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Hammer-Purgstall, Joseph, Freiherr von

Bericht über die in den letzten vier Jahren 18A5

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Bericht Ober die in den letzten vier Jaliren 1845, 46, 47 and 4$ zu Constautinopel gedruckten und litiiograpliirteD

Werlie.

Vom Freiherrn Hammer -Purgottall.

(Aqs dem October-Hefte des Jahrganges 1849 der Sitsangsberichte der kaiserlichen Akademie der Wissenschaften besonders abgedrackt.)

Die erste Nachricht von den unter der Regierung SuÜKn Ahmed IIL und dann unter der Regierung seines Nachfolgers Mahmud binnen vierzehn Jahren (v. J. 1728 1742) zu Constan- tinopel gedruckten Bücher erschien zuerst im XLIX. Bande der Philosophical Transactions und im Journal des Savans des J. 1742, nach welchen Schulz in seiner Uebersetzung von De la Croix's Geschichte des osmanischen Reichs in einer Note *) die ersten vierzehn angeführt hat; diese Liste berichtigte und ver- mehrte um zwei Jenisch im Prodromus zum neuen Meninski '). Ausführlichere Nachricht über den Inhalt dieser sechzehn Werke mit dem Zusätze von dreien gab Toderini im dritten Bande seiner i. J. 1787 erschienenen Lette raturaTurchesca '). Dreissig Jahre verflossen ehe die Fortsetzung dieser Liste als Anhang des Kataloges der orientalischen Handschriften der Hof- bibliothek in den Fundgruben des Orients *) und zwei Jahre später besonders abgedruckt erschien ^). Durch diese Liste ward

») III. B. S. 174-170, '-)Pag. LXXXVIl. 3)111. B. S, 16—231. *) VI. B. S. 261 und 441.

'') Codices Arabicos , Persicos , Turcicos bibiiothecae C. R. Palatinae Vin- dobonensis, reeeosuit Josephus Hammer. Vindobonae 1820.

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die Zahl der zu Constanlinopel gedruckten Werke, von denen bis dahin nur neunzehn bekannt waren um ein halbes Hundert vermehrt und diese Liste wurde mit den Fehlern, die sich darin eingeschlichen hatten, in Bianchi's \otice nachgedruckt. Eine neue um dreissig Nummern vermehrte Liste erschien im sieben- ten Bande der Geschichte des osmanischen Reichs *}. Die Fort- setzung dieser Liste wurde um vier und vierzig Nomroern ver- mehrt in dem IV. Bande der Geschichte der osmanischen Dicht- kunst gegeben ^) und diese dann im XCVI. Bande der Jahrbü- cher der Literatur (um drei und zwanzig Nummern vermehrt} von 143—163 fortgesetzt *). Nach diesem in den Fundgruben des Orients, in den Geschichten des osmanischen Reichs nnd der osmanischen Dichtkunst und in den Jahrbüchern der Lite- ratur nach Massgabe der erscheinenden Werke fortgesetztem Verzeichnisse wurde dasselbe im ersten Bande der vierten Reihe des Journal Asiatique wieder aufgenommen und in den Jahren 1843^), 1844') und 1846*) bis zur Zahl 243, d. i. bis za Ende des Jahres der Hidschret U60 (1844) fortgesetzt. Ao diese in dem Zeiträume eines Vierteljahrhunderts von mir ver- öffentlichten sieben Listen der Druckwerke ConstantinopeU schliesst sich nun der folgende Bericht über die dort in den Jahren d. H. 1261 bis Ende 1264 erschienenen Druckwerke ao, welche in ihren Nummern fortlaufen und nach denen dann (\i-ie diess in den dem Journal Asiatique einverleibten Berichten beob- achtet worden), auch der lithographirten Werke Erwähnung ge- schieht, ohne dass diese eine besondere Zahl erhalten. Unter der fortlaufenden der Druckwerke hingegen werden auch solche angehängt, welehe früher nicht ordentlich eingesendet worden und die also nicht in der chronologischen Reihe der Druckjahre aufgeführt werden konnten. Da es zu Constantinopel noch kei- nen ordentlichen Katalog, der von den dortigen Pressen gelie- ferten Druckwerke gibt, da nur manchmal einige gedruckte

*) VII. B. S. 583—595.

*) IV. B. S. 598 603.

») XCVI. B. S. 104—107.

*) Quatrieme Serie Tom. I. 247-266.

5) Tom. III. pag. 211—224.

«) Tom Vlll. pag. 253.

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oder lithographirte in den beiden Zeitungen, in der Staatszei- tung (T a k w i n i ha w a d i s) und in der Volkszeitung (D s c h e- ridei hawadis) angekündet werden, so bedarf es vieler eifri- ger Nachforschung , damit keines der aus den zwei Pressen Constantinopels nämlich der Staatsdruckerei zu Skutari und der Presse der Militärschule zu D ol m ab aghd s che in Druck oder Steindruck hervorgehenden Werke übersehen werde.

Uebersicht der im Jahre 1261 (1845) erschienenen Werke.

Der kaiserlichen Gesandtschaft liegt die Sorge ob alle in Druck und Steindruck zu Constantinopel erscheinenden Werke für die kaiserliche Hofbibliothek und für die orientalische Aka- demie einzusenden; ihr alle neuen Erscheinungen der Literatur zu verschaffen, ist dermalen Freiherr Otto kar von Schlechta beauftragt, welcher ausserdem, dass er als Uebersetzer und Her- ausgeber von Dschami^s Frühlingsgarten bereits als Orien- talist vortheilhaft bekannt ist , auch das Seinige zur Ver- vollständigung der biographischen Nachrichten von den Verfas- sern dieser Druckwerke beigetragen, und deshalb bei der näch- sten Wahl der kaiserlichen Akademie zum correspondirenden Mitgliede vorzüglich empfohlen zu werden verdient. Vor der Uebersicht der i. J. 1261 erschienenen Druckwerke sind noch die beiden folgenden!. J. 1259 und 1260 erschienenen nachzuholen:

(244) Haschijeji dschedideala Ali Kusch i*) d.i. neue Randglosse zum Ali Kuschi, gedruckt in der Mitte des Monats Rebirs-Sani 1259, d.i. Ende Mai 1843, 134 Seiten, Octav; dieses Buch enthält drei verschiedene Werke, die ganz in der entgegengesetzten Ordnung gereihet sind, in welcher dieselben ein europäischer Herausgeber reihen würde, denn dieser würde zuerst die Abhandlung, die zum Grunde liegt, dann den Com- mentar derselben und endlich die dazu gehörigen Randglossen geben, umgekehrt gehen hier die Randglossen voraus, deren Verfasser der Seid Hafif, diese Randglossen füllen 107 Seiten; hierauf folgt der Commentar Ali Kuschi's von Seite 108 1^, und endlich die Abhandlung Aadhadeddi^s über die Wissenschaft der Wortstellung, oder besser der Wortlage,

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indem es sich nicht um die Stellung der Wörter im Satxe, sondern um ihren inneren Werth als Sttimmwörler oder tibge- leitete, als Nennwort, Zeitwort, Fürwort oder Vorwort handelt; die ganze Abhandlung rüllt nur Ein Blatt, das letzte des ganzen Werkes.

(245) Moghni eth-Th alab ^), d.i. der Begnügende d er Studir enden, gedruckt in den ersten Tagen des Monats Hedscheb 1260, d. i. im August 1844, ein Commentar zur Abhand- lung Esireddin el-Ebheri's, welche Isagodschi heisst, das ist nichts als das verderbte Ehxyoyyn des Porphyrius. Der Ver- fasser des Commentars ist M a h m u d Ihn Hasan aus Magnesia. (246) Enwarul-aaschikin *), d. i. die Lichter der Lie- benden, gedruckt im Monat Ssafer d. J. 1261 (Februar 1845). Klein-Quapt. 462 Seiten.

Eines der ältesten Werke der osmanischen Literatur, indem das Original desselben schon unter Mnrad I. i. J. 853 (1449) in neun tausend hundert und neun arabischen Distichen unter dem Namen Maghar ibe'f-f em a n, d. i. die Seltenheiten der Zeit von Scheich Mohammed Ben Katib insgemein Ja Fid- schi Ogli, d. i. des Schreibers Sohn, vollendet ward; sein Bruder Ahmed Bidscban übersetzte es in türkische Prosa, unter dem Titel der Lichter der Liebenden; es enthält einen Umriss der Glaubenslehren des Islams in fünf grossen Abtheilungen, wovon die erste die Schöpfung, die zweite die Anreden Gottes an seine Propheten, die dritte die Unterredun- gen Gottes mit den Engeln, die vierte die Verkündigungen Gottes vom jüngsten Tage und die fünfte die Offenbarungen von den Freuden des Himmels und den Peinen der Hölle enthält; die Ueberschriften der einzelnen Abschnitte dieser fünf Haupt- stücke sind am besten geeignet, den Inhalt des ganzen Werkes kund zu geben.

Erstes Hauptstück. Von der Anordnung der Geschßpfe. 1. Von der Rangordnung derselben, 2. Ueberlieferung von der Erde, 3. Ueberlieferung von den Himmeln und ihren Be-

wohnerii, 4. von den über die Schöpfuni^ goolVenbarlen Worlrn Gottes.

Zweites Ilaoptstuck. Von den Anreden dottes an seine Pruplicten.

1. Einblasung des Lebensgeistes in Adam, 2. die llcuc Adam's^ 3. der durch Adam im Namen seiner Nacbkommenscliaft mit Gott abgeschlossene Vertrag, 4. Reue Adam's, 5. Sen- dung Seth's, 6. Sendung Enoch's (Idris), 7. Sendung Nohe's, S.Sendung Hud's, O.Sendung Ssalih's , 10. Sendung Abrahanrs, 11. Erbauung der Kaaba, 12. Tod Abraham's, 13. Sendung Ismairs, 14. Sendung Isak's, 15. Sendung Jakobs und Jusufs, 16. Tod Jakobs und Jusufs, 17. Sendung Job's , 18. Sendung Schoaab's (Jethro's), 10. Sendung des Moses, 20. Sendung des Moses und seines liruders Harun, d. i. Aaron, 21. Ueberliefe- ruQg von der Herabsendung des Pentateuch's, 22. von den dem Moses geoffenbarten Worten Gottes, 23. von dem Inhalte der Bücher des Pentateuch's, 24. Sendung Josue's, 25. Sendung Hesekiels, 26. Ermahnungen Gottes an seine Diener, 27. Sen- dung des Elias, 28. Sendung Davids, 20. Flehen Davids zu Gott, 30. Offenbarung Gottes an David, 31. Davids Sehnsucht, 32. Da- vids Tod, 33. Sendung Salomons, 34. Erzählung von Balkis (der Königin^von Saba), 35. Sendung des Jonas, 36. Sendung des Zacharias und Johannes , 37. Tod des Zacharias , 38. Tod des Jobannes, 30. Sendung des Herrn Jesus, 40. Eigenschaften des Evangeliums, 41. über die Himmelfahrt des Herrn Jesus, 42. von der Rangordnung der Propheten, 43. Sendung Moham- meds, 44. von der Sendung des Korans, 45. Ueberlieferung der nächtlichen Himmelfahrt Mohammeds, 46. von der Anschau- ung Gottes, 47. von den Geheimnissen der Olfenbarung, 48. Himmlische Worte, 40. von der göttlichen Ueberlieferung, 50. Auswanderung (Hidschret) des Propheten von Mekka nach Me- dina, 51. Ansiedelung des Propheten zu Medina, 52. Frohn- kämpfe des Propheten, 53. Eroberung Mekkas, 54. Erzählung des Vertrages von H o n c i n , 55. Tod des Propheten , 56. von den Trefflichkeiten der Gefährten des Propheten und Falhima's Tod, 57. Tod Ebubekr^s, 58. Tod Omer's , 50. Tod Ali's, 60. Tod Hasan^s und Hoseiu's.

Drittes Hauptstuck. Von den Worten, welche Gott den Engdn geoffenbarfr

1. Von Gabriel, 2. von den beiden Engeln, Aufzeichnera der guten und der bösen Handlungen des Menschen, 3. von verschiedenen Streitfragen, 4. von den Todesengeln , 5. vod dem Standorte der Geister.

Viertes Hauptstuck. Von den Anreden Gottes am jüngsten Tage.

1. Von den verschiedenen Glaubensmeinnngen (der Irrleh- rerj, 2. von den practischen Geboten, 3. und 4. ohne Ueber- schrift, 5. vom Freitag, 6. ohne Ueberschrift, 7. von den Mo- scheen, 8. vom Almosen, 9. vom Fasten, 10. von der Nacht Kadr (in welcher der Koran vom Himmel gesendet ward), 11. von der Wallfahrt nach Mekka, 12. ohne Ueberschrift, 13. vom Frohnkampfe, 14. ohne Ueberschrift, 15. eben so, 16. vom Koran, 17. von der lauten Erwähnung Gottes, 18. von der Ge- duld, 19. von den Almosen, 20. von den Stationen der zu Gott Wallenden, 21. von der Vortrefflichkeit der Wissenschaft, 22. von den Gelehrten , 23. von dem Gebote des Goten und dem Ver- bote des Bösen, 24. von der Armuth , 25. von der Welt, mit einem Steindrucke der Erdkugel und ihrer Eintheilong in sieben Himmelsstriche, 26. vom Grabe und von den Todteo, 27. TOm Gebete, 28. von der Bitte um Verzeihung, 29. von der Reae, 30. von der Gottesfurcht, 31. von den Bedingungen des jüngsten Tages, 32. von den Zeichen desselben, 33. von der Erschei- nung des Antichrists (Dedschai), 34. von der Erscheinung des Herrn Jesus , 35. von der Erscheinung des Erdenthiers , 36. vom Aufgehen der Sonne im Westen, 37. von der Verschliessong des Thores der Reue, 38. von der Verfinsterung der Sonne, 39. von dem Posaunenstoss des Gerichtes, 40. ohne Ueberschrift, 41. von der Versammlung zum jüngsten Gerichte , 42. von der Verwandlung der Erde und Himmel, 43. von den Standorten (der Seligen und der Verdammten), 44. von dem grossen Gehen! und Wehklagen, 45. von der Fahne des Lobpreises, wovon auf der 187. Seite ein Steinabdruck mit der doppelten Inschrift, auf der einen Seite: Es i st ke in Gott als Gott, und Mo- hammed ist sein Prophet, und auf der anderen: Lob sei Gott, dem Herrn der Welten, 46. ohne Ueberschrift (von der Erscheinung der Welt beim jüngsten Gerichte in der Gestalt

eines Weibes), 47. von der Rechenschaft, 48. von der Für- sprache (des Propheten), 48. von der Kaaba, 49. abermals von der Fürsprache, 50. abermals von der Rechenschaft, 51. von deneu, die ins Paradies eingehen, ohne dass ihnen Rechenschaft abgefordert wird, 52. von der heiligen Schrift (dem Koran), 53. von der Wage der guten und bösen Werke, 54. von den Feindschaften und richterlichen Entscheidungen , 55. von ande- ren seltsamen Dingen des Tages der Auferstehung, 56. von der Anrede Gottes an seine Engel am Tage des Gerichtes, 57. von der Hölle und ihren Abgründen, 58. von den Seligen (Bewoh- nern des Paradieses), 59. von den Verdammten (Bewohnern der Hölle), 60. von der Scheidungsbrücke (die fein wie ein Haar und scharf wie ein Schwert).

Fur.ftes Hauptstfick. Von den Worten Gottes über die höchste Station,

1. Von dem Eintritte ins Paradies, 2. ohne Ueberschrift, von dem Hüter des Paradieses (Ridhwan), 3. von den Bewoh- nern der Vorhölle (Aar af, das lateinische limbus), 4. von der Anschauung Gottes, 5. von den vier Stationen der vier ersten rechtmässigen Chalifen , 6. von dem Zustande der mit schweren und mit lässlichen Sünden Behafteten , 7. von der Verurtheilung zum Feuer, 8. von den Dschinnen, 9. von der Schlachtung des Todes, 10. von dem Baume des Paradieses (Th üb a, woher der Name der Tuja), 11. von den Huris, 12. von den Kindern des Paradieses, 13. von den Knaben des Paradieses, 14. von den Flüssen des Paradieses, 15. von den Abstufungen der Bewohner des Paradieses, 16. von den Märtyrern, 17. von dem Wohlleben der Bewohner des Paradieses, 18. von den Graden der Bewohner des Paradieses, 19. Schluss des Buches.

