Naht zu Naht) ... 8 » Der Externtheil ist im letzten Viertel der letzten Windung vollständig flach, auf den voran- gehenden Partien flach gewölbt. Die Seiten erreichen die grösste Dicke etwas unterhalb der Flanken- 1) Golovinski H., Materialien zur Geologie Russ'ands. Bd. I. Petersburg 1869. Ueber das Perm im centralen Theile des Kamo-Wolga-Bassins, pag. 381, Taf. V, Fig. 15—1o9. ®) De Koninck, Faune du Calcaire Carbonif. de la Belgique. Ann. Mus. Roy. d’Hist. nat. de Belg. Bd. II, pag. ııo, Taf. XXII, Fig. 1—3. 6* 44 Arthaber. [44] mitte, von wo aus sie rasch gegen den Nabel und langsamer gegen den Marginalrand abfallen; der Umbilicalrand ist leicht abgerundet, die Wand fast senkrecht stehend; der Nabel ist eng; die Involution umfasst etwas über drei Viertel der vorletzten Windung. Die Sculptur besteht auf der letzten Windung aus Radialstreifen, welche sich nur wenig aus der Schalenfläche erheben, erst im oberen Theil der Flanke rippenartig werden und an der Marginal- kante in einen längsgestellten, scharfen, etwas in die Länge gezogenen Knoten enden. Auf der vor- letzten Windung jedoch sind die Schalenstreifen auch in der Nabelregion kräftiger entwickelt. Die Suturlinie zeigt einen breiten Externlobus mit Medianhöcker, breiten, tiefen ersten und breitem zweiten Laterallobus, der von gleicher Tiefe wie der externe ist; dann folgt auf der Flanke ein breiter flacher erster und auf der Nabelwand ein etwas kleinerer zweiter Auxiliarlobus; alle Loben sind am Grunde reich geschlitzt; die Sättel sind breit gerundet und ganzrandig. Ceratites semiornatus schliesst sich in gewissem Sinne an Ceratites aviticus Mojs.!) (pag. 24, Taf. XII, Fig. 2—4) an. Dieser verliert bei zunehmendem Wachsthum erst die Lateraldornen, später die Umbilical- und Marginalknoten. Ob Ceratites semiornatus in der Jugend Lateraldornen besessen habe, lässt sich an dem einen Stücke nicht constatiren, wohl aber, dass er die Umbilicalknoten, welche er besass, auf der letzten Windung schon verloren hat, ebenso wie die Marginalknoten, welche auf dem letzten Theil der Wohnkammer verschwunden sind. Er wird dann ganz glatt wie Ceratites cordevolicus Mojs. (ibid., pag. 26, Taf. XII, Fig. 5, 6, 7), während bei Ceratites aviticus auch bei viel grösserem Durchmesser noch Marginal- und Umbilicalknoten fortbestehen. Da wir vor Beginn der Wohnkammer die Kammerscheidewände keineswegs stark gedrängt sehen, also kein vollständig erwachsenes Individuum vor uns haben, die Form aber dennoch ihre Sculptur sehr vereinfacht, so ist dies nicht auf individuelle senile Beeinflussung zurückzuführen, sondern muss einen anderen Grund haben, den ich meinestheils nur in den senilen Einflüssen der Species selbst finde und daher den Ceratites semiornatus zu den rückgebildeten Formen der Binodosus Gruppe stelle. Er schliesst sich enger an Ceratites aviticus Mojs., Ceratites cordevolicus Mojs. an und endlich auch an Ceratites Fuchsi Mojs. (ibid., pag. 24, Taf. XII, Fig. 1). Ceratites nov. spec. indet. Taf. IV, Fig. ra, 2. Durchmesser e:cass mm Höhe der letzten Windung . . .. .29 >» Dicke » » » a a TOR Nabelwene © 0 = a. 0... Cmaıd » Der Externtheil ist lach gewölbt, ebenso die Flanken, welche die grösste Breite unterhalb der halben Höhe erlangen. Der Marginalrand ist deutlich entwickelt, der umbilicale leicht abgerundet. Die Nabelwand ist nieder und senkrecht stehend; der Nabel weit. Die Involution dürfte zwei Drittel kaum erreicht haben. Die Sculptur ist auf den früheren Umgängen kräftig entwickelt und besteht aus radial ver- laufenden, enggestellten Rippen, welche sich wohl ähnlich den Rippen auf der Wohnkammer bei Ceratites planus Art. (pag. 45, Taf. IV, Fig. 2 a, d, c) verhalten haben mögen. Auf dem Theil der letzten Windung, welcher uns vorliegt, sind die Rippen sehr schwach geworden, besonders auf dem Steinkerne?) in der Umbilical- und Lateralregion, während sie auf der Schale als feine Rippenlinie sichtbar bleiben, welche von der Radiale nach vorn etwas abweichend als einfache Rippen die Flanke 1) Mojsisovies E. v., Cephalop. Medit. Triaspr. °) Die Zeichnung ist insoferne nicht ganz richtig, da eine Art von Umbilicalknoten angegeben wurde, welche thatsächlich nicht vorhanden ist. [45] Die Cephalopodenfauna der Reiflinger Kalke. 45 übersetzen. In der Marginalregion schwellen die Rippen etwas mehr, kurz vor Erreichen des Randes, an und enden daselbst mit einer stumpfdornigen Verdickung, welche gegen Ende der Wohnkammer immer schwächer wird, sich etwas in die Länge zieht und schliesslich ganz verschwindet. Zwischen diesen, theilweise sehr undeutlichen Rippen, welche ziemlich weit von einander abstehen, treten noch feine Zwischenrippen auf, die den Intercostalraum ausfüllen, von denen sich aber nicht sagen lässt, ob sie ebenfalls als primäre oder schon als Secundärrippen aufzufassen sind. Ebenso undeutlich ist das Auftreten der schwachen Lateralknoten, deren unterhalb der halben Flankenhöhe beim vorliegenden Stücke zwei entwickelt sind. Die Loben sind nicht bekannt. Ceratites nov. spec. indet. schliesst sich vielleicht an Ceratites semiornatus Art. an. Ceratites planus Art. Taf. IV, Fig. 2 a,b, c. Durchmesser nor 85 mm Höhe der letzten Windung . . . .27 » 38 > Dicke > > » . circa IO » — 9 INalbelkertes ee ee REN eirca I8 » Der Externtheil ist anfangs schwächer und gegen Schluss des letzten Umganges etwas stärker gewölbt, die Flanken in der Mitte flach aufgetrieben. Der Marginalrand ist kantig entwickelt und auf der Wohnkammer des abgebildeten Exemplares schon stark abgerundet; der Umbilicalrand ist mit abgestumpfter Kante versehen. Die Nabelwand ist nieder und senkrecht stehend, der Nabel ver- hältnissmässig gross. Die Involution umfasst ungefähr zwei Drittel der Flankenhöhe des früheren Umganges. Diese Species hat ein flach scheibenförmiges Aussehen. Aehnlich dem Wechsel der Form des Externtheiles und Marginalrandes auf den vorhergehenden Windungstheilen und der Wohnkammer ändert sich auch die Ornamentirung der Flanke. Sie ist aus breiten, gerundeten und gedrängt stehenden Rippen gebildet, welche vom Umbilicalrand in einer Art von rundem Knoten beginnt. Von hier strahlen je zwei Rippen in radialer Richtung aus; sie tragen in ungefähr zwei Drittel der Flankenhöhe einen kleinen stumpfen Lateralknoten, der somit noch unterhalb der grössten lateralen Anschwellung liegt und in dem sich die Rippe gabelt. Die beiden Theile sind von gleicher Stärke, nur um sehr wenig schwächer als die gemeinsame Hauptrippe, biegen sich auf dem äusseren Flankentheil in sanftem Bogen etwas nach rückwärts und kehren sodann in einer knotigen marginalen Anschwellung, die sich ein klein wenig noch auf dem Externtheil fortsetzt wieder in die ursprüngliche Radialrichtung zurück. Es entsprechen somit einer umbilicalen, knotigen Anschwellung zwei Lateralknoten und vier marginale, knotenförmige Verdickungen. ; Bei weiterem Wachsthum ändert sich die Sculptur in dem Sinne, dass erst die knotige Ver- dickung am Nabel, später die des Marginalrandes verschwindet und die Lateralknoten sich immer mehr erniedrigen, bis auch sie vollständig verschwunden sind. In der Sculptur der Flanke ändert sich bezüglich der Rippen nichts. Sie verlaufen annähernd in gleicher Stärke, leicht sichelförmig geschwungen über den Lateraltheil und setzen aber, wenn auch bedeutend erniedrigt und gegen vorn convex gebogen, über den Externtheil hinüber auf die andere Flanke. Die Schale selbst ist mit feinen Linien parallel den Rippen bedeckt. Die Suturlinie zeigt einen verhältnissmässig breiten Extern-, ungefähr doppelt so tiefen, breiten ersten Lateral-, kleinen breiten zweiten Lateral- und sehr breiten, aber seichten Auxiliarlobus auf der !) Die zweiten Maasszahlen entsprechen einem grösseren Bruchstück. 46 Arthaber. [46] Flanke, auf den gegen die Naht zu noch zwei kleine Auxiliarzacken folgen. Sämmtliche Loben sind am Grunde reich gezackt; der erste Laterallobus hat drei grosse Zacken, und kleine Spitzen ziehen sich bis zur halben Höhe hinauf. Die Sättel sind im Vergleich zu den Loben schmal, gerundet und ganzrandig. Der Extern- und erste Lateralsattel sind ein wenig nach aussen, respective innen verzogen, was die Einsenkung des Lobus noch breiter erscheinen lässt. Die Verbindungslinie der Sattelköpfe ist eine Gerade, welche mit der Radiallinie zusammenfällt, nur der erste Lateralsattel steigt etwas über dieselbe heraus. Dem Ceratites planus stehen einige Formen der Binodosus-Gruppe Mojysisovics’ sehr nahe. Ceratites Rothi Mojs.!) (pag. 25, Taf. IX, Fig. 7), der eine ähnliche Anordnung der Rippen und Knoten zeigt, ebenfalls die Sculptur wieder reducirt und dieselben feinen Schalenstreifen aufweist, welche convex über den Externtheil setzen. Jedoch ist diese Form viel dicker und plumper, von geringerer Grösse und hat nicht so gedrängt stehende Rippen. Der Nabel ist etwas enger, die Loben sind nicht bekannt. Eine andere Form ist Ceratites Barrandei Mojs. (ibid., pag. 25, Taf. XII, Fig. 8). Die Aehnlich- keit liegt hier besonders im Anfang der letzten Windung, wo wir dieselben enggestellten starken Rippen wie auf der Wohnkammer von Ceratites planus Art. finden. Jedoch ist Ceratites Barrandei involuter, von grösserer Dicke und hat scharf entwickelte Marginalknoten, während Ceratites planus nur An- schwellungen hat. Die Loben sind nicht bekannt. Wir sehen aber bei Ceratites Barrandei ein Vorschreiten der Sculpturirung auf der letzten Windung, während hier das Gegentheil eintritt. Eine dritte Species, die grosse Aehnlichkeit der äusseren Form aufweist, ist Ceratites aviticus Mojs. (ibid., pag. 24, Taf. XII, Fig. 2—4) und besonders das in Fig. 3 abgebildete Exemplar. Wir sehen dieselbe strahlige Anordnung der Rippen am Nabelrand, denselben flach sichelförmigen Schwung auf dem äusseren Flankentheil. Jedoch ist auch diese Form involuter und dicker. Auch hier sind für weiteren Vergleich die Loben nicht bekannt. Ceratites Fuchsi Mojs. (ibid., pag. 24, Taf. XII, Fig. r) hat eine ähnliche Art der Uebersetzung der Rippen über den Externtheil. Ceratites glaber Art. Taf. III, Fig. 8 «, 2, e. Durehimesser © u 00% 00% 0. 05mm Höhe der letzten Windung . . . .30 >» Dicke » » » a 2 O> Nabelweite (von Naht zu Naht) . . 12 » Der Externtheil ist anfangs der letzten Windung fast flach, auf der Wohnkammer hoch gewölbt; die Flanken sind flach gewölbt und erreichen die grösste Dicke etwas unterhalb der Mitte; Marginal- und Umbilicalkante sind anfänglich scharf entwickelt, auf der Wohnkammer jedoch abgerundet. Die Involution ist gross und umfasst etwas mehr als drei Viertel der früheren Windung; der Nabel ist klein und die Nabelwand steil gestellt. Die Sculptur ist bis zu ein Viertel der letzten Windung aus niedrigen Rippen gebildet, welche von der Radiale stark gegen vorn abweichen und gerade verlaufen. Sie beginnen am Nabelrand in einem länglichen stumpfen Knotenstücke, in dem sich zwei Rippen vereinigen, die sich dann getrennt bis zum Marginalrand fortsetzen, in der Flankenmitte sich erniedrigen und erst knapp vor Erreichen des Randes wieder stärker werden und am Marginalrand selbst einen scharfen und kleinen längs- gestellten Knoten bilden, von dem aus stellenweise sich die Rippe noch ein kleines Stück auf dem Externtheil in schräger Richtung fortsetzt. Später wird diese Sculptur immer undeutlicher und auf der !) Mojsisovies E. v., Cephalop. Medit. Triaspr. [47] Die Cephalopodenfauna der Reiflinger Kalke., 47 Wohnkammer, bei vollständig ausgewachsenen Formen, sehen wir nicht mehr gespaltene, sondern nur mehr einfache, flache Faltenstreifen, die weder Marginal- noch Umbilicalanschwellung aufweisen und geradlinig, von der Radiale gegen vorn abweichend, sich zum Externtheil fortsetzen, woselbst sie langsam verschwinden. Das Ende der Wohnkammer hat jegliche Sculptur verloren. Die Suturlinie zeigt einen grossen breiten Externlobus, welcher zur Hälfte auf der Marginal- kante liegt; der erste Laterallobus ist nur um wenig tiefer als der externe, ist gross, breit und besitzt vier Zacken; der zweite hat dieselbe Tiefe wie der externe, steht dem ersten nur wenig an Breite nach und hat auch wie dieser vier Zacken; ihm folgt noch auf der Flanke ein kleiner gezackter Auxiliar, an den sich auf dem unteren Theil der Nabelwand ein zweiter, flacher anschliesst. Die Sättel sind ganzrandig und eher rund als spitz gewölbt. Ceratites glaber schliesst sich mit Ceratites semiornatus Art. an die Formen der Binodosus- Gruppe: Ceratites aviticus Mojs. (pag. 24, Taf. XII, Fig. 2, 3, 4) und Ceratites cordevolicus Mojs. (pag. 26, Taf. XII, Fig. 5, 6, 7) näher an. Auch er zeigt in der Form der Sculptur bezüglich der Tendenz, die Ornamentirung bis auf vollständige Glätte zu reduciren, dieselbe Rückbildung wie die anderen Arten. Obgleich es hier nicht ganz klar ist, ob nicht individuelle senile Eigenschaften bei dem abgebildeten Exemplar eine so grosse Bedeutung haben, welche die speciellen überwiegen, denn es liegt ein vollständig ausgewachsenes Individuum vor. Ceratites simplex Art. alays, IV, Fig. 4a, b, (d% DimenmEessEer » 5 5 0 a a 2 a.. @kea So mmm Klohlegdengletzten\\nduneepE Breite >» » > 600 0015 >» Nebelwele oo.» .0.0., aa wo & Der Externtheil ist hoch gewölbt; die Flanken sind schwach aufgebläht und erreichen ungefähr ın der Flankenmitte die grösste Dicke; der Marginalrand ist als solcher fast unkenntlich, der umbilicale deutlich entwickelt und mit leicht abgestumpfter Kante versehen; die Nabelwand ist nieder und fast senkrecht stehend, der Nabel klein. Die Involution umfasst ungefähr drei Viertel der letzten Windung; die Form ist rasch anwachsend. Die Sculptur ist sehr stark reducirt; auf der Schale haben wir in der Nabelregion schwach sichtbare flache Faltenrippen, welche theils radial als Hauptrippen gegen den Convextheil ziehen, theils sich als Nebenrippe in einen am Ende der Wohnkammer reducirten Lateralknoten an die Primäre angliedern. Auf dem Steinkerne hingegen sind, wenigstens auf der Wohnkammer, überhaupt keine Falten oder Rippen sichtbar, ausser am stark abgeflachten Marginalrand ein kurzes Stück, das dem verdickten Rippenende mit schräggestellter, stumpfer, knotiger Verdickung wie wir sie bei Ceratites binodosus (pag. 48, Taf. IV, Fig. 3) sehen, entspricht. Bei Verlängerung dieser Rippenstücke gegen den Nabel zu treffen beide Linien in dem kleinen spitzen Lateralknoten zusammen. Die Suturlinie zeigt einen breiten, aber kurzen und gezackten Externlobus mit kleinem Sattel; der erste Laterallobus ist breit, tief, der zweite nur um wenig kürzer, beide sind am Grunde gezackt. Der erste Lateralsattel ist breiter als der Lobus, der zweite etwas schmäler; beide sind ganzrandig. Gegen den Nabel folgt undeutlich ein erster und ganz kleiner zweiter Auxiliarlobus auf der Flanke. Die Reduction einzelner Sculpturelemente, wie wir sie auch hier wieder sehen, verweist diese Art in die Reihe jener rückgebildeten Formen, welche pag. 44 besprochen wurden. Hier bleibt aber die Marginalsculptur bestehen, wenigstens noch in dem Altersstadium, welches das vorliegende Stück von Ceratites simplex aufweist, während die Laterale verschwunden ist. Es scheint also die Marginalsculptur 48 Arthabeı. [48] ein wichtigeres Sculpturelement zu repräsentiren, welches demzufolge länger persistirt und uns bei diesem typischen Ceratiten dieselbe Ausbildungsweise der Ornamentirung wieder zeigt, welche wir bei den Tirolitinen finden, nämlich: das Maximum der Flankensculptur auf dem Marginaltheile entwickelt. Wohl kennen wir Dinariten mit einer partiell entwickelten Marginalsculptur, z. B. Dinarites circumplicatus Mojs.!) (pag. 8, Taf. III, Fig. 8, 9) und Dinarites liccanus Hauer (ibid,, pag. Io, Taf. IV, Fig. ı), die somit Tirolitinencharaktere zu ihren Dinariten-Eigenthümlichkeiten hinzuerworben haben, also vom einfacheren in ein höheres Ornamentirungsstadium eingetreten sind, was wir bei Tirolites nie finden, der stets sein Maximum der Sculptur am Marginalrande beibehält. Diese Beobachtungen führten mich zu der Ansicht, dass ich die Marginalsculptur für bedeutsamer und somit die Tirolitinen selbst als älter und früher vertreten, respective entwickelt auffasse als die Umbilicalsculptur, respective die Dinaritinen selbst, ganz abgesehen davon, dass wir bis heute beide, Tiroliten und Dinariten, zum ersten Male in demselben Horizont gefunden haben. Schliesslich muss noch auf die nahe Verwandtschaft hingewiesen werden, welche zwischen Ceratites simplex Art. und Ceratites binodosus Hauer besteht. Unterschiede finden wir in der engeren Berippung der letzteren Form, ferner in dem Aufhören der Lateralknoten und in der anderen Stellung der Marginalen, welche hier fast genau spiral und marginal, d. h. längsgestellt sind, während sie bei Ceratites simplex eher als verdicktes Rippenende aufzufassen sind. Ceratites binodosus Hauer. Tan I, DE, 1850. Ammonites binodosus Hauer Fr. v., Ueber die von W. Fuchs in den Venetianer Alpen gesammelten Fossilien. Denkschr. k. Akad. d. Wiss. mat.-nat. Cl. Bd. II, pag ı14, Taf. XIX, Fig. 1—4. 1865. Ceratites binodosus Hauer, partim, Cephalop. der unt. Trias d. Alpen. Sitzungsber. k. Akad. d. Wiss. mat.-nat. Cl. Bd. LII, pag. 623. 1869. Ammonites binodosus Mojsisovics E. v., partim, Beitrag zur Kenntniss der Cephalop. Fauna des alp. Muschelkalkes. Jahrbuch d. k. k. geol. R.-A., pag. 581. 1879. Trachyceras binodosum Mojsisovics E. v., Dolomitriffe von Süd-Tirol und Venetien, pag. 46. 1882. Ceratites binodosus Hauer, Moysisovics EZ. v., Cephalop. Medit. Triaspr., pag. 19, Taf. XI, Fig. 1—5. Duschmesse ee or Elohegderzletzten@\\nduneze ss Er Er o Dicke >» » » age ers SAT Zt Nabelweiter 2 se a: Der Externtheil, sowie die Flanken sind schwach gewölbt; Marginal- und Umbilicalkante sind deutlich sichtbar. Die Flanke erreicht, langsam anschwellend, etwas unterhalb der halben Seitenhöhe die grösste Dicke. Die Involution ist sehr gross und beträgt mehr als drei Viertel der Seitenhöhe, so dass nur mehr ein schmaler Streif der früheren Windung sichtbar bleibt und ein enger Nabel resultirt. Die Nabelwand ist nieder und senkrecht gestellt. Die Ornamentirung ist aus radial verlaufenden Hauptrippen gebildet, welche auf älteren Win- dungen stärker, auf zuletzt gebildeten nur mehr schwach am Umbilicalrand beginnen, wenig gegen die Flankenmitte anschwellen und dort, wo die grösste Seitenanschwellung ist, einen spitzen Lateral- dorn tragen; dann werden sie abermals schwächer und zeigen nur am Marginalrand eine Anschwellung der Rippe, die die Form eines stumpfen, quer gestellten Marginalknotens hat. Auswärts der Lateral- knoten schieben sich Secundärrippen ein, welche am Marginalrand eine gleich starke Anschwellung wie die Hauptrippen zeigen und sich meist mehr oder weniger deutlich an je eine Primäre oberhalb der Flankenmitte angliedern. Auf dem abgebildeten Stücke sieht man neun Lateral- und neunzehn Marginalknoten.?) 1) Mojsisovics E. v., Cephalop. Medit. Triaspr. *) Die Zeichnung Fig. 3 a ist daher nicht ganz exact. [49] Die Cephalopodenfauna der Reiflinger Kalke. 49 Die Suturlinie ist leider nicht vollständig bei den vorliegenden Stücken erhalten. Es fehlt der Externlobus, der wohl die ganze Breite des Externtheiles eingenommen hat; der Sattel liest zum grössten Theile schon auf der Flanke. Der erste Laterallobus ist tief, der zweite ist kürzer und schmäler; nun folgt ein kleiner aber relativ breiter erster Auxiliarlobus, sodann ein kleinerer zweiter, der aber von der Nabelkante halbirt wird; die Zähnelung der Loben ist sehr reich und zieht sich hoch hinauf zum Beginn des Sattelbogens. Die Sättel sind ganzrandig und rund gewölbt; Extern-, erster und zweiter Lateralsattel liegen in gleicher Höhe, dann senken sich die Sättel ein wenig herab, Die vorliegenden Exemplare gehören alle einer kleineren Varietät an; das grösste, ein Wohn- kammerbruchstück, weist eine Seitenhöhe von 20 mm auf, hat also ungefähr dieselben Dimensionen wie das von Moysisovics abgebildete Stück. Das Reiflinger Exemplar ist jedoch stark verdrückt, lässt nur mangelhaft die Flankenbreite beobachten und gehört der loc. cit. Fig. 5 abgebildeten engnabeligen Varietät an. Die Suturlinie stimmt, soweit sie sich beobachten lässt, gut mit der loc. cit. gegebenen Abbildung überein, wenn auch Mojsisowics zwei Auxiliarloben anführt, während hier nur anderthalb auf der Flanke zu sehen sind, was auf den Grössenunterschied der beiden Stücke zurückzuführen ist. Der Nachweis des so charakteristischen Ceratites binodosus, der bis jetzt nur aus den Südalpen bekannt war, ist hier zum ersten Male auch für die Nordalpen gelungen, worin die besondere Bedeutung des Stückes liegt, da Ceratites binodosus als leitend für den unteren Muschelkalk (Zone des Ceratites binodosus) angesehen wird. Ceratites Waageni Art. ta, IN, Do 5 5 Oh Co Dikenmesset so = 0.0.» 0» 0.0. 5eoham Elonegdersletzien@\Vundun ses 20> Dicke » » » EEE aD Nalbelweitege sr ; ae = 2 8 Der Externtheil ist gerundet, ebenso die Flanken, welche am Anfang der letzten Windung mehr umbilical, später mehr lateral die grösste Dicke erlangen. Die Marginalkante ist scharf entwickelt, der Umbilicalrand gerundet; die Nabelwand ist niedrig und anfangs fast senkrecht, später nur mehr steil gestellt. Der Nabel ist relativ gross und erhält durch den abgerundeten Nabelrand ein trichter- förmiges Aussehen. Die Involution umfasst drei Viertel der früheren Windung. Die Berippung besteht auf den älteren Windungen aus Spaltrippen; auf dem letzten Umgang schieben sich anfänglich nur einzelne einfache Rippen ein, später verschwinden die gespaltenen voll- ständig und ihre Stelle nehmen nur mehr einfache, spärlich gestellte Rippen ein, welche auf dem Steinkerne undeutlich hervortreten. Auf dem ersten Viertel des letzten Umganges sehen wir die Rippe verdickt über die Umbilical- wand heraufsteigen und knapp neben dem Nabelrand, aber schon auf der Flanke selbst, einen stumpfen Knoten ansetzen. Hier endet der verdickte Theil der Rippe, welche sich nun spaltet; die beiden Rippentheile sind von gleicher Stärke, verlaufen annähernd radial und gerade zum Marginalrand, wo sie sich kurz vor Erreichen desselben etwas verdicken, sich gleichzeitig nach vorn wenden, dann auf der Kante selbst einen längsgestellten scharfen Knoten bilden und sich jenseits desselben noch ein ganz kleines Stück auf dem Externtheil fortsetzen und diesen dadurch etwas sculpturiren. Verfolgt man die Stellung der anscheinend umbilical stehenden Knoten, so sieht man, dass sie bei weiterem Wachsthum des Stückes immer weiter auf der Flanke vorrücken und auf der Wohnkammer in fast zwei Drittel der Seitenhöhe stehen. Nach dem ersten Viertel des letzten Umganges treten sie nicht mehr regelmässig, sondern nur mehr in weiten Abständen auf. Auf dem ersten Viertel zählt man vier solcher Knoten und auf dem ganzen übrigen Theil nur mehr drei. Der anfänglich am Umbilicalrand Beiträge zur Paläontologie Oesterreich-Ungarns. Bd. X. 7 50 Arthaber. [50] verdickte Rippentheil nimmt immer mehr an Stärke ab und auf dem letzten Theil der Wohnkammer ist keine Spur einer Berippung mehr zu sehen. Die Marginalknoten werden auf der Wohnkammer, soweit es sich hier constatiren lässt, nicht schwächer. Auf dem Externtheil tritt eine feine, kielartige Linie auf dem Steinkern hervor. Die Suturlinie zeigt einen kleinen und schmalen Externlobus, breiten und tiefen ersten, sowie breiten und in gleicher Linie mit dem Externen stehenden zweiten Laterallobus, welche Loben sämmt- lich am Grunde gezähnt sind. Es folgt sodann noch auf der Flanke, aber schon am Umbilicalrande anstehend, ein breiter erster Auxiliar, dessen Lobengrund ebenfalls gezähnt ist, und auf der Nabelwand ein ganz kleiner, einspitziger Zweiter. Sämmtliche Sättel sind sehr gross, breit und ganzrandig. Ceratites Waageni erinnert in gewissen Beziehungen der äusseren Form im Anfang der letzten Windung an Ceratites binodosus Hauer!) (pag. ıg9, Taf. XI, Fig. I—-5), von dem er sich jedoch später beim Einfacherwerden der Rippen wieder ganz entfernt. Die Suturlinie hingegen ist ähnlich entwickelt wie bei Ceratites lennanus Mojs. (ibid., pag. 22, Taf. XL, Fig. 15), von dem wieder die äussere Form vollständig abweicht. Formengruppe des Ceratites cimeganus Mojs. 1882. Mojsisovies E. v.. Cephalop. Medit. Triaspr., pag. 28. Ceratites Mojsvari Art. a, IV, Fig. 6a, Ö, (en d. DUECNMERSER 0 0 0 5 5 8 0 5 5 ,„Himm Elöhesderäletztensa\ Inder > Dicke » » » ee 22 INabel\weit em u SE >> Der Externtheil ist anfänglich höher gewölbt, flacht sich aber auf der Wohnkammer selbst stärker ab. Die Flanke ist fach gekrümmt und zeigt die grösste Anschwellung um die Flankenmitte, knapp oberhalb der Lateralknoten. Marginal- und Umbilicalrand sind deutlich entwickelt; der Nabel ist gross; die Nabelwand sehr steil gestellt, auf der Wohnkammer selbst jedoch weniger, mit der das abgebildete Exemplar sich auszuschnüren beginnt. Die Involution reicht bis zu den Lateralknoten. Die Sculptur wird aus drei Knotenspiralen von verschiedener Stärke und kräftigen, engstehenden, theils einfachen und theils inserirten Rippen gebildet. Diese beginnen am Umbilicalrand mit einem radial etwas in die Länge gezogenen stumpfen Knoten, die sich sodann stark bis zum lateralen Knoten erniedrigen, welcher in etwas mehr als dem Drittel der Flankenhöhe steht. Er ist klein, knopf- förmig und stellenweise etwas longitudinal verlängert. Von hier setzen sich die Rippen leicht an- schwellend, dann wieder sich verringernd über den Externrand bis auf den Marginaltheil fort, woselbst sie eine Sculpturirung desselben bedingen. Auf dem Externrand sitzt ein grösserer stumpfer Knoten auf, der nach aussen mit der Rundung des Marginaltheiles im Profil abschliesst. Diese Schilderung betrifft die Hauptrippen allein. Ausserdem schieben sich als Insertionsrippen noch, meist hinter der Hauptrippe, je eine Nebenrippe ein, die sich gegen die Flankenmitte an den Lateralknoten mehr oder weniger deutlich angliedern, von derselben Dicke wie die Hauptrippen sind und in einem Marginal- knoten von gleicher Stärke, wie ihn jene haben, enden. Es entspricht also einem Umbilicalknoten ein Lateral- und zwei Marginalknoten (eventuell auch nur ein Marginalknoten); auf der Windung des abgebildeten Stückes ist das Verhältniss 20:21:36. Die Suturlinie ist gebildet aus einem breiten niedern Externlobus mit schmalem Medianhöcker, grossen, breiten und tiefen ersten Laterallobus, relativ schmalen und kurzen, an Tiefe dem externen gleichen zweiten Laterallobus und ganz kurzem ersten Auxiliarlobus auf der Flanke, an den sich auf !) Mojsisovics E. v.. Cephalop. Medit. Triaspr. Isı] Die Cephalopodenfauna der Reiflinger Ralke, 5ı der Nabelwand noch ein kleiner Zacken als zweiter Auxiliar anschliesst. Die Lobengründe sind reich gezackt; bei dem ersten Lateralen, der besonders grobe Zacken aufweist, reichen feine Zähnchen bis hoch hinauf. Die Sättel sind rundbogig und ganzrandig; der breiteste ist der Externsattel; der erste und zweite Lateralsattel sind nur wenig verschieden. Die Verbindungslinie der Sättel macht vom externen zum ersten Lateral einen grossen Sprung und verläuft dann geradlinig und radial zu dem ersten Auxiliar, der wieder in gleicher Höhe mit dem Externen steht. Ceratites Mojsvari schliesst sich bezüglich der Sculptur gut an folgende Glieder der Formen- reihe der Cimeganus-Gruppe Mojs') an: Ceratites trinodosus Mojs. (pag. 29, Taf. VIII, Fig. 5—7, 9, und Taf. XXXVII, Fig. 6, 7), C. elegans Mojs (pag. 31, Taf. IX, Fig. 5, 6, und Taf. XXVIII, Fig. 9) und C.superbus Mojs. (pag. 32, Taf. NXVIII, Fig. 10, und Taf. XXXIII, Fig. 5, 6). Mit C. superbus hat die neue Art das Verschwinden des Verbindungsstückes zwischen Umbilical- und Lateralknoten ganz oder theilweise gemeinsam, während die beiden anderen Formen besser bezüglich der übrigen Sculpturelemente stimmen. Die Lobenlinie von C. elegans ist sehr ähnlich entwickelt, während diejenige von Ceratites trinodosus gewisse kleine Verschiedenheiten bezüglich der Begrenzungslinie der Sättel zeigt. Ein sehr naher Verwandter ist auch der jüngst?) aus dem bosnischen Muschelkalk beschriebene Ceratites multinodosus Hauer (pag. 12, Taf. III, Fig. 1). Ich möchte aber nicht den C. Mojsvari mit dieser Form direct identificiren, wie ZJazer, pag. I3, vermuthet, dem damals nur ein Gypsabguss zum Vergleiche vorlag. C. multinodosus ist bei geringerer Grösse evoluter, hat stärker abgeflachten Externtheil, breitere Windungen, höhere und kräftigere Rippen, welche zwischen Lateral- und Marginalknoten fast zu einer vierten Knotenreihe anschwellen, und hat die Verbindung zwischen Umbilical- und Lateral- knoten stets deutlich entwickelt. Die Lobenlinie zeigt eher eine spitzbogige Entwicklung der Sättel, die Berührungslinie derselben ist radial und geradlinig verlaufend und zeigt nicht die grosse Höhen- differenz zwischen Extern- und ersten Lateralsattel, wie bei C. Mojsvarı. Abgesehen davon besitzt C. multinodosus auf der Flanke keinen Ausiliarlobus, den er erst auf der Nabelwand entwickelt. Ceratites nov. spec. ex aff. multinodosi Hauer. Abays, ING, IB, Bar, 6, 6 1892. Ceratites multinodosus Hauer; Cephalop. a. d. Trias v. Bosnien, pag. ı2, Taf. III, Fig. r. Es liegt nur ein Bruchstück von 54mm Länge vor, welches einem Exemplar mit der Höhe der letzten Windung von 24mm entspricht; der Sculpturtypus entspricht vollständig dem C. multino- dosus. Die Radialrippen sind geradlinig, kräftig und treten auf dem Steinkern scharf hervor; sie beeinnen am Umbilicalrand, dessen Kante abgestumpft ist, mit einem kräftigen Umbilicalknoten, dem grössten Knotenindividuum der Flanke. Diesem, stärker genährt als es bei C. multinodosus der Fall ist, folgt der kleine Lateralknoten und diesem auf dem gerundeten Marginalrande der relativ kleine Marginale. Zwischen diesem und dem Lateralen schwillt die Rippe: knotenähnlich an, so dass wir bei dieser Species, ähnlich der bosnischen Form, eigentlich fast vier Knotenspiralen unterscheiden können. Die Flanke hat flach gewölbte Form, deren grösste Dicke ungefähr in der halben Höhe liegt. Die Nabelwand der Hauer’schen Art scheint höher zu sein. Aehnlich wie beide Arten in ihrer äusseren Gestalt sind auch die beiden Lobenlinien. Taf. IV, Fig. 72, stellt die Lobenlinie des Ceratites multinodosus vor, welche hier vom Original selbst und direct durch Abpausen gewonnen wurde, weil die Abbildung in den »Cephalopoden der Trias von Bosnien« nicht ganz gelungen ist. Wir sehen einen niederen, breiten Externlobus mit niederem Median- höcker, tiefen und breiten ersten Lateral- und sehr kurzen, breiten zweiten Laterallobus, der an Tiefe 1) Mojsisovics E. v., Cephalop. Medit. Triaspr. 2) Hauer Fr. v., Cephalop. a. d. Trias v. Bosnien. 1892. 52 Arthaber. [5 2] etwa nur bis zur Hälfte des Externen herabreicht; die Loben sind am Grunde mit wenigen Zacken besetzt. Die Sättel sind unverhältnissmässig breit und rundbogig; der Externsattel ist der breiteste, erreicht aber nicht die Höhe des ersten Lateralen; der zweite Lateralsattel ist nieder, breit und erreicht fast die Spannweite des Externen; er steigt über die Umbilicalkante herab und erst knapp an der Naht schliesst sich ein kleiner, an Tiefe dem zweiten Laterallobus gleichender Auxiliarlobus an. Die Sattel- stämme verbreiten sich gegen die Sattelköpfe zu sehr rasch, so dass die Loben etwas zugespitzt aus- sehen. Die Berührungslinie der Sättel bildet einen lachen Bogen, dessen Scheitel der erste Lateral- sattel bildet. Man könnte wohl einigermassen mit Recht sagen, dass der Hinweis auf die Beschreibung der Suturlinie bei Hauer genügend gewesen und die wiederholte Schilderung überflüssig sei; allein sie erfolgte hier nur aus dem Grunde, um die Unterschiede der Suturlinien beider in Rede stehenden Formen besser hervorheben zu können. Taf. IV, Fig. 8c, stellt sodann die Lobenlinie der neuen Species dar. Wir sehen auf ihr sofort die viel grössere Tiefe und Breite des Externlobus, der einen ähnlichen breiten und niederen Median- höcker besitzt wie die bosnische Species; sodann den viel breiteren, aber nur wenig unter den Externen herabreichenden ersten Laterallobus und einen nur halb so tiefen zweiten, dem auf der Nabelwand ein niederer, aber breiter Auxiliarlobus folgt. Die Loben sind am Grunde mit feineren Zacken besetzt als bei C. multinodosus; während aber dort die Sattelstämme ganzrandig sind, ziehen sich hier feine Zähnchen etwa bis zu halber Höhe der beiden Lateralen hinauf; der Auxiliarlobus ferner ist hier nieder und breit und liegt knapp unter- halb des Nabelrandes, während er dort an Tiefe dem zweiten Lateralen gleicht und knapp an der Naht steht. Die Sättel sind ganzrandig, ebenfalls rundbogig, aber kleiner als bei der Zauer’schen Form. Der Externe, zugleich der breiteste Sattel, ist bedeutend niedriger als der erste Laterale, der auch hier im Scheitel des flachen Bogens steht, welcher die Sattelköpfe verbindet. Die Sattelstämme sind breit und zeigen nicht jene Verengung gegen den Lobengrund. Fassen wir die Merkmale beider Suturlinien zusammen, so haben wir wohl wieder denselben Typus, der aber doch deutlich durch verschiedene Loben- und Sattelgrösse, verschiedene Form der Zähnelung und andere Vertheilung der Suturelemente bei beiden Arten variirt ist. Ich kann nicht unterlassen, im Anhang an die eben beschriebene Art auch einer Form Erwähnung zu thun, welche vor nicht langer Zeit beschrieben wurde und die unser Interesse in regster Weise wachruft durch die grossen Analogien, welche sie mit den eben behandelten Formen aufweist, denn sie stammt nicht aus der alpinen Trias, sondern aus der Schaumkalkschicht, der oberen Abtheilung des unteren Muschelkalkes der Hahnleite bei Sondershausen. Es ist dies Ceratites sondershusanus Picard sp. Taf. V, Fig. 1a, 2, ec, a. 1892. Balatonites sondershusanus Picard, Zeitschrift d. deutsch. geol. Ges., Bd. 44, pag. 483, Taf. XXIV, Fig. 14, 8. Es ist vorauszuschicken, dass ausser einer kleinen Partie des Steinkernes nur der beiderseitige Abdruck erhalten ist, und dass Herr Picard durch Ausguss des Hohlraumes das Stück selbst erst auf diese Art reconstruirte. Die Lobenlinie ist nur stellenweise auf dem einen Theile des Abdruckes, d. h. der Innenseite der Schale, zu sehen und habe ich versucht, nach der Abbildung Fig. 8 und nach Analogien auch diese zu reconstruiren (Fig. 1d). Herr Picard hatte die Gefälligkeit, meiner Bitte um Einsendung eines solchen Abgusses in der freundlichsten Weise zu willfahren und setzte mich hiedurch in den Stand, obige Bestimmung auszuführen. Ich spreche ihm daher meinen besten Dank dafür aus. Die Bestimmung dieser Art als »Balatonites« ist wohl zweifelsohne eine irrthümliche. Eines der Hauptunterscheidungsmerkmale zwischen Balatonites und Ceratites ist die bei jenem auf dem [53] Die Cephalopodenfauna der Reiflinger Kalke. 5 1057 Externtheil auftretende mediane Dornenreihe, manchmal auch nur ein Kiel allein; da aber dieses Merkmal entschieden fehlt, wir nur einen glatten Externtheil haben, so geht schon daraus hervor, dass diese Species kein Balatonit sei. Buichmesseus rer Zorn Elohesdensletzteno\Vindunes 2 3 Dicke >» > > ENTE PEEL RIRF BERN) Nabelweite (von Naht zu Naht). . . . 34 Der Externtheil ist sehr fach gewölbt; die Flanken erlangen unterhalb der halben Höhe ihre grösste Breite; der Marginalrand ist nur wenig abgestumpft und mit plumpen Dornen besetzt, ebenso der Umbilicale, der die viel kleineren Umbilicalknoten trägt. Die Nabelwand ist nieder und steil gestellt; der Nabel sehr gross; die Involution reicht kaum bis zur Hälfte der vorhergehenden Windung. Die Sculptur wird aus sehr groben, gerundeten, geradlinig über die Flanke ziehenden Rippen gebildet, welche im ersten Viertel der letzten Windung radial verlaufen, später von der Radiale nach vorne abweichen. Sie beginnen am Nabelrand und haben einen stumpfen, relativ kleinen Umbilicalknoten auf- gesetzt, tragen in ungefähr ein Viertel der Flankenhöhe einen sehr grossen, plumpen, im Anfange der letzten \Windung zugespitzten, später abgestumpften Lateralknoten, dem auf dem Marginalrande ein grosser, plumper, ebenfalls anfangs spitzer, später mehr abgestumpfter Marginaldorn folgt. Ausser diesen so beschaffenen primären Rippen treten secundäre auf, von denen je eine im Intercostalfeld entwickelt ist. Sie sind als inserirt zu betrachten, sind im oberen Flankentheil, vom Marginalrand abwärts, nur selten unter den Lateralknoten der Hauptrippe herabreichend eingeschoben und gliedern, sich nur im ersten Theile der letzten Windung deutlicher an die Primärrippe an. Sie erlangen schnell nach ihrem Auftauchen aus der Lateralwand dieselbe Stärke wie die Hauptrippen, schwellen dann ebenfalls zu einer knotenförmigen Verdickung unterhalb des Marginaldornes so wie jene an und enden ebenfalls in einem gleichstarken Marginaldorn, der sich bei weiterem Wachsthum immer stärker ab- stumpft. Auf dem Externtheil kann man noch ein kleines Stück weit eine Fortsetzung der Flanken- berippung verfolgen, wodurch dieser eine Art von Sculptur, ähnlich wie Ceratites multinodosus und Mojsvari, erhält. z Die Suturlinie (Fig. ı Z), welche ich aus den erhaltenen Resten derselben (vide Picard, Fig 8), die aber nicht ganz richtig gezeichnet sein können, zu reconstruiren versucht habe, würde, falls diese Reconstruction richtig ist, einen breiten, niederen Externlobus mit breitem, niederem Medianhöcker zeigen und schon theilweise auf der Flanke liegen. Der erste Laterallobus ist sehr breit und reicht nur um wenig unter den Fxternen herab, der Zweite ist an Breite dem Externen gleichend und halb so tief wie der Erste, dann schliesst sich auf der Flanke noch ein breiter, sehr niederer Auxiliarlobus an. Die Art der Zähnelung ist nicht bekannt, jedoch muss sie sich auf den Lobengrund beschränkt haben, denn auf den Sattelstämmen ist keine Spur mehr zu sehen. Die Sattelköpfe sind breit, rund- bogig, der Externe viel niederer und breiter als der erste Laterale, der am höchsten hinaufreicht; der zweite ist sehr klein und der Auxiliarsattel wird vom Umbilicalrand getheilt. Die Begrenzungslinie der Sättel zeigt einen vom Marginalrand zum ersten Lateralsattel rasch aufsteigenden Bogen, der sich dann langsam, fast geradlinig, zur Naht hinabsenkt. Wie wir sehen, würde diese Lobenlinie gut den- selben Typus repräsentiren, wie jene von C. multinodosus Hauer, C. nov. spec. ex aff. multinodosi Hauer und €. Mojsvari Art., und besonders mit dieser harmoniren, von der sie sich nur durch die Tiefe des Externlobus, sowie Höhe und Breite des Externsattels unterscheiden würde. Andererseits stimmen die Sculptur der Flanken und die Anwachsverhältnisse besser mit C. multinodosus Hauer überein. Betrachten wir im Zusammenhang die Ceratiten des ausseralpinen Muschelkalkes, so finden wir, dass in der ganzen Formenmenge sich drei Sculpturstadien ausscheiden lassen, welche vertreten sind durch: 54 Arthaber. [54] 1. Den einfachsten Sculpturtypus finden wir merkwürdiger Weise erst im Hauptmuschelkalk, woselbst er durch Ceratites nodosus de Haan vertreten ist. Es sind einfache Rippen, die einen stumpfen Externknoten tragen und die beginnende Entwicklung eines Umbilicalen angedeutet haben. Entsprechend der hohen Lage dieser Species sind die Loben hoch entwickelt, zeigen einen kleinen Externlobus, einen grossen ersten, kleineren zweiten Laterallobus und 2—3 Auxiliare. Nachdem wir in tieferen Niveaux schon höher sculpturirte Formen finden, bleiben uns als Ausweg die beiden Annahmen, entweder eine, vielleicht sehr selten auftretende Form, die wir eben noch nicht kennen, im unteren Wellenkalk anzunehmen, oder für die germanischen Ceratiten einen rücklaufenden Sculpturtypus bei fortschreitender Suturentwicklung zu acceptiren, was immerhin eine etwas kühne Annahme wäre. 2. Ceratites antecedens Beyrich. 1858. Zeitschrift d. deutsch. geol. Gesellschaft, pag. 2ı1, Taf. IV, Fig. 4. Hier gabelt sich die Rippe, zeigt an der Gabelstelle einen Lateralknoten und zwei Extern- stehende. Ein kleiner Externlobus, ein grosser erster, kleiner zweiter Laterallobus und ı—3 Auxiliare. 3. Ceratites sondershusanus Picard sp. Mit einfachen und inserirten Rippen, welche drei deutliche und eine nur angedeutete Knoten- spirale zeigen. Ein kleiner Externlobus, ein grosser erster, kleinerer zweiter Laterallobus und ein Auxiliar auf der Flanke. Dieser Entwicklungsreihe der ausseralpinen Ceratitenformen entspricht eine ganz analoge in den alpinen Muschelkalkbildungen, welche hier vertreten ist durch: I. Ceratites Vyasa Diener. 1895. Pal. Indica Ser. XV., Himal. Foss. Vol. I, Part 2, pag. 19, Taf. VI, Fig. ı, 2. Wir finden hier wieder einfache Rippen mit hervorragender Beknotung am Marginalrand. Ein kurzer Externlobus, ein grosser erster Lateral, kleinerer zweiter, ein Auxiliar auf der Flanke und ein zweiter, breiter auf der Nabelwand, der bei weiterer Entwicklung sich in zwei kleinere auf- lösen dürfte. 2. Ceratites binodosus Hauer, vergl. 1882. Moysisovics, Cephalop. Medit. Triaspr., pag. 19, Taf. II, Fig. 2. Zeigt wieder die spärlichen Gabelrippen, welche an der Gabelungsstelle den Lateralen und am Marginalrande die Marginalknoten tragen. Ein kurzer Externlobus, grosser erster, kleiner zweiter, und bis zum Nabelrand zwei kleine Auxiliarloben auf der Flanke. 3. Ceratites multinodosus Hauer. 1892. Hauer, Cephalop. a. d. Trias von Bosnien, pag. ı2, Taf. III, Fig. r. Auch hier finden wir wieder einfache und inserirte Rippen, welche drei ausgesprochene Knoten- spiralen tragen. Ein kurzer Fxternlobus, grosser erster und kleiner zweiter Laterallobus, dem erst auf dem Nabelrand ein Auxiliarlobus folgt. Aus alledem geht hervor, dass wir eine ähnliche Art der Entwicklung der Schalenornamentirung sowohl bei den Formen des ausseralpinen wie alpinen Muschelkalkes wiederfinden, und dass man sich fast versucht fühlen könnte, die germanischen Formen in die Formengruppen der alpinen ein- zureihen, wenn nicht die Suturlinien sich ganz anders charakterisiren würden. Bei den germanischen sehen wir die bei alpinen Formen unbekannte Entwicklung zahlreicher Auxiliarloben und eine Zähnelung [55] Die Cephalopodenfauna der Reiflinger Kalke, 55 der Loben, welche nur auf den Lobengrund beschränkt bleibt, während bei den alpinen Formen sich in geringerer Zahl die Auxiliarelemente entwickeln und die Zerschlitzung der Loben oft bis hoch hinauf zu den Sattelknöpfen greift. Eine Ausnahme macht allerdings Ceratites sondershusanus, der sich dies- bezüglich schon bedeutend dem alpinen Charakter nähert. Ceratites anceps Art. Tat. V, Eie. 2a, 0, c ’ Durchmesser des grössten Stückes . . . . circa 73mm KlobegdensletzteniaVV Indus ep Dicke » > » ee LEILCAG TON.» Nabelweite (von Naht zu Naht) . . . . . » >30» Der Externtheil ist flach gewölbt, ebenso die Flanken, welche die grösste Dicke nahe am Umbilicalrand erlangen; Nabel- und Marginalrand sind deutlich entwickelt, jedoch mit abgestumpfter Kante. Der Nabel ist sehr gross, die Nabelwand nieder und senkrecht gestellt; die Involution bedeckt kaum !/, der vorhergehenden Windung. Die Berippung besteht aus auf dem ersten Umgang enggestellten, später immer weiter aus- einander tretenden Rippen; sie verlaufen fast geradlinig und sind nur sehr wenig nach rückwärts schwach convex gebogen, wobei der umbilicale und marginale Anfangs- und Endpunkt in der Radial- richtung stehen. Sie sind drahtförmig — auf dem Steinkern —, zeigen in ihrem Verlaufe nur im oberen Flankentheil eine schwache Anschwellung und haben auf dem Umbilicalrand, über den sie nicht hinabreichen, einen dicken und stumpfen Nabelknoten aufgesetzt, der meist noch etwas radial auf der Flanke verlängert ist, aber dann rasch seine Höhe reducirt; in weniger als '/, der Seiten- höhe tritt ein kleiner Lateralknoten auf, der noch kräftiger auf der vorletzten Windung entwickelt ist, dann aber immer undeutlicher wird. Auf dem Marginalrand findet die Rippe ohne eigentliche Anschwellung mit einer Wendung nach vorn ihr Ende. Ausser diesen so beschaffenen Hauptrippen treten noch inserirte Nebenrippen auf, welche am Marginalrand von gleicher Stärke wie jene sind und bis hinab zum Umbilicalknoten, auf älteren Windungstheilen jedoch nur in die Höhe des Lateralen reichen. Sie gliedern sich theils mehr, theils weniger deutlich an die Hauptrippe an, stellenweise hat es auch den Anschein, als wenn ein verdicktes Rippenstück sich im Umbilicalknoten gabeln würde. Die Suturlinie zeigt einen breiten, niederen Externlobus mit niederem und breitem Median- höcker; der erste Laterale ist der grösste, der zweite kürzer und viel kleiner; auf der Nabelwand folgt ein sehr flacher, an Breite dem zweiten Lateralen gleichender Auxiliarlobus. Die Loben sind am Grunde gezähnt, der erste Laterallobus hat ausser seiner Zähnelung zwei grössere Zacken. Von den Sätteln ist der Externsattel nieder, sehr breit und wird von der Marginalkante getheilt; der erste Laterale ist viel kleiner, der zweite flach und sehr kurz und findet sein Ende jenseits der Umbilicalkante. Sie sind alle ganzrandig; verbindet man die Scheitelpunkte der Sattelköpfe, so erhält man eine sehr flach gekrümmte Linie. Ceratites anceps erinnert in seinem Sculpturtypus bezüglich der weitgestellten und relativ schwach entwickelten Rippen eher an die Formen der Cimeganus-Gruppe Mojsisovics‘, nimmt aber einen gesonderten Platz in Folge der Stellung des Lateralknotens und der Involutionsverhältnisse ein. Besonders letztere bringen diese Form wieder der Zoldianus-Gruppe näher, mit der sie auch fast die Form der Suturlinie gemeinsam hat. Nur die Suturlinie von C. multinodosus Hauer (pag. 51, Taf. IV, Fig. 7 6) zeigt gewisse Aehnlichkeiten, und zwar die Breite des Externsattels im Verhältniss zum ersten Lateralen und das Auftreten eines Auxiliaren unterhalb der Nabelkante. Gänzlich verschieden ist jedoch das Höhenverhältniss dieser Sättel bei beiden Formen. =6 Arthaber. [561- Aus der Zoldianus-Gruppe Mojsisovics’ stehen bezüglich der Suturlinie und der Involutions- verhältnisse wohl Ceratites gosaviensis Mojs.!) (pag. 30, Taf. X, Fig. 8) und Ceratites Reiflingensis Att. (pag. 56, Taf. V, Fig. 3) am nächsten. Formengruppe des Ceratites Zoldianus Mojs. 1882 Mojsisovics E. v., Cephalop. Medit. Triaspr., pag. 39. Ceratites Reiflingensis Art. Taf. V, Fig. 3 a, 2, c. DENE 0 a oc a oa a a » 70 um Elohesdeszlerzten\VIndımee > Dicke » » » A ee Nabelweite pe Der Externtheil ist fach gewölbt; die Flanken zeigen eine flache Wölbung, welche die grösste Breite unterhalb der Flankenmitte erlangt; Marginal- und Umbilicalrand ist kantig entwickelt und mit je einer Knotenspirale besetzt; die Nabelwand ist hoch, besonders im letzten Theile, und sehr steil gestellt. Diese Form ist wenig involut, indem weniger als die Hälfte der früheren Windung involvirt wird. Die Sculptur wird aus dicken, knotentragenden, eng gestellten Rippen gebildet, die im All- gemeinen einen radialen Verlauf haben, jedoch ein flach convexes Mittelstück zeigen. Sie werden auf dem oberen Theil der Umbilicalwand erst sichtbar und tragen auf dem Nabelrand einen stumpfen Knoten, welcher gegen das Ende der Wohnkammer zu fast ganz verschwindet, so dass die Rippe ohne Anschwellung mit ihrer normalen Stärke plötzlich daselbst ihr Ende findet. Zwischen dem umbilicalen und lateralen Knoten, der ungefähr in ersten Viertel der Flankenhöhe liegt, verringert sich die Rippe nicht und setzt sich in gleicher Stärke bis zum Marginalrand fort, wo sie, sich nach vorwärts wendend, noch ein klein wenig auf den Externtheil übertritt und auf der Flankenseite eine knoten- förmige Anschwellung zeigt, welche auf dem Knie der Rippe, also direct auf der Kante aufsitzt. Ausser den Primärrippen, deren Verlauf der eben geschilderte ist, treten noch secundäre auf, welche als inserirt zu betrachten sind, am Marginalrand dieselbe Beknotung wie jene haben, parallel denselben verlaufend sich auswärts des Lateralknotens mit einem schwachen, bogenförmigen Rippen- stück an die Hauptrippe angliedern und eine schwache Anschwellung im oberen Drittel der Flanken- höhe haben, sonst aber an Stärke den primären gleichen. Auf der Wohnkammer wird die Berippung viel plumper. Die Suturlinie zeigt einen kurzen, relativ breiten Externlobus, etwas tieferen, breiten ersten Lateral- und kurzen, an Breite dem externen fast gleichenden zweiten, sowie einen die ganze Nabel- wand einnehmenden Ausxiliarlobus. Die Lobengründe sind fein gezähnt, nur der erste Laterale zeigt zwei grössere Zacken am Grunde. Der Externsattel ist sehr breit und liegt zum grösseren Theile schon auf der Flanke, der erste Laterale ist kleiner, jedoch etwas höher als der Externe, der zweite ist sehr nieder, breit und reicht bis zur Nabelkante. Die Sättel sind ganzrandig und bilden im Ganzen einen ausserordentlich flachen Bogen. Ceratites Reiflingensis ist ein Vertreter der Formengruppe des C. Zoldianus Mojs.!) (pag. 39) und schliesst sich an den Ceratites gosaviensis Mojs. (ibid., pag. 39, Taf. X, Fig. 8) an. Ersterer hat, wie die meisten Formen dieser Gruppe, sehr enggestellte massive Rippen, welche etwas stärker ge- krümmt sind als bei Ceratites gosaviensis und Ceratites zoldianus (ibid., Taf. X, Fig. 5, 6). 2) Moysisovics E. v., Cephalop. Medit. Triaspr. [57] Die Cephalopodenfauna der Reiflinger Kalke. 57 Die Art der Involution nähert ihn dem Ceratites gosaviensis, der jedoch bei fortschreitendem Wachsthum die Beknotung der Flanke fast vollständig verliert, während hier wenigstens der Lateral- knoten bestehen bleibt; auch besitzt Ceratites Reiflingensis keinen faden- oder drahtförmigen Kiel wie der Letztverglichene, der sich auch durch etwas geänderte Lobenform auszeichnet: die Loben sind nur wenig gezähnt, während die Reiflinger Species reichere Zähnelung aufweist. Ein anderes vorhandenes Exemplar scheint eine etwas flachere Varietät vorzustellen. Ceratites Reiflingensis var. exiguus Art. Taf. V, Fig. 5a, De: DiTenmEssEr a 6 5 8 8 5 5 „Casa AO mann Elonesdensletztena\Vindunssss ers Dicke >» » 5 RD Nalbelweitegr ge Diese Form wurde wegen den etwas weiter gestellten, auch massiveren Rippen, ferner wegen der etwas stärker entwickelten Umbilical- und Marginalknoten von der Species selbst abgetrennt. Die Suturlinie zeigt kleine Verschiedenheiten, so ist z. B. der zweite Laterallobus kleiner, schmäler und auch weniger gezackt. Ceratites pseudovindelicus Art. aleın WW, Mer A 2 0 © Diinohmiessemerger Er ci;cawiesımm Elohesdersletztensn\VIndunsee 2 Dicke » » > ur reiscan .g Nabelweiteenie u re EN er Die Externseite ist noch etwas flacher wie bei Ceratites Reiflingensis (ibid., pag. 56), die Flanken fast ebenflächig entwickelt; Marginal- und Umbilicalwand sind deutlich ausgebildet und tragen je eine Knotenspirale; die Umbilicalwand ist mässig hoch und fast senkrecht stehend; die Involution umfasst ungefähr zwei Drittel der Flankenhöhe, was einen relativ engen Nabel bedingt. Die Sculptur besteht aus denselben Elementen wie bei Ceratites Reiflingensis; die Rippen sind stark und massiv, mit einer schwachen Anschwellung zwischen Lateral- und Marginalknoten versehen und daselbst. schwach concav nach vorn gebogen; die Hauptrippen tragen auf dem Nabelrand sehr kräftige, runde Umbilicalknoten und kleine Laterale in kaum ein Drittel der Flankenhöhe und kräftige dornenähnliche Marginalknoten. Es besteht also der Unterschied zwischen Ceratites pseudovindelicus und Ceratites Reiflingensis bezüglich der Knoten in den hier kräftig ausgebildeten Umbilical- und Marginalknoten, welche dort zurücktreten gegen den stärker ausgebildeten Lateralen. Auch die Suturlinie ist ähnlich entwickelt; nur ist hier der Externlobus grösser und breiter, der zweite Laterale am Grunde zweispitzig und hat ausserdem jederseits noch zwei kleine Zähne; der Auxiliarlobus ist hier viel kleiner und liegt auf der Nabelkante. Der Externsattel liegt schon fast ganz auf der Flanke und der Grössenunterschied zwischen ihm und dem ersten Lateralsattel ist nicht so bedeutend wie bei Ceratites Reiflingensis. Der Name wurde wegen der grossen Aehnlichkeit dieser Species mit Ceratites vindelicus Mojs.!) (pag. 40, Taf. X, Fig. 7) gewählt, von dem er sich nur durch die etwas enger gestellten, kräftigeren Rippen und durch das Fehlen der Externfurche mit den sie begleitenden Kiellinien aus- zeichnet, und auch flachere Flanken als jener hat. Die Suturlinie ist bei Ceratites vindelicus nicht bekannt. 1) Mojsisovics E. v., Cephalop. Medit. Triaspr. Beiträge zur Paläontologie Oesterreich-Ungarns. Bd. X. 8 58 Arthaber. [58] Formengruppe der Circumplicati. 1882. Mojsisovics E. v., Cephalop. Medit. Triaspr., pag. 43. Ceratites tuberosus Art. Taf. W Fig. 6 a, b, c, d, [ER Diuzclimesse er rn ann m Elohegderslerzten@\\.nduncge ro Dicke » » » a a re TE Nabelweite (von Naht zu Naht) . . . 12 « Der schmale Externtheil ist Nach gewölbt; die Flanken schwellen gegen die Nabelregion zu an; Marginal- und Umbilicalrand sind gerundet, und zwar tritt jener in der Form einer abgestumpften Marginalkante auf, während dieser besonders auf der Wohnkammer mit breiter Rundung in die Nabelwand übergeht. Letztere ist anfangs senkrecht stehend, später nur mehr steil gestellt. Die Sculptur ist aus einfachen, circumplicaten Rippen gebildet; sie beginnen auf der Flanke, nahe dem Umbilicalrand, mit einem stumpfen Knoten, sind nicht scharf individualisirt, sondern treten nur als radial verlaufende Anschwellung auf, welche sich gegen den Marginalrand immer mehr ver- mindert und noch vor Erreichen desselben verschwindet. Auf der letzten Windung zählt man sieben solcher Rippen, auf der vorhergehenden fast die doppelte Anzahl; gleichzeitig ist die umbilicale An- schwellung mehr an den Nabelrand vorgerückt, der hier auch weniger gerundet erscheint. Ausserdem treten feine Radiallinien auf der Schale auf. Die Involution ist sehr gross, indem die Flanke der vorhergehenden Windung bis zu den Umbilicalknoten umhüllt wird. Die Suturlinie hat flach-bogenförmigen Verlauf; der Scheitel des Bogens wird vom ersten Lateralsattel gebildet, der oberhalb der Flankenmitte liegt; der Externlobus ist breit, kurz; der erste Laterale ist fast doppelt so tief wie der Externe, viel kleiner ist der zweite; sie sind alle sehr reich gezackt, so zwar, dass die Zacken bis hoch zu den Sattelbögen hinaufreichen; an den zweiten Lateralen schliesst sich noch auf der Flanke ein kleiner Auxiliarlobus an. Der Auxiliarsattel liegt anfangs der letzten Windung auf dem Umbilicalrand und zeigt eine spitzzackige Finkerbung; dann schliesst sich auf der Nabelwand ein breiter, niederer zweiter Auxiliarlobus an. In etwas mehr als der Hälfte der Windung hat sich die Einkerbung im ersten Auxiliarsattel schon zu einem kleinen secundären, deutlich abgetrennten Auxiliarlobus entwickelt, der auch gleichzeitig auf die Flanke selbst vorgerückt ist. Wir haben also drei Auxiliarloben bei einem ausgewachsenen Individuum. Der Extern-, sowie der erste und zweite Lateralsattel haben rundbogenförmigen Verlauf; die Sattelstämme sind durch die reiche Zackung ziemlich stark verengt. Der höchste und grösste Sattel ist der erste Laterale, der niederste der Externe. Ceratites tuberosus schliesst sich enge an Ceratites aster Hauer!) (pag. I4, Taf. III, Fig. 3) und Ceratites Erasmi Mojs.?) (pag. 43, Taf. XL, Fig. 13) an. Alle drei Formen haben die circumplicate, an Dinarites dalmatinus Hauer (pag. 8, Taf. I, Fig. 7, 8) erinnernde äussere Form, unterscheiden sich aber von einander durch die Anzahl der Knoten, respective Rippen. Ceratites tuberosus hat nur sieben, während Ceratites Erasmi und Ceratites aster deren je neun aufweisen; auch hat ersterer die Knoten mehr lateral stehend, was mit der weiter abgeflachten Nabelwand zusammenhängt, während letzterer sich wieder von Ceratites tuberosus durch den etwas engeren Nabel unterscheidet. Auch die Lobenlinie zeigt bei diesen drei Formen einen gewissen Grad von Verschiedenheit; z. B. bezüglich des Externlobus, der wieder in Zusammenhang mit der verschiedenen Breite des 1) Hauer, Cephalop. Trias v. Bosnien. 1892. 2) Mojsisovics E. v., Cephalop. Medit. Triaspr. [59] Die Cephalopodenfauna der Reiflinger Kalke. 59 Externtheiles steht. Bei Ceratites tuberosus, der den schmalsten Externtheil hat, liegt jener, ähnlich wie bei Ceratites Erasmi, fast ganz auf der Flanke, während er bei Ceratites aster noch vollständig auf dem Marginaltheil liegt. Der bogenförmige Verlauf der Sättel ist wieder bei Ceratites aster und tuberosus derselbe, während bei Ceratites Erasmi der Externsattel dieselbe Höhe wie der erste Laterale hat. Bezüglich der Auxiliare haben wir wieder eine Aehnlichkeit mit Ceratites Erasmi, der zwei, fast gleich grosse, ausserhalb des Nabelrandes und einen kleinen auf der Nabelwand hat, während Ceratites tuberosus bei viel kleinerer Gestalt erst einen grossen, dann kleineren Auxiliar auf der Flanke und einen wieder etwas grösseren auf der Nabelwand hat. Ceratites aster hingegen hat bei kleinerer Gestalt als das Reiflinger Exemplar nur zwei Auxiliare, von denen der erste schon zur Hälfte auf der Nabel- wand liegt. Ceratites (Danubites?) spec. indet. Es liegt ein Bruchstück von allerdings sehr grossen Dimensionen vor und diese sind auch die einzige Ursache der Erwähnung, da sonst mit dem Stück nichts anzufangen ist. Der Durchmesser beträgt . . . circa 350 mm klohesdersleizten@\Vinduness.2.22.22772702 Nabelwei@. a. a oe o a 0.0 - em 78» Man erkennt eine im Marginaltheile am meisten aufgetriebene Flanke, die sich dann flacher gegen den Nabelrand zu senkt. Die Umbilicalwand ist anfangs hoch, erniedrigt sich aber gegen Ende der letzten Windung. Die Nabelweite ist relativ gering für den grossen Durchmesser. Die Rippen haben einen den Danubiten ähnlichen circumplicaten Charakter; an einer Stelle jedoch schiebt sich am Marginaltheile eine Zwischenrippe ein; auch lassen sich gegen Ende des Windungstheiles zwei längliche Anschwellungen beobachten: eine in der Umbilical-, und eine in der Marginalregion. Ceratites (Danubites?) spec. indet. Taf. VI, Fig. 1a, 2. Ein vorliegendes Bruchstück hat annähernd folgende Maasse: DUnchmIesSs em etcaarESmm HliohegdersletzteneN\\.indunesss re Nebelweitee ei: ca 1608 > Die Form ist schlank und hochmündig, mit hochgewölbtem Externtheil, fast flachen Flanken, mit niederer schräggestellter Nabelwand und abgerundetem Umbilicalrand. Sie ist weitnabelig und die Umgänge sind sehr schwach umhüllend. Die Berippung ist eine den Danubiten ähnliche und besteht aus einfachen dicken, auf dem vorletzten Umgang engstehenden, später weiter auseinander treten- den Rippen. Isolirter Typus. Ceratites altecostatus Art. Tatav., Bier zland, cd: Durchmesser a ezeircahsr mm ElohegderdletzteneW.ndunee. 7222 Zar Dicke >» > » ON, S Nabelweleo 5 0 © ER STONE Der Externtheil ist fach; die Flanken sind flach gewölbt und erreichen die grösste Dicke unter- halb der halben Flankenhöhe; die Marginalkante ist deutlich entwickelt und gibt besonders dem letzten Windungstheile ein eckiges Aussehen; der Umbilicalrand ist weniger deutlich markirt und die Kante 8* 66) Arthaber. [60] abgestumpft; die Nabelwand ist relativ nieder und schief stehend; die Involution ist gering und wird etwa ein Drittel der vorhergehenden Windung umhüllt. Das zur Abbildung gelangte Stück ist bis zum Ende gekammert, jedoch drängen sich die Kammern auch dort noch nicht so, dass man annehmen könnte, dass hier der Beginn der Wohnkammer sei, weshalb man für ein ausgewachsenes, vollständig erhaltenes Stück dieser Species wohl einen Durch- messer von circa 55 mm annehmen kann. Wir haben also bei dem abgebildeten Stück grösstentheils noch Jugendwindungen, bei welchen sich die Sculptur ziemlich bedeutend ändert. Bis zur letzten Hälfte des letzten Umganges ist der Externtheil noch flach gerundet und bekommt erst dann sein flaches, eckiges Aussehen. Auch die Flanken sind stärker gekrümmt und werden erst späterhin flacher, behalten aber doch eine gewisse Wölbung bei. In derselben Art ändert sich auch die Berippung. Sie besteht wohl durchgehends aus sehr hohen, schlanken Rippen, welche bei zunehmendem Alter ihr Aussehen derart verändern, dass sie anfangs theils als einfache Rippen, theils als einfache mit inserirten Zwischenrippen, theils als deutliche Spaltrippen entwickelt sind, während später nur mehr Haupt- und inserirte Zwischenrippen auftraten. Erstere beginnen dann hart am Nabelrand mit einer kleinen, länglichen Verdickung, tragen in circa ein Drittel der Flankenhöhe einen kleinen knopfförmigen Knoten und enden am Marginalrand mit einer stumpfen, knotenförmigen Verdickung. Zwischen dem Lateral- und Marginalknoten schwillt die Rippe wieder ein wenig an. Die inserirte Rippe reicht nicht bis zum Lateralknoten und erlangt am Marginalrand dieselbe Stärke wie die Primäre. Beide halten die Radialrichtung ziemlich genau ein. Stellenweise folgen zwei Hauptrippen auf einander, wodurch eine Art von Einschnürung sich entwickelt, welche undeutlich auch auf dem Externtheil zu sehen ist. Hier setzen die beiderseitigen Rippen über denselben hinüber, fallen aber in der Mitte mit dem Scheitel des flachen Externtheiles fast zusammen, so dass gegen Ende der Windung in radialer Richtung deutlich die Kerbung hervortritt, während am Anfange derselben noch ein schmaler, glatter Median- theil sichtbar ist. Nur an einer Stelle, hinter der eben erwähnten Einschnürung, setzt die Rippe massiv und erhaben über den Externtheil hinüber. Die Suturlinie zeigt einen niederen, breiten Externlobus mit schmalem und niederem Medianhöcker: ein relativ schmaler sehr tiefer erster Laterai, schmaler, an Tiefe dem Externen gleichender zweiter und auf dem Nabelrande ein kurzer Auxiliarlobus. Die Loben sind nur am Grunde gezähnt. Die Sättel sind flach gerundet, der Extern- und erste Lateralsattel fast von gleicher Breite, der zweite sehr klein, und gegen die Naht zu ist auch noch der Auxiliarsattel sichtbar. Die Sattelköpfe stehen an einer geraden Linie. Ceratites altecostatus stellt einen isolirten Typus unter den bis jetzt bekannten Ceratiten vor, auf welchen das Charakteristicum: »Radialsculptur auf dem Externtheil stets unterbrochen«, keine rechte Anwendung mehr findet. Es ähnelt diese Form schon in gewisser Beziehung den, in der Folge beschriebenen Reiflingiten, und hat auch, so wie diese, weit abstehende Kammerscheidewände. Unterfamilie: Tirolitinae Mojs. Gattung: Balatonites Mojs. Gruppe der Balatonites gemmati Mojs. 1882. Mojsisovics E. v., Cephalop. Medit. Triaspr., pag. 78. Balatonites balatonicus Mojs. as WAL IE, 2 0 0 ©, oh a, 5 a 1872. Ammonites balatonicus Mojsisovics, Ueber ein erst kürzlich aufgefundenes unteres Cephalopoden-Niveau im Muschel- kalk der Alpen. Verhandlg. k. k. geol. R.-A., pag. 190. 1873. Ammonites balatonicus Boeckh, Die geologischen Verhältnisse des südlichen Theiles des Bakony. Mittheilungen aus dem Jahrbuche der kgl. ungar. geol. Anstalt, Bd. II, page. 61. [61] Die Cephalopodenfauna der Reiflinger Kalke. 61 1873. Trachyceras balatonicum Mojsisovics, Ueber einige Triasversteinerungen aus den Südalpen. Jahrbuch der k. k. geol. R.-A., pag. 426, Taf. XIII, Fig. 3, 4. ı882. Balatonites balatonicus Mojsisovics, Cephalop. Medit. Triaspr., pag. 78, Taf. IV, Fig. 2—6. Diese von Mojsisovics aufgestellte Gattung und Art wird auf Taf. IV seines eben citirten Cepha- lopodenwerkes in fünf verschiedenen Exemplaren abgebildet und im Texte die grosse Variationsfähigkeit der Species betont. Die angegebenen Dimensionen passen auf das loc. cit. Fig. 2 abgebildete Stück, folglich ist wohl dieses als Typus aufzufassen. Das in der vorliegenden Arbeit auf Taf. VI, Fig. 3 a, d, c abgebildete Bruchstück schliesst sich gut an das oben citirte Moysisovzcs’ an, zeigt aber ebenfalls wieder gewisse geringere Unterschiede. Der Externtheil ist, abgesehen von den Mediandornen, ziemlich hoch, die Flanken ausser- ordentlich flach gewölbt; der Marginalrand ist scharf hervortretend, der Umbilicale stark abgerundet und lässt nur eine niedere, senkrecht gestellte Nabelwand offen; die Involution ist gering, ungefähr ein Drittel der früheren Windung bedeckend, der Nabel sehr weit. Sculpturirt ist diese Variation mit dornen- und knotentragenden Rippen. Wir bemerken auf dem Umnbilicaltheil, jedoch schon auf der Flanke selbst, enggestellte, grosse, spitz-gerundete Umbilical- knoten, zugleich die grössten Knotenindividuen der Windung. Hier strahlen zwei Primärrippen aus, welche aber nur alsache Anschwellung bis zur halben Flankenhöhe entwickelt sind, undje einen kleineren, spitzgerundeten Lateralknoten tragen, sich dann etwas verstärkt bis zum Marginalrand fortsetzen und daselbst randlich längsgestellte scharfe Marginaldornen ansetzen. Auf dem Externtheil selbst ist die Rippe nur mehr undeutlich entwickelt; sie erscheint vom Marginaldorn aus knieförmig nach vorn gebogen und trägt dort, wo sie mit dem Rippenfortsatz der anderen Seite zusammentrifft, einen hohen, scharfen, längsgestellten Externdorn, der die Mitte des Externtheiles einnimmt. Die Schale erscheint hier wie von unten durch den scharfen Dorn emporgehoben, was dem Externtheil ein scharfes, schnei- dendes Aussehen im Profile verleiht. Die Rippen selbst verlaufen auf der Flanke geradlinig und radial, sind sehr eng gestellt und tragen zwischen Lateral- und Marginaldorn noch einen kleinen accessorischen Knoten, stellenweise nur eine kleine Anschwellung der Rippe. Wie man sieht, zeigt sich die Variationsfähigkeit dieser Species hier wieder. Das bei Mojsisovics abgebildete Stück (Fig. 2) ist involuter. Ferner sieht man wohl auch das Ausstrahlen zweier Rippen vom Umbilicalknoten, jedoch meist in der Art, dass eine stärkere und eine sehr viel zartere von hier aus sich entwickeln; ausserdem treten aber auch einfache Rippen auf, die vorne etwas stärker sind und weiter von einander abstehen als bei dem Reiflinger Exemplar, bei dem auch die Externdornen viel schärfer entwickelt sind, was übrigens mit dem verschiedenen Alter der Individuen zusammenhängen mag. Die Dimensionen des Fig. 3 a, Ö, c abgebildeten Stückes sind: Du:chimesserge er rennen Elonegderzletztene\\V Induneeer re ow> Dicke » » » N en ones Nabelwertesefsptars ur EI FE. nrcinca TA > Die Suturlinie von Balatonites balatonicus war bis jetzt noch nicht bekannt. Fig. 3 c zeigt die- jenige des oben besprochenen Stückes. Wir sehen eine flach gespannte Suturlinie, bei welcher der erste Lateralsattel die grösste Höhe erreicht und, analog der geringen Involution, erst am Umbilical- rande den Auxiliarlobus. Der Externlobus ist tief, mit zwei schmalen Flügeln, welche von einem schmalen, hohen Medianhöcker getheilt sind, der fast die Höhe des Externsattels erreicht; der erste Laterallobus ist nur um wenig tiefer als der Externe, und breit; der Zweite hat dieselbe Form wie der Erste, die Tiefe des Externen und, der geringeren Tiefe entsprechend, auch etwas geringere Breite wie der Erste; ein breiter Auxiliarlobus folgt auf der Nabelwand. Die Loben-Tiefen sind reich gezähnt. Die Sättel 62 Arthaber. [62] sind rundbogig; der Externe, etwas abgeflacht auf der äusseren Seite, ist der Grösste, liegt fast ganz auf der Flanke und hat etwas geringere Höhe wie der erste Laterale, welcher kleiner und höher ist; sein Sattelstamm ist etwas verjüngt; der zweite Laterale ist viel kleiner und niederer und reicht bis zum Umbilicalrand. Die Sättel sind ganzrandig. Eine andere Variationsrichtung repräsentirt das in Fig. 2a, d, c, d abgebildete Fragment. Wir haben ungefähr die Hälfte des letzten und die Hälfte des vorletzten Umganges noch gut erhalten und sehen, dass auch diese, ähnlich dem oben besprochenen Stücke, zu der weiter genabelten Varietät gehören. Ich möchte dieses Stück noch am ehesten dem Balatoniten von Köveskälla aus dem Bakony- Walde gleichstellen, welches Mojszsovics loc. cit. Taf. IV, Fig. 5, abbildet. Es ist jenes Stück zwar sehr schlecht erhalten, jedoch sieht man immerhin genügend viel, um die grobrippige Varietät zu erkennen, gegenüber der feinrippigen auf Fig. 2, und sieht die groben, einfachen, bedornten Rippen, zwischen denen eingeschaltete Zwischenrippen auf der oberen Flankenhälfte auftreten. Der Externtheil trägt scharfe, im Alter abgestumpfte Kieldornen. Ganz dasselbe finden wir bei dem Reiflinger Exemplar wieder. Der Externtheil ist schmal, relativ schmäler als bei dem Stück von Köveskälla, die Flanken sind flach gewölbt und erreichen die Fig. 10, Balatonites cfr. Ottonis Buch. sp. Reconstruction nach Z. v. Mojsisovics: Cephalopod. Medit. Triaspr., Taf. VI, Fig. 1 eo. grösste Breite im oberen Theil; der Marginalrand ist schärfer als der Umbilicale entwickelt, der abgestumpft ist und in eine schräg gestellte Nabelwand übergeht. Die Berippung besteht aus groben primären Rippen, welche nach rückwärts flach convex gekrümmt sind und mit knieförmiger Knickung vom Marginalrand aus auf den Convextheil übertreten; sie beginnen am Nabelrand mit einem spitzen, dornartigen Knoten, verschwinden fast vollständig und treten erst im Lateraldorn wieder auf, der etwas unterhalb der Flankenmitte liegt. Derselbe erscheint an allen Stellen gebrochen und ist es wohl schon bei Lebzeiten des Thieres grösstentheils gewesen, oder er war mindestens stark abgestumpft. An einer Stelle ist er jedoch noch in der Gesteinsdecke erhalten gewesen und hier sehen wir einen circa 5 mm langen dornigen Stachel, der auf der Flanke aufsitzt. Es ist selbstverständlich, dass sie nur in den allerseltensten Fällen erhalten bleiben können. Stellen wir uns einen solchen Balatoniten mit seinen Stacheln vor, so müsste er ein ähnliches Aus- sehen gehabt haben, wie etwa Margarites circumspinatus Mojs') (pag. 299, Taf. CXVII, Fig. 6). Am Marginalrand sitzt sodann ein grösserer abgestumpfter Marginalknoten, über den hinaus sich die Rippe mit gleicher Breite und Höhe stumpfwinklig gegen rückwärts gewendet bis zur Medianlinie fort- setzt, daselbst mit der Rippe der anderen Flanke zusammenstösst und einen dicken, meist abgestumpften längsgestellten Externknoten bildet. Zwischen Marginal- und Lateraldorn tritt ein accessorischer kleiner Dorn oder Knoten auf. Die eingeschobene Zwischenrippe ist auf dem FExtern- und Marginaltheil gleich stark wie die Primäre entwickelt, reicht nicht bis zum Lateraldorn hinab und verjüngt sich sehr schnell. I) Mojsisovics E. v., Cephalop. Hallst. Kalke, Bd. VI, 2. 1893. [63] Die Cephalopodenfauna der Reiflinger Kalke, 63 Die Suturlinie dieser Varietät ist ganz ähnlich entwickelt wie bei der oben Beschriebenen (Taf. VI, Fig. 5c). Hier sehen wir (Taf. VI, Fig. 5 c) ähnliche Verhältnisse, jedoch ist der Extern- lobus durch einen noch höheren und schmäleren Medianhöcker getheilt; das grösste Sattelelement ist der erste Lateralsattel und sämmtliche Sättel bilden nicht einen flach gespannten Bogen, sondern reichen an eine Radiallinie hinan. So auffallend wohl bei dieser Varietät der lange Lateralstachel erscheinen mag, so ist er doch keineswegs als etwas ganz Neues aufzufassen; nur der zufällige Erhaltungszustand verhinderte die Kenntniss derselben bis jetzt. Betrachten wir z. B. den von Mojsisovics!) gegebenen Durchschnitt der letzten Windung von Balatonites cfr. Ottonis Buch. sp. (pag. 78) auf Taf. VI, Fig. r d, so sehen wir dort im Profil die Sockeln zu den mehr oder weniger langen Stacheln, welche, Fig. ı a, sämmtlich gebrochen sind. Reconstruirt man sich diese Dornen oder Stacheln, so erhält man ein Profil, das dem- jenigen der obigen Varietät entschieden ähnelt (Fig. 10). Balatonites hystrix Art. Taf. VI, Fig. 4, 2, Fig. 5. Höhe der letzten Windung . . . . . 25mm Dicke » » » ei: caVero> Nalbelwertege re Der Convextheil ist, abgesehen vom Externdorn, abgeflacht; die Flanken sind flach, schwellen nur mässig gegen die Lateralknoten zu an und senken sich, wenigstens auf der letzten Windung, ohne ausgesprochene Umbilicalkante mit abgeschrägter Nabelwand zur Naht hinab; die Marginalkante ist durch eine Dornenreihe markirt; die Mitte des Externtheiles trägt scharfe Kieldornen; die Invo- lution ist gering, die Species weitgenabelt. Die Radialsculptur besteht aus massiven, hohen Hauptrippen, welche vom Nabelrand bis zum Externdorn reichen und kürzeren, parallel zu diesen verlaufenden Nebenrippen, welche, sowie die Haupt- rippen, einen starken Externdorn tragen. Erstere steigen mehr oder weniger deutlich von der Naht aus über die Nabelwand hinauf, tragen auf dem Nabelrand einen hohen, spitzen Umbilicaldorn, etwas unter halb der Flankenmitte einen spitzen und grossen, radial etwas in die Länge gezogenen Lateraldorn und auf dem Marginalrand einen etwas kleineren Marginalen; zwischen Marginal- und Lateraldorn sitzt ausserdem noch ein wohl relativ grosser, aber im Verhältniss zu den beiden Dornen nur kleiner accessorischer Flankenknoten; vom Marginaldorn aus behält die Rippe fast genau die Richtung und Stärke desselben auf den Flanken bei und bildet dort, wo sie in der Mitte des Convextheiles mit der correspondirenden Rippe der anderen Flanke zusammentrifft, einen ungefähr 2'/, mm hohen, längs- gestellten und schneidenden Externknoten; zwischen den einzelnen Externknoten tritt auf dem Steinkern deutlich eine feine Mittellinie auf. Zu jeder Hautrippe gehören, wenigstens in dem Altersstadium, dem die vorliegenden Stücks angehören, je zwei Nebenrippen. Dieselben haben parallelen Verlauf mit jenen, zeigen denselben hohen Externdorn, dieselbe Rippenstärke auf den oberen Flankenpartien, mit gleichstarkem Marginal- dorn und accessorischen Flankenknoten; jedoch erlischt die Eine in der Höhe des Lateraldorns, die Andere schon etwas früher, zeigt aber auch dann noch analog diesem ein kleines Lateralknötchen. In der unteren Flankenhälfte haben wir sodann nur mehr die Hauptrippen allein und am Umbilical- rand einen kleinen, etwas mehr flankenwärts stehenden Umbilicalknoten, der, zu den Nebenrippen gehörend, meist in der Verlängerung der grösseren liegt. Die Rippen haben im Ganzen einen leicht bogenförmigen Verlauf und sind gegen vorn flach concav. 1) Mojsisovics E, v., Cephalop. Medit. Triaspr. 64 Arthaber. [64] Fig. 5 zeigt den Durchschnitt eines zweiten Bruchstückes, welches zweifelsohne einem jüngeren Exemplare angehört und flacher gewölbte Flanken hat. Es gelang die nicht abgewitterte, aber leider etwas verdrückte Schalenhälfte blosszulegen, welche einen kleineren Externdorn zeigte, wie Fig. 4, hin- gegen einen spitzen Marginaldorn, ausserordentlich grossen ovalen Lateraldorn, der in zmm Höhe leider gebrochen ist, aber dann noch eine grosse ovale Bruchfläche zeigt, weshalb wohl der Schluss nicht zu gewagt erscheint, dass er bedeutend grösser gewesen ist, vielleicht ein langer Lateralstachel war. Auch der Umbilicaldorn zeigt noch eine grosse Bruchfläche und dürfte ebenfalls stachelähnlich gewesen sein. Ich habe daher in Fig. 5 ein reconstruirtes Bild dieser Stacheln gegeben, wobei die schwarz gehaltenen Theile die erhaltenen Sockeln derselben darstellen. Die Suturlinie ist nicht bekannt. Balatonites hystrix ähnelt auf den ersten Blick vollständig dem Balatonites balatonicus Mojs.t) (pag. 78, Taf. IV, Fig. 2—6), von dem er sich nur durch das regelmässige Auftreten zweier statt einer Nebenrippe und durch die hiedurch bedingte weitere Entfernung der Hauptrippen von einander, sowie durch die in der Regel viel höheren Mediandornen auf dem Externtheil unterscheidet. Ist die Annahme des Auftretens von Stacheln richtig, so ist das Vorhandensein dieser ein weiterer Unterscheidungsgrund. Bezüglich des Auftretens eines kleinen Umbilicalknotens im Zwischenfeld zwischen den Haupt- rippen muss auf die Aehnlichkeit des Balatonites hystrix mit Balatonites cfr. Ottonis Buch sp.!) (pag. 78, Taf. V, Fig. ı, Taf. VI, Fig. ı) hingewiesen werden. Bei beiden Formen finden sich die Nebenrippen hiedurch schon am Nabelrand angedeutet. Balatonites nov. spec. indet. ex aff. gemmati Mojs. Taf. VI, Fig. 6a, 2. 1882. Balatonites gemmatus Moysisovics E. v., Cephalop. Medit. Triaspr., pag. 81, Taf. VI, Fig. 3. Leider ist das Bruchstück doch zu unvollständig, um darauf eine neue Species sicher begründen zu können. Wir sehen einen flach gewölbten Externtheil, dessen Mitte von einer stark hervortretenden Mittellinie eingenommen wird, welche hier an Stelle der Kieldornen tritt. Die Flanken sind flach gewölbt; die Marginalkante scharf durch eine Dornenspirale bezeichnet, die Umbilicale ist weniger deutlich ausgesprochen und dient den grossen Umbilicaldornen als Ansatz; die Nabelwand ist schräg- stehend und nieder; die Involution gering, besonders die inneren Windungen sind kaum umfassend. Die Flankensculptur besteht aus kräftigen Radialrippen, welche über die Nabelwand schwach herauf steigen und auf der Flanke selbst sofort einen sehr grossen Umbilicaldorn bilden. Ungefähr in der Flankenmitte sitzt ein grosser Lateraldorn auf, dem auf der Marginalkante ein etwas kleinerer Marginal- dorn folgt. Zwischen diesem und dem Lateralen sitzt in ungefähr dem ersten Drittel ein kleiner und in dem zweiten Drittel der Entfernung beider von einander ein grösserer accessorischer spitzer Knoten auf, so dass wir auf der Flanke vier respective fünf Knoten- oder Dornenspiralen haben. Die Haupt- rippe, welche breiter als hoch ist, verläuft in der unteren Flankenhälfte radial, in der oberen leicht concav nach vorn gekrümmt, so zwar, dass der Marginaldorn wieder in der Radiallinie liegt. Die Vermehrung der Rippen erfolgt, wenigstens auf der letzten Windung, durch Theilung und Insertion. Von der Hauptrippe spaltet sich auswärts des Lateraldornes eine Nebenrippe ab, welche aber erst knapp unter dem Marginaldorn die gleiche Stärke wie die primäre erlangt, einen gleich starken Dorn trägt und auch bezüglich der accessorischen Dornen sich nicht unterscheidet. Nächst dieser ist noch eine grössere Nebenrippe von gleichem Verlauf und Stärke wie die primäre inserirt, welche ebenfalls einen Lateraldorn trägt und erst unterhalb dieser erlischt. Sie wäre vielleicht bei weiterem Verlauf auf den Umbilicaldorn zu beziehen und wir hätten dann eine ähnliche Anordnung, \) Morsisovics E, v., Cephalop. Medit. Triaspr. [65] Die Cephalopodenfauna der Reiflinger Kalke. 65 wie wir sie bei Balatonites balatonicus Mojs. (Taf. VI, Fig. 6a, 6) finden. Die Rippen setzen nur undeutlich auf den Externtheil über, der, wie schon erwähnt, keine Kieldornen aufweist, sondern nur eine stark hervortretende Mittellinie, welche im Zwischenfeld zwischen je zwei Rippen stark zurücktritt. Besonders stark auf den innersten Windungen, aber auch auf der letzten und vorletzten treten kräftige Einschnürungen auf; auf einem inneren Umgang, der — nebenbei bemerkt — nur schwache Berippung zeigt, treten sieben solcher Einschnürungen auf. Die Suturlinie ist nur undeutlich zu sehen; man bemerkt einen niederen, aber grossen ersten Laterallobus mit reichgezacktem Grunde und einen relativ kürzeren und kleineren Zweiten, welcher ebenfalls reichgezackt erscheint. Auf der Nabelwand ist ein Auxiliarlobus schwach angedeutet. Die Sättel scheinen breit und flach gewölbt zu sein. Die im Obigen beschriebene Species schliesst sich gut an zwei Formen der Gemmati-Gruppe Mojsisovics’ an, und zwar an Balatonites balatonicus Mojs., dessen Aehnlichkeit schon oben erwähnt wurde, und an Balatonites gemmatus Mojs. (pag. 81, Taf. VI, Fig. 3). Auf der andern Seite weist die Art der Rippentheilung, ferner die Reduction der Kieldornen wieder sehr auf gewisse, wenig involute Trachy- ceras-Arten hin, z. B. Trachyceras (Anolcites) amicum Mojs. (pag. 106, Taf. LXXXI, Fig. 9) aus den Wengenerschichten. Die Aehnlichkeit dürfte sich noch vermehren, wenn bei einem älteren Individuum die accessorischen Knötchen zwischen Lateral- und Umbilicaldorn, die hier nur stellenweise und nur mit der Lupe wahrnehmbar sind, stärker entwickelt sein sollten. Balatonites constrictus Art. Taf. VI, Fig. 7a, 5, c. Diminmeser : = 0 5 0 0 0 . emen Zofnım Eioheg densletztena\\InduneroT> Dicke » > » 2 Nabelwelte ss =. d s 0 0 „Clean 20 Der Externtheil ist spitz-dachförmig, nicht gerundet; die Flanken flach gewölbt, mit scharf entwickelter Marginalkante, auf welcher längsgestellte Knoten aufsitzen, und leicht abgestumpfter Umbilicaler mit stumpfen Umbilicalknoten; die Nabelwand ist schräg gestellt und nieder. Die Species ist sehr weitnabelig; die letzte Windung umfasst ungefähr ein Drittel der früheren. Die Flanken sind mit einer undeutlichen Radialsculptur bedeckt, bestehend aus flachen, nach vorn bogenförmig und concav gekrümmten Rippen. Die Berippung besteht aus Hauptrippen und Nebenrippen; erstere lassen sich deutlich in ihrem Verlauf vom Nabel zum Marginalrand verfolgen; sie beginnen mit einer kleinen, stumpf-knotenförmigen Anschwellung am Umbilicalrand, tragen in etwas weniger als der halben Flankenhöhe einen grösseren, spitz-knotenförmigen Ansatz und auf der Marginalkante einen, die ganze Rippenbreite einnehmenden, längsgestellten und scharfen Marginal- knoten. Nun setzt die Rippe, sich immer mehr erniedrigend, im Sinne des Verlaufes auf der Flanke — also ohne besondere Schwenkung nach vorne — auf den Externtheil über und bildet dort, wo sie mit der Rippe der anderen Flanke zusammentrifft, einen ebenfalls längsgestellten und scharfen Extern- knoten, welcher dem Marginalen an Grösse nachsteht. Die anderen Rippen, welche sich nicht bis zum Nabelrand verfolgen lassen, wären als Nebenrippen aufzufassen. Sie treten nur deutlich auf dem Extern- und oberen Flankentheil hervor und tragen daselbst den Primären gleiche Extern- und Marginalknoten. Ausserdem sehen wir knapp unterhalb der letzteren, sowohl auf den Primär- wie Secundärrippen, schwache Anschwellungen in linienförmiger Anordnung, welche einer unausgebildeten oder reducirten Knotenspirale, ähnlich der marginalen, entsprechen. Wenigstens auf der letzten Windung sehen wir zahlreiche Contractionen, welche in kleineren Zwischenräumen auf einander folgen. Auf dem erhaltenen Stück finden wir vier solcher Einschnürungen, Beiträge zur Paläontologie Oesterreich-Ungarns. Bd. X. 9 66 Arthaber. [66] welche den Verlauf der Rippen in der Art beeinflussen, dass — gegen vorn gerechnet — stets vor denselben eine stärker ausgebildete und znzzer derselben eine schwächer entwickelte Hauptrippe auf- tritt. Das Zwischenfeld zwischen zweien dieser Contractionen ist mit drei Nebenrippen ausgefüllt, so dass zwei Umbilical- und Lateralknoten dann fünf marginalen und externen Knoten entsprechen. Die Suturlinie ist nicht bekannt. Die Zeichnung Fig. 7 a ist insoferne nicht ganz genau, weil der Unterschied in der Stärke der vor und nach der Einschnürung stehenden Hauptrippen zu wenıg markirt ist und das Verschwinden der Nebenrippen vor Erreichen des Nabelrandes nicht deutlich zu sehen ist. Interessant ist das Auftreten dieser Einschnürungen, die sonst seltener beobachtet werden. Bekannt waren sie bis jetzt nur bei folgenden Formen: Balatonites balatonicus Mojs.!) (pag. 79, Taf. IV, Fig. 2—6) auf den inneren Windungen; bei Balatonites bragsensis Loretz. sp. (pag. 80, Taf. VI, Fig. 2), wo sie sowohl auf den inneren als äusseren Windungen sich finden, und ferner bei Balatonites Zitteli Mojs. (pag. 80, Taf. V, Fig. 2, und Taf. XIX, Fig. 3), und zwar besonders bei dem Taf. XIX, Fig. 2 abgebildeten Stück auf inneren und äusseren Windungen. Allerdings finden sie sich nicht im Texte erwähnt, wohl aber zeigt sie deutlich die Abbildung auf Taf. XIX, Fig. 3. Man kann übrigens auch einen Zweifel nicht unterdrücken, ob nicht Balatonites bragsensis und Balatonites Zitteli von Taf. XIX, Fig. 3 idente und nur im Alter beträchtlich variirende Individuen seien. Somit kämen diese Erscheinungen bei Formen aus der Binodosus-Zone vor, von denen Balatonites Zitteli aus der Trino- dosus-Zone eine Ausnahme machen würde. In dem Reiflinger Material finden sich zahlreiche Formen, welche diese Einschnürungen eben- falls zeigen, so z.B. Balatonites nov. spec. indet. ex aff. gemmati Mojs. (pag. 64, Taf. VI, Fig. 9) und den im Folgenden beschriebenen Formen. Balatonites constrictus schliesst sich bezüglich der Involutionsverhältnisse und der zarten Art der Berippung wohl am ehesten an die beiden Formen der Gemmati-Gruppe: Balatonites bragsensis Loretz sp. (siehe oben) und Balatonites Zitteli Mojs. (Taf. XIX, Fig. 3) an, unterscheidet sich aber von diesen theilweise durch die dachförmige Gestalt des Convextheiles. Diesbezüglich zeigt er eine Annäherung an die Formen der Balatonites acuti Mojs.?) (pag. 87) (Dorycranites Hyatt’), bei welchen sich der Externtheil bei Verschwinden der Marginal- und Externdornen zur Schneide abändert. Balatonites spec. indet. ex aff. constricti Art. DURCDMEBSEH . 5 = 5 0 5 a „ Ken Samım sd der letzen Winduing — so 5 a a2 Dicke » » » > 0, ee Im Nalbelweite - co oa = o oo oo» 29 » Das vorliegende Stück ist im Steinkern erhalten und zeigt ein Segment der letzten, vorletzten und drittletzten Windung. Der Externtheil ist nicht deutlich sichtbar, die Flanken sind flach gewölbt, höher im oberen Theil und rascher absinkend im unteren. Die Nabelwand ist nieder und schiefstehend; der Umbilical- rand leicht abgestumpft, der marginale schärfer durch längsgestellte Knoten entwickelt. Die Involution ist sehr gering, indem nur wenig mehr als die Marginalkante verdeckt wird; die Form ist weitnabelig. Die Radialsculptur besteht aus einfachen, enggestellten Rippen, von denen jedoch nicht alle die Nabelwand erreichen und daher als inserirt aufzufassen sind. Sie haben flach-bogenförmigen, nach vorn concav gerichteten Verlauf. Die Primären beginnen mit einer stumpf-knotenförmigen 1) Mojsisovies E. v., Cephalop. Medit. Triaspr. 2) Mojsisovics E. v., Cephalop. Medit. Triaspr. 3) Whiteaves, Contributions to Canadian Palaeontlogy Vol. I, pag. 145, Montreal 1889. [67] Die Cephalopodenfauna der Reiflinger Kalke. 67 Anschwellung am Nabelrand, tragen im oberen Drittel der Flankenhöhe einen Lateralknoten, am Marginalrand einen längsgestellten Marginalen und auf dem Externtheil wohl auch einen ebensolchen Externen. Dazwischen treten accessorisch und nicht immer gut sichtbar in dem unteren Theile der Flanke, dem Lateralen mehr als dem Umbilicalen genähert, im oberen Drittel dem Marginalen mehr genähert, zwei schwache Knötchen auf. Die inserirten Rippen haben denselben Verlauf wie die primären, tragen keinen oder nur einen ganz undeutlichen Lateralknoten und erlöschen knapp unterhalb diesem. Auch hier treten, so wie bei Balatonites constrietus und anderen Formen, häufig Einschnürungen auf. Sie beeinflussen den Verlauf der Berippung in der Art, dass stets vor der Contraction eine schwächere primäre Rippe mit schwächerem Lateral- und Umbilicalknoten sich entwickelt und stets nach derselben eine stärkere mit grossem Umbilicalen und Lateralen folgt. Das Zwischenfeld erfüllen Nebenrippen. Von der Mündung nach rückwärts zählend, zeigt das Feld zwischen zwei Einschnürungen eine starke primäre, drei inserirte und eine schwache primäre Rippe. Die Suturlinie ist nicht bekannt. Diese Art erinnert ausserordentlich an Balatonites constrictus, von dem sie sich durch die geringere Involution, die höhere Stellung der Lateralknoten und das Auftreten der accessorischen Knötchen unterscheidet. Sie stellt höchstwahrscheinlich eine Varietät jener vor und würde auch hier so aufgefasst worden sein, wenn das vorliegende Stück besser erhalten wäre. Balatonites contractus Art. TaraVPBieWwsrz dc Durenmesser s: a a 8 00 0.8 0 0 08 „ alea & mm Höhe der letzten Windung . ER: 22 » Dicke » » > (auf den Dornen) . circa I4 » INaiDelvveiteg ee Da 2 Der Externtheil ist ähnlich wie bei Balatonites constricetus, d. h. dachförmig entwickelt; die Flanken sind flach gewölbt und erreichen im oberen Theil die grösste Dicke; die Marginalwand ist durch eine längsgestellte Knotenspirale scharf entwickelt, der Umbilicale leicht abgerundet; die Nabel- wand ist relativ nieder und schräg gestellt; die Involution umfasst ungefähr ein Drittel der früheren Windung; die Form ist sehr weitnabelig. Die Radialsculptur besteht aus Haupt- und Nebenrippen, welche breit, jedoch flach entwickelt sind. Erstere beginnen am Nabelrand in einem stumpfen, niedern Umbilicalknoten und zeigen einen nach vorne concaven flachen Bogen, der im Externknoten wieder zur Radiallinie zurückkehrt. In ungefähr zwei Drittel der Flankenhöhe sitzt ein grosser, spitzer Lateraldorn auf, und auf der Marginal- kante ein die ganze Rippenbreite einnehmender, längsgestellter scharfer Marginalknoten; von hier setzt sich die Rippe nur mehr undeutlich, im Sinne des oben erwähnten Rippenbogens, auf dem Extern- theil fort, wo in der Mitte ein ebenfalls längsgestellter scharfer Externknoten von gleicher Grösse wie der Marginale aufsitzt; zwischen Lateraldorn und Marginalknoten tritt meist schwächer und nur stellen- weise stärker eine leichte Anschwellung der Rippe auf. Im oberen Drittel der Flankenhöhe gliedert sich eine Nebenrippe an, welche schnell dieselbe Breite wie die Hauptrippe erlangt und Marginal- und Externknoten trägt wie jene. Aehnlich wie bei Balatonites constrictus treten auch hier zahlreiche Einschnürungen auf, und zwar stark entwickelte, welche vom Nabelrand über Flanke und Externtheil ziehen, und geringere, welche die Nabelwand nicht erreichen, deutlicher auf der Flanke und undeutlicher auf dem Externtheil ent- wickelt sind und nur Depressionen des Steinkernes oder Wülste auf dem Schaleninnern darstellen. Diese, ich möchte sie Pseudo-Einschnürungen nennen, treten fast regelmässig nach einem Rippenpaar, g* 68 Arthaber. 168] bestehend aus Haupt- und Nebenrippe, auf und wären daher nicht einmal als Pseudo-Contractionen auf- zufassen, würden sie nicht auch — wenn auch weniger deutlich — über den Externtheil streichen, während jene in weiten Abständen nach je 3—4 Rippenpaaren auftreten. Sie bedingen dann bei der nach rückwärts folgenden ersten Hauptrippe die dornartige Entwicklung des Lateralknotens, wie sie Fig. 8 d zeigt, der sonst nur durch eine leichte Anschwellung markirt ist. Die Suturlinie ist nicht bekannt. Balatonites contractus schliesst sich enge an den oben beschriebenen Balatonites constrictus an, ist jedoch weniger involut als dieser und auf den Flanken bedeutend gröber berippt, wodurch auch die weitere Stellung der Rippen erklärlich wird. Balatonites gracilis Art. ‚Taf. VI, Fig. 9 a, 5, c. Diselnnesset « a 5 a 2 0 = . @ree zo um Elohegdersletzren@\\lnduncse: Dicke » > >» ee ae) (Ga Nabelweite. . . N a 0 Der Externtheil ist dachförmig, in der Medianlinie mit scharfen und spitzen Kieldornen besetzt; die Seiten sind flach gewölbt, Marginal- und Umbilicalrand deutlich entwickelt und ersterer mit einer Dornenspirale, letzterer nur mit stumpfen Knoten besetzt; die Nabelwand ist nieder und schiefstehend. Die Windungen sind weitnabelig, wenig übergreifend und bedecken eben noch die Marginalkante des früheren Umganges. Die Flanken sind mit einer zarten Radialsculptur bedeckt. Dieselbe besteht aus, nach vorne leicht concaven, flachen Hauptrippen, welche sich deutlich vom Nabelrand bis zum Externdorn verfolgen lassen und aus inserirten Nebenrippen, die nur im oberen Flankentheile sichtbar sind. Erstere steigen schwach sichtbar über die Nabelwand herauf, haben auf dem Rande einen stumpfen Umbilicalknoten aufgesetzt, tragen auf dem Marginalrande einen spitzen Marginaldorn, treten dann, etwas kräftiger werdend, auf den Externtheil über und enden in der Mittellinie mit einem längsgestellten, zuge- schärften und spitzen Externdorn. Auf dem Externtheil correspondiren die beiderseitigen Rippen und der Externdorn selbst bildet den Endpunkt des flachen Rippenbogens, der radıal in derselben Linie liest wie der Umbilicale. Die eingeschalteten Nebenrippen zeigen dieselbe Extern- und Marginal- entwicklung wie die Hauptrippen und verschwinden ungefähr in der halben Flankenhöhe. Die zahl- reich auftretenden Einschnürungen, welche denselben Verlauf wie die Rippe haben, scheiden gewisse Sculptureinheiten auf der Flanke ab; von vorn gerechnet, folgt jeder Contraction eine Hauptrippe mit kräftiger Beknotung, welche ausserdem noch in drei Viertel der Flankenhöhe ein kleines Lateral- knötchen trägt. Ihr folgt eine Inserirte, dann eine Hauptrippe mit schwachem Umibilicalknoten, wieder eine Inserirte und schliesslich wieder eine Hauptrippe mit kräftigem Umbilicalknoten. Dann folgt eine Ein- schnürung nach der sich dieselbe Folge wiederholt. Wir haben somit in einer solchen Seulptureinheit fünf Rippen mit: drei Umbilicalknoten, fünf Marginal-, fünf Externdornen und einem Lateralknötchen. Die Suturlinie zeigt einen niederen, breiten Externlobus, dessen beide Flügel von einem niedern, breiten Medianhöcker getheilt sind und auf der Innen-, Unter- und Aussenseite je eine zackige kleine Spitze aufweisen; der erste Laterale ist gerundet, ausserordentlich breit, fast dreimal so tief als der Externe und am Grunde mit drei deutlicheren und zahlreichen kleineren Spitzchen besetzt; der zweite L.aterale ist klein, etwas tiefer als der Externe, mit spitzgerundetem Grunde, in deren Mitte ein Zacken, ähnlich wie bei Popanoceras, herabhängt; gegen die Naht zu folet ein kleiner Auxiliarlobus. Die Sättel sind klein, ganzrandig und rundbogig; der Externsattel ist am breitesten und liegt fast ganz auf der Flanke, der zweite Laterale wird vom Umbilicalrand halbirt. Die Verbindungslinie ihrer Scheitel ist eine radialstehende Gerade. [69] Dıe Cephalopodenfauna der Reiflinger Kalke. 69 Balatonites gracilis ähnelt in der Form und Vertheilung der Rippen dem Balatonites Zitteli Mojs.!) (pag. 8o, Taf. XIX, Fig. 3). Wir finden auch hier wieder die zahlreichen Einschnürungen, welche Sculptureinheiten abscheiden, die aus ähnlich vertheilten Rippen sich zusammensetzen. Jedoch ist Balatonites Zitteli viel involuter, hat kräftigere Umbilical- und schwächere Marginalbeknotung und tiefer sitzende, auch stärker entwickelte Lateralknoten. Die grössten Unterschiede zeigen jedoch die Sutur- linien, insbesondere durch den bei Balatonites gracilis so ausserordentlich stark entwickelten ersten Laterallobus. Als verwandte Form ist weiterhin Balatonites bragsensis Loretz sp.!) (pag. 80, Taf. VI, Fig. 2) anzuführen und der im Folgenden beschriebene Balatonites lineatus (pag. 69, Taf. VI, Fig. 10 a, b, ce). Balatonites lineatus Art. Taf. VI, Fig. 10 a, 6, c. ID Iinehime SSe ep mm Hohe der letzten Windune . 