Braune PRELELETE) Bart STH ” or Lern EHER realen, ARL Kt (NAT ı vrrea Poor i 1 Hash N (ILERTEIET EN N ERLSETEYTS las lalarhind on drshirn N ö RN, Ar FA! Sr a Nrnahe NIE TU RG ui ALTAR real Per { } ir At a 4 4 ER EH #1 nie ' DE I re DL A A Ar) 1 r NR Ham IHRER AHRN Ei LA Kir & („i 4 ü BEN, A, ” 4 y ANNIE $ ne ‘ ef N € rue EI DEN RE, IV [rue HARVARD UNIVERSITY IR: ns / LIBRARY OF THE Museum of Comparative Zoology Bericht ‚über die Leistungen im Gebiete N der ı Pa Iäontologie g mit besonderer ken der Geognosie während der Jahre 1848 und 1849 von Dr. ©. ©. Giebel, Privatdocenten bei der Universität in Halle, Berlin 1851. - Verlag der Nicolaischen Buchhandlung. Vıbrarp of tbe Museum | | OF COMPARATIVE ZOÖLOGY, AT HARVARD COLLEGE, CAMBRIDGE, MASS. HDounded by private subscription, in 1861. DR. L. pE KONINCK’S LIBRARY. No. 20 08. Bericht über die Leistungen im Gebiete der Paläontologie mit besonderer Berücksichtigung der Geognosie während der Jahre 1848 und 1849 Dr. €. G. Giehei, Privatdocenten bei der Universität in Halle Berlin 1851. Verlag der Nicolaischen Buchhandlung, S.86 Z. 14. v. u. lies BE RR BB, 399 16. ” PERe NS SERIE: I: I AR Er #102 „2. Neun. „183 „6. ” ” 193 ” 1. ur ” I (2) a) Be ” 206 ” Na E)) ” 208 ” 18, — ) ” 209 ” ko. ” Wit 2 6.8..08 -, ERIA -„- 18-v: u. '„ R1T „12.9.0: 7% 5220 5° Bd: n„ 227 „ 4. B) W028 ....2: 8.0. % HRS „+ 8:-veWm 0 20.75.02 Druckfehler. Cephalaspiden statt Cephalagisden obtusa statt occlusa exilissimis statt exilissimus diphyoides — dephyioides pulla statt palla Morrisi statt marrisii Steinkerne statt Sternkerne Pullastra statt Pallastra Hyboclypus gibberulus statt Hyboclyphus gibberolus ovulum statt ovelum corollare statt corallare Oreaster — Orcaster Cystideen — Systideen Basalasseln statt Bochalasseln Anthozoen — Onthozoen F. coronula — Facoronula Exotheca statt Epotheca Circophyllia statt Coicophyllia Öulophyllia — Onlophyllia Uebersicht der Leistungen im stratographischen Theile der Geognosie. A. Nach den einzeinen Formntionen. 1. Silurische und Devonische Formation. Die umfassendste Arbeit über das silurische Schichtensystem lieferte Phillips durch die Beschreibung desselben an den Malvern Hills, von Abberley, Woolhope, May Hill, Tortworth und Usk. Es füllt dieselbe nebst der gemeinschaftlich mit Salter beigefügten Beschreibung der Versteinerungen den ersten Theil des II. Bandes der Memoirs of the Geolog. Survey of Great Britain. Letztere werden wir im systemati- schen Theile der Peirefakten einzeln aufführen, in Betreff des Geogno- stischen müssen wir auf das Original verweisen. — Von mehr allge- meiner Bedeutung sind die von Verneuil, Römer, Hall und Sharpe über die ältesten Formationen in Nordamerika mitgetheilten Abhand- lungen. Hall übersetzte den von Verneuil im IV. Bande des Bullet. geol. (1847) über den Parallelismus der paläozoischen Ablagerungen Nordamerika’s und Europa’s enthaltenen Aufsatz in Sillimann’s Journal (1848. V. 176. 359; VII. 45.218) und erörterte zugleich seine abwei- chenden Ansichten. Ebenda (1848. V.243) fasst Hall auch die Re- sultate seiner paläontologischen Untersuchungen in New- York zusam- men, wie sich dieselben aus dem I. Theile seiner Paläontologie dieses Staates ergeben haben. Römer im Jahrb. 1848. 169 und Verneuil im Bullet. soc. geol. 1848. V. 374 gaben eine kritische Anzeige von Hall’s Paläontologie, auf die wir im speciellen Bericht Bezug nehmen werden. Letzter spricht 1. c. 149 auch über die Gränzen der Devon- formation in Nordamerika. Sharpe’s Untersuchungen im Quaterl. Journ. geol. 1848, IV. 145— 181, beruhen auf den von Lyell in Amerika gesammelten Versteinerungen. Die Vergleichung derselben mit den entsprechenden europäischen Formen hat ergeben, dass die zahlreichen von Hall unterschiedenen Formationsglieder unnatürlich und künstlich sind und sich überhaupt nur drei in Nordamerika unterscheiden lassen, nämlich 1. eine mächtige Anhäufung von Sandsteinen mit einzelnen Kalksteinschichten, welche bis Hall’s Medinagruppe reichen; 2. eine Kalkreihe mit Schiefern und Sandsteinen bis zu dem Pentamerenkalk 1 2 reichend; 3. eine thonige Reihe aus Schiefern und thonigen Sandsteinen bestehend und bis zur Chemunggruppe reichend. Die erste Abtheilung entspricht den tiefern silurischen Schichten Europa’s und unter 45 Arten aus derselben fand Sharpe 14 mit europäischen identisch. In der zwei- ten Abtheilung dagegen waren von 50 Arten 20 europäische, aber in der obern von mehr als 100 nur 22 von europäischen Fundorten be- kannt. Sharpe gibt eine Tabelle der von ihm. untersuchten Versteine- rungen, die wir unten mitlheilen wegen ihrer Angaben über Synony- mie und geographische Verbreitung. Unter den Arbeiten über beschränktere Localitäten beginnen wir die Aufzählung mit Deutschland. Das von Barrande über die siluri- schen Gebilde Böhmens angekündigte Werk in 3 Bänden ist leider noch nicht erschienen, dagegen erhalten wir so eben die erste Liefe- rung über das Rheinische Schiefergebirge von den Gebr. Sandberger, über welche wir erst im nächsten Jahre berichten können. Einen sehr schätzbaren Beitrag zu der besonders in paläontologischer Hinsicht sehr dürftigen Literatur des Thüringerwaldes lieferte Richter in seinem Beilrag zur Pal. des Thüringerwaldes. Die Untersuchungen des Verf. betreffen die Fauna der Grauwacke des Bohlens und des Pfaffenberges bei Saalfeld. Der I. Abschnitt ent- hält die Stratographie und Petrographie der bezeichneten Gegend, der wir Folgendes entlehnen. Die 12000’ mächtige Grauwackenbildung be- steht von oben nach unten 1. aus einem röthlichen feinkörnigen Gren- wackenschiefer mit zahlreichen kleinen Kalkknauern; 2. aus einer 1%‘ mächtigen Schicht gelblichen glimmerreichen Grauwackensandsteines; 3, aus einer Fuss mächtigen, graurolhen, zerblätterten Schieferschicht mit Kalkknauern; 4. aus plaltenförmigen, feinkörnigen, geklüfteten, grauen Sandsteinen mit einzelnen Knollen; 5. Graue Sandsteine in Wechsellagerung mit Knauern führendem Schiefer; 6. am Bohlen selbst tritt ein grauer ins Röthliche ziehender, feinkörniger, plattenförmiger, 40° mächtiger Grauwackensandstein auf, welchem folgt: 7. ein rother und bläulich grauer 65° mächtiger Grauwackenschiefer mit Kalkknauern; 8. Grauwackensandstein 50’ mächtig, glimmerreich und feinkörnig, plat- tenförmig mit Kalkknauern; 9. Grauwackenschiefer mit Kalkknauern, 1400° mächtig, rotbgrau und hart, mit einem von unten heraufkom- menden Keile schwarzen Schiefers; 10. G.üner glimmerreicher Schiefer von geringerer Härte, anfangs ganz oh'ıe Knauern, in der Tiefe aber mit zahlreichen, 380° mächtig; 11. Grauwackenschiefer ‚mit Knauern; 12. ein 16— 26 mächtiger, reiner, nach unten sandiger Schiefer; 13. ein sehr fester dunkelgrauer, eisenschüssiger Sandstein, unter welchem graublauer Schiefer mit Knauern folgt; 14. als oberste Schicht des Pfaffenberges erscheint ein Thonschiefer von 100’ Mächtigkeit; 15. blauer und rolher Grauwackenschiefer mit Knauern, 300° mächtig; 16. 3 s Grauwackensandsteine schiefrig, sehr glimmerarm, feinkörnig, platten- förmig abgesondert, mit Knollen; dann dünnblättrige Schiefer mit Knauern; 17. bunter Grauwackensandstein ohne Knollen am südöst- lichen Theile des Pfaffenberges, von dunkelgrauen Sandsteinen bedeckt und dieser von Grauwackenschiefer mit Knauern, auf welchen stäng- licher Schiefer und braungrauer Sandstein folgt. — Aus dem II. Ab- schnitt, der allgemeine Bemerkungen über die Versteinerungen enthält, erfahren wir, dass die Pflanzenreste in den Sandsteinen, die thieri- schen in den Kalken eingeschlossen sind. Die Kalkknauern der obersten Grauwackenschichten sind petrefaktenleer, am reichsten und besten erhalten erscheinen die Versteinerungen in Schicht 7, während Schicht 10 und die nächst folgenden wieder ganz leer sind. Die Angaben über Verbreitung und Verhältnisszahlen der einzelnen Arten gewähren kein besonderes Interesse. Die Fauna des Bohlen zerfällt in eine Kalk- und eine Grauwackenfauna, von welchen die erstere vorzüglich Phyl- lopoden und Cephalopoden, besonders Nautiliten und Goniatites sul- catus als Hauptleitmuschel, die andere nur Crinoideen und wenige Muschein führt. Die Kalkfauna erinnert am lebhaftesten noch an den Kalk des Fichtelgebirges. Die Versteinerungen des Schiefers sind meist gut erhaltene Steinkerne, — Das im III. Abschnitt enthaltene Resultat der Untersuchungen ist, dass die ganze Bildung am Bohlen dem jüng- sten Gliede des Devonischen Systemes oder dem Tilstone entspricht. — Der IV. Abschnitt bringt die Beschreibung der Versteinerungen. In einer brieflichen Mittheilung im Jahrb. 1849. S.296 gibt Credner einige ergänzende und berichtigende Notizen über Richter’s Untersu- chungen. Derselbe wiederholt seine schon früher ausgesprochene An- sicht, dass nicht alle Schiefer des Thüringerw. dem Devonischen Sy- steme angehören, sondern mindestens eine ältere und jüngere Schiefer- gruppe zu unterscheiden sei. Cr. hält auch die Kalkknauern für gleich- zeitige Gebilde mit dem sie umgebenden Gesteine und nicht, wie R., für frühere in das später entstandene umgebende Gestein eingeführte. Als reiche Fundorte an Versteinerungen erwähnt Cr. die Kalksteinlager bei Obersteinach und Hültensteinach. Ueber den Harz ist uns nur eine briefliche Mittheilung von F.A. Römer im Jahrb. 1849. 682 bekannt geworden. Der am Kahleberge und Bocksberge zwischen Klausthal und Goslar anstehende Grauwacken- sandstein ist mit ältern rheinischen Grauwacken gleichaltrig. Derselbe wird von drei Thonschiefermassen mit Calceola sandalına, Leptaena depressa, Terebratula ferita, Orthis testudinaria, Phacops latifrons etc, nur durch eine wenige Fuss mächtige fucusreiche Schicht getrennt und nach Goslar hin treten im Liegenden mächtige Thonschiefer mit Tentaeuliten auf. Aehnliche Tentakulitenreiche Schichten zugleich mit Phacops latifrons, Bronteus scaber ete, treten auch zwischen Osterode 1* 4 und Harzburg auf und scheinen Wissenbacherschiefer zu. sein, Im Hangenden finden sich eisenschüssige Kalksteine mit Sirygocephalus Burtini etc. und im Liegenden der Wissenbacher Schiefer im Stell- wasserthale bei Altenau ein schwarzer (Domanik-)kalk mit Goniatites reirorsus, Aptychus ete. Ziemlich gleiches Alter scheinen die Kalke des Iberges bei Grund zu haben. Ueber die silurischen Gebilde gibt Murchison im Jahrb. 1848. 1 eine allgemeine Uebersicht, auf die einzugehen um so weniger nöthig erscheint, als durch Barrande’s Untersuchungen diese Gebilde schon specieller bekannt geworden sind. In einem Briefe (ebd. 56) erwähnt Barrande die Entdeckung einer Schicht mit Sphäroniten, welche dem Caradoc entspricht. In einem Aufsatze über die fossile Flora der Grauwacke besonders in Schlesien (Karst. Arch. 1849. 60) schickt Göppert einige Bemerkun- gen über diese Formation in Schlesien voraus und speciellere Mitthei- lungen über das südliche oder Glätzer Uebergangsgebirge liefert Bey- rich in der geolog. Zeitung 1849. 66. B. scheidet das genaunte Gebirge in den Glätzer Urschiefer als den kleinern westlichen Theil des alten südlichen Uebergangsgebirges und in das Warthaer Grauwackengebirge als den östlichen Theil desselben. Im erstern Bezirk herrschen Hornblende-, grüne und Thonschiefer, die- sen untergeordnet ausser Gneiss und Glimmerschiefer Lager von kör- nigem Kalk. Wichtiger in paläontologischer Hinsicht ist das Warlhaer Grauwackengebirge, denn in seinem Gebiete liegt das bei Colonie Vol- persdorf beginnende und bis nach Silberberg sich erstreckende (Koh- len-) Kalklager und der dem Clymenienkalke des Fichtelgebirges gleich- stehende Kalkberg von Ebersdorf. Die mächtigen Sandsteine und schiefrig Ihonigen Gesteine zwischen Wiltsch, Herzogswalde und Neu- dorf, sowie die zwischen jenem Kohlen- und Clymenienkalk auftreten» den Massen, von B. selbst früher als devonisch bezeichnet, haben sich als jünger, denn der Kohlenkalk, ergeben und scheinen in Deutschland nur dem flötzleeren Sandsteine Westphalens vergleichbar zu sein. Die isolirten Kalkvorkommnisse an der Gränze der Glätzer Urschiefer nord- westlich des Neuhofes, in der Nähe von Wiesau, ferner bei Hollenau und am Ufer der Neisse in Halldorf lieferten zum Theil gar keine, zum Theil nur ungenügende Versteinerungen, so dass ihr Alter nicht zu- verlässig festgestellt werden kann. Einen sehr schönen Durchschnitt durch die Formationen des links- rheinischen Gebirges von der Belgischen Grenze bis zu der an die Mosel hinziehenden Trias nebst ausführlicher Erläuterung von Baur enthält die Geolog. Zeitung 1849. 466. Taf. 8. — Ueber die Schichten- folge im Westphälischen Uebergangsgebirge bei Arensberg spricht Gi- rard in einer brieflichen Notiz im Jahrb. 1848. 306 und über die weitere 9 Verbreitung des Clymenienkalkes ebend. 1849. 450. — Sehr gründliche Untersuchungen über das Uebergangsgebirge im Lahn- und Dillgebiete verspricht Grandjean, ebd. 1849. 185. Die Gliederung der azoischen Abtheilung des Uebergangsgebirges im Murthale erläutert Morlot in Haidinger’s Berichten 1848, III. 236. Ueber das altsilurische System von Cumberland und Westmoreland gibt Sedgwick einige Bemerkungen, denen er die Liste der Fossilien von Skiddow Slate nebst Beschreibung der neuen Arten beifügt. Qua- terl. Journ. geol. 1848. IV. 220. — Ebend. S. 294 sprechen Ramsay, Aveline, Jukes und Selwyn über die silurischen Schichten von Nord- und Süd-Wales und $.195 Nicol über dieselben Schichten mit Asa- phus tyrannus, Phacops Odini, Orthis calligramma, Graptolithus Sedgwichi u. a. im Thale von Tweed und 1849. V.7. Moore über das silurische System von Wigtonshire und Ayrshire. — Zu erwähnen ist hier auch Adam’s Notiz im L’Instit. 1848. 354 über die Kildarekelte in Irland und Jukes Untersuchungen des südlichen Staffordshire ebend. 1849. 317. Das Terrain von Neffiez und Roujan im Herault Dept. untersuchten Graff und Fournet und die im dorligen Kohlen-, devonischen und si- lurischen Gebirge vorkommenden Versteinerungen Verneuil. Bull. soc. geol. VI. 625. — Daubree unterscheidet in den Vogesen am Champ du Feu silurische und devonische Schichten. L’Instit. 1849. 216. — Im Thonschiefer von Wesserling sammelte Collomb zahlreiche Pflanzenreste, unter denen Schimper Lepidodendren, Calamiten, Sphenopteris und Pecopteris erkannte. Bullet. soc. g&ol. VI. 241; L’Instit. 1848. 329. Einen sehr interessanten Beitrag zur Geologie der pyrenäischen Halbinsel verdanken wir Sharpe im Quarterl. Journ. geol. 1849. V. 142, Die Untersuchungen betreffen die silurischen Gebilde im Thal von Val- longo unweit Oporto und geben über die darin auftretenden bauwür- digen Kohlen Aufschluss. Der Durchschnitt von Oporto über Vallongo bis Baltar zeigt folgenden Schichtenbau: 1. gelber glimmeriger Sand- stein nach unten kohlig. 2. Schwarzer kohliger Schiefer mit Thon- eisensleinen. 3. Dunkelgrauer oder schwarzer harter Thonschiefer reich an Versteinerungen: Calymene Tristani, Ogygia Guettardi, Orthoceras vagans, Graptolithus Murchisoni u. a., worüber im speciellen Bericht das Nähere. 4. Rother Sandstein. 5. Grobes Conglomerat wechsel- lagernd mit schwarzen kohligen Schiefern. 6. Anthracitkohlen. 7- Grobes glimmerreiches Conglomerat. 8. Dünnes Kohlenlager. 9. Gro- bes kohliges Conglomerat. 10. Kohlenschichten und schwarze Schie- ferthone, 11. Krystallinische Gesteine. Geognoslisch-paläontologische Bemerkungen über die ältern For- mationen einzelner Localitäten Amerika’s liegen mehrere vor. Ueber das Taconische System im nördlichen Theile der Addison County 6 handelt Adams in Sillim. Journ. 1848. V. 108. — Einen sehr ausführ- lichen Aufsatz über die Geognosie von Wisconsin und Jowa verdanken wir Dale-Owen im Bullet. soc. g&ol. 1849. VI. 419, 512. (Jahrb. 1849, 737), der einen kürzern Auszug nicht gestattet, daher wir auf das Original selbst verweisen müssen. — Den Kalk von Stincher River und den Schiefer von Loch Ryan hält Salter (Quarterl. Journ. geol. 1849. V.13) für entschieden untersilurisch. Die Versteinerungen im Kalk sind Pleurotomaria Moorei n.sp., Pl. latifasciata Portl,, Murchisonia scalaris n. sp., Euomphalus, Orthis confinis n. sp., Jllaenus Davisü Salt. Im Schiefer: Euomphalus furcatus von M’Coy in den Llandilo- schichten von Wexford zuerst gefunden, Graptolithes folium His., Gr. pristis His, Gr. tenuis Portl., Gr. ramosus Hall, Gr. sextans Hall, Gr, taenia n. sp. — Die protozoischen und Kohlenschichten in Kentuky untersuchten Dale Owen und Norwood während des Sommers 1846 (Sillim. Journ. 1848. V. 268). — In Texas treten an den Ufern des Llano grobkörnige kalkige Sandsteine und im San Saba-Thale unreine graue Kalksteine auf, welche deutliche Asaphus und Brontes führen, auch neue Arten von Lingula, Euomphalus ete. nebst Spirifer Iynz. In einem Seitenthale des San Saba wird der Kalkstein dunkel und nimmt Lagen und Nieren von schwarzem Kiesel mit Producten, Spiri- feren und Terebrateln auf. Römer, Sillim. Journ. 1848. VI. 21 und Texas mit besonderer Rücksicht auf deutsche Auswanderung ete. Bonn 1849. — In Dumont d’Urville’s Reise an den Süd-Pol (Paris 1848) schildert Grange die geologischen Verhältnisse Südamerika’s bis zur Magelhaensstrasse, wo am Port Famine versteinerungsleere Grauwacken und Thonschiefer auftreten (Jahrb. 1849. 233). Unter den Arbeiten über Neuholland verdient hier ein kleiner Auf- satz von Clarke im Quart. Journ. geol. 1848. IV. 63—66 erwähnt zu werden. Derselbe entdeckte im J. 1842 zahlreiche Trilobiten am Pa- terson River und am Allyn unweit Camyrallyn in New -Süd- Wales, unter denen Asaphus und Trinucleus (Clarkei Lea) vorzüglich charac- teristisch sind, Ueberhaupt sammelte Cl. A0 Gattungen in 240 Arten an der erstern Localität, welche ausser den Trilobiten zu den Brachio- poden, Haarsternen und Polypen gehören. Auch am Allyn fand er eine grosse Anzahl von Trilobiten, Pectiniten, Strophomenen, Orthi- den, Atrypen, Turbinolien, Cyathophyllen, Fenestellen und erkannte daraus, dass in Neuholland die silurischen und devonischen Gebilde mit demselben organischen Character auftreten, als in Europa. Murray sammelte im J. 1846 in denselben Formationen, 2. Steinkohlengebirge. Ungleich geringer, als über die ältesten Formationen, ist die Zahl der Untersuchungen über das Steinkohlengebirge während der letzten 7 zwei Jahre. Ausser v. Gulbier's Monographie über die Versteinerun- gen des Rothliegenden in Sachsen können wir nur auf kürzere Nolizen aufmerksam machen. Ueber das Steinkohlengebirge im Selkethale bei Meisdorf hielt Ref. einen Vortrag im naturw. Vereine zu Halle (dessen Jahresber. $.29), in welchem aus den vorkommenden Pflanzen nachgewiesen wurde, dass dieses Kohlengebirge nicht dem Rothliegenden angehöre, sondern dem pfälzischen, belgischen und englischen gleichaltrig sei. Die deutlich bestimmbaren Pflanzen sind: Pecopteris arborescens, P. abbreviata, P. oreopteridius, P. polymorpha, Sphenopteris artemisiaefolia, Neu- ropteris heterophylla, N. auriculata, Annularia longifolia, Lycopodites Bronnii. v. Gutbier gibt in seiner ebenerwähnten Monographie auch eine Characteristlik des Rothliegenden in geognoslischer Hinsicht. Wir ersehen daraus, dass dieses Gebilde in Sachsen sich in drei Abtheilun- gen auflösen lässt. Die untere derselben ist ein auf dem Kohlengebirge ruhendes graues Conglomerat, nach oben Sandstein und Schieferthon, Thonstein aufnehmend und mit Pflanzenresien, die wenig von den Steinkohlenformen abweichen. Das mittlere Rothliegende ist ein aus eckigen Quarz- und abgerundelen Schieferstücken durch rothes Binde- mittel verkiltet, bestehendes Conglomerat, und das obere meist ein rolher, sandiger, glimmriger Schieferleiten, in denen sandig kalkige Lager den nah liegenden Zechstein andeuten. Am Schlusse lasst -Gut- bier das Ergebniss seiner Untersuchung in Folgendem zusammen: die Flora des permischen Systemes in Sachsen hat mehrere eigenthümliche Gattungen. Sie schliesst sich mit den meisten übrigen (und mit weni- gen Arten derselben) dem Kohlengebirge an, gegen welches sie aber wichtige Lücken bietet, Sie schneidet aber auch nicht ganz scharf von der des jüngern Gebirges ab, sondern geht durch mehrere wich- lige Gattungen in die Vegelation dieser Gruppe über und hierin, liegt der Hauptunterschied von der permischen Flora Russlands. Damit stimmen auch die geognoslischen Beobachtungen überein, indem näm- lich das graue Conglomerat, das Rothliegende, der Zechstein und die mit ihm wechselnden grauen Sandsteine das permische System in Sach- sen bilden. — Naumann macht auf die in der permischen Formation bei Oschatz vorkommenden Versteinerungen aufmerksam. Es fanden sich Calamites gigas, 7—8 Farrenarten, 2—3 Arten von Lycopodites, Palaeoniscus, Xenacanthus, und zahlreiche äusserst dünne Schalen von Posidonomya oder Cypris. Jahrb. 1848. 297. Die Verhältnisse des Kohlengebirges zum Neuen rothen Sandsteine und zu den silurischen Schichten in Staffordshire hat Jukes der Britti- schen Gesellschaft dargelegt (L’Instit. 1849. 317), und das untere Koh- lengebirge von Windsor und Horton untersuchte Dawson im Quarlerl. Journ, geol. 1848. IV. 59. 8 Ueber die Kohlenlager von Newcastle am Hunter theilte Girard einen Aufsatz von L. Leichardt in Australien der Geolog. Zeit. (1849. I. 44) mit. Der Durchschnitt in der Gegend von Newcastle zeigt fol- genden Schichtenbau von oben nach unten: 1. ein Conglomerat und Gerölle verschiedener, vorherrschend Porphyrstücke. 2. Kohlenletten mit Farrenresten und mit einem Kohlenflötz. 3. Verhärteter Thon und gelber Sandstein mit Calamiten. 4. Zweites Kohlenlager mit Letten und zahlreiche Farrenreste einschliessend. 5. Bläulich thoniger Sand- stein mit verkohlten Holzstämmen. 6. Drittes Kohlenlager 7. Con- glomerat mit in Eisen verwandelten Baumstämmen. 8. Viertes Kohlen- lager. 9. Grauer weicher thoniger Sandstein mit vielen Eisensteinnie- ren und schönen Farrenabdrücken. Die Pflanzenreste der verschiedenen Schichten haben denselben Character. L. erkannte Glossopteris, Tae- niopteris, Pecopteris, Equiseten u. a. und von thierischen Reste einen Fisch und eine Koralle. Das Kohlengebirge auf Van Diemensland hat Milligan untersucht und im ersten Theile der daselbst erscheinenden Papers a. Proceed. of the roy. Soc. 1849 Mai. mitgetheilt. Wir müssen uns begnügen, den Inhalt dieser ausführlichen Abhandlung nur anzudeuten, da ein näheres Ein- gehen ohne die beigefügten zahlreichen Durchschnitte unverständlich bleibt. M.’s Untersuchungen beziehen sich auf Shouten Island S. 1—16, Whales Head und South Cape S. 17—30, Fingal und Westküste S. 31 — 66, und Jerusalem und Richmond $. 67—81. Die Fischschiefer von Autun hält de la Haye für eine eigenthümliche Unterabtheilung des permischen Systemes, denn es finden sich darin Cyelopteris, 3 Neuro- pteris, 11 Pecopteris, Odontopteris, Taeniopteris, Sphenophyllum, Cardiocarpum, Noeggerathia, Walchia, Voltzia und zwar alle in Ar- ten, welche von denen der Steinkohlenformation verschieden sind. Fischschuppen scheinen dem Palaeoniscus magnus des Zechsteines an- zugehören. Ausserdem kommen in den obern Schichten der Schiefer Psarolithen vor, welche identisch mit denen im Rothliegenden sind. Auch Virlet hält diese Fischschiefer für unabhängig von dem Steinkoh- lengebirge, während Brongniart u. A. sie diesem zurechnen. Bullet. soc. g£ol. 1848. V. 304. 369. 3. Kupferschiefergebirge. Ueber den deutschen Zechstein und dessen organische Reste ver- danken wir Geinitz eine ebenso vortreffliche als wichtige Arbeit, welche eine bis dahin sehr fühlbare Lücke in unserer geognostisch paläontolo- gischen Literatur ausfüllt. Dieselbe bildet mit der oben erwähnten v. Gutbier’s ein zusammenhängendes Werk über das permische System in Sachsen. 