Dieses ursprünglich in arabischen Versen verfasste Werk des Schreiberssohnes von Kallipolis ist das Seitenstück zu sei- nem gereimten türkischen, welches unter dem Titel M o h a m m e- dije, auf der Hofbibliothek in zwei Exemplaren (243 und 244) und wovon eine Probe in der Geschichte der schönen Rede- künste der Osmanen *). Als eine Probe von dem besprochenen Werke ziehen wir hier aus dem 21. und 22. Abschnitte die dort

*) In Eichhorn's Geschichte der Literatur III. B. S. 1597.

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von den Gelehrten angeführten Stollen des Korans und der Ueberlieferung aus. Mohammed sagte: Die Gelehrten sind die Erben der Propheten*) weiter: Wer da sagt ich bin ein Gelehrter, der ist ein Unwissender der Koransvers: Gehorchet Gott und dem Propheten und denen unter euch, denen der Befehl zusteht') wird vom Imam Rafi so ausgelegt, dass unter jenen, denen der Befehl zusteht, die Gelehrten zu verstehen seien; der Prophet belehrte den Ihn Abbas, dass die Ulema im Paradiese hundert vStufen über den Emiren stehen, und dass jede dieser Stufe fünfhundert Jahre Weges lang. Wenn ein Gelehrter, sagte der Prophet, in ein Dorf kömmt, so lässt GoU der Herr den Bewohnern des Dorfes vierzig Tage von den Strafen ihrer Sun- den nach; weiter: Gott der Herr gewährt mit der Wissenschaft drei Dinge: Süssigkeit, Ansehen und Liebe. Dem Gelehrten, der sich zur Welt hinneigt, nimmt Gott die Süssigkeit, wenn er sündigt verliert er sein Ansehen, und wenn er nach Gütern der Menschen geizt ihre Liebe. Weiter: Dem, der neben einem Gelehrten sitzt, schenkt Gott im Pciradiese tausend Städte, in deren jeder sich ihm siebzig Thore öffnen und deren jede zehn* mal so gross als diese Welt. Weit wichtiger und glaubwür- diger als diese Ueberlieferungen , welche keineswegs durch An- führung ihrer Gewährsmänner verbürgt werden, sind die beiden nicht vom Verfasser, aber sonst häufig angeführten beiden Ko- ransstellen, die eine: Es furchten Gott den Herrn von seinen Dienern den Gelehrten'); dieser Koranstext ist auf Kanzeln in den Moscheen häufig zu lesen.

Der andere :*) Sind denn diejenigen gleich, welche wissen und nicht wissen, lasst euch diess gesagt sein, ihr Verständigen!

(247) Scher hi aalaka ^), d. i. der Commentar des Aala- kat, gedruckt in der Hälfte des Monates Rebbies-sani, Hälfte Juni

*) Seite 319.

2) IV. Sure 57. Vers.

8) XXXV. Sure, 28. Vers.

*) XXXIX. Sure, 117. Vers.

5) ^ ^ ^^

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1845, Gross-Octav, 120 S., ist der Commcntar über eine Ab- handlung von den Metaphern, deren Verfasser Mahmud von An- tioehien; der Commentator es-Seid iiafir lebte unter der Regierung Sultan Mahmud's.

(248) El-Medschalis el-KImaai *), d. i. die Sitzungen oder Versammlungen cl-Elmaai's, d.i. des Gläir/.endsten, ge- druckt Ende Dschemafiul achir's, d. i. Ende Juni 1845 in drei besonders paginirten Abtheilungen, die erste von 90 , die zweite Ton 75, die dritte von 42 Seiten. Wer dieser Elmaai sei, lehrt der Schluss eines der folgenden Werke (276), nämlich kein anderer als der grosse Gelehrte Sialkuti, von welchem schon i. J. 1235 (1820) dogmatische Glossen erschienen sind. Dieses ganz unförmliche Buch, dessen Titel nur am Ende erwähnt wird, besteht aus drei Commentaren dreier Suren, nämlich: der Sure er-Rahman, d. i. Allerbarmcnde, welche die fünf und fünfzigste, der Sure Dhaha, d. i. der helle Tag, welche die drei und neunzigste, und der Sure Hcmfe, welche die hundert vierte. Jeder dieser drei Commentare beginnt mit neuer Seitenzahl; der erste hat 96, der zweite 76, der dritte 42 Sei- ten ; ausserdem sind mit diesen drei Commentaren noch zwei kleine Abhandlungen in einem Bande vereinigt, welche aber hier als besondere Werke besondere Zahlen erhalten , nämlich (249) Risalet et-Tea wwuf 2), d. i. die Abhandlung der Zuflucht zu Gott, gedruckt am 12. Rebiul-ewwel d. J. 1261, d. i. am 7. Mai 1845, 18 Seiten in Octav. Teawwuf heisst die Zuflucht wider den Satan, welche durch die Formel eusu min esch- Scheithan er-redschim, d. i. ich flüchte mich wider den zu steinigenden Satan, gegeben ist; diese Formel als Koransgebot gründet sich auf den 98. Vers der XVI. Sure: Wenn du den Koran liesest, so flüchte dich zuGott vor dem zu steinigenden Satan. Diese Formel geht der von ßismillah er-Rahman er-Rahim, d. i. im Namen Gottes des Allbarmherzigen des Allerbarmcnden, womit alle Suren des Korans heginnen, voraus. Eine ähnliche

2) jy^lÄlL.^

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Abhandlunj^ ist bereits Ende d. J. 1259 (1843) erschienen, welche in dem früheren Verzeichnisse unter Nr. 217 aufgeführt ist.

(250) Jene 56 Seiten stark, ist von dieser Risalet el- Bismilet ^), d. i. Abhandlung der Formel im \amen Gottes, gänab- lich verschieden , diese ist nur 28 Seiten stark, und verrouth- lieh vom selben Verfasser, wie die vorhergehende des Teawwuf, welcher sich zu Ende derselben Mustafa Ben Chalil es- saghrewi, d. i. von Zagora in Rumili nennt.

(251) Munschiati^) Nuuman Mahirbegh, d. i. die Briefmnster Nuuman Mahirbegs, gedruckt Ende Schaaban^s d. J. 1261, d. i. Ende Augusts 1845, Octav, 150 Seiten; sie enthält in allem hundert drei und dreissig Stücke, der Verfasser lebte in der jüngsten Zeit; ein Werk von weit grösserem Belange als die voriiergehendeu ist das folgende:

(252) Newhatol Uschak'), d. i. die Klage der Liebea- den, gedruckt Ende Schaaban's 1261, d. i. Ende Augusts 1845 95 Seiten, Octav, ist die gereimte Threnodie eines Liebenden um seinen verstorbenen Geliebten von Mohammed Ben II ed- scheb i. J. 1057 (1647) verfasst ; das Merkwürdigste daran ist die Seite 61 , welche in allen Exemplaren absichtlich mit einer durchschlagenden braunen Farbe verderbt ist^ vm die Trauer des Liebenden über den Tod des Geliebten auf das Ein- dringlichste dem Leser begreiflich zu machen.

(253) Tharikati Mohammendijc scherhi Redsch'eb Efendi ^j, d. i. der Commentar des mohammedanischen Pfades von RedschebE feudi, zwei Bände in Gross-Gctav, mit fortlaufender Seitenzahl, zusammen 1060 S.. gedruckt zu Ende Silkide^s d. J. 1261, d. i. November 1845: die beiden berühmtesten dogmatischen Werke der Osmanen für den ersten Unterricht in der Glaubens- lehre sind das Risalet Birgewi, d. i. die Abhandlung Bir- gili^s und dessen Mohammedanischer Pfad, die erste ist

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schon i. J. 1218 (1803) zn Constantinopel i^cilrnckt erschienen *) und seitdem neu aufj^elci^t und litho«>;raphirt worden; eine llcbrr- setzuog des zweiten dieser Werke erschiiMi i. J. 125r» (1840)') and das arabische On^inal i. J. 1260 (543)*). Das vorlicp^onde Werk Redscheb Efendi's ist ein ausfülirlielier Uirkischer Com- mentar, dessen Hadschi Chalfa unter d(Mn Titel dieses Werkes^) als eines der nützlichsten erwähnt, derselbe ward i. J. d. II. 1087 (1676) vollendet. Der Verfasser, ein gcborner Kurde, war seiner Zeit Pa^eniehrcr zu Constantinopel und ward seiner Streitigkeiten willen mit den Ulemas nach Brusa verbannt, wo er begraben Hegt.

(254) AI e w a h i b e 1 - 1 e d u n i e f i 1 m e n a h i 1 - M o h a m m e- dije*), d. i. die inneren (mystischen) Gaben zu den Gesclienken Mohammed's, vom Scheich Ahmed Ben Chatib el-Kastel- laui, welcher i. J. d. H. 923 (1517) gestorben. Der Verfasser zweier der berühmtesten Werke über die Lebensgeschichte der Propheten, deren eines das vorliegende, das andere den Titel: el Enwar fi chassaissil Mochtar, d. i. die Lichter in den Eigenschaften des Auserwählten führt. Das Werk, ein Foliant von 767 Seiten, ist in der Mitte des Monats Silkide d. J. 1261, d. i. im November d. J. 1845 gedruckt; eine ungemein reich- haltige und bisher nichts weniger als erschöpfte Quelle zur Le- bensgeschichte des Propheten.

(255) Diwani Seid Mohammed Nesib und Munschiati Nesib *), d. i. die Gedichte- und Brief-Sammlung Mohammed Nesib's, beide zusammen ein bescheidenes Bändchen von 68 Sei- ten, wovon die Gedichte die ersten 52, und ein Dutzend von Vorträgen die übrigen 14 Seiten füllen. Gleich Eingangs wird auf der ersten Seite in einigen Zeilen eine kurze kuude über

*) Siehe Nr. 43 im Verzeichnisse der Druckwerke im siebenten Bande der osmanischen Geschichte S. 5bö.

2) In der Liste der Druckwerke Nr. 168, im Journal asiatique quatrieme Serie Tom. I. pag. 247.

3) In der Liste der Werke Nr. 239, ebenda Tom. VIII. S. 278. *)ßei Flügel Nr. 7966.

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die Persönlichkeit und die Lebenszeit des Verfassers gegeben. Kr war ein Sohn Su leim an Aga's, der unter der Hegierang Sultan MustalVs III. es bis zum Kapudschi baschi gebracht, und dem der Verfasser des Diwans i. J. 1153 (1740) geboren ward; nachdem er seine Jugend in liiderlichem Leben verbraa- set, kam er eines Tages zu Mohammed Chairi Kfendi, welcher damals die Stelle eines Unterstaatssecretärs alsBeglikdschi bekleidete. Dieser gab ihm ein eben aus Persien eingelangtes Staatsschreiben zu übersetzen, mit dessen Uebersetzung der Grosswefir so zufrieden, dass er ihn sogleich mit einer Com- mission nach Jerusalem sandte, welche ihm dreissig bis vierzig Beutel Geldes, d. i. zwanzig bis dreissig tausend Piaster eintrug, welche nach dem damaligen Geldfusse fast eben so viele Thaler galten. Er kaufte sich ein Landhaus zu Kandilli am Bosporos, wo er den Sommer, den Winter aber in der Stadt zubrachte und oft gelehrte Männer um sich versammelte, mit denen er sich in gelehrten Streit einliess. Im Jahre 1202 (1787), als der Krieg mit Oesterreich und Russland begann, ward er be- stimmt die Stelle des Cabiuetssecretärs des Grosswefirs zn versehen und starb i. J. 1204 (1789); sein Diwan enthält dreis- sig Ghaselen und eine grosse Menge von Chronogramen , als auf die Geburt der Prinzen Mohammed und Mustafa i. J. 1180 (1766), auf die Thronbesteigung Sultan Abdal Haraid's 1187 (1773), auf die Eroberung von Mehadia 1202 (1788), auf die Vollendung des Palastes Mohammed Ifetbeigs 1198 (1783), auf die Grosswefirschaft Mustafapascha's 1177 (1763), auf die Grosswefirschaft el-Hadsch Jegen Mohammedpascha's 1182 (1781), auf den Tod Jahjabeigs, des Sohnes Melek Moham- medpascha's 1195 (1781)-, dann arabische Verse als Parallel- stellen zu den bekannten grosser arabischer Dichter, wie Ebn Nu was, Beschar Ben Bord zwei Distichen , die er in seinem neunzehnten Jahre auf die erhaltene Erlaubniss sich den Bart wachsen zu lassen, verfasste , dann ein Dutzend von vier- zeiligen Strophen und ein halbes hundert einzelner Distichen.

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In diesem Jahre erschienen auch lithogrnphirt unter der Aufsicht Saaid t^fendi^s das Uisalei Birgewi *} , d. i. die dogmatische Abhandhing Birgcli's , der türkische Katechis- mus 96 Seiton in Octav und ein Sinirname ') (Nehiienbuch), nur 12 Octavsciton stark ; es handelt von den guten oder schlimmen Vorbcdeutun«^en, welche aus den Nerven/.uckungen der verschiedenen Glieder abzunehmen sind. Diese Art wahr/iU- sagen bildet als Orgasmomantik einen besonderen Zwei*:; der arabischen Prognostik und heisst auf arabisch ilmol-lchti- ladsch, d. i. die Wissenschaft der Gliederzuckuiigen ^j, jede Seite ist in sechs Columnen eingctheilt, deren erste (von der rechten Hand zur linken) den Namen des zuckenden Gliedes enthält , die fünf anderen aber die Auslegung dieser zuckenden Bewegung von fünf der grössten Gelehrten dieser Kunst, näm- licli Alexander (Appolonius) , Daniel, So heil, S e 1- man dem Perser, welcher der Barbier Mohammed's war und Dschafer Ssadik dem sechsten Imam, von welchem sich alle mystischen und kabbalistischen Wissenschaften der Araber her- schreiben. Wiewohl das Ganze nur aus sieben Blättern besteht, so ist dasselbe doch des an diese Gliederzuckungen gehefteten Aberglaubens willen merkwürdiger, als so viele andere zu Con- stantinopel lithographirte Kleinigkeiten oder Unfläthereien. Die Zahl der Glieder, deren Zuckungen hier fünffach ausgelegt werden, sind in Allem 149, auf jeder Seite (die erste und letzte ausgenommen), vierzehn; auf der ersten sieben, nämlich 1. wenn der ganze Kopf zuckt, 2. wenn der Hinterkopf zuckt, 3. wenn der Vordertheil des Schädels zuckt, 4. wenn das Mittel des Kopfes zuckt, 5. wenn die rechte Seite des Kopfes zuckt, 6. wenn die linke Seite des Kopfes zuckt, 7. wenn die Stirne zuckt, u. s. w.

2) Durch einen Fehler der Lithographie, indem die obere Hälfte des Ssag- hirnun im Steindruck ausgeblieben, steht auf der letzten Seite i^ b j\»i

statt dut\j^^s^

^) Encyelopädlsche Uebersicht der Wissenschaften des Orients. S. 17%.

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Im Jahre 1262 d. H., welches am 30 Decemher 1845 be- g-aiin , erschienen :

(256). Kawaaidi farsije*), d. i. die persischen Re- geln, eine kleine türkische Grammatik des Persischeo, gedruckt Ende des Monats Dschemasiol-ewwel des Jahres 1262, d. i. Ende Mai 1846, Klein-Octav, 74 Seiten; die ersten 49 Seiten ent- halten die Regeln , die letzten 33 die Abwandlang des persi- schen Zeitwortes , welches auf eine sehr an/Aveckni.issige Weine in die Form der arabischen Abwandlungstafeln (el-Emsilet e1- mochtelifet) gezwängt ist.

(257). Tefsiri Jes li Hamami*), d. i. der Commen- tar der Sure Jes, d.i. der XXXVI. von Haniamisade, ge- druckt in der Mitte Schäban's d. J. 1262, d. i. im Angnst 1846. 49 Seiten, Klein-Qnart , arabisch.

(258). Scherhnl Amali li Ali el-Kari *), d. i. Coro- mentar der Kassidet Amali, gedruckt im Redscheb d. J. 1262, (Julius 1846) Octav, 56 Seiten; die Kassidet Aroali enthält in 70 Distichen die Dogmen des Islams, der Verfasser dersel- ben ist der Scheich Ebul Hasan Sirad scheddin Ali Ben Osman el-Ausi, der arabische Commentator Ali Ben Snl- tan Ihn Mohammed el-Kari, d. i. der Leser des Korans, gestorben 1016 (1607).

(259). Manfume furnbi emsal*), d. i. gereimte Sprichwörter, gedruckt im Redscheb 1262, d. i. im Julius 1846, Octav, 25 Seiten, eine kleine aber sehr schätzbare Sammlung türkischer Sprichwörter des (iirkischen Dichters Hiffi. Die Geschichte der osmanischen Dichtkunst kennt zwei Dichter die- ses Namens , welche beide im sechzehnten Jahrhundert lebten, und deren einer Professor unter dem Namen Ssari Memi, d. i. des gelben Memi bekannt, der andere ein gemeiner

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SoMai war '}, wahrscheinlich ist tlcr erste der Verfasser der Sprichwörter.

