ee Mi artap KheoR ör a Er Digitized by the Internet Archive in 2010 with funding from University of Toronto http://www.archive.org/details/berdiekarbonbr00wima [Y} 21 NOVA ACTA REGLE SOCIETATIS SCIENTIARUM UPSALIENSIS SERZIV SV OL ZSSENGS: ÜBER DIE KARBONBRACHIOPODEN SPITZBERGENS UND BEEREN EILANDS VON C. WIMAN. MIT 19 TAFELN. (Der KönigL. SocIETÄT DER WISSENSCHAFTEN ZU UPpsaLa MITGETEILT AM 13. März 1914) UPSALA 1914 AKADEMISCHE BUCHDRUCKEREI EDV. BERLING. VORWORT. Im Jahre 1907 übernahm ich es, die von den schwedischen Ex- peditionen nach Spitzbergen und Beeren Eiland (29) zusammengebrachten Karbonbrachiopoden zu bearbeiten. Das meiste und beste Material von dieser Tiergruppe befindet sich im Reichsmuseum zu Stockholm und wurde mir von dem Intendanten der tier-pal®eontologischen Ab- teilung, Professor G. Horm in der liebenswürdigsten Weisse zur Verfü- gung gestellt. Alle schwedischen Expeditonen nach Spitzbergen haben Karbon- brachiopoden gesammelt. Unter den älteren Expeditionen ist es aber besonders A. E. NORDENSKIÖLDS Expedition von 1868, welche eine grosse Collection mitgebracht hat. JOH. GUNNAR ANDERSSONS Sammlung aus Beeren Eiland 1899 ist am zielbewusstesten zusammengebracht worden und ist auch fast eben so gross wie alle die älteren Sammlungen zusammen. ANDERSson hat seine Sammlung selbst vorläufig bearbeitet (1) und hat mir auch ein Protokoll über seine Bestimmungen überlassen, wovon ich im Anfang meiner Arbeit grossen Nutzen gehabt habe. In einem Teil der älteren Sammlungen im Reichsmuseum sind Exemplare der meisten Arten von TScHERNYScHEW in späterer Zeit be- bestimmt worden. Zum Teil müssen diese Bestimmungen den Angaben über Beeren Eiland und Spitzbergen in der tabellarischen Übersicht Seite 352—360 in Tschernvschews Arbeit von 1902 über »Die obercar- bonischen Brachiopoden des Ural und des Timan» (47) zu Grunde liegen. Es ist natürlich für meine vorliegende Arbeit ein grosser Vorteil ge- wesen, dass ich mich in dieser Weisse der Leitung eines so erfahrenen Forschers erfreuen konnte. Nova Acta Reg. Soc. Se. Ups., Ser. 4, Vol. 3, N. 8. Impr. '%/s 1914. 1 9 C. WıMmAn, Einige Stücke, die sich im Besitz der Hochschule zu Stockholm befanden, hat mir Professor G. De GEER zur Bearbeitung überlassen. Eine kleine Sammlung, welche von dem damaligen Docenten in Upsala P. ÖBere 1872 an der Skansbay gesammelt worden war, gehört dem Museum in Upsala und war mir besonders nützlich, da ich an dieser eine Methode zur Auslösung der Fossilien ausgearbei- tet habe. Im Anfang meiner Arbeit an den arktischen Karbonbrachiopo- den bot sich eine Gelegenheit, die Sammlungen an Ort und Stelle zu vermehren und Material aufzusuchen, welches dazu geeignet war, ausgelöst zu werden. Professor G. DE GEER schlug mir nämlich vor, an seiner Expedition in das Eisfjordgebiet auf Spitzbergen 1908 teil- zunehmen und ich erhielt auch zu diesem Zwecke von der Gesellschaft für Anthropologie und Geographie in Stockholm das grosse nach dem Afrikaforscher J. A. WAHLBERG benannte Reisestipendium. Da aber die Expedition 1908 hauptsächlich andere Zwecke und ein sehr um- fassendes Programm hatte, war es mir natürlich nicht möglich alle Karbonvorkommnisse zu besuchen. Ich habe an folgenden Stellen ge- arbeitet: Im Stenbrohulttal am Westufer von Green Harbour etwa 2 Tage, Anserbucht an der Mündung von Billen Bay 2 Tage, am Py- ramidenberge an der Westseite von Billen-Bay etwa 3 Tage, Ostseite von Flowers Tal am Südufer der Sassen Bay 3,5 Tage, Wijks Berg an der Mündung von Dickson Bay 4 Tage. Alle diese Lokale befinden sich im Eisfjord, wo sich die Expe- dition meistens aufhielt; ihre Lage geht aus einem Vergleich folgender von DE GEER herausgegebener Karten hervor: Geological Map of Öen- tral Spitzbergen. 1: 200,000. 1910 (4. Pl. 1). Map of Central Spitzbergen with the main Coal-Distriet. 1: 300,000 (5 Tafl. 11). Um die übrigen in dieser Arbeit erwähnten Lokale aufzufinden, dürften folgende Karten Palx®ontologen und Geologen am leichtesten zugänglich sein: NORDENSKIÖLD, A. E. Utkast till en geologisk Karta öfver Spetsbergen 1: 1000,000 (33. Tafl. 2), NatHorst, A. G. Karta öfver Spets- bergen hufvudsakligen efter Nordenskiölds karta 1874 jämte iakttagel- ser under den svenska geologiska expeditionen 1882. (26), NATHORST. Geologische Kartenskizze von Spitzbergen 1: 2,000,000 (28. Tafl. 14). ANDERSSON, J. G. Geologische Kartenskizze über die Bären Insel. (1 Tafl. 10). KARBONBRACHIOPODEN SPITZBERGENS UND BEEREN EILAaNnDs 3 Bei der Bearbeitung der Spitzberger Karbonbrachiopoden war es auch notwendig, die Originale Tovras kennen zu lernen. Zu die- sem Zweck habe ich mit Unterstützung des Ministeriums im Herbst 1913 die Museen in Wien besucht. Dass es so lange gedauert hat, bis meine 1907 angefangene Arbeit fertig geworden ist, beruht darauf, dass dann und wann andere dringende Arbeiten dazwischen gekommen sind. HISTORISCHES. Abgesehen von einer unbedeutenden Notiz über Terebratulites von Kap Fanshave (35 Seite 227) findet man die ältesten Nachrichten über Karbonbrachiopoden aus dem Spitzbergengebiet bei L. v. Buct (2.) welcher eine kleine von dem norwegischen Naturforscher KrırHau (19.) 1827 aus Spitzbergen und Beeren Eiland mitgebrachte Sammlung be- arbeitet hat. Buch erwähnt drei verschiedene Productus-Arten, beschreibt Spiriferina Keilhavii und teilt ein von KEILHAU gezeichnetes Profil mit, aus welchem hervorgeht, dass dieser Forscher die Lage des Spiriferen- kalks richtig erkannt hat. Die Schichten werden zum Karbon gerechnet. Die ziemlich bedeutende Sammlung von oberkarbonischen Bra- chiopoden, welche S. Lovzx von seiner Expedition 1837 mitbrachte, wurde damals nicht bearbeitet, sondern die Nachrichten kommen noch immer aus dem Auslande, dieses Mal aus Belgien. Es ist der hervorragende Kenner des Kohlenkalks L. DE Konınck, welcher die Karbonfossilien, die RoßErr (36) 1838 aus Bellsund mit- gebracht hatte, und welche sich in Paris befinden, 18546 und 1550 un- tersucht hat (20. 22.). Mehrere Brachiopoden werden behandelt, dar- unter auch eine Productus-Art, die von nun an während mehrerer Decen- nien in der Literatur als Productus horridus vorkommt. Es dürfte wohl zum grossen Teil eben diese Form sein, welche die mit DE Konınck anfangende Diskussion über das Alter des Oberkarbons veranlasst hat. De Konmcek behauptet nämlich, dass die betreffenden Brachiopoden nicht zum Karbon, sondern zum Perm, »magnesian limestone», »Zech- stein» gehören. 4 C. Wıman, Diese beiden Arbeiten von DE Koninck sind in dem grossen Reise- werke von RogeErt, Teil 2. Seite 250 neugedruckt worden. Das Druck- jahr des ganzen Werkes ist unbekannt, muss aber später als 1848 sein. Die Figuren sind viel schlechter als in ps Koxincks Arbeit und auch für ihre Zeit unverwendbar. Die betreffende Tafel 19 ist vor DE Koniscks erster Publikation gedruckt; die Namen sind auch ganz an- dere. Die Erklärung der Tafel ist am 21 Mai 1845 gedruckt. RoBErT betrachtet die brachiopodenführenden Schichten als Karbon. SALrErR (37) hat 1861 das von Lamont auf Spitzbergen erbeutete Material von Karbonbrachiopoden bearbeitet. Er teilt nicht DE Konıncks Auffassung von dem Alter der Schichten, sondern ist der Ansicht, dass die Fauna von »Carboniferous type» ist. 1866 erschien A. E. NORDENSKIÖLDS wichtige Arbeit »Utkast till Spetsbergens Geologi» (35). In dieser wird eine ausführliche Erörterung auch für »die Bergkalkformation» geliefert. In den Jahren 1874 und 1875 erscheinen drei Arbeiten von Tovva (41, 42, 43), welche Karbonfossilien aus Spitzbergen behandeln. TouzA gibt Beschreibungen und Abbildungen von sehr vielen Brachiopoden. Im ganzen werden 64 Arten von Karbonfossilien behandelt. Von diesen »sind 38 mit ziemlicher Sicherheit als Carbon und 17 als dyadische Formen zu bezeichnen», weshalb nach Toura die »Anschauung, welche DE Konınck schon 1849 ausgesprochen hat, einige Berechtigung habe». Diese Berechtigung ist nach Tovura so zu fassen, dass auf Spitzbergen marine Schichten, welche jünger als der westeuropäische Kohlenkalk sind, allmählich einen mehr permischen Charakter annehmen, was ja auch ganz richtig ist. Auf die Identificierung der Toulaschen Arten komme ich unten vielfach zurück. Ganz unabhängig von Touras letzter Arbeit kommt G. Lnp- strRöm am 4 Febr. 1875 (10) zu einem ähnlichen Resultat. (34). Er hat 63 Arten von der schwedischen Expedition 1568 untersucht. Von diesen sind 34 Brachiopoden. Linpström weist nach, dass Arten, »wel- che für ausschliesslich permisch und infolge dessen für diese Formation in hohem Grade charakteristisch gehalten worden sind, auf Spitzber- sen und Beeren Eiland in Schichten vorkommen, welche eine grössere Anzahl Arten enthalten», welche sonst ausschliesslich für das marine Unterkarbon bezeichnend sind. Als Resultat »dieser präliminären Un- tersuchung geht hervor, dass die Schichten, aus welchen die Fossilien KARBONBRACHIOPODEN SPITZBERGENS UND BEEREN EiLAaNDs. 5 stammen, wirklich einem Glied des Kohlenkalks gehören, welches aber durch Beimischung von Arten, die in allen anderen Ländern nur in der Permformation vorkommen, ein eigenthümliches Gepräge erhalten hat.» Linoström vergleicht den Kohlenkalk Spitzbergens mit dem Upper Moun- tain Limestone in Schottland, ohne jedoch die Schichten zu paral- lelisieren. Das Resultat ist ja wie auch bei Tovra richtig, aber die Vor- aussetzungen sind streng genommen falsch. denn die betreffenden Arten, wenigstens der Brachiopoden, sind meistens weder unterkarbo- nisch noch permisch, aber wo man 1875, von westeuropäischem mari- nem Unterkarbon und Zechstein ausgehend, marines Oberkarbon beur- teilen sollte, drückte man sich natürlich wie Toura und LinpsTröm aus. Beide Forscher haben hauptsächlich mit Fossilien aus dem oberkar- bonischen Spiriferenkalk zu tun gehabt. Nach 1875 befasst sich in 23 Jahren niemand mit den ark- tischen Karbonbrachiopoden, nur werden sie von verschiedenen Expe- ditionen gelegentlich eingesammelt. Dagegen sind auf der von NarHorsr und DE GEER 1882 (26) unternommenen Expedition neue Profile aufgenommen worden, und diese Expedition hat auch einige Publikationen veranlasst, welche dazu geeignet sind neues Licht über das arktische Oberkarbon zu werfen. Hierher gehört Dunxıkowskıs (6) Bearbeitung einiger Spongien, Goss (12) Beschreibung von »Fusulina cylindrica» aus dem neuent- deckten Fusulinakalk, Lunpgrens (24) Bemerkungen über die eben- falls 1852 entdeckte vermutete Permformation, worauf ich unten zu- rückkomme, und Hınpes (16) Nachweis, dass die productusführenden Kieselgesteine Spitzbergens von Spongien gebildet sind. Mit Tu. TScHERNYSCHEw, dem ausgezeichneten Kenner des rus- sichen jüngeren Polzeozoicums, beginnt eine neue Ära in unserer Kennt- niss des arktischen marinen Karbons, sowohl was die Brachiopoden be- trifft wie in Bezug auf die Deutung der Stratigraphie. Schon in seiner ersten diesbezüglichen Arbeit »Über die Artinsk- und Carbon-Schwämme»..... von 1898 (45) werden die Oberkarbo- nischen und permo-karbonischen Bildungen Spitzbergens mit den ent- sprechenden Cora-, Schwagerinen- und Artinsk-Ablagerungen, in Russ- land parallelisiert. Diesem stratigraphischen Resultat liegen teils die obenerwähnten Spongien zugrunde, teils neue Bestimmungen eines Teils des Stock- 6 C. Wıman, holmer Brachiopodenmaterials, Bestimmungen, welche zum ersten Mal mit der Kenntniss eines reichen, marinen Oberkarbons ausgeführt worden sind. Nach einem kürzeren Besuch mit NarHuorsts Expedition 1898 hielt ‘sich JoH. GUNNAR ANDERSSON den ganzen Sommer 1899 auf der Bären Insel auf. Die ganze Insel wurde gründlich untersucht und das geologische Resultat in einer Publikation: Über die Stratigraphie und Tektonik der Bäreninsel (1) niedergelegt. Über die Karbonschichten der Insel wird (1. Tabelle 1) folgendes Schema geliefert: | Spüriferenkalk mit einer mächtigen Jüngeres. - = | Sandsteinbank, Oberkarbon ! Diskordanz | Corakalk Älteres. 1 Körbon | Sandstein mit Bänken vonKorallenkalk | Diskordanz | Fusulinenkalkstein Mittelkarbon | Gelber Sandstein ohne Fossilien | Roter Sandstein mit Kalkbänken (Am- | biguakalk) Lücke. Unter anderem wird von ANDERSSON auch wahres Mittelkarbon, der schon 1898 gefundene Ambiguakalk, nachgewiesen. In einer Nach- schrift hat sich der Verfasser mit Akademiker TSCHERNYSCHEW beraten, der die Bestimmung der Fusulina und das mittelkarbonische Alter des Fusulinenkalks bezweifelt, was sich nachher auch als richtig heraus- gestellt hat. Ein Versuch, auch für Spitzbergen Mittelkarbon, Mosquensis-Kalk, nachzuweisen, dem auch TScHERNYSCHEw in der obenerwähnten Nach- schrift beistimmt, ist, wie sich nachher gezeigt hat, unglücklich ausge- fallen. Über die diesbezügliche Bestimmung siehe unter Spirifer Fritschi. In seiner Lethea pal»ozoica (S) widmet FrecH dem arktischen jüngeren Palsozoicum drei Seiten Es werden dabei neue Abbild- ungen älterer, besonders Toulascher Brachiopodenoriginale gegeben KARBONBRACHIOPODEN SPITZBERGENS UND BEEREN- EILANDS. 1 und ältere Bestimmungen werden diskutiert. Der Name Arta-Stufe statt Artinsk- resp. Artinskische Stufe wird vorgeschlagen, und die be- treffenden Ablagerungen werden zum Perm gerechnet, während sie sonst, von den Russen, als ein Übergangsglied zwischen Oberkarbon und Perm betrachtet werden. Im Jahre 1902 erscheint TSCHERNYSCHEwS grosse Monographie über »Die ÖObercarbonischen Brachiopoden des Ural und des Timan». Seit 1598 hat TscHERNYSCHEw sowohl selbst Spitzbergen ziemlich weit- läufig bereist als auch die Stockholmer Sammlung noch eingehender studiert. TSCHERNYSCHEw bestätigt nun seine frühere Parallelisation der oberkarbonischen Ablagerungen auf Spitzbergen und in Russland, »nur mit der Einschränkung, dass der sogenannte Cyatophyllumkalk nicht bloss als ein Aequivalent des timano-uralischen Cora-Horizontes, son- dern auch, mindestens zum Teil, unserer Omphalotrochus-Schichten zu betrachten ist». | »Irgendwelche bestimmte Hindeutungen auf das Vorhandensein mittelcarbonischer Ablagerungen in mariner Facies auf Spitzbergen sind mir nicht bekannt». Die Frage nach dem Alter des Fusulinenkalks auf Beeren Eiland wird einstweilen offen gelassen, aber der Verfasser glaubt nicht, dass er mit zum Mittelkarbon gehört. Was die obenerwähnten, vermuteten Exemplare von Spirtfer mosquensis aus Spitzbergen in der Stockholmer Sammlung betrifft, auf welche Andersson das Vorkommen der Mosquensiszone auf Spitzbergen gegründet hat, so ist TSCHERNYSCHEW jetzt zu einer anderen Auffassung als 19000 gekommen. Der Verfasser sagt hierüber (Seite 688): »Diese Exemplare habe auch ich in Augenschein genommen und bin dabei zur Ansicht gekommen, dass sie vom typischen Sp. mosquensis ver- schieden sind und zu einer Art gehören, die auch den Schwagerinen- schichten des Ural nicht fremd und in vorliegender Arbeit als Spirifer cf. Fritschi ScheıLw. beschrieben worden ist. Damit soll aber keines- wegs gesagt sein, dass ich das Vorkommen von Ablagerungen der mittleren Carbon-Abteilung auf Spitzbergen für unwahrscheinlich halte, namentlich nachdem Anpersson die Existenz solcher auf der Bären Insel untrüglich nachgewiesen hat. Es sind mir nur vor der Hand solche zwingende Beweise für Spitzbergen noch nicht bekannt.» s C. Wıman, Im Spitzbergengebiet entsprechen also nach Tschernyschzw die productusführenden Kieselgesteine der Artastufe oder dem Permocar- bon im engeren Sinne, der Spiriferenkalk dem Schwagerinenhorizont und der Cyathophyllumkalk dem Corakalk und wenigstens einem Teil der Omphalotrochus-schichten. Aus den kieseligen Productusschichten, dem Spiriferenkalk und dem Cyathophyllumkalk werden (Seite 360) nicht weniger als 43 Bra- chiopodenarten mit Angabe des Horizonts angeführt, und alle diese Ar- ten kommen in entsprechenden Schichten in Russland vor. In einer 1908 erschienenen posthumen Arbeit von SCHELWIEN (39) werden die arktischen Fusulinen behandelt und vier Arten werden be- schrieben oder erwähnt. In dem geologischen Teil dieser Arbeit hebt v. Starr unrichtig den Fusulinakalk aus dem Cyathophyllumkalk heraus und parallelisiert ihn mit einem unteren Teil des russischen Schwagerinenkalks, was wahrscheinlich auch unrichtig oder jedenfalls sehr zweifelhaft ist. Was Beeren Eiland betrifft, behauptet der Verfasser: »Der Pro- ductus-Kieselschiefer der Artastufe ist auch hier vorhanden und durch Spir. Keilhavü gekennzeichnet». Diese Notiz stammt aus Lethaa pa- leozoica (Seite 496). Es ist unter gewissen Bedingungen, auf welche ich unten zurückkomme, möglich, dass sie zum Teil richtig. ist, aber hierüber weiss man noch nichts, In einer späteren Arbeit von Starr und WEDERInD (40.) werden aus dem oberkarbonischen Foraminiferensapropelit des Spitzbergen- gebiets mehrere Foraminiferen beschrieben oder erwähnt und die Sa- propelitnatur des eigentlichen Fusulinenkalks wird von H. Poroxık nach- gewiesen. Zum Geologenkongresse 1910 erscheint A. G. Narnorsrts Beiträge zur Geologie der Bären-Insel, Spitzbergens und des König-Karl-Landes (25), ein Werk, wie es über ein Polargebiet kein zweites giebt. Es ist eine auf grossartige eigene Erfahrung gegründete Durcharbeitung des sämtlichen vorhandenen Materials, ob nun dieses! vorher publiciert war oder nicht. Was in dieser Arbeit speciell das Karbon betrifft, so werden zahl- reiche neue Profile mitgeteilt, es werden Zusammenstellungen der Stratigraphie, der Facieswechselungen und der Diskordanzen gegeben. Die Probleme werden formuliert. Ich komme unten in dem stratigra- phischen Teil vielfach auf Narnorsts Arbeit zurück. KARBONBRACHIOPODEN SPITZBERGENS UND BEEREN EILAnDs. N) Im Jahre 1911 erschien eine Arbeit von 0. HorLrepant (17), worin eine Fauna der Moskauer Stufe beschrieben wird, die der Verfasser auf Bröggers Halbinsel an der Mündung von Kings Bay im Cyathophyllum- kalk 130 M. unter dem eigentlichen Fusulinenkalk gefunden hat. In dieser Fauna finden sich 21 auch der Art nach bestimmte Brachiopoden, darunter auch Spirifer mosquensis. Im zweiten 1913 erschienenen Teil derselben Arbeit (18) kommen auch mehrere interessante Beobachtungen über das Karbon in zum ‘ Teil recht unzugänglichen Gegenden im nordwestlichen Spitzbergen vor. Auch auf diese Arbeit komme ich im stratigraphischen Teil zurück, STRATIGRAPHISCHER TEIL. Was die Stratigraphie der Karbonschichten im Spitzbergengebiet betrifft, verweise ich auf die citierte Arbeit von NartHorsrt (28), welcher davon viel mehr kennt und gesehen hat als ich. Ich begnüge mich hier damit, hauptsächlich nach NarHorst und HoLTEDAHL eine Über- sicht über die Karbonbildungen zu geben. Diese ergänze ich mit eigenen Beobachtungen und Ansichten. Zum Schluss werde ich unsere gegenwärtigen Kenntnisse von dem s. g. wahren Perm auf Spitz- bergen erörtern. Der Cyathophyllumkalk. Die marine Karbonserie wird, wie man an mehreren Stellen beobachtet hat, durch ein Basalkonglomerat eingeleitet. HoLTEDAHRL hat es an verschiedenen Punkten im nordwest- lichen Spitzbergen beobachtet. Auf Bröggers Halbinsel ist es vielleicht 20 M. mächtig, im Binnenlande ist es schwächer ausgebildet (18. Seite 35). Am Nordende von Skansen Quarter, südlich von Mimers Bucht in Billenbay habe ich 1908 an dem Kontakt zwischen Devon und Öya- thophyllumkalk ein wenige Cm mächtiges Konglomerat mit Öyatho- phyllumkalk als Bindemittel und roten Geröllen aus Devonschiefer beo- bachtet. An der Kingsbay liegen, wie HoLreparL (17) nachgewiesen hat, über diesem Konglomerat Mosquensisschichten. Es ist deshalb sehr wahrscheinlich, dass auch im Eisfjordgebiet der Cyathophyllumkalk un- Nova Acta Reg. Soc. Sc. Ups., Ser. 4, Vol. 3, N. 8. Impr. °%/s 1914. 2 10 C. Wıman, Tabellarische Übersicht über die Karbonbildungen auf Spitzbergen und Beeren Eiland. ee | Stufen. | Spitzbergen. Beeren Eiland. | Russland. | | Productusführende Kiesel- Permokarbon. | ne N Artastufe. Fo ? | Spiriferenkalk. Spiriferenkalk. Schwagerinenkalk. | — ? | 1 | | | | | | Oberkarbon. S | ? | Fehlt. Diskordanz. n | | Sn | So | Y 2 32] 8 | Fusulinenkalk. 28 | Corakalk. Coraschichten. | >| Korallensandstein. BE Corakalk, oben mit | Diskordanz. Omphalotrochus- 55 Schellwienia | Fusulinenkalk. horizont. r AN | =E N ? : = — lor | { i Untere : 3: E S En met Gipsstufe. Sandstein ohne Fossilien. Mittelkarbon. | 7 |>P-Mmosquensis. Nr , Sandstein mit Am- Mosquensiskalk. | R 1 er unbe- biguakalk. | Konglomerat. immt. | | Kulmsandstein. | Unterkarbon. Diskordunt Aue Devon nd Fehlt. Lücke. Unterkarbon. Grundgebirge. mittelbar über dem Konglomerat der Mosquensiszone liegt. Ich habe jede Gelegenheit benutzt, in tiefem Cyathophyllumkalk Fossilien zu suchen, aber immer vergebens. Die untere Gipsstufe NarHorsıs (28 Seite 330) kenne ich nicht aus eigener Erfahrung. Durch den Cyathophyllumkalk habe ich 1908 zusammen mit Bertın Höcsom folgendes schon 1910 von NarHorsrt veröffentlichtes Profil aufgenommen. KARBONBRACHIOPODEN SPITZBERGENS UND BEEREN Eıtanps. 11 Profil durch den Cyathophyllumkalk bei Kap Anser in Billen Bay. Spiriferenkalk, etwa . . . 2 ia Are ROSSDE: Talus (Cyathophyllumkalk), etwa EP) > Cyathophyllumkalk, mit unreinem Gips wechselnd, .. +... 5 elle Heller Gips mit Bänken von an kalea. n: EEE NER LT Reiner Dyathopiyliumkalk en See ale se ern Husalmenkalk 72 A un ne 0,5 >» Cyathophyllumkalk mit schmutzigen und weissen Gpsbänken . . . . . ... 12072 Rosen Kulmsandstein.. 2. 2 ...... . 18.» Dunkle Schiefer mit Kohlen 10» Hellerssandstem, etwa. . 2... .-.....10. >» In diesem Profil ist der Cyathophyllumkalk also etwa 460 M. mächtig. Der Cyathophyllumkalk ist äusserst arm an Versteinerungen. Selbst TSCHERNYSCHEw (47 Seite 352) giebt nicht mehr als 12 Brachio- poden aus diesem Niveau an. Der eigentliche Fusulimenkalk ist hier nicht mächtiger als 0,; M., und es ist dieses kleine Niveau, welches besonders bituminös ist und von Poroxı& (40) als Foraminiferensapropelit gedeutet worden ist. Ob die von Starr angeführten Rhizopodenarten aus Fusulinakalk, aus Cyathophyllumkalk oder aus beiden stammen, geht aus seiner Dar- stellung nicht hervor. Es ist mir auch nicht möglich, dieses nach der im Besitz des geologischen Instituts in Upsala befindlichen Sammlung zu entscheiden, da sie ohne jegliche von Starr ausgeführte Etikettie- rung zurückgekommen ist. In dieser Sammlung befinden sich nämlich mehrere Stücke von rhizopodenreichem Cyathophyllumkalk, die auch von Starr angeführt worden sind, und welche zeigen, dass das fusu- linenführende Niveau bedeutend mächtiger ist als der eigentliche Fu- sulinakalk. Starrs (39, Tabelle, Seite 159) Altersbestimmung (Schwageri- nenniveau) des Fusulina-, resp. Schellwienia-kalks auf Spitzbergen kann nur unter der Bedingung richtig sein, dass ein bedeutender oberer Teil des Cyathophyllumkalks zusammen mit dem Spiriferenkalk dem 12 C. Wıman, russischen Schwagerinenkalk entspricht. Wenn das auch für den Schellwieniakalk selbst zutreffend wäre, so dürfte es doch nicht für den unmittelbar unter dem Schellwieniakalk liegenden Teil des Cyatho- phyllumkalks d. h. den Corakalk gelten, der im oberen Teil auch reich an (wahrscheinlich denselben) Rhizopoden ist. Der Fusulina- resp. Schellwieniakalk liegt immer tief in dem Cyathophyllumkalk, bei Kap Anser z. B. 340 M. unter dem Spiriferenkalk, und es ist nur dieses Glied, welches sicher als zum Schwagerinenniveau gehörig hat bestimmt werden können. Es ist unter solchen Bedingungen viel natürlicher den Fusulina- kalk auf Spitzbergen als ein oberstes Glied des Corakalks zu betrachten, der auch, soweit man beurteilen kann, dieselben Rhizopoden enthält, Auch abgesehen von den stratigraphischen Verhältnissen auf Spitzbergen ist Starrs Altersbestimmung des Fusulinenkalks wenig be- gründet. Die einzige der auch der Art nach bestimmten Spitzberger-For- men, welche auch aus einem anderen Gebiet bekannt ist, ist Schwagerina princeps, und diese Art scheint auch nicht ausschlaggebend zu sein, denn sie soll (39. Seite 173) »die Fusulinenkalke auf Spitzbergen und der Bäreninsel» . ... »dem höheren Obercarbon zuweisen und sie zum mindesten den Coraschichten, wenn nicht den Schwagerinenkalken Russlands gleichstellen». Hovrevart (15) hat den Schellwieniakalk an mehreren Stellen im nordwestlichen Spitzbergen angetroffen, darunter auch im Inneren der St. John Bay und ist auch zu der Auffassung gekommen, dass dieses Glied älter als die Schwagerinenschichten ist (Seite 37) und, dass sich die Fusulinen nicht als Anhaltspunkte für eine genauere, ganz sichere Altersbestimmung eignen. Ist Srtarrs Altersbestimmung des spitzberger Schellwieniakalks unrichtig, so ist das in noch höherem Grad der Fall bei dem Schell- wieniakalk auf Beeren Eiland, denn dieser liegt unter dem Corakalk. Zwischen den Fusulinenkalken Spitzbergens und Beeren Eilands liegt also fast der ganze Corakalk. HorLrEpDaHL hat auch nachgewiesen, dass der Fusulinenkalk auf Spitzbergen nicht auf einem konstanten Niveau im Cyathophyllumkalk zu liegen scheint. Ist das richtig, so dürfte es sich so verhalten, dass eine Rhizopodenfacies, d. h. Fusulinakalk, bald auf dem einen bald auf dem anderen Niveau im Corakalke zur Ausbildung gekommen wäre. KARBONBRACHIOPODEN SPITZBERGENS UND BEEREN Fıranns. 