200322 Ba > 3 II \ 3 B>- > 5 DIE Sememnen, «ua4 = O UBER EINIGE VOGEL VON CHILT, BEOBACHTET m MÄRZ UND ANFANG APRIL 1827, F. IH. ‚von KiITTLiTz, NATURFORSCHER DER EXPEDITION DES SENIAVIN (Gelesen den 3. März 1330.) B; der Kürze unseres Aufenthalts in diesem merkwürdigen Lande kann hier wol niemand eine Art Katalog der in dieser Jahreszeit die Küste bewohnenden Vögel erwarten, es kann immer nur die Rede seyn von dem zufälligen Ertrage der Bemühungen weniger Tage, worunter freilich diejenigen Arten zuerst erschei- nen, die um jene Zeit am häufi,;sten sind. Inzwischen bedurfte es keines vollen Tages um mich in Erstaunen zu setzen über die Neuheit und Eigenthümlichkeit der dort vorherrschenden Formen, so sehr abweichend von denen anderer, uns mehr bekannter Theile, von Südamerika. Es scheint, dass nach der sehr abwech- selnden Beschaffenheit des Bodens und der Vegetation jede der verschiedenen Ge- genden auch ihre thierische Bevölkerung für sich hat: welcher Reichthum würde mir höchst wahrscheinlich zugeflossen seyn, wenn ich ınehr zu sehen bekommen hätte, als die sehr einförmigen, waldlosen und zur Trockenheit besonders geneig- ten Umgebungen von Valparaiso. In denen von la Concepcion verweilten wir leider kaum über einen Tag, ich erinnere mich aber nirgends eine ähnliche Mannigfaltigkeit und Menge von Vögeln gesehn zu haben, als in dieser höchst anmuthigen, an der herrlichsten Waldung reichen Gegend. Den grösseren Theil von denen, so mir überhaupt dort vorkamen, bemühte ich mich vergebens wäh- rend unseres längeren Verweilens bei Valparaiso wiederzufinden. Ein im Allgemeinen die Vögel von Chili sehr charakterisirender. Zug = die auffallend vorherrschende Neigung vieler Arten, mit Vernachlässigung des Fluges auf dem, Boden zu laufen. Nicht nur, dass gewissen Gattungen diese ganz be- sonders eigenthümlich ist, auch von den verschiedenartigsten anderen sehen wir einzelne hier einheimische Arten, die ihren Gattungsverwandten zum Trotz. die geschicktesten Läufer abgeben. Ich allein bemerkte in meiner kurzen Anwesen- heit; zwei vorzugsweise auf der Erde laufende Falken, einen desgl. Tamnophi- lus, zwei Fringillen, einen Opetiorhynchos, den Vogel, welchen ich Parus humicola genannt habe, zu geschweigen ganz der 3 Arten meiner neuen Gat- tung Pieroptochos, denen bei sonst ganz sperlingsarüger Natur die Flugfähigkeit völlig zu fehlen scheint. Auch die Psittacara Patagonica (Less. Vag. de la Co- quille), welche im südlichen Chili sehr häufig ist, bietet diese Erscheinung dar, da man doch früher nur in Neuholland laufende Papageyen vermuthete. Rech- net man noch dazu das besonders zahlreiche Vorhandenseyn solcher Gattungen deren Species man auch anderswo vorzüglich laufen sieht, als die von Siurnus, Icterus, Alauda u. s. w. und die häufigen Sumpfvögel, so wird man sich den eigenthümlichen Eindruck denken können, den es macht, die überwiegende Mehr- heit einer so zahlreichen gefiederten Bevölkerung zu Fuss gehen zu schen. Durch schön gelärbtes Gefieder scheint sich im Allgemeinen die Vogelwelt von Chili nicht auszuzeichnen, wenigstens unter den von mir bemerkten, herrsch- ten bei weitem bescheidene, meist braune und graue Farben vor, — unter den ganz alltäglichen ist es nur der im ganzen Lande sehr häufige Sturzus militaris mit seiner schönen hochrothen Brust und der kleine Kolibri mit goldglänzendem Scheitel, die dem Reisenden als schöne Vögel allenthalben auffallen müssen. _— 19 — Die Anzahl derjenigen V ögel, so ıch in jener Zeit mir selbst verschaffen konnte, belief sich im Ganzen auf 46 Species, 23 andere bemerkte und unter- schied ich deutlich, ohne ihrer habhaft werden zu können. Drei der Eingesam- melten besass ich bereits aus Brasilien, unter den übrigen scheinen sich nur sehr wenige zu befinden, die zugleich Bewohner jenes Landes sind, und im Allge- meinen habe ich viel Ursache zu glauben, dass beinahe die Hälfte dieser kleinen Sammlung aus solchen neuen Arten besteht, die wenigstens im Sommer 1829 noch gänzlich unbeschrieben waren. Gleichwohl halte ich mich vor der Hand nur ermächtigt, die nachfolgenden ı2 Species als neu zu beschreiben und abzu- bilden, über die übrigen wage ich noch nicht zu bestimmen, denn leider befin- den sich diejenigen Werke, so die neuerlich bekannt gewordenen Vögel Südame- rikas enthalten, für den Augenblick nicht hier und können nur mit grossem Zeitaufwand herbeigeschafft werden. Ich muss es also der Zukunft anheimstellen, in einer Fortsetzung dieses nur zu früh abbrechenden Aufsatzes noch diese oder jene Beschreibung und Abbildung folgen zu lassen, wobei ich auch die bereits bekannten Arten namentlich aufzuführen, und diejenigen Bemerkungen, die ich hin und wieder über ihre Lebensart u. ss, w. zu machen Gelegenheit hatte, in Kürze mit anzubringen gedenke. Bei der Aufzählung der einzelnen Arten sey es mir um mehrerer Bequem- lichkeit willen vergönnt, mich an gar keine systematische Ordnung zu binden, als welche bei ihrer geringen Anzahl doch von keinem‘ Nutzen seyn würde. | Phytotoma silens mihi. (S. die Abbildung.) Kennzeichen der Gattung: Körperbau sperlingsarüg; be- nachbart den Gattungen Fringilla und Colius. Schnabel kurz, gewölbt, ohne Rückenkante, beide Kinnladen spitzig, Spitze der Oberkinnlade unmerklich übergekrümmt, die Ränder von beiden stark einge- zogen und sägenartig gezähnelt. Nasenlöcher rundlich , ganz am Grunde des. Sehnabels, von den Stirnfedern halb bedeckt. Zunge flach, obwohl fleischig, lanzettförmig zugespitzt, an der Spitze weder hornartig noch gefasert. (S. die Abbildung). Füsse sperlingsartig, mit ziemlich starken Nägeln, die Seitenzehen gleich lang. Die einzige Art, so ich von dieser bisher noch fast fabelhaften Gattung angetroffen, hat so wenig von der freilich sehr flüchtigen Beschreibung des PAy- toloma Rara von Molina, dass ich mich nur durch den sägeförmigen Schnabel- and bewegen liess, sie für gattungsverwandt zu nehmen, obschon es Phytoto- ma Bara selbst wol auf keinen Fall seyn kann. Die obere Figur der hierzu gehörigen Abbildung stellt das wahrscheinlich vollkommene Männchen vor, die andere wird jeder von selbst für das Weibchen zu halten geneigt seyn, aber leider kann ich diess nicht durch eigene Ueberzeu- gung bestätigen, da ich bei zwei mit den übrigen in Gesellschaft geschossenen Exemplaren von dieser grauen Farbe trotz der sorgfältigsten Untersuchung keine Spur von Eierstock wahrnehmen konnte, und deshalb damals sie mehr für diess- jährige, vielleicht noch ungemauserte, Männchen hielt, wie es überhaupt im Herbst zuweilen schr schwer hält, die Geschlechtstheile der Vögel zu unter- scheiden. Späterhin bin ich aber ın jener Meinung wieder wankend geworden durch die Bemerkung, dass bei diesen beiden Exemplaren der Schnabel durch- gängig etwas kürzer ist, als bei den anderen, was wieder mehr auf das Weib- chen hindeuten möchte; -— unfehlbar wird gegenwärtig dieser Vogel bald an- derweitig bekannt werden, wo alsdann das Räthsel sich lösen wird. Er