(2(iüJ. Scher hi chjatil kjafij e t wc Dschami -), d, i. die tJrlnuteruiiii: der Verse des Kjafijet, d. i. der be- rühmten Syntax Ihn II a d s c h i U's und dos über dieselbe vom grossen Dichter Dscliaini verfasslen berühmten l'ommcnUrs gedruckt Ende Schcwwals 12G2, d. i. Ende Octobers 1840, Kleiu-Octav, 57 Seiten, es sind in Allem 67 Distichen; der Verfasser des Commentars ist Ali B e n 0 s m a n von A k- 8 eher; an diese kleine Schrift ist unmittelbar ein türkisches Gedicht von 53 Distichen unter dem besonderen Titel M o r- s c hi d e t h-T h o 1 a b *), d. i. der Leiter der Studirenden mit besonderer Zülilung' von sechs Seiten angehängt , welches für die Litteraturgeschichte und die Kenntniss des türkischen Un- terrichtswesens schät/ibar , weil es die Queilenwerke von allen Wissenschaften , welche auf osmauischen Medreseen gelehret werden , angibt ; diese Wissenscnaftcn sind : 1. die Lesekunde des Korans nach Dscheferi und Schathibi, 2. die Gram- matik nach den bekannten Compcndien des Makfsud, Ifi, Mir ah und der Schafije, 3. die Syntax nach der Kjafijct dem Commentare Dschami^s und Ossameddin^s, 4. die Rhethorik nach dem Mochtassar und Mothaw wel , 5. die Lo- gik nach der Eisagoge des Porphyrius , nach den Werken Fena- ri's, Kara D aud's, D sc bor d seh ani's Aamad edd in's und dem Tehfib Tefta Tan i's ; 0. die Polemik nach dem AdabiMi r, Schach Hase in und den Randglossen Mesud's; 7. die Philoso- phie nach Kafimir, Lari, nach dem Hikmetol-Aiu und Seid Mirfa Dschan, 8. die Astronomie nach dem D sc haghmini, 9. die Geometrie nach dem Tesisul-Efchkjal und Kafi- fade; 10. die Wissenschaft der Ephemeriden nach ülugh Heg und Mrrem Tschelebi 11. die Arithmetik Behaeddin's, Ramadhan's, Ihn Dscheli's und Ab d e r r ahim's ; 12. die Wissenschaft der Erbtheilungen nach Sedschawendi, Nedsch-

3) ^%f\ x^^

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med d in und Seid (Dschordschani) ; 13. die mystische Zah- lenkunde (Ilmi Wikf) nach M o s s n I i *, 14. die Räthselkunde nach Mir Husein; 15. die Prosodie nach Chafredschi und A n d a 1 u s i ; 16. die Grundlehre der Rechtsgelehrsamkeit nach dem Minar, Ihn Melik, liehahi, nach dem Tcl- wih, Tewdhih, Hasan Tschelebi, Ihn Kemal, und dem Commentare des Monteha; 17. die Grundlehren der Ueberlieferung nach dem Commentare des \ochbet und der Elfi je Ibness - fsala h^s ; 18. die Auslegungskunde des Korans nach dem Burhan und Ittikan; 19. die Rechtsge- lehrsamkeit, nach dem Multeka und dem Darrer; 20. die Ueberlieferung nach Bochari, Ihn Melik, dem Massabih, nach Beidhawi und dem Keschaf; 21. die Dogmatik nach Dschelaleddin und dem Commentare Selkuti's; 22. die persische Philologie ausSchahidi, Hafif und dem Man thi k eth-thair des wScheich Aaththar; auf die Wissenschaft des Inneren d. i. die Mystik lässt sich der Verfasser, der sich Nedschati nennt, und diese Belehrung im Schewwal 1262 schrieb , nicht ein ; er meint diess genüge zur allgemeinen Bil- dung und räth dem Schüler nur um Gottes willen zu studieren, und nicht um Mufti oder Muderris zu werden, oder om durch die Wissenschaft den Feind zu besiegen.

(261). Feraidul fewaid fi bejanil aakaid'), d. i. die Zahlperlen der Vortheile in der Erklärung der Glaubensar- tikel von Ahmed Mohammed Emin, gedruckt Anfangs 8il- kide 1262, Anfangs November 1846, Klein-Octav, 319 Seiten; ist eine zweite Ausgabe des im Jahre 1219 (1804) zu Constan- tinopel gedruckten dogmatischen Werkes , welches der Sultauin Chadidsche, Schwester Sultan Selims 111. gewidmet ist*). Statt des obigen Titels, der auf dem Titelblatte der ersten Ausgabe zu lesen, steht auf der zweiten Ement schcrhi, d. i. Commentar des Ich glaube, auch fehlt in dieser zweiten Aas- gabe die Zueignung an die Sultanin , welche sich aaf der ersten Seite der ersten Ausgabe findet.

1) JuUToUi^ JülyiTxl^

2) In dem iin VII. Bande der osmanischen Geschichte gegebenen Veneidi«

nisse S. 589 Nr. 45.

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(262). Tohfe sclierhi muntachab Lebib *), d. i. der auserwählte Coinmentar iles Tohfe von licbib, (gedruckt in der Mitte des Monats Silkide 1202 (Hälfte Xovcmheis I84(»), Gross-Oetav, S. 301, das kleine persisch tiirkischo Glossar Wehbi's ist allbekannt; ein sehr gu!er Commcnlar desselben von Ahmed llajati Efendi erschien zu Constantinopcl im Jahr 1237 (1822=); der Verfasser des vorliegenden Lebib Efendi hielt wie er in der Vorrede sagt, diesen neuen Kom- mentar keineswegs für iiberfli'issig zum Nutzen der Anfänger, indem er die für dieselben nöthigen Erklärungen aus dem per- sischen Wörterbuehe Burhani Kathi beibringt. Bei den fol- genden in diesem Jahre erschienenen Druckwerken , ist das Mo- nat des Druckes nicht angegeben.

(263). Sejahatnamei Huniajun^), d. i. kaiserliches llei- sebuch, 32 Seiten in Klein-Quart, ist der vom Reichshistorio- graphen Esaad Efendi verfasste Bericht über die in diesem Jahre von Abdul Medschid bis an die Ufer der Donau unternom- menen Reise; mit zwei Chattischerif, eines bei der Abreise, das andere bei der Rückkunft erlassen und einem von Esaad Efendi auf diese Reise verfasstcn Gedichte.

(264). T a a 1 i m a t i u m u m i j e *), d. i. allgemeine Belehrun- gen, gedruckt am 7. Silkide 1262, d. i. 27. October 1846, Klein- Quart 17 Seiten; eine politische, sehr merkwürdige Belehrung für alle Beamten des osmanischen Reichs über ihre allgemeinen und besonderen Pflichten in den folgenden Abschnitten: 1. von den allgemeinen Eigenschaften die jedem Beamten der hohen Pforte nothwendig, 2. von der Bestimmung und dem Benehmen der Beamten der Verwaltung, 3. von den Pflichten der Finanz- beamten, 4. von denen der Justizbeamten, 5. von der Bestim- mung der Mitglieder der höchsten Rathscollegien, 6. von dem Dienste und dem Verfahren der Vorsteher der Gerichlsbarkei- ten, 7. Resultat dieser Ermahnungen.

3) i>y\^ *A^UI=>^ Lj

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(265). Gharaibol ilal wel ischtikak alel bina '), d. i. Seltsamkeiten der Unregelmässigkeiten nnd der Wortfor- schung in dem grammatikalischen Tractate Bina; gedruckt i. J. 1262 (1846), ohne Angabe des Monats, Octav, 32 Sei- ten. Der Verfasser el-Hadsh Ibrahim Ben Mohammed el-Jelwadschi, welcher im obigen Jahre als Maderris an der Moschee Schehfadegan (der Prinzen Söhne Soleiman's des Gesetzgebers) stand, sagt in der Einleitung, dass, als er aa der Moschee Sultan Mohammed's (II.) das Bina Tortrag , er von einigen Gelehrten um die Erläuterung der in dem Bina befindlichen Anomalien und Abstammung der Wörter angegan- gen, dieselbe den Schülern zum Besten türkisch verfasst habe; dieses Werkchen zerfallt in zwei Theile, deren erster bis Seite 22 das Bina, die andere von Seite 24 32 die Abwandlungt* tafeln des Emsile erläutert.

(266). Tefaulna me*), d. i. das Buch des Loostechens aus den Buchstaben, gedruckt 1262 (1846) nur 7 Octavseiten, es ist bekannt, dass die Morgenländer nach der Weise der Sortes Virgilianae mit einer \adel in den Koran , oder in den Diwan eines Dichters stechen, und je nachdem die aufgestochene Stelle eine günstige oder ungünstige, Etwas unternehmen, oder unterlassen, aber bisher ganz unbekannt ist die in diesem Te- faulname auf der ersten Seite gegebene Anleitung, das Fal aus dem Koran zu stechen , indem hier nicht der aufgestochene Vers, sondern bloss der aufgestochene Buchstabe gilt; nach dieser Anleitung muss der das Fal Stechende zuerst die gesets- liehe Waschung verrichten, dann zweitens die Fatiha, d. L die erste Sure des Korans, die Sure Ichlass, (Sag. Gott ist Einer; Er ist von Ewigkeit; Er hat nicht gezeugt; Er ward nicht gezeugt; Ihm gleich ist keiner); hierauf drittens die An- wünschung zu Gunsten des Propheten (Gott sei dem Mohammed und seiner Familie gnädig, wie Er dem Abraham und seiner Familie gnädig gewesen), und endlich viertens das Gebet: Es ist keine Macht und es ist keine Kraft, als bei Gott dem Aller- höchsten, dem Allergrössten! hersagen, hierauf wird am

2) ^Ul^U'

1)0

ersten Tage des neuen Mondes der Koran mit halbi^eschlosscncn Augen aufgestochen, oder bloss geöffnet; der erste Buclistabe der siebenten Zeile der Seite zur rechten Hand wird angemerkt, dann wird sieben Blätter weiter gezählt; und wieder der erste Buchstabe des nachten Blattes gemerkt , diese zwei Buchstaben werden dann in dem Tcfaulname, das nach den Buchstaben eingetheilt ist, aufgesucht, und der Vers desselben als Aus- spruch des Looses auf den vorliegenden Fall angewendet.

Ausser diesen i. J. 1262 (184G) gedruckten Werken sind im selben Jahre noch die folgenden lithographirt erschienen: Das arabische Gebetbuch Hifbol aafam, d.i. die grösstc Rü- stung, dessen Verfasser Ali Ben Sultan Mohammed von Herat es i. J. 1010 d. H. zu Mekka geschrieben; ein Meister- stück der schönsten heutigen türkischen Calligraphic im Neschi, ohne Seitenzahl 120 Blätter, worauf wir zurückkommen werden.

Der Commentar zum Risalet Bir gewiss von Ssa- dr eddin *) aus Konia, verfasst i. J. 970 (1562), von schöner Hand lithographirt, aber ohne Seitenzahl und nach Art eini- ger morgenländischen Diwane so geschrieben , dass der Text von dem Ende der ersten Seite an den Rand derselben, und von dem Ende des Randes auf die zweite Seite hinüberläuft, 111 Blätter feinen schönen Papieres; dieses ist nun der zweite zu Constautinopel über das Risalet Birgewi's erschienene Commentar, der erste i. J. 1255 (1839), ein Quartant von 279 Seiten ist der Kafifade's, d. i. des Richters Sohns von Con- stautinopel, dessen eigentlicher Name Ahmed Ben Moham- med E m i n ^).

Risaletul hisab ^) d. i. arithmetische Abhandlung, d. i. eine türkische Uebersetzung des französischen Werkes Vernier's, Klein-Octav, 192 Seiten, aus der Lithographie der kaiserlichen Schule Aadlije, d. i. der von Sultan Mahmud (dessen Bei- name el-Aadli, d. i. der Gerechte), gestifteten; die Anstalt des Steindruckes heisst hier auf dem Titclblatte: lithografia

2) In der Liste der Denkwerke Nr. 167 im Journal asiatique quatrieme serie tom I. pag. 247, wo über die Angabe des Druckjahres und Seiten fehlt.

3

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destgjahi, d. i. Fabrik der Lithographie auf der letzten Seite aber des folgenden Werkes mit rein türkischen Wörtern: Stein- fabrik der kaiserlichen Druckerei.

Farsi tekellüm risalesi^}, d. i. Abhandlung persi- schen Gespräches , sind persische und türkische Dialoge zum Besten der Anfänger im Persischen, 49 Seiten, im Quartfor- mate von Gross-Octav, der Verfasser ist auf der letzten Seite als Fathin Efendi genannt, dem nächsten Herausgeber einer persischen Grammatik für Europäer empfehlen sich diese Ge- spräche zur nützlichen Aufnahme.

Ta chm is-ul-B o rdet^), d. i. die Bocdet Bassirr«, das berühmte Lobgedicht auf Mohammed, fünfzeilig glossirt, von Makssud Resa, 44 Seiten, Klein-Quart. in der Einlei- tung, welche die ersten eilf Seiten füllt, theilt der Verfasser die Bordet in zehn Abschnitte ein, welche dann auch an dem Rande des glossirten Gedichtes bemerkt sind und sagt, dass ihn vorzüglich die fünfzeilige Glossirung dieses Gedichtes vom grossen mystischen Seich Mohammed el-Missri, welcher sich zu Lemnos aufhielt, und dann die siebenzeilige Moham- med en Nahifi's bewogen habe sich an dieser funfzeiligen türkischen zu versuchen; es gehen nämlich jedem arabischen Verse des Originals vier türkische voraus, zu denen dann der fünfte als Schluss zur funfzeiligen Strophe passt.

Diwandschei Suleiman Fehim sani'}, d.i. die Gedichtsammlung des zweiten Fehim ^}, ohne Seitenzahl 26 Blätter; aus dem kurzen Vorbericht lernen wir, dass der Ver- fasser die Lebensgeschichte persischer Dichter von Dewlet Schah übersetzt, den Diwan des persischen Dichters Ssaib commentirt habe, dass er i. J. 1262 als einer der Codschagan des kaiserlichen Diwans gestorben sei.

*) Fehim der e rs t e ist in der Geschichte der osmanischen Dichtkunst B. III. S. 378.

(Forltclxuns folg'«)

Bericht aber die in den letzten vier Jaliren 1845, 46, 47 und 48 zu Constanünopel gedniclden und li(liogra|)lür(eu

Werlie.

Vom Freilierrn Hammer- Purgslall*

CFortsetzung.J

(Aoji dem November - Hefte des Jahrganges 1849 der Sitzungsberichte der kaisrrl. Akademie der Wissenschaften besonders abgedruckt.)

267. Terdschumci schcrhi dubciti Molla Dschamili ChodschaNischeet*}, d. L Uebersetzung des Commeiitars der Distichen Dschamrs vom Chodscha Nischeet, gedruckt in der Hälfte Moharrems 1263, d. i. Ende Decerabcrs 1846, Octav, 57 Seiten. Die einzelnen Distichen Dschami's, des grossen per- sischen Dichters, welche sich zu Ende seiner KüUijat, d. i. sämmtlichen Werke, angehängt befinden, eineCenturic an der Zahl.

268. K e 1 a m i Kjamil ^), d. i. anfangs Jänner 1847, Octav, 167 Seiten; ein türkischer Roman, eine langweilige Erzählung, wie deren schon mehrere lithographirt erschienen sind, dessen Verfasser sich nicht nennt , und auch keine Neugierde densel- ben näher kennen zu lernen einflüsst.

269. Munschiati Iset Beg'), d. i. die Schreiben Iset B e g's, gedruckt zu Ende des Mondes Ssafer 1263 (anfangs Februar 1847) Octav, 44 Seiten. Eine Sammlung von Glückwünschungs-

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1111(1 tiescliärtssclireiben eines turkischeu SUaUmannet, welcher %u Kiide des» vori«^eii und zu Ue^iuu dieses Jahrliaoderts lehto« indem das erste an den Cirosswcsir Jusuf Pascha gerirMet ist , 37 an der Zahl , das letzte ein Glörkwönscbun^uchreihea über einen Sieg an den blutdürstigen Stittlmlter Dschefar Pa- scha, d. i. der Fleischer, verdiente; ein Seitenstuck %m itm Muuschiat el-liadsch Aakifa and Naoman Mahir- bcg's '), welche in den Jahren U59 (1843) ond 1261 (1845) zu Constantinopel erschienen sind, ond ein Seitenstäek n 4m9m in Kairo gedruckten M u nach i all liifat Kfendi*«, g^itm^i 1254 (1838) und dem grossen Inscha llairel EfeidTt 4m Seeretärs Mohammed Ali Pascha*«, welches eis QiartaM von 494 Seiten, aus der Dmckerei von Bnlak i. J. It4t (1816) hervorgegangen ist, auch sind dort zwei arahische Brtcfaiwiter erschienen , das eine des Scheich M e r i, dUa Misere «ha« Namen des Verfassers and ohne Jahr des DmeliM, eis OeUv- band von 157 Seiten.