222716 Dicke > > ee Nalbelwertee ge ans Der Externtheil ist schmal, dachförmig, mit zugeschärftem Medianknoten; die Flanken sind flach gewölbt und erreichen ungefähr in der Flankenmitte die grösste Dicke; die Marginalkante ist scharf markirt durch längsgestellte Marginalknoten, die Umbilicale leicht gerundet, dient zur Ansatz- stelle für kräftige, spitze Dornen; die Nabelwand ist nieder uud steil gestellt; die Involution umhüllt kaum ein Drittel der vorhergehenden Windung und wird gegen Ende des letzten Umganges noch bedeutend geringer. Die Quersculptur wird aus radialen, fast geradlinig verlaufenden, zarten Rippen gebildet; sie zerfallen in Primäre, welche mit dem Umbilicaldorn beginnen, ungefähr in der halben Flankenhöhe ein kleines Lateralknötchen, und vom Marginalrand den längsgestellten Marginaldorn tragen, sich von diesem aus stumpfwinklig nach vorne wenden, und in der Medianlinie des Externtheiles mit einem länglichen, flachgedrückten Kieldorn enden — und in secundäre, inserirte Zwischenrippen, die sich nur in einzelnen Fällen bis gegen den Umbilicaldorn verfolgen lassen, jedoch in der Marginal- region mit derselben Stärke auftreten wie die Primären. Zwischen je zwei Hauptrippen lassen sich je drei Zwischenrippen unterscheiden, von denen die dritte (von der Mündung an gerechnet) sich im Umbilicaldorn an die Hauptrippe mehr oder weniger deutlich anschliesst, während die zweite und erste sich stellenweise zu einem flachen Knötchen am Umbilicalrand vereinigen, welches zwischen den Nabeldornen der Hauptrippen zu stehen kommt. Keine der Zwischenrippen trägt einen Lateralknoten. Zu zwei Umbilicaldornen eines Sculpturfeldes gehören somit zwei Lateralknoten, fünf Marginale und fünf Externknoten. Ausser dieser Radialsculptur tritt auf Schalenexemplaren noch eine ziemlich deutliche Spiralstreifung auf, in der Form dreier Linien: die unterste ist am undeutlichsten zwischen Umbilical- und Lateralknoten nur stellenweise schwach zu sehen, die mittlere ist sehr gut, fast überall zu ver- folgen und tritt in der Höhe des Lateralknotens auf, während die Obere wieder undeutlicher wird und sich ungefähr in der Mitte zwischen Lateral- und Marginalknoten hinzieht. Die Schale zeigt ferner ausserordentlich feine Radialstreifung, welche parallel den Hauptrippen verläuft und auf dem Extern- theile sich analog diesen nach vorne wendet. Auch hier treten sowohl auf den inneren als wie auf der letzten Windung kräftige Einschnürungen auf, die Flanke und Externtheil, gleichmässig und gleichsinnig den Hauptrippen, übersetzen; meist sind sie von einander durch ein Hauptrippenpaar getrennt. 1) Mojsisovics E, v., Cephalop. Medit. Triaspr., 79 Arthaber. [70] Die Suturlinie durchsetzt in etwas schräger Richtung nach Aussen zu die Berippung. Wir finden einen breiten, niederen Externlobus, der von einem breiten, niedern Medianhöcker halbirt wird und dessen Flügel je drei kleine Zäckchen am Grunde aufweisen; der erste Laterale ist breit und reicht tiefer herab als der externe; der zweite ist schmal und etwas kürzer als ersterer; beide sind am Grunde gezackt; von der Nabelkante wird ein breiter, ganzrandiger Auxiliarlobus halbirt, dessen Scheitel radial in derselben Höhe liegt wie der Externsattel. Dieser ist sehr breit, liegt vollständig auf der Flanke und reicht ungefähr bis zur halben Höhe des ersten Lateralsattels hinauf; der zweite Laterale ist nur um wenig schmäler als der Erste. Sämmtliche Sättel sind ganzrandig. Balatonites lineatus schliesst sich bezüglich der Sculptur eng an Balatonites gracilis an, während die Suturlinien total von einander verschieden sind, so dass es den Anschein hat, als ob beide ganz andern genetischen Reihen angehören würden. Balatonites transfuga Art. Ten Wil, ie, 2, d, 1, 2: DEENTAESSER . 0 a 5 5 8 5 0 8 0 Ag am 7ı mm Löhne dier erzien Windum®. © = a 010 » 28 >» Dicke » » » ein caTEE> 8 Nabe weite > 24 >» Von den zwei vorliegenden Exemplaren ist das kleinere nach der Medianfläche zu verschiedenen Malen gebrochen, so dass sich bei der flachen Scheibe eine Seite nicht ganz freilegen liess, wes- halb die Abbildung Taf. VII, Fig. ı 2, d# in gewissem Sinne als reconstruirt zu betrachten ist. Fig. 2 zeigt das grössere Exemplar, das leider nur im Steinkern enthalten ist. Der Externtheil ist, abgesehen von den Extern- und Marginaldornen flach gewölbt und ihm sind auf dem Marginalrande die grossen ohrförmigen Marginaldornen aufgesetzt, zwischen denen eine scharf prononeirte, und folglich als kleiner Kiel entwickelte Medianlinie auftritt; die Flanken sind sehr flach gewölbt und erlangen ungefähr in der Flankenmitte die grösste Dicke; der Marginalrand ist deutlich entwickelt, der umbilicale erscheint in Folge der stumpfen Knoten leicht gerundet; die Nabel- wand ist nieder und fast senkrecht stehend. Die Involution der weitnabeligen Windungen ist gering und beträgt kaum ein Viertel des früheren Umganges. Die Flankensculptur wird aus schnurförmigen, enggestellten Rippen gebildet und besteht aus einfachen Haupt- und inserirten Zwischenrippen; sie setzen radial am Nabelrande an und wenden sich, ungefähr von der Flankenmitte an, mit einem flachen Bogen nach vorn; die Hauptrippen tragen auf der Nabelwand die stumpfen, grossen Umbilicalknoten, welche zunächst den Marginalen die grössten Knotenindividuen sind; dann folgt in geringer Entfernung eine Spirale, bestehend aus spitzen Knötchen, ungefähr in der Flankenmitte eine dritte aus gleichstarken, spitzen Knötchen, und nahe unter den starken, leicht abgeflachten und längsgestellten Marginaldornen eine vierte Spirale, bestehend aus kleineren, spitzen Knötchen. Ausserdem schiebt sich zwischen die zweite und dritte eine accessorische Spirale, aus feinen Knötchen gebildet, ein und zwischen die dritte und vierte zwei weitere accessorische Spiralen, welche ebenfalls aus kleinen Knötchen bestehen. Somit haben wir auf den letzten Theilen der Flanken acht Knotenspiralen. Die Zwischenrippe reicht in der Regel bis etwas unterhalb der Flankenmitte herab, trägt dieselben Knotenspiralen, welche aber, mit Ausnahme des Marginaldornes, aus etwas kleineren Knötchen gebildet sind, die dieselbe Breite wie die Rippe, der sie aufsitzen, haben. Letztere bildet, auf dem Externtheile stark verflachend und in der Medianlinie mit der Rippe der anderen Flanke zusammenstossend, daselbst die oben erwähnte niedere aber scharfe Kiellinie. Dieselben Verhältnisse zeigt auch das grosse Exemplar, nur ist hier die genaue Aufeinander- folge von Haupt- und inserirten Rippen nicht mehr so deutlich eingehalten, indem stellenweise auch [71] Die Cephalopodenfauna der Reiflinger Kalke. 71 zwei Zwischenrippen aufeinander folgen, von denen die eine punktförmig am Nabelrande schon ange- deutet ist. Ausserdem schalten sich — genau nach dem schon anderweitig vielfach beobachteten Gesetz — auf dem äusseren Flankentheil zwischen die dritte und vierte Hauptspirale statt zweier, drei accessorische Knotenspiralen ein, so dass wir bei der grösseren Windungshöhe neun Knotenspiralen haben. Je kleiner im Gegentheile die Höhe der Windung wird, desto geringer wird die Anzahl der Spiralen, indem eine um die andere accessorische Reihe ausbleibt und schliesslich auch die anderen Spiralen reducirt werden. Die Suturlinie liess sich nicht beobachten, was bei dem ungünstigen Erhaltungszustande des kleineren Exemplares nicht Wunder nimmt, während das grössere Stück, das doch im Steinkerne erhalten ist, gerade im Anfange der letzten Windung stark abgewittert ist. Dieser auffallend sculpturirte Balatonit hat schon ganz den Trachycerastypus und schien auch anfangs zweifellos den Trachyceraten, speciell Anolcites Mojs.!) (pag. 692) zugezählt werden zu müssen. Nebst dem mangelhaften Erhaltungszustand trug hieran der Umstand Schuld, dass der Mediankiel, der sich bei allen Balatoniten erst später entwickelt, hier besonders spät erworben wird. Bei den anderen Formen dieser Gattung findet sich dieser Kiel oder diese Dornenspirale schon vollständig auf der letzten Windung, während sie hier erst im letzten Viertel derselben auftritt, was immerhin für Stücke eines ähnlichen Durchmessers, wie ihn Fig. ı hat, ein merkwürdiges und deutliches Charakteristicum wäre. Balatonites transfuga schliesst sich unter den Balatoniten am ehesten an Bal. gemmatus Mojs.?) (pag. Sı, Taf. VI, Fig. 3 a, 6) an. Freilich hat Balatonites transfuga eine weit flachere Scheibe, während Balatonites gemmatus bedeutendere Dicke erlangt, jedoch ist der Sculpturtypus ganz derselbe; schnur- förmige, enggestellte Rippen mit scharfen Marginal- und abgestumpften Umbilicalknoten und dazwischen zahlreiche Knotenspiralen. Nur der Externtheil differirt, der hier lange und hohe, abgestumpfte Kieldornen hat. Die Suturlinie ist bei beiden Formen unbekannt. Die Aehnlichkeit der Ornamentirung der Trachy- ceraten verlangt unbedingt auch, dass man unter diesen nach möglicherweise verwandten Formen sucht. Es ist naheliegend, dass hier die von Moyszsovics als Anolcites ausgeschiedene Formen in erster Linie in Betracht kommen müssen, da sie über den Externtheil setzende Rippen aufweisen, also ein niedereres Ausbildungsstadium der Trachyceras-Entwicklung darstellen. Auffallend ist nur, dass die von Mojsisovics aus der Zone des Ceratites trinodosus beschriebenen Anolciten gar keine Analogien bieten. Die grösste Aehnlichkeit finden wir erst bei Trachyceras (Anolcites) judicaricum Mojs.?) (pag. 108, Taf. XIV, Fig. 3), der aus der Zone des Protrachyceras Archelaus, das heisst dem oberen Theile der Wengener Schichten S7ur’s oder den Aon-Schiefern Hertle's (Trachyceras Schf. Mojsisovics) beschrieben wurde. Beachtet man, dass die Aon-Schiefer der Voralpen die Reiflinger Kalke direct und concordant über- lagern, was auch bei Reifling der Fall ist (Profil pag. 8) und somit den nächst höheren Horizont dar- stellen, so fällt diese Analogie beider Formen weniger auf. Die Involution ist bei Anolcites etwas grösser; zwei Hauptrippen vereinigen sich in je einem Umbilicalknoten und theilen sich dann jede wieder, was eine gedrängtere Radialsculptur bedingt, über welcher, ähnlich wie bei Balatonites transfuga, je sieben Knotenspiralen liegen. Der Externtheil ist schlecht zu sehen und scheint von den Rippen schwach übersetzt zu werden. Auch von dieser Art ist die Suturlinie nicht bekannt. Balatonites cfr. semilaevis Hauer. 1887. Hauer Fr. v., Cephalop. bosnisch. Muschelk. pag. 29, Taf. VII, Fig. 6. Das kleine, vorliegende Bruchstück hat über den Externtheil gemessen eine Länge von ıg mm, die Flankenhöhe beträgt 9 mm, die Dicke 7 mm. Der Externtheil ist breit, dachförmig und ebenflächig begrenzt, die Flanken sehr flach gewölbt, mit deutlich entwickelter Marginalkante, während die Umbilicale leicht gerundet ist. Die Berippung 1) Mojsisovics, Cephalop. Hallstädt. Kalke. I. Abtheilung. (z. Hälfte.) 1893. 2) Mojsisovics E. v., Cephalop. Medit. Triaspr. 72 Arthaber. [72] besteht aus kräftigen, nicht gedrängt stehenden Rippen, welche nach vorne schwach concav gebogen sind. Sie bestehen aus Haupt- und inserirten Zwischenrippen; erstere beginnen am Nabel in einem kleinen Knötchen und tragen auf dem Marginalrand einen kleinen stumpfen Marginalknoten, von dem aus die Rippen sich auf dem Externtheil mit gleicher Stärke nach vorn wendend in der stumpfen, dicken Medianlinie mit der correspondirenden Rippe der andern Flanke zusammentreffen, ohne einen Knoten oder dergleichen zu bilden; die Nebenrippen haben denselben Verlauf und gleiche Stärke und reichen etwas über die Flankenmitte hinab. Balatonites cfr. semilaevis unterscheidet sich von dem Hauer’schen Original nur durch die, wenn auch schwache Ausbildung einer Marginalkante, die vielleicht auf grössere Jugend des vorliegenden Stückes zurückzuführen ist. Familie: Tropitidae Mojs. Unterfamilie: Celtitinae Mojs. Gattung: Reiflingites Art. Seitdem. E. v. Mojsisovics in den »Cephalopoden der Hallstätter Kalke« (I. Abtheilung, 2. Hälfte, pag. 398) den Vorschlag gemacht hat, die Formen der Gruppe des Celtites Floriani!) (pag. 145) von den Celtiten abzutrennen und mit den Formen der »Untergruppe der Ceratites absoleti«?) (päg. 28) zu einer neuen Untergattung von Ceratites zu vereinigen, der er den Namen »Danubites« gibt, verblieb von den Muschelkalkformen nur die »Formengruppe des Celtites epolensis« (pag. 149) mehr bei Celtites im engeren Sinne. In dem eben erscheinenden Theile des grossen Werkes von W. Waagen, Serie XIII der Palaeontologia indica°), finden wir (pag. 69) eine Anzahl von Celtiten, welche sich in der äusseren Form mehr oder weniger an die beiden von Mojsisovics früher aufgestellten Formengruppen an- schliessen, und deren Erhaltungszustand derartig ist, dass jeder Zweifel ausgeschlossen ist, ob diese Formen den Ceratitiden oder Tropitiden zuzuweisen wären. Es lässt sich vielmehr stets die lange Wohnkammer von fast einem ganzen Umgang deutlich constatiren, ihre Zugehörigkeit zu den Tropi- tiden ist folglich erwiesen. Fällt aber jetzt das eine Vergleichsmoment (Gruppe des Celtites Floriani Mojs.) weg, so verbleiben diese neu aufgestellten Gruppen der Salt-Range Formen als selbstständige Formengruppen der Gattung Celtites neben der jetzt »früheren« Formengruppe des Celtites epolensis Mojs. bestehen. In seinem neuesten Werke löst aber Mojszsovics diese Gruppe ebenfalls auf, indem er die beiden Formen, welche sie bildeten, trennt und in zwei verschiedenen Gruppen unterbringt. Hier werden die sämmtlichen Celtiten-Formen — da Mojsisovics die Salt-Range Celtiten noch nicht kannte — in einer » Unterfamilie: Celtitinae« zusammengefasst, die wieder in die Gattungen Celtites, Tropiceltites, Haidingerites zerfällt. Erstere setzt sich aus folgenden Formengruppen zusammen: Gruppe der Celtites multispirati, > » » acutoplicati, » » » annulati und ein isolirter Typus. 1) Mojsisovics E. v,, Cephalop. Medit. Triaspr. 2) Mojsisovics E. v., Arktische Triasfaunen. 2) Waagen W., Salt-Range fossils: Ceratite formation. [73] Die Cephalopodenfauna der Reiflinger Kalke. 73 Für den Muschelkalk kommen gegenwärtig nur die beiden Gruppen der a) Celtites multispirati mit Celt. epolensis Mojs.!) (pag. 149, Taf. XXIX, Fig. ı, 2, Taf. XXXVIII, Fig. 13), Neumayri Mojs.2) (pag. 348, Taf. CC, Fig. 5, 6), » Edithae Mojs. (ibid., pag. 349, Taf. CC, Fig. 7); 5) Celtites acutoplicati mit Celt. Buchii Klipst. sp.!) (pag. 150, Taf. XXX, Fig. 7— 10) in Betracht. Die beiden anderen Gattungen: Tropiceltites und Haidingerites wurden bis jetzt noch nicht in so tiefen Lagern gefunden. Die Charakteristik der Celtitinen (pag. 346) gibt an: Ganzrandige, ungezähnte (clydonitische) Loben, eine lange, mindestens einen ganzen Umgang umfassende Wohnkammer, zahlreiche niedrige, annähernd rechteckige, evolute Umgänge, eine einfache, plikate Flankensculptur und einen meist glatten Externtheil. Die indischen Formen schliessen sich im Sceulpturtypus enge an beide Gruppen an; sie haben ähnliche Involution, stets glatten Externtheil und theils rechteckige Umgänge: Gruppe der Quadran- gulares (pag. 72), theils höher gewölbte: Gruppe der Ovales. Die Aehnlichkeit verschwindet aber bedeutend, wenn man die Suturlinien vergleicht. Wir finden nämlich bei beiden Gruppen, und zwar bei den geologisch älteren Quadrangulares wie bei den geologisch jüngeren Ovales, Formen »z7 und ohne Zackung der Loben. Celtites multiplicatus Waag. (pag. 78, Taf. VII, Fig. 2) aus der ersten Gruppe hat Zacken, welche dem Celtites trapezoidalis Waag. (pag. 76, Taf. XXI, Fig. 3) fehlen, wobei allerdings ins Gewicht fällt, dass das abgebildete Stück ein kleines, anscheinend junges Individuum war. Bei der anderen Gruppe finden wir in Celtites acuteplicatus Waag. (pag. 82, Taf, VII, Fig. 5, 6, 7) ein Stück, bei dem man in Folge starker Abwitterung nur mehr feine Spuren einer Lobenzackung sieht. Ausserdem zeigen die isolirten und hier angeschlossenen Formen theilweise Zackung: Celtites laevigatus Waag. (pag. 86, Taf. VIIa, Fig. 3), theilweise clydonitische Lobenform: Celtites teres Waag. (pag. 88, Taf. VlIa, Fig. 4). Die geologisch ältere Form hat hier gezackte Loben, während die jüngere, aus dem Dolomit des obersten Ceratite Limestone, ganzrandige Suturglieder hat. Bei allen, und zwar insbesondere bei den geologisch älteren Formen, welche aus Aequiva- lenten des oberen Buntsandsteinniveau stammen, liegt der zweite Laterallobus noch nicht gänzlich ausserhalb der Involutionsspirale, wird vielmehr von ihr in verschiedenem Masse getroffen, so dass streng genommen nur von einem Laterallobus gesprochen werden dürfte. Setzt man diese Thatsache auch auf Rechnung des individuellen Alters und behält die Annahme zweier Lateralloben bei, so muss auf jeden Fall die Diagnose bezüglich der clydonitischen Loben der Celtiten geändert werden. Ein neuer Typus tritt nun zu den eben besprochenen Formen aus dem Reiflinger Muschel- kalk hinzu, der in gewissem Sinne wieder vollständig von den gegenwärtig als Celtitinen zusammen- gefassten Gruppen abweicht, aber doch hier seine natürlichste Angliederung findet. Diese Formen- reihe, welche im Verhältniss zu Celtites, Tropiceltites und Haidingerites ebenfalls als selbstständige Gattung zu gelten hat, für welche ich den Namen Reiflingites vorschlage, zeichnet sich durch wenig involute, kaum umfassende Umgänge aus, mit leicht sichelförmig gebogener Radialsculptur, bestehend aus einfachen und inserirten Rippen, seltener deutlichen Spalt- 1) Mojsisovics E. v., Cephalop. Medit. Triaspr. 2) Mojsisovics E. v, Cephalop. d. Hallstätt. Kalke. I. Abtheilung, 2. Hälfte. Beiträge zur Paläontologie Oesterreich-Ungarns. Bd, X. IO 74 Arthaber. [74] rippen mit ein bis zwei deutlichen Knotenspiralen auf der Flanke der erwachsenen Individuen. Bei Steinkernen ist der flachgewölbte Externtheil entweder glatt, zeigt eine deutlich differenzirte Mittellinie oder besitzt einen drahtförmigen Kiel; stets findet sich die Lateralsculptur aber auf dem Externtheil unterbrochen; Marginal- und Umbilicalrand sind mehr oder weniger deutlich entwickelt; die Nabel- wand ist meist nieder und stets sehr steil gestellt. Die Suturlinie zeigt schmale, gezackte Loben und relativ breite, ganzrandige Sättel; der Extern- lobus ist breit, gezackt; ein grosser erster und kleiner zweiter Laterallobus, welcher noch auf der Flanke liegt und an den sich auf der Nabelwand ein Auxiliar anschliesst; auf der Internseite folgt sodann ein kleiner zweiter Auxiliar und ein zweispitziger Internlobus. Die Kammerscheidewände stehen auch bei erwachsenen Individuen theilweise in grösserer als normaler Distanz von einander (Reiflingites Eugeniae, Reiflingites torosus), theilweise in normaler (Reiflingites rota, Reiflingites fortis). Die Länge der Wohnkammer beträgt mindestens mehr als ®/, Umgang. Wir finden in dieser Gattung Merkmale wieder, die wir früher bei Formen der Gruppe des Celtites Floriani Mojs. kennen lernten. Z. B. die wenig involuten Umgänge, die bald drahtförmige Kiellinie bei Celtites Michaelis Mojs.!) (pag. 148, Taf. XXVIIL, Fig. 4, 8), » fortis Mojs. (AED Tr)! » Josephi Mojs. (TERRA >» 3b bald deutliche Medianlinie bei Celtites Florianı Mojs. (pag. 145, Taf. XXVIII, Fig. 5, 6, 7, Taf. XXX], Fig. 4). Wir finden auch die Spalt- oder inserirten Rippen und die Beknotung, bei Celtites fortis Mojs., den zweispitzigen Internlobus und den grösseren als normalen Abstand der Kammerscheidewände. Es wäre daher wohl möglich, dass der Fund eines echten Celtiten der früheren Floriani-Gruppe mit voll- ständig erhaltener langer Wohnkammer wieder zur Zurückweisung derselben zu den Celtitinen führen könnte. Nach all dem fühle ich mich gezwungen, jetzt den Danubites (Celtites) fortis Mojs., der zweifelsohne in die allernächste Verwandtschaft von Reiflingites (Reifl. torosus, pag. 76, Taf. VII, Fig. 4, 5) gehört, von den Danubiten abzutrennen und Reiflingites zuzuweisen. Es scheint auch, dass Ceratites celtitiformis Hauer”) (pag. 13, Taf. III, Fig. 2), der freilich eine über den Externtheil setzende Flankensculptur hat, hier anzugliedern wäre. Allerdings ist in Fig. 2 c die Lobenlinie schlecht reproducirt, die vielmehr ganz ähnlich derjenigen von Reiflingites Eugeniae ist und auch in ähnlich weiten Distanzen auftritt. Sollten neuere Funde ähnliche Formen zu Tage fördern, dann wird sich die Richtigkeit der Vermuthung der Zugehörigkeit zu Reiflingites besser beurtheilen lassen. Wir müssten dann, bei Er- weiterung der Gattungsdiagnose, zwei Formengruppen unterscheiden, die eine mit furcater Flanken- sceulptur, welche auf dem Externtheil unterbrochen ist, die andere mit plikater Sculptur, die sich über den Externtheil fortsetzt. Die Familie der Tropitiden, für welche fast gleichzeitig Z. v. Mojsisovics und W. Waagen die Eintheilung in Subfamilien aufstellten, erfährt, wenn wir das Hallstätter Material zusammenhalten, mit dem permischen von Sicilien, Salt-Range und Reiflinger Materiale insofern eine Vermehrung, dass zur zweiten Subfamilie: Tropitinae, die Gattung Pseudharpoceras Waagen hinzutritt; die vierte Subfamilie: Celtitinae umfasst dann folgende Gattungen: Paraceltites Gemm., Xenodiscus Waag,, 1) Mojsisovics E. v., Cephalop. Medit. Triaspr. ?) Hauer Fr. v., Cephalop. Trias von Bosnien. 1892. [75] Die Cephalopodenfauna der Reiflinger Kalke. 75 Celtites Mojs., Tropiceltites Mojs., Haidingerites Mojs., Reiflingites Art. Die Gattungen Stephanites Waag. und Acrochordiceras Hyatt liessen sich in eine fünfte Sub- familie zusammenfassen, für die der Name: Stephanitinae aus phonetischen Rücksichten der berechtigteren Bezeichnung Acrochordiceratinae vorzuziehen wäre. Die Diagnose für diese Subfamilie der Celtitinae würde dann lauten: »Sehr wenig umfassende, weitnabelige Umgänge mit groben Lateralfalten, einfach plikater Flankensculptur oder furcater Berippung mit Knoten. Die Suturlinie ist nach dinaritischem oder cerati- tischem Typus gebaut, oder von clydonitischer Form.« Die verschiedenen Elemente, besonders bei den Suturlinien, die wir in der Subfamilie der Tro- pitinae finden, erklärt sich daraus, dass es den Anschein hat, als wenn wir hier die verschiedenen Entwicklungsstadien eines Cephalopodenzweiges zusammengefasst hätten, der wohl in tiefen permischen Schichten beginnt, dessen einer Trieb (Paraceltites) nach kurzer Dauer schon erlischt, während Xeno- discus mit seinen hochentwickelten Loben gleichzeitig das lebensfähige Element repräsentirt. Wir hätten dann in Reiflingites ein Maximum der Entwicklung und in den Hallstätter Kalken nur mehr Zwergformen mit sehr vereinfachten Lobenelementen. Betrachtet man die Formenmenge der Ceratitiden und Tropitiden, also die beiden Haupt- stämme der Trachyostraca, so wird man finden, dass bei den Suturen und Sculpturen gewisse Stadien wiederkehren, die für eine parallele Entwicklung bei gleichen Gesetzen für beide Familien sprechen würde. Greifen wir die Celtitinen heraus, so finden wir bei Paraceltites Gemm. ein ähnliches Stadium der Suturentwicklung wie bei Dinarites oder Triolites; bei Xenodiscus ein ähnliches Stadium wie bei Ceratites Sturi (Gruppe der Nudi), bei Stephanites dann die ähnliche Entwicklung wie bei der Gruppe der Ceratites Circumplicati; fasst man ferner die Gruppen des Ceratites binodosus, cimeganus und zoldianus zusammen als Ganzes unter dem Namen der Gruppe der Ceratites nodosoplicati, so finden wir dieser entsprechend bei den Celtitinen die Entwicklungsform der Reiflingiten. Reiflingites_Eugeniae Art. Taf. VII, Fig. 3a, 2, c,d. Direnmesser 6’ a 8 2 0 & 8 0.0.55 ana kliolesdensleizten@a\\indunes Er erTro> Dicke » » > REEL EST EROPE +: Nabelweitergk ou emelladlat: Sasse ne. 2240 Der Externtheil ist flach gewölbt, der Mediantheil etwas aufgetrieben und der Scheitel mit einer kielartigen Linie versehen; die Flanken sind fast flach und nur sehr schwach gegen die Nabel- region zu gewölbt; die Marginal- und Umbilicalknoten deutlich entwickelt; die Windung hat einen trapezoidalen Querschnitt, mit ziemlich hoher, senkrecht gestellter Nabelwand. Die Involution ist gering und bedeckt Convextheil und Marginalkante der früheren Windung. Die Radialsculptur besteht (auf dem Steinkern) aus enggestellten, dünnen Haupt- mit je einer inserirten Zwischenrippe, die stellenweise in deutliche Spaltrippen übergehen. Sie sind flach-sichelförmig gebogen, steigen mehr oder weniger deutlich über die Nabelwand herauf, entwickeln auf dem Nabel- rand selbst einen mehr oder weniger deutlich differenzirten kleinen, stumpfen Umbilicalknoten, dem in kaum !/, der Flankenhöhe ein grösserer Lateraler folgt, in dem die Flanke ihre grösste Dicke erreicht. Zwischen beiden ist die Rippe etwas verdickt, ebenso am Marginalrande, ohne dass im Quer- 10* 76 Arthaber. [76] schnitt die Verdickung nur knotenähnlich aussähe.!) Auf dem Externtheile setzt sich die Rippe gegen vorne gewendet fort und findet verflachend an der feinen kielartigen Mittellinie ihr Ende; von beiden Seiten stossen die Rippen stumpfwinklig dort zusammen. Ganz denselben Verlauf, wie die Hauptrippen, haben auch die inserirten Zwischenrippen, die aber nur bis zur Höhe des Lateralknotens herabreichen. Auf der zweiten Windung (von aussen gerechnet) haben wir noch annähernd dieselben Verhältnisse wie auf der Letzten, und erst auf der Drittletzten ändert sich die Sculptur derartig, dass die Umbilical- knoten vollständig verschwinden und die inserirten Rippen tiefer herabreichen, gleichzeitig mit einer stärkeren Wölbung der Flanken. Da der Abdruck der Schale theilweise erhalten ist, so erkennt man, dass auf derselben die Rippen sehr kräftig und massiv heraustraten. Die Suturlinie wird zum letzten Male in ungefähr drei Viertel der letzten Windung sichtbar und steht von der vorhergehenden weit ab, ebenso wie die übrigen von einander. Sie besteht aus einem tiefliegenden breiten Externlobus, der von einem breiten, niedern Medianhöcker getheilt ist, wodurch zwei kleine Seitenäste resultiren; der erste Laterale reicht nur um wenig tiefer herab, ist relativ schmal, mit gerundetem Lobengrund; der Zweite ist ein klein wenig kürzer als der Externe und schmal; von der Nabelkante abwärts zieht sich über die Umbilicalwand ein grosser, flacher Auxiliar. Die Loben sind am Grunde fein gezackt und im ersten Lateralen scheiden sich zwei grössere Zacken aus. Die Sättel sind rundbogig und relativ gross; der Externe ist der grösste, wird von der Marginalkante halbirt und erreicht nicht ganz die Höhe des ersten Lateralen, der an Breite hinter diesem zurücksteht. Der erste und zweite Laterale reichen mit ihren Scheiteln an eine Gerade heran, welche einer Radiallinie entspricht. Reiflingites torosus Art. DaravVIIERiszarano word Riezs: Du: chıntes Ser nenn iatolne dem NVohnkanamer o = 0 0 0 0 Dicke » > iicaW,7; Naibellweite Sr > SE > Der Externtheil ist ganz flach gewölbt, fast abgeplattet zu nennen und hat eine auf dem Anfang der letzten Windung schwächer, später stärker hervortretende Mittellinie. Die Seiten sind flach gewölbt und erreichen in der Umbilicalregion die grösste Dicke; der Marginalrand ist schwächer, der umbilicale stärker abgerundet, wodurch sich eine sehr schräggestellte niedere Nabelwand ergibt. Die Involution ist sehr gering und umfasst den Convextheil und eben noch die Marginalkante der früheren Windung. Die Flanken sind mit einer Radialsculptur, bestehend aus Haupt- und inserirten Nebenrippen, bedeckt. Sie sind auf der Flanke schwach sichelförmig gebogen, weit von einander abstehend und treten auf dem Steinkern scharf und ziemlich schlank heraus, während sie auf Schalenexemplaren kräftiger, massiv und daher enger gestellt erscheinen; sie steigen sehr flach über die Nabelwand herauf, werden, so wie sie die Flanke erreicht haben, sofort bedeutend höher, ohne einen deutlich differenzirten Umbilicalknoten zu entwickeln, schwellen immer mehr an, bis zu einem Punkt, der ungefähr im ersten Viertel der Flankenhöhe liegt und der stellenweise als deutlicher Lateralknoten auftritt. Mit dieser knotenförmigen Verdickung fällt auch die grösste Breite der Windung zusammen. Von hier ab wird die Rippe sofort niedriger, schwillt erst auf dem Marginalrand etwas stärker an und setzt sich in gleicher Breite, jedoch schnell verflachend, bis zu der kielartigen Mittellinie beziehungsweise Median- linie fort; die beiderseitigen Rippenenden treffen somit in ihrer Fortsetzung stumpfwinklig in der- 1) Die Zeichnung Fig. 3 c ist nicht ganz genau, weil die Marginalanschwellung der Rippen zu stark und die Ver- dickung derselben zwischen dem Lateralknoten und der Marginalanschwellung gar nicht angegeben ist. [77] Die Cephalopodenfauna der Reiflinger Kalke. 7) selben aufeinander; von gleicher Höhe und Stärke wie diese Hauptrippen sind auch die Nebenrippen, die aber, vom Convextheile aus, nicht ganz bis zur Lateralanschwellung der Hauptrippen herabreichen. Auf der letzten Windung tritt an zwei Stellen eine Art von Einschnürung auf, auf der vorletzten — wohl nur in Folge des Erhaltungszustandes — ist sie nur an einer Stelle zu beobachten. Sie erfolgt in der Weise, dass eine Nebenrippe hier nicht entwickelt ist, wodurch ein breites Feld, jeder- seits von zwei Hauptrippen flankirt und analog dem Verlauf dieser, über die Flanke zieht. Die weitere Fortsetzung über den Externtheil lässt sich nicht verfolgen, da gerade an diesen beiden Stellen das beste Exemplar gebrochen oder abgesplittert ist und die anderen diese Erscheinung nicht mit wünschens- werther Deutlichkeit zeigen. Daher bleibt auch die Möglichkeit offen, dass diese Einschnürungen, die die anderen Species nicht zeigen, nur individuelle und vielleicht krankhafte seien. Die Suturlinie ist sehr ähnlich derjenigen von Reiflingites Eugeniae entwickelt. Der Extern- lobus ist etwas schmäler und weniger tief, der Medianhöcker schmäler und höher; der erste Lateral ist relativ breiter, der Zweite schmal, aber tiefer als derjenige der früheren Art; vor der Naht folgt ein kleiner Auxiliar. Die Loben sind reich geschlitzt, jedoch sind die Zacken und Zähnchen nicht nur auf den Grund beschränkt, sondern reichen etwas höher hinauf. Die Form der Sättel ist eine Ähnliche wie bei Reiflingites Eugeniae, nur ist der erste Lateralsattel hier der höchste, von wo aus die Loben- linie sich sehr wenig gegen den Externtheil und rascher gegen den Nabel zu senkt. Bei einem jüngeren Exemplar gelang es, die Internseite der Windung blosszulegen, und hier zeigte sich auf der Internwand zunächst der Naht ein zweiter, spitzer und kleiner Auxiliar, ein ziemlich hoher Sattel und ein zweispitziger, relativ grosser Internlobus. Reiflingites torosus steht dem Reiflingites fortis Mojs. sp.!) (pag. 147, Taf. XXVIII, Fig. 2, 3) sehr nahe. Die Unterschiede beider Formen liegen darin, dass Reiflingites fortis lache Flanken mit gröberen Rippen und auf dem Externtheile einen »dickfadenförmigen« Kiel hat, während Reiflingites torosus stärker gewölbte Flanken mit schlankeren Rippen und einer sehr schwach hervortretenden Medianlinie oder Auftreibung hat. Bei Reiflingites fortis sind von dem abgebildeten grossen Exemplare keine Loben bekannt, weshalb weitere Analogien fehlen. Von Reiflingites Eugeniae unterscheidet sich Reiflingites torosus durch seine stärker gewölbten und niedrigeren Windungen, sowie durch seine gröbere und spärlichere Berippung; auch sind hier die Lateralknoten nicht so deutlich differenzirt, wıe dort. Reiflingites spec. indet. Zwei kleine Bruchstücke liegen vor, deren Erhaltungszustand so mangelhaft ist, dass er keine nähere Bestimmung derselben zulässt. Das eine Stück zeigt die enggestellten gröberen Rippen mit dem undeutlich entwickelten Lateral- und Umbilicalknoten, wie wir sie bei Reiflingites fortis kennen lernten, ohne indessen die dicke, draht- förmige Mittellinie des Convextheiles zu zeigen. Die Suturlinie zeigt einen grösseren ersten Laterallobus und kleinen zweiten auf der Flanke mit relativ weitgehender Bezahnung, zeigt also ungefähr den Loben- typus von Reiflingites torosus Art. und wäre im Ganzen wohl noch am ehesten an Reiflingites fortis Mojs. sp. (pag. 147, Taf. XXVIII, Fig. 2, 3) anzuschliessen. Das andere kleine Stück, das nur eine Partie der Flanke ohne Externtheil aufweist, hat gröbere Rippen als das erste Bruchstück, welche enger gestellt sind und deutlich entwickelte Lateral- knoten aufweisen. Die Umbilicalen sind nicht so deutlich differenzirt, jedoch besser als bei dem oben angeführten Bruchstücke. Auch dieses Stück glaube ich noch am ehesten an Reiflingites fortis Mojs. sp. anschliessen zu können. !) Mojsisovics E. v., Cephalop. Medit. Triaspr. „8 - Arthaber. [78] Reiflingites rota Art. Taf. VII, Fig. 6.2, Ö, c, d. Durchmesser sr Er Error m Höhe der letzten Windung . . . . .ıg » Dicke » » » a > Nabelweite:. 0. © 0 000 um u 2er Der Externtheil ist fach gewölbt, zeigt aber eine etwas deutlicher ausgesprochene Scheitel- partie; die Flanken sind fast flach und erreichen in der Umbilicalpartie die grösste Dicke, was einen annähernd trapezoidalen Querschnitt der Windung zur Folge hat; Marginal- und Umbilicalrand sind leicht abgestumpft, die Nabelwand nieder und senkrecht stehend; die Involution sehr gering und bedeckt nur den Convextheil und die Marginalknoten der früheren Windung, was einen sehr weiten Nabel bedingt. Die Radialberippung besteht aus Haupt- mit inserirten Zwischenrippen; sie sind — auf dem Steinkern — eng gestellt, so wie bei Reiflingites Eugeniae, jedoch etwas massiver. Die Hauptrippen steigen flach, aber gut unterscheidbar über die Nabelwand herauf und schwellen stellenweise zu einem deutlichen Umbilicalknoten, meist aber nur zu einer undeutlichen knotenartigen Verdickung an, sobald sie die Flanke selbst erreicht haben. Diese verdickte Rippenstelle reicht nur bis zu !/, der Flankenhöhe, wo ein kleiner, knopfähnlicher, stets deutlich entwickelter Lateralknoten aufsitzt. Hinter demselben verjüngt sich die Rippe abermals, erhöht und verdickt sich wieder ein wenig, verringert abermals die Dicke, um auf dem Marginalrand selbst knotenähnlich in Breite und Höhe anzuschwellen, ähnlich wie auf dem Nabelrand, ohne einen entwickelten Knoten zu bilden. Die Rippe setzt sich sodann noch ein Stück auf dem Convextheil fort, verlischt aber noch vor Erreichen des Scheitels. Der Convextheil erscheint durch die von der Flanke dick herüberreichenden Rippen am Rande gekerbt, jedoch beiderseits in nicht ganz regelmässiger Weise, weil die Rippen nicht ganz genau correspondiren. Neben den Hauptrippen sind auf Extern- und oberem Flankentheile die Nebenrippen gleich stark entwickelt, verschwinden jedoch bald unterhalb der Anschwellung zwischen Marginalrandverdickung und Lateralknoten und erreichen nur in einzelnen Fällen die Höhe desselben. Die Suturlinie steht in ihrer Entwicklung zwischen derjenigen von Reiflingites Eugeniae und Reiflingites torosus. Der Externlobus ist breit, jedoch niederer als bei beiden Formen und ist von einem niederen, ziemlich breiten Medianhöcker getheilt. Der erste Laterale ist bezüglich Höhe und Breite zwischen beiden Arten stehend, der zweite Laterale ist klein, so wie derjenige bei Reiflingites terosus; direct unterhalb des Nabelrandes folgt ein grosser flacher Auxiliar, der, wie es den Anschein hat, bis zur Naht reicht. Die Loben sind nur am Grunde gezähnt und zeigt der erste Laterale zwei etwas grössere Zacken. Die Sättel sind rundbogig und ganzrandig; der Externsattel ist der grösste, aber um eine Kleinigkeit niederer als der erste Laterale und liegt zum grösseren Theile auf der Flanke; der zweite Laterale ist viel kleiner als der erste und sein absteigender Ast reicht bis zur Nabelkante. Reiflingites rota hat. eine lach scheibenförmige Gestalt und ähnelt in vieler Beziehung sehr dem Ceratites celtitiformis Hauer!) sp. (pag. 13, Taf. III, Fig. 2 a, 5). Jedoch hat dieser noch flachere Flanken, wenigstens das zur Abbildung gelangte Stück, das als Typus aufzufassen ist, hat gröbere und viel enger gestellte Rippen mit bedeutend höherem Lateralknoten. Die Zwischenrippen reichen meist in die Höhe des Lateralknotens, der hier umbilicaler gestellt ist, stellenweise auch noch darüber hinaus. 1) Hauer Fr. v., Cephalop. Trias von Bosnien. 1892. [79] Die Cephalopodenfauna der Reiflinger Kalke. 79 Unterfamilie: Stephanitinae Art. Gattung: Acrochordiceras Hyatt. Acrochordiceras nov. spec. indet. Das grösste der vorliegenden Bruchstücke besteht aus ungefähr einer Hälfte der letzten Windung und ist in der Mitte des Externtheiles gebrochen. Ueber denselben gemessen beträgt die Länge 72mm, die Windungshöhe circa 30mm. Der Externtheil ist breit gewölbt, ohne dass sich eine Marginalregion ausscheidet; der Nabel ist eng, der Nabelrand leicht gerundet und mit entfernt stehenden grossen Knoten besetzt; die Nabelwand ist nicht sichtbar. Die Berippung besteht aus groben, gegen den Externtheil zu anschwellenden Rippen, welche enggestellt sind und von denen zwei sich am Nabelrand vereinigen und einen dicken, stumpfen, horizontal gestellten Knoten bilden. Zwischen je zwei dieser vereinigten Rippen folgen drei Zwischen- rippen, die, jede gesondert, über die Nabelwand hinabziehen. Die Suturlinie ist nicht sichtbar. Von den bekannten Arten erscheint als die nächststehende Acrochordiceras Damesi Nötling!) (pag. 334, Taf. XV, Fig. ı), der auch kürzlich von Zazer aus dem bosnischen Muschelkalk beschrieben worden ist (pag. 22, Taf. V, Fig. 2). Die neue Species hat eine ebensolche dick aufgeblähte Form, jedoch vereinigen sich bei Acrochordiceras Damesi regelmässig drei Radialrippen in einem Knoten, derin die Länge gezogen erscheint, und zwischen je zwei dieser vereinigten Rippen befinden sich ein bis zwei knotenlose Zwischenrippen, während bei der Reiflinger Species das Entgegengesetzte der Fall ist: drei Zwischenrippen und je zwei in einem Knoten vereinigte Hauptrippen. Acrochordiceras undatus Art. Taf. VII, Fig. 7a, d, c, Fig. 8. Von den zahlreich vorliegenden Bruchstücken entspricht das Grösste einem Exemplar mit ungefähr folgenden Maassen: Dischmesset 5 © so © oa . Ciren 72 m Elohe. der letzten \WVinduner 2 Era Dicke > » > oe © . een Di» Nebelvai@ = 06 0 a-a 80 oo DD während das Kleinste einen Durchmesser von nur circa I5 mm hat. Acrochordiceras undatus zeigt bei ausgewachsenen Stücken eine schlanke, hochmündige, rasch anwachsende Form der letzten Windung, kleinere Stücke haben mehr globose Gestalt. Bei Ersteren ist dementsprechend der Externtheil schmäler, bei Letzteren weiter gerundet und die Flanken weniger, respective stärker gewölbt. Ein Marginalrand scheidet sich in keinem Falle ab, der Umbilicale ist sehr deutlich entwickelt und nur die Kante leicht abgestumpft. Die Nabelwand ist hoch, flach convex gekrümmt; die Involution umfasst mehr als !/, der früheren Windung; die Species ist überhaupt relativ engnabelig. Die Radialberippung besteht aus gedrängt stehenden, spitzgerundeten groben Falten, welche schwach am Nabelrande beginnen, dann allmälig anschwellen und erst knapp vor Erreichen des Convextheiles die grösste Dicke erlangen. Sie sind vollständig knotenlos und vermehren sich gegen aussen durch Insertion; die inserirten Rippen unterscheiden sich durch nichts von den Primären, als dass sie nicht bis zum Nabelrand hinabreichen. Auf kleineren Stücken erfolgt diese Insertion nur 1) Nötling, Zeitschrift der deutsch. geol. Ges., Bd. XXXII. 80 Arthaber. [80] in selteneren Fällen; meistens findet ein Zusammenfliessen zweier Rippen am Nabelrand statt. Sie steigen, sehr schwach sichtbar, über die Nabelwand hinauf, weichen dann sofort, mit der Tendenz nach vorne, stark von der Radialrichtung ab, bilden auf der Flanke einen flachen concaven und auf dem Externtheil einen mässig starken convexen Bogen. Die Intercostalräume sind im Verhältniss zur Stärke der Rippen schmal. Die Suturlinie ist bei einem kleinen Stücke vollständig und bei dem grossen, abgebildeten, nur stellenweise zu sehen. Fig. 7 c zeigt daher eine Suturlinie, bei welcher die Verhältnisse der kleinen Form auf die Flankenbreite der grossen übertragen sind. Der Externlobus ist breit und von einem breiten, niedern Medianhöcker getheilt. Jeder Flügel zeigt einen grossen Zacken in der Tiefe und zwei kleine, lateral gestellte; der erste Laterallobus ist ausserordentlich tief, breit, am Grunde mit drei grossen Zacken und zwei kleineren Zähnen besetzt; der zweite ist sehr kurz, breit, und von der Basis mit zwei grösseren und zwei kleineren Zacken ver- sehen. Die Sättel sind ganzrandig und ihre Scheitel reichen an eine radialstehende Linie heran; der Externe ist der grösste, am schmalsten der erste Laterale; der absteigende Sattelstamm des Externen und der aufsteigende des ersten Lateralen sind mit feinen Zähnen bis hoch hinauf besetzt; der zweite Lateralsattel liegt schon ganz auf der Nabelwand. Die Sättel überhaupt sind flachbogig und im Ver- hältniss zu den Loben klein. Auch hier scheint es, dass wir wieder eine Ausnahme von der Regel haben, dass die projicirte Involutionsspirale stets die Trennungslinie zwischen Lateral- und Auxiliarloben abgibt, und zwar im entgegengesetzten Sinne, wie bei Balatonites lineatus Art. (pag. 69), denn hier scheint eben diese Trennungslinie den grösseren Theil des zweiten Laterallobus abzutrennen. Ein anderer Schluss lässt sich aber noch aus der Stellung des zweiten Laterallobus ziehen, dass nämlich diese neue Species einen alten Typus repräsentirt, bei welchem der Lobus erst über die Nabelwand heraufgerückt ist und noch eine so tiefe Stellung auf der Flanke bewahrt, dass er in Folge des Alters der Form nach grösstentheils innerhalb der Projectionsspirale fällt. Acrochordiceras undatus schliesst sich an die beiden bis jetzt bekannten knotenlosen Formen aus der unteren Trias an: Acrochordiceras pustericum Mojs.!) (pag. 143, Taf. VII, Fig. 4) und Acro- chordiceras enode Hauer?) (pag. 24, Taf. VII, Fig. 1) von Han Bulog; unterscheidet sich aber durch Verlauf und Vermehrung der Rippen und speciell von Acrochordiceras enode durch die Form der Suturlinie (vide Zauer, Taf. VII, Fig. ıc), da diejenige von Acrochordiceras pustericum nicht bekannt ist. Acrochordiceras undatus ist ausserdem weitnabeliger als beide Formen. Acrochordiceras pustericum Mojs. 1878. Trachyceras pustericum Mojsisovics E. v., Dolomitriffe von Süd-Tirol und Venetien, pag. 278. 1882. Acrochordiceras pustericum Moysisovics E. v., Cephalop. Medit. Triaspr., pag. 143, Taf. VI, Fig. 4. Obgleich nur ein kleines Bruchstück vorliegt, so genügt dasselbe doch, um diese Species be- stimmen zu können. Wir sehen eine rasch anwachsende Form mit kleinem Nabel, flachem Lateral- und gekrümmtem Externtheil. Die Radialsculptur besteht aus ziemlich flachen Rippen, welche geradlinig und genau radial über Flanken und Externtheil ziehen und sich entweder knotenlos am Umbilicalrand vereinigen oder im unteren Flankentheil dichotomiren. Die Suturlinie ist nicht sichtbar. Unter den bis jetzt bekannt gewordenen Acrochordiceras-Arten sind, wie schon früher erwähnt, nur zwei Arten knotenlos, und nur diese kommen bei der Bestimmung des vorliegenden Bruchstückes, !) Mojsisovics E. v., Cephalop. Medit. Triaspr. °) Hauer Fr. v., Cephalop. Trias von Bosnien, 1892. [Sr] Die Cephalopodenfauna der Reiflinger Kalke. Sı das zu einem Individuum von circa 45 mm Durchmesser gehört, in Betracht: Acrochordiceras enode Hauer!) (pag. 24, Taf. VII, Fig. r) und Acrochordiceras pustericum Mojs., mit dem das Stück identi- fieirt wurde. Beide Formen ähneln sich, nur ist Erstere stärker aufgebläht und etwas evoluter. Ich entschied mich für die Identificirung mit Letzterer, weil das Reiflinger Stück der engnabeligen und flacheren Form angehören dürfte und ausserdem die feine Radialstreifung der Schale zeigt, welche die Abbildung von Acrochordiceras pustericum aufweist, deren jedoch der Text nicht Erwähnung thut. Acrochordiceras enode Hauer. 1892. Acrochordiceras enode Hauer Zr. v., Cephalop. Trias von Bosnien, pag. 24, Taf. VII, Fig. r. Die vorliegenden Stücke sind bedeutend kleiner als die von Hauer beschriebenen Exemplare: das Grösste hat einen Durchmesser von 32mm; sie scheinen daher Jugendformen dieser Species vor- zustellen; sie sind hochmündig, stark involut und engnabelig. Im Gegensatze zur Beschreibung von Acrochordiceras enode ist die Nabelkante hier nicht sehr scharf markirt, sondern der Rand leicht abgestumpft. Die enggestellten Rippen schwellen ebenfalls gegen den Externtheil zu an, wo sie sich leicht convex nach vorne wenden; das Flacherwerden derselben auf der Aussenseite ist charakteristisch für die ausgewachsene Form. Die Suturlinie zeigt ebenfalls gewisse Differenzen mit der in Fig. ıc gegebenen, die wohl nur auf theilweise Fehlerhaftigkeit der Zeichnung zurückzuführen sind. Der Externlobus ist von einem schmalen, steilen Medianhöcker getheilt und zeigt nicht einen langen, sondern zwei grössere Zacken und zahlreiche Zäckchen, die sich aber auf die Flankentheile (nicht auch die Medianseite) beschränken. Der erste Laterale ist sehr gross, tief und breit, der zweite bedeutend kleiner, jedoch relativ gross, breit und von etwas grösserer Tiefe wie der Externe. Beide sind mit je zwei grösseren Zacken am Grunde und zahlreichen grösseren und kleineren Zäckchen auf den Sattelstämmen besetzt; vom Nabel- rand halbirt, folgt ein niederer, grosser Auxiliar mit gezacktem Grunde, und über die Umbilicalwand hinab folgen weitere Auxiliarelemente. Die Sättel sind fast von gleicher Höhe; am niedersten steht der zweite Lateralsattel. Der breiteste ist der Externe, die beiden Lateralen fast gleich schmal. Die Sattelstämme sind, wie schon erwähnt, reich geschlitzt, jedoch steigen die Zacken nicht bis zum Scheitel hinauf, der ganzrandig bleibt. Acrochordiceras nov. spec. indet. Taf. VII, Fig. 10 a, 2. Ein Bruchstück der äusseren Windung. Ueber den Externtheil gemessen beträgt die Bänger rer 40% . 29 mm sone der Nadung o 2 2 2 . ale Dicke » » ee ei Der Durchmesser dieser Form dürfte daher ungefähr 23mm, die Nabelweite circa 6mm betragen. Der Externtheil ist Nach gewölbt; die Flanken schwellen erst gegen die Umbilicalregion an und enden in einem leicht gerundeten Nabelrand; die Umbilicalwand ist hoch und leicht convex gewölbt; ein Marginalrand scheidet sich nicht ab. Die Involution der engnabeligen Form beträgt un- gefähr '/, des früheren Umganges; die Windungen wachsen langsam an. !) Hauer Fr. v., Cephalop. Trias von Bosnien. 1$g2. Beiträge zur Paläontologie Oesterreich-Ungarns. Bd. X. IL 82 Arthaber. [82] Die Radialberippung besteht aus enggestellten, gegen den Externtheil zu anschwellenden kräftigen Rippen, welche radial auf der Flanke und leicht convex nach vorne gebogen auf dem Extern- theil verlaufen; sie beginnen am Nabelrand und je zwei vereinigen sich in einem grossen, stumpfen und ungefähr 3mm hohen Umbilicalknoten; zwischen zwei solchen Rippenpaaren treten zwei Zwischen- rippen auf, von denen die eine am Nabelrand beginnt, die andere noch vor Erreichen des- selben erlischt. Die Suturlinie ist nicht bekannt. Diese kleine Art differirt schon durch ihre Grösse vollständig von den bis jetzt bekannten Formen, denn bei der kräftigen Berippung und dem scharf ausgeprägten Habitus dieser Species ist doch wohl die Möglichkeit ausgeschlossen, dass wir es nur mit einer Jugendform zu thun hätten. Acrochordiceras erucosum Art. Taf. VII, Fig. 9 a, 2, e. DINTENMESSET 5 5 5 8 08 8 0.0. . 2a am Höhe der letzten Windung . . . og Dicke » » > La] Nabelweite, 2. ae re > Diese kleine, rasch anwachsende Form hat einen rundlichen, seitlich etwas zusammengedrückten Querschnitt, an welchem man einen grossen, flach gewölbten Convextheil, eine Art von niederer, flacher Flanke, mit meist undeutlich markirtem Marginal- und besser entwickeltem Umbilicalrand mit schwach convex gekrümmter Nabelwand ausscheiden kann. Die enggenabelte Form ist sehr stark involut, so dass ein kleiner, sehr steil eingesenkter Nabel resultirt. Die Berippung wird aus, über die Nabelwand fein heraufziehenden, später immer mehr an- schwellenden, enggestellten Rippen gebildet; sie verlaufen anfangs radıal, dann sind sie — besonders auf dem Convextheile — leicht convex nach vorn gebogen und tragen zwei Knotenspiralen, was eben als eine Art von Umbilical- und Marginalknotenbildung zu bezeichnen ist. Auf der letzten Windung finden sich bei dem abgebildeten Stücke drei solcher radial übereinander stehender Knotenpaare. Jedoch liess sich bei sämmtlichen vorliegenden vier Exemplaren keine Gesetzmässigkeit, bezüglich der Vereinigung der Rippen in den Knoten mit Sicherheit feststellen, indem stets gewisse Variationen vorwalten. Aus diesen Gründen ergibt sich ungefähr folgende Regel: eine etwas verdickte Rippe steigt über die Nabelwand hinauf und trägt auf dem Nabelrande einen kleinen, stumpfen Knoten, ın welchem sie sich in zwei Theile spaltet. Beide Theile tragen in der Höhe der Marginalkante An- schwellungen; die eine ist schwach, die andere grösser und sogar bedeutender als der umbilicale Knoten; in ihm gliedert sich eine weitere Rippe an, welche sofort die Stärke der Primären erlangt; es ist stets die gegen vorn folgende Rippe, welche sich angliedert. Wir haben somit drei Rippen, welche zwei grosse und einen ganz kleinen flachen Knoten tragen; zwischen je zwei solcher knotentragenden Rippenpaare verlaufen vier Zwischenrippen, die in der Höhe der beiden Knoten ganz schwache An- schwellungen aufweisen. Die Suturlinie zeigt flach bogenförmigen Verlauf, indem Extern- und zweiter Lateralsattel auf gleicher Höhe stehen und der erste Laterale am weitesten hinaufreicht. Der Externlobus ist breit und tief und ist von einem niederen, kegelförmigen Medianhöcker getheilt; von den beiden Flügeln des Lobus trägt jeder ein feines, lateral gestelltes Zäckchen und einen schräg herabhängenden Zacken. Der erste Laterallobus ist breit, gross, viel tiefer als der Externe und zeigt am Grunde zwei grosse Zacken und zwei lateral gestellte Zähnchen; der zweite Laterale ist breiter als der erste, jedoch sehr kurz, ungefähr nur !/, so tief als jener und hat dieselbe Vertheilung der Zacken. Von den Sätteln ist der Externsattel der grösste; der erste Lateralsattel wird von der Marginallinie halbirt und der 183) ] Die Cephalopodenfauna der Reiflinger Kalke. 83 zweite liegt schon fast ganz auf der Nabelwand; sie sind ganzrandig und auch den Sattelstämmen fehlt jede Spur der Bezahnung. Diese neue Species, die sich durch ihre dicke, raupenförmige Gestalt auszeichnet, unterscheidet sich sehr scharf von den bis jetzt bekannten Formen, die gar keine Analogien bilden, durch die Ausscheidung einer Art von Flanke, begrenzt durch zwei mehr oder weniger deutliche Spiralen, welche stellenweise als zwei grosse, stumpfe Knoten übereinander stehen. Die Vertheilung und Form der Suturglieder erinnert in gewissem Sinne an den von Mojsisowics aus der Trinodosus-Zone beschriebenen und abgebildeten Acrochordiceras Carolinae Mojs.‘) (pag. 141, Taf. XNXVII, Fig. 14, Taf. XXXVI, Fig. 3). Il. Ordnung: Leiostraca Mojs. I. Unterordnung: Arcestidea Waag. Familie: Arcestidae Waag. Unterfamilie: Arcestinae Mojs. Gattung: Arcestes Suess. Arcestes ventricosus Hauer. 1892. Arcestes ventricosus Zauer #7. v., Cephalop. a. d. Trias von Bosnien, pag. 29, Taf. VII, Fig.4, Taf. VII, Fig. 3, Taf. IX, Fig. 1 a—a. Durchmesser re osmm Hoherder letzten \\ındung 2 2 SAT: Dicke >» » > ‘ eicaWAg: INalbeliverter ra es Der Externtheil ist relativ hochgerundet, die Flanken, gegen die Umbilicalregion aufgebläht, erlangen knapp oberhalb des Nabelrandes die grösste Dicke; der Nabelrand ist gerundet, die Umbilical- wand hoch und fast senkrecht stehend. Die Involution ist sehr gross und lässt nur einen ganz kleinen Nabel offen, der bei zunehmendem Alter sich immer mehr zu schliessen scheint. Die Schale ist mit inneren Schalenleisten versehen, welche auf dem Steinkern als tiefe, breite Furchen hervortreten. Solche Labien finden sich — wohl nur in Folge des Erhaltungszustandes — vier auf dem letzten Umgang; sie zeigen vom Nabelrande auslaufend bis in circa °/, der Flankenhöhe zuerst ein nach vorne flach concaves Stück, wenden sich dann knieförmig nach rückwärts und ziehen in einem stärkeren concaven Stück über den Externtheil. Die Labien sind in der Umgebung der knieförmigen Biegung am tiefsten und zeigen in ihrem ganzen Verlauf einen leicht wulstförmig-verdickten Vorder- rand. Die Schale hat feine Radialstreifung, bestehend aus feinen Linien, welche am Nabelrand sehr enggestellt sind, in einem flachen Bogen über die Flanke ziehen und den Externtheil, woselbst sie ungefähr 2mm von einander abstehen, gerade übersetzen. Die Suturlinie ist bei dem vorliegenden Stücke in Folge Ausfüllung der Luftkammer mit grobem Kalkspath nicht besonders deutlich zu sehen, entspricht aber der von Hauer abgebildeten: Ein breiter Externsattel, spitzgerundete Lateralsättel, alle reichgeschlitzt so wie die Loben. Die feine Schalenstreifung, welche sich auch — obgleich nicht besonders erwähnt — auf den bosnischen Originalien finden, kommt sonst bei mediterranen Arcesten wie es scheint nicht häufig ') Mojsisowics E. v., Cephalop. Medit. Triaspr. ı1* 84 Arthaber. 184] vor. Sie sind nur bei Arcestes subtridentinus Mojs.'!) (pag. 156, Taf. XLIII, Fig. 1—3, und Taf. XLIV, Fig. 1—3) erwähnt und finden sich dann erst wieder bei Ioannites trilabiatus Mojs. (ibid., pag. 167, Taf. XLII, Fig. 2) und Ioannites tridentinus Mojs. (ibid., pag. 168, Taf. XLVII); bei ersterer Form sind diese Radialstreifen auf dem Externtheil ausserdem noch von enggestellten Spiralstreifen übersetzt. Anhang. Nov. gen. indet. Taf. VIII, Fig. ı0 a, b. Dimeimesser > © 5 co. © 00» % 0 Jamm Hlohegdeislerziem@\\.Imdun esse Dicke » > > a a Be Die Gestalt ıst dick scheibenförmig; der Externtheil stumpfgerundet; die Flanken sind nur wenig gewölbt und erlangen ungefähr in der Seitenmitte die grösste Breite; ein Marginalrand ist nicht entwickelt, ebenso wie der Umbilicale nur auf den früheren Umgängen in undeutlicher Form auftritt; auf der letzten Windung ist der Nabel callös verschlossen. Die Schale ist glatt und nur mit zahlreichen, sehr feinen, annähernd radial verlaufenden Anwachsstreifen bedeckt, welche jedoch auf der Flanke einen, gegen vorne leicht concaven Verlauf zeigen, der auf dem Externtheil sich in einen leicht convexen umsetzt. Auf dem Steinkern treten bei dem vorliegenden Bruchstücke drei Furchen auf, welche inneren Schalenleisten — Varices — entsprechen. Sie haben denselben Verlauf wie die Zuwachsstreifen; die Ränder dieser Steinkernfurchen sind leicht verdickt und auf der äusseren Schale werden die inner- lichen Leisten durch stärkere Entwicklung der beiderseitigen Zuwachsstreifen kenntlich. Die Länge der Wohnkammer beträgt wenigstens einen Umgang, scheint dieses Maass jedoch zu überschreiten. Der ungünstige Erhaltungszustand des vorliegenden Stückes lässt leider keine genaue Bestim- mung der Suturelemente zu. Durch Entfernung eines Theiles des letzten Umganges war es möglich, gekammerte Partien der vorletzten Windung blosszulegen. Leider sind dieselben mit so grobkörnigem Spathe erfüllt, dass die Lobenzeichnung hiedurch voliständig undeutlich wird. Man kann nur eben so viel constatiren, dass die Sättel ganzrandig, die rundlichen Loben ebenfalls ungezackt sind und in eine mediangestellte Spitze auslaufen. Es scheinen zwei Lateralloben und drei Auxiliare aufzutreten; der Externlobus war gar nicht sichtbar. Die Frage, warum ein so ungenügend charakterisirtes Exemplar überhaupt zur Beschreibung gelangt, hat hier allerdings eine scheinbare Berechtigung. Bedenkt man hingegen, dass schon zwei ähnlich schlecht erhaltene und ähnlich aberrante Formen, wie die vorliegenden, in die Literatur Ein- gang gefunden haben, so hat auch die Anführung des vorliegenden Stückes ihre Erklärung und Begründung theilweise gefunden. Die oben beschriebene Form erinnert im Lobentypus nicht unbedeutend an die Lobitinen, und in der That finden wir bei dem aus der Archelaus-Zone durch £ v. Mojsisovics!) beschriebenen Stücke, das erals Lobites nov. f. indet (pag. 179, Taf. XXXIX, Fig. 3) anführt, eine sehr ähnliche Suturlinie wieder. Auch von dieser Art ist nur ein Bruchstück erhalten, das eine ähnliche Gestalt wie das Reiflinger Exemplar hat, jedoch enggenabelt ist, auch keine Furche aufweist, was sich freilich leicht damit erklären lässt, dass die Schale noch vollständig erhalten ist und daher die eventuell vorhandenen Varices unmöglich zeigen konnte. Noch eine andere Form lässt sich hier zum Vergleiche heranziehen: die von Z. vo. Mojsisovics loc. cit. aus der Trinodosus- Zone der Schreyeralm angeführt und als »Cyclolobus? indet« (pag. 141, !) Mojsisovics E. v., Cephalop. Medit. Triaspr. [85] Die Cephalopodenfauna der Reiflinger Kalke. 85 Taf. NXNNVI, Fig. 4) beschrieben und abgebildet wird. Auch hier finden wir dieselbe äussere Form wieder, auch die Steinkernfurchen treten wieder auf und so wie bei dem Lobiten aus den Wengener Schichten ein enger Nabel. Jedoch scheint die Lobenlinie des, allerdings auch sehr schlecht erhaltenen Stückes zu differiren, denn sie zeigt wohl ähnlich ganzrandige Sättel, scheint jedoch zahlreichere Auxiliarelemente zu besitzen, die in dieser Anzahl sowohl dem Reiflinger Exemplare als dem oben angeführten Lobiten fehlen. In keinem der drei angeführten Fälle erlaubt es jedoch der Erhaltungs- zustand, die systematische Stellung genau zu fixiren. Ich stelle das Reiflinger Exemplar nur deshalb in die Nähe von Arcestes, weil erstens die Steinkernfurchen einen ähnlichen Verlauf wie die bei Arcestes auftretenden haben; weil ferner der callös verschlossene Nabel sich ebenfalls dort findet, z. B. bei Arcestes Escheri Mojs. (ibid., pag. 162, Taf. NLVI, Fig. 7—9), während er anderen Arcesten wieder fehlt, und drittens, weil die Suturlinie ganzrandige Sättel zeigt, während dieselben bei den Ioannitinen gespalten sind. Diese Form wäre dann vielleicht als Vorläufer von Arcestes aufzufassen, bei welcher die Lobenelemente noch ganz- randıg sind, während sie bei Arcestes selbst schon gegliedert sind; auch wäre ihr die oben erwähnte Lobitesform vielleicht als Form mit offenem Nabel anzuschliessen. Familie: Cladiscitidae Zitt. Gattung: Procladiscites Mojs. Procladiscites Brancoi Mojs. 1882. Procladiscites Brancoi Mojsisovics E. v., Cephalop. Medit. Triaspr., pag. 171, Taf. XLVIII, Fig. r, 2. Dirsimeset 0 0 oo a a oa 0. 0 a Aynaam -liohegdewslerzien@\\Induness ro Dicke >» » » ee ar ENT2T> INalbelweites gt a ee Gen Wir haben es hier zweifelsohne mit einem jüngeren Individuum zu thun, das bis zum Ende gekammert erhalten ist. Es hat noch schlankere Form als die bei Moysisowvics abgebildeten Exemplare, was wohl auf die grössere Jugend zurückzuführen ist, wenigstens hat ein kleineres Exemplar meines Materiales, das nur einen Durchmesser von 30mm aufweist, noch geringere Dicke, als sie relativ das grössere Stück von Mojsisowics besitzt. Dass Procladiscites Brancoi in der Jugend eine schmälere Scheibe als im Alter bildet, geht übrigens schon aus der Abbildung Fig. 25 hervor, auf welcher wir sehen, dass der Anfang der letzten Windung einen höher gewölbten Externtheil besitzt als das Ende desselben. Andererseits haben jüngere Exemplare einen relativ weiteren Nabel, der sich bei zu- nehmendem Alter immer mehr und mehr verengt. Das abgebildete Exemplar hat einen Durchmesser yon 69mm und eine Nabelweite von 5mm; das grössere Reiflinger Exemplar hat bei einem Durch- messer von 45mm dieselbe Nabelweite, und das kleinere Stück won 3omm hat fast 4'/),mm Nabel- weite. Somit scheint sich die Vermuthung Z. v. Mojsisovics’ zu bestätigen, dass bei vollständig ausge- wachsenen Individuen der Nabel verschlossen wird, ähnlich wie es die Cladisciten thun. Die Suturlinie, welche bei beiden Exemplaren gut sichtbar ist, hat nur den einzigen Unter- schied aufgewiesen, dass der Externlobus etwas tiefer als bei Procladiscites Brancoi (Fig. 2c) ist, jedoch nicht die Tiefe desjenigen von Procladiscites Griesbachi Mojs. (ibid., pag. 172, Taf. XNLVIII, Fig. 3 und 4) erreicht. Ausserdem treten nicht acht, sondern nur sieben Auxiliarloben auf; bei dem kleineren Stücke scheinen nicht einmal sieben vorzukommen. Procladiscites Brancoi Mojs. fand sich ausser auf der Schreyeralm (Trinodosus-Zone) auch im bosnischen Muschelkalk.!) !) Yauer Fr. v., Cephalop. a. d. Trias von Bosnien, pag. 31. 1392. 86 Arthaber. [86] 2. Unterordnung: Pinacoceratidea Waag. Familie: Pinacoceratidae Fischer. Gattung: Pinacoceras Mojs. Pinacoceras cfr. Damesi Mojs. 1832. Pinacoceras Damesi Mojsisovics E. v., Cephalop. Medit. Triaspr., pag. 195, Taf. LII, Fig. og. DIITONNESSET - © 0 on a 5 0 Am Elohesdergersten@a\\Lndın ee Er Nabelweiter a Pen a TATER Der Externtheil des stark verdrückten und grösstentheils als Steinkern erhaltenen Stückes zeigt einen abgestutzten Externtheil, flach gewölbte Flanken, welche die grösste Dicke im unteren Theile erlangen; die Marginalkante ist deutlicher entwickelt, während die Umbilicale fast gerundet erscheint; die Nabelwand ist sehr nieder. Die Involution umfasst etwas über !/, der letzten Windung; der Nabel ist gross; die Umgänge bilden eine sehr flache Scheibe. Die Schale ist faltenlos, scheint aber mit feinen Schalenstreifen besetzt zu sein. Die Suturlinie ist nur wenig sichtbar; ihr Gesammtverlauf unterscheidet sich aber insoferne von Pinacoceras Damesi, dass keine herabhängenden Nahtloben sich finden, sondern die Suturlinie in einem flachen Bogen die Flanke übersetzt. Gattung: Sageceras Mojs. Sageceras Walteri Mojs. 1874. Sageceras Walteri Mojsisovics; C. M7. Zawl, Die Trias in der Bukowina, Verhandlg. k. k. geol. R.-A., pag. 363. 1879. Sageceras carpathicum Mojsisovics, Ueber einige neue Funde von Fossilien in den Ost-Karpathen, Verhandleg. k. k. geolog. R.-A,, pag. 189. 1882. Sageceras Walteri Mojsisovics, Cephalop. Medit. Triaspr., pag. 187, Taf. LIII, Fig. 9, 1r— 13. DEESRMESSEr 5 a 2 8 8 0 0 0:5 . Kamm 24 mm Höhe der letzten Windung. . . EST I4 » Dicke >» > > ea FE TOlsEs 6 >» Nabelweite (von Rand zu Rand). .. 4 » 25 » Das grösste und kleinste der vorliegenden Exemplare hat die oben angeführten Maasse, welche ungefähr mit den von ZMoysisovics angeführten Dimensionen der dickeren Varietät übereinstimmen. Die Exemplare sind als Steinkerne erhalten, zeigen einen auffallend schmalen, gerundeten Externtheil ohne Randleisten, welche somit nur der Schale zukommen. Die Seiten sind flach und haben in der Umebilicalregion die grösste Dicke, wodurch sich um den Nabel herum eine Art von Wulst bildet, der jedoch nicht bis zur Nabelkante selbst reicht, sondern sich vor dieser, die randlich etwas verdickt ist, deprimirt. Die Lobenlinie ist sehr schön zu sehen, zeigt im Ganzen einen leicht bogenförmigen Verlauf, der sich gegen den Nabel zu fast gerade streckt und die grösste Convexität in der Flankenmitte aufweist. Der Externlobus ist sehr klein und durch einen relativ grossen Medianhöcker in zwei niedere, kleine Spitzen getheilt; hieran schliesst sich eine Serie von Adventivloben, beim grossen Exemplar in der Siebenzahl, beim kleinen jedoch nur fünf; sie nehmen gegen die Mitte an Grösse zu, ihr Grund ist zweispitzig; nun folgen vier Haupt-Lateralloben, von denen der erste wohl die grösste Tiefe [87] Die Cephalopodenfauna der Reiflinger Kalke. 57 erreicht, jedoch an Breite dem vierten entspricht; an Breite folgt sodann der zweite, und der dritte Laterallobus erst ist der breiteste. Ihr Lobengrund ist in der Weise gezackt, dass die Mitte des Lobus einen hohen Spitzbogen aufweist, dessen Fuss nach aussen abgeschrägt ist, wodurch zwei Zacken entstehen; die Auxiliarloben sind von ähnlicher Form wie die Adventivelemente, nur kürzer und beim grossen Exemplar in der Fünfzahl entwickelt. Wir sehen die beiden von Mojsisovics abgebildeten Typen der dickeren und schmäleren Varietät insoferne variirt, dass bei annähernd gleicher Flankendicke der ersteren Varietät der Externtheil so schmal wie bei der zweiten erscheint, und dass bei einem Durchmesser von 54 mm die Ausschnürung des bis dahin sehr engen Nabels erst beginnt. Gattung: Megaphyllites Mojs. Megaphyllites procerus Art. Taf. VII, Fig. ı1 a, d, 2, d. Durchmesser 22m ETolregdersletztena\Viın due re Dicke >» > > | RN: A IS INabelweite a ea ee er al) © Der Externtheil ist ziemlich Nach gewölbt, die Flanken, aufgebläht, erlangen in der Umbilical- region die grösste Dicke, von wo aus sie etwas flacher gegen den Externtheil und rascher gegen den Nabel abfallen; weder eine Marginal- noch Umbilicalkante sind vorhanden; der Nabel selbst ist callös verschlossen. Auf der Flanke sieht man sehr feine Schalenstreifen, welche vom Nabelrand ausgehend auf der Flanke ein flach concaves Stück bilden und den Externtheil in einem kurzen, ziemlich flachen Convexstück übersetzen. Auf dem Steinkern treten, so wıe bei den anderen Megaphylliten, Ringfurchen auf, welche inneren Schalenwülsten entsprechen und sich äusserlich durch schwache Verdickung der Schale mehr oder weniger deutlich charakterisiren. Sie haben einen ähnlichen Verlauf wie die Schalen- streifen und scheinen mir im Gegensatze zu Mojsisovics!) (pag. Igo) eher auf dieselben Ursachen wie die Labien bei Arcestes zurückzuführen zu sein. Auch finden sie sich, bei vier von sechs Exemplaren, deutlich wahrnehmbar schon auf Luftkammertheilen und treten somit nicht erst auf der Wohnkammer selbst auf, denn eben jene vier Exemplare sind bis zum Ende noch gekammert. Die Suturlinie ist radial verlaufend und zeigt nur eine minimale convexe Wölbung im oberen Theile der Flanke. Der Externlobus ist breit, nieder und ist von einem Medianhöcker getheilt, dessen Kopf eingesenkt ist; die beiden Flügel enden in je eine Spitze und haben auf der Lateralseite zwei grosse und einen kleinen Zacken. Die projicirte Windungsspirale trifft den dritten Laterallobus, wes- halb drei Lateralloben anzunehmen sind. Sie haben so ziemlich dieselbe Gestalt, sind rundlich und mit kräftigen Zacken besetzt; der erste Laterale ist der grösste, reicht tiefer hinab wie der Externe und trägt einen grossen mittleren und je zwei seitliche Zacken; der zweite und dritte Laterale haben dieselbe, jedoch verjüngte Gestalt und am Grunde zwei kleinere und höher seitlich gestellt je einen Zacken. Dann folgen gegen den Nabelrand zu drei kleinere zweizackige und fünf winzige einspitzige Auxiliarloben. Wir haben somit bei einem Exemplar von der Grösse des abgebildeten elf laterale Lobeneinheiten. Die Sättel sind ganzrandig, kugelförmig; am höchsten und breitesten ist der Externe, die anderen in abnehmender Grösse; die Sattelköpfe sitzen auf sich verjüngenden Stielen auf. Megaphyllites procerus unterscheidet sich von den anderen Arten erstens durch die bedeutendere Schlankheit der Form, die ihre grösste Dicke nicht in der oberen, sondern in der Umbilicialregion !) Mojsisovics E. v., Cephalop. Medit. Triaspr. 88 Arthaber. [88] erlangt; ferner durch die feine linienförmige Streifung der Schale, welche sonst nicht vorkommt, ausser bei Megaphyllites Jarbas Münster sp.'!) (pag. 193, Taf. LIII, Fig. 7, 8), wo sie aber im Texte nicht erwähnt und daher wohl fraglich ist. Nach Mojsisovics (pag. 190) sind fünf Lateralloben anzunehmen, welche auswärts der Projectionsspirale fallen. Vergleicht man aber die Abbildungen, so findet man stets, dass die Spirale den dritten Laterallobus trifft, was sich auch bei der Reiflinger Species wiederholt. An Schlankheit ähnelt diese neue Art dem, von Hauer aus der Trias von Bosnien (pag. 32, Taf. X, Fig. 3) abgebildeten Megaphyllites sandalinus Mojs., der aber einen relativ sehr grossen Nabel aufweist. Familie: Noritidae Waag. Gattung: Norites Mojs. Die von Mojsisovics aufgestellte Gattungsdiagnose erfährt durch die im Folgenden gegebenen Resultate insoferne einige Abänderungen, dass der Zacken im Medianhöcker nicht als Charakteristicum aller Noriten gelten kann, da er sich nicht bei allen Reiflinger Formen fand. Dem in der Folge beschriebenen Norites cfr. gondola Mojs. fehlt derselbe, und zwar nicht nur bei einem grossen, sondern auch bei einem kleinen Exemplar. Er scheint daher kein ausnahmsloses generelles Merkmal zu sein, sondern eher nur individuelle Bedeutung zu haben und besonders bei jenen Formen auf- zutreten, welche in sehr naher Verwandtschaft mit Pronorites stehen. Ferner ist auch die Gabelstellung der Zacken des ersten Laterallobus nicht generell zu verwerthen. Sie findet sich bei einzelnen Species und fehlt anderen. Bei dem als Norites apioides (Taf. VIII, Fig. 3) abgebildeten Exemplar ist sie auf der einen, zu stark abgefeilten Flanke zu sehen, und fehlt der anderen, diesbezüglich mit Sorgfalt nur sehr wenig abgeschliffenen Seite. Sie ist also nur ein nebensächliches Merkmal. Von grösserer Wichtigkeit ist aber das Auftreten von nur zwei Lateralloben statt drei, welche sich gleichmässig bei allen Noriten finden, die bis jetzt bekannt geworden sind, und zwar nicht nur bei den neuen Reiflinger Arten, sondern auch bei der von Han Bulog beschriebenen Form ebenso wie — der Zeichnung nach — auch beim Originale von der Schreyeralm. Norites gondola Mojs. 1882. Ammonites gondola Mojsisovics, Beiträge zur Kenntniss der Cephalopodenf. des alpinen Muschelkalkes. Jahrbuch k. k. geolog. R.-A., pag. 584, Taf. XV, Fig. 3. 1882. Norites gondola Mojsisovics, Cephalop. Med. Triaspr., pag. 202, Taf. LII, Fig. 5—8. DTENMERSET. 5 0 5 > eo 0» a a 5 0 30 Im ElohesdenslerztenS\\ınduneses Er: Dicke » » » A 2 ETTUE Das vorliegende Stück ist als Steinkern erhalten, bis zum Ende gekammert und zeigt sehr schön die Suturlinie. Es gehört der von Mojsisovics erwähnten flacheren Varietät an und zeigt nur kleine Reste der Schalenbedeckung, was auch die Ursache ist, dass keine Spur der Randkiele oder der erwähnten Mittellinie des Externtheiles mehr sichtbar ist. Die Suturlinie weist gewisse Differenzen auf; der kleine herabhängende Zacken am Kopfe des Medianhöckers im Externlobus ist so reducirt, dass er nur mehr als feine, seitwärtsgerückte Spitze auftritt. Die beiden Flügel des Externlobus sind an ihrem äusseren lateralen Ende mit zwei bis drei feinen Zähnen besetzt. 1) Moysisovics E. v., Cephalop. Medit. Triaspr. [89] Die Cephalopodenfauna der Reiflinger Kalke. 89 Bei Norites gondola Mojs. sowohl wie bei sämmtlichen anderen Noriten meines Materiales finden sich keineswegs drei, sondern nie mehr als zwei Lateralloben, da in jedem Falle die Projections- linie der vorletzten Windung den zweiten Lateralsattel trift und nur in einem Falle — Norites_cfr, gondola Mojs. — ein kleines Stück des dritten lateralen Lobenelementes abtrennt. Von diesen zwei Lateralloben zeigt der erste deutlich, der zweite undeutlicher die Gabelstellung der Lobenzacken; gegen den Nabel zu folgen fünf immer kleiner werdende Auxiliarloben ; der Externsattel ist nieder und breit; der erste Laterale schmal und hoch; die Sättel sind alle ganzrandig und sitzen auf verjüngten Stielen auf. Der Verlauf der ganzen Lobenlinie zeigt eine bedeutende Höhendifferenz zwischen Extern und erstem Lateralsattel, während die anderen Sättel an einer geraden, rasch zum Nabel absinkenden Linie stehen. Norites cfr. gondola Mojs. Taf. VII, Fig. 12 a, 2. [DISC Lime SSe er ee semm! 15 mm klohesdersletzten@\ Vin dur ori 8 » Dicke >» » » RE te rer. TAUES 45 > Nabewete = ==. %% 00. eufen an 2 Diese Form, die ihren nächsten Anschluss an Norites gondola!) findet, steht der dort citirten dickeren Varietät sehr nahe. Die Stücke sind als Steinkern erhalten und bis zum Ende gekammert. Die Aufblähung im umbilicalen Theile der Flanke ist hier noch stärker wie dort, was schon aus den Maass- zahlen hervorgeht, indem bei dem grössten der vorliegenden Stücke dem Durchmesser von 33 mm eine grösste Dicke von I4 mm entspricht, während das Verhältniss dieser Maasszahlen bei dem von Mojsisovics beschriebenen Stücke gleich 36°5 : 12 ist. Einen anderen Unterschied finden wir in der Grösse des Nabels, der bei der Schreyeralm-Form ungleich grösser ist, während wir hier bei bedeutend grösserer Flankenhöhe einen viel kleineren Nabel finden. Das kleinste Stück von 15 mm Durchmesser hat einen um o'5 mm kleineren Nabel, was dafür sprechen würde; dass Norites cfr. gondola bei weiterem Wachsthum seinen Nabel wieder zu verengen beginnt. Bezüglich der Lobenelemente finden wir wieder einige weitere Variationen. Aehnlich der Reif- linger Form des Norites gondola erreicht auch hier der Externlobus fast die Tiefe des ersten Lateralen, zeigt aber keine Spur mehr einer Zackung des Medianhöckers oder der beiden Lateraltheile. Auch hier können, streng genommen, nur zwei Lateralloben angenommen werden, da die projicirte Spirale den Aussenrand des dritten Lobenelementes trifft. Die Loben sind breiter als bei der eben beschriebenen Art und die gespreizte Zackenstellung ist weniger deutlich zu sehen; gegen den Nabelrand schliessen sich ein grosses erstes und drei kleinere Auxiliarelemente an. Die Sattelform ist die gleiche wie bei Norites gondola, nur sind die Sattelstämme weniger stark an der Basis verjüngt. Die ganze Lobenlinie sinkt nicht wie bei Norites gondola geradlinig vom ersten Lateralsattel an herab, sondern verläuft schwach bogenförmig zum Nabelrand. Falls die vorliegenden Stücke einen tadelloseren Erhaltungszustand hätten, liesse sich auf Grund der Abweichungen von dem aufgestellten Typus mit Recht eine eigene Varietät aufstellen, was so unterbleiben muss. Norites falcatus Art. Taf. VIII, Fig. 1 a, d, ce. Dinchmessenggere en SE Asımm klohezdersletzten Windune, 2. 2.2224 > Dicke >» » » NE ZEREIECaMES Nabelweirenirs er » 4 > 1) Mojsisovies E. v., Cephalop. Medit. Triaspr., pag. 202, Taf. LII, Fig. 5—8. Beiträge zur Paläontologie Oesterreich-Ungarns. Bd. X. 12 go Arthaber. [90] Der Externtheil ist ziemlich breit und anfangs der letzten Windung flacher, später etwas stärker gewölbt; die Flanken erreichen in der umbilicalen Hälfte die grösste Dicke und haben einen annähernd birnförmigen Querschnitt; die Marginalkante ist deutlich in Form einer aufgesetzten feinen Leiste entwickelt, während sich auf dem Externtheil keine Spur eines Kieles findet; am Umbilicalrand fehlt eine Kielleiste, und wir sehen ihn ganz leicht abgestumpft entwickelt. Die Nabelwand ist senkrecht gestellt und hoch, der Nabel sehr eng, die Involution sehr gross und lässt nur einen schmalen Rand der früheren Windung frei. Die Schale ist mit feinen, sichelförmig gebogenen Schalenstreifen oder Linien bedeckt, welche enggestellt und mit freiem Auge gut wahrnehmbar sind. Sie erinnern in ihrem Verlaufe vollkommen an diese Art der Schalenzeichnung bei Harpoceras opalinum Rein. Sie steigen über die Nabelwand herauf, verlaufen ein Stück in radialer Richtung, zeigen in der Flankenmitte ein rundes, convexes Lateralstück, an das sich unterhalb der Marginalkante eine concave kleinere Partie anschliesst, von der aus die Streifen den Externtheil bogenförmig übersetzen. Die Suturlinie hat im Allgemeinen den Charakter, den wir bei Norites gondola Mojs. kennen lernten, jedoch zeigt sich abermals, dass wir hier nur mit zwei und nicht mit drei Lateralloben zu rechnen haben, indem die projicirte Involutionsspirale knapp auswärts des, als erster Auxiliarlobus zu deutenden Lobenelementes verläuft. Der Externlobus reicht am tiefsten hinab und hat annähernd dieselbe Tiefe wie der erste Laterale, dessen tiefster Zacken erst in gleicher Höhe mit der Mitte des Externen steht. Die beiden Arme desselben werden durch einen ziemlich breiten, konischen, oben abgestumpften Medianhöcker getrennt, an dessen Scheitel wir einen kleinen Medianzacken beobachten. Aus den Längenverhältnissen des Externen und des ersten Laterallobus ergibt sich eine einseitige und etwas schräg auswärts gerichtete Stellung des Letzteren, der am Grunde zwei grössere und darüber zwei kleinere Zacken aufweist. Die gabelförmige Anordnung derselben, wie sie bei Norites gondola sich findet, ist aber hier schon sehr verwischt; der zweite Laterallobus ist ungefähr halb so tief als der erste und steht ihm an Breite nur wenig nach; sein Grund ist mit fünf grösseren und kleineren Zähnchen besetzt; dann schliesst sich ein grösserer gezackter Auxiliarlobus und drei successive kleiner werdende Auxiliar- elemente bis zum Nabelrande an. Extern- und erster Lateralsattel sind ungefähr von derselben Breite; ersterer ist sehr kurz und wird von der Marginalkante derart getheilt, dass der grössere Theil noch auf den Externtheil zu liegen kommt; der erste Laterale ist der zu höchst stehende; sie sind sämmtlich ganzrandig und von rundbogenförmigem Verlauf; die Sattelstämme sind an der Basis leicht verjüngt; der erste und zweite Lateralsattel, sowie die vier Auxiliare bilden mit ihren Scheiteln keine bogenförmige, zum Nabel herabhängende Linie, sondern stehen an einer Radiallinie an. Norites falcatus unterscheidet sich von den bisher bekannten Formen durch die etwas stärker aufgeblähte Form; von Norites gondola Mojs. speciell durch das Fehlen der stumpfen, kielartigen Linie auf dem Externtheil, das Fehlen der Leisten auf dem Nabelrand, und die scharfen, sichelförmig verlaufenden Linien auf der Schale, die dort radial verlaufen. Die Suturlinie unterscheidet sich durch den ausser- ordentlich tief herabreichenden Externlobus und niederen Externsattel, ferner durch die geradlinige Anordnung der Lateralsattel und Lobenglieder. Norites subcarinatus Hauer!) (pag. 31, Taf. VII, Fig. 7) ist eine weitnabeligere Form, welche lange nicht so hochmündig ist, aber auf dem Externtheil die stumpfe, kielartige Anschwellung und die Marginal- und Umbilicalleisten zeigt. Wir finden hier dieselben sichelförmigen Schalenstreifen mit identem Verlaufe wieder. Die Suturlinie ist aber sehr verschieden, und zwar durch die Stellung, Form und grosse Breite des Externlobus, welcher den ganzen Externtheil einnimmt. Auf der Flanke !) Hauer Fr. v., Cephalop. bosn. Muschelk. 1887. [gı] Die Cephalopodenfauna der Reiflinger Kalke, gI erst folgt ein, dem ersten Lateral an Breite gleichender Externsattel, der an Höhe nur ein wenig von jenem differirt. Dass Zr. v. Hauer von 4 Lateralloben spricht, dürfte wohl auf einen Druckfehler zurückzuführen sein, indem es »vier Laterallobenelemente« heissen dürfte. Vergleiche mit dem Originale aus dem k. k. Naturhistorischen Hofmuseum ergaben auch hier wieder zwei Lateralloben, an die sich ein grosser Auxiliar und ein kleiner zweiter, stumpfzackenförmiger auf dem Nabelrand anschliesst. Die (loc. eit., Taf. VII, Fig. 7 c) gegebene Abbildung der Suturlinie entspricht aber sehr wenig dem Originale, wes- halb ich (Taf. VII, Fig. 2) dieselbe, direct von jenem abgepaust, zur Neuabbildung bringe. Die Frage liesse sich allerdings aufwerfen, ob nämlich Norites subcarinatus Hauer wirklich ein Norit sei? Dagegen spricht die starke Ausschnürung der Form, der sehr stark heraustretende stumpfe Mediankiel, und bei der Lobenlinie die Form und Stellung des Externlobus, sowie die geringe Anzahl der Flankenelemente. Der dicke Mediankiel ähnelt vielmehr der Ausbildung desselben bei Hungarites, dem auch die Anzahl der Lobenelemente entsprechen würde. Vergleicht man z. B. den Hungarites Elsae Mojs.!) (pag. 224, Taf. XXIV, Fig. 6, und Taf. XXXIII, Fig. 3, 4), so haben wir in dieser eine ausser- ordentlich nahestehende Form gefunden. Zwar ist die Suturlinie dort nicht vollständig erhalten, was aber bekannt ist, sieht sehr ähnlich derjenigen von Norites subcarinatus Hauer aus. Nur die hier auf- tretenden leichten Marginalkantenleisten sind bei Hungarites noch nicht bekannt, dem sonst die starke Ausschnürung und Art der Anwachsstreifen entsprechen würde. Norites apioides Art. Taf. VIII, Fig. 3 a, 2, c. Duschinesse ie Ve es amm 35 mm?) Elonesdemsletzten@\VIndunee > 20 » Dicke >» > > OLG CD INaibelwieiten 2 2 a Der Externtheil ist ausserordentlich flach gerundet, die Flanken sind wenig autgetrieben und erreichen etwas unterhalb der Flankenmitte die grösste Dicke; die Marginalkante ist als zarte, draht- förmige Leiste entwickelt, der Umbilicalrand leicht abgestumpft; die Nabelwand ist hoch und senkrecht- stehend, der Nabel selbst enge; die Involution lässt nur einen minimalen Theil des früheren Um- ganges frei. Die Schale ist mit feinen, sichelförmigen Anwachsstreifen bedeckt, welche in derselben Stärke und ähnlich eng gestellt wie bei Norites falcatus Art. auftreten. Der Externlobus ist nieder, breit und nımmt fast den ganzen Externtheil ein; der Medianhöcker ist sehr breit und zeigt einen herabhängenden Zacken, die Arme selbst sind relativ schmal und leicht nach innen gebogen. Der erste Laterallobus ist breit, erreicht ungefähr die doppelte Tiefe des Externen und ist am Grunde mit drei grossen Zacken und seitlich mit je einem kleinen Zähnchen besetzt; erstere zeigen keine Spur einer gespreizten Stellung; der zweite Lateral hat dieselbe Breite wie der erste, seitlich zwei kleine Zähnchen und im Grunde zwei grosse Zacken; dann folgen bis zum Nabelrand fünf Auxiliarloben, von denen die drei ersten schmal, fast von gleicher Grösse und mit je zwei kleinen Zacken besetzt sind, während die letzten in Form stumpfer Zacken auftreten. Der Externsattel ist von annähernd gleicher Grösse wie die beiden Lateralen und liegt fast ganz auf der Flanke. Der erste Laterale reicht am höchsten hinauf; von hier senken sich die Sättel, mit den Scheiteln an einer geraden Linie anstehend, welche sehr rasch zum Nabelrand abfällt. Ver- 1) Mojsisovics E. v., Cephalop. Medit. Triaspr. 2, Die zweite Maasszahl entspricht einem grösseren Bruchstück. 92 Arthaber. a [92] bindet man den letzten Auxiliarsattel mit der Medianlinie des Externtheiles mittelst einer auf dieser senkrecht stehenden Geraden, so ergibt sich — bis zum Externsattel gemessen — bei dem abgebildeten Stück eine Höhendifferenz von 8$mm, während dieselbe bei Norites gondola Mojs. nur etwa 3 mm beträgt. Die Sättel sind gerundet und ganzrandig, die Sättelstämme an der Basis leicht verjüngt. Norites apioides ähnelt in seiner äusseren Gestalt bedeutend dem Norites gondola Mojs.') (pag. 202, Taf. LII, Fig. 5—8). Jedoch bestimmten folgende Unterschiede die Abtrennung: Norites apioides ist hochmündiger und hat bei fast gleichem Durchmesser einen etwas schlankeren Externtheil, dem die dicke Medianlinie zu fehlen scheint; der Nabel ist viel enger, dem am Rande auch die feine Nabel- leiste fehlt. Die Suturlinie zeigt ausser dem differirenden allgemeinen Verlauf mit den stark herab- hängenden Auxiliarelementen nur geringfügige Unterschiede. Norites falcatus ist noch hochmündiger als Norites apioides und hat im Vergleich zur Grösse einen noch engeren Nabel, aber eine fast vollständig radial verlaufende Suturlinie. Norites psilodiscus Art. Taf. VII, Fig. 4 a, 2, c. IDiuGehimesSscHer er > 0 0 0.25) Bam KlöhezderslerzienA\V.ImdunesessssEr or Dicke » > » EN EN ER SE Nabelweite (von Rand zu Rand) ....5 >» Der Externtheil ist fast flach, die Flanken flach gewölbt, erlangen ausserhalb der Flanken- mitte die grösste Dicke und senken sich dann rasch zum Nabelrand hinab. Die Marginalkante ist als feine Schalenleiste, der Umbilicalrand als rundlicher, leichter Wulst entwickelt, so dass es den Anschein hat, als ob die Flanke rund um den Nabelrand herum eine Depression erfahren hätte. Die Involution ist sehr stark und lässt nur einen schmalen Rand der früheren Windung frei. Der Nabel ist weit und treppenförmig abgesetzt, die Nabelwand sehr steil stehend. Die Schale ist mit feinen sichelförmigen Anwachsstreifen besetzt, welche als enggestellte, zarte Linien auftreten und den Externtheil mit einem flach convexen Stück übersetzen, kurz, wir haben hier wieder denselben Verlauf dieser Linien, wie wir ihn bei Norites falcatus, Norites apioides etc. schon kennen gelernt haben. Die Suturlinie zeigt einen ziemlich tiefen und breiten Externlobus, welcher jedoch nicht den ganzen Externtheil einnimmt. Er ist von einem breiten, niederen Medianhöcker getheilt, von dessen Spitze ein kleiner Zacken herabhängt. Die beiden Arme sind einspitzig; der erste Laterallobus ist ungefähr um !/, tiefer als der Externe, ist breit und zeigt an seiner Basis drei kleine Zacken; der zweite Laterallobus ist gegen den ersten zu schräg gestellt, von annähernd derselben Gestalt wie der erste und an der Basis ebenfalls mit drei Zähnchen besetzt; dann folgen gegen den Nabelrand zu noch drei kleine, gerundete Auxiliare. Die Sättel sind rundbogig und ganzrandig, mit an der Basis leicht verjüngten Stielen; der Externlobus wird von der Marginalkante halbirt und ist von derselben Breite, jedoch geringerer Höhe wie der erste Laterale, welcher am höchsten hinaufreicht; die Scheitel der Sättel stehen an einer Geraden, welche vom ersten Lateralsattel an sehr rasch zum Nabel absinkt. Norites psilodiscus hat noch die grösste Aehnlichkeit mit Norites apioides Art., obgleich die äussere Form nicht unbedeutend differirt. Norites apioides ist dicker, viel engnabeliger und hat daner einen senkrecht abgesetzten Nabel; die grösste Dicke der Flanke liegt etwas unterhalb der Flanken- mitte, während sie bei Norites psilodiscus oberhalb liegt, auch fällt die Flanke dort leicht gerundet, 1) Mojsisovies E. v., Cephalop. Medit. Triaspr. [93] Die Cephalopodenfauna der Reiflinger Kalke. 93 hier fast flach zum Nabelrand ab, der dort abgestumpft, hier wulstförmig entwickelt ist. Grosse Aehn- lichkeiten haben aber die Suturlinien in beiden Fällen, wobei die vier Auxiliare bei der grösseren Form den drei Auxiliaren der kleineren Form bei Norites psilodiscus entsprechen. Familie: Ptychitidae Waag. Unterfamilie: Proptychitinae Waag. Gattung: Beyrichites Waag. Beyrichites cfr. maturus Mojs. sp. 1882. Meekoceras maturum Mojs., Z. v. Mojsisovics, Cephalop. Medit. Triaspr., pag. 219, Taf. L, Fig. 3. W. Waagen spricht in dem eben erscheinenden Theile der Salt-Range Fossils,!) Vol. II, pag. 160, die Vermuthung aus, dass Meekoceras maturum Mojs., Meekoceras reuttense Beyr. sp. (Deyrich, Cephalop. a. d. Muschelk. der Alpen, pag. 113, Taf. I, Fig. 4) und Meekoceras Khanikoffi Opp. sp. (Of?el, Ostindische Fossilreste, pag. 275, Taf. LXXVI, Fig. 4), weil sie sich von dem ursprünglichen Typus der Gattung Meekoceras Hyatt weit entfernen, deshalb von Meekoceras abzutrennen und in eine neue Gattung Beyrichites zusammenzufassen seien, deren nächste Verwandtschaft bei seiner neuen Gattung Proptychites (loc. cit., pag. 162) und bei Ptychites Mojs. zu finden ist, welche Gattungen gemeinsam mit Sturia Mojs. die Unterfamilie der Proptychitinen in der Familie der Ptychitiden bilden. Das mir vorliegende Materiale ist keineswegs so beschaffen, um eine selbstständige Stellungnahme ın dieser Frage zu ermöglichen; ich beschränke mich daher nur darauf, die Ansicht meines verehrten Lehrers hier kurz angedeutet zu haben. Das vorliegende Stück hat folgende Maasse: DureCamess © a a sus 5. @iea 55 mm Eliohegdersletztena\\Vindunessse Dicke » » » 0.0.0 8 0a Neabelwane 0 oa. 2 0 00.6. aa 0 Der Externtheil ist relativ schmal, die Seiten, gegen die Umbilicalregion flach anschwellend, senken sich dann rasch zum Nabelrand hinab; derselbe ist leicht abgestumpft, während sich keine Spur einer Marginalkante findet; die Nabelwand ist nieder und fast vertical stehend; die Involution sehr gross. Die Flanken sind mit Radialfalten versehen, von denen auf dem vorliegenden Fragmente vier auf den halben Umfang entfallen. Sie verlaufen gerade, nicht leicht gekrümmt, und erlangen in der unteren Flankenhälfte die grösste Dicke, welche somit auch ungefähr mit der grössten Flankenbreite zusammenfällt. Die Suturlinie lässt zwei Lateralloben und einen grossen Auxiliarlobus erkennen, auf den bis zum Nabelrand wohl noch zwei kleinere Auxiliarelemente folgen dürften, jedoch ist an dieser Stelle das Stück gebrochen. Der Externlobus hat bedeutende Breite und ist von einem breiten, jedoch relativ hohen und schlanken Medianhöcker getheilt; er hat ungefähr die halbe Tiefe des ersten Lateralen und ist besonders an Basis und Innenseite mit gröberen Zacken und feineren Zähnchen besetzt; der erste Laterallobus hat fast die doppelte Tiefe des Externen, ist im oberen Theile etwas verjüngt, an der Basis leicht zugespitzt und daselbst mit grossen Zacken versehen, von denen kleinere bis zum Sattel auf- 1) Palaeontolog. indica, Serie XII. 94 Arthaber. [94] steigen; an Grösse ragt besonders ein basal- und medianstehender Zacken hervor; der zweite Lateral- lobus ist breiter als der erste und an Tiefe gleich dem Externen; auch er ist mit zahlreichen, aber kleineren Zacken besetzt; der erste Auxiliar ist breit, nieder und mit gezahnter Basis. Die Sättel haben im Allgemeinen einen bogenförmigen Verlauf und der Scheitel des Bogens wird vom ersten Lateralsattel eingenommen. Sie sind schmal, die Bezahnung reicht bis fast zu ihrem Scheitel hinauf, der dadurch ein blattförmiges Aussehen erhält; an Grösse folgt auf den ersten Lateralsattel der zweite, während der Externsattel erst an dritter Stelle folgt. Mannigfaltig sind die Unterschiede zwischen der von E. v. Mojsisovics aufgestellten Art und dem vorliegenden Stück. Der schmäleren Ausbildung des Externtheiles der Reiflinger Species ist wohl kein grosses Gewicht beizulegen, denn wir haben es hier mit einem jüngeren Individuum zu thun, und auch bei der Schreyeralm-Form wird der breitere Externtheil erst gegen Ende der Windung erlangt. Sehr verschieden hingegen ist die Berippung, welche bei Beyrichites maturus aus schwachen, nicht sehr zahlreichen Falten bestehen, die erst in der äusseren Hälfte der Windung deutlich hervor- treten und daselbst eine leichte Krümmung erkennen lassen. Hier hingegen stehen die Falten »oc% spärlicher, sind ebenfalls Nach, verlaufen aber radial und zeigen in der unteren Hälfte die grösste Anschwellung. Auch der Nabel ist hier entschieden weiter wie dort. Die Suturlinie zeigt ebenfalls gewisse Variationen: der Medianhöcker ist schmäler, der Externlobus niederer, der Externsattel kleiner und der erste Laterallobus hat eine schlankere Form wie Beyrichites maturus. Gattung: Ptychites Mojs. Formengruppe der Ptychites rugiferi Mojs. 1882. Mojsisovics E. v., Cephalop. Medit. Triaspr., pag. 246, Fig. ı, 2. Ptychites Oppeli Mojs. 1882. Ptychites Oppeli Mojsisovics E. v., Cephalop. Medit. Triaspr., pag. 248, Taf. LXXI, Fig. 1, 3, Taf. LXXJI. 1887. Ptychites Oppeli Mojs., Zauer Zr. v., Cephalopod. d. bosnischen Muscheik. von Han Bulog bei Sarajevo. Denkschr. k. Akad. d. Wiss. mat.-nat. Cl., Bd. LIV, pag. 39. 1892. Ptychites Oppeli Mojs., Zaxer Fr. v., Cephalopoden a.d. Trias von Bosnien. Denkschr. k. Akad. d. Wiss. mat.-nat. Cl., Bd. LIX, pag. 37. In dieser Species werden von Mojsisovics zwei Varietäten ausgeschieden, von denen die eine schmälere zugleich einen kleineren Nabel aufweist, während die dickere Form weitnabeliger ist. In meinem Reiflinger Material ist nur die schmälere Varietät vertreten, welche sich aber in- soferne wieder von dieser unterscheidet, dass sie nicht so hochmündig ist, sondern bei geringerer Breite bezüglich der Windungshöhe der dickeren Varietät näher steht. Bei einem Durchmesser von 69 mm zeigen sich jedoch die kräftigen Falten schon leicht convex nach vorne gekrümmt und verschwimmen sodann in ®/, der Flankenhöhe. Sie erscheinen dann — auf dem Steinkerne — in feine, linienförmige Fältchen aufgelöst, welche enggeschaart den Externtheil über- setzen. Auch zwischen den groben Falten treten, meist zu zwei oder drei, derartige feine Fältchen auf. Auf der Schale sind die Falten und Zwischenräume zwischen denselben von feinen Zuwachs- streifen überdeckt, welche gleichförmig wie diese verlaufen. Ptychites dontianus Hauer sp. 1850. Ammonites dontianus Hauer Zr. v., Ueber die von Bergrath Fuchs in den Venetianer-Alpen gesammelten Fossilien, pag. 116, Taf. XIX, Fig. 6. Denkschr. k. Akad. d. Wiss. mat.-nat. Cl., Bd. II. Wien ı85r. 1882. Ptychites dontianus Hauer sp., Mojsisovics E. v., Cephalop. Medit. Triaspr., pag. 249, Taf. LXX, Fig. r. Diese für den unteren Muschelkalk charakteristische Form ist durch ein Bruchstück vertreten, welches ein Windungsfragment von fast 87 mm Flankenhöhe darstellt. Die Suturlinie ist trefflich [95] Die Cephalopodenfauna der Reiflinger Kalke. 