scheint um die Weinbeerenzeit gar nicht selten um Valparaıso zu seyn, wenigstens bemerkte ich ihn dreimal in jener Gegend, zweimal in kleinen Ge- sellschaften und immer in verschlossenen Obstgärten, wodurch mir besonders das leizte Mal seine Jagd unmöglich wurde. Wie es scheint, kommt er um diese Zeit als Strichvogel von weitem her, denn er verschwindet alsbald wieder spurlos. Uebrigens ist diess einer der trägsten Vögel, die ich je gesehn habe. Ge- wöhnlich sitzt er auf den Spitzen der Bäume in sehr aufrechter Stellung unbe- —- 171 — weglich; dadurch, dass einer geschossen wird, lässt sein Nachbar auf dem näch- sten Baume sich noch gar nicht stören. Weder einen Gesang noch sonst irgend einen Ton habe ich von diesem Vogel vernehmen können, und ihm daher den Namen Ph. silens gegeben, zum Gegensatz von Ph. Rara, das bekanntlich nach seinem Geschrei so benannt ist. Als besondere Eigenthümlichkeit im inneren Bau ist eine’ sehr stark aus- gebildete blasenartige Erweiterung des Mastdarms zu betrachten, die vielleicht der Gattung überhaupt zugehört. Der Magen ist wenig muskulös, dafür sehr ge- räumig, und enthielt beı allen Ueberreste von \WVeinbeeren und grünen Blättern, welche letztere dem ganzen Darmkanal eine grüne Farbe gegeben hatten, "und die Hauptnahrung des Vogels scheinen, ganz wie es von der Gattung Phylotoma ge- meldet wird. Auch dre Schnabelränder erscheinen grün gefärbt, was allerdings zu bestätigen scheint, dass er Pflanzen absägen soll, obschon ich den Vogel nie auf dem Boden, sondern immer nur auf den Spitzen der Obstbäume ın Gärten bemerkt habe. Beschreibung: (Männchen.) Schnabel und Füsse gelblich hornfarben, ersterer nach oben zu ins schwärzliche ziehend, Augenstern hoch braunroth, Haupt- farbe des Oberleibes lerchengrau, Stirn und Vorderkopf stark rostroth, begrenzt von einigen schwarzen Längsstrichen, ein undeutlicher weissgelber Augenstreif, Backen und Seiten des Halses schwarz mit mehr oder weniger untermischtem Weiss, Vorderhals und Kinn rein weiss. Ganzer Unterleib schön hell gelbröth- lich, an den Seiten mehr oder weniger lerchengrau (letzteres vielleicht ein Zei- chen des Herbstkleides). Flügel schwarz, eine unregelmässige weisse Querbinde der kleinen Deckfedern, die grösseren zum Theil weiss gespitzt und rostroth ge- rändert, so wie die hintern Schwungfedern. Die vordern haben einen weissen Spiegelfleck ungefähr in der Mitte ihrer Länge. Schwanzfedern braunschwarz, die beiden mittelsten heller und braungrau gerändert, die übrigen sind von der Wurzel bis über die Hälfte ihrer Länge auf der inneren Fahne rostroih. Die äusserste hat. einen schmalen weisslichen Vorsaum. Mlem. des sav. etrang. T. 1. 23 _— 178 — (Weibchen? oder junges Männchen?). Schnabel etwas kürzer und mehr grau von Farbe, Augenstern und Füsse wie oben. Ganzes Gefieder lerchengrau, nur in der Mitte des Bauchs ein mehr oder minder deutlicher Anflug jener schö- nen röthlichen Farbe. Schwanzfedern wie am Männchen gefärbt, aber minder lebhaft. NB. Ob die lappenartige Hervorragung an der Ecke des Unterkiefers, so auf der Abbildung angegeben, blos dieser Art oder vielleicht der ganzen Gattung eigen sey, kann ich, wie natürlich, nicht bestimmen. Sie ist von mehr hänti- ger als hornartiger Substanz und wird bald nach dem Tode des Vogels schr un- deutlich. Ganzeslänge a Renee Melanie ze. 5 a Länge des Schnabels vom Mundwinkel bis zur Spitze ui» MO, Tarsusı=r,.ciln. Sie ee re ee ee een uader.; Mittelzehe ‚(ohne Nagel) 2 m ne Aener Eon, N Maas. Be des Schwanzes . el 0: io 3 RZ URTEEER l Flügels vom Handgelenk bis zur Spitze .3 „5 „ ) ” RL) Schwungfedern: die 3te und 4te die längsten. Pteroptochos. Kennzeichen der Gattung: Habitus benachbarı den Gattun- gen Troglodytes und Myothera. (Vergl. Turdus cyanurus L., Büff. pl. enl. 355. Leib merklich zusammengedrückt, zumal bei den kleineren Arten. Schen- kel und Füsse besonders stark. Flügel sehr kurz und fast zugerundet, werden grossentheils bedeckt von den langen und mit geschlissenen Fahnen versehenen Federn des Hinterkörpeıs. Schwanz ziemlich kurz, stufenartig geordnet, wird beständig aufwärts getragen wie hei Troglodytes. Bartborsten hinter der Schnabelwurzel und sowohl über als unter den Augen, treten indess bei einer Art mehr hervor als bei der andern. Schnabel gerade, mittelmässig lang und stark, allmählig zugespitzt und kaum merklich ausgeschnitten, oben erhaben mit stumpfer Rückenkante. Nasen- löcher seitwärts am Grunde des Schnabels, mit gewölbter hornartiger Bedeckung. Zunge wie nE der Gattung Turdus. (Siehe die Abbildung bei Pr. Rubecula). Füsse verhältnissmässig sehr stark, 'Tarsus nur wenig länger als die Mit- telzehe, die Seitenzehen gleich lang. Nägel gekrümmt und stark. Diese Vögel scheinen von der Natur gar nicht zum Fliegen bestimmt zu seyn, ich sah sie ihrer kurzen Flügel sich nur zur Unterstützung des Laufs und zur Ausführung grosser Sprünge bedienen. Sie bewohnen vereinzelt das niedrige und besonders dichte Gebüsch, ın dem sie sich sehr geschickt zu verstecken wis- sen und laufen mit ausserordentlicher Schnelligkeit über offene Stellen. Nur zu- weilen sieht man sie auch auf niedrige Zweige hüpfen. Ihre Nahrung besteht vorherrschend aus Pflanzensaamen, zu deren Ver- dauung sie viele kleine Steine mit zu verschlucken pflegen, auch ist ihr Magen ziemlich muskulös. Ich bemerkte im Ganzen folgende drei Arten dieser Gattung: Pteroptochos Rubecula m. (S. die Abbildung). Nur ein einziges Männchen erhielt ich von dieser Art bei la Concepcion, und weil es im dichten Gebüsch mit grosser Gewandtheit lief, war ich genö- thigt, aus so geringer Entfernung darauf zu schiessen, dass es fast ganz verdor- ben ward und ıch Mühe genug hatte, wenigstens eine anschauliche Abbildung davon zu geben. Nachher habe ich in der Gegend von Valparaiso mich verge- bens nach diesem Vogel umgesehen, obgleich ich dort die beiden folgenden ziem- lich häufig fand. In dem ziemlich grossen und muskulösen Magen fand ich fast lauter Säme- reien mit kleinen Steinen vermischt. Beschreibung: Schnabel braunschwarz , die Füsse mehr schwärzlich fleischfarben, als dunkelbraun, Augenstern dunkelbraun. Zwischen Schnabel und * Bo Augen einzelne unregelmässig gestellte und sehr feine Bartborsten, die am obern Augenlied sind fast kaum zu bemerken. Hauptfarbe des Oberleibes ein nur we- nig ins olivenfarbige spielendes Braun, welches an den äussersten Steissfedern ins Lohgelbe übergeht. Kehle und Vorderhals, so wie ein breiter Streif über den Augen schön gelbroth. Die Brust und ein Theil des Unterleibes erscheint auf aschgrauem Grunde schwarz und weiss gebändert, die meisten Federn sind näm- lich rein weiss mit zwei bis drei sehr deutliehen schwarzen Querbinden und zuweilen mit aschgrauer Spitze, welche letztere Farbe besonders nach den Seiten hin vorherrscht. Weiterhin am Bauche wird diese Zeichnung nach und nach immer undeutlicher und verliert sich ganz an den Schenkelfedern, welche all- mählig die lohgelbe Farbe der unteren Schwanzdecken annehmen. Flügel- und Schwanzfedern sind braunschwärzlich mit höherem Braun gerändert. Ganze, Länge). enranaian ER ae ae oo wi LängendessSchnabelsn 2 u 22 Ep RE 7 NEON dass > ANSUS UN) And ae en ar SEN CHR RT Zoll 2 ih Englisches der‘, Mittelzehex: Sau. 2. 