270. Hasan Paschafade ala risaleti KcUabewi*), d. i. der Commentar Hasan Paschatade^s aar Ahhaadlaag Kelcnbcwi*8 über die Art za dispalirea (Adahol hah*s), ^- druckt Kode llebiul ewwel 1263 (anfaags April 1H47), OcUt, 109 Seiten; voraus geht der arahische Commentar hla aar Seite 97, auf der hunderten Seite beginnt die comroentirte Ab- handlung mit dem besonderen Titelblatte Hisaletol Adah, d. i. Abhandlung über die Manieren za di^potiren, voa Kdaa- bewi. Chodscha Kelenbewi kam anfangs der Regieraag Saltaa Sclim^s nach Constantinopel und bekleidete darch laa^ Zeit die Stelle eines Chodscha in der Moschee voa lste^|a| wa ar

*) Kill Urief drs Preihrmi Otlokar tos 8clil«ellt«

Na n man Mahirbcf cU«* Tormcbflien Faaiili« um» K*gnft$» raend. dort i. J. 1903 (1786) fo^ro», eUio Koit laftg la 4«r CiroMTesirü arbeitete, hieraar, to» »cioo« GAoaera lUkif pMCka lurülimten Pcrteu Paacha anteratAlil, proTUori»cli«r Kiatik ESmmik im Do- parieincnt des AeasserOi and za Anfanf der Rogioruif SiataB Abiol Medschid'a, aU Nachfolger 8cb«lüb Efcadi'a, KmmmitiBtM W»ä Wl4 4ar- nach Kwkar Naairi ward. Sp&ler dicaea A«tca eoUeUl , ttara «r Ul J d. H. 1262 (ISIS).

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sich durch seine Predigten auszeichnete. Sultan Scliin, weicher ihm sehr gewogen war , bewirkte seine Beförderung zum Am- deriss , als welcher er im Anfang von Sultan Mahmuds Ilegie- rung in dieser Hauptstadt starb. Soiiie Werke sollen äusserst zahlreich sein und über die verschiedenartigsten Gegenstände handeln. Unter andern soll er der lateinischen Sprache vollkommen mächtig gewesen sein '). Er ist in der Dru- ckergeschichte Constantinopels schon aus vier früheren Wer- ken 5 nämlich 1. aus seinen Randglossen zum Commentarc Dewani's über die Dogmatik Aa dhdhad eddi n's , 2. aus seinen dialektischen Anhängseln zum Mirol adab, 3. aus sei- nen rhetorischen Anhängseln zum Mir-el-t ehf ib, 4. aus den Glossen zur Logik Burhan^) bekannt, welche in den Jahren 1233 (1818) und 1234 (1819) zu Constantinopel in Druck erschienen sind ^). Der obige Commentar ist also das fünfte und das folgende Werk das sechste der von diesem Gelehrten zu Constantinopel gedruckten.

271. Nedschatul-Mosselli li Ahmed esch Schew- ki*), d. i. die Rettung des sein Gebet Verrichtenden von Ah- med Schewki, gedruckt in der Mitte des Mondes Rebiul achir 1263 (Ende Aprils 1847), dieses Werk ist kein Gebet- buch, wie der Titel glauben machen möchte, sondern sowohl dem Inhalt als dem Titel nach ein Seitenstück zu den beiden liturgischen Werken, welche in den Jahren 1824 und 1828 aus den Pressen Constantinopels hervorgegangen sind, nämlich erstens zu dem Ghu n iet ul- Mu t em elli, d. i. die Genügsamkeit des Wünschenden , dem Commentare Ibrahim's von Haleb (des Verfassers des durch Mouradjea d'Ohsson's Werk bekannten Mul- teka) zum M un ij et- u 1 -Moss e lli, d. i. Wunsch des Be- tenden des Imam Kaschghari , zweitens ein Seitenstück zu dem Hallijetun Nadschi, d. i. der Schmuck des Rettenden,

1) Mittheilung des Freiherrn Ottokar von Schlechta.

2) In dem Verzeichnisse der Drackwerke Constantinopels Nr. 58, 61 und 63 in dem VII. Bande der osmanischen Geschichte Seite 590 und 591.

3) Im zweiten Verzeichnisse des IV. Bandes der Geschichte der osmanischen Dichtkunst S. 603. Nr. 135.

0 Jc^UoU

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welches Uaiid«^losseo zu «lein vorliergelicnilen Werke enUiilt *); diese beiden letzten Werke liaudelu vuin Gebete uberluipty das hier besprochene aber von dem (unfinal des Ta^es Torgasehrie- bcnen , welches efs-fsalat heisst , und dessen Plural efi- fsalawat nur von den Anwünschun^^en zu Ehren deB Prophe- ten gebraucht wird. Die nicht durch das Gcsets ¥or^eschriebe- neu Gebete und Formeln derselben heissen Ewrad aad Efk- jar, und die berühmteste Sammlung derselben ist das Hifkol aafam wel Werd el-cfcham ') d. i. das Gesekfrader das grösste und die Wasserader die beste des i. J. 1010 (1601) 'ZU Mekka verstorbenen Mohammed von lierat '}. Die in diesem und anderen Gebetbuchern enthaltenen Gebetformeln and Stott« gebete (ICwrad und Efkjar^). heissen Dua, in PItral Edije und sind also gana verschieden Yon den ftinfmal des Tages vorgeschriebenen Gebete efs-rsalat, so wie dieses vob den Anwünschungen zu Ehren des Propheten Efs-fsa la wat. Das oben erwähnte II i rboUArafani ist in einer ■agemein zierlichen Ausgabe ohne Seitenzahl i. J. 1262 (1M6) Con- stantinopel auf gelblichem schönen Papier lithographirt ersckie« neu, der mittlere mit Linien eiugcfasste Text nur drei 2^11 b^ek und anderthalb breit, wetteifert an Schönheit der Setirift mit der schönsten Ncschischrilt von Koranen ; am Rande liaft die türkische Glosse nach der schon oben erwähnten Unart arabi- scher, persischer und türkischer Handschriften in kleinerer Schrift fort; da dieser äussere ebenfalls mit Linien begrentta Hand ursprünglich nur für die Glossen bestimmt ist, so keJttw diese desshalb im Arabischen llafchijet, d. L RandTerkri- mung; dieser ursprünglichen Bestimmung getren^ ist der mit Linien begrenzte Hand des lilhographirten llifb ol-Aafa m, nicht mit der Fortsetzung des arabischen Textes, sondern mit türkischen Glossen ausgefüllt, welche daher im etgentlickstea

^) In dem Verzeichnete der Con«UntinopoliUner Dmckwerk« Nr. 7t «»4 §• im VII. Bande der Geschieht« de« CMm«ni«cheo Rckat , 8. Stl mmi Sfl.

5) In Flügels Hadschi Cbalfa Nr. \\7.

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Sinne Randglossen sind. Das oben unter Nr. 271 erwähnte Nedfchatol-Mosselli ist in Makafsid, d.i. Absätze, oder eigentlich Vorsätze, diese in Ilauptstücke (Bab) und diese in Abschnitte (Pafsl) untergetheilt, welche die ganze Casuistik des Gebetes ond der vor demselben vorgeschriebenen gesetzli- chen Reinigung erschöpfen; so z. B. hat der zweite Abschnitt des ersten Ilauptstückes des zweiten Absatzes, welcher von der Sunna, d. i. dem vom Propheten bei der Waschung beobacli- teten Gebrauche handelt, allein fünf und dreissig und der fol- gende dritte Abschnitt neun und sechzig Puncto; das Buch ent- behrt eines Inhaltsverzeichnisses , dessen sich doch mehrere in der letzten Zeit zu Constantinopel gedruckte Werke erfreuen.

272. Risaletol imkjan lil-fadhil el Kelenbewi '), d. i. die Abhandlung der Möglichkeit vom Trefflichen aus Ke- lenbe, Ende Rebiul achir 1263 (anfangs Mai 1847) Klein-Quart, 91 Seiten, eine metaphysische Abhandlung über die Möglich- keit , arabisch.

Eines ordentlichen Inhalts-Verzeichnisses und zwar eines dop- pelten, zum ersten und zweiten Bande erfreut sich das folgende, sehr beträchtliche und merkwürdige gedruckte Werk, dessen zwei Bände in fortlaufender Seitenzahl einen grossen Folianten von 1453 Seiten bilden.

273. El-mos tathr ef min kiillin fennin m o s t a f- r e f 2), d. i. das Entzückende aus allen Kenntnissen Pflückende, gedruckt Anfangs des Monats Rebiul-achir 1263 (Mitte Mai 1847), diess ist die von Esaad Efendi, dem Gelahrten, letz- ten Reichshistoriographen , Oberstlandnchter in Rumili und Di- rector der kaiserlichen Buchdruckerei und Staatszeitung zu Constantinopel verfasste türkische Übersetzung eines der be- rühmtesten, arabischen, eklogischen Werke, dessen Verfasser einer der grössten Gelehrten Aegyptens Mohammed Ben Ah- med el Chathib, d. i. der Kanzelredner an Ruhm, mit Chathib, dem Kanzelredner zu Bagdad, dem berühmten Ge- schichtsschreiber dieser Stadt wetteifert, und der im ägyptischen

3) j^w. ji jfj J^m

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Dorfe Ebfchijc im achtcu Jahrhundert *) der Hidschret lebte. Wenn Esaad Efendi in seinem Leben Nichts als die Uebcrsetzung dieses Werkes geleistet und nach seinem Tode kein anderes Denkmal als seine Bibliothek, die er zum öfTcntlicheD Gebrauche gestiftet, hinterlassen hätte, so würde er sich schon durch das eine, oder das andere dieser Denkmale ia der osmanischen Lite- raturgeschichte für immer bleibenden Ruhm erworben haben; bisher ist er in Europa bloss als Reichshistoriograph, Botschaf- ter in Persien, Director der Staatsdruckerei und der Slaats- zeitung und durch zwei kleine Werke bekannt geworden, deren eines die Geschichte der Janitscharenvertilgung , unter dem Titel: Ussi fafer, d. i. die Grundlage des Sieges i. J. 1828 er- schienen ^}, und das andere die oben unter Nr. 263 angezeigte Beschreibung der Reise des Sultans an die Ufer der Donau ; da das vorliegende Werk eine ganze philologische Encyklopädie eines der wichtigsten belehrendsten und unterhaltendsten, wel- che aus der Druckerei zu Constantinopel her^'orgegaBgen, und auch viele Verse der berähmtesten arabischen Dichter mit der beigefügten türkischen L4)ersetzung enthält, so ist eine nähere Anzeige seines Inhalts hier um so mehr an ihrer Stelle, als Deutschland kein Sammelwerk, wie das französische: „Notices et extraits de Ia Bibliotheque du Roi^^ besitzt, wovon seit dem Jahre 1787 bis ins Jahr 1847, d. i. in sechzig Jahren sechzehn Quartbändc erschienen sind, die einen Schatz von Auszügen und Notizen morgenländischer Handschriften enthalten. Da in dieser Übersicht von Auszügen nicht die Rede sein kann, so spricht um so mehr die nähere Kunde des Inhalts wichtiger Werke einen Platz an.

Das ganze Werk besteht aus zwei Bänden in forllaufender Seitenzahl von 1453 Seiten Grossfolio , ist in vier und achtzig Hauptstücke getheilt, wovon der erste Theil sechs und fünfzig, der zweite die anderen acht und zwanzig enthält; wir gebea^ nun den Inhalt der einzelnen Hauptstücke und ihrer Abschnitte.

^) Sekif hududi ulcmasinden, d. i. einer Gelehrten, die ams achte Jahrhundert lebten, auf der ersten Seite des zweiten Bandes.

^) In dem Verzeichnisse der Druckwerke im VII. Bande der osmanischen Druckwerke S. 595, Nr. 88.

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I. ILiupt stück. Von den Oru ml festen <les Islams in fönt Abschnitten; 1. Von dem aufrichtigen (ilaubonsbckenntniss Ich- las s; diess ist, wie bekannt, der Titel der hundert zwüiricn Sure, welche aus den vier kurzen Versen bosteht: „Sa«»-, (iott ist Kiner, Er ist von Ewigkeit, Er hat nicht gezeugt, Er ward nicht gezeugt, Ihm gleich ist Keiner. 2. Abschnitt. Von dem rüufinal des Tages zu verrichtenden Gebete und seinen Trcfllichkeilen. 3. Von dem Almosen und seinen TrelTlichkeilen. 4. Von der Faste und ihrer Verdienstlichkeit. 5. Von der Wallfahrt nach Mekka. II. H. Von der Vernunft, dem Scharfsinne und der Dummheit. III. H. Vom Koran , seiner Trefflichkeit und dem Verdienste, das Gott der Herr dem Leser desselben anrechne!. IV. H, Von der Wissenschaft, der Bildung, von der Verdienst- Hchkeit der Wissenschaft und des Lernenden. Wir glauben Recht zu thun, vor dieser akademischen Versammlung einige in diesem Hauptstücke über Wissenschaft und Gelehrte enthaltenen Siellen des Korans, der Ueberlieferung und von Dichtern anzufTihren. Die erste, der schon oben erwähnte Koranvers: „Es fürchlen „Gott den Herrn von seinen Dienern die Gelehrten," dann die Überlieferung des Propheten: „am Tage des jüngsten Gerich- „tes wird die Tinte der Gelehrten und das Blut der Märtyrer „von gleichem Werthe sein, keiner von Beiden setze sich dem „Anderen vor. Das Streben nach Wissenschaft ist Gott dem „Herrn lieber als hundert Frohnkämpfe. Keiner unternimmt „der Wissenschaft willen eine Reise, dem der über das Fara- „dies gesetzte Engel nicht dasselbe verkündige ; wer nach sei- „nem Tode Tintenzeug und Federn hinterlässt, geht ins Para- „dies ein."

Dieses Wort der Überlieferung crmuthigt nicht nur zu wissenschaftlichen Reisen, sondern auch zu Büchervermächlnisscn zum öffentlichen Gebrauch. W^eiter sagte der Prophet: „Der „Gelehrte überragt den Andächtigen an Verdienst, wie in der „Nacht des Vollmondes dieser alle anderen Gestirne." Er sagte: „Der Untergang meines Volks rührt von zwei Dingen her, von „der Vernachlässigung der Wissenschaft und von dem Aufspei- „chern des Gutes." Ein Manu fragte den Propheten, welches die verdienstvollste der Handlungen, er antwortete: „Die Wisscn- „sc haft Gottes und seiner Religion und die wiederholte Wieder-

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„kehr zu beiden/' Der Mann sprach: 0 Gottes Gesandter, ich fragte Dich um Handlung und Du antwortest mir mit der Wis- senschaft. Der Prophet entgegnete; „Die Wissenschaft nützt „dir mit weniger Handlung, und mit vieler Handlung nutzt dir „nichts die Unwissenheit." Der Imam Ghali 1 sagte: „Den „Glanz des Gelehrten verkündet Trommelschlag der Welt , den „Glanz des Unwissenden versteckt seine Unwissenheit/^ Der- selbe sagte : „Die Wissenschaften sind Schlosser und die Fra- „gen die Schlüssel dazu." Das Sprichwort sagt: Wer nicht lernt in der Jugend, hat im Alter den Vortritt nicht, und der Pro- phet: „Wehe meinem Volke von den schlechten Gelehrten, die „mit der Wissenschaft Handel treiben , aber ihr Handel wird ihnen keinen Gewinn bringen bei Gott." Von mehreren in <lic- sem Hauptstücke gegebenen Versen verschiedener Dichter mögen die folgenden eines unbekannten Dichters genügen:

Sei wer du willst, nur hochgebildet lei,

Wenn auch Stammbäume nichts vom Adel melden,

Ein Ritter ist, wer tapfer und wer frei

Und nicht wer sagt : die Väter waren Helden !

mit mehreren eben so unterhaltenden als lehrreichen Anekdoten. V. Hauptstück. Von Sitten und Sittensprüchen. Eine auser- wählte Sammlung derselben. VI. Hauptstück. Von den Sprüch- wörtern in vier Abschnitten; 1. Koranstexte und Stellen der Überlieferung, welche sprüchwörtlich geworden und die so oft in historischen und anderen Werken angeführt werden, derglei- chen sind aus dem Koran: „Ist denn der Morgen nicht nahe? „Kennt denn Gott die Dankbaren nicht ? Vielleicht , dass ihr „Widerwillen wider ein Ding habt, woraus euch vieles Gutes „entspringt. Jede Seele wird verkosten den Tod. Jede Seele „wird finden ihren Erwerb. Der Gesandte kann nur die Bot- „schaft entrichten. Oft ward eine grosse Schaar überwältigt „von einer kleinen. Ist die Vergeltung der Wohlthat wohl „etwas anderes als Wohlthat? Gott ist jeden Tag in seiner „vollen Würde. Wer Gutes und wer Böses thut, thut es sei- „ner Seele. Alles, was auf der Welt, ist eitel" u. s. w. ein halbes Hundert. 2. Stellen der Überlieferung, die zu Sprüch- wörtern geworden, z. B. „die Handlungen werden beurtheilt nach „ihren Absichten. ~ Die Absicht des Gläubigen ist besser als

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^seinc Handlung. Die obere Hand ist besser als die ontere. „Wer in der Fremde stirbt, stirbt als Märtyrer. Die Hnnd Gottes „ruht auf der Gemeine. Die Scbaam ist ein Thcil des Glaubens. Begehrt das Gute von schönen Gesichtern. Die Einsamkeit „ist hesser als ein schlechter Gesellschafter. Sucht die Ge- „währung euerer Nothdurfte im Verborgenen, denn jeder Gli'ick- „liche ist beneidet. Hilf deinem Bruder, sei er nun Dränger „oder bedrängt. Die geduldige Erwartung glücklichen Ausgangs „ist Andacht. Die Handlungen werden nach ihrem Ausgange „beurtheilt Wenig fehlt, dass die Armuth Urglaubcn." In allem acht und zwanzig Ueberlieferungsstellen. 2. Sprüchwörter der alten Araber eine Centurie, unter welchen manche , die un- ter den drei tausend drei hundert in Freytags dreibändigem Werke über die Sprüchwörter Meidani^s fehlen. 3. Von den Sprüchwörtern der neueren Araber (Muwellidun) , ein halbes Hundert. 4. Gereimte Sprüchwörter, sechzig, deren erstes des grossen Dichters Lebid's Distichon, welches Mohammed immer im Munde führte :

Was ausser Gott dem Herrn, ist eitel Alles Und gutes Ding ist sicher des Verfalles.