9 In der Einleitung gibt der Verf. die geographische Verbreitung des Zechsteins in Schlesien, Sachsen, Altenburg, Thüringen, im Mansfeld- - schen, Hessen an. Die untern Schichten, das Weissliegende, scheint einem Theile des russischen Kupfersandsteines zu entsprechen. Dar- über folgt der scharf characterisirte Kupferschiefer und dann der Zech- stein. Die untere Abtheilung dieses ist ein grauer sandiger oder letten- arliger Kalkstein, der nie mehr als Spuren von Bittererde enthält und Productus horridus und Spirifer undulatus als Leitmuscheln führt. Die bei Bernburg und bei Milbitz in der Nähe von Gera auftretenden Schichten gehören dazu. Der obere Zechstein besteht aus grauen Kalk- steinen mit immer bittererdereichen Rauchwacken und führt Schizodus Schlotheimi und Mytilus Hausmanni. Von den 101 Arten Versteine- rungen, über die wir im speciellen Bericht das Nähere mittheilen wer- den, kommen 56 auf den Kupferschiefer, 37 auf den untern und 30 auf den obern Zechstein. Das Vorkommen des Zechsteins bei Meisdorf am Harze berührt Ref. in seiner Diss. de const. geogn. Herceyn. septemtr. fast. p. 7 und Okens Isis 1848. S.838. — F. Sandberger gibt briefliche Notizen über das permische System in Deutschland und dessen Versteinerungen im Jahrb. 1848, 458. Bei Glücksbrunn fand er einen neuen Produetus und drei neue Terebrateln. Die Zechsteinschichten am Spessart lassen sich in zwei Abtheilungen sondern. Die Productusschichten von Haingrün- dau und Bleichenbach enthalten: Productus horridus, Pr. n. sp., Spi- rifer undulatus, Terebratula Schlotheimi, Fenestella retiformis, Lin- gula, Schizodus Schlotheimi; die obern Schichten bei Rückingen u. a. 0. dagegen Schizodus obscurus, Avicula antiqua, Melania?, Denta- lium. 8. ist gegen Murchison’s Ansicht, dass die untere Abtheilung des bunten Sandsteines in Deutschland noch zum permischen Systeme gezählt werden muss. Zum Zechstein gehört nach Saschtschita ein Kalksteinflötz des Gre- benyberges unweit Orenburg, welches ganz mit Schalthierresten erfüllt ist. Häufig sind darunter Reteporen, Terebratula elongata und Pro- ductus Cancrini, aber die von Murchison erwähnte Orthis Wangen- heimit fand S. nicht. An diesem Berge wurde der Aulosteges varia- bilis entdeckt, der dann auch an den Ufern der Sachmara und Sal- misch vorgekommen ist. Das Kalkflötz ruht auf blauem Lettenmergel und wird von rothem Sandstein mit einzelnen Conglomeraten bedeckt. Ermann’s Archiv 1849. VII. 525. Ueber den Zechstein auf Spitzbergen spricht de Konink im Bullet. geol. VI. 412. Derselbe enthält Spirifer undulatus, Producius horri- dus et Pr. Canerini. 10 4. Formationen der Trias. Die Triasgebilde im Allgemeinen werden von Beyrich in seiner = Abhandlung über die geognostischen Verhältnisse zwischen Quedlin- burg, Halberstadt und Blankenburg (Geolog. Zeit. 1849, 310) und von Ref. über dieselbe Gegend ( Oken’s Isis 1848. 838) sowie von Kurr zur Geologie der Triasformation in Würtemberg (Würtemb. Jahresh. 1848. I. 1) berührt. Letzterer interessirt uns um so weniger, als er die Triasgebilde nur in geologischer Hinsicht mit Bezug auf das Stein- salz betrachtet. ‚Er gelangt zu dem Resultate, dass bunter Sandstein, Muschelkalk und Keuper, wie Alberti behauptet, nur eine Formation bilden. Auch auf erstere Beiden genügt es hingewiesen zu haben, da sie nur die Verbreitung und Petrographie der Formationen angeben und auf eine specieliere Darlegung des Schichtenbaues nicht eingehen. Ref. fügte seinem Aufsatze noch die in der bezeichneten Gegend im Muschelkalk aufgefundenen 38 Versteinerungen bei. Der bunte Sand- stein und Keuper lieferte bis jetzt keine deutlichen organischen Reste. Bei dem Mangel besonderer Arbeiten über den bunten Sandstein lenken wir die Aufmerksamkeit auf v. Strombeck’s geognostisch-paläon- tologische Abhandlung „Beitrag zur Kenntniss der Muschelkalkbildung im nordwestlichen Deutschland“ Geolog. Zeit, 1849. 115. v. Str, gliedert den Muschelkalk in drei Abtheilungen, in eine obere, milllere und untere, und wählt diese Bezeichnung, weil die Glieder denen des süddeutschen Muschelkalks nicht genau entsprechen. Er characterisirt im I. Abschnitt seiner Abhandlung jedes dieser Glieder für sich und im II, Abschnitte deren gegenseitige Verhältnisse und Ver- gleichung mit dem Vorkommen in andern Gegenden. Wir müssen we- gen der Ausführlichkeit, mit welcher diese wichligen Untersuchungen dargelegt worden sind, in geognostischer Hinsicht auf das Original verweisen und uns auf Wiedergabe des Resultates beschränken, welches auf $S. 214 in wenige Zeilen zusammengefasst ist. 1. Obere Abthei- lung: Regelmässige Abwechslung dünner Schichten von typischem Kalkstein und Thon. Leitmuschel für die jüngern Schichten ist Am- monites nodosus, die ältern stellenweise fast ganz aus Pecten diseites bestehend. Jede Spur von Encriniten und Terebrateln, sowie Lima sitriata fehlt. 2. Mittlere Abtheilung: Im Allgemeinen herrschen mächtige Schichten vor, zuoberst der eigentliche Trochitenkalk, stel- lenweis Anhäufung von Terebratula vulgaris und Lima striata. Dar- unter jedoch hin und wieder fehlend oolithischer Kalk nicht selten mit Resten von Placodus und Nothosaurus und mit Stylolithen. Daun Abwechslungen von typischem Kalkstein und Thon. In diesen Schich- ten, deren einige voll von Pecten discites und in dem oolithischen Kalke überall, einzelne Trochiten. Zuunterst versteinerungsleere dolo- 11 mitische Mergel und Dolomit. 3. Untere Abtheilung: Wellenkalk. Oben und in einzelnen Schichten auch tiefer, typischer Kalk, auf den Schichtungsflächen ungemein viel wurmarlige Erhöhungen. Darin im Allgemeinen die organischen Einschlüsse selten. Einige wenige dünne Schichten jedoch voll von Turbo gregarius etc. Im obern Theile ist Schaumkalk mit Stylolithen und vielen Versteinerungen eingelagert. Leitend ist Turbo gregarius und Turritella scalata.. — Das Nähere über die Versteinerungen im speciellen Bericht. Ueber die Gränzen des Muschelkalkes spricht Quenstedt in den Würtemb, Jahresh. 1848. 1. 56. Der bunte Sandstein wird, wo er an den Muschelkalk herantritt, thonig, sondert sich in dünne Platten mit Pflanzenresten und Wellenschlägen auf der Oberfläche, aber ganz ohne Muscheln. Dann folgt als Anfang des Muschelkalkes Dolomit und Kalk, den bekannten Wellenkalk bildend mit zahlreichen Seemuscheln. Am Schwarzwalde unterscheidet Quenstedt bestimmt die untersten Bildungen als Wellendolomit von dem höhern Wellenthone und Wellenkalken, jenseits der Vogesen aber ist dieses Glied ein Sandstein, Wellensand- stein mit denselben Petrefakten und derselben Bildungsweise des Wel- lenkalkes. Die obere Gränze bildet die Lettenkohlenformation, welche scharf abgegränzt noch dem Muschelkalk angehört, denn ihre Muscheln stimmen damit überein, und dolomitische und kalkige Bildungen be- decken sie und gestatten keine Verbindung mit dem Keuper. Die Let- tenkohle beginnt und schliesst mit einer Knochenbreccie oder Knochen- grus. Trigonia Goldfussii und Gervillia socialis bleiben noch cha- racteristisch. In den obersten Kalken und Dolomiten sind Fischschup- pen mit sägezähnigem Hinterrande häufig, die Q. deshalb Serrolepis nennt (sie gehören aber zu Amblypterus). Ueber diesen letzten Kal- ken wird die Gränze durch Leiten, Gyps und Lagerungsverhältnisse zweifelhaft. Schliesslich stellt Q. folgende Gegensätze auf: 1. Im Mu- schelkalk dunkle Farbe und gänzlicher Mangel an rothem Eisenoxyd. 2. Im Muschelkalk überall Reichthum an wirbellosen Thieren, im Keu- per dagegen fast gänzlicher Mangel, 3. Die den Muschelkalk absetzen- den Gewässer halten ein ganz anderes Gebiet, als die des Keupers. Die Lettenkohle ist noch auf dem Grunde des Muschelkalkmeeres erzeugt. Dass St. Cassian zum Muschelkalk und die Trias im Innern der Al- pen eine grosse Verbreitung habe, hebt L. v. Buch in einer brieflichen Mittheilung (Jahrb. 1848. 53) hervor. In Recoaro gleicht der Muschel- kalk ganz dem Thüringischen, mit gleichen organischen Resten, unten Enerinites lilüformis, oben am Sasso della Limpia und noch auffallender auf der Cima della Comenda über Rovigliana zahlreiche Terebratula trigonella. Tiefer Gervillia socialis, Ammonites, Terebratula vulgaris und Encrinites gracilis. Durch das Vorkommen des letziern nähert 12 sich auch die Hallstädter Bildung dem Muschelkalke. Vergl. Haidinger’s Berichte 1848. II. 313. Für den Keuper können wir nur eine Noliz beibringen. Marcou untersuchte das Steinkohlengebirge von Chesterfield bei Richmond in Virginien und fand es der Keuperkohle Würtembergs entsprechend. Es führt dasselbe Equisetum columnare und Calamites arenaceus sehr häufig, ferner ähnliche Formen wie Taeniopteris magnifolia, Pecopteris Withbyensis, Zamites obtusifolius und Z. gramineus. Wie diese gleicht auch die vorkommende Posidonie der des deutschen Keupers. Eine völlige Gleichstellung der Chesterfielder Kohlen mit den Würtembergern scheint jedoch nicht nachweisbar, vielmehr die erstere auf der Gränze zwischen Keuper und Lias zu liegen. Bullet. geol. 1848. VI. 572. 5. Das Juragebirge. Das ganze Juragebirge vergleicht Fraas in dem Auftrelen der ein- zelnen Glieder in Deutschland, Frankreich und England. Würtemb. Jahresh. 1849. 1. 1. Nach Angabe der verschiedenen Unterlagen des Lias versucht F. die schwäbischen Glieder des Jura nach Quenstedt’s Eintheilung zu parallelisiren. I. Der untere schwarze Jura « und £ beginnt mit Ammonites psilonotus, dann folgt A. angulatus und darüber die Arie- tenkalke, Gryphaea arcuata und Pentacrinus basaltiformis. In den folgenden schwarzen Thonen erscheinen Capricornier und ÖOxynoten. Schon im fränkischen Jura ändert sich der petrographische Character dieser beiden Glieder des Lias. In der Schweiz liegt über dem Keuper sogleich A. Bucklandi und die Thone darüber sind unvollkommen. Am Mont Jura findet dasselbe Verhältniss Statt, dagegen bei Salins die schwäbischen, nur stellen die Franzosen das schwäbische 8% wegen Gryphaea cymbium schon zum mittlern Lias. In Burgund werden die Kalke mit Thalassiten, Sinemuria überwiegend, daher d’Orbigny den untern Lias Et. Sinemurien nennt. Das schwäbische £ ist hier eine wenige Fuss mächtige thonige Kalkschicht. In den Rhonegegenden vertreten mächtige schwarze Kalke den untern Lias, den Thiolliere iype mediterraneen nennt. Im Norden (Calvados) dagegen redueirt sich dieses Glied wieder auf 2° Mächtigkeit. England bietet die schwä- bische Gliederung. Der mittlere schwarze Jura y und d (Argil- laceous Lias, Marlstone series; Lias moyen, z. Th. Lias superieur, Marnes a Belemnites et a Gryphaea cymbium; etage liasien). In Schwaben beginnen lichtgraue Kalkmergel dieses Glied mit verkiesten Capricorniern und Terebr. numismalis, dann dunkle Thone mit A. amal- theus und hellern Kalkmergel mit A. costatus, Plicatula spinosa. Die Mächtigkeit der einzelnen Schichten variirt, wie in Schwaben, so in der 13 Schweiz, wo nur die Numismalismergel hervortreten. Im Mont Jura wechseln graue Thone mit Kalkbänken und nur die Pelrefakten deuten die Schichtfolge an, deren oberste marnes @ Plicatules genannt wor- den ist. In Burgund kommen die schwäbischen Numismalisthone vor und die Amaltheenthone als graublaue Kalke mit ungeheurer Mächtig- keit. Gegen Süd und Westen verschwindet diese Mächtigkeit und im Calvados ist der mittlere Lias ein 3° mächtiger hellgelber Kalkmergel. Dieser Lias moyen heisst in England Marlstone series und umfasst £ y.ö Schwabens. Der obere schwarze Jura (Upper lias shale, Alum- shale, Withbyshale; Marnes du Lias superieur, Schistes bitumineux et marnes ü Trochus, Couche de eiment de Vassy, Etage toarsien). Bi- tuminöse Schiefer oder Kalke mit schönen Wirbelthierresten und Mol- lusken in Deutschland und England gleich entwickelt, in Frankreich geringer. Die höchste schwäbische Schicht mit Amm. jurensis ver- schwindet mit der Schweiz und dem Elsass. Während in Schwaben hiemit der Lias abschneidet, treten in Frankreich und England über den Posidonienschiefern Thon auf, die bis zum Amm. Murchisonae reichen und die Gränze zweifelhaft machen. Il. Der braune Jura (Oolite) ist in Deutschland überwiegend thonig, in Frankreich kalkig; dort mächtiger, als der Lias, hier durch horizontale Ausbreitung den Lias überflügelnd, ebenso im südlichen England, im nördlichen dagegen, wie in Schwaben. Der untere braune Jura «@ und 8 (Inferior oolite, Nordhampton Sandstone, Cheltenham freestone, Ferruginous beds; Gres superliasique, Oolite ferrugineuse, etage bajocien, oolite inferieure z. Th.). Die Opalinusthone reichen nur bis an die Vogesen und z. Th. in die Schweiz, Trigonia navis und Amm. opalinus sind daher deutsche Formen. Weitere Verbreitung haben die darüber fol- genden eisenschüssigen Sandsteine mit Amm. Murchisonae, deren be- deutende Mächtigkeit nach Süden in der Schweiz abnimmt. Am Mont Jura heissen die untern Schichten sandige Thone, gres superliasique und die Sandbänke oolite ferrugineuse; sie erscheinen in Burgund wieder mit verschwindenden Sandbänken, welche im Calvados und südlichen England völlig fehlen und den Amm. Murchisonae in härtern Kalken führen. Nördlich von Bath sind es wieder Sandsteinlager ,„ die den inferior oolite mit Amm. Murchisonae bilden. Der mittlere braune Jura y und d (Inferior oolite, etage bajocien; „ lower coal, calcaire ü entroques, calcaire caenien, calc. a polypiers; Jd oolite inferieure, oolite de Bayeux; Marnes vesuliennes, marnes a foulon; fullers earth.). In Schwaben beginnen dieses Glied harte blaue Kalke mit Pecten demissus und gehen durch braune Mergel in ein System von Thonen und Kalkmergeln über. Amm. coronatus, Humphresianus, Bel. giganteus und viele andere sind leitend. In der Schweiz ändert sich dieser Character nicht. Am Mont Jura überwiegen schon die un- 14 tern harten Kalke mit ihren Thonen und ziehen mit zunehmender Mäch- tigkeit durch Burgund. Hier liegen mächtige Kalkbänke darüber als Calcaire a polypiers in weiter Verbreitung nach Osten und stehen als französische Localbildung den obern mergligen Schichten im Schwäbi- schen y parallel. Darüber folgen blaue Thonmergel, dem d entspre- chend und marnes vesuliennes oder fullers earth genannt. Amm. co- ronatus und Bel. giganteus fehlen, aber die übrigen Arten stimmen überein. Die gelben harten Kalke mit Amm. Parkinsoni werden fast immer von einer kleinen Gervillienschicht (marnes a foulon) bedeckt, welche im Sarthe- Dept. an Mächtigkeit gewinnt. Das y als inferior oolite ist in England wenig ausgezeichnet, Sandstein und oolithischer Kalk. Darüber folgen im südlichen England die bald thonigen, bald sandigen Schichten des fullers earth. Diesem gleich ist der gray li- mestone in Yorkshire vom inferior oolite durch eine locale Sandstein- bildung (lower coal) getrennt. Amm. coronatus, Terebr. biplicata, T. perovalis u. a. Leitmuscheln fehlen darin nicht. Die hellgelben Kalke in der Normandie bei Bayeux, St. Vigor, Moutiers vereinigen in sich alle Arten des mittlern braunen Jura und lassen sich nicht in die ent- sprechenden deutschen und englischen Schichten auflösen. Der Haupt- roggenstein (Great oolite, oolite of Bath, Bradfordclay, Forest marble; Grande oolithe, oolite de Caön, etage bathonien, Calcaire de Ranville) verbreitet sich vom Süden Englands bis an den westlichen Schwarz- wald und fehlt im schwäbisch fränkischen Jura. Die localen Bildungen des forest marble, Bradfordelay u. a. lassen sich durch keine scharfe Gränze davon scheiden. Der obere braune Jura & und £ (die Thone des &: Cornbrash limestone, Assise superieur de l’etage bathonien, Dalle nacree; die Eisenoolithe des &: Kellowayrock, Kellovien, Orfor- dien inferieur; &: Oxfordelay, Oxfordien moyen, Argiles de Dives, marnes oxfordiennes) beginnt in Schwaben mit einer mächtigen schwar- zen Thonschicht, welche Amm. Parkinsoni, Amm. hecticus u. v. a. verkiest führt. Harte Kalke mit Terebr. varians bedecken diese Thone und werden selbst von oolithischen Bänken mit Amm. macrocephalus überlagert. Trotz der meist abweichenden Petrefakten parallelisirt Fraas die mächtigen Thone mit dem Cornbrash wegen der Lagerung unter dem oolithischen Kelloway. Der Cornbrask der Franzosen, nur in ihrem östlichen Lande entwickelt, weicht von dem englischen eben- falls ab, seiner Lagerung nach gehört er aber eben hier zu. In der Schweiz fehlen A. Parkinsonit und A. macrocephalus nicht. Der Kel- loway ist eine überall und gleich characteristisch vorhandene oolithi- sche Bank, auf welche sich der Macrocephale in Schwaben beschränkt, während in Frankreich und England statt seiner und weniger beschränkt Amm. cordatus, Jason, anceps, Koenigü u. v. a. auftreten. In den über dem Kelloway lagernden schwarzen fetten Thonen mit verkiesten 15 Muscheln, Ornatenthonen, Oxfordelay, herrscht wieder überall derselbe organische Artcharacter. 1. Der weisse Jura in Deutschland er- reicht wohl die zehnfache Mächtigkeit des französischen und englischen. Der untere weisse Jura « und £ (Marnes oxfordiennes superieures) ist in Schwaben ein Wechsel von grauen Thonen und weissen Kalk- bänken, mit Terebr. impressa und Amm. polygyratus. Die 600° grosse Mächtigkeit sinkt in Frankreich schnell auf ein Minimum hinab und in England fehlt dieses Glied ganz. Der mittlere weisse Jura (Scy- phienkalke und Lacunosabänke; Terrain argovien, terrain a chailles) zeichnet sich durch seine Korallenriffe aus, die ebenfalls durch die Schweiz nach Burgund mit abnehmender Mächtigkeit hinziehen und jenseits des Dept. Yonne, sowie in England, spurlos verschwinden. Der Coralrag (Groupe corallienne) oder das Schwäbische & erscheint wieder überall sehr charaeteristisch. In England wird er in drei Glie- der aufgelöst, in der Normandie überwiegen die Oolithe, in Burgund und der Schweiz ist er bald oolithisch, bald marmorarlig, in Deutsch- land herrschen Kalke und Dolomite. Paläontologisch bietet er grosse Uebereinstimmung. Die oberste Schichtreihe des weissen Jura (Solenhofen; Kimmeridgeclay; Calcaire a Astartes, Groupe sequanien) lässt sich nur durch die Auflagerung auf dem Coralrag in verschiedenen Ländern erkennen, da der Parallelismus in den organischen Resten und den petrographischen Characteren schwer nachzuweisen ist. Ueber dem Kimmridge findet sich an den meisten Orten noch der Portland als Schlussglied des ganzen Jura, der aber gleichfalls durch locale Eigenthümlichkeiten sich auszeichnet. Das Juragebirge im südlichen Theile des Rhonebassins theilt Thiol- liere in Rücksicht auf die darin vorkommenden Versteinerungen in Lias und Oxfordien. Die obersten Schichten desselben parallelisirt er dem Karpathen- und Alpenkalke. Bullet. gcol. 1848. V. 31. Ueber eine Excursion durch den Jura des Randen und den Lias bei Fützen gibt Lardy eine Notiz im Jahrb. 1848. 298. Den Lias Norddeutschlands berührt Beyrich in seiner schon er- wähnten Abhandlung (Geol. Zeit, 1849. 1.315) und Ref. in der Isis 1848. 847 und Dissert. 16. Das Auftreten des Lias in den nordöstlichen Alpen von Oesterreich verfolgt Unger im Jahrb. 1848. 279. Der zwischen dem Flüsschen Steier und der Neustädter Haide auftretende Wiener-Sandstein gehört nach U. zweien Bildungsepochen an. Die Schichten der hier zu be- trachtenden Epoche sind abwechselnd sandig, thonig und merglig und bilden schmale, parallel streichende Lager. Der südlichste Streif, der der Achse der Alpen zunächst liegende geht durch St. Gallen, Reifling und Wildalpen. Hier an dem Zusammenfluss der Salza und Ens fand sich ein schöner Ichthvosaurus platyodon und ein unbestimmbares 16 Mystriosaurus -ähnliches Geschöpf. Der zweite Streifen findet sich am nördlichen Abfalle des Königsberges nnd der Esling-Alpe. Er führt Kohlen, die z. B, bei Hollenstein in einem 3° mächtigen Flötze abge- bauet werden und durch Pterophyllum longifolium, Pecopteris, P. Stutt- gardiensis, Alethopteris Withbyensis, Taeniopteris vittata besonders in ihrem Hangenden characterisirt werden. Den dritten Sandstein- und Mergelschieferzug fand U. bei Molle westlich von der Ens, bei Lindau, Gaming, St. Anton bis Frankenfels und Törnitz. Auch in diesem wird auf Kohle Bergbau getrieben und das Pterophyllum lon- gifolium im Hangenden gefunden. Der vierte Zug endlich geht vom Pechgraben durch die Grossau, Waidhofen, Hinterholz u. s. f. über die Traisen nach Rainfeld und weiter. Die Kohlenflötze sind hier am mächtigsten. An Pflanzen erkannte U. die Sphenopteris patentissima, Nilssonia compta im Pechgraben, bei Grossau Alethopteris Withbyen- sis, Zamites lanceolatus, Peuce Würtembergica und Pholodomya am- bigua, Inoceramus gryphoides, Amm. amaltheus, Posidonomya Bronni, im Hinterholz die Jeanpaulia dichotoma, im Rehgraben bei Kirchberg Calamites arenaceus, Equisetites columnaris, Pterophyllum Münsteri. Nach dieser Vermischung liasinischer Formen mit entschiedenen Keu- perpflanzen ist U. geneigt die ganze Bildung dem untern Lias gleich- zustellen. Den Schluss bildet ein Verzeichniss von Pflanzen aus 7 Liaslocalitäten Oesterreichs. Die Formationen von Ridgevay bei Weymouth untersuchte Wesion und erkannte daselbst folgendes Schichtensystem: 1. Forest marble. 2. Cornbrash. 3. Oxfordelay. A. Oxford oolite. 5. Kimmridgeclay. 6. Portland sand. 7. Portlandstone. 8. Purbeck beds. 9. Hastings sand. 10. Chalk. 11. Tertiärschichten. Unter den deutlich bestimmbaren Pe- trefacten dieser Schichten fanden sich Amm. arduennensis, A. Mariae, A. Lamberti, Thracia depressa, Trigonia clavellata, Modiola bipartıita, Myacites musculoides (?) u. a. Quarterl. Journ. geol. 1849. IV. 317. Den mineralogischen und paläontologischen Character des Great Oolite von Minchinhampton schildert Lycett (ebd. IV. 181). Die Liste der namentlich aufgeführten Versteinerungen enthält 109 Conchiferen, 44 Monomyarier, 8 Brachiopoden, 142 Gasteropoden, 9 Cephalopoden und 9 Radiaten, also in Allem 307 Arten. Auf die verwickelten Verhältnisse der Voirons bei Genf macht Favre aufmerksam (L’Instit. 1849. 256). Er erkannte Oxfordien und Neocomien, ohne den Zusammenhang der Schichtreihe aufzufinden. Die jurassischen Straten von Montbeliard im Doubs-Dept. hält Duvernoy für Portland nach den darin vorkommenden Terebrateln, Austern, Gry- phäen, der Pinna Saussurei und Pteroceras oceani. L’Instit. 1849. 385. Im Insectenkalk des untern Lias bei Strensham in Worcestershire entdeckte Buckmann Farren (Odontopteris), Calamiten, Conferven, 17 Naidita laneolata, Hippuris, Equisetum Brodiaei. Report Brit. Assoc. 1848, 66. — Allgemeine Bemerkungen über die Flora und Fauna der Wealdformation gibt Mantell im Quarterl. Journ. geol. 1849. IV. 37 und über die Conchylien im Great Oolith von Minchinhampton Lycett in Ann. a. mag. nat. hist. 1848. I. 115 und II. 248. v. Stockheim veröffentlicht im Regensburger Correspondenzblatt 1848, 166 ein Verzeichniss der im Jura bei Amberg und Neumarkt vorkommenden Versteinerungen, nämlich von 35 Cephalopoden, 5 Gastropoden, 19 Muscheln, 27 Brachiopoden, 15 Zoophyten, 18 Ra- diaten und 6 Serpulen. Viele waren von dieser Localität bis jetzt nicht bekannt und die Exemplare sind von Bronn bestimmt worden. 