13 Dann würde man aber mitunter mehr als ein Fusulinaniveau in den sehr mächtigen Profilen antreffen. Sollte wirklich HotLTepanLs Angabe über die geringe Mächtigkeit, 2—3 M., des Cyathophyllumkalks unter dem Fusulinenkalk in seinem Profil W. von Green Harbour (18. Seite 41) richtig sein und nicht auf geotektonischen Verhältnissen beruhen, so könnte man sich vorstellen, dass der Schellwieniakalk auf Beeren Eiland mit einem solchen tiefen Schellweniakalk auf Spitzbergen identisch sei. Ich habe oben als eine Alternative ausgesprochen, dass der obere Teil des Cyathophyllumkalks mit zum Schwagerinenniveau ge- hören könnte. Etwas Sicheres hierüber weiss man nicht, aber manches spricht dagegen. Die petrographische Beschaffenheit des Cyathophyllumkalks ist zwar wechselnd aber doch immer charakteristisch und ganz anders als im Spiriferenkalk und in dieser Beziehung besteht kein wesentlicher Unterschied zwischen dem oberen Teil und dem sicher zum Corahori- zont gehörenden unteren Teil. Aus petrographischen Gründen ist es also wahrscheinlich, dass der obere Teil des Cyathophyllumkalks mit zum Corahorizont gehört. Es giebt noch einen zweiten Umstand, welcher nach derselben Richtung hinweist, auf Beeren Eiland hat nämlich AnpErssox eine Diskordanz zwischen dem Corakalk und dem Spiriferenkalk nach- gewiesen. Der Spiriferenkalk. In meinem obigen Schema habe ich den Spiriferenkalk Spitzbergens mit demjenigen Beeren Eilands para- lellisiert. Dieses bedeutet nach der bisherigen Terminologie, dass ich den Spiriferenkalk Beeren Eilands auf Spitzbergen mit nicht nur dem Spiriferenkalk sondern auch mit einem unteren Teil der productus- führenden Kieselgesteine parafellisiert habe. Ich habe also auf Spitz- bergen die obere Grenze des Spiriferenkalks etwas hinaufrücken lassen und zwar aus folgenden Gründen. Die geringe Mächtigkeit des Spiriferenkalks auf Spitzbergen, 10—12 M. gegen 71 M. auf Beeren Eiland (1. Seite 258) ist mir schon lange verdächtig vorgekommen. Der bisherige Begriff Spiriferenkalk hat sich im Eisfjord entwickelt und bedeutet ein leicht kenntliches petrographisches Glied mit senkrechtem Ausgehen der Schichten. Dieses petrographische Glied hat auch eine entsprechende pala®ontologische 14 C. Wıman, Bedeutung, indem die Fauna, wenigstens nach den Stellen zu urteilen, die ich aus eigener Beeren kenne, einen einheitlichen Charakter Ba Das diese Fauna nicht tiefer geht, weiss man, weil das Liegende des Spiriferenkalks, der obere Teil des Cyathophyllumkalks, so äusserst arm an Fossilien ist, was aber nicht zu hindern braucht, dass dieses Glied einem unteren Teil des russischen Schwagerinenhorizonts ent- sprechen könnte. Dagegen wird es vielleicht noch lange Schwierig- keiten bereiten, ein faunistisches Glied Spiriferenkalk nach oben abzu- grenzen. Ehe ich weiter gehe, reproduciere ich ein von BERTIL HöGBom und mir 1908 NNW von Marmiers Berg am Südufer der Sassenbay aufgenommenes Profil. Perm Meter Kalkstein mit Kieselgestieinen? re es Glauconitsandstein mit Lingula . . » 2..2....28 Kalkstein . ; 5) Kieselgestein 5 Kalkstein . > Kieselgestein Er AD Kalkstein. . . Er 5) Produelusführende ers hassikeitnes ei En 95 Schwarzer Tonschiefer mit Bryozoen und Somiten 15 Glauconitsandstein . . . 2... S Kalksteim, etwa 0.202,00 >) Spiriterenkalk, etwa. 0 2 2 2 Ve Ich schlage nun vor, in diesem Profil die Grenze zwischen Spi- riferenkalk und produetusführenden Kieselgesteinen, resp. Schwageri- nen- und Artastufe unter die 15 M. mächtige Schicht schwarzer »Tonschiefer mit Bryozoen und Spongien» zu setzen, weil dort die Arta-Spongien zum ersten Mal auftreten. Diese Grenze scheint mir zweckmässig, weil es überall leicht sein wird, diese Spongien aufzu- finden. An der Mündung des Eisfjordes z. B. treten sie in gesteins- bildenden Massen auf. NATHORST (28. Seite 343) sagt von dem Kalkstein unmittelbar über dem Spiriferenkalk in diesem Profil: »wenn nicht dieser Kalkstein KARBONBRACHIOPODEN SPITZBERGENS UND BEEREN Eıtanns. 15 lieber als zum Spiriferenkalk gehörig betrachtet wird». Darin stimme ich NarHorst bei und zwar aus folgendem Grund. Im unteren Teil des 71 M mächtigen Spiriferenkalks auf Beeren Eiland hat ANDERSSON (1. Seite 258) an mehreren Stellen einen dunkelgrauen Kalksandstein mit ziemlich häufigen Exemplaren einer grossen Derbyia gefunden, Es ist diese »Derbya», die unten als Sireptorhynchus Kempei beschrieben worden ist. Sie ist auch von der schwedischen Expedition 1868 in grossen Massen auf Beeren Eiland eingesammelt worden. Diese Art tritt nun in einem ähnlichen Gestein in eben dieser von NArTHorsrt be- sprochenen Kalkbank über dem Spiriferenkalk im Profil an der Sassen- bay massenhaft auf. Sonst habe ich sie nirgends gefunden. Es kommt mir daher sehr wahrscheinlich vor, dass auch diese Kalkbank mit zum Spiriferenkalk gehört. Der Spiriferenkalk wäre also an der Sassenbay, wenn auch nicht so mächtig wie auf Beeren Eiland, so doch 35 M. mächtig. Der Umstand, dass TSCHERNYSCHEW nicht weniger als 16 Brachiopoden- arten angiebt, die dem Spiriferenkalk und den productusführenden Kiesel- gesteinen gemeinsam sind, spricht vielleicht auch dafür, dass ein Teil dieser Schichten mit zu jenen gehören. Es ist auch garnicht immer sicher, dass eine verkieselte Schicht zu dem Niveau der productus- führenden Kieselgesteine gehört, denn selbst typischer Spiriferenkalk im engsten Sinne des Worts kann verkieselt sein. Ich habe kein Detailprofil durch den Spiriferenkalk. Es kommt mir aber nicht sehr wahrscheinlich vor, dass ein Profil von einer Stelle auf eine andere angewandt werden könnte, was auch wegen der Ge- steinbeschaffenheit nicht zu erwarten ist. Der ganze Spiriferenkalk ist eine Seichtwasser- resp. Litoral-bildung.' Sand ist fast immer vorhanden und Konglomerate mit Geröllen auch aus Brachiopodenschalen sind nicht selten (Taf. V Fig. 1—5). Die auf dieser Tafel abgebildeten Ge- rölle bestehen aus der Ventralschale von Spiriferina polaris Wn und man kann den Grad des Verschlisses zu ganz frischen Exemplaren verfolgen, niemals aber findet man hier die Spitzen und Zacken des Schalenrandes z. B. im Sinus erhalten; aber dessen ungeachtet kann man im selben Konglomerat, also in dieser umhergerollten Schalen- 1 Unter Litoral verstehe ich nur das Gebiet, innerhalb dessen sich die Brandung geltend macht. 16 C. Wiıman, masse, auch ganz kleine Schalen anderer Arten in tadelloser Erhaltung finden. Auch die nicht oder nur wenig abgerollten Brachiopoden sind häufig in kleinen sich auskeilenden Schichten angesammelt, wobei die eine flache Linse hauptsächlich aus dieesr, die andere aus jener Art besteht. Productusführende Kieselgesteine. Ich habe oben eine schwache Mößglichkeit ausgesprochen, dass FRECHS resp. STAFFs Angabe über Artastufe mit Spirifer Keilhavii auf Beeren Eiland richtig sein könnte. Man könnte sich nämlich die Möglichkeit denken, dass ein oberer Teil des Spiriferenkalks dieser Insel zur Artastufe zu rechnen sei, und dieser Teil könnte dann möglicherweise durch Spirifer Keil- havii charakterisiert sein. Diese Art ist in dem Spiriferenkalk auf Beeren Eiland nicht selten und wird auch von ANDERSSON angegeben. Ob sie aber ein bestimmtes, hohes Niveau einnimmt, weiss man nicht. Die Art wird von TSCHERNYSCHEW (47. Seite 355) aus sowohl Spiriferenkalk wie aus kieseligen Productusschichten angeführt, und es könnte sich so verhalten, dass diese Angabe, was den Spiriferenkalk betrifft, aus ANDERSSONSs Arbeit stammt oder sich auf die Exemplare dieses Verfassers bezieht und also nur für Beeren Eiland gilt, während die Angabe, was die kieseligen Productusschichte betrifft, auf eigener Beobachtung auf Spitzbergen beruht. In diesem Fall könnte es also sein, dass diese Art auf Spitz- bergen nur in Schichten, welche der Artastufe entsprechen, vorkäme. Dann erübrigt aber noch zu ermitteln, ob die Art in den produc- tusführenden Kieselgesteinen höher geht als in dem oben besproch- enen unteren Teil, der dem Spiriferenkalke zuzurechnen ist. In den Schwedischen Sammlungen liegen von Spirifer Keilhavü sehr wenige Exemplare aus Spitzbergen vor und es ist nicht möglich zu ermitteln, aus welcher Schicht sie stammen. Ich selbst habe sie auf Spitzbergen überhaupt nicht gesehen. Horrepant (18. Seite 39, 40) berichtet, dass der Spiriferenkalk auf Bröggers Halbinsel und im zunächst liegenden Teil des Binnen- landes im SO in der gewöhnlichen Entwickelung zu fehlen scheint. Es lagern dann die productusführenden Kieselgesteine direkt auf dem Cya- thophyllumkalk. Dies kann bedeuten, dass der Spiriferenkalk gegen NW auskeilt, aber es kann auch bedeuten, dass er selbst verkieselt worden ist. KARBONBRACHIOPODEN SPITZBERGENS UND BEEREN EıtAnns. 17 Ausser den Pemmatitesarten hat man für die productusführenden Kieselgesteine keine leitenden Fossilien, und es liegen auch keine von diesem Gesichtspunkte aus angestellten Untersuchungen vor. Die productusführenden Kieselgesteine werden öfters als reich an Versteinerungen angegeben und das sind sie auch, wenigstens zum Teil und an gewissen Stellen. An der einzigen Stelle, wo ich Gelegen- heit gehabt habe die Schichten einige Stunden lang zu studieren, waren sie mit Ausnahme der untersten 43 M. von welchen, wie ich oben vorgeschlagen habe, die untersten 28 M zum Spiriferenkalk zu rechnen sind, äusserst arm an Versteinerungen. Die älteren schwedischen Expeditionen haben sehr viel auf der Axel-Insel im Bellsund gesammelt. Die Fossilien kommen dort in einem verkieselten Gestein vor und das Einsammeln ist daher so schwierig gewesen, dass ein grosser Teil dieses Materials nicht zu bestimmen ist. Perm? Während der schwedischen Expedition 1882 wurden von A. G. NarHorst und G. DE GEER aus einer Schichtenserie zwischen Karbon und Trias, d. h. zwischen den productusführenden Kiesel- gesteinen und den ältesten, damals bekannten Triasschichten, Fossilien eingesammelt, welche nach Prof. G. Lixpström zeigen sollten, dass die betreffenden Schichten »dem wahren permischen System» angehörten (26. Seite 23). Es wird bei dieser Gelegenheit keine Motivierung dieser Bestimmung gegehen. Nachher ist dieselbe Sammlung von B. Luxn- GREN in einer 1887 erschienenen Schrift bearbeitet worden (24). In dieser wird nach Narnorst dasselbe Profil gegeben, welches später von diesem Verfasser reproduciert worden ist (28. Seite 349) und welches folgendes Aussehen hat. Trias Meter Versteinerungsleere Sandsteine und Schiefer . . . ? iretedtakalkı,, 1.0.2002. 1000.00 er Bee ten Le 1.2 E Pseudomonotischiefer und Kalk . . . . . 2.2. 1,5 & | Versteinerungsleere Schiefer und Sandsteine . . . 130 Myelinaschtiefer s..... ner .402 age een nie ah era, 20V Versteinerungsleere Schiefer und Sandsteine . . . 140—150 Permokarbon. Noya Acta Reg.”Soc. Sc. Ups., Ser. 4, Vol. 8, N. 8. Impr. °%/s 1914. 3 18 C. WImAn, Die Formation wurde an mehreren Stellen im Eisfjord und in Bellsund nachgewiesen und LuUNnDGREN hat die Fundstellen auseinander- gehalten und mit Buchstaben und Ziffern bezeichnet, welche im Reichs- museum an den betreffenden Handstücken wiederzufinden sind. Die- selbe Formation ist in der letzten Zeit von Horrepanr (18 Seite 11) auch in der St. John Bay nachgewiesen worden und dürfte also wahr- scheinlich auf Spitzbergen allgemein verbreitet sein. Was nun die Altersbestimmung der betreffenden Schichtenserie, d. h. das Vorhandensein oder Fehlen der Permformation (nach russi- scher Terminologie) auf Spitzbergen betrifft, dürfte nunmehr Verschie- denes zu bemerken sein. Ich will mit dem folgenden nicht gesagt haben, dass die Perm- formation auf Spitzbergen nicht vertreten ist, aber ich halte die Frage noch für ganz offen. Erstens gehört eine der Fundstellen, K, südliches Ufer der Sassenbay, nicht hieher. Schon LuNnDGREN zeigt eine gewisse Rat- losigkeit, wie dieser Fundort mit denen in Bellsund in Übereinsstim- mung zu bringen ist, da die Fossilien ganz andere sind. Schon 1908 teilte mir DE GEER, der 1882 die Stelle gefunden hatte, mit, dass sie durch sein Verschulden in Lunp@GRENns Arbeit aufgenommen worden war. Auf pe Geers Karte 1910, wo auch die Permformation im ganzen Eisfjordgebiet eingetragen ist, ist die Angabe in soweit berichtigt wor- den, als die nicht markierte Stelle, welche an der westlichen Ecke des Deltas vor Flowers Tal liegt, als Trias aufgenommen ist. Dasselbe gilt von einer etwas älteren Karte, die DE GEER mir mitgeteilt hat (50 Seite 127). Von den Fundstellen LunpGrens habe ich nur eben diese Stelle K besucht. Auf pe Gzrers Expedition 1908 fand ich hier den- jenigen Teil des Posidonomyaschiefers, den ich nachher (50 Seite 127) als das Fischniveau bezeichnet habe. Diese Stelle K. fällt also als Fundort der Permformation weg. Ferner ist es wahrscheinlich, dass wenigstens ein Teil des ober- sten Gliedes in NarHorsts Profil nicht zum Perm gehört. WITTENBURG (51) hat nämlich in einem Lager, das wahrscheinlich zu der als Perm bezeichneten Schichtenserie gehört, Fossilien vom Alter des Buntsand- steins angetroffen. Die folgende Diskussion beschäftigt sich also mit dem Alter des Hustediakalks und den vier darunter liegenden Schichten. Ob diese KARBONBRACHIOPODEN SPITZBERGENS UND BEEREN EıLanns. 19 zum Perm oder Permokarbon (in der engen russischen Bedeutung) ge- hören, kann derzeit unmöglich entschieden werden. Die Fossilien, welche Luspgren aus seinem Perm anführt, sind folgende: 1. Stenopora columnaris SCHLOTH. 2. Lingula sp. 3. Discina spüzbergensis Lex. 4. Productus? sp. 5. Streptorhynchus pelargonatus SCHLOTH. 6. KRetzia Nathorsti Lex. 1. Terebratula sp. S. Pecten Nordenskiöldi Lex. 9.7 Pecien sp. 10. Aviculopecten sp. ne » Lindströmi Lex. 12. >» Toulai Len. 13. » 2? borealis Lex. 14. » 2? pygmeus Lex. 15. >23 sp. 16. Avicula sp. 17. Pseudomonotis Bjona Lex. 18. » SP. 19. Gervillea sp. 20. Bakewellia antigua Münst. 21. » Sedgwickiana MURCH. 22. Leda sp. 23. Leda sp. 24. Myalina De Geeri Len. 25. Allorisma? sp. 26. Natica sp. Von diesen sind N:o 9, 16, 18 und 21 zu streichen, weil sie von dem obenerwähnten Lokal K stammen. Von den übrigen 22 Arten haben 10 nicht der Art nach bestimmt werden können. Von den übrigen 12 sind 8 Arten neu und können, wenn sie auch nahe Verwandschaft mit permischen Arten zeigen, nicht für das Alter ausschlaggebend sein. Die vier übrigen Arten haben aus anderen Gegenden bekannte vertikale Verbreitung. Diese sind: 20 C. Wıman, Stenopora columnaris SCHLOTH. Streptorhynchus pelargonatus SCHLOTH. Hustedia remota EıcHw.! Bakewellia antigua MÜNST sp. Dass aber auch diese Arten nicht geeignet sind, die Altersbestim- mung sicherzustellen, geht aus der folgenden Erörterung hervor. _ Über Stenopora columnaris sagt LUNDGREN selbst, Seite 16: Ein Zweifel, dass diese Exemplare wirklich der betreffenden Art gehören, scheint nicht gerne in Rede kommen zu können, wenigstens wenn sie so weit gefasst wird, wie es GEINITZ und TSCHERNYSCHEw» (44. Seite 301) »tun, aber zu welcher von deren Varietäten oder Formen sie gehören, ist wegen deren Erhaltungszustande nicht möglich mit Sicherheit zu entscheiden.» Die Erfahrung dürfte wohl gezeigt haben, dass Korallen von diesem Typus, wie Korallen überhaupt, im allgemeinen ohne eine eingehendere Untersuchung als diejenige, wozu der Erhaltungszustand der drei Exemplare aus Bellsund eingeladen hat, nicht sicher bestimmt werden können. Die Bestimmung selbst dürfte also schon nach Luxp- GRENS eigener Angabe kaum genügend scharf sein. Hierzu kommt, dass, wenn auch die Bestimmung tadellos wäre, damit nicht viel ge- wonnen wäre, denn Stenopora columnaris hat eine viel zu grosse verti- kale Verbreitung, um über das genauere Alter des vermuteten Perms auf Spitzbergen entscheiden zu können. Schon LUNDGREN weist nach, dass TSCHERNYSCHEW die Art aus sowohl echtem Karbon wie Permo- karbon und dem s. g. russischen Zechstein anführt. Ahnlich verhält es sich mit Streptorhynchus pelargonatus SCHLOTH. Es liegt in den schwedischen Sammlungen noch kein grösseres oder bes- seres Material vor als das von LUNDGREN bearbeitete und dieses ist jetzt, wo mehrere Arten in Betracht kommen können, vollkommen unbestimm- bar; man kann nur sagen, dass etwas Streptorhynchus-ähnliches vorliegt. Auch wenn die Bestimmung richtig wäre, hat sie für die Altersbestim- mung der Schichten nichts zu sagen, denn Streptorhynchus pelargonatus SCHLOTH, ist nunmehr nicht nur in Perm sondern auch in Permokar- bon, Oberkarbon (47. Seite 357) und Mittelkarbon? (17, Seite 24) ge- funden worden. Hustedia remota Eıcnw. kommt nach TSCHERNYSCHEW (47. Seite 354) nicht nur im Perm sondern auch im Oberkarbon vor, wo sie sogar 1. Von Lunperen als neue Art unter dem Namen Retzia Nathorsti beschrieben (47. Seite 107). KARBONBRACHIOPODEN SPITZBERGENS UND BEEREN Eıranps. 21 ihre Hauptverbreitung zu haben scheint. Für Russland wird sie nur aus Oberkarbon, Cora- und Schwagerinenschichten, angegeben. Auf Spitz- bergen hat TscHERNYscHEw die Art im Spiriferenkalk und in den Kiesel- gesteinen beobachtet, und HotLrevanL hat W. von Green Harbour die Art im Fusulinenkalk gefunden. Dass ich bei Narnorsr (28. Seite 340) die Art als eine der häufigsten des Spiriferenkalks angegeben habe, beruht auf einem verwickelten Irrtum von mir; in den schwedischen Sammlungen liegt die Art nur aus dem Hustediakalk vor, Von Bakewellia antigua Münst sp. liegt nur eine linke Schale vor, Die ganze Gattung soll permisch sein (52) aber LuxpgGrEn giebt selbst eine andere Bakewellia-Art aus den Triasschichten eben an der Stelle K an der Sassenbay an und TscHERNYscHEw führt eine Art aus der Artastufe im Gouvernement Kostroma an (44. Seite 284). Es ist also noch keine einzige Art aus den »wahren Perm- schichten» Spitzbergens bekannt, die für das Alter entscheidend sein könnte. Es könnte nun schliesslich sein, dass, obgleich es keine einzige sicher leitende Art giebt, doch der Gesamtcharakter der ganzen Fauna für ein permisches Alter spräche. Letzteres liesse sich wohl sagen, aber es hat wenig zu bedeuten, denn wenn die betreffende Schichten- serie nicht permisch ist, sondern mit zum Permokarbon im russischen engeren Sinne des Worts gehört, so könnte der Gesamtcharakter der Fauna auch als permisch bezeichnet werden, um so mehr als schon das ganze russische Permokarbon nach anderer Terminologie als Perm betrachtet wird. Auf Axels Insel in Bellsund hat B. Höcsom 1911 in einem »per- mischen» Kalkstein, der nach den Fossilien zu urteilen entweder dem Hustediakalk oder dem Pseudomonotisschiefer zuzurechnen ist, für das Institut in Upsala eine kleine Sammlung gemacht. Dieser Kalkstein ist faunistisch etwas abweichend von Lunnsrens Material. Discina spitz- bergensis Lex und Hustedia remota Erchuw. kommen vor, sind aber selten. Aviculopecten Toulai Lex. und A. Lindströmi Lex. sind zahlreich. Mas- senhaft tritt dagegen eine Aulacothyris-Art auf, welche der A. uralica Krorow nahe kommt, aber keine Vertiefung an dem für diese Gat- tung bezeichnenden falschen Sinus der Dorsalklappe zeigt. Eine ein- zige wahrscheinlich neue Aulacothyris-Art ist auch nicht dazu geeignet, neues Licht über das Alter der betreffenden Schichten zu werfen, da 22 C. Wıman, die Gattung Aulacothyris aus dem Mesozoicum in die oberkarbonischen Coraschichten (47. Seite 352) hinein reicht. Es bleibt also nichts anderes übrig, als die Frage nach dem Alter des spitzberger »Perms» ganz offen zu lassen. PAL/ZEONTOLOGISCHER TEIL. Methode. Das Material, welches dieser Arbeit zu Grunde liegt, ist was die Präparationsmöglichkeit betrifft, von zwei wesentlich verschiedenen Ar- ten. Ein Teil, und zwar der grössere, ist nicht verkieselt und hat also auch nicht ausgelöst werden können. Um ein solches Material mit der Nadel zu präparieren, wie ich es mit schwedischen Silurfossilien öfters getan habe, würde ein Menschenleben nicht ausreichen, weil die Arten so gross sind. Ich habe in diesem Fall meistens gar nicht oder jedenfalls so wenig wie möglich präpariert, sondern habe mich damit begnügt für die Abbildungen, falls solche nötig waren, so reine Exemplare wie möglich auszusuchen. Dass dieses doch verhältniss- mässig so gut ausgefallen ist, beruht darauf, dass das Material so gross ist. Auch war das Material etwas präpariert, als ich es über- nahm. Ein zweiter Teil des Materials war verkieselt und ist ausgelöst worden. Von diesem habe ich das Meiste von eben diesem Gesichts- punkte aus selbst gesammelt. Dabei habe ich nicht nur verkieselte einzelne Exemplare an Ort und Stelle aufgesucht, sondern habe auch grosse Stücke von dem Gestein als Rohmaterial mitgenommen und zu Hause verarbeitet. Ich glaube, dass man, wenn man Zeit und Gelegen- heit hätte, wenigstens im Spiriferenkalke jede Art in verkieseltem Zustande aufsuchen könnte. Auch dieses Auslösen ist sehr zeitraubend gewesen und ich habe gewiss ein ganzes Jahr nichts anderes getan als Brachiopoden ausgelöst. Die Verkieselung ist sehr verschieden ausgefallen. An gewissen Stellen ist sie so grob und ungenau geworden, dass die KARBONBRACHIOPODEN SPITZBERGENS UND BEEREN EıLAnps. 