Dieses Hauptstück allein gibt eine reiche Ausbeute für die Gnomologie der Araber. VH. Hauptstück. Von der Beredsamkeit und Wohlredenheit , und den beredten Männern und Weibern der Araber in drei Abschnitten; 1. von der künstlichen Bered- samkeit ; 2. von der natürlichen Wohlredenheit ; 3. von bered- ten Männern und Weibern. Die aufgezählten Wohlberedten, von denen hier nähere Auskunft ertheilt wird, sind: Ihn Abbas, Ghadban, Suweid, Hads chdschads ch der tyrannische vStatthalter und einige ungenannte wohlberedtc Araberinnen. Vni. Hauptstück. Von schlagenden und geistreichen Antworten. IX. Hauptstück. Von Rednern und Dichtern, ihren Gebrechen und literarischen Diebstählen, eine reiche Blumenlese, meistens unbekannter Verse und Anekdoten. X. Hauptstück. Von dem Ver- trauen und der Ergebung in Gott. Von der Genügsamkeit und dem Tadel^ Von Geiz und Gier und langer Hoffnung. XI. Ilaupt- stück. Von dem Rathe und der Betrachtung des Endes der Din- ge. XII. Hauptstück. Von schönen und guten Ermahnungen.

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XIII. Hauptstück. Von der Trefflichkeit des Stillschweigens, dem Schaden der Zuträgereien und Lobe der Einsamkeit, in drei Abschnitten. XIV. If. Von dem den Konigen und Sultanen von Moslimen schuldigem Gehorsam , von den Pflichten jener gegen ihre Unterthanen. XV. H. Von den für Gesellschafter von Sultanen erforderlichen Eigenschaften und Warnung wider zu häufige Gesellschaft mit Königen. XVI. H. Von den Eigenschaf- ten der Wefire. XVII. H. Von der nöthigeu Zuruckgezogenheit der Könige und Sultane, den Eigenschaften ihrer Kämmerer, und der Gefahr, so die Könige laufen, von ihren Statthaltern betro- gen zu werden. XVIII. H. Von den Uichtern, der Bestechnng, der Annahme der Geschenke und den Gleissnern, die sich für Fromme und Enthaltsame ausgeben, in drei Abschnitten. XIX. H. Von der Gerechtigkeit, Billigkeit und Wohlthätigkeit. XX. H. Von der Schändlichkeit und den bösen Folgen der Grausamkeit nnd Ungerechtigkeit. XXI. H. Von dem Benehmen der Sultane, von dem der Steuereinnehmer und dem Verfahren gegen die Unter- thanen, in drei Abschnitten. XXII. H. Von der Nothdürftigen zu leistenden Hilfe und der Erledigung der Xothdiirfte der Moslimen mit den sich darauf beziehenden Koranstexten und Überliefe- rungsstellen. XXIII. H. Von den guten und bösen Eigenschaften. XXIV. H. Von dem freundschaftlichen Umgange, der Verbrüde- rung und den Besuchen. XXV. H. Von der Milde, Fürbitte und Vermittlung, in zwei Abschnitten. XXVI. H. Von der Verschämt- heit, der Demuth, und dem Verdienste des Moslims , der sich selbst erniedrigt, in zwei Abschnitten. XXVII. II. Von dem Tadel des Stolzes und der Eingebildethcit. XXIX. H. Von dem Adel, der Herrlichkeit und dem hohen Unternelimungsgeiste. XXX. H. Von den Trefflichkeiten und Vollkommenheiten der Verwandten und Gefährten des Propheten, der Heiligen und Frommen. XXXI. H. Von dem Lobe frommer redlicher Männer und den Wundern der Heiligen. XXXII. H. Von den Schändlichkeiten und Verbrechen, welche von Bösen und Lasterhaften begangen werden. XXXIH. H. Anekdoten und Erzählungen von Freigebigen und Grossmüthigen. XXXIV. H. Von Geizigen. XXXV. H. Von der Gastfreundschaft und Behandlung des Gastes. XXXVII. H. Von der Erfüllung des Versprechens. XXXVIII. H. Von der Bewahrung des Geheimnis- ses. XXXIX. H. Von Unrecht, Verrätherei, Diebstahl, Feindschaft,

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llass uml Neid. XL. II. Von «Iciii Vordieiislc des Frolmkampfcs und der Tapferkeit, in zwei Abschnitten. XLI. II, Kunden von herülim- ten Helden, Tapfern und von Feigen und Furchtsamen. XLII. II. Von Lob und Preis und Ver«i^ellung- der Wohltliaten, in zwei Ab- schnitten. XLllI. Von der Satyre. XLIV. II. Von der Wahrheit und Lüge, in zwei Abschnitten. XLV. H. Von der den Aellcrn schuldigen Dankbarkeit, und den Pflichten gegen die Verwandten und den Stamm, in drei Abschnitten. XLVI. II. Von körperlichen Eigenschaften, der Schönheit und Ilässlichkeit , der Grösse oder Kleinheit, der Jugend und dem Alter. XLVII. II. Von dem Schmucke der Edelsteine, des Goldes, Silbers, von den Wohlgc- riichen und dergleichen. XLVIII. H. Von dem Färben des Bartes und der Haare, Gesundheit und Rüstigkeit und Beispielen lange lebender Leute, in vier Abschnitten. XLIX. H. Von den Namen, Vornamen und Zunamen. L. H. Von dem Reisen, von dem Ab- schiede, dem Aufenthalte in der Fremde und von der vSchnsucht nach dem Vaterlande. LI. H. Von denen , die sich ihres Reich- thums und Wohlstands rühmen. LH. H. Von dem Lobe der Ar- muth. LIIL H. Von der guten Aufnahme der Bitten und gross- miithigen Gewährung derselben. LIV. H. Von den Geschenken und Gaben. LV. H. Von den Handlungen des Erwerbs, den Hand- werken und Künsten , der Schwäche und Faulheit, und derglei- chen. LVI. H. Von den Veränderungen und der Ungunst der Zeit und dem Ausharren in Widerwärtigkeiten, in drei Abschnitten: 1. von dem schnellen Wechsel der Dinge, 2. von der Geduld in der Ertragung der Unfälle, 3. von den Trostgründen im Unglücke. Hier endet auf der 757. Seite der erste Band.

Der zweite Band des Mostathref beginnt durch ein Verse- hen mit Seite 754 statt mit 758, worauf dann 755, 756 und zum zweiten Mal 757 folgt *). LVII. Ilauptstück. Von den Korans- texten und Ueberlieferungsstellcn, welche sich darauf beziehen, dass Leichtes auf Schweres folgt, und Freud auf Leid. LVIll. H. Von den Sciaven und Sclavinnen in zwei Abschnitten. LIX. II.

*) Unter den Druckfehlern sind manche sehr arge , 6o heisst /-. B. S. 7G der alte arabische Dichter Ebu-Osa bloss durch die Versetzung de» Punctes Ebu Göret, b^ statt <i^C-

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Kunden arabischer Vorzeit, von den Gebräaehen und Abcrglaa- ben der alten Araber; ein für die Geschichte alter, arabischer Sitte höchst wichtiges Hauptstück, so wie das folgende LX., welches von ihrer Wahrsagerei, Spurenkunde, Physiognomik, Loosstecherei, Deutung glücklichen oder unglücklichen Vogel- fluges und Traumauslegungskunde handelt. LXI. H. Von den Li- sten und Kunstgriffen zur Erreichung vorgesetzten Zweckes. LXII. H. Die Naturgeschichte der vorzüglichsten Thicre, welche der türkische Uebcrsetzer Es ad E feudi aas den drei Werken, erstens: Hajatol haiwan*), d. i. Leben der Thicre von Mohammed ed-Demiri, welcher i. J. 827 (1423) als Rich- ter der Richter und Professor an der Medrese Moejidije gestorben; zweitens: aus dem Behdschctol insan fi meh- dschetil haiwan^), d. i. Zierde des Menschen im Herzblut der Thiere Ali el Kari's des Koranslesers, welcher i. J. lOlG (1607) zu Mekka gestorben, und welches nur eine Abkürzung des Werkes Demiris; und drittens: aus dem Tohfetol-achwan fil-haram wei-halal min el-haiwan'), d. i. Geschenk der Brüder über das was (zu essen) erlaubt oder nicht erlaubt von den Thieren , welches Scheich Mohammed Efendi aus Trapezunt mit Zusätzen vermehrt hat. Diese drei Werke behan- deln die Geschichte der Thiere nur aus dem philologischen Ge- sichtspuncte, oder bloss aus dem gesetzlichen, ob das Fleisch derselben erlaubt oder verboten, wie das letzte; dennoch ent- halten sie viel Neues und Wissenswerthes , die Thiere sind nicht nach den Classen der Naturgeschichte , sondern in der Ordnung des arabischen Alphabetes gereiht, es sind die folgen- den : der Löwe, das Kameel, der Erdwurm, der Hase, die ägyp- tische Eidechse ((jxtyxoc), die Schlange, die Bergziege (Gemse ?), der Falke, der Wallfisch, der Papagey, der Reiger, der Bor- rak (das fabelhafte Thier mit dem Menschengesichte , welches Mohammed in seiner nächtlichen Himmelfahrt ritt, und welches

1) ölj-i-ToU^

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nngcnschcinlich dem Thicrc , welches an Palliisten persischer und assyrischer Könige ausgehauen zu sehen, dem IJrbildc des hebräischen Cherub nachgeahmt ist), das Lastpferd oder Saum- ross (Bersun), der Floh, die Sterhniücke (GiLse), das Maul- thier, die Kuh, die Kule ; der Ü u k i r, scheint der Ueschrei- bung nach eine Art von Möwe zu sein *) ; das Krokodill, der Drache, der Fuchs; hier gibt Esad Kfendi nach Deniiri die be- kannte Fabel des kranken Löwen, den der Fuchs nicht besucht, weil alle Fusstapfcn in die Höhle führen , und keine herauF. Esad Efendi bemerkt bei dieser Gelegenheit, dass schon Ebu Naim Schobi auf den ethischen Sinn solcher Thierapologc, wie sie das Humajunname und Merfebannamc enthalten, aufmerksam gemacht , und er fuhrt bei dieser Gelegenheit die Beschreibung der Gesandtschaftsreise Ebubekr Ratib Efen- d i*s ") an , welcher nach dem Frieden von Sistow i. J. 1791 als ausserordentlicher Gesandter nach Wien kam, bei seiner Rückkehr Reis Efendi, dann nach Rhodos verbannt, dort erwürgt ward. Ratib führt in dieser Gesandtschaftsreise an, dass die einsichtsvollsten Europäer den tiefen politischen Sinn aner- kennen , der in jenen Thierapologen asiatischer Weisen liege ; diese Bemerkuns: wird hier nicht we^en der alten Bekanntschaft der Wiener mit diesem türkischen Gesandten, der auch der orientalischen Akademie ein Gedicht zum Andenken hinterlassen, und dem ich damals als Schüler der Physik die von Stelzham- mer gemachten elektrischen Experimente und nivelirenden Mes- sungen erklärte , sondern wegen der bibliographischen Notiz zweier bisher ganz unbekannter Werke eingeschaltet , deren eines die gewiss für Oesterreicher und insbesonders Wiener an- ziehende Gesandtschaftsbeschreibung Ebu Bekr Ratib 's und das zweite das Mersebannamc als ein Werk von Thierapo- logen , welches Esad Efendi mit dem E n w a r i S o h e i 1 i und dem Fewakihol Chulefa in eine Reihe stellt.

^) Fehlt in Freytag, der doch den Demiri benutzt hat, in welchem der ßukir das vier und achtzigste Thier. (S. Anzeigeblatt des LXVl. Bandes der Jahrbücher der I/iteratur S. 37.)

'-) 8. 861 letzte Zeile.

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Wir setzen nun die Liste der Thierc weiter fort: die grosse Schlange (Saaban *), das Ichneumon, die Heuschrecke, der Kothkäfer, das Rebhuhn, der Weihe, der Sperber, die Eidechse, der Esel; der türkische Uebcrsetzer bringt hier aas dem Bechdschetol insan eine Legende vom Herrn Jesus bei, den einer gefragt, ob er nicht im Nothfalle auch einen Esel besteigen wolle, und dem er geantwortet: Mich beschäf- tigt nichts ausser Gott, bei dem ich geehrt, so, dass mir alles andere gleichgiltig. Nun folgt: die Taube, die Schwalbe, die Fledermaus, der Scarabeus, das Pferd, das Huhn; Dach,'} ein grosser Wasservogel, der zu Alexandrien häuGg gefangen ond gegessen wird (beim Demiri Dedsch *} ein kleiner Vogel, *) der Seidenwurm, der Hahn, die Fliege, der Wolf, der Vogel Roch (der Lämmergeier) ; famur») eine Art kleiner Fisch, •) welcher die Schiffe begleitet, an den Gesprächen und Gesängen der Schiffleute Vergnügen finden, und wenn ein grosser, dem Schiffe Verderben drohender Fisch demselben naht, diesem in^s Ohr springen und ihn tödten soll; dieser fabelhafte oder wenigstens räthselhafte Fisch gibt dem Uebcrsetzer Reichshistoriographen die folgenden Verse ein , deren Sinn und Reim bei den Haaren herbeigezogen ist:

0 du, der mit Geschäft betraut bist als Memur, ^) In jedem Ding befolg' den wahren Grundsatz nur, Den Guten Gutes tha% dem Bösen lohn* mit Schar, Damit man liebe Dich wie Menschen der Sa mar.

Die Giraffe, deren metonymischer Beiname im arabischen 0mm Isa, d. i. Mutter Jesu heisst; Silat®) oder Solat,

*) Fehlt abermal» in Freytag'« Wörterbuch.

^) Bei Freytag umgekehrt: piscis magnus naves comitans, Domalri, was

Demiri heissen soll. ') Memur oder Mamur heissen in Aegypten die Kreishauplleute, oder Vorgesetzten der Districte.