6. Kreidegebirge. Ueber das Kreidegebirge liegen mehrere allgemeine und specielle Arbeiten vor. Von erstern verdient zunächst L. v. Buch’s Abhandlung über die Gränzen der Kreideformation in den Verhandl. Naturh. Ver. preuss. Rheinl. u. Westph. VI. 212 unsere Aufmerksamkeit. Die Gegend von Thistedt in Jütland ist für Europa und die Alte Welt der höchste Punct, bis zu welchem die Kreideformation nördlich hinaufstzigt. In England erstreckt sie sich im Vorgebirge Flamborough nur bis zum 54. Grade (dort fast bis zum 57. Grade) und in Irland etwas weiter mit dem Erscheinen auf Rathlin. In Jütland und England ragen allein die jüngern Kreideschichten mit den gewöhnlichsten Leitmuscheln so hoch hinauf, in Irland treten auch ältere Glieder der Formation her- vor. Nach Osten hin senkt sich die Grenze langsam südlich. Grodno, Orel und Simbirsk sind. ihre höchsten Puncte diesseits der Wolga, jenseits derselben reicht sie noch bis zum Einfluss der Utwa in den Ural, überall mit jüngern Leitmuscheln erfüllt. Uralsk und die Quellen der Emba bilden in Osten die äussersten Puncte der Formation. In Nordamerika verbreitet sich die Kreide durch New-Jersey, aber nicht den 40, Grad übersteigend, westlich durch Alabama, Tenessee bis Ken- tuky, dann an den obern Missouri nach Texas hinein und bis zum Yellowstone river an den 48. Grad. Jenseits der Rocky mountains wurden die Schichten mit Inoceramus Cripsi nur bis in das Thal des Rio del Norte verfolgt. In Südamerika erscheinen die Kreidebildungen viel mächtiger und mannichfaltiger entwickelt, in Peru und Chili, süd- lich bis zur Magelhanischen Meerenge hinabreichend. Ref. versuchte die Deutung der einzelnen Glieder des Kreidegebir- ges im subhereynischen Becken um Quedlinburg, welche Römer und z. Th. Frapolli gegeben hatten, zu widerlegen und diese Gegend mit dem zunächst liegenden sächsisch-böhmischen Kreidegebirge zu paral- lelisiren. Besonders war der Salzberg und der über demselben lie- 2 15 gende Quadersandstein der Altenburg in das natürliche Verhältniss zu dem dort auftretenden Plänerkalk und übrigen Quadersandstein zu bringen. “Als Resultat der Untersuchung ergab sich, dass der Salzberg über dem Plänerkalk liege und die Altenburg dem obern Quader Sach- sens enispreche, wodurch die sämmtlichen Glieder des subhereynischen Kreidegebirges den sächsisch-böhmischen als entsprechend nachgewie- sen waren. Das Verzeichniss der von Ref. gesammelten Versteinerun- gen enthält 15 Pflanzen, 63 Schwämme und Polypen, 19 Radiaten, 167 Cormopoden, 14 Brachiopoden,, 55 Gastropoden, 33 Cephalopoden, 17 Gliederthiere und 21 Wirbelthiere, deren speciellere Bearbeitung Ref. noch beschäftigt. Hieran schliessen sich einige Bemerkungen über die leitenden Arten in den einzelnen Gliedern der Kreideformation und über Versteinerungen vom Sudmerberge bei Goslar, vom Luisberge bei Aachen etc. Geolog. Zeit. 1849. I. 95. — Geinitz gibt in einer besonderen Schrift eine Uebersicht über das Quadersandsteingebirge in Deutsch- land und den angränzenden Ländern. Er theilt dasselbe in I. Oberen Quadersandstein. Il. Quadermergel: 1. oberer (obere weisse Kreide, Kreidemergel, chlorit. Kreide, Plänermergel ete.); 2. mittlerer (untere weisse Kreide, Plänerkalk, Grünsand ete.); 3. unterer (unterer Pläner, Plänermergel und Plänersandstein, Grünsand, Hippuritenschichten ete.). III. Unterer Quadersandstein. IV. Hilsbildung oder Neocomien. Im speciellen Theile werden diese einzelnen Glieder nach folgenden Loca- litäten betrachtet: Aachen, Mastricht, Lüttich und Verviers S. 13—16, Westphalen S. 17— 30; Hannover $. 30—35; der Harz S. 35—45; Sach- sen 8,45—59; Böhmen $. 60—63; Regensburg 8.65 —64; Schlesien S. 64-68; Mähren, Gallizien, Polen $. 68; Baltische Länder $. 68—72; Dänemark und Schweden 8. 72—75. Den Schluss bildet eine verglei- chende Uebersicht der Schichten in den verschiedenen Gegenden Deutschlands. Die Il. Abtheilung des Buches enthält ein kritisches Ver- zeichniss der Versteinerungen und die Beschreibung und Abbildungen einiger neuen Arten, die wir im speciellen Bericht aufführen. — Bey- rich’s Arbeit beschränkt sich in ihrem speciellen Theile wieder auf das subhercynische Kreidegebirge, für welches er den auch auf die gleich- altrigen Bildungen Deutschlands anzuwendenden Namen Quadergebirge als eine dem Neocom und Gault gleichberechtigte Abtheilung in Vor- schlag bringt. Er trennt dasselbe in untern, Zwischen-, oberen und Ueber-Quader. Der untere Quader wird durch Erogyra columba cha- racterisirt; der Zwischen-Quader ist der Plänerkalk, der zuweilen mit sandig mergligen Schichten beginnt und dann als unterer und oberer Zwischen-Quader geschieden werden kann; der obere und Ueber-Qua- der entsprechen der weissen Kreide mit Bel. mucronatus. In Betreff der Verbreitung und Entwicklung dieser einzelnen Glieder müssen wir auf die Abhandlung selbst verweisen, da ohne Kenntniss der Gegend 19 oder Ansicht der beigefügten Karte das Verständniss zu sehr erschwert wird. Von geringerem Interesse ist für uns Sämann’s Vergleichung des Kreidegebirges im nordwestlichen Deutschland mit dem in Frank- reich. Bullet. g&ol. 1848. VI. 446—457. Arbeiten über die Kreideformation einzelner Localitäten liegen in grösserer Anzahl und die verschiedenste Gegend betreffend vor. Wir machen auf folgende besonders aufmerksam. Die Kreide im Hobbersdorfer Holze in Holstein ist nach Bruhes’ Untersuchungen nicht anstehend, sondern geschiebeartig im Diluvium abgelagert. Geolog. Zeit. 1849. I. 111. — Eine kurze Notiz über das Neocomien, Römers 'Hilsthon und Hilsconglomerat in der Umgegend von Braunschweig gibt v. Strombeck ebd. 462. Es ruht dasselbe auf obern Jura oder Lias und wird vom untern Quader bedeckt. Das Hilsconglomerat hat die grösste Aehnlichkeit mit dem untern Neoco- mien am Mont Saleve bei Genf zumal in Betreff des Vorkommens fol- sender Versteinerungen: Toxaster complanatus, Pyrina pygaea, Tere- bratula oblonga, T. multiformis, T. biplicata, Ostraea macroptera, Ezogyra spiralis, E. sinuata (= Couloni = aquila = falciformis), Pecten crassitesta, P. atavus, Myopsis arcuata, Belemnites subqua- dratus, Ammonites bidichotomus und A. Astieranus. Der Thon hat wenige und ausser Belemnites subfusiformis keine eigenlhümlichen Versteinerungen, daher er nicht gut von dem#Hilsconglomerat getrennt werden kann. — Am Teutoburger Walde erkannte Fr. Römer den Hils als eine mächtige eisenschüssige Sandsteinbildung. Jahrb. 1848, 786. — Rominger’s Behauptung (Jahrb. 1847, 663), dass der Pläner nicht von einem obern Quader bedeckt werde, widerlegt Naumann im Jahrb. 1848. 186. Auch Geinitz’s, Beyrich’s und des Ref. oben erwähnten Untersuchungen setzen die Existenz des von Naumann nachgewiesenen oberen Quaders ausser allem. Zweifel. — Das Kreidegebirge bei Re- gensburg beginnt mit den Schichten vom Niveau der Erogyra columba und über diesen folgt eine Kalksteinbildung mit weniger characteristi- schen Arten. Beyrich, Geolog. Zeit. 1849. 1. 419. In der Kreide von Nowgorod Sewersk fand Jerofejew Pecten un- dulatus, Gryphaea vesicularis, Terebratula biplicata, Belemnitella mu- eronata. Verh. Petersb. Mineral. Ges. 1847, 162. Als Beitrag zu Polens Paläontologie von Pusch lieferte Kner die Beschreibung der Versteinerungen der Kreideformation um Lemberg in Haidinger’s Naturw. Abhandl. III. Im Vorwort wird die Verbreitung und Gliederung der Formation besonders im Lemberger Kreise (der westphälischen von Lemförde und Haldem entsprechend) kurz ange- geben. Die Petrefakten aus den Hippuritenschichten von Pola und die von Belluno stimmen nicht mit denen der westlichen Alpen überein, sondern 2 20 erinnern an die des Depls. Charente inferieure, Charente und Dordogne. Der Hippurit von Pola steht dem Hipp. cornu pastoris im Corbieres- Gebirge am nächsten, ebenso lässt sich die Caprina nicht mit €. Part- schü, sondern wahrscheinlich mit C. quadriloculata vergleichen. Die häufigste Auster und der Peeten bei Pola sind weder in den Alpen, noch im südwestlichen Frankreich aufgefunden. Da.jedoch mit diesen von der Gosauer Fauna abweichenden Formen Hippurites organisans in Frankreich gemeinschaftlich vorkommen soll, so mögen die Schich- ten von Pola wohl nicht ganz idenlisch mit den Gosauern sein, aber doch denselben sehr nah (beide zwischen Gault und weisser Kreide, den obern Grünsand und Pläner in sich begreifend) liegen. Ja die Gosauschichten entsprechen sogar genau dem norddeutschen Pläner und die von Pola können als eine Unterabtheiluug desselben betrachtet werden. Ewald in Haidinger’s Berichten V. 29. Die weisse Kreide in den Savoyer Alpen ist in ihren Lagerungs- verhältnissen zwischen Reposoir und Thones von Murchison (Biblioth. univers. 1849. — L’Instit. 1849. 235) betrachtet worden. Er fand bei Thones Neocomien, dessen höchste Schichten Chama ammonrta führen und von einem versteinerungsleeren Kalke überlagert werden. Auf diese Schichten folgen dunkle Mergel, nach oben kalkig und sandig mit grossen platten Terebrateln, darüber ein Grünsand mit gefaltelen Terebrateln. Diese Bildung entspricht dem Gault und obern Grünsand der Engländer. Sie wird von einem weissen Kalk mit grossen Inoce- ramen überlagert, welcher die weisse Kreide repräsentirt, Die weisse Farbe geht allmählig in Braun über, und es stellen sich Nummuliten ein. Das Nummulitengebirge hält M. für entschieden tertiär. — Ein ganz eigenlhümliches Auftreten der Kreideformation beobachtete Leymerie zwischen Monleon und Gensac und verfolgte dieselbe durch das Dept. der obern Garonne über St. Marcet, Latour, St. Martory, Roquefort etc. Die Schichten bestehen aus gelblichen und grauen Nergeln und mergligen Kalken und ruhen auf einem versleinerungsarmen Kalke. In ihrem Liegenden, Kalksteine und schwarze Schiefer mit konischen Or- bitoliten und Caprotinen, glaubt I. den Diceratenkalk, und im Han- genden Nummuliten- oder epiereiaceische Schichten zu erkennen. Mehr als die Hälfte der darin aufgefundenen Arten, 25 von 42, ist neu und die übrigen gehen anderwärts durch die chloritische bis in die Mastrichter Kreide. Als der untern Kreide zugehörig erwähnt L.: Ostraea late- ralıs, Terebr. alata, Amm. lewesiensis, Bacul. anceps; der weissen Kreide: Ananchytes ovata, Pecten striatocostalus, Spondylus Dutem- pleanus, Ostraea vesicularis et larva, Terebr. alata, und der Mast- richter Kreide angehörend: Hemipneustes radiatus, Ostraea larva, Thecidea radiata, Natica rugosa, Pecten striatocostatus, Ostraea ve- sicularis. Diese Arten sind nicht in verschiedene Schichten vertheilt, | sondern kommen gemischt vor. IHebert ist geneigt die ganze Bildung der Mastrichter Kreide zu parallelisiren. L’Instit. 1849, 185. — Bullet. soe. geol. VI. 568. — Ueber das Kreidegebirge von Aix la Chapelle spricht Pomel im Bullet. soc. geol. VI. 15. — Die ägyptische Kreide, aus Lagen von grauer Kreide, von Mergel und Sandsteinen bestehend, führt nach Kowalewskji nur europäische Arten, als Bel. mucronatus, Terebrat. carnea etc. Ermann’s Archiv 1849. VII. a. 159. In Texas überwiegt nach Römer die Ausdehnung der Kreideforma- tion alle übrigen Formationen, indem sie sich vom Rio grande zum Redriver und den Quellen des Colorado mit nur wenig Unterbrechung fortzieht. Sie besteht aus dichten und harten Kalken, mit kiesligen und mergligen wechsellagernd und führt meist Arten der obern Ab- theilung der Formation, keine aus Gault und unterem Grünsand. Trotz der 800° Mächtigkeit lässt sie sich nicht unterabtheilen und weicht bis auf das gemeinschaftliche Vorkommen von Pecten quadricostatus und Exogyra costata auch auffallend von der Kreide New Jersey’s ab. Aus dem Vorkommen von Hippuriten und Caprinen schliesst R., dass die Temperatur von Texas schon zur Kreidezeit mit der des südlichen Europa übereinstimmte. Sillim. J. 1848. VI. 23. Ueber das Vorkommen der Kreide in den Anden in Venezuela ganz dem in den Savoye’schen Alpen ähnlich spricht L. v. Buch und cha- raclerisirt folgende Versteinerungen aus derselben: Ammonites inflatus, A. varicosus, A. Hougardanus, A. Majorenus, A. Royssanus, A. Tu- cuyensis n. sp., Natica praelonga, Cardium peregrinorsum, Lucina plicatocostata, Inoceramus plicatus, Cucullaea dilatata, Ostraea dilu- vöü, Astarte der subdentata ähnlich. Es geht aus diesen Versteinerun- gen hervor, dass die mittlern Kreideschichten des Gault in den Anden von Truxillo mächtig entwickelt sind und wahrscheinlich unter den- selben auch das Neocomien sich wird auffinden lassen. Monalsber. Berl. Akad. 1849. Decembr. 8. 7. Tertiäre Gebilde. Bei Weitem die grösste Thäligkeit der Geognoslen ist in der neue- sten Zeit den jüngern Gebilden der Erdoberfläche zugewandt und fast aller Orten werden dieselben sorgfältig durchforscht. Aber die Beob- achtungen stehen vereinzelt da und eine die mannichfaltigen Bildungen aller terliären Schichtensysteme umfassende, nalurgemässe Gliederung derselben fehlt noch. Wir berichten deshalb über die Untersuchungen nach den verschiedenen Localitäten und werden nur über unzweifelhaft gleichaltrige Gebilde die einzelnen Miltheilungen zusammen stellen. Die Untersuchung des terliären Gebildes bei Hermsdorf in der Nähe von Berlin veranlasste Beyrich zu einer ausführlichern Betrachtung der 22 norddeutschen Terliärbildungen, die wir in Karsten’s Archiv 1848. XXI. 1 finden. Bei genanntem Dorfe wird ein nur vom Diluvium be- deckter, fetter, grauer Thon zum Ziegelbrennen gegraben, der ausser sogenannten Septarien und Ausscheidungen von Eisenkies noch Con- chylien in meist schöner Erhaltung der Schalen führt. Weiter von Berlin entfernt bei Joachimsthal, vielleicht auch in der Gegend von Neustadt-Eberswalde, tritt dieselbe Thonablagerung wieder auf. Noch interessanter ist der Nachweis, dass die über den Braunkohlen liegen- den Thone bei Görzig unweit Köthen derselben Bildungszeit angehören. B. nennt den Thon Septarienthon und beschreibt zunächst die darin gefundenen 45 Versteinerungen. Dieselben sind eocen und erinnern sogleich an den Thon von Boom und Bäsele in Belgien, der in geo- gnostischer und paläontologischer Hinsicht dem Hermsdorfer gleich ist. Die weitere Untersuchung ergibt ferner, dass die von Philippi beschrie- benen im Sande an verschiedenen Orten im Magdeburgschen aufgefun- denen Conchylien einer etwas frühern Zeit zugewiesen werden müssen und dass jener Sand selbst von den Septarienthonen überlagert wird. Ebenfalls zu den eocenen Straten in Norddeutschland gehören die durch Jugler und Philippi bekannt gewordenen Schichten von Bredenbeck oder Sülberg bei Holtensee und von Walle bei Bergen unweit Celle, so dass wahrscheinlich vom Rande des Deister durch ganz Hannover gegen Hamburg und Lüneburg und von da östlich nach Mecklenburg dieselben eocenen Bildungen unter dem Diluvium hin sich verbreiten. Die von Volger bei Lüneburg gesammelten Conchylien weichen von denen des Septarienthones auffallend ab und deuten auf ein jüngeres Alter. Dagegen gleicht der von Boll beschriebene Sandstein und san- dige Thon bei Dömitz mit seiner Fauna wieder dem Magdeburger Sande und im Sternberger Gestein erkannte B. von den 45 Arten des Sep- tarienthones 13 als identisch. Das äusserste Vorkommen mariner Ter- tiärschichten wurde durch Thomas an der Ostseeküste des Samlandes bekannt und lässt sich mit dem Magdeburger Sande vergleichen. — Auch Girard gibt einige Mittheilungen über die Braunkohlengebilde des nordöstlichen Deutschlands. Geolog. Zeit. 1849. I. 346. — Den Schich- tenbau und die Verbreitung der Braunkohlengebirge im Magdeburgischen Egelnschen, Halberstädtischen gibt Ref. in seiner Gäa Deutschlands S.295 an und dieselben Gebilde bei Reinbeck unweit Hamburg berührt Zimmermann in Dunker’s Paläontogr. I. 186, und Boil erkannte in einem schwarzen Thone desselben: Pleurotoma subdenticulata, Conus, Den- talium, im Sandsteine Lunulites urceolata, Bulla cylindriea, Ringieula buccinea, Pyrula, Pleurotoma laticlavia, Rostellaria, Panopaea inter- media, Cardium Hausmanni und Gehörknochen von Fischen (Brück- neria plicata Boll). Mecklenburger Arch. 1848, II. 89. — Auch im Hol- steinschen wurde noch eine neue Localität tertiärer Gebilde entdeckt 23 von Zimmermann im Jahrb. 1848, 550. — Ein kritisches Verzeichniss der im Rostocker Museum befindlichen Versteinerungen aus dem Stern- berger Gestein lieferte Karsten im Rectorats-Programm 1849. Es ent- hält dasselbe 3 Zoophyten, 3 Radiaten, 37 Foraminiferen, 2 Pteropoden, 118 Gasteropoden, 5l Cormopoden, 2 Cirripeden, 4 Crustaceen, 10 Fische, in Allem 230 Arten. — Briefliche Mittheilungen Volgers im Jahrb. 1848. 49 beziehen sich auf verschiedene Tertiärgebilde Nord- deutschlands. Ueber die niederrheinische Braunkohlenmulde lieferte Engstfeld einige Beobachtungen im Jahrb. 1849, 177. Von Ahrweiler erstreckt sich die Ablagerung in drei Armen bogenförmig nach Norden; ein mitller über Bonn und Brühl, westlich bei Cöln aufhörend; ein westlicher über Enskirchen nach Düren; ein nordöstlicher über Linz, das Siebengebirge, Siegburg bis Bensberg. In der Mitte zwischen Düsseldorf und Wesel bei Duisburg entblösste der Durchbruch einer etwa 100‘ hohen Hügel- kelte behufs der Eisenbahn ausgeführt unter dem Alluvium folgende Schichtenreihe: gelber Leiten, plastischer Thon, Braunkohlensand, eisenschüssiger Sand. Die Letten sind oberhalb mit zahlreichen, ver- schiedenen Geröllen erfüllt, unten mit flach ellipsoidischen Kuchen bis 13' gross. Diese mergligen Concretionen enthalten viele Versteinerun- gen, die aber kaum in bestimmbaren Exemplaren zu erhalten sind, in- dem beim Zerschlagen Schale und Steinkern in Staub zerfällt. Nur eine der Nucula decussata und eine zweite der Arca angusta ähnliche Art konnte bis jelzt erkannt werden. In dem sehr bituminösen Thone kommt Humboldit vor und in dem eisenschüssigen Sande Schalen von Cyprina und Cardium. Die terliären Süsswassergebilde Böhmens bieten nach Reuss in Dun- ker’s Palaeontogr. H, 1 trotz ihrer umfangsreichen geographischen Ver- breitung nur eine geringe Mannichfalligkeit. Braunkohlengebilde herr- schen vor, und das Pyropenconglomerat von Meronilz, der Polirschiefer von Kutschlin u. a. haben nur eine geringe Bedeutung. Diese lelziern, der halbopalführende Tuff von Luschitz mit dem Süsswasserkalk von Mireschowitz sind den tiefern Schichten der Braunkohlenbildung gleich- altrig, während der Süsswasserkalk von Waltsch, von Wladarz, der Bittersalzmergel von Saidschitz und der Süsswasserkalk von Kolosoruck einer spätern Bildungszeit angehören. Auch die Mergel von Aag und Trebendorf entsprechen den jüngsten Schichten der Braunkohlenforma- tion. Die unterste Abiheilung der Braunkohlengebilde ist ein meist fester Sandstein, der hie und da Pflanzenreste führt. Ueber demselben wechsellagern Thon und Sand mit einzelnen Kohlenflötzen. Die Kohle selbst trilt nur in wenigen Flölzen darüber auf, von denen meist nur eins bauwürdig ist. In Betreff der Localgebilde bemerkt R., dass der Polirschiefer ein kleines Süsswasserbecken bilde und ganz aus Bacilla- 24 rienpanzern bestehe, welche andere organische Reste umschliessen. Die halbopalführenden Tuffe von Luschitz, auf Plänermergel ruhend, führen zahlreiche ellipsoidische Kalkmassen, welche, wie der Tuff selbst, organische Reste enthalten. Mannichfalliger sind die Gesteine im Bek- ken von Kostenblatt, unter denen ein deutlich geschichteter fester Süsswasserkalk vorherrscht. Die Pyropenführenden Conglomerate von Meronitz bergen wenig deutliche Reste. Jünger, als alle diese, ist der Süsswasserkalk von Waltsch, ebenso der nur Dicotylenblätterführende bei Satteles und das grosse, conchylienreiche Lager bei Tuchorzie, mit welchem der Süsswasserkalk von Kolosoruck paläontologisch überein- stimmt und die mit letzterem zusammenhängende Mergelbildung von Saidschütz, der die Braunkohlen überlagernde Süsswasserquarz von Littmitz, endlich die Süsswasserbildungen von Trebendorf, Aag und Putschiern. Durch seine Untersuchungen gelangt Reuss zu dem Resul- tat, dass die böhmische Braunkohlenformation der miocenen Tertiärzeit angehöre und dem Mainzer Becken gleichaltrig sei. — Dasselbe Alter schreibt Andrä in seiner Dissertatio de formatione terliaria Halae pro- xima auch den Braunkohlen bei Halle zu, indem er das Vorkommen des quarzigen Sandsleines und einer Flabellarie als entscheidend be- trachtet. Den Schichtenbau des Mainzer Beckens erläutert Genth, zugleich um das Alter der Schichten um Mardorf, Amöneburg u. a. O. festzu- stellen: 1. die unterste Schicht bildet der bei Alzey versteinerungsreiche Meeressand, in welchem G. 4 Polypen, 41 Muscheln, 52 Schnecken, 6 Polythalamien, A Gliederthiere, 3 Fische und ein Säugethier fand. 2. Blaue Braunkohlenletten, häufig vertreten durch kalkigen Sand oder sandigen Mergel, so am Sommerberg bei Weinheim, bei Kleinkarben etc. Die Letten von Hochheim und am Petersberg bei Alzei gehören ebenfalls hierher. Bezeichnende Arten sind Litorinella compressa, Ce- rithhum margaritaceum, plicatum, Buccinum cassidaria, Cyrena sub- arata. In Allem fand G. 35 Arten, von denen 4 mit denen des Pa- riser Meeressandes übereinstimmen. Die gleichaltrigen Leiten von Ost- heim bei Hanau führen Lager von bituminösem Holz und Braunkohlen, ebenso die zweifelhaften Alters von Mardorf. 3. Die Süsswasserbildung zwischen Hochheim und Flörsheim, aus dichtem und erdigem Kalk- steine mit zahlreichen (42) Landconchylien bestehend. 4. Der sowohl 3. als 2. überlagernde Cerithienkalk, in welchem G. nur wenige Arten fand. 5. Litorinellenkalk sehr mächtig und eine reine Brakwasserbil- dung, unten mit vielen Cerithien, mit Cyrena, Mytilus Faujasü, Neri- tina marmorea, Helix subcarinata, Litorinella inflata und acuta etc. In der Gegend von Frankfurt, bei Bergen, Kleinkarben ete. ist dieses Gebilde sehr mächtig, und es findet sich wieder zu Amöneburg bei Marburg. Die mittlern und obern Lagen bestehen oft ganz aus Lito- 25 rinella acuta, zu der in den obern noch zahlreiche Land- und Süss- wasserconchylien sich gesellen, wie an der Hammermühle bei Wies- baden. Die hier vorkommenden Arten stimmen mit denen der thonigen Sphärosideritschichten von Mardorf überein, von denen G. 22 verglei- chen honnte. 6. Die jüngste Schicht bilden obere Braunkohlenletten. Alle Braunkohlen der Weiterau (die Ostheimer ausgenommen), des Westerwaldes, die Leiten zwischen Mardorf und Rossdorf gehören hiezu. Ausser Carpolithus gregarius fand G. 13 meist sehr characte- rische Formen darin. Jahrb. 1848, 192. — In dem eben mitgetheilten brieflichen Bericht (vergl. noch Sandberger 1. c. 550) theilt Genth (S. 188) zugleich die Entdeckung eocener Schichten bei Wächtersbach im Hanauischen mit, veranlasst durch einen Schurf auf Braunkohlen im Hultenschen Grunde bei Eckardroth. Der dortige Thon lieferte fol- gende Mollusken: Natica, der N. epiglottina ähnlich oder achatensis; eine Tornatella, Buccinum, Pleurotoma striatula, Dentalium, Nucula Deshayesiana, Cardium, Lucina Brauni n.sp., Cytherea der laevi- gata und splendida ähnlich, Crassatella, Corbula? nucleus. Unter allen diesen ist Nucula Deshayesiana und Pleurotoma striatula am bezeichnendsten. — Ueber die tertiären Bildungen des Westerwaldes beabsichtigt Grandjean eine selbständige Arbeit herauszugeben und theilt vorläufig seine geologischen Ansichten über den Westerwald mit im Jahrb. f. Naturk. Nassau IV. 143. Ueber die Braunkohlen in Bayern gibt Rohalsch im Jahrb. 1848, 183 und Schafhäutl ebd. S. 641 einige Notizen, von denen wir nur aus des Letzteren Mittheilungen Etwas hervorheben, Der hohe Peissenberg besteht aus Molasse-Sandslein mit Pholadomya Puschü, Mytılus Brar- dii et affinis, Lutraria Sanna, in Wechsellagerung mit Mergelschich- ten voll von Cerithium margaritaceum, Ostraea longirostris und Unio flabellatus. Letztere führen 17 Kohlenflötze. In den Hügeln, welche sich an den Peissenberg anlehnen, wird der Sandstein plötzlich lichter und enthält zahlreich Cyrena subarata, Chenopus und Panopaea inter- media. Die Kohlenflötze von Kurzenried über Ramsau bis zur plötz- lichen Wendung der Amper noch Osten werden gleichfalls von grauen Mergeln mit Cerithium margaritaceum begleitet und die drei südlich von der Amper bei Kloster Rothenbuch auftretenden Flötze von Mer- geln mit Mytilus Brardi und acutirostris. Die Kohlen von Schönrain und Annelsbuch bieten dieselben Verhältnisse. Hinter Murnau in der Schlucht zwischen Ramsee und Mühlhabing findet sich Cyrena striatula und cwuneiformis. Der Mergel von Rimselrain bei Tölz ist ganz von Cyrena subarata bedeckt, und bei Miesbach wechselt derselbe mit Schichten, in denen Tornatella gigantea und fasciata, Cerithium mar- garitaceum und plicatum, Turritella tornata und Natica dilatata vor- kommen. Schliesslich theilt Sch. die bayerischen Sandsteine in drei 26 Abtheilungen: 1. obere Meeresformation mit Ostraea longirostris, Pho- ladomya Puschiü, Mytilus Brardü, M. affinis, M. acutirostris, Pano- paea intermedia, Lutraria Sanna. 