1 2 as a Sa h Maas. © des „Schwanzeseu. ur a ao an » » Flügels vom Handgelenk bis zur Spitze . 3 Zoll ) Die Schwungfedern waren an dem einzigen Exemplar zu sehr durch den Schuss beschädigt, um ıhr Verhältniss erkennen zu lassen. Pteroplochos albicollis m. (S. die Abbildung.) Da dieser Vogel in Grösse und Gestalt so wenig Abweichung vom vorigen zeigt, war ich anfänglich ganz bereit, ihn für das Weibchen desselben zu neh- men, bald aber fand ich unter diesem Gefieder beide Geschlechter, und obgleich ich ziemlich viele der Art bei Valparaiso zu schen bekam, stiess ich doch nie auf ein Exemplar mit rother Kehle, vielmehr zeigten diese Vögel unter sich gar keine Verschiedenheit des Gefieders. Ich habe leider die vorige Art zu wenig im Leben gesehen, um auch Habitus und Lebensart vergleichen zu können. Der Kan gegenwärtige Vogel ist ziemlich häufig an den mit Sirauchwerk bewachsenen Abhängen um Valparaiso herum, wo er fast beständig an der Erde umher- läuft, nur selten sieht man ihn etwa einen niedrigen Ast besteigen. Fliegen sah ich ihn nie, wenn sr sich verfolgt glaubt, läuft er bis zum nächsten Ver- steck mit ausserordentlicher Schnelligkeit und gewöhnlich mit Hülfe der Flügel. In ruhiger Stellung trägt er den Kopf sehr aufrecht und den Schwanz fast ganz perpendikulär, auch selbst wenn er geht. Wenn er auf seiner Flucht einen hinlänglich dichten Strauch erreicht hat, behauptet er ‚diesen Zufluchtsort mit vieler Hartnäckigkeit. Einen eigenen Anblick giebt seine grosse Geschicklichkeit bergan zu laufen auf den steilsten Höhen. Gewöhnlich sieht man diesen Vogel einzeln, zuweilen aber auch paarweis. Seine Lockstimme besteht aus einzelnen ziemlich rauhen Tönen, die er nicht sehr oft hören lässt. In dem muskulösen Magen bemerkte ich nur vegetabilische Stoffe mit kleinen Steinen vermischt. Der Körper ıst bei dieser, wie bei der vorigen Art, auffallend zusammengedrückt; das Fleisch ist sehr weiss und hat einen ganz eigenthümlichen unangenehmen Geruch. Beschreibung: Schnabel und Füsse braunschwarz, Augenstern schwarz- braun. Bartborsten merklich stärker und zahlreicher als an der vorigen Art, doch weniger ausgebildet am Weibchen, das sich sonst in Grösse und Gefieder durch nichts unterscheidet. Die Haupifarbe des Oberleibes ist mehr rostbraun als am vorigen Vogel, am Vorderkopf ins Braunrothe ziehend und zum Theil mit eirunden weissen Spiegelflecken in jeder Feder, die gemeinschaftlich einen weissen Augenstreif bilden. Flügel- und Schwanzfedern sind braunschwärzlich mit sehr breiter rothbrauner Einfassung, an den Spitzen der ersteren zeigt sich hin und wieder eine undeutliche Zeichnung mit Schwarz und Weiss, welche vielleicht wie bei so vielen Vögeln das herbstliche Gefieder bezeichnet, Die Grundfarbe des Unterleibs ist ein schmutziges Weiss, welches an Kehle und Vorderhals ungefleckt erscheint, je weiter nach den Schenkeln zu aber je stärker braun überlaufen und mit ziemlich regelmässigen schwarzbraunen Querbinden Sn I ;hzogen ist, die an den Afterfedern und Schwanzdecken zuletzt sehr undeut- ı und viel kleiner werden. anzejlängesuuiaet u. nel Mean dent. BR 7 Zoll Länge des Schnabelsuuß sat sun-h\ ehe Kom “| Sal re Batsss fire Nena Bein ARE rtZoll)2/ 4, lEnelisches der „Mittelzeheig San: Hlemanr ml lies Wale a ee OL Maas. nadesalSchwanzesit: .., Me ans ak Mezollign ii, „ » Flügels vom Handgelenk bis zur Spitze . 3 Zoll Schwungfedern: die Ze und Ste die längsten. Pteroptochos megapodius m. (S. die Abbildung.) Gewiss ein Vogel von auffallendem Ansehn, von dem man kaum vermuthen sollte, dass er so lange der Aufmerksamkeit der Naturkundigen entgangen sey. Denn er ist in den niedrigen Gebüschen um Valparaiso herum nichts weniger als selten, obschon er sich sehr versteckt hält und besonders die undurchdring- lichen Dickichte einer Art von Bambusa (Linne) liebt, welche in jener Gegend grosse Stellen bedecken. Das Weibchen ist etwas kleiner als das Männchen, und mit wenigern und schwächeren Bartborsten an Schnabel und Augenliedern versehen, sonst konnte ich keinen Unterschied zwischen beiden finden. Wie der vorhergehende Vogel pflegt auch dieser nur sehr schnell und oft mit Hülfe der Flügel zu laufen, wenn er verfolgt wird. Fliegen sah ich ihn ebenfalls nie, auch nicht etwa von einem Zweige zum andern hüpfen, nur dann und wann einmal erscheint er, um sich umzusehen, mit einem plötzlichen Sprunge auf irgend einem hervorragenden Stock oder Ast, so wie die Abbildung ihn darstellt. Seine gewöhnliche Stimme, so wahrscheinlich sein Gesang ist, besteht aus einzelnen Tönen, die dem Knar- ren und Pfeifen eines ungeschmierten Rades nicht unähnlich sind, sie folgen in grossen und unregelmässigen Zwischenräumen auf einander und werden allmäh- lig immer tiefer. Wahrscheinlich rührt auch von diesem Vogel ein gewisses Geschrei her, welches aus einem einzigen oft wiederholten und sehr dumpfen Tone besteht, und welches ich oft in jenen Dickichten gehört habe, ohne mich überzeugen zu können, von wem es ausgehe. Bei allen, die ich zu untersuchen Gelegenheit hatte, bestand der Inhalt des muskulösen Magens zumeist aus Sämereien mit kleinen Steinen vermischt, doch fanden sich darunter auch Beeren von Myrthen u. s. w. und einzelne Stücke von grossen Insektenlarven. Beschreibung: Schnabel und Füsse braunschwarz, die letzteren auffal- lend stark, alle drei Vorderzehen fast von gleicher Länge, die Nägel sehr lang und stark, besonders der der Hinterzehe, dabei nur leicht gekrümmt, zusam- mengedrückt und ganz stumpf. Starke Bartborsten und Augenwimpern. Au- genstern dunkelbraun. Hauptfarbe des Gefieders dunkel rostgrau, am Rücken ins Braune übergeliend, an der Oberbrust rostroth überlaufen, ein Streif über ‘den Augen und ein desgleichen breiterer vom unteren Schnabelwinkel an den Seiten des Halses herab roströthlich weiss. Die Farbe des Unterleibs ist schr gemischt, auf roströthlich aschgrauem Grunde stehen grosse röthlich weisse Flecken mit unregelmässigen dunkelbraunen Querbinden versehen, gegen die Seci- ten hin zeigt sich dabei ein stärkerer braunrother Anflug, so wie an den lan- gen und flockigen Steissfedern, die an den äussersten Spitzen wieder undeut- liche schwärzliche und weissliche Querbinden zeigen. Die grossen Flügelfe- dern sind von einem fahlen Braun und heller als der Rücken, die Schwanzfedern dunkelbraun, gegen die Ränder hin etwas heller. Gamzeglanzeniray aaa tee Allan ala migukist ons Zell ) Künkerdes Schnabelst: aan. 1.101. 