95 erhalten, leider aber nur bis zum ersten Auxiliarlobus, hinter welchem durch Verdrückung und Bruch die Fortsetzung desselben zerstört worden ist. Der Externtheil ist etwas schmäler als die Beschreibung und Abbildung ihn angeben; dies übt auch seinen Einfluss auf den Medianhöcker aus, der hier etwas höher und schmäler erscheint, sonst aber dieselbe Zackung der Seitenwände und Spitze enthält. Der Externlobus ist stark gezackt, besonders an der Basis durch grössere Elemente zerschlitzt und erreicht ungefähr die halbe Tiefe des ersten Laterals. Der erste Laterallobus hat bei breitem Lobenstamme eine stark zertheilte Basis, deren Mitte von einem central stehenden grossen, zerschlitzten Zacken eingenommen wird; bis zum Sattelansatz folgen jederseits drei grössere Zacken, welche sich gegen oben successive verkleinern; der zweite Lobus hat ähnliche Gestalt wie der erste, ist jedoch etwas kürzer und von plumper Form; hierauf folgt ein um wenig schmälerer Auxiliar, welcher jedoch den zweiten Lateral etwas an Tiefe übertrifft. Der Externsattel hat fast dieselbe Höhe und Breite wie der erste Laterale, beide sind einblätterig und nur durch kleinere Zäckchen gegliedert; der zweite Lateralsattel ist flacher, wodurch er grösser erscheint, und wird durch den von innen vorrückenden Zacken zweiblätterig getheilt. Aus der Grösse der Windung lässt sich auf das Vorhandensein von drei Auxiliarloben bei dem vorliegenden Durch- messer schliessen. Auch bei diesem grösseren Exemplare erscheint die Zerschlitzung nicht fein, sondern ist als einfach, eventuell als grob zu bezeichnen. Ptychites Seebachi Mojs. 1882. Ptychites Seebachi Mojsisovies Z. v,, Cephalop. Medit. Triaspr., pag. 249, Taf. LXVII, Fig. 7, Taf. LXNX, Fig. 2. IDUnchnessen ee 6rimm Höhe’ der letzten Wohnkammer . . .34 >» Dicke > » » rg On 25 Nabelweites green on Es liegt ein Stück vor, das den vollständig erhaltenen letzten Umgang, nur aus der Wohn- kammer bestehend, zeigt und grösstentheils als Steinkern erhalten ist. Da keine Loben zu sehen sind, steht man wirklich vor der Alternative, ob man sich betreffs der äusseren Form für Ptychites Oppeli oder die eben angeführten Species entscheiden soll. Mojszsovzes gibt bezüglich der Unterscheidung beider keine Anleitung, was auch #7. v. Zauer!) veranlasste (pag. 39), Ptychites Seebachi Mojs. und Ptychites Breunigi Mojs. direct als Synonima des Ptychites Oppeli Mojs. anzuführen. Die Unterschiede sind aber beim Fehlen der Suturlinie wirklich recht minimale, und ich vermag nur herauszubringen, dass Ptychites Oppeli vielleicht noch etwas hochmündiger ist und Ptychites Seebachi etwas stärker gewölbte Flanken hat, wes- halb die Umbilicalkante nicht so stark heraustritt, auch leicht abgestumpft ist, und dass die Nabelwand hier schräger gestellt ist und der Nabel — wenigstens bei der vorliegenden Form — um Weniges kleiner erscheint. Die Berippung erfolgt durch etwas flachere, enger gestellte Falten, die jedoch auch nur bis °/, der Flankenhöhe reichen, hier aber, im Gegensatze zu Ptychites Oppeli, geradlinig verlaufen. Auch die feinen Fältchen auf dem Steinkerne und kräftigen Zuwachslinien auf der Schale finden sich wieder. Alle diese Unterschiede sind aber, wie gesagt, so minimale, dass sie durch Variationen der einen oder anderen Form leicht aufgehoben werden können. Ptychites cfr. intermedius Hauer. 1892. Hauer Fr. v., Cephalop. a. d. Trias von Bosnien, pag. 41, Taf. XIV, Fig. ı a, 5, Taf. XV, Fig. 3. Es liegt ein grosses Bruchstück einer Wohnkammer vor, dessen Steinkern eine ähnliche Sculptur aufweist, wie sie Zr. v. Hauer bei seiner neuen Art schildert. Da jedoch nur ein Exemplar mit Schale 1) Hauer Fr. v., Cephalop. bosn. Muschelk. 1837. 96 Arthaber. [g6] abgebildet ist und über die Beschaffenheit des Steinkerns nichts gesagt wird, so lässt sich das Reiflinger Bruchstück mit der bosnischen Form nur vergleichen, nicht identificiren. Es gehörte auch zu einem viel grösseren Exemplar, wodurch vielleicht der schmälere Convex- theil sich von selbst erklärt. Die Flanke, welche die grösste Breite in der Umebilicalregion erlangt, ist mit flachen Falten bedeckt, welche eben dort am stärksten hervortreten und in ?/, der Höhe verschwimmen; dann treten aber kräftige, flache Faltenstreifen, meist in der Dreizahl angeordnet, hervor, welche die Lateralsculptur bis zum Convextheil fortsetzen, den sie, immer undeutlicher werdend, überziehen. Die Sculpturirung verläuft anfangs radial, in ®/, der Höhe wendet sie sich mit einem flachen Concavtheil nach rückwärts, der auf dem Externtheil in ein viel flacheres convexes Bogenstück übergeht. Formengruppe der Ptychites megalodisci Mojs. 1882. Mojsisovics E. v., Cephalop. Medit. Triaspr., pag. 250. Ptychites Suttneri Mojs. 1882. Ptychites Suttneri Mojsisovics E. v., Cephalop. Medit. Triaspr., pag. 251, Taf. LXXIV und Taf. LXXV, Fig. 2, 3. 887. Ptychites Suttneri Mojs., Zazer Fr. v., Cephalopod. d. bosnischen Muschelk. von Han Bulog bei Sarajevo. Denkschr. k. Akad. d. Wiss. mat.-nat. Cl., Bd. LIV, pag. 41. In dem zahlreichen Materiale, welches aus dem Reiflinger Kalke hier vorliegt, finden wir die ganze Formenmannigfaltigkeit dieser Species wieder. Vergleicht man die Suturlinie, welche wir aus Taf. LXXIV und LXXV bei Z.v. Mojsisovics finden, dann fallen uns zwei derselben auf, welche wohl die Extreme der Variationen dieser Art ausdrücken. Taf. LXXIV, Fig. 2c, und Taf. LXXV, Fig. 2 zeigen denselben Typus durch breite Sattelstämme und relativ kurze Loben. Taf. LXXV, Fig. 36 stellt das andere Extrem dar, mit relativ tiefen und schmalen, regelmässig und spärlicher zerschlitzten, baumförmigen Loben, deren Sättel an einer viel Nacher gespannten Bogen- linie anstehen als beim anderen Typus. Reducirt man Taf. LXXV, Fig. 3 a auf denselben Durch- messer wie Taf. LXXIV, Fig. 2a, so ergibt sich, dass diese Form weitnabeliger als jene ist, wodurch sich bei Ersterer die schmäleren Sattelstämme durch die geringere Flankenbreite erklären. Zwischen beiden Extremen gibt es entsprechend der Variationsfähigkeit der Art zahlreiche Ueber- gänge, welche die Suturlinie und äussere Form zeigen; allen gemeinsam bleibt nur die Art der Flanken- seulptur durch flache Falten. Ich finde aber nicht, dass diese Schalenfalten bei älteren Individuen »sehr zahlreich«, das heisst wohl: zahlreicher als bei jüngeren Individuen werden. Bei meinem grössten Stücke von circa IOoo mm Durchmesser treten nicht mehr Falten als bei Formen der Mittelgrösse auf, wohl aber sind sie bedeutend flacher geworden, nehmen daher mehr Raum ein und erscheinen gedrängter. Ob diese Verhältnisse sich bei weiterem Fortwachsen ändern, darüber gestattet dieses Material kein Urtheil, es ist aber anzunehmen, dass diese immer flacher werdenden Falten schliesslich ganz ver- schwinden. Ausser den Radialfalten treten noch gedrängt stehende, ziemlich kräftige Anwachsstreifen auf Schale und Steinkern auf, welche geradlinig-radial verlaufen und den Externtheil übersetzen. Ptychites Suttneri Mojs. bildet den bedeutendsten Bestandtheil der Ptychitenfauna des Reiflinger Kalkes unserer Localität. Ptychites cfr. megalodiscus Beyr. sp. 1867. Ammonites megalodiscus Beyrich, Cephalopoden a. d. Muschelk. d. Alpen. Abhandlungen kgl. Akad. d. Wiss. Berlin 1866, pag. 135, Taf. II. 1882. Ptychites megalodiscus Beyr. sp., Mojsisovics E. v., Cephalop. Medit. Triaspr., Abhandlungen k.k. geol. R.-A., Bd. X, pag. 253, Taf. LXXVII, Fig. 1, Taf. LXXVIII, Fig. 1, 2. 1887. Ptychites megalodiscus Beyr. sp., Zaxer Fr. v., Cephalopoden d. bosnischen Muschelk. von Han Bulog bei Sarajevo. Denkschr. k. Akad. d. Wiss. mat.-nat. Cl., Bd. LIV, pag. 42. [97] Die Cephalopodenfauna der Reiflinger Kalke. 97 Von dieser Species liegen nur zwei Windungsbruchstücke vor, welche sich am besten hier anschliessen lassen. Die, soweit die erhaltenen Theile es gestatten, trefflich sichtbare Suturlinie zeigt den kräftig entwickelten Externlobus mit weitgehender Zerschlitzung der Basis und inneren Seitenwand, den tiefen ersten Laterallobus, welcher fast die doppelte Tiefe des Externen erlangt, und den zweiten Laterallobus, welcher nur wenig dem Ersten an Tiefe nachsteht. Der Externsattel ist auffallend gross, eintheilig, beim ersten Lateralsattel wird schon bei dieser Grösse die spätere Zweilappigkeit durch einen grossen, von Aussen gegen Innen vorrückenden Zacken angedeutet; die Sattelstiele sind relativ schmal und zeigen reiche Zerschlitzung; der Externsattel hat die Höhe des ersten Lateralsattels. Die sonst Ptychites megalodiscus sehr ähnliche Species unterscheidet sich von diesem selbst nur durch den relativ kürzeren Externlobus, hohen breiten Externsattel und den im Verhältnisse zum Externen tiefen ersten und zweiten Laterallobus. Ptychites domatus Hauer. 1850. Ammonites domatus Hauer Fr. v., Ueber die von Bergrath Fuchs in den Venetianer Alpen gesammelten Fossilien, Denkschr. k. Akad. d. Wiss. mat.-nat. Cl., Bd. II, pag. 115, Taf. XVIII, Fig. ı2. Wien 1851. 1882. Ptychites domatus Hauer sp., Wojsisovics E. v., Cephalop. Medit. Triaspr., pag. 250, Taf. LXII, Fig. 4, 5. Unter den zahlreichen vorliegenden Stücken, welche fast ebenso viele Entwicklungsstadien dieser Form repräsentiren, ragt ein sehr schön erhaltenes Exemplar hervor, welches noch bedeutendere Grösse erreicht als das bei Moyszsovics (loc. cit.) Fig. 4 abgebildete Stück. Aus der äusseren Form desselben ergibt sich, dass Ptychites domatus beim weiteren Wachsen die Tendenz verfolgt, seine Windung zu erhöhen, was ın der Weise geschieht, dass nicht der Nabelrand sich abplattet und die Form zu egrediren beginnt, sondern dass der Externtheil sich höher wölbt und schärfer wird. Die Flanken bleiben flach gewölbt, die grösste Lateralbreite wird auf dem Nabelrand erreicht, welcher leicht ab- gestumpft ist, während die Umbilicalwand anfangs schräg, tiefer gegen die Naht zu hingegen senk- recht abfällt. Die Involution ist eine vollständige, indem die vorhergehende Windung bis auf die Nabelkante umhüllt wird, ja bei dem letzten Umgang erscheint der letzte Theil der Umebilicalpartie sogar ein wenig überhängend. Der Nabel ist relativ gross, tief und trichterförmig. Die Radialfalten sind sehr stark redueirt und nur hie und da tritt noch die eine oder andere stellenweise stärker hervor. Ausserdem treten auf der Schale sehr feine radıal und fast geradlinig verlaufende Zuwachsstreifen auf, welche den Externtheil übersetzen. Auf dem Steinkerne sieht man, ähnlich wie bei Ptychites globus Hauer (pag. 99, Taf. VIII, Fig. 8), schwache Spirallinien oder Fältchen auftreten. Ptychites maximus Art. Ateın 109, ICH, 10, 2, S, Alehe, 36 Ideas se. Engnabelige Varietät Weitnabelige Varietät a b ce Dinchmiesscurr rerr/2mme doom m) Ersormm ı6o mm I7Imm? Höhe der letzten Wohnkammer. . 96 » 68 » gI » 95 >» Dicke » » » 2 —_ 49 >» Dow: Nabelweitesm cr ae. 15 © I5 > Id >» 20 > Unter den vier vorliegenden Exemplaren, deren Maasse obenstehendes Verzeichniss bietet, scheiden sich zwei ab, von denen nur die eine Seite erhalten ist und den angewitterten Steinkern zeigen, wodurch die Kammerscheidewände schön im Relief sogar heraustreten; und zwei, von denen das eine Exemplar ein grosses Fragment der Wohnkammer mit schön erhaltener Schale darstellt, während das andere vollständig ist und Wohn- und Luftkammern aufweist. Beiträge zur Paläontologie Oesterreich-Ungarns. Bd. X. 13 08 Arthaber. [98] Die eng- und weitnabelige Varietät scheinen auch bezüglich der Dicke insoferne zu variiren, dass erstere viel geringere Dicke erlangt, verbunden mit schmaler Entwicklung des Convextheiles, wodurch eine flache, scheibenförmige Gestalt im Gegensatze zur anderen Varietät resultirt, die sich durch breiteren Externtheil und bedeutendere Flankenbreite auszeichnet, welche etwas oberhalb der Flankenmitte erlangt wird, während das Maximum der Lateralanschwellung bei der schmäleren Varietät sich unterhalb der Flankenmitte findet. Die Schale ist am Umbilicalrande stark verdickt; die Nabelwand fällt senkrecht ab und scheint erst gegen Schluss der Wohnkammer bei vollkommen erwachsenen Individuen sich etwas schräger zu stellen. Der Nabel selbst ist steil treppen-, fast trichterförmig ein- gesenkt, indem die Involution knapp neben dem Nabelrande der früheren Windung erfolgt. Die Flanke ist mit Radialfalten bedeckt, welche besonders bei Formen der Mittelgrösse kräftig heraustreten; sie sind gerade verlaufend, zeigen wulstige, eher breite als hohe Form und sind relativ eng gestellt. Ausserdem ist die Schale mit gedrängten, auch über den Externtheil ziehenden, kräftigen Zuwachsstreifen bedeckt, welche auf der unteren Flankenhälfte radialen Verlauf zeigen, im oberen Theile leicht gegen rückwärts geschwungen sind und den Externtheil mit einem flach-convexen Stück übersetzen. Gegen Ende des letzten Umganges, oder überhaupt auf der Wohnkammer erwachsener Individuen, verflachen die Radialrippen immer mehr und hören schliesslich ganz auf. Taf. IX, Fig. 2, zeigt einen Theil des erhaltenen grossen Wohnkammerstückes, dem die sub d oben gegebenen Maasse entsprechen. Man bemerkt darauf, dass die Falten schon ganz verflacht sind, sieht die ausserordentlich schön erhaltenen Zuwachsstreifen der Schale und ein schmales, spiral verlaufendes Band, längs welchem die Zuwachsstreifen schärfer heraustreten. Wir haben es hier vielleicht mit einem Haftband zu thun, das hervorgerufen wird durch das Umfassen der Schale mit einem festaufliegenden Arme des Thieres, wodurch längs desselben die Feinheiten der Sculptur mehr als auf den freien Stellen der Schale erhalten blieb. Gegen rückwärts verschwimmt dieses Band allmälie. Abgesehen von dem sub Zerwähnten grossen Bruchstücke ist bei sämmtlichen anderen Stücken die Suturlinie schön erhalten. Taf. IX, Fig. 3, stellt dieselbe der grossen engnabeligen Varietät dar. Wir finden einen relativ tiefen, etwa bis °/, der Tiefe des ersten Laterallobus herabreichenden Externlobus mit- schmalem und steilwandigem Medianhöcker; der Lobus zeigt grobe Zerschlitzung, in der besonders ein dreizackiger Arm von der Innenseite und ein plumper, etwas unterhalb des Sattelkopfes stehender hervor- ragen. Der erste Laterallobus ist sehr breit angelegt, symmetrisch mit grossen Zacken zerschlitzt und endet an der Basis in eine mediangestellte Spitze; der zweite Laterale ist ebenfalls breit, ähnlich symmetrisch zerschlitzt wie der erste und wird von dem Externlobus an Tiefe übertroffen; zunächst schliesst sich nun ein erster Auxiliar an, welcher in Folge Absinkens der Suturlinie zum Nabel eine leicht gegen den zweiten Lateralen convergirende Stellung einnimmt und in Form und Bezackung demselben ähnelt; der weitere Raum bis zum Nabelrande ist mit vier grösseren, zapfenförmigen Auxiliar- gliedern erfüllt, deren Deutung als ein unentwickelter zweiter Auxiliarlobus denkbar ist. Die Sättel haben alle flachbogige Form; der Externsattel ist noch deutlich einlappig und nur mit drei grösseren und zwei kleineren Secundärzacken besetzt; er steht an Höhe nur um wenig dem ersten Lateralen nach, bei welchem der eingangs erwähnte grosse Zacken des Externlobus schon bis zur Sattelmitte vorgerückt ist und ihn hiedurch zur zweilappigen Entwicklung zwingt; im zweiten Lateralsattel ist dieser Zacken noch kräftiger geworden und reicht bis °/, der Tiefe des Lobus herab; auch im ersten Auxiliarlobus findet sich dieser starke Zacken wieder. Im Allgemeinen hat die Suturlinie einen, von der Höhe des ersten Lateralsattels Nach absinkenden Verlauf, und der letzte Auxiliarzacken auf dem Nabelrande steht radial in der Höhe des tiefsten Zackens des Externlobus. Auffallend bei der Suturlinie ist die Leere und Breite der Sattelfelder, welche nur relativ wenig durch Zerschlitzung der Loben- und Sattelstiele reducirt wird. Jedoch gerade dieses Merkmal verringert sich bei der oben angeführten weitnabeligen Varietät. Hier tritt das Gegentheil von dem auf, auf das oben, gelegentlich der Beschreibung des Ptychites Suttneri, hingewiesen wurde. Dort [99] Die Cephalopodenfauna der Reiflinger Kalke. 99 wurden die Loben bei der weiter genabelten Form betreffs der Breite reducirt, während hier die Sattel- breite abnimmt, so dass die Leere der Felder verschwindet und die Loben ein gedrängteres Aus- sehen haben. Ptychites maximus gehört zweifelsohne in die Gruppe der Megalodisci Z. ©. Mojsisovics’, und zwar schliesst er sich hier zunächst an Ptychites Suttneri Mojs.!) (pag. 251, Taf. LXXIV und LXXV, Fig. 2, 3) und Ptychites megalodiscus Beyr. sp. (ibid., pag. 253, Taf. LXXVIJ) an, während ein Vergleich mit Ptychites reductus Mojs. (ibid., pag. 252, Taf. LXVIII) wegen der drei Lateralloben desselben hier nicht gezogen werden kann. Formengruppe der Ptychites opulenti Mojs. 1882. Wojsisovies Z. v., Cephalop. Medit. Triaspr., pag. 259. Ptychites globus Hauer. Taf. VIII, Fig. 8 a, 2, c. 1892. Ptychites (Arcestes?) globus Zuzxer Fr. v., Cephalop. a. d, Trias von Bosnien, pag. 39, Taf. XV, Fig. 2 a, 2, c. DiTCAMEBER 0 5 » 0.0 0 8 0 5. Oxmım Rlöhegdensletzten@\\Vin dungen Breite » » > Rs ee -TAARe> Nalbelwveitegr re ci caEA> Externtheil und Flanken haben anfangs der letzten Windung einen halbkugelförmigen Querschnitt, welcher sich gegen Ende der Windung etwas höher wölbt; die grösste Dicke wird in der Umbilical- region erreicht; der Umbilicalrand ist gegen die Flanke zu abgerundet und geht dann in eine hohe, senkrecht stehende Nabelwand über. Die Involution ist bedeutend, so dass nur ein schmaler Streifen der vorhergehenden Windung sichtbar bleibt, wodurch ein steil (treppenförmig) abgesetzter, tiefer Nabel sich ergibt. Bei höherem Alter des Individuums zeigt die Flanke die Tendenz, den Nabel zu verengen. Die vorliegenden, fast gänzlich als Steinkern erhaltenen Stücke zeigen auf demselben, und zwar auf den gekammerten Theilen zwei parallele, median gestellte feine Linien, die auch auf der Wohn- kammer sichtbar bleiben, jedoch gesellen sich beiderseits zu diesen je drei annähernd in gleichen Distanzen auftretende flache Spiralstreifen, welche den Raum bis zum Nabelrand einnehmen. Gekreuzt werden diese Longitudinalstreifen von feinen, dicht gestellten — nur auf dem Steinkerne sichtbaren — Radialstreifen, welche die Windung geradlinig übersetzen. Die Suturlinie zeigt vom Externsattel ein rasches Aufsteigen zum ersten Lateral, von wo. die Linie sich langsam bis zum Nabelrande senkt, den sie ungefähr in gleicher Radialhöhe mit der Spitze des Externlobus erreicht. Der Externlobus ist schmal und sehr kurz und wird von einem schmalen Medianhöcker getheilt, wodurch sich zwei kleine seitliche Arme entwickeln, deren Basis zwei mikroskopisch feine Zähnchen aufweist; von den drei Lateralloben ist der erste zugleich der breiteste und tiefste, der mehr als die dreifache Länge des Externen erlangt; er ist asymmetrisch ausgebildet, indem die Zähnchen und Zacken, die fast bis zur Sattelhöhe des Externsattels reichen, auf der Aussenseite des Lobus wohl in Folge Platzmangels auffallend gegen die Innenseite verkürzt erscheinen. Gleichzeitig ist der Lobus schwach schräg gegen aussen gestellt; die Basis ist mit zwei grösseren und seitlich je einem kleineren Zacken besetzt. Der zweite Laterale ist schmäler als der erste, seitlich symmetrisch entwickelt, reicht nicht ganz bis zur Tiefe des Ersten herab und zeigt eine annähernd gleiche Zerschlitzung der Basis wie dieser; der Dritte erlangt dieselbe Tiefe wie der Zweite, ist jedoch von Oben durch das Absinken der 1) Mojsisovies E. v., Cephalop. Medit. Triaspr. 13% Too Arthaber. [100] Lobenlinie gegen den Nabel verkürzt. Dann folgt ein kurzer erster Auxiliar von gleicher Form wie der dritte Laterale und auf der Nabelkante beginnt ein zweiter kurzer Auxiliarlobus. Der Externsattel ist ausserordentlich klein und weist ein rundes ganzrandiges Blatt am Scheitel auf; neben kleineren Zähnchen greifen grössere Zacken an den anderen Sätteln so ein, dass der erste Lateralsattel einblätterig, die beiden anderen zweiblätterig getheilt werden; ausserdem bemerkt man im zweiten Lateralsattel einen Zacken besonders kräftig entwickelt, der auch beim Auxiliarsattel wieder- kehrt; beim zweiten und dritten Lateral, sowie beim Auxiliarsattel sind die Sattelstiele leicht verjüngt. Für Ptychites globus gibt Zr. v. Zauer als die nächsten Verwandten den Ptychites Pauli Mojs.!) (pag. 251, Taf. LXII, Fig. 2) und Ptychites domatus Hauer sp. (ibid., pag. 250, Taf. LXII, Fig. 4, 5) an. Ich kann mich dieser Auffassung nicht vollständig anschliessen, denn erstens differirt die bosnische von diesen beiden Arten nicht unbedeutend durch die äussere Form, zweitens durch die Gestalt der Loben. Nach der Eintheilung der Ptychiten in Formengruppen, wie sie Mojsisovics pag. 244 vorschlägt, gehören beide eben angeführten Formen der Gruppe der Megalodisci an, welche sich neben anderen Merkmalen durch das Auftreten nur zweier Lateralloben auszeichnen. Da aber, wie wir gesehen haben, Ptychites globus über drei Lateralloben verfügt, so spricht dies eher für seine Zugehörigkeit zur Gruppe der Opulenti, wo wir ähnliche globose Formen in Ptychites opulentus Mojs. (ibid., pag. 259, Taf. LXXIII, Fig. 1—4) und Ptychites progressus Mojs. (ibid., pag. 259, Taf. LXVII, Fig. 4, 6) finden, welche ebenfalls über drei Lateralloben verfügen; ja letztere Form zeigt so ausserordentliche Aehnlichkeit mit Ptychites globus, dass nur in der äusseren Form, welche einen etwas höher gewölbten Externtheil und weniger steil gestellte Nabelwand hat, deutlichere Unterschiede zu sehen sind, denn auch die Suturlinien (Fig. 6c und vgl. ibid., Tafelerklärung!) sind fast ident. Die Frage, ob Ptychites globus Hauer vielleicht den Arcesten zugehöre (Hauer, pag. 70), glaube ich hiedurch der Lösung genähert zu haben. ; Ptychites opulentus Mojs. (Jugendform). Taf. VII, Fig. 9 a, 2, c. 1869. Arcesses cfr. Everesti Oppel, AMoysisovics E. v., Beiträge zur Kenntniss der Cephalopodenfauna des alpinen Muschel- kalkes. Jahrbuch k. k. geol. R.-A., pag. 575. 1882. Ptychites opulentus Aoysisovies £. v., Cephalop. Medit. Triaspr., pag. 259, Taf. LXXIIN, Fig. 1—4. 1892. Ptychites opulentus Mojs., Zazer Zr. v., Cephalopoden a.d. Trias von Bosnien. Denkschr. k. Akad. d. Wiss. mat.-nat. Cl., Bd. LIX, pag. 40. Diese Form, welche in zahlreichen, gut erhaltenen Exemplaren vorliegt, weist die grösste Aehnlichkeit mit Ptychites opulentus auf, weshalb sie hier angeschlossen sein möge. Das kleinste von Mojsisovics abgebildete Exemplar hat einen Durchmesser von 32 mm, während die grössten Stücke hier folgende Maasszahlen haben: Direnmesset s 0 8 0» ss ou 0 » Al am Hlohegdersletztena\\ nd nee Dicke » » » B . . - . 14 > Naibelweitesee 2 Er es Analog der Beschreibung von Mojsisovics bezüglich der Formen beim Durchmesser von 12 mm übertrifft auch hier die Dicke die Höhe, und die Form erlangt an der Nabelkante die grösste Breite. Der Externtheil ist ziemlich hoch gerundet, die Flanke fach anschwellend gegen den Nabelrand; dieser selbst ist nur an der Kante leicht abgestumpft, während die Nabelwand fast senkrecht auf die frühere Windung abfällt. Darin liegt einer der geringfügigen Unterschiede dieser Form von Ptychites opulentus, indem hier der Nabelrand stärker gerundet, bei der Reiflinger Form hingegen nur eben die Kante abgestumpft ist. 1) Mojsisovics E. v., Cephalop. Medit. Triaspr. [or] Die Cephalopodenfauna der Reiflinger Kalke. IoI Nach Mojsisowics treten, nur bis zu einem Durchmesser von I2 mm, sich in weiten Abständen folgende Schaleneinschnürungen auf, welche bei fortschreitendem Wachsthume verschwinden und von engstehenden flachen Schalenfalten ersetzt werden. Loc. cit. Taf. LXXII, Fig. 4 findet man aber bei dem abgebildeten Stücke von 32 mm noch Schalenfurchen z»d ausserdem Falten, was vollständig den Verhältnissen bei den Reiflinger Formen entspricht, wo bei der eben angegebenen Grösse sich ebenfalls beide Sculpturformen finden; die negative auf dem Steinkerne und die positive in Gestalt von eng- stehenden, geraden, radial verlaufenden Falten, welche den Externtheil nicht erreichen und sich in feine Linien auflösen. Die Involution ist ausserordentlich gross, indem der vorhergehende Umgang bis zum Rande bedeckt wird, so dass ein trichterförmiger Nabel entsteht. Er ist relativ gross im Verhältnisse zu Jugendformen von der Schreyeralpe, indem er dort beim Durchmesser von 32 mm erst 7'5 mm beträgt und hier schon bei 21 mm die Grösse von 7 mm erlangt. Die Suturlinie ist sehr ähnlich der von Mojsisowzes abgebildeten Form: drei Lateralloben und auf dem Nabelrande ein kleiner Auxiliarlobus. Die Suturlinie steigt rasch zum ersten Lateralsattel an und senkt sich langsam zum Nabelrand herab. Der einzige Unterschied liegt in dem kleinen Auxiliar- lobus, der hier schon auf dem Rande auftritt, was dort noch nicht der Fall ist. Unterfamilie: Gymnitinae Waag. Gattung: Gymnites Mojs. Gymnites gibberulus Art. Tears AI, II, 5 0% 4, 5 Die 2, ih IDironmesger © © © 5 5 0 „ alraa, Io mamo 6 © «77 wahen Höhe der letzten Windung . » DO 3 OR Dicke » » > > 38 58 co en, Nabelweie soo.» ao. '®& AO 000 A D Der Externtheil ist hoch-gerundet, die flachen Flanken erreichen bei jüngeren Individuen in der oberen Lateralfläche, bei älteren etwas tiefer die grösste Breite und sind von dem Externtheil nicht abgegrenzt; der Umbilicalrand ist abgestumpft und geht in eine steilgestellte, anfangs niedere, bei weiterem Wachsthum höhere Nabelwand über. Der Nabel ist weit und vergrössert sich bei weiterem Wachsthum relativ, ebenso wie die Involution geringer wird, die bei dem kleineren Individuum (Fig. 6) mehr als die Hälfte, später weniger beträgt. Bei den in Fig. 5 abgebildeten grösseren Individuen tritt — bei einem Durchmesser von circa ıromm — auf der Flanke, etwas oberhalb der Flankenmitte ein spiraler, flacher Wulst oder niederer Lateralkiel auf, ähnlich demjenigen bei Gymnites obliquus Mojs.!) (pag. 236, Taf. LVI, Fig. ı), Gymnites Credneri Mojs. (pag. 237, Taf. LIX, Fig. 12) und Gymnites Ecki Mojs. (pag. 238, Taf. LX, Fig. 3), der aber bei diesen Formen meist in längliche Knoten aufgelöst ist, während er hier persistirt, auch relativ früher auftritt als dort. Immerhin scheint diese rudimentäre Flankensculptur nur eine Eigen- thümlichkeit der Wohnkammer zu sein, welche bei Gymnites gibberulus noch etwas länger erhalten ist und jedenfalls länger als ein Umgang gewesen sein muss. Die Suturlinie besteht aus reichzerschlitzten Loben- und Sattelelementen und ist in drei Ent- wicklungsstadien zu beobachten. Bei Fig. 6c zu Beginn des letzten Umganges, ferner Fig. 6 dam Ende desselben beim jüngeren Exemplar und Fig. 5 c die vorletzte Suturlinie vor Beginn der Wohnkammer beim grossen Fragmente. Die jüngste Suturlinie zeigt einen breiten Externlobus, welcher ungefähr an Tiefe */, des ersten Lateralen entspricht; der Medianhöcker ist sehr breit, geht in eine stumpfe Spitze aus, welche durch 1) Mojsisovics E. v., Cephalop. Medit. Triaspr. 102 Arthaber. [102] je ein Zäckchen direct gekerbt ist, so dass sich ein vertiefter Centraltheil abscheidet. Aussen- und Innen- wand des einen Armes des Lobus, der — wenn man so sagen darf — fast ganz auf der Flanke liest, ist reich geschlitzt, und zwar die Aussenwand mit feineren, die Innenwand mit grösseren und secundär wieder mit feiner zugespitzten und getheilten Zacken. Insbesondere ragt einer daselbst stark hervor, der schon sehr hoch am Sattel situirt ist; der stark verengte Lobengrund ist mit zwei grösseren Zacken besetzt. Im zweiten Entwicklungsstadium sind die Verhältnisse fast dieselben geblieben; die beiden Zacken des Lobengrundes verschieben sich etwas, indem der äussere fast in die Mitte rückt, während von Aussen sich ein grösserer Zacken zu entwickeln beginnt, der eine symmetrische Stellung zu dem innern einzunehmen bestrebt ist. Beim dritten Stadium ist der zuletzt zugewachsene Zacken schon von gleicher Grösse wie die beiden älteren, und der Lobengrund ist jetzt durch drei Aeste, einen mittleren und zwei seitliche, getheilt. Der Externsattel ist hoch gewölbt, niederer als der erste Laterale und durch Zähnchen und Zacken zerschnitten. Seine Form bleibt bei den zwei anderen Entwicklungsstadien dieselbe. Der erste Laterallobus zeigt einen rundlichen Lobengrund, welcher durch einen längeren, median gestellten und zu beiden Seiten je zwei grössere und kleinere symmetrisch angeordnete Zacken getheilt ist. Die Sattelstiele sind an der Basis leicht verjüngt, zeigen wie beim Fxternsattel an der Innenseite grössere und reichere Zerschlitzung und beiderseits einen besonders hervorragenden Zacken. Der Sattel selbst ist von gleicher Form wie der Externe, reicht jedoch höher hinauf. Auch hier ändert sich in den beiden Entwicklungsstadien nichts Principielles, nur die Zacken werden grösser, ihre secundäre Zerspaltung feiner und in die Zackenzwischenräume schieben sich feine Zähnchen ein. Der zweite Laterallobus ist schmäler als der erste, hat ungefähr die Tiefe des Externen und zeigt eine ähnliche dreitheilige Zerschlitzung des Grundes, jedoch an der Aussenseite grössere Zacken- elemente. Der Sattel ist schmal, schmäler als der Externe, und reich geschlitzt. An den zweiten Laterallobus schliesst sich eine Serie von kleinen Auxiliarloben an, welche zackenförmig entwickelt sind und deren Scheitel an einer Geraden stehen, welche vom Kopf des zweiten Lateralsattels rasch zum Nabel absinkt und den Nabelrand in radialer Richtung unterhalb des Externlobus erreicht. Eine andere, ebenfalls richtige Auffassung wäre die, dass man von einem einzigen langen, flachen und reich geschlitzten Auxiliarlobus sprechen könnte. Gymnites gibberulus unterscheidet sich von den oben angeführten Gymniten durch den erwähnten Unterschied im Auftreten des Lateralwulstes, ferner der Form des Flankenquerschnittes und der Involution; er unterscheidet sich von dem ihm am nächsten stehenden Gymnites incultus Beyrich sp.!) bezüglich der Su£urlinie durch die Form des Externlobus. Dieser ist bei letzterer Form von fast derselben Tiefe wie der erste Lateral, ist aber oben breit angesetzt und dann in einen langen Ast ausgezogen, der wieder dreitheilig endet, während er bei Gymnites gibberulus von geringer Tiefe, im Ganzen breit, am Grunde nur verjüngt ist und erst bei ganz erwachsenen Individuen in drei kurze Arme endet. Noch ist die Analogie des Gymnites gibberulus mit einer Form aus dem bosnischen Muschel- kalk zu erwähnen, mit Gymnites Bosnensis Hauer?) (pag. 37, Taf. VIII, Fig. 1). Der Unterschied be- steht darin, dass die bosnische Form schlankere Umgänge von geringerer Höhe besitzt, was schon aus den Maasszahlen I90 mm Durchmesser zu 36 mm Windungshöhe gegen I8So mm zu 62 mm erhellt, bei einer relativen Dicke von 20 mm zu 8o mm. Auch die Suturlinie hat, abgesehen davon, dass sie bei der Reiflinger Species einen gröberen Charakter trägt, bei der bosnischen feiner geschlitzt erscheint, gewisse, jedoch nur geringfügige Unterschiede. !) Mojsisovics E. v., Cephalop. Medit. Triaspr., pag. 233, Taf. LIV, Fig. 1ı—3. 2) Hauer Fr. v,, Cephalop. bosn. Muschelk. 1887. [103] Die Cephalopodenfauna der Reiflinger Kalke. 103 Familie: Meekoceratidae Waag. Unterfamilie: Kymatitinae Waag. Im demnächst erscheinenden Theile der Salt-Range Fossils, Vol. II, pag. 240 ff., stellt Waagen die Familie der Meekoceratidae auf, deren ältere Glieder der früheren Familie der Pinacoceratidae, beziehungsweise den Unterfamilien der Lytoceratinae und Ptychitinae angehörten. Die Familie der Meekoceratidae zerfällt wieder in die Unterfamilien: I. Kymatitinae, II. Aspiditinae, III. Meekoceratinae, IV. Gyronitinae, welche sich im Allgemeinen in zwei Gruppen trennen lassen, deren erste gänzlich unsculpturirte Formen mit goniatitischer Lobenentwicklung umfasst — Unterfamilie der Kymatitinane —, während die zweite grössere Gruppe, welcher die restirenden Unterfamilien zufallen, glatte zz sculpturirte Formen enthält, bei denen die ceratitische Lobenform prävalırt. Die Unterfamilie der Kymatitinae wird nur aus zwei Gattungen gebildet: Kymatites Waag,, Parakymatites Waag., welche sich von einander durch die Form des Externlobus und das Vorhandensein oder Fehlen einer Auxiliarserie unterscheiden. Im Allgemeinen wird die Verwandtschaft mit Lecanites Mojs. betont, jedoch als trennende Merkmale auf die Form der Loben, speciell des Externlobus sowie auf die Weit- oder Engnabeligkeit hingewiesen. Als Charakteristica der Unterfamilie führt Waagen an: Stets glatte, flachgewölbte Flanken, Externtheil flach gerundet oder mit leicht abgestumpften Marginalkanten, über welche dann ein flach gerundeter Mediantheil aufragt; die Umbilicalkante ist deutlich entwickelt, jedoch abgestumpft; die Umgänge sind weitumfassend, wodurch ein relativ enger Nabel offen bleibt. Die Suturlinie besteht aus einem ausserordentlich breiten Externlobus, welcher durch einen breiten Medianhöcker getheilt ist, wodurch zwei Lateralflügel sich ergeben, welche schon ganz auf die Flanke zu liegen kommen und den Anschein von Adventivloben erwecken; sodann finden sich zwei fast clydonitische Lateralloben, der erste gross, in seltenen Fällen einige kleine, unregelmässige Zäckchen aufweisend, der zweite klein. Bei den Kymatiten schliesst sich gegen den Nabel ein breiter, flacher Auxiliarlobus an, bei Parakymatites folgt eine Serie von drei successive kleiner werdenden Auxiliarloben;; die Loben sind clydonitisch, die Sättel breit gerundet und ganzrandig. Im Reiflinger Kalke fanden sich drei Formen, die durch Aehnlichkeit der äusseren Gestalt und Verlauf der Suturlinie sich als gemeinsam einer Gruppe angehörend erwiesen und welche ich in der Folge als Proavites behandeln werde. Sie unterscheiden sich vollständig von allen bis jetzt bekannten alpinen Formen und dürften wohl hier bei den Kymatitinen ihren natürlichsten Anschluss finden. Sie zeigen dieselbe äussere Form wie jene, haben ebenfalls clydonitische Lobenelemente und flachgerundete, ganzrandige Sättel, unterscheiden sich jedoch vollständig durch die Gestalt des Externlobus. Derselbe ist nicht breit wie dort, sondern ist ausserordentlich schmal und wird von einem schmalen Medianhöcker in zwei schmale Arme getheilt, welche an der Basis spitz oler leicht abgestumpft endigen. Nachdem alle anderen Merkmale von Proavites mit den Formen der obigen Unterfamilie Waagen’s übereinstimmen, ausserdem aber zwischen Kymatites und Parakymatites gewisse Unterschiede in der Ausbildung des 104 Arthaber. [104] Externlobus schon bestehen, so schliesse ich Proavites hier und insbesondere an Kymatites selbst an, wodurch sich aber die Nothwendigkeit ergibt, die Diagnose der Unterfamilie der Kymatitinen um das oben angeführte Merkmal der Entwicklung des Externlobus bei Proavites zu erweitern. Gattung: Proavites Art. Die hieher gehörenden Formen haben flach-scheibenförmige Gestalt mit nur wenig gewölbten Flanken, welche die grösste Breite in der Umbilicalregion erlangen; der Externtheil ist flach, die Marginalkante scharfkantig entwickelt, der Umbilicalrand leicht abgerundet; die Involution ist gross und lässt nur einen kleinen, treppenförmig abgesetzten Nabel offen, mit relativ hoher, fast senkrechter Nabelwand; die Flanken sind sculpturfrei; die Schale »scheint« sichelförmig gebogene Anwachslinien zu zeigen. Die Länge der Wohnkammer liess sich nicht ermitteln. Die Suturlinie hat den Typus der Kymatitinen: es treten zwei Lateralloben von clydonitischer Form mit flach-bogenförmigen Sätteln auf, an welche sich auf dem Nabelrande ein kleiner Auxiliar anschliesst; der Externlobus ist im Gegensatze zu Kymatites und Parakymatites schmal, wird von einem schmalen Medianhöcker in zwei schmale Aeste getheilt, welche an der Basis abgestumpft oder spitz endigen; der Externsattel liegt auch zum grösseren Theile auf der Flanke. Die von Waagen ausgesprochene Ansicht, dass die Unterfamilie der Kymatitinen zunächst in Verwandtschaft zu Lecanites Mojs. steht, bestätigt sich auch hier insoferne, dass die Form des Extern- lobus vollständig dieselbe Ausbildung hat wie bei Lecanites Mojs. N Proavites Hüffeli Art. ar X BE9n bo DTENMESER 5 5 8 0 8 0 8 8 . A ham Höhe der letzten Windung . . . .20 » Dicke » > > oo o oa > (1 am) Nabelweiter © cu... eo Der Externtheil ist breit und flach, die Flanken leicht gewölbt und erlangen die grösste Dicke in der Umbilicalregion; die Marginalkanten sind scharf entwickelt, der Umbilicalrand sanft abgerundet, die Nabelwand fast senkrecht stehend. Die Form hat weitumfassende Umgänge, so dass nur ein kleiner, treppenförmig abgesetzter Nabel offen bleibt. Die Suturlinie zeigt zweı Lateralloben und auf dem Nabelrande einen kleinen Auxsiliarlobus; die Scheitel der Sättel stehen an einer Radiallinie; der Externlobus ist schmal, reicht ungefähr bis 2/, der Tiefe des ersten Lateralen herab und wird von einem schmal-konischen Medianhöcker in zwei Aeste getrennt, welche spitz enden; der erste Laterallobus erreicht die grösste Breite und Tiefe unter den Lobenelementen, endet rundbogig und ist ganzrandig; der zweite Laterale erlangt nur ungefähr die Hälfte der Tiefe des Externen, ist schmal, ebenfalls von runder Form und ganzrandig; der Auxiliar- lobus ist noch kleiner als der zweite Laterale, sonst aber von denselben Formverhältnissen. Die Sättel sind von rundbogenförmiger Gestalt; der Externsattel erreicht die grösste Spannweite und liegt grössten- theils schon auf der Flanke; der zweite Lateralsattel ist von derselben Breite wie der erste, jedoch gegen den Nabelrand zu etwas verzogen; auf der Nabelwand schliesst sich an den Auxiliarlobus ein kleiner, flacher Sattel an. Sämmtliche Sättel sind ganzrandig. Während die äussere Form an gewisse Meekoceraten erinnert, ist die Suturlinie in ihrer goniatitischen Einfachheit doch gänzlich anders entwickelt, so dass es schwer ist, Proavites an andere alpine Formen anzureihen. [105] Die Cephalopodenfauna der Reiflinger Kalke. 105 Beide vorliegende Stücke sind fast gänzlich als Steinkern erhalten, nur an einer Stelle ist auf der Marginal- und Externpartie noch ein kleiner Rest der Schale zu sehen. Er zeigt einen nach vorne offenen Bogen, welchen die feinen Zuwachsstreifen bilden, die den Externtheil bogenförmig convex über- spannen. Das wäre ein ähnlicher Verlauf, wie wir ihn bei Norites falcatus Art. (pag. 89, Taf. VIII, Fig. 1) kennen gelernt haben, weshalb wohl der Schluss gestattet ist, dass sich an den concaven Marginal- theil der Zuwachsstreifen ein convexer Theil ungefähr in der Flankenmitte anschliesst und ein gerades Radialstück die Verbindung mit dem Nabelrand herstellt, also mit einem Worte ein sichelförmiger Verlauf der Zuwachsstreifen angenommen werden kann. Proavites marginatus Art. Taf. X, Fig. 4 a, 2, c. Dnnchmesseng oem klohegdeinletztenS\Winduneses error Dicke > > » Ra 7, Nabelweites en cas rn tl 785,2 Der Externtheil ist flach, die Flanken schwellen gegen den Nabel zu an und erreichen, von dort gerechnet, ungefähr im ersten Drittel der Flanke die grösste Dicke; der Aussenrand ist scharf- kantig entwickelt, der Nabelrand abgestumpft; die Nabelwand ist hoch und sehr steil gestellt; die Involution lässt nur einen schmalen Streifen der früheren Windung frei, so dass der Nabel klein und treppenförmig abgesetzt erscheint. Die Schale ist nicht erhalten. Die Suturlinie ist von ähnlicher Form, wie wir sie bei Proavites Hüffeli kennen gelernt haben, nur zeigt sich der Unterschied, dass die Sattelscheitel nicht wie dort an einer geraden, sondern flach bogenförmig gekrümmten Linie anstehen, indem der erste Lateralsattel den Externen nur um wenig, der zweite um etwas mehr an Höhe überragt. Der Externsattel reicht fast zur halben Tiefe wie der erste Lateral herab; er ist klein und von einem niederen Medianhöcker in zwei Aeste getheilt, welche beiderseits in je eine Spitze enden; der erste Lateralsattel ist breit und tief, der Zweite kurz und klein, beide an der Basis gerundet, von elydonitischer Form; auf dem Nabelrande schliesst sich ein kleiner, gerundeter Auxiliarlobus an, dem auf der Naht selbst ein zweiter, kleinerer folgt. Die Sättel sind ebenfalls ganzrandig und von flach- bogenförmiger Gestalt; der Externsattel, welcher grösstentheils auf die Flanke zu liegen kommt, hat die weiteste Spannung, während der erste und zweite Lateralsattel von gleicher Weite sind und Letzterer noch flachere Form hat als Ersterer, auch gegen den Nabel etwas verzogen erscheint; der Auxiliar- sattel, welcher auf der Nabelwand liegt, ist von ähnlicher Gestalt. Der Unterschied zwischen Proavites Hüffeli und Proavites marginatus besteht darin, dass letzterer einen etwas schmäleren Externtheil besitzt, wodurch diese Art scheinbar grössere Dicke erlangt, sowie einen stärker abgerundeten Nabelrand aufweist; auch ist die Form des Externlobus im Verhältnisse zum ersten Lateralen eine etwas geänderte, die hier von grösserer, dort geringerer Tiefe ist. Proavites avitus Art. Mat. x, Bier 300, 0,0. Duszehnaesserg rm Elohesdewsletztenga\Vın dun ss Dicke >» » » ee Al SR Nabelweiter er ET RON >> Der Externtheil ist flach, die Flanke leicht anschwellend gegen die Umbilicalregion, so dass sie im unteren Flankendrittel die grösste Breite erlangen; die Marginalkante ist scharf entwickelt, der Beiträge zur Paläontologie Oesterreich-Ungarns. Bd. X, I4 106 Arthaber. [106] Marginalrand leicht gerundet; die Nabelwand ist hoch und senkrecht stehend, der Nabel relativ weit im Verhältniss zu den anderen Arten dieser Gattung; die Involution ist gross und lässt einen schmalen Streifen der früheren Windung frei, so dass der Nabel treppenförmig abgesetzt erscheint. Die Schale ist nicht erhalten. Die Suturlinie ist sehr schwach gekrümmt, was dadurch hervorgerufen wird, dass der erste Lateralsattel etwas höher als der Zweite und der Externe emporragt; wir finden ebenfalls wieder zwei Lateralloben. Der Externlobus hat hier fast die Tiefe des ersten Lateralen, ist klein, von einem sehr kurzen, schmalen Medianhöcker getheilt, wodurch jederseits ein kleiner Ast entsteht, welcher an der Basis stumpf endet; der erste Laterallobus ist relativ kurz, breit und ganzrandig, sowie der Zweite, welcher sehr klein entwickelt ist; auf der Nabelwand schliesst sich ein gerundeter Auxiliarlobus an, welcher etwas tiefer hinabreicht und eher etwas grösser ist als der zweite Laterallobus. Die Sättel sind breit gerundet; der Externsattel erlangt die grösste Breite und wird von der Marginalkante halbirt; der zweite Lateralsattel ist fast ebenso breit, jedoch flacher und gegen den Nabel etwas verzogen; der erste Lateralsattel ist der kleinste; sämmtliche Sättel sind ganzrandig. Der Unterschied zwischen Proavites avitus und Proavites marginatus und Proavites Hüffeli besteht darin, dass Ersterer etwas weitnabeliger als die anderen Formen ist, dass der Externlobus viel kleiner ist und fast zur Tiefe des, hier auch kürzeren, ersten Laterallobus herabreicht, dass der Externsattel von der Marginalkante halbirt wird und der erste Auxiliarlobus noch nicht auf den Nabelrand vorgerückt ist, wenn auch auf dieses letztere Merkmal kein grosses Gewicht zu legen ist, weil es vielleicht nur durch individuelles Alter bedingt ist. Anhang: Isolirte Form. Nov. gen. Sphaerites Art. Als Genus Sphaerites, welches gegenwärtig erst in einer Species vorliegt (mit vier Exemplaren), bezeichne ich kleine, globose Gehäuse mit weitumfassenden Umgängen, deren letzter Theil sich bei erwachsenen Formen auszuschnüren beginnt. Die Schale ist glatt; auf dem Steinkerne treten in weiten Abständen Einschnürungen auf. Die Wohnkammer beträgt ungefähr °/, Umgang. Die Suturlinie zeigt einen breiten, tiefen Externlobus, welcher von einem breiten, niederen Medianhöcker getheilt ist, einen breiten, noch etwas tiefer herabreichenden gezackten Laterallobus, zwischen beiden ein kleiner Adventiv- lobus, welcher einspitzig endet, und auswärts des Nabelrandes einen runden, breiten Auxiliarlobus. Die Sättel sind flach-bogenförmig und ganzrandig; die vorangehende Windung auf die folgende, Letzte projieirt, schneidet einen kleinen Theil des Lateralsattels ab. Es ist ausserordentlich schwierig, diese so beschaffene Gattung in das bestehende System einzureihen oder anzuschliessen; ich muss diese Frage auch vorläufig noch offen lassen, weil es nach meiner Ansicht richtiger ist, derlei aberrante Formen eine Zeit lang als »isolirte Formen« ohne Anschluss mitzuführen, bis sich durch glückliche weitere Funde von Aehnlichem die naturgemässe Stellung von selbst ergibt, als sie willkürlich, nur aus subjectiven Gründen, in das bestehende System einzuzwängen. Die äussere Form von Sphaerites hat entschieden gewisse Analogien mit Nannites Mojs.!) (pag. 210), und zwar insbesondere mit Nannites Bittneri Mojs. (pag. 2Io, Taf. XXXIX, Fig. ır) gemein. Wir finden bei dieser Form dieselbe globose, engnabelige Gestalt wieder mit breitem Ventraltheil und grösserer Breite der Windungen als Höhe, eine sich ähnlich einsenkende Umebilicalregion mit steil gestellter niederer Nabelwand. Nur freilich ist die Suturlinie bei beiden Formen vollständig verschieden; 1) Mojsisovies EZ, v., Cephalop. Medit. Triaspr. [107] Die Cephalopodenfauna der Reiflinger Kalke. 107 bei Nannites mit clydonitischen Lobenelementen, hier bei Sphaerites mit einem deutlich gezackten Laterallobus und als deutlichst trennendes Merkmal das Auftreten eines Adventivlobus. Sonst kämen nur mehr Jugendformen von Arcestes oder Joannites in Betracht, die eine ähnliche globose Gestalt ja auch besitzen und Contractionen auf dem Steinkerne zeigen. Die Analogie ist jedoch nur eine zufällige, denn die Suturlinien sind eben ganz anders entwickelt. Jugendformen von Ptychiten können hier nicht berücksichtigt werden, denn erstens sind sie stets viel weitnabeliger und zweitens überwiegt bei diesem Durchmesser (Io mm) noch meist die Höhe die Breite. Ueberhaupt darf ein Jugendstadium nicht zum Vergleiche herangezogen werden, denn in dem abgebildeten Stück haben wir, wenn auch vielleicht nicht ein vollständig erwachsenes Individuum vor uns, so doch zum Mindesten keine Jugendform mehr, denn die Suturlinien stehen schon ziemlich enge auf dem letzten Umgange. Gewisse Kreideformen, z. B. Tissotia mit den tiefgespaltenen Sätteln der Suturlinie, dürfen in Folge der zahlreichen Lobenelemente hier auch nicht im Entferntesten in Betracht kommen. Sphaerites globulus Art. ern 3%, Di, 5 @& Ch @ DireMMMESSEr © oa 0 so So 5 0. Komm Höhe der letzten Windung .... 4 Dicke >» » EEG) Nabelwei® » » a © so so 6 a0 28 Die Externseite ist breit gerundet und vereinigt sich mit der Flanke zu einer kugeligen Windungsform, bei welcher sich in Folge dessen keine Spur eines Marginalrandes abscheidet; die Flanke senkt sich in der Umbilicalregion zum eigentlichen Umbilicalrand sanft herab, der selbst deutlich, wenn auch leicht abgestumpft entwickelt ist und an den sich eine niedere, fast senkrecht stehende Nabel- wand anschliesst. Dieser globosen Windungsform entspricht ein sehr kleiner Nabel; die Umgänge sind stark involut, indem die frühere Windung fast vollständig umhüllt wird, wodurch ein kleiner, trichterförmiger Nabel frei bleibt. Beim Durchmesser von 7mm findet sich noch keine Spur einer beginnenden Ausschnürung, welche bei 1o mm Durchmesser — wie das abgebildete Stück zeigt — schon kräftigst entwickelt ist. Die Schale ist glatt und mit ziemlich kräftigen, radialen Zuwachsstreifen bedeckt, welche gleich- mässig Flanken- und Externtheil überziehen. Auf den Steinkernen treten Einschnürungen auf, die besonders kräftig auf der Ventralseite entwickelt sind und deren sich auf einem Umgange höchstens zwei constatiren lassen. Die Suturlinie zeigt im Allgemeinen einen streng radialen Verlauf, indem die Scheitel der Sättel an einer Radiallinie anstehen; ein einziger Laterallobus ist vorhanden. Der Externlobus reicht fast so tief herab, wie der Laterale, ist sehr breit und wird von einem breiten, niederen Medianhöcker in zwei Aeste gespalten, welche an der Basis stumpf enden; in dem breiten Raume zwischen Extern- und Laterallobus finden wir einen kleinen Adventivlobus, der wohl kräftig entwickelt ist, jedoch im Verhältniss zu den beiden anderen Lobenelementen als klein zu bezeichnen ist; er reicht ungefähr bis zu °/, der Tiefe des Lateralen herab, ist ziemlich schmal und endet einspitzig, so dass er eine trigonale Form zeigt; der Laterale ist breit und seine Basis mit vier Spitzen versehen, von denen zwei grössere flach und gespreitzt am Grunde stehen und darüber jeder- seits ein kleines, lateral gestelltes Zäckchen sichtbar wird. Bis zum Nabelrande folgt ein Auxiliar, der ungefähr die Tiefe des Adventivlobus hat; er ist gerundet und ganzrandig. 14* 108 Arthaber. [108] Die Sättel sind sämmtlich Hachbogenförmig; der Externsattel ist am stärksten gerundet und zugleich der kleinste, während Adventiv- und Lateralsattel annähernd von gleicher Form und Grösse sind und der Auxiliarsattel sich flach über die Nabelwand herabsenkt. Die Sättel sind ganzrandig und die Sattelstiele an der Basis leicht verjüngt. Die Projectionslinie der früheren Windung schneidet einen kleinen Theil noch vom Lateralsattel ab. VERTEBRATA. Lepacanthus gracilis Art. Länge, 2a ua rer ne Sam GrossteisD uLchmesse Tee ee» Der in mehreren theils besser, theils schlechter erhaltenen Exemplaren vorhandene Flossen- stachel ist von schlanker Gestalt, hat im unteren Theile einen fast geradlinigen Verlauf, während der obere, grössere Theil eine flache Krümmung nach rückwärts aufweist. Der Querschnitt des Stachels zeigt kein vollständiges Oval, sondern zwei vordere, flach- gerundete Seiten, während der rückwärtige Theil gerundet ist und vier kleine Längsriefen zeigt. Die beiden vorderen Flächen, welche sich unter sehr stumpfem Winkel treffen, sind mit feilen- artiger Quersculptur bedeckt, welche aus schräg von oben gegen abwärts laufenden Linien besteht, welche wieder von längslaufenden, feineren gekreuzt werden. Die Kante selbst ist ein Stück weit mit feinen Spitzen oder Widerhaken besetzt. Die Schalensubstanz des Stachels ist relativ schwach entwickelt, wodurch ein grosser Hohlraum für die ebenfalls asymmetrisch entwickelte Alveole frei bleibt, welche sich bis in die Spitze fortsetzt und hier knapp unter derselben als feiner, oval geformter Canal endet. Bezüglich der Orientirung dieses Stachels deutet sowohl die feilenartige Streifung und der Besatz der Schneide mit kleinen Widerhaken, als auch die Krümmung des Stachels selbst, sowie die Art der asymmetrischen Entwicklung desselben darauf hin, dass die mit Längsfurchung versehenen Seiten als die vorderen anzusehen ist. Die Deutung des Stückes, ob es als Flossen- oder Nackenstachel aufzufassen ist, fällt hier freilich schwer. Unter den triassischen Fischen ist keiner bekannt, der ähnliche Stacheln besessen hätte. Die Form vielmehr, sowie die Zeichnung und das weite Hinaufreichen der Alveole in die Spitze erinnert eher an die Nackenstacheln permischer Xenacanthiden, deren Nach- kommen allerdings noch in triassischen Meeren gelebt haben können. Es würde somit der Nachweis von Xenacanthiden in der Trias diesem Funde eines Nackenstachels interessante Bedeutung verleihen. Mastodonsaurus spec. indet. Lange des Schädel © - oo so.» 0... O5em Breite >» » ee eure De | ra Approximative Länge des ganzen Thieres .. » 945 % Pater Engelbert Prangner fand im Jahre 1843, wie wir bei 4. v. Meyer!) lesen, auf einer grossen Platte des oberen Reiflinger Kalkes — nach dem heutigen Stande unserer Kenntniss — im 1) Neues Jahrbuch f. Miner. 1847, pag. 190. [109] Die Cephalopodenfauna der Reiflinger Kalke. 109 alten Steinbruche des Scheiblinggrabens, der am Westausgange der Ortschaft Gross-Reifling beginnt, die Reste eines gewaltigen »Saurus«, der wohl hundertfünfzig Jahre dem Einflusse der Atmosphärilien ausgesetzt gewesen sein mag. Im Sommer 1847 sah W. Haidinger?) gelegentlich eines Besuches der nordsteirischen Gebirge jenes interessante Fossil noch in situ und gab die erste Anregung dazu, dass dieser überaus werthvolle Fund für die Wissenschaft gerettet werde. Da Grund und Boden dem Stifte Admont gehörte, kam das Stück kurze Zeit darauf in das Stiftsmuseum, woselbst es leider bei dem Brande des Klosters (1863) fast vollständig zu Grunde ging. Wir müssen es wohl aufrichtigst beklagen, dass von diesem Unicum nie eine Abbildung angefertigt worden war, die den interessanten Fund der Wissenschaft erhalten hätte, ja auch nicht einmal eine ausreichende Beschreibung geboten worden ist. Die wenigen Bemerkungen, die W. Haidinger darüber veröffentlichte und die kurze Motivirung 7. v. Meyer’s für seine Bestimmung als /chthyosaurus platyodon Conyö. sind im Grunde genommen das Ganze, was wir als Beschreibung des Stückes besitzen. Der letzte Geologe, welcher dasselbe im Admonter Museum noch gesehen hatte, Dyonis Stur, beschränkte sich in seiner »Geologie der Steyermark« (pag. 218 und 219) auch nur darauf, seine Zweifel an der Meyer’schen Bestimmung auszudrücken und gab kurz die oben angegebenen Maasse an. Somit schien der Reiflinger Fund vollständig für uns verloren zu sein! Dr. A. Bittner hatte nun schon vor Jahren gelegentlich seiner geologischen Aufnahmsarbeiten des Blattes Admont-Hieflau das Glück, bei dem Gastwirthe in Palfau (im Salzathale), Herrn Zänter- buchinger, eine allerdings etwas mangelhafte Zeichnung des Reiflinger »Saurus« zu entdecken; leider wollte sich der Besitzer nicht von dem Bilde trennen und erst im heurigen Sommer gelang es Dr. Bittner, die Einwilligung zu der Reproduction des Bildes zu erlangen, und übergab mir dasselbe in zuvor- kommendster Weise zur Publication, wofür ich ihm hier meinen verbindlichsten Dank sage. Auf seinen Rath sandte ich nun einen Abzug des Bildes, das in der Einleitung zu der vorliegenden Arbeit auf pag. 14 seinen Platz gefunden hat, an Herrn Prof. W. Deecke in Greifswald, der in bereitwilligster Weise die Beschreibung des alten Reiflinger Fundes übernahm. Ich benütze daher mit Freuden die Gelegenheit, Herrn Prof. Deecke meinen besten Dank für seine freundliche Mitarbeiterschaft auszusprechen. Ich füge zum Schlusse noch hinzu, dass nach den oben citirten Angaben 4. v. Meyer’s das Stück in einem »festen, schweren, grünlichgrauen Mergelkalk« erhalten war, das wahrscheinlich ein Zwischenmittel in den besonders im Anschlusse des Scheiblinggrabens sehr gleichmässig entwickelten knolligen Reiflinger Kalken repräsentirte. Prof. Deecke berichtet mir nun Folgendes: »Das Stück, dessen Abbildung Sie mir zusandten, hat schon früher einmal (1885) von meiner Seite Nachforschungen veranlasst. Bei der Abfassung meines Auf- satzes über Lariosaurus etc. wandte ich mich an den jetzt verstorbenen Director S7wr mit der Bitte, um Aufschluss über dies interessante Vorkommen eines Ichthyosaurus im Reiflinger Kalke und erfuhr nun, dass die Platte verbrannt sei, aber das Reptil schwerlich ein Ichthyosaurus gewesen sei. Diese Ansicht ist auch schon in der »Geologie von Steyermark« ausgesprochen (218—219). Ferner hat ja H. w. Meyer eine Skizze des Thieres gesehen und auch einige Wirbel sowie Zähne desselben in der Hand gehabt. Vielleicht ist es nun mit Hilfe aller dieser Angaben und der von Herrn Bittner wieder entdeckten Abbildung möglich, die ungefähre Stellung des Thieres zu ermitteln. H. v. Meyer schrieb 1847: »Die von mir untersuchten Zähne gleichen in Form, Grösse und sonstiger Beschaffenheit dem Zahn, von welchem Cuvier Oss. foss., t. 226, f. 4, 5, Abbildung gibt, und der dem Ichthyosaurus platyodon beigelegt wird. Der gegen 4 Fuss lange Schädel würde in Grösse und Form ebenfalls zu genannter Species passen, dessen Wirbel aber noch nicht so genau dargelegt sind, um mit den zu Reifling gefundenen verglichen werden zu können. Einen, letzterem ähnlichen Wirbel kenne ich von Ettersberg bei Weimar. Das Reptil scheint daher Ichthyosaurus platyodon zu sein.« *) Berichte, Bd. III, pag. 362. Wien 1847. IIo Arthaber. II Io] Fasst man die Abbildung ins Auge, so erkennt man einen dreieckigen Kopf, der nach Szur circa 95 cm lang und 34 cm breit gewesen ist. Derselbe liegt auf der Oberseite, und es sind die beiden Unterkieferäste in der Symphyse auseinander gebrochen, sowie halb nach innen umgeklappt, so dass die Zahnreihen deutlich hervortreten. Die beiden Unterkiefer lassen sich ferner an den über die Schädel- basıs hinausragenden Angularenden deutlich erkennen; sie dürften daher beiderseits die Contur des Schädels in der Figur bestimmen. Hinter dem Kopfe befinden sich theils zerstreut, theils im Zusammen- hange 24—25 Wirbel, welche kurze Körper, stärker hervortretende Ränder haben und daher in der Mitte etwas eingeschnürt erscheinen. Die Gelenkflächen scheinen stark vertieft gewesen zu sein. Diese Eigenthümlichkeiten, die auch auf der Figur deutlich hervortreten, haben 7. v. Meyer wahrscheinlich veranlasst, den ihm vorgelegten Wirbel für einen solchen von Ichthyosaurus zu halten; denn damals kannte man biconcave Wirbel nur von dieser Reptilienfamilie. Die andere Beobachtung in Betreff des Zahnes stimmt gleichfalls mit der Zeichnung insoferne als die Zähne nicht glatt gewesen sein können, sondern Längsfurchen gehabt zu haben scheinen, worauf die sternförmige Wiedergabe und der Vergleich mit dem Zahne des Ichthyosaurus platyodon hinzeigen. Solche stark geriefte Zähne kommen bei Ichthyosauriden häufiger vor, z. B. Ichthyosaurus communis (Zydekker, Fossil Rept. and Amphib. in the Brit. Mus., II, pag. 42). Betrachtet man aber die Zeichnung genauer, so lässt sich die Zutheilung zu dieser Reptilienfamilie nicht aufrecht erhalten. Die Zähne dürften nämlich fest eingekeilt in Alveolen gesessen haben; ausserdem lassen sich die erhaltenen Theile des Brustgürtels schwer mit solchen eines Ichthyosaurus vereinigen. An Plesiosauriden kann ich ebenfalls das Thier nicht anschliessen. Die Wirbel sind zu kurz und an den Gelenkflächen zu sehr vertieft, sonst hätte A. v. Meyer, einer der besten Kenner der Nothosauriden, jedenfalls den hier vorgelegten Wirbel nicht der ersteren Familie zugeschrieben. Dazu kommt, dass die Theile des Brustgürtels auch zu den Plesiosauriden nicht recht stimmen. Meiner Meinung nach — wenn man auf solche unzureichende Zeugnisse eine solche überhaupt aussprechen darf — handelt es sich um ein Thier aus der Gruppe der Masiodonsaurier. Unter diesen finden wir nämlich eine Reihe von Arten, die sich durch kurze Wirbelkörper mit verdickten Rändern und biconcaven Gelenkflächen auszeichnen. Es sind dies Gattungen mit sogenannten embolomeren (Zzze/, Handbuch der Paläont., III, 394 fl, speciell die Abbildung 384 C) oder solche mit stereospondylen Wirbeln, bei denen eine gewisse Aehnlichkeit mit Ichthyosaurus hervortritt. Die Form des Schädels und die Bezahnung wider- sprechen dieser Deutung keineswegs, ja es passt der sternartige Querschnitt der Zähne noch besser zu Labyrinthodonten als zu den Reptilien (vgl. Oxenstedt, Die Mastodonsaurier, Taf. III, Fig. 32). Der grosse flache, hinter dem Schädel gelegene Knochen könnte die mittlere Kehlbrustplatte darstellen. Er ist eigenthümlich vierlappig mit wahrscheinlich etwas abgebrochenem proximalen Ende. Seine Gestalt erinnert an die von Metopias diagnosticus Mey. aus dem Keupersandsteine (Zz#el, Hand- buch der Paläont., III, 492). Den darüber befindlichen längeren und an einem Ende verbreiterten Knochen kann ich nur mit dem Ilium von Mastodonsaurus giganteus vergleichen. Dieser ist ganz ähnlich gestaltet, hat die gleiche schräge Abstutzung an dem einen und eine Verbreiterung am anderen Ende (Zritel, ıbid., 406—407). Am hinteren rechten Ende des zusammenhängenden Halswirbels sieht man zwei Fragmente, die annähernd parallel liegen und gegliedert sind. Theile von Hand und Fuss können es kaum sein, da die Glieder zu kurz und zahlreich sind. Dagegen können sie als Reste des Bauch- panzers aufgefasst werden, der ja häufig aus solchen bogenförmig angeordneten Hautknochenstücken besteht. Ob dazu auch die drei bis vier parallel liegenden Knöchelchen unten links an der Ecke gehören, möchte ich dahingestellt sein lassen; für Fingerglieder sind sie zu dünn. An der anderen Seite des Halses liegen einige Rippenstücke und an deren Ende ein eigenthümlich durchbrochener Knochen, der möglicherweise von der Schädeldecke herstammt. Der grosse Knochen auf der linken Seite der Zeichnung liesse sich als rechte seitliche Kehlbrustplatte deuten. Die ganz unten rechts [ııı] Die Cephalopodenfauna der Reiflinger Kalke. III gelegenen Knochen mögen Fingerglieder und Fragmente von einer der vier Gliedmassen sein. Die anderen Knochen sind nach der Figur kaum zu bestimmen. Mastodonsaurier kennt man ausser aus dem Buntsandsteine und Keuper aus dem schlesischen Muschelkalke (Z. d. D. g. G., 37, 1885, 528—532, und ibid., 36, 1884, 141—142). Auch würde die Grösse des Thieres wohl zu dieser Gruppe passen, da die schwäbischen Keuperformen ebenfalls gegen ı m Schädellänge besitzen. Der einzige Ichthyosaurus aus der Trias ist von Desano erwähnt und von Bassani beschrieben, leider nicht abgebildet. Es ist dies eine kleine Form, die nur go cm lang wird, die also mit diesem grossen Thiere nichts zu thun hat (Dassani, Sui fossili e sull’ eta degli scisti bituminosi di Besano in Lombardia. Atti Soc. Ital. d. sc. nat., XXIX, 1886, 6—7). Reste grösserer Individuen von Ichthyosaurus werden dagegen von Aulke aus den Halobia und Daonella führenden triadischen Schichten Spitzbergens beschrieben und zwei Arten, Ichthyosaurus polaris und Ichthyosaurus Nordenskiöldii, aufgestellt. Eine Revision dieser Formen wäre wünschens- werth (Bihang till kgl. Svenska Vetensk. Handl., I, 1872/73, Nr. 9, und ibid., Handlinger, N. F., XIV, en875, N 5, p. 702). CORRIGENDA. Auf pag. ıı, Zeile 13, von unten soll es statt Cephalopoden heissen: Cephalopodenarten. Auf pag. ı2, Zeile 8 von oben, soll es statt granulatostriatus heissen: granulosostriatus. Als Erklärung des scheinbaren Widerspruches auf pag. ıı unten ist zu bemerken, dass von den 85 Cephalopoden- arten des Verzeichnisses die Nummern 36 und 37 (zwei Ceratites [Danubites?] spec. indet.), sowie Nr. 60 (Nov. gen. indet.) als zu undeutlich oder als systematisch zu wenig brauchbar vernachlässigt wurden und dass auch von den verbleibenden 82 Arten noch Nr. 30: Ceratites sondershusanus Picard sp., als dem germanischen Muschelkalk angehörig, ausgeschieden werden muss, so dass thatsächlich und zweifellos dem Reiflinger Fundorte 81 Arten verbleiben, er somit um g Formen mehr geliefert hat als der bisher reichste Fundort »Schreyeralm« aus dem oberen Muschelkalk der Nordostalpen. TAFELI(. Orthoceras, Pleuronautilus. TAFEL Id. Fig. 1. Orthoceras nov. spec. indet., pag. 25. Bruchstück mit theilweise erhaltener Schale. Fig. 2. Orthoceras nov. spec. indet., pag. 25. Bruchstück mit erhaltener Schale. Fig. 3a, d,c. Pleuronautilus Rollieri Art., pag. 28. Bruchstück mit theilweise erhaltener Schale; c Lobenlinie von demselben Stücke. Fig. 4,20. Pleuronautilus Rollieri Art., pag. 29. Ein zweites, als Steinkern erhaltenes Stück mit vollständig erhaltenem Mundrand. Fig. 5 a, ö, c, d. Pleuronautilus seminodosus Art., pag. 32. Als Steinkern erhaltenes Bruchstück; @ der Querschnitt der letzten Windung in der Höhe der letzten Kammerscheidewand, c der Querschnitt am Ende der Wohnkammer. Gx.Arthaber : Gephalopodenfauna der Reiflinger Kalke «Taf. I.) Tafl ASwobodandNar.gez.u.lin. Lifh_AnstzIh Bzunwarih Yen. Beiträge zur Pataeontologie Oesterreich-Ungarns und des Orients, herausgegebenvonProf£.D’WWaagen,BdX 1895. Verlag vWilh.Braumüller,k.u.k.Hof-u.Universitäts- Buchhändler in Wien. Fig. Fig. Fig. 5 Ben 7a,b. TAFEL II (m. |Pleuronautitus seminodosus Art., pag. 32. Das in Fig. ı abgebildete Stück hat theilweise Schalenbedeckung, während Fig. 2 nur als Steinkern erhalten ist. Pleuronautilus furcatus Art., pag. 34. Exemplar mit theilweiser Schalenbedeckung. Pleuronautilus ptychoides Art., pag. 35. Exemplar mit theilweiser Schalenbedeckung; ce Querschnitt desselben Stückes. Pleuronautilus Pichleri Hauer sp. pag. 31. Das von D. Stur gefundene Stück, aus dem Besitze der k. k. geolog. Reichs-Anstalt. » 6a, 0, c, d, Pleuronautilus scabiosus Art., pag. 31. Exemplar mit theilweise erhaltener Schale. Fig. e ein reconstruirtes Bild nach dem stark verdrückten Originale Fig. a, 2. Pleuronautilus nodulosus Art., pag. 36. Exemplar mit grossentheils erhaltener Schale Gv.Arthaber : Gephalopodenfauna der Reiflinger Kalke. (Taf II.) Ta. I. 4.Swoboda n.d.Nat. gez.u.lifh. LifhAnstvwIh.Bannvrarth, en Beiträge zurPataeontologie Oesterreich-Ungarns und des Orients, herausgegebenvonPro£.D’WWaagen,BAX,1895. Verlag v.Wilh.Braumüller,k.u.k.Hof-u.Universitäts-Buchhändler in Wien. ’ s } Ey r D ’ = ' 0 & 1 \ . re ' \ - . « h N B { " n D a) N Y D RR | IIRASTSESTESSTRTEE (N): Pleuronautilus, Nautilus, Ceratites. BET ZNDE D . 3a, b. au + | en ch ie. Ba,b,c. IDASDERREITIT AN): Pleuronautilus crassescens Art., pag. 37. Exemplar mit theilweiser Schalenbedeckung. Pleuronautilus crassescens var. jugulatus Art., pag. 38. Exemplar mit theilweiser Schalenbedeckung. Pleuronautilus ambiguus Art., pag. 38. Bruchstück mit theilweiser Schalenbedeckung. Nautilus pertumidus Art., pag. 42- Fig. 4 Abbildung der linken, Fig. 5 der rechten Flanke, Fig. 6 der Ventralseite. Ceratites semiornatus Art., pag 43. Exemplar mit theilweiser Schalenbedeckung; Ceratites glaber Art., pag. 46. Exemplar mit theilweiser Schalenbedeckung. c Querschnitt, in %/, der letzten Windung abgenommen. Gv.Arthaber : Gephalopodenfauna der Reiflinger Kalke.(laf.Il) Taf. IIl. f Y 1 ' 1 \ ' \ Lıth.Anstwlh.Bannwarthlien.. 4A.Swoboda.n.d.Nar: gez.u.lifh. Beiträge zurPalaeontologie Oesterreich-Ungarns und des Orienis, herausgegebenvonPro£.D’WWaagen,Bd.X 1895. Verlag v.Wilh.Braumüller,k.u.k.Hof-u.Universitäts-Buchhändler in Wien. Ia, b 20 (b5 Os 3 q, b, (25 4a,b, € » Bm & D 6 a, b, C, d. a 7 a, b. e 8 a, b, C. AIDS IM AE Ceratites nov. spec. indet., pag. 44. Wohnkammerexemplar mit theilweise erhaltener Schale. Ceratites planus Art., pag. 45. Vollständiges Exemplar mit grösstentheils erhaltener Schale. Ceratites binodosus Hauer, pag. 48. Als Steinkern erhaltenes Exemplar. Ceratites simplex Art., pag. 47- ; a im Steinkern erhaltenes Wohnkammer-Bruchstück; ö durch Wegsprengen des letzten Umganges wurde ein Theil des früheren Umganges blossgelegt. Ceratites Waageni Art., pag. 49. Vollständiges Exemplar mit theilweise erhaltener Schale. Ceratites Mojsvari Art., pag. 50. a vollständiges Exemplar mit theilweiser Schalenbedeckung; 3 der Externtheil am Ende des letzten Umganges ist etwas verdrückt; c nach Messungen gezeichneter Querschnitt. Ceratites multinodosus Hauer, pag. 51. Nach dem Originalexemplar Zr. v. Hauer’s aus dem Besitze des k. k. nat. Hofmuseums in Wien genau gezeichneter Querschnitt a und Lobenlinie 2. Ceratites nov. spec. ex aff. multinodosi Hauer, pag. 51. Schlecht erhaltenes Bruchstück einer Wohnkammer (Steinkern). Gv.Arthaber : Öephalopodenfauna der Reiflinger Kalke ‚(Taf.V) Taf. IV. Ib 2.Swobodan.d.Nat gez.u.lifh. Lıth.Anstw.[h.Bannwarth\Aen.. Beiträge zurPalaeontologie Oesterreich-Ungarns und des Orients, herausgegebenvonPro£.D’WWaagen.BAX 1895. Verlag vWilh.Braumüller,k.u.k.Hof-u.Universitäts- Buchhändler in Wien. 2 2, le . 3.4, b, 0. Se, (ie . 44, DRcH ID SBEISESVE VE . La, Ö,c,d. Ceratites sondershusanus Picard sp., pag. 52. Hahnleite bei Sondershausen aus der Schaumkalkschicht des unteren germanischen Muschelkalkes. Nach einem Stearinabguss gezeichnet; # Querschnitt, am Ende des letzten Umganges abgenommen und theilweise ergänzt; « reconstruirte Lobenlinie. Ceratites anceps Art., pag. 55. Als Steinkern erhaltenes Bruchstück; ö Querschnitt vom Ende des letzten Umganges. Ceratites Reiflingensis Art., pag. 56. Fast ganz als Steinkern erhaltenes Exemplar; ö Querschnitt vom Ende des letzten Umganges. Ceratites Reiflingensis var. exiguus Art., pag. 57. Als Steinkern erhaltenes Fragment. Ceratites pseudovindelicus Art., pag. 57. Als Steinkern erhaltenes Fragment; ö Querschnitt vom Ende des letzten Umganges. ig.6.0,0,c,d,e. Ceratites tuberosus Art., pag. 58. Grösstentheils als Steinkern erhaltenes Exemplar; d Querschnitt vom Ende des letzten Umganges. . 7a, b, c, d. Ceratites altecostatus Art., pag. 59. Als Steinkern erhaltenes Exemplar. In a ist die Wohnkammer durch die punktirte Linie ergänzt. Gx.Arthaber : Öephalopodenfauna der Reiflinger Kalke .(Taf.\V) \ \ v 4A.Swobodan.d.Nat. gez .u.liih. En Lıth.Anstvlh Bannwarih, Wien . Beiträge zur Palaeontologie Oesterreich-Ungarns und des Orients, herausgegebenvonPro£D’WWaagen,BAX,1895. Verlag v.Wilh.Braumüller,k.u.k.Hof-u.Umiversitäts- Buchhändler in Wien en f z F ENT Chr y u: u Y u k {1 I u Bi 0% Ne I I Er e a zu A u N. ne u un 'd Ban om Fa j = u 2 ’ - - en - Dog L OR TEN el, . ü UNTER I I # - [ - r ß 2 & - - L A 5 EN Y oe De, Gi 4 Fi ri ae Als I ei ü u e7 Wa ei u Fig. 1a, Fig. 2a, Fig. 3a, Fig. 4a, Fig. 5 Fig. 6a Rio 77a, Fig. 8a Fig. 9a, Fig. Io.a, b. TAFEL VI (vD). Ceratites (Danubites?) spec. indet., pag. 59. Steinkern eines schlecht erhaltenen Wohnkammer-Bruchstückes. . Balatonites balatonicus Mojs., pag. 60. Steinkern eines fast vollständig erhaltenen Exemplares; bei dem in c gezeichneten Querschnitte ist auf der linken Seite der grosse Lateraldorn ergänzt. Balatonites balatonicus Mojs., pag. 61. Bruchstück eines als Steinkern erhaltenen Wohnkammerexemplares. Balatonites hystrix Art., pag. 63. Bruchstück eines als Steinkern erhaltenen Exemplares. Balatonites hystrix Art., pag. 63. Querschnitt, nach einem anderen Stücke gezeichnet. Balatonites nov. spec. ex aff. gemmati Mojs., pag. 64. Bruchstück eines als Steinkern erhaltenen Wohnkammerexemplares mit der letzten Kammerscheidewand. Balatonites constrictus Art., pag. 65. Bruchstück eines als Steinkern erhaltenen Wohnkammerexemplares. Balatonites contractus Art., pag. 67. Bruchstück eines als Steinkern erhaltenen Wohnkammerexemplares; in 2 sind die Lateraldornen theilweise ergänzt. . Balatonites gracilis Art., pag. 68. Bruchstück eines theilweise noch mit Schale erhaltenen Exemplares. Balatonites lineatus Art., pag. 69. Vollständig erhaltenes Schalenexemplar. Gw.Arthaber : Gephalopodenfauna der Reiflinger’Kalke.(Taf.VI) Taf. VI. A.Swoboda nd.Nat:gez.u.Iih. Lifh.AnstwIh.Bannwart, Wien . Beiträge zurPalaeontologie Oesterreich-Ungarns und des Orients, herausgegebenvonPro£D’WWaagen,BdX,1895. Verlag vWilh.Braumüller,k.u.k.Hof-u.Universitäts-Buchhändler in Wien RASSE DIE VD): Balatonites, Reiflingites, Acrochordiceras, Megaphyllites, Norites. wen oı IQ. 6 a—d. . 7, b. 2,0 PATIENTEN! Balatonites transfuga Art., pag. 70. Das Exemplar ist als Steinkern erhalten und die Scheibe mehrere Male in verschiedenen Ebenen gebrochen; « zeigt das gut erhaltene Ende der Wohnkammer, 4 den construirten Querschnitt derselben. Balatonites transfuga Art., pag. 70. Ein zweites als Steinkern erhaltenes Exemplar. Reiflingites Eugeniae Art., pag. 75. Als Steinkern erhaltenes Fragment; c Querschnitt vom Ende der Wohnkammer. Reiflingites torosus Art., pag. 76. Als Steinkern erhaltenes Exemplar; c Querschnitt vom Ende der Wohnkammer. Reiflingites torosus Art., pag. 76. Vollständige Lobenlinie eines zweiten Stückes von viel kleinerem Durchmesser (Jugendform). Reiflingites rota Art., pag. 78. Als Steinkern erhaltenes Exemplar; c Querschnitt, ungefähr bei Beginn des letzten Drittels der Wohn- kammer abgenommen. Acrochordiceras undatum Art., pag. 79. Fragment mit erhaltener Schale. Acrochordiceras undatum Art., pag. 79. Lobenlinie eines kleinen Exemplares. Acrochordiceras undatum Art., pag. 79 Profilansicht eines dritten Fragmentes mit erhaltener Schale. Acrochordiceras erucosum Art., pag. 82. Als Steinkern erhaltenes Exemplar. Acrochordiceras nov. spec. indet., pag. 31. Als Steinkern erhaltenes Fragment. Megaphyllites procerus Art., pag. 87. Schalenexemplar; a und ö die beiden Flankenansichten von demselben Stücke. Norites cfr. gondola Mojs., pag. 89. Als Steinkern erhaltenes Exemplar. G v.Arthaber : Cephalopodenfauna der Reiflinger Kalke ,(Taf.VIl.) Taf. VIL A.Swobodand.Nat: gez.u.lifh. Lifh.Anstw.I[h.Bannwarth,Wien .. Beiträge zurPalaeontologie Oesterreich-Ungarns und des Orients, herausgegebenvonProf£.D’WWaagen,Bd.X 1895. Verlag vWilh.Braumüller,k.u.k.Hof-u.Universitäts-Buchhändler in Wien DARET-VIIF In. Norites. Gymnites, Ptychites, Nov. gen. indet. D % > 3040 @& 20 DC > 3,6 , Dal Same: . 9a, b, C. 5 MO) 0.8 TAFEL VII (vım). Norites falcatus Art., pag. 89. Exemplar mit theilweise erhaltener Schale. Norites subcarinatus Hauer, pag. 90 Fundort: Han Bulog. Genau gezeichnete Suturlinie des Originalstückes Ar. v. Hauer’s. Norites apioides Art., pag. 91. Als Steinkern erhaltenes Fragment; d Profilansicht, mit theilweise ergänzter letzter Windung. Norites psilodiscus Art., pag. 92. Exemplar mit erhaltener Schale; Ö Profilansicht theilweise ergänzt. Gymnites gibberulus Art., pag. Io1. Grossentheils als Steinkern erhaltenes Fragment; ö Querschnitt vom Anfange der letzten Windung; c nur theilweise erhaltene Suturlinie desselben Stückes. Gymnites gibberulus Art., pag. 101. Exemplar mit theilweise erhaltener Schale; ö Querschnitt vom Ende der letzten Windung; c Suturlinie vom Anfang, d vom Ende der letzten Windung. Gymnites incultus Beyrich sp. Suturlinie des Originalstückes von Beyrich aus dem schwarzen Kalkstein von Reutte in Nordtirol, nach Alojsisovics: Cephalopoden der mediterranen Triasprov. Abhandlg. k. k. geol. R.-A,, Bd. X, Taf. 54, Fig. 2. (Diese Suturlinie war ursprünglich nicht zur Wiederabbildung bestimmt und wurde vom Zeichner nur irrthümlich wieder gezeichnet.) Ptychites globus Hauer, pag. 99. Exemplar mit theilweise erhaltener Schalenbedeckung. Ptychites opulentus Mojs., pag. 100. Exemplar mit theilweise erhaltener Schale. Nov. genus indet., pag. 84. Exemplar mit erhaltener Schale. Gv.Arthaber : Gephalopodenfauna der Reiflinger Kalke ‚(TafVIll) TV. RER 3 A.Swobodan.dNar.gez.u.lifh. Lifh.AnstwIh.Bannvwartih,Wlen . Beiträge zurPalaeontologie Oesterreich-Ungarns und des Orients, herausgegebenvonProf£.D’WWaagen,BdX,1895. Verlag v.Wilh.Braumüller,k.u.k.Hof-u.Universitäts-Buchhändler in Wien a u NABIL 1DX (ES Fig. 1a, 2. Ptychites maximus Art., pag. 97. Exemplar mit theilweise erhaltener Schalenbedeckung. Fig. 2. Ptychites maximus Art., pag. 98. Abbildung eines Theiles der Schale von einem zweiten Stücke. Fig. 3. Ptychites maximus Art., pag. 98. ! Suturlinie des auf Taf. X, Fig. ı, abgebildeten Exemplares. G.v.Arthaber : Gephalopodenfauna der Reiflinger Kalke ‚(Taf IX) TaEIX. ASwobodandNar.gez.u.lifh. Lıifh.AnstwIh.Bannyarihläen . Beiträge zurPalaeontologie Oesterreich-Ungarns und des Orients, herausgegebenvonProf£.D’WWaagen,BdX 1895. Verlag vWilh.Braumüller,k.u.k.Hof-u.Universitäts-Buchhändler in Wien WARBL IT 09, Ptychites, Proavites, Sphaerites, Lepacanthus. . 2 a—d, MAI B IE 28 (CR Ptychites maximus Art., pag. 97. Als Steinkern erhaltenes Exemplar. Die Suturlinie ist auf Taf. IX, Fig. 3, abgebildet. Proavites Hüffeli Art., pag. 104. Als Steinkern erhaltenes Fragment mit geringen Resten der Schale; c vollständiger Querschnitt. Proavites avitus Art., pag. 105. Steinkern mit geringen Schalenresten. . Proavites marginatus Art., pag. Ios. Als Steinkern erhaltenes Exemplar. Sphaerites globulus Art., pag. 107. Exemplar mit grossentheils erhaltener Schale; c die ungefähr gmal vergrösserte Suturlinie. Lepacanthus gracilis Art., pag. 108. % Ansicht der Flanke des Stachels bei ungefähr 4maliger Vergrösserung; ec Querschnitt bei ungefähr 3 maliger Vergrösserung. G.v.Arthaber : Gephalopodenfauna der Reiflinger Kalke .(Taf.X) Taf. X. A.Swoboda.n.d.Nar. gez.u.lifh. LıfhAnstv.Ih.Bannwarth,Vien.. Beiträge zurPalaeontologie Oesterreich-Ungarns und des Orients, herausgegebenvonPro£.D’WWaagen,BdX 1895. Verlag vWilh.Braumüller,k.u.k.Hof-u.Universitäts-Buchhändler in Wien BEITRAGE van © 1087 3 = 777 ZUR PALÄONTOLOGIE u GEOLOGIE ÖSTERREICH. -UNGARNS un Des ORIENTS. BEGRÜNDET ‚VON > = x ik MOISISovIcS oo. PROF, D“ M. NEUMAYR. MITTHEILUNGEN PALÄONTOLOGISCHEN INSTITUTES DER UNIVERSITÄT WIEN HERAUSGEGEBEN MIT UNTERSTÜTZUNG DES HOHEN K. K: MINISTERIUMS FÜR CULTUS UND UNTERRICHT. VoN © PROF. De: W. WAAGEN. - BAND-X. — HEFT IE — MIT TAFEL/XIEXVIL BE, DRS FWIEN UND LEIPZIG. WILHELM BRAUMÜLLER : K.-U.K. HOF- UND UNIVERSITÄTS-BUCHHÄNDLER BE 1896. AR © 0 1897 BEITRÄGE ZUR KENNTNISS DER FOSSILEN KREIDEFLORA VON KUNSTADT IN MÄHREN. Von DR FRIDOLIN KRASSER. VORWORT. Schon vor mehreren Jahren hatte ich Gelegenheit, die fossile Pflanzenwelt der Kreide- ablagerungen bei Kunstadt in Mähren kennen zu lernen. Der Güte des Herrn Professors Dr. £, Soffee und Fabriksdirectors Offermann in Brünn verdanke ich die Kenntniss der Fundstätte und eine Reihe schöner Abdrücke. Ich kann nicht umhin, hier in Dankbarkeit der freundlichen Bemühungen der genannten Herren zu gedenken. Mehrmals habe ich selbst bei Kunstadt gesammelt, leider stets im Kampfe mit der Ungunst des Wetters. Trotzdem gelang es mir, ein ziemlich reichhaltiges Materiale zu gewinnen, so dass ich es nun wagen kann, mit meiner Arbeit vor die Oeffentlichkeit zu treten, wenn auch mit einigem Zögern. Bin ich mir doch der Mängel gar wohl bewusst, welche schon der Natur des Gegenstandes halber, gewissermassen ab ovo, einer phytopaläontologischen Arbeit anhaften, Mängel, die zum Theile unvermeidlich sind. Der Botaniker fühlt eben die Unzulänglichkeit der meisten Anhaltspunkte, welche uns die fossilen Pflanzenreste zur Bestimmung darbieten, nur zu sehr und er schöpft dieses Unbehagen aus der Kenntniss der Formenmannigfaltigkeit der recenten Flora, aus der Erkenntniss, dass in den ver- schiedensten Familien gar nicht selten gleiche oder doch ausserordentlich ähnliche Formelemente des Laubes vorkommen. Seit sich Schenk in seiner »Paläophytologie«!) und in den »fossilen Pflanzenresten«?) so überaus skeptisch über die Zuverlässigkeit der Resultate der paläophytologischen Forschung ausgesprochen hat, bedarf eine Arbeit, wie die vorliegende, der Rechtfertigung. Gewiss wird man Schenk zustimmen, wenn er (Paläophytologie, Vorwort) sich darüber beklagt, »dass die meisten grösseren und kleineren Localfloren, welche bis heute erschienen sind, eine durchaus ') Handbuch der Paläontologie, herausgegeben von X. A. Zittel. II. Abth.: Paläophytologie, begonnen von W. Ph. Schimper, fortgesetzt und vollendet von A. Schenk. München und Leipzig 1890. 2) »Die fossilen Pflanzenreste« in Sckerk's Handbuch der Botanik, IV. Bd. Auch separat im Buchhandel erschienen. Beiträge zur Paläontologie Oesterreich-Ungarns. Bd. X, 15 TETA Krasser. [21 4 ungenügende Bearbeitung erfahren haben«. Ebenso wird man anerkennen, dass die Merkmale des Leitbündelverlaufes vielfach überschätzt wurden und dass »vielfach die botanischen Kenntnisse der Autoren ungenügend waren und sind«e. Dem gegenüber muss man aber auch bedenken, dass die serügsten Uebelstände zum grossen Theile in dem Entwicklungsgange der Paläophytologie als Wissen- schaft ihre Begründung finden. Zunächst musste man daran gehen, sich einen Ueberblick über die Formenmannigfaltigkeit zu verschaffen. Dann interessirte die Frage, ob die fossile Flora von der recenten wesentlich verschieden sei, zuletzt erst, seit dem Auftreten Charles Darwin's, die Phylogenie. Es kommt ferner auch in Betracht, dass nicht allein Botaniker, sondern auch, und dies bekanntlich gar nicht selten, Geologen sich für die fossile Pflanzenwelt interessirten. Dem Geologen aber handelt es sich gewiss in erster Linie um die Gewinnung von Leitfossilien, die botanischen Fragen, welche sich an die Reste fossiler Pflanzen knüpfen, berühren seinen Standpunkt weniger. Die kritische Sichtung der fossilen Pflanzen ist Sache des Botanikers. Und auf diese Arbeit hat Schenk mit Recht das Haupt- gewicht bei der Verfassung seiner Paläophytologie gelegt. Nach der Lage der Dinge ist dies eine herkulische Leistung, kein Wunder also, wenn die Missstimmung über das ım Vergleich zur auf- gewandten Arbeit nicht im günstigsten Verhältnisse stehende Resultat sich bis zum Pessimismus steigert. Wir meinen, Schenk ist in der skeptischen Betrachtung zu weit gegangen, vielfach war er ja auch nur auf Abbildungen und Beschreibungen angewiesen. Und doch wäre gar oft der unmittelbare Vergleich angezweifelter Fossilien nöthig gewesen. Dies kann aber seine hohen Verdienste um die Paläophytologie nicht im mindesten schmälern, Aufgabe der Epigonen ist es, seine Kritik im Detail zu prüfen, sie anzunehmen oder zu mildern, wie es die Sache erfordert. Dabei aber wird es gut sein, sich vor Augen zu halten, dass auch die botanische Betrachtungsweise von verschiedenen, schon von Solms!) treffend hervorgehobenen Gesichtspunkten aus geschieht, insoferne der Botaniker je nach seiner Richtung das rein systematische, das pflanzengeographische, das phylogenetische oder das physiologische Interesse mehr hervortreten lassen wird. Die ideale Betrachtungsweise sollte freilich allen diesen Gesichtspunkten gerecht werden. Darnach hätten auch die Bearbeiter von Localfloren zu streben. Unerlässlich aber ist die kritische Behandlung der fossilen Pflanzenreste, die zumeist Blattabdrücke sind. Je besser man den Polymorphismus des Laubes der recenten Gewächse sowohl seinen Form- elementen wie seinen Ursachen nach kennen lernt, desto mehr Anhaltspunkte gewinnt man für die kritische Behandlung der Merkmale fossiler Blätter und damit für eine richtigere Auffassung der Arten, aus welchen sich eine gegebene fossile Localflora zusammensetzt. Namentlich in der Kreide und im jüngeren Tertiär finden sich nur zu oft einer botanischen Behandlung unzugängliche Reste der fossilen Flora. Man thut, glaube ich, am besten daran, sie, soferne sie nicht als »Leitfossilien« verwendbar sind, insolange mit Stillschweigen zu übergehen, bis deutungs- fähigere Specimina vorliegen. In diesem Sinne habe ich gehandelt, indem ich eine Reihe von Resten unbesprochen liess. Andererseits habe ich aber geglaubt, bei der Unterscheidung von Formen — gerade vom Standpunkte des Botanikers — subtil vorgehen zu müssen, aus Gründen, welche oben angedeutet wurden und bei der Besprechung der Platanen-Reste des Weiteren ausgeführt werden sollen. Ich befinde mich hierin in voller Uebereinstimmung mit jenen Forschern, welche die phylogenetische Richtung in der Phyto- paläontologie begründet haben. !) 4. Graf zu Solms-Zaudach, Einleitung in die Paläophytologie, vom botanischen Standpunkte aus bearbeitet. Leipzig 1887, pag. 1. [3] Beiträge zur Kenntniss der fossilen Kreideflora von Kunstadt. l. Vorkommen und Erhaltungszustand. Um Kunstadt in Mähren finden sich nebst Sandsteinen auch Mergel und Thone cretacischen Alters. Die letzteren finden gewerbsmässige Verarbeitung in Kunstadt selbst, wo sich eine Anzahl von Töpfern mit der Herstellung ordinärer Thonwaaren befasst, theils werden sie an die Stätten kunst- gewerblicher Thätigkeit, wie z. B. die keramische Fabrik in Olomucan bei Blansko in Mähren, versandt. Diese plastischen Mergel und Thone stellen aber die pflanzenführenden Schichten dar. Jedes Jahr, wenn die Winterfröste vorüber sind, werden sie mit Haue und Schaufel bearbeitet, die so gewonnenen Stücke in mächtigen Haufen aufgethürmt und den Einflüssen der Witterung überlassen. So erhält der Töpfer zwar sein Material in der geeignetsten Form, aber was sein Fleiss verarbeitet, birgt oft unschätzbares wissenschaftliches Material, dieses ist dahin. Jahrein jahraus wird auf diese Weise Stück um Stück die unschätzbare Urkunde der Vernichtung zugeführt. Gleichwohl finden sich nur wenig Aufschlüsse. An diesen Stellen kann man erkennen, dass die Thone, welche meist grau, gelblich oder röthlich gefärbt erscheinen, bis ein Meter Mächtigkeit erlangen und entweder von weichem weissen Sandsteine, in welchen rothe, schiefrige Platten eingelagert erscheinen, oder von weissem, grobkörnigem Sand mit festeren, rothgefärbten Schichten überlagert werden. Die meisten wohlerhaltenen Reste finden sich in den röthlichen Thonen und Mergeln, in den grauen sind fast durchaus stark macerirte Reste enthalten. Die Hauptmasse der Kunstädter Flora bilden die Blattabdrücke. Die Nervations- verhältnisse sind zumeist trefflich erkennbar, in einzelnen Fällen geradezu vorzüglich erhalten. In dieser Beziehung gehören die fossilen Pflanzen von Kunstadt zu den schönsten, welche aus der Kreide- zeit überhaupt bekannt sind. Einer anatomischen Untersuchung konnte bis jetzt kein einziger der Reste unterzogen werden, zu diesem Zwecke waren sie insgesammt unbrauchbar. Holzfragmente lagen mir nicht vor; sie scheinen in den Kunstädter Kreideschichten nicht, zum mindesten nicht häufig vorzukommen. II. Historisches. In der Literatur wird die in der vorliegenden Abhandlung behandelte Localflora nur in einer kleinen Publication des Autors!) erwähnt. Mein damaliger Bericht möge hier reproducirt werden. Im Anschlusse an die Rectification älterer Funde cretacischer Pflanzenreste sagte ich das Folgende: »Schliesslich seien noch die Funde erwähnt, welche ich selbst gemacht habe. Es gelang mir nämlich, bei Kunstadt pflanzenführende Mergel aufzufinden. Diese finden in der keramischen Industrie ausgezeichnete Verwendung. Sie enthalten reichlich, zum Theil sehr schöne Pflanzenabdrücke. Ich konnte folgende Formen feststellen: Filices: Matonidium Wiesneri n. sp., Jeanpaulia cf. carinata Velen. Gymnospermae: Taxodineae: Sequoia Reichenbachii Gein sp. und Sequoia fastigiata Heer; Cupressineae: Widdringtonia Reichii Ett. sp. !) Z. Krasser, Sitzungsber. d. k. k. zoolog.-botan. Gesellschaft. Wien 1889. 76 Krasser. [4] Angiospermae: Monocotyledones: Cyperites sp. — Dicotyledones: Myricaceae: Myrica indi- gena n. sp.; Ulmaceae: Celtiophyllum cretaceum n. sp.; Sapindaceae: Sapindophyllum sp., Sapindus apiculatus Velen.; Araliaceae: Aralia decurrens Velen. und Aralia sp.; Credneriaceae:!) Ettingshausenia cuneiformis n. sp., Ettingshausenia irregularis n. sp., Ettingshausenia moravica n. sp., Ettingshausenia Pseudo-Guillelmae n. sp., Ettingshausenia rhomboidea Velen. — Platanaceae: Platanus acute-triloba n. sp. und Platanus betulaefolia n. sp.; Myrtaceae: Eucalyptus Geinitzii Heer und Eucalyptus angusta Velen. Den Bestimmungen liegen fast ausschliesslich Blattreste zu Grunde, nur bei Myrica indigena lag ein Blüthenzweig vor und von Eucalyptus sind auch Abdrücke der Fruchtbecher erhalten. Widdringtonia Reichii Ett. sp. liegt mir ebenfalls in Blüthenzweigen vor. Ein Blick auf die Liste der Kreidepflanzen von Kunstadt lehrt, dass diese Localität wieder eine andere Flora als die vorher besprochene (Moletein) einschliesst. Die Kunstädter Mergel sind cenoman und entsprechen wahrscheinlich den Perutzer Thonen Böhmens. Die Diagnosen und Abbildungen der im Verzeichnisse erwähnten neuen Arten werde ich an einem anderen Orte publiciren. Ich will nur noch erwähnen, dass die fossile Flora von Kunstadt unter allen fossilen Kreidefloren die meisten Anklänge an die aus dem Gebiete der Kreideformation in Böhmen beschriebenen Floren der Perutzer Schichten aufweist. « An den angeführten Bestimmungen habe ich nichts Wesentliches zu ändern. Hingegen sind im Laufe der seither verflossenen Jahre noch einige Novitäten sowie Specimina, welche meine Bestim- mungen besser begründeten, hinzugekommen. Die Nomenclatur der ‚Arten‘ bedarf gleichfalls keiner Richtigstellung, da dieselben, obzwar nomina nuda, durch keine Publication hinfällig wurden. Die »Systematische Bearbeitung«, welche das folgende Capitel bildet, ist nach Materien, wie im Nachstehenden angeführt wird, gegliedert: A. Cıyptogamen: BD. Gymnospermen; C. Angiospermen; a) Monocotyledonen; 6) Dicotyledonen mit Ausschluss der als »Credneria« bezeichneten Reste; c) die »Credneria«-Reste. Il. Systematische Bearbeitung der Pflanzenreste. A. Cryptogamen. Dieselben sind hauptsächlich durch einige Farnkräuter vertreten. Auch die Spuren von Blatt- pilzen, über deren systematische Zugehörigkeit jedoch am besten kein Wort zu verlieren ist, sind erhalten. 1. Fungi. Taf. XI (I), Fig. a 3; Taf. XII (II), Fig. 4. An einem in der Folge als Typhaeloipum Unger bezeichneten Reste einer monocotylen Pflanze und an einem vermuthlich zu Eucalyptus Geinitzii gehörigen, ziemlich stark macerirten Blattreste ') »Bezüglich der systematischen Stellung der Credneriaceen möchte ich darauf verweisen, dass gewisse regressive Platanusblätter den Ettingshausenientypus deutlich aufweisen.< [5] Beiträge zur Kenntniss der fossilen Kreideflora von Kunstadt. 117 finden sich die Spuren von Blattpilzen. Da über ihre innere Organisation nichts ausgesagt werden kann, sind sie gänzlich unbestimmbar. (Taf. XII (II), Fig. 4.) So lange es nicht glückt, verkieselte oder verkalkte Pilze in den fossilen Floren aufzufinden, werden unsere Kenntnisse über die Formen der fossilen Pilze höchst mangelhafte bleiben. Aus der Kreideformation ist bisher überhaupt kein einziger Pilz bekannt, über dessen systematische Stellung man sich mit Sicherheit äussern könnte. Velenowsky‘\) beschreibt zwar aus der böhmischen Kreide einen auf Blättern von Eucalyptus Geinitzii vorkommenden Blattpilz von scheibenförmiger Gestalt und erklärt ihn für eine Uredinee. Doch scheint mir die Pilznatur dieses Gebildes nicht ganz sichergestellt zu sein. In der Figuren- erklärung wird er als Uredinites cretaceus Velen., an anderer Stelle derselben Abhandlung auch als Puceinites cretaceus Velen. bezeichnet. Der äusseren Gestalt nach gleiche, jedoch kleinere Gebilde, gleichfalls auf Blättern von Eucalyptus Geinitzii, fanden sich auch in der Kreide von Kunstadt; sie sind auf Taf. XI (I), Fig. 2 3 abgebildet. 2. Algae. Auf Taf. XVII (VII) sind zwei Abdrücke abgebildet, die sich auf Algen beziehen. Man bemerkt an den betreffenden Stücken feine Fäden, die theils parallel zu einander, theils gewunden und im Durcheinander verlaufen. Es ist dasselbe Bild, welches man wahrnimmt, wenn Fadenalgen in einer dünnen Wasserschichte fluctuiren oder auf dem noch weichen Boden einer ausgetrockneten Lache von darüberrieselndem Wasser in Bewegung versetzt und ausgebreitet werden, Das Fossil ist daher wohl am besten als »Algenfährte« oder, was dasselbe besagt, als »Algen- spur« zu deuten. 3. Filices. Nur wenige Abdrücke können auf Farne bezogen werden. Blos ein einziges Specimen, den im Nachfolgenden von mir als Matonia Wiesneri beschriebenen Resten zugehörig, lässt an einzelnen Fiedern Eindrücke erkennen, welche sich als die Spuren der Sori erwiesen, so dass in diesem Falle die Fructificationsweise wenigstens bezüglich der Anordnung der Sori genau erkannt werden kann. Ueber die Beschaffenheit der Sporangien liess sich jedoch nichts ermitteln. Zur Bestimmung sämmt- licher Farnreste der fossilen Flora von Kunstadt mussten in erster Linie die habituellen und die Nervationsverhältnisse herangezogen werden. Von den Farnresten beansprucht das bereits erwähnte Matonia Wiesneri n. sp. das grösste Interesse, einmal weil es von den aus den Kreideschichten von RKunstadt mir vorliegenden Farnresten der grösste ist, weiters weil die analoge recente Art ein sehr beschränktes Verbreitungsgebiet besitzt, ferner weil durch diesen Rest die Existenz der recenten Gattung Matonia auch in der oberen Kreide nach- gewiesen erscheint. In der Kreide von Kunstadt vermochte ich zu constatiren die Gattungen: Matonia, Onychiopsis, Dipteriphyllum und Asplenium. Nach dem von Hooker und Baker?) in ihrer »Synopsis« befolgten System der Farnkräuter repräsentiren die in Rede stehenden Reste nur Vertreter der Subordnung Polypodiaceae. Von dieser sind aber sowohl die »Involucratae« durch Matonia, Onychiopsis und Asplenium, als auch die »Exin- volueratae« durch Dipteriphyllum repräsentirt. Matonia Br. Gegenwärtig ist diese Gattung nur durch zwei Arten von ungleichem Habitus und merk- würdiger Verbreitung vertreten. 1) WVelenovsky, »Kvetena.« Abhandl. d. k. böhm. Gesellschaft d. Wissensch. Prag 1389, pag. 26 u. 48, Taf. III, Fig. 14 2) Hooker W, S. and Baker $. G., Synopsis filicum; or a Synopsis of all known Ferns. London 1868. 118 Krasser. '6] Die Gattungsdiagnose wird von Hooker und Baker!) folgendermassen präcisirt: »Receptacle of the sori expanded into a firm-membranaceous, umbrella-shaped, obscurely 6-lobed, stipitate involucre, wich covers and encloses 6 large sessiles caps. Not arborescent. Veins forked, free, except those around the sori, wich are closely reticulated.« Nähere Aufklärungen über die Details der Nervation hat Zizingshausen?) gegeben. Der genannte Forscher schreibt hierüber: »Dictyopteris taeniopteroides®) nervis secundariis numerosis prominentibus angulo subrecto vel recto excuntibus, convergenti-arcuatis, simplicibus; nervis tertiariis tenuissimis, valde approximatis.« »Primärnerv spindelständig, bis nahe zur Spitze mächtig hervortretend, allmälig verschmälert, geradlinig. Secundärnerven jederseits des primären unbestimmt zahlreich, 3—4mal feiner als dieser, unter Winkeln von 80—90° entspringend, convergirend bogig, ungefähr 5 mm von einander abstehend, ungetheilt in den Spitzen der Zipfel endigend. Tertiärnerven jederseits der secundären in grösserer Zahl, unter Winkeln von 50—60° entspringend, sehr fein und von den secundären scharf abgegrenzt, einander sehr genähert, ungetheilt und gabeltheilig, die innersten länger als die übrigen, unter spitzeren Winkeln abgehend und durch Anastomosen verbunden.« In allen wesentlichen Merkmalen, welche von den hier angeführten Autoren als charakteristisch für Matonia!) bezeichnet werden, stimmt der aus den Kreideschichten von Kunstadt zu Tage geförderte Abdruck mit der recenten Matonia pectinata Br. überein, so dass ich kein Bedenken trage, auch den in Rede stehenden fossilen Farn als eine Matonia-Art zu betrachten. Diese Anschauung halte ich deshalb für begründet, weil nicht blos die Nervation der Fiederchen, sondern auch die Form des Indusiums und Vertheilung der Sorie an dem Abdrucke zu erkennen sind. In der recenten Vegetation repräsentirt Matonia offenbar einen alten, im Erlöschen begriffenen Typus. In ihren Charakteren schwankt sie zwischen den Cyatheaceen und Gleicheniaceen.°) Schon aus dem Rhät- und Bath-Oolith ist nach den Untersuchungen von Zez/ler°) ein Farntypus (Laccopteris), der in den Sporangien grosse Uebereinstimmung mit Matonıia zeigt, bekannt. Die Gattung Matonia reicht also möglicherweise bis ins Rhät zurück. Den mir vorliegenden Resten am nächsten kommt von den fossilen Farnen die von Schenk ') aufgestellte Gattung Matonidium.