2. Tertiäre Süsswasserformation mit Cyrena subarata, C. euneiformis, C. trigona, C. aequalis, C. stria- tula, Unio flabellatus und Lavateri. ö. Obere Meeresformation, ältere Gruppe der Schichten näher am Gebirge bei Miesbach, mit Cerithium margeritaceum und plicatum, Turritella tornata, Tornatella fasciata uud gigantea, Melania und Natica. Hiernach wären diese Gebilde miocen und von Rohatsch gänzlich verkannt. Dunker beschreibt die Conchylien und Pflanzenreste aus der Molasse von Günzburg unweit Ulm und theilt zugleich die von Wetzler ge- machten geognostischen Beobachtungen mit. Unter den Diluvialgeröllen folgt eine 30’ mächtige Süsswasserbildung, welche aus Kalkmergel be- stehend nach unten sandig wird und in einen losen glimmerreichen kalkigen Sand übergeht. Dieser letztere, 20’ mächtig, enthält die zahl- reichsten Petrefakten und ruht auf einem schiefrigen schwarzbraunen feinkörnigen Sandsteine. Auf dem linken Donauufer besteht die Mo- lasse aus einem eisenschüssigen bald grob-, bald feinkörnigen Sand- steine. Palaeontogr. 1848. 1. 155. Den Kressenberg hält Fraas für gleichaltrig mit dem calcaire gros- sier inferieur des Pariser Beckens und zwar idenlifieirt er die Eisen- flötze des Kressenberges den sables jaunes, die Nummulitenschichten der bance dure a nummulites, die grünlichen sandigen Kalke mit den Steinkernen der couche des moules. Unter den übereinstimmenden Peirefakten macht er besonders auf Nautilus ziezae aufmerksam, ferner auf die zahlreichen Seeigel, besonders O/ypeaster-Arten, auch auf Ar- ten von Natica, Pecten, Cardium, Chama, Cytherea ete. Abhandl. des Regensb. zool. mineral. Ver. I. 1849. 13. Die Tertiärgebilde von Oberweis bei Gmünden dicht an der Traun bestehen nach Zeuschner aus Ihonigem Mergel, der zuweilen in Sand- stein übergeht und zahlreiche Versteinerungen führt. Unter diesen sind Nummuliten am häufigsten, die Echinodermen erinnern an die des Kressenberges, eine sehr variable glatte Terebratel ähnelt T. grandıs, krabbenartige Krebse mit schön erhaltenen Schildern und Scheeren, Serpeln etc. Die Schichten liegen, wie die Nagelfluh, horizontal und stossen an den Wiener Sandstein. Haidinger, Bericht. III, 64. — In Istrien reicht die Kreide bis zum Orsakanal, Pisino, Visinade und dann folgt ein grauer Sandstein den Gosaumergeln ähnlich, der von Albona gegen NW. über Montana bis Buja und nördlich von der Westseite des Monte maggiore bis Triest sich erstreckt. Er lagert deutlich auf Hippuritenkalk, Dolomit und Nummulitenkalk und wird wiederum von Nummulitenkalk bedeckt. Rosthorn, ebd. $S. 75. — Der Macigno (Wienersandstein) wurde auf der Geologen - Versammlung in Venedig i 27 allgemein für terliär und den Nummulitensandstein bedeckend erklärt, während nach Morlot und Kaiser die Lagerung umgekehrt ist. Ewald hält beide für verschiedene Facies einer und derselben Formation und unterscheidet im Nummulitenkalk wieder drei verschiedene Zonen. Die älteste derselben mit kugligen Nummuliten (in der Provence) gehört der Kreide an. Die zweite oder Hauptnummulitenformation enthält Nummuliten von linsenförmiger Gestalt und ist ihrer zahlreichen andern Versteinerungen wegen den eocenen Straten zuzuzählen. Diese liegt nach de Zigno im Vicentinischen stets auf der Scaglia auf und ist vom Macigno bedeckt. Zu ihr gehören die Schichten um Bayonne, die des Col de Tenda, von Verona, Guttaring in Kärnihen, Sonthofen und vom Kressenberg. Nautilus lingulatus und Pentacrinites didactylus sind am meisten characteristisch. Die dritte Nummulitenetage liegt über den Macigno und ist miocen. 1. c. 300 u. 312. Boue gibt l. c. 446 eben- falls ausführliche Mittheilungen über die Nummulitenschichten und sprach noch in spätern Versammlungen der Wiener Freunde über diese For- mation. 1. c. IV. 51 theilt er mit, dass Raulin auf Candia Hippuriten in Nummulitenschichten gefunden habe, aber die Lagerung dieses Ge- bildes im Verhältniss zur Kreide nicht genau ermitteln konnte; ferner, dass Pilla und Ponzi die italischen Nummulitengebilde anders deuten, als die französischen, deutschen und englischen Geognosten. Tala- vigne unterscheidet in den Corbieres zwei Nummulitenlager, ein eoce- nes wie im Vicenlinischen und eins der Kreide angehörig über den Hippuritenschichten lagernd. — Beobachtungen an der Gränze des Num- mulitenkalkes und der Sandsteinformation bei Triest veröffentlicht Kaiser I. e. IV. 158. Die Kalkmassen des Karst werden von einer die wellenförmigen Hügel um Triest bildenden Sandsteinmasse über- lagert. Diese ist im Thal bei Rojano aus unzähligen Schichten von Thon, Sand und Mergel, zuweilen sehr fucusreich, auch mit verkohl- ten Pflanzenresten erfüllt, zusammengesetzt und heisst in dorliger Ge- gend Maeigno. Der von Nummuliten und Alveolinen strolzende Karst- kalk bildet die Rückwand jenes Thales mit einigen unter den Sand- stein einfallenden Schichten. In den Macignoschichten treten noch einige kalkige 3 Fuss mächlige Schichten auf und dann verschwindet der Kalk. Im Liegenden der letztern führen lehmige Mergel zahlreiche Nummuliten, Lentieuliten, Pecten u. a. Mollusken. Sowohl die in den lehmigen, als die in den reinen Thonschichten eingebetteten Versteine- rungen bestehen nur aus reinem Kalk, und sie fehlen gänzlich in den wechsellagernden durch Pyrit-Nierchen ausgezeichneten Schichten. K. gelangt zu dem Resultate, dass die Nummulitenschichten früher als der Sandstein abgelagert und allmählig in die sandigen Bildungen überge- gangen sind. — Als eine ausgezeichnet alttertiäre Nummulitenbildung bezeichnet Ehrlich den Sandstein zu Maitsee unweit Salzburg 1. ce. 23 IV, 377. Von den darin vorkommenden Versteinerungen sind bestimmt! Carcharias heterodon, Nautilus lingulatus, Arten von Natica, Cy- praea, Conus, Cardium, Plagiostoma, Terebratula, Ostraea, Clypeaster conoideus und Bowei, Echinolampas_ ellipsotdalis, Micraster pulvinatus, Polypen und Foraminiferen. Die Schichtenfolge erläutert E. (l. ec. V. S0) durch das Profil am Warlstein, wo von oben nach unten folgende Schichten mit südlichem Einfallen auftreten: 1. röthlich grauer und graulich grüner versteinerungsreicher Sandstein; 2. röthlich grauer Sandstein; 3. loser Sand; 4. gelber zerklüfteter Kalk; 5. graulich weis- ser Kalk; 6. grünlicher Sand; 7. Mergel. Nach Schalem hin verliert sich die ganze Formation und weiter westlich erscheint sie am Hauns- berg und bei St. Pankraz wieder unter denselben Verhältnissen aber in bedeutenderer Mächtigkeit. Der Gehalt an Eisen nimmt in der For- malion nach Westen so bedeutend zu, dass im Kressengraben bei Ach- thal und Neukirchen darauf gebauet wird. An letzterem Orte ist be- sonders der Maurenschurf eine reiche Fundgrube vortrefflicher Petre- fakten. — Eine kurze Mittheilung über das Nummulitengebirge von Teschen gibt Hohenegger I. c. V. 119; die bei Woinowiz daselbst vorkommenden Nummuliten weichen von den andern durch ihre stark geöffnete Spirale ab. Unter ihnen fand sich ein Enkrinitenstiel und bei Bistritz ein Pentakrinit. Hierauf, sowie auf die im Hangenden der Nummuliten auftretenden Eisenerzflötze mit neocomiensischen Ammoni- ten, Skaphiten und Hamiten begründet H. die Behauptung, dass die Nummulitengebilde der Karpathen nicht tertiär, sondern älter seien. Ebenso ergibt sich in dieser Gegend das Alter der Fucoiden, welche über und unter den Nummuliten vorkommen. Die Nummulitenformation der Schweiz haben Brunner (Mitth. Na- turf. Gesellsch. in Bern, No. CX. u. CX1. 1848. S. 9) und Rutimayer (Bibl. univ. 1848. Novbr.) untersucht. Ersterer fand im Norden die Flysch- formation des nördlichen Abhanges der Alpen nicht wieder und iden- Ufieirt mit derselben den dieselben Fucoiden-führenden Macigno am südlichen Abhange. Die Schichtenfolge in der Schweiz ist: 1. Kalk mit Caprotina und Radiolites Blumenbachiü. 2. Nummulitenführender Kalk und Sandstein. 3. Fucoidenschiefer oder Flysch; in der Brianza dagegen 1. mächtige Fucoidenformalion mit Fucus intrieatus. 2. Ru- distenconglomerat. 3. Nummulitenschichten mit einer im Flysch häufi- gen Art. 4. Schiefer mit den Fucoiden des Flysch. Demnach scheinen die beiden ersten Schichten des Südens in der Schweiz zu fehlen. Dass die Fucoidenschiefer der Brianza noch Inoceramen und Ammoni- ten führen, bezweifelt B. Die Nummulitenformation lieferte Nummu- lites? globulus, N. umboreticulatus, N. patellaris, Operculina ammo- nea, Nodosaria. Eingelagert in diese Formation sind die bituminösen Mergelschiefer am Beatenberg und bei Sigriswyl mit Cerithium ligatum 29 n. sp., Melania costellata, Solarium, Neritina Fischeri n. sp. Dieselbe Formation ist durch Brongniart und Studer in den Diablerets vorkom- mend beschrieben, wo B. noch Melania costellata, Cerithium elegans, C. polygonum, C. Phillipsü und ©. Chemnitziae fand. Rutimayer un- tersuchte in den Berner Alpen den Fucoidensandstein und das darunter liegende Nummulitengestein. Er erklärt beide nach den darin vorkom- menden Foraminiferen für tertiär und betrachtet auch den Gurnigel- sandstein mit dem Ralligen- und dem Taviglianazsandstein als blossen localen Modificalionen für gleichaltrig. Im pyrenäischen Nummulitengebirge sind nach Tallavignes zwei Abtheilungen zu unterscheiden, nämlich das Systeme Iberien und Sy- steme Alaricien. Elie de Beaumont hält das mittelmeerische Nummu- litenterrain für älter, als das von Soissonnais, welches auf den Ligniten des plastischen Thones, der Basis des Pariser Grobkalkes ruht. Von den Mollusken des erstern ist ein Theil eigenthümlich, ein anderer mit dem jüngern und ein dritter aus 15—20 Arten bestehend mit denen der Kreide gemein. Von den Echinodermen findet sich nach Agassiz nur Echinopsis elegans im Soissonnais und im miltelmeerischen Terrain zugleich. Hiernach und nach andern Vorkommnissen unterscheidet B. beide Terrain als antepyrenäisch und postpyrenäisch. (Bull. geol. 1848, V. 413). — Ueber das Alter der Nummulitenschichten im Becken der Gironde mit besonderer Rücksicht auf die Versteinerungen macht Raulin Untersuchungen bekannt ebd. 114. 425. 433, über das der Pyrenäen ib. 591 und reicht der Pariser Akademie eine Classification des Ter- tiärgebirges in Aquitanien ein. Compt. rend. 1848. XXVIL 22. — Auch Verneuil schenkte dem Nummulitengebirge einige Aufmerksamkeit. Auf der Gränze von Asturien und Santander (Bullet. g&ol. 1548. V. 522 und Lond. Edinb. phil. mag. 1849. XXXV. 34) bedeckt diese Formation alle wahren Kreidegebilde, deren Orbituliten fälschlich mit Nummuliten ver- wechselt sind. Die jüngste Schicht der Kreide bildet ein gelblicher Kalkstein mit Spalangen und auf diesem erst ruht das Nummulitenter- rain in gleichmässiger Lagerung. Ausser Nummuliten fand V. noch Serpula spirulaea, Conoclypus conoideus, Ostraea crassissima. Nach Mästre sollen diese Lagerungsverhältnisse von Aragonien bis Valencia sich erstrecken. Ueberhaupt tritt die Nummulitenformation (L’Instit, 1848. 44) nur da auf, wo andere eocene Straten fehlen und Pilla’s, Catullo’s und Pasini’s Angaben von Vorkommen der Nummuliten mit Hippuriten entbehren der zuverlässigen Begründung. — D’Orbigny un- terscheidet zwei dem Alter nach verschiedene Nummulitengebirge. Das eine in den französischen Alpen, den Pyrenäen und in der Gironde entspricht dem plastischen Thone von Paris und London und dem un- tern Sande von Soissons, daher es d’O. eiage Soissonien nennt. Das andere ebenfalls in den Alpen und dem Gironde-Becken aufiretend 30 schliesst den Calcaire grossier von Paris bis zum Gypse vom Mont- martre uud den Londonthon ein und bildet die etage Parisien. Mur- chison, James. Edinb. n. philos. Journ. 1849, XLV1. 280, Das Alter und die Lagerung des Nummulitenkalkes in Alabama er- läutert Lyell (Quart. journ. geol. 1848. IV. 10). Der Durchschnitt zwi- schen Clairbone und Bettis Hill zeigt folgenden Schichtenbau: 1. thonig sandige eocene Schichten mit Ostraea sellaeformis, Cardita alta, C. planicosta, C. parva, Crassatella praetexta und 200 andern Arten. 2. Ein 50° mächtiger weisser und rother Kalk mit Flabellum cunei- forme, Scutella Lyelli, Zeuglodon ete. 3. Ein 70° mächtiger ziemlich reiner Kalk mit zahllosen Orbitoides Mantelli. Unter Orbitoides bringt nämlich d’Orbigny die von Morton als Nummulites Mantelli, u. a. be- schriebene Arten. Ueber eine marine Tertiärbildung am Randen bei Schaffhausen be- richtet Merian in den Verhandl. Baseler Gesellsch. 31. Dieselbe besteht zus einem weisslichen und röthlichen, porösen, fast ganz aus terliären Molluskenschalen zusammengeselzten Kalksteine und ruht auf weissem Jurakalk. Merian erkannte 13 Arten in dem Kalk: Melanopsis citha- rella n. sp., Nerita Lafoniü n. sp., Neritina, Trochus, Pleurotoma, Cerithium, Murex, Buccinum, Strombus, Conus, Venus, Osiraea. — Die Versteinerungen im Süsswasserkalke des Rheinthales zwischen Mühl- hausen und Altkirch entsprechen am meisten der mittelmeerischen Con- chylienfauna, wie sich aus Merian’s Uebersicht derselben 1. c. 34 ergibt. In den Tertiärschichten von Pau fand Rouault 109 Arten Verstei- nerungen, welche diese Bildung als eocen darstellen, denn es kommen 34 davon in den eocenen Schichten bei Paris vor, 13 bei London, A bei Valognes, 4 in Belgien, 15 im Nummulitengebirge von Biaritz, S in demselben Gebilde von Corbieres und 5 im Vicentinischen. Die folgenden sind neu: Turbinolia Edwarsü, T. Haimei, T. cupula, T. Lamarkü, Serpula granulosa, Pectunculus striatus, Nucula semi- striata, Cerithium subfragile, Triforis biplieatus, Tr. conoidalis, Pleu- rotoma Nystü, Pl. Archiaci, Pl. Talavignesü, Pl. Omaliusü, Pl. Le- honü, Pl. Blainvillei, Pl. subcarena, Pl. Deshayesi; Cordieria n.gen. Palensis, ©. pyrenaice, CO. iberica, C. Biaritzana, Fusus subpentago- nus, F. Davidsonü, F. ovatus, F. Millardü, Columbella marginata, ©. filosa, Murex trigonus, M. septemcostatus, M. Geoffroyi, Triton spinosum, Rostellaria maxima, R. Lejeunü, R. Rupei, R. spirata, Hitra Prevostü, M. cincta, M. Thorentü, M. Delbosü, M. fusellina, M. Agassızü, Voluta striatula, Cypraea Deshayesana, Ancillaria co- nica, A. spissa, A. nana. Bullet. geol. 1848. V. 204. — Den Pisoliten- kalk im Pariser Becken betrachtet Hebert als eine von den tertiären Straten geologisch und paläontologisch völlig unabhängige Bildung, die vielmehr für das jüngste Glied des Kreidegebirges gehalten werden BJ | muss 1. c. 389. — Die Versteinerungen des terliären Mergels von Aix sind nach Pomel miocen. 1. c. 19. — Delbos untersuchte die Fahluns des südwestlichen Frankreichs und stellte für die miocenen Gebilde im Gironde- und Adourbecken folgende Eintheilung auf: I. Obere Abthei- lung a. obere Gruppe: 1. Süsswasserkalk von Bazas. 2. Fahlun von Salles. 3. Fahlun von Merignac. A. Süsswasserkalk von Saucats. 5. Untere Gruppe: 5. Fahlun von Saucats. 6. Molasse mit Knochen und Echiniden. Il. Untere Abtheilung. 7. Blaue Fahluns von Dax und Asterienkalk der Gironde. Im Adourbecken kält D. die blauen, thonig- sandigen Fahluns von Tartas und Lareat für gleichaltrig mit dem grauen harten Schneckenkalke zu Garans. Die Molassen sind im Girondebecken sandig gelblich oder bläulich, feinkörnig, reich an Operculina com- planata, führen Knochen und Zähne von Cetaceen und Fischen, Scu- tella subrotunda, Echinolampas Laurillardi, Clypeaster marginatus ete.; im Adourbecken sind es sandige Mergel mit groben Geschieben, ebenfalls mit Knochen und Zähnen, mit Clypeaster marginatus, Echi- nolampas Kleini, E. semiglobosus, Conoclypus Bordae. Die Fahluns von Leognan, vorherrschend sandig, scheinen im Adourbecken durch die Schichten von Saubrigues und St. Jean de Marsacq vertreten zu werden. Bei Saucats und Merignac lagert auf den Fahluns ein Süss- wasserkalk mit zahlreichen Conchylien und jünger als dieser ist der feine Muschelsand zu Salles und die gelben Kalkbänke zu Roquefort ete. Der mit Paludinen erfüllte Süsswasserkalk von Bazas, mit dem von Saucats irrthümlich verbunden ruht deutlich auf den Fahluns von Merignac nnd ist also jünger als beide. Bullet. soc. geol. 1848. V. 417, Ueber eben diese Gebilde ist noch Raulin 1. c. 437 zu vergleichen. — Derselbe fand den von Leymerie in seiner Lagerung nicht erkannten Süsswasserkalk mit ?hysa von Montolieu in die Nummulitenschichten eingelagert, denn der Schichtenbau ist deutlich geschieden in 1, eine rölhlich gelbe Zone als Nummulitenkalk, Thon und thoniger Sand mit Molasse; 2. eine weisse Zone als weisser Süsswasserkalk; 3. eine grau- liche Zone als grüne Thone mit einigen Kalkschichten. Bullet. soc. geol. 1848. V, 428. Die Tertiärschichten von Limburg findet Hebert mit den Ostraea ceyathula führenden des Pariser Beckens nach Procenten der in beiden zugleich vorkommenden Versteinerungen gleichaltrig. 1. e, v1. 459, Ueber das Vorkommen von Süsswassermollusken bei Baulieu, Lom- gley u. a. ©. in Hampshire gibt Moore einige Mittheilungen im Quarteri. Journ, geol. 1849. V. 315 und über den Crag von Chillesford bei Ox- ford Prestwich ebd. 345. — Im Crag von Suffolk hat Wiggins eine grosse Menge von Zähnen, Knochen und Coproliihen gefunden. Ebd. 1848. IV. 294. — Desor und Labot untersuchten die terliären und jüngern Ablagerungen auf Nantucket, 1. e. 340, 32 Die Berggruppe des Mocatam am Nil besteht aus tertiären Sandsleinen, Kalken und Mergeln, in welchem Kowalewskji Nummulites, Voluta, Cardium productum, Fusus, Nerinea, Trochus, Mactra, Madrepora, Dentalium, Solen, Turbo, Crassatella sulcata, Nummulites polygyra- {us fand. Dieselben Schichten dehnen sich bis Suez und Cairo aus. Ermann’s Archiv. VIII 1849. 1. 158. 8. DI Lmvoum: Von den vielen zerstreueten Bemerkuugen über Diluvialgebilde machen wir auf folgende aufmerksam: Boll untersuchte die Diluvial- gerölle Mecklenburgs und erkannte, dass mehrere früher für anstehend gehaltene Vorkommnisse nur auf secundärer Lagerslätte im Dilu- vium eingebeltet sind. So das Thonlager mit seinen tertiären Verstei- nerungen bei Neubrandenburg, in welchem zugleich auch Kreide-, Jura- und ältere Versteinerungen gesammelt wurden. Die sehr schön erhaltenen Terliär - Petrefakten des Thonlagers sind: Cypraea inflata, Cassidaria depressa, Turritella imbricataria, Fusus muliisulcatus, Pleurotoma subdenticulata, Pl. trochiformis, Pl. flexuosa, Pl. Water- keynü, Natica glaucinoides, Nucula Deshayesana, N. Chastelü, Lucina «micarinata. Mecklenburger Archiv. 1848. 1. 123. — Ebenso verhält es sich mit den meisten für anstehend gehaltenen Kreidegebilden Meck- lenburgs. ebd. 1849. III. 191. — In jurassischen Geschiebeblöcken bei Stavenhagen in Mecklenburg erkannte Boll Ammonites tumidus, A. communis, A. jason, Mytilus subaequiplicatus, M. plicatus, Pinna lanceolata, Lutraria gregaria, Pholadomya Murchisonü. 1. ce. 190. — Bei Neubrandenburg und Neustrelitz kommen Muschelkalkgerölle mit den gemeinsten Versteinerungen nach Boll noch vor, aber im Gross- herzoglhum Mecklenburg-Schwerin sind sie noch nicht beobachtet, ebenso nicht auf Rügen, und ihr Vorkommen in Holstein ist sehr zwei- felhaft, 1. ec. 1848. II. 87. Eine kurze Characteristik des Diluviums der Gegend um Quedlin- burg, besonders des knochenführenden auf dem Seveckenberge nebst Verzeichniss der darin aufgefundenen Vögel und Säugethiere lieferte Ref. in seiner Diss. de geogn. septemtr. Hercyn. fass. constitutione p. 31. Er untersuchte Reste von: Larus priscus, Otis brevipes, Hirundo fos- silis, Corvus crassipennis, C. fossilis, Fringilla trochanteria, Elephas mintmus, E. primigenius, Rhinoceros tichorhinus, Bos primigenius, Cervus eurycerus, ©. elaphus fossilis, C. capreolus fossilis, Antilope, Equus fossilis, Spermophilus eitillus fossilis, Lepus diluvianus, Mus musculus fossilis, Hypudaeus major, Sciurus priscus, Canis lupus fossilis, Hyaena spelaea, Felis spelaea. — Eben diese Bildung berührt auch Beyrich in der Geol. Zeit. 1849. 1. 312. 33 Ueber die Ausfüllung des Main- und Regnitzthales bei Bamberg stellt Haupt einige geologische Betrachtungen an. Abhandl. des zool. mineral. Ver. in Regensburg. I. 1849. 1. — Das Diluvium des Rheinthales untersuchte Collomb. Bullet. g6ol. VI. 479. In einem erratischen Blocke im Thale der Grande Eau bei Aigle fand Merian eine schöne Sigillaria und beweist durch dieselbe die Ab- stammung des Blockes aus den Conglomeraten am Ausgange des Wallis am rechten Rhoneufer. Baseler Gesellsch, 35. Ueber das Alter der Knochenhöhlen stellte Cotton Untersuchungen an, indem er die darin vorkommenden Säugethiere nach ihrem ander- weitigen Vorkommen zusammenstellt. Von 42 Arten derselben in Eng- land fand er 20 den pleistocenen Süsswasserbildungen und Höhlen ge- meinschaftlich, 5 den erstern und 17 den lelztern eigenthümlich. Unter diesen sind fast alle Raublhiere, die in offnen Diluvialgebilden nur selten vorkommen (in Deutschland eben nicht selten z. B. bei Egeln, auf dem Seveckenberge bei Quedlinburg). Den Höhlen sind vorzüglich viel kleinere Thiere eigenthümlich, während Pachydermen ebensowohl in denselben, wie im freien Diluvium, dort aber unvollständig liegen, denn sie wurden von den Raubthieren, welche die Höhlen bewohnten, erst als Beute hineingeschleppt. Edinb. Phil. Journ. 1848. Febr., Jahrb. 1848. 765. — Bei Gower unweit Swansea liegt eine 128 Fuss lange Knochenhöhle mit Resten von Hyaena, Ursus spelaeus und von Wie- derkäuern. Bate, Rep. brit. Assoc. 1848. 62; L’Instit. 1848. 353. — In seinem Aufsatze über die Höhlen in Griechenland (Jahrb. 1848. 420) beschreibt Landerer die Höhlen auf Kythurs, auf Anliparos und am Parnass. — Die neu entdeckte Knochenhöhle bei Alais liegt nach d’Hombres Firmas 178% über dem Meeresspiegel und in ihrem thonigen Boden wurden zahlreiche Knochenreste gefunden, welche nach Gervais Bestimmung folgenden Thieren angehören: 1. Hyaena spelaea Zähne und Knochen. 2. Canis nach zwei Kieferfragmenten zwischen Fuchs und Chakal stehend. 3. Lepus nach einem Oberarm zu Lagomys ge- hörig. 4. Cervus von der Grösse des C. elaphus. 5. Bos primigenius zwei Mahlzähne und Extremitätenreste. 6. Felis spelaea vielleicht nach dem untern Theile des Radius. L’Instit. 1849. 106. 187. — Im Thal der Oise bei Auvers fand Hebert Ueberreste von folgenden Wirbel- thieren Talpa, Canis, Hyaena spelaea, Felis, Hypudaeus, Lepus, Ele- phas, Equus, Cervus Megacerus, Antilope, Bos, Aves, Batrachia, Pisces, von letztern drei Wirbel und Extremitätenknochen,, deren ge- nerelle Stellung noch nicht bestimmt worden ist. Bullet. soc. geol. VI: 604. Ueber die im J. 1846 entdeckten Knochenablagerungen bei Odessa theilt- Nordmann den Wiener Freunden einige nähere Angaben mit. In einem gelben Thone in Odessa selbst wurden Reste von Elephas, 3 34 Rhinoceros, Lophiodon, Bos, Cervus, Ursus, Hyaena, von andern Raubthieren, von Castor und Vögeln gefunden. Zahlreichere Reste birgt derselbe Thon bei Nieroubai, 12 Werste von Odessa. Sie ge- hören zum Theil denselben Galtungen, z. Th. Mastodon, Equus, Hıp- parion, Ovis, Antilope, Canis, Felis, Lepus, Spalax. Im Ganzen wur- den 4560 Knochen, 82 Kinnladen und 1830 Zähne von mehr als 107 Individuen 24 verschiedener Arten entdeckt. An der letziern Localität tritt unter dem Thone eine Bildung mit zahlreichen Conchylien und Fischzähnen (Scardinius, Pyenodus ete.) auf. Haidinger, Berichte IN. 371. B. In geographischer Folge. 1.. Ewr7,0p.a. Ueber den geologischen Bau der Alpen, Karpathen und Apenninen, insbesondere über den Uebergang zwischen den secundären zu den terliären Gebilden und über das Vorkommen ausgedehnter Eocen - Bil- dungen in Süd-Europa theilt Murchison seine Ansichten im James. Edinb. new phil. Journ. 1849. XLVI. 280 und im Quart. Journ. geol, 1849. V. 1 übersetzt von G. Leonhard, Stuttgart 1850 mit. Wir müssen wegen ‘des Inhalts dieser ausführlichen Abhandlung auf die Quellen verweisen und uns begnügen, einige der am Schlusse aufgeführten allgemeinen Resultate zu wiederholen: 1. Obgleich das silurische, devonische und Kohlengebirge in den Alpen existirt; so ist doch vom permischen Systeme des nördlichen Europa keine Spur im südlichen aufzufinden. 2. Ueber den paläozoischen Gebilden der Alpen besonders im südlichen Tyrol lagern triasische Gebilde mit der ausge- zeichneten Muschelkalkfauna (St. Cassian); im nördlichen Europa feh- len dieselben. 3. Die jurassische Bildung der Alpen und Apenninen besteht aus zwei deutlich geschiedenen Kalkgebilden, deren untere dem Lias und Unteroolith, deren obere dem Oxford entspricht. 4. Das Kreidegebirge des südlichen Europa besteht aus dem schwarzen Kalke des Neocomien, den Untergrünsand Englands vertretend und aus rolhem Kalk, dem Aequivalent der weissen Kreide. 