22,2 588 A Lam ne arsu sind una a, Sl Englisches: ) nsderpMittelzehen Fun. enbilauleiau een 55, Maas. zo: AdesiSchwanzes rt aan. aa Hanlok a u ar | „ Flügels vom Handgelenk bis zur Spize 3 „ 7 „ J Schwungfedern: die 4te und 5te die längsten. a Troglodytes paradoxus. m. (S. die Abbildung.) Weil dieser Vogel sowohl in Haltung und Lebensart, als selbst, mit Aus- nahme des Schnabels, auch in der Körperbildung so ganz die Eigenschaften der Gattung Troglodyles zeigt, so habe ich ihn vor der Hand noch nicht von der- selben trennen wollen. Auf jeden Fall ist es eine sehr merkwürdige Art, schade, dass ich rar ein weibliches, wahrscheinlich junges und noch dazu sehr beschädigtes Exem- plar erhalten konnte. Ich glaube ihn im Ganzen zweimal gesehen zu haben, beide in der Gegend von la Concepcion, wo er sehr diekbuschigte Sträucher am Rande der Waldungen bewohnt. Hier sucht und findet er seine Sicherheit im Verstecken, so dass man sehr nahe bei ihm stehen kann, ohne ihm etwas an- haben zu können. Zuerst aber verräth ıhn seine höchst sonderbare Stimme, die ein und denselben Laut mehrmals hinter einander in einem ungewöhnlich hoh- len seltsamen Tone ausruft, und die man anfänglich vielmehr einem Frosch, als einem Vogel zuschreiben möchte. Er schlüpft sehr gewandt im Dickicht umher, und hat. die Stellungen unseres Zaunkönigs.. Den Magen fand ich etwas mus- kulös, mit vielen kleinen Käfern und Heuschrecken angefüllt. Beschreibung: Schnabel grade, mittelmässig lang, spitz, unmerklich ausgeschnilten, an den Seiten zusammengedrückt, die Rückenkante bietet zum Theil eine erhabene längliche Fläche dar, und hinter dieser eine kammartige Erhöhung, welche einen Einschnitt in die Sin hervorbringt. Die Nasenlöcher, sehr seitwärts gestelll am Grunde des Schnabels, sind von einer grossen convexen Hornhaut fast ganz verborgen. Zunge wie bei Troglodyles u. a. Die Füsse sind ungewöhnlich stark, zeigen aber sonst keine Abweichung von denen der Troglodyien. Flügel-, Schwanz- und Steissfedern sind fast ganz wie an der vorherbeschriebenen Gattung, welcher dieser Vogel überhaupt ungemein nahe kommt, und ich würde ihn ohne Bedenken mit dahin gezählt haben, wenn er nicht die Flugtähigkeit gleich andern Vögeln besässe, auch zum Laufen nicht — a eben angewiesen zu seyn scheint, wobei noch die Verschiedenheit seiner Nah- rung ın Betracht kommt. An dem einzigen Exemplar, welches ich schoss, war der Schnabel einfar- big aschgrau, die Füsse sehr hell fleischfarben, der Augenstern dunkelbraun, das Gefieder am Oberleibe wie das eines jungen Vogels unregelmässig gewellt mit durkelschiefergrau und rostgelblich, Flügel und Schwanz dunkelbraun, fast alle Federn gegen die Spitze hin mit einer undentlichen schwarzen und rostgelbli- chen Zeichnung , Vorderhals und Brust aschgrau, an der Kehle ins \WVeissliche ziehend, der übrige Unterleib lohgelb. Ganzerlanse. Jeder oem ] Bänsej des|;Schnabels ma „Iorm «I Im. wre?” allinlanı Bıln: Tarsus . „ea or area) Tan. nun re ea Maas. ci} 1? salf den Mittelzehenr le dr Ver N ns er waides: Seliwanzes: ii nhlanlle Nas anllenie ann 5 N 1 ul Flügels vom Handgelenk bis zur Spitze. 2 „ 3 „ ) cr} 79 Schwungfedern: die Ste die längste. Synnalaxis humicola, m.*) (S. die Abbildung.) Ziemlich häufig auf den Bergen um Valparaiso, wo man den Vogel ge- wöhnlich paarweis antrifft; er lebt hier auf der Erde zwischen Gesträuch, läuft *) Ich hatte anfänglich diesen Vogel so wie den nachfolgenden, wegen der grossen Uebereinstim- nung ihrer Lebensart mit der der Gattung Purus, zu derselben gezählt, und erst unmittelbar vor Ab- druck: dieses Bogens konnte ich mich vollkommen tiberzeugen, dass beide doch wol nicht von denjeni- gen Vögeln getrennt werden dürfen, die bereits unter dem Namen Synnalaxis beschrieben sind. Synn. Tupinieri von Lesson, davon sich ebenfalls ein Exemplar in meiner Sammlung befindet, zeigt in Habitus und Lebensart dieselbe Annäherung an die Meisen, auch sein Schnabel ist eigentlich von den gegenwärtigen nicht verschieden , dadurch aber, dass die Nasenlöcher mit ihrer häutigen Bedeckung nur eines kleinen Theils, dahingegen am gegenwärtigen Vogel fast ganz, mit kleinen Federn bewachsen erscheinen, hatte ich nıich bewegen lassen, beide für verschiedener zu halten, als sie wirklich sind. Auch die, wiewohl mehr muthmassliche, Bemerkung Temminks, dass die Vögel der Gattung Synnalaxis vorherrschend die Verborgenheit lieben sollen, was bei diesen 3 Arten sich durchaus nicht bestätigt, hatte mit zu diesern ıneinem Irrthume beigetragen. Mlem. des sav. etrang. T. 1. 24 — 196 — schnell und viel, wobei er den Schwanz sehr aufrecht zu tragen pflegt, diess und die langen Steissfedern, auch einigermassen die Form der Flügel, geben ihm eine gewisse Achnlichkeit mit den Arten von Pteroptochos, die mit ihm einen Aufenthalt haben. Doch unterscheidet er sich sogleich von ihnen durch seinen gut ausgebildeten Flug, den er auch auf der Flucht dem Laufen vorzieht, und im Allgemeinen ziemlich mit den Meisen gemein hat, wie überhaupt sehr vieles in Haltung und Betragen. Seine Lockstimme hat in den einzelnen Tönen Aehnlich- keit mit der unseres Zaunkönigs, zuweilen lässt er wie eine Art Gesang :eine Menge dieser scharfen Töne rasch auf einander folgen, was wol nichts weiter, als ein verstärkter Lockton ıst. In dem sehr muskulösen Magen fand ich meist Körner mit vielen kleinen Steinen, doch auch Insekten und Ueberreste von Beeren. Zwischen Männchen und Weibchen konnte ich keinen äusserlichen Uniter- schied finden; wiewohl ich einen ziemlich auffallenden in der Grösse unter den männlichen Individuen wahrnahm. Beschreibung: Schnabel schwärzlich, Füsse hornfarben, Augenstern dunkelbraun. Gefieder an Scheitel, Rücken, Schultern, Steiss und grossen Flü- geldecken braunröthlich grau, an Hals und Brust mehr aschgrau, letztere mit etwas undeutlichen helleren Längsstreifen gesprenkelt; über den Augen ein gros- ser röthlich weisser Streif, gegen die Stirn und Scheitel hin von einer. Reihe schwarzer Längsstrichelchen begrenzt, deren andere sich auf weisslichem Grunde auch am Kinn zeigen; diese Federn haben etwas zugespitzte Form, wie sie sonst besonders der Gattung Malurus eigen zu seyn pflegt. WVangen und Zügel schwärzlich , weisslich gemischt. Die keilförmig geordneten, aber nicht zuge- spitzten Schwanzfedern sind braunschwarz, die beiden äussersten rostroth gerän- dert, die Schwungfedern dunkelbraun, die kleinen Flügeldecken zeichnen sich durch ein ziemlich starkes Rostroih aus, welche Farbe, nur in etwas schwäche- rem Tone, auch an den Bauch-, Seiten- und Afterfedern sich zeigt. Ganze Länge er reihe N Varta ee 6 Zoll PR er} Tarsus elrirahrie „Alsiiie Meine Aalis Naiıta . Englisches en der Mittelzehe AS TE ES NL Er SE TRUE RL WEN BEE TEREIC KLEE) Maas.: 9 1: er Länge des Schnabels. » oo ee ee nn. en. Flügels vom Handgelenk bis zur Spitze . 