23 _t Exemplare als verdorben betrachtet werden müssen, an anderen da- gen ist an allen Exemplaren jede Einzelheit vorzüglich erhalten, Aber auch in diesem Fall stösst man auf techniche Schwierig- keiten, weil dann häufig nur die Oberfläche des Fossils verkieselt ist. Die ee der Schale besteht dann aus kohlensaurem Kalk, der von dem dünnen Häutchen der verkieselten Oberfläche umgeben ist. Wie schwierig es unter solchen Umständen sein muss, z, B. die hohle Ventralschale eines grossen Streptorhynchus zu behandeln, ist leicht zu verstehen. Ja, man würde ohne besondere Massregel überhaupt nicht so weit kommen, denn die Schalen sind von feinen Rissen durch- zogen, die mit neugebildetem Kalkspat gefüllt sind und das verkieselte Häutchen unterbrechen. Es würde zu weitläufig sein, das Vorgehen im einzelnen zu be- schreiben, aber ich habe den Hohlraum nach und nach mittels einer Pipette mit dünnem Gipsbrei gefüllt. Manchmal ist es auch nötig ge- wesen, die eine Seite mit einem Wachsüberzug zu schützen, während die andere mit der Säure behandelt wurde. So weit möglich habe ich es natürlich vermieden, das nicht verkieselte Innere es Schalen- paares sondern der einzelnen Schale — überhaupt auszulösen. Dünne verkieselte Häutchen können auch durch den Wachsüberzug genügend gestützt werden, bis der Gipsbrei eingespritzt worden ist. Die Auslösung ist mit verdünnter Klorwasserstoffsäure ausge- führt worden, und natürlich ist schliesslich das ganze Präparat in Was- ser sorgfältig ausgekocht worden, um jede Spur von Säure oder Salz zu entfernen. Dabei fliesst auch noch vorhandenes Wachs auf. Weil der verwendete Gipsbrei so dünn sein musste, um gespritzt werden zu können, wurde er nach dem Erhärten nicht genügend halt- bar. Deshalb habe ich zuletzt das Ganze mit Schellak imprägniert. Diese Imprägnierung ist auch für zarte, ausgelöste Schalen überhaupt vorteilhaft gewesen. Hat die Präparation einer einzigen Schale in dieser Weise manch- mal mehrere Tage in Anspruch genommen, so habe ich dafür ein ande- res Mal, wo die Verkieselung vollständiger war, mit wenig Mühe viele Schalen erhalten. Das aller Meiste des hier behandelten Materials stammt aus dem Spiriferenkalk, aber nicht einmal was dieses Glied betrifft, sind die Sammlungen einigermassen vollständig. Es fehlen z. B. schon Arten 24 C. WımaAn, die TSCHERNYSCHEwW anführt, und ich elaube,”dass die Brachiopoden- fauna schon des Spiriferenkalks etwa doppelt so gross ist. Es liegt eine Menge von Arten vor, die nicht mit beschriebenen Arten iden- tisch sind, aber deren Reste nicht so vollständig sind, dass es zweck- mässig ist, sie zu beschreiben. In einigen Fällen habe ich von einer Art so grosse Suiten er- halten, dass ich im Stande gewesen bin, ganze Serien zusammenzu- stellen, welche das Wachsen oder die Grösse, der Variation einer Art zeigen. Es ist so selten, dass einem solche Serien zu Verfügung stehen, dass ich es für zweckmässig gehalten habe diese Serien abzubilden. Beschreibung der Arten Dielasma sacculus Marrın ? Synonymie siehe pe Koninck 23. Seite 27. Die Art wird von HoLTEDsHL (17. Seite 17) aus den Mosquensis- schichten auf Bröggers Halbinsel an der Kingsbay angeführt. Die Be- stimmung ist an einem einzigen unvollständigen und zerdrückten Exem- plar ausgeführt worden und dürfte deshalb nicht ganz sicher sein. Dielasma Moelleri TSCHERN. Synonymie siehe TscHErnyscHEw 47. Seite 29. Die Art wird von TSCHERNYSCHEW (47. Seite 352) aus dem Spi- riferenkalk angeführt. Dielasma plica Kur. Taf. I. Fig. 1-8. Synonymie siehe TscHerxyschew 47. Seite 34. Es liegen viele Exemplare dieser Art vor. Sie scheint jedoch, nicht nur nach dem individuellen Alter sondern auch sonst, etwas mehr zu wechseln, als die Figuren TscHERNYScHEws erkennen lassen, und KARBONBRACHIOPODEN SPITZBERGENS UND BEEREN Eitanos. 25 ich würde es kaum wagen alle Exemplare zu dieser Art zu stellen, wenn nicht eben das am meisten abweichende Exemplar, Fig. 1-4 von TScHERNYSCHEW als »Dielasma plica Kur., typische Form» etikettiert wäre. Dieses Exemplar entspricht auch am besten der Bedeutung des Namens. Auch Touras (41. Seite 2, Taf. 1. Fig. 1 a—e.) Exemplare dürften hierher gehören, sie sind aber zu klein, um eine sichere Be- stimmung zu erlauben. Vorkommen: Im dem roten Corakalk auf Beeren Eiland. »Nord- hafen», also Ingeborgs Berg an der Mündung von van Mijens Bay in Bellsund in grauem Kalkstein, wahrscheinlich Spiriferenkalk. Wijks Berg an der Dickson Bay. In weissem, sandigem Spiriferenkalk auf Angelins Berg auf dem Nordostland. Tovras Exemplare stammen aus der grossen Insel am Südkap. Nach NarHorsts Karte (28 Taf. 14) steht aber hier die Heclahook-Formation an, weshalb wohl diese Exem- plare wie alle die Stücke, die PaAyEr an diesem Lokal gesammelt hat, aus Geschieben stammen (Toura 41. Seite 1). TScHERNYSCHEW (47 Seite 352) führt die Art aus dem Spiriferenkalk und aus den kiese- ligen Productusschichten des Spitzbergengebiets an. Dielasma itaitubense DrrBy. MAL Hig, 9212, Synonymie siehe TscHERNYSCHEw 47. Seite 36. Die Art stimmt Wort für Wort mit Waagens (48. Seite 348) Beschreibung, nur ist der Vorderrand am Sinus ein klein wenig mehr nach oben gebogen, etwa wie an WaaGens Fig. 5 d, Taf. 26, wo jedoch diese Biegung etwas zu stark sein soll. Weil der Vorderrand etwas mehr nach oben gebogen ist, werden auch die Seitenkommissuren nicht so gradlinig wie an WAAGENS und auch an TScHERNYScHEWS Figuren. Zum Vergleich habe ich an drei Exemplaren dieselben Mes- sungen ausgeführt, die WAAGEN für sein Exemplar mitgeteilt hat. N:o IV ist Waagens Exemplar. I I III Iv Länge der Ventralschale . 26 mm 36 mm 37 mm 41 mm. Länge der Dorsalschale . 24 » 32 » 32 » 38 » Nova Acta Reg. Soc. Sc. Ups., Ser. 4, Vol. 3, N. 8. Impr. ?*/s 1914. 4 26 C. WıMmANn, I II II IV Breite .. . . . 0... „. IS mm 242mme 27mm lan Dicke. »« '... 8. 10 2107 2 alle 15 resp elbienm Apicalwinkel der Ventral- schale „en ae 59° 64° 62° Apicalwinkel der Dorsal- schaler So er ns, 12° 88° s5° Vorkommen: In rotem und rötlichem Corakalk auf Beeren Eiland in dem Passe zwischen Hambergs Berg und dem Vogelberge und in Ymers Tal. Hemiptychina sublevis Waac. Synonymie siehe TscHERNYScCHEw. 47. Seite 40. Sämtliche Exemplare sind von TscHERNYSCHEw bestimmt worden. Beide Schalen, besonders aber die dorsale, sind flacher als an WAAGENS Figuren, stimmen aber genau mit denen TSCHERNYSCHEWS überein. Vorkommen. In weissem Kalksandstein, Spiriferenkalk, auf An- gelins Berg auf dem Nordostland. TSCHERNYSCHEW führt die Art aus dem Spiriferenkalk des Spitzbergengebiets an. Pugnax osagensis SWALLOW. Synonymie siehe TscHernyschew. 47. Seite 64. Die Exemplare stimmen mit TScHERNYScHEws Figuren überein. Die einzige Art, mit welcher sie verwechselt werden könnte, ist P. uta Marcov, aber, wie TSCHERNYSCHEW (Seite 482) gezeigt hat, unter- scheidet sich diese Art durch ihre höhere Sinuszunge. Vorkommen: Ein nicht etikettiertes Exemplar stammt aus einem grauen Kalkstein. Drei Exemplare sind von AnDERSSoN in dem roten Corakalk auf Beeren Eiland gefunden worden und stammen aus Ymers Tal resp. dem Passe zwischen Hambergs Berg und dem Vogelberge. Rhynchopora Nikitini TSCHERN. Taf. I. Fig. 13—20. 874. Camarophoria erumena Tovra. 42. Seite 137. Taf. 1. Fig. 3 a—b. 875. Rhynchonella conf. pleurodon Tovıa. 43. Seite 237. Taf. 8. Fig 3. Siehe im übrigen TscHErnyscHheEw. 47. Seite 73. Von dieser leicht kenntlichen Art liegt ein ziemlich grosses Ma- terial vor, und mehrere der Exemplare sind von TSCHERNYSCHEW be- stimmt worden. KARBONBRACHIOPODEN SPITZBERGENS UND BEEREN Eıtanns. 27 In einem Geschiebe aus Spiriferenkalk am Westufer von Green Harbour in Stenbrohults Tal fanden sich mehrere verkieselte Exemplare, die ich ausgelöst habe. Hierdurch ist zum ersten Mal die Innenseite der Schalen einer Rhynchoporaart freigelegt worden; es zeigt sich, dass die von Harz und CLarke (14. Seite 210) ausgesprochene Ver- mutung über den inneren Bau der Schalen ganz richtig ist. Sie sa- gen...»it appears that the teeth are supported by conspinous vertical lamelle, the septum of the brachial valve well developed and the hinge-plate medially divided and without cardinal process»... Diese Septen sind übrigens schon von Tovra an einem Steinkerne beobachtet worden. Auch über die Verbreitung der Punktierung der Schalen geben meine Präparate Aufschluss. Die Poren kommen nur an den erhabe- nen Streifen vor. Am besten sieht man sie an der Innenseite, da also in den Rinnen. Am Schalenrande kommen sie in der ganzen Rinne vor, stehen aber an den Kanten der Rinne am dichtesten. Je nach- dem die Rinne gegen den Umbo schmäler wird, nehmen die Poren ab, so dass sie recht bald nur zwei Streifen längs den Kanten der Rinne bilden. Vorkommen: Im roten Corakalk im Passe zwischen dem Vo- gelberge und Hambergs Berg. Auf Angelins Berg auf dem Nordostland gesteinsbildend in einem weissen verkieselten Gestein; ob dieses ver- kieselter Spiriferenkalk oder ein jüngeres Gestein ist, lässt sich nicht entscheiden. Am selben Berg in einem grauen Kalk von unbestimmtem Alter. Auf Lovens Berg an der Westseite von Hinlopen Strait in demselben weissen Gestein wie an dem gegenüberliegenden Angelins Berg. In einen grauen dünnplattigen Kalk von Kap Wijk. In Spiri- ferenkalk auf Wijks Berg. In Spiriferenkalk an der Ostseite der Mün- dung von Flowers Tal in der Sassenbay. In grauem Kalk von Green Harbour. In grauem dunklem Spiriferenkalk in dem obenerwähnten Geschiebe in Stenbrohults Tal am Green Harbour. In Spiriferenkalk auf Mt. Misery auf Beeren Eiland. In einem Geschiebe aus weissem Kalkstein, welches Anperssox 1898 an der Andre Bay auf König Karls Insel gefunden hat. (27. Seite 372.) TSCHERNYSCHEW giebt die Art aus dem Spiriferenkalk Spitzbergens an. (47. Seite 353.) 28 C. Wıman, Rhynchopora variabilis Stuck. Synonymie siehe TscHernyschew. 47. Seite 74. Die Art kommt. nach TsScHERNYSCHEw im Spiriferenkalk des Spitz- bergengebiets vor. (47. Seite 353.) Camarophoria crumena MART. Synonymie siehe Tscnernyscnew. 47. Seite 78. Von TscHERNYSCHEW bestimmte Exemplare liegen vor. Anpersson (1. Seite 256) führt aus dem Corakalk von Beeren Eiland Oamarophoria Purdoni Dav. an Auf der von diesem Autor ge- schriebenen Etikette steht aber €. purdoni Dav. var., was wohl zeigt, dass der Verfasser selbst an seiner Bestimmung unsicher gewesen ist, In dem obenerwähnten Manuskript AnDERsSsons werden auch Abweich- ungen in der Berippung und im Apikalwinkel angeführt. Es scheint mir kein Hinderniss vorzuliegen, die betreffende Form zu CO. crumena zu rechnen. Die Schale zeigt dieselbe Wölbung und ist am breitesten in der Nähe des Vorderrandes. Die Berippung reicht nicht bis an den Wirbel und auch die Zahl und Anordnung der Rippen ist, soweit sich dies beobachten lässt, dieselbe wie bei Ü. erumena. Vorkommen: Im roten Corakalk in Ymers Tal auf Beeren Eiland, in Geschieben aus Spiriferenkalk in Stenbrohult Tal am Westufer von Green Harbour, in Kieselgestein auf der Axelinsel und auf Ingeborgs Berg in Bellsund und in den obenerwähnten Geschieben auf König Karls Land. Nach TscHERNYScHEWw (47. Seite 354) kommt die Art im Spitzbergengebiet im Spiriferenkalk vor, Camarophoria Purdoni Dav. Synonymie siehe Horrepanı. 17. Seite 18. Die Art kommt nach Horreparu im Mosquensiskalk auf Brög- gers Halbinsel vor. Camarophoria mutabilis T'SCHERN. Synonymie, siehe TscHerxyschew. 47. Seite $1. Die Art kommt nach TScHERNYSCHEwW im Spiriferenkalk und in den kieseligen Productusschichten im Spitzbergengebiet vor. KARBONBRACHIOPODEN SPITZBERGENS UND BEEREN EıLanns. 29 u Camarophoria plicata Kur. Synonymie siehe Tscuernvschew. 47. Seite 99. TSCHERNYSCHEW sagt (47. Seite 503) über diese Art: »In dem Umfange wie ich diese Species auffasse, gehört sie zu den Formen, die ausschliesslich im Schwagerinen-Horizonte eoncentriert sind.» Seite 354 wird sie aus dem Spiriferenkalk des Spitzbergengebiets angegeben. J. G. Anpersson führt (1. Seite 261) aus dem Fusulinenkalk Beeren Eilands Camarophoria isorhyndra M’Coy an, aber Seite 279 in derselben Arbeit wird die Bestimmung von TscHERNYScHEw in O. plicata Kur. geändert. Fünf Exemplare liegen aus dem Fusulinenkalk von Beeren Eiland vor. Camarophoria pentameroides 'SCHERN. 1902. Camarophoria pentameroides TScHERnyscHeEw. 47. Seite 100 und 510. Taf. 21. Fig. 1 und Taf. 23. Fig. 1—3. 1911. Camarophoria pentameroides Horsevanı 17. Seite 19. Taf. 2. Fig. 5 und 6. Die Art wird von HoLTEDAHL aus dem Mosquensiskalk auf BRöG- GERS Halbinsel (l. e.) und innerhalb der St. John Bay (18. Seite 11) angeführt. Athyris ambigua Sow. Synonymie siehe: De Koxinck. 23. Seite 75. Die Art ist von J. G. AnpErssox schon 1900 (1. Seite 255) richtig erkannt worden. Vorkommen: Die Art ist Leitfossil für den Ambiguakalk auf Beeren Eiland und ist von ANDERSSON auf Oswalds Förberg NW vom Ella See in grosser Anzahl eingesammelt worden. Athyris Royssii L’EvEiLL&? Synonymie siehe: De Koninck. 23. Seite 85. Ein Exemplar in den obenerwähnten Geschieben aus weissem Kalkstein auf König Karls Insel (27. Seite 372) ist von TSCHERNYSCHEW dieser Art zugeteilt worden. Das Exemplar ist unvollständig erhalten, 30 C. WImaAn, aber es scheint an dem ziemlich gradlinigen Schlossrande am breitesten zu sein, weshalb mir die Bestimmung unsicher scheint. Aus dem roten Corakalk auf Beeren Eiland liegen auch einige Exemplare vor. Diese sind 1899 von ANDERSSON in Ymers Tal und im Passe zwischen dem Vogelberge und Hambergs Berg eingesammelt worden. Auch auf diese Exemplare lässt sich keine Beschreibung gründen, doch scheint mir der Umbo weniger eingebogen zu sein als bei A. Royssii. Athyris Royssiana 'T'SCHERN. Taf. . Fig. 21—55 und Taf. I. Fig. !—13. Synonymie siehe: TscHernyschew. 47. Seite 103. Von TScHERNYSCHEW bestimmte Exemplare liegen vor. Von dieser Art habe ich einige hundert Exemplare ausgelöst und bin also im Stande, eine Serie abzubilden, die sowohl den Zuwachs der Art wie die Variation der äusseren und inneren Merkmale zeigt. TSCHERNYSCHEW hat schon bei der ersten Beschreibung der Art (44. Seite 292) beobachtet, dass die Schale, die anfangs ziemlich gleich- mässig an Länge und Breite wächst, später schneller an Breite wächst. An ganz alten Exemplaren, wie z. B. an der senil verdickten Schale Taf. II Fig. 7—9 ist die Breite mehr als 2, Mal so gross wie die Länge. Dies wechselt ziemlich stark und kann auch rechts und links verschie- den sein. Die Höhe der Sinuszunge wechselt auch stark, nicht nur so, dass sie mit dem Alter der Schale zunimmt, sondern auch an gleich- alterigen Exemplaren. Sie kann fast ganz fehlen und ausserordentlich hoch sein. Die Muskeleindrücke der Ventralschale sind bald gross, bald klein, bald breit und bald schmal. Irsend eine Correlation der Merkmale lässt sich nicht beobachten und die Variation ist richtungslos. Überhaupt zeigt diese Serie, wie unvorsichtig es ist, Artbeschreibungen auf zu kleines Material zu grün- den. Aus der abgebildeten Serie könnte man leicht Exemplare aus- suchen, die man als zu verschiedenen Arten gehörig betrachten könnte, wenn man nicht die ganze Serie hätte, und doch ist in diesem Fall die Erhaltung tadellos. Vorkommen: Die Exemplare der abgebildeten Serie stammen aus dem’ Spiriferenkalk, teils in Wijks Berg an der Dickson Bay, teils KARBONBRACHIOPODEN SPITZBERGENS UND BEEREN Fıranos. 31 aus den mehrfach erwähnten Geschieben an der Mündung des Sten- brohult Tales am Ufer des Green Harbour. In dunkelgrauem Kalk, wahrscheinlich Spiriferenkalk, in Bellsund In dem weissen Spiriferen- kalk auf Lovens Berg kommt die Art massenhaft vor, aber nur in jungen Exemplaren. Ein Exemplar sitzt in einem Feuerstein aus Gips Hook, resp. Quarter, an der Ostseite der Billen Bay. NartHorst hat 1882 ein Exemplar im Cyathophyllumkalk auf Gips Hook in Tempelbay gefunden. TSCHERNYSCHEW giebt die Art aus Spiriferenkalk und kieseligen Productusschichten im Spitzbergengebiet an. Athyris planosulcata PriıLL. Synonymie siehe Tscuerxyschew. 47. Seite 105. Die Art kommt nach TscHERNYscHEw in Cyathophyllumkalk und Spiriferenkalk im Spitzbergengebiet vor (47. Seite 354). Athyris sp. Taf. I. Fig. 14. Als Athyris expansa PsitL. mit und ohne Fragezeichen hat G. Linpström seinerzeit eine grosse Athyrisart bestimmt, von welcher nicht genügend gutes Material vorliegt, um darauf eine Beschreibung zu gründen. Doch kann es sich wohl nicht um A. expansa handeln. Dass es wirklich eine Athyrisart ist und nicht etwa ein glatter Spirifer, da- von habe ich mich durch ein Präparat der Innenseite eines Teils der Ventralschale überzeugen können. Vorkommen: Nicht selten in dem lichtgrauen Spiriferenkalk auf Angelins Berg auf dem Nordostlande und in Productusflint auf Axels Insel in Bellsund. Hustedia remota Eıchw. Synonymie siehe Tscuernyschew. 47. Seile 107. In den schwedischen Sammlungen liegt diese Art nur aus den als permisch gedeuteten Schichten vor. Dass ich die Art bei NarHorsr 32 C. Wıman, (28. Seite 340) als im Spiriferenkalk häufig angebe, beruht auf einem verwickelten Irrtum. TSCHERNYSCHEW (47. Seite 354) giebt die Art aus dem Spiriferen- kalk und den kieseligen Productusschichten im Spitzbergengebiet an, und HovrenaHL (18. Seite 26) hat die Art im Fusulinenkalk in seinem grossen Profil W von Green Harbour angetroffen. Eumetria serpentina Kon.? Synonymie siehe Dr Koniıner. 23. Seite 96. Ein Exemplar, welches einer Abbildung wert wäre, liegt nicht vor, aber die Merkmale können von mehreren Exemplaren zusammen- gelesen werden, Im Umrisse ist die vorliegende Form etwas breiter als DE Ko- NINcKS Art, besonders liegt die grösste Breite nicht im vorderen Drittel der Schale, sondern an der Mitte. In Folge dessen würde man er- warten, dass auch der Apikalwinkel der grossen Schale stumpfer wäre. DE Koninck giebt einen Winkel von 70° an und durch Messungen an den Figuren habe ich 65, resp. 75 und 80° gemessen. Die Exemplare aus Beeren Eiland zeigen 75, resp. 90 und 75°. Die Zahl der Rippen dürfte mit E. serpentina übereinstimmen. Diese soll an grossen Exem- plaren 60—70 sein. Bei meinen Exemplaren kommen zwar nicht mehr als höchstens 50 vor, aber sie sind klein. Zum Vergleich werden fol- gende Masse mitgeteilt. Exemplar I II I IN NT mm. 0/00 mm. lo mma2/o Länge. . » .. 202 00... 16 1007 1021002142 E00 Breite sn. el ss 0) 90 13 „.- — —= Dicke a 7,5 47 5 50 S 1 — — Zahl der Rippen an der Dorsal- Schales® Sea e n Ge 40 — 44 45 50 DE Konsscks Masse. Exemplar a b mm 0/0 mm %o Länger une 90, oe‘ Breite 9 87,5 12 s0 Dieke. N. Se 53 82.658 KARBONBRACHIOPODEN SPITZBERGENS UND BEEREN EıLanns. 33 Vorkommen: In rotem Ambiguakalk auf Oswalds Förberg. Ob die von Hovrepanr (17. Seite 18) aus dem Mosquensiskalk auf Brög- gers Halbinsel angeführte E. vera Harn? hierher gehört oder nicht, ist unmöglich zu entscheiden. Spiriferina insculpta PriıtL.? Synonymie siehe: Dr Koniıncr. 23. Seite 99. Die Art soll nach Horrepanz (17. Seite 20) im Mosquensiskalk auf Bröggers Halbinsel vorkommen. Nach den Figuren zu urteilen liegt bloss ein unbestimmbares Fragment vor, ’ Spiriferina Holzapfeli TscHERN.? Synonymie siehe: TscHErnyscHhew. 47. Seite 114. Eine ganz kleine unvollständige Ventralschale aus dem Mos- quensiskalk auf Bröggers Halbinsel soll sich nach Hot tevanur (17. Seite 21) unter diese Form einordnen lassen. Spiriferina cristata SCHLOTH. 1875. Spiriferina Höferiana Tours. 43. Seite 135. Synonymie im übrigen siehe Tscuernyschew. 47. Seite 115. TSCHERNYSCHEw führt (47. Seite 355) diese Art aus dem Spiri- ferenkalk des Spitzbergengebiets an. Die Stockholmer Exemplare stim- men nicht mit TSCHERNYSCHEwS Figuren überein, wohl aber mit Davın- sons Abbildungen (3. Taf. 7. Fig. 37—47) von der Varietät ocloplicata Sow. Sie sind nicht etikettiert. Zu dieser Art dürfte auch TourLas Sp. Höferiana gehören. Der Toulaschen Art am ähnlichsten soll die von Davınson (3. Seite 226) Taf. 52. Fig. 11 abgebildete Spiriferina octoplicata Sow. var. biplicata Dav. sein. Die Dorsalschale dieser Art zeigt dieselbe Zweiteilung des Jugum wie Touzas Art. Dieser Rinne des Jugum entspricht wahr- scheinlich ein erhabener Streifen im Sinus bei der Davınson’schen Varietät. Dieser Streifen soll nach Tovra bei Sp. Höferiana fehlen, Nova Acta Reg. Soc. Sc. Ups., Ser. 4, Vol. 3, N. 8. Impr. 25/4 1914. 5 34 C. WIMmaR, und darauf ist die Art gegründet. Davınsox führt seine Varietät unter Spiriferina cristata SCHLoTH. var. ocloplicala Sow. an und sagt: »That this is nothing more than a modification of the more general shape of SCHLOTHEIMS species is clearly proved by the many intermediate gra- dations in form which connect the species with rounded sinus to those with biplicated ones.» Touras Figur zeigt die grösste Breite am Schloss- rande, in der Beschreibung aber heisst es: »Die grösste Breite fällt nicht mit dem Schlossrande zusammen, sondern in die Mitte der Schale.» Tovras Original habe ich in Wien nicht auftreiben können. Es stammt aus Hornsund. Spiriferina expansa TSCHERN. Taf. I. Fig. 15—24. ke) 1902. Spiriferina expansa TSCHERNYSCHEw. 47. Seite 118. Mehrere Exemplare liegen vor. Mein Material stimmt fast voll- ständig mit TSCHERNYSCHEws Beschreibung und Figuren überein und es kann über die Identität der Art kein Zweifel bestehen. Die wenigen Abweichungen dürften nur darauf beruhen, dass die Spitzberger Exem- plare noch besser erhalten sind als die russischen. Die grösste Breite liegt an dem spitz auslaufenden Schlossrande und die Schale wird ausserordentlich breit, nicht nur, wie TSCHERNY- scHEw angiebt, 2, Mal, sondern bei guter Erhaltung kleiner Exemplare sogar mehr als 3 Mal so breit wie lang. Die die volle Breite des Schlossrandes einnehmende Area der Ventralschale hat nahezu paral- lele Ränder und ist mit deutlichen Vertikalstrichen bedeckt. Die Stiel- öffnung bildet ein fast gleichseitiges Dreieck. An der Spitze des Wir- bels beginnt ein an und für sich sehr flacher Sinus, der an den Seiten von anfangs scharfen kielförmigen, dann abgerundeten flachen Falten begrenzt wird. In der Mitte des Sinus liegt eine schmale aber kräftig vorspringende Medianfalte. Nach TScHERNYSCHEw beginnt diese Me- dianfalte im ersten Drittel der Schalenlänge, an mehreren meiner Exem- plare beginnt sie schon in der Mitte dieses ersten Drittels. Der Sinus bildet eine dreieckige Ausstülpung des Stirnrandes. Ausser den am stärksten hervortretenden Grenzfalten des Sinus sieht man an den Flanken an jeder Seite bis acht abgerundete schwache Falten, die besonders in der Nähe des Stirnrandes durch die Biegungen der scharfen diehten Zuwachsstreifen hervortreten. KARBONBRACHIOPODEN SPITZBERGENS UND BEEREN Eıtanns. 35 Im Inneren sieht man die gewöhnlichen Muskeleindrücke von einem scharfen Medianseptum getrennt. An kleinen Exemplaren, den einzigen, die ich ausgelöst habe, erstreckt sich dieses Medianseptum über ”’s der Schalenlänge. Die Dorsalschale hat eine fast lineare Area und einen kaum noch sichtbaren Wirbel. Das Jugum fängt schon am Wirbel an und bildet einen hervortretenden Kiel. Die Faltung derjenigen der Ventral- schale entsprechend. Die Innenseite der, weil zerbrechlicher, selteneren Dorsalschale zeigt wie gewöhnlich keine besondere Skulptur. Vorkommen: Die Art, welche in Russland in dem Schwageri- nenkalke gefunden ist, kommt auf Spitzbergen im Spiriferenkalk und in dem Kieselgestein vor. In diesem ist sie in Bellsund gefunden wor- den und in jenem auf Angelins Berg auf dem Nordostland und auf Wijks Berg an der Dicksonbay und in Geschieben in Stenbrohults Tal am Green Harbour. Auf Beeren Eiland ist ein Exemplar von ANDERS- son und FORSBERG in dem roten Corakalk im Passe zwischen Hambergs Berg und dem Vogelberge gesammelt worden. Spiriferina sarane VERN. Synonymie siehe TscHernyschew. 47. Seite 121. Die Art ist schon von G. Lispström richtig erkannt worden und ist auch von J. G. AnDErssoxv an Exemplaren aus Beeren Eiland be- stimmt worden. Aus Spitzbergen liegen mehrere von TSCHERNYSCHEW bestimmte Exemplare vor. Die Art ist von TSCHERNYSCHEW SO aus- führlich und eingehend beschrieben, dass ich mich damit begnüge, darauf hinzuweisen. Vorkommen: In rotem Corakalk in Ymers Tal auf Beeren Eiland, in dunklem Kieselgestein auf Axels und Marias Inseln und an dem südlichen gegenüberliegenden Ufer in Bellsund. In grauem Kalk, wahr- scheinlich Spiriferenkalk, im Eisfjord und in Bellsund. Nach TscHERNYScHEw (47. Seite 355) kommt die Art im Spitz- bergengebiet im Spiriferenkalk und in dem Kieselgestein vor und wird aus einigen Lokalen erwähnt, die in den schwedischen Sammlungen nicht vertreten sind, nämlich Lovens Berg an der Hinlopen Strait, Gips Hook und Tempelbay im Eisfjord. 36 C. Wıman, Spiriferina Keilhavii v. Buch. Taf. I. Fig. 25—30 und Taf. II. Fig. 1. 1846. Spirifer Keilhavii v. Buch. 2. Seite 74. Fig. 2 2 und b. 1873. Spirifer.Wülezeki Tousa. 4l. Seite 5. Taf. 1. Fig. 3 a und b. 1873. Spirifer spec. ind. Tours. Ibid. Seite 7. Taf. 2. Fig. 1 und 2. 1875. Spirifer Parryanus Tovss. 43. Seite 256. Taf. 7. Fig. 8 a—d. 1900. Spirifer Keilhavi Narnuorst. Tvä somrar i Norra Ishafvet. Textfigur Seite 26. 1901. Spirifer Keilhavi Frech. 8. Seite 499. Taf. 57 c. Fig. 1 b und c. 1902. Spiriferina (Spiriferella) Keilhavii Tscuernyschew. 