5. Wo in den Alpen und Apenninen die Schichtenfolge nicht unterbrochen ist, geht das Kreide- gebirge mineralogisch und zoologisch allmählig in das Nummulitenge- bilde über, welches eine eocene Tertiärfauna birgt. 6. Die Gegenwart zahlreicher Fossilen in letzterem, besonders Nummuliten und Echino- dermen beweist, dass dieses Gebilde sich vom Mittelmeere nach Aegyp- ten, Kleinasien, Persien bis Hindostan ausdehnt. 7. Der Karpathen- und Wienersand, der Flysch und Macigno soweit sie Nummuliten füh- ren, sind eocene Tertiärgebilde und nicht secundär. 8. Kreide und eocene Nummulitengebilde der Alpen sind successiv im Meere abge- lagert, aber später dislocirt ete. 35 Zur Geognosie und Geologie der südöstlichen Alpen in Steyermark, Kärnthen und Krain lieferte v. Rosthorn Beiträge im Jahrb. 1848. 454, Das gebirgige Tafelland von Istrien, dem südlichen Krain und einem Theile Ungarns besteht grösstentheils aus Kalkstein, weniger aus Sand- stein. Letztrer bildet zwei parallele Züge, der südlichere von Triest über Pinquente, Albona nach St. Lucia am Quarnero, wird Sandstein von Triest genannt; der nördliche von Görz über Wippach, Prewald Feistritz und das Dragathal bis in die Bucht von Buccari, heisst Sand- stein von Görz, Beide Züge theilen das Kalktafelland in ein unteres, mittleres und oberes. Das untere erstreckt sich in die Breite von Pola bis Pisino, das mittlere von Opschina bis Prewald (Karst), das obere von Adelsberg bis Oberlaibach. Geognostisch und mineralogisch un- terscheidet R. in diesem Kalkgebiete folgende Abtheilungen: Oolithi- scher Kalk, arm an Versteinerungen (bei Ober-Laibach), schwarzer Kalk mit den Solenhofern ähnlichen Fischen und Alveolinen (Comen, Grische ete.), grauer Dolomit bis auf wenige Hippuritenfragmente ver- steinerungsleer, unterer gelblich weisser Hippuritenkalk mit Hippuriten, Echiniten, Peeten, Podopsis etc. (Pola, Carnizza, Galignana) an der obern Gränze z. B. im Carpanothale Schwarzkohlen führend, unterer gelblichgrauer Nummulitenkalk mit Nummuliten und Alveolinen. Im Sandsteingebilde beginnt ein grünlichgrauer Schieferthon die Schicht- reihe. Dann folgt Sandstein, grau, verwittert braun, mit Abdrücken von Wurzeln, Stämmen und Blättern. Darüber der obere lichtbraune Nummulitenkalk nur aus Nummuliten bestehend; bei Pinquente in Istrien mit einer Schicht voll von Echinus, Spatangus, Cardium, Lima, Pe- cten, Tellina, Trochus, Dermetus etc. Der obere graue Hippuritenkalk mit schönen Hippuriten und sparsamen Terebrateln lagert überall auf dem Görzer Sandsteine auf, ebenso ein grauer bituminöser Kalkstein. Ein sehr lichter Kalkstein bedeckt den Nummulitenkalk des Triester Sandsteingebirges. Die Lagerungsverhältnisse bestimmen R. zu der Annahme, dass es eine seeundäre und eine terliäre Nummulitenforma- tion gibt. Ueber eben diese Verhältnisse berichtet R. in einem Briefe an Haidinger (Berichte III. 77) und Morlot auf denselben Bezug neh- mend (ebd. S. 402) äussert seine abweichende Ansicht besonders in der Lagerung des Sandsteines, worüber er Ausführlicheres beizubrin- gen verspricht. Die Formationsreihe in den Alpen, besonders die Stel- lung des Wienersandsteines betreffend, erläutert v. Morlot in Haidin- ger’s Bericht. II. 334. Er ordnet die Formationen wie folgt: 1. re- cente Formationen. 2. Erratisches Diluvium, Blöcke, Morä- nen, Löss, Höhlen, Knochenlehm. 3. Aelteres Diluvium. 4. Jüngere Tertiärformationen, pliocen und miocen, Molasse, Lei- thakalk, Konglomerat, Sand, ächte Braunkohlen. 5. Alttertiäre Formationen, eocen, Nummulitenkalk, Diablerets, Sonthofen, Kres- 3* 36 senberg, Althofen, Karst und Istrien, Vicenza, Ronca, Monte’ Boleca, Kohlen mit braunem Strich, aber häufig backend. 6. Kreide und Grünsand, Hippuritenkalk, Gosauformation, Schratienkalk u. s. w. z. Th. auch zum obern Alpenkalk gerechnet. 7. Jura, oberer Alpen- kalk, oberer Alpendolomit, wahrscheinlich der obere Lias auch dabei. 8. Lias mit Keuper oder obere Triasgruppe, Wienersandstein, Karpathensandstein, Höglsandstein, Fucoidensandstein, Flysch, Gurnigl- sandstein, Niesensandstein, Macigno, Jassello u. s.w. Exotische Blöcke. Hallstädter Cephalopoden oder Ammonitenmar- mor, Bleiberger Muschelmarmor, St. Cassian. 9. Untere Trias- gruppe und vornämlich Muschelkalk, unterer Alpenkalk, gewöhn- lich dolomitisch, aber alsdann massiger und nicht so deutlich geschieh- tet, wie der obere Alpendolomit, Blei- und Galmeierze führend und die isocardiaartige Muschel, die sogenannte Dachsteinbivalve enthaltend. 10. Rothliegendes, rother Sandstein und Schiefer, paläontologisch noch nicht streng nachgewiesen, aber durch alle andern geologischen Umstände wohl ausser Zweifel gesetzt. 11. Kohlengebilde, Schie- fer der Tarentaise und von Fouilly, Rangalpe, nach Einigen auch die versteinerungsreichen grauwackeartigen Schichten bei Bleiberg. 12. Obere oder paläozoische Gruppe des Uebergangsgebirges, Grauwackenkalke, häufig dolomitisch, und Grauwacke selbst mit Schie- fer, mächtig und regelmässig in den östlichen Alpen entwickelt, Ver- steinerungen wahrscheinlich silurische bei Dienter, auch am Plawutsch, der Erzberg bei Vordernberg. 13. Azoische Gruppe des Ueber- gangsgebirges. 14. Krystallinisches Schiefergebirge. Geologische Beobachtungen in den österreichischen Alpen schon im J. 1842 gesammelt, veröffentlicht Haidinger in seinen Berichten II, 347 in der Form eines Tagebuches. Die erste Exeursion ging von Neun- kirchen über Wirflach durch die Klaus gegen Grünbach nach Rosen- thal vorzüglich im .‚Kohlen- und Kreidegebirge. Dann nach Neuberg in einen Sandstein mit zahlreichen Gosauversteinerungen, später in den Wienersandstein von Wienerbrückel, wo an der Tonibauer Alpe Eqwi- setites columnaris, Taeniopteris Haidingerana, Pecopteris, Pterophyl- lum longifolium, Taxodites pectinatus und Cycadeenreste gesammelt wurden. Bei Mariazell untersuchte H. die Kalksteine, Dolomite etc., wandte sich dann in das Kalkgebirge am Lachenbach über Gaming bis nach Gresten, Scheibbs und St. Anton. Bei Neubruck fand er den Schichtenbau vollständig aufgeschlossen (von oben nieder Kalkstein, Schiefer, Kohle, Sandstein) und sammelte Equisetites columnaris, Cala- mites, Taeniopteris vittata, Pecopteris Stullgartiensis, Pterophyllum longifolium. und in der Kalkschicht Modiola plicata, Pecten textorius, Ostraea, Terebratula decorata. Auch bei Ipsitz kommen Kalksteine mit Ammoniten und Belemniten vor und die Kohlenschichten enthalten 37 Equisetites Hoeflianus, E. columnaris, Odontopteris cycadea, Aletho- pteris dentata, Polypodites heracleifolius, Zamites lanceolatus, Pte- rophyllum longifolium. Am nördlichen Fusse des Königsberges zwi- schen St. Georgen im Reith und Gössling zeigte sich die Lagerung’ der Kohlen deutlich zwischen dem Sandstein und Kalkstein. Ebenso: inter- essante Beobachtungen bot das Flussbett des Ips mit seinen Diluvial- bildungen, die H. noch weiterhin verfolgte. Am Pechgraben fand er Pholadomya ambigua und nodosa, Lutraria unionoides, Thalassites concinna, Modiola plicata und scalprum?, Pecten, Terebratula deco- rata. Bei Reifling war gerade der erste Saurier in den österreichischen Kalkalpen, das 30 Fuss lange Skelet eines Ichthyosaurus platyodon, entdeckt worden. Im Grunde des Laussathales trilt wieder Sandstein auf, ebenso in der Nähe des Weiss in Sonnberg, wo er deutlich unter den Kalkstein einfällt und die Fucoiden des Wienersandsteines führt, während der Kalkstein Hippuriten enthält und die bituminösen Schiefer zwischen beiden Rostellarien. Westlich von Admont erscheint der ältere Sandstein der Alpen, oft zur Grauwacke gestellt, und nördlich davon der weichere Sandstein mit Gosauversteinerungen. Nicht weit von. Windischgarten steht ein Kalkfelsen mit Terebrateln (T. coneinna, antiplecta et nov. sp.). Die weitern Excursionen über Georgenberg, Scharnstein, Grünau, Gmünden, Stadt Steyer, Wallsee, Waidhofen, Amstetten, Wieselburg, Külk, Lilienfeld, Trasen und Altenmarkt führ- ten in dieselben Formationen, wie die frühern. — Einen Bericht über eine Reise in die österreichischen Alpen hat auch Studer veröffentlicht im Jahrb. 1849, 166— 176. In der Umgegend von, Triest erscheinen drei Formationen.‘ Der Nanes und die grösste Masse des Karstes enthalten zahllose Hippuriten. Ueber diesem Kalkgebilde lagert der Nummulitenkalk, dessen Forami- niferen in der Nähe jenes Kalkes winzig klein sind und erst in höhe- ren grösser werden. Die Grösse derselben schreitet fort, je mehr sich ihr Lager dem Macigno nähert. Dieser bildet Triests nächste Umge- bung und besteht aus wechsellagernden Sandsteinen und Mergelschie- fern, von denen die erstern in den untern Schichten beträchtlich über- wiegen. Schalenförmig eingelagert in: den Macigno sind Nummuliten- kalkschichten. Kaiser in Haid. Ber. V. 267. Die von Fuchs in den Venetianer Alpen gesammelten Versteinerun- gen bestimmte F. v. Hauer und macht das Verzeichniss derselben 1. c: IV. 374 bekannt. In dem rothen Sandstein finden sich: Myacites fas- saensis, Posidonia Clarae, Avicula Venetiana n.sp., Peeten Fuchsü n.sp-, Ammonites? Simonyi, Araucarites agandieus. In der mit Kalk- stein. wechselnden Partie desselben Sandsteins: Ceratites: cassianus, - Ceratites n. sp. (nodosus Cat.), Ammonites 3 sp., Avicula Zeuschneri, Naticella costata. Im Posidonomyenkalk: Posidonia Clarae, P. radiata, 38 P. Brandis, P. Becheri Wissm., P. n. sp., Gervillia lata n. sp., Pecten discites, Avicula socialis. Hiernach entspricht der rothe Sandstein dem bunten Sandsteine und der Posidonienkalk dem Muschelkalke, Im Krinoideenkalke: Scyphia capitata, Enerinites liluformis, E. gramu- losus, Cidaris fleeuosa, Terebratula vulgaris?, Pecten alternans, P. laevigatus?, Ammonites aon, A. galeiformis, alles den Cassianer For- men entsprechend. In den höhern Schichten treten entschieden juras- sische Arten auf, als Am. athleta, A. Hommairei, A. anceps mit Te- rebr. diphya. Die grauen doleritischen Sandsteine führen wieder Cas- sianer Formen wie Posidonia Wengensis, Avicula globulus. — Der- selbe übergab den Wiener Freunden ferner eine Abhandlung neu auf- gefundener Cephalopoden aus den rothen Marmorn von Hallstadt und Aussee: Orthoceras pulchellum Hauer, Nautilus Barrandi H., N. pu- teus H., N. gomiatites H., N. Quenstedti H., N. Salisburgensis H., N. Simonyi H., Ammonites modestus Buch, A. aon Mstr., A. Pöschli H., A. Morlotü H., A. Gaytani Klp., A. subumbilicatus Bronn, A. bica- rinatus Mstr., A. galeiformis H., A. Ausseanus H., A. Johannis Austriae Klp., A. globus Quenst., A. subbullatus H., A. reticulatus H., A. semiplicatus H., A. imperatus H., A. Breunneri H. ebend. $. 377. — Auch de Zigno liefert einen Beitrag zur Geognosie und Paläonto- logie der Venetianer Alpen im Jahrb. 1849, 281, worin er folgende Formationsreihe aufstellt: 1. ein Sandsteinsystem mit Pflanzenresten, darüber 2. eine wohl characterisirte Trias (Recoaro, Falcade, Agordo etc.), dann 3. das mächtige Kalksteingebirge der Seite Communi in der Dal Sugana und im Becken der Trient. 4. Der Lias, die dolomi- tischen und oolithischen Schichten, in deren oberem Theile sich die grauen Phytolithenflötze von Rotzo zeigen. Alles dies wird bedeckt durch die Oxfordschichten mit Amm. anceps, A. Hommairei, A. ath- leta, A. viator, A. zignoanus. 9. Das Kreidesystem beginnt mit dem Biancone mit Amm. Grasanus, A. incertus, A. Astieranus, A. infun- dibulum, A. quadrisulcatus, Crioceras Duvaliü, Cr. Emerici, Cr. Vil- liersanum, Ancyloceras pulcherrimum, A. Puzosanum, Belemn. latus, B. dilatatus. Dann folgen 6. die Schichten mit Hippurites und Actaeo- nella von Santa Croce im Bellunesischen und endlich 7. die dünn- schiefrige Skaglia mit Ananchytes tuberculatus, Holaster, Inoceramus Lamarkü. 8. Alle vorigen werden nach und nach bedeckt von Num- mulitenkalk, von basaltischen Brecciolen, von kalkigen Sandsteinen und eocenen Petrefaktenmergeln. Die tertiären Straten des Vicentini- schen, Trevisanischen nnd Paduanischen enthalten zunächst über der Skaglia die Versteinerungen von Biaritz und das zu Ronca, im Val die Lonte zu Castellgomberto, Magre uud Asolo wohl entwickelte eocene Gebilde wird an letzterem Orte und bei Schio bedeckt 9. von ausgezeichneten Miocengebilden, auf welchen 10. Sand, Thon und Con- 39 glomerate, vielleicht pliocen, liegen. — Im Alpenkalk zwischen der Tarentaise und Encombres fand Sismonda folgende liasinische Arten: Ammonites fimbriatus, A. amaltheus, A. planicostatus, A. radians, Pholadomya lasina, Avicula inaequivalvis, A. costata, Lima deco- rata, Cardinia concinna, Terebratula inaequivalvis, T. variabilis, Arca, Pecten, Belemmites und im Kalk von Argentara Terebratula teiraedra, T. concinna, T. perovalis, T. globata, T. biplicata. Bullet. geol. 1848. V. 410. 16. 6. — Die Versteinerungen von Arzo bei Men- drisio im marmorarligen, rothen und weissen Kalk untersuchte Merian: eine der Lima Hausmanni ähnliche, Pecten tertorius, eine häufige der Terebratula ornithocephala ähnliche, T. tetraödra, Spirifer rostratus ‚und Sp. tumidus, welche beide mit Sp. Walcotti nur eine Art bilden. Hiernach hält Merian das Gebilde für entschieden liasinisch. Die grauen Mergelgesteine bei Tremona haben dasselbe Alter wie die Terebratula tetraedra, Spirifer rostratus, Sp. tumidus und Sp. Walcotii am Monte Generoso beweisen. Baseler Gesellsch. 32. -— Während Zeuschner die Terebratula diphya mit Ammonites tatricus in das Neocomien setzt, hat sie Verneuil im rothen Ammonitenkalk der Venetianischen Alpen mit Ammonites athleta und A. Hommairei gefunden. Dieser Kalk un- terteuft den Biancone mit Crioceras des Neocomien, daher der Calca- ris rosso älter sein muss. Nach d’Orbigny ist indess die jurassische Terebratula diphya Italiens eine andere als die im französischen Neo- comien. Verneuil in Haid. Berichten IV. 59, Ueber die geologischen Verhältnisse im Banat, besonders die sedi- mentären Gebilde betreffend, berichtet Kudernatsch den Wiener Freunden in Haid. Bericht. 1V. 456. Bei Steierdorf tritt in mehreren Parallelzügen von N. nach $S. eine 800° mächtige Kohlenbildung in einem aus Glimmerschiefer, Gneiss und Thonschiefer gebildeten Becken auf. Ueber derselben liegt ein Kalkstein mit Amm. triplicatus, A. Parkin- soni, A. planulatus, darüber A. caprinus, A. Backeriae, A. convo- lutus; ferner Belemmites hastatus, Gryphaea virgula, Gr. incurva. Auf diesen lagert eine grosse Reihenfolge dichter wohlgeschichteter Kalke, welche in den Coral rag überführen. Die Petrefakten derselben sind schwer bestimmbar, doch herrschen Trochus und Diceras vor. Die dann folgende Neocomienformation erscheint östlich der Almasch und am Berge Parlavoi characteristisch mit Plagiostoma Hoperi, Tere- bratula octoplicata, Ostraea carinata (?). Endlich folgt das Ter- tiärgebirge des Karaschthales, welches an Tegelversteinerungen führt: Cerithium margaritaceum, Venericardia Jouanettü, Dreissena Brardi, Cardium apertum, Venus gregaria. Zur Altersbestimmung der Koh- lenformation erwähnt K. das Vorkommen von wenigen Monocotylen, einer Cycadee, Pecopteris und Zamia, eine dem Equisetum columnare ähnliche Art. Die Hölzer sind Coniferen, wahrscheinlich von der AU Voltzia. Hiernach und wegen des Auftretens der Posidonia Keupe- riana scheint das Gebilde dem bunten Sandsteine anzugehören. — Lipold beschreibt die geognostischen Verhältnisse der Herrschaft Na- dworna im Stanislawower Kreise in Gallizien. Wienersandstein mit un- tergeordneten Lagern von Kalkstein bildet daselbst die herrschende Formation, nur bei Pasieczna tritt Klippenkalk hervor und im Bitkow- thale eine Tertiärbildung. Organische Ueberreste finden sich ziemlich zahlreich. Ebenda IV. 99, — Ans der Umgebung von Teschen theilt Hohenegger ebd. V. 115 mehrere interessante Beobachtungen mit. In dem Nummulitengebilde bei Bistritz fand derselbe zahllose Breccien von Linsen- bis Nussgrösse echter Steinkohlen, von Glimmerschiefer und dergl. sowie eine fussmächtige Conglomeratschicht von abgerun- deten faust- bis kopfgrossen Felsarten aller Sorten, auf welchen: oft die Nummuliten aufsitzen. Die Nummuliten kommen vor im Bache Pam- parzowka oberhalb Bistritz, oberhalb Jablunka, zwischen Ellgoth und Woinowitz, bei Mallenowiz oberhalb Friedland. Die bei Woinowitz vorkommenden Arten weichen von den übrigen durch ihre stark ge- öffnete Spirale ab. Stielglieder von Pentacrinites und Enerinites, die sich unter die Nummuliten mischen, sprechen für ein höheres, als ter- tiäres Alter, ebenso die im Hangenden gefundenen Ammoniten, Ska- phiten und Hamiten. Grüne Schiefer, bei der Verwitterung weiss an- laufend, treten characteristisch im Hangenden und Liegenden der Num- muliten auf, auch ein dunkelbrauner, nach der Verwitterung weisser Stinkmergel. — Auf der Polane Huty im Tatragebirge enthält der Kalk- stein Amm. Walcotti, Bucklandi, serpentinus und Nautilus aratus, entschiedene Liasformen. — Ueber den Bau des Tatragebirges lieferte Zeuschner eine Abhandlung in den Verhandl. der Petersb. Mineral, Gesellsch. 1847, S. 64, in welcher die Versteinerungen nach den ein- zelnen Gliedern des Gebirges namentlich aufgezählt werden. — Der- selbe spricht das Resultat seiner langjährigen Forschungen über den Karpathen- und Wienersandstein in Haid. Berichten III. 89. 129 aus. Die erste Unterabtheilung des ganzen Gebildes oder der eigentliche Karpathensandstein ist gewöhnlich grau und schiefrig, seine Sandkör- ner durch einen eisenhaltigen, mit Thon gemengten Dolomit verbunden, auf den Ablosungsflächen häuflg Fucoides Targionuw und F. intricatus führend. Am Fusse der Bieskiden bei Krakau findet die sonderbare Vermen- gung von Neocomien- und Juraformen Statt. Diese sind: Belemnites bipartitus, B. pistilliformis, B. dilatatus, B. Orbignyanus , Ammonites fimbriatus, Aptychus lamellosus, Terebratula concinna, T. substriata, Thecidea hieroglyphica?, Pentacrinites basaltiformis, Eugeniacrinites nutuns, Ezogyra, Ostraea, Cidarites, Ceriopora etc. Der Ammoniten- kalk zieht sich bandarlig continuirlich im Karpathensandstein von,Sie- 7 benbürgen bis Trentschin fort. Er besteht a. aus körnigem Kalkstein voll Enkriniten; db. aus derbem, homogenem Kalkstein oder eigentlichem Ammonitenkalkstein; c. aus mergligem, bläulichgrauem Kalksteine mit Fuecoides Targioni, Ammonites Murchisonae, A. Conybearei, A. Birch; d. schiefrigem Mergel; e. schwarzem Thone mit Sphäroideritnieren; f. Kalkstein mit Hornstein; g. feinkörnigem grauem Sandstein. Das ganze Gebilde erreicht bis 3000 Fuss Mächtigkeit und führt a. Juraformen: Ammonites Murchisonae, A. Conybearei, A. annularis, A. biplex, A. polyploccus, Aptychus lamellosus, Apt. latus, Avicula inaequivalvis, Pentaerinus subteres, P. basaltiformis. b. Neocomienformen: Ammo- nites simplus, A. Marolleanus, A. diphyllus, A. picturatus, A. subfim- briatus, A. fascicularis, Scaphites Yvanü, Terebratula diphya. e. Karpathische Formen, den neocomiensischen ähnlich: Ammonites ca- rachtheis, A. arvensis, A. Andrzejowskü, A. rogoznicensis, A. Staszy- cü, A. acanthieus, A. Nerei, Terebratula sima, T. dıphoros, T. azine, T. expansa, T. Staszycü, T. planulata, T. Agassizü, T. tatrica, T. Bouei. Diese Vermischung der verschiedensten Formen gestaltet nicht den Ammonitenkalk einem Gliede der Juraformation gleichzustellen, Der Nummulitendolomit wechsellagert mit dem Karpathensandstein und lagert: gleichförmig auf dem liasinischen Alpenkalke. Er führt ausser linsenförmigen und kugelrunden Nummuliten Pecten, Osträen, glatte liasinische Terebrateln. Die unter ihm liegenden grauen Alpenkalke mit körnigem Dolomit enthalten, wo sie roth werden, Ammonites Buck- landü, A. planicosta, A. Walcotü, A. heterophyllus, A. serpentinus, Nautilus aratus, Avicula inaequivalvis, Spirifer Walcotü, Sp. rostra- tus. Die Unterlage dieses Alpenkalkes bildet ein rolher petrefacten- leerer Sandstein. Die obere Abtheilung des Karpathensandsteines ist nirgends scharf von der untern geschieden, bei Podhrad und Orlowa ist sie der untern ganz ähnlich, in der Zips mehr merglig. An erste- ren Orten führt der Sandstein ausser Gryphaea columba noch Cardium hillanum, Pecten, Pinna, Spatangus, bei Iglo häufig Pholadomya Es- markü, bei Kluknawa nahe am Kohlenflötz Blätter von Salicites cras- sifolius, S. Petzholdü, Alnites strietus. ‘Die ‚bei Odorge auftretende Kalksteinkuppe mit Mya und Dentalium bildet ein untergeordnetes La- ger im Sandstein. Sowohl die Sandsteine, als Kalksteine der obern Abtheilung zeigen eine grosse Aehnlichkeit mit der Gosauformation, die der paläontologische Character noch erhöht. Mächtige Tertiär- schichten legen sich an den nördlichen und südlichen Abhang der Kar- pathenkette, Morlot untersuchte (ebd. V. 100) die geologischen Verhältnisse des südlich von der Drau gelegenen Theiles von Steyermark. Ausser erystallinischen Gebirgsmassen ireten daselbst auf: Alpenkalk versteine- rungsleer bis auf Spuren. von Hippuriten; Alpenkohlengebirge eocene 42 und miocene Tertiärgebilde mit mächtigen Braunkohlen das niedere Hü- gelland zusammensetzend, endlichälteres Diluvium in normaler Entwicklung. Ueber die Verhältnisse des im Karpathensandstein vorkommenden oberen Jurakalkes handelt Glocker in Haid. Bericht. III, 225. Der Jura- kalk begleitet die Karpathensandsteine in Ungarn, Mähren, Galizien und Teschen und ist an vielen Orten sehr versteinerungsreich. Nir- gends bildet er aber weithin zusammenhängende Massen, sondern er- hebt sich in abgesonderten Sphäroid- oder Ellipsoid -Partien aus der Mergelschicht des Karpathensandsteines ganz analog den kleinen Sphä- roideritknollen. Hörnes erwähnt Versteinerungen des Alpenkalkes und der Gosau- formation an der Ruine Stahremberg bei Pisting. Der Alpenkalk bildet daselbst eine schroffe Wand und führt in einer ochergelben Mergel- schicht Isocardia, Terebratula inconstans, T. substriata, T. biplicata, Cidarites, Hippurites costulatus, Sphaerulites ventricosa, Radiolites turbinata. Die Gosauschichten daselbst bieten zahlreiche Reste von Pecopteris, Pterophyllum und mehrere Dikotylen, ferner Nerinea bi- cincta, Tornatella gigantea, Unionen, Hippuriten ete. Ebenda Ill. 108. — Auch bei Hörnstein nahe Piesting tritt ein Kalkstein auf, aber mit wenig Versteinerungen, vielleicht Ammonites galeatus und öfter Mo- notis salinaria; in der unmittelbaren Umgebung des Schlosses Hörn- stein stellt sich plötzlich ein grosser Reichthum an Petrefakten ein v. Hauer, ebend. III, 65. Ueber den Schichtenbau im Wienerbecken hat ein Bohrversuch mit den frühern übereinstimmende Resultate geliefert. Hörnes, ebd. V. 128. —— Derselbe übergibt den Wiener Freunden (ebend. IV. 366) ein Ver- zeichniss sämmtlicher im Wiener Becken vorkommenden Tertiärpetre- fakten. Es sind deren 1018 Arten bekannt, nämlich: 23 Säugethiere, 2 Reptilien, 65 Fische, 2 Pteropoden, 306 Gasteropoden, 136 Ace- phalen, 3 Brachiopoden, 2 Cirrhipedier, 2 Annulaten, 63 Crustaceen, 8 Echinodermen, 251 Foraminiferen, 153 Polyparien. In Betreff der Schichtenfolge hält Hörnes die vor Baden und Möllersdorf für die tief- sten, deren Arten denen von Tortona in Piemont und Bünde in West- phalen auffallend gleichen. Ihnen zunächst schliessen sich die Schich- ten von Grinzing an und dann folgen die von Gaunersdorf, Nexing u.a. 0. mit nur 17 Arten, aber in zahllosen Exemplaren und nicht selten noch in ursprünglicher Färbung. Die Schichten von Nieder- kreuzstetten sind nur wenig davon verschieden und daran reihen 'sich die Versteinerungen von Pötzleinsdorf und Ritzing bei Oedenburg. — Hier an letzierem Orte (ebend. III. 377) liegen die Versteinerungen in einem feinen gelben Sande, der den obern Miocenschichten angehört. Die Arten gleichen ganz denen aus den Faluns jaunes von Loignon bei Bordeaux, Hörnes kennt daher: Conus ponderosus, C. Brocchü, 43 C. fuscocingulatus, Ancillaria inflata, Cypraea annularis, Voluta ra- rispina, Mitra obtusangula, Terebra fuscata, Buccinum 2 n.sp., B. costulatum, B. Rosthorni, B. mutabile, Strombus