24 u) Kr} 3te Schwungfeder die längste. Synnala.is Aegithaloides m. (S. die Abbildung). Hier eine noch mehr an die Meisen angränzende Art; sie bildet auf die auffallendste Weise den Uebergang zu dieser mehr der nördlichen Hemisphäre gehörenden Form, so durch gegenwärtige Gattung wahrscheinlich in Südamerika ersetzt wird. Erst spät habe ich mich entschliessen können, den hier er- wähnten Vogel nicht wirklich noch zu jenen zu zählen, so sehr gleicht er ih- nen an Gestalt, Betragen und Lebensart, auch die Bildung des Schnabels ist im Allgemeinen ganz die der Gattung Parus, nur die Form der Nasenlöcher hat mehr von Syznalazis, indem sie länglicht und am obern Rande sehr dicht mit kleinen Federn bewachsen sind, inzwischen zeigt sich auch hier ein unver- kennbarer Uebergang der einen Form in die andere. Diesen Vogel sieht man nie auf der Erde laufen, sondern ganz nach Art der Meisen das niedrige Gebüsch durchstreichen, gewöhnlich zu etlichen In- dividuen gesellschaftlich, welche eine gewisse Verbindung unter sich halten, wobei man aber die häufigen Locktöne unserer Meisen vermisst. Nur sehr sel- ten hört man seine Stimme, die der unserer Blaumeise nicht unähnlich ist. Er ist ziemlich gemein auf den Höhen um Valparaiso. Ich habe keine Verschiedenheit ım Gefieder bemerken können. Beschreibung: Schnabel schwärzlich, an der Wurzel fleischfarben, Füsse schiefergrau, Augenstern schwarzbraun. Scheitelfedern schwärzlich, mit grossen rostbräunlichen Spitzenflecken. Ueber den Augen ein weisser Streif, durch diesel- ben ein undeutlicher schwärzlicher. Wangen und Hinterhals aschgrau und weiss * — 189 — gemischt, Kehle weisslich, welche ‚Farbe sich allmählich in der mehr rostgrauen des Unterleibes verliert, der Rücken ist von etwas dunklerem Rostgrau, so an den Schwanzdecken sich. wieder etwas heller zeigt. Die Form des Schwanzes ist- sehr eigenthümlich. Obgleich seiner Struktur nach keilformig, erscheint er doch gabelförmig dadurch, dass die beiden ungewöhnlich langen an der Wurzel sehr breiten, nach der Spitze zu aber immer schmäler werdenden Mittelfedern gewöhnlich. etwas auseinander stehen, ındess die viel kürzeren und sehr stufen- weis geordneten Seitenfedern sich zumeist unter jenen verbergen. Diese letzteren haben an der Spitze eine kleine Verlängerung des Schafts mit kaum sichtbarer Fahne, fast wie an der Sylvia spinicanda oder Synnalaxis Tupinieri (Less. Voy. de la Coquille). Diese Schäfte sind überall schwärzlich; sonst sind der Farbe nach diese Federn von der Wurzel an schief getheilt, die innere Abtheilung er- scheint braunschwarz, die äussere an der äusseren Fahne weiss, an der inneren hellgraulich.. Da der weisse Streif immer an Grösse mit der Länge der Federn abnimmt, so zeigen die beiden zunächst den mittelsten nur einen schmalen Rand von dieser Farbe, die mittleren selbst sind gegen die Spitze ganz schwarz und nur an den breiteren Theilen rostgrau gesäumt. (Barlae kangans, Bor od ee ee Kanre des Schnabels .. . -s2klm.ale In BEA DE N Een: KA FRR Tarsus ie lea zahethin Jen Ant milde darum eigen Müttelzches".. ..»...tann sanee. vol. Maas. radeseSchwanzesuntn „NEENSERETEN, RU yo nr » » Flügels vom Handgelenk bis zur Spitze. 2 ae J 2te Schwungfeder die längste. Opetiorynchos rupestris m. (S. die Abbildung). Ein häufiger Bewohner der felsigen Meeresufer, liebt besonders die an den Spitzen der Vorgebirge von der Brandung aufgeihürmten Steinmassen, zwischen deren Klüften er mit grosser Leichtigkeit und ohne die mindeste Furcht vor den spritzenden Wellen umherschlöpft. Er hüpft und läuft schnell und trägt den Schwanz beim Hüpfen etwas aufwärts. Sonst habe ich ihn einzeln auch an un 189 == steinigten Bächen und häufig an seichten Ufern der Küstenflüsse bemerkt, wahr- scheinlich aber wird er nur die Nachbarschaft des Meeres bewohnen. An stei- len Felsenwänden, die um seine Lieblingsplätze nie fehlen, sieht man diesen Vogel oft sich mit den Füssen anklammern, auch mit einiger Bewegung der Flügel ganze Strecken weit klettern, so dass ich anfänglich gar in ıhm eine Art Tichodroma zu finden glaubte. Er lebt ungesellschaftlich, da er aber häufig ist, finden sich an den Plätzen, die er liebt, gewöhnlich mehrere zu gleicher Zeit. Seine Lockstimme, die man nicht sehr oft hört, hat einen scharfen Ton, im Ganzen aber wenig auffallendes. In dem, ziemlich muskulösen Magen fand ich meist sehr kleine Conchylien und Wasserinsekten, doch auch, besonders bei ei- nem Exemplar, verschiedene kleinkörnigte Sämereien. Beschreibung: (Männchen). Schnabel und Füsse sehr bräunlich Nleisch- farben, Augenstern schwarzbraun. Hauptfarbe oben dunkelbraun, unten bräun- lich aschgrau, an der Brust, mit. schmalen weisslichen Längsstrichen bezeichnet. Ein starker und langer Streif über den Augen, . Kehle und ein Fleck an den Seiten des Halses ziemlich rein weiss, Schwungfedern braunschwärzlich, gegen die Wurzeln hin mit einer schiefen und wenig zum Vorschein kommenden braungelben. Binde bezeichnet. - In dem sehr stufenförmigen Schwanze sind. alle Federn zugespitzt, die drei äussersten mit einer schrägen weisslichen Zeichnung, sonst braunschwärzlich. Das Weibchen ist wenig. verschieden, es zeigt im Ganzen nur hellere Far- ben und am Bauche mehr schmutzig weiss, auch fehlen ihm die kleinen Längs- streifen an der Brust. Guzeganee r 8Zel. 3 Hi) Länge dessSchnabelss eu nl el uZoll 2 m arsus ae 8, Zoll \ Englisches „der \litielzeheve nn u a Zr er in Oh ( Maas, „ des Schwanzes 2, = El eo » » Flügels vom Handgelenk bis zur Spitze . 3 Zul 7 „ ) Schwungfedern: die 3te und 4te die längsten. OD) “ —- 190 — Muscicapa Parulus m. (S. die Abbildung.) Ein in Aufenthalt und Lebensart den Synnalaxen benachbarter Vogel, den ich indess gleich häufig an beiden von uns berührten Punkten von Chili antraf. Man bemerkt ihn fast überall sowohl in den schönen Waldungen bei la Concepcion, wo er bald hoch bald niedrig auf den Bäumen sich zeigt, als auf dem dürren Gestrüppe der Höhen von Valparaiso, und ganz nahe bei den Wohnungen. Gestalt und Betragen sind ganz meisenartig, ich habe daher nicht unterlassen, durch die beigefügte Zeichnung des Schnabels zu zeigen, dass er den- noch eine wirkliche Muscicapa von der Untergattung mit längeren Beinen” ist, deren in Brasilien ziemlich zahlreiche Arten ebenfalls im Habitus viel Meisenar- tiges zeigen. Auch fand ıch in dem kleinen häutigen Magen nichts als sehr kleine Insekten. Man hört wenig Stimme von diesem Vogel, nur zuweilen e- nen leisen Lockton, welcher dem unserer Blaumeise nicht unähnlich ist. Im Gefieder scheint kein Unterschied des Geschlechts stattzufinden, bei den Jungen ist die Zeichnung am Kopfe weniger regelmässig und nicht so schwarz. Beschreibung: Schnabel und Füsse schwärzlich, Iris neapelgelb, Grund- farbe des Kopfes und Halses aschgrau, mit schwarz und weiss bezeichnet,, Schei- telfedern in eine spitzige Haube verlängert, die die meiste Aehnlichkeit hat mit der von Parus cristatus. Wals und Brust fein schwarz gestrichelt. Unterleib blassgelb, Oberleib olivengrau; Flügel und Schwanz fahl braunschwärzlich. Ganze Jansen sah N en ee he el srlle 4 Zoll 3 Tin.) Länvefdespsennabelsuau es Se ve WE De ie ee, U ro asus ES. N ENDE NEN \ Englisches „der Miittelzeleey 2 2 0 0a ae ee ( Maas. Aonlesgschwanzesy. a oa on. Zelle, „| (88) > 3 » » Flügels vom Handgelenk bis zur Spitze . ı „ 7 iu) 