47. Seite 126 und 527. Taf. 40. Fig. 1 a—c und 2. Dass mir vorliegende Material stimmt weder mit einem Abguss des Buchschen Originals im Reichsmuseum noch mit TSCHERNYSCHEWS Figuren besonders gut überein, aber das dürfte zum grössten Teil an dem verschiedenen Erhaltungszustande resp. der Abspaltung der Scha- lenoberfläche liegen. Buchs Figuren entsprechen besser dem Aussehen der Art als das Original selbst, was wohl daher kommt, dass die Fi- guren auf Grundlage des als Original bezeichneten Exemplars nach mehreren Exemplaren gezeichnet worden sind. Auf die Identität mit den Toulaschen Arten hat FrecH zuerst aufmerksam gemacht. Ich habe in Wien die Originale TouLas studiert und kann FrecHns Meinung nur beistimmen. Dass TSCHERNYSCHEWS Exemplare gleichfalls hierher gehören, dürfte wohl auch unzweifelhaft sein. Zwar sehen an der Figur I e die Rippen zweiter Ordnung etwas zu scharf aus und sind etwas zu undeutlich zu Bündeln zusammenge- fasst, aber v. Buchs Original zeigt auch eine Andeutung in dieser Rich- tung. TSCHERNYSCHEws Figuren stimmen am besten mit Original und Figuren von TouLas Sp. Wilczeki. Die mir vorliegenden Exemplare stammen zum aller grössten Teil aus Beeren Eiland und sind dann schon von ANDErsson bestimmt worden. Die Schale ist auch bei ganz grossen Exemplaren etwas breiter als lang, jüngere Exemplare sind kürzer. Die Ecken sind meistens nicht vollständig erhalten, aber man sieht an den Zuwachsstreifen, dass die grösste Breite am Schlossrande liegt. Die die volle Länge des Schlossrandes einnehmende Area ist verhältnissmässig niedrig. Die Stielöffnung bildet ein etwa gleichseitiges Dreieck. Eine etwaige Skulptur der Area lässt sich nicht beobachten. Ganz an der einge- KARBONBRACHIOPODEN SPITZBERGENS UND BEEREN EILAnDs. 37 rollten Spitze des Umbo beginnt ein anfangs scharf ausgeprägter Sinus, der sich aber später mehr verwischt und meistens sehr schmal und seicht hält. Nur ausnahmsweise wird der Sinus so breit wie an TscHER- NYSCHEWS Figur. Der Sinus wird von zwei breiten flachen Falten be- grenzt, welche sich etwa im ersten Drittel in drei Zweige spalten, von welchen der mittlere am breitesten ist. An den Seiten dieser Haupt- spalten liegen je 5—9 Falten, welche sich auch in je 2-3 Zweige teilen. Die Oberfläche zeigt die von TscHernyschzw abgebildete Skulptur aus Höckerchen, die etwas grösser und weniger dicht gestellt sind als bei Sp. saran«. An der Dorsalschale entsprechen zwei Falten dem Sinus und sind, mitunter viel, aber immer etwas kräftiger und breiter als die etwa S Seitenfalten. Was den inneren Bau der Schale betrifft, mag auf die Figuren hingewiesen werden. Vorkommen: In dem grauen Spiriferenkalk auf M:t Misery auf Beeren Eiland ist die Art in zahlreichen Exemplaren von ANDERSSON eingesammelt worden. Aus Spitzbergen liegt nur ein einziges Exemplar vor, welches Öser« 1872 vom Südkap mitgebracht hat. Dieses Exem- plar dürfte aus einem Geschiebe stammen, das Gestein ist Kalksand- stein. Tour beschreibt die Art aus dem Spiriferenkalk auf Lovens Berg (43. Seite 256), aus der Axel Insel in Bellsund (43. Seite 241), aus Hornsund (42. Seite 136) und vom Südkap (41). Von TsScHERNYSCHEw wird die Art nicht nur aus dem Spiriferen- kalk, sondern auch aus den Kieselgesteinen im Spitzbergengebiet an- geführt (47. Seite 355). Spiriferina Salteri TscheErn. Synonymie siehe Tscuernyschew. 47. Seite 128. Die Art ist in den schwedischen Sammlungen nicht vertreten. TSCHERNYSCHEW (47. Seite 355) führt sie aus dem Spiriferenkalk im A 7 j. . - Spitzbergengebiet an. 38 C. WıMman, Spiriferina Draschei Toura. Tat. II. Rıe. 226. 1875. Spirifer Draschei Tours. 41. Seite 239. Taf. 7. Fig. 4 a—c. 1901. Spirifer Draschei Frech. 8. Seite 499. Figuren Seite 498. Die Schale ist länger als breit und die grösste Breite liegt etwa an der Mitte der Schale. Die die ganze Länge des Schlossrandes ein- nehmende Area ist sehr hoch und durch oft scharf hervortretende Zu- wachsstreifen verziert. Die Stielöffnung ist etwas höher als breit und bei guter Erhaltung von einem Pseudodeltidium teilweise verdeckt. Der Wirbel ist sehr kräftig. in die Länge gezogen und stark eingekrümmt und macht etwa ein Drittel der ganzen Schalenlänge aus. An der äusser- sten Spitze des Wirbels beginnt ein ziemlich flacher Sinus, der aber rasch an Breite zunimmt und an grossen Exemplaren mehr als die Hälfte der ganzen Schalenbreite einnimmt. Die Sinuspartie ist am Vorderrand durch eine dreieckige Zunge verlängert. Im Sinus finden sich ausser den Randwülsten bis 14 schmale Falten, von welchen die mittlere am kräftigsten ist und bei weniger guter Erhaltung fast allein hervortritt. Die Anzahl dieser Sinusfalten wechselt sehr und ausnahmsweise kann sogar die Mittelfalte fehlen und nur durch ein ebenes Feld markiert sein. An den Seiten finden sich ausser den Grenzwülsten gegen den Sinus je 5—7, meistens 7 kräftige Falten. Diese Seitenfalten teilen sich nach einer bestimmten Regel in zwei gleiche oder ungleiche Teile. An der ersten Falte liegt der dünnere Teil nach vorne, an der zweiten und dritten nach hinten, an der vier- ten und fünften sind beide Teile etwa gleich stark. An der sechsten und letzten, die mit der Area zusammentrifft, sieht man gar keine Tei- lung. Ausnahmsweise sieht man an groben Rippen auch eine An- deutung einer Dreiteilung. Die viel seltenere Dorsalschale habe ich auch mit der Ventral- schale zusammenhängend beobachtet. Sie ist bedeutend flacher als die Ventralschale. Das im (Querschnitt dreieckige Jugum beginnt an der Wirbelspitze und ist bedeutend höher als die Tiefe des Sinus. Auf dem Rücken des Jugum laufen zwei scharf ausgeprägte Falten, welche den Seitenrinnen der Mittelfalte im Sinus entsprechen. An den Seiten des Jugum sieht man, meistens nur schwach angedeutet, je 2—3 Falten. An den Flanken habe ich 5, resp. 6, 7, 5, 5 Falten beobachtet. KARBONBRACHIOPODEN SPITZBERGENS UND BEEREN EıLAnns. 39 Die Oberflächenskulptur der Schale ist ähnlich wie bei Sp. Keil- haviüi und andere Arten dieser Gruppe und besteht aus feinen Höcker- chen, die in Querreihen, Zuwachsstreifen, angeordnet sind. Die Höcker- chen sind aber sehr klein und stehen weiter aus einander als bei Sp. sarane und Sp: Keilhavü, und auch die Reihen stehenweiter auseinander. Die Innenseite habe ich nur bei der Ventralschale freigelegt. Sie sieht ganz so aus, wie es TSCHERNYSCHEW bei Sp. saranc beschrie- ben hat, und nach der Mittelpartie der Innenseite würde man die Arten nicht unterscheiden können. Vorkommen: In rotem Corakalk auf Beeren Eiland im Passe zwischen Hambergs Berg und dem Vogelberge, 6 Exemplare. Im Spi- riferenkalk massenhaft aus folgenden Stellen: Angelins Berg, Lovens Berg, Gips Hook und Skansbay im Eisfjord, Bellsund und Beeren Ei- land. Im Kieselgestein auf Marias Insel in Bellsund und in Glauconit- sandstein auf Angelins Berg. Tovras Exemplar ist aus Bellsund, wahr- scheinlich Spiriferenkalk. Spiriferina polaris n. sp. Tar IV. Big. 725 und Taf. V. Fig: 185. Die Art ist länger als breit und etwa eben so hoch wie breit. Die grösste Breite liegt etwa an der Mitte der Schale, nicht weit vor dem Schlossrande. Die Area nimmt die ganze Länge des Schlossrandes ein und ist sehr hoch. Das Stielloch ist fast gleichseitig und oben durch ein Pseudodeltidium geschlossen. Die Oberflächenskulptur der Area be- steht teils aus mitunter scharf hervortretenden vereinzelten Zuwachs- streifen, teils aus welligen Querlinien wie an der übrigen Oberfläche. Der Wirbel ist kräftig und anfangs stark eingekrümmt. Ganz an der Wirbelspitze beginnt der eigentümliche ziemlich schmale Sinus, der im Querschnitt einen einspringenden rechten oder sogar spitzen Winkel bildet. Bei sehr guten Exemplaren sieht man mitunter im Sinus 2—4 schwach angedeutete vertiefte Längsstreifen. Der Sinus erhebt sich am Vorderrand zu einer hohen dreieckigen Zunge. An den Flanken finden sich ausser den Grenzwülsten gegen den Sinus je 6 gerundete Falten, welche durch schmale aber sehr scharfe Rinnen getrennt sind. Ausnahmsweise können auch 7 oder S Falten auftreten. Die Falten 40 C. WımAn, zeigen an wenigstens hundert Exemplaren nicht die geringste An- deutung einer Teilung, aber an einem sonst typischen Exemplar spaltet sich an allen Falten ein deutlicher dünner Ast an der Hinterseite ab. An einigen Exemplaren teilen sich die zwei hintersten Falten in zwei Äste. Die ausserordentlich seltene Dorsalschale ist im ganzen hoch dachförmig, und das Jugum ist hoch und scharf. An den Seiten finden sich je 6 oder 7 Falten, welche, den scharfen Furchen der Ventral- schale entsprechend, etwas schärfer als an der Ventralschale sind. Auch hier teilen sich mitunter die Falten. Die Skulptur besteht aus scharfen Zuwachsstreifen mit dicht stehenden feinen Höckerchen, etwa wie bei anderen Spiriferellen. Die Höckerchen ordnen sich mitunter auch zu schrägen Längsreihen. Die Innenseite der Dorsalschale zeigt keine besondere Skulptur. Die Innenseite der Ventralschale hat ein ähnliches Aussehen wie bei Sp. sarane. Das lancettförmige Muskelfeld ist aber nicht so lancett- förmig wie bei dieser Art und Sp. Draschei, sondern etwas ungleich- mässiger begrenzt und auch etwas breiter. Die Breite wechselt jedoch ziemlich stark. Der Kamm in der Mitte dieses Muskelfeldes ist mit- unter doppelt und mitunter ist er nicht stärker als die übrigen Längs- streifen des Muskelfeldes. An der abgebildeten Wachstumsserie sieht man, dass dieses Muskelfeld bei jungen Exemplaren weniger scharf abgesetzt oder kaum zu bemerken ist. Die jüngeren Exemplare sind auch am breitesten an der Schlosslinie. Vorkommen: In den schwedischen Sammlungen ist diese Art, wie auch Sp. Draschei, vielfach als Sp. sarane bestimmt worden. Sie ist eine der häufigsten Arten auf Spitzbergen und ist an folgenden Stellen gefunden worden: In rotem Corakalk auf Beeren Eiland in Ymers Tal und im Passe zwischen Hambergs Berg und dem Vogel- berge, in Spiriferenkalk auf Angelins Berg, im Eisfjord in Flowers Tal, Bjonas Hafen, Kap Anser, Skans Bay, Wijks Berg, Stenbrohult Tal, als Geschiebe, und in Bellsund. In kieselreichem Kalk ist die Art an Kap Kolthoff und in dem Kieselgestein auf Marias Insel in Bellsund ge- funden worden. KARBONBRACHIOPODEN SPITZBERGENS UND BEEREN Fıranns. 41 Spirifer cameratus MorTon. Synonymie siehe TscHernyschew. 47. Seite 138. Die von Toura abgebildeten Exemplare gehören zu der folgen- den Art. Die Exemplare, die ich zu dieser Art stelle, sind nicht so gut er- halten, dass sie neue Beiträge zur Kenntnis der Art geben könnten. Sie stimmen gut zu TSCHERNYSCHEWS Figuren, auch in der Beziehung, dass man sehr wenig von der Bündelung der Rippen im apikalen Teil sieht, die sonst immer als für diese Art so charakteristisch hervorgehoben wird, Vorkommen: Im Ambiguakalk auf Oswalds Vorberg und in ro- tem Corakalk in Ymers Tal und im Passe zwischen Hambergs Berg und dem Vogelberge, alles auf Beeren Eiland. TscHERNYscHEw (47. Seite 355) führt die Art aus dem Spiriferenkalk des Spitzbergengebiets an. Spirifer fasciger Krys. Taf. V. Fig. 6—16. 1875. Spirifer cameratus Tours. 43. Seite 240. Taf 7. Fig. 3 a. 1875. Spirifer cameratus Morr. var. extremus Touza. 43. Seite 240. Taf. 7. Fig. 3 b. Siehe im übrigen TscHernyschew. 47. Seite 141. Es liegen mir mehrere von TScHERNYScHEw bestimmte Exemplare dieser leicht kenntlichen Art vor. Die Schale ist breiter als lang. Die grösste Breite liegt, beson- ders bei breiten Exemplaren, meistens an der Schlosslinie, aber mit- unter auch etwas mehr nach vorne, etwa an der Mitte. Die Area der Ventralschale ist mässig hoch und mit einem recht grossen dreieckigen Stielloech versehen, das beinahe doppelt so breit wie hoch ist. An einem Exemplar habe ich ein kleines Pseudodelti- dium beobachtet. Der Wirbel ist breit und mehr oder weniger einge- bogen. An der Wirbelspitze beginnt der deutliche aber nicht besonders tiefe Sinus, der an Breite rasch zunimmt. Der Sinus wird an den Seiten meistens von den Rücken der innersten Falten oder Streifen- bündel begrenzt, aber es kommt auch vor, dass sich der Sinus ver- breitert, so dass er am Vorderrand die zwei innersten Bündel ganz Nova Acta Reg. Soc. Sc. Ups., Ser. 4, Vol. 3, N. 8. Impr. °”/s 1914. 6 49 C. Wıman, - aufnimmt. Auch kann nur an der einen Seite ein Streifenbündel so zu sagen in den Sinus hineingleiten. In der Mitte des Sinus findet sich ein erhabener Streifen, welcher die Seitenfalten resp. Streifenbündel trennt. Seitwärts von diesen zwei Streifenbündeln befinden sich je 3-8 Bündel. In der Regel werden die Falten mit zunehmendem Alter zahlreicher, aber es kommt auch vor, dass man bei ganz grossen Scha- len relativ wenige Falten findet. An Steinkernen oder sonst stark ab- geschälten Exemplaren sieht man wenig von den Streifen, aber die Falten treten dann als dachförmige Rücken hervor. Die Streifenbündel oder Fasces bestehen am Vorderrand aus 3—5, meistens 3 Streifen, von welchen der mittlere stärker ist und den kücken der Falte ein- nimmt. An den Innenseiten der Grenzfalten gegen den Sinus, welche mit dem Mittelstreifen im Sinus zusammentreffen, sind die Streifen zahl- reicher als an den Aussenseiten derselben Bündel. Die Dorsalschale ist etwa ebenso stark gewölbt wie die Ventral- schale und zeigt dieselbe Anordnung der Falten oder Fasces wie diese. Das hohe dachförmige Jugum trägt also, dem Verhältnisse im Sinus entsprechend, zahlreichere Streifen als andere Falten. Oben auf dem Kamm des Jugum liegt meistens nur ein erhabener Streifen, aber mitunter kommen zwei vor, welche dann den Seitenfurchen des Mittelstreifens im Sinus entsprechen. Ich habe an mehreren Schalen die Innerseite freigelegt. Die Dorsalschale zeigt wie gewöhnlich keine besondere Skulptur. An der Ventralschale kann man beobachten, dass das Muskelfeld in Bezug auf Form und Tiefe wechselt. Die Schalen zeigen, auch unabhängig von der Grösse, verschiedene Dicke, wahrscheinlich je nach ihrem Alter, und dementsprechend wird auch das Muskelfeld tiefer oder seichter. Wenn das Muskelfeld tief ist, wird auch in einem entsprechenden Teil der Schale die Faltung innen verdeckt. Vorkommen: In rotem Corakalk auf Beeren Eiland in Ymers Tal und im Passe zwischen Hambergs Berg und dem Vogelberge. In Spi--. riferenkalk an folgenden Stellen: M:t Misery auf Beeren Eiland, Lovens Berg, in Bellsund und im Eisfjord in Flowers Tal, an der Tempelbay, auf Gips Bay, auf Kap Anser, in Skans Bay und am Westufer des Green Harbour im Stenbrohult Tal. Nach TscHERNYScHEw (47. Seite 355) kommt die Art im Spitzbergengebiet in Spiriferenkalk und in dem Kieselgestein vor. HorrepanL (17. Seite 21) bildet die Art aus dem Mosquensiskalk auf Bröggers Halbinsel ab. KARBONBRACHIOPODEN SPITZBERGENS UND BEEREN EıLanns. 43 Spirifer Ravana D1ENER. Tarav. 2 Bier 17 19 und Taf vl, Bist und 2, Synonymie siehe Tscuernyschew. 47. Seite 144. Die Schale ist beinahe doppelt so breit wie lang und nicht ganz so hoch wie lang. Die Art scheint konstant schief zu sein. An einem der sechs vorliegenden Exemplare liegt die grösste Breite am Schlossrande, am zweiten Exemplar lässt sich nicht entscheiden, wo es am breitesten ist. Am dritten ist die rechte Ecke abgestossen, und an der linken Seite liegt die grösste Breite am Schlossrande. An dem vierten ist auch die rechte Ecke abgestossen, aber an der linken Seite liegt die grösste Breite etwa an der Mitte. An den beiden übrigen Exemplaren liegt die grösste Breite rechts an der Schlosslinie, links an der Mitte. Von der Area sieht man an ganzen Exemplaren wenig, da die Wirbel beider Schalen fast zusammenstossen. An ausgelösten Exem- plaren der Ventralschale habe ich beobachtet, dass die Area recht niedrig und wenig gekrümmt ist. Die Stielöffnung bildet ein etwa gleichseitiges Dreieck. An der Spitze des wenig gekrümmten Wirbels beginnt ein deutlicher aber seichter Sinus, der rasch an Breite und Tiefe zunimmt, um am Schlossrande die halbe Breite der Schale ein- zunehmen. An erwachsenen Exemplaren springt der Sinus am Vorder- rande etwa Il Cm. ein. Aber noch mehr tritt der Sinus dadurch her- vor, dass er sich zungenförmig sehr hoch erhebt und nach rückwärts umschlägt, so dass die Spitze der Zunge hinter die quere Mittellinie zu liegen kommt. Die ganze Oberfläche sammt dem Sinus ist mit gleich feinen Streifen bedeckt, die sich durch Teilung vermehren. Nur am Wirbel zeigen diese Streifen eine Andeutung von Fasces, wie bei Sp. fasciger. Die annähernd dachförmige Dorsalschale ist höher als die Ven- tralschale. Das kielförmige oder mehr abgerundete Jugum ist nicht so hoch, wie man wegen der zungenförmigen Verlängerung des Sinus erwarten würde; dies beruht darauf, dass die Zunge nach hinten um- biegt und, anstatt das Jugum in die Höhe zu heben, es vorne ab- abschneidet, so dass am Vorderrand ein sehr tiefer Ausschnitt entsteht. 41 C. Wıman, An der Innenseite der Ventralschale liegt das Muskelfeld weit hinten und wechselt stark an Grösse. Vorkommen: Im Spiriferenkalk auf Anzelius Berg auf dem Nord- ostlande und auf M:t Misery auf Beeren Eiland, Spirifer Marcoui WaAaG. Mat. VI]. Bie. 3 1 und Dar VIrzaResy Ze Synonymie siehe TscHERNyscHEw. 47. Seite 145. Die Schale ist breiter als lang und ebenso hoch wie lang. Die grösste Breite verhält sich etwa wie bei der vorigen Art und kann am selben Exemplar z. B. rechts vor der Mitte und links an der Schloss- linie liegen. Ein ganz symmetrisches Exemplar hat die grösste Breite etwa an der Mitte, Taf. VI. Fig. 7. Die Area ist nicht besonders hoch. Das dreieckige Stielloch ist gleichseitig oder etwas breiter. Der Wirbel der grossen Schale ist rechtwinklig eingebogen und die Are® werden bei vollständigen Exemplaren nicht von den Wirbeln verdeckt. An der Wirbelspitze beginnt ein deutlicher seichter Sinus, der rasch an Breite und Tiefe zunimmt. Die zungenförmige Verlängerung des Sinus ist dreieckig und hebt sich sehr hoch, aber wird nicht vertikal gegen die Seitenränder der Schale und schlägt nicht um wie bei der vorigen Art. Hierdurch wird das scharf dachförmige hohe Jugum der Dorsal- schale länger als bei der vorigen Art. Die Dorsalschale ist bedeutend höher als die Ventralschale. Die feine Berippung ist im Sinus und auf dem Jugum dieselbe wie an den Flanken. Die Rippen vermehren sich durch Teilung und sind an der Wirbelpartie mitunter zu Fasces ver- einigt, die an den Flanken der Ventralschale sogar bis an den Vorder- rand angedeutet sind. Auch von dieser Art habe ich Ventralschalen ausgelöst. Wie aus den Figuren zu sehen ist, wechselt die Form und Breite des Mu- skelfeldes sehr, es liegt aber immer tief drinnen im Wirbel. Vorkommen: Die Art ist schon von der schwedischen Expedition 1568 eingesammelt worden. Diese Exemplare sind nur »Beeren Ei- land» etikettiert, aber wahrscheinlich an derselben Stelle gefunden, wo Anpersson 1899 seine Exemplare gesammelt hat, nämlich in san- digem Spiriferenkalk auf M:t Misery. KARBONBRACHIOPODEN SPITZBERGENS UND BEEREN EıLanns. 45 TSCHERNYSCHEW (47. Seite 355) giebt die Art aus dem Cyatho- phyllumkalk des Spitzbergengebiets an. Vielleicht bezieht sich diese Angabe auf dieselben Exemplare, die ich oben beschrieben habe und welche in der Note Seite 689 (47) mit folgenden Worten erwähnt wer- den. »Das thatsächliche Vorhandensein des Omphalotrochus-Horizonts auf der Bären-Insel wird dadurch bezeugt, dass in den Sammlungen des Stockholmer Museums unzweideutige Vertreter von Spirifer Marcoui Waac. unter der Etiquette »Beeren Eiland» vorliegen.» Diese Exem- plare sind ziemlich sicher nicht aus demjenigen Lager, das ANDERSSON und TSCHERNYSCHEW wahrscheinlich mit vollem Recht mit den Ompha- lotrochusschichten parallelisieren wollen. Jedenfalls kann Spirifer Mar- coui WaaAG. auf Beeren Eiland kein Leitfossil für dieses Niveau sein, da die Art im Spiriferenkalke vorkommt. Die Exemplare von 1868 haben ganz dasselbe Aussehen wie diejenigen von 1899, das Gestein ist dasselbe, so dass es sehr wahrscheinlich ist, dass die Art auf Beeren Eiland ausschliesslich im Spiriferenkalk gefunden worden ist. Spirifer tastubensis T'SCHERN.? Taf. VII. Fig. 5-8. Synonymie siehe TscHernyschew. 47. Seite 534. Von dieser Art liegt nur ein ganzes Exemplar und eine unvoll- ständige Ventralschale vor, so dass das Material, obgleich recht gut erhalten, doch zu klein ist, um eine sichere Bestimmung darauf zu gründen. Ich bin auch bei meiner Bestimmung nicht sicher und was mich von einer Identifizierung mit TSCHERNYSCHEwsS Art besonders ab- schreckt, ist die Form des Umrisses und die Breite der Stielöffnung, Ich gehe zur Beschreibung des ganzen Exemplars über. Die Schale ist doppelt so breit wie lang, Länge und Höhe sind etwa gleich. Die grösste Breite liegt gleich vor dem Schlossrande. Die hohe tri- anguläre Area bildet einen Winkel von 75° mit den Seitenrändern der Schale und ist also nach vorne geneigt. Der Wirbel ist nicht um- gebogen, sondern die ganze Area liegt in einer Ebene. Die Stielöffnung hat oben eine Breite von 15 mm, die Seitenränder sind 24 mm lang. Das zweite Exemplar zeigt einige Abweichungen, indem die Area nicht so hoch ist, nicht nach vorne, sondern statt dessen ein wenig nach 46 C. WınmaR, hinten geneigt ist, auch ist die Stielöffnung hier unbedeutend höher als breit. An der Wirbelspitze beginnt ein mässig tiefer Sinus, der rasch an Breite zunimmt aber seine Proportionen nicht verändert. Die zun- genförmige Verlängerung des Sinus ist wenig hoch und abgerundet. Ob sich im Sinus Rippen finden oder nicht, lässt sich nicht beobachten, weil die Schale mehr oder weniger abgeschält ist. An den Seiten finden sich je 12 abgerundete flache Falten. Die Dorsalschale ist gleichmässig aber schwach gewölbt. Das Jugum beginnt an der Wirbelspitze und verbreitert sich rasch, ist wenig hervortretend und sanft gewölbt. Auch am Jugum kann man nicht beobachten, ob Streifen vorhanden sind oder nicht. An den Flanken finden sich je 12 Falten, ähnlich wie an der Ventralklappe. Die vorliegende Art ist der von WnırrieLp (49. Seite 52, 53. Taf. 3. Fig. 58) beschriebenen Syringothyris arctica sehr ähnlich aber diese Art hat eine noch schmälere Deltidialspalte. Vorkommen: In Spiriferenkalk auf dem Nordkap auf Beeren Eiland. Spirifer Dieneri TSCHERN. Synonymie siehe TscHernyschew. 47. Seite 147. Mit dieser Art ist, wie TSCHERNYSCHEW nachgewiesen hat, auch Tovzas »Spirifer ‚conf. alatus SCHLOTH. sp. var.» (43. Seite 238) iden- tisch. Es ist wahrscheinlich, dass in der Stockholmer Sammlung ein Exemplar in Kieselgestein aus Marias Insel in Bellsund hierher gehört, aber die Dorsalschale ist zu mangelhaft, um eine sichere Bestimmung zu erlauben. Vorkommen: Nach TscHERNYScHEwW (47. Seite 355) in dem Spi- riferenkalk im Spitzbergengebiet. Touras Material stammt aus der Axel-Insel und dem gegenüberliegenden Teil der Nordküste in Bellsund. Spirifer mosquensis FISCHER v. WALDH, Synonymie siehe Horrevanı. 17. Seite 22. J. Gunsar Anperssons (l. Seite 262) Exemplare gehören nicht hieher, siehe Seite 48, Howrtepann hat die Art in den Mosquensis- schichten auf Bröggers Halbinsel (17. Seite 22) und vielleicht auch in- nerhalb der St. John Bay (18. Seite 11) gesammelt. KARBONBRACHIOPODEN SPITZBERGENS UND BEEREN Eıtannds. 47 Spirifer supramosquensis NIK. Taf. VII. Fig. 1-4. Synonymie siehe TscHernvschew. 47. Seite 155. Mehrere Exemplare sind von Anpersson auf Beeren Eiland ein- gesammelt und auch bestimmt worden. Die Art ist zuerst von Nikırın (32. Seite 165. Taf. 3. Fig. 1—3) beschrieben worden. An dem besten Exemplar sind nicht beide Scha- len gleich gewölbt, wie sie nach Nixtriws Angabe im Texte bei dieser Art sein sollen. Untersucht man aber Nıkırıys Fig. 1 e und d, so findet man, dass die Dorsalschale wie an dem Exemplar aus Beeren Eiland weniger gewölbt ist als die Ventralschale. Die Breite der Area macht beinahe °/s der ganzen Schalenbreite aus. Die Schlosszähne sind nicht so lang wie bei Sp. mosquensis. Die Rippen sind relativ breit und abgeplattet. Nach Nıkımx sollen sie meistens gespalten sein. Dies ist aber an dem kleinen Exemplar nicht der Fall. Man kann an der grossen Schale zwei und an der kleinen eine Spaltung beobachten. Wahrscheinlich wären die Spaltungen zahlreicher, wenn das Exemplar erwachsen wäre. Auf Nıkırıns Figuren sind die Spalten zwar häufig, aber sie kommen nicht an der Mehrzahl der Rippen vor. Die Rippen sollen bei dieser Art gröber sein als bei Sp. mosqu- ensis. Das kann ich nicht finden; jedenfalls stimmt das Exemplar aus Beeren Eiland in dieser Beziehung mit Nıxırıns Figuren überein. Der Sinus soll tief sein. Die Figuren geben in dieser Beziehung voll- ständigere Aufklärung und aus diesen geht hervor, dass der Sinus im Verhältnis zu dem, was bei Spiriferen im allgemeinen vorkommt, nicht tief genannt werden kann. Auch in dieser Beziehung stimmt das Ex- emplar aus Beeren Eiland mit Nıkırıns Figuren überein. Das Jugum der Dorsalschale ist nach Niıkıtın »a peine visible», was auch für mein Exemplar zutreffend ist. Bei Sp. mosquensis ist das Jugum höher, und die Area ist breiter, resp. länger. SCHELLWIEN (38. Seite 72) hat nachgewiesen, dass sich bei Sp. supramosquensis in der Mitte des flachen Sinus eine noch etwas ver- tiefte Rinne findet. Diese Rinne ist auch an dem Exemplar aus Beeren Eiland zu sehen. Vorkommen: Im Ambiguakalk auf Oswalds Förberg auf Beeren Eiland. TscHERNYSscHEwW (47. Seite 356) führt die Art aus dem Öyatho- 48 C. WIMaNn, phyllumkalk im Spitzbergengebiet an. Es ist möglich, dass sich diese Angabe eben auf die schwedischen Exemplare aus Beeren Eiland grün- det, in welchem Falle die Bestimmung auch von TSCHERNYSCHEw be- stätigt worden ist. Spirifer Fritschi SCHELLWIEN. Synonymie siehe Tschernyscuew. 