°) 1) Hooker and Baker, Synopsis filicum. London 1868, pag. 45. ?) Zttingshausen, Die Farnkräuter der Jetztwelt. Wien 1865, pag. 226, und Taf. CLV, Fig. ır, Taf. CLVII, Fig. 10. ®) Unter »Dictyopteris taeniopteroides« versteht Ziiingshausen jenen Nervationstypus der Farne, bei welchem die Secundärnerven wie bei Taeniopteris oder Neuropteris angeordnet sind, aber gegen den Laubrand zu in ein Netz über- gehen (vgl. Zitingshausen 1. c., pag. XIV). Als Typus wird Scolopendrium ambiguum Raddi angeführt. Wie schon der Ver- gleich der von Aitingskausen 1. c. Taf. CLV, Fig. ır, und Taf. CLVI, Fig. 10 mitgetheilten Naturselbstabdrücke von Matonia pectinata Br. mit denen von Scolopendrium ambiguum Raddi auf Taf. LXXII, Fig. 2 desselben Werkes lehrt, entfernt sich der Leitbündelverlauf von Matonia schon sehr vom Typus, insoferne nämlich, als die Anastomosenbildung gegen den Laubrand zu hier keineswegs den Charakter eines Netzes an sich trägt. *) Eitingshausen konnte nur auf Matonia pectinata Rücksicht nehmen, da damals kein anderer Vertreter der Gattung Matonia bekannt war. Vor wenigen Jahren erst wurde eine zweite Art beschrieben: Matonia sarmentosa (Baker im Journ. Linn. Soc., Vol. XXIV, 1888, pag. 256, und Annals of Botany, Vol. V, ı8g0o/gr, pag. ıgı, Taf. XIV), welche zwar einen ganz anderen Habitus, aber dennoch, soweit aus der von Baker gegebenen Abbildung sich entnehmen lässt, denselben Nervationstypus besitzt. Es fehlt wenigstens in derselben kein wesentliches Detail, nur stehen die Nerven weniger dicht. °) Solms-Laubach, Einleitung in die Paläophytologie vom botanischen Standpunkte aus. Leipzig 1837. ®) Zeiler, Sur les affinites du genre Laccopteris. Bull. de la soc. bot. de France. Vol. 32 (1885). ‘) Schenk, Die Flora der nordwestdeutschen Wealdenformation. Paläontographica XIX (Januar 187r), pag. 220 ft. °) Die Literatur und Synonymie siehe bei Seward, Catalog of the Mesozoic Plants. London 1894, Part I, pag. 62 ff. Beiträge zur Kenntniss der fossilen Kreideflora von Kunstadt. 119 r—ı SI > Matonia Wiesneri n. sp. Taf. XI (D, Fig. a ı; Taf. XII (N), Fig. ı u. 2; Taf. XVII (VII), Fig. ro. (Zum Vergleiche Matonia pectinata Br., Taf. XVII [VIN, Fig. zo.) Blätter (Wedel) gestielt, fächerförmig gefiedert. Die Fiedern kurz gestielt und fiedertheilig, lanzettlich linear im Umriss, an beiden Enden verschmälert. Fiederchen ganzrandig, alternirend bis opponirt, die untersten kurz, rundlich stumpf, die folgenden allmälig länger. (Taf. XI, Fig. a, Taf. XII, Fig. 1.) Die an der Spitze der Fiedern befindlichen Fiederchen kurz und eiförmig. (Taf. XII, Fig. 2.) Leit- bündelverlauf wie bei der recenten Matonia pectinata. (Taf. XVII, Fig. 9 u. 10.) Vom Mittelnerv der Fiederchen entspringen unter beinahe rechtem Winkel zarte, meist dichotome Seitennerven. Sori zweireihig, jederseits vom Mittelnerv der Fiederchen ı—3 (oder mehr?), fast kreisrund, ') nicht länglich, mit einem Schleier bedeckt; Sporangien einem Receptaculum entspringend, welches von den Enden radial in einer Areole verlaufender Aeste der Mittel- und der Seitennerven gebildet wird. (Ring der Sporangien schief.) Die fächerförmige Fiederung des Blattes ersieht man am besten aus Taf. XII (II), Fig. 1. So wie bei der recenten Matonia pectinata sind auch die Fiederspitzen der fossilen Art sichelförmig gekrümmt (Taf. XII (ID, Fig. 2), besitzen beide ledrige Fiederchen, und stehen diese niemals gerade ab, sondern sind stets in flachem Bogen nach aufwärts gekrümmt. Nur durch den Schichtendruck sind einzelne etwas abgelenkt, wie dies auch bei den gelegentlich der Besprechung der Gattung eitirten Naturselbstabdrücken von Fiederabschnitten der Matonia pectinata der Fall ist. Von der recenten Matonia pectinata unterscheidet sich Matonia Wiesneri durch die kurzen Stiele der den Fächer zusammensetzenden Fiederchen sowie durch stumpfere Fiederchen. Die Sori treten bei der fossilen Art, nach dem vorliegenden Specimen zu urtheilen, häufiger als bei Matonia peetinata in der Mehrzahl auf. An den fructifieirenden Fiederchen sah ich bei Matonia Wiesneri an den beiden Hälften. als rechts und links vom Mittelnerven und parallel mit demselben bis zu 3 Sori übereinanderstehend. Nach der Figur bei Zooker und Baker Synopsis filicum, Taf. I, Fig. 82, und bei Beddome, Ferns of British India, pag. 19, Fig. 8 sollte man glauben, dass bei Matonia pectinata nur am Grunde der Fiederchen zu beiden Seiten des Mittelnerves derselben je ein Sorus zur Ausbildung gelangt. Die Betrachtung von Herbarmaterial lehrt jedoch, dass sich häufig genug dieselben Verhältnisse finden, wie sie oben für Matonia Wiesneri angegeben wurden. Beim Vergleich der vorliegenden Farnreste kommt nächst der recenten Gattung Matonia auch Mertensia in Betracht, weil gewisse Arten der letzteren sich im Habitus oder in der Nervation an die erstere anschliessen. Auf Habitus und Nervation muss aber bei der Determinirung fossiler Farne meist das Hauptgewicht gelegt werden, da die Fructificationsweise selten genügend deutlich erhalten ist. So fällt z.B. in unserem Falle von vornherein die Analogie mit Mertensia fort, sobald mit Sicherheit festzustellen ist, ob die Sporangiumhäufchen mit oder ohne Indusium sind, denn Matonidium hat bedeckte, Mertensia Sporangiumhäufchen ohne Indusium. Die Mehrzahl der Mertensia-Arten besitzt ein- bis mehrfach gablig getheilte Blätter (Wedel) und erinnert insbesondere Mertensia flabellata Br., abgesehen von der Gabelung der Blattabschnitte, habituell dadurch an Matonia, dass hier oft der gemeinsame Stiel der Gabelung ziemlich kurz?) und nicht mit Fiederchen besetzt ist, ferner dadurch, dass von der Spitze des gemeinsamen Blatt- (Wedel-) stieles bis zu acht Gabelfiedern abzweigen können. In einer Ebene ausgebreitet, gerathen die Fiedern leicht so durcheinander, dass die Gabelungsstellen verdeckt werden und bei flüchtiger Betrachtung nicht hervortreten. An Abdrücken würden sie leicht unkenntlich werden. 1) Durch die kreisrunden Sori sowie durch längere Fiederchen unterscheidet sich unsere Art von Matonidium Goepperti Ett. sp. Ueber letztere vgl. insbesondere Seward |]. c. 2) Die gemeinsamen Stiele der Gabelungen können indess auch fast die halbe Fiederlänge erreichen, dann tritt die Gabelung so auffallend hervor, dass sie auch an Abdrücken, selbst solchen von schlechter Erhaltung, unzweifelhaft zu erkennen wäre. 120 Krasser. [8] Alle Mertensia-Arten indess und speciell diejenigen, welche in der Formbildung der Fiederchen dem Typus von Mertensia pectinata gleichkommen oder sich nähern, besitzen gerade abstehende und nicht bogig gekrümmte Fiederchen. Die Annäherung in der Nervation besteht lediglich in der Aus- bildung dichotomischer Seitennerven, die auch an fructificirenden Fiedern diesen Charakter nicht ändern. Bei der Bestimmung der Matonia Wiesneri musste, so lange nicht Fiederchen mit scharf aus- geprägter Nervation und solche, welche die Fructificationsweise erkennen liessen, aufgedeckt waren, auch auf Cycadeen Rücksicht genommen werden, denn auch hier finden sich ja ledrige Fiederblätter mit ähnlicher Nervation,!) und konnte überdies der Ursprungsort der fächerförmig gestellten Fiedern auch als die Abbruchstelle eines Cycadeenstämmchens gedeutet werden. Allein gerade die hier in Betracht kommenden Typen besitzen längsstreifige Fiedern ohne Mittelnerv. Es können also auch sterile Fiedern von Matonia Wiesneri, soferne nur wenigstens einzelne Fiederchen die Nervation erkennen lassen, bezüglich ihrer Gattungszugehörigkeit nicht im Zweifel lassen. Onychiopsis Yokoyama. M. Yokoyama, Jurassic Plants from Kaga, Hida, and Echizen. (Journal of the College of Science, Imp. University, Japan. Vol. III, 1889.) Yokoyama gründete diese Gattung auf T'hyrsopteris elongata Geyler und charakterisirt sie l. ce. pag. 26 folgendermassen: »Fertile segments different from the sterile. Sori terminal, linear, on each side of the midrib, parallel with the margin, involucrate; the involucrum of each side confluent over the midrib.< Eine eingehende, auf dem sorgfältigen Studium des im Britischen Museum befind- lichen Materials und der Literatur berührende Diagnose hat Seward?) gegeben. Schon Velenovsky?) wies bei Besprechung seiner in den Perutzer Schieferthonschichten ent- deckten Thyrsopteris capsulifera auf die Aehnlichkeit dieser Art mit der von Geyler‘) in seiner Juraflora Japans beschriebenen Thyrsopteris elongata hin und betonte nicht nur die Aehnlichkeit in der Blatt- bildung, sondern auch die völlige Uebereinstimmung in der Fructification. Auch erkannte dieser Autor bereits, wenigstens für die »Thyrsopteris-Art« der böhmischen Kreide, deren vom Gattungscharakter abweichenden Typus und sah sich daher zu den im Nachstehenden angeführten Bemerkungen ver- anlasst. »Es ist also kaum zu bezweifeln, dass die böhmische Kreide-Thyrsopteris wirklich in die Ver- wandtschaft der Gattung Thyrsopteris gehört, obwohl es sehr unwahrscheinlich bleibt, ob sie zu derselben Gattung im Sinne der lebenden Art und der ausgestorbenen Arten zu ziehen ist. Das am meisten abweichende Merkmal beruht in der Nervation der Fiederchen. Während man bei den echten Ihysopteris-Arten überall einen Mittelnerv vorfindet, von welchem sich seitliche, nicht zahlreiche Nervillen abzweigen, sehen wir auf den Fiederchen der Thyrsopteris capsulifera eine strahlenförmige Nervation. Es ist daher die Vermuthung berechtigt, dass unsere Pflanze einer selbstständigen Gattung angehört, welche aber jedenfalls in die nächste Verwandtschaft der Gattung Thyrsopteris gestellt werden muss.« Die Vermuthung Velenovsky’s war, wie die besprochenen Untersuchungsergebnisse Anderer erwiesen, im Wesentlichen berechtigt. Onychiopsis Yokoyama, dessen recente Analogie Onychium ist, stellt einen Farntypus dar, dessen älteste Reste aus dem mittleren Jura stammen und sich bis in die obere Kreide verfolgen lässt. !) Ueber die Nervation der Cycadeen vergleiche man #. G. Bornemann, Ueber organische Reste der Lettenkohlen- gruppe Thüringens. Ein Beitrag zur Fauna und Flora dieser Formation, besonders über fossile Cycadeen, nebst ver- gleichenden Untersuchungen über die Blattstructur der jetzt weltlichen Cycadeengattungen. Leipzig 1856. Mit 12 Tafeln. °) A. C. Seward, Catalogue of the Mesozoic Plants in the Department of Geologie British Museum (Natural history) The Wealden Flora. London 1894, Part. I, pag. 40. ®) Velenovsky, Die Farne der böhmischen Kreideform, Prag 1888, pag. ır f. *) Geyler, Ueber fossile Pflanzen aus der Juraformation Japans. Palaeontographica NNIV, 1887, pag. 224. [9] Beiträge zur Kenntniss der fossilen Kreideflora von Kunstadt. 121 Das Verbreitungsgebiet der recenten Gattung umfasst Nord-Indien, China, Japan, Java, Persien, Abessynien, die malayische Halbinsel und die benachbarten Inseln. Auch von Cuba wird eine Art angegeben. '!) Onychiopsis capsulifera (Velen.) Nath. 1888. Thyrsopteris capsulifera Velenovsky, Die Farne der böhmischen Kreideformation. Abhandl. d. k. böhm. Gesell- schaft d. Wissensch., math.-nat. Cl. Nr. 8. Prag 1888. VII. Folge, II. Bd., pag. 10 ff., Taf. I, Fig. 6-12. ı8go. Onychiopsis capsulifera Nathorst, »Beiträge zur mesozoischen Flora Japans« in Denkschriften d. kais. Akad. d. Wissensch., math.-nat. Cl. Wien 1890, LVII. Bd., pag. 55. In der paläontologischen Sammlung der technischen Hochschule in Brünn?) befindet sich der nicht sehr gut erhaltene Abdruck einer \Vedelspitze. Die Länge des Restes beträgt Io'5 cm, die grösste Breite 5:5 cm, die Länge der untersten Fieder 4cm. Der Abdruck kommt im Wesentlichen der Fig. 9 auf Taf. I in Velenovsky's Farnen der böhmischen Kreideformation gleich. Er genügt, um eine zweifellose Bestimmung der Art durchzuführen, ist jedoch zur Abbildung wegen der verwischten Contouren wenig geeignet. Die Nervationsverhältnisse sind nur an einer Stelle vollkommen deutlich. Das Wedelfragment ist der Abdruck eines sterilen Farnblattes. Das in Rede stehende Specimen von Onychiopsis capsulifera ist das einzige grössere Fragment, welches mir zu Gesichte gekommen ist, sonst sah ich in der Aufsammlung nur mehr einige kleine Fieder-Fragmente. In der Fructificationsweise®) schliesst sich Onychiopsis capsulifera wie es scheint mehr dem recenten Onychium lucidum Spreng. aus dem oceanischen Florengebiet an (siehe die Physiotype bei Eitingshausen, Farnkräuter der Jetztwelt, Wien 1865, pag. 88), in dem Beblätterungstypus hält es zwischen Onychium lucidum Spreng. und dem im Himalaya, auf der malayischen Halbinsel und den benach- barten Inseln verbreiteten Onychium auratum Kaulf. die Mitte. Zu letzterem verweise ich auf die Naturselbstdrücke 36 und 37 auf pag. S8 bei Ziängshausen ]. c. Onychiopsis elongata (Geyler) Yokoyama. Taf. VII, Fig. 1. 1877. Thyrsopteris elongata Geyler, Palaeontographica. Vol. XXIV, pag. 22r. ı8g0o. Onychiopsis elongata Yokoyama. Journ. Coll. Sci. Japan. Vol. III, pag. 27. Zu dieser Art kann das auf Taf. VII, Fig. ı abgebildete Wedelfragment gehören. Es stimmt sehr gut mit einer der von Schenk*) seinerzeit von »Sphenopteris Goeppertic gegebenen Abbildungen. Diese Abbildung betrifft aber, wie neuerdings A. Seward°’) ausführt, Onychiopsis elongata Yokoyama. Weniger gut stimmte das mir vorliegende Specimen mit den von Yokoyama°‘) gegebenen Abbildungen. Da aus Kunstadt nur der Abdruck eines sterilen Wedelabschnittes vorhanden ist, so kann ich Onychiopsis elongata (Geyler) Yokoyama nur mit Vorbehalt unter den Constituenten der Florula anführen. Ich möchte es übrigens auch nicht für ausgemacht halten, dass die oben citirte Abbildung ScAen%’s in der That zu Onychiopsis elongata gehört. Es ist nicht unwahrscheinlich, dass sich unser Specimen als eine schmalblättrige Form von Onychiopsis capsulifera (Velen.) Nath. erweist. 1) Hooker et Baker, Synopsis Filicum. London 1868, pag. 143. ®) Herrn Prof. Dr. Makowsky bin ich für die gütig gewährte Einsichtnahme in die Sammlungen seines Institutes, Herrn Zimmermann für die Mittheilung einer Zeichnung des Specimens von Onychiopsis capsulifera zu Dank verpflichtet. 3) Vgl. die Abbildung einer fruchttragenden Blattfieder bei Velenovsky 1. c. Taf. 1, Fig. 6. %) Schenk, Palaeontographica. Vol. XIX (1571), tab. XXX, Fig. 2. >) Seward A.,]. c. pag. 55. 6) Yokoyama, ]. c. Taf. II, Fig. ı—3, Taf. III, Fig. 6«, Taf. XII, Fig. g u. 10. Beiträge zur Paläontologie Oesterreich-Ungarns. BJ. X. I6 122 Krasser. [10] Asplenium conf. Asplenium lapideum Heer. Eine Blattfieder mit alternirenden Fiederchen von 5—6 mm Länge und 4 mm Breite. Fiederchen stark nach vorn gerichtet, oval, seicht fiederschnittig. Vom Grunde des Fiederchens geht ein in seinem Verlaufe an den Ursprungsstellen der Secundärnerven wechselweise nach rechts und links abgebogener Mittelnerv. Secundärnerven in spitzen Winkeln abzweigend. Der einzige mir vorliegende Abdruck ist wohl auf eine stark macerirte Fieder zurückzuführen, da der Rand der Fiederchen nur undeutlich wahrnehmbar ist. Ein Fiederchen lässt die Nervation erkennen. Letztere gleicht der von Asplenium lapideum Heer!) aus den Komeschichten von Avkrusak (Slibestenfjeld). Es ist also zu vermuthen, dass sich in den Kreideschichten von Kunstadt auch die Reste eines Farnes aus dem Formenkreise von Asplenium lapideum Heer werden finden lassen. Zur definitiven Artbestimmung ist der hier beschriebene Rest ungeeignet. Platyceriphyllum, Dipteriphylium. Velenovsky?) hat in seiner »Flora des böhmischen Cenoman«, pag. 5, Reste von »Platycerium« beschrieben und auf Taf. V, Fig. 16 seiner Abhandlung abgebildet. Aus dieser Abbildung kann man entnehmen, dass die Fructification des fossilen Farnes noch nicht bekannt ist. Auch ım Texte findet sich darüber keine Angabe. Wohl mit Rücksicht auf diese Lücke in der Kenntniss der Eigenschaften des cenomanen »Platycerium« hat sich Velenovsky, l. c. pag. 29 in der Figuren-Erklärung der Bezeichnung »Platyceriphyllum« bedient. Dies kann gewiss nur gebilligt werden. Die Wahrscheinlichkeit, dass »Platycerium« vorliegt, kann von vornherein nicht bestritten werden. Es ist indess durchaus die Möglichkeit nicht ausgeschlossen, dass die von WVelenovsky als Platyceriphyllum beschriebenen Reste mit Platycerium nichts zu thun haben. Ich möchte dies sogar als ziemlich sicher hinstellen, denn unter den recenten Farnen lässt sich eine ebenso zutreffende Analogie auch bei der Gattung Dipteris, speciell bei Dipteris Wallichii R. Br. finden. Als Dipteris können indess die zu »Platyceriphyllum Velen.« gehörigen Reste nicht bezeichnet werden, denn die Fructification des Fossils ist derzeit unbekannt. Allein es spricht dennoch ein Umstand dafür, dass dieselben eher zu Dipteris als zu Platycerium in verwandtschaftlicher Beziehung stehen. Betrachtet man nämlich den Winkel, unter welchem die Secundärnerven von den gabeligen Primärnerven abzweigen, so findet man 70—80° oder nahezu go°, während bei Platycerium die Secundärnerven unter verschiedenen spitzen Winkeln entspringen und überdies von den Gabelästen der Primärnerven oft undeutlich geschieden sind. Behufs Vergleichung der Nervation von Platycerium und Dipteris verweise ich bezüglich der ersteren Gattung auf die Physiotypen bei Zilingshausen?), bezüglich der letzteren gleichfalls auf Zizngs- hausen‘) und insbesondere auf Holzschnitt Nr. 184 in Deddorme’s »Handbook«,°) welcher das Habitus- bild eines »Wedels« von Dipteris Wallichii Br. darstellt. Sowohl an der Abbildung Velenovsky's‘) als an dem mir vorliegenden Reste zeigen die Secundär- nerven den gleichen Ursprungswinkel wie bei Dipteris. Die Grösse des Ursprungswinkels der von einander abzweigenden Nerven gehört zu den charakteristischesten Blattmerkmalen. Es spricht daher die Nervation der Platyceriphyllumreste gegen deren Verwandtschaft mit Platycerium und für deren Verwandtschaft mit Dipteris. !) Flora fossilis arctica. Zürich 1882, VI. Bd., II. Abth., pag. 3, 4, Taf. II, Fig. 3 und 32. 2) Velenovsky, Kvötena &esk&ho cenomanu. Rozpr. Kräl, Ceske Spoleönosti Nauk,, Tiida math.-piirod. Prag 1889, VII, rady svazek 3, £. 3. >) C. v. Ettingshausen, Die Farnkräuter der Jetztwelt. Wien 1865. Platycerium: Taf. XIX, Fig. 1-5. 4) Ibid. Taf. XXIX, Fig. 1. ®») Beddome R. H,, Handbook to the Ferns of British India, Ceylon and the Malay Peninsula. Calcutta 1883. With 300 Illustrations. 6) Pelenovsky, 1. c. Taf. V, Fig. 16. [ı1] Beiträge zur Kenntniss der fossilen Kreideflora von Kunstadt, L2 (677 Es entsteht nun die Frage, ob es nothwendig sei, die von WVelenovsky gewählte generelle Bezeichnung zu ändern. Als Platycerium, unter welchem Namen Velenovsky die Reste beschrieb, dürfen sie nicht bezeichnet werden. \Venn man schon auf Grund der Nervationsverhältnisse sie zu einem recenten Genus stellen wollte, so müsste man sie nach den obigen Auseinandersetzungen der Gattung Dipteris unterordnen. Ein derartiger Vorgang ist jedoch nicht zu billigen, denn für die Farngattung ist nicht allein der Nervationstypus, sondern auch, und zwar in Verbindung mit diesem, die Fructifications- weise (Beschaffenheit und Anordnung der Sori respective Sporangien) ausschlaggebend. Sobald sich Reste finden, welche derartige Merkmale erkennen lassen, wird die entsprechende Unterbringung im System keine Schwierigkeit machen. Bis dahin genügt jedoch die Bezeichnung Platyceriphyllum, wie sie von Velenovsky in der Figurenerklärung — allerdings ohne weitere Begründung — gewählt wurde, vollkommen, wenn man den Begriff so fasst, dass man unter Platyceriphyllum jene Farnreste begreift, welche in Form und Nervation an Platycerium erinnern, denn dies trifft ja in den gröbsten Zügen auch bei Dipteris zu. Platyceriphyllum wäre dann ein Sammelgenus für noch nicht rücksichtlich ihrer genetischen Beziehungen zu den recenten Farngattungen aufgeklärte Farnreste, welche nähere oder entferntere Aehnlichkeit in der Blattbildung mit Platycerium besitzen. Ebenso lässt es sich rechtfertigen, auf Grund der besprochenen Nervationsunterschiede unter Platyceriphyllum nur fossile Farne mit der Nervation der recenten Platycerium-Arten und unbekannter Fructiication zusammenzufassen. Folgerichtig ist dann auch ein Dipteriphyllum zu unterscheiden, welchem jene fossilen Farne unbekannter Fructification, welche Dipterisnerven besitzen, unterzuordnen wären. Platyceriphyllum Velen. wäre dann als Synonyma zu Dipteriphyllum einzuziehen. Eine derartig strengere Scheidung der Begriffe erhöht auch die Wahrscheinlichkeit phylogenetischer Betrachtungen. Dipteriphyllum cretaceum (Velen.). Taf. XV (V), Fig. 7. Platyceriphyllum cretaceum. Velenovsky, |. c. (Kvetena) pag. 29 mit Fig. 16 auf Taf. V. Platycerium cretaceum Velen., l. c. pag. 5, 6. Unser Specimen zeigt zwar den Abdruck eines keineswegs grossen Blattfragmentes. Es ist jedoch die charakteristische Nervationsform erhalten, und auch von der Lamina der natürliche Rand an der Stelle einer Gabelung. Von der Nervation sieht man die Gabelung eines kräftigen Primärnervs - und die dazwischen liegenden feinen Secundärnerven. Das Fragment aus der Kreide von Kunstadt stimmt mit dem entsprechenden Ausschnitt von Velenovsky, 1. c. Taf. V, Fig. 16 sehr gut. Das Velenovsky’sche Original stammt, wie l. c. pag. 48 aus der tabellarischen Uebersicht der fossilen Flora der Perutzer Thone zu ersehen ist, von Vyserovice, Ueber sein Plätyceriphyllum cretaceum schreibt Ve/enovsky, 1. ec. pag. 5 u. 6 in tschechischer Sprache: »Es war kaum ledrig, weil es an mehreren Stellen völlig zusammengepresst war. Die Haupt- nerven sind überall gleich stark und regelmässig gabelig getheilt. Die übrige Nervatur besteht aus sehr feinen Queradern, welche von gleicher Stärke sind und regelmässige, durchaus vierseitige Felder bilden. Leider haben wir nicht mehr ähnliche Bruchstücke, um die Form des ganzen Blattes reconstruiren zu können. Aus dem, was wir besitzen, kann man nur urtheilen, dass das Blatt gelappt und gabelig getheilt und dass es ziemlich gross war. Eine ähnliche Form des Blattes und eine so charakteristische Nervatur ist aber bei Farn- kräutern ziemlich selten, und daher urtheile ich, dass unser Bruchstück irgend einer Platycerium-Art angehören dürfte, deren Arten sich durch die angegebenen Eigenschaften auszeichnen. Platycerium biforme Hook. von Zzz0n hat vollkommen gleiche Blätter wie das unsrige, nur scheinen die Nebennerven dichter und in schärferen Winkeln getheilt zu sein.«!) 1) Ich verdanke die Uebersetzung des mitgetheilten Citates aus Velezovsky’s »Kvetena« Herrn Dr. Zezecek (Olmütz). ı6* 124 Krasser. f12] Bezüglich des letzten Passus in der Velenovsky’schen Beschreibung verweise ich auf die schon früher citirten Physiotypen in Zifingshausen’s »Farnkräuter der Jetztwelt« (Taf. XIX, Fig. 1-5), denn sie stammen von Platycerium biforme Hook. und zeigen im Vergleich zur Velenovsky’schen Abbildung die grosse Verschiedenheit in der Grösse des Ursprungswinkels der Secundärnerven. Ich habe bereits bei Begründung der Gattungsbestimmung die habituelle Aehnlichkeit hervor- gehoben, welche zwischen Platycerium und Dipteris besteht, brauche also an dieser Stelle nur mehr darauf aufmerksam zu machen, dass unter den recenten Farnen insbesondere Dipteris Wallichii R. Br. die entsprechende Analogie darbietet. Dipteris Wallichii R. Br. ist im nördlichen Ostindien, im subtropischen Gebiete verbreitet und erreicht in Khasya in verticaler Verbreitung mit 4000 engl. Fuss ihre höchstgelegenen Standorte.!) B. Gymnospermen. Von Gymnospermen haben sich in den Kreideschichten von Kunstadt bisher fast nur Widdringtoniareste vorgefunden, die insgesammt zu Widdringtonia Reichii Ettingsh. sp. gehören. Ausser- dem konnte nur noch Sequoia sichergestellt werden. Es sind demnach Taxodineen (Sequoia) und Cupressineen (Widdringtonia) in unserer Localität nachweisbar, ausserdem noch problematische Reste von Jeanpaulia aus der Familie der Salisburiaceen. - Was die Sicherheit der Bestimmung anbelangt, so ist zu bemerken, dass sich Sequoia Reichen- bachii Gein. sp. ungezwungen an den Beblätterungstypus von Sequoia anschliesst, und dass die Reste von Widdringtonia Reichii Ettingsh. sp. im Habitus sehr wohl mit den von Velenovsky aus der böhmischen Kreideformation wiederholt abgebildeten übereinstimmen. Ueberdies liegen von Widdringtonia Reichii Ettingsh. sp. auch Fruchtzapfen, allerdings nur im Abdrucke, vor. Dieser Umstand trägt zur Sicherung der Bestimmung wesentlich bei, da bei den Cupressineen, wie bereits Sodms-Laubach?) bemerkt, »die Unterscheidung der einzelnen Gattungen, soweit sie ausschliesslich auf beblätterten Zweigen beruht«, »wenn schon denselben die genaueste Vergleichung zu Grunde liegt, dennoch bei der nahen Verwandtschaft der Formen und dem häufigen Wechsel der Beblätterung verschiedener Theile einer und derselben Pflanze sehr ihr Missliches hat. Taxodineen. Sequoia. Nur wenige Reste gehören diesem Genus an. Zwei derselben sind sehr klein, erlauben jedoch eine genauere Bestimmung als ein dritter, da sie über Form und Stellungsverhältnisse der Blätter keinen Zweifel lassen, letzterer jedoch, in Folge seiner minder guten Erhaltungsweise, diese Verhält- nisse nicht unzweifelhaft erkennen lässt. So viel ist jedoch sicher, dass zwei Arten vorliegen. Sequoia Reichenbachii Gein. sp. Taf. XVII (VID, Fig. 14. Velenovsky, Gymnosp. d. böhm. Kreideform, pag. 19, Taf. IX, Fig. 5. Die Sequoia Reichenbachii besitzt lange, zur Spitze allmälig verschmälerte, sichelförmig gekrümmte, schief vom Zweige abstehende und von einem tiefen Mittelnerven durchzogene, kurz herablaufende Blätter, 1) Siehe hierüber Zeadome, 1. c. pag. 336, und Zooker and Baker, Synopsis Filicum. London 1868, pag. 362. ?) Solms-Laubach, Einleitung in die Paläophytologie. Leipzig 1887, pag. 61. [13] Beiträge zur Kenntniss der fossilen Kreideflora von Kunstadt. 125 Gleich den von lelenovsky 1. c. abgebildeten Aestchen sind auch unsere Specimina als Fragmente jähriger Sprosse zu betrachten. An dem einen Abdruck sind die basalen Blätter kurz und wenig abstehend, jedoch die höher inserirten Blätter werden je höher sie stehen desto länger. Das andere Belegstück ist der basale Theil eines jährigen Sprosses, es zeigt durchwegs kurze, kaum abstehende Blätter. Sequoia conf. fastigiata Heer. Taf. XVI (VD), Fig. 4. Die ungenügende Erhaltungsweise des Specimens erschwert schon an und für sich die Bestimmung. Bei dem Umstande aber, als bekanntermassen die Sequoien zur Kreidezeit die reichste und mannigfaltigste Entwicklung erreichten und auch im Tertiär zahlreich vertreten sind, die Beschreibungen der zahlreichen von den Autoren aufgestellten Arten jedoch schon jetzt — und es werden gewiss noch mehr Sequoien beschrieben werden — nicht mehr die genügende specifische diagnostische Schärfe besitzen, wird eine genaue Determination umso schwieriger, da sich das hier zu besprechende Fossil (Abdruck) zwar nicht mit den beschriebenen Arten identificiren lässt, aber bei seiner unvollkommenen Erhaltung sich die Aufstellung einer neuen Art umsomehr verbietet, als eine kritische Revision der fossilen Sequoien noch fehlt, erscheint es am zweckentsprechendsten, sich auf die Abbildung und Beschreibung zu beschränken. Der Abdruck stellt ein verzweigtes Sprossfragment dar, dessen untere Partie sichelförmig gekrümmte, zugeschärfte, etwas herablaufende, vom Sprosse abstehende Blätter trägt. Nach der ersten am Fragmente sichtbaren Verzweigung machen diese sichelförmigen Blätter schuppenförmigen, an den Spross angedrückten Blättern vom: Widdringtonia-Typus Platz. Klarheit in die Natur dieses Restes können nur weitere, schärfere Abdrücke darstellende Specimina bringen. Vorläufig ist der besprochene Rest am besten bei Sequoia fastigiata Heer!) non Sternb. sp. unterzubringen. Die grönländischen Belegstücke stimmen damit leidlich. Die Sequoia fastigiata Heer?) aus den pflanzenführenden Kreideschichten von Moletein in Mähren ist davon verschieden, und mit keiner von beiden ist die Sequoia fastigiata Sternb. sp. identisch. °) Salisburiaceen. Jeanpaulia carinata Velen. Taf. XIV (IV), Fig. 7 u. 7a. 1888. WVelenovsky, Die Farne der böhmischen Kreideformation. Abhandl. d. k. böhm. Gesellschaft d. Wissensch., math.-nat. Cl. Nr. 8. Prag 1888, VII. Folge, II. Bd., pag. ı8 ff., Taf. I, Fig. 1ı—5. Nur wenige spärliche Reste lassen sich auf diese Art beziehen. Die Abdrücke lassen erkennen, dass sie von lederartigen Blättern herrühren. Ebenso sieht man die Längsnerven ausgeprägt. Da der Mittelnerv nicht hervortritt, so ist der Schluss gerechtfertigt, dass Fragmente der Endpartien des Blattes vorliegen. Schon Velenovsky hat (l. c. pag. 5) darauf aufmerksam gemacht, dass die systematische Stellung der Jeanpaulia-Reste nicht gesichert sei. Er selbst stellte sie mit Vorbehalt zu den Farnen »Incertae sedise.. Gegenwärtig erscheint die Stellung der Jeanpaulia bei den Coniferen in der Familie der Salisburiaceen,) die in der recenten Flora lediglich durch die Salisburia adianthifolia (Ginkgo biloba) !) Zeer, Flora foss. arct. Bd. VI, Abth. II, pag. 53. 2) Zeer, Flora von Moletein, pag. 11. °) Ueber Sequoia fastigiata Sternb. sp. vergleiche Velezovsky, Gymnospermen, pag. 2r fl. #) Ausführlich wurden die ginkgoartigen Bäume zuletzt von Zeer (Ergler’s Botan. Jahrbuch. Leipzig 1881, I. Bd., pag. 1ı—ı3) besprochen. 126 Krasser. [14] vertreten ist, ziemlich sicher. Ich habe daher auch die mir vorliegenden unvollständigen Reste an dieser Stelle untergebracht. Nicht unerwähnt möchte ich lassen, dass ich gelegentlich die Beobachtung machte, dass an den Kurztrieben des Ginkgo als erstes Blatt ein Formelement von Baieratypus auftreten kann.!) Die Lamina erscheint dann in mehrere schmale Lappen gespalten, wobei die Einschnitte fast bis zum Blattgrunde reichen, ohne dass ein mittlerer tieferer Einschnitt vorhanden wäre. Es ist zwar an diesem Orte nicht die unmittelbare Veranlassung gegeben, näher auf die Analyse des Polymorphismus in der Belaubung des Ginkgo einzugehen, doch ist wohl die Bemerkung erlaubt, dass sich unter den Form- elementen des Ginkgolaubes, namentlich unter abnormalen Ernährungsbedingungen,’) solche finden, die kaum anders als für »regressive Blattformen« gedeutet werden können. CuUpressineen Widdringtonia Reichii (Ettingsh.) Velen. Taf. XIV (IV), Fig. 6; Taf. XVII (VII), Fig. 4, 7 u. 8. 1867. Frenelites Reichii Ettingsh. Zitingshausen C. v., Kreideflora von Niederschöna. Sitzungsber. d. kais. Akad, d. Wissensch. Wien, math.-nat. Cl. Bd. LV pag. ı2 u. Taf. I, Fig. 10 a, d, ce. 1885. Velenovsky, Die Gymnospermen der böhmischen Kreideformation. Prag 1885, pag. 27, Taf. VIII, Fig. 4—-6, Taf. X, NE I, tg 1026 1886. Velenovsky, Neue Beiträge zur Kenntniss der Pflanzen des böhmischen Cenomans. Sitzungsber. d. k. böhm. Gesellschaft d. Wissensch. 1886. Sep.-Abdr., pag. 6 ff. und Taf. I, Fig. 14, 15, 16.°) Von dieser charakteristischen Conifere haben sich zahlreiche Fragmente gefunden. Es liegen mir Stücke vor, welche den Verzweigungstypus zeigen, verschieden starke Aestchen, Aestchen mit wohlerhaltenen Endknospen, sowie die Abdrücke von Fruchtzapfen und von männlichen Zäpfchen. Widdringtonia Reichi ist an den sehr feinen, dünnen, ruthenförmigen Aestchen kenntlich, welche deutliche, als Verdickungen kenntliche Endknospen tragen (Fig. 7 auf Taf. XVII [VII). Den Beblätterungstypus hat schon Velenovsky in den »Gymnospermen« genau analysirt und |. c. Taf. VIII, Fig. 16 dargestellt. Die Blätter nehmen vom Grunde gegen die Spitze der Aestchen an Grösse ab, liegen den Aestchen locker an und sind schmal, spitz, mit deutlichem Mittelnerv, alterni rend gestellt, nur an den Zweigenden undeutlich gegenständig. Die männlichen Zäpfchen (Taf. XVII [VII], Fig. 42) sind länglich walzenförmig, mit zahl- reichen kleinen Schuppen in Parastichen besetzt. Mir sind nur abgefallene männliche Zäpfchen zu Gesicht gekommen. Velenovsky hat jedoch diese Gebilde (Neue Beiträge pag. 8 und Taf. I, Fig. 16) in Verbindung mit dem Tragästchen gefunden. Die Fruchtzapfen liegen mir in mehreren Abdrücken vor. Ein Fruchtzapfen fand sich auf derselben Platte unmittelbar neben einem männlichen Zäpfchen und undeutlichen Aestchenabdrücken (Taf. XVII [VII], Fig. 4 6). Man sieht, dass er, wie schon Velenovsky auf Grund besser erhaltener Specimina erkannte, aus vier vorn abgerundeten, unten verschmälerten dicken Schuppen besteht, die durch einen in der Mitte hoch hervortretenden Kiel in zwei Hälften getheilt sind. Auf den Schuppen liegt eine zerquetschte Masse, die aber mit den Samen kaum etwas zu thun hat, wenigstens ist es unmöglich, darin bestimmt geformte Gebilde zu erkennen. Ein anderer Abdruck (Taf. XVII [VII], 1) Ich wurde hierauf zuerst durch Herrn Dr. Kechinger aufmerksam, welcher die Güte hatte, mir eine Collection aberranter Formelemente von einem bestimmten Ginkgobaume zu verschaffen. ?) F. Krasser, Zur Kenntniss der Heterophyllie. Sitzungsber. d. k. k. zoolog.-botan. Gesellschaft Wien. Bd. XXXVIH, pag. 2 (Sep.-Abdr.), Anm. ®) Es wurde nur die wichtigste Literatur citirt. Die vollständige Literatur ergibt sich durch Combination der bei Velenovsky 1. c. und bei Zrgelhardt, Ueber Kreidepflanzen von Niederschöna, Abhandl. der naturw. Gesellschaft Isis. Dresden 1891, pag. 92 angeführten Citate. [15] Beiträge zur Kenntniss der fossilen Kreideflora von Kunstadt. 127 Fig. 9) zeigt einen kleinen verquetschten Fruchtzapfen. Die eiförmige Gestalt des Zapfens ersieht man AUS IL KIN? (AD, Tike, (&% Widdringtonia Reichii gehört zu den bestbekannten fossilen Pflanzen, da nun Blüthen und Fruchtstadien ziemlich genau bekannt sind. Von der lebenden Widdringtonia weicht die der Kreide in verschiedenen Punkten ab, hauptsächlich dadurch, dass erstere abwechselnde Blattpaare und anders geformte Fruchtzapfen besitzt, die jedoch im Wesentlichen dieselbe Zusammensetzung zeigen. Schliesslich möchte ich noch darauf hinweisen, dass die Autoren bei den » Widdringtonites- Arten«,!) zu welchen ja auch Widdringtonia Reichii so lange gezählt werden musste, als Blüthen und Fruchtstadien noch unbekannt waren, bezüglich der Kielung der Blätter differirende Angaben machen. Diese Meinungsverschiedenheit ist jedoch sachlich nicht so gewaltig, da schon Heer (Flora foss. arct. VI, 2, pag. 52), welcher bei » Widdringtonites Reichii< den Mittelnerv der Blätter vermisste, dennoch l. c. hinzufügt, »bei einigen ist indessen ein solcher angedeutet«. Nach meiner Meinung hängt diese Häufigkeit des Vorhandenseins dieses Merkmales lediglich von dem Erhaltungszustande des Specimens ab, und es scheint mir Schenk’) mit Recht darauf hinzuweisen, dass auch recente Coniferen mit Schuppenblättern nach Art der Widdringtonia gekielte Blätter haben, wenn dieselben frocken sind, während bei frischen Blättern die Rückenlläche gewölbt ist. C. Angiospermen. a) Monocotylen. Es liegen mir nur einige Blattfragmente vor, welche hieherzustellen sind. Die Bestimmung monocotyler Blätter bietet bekanntlich bedeutende Schwierigkeiten. Ich bin der Ansicht, es sei das im Nachstehenden beschriebene Fragment vorläufig am besten zu den Typhaceen zu stellen. Iyphaeeen, Typhaeloipum cretaceum n. sp. Taf. XII (I), Fie. 4. Das Fragment stammt von einem circa 2 cm breiten, sich verjüngenden Blatte ohne Mittel- rippe. Neun Längsnerven, die Interstitien von fünf zarteren Zwischennerven durchzogen. Querstreifen sehr zart, zahlreich, bilden ein rechtwinkliges Netzwerk. Ueber die Variation in der Anzahl der Längs- und Zwischennerven können keine Angaben gemacht werden, da nur ein einziges Fragment vorliegt. Die Zwischennerven sind alle von gleicher Stärke. Dieser Umstand, ferner das Fehlen einer Mittelrippe im Zusammenhange mit dem ganzen Habitus des Blattes veranlassen mich, das beschriebene Fragment unter die Typhaceen zu stellen. Zudem hat das Blatt grosse Aehnlichkeit mit gewissen, als Typha latissima A. Braun beschriebenen Resten. Die Querstreifen sind jedoch viel dichter gestellt. Ich ziehe es vor, um der Unsicherheit der Bestimmung auch äusserlich Ausdruck zu verleihen, den Blattrest der Gattung Typhaeloipum Unger’) einzureihen. Allerdings bin ich dadurch genöthigt, einen neuen Speciesnamen anzuwenden. Auf dem besprochenen Blattfragmente sind auch die Spuren eines Blattpilzes zu erkennen. 1) Die Sammelgattung »Widdringtonitese wurde schon von Zxalicher, Synopsis Coniferarum fossilium, pag. 7, auf- gestellt; er verstand darunter alle Cupressineenreste, welche der folgenden Diagnose entsprachen: »Folia spiraliter inserta, pleraque squammaeformia adpressa. Strobilus globosus, valvatus.« E 2) Schenk, Paläophytologie, pag. 310. ®) Typhaeloipum Ung. Synopsis plant. foss. Leipzig 1845, pag. 180, umfasst »Fragmenta foliorum structura illis Typhae analoga«. Krasser. [16] - D 0.) Nicht unerwähnt will ich es lassen, dass die cretaceischen Typhaceenreste von Schenk!) an- gezweifelt werden. Es ist dies ein Grund mehr für mich, den fraglichen Rest blos als Typhaeloipum zu bezeichnen. Jedenfalls ist es der Abdruck eines Blattrestes mit typischer Monocotyledonennervation. Auf einigen Platten finden sich die bandartigen Abdrücke von circa ı!/„—2cm Breite und verschiedener Länge. Natürliche Enden kamen nicht zum Vorschein. Die Abdrücke weisen meist noch einen vielfach zersprungenen, dünnen Kohlebelag auf und lassen im Allgemeinen keine weitere Differenzirung erkennen. Man gewinnt etwa den Eindruck, als ob riemenförmige Monocotyledonenblätter im Zustande starker Maceration und etwa von der Consistenz der Blätter der Schwertlilie oder einer Clivia den Fossilificationsprocess durchgemacht hätten. An spärlichen Stellen lässt sich parallelstreifige Nervatur beobachten, die Reste sind jedoch unbestimmbar. Es ist aber auch der Gedanke, dass sie sich als stark macerirte Reste von Krannera mirabilis Corda erweisen könnten, nicht von vornherein abzuweisen. Nach den Untersuchungen Velenovsky's?) gehört Krannera zu den Gymnospermen incertae sedis. Für die mährische Kreide ist nun die Auffindung von Krannera wegen der sonstigen Analogien sehr wahrscheinlich, und es muss bei späteren Untersuchungen speciell auf diesen Punkt geachtet werden. Ich habe die fraglichen Abdrücke hier erwähnt, da sie nach dem erkenntlichen Nervationstypus auf monocotylen Ursprung verweisen. Denselben Nervationstypus aber haben in den gröberen Zügen (und nur diese können wir an unseren Resten wahrnehmen) auch Krannera und die Cordeiten. 6) Dieotyledonen. Die Bestimmung der Dicotyledonen bot naturgemäss die meisten Schwierigkeiten. Von einigen wenigen Resten abgesehen, liegen ausschliesslich Blattabdrücke vor. Nur bei Myrica indigena n. sp. und dann bei Eucalyptus fanden sich Inflorescenzen, respective die Fruchtbecher. Die Bestimmungen basiren also fast lediglich auf den Form- und Nervationsverhältnissen der Blätter. Bezüglich der Nomenclatur habe ich mich an Zifngshausen, Heer und Velenovsky angeschlossen, da es hauptsächlich darauf ankam, die fossile Flora von Kunstadt zunächst mit Arten, welche die genannten Autoren aufgestellt haben, zu vergleichen, respective zu identificiren. Ich habe mich aber nicht damit begnügt, blos zu identificiren, sondern war bestrebt, stets auch den Wahrscheinlichkeitsgrad für die Zugehörigkeit der fossilen Arten zu den recenten Gattungen zu prüfen. Daher muss ich Nathorst's?) Anschauungen »über die Benennung fossiler Dicotylenblätter« beipflichten, und ich folgte seinen Principien auch schon bei der Besprechung der Farnreste. Man kann Natkorst sicherlich nur beipflichten, wenn er (l. c.) unter anderen folgende Nomenclatursnormen aufstellt: 1. Die Gattungsbenennung eines fossilen Blattes hat wenn möglich nur das zu sagen, was man in dieser Hinsicht wirklich weiss, weder mehr noch weniger. 3. Als Gattungsnamen für solche Blattabdrücke, welche nicht zu lebenden Gattungen gebracht werden können und für welche man auch keine selbstständigen Namen (wie Credneria, Dewalquea etc.) aufstellt, sind Zusammensetzungen mit Phyllum und mit dem Namen der ähnlichsten lebenden Gattung anzuwenden. 4. Der Name Phyllum schliesst die Zusammengehörigkeit mit der lebenden Gattung nicht aus und hat folglich in allen zweifelhaften Fällen den Gattungsnamen der lebenden Pflanze zu ersetzen. Diesen Forderungen bin ich in der Art nachgekommen, dass ich bei den nach dem Vorgange anderer Autoren einer recenten Gattung eingereihten Blattresten eine entsprechende Bemerkung machte, bei neuen Formen entsprach ich aber den Nathorst'schen Forderungen in vollem Umfange. ') Schenk (Zittel), Phytopaläontologie, pag. 377. °) Velenovsky, Gymnospermen, pag. r ff. °) Nathorst A. G., Ueber die Benennung fossiler Dicotylenblätter. Botan, Centralbl. Cassel 1886, NXV. Bd., pag. 91. [17] Beiträge zur Kenntniss der fossilen Kreideflora von Kunstadt. 129 Myrica indigena n. sp. Taf. XV (V), Fig. ı. Ein einziger Rest liegt mir vor, der mit grosser Wahrscheinlichkeit dem Genus Myrica zu- gezählt werden kann. Das betreffende Handstück ist der Abdruck eines Blüthenzweiges und lässt Folgendes erkennen: Die unverzweigten Blüthenstände entspringen, wie es scheint, aus den Blattachseln. Die Blätter haben die Gestalt kleiner Blätter von Eucalyptus Geinitzii Heer,!) sie lassen so wie diese die Mittel- tippe scharf hervortreten, während die Secundärnerven zum grössten Theile ganz unkenntlich sind. Die Blätter sind lanzettlich zugeschärft und erreichen in der unteren Hälfte die grösste Breite. Die Spreite verläuft keilig in den Blattstiel, welcher eine Länge von circa °®/, cm erreicht. Ueber die Stellungsverhältnisse der Blätter, ferner über die feineren Nervationsverhältnisse lässt sich nichts Bestimmtes aussagen. Mit Sicherheit ist von letzteren nur feststellbar, dass der Primärnerv an der Basis scharf hervortritt, sich gegen die Spitze hin allmälig verfeinert, dass er gerade verläuft, unter ziemlich spitzem Winkel wechselständige Secundärnerven entsendet, welche sehr fein sind und bei dem Mangel kohliger Substanz nicht scharf hervortreten, also leicht übersehen werden können. Die Secundärnerven sind ziemlich dicht gestellt und vereinigen sich am Blattrande derart, dass man den Eindruck eines Saumnerven erhält, geben aber Gabeläste ab, so dass sie gabelspaltig erscheinen. Von den recenten Myrica-Arten lässt sich wohl eine Varietät der Myrica aethiopica L. (aus der Subfaja-Gruppe, welche bekanntlich monöcische, androgyne, unverzweigte racemöse Blüthenstände besitzen) am besten zum Vergleich heranziehen. Von ihren Blättern kommen für uns die ganzrandigen in Betracht. Diese besitzen dieselbe Form wie die Blätter der cretaceischen Myrica indigena. Man vergleiche die Abbildungen Frängshausen’s in seinen »Blattskeletten der Apetalen«, Taf. VI, Fig. 2—. Am besten stimmt Fig. y. Zifingshausen‘) beschreibt die Nervationsverhältnisse der Myrica aethiopica L. folgendermassen: »Nervation netzläufig, Nervationstypus von Salix. Primärnerv an der Basis scharf hervortretend, gegen die Spitze zu allmälig verfeinert, gerade verlaufend. Secundärnerven fein, aber deutlich ausgeprägt, häufig gabelspaltig, hin- und hergebogen, unter verschiedenen spitzen Winkeln entspringend, in der mittleren Distanz !/,,—"/,.. Tertiärnerven sehr fein, verästelt, unter verschiedenen, meist wenig spitzen Winkeln abgehend, ein zartes, aus im Umriss rundlichen Maschen zusammen- gesetztes Netz bildend, welches ein spärlich entwickeltes, rundmaschiges quaternäres umschliesst. Eine in der Nervation sehr ähnliche Varietät dieser Art (Taf. VI, Fig. 3—4) ist von der beschriebenen nur durch die feineren, in der Distanz !/,„—!/,, gestellten Secundärnerven und durch das mehr gleich- förmige, noch zartere Blattnetz verschieden.« Die Heimat der Myrica aethiopica ist Südafrika. Neuerdings habe ich auch einzelne Abdrücke beobachtet, welche so aussehen, wie die von Velenovusky?) als »Fruchtzweigchen« und »Fruchtzäpfchen« einer Myrica beschriebenen und abgebildeten Reste. Dieselben dürften die Reste einer anderen Myrica-Art sein, doch können erst weitere Funde Aufklärung über diesen Punkt bringen. Saliciphyllum. Taf. XIII (III), Fig. 4. In der geologisch-paläontologischen Sammlung der technischen Hochschule zu Brünn befindet sich ein Blattabdruck, den ich daselbst skizzirte. Der Verlauf der Nerven, die am Stücke weniger deutlich als in der Zeichnung hervortreten, erinnert insbesondere an die Nervation der Weiden. Des ') Man vergleiche z. B. Velenousky, Kreideflora, IV, Taf. IV, Fig. 13: »Ein grosser beblätterter Zweig von Eucalyptus Geinitzii Heer.« 2?) C. v. Ettingshausen, Die Blattskelette der Apetalen. Denkschr. d. kais. Akad. d. Wissensch., math.-nat. Cl. Wien 1858, XV. Bd., Sep.-Abdr., pag. 13. °) Velenowsky, Die Flora der böhmischen Kreideformation, II. Theil, in Mojsisovics und Neumayr, Beiträge zur Paläontologie Oesterreich-Ungarns und des Orients. Wien 1884, III. Bd., pag. ıı, und Taf. V (XIII), Fig. 6-12. Beiträge zur Paläontologie Oesterreich-Ungarns. Bd. X. 17 130 Krasser. [18] Vergleiches halber verweise ich beispielsweise auf den Naturselbstdruck der Blätter von Salıx cinera L. bei Zringshausen.‘) ; Das in Rede stehende fossile Blatt war ganzrandig und jedenfalls nicht kurzgestielt, der Con- sistenz nach eher derb als häutig. Blattrand ganz. Letzteres ist auch bei Salix perucensis Velen., welche sich häufig in den Perutzer Schichten Böhmens findet, der Fall. Mit dieser Art ist jedoch unser Saliciphyllum nicht identisch. Celtidophyllum praeaustrale n. sp. Zu den Celtideen sind nach meiner Meinung die auf Taf. XVI (VI), Fig. S—-ı4 abgebildeten Blattreste zu stellen. Die grösste Aehnlichkeit besteht in Form- und Nervationsverhältnissen mit den Blättern der neu-holländischen Celtis australis L., deren Diagnose Zitingshausen”) folgendermassen gibt. »Nervation unvollkommen spitzläufig, Typus eigenthümlich. Primärnerv nur an der Basis auffallend stärker hervortretend als die secundären, geradlinig, gegen die Spitze zu allmälig verschmälert. Secundärnerven schwach bogig gekrümmt, die grundständigen mächtiger, unter Winkeln von 20—30", die übrigen unter 40—50° entspringend, meist schlingenbildend; schlingenbildende Aeste unter rechtem Winkel divergirend. Mittlere Distanz der Secundärnerven: !/,—!/,. Basalschlinge spitz. Tertiärnerven verbindend, meist einfach, fast geradlinig, durchaus querläufig und hervortretend, die der Basalnerven in stärkere Aussennerven übergehend.: Man vergleiche mit den Abbildungen auf Taf. XVI (VI), Fig. S—ı4 dieser Abhandlung die von Attingshausen 1. c. Taf. XIII, Fig. 6—8 mitgetheilten Naturselbstabdrücke von Blättern der Celtis australis L. Man wird finden, dass die Blätter von Celtiophyllum praeaustrale nicht nur in der Nervation, sondern auch in der Beschaffenheit der Randserratur viel Uebereinstimmung zeigen. Es ist daher gerechtfertigt, diese Aehnlichkeit in der Gattungsbezeichnung zum Ausdruck zu bringen. Unter Celtiophyllum mögen jene fossilen Blätter eingereiht werden, welche in der Nervation und im Zuschnitt des Blattes den Formelementen des Laubes der recenten Gattung Celtis nahekommen. Die feineren Nervationsverhältnisse sind aus der vorhergehenden Diagnose des Leitbündelverlaufes von Celtis australis zu entnehmen. Wegen der grossen Aehnlichkeit unserer Specimina mit den Blättern von Celtis australis habe ich den Namen Celtidophyllum praeaustrale als Artbezeichnung gewählt. Ich will damit selbstverständlich nicht sagen, dass die Reste einer Celtisart vorliegen, welche als Ahne der Celtis australis zu betrachten sei, sondern lediglich auf die grosse Aehnlichkeit in den Blattmerkmalen hinweisen. Das Verbreitungs- gebiet der Celtis australis liegt in Neuholland, und es ist sicherlich bemerkenswerth, dass, wie so viele Arten der Kreideflora, auch die eben besprochene in der recenten Flora die nächst vergleichbare Analogie in einer Pflanze des australischen Florengebietes findet. Es besteht allerdings auch eine ziemlich weitgehende Aehnlichkeit mit Celtis orientalis L., jedoch stimmt Celtis australis L. entschieden im ganzen Habitus des Blattes nach besser. Dryandra cretacea Velen. Taf. XII (II), Fig. r. Welenovsky, Die Flora der böhmischen Kreideformation, II. Theil, in Moysisovics und Newmayr, Beiträge zur Paläontologie Oesterreich-Ungarns und des Orients. Wien 1884, III. Bd., pag. ı ff, und Taf. I (IX), Fig. 1—5. Ein braun gefärbter Blattabdruck sammt Gegendruck mit sehr zarter, wenig hervortretender Nervation, die mittlere Partie eines linealischen, fiederspaltigen Blattes darstellend. Die Lappen stehen abwechselnd oder auch fast gegenständig, sind dreieckig, scharf fein zugespitzt und durchaus einfach. Die Beschafienheit des Abdruckes deutet auf ein Blatt von fester, lederartiger Textur. 1) C. v. Ettingshausen, Die Blattskelette der Dicotyledonen. Wien 1861, Taf. IX, Fig. 5. 2) C. w Ettingshausen, Die Blattskelette der Apetalen. Eine Vorarbeit zur Interpretation der fossilen Pflanzenreste. Denkschr. d. kais. Akad. d.. Wissensch., math.-nat. Cl. Wien 1858, XV. Bd., pag. 30. [19] Beiträge zur Kenntniss des fossilen Kreideflora von Kunstadt. 131 Gehört zweifellos zu Dryandra cretacea Velen. und zeigt auch mit den von Zitineshausen‘) mit- getheilten Naturselbstdrucken der recenten Dryandra formosa R. Brown grosse Uebereinstimmung auch in der Nervation. An unserem Specimen treten nur in einzelnen Abschnitten 2—3 sich ver- schmälernde Secundärnerven auf. Sie haben denselben Verlauf wie in den erwähnten Naturselbstdrucken, bei welchen sich die in derselben Zahl auftretenden Secundärnerven schärfer in der Masse der Lappen abheben als das feine Nervillennetz. Magnoliaephylium? Taf. XVII (VII), Fig. 12. Ein Blattfragment, welches den Leitbündelverlauf nur unvollkommen erkennen lässt. Von den aus der Kreide Mährens bereits beschriebenen Blattfossilien stimmten damit im Nervationstypus am besten jene, welche Zeer?) von Moletein als »Magnolia« bekannt machte, insbesondere Magnolia amplifolia und Magnolia speciosa Heer°). Indess lassen sich die Reste in Folge der nur fragmentarisch erhaltenen Nervation nicht identificiren, und es kann daher nur gesagt werden, dass Blätter von sehr ähnlichem Nervationstypus vorliegen, keinesfalls darf auf genetische Beziehungen zur recenten Gattung Magnolia geschlossen werden. Aehnliche Nervationsverhältnisse finden sich auch bei Ficus Krausiana Heer!) von derselben Localität. Die Aehnlichkeit bezieht sich auf den Verlauf der Secundärnerven und die Verbindung derselben untereinander. Diese Aehnlichkeit genügt jedoch begreiflicherweise schon deshalb nicht zu einer Identificirung der Gattungen, da die feineren Verhältnisse des Leitbündel- verlaufes der mit einander verglichenen Objecte nicht bekannt sind. Der Nervationstypus unseres Specimens ist der folgende: Mittelnerv kräftig, gegen die Blatt- spitze sich verschmälernd, Secundärnerven gegenständig (ob durchaus?), unter einem Winkel von circa 45° entspringend, bedeutend zarter als der Mittelnerv, in starken Bogenlinien gegen den Rand laufend und dort sich umbiegend mit einander confundirt. Nervillennetz nicht sichtbar. Secundärnerven scharf ausgeprägt, Blatt dick, derb bis ledrig. Aehnlichen Nervenverlauf zeigen unter den Blattabdrücken der böhmischen Kreide die von Velenovsky°) als Bombax argillaceum bezeichneten Reste. Von diesen weicht unser Belegstück indessen durch die Dimensionen ab. Auch der Vergleich von Physiotypen und Herbarmaterial lehrt die Aehnlichkeit des Nervations- typus des in Rede stehenden Fossils mit dem von Magnolien und Bombaceen, die fragmentarische Natur des Restes lässt jedoch eine definitive Bestimmung nicht zu. Es müssen vollständigere Abdrücke abgewartet werden. Sapindus apiculatus Velen. Taf. XII (I), Fig. 4 rechts. Velenovsky, Die Flora der böhmischen Kreideformation, III. Theil, in Mojsisovics und Neumayr, Beiträge zur Paläontologie Oesterreich-Ungarns und des Orients. 1886, IV. Bd., pag. 6 und Taf. VII (XXII), Fig. 1—8. Einige Fieder-Blattfragmente, welche die charakteristische Nervatur erkennen lassen, da sie scharf hervortritt. Am ähnlichsten ist Velenovsky 1. c. Taf. VII, Fig..3 u. 5, da dieselben auch in den Breitedimensionen gut übereinstimmen. Ob Sapindus apiculatus in der That der Gattung Sapindus angehört, ist wohl schwierig zu entscheiden. Indess lässt sich trotz der Aehnlichkeit der Nervation von Meliaceen und Cedrelaceen®) auch nicht das Gegentheil beweisen. ) C. w. Eitingshausen, Die Blattskelette der Apetalen. Taf. XLVII, Fig. 3—7. 2) Heer, Beiträge zur Kreideflora. ı. Flora von Moletein in Mähren. Neue Denkschr. d. allgem. schweizerischen Gesellschaft f. d. gesammten Naturwissenschaften. Zürich 186g. Ya 18) ee NO, Be 36, Aez 10T, 181, 25 4) Ibid. Taf. V, Fig. 5. ») Velenovsky, Die Flora der böhmischen Kreideformation, II. Theil, in Mojsisovics und Neumayr, Beiträge zur Paläon- tologie Oesterreich-Ungarns und des Orients. 1884, III. Bd., Taf. II u. IV. ©) Pelenovsky hat bereits selbst auf die Aehnlichkeit der Nervation seines Sapindus apiculatus mit Arten von Trichilia, Cedrela etc. aufmerksam gemacht, ist jedoch von der Zugehörigkeit zu Sapindus überzeugt. wzfe D Krasser. [20] Sapindus cf. saxonicus Engelh. Taf. XIV (IV), Fig. 5. 1891. Engelhardt H., Ueber Kreidepflanzen von Niederschöna. Abhandl. d. naturwissensch. Gesellschaft Isis in Dresden. Jahrgang 1891, pag. ıoı und Taf. II, Fig. 14. Ein Blattfragment mit relativ starkem Mittelnerv, aus welchem zarte, bogenläufige Secundär- nerven hervorgehen. Gestalt des Blattes sichelförmig. Kommt dem von Engelhardt aus der sächsischen Kreide beschriebenen Sapindus saxonicus am nächsten und erinnert auch an den tertiären Sapindus faleifolius Heer. Auch »Sapindus saxonicus Engelh.« liefert keinen vollgiltigen Beweis dafür, dass wirklich eine Art der recenten Gattung Sapindus vorliegt. Bombax argillaceum Velen. Taf. XII (I), Fig. 9. Velenovsky, Die Flora der böhmischen Kreideformation, II. Theil, in Aoysisovies und Neumayr, Beiträge zur Paläontologie Oesterreich-Ungarns und des Orients. 1884, III. Bd., pag. 20, Taf. II (X), Fig. 17—ı9, Taf. IV (XII), Fig. 6—9. Hieher möchte ich das Taf. XII (I), Fig. 9 abgebildete Fragment eines dickledrigen, ganz- randigen Blattes mit sehr starkem, fast gleich dick verlaufendem Mittelnerv stellen. Ueber die Beschaffen- heit der Secundärnerven ist nichts zu ermitteln. Das Original liegt in der Sammlung des geologisch-paläontologischen Institutes der Technik zu Brünn, und wurde auch dort als Bombax argillaceum erkannt. Auch in der von mir gemachten Aufsammlung befinden sich Belegstücke, die jedoch um nichts besser sind, aber vorläufig als die einzigen Repräsentanten dieser aus der böhmischen Kreide auch durch einige Stücke mit theilweise erhaltener Nervatur beschriebener Art so lange anzusehen sind, bis es glückt, bessere Specimina und damit Belegstücke, welche mehr Sicherheit für die richtige Deter- minirung gewähren, aufzufinden. Buealyprus, Das Vorkommen dieser Gattung in den pflanzenführenden cretaceischen Schichten von Kunstadt ist nicht nur durch Blattreste, sondern auch durch die charakteristischen Fruchtbecher erwiesen. Auch die Abdrücke von vierkantigen Stengeln finden sich in den Mergeln zusammen mit den Blättern vor. Sie können von Eucalyptus stammen, da sich ja auch bei recenten Species dieser Gattung vier- kantige Sprosse finden. Aus der Kreideflora Mährens war bisher nur Eucalyptus Geinitzii Heer (Fundort Moletein) bekannt. Die cretaceischen Schichten Kunstadts führen sowohl Reste dieser Species als Reste von Eucalyptus angusta Velen. (zuerst aus der böhmischen Kreide beschrieben). Myrtophyllum Schübleri Heer (Fundort Moletein) dürfte gleichfalls zu Eucalyptus zu ziehen sein, zumal es dem in denselben Schichten vorkommenden Eucalyptus Geinitzii sehr nahe steht und Heer!) selbst sagt: »Gehört vielleicht zur vorigen Art« (Myrtophyllum [Eucalyptus] Geinitzii). In der Literatur erscheint das Vor- kommen des Genus Eucalyptus in der Kreide zuerst in den Ataneschichten Grönlands durch Zeer°) festgestellt, da aus den genannten Schichten zuerst auch die Abdrücke der »Blüthenknospen« bekannt wurden. Velenovsky?) hat später aus der böhmischen Kreideformation ebenfalls Frucht- und Blüthenbecher, ja sogar einen blätter- und blüthentragenden Zweig von Eucalyptus Geinitzii Heer beschrieben. Erst ') Aeer, Flora von Moletein in Mähren. Neue Denkschr. d. allgem. schweizerischen Gesellschaft f. d. gesammten Naturwissenschaften. Sep.-Abdr., pag. 23. ?) Zier, Flora foss. arct. Zürich 1882, VI. Bd., II. Abth., pag. 93 u. Taf. XLV, Fig. 4—9, Taf. XLVI, Fig. 12 a. ®) Velenovsky, Die Flora der böhmischen Kreideformation, IV. Theil, erschienen 1887 in Moysisovics und Neumayr, Beiträge zur Paläontologie Oesterreich-Ungarns und des Orients. V. Bd., pag. 1-3, Taf. I u. I. [21] Beiträge zur Kenntniss der fossilen Kreideflora von Kunstadt. 133 durch die genannten Funde von Blüthen und Fruchtbechern erscheint das Genus Eucalyptus als Element der Kreideflora sichergestellt, da verwandte Genera mit ähnlichen Blättern (cf. Callistemon, Tristania) anders gestaltete Früchte und Blüthenstände haben. Aus den Kreideschichten von Kunstadt beschreibe ich im Folgenden sowohl Blattreste als Fruchtbecher von Eucalyptus. Es lassen sich die mir vorliegenden Reste mit drei bereits von Heer und Velenovsky beschriebenen Species vereinigen, nämlich mit Eucalyptus Geinitzii Heer, ferner mit Eucalyptus borealis Heer und Eucalyptus angusta Velen. Eucalyptusblattreste sind in den Kunstädter Kreideschichten sehr häufig und auch die Frucht- becher nicht gerade selten. , Schenk (Paläophyt., pag. 643) hält die Existenz von Eucalyptus noch nicht für sicher erwiesen, da wir nur auf die äusseren Umrisse der vorhandenen Blüthen und Fruchtreste ange- wiesen sind. Es kann also Eucalyptus oder auch eine verwandte Gattung vorliegen. Weniger ablehnend verhält sich derselbe Autor in seinem Werke »Die fossilen Pflanzenreste« (Breslau 1888, 247). Die ablehnende Haltung Schenk's in dieser Frage hängt mit seinen grundsätzlichen Anschauungen über die Zusammensetzung der europäischen Tertiärflora zusammen. Er anerkennt in letzterer überhaupt keine »australischen Florenelemente« und frondirt gegen diese noch schärfer als Saporza‘). Es hat aber neuerdings Artngshausen‘) eine Reihe wichtiger Belege für die Existenz australischer Typen in der fossilen Flora beigebracht, und wenn vielleicht auch nicht geleugnet werden kann, dass nicht alle als »australische Florenelemente« bezeichneten Reste der fossilen Flora als solche haltbar sind, so muss andererseits von gegnerischer Seite wohl zugegeben werden, dass die Frage mindestens noch offen steht. Gerade die Gegner des »australischen Florenelementes« haben die betreffenden Originalien zum allergeringsten Theile nachuntersucht, sondern haben lediglich nach der Aehnlichkeit der betreffenden Abbildungen mit von ihnen selbst genau untersuchten, an anderen Localitäten entdeckten Abdrücken geurtheilt. Die letzteren bezogen sich aber auf generell verschiedene Dinge und ist es selbstverständlich nothwendig, in dieser Frage insbesondere die Zfingshausen'schen und Unger "schen Originalien zu Rathe zu ziehen und diese mit entsprechendem Herbarmaterial und mit Naturselbstabdrücken (Physiotypen) zu vergleichen. Selbstverständlich ist es auch nothwendig, den Polymorphismus des Laubes der beim Vergleiche in Betracht kommenden recenten Species zu studiren, eine Frage, welche zum Theile experimenteller Behandlung zugänglich ist. Auch der vergleichenden Anatomie der in der Kreide- und Tertiärformation enthaltenen Hölzer muss Aufmerksamkeit geschenkt werden. Kurz, soll die Frage nach den »australischen Florenelementen« in den fossilen Floren endgiltig gelöst werden, so muss sie von den verschiedensten Seiten betrachtet und mit allen Mitteln der Untersuchung, über welche die wissenschaftliche Botanik verfügt, in Angriff genommen werden. Man stellt gewöhnlich die Nervation von Eucalyptus als eine ganz ausnehmend charakteristische hin. Feine, genäherte Secundärnerven anastomisiren durch einen zarten Saumnery. Dieser Nervations- typus findet sich indess zum Mindesten noch bei anderen Myrtaceen, und es darf auch andererseits nicht übersehen werden, dass an ein und demselben Stamme verschieden gestaltete Blätter und damit im Zusammenhange auch zweierlei grundverschiedene Nervationstypen vorkommen können. Es trifft dies in markanter Weise z. B. bei dem recenten Eucalyptus globulus zu. Bei dieser Art besitzen die jugendlichen Blattzweige Blätter, welche schon durch herzförmige Basis und die Breite auffallen. Die Nervation dieser Blätter zeigt camptodromen Verlauf. Die Blattspreiten sind mehr membranös, die jugendlichen Sprosse von vierseitigem Querschnitt. Die als charakteristisch angesehene Blattform mit dem Saumnerven findet sich an den (runden) Blüthenzweigen. 1) Saporta, Revue generale de Botanique. 1889, Tom. I, pag. 229 f. 2) C. v. Bttingshausen, Das australische Florenelement in Europa. Graz 1590, 4°, 9 pag., mit ı Tat. 134 Krasser. [22] Man findet das besprochene Verhältniss sehr gut dargestellt in Fig. 42 4, 3 bei Niedenzi‘) und bei #. de Mueller ?). Man ersieht daraus, wie sehr auch die Nervation selbst bei einer und derselben Art varliren kann, aber auch, dass diese Variation nicht regellos auftritt. Durch die grossen Arbeiten von Zilingshausen über Nervation haben wir den Ueberblick über die verschiedenen Typen des Leitbündelverlaufes und dessen Wichtigkeit für die Charakteristik der Blätter, zugleich damit auch den systematischen Werth kennen gelernt. Aufgabe der Epigonen ist es, die Variationen der Nervationstypen bei ein und derselben Art zu studiren und die Ursachen fest- zustellen, welche diese Abänderungen bedingen. Zifingshausen hat übrigens auch in dieser Frage, und zwar durch seine phylogenetischen Untersuchungen, die Pfade geebnet. Wenn wir die Gesammtheit der Reste aus den Kreideschichten überhaupt, welche als Eucalyptus zugehörig bezeichnet wurden, überblicken, so müssen wir zugestehen, dass für die Kreidezeit die Existenz von Eucalyptus recht wohl begründet ist. Weitere Funde indess können noch wesentlich zur Sicherung dieser allerdings höchst wahrscheinlichen Bestimmung beitragen. Es fehlt uns noch die Kenntniss der »Haube«. Sobald von den fossilen Eucalyptus die Gestalt der »Haube« bekannt sein wird, wird sich, wenn auch die Abdrücke von Knospen vorliegen, ziemlich viel über die Beziehungen zu den recenten Arten sagen lassen. Die Blattform allein genügt zur Discussion in diesem Falle nicht. In der mährischen Kreide ist die Gattung durch mehrere Arten vertreten, nämlich durch Bucalyptus Geinitzii Heer, Eucalyptus angusta Velen. und durch Eucalyptus borealis Heer. Von diesen drei Arten sind Eucalyptus Geinitzii und Eucalyptus angusta wohl unterschieden. Eucalyptus borealis jedoch dürfte lediglich verkümmerte Blätter anderer Eucalyptus-Arten darstellen, wenigstens ist diese Möglichkeit nicht ohneweiters abzuweisen. Eucalyptus Geinitzii Heer. Heer°) stellte sein »Myrtophyllum (Eucalyptus?) Geinitzi«< auf Grund von aus Moletein stammenden Speeiminibus auf. Die l. c. gegebene Diagnose lautet: »Myrtophyllum foliis petiolatis, coriaceis, anguste lanceolatis, nervis secundariis sub-angulo acute egredientibus.« In den Erläuterungen zu dieser Diagnose sagt Zeer: »Stimmt in diesen schief aufsteigenden Secundärnerven und dem sie aufnehmenden Saumnerv ganz zu den Myrtaceen, unter welchen wir namentlich bei dem australischen Eucalyptus Blätter von sehr ähnlicher Nervation und Form finden.« Weniger reservirt drückt er sich in der Flora foss. arctica, III. Bd., pag. I1I6, aus, wo er direct sagt: »Es gehören diese Blätter wahrscheinlich zur neuholländischen Gattung Eucalyptus.« Bezüglich der Seitennerven gibt Zeer an der gleichen Stelle an, dass sie steil aufsteigen, entweder nur in »schwachen« oder in »starken Bogenlinien«. In der Flora foss. arct,, Zürich 1882, VI. Bd., II. Abth., pag. 93, erfährt die Diagnose unter Beziehung auf die Moleteiner Specimina die aus den folgenden Zeilen ersichtlichen Ergänzungen. »Eucalyptus foliis petiolatis, coriaceis, anguste lanceolatis, apicem versus basique angustatis; nervo medio valido, secundariis subangulo acuto egredientibus, nervo marginali confluentibus.« Das grönländische Material weist auch die Abdrücke becherförmiger Körperchen auf, welche von Heer ]. c., Taf. XLVI, Fig. 12 d, und Taf. XLV, Fig. 4—g abgebildet werden. Die von den verschiedenen Autoren als Eucalyptus Geinitzii bezeichneten Blattabdrücke sind durchaus nicht von derselben Form und Nervation. Die wichtigsten Funde wurden im Gebiete der ') Miedenzu, Myrtaceae, pag. 90, in Zrgles und Prantl’s, Die natürlichen Pflanzenfamilien. Leipzig 1893, III. Theil, 7. Abth., Liefg. 81. °) 2. de Mueller, Eucalyptographia. Melbourne. (Seiten und Tafeln dieses Werkes sind unnumerirt!) ?) Zeer, Beiträge zur Kreideflora, I. Flora von Moletein in Mähren, pag. 22, Abbildung Taf. XI, Fig. 3 u. 4. [23] Beiträge zur Kenntniss der fossilen Kreideflora von Runstadt. 135 böhmischen Kreideformation gemacht, denn daher beschrieb Velenowsky!) auch die unverkennbaren Reste der Blüthendolden, so dass Eucalyptus Geinitzii ziemlich genau bekannt ist, Man kennt beblätterte Sprossfragmente, Einzelblätter, Blüthendolden und endlich Fruchtbecher, die letzteren in einem jüngeren und älteren Entwicklungsstadium. Zeer?) beschrieb aus der Kreide von Grönland auch »becherförmige Körperchen«, welche er als »Blüthenknospen« betrachtet. Sie sind indess wohl als jüngere Fruchtbecher anzusehen. Die gleichen Fruchtbecher fanden sich nicht selten in Kunstadt (Taf. XVI [VI], Fig. 3 u. 6). Grosse Blätter (Taf. XVI [VI], Fig. 15—ı8) waren daselbst nicht gerade selten, häufiger indess kleinere Blätters (are Il] Ries su aaa Te N] Ries, Dave VI Bier ı, 3, 6, Tat vr DVI), Fig. 6). Die auffälligste Variation des Leitbündelverlaufes ist in Fig. 6 der Taf. XVI (VI) abgebildet. Zum Vergleiche mit diesem Nervationstypus diene Taf. XVII (VID, Fig. ı5. Diese Abbildung stellt ein Blatt von Eucalyptus globulus, und zwar von einem Stocktriebe dar, Zur weiteren Illustration der Nervationsverhältnisse von Eucalyptus dient Fig. 7 derselben Tafel, sie stellt eine Reproduction) des Leitbündelverlaufes des recenten Eucalyptus acervula Sieb. dar. Fig. 6 ist die Wiedergabe eines fossilen Blattfragmentes von Eucalyptus Geinitzii mit scharf ausgeprägter Nervation. Es lässt sich wenigstens vorderhand nicht entscheiden, ob die von mir als Eucalyptus Geinitzii betrachteten Blattreste in der 'IThat alle zusammengehören. Möglich ist es — nach den Analogien bei recenten Arten — sicherlich. Die Blätter mit aberrantem Leitbündelverlauf scheinen von mehr häutiger Consistenz gewesen zu sein. Dies wäre indess kein Grund, ihre Zugehörigkeit zu Eucalyptus Geinitzii, dessen typische Blätter von deutlich ledriger oder doch derber Beschaffenheit waren, zu leugnen, da auch die analogen Formelemente des Laubes von Eucalyptus globulus von mehr membranöser Beschaffenheit sind. Eucalyptus angusta Velen. Taf. XII (II), Fig. 7 u. 8; Taf. XV (V), Fig. 4 u.5 1887. Welenovsky, Die Flora der böhmischen Kreideformation, IV. Th., pag. 3 [64], Taf. III (XXVI), Fig. 2— 12. Blätter lineal, schmal lineallanzettlich, in der Mitte oder in der unteren Hälfte am breitesten, ganzrandig, vorne in eine sehr lange Spitze vorgezogen und mit einem harten Dorn beendet. Der Primärnerv gerade ziemlich stark, zur Spitze hin verdünnt. Die Seitennerven zahlreich, unter spitzen Winkeln entspringend, am Rande durch einen Saumnerv untereinander verbunden. Der Blattstiel gerade, etwa Icm lang, stark. Ich habe der Welenovsky’schen Diagnose der bisher nur aus Böhmen bekannt gewesenen Art nichts Neues hinzuzufügen. In den Kreideschichten von Kunstadt ist Eucalyptus angusta sehr häufig. Die Nervatur ist meist sehr gut kenntlich. Ich habe mich damit begnügt, ein Umrissbild zweier Blätter dieser Art zu geben, um die Formverhältnisse zu veranschaulichen. Der Nervationstypus ist in Fig. 7 u. 8 auf Taf. XII (II) ersichtlich. Eucalyptus borealis Heer. 1882. Heer, Flora foss. arct. VI. Bd., 2. Abth., pag. 94, Taf. XL, Fig. 3 u. 4, Taf. XLVI, Fig. 14. Vom Eucalyptus Geinitzii unterscheidet sich Eucalyptus borealis, wie bereits Zeer 1. c. bemerkt, durch den nicht in den Stiel verschmälerten Grund. Der Blattgrund ist ziemlich stumpf, ebenso ist das Blatt nach vorn nicht verschmälert, sondern stumpf zugerundet. Der Kunstädter Blattrest gleicht speciell dem von Jonanguit (Zeer, l. c. Taf. XLVI, Fig 14), bei welchem die Basis ebenfalls nicht 1) Velenovsky, Die Flora der böhmischen Kreideformation, IV. 'Ih., in Moysisovics und Aezmayr, Beiträge zur Paläontologie Oesterreich-Ungarns und des Orients. Wien 1887, pag. ı f., Taf. I (XXIV), Taf. II (XXV), Taf. III (XXV]), Fig. 1, Taf. IV (XXVII), Fig. ı u. 13. 2) Heer, Flora foss. arct. Zürich 1882, VI. Bd., II. Abth., pag. 93, Taf. XLV, Fig. 4—9. 3) Nach Zitingshausen, Blattskelette der Dicotyledonen. Wien 1861, pag. 203, Fig. 226. 126 Krasser, [24] J - erhalten ist. Nervation und Form des Blattes stimmen vollständig, jedoch ist unser Specimen schmäler. Wir erblicken auch hier einen flachen, aber ziemlich breiten Mittelnerv, sehr zarte Secundärnerven und den Nervationstypus von Eucalyptus. Das Blattende ist stumpf zugerundet. Ob ein kleines Spitzchen vorhanden war, lässt sich jedoch, da die Blattspitze nicht vollständig erhalten ist, nicht feststellen. Aralia decurrens Velen. Taf, XI (D, Fig. «a 2. 1886, Welenoushy, Die Flora der böhmischen Kreideformation, IIf. Th. Beiträge zur Paläontologie Oesterreich-Ungarns und des Orients, 1886, IV. Bd., Taf. IV (XIX), Fig. 5—7. Hieher möchte ich das Taf. NI (D, Fig. @ 2 abgebildete Araliablatt stellen. Es stimmt sehr gut mit der Velenovsky'schen Abbildung Fig. 5 überein, welche ein Exemplar aus den Schieferthonen von Vyserovic vorstellt. Me/enovs&y gibt 1. c. pag. ıı [58] die folgende Diagnose: ‚Blätter dreilappig, Lappen gleich gross, die seitlichen kleiner, lineal, gegen die Spitze sowie zur Basis verschmälert, am Rande mit grossen, scharfen, entfernten, seitwärts abstehenden Zähnen. Die Blattränder laufen an dem Stiele lang herab. Die Basalnerven gerade, überall gleich dick. Die Secundärnerven unter spitzen Winkeln entspringend, bogenförmig gekrümmt, vor dem Rande durch undeutliche Schlingen untereinander verbunden. Nervennetz kaum stellenweise hervortretend. Der Blattstiel gerade, bis 3 cm lang.« »In jeder Hinsicht können diese Blätter am besten mit dem Typus der Aralienblätter verglichen werden. Aralia trifoliata Mayer von den lebenden Repräsentanten hat ähnliche Blätter; die Lappen sind aber am Grunde beinahe stielartig verlängert und die Basis läuft seicht herab; die Zahnung stimmt überein.« Bei dem mir vorliegenden Abdruck laufen die Blattränder allerdings nicht so deutlich am Stiele herab, wie bei der Aralia decurrens Velen. von Vyserovic. Da, wie aus meiner Abbildung ersichtlich, das Blatt nicht vollkommen erhalten ist, so nehme ich Anstand, die angegebene Beschaffen- heit des Blattgrundes zum Anlasse einer Artaufstellung zu nehmen. Die Aufstellung einer neuen »Art« wäre auch insoferne nicht unberechtigt, als unser Specimen auch wieder seitwärts abstehende Zähne aufweist. Der Abdruck lässt indess deutlich erkennen, dass er von einem geschrumpften, nicht Hach ausgebreiteten Blatte stammt, was sich am Rande bemerkbar macht. In Folge dessen lassen sich aber die Merkmale, welche die Randentwicklung des Blattes darbietet, nicht vollkommen genau fest- stellen. Daher ist es nicht nur zweckmässig, sondern auch berechtigt, diesen Blattabdruck als Aralia deeurrens Velen. zu bezeichnen und wenigstens bis zur Entdeckung besserer Reste in den Kreide- schichten von RKunstadt als »Formelement« der genannten Art zu betrachten. Aralia sp. Taf. XVI (VI), Fig. 5 u. 5« Die Basis ist zwar nicht erhalten, doch lässt sich erkennen, dass ein dreilappiges Araliablatt mit verschmälertem Blattgrunde vorliegt. Die Lappen sind in eine Spitze ausgezogen, über deren Beschaffenheit bei dem fragmentarischen Erhaltungszustande nichts ausgesagt werden kann. Die Rand- entwicklung des Blattes ist vom Typus der Aralia formosa Heer!) von Moletein, stimmt aber mit den bezüglichen Details der von Ve/erows#y”) unter gleichem Namen von böhmischen Localitäten publieirten Aralia nicht überein. Mit der Zeer'scken Abbildung stimmt die Art der Zähnelung (gekrümmte Zähne‘), I) Zeer, Flora von Moletein. Taf. VIII, Fig. 3. ?) Velenowsky, Die Flora der böhmischen Kreideformation, I, Taf. VI, Fig. 7. °) Die Velenowsky'schen Abbildungen zeigen gerade Zähne. [25] Beiträge zur Kenntniss der fossilen Kreideflora von Kunstadt. 137 mit den Velenowsky’schen die Tracht des Blattes besser überein. Eine grosse Aehnlichkeit besteht auch mit Aralia minor Velen., dessen allmälig in eine lange Spitze verschmälerter Mittellappen die gleiche Form wie die Lappen unseres Specimens hat, jedoch durch die Art der Zähnung abweicht. Die Nervationsverhältnisse tragen, soweit sie erkennbar sind, den Araliatypus zur Schau. 6) Die »Credneria«-Reste. Da die vordem allgemein als »Credneria« bezeichneten Blattabdrücke zum Theil auch heute noch als solche figuriren, so behandle ich die diesem Typus entsprechenden Blattabdrücke aus den Kreideschichten von Kunstadt hier gesondert. Nach den bisher erlangten Kenntnissen über die Form- und Nervationsverhältnisse der Crednerien kann es kaum mehr zweifelhaft sein, dass — von einigen gar zu fragmentarischen Resten abgesehen — alle den Typus des Platanenlaubes besitzen. Da nun sowohl aus der grönländischen wie aus der böhmischen Kreide auch unverkennbare Fruchtreste vorliegen, so erscheint die Bezeichnung der Crednerien als Platanus vollkommen gerechtfertigt. !) Um zu dieser Erkenntniss zu gelangen, war es allerdings nothwendig, den Polymorphismus des Laubes der recenten Platanen möglichst gründlich zu studiren. Es hat indess bereits Zeer in seiner »Flora von Moletein« gelegentlich der Discussion über die Verwandtschaft der Crednerien mit recenten Gattungen auch auf Platanus hingewiesen. Die Anschauung, dass die Crednerien Platanen?) seien, hat sich durch die Arbeiten Zesguereux über die Flora der amerikanischen Kreide, aus welcher der um die Entwicklung der Phytopaläontologie hochverdiente Forscher so zahlreiche Platanen beschrieb, Bahn gebrochen. Zeer suchte dann die entsprechenden Fossilien der arctischen Kreide damit zu identificiren. Den Polymorphismus des Laubes der recenten Platanen hat schon Heer?) zu phylogenetischen Studien herangezogen, indem er auf diese Weise die engen Beziehungen zwischen dem tertiären Platanus aceroides Goeppert und dem recenten Platanus occidentalis L. klarzulegen suchte. Heer gelangte (l. c. pag. 74) zu dem Schlusse, dass die Blätter von Platanus aceroides Goepp. der grossen Polymorphie halber kein durchgreifendes Unterscheidungsmerkmal gegenüber Platanus occidentalis L. darbieten. Nachdem in einer Reihe wichtiger Abhandlungen insbesondere Zifingshausen und Arasan!) die Abhängigkeit des Polymorphismus des Laubes von der Phylogenesis nachgewiesen hatten, unternahm es Fanko°), die Phylogenie von Platanus auf Grundlage der Belaubung zu erörtern. Dasselbe Thema wurde gleichzeitig auch von Zester F. Ward‘) und F. Krasser') erörtert. Die Arbeiten der drei Autoren ergänzen einander. Speciell für die Erkenntniss der Kreideplatanen ist die Arbeit von Zester F. Ward !) Auch die kragenförmigen Nebenblätter der fossilen Platanen sing bekannt; ich kann wenigstens den Meni- spermites dentatus Heer (Flora foss. arct., VI, 2, Taf. XXXVIII, Fig. 4) von Igdlokunguar für nichts Anderes halten. 2) Bezüglich der verschiedenen Ansichten über die Stellung der Crednerien im System verweise ich vor Allem auf Zungelhardt (Die Crednerien im unteren Quader Sachsens. Festschrift der »Isise. Dresden 1885, pag. 55—62, mit ı Tafel), ferner auf Drude (Die systematische und geographische Anordnung der Phanerogamen, II. Bd., 2. Hälfte des »Handbuch der Botanik« von Schenk, pag. 190, Anm.), sowie auf Velenovsky (Die Flora der böhmischen Kreide, ].), welcher indess in seiner »Kvetena« die früher von ihm als Credneria bezeichneten Reste als Platanus-Arten beschreibt. 3) Heer, Flora foss. Helvetiae, II. Bd., pag. 72 ft. 4) Es würde zu weit führen, hier eine Uebersicht über die Arbeiten von Zitingshausen und AraSan zu geben; ich verweise daher auf das Literaturverzeichniss bei C. Schäfer, Ueber die Verwendbarkeit des Laubblattes der heute lebenden Pflanzen zu phylogenetischen Untersuchungen. Abhandl. a. d. Geb. d. Naturw. Naturw. Verein. Hamburg 1895. Bd. XIII. 5) 7. Janko, Die Abstammung der Platanen. Zrgler’s Bot. Jahrb. 1889. XI. Bd., 4. Heft. 6) Lester F. Ward, "The paleontolog. History of the genus Platanus. Proceedings U. S. A. National Museum 1388, Vol. XI, pag. 39 ff. ?) F. Krasser, Bemerkungen über die Phylogenie von Platanus. Sitzungsber. d. k. k. zool.-botan. Gesellschaft. Wien 1889, Bd. XXXIX. Beiträge zur Paläontologie Oesterreich-Ungarns. Bd. X. 15 138 Krasser. [26] von Wichtigkeit. Letzterer kam gelegentlich der Publication Janko’s auf das Thema nochmals zurück.!) Ward hat auch für eine Reihe der von anko nicht als Platanen anerkannten Fossilien deren Zugehörigkeit zu Platanus nachgewiesen. Wichtig ist dies insbesondere wegen der mit einem basalen Lappen begabten Blattformen. Platanenblätter mit basalen Lappen wurden zuerst aus der fossilen Flora Amerikas bekannt, später erst durch Ve/enovsky aus der böhmischen Kreide (Credneria bohemica Velen... Ward fand auch bei dem recenten Platanus occidentalis L. Blätter mit basalen Lappen, speciell Blätter vom Typus der fossilen Platanus basilobata Ward. Ich selbst beobachtete bei Platanus orientalis L. an einem Stocktriebe eines durch Frost geschädigten Exemplares ein Blättchen vom Typus der Credneria bohemica Velen. Niedenzu?), von dem die neueste Bearbeitung der Platanaceen berrührt, anerkennt von den zu Platanus gestellten fossilen Pflanzen eine Reihe, nämlich: »Platanus primaera Lesqu. in der Kreide (Dacotagruppe) von Nebraska und Kansas, mit der Varietät Heerii (Lesqu.) Jankö; Platanus Newberryana Heer, ebendort; Platanus rhomboidea Lesqu. und Platanus Haynoldsii Newb. mit der Varietät Integrifolia Lesqu. (Jankö) im nordamerikanischen Eocän; Platanus Haydeni Newb. im oberen Eocän von Nord- amerika; endlich aus den mittleren und oberen Tertiärschichten Platanus marginata (Lesqu.) Heer in Grönland und durch ganz Europa, Nordasien und Nordamerika verbreitet; Platanus Guillelmae Goepp. und Platanus aceroides Goepp., letztere mit der Varietät dissecta (Lesqu.) Jankö ın der californischen Sierra Nevada und der Varietät academiae (Gaud. et Strozzi) Jankö in Mittelitalien. >) Niedenzu stützt sich vorwiegend auf die Untersuchungen von 7anko. Man wird nicht fehl gehen, wenn man mit Rücksicht auf die Untersuchungen von Ward zu den Platanenresten auch die von dem letztgenannten Forscher als solche erklärten, sowie die Crednerien der grönländischen und der europäischen Kreide einbezieht. Am meisten vom Typus des Normalblattes der recenten Platanen entfernt sich wohl Platanus (Credneria) bohemica Velen. sp.*) Da indess die Bildung basaler Lappen sowie das Vorkommen ganzrandiger Blätter und damit die entsprechende Aenderung der Nervations- verhältnisse auch bei den recenten Platanen beobachtet wird, so ist auch die Credneria bohemica Velen. als Platanus anzuerkennen. Dazu kommt noch die Beobachtung einer analogen, aberranten Blattform bei Platanus orientalis, die am Grunde eines Wassertriebes auftrat. Gerade solche Formelemente des Laubes recenter Gewächse gestatten aber, wie in letzter Zeit auch Schäffer nachgewiesen hat, Schlüsse auf die Phylogenie der betreffenden Art, müssen also zur Determinirung fossiler Blätter unbedingt herangezogen werden. In den Kreideschichten von Kunstadt habe ich die im Folgenden beschriebenen Platanenreste beobachtet. Platanus Velenovskyana mihi. Taf. XV (V), Fig. 2. 1882. Credneria rhomboidea Velen. non Lesqu. (1873). Velezovsky, Die Flora der böhmischen Kreideformation, I, in Mojsisovics und Neumayr, Beiträge zur Paläontologie Oesterreich-Ungarns und des Orients. Wien 1882, II. Bd., pag. ı1 f., Tess, DE (OD, Di 2, 2, eve 19 (N), IR Velenovsky hat unter dem Namen »Credneria rhomboidea« sehr charakteristische Platanusblätter beschrieben. Den gleichen Artnamen hat jedoch schon 1873 Zesguereux (Annual. Report. 1873, pag. 400) für bestimmte Platanusreste, gleichfalls Blattabdrücke,°) aus den Tertiärschichten von Amerika gebraucht. ') Zester £ Ward, Origin of the Plane-trees, The American Naturalist, September 1890, pag. 797 ff. 2) Zr Niedenzu, »Platanaceae« in Zrgler und Zrantl, Die natürlichen Pflanzenfamilien. III. Th., r. Hälfte, 2. Abtheil. a, pag. 137 ff. 3) ]. e. pag. 140. *) Felenoysky hat seine in der »Flora der böhmischen Kreideformations beschriebenen Crednerien späterhin — mit alleiniger Ausnahme der »Credneria bohemica«e — als Platanus-Arten angeführt; siehe Velezovsky, Kvetena &eskeho cenomanu. Prag 1389, pag. 49 u. 51. ’) Siehe auch Zesgxereux, Contributions to the fossil Flora of the western territories. Part. II. The tertiary Flora. Washington 1878. United States Geolog. Surrey of the territories. Vol. VII, pag. 186, Taf, NXVI, Fig. 6, 7. [27] Zeiträge zur Kenntniss der fossilen Kreideflora von Kunstadt. 139 Da dem von Zesgxereux aufgestellten Platanus sich jedoch die von lelenovsky beschriebene Art nicht subsummiren lässt, so musste der letzteren Name geändert werden. Ich nenne sie ihrem Entdecker zu Ehren Platanus Velenovskyana. Zu dieser Art stelle ich das Taf. XV (V), Fig. 2 abgebildete Specimen. Es stimmt mit den von WVelenovsky 1. c. gegebenen Abbildungen seiner »Credneria rhomboidea« im Allgemeinen sehr gut. Die Randentwicklung der unteren Blatthälfte gleicht genau derjenigen, welche die Exemplare aus der böhmischen Kreide aufweisen. Die untere Blatthälfte ist in derselben Ausdehnung ganzrandig, wie bei den citirten Belegstücken. Auch die Neigung der Tertiäräste des untersten Secundärnerven- paares zur Schlingenbildung ist vorhanden. Eine Abweichung könnte überhaupt nur darin gefunden werden, dass die Secundärnerven an den Ursprungsstellen deutlich bogig verlaufen. Auf dieses Merk- mal ist indess kaum viel Gewicht zu legen, denn in dieser Beziehung variiren auch die recenten Platanenblätter. Platanus Pseudo-Guillelmae n. sp. Taf. XIV (IV), Fig. 2. Beim Vergleiche kommen sowohl die als Credneria als die als Platanus beschriebenen Blatt- reste in Betracht. Am ähnlichsten ist entschieden Platanus Velenovskyana, und zwar das. c. I, Taf. III (I), Fig. 3 abgebildete Blatt, sowohl in der asymmetrischen Entwicklung der Blatthälften als in der Rand- beschaffenheit, der Blattform, der starken Verschmälerung zur Basis, sowie im Herablaufen des Blatt- randes. Die Nervationsverhältnisse sind nahezu die gleichen. Die Verschiedenheiten ergeben sich aus der Gegenüberstellung der Diagnose der Platanus Velenovskyana und der Beschreibung des mir vor- liegenden Blattrestes: Platanus Velenovskyana. | Spec. nostr. Blätter gross, bis 18 cm lang (ohne Stiel), rhombisch viereckig bis rundlich, entweder so lang als breit oder etwas | breiter, in der Mitte am breitesten, sehr oft ungleichseitig, vorne scharf, nicht buchtig gezähnt; die ganze untere Hälfte | Nur die keilig verschmälerte Blattbasis ganzrandig. Die Spitze zwar kurz, aber scharf endigend. Die ganzrandig. Blattränder am Grunde lang, am Stiele herablaufend. Der Primärnerv gerade, stark, gegen die Spitze verdünnt. Die untersten Secundärnerven durch Länge von den folgenden nur wenig verschieden, gegenständig, dicht aus dem Grunde | Wechselständig. des Blattes oder ein wenig höher über demselben hervor- tretend. Die übrigen Secundärnerven wechselständig, unter spitzen Winkeln entspringend, am Grunde nie gekrümmt, _ Am Grunde bogig. bis zum Rande in gerader Richtung in die Zähne auslaufend, ohne sich in deutliche Gabeläste zu verzweigen. Nur die Die äusseren Tertiäräste der untersten untersten sind an der äussersten Seite mit einer Reihe von Secundärnerven sind weniger bogig bogenförmigen Tertiärästen und an der inneren näher der als die Secundärnerven und laufen Spitze mit einem ähnlichen Tertiärzweig versehen. Aus dem wie diese gerade unter undeutlicher Nervennetze nur die stärkeren Querrippen kenntlich; diese ver- Gabelung in die Zähne des Blatt- laufen dicht und untereinander parallel, beinahe senkrecht auf randes aus. Die untersten Secundär- die Secundärnerven, und sind gewöhnlich in der Mitte ge- nerven senden auch an der Innen- krümmt. Der Blattstiel so lang oder länger als der Primärnerv, seite, so wie Platanus Velenovs- gerade, stark, das Blatt von einer festen, derbhäutigen Natur. kyana Teıtiärzweige ab. Der Contour unseres Specimens ähnelt zwar, wie bereits oben hervorgehoben wurde, am meisten dem der Platanus Velenovskyana, allein der Umstand, dass die fünf markanten äusseren ala 140 Krasser. [28] Tertiäräste des untersten Seitennervenpaares gerade und unter Gabelung in Blattzähne auslaufen, bewirkt eine charakteristische Ausspannung der unteren Blatthälfte und dadurch ein sehr markantes Hervortreten des keilig verschmälerten, am Blattstiele herablaufenden Blattgrundes. In dieser Gestaltung der unteren Blatthälfte nähert sich unser Specimen der tertiären Platanus Guillelmae Goepp.!) Mit den aus den Kreideschichten beschriebenen Crednerien der Section Eu-Credneria hat vorliegendes Specimen nichts gemein. Von den als Platanus beschriebenen Blättern lässt sich nur Platanus Heerii Lesqu. zum Vergleiche heranziehen. Heer eitirt in seiner Flora foss. arct,, VI. Bd., II. Abth., pag. 72, zu Platanus Heerii Lesqu. zwar »Credneria rhomboidea Velen.« als Synonym, so dass — wäre dieses Citat zutreffend — der Vergleich meines Specimens mit Platanus Heerii überflüssig wäre. Der Ansicht Zeer’s hat sich zwar Saporta?) angeschlossen, allein, wie mir scheint, mit Unrecht. Es hat bereits Velenovsky°) mit Recht hervorgehoben, und ich kann ihm da nur beipflichten, dass die Blätter der Platanus Velenovskyana immer breit rhombisch, niemals so breit rundlich sind, wie bei Platanus Heerii. Die von Heer ab- gebildeten Blätter sind beinahe immer ganzrandig und nicht selten gelappt, ferner weisen sie unter den starken Basalnerven noch längere, starke Secundärnerven auf. Ein ganz anderes Verhalten zeigt Platanus Velenovskyana, denn ihre Blätter sind vorne charakteristisch scharf gezähnt, sind niemals dreilappig, und es finden sich niemals unter dem letzten Secundärnervenpaare noch starke Secundär- nerven. Die angeführten Merkmale, welche Platanus Heerii von Platanus Velenovskyana trennen, trennen ihn auch von unserem Specimen, wenngleich dieses selbst wieder von Platanus Velenovs- kyana differirt. Platanus moravica n. sp. Taf. XIII (II), Fig. 3; Taf. XV (V), Fig. 3. Gehört jedenfalls zu den grössten »Credneriablättern«e. Der Grössendimensionen halber käme vor Allem Credneria macrophylla Heer in Betracht. Jedoch unterscheidet sich mein Specimen von genannter Form sofort durch den zarteren Bau der Nervation. Der Mittelnerv ist kaum ein Drittel so stark entwickelt wie bei Credneria macrophylla, die basale Nervatur anders gestaltet. Mein Specimen hat jedenfalls auch an der unteren Blatthälfte an den Ausmündungen einiger Tertiäräste des untersten Secundärnervenpaares in den Blattrand mehr minder deutliche Zähnchen besessen. Die Diagnose gestaltet sich folgendermassen. Blatt im Umriss rhombisch, in der unteren Hälfte zum grössten Theile ganzrandig (undeutlich dreilappig), am Grunde in den Blattstiel keilförmig verschmälert, vermuthlich herablaufend, der Primär- nerv stark, gerade, gegen die Blattspitze zu sich verjüngend, die Secundärnerven unter spitzen Winkeln entspringend, gerade und unter Bildung von Aussennerven in die Zähne des Blattrandes auslaufend. Das unterste Secundärnervenpaar nahezu gegenständig, weder durch Länge noch durch Stärke auffallend vom folgenden unterschieden, die übrigen Secundärnerven wechselständig. Das unterste Secundärnerven- paar entsendet (7) Aussen- und (2) Innennerven, wovon von den ersteren ein Theil sich wiederholt gabelt und in die undeutlichen Zähne der oberen Partie der unteren Blatthälfte ausläuft, während die dem Nervenkreuz in der Blattbasis zunächst liegenden schlingenbildend mit den übrigen anastomosiren. An dieser Schlingenbildung nehmen auch die basilaren Nerven Theil. Vom Nervennetze fallen besonders die von Tertiärnerven gebildeten, auf die Richtung der Seitennerven senkrecht gestellten, in der Mitte mehr oder weniger geknickten Querbänder auf. Die Netzmaschen der Quarternär- und Quinternärnerven sind polygonal (4—6seitig). !) Zeer, Flora foss. arct., VII. Bd., tab. 98, 99. °) Saporta, Orig. paleontologique des arbres cultives ou utilises par l’homme. Paris 1888, pag. 108. °) Felenovsky, Die Flora der böhmischen Kreideformation, IV. Theil, in Mojsisovies und Neumayr, Beiträge zur Paläontologie Oesterreich-Ungarns und des Orients. Wien 1887, V. Bd., pag. 13. [29 Beiträge zur Kenntniss der fossilen Kreideflora von Kunstadt. 41 Ueber die Beschaffenheit der Blattspitze erhalten wir nähere Aufklärung durch den Taf, XV (V), Fig. 3 abgebildeten Abdruck. Stellt den oberen Theil eines Credneriablattes dar. Die Nervations- verhältnisse sind deutlich erkennbar, desgleichen die Randbeschaffenheit und selbst die Blattform. Das Fragment stammt von einem rhombischen, ungleichseitig (asymmetrisch) entwickelten Blatte mit theils gegen-, theils wechselständigen, geraden Secundärnerven, welche vorwiegend unter Astbildung in die Zähne des Blattrandes auslaufen. Die obersten Secundärnerven sind bogig entwickelt. Die feineren Nervations- verhältnisse entsprechen den früheren Angaben. Platanus moravica kommt der Credneria (Platanus) bohemica Velen.!) sehr nahe, ist jedoch durch die Beschaffenheit des Blattgrundes von derselben verschieden. Beide Arten wären zunächst mit Credneria macrophylla Heer?) zu vergleichen. Dies geht jedoch nicht an, da an dem betreffenden Blatte gerade der Blattgrund, speciell die Lamina, fehlt. Aehnliches gilt auch für das grosse Platanus- blatt, welches /eer, Flora foss. arct., VII. Bd., Taf. LX, Fig. ı, abbildet. Platanus cuneiformis n. sp. Taf. XII (II), Fig. 5; Taf. XIV (IV), Fig. 3. Die Merkmale ergeben sich aus der Beschreibung der beiden abgebildeten Specimina. Von diesen ist das eine der Abdruck eines kleineren, das andere der (unvollständigere) eines grossen Blattes. Die Beschreibung der ersteren (Taf. NII [Il], Fig. 5) gestaltete sich wie folgt. Ein Fragment, welches die ganze Form des Blattes erkennen lässt. Von der Nervatur ist nicht viel mehr zu sehen als der Primärnerv, die Secudärnerven und deren Aeste und stellenweise die Tertiärnerven. Der Blattrand ist nur an einzelnen Stellen blossgelegt. Die folgenden Merkmale lassen sich wahrnehmen: Blatt rhombisch, die untere Hälfte ganzrandig, keilförmig, zur Basis verschmälert, die obere Hälfte buchtig gezähnt. Der Primärnerv verläuft gerade und sich verjüngend in die Blattspitze. Secundär- nerven (circa 5—6 Paare) gegen- bis wechselständig. Das unterste Secundärnervenpaar gegenständig, ent- sendet nach aussen (circa 6) und nach innen (2) Tertiäräste. Alle Secundärnerven (ausgenommen die sehr kurzen und dünnen in der Blattspitze) verlaufen gerade aus dem Primärnerv in Zähne des Randes. Die Secundärnerven differiren nicht wesentlich in der Stärke. Die Tertiärnerven bilden in der Mitte ge- knickte Querbinden zwischen den Secundärnerven. Von dem Netze der Quarternär- und Quinternär nerven ist am Specimen nichts zu sehen. Gewisse der angeführten Merkmale treten noch schärfer an dem grösseren Blatte (Taf. XIV [IV], Fig. 3) hervor, an dem sich die nachstehend angeführten Eigenthümlichkeiten erkennen lassen. Blattform rhombisch; die untere Hälfte ganzrandig und keilig verschmälert; der Primärnerv gerade, kräftig, gegen die Blattspitze sich verjüngend. Das unterste Secundärnervenpaar weder kräftiger entwickelt, noch wesentlich länger als das folgende. Da die Blattbasis nicht erhalten ist, kann nicht gesagt werden, ob das unterste Secundärnervenpaar gegen- oder wechselständig ist. Ver- muthlich sind die untersten Secundärnerven gegenständig oder nahezu gegenständig. Die Secundär- nerven laufen vom Primärnerv in gerader Richtung in Zähne des Blattrandes aus und zeigen Neigung zur Astbildung. Die kräftigen Tertiäräste, welche die untersten Secundärnerven nach aussen entsenden, anastomosiren unter Schlingenbildung. Die feineren Nervationsverhältnisse sind die für »Credneria« typischen. Für Platanus cuneiformis sind also charakteristisch der keilförmige Zuschnitt der unteren, durchaus ganzrandigen Blatthälfte, die geringe Entwicklung der Seiten- und des Mittellappens, die 1) Velenovsky, Die Flora der böhmischen Kreideformation, I, in Mojsisovics und Neumayr, Beiträge zur Paläontologie Oesterreich-Ungarns und des Orients. Wien 1882, II. Bd., pag. g ff, Taf. III (I), Fig. ı, Taf. IV (II), Fig. 10, ır. 2) Heer, Beiträge zur Kreideflora. I. Die Flora von Moletein in Mähren. Sep.-Abdr. aus den »Neuen Denkschriften d. allgem. schweizerischen Gesellschaft f. d. gesammten Naturwissenschaften«. Zürich, pag. 16, Taf. IV. 142 Krasser. [30] seichte Buchtung der Randlinie zwischen den einzelnen Zähnen, welche vollkommen die Beschaffenheit derjenigen analoger Blätter von Stocktrieben der cultivirten Platanen zeigen, theilt er mit den übrigen hier beschriebenen Platanen. Von den beschriebenen fossilen Platanen kommt beim Vergleich insbesondere Credneria cunei- folia Bronn !) in Betracht. Dieselbe ist indess durch tiefere Randbuchten und schärfer herausgeschnittene Zähne verschieden. Von den Platanen der böhmischen Kreide nähert sich Credneria laevis Velen. ?) einigermassen dem Typus der Platanus cuneiformis mihi, entfernt sich davon jedoch durch die scharfe Gliederung der Spreite in drei Lappen. Platanus acute-triloba n. sp. Taf. XIII (III), Fig. 2. Ein Seitenlappen, die mittlere Partie des Blattes längs des Primärnervs, sowie ein grosser Theil der Blattspitze sind erhalten. Die feineren Nervationsverhältnisse kann man stellenweise sehr deutlich wahrnehmen. Man denkt beim Anblick dieser Fragmente sofort an Acer oder Platanus oder an die platanen- ähnlichste der Crednerien, an Credneria laevis Velen. Die Fragmente lassen erkennen, dass das Specimen den Abdruck eines dreilappigen, seicht, aber scharf gezähnten Blattes repräsentirt, Der Mittellappen länger als die Seitenlappen und jedenfalls scharf zugespitzt, die Seitenlappen mit scharfer vorgezogener feiner Spitze; der basale Theil derselben ganzrandig. Primärnerv gerade und sich verjüngend, die Secundärnerven gerade bis bogig (namentlich die oberen) in die Zähne des Blattrandes ausgehend. Das unterste Secundärnervenpaar entsendet Tertiäräste nach aussen und nach innen. Die Tertiärnerven bilden in der Mitte geknickte Querbinden zu den Secundärnerven. Das Nervillennetz besteht aus polygonalen Maschen. Die grösste Aehnlichkeit in der Gestaltung der Seitenlappen besteht mit Acer caudatum Heer, namentlich mit der von /eer in seiner »Foss. Flora von Grönland« auf Taf. LXV des zweiten Theiles, Fig. 2 gegebenen Abbildung, zu welcher Zeer, ]. c. pag. 39, freilich bemerkt: »Etwas zweifelhaft ist noch, ob Fig. 2 zur vorliegenden Art gehöre. Es hat drei Hauptnerven. Die Seitenlappen sind aber weniger entwickelt. Sie laufen wohl in eine Spitze aus, die aber viel kürzer ist als bei Fig. ı. Der Mittellappen ist in eine ziemlich lange Spitze ausgezogen, der Rand mit scharfen, einfachen Zähnen besetzt. In dieser Bezahnung erinnert das Blatt lebhaft an Platanus Newberryana.