3te Schwungfeder die längste, Muscıcapa Pyrope m. (S..die Abbildung). Es ist wol nicht zu verkennen, dass dieser Vogel zu der ‚Untergattung 7" "Ye rannus gehört, wie schon die hier abgebildete Struktur der Spitzen der ersten Schwungfedern andeutet, die auch hier wie bei Muscicapa Tyrannus, dem weib- lichen Geschlechte ganz zu fehlen seheint. Die gegenwärtige Art sah ich häufig bei Tome in der Bay von Eoncepcien; hier flog sie einzeln und paarweis am Rande der bebuschten Anhöhen, auch ın der Nachbarschaft der Häuser, und zeigte wenig Scheu. Um Valparaiso war sie selten, ich bekam sie dort nur einÖ oder zweimal einzeln zu Gesicht und nie zum Schuss. Zwischen beiden Geschlechtern schemt kein Unterschied im Gefieder, und der in der Grösse nur zufällig zu seyn; ein Männchen fand ich fast um einen Zoll kürzer als das an- dere. Dieser Vogel sitzt germ auf den Wipfeln der kleinen Bäume, von da er von Zeit zu Zeit in die Luft.emporflattert, um Insekten zu fangen. Einen Ge- sang hörte ich in dieser IEerbstzeit nicht von ihm, wol aber einen einfachen flötenden Lockton, der eine schöne Stimme anzukündigen scheint. Im Magen der von mir geschossenen fand ich nur mancherlei Insekten. Beschreibung: Schnabel und Füsse schwarz, Augenstern prächtig feuer- farben. Ganzes Gefieder schr weich und langfederig, oben aschgrau, unten weiss, an der Brust graulich, an den Seiten ein wenig rostfarbig angelaufen; Flügel mattschwarz, mit weissgrauer Einfassung der grösseren Federn. (NB. Besondere Bildung der ersten Schwungfedern am Männchen, s. die Abbildung). Schwanz gerade, aschgraw, mit schwärzlichen Schäfien und weisslicher Einfassung der äusseren Fahnen. Ganze Fänge... Se in NEN ei) OL Zoll Länge des Schhahelten . Lin.) . . . [ . ° ® Ü .'e OD [ zn eg larsus,. „2. sl ad daluinhanftumer,, Englisches loder Mittelsehe sun norehercee nette DE enfaaar „ des Schwanzes .. a » » Flügels vom Handgelenk Bi zur Spitze BONN, J Ste Schwungfeder die längste. = 1902 — Fringilla. Diuca (Molina).. (S, die Abbildung). Der»eigentliche Sperling von Chili, in Körperbau, Habitus und ganzer Le- bensart unserer. Fringilla domestica. auffallend ähnlich. Man trifft ihn in gros- sen Truppen, ganz wie diese, auf den Fahrwegen und in der Nähe der Häu- ser, auch: in kleinen Gesellschaften überall auf den trockenen Höhen der Berge, welche die Küste begrenzen. Er seizt sich gern auf die Spitzen der niedrigen Büsche und läuft viel auf dem Boden, : Seine häufigen Locktöne sind denen un- seres Sperlings ziemlich ähnlich, seinen von Molina so gepriesenen Gesang habe ich nicht vernehmen können, wahrscheinlich weil die Jahreszeit nicht darnach war. In seinem Magen findet man meist Samenkörner, doch auch Insekten. Der Unterschied im Gefieder, je nachdem die Hauptfarbe mehr ins Bläu- liche oder ins Braungraue sich zieht, scheint mehr das Alter als das Geschlecht zu bezeichnen, man findet wenigstens auch Weibchen von sehr blauer und Männchen von ganz bräunlicher Farbe. Das abgebildete Exemplar gehört aller- dings mehr der bläulichen Varietät an, obgleich man viel stärker ins blaue spie- lende, oder wenigstens rein aschgraue häufig findet; beide Verschiedenheiten sieht man unregelmässig durch einander gemischt. Beschreibung: Schnabel und Füsse bläulich hornfarben, Augenstern dunkelbraun. Hauptfarbe bläulich aschgrau, mehr oder weniger braungrau über- zogen, Kehle und Mitte des Bauches rein weiss, die erstere sehr scharf in der Färbung begrenzt, Afterfedern rostroth, die untern Schwanzdecken rostroth und weiss gemischt. Flügel braunschwärzlich, alle Federn graulich eingefasst. Schwanz gerade, von der Farbe der Flügel, die äussersten drei Federn mit Weiss be- zeichnet, besonders auf der inneren Fahne. Ganze Läncegpone 10 ve venane ne ne holten. 9, Zollasitlätee Länge des Schnabels vom: Mundwinkel bis zur Spitze ... 5 „ RR A Bars nn Rare ee sge ae 3 „„ AEnglisches „andergNittelzehe (otne Nagel)... .owane nos = » ( Maas. „ des 4Schwanzes . X. asia en ad Jubel nZell 3 » » Flügels vom Handgelenk bis zur Spitze sig 5 | Schwungfedern: die 2te und 3te die längsten. Crypturus perdicarius m. ($. die Abbildung.) Ein in der ganzen Umgegend von Valparaiso häufiges und sehr geschätztes Wild, lebt ın kleinen Gesellschaften an den 'Abhängen der mit kurzem Ge- strüpp bedeckten Höhen, ‚wo es fast wie unser Rebhuhn sich vor seinen Fein- den anzudrücken pflegt, im Ganzen aber. ist es flüchtiger als diess und lässt sich selten ganz nahe kommen. Erst nachdem ein Individuum aufgescheucht worden, gehen nach und nach auch die anderen auf, so dass man nicht leicht ‚mit Bestimmtheit die Zahl der ganzen Gesellschaft erfährt. Dabei ha- ben sie ungefähr den Flug unseres Kebhuhns, und wenn man das klappernde Geräusch, welches dieses im Aufgehn verursacht, hier nicht völlig wiederfindet, so fällt dafür destomehr das eigene durchdringende Geschrei dieser Vögel auf, ohne welches sie nie sich aufjagen lassen. Man glaubt sehr deutlich die Syl- ben; hihihihihi! — zehihe! — zehihe! — zehihe! zu hören, die in einem äusserst starken, schneidenden Tone ausgerufen werden, die leizteren Worte durch regelmässige Pausen getrennt, immer mehr abnehmend und gleichsam er- sterbend. Weil ich diesen Vogel für gemein und längst bekannt hielt, vernachlässigte ich seine Jagd, und schoss überhaupt nur ein Männchen davon. . Es scheint nicht, dass zwischen den Geschlechtern ein auffallender Unterschied sey. An dem Geschossenen fand ich den Kopf und Magen völlig hühnerartig (den letz- teren sehr muskulös) und mit lauter grasartigen Sämereien angefüllt, Beschreibung: Schnabel unmerklich kürzer als der Kopf, stärker ge- bogen, als an den meisten Gattungsverwandten, besonders in der Mitte mit ei- ner plötzlichen Beugung, die Nasenlöcher ziemlich weit ab von der Schnabel- wurzel, mit welcher sie durch eine aufgetriebene Haut in Verbindung stehen. — Schnabel fleischfarben, oben schwärzlich, die Füsse hellfleischfarben, Augenstern dunkelbraun. Die etwas längeren und breiteren Federn des Oberkopfs rostbraun, jede mit einer deutlichen und scharf abgeschnittenen schwarzen Querbinde. Haupt- Mem. des sav. etrang. T. I. 25 de 194 u farbe des ganzen Unterleibes eine helle, mehr oder weniger ins Graue spielende Isabellfarbe, an den Seiten des Kopfs und der Kehle ins weissliche, an der “ Brust mehr ins dunkel aschgraue, nach den Seiten zu hin und wieder unvoll- kommen bezeichnet mit den Charakteren der Rückenfedern. Diese sehr elegante Zeichnung besteht darin, dass jede Feder in ihrer Mitte einen breiten rostbrau- nen Spiegelflecken zeigt, auf welchem 3—4 einander umschliessende schwarze Querbinden von ungleicher Breite und Regelmässigkeit sehr deutlich Beseichtet sind, so wieder von zwei roströthlich weissen Längsstreifen begrenzt und ein- geschlossen werden, auf welche hierauf zu beiden Seiten ein breiter Saum von röthlich aschgrauer Farbe folgt. Sehr vollkommen zeigt sich diese schöne Zeich- nung an allen Rücken-, Schulter- und Sieissfedern, unvollkommner und häufig unterbrochen an den obern Schwanz- und Flügel-Decken, die hinteren Schwung- federn und Afterflügel sind hellroströthlich mit schwärzliehen Querflecken , die vordern Schwungfedern braunschwärzlich und röthlich weiss in die Quere ge- fleckt, mit flachen, glänzend schwarzbraunen Schäften. | Canzenanger mn BR ONE RISRE FIR BBSRSE Tre BänzedesSchnabels® 1. 