47. Seite 156. In seiner Arbeit über Beeren Eiland schreibt J. G. ANDERSSON Seite 262: »In den im Reichsmuseum aufbewahrten Sammlungen aus Spitzbergen habe ich nach marinen mittelearbonischen Fossilien ge- sucht, und aus zwei Lokalitäten, Kap Fanshave in Hinlopen Strait und Kings Bay, habe ich in einem hellgrauen Kalkstein grosse Exemplare des echten Spirifer mosquensis FISCHER gefunden.» Diese Exemplare sind schon von G Lmpström als Sp. mosquen- sis bestimmt worden. TSCHERNYSCHEW (47. Seite 688) äusserst sich über die »im Stockholmer Museum aufbewahrten Exemplare eines Spirifer von Cap Fanshave, der von Sp. mosquensis nicht zu unter- scheiden sein soll.» Da es sich um mehrere Exemplare handelt, dürfte diese Äusserung auch die Exemplare von Kings Bay umfassen, da aus Kap Fanshave nur ein Exemplar vorliegt, von welchem so viel erhalten ist, dass von einer Bestimmung die Rede sein kann. TSCHERNYSCHEW fährt fort: »Diese Exemplare habe auch ich in Augenschein genommen und bin dabei zur Ansicht gekommen, dass sie vom typischen Sp. mosqu- ensis verschieden sind und zu einer Art gehören, die auch den Schwa- gerinen-Schichten des Ural nicht fremd und in vorliegender Arbeit als Spirifer cf. Fritschi SCHELLw. beschrieben worden ist.» Über die Bestimmung dieser umstrittenen Exemplare ist folgen- des hinzuzufügen. Das 68 Mm lange Exemplar aus Kap Fanshave ist meiner An- sicht nach im ganzen und für sich unbestimmbar, da nur ein mittleres Stück der grossen Klappe vorliegt. An diesem Fragment kann man aber sehen, dass schon die Wulbung der Schale viel niedriger ist als bei Sp. mosquensis, etwa wie bei Sp. Fritschi. Der auch zu beobach- tende Winkel zwischen Wölbung und Area ist kleiner als bei jener Art und etwa derselbe wie bei dieser. Der Sinus ist fast ganz flach und die seitliche Grenze desselben lässt sich nicht bestimmen. In der KARBONBRACHIOPODEN SPITZBERGENS UND BEEREN Eıranps. 49 Mittellinie stossen die beiden Seitenteile des Sinus unter einem kaum noch zu beobachtenden stumpfen Winkel zusammen. Der Sinus ist also im ganzen viel undeutlicher als bei Sp. Frisch. Die Rippen sind von derselben Stärke wie bei Sp. Fritschi. An der umbonalen Hälfte der Schale sind die Rippen nicht so gut erhalten, dass sich eine etwaige Zweiteilung derselben beobachten lässt. An der vorderen Hälfte der Schale dagegen lassen sich teils einige Spal- tungen beobachten, und teils sind die Rippen in mehreren Fällen in ‘der Weise paarig angeordnet, wie wenn sie sich kurz vorher gespalten hätten. Aus dieser Beschreibung geht hervor, dass das Exemplar aus Kap Fanshave vielleicht zu Sp. Fritschi ScHELLw. gehören kann. Ein Sp. mosquensis kann es aber nicht sein. Die Exemplare aus Kings bay sind drei und stimmen recht gut zu SCHELLWIENS Figuren. Sie sind 55, resp. 53 und 46 Mm breit. In einigen Beziehungen weichen sie aber von SCHELLWIENS Beschreibung ab. Die Area bleibt nicht hinter der grössten Schalenbreite zurück, sondern ist die breiteste Stelle der Schale. Die Area hat dieselbe Form wie bei Sp. Frischi, d. h. sie verkürzt (resp. verschmälert) sich nur wenig gegen die Seiten hin. Der Sinus ist flach, breit und undeutlich begrenzt, aber in noch höherem Grad als an SCHELLWIENS Figuren. An dem grössten Exemplar ist der Sinus nur durch eine geringere Wölbung der Schale in der Quere markiert. Ebenso verhält sich die mittlere Schale. Die kleinste zeigt einen deutlichen Sinus. Der Vor- derrand fehlt an sämtlichen Exemplaren. Der Wulst an der flacheren Dorsalschale stimmt mit SCHELLWIENS Figuren überein. Auch die Rip- pen sind ähnlich ausgebildet wie an SCHELLWIENS Figuren, aber keine Schale ist so gut erhalten, dass man die Spaltung der Rippen beob- achten kann. Die Zahnplatten sind kräftig und erreichen etwa die halbe Länge der Schale. Vorkommen: Kings Bay und vielleicht Kap Fanshave (Teufels- garten). Das Gestein scheint in beiden Fällen Cyathophyllumkalk zu sein, weshalb die Exemplare also ganz gut aus dem Mosquensiskalk stammen könnten. Ob das wirklich der Fall ist, wird vielleicht niemals entschieden werden können. -ı Nova Acta Reg. Soc. Sc. Ups., Ser. 4, Vol. 3, N. 8. Impr. ®/s 1914. 50 C. Wıman, TSCHERNYSCHEW (47. Seite 356) giebt seinen Sp. cenf. Fritschi Scnhernw. aus Cyathophyllumkalk und Spiriferenkalk im Spitzbergen- gebiet an und dürfte also wenigstens das Vorkommen im Spiriferen- kalk selbst an Ort und Stelle beobachtet haben. Spirifer rectangulus Kur. Synonymie siehe TscHernyschew. 47. Seite 158. Kommt nach HotrepaHL (15. Seite 21) in dunklem Kieselgestein auf dem Nunatak Queen innerhalb der Kingsbay vor. Spirifer Loveni n. Sp. Taf. VII. Fig. 12 und 13 und Taf. VII. Fig. 1—4. 1901. Spirifer rugulatus Kurorsa mut. aretica FrecH. 8. Seite 496. Taf. 63. Fig. 4. FrecH betrachtet die Art als eine Mutation von Spirifer rugulatus KurorGAa. Wie ich an memem grossen Material beobachten kann, sind, wie ich unten zeigen werde, die Abweichungen von der Kutorgaschen Art so durchgehend, dass die vorliegende Form als eigene Art zu be- trachten ist. Sie müsste dann als Sp. arcticus FrecH bezeichnet werden. Diesen Namen trägt aber schon seit 1858 eine von Havanron (15. Seite 243. Plate 9. Fig. 1) beschriebene Art, welche nach TSCHERNYSCHEW (47. Seite 692) zur Untergattung Spiriferella gehört. Ein neuer Name ist also nötig. Die Art ist sehr gross, zwei bis drei Mal so breit wie lang. Die grösste Breite liegt in der Schlosslinie. Die Area ist mehr oder weni- ger hoch und nicht besonders stark gekrümmt, dagegen ist sie stark geneigt, bei gewissen Exemplaren wird sie fast horizontal. Die Delti- dialspalte ist breit und bildet fast ein Drittel der ganzen Arealänge, Die Area ist scharf abgesetzt und zeigt Zuwachsstreifen, Der Sinus beginnt an der Schnabelspitze, wird mehr oder weniger tief und ist immer breit. Die Sinuszunge ist hoch, annähernd dreieckig. Daraus würde man ein hohes Jugum an der Dorsalschale er- warten. Das Jugum ist aber besonders niedrig und sticht wenig von der gleichmässigen Wölbung der Schale ab. Dagegen ist die Dorsal- schale tief ausgeschnitten und die Seitenteile gehen tief hinunter. KARBONBRACHIOPODEN SPITZBERGENS UND BEEREN EILANDs. Si Die äussere Skulptur besteht teils aus Zuwachsstreifen, teils aus groben Längsstreifen, z. B. 3 auf 13 Mm in der Nähe der Vordercom- missur. Im Sinus und auf dem Jugum, an den Seitenteilen je 15—17. Sie vermehren sich durch Spaltung. Die Muskeleindrücke der Ventral- schale sind sehr breit. Spirifer rugulatus Kur. ist in beiden Schalen stärker gekrümmt, hat weniger breiten Sinus und bedeutend zahlreichere Streifen. Vorkommen: Die Art ist häufig in dem weissen sandigen Spiri- ferenkalk auf Lovens Berg. Sie kommt auch im Spiriferenkalk auf Angelins Berg vor. Ich selbst habe ein Exemplar in einem Geschiebe aus Spiriferenkalk in Stenbrohult Tal am Westufer des Green Harbour gefunden. Syringothyris spitzbergensis n. sp. "Pat VI. Bio. 027 Es finden sich mehrere syringothyrisähnliche Arten auf Spitz- bergen und ich habe auch mehrere Fragmente ausgelöst, so dass ich den inneren Bau kenne, aber nur eine Form ist so gut erhalten, dass ich es wage eine Artbeschreibung darauf zu gründen. Von dieser kenne ich den inneren Bau nicht, aber schon das Äussere ist so cha- rakteristisch, dass man annehmen darf, dass wirklich eine Syringo- thyrisart vorliegt. Das Exemplar, worauf die folgende Beschreibung gegründet ist, ist, wahrscheinlich infolge von Druck, etwas schief ge- worden. Die Schale ist doppelt so breit wie lang und etwas breiter als hoch. Die grösste Breite liegt etwas vor der Schlosslinie. Die Area ist sehr hoch und ebenso die Deltidialspalte, die beinahe doppelt so hoch wie breit ist. Ausser den dichten Zuwachsstreifen finden sich an der Area auch gröbere vertikale Streifen. Der tiefe Sinus nimmt mehr als ein Drittel der Schalenbreite ein und erhebt sich mit einer abge- rundeten Zunge über den Schalenrand. Im Sinus finden sich keine Falten oder sonstige Längsstreifen, sondern nur Zuwachsstreifen. Die Seitenteile der Ventralschale sind wenig gewölbt und tragen flache breite Falten, die sehr schwach hervortreten; an einer Seite habe ich 11 zählen können und sie dürften kaum zahlreicher sein. [| a] C. Wımas, Die Dorsalschale ist fast eben so hoch wie die Ventralschale und stark gewölbt, besonders in der Längsrichtung, wo sich zwei Lap- pen an den Seiten des Sinus hinunterbiegen. Das Jugum ist im Ver- hältnis zur hohen Zunge des Sinus auffallend niedrig und nicht nach den Konturen der Sinuszunge gleichmässig abgerundet, sondern oben ziemlich flach und an den Seiten in einem allerdings etwas abgerun- deten Winkel steil hinuntergebogen. An der einen Seite habe ich 11 schwache Falten zählen können, welche vom selben Charakter sind, wie an der Ventralschale. Überall wo die Schalenoberfläche erhalten ist, ausser an der Area, sieht man eine Skulptur aus äusserst feinen Pünktchen, welche wie Ansatzstellen für Borsten aussehen, aber mög- licherweise Poren sein können, Sie sind gleichmässig über die ganze Oberfläche verteilt. Eine nahe verwandte Art ist Syringothyris cuspidatus MARTIN. Diese Art ist länger oder im Umrisse mehr segmentförmig, hat keine so hohe Dorsalschale und ist dichter gestreift. Syringothyris subeuspi- datus Harn ist auch feiner gestreift. Spirifer planus NErTscHAJEW kann auch eine verwandte Art sein, hat aber Falten im Sinus. Vorkommen: Das beschriebene Stück ist nicht etikettiert. Das Gestein ist Kalkstein und kann Spiriferenkalk sein. Ein hauptsächlich als Steinkern erhaltenes Exemplar gehört vielleicht dieser Art an und ist im Kieselgestein bei Safe Haven gefunden worden. Cyrtina septosa Pit. Taf. VII. Fig. 8 und 9 und Taf. IX. Fig. 2426, Synonymie siehe Davınsox. 3. Seite 68. Oyrtina septosa ist schon im Unterkarbon, wo die Art zu Hause ist, eine so seltene Art (3. Seite 69), dass es wahrscheinlich ist, dass ihre Variationsamplitude noch nicht bekannt ist. Diese braucht näm- lich nicht viel grösser zu sein, als aus Davıpsoxs Figuren Taf. XIV und XV hervorgeht, um auch die Spitzberger Exemplare aus dem jüngsten Oberkarbon zu umfassen, und ich kann keinen wesentlichen Unter- schied zwischen meinen Exemplaren und Davıpsons Figuren finden. Meine Exemplare sind nicht so gleichmässig und exakt wie die Figu- ren, was wohl darauf beruht, dass diese als Zeichnungen etwas sche- matisiert sind. KARBONBRACHIOPODEN SPITZBERGENS UND BEEREN EıLanvs. 53 Zwei Exemplare liegen vor. An dem einen ist der Umriss drei- eckig, an dem anderen schief segmentförmig. Beide sind etwa andert- halb Mal so breit wie lang und ebenso hoch wie lang An dem drei- eckigen Exemplar liegt natürlich die grösste Breite an der Schlosslinie, an dem segmentförmigen links an der Schlosslinie, rechts aber etwa zwischen Mitte und Schlosslinie. Die Area ist gleichmässig gekrümmt. Die Deltidialspalte, die an dem einen Exemplar so schief steht, dass sie fast ganz in die rechte Schalenhälfte fällt, ist unten ein wenig breiter als an Davıpsons Figuren. Die Skulptur der Area besteht aus groben Zuwachsstreifen und einer feinen vertikalen Streifung. An der Wirbelspitze des segmentförmigen Exemplars beginnt ein flacher Sinus, der an den Seiten von zwei Fältchen scharf begrenzt ist. Diese Fält- chen sind ein klein wenig schärfer als ihre Nachbarn. Diesen Cha- rakter behält der Sinus nur 16 Mm, dann wird er ganz flach, höch- stens 1 Mm tief und die Grenzfalten werden den übrigen Falten gleich- wertig. Die Sinuspartie hebt sich 2 Mm über den Schalenrand, was ein nur eben merkliches Jugum an der fehlenden Dorsalschale voraussetzt. Die Falten sind im ganzen etwa 65, von welchen 6 in dem Sinus liegen. An dem dreieckigen Exemplar ist der Sinus nicht negativ sondern positiv und bildet ein kaum hervortretendes Jugum an der Ventral- schale. Die Sinuszunge springt hier einige Mm über den Schalenrand empor. An der Dorsalschale, die in der Längsrichtung etwas flacher ist als an Davıpsoxs Figuren, findet sich ein deutliches Jugum, das bis zum Wirbel reicht und abgerundet ist. Die Falten stehen an die- sem Exemplar dichter als an dem segmentförmigen, können aber nicht im ganzen gezählt werden. An einer Strecke von 1 Cm habe ich 8 Falten gezählt. Berechnet man dieses für die ganze Schale, so giebt das etwa 70. Diese Ziffer ist aber zu klein, denn teils müssen die Streifen an den Seiten etwas dichter werden, und teils ist die Berech- nung etwa an der halben Höhe der Schale ausgeführt. DAvıpsox giebt 40—70_an. i Den inneren Bau der Ventralschale habe ich an dem segment- fürmigen Exemplar beobachten können und die Übereinstimmung mit Cyrtina konstatiert. Vorkommen: Die Exemplare sind nicht etikettiert, dürften aber aus dem lichtgrauen Spiriferenkalk auf Angelins Berg stammen. 54 C. Wıman, Martinia. Von dieser Gattung liegen mehrere Arten aus dem Spiriferen- kalk vor, aber keine ist so vollständig, dass sie bestimmt werden kann. Reticularia lineata Marr. Synonymie siehe: TscHernyschew. 47. Seite 193. Vorkommen: Diese leicht kenntliche Art, welche von Anfang an richtig bestimmt worden ist, kommt an folgenden Stellen vor. Im Cora- kalk auf Beeren Eiland im Passe zwischen Hambergs Berg und dem Vogelberge, massenhaft; im Spiriferenkalke auf Mt. Misery ebenfalls auf Beeren Eiland, in Bellsund und im Eisfjord in Stenbrohult Tal am Ufer des Green Harbour, auf Wijks Berg und in Flowers Tal. Es ist möglich, dass einige der Exemplare aus dem Kieselgestein stammen. HoLTEDAHL führt die Art aus dem Mosquensiskalk auf Bröggers Halbinsel und innerhalb der St. John Bay an (17. Seite 24 und 18 Seite I1) und Tovra erwähnt sie aus Hornsund. Nach TScHERNYScCHEw (47. Seite 357) kommt die Art im Spitz- bergengebiet in Oyathophyllumkalk und Spiriferenkalk vor. Streptorhynchus. Es liegen mir drei verschiedene Arten aus der Unterfamilie Orthothetine WAAGENn vor. Diese rechne ich alle zur Gattung Strepto- rhynchus weil sie an der Innenseite der Ventralschale kein Längsseptum haben, d. h. im allgemeimen und der Regel nach. Man kann jedoch bei allen drei Arten vereinzelte Exemplare finden. die ein unzweideuti- ges Längsseptum haben. Damit verhält es sich so, dass im Muskelfeld immer mehrere erhabene radiale Streifen vorkommen, und wenn ein solcher Streifen zufällig in die Mitte zu liegen kommt, wird er mitunter etwas stärker als die übrigen und dann entsteht ein Längsseptum. Dies kommt aber sehr selten vor, und es ist nicht ein solches zufälliges Längsseptum, worauf die Gattung Derbyia gegründet ist. Ganz abge- sehen von der Skulptur der Ventralschale kommt aber doch ein wirk- liches Längsseptum bei der unten beschriebenen Art Streptorhynchus Kempei vor. Durch einen Zufall ist an einem schon von J. G. An- KARBONBRACHIOPODEN SPITZBERGENS UND BEEREN FitLAnnps. 55 DERSSON ausgelösten Exemplar ein Längsseptum zum Vorschein gekom- men, Taf. XII, Fig. 4. Es liest in der Schale und reicht etwas weiter nach vorne als das Muskelfeld. Man sieht es an der geätzten Aussen- seite und im Längsbruch, aber an der Innenseite der Schale tritt es garnicht hervor. Dies bedeutet aber nicht, dass bei jungen Exempla- ren mit noch dünnen Schalen ein Längsseptum vorhanden ist, das später überwuchert wird, denn ich habe auch ganz dünne, junge aber dennoch erwachsene Schalen, an welchen keine Spur von einem Längs- septum zu beobachten ist. Das Längsseptum muss also nach und nach entstehen ohne sich jemals über die Innenseite der Schale zu erheben. Bei einigen senilen Exemplaren habe ich gleich vor dem Muskelfeld eine median gelegene kleine polsterartige Erhöhung be- obachtet, die wohl von dem inneren unsichtbaren Längsseptum ver- ursacht wird. Es muss demnach als möglich betrachtet werden. dass auch bei der ganzen Gattung Streptorhynchus ein Längsseptum und zwar ein inneres vorhanden ist, wenn nur die Exemplare genügend alt sind. Ich bezweifle also, dass die Gattung Derbyia wirklich nötig ist. Die Entscheidung, ob ein Exemplar ein Längsseptum hat und also zu Derbyia gehört, geschieht meistens so, dass ein Längsseptum von aussen oder im Längsbruch beobachtet wird. Daraus folgt aber nicht, dass ein Septum an der Innenseite der Schale wirklich vorhan- den ist. In den Fällen also, wo die Zugehörigkeit einer Art zur Gat- tung Derbyia auf diese Weise konstatiert worden ist, halte ich die Be- stimmung für unsicher. Streptorhynchus triangularis n. Sp. Taf. X. Fig. 1—19, 28 und 29. Die Art ist klein und bekommt dadurch, dass die Wirbelpartie in die Länge gezogen ist, einen triangulären Umriss. Die Art ist länger als breit und die grösste Breite liegt etwa an der Grenze zwischen dem vorderen und mittleren Drittel. Die hohe flache Area, welche etwa ein Drittel der Schalenlänge ausmacht, ist sehr tief hinunter- gebogen. Mitunter ist auch die Wirbelspitze ein wenig eingekrümmt. Der Schlossrand der Ventralschale ist gegen die Seitenkommissuren 56 C©. Wıman, scharf abgesetzt und bildet also mit diesen einen Winkel, was bei der nächsten Art nicht der Fall ist. Die Area ist sehr schmal, aber doch stets etwas breiter als hoch. Die Deltidialspalte wie gewöhnlich und bei guter Erhaltung von einem Pseudodeltidium bedeckt. Die Erhal- tung der Oberfläche ist nicht so gut, dass die Skulptur der Area hat beobachtet werden können. Die Ventralschale ist sehr flach und mit feinen gleichwertigen Streifen bedeckt wie bei Sir. pelargonalus. Das Muskelfeld ist gross und zeigt bei guter Erhaltung schwach hervortretende Radialstreifen. Mitunter liegt einer davon in der Mittel- linie. Die viel seltenere Dorsalschale ist hoch gewölbt aber doch nicht halbkreisförmig im Durchschnitte. Der Umriss ist etwa birnenförmig, mit gleicher Länge und Breite. Die Oberfläche ist fein gestreift wie die Ventralschale. Der Schlossfortsatz hat dasselbe Aussehen wie bei vielen anderen Streptorhynchus- und Derbyia-Arten und liegt ganz inner- halb des Schalenumrisses. Das Muskelfeld ist wegen der Erhaltungs- weise nicht zu beobachten, kann aber, wie gewöhnlich, nicht beson- ders tief gewesen sein. Wenn nur die Aussenseite bekannt wäre, könnte die Art ganz gut als ein Exemplar einer Form von Streptorhynchus pelargonatus bestimmt werden. Vorkommen: In den Geschieben aus Spiriferenkalk am Ufer des Green Harbour in Stenbrohult Tal. Streptorhynchus macrocardinalis TOULA. Taf. IX.- Fig. 1—23 und Taf. X. Fig. 20 und 21. 1875 Streptorhymcehus erenistria PhirL. sp. var. macrocardinalis Tours. 43. Seite 253. Taf. 8. Fig. 5. Ich habe im Wiener Hofmuseum Touras Originale untersucht und die vollkommene Übereinstimmung derselben mit dem unten beschrie- benen Material konstatieren können. Es kann auch darüber kein Zweifel sein, dass die von mir untersuchten Stücke wirklich TouLas Originale sind. Sie sind als solche bezeichnet, andere Exemplare liegen nicht vor und obgleich die Auffassung, die sich bei der Abbildung KARBONBRACHIOPODEN SPITZBERGENS UND BEEREN EKıranns. 57 geltend gemacht hat, eine unrichtige ist, so ist es doch leicht, sich davon zu überzeugen, dass sich die Figuren wirklich auf die Exemplare beziehen. Das Toulasche Original hat nicht den scharf abgesetzten Schloss- rand, wie er an der Figur gezeichnet ist, sondern die Kommissur ist fast kreisrund. Auch zeigt das Originalexemplar keinen erhabenen Rücken in der Mitte des Muskelfeldes, wie an Touras Figur, ein Längs- septum ist also nicht einmal markiert. Die Dorsalschale des Originals ist mehr gewölbt, als die Figur vermuten lässt. Ich gehe jetzt zur Beschreibung der Art über. Der Umriss ist etwa kreisförmig. Die Area der ganz flachen Ventralschale ist auch bei dieser Art sehr klein, bildet aber keinen so spitzen Winkel mit den Seitenkommissuren, wenn man diese nach hinten auszieht, wie bei der vorigen Art. Sie ist etwa doppelt so breit wie hoch. Die Deltidial- spalte hat die gewöhnliche Form und ist von einem Pseudodeltidium verdeckt. Der Schlossrand ist nicht scharf abgesetzt, sondern geht an allen Exemplaren in einem vollkommen kontinuierlichen Bogen in die Seitenkommissuren über. Das Muskelfeld an der Innenseite wechselt sehr in Grösse und Form, wie aus meinen Figuren hervorgeht, ist aber immer gross. Bei guter Erhaltung ist es von mehreren erhabenen Radialstreifen durch- zogen. Die Dorsalschale ist gewölbt, etwas breiter als lang. Der Schloss- fortsatz sieht aus wie gewöhnlich. Ein eigentlicher Schlossrand ist nicht vorhanden. Die äussere Skulptur besteht aus feinen Streifen, die sich sowohl durch Teilung wie durch Interpolation vermehren. Nach dem Äusseren könnte die Art sehr gut als eine Form von Str, pelargonatus bestimmt werden. Nach der Abbildung zu urteilen, könnte Hortevaurs (17. Taf. 4. Fig. 6) Exemplar aus dem Mosquensis- kalk auf Bröggers Halbinsel auch zu dieser Art gehören. Vorkommen: Aus dem Spiriferenkalk am Kap Wijk liegen mehr als hundert Exemplare vor. Ein Exemplar stammt aus Bjonas Hafen und ein paar Exemplare aus dem ebenfalls zum Spiriferenkalk gehö- renden Kalkstein oberhalb des Spiriferenkalks (in älterer Bedeutung) im Profil am Flowers Tal. Nova Acta Reg. Soc. Se. Ups., Ser. 4, Vol. 3, N. 8. Impr. ®/s 1914. be) 58 C. Wımas, 2 Streptorhynchus Kempei J. 6. Anpersson. Manuser. Taf. X. Fig. 2227. Taf. X]. Big, 110,2 1a xrel und Taf. XII. Fig. 11—13. Der Umriss ist im grossen Ganzen etwa kreisförmig, aber immer mit deutlich markierten Hinterecken. Mitunter kommen auch Annähe- rungen an quadratische oder dreieckige Formen vor. Die grösste Breite liegt bei normalen Exemplaren etwa an der Mitte, aber bei schiefen Exemplaren kann sie an der einen Seite in der Schlosslinie liegen. Besonders dreieckige Exemplare können auch länger als breit werden. Die Schlosslinie ist gradlinig und immer scharf abgesetzt, sie bildet also einen stumpfen oder mitunter sogar rechten Winkel mit den Seitenkommissuren. Die Area ist etwa drei Mal so breit wie hoch. Wenn die Area stark geneigt ist, wird sie höher, so dass das Verhält- nis zwischen Breite und Höhe 25:1 bis 2:1 wird. Die Area ist oft schief und mitunter schwach gekrümmt. Die Neigung der Area im Verhältnisse zu‘ den Kommissuren ist sehr verschieden. Der äussere Winkel wechselt zwischen 33—61°. Die Deltidialspalte ist wie gewöhn- lich und krümmt sich seitwärts, wenn die Area schief ist. Bei gut erhaltenen Exemplaren ist sie von einem dicken Pseudodeltidium ge- schlossen, welches sich etwas über die Ebene der Area erhebt. Das Muskelfeld der grossen Schale wechselt sehr an Grösse und Form, wie an den Figuren zu sehen ist. Ein wirkliches Längs- septum fehlt vollständig. Die Innenseite der Ventralschale ausserhalb des Muskelfeldes zeigt eine charakteristische Skulptur aus erhabenen anastomosierenden Wülsten. Der Vorderrand des Muskelfeldes ist oft stark aufgetrieben. Die Ventralschale ist fast ganz flach und meistens sehr dick. Die dünne Dorsalschale ist bedeutend seltener und ist stark ge- wölbt, etwas breiter als lang und mit deutlich ausgeprägter Schloss- linie. Die Wölbung entspricht etwa einem sphierischen Segment. Die Bogenlänge umfasst in der Längsrichtung etwa 145° und in der Quer- richtung etwa 125°. Die Flügelecken sind etwas ausgebogen, um sich an den Schlossrand anzuschmiegen. Die Innerseite der Dorsalschale zeigt keine Skulptur. Der Schlossfortsatz ist gross und kräftig. Meistens biegt er sich nach hinten nicht aus der Schale hinaus, wenn aber an der entsprechenden Ventralschale die Area besonders stark geneigt ist KARBONBRACHIOPODEN SPITZBERGENS UND BEEREN Eıranns. 