Bonelli, Rostellaria pes pelecani, Murex trunculus, M. trifascialis, Cancellaria varicosa, Pleurotoma tuberculosa, Pl. vindobonensis, Cerithium lignitarum, ©. pietum, €. Bronnü, C. inconstans n. sp., Turritella vindobonensis, Trochus magus, Tr. patulus, Natica glaueina, N. compressa, N. millepunetata, N. hemiclausa, Bulla lignaria, Crepidula unguiformis, Solen vagina, Corbula rugosa, C. revoluta, Lucina anodonta, L. co- lumbella, L. divaricata, Tellina complanata n.sp., Cytherea erycinoi- des, »C. n.sp., Venus vetula, Venericardia tumida, Cardium Des- hayesü, Arca diluvü, Pectunculus obtusatus, Ostraea cymbularis. — Bei Loibersdorf südöstlich von Horn (ebend. III. 393) liegen folgende Versteinerungen sehr schön erhalten in einem groben grünlichen Sande: Cypraea annularis, Turritella cathedralis, Buccinum n. sp., Strombus Bonelli, Natica millepunctata, Panopaea Faujasü, Lutraria n. sp., Lucina anodonta, Cytherea erycinoides, C. 2 n. sp., Cyprina islandi- coides, Venericardia Jouanetü, Cardium Kübeckü, Arca diluvü, Pe- etunculus polyodonta, Chama gryphina, Mytilus n. sp., Pecten sola-, rium, Balanus Holgeri. Alle sind miocene, auch bei Passau, Alzei, Osnabrück, Cassel u. a. O. bekannte Arten. — Stur untersuchte die Gegend von Pressburg in den Eisenbahndurchschnitten nach Neudorf hin. Bei Pflaumenau erscheinen hier zuerst Tegelschichten, dann fol- gen grobe Gerölle, versteinerungsleerer Sand und nahe bei Pressburg ein breecienartiger Kalkstein. Bei Neudorf liegen versteinerungsreiche miocene Sandschichten, bei Königsberg unter versteinerungsleerem Sande ein reicher Tegel mit z. Th. neuen Arten. Zuverlässig bestimmt sind davon: Turritella Brocchü, Natica compressa, N. millepunctata, N. hemiclausa, N. Josephinia, Trochus patulus, Ancyllaria inflata, Che- nopus pes pelecani, Conus acutangulus, C. fuscocingulatus, Mitra obtusangula, Cancellaria varicosa, Murex polymorphus, M. decussa- tus, Pleurotoma ramosa, Pl. Revei, Pl. Jouaneti, Bucceinum bacca- tum, B. mutabile, B. Rosthorni, Terebra fuscata, Cerithium lignita- rum, Calyptraea muricata, Dentalium elephantinum, Solen vagına, Corbula crassa, Venus Brocchü, V. plicata, V. Brongniartü, Cythe- rea Chione, C. erycinoides, Cardium Deshayesü, Lucina scophlorum, Pectunculus insubricus, Arca diluvü, Pecten solarium, Ostraea, Ano- mia porrecta. Ebend. III, 320. — In seiner Skizze des Trachytvor- kommens in der Gegend von Gleichenberg in Steiermark berührt v. Fridau auch die tertiären Schichten daselbst. Haid. Bericht. II. 1849. V. 238. Hasselholdt-Stockheim gibt von seinen Untersuchungen der Gegend zwischen dem Inn und des Vils einige Bemerkungen über das rechte 44 Donauufer zwischen Ostenburg und Vilshofen. Der auf Granit liegende Kalkstein von Söldenau, Holzkirchen u. a. O0. ist Jura und enthält Nau- tilus aganiticus, Ammonites polyploeus, A. polygyratus, Pholadomya paucicostata, Terebratula concinna, T. biplicata etc. Bei Söldenau wird der Kalk von Tertiärschichten mit Pectunculus polyodonta, Peeten solarium etc. bedeckt, bei Marterberg und Buchleithen schiebt sich dagegen noch Kreide zwischen beide. Die Kreide führt Ammonites varians, Tellina semicostata, Inoceramus propinquus, I, Lamarkii ete., die Tertiärschichten Arten von Lamna, Carcharias, Galeocerdo, He- mipristis, Sphaerodus, Myliobates, Bulla, Melanopsis, Turritella, Tro- chus, Natica, Ancillaria, Corbula, Lucina, Cardium, Venus, Ostraea, Anomia, Pectunculus, Pecten. Bei Ortenburg findet sich ein tertiärer Sand, der die meiste Analogie mit dem Wiener Tegel zeigt und fol- gende Arten enthält: Pectunculus polyodonta, Pecten solarium, P. sca- brellus, P. opercularis, Ostraea flabellula, O0. ceymbula, O0. laceralta, O. undata. Ebend. IV. 71. Schafhäutl vergleicht im Neuen Jahrb. 1848, 136 Adnet und Hallein mit den bayrischen Voralpen und findet die rothen Marmore des vor- dern Zuges der letztern mit dem Ammonitenmarmor von Adnet, Aus- see, Hallstadt, von der Scharitzkellalme, vom Kelberstein übereinstim- mend. — Ueber den Alpenkalk im Bayrischen Gebirge hat auch Emm- rich ebend. 1849, 437 und Geolog. Zeit. 1849. 1. 263 seine Untersuchun- gen mitgelheilt. Derselbe unterscheidet von oben nach unten: 1. Aptychus- oder Wetzschiefer, ein Aequivalent der Solenhofer und Nusplinger Kalkplatten und weit verbreitet in den deutschen Alpen von ©. nach W. 2. Lichter oberer Alpenkalk und Dolomit (Korallen- kalk). 3. Der obere Ammonitenmarmor. 4. Die Gervillienschichten mit Gervillia tortuosa. 9. Amaltheenmergel mit Ammonites costatus und amaltheus. 6. Dunkelgrauer Kalkstein und die bituminösen Schie- fer des Eckenberges. 7. Der untere Alpenkalk, versteinerungsleer und wahrscheinlich auf rotkem Sandsteine liegend. Einen Beitrag zur Geologie von Tyrol liefert Favre in James. Edinb. n. philos. journ. XLVI. 73—9. Profile des linksrheinischen Gebirges von der belgischen Gränze bis an die von der Mosel herkommenden Triasgebilde erläutert Baur in der Geolog. Zeit. 1849. I. 466, und in einer brieflichen Mittheilung im.N. Jahrb. 1849, 184 spricht Grandjean über die terliären Gebilde des Westerwaldes und über das Uebergangsgebirge des Lahn- und Dill- gebietes. Geologische Untersuchungen über die Insel Helgoland legte Wiebel in einer besondern Schrift nieder: die Insel Helgoland. Untersuchun- gen über deren Grösse in der Vorzeit und Gegenwart ete. Hamburg, 1848. 4. 45 Im Orenburger Gouv. weist Saschtschita die Existenz dreier geo- logisch verschiedener Kalkbildungen nach. Die unterste ist versteine- rungsarm, führt Gyps und rolhe und graue Sandsteine mit Conglome- raten. Die darüber liegende ist petrefactenreich, Murchison’s magne- sian limestone, führt leberbraunen Thon und blaue Lettenmergel, Sand- und Mergelschiefer und Gyps, sowie reiche Kupfererze. Die jüngste besteht aus Keuperähnlichen Kalk-, Thon- und Sandmergeln und ge- hört, wie die mittlere, noch zum Zechstein. Erm. Arch. 1849. VII. 524. — Beiträge und Ergänzungen zu den geologischen Verhältnissen des Orenburgischen Gouv. und der westlichen Uralseite, insbesondere über den Grebenyberg bei Orenburg und die merkwürdigen Uferdislokatio- nen‘ des Sakmaraflusssystemes nebst Beobachtungen über den in der Kirgiesensteppe belegenen grossen Salzstock von lletskaja Seaschita liefert Wangenheim v. Qualen im Bullet. nat. Moscou 1848. IV. 372— 444. — Die Halbinsel Mangyschlack am östlichen Ufer des Kaspischen Meeres besteht grösstentheils aus tertiären Gebilden, nur am Ak Tau oder weissen Berge führen die untern Schichten Belemniten, Ammo- nites interruptus und Ananchytes ovata und sind daher entschiedene Kreideschichten. v. Helmersen, Bullet. Petersb. 1848. VII 155. — Einen Auszug aus‘dem russischen geologischen Werke über den Altai (Mos- kau 1846) von Prof. Schtschurowkji enthält Erm. Arch. 1848. VII. 19- 53 und die die Grube von Bielussowsk betreffenden Bemerkungen das Bullet. des nat. Moscou 1848. IV. 511— 540, die über die Grube von Syranowsk, Talowsk und Nikolajewsk dasselbe 1849. II. 620—646. Ueber die in Griechenland vorkommenden Versteinerungen berichtet Landerer im Jahrb. 1848. 513. Bei Athen am Fusse des Penthelikon birgt das Diluvinm Knochen von Wiederkäuern und Raubthieren. Am Hafen von Phalerus liegen Austern, Echiniten und Korallen, Conchy- lien am Pyräus, hinter der Akropolis Kameelknochen auf dem Lyco- bates. In Böotien findet sich zahlreich Hippurites cornuvaccinum, in Phtiotis Süsswassermuscheln und Pflanzenabdrücke, in Messenien Or- thoceratiten, in Elis eine Austernbank, im saronischen Meerbusen auf der Insel Artemi eine ausgezeichnete Knochenbreccie, auf Euböa Pflan- zen- und Fischreste, auf Aedipso Ammoniten und Terebrateln, auf Mylos und Santorin zahlreiche Muscheln. — Die geologischen Verhält- misse der Insel Creta untersuchte Raulin. Er fand die Kreideformation in drei Etagen entwickelt, nämlich Macignoschichten, schwarze Kalke und kieselige weisse Schichten. Versteinerungen sind sehr selten, nur bei Lassiti Rudisten, bei Castell Pediada Nummuliten. An der nörd- lichen Küste lagern tertiäre Gebilde und bei Kilamos ein Gyps mit Fischresten. Noch jüngere Gebilde mit Säugethieren treten in der Ebene von Lassiti auf. Haid. Berichte IV. 301. — Einen Beitrag zur Geognosie von Kleinasien liefert Tschihatscheff im Quarterl. journ geol. 46 1849. V. 360—62 und einen viel specielleren Hamilton ebend. 362—-76, in welchem ausser den erystallinischen Gebirgsmassen untere secundäre, wahrscheinlich jurassische und obere wahrscheinlich der Kreide ent- sprechende Formationen nebst Nummulitenschichten und andern Ter- tiärbildungen beschrieben werden. Ueber die Geologie Egyptens handelt Newbold ebend. 1848, IV. 324 — 349 und in dem Gebiete des Nils sammelte Kowalewskji geolo- gische Beobachtungen. Ermann’s Archiv 1849. VII. 151. — Russegger fand am Mokattam bei Kairo folgenden Schichtenbau von unten nach oben: 1. dichter gelblicher Kalkstein mit Holzstämmen und Nummu- liten. 2. Schneeweisser Kalkstein mit zahlreichen Petrefakten. 3. Dichter gelbgrauer Kalkstein ebenfalls mit Nummuliten. 4. Salzführen- der Thon. 5. Dichter kieselreicher Kalkstein versteinerungsreich. Die darin vorkommenden Formen sind: Nerita conoidea, Conus, Spondy- lus, Nummulites, Echinolampus conoideus, E. subsimilis, E. ellipti- cus?, Spatangus n. sp. Sie deuten auf eocene Nummulitenschichten, Bei Suedie im Orontesthal in Nordsyrien folgen von unten nach oben: 1. Grobkalk. 2. Mergel. 3. Grobkalk mit Versteinerungen. 4. Grauer und gelbgrauer Sandstein. 5. Gyps. 6. Plastischer Thon. 7. Dichter Gyps- 8. Grober Gyps. 9. Weisser zerreiblicher Kalkstein. Aus die- sen Schichten scheint C/ypeaster conoideus zu stammen. Bei Hudh in Karamanien treten Mergel mit Sandsteinen und Kalknagelfluh in Wech- sellagerung auf, denen im Wienerbecken ähnlich und führen: Trochus patulus, Ancillaria glandiformis, Conus acutangulus, C. antediluvianus, C. Russeggeri n. sp., Mitra scrobiculata, Pleurotoma rotata, Pl. tur- ricula, Terebra pertusa, Buccinum polygonum, B. prismaticum, Den- talium elephantinum, D. Bouei, Pecten. Hauer, Haiding. Bericht. IV. 1848. 308. Beobachtungen über Geognosie und Geologie Australiens lieferten Jukes im Quarterl. journ. geol. 1848. IV. 142, Sommer, ebend. 1849. V. 51. und Clarke in Ann. a. magaz. nat. hist. 1848. I. 206—210. Eine mineralogische Beschreibung der Insel Banka von Horsfield enthält Sillim. journ. 1849. VII. 87—101. Einen Katalog der tertiären Conchylien der Vereinigten Staalen veröffentlichte Lea in den Proceed. Acad. nat. sc. Philad. IV. 1848. Oc- tob. 81. — Beobachtungen über die jüngern Gebilde in den Ebenen am Jowa und über die tertiären und Uebergangsbildungen am Missis- sipi theilt Lamare-Piequot der Pariser Akademie mit. L’Instit. 1849. 211. — Ueber die geologischen Verhältnisse Pennsylvaniens handelt Rogers im Report. Brit. Assoc. 1848. 74; Biblioth. univers. 1848. Novbr. p. 231. — In einem Bericht über die Geologie Südkarolina’s erwähnt Bouv& ausser verschiedenen cerystallinischen Gebirgsmassen von den geschich- teten Formationen den New red Sandstone nur kurz. In der Kreide 47 fand er Carcharodon Lamna, Ammonites placenta, Belemnites verte- broides, Natica petrosa, Ostraea cretacea, Exogyra costata, Plagio- stoma dumosum, Cucullaea ovata, Pectunculus namula, Anomia ar- gentifera, Trigonia thoracıca, Tr, crenulata, Cardium altum, Crassa- tella radosa, Hamulus onyz. Die eocenen Schichten lassen sich in drei Gruppen trennen: 1. die Burrstone Formalion, in welcher 53 Ga- steropoden, 30 Lamellibranchiaten, 3 Polypen, einige Krebse und Reste von Quercus, Fagus und Salic gefunden worden sind. 2. Die Santen beds oder kalkigen Straten des Charlestoner Beckens mit 3 Cephalo- poden, 8 Gasteropoden, 8 Pteropoden, 20 Lamellibranchiaten, 17 Po- Iypen, 8 Fischen, einem Saurier und Zeuglodon. 3. Die Ashley und Cooper beds mit Equus, Tapir, Palaeotherium, Zeuglodon, Manatus, Chelonia, Pristis, Ptychodus, 5 Myliobates, 10 Carcharodon, A Coraz, 6 Galeocerdo, 2 Hemipristis, Glyphis, 4 Otodus, 9 Ozxyrrhina, 9 Lamna, Coelorhynchus, 1 Cephalopoden, 7 Gasteropoden und 12 La- mellibranchiaten, 3 Cirripedier, 1 Polypen Der Ammonites placenta, Terebratula Harlani, Plagiostoma gregale, Gryphaea mutabilis, Ostraea panda und Trigonia thoracica sollen in der Kreide und eocenen Schichten zugleich vorkommen. Die an verschiedenen Orten auftreten- den pliocenen Bildungen lieferten Mastodon, Cervus, Carcharodon, Lamna, Galeocerdo, Hemipristis, Saurocephalus, Coelorhyuchus, einen Brachiopoden, 78 Gasteropoden, 109 Lamellibranchiaten und 2 Cirri- pedier. Die postipliocenen Gebilde schliessen Reste von Megatherium ein, ferner Carcharias, Myliobates, Trichiurus, Lamna, Diodon, einen Pieropoden, 39 Gasteropoden, 69 Lamellibranchiaten, 1 Cirripedier, 4 Echinodermen und 2 Polypen. Sillim, Journ. 1849. VII. July. p. 61. — Speeiellere Untersuchungen als die von Bouve, aber auf die Gegend um Charleston beschränkt, lieferte Holmes ebend. VII. März 187-201. -——- Ueber Canada schrieb Logan einen Report on the Geological Sur- vey of Canada for the year 1847—48. Montreal 1849. 8. — Die geo- logischen Verhältnisse Südalabama’s behandelt Hale in Sillim. journ. 1848. VI. 354— 363; die von Texas F. Römer ebend. $. 21-28. und die des Isthmus von Panama und der Halbinsel Malay Hopkins ebend. 123—132. Die von Dana auf der Expedition der Vereinigten Staaten nach den Südseeinseln gesammelten Beobachtungen sind erschienen unter dem Titel: Geology United States exploring expedition during the Years 1838—12. Allgemeine Betrachtungen über die geologischen Verhältnisse in Südamerika hat Grange in Dumont d’Urville's Voyage au Pole sud et: dans l’Oceanie. (Paris 1848) niedergelegt. 48 Leistungen im Gebiete der Paläontologie. Neue allgemeine, die ganze Paläontologie umfassende Werke sind in dem Zeitraume, über welchen wir berichten, nicht er- schienen. Von den schon früher begonnenen hat Quenstedt’s Petrefaktenkunde Deutschlands ihren ersten Band vollendet, von des Ref. Fauna der Vorwelt ist der dritte Theil, die Fische ent- haltend, erschienen, von d’Orbigny’s Paleontologie universelle dagegen erhielten wir keine Fortsetzung, während von Bronn’s Lethaea geognostica der Atlas vollständig ausgegeben und der Nomenclator und Enumerator palaeontologieus als IV. Theil zur Geschichte der Natur vollendet worden ist. Die letztere Arbeit kann und soll als blosses Namens-Verzeichniss nicht ein die Wissenschaft unmittelbar förderndes Werk sein, sondern dient vielmehr nur dazu, dem Paläontologen eine Uebersicht des vor- handenen, fast ins Unübersehbare angewachsenen Materiales zu geben und ihn auf dem kürzesten und sichersten Wege in dem endlosen Wirrwarr von Namen zu leiten. Von diesem Standpunkte aus. wird gewiss jeder Paläonlologe dem Verf. seinen Dank zollen für den grossen Aufwand von Zeit und Geduld, welchen die ebenso schwierige, als langweilige Arbeit erforderte. Der Nomenclator enthält auf 1381 Seiten die Aufzählung aller in der Versteinerungskunde angewandten syste- malischen Namen in alphabetischer Ordnung und zwar so, dass die sicher begründeten Namen von den synonymen durch verschiedenen Druck ausgezeichnet sind, letztere ausser in der allgemeinen alphabe- tischen Ordnung noch gemeinschaftlich stets unter der Benennung an- geführt werden, deren Synonym sie sind, und jedem Namen sein Aulor nebst Citat der Beschreibung und Abbildung beigefügt worden ist. Bei den Gattungsnamen ist gewöhnlich die Classification ihrer Arten an- gegeben und hierauf bezüglich dem Artnamen die Gruppenzahl ange- hängt. Fragezeichen, Hände, Kreuze und andere Zeichen dienen zur weitern Geschichte des Namens, vor dem sie stehen. Der Enumerator enthält auf 726 Seiten die systematische Aufzählung aller Versteine- rungen ohne Synonyme und mit Angabe des Vorkommens, wobei die fünf Welttheile und die Formationen die Rubriken: bilden, in denen das letztere durch Buchstaben eingezeichnet ist. Auf S. 727 — 1100 finden sich allgemeine Betrachiungen über die organische Welt. Die Sorgfalt und Gewissenhafligkeit, von der alle übrigen Arbeiten des Verf. Zeugniss geben, liessen erwarten, dass das vorausgeschickte Ur- theil L. v. Buch’s (Jahrb. 1846. 57) sich bestätigen würde. Aber wir vermissen in den Citaten die Zuverlässigkeit der Zahlen, indem die- 49 selben theils durch Druck-, theils durch Schreibfehler und wohl auch durch das Entlehnen von Andern nicht selten unangenehm entstellt sind. Eine Liste der falschen Zahlen aufzuführen, wird wohl Niemand das Verlangen stellen, einige Beispiele nur mögen unsere Behauptung rechtfertigen. Im Nomenclator S. 44. Z, 16. v.o. steht Sowb. Ib. 225. statt 255, S. 61. Zeile 28. Morton tb. 14 statt tb. 16; Z.51. Phill. 267 statt 167. S. 541. Zeile 23. Beyr. 28 statt 25; 8.544. Zeile 37 de Haan 59 statt 159. S. 566. Zeile 43. Phill. 124 statt 195. Zuweilen fehlt das Citat ganz z. B. bei Ammonites anus Ziet. wird auf A. Backeriae ver- wiesen, wo aber dieses Synonym nicht angeführt wird. Es kann fer- ner nicht überraschen bei der Zerstreutheit des Materials, dass ein- zelne Namen fehlen, z.B. Ammonites apertus Buch, A. aurifer, A. bi- labiatus, A. Bruguieresiü Haan, A. Fittoni, A. Hagenovii Dkr., A. pa- rallelus Haan, Belemnites vagina F.Big., Bel. trisulcus Baier, Bothera- tiotherium = Thylacotherium u. a.; die Autoritäten hinter den Artnamen sind nicht immer zuverlässig, den Amm. ellipticus z. B. hat Stahl vor Haan, den Bel. mammillatus Nilsson vor Voltz u.s. w. Weder die Citate hinter demselben Namen, noch die zu einer Art gehörigen Sy- nonyme sind in der die Uebersicht erleichternden und einzig recht- mässigen Ordnung der Zeitfolge aufgeführt ; bald steht d’Orbigny’s terr. jurass. et cretac. vor, bald hinter Sowb. MC. und Schlotheim. Die Kritik anlangend können wir von einer Alles umfassenden Arbeit keine gleichmässig scharf durchgeführte Revision der Gattungen und Arten erwarten. In einzelnen Fällen scheint der Verf. sich jedoch zu sehr auf Gewährsmänner verlassen zu haben und in dem Vertrauen auf die- selben geräth er dann auch in grosse Verlegenheit. Beispiele hierzu liefern die von d’Orbigny und Quenstedt, den Verfechtern der ent- gegengesetztesten Prineipien, entlehnten Synonyme der Ammoniten. Die zahlreichen, im anfänglichen Gebrauche des Buches sehr lästigen Zeichen bei den Artnamen hälten wir gleichmässig angewandt ge- wünscht, denn bei vielen todtgeborenen Namen v. Meyers z. B. fehlt das Zeichen dafür. Wir wollen indess keine Ausstellungen zum Vor- wurfe des Verf. an der mühvollen Arbeit machen, da die angeführten zur Genüge zeigen, dass noch Viel berichtigt werden muss, bevor eine in allen einzelnen Theilen gleich zuverlässige. allgemeine Ueber- sicht gegeben werden kann. — Ueber die neue Auflage von des Verf. Lethaea geognostica können wir nur mittheilen, dass: der bis jetzt erschierene Atlas ein Abdruck der frühern Auflage ist. Ueber Quenstedt’s und des Ref. Arbeit, sowie über Blainville’s Osteographie, von der nur eine Lieferung, die Anaplotheriden, erschie- nen ist und über Gervais Wirbelthiere Frankreichs wird unten berich- tet werden, 50 1. Säugethiere. Allgemeine Bemerkungen über die ganze Klasse der Säuge- thiere enthält Gervais Aufsatz über die geologische Verthei- lung der tertiären Landsäugelhiere in Frankreich in Compt. rend. 1849. XXVII. 546 und Raulin’s Bemerkungen darüber 1. ec. 766, sowie des Ref. Vortrag über das Verhältniss der antedilu- vianischen Säugethierfauna Europa’s zu der noch jetzt lebenden im Ausz. der Sitzungsprotok. d. Nat. Ver. in Halle S. 32. Die ausschliessliche Betrachtung des Vorkommens der Säugethiere in Frankreich führt Gervais zur Unterscheidung von sieben streng ge- sonderten tertiären Faunen. 1. Die älteste Fauna birgt der Pisolithen- kalk von Meudon und die Ligniten von Soissonnais. Ihre charakte- ristischen Formen Palaeocyon primaevus, Mangusta gigantea und Lo- phiodon anthracoideum = Coryphodon. 2. Die nächstfolgende Fauna wird durch die von Blainville unter Lophiodon commune vereinigten ächten Lophiodonten bezeichnet, zu denen sich noch Cuvier’s L. minus und L. minimum nebst L. leptognathum = Hyracotherium gesellen. Sie liegen im Pariser Grobkalk und den gleichaltrigen Gebilden von Passy, Vaugirard, Nanterre, ebenso bei Buxweiler, Argenton und Issel. An letztern Orten fanden sich auch drei Oberarme mit dem (für Felis) characteristischen Loche über dem innern Condylus und bei Issel un- bestimmbare Reste eines Paläotherium. Die Lophiodonten anderer Lo- calitäten bedürfen noch der nähern Bestätigung, ebenso das zwischen Tapir und Lophiodon in der Mitte stehende Tapirotherium Lartetii von Gers. 3. Die Fauna der Pariser Gypsbrüche: die Paläotherien, Ano- plotherien, Chöropotamen, Adapis, ein Beutellhier, Pterodon parisien- sis u. a. Gleichzeitig mit dieser Fauna ist die von Gargas im Vaucluse, die an mehreren Orten des Gard-Dept., von St. Gely im Herault-Dept., von Aix, Puy, la Grave im Gironde u. a. 0.,. welche G. selbst unter- suchte. 4. Die Anthracotherien, das Palaeotherium aurelianense — Anchitherium, ein oder mehrere Rhinoceroten, Cervus aurelianensis, Amphicyon minor und einige andere Thiere von Montabuzard bei Or- leans, Moissac u. a. O. gehören der vierten Fauna an. Sie liegen im Süsswasserkalk und in ältern Fahluns, wie zu La Reole und Leognan mit marinen Resten. Einige ältere Gebilde der Auvergne fallen auch in diese Epoche, denn sie führen Reste von Anthracotherium magnum. Wahrscheinlich sind noch die Insectenfresser, die zehn bis funfzehn Nager, Hyaenodon leptorhynchus, Cainotherium oder Oplotherium, Tragulotherium oder Amphitragulus, Dremotherium u.a. aus den La- eustreschichten von Bourbonnais und der Limagne gleichaltrig. Nach Aymard’s Beobachtungen kommen einige dieser Thiere zugleich mit 51 dem Pariser Paläotherium bei Puy en Velay vor, und es könnte sein, dass hier die Reste zweier Faunen vermengt sind, wenn sie nicht in übereinander gelagerten Schichten getrennt liegen. 9. Die fünfte Fauna umschliessen die Schichten im Gers-Dept. und im Orleannais, nämlich Dinotherium giganteum, D. Cuvieri, Mastodon angustidens, M. longi- rostris, Rhinoceros incisivus, Amphicyon major, verschiedene Felis, Lartets Affe, Dicrocerus u.a. In den Fahluns der Touraine finden sich einige dieser Thiere auch mit marinen Ueberresten gemengt. 6. Der Meeressand an den Ufern des Mittelmeeres, zumal bei Montpellier, ent- hält: Mastodon brevirostre, Rhinoceros monspessulanus — Rh. lepto- rhinus und Rh. megarhinus, Sus provincialis, Tapirus monspessulanus, Cervus australis, Antilope recticornis — A. Cordieri. Gleichzeitig mit diesen lebten in der Auvergne Mastodon arvernensis, Rhinoceros ela- tus = Rh. monspessulanus?, Tapirus arvernensis, Sus arvernensis, Ursus arvernensis und einige von Croizet unterschiedene Felis- und Cervus-Arten und bei Cucuron im Vaucluse: Hippotherium s. Hippa- rion, Hyaena hipparionum, Sus provincialis und Antilope deperdita. 