« Die Zahnformation stimmt besser mit dem von Heer, l. c. Fig. ı abgebildeten Exemplare mit lang ausgezogenem Seitenlappen. Die aus der Kreide beschriebenen Acer-Arten werden von Schenk) sämmtlich angezweifelt, und speciell Acer caudatum Heer hält der genannte Autor — wie ich glaube mit Recht — für ein Platanusblatt. Das in Rede stehende mährische Specimen, das ich Platanus acute-triloba nennen will, halte ich seiner charakteristischen Nervation halber, ferner wegen seiner Aehnlichkeit mit den früher citirten Abbildungen //eer’s für ein Platanenblatt. Die dreilappigen Blattformen von Platanus Newberryana Heer haben auch eine gewisse Achnlichkeit, doch besitzen sie viel schärfere und gekrümmte Zähne und zahlreichere (circa neun) Tertiäräste des untersten Secundärnervenpaares als Platanus acute-triloba mihi. Wenn wir die Platanenreste der böhmischen Kreide in Betracht ziehen, so finden wir deut- liche Lappenbildung bei Credneria laevis Velen.') Platanus acute-triloba unterscheidet sich jedoch ') Bronn, Lethaea geogn. II, S. 583, Taf. XXVIII, Fig. 1; ferner vgl. 4. Engelhardt, »Die Crednerien im unteren Quader Sachsens. Mit ı Tafel«. Festschrift der naturwissenschaftlichen Gesellschaft Isis in Dresden zur Feier ihres fünfzigjährigen Bestehens am 14. Mai 1885. Dresden 1885, pag. 56 und Fie. 2, 4, 7. ?) Velenovsky, Die Flora der böhmischen Kreideformation, I, in Mojsisovics und Aewmayr, Beiträge zur Paläontologie Oesterreich-Ungarns und des Orients. Wien 18832, ‘Bd. II, pag. 13 f., Taf. IV (II), Fig. 2—6. ) Schimper-Schenk, Paläophytologie, pag. 557. #) Velenovsky, Die Flora der böhmischen Kreideformation. I, 1. c. insbesondere Taf. IV (I), Fig. 2. [31T] Beiträge zur Kenntniss der fossilen Kreideflora von Kunstadt. 143 ErRD, durch dichter gestellte Seceundärnerven und reichlichere Bezahnung. Immerhin ist es denkbar, dass sich bei reichlicherem Materiale Zwischenformen auffinden lassen werden. Im Interesse der schärferen Präcisirung der Formelemente des Laubes der fossilen Platanen hielt ich es jedoch für geboten, die Platanus acute-triloba aufzustellen. Platanus betulaefolia n. sp. Taf. XIV (IV), Fig. 4. Gehört, was die Erhaltung der Nervatur anbelangt, zu den schönsten der mir vorliegenden Reste. Bei der Bestimmung dieses Blattrestes kommen mit Rücksicht auf die Literatur vor Allem die Genera Betula und Populus in Betracht. Allein der blosse Vergleich mit den von Heer unter diesen Genusnamen aus den Patootschichten Grönlands beschriebenen Blättern lässt diese Vermuthung als nicht stichhältig erscheinen. Zu demselben Resultate gelangt man, wenn man die von Zesgxereux und Nezwwderry beschriebenen amerikanischen Vorkommnisse vergleicht. Auch das Studium der recenten Blätter lehrte mich dasselbe. Das relativ ähnlichste Blatt, welches mir beim Studium der Blattformen von Betula und Populus untergekommen ist, stammt von Betula alba, var. laciniata. Das Genus Quercus, das bekanntermassen in seinen Reihen eine Schaar entschieden nicht hingehöriger Blattreste dulden muss, lieferte keine Analogie. Bessere Anhaltspunkte als die Amentaceen gewährte der Vergleich mit den cretaceischen Platanusblattresten. Am besten lässt sich da eine Analogie mit einem von Heer (Flora foss. arct., VII. Bd., Taf. XNCVIII, Fig. 2) abgebildeten Blättchen herstellen, welches er als Platanus Guillelmae Goepp. aus dem Tertiär von Grönland beschreibt. Ganz abgesehen davon, dass das mir vorliegende Specimen aus cretaceischen Schichten stammt, kann es mit Platanus Guillelmae nicht vereinigt werden, da die Formmerkmale nicht übereinstimmen. Hingegen zeigt es vollständig den Typus der Platanus Pseudo-Guillelmae, welche ich früher ausführlich besprochen und auf deren Analogie mit Platanus Guillelmae in gewissen Merkmalen der unteren Blatthälfte ich hingewiesen habe. Das Blättchen weist folgende Merkmale auf: i Umriss fast rhombisch, lanzettlich, undeutlich dreilappig, buchtig gezähnt, untere Hälfte zum grossen Theile ganzrandig, Blattgrund keilförmig verschmälert und am Blattstiele herablaufend. Der Primärnerv ist stark, gerade, gegen die Spitze zu sich verjüngend. Die Secundärnerven (fünf Paare) unter spitzen Winkeln entspringend, gerade oder schwach bogig einfach in die Zähne auslaufend. Das unterste Secundärnervenpaar ist nahezu gegenständig, die übrigen gegenständig bis wechselständig. Die beiden untersten Secundärnerven entsenden je einen inneren und je drei äussere kräftige in Zähne des Blattrandes ausgehende Tertiäräste. Ausserdem entsenden sie noch drei schwächere äussere Tertiär- äste, welche im Vereine mit den Basalnerven schlingenbildend gegen den Rand verlaufen. Das unterste Secundärnervenpaar ist nicht stärker entwickelt als die nächstfolgenden. Das Nervennetz ist nahezu senkrecht auf die Richtung der Secundärnerven respective der Tertiäräste gestellt und es fallen besonders seine stärkeren parallelen, in der Mitte geknickten Querrippen in die Augen. Stellenweise ist die Nervatur noch so vollkommen erhalten, dass selbst die Nerven fünften Grades scharf ausgeprägt sind. Das Netz setzt sich aus 4—beckigen Maschen zusammen. Nach der angeführten Charakteristik kann das Blättchen jedenfalls als eine Credneria der Section Ettingshausenia betrachtet werden. Auch die recenten Platanen bringen ähnliche Blattformen hervor. Platanus irregularis n. sp. Taf. XVI (VI), Fig. 2. Weder die Basis noch die Spitze sind vorhanden. Die feineren Nervationsverhältnisse sind jedoch auf der vollständiger erhaltenen, im Bilde rechten Blatthälfte soweit sichtbar, dass man erkennen kann, dass sie ganz vom Typus der Crednerien aus der Section Ettingshausenia ist. Da der Rand des 144 Krasser. [32] Blattes nur wenige undeutliche Zähne aufweist, so macht das Specimen den Eindruck eines ganz- randigen Blattes. Die Zähne sind von derselben eigenthümlichen Beschaffenheit wie bei Platanus. Der Form nach war das Blatt jedenfalls verkehrt spitz-eiförmig. Die Falten der Lamina, welche am Blattgrunde auftreten, deuten darauf hin, dass dieses Blatt schon im fast vertrockneten Zustande in die Schichte gelangte. Es ist auch sehr wahrscheinlich, dass es pathologischer Natur war. Auch an recenten Platanen kommen, namentlich an Stocktrieben, vollkommen ungetheilte Blattformen zur Ausbildung. Ich verdanke solche der Güte des Herrn Prof. Arasan (Graz). Platanus araliaeformis n. sp. Taf. XII (I), Pig. 6. Kleine zweilappige Blättchen vom Umriss von Araliablättern, jedoch mit Crednerianervation. Am Abdruck ist noch ein zarter Kohlebelag vorhanden. Wahrscheinlich sind es Hemmungsbildungen. Analoge Blattformen findet man manchmal auch an den Spättrieben des Stammes der cultivirten Platanus orientalis. Wenn ich auch die eben beschriebenen Platanusblätter als »Arten« benannt und bezeichnet habe, so habe ich dabei keineswegs den Artbegriff der systematischen Botanik im Auge gehabt, sondern folgte nur dem Brauche der Phytopaläontologen. Es kommt mir wesentlich nur darauf an, die Mannig- faltigkeit der bei den Platanen der Kreidezeit auftretenden Formelemente des Laubes hervorzuheben. Es ist durchaus nicht ausgeschlossen, dass alle hier lediglich nach den Blättern unterschiedenen Platanus-Arten nur eine einzige Art im Sinne der systematischen Botanik repräsentiren. Darüber lässt sich gegenwärtig mangels einer entsprechenden Menge von Formen kein Urtheil fällen. Auf alle Fälle ist es jedoch gut, die unterscheidbaren Formen — mögen sie in Wirklichkeit auch nichts anderes als Blattformen sein — zu unterscheiden — wenigstens bis auf weiteres. Es sind von vornherein zwei Fälle möglich, nämlich: 1. Sämmtliche hier beschriebenen Platanen sind Formelemente des Laubes einer Art, 2. sie sind Formelemente des Laubes verschiedener Arten. Dabei ist noch daran zu erinnern, dass man, wie sowohl $ankö (l. c. pag. 417) als auch ich selbst (l. c. pag. 4. d. Sep.-Abdr.) bemerkte, eine ganze Reihe correspondirender Blattformen bei sämmt- lichen recenten Platanusspecies vorfindet. Der Fall liegt also ähnlich wie bei der tertiären Populus mutabilis Heer, deren Laubpolymorphis- mus schliesslich durch die glücklichen Funde von Abdrücken beblätterter Zweige vollkommen klarge- stellt wurde. NACHTRAG. Cycadeen. Podozamites cf. lanceolatus (Lindl. et Hut) Heer. Taf. XVII (VII), Fig. 13. Nur wenige Blattfragmente dieser in der böhmischen!) Kreide local (z. B. Kuchelbad) häufigen Cycadee sind mir aus den Kreideschichten von Kunstadt zu Gesicht gekommen. Taf. XVII (VII), Fig. 13 stellt die Spitze eines Fiederblättchens dar. Wegen der fragmentarischen Natur der Reste bezeichne ich dieselben nicht direct als Podozamites lanceolatus, sondern kann sie nur als »höchst wahrscheinlich damit identisch« erklären. Mit den von Velenovsky gegebenen Abbildungen von Podoza- mites lanceolatus besteht bei Vergleich der correspondirenden Theile gute Uebereinstimmung. 1) Velenovsky, Gymnospermen der böhmischen Kreideformation. Prag 1885, pag. ıı, Taf. VI, Fig. 1r—-ı9, 24. [33] Beiträge zur Kenntniss der fossilen Kreideflora von Kunstadt, 145 Monocotyledonen. Majanthemophyllum cretaceum Heer. Taf. XV (V), Fig. 6. 1882. Zeer, Flora foss. arct., VI. Bd., II. Abth., pag. 57, Taf. XXX, Fig. 22, Taf. LIV, Fig. 15—17. Ibid. VII. Bd., pag. 18, Taf. LV, Fig. 15, 16 und 162. Hieher gehörte wohl das auf Taf. XV (V), Fig. 6 abgebildete Blattfragment, welches den Blattgrund darstellt. Das Original befindet sich in der Sammlung der Brünner Technik; es lässt deut- lich die nicht ledrige Beschaffenheit des den Abdruck verursachenden Blattes erkennen, da derselbe recht zart ist. IV. Bemerkungen über die fossile Flora der mährischen Kreide. Die fossile Flora der mährischen Kreide ist noch sehr wenig bekannt, die betreffende Literatur wenig umfangreich, sie enthält fast nur gelegentliche Bemerkungen, eingehender beschäftigt sich blos O. Heer damit. Zunächst war es die fossile Flora der Wernsdorfer Schichten, welche die Aufmerksamkeit auf sich zog. Von ihr gab schon Zohenegger in seinen »Erläuterungen zur geognostischen Karte der Nord- karpathen« Nachricht. Die ersten wissenschaftlichen Bestimmungen mährischer Kreidepflanzen durch- geführt zu haben, ist das Verdienst von C. v. Zitingshausen, der in seiner »Flora der Wealdenperiode« (1852) auch einige Pflanzen von mährischen Localitäten beschrieb. Diese Bestimmungen erfuhren später theilweise eine Correctur durch A. Schenk. Einzelne Angaben wurden von Dr. Glocker gelegentlich der dreissigsten Versammlung der Naturforscher und Aerzte (1853) und von Reuss in seinen »Beiträgen zur geognostischen Kenntniss Mährens« (1854) mitgetheilt. Erst 1868 fand die fossile Flora von Moletein, von welcher bereits G/ocker und Reuss Kenntniss hatten, die entsprechende Würdigung durch die von Heer durchgeführte Bearbeitung. Späterhin war die fossile Flora der mährischen Kreide nicht mehr Gegenstand einer wissenschaftlichen Bearbeitung, wenn man absieht von einer kleinen Arbeit, welche der Autor der vorliegenden Abhandlung vor einigen Jahren publicirte. Bevor ich zu einer kritischen Aufzählung der aus den mährischen Kreideschichten zu Tage geförderten Flora übergehe, sei die Literatur des Gegenstandes zusammengestellt: 1. C. vo. Ettingshausen, Beitrag zur Flora der Wealdenperiode. Abhandl. d. k. k. geolog. Reichsanstalt in Wien. 1832, I. Bd,, III. Abth., Nr. 2. . Glocker, Tagblatt der dreissigsten Versammlung deutscher Naturforscher und Aerzte. 1853, Nr. 8, S. 89. . Reuss, Beiträge zur geognostischen Kenntniss Mährens. Jahrbuch d. k. k. geolog. Reichsanstalt in Wien. 1354. . Hohenegger, Erläuterungen zur geognostischen Karte der Nordkarpathen. Gotha 1860. we won O. Heer, Beiträge zur Kreideflora. I. Flora von Moletein in Mähren. Neue Denkschr. d. allgem. schweizerischen Gesell- schaft f. d. ges. Naturwissenschaften. 1869, Bd. XXIII, Nr. 2. 6. A. Schenk, Beiträge zur Flora der Vorwelt. III. Die fossilen Pflanzen der Wernsdorfer Schichten in den Nordkarpathen. Paläontographica, Juni 1869, Bd. XIX, ı. Liefg. — Beiträge zur Flora der Vorwelt. IV. Die fossile Flora der nordwestdeutschen Wealdenformation, Paläontographica, Januar 1871, Bd. XIX, 5. Liefg. 7. £. Arasser, Ueber die fossilen Pflanzenreste der Kreideformation in Mähren. Sitzungsber. d. k. k. zoolog.-botan. Gesell- schaft in Wien, 6. März 1889, Bd. XXXIX. Beiträge zur Paläontologie Oesterreich-Ungarns. Bd. X. 19 146 Krasser. [34] I. Die fossile Flora der Wernsdorfer Schichten. Von mährischem Boden sind nur wenige Arten bisher bekannt geworden. Dieselben wurden von Eitingshausen (l. c.) beschrieben. In der »Flora der Wealdenperiode« führt dieser Autor an: Cyclopteris squammata Ettingsh. n. sp. (l. c. pag. 13, Taf. IV, Fig. r). »In schisto argillaceo ad Murk prope Neutitschein.« Sphenopteris Mantelli Brong. (Ettingsh. 1. c. pag. 14, Taf. IV, Fig. 3 u. 4). »In schisto margaceo ad Blansko Moraviae.« Alethopteris recentior Ettingsh. n. sp. (l. c. pag. 16, Taf. III, Fig. ı7, 18). »In schisto argillaceo ad Murk prope Neutitschein.« Culmites priscus Ettingsh. n. sp. (l. c. pag. 24, Taf. I, Fig. 5, Taf. III, Fig. 48). »In schisto argilloso ad Zoebing Austriae inferioris, nec non ad Murk prope Neutitschein et ad Lippowetz prope Teschen.« Anmerkung. Sämmtliche Abbildungen von Culmites priscus auf Taf. III beziehen sich auf Exemplare von Zoebing! Thuites Hoheneggeri Ettingsh. n. sp. (l. c. pag. 26, Taf. I, Fig. 6 u. 7). »In arenaceo ferruginoso ad Murk prope Neutitschein.« Nach der (damaligen) Ansicht Zifingshausen's wären die aufgezählten Reste Vertreter folgender systematischer Gruppen: Farne: Cyclopteris squammata, Sphenopteris Mantelli, Alethopteris recentior. Gräser: Culmites priscus. Coniferen (Cupressineen): Thuites Hoheneggeri. Dieses »Florenbild« ändert sich nicht unbeträchtlich, wenn wir die Bestimmungen nach den in der Folgezeit gewonnenen Erfahrungen rectificiren. Cyclopteris squammata Eittingsh. Dürfte nach der Abbildung zu schliessen wahrscheinlich ein Baierarest sein. Es lässt sich dies jedoch nicht mit Sicherheit feststellen. Schenk (l. e. III, pag. 6) bemerkt im Anschlusse an die Erörterungen über seine Baiera ceretosa, ferner auch |. c. IV, pag. 213, bezüglich der Cyclopteris sguammata Ettingsh.: »Die Abbildung macht den Eindruck, als sei die Art keine selbstständige.« Sphenopteris Mantellı Brongn. Gehört zu der von Yokoyama (1890) aufgestellten Gattung Onychiopsis.!) Wurde schon von Nathorst?) als Onychiopsis Mantelli (Brongn.) Nath. erkannt. Alethopteris recentior Ettingsh. Schenk (l. ce. Ill, pag. 4) stellt diesen Farn zu Lonchopteris Brongn. und gibt an, dass unter den lebenden Farnen einige Arten der Gattung Pteris ganz ähnlichen Nervenverlauf besässen. Nathorst®) hält Alethopteris recentior für eine Weichselia, und Seward*) zieht diese Art zu Weichselia Mantelli (Brongn.) Sew. ein. Obzwar ich zugeben muss, dass sehr viel für die Berechtigung dieses Vorganges spricht, kann ich dennoch der Ansicht Seward’s nicht ohneweiters beitreten. Ich glaube ) Ueber Onychiopsis siehe diese Abhandlung pag. 8. :) ef. Seward. Catalogue I, pag. 42. ®) Nathorst, Ueber das angebliche Vorkommen des Hörnsandsteins in den norddeutschen Diluvialablagerungen. Arch. Ver. Freund. Nat. Mecklenb. 1890, XLIV. 4) Seward, ]. c. pag. 117. [35] Beiträge zur Renntniss der fossilen Kreideflora von Kunstadt. 147 nämlich, dass der Erhaltungszustand der Ailingshausen vespective Schenk vorgelegten Specimina nicht darnach angethan ist, eine Entscheidung der Frage zuzulassen. Culmites priscus Ettingsh. Die von Ziäingshausen unter diesem Namen beschriebenen und als Grasstengel betrachteten Reste entstammen verschiedenen Formationen, nämlich der Kreide (Murk, Lippowetz) und der permischen Formation (Zoebing). Dürften wahrscheinlich zu verschiedenen Gattungen gehören. Das gleiche Aus- sehen ist wohl nur auf den Erhaltungszustand zurückzuführen. Culmites priscus von Zoebing deutet Schenk (l. c. pag. 14) als »Calamites transitionis«, die der Kreideformation angehörigen Reste zieht er zu Frenelopsis Hoheneggeri Schenk. Thuites Hoheneggeri Ettingsh. In den Wernsdorfer Schichten die häufigste Art. Nach Exemplaren aus den Mergelschiefern von Leipnik, Lippowetz, aus den Sphärosideriten von Murk, Wernsdorf, dann aus dem oberen und unteren Flötz von Grodischt stellte Sckenz (l. c. pag. ı3 ff.) die Gattung Frenelopsis auf. Durch diesen Namen will er an die »nahe habituelle Beziehung zu einer der lebenden Coniferen« (Frenela, Callitris) erinnern, obgleich die in Rede stehenden Reste, so lange nur die Zweige bekannt sind, mit dem gleichen Rechte auch bei den Gnetaceen ihre Stelle finden könnten. Auf die habituelle Verwandtschaft mit Frenela und Callitris hatte schon Zringshausen hingewiesen. Thuites Hoheneggeri Ettingsh. ist also nach Schenk besser als Frenelopsis Hoheneggeri (Ettingsh.) Schenk zu bezeichnen. In der böhmischen Kreideformation kommen ebenfalls ähnliche Fossilien vor. Velenovsky') hat sie als Frenelopsis bohemica eingehend beschrieben. Sie stammen aus den Perutzer Schieferthon- schichten bei Lipenec und von einigen anderen Localitäten. Die Abdrücke waren regelmässig mit einer wohlerhaltenen, papierartigen, braunen Epidermisschicht überzogen, welche der mikroskopischen Untersuchung zugänglich war. Es scheint, dass es Velenovsky geglückt ist, auch die Fruchtzäpfchen aufzufinden. Die letzteren haben den Typus der reifen abfallenden Fruchtzäpfchen der Ephedra- Arten. Es scheint also Thuites Hoheneggeri Ettingsh. eine Gnetacee zu sein. Die von Sewarad?) mit Vorbehalt zu seiner Beclesia anomala gestellten, von Schenk 1. c. Taf. V, Fig. ı u. 2 abgebildeten Reste sind wohl in der That nur schlecht erhaltene Abdrücke von Frenelopsis Hohenesgeri. Aus den Wernsdorfer Schichten sind also von mährischen Localitäten die nachstehend ver- zeichneten Pflanzenreste bekannt. Farne: Onychiopsis und Weichselia, Gymnospermen: a) Gnetaceen: Frenelopsis Hoheneggeri, 6b) Salisburiaceen: ?Baiera. Hinsichtlich der systematischen Stellung der einzelnen Arten herrscht, abgesehen von Onychiopsis und Weichselia, nicht völlige Klarheit, denn die als ?Baiera bezeichneten Reste könnten möglicher- weise doch von einem Farne stammen und Frenelopsis Hoheneggeri kann möglicherweise auch einen zwischen den Coniferen und den Gnetaceen stehenden Typus repräsentiren. Die Wernsdorfer Schichten entsprechen nach den Untersuchungen Hohenegger’s’) dem Urgonien und einem Theile, dem unteren, des Aptien. Die Pflanzenreste der Wernsdorfer Schichten repräsentiren also eine Flora der älteren Kreide. 1) Velenovsky, Ueber einige neue Pflanzenformen der böhmischen Kreideformation. Sitzungsber. d. k. böhm. Gesell- schaft d. Wissensch. Prag 1387, pag. 590 ft. 2?) Seward, Catalogue II. London 1895, pag. 180. 3) Hohenesger, Die geognostischen Verhältnisse der Nordkarpathen. Gotha 1360. 19* 148 Krasser. [36] II. Die fossile Flora der jüngeren Kreide. Grössere Aufsammlungen von Pflanzenresten wurden nur in Moletein und in Kunstadt durchgeführt. Wir werden also im Wesentlichen eine Uebersicht über die Flora dieser beiden Localitäten zu geben haben. Vorher seien aber die wenigen zerstreuten Angaben zusammengestellt, welche sich auf Funde von Pflanzenresten in den Schichten der mährischen Kreideformation beziehen. Auf der dreissigsten Naturforscher- und Aerzte-Versammlung in Tübingen (1853) berichtete Dr. Glocker (l. c.) über einen von ihm Cupressites acrophyllus genannten Pflanzenrest. Dieser stammte aus den schwarzen Schieferthonen des nördlichen Theiles des Moleteiner Thales. Es handelt sich wahrscheinlich um Sequoia Reichenbachii (Geinitz) Heer. Reuss (1854 1. c. pag. 721, 725, 40 u.a.) erwähnt von verschiedenen Localitäten »bernsteinartige Harze«, ferner »schöne beblätterte Zweige von Geinitzia cretacea Endl. bei Borotin«. Auch hier dürfte es sich um Sequoia Reichenbachii (Geinitz) Heer handeln. Ueber die Flora von Moletein macht Rezss gleichfalls einige Angaben. Unter Anderem erwähnt er »Stengelabdrücke«, »fossiles Holz mit Bohrmuschelcanälen«. a) Die fossile Flora von Moletein. Die ersten wissenschaftlichen Bestimmungen von Moleteiner Kreidepflanzen wurden von Zizngs- hausen durchgeführt und beziehen sich auf Abdrücke in dem bekannten feinkörnigen, blassgrünlich- gelben Sandstein. Dieser Forscher beschränkte sich jedoch lediglich auf die Mittheilung eines Ver- zeichnisses seiner Bestimmungen an Reuss, welcher dasselbe l.c. pag. 740 als »briefliche Mittheilung« Eitingshausen’s anführt. Des historischen Interesses halber sei es auch hier reproducirt. Nach Ziingshausen setzt sich die Moleteiner Kreideflora aus folgenden Arten zusammen: Zamiostrobus elongatus Ettingsh.; Geinitzia cretacea Endlicher; Morinium populifolium Ettingsh.; Ficus Reussii Ettingsh.; Laurogene cretacea Ettingsh.; Apocynophyllum primaevum Ettingsh. Die Diagnosen zu diesen Artbezeichnungen wurden nicht publieirt. Geinitzia cretacea Endl. bezieht sich jedenfalls auf Reste von Sequoia Reichenbachii (Geinitz) Heer. Ein Ficus Reussii Ettingsh. wurde von dem genannten Autor später in seiner Tertiärflora von Bilin beschrieben und hat natürlich mit dem Ficus Reussii Ettingsh. von Moletein nichts zu thun. Eine eingehendere Bearbeitung der interessanten Flora von Moletein war Zeer vorbehalten. Er beschrieb (l. c.): IByarınler Gleichenia Kurriana Heer. Coniferen: Sequoia Reichenbachii (Gein.) Heer; Sequoia fastigiata (Sternb.) Heer; Cunninghamites elegans Corda; Pinus Quenstedtii Heer. Palmen: Palmacites horridus Heer. Moreen: Ficus Mohliana Heer; Ficus Krausiana Heer. Polygoneen:? Credneria macrophylla Heer. Laurineen: Daphnophyllum Fraasii Heer; Daphnophyllum crassinervium Heer. Araliaceen: Aralia formosa Heer. [37] Beiträge zur Kenntniss der fossilen Kreideflora von Kunstadt. 149 Ampelideen: Chondrophyllum grandidentatum?; Credneria grandidentata Ung. Magnoliaceen: Magnolia speciosa Heer; Magnolia amplifolia Heer. Myrtaceen: Myrtophyllum (Eucalyptus?) Geinitzii Heer; Myrtophyllum Schübleri Heer. Iuglandeen: lTuglans crassipes Heer. Zu dieser Aufzählung erlaube ich mir die folgenden Bemerkungen: Sequoia fastigiata (Sternb.) Heer ist nach Velenovsky (Gymnosperm. pag. 22) mit aller Sicherheit eine von Siernderg’s Art sehr weit abweichende, Pflanze. Sowohl von Sequoia fastigiata Sternberg als auch von Sequoia fastigiata Heer ist die Sequoia fastigiata verschieden, welche Heer aus Grönland beschreibt. Die Moleteiner »Sequoia fastigiata« bedarf also noch näheren Studiums. Credneria macrophylla Heer!) erscheint mir auch als Credneria nicht vollkommen sicher. Die feinere Nervation ist unkenntlich und auch das Blatt selbst nur sehr fragmentarisch erhalten ; Basis und Spitze fehlen. Aehnliches gilt für Ettingshausenia grandidentata? (Chondrophyllum grandi- dentatum ?); ist ebenfalls sehr fragmentarisch erhalten und fehlen daran die charakteristischen Nervations- merkmale. Sollten sich die in Rede stehenden Fossilien als Crednerien erweisen, dann wären sie zu den Platanaceen zu stellen. In der Literatur wird aus Moletein auch Rhus cretacea Heer angeführt.) Diese Angabe bedarf einer Richtigstellung, denn Zeer gibt weder in seiner Flora von Moletein, noch sonst irgendwo eine Rhus cretacea an. Zu Rhus cretacea ist als Autor Velenovsky (Flora der böhmischen Kreide- formation. Wien 1887, 1V, pag.7) zu citiren. Rhus cretacea Velen. ist bislang nur aus dem Chlomeker Sandstein von Böhmisch-Leipa bekannt. Die Flora von Moletein ist cenoman, und die Schichten, aus welchen die Sequoia Reichen- bachii herrührt, sind nach Velenovsey die Perutzer Sandsteine Böhmens. 6) Die fossile Flora von Kunstadt. An dieser Stelle will ich nur eine Aufzählung der Arten geben und daran einige Bemerkungen über ihre Beziehungen zur fossilen Flora von Moletein und der von Böhmen anschliessen. Farne: Matonia Wiesnerin. sp.; *Onychiopsis capsulifera (Velen.) Nath.; > elongata (Geyler) Nath.; Asplenium conf. lapideum Heer.; * Dipteridophyllum cretaceum (Velen.) F. Krasser. Gymnospermen: Cycadeen: *Podozamites conf. lanceolatus (Lindl. et Hutton) Heer; Taxodineen: #Sequoia Reichenbachii Gein. sp., > ®conf. fastigiata Heer; Salisburiaceen:*Jeanpaulia carinata Velen.; Cupressineen: *Widdringtonia Reichii (Ettingsh.) Velen. 1m Acc} 1) Vergleiche auch meine Ausführungen bei Platanus moravica mihi dieser Abhandlung, pag. 140 | 2) Schenk, Paläophytologie, pag. 543. 150 Krasser. [381 Angiospermen: a) Monocotylen: Liliaceen: Majanthemophyllum cretaceum Heer; Thyphaceen: Typhaeloipum cretaceum n. sp. d) Dieotylen: Myricaceen: Myrica indigena n. sp.; Salieineen: Saliciphyllum; Ulmaceen: Celtidophyllum praeaustrale n. sp.; Platanaceen: *Platanus Velenovskyana F. Krasser, » Pseudo-Guillelmae n. sp., moravica n. Sp., » cuneiformis n. Sp., acute-triloba n. sp., betulaefolia n. sp., imegullaneıs I, 9% » araliaeformis n. sp.; Proteaceen: "Dryandra cretacea Velen,; Magnoliaceen:(?) Magnoliaephyllum;(?) Sapindaceen: *=Sapindus apiculatus Velen,, » conf. saxonicus Engelh.; Bombaceen: "Bombax argillaceum Velen.; Myrtaceen: =Eucalyptus Geinitzii Heer, » =angusta Velen., borealis Heer, Araliaceen: =Aralia deeurrens Velen., » Sp- Von den hier aufgeführten 33 Arten!) kommen I5 auch in den Kreideschichten Böhmens, speciell in den Perutzer Thonen vor. Sie wurden in der vorstehenden Uebersicht mit einem * bezeichnet. Die häufigsten Reste sind die von Widdringtonia Reichii (Ettingsh.) Velen., Bucalyptus Geinitzii Heer, Eucalyptus angusta Velen. und die Platanenblätter. Es sind dies durchaus Charakterpflanzen der cenomanen Flora. Mit Moletein hat die fossile Flora von Kunstadt, soweit die Dinge sich gegenwärtig bei dem noch mangelhaften Stande unserer Kenntniss der beiden Floren überblicken lassen, blos die Reste von Eucalyptus Geinitzii Heer gemein und weisen auch die Platanenreste gewisse Aehnlickkeiten auf. Erst durch weitere Untersuchungen wird sich das Verhältniss der beiden Floren genauer feststellen und vom pflanzengeographischen Standpunkt betrachten lassen. Die Originalien der in dieser Abhandlung behandelten fossilen Flora befinden sich bis auf wenige in der Geologisch-paläontologischen Abtheilung des k.k.naturhistorischen Hofmuseums in Wien. Bei den wenigen Stücken, welche dem Geologischen Museum der k. k. technischen Hochschule in Brünn angehören, wurde dies besonders angemerkt. In der letztgenannten Sammlung sind die nachfolgend angeführten Arten enthalten: 2) 1) Algen- und Pilzreste nicht mitgerechnet, da sie nichts Charakteristisches darbieten. *) Mit einem * sind diejenigen Arten bezeichnet, zu welchen Belegstücke nur in der Brünner Sammlung vor- handen sind, [39] Inhaltsübersicht — Register. 151 Farne: *Onychiopsis capsulifera (Velen.) Nath.; Coniferen: Widdringtonia Reichii (Ettingsh.) Velen.; Monocotyledonen: *Majanthemophyllum cretaceum Heer; Dicotyledonen: Dryandra cretacea Velen,, Eucalyptus angusta Velen, » Geinitzii Heer, Platanus Velenovskyana Krasser, > (?moravica Krasser), * Salieciphyllum sp. Seite Seite Vorwort a ME ee en ıı3 [1] /) Dicotylen 9: Ro 128 [16] I. Vorkommen und Erhaltungszustand 115 [3] c) Die »Credneria«-Reste 137 |25] II. Historisches . a a ae! Nachtrag ee a4 l32]] III. Systematische Bearbeitung der Pflanzen- IV. Bemerkungen über die fossile Flora der reste . 52 116 [4] mährischen Kreide . oo 5 5 u A. Cryptogamen . ıı6 |A I. Die fossile Flora der Wernsdorfer Schichten 146 [34] B. Gymnospermen . 124 |12 II. Die fossile Flora der jüngeren Kreide . 148 [36] €. Angiospermen 127 |15 a) Die fossile Flora von Moletein 148 [36] a) Monocotylen 127 |15 ö) Die fossile Flora von Kunstadt 149 |37] Acer caudatum Heer 142 [30]. Alethopteris recentior Ettingsh. 146 [34]. Algae 117 |5]. Anatomische Untersuchung ı135 [3]. Angiospermen 127 |15]. Apocynophyllum primaevum Ettingsh. 148 [36]. Aralia decurrens Velen. 116 [4], 136 24]. — formosa Heer 136 [24], 148 [36]. — minor. Velen. 137 [25]. — sp. 116 [4], 136 [24]. — trifoliata Mayer 136 [24]. Arten, mit der böhmischen Kreide ge- meinsam 150 [33]. Asplenium 117 |5]. — conf. lapideum Hcer 122 [10], 149 [37]. Australisches Florenelement 133 [21]. RSEI@IESIIEERE Baiera cretosa Schenk 146 |34|. Beclesia anomala Sew. 147 [35]. Bemerkungen über die fossile Flora der | mährischen Kreide 145 [33]. Benennung fossiler Dicotylenblätter 128 116]. Bombax argillaceum Velen. ı3r [19], 132 [20], 150 [38]. Celtiophyllum — Celtidophyllum. Celtidophyllum cretaceum 116 |4] praeaustrale. — praeaustrale 130 |1S], 150 [38]. Celtis australis L. 130 [18]. — orientalis L. 130 |18]. Chondrophyllum grandidentatum? 149 B7]- »Credneria«-Reste 137 |25]. Credneria bohemica Velen. ı4ı [2g|. — cuneifolia Bronn 142 [30]. grandidentata Ung. 148 |36]. laevis- Velen. 142 [30]. — macrophylla Heer ı40 [28], 141 [29], 149 [37]. rhomboidea Velen. 138 [26], 140 [28]. Cryptogamen 116 |4]. Culmites priscus Ettingsh. 146 [34], 147 [35]- Cunninghamites elegans Corda 148 [36]. Cupressineen 126 |14]. Cupressites acrophyllus Glocker 148 [36]. | Cycadeen 120 [8]. Cyclopteris sgquammataEttingsh, 146 [34 |. | Cyperites sp. 116 [4] = Typhaeloipum. 152 Daphnophylium crassinervium Heer 148 [30]. — Fraasii Heer 148 [36]. Dicotyledonen 128 [16]. Dipteriphyllum Dipteridophyllum. Dipteridophyllum ı17 [5], 122 [ro] — cretaceum (Velen.) ı23 [11], 149 [37]- | | — Wiesneri 117 [5], zıg [7], 149 [37]. Dipteris ı22 |10|. — Wallichii Br. 122 [ro], 124 [12]. Dryandra cretacea Velen. 130 [18], 250 [38] — formosa R. Br. 131 [19]. Ephedra 147 [35]. Erhaltungszustand ı15 [3]. Ettingshausenia 143 [31]. Ettingshausenia cuneiformis 116 4. — irregularis 116 [4]- — moravica 116 |4]- — Pseudo-Guillelmae 116 [4]. — rhomboidea 116 [4]: Eucalyptus 132 [20]. — acervula Sieb. 135 [23]. angusta Velen, 116 [4], 135 [23], 150 [38]. ü borealis Heer 133 [21], 135 [23], 150 38]. N Geinitzii Heer 116 [4], 132 [20], 134 22], 150 [38]. globulus 133 |[22]- Ficus Krausiana Heer ı31 [19], 148 [36]. — Mohliana Heer 148 [36]. — Reussii Ettingsh. 148 [36]. Filices 117 5]. Frenelites Reichii Ettingsh. 126 Frenelopsis bohemica Velen. 14 — Hoheneggeri Schenk 147 [35]. Fungi 116 [4]. [14]. 7 [35]. Geinitzia cretacea Endl. 184 [36]. Gleichenia Kurriana Heer 148 [36]. Gymnospermen 124 [12]. Historisches 115 |3]. Holzfragmente 115 |3]- Jeanpaulia carinata Velen. ı15 [3], 125 [13], 149 [37]: Juglans crassipes Heer 149 [37]. Krannera mirabilis Corda 128 [16]. Kreidefloren, jüngere 148 [36]. Kunstadt, fossile Flora 149 [37]- Laccopteris 118 |6]. Laurogene cretacea Ettingsh. 148 [36]. | Magnoliaephyllum ı3r |19], 150 [38]. Register. Magnolia amplifolia Heer ı3r [19], 149 [37]: — speciosa Heer ı31 [19], 149 [37]. Matonia 117 |5|. — pectinata Br. 118 [6], ı19 [7]. — sarmentosa Baker ııS [6]. Matonidium Wiesneri 115 [3]. Mayanthemophyllum cretaceum 145 [33], 150 [38]. Mertensia ııg |7]. — flabellata Br. ııg [7]. Moletein, fossile Flora 148 [36]. Monocotylen 127 [15]. Morinium populifolium Ettingsh. [36]. Myrica aethiopica L. 129 [17]. — indigena 116 |4], 129 [17], 150 [38]. Myrtophyllum 132 [20], 134 [22]. — Geinitzii Heer 149 [37]. — Schübleri Heer 149 [37]. Heer 148 Nervationstypen von Eucalyptus globulus | 133 [21]. Onychiopsis 117 [5], 120 [8], 146 [34]. — capsulifera (Velen.) Nath. ı2ı [9], 149 [37]. elongata (Geyler) Yokoy. 121 149 [37]. Onychium ı20 [8], 121 [9]. — auratum Kaulf. 121 [9]. — lucidum Spreng. ı2r [9]. [9], Palmaeites horridus Heer 148 [36]. Pinus Quenstedtii Heer 148 [36]. Platanenblätter 150 [38]. Platanus, fossile Arten 138 [26]. aceroides Goepp. 137 [25]. araliaeformis 144 [32], 150 [38]. acute-triloba 116 [4], 142 [30], 150 [38]. betulaefolia 116 [4], 143 [31], 150 [38]. bohemica Velen sp. 138 [26|. cuneiformis 141 |29], 150 |38]. Guillelmae Heer 143 [31]. Heerii Lesq. 140 [283]. irregularis 143 [31], 150 |38]. Newberryana Heer 142 [30]. moravica 140 [28], 150 [383]. occidentalis L. 137 |25]. Pseudo-Guillelmae 139 [27|, 150 [38]. rhomboidea Lesqu. 138 [26]. Velenovskyana 138 [26], ı39 [27], 150 [38]. Platyceriphyllum 122 [ro]. Druck von Friedrich Jasper in Wien. [40] Platyceriphyllum cretaceum 123 |ır]. Platycerium 122 [10]. | — biforme Hook. 123 [11]. — cretaceum Velen. 123 |ır]. Podozamites cf. lanceolatus (Lindl. et Hut.) Heer 144 [32], 149 [37]. Polymorphismus des Laubes von Pla- tanus 137 [25], 144 [32]. Regressive Blattformen bei Ginkgo 126 [14]. — — — aka 19 2, ea (Bill 144 [32]. Rhus cretacea Heer 149 [37]. — — Velen, 6) [37]: Saliciphyllum ı29 [17], ı50 [38]. Salisburiaceen 125 [13]. Salix cinerea L. 129 [17]. — perucensis Velen. 130 |18]. Sapindophyllum sp. 116 [4]. Sapindus apiculatus Velen. 116 [4], ı3r [19], 150 [38]. -- conf. saxonicus 150 [38]. Sequoia 124 [12]. — conf. fastigiata Heer ı25 |13]. — fastigiata Heer ıı5 [3], 149 [37]. —— ze Stembespee5j]: — Reichenbachii Gein. sp. 115 [3], 124 [22], 148 [36], 149 [37]. Sphenopteris Mantelli Brong. 146 [34]. Systematische Bearbeitung der Pfanzen- reste 116 [4]. Engelh. ı32 |2o|, Taxodineen 124 [12]. Thuites Hoheneggeri Ettingsh. 146 [34], 147 [35]. Thyrsopteris capsulifera Velen. ı2ı [9]. -— elongata Geyler ı20 [8], ızı [9]. Typhaceen 127 [15]. Typhaeloipum Ung. 127 |15], Anm. 3. — cretaceum 127 |15], 150 [38]. Vorkommen 115 |3]. Vorwort ı13 |T]. Weichselia Mantelli (Brong.) Sew. 146 34. ee Schichten, Die fossile Flora der 146 [34]. Widdringtonia Reichii (Ettingsh.) Velen. 115 [3], 26 [14], 149 [37], 150 [38]. Widdringtonites 127 [15], Anm. r. Zamiostrobus elongatus Ettingsh. 143 [36]. Fig. 1. Fig. 2. Fig. 3. TAysalL 28 M) Matonia Wiesneri n. sp. Das Fragment eines »Wedels« mit den fächerförmig angeordneten Fiedern. Die Figu soll als Habitusbild dienen; es wurde daher die an mehreren Fiederchen sehr scharf ausgeprägte Nervatur n eingetragen. Das Schema der Nervationsverhältnisse steriler Fiederchen ist aus Fig. 4 zu entnehmen, welche vergrösse Fiederchen darstellt. Fructificirende Fiederchen und damit zum Vergleich solche der recenten Matonia p nata R. Br. sind auf Taf. XVII (VII), Fig. ıı abgebildet. Die beiden letzteren Figuren gleichfalls vergrössert. Aralia decurrens Velen., Blatt. Eucalyptus Geinitzii Heer, Blatt. Die übrigen nicht numerirten Blätter gehören gleichfalls zu Eucalyptus. Nur das zwischen Matonidium Wi und Aralia decurrens liegende Fragment mit deutlicher Nervation dürfte zu Salix perucensis Velen. gehören. F.Krasser: Kreideflora von Kunstadt.| Tall.) Taf XI. a N N ar NUN Y > 7 > A.Swobodan.d.Nar- gez.u.liin. Lifh.AnstwIh.Bannwarth,Wien . Beiträge zurPataeontologie Oesterreich-Ungarns und des Orients, herausgegebenvonProf£.D’WWaagen,Bd.X 1895. Verlag v.Wilh.Braumüller,k.u.k.Hof-u.Universitäts- Buchhändler in Wien ü Au el ‘ PS y» » nl rn Kr: 2 er STARB, SON am) Fig. + w un 7% TAIIEIL OU (MIN: Matonia Wiesneri n. sp. zeigt die fächerförmige Fiederung des Wedels. Matonia Wiesneri n. sp. Fragment einer Fiederspitze. Man ersieht daraus, dass auch die Fieder der fossilen Art gekrümmte Enden besitzen. Blattpilzspuren auf Eucalyptusblättern. Typhaeloipum cretaceum n. sp. mit Spuren eines Blattpilzes. . Das Nervennetz zwischen zwei parallelen Hauptnerven vergrössert. Auf derselben Platte auch Blätter von Sapindus apiculatus Velen. Platanus cuneiformis n. sp. lässt die Form des ganzen Blattes erkennen, Basis vollständig. Feinere Nervation verwischt. Platanus araliaeformis n. sp. Die gleiche Blattform findet sich manchmal an Spättrieben des Stammes der in Anlagen cultivirten Platanus orientalis. 8. Eucalyptus angusta Velen. Bombax cf. argillaceus Velen. Blatt mit sehr undeutlicher Nervatur. F.Krasser: Kreideflora von Kunstadt.(Taf.ll.) TEXTE it PA ASwobodan.dNar. gez.u.lifh. Lifh.AnstwIh.Bannwarih,Vhen . Beiträge zurPataeontologie Oesterreich-Ungarns und des Orients, herausgegebenvonProf.D’WWaagen,Bd.X 1895. Verlag vWilh.Braumüller,k.u.k.Hof-u.Universitäts-Buchhändler in Wien 4 ’r 7 v ar: eh KEN . x f D i 5 5 K h “ r Ü Ü [f j \ Mn D 4, [5 l) R a + 2 v } y T 5 i ] u N i i 1 I { Z R e— ei AFEL Xu (I). . Dryandra cretacea Velen. INDIE SU (ind. Platanus acute triloba n. sp. Der Abdruck eines sehr zerfetzten und stark maascirien Blatt wegen der gut erhaltenen Spitze des einen Seitenlappens. Platanus moravica n. sp. Abdruck eines grossen Blattes, zeigt im Allgemeinen die Form- il Ir nisse, sowie die Beschaffenheit der Blattbasis. Salieiphyllum. Skizze nach dem im geologischen Museum der k. k. technischen Hochschule in Br Original. Nervation undeutlich. Eucalyptus Geinitzii Heer. Blattstiel und Blattbasis vollkommen erhalten. F.Krasser: Kreideflora von Kunstadt.(Taf.IT.) Taf XII. ASwobodandNar.gez.u.liih. Lifh.Anstv.Ih.Bannwarth Yen . Beiträge zurPataeontologie Oesterreich-Ungarns und des Orients, herausgegebenvonProf£.D’WWaagen,Bd.X 1895. Verlag vWilh.Braumüller,k.u.k.Hof-u.Universitäts-Buchhändler in Wien 7 En I- IE D ae j 5 z n er x = P e E - - E R R & - “ r A a # u N ‘ - 2 - . = “ u u @ ' ” u u . ’ „4 1 FE a Au ir T Ti 1 i Dt Inn . Ei] Eu Al | f ni L W Des 1 A J ! u a I N f NL I Pe wi I) e 5 I, la rn a Se a ! f IE, ö = u 1 De { ü Di ö \ı ü - Be N) MED 11. nn BE u 2m = „ un Fig. D »o TAFEL XIV (mv). Blattbasis von Platanus (Pseudo-Guillelmae n. sp.). Man sieht die drei Hauptnerven ausstrahlen und beim linken die Abzweigung von fast horizontal orientirten (also auf die Richtung des Mittelnerven nahezu senkrecht gestellten) starken Seitennerven. Dadurch kommt das fossile Blatt dem Normalblatt des recenten Platanus gleich, mit welchem es auch in der Nervation vollkommen übereinstimmt, umsomehr als auch die schwächeren basilären Seitennerven in dem Grundtheil der Lamina denselben bogigen Verlauf nehmen, wie bei jenen recenten Platanusblättern, welche eine gleich entwickelte abgerundete Blattbasis besitzen. Platanus Pseudo-Guillelmae n. sp. Zeigt die charakteristische Form und Randentwicklung der Seitenlappen. Platanus cuneiformis n. sp. Die Ergänzung der einen Seite nach dem Gegendruck. Platanus betulaefolia n. sp. Die Nervation dieses zierlichen Blattrestes ist auf der ganzen Fläche fast vollständig erhalten; sie wurde, um das Bild nicht zu verwirren, nun in der Mittelpartie eingetragen. Sapindus cf. saxonicus Engelh. Widdringtonia Reichii (Ettingsh.) Velen. Verzweigtes Aestchen mit einem jungen, noch geschlossenen Fruchtzapfen. u. 7@. Jeanpaulia carinata Velen. Fragment eines Endlappens. Mittelnerv nicht hervortretend. Fig. 7a stellt die Vergrösserung des in Fig. 7 in natürlicher Grösse abgebildeten Fragmentes dar. u. 8a. Asplenites. Vereinzeltes Fiederchen eines Farnkrautes mit nicht erhaltener Nervation. Fig. 8a vergrössert. Taf.X WW. F.Krasser: Kreideflora von Kunstadt.(Taf.V. ) NS RIES I = EIN °s0) ; II .— ul I j, Ye EHER R> 2 N Ns Lifh.AnstwIh.Bannwarth,WWien .. A.SwobodandNar.gez.u.liih. Beiträge zur Pataeontologie Oesterreic rin Wien itäts-Buchhändle aa h-Ungarns und des Orients, WWaagen,BdX 1895. herausgegebenvonProf.DF Verlag vWilh.Braumüller,k.u.k.Hof-u.Univers Er ı ME ER N k v ’ } l Fr: \ % } n “ Be H Lyir Im i 4 PAIEIL D&W GN) B- Fig. 1. Myrica indigena n. sp. Beblätterter Spross mit Blüthenständen. Fig. 2. Platanus Velenovskyana mihi (Platanus rhomboidea Velen., non Zesguereux). Zeigt die Nervations: in die Details. Fig. 3. Piatanus moravica n. sp. Abdruck der Blattspitze. Fig.4 u. 5. Eucalyptus angusta Velen. Kleine Blättchen, bei welchen auch die Blattspitze erhalten ist. C Museum der Brünner Technik. Fig. 6. Majanthemophyllum cretaceum Heer. Original ibid. | Fig. 7. Dipteridophyllum ceretaceum (Velen.). Ein kleines Fragment mit der charakteristischen Nervat F.Krasser: Kreideflora von Kunstadt.(Taf.\.) Taf XV ne N \ UNE N N 7 RT ey. N I) [DB el! dia25200 02 TS n Ba DA EN SE Ds, RL RZ \) A.Swobodan.d.Nar: gez.u.lıfh. Lifh.AnstwIh.Bannwarth,\Wien . Beiträge zurPataeontologie Oesterreich-Ungarns und des Orients, herausgegebenvonPro£.D’WWaagen,BdX 1895. Verlag v.Wilh.Braumüller,k.u.k.Hof-u.Universitäts-Buchhändler in Wien a ge A = VI (VD. ev] vr I (7) nen > de da’ dad 7- TAFEL XVI (vD. Eucalyptus Geinitzii Heer. Blatt mit erhaltener Spitze. Platanus irregularis n. sp. Eucalyptus Geinitzii. Blatt und Fruchtbecher. Sequoia fastigiata Heer. Aralia sp. Eucalyptus Geinitzii Heer. Blätter und Fruchtbecher. Sapindus apiculatus Velen. Fig. 8, 9, ro. Celtidophylium cretaceum n. sp. Fig. 12, 13. Celtidophyllum cretaceum f. integrifolia mihi, Fig. 14. Nervation von Fig. 13 vergrössert. Fig. 15, 16, 17, 18. Eucalyptus Geinitzii Heer. Mehr minder macerirte Blätter. Nervatur schlecht k Hautfalten verdeckt. Durch den Macerationsprocess sind die Secundärnerven zum Theil au Richtung gedrängt. Fig. 15 zeigt die Beschaffenheit des Blattstiels, Fig. 18 die Blattspitze. > Taf. XV. Lifh.AnstwIh.Bannwarth,/ier.. herausgegebenvonProf£.D’WWaagen,Bd.X 1895. Verlag v.Wilh.Braumüller,k.u.k.Hof-u.Universitäts-Buchhändler in Wien Beiträge zurPataeontologie Oesterreich-Ungarns und des Orients, F.Krasser: Kreideflora von Kunstadt.(Taf‘\1) - DE TER EL ZEBTGGGGEE N 7 EL DIT A.Swoboda n.d.Nat:gez.u.liih. -TAFEL XVII (vo); fe Re 2 nn IESEIESESSSVTER > Onychiopsis elongata (Geyler) Yokoyama. u. 3. »Algenfährten.« Widdringtonia Reichii (Ettingsh.) Velen. «) Männlicher Zapfen, 2) aufgeklappter Fruchtzapfen. Eucalyptus acervula Sieb. Copirt nach einem Naturselbstabdruck in Zitingshausen's »Blattskelette der Dico- tyledonen«. Eucalyptus Geinitzii Heer. Kleineres Blatt mit deutlicher Nervation. Widdringtonia Reichii (Ettingsh.) Velen. Zweige mit ziemlich gut erhaltenen Endknospen. Widdringtonia Reichii (Ettingsh.) Velen. Fruchtzapfentragender Zweig. Matonia pectinata Br. Fiederchen mit Fructification. Zum Vergleiche mit: . Matonia Wiesneri n. sp. Einige Fiederchen, bei welchen Nervation und Fructification gut zu erkennen sind. Die Fiederchen sind ziemlich stark macerirt und verdrückt, daher von ihrer natürlichen Richtung abgelenkt. . Kleines Blättchen, wahrscheinlich auch zu Eucalyptus Geinitzii Heer gehörig. . Magnoliaephyllum. . Podozamites cf. lancevlatus Heer. . Sequoia Reichenbachii Gein. sp. . Eucalyptus globulus. Blatt von einem Stocktriebe. Nach einer Photographie gezeichnet (mit Hinweglassung der Oeldrüsen, welche auf der Photographie als dunkle Pünktchen erschienen). Taf. XVIL F.Krasser: Kreideflora von Kunstadt (If. VI) Kr} DS —S > 2 STI>ST En a Su NS SASTIUN EB 27 ZAED Lifh.AnstwIh.Bannwarth,Vien . A.Swobodand.Nar.gez.u.lih. arns und des Orients, herausgegebenvonProf.D"’WWaagen,BdX,1895. Verlag v.Wilh.Braumüller,k.u.k.Hof -u.Universitäts-Buchhändler in Wien . Beiträge zurPataeontologie Oesterreich-Ung RE EN BER „ Fridolin Krasser: Beiträge zur ‚Kenntniss der TERSR Er ” m DAIOH JÄRFER In WIEN, Sy a BR Me > ERREICH- [EUMAY ND 14 TEXT-ILLUS viAR N EINE MUSCHELKALKFAUNA AM GOLFE VON ISMID IN KLEINASIEN. Von FRANZ TOULA, Professor der Geologie an der k. k. techn. Hochschule in Wien. Der Nachweis des Vorkommens der Trias in Kleinasien ist erst in neuester Zeit erbracht worden, auf Grund von Funden des Herrn Bergdirectors Manszavinos in Balia Maden, zwischen Edremit und Brussa. Melchior Neumayr erkannte nach den Einsendungen das Vorkommen von Carbonkalken und von oberer Trias mit alpinen Charakteren. (Anzeiger d. kais. Akad. d. Wiss. Wien. 1887, XXII.) Dr. Alexander Bitiner unterzog das durch neue Fundstücke vermehrte Material einer paläontologischen Untersuchung und wies das Auftreten von Halobienschiefern und Triaskalken nach. (Jahrbuch d. k.k. geol. R.-A. 1891, pag. 97— 116.) Erstere enthalten eine der Halobia rugosa Gümbel nahestehende Halobia Neumayri n. sp. neben einer Reihe von anderen Fossilien (Pecten aeolicus n. sp., das neue Geschlecht Pergamidia u. s. w.). Letztere wurden als die Kalke mit Spirigera Manzavinii n. sp. bezeichnet und ‘enthalten neben dieser bezeichnenden Art Terebratula turceica n. sp., Rhynchonella anatolica n.sp. und levantina n.sp., Spiriferina cfr. Emmrichii Suess, Discina sp., Lima mysica n. sp. und baliana n. sp., Pecten mysicus n. sp., Avicula Foulloni n. sp., Cassianella angusta n.sp., Mysidia orientalis n. g. et sp., Myophoria micrasiatica n. sp., Corbis Manzavinii n. sp. etc., mithin eine reiche Fauna von fast durchgehends neuen Arten. Gezav. Bukowski (Sitzungsber.d. kais. Akad. d. Wiss. math.-nat. Cl., Wien, 1891, pag. 378—399, und Jahrbuch d. k. k. geol. R.-A. 1892, pag. 134—141) hat die Lagerungsverhältnisse auf Grund seiner an Ort und Stelle gemachten Wahrnehmungen festgestellt. Auf dichten obercarbonen Fusulinenkalken mit reicher Fauna, deren Bearbeitung noch aussteht (Brachiopoden, Crinoiden, Korallen, Schwagerinen und Fusulinen), liegt transgredirend ein Lappen von obertriadischen Gesteinen, und zwar zu unterst Conglomerate und grobe Sandsteine, mit Einschaltungen von kalkreichen Bänken in den untersten Lagen (die Kalke mit Spirigera Manzavinii Bittner). Nach oben werden die Sandsteine feinkörniger, zu oberst wechsellagern feste Sandsteine mit dünnen Bänken von dunklen, bröckeligen Schiefern mit Halobia Neumayri Bittner, Cephalopoden und anderen Formen. — Auf einer im Juni dieses Jahres unter- nommenen Reise wollte ich vor Allem den westlichen Theil der Südküste des Marmarameeres kennen lernen, zunächst bis zum Anschlusse an das von Geheimrath X. v. Fritsch (Mitth. d. Ver. f. Erdkunde in Halle. 1882, pag. 101—139) besuchte Gebiet. Als eine der Hauptaufgaben, die ich mir gestellt, war der Besuch der von Coguand in der Gegend von Pänderma aufgefundenen (Bull. Soc. Geol. 1878, pag. 347), freilich was ihre Lage anbelangt Beiträge zur Paläontologie Oesterreich-Ungarns. Bd. X. 20 ' 1897 Toula, . T2 ee 154 ganz und gar undeutlich bezeichneten Localitäten in Aussicht genommen, von wo er Oberdevon mit Goniatiten und Carbon mit Productus latissimus, longispinus, giganteus u. s. w. angegeben hat. Das letztere dieser Vorkommnisse wollte ich versuchen, mit dem von Manzavznos bei Urkhanlar aufgefundenen Obercarbon in Vergleich zu ziehen, welches v. Bukowski zu besichtigen keine Gelegenheit hatte. Dann wollte ich weiter bis Balia Maden gehen. Diesen Plan vereitelte mir nach den ersten Wochen meine schwere Erkrankung an der asiatischen Cholera, die mich nöthigte, nach der Genesung sofort in die Heimat zurückzukehren, ohne diesen letzten Theil meines Vorhabens ausgeführt zu haben. Hoffentlich gelingt es mir in nächster Zeit, mein Vorhaben zur Durchführung zu bringen. Während der Wartezeit am Beginne meines Aufenthaltes in Constantinopel — der gross- herrliche Ferman war unter den damaligen Verhältnissen offenbar nicht zu erhalten — unternahm ich eine Reihe kürzerer Ausflüge. Nach dem Besuche der Devonlocalitäten am Bosporus führte mich ein Ausflug an den Golf von Ismid, wo mich Dr. Zalil Edhem Bey, mein ehemaliger Zuhörer, in Erster Einschnitt nach Gebse. ı Hellgelber Sandstein und Mergel. — 2 Grellrothe Mergelschiefer und rothe Sandsteine. — 3, 4, 5 Rothe, grobkörnige Conglomerate. — 6 Dünnplattige Mergel. — 7 Sandige Mergel und Sandsteine. — 3 Hellgelbe, sandig-mergelige Kalke mit Fossilien. — 9 Grusige Mergel, feinsandig und etwas glimmerig. Fig. 3. Zweiter Einschnitt. Vierter Einschnitt. ı Mehrfach verworfene und zerdrückte graue Kalke mit zer- ı u. 3 Kalkschollen. — 2 u. 4 Tuffartig zersetzter drückten mergeligen Zwischenmitteln. — 2 Andesitdurchbruch, Andesit. — 5 Wenig zersetzter Andesit. nach Osten von deutlichen Klüften durchzogen. Gebse erwartete, um mich auf einigen Begehungen zu begleiten. Wir besuchten die Devonlocalitäten bei Pendek und Kartal, wo sich herrliche Aufschlüsse finden, und verfolgten auch die Bahnlinie von Gebse (Gegbüze, Gebize, das alte Darkibyza) bis Kaba Burun und besichtigten alle längs dieser Strecke vorhandenen Aufschlüsse. Nach diesen Begehungen bereiste ich von Tschanak Kalessi (Dardanellen) aus das Gebiet einerseits bis Hissarlık (Troja), andererseits bis Kara bigha an der äussersten Ostgrenze des Vilajets Trojade. Da ich die Vilajetsgrenze ohne Ferman nicht überschreiten durfte, fuhr ich auf einem Trans- portdampfer nach Constantinopel zurück, um von dort aus den letzten Theil meines Reiseprogramms in Angriff zu nehmen. Auf dem Dampfer erkrankte ich jedoch, glücklicherweise kurz vor dem Eintreffen in Constantinopel, und wurde dadurch, wie schon erwähnt, meinen ferneren Reiseplänen ein Ziel gesetzt. Im Nachfolgenden berichte ich vorerst über meine Excursionsergebnisse am Golfe von Ismid, östlich von Gebse. In dem ersten Einschnitte der Bahn (Fig. r), gleich nach der om hohen Eisenbahnbrücke über das bei Eski Hissar ausmündende Thal, stehen gelbe Mergelschiefer (1), rothe Sandsteine mit [3] Eine Muschelkalkfauna am Golfe von Ismid in Kleinasien. 155 rothen, sandigen Mergelschiefern (2) und blutroth gefärbte Breccien und Conglomerate an, mit (3, 4, 5) eckigen (4) und gerundeten (5), bis kopfgrossen Einschlüssen von verschiedenen Kalken, dichtem Quarz, Mergelschieferplatten und Kieselschieferbrocken, die von dünnplattigen Mergeln (6) und Sand- steinen (7) discordant überlagert werden, mit spärlichen und schlecht erhaltenen Fossilien im Hangenden (8), deren Bestimmung erst vorgenommen werden soll. Im zweiten Einschnitte (Fig. 2), zwischen Kilometer 45 und 46, treten graue Kalke mit zer- drückten mergeligen Zwischenmitteln auf (1). Sie sind vielfach durch Klüfte zerstückt, streichen von Süd- west nach Nordost, verflächen mit 20° gegen Südost und schneiden scharf ab gegen ein lichtes andesitisches Gestein (2), welches auch im nächsten (dritten) Einschnitte aufgeschlossen ist, dessen Gestein ganz und gar daraus besteht. Im vierten Einschnitte (Fig. 3) treten, zwischen grauem Kalk (I) und einer Breccie (3) aus halb- krystallinischem Dolomit, stark zersetzte tuffartige (2, 4) und festere andesitische Gesteine (5) auf. Fig. 4. Fünfter Einschnitt. (Kilometer 46'8.) ı Dolomitische Breccie mit schlotartigen, mehlig aufgelösten Partien (2). — 3 Grauer, weissaderiger Kalk. — 4 Rother, mergeliger Kalk. — 5 Halbkrystallinischer Dolomit. Einschnitt nach Kilometer 47'6. ı Graue, wohlgeschichtete dichte Kalke mit vielen Encrinitenstielgliedern. — 2 Rothe und (3, 4) graue, mergelige Kalke, zum Theil von dichtstehenden saigeren Klüften durchsetzt. — 5 Graue, dichte, mergelige Kalke mit viel grauschwarzen Hornsteinknollen und Schnüren. (Verflächen im Allgemeinen gegen Südost nach Hora 9.) Im fünften Einschnitte (Fig. 4), bei Kilometer 46°8, herrschten die dolomitischen Breccien vor (rt), welche von schlauchförmigen, an die geologischen Orgeln erinnernden Zügen durchsetzt werden (2), in welchen das Gestein in Folge der Auslaugung mehlig aufgelöst ist. Auch kleine Höhlen und Aus- waschungslöcher treten vielfach auf. Etwa in der Mitte dieses Einschnittes ist die westliche Partie an einer Verwerfungskluft abgesunken, und treten östlich davon graue, weissaderige Kalke auf (3), die wohl- geschichtet sind, hie und da rothgefärbte Mergelkalke (4) enthalten und in übereinstimmender Lagerung nach oben in gleichfalls wohlgeschichtete halbkrystallinische Dolomite übergehen (5). Im sechsten Einschnitte stehen nur Dolomitbreccien an. Im siebenten sind zunächst Dolomite aufgeschlossen, über welchen dann mergelige Knollen- kalke in wohlgeschichteten Bänken folgen. (Streichen Hora $ und Verflächen hier ausnahmsweise Süd- südwest mit 25°.) . Beim Kilometer 47'6 findet man dichte bis halbkrystallinisch-körnige Kalke und im darauf- folgenden Einschnitte (Fig. 5) am Eingange, und weit hinab gegen das Ufer fort anhaltend, wohl- 20* 156 ‘(egey dej\ unıng egey pun ıewzeyy uayosınz sssnjyaspny USY9SıS0j038 ar MMS yanaaı > WORMS, zug, R, = vorm, Da SE FE Dr lmuknak yohppwug a wpalo NS 3 hype! l Y i 5 yohpboyz al = yon em, Dr av neheyaie Ceratites-Loben Toula, [4] geschichtete graue, oberflächlich mehlig verwitterte Kalke (1), auf deren stark ab- gewitterten Oberflächen eine Unmasse zum Theil sehr wohl erhaltener, auch die Gelenksflächen aufweisender Crinoidenstielglieder, die mich schon an Ort und Stelle ungemein an Encrinites liliiformis erinnerten und die in der That damit überein- stimmen. (Vgl. Taf. XVIII |I], Fig. 1—3.) Deutlich überlagert werden diese Kalke von rothen und grauen (2) dichten mergeligen Kalken und von grauen Kalken (3), welche auf einer kurzen Strecke wohlgeschichtet gegen Südost verflächen, weiterhin aber von vielen dicht stehenden, parallelen und fast saigeren Absonderungsklüften durchsetzt werden (4), so dass die Schichtung förmlich verwischt erscheint. Darauf folgen in demselben Einschnitte Kalke mit Unmassen von schwarzem Horn- stein (5). Auch im nächsten (ich glaube neunten) Einschnitte stehen bei einem Häuschen die dolomitischen Kalke mit Crinoiden wieder an, worauf dann grauschwarze, weiss- aderige, dichte und etwas mergelige Kalke folgen, in welchen ich einige Durch- schnitte, theils nur discusförmige, theils von kleinen globosen Ammoniten, auffand, die besonders in knolligen Bänken auftreten. Das Verflächen ist mit 25° gegen Ost gerichtet (einmal nach Hora 7, dann nach Hora 5), An den verticalen frischen Einschnitt bei Kilometer 50'2. ı Graue, massige Kalkbänke. — 2 Knollenkalke. — 3 Graue, mergelige Kalke mit Ceratiten. — 4 In knollig grusige Massen aufgelöste Kalke mit mergeligen Zwischenmitteln. (Verflächen mit 30° gegen Südost.) Wänden der tiefen Einschnitte liess sich nichts näher Bestimmbares finden. Glücklicher- weise sind die Gesteine am östlichen Ausgange des Einschnittes stark aufgelöst. Hier fand sich ein deutlicher Steinkern eines scheibenförmigen Ammoniten mit Ceratites-Loben und daneben schalenlose Bruchstücke von Orthoceratiten. In dem Graben, der unmittelbar nach dem Einschnitte folgt, sind die Bänke weithin entblösst und hier sammelten wir in sengender Mittagshitze eine grössere Anzahl ausgewitterter Steinkerne und Schalen, die, mit späteren Aufsammlungen Dr. Hall Edhem’s an derselben Stelle, die Fauna lieferten, welche im Nachfolgenden besprochen werden soll. Die Localität liegt mitten zwischen den beiden Oertlichkeiten Kazmali und Malumkiöi der Afepert'schen Specialkarte vom westlichen Kleinasien. Dieselben Kalke halten nach dem breiten Graben in dem nächsten langen und tiefen Einschnitte (Fig. 6) an, Kilometer 50'2, und zwar treten wohlgeschichtete Bänke der grauschwarzen, weissaderigen Kalke (1) mit Knollenkalken (2) wechselnd auf, die nach Osten zu wieder in einzelnen Bänken geradezu in Knollenhaufwerke mit zer- setztem mergeligen Zwischenmaterial aufgelöst erscheinen (4). Sie verflächen mit 30° gegen Südost. In der Mitte des Binschnittes (bei 3) wurde ein flacher Ammonit mit den Knollenkalken gefunden. Nach dem Einschnitte wurden die Knollenkalke mit mächtiger entwickelten Mergelschiefer-Zwischenmitteln angetroffen. Sie sind vollkommen dicht, [5] Eine Muschelkalkfauna am Golfe von Ismid in Kleinasien. 1 a S mergelig und zeigen auf den frischen Bruchflächen ganz das Aussehen der Fleckenmergel. In den- selben wurde ein gutes Exemplar von Spiriferina Mentzelii Dunker gesammelt, mit erhaltener Schale und mit leichter Faltungsneigung in der Nähe des Stirnrandes. Die Schalenoberfläche ist dicht bedeckt mit kleinen Pusteln oder Wärzchen, ganz so wie es Owenstedt von seinem Spirifer medianus (Brachio- poden, Taf. LIV, Fig. 60, pag. 522) von Tarnowitz in Schlesien beschrieben und abgebildet hat. (Vgl. Taf, XVIII [I], Fig. 7.) In demselben Kalke fand ich eine verhältnissmässig gut erhaltene Lima, welche in Bezug auf die zarte Streifung an Lima lineata erinnert. Gegen die nächste Thalmulde hin werden die Kalke und Mergelschiefer am rechten Hange roth und mürbe. Die andere ’T'halseite wird von fast horizontal gelagerten, nur leicht gegen Nord- nordosten einfallenden weissen, mergeligen Kreidekalken gebildet, in welchen man Ananchyten und Inoceramen findet. Die Schichtflächen sind hie und da mit Wülsten und Hieroglyphen bedeckt. An der Bahnlinie beginnt somit das Gebiet der Kreide erst bei Kilometer 50, von Haidar Pascha an Fig. 8. Die Bucht von Maloun mit dem Cap Kaba (Kaba Burun), von der Muschelkalk-Fundstätte am Karatasch aus gesehen, Nach einer Aufnahme des Herrn Dr. Yalil Zdhem Bey. gerechnet, dem Anfangspunkt der Bahnlinie, die nach Angora führt. Am Meeresufer dagegen tritt die Ananchytenkreide auch noch weiter im Westen auf, und zwar bei Daridje, südwestlich von Eski- Hissar, also etwa dort, wo auf 7schihatscheff s Karte die Kreidegrenze eingezeichnet ist. Von einer so allgemeinen Verbreitung der Kreide, wie es die genannte Karte angibt, ist jedoch keine Rede. Das Vorkommen von Daridje ist offenbar nur ein übriggebliebener Lappen, ein Denudationsrest der Kreide- decke. Bis nahe zum Kaba Burun erstrecken sich dann in der T'hat diese Kreidemergel. (Vgl. Fig. 7.) Sie bilden eine flache Synklinale und liegen, vor der Eisenbahnstation Dil, an der Ausmündung des Dil-Dere (der Libyssos der Alten nach AZeperz’s Karte), auf mächtig entwickelten röthlich-grauen, dichten bis mikrokrystallinischen Kalken, welche, von unzähligen Klüften durchzogen, stellenweise ein breccienartiges Aussehen erhalten (Profil Fig. 7: Kaba Burun). Die Klüfte enthalten rothe, thonige Füllung, welche an Terra rossa-Bildungen erinnern könnte. Die Bahnlinie umgeht diese Kalkfelsmassen, die auch das Vorgebirge bilden, in scharfer Krümmung. In grossen Steinbrüchen wird dieses Gestein für Bauzwecke abgebaut. Eine Altersbestimmung dieser Kalke vorzunehmen, war mir unmöglich, weil es mir nicht gelang, irgend einen Fossilrest aufzufinden. Eine Vorstellung von den landschaftlichen Charakteren gibt die nach einer Aufnahme Dr. Hall Edhem Bey’s gezeichnete Ansicht (Fig. 8). Toula. [6] Bies ehirenb ume der Hose mem I. Crinoiden. Encrinus liliifformis Lmk. Taf. XVIII (D), Fig. ı, 2. An den stark abgewitterten Oberflächen des hellgrauen Kalkes finden sich Trochiten des typischen Muschelkalkcriniten in grosser Menge und in verschiedener Grösse, von 5'3—2'4 mm Durch- messer. Die Scheibchen sind von verschiedener Höhe. Die Gelenkflächen sind mit den bezeichnenden kurzen, kräftigen Randstrahlen versehen, meist 20 an der Zahl, ein mittleres, kreisförmig umgrenztes, ebenes Feld mit engem Nahrungscanal. Die Randstrahlen sind oben abgeflacht und greifen wie die Zähne der Zahnräder ineinander. Diese Crinoidenkalke liegen an der Basis, über ihnen folgen erst (vgl. Textfig. 5) die dunkelfärbigen dichten Kalke mit den Ammoniten. Die Fauna der fossilienreichen Localıtät zwischen Kazmalı und Malumkiöi. Entrochus spec. ind. (Encrinus?). Taf. XVIII (I), Fig. 3. Aus den dunkelgrauen dichten Kalken liegen nur zwei stark abgewitterte Stielstücke eines Crinoiden vor, der eine nähere Bestimmung nicht zulässt. Das eine Stück (Taf. XVII [I], Fig. 3) zeigt die Entrochiten etwas verschoben. Der Durchmesser des Stieles beträgt 55mm, die Höhe der Entrochiten eirca 35mm. Sie greifen mit kräftigen Zähnen des Scheibenrandes ineinander, nach Art der Verbindung bei Encrinus. Der Nahrungscanal ist enge und cylindrisch, was gleichfalls für dieselbe Gattung sprechen würde. Weitere Details sind nicht zu beobachten. — Offenbar sind Crinoiden in der Fauna des Muschelkalkes unserer Localität nicht häufig. II. Brachiopoden. Rhynchonella Edhemi nov. spec. Taf. XVII (I), Fig. 8-ı2, Zu den häufigsten Fossilien unserer Localität gehört eine Rhynchonella, die ich meinem lieben Freunde zu Ehren benenne und die eigentlich eine ganze Formenreihe vorstellt, welche Formen jedoch nur als Varietäten derselben Art aufgefasst werden sollen. Es ist eine breite, flache, ansehnliche Form mit fast gleich grossen Klappen, welche beiderseits von den Wirbeln bis zur Schalenmitte gleichmässig convex gekrümmt sind. Der Schnabel der grösseren Klappe ist klein und spitz, die Schalenoberfläche glatt. Gegen den Stirnrand zu stellt sich auf der grösseren Klappe ein breiter, weit vorgezogener Sinus ein, dem auf der kleinen Klappe ein breiter, bis mehr als die Hälfte des Stirnrandes einbeziehender Wulst entspricht, der gegen die Seiten des Stirnrandes steil abfällt. I (8) II (9) III (ro) IV (z1) V (12) Schralenbreitenze u ur En 245 mm 22:9 mm 23:3 mm Koran > Lamas der Secallem 5 on so. 1872 5 186 » 17:00 > 178 >» 16'5 » IDIckesdensS chAlen Er no 93 » 9:2 9:2 » (?) 66 >» Breite des Stirnrandwulstes ... 125 » TOO» Loss TROssEL> 94 > [7] Eine Muschelkalkfauna am Golfe von Ismid in Kleinasien. 159 Die Ansicht der kleinen Klappe, von der Stirnseite aus gesehen, ist durch den breiten, hoch- aufragenden Wulst der kleinen Klappe mit den steilen seitlichen Abfällen recht eigenartig und dadurch bemerkenswerth, dass jener Wulst entweder vollkommen flach und eben verläuft, oder in der Mitte ganz seicht eingesenkt erscheint. Eines der Exemplare (Taf. XVIII [I], Fig. 9) zeigt in der Stirnrand- ansicht sehr schön die zahlreichen übereinander liegenden Lamellen der Schale und eine ganz zarte Fältelung der Sinusregion der grossen Klappe, mit vier flachen, wenig auffallenden Falten. Anwachslinien treten besonders in der Sinusregion bei allen Exemplaren deutlich hervor, eine derselben setzt förmlich stufig ab. Noch sei erwähnt, dass die kleine Klappe in der Nähe des Wirbels ganz leicht vertieft erscheint. Das unter IV (Taf. XVII [I], Fig. ır) mit seinen Massen angeführte Exemplar zeigt bei sonst gleicher allgemeiner Form eine ausgesprochene Neigung zur Faltung des Stirnrandes und ist besonders auf der einen wohlerhaltenen Schalenflanke eine deutliche Falte zu erkennen, während im Sinus der grossen Klappe vier ganz flache Falten ganz bestimmt zu beobachten sind. Ich unterscheide dieses ver- einzelte Exemplar, eine am Stirnrande gefaltete Varietät, als Rhynchonella Edhemi n. sp. var. plicata. Ein Exemplar endlich zeigt auch auf den Flügeln in der Nähe des Stirnrandes eine zarte Fältelung (fünf schwache Fältchen). Von all den zahlreichen Formen in Biiiner’s trefilicher Monographie der alpinen Trias-Brachio- poden finde ich nur die viel kleinere Art aus den Schreyeralm-Schichten vom Lärcheck bei Berchtes- gaden in mancher Beziehung ähnlich, so eine Art, welche er als Rhynchonella projectifrons beschreibt. Der Verlauf des Stirnrandes wenigstens zeigt eine entfernte Aehnlichkeit. Neben den zahlreichen, ziemlich gleich grossen und der Hauptsache nach gleich geformten Exemplaren fand sich auch das unter V mit seinen Dimensionen angegebene Stück (Taf. XVIII [I], Fig. 12). Die kleine Schale desselben ist in der Wirbelnähe ausgesprochen vertieft; der mittlere Stirnrandlappen ist in demselben Sinne, aber viel weniger stark entwickelt. Es dürfte ein Jugend- exemplar sein. - Herr Dr. Alex. Bittner, der die neue Rhynchonella einer Vergleichung unterzog, schreibt mir soeben: »Rhynchonella Edhemi ist eine’ sehr gute und charakteristische neue Art, die durchaus mit keiner aus der Trias bekannten verwechselt werden kann. Man könnte dieselbe bezeichnen als eine völlig glatte (d. h. rippenlose) Rhynchonella semiplecta Münst. sp. mit sehr breiter Stirnzunge. Die Breite und dabei geringe Höhe der Stirnzunge, sowie die auffallend breite Gesammtgestalt sind ihre Hauptmerkmale, die sie auch von einigen entfernt ähnlichen Arten der Schreyeralm-Schichten leicht unterscheiden lassen. Mit den formenähnlichen glatten Halorellen hat sie nichts zu thun.« Spiriferina (Mentzelia) Mentzelii Dunker var. propontica n. var. Taf. XVII (I), Fig. 7. Ein wohlerhaltenes Stück, das sich an die von 2iZfner beschriebenen Mentzelien anschliesst, und zwar so, dass es gewisse Eigenschaften der einen und gewisse der anderen Art aufweist. Was die Form der Schale anbelangt, so gehört dieselbe den breiteren der von Difiner unter dem Namen Spiriferina (Mentzelia) Mentzelii Dunker sp. beschriebenen!) zehn Formen an. Die Länge der kleinen Klappe beträgt .. .. I3’9mm diewBreitenderselDener a TS dies Breitendenp reales 12:80 > Das Verhältniss der Länge zur Breite der kleinen Klappe ist 1:1'35. Es würde demnach unser Stück zwischen V und VI bei 2iiiner fallen, wobei aber die im Verhältniss viel geringere Breite der Area immerhin auffällt. Diese erscheint an den Seiten etwas spitz vorgezogen, ähnlich wie bei der !) Bittner, Brachiopoden der alpinen Trias. Abh. d. k. k. geol. R.-A., Bd. XJV. 160 Toula. [8] Form Biztner's, 1. c. Taf. XXIV, Fig. 7, von der Waldmühle bei Kaltenleutgeben. Unsere Form lässt einen sehr seichten Sinus der grossen Klappe erkennen, welcher eine leichte Schwingung des Stirnrandes bedingt. Die fein gestreifte Area ist seitlich scharf kantig begrenzt; das dreieckige Loch ist jederseits von einer deutlichen Furche begleitet. Der Schnabel ist kräftig gekrümmt. Die Oberfläche der Schale ist mit feinen, in die Länge gezogenen Pusteln über und über bedeckt; sie zeigt deutliche Anwachs- linien, die gegen die Schalenränder besonders gedrängt auftreten, etwa so, wie es Biftner bei seiner kleinen Spiriferina balatonica (l. c. XXXV, I) zeichnet, welche Art auch die scharfen Arealkanten aufweist. Hiezu kommt noch die recht wohlentwickelte Rippung, die besonders gegen den Stirnrand deutlich hervortritt und eine förmliche Kräuselung der Anwachslinien hervorruft. Auch diese Ober- flächenbeschaffenheit ist etwa in derselben Deutlichkeit wie bei der letztgenannten, stark sinuirten ungarischen Art erhalten. III. Pelecypoden. Gervillia spec. (nov. spec.?). Nur zwei Bruchstücke liegen vor. Eines derselben zeigt die auffallend flache linke Klappe mit zarter Parallelstreifung, ähnlich so wie sie für Gervillia socialis Schl. sp. bezeichnend ist. Man bemerkt deutlich, dass einzelne dieser Streifen etwas stärker sind als die übrigen. Zu einer genaueren Fest- stellung der Art reicht das bis nun vorliegende Material nicht hin. Lima spec. (nov. spec.?). Taf. XVIII (I), Fig. 4. Nur ein Bruchstück einer rechten Klappe liegt vor. Dieselbe ist gleichmässig gewölbt und mit überaus zarter Streifung versehen, und zwar sind feine, gedrängt stehende, concentrische Linien vor- handen, welche von zarten, welligen Radiallinien durchquert werden. Die Schale gehört sonach zu den Formen mit welliger Radialstreifung. Der auffallend stark gekrümmte hintere Rand der Schale unterscheidet sie von jener der Lima lineata auf das Bestimmteste. Wir dürften es mit einer neuen Art zu thun haben, für deren endgiltige Feststellung das vorliegende Stück jedoch nicht hinreicht. IV. Gastropoden. Euomphalus (?) spec. Taf. XVII (I), Fig. 5. Drei Exemplare liegen mir vor von einem rechts gewundenen Gastropoden mit beinahe ebener Oberseite. Die Röhre ist oben fast kantig, gegen unten aber gleichmässig gerundet und bildet einen weiten, ziemlich stark vertieften Nabel. Der Aussenrand der Oberseite ist mit stumpfen Höckern ver- ziert, der Innenrand glatt, doch ist auch hier eine schwach verdickte Kante vorhanden. Die Oberfläche erscheint vollkommen glatt. Trochus (Flemingia?) aff. acuticarinata Klipst. spec. Taf. XVIII (I), Fig. 6. Nur ein verhältnissmässig gut erhaltener Steinkern liegt vor von einem kegelförmigen Gastro- poden mit tiefen Nähten, der im Schalenwinkel und in der Form des Mündungsquerschnittes recht ähnlich ist der von A772 (Gastropoden von St. Cassian. Ann. d. k.k. nat.-hist. Hof-Museums, VI, 1892, Taf. VII, Fig. 21) als fraglich zu der Untergattung Flemingia gestellten Art von St. Cassian. Unser Steinkern lässt aber von einem lateralen Doppelkiel nichts erkennen. Die Mündung ist breit und scharf trapezförmig. Ein enger Nabel ist vorhanden. [9] Eine Muschelkalkfauna am Golfe von Ismid in Kleinasien. 161 V. Cephalopoden. Aebetrapranchiaten. l. Nautilideen. a) Orthoceratiten. Orthoceras cf. campanile E. v. Mojs. Taf. XVII (I), Fig. 13, 14. Zu den allerhäufigsten Vorkommnissen unserer Localität gehören die Orthoceratiten, die fast durchwegs in Steinkernen, und zwar in allen Grössen von 6—20o mm Röhrendurchmesser, sich vor- finden, theils unverletzt gerade gestreckt, theils durch Gebirgsdruck verschiedenartig deformirt, und zwar sowohl einfach gebogen, oder förmlich geknickt, oder endlich geradezu von Verwerfungen betroffen. Ich bin versucht, die meisten der vorkommenden Steinkerne mit der von Mojsösovics (Cephal. d. med. Triasprovinz. Abh. d. k. k. geol. R.-A., Bd. X [1882], pag. 289, Taf. NCIII, 1—4, ır) besprochenen und abgebildeten Art zu identificiren, die er aus der Zone des Trachyceras Archelaus, im grauen Kalke von Esino und im schwarzen Daonellenschiefer von Corvara, sowie aus der Zone des Ceratites trino- dosus aus dem schwarzen Kalke von Reutte und aus dem Kalke der Schreyeralpe angibt. Das von Diener (Triad. Ceph. d. ostsibir. Küstenprovinz. Mem. du Com. G£ol., 1895, pag. It, Taf. IV, Fig. 5) angeführte Orthoceras sp. ind. aff. O. campanile von der Insel Russkij hat Aehn- lichkeit in der Wachsthumszunahme, unterscheidet sich aber durch die gedrängter stehenden Scheide- wände. Aehnlich verhält es sich mit dem Reiflinger Orthoceras, das v. Arthaber auf Tat. I, NS, 1, abbildet (Cephalopodenf. d. Reifl. Kalke. Beitr. z. Paläont. Oesterr.-Ung. u. d. Orients, X, 1895), das noch enger aneinander stehende Luftkammern aufweist. Irgend welche feineren Details erlaubt der Erhaltungszustand der mir vorliegenden Stücke nicht zu beobachten. Das Verhältniss des Durchmessers zu den Entfernungen der Scheidewände stellt sich bei einigen von unseren Stücken wie folgt: 2.7310 23:14 21:5 12 1E)8 U 14:5.27°2 Bes (1'69) (1:64) (1:79) (173) (2'0) (2’1) was im Allgemeinen ein allmäliges Niedrigerwerden im Verhältniss zur Durchmesserzunahme bedeutet, ähnlich so wie es Ar. v. Hauer für Atractites secundus gefunden hat (Denkschr. d. kais. Akad,, Bd. LIV, pag. 4). L, Orthoceras spec. ind. Taf. XVIII (I), Fig. 15. Ein kleines Bruchstück deutet das Vorkommen einer Form mit viel gedrängteren Kammer- scheidewänden an. Bei einem Durchmesser von I6 mm beträgt der Abstand nur 6 mm. Orthoceras spec. ind. (aff. ©. Punjabiensis Waagen). Taf. XVIIL (I), Fig. 16. Ebenso wie in Bosnien (Han Bulog), in den Reiflinger Kalken von Reifling, in den Südalpen und in Ostsibirien findet sich auch am Golfe von Ismid ein kleines Orthoceras mit auffallend grossen Scheidewandabständen. Mir liegt davon nur ein einziges gebogenes Steinkernbruchstück von 32 mm Länge und nur 8mm Durchmesser vor, dessen Luftkammern 8 mm weit von einander abstehen, ein Verhältniss also, welches sehr nahe mit dem kleinen Orthoceras übereinstimmt, welches Diener aus Ostsibirien vom Golfe Ussuri auf der Halbinsel Murawiew unter dem oben angeführten Namen anführt, indem er es mit der von Waagen aus der Grenzschichte zwischen mittlerem und oberem Beiträge zur Paläontologie Oesterreich-Ungarns. Bd. X. ZI 162 Toula. [10] Productuskalk der Salt range beschriebenen Art vergleicht. Auch bei unserem Exemplar ist der Wachs- thumswinkel sehr klein, der Querschnitt kreisrund, der Sipho eng und central stehend. Das von Diener besprochene Exemplar stammt jedoch aus untertriadischem Sandstein. Das Reiflinger Stück scheint etwas grösseren Anwachswinkel zu besitzen. (v. Arthaber, 1. c. Taf. I, Fig. 2.) b) Nautileen. Pleuronautilus Tschihatscheffi nov. spec. Taf. XIX (II), Fig. 1—4. Drei Steinkernbruchstücke eines Nautiliden mit weitem Nabel liegen vor, welche sich mit Nautilus Palladii Mojs. von der Schreyeralpe (Cephal. der med. Triasprovinz, 1882, pag. 285, Taf. XCII, Fig. 2) und mit Nautilus Griesbachi Diener (Himalayan Fossils, 1895, pag. 85, Taf. XXVIII, 6, 7) vergleichen lassen, ohne damit in Uebereinstimmung gebracht werden zu können. Gemeinschaftlich haben sie den Verlauf der Loben, den ähnlichen Querschnitt der Umgänge, den von der Externseite abstehenden Sipho. Der Hauptunterschied liegt in der viel allmäligeren Zunahme der Röhrenweite. Unsere Form ist sehr evolut; die einander sehr nahestehenden Formen Nautilus Griesbachi Dien. und Nautilus Paladii Mojs. haben eine viel weiter gehende Involution. Der Sipho liegt aus der Mitte gerückt näher der Externseite. Die Flanken unserer Form erscheinen flach, die Verdickung gegen den Nabel hin ist weniger beträchtlich als bei Nautilus Palladiiı Mojs. Die Flanken trugen an der Nabel- kante der inneren Windungen auf der Schale Dornen, wie die Knoten an dem einen Steinkern (Taf. XIX [II], Fig. 1) erkennen lassen. An der Externseite zeigt die Lobenlinie einen flachen Lobus, ähnlich wie ihn Mojsisowvics bei Nautilus Palladii angibt, an der Internseite besitzen die Scheidewände eine tiefe Grube, der ein spitz nach rückwärts gezogener Internlobus entspricht. Zwei der vorliegenden Steinkernstücke, von äusseren Windungen stammend, sind deformitt, und zwar so, dass sie nach den Kammerscheidewänden verschoben erscheinen. Dass die glatten grösseren und die an der Nabelkante kleine Knötchen tragenden Steinkerne von derselben Art stammen dürften, wurde erst an Stücken der zweiten Zdhem’schen Aufsammlung ersichtlich, welche ich nun besprechen will. Ganz denselben Verlauf der Lobenlinie (auch des Internlobus) und die gleiche Stellung des Sipho zeigen einige grössere Stücke, die auch in Bezug auf die Form des Querschnittes der Stein- kerne schöne Uebereinstimmung zeigen. Eines dieser Stücke (Taf. XIX [II], Fig. 3) lässt nun ausser einem Stücke des Steinkernes mit den geschilderten Eigenschaften auch den Abdruck der sehr charakteristisch ornamentirten Schalenoberfläche erkennen. Der äussere Umgang trägt überaus kräftige, stark verdickte Rippen, während das daran grenzende Stück des Steinkernes vollkommen glatt erscheint. Die inneren Windungen sind wieder im Schalenabdrucke erhalten, und zeigt dieser eine Berippung, an welcher ein Anschwellen der Rippen bis zur Dornandeutung gegen den Abfall zum weiten Nabel zu beobachten ist, ein Verhältniss, welches an einem zweiten Schalenabdruck im Gestein (Taf. XIX [II], Fig. 4) ganz ähnlich zu beobachten ist. An beiden Stücken verschwinden diese An- schwellungen am nächsten inneren Umgang, der sich gleichfalls recht gut beobachten lässt. Die Ornamentirung ist eine so verschiedene, dass man versucht wäre, verschiedene Formen an einem Stücke zu unterscheiden. Ich bringe eines der beiden Stücke nach Abdrücken in Guttapercha zur Dar- stellung (Taf. XIX [II], Fig. 4). Das andere Stück, an welchem das Steinkernbruchstück erhalten vorliegt und das so sehr den oben besprochenen Steinkernen ähnelt, ist nach dem Originale gezeichnet. Wenngleich dieses Steinkernstück etwas verschoben erscheint, fügt es sich doch so wohl zum Ganzen, dass ich nicht zweille, richtig zu schliessen, wenn ich es als von demselben Individuum herrührend annehme. Die Externseite.des Steinkernes gleicht vollkommen derjenigen des auf Taf. XIX (IT), Fig. 1, abgebildeten Bruchstückes. Hoffentlich bringen spätere Fundstücke die volle Aufklärung über die fraglich bleibenden Verhältnisse. [11] Eine Muschelkalkfauna am Golfe von Ismid in Rleinasien 162 J Pleuronautilus aff. ornatus v. Hauer. Taf. XIX (IN), Fig. 5. Ein leider minder gut erhaltenes Bruchstück einer kleinen Form liegt vor, die sich mit den von Han Bulog (v. Zauer, Denkschr. k. Akad. d. Wiss. math.-nat. Cl., Bd. LIX, pag. 255 u. 257) be- schriebenen und (l.c. Taf. III, Fig. 2, 3) abgebildeten bosnischen Arten Temnocheilus (Pleuronautilus) ornatus v. Hauer in Vergleich bringen lässt. Die Schale ist evolut. Die Mündung ist gegen den Nabel zu am breitesten und wird gegen die Externseite etwas enger. Die Externseite ist flach gekrümmt, die Seiten sind ziemlich eben, der Abfall gegen den weiten Nabel ist steil. An der Grenze zwischen Externseite und den Flanken treten am Steinkerne stumpfe Knoten auf, von welchen ziemlich genau parallel mit den wenig nach rück- wärts gekrümmten Loben Rippen verlaufen, mit einer mittleren und einer randlıchen Verdickung, so dass dadurch drei verwischte Knotenreihen entstehen. An der Externseite ist die Lobenlinie sanft nach rückwärts gekrümmt. Auf jeden Fall dürfte unsere Form zu den Verwandten der erwähnten verzierten Art von Han Bulog gehören. Zwischen den Knoten am Externrande und den, wie gesagt, eigentlich aus zwei Knoten gebildeten Seitenrippen verläuft eine Furche. Unser Stück ist freilich winzig klein im Vergleich mit jenem. Der Durchmesser der Schale, soweit das Stück vorliegt, wird kaum viel über 22 mm betragen haben. Breite und Höhe des Querschnittes sind fast gleich gross (16 mm), Pleuronautilus Narcissae nov. Spec. Taf. XIX (ID, Fig. 6. Ein kleiner, zum Theile recht wohlerhaltener Pleuronautilus von geringer Involution, sehr allmäliger Windungszunahme, gerundetem Röhrenquerschnitte und mittelständigem engen Sipho. Die Externseite ist gerundet und glatt, an den gerundeten Seiten stehen kurze, kräftige Rippenknoten, die eine Strecke weit genau über dem stark nach rückwärts geschwungenen Seitenloben sich erheben. Der Internlobus reicht, wie nach der tiefen Grube der Kammerwand an der Internseite zu schliessen ist, weit nach rückwärts. Gegen die Externseite zieht die Lobenlinie weit nach vorne und zeigt in der Mediangegend nur eine ganz seichte Schwingung gegen rückwärts. Zwischen dem Seiten- und Intern- lobus findet sich eine ausgesprochen sattelförmige Krümmung nach vorne. Der kleine Pleuronautilus Narcissa hat somit, was den Verlauf der Lobenlinie bis gegen die Externseite hin anbelangt, eine grosse Aehnlichkeit mit Nautilus Pichleri v. Hauer. Auf der Externseite findet sich aber bei dieser Form, die nach v. Hauer westlich von Innsbruck und von Reifling bekannt wurde (S/zr’s Aufsammlungen), ein sehr flacher Bogen nach rückwärts, der die ganze Externseite einnimmt. In Bezug auf den Verlauf der Lobenlinie an der Externseite erinnert unsere Form mehr an den Pleuronautilus semicostatus v. Mojs. von Reutte (Med. Triasprovinz, Abh. X, Taf. LXXXVI, Fig. 1); bei dieser Art verlaufen jedoch die Seitenloben ganz flach gekrümmt. Auch in Bezug auf den gerundeten Schalenquerschnitt wäre die letztgenannte Art der unsrigen näher stehend als der breit- mündige Pleuronautilus Pichleri v. Hauer, mit welchem Z. Beyrich (Cephalop. d. Muschelkalkes, 1867, Taf. III, Fig. 4) die zuerst als Nautilus semicostatus genannte Art von Reutte nachträglich ganz bestimmt vereinigt. Aehnlich so verhält es sich mit dem Pleuronautilus distinctus v. Mojs. (]. c. Taf. LXXXV, Fig. 4) von der Schreyeralpe und aus dem Tiefengraben bei Reifling, bei dem wie bei unserer Form auch das Vorhandensein eines Internlobus bekannt geworden ist. Die Verschiedenheit des Lobenverlaufes an den _ Seiten, der rechteckige Querschnitt des Pleuronautilus distinctus und die längeren Rippen desselben bedingen wohl die Aufstellung einer neuen Art. Der Durchmesser unseres Stückes beträgt 32 mm, die Höhe des Querschnittes 123 mm, die grösste Breite 16°3 mm. 21 * 164 Toula. [12] Temnocheilus (Pleuronautilus?) spec. Taf. XIX (II), Fig. 7, 8. Zwei leider nicht besonders wohlerhaltene Steinkerne dürften einer und derselben Art zuzu- rechnen sein, trotz einiger kleiner Abweichungen. Es sind Formen mit breiter, leicht gewölbter Extern- seite, flachen Seiten und steilen Absätzen zum Nabel. Die, Involution reicht bis zur Mitte der Seiten des inneren Umganges. Der Querschnitt scheint fast rechteckig gewesen zu sein, etwa so wie bei Temnocheilus (Pleuronautilus?) quadranguius v. Hau. von Han Bulog in Bosnien (v. Hauer, Denkschr., Bd. LIX). Die Externseite ist sanft gerundet und glatt. An der Externseite der flachen Flanken erheben sich kräftige Dornen, von welchen etwas wenig geschwungene, kräftige Rippen gegen den Nabel hin verlaufen. Diese Ornamentik scheint nur am äusseren Umgange kräftig entwickelt gewesen zu sein. Auf den halben Umgang dürften etwa 7—8 solche Rippen entfallen. Sie stehen viel weiter von einander ab als bei der zum Vergleiche herbeigezogenen Art und sind auch weniger nach vorne gezogen als bei dieser. Der Durchmesser des einen Stückes beträgt 39 mm, jener des zweiten, bei dem die Rippen noch etwas weiter von einander abstehen, circa 32mm. Die Breite der Mündung der Schale beträgt etwa Igmm, die Höhe ı5 mm. Die Lobenlinie ist nur bei dem grösseren der beiden Exemplare theilweise erhalten. Sie zeigt einen ziemlich tiefen Seitenlobus. Das grössere Exemplar ist gegen die Mündung zu etwas deformirt. 2. Ammoneen. Ceratitideen. Unter den vielen Ammoniten mit Ceratites-Loben finden sich nur recht wenige, welche ich der Gattung Ceratites zuzurechnen in der Lage bin. Nach der ersten Durchbestimmung und Beschreibung meines zum grössten Theile selbstgesammelten Materiales blieben mir bei einigen zahlreich vertretenen Formen Zweifel übrig, die ich dadurch am besten beseitigen zu können glaubte, wenn ich den Bearbeiter der Cephalopoden der mediterranen Triasprovinz, Herrn Oberbergrath Dr. Zamund Moysisovics von Mojsvar, um seine Wohlmeinung anging. Herr Oberbergrath v. Mojsisovics hatte die Freundlichkeit, meiner Einladung Folge zu leisten und die von mir als fraglich bezeichneten Formen einer Besichtigung zu unterziehen, auf welche hin er mir den Rath gab, dieselben zu Ceratites zu stellen. Meine Bedenken, es sei kaum eine der Arten mit den für Ceratites so charakteristischen Knotungen ver- sehen, beseitigte er mit dem Hinweise auf seine Gruppe des Ceratites polaris und auf andere unge- knotete Typen; auch meinen Einwand, dass bei einigen der den Verlauf der Lobenlinien so trefflich zeigenden Steinkerne die Wohnkammerlänge sicher mehr als drei Viertel des letzten Umganges ein- nehme, bezeichnete er als nicht stichhältig. Da ich meine Zweifel mit vollem wissenschaftlichen Ernste vertrauensvoll dargelegt hatte und ich nach Waagen’s Darlegungen!) in Moysisovics die berufene Autorität sah, folgte ich dem empfangenen Rathschlage und änderte zunächst das Verzeichniss in meinem Aufsatze über den Vortrag bei der Geologenversammlung in Coburg (Zeitschr. d. D. geol. Ges. 1895, pag. 569). Das erneuerte Studium brachte mich jedoch bald zu der Ueberzeugung, dass die weitaus grössere Anzahl der von mir gesammelten Ammoniten mit ceratitesartig gezackten Loben nur unter Annahme neuer Untergattungen mit Ceratites in Verband gebracht werden könnten. Diese Zusammenfassung findet sich in dem vorläufigen Berichte im Anzeiger der kais. Akademie der Wissen- schaften in Wien und leider auch in meiner Mittheilung im Neuen Jahrbuche 1896, 1. !) Mem. of the geological Surv. of India 1895, Ser. XIII. Salt range fossils, Vol. II, pag. 34 (bei seiner Besprechung der Ceratiten): »Through the excellent investigations of Dr. Z.», Mojsisovics, the definition of the genus has been thoroughly - settled; and it is now by no means difficult to decide what forms ought to be considered as belonging to the genus.« [13] Eine Muschelkalkfauna am Golfe von Ismid in Kleinasien. 165 Herr Oberbergrath Prof. Dr. W. Waagen hat die fraglichen Arten vor der Drucklegung der vorliegenden Arbeit einem sehr eingehenden erneuerten Studium unterzogen und mich in die Kenntniss gesetzt, dass in der That nur die wenigen im Folgenden angeführten Stücke als Ceratites angesprochen werden könnten, was in schönster Uebereinstimmung steht mit meinen ersten Bestimmungen, und dass die übrigen Formen theils zu den Meekoceratiten, und zwar theils zu Koninckites und theils zu Beyrichites zu stellen seien, während die formenreichste meiner neuen Untergattungen, Nikomedites, aufrecht zu erhalten sei. In wie schöner Uebereinstimmung dieses Ergebniss mit den meisten meiner eigenen Anschauungen steht, ergibt sich sofort aus der Betrachtung meines Manuscriptes, da in dem- selben meine ersten Bestimmungen einfach mit den neuen, auf die Autorität des Herrn Oberbergrathes v. Mojsisovics hin gegebenen Gattungsnamen überklebt wurden. Auf meine Anfrage, was v. Mojsisovics zu dieser Auffassung sagen werde, erwiderte Prof. Dr. Waagen, derselbe sei damit vollkommen ein- verstanden und habe erklärt, er hätte die Dinge nicht genau genug angesehen. Meine Anfrage stützte sich auf den Umstand, dass ja die Stellung der fraglichen Formen von verschiedenen Fachautoritäten verschieden gedeutet wurde. Prof. v. Zittel beispielsweise (Grundzüge der Paläontologie, 1895) stellt Meekoceras Hyatt zu den Ceratitideen, während er einen der typischen Beyrichiten (Beyrichites Reuttensis [Beyr. sp.] Mojs.) geradezu als Ptychites Reuttensis bezeichnet. Es wäre daher eine von Waagen’s Auf- fassung abweichende immerhin möglich gewesen. In Bezug auf den Text hatte ich wenig anderes zu thun, als denselben auf seine ursprüng- liche Form zurückzubringen, wo .er in Folge der Rathschläge des Herrn Oberbergrathes Moysisovzcs v. Mojsvar geändert worden war. Zu den vorstehenden Ausführungen sehe ich mich genöthigt, um Missverständnissen zu begegnen und die so bald nach Drucklegung des vorläufigen Berichtes erfolgten Namensänderungen einer Anzahl der im Nachfolgenden beschriebenen Arten wahrheitsgetreu zu erklären. Bei dieser Gelegenheit kann ich nicht umhin, Herrn Oberbergrath Prof. Dr. W. Waagen verbindlichst zu danken für das meiner Arbeit gewidmete freundliche Interesse und die sorgfältige Durchsicht. Ich werde bei allen Formen, deren Neubenennung nach Waagen nothwendig wurde, meine eigene ursprüngliche Bestimmung anführen, unbekümmert, ob sie mit der jetzigen übereinstimmt oder nicht. Es wird daraus meine eigene ursprüngliche Auffassung des Sachverhaltes erhellen. Weitaus die wichtigste Rolle unter den Ammoniten aus dem Muschelkalke am Golfe von Ismid spielen flach scheibenförmige, engnabelige Steinkerne mit theils glatter Oberfläche, theils, und zwar in den meisten Fällen, mit radialen und häufig leicht sichelförmig gebogenen Rippen. Die Externseite ist wie bei den Ptychitineen verschmälert und gerundet, ohne schärfere Begrenzung und ohne alle Knoten. Die Flanken sind sanft gerundet bis fach, der Nabel ist zumeist eng, die Involution also gross. Bei den meisten Stücken ist die Wohnkammer abgängig. Da jedoch an einzelnen Exemplaren, die in den übrigen Charakterzügen gut übereinstimmen, die Wohnkammer eine Länge aufweist, die das von Waagen aufgestellte Ausmass der Hälfte des letzten Umganges übertrifft, so hat man die betreffenden Formen als zu Meekoceras im weiteren Sinne gehörig anzunehmen. Da die Angabe in Bezug auf dieses Ver- hältniss bei den verschiedenen Autoren recht verschieden ist, kann ich für mein Material darauf keine besondere Rücksicht nehmen. Ein echtes Meekoceras, welches den Lobenverlauf, wie ihn Waagen für seine Fassung des Geschlechtes annimmt, besässe, und welches den Wäite'schen Typen schärfer angepasst wäre, bei welchem nämlich der dritte Lateral und die Auxiliaren in der Form einer Reihe kleiner Hilfsloben zu einem breiten Auxiliarlappen vereinigt wären, liegt mir aus Kleinasien nicht vor, bei aller Mannigfaltigkeit, welche die kleinasiatischen Formen aufweisen. Dieselben lassen sich nach der Beschaffenheit der Oberfläche in zwei Gruppen bringen, in solche mit einer einfachen Rippung und in solche mit einer Neigung zur sichelförmigen Krümmung und Bündelung derselben. 166 Toula. z [14| Was die Lobenlinie anbelangt, so zeigen alle diese ach scheibenförmigen Arten im Allgemeinen grosse Uebereinstimmung bis zum ersten Auxiliar, schon dieser aber zeigt grosse Veränderlichkeit in Bezug auf seine Grösse und Gestalt und auf die Stellung der Zähnelung. Im Allgemeinen zeigt er aber immer noch dieselbe Grundanlage wie der zweite Laterallobus. Die darauffolgenden Auxiliaren sind fast durchwegs gut individualisirt und einspitzig. Innere Windungen freizulegen, gelang mir trotz mehrfacher Versuche nicht, die Beschaffenheit des Gesteinsmateriales stand den Bemühungen in diesem Sinne entgegen. Dinarites Mojs. Dinarites (?) spec. Taf. XIX (II), Fig. 9. Nur ein Steinkernbruchstück liegt mir vor, dessen sichere genetische Bestimmung durch den Abgang der Lobenlinie erschwert wird. Es ist ein weitgenabelter Ammonit mit kräftigen Rippen auf den inneren Umgängen, während auf dem äusseren Umgange nur viel schwächere Streifen auftreten. Die Externseite erscheint breit und flach, eine Ausbildung, welche die Zugehörigkeit fraglich erscheinen lässt, umsomehr, als 'eine förmlich kantige Abgrenzung der Externseite vorhanden ist. Das eine Stück lässt auf einen Durchmesser von etwa 3I mm schliessen. Die Höhe des letzten Umganges betrug etwa ı2 mm. Der Schalensculptur nach erinnert das Stück etwas an Dinarites Dölteri Mojs. (l. c. Taf. XXVII, Fig. 22) und an Dinarites avisianus v. Mojs. (l. c. Taf. XXVII, Fig. Io). Das Gestein, aus welchem dieses Stück stammt, ist ein mürber, mergeliger Kalk. Die Beschaffen- heit der Externseite würde einigermassen an gewisse Formen des Waagen’schen Geschlechtes Prionolobus erinnern, z. B. an Prionolobus plicatilis (Salt range fossils, II, Taf. XXNXVI, Fig. r). Ceratites v. Buch. Ceratites aff. elegans Mojs. Taf. XX (II), Fig. r. Unter den vielen Stücken von Steinkernen mit Ceratiten-Loben liegt ein Bruchstück vor, das ausgesprochener den Charakter von Ceratites an sich trägt, wenigstens was die Ornamentirung der Schale anbelangt. Es ist ein Stück mit langsamer Windungszunahme, geringer Involution und kräftigen, deutlich auf der Mitte der Flanken gegabelten Rippen. Es dürfte in dieselbe Gruppe mit Ceratites elegans Mojs. (l.c. pag. 31, Taf. IX, Fig. 5) gehören, obgleich es etwas flacher ist und an der Extern- seite weniger stark geknotet gewesen zu sein scheint. Der Krümmungsradius des vorliegenden Schalen- stückes beträgt etwa 27mm, die Höhe des Querschnittes vorne 22mm, hinten 17mm, die Breite des Querschnittes (vorne) S-g mm. Auf einer Bogenlänge (in der Sehne gemessen) von 49mm stehen etwa 14 Rippen, von welchen nur 8 die Nabelkante erreichen, wo sie leichte knotenartige Verdickungen der scharfen Nabelkante bedingen. Auf der Flankenmitte treten auf einzelnen Rippen knotige Verdickungen auf und die Zwischenrippen reichen bis in diese Gegend. Auch an den Seiten der Externseite sind Ver- dickungen angedeutet. Die innere Windung zeigt gleichfalls kräftige Rippung. Die Lobenlinie, soweit sie sich verfolgen lässt, zeigt schöne Uebereinstimmung mit der citirten Art. Es sind zwei gezackte Seiten- loben vorhanden, die Sättel sind ganzrandig, blattförmig. Die innere Windung reicht bis an den Innen- schenkel des zweiten Seitensattels. Auf die weiteren einfachen Hilfsloben entfallen bis zur Nabelkante nur 4°5 mm, also nur etwa ein Fünftel der Flanken. Ceratites spec. Textfigur 9. Auch dieses Bruchstück mit ziemlich gut ausgeprägten Lobenlinien möchte ich einstweilen hier anreihen. Die Rippen sind kräftig geschwungen. Zwischenrippen reichen weit gegen den leider nicht [15] Eine Muschelkalkfauna am Golfe von Ismid in Kleinasien, 167 erhaltenen Nabelrand. Der zweite Laterallobus zeigt eine tiefe mittlere Einbuchtung. Der erste Auxiliar- lobus ist tief, aber schmal und mit mehreren Zähnen versehen. Die Sättel sind leicht gekerbt. Die Beschaffenheit des ersten Hilfslobus erinnert an jene des Ceratites Voiti Oppel sp. (Pal. Mitth., I, Taf. LXXVII, Fig. r). Diener bildet ein Stück (freilich ein grosses Exemplar) ab (Himälayan Fossils, Taf. II, Fig. 2), welches auch im Externlobus ähnlichen Bau aufweist. Ceratites (?) spec. Taf. XX (II), Fig. 2 (vergr.). Ein kleines Bruchstück, dessen Flanken mit an der Externseite stark nach vorne gezogenen kräftigen Rippen besetzt sind, welche Verdickungen an den Rändern der Externseite besitzen. Die Rippen laufen zum Theil gegen die Nabelkante hin zusammen. Die Externseite ist gewölbt. Auf den Flanken treten nur zwei gezackte Loben auf, der zweite Seitensattel liegt mit dem inneren Schenkel bereits auf der Nabelkante. Der Externsattel ist breiter und kräftiger als der erste, weit gegen die Nabelkante gerückte Seitensattel. Die Höhe des Querschnittes beträgt 10'5 mm, die Breite circa 9 mm. Es ist sonach eine sehr gedrungen gebaute Form. Die Form des Steinkernes erinnert etwas an jenen von Celtites Floriani v. Mojs. (l. c. Taf. XXVIH, Fig. 5). Die Loben sind jedoch echte Ceratites-Loben und besonders der grosse Externlobus ist scharf bezeichnend. Auffallend ist noch der besonders kurze Medianhöcker des Externlobus. Es liegt nur dieses eine Bruchstück vor. Ceratites(?) Bithyniacus nov, Spec. Textfigur 10. Ein Steinkernbruchstück mit einem Krümmungsradius von etwa 55 mm. Die Höhe des Quer- schnittes misst 26 mm, die grösste Breite etwa I5 mm. Die Länge des Bruchstückes beträgt 52°5 mm; auf dieser Länge treten fünf Kammern auf. Es ist eine extrem weitnabelige Form. Die Extern- seite ist etwas verengt und gerundet. Die Oberfläche trägt die Anzeichen ziemlich kräftiger Rippen, die an der Externseite etwas nach vorne gezogen und knotig verdickt erscheinen. Die Einrollung erinnert an gewisse hochmündige Dinarites-Formen, etwa an den aus viel älteren Schichten stammenden Dinarites mohamedanus v. Mojs. (l. c. Taf. XL, Fig. 12), doch ist die Windungszunahme unseres Stückes noch allmälıger. Die Lobenlinie. Der grosse Externlobus ist scharf und gleichmässig gezackt. Der Extern- sattel liegt ganz auf den sanft gerundeten Flanken und ist kleiner und kürzer als der ganz ähnlich 168 - Toula. [16] gestaltete erste Lateralsattel, der über die Mitte und gegen den Abfall zum Nabelrande zu liegen kommt. Er ist oben fast ganzrandig, während die Schenkel eine kräftige Zackung aufweisen. Der weniger stark gezackte zweite Laterallobus ist viel kürzer und liegt nahe an der Nabelkante. Am Abfalle zum Nabel liegt ein kleiner Hilfslobus. Bis zur Mitte der Innenseite scheint mindestens noch ein kleiner Innenlobus aufzutreten. Aehnlich so weitgehend aufgerollte Formen mit echten Ceratites-Loben hat v. Mojsisovics aus: Japan beschrieben (Beitr. z. Pal. Oest.