59 und mithin höher als gewöhnlich wird, so muss der Schlossfortsatz folgen und biegt sich dann etwas weiter nach hinten, um seine ge- wöhnliche Lage in dem Apex der Ventralschale einnehmen zu können. Die äussere Skulptur besteht aus feinen scharfrückigen Streifen, die sich durch Interpolation vermehren. In der Mitte der Schale kom- men etwa 13 Streifen auf einen Üentimeter. Im Hofmuseum in Wien finden sich unter dem Toulaschen Ma- terial mehrere Exemplare, welche als Streptorhynchus erenistria bestimmt worden sind. Meiner Meinung nach sind sie sämmtlich unbestimmbar, doch scheint es wahrscheinlich, dass sie zu der oben beschriebenen Art gehören. Ein Exemplar kann aber nicht hierher gehören, nämlich Tovras Original (41. Taf. 3) von Str. crenistria, dasselbe, welches von Frec# (8. Seite 497. Fig. 5) als Derbyia robusta Harn? bestimmt wor- den ist. Es zeigt ein deutliches Längsseptum im Muskelfeld und dürfte also eine Derbyia-Art sein, wenn nun diese Gattung überhaupt aufrecht zu erhalten ist. Ein weiteres Exemplar, das erst 1892 erworben ist, ist auch als Str. crenistria etikettiert. Es stammt aus Skansbay und gehört zu der oben beschriebenen Art. Vorkommen: Die Art ist in dem Spiriferenkalke zu Hause. Mas- senhaft kommt sie teils auf Beeren Eiland in einem dunkelgrauen Kalk- sandstein auf Alfreds Berg und auf Mt Misery und teils ebenfalls in srauem Kalksandstein östlich von Flowers Tal am Südufer der Sassen- bay auf Spitzbergen vor. Vereinzelt ist sie auch in dem weissen san- digen Spiriferenkalk auf Lovens Berg, in Stenbrohult Tal am Westufer von Green Harbour, an der Skans Bay und bei Kap Wijk gefunden worden. Ob die Exemplare aus Angelins Berg und Tempelbay hierher gehören, lässt sich nicht entscheiden. Derbyia grandis WAAGeEn. Synonymie siehe TscHErnyscHEw. 47. Seite 207. Die Art wird von TScHERNYScHEw (47. Seite 357) aus dem Spitz- bergengebiet angegeben. 60 C. Wımar, Meckella eximia Kıchw. Synonymie siehe Horrevant. 17. Seile 25. Die Art wird von HoLTepaHnL aus dem Mosquensiskalk auf Brög- gers Halbinsel angeführt und abgebildet. Rhipidomella Mechelini LevEitLn. Synonymie siehe Horrevanı. 17. Seite 25. Die Art wird von Hovrevant aus dem Mosquensiskalk auf Brög- gers Halbinsel angegeben. Schizophoria indica WAAGEN. Synonymie siehe Horrevanı. 17. Seite 26. Die Art wird von Horrepant aus dem Mosquensiskalk auf Brög- gers Halbinsel angegeben. Schizophoria Sp. Hovrevanı (17. Seite 27) führt aus dem Mosquensiskalk auf Bröggers Halbinsel eine Schizophoria cl. juresanensis TSCHERN. an und Toura giebt Orthis resupinata aus Bellsund und Lovens Berg (43. Seite 237 und 257) an. Die Exemplare Tovras, die ich in Wien studiert habe, sind wenigstens einstweilen unbestimmbar. Orthotichia Morgani DrERBY. Synonymie siehe HorrevauL. 17. Seite 28. Die Art wird von HoLreDaHuL aus dem Mosquensiskalk auf Brög- gers Halbinsel angegeben. Chonetes, Es liegen aus Spitzbergen und Beeren Eiland mehrere Chonetes- Arten vor. Sie sind aber durchgehends ungünstig erhalten. Sie sind zwar mitunter ganz, aber immer durch Spaltung aus dem Gestein ge- KARBONBRACHIOPODEN SPITZBERGENS UND BEEREN EILANDs. 6J wonnen, so dass die eigentliche Oberfläche verdorben worden ist. Die Innenseite einer Schale ist an keinem einzigen Exemplar zu sehen und kann auch nicht mit Vorteil herauspräpariert werden, Wenn ich eine gründliche Durcharbeitung der ganzen Gattung Chonetes vornähme, wozu ich weder Gelegenheit noch Lust habe, könnte ich vielleicht we- nigstens einen Teil des vorliegenden Materials verwerten und zu Be- stimmungen kommen, an deren Zuverlässigkeit ich selbst glaubte. Einige Arten sind von TscHERNYScHEw angeführt worden und dürften wohl als sicher zu betrachten sein. Seine Bestimmungen dürf- ten aber kaum auf das Stockholmer Material gegründet sein. Tour führt aus Spitzbergen folgende Arten an: Chonetes capitolinus Tovz4 (43. Seite 250. Taf. 8. Fig. 9), Chonetes conf. Hardrensis PHıLL. (43. Seite 250), Chonetes papilionaceus PmuiwL (41. Seite 18), Ohonetes Verneuiliana NoRw. u. Prarr var. Spitzbergiana Toura (42. Seite 149, Taf. 1. Fig. 10 und 43. Seite 251. Taf. 5. Fig. 4) und Chonetes gra- nulifera Sow. (42. Seite 151. Taf. 1. Fig. 11). Zu dieser Liste habe ich folgendes zu bemerken. Ch. cf. Hard- rensis habe .ich in Wien nicht wiederfinden können, aber nach der Figur zu urteilen ist das Exemplar unbestimmbar. Ch. papilionacea ist unbestimmbar. Ch. Verneutlliana var. Spiützbergiana ist eine nicht näher zu bestimmende Marginifera- oder Productus-Art. Diese drei Arten sind also zu streichen. Nur folgende Arten sind mit einiger Sicherheit an- zugeben. Chonetes sp. cf. Geinitzi Waac. 1866. Chonetes glabra Geinırzz. 9. Seite 60. Taf. 4 Fig. 15—18. 1882. Chonetes geinitziana Wascen. 48. Seite 621. 1902. Chonetes Geinitzi Tscuern. 47. Seite 230. Eine so bezeichnete Art kommt nach TscHERNYSCHEW (47. Seite 358) im Spiriferenkalk im Spitzbergengebiet vor. Im Stockholmer Mu- seum liegen Exemplare aus dem weissen Spiriferenkalk auf Angelins Berg vor, welche von TSCHERNYSCHEw als Ch. glabra Gem. bestimmt worden sind. 62 C. WIMAn, Chonetes capitolinus TouLA. 1875. Chonetes capitolinus Tours. 43. Seite 250. Taf. 8. Fig. 9 a und b. Tovra führt die Art aus M:t Capitolium östlich von der Ekman Bay an. Im Stockholmer Museum kommen im weissem Spiriferenkalk aus Lovens Berg Exemplare vor, die wahrscheinlich zu dieser Art gehören. Chonetes variolata D RB. Synonymie siehe TscHErnyscHEw. 47. Seite 234. Die Art kommt nach TSCHERNYSCHEW (47. Seite 358) in Cyatho- phyllumkalk, Spiriferenkalk und in dem Kieselgestein im Spitzbergen- gebiet vor. Chonetes granulifera Sow. Synonymie siehe TscHERNyscHEw. 47. Seite 258 und Giary. 11. Seite 356. Die Art kommt nach TScHERNYSCHEW (47. Seite 358) im Spiri- ferenkalk im Spitzbergengebiet vor. Tour (42. Seite 151) führt die Art in seiner Arbeit über Hornsund und Südkap an. Chonetes Mölleri TScHERN. TSCHERNYSCHEW (47. Seite 258) führt die Art aus dem Spiriferen- kalk im Spitzbergengebiet an. Im Stockholmer Museum findet sich aus dem weissen Spiriferenkalk auf Lovens Berg ein Exemplar, wel- ches von TSCHERNYSCHEW als zu dieser Art gehörend bestimmt wor- den ist. Strophalosia. Die Gattung dürfte im Spitzbergengebiet vertreten sein, denn es liegen aus alter Zeit mehrere Angaben über bestimmte Arten vor, aber alle Bestimmungen sind auf ganz ungenügendes Material gegründet und vollkommen wertlos. Lixpström (34. Seite 302) führt Str. Iamellosa Gen. an. Die Bestimmung ist auf ein sehr schlechtes Stück aus dem KARBONBRACHIOPODEN SPITZBERGENS UND BEEREN Eıranns. 63 weissen Spiriferenkalk auf Lovens Berg gegründet. Ein anderes un- bestimmbares Stück ist in der Stockholmer Sammlung von LixpsTRöm als Sir. Goldfussi Münster etikettiert worden, und ein drittes aus dem Spiriferenkalk aus Beeren Eiland ist als neue Art bezeichnet. TovLa führt Str. Leplayi Gem. (42. Seite 149) und Strophalosia sp. ind. (41. Seite 10) an. Ich habe beide Stücke im Hofmuseum zu Wien gesehen, kann aber keine nähere Bestimmung auf sie gründen. Productus boliviensis D’ORB, Taf. XIII. Fig. 7—10. Synonymie siehe Tscueenyschew. 47. Seite 250. Dez Koxiner (21. Seite 177) sagt über diese Art: »Ich kenne keinen Productus, bei welchem die Schale so stark um sich selbst ge- dreht ist und bei welchem die Öhrchen schärfer von der Wölbung» der übrigen Schale getrennt ist. Mit diesen Worten ist auch die am meisten hervortretende Eigentümlichkeit der Art angegeben. Das hier abgebildete Exemplar zeigt dieses Merkmal in auch für diese Art aus- serordentlich hohem Grade. Die Seitenteile der Ventralschale wölben sich sogar etwas über die Öhrchen hinaus. Die Skulptur und die An- ordnung der Stacheln sind die bei dieser Art gewöhnlichen. Ein Merkmal, worauf TSCHERNYSCHEW (47. Seite 605 und 606) aufmerksam gemacht hat, und welches in der geringen Höhe des Visce- ralraumes besteht, habe ich auch Gelegenheit gehabt, zur Verwendung zu bringen. Zum Vergleich habe ich P. inflatus, wovon reichliches Material vorliegt, herangezogen. Wie an der Fig. 7, welche eben etwa dem Visceralraum entspricht, zu sehen ist, ist die Dorsalschale, die aussen »concav ist und in beträchtlichem Grade der Krümmung der Bauchschale folgt», doch in demjenigen Teil, der den eigentlichen Visceralraum begrenzt, innen etwa eben so abgeplattet wie bei der Gruppe des P. semireticulatus. Das Endresultat ist aber doch, dass der Visceralraum niedriger wird. Vorkommen: Die Art ist von J. G. ANDERSSON in dem roten Corakalk im Passe zwischen dem Vogelberge und Hambergs Berg und in Ymers Tal auf Beeren Eiland eingesammelt worden. TSCHERNYSCHEW (47. Seite 359) führt die Art aus dem Spiriferenkalk und aus den Kie- 64 C. Wıman, selgesteinen im Spitzbergengebiet an. Diese Angabe ist nicht auf das Stockholmer Material gegründet und es liegen mir auch keine von TSCHERNYSCHEW bestimmten Exemplare vor. Hottepanr (17. Seite 30) führt die Art aus dem Mosquensiskalk auf Bröggers Halbinsel an. Productus multistriatus MEcK var. Synonymie siehe TscHERNYSCHEw, 47. Seite 251. Vorkommen: Die Art wird von TSCHERNYSCHEW (47. Seite 359) aus Oyathophyllum- und Spiriferenkalk im Spitzbergengebiet angegeben. Productus Weyprechti Tours. Ta Bio 1873. Productus Weyprechti Touss. 41. Seite 13. Taf. 5. Fig. 13. 1874. Productus Weypreehti Tours. 42. Seite 138. Taf. 1. Fig. 4 a—e. 1875. Productus Weyprechti Tovsa.. 43. Seite 234. - Taf. 6. Fig. 2 ac. FrecH (S. Seite 498) identificiert diese Art mit P. multistriatus Mecx (25. Seite 76). Es müsste dann der Name mullistriatus von 1877 gestrichen werden. FrecHs Verfahren dürfte aber nicht richtig sein, denn wenn man die Innenseite der kleinen Schale bei P. Weyprechti mit Mecks Fig. 3 e vergleicht, so sieht man sofort, dass der Visceral- raum bei Touzas Art bedeutend kürzer ist. Es giebt auch andere Un- terschiede, wie aus folgender Beschreibung hervorgeht. Die Art ist sehr stark gedreht, ebenso stark wie gewisse Exemplare von P, boliviensis, aber die Spirale ist gleichmässiger. P. multistriatus ist im Schnabel nicht so stark eingerollt wie diese Art, Die Umbonalpartie ist besonders schmal und nimmt an Breite nur lang- sam zu, und auch hierin liegt ein Unterschied gegenüber Mecks Art. Wie überhaupt bei stark gedrehten Formen, sind auch hier die nicht besonders grossen Öhrchen scharf abgesetzt. Der Sinus beginnt an der Schnabelspitze, ist ziemlich tief und nimmt an Breite nur langsam zu. Die äussere Skulptur besteht aus feinen Streifen, die sich durch Inter- polation vermehren. Auf 5 Mm kommen 10-11 Streifen. Der Visceral- raum ist kurz, breit und niedrig. Die Muskelfelder an der Innenseite der Ventralschale verbreitern sich stark seitwärts. An der Innenseite KARBONBRACHIOPODEN SPITZBERGENS UND BEEREN FiILAnDs, 65 der kleinen Schale findet sich vorne und an den Seiten ein starker Randwulst, welcher bewirkt, dass der Visceralraum scharf abgesetzt wird, obgleich die äussere Krümmung der Dorsalschale ganz gleich- mässig ist. Dieser Randwulst wird als für Marginifera charakteristisch betrachtet, ist aber auch bei grösseren Productus-Arten häufig. Die nierenförmigen Eindrücke (Brachialleisten NEuMAYERS (31) liegen weit seitlich. Vorkommen: Die Art ist häufig im Spiriferenkalk auf M:t Misery auf Beeren Eiland und im weissen sandigen Spiriferenkalk auf Lovens Berg. In meinem Profil NNW von Marmiers Berg im Sassental habe ich die Art in dem unteren Glauconitsandstein, also dem höheren Teil des Spiriferenkalks, eingesammelt. TovrLA giebt die Art von Südkap, Hornsund, Lovens Berg und der Axelinsel an. Productus duplex n. sp. Taf. XIV. Fig. 3—7. Auch diese Art dürfte zu der Verwandschaft des P. multistriatus gehören, zeigt aber auch Beziehungen zur Gruppe des P. expansus DE Kon.. namentlich zu P. mammatus Keys. Die Art ist breit und kurz, kürzer als P. multistriatus und wenig gedreht. Die Drehung kann ganz gleichmässig vorsichgehen, aber es finden sich auch Exemplare, bei welchen eine strophomenaartige aber doch sanfte Knickung vorkommt, etwa wie bei P. mammatus. Die Dre- hung ist nicht stärker, als dass der älteste und der jüngste Teil der Schale in der Mittelpartie parallel werden. Der Schnabel ist breit und nimmt sehr rasch an Breite zu. Die Öhrchen gehen allmählich in die Seitenteile der Schale über. Das auffallendste Merkmal der Art ist der oft ausserordentlich tiefe Sinus. Es kommen Exemplare vor, bei wel- chen der Sinus kaum tiefer als bei P. multistriatus ist, aber auch dann bilden die Seitenteile des Sinus einen deutlichen, scharfen, wenn auch stumpfen Winkel mit einander. Mitunter kommt sogar eine schwache rinnenförmige Vertiefung im Sinus vor. Der Sinus beginnt an der Schnabelspitze, wird nicht besonders breit, vertieft sich aber rasch zu einer Tiefe von 4-5 Mm. Die äussere Skulptur besteht aus feinen Streifen, 17— 22 per Um, die sich durch Interpolation vermehren. Ausser dieser feinen Streifung Nova Acta Reg. Soc. Sc. Ups., Ser. 4, Vol. 3, N. 8. Impr. °%/e 1914. be) 66 C. Wıman, kommen an dem distalen Teil der Schale, wenn dieser erhalten ist, etwa 5 Mm breite, schwach hervortretende Falten vor. Meistens sieht man nur hier und da vereinzelte Stacheln, aber an einem Exemplar, bei welchem die Oberfläche besser erhalten ist, sieht man besonders an den älteren Teilen der Schale ungleichmässig aber ziemlich dicht stehende Höckerchen, welche wohl kleinere Stacheln markieren. Der Visceralraum ist niedrig und wird auch seitlich dadurch beschränkt, dass am Übergang der Öhrchen in die übrige Schale kräf- tige Vorsprünge hineinragen. An der Innenseite der kleinen Schale liegen die nierenförmigen Eindrücke sehr weit nach hinten und nach den Seiten, ähnlich wie bei P. Weiprechti. Vorkommen: Die Art gehört wahrscheinlich ganz dem Produetus- flint an. In diesem habe ich sie auf Wijks Berg östlich von Dickson Bay gesammelt. Ebenso habe ich sie in Feuerstein im Stenbrohult Tal W. von Green Harbour gefunden. NarHorst hat sie 1898 auf Eders Insel in Bellsund ebenfalls in diesem Gestein eingesammelt. In der älteren Sammlung ist sie »Bellsund» etikettiert und auch diese Exemplare scheinen aus dem Kieselgestein zu stammen. Productus uralicus 'SCHERN. Synonymie siehe Tscuernyschew. 47. Seite 259. Die Art kommt nach TscHernvschew (47. Seite 359) im Spiri- ferenkalk und in dem Kieselgestein im Spitzbergengebiet vor, In der Stockholmer Sammlung finden sich Exemplare, die wahr- scheinlich zu dieser Art gehören, aber zu schlecht erhalten sind, um sicher bestimmt werden zu können. Sie stammen teils aus dem licht- grauen Spiriferenkalk auf Angelins Berg, teils aus einem verkieselten Gestein am Green Harbour. Productus inflatus Mc ÜHESNY. Taf. XIV. Fig. 1 und 2 und Taf. XV. Fig. 3—5. Synonymie siehe TscHernyschew. 47. Seite 261. Von TSCHERNYSCHEW bestimmte Exemplare liegen mir vor. Die Art ist von TSCHERNYSCHEW so reichlich abgebildet worden, dass ich, obgleich das von J. G. Anpersson auf Beeren Eiland einge- KARBONBRACHIOPODEN SPITZBERGENS UND BEEREN Fırands. 67 sammelte Material ausserordentlich schön ist, nur die Innenseiten und ein ganz seniles Exemplar abbilde. Bei letzterem liegt die Aussenseite der Dorsalschale etwa doppelt so weit nach aussen wie sonst. Wahr- scheimlich sind die Schalen ausserordentlich dick, so dass der Visce- ralraum nur seine gewöhnliche Höhe hat. Ich glaube kaum, dass sich die Schalen teilweise geöffnet haben, denn einerseits kommt das selten vor und anderseits stimmen mehrere Exemplare in dieser Be- ziehung überein. Vorkommen: Nach TscHERNYScCHEw (47. Seite 359) kommt die Art im Spitzbergengebiet durch das ganze Oberkarbon vor. Die Art ist eine der aller häufigsten. In den schwedischen Sammlungen liegt sie aus folgenden Stellen vor. Im Spiriferenkalk: Nordkap, Kap Fors- berg und M:t Misery auf Beeren Eiland, aus Bellsund und Axels Insel daselbst, aus Anser Bay in der Billen Bay, aus Flowers Tal an der Sassenbay und Skans Bay, alles im Eisfjord. In Feuerstein ist sie auf Marias und Eders Inseln in Bellsund, an Bjonas Hafen in Tempel Bay und in einem Geschiebe in Stenbrohult Tal am Green Harbour einge- sammelt worden. Productus longispinus Sow. Synonymie siehe Frieser. 7. Seite 100. Die Art wird von HoLTEpanL (17. Seite 30) aus dem Mosquen- siskalk auf Bröggers Halbinsel angegeben. Tovza (42. Seite 142 und 144) führt teils P. longispinus und teils eine Varietät acutirostratus TouzLa an. Die Varietät wird in der Liste von 1875 (43. Seite 255) nicht mehr angeführt. Ich habe sie auch in den Wiener Sammlungen nicht gesehen. Das Exemplar der Hauptart ist nach den jetzigen Forderungen nicht bestimmbar. Productus pseudoaculeatus Kror. Synonymie siehe TscHErnyscHeEw. 47. Seite 266. Die Art wird von TScHERNYSCHEW (47. Seite 359) aus dem Spi- riferenkalk des Spitzbergengebiets angeführt. 68 C. WIMAn, Productus Isackseni HoLTED. Die Art wird von HotLrevauL (17. Seite 32) aus dem Mosquen- siskalk auf Bröggers Halbinsel beschrieben. Productus pustulatus Keys. Synonymie siehe Tschernvschew. 47. Seite 271. Die Art wird von Hotrevant (17. Seite 33) aus dem Mosquen- siskalk auf Bröggers Halbinsel angeführt. Productus Purdoni Dav. Tat XIV ie 83.092 Tat oxy Ries 2rla: XVI. Fig. 1—4. Synonymie siehe Waacen. 48. Seite 705. Die Art ist eingehend und vollständig von Waagen beschrieben worden und seine Beschreibung passt Wort für Wort auf das schöne Material aus Beeren Eiland, nur sind meine Exemplare etwas grösser, älter und infolge dessen etwas mehr gewölbt. Einige neue Figuren sind schon deshalb nötig. Die Innenseite der kleinen Schale liegt in drei einander komplettierenden Exemplare vor. Der Schlossfortsatz ist sehr kräftig und die nierenförmigen Eindrücke liegen weit nach vorne. Die Visceralpartie der Schale ist für eine so lange Art auffallend kurz. Vorkommen: Die Art kommt nur im Spiriferenkalk und haupt- sächlich auf Beeren Eiland vor, wo sie auf M:t Misery und an der Nordküste von mehreren Expeditionen gesammelt worden ist. Ein sehr schlechtes Fragment aus Gips Hook im Eisfjord, 1564 gesammelt, ist von TSCHERNYSCHEw bestimmt worden, Productus irgine STUCK. Synonymie siehe Tschernyschew. 47. Seite 253. Es ist dies die Art, welche 1899 von J. G. Anpersson (1. Seite 256) als P. Humboldti D’OrB bestimmt worden ist. »Von P. Humboldti unterscheidet sich», sagt 'TSCHERNYSCHEW, »die besprochene Art sowohl in ihrer äusseren Form (knieartige KARBONBRACHIOPODEN SPITZBERGENS UND BEEREN EıLanps, 69 Kniekung der Ventralklappe), als auch in der Skulptur: bei Pr. Hum- boldti sind die die Schalenoberfläche besetzenden länglich gestreckten Höckerchen gröber und gehen am unteren Ende in Stacheln aus, die auf den Zeichnungen P’ÖrBIENys ziemlich richtig wiedergegeben sind, an unserer Form dagegen gruppieren sich die etwas länglichen Höcker- chen zu schrägen Reihen, sind viel kleiner, als bei Pr. Humboldti und tragen Stacheln in der Mitte.» Vorkommen: In dem roten Corakalk auf Beeren Eiland im Passe zwischen Hambergs Berg und dem Vogelberge und in Ymers Tal. Ein freies Exemplar ohne Gestein ist »Axels Inseln Bellsund 1864» etikettiert. 'TSCHERNYSCHEwW (47. Seite 359) führt die Art aus Spirife- renkalk und Kieselgestein im Spitzbergengebiet an und HoLTEDAHL (17. Seite 34) hat sie im Mosquensiskalk auf Bröggers Halbinsel ge- funden. Productus Cora D’ÜRB. Synonymie siehe TscHerxyschkw. 47. Seite 279. Von TScHERNYSCHEW bestimmte Exemplare liegen vor, Vorkommen: Im roten Corakalk auf Beeren Eiland im Passe zwischen Hambergs Berg und dem Vogelberge und in Ymers Tal. In der älteren Sammlung liegen mehrere Stücke vor, welche wahrschein- lich aus dem Üyathophyllumkalk resp. Corakalk stammen. Sie sind Bellsund, Axels Insel und Angelins Berg etikettiert. Im Fusulinakalk am nördlichen Ufer von Mimers Bucht in Billen Bay habe ich ein Exemplar gefunden, das wahrscheinlich hierher gehört. TSCHERNYSCHEW (47. Seite 359) führt die Art aus Cyathophyllumkalk und Spiriferenkalk im Spitzbergengebiet an. HoLTEpAHL (17. Seite 34) bildet ein nicht sicher bestimmbares Exemplar aus dem Mosquensiskalk auf Bröggers Halbinsel ab. Ist diese Bestimmung richtig, so könnte man auch ver- muten, dass die von J. G. AnDErsson aus dem Ambiguakalk auf Bee- ren Eiland (1. Seite 255) erwähnten Exemplare von Productus corru- gatus M’Coy auch hierher gehörten. Jedenfalls sind sie nicht sicher zu bestimmen, umsoweniger, als die Frage noch unentschieden ist, ob die beiden Arten identisch sind oder nicht. mr pi 7 0 C. Wıman, Productus lineatus Waac. Taf. XII. Fig. 14 und 15. Synonymie siehe TscHerxyscheEw. 47. Seite 284. Die Art wird von TSCHERNYSCHEW (47. Seite 359) aus dem Cya- thophyllumkalk im Spitzbergengebiet angeführt. In der Stockholmer Sammlung findet sich ein von A. G. NATHoRsT im Cyathophyllumkalk am Westufer der Billenbay, östlich von Skansbay eingesammeltes Exemplar, welches an dem grösseren Teil der Schale einen deutlichen breiten Sinus hat. Eine sichere Bestimmung eines nicht ganz voll- ständigen Exemplars ist bei der Unsicherheit, die, wie GRÖBER (13. Seite 218) nachgewiesen hat, gegenwärtig herrscht, nicht möglich. Es ist in Frage gestellt, ob P. lineatus etwas anderes ist als ein sinuierter P. Cora. Productus Aagaardi ToULA. 1875. Produetus Aagaardi Tovsa. 43. Seite 237. Taf. 7. Fig. 2 a—c. 1902. Produetus Aagaardi TScHERNYSCHEw. 47. Seite 285 und 626. Taf. 56. Fig. 1—3. Ein sehr grosses Material liegt vor. Die Art ist kurz und breit und ziemlich stark eingerollt. Ein Sinus fehlt entweder ganz oder giebt sich durch eine Abflachung der Schale kund oder bildet eine schwache Einbuchtung. Mitunter lässt er sich dann von der Nähe der Schalen- spitze bis zum Vorderrand verfolgen, mitunter verwischt er sich, wenn die Schale älter wird. Die grosse Schale fällt seitlich sehr stark ab. Dennoch sind die kleinen gerunzelten Öhrcehen nicht scharf abgesetzt. An der Innenseite ist der Medianwulst breit und kräftig und die Mu- skelfelder liegen infolge dessen weit auseinander und ausserdem dehnen sie sich auch seitlich ungemein weit aus. Die kleine Schale zeigt auch aussen eine scharfe Knickung und ist in der Mittelpartie konkav und stark concentrisch gerunzelt. In Zusammenhang mit der Runze- lung entstehen Zuwachsstreifen aus frei herausragenden Schalenrän- dern, welche der Schale ein blätteriges Aussehen geben. Der Visce- ralraum ist nicht besonders niedrig. Die Muskelfelder der kleinen Schale sind gross und dreieckig und die nierenförmigen Eindrücke liegen weit seitlich und weit nach hinten. KARBONBRACHIOPODEN SPITZBERGENS UND BEEREN Eıranos. TI Die Skulptur besteht ausser aus den obenerwähnten Runzeln an den Öhrchen und an der kleinen Schale aus feinen Streifen, die sich durch Interpolation vermehren. 9—10 Streifen kommen auf 5 Mm. Stacheln scheinen nicht vorzukommen. Vorkommen: In Spiriferenkalk ist die Art an Bjonas Hafen, an Flowers Tal, an der Skans Bay, auf Wijks Berg und in Stenbrohult Tal, alles im Eisfjord, gefunden worden. In Kieselgestein ist sie in der Kingsbay, im Eisfjord und auf den Axelinseln in Bellsund gefunden worden. TSCHERNYSscHEwW (47. Seite 359) führt sie aus dem ganzen Öberkarbon im Spitzbergengebiet an. Tovzas Exemplare stammen aus Bellsund. Productus Konincki VERN. 7 73. Produetus Koninckianus Tours. 41. Seite 16. Taf. 2 ig. 4. 15. Produetus canerini Tovra. 