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die Wüstendämonen, eine Art grosser Affen; der Sniamandcr, der Hermelin, die Katze, die Motte, das lieh, der Habicht; Schahrur'), ein schwarzer Voj»cI, der jcrösser als ein Spat» und schön singt ; der Uc>;'en\vuriii , auf arabisch heisst er die Fette der Erde; Ssawct, eine Art Spatz mit rolhem Kopf; das Schaf (fünfthalb Folioblättcr), die Hyäne, der Frosch, der schwarze Teichwarm (Daamuss*) der Pfau, der Hirsch, das Moscusreh, die Wiistenratte (Sariban*), die mit unaus- stehlichem Gestanke furzt, so, dass alle Menschen davonlaufen müssen, daher das arabische Sprichwort von unversöhnlicher Feindschaft: Es hat zwischen sie der Sariban gefurzt^); das Kalb, der Scorpion, der Spatz, die Elster, der Storch, der Blutegel; der Anka, der fabelhafte Vogel, welcher mit der grie- chischen, mythischen "Oyxa verwandt ist; die Spinne, der Rabe, die Waldtaube, die Maus, das Pferd, der Pardel, der Elephant; Kakum*^}, eine Art Hermelin; Kawend*), ein Sturmvogel; der Affe, der Igel, das Rhinozeros, der Kranich, der Widder, der Specht, der Hund, sieben Folioblätter; die Biene, drei Folio- blätter; die Ameise, der Geier, der Strauss, der Panther, der Widhopf; Werschan^), auch eine Art von Waldtaube ; Gog und Magog, als eine Thierart; Jahmur,®) d. i. der wilde Esel; der Jerboa. Zu dieser Centurie von Thieren, deren Kunde den obgenannten drei Werken entnommen ist, gibt der türkische Uebersetzer noch einen Anhang, welcher sowohl aus Demiri als aus anderen Wörterbüchern Namen weniger bekannter

»

♦) S. 927. Fesa beinehum ef-faribari, das erste Wort ist auf?en8Ch«in- lieh eines mit dem Französischen v e s s e r.

^) «ylä Fehlt bei Freytag,

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Thiere enthält; diese empfehlen sich also soroehr der Aufmerk- samkeit europäischer Naturforscher, je dürftiger und magerer die jedem derselben beigesetzten Notizen ; sie sind wie die vor- hergehenden nach den Buchstaben des arabischen Alphabetes geordnet, füllen nicht weniger als fünfzig Folioblätter und verdienen eine besondere Anzeige. Dieser ganze naturgeschicht- liche Theil enthält auf 295 Seiten die Kunden von einem Tausend von Thieren und empfiehlt sich zur näheren Kennt- niss nicht nur den Philologen, sondern auch den Naturforschern. LXIII. H. Von den Wundern der Geschöpfe. LXIV. H. Von den Dschinnen und ihren Eigenschaften. LXV. H. Von den Meeren, Flüssen und Brunnen, und den darin beGndlichen Wundern, in drei Abschnitten. LXVI. H. Von den Bergen, Sanduüsten und grossen Gebäuden. LXVII. H. Von den Steinen und Juwelen and ihren Eigenschaften. LXVIII. H. Von den Tönen, von dem Ge- sänge. LXIX. H. Von den berühmten Sängern nnd Tonkunstlern. LXX. H. Von den berühmten Sängerinnen und Tonkünstlerinnen. LXXI. H. Von der Liebe und von denen, die aus Liebe gestor- ben. LXXn. IL Von den besonderen Formen arabischer Dicht- kunst, nämlich den Mewal (V' olksliedern) , Sedfchel, Dn- beil, Distichen, K,ank,an, Homak und Kauma; den Räthseln, dem Lobe der Namen und dem Lobe der Eigenschaf- ten, die Dubeit, d. i. die Distichen ausgenommen, sind die Formen und Gesetze des Mewel, Sedfchel, Homak, K,ank,an und Kauma, bisher nur aus einem Aufsatze im Journal asiatiquc bekannt *), und desto schätzbarer sind die hier aus zahlreichen Dichtern gegebenen Beispiele; nach einer Einleitung, welche von der Poesie überhaupt handelt und auf sieben und zwanzig Folioblättern Beispiele von mehr als hun- dert Dichtern enthält, werden in sieben Abschnitten die beson- deren Formen arabischer Kunstpoesie abgehandelt, nämlich: l.die Charaden (el ghaf 2); 2. die Mu wweschah *} mit wech-

*) Notice sur dix formes de versification arabe dont une conple 4 peine etait connue jusqu'ä present des orientalistes europeeos. Journal »»Utique III. Serie. Tome VIII. p. 162.

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sdmlcii Reimen; 3. die Dubeit *), d. i. Distichen; 4. die Sed- scheP), deren Namen ganz dem der Sonneten entspricht, in- dem Sedfchel ein Kiing^gedicht heisst ; das arahisrhe Wort hat sich, wiewohl in einer anderen Bedeutung, im Spanischen Zagala erhalten ; 5. die M e w a 1 i a 'J, Volkslieder ; 0. K,a n \ve K, an^}, wahrscheinlich der Ursprung des französischen Cancan ; 7. die K a u m a ^} ; der grüsste Künstler in diesen verschiedenen Kunststücken ist der Dichter Ssafi eddin von Hille, von welchem auch die meisten Beispiele gegeben werden. LXXIII. H. Von den Eigenschaften des Menschen , den Ehen und Ehescheidungen, in fünf Abschnitten: 1. von der TrcfTlich- keit der Ehe , 2. von den guten Eigenschaften der Weiber ; 3. von den schlechten Eigenschaften der Weiber; 4. von der List und dem Betrug der Weiber mit zwei besonderen Excur- S£Q über die Beischläferinnen und aphrodisischen Reizmittel; 5. von der Ehescheidung mit mehreren faieher gehörigen Erzählun- gen. LXXIV. H. Von dem Verbote des Weines. LXXV. H. Von Scherzen und Spassen^ in so weit dieselben erlaubt oder ver- boten, in sieben Abschnitten: 1. von den Possenreissern und Lu- stigmachern; 2. von den Scherzen dummer und geistreicher Grammatiker; 3. von den Spässen der Schulmeister; 4. von denen, die sich für Propheten ausgegeben; 5. von seltsamen Fragen und Antworten ; 6. von den Seltsamkeiten der Gebetausrufer ; 7. von denen der Schiff leute *). LXXVII. H. Von den An wünschungen und Gebeten , in zwei Abschnitten. LXXVIII. H. Von dem Lose der Vorherbestimmung und dem Vertrauen in Gott. LXXIX. H. Von der Reue und Bitte um Verzeihung der Sünden. LXXX. H. Von den Krankheiten und ihren Heilmitteln. LXXXl. H. Von

**) Die beiden Abschnitte von den Gebetausrufern und Schiffleuten sind in dem dem II. Bande vorgesetzten Register iiber.scheu worden.

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dem Tode und dem Grabe. LXXXIl. H. Von der Geduld und der Verzweiflung , der Trauer und den Todtenklagen , in drei Ab- schnitten. LXXXIII. H. Von der Welt und ihren Umwälzungen, und ?on der Trefflichkeit der Abgeschiedenheit von derselben. LXXXIV. H. Von der Trefflichkeit der Anwünschungeu zu Eh- ren des Propheten. Die Schlussrede des Uebersetzers erstattet Bericht über das Schicksal der Uebersetzung, welche siebzehn Jahre lang im Pulte des Verfassers verschlossen, als er im J. 1250 (1834) als Director der Staatszeitung an der Druckerei angestellt ward , auf Befehl des Sultans herausgegeben werden sollte ; die Herausgabe verspätete sich durch die vielen Ge- schäfte des Verfassers , der auch Bothschafter in Persien , zu- letzt Oberstlandrichter in Rumili war,' bis endlich der Druck in den vier letzten Jahren seines Lebens begonnen und im letzten derselben 1263 (1847) vollendet ward ; ein schönes Denkmal von ausgebreiteter Gelehrsamkeit und ausdauerndem Ueber- setzungsfleiss.

274. Tedschwid*), d. i. Anweisung zur schnlgerechteu Lesung des Korans, gedruckt im Silkide 1463 (October 1847} eilf Seiten Octav.

275. Telchifsi resail er-remat *), d. i. Läuterung der Abhandlungen der Bogenschützen , gedruckt im Silkide des Jahres 1263 (November 1847) 372 Seiten , OcUv , mit fünf Kupfertafeln; der Verfasser dieses für die Kunde morgenländi- scher Ballistik und Toxologie höchst schätzbaren Werkes ist Mustafa K,ani der Kahwedfchibaschi, d.i. oberste Kaffehkoch Sultan Mahmud's, ein Sohn Mohammed Aga's, welcher der Pcsch- gir Agasi, d. i. der Tafeidecker Sultan Abdul Harn id^s war. Die osmamschen Sultane waren von jeher grosse Liebhaber des Schiessens mit Bogen und Pfeil und auf dem Okmeidan, d. i. dem Pfeilplatze zu Constantinopel , verkünden Marmorsäulen mit goldenen Inschriften die besten ihrer Schüsse auf fast unglaubliche Entfernungen, deren viele gewiss durch Schmeichelei vergrös- sert worden sind. Dieses für Bogenschützen sehr anziehende

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Werk enthält erstens vierzig Ueberliefcrunj^on ilos Prophelm über das Verdienst des" Bogenschicssens und handelt dann sehr umständlich von Bogen lAid Pfeil, ihrer Zusannnensoixnnj:;, den Namen ihrer einzelnen Theilc und dem Gebrauehe derselben und gibt auf den letzten fünfzig Seiten die Liste von drei hun- dert durch Zeugnisse oder Denkmale bewährten vorlrofTHrhen Schüssen, deren weitester der des Sultans eine Tragweite von 1191) Schritten hat; eine Entfernung, die eben so unwahr- scheinlich, als durch die Zahl ^ in der nur eine Kinheil zur Vollendung der runden Zahl von 2000 fehlt, sehr verdäeiitig ist ; die lithographirten Tafeln stellen die verschiedenen Theile des Bogens und seines Zugehörs dar.

276. Sialkuti alel Chiali,d. i. der Sialk u ti sehe «) iiber Chiali, diese zwei Wörter des Titels wiirden ganz unver- ständlich sein, wenn nicht auf der letzten Seite des im Sil- hidsche d. J. 1263 (November 1847) in 335 Seiten gr. Octav gedruckten Schlüsse die nöthige Aufklärung gegeben wäre, dass dieses die Randglossen des Glänzendsten, nämlich Abdel II e kirn Ihn S ch e msedd in^s, der unter den Gelehrten unter dem Namen des Sial ku tis clien bekannt, seine Randglossen nämlich zu den Anhängseln (Taalikat), welche dieser geschrie- ben zu den Randglossen Mola Chiali's, über den Commen- tar Seaadeddin Teftafani's zu den Dogmen Nesefi's, diess ist eine zweite Ausgabe des i. J. 1235 (1820) erschie- nenen Werkes ^). Ausser diesen gedruckten Werken sind im selben Jahre noch die vier folgenden lithographirten erschienen: erstens das Salnarae, d. i. das Jahrbuch, die statistische Uebersicht aller osmanischen Behörden, Gerichtsbarkeiten, Statt- haltereien , Hofämter und Staatswürden, mit vorausgeschicktem Kalender und angehängtem Verzeichnisse der europäischen Rei- che und ihrer Herrscher; zweitens Murfchid Mutehilin, d. i. der Leiter der Verheiratheten, 79 Seiten, üclav ; ein Seitenstück zu dem Tohfetol ärus, d. i. dem Geschenke

') Inj Verzeichnisse der Druckwerke im VII. Hniide der oamaniscJuMi Oc- schichte S. 502 Nr. M.

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der Braut*) des Scheich Mohammed Ben Ahmed et-Tid- fchani, welches i. J. 1848 zu Paris- und Algier gleichzeitig erschienen ist; drittens Subdet ilmi hal, d. i. der Ausbund der Religionswissenschaft, zwölf nicht paginirte Blätter, auf welchen alle Glaubensartikel und Dogmen, vollkommene und unvoll- kommene Pflichten des Islams tabellarisch zusanimengefasst sind, mit allen Vorgängen der Sunna in der Verrichtung der Reiiii*^ gung, des Gebetes, der Faste, der Wallfahrt; viertens Risa- lei Dfchimnastik, lithographirt i. J. 12G3 (1646), Klein- Octav , 54 Seiten , eine Uebersetzung einer französischen gym- nastischen Abhandlung, deren Titel besser auf türkisch oder persisch Kurifchname gelautet hätte, so dass für die Ein- schwärzung des französischen Dschimnnstik keine Entschuldi- gung vorhanden ist. Kämpfer^s Reisebeschreibung gibt die Ab- bildung persischer Gymnastcn.

0 Der fraozösUche Titel l«t »owobl in der Atutprache Toah'afat el-Aroas, alt) in der Uebersetzung : LeCadeau des Eponx unrichtig, indem dM arabisctie Wort Tobfet und nicbtTubafat lautet, und Arm iU Braut und nicht die Oe mahle heitst.

(PoHMtauf ftlft.)

Bericht über die in den lelzteii vier Jahren 1845, 46, 47 lind 48 zu Conslantinopel gedruckten und lühographirleo

WeriiC.

Vom Freiherrn Hammer- Purgstall«

(Scklust.J

(Aas dem Decemb er - Hefte des Jahrganges 1S49 der Sitzuni>;.sberichte der kainerl. Akademie der Wissenschaften besonders abgedruckt.)

Die im J. 1264 (1848) erschienenen Werke.

Es sind deren (sowohl die gedruckten als lithographirtcn) nicht mehr als ein Dutzend , in welches sie sich zu gleichen Theilen theilen, meistens nur Kleinigkeiten von wenigem Dclang, keines das den Folianten, welche früher, aus der Staats-Dru- ckerei ConstantinopePs hervorgegangen, weder an Format, noch an Gehalt an die Seite gesetzt werden kann. Wenn auf diese Weise die constantinopolitanische Typographie an der Zahl und an der Wichtigkeit der von derselben gelieferten Werke allen anderen Jahren des so eben verflossenen halben Jahrhun- derts bei weitem zurücksteht, so hat sie doch das Verdienst, eine neue vortreff'liche Taalikschrift geliefert zu haben , welche f die früheren zu Calcutta, London, Wien, Petersburg, und selbst die früher zu Tehran und Constantino pel ge- schnittene Taalik an Deutlichkeit, Zierlichkeit, Rundung und Schwung bei weitem übertrifft ; dor erste Versuch einer Taalik- schrift ward zu Constantinopel schon vor fünf und zwanzig Jah- ren gemacht, wo die türkische Uebersetzung des Fcthijc, d. i. des sphärognostischen Werkes des alten Astronomen Ali Kufchdfchi, welcher sein Werk dem Eroberer Constantinopcrs

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gewidmet hatte i. J. 1239 (1824) in Taalikschrifl erschien i). Dieser erste Versuch fiel so ungli'icklich aus, dass sich die Druckerei schämte diese Schrift zum Drucke eines zweiten Wer- kes zu verwenden. Weit besser i^clang der vor 12 Jahren ge- machte Versuch aus, wo der Diwan und die Staatsschreibeo Raghib's in besserem, aber doch der türkischen Typographie so wenig genügenden und die Anforderungen des persischen Schriftkenners so wenig befriedigenden Taalik erschien , dass auch dieses Werk wie das frühere ein einziges blieb ond kein zweites anderes mit derselben Schrift gedruckt ward, bis endlich im obigen Jahre der dritte Versuch auf eine so glänzende Weise gelang , dass derselbe nur von der kaiserlichen Staats- druckerei, wie früher die constantinopolitanische Xeschischrift an Schönheit übertroffen werden dürfte 2).

In dieser neuen Taalik erschien 277 des türkischen Dich- ters Chakani, welcher i. J. 1015 (1606) gestorben, gereimte Personalbeschreibung des Propheten') Hallieji Chakani^) 55 S. Octav.

Diese Personalbeschreibung ist bloss eine türkische der be- kannten arabischen des Propheten, welche sich häufig in den Harcmen befindet, damit die schwangeren Frauen durch die wieder- holte Lesung derselben ihrer Phantasie lebhaft das Bild des Pro- pheten als Musterbild des zu gebährenden Knaben einprägen mögen. Der arabische Text lautet: Der Gesandte Gottes, dem Gott gnädig sein möge, war von weisser Gesichtsfarbe, von schwarzen Augen, nach der Seite wohin sich sein Blick wandte, wandte sich auch sein Leib, wohl gebildet, das Weiss seiner Aageu

^) In der Liste der constantinopoliUnUchen Drucke in der Geschichte des osmanischen Reichs. VII. B. S. 593. Nr. 7%.

2) Der Di van Nijafi's (Nr. 228 im Journal asi»t. IV. Serie, Tom. VIII. pag. 261) angezeigt, zu Constantinopel i. J. 1260 (18%%) ist zwar keine typographische Seltenheit , aber wohl eine typographische Seltsamkeit , in- dem derselbe genau mit derselben Seitenzahl, im selben Format und in einer bis zur Täuschung ähnlichen mageren Taalikschrifl, welcher die türkische sclavisch nachgebildet worden , sechs Jahre früher aat der Druckerei von Bulak hervorgegangen ist.