-Ung. u. d. Orients, VII). Ceratites japonicus v. Mojs. (l. c. pag. 168, Taf. I, Fig. ı) und Ceratites Naumanni v. Mojs. (l. c. Taf. II, Fig. ı) zeigen nur kräftigere Rippung. Bei beiden Formen fällt jedoch der erste Hilfslobus noeti auf die Nabelkante, während er bei unserer Form bereits nach innen gerückt erscheint. Unter den Himälaya-Arten zeigt nur Ceratites onustus Oppel sp. (Diener, Himälayan Fossils, pag. 18, Taf. I, Fig. 5) entfernte Aehnlichkeit. Danubites Mojs. Danubites(?) spec. Taf. XX (III), Fig. 3, 4. 1896. Gymnites(?) spec. Anzeiger d. kais. Akad. d. Wissensch. zu Wien, I, und Neues Jahrbuch, Bd. T, pag. 151. Nur drei Wohnkammerbruchstücke in Steinkernen liegen vor. Eines der Stücke hat einen Querschnitt von 46 mm Höhe und 30:53 mm grösste Dicke. Auf die Einrollung entfallen von der Querschnitthöhe 31 mm, die letzte Windung reicht also mit 15 mm über die zweite hinüber. Die Oberfläche ist mit kräftigen Rippen bedeckt, die etwa mm von der Naht entfernt ganz schwach beginnen und sich, indem sie sich etwas gegen vorne krümmen, ohne die Externseite zu erreichen, keulenförmig verdicken. Die Krümmung der Externseite lässt auf einen Krümmungsradius von etwa go mm schliessen. Die vorliegenden Wohnkammerbruchstücke sind darum von besonderem Interesse, weil sie uns die Mundränder erkennen lassen. An zweien der vorliegenden Fragmente ist das vordere Ende der Wohnkammer erhalten, an beiden sind die Ränder gegen einander gedrückt, so dass nur ein verschieden breiter Schlitz offen bleibt. Die Ränder erscheinen als bogenförmig begrenzte Lappen nach vorne gezogen. Herr Oberbergrath Waagen hat die von mir als möglicherweise zu Gymnites gehörig angesehenen Stücke als »Danubites(?)« bestimmt. Tropitideen. Acrocordiceras Hyatt. Acrocordiceras Halili nov. spec. Taf. XIX (II), Fig. 10. Ein verhältnissmässig gut erhaltener Steinkern, an dem Theile der Schale erhalten blieben. Eine im Vergleich mit den bisher bekannt gewordenen Arten flache, wenig aufgeblähte Form, deren kräftige, gerade verlaufenden Rippen, sich gegen die Externseite stark verdickend, über dieselbe hinüber- ziehen. Dornen sind in der Nähe der Nabelkante spärlicher vorhanden als bei den meisten der bisher beschriebenen Formen (z. B. Acrocordiceras undatum Arthaber von Reifling [Taf. VII, Fig. 7, 8] entbehrt dieselben fast vollständig). Das von mir aufgefundene Stück trägt auf dem äussersten Umgange deren nur vier und findet an denselben einfache Gabelung statt: es laufen nur zwei Rippen von den Knoten ab, während sich eine dritte wohl inniger anschmiegt, aber an allen vier Stellen bis über die Nabel- kante sich verfolgen lässt. Zwischen je zwei solchen Knoten verlaufen 5—7 ungedornte Rippen, und »war so, dass deren Anzahl nach einwärts zunimmt. Im Ganzen trägt der Umgang 36 Rippen. Der Querschnitt der Umgänge ist weit höher als breit. Der Durchmesser des Stückes beträgt 59 mm, die 7] Eine Muschelkalkfauna am Golfe von Ismid in Kleinasien. 169 „ ST Höhe der Mundöffnung 28°5 mm, die Dicke nur wenig über 2omm. Der erhaltene ungekammerte Theil macht etwa einen halben Umgang aus. Die Lobenlinien sind ganz gut zu verfolgen, von der Aussenseite bis gegen die Nabelkante. Trotz der Abwitterung lassen sie sich doch ganz wohl mit den von Zr. v. Hauer über die Lobenlinien seines Acrocordiceras Damesi gemachten Ausführungen in Vergleich bringen. Der Aussenlobus ist kürzer als der erste Seitenlobus und in der Medianlinie von den Siphonallinien in zwei Lappen geschieden, die schmal und deutlich zweizipfelig sind. Der erste Seiten- lobus ist breit und trägt ceratitenartige Spitzen, sechs an der Zahl, der zweite besitzt nur fünf deutliche Spitzen, der kleine, unter der Nahtkante stehende, scheint nur drei Spitzen zu besitzen, von welchen die mittlere weit vorragt. Es scheint auch noch ein vierter Lobus am Abhange zum Nabel vorhanden zu sein, der sich aber nicht verfolgen lässt. Die Sättel verlaufen gegen vorne mit einfachen Bogen und erscheinen an den Seiten nur leicht wellig gezähnelt. Die Loben bei /7. v. Hauer (l.c. Bd. LIV, Taf.V, Fig. 2c) scheinen viel reicher gezackt zu sein, ebenso jene des Noeiling’schen Originales (Zeitschr. d. D. geol. Ges., 1880, pag. 338, Taf. XV, Fig. ı), während die Lobenzeichnungen, welche v. Arikaber (l. c. Taf. VII, Fig. 7, 9) von Acrocordiceras undatum und erucosum von Reifling gegeben hat, wieder ganz anders verlaufen. Bei beiden Formen scheinen nur zwei Lobenan den Flanken aufzutreten; dieselben sind schmäler und tiefer, die Extern- sättel sind bei beiden spitz, die Zahl der Zacken des ersten Seitenlobus ist geringer. Am ähnlichsten erscheint die Lobenlinie der Himalaya-Art, Diener’s Acrocordiceras Joharense (l. c. Taf. VII, Fig. 4), doch sind auch hier die Loben schlanker gebaut. Die Sculptur der Schale dieser Art ist eine andere, ungleichmässigere. Was die Schalensculptur anbelangt, so trägt Acrocordiceras Carolinae v. Mojs. einige ähnliche Merkmale, vor Allem die ausgesprochene Zweitheilung der Rippen; die viel grössere Anzahl der Knoten dürfte aber in dieser Beziehung unterscheiden. Die Lobenzeichnung ist eine ver- schiedene. Bei unserer Art sind zwei ähnlich gebaute Seitenloben vorhanden und erst der dritte ist dreizipfelig, beziehungsweise einspitzig. Acrocordiceras Damesi in der v. Hauer’schen Darstellung vom Han Bulog zeigt in der Form und Rippung der Schale viele Aehnlichkeit mit Acrocordiceras Fischeri v. Mojs. Auch unsere Form mit weniger Knoten und weniger aufgeblähter Schale wird vielleicht mit den genannten und der Himalaya-Form Diener’s unschwer in eine Formenreihe gebracht werden können, während Acrocordiceras undatum Arth. sich mehr an Acrocordiceras pustericum Mojs. aus den Binodosus-Schichten und dem jüngeren Acrocordiceras enode v. Hauer (Han Bulog, Il. c. Bd. LIX, pag. 272, Taf. VII, Fig. 1) anzuschliessen scheint. Die Rippung des Acrocordiceras Fischeri ist ähnlich jener bei unserer Form. Arcestes Suess. Arcestes (Proarcestes?) spec. ind. Nur ein einziges Stück liegt vor. Ein Findling, der beim ersten Anblick für eine Brauneisen- concretion gehalten wurde. Dr. Hall Edhem zerschlug das Stück und da ergab sich, dass das Braun- eisen die umgewandelte Schale eines fast rein kugelig aufgehöhten Ammoniten mit langer Wohnkammer war. Leider lassen sich nur wenige weitere Details angeben, da es nicht gelang, das Vorhandensein eines Nabels nachzuweisen. Auf allen Schlagflächen sah man sich gleichmässig umhüllende Windungen. Die Lobenlinie konnte nicht erhalten werden, da die Kammerausfüllungsmasse feinkörniger Caleit ist. Von der Wohnkammer ist mehr als ein Umgang erhalten. Die erste Scheidewand ist im Durch- schnitte zu sehen und lässt an allen Stellen der Aussenwand eine ganz deutlich nach rückwärts gerichtete Krümmung erkennen. Auch an den Stücken der innersten Windungen, die als Brauneisen- schälchen herausfielen, liess sich die Lage des Nabels nicht bestimmen. Das einzige Stück, bei welchem man an Arcestes denken kann. Von Einschnürungen ist nichts zu sehen. Ob die eigenthümliche Verdickung an der Aussenseite der Schale angehört, wage ich nicht zu entscheiden. Wenn es der Fall sein sollte, so wäre die Wohnkammer nur wenig länger als ein Umgang 22 22 Beiträge zur Paläontologie Oesterreich-Ungarns. Bd. X 170 Toula. [18] gewesen. Es würde dieser Wulst auch auf die Lage der Windungsachse und auf die Lage des Nabels schliessen lassen. Man würde dadurch an die Galeaten erinnert, freilich ist auch der letzte Umgang rein kugelig.. Der Durchmesser des Stückes beträgt 33mm. Dr. Diener hat (Muschelkalk Himalaya, Taf. XXVIII, Fig. 2, 3) einen vollkommen glatten Arcestes zur Abbildung und (pag. 85) zur Besprechung gebracht, der eines offenen Nabels entbehrt. An diese neue, einstweilen unbenannt gebliebene Gattung könnte bei unserer Form vielleicht gedacht werden. Auffallend ist die Seltenheit der Arcesten in der kleinasiatischen Fauna, und es ist nicht uninteressant, dass auch im Muschelkalk des Himälaya, wie Diener (l. c. pag. 82) betont, Arcesten zu den seltenen Vorkommnissen gehören. Procladiscites Mojs. Procladiscites proponticus nov. Spec. Taf. XX (III), Fig. 12. Zwei Steinkerne, der eine weitgehend deformirt, liegen vor, deren Merkmale die Aufstellung einer neuen Form rechtfertigen. Das zur Abbildung gebrachte Exemplar weist noch ein Stück der Wohnkammer auf. Der Durchmesser beträgt 33 mm, die grösste Dicke beiläufig 23 mm. Der Nabel ist kaum angedeutet. Die Höhe des letzten Umganges misst 17:3 mm, das Uebergreifen 12 mm. Die Aussenseite ist flach, in der Mitte sogar ganz schwach vertieft, mit gerundeten Seitenkanten, von welchen die Schale leicht gewölbt zum Nabel verläuft. Der Form nach ähneln die kleinasiatischen Stücke, die in ihren Merkmalen vollkommen übereinstimmen, einigermassen dem Procladiscites molaris v. Hauer vom Han Bulog (l. c. 1888, pag. 30, Taf. IV, Fig. 3), ohne dessen Dicke zu erreichen. Pro- cladiscites connectens v. Hauer (l. c. 1892, pag. 279, Taf. X, Fig. 4) ist dagegen eine schmälere Art, so dass in dieser Beziehung unsere Form zwischen diesen beiden liegen würde. Der Verlauf der ausgesprochen monophyllitisch gebauten Lobenlinie lässt sich bei der klein- asiatischen Form sehr schön verfolgen. Dem Charakter nach steht die Lobenform jener der zweit- genannten bosnischen Art näher. Auf der Externseite liegen der aus zwei schmalen theils zwei-, theils dreispitzigen Lappen bestehende Externlobus mit ansehnlichem Siphonalhöcker, die beiden Externsättel und der ganze erste Laterallobus. Die Kanten der Aussenseite tragen den pyramidal gebauten ersten Lateralsattel, der nicht ganz so hoch ist wie die überaus schlank gebauten Externsättel. Bei diesen geht die Zerschlitzung bis über die Mitte, wodurch sich ein ganz eigenartiges Bild ergibt. Das oberste Blatt desselben ist auffallend gross. Der Umriss der Externsättel ist keulenförmig nach oben verbreitert. Dieser Bau unterscheidet die neue Art von allen mir bekannt gewordenen. Auf den Seitenflächen folgen jederseits zwei im Allgemeinen gleich und schlank gebaute, kürzer werdende Lateralsättel und zwei ebenfalls analog gebaute Seitenloben. Darauf folgen nach innen auf der Seitenfläche (auf der Umhüllung der inneren Windungen bis zum Nabel) noch vier ziemlich ‚deutlich zu verfolgende kurze Hilfsloben. Procladiscites connectens v. Hauer steht in Bezug auf den Bau der Lobenlinie unserer Form gewiss näher als die erstgenannte bosnische Form, bei welcher die Sättel durchwegs pyramidalen Bau auf- weisen, ähnlich wie der eine der bei unserer Form an den Grenzkanten der Externseite stehenden ersten Lateralsättel. Monophyllites Mojs. Monophyllites anatolicus nov. spec. Taf. XX (III), Fig. 5. Nur in zwei Steinkernbruchstücken vorliegend, welche, ohne vollkommene Uebereinstimmung zu zeigen, doch so nahe stehen, dass ihre Vereinigung vorgenommen werden dürfte. Das eine dieser Steinkernbruchstücke gewinnt dadurch grösseres Interesse, dass es mir gelang, nach Beseitigung der [19] Eine Muschelkalkfauna am Golfe von Ismid in Kleinasien, 171 Sinterkruste von der nach unten gelegenen Seite des Steinkernes auch den ganzen inneren Verlauf der Lobenlinie zu enthüllen. Dieses zur Abbildung gebrachte Stück zeigt an der inneren Seite eine tiefere Furche, es besass diese Form also eine weniger weitgehende Aufrollung als Monophyllites cf. Suessi Mojs. (M. vgl. w. u.) Die Höhe des Querschnittes beträgt 117 mm, die grösste Dicke, die näher der Internseite liegt, circa S'7 mm, die Entfernung der gleichmässig gerundeten Extern- und Internseite 9’6 mm, so dass das Uebergreifen der vorliegenden Windung über die innere nur etwa 2'I mm beträgt. Die Ober- fläche des Steinkernes ist glatt, Einschnürungen waren vorhanden und erscheinen an der Aussenseite etwas nach vorne gezogen. Die Innenseite zeigt in der Mitte in die Länge gezogene Erhöhungen an den Internsätteln. Ausserdem sind auch seitliche Furchen und Vorragungen vorhanden, die genau abgebildet werden sollen. Der Abfall zum Nabel war gleichmässig gewölbt. Die Lobenlinie zeigt auf der Externseite einen in der Hauptanlage zweizipfeligen Externlobus, der durch eine Zweizackung der inneren Spitze dreizipfelig wird; die drei Seitensättel sind verschieden, der erste ist breit, der zweite verlängert eiförmig; der dritte, wieder viel kleinere, ist etwas gegen innen gezogen. Der erste Seitenlobus ist breit, gedrungen und annähernd bilateral vierzipfelig, der zweite Lobus ist von ähnlichem Bau, aber kürzer, der dritte Lobus ist ausgesprochen zweispitzig. Darauf folgt ein breiter, gegen die Naht ziehender Sattel, der, gegen die Mittelebene zu, an der Innenseite weit hinab zieht zu einem scharf einspitzigen Internlobus. Ein schmaler und spitz zulaufender Innensattel umzieht eine längliche Erhöhung des Steinkernes, ein zweiter Innensattel liegt mit seiner Spitze in der Medianebene selbst. Es ist kein Zweifel, dass diese Form in die Gruppe der Monophyllites sphaerophyllus v. Hauer gehört, wie Monophyllites Hara Diener, aus dem Triaskalk von Chitichun in Tibet (l. c. Taf. XXXI, Fig. 9), dessen Lobenlinie auch manche Aehnlichkeit aufweist. Der Externsattel ist aber viel höher. Gegen die Innenseite tritt die Uebereinstimmung zurück. Auch die Form des Querschnittes und die Art des Uebergreifens der Windungen ist eine andere. Monophyllites Kieperti nov. spec. Taf. XX (III), Fie. 6. Ein ziemlich vollständiger Steinkern einer gleichfalls in die Gruppe des Monophyllites sphaero- phyllus v. Hauer gehörigen kleinen Form. Die Schale ist sehr aufgerollt. Der Querschnitt (bei einem Durch- messer von circa 32mm) ist I2mm hoch, romm breit; die Furche für den inneren Umgang ist 2mm tief und sehr breit. Die Oberfläche besitzt Einschnürungen und Wülste, die jedoch unregelmässig vertheilt erscheinen. Am äusseren Umgange stehen zwei solche Wülste dicht nebeneinander. Die Oberfläche zeigt ausserdem noch Andeutungen vieler weniger scharf ausgesprochener Rippen und Furchen. Die Lobenlinie ist, was den Extern- und ersten Seitensattel anbelangt, ähnlich derjenigen von Mono- phyllites anatolicus n. sp. Der erste Seitenlobus erscheint in der Anlage dreizipfelig, der zweite steht schief, ähnlich etwa wie bei der Abbildung v. Mojszsovics’ (1. c. Taf. LXXIX, Fig. 3) von Monophyllites sphaerophyllus v. Hauer; der erste Auxiliarlobus ist zweispitzig und steht bereits am Abfalle zum weiten Nabel. Der zweite Hilfslobus fällt bereits mit der Naht zusammen, während er bei der citirten Abbildung noch sichtbar ist. Auch diese Form steht dem Monophyllites Hara Diener näher als dem typischen Monophyllites sphaerophyllus v. Hauer. Der Unterschied von der vorhergehend beschriebenen Art liegt in der anderen Form und Scuiptur des Steinkernes, in der auffallenden Unsymmetrie der Loben und in der verschiedenen Ausbildung des Externlobus, der bei Monophyllites Kieperti viel gedrungener und weitergehend zerschlitzt ist. Monophyllites cf. Suessi Mojs. Taf. XX (IN), Fig. 7. Ein zum Theil im Gestein eingeschlossenes Exemplar (Steinkern), dessen grösster Durch- messer 34 mm beträgt. Es ist eine glattschalige, sehr evolute Form, ganz ähnlich dem Monophyllites DRS 172 Toula. [20] Suessi Mojs. (Med. Triasprovinz, pag. 205, Taf. LXXIX, Fig. 4). Auch an dem vorliegenden Exemplare kann ich noch die innersten Windungen bis zur siebenten erkennen. Wülste sind kaum angedeutet, dürften aber nicht gefehlt haben. Die Höhe des letzten erhaltenen Umganges des Steinkernes beträgt 75mm, die Dicke schätze ich auf etwa 6mm, die Nabelweite beträgt 18mm. Es sind dies etwas andere Verhältnisse als bei dem nur wenig grösseren Öriginalexemplar Moyszisovics’ von der Schreyeralpe. Die Lobenlinie zeigt vielleicht etwas breiteren, gedrungeneren Bau. Den Externlobus zeichnet Mojsisovics bei seinem Originale dreizipfelig, bei unserem scheinen die zwei inneren Zacken stärker entwickelt zu sein. Der zweite Seitenlobus unseres Stückes scheint eine Neigung zur Zweiseitigkeit zu besitzen, indem der Abstand der mittleren Zipfel grösser ist als der der übrigen. Der dritte Seiten- lobus ist ganz so, wie ihn Mojsisovics abbildet, auch bei unserem Stücke. Ich würde nicht anstehen, die Bestimmung sicher vorzunehmen, wenn nicht der andere Bau des Externlobus mich abhalten würde; freilich verwischt die Verwitterung vielfach die Details. Auf jeden Fall steht die kleinasiatische Form jener von der Schreyeralpe sehr nahe. Monophyllites Suessi fand sich auch im bosnischen Muschelkalke (v. Zauer, 1. c. 1888, pag. 88). Dr. Diener bildet im dritten Theile seiner Arbeit über die Cephalopoden des Muschelkalkes des Himalaya unter den Cephalopoden von Chitichun (Mem. of the Geol. S. of Ind., Ser. XV, Vol. II, Part 2, pag. 106 ff., Taf. XXX u. XXXI) drei Formen ab, die in die Gruppe des Monophyllites Suessi Mojs. gehören. Monophyllites Pradyumna Diener (l. c. Taf. XXXI, Fig. 3) kommt von diesen wohl unserer Form am nächsten, was die Lobenzeichnung anbelangt. Es zeigt den zweizipfeligen Externlobus und lässt auch die Zweiseitigkeit des zweiten Seitenlobus erkennen. Freilich erscheint die Himälaya-Form weniger aufgerollt und kann bei der bestehenden Fassung des Speciesbegriffes gewiss nicht als identisch und zur selben Art gehörig betrachtet werden. Mit den sibirischen Formen besteht keine Aehnlichkeit. Monophyllites spec. Nur ein verdicktes Steinkernbruchstück aus der Grenzregion der Wohnkammer und den Luft- kammern liegt vor. Die Einrollung scheint weitergehend zu sein als bei den früher besprochenen Formen. Der Querschnitt ist weit höher als breit, gegen die Aussenseite verschmälert; die Flanken sind fach. Auf der Wohnkammer befindet sich eine kräftige Furche mit Wulst, der lappenförmig gegen rückwärts gekrümmt erscheint. Ein weiteres Stück lässt die dünne Schale erkennen, und zwar in der Wohnkammerregion, da es mir nicht gelang, auch nur eine Spur einer Lobenlinie zu gewinnen. Ich erwähne das Stück an dieser Stelle, weil es eine Sculptur der Schale aufweist ähnlich jener, wie sie v. Mojsisovics (l. c. pag. 208, Taf. LXXVIH, Fig. 5) bei seinem Monophyllites Aonis aus der Bukowina (Pozoritta) zeichnet, einer Form, die aus dem Horizonte des Trachyceras Aon stammt. Die zarte Streifung verläuft an unserem Stücke ganz ähnlich wie bei der citirten Form. Ptychitideen (Waagen). Beyrichites Waagen. Beyrichites Kazmaliensis nov. Spec. (Ceratites [Solimanites] Kazmaliensis: Anz. u. N. Jahrb. — Meine ursprüngliche Bestimmung war: Meekoceras [Beyrichites] Kazmaliensis.) Taf. XXI (IV), Fig. 8. Nur ein Steinkern liegt mir vor. Eine der so zahlreich am Golfe von Ismid vorkommenden hoch- mündigen Formen, die sich in der Gestalt der Schale recht eng an die anderen besprochenen flachen’ und hochmündigen Formen anschliessen. Mit engem Nabel und schwacher Andeutung von leicht [21] Eine Muschelkalkfauna am Golfe von Ismid in Kleinasien. 173 gebogenen Rippen. Die Lobenlinie unterscheidet dieses Stück von allen früher erwähnten Formen durch den ausgesprochen dolichophyllitischen Bau. Der Externlobus ist noch ganz analog breit gebaut, mit schmalem und hohem Medianhöcker. Die Sättel sind schmal und schlank und bis auf die Sattel- höhen tief gelappt, wobei sie aber monophyllitisch endigen. Der Externsattel, auf den Flanken stehend, ist den beiden Lateralsätteln ganz gleich und hat bei einer Länge von circa gmm nur 3mm Breite. Der erste Auxiliarlobus ist mit den zwei Lateralloben von gleichem Bau und nur durch die abnehmende Grösse davon verschieden. Der Innenschenkel des zweiten Lateralsattels fällt mit der »Projections- spirales zusammen, was man auch bei diesem Exemplare an einer Steinkerndepression erkennt. Auf den laterallobusartig gebauten, innerhalb jener Spiralen gelegenen ersten Auxiliar folgen bis zur Nabel- kante vier sehr schmale und tiefe, durch schmale und hohe Sättel getrennte, ein- spitzig endigende Auxiliarloben; die Auxiliarsättel tragen auf der Sattelhöhe deutliche Ein- kerbungen. Ein ähnliches Verhalten zeigen die Formen Beyrichites Khanikofi Oppel (Pal. Mitth., Taf. LXXVI, Fig. 4) oder Beyrichites Gaugadhara Diener (Himälaya, 1. c. Taf. IX, Fig. 4). Bei den letzteren sind gleichfalls vier kleine Auxiliarloben gezeichnet. Freilich sind sie kürzer und die dazwischen auftretenden Sättel breiter als bei unserer Form, deren tiefe und schmale Auxiliaren auf- fallend genug sind, umsomehr als bei den genannten Himälaya-Formen von Beyrichites der Uebergang von den Lateralloben zu den Auxiliaren ein allmäliger ist, während bei unserer Form nur der erste Auxiliar den Bau der Seitenloben zeigt und die übrigen davon durchaus verschieden sind. Beyrichites Omari nov. spec. (Ceratites [Nicomedites] Omari n. sp.: Anz. u. N. Jahrb. — Meine ursprüngliche Bestimmung lautete: Meekoceras [Beyrichites] Omari n. sp. aus der Gruppe des Beyrichites reuttense Beyr. sp.) Taf. XXI (IV), Fig. 9. Ein Steinkern mit engem Nabel und deutlicher Rippung zeigt im Allgemeinen die Loben- charaktere wie sie oben angegeben wurden, doch ist am Externsattel durch eine tiefer gehende oberste Zacke des Externlobus ein ziemlich symmetrisches, ganzrandiges Blatt gebildet. Aehnlich so ist es auch beim ersten Lateralsattel. Der erste Auxiliarlobus ist ungetheilt und gleichmässig gezackt, der erste Hilfssattel aber lässt einen tiefen Einschnitt durch einen ganz kleinen, einspitzig auslaufenden secundären Lobus erkennen. Darauffolgen dann nahe am Nabelrand zwei oder drei kleine, einspitzige Hilfsloben. Der Querschnitt der Schale zeigt eine Verschmälerung gegen die Externseite, die ähnlich so ist, wie es Beyrich bei seinem Ammonites (Beyrichites) Reuttensis (Berlin, Abhandl., 1867, Taf. I, Fig. 4) zeichnet; auch eine leichte Furche unterhalb der flach gekrümmten Externseite lässt sich deutlich erkennen. Diese Form trägt also die Form der Schale der Meekoceras-Gruppe, des Meekoceras (Beyrichites) Reuttense Beyr. sp., und nur die Lobenlinie ist besonders an der Externseite und in der Nabelgegend anders gestaltet. Beyrichites Fritschi nov. spec. (Ceratites [Mohamedites] Fritschi n. sp. var.: Anz. u. N. Jahrb.) Taf. XXI (IV), Fig. 7. Ein recht wohlerhaltener Steinkern. Es ist ein etwas grösseres Exemplar, denn bei einem Durch- messer von 42mm entfällt auf das erhaltene Bruchstück der Wohnkammer nur ein Viertel Umgang. Form der Schale und Grad der Involution sind dieselben wie bei Koninckites Barbarossae n. sp. Die ganz gleich geschwungenen Rippen sind etwas zarter und stehen etwas weiter von einander ab. Die Loben- linie stimmt in der Zahl der Loben und Sättel gut überein, doch ist der erste Lateralsattel ganzrandig und die Zackung der beiden kleinen, durch einen ganzrandigen Sattel geschiedenen Hilfsloben schärfer ausgeprägt. 174 Toula. [22] Ptychites Mojs. Ptychites megalodiscus Beyrich spec. var. Taf. XXI (IV), Fig. ı. Nur zwei Steinkernbruchstücke mit naheliegenden, ineinander eingreifenden Loben und Sätteln. Die Schale ist scheibenförmig, hoch und schmalmündig, mit Verengung der Mündung in der Nähe der Aussenseite, ähnlich so wie es v. Mojsisovics an dem kleinen Exemplare von der Schreyeralpe zeichnet (l. c. Taf. LXXVII, Fig. 1), nur erscheint unsere Form noch engmündiger. Die Höhe der Mündung schätze ich auf mehr als 60 mm, die grösste Breite beträgt nicht mehr als 23:5 mm. Ueber den nächsten inneren Umgang greift die Schale mit 23 mm hinüber. Die Externseite ist sehr schmal und gerundet. Der Verlauf der Lobenlinie ist des Ineinandergreifens wegen schwer zu verfolgen. Der Externhöcker ist breit und kräftig gebaut; die Höhe des Externsattels scheint er nicht erreicht zu haben. Leider kann der Externlobus nicht genau verfolgt werden,. da der nächste Externsattel hineingreift, er scheint aber sehr kräftig gebaut gewesen zu sein. Der Externsattel ist schmäler als gewöhnlich bei Ptychites megalodiscus, sein Stamm ist kräftiger und breiter als bei diesem, seine Aeste aber sind weniger lang und weniger zerschlitzt. Der erste Seitenlappen ist gleichfalls im Stamm kräftiger und unten dreizipfelig, doch sind die beiden inneren Spitzen fast gleich lang. Der erste Seitensattel ist beträchtlich breiter und speciell der Stamm geradezu wuchtig gebaut. Bei der citirten Form von Ptychites megalodiscus ist der Externsattel der breitere und der erste Lateralsattel schlanker gebaut. Der zweite Seitenlappen unseres Bruchstückes besitzt fünf mit ihren Spitzen förmlich im Bogen radial ausstrahlende Spitzen. Der zweite Seitensattel ist dem ersten ähnlich, aber weniger hoch. Die drei Hilfsloben nehmen gegen den offenbar sehr engen Nabel an Breite zu, ebenso die an den zweiten Lateralsattel anschliessenden Loben, welche kurz und breit gebaut sind. Der erste und zweite Auxiliarsattel tragen auf der Höhe je einen scharfspitzigen secundären Lobus. Ptychites spec. Taf. XX (II), Fig. ıı. Ein Steinkern einer kleinen, stark involuten und stark aufgeblähten Form. Der Durch- messer beträgt circa 23mm, die grösste Dicke circa I8mm. Der Nabel ist eng und tief. Die Oberfläche scheint glatt gewesen zu sein mit schwacher Streifung. Die Loben sind, was die Einzel- heiten der Kräuselungen anbelangt, an den Bruchrändern recht unvollständig zu verfolgen. Der Externlobus ist kurz, mit einem spitz dreieckigen Medianhöcker; der Fxternsattel hoch und schlanker als der erste Lateralsattel. Bis zur Nabelkante folgt darauf nur noch der zweite, viel kürzere Lateral- und ein kurzer Auxiliarsattel. Der zweite kurze Auxiliarlobus liegt schon am Nabel- abhange. Ptychites Asura Diener (l. c. Taf. XXVII, Fig. 5) aus der Gruppe des Ptychites rugifer Oppel spec. von Lilung (Spiti) hat einige Aehnlichkeit, ist aber stärker aufgebläht und besitzt sehr viel kleinere Extern- und zwei deutliche Auxiliarsättel vor dem Nabelrande. Sturia Mojs. Sturia Mohamedi nov. spec. Taf. XX (IM), Fig. 8. Ein verhältnissmässig recht wohlerhaltener Steinkern mit sehr eng aneinander stehenden Kammerscheidewänden und mit monophyllitisch gebauten Lobenlinien. Die Abstände der Kammer- scheidewände von einander betragen an der Aussenseite nur etwa 7mm, während die Blätter der ersten Seitensättel nur 4mm von einander abstehen, bei einer Lobentiefe von über gmm. Dieses Ineinander- [23] Eine Muschelkalkfauna am Golfe von Ismid in Kleinasien. 175 greifen erschwert sehr die Feststellung des Verlaufes der Lobenlinie. Der Durchmesser unseres Stückes dürfte circa 57mm betragen haben. Die Höhe des letzten erhaltenen Umganges lässt sich mit 35mm bestimmen, die grösste Dicke beträgt nur circa I4mm; der Abstand der Höhe des letzten Umganges über jener des inneren misst Igmm. Die Aussenseite ist etwas verschmälert und gleichmässig gerundet. Die Form des Querschnittes steht zwischen jenen von Sturia semiradiata Mojs. und Sturia Sansovini Mojs. und nähert sich derjenigen von Sturia mongolica Diener (Himalaya, Taf. XXIX, Fig. 4) von Chitichun. Die glatte Oberfläche des Steinkernes lässt auf das Vorhandensein ziemlich dicht stehender, zarter Radialfurchen und Falten schliessen, die dichter standen als bei der letztgenannten asiatischen Form. Der Nabel ist sehr eng. Sehr gut lässt sich die Lobenlinie verfolgen. Der Medianhöcker ist schmal, mit vorgezogenen Spitzen, etwa wie bei Cladiscites subtornatus v. Mojs. (l. c. Taf. XLVIII, Fig. 7). Auch der Extern- lobus hat der Zerschlitzung und Form nach mehr Aehnlichkeit mit jenem bei der genannten ober- triadischen Form. Er ist auffallend einseitig entwickelt, unten zweizipfelig und je zweispitzig. (Der innere Zipfel ist auf der Zeichnung zu tief eingebuchtet.) Seiner Grösse nach zeigt er die Verhältnisse wie sie bei Sturia herrschen. Er zeigt somit Anklänge an Procladiscites in der Form, an Sturia in den Grössenverhältnissen. Der übrige Verlauf der Lobenlinie schliesst sich im Allgemeinen eng an den von Sturia und Procladiscites an. Die Blätter der Sättel und der Loben sind etwas gedrungener und weniger tief zerschlitzt wie bei den zum Vergleiche herbeigezogenen Formen. Bis zum Nabel zähle ich neun Sättel, wobei der vierte mit der Externseite der inneren Windungen (»Projectionsspirale«) zusammenfällt. Der erste Auxiliarlobus gleicht in seiner Ausbildung recht sehr jener des dritten Laterallobus. Die weiteren vier Hilfsloben bis zur Nabelkante sind einspitzig. Da mir nur das eine Exemplar dieser schönen Art vorliegt, wage ich keine weiteren Schlüsse und beschränke mich auf die gegebene getreue Angabe der zu beobachtenden Charaktere. Sturia spec. ind. (Sturia nov. spec. [aff. Sturia semiradiata Mojs.]: Anz. u. N. Jahrb.) Taf. XX (II), Fig. 9, u. Taf. XXI (IV), Fig. 2. Nur ein Steinkernbruchstück liegt vor. Dasselbe ist scheibenförmig, an der Aussenseite sehr verschmälert. Die grösste Dicke fällt in die Nabelgegend. Die Oberfläche ist glatt. Die Lobenlinie lässt sich an der Aussenseite und an den Flanken, soweit sie erhalten sind, mit einiger Schwierigkeit, des Ineinandergreifens wegen, sonst aber recht gut verfolgen. Der Medianhöcker, der zu einem förmlichen Mediansattel wird, ist weit hinauf stark zerschlitzt, ganz ähnlich wie es v. Mojszsovics von einer Sturia semiradiata zeichnet, mit einem deutlichen obersten Blatte auf jeder Seite. Die Aussenlappen sind gleichfalls jenen bei der citirten jüngeren Form sehr ähnlich (unten dreizipfelig) gebaut, ebenso zeigt der Externsattel viele Aehnlichkeit, nur erscheint er an seiner Spitze etwas kräftiger gebaut und sehr tiefgehend zerschlitzt, mit überaus verengter Achse. Sturia spec. ind. (Sturia nov. spec. Jaff. Sturia semiradiata Mojs.]) Von einer anderen, grösseren Form liegt mir nur ein kleines Steinkernbruchstück vor. Das- selbe ist gleichfalls auf der Externseite sehr verschmälert und lässt die Loben recht gut beobachten. Der Externlobus ist sehr breit, mit grossen, ohrartigen Lappen auf beiden Seiten des Median- höckers oder Mediansattels. Der Externlobus ist fast symmetrisch gebaut und sehr weitgehend, unten tief fünfzipfelig.. Der Externsattel ist schmal und gleichfalls überaus tiefgehend zerschlitzt; die einzelnen Blätter sind tief und zierlich gelappt, in der Art, wie es bei der zum Vergleiche herbei- gezogenen jüngeren Form hervortritt, freilich ist der Stamm unseres Stückes viel enger und verläuft förmlich im Zickzack. Toula. [24] Sturia spec. ind. Von Sturia liegen mir noch zwei Stücke einer ungemein dünnscheibenförmigen Art vor. Das eine der Stücke ist bei einer Querschnittshöhe von mehr als 23mm nur 6mm dick. Das Material reicht nicht hin, um weitere Auseinandersetzungen daran zu schliessen. Hungarites Mojs. Hungarites Solimani nov. spec. Taf. XXI (IV), Fig. 3, 4. Hungarites gehört mit zwei nach ihren Loben sicher zu unterscheidenden Formen zu den häufigsten Vorkommnissen unserer neuen Muschelkalklocalität. Besser erhaltene Stücke sind nicht allzu häufig, da die Steinkerne entweder zu tief abgewittert oder vielfach mit lästigen, schwer zu entfernenden Sinterkrusten überzogen sind. Die eine Form ist flach scheibenförmig, und zwar flacher als alle mir bekannten Arten; die Externseite ist scharf schneidig; von den beiden seitlichen Kanten ist freilich nicht viel wahrzunehmen, kaum dass man am Querschnitt an der Stelle der Zuschärfung ihre Lage markirt findet. Der Nabel ist eng, die inneren Windungen sind von den äusseren fast ganz umhüllt, aber, wie an einigen Stücken gut zu sehen ist, gleichfalls scharfkielig. Die Steinkerne haben eine glatte Oberfläche, der aber An- deutungen einer Rippung nicht fehlen. Eines der Stücke (Taf. XXI [IV], Fig. 4) lässt sogar eine Anschwellung der Rippen gegen den Nabel zu erkennen. Der Durchmesser dieses Stückes beträgt 37'5 mm, der eines zweiten (Taf. XXI [IV], Fig. 3) 315mm. Die Dicke der Scheibe an der letzten erhaltenen Luftkammer misst bei dem ersten gmm, bei dem zweiten Smm. Die Zunahme der Dicke erfolgt also viel allmäliger als bei den alpinen (Hungarites Pradoi de Vern. sp.: Mojszisovzcs, Med. Triasprovinz, pag. 225, Taf. XXXII, Fig. 7) und bei der arktischen Art (Hungarites triformis Mojs.: Arkt. Trias- faunen, St. Petersburg 1886, M&m. de l’Acad. imp. des sc., pag. 87, Taf. XI, Fig. 14—16), mit welchen beiden Arten ich unsere neue Form in Vergleich bringen möchte. Die Lobenlinie lässt sich bei Hungarites Solimani recht gut feststellen. Der Externlobus ist durch einen medianen Sattel, der weniger hoch aufragt als der Externsattel, in zwei gezackte Hälften geschieden (mit je sechs Spitzen). Der erste und der zweite Seitenlobus sind bis auf die Grösse recht ähnlich, beim ersten kann ich bis zehn, beim zweiten sieben Spitzen zählen. Der erste, mit der Projections- spirale zusammenfallende Auxiliarlobus ist noch fünf- bis sechsspitzig. Die Sättel sind ganzrandig. Die weiteren Hilfsloben sind bei sehr abnehmender Grösse ähnlich gebaut bis zur Nabelkante (drei), am Steilabhange stehen noch zwei sehr kleine Loben. In der Medianebene liegt innen eine Grube, welche auf einen stärker entwickelten Antisiphonallobus hindeutet. Aus /den angegebenen Wahrnehmungen ergibt sich ein in der Hauptanlage ähnlicher Bau der Lobenlinie mit jener von Hungarites Pradoi de Vern. Die Aehnlichkeit wird noch dadurch vergrössert, dass auch bei Hungarites Solimani der vierte Seitenlobus von dem nächsten Umgange gedeckt wird. Die Unterschiede liegen in der Verschiedenheit der Gestalt des Steinkernes, in der allmäligeren, bei allen den zahlreichen Stücken ganz gleichmässig zu beobachtenden Windungszunahme und in der Rippung der Steinkerne, die z. B. auf Taf. XXI (IV), Fig. 4, recht gut hervortritt. Deutlicher ist sie auf etwa einem Viertel Umgang zu verfolgen; auf dieser Strecke treten etwa sechs gerade, in der Mitte etwas verdickte Rippen auf, ihrer Anordnung nach an jene von Ptychites erinnernd. Hungarites proponticus nov. spec. Taf. XXI (IV), Fig. 5, 6. Neben Hungarites Solimani liegen, weniger häufig als diese Art, Steinkerne einer zweiten Form vor (in etwa einem Dutzend Stücken), die sich bei ganz ähnlicher Scheibenform in Bezug auf die [25] Eine Muschelkalkfauna am Golfe von Ismid in Kleinasien. 177 Loben recht bestimmt davon unterscheiden lassen. Die Schale ist gleichfalls flach discusartig, glatt. Rippen sind nirgends angedeutet. Der Kiel ist weniger scharf. Der Nabel noch enger, die Windungen also noch umfassender. Die Innenwindungen, wie eines der Stücke recht gut erkennen lässt, sind etwas mehr aufgebläht als bei Hungarites Solimanı. Der Externlobus ist den Seitenloben recht ähnlich gezackt (siebenspitzig), aber kürzer als die letzteren, dadurch bleiben die Externloben für sich frei. Der erste und zweite Seitenlobus und die beiden ersten Sättel sind etwas länger und treten mit den Loben der folgenden Scheidewände in innige Berührung, wodurch drei sehr zierliche Spiralzonen ent- stehen, die an den Steinkernen in scharfen Spiralfurchen aneinander grenzen, wodurch eine Aus- bildung entsteht, welche in dieser Zonenanordnung an das bekannte Lobenbild von Sageceras Haidin- geri Hauer erinnert. Die Hilfsloben sind ihrer Kürze wegen wieder ausser jeder Berührung. Die Zahl der Loben- zacken der beiden Seitenloben ist etwas kleiner (sechs und fünf). Auch von dieser Form liegt mir kein Stück vor, an welchem die Wohnkammer erhalten wäre. In der Grösse sind die vorliegenden Stücke jenen der früher beschriebenen Form gleich. An einem der Bruchstücke (Taf. XXI [IV], Fig. 6) kann man die Scheidewand einer Kammer von der unteren Seite sehen, von derselben ragt an der Antisiphonalseite auf der Mitte der Scheide- wand ein spitzkegelförmiges Zäpfchen hervor, das nach rückwärts gerichtet ist, wie es scheint die von der Wand gegen einwärts gerückte Dute des Antisiphonallobus. Hungarites spec. (nov. spec.?) Textfigur 11. Nur ein Bruchstück des gekammerten Theiles eines Steinkernes, einer Form, die sich von den beiden vorhergehenden durch die viel grössere Dicke unterscheidet. Die Höhe des Querschnittes beträgt ıgmm, die Dicke 95mm. Vom Externrande des letzten Umganges bis zu dem des nächst inneren ist ein Abstand von II'smm, was auf eine etwas weniger weitgehende Involution hinweist. Der Stein- kern besitzt einen scharfen Kiel, zu beiden Seiten sind nahegelegene Externkanten angedeutet. Die »Projectionsspirale« des inneren Umganges fällt mit dem zweiten Seitenlobus zusammen. Der Externlobus ist breit und fein gezähnt. Der Externsattel liegt innerhalb der Randkante, er ist ganzrandig und niedrig. Die beiden Seitenloben sind vielspitzig. An den zweiten Seitenlobus schliessen sich ein flacher, breiter Sattel und ein ganz seichter, leicht gezähnter Lobus und weiters noch zwei winzige Sättel mit einem gleichfalls gezähnten, sehr seichten Läppchen dazwischen. An der Nabelkante steht ein kleiner Sattel. Koninckites Waagen. Koninckites Barbarossae nov. spec. (Ceratites [Mohamedites] Fritschi nov. spec.: Anz. u. N. Jahrb. — Ursprüngliche Bestimmung: Meekoceras [Koninckites?] Barbarossae nov. spec.) Taf. XXT (IV), Pig. 10. Eine Anzahl von Steinkernen (in vier Exemplaren vorliegend) lässt trotz der Kleinheit noch ein gutes Stück (mehr als einen halben Umgang) der Wohnkammer erkennen. Der Durchmesser des Beiträge zur Paläontologie Oesterreich-Ungarns. Bd. X, 23 178 Toula. [26] abgebildeten Stückes (Taf. XXI [IV], Fig. 10) beträgt über 41mm, bei einer grössten Schalen- dicke von ıımm. Die Oberfläche ist mit sichelförmig gekrümmten Rippen bedeckt, die auf der Wohnkammer eine Strecke weit sehr gedrängt stehen, sich aber bis zur Nabelkante verfolgen lassen und auf der Mitte der Seitenflächen etwas verdickt erscheinen. Es ist dies ein Verhalten, welches an jenes bei Ceratites polaris v. Mojs. (Arkt. Triasfaunen, Taf. VII, Fig. 12) erinnert. Der Verlauf der Lobenlinie ist bis zum zweiten Seitensattel ganz ähnlich wie bei den früher besprochenen Formen. Der erste Seitensattel ist leicht gekerbt. Auf den zweiten Laterallobus folgt ein niederer, ziemlich breiter Sattel mit schräg nach innen gerichteter Sattelhöhe und ein kleiner, wie der zweite Laterallobus gebauter, mit den Spitzen schräg nach auswärts gerichteter erster Auxiliar. Hierauf folgen weitere zwei einspitzige Auxiliarloben, welche durch einen auf der Höhe zart gekerbten Sattel getrennt werden. Auf die Nabelkante kommt ein kleiner Hilfssattel zu liegen. Die Sättel sind schlank, die Loben unten breiter und reicher gezackt als bei der zum Vergleiche gebrachten arktischen Art. Auch die Schrägstellung des ersten Auxiliarsattels und die vor der Nabelkante auftretenden kleinen, aber wohl- entwickelten Hilfssättel bilden Unterschiede. Koninckites Libyssinus nov. spec. (Ceratites Libyssinus: Anz. u. N. Jahrb. — Ursprüngliche Bestimmung: Proptychites [P] Libyssinus nov. spec.) Taf. XXI (IV), Fig. ır. Ein Steinkernbruchstück mit theilweise sehr wohlerhaltenen Loben. Die Schalenoberfläche trägt eine schwache Andeutung einer circumplicaten Sculptur. Die Externseite ist verhältnissmässig breit und gleichmässig.gewölbt, die Flanken sind ganz flach gekrümmt. (Die Ansicht der Externseite Taf. XXI [IV], Fig. ır 6 ist leider oben verzeichnet.) Die Lobenlinie. Der Externlobus ist kurz und breit, unten scharf und kurz gezähnt; die im Bogen stehenden Zähne sind nach innen gerichtet. Der Externsattel ist schmal und auffallend un- symmetrisch, mit ganzrandigem Endblatte, das sich gegen aussen wendet. Der erste Seitenlobus ist sehr lang und seine Schenkel sind hoch hinauf gezähnt; der erste Lateralsattel reicht viel höher hinauf als der Externsattel, ist aber am Ende gleichfalls ganzrandig. Der zweite Laterallobus ist breit und viel kürzer als der erste. Der zweite Lateralsattel ist klein und gekerbt. Der darauffolgende erste Auxiliarlobus ist breit und lässt in seinen Zacken eine Neigung zur Zweitheilung erkennen. Hierauf folgen bis zur Nabelkante noch drei kleine, einspitzige Auxiliarloben. Der erste Auxiliarsattel zeigt eine deutliche Einkerbung auf der Sattelhöhe. Der geschilderte Verlauf der Lobenlinie ist eigenthümlich genug, und es war mir bei dem unvoll- kommenen Erhaltungszustande schwer, eine scharfe Bestimmung vorzunehmen. Die schmalen, auf der Höhe ganzrandigen Sättel und der besonders grosse erste Laterallobus erinnern an das Verhalten bei Proptychites. Dass die Auxiliarloben so deutlich individualisirt erscheinen, würde mit der Angabe Waagen’s stimmen, dass dies bei den geologisch jüngeren Formen dieses Geschlechtes der Fall sei. Fig. 12. Eine recht ähnliche Form und Stellung des Externsattels zeigt auch das beistehend abgebildete Steinkernbruchstück (Textfigur 12). Auch bei diesem Stücke ist der erste Auxiliarlobus kurz und breit und lässt die Zweitheilung durch einen stärkeren mittleren Höcker noch viel deutlicher erkennen. Eine recht ähnliche Ausbildung zeigt der erste Auxiliar bei Ceratites Dungara Diener (l. cc. Taf. III, Fig. 2), [27, Eine Muschelkalkfauna am Golfe von Ismid in Kleinasien. 179 ohne die überaus auffallende Gestaltung des Externsattels aufzuweisen. Dies und der Abgang der bei den Himälaya-Formen (Ceratites Hidimba und Dungara) mit zweitheiligen ersten Auxiliarloben vorhandenen kräftigen Rippung und Knotung der Rippen bilden unterscheidende Merkmale, welche vielleicht bei besserem Materiale zur Aufstellung einer weiteren Untergruppe führen würden. Koninckites Hannibalis nov. spec. (Ceratites Hannibalis nov. spec.: Anz. u. N. Jahrb.) Gehört einem anderen Formenkreise der circumplicaten Ceratiten an, von viel geringerer Evolution und viel engerem Nabel. Taf. XXII (V), Fig. ı. Ein Steinkern von weiter gehender Einrollung, mit einem Krümmungsradius von etwa 35 mm für das 61mm lange, durchwegs gekammerte Bruchstück. Die Höhe des Querschnittes am vorderen Ende beträgt 32mm, die grösste Breite etwas über Ismm. Der Nabel dürfte etwas über 12mm weit gewesen sein. Die Externseite ist etwas verschmälert und gleichmässig gerundet. Die ganz sanft gewölbten Flanken waren mit dichtstehenden schwachen Radialrippen bedeckt, welche gegen die Externseite schwächer werden; es entfallen etwa acht auf gJomm Externseitenlänge. Von diesen dürften nicht alle die Nabelkante erreicht haben. Form und Querschnitt des Steinkernes erinnern an Ceratites Petersi Mojs. (l. c. Taf. XL, Fig. 14) von der Schreyeralpe. Die grösste Breite des Querschnittes fällt jedoch gegen die Mitte der Seitenflächen. Er erinnert dadurch einigermassen an jenen flacher Ptychiten. Die Lobenlinie zeigt mehrfache Unterschiede von jener der citirten Art. Der Externlobus ist bogenförmig breit, gross und ungleichmässig gezackt bis hoch gegen den seitlich gelegenen ‘Extern- sattel hinauf. Diese Art der Zackung des Externlobus ist die auffallendste Erscheinung. Der Extern- höcker ist zugespitzt. Der Externsattel ist kürzer als der erste Seitensattel, und dadurch, dass die Kerben gegen den ersten, unten kräftig gezähnten Laterallobus erst tiefer unten beginnen, und zwar mit zwei besonders starken Zacken, auffallend unsymmetrisch blattförmig. Der erste Lateral- sattel ist gross, oben fast kreisbogenförmig und leicht gekerbt. Der zweite Seitenlappen ist kürzer und kleiner als der erste und zeigt Neigung zur Zweitheilung durch einen mittleren, auffallend stärkeren Höcker; der erste Hilfslobus ist viel kleiner und kürzer, aber doch von gedrungenem und analogem Bau wie der zweite Lateral; er scheint vierspitzig gewesen zu sein. Vor der Nabelkante treten noch zwei nahe aneinander gerückte kleine Auxiliarloben auf, von dem auffallend abweichenden Hilfslobencharakter mit scharfer Mittelspitze. Die angegebenen Charaktere der Lobenlinie unterscheiden unsere Form ganz gut von der eitirten, deren Sättel noch mehr den bei Meekoceras häufigen zerschlitzten Verlauf haben. Bei Ceratites Petersi steht bereits der zweite Auxiliarlobus auf der Nabelkante. Koninckites Saladini nov. spec. (Ceratites Saladini nov. spec.: Anz. u. N. Jahrb. — Ursprünglich: Nov. spec. aus der Verwandtschaft des Meekoceras Khanikofi Diener.) Taf. XXII (V), Fig. 2. Ein ziemlich gut erhaltenes Steinkernbruchstück einer deutlich gerippten Form, bei der die Rippen gegen die Externseite hin bogenförmig nach vorne gezogen erscheinen. Zehn solche Falten entfallen auf eine Sehnenlänge von 6omm. Die Höhe des Querschnittes beträgt 35mm, die grösste Breite desselben auf der Mitte der Flanken rgmm. Unter der Externseite bemerkt man an den Flanken eine leichte Verengerung, etwa so wie bei Meekoceras (Beyrichites Waagen) reuttense Beyrich sp. Die Rippen ziehen bis zum Nabelrande. Zwei derselben stehen einander näher, doch ist leider gerade an der betreffenden Stelle der Nabelrand zerdrückt, so dass nicht sichergestellt werden kann, ob sie 23% 180 Toula. [28] sich in dessen Nähe vereinigen oder nicht. Der Abhang zum Nabel steht senkrecht, ja er hängt sogar etwas über. Die Lobenlinie. Der Externlobus ist kurz, mit den hoch hinaufreichenden Zacken nach innen gerichtet. Der Externsattel endet mit einem etwas einseitig gebauten ganzrandigen Blatte. Der grosse erste Seitenlobus und die darauffolgenden Loben und Sättel sind breit gebaut, die Sättel endigen fast kreisförmig und ganzrandig. Auf den kurzen, breiten und mehrspitzigen ersten Auxiliarlobus folgen zwei kurze einspitzige, ein dritter einspitziger Auxiliar scheint schon am Nabelrande zu liegen. Nicomedites nov. gen. (Eine Gruppe von Formen fasse ich, um sie von anderen Typen zu unterscheiden, unter dem neuen Namen zusammen.) Es sind engnabelige, flach discoidale Formen mit langsamer Windungszunahme und mit deut- lichen, meist einfachen Rippen. Die Lobenlinie besteht aus einem ansehnlichen breiten und kurzen Externlobus mit spitzem Medianhöcker. Der Externsattel ist etwas niedriger als der erste Lateralsattel. Der erste Seitenlobus ist am grössten, der zweite ähnlich gebaut, viel kürzer. Der erste Auxiliarlobus, seiner Zackenstellung nach etwas variabel, ist im Allgemeinen von gleichem Zackenbau. Er kommt bereits innerhalb der Projectionsspirale zu liegen. Bis zum Nabelrande folgen noch weitere 3—5 kleine, einspitzig endigende Auxiliarloben. Die Sättel enden entweder ganzrandig oder besitzen seichte Kerbungen. Der Abfall zum Nabel ist steil bis überhängend. Nicomedites Mithridatis nov. spec. (Ceratites [|Nicomedites] Mithridatis nov. spec.: Anz. u. N. Jahrb. — Ursprünglich als eine Nebenform von Meekoceras aufgefasst und mit Kingites Waagen in Vergleich gebracht.) Taf. XXI (V), Fig. 3. Eine grössere Zahl der hoch: und schmalmündigen, scheibenförmig und stark eingerollten Formen erinnert in der Ausbildung der Auxiliarloben einigermassen an Waagen’s Genera Koninckites und Kingites, ohne sich aber damit in Uebereinstimmung bringen zu lassen. Der wohlerhaltene, zur Abbildung gebrachte Steinkern hat eine flach scheibenförmige Gestalt. Die Oberfläche ist mit einfachen, auf der Flankenmitte etwas verdickten Rippen bedeckt, die etwas nach vorne gekrümmt sind. Der Durchmesser beträgt 39mm, die grösste Schalendicke fast ır mm. Die Höhe des Querschnittes misst 21 mm, davon fallen auf die Involution 7mm. Die Nabelweite beträgt 5—7 mm. Die Form des Querschnittes ist durch die Verjüngung gegen die Externseite mit leichter Einschnürung in der Nähe derselben charakterisirt. Die Kammerscheidewände stehen gedrängt, so dass die Schenkel in Spirallinien zusammenfallen. Der Externhöcker ist sehr niedrig, der Externlobus breit, der. Externsattel etwas unsymmetrisch. Die Sättel sind oben fast ganzrandig, mit seichten Kerben an den Schenkeln. Der Innenschenkel des zweiten Lateralsattels fällt mit der Externhöhe des inneren Umganges zusammen. (Eindrückung des Stein- kernes.) Der erste Auxiliarlobus ist ähnlich gebaut wie der zweite, deutlich zweispitzige Seitenlappen, aber deutlich unsymmetrisch durch eine mittlere, etwas gegen aussen gerückte grössere Einbuchtung. Bis zur Nabelkante folgen weitere fünf kleine, ziemlich gleichartige Auxiliarloben, von welchen die drei äusseren etwas grössere Zacken bilden. Die Einbuchtung zwischen den beiden inneren reicht weniger hoch empor; sie gleichen einem kleinen zweizipfeligen Lobus. Der Schenkel an der Nabel- kante ist gekerbt, dann folgt gegen die Naht ein breiterer, kleiner Sattel mit seichter Einkerbung. (Auf Taf. XXI [V], Fig. 3# ist der erste kleine Auxiliarlobus zu kurz und die Zweispitzigkeit des letzten noch zur Darstellung gebrachten zu wenig deutlich wiedergegeben.) [29] Eine Muschelkalkfauna am Golfe von Ismid in Kleinasien, 181 Nicomedites Prusiae nov. spec. (Ceratites [Nicomedites] Prusiae nov. spec.: Anz. u. N. Jahrb. — Ursprünglich mit Koninckites in Vergleich gebracht.) Taf. XXII (V), Fig. 4. Ein wohlerhaltenes Steinkernbruchstück, wie das im Vorhergehenden besprochene, ohne Wohn- kammerandeutung, ist in der Grösse, Form und Rippung demselben sehr ähnlich. Der Nabel ist jedoch noch enger, er hat nur eine Weite von 3:6mm bei einem Durchmesser von 356mm. Die Kammer- scheidewände sind sehr nahe aneinander gerückt, doch greifen die Loben und Sättel etwas weniger ineinander, weil sie etwas gedrungeneren Bau aufweisen. Der Externsattel ist nicht nach aussen ge- richtet. Der erste Seitensattel ist etwas breiter, der breite zweite Laterallobus zeigt die Neigung zur Zweitheilung nicht. Ganz anders ist der Verlauf der Auxiliarloben. Der breite erste Auxiliarlobus ist deutlich zweitheilig. Bis zur Nabelkante folgen zwei kleine Hilfsloben, die durch einen breiten, gekerbten Sattel geschieden werden. ‘Der erste Auxiliarsattel ist sehr breit und schief gegen innen. Diese Ausbildung würde mehr gegen Koninckites hinneigen, womit auch der engere Nabel und überhaupt die weiter- gehende Involution stimmen würde. Die »Projectionsspirale« fällt nämlich in der That mit der Sattel- mitte des zweiten Seitensattels zusammen, verhält sich also ähnlich wie bei Koninckites septentrionalis Diener (Ostsibirien, pag. 54, Taf. I, Fig. ı) aus den untertriadischen Sandsteinen, dessen Lobenzeichnung jedoch im Uebrigen recht verschieden ist. (In Consequenz des neueren, von Waagen für die Salt range-Cephalopoden eingeführten Vorganges bei der Unterscheidung der Meekoceras-Formen wird man sich auch für die grosse Zahl der Ceratiten entschliessen müssen, Untergattungen aufzustellen, was ja bereits von Moyszsovzcs eingeleitet wurde, durch die Zusammenstellung verwandter Formen in Gruppen.) Der Unterschied der beiden zuletzt behandelten Formen (Nicomedites Mithridatis und Nico- medites Prusiae) ist, besonders in der Auxiliarzone, ein so grosser, dass man auch Nicomedites Prusiae als den Typus einer neuen Untergattung hinstellen könnte. Nicomedites Abu-Bekri nov. spec. { (Ceratites [Osmanites] Abu-Bekri nov. spec.: Anz. u. N. Jahrb. — Ursprünglich: Neue Nebenform von Meekoceras.) Taf. XXII (V), Fig. 5. Ein verhältnissmässig wohlerhaltener, scheibenförmiger, engnabeliger Steinkern von 53mm Durchmesser, 133mm Dicke, 26mm Höhe des letzten Umganges und 6mm Nabeldurchmesser. Der Steinkern trägt ganz ähnliche Rippen wie die vorhergehende Art, gegen die Fxternseite hin werden sie aber etwas stärker. Die Beschaffenheit der Lobenlinie ist ganz ähnlich bis zum zweiten Lateral- sattel. Der erste Auxiliarlobus ist gleichfalls mit einem Zacken gegen aussen gerichtet, und mit seinem äusseren Schenkel fällt wieder die »Projectionsspirale« zusammen. Ein tiefer, eingreifender Höcker macht ihn jedoch sehr unsymmetrisch, mit seinem kürzeren, schmäleren Aussen- und seinem breiten, zweizipfeligen Innenlappen. Darauf folgt mit einem langen Aussen- und kurzen Innenschenkel ein breiter, ungleich getheilter erster Auxiliarsattel, an den sich, bis zur scharf abfallenden Nabelkante, vier ganz kleine, etwas ungleich lange, spitzige Hilfsloben anschliessen. Am Nabelrande steht ein breiterer Sattel, an den sich ein weiterer kleiner Hilfslobus anschliesst. Es ist dies ein Verlauf der Loben, wie ich mich nicht erinnere, ihn bei irgend einer anderen Form ähnlich so gesehen zu haben. Erinnert wird man dabei an die Loben der Auxiliarregion bei Proptychites trilobatus Waagen aus der Ober- region der Ceratiten-Mergel von Chittawan bei Ghari (Salt range, Vol. II, 1895, Taf. XX, Fig. 3), einer Form, die sich jedoch durch ganzrandige Sättel scharf genug unterscheidet. Auf jeden Fall ist bei unserer Form die Eigenthümlichkeit, dass die Lobenlinie von der Sattelhöhe des ersten Auxiliarlobus aus weiterläuft, auffallend genug und dürfte vielleicht die Aufstellung eines neuen Subgenus noth- wendig erscheinen lassen, für welches ich dann den schon angeführten Namen Osmanites in Vor- schlag bringen würde. Nach Prof. Waagen’s Meinung soll diese Form vorläufig mit Nicomedites ver- einigt bleiben. 182 Toula. [30] Nicomedites Osmani nov. spec. (Ceratites [Nicomedites] Osmani nov. spec.: Anz. u. N. Jahrb. — Ursprünglich zu Meekoceras gestellt.) Taf. XXII (V), Fig. 6—ı1. Es liegen mehrere recht gut erhaltene Steinkerne vor, die in der Region der Auxiliaren einen eigenartigen Bau erkennen lassen. Der dritte Seitenlobus (erste Auxiliar) zeigt eine geringe Schiefstellung der Spitzen gegen aussen, etwa so wie es bei Proptychites Waagen angegeben wird. Darauf folgen mehrere einspitzige Auxiliarloben von ungleicher Grösse. An dem abgebildeten typischen Stücke (Taf. XXII [V], Fig. 6) zähle ich deren fünf. (Der fünfte steht auf der Nabelkante.) Diese Form gehört offenbar zu den häufigeren unseres Fundortes. Es gelang mir, den Verlauf der Lobenlinie nach müh- samer \Wegpräparation der Sinterkrusten auf der ganzen Oberfläche zu entblössen, so dass er nun an allen Kammerscheidewänden verfolgt werden kann. Diese flach scheibenförmigen Schalen sind zumeist durch Gebirgsdruck etwas aus der Ebene gekrümmt. Der Durchmesser eines grösseren Stückes misst 78mm, davon entfallen auf die Nabelweite 17mm. Die Höhe des Umganges an dem einen Ende beträgt 34mm, am anderen gegenüberliegenden Ende 26mm. Die grösste Dicke des Steinkernes ist 2o mm. Die Oberfläche ist mit scharf ausgeprägten, gebogenen Rippen versehen, welche bis an den gerundeten Rand der Externseite reichen und sich nach aussen verdicken. ı8 solche Rippen stehen auf dem halben letzten Umgange, davon erreichen nur etwa 12 die Nabelkante. Die Abstände der Rippen von einander sind nicht gleich gross, was auf stellenweises Zusammentreten derselben, also auf eine Art Gabelung hindeutet. Varietäten. Taf. XXII (V), Fig. 7—ı1. Wenn man den Verlauf der Lobenlinien an den vorliegenden Stücken genauer verfolgt, so findet man, dass an denselben in der Ausiliarregion einige Verschiedenheit herrscht. Varietät a. Das auf Taf. XXII(V), Fig. 9, abgebildete Exemplar lässt die Lobenlinie bis an die Nahtlinie verfolgen. Das Stück hat einen Durchmesser von 50 mm, ergänzt würde derselbe wohl 65mm betragen haben. Die grösste Nabelweite beträgt 13mm. Mehr als ein halber Umgang entfällt bei dem dermaligen Erhaltungszustande noch auf die Wohnkammer. Die Form des Querschnittes ist ganz beyrichitesartig, mit leichter Einschnürung in der Höhe der Externseite. Der Abfall zum Nabel ist steil, fast senkrecht. Die Rippen sind nicht gleich stark; es kommen auf der Wohnkammer schwächere Einschubrippen vor. Der Bau des Externlobus und des Externsattels ist ähnlich wie bei den übrigen hier zusammen- gestellten Formen, nur ist die Zerschlitzung der Sättel und Loben etwas tiefergehend. Der erste Auxiliarlobus ist dem zweiten Seitenlobus ähnlich, mit den Spitzen etwas nach aussen gekehrt, der innere Schenkel ist kürzer; es folgen nun bis zur Nabelkante drei einspitzige, schmale, ziemlich tiefe Auxiliarloben, durch gleich breite, schlanke Sättel geschieden. Ein vierter einspitziger Auxiliarlobus scheint auf der Kante zu liegen. Die Form des Steinkernes in Bezug auf Querschnitt und Involution ist dem des Ceratites polaris v. Mojs. (Arktische Triasfaunen, Taf. VII, Fig. 12) recht ähnlich. An unserem Stücke ist aber der Nabel etwas weiter und die Rippung etwas weniger zart. Die Lobenlinie bei Ceratites polaris weist auf den Flanken nur den ersten Auxiliar auf. Varietät 2. Die Wohnkammer ist an drei weiteren Exemplaren theilweise erhalten. Das eine derselben (Taf. XXII [V], Fig. 10) — sein Durchmesser beträgt 58mm, wovon auf die Nabelweite fast 13mm L3ı] Eine Muschelkalkfauna am Golfe von Ismid in Kleinasien. 183 entfallen — lässt die Auxiliaren nicht ganz so gut verfolgen wie viele andere Exemplare, doch erkennt man unschwer den auffallend schief stehenden ersten Auxiliarlappen, auf welchen, bis zur Nabelkante, ein niederer, breiter Sattel mit tiefer Einbuchtung und zwei einspitzige Zacken folgen; ein weiterer liegt auf der Kante und ein vierter am Abfalle. Auf der Nabelkante ist es ein kurzer, rundlicher Sattel, am Verticalabhange zur Naht ein kleines Spitzchen. Ich beschränke mich darauf, nur die Auxiliarpartie der Lobenlinie zeichnen zu lassen. Ein zweites, die Wohnkammer aufweisendes Stück ist in der Auxiliarregion zerdrückt. I Varietät c. Recht ähnlich in vieler Beziehung ist das auf Taf. XXII (V), Fig. 11, abgebildete, auf der einen Seite recht wohlerhaltene Exemplar, und doch besteht auch hier wieder ein Unterschied :in der Gegend der (eigentlichen einspitzigen) Auxiliaren: der erste derselben reicht nahe an den ganz schief stehenden ersten Auxiliarlobus heran, dann foigt ein breiter, oben ganz abgeflachter Sattel und hierauf zwei so nahe aneinander stehende Auxiliarloben, dass man diese beiden als einen sehr kurzen zweispitzigen Lobus betrachten könnte. Ebenso könnte man den ersten einspitzigen Auxiliarlappen als zum vorher- gehenden ersten Auxiliar gehörig und diesen als unsymmetrisch zweitheilig betrachten, analog wie bei den vorhergehenden Formen. Aber auch der zweite Seitensattel ist schon etwas verschieden, indem er schief nach innen gezogen erscheint, und zwar an allen den vielen entblössten Lobenlinien. Die ‚Rippung der Steinkernoberfläche ist gleichmässig, und zeigen die Rippen auf der Mitte der Flanken schwache Anschwellungen. Varietät d. Als eine weitere Varietät derselben Art möchte ich das auf Taf. XXII (V), Fig. 8, abgebildete Steinkernbruchstück aufstellen. Beidemselben reichen die in gleichen Abständen stehenden Rippen weniger weit gegen die Externseite, und die Lobenlinie weist etwas tiefer gelappte Sättel_ und etwas längere und mehrzähnige Loben auf. Der sehr schräg gestellte erste Auxiliarlobus richtet seine Zacken gleich- falls nach aussen und ist durch einen weit hinaufragenden Höcker in zwei Theile geschnitten (was an das Verhalten bei der Varietät c erinnert). Dieser Höcker reicht so weit hinauf, dass man den inneren Anhang hier auch für einen sehr nahe herangerückten einzipfeligen Hilfslappen halten könnte. Bis zur Nabelkante folgen dann noch weitere drei einfache einspitzige Hilfsloben, welche durch etwas ver- schieden geformte und ziemlich breite Hilfssättel geschieden werden. Der erste derselben ist oben deutlich zweilappig. Die Höhe des Querschnittes beträgt 3ımm, die grösste Dicke in der Mitte der Flanken romm. Die Externseite ist flach gewölbt. Die Zerschlitzung des ersten Auxiliarlappens erinnert etwas an das von Mojszsovics (l. c. pag. 219, Taf. L, Fig. 3) bei seinem Meekoceras maturum von der Schreyeralpe angegebene Verhältniss. Freilich ist dies eine Form mit viel mehr zerschlitzten Loben und Sätteln. Ob auch das auf Taf. XXII (V), Fig. 7, abgebildete Steinkernbruchstück einer ziemlich grossen Form dieser Formenreihe zugezählt werden darf, bleibe einstweilen dahingestellt. Bei gleicher Form des Querschnittes und ähnlicher, vielleicht etwas geringerer Involution zeigt sie auch eine ähnliche Rippung. In der Region der Hilfsloben weist sie aber mehrere Unterschiede auf. Der erste Hilfssattel ist nämlich sehr breit, mit einer etwas tiefergehenden Einkerbung auf der gegen aussen gelegenen Partie der Sattelhöhe. Hierauf folgen bis zur Naht drei kleine einspitzige Auxiliarloben. Toula. [32] B. Dibranchiaten. Atractites. Es liegen ziemlich viele Stücke (acht) vor, welche zu Atractites zu stellen sind. Darunter kann ich mit Sicherheit zwei verschiedene Arten unterscheiden, vielleicht wird aber die eine grössere Form in zwei Arten zu theilen sein, wenn erst mehr und besseres Material zur Verfügung stehen wird. Atractites Mallyi nov. spec. Taf. XVII (Il), Fig. 17, 18, 19. Eine ansehnliche Art mit elliptischem Querschnitt in drei besseren Steinkernbruchstücken. Zwei davon sind'von ganz ähnlicher Grösse, das dritte ist viel kleiner. (Unter III. bringe ich die kleinere Form zum Vergleiche.) Die Durchmesser betragen: Il, II. III. Obere von drei benachbarten Kammern, grösserer Durchmesser oben . . . 3I'omm 294mm . I4'2mm » » » » » » » VEN >. Aueh > 20 TODE > 2 5 » » kleinerer Durchmesser oben . . . 250 » 270 >» 13'5 >» » > > » > » untengeikca 227022 99 >» che > » muulere Kammernöme +. 2 oa» FO > WISE AUS > Der Unterschied der kreisförmigen Querschnitte ist somit bei dem grössten Exemplare am grössten, bei dem kleinsten am geringsten, das Verhältniss nimmt von I'24 auf 102 ab. Die Höhe der Kammern nimmt mit der Abnahme der Durchmesser zu, beim grössten Exemplare ist der (grössere) Durchmesser 3'3mal, beim mittleren 3'’5mal, bei dem kleinsten 2’gmal so gross als die mittlere Kammerhöhe. Diese Verhältnisse allein lassen schon schliessen, dass man es bei den beiden ersten Exemplaren mit einer an Atractites Boeckhi Stürzenbaum sp. anschliessenden Form mit ausgesprochen elliptischem Querschnitt zu thun habe. Auch bei unserer Form verbindet der grössere Durchmesser die Dorsal- und Ventralseite. Die geschwungenen Kammerscheidewände verlaufen ganz ähnlich wie bei Atractites Boeckhi: Mulden an den Seiten, Sättel an der Vorder- und Rückseite. Bei unseren Stücken zeigt sich nur ein grösserer Schalenwinkel, wie schon an der rascheren Zunahme der Weite ersichtlich wird. Auch bei unserer Form ist ein breites Ligaturband deutlich erkennbar. Die Angabe, der Abstand der Kammern sei kleiner als der halbe kürzere Durchmesser, stimmt auch bei unserer Form; dieses Verhältniss ist aber immerhin ein solches, dass dieser Abstand kaum ein Drittel des kleineren Durchmessers ausmacht. Auffallend ist die Gestaltung der Siphonalduten, welche an einem der beiden Steinkerne (Taf. XVII [I], Fig. 17) einen trichterförmigen Verlauf erkennen lassen, der nicht ganz bis zur Mitte der Kammern reicht. Der Sipho (es zeigt dies Taf. XVIII [I], Fig. 18) schwillt nach dem Durchtritte durch die enge Oeffnung der Scheidewand beträchtlich an, tritt dann gegen das Innere, um dann wieder ganz am Rande durch die enge Oeffnung in die sich erweiternde Trichterröhre und in den nächsten Kammerraum zu ziehen. Am meisten erinnert dies etwas an die Verhältnisse bei Atractites convergens Fr. v. Hauer sp. von Aussee, bei welchem aber die Dute blasenförmig aufgebläht erscheint. Die erwähnte Ligamentlinie zeigt über dem Sipho eine leichte, aber immerhin ganz deutlich merkbare Knickung nach unten. Auf Taf. XVII (D), Fig. 19, bringe ich das kleine Bruchstück zur Abbildung, dessen Querschnitt so sehr dem kreisförmigen sich nähert. Ob wir es dabei mit einer Varietät des Atractites Mallyı zu thun haben oder mit einer neuen Form, bleibe einstweilen dahingestellt. Die Ligamentlinie ist hier durch den Sipho unterbrochen. Die Scheidewände sind an den Seiten nur wenig geschwungen. [33] Eine Muschelkalkfauna am Golfe von Ismid in Kleinasien, 185 Der von Mojsisovics (Arkt. Triasfaunen, pag. Ioı, Taf. XVI, Fig. 4) aus dem schwarzen Kalk von der Olenekmündung beschriebene, mit Atractites Boeckhi verglichene Atractites sp. ind. hat einen weit grösseren Schalenwinkel und viel engere Kammern. Das Verhältniss der beiden Durchmesser, und somit der Querschnitt, ist ein recht ähnliches wie bei unserer Form. — Ich gedenke bei der Namen- gebung dankbarst des trefflichen Chefarztes des k.u. k. österreichisch-ungarischen Hospitals in Galata, des Herrn k.u.k. Regimentsarztes Dr. Ma//y, dem ich meine Wiederherstellung nach der Erkrankung an der asiatischen Cholera verdanke. Atractites cf. Mallyi nov. spec. Taf. XVII (I), Fig. 20. Ein grösseres Bruchstück mit viel weiter abstehenden Kammerscheidewänden, das aber im Verlaufe derselben recht sehr der genannten, an Atractites Boeckhi anschliessenden neuen Form gleicht. Auch die Ligamentlinie ist ähnlich entwickelt; der Sipho scheint aber mehr cylindrisch gewesen zu sein. Das Stück ist 6omm lang. Der grössere Durchmesser beträgt an der obersten von vier Kammern 287mm, der kleinere circa 25 mm; der grössere Durchmesser am unteren Ende der untersten Kammer misst 22'3mm, der kleinere 203mm. Die Höhe der Wohnkammer beträgt von unten nach oben: 1o'5, 9:6 und 8:8$mm (an den Seiten gemessen). Atractites spec. (nov. spec.?) Unter den Steinkernen liegt noch einer mit sehr kleinem Schalenwinkel, elliptischem Quer- schnitte, hohen Luftkammern und wahrscheinlich cylindrischem Sipho vor, der wohl einer neuen Art angehören dürfte, aber nicht ausreicht, eine irgendwie befriedigende Diagnose zu geben. Das Stückchen ist nur 31mm lang und weist drei und den Anfang einer vierten Kammer auf. Der grössere Durchmesser beträgt oben 12:3Smm, unten an der zweiten Kammer Io'$Smm; der kleinere Durchmesser oben II‘4mm, unten (am unteren Ende der zweiten Kammer) 10°‘4mm. Die Entfernung der Kammerscheidewände misst 8'3 mm. Beiträge zur Paläontologie Oesterreich-Ungarns, Bd. X. 24 186 Toula. [34] Zusammenfassende Betrachtungen. Die Muschelkalkfauna am Golfe von Ismid zwischen Kazmalı und Malumkiöi besteht aus folgenden Formen: !) 1. Entrochus spec. ind. ı Exemplar. Taf. XVII (I), Fig. 3. — Encrinus (?). 2. Rhynchonella Edhemi nov. spec. s. h. in verschiedenen Varietäten. Taf. XVII (I), Fig. 8&—12. — Rhynchonella semiplecta Mnst. (St. Cassian.) Rhynchonella projectifrons Bittner (Muschelkalk). 3. Spiriferina (Mentzelia) Mentzelii Dnk. var. propontica. 2 Exemplare. Taf. XVIII (I), Fig. 7. — Muschelkalk. Buchensteiner Schichten. 4. Gervillia spec. (nov. spec.?). 2 Exemplare. — Cf. Gervillia socialis. Röth bis Oberer Muschelkalk. 5. Lima spec. (nov. spec.?). ı Exemplar. Taf. XVII (I), Fig. 4. — Muschelkalk. 6. Euomphalus(?) spec. 3 Exemplare. Taf. XVII (I), Fig. 5. 7. Trochus (Flemingia?) aff. acuticarinata Klipst. spec. 1 Exemplar. Taf. XVII (D), Fig. 6. — St. Cassian. | 8. Orthoceras cf. campanile v. Mojs. s. h. Taf. XVII (D, Fig. 13, 14. — Oberer Muschelkalk. g. Orthoceras spec. ind. Taf. XVIII (T), Fig. 15. 1o. Orthoceras spec. ind. (af. Orthoceras Punjabiensis Waag.). ı Exemplar. Taf. XVII (I), Fig. 16. — Indischer Productuskalk. Oberer Muschelkalk. ıı. Pleuronautilus Tschihatscheffi nov. spec. 3 Exemplare. Taf. XIX (II), Fig.-ı, 2. — Unterer und oberer Muschelkalk. 12. Pleuronautilus aff. ornatus v. Hauer. ı Exemplar. Taf. XIX (II), Fig. 5. — Oberer Muschelkalk. 13. Pleuronautilus Narcissae nov. spec. ı Exemplar. Taf. XIX (U), Fig. 6. — Nautilus Pichleri, semicostatus, distinctus. Oberer Muschelkalk. 14. Temnocheilus (Pleuronautilus?) spec. 2 Exemplare. Taf. XIX (I), Fig. 7, 8. — Temnocheilus 2. v. Hau. Oberer Muschelkalk. 5. Dinarites(?) spec. 1 Exemplar. Taf. XIX (HM), Fig. 9. 1%. Ceratites aff. elegans Mojs. 1 Exemplar. Taf. XX (III), Fig. 1. 17. Ceratites spec. I Exemplar. Textfigur g. — Ceratites Voiti Diener. 18. Ceratites spec. 1 Exemplar. Taf. XX (III), Fig. 2 19. Ceratites(?) Bithyniacus nov. spec. Textfigur 10. 20. Danubites (?) spec. 2 Exemplare. Taf. XX (II), Fig. 3, 4. 21. Acrocordiceras Halili nov. spec. I Exemplar. Taf. XIX (I), Fig. 10. — Muschelkalk. 22. Arcestes (Proarcestes?) spec. ind. — Muschelkalk (Himalaya). 23. Procladiscites proponticus nov. spec. 2 Exemplare. Taf. XX (II), Fig. 12. — Procladiscites connectens v. Hau. Oberer Muschelkalk. 24. Monophyllites anatolicus nov. spec. 2 Exemplare. Taf. XX (III), Fig. 5. — Monophyllites sphaerophyllus v. Hau. Oberer Muschelkalk. 25. Monophyllites Kieperti nov. spec. ı Exemplar. Taf. XX (III), Fig. 6. — Monophyllites sphaerophyllus v. Hau. Oberer Muschelkalk. 26. Meinl cf. Suessi Mojs. ı Exemplar. Taf. XX (III), Fig. — Oberer Muschelkalk. 9 Verwandte Arten und ihr Vorkommen werden, wo es möglich ist, angegeben. [35] Eine Muschelkalkfauna am Golfe von Ismid in Kleinasien, 187 27. Monophyllites spec. r Exemplar. 28. Beyrichites Kazmaliensis nov. spec. ı Exemplar. Taf. XXI (IV), Fig. 8. — Beyrichites Khanikofi Oppel sp. und Gangadhara Diener sp. (Himälaya). 29. Beyrichites Omari nov. spec. 14 Exemplare. Taf. XXI (IV), Fig. 9. — Beyrichites Reuttensis. Alpiner oberer Muschelkalk. 30. Beyrichites Fritschi nov. spec. 14 Exemplare. Taf. XXI (IV), Fig. 7. 31. Ptychites megalodiscus Beyr. spec. var. 2 Exemplare. Taf. XXI (IV), Fig. 1. — Oberer alpiner Muschelkalk. 32. Ptychites spec. ı Exemplar. Taf. XX (II), Fig. ır. — Ptychites rugifer und Asura. (Spiti.) 33. Sturia Mohamedi nov. spec. 1 Exemplar. Taf. XX (III), Fig. 8. — Sturia semiradiata, Sansovinii Mojs. (Mediterraner Muschelkalk.) 34. Sturia spec. ind. 1 Exemplar. Taf. XX (III), Fig. 9, und Taf. XXI (IV), Fig. 2. — Sturia semiradiata Mojs. Mediterraner Muschelkalk. 35. Sturia spec. ind. 36. Sturia spec. ind. 37. Hungarites Solimani nov. spec. s. h. Taf. XXI (IV), Fig. 3, 4. — Hungarites Pradoi de Velen. sp. Arktische Trias. 38. Hungarites proponticus nov. spec. h. Taf. XXI (IV), Fig. 5, 6. 39. Hungarites spec. (nov. spec.?). 1 Exemplar. Textfigur 11. 40. Koninckites Barbarossae nov. spec. 4 Exemplare. Taf. XXI (IV), Fig. 10. 41. Koninckites Libyssinus nov. spec. I Exemplar. Taf. XXI (IV), Fig. ı1. 42. Koninckites Hannibalis nov. spec. 1 Exemplar. Taf. XXII (V), Fig. r. 43. Koninckites Saladini nov. spec. I Exemplar. Taf. XXII (V), Fig. 2. 44. Nicomedites (nov. gen.) Mithridatis nov. spec. I Exemplar. Taf. XXII (V), Fig. 3. 45. Nicomedites Prusiae nov. spec. 1 Exemplar. Taf. XXII (V), Fig. 4. 46. Nicomedites Abu-Bekri nov. spec. I Exemplar. Taf. XXII (V), Fig. 5. 47. Nicomedites Osmani nov. spec. s. h. Taf. XXII (V), Fig. ©. 48—52. Nicomedites Osmanı nov. spec., Varietäten. Taf. XXII (V), Fig. 7—ı1. 53. Atractites Mallyı nov. spec. 3 Exemplare. Taf. XVII (Il), Fig. 17, 18, 19. — Atractites Boeckhi Stürzenbaum. Muschelkalk. 54. Atractites cf. Mallyi nov. spec. 1 Exemplar. Taf. XVII (I), Fig. 2o. 55. Atractites spec. (nov. spec.?). Ueberblickt man dieses Verzeichniss, so ersieht man, wie ich meine, dass dasselbe die Charaktere eines typischen Muschelkalkes aufweist, eine Vergesellschaftung von Geschlechtern und Formen, wie sie ähnlich so einerseits in der mediterranen Triasprovinz Europas, sowohl in der nörd- lichen als auch in der südlichen Kalkzone der Ostalpen, im Bakonierwald und durch Ar. v. Hauer aus Bosnien (Han Bulog) bekannt geworden sind, oder andererseits durch v. Moysisovies und Diener aus dem nördlichen und nordöstlichen Asien, durch Grzesbach, Waagen und Diener aus dem Himälaya und aus den Salt ranges. Eine Eigenthümlichkeit besteht für diese von entfernten Punkten bekannt gewordenen Faunen darin, dass sie trotz ihrer sehr überraschenden Uebereinstimmung in den allgemeinen Charakterzügen in Bezug auf das Auftreten der Einzelformen doch überaus verschieden sind, was für das von mir aufgefundene kleinasiatische Vorkommen ebenso gilt, wie für die von den genannten Autoren bearbeiteten formenreichen Faunen. Schon Z. v. Mojsisovics hat (Arkt. Triasfaunen, Mem. de l’acad. imp. de sc. St. Petersburg, 1886, pag. 154) auf die eigenartigen faunistischen Verhältnisse zwischen der mediterranen, der indischen und der arktisch-pacifischen Muschelkalk-Provinz hingewiesen. Neuerlich hat Dr. X. Diener 24” 188 Toula. [36] (Himälayan-Fossils, II, 2, The Cephalopoda of the Muschelkalk, 1895, Calcutta, Palaeontologica Indica, XV. Ser.) diese Verhältnisse ausführlich erörtert (l. c. pag. 9o—94) und kommt dabei zu einer ähnlichen Schlussfolgerung wie Z. v. Mojsisovics: Die Himälaya-Muschelkalkfauna bilde ein verbindendes Glied zwischen den äquivalenten Ablagerungen der arktisch-pacifischen und der mediterranen Muschelkalk- Provinz; sie enthalte aber eine so beträchtliche Zahl von eigenartigen faunistischen Elementen, dass sie dadurch den Charakter einer eigenen zoo-geographischen Region erhalte. Wenn ich die von mir und Dr. Halil Edhem Bey gesammelten Fossilien überblicke und mit den Formen aus anderen Provinzen in Vergleich bringe, so komme ich zu ganz ähnlichen Ergebnissen für das isolirte Muschelkalk-Vorkommen am Golfe von Ismid. In der himalayischen Muschelkalkfauna finden sich unter 82 verschiedenen Formen nur drei, welche in naher Uebereinstimmung mit mediterranen Arten stehen: Sturia Sansovinii v. Mojs., Orthoceras campanile v. Mojs. (»cf.«) und Proarcestes Balfouri Opp. sp. (dem Proarcestes Escheri v. Mojs. aus den Hallstätter Schichten nahe verwandt), während drei andere Arten arktischen Muschelkalkformen nahestehen. Von den 55 verschiedenen Formen vom Astacenischen Busen (Golf von Ismid) lassen sich neun mit bekannten Arten in Vergleich bringen, von diesen sind aber nur drei: Spiriferina (Mentzelia) Mentzelii Dunker (als Varietät), Monophyllites Suessi v. Mojs. und Orthoceras campanile v. Mojs. mit bestimmten Vorbehalten zu identificiren, während alle übrigen nur in nahen verwandtschaftlichen Verhältnissen zu den betreffenden Arten stehen dürften. Von diesen sechs Formen stammen drei aus der arktischen Muschelkalk-Provinz und drei aus dem Himälaya und aus Tibet. Es würde sich daraus die Schlussfolgerung ergeben, dass unsere neue Fauna in annähernd gleichem Masse mit den drei genannten Triasprovinzen in Verbindung zu bringen wäre, während Anklänge an die mittel- europäische Provinz nur in dem Auftreten der Crinoiden der Liegendkalke (Encrinus liliiformis Lmk.) und in den spärlich vorliegenden Pelecypoden: Gervillia spec., vielleicht verwandt mit Gervillia socialıs Schl. sp. und Lima spec. vielleicht aus der Verwandtschaft der Lima lineata gesucht werden könnten, Anklänge, die jedoch zu weiteren Schlussfolgerungen kaum hinreichen dürften. Was speciell die mediterrane Provinz anbelangt, so kämen besonders in Betracht die Ortho- ceratiten, von welchen Orthoceras campanile v. Mojs. mit seinem Formenkreise, wie es scheint, die weiteste Verbreitung besitzt. Es wird ebensowohl von Reutte, von der Schreyeralpe und von Reitling in der nördlichen, wie von Esino, Corvara in der südlichen Kalkzone der Ostalpen, als auch von der Insel Russky in der ostsibirischen Küstenprovinz, sowie aus dem Himälaya angeführt. Das nahestehende Orthoceras spec. ind. erinnert an Orthoceras Punjabiense Waagen, das ausserdem auch in Bosnien nahe Verwandte aufweisen dürfte. Die Pleuronautilen lassen Anklänge an alpine (Schreyeralpe: z. B. Pleuronautilus Palladii v. Mojs., und Nordtirol: Nautilus Pichleri v. Hauer) und Himälayaformen (Nautilus Griesbachi Diener), sowie an die bosnischen Formen (Pleuronautilus ornatus v. Hauer und Temnocheilus [Pleuronautilus?] quadrangulus v. Hauer) erkennen. Von Ammoneen ist das Geschlecht Dinarites nicht ganz sicher in unserer Fauna vertreten, wogegen die Ammoniten mit Ceratites-Loben geradezu vorherrschen, in ihrer Häufigkeit den bezeichnendsten Charakterzug unserer Fauna bilden und eine Mannigfaltigkeit aufweisen, die auffallend genug ist. Nicht weniger als 25 verschiedene Formen mit Ceratites-Loben sind vertreten. Drei davon sind mit dem Ge- schlechte Hungarites zu vereinigen; eine neue schöne Art ist zu Acrocordiceras zu stellen. Das so weit verbreitete Geschlecht Meekoceras, an welches — in seiner von Moysisovics geübten Fassung — mich mehrere der kleinasiatischen Formen erinnerten, ist jedoch in seiner typischen Ausbildung mit der von White angeführten Charakteristik und in der neuerlichst von Waagen angenommenen Beschränkung am Golfe von Ismid nicht vorgefunden worden, und die betreffenden eigenartigen Formen sind es, welche ich auf den Rath hin, den mir v. Mojsisovics gab, anfangs bei Ceratites in der weiten, heute noch bestehenden Fassung des Geschlechtes belassen hatte, in Folge dessen ich den Versuch machen [37] Eine Muschelkalkfauna am Golfe von Ismid in Kleinasien, 189 zu sollen glaubte, sie durch Beisetzung einer Bezeichnung als neue Untergattungen, etwa ähnlich so, wie es Diener bei gewissen Typen von Meekoceras in seiner Bearbeitung der ostsibirischen Trias gethan hat, hervorzuheben. Nach WM. Waagen’s freundlicher Durchsicht wurden dieselben jedoch in die Gattungen Beyrichites, Koninckites und Nicomedites eingereiht. Auffallend ist es gewiss, dass ganz flache, eng- nabelige Formen vorherrschen, und dass ausgesprochen trachyostrake Arten recht selten sind, und gegen die circumplicaten und glatten Formen zurückstehen. Ein wirklich ausgesprochen geknoteter Steinkern liegt mir eigentlich nicht vor, so sehr auch gewisse Arten in Form und Involution an Ceratites erinnern. Die dabei zum Vergleiche herangezogenen Formen sind wieder ziemlich gleichmässig auf die angeführten Muschelkalk-Provinzen vertheilt, wozu nur noch kommt, dass eine der Formen (Ceratites Sithyniacus nov. spec.) auch mit Ceratites japonicus v. Mojs. verglichen werden konnte. Eine wirklich identische Art konnte unter den eigentlichen kleinasiatischen Arten mit Ceratiten-Loben leider nicht nachgewiesen werden. Eine der Formen, Koninckites Hannibalis nov. spec., könnte einerseits mit dem alpinen Ceratites Petersi v. Mojs., andererseits mit Ceratites Voiti Opp. spec. verglichen werden; eine andere Art, Koninckites Libyssinus nov. spec., trägt gewisse Lobencharaktere, die an Proptychites erinnern. Acrocordiceras Halili nov. spec. schliesst sich an die weit verbreiteten, auch im schlesischen Muschelkalke auftretenden Arten dieses Geschlechtes an, ohne mit einer derselben in voller Ueber- einstimmung zu stehen. Das Vorkommen von Arcestes ist auf ein vereinzeltes Stück beschränkt. Procladiscites proponticus nov. spec. erinnert an Procladiscites molaris v. Hauer und Pro- cladiscites connectens v. Hauer und steht in Bezug auf die allgemeine Form zwischen diesen beiden bosnischen Arten. Von Monophyllites cf. Suessi v. Mojs. wurde bereits erwähnt, dass eine nahe Uebereinstimmung mit der Art von der Schreyeralpe besteht, die auch im bosnischen Muschelkalke vorkommt und mit Monophyllites Pradyuma Diener von Chitichun nahe verwandt scheint. & Mit der mediterranen Art Monophyllites sphaerophyllus v. Hauer stehen unsere kleinasiatischen Formen Monophyllites anatolicus und Kieperti ebenso in einem näheren verwandtschaftlichen Ver- hältnisse wie Monophyllites Hara Diener von Chitichun und Tibet. Unsere kleinasiatischen Hungarites-Arten: Hungarites Solimani und proponticus gehören wohl in einen Formenkreis mit dem alpinen Hungarites Pradoi de Vern. und dem arktischen Hungarites triformis v. Mojs. Ob das Geschlecht Danubites in der That in unserer Fauna vertreten ist, bleibt immerhin noch etwas fraglich, da nur Endstücke von Wohnkammern vorliegen. Ptychites ist dagegen sicher vorhanden, und zwar in ,zwei sehr verschiedenen Typen; eine Form gehört bestimmt in die Formenreihe des nordostalpinen Ptychites megalodiscus Beyr. spec., welche auch im Himälaya durch zwei oder drei Formen repräsentirt ist, während die zweite Anklänge an Ptychites Asura Diener von Lilang (Spiti) aufweist. Sturia Mohamedi nov. spec. scheint in der Form einerseits zwischen Sturia semiradiata v. Mojs. und Sturia Sansovinii v. Mojs., welche aus den Alpen, aus dem Himälaya und aus Bosnien bekannt wurden, und Sturia mongolica Diener von Chitichun andererseits zu stehen. An die erstere der genannten verwandten Arten klingen zwei weitere unserer Stücke an. Atractites endlich ist durch drei Formen vertreten, von welchen zwei (Atractites Mallyi und Atractites cf. Mallyi) an Atractites Boeckhi Stürzenb. spec. aus dem Bakonierwalde, aus Bosnien und von der Olenekmündung in Sibirien erinnern. Schon Beyrich in seiner meisterhaften bahnbrechenden Arbeit über einige Cephalopoden aus dem Muschelkalk der Alpen und über verwandte Arten (Abh. d. k. Akad. d. Wissensch. zu Berlin, 1866, pag. 105—149) hat auf die Uebereinstimmung einer ganzen Reihe der alpinen Muschelkalk-Cephalopoden mit solchen in den Triasbildungen des Himälaya hin- 190 Toula. [38] gewiesen und ist nach kritischen Erörterungen über die von Salier bestimmten Formen, die für jüngere Horizonte zu sprechen schienen, zu dem Schlusse gelangt, dass man, diese als Vorläufer von Keuper-Arten betrachtend, »eher geneigt sein werde, die gesammte Cephalopoden-Fauna des Himälaya eine Muschelkalk-Fauna statt eine Keuper-Fauna zu nennen, vorausgesetzt, dass ihr gesammter Inhalt einem und demselben Schichtungssystem angehört«. Für die kleinasiatische Fauna besteht kein solcher Zweifel, da Formen, bei welchen man an Ammonites Ausseeanus, diffisus, Gaytani, Aon und Floridus denken könnte, nicht vorliegen. Aehnlich so wie es Beyrich (l. c. pag. 141) für Reutte sagen konnte, komme ich auch für die Muschelkalk-Fauna am Golfe von Ismid zu dem Schlusse, dass auch hier innerhalb des Complexes der über den Crinoidenkalken lagernden, mächtigen Massen von wohl- geschichteten grauen, dichten Kalken für eine Unterscheidung in verschiedene Horizonte bisher ein Anlass nicht vorliegt. Fast alle Fossilien unserer Localität finden sich in demselben Gestein. Eine Ausnahme macht nur das eine fragliche, weil zu schlecht erhaltene Exemplar von Dinarites (Taf. XIX [II], Fig. 9), das aus einem mürberen, mergeligen Gestein stammen dürfte. Hie und da lagern dünne, mergelige Schichten zwischen den Kalken; aus einer solchen, eine andere Facies andeutenden Lage dürfte das fragliche Stück berühren. Das zweite fragliche Stück ist der Arcestes-Findling mit seinem abweichenden Erhaltungszustande. Auch das Zusammenvorkommen von Brachiopoden und Cephalo- poden erinnert an die Verhältnisse in den Kalken von Reutte, wenngleich nur das Vorkömmen von Spiriferina (Mentzelia) Mentzelii Dunk. in einer Varietät, eine gewisse Uebereinstimmung anzeigt, während die häufigste Brachiopoden-Art, die Rhynchonella Edhemi, eine neue Art ist. Was die Bestimmung des Horizontes anbelangt, so kann ich in dieser Beziehung nur die Annahme, dass man es mit einer Muschelkalk-Fauna zu thun habe, als feststehend betrachten, während . eine nähere Angabe des Horizontes durch den Abgang einer grösseren Anzahl sicher zu identificirender Arten sehr erschwert wird. Die Lagerungsverhältnisse weisen auf einen höheren Horizont des echten Muschelkalkes hin, indem die dunkelgrauen dichten Kalke, welche die Fauna einschliessen und in welchen nur hie und da mergelige Bänke eingeschaltet erscheinen, sicher über den lichten Crinoidenkalken mit Encrinus liliiformis auftreten. Von Anklängen an tiefere Horizonte sind nur wenige vorhanden. Schon bei der ersten vorläufigen Durchsicht des selbst gesammelten Materiales wurde ich zu der Annahme geführt, dass man es am Golfe von Ismid mit Aequivalenten der Zone des Cera- tites trinodosus zu thun haben dürfte, und die zweite seither eingetroffene, von Dr. Hall Edhem Bey auf mein Ersuchen hin an derselben Stelle aufgebrachte Sammlung, unter welcher auch bessere Stücke von Sturia sich befanden, haben diese Annahme bestätigt. Hoffentlich werden weitere Auf- sammlungen noch manche neue Formen liefern und noch grössere Sicherheit der Bestimmung des geologischen Horizontes ermöglichen. Im Bereiche des Balkans ist mir eine ähnliche Fauna nirgends vorgekommen. Crinoidenkalke ganz ähnlicher Ausbildung und auch mit Encrinus liliiformis habe ich zwar sowohl im westlichen als auch im centralen Balkan angetroffen, und in dem Profile an der Südseite des Kalkgebirges von Vraca und an anderen Stellen habe ich auch das Vorkommen von Bivalvenkalken des Muschel- kalkes nachgewiesen, eine Ammoniten-Fauna aber hat sich nirgends vorgefunden. Auch an der unteren Donau, in der Dobrudscha, tritt Muschelkalk auf, und zwar auf der Popin-Insel (von Zrzers auf- gefunden); es ist aber wohl ein ausgesprochener Brachiopodenkalk, dem freilich Anzeichen des Vor- kommens von Ammoniten nicht fehlen. An anderen Stellen südlich von Tulcea wurde von demselben Autor zuerst Kalkschiefer mit Halobien (Daonellen) nachgewiesen. Ceratitesartige Fossilien wurden jedoch auch hier nicht gefunden und wird nur in lichtgrauen Kalken das Vorkommen von »Spuren von globosen Ammoniten« erwähnt (Denkschr. d. kais. Akad., Bd. XXVII, pag. 160). Den im Vorstehenden gegebenen Ausführungen habe ich einige weitere beizufügen. Nach Prof. Dr. W. Waagen’s Meinung würde vor Allem das Vorkommen von Koninckites der kleinasiatischen Fauna ein etwas älteres Gepräge verleihen, als ich selbst angenommen habe, und er meint, dass der betrefiende TABEIFERVNIEN: Enerinus, Entrochus, Lima, Euomphalus, Trochus, Spiriferina, Rhynchonella, Orthoceras, Atractites. Fig. Fig. Fig. Fig. Fig. Fig. Fig. Fig. Fig. Fig. Fig. Fig. TDAFZENERSYIIN TO): TER Enerinus liliiformis Lmk., pag. 158 [6]. 3 Entrochus spec. ind. (Encrinus?), pag. 158 [6]. 4- Lima spec. (nov. spec.?), pag. 160 [8|. 5 . Euomphalus (?) spec., pag. 160 |8]. 6. Trochus (Flemingia?) aff. acuticarinata Klipst. spec., pag. 160 [8]. 7 Spiriferina (Mentzelia) Mentzelii Dunk. var. propontica nov. var., pag. 159 |7]- 8—ı12. Rhynchonella Edhemi nov. spec., pag. 158 [6]. 13, 14. Orthoceras cf. campanile E. v. Mojs., pag. 161 |9]. 15% Orthoceras spec. ind., pag. ı61 |9|. 16. Orthoceras spec. ind. (aff. Orthoceras Punjabiensis Waagen), pag. 161 [9]. 17—19. Atractites Mallyi nov. spec., pag. 185 [33]. 20. Atractites cf. Mallyi nov. spec., pag. 185 [33]. Fr Toula: Muschelkalkfauna vom Golfe von Ismid..(Taf.L) Taf. XVII. A.Swobodan.dNar.gez.u.lifh. 3 Lifh.AnstwIh.Bannwarth,/Aen . Beiträge zur Pataeontologie Oesterreich-Ungarns und des Orients, herausgegebenvonProf.D’WWaagen,Bd.X 1896. Verlag v.Wilh.Braumüller,k.u.k.Hof-u.Univers itäts-Buchhändler in Wien Pe == in an TAFEL XIX m. Pleuronautilus, Temnocheilus, Dinarites, Acrocordiceras. er. t Den: IERSEL, IIOK ud) Fig. 1-4. Pleuronautilus Tschihatscheffi nov. spec., pag. 162 [ro]. I Fig. 5. Pleuronautilus aff. ornatus v. Hauer, pag. 163 [11]. "Fig. 6. Pleuronautilus Narcissae nov. spec., pag. 163 [11]. Fig. 7, 8. Temnocheilus (Pleuronautilus?) spec., pag. 164 [r2]. ' i Fig. 9. _ Dinarites (?) spec., pag. 166 |14]. ö gr Fig. 10. j Acrocordiceras Halili nov. spec., pag. 168 [16]. Fr. Toula: Muschelkalkfauna vom Golfe von Ismid.(Taf. 1.) Taf. XIX. 106. n; 1a. A.Swobodan.d.Nar.gez.u.liim. Beiträge zurPataeontologie Oesterreich-Ungarns und des Orients, herausgegebenvonProf£.D’WWaagen,Bd.X 1896. Verlag v.Wilh.Braumüller,k.u.k.Hof-u,Universitäts-Buchhändler in Wien urn“. TARFELNRXX m. Ceratites, Danubites, Monophyllites, Sturia, Ptychites, Procladiseites. ooyuauwmnH Hr H © El TAFEL XX m. Ceratites aff. elegans Mojs., pag. 166 [14]. Ceratites spec., pag. 167 |15|. Danubites (?) spec., pag. 168 [16]. Monophyllites anatolicus nov. spec., pag. 170 [18]. Monophyllites Kieperti nov. spec., pag. 171 [19]. Monophyllites cf. Suessi Mojs., pag. 171 [19]. Sturia Mohamedi nov. spec., pag. 174 |22]. Sturia spec. ind., pag. 175 [23]. Sturia spec. ind., pag. 175 |23]. Ptychites spec., pag. 174 [22]. Procladiscites proponticus nov. spec., pag. 170 [18]. Fr Toula: Muschelkalkfauna vom Golfe von Ismid .Tarll.) EEE lle Banana 8c. A.Swoboda.nd.Nat.gez.u.liih. Lifh.AnstwIh.Bannywarih,Vlien . Beiträge zurPalaeontologie Oesterreich-Ungarns und des Orients, herausgegebenvonProf.D’WWaagen,Bd.X 1896. Verlag v.Wilh.Braumüller,k.u.k.Hof-u.Universitäts- Buchhändler in Wien DABELDONTIY): Ptychites, Sturia, Hungarites, Beyrichites, Koninckites. TAFEL XXI (IV). Ptychites megalodiscus Beyr. spec. var., pag. 174 [22]. Sturia spec. ind., pag. 175 |23]. Hungarites Solimani nov. spec., pag. 176 |24]. Hungarites proponticus nov. spec., pag. 176 |24|. Beyrichites Fritschi nov. spec., pag. 173 [21]. Beyrichites Kazmaliensis nov. spec., pag. 172 20]. Beyrichites Omari nov. spec., pag. 173 [21]. Koninckites Barbarossae nov. spec., pag. 177 [25]: Koninckites Libyssinus nov. spec., pag. 178 [26]. Fr. Toula: Muschelkalkfauna vom Golfe von Isnud .Tat.IV.) Taf. XXI. A.Swoboda.n.d.Nat. gez.u.lifh. : Lifh.AnstwIh.Bannwarth,Ven . Beiträge zurPalaeontologie Oesterreich-Ungarns und des Orients, herausgegebenvonPro£.D’WWaagen,Bd.X,1896. Verlag v.Wilh.Braumüller,k.u.k.Hof-u,Universitäts-Buchhändler in Wien TAFEL XXI WW). Koninckites, Nicomedites. E- Be. TAFEL XXI m. - Fig. 1. Koninckites Hannibalis nov. spee., pag. 179 [27]. IBben 7% Koninckites Saladini nov. spec., pag. 179 27]: 5 [N Fig. 3. Nicomedites (nov. gen.) Mithridatis nov. spec., pag. 180 [28]. We; Fig. 4. Nicomedites Prusiae nov. spee., pag. 181 [29]. - Fig. ER Nicomedites Abu-Bekri 2 spee., pag. ı8ı [29]. Fig. 6. Nicomedites Osmani nov. spec., pag. 182 [30]. Fig. 7—ı1. Nicomedites Osmani nov. spec. (Varietäten), pag. 182 [30]. Fr Toula: Muschelkalkfauna vom Golfe von Ismid.(Taf.\. TafXXI. A.SwobodandNat:gez.u.liih. Lıfh.Anstv.Ih.Bannwarth,Vhen . Beiträge zurPalaeontologie Oesterreich-Ungarns und des Orients, herausgegebenvonPro£.D’WWaagen,Bd.X 1896. Verlag vWilh.Braumüller,k.u.k.Hof-u.Universitäts-Buchhändler in Wien ‚A ei, N + ae [39] Eine Muschelkalkfauna am Golfe von Ismid in Kleinasien. 1gI Horizont dadurch in die untere, vielleicht sogar unterste Abtheilung des Muschelkalkes rücken dürfte. Ich halte mich für verpflichtet, diese Meinung hier anzuführen, wie sie mir gegenüber ausgesprochen worden ist. Ich wäre sehr glücklich, wenn sich die von mir zu Stande gebrachte Fauna in der That als hinreichend erweisen sollte, die genauere Bestimmung des Horizontes zu ermöglichen. Auf jeden Fall ist das Auftreten von vier Arten von Koninckites und das häufige Vorkommen der glatten, unter der Bezeichnung Nicomedites zusammengefassten eigenartigen Formen überaus auffallend, was ich schon oben gebührend hervorgehoben habe. Der Umstand jedoch, dass es leider durchwegs neue Arten sind, lässt mich darin noch immer keine grössere Sicherheit finden, als jene ist, die sich aus den offenbaren Lagerungsverhältnissen dieses fossilienreichen Horizontes über den lichtgrauen Kalken mit Encrinites ableiten lässt, welche Annahme noch durch die an Orthoceras campanile so nahe anschliessenden häufigen Orthoceratiten, die Pleuronautilen mit Charakteren, die an Formen aus dem oberen Muschel- kalk (Pleuronautilus ornatus und Pichleri) erinnern, sowie durch die Procladiscites-, Monophyllites- und Sturia-Arten unterstützt erscheint. Wenn in irgend einem Falle die stratigraphischen und paläontologischen Fragen in Widerstreit kommen, werden die ersteren immer für die letzteren bestimmend bleiben. Wie trügerisch die allein aus paläontologischen Objecten abgeleiteten Schlussfolgerungen sein können, das haben wir ja bei der Eintheilungswandlung der Hallstätter Kalke in jüngster Zeit in beängstigender Weise erfahren müssen, wobei es noch immer nicht unmöglich erscheint, dass uns die etwa in Zukunft zu erhoffenden Darlegungen über die stratigraphischen Verhältnisse, wir warten seit 1869 darauf, neue Ueberraschungen bringen könnten. Freilich wäre esimmerhin auch denkbar, dass jene Crinoidenstielglieder, so sehr sie auch jenen von Encrinus liliformis gleichen, von einem Vorläufer der echten Muschelkalk-Criniten herrühren könnten. Druck von Friedrich Jasper in Wien. DIE CEPHALOPODENFAUNA DER REIFLINGER KALKE. I. ABTHEILUNG: DIE FAUNA DES FUNDORTES »RAHNBAUERKOGEL .«. Von GUSTAV von ARTHABER, Dr. phil., Assistent am Paläontologischen Institut der Universität Wien. (Mit Taf. XXIII-XXVI [XI—XV].) GEOLOGISCHER THEIL. Nachdem die Fauna des Fundortes »Tiefengraben« schon beschrieben und die Bearbeitung der sämmtlichen gewonnenen Resultate abgeschlossen war, gelang es bei einem abermaligen Besuche der Reiflinger Gegend, einen neuen Fundort zu entdecken, dessen Existenz auf pag. 5 dieses Bandes kurz angedeutet wurde. Bei der Durchbestimmung dieser neuen Funde, welche durch einen im Sommer 1895 erfolgten zweiten und im November ausgeführten dritten Besuch sich recht bedeutend vermehrt hatten, stellte sich die Nothwendigkeit heraus, die Bearbeitung dieser neu gewonnenen Fauna, die ursprünglich nur als Nachtrag gedacht war, zu einem selbstständigen zweiten Theile zu erweitern, der lediglich die Fauna des neuen Fundortes »Rahnbauerkogel« enthält und somit das Gegenstück zu dem ersten Theile bildet, dessen Fauna von dem alten Fundorte »Tiefengraben« stammt. Diese Gegensätze sind nicht zufällige, locale, sondern sind vielmehr faunistischer Natur, wie im Folgenden erwiesen werden soll. Als Anhang und Nachtrag zum ersten Theile schliesst sich an den zweiten Theil die Beschreibung einer kleinen Anzahl von Formen an, welche alle dem Niveau des Fundortes Tiefengraben entstammen und mir theilweise von den Findern Prof. Zr. Toula und Dr. A. Bittner freundlichst überlassen, theil- weise von mir selbst nachträglich noch gefunden wurden. Gegenüber der Ortschaft Gross-Reifling liegt auf der dilluvialen Schotterterrasse das kleine 'Gehöft des »Rahnbauer«, wie es die Specialkarte 1:75.000 bezeichnet, welcher Name wohl eine dialect- gemässe Verballhornung des Wortes »Rain« sein dürfte, der sich oben auf der kleinen Terrasse in saftigem Grün der Wiesen und Getreidefelder ausdehnt. Hinter dem Gehöfte dieses Bauern »am Rain« erhebt sich ein kleiner Kogel, für den die Karte, wie erklärlich, keinen speciellen Namen angibt, der aber am besten als Rahnbauerkogel zu bezeichnen ist. Er ist auf der rechten Thalseite der Enns die letzte Erhebung des aus dem Tiefengraben herüberstreichenden Zuges, dem auf der linken Thalseite, hinter dem Orte Gross-Reifling, der Reiflingkogel entspricht. Auf dem Kogel selbst und in seiner nord- [114] Arthaber. Die Cephalopodenfauna der Reiflinger Kalke. 