43. Seite 251. Taf. Ss. Fig 7 a—c, Siehe im übrigen Tscuerxyschew. 47. Seite 291. Tovras Originale habe ich in Wien gesehen und sie gehören zweifellos zu dieser Art. Dagegen gehört TovLas 1874 beschriebener Productus (Strophalosia) cancrini M. VERN. K. (42. Seite 145. Taf. 1. Fig. 9 a—d) nicht hierher. Von TscHERNYSCHEW bestimmte Exemplare liegen vor, Vorkommen: Ein von NarHorst 1882 eingesammeltes Exemplar ist »Geschiebe wahrscheinlich aus Cyathophyllumkalk ... N. Seite der Tempelbay» etikettiert. Im Corakalk auf Beeren Eiland ist die Art von ANDERSSON in Ymers Tal und im Passe zwischen Hambergs Berg und dem Vogelberge eingesammelt worden. Im Spiriferenkalk liegt sie aus dem Ufer an Flowers Tal in der Sassenbay und von M:t Misery auf Beeren Eiland vor, Die Exemplare aus den Axelinseln rühren wahr- scheinlich aus dem Kieselgestein her. TSCHERNYSCHEW (47. Seite 360) führt die Art aus Cyathophyllum- kalk und Spiriferenkalk an. Tovras Exemplare stammen aus dem Südkap und aus Andre Quarter zwischen Diekson und Ekman Bay. | Ss) [E C. WIMAn, Productus cancriniformis 'T'SCHERN. Synonymie siehe TscHerxyschew. 47. Seite 292. Die Art wird von TSCHERNYSCHEW (47. Seite 360) aus den kie- seligen Productus-Schichten im Spitzbergengebiet angeführt. Productus Loveni n. Sp. Taf. XVII. Fig. 12—18, Die Form ist breit und wenig gekrümmt. Mitunter ist die Krüm- mung ganz gleichmässig, aber meistens findet sich eine sanft abgerun- dete Kniekung. Ein Sinus fehlt gänzlich, wenn die Krümmung gleich- mässig ist. An geknickten Exemplaren dagegen tritt mitunter ein kaum noch angedeuteter flacher Sinus eben in der Knickung auf und reicht dann bis zur Vorderkommissur. Der Visceralteil der Ventral- schale ist aussen und innen nach allen Richtungen schwach und gleich- mässig gewölbt. Die Öhrchen sind wenig hervortretend und die Schloss- linie ist nicht die breiteste Stelle der Schale. Die grösste Breite liegt etwa an der Mitte. Der Visceralraum ist ziemlich niedrig, Auch die Dorsalschale ist aussen sehr gleichmässig gewölbt und nicht gerunzelt. Inwendig ist an der Dorsalschale die Grenze des Visceralraumes deut- lich markiert. Von der Innenseite der Dorsalschale kenne ich nicht mehr, als aus der Figur hervorgeht, aber an dieser kann man doch sehen, teils, dass die Skulptur flach und wenig hervortretend ist, teils dass sie von derjenigen bei P. Abichi Waagen (Pl. 74. Fig. 6 a) ver- schieden ist. Die Innenseite der Ventralschale ist auch dadurch aus- gezeichnet, dass die Skulptur sehr flach und wenig ausgeprägt ist. Die äussere Skulptur besteht aus sehr feinen Längsstreifen, 14 auf 5 Mm, welche von alternierend angeordneten Höckerchen unter- brochen werden. Die Höckerchen stehen an der Knickung in einer Entfernung von 45 Mm von einander. An dem Visceralteil, wo sie convergieren, stehen sie dichter und werden auch länger und schmäler. Die ähnlichste bisher beschriebene Art ist der obenerwähnte P, Abichh Waas. Bei dieser Art zeigt aber die Ventralschale keine Knickung, ein deutlicher Sinus ist vorhanden und die Skulptur ist so- wohl innen wie aussen verschieden. Vorkommen: Zahlreich in dem weissen, sandigen Spiriferenkalk auf Lovens Berg, wo sie von der Expedition 1868 gesammelt worden ist. KARBONBRACHIOPODEN SPITZBERGENS UND BEEREN EFıtanvs. 73 Productus artiensis TSCHERN. Synonymie siehe TscHernyschew. 47. Seite 295. Die Art wird von TSCHERNYSCHEw aus den kieseligen Productus- Schichten im Spitzbergengebiet angegeben. Productus mammatus Krys. Synonymie siehe Tscuernyschew. 47. Seile 295. Von TScHERNYSCHEW bestimmte Exemplare liegen vor. Sie sind »Eisfjord» etikettiert und sitzen in einem schwarzen Kieselgestein. Ich selbst habe die Art in Geschieben aus einem grauen Kalkstein, wahr- scheinlich Spiriferenkalk, am Westufer von Green Harbour in Stenbro- hult Tal gesammelt, Hier trat sie in gesteinsbildender Menge auf. TSCHERNYSCHEW giebt sie aus dem Spiriferenkalk im Spitzbergengebiet an. Productus punctatus Marrın. Synonymie siehe Horsenanı. 17. Seite 35. HoLTEDAHL giebt die Art als sehr häufig im Mosquensiskalk auf Bröggers Halbinsel an. Productus fasciatus Kur. Synonymie siehe TscHErxyscHhew. 47. Seite 297. TSCHERNYSCHEW (47. Seite 360) giebt die Art aus dem Spiriferen- kalk im Spitzbergengebiet an. In der Stockholmer Sammlung liegen einige unetikettierte Exemplare in grauem Kalk vor, welche ich als zu dieser Art gehörig bestimmt habe. Productus elegans M’Üoy. Synonymie siehe Horrevaut. 17. Seite 35. Mehrere Exemplare liegen in grauem Kalkstein vor und sind »Lovens Berg?» etikettiert. 2 Nova Acta Reg. Soc. Sc. Ups., Ser. 4, Vol. 3, N. 8. Impr. */z 1914. 10 74 C. Wıman, Productus porrectus Kur. Synonymie siehe Tscuerxyschew. 47. Seite 301. Von TscHERNYSCHEW bestimmte Exemplare aus grauem Kalk- stein aus Bellsund finden sich in der Stockholmer Sammlung. TSscHER- vyschew (47. Seite 360) führt die Art aus dem Spiriferenkalk im Spitz- bergengebiet an. Productus longus Meck. Synonymie siehe TscHEernyscheEw. 47. Seite 305. Die Art kommt nach TscHERNYScHEw (47. Seite 360) im Spiri- ferenkalk und in den kieseligen Productus-Schichten im Spitzbergen- gebiet vor. Productus pseudohorridus n. Sp. Taf. XVI. Fig. 1—11. Die Art ist kurz, breit und stark spiralig eingerollt. Die Öhr- chen stehen wenig vor und sind wenig scharf abgesetzt. Die grösste Breite liegt, so weit beobachtet, an der Schlosslinie, aber ich glaube, dass sie bei vollkommen ganzen Exemplaren gleich vor den Öhrchen liegen muss. Der Sinus beginnt an der Schnabelspitze und ist tief. Er verbreitert sich anfangs rasch, aber nachher fast garnicht. Der Visceralraum ist auf ein Minimum reduciert und die Dorsalschale hat aussen einen medianen Rücken, der nicht scharf sondern abge- rundet ist. An der Innenseite der Ventralschale fallen die Eindrücke der Divaricatores durch ihre geringe Grösse und ihre Lage tief drinnen im Schnabel auf. Die Innenseite der Dorsalschale ist sehr konvex. Muskel- eindrücke und nierenförmige Eindrücke zeigen nichts Auffallendes. In einiger Entfernung vom Vorderrand des Visceralteiles stehen zwei Reihen von Höckerchen, welche etwa an der Vorderecke zu einer einfachen aber etwas ungleichmässigen Reihe zusammenfliessen. An der Aussenseite findet sich meistens keine Skulptur, sondern die Schale ist ganz glatt. An einem ungewöhnlich vollständigen Exem- plar runzelt sich die Schale ein wenig an der Mündung. Dabei kommt KARBONBRACHIOPODEN SPITZBERGENS UND BEEREN EiLANDs. 75 auf den Längsrücken zu beiden Seiten des Sinus je eine kielähnliche Erhöhung. Im Winkel zwischen den Öhrchen und dem übrigen Teil der Schale steht eine Reihe von drei kräftigen Stacheln. Im übrigen finden sich keine Stacheln. Es ist diese Art, welche dem grössten Teil des Produclus horri- dus Linpströns (34. Seite 302) entspricht. Ebenso gehört mit einem hohen Grade von Wahrscheinlichkeit ein Teil (43. Seite 232. Taf. 5. Fig. 2 ad) von Touras P. horridus hierher. Die Ähnlichkeit mit P. horridus Sow. ist gering, dagegen ist eine gewisse Ähnlichkeit mit P. splendens Norw. u. Prarten (14. Plate 19. Fig. 1—4) unver- kennbar. Vorkommen: Die Art ist häufig in dem Kieselgestein auf der Axel Insel und an dem gegenüberliegenden Ufer von Bellsund. Einige ‘xemplare sind »Green Harbour» und »Eisfjord» etikettiert. Ich selbst habe im Spiriferenkalke vereinzelte Exemplare auf Wijks Berg in Dick- sonbay und an der Anser Bucht in Billen Bay gesammelt. Productus timanicus STUCK. Taf. XVII. Fig. 19-21. Taf. XVII. Fig. 1-6. Synonymie siehe Tschernyschew, 47. Seite 306. Mehrere Exemplare aus verschiedenen Lokalen im Spitzbergen- gebiet sind von TSCHERNYSCHEwW bestimmt worden. Die Art ist auch schon recht vielseitig abgebildet und beschrieben worden. Da aber mein Material so besonders gross und schön ist, habe ich Gelegenheit, einige komplettierende Figuren zu geben. Die Öhrchen der kleinen Schale sind vorn und hinten mit dicht stehenden kräftigen Stacheln besetzt, also eine ganz andere Anordnung als bei P. horridus Sow. In Gegensatz zur nächsten Art sind hier an der Ventralschale die Ein- drücke der Divaricatores sehr lang und breit, also überhaupt gross, und von der Umgebung nicht scharf abgesetzt. Letzteres dürfte sich bei alten Exemplaren ändern können. An den Abbildungen der Innen- seite der kleinen Schale sieht man, dass die nierenförmigen Eindrücke distal ziemlich breit sind und sich verschieden weit nach vorne er- strecken können. Der Visceralraum ist ziemlich hoch. P. horridus Linpströuns umfasst auch Exemplare dieser Art. 76 C. Wiıman, Vorkommen: Die Art ist eine der häufigsten im Spiriferenkalk des Spitzbergengebiets. Auf Beeren Kiland ist sie an der Nordküste und auf M:t Misery gesammelt worden. Auf Spitzbergen kommt sie im weissen, sandigen Spiriferenkalk auf Lovens Berg zahlreich vor. In dem grauen Spiriferenkalk am Ufer der Sassenbay, östlich von Flowers Tal, tritt sie gesteinbildend auf. An derselben Stelle, aber höher, in dem früher nicht zum Spiriferenkalk gerechneten Kalkstein (von 20 M. Mächtigkeit, siehe Profil Seite 28), ist sie auch häufig. Ausserdem ist sie an der Tempel Bay. an Skans Bay und auf Wijks Berg gesammelt worden. TScHERNYScHEw (47. Seite 360) führt die Art aus dem Spiriferenkalk des Spitzbergengebiets an. Productus impressus TOULA. Taf. XVII. Fig. 7-9. Taf. XIX. Fig. 22—27. 1875. Productus impressus Tovss. 43. Seite 236. Taf. 5. Fig. 1 a-c. In der Toulaschen Sammlung im Hofmuseum in Wien erkannte ich gleich diese mir aus Spitzbergen wohlbekannte Art. Die Schale ist flach und breit. Die grösste Breite liegt am Schlossrande. Die Öhrehen sind nicht abgesetzt, sondern gehen in Folge der geringen Wölbung allmählich m die übrige Schale über. Der Wirbel ist nur wenig überragend. Der Simus ist flach, schmal und wenig tief und beginnt am Wirbel. Dem Sinus entsprechend findet sich an der Dor- salschale wie bei P. timanicus ein niedriger medianer Rücken, der aber weniger scharf ist, als bei dieser Art. Der Visceralraum ist auf ein Minimum reduciert. An der Innen- seite der Ventralschale sind die Eindrücke der Divaricatores kurz, schmal und klein und gegen die übrige Schale scharf abgesetzt. Die Innenseite der Dorsalschale ähnelt sehr derjenigen der vorigen Art aber der distale Teil der nierenförmigen Eindrücke ist schmal. Die äussere Skulptur besteht aus feinen kleinwelligen Streifen, etwa 25 per Um, die sich durch Teilung vermehren. An der Dorsal- schale sieht man auch Zuwachsstreifen. Tovra will am Schlossrande Andeutungen von Stachelspuren beobachtet haben. Ich habe keine gesehen, aber es ist ja wenig wahrscheinlich, dass keine vorhanden seien, und so schön ist mein Material nicht, dass ich behaupten könnte, dass Stacheln fehlen. KARBONBRACHIOPODEN SPITZBERGENS UND BEEREN Eıtanns, 77 Vorkommen: Die Art ist eine der häufigsten auf Spitzbergen. Dass sie in den Sammlungen verhältnissmässig so selten ist, dürfte darauf beruhen, dass es so schwer ist, gute Stücke zu bekommen. Ich selbst habe sie an der Sassen Bay, östlich von Flowers Tal in ge- steinsbildenden Massen gesehen. Die Art gehört dem Spiriferenkalk an und liegt aus folgenden Stellen vor: M:t Misery auf Beeren Eiland, Ostufer von Tempelbay, Bjonas Hafen, östlich von Flowers Tal, Anser Bucht und Skans Bay. TovLas Exemplar stammt aus Bellsund. Marginifera involuta T'SCHERN. Taf. XIX. Fig. 1—11. Synonymie siehe TscHerxyschew. 47. Seite 321. Die Form ist stark spiralig eingerollt und die äussere Form stimmt gut zu TScHERNYSCHEws Figuren. Doch scheint bei meinem Material der Visceralraum etwas kürzer zu sein als bei dem von TSCHERNYSCHEW (Textfig. Seite 322 und 646 und Taf. 58. Fig. 5 b) abgebildeten Exemplar. Die äussere Verzierung ist bei meinem Ma- terial schlecht erhalten, weil alle Exemplare durch Ausspaltung aus dem Gestein gewonnen worden sind. Die Art soll sich nach TscHErR- NYSCHEW »durch ihre sehr schwache Berippung» auszeichnen, »die nur an der Visceralpartie deutlich erkennbar ist.» Das ist hier der Fall. Die Nadeln sollen an der Ventralklappe undicht stehen. An dem ein- zigen Exemplar, wo ich Nadeln habe beobachten können, sind an jeder Seite nur zwei zu sehen, sie können aber zahlreicher gewesen sein. Der Sinus ist tief. Wie die Innenseite der Dorsalschale gebaut ist, geht aus TSCHERNYSCHEwS Figur nicht hervor. Der Margo, nach wel- chem die Gattung ihre Benennung erhalten hat, ist hier wie bei an- deren Arten sowohl dieser Gattung wie auch bei mehreren der Gattung Productus vorhanden. Auch finden sich keine Abweichungen von dem allgemeinen Bau der Muskeleindrücke und der nierenförmigen Ein- drücke. Letztere liegen weit vorne und seitlich und sind in ihrem distalen Teil rundlich. Die Höhe des Visceralraumes wechselt, er wird aber weder besonders hoch noch niedrig. 18 C. WIMmAn, Vorkommen: Die Art ist von ANDERSSON und FORSBERG in zahl- reichen Exemplaren in dem roten Corakalk auf Beeren Eiland im Passe zwischen Hambergs Berg und dem Vogelberge und in Ymers Tal ein- gesammelt worden, Marginifera typica Waas. var. septentrionalis 'T'SCHERN. Synonymie siehe Tscnernyschew. 47. Seite 322. Zu TscHERNYScHEws Beschreibung habe ich nichts Neues hinzu- zufügen. Zu dieser Art dürfte auch TouLas Productus longispinus Sow. var. selosus Putz. (43. Seite 255. Taf. 8. Fig. 8 a und b) gehören. Vorkommen: Tovra führt die Art aus der Landzunge zwischen den beiden Armen des Nordfjordes, also wahrscheinlich dem Berge Capitolium, an. TSCHERNYSCHEW giebt sie aus dem Spiriferenkalk des Spitzbergengebiets an. Die wenigen Exemplare in den schwedischen Sammlungen stammen aus Bellsund und sind Bellsund oder Axels Inseln etikettiert. HoLTEDAHL (17. Seite 36. Taf. 3. Fig. 3) bildet ein Exemplar aus dem Mosquensiskalk auf Bröggers Halbinsel ab. »Ob die Spitzbergen-Form mit der typischen Form oder dieser Varietät identisch ist, lässt sich schwer sagen... .», schreibt HoLrepaur. Es scheint mir fraglich, ob das Exemplar überhaupt bestimmbar ist. Marginifera ? bicarinata n. Sp. Taf. XIX. Fig. 12—21. 1889. Marginifera ? spitzbergiana TSCHERNYSCHEW non Toura. 46. Seite 286 und 375. Taf. 7. Fig. 36 a—c. Wie schon Frech (8. Seite 498) nachgewiesen hat, ist Margini- fera? spitzbergiana TouLa bei TSCHERNYSCHEW nicht mit Productus spitz- bergianus Tour (42. Seite 144. Taf. 1. Fig. 8 a--d) identisch. FREcH vergleicht das Toulasche Original mit Produetus artiensis TScHERN. Es ist jedenfalls nicht mit der vorliegenden Art identisch, dürfte aber einst- weilen nicht näher bestimmbar sein. Auch diese Art ist von Lisp- STRÖM (934. Seite 302) als eine Varietät von Productus horridus Sow. aufgefasst worden. Ob die Art wirklich zur Gattung Marginifera ge- KARBONBRACHIOPODEN SPITZBERGENS UND BEEREN EILAnDds. 79 hört, lässt sich nicht entscheiden, ist aber kaum von Interesse, da diese Gattung wohl überhaupt nicht aufrecht zu erhalten ist. Der Visceralraum ist mässig hoch, breiter als lang. Die Schale ist stark spiralig eingerollt. Die Öhrchen sind nicht scharf abgesetzt. Der Sinus ist tief und breit, im Querschnitt offen V-förmig. Mit den Seitenteilen der übrigen Schale bilden die Seitenteile des Sinus einen scharfen Winkel, der mitunter sogar kleiner als 90° ist. Hierdurch entstehen an der Ventralschale die zwei Kiele, worauf sich der Name bezieht. An der Dorsalschale sieht man dem Sinus entsprechend einen scharf ausgeprägten Kiel. Die Skulptur besteht aus verhältnismässig groben Längsstreifen. Distal kommt eine schwach ausgeprägte Längsrunzelung hinzu. . Wie es sich mit den Stacheln verhält, kann ich wegen des Erhaltungs- zustandes nicht sagen, aber in dem wenig ausgeprägten Winkel zwi- schen dem Öhrchen und der übrigen Schale sitzt wenigstens ein gro- ber Stachel. Die Innenseiten der Schalen sind mir bei dieser Art nicht bekannt. Vorkommen: Ein Exemplar in grauem Spiriferenkalk ist nicht etikettiert. Fünf Exemplare aus Green Harbour sitzen in Feuerstein und dürften aus dem Kieselgestein stammen. Drei Exemplare habe ich in einem Geschiebe aus teilweise verkieseltem Kalkstein am Ufer von Green Harbour in Stenbrohult Tal gesammelt. Ob dieses Gestein zu dem Spiriferenkalk oder dem Kieselgestein gehört, lässt sich nicht ‚entscheiden. s0 ©. WımaAn, REVISION ÄLTERER BESTIMMUNGEN. Als Anhang zu den Artbeschreibungen gebe ich hier eine Re- vision der Bestimmungen Dr Konıncks, LinpstRöms und Touras, so weit ich eine solche ausführen konnte. Es ist ja natürlich, dass diese Bestimmungen, welche in einer Zeit ausgeführt sind, wo kein marines Oberkarbon bekannt war, ziemlich unglücklich ausgefallen sind. DE Kontsck (22) hat aus Spitzbergen folgende Arten angeführt: Spirifer alatus ScHLoTH. var., Sp. cristatus SCHLOTH. var., Productus hor- ridus Sow., P. cancrini VERN., P. Leplayi VERN.? und P. Robertianus Dr Kon. Ich habe Dr Kontscks Material nicht gesehen und kann also nicht beurteilen, was sich unter diesen Namen versteckt. Was die beiden Spiriferen-Arten betrifft, so sind sie als Varietä- ten angeführt und können also etwas ganz Anderes sein. Dass Pro- ductus horridus vorliege, ist wohl nach dem, was man jetzt weiss, we- nig wahrscheinlich. P. Leplayi wird mit Fragezeichen angeführt. Auch P. canerini scheint nach den jetzigen Forderungen nicht bestimmt werden zu können. Productus Robertianus erinnert stark an TouLas P. Wiülezeki. In der Stockholmer Sammlung liegen Stücke vor, welche von G. Linp- ström als P. Robertianus bestimmt worden sind. Ganz ähnliche Exem- plare sind auch von TSCHERNYSCHEW zu dieser Art gestellt worden. in anderes ähnliches Exemplar ist von Linpström als Prod. Wilezeküi? etikettiert worden. Keines von diesen zahlreichen Exemplaren ist so gut erhalten, dass ich eine Beschreibung darauf gründen kann. Sie machen auf mich den Eindruck, Abschälungsstadien von einer vielleicht ganz anders aussehenden Art zu sein. Es ist jedoch immerhin mög- lich, dass es wirklich einen P. Roberti DE Kon. resp P. Wilezekü TouLa giebt. Das schwedische Material kommt hauptsächlich aus dem Kiesel- gestein der Axelinseln in Bellsund. Ein Exemplar ist »Eders Insel» etikettiert. KARBONBRACHIOPODEN SPITZBERGENS UND BEEREN EILanps,. SI Über die von Lixpström (34) angeführten Arten ist folgendes zu bemerken: Terebratula fusiformis VErRN. Es liegt kein so etikettiertes Stück vor. Das damals einzig vorliegende Material bestand aus Dielasma plica Kur. Ithyndronella pleurodon Sow. ist Rhynchopora Nikitini TSCHERN. Camarophoria erumena MArT. ist richtig. Camarophoria Humbletonensis Howse besteht aus schlecht erhaltenem, nicht näher bestimmbarem Material. Athyris Royssii V’Eveille ist unbestimmbar. Spirifer bisulcatus Sow. var. sarana® VERN. ist Spiriferina Saran® VERN. Spirifer incrassalus EıcHhw. ist Spirifer Loveni WNn. Chonetes perforata Lm, nomen nudum, ist unbestimmbar., Chonetes scutellum Lm, nomen nudum, ist unbestimmbar. Chonetes vartiolaris (sic. ohne Auctorname). Ein so etikettiertes Ma- terial liegt nicht vor. Ch. variolata D’OrB. kommt aber nach TSCHERNYSCHEW (47. Seite 358) auf Spitzbergen vor. Productus cancrini VERN. ist Productus Loveni Wn. Productus Humboldti D'OrB. besteht aus unbestimmbaren Fragmenten aus Gips Hook. Productus horridus Sow. ist meistens P. pseudohorridus, aber auch LP. timanicus STUCK. und Marginifera ? bicarinata WN. Productus Leplayi Vern. Was unter dieser Benennung zu verstehen ist, ist mir unbekannt. Productus Weyprechli Toura ist richtig. Strophalosia lamellosa Grin besteht aus auch der Gattung nach unbe- stimmbaren Fragmenten aus Lovens Berg. Die von Tovra erwähnten Arten sind ja meistens beschrieben und abgebildet und deshalb habe ich sie schon bei den Artbeschrei- bungen vielfach berücksichtigen können. Bei mehreren ist das aber nicht der Fall, und deshalb finde ich es zweckmässig hier alle kurz zu behandeln. Terebratula hastata Sow. var. (41. Seite 2) ist wahrscheimlich Dielasma plica Kur., aber zu klein, um sicher bestimmt werden zu können. Nova Acta Reg. Soc. Se. Ups., Ser. 4, Vol. 3, N. S. Impr. °/ 1914. 11 82 C. Wıman, Rhynchonella cf. pleurodon Pruwn. (43. Seite 237). Die Art wird 1873 als Camarophoria crumena erwähnt. Diese Bestimmung wird 1875 zurückgenommen. Ist Rhymchopora Nikitini TSCHERN. Camarophoria erumena Marr. (41. Seite 7. 42. Seite 137, 43. Seite 258). Die Bestimmung wird 1875 Seite 237 in Rhynchonella ef. pleuro- don Prıvws geändert. Ist Rhynchopora Nikitini 'TSCHERN, Spiriferina cristala SCHLOTH. Sp. var. (43. Seite 258). Wird nach DE Koxinck angeführt und dürfte unbestimmbar sein. Spiriferina Höferiana Touza (42. Seite 135) habe ich mit Spiriferin« eristala SCHLOTHEIM identificiert. Spirifer cf. alatus SCHLOTH. var. ist nach TSCHERNYSCHEW Spirifer Dieneri. Spirifer cameratus Morr. (43. Seite 240) ist Spiriferina fasciger Keys. Spirifer cameratus Morr. var. extremus Touna (43. Seite 240) ist nach TSCHERNYSCHEW Spünrifer fasciger Keys. Spirifer Draschei Toura (43. Seite 239) ist Spirifer Draschei TouLa. Spirifer lineatus Marrın? (42. Seite 137) habe ich nicht gesehen. Spirifer lineatus Martın var. ellipticus Sow.? (42. Seite 137) kenne ich auch nicht. Spirifer Parryanus TouLA (43. Seite 256) ist Spiriferina Keilhavü v. BucH. Spirifer striatus Martın (41. Seite 4, 42. Seite 136, 43. Seite 254) be- steht aus unbestimmbaren Fragmenten verschiedener Arten. Spirifer striato-paradoxus TouzA (41. Seite 5, 43. Seite 254). Das Exem- plar von 1873 ist unbestimmbar, das Exemplar von 1875 dürfte eine besondere Art sein, mit ausserordentlich schmalem Muskel- feld in der Ventralschale, aber das Exemplar ist zu fragmentarisch, um beschrieben zu werden, Spirifer Wüczekii Touta (41. Seite 5, 42. Seite 136, 43. Seite 241). Das Exemplar von 1873 ist Spiriferina Keilhaviüi v. Buch, die übrigen sind unbestimmbar. Spirifer sp. ind. (41. Seite 7. Taf. 2. Fig. 1 und 2) ist Spiriferina Keil- havii v. Buch. Streptorhynchus erenistria PsitL. (41. Seite S, 43. Seite 252). Alle Exem- plare sind unbestimmbar. Streptorhynchus crenistria Priwe, var. macrocardinalis Tovna (43. Seite 253) ist Streptorhynchus macrocardinalis ToULA. KARBONBRACHIOPODEN SPITZBERGENS UND BEEREN Eıranns. 83 -Orthis resupinala Marr. (43. Seite 237) ist wenigstens einstweilen un- bestimmbar. Orthis Keyserlingiana DE Kon.? (41. Seite S) ist unbestimmbar. Ohonetes Capitolinus Touza (43. Seite 250) wird oben angeführt. Chonetes granulifera Sow. (42. Seite 151) habe ich in Wien nicht ge- sehen, aber die Art kommt nach TscHernyschrkw auf Spitz- bergen vor. Choneles cf. Hardrensis Pnıwr. (43. Seite 250) habe ich in Wien nicht gesehen, aber nach der Figur zu urteilen, ist das Exemplar un- bestimmbar. Chonetes papilionaceus Prıwr. (41. Seite 18) ist unbestimmbar. Ohonetes Verneuiliana Norw. u. Prarr var. Spitzbergiana Toura (42. Seite 149. 43. Seite 231) scheint eine nicht näher bestimmbare Marginifera- oder Productus-Art zu sein, Productus Aagaardi Toura (43. Seite 235) wird oben angeführt. Productus cancerini VERN. (42. Seite 145, 43. Seite 232 und 251. Das eine Exemplar von 1875 ist P. Konincki VErn., die übrigen sind unbestimmbar. Productus horridus Sow. (43. Seite 232). Das Exemplar aus Arena ist unbestimmbar, für die übrigen können Productus pseudohorridus Wx und zwei Marginifera-Arten in Betracht kommen. Productus horridus Sow. var. (43. Seite 23. Taf. 6. Fig. 4) ist wahr- scheinlich P. pseudohorridus WN. Productus horridus Sow. var. granuliferus TourA (43. Seite 233) sieht aus wie die Figur, ist mir aber unbekannt. Productus Humboldti »’OrB. (41. Seite 16, 43. Seite 233 und 251) ist unbestimmbar. Productus impressus TovLa (43. Seite 236) wird oben angeführt. Productus Koninckianus VErN. (41. Seite 16) ist P. Konincki VERN. und wird oben angeführt. Productus longispinus Sow. (42. Seite 142) ist unbestimmbar. Productus longispinus Sow. var. acutirostralus TouLa (42. Seite 144) wird 1875 nicht mehr angeführt; ich habe ihn auch in Wien nicht gesehen. s4 C. Wıman, Productus longispinus Sow. var. setosus Prıwn. (43. Seite 252) ist Margi-- nifera septentrionalis TSCHERN. Productus Payeri Tovra (41. Seite 11). Es ist möglich, dass diese lange, wenig gewundene Form eine eigene Art ist, man könnte aber auch an kleine Exemplare von P. Purdoni Dav. denken. Da aber das Material aus schlechten Steinkernen besteht, lässt es sich einst- weilen nicht näher bestimmen. Productus cf. Pratlenianus Norw. (42. Seite 139) habe ich nicht gesehen. Productus Robertianus De Kox. (43. Seite 258) wird nach DE Koxısck erwähnt. Productus ef. scabriculus Marr. (43. Seite 252) ist unbestimmbar. Productus semireticulatus Marr. (43. Seite 234) ist unbestimmbar. Productus Spitzbergianus Tovra (42. Seite 144, 43. Seite 251) wird 1875 als Varietät von P. horridus Sow. angeführt und ist unbestimmbar. Productus undatus? DEFR. (43. Seite 256) habe ich nicht gesehen. Productus Weyprechti TouLa (41. Seite 13, 42. Seite 138, 43. Seite 234) wird oben erwähnt. Productus Wilezekii Touua »(42. Seite 141) ist unbestimmbar. Siehe £. Robertianus unter DE Konxınck. Strophalosia Leplayi GEin. (42. Seite 149) ist unbestimmbar. Strophalosia sp. ind. (41. Seite 10) lässt sich nicht näher bestimmen. KARBONBRACHIOPODEN SPITZBERGENS UND BEEREN EıLanns. 