7. Die jüngste Fauna bergen die Knochenhöhlen und diluvialen Abla- gerungen: Elephas primigenius, Rhinoceros tichorhinus, Hippopotamus major, Cervus eurycerus, C. Tournalis, Antilope dichotoma, Ursus spelaeus, Hyaena spelaea, Felis spelaea, Canis nerchersensis, ferner die den lebenden sehr ähnlichen (z. Th. identischen ): Equus fossilis, Bos priscus, Bos trochocerus, B. primigenius, Antilope Christoli, Ibex Cebennarum, Felis antiqua, Erinaceus major, Lagomys u.a. und die jetzt aus Frankreich verschwundenen: Dachs, Bär, Fischotter, Vielfrass, Fuchs, Wolf, Rennthier, Elenn, Hirsch, Reh, Eber, Biber, Hamster, Ziesel, Murmelthier. Je jünger die hierher gehörigen Ablagerungen sind, desto mehr häufen sich in ihnen auch die Ueberreste noch leben- der Thiere, Die Knochenbreceien des Mittelmeeres haben ein jüngeres Alter, als die Höhlen, doch gilt dies nicht von denen zu Lunel-vieill, wo Europäische und Africanische Arten vermengt liegen, denn G. bestimmte aus denselben folgende Ueberreste: Myozus, Castor fiber, Lepus timi- dus et cuniculus, Elephas, Rhinoceros? bicornis, Equus? caballus, Sus priscus, Cervus elaphus, C. pseudovirginianus, Ovis, Bos primi- genius, Ursus, Meles tarzus, Mustela putorius, Lutra vulgaris, Canis lupus, C.? familiaris, C. vulpes, Hyaena intermedia, H. prisca, Vi- verra genetta, Felis leo major, F. pardus, F. serval, F. catus. — Diese sieben Faunen sind in ihrem Vorkommen nicht auf Frankreich be- schränkt, sondern verbreiten sich auch weiter. Thiere der ältesten Fauna sind aus England bekannt, der dritten von ebenda und aus Deutschland, der vierten von Cadibona, der fünften von Eppelsheim, der sechsten von Toscana, aus Deutschland und England, der sieben- ten aus fast allen Ländern Europa’s, Nordafrikas und Nordamerikas. Die A* 52 Meeressängethiere fehlen in den ersten drei Faunen völlig und treten erst in der vierten auf. In den alten Fahluns von Leognan, gleich- altrig mit den Schichten von Alais und La Reole im Gironde nach Raulin, finden sich Squalodon Grateloupi, Delphinus macrogenius, Phoca Pedronü n. sp., ferner im SW. Meeresbecken der Delphinus dationum Laurill., bei Aillas das Trachytherium. Die Meeressäuge- thiere der fünften Fauna birgt die Molasse der Touraine und West- frankreichs, sowie im südlichen bei St. Paul trois Chateaux, Beaucaire u. a.; die am meisten characteristische Art ist hier überall Halitherium fossile. Laurillard’s Delphinus Renovi ist nur aus dem Orne-Dept. be- kannt, Delphinus brevidens und D. pseudodelphis aus dem Herault- Dept. Im Sande bei Montpellier mischen sich unter die Reste von Landsäugethieren das Halitherium Serresiü, ein oder zwei Robben, ein Delphin, dem D. delphis ähnlich, Physeter antiquus, Balaena; bei Pe- zenas ein Delphin und Cetaceen; im Meeresbecken der Gironde ein Physeter. Gleichaltrig mit Montpellier scheint noch der Sand von Jeurre und Etrechy bei Etampes zu sein, wo Blainville's Manatus Guettardi entdeckt wurde. Die Meeressäugelhiere der siebenten Fauna bewohnen noch jelzt unsere Meere. Raulin macht gegen Gervais’ Reihenfolge der Faunen erhebliche Einwände geltend, die er auf die Lagerungsverhältnisse der Gebilde und ihre übrigen organischen Einschlüsse stützt. Die Molasse von Issel z. B. versetzt er in die obere, höchstens untere miocene Abtheilung, der vierten Fauna entsprechend, so dass für die zweite Fauna nur das Lophiodon von Nanterre übrig bleibt, welches sich vielleicht mit der Pariser Grobkalkfauna vereinigen lässt. Zur vierten Fauna dürfen die Thiere von Moissac und Hautevigne nicht gezählt werden, denn die Molasse dieser Orte liegt, wie die zur dritten Fauna bezogene von La Grave, unter dem weissen Süsswasserkalke des Perigord, der die obere eocene Abtheilung im Girondebecken bildet. Ferner ist der Grobkalk von Blaye in Aquitanien mit Cuvier’s Hippopotamus dubius dem Pa- riser Grobkalke gleichaltrig, und dadurch das Auftreten der Meeres- säugethiere in der ältesten Terliärzeit ausser Zweifel gesetzt. Auch die Schichten von Lonjumeau, Jeurre, Etrechy u. a. lassen sich wegen des einen Lamantins nicht mit Montpellier vereinigen, sondern sind nach Lagerung und übrigen organischen Einschlüssen entschieden älter. Ref. gelangte durch Vergleichung der jetzt in Europa lebenden Säugethieren mit den daselbst fossil vorkommenden ohne Rücksicht auf die Altersfolge der letztern zu folgenden Resultaten: 1. der lebenden europäischen Fauna fehlen die Ordnungen der Affen, Beutelthiere und Edentaten völlig, alle waren dagegen in der Vorzeit, wenn auch spar- sam, vertreten. 2. Von den noch jetzt in Europa heimischen Ord- nungen waren einst auch nunmehr aussereuropäische Familien vertreten: 53 so die Kameele unter den Wiederkäuern, die Elephanten und Rhino- ceroten unter den Vielhufern. 3. Von den noch jetzt in Europa woh- nenden Familien waren einst auch nunmehr aussereuropäische Gattun- gen hier heimisch, wie Centetes von Madagascar neben Sorexr und Moschus neben Cervus. 4. Die noch jetzt in Europa lebenden Gat- tungen waren in der Vorzeit zugleich durch Arten repräsentirt, die den jelzt aussereuropäischen entsprechen. Neben den Repräsentanten des Bos urus und B. taurus die des B. bubalus und B. moschatus, neben Viverra genetta die Zibethkatze, neben Luchs und Katze der Tiger und Panther. 5. Die fossilen Repräsentanten der jetzt ausser- europäischen Ordnungen sind entschiedene Tropenbewohner, Affen, Beutelthiere, Edentaten. 6. Die fossilen Repräsentanten der jetzt aus- sereuropäischen Familien sind weniger entschiedene Tropenbewohner, denn sie gehen, wie Elephant und Kameel, noch jetzt über die Wende- kreise hinaus. 7. Die fossilen Arten der jetzt aussereuropäischen Gal- tungen entsprechen in der Regel den heule weit getrennt lebenden Arten, wie dem indischen und africanischen Elephanten, dem capischen und indischen Nashorn, dem americanischen und indischen Tapir, der südafricanischen und nordafricanischen Hyäne. &. Die Hauptmasse der antediluvianischen Säugethierfauna wird keineswegs von entschiedenen Tropenbewohnern gebildet. Die ganze Abtheilung der Hufthiere, die Nagethiere und Raubthiere leben noch heute ausserhalb der Wende- kreise. 9. Die gegenwärtig noch in Europa vertretenen Familien und Gattungen vereinigten einst weniger auffallend verschiedene Formen, als die jelzt aussereuropäischen. Die Genuinen z. B. erscheinen mit Rhinoceros, Flusspferd, Tapir, der Elephant mit beiden Arten und mit Mastodon, dagegen Fels und Canis mit Repräsentanten näher woh- nender Arten. 10. Die noch jetzt in Europa lebenden Gattungen er- schienen mit auflallend eigenthümlichen Arten, die von den lebenden weiter abweichen, als die der aussereuropäischen Arten. Das beweisen 2. B. die Arten von Felis und Canis im Vergleich zu denen von Hy- aena und Elephas. 11. Die damalige Vereinigung der jetzt entfernt lebenden Thiere erzeugte vermittelnde oder Uebergangsgestalten, z. B. zwischen Canis und Hyaena das Hyaeonodon, zwischen Rhinoceroten und Wiederkäuern Anoplotheriden, zwischen Tapir und Elephant Ma- stodonten. 12. Bis jelzt sind 50 ausgestorbene und 60 noch lebende Gattungen in der vorweltlichen Säugethierfauna Europa’s erkannt worden. Verzeichnisse von Säugethierresten theils schon bekannter Ablagerungen, und daher nur die frühern Beobachtungen er- gänzend, theils neuer Fundorte liegen mehrere vor. Die von Sack in der Sundwicher Höhle gesammelten Reste unler- suchte Ref. und erkannte folgende z. Th. früher nicht dort aufgefun- 54 dene Arten: Elephas primigenius in verschiedenen Skelettheilen; 7a- pirus in einem ersten Rückenwirbel; ARhinoceros tichorhinus in zahl- reichen Ueberresten; Cervus eurycerus und C. elephas fossilis in den verschiedensten Skelettheilen; Eguus fossilis in Schädelfragmenten und Zähnen; Lepus diluvianus in mehreren Theilen; Hypudaeus spelaeus in einem vordern Schädeltheile; Ursus spelaeus in den zahlreichsten Resten; Canis spelaeus und C. familiaris fossilis in Zähnen und Ske- lettheilen, Hyaena spelaea in Schädel, Zähnen und Wirbeln; Felis spelaea in einem Unterkiefer, Halswirbeln und Extremitätenknochen; Gulo spelaeus in einem schönen Schädel; Meles antediluvianus in einem jungen Schädel. Jahrb. 1849, 56. Aus der Molasse von Günzburg erhielt v. Meyer den Eckzahn eines grössern schweinsartigen Thieres, von einem kleinen Nager einen Eck- zahn (2) und ein Zahnfragment eines Pachydermen; von Landestrost den Backzahn eines schweinsartigen Thieres. Ferner ein schweinsarti- ges Thier von der Grösse des Hyotherium medium, einen Insecten- fresser und von Niederstolzingen einen untern Backzahn des Tapirus Helveticus. Von Ulm wurden demselben übersandt ein fast vollstän- diger Kopf von Chalicomys Eseri, ein Zahn des neuen Amphicyon intermedius, Schneidezähne von Rhinoceros. Aus dem tertiären Kalk von Wiesbaden bestimmte v. M. ein Raubthier, Palaeomeryz pygmaeus, Microtherium Renggeri und zwei Nager, Hyotherium Meissneri und aus dem Löss von Aachen zwei Species von Arvieola. In den Ter- tiärgebilden von Egerkingen im Kanton Solothurn wurden entdeckt Reste dem Dichobune leporinum und Anoplotherium marinum ähnlich, zwei Arten von Paläotherium und Lophiodonten; in der Süsswasser- molasse von Oberbuchsiten Mierotherium Cartieri n. sp.; im Löss bei Bussenhausen und in der Schieferkohle unweit Rapperswyl Elephas primigenius, bei Utznach Zähne eines Wiederkäuers. In Haarlem sah v. M. Zähne des Mastodon angustidens von ÖOeningen so wie einen neuen Nager Sciurus Bredai und im Tertiärsande von Linz unterschied er Halianassa Collinüi, Squalodon Grateloupi und Balaenodon. Jahrb. 1848, 469 und 1849, 547. i Die Säugethiere des Wiener Beckens untersuchte Hörnes und macht folgende namhaft: im Löss bei Feldsberg Equus caballus und Rhinoceros tichorhinus, zwischen Rabensburg und Hohenau Elephas primigenius, Equus caballus, Bos priscus, Cervus eurycerus; im ter- tiären Sand unweit Wilfersdorf Dinotherium giganteum, Acerotherium incisivum; im Leithakalk von Garschenthon Halianassa Collinü. In den Höhlen bei Adamsthal fanden sich Ursus spelaeus und Equus ca- ballus. Haid. Berichte 1848. IV. 176. Raulin gibt in seinem uns nicht zugegangenen Nouvel essai d’une Classification des terrains tertiaires de l’Aquitaine. Bordeaux 1848 fol- PR) gende Uebersicht der im Kalk von Sansans vorkommenden Säugelhiere: Pithecus anliquus, Mygale antigqua, Talpa major et minuta, Mustela genettoides, Lutra dubia, Amphicyon major et minor, Viverra zibe- thoides et. exilis, Felis antiqua, F. quadridentata, F. palmidens, Sus choerotherium, S. lemuroides, Rhinoceros incisivus, Rh. brachypus, kh. tetradactylus, Palaeotherium aurelianense. Im Sande bei Montpellier fand Christol ausser Resten des Metazy- therium Cuvieri mehrere Gliedmassenknochen und noch im Kiefer siz- zende Zähne eines neuen Affen, Pithecus maritimus und Knochen einer gleichfalls neuen Katze, die er Felis maritimus nennt. Bullet. soc. geol. 1848. VI. 169. — In den Ligniten ebenda entdeckte Gervais einen Zahn ‚eines in der Mitte von Palaeotherium medium und P. magnum stehenden Thieres und ein Unterkieferfragment von Dichobune cervi- num. L’Instit. 1848. 250. — In einem mit Land- und Süsswasser-Mol- lusken erfüllten Sande daselbst, der also von der marinen Ablagerung wohl zu unterscheiden, fanden sich Reste von Rhinoceros, Cervus australis, Castor, Hyaena und drei untere Zähne eines neuen wahr- scheinlich zu Macacus gehörigen Allen. Gervais, L’Instit. 1549, 178. 204. Das bei Alais in eocenen Schichten vorkommende Anchitherium = Hipparitherium ist nach Gervais wahrscheinlich mit Palaeotherium monspessulanum identisch, 1. ec. 1848, 176. D’Hombre Firmas entdeckte in eben demselben dem Pariser Gypse gleichaltrigen Süsswassergebilde folgende von Gervais bestimmte Arten: Dichobune cervinum, Palaeo- therium medium, einen kleinen Adapis-ähnlichen Pachydermen, Pie- rodon. Requieni und Tylodon Hombresü. Compt. rend. 1848, XXVI. 49. Von Falconer’s und Cautley’s Fauna antiqua sivalensis being the fossil zoology of the Sewalik Hills erschien die IX. Lieferung mit taf. 8L—92 ohne Text. Die Abbildungen stellen dar Reste von Eguus sivalensis, E. nomadieus, E. palaeonus, Hippotherium gracile, H. an- telopinum, Siwatherium giganteum, Hippopotamus irawaticus, Camelus sivalensis. l. Simiae. Der eben erwähnte Pithecus maritimus von Montpel- lier und Macacus ähnliche Affe sind noch nicht beschrieben worden. 2. Ferae. Eine kritische Uebersicht der Familie der insectenfressen- den Raubthiere liefert Pomel in der Biblioth. univ. 1848, Octobr. IX. 159. 246 und über die geographische Verbreitung derselben im Bullet, soe. g&ol. 1848. VI. 56. Er characterisirt folgende Gattungen und Ar- ten: 1. Geotrupus mit der Zahnformel von Talpa, mit kegelförmi- gen, sehr spitzen Lückzähnen. Oberarm ähnelt dem des Condylurus. Zwei Arten: G. acutidens Pom, kleiner als der Maulwurf, untere Lückzähne slark hervortretend, die ersten beiden fast gleich, G. an- tiquus (= Talpa antiqua, condyluroides und acutidentata Bl.) mit sehr kleinem, ersten Lückzahn des Unterkiefers. 2. Talpa, wohin 56 gehören: T, vulgaris aus den Höhlen und Diluvium, von welchem P. einen T. fossilis unterscheidet; T. magna (= Palaeospalaz ma- gnus Ow.) nur sehr wenig von T. fossilis unterschieden; T. minuta Bl. sehr klein und vielleicht nicht zu Talpa gehörig; T. brachychir Myr., wozu desselben Dimylus paradozus, als synonym, zu ziehen ist. (Hiergegen behauptet v. Meyer im Jahrb. 1849, 549, dass Dimylus nur zwei hintere Backzähne besitze und auch einen von Talpa ver- schiedenen Kiefer habe). 3. Galeospalar Pom. steht zwischen Talpa und Mygale, nur im Oberarm bekannt. G. mygaloides etwas kleiner Mygale pyrenaica und mit kürzerem und dickerem Oberarm. 4. Hyporyssus Pom. schliesst sich Geotrypus an, in der Form der Lückzähne, deren erste beide gleich stark sind; von den drei Schneide- zähnen ist der äussere stumpf und kurz, Schlüsselbein und Oberarm Scalops-ähnlich. H. tellwrüs aus der Auvergne ist vielleicht T. euro- paea Bl. 5. Mygale, wohin: M. antiqua Pom. (= M. pyrenaica Bl.) durch den kräftigen Oberarm von M. pyrenaica verschieden; MH. naya- dum Pom. (= M. arvernensis Pom.), kleiner als vorige mit von vorn nach hinten comprimirtem Oberarm. 6. Plesiosorex Pom. auf Blain- ville’s Erinaceus sorieinoides begründet, den P. nun Pl. talpoides nennt. 7. Mysarachne Pom. ist Blainville's Sorex araneus als M, Picteti. 8. Sorex. Die diluvialen Arten bedürfen noch einer sorgfäl- tigen Prüfung; die miocenen sind: SS. pusellus Myr. unbeschrieben, ferner eine sehr kleine Art und $. brachygnathus Pom, mit kräftigem kurzen Kiefer. 9. Ozygomphius Myr. noch nicht beschrieben. 10, Echinogale Pom. ist Gymnura und Hyllomys ähnlich, aber im Ge- biss abweichend: E. Laurillardi in der Auvergne. 11. Galerix Pom. die vordern Mahlzähne ähneln denen der vorigen Gattung, die Lück- zähne viverrenartig: G. viverroides (= Viverra ezilis Bl.) mit schwachem Kiefer; @. magnus grösser als der Igel. 12. Erinaceus mit fünf Arten: E. fossilis aus den Höhlen und Diluvium bedarf der nähern Untersuchung; E. arvernensis Bl. kleiner als der gemeine; E. priscus Myr. unbeschrieben; E. nanus Aym. halb so gross als der gemeine; E. major Pom. grösser als E. vulgaris, mit kräftigen Gliedmassen. Pomel theilt die Inseetenfresser in 2 Familien mit fol- genden Gruppen: 1. Fam. Spalacogalae: 1. trib. Talpina: a. pa- chyrhina: Talpa, Geotrypus, Astromyctes, Galeospalaxr. b. leptorhina: Hyporyssus, Scalops, Scapanus; 2. trib. Myalina: a. Amblysomida: Chrysochlora. b. Maerura: Mygale, Solenodon. c. Urotrichus, Plesio- gale, Mysarachne; 3. trib. Sorieina: Talposorex, Sorex (Blarina, Cor- sira, Otisorex, Hydrogale), Galemys (Brachysorezx, Crossopus, Pa- chyura), Musaraneus (Cryptotis, Mysosorexz, Crocidura. 2. Fam. Ga- lericidae: 1. trib. Glisoricina: a. Hylogalia: Sorexglis, Oxygom- phius. b. Dipogalia: Maeroscelis, Petrodomus. 2. trib. Echinoidea : 57 a. Echinogale, Hyllomys, Gymnura, Galeriv. b. Erinaceus, Adelerix. e. Echinops, Ericulus, Centeles. Anomodon Snyderi gründet Leconte auf einen einzigen Zahn von Ilinois, der dem Eckzahne eines Maulwurfartigen Insectenfressers am ähnlichsten sein soll. Weder die Abbildung, noch die Beschreibung des Zahnes rechtfertigen die Aufstellung der neuen Gattung. Sillim. Journ. V. 1848. Jan. 106. Die Characteristik von Raulin’s oben erwähnten: Mygale antigua, Talpa major und T. minuta von Sansans ist uns nicht bekannt ge- worden. Ebenso desselben Felis quadridentata, F. palmidens. Bei Cucuron im Vaucluse-Dept. wurden unter andern Resten die einer von den bekannten lebenden und fossilen Arten völlig verschie- denen Hyäne entdeckt, welche Gervais Hyaena hipparionum nennt, ohne auch nur einen ihrer eigenthümlichen Charactere anzuführen. L’Instit. 1849, 290. Für den Canis palustris von Owen als Galecynus oeningensis be- schrieben, vertheidigt v. Meyer seinen Arlnamen palustris, indem Blainville, auf dessen Autorität Owen den Namen oeningensis stützt, gar keine specifische Benennung angewandt hat, sondern vielmehr das Thier mit dem lebenden Fuchse identifieirte. Jahrb. 1848, 471. Einen Schädel von Gulo spelaeus aus der Sundwicher Höhle ver- glich Ref. mit dem lebenden und erkannte zahlreichere Unterschiede zwischen beiden, als Cuvier und Goldfuss angeben, so dass die speci- fische Differenz beider Arten keinem Zweifel mehr unterliegt. Dasselbe Verhältniss bot der Schädel eines jungen Dachses der Sundwicher Höhle zu dem des lebenden Dachses. Jahrb. 1849, 471. — Plieninger bildet in Würtemb. naturw. Jahresh. 1849. V. 216. tab. 1. fig. 8. 9. zwei Zähne aus der Kirchberger eocenen Ablagerung ab, von welchen der eine als erster oberer Kauzahn dem Amphicyon intermedius, der andere als oberer Fleischzahn der neuen Art Amphicyon Eseri angehören soll. Die Selbständigkeit dieser letzten Art müssen noch weitere Nachfor- schungen bestätigen. Auf Zähne und Phalangen von Illinois begründet Leconte einen Procyon priscus, der dem Pr. lotor sehr nah verwandt sein soll. Sil- lim. Journ. V.'1848, Jan. 106. — Dem Pr. lotor in Grösse und in der Zahnbildung sehr ähnlich fand d’Hombres Firmas Reste bei Alais, welche Gervais mit dem Namen Tylodon Hombresiü belegte. Derselbe erkannte auch an den ebenda gesammelten Ueberresien, dass das Pterodon Re- quwieniü mindestens specifisch verschieden von Blainville’s Pterodon und Tazotherium parisiense ist und jedenfalls ein Subgenus von Hyueono- don bildet. Compt. rend. 1848. XXVIL, 49. 3. Glires. Einen characterlosen Namen, Sciurus Bredai legte v. Meyer einem Eichhörnchen von Oeningen bei. Derselbe erwähnt aus 98 dem Löss von Aachen Knochen denen der Arvicola agrestis und A. amphibia ähnlich und glaubt, dass der Steneofber castorinum aus der Auvergne eine Chalicomys sei. Jahrb. 1848, 470. — Den Castor Wer- neri hält Eigenbrodt für den wahren Castor fiber, der an den Stellen, wo sich die Reste finden, lebte und in historischer Zeit unterging. Zahlreiche Skeleitheile aus der Torfgrube bei Lorsch verglichen mit drei Skeleten des C, fiber bestätigen diese Ansicht, indem die von Cuvier für Werneri als specifisch bezeichneten Eigenthümlichkeiten schon bei fiber individuell erscheinen. Bullet. Moscou. 1848. IV, 552. — Die von Schmerling dem Aguti, von Owen dem Trogontherium zuge- schriebenen Kiefer erhebt Pomel in eine neue Gattung als Diabroticus Schmerlingü. Biblioth. univers. 1848. Octobr. 167. — Reste des Castor europaeus fand Owen in der pleistocenen Ziegelerde zu Ilford. Quart. journ. geol. 1848. IV, 42 und die durch die Form ihrer Schmelzfalten eigenthümlichen Zähne einer dem Castor aus der Auvergne ähnlichen Art erwähnt Gervais aus den Süsswasserschichten bei Montpellier. L’Instit. 1849, 204. 4. Edentata. Panzerfragmente am Sandberge bei Neudorf an der March nächst Presburg gefunden schreibt v. Meyer einem Gürtelthiere zu unter dem Namen Psephophorus polygonus. Haid. Berichte 1848. II, 160. 5. Solidungula. Die Eigenthümlichkeiten des von Christol schon 1832 aufgestellten Hipparion setzt Gervais in die Anwesenheit von drei Zehen an jedem Fusse und in die Existenz einer freien Schmelz- insel an der Innenseite zwischen den beiden Schmelzfalten der obern Backenzähne. Die untern Mahlzähne bieten an der Aussenseite eine entsprechende Eigenthümlichkeit. Fast vollständige Zahnreihen von Cucuron deuten auf drei verschiedene Arten: 1. H. mesostylum, cha- racterisirt durch einen kleinen Schmelzeylinder zwischen der ersten und zweiten Falte der Mahlzähne. 2. H. prostylum mit demselben Schmelzeylinder am vordern Aussenwinkel der ersten Falte. 3. H. di- plostylum mit den beiden Cylindern der vorigen Arten zugleich. In der Grösse unterscheiden sich diese Arten nicht merklich von einander. Ihre Reste finden sich übrigens auch bei Vizan im Vaucluse, aber bei Montpellier und Pezenas ist ihr Vorkommen noch zweifelhaft. L’Instit. 1549, 290. — Ein Fragment des Mittelfussknochens aus dem Thale von Marathon schreibt Jäger dem Pferde zu. Würtemb. Jahresh. 1849. I, 124. 6. Bisulca. Leidy beschreibt in Proceed. Acad. sc. Nat. Philad. Ill. 1847. Decbr. 322 einen neuen zwischen Dorcatherium und Anoplothe- rium stehenden Wiederkäuer, Poebrotherium Wilsoni, von dem er ein grösseres Schädelfragment, einen Unterkiefer und Bruchstücke von Gliedmassenknochen besitzt. Von den 7 Backenzähnen ist der erste abgerückt und zweiwurzlig, die drei letzten gleichen denen des Schafes, 59 die vier vordern weichen etwas ab. Die kleinen bei Cervus und Dor- catherium vorkommenden Basalhöcker fehlen, eben so die Schneide- zähne. Die Grösse des Thieres ist etwas geringer, als die des Dorca- therium. Am Sosna im Gouv. Orel wurden Geweihfragmente entdeckt, welche Borissjak dem Cervus alces fossilis zuschreibt. Bullet. Moscou 1848. II. 595. und im Thale von Marathon ein Röhrenknochen und Unterkiefer- fragmente von Cervus capreolus. Jäger Würtemb. Jahresh. 1849. I- 125. — Von Cervus euryceros ist ein Geweihfragment unweit Rabens- burg nach Hörnes in Haid. Berichte 1848. IV, 176. und ein Stirnbein in der pleistocenen Schicht bei Ilford und Grays- Thurrack in Essex nach Owen, Quarterl. journ. geol. 1848. IV, 42—46 gefunden worden. — Hörnes erwähnt 1. c. 86 einen Backenzahn aus der Braunkohle von Bribir, der mit Natterers unbeschriebenem Brasilianischen €. Namby die grösste Aehnlichkeit hat. — Das Dremotherium und Amphitragulus aus der Auvergne fällt nach v. Meyer’s Vermuthung vielleicht mit Dor- catherium oder Palaeomeryz zusammen. Jahrb. 1848, 471. Ibex Cebennarum ist hochbeiniger, als der pyrenäische Steinbock und auch in den einzelnen Skelettheilen von diesem specifisch ver- schieden. Gervais, Zool. franc. tab. 10. 7. Multungwla. Ueber die Pachydermen oder Hufthiere überhaupt sind von mehreren Seiten allgemeine, die Eintheilung betreffende Be- merkungen bekannt gemacht worden. Owen klassifieirt (Quart. journ. geol. 1848. IV, 131) die Ungulata wie folgt: I. Artiodactyla. Zehen paarig, 2 oder 4, Magen eingeschnürt oder zusammengesetzt, Blinddarm einfach von mässiger Grösse: 1. Ruminantia: Anoplotherium, Cha- licotherium, Dichobune, Cainotherium, Xiphodon, Moschus, Antilope, Ovis, Bos, Cervus, Camelopardalis, Camelus, Merycotherium, Mery- copotamus. 2. Non Ruminantia: Hippopotamus, Dichodon, Hyra- cotherium, Hyopotamus, Anthracotherium, Hippohyus, Chaeropotamus, Adapis, Dicotyle, Phacochoerus, Sus. 11. Perissodactyla. Zehen unpaar, 1 oder 3, Magen einfach, Blinddarm sehr gross: Palaeotherium, Paloplotherium „ Lophiodon, Coryphodon, Tapirus, Macrauchenia, Ne- sodon, Hippotherium, Equus, Elasmotherium, Hyraz, Rhinoceros, Ace- ratherium. 11. Proboscidea. Zehen unpaar, Magen einfach, Blind- darm sehr gross und mit langem Rüssel: Elephas, Mastodon. — Po- mels Eintheilung in Compt. rend. 1848. I. 686. gründet sich gleichfalls hauptsächlich auf die Zehenbildung, berücksichtigt aber den Darm nicht, sondern statt dessen noch andere osteologische Eigenthümlichkeiten. Er stellt vier Familien auf: I. Proboscidea. Zehen unpaar, 5, Ober- arm und Oberschenkel lang und senkrecht stehend, Hals sehr kurz, Nase in einen langen Rüssel ausgebildet. 1. Anoplodina, Mahizähne von hinten nach vorn hervortretend, Stosszähne im Zwischenkiefer, 60 Schneidezähne unten zuweilen: Elephas, Mastodon. 2. Catoplodina. Ersatzmahlzähne die Milchzähne von der Wurzel aus vordrängend, Stosszähne im Unterkiefer, Schneidezähne oben: Dinotherium. Il. Pe- rissodactyla. Zehen unpaar, 3 oder 4 vorn, 3 hinten, die mittlern sehr stark und fast symmetrisch, obere Mahlzähne, aus einer äussern einfachen oder gelheilten Wand und zwei Querhügeln bestehend, Sprung- und Fersenbein auf drei grossen Flächen mit einander gelen- kend. 1. Atelodina keine Eckzähne, 2 oder 4 Schneidezähne, obere Mahlzähne mit schiefen, leicht gekrümmten Querhügeln und einfacher Aussenwand, vorn drei oder vier Zehen: Hyrax, Aceratherium, Rhi- noceros, Elasmotherium. 