193 östlichen Fortsetzung längs des Grates treten die unteren Reiflinger Kalke allerorts zu Tage, sind aber meist fossilleer und zeigen nur auf den abgewitterten Schichtflächen die charakteristischen Hornstein- kügelchen. Das fossilführende Niveau unterlagert diese Kalke und ist hier sowie anderweitig linsen- förmig entwickelt; eine dieser Linien steht auf dem Kamme, knapp hinter der Kuppe des Rahnbauer- kogels an. Eine eben hier angelegte Holzrutsche war die Ursache, dass das Gestein dieser Linse durch die abrutschenden Holzstämme ausgebrochen wurde und nun das Gehänge des Kogels bedeckt. Die Blöcke konnten daher von allen Seiten prächtig anwittern, wodurch die harten Kalke mürbe wurden, so dass die Fossilien sich nun sehr gut gewinnen lassen. Bei meinem vorletzten Besuche der Localität fand ich Herrn Dr. Bitiner in Gross-Reifling, den einige Revisionstouren und wohl auch die neuen Funde wieder in sein altes Aufnahmsgebiet geführt hatten; wir begingen daher gemeinsam das Profil dieses neuen Fundortes, das sich folgender- massen zusammensetzt: NW 2.0. Gr. Reiflinger Brücke <- Anns-Hluss <- Profil durch die untersten Reiflinger Kalke. a—B Verwerfungslinie zwischen Hauptdolomit und der Serie 3 Stark zusammengeschobene bräunlich-sandige fossilleere der Reiflinger Kalke sammt deren Unterlage. Kalke. j ı Bräunliche bis dunkle sandige Kalke und Kalke mit Kalk- 4, 5, 6, 8 Bankweise varıırende Kalke, theilweise mit Aus- spathadern, an die Guttensteiner Kalke erinnernd. | scheidungen von Hornsteinkügelchen. | | 2 Bräunliche Kalke ünd darüber ein kleines Dolomit- 7 KalkemitderFaunadesRahnbauerkogel-Niveaus. niveau. g Hauptdolomit. Im Vordergrunde verdeckt die oben erwähnte Schotterterrasse die Sohle des Rahnbauerkogels, links setzt der Dolomit, rechts die Serie der geschichteten Kalke die Höhe zusammen, während zwischen beiden Complexen die Verwerfungsfläche a, ß hindurchläuft. Das Streichen der Kalke ist auch hier wieder Nordost— Südwest, das Fallen ein ziemlich steiles, Südost gerichtetes. Von links, dort wo eine starke Quelle die Verwerfungsfläche benützend zu Tage tritt, ansteigend trifft man zuerst ungeschichteten Dolomit von lichtgrau-röthlicher Farbe, meist fein zerfallend, seltener von gröberer, consistenterer Beschaffenheit, der zweifellos noch in den Hauptdolomit zu stellen ist. Auf diesen hinauf ist die Serie der geschichteten Kalke geschoben und durch eine vielfach gut sichtbare Verwerfungs- linie getrennt, längs welcher stellenweise Reibungsbreccien sich beobachten lassen. Diese Serie beginnt mit grauen bis dunkler, dünngeschichteten, von zahlreichen weissen Kalkspathadern durchzogenen Kalken, welche hiedurch eine gewisse Aehnlichkeit mit den Guttensteiner Kalken erlangen und mög- Beiträge zur Paläontologie Oesterreich-Ungarns. Bd. X. 25 194 Arthaber. [115] licherweise diesen zuzuweisen sind, jedoch vollständig fossilleer auftreten; sie sind von dünngebankten, bräunlichen, harten Kalken in mässiger Mächtigkeit überlagert, die ihrerseits wieder von einem kleinen, bankigen Dolomitniveau bedeckt sind, das wahrscheinlich dem auf pag. 4 vom Scheiblinggraben erwähnten Niveau entsprechen dürfte. Hierauf folgt ein Horizont dünngeschichteter, local vielfach gefalteter, zusammengeschobener und zerknitterter bräunlicher, etwas sandiger, fossilleerer Kalke, welche auch anderenorts in derselben Ausbildungsform an der Basis der Reiflinger Kalke, z. B. in der Gallen- steiner Schlucht bei St. Gallen in Steiermark auftreten. Gegen oben folgen sodann dicker gebankte, im frischen Zustande dunkelblau-graue Kalke, welche in flachen, langgestreckten Linsen die Fauna des Rahnbauerkogels enthalten. In der weiteren Nordost-Erstreckung dieses Niveaus fehlen meist diese Linsen, und an ihre Stelle treten dünner geschichtete Bänke, welche ebenfalls reichliche Fossilführung aufweisen, jedoch sind die Versteinerungen meist stark verdrückt. Dieser Horizont lässt sich durch Zwischenpunkte bis in den Tiefengraben verfolgen, woselbst er deutlich das im ersten Theile behandelte Tiefengraben-Niveau unterlagert, wie durch einen von Dr. Bittner daselbst gemachten Fund der neuen Halobia (wie sie in Verhandl. d. k. k. geol. R.-A., 1896, Nr. 3, pag. 122, bezeichnet wurde, welche aber genauer als »halobienartige Posidonomya« zu bestimmen ist, wie mir Dr. Bittner freundlichst mittheilte) des Rahnbauerkogel-Niveaus erwiesen wurde. Die Schichten des letzteren bedecken in grossen Halobienartige Posidonomya nov. spec. Geröllhalden den Abhang längs des Fusssteiges, der, von der Strasse hinter der Reiflinger Brücke abzweigend, in den Tiefengraben führt, woselbst sich folglich leicht und gut sammeln lässt. Die Be- deckung dieses Horizontes wird von etwas lichteren, meist dicker gebankten Kalken gebildet, welche zahlreich die oben erwähnten Hornsteinkügelchen auf den Schichtflächen führen. Die Fortsetzung dieser Serie nach oben fehlt hier auf dem Rahnbauerkogel und findet sich erst wieder im Tiefengraben, von wo dieselbe pag. 5 ff. ausführlich beschrieben wurde. In faunistischer Beziehung finden wir als Hauptelement die Cephalopoden, denen zunächst die oben erwähnte Posidonomya nov. spec. in zahlreichen sehr schön erhaltenen Exemplaren folgt, welche die verschiedenen Altersstadien dieser Species trefflich beobachten lassen. Dann finden wir kleine, so weit ich beurtheilen kann, ziemlich charakterlose Bivalven, die nicht mit besonderer Häufigkeit auftreten. Auffallend hingegen ist das voll- ständige Fehlen der Gastropoden und Brachiopoden, die am Fundorte Tiefengraben, welcher, wie erwähnt, dem Alter nach jünger ist, mit ziemlicher Häufigkeit an Individuen auftraten, für welche aber die Lebensbedingungen während der älteren Ablagerungen anscheinend nicht so günstige gewesen sind. Ich habe das gesammte Bivalven-Material Herrn Dr. A. Biztner übergeben, der es in der Fort- setzung seiner »Monographie über die Lamellibranchiaten der alpinen Trias« (Bd. XVIII der Abhandl. d. k. k. geol. R.-A.!) verwenden wird. Beistehend bringe ich nur die für das Niveau so besonders ') Erschienen ist bis jetzt: Revision der Lamellibranchiaten von St. Cassian. Heft I, 1896, [16] Die Cephalopodenfauna der Reiflinger Kalke. 195 charakteristische Posidonomya nov. spec. in einer Textillustration, weil immerhin noch einige Zeit ver- streichen dürfte, bis die umfassende Monographie Biliner's abgeschlossen sein wird. Es darf nicht Wunder nehmen, dass auch in der Fauna des Fundortes Rahnbauerkogel die Trachyostraca in überwiegender Menge auftreten, indem unter den Formen, welche derselbe bis jetzt geliefert hat, sich 25 Trachyostraca und nur 6 Vertreter der Leiostraca finden. Das Verzeichniss auf pag. 240 gibt in systematischer Folge eine Uebersicht über die Cephalopodenfauna. Als geologisch bedeutsamste Glieder finden wir hier die Formen aus. der Zone des Ceratites binodosus wieder: Ceratites binodosus Hauer, Acrochordiceras pustericum Mojs., Ptychites domatus Hauer, während beide Niveaux der Reiflinger Kalke, welche durch den-hier in Rede stehenden älteren Fundort Rahnbauerkogel und den im ersten Theile beschriebenen jüngeren Fundort Tiefengraben repräsentirt sind, gegenwärtig durch die Formen: Ceratites binodosus Hauer, Balatonites lineatus Arth., Acrochordiceras undatum Arth., Acrochordiceras pustericum Mojs., Norites psilodiscus Arth., Ptychites domatus Hauer verbunden sind. Es wurde daher, nachdem diese Resultate bekannt geworden waren, von meinem verehrten Lehrer Prof. Waagen die Vermuthung ausgesprochen, dass es sich bei diesem neuen Fund- orte eventuell um eine neue, die tiefste Zone des europäischen Muschelkalkes handeln könnte, die durch das massenhafte Auftreten der Balatoniten und der Posidonomya nov. spec. gut charakterisirt wäre und etwa nach dem häufig auftretenden Balatonites egregius Arth. zu benennen wäre. Ich persönlich möchte aber noch nicht wagen, diesen Vorschlag anzunehmen, weil mir die Begründung der Neuaufstellung einer Zone auf das vorläufig noch vereinzelte Vorkommen vom Rahnbauerkogel doch nicht genügend sicher erscheint. Herr Prof. Szess hingegen, welcher ebenfalls die Güte hatte, seine Ansicht über diese Frage zu äussern, meinte, eher die Zone des Ceratites binodosus in zwei Theile trennen zu müssen, einenunteren mit Balatonites egregius und einem oberen mit Balatonites balatonicus, während beide Theile durch das Vorkommen des Ceratites binodosus vereinigt wären. Dieser Vorgang würde jedoch wieder die Ausscheidung zweier Sub-Zonen bedingen, deren Aufstellung schon früher mit Recht bekämpft wurde, nachdem wir als die kleinste paläontologisch-geologische Einheit noch immer die Zone annehmen müssen.') Haben wir aber hier in der Fauna des neuen Fundortes eine Vergesellschaftung von Formen, welche einem tieferen als dem Ceratites binodosus-Horizonte der ursprünglichen Auffassung entsprechen würde, dann hätten wir vielleicht eine theilweise Vertretung jener hydaspischen Stufe der indischen Triasprovinz?) gefunden, welche unseren Alpen noch fehlte und die bis nun erst in den oberen Ceratiten-Kalken der Salt Range (loc. cit. pag. 1291 |21]) nachgewiesen wurde, während die beiden Aequivalente derselben in den rothen Klippenkalken von Chitichun in Tibet und in den schwarzen Posidonomyenkalken von Spitzbergen noch fraglich sind. Vielleicht führt ein Verfolgen der Verwandt- schaft der Reiflinger Posidonomya hier eine Klärung herbei. 1) Vgl. M. Neumayr, Erdgeschichte, Bd. II, pag. 17, und A. Bittner, Zur neueren Literatur der alpinen Trias. Jahrb. d. k. k. geol. R.-A. 1894, Bd. XLIV, pag. 370, u. a. O. 2) Mojsisovics, Waagen, Diener, Entwurf einer Gliederung der pelagischen Sedimente des Trias-Systems. Sitzungsber. d. k. Akad. d. Wiss. math.-nat. Cl. vom ı. December 1895, Bd. CIV, Abth. I, pag. 1279 [9]. % 257 196 Arthaber. Merz] Wir müssen daher, wenn wir uns an das neue Triasschema halten, daselbst den Begriff des Muschelkalkes, der anisischen Stufe, gegen unten erweitern und der balatonitischen Unterstufe eine neue Zone zufügen (vgl. loc. cit. pag. 19), während für die Eintheilung, wie sie A. Bittner (Bemerkungen zur neuesten Nomenclatur der alpinen Trias, Selbstverlag 1896) pag. 17 gibt, die Nothwendigkeit einer derartigen Erweiterung entfällt. Als weitaus wichtigstes Faunenelement nächst dem stratigraphisch bedeutsamen Ceratites binodosus treten die Balatoniten in den Vordergrund, welche hier in 20 neuen Formen vorliegen, von denen nur der oben genannte Balatonites lineatus noch im oberen, Tiefengrabener Niveau vorkommt. Diese 20 Arten zusammen mit den neuen Arten des letzteren Horizontes vermehren bedeutend unsere Kenntniss der Formenmenge dieser Gattung, deren Anzahl mehr als verdoppelt wurde, nachdem wir bis heute erst 3 Formen aus der Zone des Tirolites cassianus, 5 aus der Zone des Ceratites binodosus gekannt haben, während aus der Zone des Ceratites trinodosus von den Nordalpen 2, den Südalpen 5 und von Han Bulog 2 bekannt geworden waren, und die zwei letzten Vertreter sich in der Zone des Protrachyceras Archelaus fanden. Bedeutsam ist das vollständige Fehlen des Balatonites balatonicus, der in einigen Fxemplaren im Tiefengraben auftrat und ferner im Bakony und der Lombardei nach- gewiesen wurde. Sollte derselbe eine vertical so enge Verbreitung besitzen? Dann würde dies ein Grund mehr für Abtrennung einer neuen Zone sein, was zur Folge hätte, dass der Ceratites binodosus seine Bedeutung als Leitfossil verlieren würde und an seine Stelle der Balatonites balatonicus treten müsste. Gleichzeitig hätten wir dann der Thatsache Rechnung getragen, dass die so häufigen Formen, welche nur den mediterranen Gebieten eigenthümlich sind, auch die mediterranen Zonennamen ge- liefert hätten. ; Endlich sei erwähnt, dass merkwürdigerweise sowohl Nautiliden als die sonst häufigen Orthoceraten hier vollständig fehlen. Zum Schlusse ist insbesondere noch auf zwei Vertreter der Gattung Beyrichites Waagen hinzuweisen, von denen der eine, Beyrichites splendens, in sehr naher Verwandtschaft zu einer indischen Form, dem Beyrichites Gangadhara Diener spec. (s. pag. 230) steht und somit ein, wenn auch nur theilweise sicheres, Bindeglied mehr zwischen indischem und europäischem Muschelkalk bildet. Berichtigung. Nachdem die Benennung eines Ceratites simplex Arth. (s. Abth. ı, pag. 47 ff.) schon vergeben ist (Mojsisovics E. v., Arktische Triasfaunen, Memoires, Acad. Imp. Scienc. St. Petersburg, VII. Serie, Tom. XXXII, Nr. 6, pag. 30, Taf. VI, Fig. 2—4), ist die Neuaufstellung eines Ceratites simplex durch mich gänzlich unzulässig, und irrthümlich erfolgt, und ich bin daher leider gezwungen, einen neuen Namen zu geben, als welchen ich Ceratites vicarius vorschlage. Es ist daher im ersten Theile der vorliegenden Arbeit auf pag. 19, 47, 48 und Tafelerklärung zu Taf. IV stets statt Ceratites simplex zu lesen: Ceratites vicarius Arth. [118] Die Cephalopodenfauna der Reiflinger Kalke. 197 PALÄONTOLOGISCHER THEIL. Sectio IH. Ammonea Mojs. Ordnung: Trachyostraca Mojs. Familie: Ceratitidae Buch. Unterfamilie: Dinaritinae Mojs. Gattung: Ceratites de Haan. Formengruppe des Ceratites binodosus. Ceratites binodosus Hauer. Taf. XXIII (XI), Fig. r. 1850. Ammonites binodosus Hauer. Hauer Fr. v., Ueber die von W. Fuchs in den Venetianer Alpen gesammelten Fossilien. Denkschr. d. k. Akad. d. Wiss. math.-nat. Cl. Wien, Bd. II, pag. 114, Taf. XIX, Fig. 1—4. 1865. Ceratites binodosus Hauer, partim. Zauer Zr. v., Cephalopoden der unteren Trias der Alpen. Sitzungsber. d. K. Akad. d. Wiss. math.-nat. Cl. Wien, Bd. LII, pag. 623. 1869. Ammonites binodosus Mojs., partim. AMojsisovics E. v., Beitrag zur Kenntniss der Cephalopodenfauna des alpinen Muschelkalkes. Jahrb. d. k. k. geolog. R.-A., pag. 581. 1879. Trachyceras binodosum Hauer. Mojsisovics E. v., Dolomitriffe von Südtirol und Venetien, pag. 46. Wien. 1881. Ceratites binodosus Hauer. 2iitzer, Dr. A., Ueber die geologischen Aufnahmen in Indicarien und Val Sabbia. Jahrb. d. k. k. geol. R.-A., Bd. XXXI, pag. 246 u. 247. 1882. Ceratites binodosus Hauer. Moysisovics E. v., Cephalopoden der mediterr. Triasprovinz, pag. 19, Taf. XI, Fig. 1-5. 1895. Ceratites binodosus Hauer. Arthaler, Dr. G. v., Die Cephalopodenfauna der Reiflinger Kalke, Abth. I, Beitr. zur Pal. u. Geol. Oesterr.-Ung., Bd. X, pag. 48, Taf. IV, Fig. 3. Auch im untersten Reiflinger Kalke fand sich dieser charakteristische Vertreter des unteren alpinen Muschelkalkes. Die beiden vorliegenden Stücke ähneln vollständig dem von dem Fundorte Tiefengraben stammenden und Taf. IV, Fig. 3, abgebildeten Stücke, welche folglich ebenfalls der kleineren, engnabeligen Varietät angehören. Das eine, leider fast flach gequetschte Exemplar zeigt jedoch in trefflicher Erhaltungsweise die Schale, welche feine, gleichsinnig dem Rippenverlaufe angeordnete und enggestellte Schalenstreifen aufweist, die im Intercostalraum naturgemäss etwas deutlicher auftreten als auf den Rippen selbst, wo sie stärker abgenützt werden mussten; zeitweilig tritt die eine oder andere Linie etwas stärker heraus. Da man bisher nur Steinkerne des Ceratites binodosus gekannt hat, so gewinnt das vorliegende Stück durch seine Erhaltungsweise an Interesse, weil wir auch hier wieder dieselbe Zeichnung der Schale wiederfinden, die bei den meisten alpinen Ceratiten, Balatoniten etc. schon constatirt wurde. Anschliessend an die Beschreibung des Ceratites binodosus des Fundortes Rahnbauerkogel möchte ich einige Irrthümer berichtigen, welche ich gelegentlich der Beschreibung der Ceratiten des Fundortes Tiefengraben im ersten Theile der vorliegenden Arbeit begangen habe: Auf pag. 47 f. wird die Sculpturentwicklung bei Dinarites und Tirolites besprochen und dann der Schluss gezogen, dass die Tirolitinen als ältere, Stammformen aufzufassen wären, von denen die Dinaritinen nur derivirt 198 Arthaber. [119] seien. Ich muss gestehen, dass ein Trugschluss mich zu dieser Erkenntniss geführt hat. Der Umstand allein, dass in den tiefsten Ablagerungen mariner Trias, wie sie uns heute aus den Otoceras beds des Himalaya vorliegen, !) schon Vertreter der Dinaritinen-Reihe auftraten, während die Tirolitinen überhaupt fehlen und nur als eine Abzweigung vom Hauptstamme der Dinaritinen aufzufassen sind, welche ihr Verbreitungsgebiet in dem mediterranen Triasmeere allein hat, lässt den Irrthum erkennen, in dem ich befangen war und den ich jetzt aufgebe. Ein zweiter Irrthum befindet sich auf pag. 54, woselbst zwei verticale, parallele Entwicklungs- reihen angeführt werden, welche die Sculptur der ausseralpinen und alpinen Ceratiten in den horizontalen Stadien I--III durchmacht. Haben solche Entwicklungsreihen schon fast immer deshalb eine schwankende Basis, weil sie ja nur nach dem zufälligen und jeweiligen Stande unserer allgemeinen Kenntniss zusammengestellt sind, so befand ich mich in dem vorliegenden Falle ganz besonders im Irrthum bezüglich des ersten Entwicklungsstadiums der ausseralpinen Reihe, als welches ich Ceratites nodosus Autor, annehmen zu müssen glaubte. Wohl hegte ich gewisse Zweifel, ich liess daher in auffallender Weise Punkt ı anders im Texte setzen als die übrigen; aber erst den freundlichen Mittheilungen Prof. Benecke's und Dr. A. Tornquist’s habe ich es zu danken, dass ich hier diese falsche Auffassung widerrufen kann. Ich wurde zu derselben durch Vergleich des Ceratites Vyäasa Diener und eines annähernd gleich grossen Exemplares des Ceratites nodosus gebracht. In Folge der Grösse zeigte derselbe in auffallender Weise, wie ich heute weiss, senile Merkmale, wodurch sich eine der indischen ähnliche Ausbildungsform ergab. Das erste Glied der ausseralpinen Reihe würde uns daher heute noch fehlen oder ist eventuell in beiden Gebieten nicht gleichsinnig entwickelt. Unterfamilie: Tirolitinae Mojs. Gattung: Balatonites Mojs. Formengruppe der Balatonites gemmati. Die grosse Veränderlichkeit, denen die Individuen in den einzelnen Altersstadien unterworfen sind, erfordert es, letztere genauer zu charakterisiren. Man kann im Allgemeinen drei Altersstadien fest- halten: das Jugend-, Reife- und senile Stadium. Ersteres finden wir gut vertreten durch die Abbildungen auf Taf. XXVI, Fig. 7, 8. Das Reifestadium, in dem wieder Anfang, Mitte und Uebergang zum nächst- folgenden, senilen Stadium gut zum Ausdrucke kommt, zeigen fast alle Abbildungen, am besten Fig. 5a, 6a im letzten Theile der Windung, ferner Taf. XXV, Fig. 1a, 3a, sowie die Uebergänge zum senilen Stadium in Taf. XXIV, Fig. ra, 3a, 5a; die senile Altersstufe endlich zeigen am deut- lichsten die Abbildungen auf Taf. XXIII, Fig. 2 a, #, wiederum Taf. XXIV, Fig. 1a, d, und Taf. XXV, Fig. 8a, ce. Das Jugendstadium (Taf. XXVI, Fig. 7, 8) hat bei einer Windungshöhe von 2 mm glatte, gerundete Umgänge; weitgestellte Einschnürungen theilen die Windunggliederartig ab; sie ist stärker in der Marginal- als Umbilicalregion aufgetrieben, so dass, ohne dass eine eigentliche Marginalkante entwickelt wäre, der Eindruck von flachen, längsgestellten Marginalanschwellungen hervorgerufen wird, welche von jeder Einschnürung abgeschnitten werden. Die Schale ist mit sehr feinen Anwachsstreifen bedeckt, welche ziemlich geradlinig und radial wie die Einschnürungen Flanke und Externtheil übersetzen. Nun beginnt die Windung sich rasch zu erhöhen, und schon bei 4mm treten die jetzt schwächer werdenden Ein- schnürungen enger zusammen und verlaufen schwach sichelförmig; gleichzeitig bereitet sich die Entwicklung einer Marginalkante und eines dachförmig zugeschärften Externtheiles vor, welche bei der Windungs- ') Vgl. Diener, Ergebnisse einer geol. Expedition in den Central-Himalaya etc. Denkschr. d. k. Akad. d. Wiss. math.-nat. Cl., Bd. LXII, pag. 543 (ır) u. ff. 120] Die Cephalopodenfauna der Reiflinger Kalke. 199 höhe von 6mm (Ende der letzten Windung, Taf. NXVI, Fig. 7 a) erreicht werden. Das nahe Zusammen- rücken der Einschnürungen, aus denen sich, wie bereits #. v. Mojsisovics (Cephalop. Medit. Triaspr., pag. 87) hervorgehoben hat, späterhin die Rippen entwickeln, ist auch die Ursache der sich nun entwickelnden Umbilicalknoten. Die positiven Rippen entstehen, wie nebenbei bemerkt sei, nicht aus den negativen Einschnürungen, sondern letztere treten so nahe aneinander heran, dass die zwischen- stehende Schalenpartie von selbst Rippenform erhält. Die Contractionen bleiben bei vielen Formen durch alle Altersstadien bestehen, während sie bei anderen wieder entweder ganz verschwinden oder, wie im eben geschilderten Falle, sich vorwiegend nur auf die Flanke beschränken und dann als Pseudoeinschnürungen (vgl. pag. 67) zu gelten haben. Die Entwicklung der Rippen folgt auf die- jenige der Umbilicalknoten. Die Rippen treten meist als einfache Hauptrippen mit eingeschalteten Zwischenrippen auf, selten als Spaltrippen, und zeigen bei manchen Formen eine eigenthümliche Art der Abspaltung feiner Neben- rippchen von der Hauptrippe in der oberen Marginalpartie. Im senilen Stadium reducirt sich die Berippung wieder in der Form, dass die Rippen zu dicken, wulstigen Anwachsstreifen herabsinken, z.B. Balatonites Corvinus, Taf. XXV (25), Fig. 8a. Die Beknotung, welche den Formen der Gattung Balatonites nur in der Gruppe der Arietiformes fast ganz fehlt, beginnt, wie eben gezeigt wurde, als wulstige, längliche Auftreibung in der Marginal- region, während späterhin die ersten, deutlichen runden Knötchen auf dem Umbilicalrand auftreten (Taf. XXV, Fig. 1a). Späterhin schreitet die Beknotung langsam von innen gegen aussen vor, tritt in Folge dessen zunächst in der Lateralpartie als Lateralknoten, in einem späteren Zeitmoment auf dem Marginalrande und zuletzt auf dem Externtheile als Kiel oder Mediandorn auf. Bei Formen, welche die Tendenz haben, ihre Schale höher zu verzieren, entwickeln sich submarginale oder sublaterale accessorische Knotenspiralen, welche jedoch an Grösse hinter den vier Hauptspiralen zurückbleiben. Die grösste Knotenanzahl besitzt gegenwärtig Balatonites transfuga Arth. (Taf. VIII, Fig. ı, 2) mit acht Spiralen und zeigt daher schon den von Z.v. Mojsisovics angenommenen Uebergang zu Trachyceras. Im Alter beginnt die Beknotung wieder von aussen gegen innen abzunehmen, indem zuerst die Median- knoten verschwinden, die Marginalen sich sehr stark reduciren, mitunter ganz verlöschen, während die Lateralen am längsten ihre Stärke beibehalten, im Gegensatze zu den Umbilicalen, die sich in ähnlicher Weise wie die Marginalen stark verringern. Der Externtheil, dessen Ausbildungsform von der grössten systematischen Bedeutung ist, “erfährt ebenfalls in den verschiedenen Altersstadien entsprechende Umformungen. Er ist, wie oben schon erwähnt, anfänglich vollkommen gerundet und geht ohne Marginalkante in die Flanke über; gleich- zeitig mit Erhöhung der Windung im Anfange des Reifestadiums (Taf. XXV, Fig. 1a, Taf. XXVI, Fig. 5, 6) bildetsich ein kantiger Marginalrand heraus, und bald darauf erhebt sich der Externtheil stumpf dachförmig, entwickelt in der Folge einen Kiel und setzt auf diesem längsgestellte Mediandornen an, welche dem Zusammentreffen der beiderseitigen Rippen ihren Ursprung verdanken und mitunter bedeutende Höhe erreichen (Taf. VI, Fig. 4a). In der Altersmitte des Reifestadiums ist dieses Sculpturmaximum des Externtheiles erreicht und nun beginnt in umgekehrter Folge wie die Zunahme eine allmälige Abnahme, indem die Medianknoten verschwinden, die allgemein dachförmige Gestalt sich rundet und später abplattet, wobei die Rippen schwach bogenförmig, anstatt wie früher winkelig, die Externseite übersetzen; schliesslich rundet sich auch wieder die Marginalkante ab (Taf. XXV, Fig. 8a). Der Umriss der Windung, welcher im Jugendstadium gerundet ist, erhöht sich sehr rasch und erlangt im Allgemeinen gestreckt rechteckige Gestalt, deren Höhe sich im Alter reducirt und sich mehr und mehr der jugendlichen Form durch stärkere Rundung wieder nähert. So sehen wir ein Anwachsen der Sculptur gegen die Mitte des Reifestadiums bezüglich der Form des Externtheiles, der Berippung und Beknotung, und dann nach einer Zeit des Stillstandes wieder eine bedeutend langsamere Abnahme der rasch erworbenen Sculpturmerkmale. Wir finden also D38 Arthaber. [121] nur bei Stücken des Reifestadiums, um das Altersmittel herum, die typische Entwicklung des Balatoniten- Charakters. Die Suturlinien, welche heute in reicher Zahl vorliegen, zeigen, wie bekannt, ceratitische Aus- bildungsform. Ein breiter Externlobus, dessen beide Flügel von je einspitziger Gestalt (Taf. XXIV, Fig. 3c, Taf. XXV, Fig. 6c) mit Uebergängen bis zur breiten und reichgezackten Form sind (Rat. XXI, Rip. 8; Tat, XXIV, Big. 106, 50, Tal XV, Rier 770,28°2)2 27,weisVateralessyen ziemlich gleicher Gestalt und Grösse, die Basis mitunter sehr reich gezackt, folgen zunächst auf der Flanke, sodann ein Auxiliar, der in seiner höchsten Stellung knapp ober dem Umbilical- rand auftritt. Er ist meist klein, mit gezackter Basis, selten breit, die ganze Nabelwand einnehmend (Taf. XXIV, Fig. 2 d, Taf. XXV, Fig. 7@, 84). Unterhalb der Naht folgt ein zweiter, viel kleinerer Auxiliar und ein einspitziger Internlobus (Taf. XXV, Fig. 6c). Die Sättel sind rundbogig und ganzrandig und der allgemeine Verlauf der Suturlinie entweder ein flach bogenförmiger (dann steht der erste Lateralsattel an höchster Stelle) oder ein ziemlich gerader, von aussen gegen innen ansteigender (dann steht der Externsattel zu tiefst, der zweite Lateralsattel zu höchst). Mitunter ändert sich auch der Verlauf der Suturlinie bei ein und demselben Individuum (vgl. Balatonites variesellatus, pag. 208, Taf, XXIV, Fig. re). Schliesslich sei insbesondere auf die ausserordentlich grosse Variationsfähigkeit der Art und speciell des Individuums hingewiesen, die schwer den richtigen Weg in Abgrenzung des Species einer- seits und der Variationen derselben andererseits finden lässt. Es ist dies eine Formenmenge, wie wir sie nur bei jenen Gattungen finden, die auf der Höhe ihrer Entwicklung stehen und dem Erlöschen nahe sind. Als einziges triadisches Analogon betreffs der Variationsfähigkeit des Individuums vermag ich nur den Dinarites spiniplicatus Mojs. (Arkt. Triasfaunen, pag. ro ff., Taf. I, Fig. 15, 8—-ı6, 18-26, Taf. II, Fig. 15, 7) vom Olenek anzuführen. Die Gruppe der Arietiformes (Judicarites Mojs.), welche von #. v. Mojsisovics kurz und prägnant (Cephal. Medit. Triaspr., pag. 84) charakterisirt wurden, zeichnen sich von den beiden anderen Formen- gruppen der Gattung Balatonites durch Fehlen einer eigentlichen Beknotung aus. Die Rippen, welche im Reifestadium einfach sind und sich fast stets nur durch Insertion je einer Secundärrippe in den Intercostalraum vermehren, schwellen in der Marginalregion und am Umbilicalrande in geringer Weise an und setzen entweder stark reducirt über den Mediankiel hinüber, wodurch dieser in schwacher Weise längsgeknotet wird, oder sie verlöschen noch vor Erreichen desselben. Auf Jugendwindungen, welche selten zu bekommen sind, deren ich aber einige in Judicarien aufsammelte, bemerkt man ein Zusammenfliessen zweier Rippen am Umbilicalrande, was natürlich mit einer Verdickung des gemein- samen Rippenstückes verbunden ist. Diese Art der Bifurcation erklärt sich durch die enge Berippung, verbunden mit einem in der Jugend relativ engen Nabel. | Die Suturlinien haben einen der Ausbildungsform bei der Gruppe der Balatonites gemmati ähnlichen Verlauf. Von grösserer Verschiedenheit ist die Gruppe der Balatonites acuti!) (Dorycranites Hyatt.). Von dem dachförmig zugeschärften Externtheil, auf dessen Schneide ein Kiel aufsitzt, bis zu dem schneidenden Externtheil, der ohne Marginalkante in die Flanke übergeht, wie wir ihn bei Balatonites bogdoanus Buch. sp. und dessen Verwandten finden, ist wohl kein zu weiter Schritt. Bedeutsamer erscheint mir die Art der Beknotung, die auf jüngeren Windungen, wo nach Z. v. Mojsisovics die Marginalkante deut- licher hervortritt, dann in typischer Tirolitenform auftritt. Freilich liegen ganz kleine Jugendformen nicht vor, uns fehlt somit die Kenntniss der Ausbildung des Externtheiles und Marginalrandes bei den- selben, jedoch ist es nach dem übrigen Gang der Entwicklung dieser stark abweichenden Formen zu !) Cephalop. Medit. Triaspr., pag. 87 fi. [122] Die Cephalopodenfauna der Reiflinger Kalke. 201 schliessen, mehr als wahrscheinlich, dass sie in der Jugend ähnlich entwickelt seien, wie die anderen typischen Balatoniten auch. Die Suturlinien zeichnen sich durch ganzrandige Loben und Sättel aus; bei ersteren beginnt erst die theilweise feine Zackung, letztere sind auffallend gross und flach; der ganze Verlauf ein flach bogenförmiger. Die Balatoniten, von denen insonderheit die Gruppe der Gemmati einen plötzlichen und unerwarteten Zuwachs aus den tiefen Muschelkalkniveaux erlangt haben, scheinen, wie schon E. v. Mojsisovics!) und später Diener?) hervorgehoben haben, auf die mediterranen Triasgebiete beschränkt zu sein. Wir müssen nach dem heutigen Stande unseres Wissens annehmen, dass sie im untersten Muschelkalk schon das Maximum ihrer Entwicklung erreicht haben. Als erste Vertreter dieser Gattung finden wir die Formen der Gruppe der Balatonites acuti vom Bogdoberge der Astrachan’schen Steppe in den Kalkmergeln, welche der Zone des Tirolites cassianus, also dem Werfener Niveau angehören. Im unteren Muschelkalke entwickelt sich in der Zone des Ceratites binodosys plötzlich die Gruppe des Balatonites gemmati zu reicher Formenmenge, lässt schon in der Zone des Ceratites trinodosus mehr nach, in der wir in den Südalpinen (Prezzokalken) die Gruppe der Arietiformes finden, die nur von dort bis heute bekannt geworden sind, und erreicht im obersten Muschelkalke,®) in der Zone des Protrachyceras Archelaus (Wengener Sch.), ihr Ende. Eine einzige Ausnahme scheint nur der Balatonites punjabiensis Waagen!) zu machen, der als erster und einziger Vertreter von Balatonites und den Tirolitinen überhaupt aus den oberen Ceratiten-Kalken der Salt Range, der Zone des Stephanites superbus, beschrieben wurde. Wie Waagen hervorhebt, ist das Stück leider schlecht erhalten und daher die Bestimmung »mehr oder weniger unsicher« (loc. cit. pag. 62). Er vergleicht die indische Form mit dem Balatonites golsensis Mojs.°) (pag. 83, Taf. V, Fig. 4, 6) aus der Binodosus-Zone von Neubrags im Pusterthal, mit dem gewisse Aehnlichkeiten nicht zu leugnen sind. Aber freilich drängt sich da die Frage auf, ob auch diese Form (sie ist ebenfalls schlecht erhalten) nicht vielleicht ihre systematische Stellung besser bei den Dinaritinen, speciell dem Dinarites Taramelli Mojs. (loc. cit. pag. 13, Taf. V, Fig. 5, Taf. XL, Fig. 9, 10) finden würde? Balatonites egregius Arth.‘°) Taf. XXI (XI), Fig. 2a, 0,c, Fig. 3a, 2,c, Fig. 4. a Ü € Diiichmesserr nr >85 0 0 Alo nam zo mm 98 mm Höhe der letzten indes ne N 05 oma 4) 22, > 29 > Dicke > > » ne ES, 17 (20) mm 24 (3I)mm Nabelweite (von Naht zu Naht) ee ON 8 3Iımm 44 mm Die Form des Externtheiles ändert sich in den drei, oben durch die Maasse sub a,Ö,c gekenn- zeichneten Grössenstadien derart, dass er bei der grössten Form, ausser auf einer kleinen Partie der beginnenden letzten Windung fast durchgehends, bei der mittleren grossentheils lachgewölbt ist, während die kleinste Form sowie die restirenden Theile der relativen letzten Windungen (von Ö und c) stumpf- dachförmige Gestalt haben. Bei Jugendformen ist der Externtheil gerundet, später, bei einem Durch- messer von circa 25mm, schärft er sich zu und zeigt einen stumpfen Keil, der bei weiterem Wachs- !) Arkt. Triasformen, pag. 149; M&m. Acad. scienc. de St. Petersburg 1886, Ser. VII, Tom. XXXIII, Nr. 6. °) Himälayan Fossils, Cephal. of the Muschelkalk (pag. 92 ff.), Pal. Indic. 1895, Ser. XV, Vol. II, Part. 2: 3) Vgl. Verhandl. d. k. k. geol. R.-A. 1896, Nr. 3, pag. 125. *) Pal. Indic. Salt Range Foss., Vol. II, pag. 64, Taf. XXIV, Fig. 5. °) Cephalop. Medit. Triaspr. 6) Von verschiedenen Seiten auf das Unpraktische der Schreibweise des Autornamens »Art.x aufmerksam gemacht, verwende ich von nun an die Bezeichnung »Arth.«, Beiträge zur Paläontologie Oesterreich-Ungarns. Bd. X. 26 202 Arthaber, [123] thum des Individuums in mehr oder weniger deutlicher Weise durch das Uebertreten der Rippen auf den Externtheil zart geknotet wird, beim vollständig erwachsenen Individuum sodann allmälig zu einer feinen Mittellinie wird und schliesslich ganz verschwindet. Die Flanken sind flach gewölbt und erlangen im Lateralknoten, welcher etwas oberhalb der Flankenmitte sitzt, die grösste Dicke, der Marginalrand ist durch die aus scharfen Knoten gebildete Marginalspirale, der Nabelrand durch die kleineren Umbilicalknoten markirt; die Nabelwand ist hoch und anfangs steil, später flacher gestellt; die Windungen haben rechteckige, fast schon quadratische Form. Der Nabel ist sehr gross; die Involution erfolgt knapp unter dem Marginalknoten, die Aufrollung bei dem vollständig erwachsenen Individuum (mit ’den Maassen c) erfolgt in der Art, dass eine Abweichung von der Kreisform stattfindet und sich die beiden Durchmesser wie 76:98 verhalten, während bei der Grösse 5 noch keine Spur davon zu sehen ist. Die Radialsculptur besteht aus einfachen Rippen mit aufgesetzten Knoten. Die Anfangswindungen sämmtlicher Balatoniten-Arten meines Materiales sind fast ganz gleich entwickelt. Wir finden auf den ungefähr drei ersten Umgängen glatte Schale und sehr zahlreiche Einschnürungen; gegen Schluss der dritten Windung entwickeln sich umbilicale stumpfe Anschwellungen; später treten dieselben schärfer hervor, gleichzeitig mit kleinen Lateralknötchen, und bei einem Durchmesser von 25 mm endlich finden wir den Beginn der Radialsculptur, wie sie bei den vollständig entwickelten Individuen auftritt. Dieselbe besteht, wie schon erwähnt, aus einfachen Rippen. Sie ziehen, bei Schalenexemplaren deutlich sichtbar, auf Steinkernen in weniger deutlicher Weise über die Nabelwand herauf und tragen auf dem leicht gerundeten Umbilicalrande die kleinen Umbilicalknoten; von hier aus verflacht die Rippe etwas und schwillt erst wieder kurz unterhalb des Lateraldornes, der etwas oberhalb der Flankenmitte sitzt, an, erlangt sodann zwischen diesem und dem Marginaldorn abermals eine flache Anschwellung, welche sich jedoch nie zum Knoten individualisirt, und tritt auf den Externtheil nicht als Rippe, sondern nur mehr als grobe Doppellinie über, welche ihn mit einem scharfgekrümmten, nach vorne convexen Stücke übersetzt. Ausser diesen Hauptrippen treten noch, besonders auf dem letzten Umgange des grössten Stückes, kurze inserirte Rippen auf, welche wechselnd bald einen kleineren, bald gleich grossen Marginaldorn wie die primären tragen, jedoch schon oberhalb der Lateraldornenspirale erloschen sind; mit ihrem Verlauf im Marginaltheile correspondirt auf dem Nabelrande ein ganz kleines, accessorisches Knötchen, und sie zeigen auf dem Externtheile dieselbe Form wie die Hauptrippen. Unter den Dornen der Flanke sind die Lateralen die kräftigsten und von etwas stumpferer Form auf Steinkernen als auf Schalenstücken, auf denen sie eher als gedrungene, spitze Stacheln erscheinen; an Grösse folgen sodann die Marginalen, welche spiral lach gedrückt und längsgestellt sind; auf Exemplaren der Mittelgrösse treten, wie schon eingangs erwähnt, in nicht sehr deutlicher Weise getrennt, kleine, längsgestellte Externknoten auf. Ferner ist noch im Raume zwischen den umbilicalen und lateralen Knoten eine Spirale minimaler accessorischer Knötchen zu erwähnen, welche jedoch nur beim grössten Stücke, und auch da nur auf den letzten Theilen der Wohnkammer, zu beobachten ist. An einigen Stellen treten Marginal-, Lateral- und manchmal auch die umbilicalen Knoten ganz unverhältnissmässig stark im Vergleiche zu den übrigen heraus, und zwar ist dies stets dann der Fall, wenn eine jener Einschnürungen auftritt, welche wohl auf der Flanke, nicht aber auf dem Externtheil deutlich sichtbar sind, und die daher im ersten Theile dieser Arbeit als »Pseudoeinschnürungen« bezeichnet wurden. Es ist dann entweder die jenen vorangehende oder die folgende, meist aber beide Rippen mitsammt den Knoten kräftiger entwickelt, während auf dem Externtheil Gleichgewicht herrscht. Sechs solche Stellen treten beim grössten Stücke hervor, bei kleineren viel weniger, so dass man anzunehmen versucht ist, dass dies eben nur ein Charakteristicum der Wohnkammer vollständig erwachsener Individuen sei. Die Schale ist mit ausserordentlich feinen, enggestellten Anwachslinien bedeckt. Bei dem Taf. XXII, Fig. 2a, abgebildeten Stücke ist deutlich der sehr schön erhaltene Mund- rand zu sehen. Wir finden einen analog den Rippen verlaufenden Ventrallappen, auf der Flanke einen [124] Die Cephalopodenfauna der Reiflinger Kalke. 203 flacheren und grösseren oberen und kleineren unteren concaven Ausschnitt, welche beide durch ein kleines Convexstück, das in der Höhe des Lateralknotens liegt, getrennt sind; am Interntheile folgt ein kleiner, scharf vorspringender Internlappen. Die Suturlinie durchsetzt von aussen nach innen in etwas schräger Weise die Radialsculptur und bildet, vom Externsattel zum ersten Lateralen sehr rasch ansteigend, dann fast radial verlaufend, einen sehr flach gewölbten Bogen. Die Loben sind bei den typischen Formen nieder und breit, die Sättel ebenfalls breit und rundbogig. Der Externlobus hat einen niederen Medianhöcker mit einem grösseren basalen und zwei bis drei kleinen, seitlichen Zacken; die beiden Lateralen haben im Allgemeinen kugelige Form, sind fast von gleicher Grösse, ja es erscheint der zweite sogar noch etwas breiter und länger in Folge des hochsitzenden Auxiliars; ihre Basis ist mit zwei bis drei grösseren Zacken in der Mitte und rechts und links mit einigen Zähnchen besetzt, dieselben ziehen sich aber nicht höher hinauf; auf dem Nabel- rande beginnt ein breiter, die ganze Umbilicalwand einnehmender Auxiliar mit einigen Zähnchen. Der Externsattel liegt grösstentheils auf der Flanke; von ihm zum ersten Lateral macht die Suturlinie einen grossen Sprung, während der zweite Lateral fast auf gleicher Höhe wie der erste liegt, aber viel kleiner ist; der Scheitel des Auxiliarlobus liegt in derselben Radiale wie der Scheitel des Externsattels. Der Sculpturtypus und die äussere Form des Balatonites egregius erinnert an Balatonites cfr. Ottonis Buch sp., welchen Z. v. Mojsisovics!) (pag. 78, Taf. V, Fig. ı, Taf. VI, Fig. 1) von Neubrags im Pusterthal beschrieben hat. Vergleiche mit der Abbildung Deyrzch’s?) sind ganz ausgeschlossen (pag. ııo, Taf. IV, Fig. La, Ö, c), weil dieselbe nur schematisirt ist, abgesehen davon, dass bei jener Form der Externtheil anders entwickelt gewesen zu sein scheint. Hingegen ist ein gewisser Grad der Uebereinstimmung mit der Duch'schen Form°) selbst nicht zu leugnen. Freilich muss das Original- stück Zeopold v. Buch’s sehr stark abgewitterte Suturen gehabt haben! Wie oben schon gelegentlich der Besprechung des Sculpturwechsels des als Typus der voran- stehenden Art aufgestellten und abgebildeten Stückes erwähnt wurde, kennzeichnet sich die Variations- fähigkeit nicht nur in den verschiedenen Altersstadien desselben Individuums, sondern tritt auch deutlich in denselben Altersstadien verschiedener Individuen hervor, so dass es unmöglich ist, die Art hier so eng zu umgrenzen, wie es vielfach in der neueren Literatur der Brauch ist. Wir müssen hier der Art einen weiteren Spielraum für ihre individuelle Entwicklungsfähigkeit lassen, welche sich aber nicht allein auf die äussere Form, sondern auch auf die Suturlinien erstreckt. Verschiedenheiten minderen Grades werden daher in der Folge als »Varietäten« (a, d, c etc.) besprochen, während solche höheren Grades, die noch nicht die Aufstellung einer neuen Species rechtfertigen, als »Variatio« mit besonderen Namen ausgeschieden werden. Variatio a. Taf. XXIII (XD, Fig. 3a, 2, c. Die Maasse dieser Varietät sind oben unter der Rubrik z gegeben. Bei dieser Grösse tritt auf dem Externtheile noch eine kräftige Kiel-Linie auf, welche jedoch beim Durchmesser von 55 mm schon vollständig verschwunden ist. Hier tritt in besonders deutlicher Weise jene Art der Radialberippung auf, wie sie Z. v. Mojsisovics*) beim Balatonites Zitteli Mojs. (pag. 81) erwähnt. Bis zu einem Durchmesser von eirca 30mm ist stets erst jede zweite Rippe kräftiger entwickelt; bei weiterem Wachsthum verschwindet die schwächere Rippe fast ganz, und es treten nur kräftige, primäre und kurze, von aussen inserirte Rippen auf. Erst auf der Wohnkammer wird die Sculptur wieder eng, aber viel unregelmässiger. 1) Mojsisovics E. v., Cephalop. Medit. Triaspr. 2) Beyrich E., Ueber einige Cephalopoden aus dem Muschelkalke der Alpen. Abhandl. d. königl. Akad. d. Wiss. für 1866, Berlin 1867. °) Buch L. v., Ueber Ceratiten. Abhandl. d. königl. Akad. d. Wiss. für 1848 (pag. ı8, Taf. IV, Fig. 4—6), Berlin 1850. #) Moisisovies E, v., Cephalop. Medit. Triaspr. 26”* 204 Arthaber. [125] Umbilicale und laterale Knoten sind fast von gleicher Stärke; die Marginalen sind die kleinsten und die Lateralen sitzen hier unter der halben Flankenhöhe. Die Unterschiede der Suturlinie sind gering; der erste Laterallobus ist breiter und grösser als der zweite, die Loben überhaupt etwas länger als bei dem Art-Typus. Hiedurch bildet die Varietät a ein Uebergangsglied zur Varietät d. Variatio 2. Taf. XXIII (XI), Fig. 4. Diese Art kennzeichnet sich durch fast denselben Sculpturtypus wie die Varietät 2; ein Unter- schied liegt in den Loben. Sie sind sehr lang im Vergleiche zu den typischen Loben in Fig. 2c, und der Auxiliarlobus, welcher höher auf der Flanke schon beginnt, nimmt den ganzen Raum bis zur Naht ein und ist ziemlich reich gezackt, so dass hiedurch fast schon ein erster kleiner Auxiliar auf der Flanke individualisirt erscheint, an den sich ein zweiter, breiterer dann auf der Naht anschliessen würde. Die Suturlinie, als Ganzes, durchsetzt in noch schrägerer Weise die Radialsculptur. Zahl der Exemplare: 9 (Typische Stücke: 3, Variatio @: 2, Variatio d: 4). Balatonites egregius var. mirus Arth. Taf. XXIII (XI), Fig. 5a, 2, e. DERENNESSET & ne 0 aa 8 0 8 5 5 » » mm EloherderBletztenS\\indunessssr rer, Dicke >» » » al RIO Ws Nabelweite (von Naht zu Naht) . . . . 31 » Zu Beginn der letzten Windung ist der Externtheil noch stumpf-dachförmig entwickelt mit schwach hervortretender Mittellinie, welche sich theilweise noch bis fast drei Viertel des letzten Umganges, der mehr als zur Hälfte aus der Wohnkammer besteht, verfolgen lässt; deutlich abgesetzte Externknoten fehlen und auf den letzten Partien der Wohnkammer ist der Externtheil dach gerundet geworden; die Flanken sind flach gewölbt und erhalten etwas unterhalb der Flankenmitte die grösste Breite; die Rippe erscheint dick, aufgesetzt, und ihr sitzt wieder der Lateralknoten auf; so ergibt sich, über letztere gemessen, eine Breite, welche fast gleich der Windungshöhe ist; die Marginal- kante ist in Folge der vorspringenden Dornen scharf entwickelt, die Umbilicale leicht abgestumpft; die Nabelwand ist anfangs nieder und senkrecht gestellt, später erhöht sie sich etwas mehr und nimmt besonders auf den letzten Theilen der Wohnkammer eine schräge Stellung an; die Involution erfolgt knapp unter dem Marginalknoten. Die Form ist sehr weitnabelig und die Windungen machen, die letzte ausgenommen, einen flach scheibenförmigen Eindruck. Wie bei der typischen Form des Balatonites egregius zeigen auch die jüngeren Umgänge der Varietät eine langsame Entwicklung der Sculptur von ganz glatten, nur durch Einschnürungen segmentirten Windungen zur Sculpturhöhe des letzten Umganges; auf dem vorletzten wird rasch diese Entwicklung erlangt, die kurz vorher mit Umbilicalknoten beginnt; dann treten zarte Rippchen mit Lateralknoten auf, von denen stets die zweite kräftiger hervortritt, etwas später erscheinen Marginal- knoten und zuletzt die niederen, undeutlichen Externverdickungen. Die Rippen sind auf dem letzten Umgange dick, kräftig und sind während ihres ganzen Ver- laufes fast von gleicher Stärke; sie haben einen kleinen, spitzen Umbilicaldorn, unterhalb der Flanken- mitte einen dicken Lateralknoten, der nur stellenweise dornförmig auftritt und auf der Marginalkante einen spiral verlängerten Marginalknoten, der auf der Wohnkammer allein dornförmig wird. Ausser diesen drei Knotenspiralen treten, erst nach Beginn des letzten Umganges, zwischen der Umbilical- und Lateralspirale eine accessorische untere, und zwischen Lateral- und Marginalspirale eine — auf der [126] Die Cephalopodenfauna der Reiflinger Kalke. 205 Wohnkammer des abgebildeten Stückes sogar zwei — accessorische obere Spiralen, aus kleinen Knötchen gebildet, auf. Neben den Hauptrippen finden sich von aussen her eingeschaltete Insertions- rippen, welche aber nur bis zum Lateralknoten reichen; sie haben einen gleich starken Marginal- knoten, sowie eine (eventuell zwei) obere accessorische Knotenspirale; am Umbilicalrand entspricht ihr wieder ein kleines Knötchen, wie bei Balatonites egregius, so dass man sie auch als reducirte Hauptrippe auffassen kann. Auf der Wohnkammer verliert die Sculptur an Regelmässigkeit; meist ist die Hauptrippe im unteren und die Nebenrippe im oberen Theile der Flanke besser entwickelt. Sowohl die primäre als die inserirte Rippe treten gleich stark und rasch verflachend auf den Externtheil über und bilden einen kurzen, nach vorne convexen Bogen am Ende der letzten Windung und einen stumpfen Winkel am Anfang derselben. Die Suturlinie entspricht ziemlich genau derjenigen bei der typischen Form, durchsetzt eben- falls schräg die Radialsculptur, zeigt aber auf der Kante, ähnlich wie die Varietät Ö (Fig 4), einen individualisirten, kleinen Auxiliar. Diese so beschaffene Form wurde deshalb nur als Varietät und nicht als getrennte Species abgeschieden, weil mir die Unterschiede in Folge der pag. 203 begründeten Fassung des Speciesbegriffes nicht bedeutsam genug erschienen. Sie bestehen in der unregelmässiger sculpturirten Wohnkammer, den durch die dicken Rippen fast quadratisch gewordenen letzten Windungen, dem etwas anders geformten Externtheil und in dem Auftreten der beiden accessorischen Knotenspiralen. Zahl der Exemplare: 3. Balatonites armiger Arth. Taf. XXIII (XI), Fig. 6a, 2, e, 7, 8. a b c IDischmessener re cite Emm 58mm zomm Dohesdensletztena\V.ndune Be 21 » Dicke > » » STAR he, SR TOR.S IA » 20 >» Nabelweite (von Naht zu Naht). . . . circa I8 » ED: 34 > Dem grössten Stücke, welches zur Abbildung gebracht wurde, entsprechen die unter c gegebenen Maasse, 2 gehört dem kleinsten Bruchstücke an; bei fortschreitendem Wachsthum verdicken sich die Windungen und machen einen mehr gerundeten Eindruck. Der Externtheil ist beim ausgewachsenen, oder wenigstens beim grössten vorliegenden Individuum, flach gewölbt; in früheren Altersstadien ist er erst beim Durchmesser von 4rmm hoch gewölbt, zeigt spitzdachförmige Gestalt mit kleinen, kräftigen Externknoten, und stumpft sich späterhin allmälig ab, um schliesslich die gerundete Form zu erreichen. Die Flanken haben einen dicken, fast rechteckigen Querschnitt mit aufgesetzten massiven Rippen, welche Dornenspiralen tragen; der Marginalrand ist durch die seitlich kräftig vorspringenden Marginaldornen gut markirt, der Umbilicale leicht abgestumpft; die Nabelwand ist anfänglich nieder und senkrecht stehend, später auf der letzten Windung des grössten Individuums schräg gestellt; die Involution reicht bis knapp unter den Marginalknoten und lässt die obere accessorische Spirale frei; die Form ist daher sehr weitnabelig und die Involution beträgt beim ausgewachsenen Exemplare fast die Hälfte des Durchmessers (siehe die Maasse von c). Die Sculptur wird von radial verlaufenden, bei grossen Stücken leicht bogenförmig gekrümmten, kräftigen Rippen gebildet. Nach den jugendlichen Entwicklungsstadien (glatte Umgänge, später Auftreten von runden Umbilicalknötchen, sodann feine Radialrippen in weiten Distanzen mit stärkeren Lateral- und ganz kleinen Marginalknoten besetzt) beginnt beim Durchmesser von circa gjomm die Normal- sculptur. Neben den Hauptrippen treten von aussen her eingeschoben kurze, inserirte Rippen auf, welche 206 Arthaber. [127] auf dem Externtheil und in der Marginalregion dieselbe Stärke wie die Hauptrippen erlangen, jedoch schon oberhalb des Lateralknotens erlöschen. Die Beknotung wird aus den drei normalen Knotenspiralen und einer regelmässig auftretenden oberen accessorischen und einer nur stellenweise zu beobachtenden untern accessorischen Spirale, aus kleinen Knötchen bestehend, gebildet. Die umbilicalen Knötchen sind klein, auf Schalenexemplaren hie und da verschwindend; die grössten Individuen sind die mitunter sehr gross und dornförmig ent- wickelten Lateralen; die Marginalen halten das Mittel zwischen beiden; kräftiger sind die oberen accessorischen Knötchen zwischen dem Lateralen und Marginalen, kleiner die unteren, zwischen Lateral- und Umbilicalknoten auftretenden, die nur auf dem letzten Umgang bei grösseren Exemplaren, und auch da nicht mit Regelmässigkeit, zu beobachten sind. Die dicke Schale verändert insoferne das Aussehen der Steinkerne, dass hiedurch die Sculptur etwas weniger scharf hervortritt. Feine, gedrängt stehende Schalenstreifen deuten auf die Form des Mundrandes hin, der einen identen Verlauf wie der bei Balatonites egregius abgebildete (pag. 202, Taf. XXII, Fig. 2a) gehabt haben muss. Breite, nur auf der Flanke der letzten Windung des grössten Exemplares sichtbare Schalen- depressionen treten sehr häufig meist nach zwei, seltener nach drei Hauptrippen auf. Die Suturlinie hat schrägen, die Radialrippen durchschneidenden Verlauf dadurch, dass der Externlobus und Sattel sehr tief sitzt. Am auffallendsten ist die Höhendifferenz zwischen Extern- und zweitem Lateralsattel bei der Suturlinie des abgebildeten Stückes, geringer bei den in Fig. 7 u. 8 gegebenen Lobenlinien, welche auch sonst im Detail gewisse, mitunter nicht unbedeutende Variationen aufweisen. Der Externlobus (Fig. 6c) ist breit, von einem niedern Medianhöcker in zwei kurze Arme gespalten; der erste Laterale ist sehr breit, an Tiefe etwas über den Externlobus hinabreichend und an der Basis mit grösseren, sowie darüber rechts und links mit kleineren Zäckchen besetzt; der zweite Laterale ist bedeutend schmäler, ungefähr nur halb so lang wie der erste und ähnlich gezackt; auf der Nabelwand folgt ein kleiner, runder Auxiliar. Extern- und erster Lateralsattel sind breit, rund- bogig, der zweite sehr klein, sämmtliche Sättel ganzrandig. Die Suturlinie, Fig. 7, welche dem Stück mit den unter 5 gegebenen Maassen angehört, das sich bei etwas geringerer Grösse durch kräftigere, etwas gedrängtere Sculptur und durch deutliches Auftreten der unteren accessorischen Knotenspiralen auszeichnet, verläuft viel flacher, hat im Grössen- verhältniss untereinander ähnliche, jedoch bedeutend flacher gespannte Sättel und durchschneidet die Radialsculptur in viel weniger schräger Weise. Der Auxiliarlobus wird von der Naht geschnitten und zeigt drei kleine Zäckchen. Die Suturlinie, Fig. 8, gehört einem Individuum (Durchmesser 57 mm) der eben besprochenen, enger sculpturirten Varietät an. Die Suturlinie zeigt schon bogenförmigen Verlauf, die Loben sind relativ breiter, die Sättel schmäler als die der letzteren Form, der Auxiliarlobus ist auf der Nabelwand vollständig und wieder mit Zäckchen entwickelt. Bei einem kleinen Stücke, dem die unter z gegebenen Maasse entsprechen, sitzt der gezackte Auxiliar schon auf der Flanke. Gewisse Sculpturunterschiede, wie gedrängtere Stellung der hier leicht gekrümmt verlaufenden Rippen, Reduction der Zwischenrippen fast nur auf die Marginalpartie allein, höherer Ansatz des Lateraldornes und besonders scharf ausgebildeter Externtheil, der von den Rippen paarig (Haupt- und Nebenrippe) übersetzt wird, machen mich überhaupt zweifeln, ob dieses Stück hier richtig seinen Platz finde. Der Unterschied des Balatonites armiger von Balatonites egregius var. mirus besteht darin, dass letztere Form engnabeliger ist, die Umgänge sind viel dicker, fast quadratisch, die Berippung enger, die Rippen selbst schlanker; die Lateraldornen haben bedeutend höhere Stellung; die Unter- schiede der Suturlinien lassen sich von selbst erkennen. Zahl der Exemplare: 6. [128] Die Cephalopodenfauna der Reiflinger Kalke. 207 Balatonites diffissus Arth, Taf. XXIII (XI), Fig. 9a, Ö, c, a. Durchmesser ar ozmm Höhesdensletzteno\Vindunsg nr Dicke >» » » I 2245 Nabelweite (von Naht zu Naht) ... . 40 » Der Externtheil ist bei der vorliegenden Grösse am Ende der Wohnkammer sehr flach, am Anfange derselben etwas höher gewölbt; der Querschnitt der Umgänge ist fast rechteckig; die grösste Dicke wird im Lateralknoten ungefähr in der halben Flankenhöhe erlangt; der Marginalrand ist durch die seitlich vorspringenden Marginalknoten scharf begrenzt, der Umbilicale ist leicht abgestumpft. Die Involution erfolgt knapp innerhalb des Marginalknotens; die Art ist sehr weitnabelig. Die Radialsculptur macht, je nachdem das Stück als Schalenexemplar oder Steinkern erhalten ist, verschiedenartigen Eindruck, so dass ausser den Altersunterschieden noch die Unterschiede der Erhaltungsweise in Betracht kommen. Die inneren Windungen sind bis zum Durchmesser von ungefähr 2omm glatt, dann beginnt in analoger Weise, wie schon bei früheren Gelegenheiten beschrieben wurde, die Entwicklung der Sculptur, welche beim Durchmesser von ungefähr 4o mm vollständig erlangt ist. Bis zu den letzten Windungspartien verstärkt sich dieselbe nur mehr, und eine eigentliche Vermehrung der Berippung und Beknotung findet nur in untergeordneter Weise mehr statt. In der Sculpturreife besteht dieselbe auf dem Steinkerne aus kräftigen, massiven, minimal bogenförmig gekrümmten Rippen, welche leicht sichtbar über die Nabelwand heraufsteigen und auf dem Rande einen kleinen, abgestumpften Umbilicalknoten tragen; sodann schwillt die Rippe in der halben Flankenhöhe zur grössten Dicke und Höhe an, ohne dass jedoch diese Anschwellung sich stets als Dorn individualisiren würde; auf dem Marginalrand tritt eine kleinere, scharfe Marginalanschwellung auf, welche durch die knieförmige Beugung der Rippe nach vorn fast spiral gestellt erscheint; auf dem Externtheil’ ist sie fast vollständig verschwunden und tritt nur mehr als stärkere Linie hervor, welche denselben auf dem Ende der Wohnkammer (nach vorne convex) übersetzt. Bei Formen der Mittelgrösse scheint der Externtheil höher gewölbt zu sein, die Rippen treten jedoch auf denselben nicht über, so dass sich nur durch die rippentragenden und rippenlosen Partien der oberen Flanke allein eine Art von Sculpturirung auf demselben ergibt. Möglich ist hingegen, dass im jüngeren Altersstadium ein geknoteter Convex- theil auftritt. Stellenweise ist unterhalb des Marginalknotens eine kleine, accessorische Knotenspirale sichtbar, jedoch nur gegen Ende des Umganges bei ausgewachsenen Individuen. Eine Vermehrung der Rippen erfolgt selten durch Einschaltung kurzer Insertionsrippen von aussen, welche einen gleich starken Marginalknoten wie die Hauptrippen tragen; die Regel sind einfache Rippen. Nur gegen Ende der Wohnkammer bei Fig. g9@ wird die Sculptur stellenweise regellos, indem sich von der Primären in der oberen Flankenpartie kleine scharfe Rippchen losspalten, welche Marginalkötchen tragen, und den Externtheil von den Primären unabhängig übersetzen. Durch diese Losspaltung wird die Hauptrippe in ihrer Stärke geschwächt. Auffallend ist ein vielleicht pathologischer Zustand einzelner Rippen der einen Flankenseite des abgebildeten Stückes, indem dieselben nicht auf der Oberfläche gerundet, sondern im Gegentheile wie mit einem spitzen Instrumente, etwa einer Spachtel, von oben her ein- oder auseinander gedrückt erscheinen. Diese Erscheinungsform ist übrigens häufig in dem ganzen vorliegenden Balatoniten- materiale zu beobachten, alterirt jedoch nie die Beknotung. Ist die dicke Schale erhalten, so ändert diese die eben beschriebene Sculpturform derart, dass sie die Höhenunterschiede zwischen Flankenebene und Rippenwulst vermindert, wodurch die Orna- mentirung an Schärfe verliert. 208 Arthaber. [129] Die Suturlinie hat einen ausserordentlich an den bei Balatonites armiger (Taf. XXIII, Fig. 6 c) erinnernden Verlauf, in dem die Verbindungslinie der Sättel in noch schrägerer Weise die Radial- sculptur durchsetzt. Die Differenz zwischen der Basis des Externlobus und dem Scheitel des Auxiliar- sattels beträgt hier 13 mm; die Loben sind breit, kurz und ebenso die Sättel. Der Externlobus ist breit und wird von dem niedern Medianhöcker in zwei kurze Aeste getheilt, welche an der Basis einen erösseren und an der Innenwand kleineren Zacken tragen; der erste Lateral ist etwas schräge gestellt, reicht ungefähr ebenso tief wie der Externe herab und trägt an der Basis drei grosse Zacken; von gleicher Breite ist der zweite Lateral, der aber nur ungefähr halb so tief wie der erste herabreicht und an der Basis kleinere Zacken trägt; der -Auxiliar nimmt die Nabelwand ein und ist in der Mitte gespalten. Die Sättel sind breit, ganzrandig und flach gewölbt; der grösste ist der Externe, welcher erösstentheils auf der Flanke liegt, der kleinste der zweite Laterale, welcher von der Nabelkante halbirt wird; der Ansatz eines Auxiliarsattels ist noch an der Naht sichtbar. Oberhalb der letzten Suturlinie sieht man bei dem Fig. 9« abgebildeten Stücke eine dicke, braune Linie besonders in den äusseren Windungspartien auftreten. Ich kann mir dies nur als Depöt organique erklären, welches das Thier vielleicht ablagerte, um die bedeutende Höhendifferenz zwischen den Extern- und Internpartien der Wohnkammer theilweise auszugleichen. Es ist nicht zu leugnen, dass zwischen Balatonites diffissus und Balatonites cfr. Ottonis Buch. spec. von Neubrags, wie ihn Z. v. Mojsisovics (Cephalop. Medit. Triaspr., pag. 78, Taf. VI, Fig. ız, Ö) abbildet, gewisse Aehnlichkeiten bestehen. Die Unterschiede liegen besonders in der Suturlinie und dem (loc. cit. Fig. 15) gegebenen Querschnitt der letzten Windung, welcher einen zugeschärften Extern- theil zeigt. Zahl der Exemplare: 1. Balatonites variesellatus Arth. Taf. XXIV (XI), Fig. 1a—e. a b c Durchmesser ee OR 45 mm 63mm sb mm Floheudens lerztene\Vınd unse > Ig >». 26 .» Dicke > > » a go: 13 > 17 » Nabelweite (von Naht zu Naht) .. .. 17 > 28 >» 38 >» Der Externtheil ist bei Formen, welche ungefähr der Grösse a entsprechen, spitzdachförmig und mit den Rippen correspondirenden kleinen, längsgestellten Externknötchen besetzt; auf der voran- gehenden Windung (Durchmesser circa I8mm) ist der Externtheil noch hochgerundet; bei einem Durchmesser von 56mm beginnt er sich abzuflachen und die Externknoten beschränken sich nur mehr auf die Hauptrippen allein; bei einem Durchmesser von 63mm stumpft er sich immer mehr ab, gleichzeitig verschwinden die Knoten und ihre Stelle übernimmt eine Kiellinie, welche jedoch nur auf Steinkernen auftritt; ist die Schale hingegen erhalten, so ist der Externtheil mittelhoch gerundet und glatt; endlich bei weiterem Wachsthum flacht er sich immer mehr ab und ist dann nur mehr durch die stark reducirten und abgeflachten Rippen, welche sich in der Scheitellinie stumpfwinkelig treffen, sculpturirt. Die Form des Umganges bleibt in den verschiedenen Altersstadien ziemlich constant, ist nur in der Mittelgrösse etwas mehr gerundet und entspricht ungefähr einem sehr steilen Trapez, dessen Basis in der Höhe der Marginalknoten liegt. Die Marginalkante ist, bei Ausnahme der Jugendformen, scharf entwickelt durch die längsgestellten Marginalknoten, die Umbilicale leicht gerundet und dient als Ansatz der Umbilicalknoten; die grösste Dicke wird ungefähr in der Mitte der Flanke in den spitzen, kräftigen Lateraldornen erlangt; die Nabelwand ist anfänglich nieder und senkrecht stehend, erhöht sich jedoch späterhin und stellt sich immer schräger; die Involution ist anfangs bedeutender, bei einem [130] Die Cephalopodenfauna der Reiflinger Kalke. ö 209 Durchmesser von 2omm beginnt die Windung sich auszuschnüren und bedeckt sodann nur mehr knapp den Externtheil des vorangehenden Umganges; die Form ist sehr weitnabelig. Auf das glatte Jugendstadium folgend, beginnt sich die Sculptur bei einer Flankenhöhe von ungefähr r1omm mit Umbilical-, Lateralknoten und linienförmigen Rippen zu entwickeln; bei einer Flankenhöhe von ungefähr 15 mm ist das Reifestadium erlangt. Die Sculptur besteht dann aus schlanken, geraden, von der Radiale nach vorn abweichenden Hauptrippen, welche im oberen Theil der Nabel- wand deutlich sichtbar sind, auf dem Nabelrande einen kleinen, stumpfen Umbilicalknoten tragen, sodann sich stark reduciren, kurz unterhalb des grossen Lateraldornes wieder anschwellen, sodann fast dieselbe Stärke bis zum Marginaldorn beibehalten, von da aus sich nach vorn wenden und in der Weise, wie schon oben angedeutet wurde, verschwinden. Stellenweise, und dies selten, tritt im Alter ein kleines accessorisches Knötchen oberhalb und eines unterhalb des Lateraldornes auf; der Marginaldorn ist bei der Mittelgrösse spiral verlängert, später von rundlicher, dorniger Gestalt. Ausser den Hauptrippen treten kurze, von aussen eingeschaltete Nebenrippen auf, welche auf Extern- und Marginaltheil dieselbe Form und Grösse wie erstere haben, jedoch in der Höhe der Lateralknoten erloschen sind. Ihr Auftreten ist kein regelmässiges ausser, bei Formen der Mittelgrösse; im Alter verschwinden sie vielfach, so dass nur mehr Hauptrippen vorkommen, ja gegen Ende des letzten Umganges ändern sich auch diese vielfach in der Art ab, dass die eine in der unteren, die nächstfolgende in der oberen Flankenhälfte kräftiger entwickelt ist, was aber vielleicht auch nur individuelle Eigenthümlichkeit des grössten vorhandenen Stückes ist. Auf der Schale treten ausserordentlich feine Anwachsstreifen analog dem Verlaufe der Rippen auf. Die Suturlinie besteht aus kurzen, breiten Loben und Sätteln. Der Externlobus ist breit, nieder und ist von einem kurzen Medianhöcker getheilt, beide Arme des Lobus haben seitlich kleine Zäckchen; der erste Lateral ist ungefähr zweimal so tief wie der Externe, erscheint jedoch durch seine Breite viel kürzer; der zweite ist etwas schlanker, reicht aber tiefer als der Externe herab; beide sind an der Basis gezackt; von der Nabelkante zur Naht tritt ein breiter Auxiliar auf, der auf der Kante einen deutlichen, isolirten Zacken aufweist, welcher in Folge dessen vielleicht schon als ein erster Auxiliar aufzufassen wäre. Die Sättel sind rundbogig und ganzrandig; der Externe liegt grösstentheils auf der Flanke; der erste Lateral ist etwas schmäler und bedeutend höher, der Zweite sehr klein. Auffallend ist der verschiedenartige Verlauf der beiden übereinanderliegenden Suturlinien: die untere durchsetzt in etwas schräger Weise die Radialsculptur und der zweite Lateralsattel liegt fast auf derselben Höhe wie .der Erste, während bei der oberen Linie die Sutur stark bogenförmig verläuft, so dass der zweite Lateralsattel noch tiefer als der Externe zu stehen kommt. Da die Sculptur voll- ständig regelmässig entwickelt ist, kann man diese Abweichung nicht als krankhafte Bildung erklären. Einen ganz ähnlichen Wechsel des Suturverlaufes finden wir auch bei Balatonites armiger (pag. 205, Taf. XXI, Fig. 6, 7, 8), besonders bei den Fig. 7 u. 8 gegebenen Suturlinien. Die ausserordentliche Variationsfähigkeit der Balatoniten dieses Niveaux zeigt sich daher auch in den Suturen, die hier keines- wegs dieselbe Sicherheit für die Bestimmung bieten, wie man sonst anzunehmen gewohnt war. Zahl der Exemplare: 3. Balatonites stenodiscus Arth. Taf. XXIV (XII), Fig. 2 a—a. ID usehımiesse er, Snın \slolas eier Nerzen \Nindum® 5 © 5 co. 25 >» Dicke >» » » nee OL Nabelweite (von Naht zu Naht)... . 33 » Der Externtheil. dieser schlanken, hochmündigen Form ist am Ende der letzten Windung sanft gewölbt, im Anfange stumpf dachförmig mit niedern, längsgestellten Medianknoten; Marginal- und Beiträge zur Paläontologie Oesterreich-Ungarns. Bd. X, : 27 210 Arthaber. [131] Umbilicalkante sind scharf entwickelt, die Nabelwand anfänglich nieder und senkrecht gestellt, später schräger und bedeutend höher; die Flanken sind flach gewölbt und erlangen in den Lateralknoten, die in halber Seitenhöhe stehen, die grösste Dicke; die Involution beträgt bis zur Windungshöhe von 6mm ungefähr ein Drittel, später schnürt sich die Form stärker aus, so dass nur mehr der Extern- theil und die Marginalkante des vorangehenden Umganges bedeckt werden; die Form wird daher sehr weitnabelig. Die Radialsculptur besteht bei erwachsenen Individuen aus mittelstarken, geraden Hauptrippen mit Knoten. Ungefähr in demselben Altersstadium, in dem die Windung stärker zu egrediren beginnt, fängt auch die Beknotung und Berippung an, und zwar in derselben Weise wie bei den früher besprochenen Formen, nur dass hier das glatte Jugendstadium etwas früher als gewöhnlich sein Ende findet; auf dem vorletzten Umgang haben wir enggestellte, sehr zarte Rippen, welche auf der Schale sich nur als Linien verrathen, kräftige Umbilicalknoten und kleine, zarte Lateraldornen; gegen Ende dieses Umganges wird die Berippung kräftiger, indem die Rippen in der Mitte anschwellen, was auch mit stärkerer Entwicklung des Lateraldornes verbunden ist; nun kann man auch die Externseite beobachten, auf welcher kleine Marginal- und minimale, längsgestellte Externknötchen auftreten, die aber im letzten Viertel des Umganges wieder verschwunden sind. Auf der Wohnkammer, die bei dem vorliegenden Stücke ungefähr die Hälfte des letzten Umganges beträgt, ändert sich die Berippung wieder in gewissem Sinne, indem die Hauptrippen zeitweise die Tendenz zur Abspaltung schwacher Rippenfragmente zeigen, was aber nur auswärts des Lateraldornes geschieht (diese Nebenrippen haben dann am Marginalrand dieselbe Stärke wie die Hauptrippen) oder aber es ist eine Hauptrippe in der unteren Flankenpartie sehr schwach, in der oberen normal entwickelt. Auf diese beiden Arten findet eine Vermehrung der Rippen und Knoten in der Aussenpartie statt; auf dem Marginalrande selbst wenden sich die Rippen in der Marginalanschwellung, die folglich leicht schräg gestellt ist, in einem kurzen Kniestück nach vorne und verlöschen schnell. | Ob oder wie sich die Sculptur des Externtheiles in jüngeren Altersstadien ändert, lässt- sich — da leider ein einziges Exemplar dieser Art vorliegt — nicht beobachten. Im Grossen und Ganzen sehen wir aber hier wieder drei Sculpturstadien: das Glatte des jugendlichen Alters, das vollkommen entwickelte des Reifestadiums und die Sculpturform der Wohnkammer vollkommen erwachsener Individuen mit stärkerer oder schwächerer Alteration der Sculptur des Mittelstadiums. Zwischen diesen bestehen natürlich allmälige Uebergänge. Die Suturlinie zeigt einen schief bogenförmigen Verlauf, so dass die Radialsculptur schräg durchsetzt wird. Der Externlobus ist breit, sehr tiefstehend, und wird von einem niederen, breiten Medianhöcker in zwei Theile getheilt, welche seitlich kleine Zacken tragen; der erste Lateral ist von mittlerer Grösse, reicht tiefer als der Externe herab und ist an der Basis reich zerschlitzt; der Zweite, fast von gleicher Breite, reicht nicht ganz so tief wie der Externe herab. Schon auf der Flanke beginnt ein breiter Auxiliar, der sich schräg aufwärts zur Naht zieht und in undeutlicher Weise ein bis zwei Zäckchen zeigt. Die Sättel sind rundbogig und ganzrandig; der Externsattel ist der grösste und liegt grösstentheils auf der Flanke; von ihm macht die Suturlinie einen grossen Sprung zum ersten Lateral, der etwas kleiner und flacher gewölbt ist; etwas niederer steht der kleine zweite Lateral. Die Suturlinie erinnert in ihrem schrägen Verlauf an diejenige von Balatonites egregius Arth. (pag. 203, Taf. XXIII, Fig. 2c), Balatonites armiger Arth. (pag. 206, Taf. XXIII, Fig. 6.c), dessen Varietät (pag. 206, Taf. XXIII, Fig. 8) und Balatonites diffissus Arth. (pag. 208, Taf. XXI, Fig. 9@), ohne dass sich jedoch diese Arten selbst vereinigen liessen. Die grösste Aehnlichkeit von allen besitzen noch Balatonites stenodiscus und Balatonites diffissus; doch auch hier ist die eine Form hochmündig und flach, die andere niedrigmündig und dicker. Sollten die Suturen sich vielleicht so bedeutend mit dem Altersstadium ändern? Zahl der Exemplare: r. [132] Die Cephalopodenfauna der Reiflinger Kalke. 211 Balatonites Haueri Arth. Taf. XXIV (XII), Fig. 3a, 2, c. IDIKEIDSNERSER © 0 0 0 0.0 oa 5 u 8 5 Lkojaniın: Hohe den letzten Wndune 22 2 222002 > Dicke >» » » en. 00 > Nabelweite (von Naht zu Naht) .. . . 30 » Der Externtheil des flach scheibenförmigen Gehäuses ist im Anfange der letzten Windung stumpf-dachförmig, am Ende desselben flach gewölbt; der Uebergang der einen in die andere Aus- bildungsform findet rasch statt; die Flanken sind bei kleinen Jugendformen von nicht mehr als 8mm Durchmesser rundlich aufgetrieben, flachen sich dann stark ab und behalten diese flach gewölbte Form auch im Alter bei; die Medianlinie des Externtheiles ist durch eine Knotenlinie, aus länglichen Individuen bestehend, markirt, welche gegen Schluss des Umganges immer kleiner, schliesslich zu Punkten werden und endlich ganz verschwinden; die Marginalkante ist ziemlich scharf entwickelt, stumpfer die Umbilicale; die Nabelwand ist nieder, anfänglich steil gestellt, später flacher liegend. Die Involution ist bei Jugendformen grösser, wird dann geringer und bedeckt im Alter eben noch die marginale Knotenreihe der früheren Windung. Diese Form ist sehr weitnabelig, Die Sculptur besteht bis zu einer Windungshöhe von ungefähr 4 mm lediglich aus enggestellten, radialen Einschnürungen und die Schale ist mit feinen, engen Anwachslinien bedeckt. Dann beginnt sich die Sculptur des Reifestadiums zu entwickeln, erst mit kleinen Umbilicalknötchen, dann kommen zarte Radialrippen gleichzeitig mit den Flankenknötchen hinzu und zuletzt die den Lateralen gleichenden Marginalen; bei Beginn des Reifestadiums hat auch der Externtheil seine meist etwas länglichen Knoten erlangt. Anfänglich treten die Rippen in grösseren Abständen auf und zwischen ihnen liegt eine sehr schwache, nicht zur Entwicklung gelangte Rippe; späterhin wird jedoch auch diese kräftiger, ist jedoch nur in seltenen Fällen bis zum Nabelwand zu verfolgen und ist meist im oberen Flanken- theil gut entwickelt. Sie ist wohl nur als Neben- oder Zwischenrippe aufzufassen, welche ein Enger- werden der Sculptur bedingt; im Anschluss an die Hauptrippe tritt sie auch wie diese auf den Extern- theil über und schwenkt auf der Marginalkante nach vorne. Da die beiderseitigen Rippen correspondiren, treffen sie sich paarig und spitzwinkelig im Medianknoten. Gegen Ende des Umganges bei dem vor- liegenden Stücke wird die Sculptur wieder spärlicher, die Umbilicalknoten treten stark zurück, die Lateralknoten werden zu kräftigen, stumpfen Stacheln, welche auf der Flanke höher hinauf bis ober- halb der Flankenmitte rücken und die Marginalknoten werden spitzig; knapp unter ihnen tritt eine accessorische vierte laterale Knotenspirale auf, aus kleinen Individuen gebildet, welche aber nur kurze Zeit bestehen bleibt. Die letzten Rippenpaare vor Ende der Windung haben die Marginale und die accessorische Knotenreihe schon wieder verloren und übersetzen mit einem hochgewölbten Bogenstück den Externtheil. Auch in diesem Alter zeigt die Schale äusserst feine Anwachslinien. Die Suturlinie besteht aus kurzen, breiten Elementen und hat flach bogenförmigen Verlauf. Der Externlobus ist breit von einem niederen Medianhöcker in zwei einspitzige Zacken zertheilt; der erste und zweite Lateral sind fast von gleicher Grösse und haben an der Basis zwei kleinere und zwei grössere Zacken; auf dem Nabelrand folgt ein vollständig entwickelter Auxiliar. Die Sättel sind rundbogig und ganzrandig; der breite Externsattel wird von der Marginalkante halbirt und steht in derselben Höhe wie der zweite Laterale; der erste ist schmal und liegt am höchsten, der zweite ist bedeutend kleiner; der flache Auxiliarsattel liegt auf der Nabelwand. Diese reich sculpturirte Form hat gewisse Verwandtschaft mit Balatonites stenodiscus (pag. 209, Taf. XXIV, Fig. 20—d), von dem sie sich durch die engere Sculptur, durch gewisse Abweichungen in der Gestalt des Externtheiles, etwas niederere Umgänge und eine nicht kreisförmige, sondern sich eher der Ellipse nähernde Windungsform unterscheidet. 27 22 Arthaber. [133] Ein kleineres Bruchstück, das wahrscheinlich derselben Art angehört, zeigt die Variations- fähigkeit der Species in dem Sinne, dass die Zwischenrippe kräftiger entwickelt ist, mitunter in der Zweizahl auftritt und wohl einen kleinen Umbilical- und Marginalknoten, aber nur winzig kleines Lateralknötchen trägt. In Folge dessen hat nur jede dritte, eventuell vierte Rippe erst einen grösseren Lateralknoten. Von älteren, in der Literatur bekannten Formen scheint Balatonites Zitteli Mojs.!) (pag. 80, Taf. V, Fig. 2, Taf. XIX, Fig. 3), beschrieben aus dem oberen Muschelkalk der Schreyeralm (Zone des Ceratites trinodosus), ebenfalls in die Verwandtschaft dieser neuen Art zu gehören. Die Zeichnung auf Taf. V, Fig. 26, ist zweifelsohne irrthümlich und die Seitenansicht nicht entsprechend ergänzt, denn es ist hier auch gegen Ende des Umganges noch ein scharfer, medianer Knotenkiel angenommen, der in Anbetracht der Reiflinger Formenmenge, bei welcher fast stets ein Verschwinden des Kieles im Alter zu beobachten ist, nunmehr unwahrscheinlich geworden ist. Die geologisch jüngere Form zeigt schlankere und höhere Umgänge, wächst somit rascher an; die Involution ist bedeutender und daher der Nabel relativ kleiner; die Sculptur ist auf den jüngeren Umgängen bedeutend weiter und spärlicher, die Ansatzstelle des Lateraldornes liegt unterhalb der halben Flankenhöhe und die accessorische vierte Knotenspirale scheint länger zu persistiren, jedoch nur aus undeutlicheren Verdickungen und nicht wie bei Balatonites Haueri aus wohlausgebildeten, sehr kleinen Knötchen zu bestehen. . Zahl der Exemplare: 3, Var.: 2 Exemplare. Balatonites Jovis Arth. Taf. XXIV (XII), Fig. 4a, 8, c. DunehmesseTe re 1caR0 Ss Eloltesdersletztensa\VInd nee Dicke » > » 68 0: NAT © Nabelweite (von Naht zu Naht). . Day 5 Der Externtheil erweist sich bei jüngeren Formen schmal, gerundet, wird später breiter und stumpf-dachförmig und scheint diese Ausbildungsform auch noch bei einer Windungshöhe von 24mm beizubehalten. Nach dem rundlich aufgeblähten Jugendstadium der Umgänge, welche nur durch zahl- reiche Einschnürungen sculpturirt sind, beginnen die Windungen rascher anzuwachsen, wobei sie eine flache Wölbung erlangen; die Nabelwand ist anfangs senkrecht gestellt und nieder,. lacht sich aber auf der letzten Windung nicht unbedeutend ab und wird höher. Die Involution reicht knapp über die Externkante der früheren Windung; die Nabelweite ist bedeutend. Zu Beginn des mittleren Wachsthumsstadiums besteht die Sculptur aus zarten, weitabstehenden Rippchen, welche kräftige, runde Umbilicalknoten und ganz kleine Laterale tragen; Marginal- und Externknoten sind ebenfalls äusserst zart entwickelt, sowie auch schon eine Spur der später kräftigen accessorischen Knötchenspirale unterhalb der Marginalkante. Dann — zu Beginn des letzten Umganges — wird die Radialsculptur bedeutend enger, gleichzeitig treten die Umbilicalknoten stärker zurück und die Lateralen gewinnen an Stärke. Im weiteren Wachsthum verdicken sich die Rippen im oberen Flankentheil, wodurch die Sculptur noch enger erscheint und erst am Ende der Windung — beim vorliegenden Stück — wieder weiter auseinander tritt. Dies geschieht dadurch, dass jede zweite Haupt- rippe sich bedeutend reducirt, indem sie nur mehr in der oberen Flankenpartie als feines Rippchen mit kleinen Marginalknoten und kleiner Anschwellung in der Höhe der oben erwähnten accessorischen Spirale auftritt und schliesslich nur mehr als kleiner Marginalknoten allein, der bei weiterem Wachs- thum wohl auch verschwinden dürfte. ) Mojsisovics E. v., Cephalop. Medit. Triaspr. [134] Die Cephalopodenfauna der Reiflinger Kalke. D rar Die Suturlinie zeigt einen flachbogenförmigen Verlauf und breite, niedere Suturglieder. Der Externlobus ist breit, kurz und. wird von einem plumpen Medianhöcker in zwei zweispitzige Arme getheilt. Der erste Laterallobus erlangt fast die doppelte Tiefe des Externen, ist breit und von derselben Form wie der zweite, der etwas kürzer entwickelt ist. Am Grunde sind beide Loben mit zwei grösseren Zacken und ein bis drei Zähnchen besetzt. Auf der Nabelkante selbst folgt ein kleiner, mit zwei Zacken besetzter wohlentwickelter Auxiliar. Der erste Lateralsattel ist das grösste Sattelelement, von fast gleicher Grösse ist der zweite Lateral- sowie der Externsattel, welcher zum grösseren Theile auf der Flanke liegt; der kleine Auxiliarsattel liegt auf der Nabelwand. Balatonites Jovis schliesst sich verwandtschaftlich zunächst an den im Folgenden beschriebenen Balatonites Doris an. Zahl der Exemplare: 4. Balatonites Doris Arth. Taf. XXIV (XII), Fig. 5a, 2, c. Durchmesser u es Komm Hioherdersletztene Wındunes a 2 2 ae Dicke » > » ee Nabelweite (von Naht zu Naht)... . 28 » Der Externtheil der flachen, im oberen Flankentheile leicht aufgetriebenen Umgänge ist zu Beginn der letzten Windung spitzdachförmig und stumpft sich gegen Ende derselben immer mehr und mehr ab, ist anfänglich mit kleinen, scharfen, spiral gestellten Medianknoten besetzt, welche später rundlichere Gestalt annehmen und beim Weiterwachsen der Form schliesslich verschwinden. Marginal- und Umbilicalkante sind entwickelt und mit Knoten besetzt; die Nabelwand ist anfänglich nieder und senkrecht gestellt und wird am Ende des letzten Umganges schräger und höher; die Involution ist anfangs grösser und zu Beginn der letzten Windung ungefähr ein Viertel der Flankenhöhe. Die Sculptur besteht aus Rippen mit Knoten oder Dornen. Auf das glatte Jugendstadium mit wenig gewölbten Umgängen folgt beim vorliegenden Stück ungefähr im ersten Viertel der vorletzten Windung der Beginn der Sculpturirung, wieder in der Folge wie bei den früher besprochenen Formen, mit Umbilicalknoten und aus den Einschnürungen sich entwickelnden zarten Rippen. Von diesen trägt jede zweite ein kleines Lateralknötchen; bei der Hälfte des vorletzten Umganges ist auch schon ein kleines, marginales und längsgestelltes Externknötchen entwickelt. Kürz vor Beginn der letzten Windung trägt auch die blinde Rippe ein kleines Lateral-, Marginal- und Externknötchen, so dass die Sculptur sich auf diese Art stark verengt und gegen Ende der letzten Windung ausserdem noch durch Ein- schaltung neuer Zwischenrippen, welche bis zum Lateralknoten reichen, vermehrt wird. Gleichzeitig wölbt sich auch die Flanke in der oberen Partie stärker und die Knotenzahl vermehrt sich, indem zwischen Umbilical- und Lateralknoten, den letzteren mehr genähert, zwei kleine accessorische Knötchen hinzu- treten, die beim Fortschreiten der Windung grösser werden und eine tiefere Lage einnehmen. Erst in der Hälfte des letzten Umganges beginnen auch unterhalb des Marginalknotens erst ein, später noch ein zweites accessorisches Knötchen sich zu entwickeln. Auf den Zwischenrippen, welche, wie erwähnt, dieselbe Externbeknotung tragen, treten diese kleinen, accessorischen Knötchen ebenfalls auf, jedoch ohne Regelmässigkeit. Am Ende der letzten Windung tragen die relativ zarten Rippen, welche schwach bogen- förmigen Verlauf haben und ohne Knickung auf den Externtheil übertreten, folgende Knoten: Dornige, kräftige Umbilical- und Marginalknoten und oberhalb der Flankenmitte stehend, spiral untereinander, theilweise durch eine Linie verbunden, etwas kleinere Laterale; in der unteren Flankenpartie zwei grössere, in der oberen zwei kleinere accessorische Knötchen;; auf dem Externtheil ist der Externdorn sehr stark reducirt und nur noch auf den Hauptrippen erhalten. 214 Arthaber. 1135] Die Suturlinie zeigt schwach bogenförmigen Verlauf. Der Externlobus ist breit, nieder, wird von einem schlanken Medianhöcker in zwei breite Arme zerlegt, deren Lobengrund gezackt ist; der erste Laterale ist gross und reicht am tiefsten herab; kleiner aber von ähnlicher Form ist der zweite Laterale und beide haben gleichmässig durch drei grosse und seitlich je einen kleinen Zahn gezackte Lobenbasis; ausserhalb der Nabelkante sitzt noch ein kleiner zerschlitzter Auxiliar. Die Sättel sind sanzrandig und rundbogig; der Externsattel liegt grösstentheils auf der Flanke, der erste Laterale reicht am höchsten hinauf und alle drei Sättel sind von annähernd gleicher Grösse; der Auxiliarsattel beginnt auf der Flanke und nimmt die ganze Nabelwand ein. Balatonites Doris schliesst sich zunächst an den im ersten Theil dieser Arbeit!) beschriebenen Balatonites transfuga Arth. (pag. 70, Taf. VII, Fig. 1, 2) an und steht in weiterer Verwandtschaft mit Balatonites Jovis Arth. (pag. 212, Taf. NXIV, Fig. 4) und bildet zusammen mit diesen Reiflinger Formen und dem Balatonites gemmatus Mojs.?) (pag. 81, Taf. VI, Fig. 3) den Uebergang der Balatoniten zu den stammverwandten Trachyceraten. Die vorliegende neue Form hat mit dem Balatonites transfuga die dem Ovale sich nähernde Einrollung gemeinsam, unterscheidet sich aber durch die rasche Ausschnürung und den minderen Grad der Spiralsculpturivung. Bei Balatonites Jovis finden wir auf der Flanke, hier freilich erst in der Entwicklung begriffen, fünf Knotenspiralen, bei Balatonites Doris und Balatonites gemmatus Mojs. deren sieben und bei Balatonites transfuga sogar neun, und doch sind diese vier Formen alle von annähernd gleicher Grösse; den kleinsten Durchmesser besitzt der Balatonites gemmatus mit 61mm, den grössten Balatonites transfuga mit 7I mm. Zahl der Exemplare: 1. Balatonites Galateae Arth. Taf. XXIV (XII), Fig. 6a, 0,c, Fig. 7 a, 2, Fig. 8. a [A Durchmesser © cu 5 a0 0 0800 00 Admım 58mm Hohe dem letzten Windunos rs Er 18 » Dicke » » » BEREITETE IS IO » Nabelweite (von Naht zu Naht)... . ı8 » 24 >» Der Externtheil dieser flachen Form ist im Jugendstadium gerundet, schärft sich im Reife- stadium dachförmig zu und trägt auf der Mediankante runde, zugespitzte Knötchen; bei der flachen Varietät Fig. 7a, 5 mit den Maassen 5 sind dieselben stärker in die Länge gezogen, und bei einer Windungshöhe von 2omm erscheint der Externtheil knotenlos und gerundet. Die Flanken sind flach gewölbt; die Marginalkante ist scharf entwickelt und durch Knoten markirt, die Umbilicale, anfangs kantig, stumpft sich mit Flacherwerden der Nabelwand leicht ab. In der Jugend ist letztere senkrecht und nieder, später erhöht sie sich und nimmt schiefere Lage an. Aehnlich ändert sich die Involution, welche bei Jugendformen fast die Hälfte beträgt und erst später geringer wird, indem die Form sich rasch ausschnürt. Die Nabelweite ist insonderheit bei der Varietät Fig. 7 bedeutend, da wir hier relativ weniger hohe Umgänge bei grösserer Nabelweite finden. Die Sculptur besteht, abgesehen vom Jugendstadium, das bis zur Windungshöhe von circa 4mm reicht und gerundete, glatte Umgänge mit zahlreichen Einschnürungen zeigt, aus bedornten Rippen. Zu Beginn des Reifestadiums finden wir kräftige Umbilicaldornen, von denen aus je eine, sehr selten zwei feine, fast nur als Schalenstreifen auftretende Rippen in radialer Richtung über die Flanke ziehen; sie tragen ungefähr in der Mitte der Flankenhöhe kräftige, kleine und spitze Lateralknötchen, !) Beiträge zur Pal. u. Geol., Bd. X, Heft ı u. 2. 2) Mojsisovics E. v., Cephalop. Medit. Triaspr. [136] Die Cephalopodenfauna der Reiflinger Kalke. 215 welche durch eine deutliche Spirallinie untereinander verbunden sind; auf der Marginalkante sitzt ein viel kleineres Marginales. Es scheint, so wie bei zahlreichen anderen Formen, auch hier eine Zwischen- rippe in der Laternalbeknotung übersprungen zu sein, welche jedoch in diesem Altersstadium noch nicht als Rippe kenntlich ist. Dies geht daraus hervor, dass hier einem Umbilicalen und Lateralen je zwei Marginale entsprechen und wir ferner bei weiterem Wachsthum des Individuums finden, dass sich eine Zwischenrippe zwischen je zwei Hauptrippen einschaltet, welche anfänglich tief hinab bis zur Nabelkante reicht, später die Höhe der Lateralknoten nicht mehr überschreitet. Auf dem letzten Umgang sind die Umbilicalknoten stumpfer geworden, die Lateralen sind plump und kräftig, zugleich die grössten Knotenindividuen und sitzen relativ höher als auf dem früheren Umgang; etwas kleiner und ein wenig spiral in die Länge gezogen sind die Marginalen und zwischen diesen und den Lateralen tritt, den Ersteren genähert, besonders auf den Hauptrippen ein kleines accessorisches Knötchen auf. Dieselben vereinigen sich zu einer accessorischen Spirale, deren Anfänge zu Beginn der letzten Windung eben erst sichtbar werden. Bei der Varietät a, Fig. 7 a, Ö, die wir schon oben durch weniger breite und hohe Windungen und grösseren Nabeldurchmesser sich auszeichnend, angeführt haben, ist auch die Sculptur durch zartere Berippung variirt. Auch hier sehen wir den eigenthümlichen Wechsel im Anschwellen der Rippen auf dem Ende des letzten Umganges, der auch beim Typus selbst auftritt und darin besteht, dass durch einige Rippenpaare statt der Haupt- die Nebenrippe im oberen Flankentheile kräftiger ent- wickelt ist, ein Merkmal, dem aber wohl nur untergeordnete Bedeutung zukommt. Mit Ausnahme der eingangs erwähnten Unterschiede in der Beknotung des Externtheiles zeigt die Varietät diesbezüglich keine weiteren Eigenthümlichkeiten. Die Suturlinie beim Typus Fig. 6c hat schwach bogenförmigen Verlauf und ist aus niederen, breiten Elementen gebildet. Der Externlobus ist kurz und breit, wird von einem breiten Medianhöcker in zwei schmale Arme getheilt, deren Basis gezackt ist, und nimmt fast den ganzen Externtheil ein. Der erste und zweite Laterallobus sind fast von gleicher Breite und Tiefe und haben gezackten Loben- grund; auf dem Nabelrande und von der Kante halbirt sitzt ein kurzer, breiter, ebenfalls gezackter Auxiliar, Die Sättel sind rundbogig und breit; der Externe liegt grösstentheils auf der Flanke und ist von gleicher Grösse wie der zweite Laterale, während der erste die grösste Breite und Höhe erlangt und auf der Nabelwand ein kleiner Auxiliarsattel sichtbar wird. In der ‚Suturlinie zeigt die Varietät d, Fig. 8, wieder gewisse Unterschiede, so dass wir die schwankende Form des Gesammtverlaufes derselben und die Variationsfähigkeit auch dieser Species beobachten können, wie wir ähnliche Schwankungen der Suturlinien schon bei Balatonites egregius (pag. 203, Taf. XXIII, Fig. 3c, 4, 5c) und Balatonites armiger (pag. 206, Taf. XXIII, Fig. 6, 7, 8) fanden. Von bekannten Formen zeigt die nächste Verwandtschaft der Balatonites balatonicus Mojs.') (pag. 78, Taf. IV, Fig. 2), welcher daselbst von Mencshely im Bakonyerwalde beschrieben ist. Unter- schiede ergeben sich in der Form der inneren Windungen, welche daselbst keineswegs die beiden Entwicklungsstadien beobachten lassen, die wir bei der Reiflinger Form finden; es sitzen auch die Lateralknoten viel tiefer und die Rippentrennung erfolgt schon im Umbilicalknoten; endlich zeigt der Externtheil deutlich das paarige Uebertreten der Haupt- und Nebenrippen von der Flanke her. Mit den Maassen: Sehne des Abschnittes der letzten Windung . . 46mm Höhe der letzten Windung am Ende ..... Iö» » » » > » Anfang TO, Dicke » » » Er es ae een ar LOL3 Nabelweite (von Naht zu Naht)... .. circa I6 » Höhe. der vorletzten Windung . .......'4» 1) Mojsisovics E. v., Cephalop. Medit. Triaspr. 216 Arthaber. [137] wurde auf Taf. NXV (XII), Fig. ra—d, ein Bruchstück, das allerdings auch wieder gewisse Ab- weichungen vom Typus zeigt, zur Abbildung gebracht. Es geschah dies besonders aus dem Grunde, um die Sculpturveränderung des Externtheiles, der hier trefflich zu sehen ist, zu veranschaulichen. Wir finden hier auf der vorletzten Windung bis ungefähr zur Hälfte derselben den gerundeten Extern- theil, der zu Beginn des letzten Umganges sich dachförmig zuschärft und später Knoten erlangt, die am’ Schluss der Windung schon wieder beträchtlich abgestumpft sind. Die Suturlinie ist, neben abermaligen Abweichungen vom Typus, auf beiden Seiten asymmetrisch entwickelt und der Medianhöcker liegt nicht in der Mitte des Externtheiles. Wir haben also hier eine pathologische Erscheinung vor uns. Zahl der Exemplare: ı4 (Typus: 4, Varietät @: 6, Varietät 2: 4). Balatonites jubilans Arth. Taf. XXV (XII), Fig. 2 a, d, c. DINENMESSEr 0 & a 0. 0 8.85 8 05 0 » mm Elohexdersletzren\Vndun ee > Dicke » » » N lo Nabelweite (von Naht zu Naht) .. . . 24 >» Der Externtheil ist anfangs der letzten Windung mehr, gegen Schluss weniger zugeschärft und auf der Mittellinie mit scharfen, längsgestellten Knoten besetzt, welche sich im Alter reduciren; die Flanken sind flach gewölbt und erlangen etwas oberhalb der Flankenmitte die grösste Dicke; die Marginalkante tritt durch scharfe, längsgestellte, im Alter etwas schrägstehende Dornen besonders scharf hervor; die Umbilicale ist mehr gerundet; die Umbilicalwand ist auf den früheren Windungen niederer und erhöht sich auf dem letzten Umgang, bleibt jedoch stets senkrecht gestellt. Die Involution umfasst bei einer Flankenhöhe von 6mm knapp die Hälfte des Umganges, beginnt aber von da an sich zu verringern und umfasst schliesslich wenig mehr als die Marginalpartie. In Folge dessen erscheint bei einer Grösse, wie sie das abgebildete Exemplar besitzt, diese Form sehr weitnabelig. Die Sculptur ist innerhalb einer Windungshöhe von 4—ı7 mm kräftig, macht aber im Vergleich mit der äusserst energischen Sculpturirung der späteren Umgangspartien einen zarten Eindruck. Sie besteht aus von der Radiale leicht nach vorne abweichenden Rippen, über welchen auf der Flanke drei Knotenspiralen liegen, zu denen sich gegen Ende des Umganges noch eine sehr schwache sublaterale und accessorische Spirale gesellt. Auf die jugendlich glatten Umgänge, deren Anfangspartien nur die charakteristischen Einschnürungen zeigen, beginnen sich ungefähr bei der Windungshöhe von 6mm die Umbilicalen, etwas später die äusserst zarten Lateralknoten zu entwickeln. In welchem Alter Marginal- und Externknoten zuerst auftreten, lässt sich, da nur ganze Exemplare vorliegen, die ich nicht deshalb zerstören will, nicht genau fixiren. Bis zur Windungshöhe von circa 14mm sind die Umbilicalknoten die grössten Knotenindividuen der Flanke; von da ab treten sie mehr zurück und bleiben nun als spitze, niedere Stacheln auf rundlicher Basis bestehen. Die stärksten Individuen werden jetzt die Lateralen, welche in der Flankenhöhe der grössten Dicke stehen und als grosse, runde Stacheln erscheinen; die Marginalen haben ein mehr schneidendes Aussehen, verursacht durch ihre anfangs streng spirale, später etwas schräge Stellung. Die Berippung besteht nur aus Hauptrippen allein, von denen an der Nabelkante je zwei in einem Umbilicalknoten entspringen; in den meisten Fällen trägt jede zweite Rippe ein Lateralknötchen, hie und da ist wohl auch auf der blinden Rippe ein (dann minimales) Lateralknötchen zu sehen; manchmal strahlen von einem Umbilicalknoten drei Rippen aus, aber selten folgen zwei Rippen mit je einem Nabelknoten aufeinander. Kurz, die Sculptur ist variabel und wird erst in drei Viertel der letzten Windung regelmässig, indem die eine — die knoten- lose — Hauptrippe in der unteren Flankenpartie verschwindet, somit den Anschein einer Secundär- [138] Die Cephalopodenfauna der Reiflinger Kalke. 217 rippe hat und entweder in der Mitte zwischen den bedornten Hauptrippen bleibt oder sich der nächst- folgenden nähert. Sie besitzt dann einen kleineren Marginal- und Externknoten als die dornentragende und tritt paarig mit letzterer leicht nach vorne gewendet auf den Externtheil über. Ungefähr ım letzten Drittel des letzten Umganges bei dem abgebildeten Stücke tritt, wie schon erwähnt, ein kleines, sub- laterales Knötchen auf der Hauptrippe auf. Die Suturlinie hat einen von aussen nach innen aufsteigenden Verlauf, durchsetzt schräge die Rippen und besteht aus breiten, niederen Elementen. Der Externlobus nimmt radial die tiefste Stelle ein, ist breit, nieder, von einem schmalen Medianhöcker getheilt, und die Basis der hieraus resultirenden beiden Externäste ist gezackt; das grösste Element ist der breite, niedere, erste Laterallobus, bedeutend höher steht der in den Formverhältnissen ähnliche, jedoch kleinere zweite, beide mit reich gezackter Basis; von der Nabelkante wird ein relativ breiter, ebenfalls gezackter Auxiliar halbirt, dessen Basis höher liest als der Externsattel. Die Sättel sind flachbogig, ganzrandig und in Folge der schrägen Anordnung der Suturlinie etwas verzogen; hier ist der Externsattel das grösste Element und liegt grösstentheils schon auf der Flanke; die höchste Stellung hat der kleine zweite Auxiliar, und bis zur Naht folgt noch ein kleiner Auxiliarsattel. In besonders naher Verwandtschaft mit anderen Formen, auch von dem neuen Fundorte, steht Balatonites jubilans vorläufig noch nicht. Zunächst wäre der im I. Theile dieser Arbeit (pag. 68, Taf. VI, Fig, 9) beschriebene Balatonites gracilis zu nennen, dem kleinere Exemplare der vorliegenden Art recht ähnlich sehen. Als Unterschied diene die bedeutend gröbere Sculpturirung der letzteren Art. Zahl der Exemplare: 2. Balatonites jubilans Arth. var. Taf. XXVI (XIV), Fig. 60—a. DEEINTNERSEH © 6.0, 0. 