3) J\a\c>. *^Jlcw

*) Geschichte der osmanischen Dichtkunst. III. B. S. 139.

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war mit Roth gemischt von Inngon Wimpern, getrcnrtlen Augen- brannen, die lang und dünn (wie der neue MondJ , gebogener langer Nase, mit voneinander absiehenden Zähnen, aus denen, wenn er sprach, Licht hcrvorzugeht u schien und die, wenn er lachte, wie Blitz aus der Wolke hervorstrnhltcn , runden (Ge- sichtes, w^eiter Stirne, langem Ilaare, dichtem Harte, dem schön- sten Halse, mit seinem ßauche lief in einem fort die Brust, die weit; breitschultrig, dickbeinig, von grossen Händen und Füssen, sich auf die beiden Seiten neigend, sein Leib giän/iCnd und haar- los, bis auf eine Linie, welche von der Brust bis auf den Xabel lief, von gedrungenem Körperbau, weder zu feit, noch zu mager, vierschröttig, weder zu gross , noch zu klein, sondern das Mit- tel haltend, doch immer grösser scheinend als der mit ihm ging, wer ihn kannte, liebte ihn.

278. Mewifai dürrcton-jiafsihin*), d. i. die Ermahnung der Perle der Rathenden, ein Quartant von 315 Seilen, gedruckt zu Ende des Mondes Dfchemafiul achir, d. i. Ende Mai 1848. Das dem Titelblatte vorgesetzte Inhaltsverzeichniss fuhrt den Titel: Verzeichniss der Sitzungen (Medfchalis) des trefflichen Ein- siedlers Osman Beg Ben Hasan Ben Ahmed el-Chubewi. Zuerst bemerken wir über das Wort Medfchalis Sitzungen, dass dasselbe der Gegensatz des Wortes Makamat, d.i. Ste- huiigen, oder Ständchen; Makamat ist der Namen der Meister- werke arabischer Rhetorik, von welchen das berühmteste die Makamat Hariri's, welche bereits durch eine dreifache Aus- gabe des arabischen Textes und durch die Ihcil weise Ueber- selzung von Schultes, Peiper und Rückert in Europa dem Inhalte und der Form nach (welche gereimte Prose) bekannt geworden sind. Die Franzosen übersetzen (weil ihre Sprache kein entsprechendes Wort dafür hat) die Makamat Hariri mit S^ances de Hariri, allein die Makamat, d. i. die Ste- hungen oder Ständchen, sind gerade das Gegenlheil von den Sit- zungen, welche Medfchalis helssen, die Wurzel von jenem Worte ist käme, d. i. er ist gestanden, von diesem Dfchelese, d. i. er ist gesessen. Die Makamat , d. i. Ständchen , sind der Titel

•) J-.i^lU \ Ij 3 ''aIÖP^

rhetorischer und philologischer Kunstübnngcn, die Medfchalis hingegen der Titel ethischer und homiletischer Werke. Das vor- liegende Werk ist das dritte dieser Art, welches ans der Dru- ckerei zu Constantiuopel hervorgegangen, das erste i. J. 1260 (1844) erschienen sind die Medfchalis e s-s i n an i je, worüber in den früheren Verzeichnissen der constantinopolitanischen Druck- werke Bericht erstattet worden *) ; das zweite im folgenden Jahre 1261 (1845) die Medfchalisol-Elmaai, von welchen in diesem Berichte unter Nr. 248 die Rede gewesen ; das dritte das vor- liegende.

Der Form des Druckes nach, sind diese Medfchalis, d. i. Sitzungen oder Versammlungen (den M c d f c h 1 i s heisst sowohl das eine all das andere), ein weit voUkommneres Werk, als die Medfchalis el-Elmaai^s; nicht nur läuft die Seitenzahl vom Anfang bis ans Ende fort , und dieselben sind mit einem Verzeichnisse versehen, sondern die commentirten Stellen der Suren sind auch besonders mit Linien im Vierecke eingerahmt, so, dass auf einer Seite der arabische Text mit dem Commen- tare Beidhawi's und gegenüber die türkische Uebersetzung der Exegese des Tebj an steht; um die drei Seiten dieses klei- nen Viereckes (denn die vierte ist der innere Rand, gegen die Naht des Buches) läuft dann des Verfassers arabischer Com- mentar, welcher dann wieder mit Linien eingerahmt, die eigent- liche Druckseite des Buches bildet. Der Verfasser sagt in einem kurzen, ebenfalls arabischen V^orberichte, dass, nachdem er in die grosse Stadt Constantiuopel gekommen, dort mit den Scheichen und Ulema, diesen Fundgruben der Wissenschaft und Erben der Propheten Umgang gepflogen, er von denselben auf die Mangel- haftigkeit ihrer homiletischen und parainetischen Werke (Me- waiif) aufmerksam gemacht , diesem Mangel durch ein besser geordnetes in dem vorliegenden abzuhelfen bemühet habe ; er vollendete sein Werk i. J. 1224 (1809); dasselbe enthält in zwei und siebzig Sitzungen Texte aus den folgenden Suren : Erste Sitzung, aus der Sure: d^e Kuh (die II.) über den Mo- nat Ramadhan und die Trefflichkeit desselben ; 2. über die Faste; 3. über den Text: Gott hat dem Adam die Namen aller

") Im nouvcau Journal asiat. IV. Serie. Tom. VIII. pag. 266. Nr. 23t.

Dinge gelehrl; 4. über den Text: Wenn clicli meine Diener nm mich fragen, ich bin nahe; 5. i'iber den Text: Als Abraham sagte „Herr! zeige mir, wie ich mich vor dorn Tod»» rotte?'* 6. über das Gleichiiiss derer, welche von ihren (intern anf Gottes Wege spenden, ist das des Samenkorns, welches sieben Aehren treibt, deren jedes sieben hundert Körner gibt; 7. über den Text: Diejenigen, welche Wucher fressen; 8. über den Text: Di»*jenigen , welche glauben und gute Werke thun, das Gebet verrichten und Almosen geben , ihrer harret der Lohn des Herrn und sie fürchten sich nicht; 9. aus dervSure: Die Familie Amrans (die Hl.) über den Text: Gott bez.eugt, dass kein Gott als Er; 10. über den Text: Jene, welche Schänd- liches thun und sich selbst schaden; 11. über den Text: Eilet die Verzeihung eueres Herrn anzuflehen; 12. aus der vSure: die Weiber (die IV.), über den Text: Die M«änncr stehen den Weibern vor; 13. über den Text: Dienet Golt und setzet ihm nicht seines Gleichen; 14. über den Text: Wer Gott gehorcht und dem Propheten ist unter denen, welchen Gott Gutes thut; 15. über den Text: Wenn Euch einer grüsst, erwiedert den Gruss auf die schönste Weise ; 16. aus der Sure: der gedeckte Tisch (der V.) Heute (am Tage der Eroberung Mekka's) ist vollendet euere Reli- gion; 17. über den Text: 0 ihr, die ihr glaubt, der Wein, das Würfelpsiel , das Loos mit den Pfeilen , sind Handlungen des Teufels; 18. über den Text: Lies ihnen die Kunde Adam's und seiner beiden Söhne (Abel und Kain) vor; 19. über den Text: Als den Aposteln offenbart ward, dass sie an mich und meinen Propheten glauben sollen; 20. aus der Sure: dieHeerden (die VI.) über den Text: Der Gutes thut, dem wird es /.chn- mal vergolten; 21. aus der Sure: die Scheidewand (die VII.) Rufet eueren Herrn an in Demuth und insgeheim; 22. aus der Sure: die Beaten (die VIII.) über den Text: Die Gläubigen, deren Herz, wenn sie Gottes erwähnen, sich erhebt; 23. über den Text: 0 ihr, die ihr glaubt, verrathet nicht Golt und den Propheten; 24. aus der Sure: die Reue (die IX.) über den Text: Diejenigen, welche Gold und Silber aufspeichern, und es nicht spenden auf Gottes Wegen; 25. über den Text: Die Zahl der Monate bei Gott ist zwölf; 26. über den Text: Mancher (Ungläubige) trägt Gott den Vertrag an, dass er ihn mit Güteriv

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Überhäufe, wovon er dann Almosen geben wolle. 27. Aas der Sure: Hud (die XI.) über den Text: Es ist kein Thier auf der Erde, das Gott nicht nähret; 28. über den Text: Stutzt euch nicht auf die so Unrecht thun. 29. Aus der Sure Abra- ham (die XIV.) über den Text: Künde den Menschen den Tag, wo ihrer die Strafe harret. 30. Aus der Sure el-Hidfchr (die XV.) über den Text: Künde meinen Dienern, dass Ich der Allverzeihende, der Allerbarmende. 31. Aus der Sure: Die Bienen (die XVI.) über den Text: Gott befiehlt gerecht za sejn und wohl zu thun. 32. Aus der Sure: Die nächtliche Himmelfahrt (die XVII.) über den Text : Preis dem Herrn, der seinen Diener in der Nacht durch die Himmel gefuhrt.

33. Ueber den Text : Wir haben die Söhne Adams geehrt *).

34. Ueber den Text : Und einen Theil der Nacht bring im Gebete zu. 35. Aus der Sure : Die Grotte (die XVIII.) über den Text: Harr^ aus in Geduld, gib ein Gleichniss von dem Leben der Welt. 36. Aus der Sure Maria (die XIX.) über den Text: und erwähn^ in der Schrift Enochs. 37. Ueber den Text: Nach ihnen kamen Andere, welche das Gebet Ternach- lässigten. 38. Ueber die Sure Tah (die XX.) über den Text: Und wer sich abwendet von meiner Erwähnung. 39. Aas der Sure: Die Propheten (die XXI.) über den Text: Wir haben vor Dir keinen Menschen für ewig in die Welt gesetzt. 40. Aus der Sure: Die Wallfahrt (die XXII.) über den Text: 0 Menschen, fürchtet euern Herrn! 41. Aus der Sure der Ent- scheidung (die XXV.) über den Text: Die Diener des All- milden, welche auf der Erde ruhig gehen. 42. Aus der Sure: die Römer (die XXX.) über den Text: Das Verderben ist erschienen zu Land und zur See. 43. Aus der Sure: Die Schaa- ren (XXXHI.) über den Text: 0! die ihr an Gott glaabt, er- wähnt seiner oft. 44. Ueber den Text: Gott und seine Engel wünschen dem Propheten Heil. 45. Ueber den Text : Wir haben angetragen die Sicherheit den Himmeln, der Erde und den Ber- gen. 46. Aus der Sure: Der Ernährer*) (die XXXV.) über

*) Hier und bei dem folgenden Abschnitt ist der Name der Sure statt el-isra, d. i. die nüchtliche Himmelfahrt als Beoi Israil, d. i. die Israeliten angegeben , so auch in Hottinger's promptuarium paf . 115.

-) Insgewühnlich die der Engeln.

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den Text: Die, so die Schrift Gottes lesen. 47. Aus der Sure Jes (die XXXVI.) über den Text; Scheidet euch am Tn|:;6 (des Gerichtes), ihr Schuldigen. 48. Aus der Sure: Die S chlacht reihen (die XXXVII.) über den Text: Ks sprach Abraham: Ich gehe zu meinem Herrn. 49. Aus der Sure: Ssad (die XXXVIII.) über den Text: Krwahne meines Dieners Job. 50. Aus der Sure: Die Haufen (die XXXIX.) über den Text: Vorausgehen werden in die Hölle die Ungläubigen haufen- weise; 51. Ueber den Text: Voraus gehen werden, die ihren Herrn fürchten, ins Paradies. 52. Aus der Sure: Der Nach- sichtige (el-ghafir*) (die XL.) über den Text: Die, so den höchsten Himmel tragen. 53. Aus der Sure : Die entschiedenen Dinge'*) (die XLI.) über den Text: Die, welche sagen, unser Herr ist Gott. 54. Aus der Sure : Der Derathung ') (die XLII.) über den Text: Gott ist's, der die Reue annimmt von seinen Dienern. 55, Ueber den Text: Gott ist allgütig ge- gen seine Diener. 56. Aus der Sure: Des Zierrathes (die XLIII.) über den Text : An jenem Tage (des Gerichts) werden Einiire Feinde sein der Anderen. 57. Aus der Sure: Des Lichts (die XXIV.) über den Text: 0 ihr, die ihr glaubt, folget nicht den Schritten des Satans. 58. Aus der Sure: Die Spinne (die XXIX.) über den Text: 0 meine Diener, die ihr glaubt, meine Erde ist weit. 59. Aus der Sure: Der Rauch (die XLIV.) über den Vers : Die augenscheinliche Schrift. 00. Aus der Sure: Die Kniebeugende (die XLV.) über den Text: Du siehst, dass jedes Volk die Knie beugt. 61. Aus der Sure: Die Sandhügel (die XLVI.) über den Text: Wir haben dem Menschen anbefohlen, dass er seinen Aeltern Gutes tluie. 62. Aus der Sure: Die Cabinette (XLIX.) über den Text: 0! die ihr glaubet, hüthet euch vor vielem Wahn, denn mancher Wahn ist Sunde. 63. Aus der Sure: Der Mond (die XIV.) über den Text: Es nahet die Stunde, und gespalten ist der Mond. 64. Aus der Sure: das jüngste Gericht (die LI\.) über den Text: 0 ihr, die ihr an Gott glaubt, fürchtet Gott.

1) Der gewohnliche Name dieser Sure ist el-Mumin, d. i. der Gläubige.

2) In Hottinger's Verzeichniss heisst diese Sure die der Aiibelurig. ^) Bei Hotlinger heisst sie Aasak.

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65. Aus der Sure: Die Versammlung (die LXII.) (zum Gebete am Freitag) über den Text: 0 ihr, die ihr glaubt, waun zum Gebete gerufen wird. 66. Aus der Sure: Der Verbot (die liXVI.) über den Text: 0 ihr, die ihr glaubt, hüthct euch selbst und euere Familie vor dem Feuer. 67. lieber denText: 0 ihr, die ihr glaubt, wendet euch zum Herrn mit aufrichtiger Reue. 68. Aus der Sure :DerKopfverhüllte (die LXXI V.) über den Text : Jede Seele ist durch ihren Erwerb Gott dem Herrn verbürgt. 69. Aus ^er Sure: DieAuferstehung (die LXXV.) über den Text: Ad jenem Tage wird den Menschen gekündet das Vorherige und das Nachherige. 70. Aus der Sure: Der Höchste (die LXXXVll.) über den Text: Glucklich, wer gereinigt 71. Aus der Sure : Die Morgenröthe (die LXXXIX.) über den Text: Bei der Morgen- röthe. 72. Aus der Sure: Die Vorherbestimmung (die XCVII.) über den Text: Wir haben den Koran gesandt in der Nacht Kadr. 73. Aus der Sure: el-kewser, d.i. der Qaell des Paradieses (die C VIII.) über denText: Wir haben dir den Kewser gegeben. 74. Aus der Sure: Die Rettang (die CXII.} über den Text: Sag^ Gott ist Einer. Von den hundert vierzeho Suren des Korans sind hier nur vierzig durchgenommen, aus einigen nur Ein Text, aus anderen mehre; die übergangenen vier und siebzig Suren sind wohl hauptsächlich aus dem Grunde nicht berücksiclitiget worden, weil dieselben keinen Stoff von Predigttexten enthalten , oder von Anderen ausgebeutet . worden sind, denn die ausgelassene Sure Lokman zum Beispiel enthäll einen Schatz von Ermahnungen in den von Lokman seinem Sohne gegebenen Lehren. Mewaif heisst sowohl Ermahnungen als Predigten, der Prediger heisst Waif, die Inschrift des Siegels des Chalifen Omar war: kefa el maut bi waifin, d. i. der Tod genügt als Prediger.

Die vorliegenden vierzig Sitzungen (Medfchalis) sind daher eben so viele Predigten über die aus vierzig Suren gewähltes Koranstexte. Diese Ilomilien sind freilich keine Predigten im Sinne der Beredsamkeit christlicher Kirchen und keine Meister- werke der Rhetorik, als welche in der Literatur der Araber, Perser und Türken nur die am Freitage gehaltenen Kanzelrcdeu (Chothob) ausgearbeitet sind. Um einen Begriff der Art dieser ^Homilien oder Moslimeul ehren zu geben, wählen wir hier zur

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Probe die vorletzte über die CVIII. Sure, welche, nnr aus drei Vcrseu bestellend, die kürzeste aller Suren des Korans, denn wiewohl auch die CHI. nur aus drei Versen besteht, so ist sie doch um ein Drittel länger, indem sie aus achtzehn Wörtern, die CVllI. aber nur aus eilf besteht; diese lautet:

Wir haben dir den Quell des Paradieses gegeben, Du sollst dich betend und opfernd zum Herrn erheben, Denn der dich Hassende wird sühnelos leben.