1.10, vw a nero nn ONLALSUS Un "ro ng NEL NG ING BIEIRE. DRHERNER TERN. AMOrl ns BOTEN I Englisches “der Mittelzehe" ra Mir un pnBansdD, Susan AN ch Maas. D „ “des /Schwänzes’ „HWlRls ‚na nase N » » Flügels vom Handgelenk bis zur Spitze. 6 „ ı „ J Die 4te und 5te Schwungfeder die längsten. ÜBER EINIGE VOGEL VON CHILTLI, BEOBACHTET IM MÄRZ UND ANFANG APRIL 1827, DURCH F. H. von Kırrunz. Fortselzung. (Gelesen den 10. October 1834.) 13. Tamnophilus hoviıdus mihi. (S. die Abbildung.) T. cauda aeguali, fureus, gula albida, nigro striala , crisso ferrugineo , magniludine merulae. Dieser von den Gattungsverwandten ziemlich abweichende Tamnophilus nähert sich in Betragen und Lebensart einigermassen der Gattung Mimus (Pr. Max von Neuwied), wie er denn auch mit dem dahin gehörigen Turdus Thenca Molina’s einerlei Aufenthalt hat, nur ist er immer einzeln und nicht wie jener in oft zahlreichen Gesellschaften anzutreffen. Doch kommt er ziemlich häufig vor auf den flachen Höhen um Valparaiso, die mit einzelnem niedrigen Ge- sträuch bewachsen sind, auch erhielt ich ihn während unseres kurzen Aufent- halts in der Bai von Concepeion. Er läuft meist auf dem Boden, seine Nahrung zu suchen, und ruht dann auf der Spitze irgend eines niedrigen Strauches in a "Hem. des Sav. eirang. T. II. 60 C a 7 466 V. KITTLITZ einer ziemlich aufrechten , meist unbeweglichen Stellung aus. In dieser ist er nicht schwer zu schiessen, obwohl er im Laufe sehr flüchtig ist. Seine Stimme erinnere ich mich nie gehört zu haben ; sein ganzes Wesen hat etwas Melan- cholisches und Finsames. WVYahrscheinlich unterscheiden sich die Geschlechter nicht in der Farbe, da mir nie ein dergleichen Unterschied auffiel ; übrigens erhielt ich selbst nur männliche Vögel der Art. In dem sehr muskulösen Ma- gen fand ich bei Einem nur vegetabilische Nahrungsmittel, bei einem Andern aber noch mehr, Insekten , zumal ziemlich grosse Käfer. Kleine Blinddärme sind vorhanden. Die Zunge ist ungefähr wie ber der Gattung Turdus gebildet. Beschreibung. Schnabel hornfarben , gegen die Wurzel der untern Kinn- lade hell fleischfarben , Füsse dunkelhorngrau , unten gelblich. Augenstern dun- kelbraun. Hauptfarbe des Gefieders braungrau, oben dunkler, unten heller, mit wenig bemerkbaren dunkleren Sehaftsirichen. Kinn und Kehle rostgelblich weiss, mit schwärzlichen Längestreifen. Sämmiliehe Flügelfedern fahl dunkel- braun, heller gerändert ; die 10 Federn des geraden und mittelmässig langen Schwanzes einfach dunkelbraun, die äussere mit schmalem weisslichem Rande , die zweite mit dergleichen Spitzensaume. — Die Unterflügel sind blassröthlich , Aftergegend und untere Schwanzdecken etwas stärker rostroth. Englisches Maass. Ganze Länge von der Schnabelspitze bis zum Schwanzende 9 Zoll 6 Lin. Bansetdes'Schnabels u „uam an I HERE TIRTUN SERER e HN ATsus! 210.0 EUREN ER. SCHE REINER 1 EHR . K ER RZ ae 4derl\inttelzehe‘ "a2 BERHEa Arne namen Reskahe Bes RE EM Sl] ur ee — des Flügels vom Handgelenk bis zur Spitze... 4 — 6 — SZ —ZSchwanzes Sn: "ION RSS A, IRSFROES DNB ER NEN Bee Die dritte und vierte Schwungfeder sind die längsten, die erste ist nur wenig kürzer. über einge Vögel von Chili. 467 14. Siurnus alerrimus mihi. (S. die Abbildung.) St. ater nilens (rosiro nıgro), plumis frontis el genarum acuminatis, rigidis , menli filamentosis, cauda subaeguali, magniludine Turdi pilaris. Diess mag wol der eigentliche Turdus curaeus Molina’s seyn; am nächsien kommt er dem Psarocolius sulcirostris (Wagl.), den ich aber ebenfalls zu den Staaren zählen möchte. Die Haltung und Lebensart des gegenwärtigen Vogels bezeichnet ihn durchaus als hierher ‚gehörig. Er zeigt sich um jene Zeit nur in kleinen Heerden von fünf bis zwanzig und mehr Stücken, die sehr regelmässig zusammenhalten und oft dicht gedrängt erscheinen, Diese fallen gern in Gärten und Gehölzen an steilen Abhängen ein, und während die Menge ihrer Nahrung nachgeht,, werden immer einige Schildwachen ausgestellt. Wenn diese eine Ge- fahr bemerken , warnen sie den Trupp durch cin Geschrei, das mit dem un- serer Staare viel Aehnlichkeit hat, und welches die Menge im Auffliegen zu wiederholen pflegt. Dieser Vogel scheint unter Menschen sehr zahm zu werden ; ich sah einen, der ganz frei im Hofe herumlief und nicht im mindesten scheu war. Dagegen ist er ım Freien sehr vorsichtig und schwer zu schiessen: ich erhielt auch , obgleich er bei Valparaiso ziemlich häufig’ vorkommt, nur zwei Männchen da- von, und weiss nicht, ob das Weibchen nicht vielleicht kleiner ist. In der Farbe möchte es kaum abweichen, da man nie andere als kohlschwarze Vögel in jenen Flügen bemerkt. Im Magen fand ich viel Körner und kleine Steine , doch auch Insekten. i Beschreibung. Der Schnabel erscheint nur von der Seite gesehn spilzig,, von oben zeigen sich beide Kinnladen an der Spitze flach und zugerundet , die Firste ist oben niedergedrückt und bildei eine vollkommene Fläche. Es fehlt gänzlich an Bartborsten um die Mundwinkel und Nasenlöcher, dagegen gehen die Federn am Kinn ın borstenarlige Verlängerungen aus. An der Stirn und den Wangen sınd die Schäfte sehr stark und die Federn zugespitzt. Der Schwanz 60 * 1168 ». KITTLITZ en Gansds gerade, die erste Feder sowohl als die beiden mittelsten ein we- nig kürzer, was eine Art von Wellenlinie hervorbringt. Das ganze Gefieder, bis auf die mattschwarze Unterseite der Schwungfedern , ıst glänzend schwarz ohne farbigen Widerschein , Schnabel und Füsse sind schwarz , der Augensiern schwarzbraun. Englisehes Maass. Ganze Länge von der Schnabelspitze bis zur Schwanzspitze 10: Zoll. = mdesılSchnahelsit.. alas. niltlsk ae ze — — Marsa ae ae nee == ahidersMittelzeherninn Serslse HEXb Je Ba ke de unuleshiSchwanzess: Ditit= un mennshlA le ls _ — Flügels vom Handgelenk bis zur Spite 5 — 1 — Die dritte Schwungfeder ist die längste, die erste nur wenig kürzer. 