85 TABELLARISCHE ÜBERSICHT ÜBER DAS VORKOMMEN DER ARTEN. | Spitzbergen- | ezhereer Beeren | gebiet nach 2 ee: Sn Eiland | Tschersv- | Kussland bis SCHEW | | | © O| 9 \2 | E BE en I | | ze | | ‚02 { = = alla | = alelezla| je @\e|5|8 2|5|& eıelzıaı2) © © eı=|s|5|>2|82|5 5 8 221315185 8|28: 2|8|8 als 2]jls|ss|= a|ı:ı5 =: :|S|& ae elle ee] ale | el 3\s | 8/2Je| 75|3|22 1|2|° | 2|2|3|2|% | I 0 ul lee | [BER] I ||& ZanS | | = = en 3 | | | | | Dielasma sacceulus Marrın? . . | +) ll _ | -|-/- | -|- | - Mölleri Tschern. . . . . | Ma | a - | | plicas Kursen a en | + | E — ++ |< | ++ | — Ktetulb es el = | = | SL Hemiptychina sublevis Waac. . | - | —- | + | > | jl=| ee Pugnax osagensis Swauuow.. . = |=-|-|-|-|+[/? || + = Rhynchopora Nikitini Tschern. . | — | — +? 4 + Ir |#+1#+1+|+ . .ı. I variabilis Stuck . . . . | Ba ae a a er Camarophoria erumena Marr. . -|- | + +|-|+/|-|- | + |-|-|)+|+|+|+|+ Purdoni Dav. . . . . .|+|1-|\-|-|-|-|— | — | _ .1r | | muaDilSEHNS CHEN ZZ 414 | - +) +|- . I | 1} | I pliata Kun! . 2» 2 ..|=-/-\-|-|-|-|-/- |+|- |1-|-|-/|+)+|- pentameroides TscHern. . . | +, - | -- | =. |-|-|+|- | = Athyris Ambigua Sow. . . . | + _ | 1+ | _ — Koyssngl my le = | .- r b | | | | Roresene Nasa © 8 ee en lee: M I} I I planosuleata Pau. . . . | -/-/-| + | + na er | | STE IS a er: | + | - || | 1} “ r I} I} , Hustedia remota Eıcnw. . . . |+? I-|- [+ + 1-1 -/+|+[1-|- 3 2 | | | | | | Eumetria serpentina Kon.? +) E | | = | = | Spiriferina inseulpta Pau? . . + _ |= _ === |||) - | Holzapfeli TscHern.? + | = | - | ll] = eristafas SCHLOTHA OS a N ? + I-/+!+1+/+|+ Ex an Saw SCHERE a2 [a Se +++ | - ı 1 | Se NS ee elle Female 1 In Fusulinakalk auf Beeren Eiland. ?2 Fusulinakalk. s6 C. Wınmas, Spitzbergen- Spitzbergen Ben En a Russland SCHEW S =? 2|=|2|212|- ee = etjeresıe ls elel&)|g\=212|&|2 | =|e 22|2|82 8e alle ale leere enter lese Ialels 21 21er) ll elesue |5|3]8|2|217)2|2|21|2|8|8|2|21>|® Ile, 17 Sal ale 7 = = "|2a|® © = (e} [ = »|ı# v2] ar Keilhaviiv. Bon. 2 ae ee ea SaltenialscHenn al == 19 2] El ee Draschei Toua . . : .I1=-1-)1+)+|1-|+|-| -|-| -|-|-|-|-|—-|— polaris Wn.. . 2 2. ..1=-|=-1#+|#+|=<|+| | <-|<| <-|-|<-|-| 1212 Spinifers eameratus, Morton 2 ee faseiger Keys ZZ El ee Ravana Diener. . . „. . + I-|-|+ N Marcoui Waac.. . 2... | een tastubensis TscHeRN.?. . . | — | + rt =] Si er Dieneri Tscaem. . . . . = - u Se mosquensis Fischer v. Warp.) + | - | - | -|- | -/|-| -| -| <- | +) - |<) -|-|- supramosquensis NIRK. . -|-)-|1-| +)-/-| +] —| -|-|+4|+|=|-|- Fritschi Scaetiw. . . . .|1=-|?|-|-|-|-)-| +4) +] -|-|-|-|+|-|- rectangulus Kur. . . . . | -|\-|-|+|1-|-|-| -| -| =|-|-)- |) +) -|- Loveni Wn. -|1-|+|-|-)-|-| —-| -| -|1-|-|-|-|-|- Syringothyris spitzbergensis Wr. — 2 — == ka Cyrtina septosa Pams,. . » » |=-|-| 2)=|1-/-|)=| | =) |) |) |) ] 2 Martinia - 2 ....l=|-l#1-1-1<1-1 | =) =) 1) 112 Retieularia lineata Mar +|-|+/?1-|+/|+| +) +] -1+|+|+ | Streptorhynchus macrocardinalis || = | = |- | -|-|-| | -| = ||) 122 ae ee en ee er ee triangularıs Wn . . elle - — a Kempei Andersson . . : + _ | + =) = er Derbyia grandis Waac. . . — = = | | lee Mekella eximia Eıcaw. . . + -|-|+|J+|+|-|-|— Rhipidomella Michelini Ten + _ je le le Schigophoria indica Waaec. . . | + _ _ _ Zu ae Se +22 )2) 12) 02) 202 Orthotichia Morgani Derey . 21 | er ee Chonetes sp. cf. Gemitzi Waae. |-|- | + | -|-|- -| =) +| =|-|-|)-|+[+)- eapitolmus Tousa » 22. er variolata DORB. . . „= le ler a ee granulifera Owen . . „. .|-|-|-|-|=-|-) | =| +| |) -|2)+|+ || = Mölleri Tschern. . erregen || |) — |) se |) = Strophalosia . . ee | | | el Productus boliviensis D On ae ee) el een) multistsiatus Meer vwarı 0 2 (2 ee Weyprecht Ton. a Vo Vorort KARBONBRACHIOPODEN SPITZBERGENS UND BEEREN Rırannps. 87 - | Spitzbergen- | | Spitzbergen Br = ee Russland | SCHEW 9 s® = 2 un u z un E & S 5 Seal s|leleiaAleliz|ıg12|=2|8 =/<|&12|\=|2|&|8 [21|2|51 58235 s|2 3: @j8j213|2 32 |5|8|2[2|S|> ale Sea Seen een else -/5 2 2jl2|=#|2|3|2|2|13 :|2|s|_|& = alles ”|s 3 = le IZR ih Ss: zelee | | E >|8 ® | | I | | | | | lilsz \Niteer zen a a | —ıE | | ı-|-|-|-|-|-|- uralieus TSCHERN. .. . . . \= _ = lee inflatus Me Caent . . .I-|-|1+|+|-|/-)+|+| +| #1 -|4 142) +) 2 | — loupispiausSowga solle ie | Ir) = | pseudoaeuleatus Kror. . . \—-| = I er es | Isachseni Horsen. . . . .|+| — | a a en Fee ER ver pustulatus Keys. I | = | le | | Purdoni Dav: -. . . . .|-|-|+|-|-|-|+|-|-| -| Eee Er N Keiner Se Ne a ar) Ve run Be] ra Veen erg) (ZEN RE ee rag A Cora v’Onrn . | a a en u EEE Eu a En ee Ines rar el Aagasedi Toua .» ... .|I=|-|#+|#+|-<|-|-)+| +) +) -|=1+|+|+| = KoninekiOVERN.. ae See: = | 22 & er caneriniformis TscHeRkN . . | - a a N \— + | | | la Loveniı Wn.. . -»- .. .|1=-|1-|+|-|1-|-|<-|-|- I === artiensis TsScHern. . . . ', Else: | — ae manmatuseRevs 2 | | + | I-/-|-| + | punctatus Marım . . . „|\+|-| _ Ile elle fasciatus Kur. ae | + || = elezans Woran |ı- I-|-| — m N | Porgeetusekuns ur [= |+ | ur | elle loneusaMEeRe ll = | lee) = pseudohorridus W5 . . .\-|-|+| + = | = > timanieus SIURk. . . .„ .„\-|-|+)|- + | + | impressus Tousa . . . . et), =|& Ir) | | Marginifera involuta Tscnern. . - = | | ale le typica WAAGEN var. septentrio- | | | IE | | nalis Tscuern. . . . . 2 | || 45 | | 2 even ?bicarinata Wn. . . . .|-|-|+|+ | -| -|-| | in Wie aus obiger Tabelle hervorgeht, kommen in den marinen Karbonschiehten Spitzbergens und Beeren Eilands 90 auch der Art nach bestimmte Brachiopodenarten vor. Sechs von diesen sind mit Fragezeichen angeführt und werden nicht in Betracht gezogen. Von den übrigen S4 Arten kommen 58 in Russland vor, und 14 sind für ss 0. WıMman, Spitzbergen eigentümlich. Es ist wahrscheinlich, dass von den übrigen 14 Arten auch einige in Russland gefunden worden sind. Da es aber sehr schwer ist, mit der russischen Literatur umzugehen, habe ich, was diese 14 Arten betrifft, ganz darauf verzichtet und begnüge mich, von ein paar Ausnahmen abgesehen mit den diesbezüglichen Angaben von T'SCHERNYSCHEw. Die karbonische Brachiopodenfauna des Spitzbergen- gebiets besteht also zu wenigstens 69 °/o aus Arten, die auch in ent- sprechenden Schichten in Russland vorkommen. Von diesen 58 mit Russland gemeinsamen Arten sind 32 Arten, also mehr als die Hälfte, als eigentlich russisch zu betrachten, sie sind von Russen und aus Russland beschrieben worden. Schon die echt russischen Arten sind also mehr als doppelt so zahlreich wie die für das Gebiet eigentüm- lichen Arten. Es kann also darüber kein Zweifel bestehen, dass sich das Spitzbergengebiet aufs engste an das russische Faunengebiet an- schliesst. Was die faunistische Übereinstimmung der besonderen Schichten im Spitzbergengebiet und in Russland betrifft, so ist diese schon von TSCHERNYSCHEW eingehend untersucht worden. Aus meiner Tabelle geht eine ganz besondere Übereinstimmung zwischen dem Spiriferen- kalk des Spitzbergengebiets und den Schwagerinenschichten Russlands hervor. Die productusführenden Kieselgestene Spitzbergens lassen sich nicht so zuverlässig mit der Artastufe Russlands vergleichen, weil einerseits immer unklar bleibt, was auf Spitzbergen als Kieselgestein aufgefasst worden ist, und anderseits, ob ein in den Sammlungen in Feuerstein sitzendes Fossil wirklich aus dem Kieselgestein oder z. B. aus verkieseltem Spiriferenkalk stammt. Es ist auch zu vermuten, dass ein Teil der von TSCHERNYSCHEW aus. dem Kieselgestein Spitz- bergens angegebenen Arten auf Bestimmungen in eben derselben Samm- lung gegründet ist; und es ist sehr wahrscheinlich, dass TSCHERNYSCHEW nach schwedischem Beispiel auf Spitzbergen etwas mehr zum Kiesel- gestein gerechnet hat als ich. KARBONBRACHIOPODEN SPITZBERGENS UND BEEREN FırLanns, 89 LITERATUR. 1. ANDERSSON, J. @. Über die Stratigraphie und Tektonik der Bären Insel. Bull. Geol. Inst. of Upsala. Vol. 4 (1898 —99), Upsala 1900. Buch, L. v. Über Spirifer Keilhavi. Abh. der k. Akad. d. Wissensch. Berlin. Jahrg. 1846. Seite 65. Berlin 1848. 3. Davipson, Tu. Britisı Carboniferous Brachiopoda. Part 5. Pal. Soc. London 1857—62. ©) 4. DE GeEER, G. A geological excursion to central Spilzbergen. Guide de l’excursion au Spitzberg. Xl:e Congr. Geol. Internat. Stockholm 1910. d. —— The Coal Region of Central Spitzbergen. Ymer. Jahrg. 1912. Seite 335. Stockholm 19132. 6. Duxskowskı, E. v. Über Permo-Carbonschwämme von Spitzbergen. K. Sv. Vet. Akad. Handl. Bd. 21. N:o 1. Stockholm 1884. 7. FrieeeL, G. Über oberearbonische Faunen aus Ost- und Südasien. Palsontographica. Bd. 48. Seite 91. Stuttgart 1901. S. Frech, F. Lethxa geognostica. Teil 1. Lethxa pal&ozoica. Bd. 2. Seite 496—499. Stuttgart 1897— 1902. 9. Gemitz, H. B. Carbonformation und Dyas in Nebraska. Verh. d. Kais. Leop.-Carol. Akad. d. Naturf. Bd. 33. Dresden 1866. 10. Geologiska Föreningens i Stockholm Förhandlingar. Bd. 2. Seite 285 und 286. Sit- zung d. 4 Febr. 1875. 11. Gikty, G. H. The Carboniferous Formations and Faunas of Colorado. U. S. Geol. Surv. Ser. C. N:o 63. Prof. Pap. N:o 16. Washington 1903. 12. Gois, A. Om Fusulina eylindrica Fischer frän Spetsbergen. Öfvers. K. Vet. Akadıs Förh. Jahrg. 40. 1883. N:o 8. Stockholm 1884. 13. GRÖBER, P. Über die Faunen des untercarbonischen Transgressionsmeeres des zentralen Tian-schan, die in der Umgebung des Sart-dschol-Passes gefunden worden sind. Neues Jahrb. Beil. Bd. 26. Stuttg. 1909. j4. Haır, J., assisted by CLARKE, J. Genera of Pal&ozoie Brachiopoda. Part 1 und 2. Geol. Surv. New York, Pal&ontology Vol. Ss. Albany 1892 resp. 1894. 15. Haucuron, S. Description of the Plates to illustrate the Geology of Captain M’Clintock's lce-Travels in M’CLinTock, F. L. Reminiscences of Arctie Ice-Travel in search of Sir John Franklin and his companions. With geological Notes and Illustrations. Journ. Roy. Dublin Soc. Vol. 1. 1856—57. Dublin 1858. Seite 239. 16. Hınpe, G. J.e On the chert and siliceus schists of the Permo-Carboniferous strata of Spitzbergen and on the characters of the Sponges therefrom, which have been described by E. v. Dunıkowsky. Geol. Mag. Dec. 3. Vol. 5. Jahrg. 1888. Seite 241. London 1888. Nova Acta Reg. Soc. Sc. Ups., Ser. 4, Vol. 3, N. 8. Impr. ”/z 1914. 12 90 C. WImaAn, 17. Horrevanı, ©. Zur Kenntniss der Karbonablagerungen des westlichen Spitzbergens. 1 Eine Fauna der Moskauer Stufe. Videnskabsselskabels Skrifter. I. Mat.- naturw. Klasse 1911. N:o 10. Kristiania 1911. 18. —— Zur Kenntniss der Karbonablagerungen des westlichen Spitzbergens. II. Allge- meine straligraphische und tektonische Beobachtungen. Ibid. 1912. N:o 23. Kristiania 1913 19. Keırnau, B. M. Reise i Öst- og Vest-Finmarken samt til Beeren-Eiland og Spitzbergen i Aarene 1827 og 1828. Kristiania 1831. n 20. Koninck, L. De. Notice sur quelques fossiles du Spitzberg. Bull. Acad. roy. de Belgique. Tome 13. N:o 6. 1846. 91. ———- Monographie du Genre Productus. Mem. Soc. Roy. d. Se. Liege. Tom 4. Partie 1. Seite 71. Liege 1847. 93. ——- Nouvelle nolice sur les fossiles du Spilzberg. Bull. Acad. roy. de Belgique. Tome 16. Partie 2. Seite 632. Bruxelles 1850. 93. —— Faune du Calcaire Carbonifere de la Belgique. Partie 6. Brachiopodes. Ann. Mus. R. Hist. Nat. de Belg. Tome 14 Bruxelles 1887. 94. Lunperen, Be Anmärkningar om Permfossil frän Spetsbergen. Bih. K. Sv. Vet.-Akad. Handl. Bd. 13. Afd. 4 N:o 1. Stockholin 1887. 95. Meck, F. B. Palxontology. Part. 1. U. S. Geol. Exp. of the Fortieth Parallel. Wash. 1877. 96. NATHORST, A. G. Redogörelse för den tillsammans med G. De Geer är 1882 företagna geologiska expeditionen till Spetsbergen. Bih. till K. Sv. Vet.-Akad. Handl. Bd. 9. N:o 2. Stockholm 1884. 27. —— Bidrag till Kung Karls lands geologi. Geol. Fören. Förh. Bd. 23. Seite 341. Stockholm 1901. 98. ——— Beiträge zur Geologie der Bären-Insel, Spitzbergens und des König-Karl-Landes. Bull. Geol. Inst. of Upsala. Vol. 19 (1910—1911). Upsala 1910. 29. —— und Hourtn, J. M. Swedish Exploratioas in Spitzbergen 1755—1908. Ymer Jahrg. 1909. Stockholm 1910. 30. NETSCHAIEw, A. W. Die Fauna der Perm-Ablagerungen vom Osten und vom äussersten Norden des Europäischen Russlands. 1. Brachiopoda. Mem. du Com. Geol. Nouy. Ser. Livr. 61. St. Petersburg 1911. 31. NEuMayR, M. Über Brachialleisten (»nierenförmige Eindrücke») der Productiden. Neues Jahrb. Jahrg. 1883. Bd. 2. Seite 27. Stultg. 1883. 32. Nıkımın, S. Depöls carboniferes et puits artesiens dans la region de Moscou. Mem. du Com. G£eol. St. Petersburg. Vol. 5. N:o 5. 1890. 33. NORDENSKIÖLD, A. E. Utkast till Spetsbergens Geologi. K. Sv. Vet.-Akad. Handl. Bd. 6. N:o 7. Stockholm 1866. 34. —— Uikast till Isfjordens och Bellsounds geologi. Geol. Fören. Förh. Bd 2. Seite 301. Stockholm 1874 und 1875. 35. PARRY, W. E. Narrative of an attempt to reach the North Pole. London 1828. 36. ROBERT, E. Voyages en Scandinavie, en Laponie au Spitzberg etc. Paris. Druckjahr unbekannt. 40. 41. 46. 47. 49. öl. 52. KARBONBRACHIOPODEN SPITZBERGENS UND BEEREN Eıtanns. 91 SALTER, J. W. Note on the Fossils from Spitzbergen. Appendix zu: LAMoNT, J. Sea- sons with the Sea-Horses. London 1861. SCHELLWIEN, E. Die Fauna der Trogkofelschiehten. Teil 1. Abh. d. KK. Geol. Reichs- anst. Bd. 16. Heft. 1. Wien 1900. — — Monographie der Fusulinen. Nach dem Tode des Verfassers herausgegeben und fortgeselzt von GÜNTER DYRENFURTH und Hans v. Starr. Teil I. Die Fusulinen des russisch-arktischen Meeresgebiets Palxontographica. Bd. 55. Seite 145. Stultg. 1908. STAFF, H. v, und Wevexinv, R. Der oberkarbone Foraminiferensapropelit Spitzbergens. Bull. Geol. Inst. of Upsala.. Vol. 10 Seite Sl. Upsala 1910. TouLA, Fr. Kohlenkalk-Fossilien von der Südspitze von Spitzbergen. Sitz.-b. der Akad. d. Wissensch. Wien. Abt. 1. Bd. 68. Jahrg. 1873. Wien 1874. — — Kohlenkalk- und Zeckstein-Fossilien aus dem Hornsund an der Süd— Westküste von Spitzbergen. Sitz.-b. der Math.-Naturw. Classe d. Akad. d. Wissensch. Wien. Abt. I. Bd. 70. Jalırg. 1874. Seite 133. Wien 1875. — — Permo-Carbon-Fossilien von der Westküste von Spitzbergen. Neues Jalhrb. für Min., Geol. u. Pal. Jahrg. 1875. Seite 225. Slutig. 1875. TSCHERNYSCHEW, Tu. Der Permische Kalkstein im Gouvernement Kostroma. Verh. d. Russ. Kais. Min. Ges. St. Petersb. Ser. 2. Bd. 20. St. Petersb. 1885. — — Über die Artinsk- und Carbon-Schwämme von Ural und vom Timan. Ibid. S Ser. 2. Bd. 36. St. Petersb. 1898. — — Beschreibung des Gentral-Urals und des Westabhanges. Allgem. Geol. Karte von Russland. Blatt 139. M&m. Com. Geol. Vol. 3. N:o 4. Petersburg, Paris. 1889. — — Die obercarbonischen Brachiopoden des Ural und des Timan. Mem. du Com. Geol. Vol. 16. N:o 2. St. Petersb. 1902. WAaAGENn, W. Salt-Range Fossils. 1. Productus-Limestone Fossils.. 4. Fase. I. Bra- chyopoda. Palzontologia Indiea. Ser. 13. Mem. of the Geol. Surv. of India. Caleutta 1882. WHITrieLd, R. P. Notes and observations on carboniferous Fossils and semifossil shells, brought home by members of the Peary expedilion of 1905— 1906. Bull. of the Amer. Mus. Nat. Hist. Vol. 24. 1908. Seite 5l. New York 1908. Wıman, (G. Ichtyosaurier aus der Trias Spitzbergens. Bull. Geol. Inst. of Upsala. Vol. 10 (1910—1911). Upsala 1910. WirTengurg, P. v. Über Werfener-Schichten von Spitzbergen. Bull. Acad. Imp. Se. St. Petersb. 1912. ZiTTEL, K. v. Grundzüge der Paläontologie. 3 Aufl. München und Berlin. 1910. ERKLÄRUNG DER TAFELN. Alle Figuren sind in natürlicher Grösse und auf Photographien gezeichnet worden. Bei der zeichnerischen Behandlung sind teils un- wesentliche Sachen wie z. B. dunkle Flecken, die auf verschiedener Farbe des Objekts beruhen, und welche den Eindruck der Figur nur stören, entfernt worden, teils ist das Relief etwas geschärft und über- trieben worden, wie dies für die Reproduction immer nötig ist. Nur ausnahmsweise und in ganz unzweideutigen Fällen sind kleinere Er- gänzungen vorgenommen worden. Die Photographien sind vom Herrn Photographen A. Larsson in Upsala ausgeführt worden. Dabei habe ich stets die Einstellung der Camera, die richtige Grösse u. s. w. selbst kontrolliert. Die Zeichnungen sind von Fräulein A. Lauretr und Fräulein G. JUNGBERG ausgeführt worden. | L] IL < In Tafel 1. Dielasma plica Kur. 1—4. Ein Exemplar aus Spiriferenkalk. Lovens Berg. Reichsm. Stockh. 1. Von oben 9%. Von unten. 3. Von der rechlen Seite. 4. Von vorne. 5—8. Ein zum grössten Teil schalenloses Exemplar aus Corakalk. Ymers Tal auf Beeren Biland. Reichsm. Stockh. 5. Von vorne. 6. Von oben. 7. Von unten. 8. Von der linken Seite. Dielasma itaitubense Derpy. 9—12. Ein Exemplar aus dem Corakalk in Ymers Tal auf Beeren Eiland. Reichsm. Stocskh. 9. Von oben. 10. Von unten. 11. Von vorne. 12. Von der linken Seite. Bhynchophora Nikitini Tscuern. Ausgelöste Exemplare aus Spiriferenkalk. Geschiebe. Stenbrohults Tal, Green Har- bour. Mus. Upsala 13—15. Dorsalschalen von innen. 16—20. Ventralschalen von innen. Athyris Royssiana Keys. . Ausgelöste Exemplare aus Spiriferenkalk. Kap Wijk und Stenbrohults Tal. Mus. Upsala. 91—47. Zuwachsserie aus Ventral- und Dorsalschalen von aussen und innen. 92. Dorsalschale von aussen. 93. Dorsalschale von innen. 94. Ventralschale von aussen. 95. Dorsalschale von innen. 96. Dorsalschale von aussen. 37—32. Ventralschalen von innen. 33. Dorsalschale von innen. 34. Ventralschale von innen. 35. Ventralschale von innen. 36. Dorsalschale von innen. 37. Ventralschale von innen. 38. Ventralschale von aussen. 39. Dorsalschale von aussen. 40—44. Ventralschale von innen. 45. Ventralschale von aussen mit teilweise erhaltenen Borsten. 46. Ventralschale von innen. 47. Ventralschale von innen. 48. Dorsalschale von innen. Schloss vollständig. 49—54. Ventralschalen von innen. Fig. 53 ist so aufgestellt, dass das Schloss auch der teilweise erhaltenen Dorsalschale sichtbar ist. 55. Ventralschale von aussen. Noavar ACH Res. Soc. Se Üps., SER. IV, Vor.3. N:o’®: Tar. 1. & nn 17 u 1 43) 18 19 20 13 14 15 ev 0e ass a yo9ao 88 rss0nn0er.0 96V 90 Cederquists Graf, A.-B., Sthim S\ un) a) IL < = eruauwion Tafel 2.- > Athyris Royssiana Kexs. Ausgelöste Exemplare aus Spiriferenkalk. Kap Wijk und Stenbrohults Tal. Mus: Upsala- Von der rechten Seite. Dasselbe Exemplar von vorne. und 4. Kleine Exemplare von vorne. Ventralschale von innen. Dorsalschale von innen. Seniles Exemplar von vorne. Dorsalschale desselben Exemplars von innen. Ventralschale desselben Exemplars von innen. Dasselbe Exemplar von der linken Seite. Dorsalschale von innen. Ventralschale von innen. Dorsalschale von aussen mit teilweise erhaltenen Borsten. Athyris sp. Ventralschale von innen. Spiriferina expansa Tscuern. Dorsalschale von aussen. Spiriferenkalk. Kap Wijk. Mus. Upsala. Dieselbe von innen Ventralschale von aussen. Spiriferenkalk. Kap Wijk. Mus. Upsala. Dieselbe von innen. Ventralschale von innen. Spiriferenkalk. Stenbrohults Tal. Mus. Upsala. Dieselbe von aussen. Von der linken Seite. Spiriferenkalk. Kap Wijk. Mus. Upsala. Dasselbe Exemplar von vorne. Dasselbe Exemplar von oben. Dasselbe ‚Exemplar von unten. Spiriferina Keilhavii v. Buch. Ganzes fast schalenloses Exemplar. Spiriferenkalk. M:t Misery. Beeren Eiland. Reichsm. Stoeckh. Von der linken Seite. Dasselbe Exemplar von oben. Dasselbe Exemplar von unten. Ventralschale von innen. Ebendaher. Reichsm. Stockh. Ventralschale von innen. Ebendaher. Reichsm. Stockh. Dasselbe Exemplar. Dorsalschale von innen. MER REG. Soc, Se. ÜBps., SER. IV.. Vor. 3. N:o8. ARE: Cederquists Graf. A.-B., Sttlm, ISDER>3: Nova Acta Reg. Soc. Se. Ups., Ser. 4, Vol. 3, N. 8. Impr. ® 1914. 15 Tafel 3. Spiriferina Keilhavei v. Buch. 1. Dasselbe Exemplar wie Taf. 2. Fig. 25—27 von vorne. Spirifer Draschei Toua. 2. Ventralschale von aussen. Spiriferenkalk. Angelins Berg. Reichsm. Stockh. 3. Dorsalschale von aussen. Corakalk. Pass zwischen Hambergs Berg und dem Vogel- berge, Beeren Eiland. Reichsm. Stockh. 4. Ventralschale von aussen. Corakalk. \Vmers Tal, Beeren Eiland. Reichsm. Stockh. 5. Ganzes fast schalenloses Exemplar von oben. Corakalk. Pass zwischen Hambergs Berg und dem Vogelberge, Beeren Eiland. Reichsm. Stockh. 6. Dasselbe Exemplar von unten. 7. Dasselbe von vorne. 8. Dasselbe von der rechten Seite. 9. Dorsalschale von aussen. Spiriferenkalk. Angelins Berg. Reichsm. Stockh. 0. Ventralschale von aussen. Ebendaher. Reichsm. Stockh. 1. Ventralschale von aussen. Wahrscheinlich Spiriferenkalk. Fundort unbekannt Reichsm. Stockh. 12—16. Ventralschalen von innen. Zuwachsserie aus Spirifereukalk. Stenbrohults Tal. Mus. Upsala. 17. Ventralschale von innen. Spiriferenkalk. Skans Bay. Mus. Upsala. 18. Ventralschale von aussen. Spiriferenkalk. Lovens Berg. Reichsm. Stockh. 19. Steinkern von vorne. Wahrscheinlich Spiriferenkalk. Angelins Berg. Reichsm. Stockh. 20. Ventralschale von innen. Spiriferenkalk. Stenbrohults Tal. Mus Upsala. 21—26. Ausgelöste Ventralschalen. Spiriferenkalk. Skans Bay. Mus. Upsala. 21—24. Von innen. 25. Area. 26. Dasselbe Exemplar wie Fig. 24, von der rechten Seite. Nova Acta REG. Soc. Se. Üps., SER. IV, Vor.3. N:o 8. TAr. II. 26 Cederquists Graf, A.-B,, Sthlm = a a) IL < 5 ee Tafel 4. Spiriferina polaris Wn. Fig. 1—13 und 15—22 aus Spiriferenkalk. Kap Wijk. Mus. Upsala. 1—13. Zuwachsserie von Ventralschalen von innen gesehen. 14. Ventralschale von innen. Spiriferenkalk. Skans Bay. Mus. Upsala. 15—17. Dorsalschalen von innen. 18. Ventralschale von aussen. 19. Dieselbe von innen. 90. Ventralschale von innen. 91, 22. Angebohrtes Gerölle von aussen und innen. 93. Fast ganzes Exemplar von vorne. Spiriferenkalk. Bjonas Hafen. Mus. Upsala. 24. Dasselbe Exemplar von der linken Seite. 95. Dasselbe Exemplar von oben. Nova Acra Rec. Soc. Sc. Ups., Ser. IV, Vor. 3. N:o 8. Tar. IV. Cederquists Graf. A.-B., Sthim 7e) | IL] IL 137° 47’W/ lower 3 65° 44'N af 116C-2 0,29% 102) NER 501'- 2 511° 2 116C-2 13° =) 116C-2 596- : 612' a 116C-2 64- 68'* 116C-2 796'* S 116C-2 = talus 2 116C-2 1,241° S 116C-2 184-187'* x 116C-2 925'* BS 116F-16 1,719- = 1,723 116C-2 1092 Stratigraphic position = distance above base of formation, unless otherwise indicated. Asterisk indicates distance below top of formation. Nova Ac GSC Locality 57062 57071 57139 57143 57147 SYAlSy2 57154 57155 57156 57242 57243 57244 57247 57255 57256 57259 57275 C-2696 C-2697 Location or Section 116C-2 116C-2 116C-2 116C-2 116C-2 116C-2 116C-2 116C-2 116C-2 116C-2 116C-2 116C-2 116C-2 116C-2 116C-2 116C-2 116C-2 116C-2 116C-2 116C-2 116C-2 116C-2 116C-2 116C-2 116H-1B 116H-1A Hart River Unit 2 Ettrain or . Jungle equivalents Creek 114-119’* 949-954'* 814'* 414'* 413’ 356,7 786'- 788’ 413° 1,153- 1,1945 114'-119’* 97'* 904' 22’ 679' Formation Permian Tahkandit Lisburne undivided 14.5- 16’ 286’ 341’? 76- 86' 340’ 68’ (talus) 77- 80' 12% Permian sandstone unit Permian shale unit gF7 ASNOHYHLYA 'I [ Dun YAINva M A Nova Acra Rec. Sc. Ups., SER. IV, Vor: 3: N:o 8. Cederquists Graf. A.-B., Sthim Js _ MR IL