Wir übergehen hier die arabische Kriäuterung aus der Exegese Beidhawi's und die türkische Uebcrsetzung des Teb- jan und geben bloss die um die drei Seiten von beiden lau- fende Ilomilie:

Der Prophet, dem Gott gnädig sein wolle, hat gesagt: Wer mir zu Ehren dem Propheten Gutes anwünscht, dem sen- det Gott einen Engel mit zwei Flügeln, deren einer den Osten, der andere den Westen umfasst und die Füsse desselben rei- chen bis unter die Erde; Gott sagt zu ihm: Wünsche meinem Diener Gutes an, wie er meinem Propheten, und dieser Engel wird ihm Gutes anwünschen bis an den Tag der Auferstehung. (Aus dem fubdetu 1-waifin, d. i. dem Ausbund der Predi- ger'), Das Ueberlieferungswerk Moslim's enthält die folgende Ueberlieferung von Anis: Der Prophet schlief einen leichten Schlaf, als er daraus erwachte, hob er den Kopf und lächelte, man fragte ihn, w^as macht dich lächeln, o Gottesgesandter? er sagte, die Sure, die vor kurzem mir vom Himmel gesendet worden, und recitirte dann die drei Verse der Sure Kewser. Den Anlass ihrer Sendung erzählt Ebu Ssalih nach Ihn Abbas auf folgende Weise : Aass Ben Wail Ben Hischam sah den Propheten aus der Moschee gehen, als er eben hineinging; sie trafen und sprachen sich unter dem Thore. In der Moschee waren mehre der Beni Kor eise h versammelt, sie fragten ihn, mit wem sprachst du? er sagte: mit dem Ebter, d. i. dem seines Sohnes Beraubten, so nannten die Korcisch den Mohammed nach dem Tode seines Sohnes, denn die Araber nannten vor dem Islam jeden, der kein männliches Kind hatte.

,*) Das Subdetul- wailin ist eines der geschälxlesten Prediger- Werke in 84 HauptstQcke getbeilt in FlügeTs lladsclii Chalfa Nr. Ö8i0.

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Ebter; als dem Propheten dieses Wort hiiitcrbraclit ward betrübte es sein Herz , und um ihn zu trösten gab ihm Gott die folgende Betrachtung ein: „Hätte dein Sohn gelebt, so wäre er entweder ein Prophet geworden oder nicht, wäre er keiner geworden, so hättest du an ihm keine Freude gehabt, and wäre er einer geworden , so wärest du nicht das Siegel der Pro- pheten. Mein Name ist mit deinem in dem Glaubensbekenntnisse der Einheit verbunden, im Gebetausruf und in vielen anderen Dingen, du bist der Inhaber des Kewser, wie wärest da ein Ebter!'* (Aus dem Raudhetol Ulema, d. i. dem Garten der Gelehrten*). Der Gottgesandte, über den Heil sei, hatte drei Söhne: der erste Kasim, der ihm vor der Zeit seines Prophetenthums (d. i. vor seinem vierzigsten Jahre), schon nach siebzehn Tagen starb; der zweite Ibrahim, der als Säugling nach siebzig Tagen starb; der dritte Abdallah mit dem Beinamen Thaijb, d. i. der Gute, and Thahir, d.i. der Reine; er ward nach der Sendung des Prophetenthums za Mekka geboren und starb in seiner Kindheit. Einige meinen, dass Thaijb oder Taliir ein anderer Sohn des Propheten gewesen sei; der Prophet hatte vier Töchter: Fathime, Rakije, Seineh nnd 0mm Kolsum, welche ihm alle seine erste Gemahlin Chadische gebar, so auch die Söhne bis auf Ibrahim, welche ihm Maria, die koptische Sclavin geboren, sie starben alle vor ihm bis auf Fathime, welche ihn sechs Monate überlebte, die trefflichste seiner Töchter. (Aus dem Commentare Konewi's zum Risale Birgewi's *). Unter dem Worte Kewser verstehen Einige einen Fluss, Andere ein Wasserbecken des Paradieses, Andere einen Standort allda. Andere viele Trefflichkeiten, An- dere die Stätte der Seligen (Makam el-mahmud'). Andere glückliche Naturanlagen , Andere den Ruhm des Propheten, Andere das was ihm geoffenbart ward. Andere das Propheten- thum , Andere seine Genossen die grossen , Andere die Aasle-

*) Vom Scheich Ebu Ali Hosein Ben Jahja el-Bochari ef-fen-

dofti el-mobteghi, bei Flügel Nr. 6659. 2) Oben unter den im Jahre 1262 (1846) lithographirten Werken aafgef&hrt. ')Makami mahmud der löbliche Aufenthalt kommt im 80. Verse der

XVII. Sure vor: Durchwache einen Theil der Nacht in der Lesung de»

Korans, vielleicht sendet dir Gott eine löbliche Stätte.

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giing des Korans, Andere die ncwahning; der Gesetze, Andere die Menge seines Volkes, Andere seine Wunderwerke, Andere seine grosse Fürsprache am Tage des jflngsttMi Gericlites (aus Schihabeddin). Nun folgen noch zwei ganze Seiten t'iber die Exegese der vorhergehenden CVH. Sure, zwischen deren Ver- sen und denen der CVIII. ein Bezug und Gegensatz vorausge- setzt wird, an den Mohammed wohl nie gedacht hat. Die gege- bene Probe genügt, um zu zeigen, dass der trelTliche ICinsiccIIer Osman cl-Chubewi in diesen llomilicn eigentlich nichts aas Eigenem geliefert, sondern nur Auszüge aus bekannten Werken der Homiletik und Ueberlieferung zusammengestellt hat.

279. Menakibi tschehar jari güsin^), d. i. die Lob- sprüche der vier auserwählten Freunde, gedruckt anfangs Schaaban*s des Jahres 1264 (anfangs Julius 1848) 550 Seiten in Quart, ist die zweite Ausgabe der im Jahre 1258 (1842) erschienenen Geschichte der vier ersten Chalifen mit vierthalb hundert ihrer Ueberlieferungen'). Diese zweite Ausgabe stimmt Seite für Seite bis auf die letzte überein, welche das verschie- dene Druckjahr enthält.

280. Manfumei Fufuli^), d. i. das Gereimte Fufuli's, gedruckt zu Constantinopel Ende Schewwals 1264 (Ende Sep- tember 1848), 141 Seiten Octav, ist das romantische Gedicht Leila und Med seh nun des berühmten türkischen Dichters Fufuli, d. i. des Uebermüthigen, der im Jahre 970 (1562) gestorben; sein berühmtestes Gedicht ist das aus 438 doppel- gereimten Distichen bestehende Beng-u-bade, d. i. Opium und Wein; Beug ist das ägyptische Bcnd seh, dasNepenthe Homers, dessen narcotische Wirkung die, so es geniessen, in beseligende Träume versetzt. Auszüge aus. den Werken dieses grossen Dichters, der sich auch als Uebersetzer des Gartens der Märtyrer Husein Kjafchefi's einen Namen erwarb, geben die berühmtesten türkischen Anthologien, nämlich die Lathifis,

2) In der Liste der constantinopolitaner Drucke Nr. 203 im Journal asiat. quatrieme Serie Tom. III. pag. 221.

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Rijafi's, Ahdi's, Aafchik's und Kinalifade^s; Aaszu^e' aas dem vorliegenden Leila und Medfchnun, näniUch des liebe- rasenden Medschnun Anreden an das Kameel, an die ausgelöschte Kerze, an die Taube und an die Wolke sind im zweiten Bande der Geschichte der osmanischen Dichtkunst gegeben worden, wo die Auszüge aus den sämmtlichen Werken dieses grossen Dichters nicht weniger als ein Dutzend Seiten füllen*).

281. Taaliniatul -kurre'), d.i. Unterweisung zum Ge- brauche der Himmelskugel, gedruckt in den ersten Tagen des Mo- nats Redscheb 1264 (1848) 35 S. Klein-Octav; auf der Rückseite des ersten Blattes steht nicht nur der Titel, sondern auch der Name des Verfassers, nämlich des zweiten Astronomen und Pro- fessors an der mathematischen Schule es- Seid Osroan Ssaib dem Sohne des Chodscha Abder Rahim Efendi.

282. NassihatuI llnkema^), d. i. der Rath der Weisen, gedruckt im Jahre 1264 (1848) ohne Angabe des Monats, 27 S. Duodez; dieser Rath der Weisen ist eine Sammlung persischer Lebensregeln zum ersten Unterrichte der Anfänger des Persi- schen, für welche auf den letzten neun Seiten noch ein beson- deres Glossar beigefügt ist; auf der Ruckseite des ersten Blat- tes steht, dass diese persischen Sittenspruche für den Unter- richt kleiner Kinder eingerichtet seien; für solche, oder über- haupt Anfänger im Persischen ist auch die kleine nur zehn Octavblätter (ohne Seitenzahl) starke lithographirte kleine Schrift berechnet, welche im selben Jahre (1264) unter dem Titel: Taalimul Farsi, d. i. persischer Unterricht erschie- nen ist, und welche nichts als ein kleines Glossar der zum Sprechen uöthigsten Wörter; der kurze Vorbericht sagt, dass mit Hülfe dieses Glossars die Knaben an der Normalschule (Ruschdije) von Da ud pasch a iskel eesi in drei bis vier Mo^ naten mehr persisch gelernt hätten, als in andern Schulen bin- nen eines Jahres, und dass, um den Nutzen durch die Einfüh- rung dieser neuen Methode in den andern Normalschulcn (Rusch-

^) Geschichte der osmauischen Dichtkunst 11. B., S. 293—306.

3) \S^\ls^

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4ije) allgemein zu machen, tlasselbe lithoi^raphirt worden sei. Ausser dieser lithographirten kleinen Schrift sind in diesem Jahre noch die folgenden kleinen Werke von nicht viel grösse- rem Umfange zu Constantiuopel lithographirt worden, n5mlich der Diwan der Dichterin F i t h n e t ; dann II i f b o 1 bahr s c h e r h i ^), d.i. der Commentar des Hifbul bahr, d. i. der Rüstung zu Meer, eines berühmten Gebetes des Scheich Nureddin Kbul Hasan Ali Ben Abdallah e fch - Sc ha fil i (gewöhnlich Schedeli ausgesprochen) dem Entdecker der Eigenschaften der Kaffehbohne, welcher im Jahre 656 (1258) gestorben; dem Titel dieses berühmten Gebetes, welches arabischen und türki- schen Seeleuten als Talisman dient, ist der Titel des oben er- wähnten zwei Jahre früher im schönsten Neschi lithographirtcn Gebetbuches Hifbul aafam, d. i. die grösste Rüstung nach- gebildet'^); unter den von Hadschi Chalfa aufgeführten drei Commentatoren des Hifbul bahr befindet sich nicht der des Scheich Mohammed von Smyrna, welchen der ungenannte Her- ausgeber hier ins Türkische übersetzt hat. Dieser lithographirte Commentar füllt 51 Seiten Klein- Octav, welchem rückwärts der Text des Hifbul bahr selbst auf fünf paginirten Seiten angehängt ist.

Risalet fi beiani ewfsafiOmmil-Kitabwelewhi tnahfuf we lewhi maanewi'), d. i. Abhandlung zur Erklä- rung der Eigenschaften der Mutter der Schrift, d. i. des Korans, der wohlbewahrten Tafel, d. i. der Tafel des Schicksals und der Tafel des inneren Sinnes des Korans, von Kamalpafcha- fade. Dieser Titel ist aber nur der erste der drei kleinen Traktätchen, welche dieses zu Ende des Jahres 1264 lithogra- phirte Werk auf 28 Seiten Octav enthält. Die Abhandlung Ka- malpafchafade's füllt die ersten 12 Seiten, die fünf folgenden füllt die Abhandlung des Scheich Mohammed von Akkermann

2) In FHigels Hadfchi Cbalfa ist das Hifbul aafam unter Nr. 41i79, das Hifbul bahr unter Nr. 4480 mit einer Erläuterung der grossen Tu- genden und Kräfte dieses Seetalismans aufgeführt.

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über den llieilweisen freien Willen, welches der grosse Zankapfel zwischen den Rechtsgcichrten der beiden Ritus Haoefi und Schaf ii) wovon jene der Leiirc des Imam Ebu Mansor Ma- t eridi, diese der Lehre des Imam Ebul Hasan el-Efchaari folgen. Die dritte Abhandlung, welche auf der neunzehnten Seite beginnt, ist die des grossen Rechtsgelehrten und Mufti Ebas- Suud zur Erklärung der Vorherbestimmung und des Schicksals.

Afshabol kehef wer-rakim *}, die Genossen der Grotte und von Rakim, d. i. die Geschichte der Siebenschläfer, welche aus der von Rieh im dritten Bande der Fundgruben des Orients gegebenen englischen Uebersetzung dieser halb christ- lichen , halb morgenläudischen Sage bekannt genug, 30 Seiten Octav.

Ein Medfchlis oder Mewifat, d. i. eine homiletische Sitzung nach dem Muster der oben ausführlich besprochenen Medfohalis ohne Namen des Verfassers in 32 Quartseiten kleiner Neschi-Schrift.

Kirk sual*), d. i. die vierzig Fragen, von Mewlana Fir aki 140 Seiten Octav, Anfangs Dschemasiul-ewwel 1440 (d. i. Mai 1848) , sind die vierzig von den Schriflgelehrten Mekka^s dem Propheten vorgelegten schweren Fragen, um sich durch die Beantwortung derselben zu überzeugen, ob er wirklich ein Gott- gesandter Prophet sei; diese vierzig Fragen sind: 1) über die Schöpfung der Welt ; 2) über die zuerst geschaffenen Dinge ; 3) über die Himmel und Engel ; 4) über den höchsten Himmel (Arsch) und den höchsten Thron (Kursi); 5) über die Engel, Träger des Thrones; G) über den Hahn des höchsten Himmels; 7) über das heilige Haus der Kaaba, woraus und wozu dasselbe erschaffen worden, und wo es ursprünglich gewesen; 8) über das Paradies und dessen Eigenschaften; 9) über den Quell und Baum des Paradieses (Kewser und Tuba); 10) von den sieben Erden und ihren Geschöpfen; 11) von der Hölle und ihren Ab- gründen; 12) vom Todesengel ; 13) von den beiden Folterengeln des Grabes (Moukir und Nekir); 14) von der Gestalt Israfils

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(des Gcrichtsengcls) ; 15) von der Wage des jüngslen Gerichtes, 16) von der Schcidungsbrücke (Sirath) ; 17) von den Prophe- ten und Gottcsgcsandlcn ; 18) von der Herrlichkeit Salomon^s ; 19) von denen, die ohne Vater und ohne Mutler zur Welt kamen (Adam, Eva, Ssalih's Kameel, der vom Himmel dem Abra- ham zum Schlachtopfer gesandte Bock); 20) vom Stabe des Moses; 21) vom Steine des Moses; 22) von dem Verderben des Pharao; 23) von dem gedeckten Tische des Herrn Jesus *); 24) von den ersclilagenen und wieder zum Leben erweckten Pro- pheten; 25) von Irem, dem Garten Scheddad's ; 26) von. Da- vid's ; 27) von der Tochter Salomon's; 28) von den Propheten, die in den Himmel fuhren; 29) von den Propheten, die sowohl im Himmel als auf Erden lebten ; 30) vom Propheten Aafir (Fifdras) und seinem Sohne; 31) von denen, so im Mutterschoosse geredet; 32) von Dfcherdfchis (Georgius) ; 33) von Jonas im Wallfisch ; 34) vom Propheten Sulkifil; 35) von den Ge- nossen er-Rees, wovon im Koran die Rede; 36) von den Ge- nossen der Feuergruben, deren ebenfalls im Koran Erwähnung geschieht; 37) von dem Ursprung der Meere (Reste der Sünd- fluth); 38) von dem Schlosse der Himmel; 39) von dem Berge Kaf; 40) von den letzten Dingen. Man sieht aus dieser In- haltsanzeige, dass die Antworten auf diese vierzig Fragen das Meiste was die Araber von überirdischen und ausserordentlichen Dingen wussten, enthält, und dass also eine Uebersetzung der- selben ein nicht uninteressanter Beitrag zur Religions- und Mythengeschichte der Araber wäre.

*) Von 18 bis hieher hat das Register die Nummern verfehlt.

■■.B.T!aä5JtSS«.jL^

3453 I8H3

'-FurgsUll, Joseph Rreiherr von

Bericht über die in den letzten vier Jahren 1845

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