15. Alauda fissirostris mihi. (S. die Abbildung.) A. rosiro elongato, mandibulis ad exiremitatem divergenlibus, supra furves- vens, sublus albida, maculis pectoralibus nigris, remigibus intermedüs pallide rufis, caudä brevi. Wie auffallend die Abtheilung ıst, welche die afrikanischen Wüstenlerchen (Sırls), Lauda africana L., A. bifasciata Lichtenstein u. s. w. bilden, um so interessanter erscheint uns eine hierher gehörige Art aus Amerika. Eine beson- dere Gattung aus diesen Vögeln zu errichten, möchte kaum rathsam seyn, da sie in allem wahre Lerchen sind und sich nur durch die Gesialt des Schnabels und die Nasenlöcher, welche nieht wie bei andern Lerchen durch überragende Federn bedeckt sind, unterscheiden. Die gegenwärtige Art ist ziemlich häufig auf den dürren Höhen um Valparaiso, aber erst da wo diese in Flächen aus- gehen, die mit einzelnem Gestrüpp bewachsen sind; man trifft sie daselbst so- wohl einzeln als ın kleinen zerstreuten Gesellschaften, auch sah ich ihrer viele über enge Vögel von Chih. 469 an den vertrockneien Stellen des Flusses Concon. Flug, Haltung und Beiragen bezeichnen eine ächte Lerche, sch sah sie niemals sich auf Büsche setzen. Den Schwanz bewegt sie im Gehen und Stehen fast beständig auf und ab, fast wie Saxicola Oenanihe, ohne ihn jedoch auszubreiten. Während sie niedrig über der Erde fliegt, hört man zuweilen ein aus mehreren zusammenhängenden Tö- nen bestehendes Geschrei von ihr, welches vielleicht ihr Gesang ist, aber mehr mit der Stimme der Staare als mit der der andern Lerchen Aehnlichkeit hat. Eine Verschiedenheit des Gefieders unter den Exemplaren habe ich nicht wahr- nehmen können. Der Magen enthielt, so oft ich ihn gesehen, nur Körner und kleine Steine. Beschreibung. Schnabel eiwas gebogen, beide Kinnladen an der Spitze breit und stumpf wie bei den Staaren, die untere abwärts gebogen, wodurch der Schnabel vorn eiwas klafft (*). Die Farbe hornschwärzlich, gegen die War- zel des Unterkiefers hellfleischfarben. Der vorderste Theil der Stirn und ein Streif über den Augen sind roströthlich weiss, wie der ganze Unterleib; an der Brust stehen einige verloschene schwarze Flecke. Der ganze Oberleib ist hell- rostgrau, die Flügeldecken und Schwungfedern dritter Ordnung, welche letztere sehr breit sind und die Spitze dev Schwingen erreichen, sind fahl dunkelbraun mit breiter hellrostgrauer Finfassung und einem langen zugespitzten hellroströth- lichen Fleck auf der innern Fahne der Schwungfedern; die der zweiten Ord- nung fahl rostroth, mit einer schwärzlichen @ueerbinde; die der ersten eben so röthlich mit dunkelbrauner Einfassung. Der ziemlich kurze Schwanz ist gerade, die erste Feder auf der äussern Fahne weiss, gegen die Spitze der innern mit einem schwärzlichen Fleck, das Uebrige roströthlich, die zweite und dritte meıst roströthlich und gegen die Spitze beider Fahnen schwärzlich , die Mittelfedern dunkelbraun hellrostgrau gerändert. Die braunschwärzlichen Füsse haben mittel- (#): Diese sehr eigenthümliche Schnabelbildung ist nicht etwa ein. zufälliges Naturspiel, ich be- merkte sie gleichmässig an allen drei Exemplaren, die ich von dieser Art schoss. 4ro ». KITTLITZ mässig lange Zehen, die Nägel sind etwas breit, aber scharf und spitz, der der Hinterzehe ist nur wenig gebogen und ungefähr von der Länge der Zehe selbst. Der Augenstern ist dunkelbraun. Englisches Maass. Ganze sLängett un. wa ale He Zoll: Schnabel. IHRE EN er, pulse ee Marsuse I a era er Mittelzehe al. w3up. mine} aa Ana, Blieel ey An or RR) uns == Sch Wanzu. Re oe Die zweite Schwungfeder ist die längste, die erste nur wenig kürzer. ı6. Fringilla arvensis mihi. (S. die Abbildung.) F. rostro, magniludine et habiltu Cannabinae, digili posterioris ungue elon- gato , plilosi supra passerina, abdomine lulea. Nirgends bemerkte ich diesen Vogel als im Thal von Quillota ; dort lebt er in grossen Schaaren auf flachen mit Disteln u. s. w. bewachsenen Feldern , und übernachtet mit "den kleinen gelbschultrigen Staaren (Aanthornus chrysocarpus Figors) ım Rohr und Sumpfgebüsch. In Flug und Betragen haben die langen und sehr gedrängt fliegenden Schaaren, deren ich mehrere an jenem Tage sah, viel Aehnlichkeit mit denen unserer Distelfinken: auch die Locktöne dieses Vo- gels glaubt man zu hören; wie bei diesem ist jeder einzelne für sich ın steter B>wegung, fliegt auch für sich auf, und erst nach und nach kommt der ganze Schwarm zum Aufbruch. Im Gefieder scheint , wenigstens ın dieser Herbsizeit , kein Unterschied des Geschlechts zu bestehen: ein sichtbar junges Exemplar , welches ich schoss, aber nicht conserviren konnte, war bloss am Unterleibe eı- was heller und einfarbiger gelb. Der sehr kleine, wenig muskulöse Magen enthielt bloss ölhaltige Sämereien.. die sich auch in Menge ım Kropfe fanden. über emige Vögel von Chili. 474 Beschreibung. Schnabel hornbläulich, die gelbbräunlichen Füsse haben sehr lange Nägel , besonders an der Hinterzehe, was eine Annäherung, an die Gattung. Anthus zeigt. Das Gefieder ist oben schwarzbraun , mit gelblich grau- brauner Einfassung; an Schwung- und Schwanzfedern ist diese schmäler und etwas weisslicher , der Steiss ist ungefleckt und graugrünlich , Kehle und Vor- derhals sind von einer rostgelblichen , allmälig übergehenden Farbe, davon ein Fleck an: jeder Seite der Stirn steht, die Wangen bräunlich , die Seiten der Brust und des Bauches hellgelblich braungrau,, die Mitte des Unterleibes wie die Unterflügel schön hellgelb. Augenstern dunkelbraun. Englisches Maass. Binze Banses Ra Dez Ein: Schnabel: 2 2 au. 02... eo arsuusen, a Ra Mittelzehe Dal; 0.0. 1: VAR RDEBg Bluse, a ee Sahwanz). 2), ei a De Die erste, zweite und dritte Schwungfeder sind gleich lang. ı7. „fnas chalcoptera mihi. (S. die Abbildung.) A inlermedia ,„ capite ( maris) castaneo, maculä suboculari albi, alarım tectricibus alro- viridi splendentibus , speculo purpureo: nitente „ splendore viridi admixio. ch habe nur das abgebildete Exemplar geschen ; diess war ein Männchen und flog, als ich es schoss, in einer kleinen Heerde von zehn bis zwölf Stücken, am süssen Wasser zunächst der Küste nicht weit von Valparaiso. Beschreibung. Schnabel dunkelaschgrau, Füsse schmutzig gelb, die Schwimmhäute schwärzlieh bezeichnet , Augenstern dunkelbraun. Der Kopf ıs! 472 Kırrıltz — über einige Vögel von Chili. dunkelrostbraun, ohne bemerklichen Glanz, ein ziemlich grosser Fleck unter den Augen, die Kehle und ein halbmondförmiges Halsband sind weiss, der Unter- körper hellrosigelblich , dunkler gewässert und an den Seiten mit grossen läng- lich runden schwarzbraunen Flecken. Am Rücken sind die Federn theils rost- graulich , theils schwärzlich mit rostgrauer Finfassung. (Diess mag wol das herbstliche Gefieder bezeichnen.) — Der zugespitzte Schwanz ist schwarz, die Schwanzdecken rostgraulich. Sämmtliche Flügeldecken sind schön glänzend stahl- grün, der sehr breite Spiegel karmoisinroth glänzend mit schön grünem Wider- schein und schwarz und weissem Spitzensaume. Die längste der hintern Schwung- federn auf der äussern Fahne sammetschwarz. Die Schwungfedern erster Ord- nung sind einfach schwarz. Englisches Maass. Gänze Länge’ » ,- ... Ne asiezoll, Schnabel . BR ko in. Parsusa gr EN FRRET FIR Ä Mittelzehe - . . 2 — Flügel 2 WW N Schwanz: a. ma File EN C San folom ° Chrle ”4 le af loch os al U ve CU la 72 & ech 2 ja HR CH ( C rofe f 9) ch os adb roll (7 li m) C & = x Lerofetoe 0 WE 20 us Gele 72 Ir HR en LI Des ce ad, : LA vnnaelaxis Ahumicolz n. G 4 Chile Ya C, i —n 2 ynnalzacs weg aloöoes Di. 2: ES 1774 777 e2 = e % ir. Z: Ya SEN : 7, a 7.c#. 09 u: esla ts 72 vd ÜMuseczafa EIN 72. BIER, : HA Musereapa Y Zopae pl % li. 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