0 oo loan Elohesdeislerzten@\\.ndunes ss ee Dicke » » » NE N OL © Nabelweite (von Naht zu Naht). .. . IA >» Im Allgemeinen die Charaktere der neuen Art zeigend, besitzt das abgebildete Exemplar gewisse Merkmale, welche die Identificirung desselben mit Balatonites jubilans zweifelhaft erscheinen lassen. Vorerst sei erwähnt, dass das in Fig. 6 abgebildete Exemplar in der Grösse ungefähr mit der vorletzten Windung des auf Taf. XXV, Fig. 2, gegebenen Stückes übereinstimmt, dass aber gerade bei diesem Exemplar diese Windungspartien nicht deutlich sichtbar sind, weil sie mit einem Kalk- häutchen überzogen sind. Die Beknotung und Berippung ist bei der Varietät noch kräftiger als beim Typus, und schon bei einer Flankenhöhe von 6 mm (nicht wie dort erst bei 14mm) sind die Lateralknoten die grössten Knotenindividuen des Umganges; in ziemlich regelmässigen Abständen von je drei Rippen auftretende Einschnürungen sind die Ursache, dass stets die letzte Rippe vor derselben (die Wohn- kammer als Ende annehmend) ganz besonders stark an Dicke und Formengrösse hervortritt. Ferner hatten wir dort nur Hauptrippen, das sind solche, denen ein Umbilicalknoten entspricht, gleichzeitig bei voller Marginalbeknotung, während hier eingeschaltete Rippen auftreten, welche auf dem Marginal- theile die Berippung verdichten. Die Suturlinie ist sehr ähnlich derjenigen von Balatonites jubilans selbst und zeigt schwach bogenförmigen, von aussen gegen innen aufsteigenden Verlauf. Stärker als bei Balatonites jubilans tritt bei der Varietät die Verwandtschaft mit dem viel zarter berippten Balatonites gracilis (pag. 68, Taf. VI, Fig. 9) hervor. Zahl der Exemplare: 2. Beiträge zur Paläontologie Oesterreich-Ungarns. Bd. X, 28 Arthaber. [139] D „m [e <) Balatonites Scylla Arth. Taf. XXV (XII), Fig. 3a, 2, c, Big. 4. Durchmesser ee ehınım Höhe der letzten Windung . . .... 20» Dickes >> > Eee un 2 © Nabelweite (von Naht zu Naht) . . . . 23 » Der Externtheil ist dachförmig zugeschärft, stumpft sich gegen Ende der letzten Windung (Fig. 3a) ab und erscheint bei der Flankenhöhe von 2omm (Fig. 4) schon vollständig abgeplattet; die Mittellinie ist durch längsgestellte kleine und stumpfe Externknoten bezeichnet, welche sich schliesslich vollständig verlieren, und nur jener Punkt, in dem sich die beiderseitigen Rippen auf dem Externtheil vereinigen, deutet noch die Stellung des Knotens auf früheren Windungspartien an. Die Flanken sind sehr flach gewölbt; die Marginalkante ist durch längsgestellte Marginalknoten deutlich entwickelt, die Umbilicale leicht gerundet. Die Nabelwand ist ursprünglich nieder und fast senkrecht gestellt, später neigt sie sich immer stärker und nimmt schliesslich eine sehr schräge Lage an. Die Involution ist anfänglich grösser, auf dem letzten Umgang umfasst sie knapp den Marginalrand der früheren Windung allein; die Form ist sehr weitnabelig. Die Sculptur besteht im Reifestadium aus kräftigen Rippen und plumpen, kleinen Knoten. Das glatte Jugendstadium reicht bis zur Windungshöhe von circa 6 mm, dann treten zuerst dicke Umbilical- knoten, später kleine Lateralknötchen und minimale längsgestellte Marginalanschwellungen auf; sodann individualisiren sich diese zu Knötchen und noch später treten kleine, wohl entwickelte externgestellte auf. Bei der Windungshöhe von Iımm ist die Sculptur vollständig entwickelt und wir finden grobe Hauptrippen mit gleich grossen Umbilicalen und Lateralen sowie etwas verlängertem Marginalknoten; zwischen je zwei dieser derartig beknoteten Rippen tritt eine etwas schwächere Hauptrippe ohne Lateralknoten und mit bedeutend kleineren Umbilical-, Marginal- und Externknötchen auf. Bei weiterem Wachsthum reducirt diese Rippe ihren unteren Flankentheil, erscheint nur im oberen “und erreicht bei erwachsenen Individuen nicht mehr die Höhe des Lateralknotens, macht also den Eindruck einer kurzen inserirten Rippe. Diese sowie die Hauptrippen treten in gleicher Form und Stärke, leicht nach vorne gewendet, über die Marginalkante auf den Externtheil über. Bei der Windungshöhe von Igmm (Fig. 3a) sind die Zwischenrippen fast vollständig reducirt und im ausgewachsenen Zustand (Fig. 4) treten, ähnlich wie wir es schon Taf. XXIII, Fig. 22, beobachten konnten, die restirenden Hauptrippen so nahe aneinander heran, dass anzunehmen ist, dass hier sofort der Mundrand gefolgt sei. Die Suturlinie steigt schräge gegen die Naht auf und besteht aus minder breiten Loben und kleineren Sattelelementen. Der Externlobus ist nieder und wird von einem niederen Medianhöcker halbirt; die Seitenäste sind kurz und ihre Basis zweimal gezackt; der erste Lateral reicht etwas tiefer herab und ist breit; von ähnlicher Form ist der zweite, nur im Ganzen etwas kleiner, beide mit kurzen Zacken an der Basis; knapp unterhalb des Nabelrandes folgt ein kleiner, gezackter Auxiliar. Die Sättel sind relativ klein, rundbogig und ganzrandig; der Externe liegt zum grössten Theile aut der Flanke und nimmt die tiefste Stellung ein; von gleicher Grösse ist der erste und zweite Lateralsattel, der Auxiliar schliesst an der Naht ab und reicht am höchsten hinauf. Als nächster Verwandter dieser Form ist vielleicht der Balatonites golsensis Mojs.!) (pag. 83, Taf. V, Fig. 4, 6) zu nennen, welcher aus der Zone des Ceratites binodosus von der Localität Neu- brags im Pusterthal bekannt geworden ist. Einen weiteren als rein oberflächlichen Vergleich lässt der leider ungünstige Erhaltungszustand des Bragser Stückes nicht zu, da nur die Wohnkammer und Bruchstücke der Luftkammer bekannt geworden sind; jedoch lässt es sich nicht leugnen, dass gewisse Aehnlichkeiten bestehen, insbesondere mit dem Fig. 4a, d abgebildeten Exemplare. Zahl der Exemplare: 4. 2) Mojsisovics EZ. v., Cephalop. Medit. Triaspr. [140] Die Cephalopodenfauna der Reiflinger Kalke. 219 Balatonites Peleus Arth. Taf. XXV (XII), Fig. 5a, 2, c. DIMTEATESSE 0 5 oa na 0 5 0 00 © A Elonerdenzletztena\Vindunere 200 Dicke » » » u N Nabelweite (von Naht zu Naht). . . - 20 Der Externtheil .dieser flachen Art ist spitz-dachförmig und stumpft sich bei grossen Exemplaren gegen Schluss der Windung ab, ohne sich aber ganz abzurunden; die Medianlinie ist mit längsgestellten, zugeschärften Dornen besetzt, welche sich erst bei einer Flankenhöhe von mehr als 6mm zu entwickeln beginnen; bis dahin ist der Externtheil gerundet. Die Flanken sind flach gewölbt und erlangen ungefähr in der halben Höhe im Lateraldorn die grösste Breite; die Marginalkante ist scharf entwickelt, die Umbilicale gerundet; die Nabelwand ist nieder, senkrecht gestellt und erhöht sich erst gegen Schluss der Windung. Diese Form ist sehr weitnabelig; die Involution umfasst etwas mehr als die Marginalkante. Die Sculptur wird aus leicht geschwungenen, nach’ vorne von der Radiale abweichenden, zarten und ziemlich enggestellten Rippen in Verbindung mit vier Knotenspiralen gebildet. Auf das glatte Jugendstadium, welches bis zur Windungshöhe von 6mm reicht, folgt die Entwicklung der Umbilicalknoten, dann die der zarten Rippen, später der Lateralknötchen, schliesslich der Marginalen und der externen Knoten in ähnlicher Reihenfolge, wie wir sie bei vielen anderen Balatoniten schon beob- achten konnten. Auch hier ist in der Regel wieder nur jede zweite Rippe mit einem Lateralknoten ver- sehen, so dass sie gezwungen ist, wie die knotentragende, sich aus demselben Nabelknoten zu entwickeln, trägt aber auf der oberen Flankenpartie Knoten wie die Hauptrippe. Es gibt freilich auch hier Aus- nahmen von dieser Sculpturregel, indem auch die blinde Rippe stellenweise mit einem kleinen Umbilicalknötchen beginnt, mitunter auch ein kleines laterales, aber selten beide trägt. Im Alter redueirt sich diese Rippe in der unteren Flankenpartie und tritt nur mehr auswärts des Lateraldornes auf. Die Hauptrippe beginnt bei allen Schalenexemplaren gut sichtbar über die Nabelwand herauf- zusteigen, trägt auf dem Rande einen gedrungenen, kräftigen Umbilicalknoten, in halber Flankenhöhe starke Lateraldornen, welche spiral untereinander mit einer zarten Verbindungslinie vereinigt sind; trägt auf der Marginalkante kleinere, längsgestellte Marginalknoten und zwischen beiden auf älteren Schalen- exemplaren eine leichte Verdickung. Die Rippen setzen ihren leicht geschwungenen Verlauf auch auf dem Externtheil fort und vereinigen sich beiderseits im länglichen Externknoten. Die Suturlinie hat einen schrägen Verlauf und durchsetzt theilweise die Radialsculptur; die Loben sind im Vergleiche zu den Sätteln gross. Der Externlobus ist breit, flach und wird von einem breiten Medianhöcker in zwei schmale, zweispitzige Theile zerlegt; der erste und zweite Laterallobus sind fast gleich gross und reich zerschlitzt; auf der Flanke folgt ein kleiner, gezackter Auxiliar. Die Sättel sind rundbogig und ganzrandig; der erste Laterale ist der grösste, der zweite von gleicher Grösse wie der Externe, welcher von der Marginalkante halbirt wird; bis zur Naht folgt ein kleiner Auxiliarsattel, welcher radial die höchste Stellung einnimmt. Von ähnlichen Formen kommt hier der Balatonites Galateae (pag. 214, Taf. XXIV, Fig. 6, 7, 8, Taf. XXV, Fig. ı) in Betracht, der sich jedoch durch dickere Umgänge, stärkere und radial verlaufende Rippen, sowie durch die submarginale Knotenreihe unterscheidet; auch zeigt die Suturlinie einen bogenförmigen Verlauf. In zweiter Linie ist Balatonites lineatus (pag. 69, Taf. VI, Fig. 10) zu nennen, dessen Sculptur spärlicher ist. Gemeinsam hat dieser mit Balatonites Peleus (Taf. XXV, Fig. 5) die spirale Verbindungslinie der Lateraldornen und die schräge Stellung der Suturlinie. Zahl der Exemplare: 2. Arthaber. ; [141] D DS (0) Balatonites bullatus Arth. Taf. XXV (XIII), Fig. 6a, 2, c. DunchimesSerser Er Er an! EoOne alar eaizien Wndimg - ao. .0o Am Dicke >» > » i rer TB Nabelweite.(von Naht zu Naht) . . . . 20 » Der Externtheil ist im Jugendstadium vollständig abgerundet, schärft sich bei einer Flanken- höhe von 7mm zu und setzt dann längsgestellte stumpfe Externdornen an, welche sich gegen Schluss der letzten Windung des abgebildeten Exemplares schon wieder vollständig verloren haben; auf Stein- kernen bleibt eine Medianlinie noch bestehen, welche durch das Zusammentreten der beiderseitigen Rippen fein gekörnelt erscheint, während sie auf Schalenstücken nicht mehr erkennbar ist. Der Marginalrand ist als Kante deutlich ausgebildet, der Umbilicale erscheint leicht gerundet; die Nabel- wand ist anfänglich nieder und senkrecht gestellt, wird später höher und bekommt eine schräge Lage. Die Involution dieser ziemlich weitnabeligen Form beträgt knapp ein Viertel der früheren Windung, Abgesehen von dem glatten Jugendstadium besteht die Sculptur zu Beginn des Reifestadiums, also bei einer Höhe von 7mm, aus zarten Rippen, welche in weiten Abständen folgen und kräftige Umbilical- sowie Lateralknoten tragen; Marginal- und Externknoten fehlen theils noch, theils sind sie minimal entwickelt. Bei einer Höhe von ıı mm verengt sich die Sculptur, indem die bisher nur als Schalenstreifen vorhandenen unbeknoteten Rippen ebenfalls die Bedeutung von Hauptrippen erlangen. Zwischen je zwei derselben stehen dann zwei schwächere, welche besonders durch die kleineren Umbilical- und Lateraldornen kenntlich sind, während die Marginalbeknotung dieselbe Stärke besitzt. Allmälig tritt eine weitere Sculpturvermehrung ein, indem sich jede Rippe in zwei fast parallel verlaufende Rippchen theilt, welche meist ihr eigenes Umbilical-, Marginal- und Externknötchen besitzen, während die stärkeren Knoten jener Rippe verbleiben, welche die Stellung der früheren Hauptrippe einnimmt. Daher kommt es, dass ein vollständig entwickeltes Exemplar ein beperltes Aussehen erlangt. Accessorisch findet sich eine kleine, submarginale und sublaterale Knotenspirale auf dem Ende der letzten Windung ein, jedoch in deutlicher Weise nur auf der Schale selbst. Letztere ist mit feinen, sehr enggestellten Anwachsstreifen besetzt, welche gleichsinnig mit den Rippen verlaufen und stärker in den Intercostal- räumen, schwächer auf den Rippen selbst auftreten. Auf der Schale selbst erscheinen auch die Knoten des Steinkernes als kleine, spitze Dornen, und die accessorischen Spiralen finden sich auf dem Steinkerne nur als Anschwellung, während sie auf der Schale als kleine Knötchen individuali- sirt sind, Die Suturlinie besteht aus breiten Sätteln und Loben und hat einen bogenförmigen Verlauf, wobei aber Extern- und Internlobus auf derselben Radiale stehen. Der Externlobus ist breit, nieder und wird von einem breiten Medianhöcker, dessen Scheitel flach eingesenkt ist, in zwei schmale, ein- spitzige Theile zerlegt; der erste und zweite Laterale sind fast von gleicher Grösse und an der Basis gezackt; auf der Flanke, oberhalb der Marginalkante, folgt ein ziemlich breiter, gezackter, erster Auxiliar, unterhalb der Naht ein kleinerer, ebenfalls gezackter zweiter und ein kleiner Internlobus, welcher in der Form dem Externen ähnelt. Die breiten Sättel sind ganzrandig; der Externe liegt srösstentheils auf der Flanke und besitzt die grösste Spannweite; auf ihn folgt an Grösse der erste Laterale, welcher gleichzeitig auch mit seinem Scheitel am höchsten emporreicht; nun schliessen sich gegen den Internlobus zu in absteigender Folge bezüglich Grösse und Höhe ein zweiter Lateral- sowie erster und zweiter Auxiliarsattel an. Balatonites bullatus zeigt nahe Verwandtschaft mit Balatonites lineatus var. confertus (s. diesen) und daher auch mit der Grundform selbst. Zahl der Exemplare: 4. [142] Die Cephalopodenfauna der Reiflinger Kalke. 2 D „ Balatonites lineatus Arth. 1895. Balatonites lineatus Arth.; Cephalopodenfauna der Reiflinger Kalke, I. Theil, pag. 69, Taf. VI, Fig. ro. Die Beschreibung dieses Species wurde loc. cit. schon gegeben und ein von dem neuen Fundorte stammendes Stück abgebildet, weil dasjenige des Fundortes »Tiefengraben« zu mangelhaft erhalten war, Zahl der Exemplare: 3. Balatonites lineatus var. confertus Arth. Taf. XXVI (XIV), Fig. 5a, 2, c. SP) uschim esse re sormm FlöhegderzletztenaW.ndunes sr rn> Dicke >» > > ee Me ig Nabelweite (von Naht zu Naht)... . ı4» Der Externtheil dieser eng sculpturirten Form ist in der Jugend bei einer Windungshöhe von 2mm gerundet, schärft sich bei mm zu und trägt bei gmm kleine, längsgestellte Knoten, welche sich bei einer Windungshöhe von I6b mm wieder zu zarten, kleinen Perlen reducirt haben; die Flanken sind flach gewölbt und erlangen ungefähr in der halben Höhe im Lateralknoten die grösste Dicke; die Marginalkante ist deutlich markirt durch die spiralgestellten Marginalknoten, die Umbilicale leicht gerundet; die Nabelwand ist anfangs nieder und senkrecht stehend, wird später höher und lest sich schräge; die Involution umfasst ungefähr ein Drittel der früheren Windung. Die Flankensculptur besteht aus zarten, im Reifestadium enggestellten, sehr flach gebogenen Rippen, kräftigen Umbilical-, zarten, spitzen Lateral- und längsgestellten Marginalknoten. Auf das glatte Jugendstadium mit Einschnürungen und Schalenstreifen folgt, ungefähr bei der Windungshöhe von gmm, individuell früher oder später eintretend, eine Epoche, in welcher wir spär- lich gestellte Radialrippen und drei Knotenspiralen in den oben angegebenen Stärkeverhältnissen finden. Von da ab schiebt sich eine Zwischenrippe ein, welche auf der Marginalpartie gleich kräftig entwickelt ist, selten ein kleines Lateralknötchen trägt und in der Umbilicalpartie theils verschwunden ist, theils einen Anschluss im Umbilicalknoten an die folgende Hauptrippe findet. Bei einzelnen Stücken zeigt sich die Variabilität des Species in dem Sinne, dass auf die spärlich berippte Periode eine sehr eng- berippte folgt, indem sich wohl keine Zwischenrippe bildet, aber an ihrer Stelle eine Hauptrippe, so dass wir nur enggestellte Hauptrippen finden. Später theilt sich bei der Normalform jede Rippe in zwei Theile, welche deutlich auf dem Steinkern, undeutlicher auf der Schale hervortreten, so dass dieselbe ein schwach gekerbtes Aussehen hat. Auf dem Externtheile setzen sich die Rippen analog dem Verlaufe auf der Flanke bis zur Mittellinie fort. Die Lateralknoten sind durch eine deutliche, spirale Verbindungslinie vereinigt; im Zwischenraume zwischen diesen und den Marginalen finden wir bei vollkommen erwachsenen Formen ein bis zwei accessorische Spiralen von Knötchen. Die Suturlinie zeigt flach bogenförmigen Verlauf, welcher die Radialsculptur in schwach schräger Weise von aussen gegen innen durchsetzt. Der Externlobus ist breit und wird von einem niederen, spitz-kegelförmigen Medianhöcker halbirt; die beiden Arme sind relativ breit und gezackt; der erste Laterallobus ist tief und breit, der zweite erreicht radial die Tiefe des Externen und ist von ähnlicher Form wie der erste; beide haben den Lobengrund mit vier Zacken besetzt; von der Nabel- kante wird ein erster Auxiliar von ziemlicher- Breite und gezackter Basis fast halbirt. Die Sättel sind gerundet und ganzrandig; der Externsattel liegt grösstentheils auf der Flanke und ist von gleicher Grösse wie der erste Lateral, welcher radial die höchste Stellung einnimmt; der zweite Lateral ist klein und der Auxiliarsattel schliesst an der Naht ab. Arthaber. [143] Die vorstehende Varietät steht dem Balatonites lineatus, ihrer Grundform, sehr nahe: die Suturen sind fast ident und die Sculptur unterscheidet sich nur durch bedeutendere Enge, indem die bei Balatonites lineatus nur als Zwischenrippen auftretenden Rippchen bei der Varietät die Bedeutung und Entwicklung von Hauptrippen erlangt haben. Einschnürungen treten bei letzterer nur undeutlich als Depression des Steinkernes der Flanke im Reifestadium hervor; andererseits haben die pag. 69 erwähnten Spiralstreifen hier sich zu einer, bei einzelnen Stücken sogar zu zwei submarginalen und accessorischen Knötchenspiralen entwickelt. Eine zweite Form, Balatonites bullatus Arth. (pag. 220, Taf. XXV, Fig. 6) steht ebenfalls dieser neuen Varietät sehr nahe. Die Unterschiede bestehen in der, wie der Name besagt, »beperlten« Aus- bildung der Marginalkante, der dickeren Umgänge und des Externlobus, welcher bei Balatonites bullatus in zwei je einspitzige Arme zerfällt, während die vorstehende Varietät bedeutend breiter ist und gezackte Arme im Externlobus besitzt. Zahl der Exemplare: 7. Balatonites Corvini Arth. Taf. XXV (XII), Fig. 7a—a, Fig. 8a—a. 1. II. IM. IV. Disohmmesseto 5 a seo oc 5 0» pam Fe gamm (=ıI) 128mm (= I) 143mm (= 1) Höhe der letzten Windung . . . . 20 » (0°4) De (0:56) 37 » (032) c. 45 » (0:32) Dicke > » » u LO (0'2) 20 » (0'2I) ZB (0210) — — Nabelweite (von Naht zu Naht) .. 17 » (o'3) 38 » (0'4o) 57 » (0'44) 64 » (0,45) Der Externtheil dieses grössten der bis jetzt bekannt gewordenen Balatoniten ist bei einer Windungshöhe von 4mm breit gerundet und beginnt dann sich allmälig höher zu wölben; er wird bei circa 2omm stumpf-dachförmig und setzt späterhin in der Mittellinie längsgestellte, stumpfe Knoten an, welche er jedoch von der Windungshöhe von 30mm an aufwärts wieder verliert; Marginal- und Umbilicalkante sind abgestumpft und dienen als Ansatzstelle für Marginal- und Umbilicalknoten; die Nabelwand ist bei Jugendwindungen nieder, wird im weiteren Verlaufe höher und stellt sich senkrecht, während sie bei vollkommen erwachsenen Individuen mit Abflachung der Windung in der Nabel- region sich bedeutend reducirt und flachlegt. Die Involution beträgt knapp ein Drittel der Windungs- höhe und wird bei ausgewachsenen Formen noch geringer; der Anschein, dass die Species anfänglich sehr stark, später bedeutend weniger involvire, wird lediglich dadurch hervorgerufen, dass etwa von der Windungshöhe von 6mm angefangen die Umgänge sehr rasch an Höhe zunehmen. Die Nabel- weite ist aus demselben Grunde bei Jugendformen gering und wird erst später sehr gross. Die Sculptur besteht aus einfachen Rippen und meist stumpfen Knoten. Ich übergehe die Entwicklungsstadien, welche hier in derselben Weise aufeinander folgen wie bei allen anderen Balatonitesformen und wende mich der Sculptur im Anfange des Reifestadiums, also bei einer Windungs- höhe von circa 2omm, zu. Hier finden wir flache, gerade, von der Radiale etwas gegen vorne ab- weichende Rippen, welche in einem stumpfen Nabelknoten beginnen; in der Regel trägt nur jede zweite etwas oberhalb der Flankenmitte einen stumpfen Lateralen; mitunter folgen zwei beknotete aufeinander. Die Rippe ohne Lateralknoten — die blinde — zeichnet sich auch durch einen kleineren Nabelknoten aus. Bei der Höhe von 27mm (Fig. 7, Mitte der letzten Windung) beginnt die Flanken- sculptur sich zu verengen, indem die Rippen dicker und breiter werden und in den Zwischenraum zwischen je zwei Hauptrippen zwei Zwischenrippen eintreten. Auch sie tragen jetzt, wenn auch nur kleine Lateral- und Umbilicalknötchen, während auf Marginalkante und Externtheil kein Unterschied zwischen der Beknotung der Haupt- und Zwischenrippen existirt. Wir finden gleich grosse, spiral gestellte, stumpfknotige Anschwellungen auf dem Rande, von wo aus sich die Rippen nach vorne [144] Die Cephalopodenfauna der Reiflinger Kalke, 223 wenden und in ebenfalls stumpfen Externknoten mit dem Rippenstück der anderen Flanke zusammen- treffen. Bei weiterem Wachsthum (Fig. 8, Ende der Windung) variirt die Sculptur wieder in der Art, dass sich neue Zwischenrippen einschieben — je eine nach jeder Haupt- und primären Zwischen- rippe — welche aber nur in der äusseren Flankenpartie auftreten und in die Umbilicalregion nicht mehr hinabreichen. Die früheren Hauptrippen bleiben nur mehr durch stärkere Beknotung kenntlich, während die secundären Zwischenrippen keine Lateralknoten, wohl aber einen kleinen Marginalen tragen. Gleichzeitig sind die Externknoten verschwunden und der Externtheil rundet sich ab, während eine submarginale und sublaterale accessorische Anschwellung neu hinzutritt. Diese Art der Rippen- vermehrung scheint weiter fortzuschreiten gleichzeitig mit Reducirung der Rippen an Höhe und Dicke, so dass wir bei der Flankenhöhe von 37mm nur mehr eine grobe Schalenstreifung finden, aus der sich in weiten Abständen gröbere Streifen herausheben, welche einen verschwommenen Umbilical-, etwas stärkeren Lateralknoten und undeutliche Marginalanschwellung zeigen; die accessorischen sind wieder verschwunden. Bei einem als Steinkern erhaltenen Windungsbruchstück (Höhe 35 mm) erkennt man jedoch, dass diese grobe Schalenstreifung nicht nur der Schale allein angehört, sondern that- sächlich vorhandenen Rippen entspricht. Die Schale ist glatt, mit ausserordentlich feinen Anwachsstreifen dicht besetzt, während gleich- zeitig breitere, matte, ziemlich engstehende Spiralbänder auftreten. Die Suturlinie zeigt flach-bogenförmigen Verlauf, die einzelnen Linien untereinander gewisse Variationen (vgl. Fig. 7d und Fig. 82). . Der Externlobus ist sehr breit und wird von einem breiten Medianhöcker mit abgeflachtem Scheitel in zwei dicke Arme getheilt, welche an der Basis gezackt sind; die beiden Lateralen sind breit, mit grob gezacktem Grunde; die ganze Nabelwand nimmt ein einziger flacher, gezackter Auxiliar ein. Die Sättel sind breit und ganzrandig; der Externsattel liegt ganz auf der Flanke und ist relativ klein; der grösste und höchste ist der erste Laterale, dem bis zum Nabelrand ein zweiter, kleinerer folgt. Zahl der Exemplare: 4. z Balatonites nov. spec. indet. Taf. XXVI (XIV), Fig. 1a, 2, c. IanzendersSchnege er NIEREN DEN DE NEN ER ER TOM Höhe der letzten ide NM RE 5236 Dicke (bis zur Spitze des N ee CIRCAh 228 Breite des Externtheiles der vorletzten Windung. ..... 6» Der Externtheil zeigt zu Beginn des erhaltenen Theiles der letzten Windung stumpf-dachförmige Gestalt und in der Mittellinie (auf dem Steinkerne) stumpfe längsgestellte Knoten; bis zum Schlusse des Umganges haben sich letztere verloren und der Externtheil hat flach gerundete Form angenommen. Marginal- und Umbilicalrand sind leicht abgerundet; die Nabelwand ist im Vergleich zur dicken Form des Umganges ziemlich nieder und steil gestellt. Die. Involution umfasst etwas mehr als die Marginal- kante; die Nabelweite ist nicht gross. Die Sculptur besteht aus einfachen, sehr flach geschwungenen Rippen, über welchen drei Knotenspiralen liegen. Die Rippe steigt von vorn gegen rückwärts leicht schräge über die Nabel- wand an, trägt auf dem Umbilicalrande einen kleinen, aber kräftigen, spitz zulaufenden Nabelknoten, in zwei Drittel der Flankenhöhe einen circa 5mm hohen starken Lateraldorn und auf dem Marginal- rande ein kleines Marginalknötchen. Die Rippe selbst ist-wulstig, mit je einer flach auslaufenden’ sub- marginalen und sublateralen Anschwellung; sie wendet sich nach vorwärts, ihren Flankenverlauf fort- setzend, über den Rand und vereinigt sich in der Mittellinie mit der Rippe der anderen Flanke in einem stumpfen Externknoten oder übersetzt in der Mitte bogenförmig den Externtheil. Zwischen 224 Arthaber. [145] diesen groben, Lateraldornen tragenden Rippen, welche in weiten Abständen aufeinander folgen, treten meist drei kleinere Zwischenrippen auf, welche in der Marginalregion der Flanke ähnlich, wenn auch nicht so kräftig geformt sind wie die Hauptrippen; sie reichen aber nur etwa bis zur Flankenmitte hinab und zeigen selten eine nur mehr linienförmige Fortsetzung bis in die Nabelregion und stellen- weise auch einen kleinen Nabelknoten; auf dem Externtheil sind sie sehr stark reducirt. Flache Ein- schnürungen sind vorhanden, welche analog dem Rippenverlauf Flanke und Externtheil übersetzen; durch sie wird die Berippung in der Weise beeinflusst, dass dann vor und nach der Einschnürung sich je eine, Lateralknoten tragende, Rippe findet. Die Schale ist dick und mit feinen Anwachslinien bedeckt; durch sie erhöht sich die Beknotung nicht unbeträchtlich. Von den Loben ist nur ein Theil des breiten ersten Lateralen zu sehen, dessen Grund reich geschlitzt ist; der Sattel ist relativ klein und ganzrandig. Zahl der Exemplare: 1. Balatonites spec. indet. Taf. XXVI (XIV), Fig. 2 a, 2, c. Gaösster Dunchmessensr rem Hiöhe der letztemaWondunesrsr er 2 Dicke >» > > (im Steinkern) I5 >» Am unteren Ende des Bruchstückes ist der Externtheil stumpf-dachförmig und rundet sich allmälig gegen Ende desselben; Externknoten treten in dem vorliegenden Altersstadium nicht mehr auf; die Marginalkante ist leicht abgestumpft, die Umbilicale weit gerundet und geht in die hohe, schräg gestellte Nabelwand über; die Involution umfasst knapp die Marginalkante der vorhergehenden Windung; die Nabelweite ist sehr gross. Die Sculptur der letzten Windung besteht aus ziemlich engstehenden, kräftigen Hauptrippen. Sie verlaufen fast gerade, von der Radiale etwas gegen vorne abweichend, beginnen am Nabelrand mit einem kleinen, spitzen Nabelknoten, erniedrigen sich sodann etwas und schwellen oberhalb der Flankenmitte zu einem kräftigen Lateraldorn an; auf dem Marginalrand sitzt ein dem Umbilicalen ähnelnder Marginaldorn, unter welchem die Rippe in flacher Weise anschwillt; sie übersetzt den Externtheil zu Beginn des Bruchstückes stumpfwinkelig, gegen Ende desselben in einem flachen Bogen. Zwischen den Hauptrippen treten stark verkürzte Nebenrippen auf, welche schliesslich nur mehr als feine Knötchen auf dem Marginalrand sichtbar sind, während sie auf dem Externtheil viel deutlicher als Rippen hervortreten. Auch auf der vorletzten Windung, welche leider stark verdrückt ist, scheint die Sculpturirung schon sehr ähnlich entwickelt zu sein. Die Schale ist dick und lässt die Sculptur stumpfer erscheinen als der Steinkern; sie ist mit sehr feinen, enggestellten, linienförmigen Anwachsstreifen bedeckt. Die Suturlinie ist nicht mit wünschenswerther Deutlichkeit zu beobachten; sie steigt vom Externsattel zum ersten Lateralen sehr rasch an, verläuft dann fast geradlinig und durchsetzt im Ganzen die Flankensculptur in schräger Weise, so dass z. B. der Externsattel in der Höhe einer Haupt- rippe am Marginalrande, der Auxiliar knapp unter dem Umbilicalknoten der übernächsten Haupt- rippe sitzt, also eine Rippe übersprungen wird. Der Externlobus ist, so viel überhaupt zu sehen ist, sehr breit und wird von einem grossen Medianhöcker in zwei Arme zerlegt, welche am Grunde gezackt sind; erster und zweiter Lateral sind fast von gleicher Grösse, breit, nicht sehr tief und dürften wohl am Grunde gezackt gewesen sein; auf der Nabelkante schon beginnt ein breiter Auxiliar. Die Sättel sind relativ klein im Verhältniss zu den Loben; der Externsattel liegt ganz auf der Flanke und ist [746] Die Cephalopodenfauna der Reiflinger Kalke. 225 von gleicher Grösse wie der erste Laterale, welcher die höchste Stellung einnimmt; der zweite ist sehr klein; ein beginnender Auniliarsattel ist vielleicht vorhanden. Dieses der Art nach nicht bestimmbare Bruchstück schliesst sich zunächst an Balatonites stenodiscus (pag. 209, Taf. XXIV, Fig. 2@—d) an. Die Berippung ist ähnlich wie dort und zeigt besonders gegen Ende des Umganges eine starke Reduction der Zwischenrippen. Der Externtheil hin- gegen ist verschieden, indem er bei dem Bruchstücke das breite Uebersetzen der Rippen über den Externtheil zeigt, welche erst gebrochen und dann an der Beugungsstelle schwach beknotet, später flachbogenförmig wird. Die Suturlinie gemahnt uns ebenfalls an die oben citirte Form; ihre Elemente sind dieselben, nur hier bedeutend schmäler und länger. Eventuell liesse sich auch der vorliegende Balatonites nov. spec. indet. als Varietät zu Bala- tonites stenodiscus Arth. stellen. Zahl der Exemplare: 1. Balatonites spec. indet. Taf. XXVI (XIV), Fig. 3,Fig. 4a, 2. Grossters Duschmessers rom Diekegderavindunegewrer rer ro Höhe >» » Ve EZ 08 Der Externtheil dieses kleinen Bruchstückes zeigt zu Beginn spitz-dachförmige Gestalt und rundet sich gegen Ende der Windung ab. Er besitzt eine auf dem Steinkerne deutlich hervortretende Mittellinie, längs welcher sich die beiderseitigen Rippen vereinigen und an der Vereinigungsstelle zu Beginn der Windung ganz kleine, spitze Externknötchen tragen, welche gegen Ende derselben fast ganz verschwinden. Die Flanken sind flach gewölbt und erlangen im Lateraldorn die grösste Breite. Die Rippen sind kräftig und verjüngen sich stark gegen den Nabelknoten. Dieser ist klein und spitz; ihm folgt unterhalb der Flankenhöhe der kleine Lateraldorn und auf der Marginalkante, welche kräftig entwickelt ist, ein stärkerer Marginaler; dazwischen treten zwei wohlentwickelte accessorische Knötchen auf. Die Nabelwand scheint nieder und schräg gestellt zu sein und die Nabelweite ist gering. Theile der letzten Suturlinie sind zu sehen; der allgemeine Verlauf ist stark schräge die Radialsculptur durchsetzend. Wir finden einen grossen Externlobus mit breitem Siphonalhöcker und stark gekerbter Spitze, was wohl mit der deutlich sichtbaren Mittel- oder Siphonallinie zusammenhängt; die Arme scheinen beiderseits nur einspitzig zu sein, die beiden Lateralloben fast von gleicher Breite und Tiefe zu sein, nur nimmt der zweite eine bedeutend höhere Stellung ein; auf dem Marginal- rand scheint ein breiter Auxiliar zu folgen. Von den Sätteln liegt der Auxiliarsattel am tiefsten und der zweite Lateral am höchsten; der Externe liegt fast ganz auf der Flanke, ist von gleicher Grösse wie der erste Lateral, der zweite ıst sehr klein. Auch diese Form scheint, obgleich viel engnabeliger, in die Verwandtschaft des Balatonites stenodiscus (pag. 209, Taf. XXIV, Fig. 24—d) zu gehören, sowie einige andere kleinere Bruchstücke, die jedoch nicht mehr zwei, sondern nur eine oder auch keine submarginale accessorische Knoten- reihe besitzen. Zahl der Exemplare: 4. Beiträge zur Paläontologie Oesterreich-Ungarns. Bd. X. 29 226 Arthaber. [147] Familie: Tropitidae Mojs. Unterfamilie: Stephanitinae Arth. Gattung: Acrochordiceras Hyatt. Acrochordiceras pustericum Mojs. 1878. Trachyceras pustericum Mojs. Mojsisovics E.v., Dolomitriffe von Südtirol und Venetien, pag. 78. 1882. Acrochordiceras pustericum Mojs. Mojsisovics E. v, Cephalop. Medit. Triaspr., pag. 143, Taf. VI, Fig. 4. 1895. Acrochordiceras pustericum Mojs. ArzZhader, Cephalopodenfauna der Reiflinger Kalke. Beiträge zur Pal. u. Geol. Oesterr.-Ung., Bd. X, pag. So. Wien. Auch hier liegen nur kleinere Bruchstücke vor, welche sich in Folge der charakteristischen Berippung — enge, fast gleichstark vom Nabel zum Externtheil, erst schwach concav, später leicht convex verlaufende Radialrippen — dennoch gut identificiren lassen. Schalenfragmente weisen auch hier wieder enge, feine linienförmige Streifung auf, welche schon pag. 8ı loc. cit. erwähnt wurde. Acrochordiceras undatum Arth. 1895. Acrochordiceras undatum Arth. ArZhader, Cephalopodenfauna der Reiflinger Kalke. Beiträge zur Pal. u. Geol. Oesterr.-Ung., Bd. X, pag. 79, Taf. VII, Fig. 7, 8. Ein einziges vorliegendes kleines Bruchstück zeigt dennoch genug, um diese Form mit Sicher- heit identificiren zu können. Wir sehen die enggestellten groben Falten, welche mit geringer Stärke am Nabelrand beginnen, sodann anschwellen und in der Gegend des Externtheiles die grösste Dicke erlangen. Ihr Verlauf ist in der Flankenmitte leicht concav, auf dem Externtheil convex. Die Schale zeigt feine, analog den Rippen verlaufende Schalenstreifen. Bei dieser Gelegenheit sei ein Fehler corrigirt, der im ersten Theile dieser Arbeit, gelegentlich der Beschreibung der Acrochordiceraten des Fundortes »Tiefengraben«, von mir begangen wurde. Es wird daselbst (pag. 80 ff.) bei Beschreibung der Formen: Acrochordiceras undatum Arth., Acrochordiceras enode Hauer, Acrochordiceras erucosum Arth. stets von zwei Lateralloben gesprochen, während die Gattungsdiagnose, wie sie E. v. Mojsisovics!) pag. 140 vervollständigt hat — denn Zyait war die Suturlinie noch unbekannt — nur einen Laterallobus anführt und angibt, dass bei ganz grossen Formen die projicirte Windungsspirale bestenfalls die Hälfte des zweiten Flankenlobus abtrennt, dieser somit noch als Auxiliar zu gelten hat. Dieser Auffassung folge ich ebenfalls, und es ist daher stets statt zweiter Lateral: erster Auxiliar das Richtige, und in die Beschreibung des Reiflinger Exemplares des Acrochordiceras enode Hauer (pag. 81) statt Auxiliar: zweiter Auxiliar einzusetzen. !) Cephalop. Medit. Triaspr. [148] Die Cephalopodenfauna der Reiflinger Kalke. D D SI Ordnumez Perostraea Mojs. Familie: Noritidae Waag. Gattung: Norites Mojs. Norites arcuatus Ärth. Taf, XXVI (XIV), Fig. ga, 2, c. Ditelamesset 6 os 8 ua so... u. u © dlahlanen Rlohegdersletztene\\/ndunese seo Dicke » » » SEE TO Nabelweite (von Rand zu Rand) ... 6» Der Externtheil ist lach gerundet, die Flanken sind flach und erlangen tief unterhalb der Flankenmitte die grösste Dicke, von wo aus sie sich gegen den Nabelrand rasch herabsenken und vor Erreichen desselben eine zarte Einschnürung aufweisen; der Marginalrand ist scharf entwickelt, der Umbilicale leicht abgestumpft; die Nabelwand ist nieder und steil gestellt; die Involution ist fast vollständig, wodurch nur ein schmaler Nabelrand frei bleibt; der Nabel selbst ist im Vergleiche mit den schon bekannten Arten von mittlerer Grösse, jedoch kommen auch enger genabelte Gehäuse vor; da die ganze Gestalt dieses Noriten eine flache ist, so erscheint auch der Nabel flach treppenförmig eingesenkt. Sämmtliche vorliegende Formen sind Steinkerne, welche nur an einzelnen Stellen Reste der Schale aufweisen. Auf letzterer treten mit grosser Deutlichkeit und Schärfe die sichelförmig verlaufenden Anwachslinien auf, welche den Externtheil bogenförmig convex übersetzen und deren bereits gelegent- lich der Beschreibung von Norites falcatus Arth, (Abth. I der vorliegenden Arbeit, pag. go, Taf. VII, Fig. 1) Erwähnung gethan wurde. Die Noriten besassen eine sehr dünne Schale und die Anwachs- streifen durchsetzten die Schale selbst und waren daher auch auf der Unterseite sichtbar, wie die Steinkerne zeigten. Der Erhaltungszustand eines vorliegenden Stückes ist derart, dass sich die Länge der Wohn- kammer, als ungefähr einen ganzen Umfang betragend, beobachten lässt. Norites arcuatus erlangte bedeutende Grösse, wie ein Bruchstück beweist, das zu einem Exemplar von circa 585mm Durchmesser gehören dürfte, Die Suturlinie ist leider nicht in wünschenswerther Deutlichkeit sichtbar, da die Gehäuse meist bei Beginn der Wohnkammer verdrückt sind. Die abgebildete Suturlinie ist daher theilweise reconstruirt und besonders die Einzelheiten der Lobenzacken nach Analogie der bekannten Noriten ergänzt. Die Suturlinie als Ganzes zeigt einen sehr flach gespannten Bogen, dessen Scheitel der erste Lateralsattel bildet. Die Loben sind im Vergleich zu anderen Formen schmal, ebenso die Sättel. Der Externlobus ist relativ hochstehend, sehr breit, zeigt am Medianhöcker je ein kleines herabhängendes Zäckchen, wie wir es bei Norites falcatus schon kennen gelernt haben, und seitlich zwei schmale, lanzettliche Seitenblätter, deren Spitzen convergiren und so tief wie der zweite Lateral hinabreichen; der erste Lateral ist schmal, an der Basis leicht verbreitert und erlangt die grösste Tiefe; der Zweite ist fast ebenso breit, jedoch viel kürzer, so dass er einen noch breiteren Eindruck macht. Auf der Flanke treten ferner noch zwei kurze Auxiliarloben auf, ein dritter wird vom Nabelrand halbirt. Sämmtliche Sattelstiele sind durch die Form der Loben an der Basis leicht verjüngt. Die Sättel sind schmal und ganzrandig; der Externsattel erlangt die Höhe des ersten Auxiliarsattels. 295 228 Arthaber. [149] Norites arcuatus hat die grösste Verwandtschaft mit dem schon oben erwähnten Norites falcatus, von dem er sich durch die Form des Querschnittes unterscheidet, welche daselbst einen etwas schlankeren Externtheil, eine leichte Verjüngung knapp unter demselben bei relativ starker Auf- blähung unterhalb der Seitenmitte zeigt, während bei der vorliegenden neuen Form der Externtheil relativ breit ist und die Flanken fast flach erscheinen. Zahl der Exemplare: 2. Norites psilodiscus Arth. 1895. Norites psilodiscus Arth. Artkaber, Cephalopodenfauna der Reiflinger Kalke. Beiträge zur Pal. u. Geol. Oesterr.-Ung., Bd. X, pag. 92, Taf. VIII, Fig. 4. Ein vorliegendes Bruchstück lässt sich am ehesten als Jugendstadium obiger Art deuten, welche der alte Fundort Tiefengraben geliefert hat. Der Externtheil ist relativ breit, das Maximum der Anschwellung erfolgt ungefähr in der Flankenmitte, der Nabel ist gross. Nachdem das Exemplar mit Schale erhalten ist, lassen sich die marginalen und umbilicalen Kielkanten sowie die sichelförmigen Anwachslinien, kurz die meisten charakteristischen Merkmale dieses Noriten sehr gut beobachten. Familie: Meekoceratidae Waag. Unterfamilie: Meekoceratinae Waag. Gattung: Beyrichites Waag. Wie schon in der ersten Abtheilung der vorliegenden Arbeit pag. 30 kurz angedeutet worden war, hat W. Waagen in der Palaeontologia Indica (Ser. XIII, Salt Range Fossils, Vol. II: Fossils from the Ceratite formation; Calcutta 1895), pag. 160, die Gattung Beyrichites aufgestellt, speciell für die Formen: Meekoceras Khanikofi Opp. spec., » maturum Mojs., » reuttense Beyr. spec., weil sich dieselben durch die äussere Form (Art der Sculptur, der Involution) zu weit vom Typus »Meekoceras« entfernen, um bei diesen noch systematisch verbleiben zu können. Waagen schloss diese neue Gattung enge an Proptychites und im weiteren Sinne an die Ptychitidae an. In der Folgezeit hat C. Diener eine nicht unerhebliche Anzahl von verwandten Formen aus dem Muschelkalke des Himalaya beschrieben, welche unsere Kenntniss diesbezüglich bedeutend er- weitern und die er in seiner Arbeit über die »Cephalopoda of the Muschelkalk«!) noch als Meekoceras beschreibt (pag. 46 ff.). In einer weiteren Publication desselben Autors, in den »Cephalopoda of the lower Trias«,?) welche sich wahrscheinlich gegenwärtig in Druck befindet, werden diese Meekocerasformen, nachdem Diener indessen die »Fossils from the Ceratite formation« Waagen’s kennen gelernt hatte, den neuen Gattungen Waagen’s Proptychites und Beyrichites zugetheilt. Waagen hatte, wie auch schon im ersten Theile der vorliegenden Arbeit (pag. 93) erwähnt ‚wurde, seine Gattung Beyrichites zu den Ptychitidae gestellt; Diener hingegen gelang es mit Hilfe von besserem Material den Nachweis zu liefern, dass diese Gattung zu den Meekoceraten gehöre. Bei den Ptychiten nämlich überwiegt nach Diener im Jugendstadium stets die Dicke über die Höhe, ') Palaeontologia Indica, Ser. XV, Himälayan Fossils, Vol. II, Part. 2. Calcutta 1895. ?) Palaeontologia Indica, Ser. XV, Himälayan Fossils, Vol. II, Part. ı. Calcutta. [150] Die Cephalopodenfauna der Reiflinger Kalke. 229 während genaue Messungen ergaben, dass dies bei jungen Beyrichiten nie der Fall sei, und dass sich bei diesen dieselben Anwachsverhältnisse constatiren lassen wie bei Meekoceras. Er schliesst deshalb Beyrichites, den er nur als Untergattung von Meekoceras gelten lassen möchte, an Meekoceras an und stellt ihn demzufolge zu den Meekoceratidae. Diese Beweisführung ist sehr einfach und ich schliesse mich dieser Auffassung an. Beyrichites splendens Arth. Taf. XXVII (XV), Fig. ra, ö,c. Dürchunesse er nlolmm Elohezndenletztena\\Vinduness I 2 Dicke » » » Es 2a» Nabelweite (von Naht zu Naht). . . 2I >» Der Externtheil ist sanft gerundet, die Flanken sind fast flach zu nennen und erlangen etwas unterhalb der Flankenmitte die grösste Dicke, von wo aus sie etwas rascher zum Umbilicalrand abfallen; derselbe ist leicht abgestumpft, die Nabelwand hoch und senkrecht stehend; die Involution beträgt drei Viertel der früheren Windung, wodurch ein flach treppenförmig abgesetzter Nabel entsteht. Die Flankensculptur besteht aus sichelförmig gebogenen schmalen und flachen Falten, welche deutlich sichtbar über die Nabelwand aufsteigen, am Nabelrande stumpf-knotenförmig verdickt sind, sodann sehr schwach concav, im Mittelstücke kräftiger convex gekrümmt sind und mit einem, jetzt stärker concav gebogenen Stücke am hypothetischen Marginalrande zugleich mit einer leichten Ver- dickung enden. Anfangs--und Endpunkt der Falten liegen in einer Radiale. Dort, wo der Scheitel des convexen Theiles liegt, also etwas unterhalb der Flankenmitte, sitzt ein abgestumpfter kleiner Knoten mit breiter Basis. Von hier aus tritt eine Insertion von gleichsinnig verlaufenden Secundärfalten ein, während im. Zwischenfeld zwischen den Knoten oder Primärfalten feine, ebenfalls sichelförmig gebo- gene Streifen sichtbar werden. Die Anzahl der Lateralknoten steht in keinem regelmässigen Verhält- nisse zur Anzahl der Umbilicalanschwellungen. Am Beginn der letzten Windung, woselbst wir noch gekammerte Partien haben, kommen auf drei Umbilicale zwei Lateralanschwellungen, während im zweiten Drittel des letzten Umganges, also kurz nach Beginn der Wohnkammer, auf fünf Umbilicale schon sieben Lateralknoten entfallen. Hingegen ist das letzte Drittel der Wohnkammer wieder über- haupt knotenlos, so dass wir zu dem Schlusse berechtigt zu sein scheinen, dass diese Art der Beknotung überhaupt nur ein Merkmal ausgewachsener Individuen sei, und dass sie ihr Maximum am Beginne der Wohnkammern erreiche. Am Ende derselben beschränkt sich auch die Radıalsculptur nur mehr auf die oben erwähnten feinen Streifen, welche hier etwas kräftiger geworden sind, da sie auch die Rolle der primären Falten übernommen haben. Die Schale, welche theilweise auf der Wohnkammer, vollständig jedoch am Beginne der letzten Windung erhalten ist, zeigt flache, sichelförmig gebogene Faltenbänder, und auf diesen, sowie auch im Zwischenfeld zwischen denselben feine, linienförmige Schalenstreifen. Die Suturlinie ist leider nicht vollständig erhalten, weil beim vorliegenden Stücke die äussere Seite des letzten, gekammerten Windungstheiles verdrückt ist; wir können daher den Extern- und ersten Laterallobus gar nicht oder nur mangelhaft sehen. So viel man jedoch bemerkt, hat die Suturlinie im Allgemeinen einen flach bogenförmigen Verlauf, dessen Scheitel der erste Lateralsattel bildet. Vollständig erhalten ist erst der zweite Laterallobus, welcher kräftig und breit entwickelt ist; der Lobengrund trägt eine seitlich gestellte kleinere und drei grössere spitze Zacken, kleinere Zäckchen ziehen sich bis zum Sattelkopf hinauf; nun schliesst sich ein kürzerer, jedoch im Verhältniss der Breite zur Höhe ebenso geformter Auxiliar mit gezackten Wänden an, dessen Grund dreizackig ist; bis zum 230 Arthaber. ’ 51] Nabelrand folgen noch zwei kleinere Auxiliarelemente, welche in eine stumpfe Spitze — etwa ähnlich wie bei Popanoceras — enden, und auf der Umbilicalwand ein viertes ganz kleines Auxiliarelement. Die Sättel sind breit gerundet und der erste Auxiliar zeigt die grösste Spannweite; der zweite Lateral- sattel sowie der erste Auxiliar hat zwei kleine Zacken, wodurch je drei kleine brachyphyllische Sattel- blätter entstehen; der zweite und dritte Auxiliarsattel ist klein und ganzrandig, während der vierte Auxiliar grösser, jedoch flacher gespannt ist und mit dem absteigenden Theile die Naht erreicht. Beyrichites splendens hat seinen nächsten Verwandten im indischen Muschelkalk des Hima- laya gefunden. Es sind dies: Beyrichites (Meekoceras) Khanikofi Oppel, der zuerst von Oppel!) aus schwarzgrauem Kalk von Hundes und Spiti (pag. 275, Taf. LXXVI, Fig. 4), neuestens von Diener von verschiedenen Fundstellen in Johar und Painkanda beschrieben wurde, ?) und Beyrichites (Meekoceras) Gangadhara Diener (loc. cit. pag. 49, Pl. IX, Fig. 4) vom Shalshal Cliff bei Rimkin Paiar E. G. Von beiden differirt Beyrichites splendens durch die bedeutende Grösse des ausgewachsenen Individuums — die Reiflinger Species ist die grösste bisher bekannt gewordene Art — ferner durch geringere Dicke, Involution und Grösse des Nabels. Die Lateralknoten treten hier schon auf gekam- merten Theilen auf und häufen sich bei Beginn der Wohnkammer, während deren Ende wieder knotenlos wird; beide indischen Formen sind hingegen auf den gekammerten Theilen ohne Knoten. Letztere treten besonders bei dem mir im Originale vorliegenden Beyrichites Gangadhara, erst gegen Ende der Wohnkammer in spärlicher Weise auf (vide Pl. IX, Fig. 2 und 4a). Bedeutender sind die Unterschiede in den Suturen. Die indischen Formen haben im Allge- meinen viel bogenförmigeren Verlauf, stärker bei Beyrichites Khanikofi und flacher bei Beyrichites Gangadhara gespannt. Auffallend ist bei Ersterem das rasche Absinken der Auxiliarelemente zur Naht (welche hier ebenfalls in der Dreizahl vorhanden sind), was bei Letzterem besonders stark ausgebildet ist. Hier sehen wir »a very remarkable umbilical lobe, the numerous denticulations of which slope obliquely towards the umbilical suture«. Eben dies fehlt bei Beyrichites splendens; wir sehen vielmehr auf der Nabelwand nur einen kleinen Zacken. Der erste Auxiliarsattel ist hier auch viel stärker entwickelt als bei den indischen Formen. Zahl der Exemplare: ı Beyrichites Bittneri°) Arth. Taf. XXVI (XIV), Fig. ı1 a, 3, c Diünchmessengr ar ee ann Höhe der letzten roch ee OF Dicke » » » ER Nabelweite (von Naht zu N EBNRS, > Der Externtheil ist etwas höher gewölbt als bei Beyrichites splendens, die Flanken sind sanft anschwellend und erreichen etwas unterhalb der Seitenmitte die grösste Dicke; ein ausgesprochener Marginalrand ist nicht entwickelt, der Umbilicale ist abgestumpft. Die Involution beträgt mehr als drei Viertel des letzten Umfanges, wodurch nur ein schmaler Rand desselben am Nabel frei bleibt, der hiedurch flach-treppenförmig abgesetzte Form erhält; die Nabelöffnung selbst ist relativ klein. Die Sculptur ist aus Rippen mit knotigen Anschwellungen gebildet. Es treten niedere, breite Haupt- und ebensolche inserirte Zwischenrippen auf; erstere beginnen am Nabelrand mit einer kleinen Umbilical- ') Paläontologische Mittheilungen, I, vide Literaturverzeichniss auf pag 23. *) Pelaeontologia Indica, Ser. XV, Himälayan Fossils, Vol. II, Part. 2: The Cephalopoda of the Muschelkalk by Carl Diener (pag. 41, Pl. VIII, Fig. 3, IX, Fig. ı, 2, 3, 9). Calcutta 1805. 3) Ich benenne diese Form zu Ehren ihres Finders Dr. A. Bittner, Das Stück selbst ist im Be der k. k. Geolo- gischen Reichsanstalt in Wien. [152] Die Cephalopodenfauna der Reiflinger Kalke. 231 anschwellung, verlaufen sodann schwach-sichelförmig gebogen zum hypothetischen Marginalrand, woselbst sie mit einer etwas radial verlängerten Anschwellung enden; dort wo die Flanke die grösste Dicke erlangt, also unterhalb der halben Seitenhöhe, sitzt auf dem Convexstücke der Hauptrippe je ein stumpfes Lateralknötchen auf. Die Zwischenrippen, welche in der Marginalpartie vollständig das Aussehen der Hauptrippen haben, erscheinen von Aussen her (von der Mündung aus) stets hinter der Primärrippe eingeschaltet und reichen beim abgebildeten Stücke auf dem letzten Dritttheil bis in die Höhe des Lateralknotens, ohne sich in diesem an erstere anzugliedern, bei Beginn der letzten Windung jedoch reichen sie über denselben noch hinaus. Theilweise ist bei dem vorliegenden Stücke noch die Schalenbedeckung vorhanden; sie zeigt dieselben Erscheinungen bezüglich der Beknotung und den Falten, und ausserdem noch eine gleich- sinnig mit den Letzteren verlaufende, ganz feine, linienförmige Zeichnung, ähnlich derjenigen, welche wir bei Beyrichites splendens beobachten konnten. Das eine vorliegende Stück ist bis zum Ende gekammert, so dass wir berechtigt sind, für ein mit Wohnkammer erhaltenes Exemplar einen Durchmesser von ungefähr 95 — oo mm anzunehmen. Die Suturlinie zeigt zwei Lateral- und drei Auxiliarelemente auf der Flanke. Der allgemeine Verlauf der Lobenlinie ist ein flachgewölbter Bogen, dessen Scheitel der erste Lateralsattel bildet. Der Externlobus ist relativ schmal, tiefliegend, von einem Siphonalhöcker halbirt und erreicht mit seiner Spitze die Tiefe der längsten Spitze des ersten Laterals; er besitzt auf der Innenseite drei, auf der Aussenseite nur einen kleineren Zacken. Der erste Laterallobus ist der breiteste und tiefste, hat am Grunde drei grössere und auf der Innen- und Aussenseite je kleinere Zäckchen, welche sich bis zum Sattelkopf hinaufziehen; der zweite Laterale reicht ungefähr halb so tief wie der Extern- und Laterallobus herab, hat in der Tiefe zwei grössere Zacken, während sich kleinere Zäckchen ebenfalls bis zu den Sattelköpfen hinaufziehen; der erste Auxiliar hat ungefähr die Form des zweiten Lateralen, ist jedoch schmäler als dieser und reicht an Tiefe etwas über die Hälfte desselben herab; dann schliessen sich zwei wie bei Beyrichites splendens gleichgestaltete, Popanoceras ähnliche Auxiliarelemente an, deren zweiter mit der Nabelkante abschliesst. Die Sättel sind rundbogig; Extern- und beide Lateralsättel sind am Kopfe selbst ganz- randig; der erste Auxiliarsattel ist von gleicher Grösse wie der zweite Laterale, zeigt jedoch einen vom Scheitel herabhängenden kräftigen Zacken, während der zweite klein und ganzrandig ist. Auf der Nabelwand schliesst sich ein breiter dritter Auxiliarsattel an, welcher zweimal gezähnt erscheint, - so dass die Tendenz, ein neues Auxiliar-Lobenelement zu entwickeln, deutlich hervortritt. Auffallend ist die bedeutende Sprunghöhe zwischen dem Extern- und ersten Lateralsattel. Beyrichites Bittneri unterscheidet sich von dem oben beschriebenen Beyrichites splendens durch die höchstwahrscheinlich überhaupt geringere Grösse, ferner durch geringere Dicke des Externtheiles, sowie durch grössere Involution und folglich durch den kleineren Nabel. Die Suturlinie ist im Ganzen stärker gewölbt und unterscheidet sich insbesondere durch die ganzrandigen Lateralsättel und den breitgeschwungenen gezackten dritten Auxiliarsattel, der diesbezüglich grössere Aehnlichkeit mit dem oben besprochenen (loc. eit.) Beyrichites Gangadhara hat. Einen deutlichen Unterschied zwischen diesen nordalpinen und den indischen Beyrichiten bildet die Art der Lateralbeknotung, welche hier nur als senile Errungenschaft, bei den alpinen Formen hingegen als zeitlich frühere Acquisition auf- zufassen ist. Zahl der Exemplare: 1. e 2 Arthaber. [153] Familie: Ptychitidae Waag. Unterfamilie: Proptychitinae Waag. Gattung: Ptychites Mojs. Formengruppe der Ptychites megalodisci Mojs. Ptychites domatus Hauer. Taf. XXVI (XIV), Fig. 10a, 2, ı851. Ammonites domatus Hauer. Zaxer, Ueber die von Bergrath W. Fuchs in den Venetianer Alpen gesammelten Fossilien. Denkschr. d. k. Akad. d. Wiss. math.-nat. Cl., Bd. I, pag. ı15, Taf. XVII, Fig. 12. Wien. 1869. Arcestes domatus Hauer spec. Mojsisovics, Beiträge zur Kenntniss der Cephalopodenfauna des alpinen Muschelkalkes. Jahrb. d. k. k. geol. R.-A., Bd. XIX, pag. 574. Wien. e 1873. Ammonites domatus Hauer. Zöckh, Geol. Verhältnisse des südlichen Theiles des Bakony, I. Th., pag. 75. Mitth. aus dem Jahrb. d. kön. ung. geol. Anst., Bd. II. Budapest. 1882. Ptychites domatus Hauer spec. Mojsisovics, Cephalop. Medit. Triaspr., pag. 250, Taf. LXII, Fig. 4, 5. Abh.d.k. k. geol. R.-A., Bd. X. Wien. 1895. Ptychites domatus Hauer spec. Arzkader, Cephalopodenfauna der Reiflinger Kalke, Abth. I, pag. 97. Beiträge zur Pal. u. Geol. Oesterr.-Ung., Bd. X. Wien. Dunchmiessen Wr ei ea an klohegderslerzten@\\ındunegesr sr no Dicke » > » a ADD Nabelweite (von Naht zu Naht)... .. 124» > (von Rande zusRand) 22222055 Der Externtheil der letzten Windung ist hoch gewölbt und schmal, die Seiten flach abfallend gegen die Nabelregion, woselbst sie die grösste Dicke erlangen; die Nabelkante ist leicht abgestumpft, die Umbilicalwand hoch. und steil; der Nabel ist eher klein als gross zu nennen; die Involution findet vollständig statt, wodurch ein trichterförmig eingesenkter tiefer Nabel entsteht. Auf der letzten Windung tritt eine schwache, aus flachen, breiten Falten bestehende Radial- sculptur auf, welche fast ganz verflachend den Externtheil übersetzt. Auf der Schale lässt sich eine analog verlaufende feine Linienzeichnung wahrnehmen. Die Suturlinie ist bei dem vorliegenden Stücke nicht zu beobachten. Es ist interessant, dass Ptychites domatus, der auch am jüngeren Fundorte Tiefengraben sich in einem grösseren Exemplare fand als jene sind, welche bis jetzt aus den Südtiroler Alpen und dem Bakony beschrieben worden sind, nun auch an dem neuen Fundorte, und zwar wieder in einem sehr grossen Individuum, nachgewiesen wurde. Leider ist dasselbe nicht vollständig, sondern nur ein grosses Segment davon erhalten. Das kleinste der bisher abgebildeten Stücke hatte einen Durchmesser von 22 mm, das grösste von 4Imm, während das vorliegende Stück annähernd von doppelter Grösse ist. Man kann hier gut beobachten, wie erst auf der letzten Windung sich das Verhältniss der Höhe zur Dicke ändert, indem im Anfang des letzten Umganges sich Dicke zur Höhe wie 26: 18 verhalten, ja noch in mehr als der Hälfte desselben die Dicke die Höhe bedeutend überwiegt, 36:32, und erst auf dem Ende der Windung sich die Flanke bedeutend streckt, der Externtheil schmal wird, so dass das Verhältniss sich umkehrt (42 : 46). Wie schon E. v. Mojsisovics (loc. eit. pag. 250) und später Ar. v. Hauer!) (pag. 38 [286]) betonte, sind als nächste Verwandte des Ptychites domatus der Ptychites Pauli Mojs. (loc. cit. pag. 251, Taf. LXII, Fig. 2) und Ptychites impletus Oppel spec.?) (pag. 294, Taf. LXXXV, Fig. 5) zu nennen. !) Hauer Fr. v., Cephalopoden aus dem Trias von Bosnien. Denkschr. d. k. Akad. d. Wiss. math.-nat. Cl.. Bd. LIX. Wien 1892. 2) Opßpel, Paläont. Mittheilungen, Bd. I. IV.: Ueber ostindische Fossilreste. München. 1863. [154] Die Cephalopodenfauna der Reiflinger Kalke. 23 Ptychites nov. form. indet. Ein grosses Wohnkammer-Bruchstück liegt vor, von zu ungenügendem Erhaltungszustand, um eine Identifieirung oder Aufstellung einer neuen Art zuzulassen, welches zu einem Stücke gehört, dem ungefähr folgende Maasszahlen entsprechen dürften: Duü:chmessenes circa 130mm Elöhe der letzten Windung . ... 72» Dicke » » » a Re Nabelweite (von Rand zu Rand) circa 12 >» Wie man aus den Maassen entnimmt, hat diese Art dicke Umgänge und einen relativ engen Nabel. Der Externtheil ist breit gewölbt, die Flanken sind auffallend flach und erlangen ihre grösste Dicke oberhalb der Flankenmitte, von wo aus sie natürlicherweise rascher gegen den Externtheil und nur sehr minimal gegen den Nabel abfallen. Die Sculptur besteht aus niederen Falten, welche etwas gegen vorne von der Radiale abweichen und auf der Flankenmitte einen nach vorn convexen, sehr flachen Bogen beschreiben. Sie beginnen erst jenseits des Nabelrandes deutlich sichtbar zu werden und zeigen in der Gegend der grössten Flankenbreite die grösste Anschwellung. Auswärts derselben löst sich die Rippe plötzlich in 4—5 kleinere Rippchen auf, welche aber erst deutlich auf dem Externtheile werden und diesen sanft nach rückwärts gebogen übersetzen. Bei einzelnen Rippen liegt diese Theilungsstelle tiefer gegen den Nabel zu. 5 Auf der Schale ist diese Sculptur ebenso, nur in etwas verwischterer Weise zu sehen. Die Gestalt und Berippung dieser Form ist freilich für Ptychiten höchst ungewöhnlich, die ja sonst keinen so breitgewölbten Externtheil zu haben pflegen, die grösste Dicke meist in der Umbilical- region erlangen und, wenn Berippung vorhanden ist, diese nicht über den Externtheil hinüberführen. Jedoch lässt sich dieses Bruchstück trotzdem nirgends besser anschliessen. Es käme eventuell das Genus Beyrichites in Betracht, das jedoch ganz anders geartete Sculptur hat. In jüngster Zeit hat G. v. Bukowski aus dem oberen Muschelkalke von Braicin Dalmatien (Verhandl. d. k.k. geol. R.-A., 1895, Nr. 12, pag. 319 ff.) einen Ptychites nov. form. beschrieben, der eine ähnliche Radialsculptur aufweist: ausserhalb des Nabelrandes beginnend, verdicken sich die Rippen gegen den Externtheil zu und lösen sich vor Erreichen desselben in kleine Rippchen auf, welche ihn übersetzen. Wir haben also möglicherweise hier Vertreter einer neuen Formengruppe von Ptychites, welche sich, wenn auch in seltenen Exemplaren, im unteren und oberen Muschelkalke finden. Flossenstachel? Taf. XXVIL (XV), Fig. 5. Ein kleines, zur näheren Bestimmung gänzlich ungeeignetes Fragment liegt vor, mit einer Länge von 29mm, Breite von Iırmm und grösste Dicke von Smm. Die Umrandung wird auf der einen, der vorderen Seite, von einer glatt abgerundeten Kante gebildet, welche auf der anderen zu fehlen scheint. Die Fläche ist im Ganzen flach gewölbt und zeigt in der Mitte eine erhöhte Mittelpartie, welche rechts und links von zwei ebenfalls längslaufenden Vertiefungen begrenzt wird. Die Sculpturirung besteht nur aus kleinen, knopfförmigen Knötchen mit gerundeter Oberfläche, welche in gegen abwärts gerichteten Bogen angeordnet sind. Die Knötchen stehen in der erhabenen Mittelpartie am engsten und treten gegen die Ränder weiter auseinander. Diese Anordnung tritt in der Zeichnung nicht genügend scharf hervor. Wohl stehen die Knötchen auch longitudinal reihenförmig, jedoch tritt dies im Vergleich zur bogenförmigen Folge weniger deutlich hervor. Der Flossenstachel nimmt von vorne gegen rückwärts an Dicke zu, ist seitlich flachgedrückt, besitzt eine kräftige Rinde, welche eine annähernd ovale Alveole umschliesst. Die merkwürdige Verzierung und das Fehlen einer Längsstreifung machen die Bestimmung als Flossenstachel zweifelhaft. Beiträge zur Paläontologie Oesterreich-Ungarns. Bd. X. 30 234 Arthaber. [155] NACHTRAG zur Fauna der Reiflinger Kalke des Fundortes »Tiefengraben«. Nautilea Mojs. Familie: Nautilidae Owen. Gattung: Nautilus Breyn. Nautilus Anisi Arth. Taf. XXVII (XV), Fig. 4 a—a. DIGchmes ser Ann) EloherdersletztenaV\V\.ındunesgrsereese Dicke derselben in der Nabelregion . . 42 » Nabelweitene ıo ee Eier Der Externtheil dieser rasch anwachsenden Form ist schlank und die Flanken flachgewölbt und erlangen in der Nabelregion die grösste Breite, von wo aus sie, ohne eine ausgesprochene Nabel- wand zu entwickeln, sich rasch zum auffallend kleinen Nabel hinabwölben. Die Schale ist mit sanft gewölbten Anwachsstreifen bedeckt, welche nur etwas deutlicher in der Nabelregion hervortreten; die untere Schalenschichte hingegen zeigt — leider nur auf der Wohn- kammer allein sichtbar — feine, enggestellte Spiralstreifung, in der einzelne Linien stärker hervortreten und daher eine bandförmige Zeichnung hervorrufen. Darüber liegt eine ganz ähnliche bandartige Radialzeichnung, wodurch eine feine, nur aus Linien allein gebildete Gitterung entsteht. Die in radialer Richtung verlaufenden Linien und Bänder bilden auf der Flanke einen nach vorn gerichteten Bogen, auf dem Externtheil eine schmale, nach rückwärts gekehrte Bucht; sie verlaufen daher fast in ent- gegengesetztem Sinne wie die Kammerscheidewände. Letztere (Fig. 4d) steigen leicht nach vorne gekrümmt über die Nabelwand herauf, besitzen auf der Flanke einen flachen, nach rückwärts gerichteten Bogen, und auf dem Externtheil ein fast radial verlaufendes Stück. Die Lage des Sipho lässt sich nicht ermitteln. Nautilus Anisi schliesst sich wohl zunächst an den im ersten Theile dieser Arbeit (pag. 42, Taf. III, Fig. 4, 5, 6) beschriebenen Nautilus pertumidus und dessen Verwandte an. Sehr’ nahe scheint mir aber auch der von Zr. v. Hauer!) aus dem Bleiberger Muschelmarmor zuerst beschriebene Nautilus Sauperi zu stehen, der jedoch im Ganzen schlanker ist und einen callös verschlossenen Nabel besitzt. Die Abbildung dieser neuen Species ist nicht sonderlich gut gelungen, da der Convextheil etwas zu stark gewölbt angegeben ist, wodurch er stumpfer erscheint, als er thatsächlich ist. Ferner ist der Concavtheil der Flanke der Kammerscheidewand (Fig. 4d) etwas kleiner und demzufolge die Extern- partie etwas zu gross angegeben, was hiemit ausdrücklich bemerkt sei. 1) Haidinger, Naturwissenschaftl. Abh., Bd. I, pag. 26, 27, Taf. I, Fig. ı—4. 1846. D (&5) oı [156] Die Cephalopodenfauna der Reiflinger Kalke. Familie: Tropitidae Mojs. Unterfamilie: Stephanitinae Arth. Gattung: Acrochordiceras Hyatt. Acrochordiceras undatum Arth. Taf. XXVII (XV), Fig. 2 a—a. 1859. Acrochordiceras undatum Arth. A4riäader, Cephalopodenfauna der Reiflinger Kalke. Beiträge zur Pal. u. Geol. Oesterr.-Ung., Bd. X, pag. 79 ft., Taf. VII, Fig. 7, 8. Dunchmnessene re ers mm NVinduneshobese ee or Dicke (über die Nabelknoten).. .. . .. 27 » Nabelweite (von Naht zu Naht)... . 14 >» Nachdem bisher sieben Bruchstücke, die verschiedensten Altersstadien repräsentirend, vorgelegen waren, gelang es endlich im Sommer 1896 ein vollständiges Exemplar zu finden, wodurch die Mög- lichkeit geboten wurde, heute Irrthümer wieder gut zu machen, welche ich, die Speciesdefinition betreffend, beging. Ich konnte aber auch die gute Lehre aus dem Funde ziehen, dass es mehr als gewagt ist, auf Grundlage eines nicht tadellosen Materiales, nur mit Hilfe von Combinationen, wenn auch zahlreicher Bruchstücke, eine neue Species aufzustellen. Als wichtigster Fehler ist zu betonen, dass diese neue Species nicht knotenlos ist, sondern dass sie auf dem Umbilicalrande Knoten ansetzt, von denen je zwei Rippen ausstrahlen; in seltenen Fällen folgt knapp neben einem kräftigen Knoten noch ein schwächerer zweiter, der ebenfalls zwei Rippen vereinigt. Bei weiterem Wachsthum scheint die Regelmässigkeit der Beknotung aufzuhören und nur hie und da sich eine Rippe am Nabelrande knotig zu verdicken, wie sogar auf Taf. VII, Fig. 7a, zu sehen ist. Dies gilt aber erst für Exemplare mit einer ähnlichen Windungshöhe, wie eben dieses Stück (Windungshöhe 42mm) aufweist. Zwischen je zwei Knoten treten meist drei, nur auf jüngeren Exemplaren zwei Rippen ein, welche knapp ober dem Nabelrande enden. Die übrigen, die äussere Form betreffenden Merkmale sind pag. 79 ff. richtig wiedergegeben. Ein Fehler hingegen findet sich wieder in der Lobenzeichnung, bei welcher »die Verhältnisse einer kleinen Form auf die Flankenbreite der grossen übertragen sind«. Auch wieder ein Beweis dafür, wie zweifelhaft der Werth solcher Uebertragungen ist. Die Form wächst bis zum Altersmittel rasch an, in Folge dessen müssen die Loben und Sättel sich bei grösserer Flankenbreite ebenfalls ver- breitern, da kein zweiter Lateral auf der Flanke zuwächst. Wir sehen dies bei Taf. XXVII, Fig. 2a. Das Suturenbild, Taf. VII, Fig. 7c, ist daher für die Windungshöhe von ı6mm unrichtig und gilt nur für die Höhe von $Smm, da es von einem so kleinen Stücke stammt, deren Sutur es in doppelter Vergrösserung wiedergibt. Der Unterschied zwischen den Lobenzeichnungen Taf. VII, Fig. 7c, und Taf. XXVII, Fig. 2d, ist in die Augen springend. Extern- und Laterallobus wachsen bedeutend rascher in die Breite als Höhe an; auffallend hingegen ist das hohe Hinaufreichen des Auxiliarsattels, der bei der kleineren Form viel tiefer sitzt. Bei der Tafel XXVII, Fig. 2, abgebildeten Grösse stehen die Suturen noch weit von einander ab, was dafür spricht, dass die Species bedeutendere Grösse erlangte (vgl. Taf. VII, Fig. 7a), bei welcher sich dann die Windung rasch erhöhte (Fig. 7 2). In Folge dieser Darlegungen ist selbstverständlich auch die angegebene Verwandtschaft mit den knotenlosen Formen: Acrochordiceras pustericum und Acrochordiceras enode unrichtig. - 30* 236 E Arthaber. [157] Familie: Ptychitidae Waag. Unterfamilie: Proptychitinae Waag. Gattung: Sturia Mojs. Sturia Sansovinii Mojs. 1882. Sturia Sansovinii Mojs. Mojsisovics E. v., Cephalop. Medit. Triaspr. (pag. 241, Taf. XLIX, Fig. 5, 6, 7, Taf. L, Fig. r). Abhandl. d. k. k. geol. R.-A., Bd. X. 1887. Sturia Sansovinii Mojs. Yauer Fr. v., Cephalopoden des bosn. Muschelkalkes von Han Bulog bei Sarajevo (pag. 46). Denkschr. d. k. Akad. d. Wiss. math.-nat. Cl., Bd. LIV. 1892. Sturia Sansovinii Mojs. Zauer Fr. v., Beiträge zur Kenntniss der Cephalopoden aus dem Trias von Bosnien. I. Neue Funde von Han Bulog bei Sarajevo (pag. 283 [35], Taf. X, Fig. 7). Denkschr. d. k. Akad. d. Wiss. math.-nat. Cl., Bd. LIX. 1895. Sturia Sansovinii Mojs. Drezer C, Cephalopoda of the Muschelkalk (pag. 61, Taf. XV). Palaeont. Indica, Ser. XV, Himälayan Fossils, Vol. II, Trias Part. 2, Mem. of the geolog. Surv. of India. Calcutta. Diimehimmesser 5 oo ao ao a ao . Ian Höhe der letzten Windung . . . ... TIIo » Dicke >» » > ,. Cm Nabellweite: „wu Ba: 2er 7» Dieses Stück gehört zu der von £. v. Mojsisovics angeführten (loc. cit.) -dickeren Varietät. Die grösste Dicke wird in einer von aussen sanft anwachsenden Wölbung ungefähr in der Flanken- mitte erlangt, von deren Scheitel sie rasch zum Nabelrand absinkt; der Nabel ist klein und scheint sich bei so grossen Individuen rasch zu verengen, daher ist die Involution ausserordentlich gross und bedeckt die vorhergehende Windung fast vollständig. Die Flanken sind mit der charakteristischen Spiralstreifung versehen, welche nahe dem Nabel- rande aus dicken, kräftigen Spiralrippen gebildet wird, die in der Distanz von 2mm aufeinander folgen und eine feine gekörnelte Linie im Zwischenraum aufweisen. Jenseits der grössten Dicke der Windung treten die Spiralstreifen rasch näher aneinander heran und schwächen sich ab; in drei Viertel der Windungshöhe ist die Schale schon fast glatt geworden und zeigt statt der Spiralrippen nur mehr feine Spirallinien; knapp unter dem Marginaltheile schwellen jedoch diese Linien wieder zu Rippen an, welche jedoch auch auf dem Scheitel des Externtheils etwas enger gestaltet sind, als in der Um- bilicalregion. Quer über diese Spiralsculptur verlaufen feine Streifen, die nur deutlich im glatten Schalenband oberhalb der Flankenmitte auftreten, daselbst eine flache Bucht nach rückwärts bilden, in weiten Ab- ständen aufeinander folgen und wahrscheinlich stehen gebliebene Mundränder sind. Die Lobenlinie ist nicht erhalten. Stücke von der Grösse des vorliegenden scheinen in unserem alpinen Muschelkalke sehr selten zu sein, denn wir finden nur zwei freilich noch grössere Stücke von #7. v. Hauer von Han Bulog 1887 (loc. cit.) erwähnt, von denen das Eine 245 mm, das Andere 205 mm misst. Das grösste Exem- plar ist wohl das von Diener (loe. cit.) angeführte und abgebildete Exemplar vom Shalshal Cliff, welches einen Durchmesser von 247 mm aufweist und keine Wohnkammer erhalten hat. Da ich so glücklich bin, dieses indische Exemplar selbst zum Vergleiche zu haben, sei es mir gestattet, einige Worte darüber zu sagen. Wenn ich auch vollständig Diener's Anschauung bin, dass die Bezeichnung des Stückes als Sturia Sansovinii die Richtige ist, so kann ich doch nicht umhin, auf eine kleine Verschiedenheit auf- merksam zu machen, welche die indische von der europäischen Form trennt. Letztere zeigt deutlich [158] Die Cephalopodenfauna der Reiflinger Kalke. 237 das glatte spirale Schalenband oberhalb der Flankenmitte, dessen Zeichnung nur durch feine Spiral- linien hervorgerufen wird, während bei der indischen Form die dicken, kräftigen Spiralrippen vom Nabel gegen den Externtheil zu allmälig enger zusammenrücken und kein derartiges glattes Feld zeigen. Da alle sonstigen Merkmale beider Formen übereinstimmen, ist die Richtigkeit der Bestimmung erwiesen. Sollten aber weitere indische Funde — gegenwärtig liegt nur ein Exemplar vor — dieselbe Differenzirung zeigen, dann wäre die Abtrennung einer Varietät vielleicht nothwendieg. Sturia Sansovinii wurde bisher als leitend für den oberen Muschelkalk (Zone des Ceratites trino- dosus) angesehen, nun ist deren Existenz auch im unteren Muschelkalke (Zone des Ceratites bino- dosus) erwiesen, was freilich die Bedeutung dieser Species für ein bestimmtes Niveau reducirt. Andererseits ist die weite horizontale Verbreitung von grösster Wichtigkeit. In Indien wurde diese Sturia in Schichten der Zone der Ptychiten rugifer (= Zone des Ceratites trinodosus) gefunden und sie bildet mit nur noch zwei anderen Formen, dem Proarcestes Balfouri Oppel (Proarcestes Escheri Mojs.) und Orthoceras cfr. campanile Mojs. gegenwärtig die einzigen Arten, welche den europäischen Muschelkalk mit dem indischen verbinden. ') Uns ist die Gattung Sturia somit heutigen Tages vom unteren Muschelkalk bis hoch hinauf in die Trias bekannt, und der jüngste Vertreter hat, wie Herr v. Mojsisovics so freundlich war mir mitzutheilen, juvavisches?) Alter, und auch dieses Stück hat, dem äusseren Eindrucke nach zu schliessen, grosse Aehnlichkeit mit der Sturia Sansovinii. Das eine aus dem Reiflinger Kalk vorliegende Stück wurde von Professor 7Zom.a gelegentlich einer Excursion in das Reiflinger Gebiet knapp neben der alten Fundstätte »Tiefengraben« gefunden. Ich spreche Herrn Professor 7ou/a, der mir in freundlichster Weise seinen interessanten Fund über- liess, hier meinen besten Dank aus. Das Exemplar befindet sich in der Sammlung der k. k. technischen Hochschule in Wien. Gattung: Ptychites Mojs. Formengruppe der Ptychites opulenti Mojs. Ptychites opulentus Mojs. 1869. Arcestes cfr. Everesti Oppel. Moysisovies E. v., Beiträge zur Kenntniss der Cephalopodenfauna des alpinen Muschelkalkes. Jahrb. d. k. k. geol. R.-A., pag. 575. 1882. Ptychites opulentus Mojs. Moysisovics E. v., Cephalop. Medit. Triaspr., pag. 259, Taf. LXXIII, Fig. 1—4. 1892. Ptychites opulentus Mojs. Zauer Fr. v., Cephalop. a. d. Trias v. Bosnien. Denkschr. d. k. Akad. d. Wiss. math.-nat. Classe, Bd. LIX, pag. 40. 1895. Ptychites opulentus Mojs. Arzkaber, Cephalopodenfauna der Reiflinger Kalke. I. Theil. Beiträge zur Pal. u. Geol. Oesterr.-Ung., Bd. X, pag. 100, Taf. VIII, Fig. 9. Düuschmessen er er roomm Höhe der letzten Windung . . .. 54» Dicke » » » r 2 rn 42 > Nabelweite (von Naht zu Naht). circa IS » Es liegt ein grosses Bruchstück vor, dessen Zugehörigkeit zu der oben bezeichneten Species nicht ganz ausser Zweifel steht, da der Erhaltungszustand kein besonders günstiger ist. Wir finden den gewölbten Externtheil und die dick aufgeblähten Flanken dieser Species wieder; der Umbilicalrand ist kurz gerundet, die Nabelwand hoch und steil abfallend; der Nabel jedoch ist 1) Vgl. diesbezüglich: Diezer, loc. cit. pag. 90; ferner Dierer: Ergebnisse einer geolog, Exped. i. d. Central- Himälaya etc. Denkschriften d. k. Akad. Wiss. math.-nat. Classe, Bd. LXII, pag. 568 [36], 1895, und Mojsisovies, Waagen, Diener: Entwurf einer Gliederung der pelag. Sedimente des Trias-Systems. Sitzungsber. d. k. Akad. d. Wiss. math. nat. Cl., Bd. CIV, Abth. I, pag. 1293 [23]. 1395. 2) Juvavisch ist hier im Sinne der Eintheilung 2. v. MWojsisovics’ zu verstehen, also gleich »norisch« (Bizizer). 238 Arthaber. [159] bedeutend grösser, was als erstes trennendes Moment anzusehen, während das zweite die etwas ab- weichende Art der Flankensculptur ist. Die Form von der Schreyer Alm hat fast radial verlaufende, kräftige Rippen, welche gegen Nabel und Externtheil zu rasch verlöschen, während der Verlauf der- selben bei dem Reiflinger Stück ein leicht bogenförmiger, nach vorne convexer ist. Die Suturlinie ist nicht erhalten. Ptychites opulentus lag vorläufig nur in Jugendformen (vide pag. 100) vor, nun besitzen wir auch ein völlig erwachsenes Exemplar, welches eine Ergänzung der Tiefengrabener Fauna bildet. Das Stück wurde wie die oben beschriebene Sturia Sansovinii von Professor 7ox/a knapp neben dem alten Fundort Tiefengraben gefunden. Das Exemplar befindet sich in der Sammlınz der k. k. technischen Hochschule in Wien. Ptychites cfr. opulentus Mojs. Taf. XXVII (XV), Fig. 3. Duichmessenss sr en salzen Höhe der letzten dmg » „ enea. MS Dicke » » » ar 56 » Nabelweite (von Naht zu Naht). . . 17 » Es liegt nur ein grosses, theilweise mit Schale bedecktes Bruchstück vor. Es gehört einem Exemplare an, welches das grösste der bis jetzt beschriebenen wäre. Gewisse Unterschiede begründeten die nicht ganz sichere Bestimmung als Ptychites opulentus. Obgleich die Maasszahlen bezüglich des Verhältnisses von Breite, Höhe nd Nabelweite bis zu dem grössten bekannten Durchmesser (Cephalop. Medit. Triaspr., pag. 259) von I05 mm übereinstimmen, scheint die vorliegende Form von diesem Altersstadium an bis zu dem oben angegebenen Durchmesser sich doch plötzlich und auffallend zu erhöhen; damit geht ein langsameres Anwachsen in der Nabelregion und eine stärkere Ausschnürung des Nabels vor sich. Die für Ptychites opulentus charakteristischen, ziemlich enggestellten Radialfurchen, welche auf Steinkernen hervortreten und leichte Faltung auf Schalenexemplaren verursachen, treten hier ebenfalls auf, jedoch sind sie spärlicher gestellt, flacher, breiter und nach vorne leicht convex gebogen. Bedeutendere Unterschiede zeigt die Suturlinie, welche hier einen ziemlich breit angelegten, mit kräftigen und gespreizt gestellten und mit zwei seitlichen Zacken versehenen Externlobus besitzt, der einen niederen Medianhöcker zeigt. Der Externsattel ist viel niederer und bedeutend kleiner als der erste Laterale. Von den drei Lateralloben ist der erste der grösste, zeigt an der Basis Gabelstellung der zwei Zacken, bei stärkerer Entwicklung des extern gestellten. Die Loben haben sonst symmetrische reiche Zerschlitzung, wobei aber stets die äussere Seite etwas kräftiger entwickelt ist. Bis zur Naht folgen noch drei Auxiliare. (Die Zeichnung gibt die Entfernung bis zur Naht um 2mm zu gross an.) Von den Sätteln ist der erste Laterale der grösste und höchste; er ist in der Mitte durch einen grösseren Zacken getheilt, welcher sich beim zweiten Lateralen reducirt, wodurch sich die zwei nächst- folgenden Seitlichen kräftiger entwickeln können. Sowohl beim dritten Lateralen als wie bei den drei Auxiliarsätteln finden wir aber den grösseren Medianzacken wieder. Mit der Naht schliesst der dritte Auxiliarsattel ab. Die Unterschiede, welche Piychites opulentus und Ptychites cfr. opulentus in den Suturen zeigen, liegen daher: in dem dort schmalen, hier breiteren Externlobus und in den dort paarig geschlitzten Sätteln, welche hier unpaarig getheilt sind, während Extern- und zweiter Lateralsattel allein fast paarig zerschlitzt sind. [160] Die Cephalopodenfauna der Reiflinger Kalke. D 39 Familie: Meekoceratidae Waag. Unterfamilie: Kymatitinae Waag. Gattung: Proavites Arth. Proavites avitus Arth. Taf. XXVI (XIV), Fig. 12 a—c. 1895. Proavites avitus Arth. Arikader, Cephalopodenfauna der Reiflinger Kalke. Abth. I, pag. 105, Taf. X, Fig. 3; Beiträge zur Pal. u. Geol. Oesterr.-Ung., Bd. X. Wien. ID unckimess Se mm Eliohendena\N\ohnkammens eo Dicke: >» » NR LO Nabelweite (von Rand zu Rand)... 4» Es liegt ein jüngeres Exemplar als jenes vor, welches vom Fundorte Tiefengraben beschrieben wurde; da aber bei diesem kleineren Stücke die Suturlinien in ähnlich weiten Abständen aufeinander folgen wie bei dem zuerst beschriebenen, welches einen Durchmesser von 34mm aufwies, so ergibt sich daraus, dass die erwachsene Form eine bedeutende Grösse erlangt haben muss. Der auf pag. 105 gegebenen Beschreibung ist nur ein neues Merkmal hinzuzufügen; wir sehen ‘nämlich, dass bei kleineren Durchmessern die Höhe der Windung nicht im gleichen Verhältniss zur Breite anwächst. Bei einem Durchmesser von 4mm ist die Windung fast globos und der scharfkantige « Externtheil fehlt auffallender Weise; trotzdem überwiegt aber noch die Höhe über die Breite, so dass wir, wie bei Beyrichites, den systematischen Schluss daraus über die Abstammung ziehen können, dass Proavites zu den Meekoceraten gehört. Die Suturlinie zeigt ähnlichen Verlauf, wie die in Taf. X, Fig. 3, abgebildete. Kleine Unter- schiede treten hier wohl auf, z. B. dass der Externsattel etwas schmäler erscheint und dem entsprechend der erste Lateral etwas breiter entwickelt ist. Da die Form überhaupt kleiner ist, tritt noch kein Auxiliarlobus auf die Flanke, sondern beginnt sich erst auf der Nabelkante zu individualisiren. Von einigem Interesse ist die Suturlinie der Jugendwindung von mm Durchmesser, welche in Fig. 125 bei doppelter Vergrösserung zur Abbildung gebracht ist und einen kleinen Extern- sowie relativ grossen Laterallobus zeigt; der etwas höhere Lateralsattel wird theilweise von dem Nabelrand zerschnitten. Das Stück wurde bei einer gemeinsamen Begehung der Reiflinger Fundorte an dem auf pag. 5 an dritter Stelle genannten Fundorte von Dr. A. Biäiner gefunden, befindet sich in der Sammlung der k. k. geologischen Reichsanstalt, und wurde irrthümlicherweise von mir in Verhandl.d. k. k. geol. R.-A. 1895, Nr. 3, pag. 121, als vom Fundorte Rahnbauerkogel stammend angeführt, was hiemit berichtigt sei. 240 Arthaber. [161] Verzeichniss der Fauna der unteren Reiflinger Kalke. = = A 2] Eu E | | = S IE Tatele | 5 & | Tafel 3 S a le |) zZ A Fu 2 Au je | Vom Fundorte: Rahnbauer- Familie: Tropitidae v. Mojs. | kogel. | Unterfamilie: Stephanitinae Arth. | (> | { - | Gattung: Acrochordiceras |Sectio Il. Ammonea v. Mojs. I een | Ordnung: Trachyostraca | 24 || Acrochordiceras pustericum Mojs. || 226 v. Mojs. 25 » undatum Arth. . 1226 Familie: Ceratitidae v. Buch. Ordnung: Leiostraca Unterfamilie: Dinaritinae v. Mojs. Mojs. Gattung: Ceratites de Haan. Familie: Noritidae Waag. : : | xx Gattung: Norites Mojs. I binod „H . |Itx97 | XXIII I Reratiees abinodEUE SS JHauier N 26 | Norites arcuatus Arth. . . . . |227| XXVI 9 Unterfamilie: Tirolitinae v. Mojs. | 195 | 27 5 psilodiscus Arth. . . . ||228 Eozmenstuppe ‚der ne 4 Familie: Meekoceratidae 2 || Balatonites egregius Arth. . . |2or | XXIII |2,3,4 Waag. 3 5 » var.mirusArth. |204 XXIII 5 Unterfamilie: Meekoceratinae ; = en Waag. 4 » armiger Arth., . . |205| XXIII |[6,7,8 R PEN: - P 5 diffissus Arth. . . |207| XXI 5 Gattung: Beyrichites Waag.||228 6 \ vesitesellkise Anh, |\asB| 3ouw ı |28)| Beyrichites splendens Arth.. . ||229, XXVII I | 7 5 stenodiscus Arth, . |209 | XxXIV 2 29 » Bittneri Arth. . . |230| XXVI II 8 Haueri Arth. . . . |lzız| XXIV 3 Familie: Ptychitidae Waag. ® JOB Als a 0.0 2 292 IV 4 Gattung: Ptychites Mojs. 22 3 DE 5 Formengruppe der Ptychites megalo- II » Galateae Arth. . . |214 | XXIV [67,8 disci. 3 ii BE HTAT ITS AXV I | so) Ptychites domatus Hauer. . . |232| XXVI To 12 » jubilans Arth.. . . |/216 a Zar » nov. form. indet. . . ||233 13 % N >» var.. |2a17| XXVI 6 32 || Flossenstachel? ... . ... . 1233| XXVI 5 14 » Scylla Arth. . 2.218) XXV 34 15 » Peleus Arth. ... . |219| XXV 5 Nachtrag zur Fauna der 16 » bullatus Arth. . . !!220| XXV 6 Reiflinger Kalke des Hund: 17 » lineatus » 22T 5 18 » 5 a lenj ortes » Tiefengrabens. fertus Arth. 221| XXVI 5 Nautilea Mojs. 29 en al N |%8 Familie: Nautilidae Owen. 20 » nov. spec. indet. 223| XXVI I Er Bin Ay s ! N 5 224| XXVI 2 Unterfamilie: Nautilinae. 22. » » > 225 | XXVI 3 Gattung: Nautilus Breyn. 23 3 » » 225| XXVI 4 |88')l Nautilus Anisi Arth. . . . . . |234|) XXVII 4 !) Die Zahlen bedeuten die laufenden Nummern als Fortsetzung des Cephalopodenverzeichnisses auf pag. 18 u. ff. Hiebei entfällt Nr. 30 Ceratites sondershusanus aus dem deutschen Muschelkalk und kommen von pag. 22 hinzu: Nautilus quadrangulus mit Nr. 85, Pleuronautilus distincetus mit Nr. 86 und Ptychites Studeri sp.? als Nr. 87. [162° Die Cephalopodenfauna der Reiflinger Kalke, 241 Eule | 5 | mon = =; S A =u | & | | | E | 5 | Tafel | a E | | 5 Tafel 5 zZ (N r zZ [av 2 m ———— ll — nn = —————— —— to. De Ammonea Mojs. Gattung: Ptychites Mojs. | Familie: Tropitidae Mojs. Formengruppe der Ptychites opulenti | | Unterfamilie: Stephanitinae Arth. Pichites En ver | | | Gattung: Acrochordiceras | yes En Be I, XXVI Eyatı | Sr s Mojs. ||23 x2 3 | Acrochordiceras undatum Arth. ||235 | XXVII | 2 | | Familie: Meekoceratidae Familie: Ptychitidae Waag. Waage. | | Unterfamilie: Proptychitinae Unterfamilie: Kymatitinae Waag. | Waag. 5 | Gattung: Sturia Mojs. Gattung: Proavites Arth. | 89 | Sturia Sansovinii Mojs. . 236 Proavites avitus Arth. 239| XXVI 12 | vn | vn | 1 el E 8 | E 3 5 | Tate | © al, nal Se | 8 | & | | | | Acrochordiceras enode Hauer . || I 81 6 R Balatonites hystrix Arth. . 64 63 VI 45 » erucosum Arth. | I 82 , VII 9 » Jovis » nl 2 XXIV 4 > . nov. spec.indet. || I 79 : : » jubilans >» IIT| 216 | XXV 2 » nov. spec. indet. || I 81 VI Io » » var... |IL| 217 XXVI 6 » pustericum Mojs.|| I so » lineatus » : | I 69 VI Io v>» » » II 226 2 2 » » » F II | Dr > undatum Arth. | I 79 vu ERS » >» var. confer- || » > » II| 226 : i us And 5 || 2a XXVI 5 | » > > I| 235 | XXVI 2 > nov. spec. ex aff. | | Anolcites Elisabethae Mojs. . 10 22726 gemmati Mojs. I) Ga VI 6 » ° cfr. doleriticus Mojs. || I 6 » DON SEE 5 © no „||| 2R8 XXVI I Arcestes ventricosus Hauer . I 83 » > 3 ar XXVI 2 Atractites nov. spec. indet. . I 6 ; 5 » » > ...|II| 225 XXVI 3 Balatonites armiger Arth. II| 205 | XXIII |6,7,8 » » » > II| 225 XXVI 4 » balatonicus Mojs. . | I 60 | Vl 2, » Peleus Arth. . IT| 219 NXXV 5 » bullatus Arth. IT| 220 XXV 6 : cfr.semilaevisHauer | I 71 . - » constrietus Arth. I 65 VI 7 » Scylla Arth. II 218 XXV 3, 4 » cfr. constricti Arth. || I 66 5 5 » stenodiscus Arth. . | II 209 XXIV 2 » contractus Arth. I 67 VI 8 > transfuga Arth.. . | I 70 VI I,2 » Corvini Arth. . II| 222 XXV 78 » variesellatus Arth. |II| 208 XXIV I » diffissus Arth. II| 207 XXI 9 | Beyrichites Bittneri Arth. . . || II| 230 XXVI Il » Doris Arth. nl 28 XXIV 5 | » cfr. maturus Mojs sp. | I | 93 : I ® egregius Arth. II | 207 XXIII 12, 3,4 » splendens Arth. . | II| 229 | XXVIlI I » »var.mirusArth.|\II| 204 RR 5 Ceratites anceps Arth.. ... .|I| 35 V | 2 » Galateae Arth. II| 214 XXIV |6,7,8 "» binodosus Hauer . . | I 48 IV 3 » Sa: 215 XXV I » > » N XXI I gracilis Arth,.. . . | I 68 VI () » altecostatus Arth. . . | I 59 V 7 » _ Haueri » I| 2ır | XXIV 3 » glaber Arth, . . . | 1° 46 III 8 I Bd. X. St Beiträge zur Paläontologie Oesterreich-Ungarns. 2 !) Im I. Theile als Ceratites simplex beschrieben, siehe Berichtigung auf Seite 196. Druck von Friedrich Jasper in Wien, 42 Arthaber, Die Cephalopodenfauna der Reiflinger Kalke. [163] Eu = | 4 8 2 a B | '& Tafel | 5 E | Eh Tafel 5 < A | & <, & en Ceratites Mojsvari Arth. [I | 50 IV | Pleuronautilus furcatus Arth. . || I 34 II 3 nov. spec. indet. I AR IV | nodulosus Arth. | I 36 I 7 » » » ex aff. mul- | | > Pie I 31 II 5 tinodosi Hauer I 51 Var > » I _ £ ; planus Arth, I 45 | IV | 2 pty choides Nah, I 35 II 4 pseudovindelicus Arth.| I 57 vol a Rollieri Arth. I 28 I Zu) » Reiflingensis Arth. .| I | 56 V IS) scabiosus Arth. || I 3ı II 6 5 » var. exi- | | > seminodosusArth.|| I 32 I 5 guus Arth. . Iı Ist, V | 5 » > I = II 1,2 semiornatus Arth. . | I| 43 10 N 7 » subgemmatus Mojs. || I 36 5 B » vicarius Arth.'!) . DEN A IV | 4 Proavites avitus Arth. IT| 105 x 3 sondershusanus Pic. sp. || I | 2, V ser » » 2 IT| 239 XXVI 12 » (Danubites?) sp. indet. | I| 59 ; : Hüffeli Arth. IT| 104 x 2 » (Danubites?) sp. indet. | I 59 VI I » marginatus Arth.. .| IT| 105 X A tuberosus Arth. . I| 58 W | 6 | Procladiscites Brancoi Mojs. = 85 » Waageni Arth. N IV Protrachyceras cfr. regoledanum Cruratula siehe Waldheimia. | | Mojs. Be I 6 X Flossenstachel? [I 233 | XXVIl | 3, | Ptychites en Sansr, U 5 Gymnitis gibberulus si 1) Eros | vn 5, “| » » » | 2 ER 10 Halobia intermedia Mojs. . IE \ 7 | » dontianus Hauer . I 94 (Daonella) Lommeli | | flexuosus Mojs. . I 2 5 5 Wissm. sp... Il © » globus Hauer. I 99 VIII 8 spec. IE @ . ide cfr. intermedius Hauer | IT| 95 ; ; Lepacanthus gracilis Ai |I| 108 x 6 > maximus Arth. . I 97 IX Ta Mastodonsaurus spec. indet. I 108 : 5 » > > ol x I Megaphyllites procerus Arth. . | I| 87 VAT rt » cfr, megalodiscusBeyr.sp. || I 96 I Mentzelia siehe Spiriferina. | >» » » >» [II 2 Nautilus Anisi Arth. . . IT| 234 | RXVI 4 » nov. form. indet.. II| 233 » cfr. granulosostriatus | » Oppeli Mojs. . [I 94 \ - Rlipst. . | au > opulentus Mojs. I 100 VIII 9 Nautilus cfr. lilianus Mojs. | 0 » » » 2 IN 227, £ . » nov. form. indet, I 40 © 5 » cfr. opulentus Mojs. |11| 238 | XXVII 3 » pertumidus Arth. I | #2 III 4—6 D Seebachi Mojs. . I 95 » quadrangulus Beyr. il 22 | : : Studeri Hauer sp.? | I 2 Norites apioides Arth. (A! gL Ve » Suttneri Mojs. - I 96 e . arcuatus Arth IT| 22 XXVI 9 | Reiflingites Eugeniae Arth. . El 75 VII 3 falcatus Arth. I| 89 VII 1 » rota Arth. I 78 v1 6 » gondola Mojs. | IT| 88 ; In % torosus Arth.. Dir al ch 5 » cfr. gondola Mojs. I| 89 VI 12 » spec. indet. I 77 psilodiscus Arth. ul @2 VIII 4 Rhynchonellacf.semiplecta Mnst I 2 » » » II| 228 : : » trinodosi Bittn. . || I 2 Nov. gen, indet. TI 84 VII 10 » ex aff, trinodosi Bittn, || I 2 Orthoceras campanile More I 24 e Sageceras Walteri Mojs. I 86 > nov. spec. indet. I 2 I I Sturia Sansovinii Mojs. . II| 236 5 » » » I 25 I 2 Sphaerites globulus Arth, . I| ı07 5 . politum Klipst. I 24 Spiriferina (Mentzelia) Mentzelii X 5 Pinacoceras cfr, Damesi Mojs. || I 86 5 ; Dunk. sp. ee le 2 Pleuronautilus ambiguus Arth. | I 38 III 2 Temnocheilus binodosus Berer I 25 » crassescens » I 37 111 I Voltzia heterophylla Schimp. » var. u. Mong. I 7 jugulatus Arth. | IT| 38 1001 2 Waldheimia (Cruralkta) Si Si distinetus Mojs. | I 2 dora Laube sp. . I 2 TARETL XXI ET). Ceratites, Balatonites. 2 a—c 3 a—c 4. 5 a7 6 a—c TE 8. 9. TAFEL XXIII &n. Ceratites binodosus Hauer, pag. 197. Vollständiges, aber theilweise flachgedrücktes Schalenexemplar. Balatonites egregius Arth., pag. 201. Vollständiges Schalenexemplar. Balatonites egregius Arth. var. a, pag. 203. Vollständiges Exemplar, grösstentheils mit erhaltener Schale. Balatonites egregius Arth. var. Ö, pag. 204. Lobenzeichnung eines grossen, dritten Exemplares. Balatonites egregius Arth. var. mirus, pag. 204. Vollständiges, als Steinkern erhaltenes Exemplar. Balatonites armiger Arth., pag. 205. Als Steinkern erhaltenes Exemplar. Balatonites armiger Arth., pag. 206. Suturlinie eines zweiten: Stückes. Balatonites armiger Arth., pag. 206. Suturlinie eines dritten Stückes. Balatonites diffissus Arth., pag. 207. Als Steinkern erhaltenes Exemplar. Gxv.Arthaber : Gephalopodenfauna der Reiflinger Kalke.(TalXL) Taf.Xxml A.Swoboda.n.d.Nat: gez.u.lifh. i Lıfh.AnstwIh.Bannwarth,Ylen . Beiträge zurPalaeontologie Oesterreich-Ungarns und des Orients, herausgegebenvon Prof£.D’WWaagen,Bd.X 1896. Verlag vMilh.Braumüller,k.u.k.Hof-u.Universitäts-Buchhändler in Wien ® 2° a, 2 Bu 5 % bi m \ B 'r F y ie ? = v . Fr | \ ‚ n i u ' ren 9 unbe 2 N $ Ü y Ei: Yere [r & U. ar [ AL b D R 7 a . ; f dan I) . E f f t en 1 ' f \ el } - nr 5 {} iu ’ \ - f e=) ana u mi . Ir br IR I Meran Er R f ar) tt. wo Kar Be {t ” ” u re ’ v5 - re . ih h Bere BR a SE Ze NE rer At ihnen ei a, ö 2 AniE j L Un 'z { I ul 2 I = ST h I - - a s ' f 5 " f } ı 2 [in R A \ m IEAEIETEERSDSIVZ EI)! Balatonites variesellatus Arth., pag. 208. Vollständiges Exemplar mit theilweise erhaltener Schalenbedeckung; die Lobenzeichnung trägt fälschlich statt 12 die Nummer rc. Balatonites stenodiscus Arth., pag. 209. Vollständiges Exemplar, Steinkern, Balatonites Haueri Arth., pag. 211. Vollständiges Exemplar, grösstentheils mit erhaltener Schale. Balatonites Jovis Arth., pag. 212. Als Steinkern erhaltenes, fast vollständiges Exemplar. Balatonites Doris Arth., pag. 213. Vollständiges Exemplar; die inneren Windungen besitzen noch Schalenbedeckung, sonst als Steinkern erhalten. Balatonites Galateae Arth., pag. 214. Als Steinkern erhaltenes Exemplar. Balatonites Galateae Arth., pag. 215. Als Steinkern erhaltenes Exemplar. Balatonites Galateae Arth., pag. 215. Suturlinie eines dritten Exemplares; vergl. die Varietät auf Taf. XXV (XIII), Fig. r a—a. G.v.Arthaber : Gephalopodenfauna der Reiflinger Kalke . (Tat. ) Taf XXW. A.Swoboda.n.d.Nar.gez.u.lih. Lifh.AnstwIh.Bannyvarih,Wien Beiträge zurPalaeontologie Oesterreich-Ungarns und des Orients, herausgegebenvonProf£.D’WWaagen,Bd.X 1896. Verlag vWilh.Braumüller,k.u.k.Hof-u.Universitäts-Buchhändler in Wien Pr ZN De % r \90 ln {ar ® a j Ia—d, ZRO—C 30 —E 5 ae 6 a—c 7 a —L 8a—d. AD IDOY EN); Balatonites Galateae Arth. var., pag. 216. Grosses, theilweise mit Schale bedecktes Bruchstück mit pathologisch verschobener Suturlinie. Balatonites jubilans Arth., pag. 216. Vollständiges Exemplar mit geringen Schalenresten; vgl. die Varietät auf Taf. XXVI (XIV), Fig. 60a. Balatonites Scylla Arth., pag. 218. Als Steinkern erhaltenes Bruchstück. Balatonites Scylla Arth., pag. 218. Bruchstück mit Schalenbedeckung,. Balatonites Peleus Arth., pag. 219. Fast vollständiges Exemplar mit erhaltener Schale. Balatenites bullatus Arth., pag. 220. Vollständiges Exemplar mit erhaltener Schale. 6. vollständige Suturlinie eines zweiten Exemplares, Balatonites Corvini Arth., pag. 222. Grosses Bruchstück mit geringer Schalenbedeckung. 7. Skizze der zwei letzten Umgänge. Balatonites Corvini Arth., pag. 222. Abschnitt eines grossen Bruchstückes mit theilweiser Schalenbedeckung. Der letzte Umgang ist künstlich losgelöst, um das Verschwinden der Externdornen zu zeigen. 85 Vorderansicht der vorletzten Windung; 8. perspectivisch gezeichnete Skizze, die Vorderansicht der letzten Windung gebend; 82 die Suturlinie ist von der letzten Windung abgenommen. G.v.Arthaber : Gephalopodenfauna der Reiflinger Kalke .(TarXxın) Taf. XXV. A.SwobodandNar. gez.u.liin. Lith_AnstvIh.Bannwarth,VWien . Beiträge zurPalaeontologie Oesterreich-Ungarns und des Orients, herausgegebenvonProf.D’WWaagen Bd.X,1896. Verlag v.Wilh.Braumüller,k.u.k.Hof-u.Universitäts-Buchhändler in Wien TAFEL XXVI:(&IV). Balatonites, Norites, Beyrichites, Prouvites, Ptychites. RASSE ET RIND): . Ta—c. Balatonites nov. spec. indet., pag. 223 } Grosses Bruchstück mit theilweiser Schalenbedeckung. ıc Skizze des Querschnittes der letzten Windung mit den gebrochenen Lateraldornen. . 2a—c. Balatonites nov. spec. indet., pag. 224. Bruchstück als Steinkern erhalten mit geringen Schalenresten. Fig. 3. Balatonites nov. spec. indet., pag. 225. Steinkernbruchstück. Fig. 4a, ö. Balatonites nov. spec. indet., pag. 225. 4a Vorderansicht eines Steinkernbruchstückes. Fig. 5a—c. Balatonites lineatus var. confertus Arth., pag. 221. Vollständiges Exemplar, als Steinkern erhalten; vgl. Balatonites lineatus Arth., pag. 69, Taf. VI, Fig. 10. Fig. 62—d. Balatonites jubilans Arth. var., pag. 217. Vollständiges Exemplar mit theilweise erhaltener Schale; vgl. Taf. XXV, Fig. 2. Fig. 7a—d. Balatonites spec., pag. 198. i Bruchstück mit grösstentheils erhaltener Schale. Jugendform. Fig. 8. Balatonites spec., pag. 198. Vollständiges Schalenexemplar in fünffacher Vergrösserung, die innersten Windungen zeigend. Fig. 9. Norites arcuatus Arth., pag. 227. Grosses Bruchstück mit theilweise erhaltener Schale. 9c reconstrüirte Lobenzeichnung. Fig. 10a, ö. Ptychites domatus Hauer, pag. 232. Grosses Bruchstück mit erhaltener Schale. Fig. 11 a—c, Beyrichites Bittneri Arth., pag. 230. ; Fast vollständiges Exemplar, als Steinkern erhalten und auf dem Externtheile theilweise verdrückt. Aus dem Besitze der k. k. geologischen Reichsanstalt in Wien, Fig. 12 a—c. Proavites avitus Arth., pag. 239. Querschnitt eines Steinkernexemplares. 12 d die Suturlinie der innersten sichtbaren Windung in circa drei- facher Vergrösserung. Aus dem Besitze der k. k. geologischen Reichsanstalt in Wien; vom oberen Tiefengrabener Niveau aus dem Scheiblinggraben westlich von Gross-Reifling stammend. Gv.Arthaber : Gephalopodenfauna der Reiflinger Kalke (Tat. XIV.) Taf. XMM. A.Swobodan.d.Nar: gez.u.lifh. x Lıfh.AnstrIh.Bannwarth,When . Beiträge zurPalaeontologie Oesterreich-Ungarns und des Orients, herausgegebenvonPro£.D’WWaagen,Bd.X 1896. Verlag v.Wilh.B raumüller,k.u.k.Hof-u.Universitäts-Buchhändler in Wien TAFEL XXVII (xV). Beyrichites, Acrochordiceras, Ptychites, Nautilus, Flossenstachel? Fig. 1 a—.. Fig. 2 a—d. Fig. 3. Fig. 4 a—a. Fig. 5. BATIEL POS CV). Beyrichites splendens Arth., pag. 229. Grosses, fast vollständig erhaltenes Exemplar mit theilweiser Schalenbedeckung. Acrochordiceras undatum Arth., pag. 235. Vollständiges, im Steinkerne erhaltenes Exemplar vom Fundorte »Tiefengraben« stammend; vgl. pag. 79, Taf. VII, Fig. 7, 8. Ptychites cfr. opulentus Mojs., pag. 238. Suturlinie eines grossen Bruchstückes vom Fundorte »Tiefengraben«, Nautilus Anisi Arth., pag. 234. Vollständiges Exemplar, Steinkern mit theilweiser Schalenbedeckung, vom Fundorte »Tiefengraben«. Flossenstachel? pag. 233. Kleines Bruchstück. Taf. XXVl. A.Swoboda.n.d.Nat. gez.u.liih. : Lıifh.AnstwIh.Bannwarth,Vien Beiträge zur Palaeontologie Oesterreich-Ungarns und des Orients, herausgegebenvonProf.D’WWaagen, Bd.X,1896. Verlag v.Wilh.Braumüller, k.u.k.Hof -u.Universitäts-Buchhändler in Wien = . x T ! 1 u . " Bro e he r \! iD Ü PH IN v AR rl ei h N! \ AN ein) { N Na | Da N Mn MARI PRaR = ind, Im Y Ey Inne f Mus " EN ” N Hi Hi j u t UN a r Kal) Ana U LE f um " „ a N di N % j \ Y 7 (4 AU 7 SRH DI, Da Du £ ® * De . u ö “on er 7 = BR ih, € hi A Me fie. Dre JE 2 i , ne eu DET ÜEEHEE SR N BU AU DR, PERS ICH A DR at De: u Da Br Sr a ER. % ", FE a NL De I SEN KR £ # £ j E; ei $ : ! ! y.um 8 A BR . el er % . De e ee in rn & 8 De A d „” Pe & # » > fi i £r 2; ne ji F 4 ae ag un N u