2. Palaeotheria, Eckzähne und sechs Schneidezähne, obere Mahlzähne mit mehr weniger gefalteten Quer- hügeln und dreifaltiger Aussenwand, dreizehig, die äussern Zehen ver- kümmernd: Hippotherium, Equus, Paloplotherium, Plagiolophus, An- chitherium, Palaeotherium, Macrauchenia. 3. Lophiodonta, Eck- und Schneidezähne; obere Mahlzähne mit geraden Querhügeln und zweifaltiger Aussenwand, an der vorn noch ein Höcker, vorn 3 oder 4 Zehen: Tapir, Coryphodon, Lophiodon, Tapirotherium, Hyracothe- rium. Ueber die Stellung von Adapis und Mierochoerus entscheidet sich P. nicht, vielleicht bilden sie eine besondere Gruppe. 11. Ar- tiodactyla, Zehen paarig, die beiden mittlern fast gleich, Sprung- bein und Fersenbein nur auf einer Fläche mit einander gelenkend, hin- tere Mahlzähne mit zwei Zitzenpaaren. 1. Swina, Eekzähne hauer- artig, obere Mahlzähne höckerig und faltig, meist vier Zehen: Hexa- protodon, Hippopotamus, Phacochoerus, Sus, Babyrussa, Dicotyle, Palaeochoerus. 2. Choeroidea, Eckzähne spindelförmig, obere Mahl- zähne mit falligen Höckern, vier Zehen: Choeropotamus, Anthraco- iherium, Amodus, Brachygnathus (A. gergovianum). 3. Anoplodina, obere Mahlzähne ebenso, der obere Eckzahn dem vordern Mahlzahne, der untere dem Schneidezahne ähnlich, 2 oder 4 Zehen: Anisodon (Choelichotherium), Anoplotherium, Xiphodon, Dichobune, Cainothe- rium. 4. Dichodonta, obere Mahlzähne vierböckerig, Eck- und Schneidezähne, wie bei Anoplotherien: Dichodon, Choeromeryx (An- thracotherium silistrense ), Merycopotamus. Von Dichobune obliqua und D. murina, welche die neue Gallung Amphimeryz bilden, vermu- ihet P., dass sie als fünfte Gruppe sich den Wiederkäuern anschliessen. IV. Collodactyla s. Ruminantia. Zehen paarig, Mittelhand- und Mittelfussknochen völlig verwachsen, äussere Zehen rudimentär, obere Schneidezähne fehlen oder unvollständig, ‚obere Mahlzähne mit Falten an der Aussenseite 1. Camelidae, oben nur 2 Schneidezähne und A—5 Mahlzähne: Camelus ete. 2. Corvina, 6—7 Mahlzähne, unten 8 Schneidezähne, Stirnfortsätze: Camelopardalis, Moschus, Cervus etc, 3. Antilopidae, Stirnfortsätze mit hornigem Ueberzuge: Antilope, 61 Bos ete. — Christol stellt (L’Instit. 1849. 313) vier Familien auf und unterscheidet in jeder zwei Gruppen nach der Anwesenheit des Zahn- kittes, womit auch das geologische Alter übereinstimmt, indem die Gattungen ohne Zahnkitt stels älter sind, als die mit demselben. 1. Proboscidea. a. ohne Kitt: Mastodon. b. mit Kitt: Elephas. 2. Ge- nuina. a. ohne Kitt: Anoplotherium, Anthracotherium, Sus, Phaco- choerus etc. b. mit Kitt; Palaeotherium, Rhinoceros, Elasmotherium. 3. Solidungula. a. ohne Kilt: Hipparitherium. b. mit Kitt: Hippa- rion, Equus. 4. Amphibiotica. a. ohne Kitt: Manatus, Metazythe- rium. b. mit Kitt: Halicore. — In einem Vortrage im naturw. Verein (Auszug. Sitzungspr. 1849. S. 22) habe ich mich bereits über Pomels Classification ausgesprochen und die meiner Fauna der Vorwelt (Säu- geth. 155) zu Grunde gelegte abermals erörtert. Letztere hat Owen’s Zuslimmung nicht erhalten, allein die völlige Verschmelzung der Ein- hufer und Wiederkäuer mit den Vielhufern wird in Deutschland kaum einen ‚achtbaren Beifall gewinnen, denn uns erscheinen ihre Eigen- thümlichkeiten so bedeutend, dass wir sie stels als Ordnungen neben einander bestehen lassen werden. In der That sind die Einhufer und Wiederkäuer weit auffallender unter einander und von den Vielhufern verschieden, als der Elephant durch seinen Rüssel allein von den Pe- rissodaktylen, denen gegenüber er eine gleichwerthige Abtheilung bil- den soll. Unter den Perissodaktylen selbst finden wir zu verschieden- arlige Formen vereinigt, als dass wir dieselben in eine natürliche Gruppe vereinigt lassen könnten. Wenn auch von Equus durch Pa- läotherium zu Tapir hin eine Verwandtschaft unverkennbar ist, so ist doch andererseits die Verbindung von Equus mit Elasmotherium, Hy- rax und Rhinoceros und die weite Trennung dieses letztern von Hip- popotamus durch Owen’s Darlegung noch keineswegs begreiflich ge- worden. Pomel hat zwar die Wiederkäuer den übrigen Familien gleich- werlhig gegenübergestellt, aber das Dinotherium als unzweifelhaften pflanzenfressenden Wal neben den Elephanten zu stellen, scheint uns doch sehr gewaltsam und naturwidrig. Christol’s lediglich auf die Zu- sammenselzung der Zähne begründete Classification möchte in einem System der Odontologie wohl aufgenommen werden können, aber in einem natürlichen System der Säugelhiere wird ihr nie ein Platz ein- geräumt werden. Ueber die Familie der Anoplotheriden ist Blainville’s Monographie, die einzige Lieferung seiner Osteographie, in den letzten zwei Jahren, erschienen. Für die Gattung Anoplotherium nimmt B. nur die einzige Art.A. commune als zuverlässig begründet an und vermuthet, dass dieselbe 15 Rippentragende Rückenwirbel besessen habe A. secun- darium soll auf Fragmente nicht ausgewachsener Exemplare beruhen. A. medium s. Xiphodon gracile scheint ein generell verschiedener 62 Typus, mit derselben Zahnformel und Zehenzahl, aber mit abweichen- den Formen dieser. Für A. minus s. leporinum nimmt B. die Gattung Dichobune auf und stellt ihr Zahnsystem auf een fest, aber das A. minimum s. murinum soll auf dem Kiefer eines sehr kleinen Wiederkäuers, auf Moschus beruhen. Dieselbe Deutung erfährt A. obligquum, welches vielleicht nur Jugendzustand von Xiphodon gracile ist. A. grande ist Chalicotherium Goldfussü und A. silistrense gehört O++@H13), 3+1+(@+14+3) Uebrigens ist B. geneigt die Reste von Chalicotherium an Anthraco- therium, Rhinoceros und Lophiodon zu vertheilen, dagegen lässt er das A. laticurvatum als eigene Gattung Cainotherium mit dem Zahn- En ae gelten. Im Schädelbau verräth diese Gattung, welche Geoffroy St. Hilaire erst Cyclognathus, später Bravard Caino- therium nannte, grosse Aehnlichkeit mit Moschus, ebenso in den Ex- tremitäten,. wo aber vier Mittelhandknochen selbständig entwickelt sind. In der Wirbelsäule zählt man 7 Halsw., 12 Rückenw., 5 Lendenw., 2 Kreuzbeinw. und 23 Schwanzwirbel. Anfangs unterschied Bravard nach der Form des Eckstückes am Unterkiefer zwei Arten C. com- mune und C. minimum; neuerdings hat er nach der Grösse noch das C. medium und C. curonense aufgestell. Das A. cervinum endlich gründet sich auf den Kiefer eines dem Cervus muntjac ähnlichen Wie- derkäuers. Das A. sivalense soll dem Anthracotherium viel näher stehen als dem Anoplotherium, wie auch schon aus der von Cautley selbst erkannten nahen Uebereinstimmung mit Kaup’s Chalicotherium hervorgeht. Vielleicht muss es dem letztern noch untergeordnet wer- den. Ausser diesen ursprünglich als Anoplotherien ausgegebenen be- handelt B. noch als nächste Verwandte derselben folgende Galtungen: Merycopotamus von Cautley und Falconer aufgestellt. Das Schädel- fragment und der Oberkiefer von den Sivalickhügeln deuten auf eine Zwischenform von Chaeropotamus und Hippopotamus. Die Schneide- zähne sind sehr klein und stehen mit dem dreiseiligen, langwurzligen, hauerarligen Eckzahne auf derselben geraden Linie. Nach einer Lücke folgen dahinter sieben Mahlzähne, von denen die ersten drei an Grösse zunehmen und zweiwurzlig sind, der letzte eine auffallende Grösse hat. Hippohyus Cautl. et Falcon. hat einen ganz Sus-artigen Schädel und Gebiss, in welch’ letzterem 6 Schneidez., ein hauerartiger Eckz. und 7 Backzähne vorhanden sind, Von Owen’s Dichodon cuspidatus Quar- terl. journ. 1848. 17 gesteht B. die specifische Eigenthümlichkeit zu, aber über die generelle entscheidet er sich nicht, indem er das Thier fraglich zwischen Anoplotherium und Paläotherium stellt. Die Kiefer- fragmente desselben wurden im tertiären Sande von Hordle in Eng- in dieselbe Gattung, das Zahnsystem beider gibt B. auf system 63 land entdeckt und haben ein Paläotherienähnliches Zahnsystem. Der erste Backenzahn ist nicht Eekzahn - sondern Schneidezahnarlig und die folgenden bestehen aus paarigen, quere Hügel bildenden Höckern. Die obern hintern Mahlzähne erinnern an Anthracotherium silistrense, die untern hintern an Dichobune leporinum. Die Formel für den Oberkiefer ist 3+1+4+(3+143). Die Schneidezähne sind sehr breit, com- primirt, etwas gebogen und mit schneidender Krone; der Eckzaln nur etwas breiter, als der letzte Schneidezahn und mit fast zweilappiger Krone und einer auch an der Wurzel schwach angedeuteten Theilung. Der dritte Mahlzahn ist sehr breit, eomprimirt, fast dreiseilig, zwei- höckerig und zweiwurzlig; der vierte mehr dreiseitig, dicker, drei- wurzlig und dreihöckerig; die folgenden vierwurzlig, mit zweihügliger Krone, jeder Hügel aus zwei spitzen Höckern bestehend. Im schlan- ken, mit langer Symphyse und breitern Kronfortsatze bezeichneten Unterkiefer zählt man ebenfalls 3+1+7 Zähne, in ununterbrochener Reihe. Die Schneidezähne etwas kleiner als oben, die ersten drei Mahlzähne comprimirt, schneidend, zweiwurzlig mit dreizackigen Kro- nen, die übrigen wie oben. — Die zweite von Owen im Quarterl. journ. 1848. 103 aufgestellte Gattung ist Hyopotamus mit zwei Arten auf der Insel Wight. Blainville nimmt dieselbe als dem Dichodon ver- wandt auf, zieht aber die Existenz zweier Arten in Zweifel. Pomel (Bibl. univ. VII. 321) findet sie seinem von Anthracotherium abge- trennten Ancodus näher verwandt. Wie bei diesem, sagt er, ist auch hier die Querfurche, welche die beiden Höckerpaare der hintern obern Mahlzähne in zwei Hügel trennt, sehr tief und dehnt sich bis an den äussern Rand aus, der sich in eine an der Innenseite ausgehöhlte Wulst verdickt. Aber der innere Höcker des vordern Hügels ist tiefer ausgeschnitten in zwei mehr gesonderte Spitzen, und die Querleiste auch merklich kürzer. Der äussere Höcker ganz wie bei Ancodus. Während aber bei Hyopotamus die Mahlzähne viel breiter als lang sind, ist dies bei Anthracotherien umgekehrt. Der Unterkiefer bietet dieselben Analogien. Die hintern Mahlzähne tragen mehr getrennte und comprimirte Hügel, als bei Ancodus, dagegen erscheinen die vor- dern ebenso einfach, als bei den Anthracotherien. Von H. annectens beschreibt Owen fünf obere Mahlzähne, von H. bovinus nur den letz- ten obern. — Mit dem Dichodon gemeinschaftlich fanden sich Schä- del- und Kieferfragmente, welche Owen |. c. dem neuen, zwischen Paläolherien und Anoplotherien inne stehenden Paloplotherium conne- etens zuschreibt. Der Schädel und Unterkiefer zeigt überraschende Aehnlichkeit mit Paläotherium. Es sind drei Schneidezahnalveolen und durch eine Lücke davon getrennt eine Alveole für den Eckzahn vor- handen. Von den sechs Mahlzähnen ist der erste dreiwurzlig, mit diesem Kegel und zwei kleinen Höckern versehen. Die folgenden bei- 64 den tragen aussen einem dreiseiligen Hügel innen und hinten einen breiten Höcker. Der vierte besitzt zwei schiefe Querhügel, welche innen mit einem Zitzenhöcker und zwar der vordere mit einem dickern, als der hintere besetzt sind und nach aussen winklig umrandete Flä- chen tragen. Die folgenden vierwurzligen bieten keine auffallenden Unterschiede. Im Unterkiefer, der dieselben Zahlenverhältnisse zeigt, ist der erste Backenzahn dreiseitig comprimirt, zweiwurzlig mit ein- facher Krone, die drei folgenden sind abgenutzte, zweiwurzlige Milch- zähne mit basaler Schmelzwulst. Der letzte ist noch in der Alveole verborgen. Von dem Palaeotherium aurelianense unterscheidet sich das Paloplotherium dadurch, dass dem letzten Mahlzahne die dachför- mige Leiste fehlt, dass ferner der vordere Hügel innen einen mehr weniger freien Höcker trägt, dass der vordere Aussenwinkel nicht vorspringt und endlich im Unterkiefer die beiden ersten Milchzähne viel weniger an Grösse verschieden sind und durch geringere Grösse überhaupt. Blainville ist geneigt Ueberreste von Gargas eben dieser Gattung zuzuschreiben. Adapis parisiensis verweist B. zu den Inseeli- voren und Microchoerus erinaceus gehört bestimmt zu denselben. Aymard’s Entelodon muss gleichfalls von den Pachydermen ausgeschie- den und zu den Subursinen gestellt werden. Pomel’s Elotherium wird von Entelodon nicht verschieden sein. Die systematische Ordnung der Anoplotheriden gibt B. in folgender Reihe an: 1, Paloplotherium. 2. Hyopotamus. 3. Merycopotamus. 4. Hippohyus. 5. Chalicotherium (Anisodon). 6. Dichodon. 7. Anoplotherium. 8. Xiphodon. 9. Dicho- bune. 10. Cainotherium. Als Character der Familie der Chöroidier stellt Pomel 1. e. die An- wesenheit von vier Zehen und 3.1.7 Zähne in jedem Kiefer auf. Es gehören dahin 1. Choeropotamus mit 2 Arten: Ch. parisiensis und Ch. Cuvierü. 2. Anthracotherium (= Cyclognathus Croiz) mit A. magnum und A. Cwvierü. 9. Ancodus Pom. (= Bothriodon Aym.) mit der Untergatlung a. Hyopotamus und b. Ancodus velaunus und A. ma- crorhinus. Aymard gibt seinem Bothriodon drei Arten: platyrhynchus, leptorhynchus, velaunus. 4. Synaphodus Pom. (früher Brachygnathus) an der Innenseite der untern Lückenzähne mit sehr characteristischen Falten und Leisten, nur die einzige Art S. brachygnathus. Das Elo- iherium (— Entelodon Aymard, Ann. soc. du Puy 1848) gehört in die Familie der Swina, denn die beiden Hügel der hintern obern Mahl- zähne haben je drei Höcker. In der Familie der Suina sind von Leconle (Proceed. Assoc. Ame- ric. Geol. Boston 1847; Sillim. journ, 1848, XIN. 102) drei neue Gat- tungen aufgestellt worden. Platigonus compressus zeichnet sich aus durch die noch auffallendere, als bei Hippopotamus, vorkommende Er- weiterung des Unterkieferwiukels. Der obere Eckzahn ist schlank zu- 65 gespitzt und comprimirt, mit einer untern Leiste versehen. Der erste Lückzahn ist dreiseitig, mit innerem Höcker und starker Basalwulst, der folgende zweizackig, der dritte grösser als der zweite, die beiden folgenden Mahlzähne- vierseitig, mit zwei queren und getheilten Hök- kern, der letzte hinten abgerundet. Auch die übrigen Skelettheile sind eigenthümlich. Hyops depressifrons unterscheidet sich von Dicotyle durch den deprimirten Schädel, durch die abweichende Form der Na- sen-, Stirn- und Kieferbeire. Der Eckzahn ist Dicotyle ähnlich, da- gegen erinnern die Gliedmassenknochen mehr an Sus scrofa. Proto- choerus prismaticus gründet sich auf einen Eck- und zwei Mahlzähne des Unterkiefers. — Pomel gibt (Bibl. univ. 1848. VIII. 157) von Blain- villes Monographie der Galtung Sus eine kritische Anzeige mit fol- gender Uebersicht der Arten nach dem geognostischen Vorkommen. In den eocenen Gebilden fehlen ächte Schweine ganz; aus den mio- cenen sind bekannt: 1. S. antiguus Kaup. 2. S. palaeochoerus Kp. 3.5. antediluvianus Kp.; alle drei bei Eppelsheim. 4. $. Lockarti n. sp. unterschieden von $. antediluvianus durch diekere Mahlzähne, deren Höcker etwas comprimirt und glatter und um einen kleinen fünften vermehrt sind. Der Höcker des siebenten untern Zaiines ist ziemlich dick. Im Orleannois, 9. S. choeroides n. sp. aus den Fah- lunen von Anjou und den Ligniten von Ligurien hat schmälere Zähne als vorige, mit weniger comprimirten, mehr kegelförmigen Höckern, mit grösserem und dickerem Höcker am letzten untern Zahne. Von S. larvatus nur durch den letzten untern Mahlzahn genügend unter- schieden. 6. S. choerotherium (= Choerotherium Lart.) von Sansans hat den Habitus des Babyrussa, characterisirt durch die obern Mahl- zähne, deren hohe Kegelhöcker mit Basalwülsten umgeben sind. S,. le- muroides scheint nicht idenlisch zu sein. 7. S. leptodon n. sp. aus den Ligniten von Ligurien vom Habitus des Anthracotherium minimum, mit sehr schmalen Mahlzähnen, deren Höcker scharf getrennt und aus je zwei einfachen glatten Kegeln zusammengesetzt sind. Der letzte Mahlzahn nicht breiter, als der vorletzte. In den pliocenen Schichten findet sich die einzige Art 8. S. arvernensis Croiz. vielleicht mit $. provincialis identisch und im Diluvium: 9. $. priscus nicht mit dem gleichnamigen bei Goldfuss zu verwechseln, zwischen $S. scrofa und S. larvatus stehend. 10. S. armatus n. sp. aus der Picardie, durch beträchtliche Entwicklung des Höcker am letzten obern und untern Mahlzahne ausgezeichnet. Gegen Blainville behauptet Pomel 1. c. 156 die specifische Differenz von Hippopotamus capensis und H. senegalensis in der Zahnbildung und findet H. major noch auffallender verschieden in der Configura- tion des Schädels, in der Form der einzelnen Skelettheile und der Abwesenheit der schiefen Streifen auf der vordern Fläche der Eck- b) 66 zähne. Auch in Betreff des #. sivalensis, irawadicus und namadıeus hat P. dieselbe Ansicht. Das Milchgebiss von Rhinoceros tichorhinus untersuchte Ref. (Jahrb. 1848, 26. Ib. 2.) an einigen Kiefern aus dem Diluvium von Quedlinburg und Egeln. Dieselben setzen durch die Anwesenheit der Alveolen die Entwicklung von vier Schneidezähnen im Unterkiefer ausser allem Zweifel, und entspricht diese Beobachtung auch der an einem Schädel des Rh. bicornis angestellten, wo sich die kleinen eylindrischen Schneidezähne noch wirklich vorfinden. Die Milchbackzähne zeigen eine deutliche Zusammensetzung aus je drei Höckerpaaren, welche in den Ersatzzähnen nur inniger mit einander verschmolzen sind und an sehr abgenutzten Exemplaren nicht mehr erkannt werden können. Auf dem zweiten untern Milchzahne beruht Jäger’s Tapiroporcus. Ueber die Existenz zweier Schneidezähne im Oberkiefer (Jahrb. 1849, 76) oibt ein schöner Schädel von Quedlinburg mit seinen deutlichen Schneidezahnalveolen genügende Sicherheit, mehr noch als Brandt's Vermuthungen im Bullet. acad. Pelersb. 1849. November. Die Entdeckung eines Unterkiefers im Diluvium des Gouv. Orel meldet Borissjak im Bullet. Moscou 1848. II. 593. Das Vorkommen der Paläotherien und Lophiodonten im südlichen Frankreich hat Gervais zu folgenden Behauptungen im L’Instit. 1849, 321 geführt: 1. die Existenz mehrerer, wenn auch nur wenig von einander unterschiedener Arten der Gattungen Lophiodon und Pachi- nolophus ist nicht zu bezweifeln. 2. Die Lophiodonten halten nach L. isselanum zu schliessen sechs Mahlzähne oben sowohl als unten. 3. Die gleichzeitig mit jenen Lophiodonten lebenden und bei Busch- weiler, Argenton und Issel gemeinschaftlich mit denselben vorkommen- den Paläotherien bilden die eigenthümliche Gattung Propalaeotherium. 4. Ihre Reste sind von den obern eocenen Schichten an noch nirgends gefunden worden. 5. Die Lophiodonten aus jüngern Gebilden, als dem Pariser Gypse sind sehr zweifelhaft. 6. Die Lophiodonten characteri- siren mit andern gemeinschaftlich lagernden Thieren sehr scharf die älteste Tertiärfauna. — Die Reste von Palaeotherium medium finden sich häufig bei Alais, Gargas, Grave bei Bordeaux, Paris u.a. 0. Ger- vais, Compt. rend. 1848. 1. 49. — Von Tapirus priscus wurden meh- rere Zähne aus beiden Kiefern in der Braunkohle von Bribir in Kroa- tien entdeckt. Haid. Bericht. 1848. IV. 85. Ueber die Epoche der Mastodonten sprechen Rogers. Foster und Desor in den Proceed. Bost. Soc. nat. hist. Febr. 1849. Die im Velay vorkommenden Mastodontenreste will Aymard lediglich wegen der ab- weichenden Grösse dreien Arten zuschreiben, nämlich dem M. vellavus einen vierten Mittelfussknochen, der um % grösser .als bei M. gigan- teum ist, M. vialetti um 7% kleiner, als M. giganteum und eine dritte 67 ebenso grosse Art. Pomel hält alle drei nur für eine Art. Bullet. soc. geol. 1848. V. 60. Schon Laurillard hat gegen Blainville speeifische Unterschiede in der Anordnung der Höcker auf den Zähnen des Ma- stodon nachgewiesen und das M. longirostris mit schnabelartigen Kie- fern angenommen. Pomel bemerkt I. c. 257 dazu noch, dass die Ep- pelsheimer Art mit vier Hügeln auf den drei vordern Zähnen, und die bei Gers mit nur drei Hügeln auf denselben Zähnen schnabelartige Unterkiefer besitzt, während die italienische Art, in der Zahnbildung der Eppelsheimer gleich, keine verlängerten Kiefer hat. WUeberdiess ist letztere pliocen, die Eppelsheimer älter, aber wiederum jünger als die von Gers. Der Name M. angustidens muss der italienischen ver- bleiben, weil Cuvier diese am vollständigsten kannte, die Eppelsheimer heisst M. longirostris und die von Gers und aus dem Orleannois 7. Cuvierü. Letztere wird fast immer von einer Art mit Tapirus-ähnlichen Zähnen begleitet, die aber nicht mit Cuvier’s M. tapiroides zu verwechseln ist, Die Sibirischen Zähne gehören nicht dem M. giganteum an, sondern eben dieser Art, die Pomel M. Buffonis nennen will. Das wahre M. angustidens findet sich in den pliocenen Alluvionen bei Perrier, Cu- vierü und tapiroides in den miocenen Schichten der Limagne. Auch in Africa bei Constantine sind Reste von Mastodon nach Gervais, L’In- stit. 1849, 101 entdeckt worden und von M. angustidens ein ganzer Oberkiefer mit vier Mahlzähnen und zwei Stosszahnfragmenten nach Hörnes, Haiding. Bericht 1848. IV, 85 in der Braunkohle bei Bribir. Für Elephas primigenius werden zahlreiche neue Fundorte aufge- führt; so im Gouv. Orel, im Löss bei Wien, bei Weikersdorf, Heim- dorf, Karlovitz, Basel, Algier, Texel u.a. O. 8. Pinnipedia. Nach Hörnes 1. c. III, 160 wurde bei Nikolsburg ein rechter Unterkieferast mit dem Stosszahne von Dinotherium gigan- teum entdeckt, ferner ein Zahn bei Gaya in Mähren 1. c. 3830 und im Heugelbrunn bei Wieden Il. c. 492. Ueber das Zeuglodon ist Joh. Müller’s Abhandlung unter dem Titel: Ueber die fossilen Reste der Zeuglodonten von Nordamerika mit Rücksicht auf die europäischen Reste aus dieser Familie. Mit 27 Tafeln. Berlin 1849 erschienen. Die Resultate von Müller’s Untersuchungen sind bereits allgemein bekannt, und da wir auf die specielle Darlegung uns hier nicht einlassen können, bemerken wir nur, dass in der Ein- leitung ausführliche historische Nachrichten von den Nordamerikanischen Zeuglodonten seit 1834, ebenso über die europäischen von Scilla ge- geben und dann über das Vorkommen der Reste selbst berichtet wird. Die specielleren Untersuchungen beziehen sich auf die allgemeinen und characteristischen Eigenschaften der Zeuglodontenknochen, auf den Bau des Schädels, der Zähne, Wirbel, Rippen, Brustbein, Extremi- täten und auf die neuerdings von Koch wieder aus Amerika einge- 5* 68 führten Reste. — Agassiz erklärt das von Gibbes aufgestellte Doru- don serratus für mindestens specifisch, wenn nicht gar für generell verschieden von Zeuglodon ceioides und glaubt an dem von Gibbes abgebildeten grossen Fangzahne sogar eine drilte Galtung zu erkennen, die er Saurocetus Gibbesii zu nennen vorschlägt. Proceed. Acad. nat. science. Philad. IV. 1848. Jan. 4 — Gervais fand in den tertiären Meeres-Ablagerungen im Herault-Dept. Ueberreste von Squalodon Gra- teloupi L’Instit. 1849, 100. 9. Bipinnata. Gervais vereinigt in seiner Zool. francaise unter Halitherium Kaup das Pygmeodon, Halianassa, Halicore fossile, Ma- natus fossile, Cheirotherium, Metaxytherium u. a. und stellt das Zahn- pe Ne: 2 k 3 ! system der Gattung auf >, _ fest. Leider ist uns die Schrift noch nicht zugegangen, so dass wir den speciellen Nachweis dieser Ver- einigung nicht berichten können. — Im Leithakalk von Garschenthal bei Steinabrunn ist ein Zahn von Halianassa Collinii entdeckt worden. Haid. Berichte 1848. IV. 177. — Ueberreste von Linz schreibt v. Meyer einem Balaenodon Lintianus zu, welches durch geringere Grösse sich von dem Balaenodon in Suffolk unterscheidet. Jahrb. 1849, 550. — In der Molasse unweit Montpellier erkannte Gervais einen Schädel von Delphinus pseudodelphis, in den subappeninischen Gebilden ebenda und bei Pezenas Knochen eines unbestimmbaren Delphines und in der Molasse von St. Didier im Vaucluse zwei dem Delphinus brevidens ähnliche Zähne. L’Instit. 1849, 100; Compt. rend. 1849. XXVII. 135. 2. Vögel. Ueber die Vögel ist keine einzige Arbeit von Wichtigkeit geliefert worden, denn Owen’s fortgesetzte Untersuchungen über die Riesenvögel Neuseelands, Dinornis, Palapteryx, Notornis und Nestor, gehören nicht in unseren Bericht, da diese Thiere erst in historischer Zeit verschwunden sind. Becker schreibt im Jahrb. 1849, 69 über zwei Eier aus dem Palu- dinenkalk von Weissenau bei Mainz und findet das eine derselben mit dem der Fulica americana, das andere mit dem des Goldammers am meisten übereinstimmend. — Ueber Fussspuren von Vögeln hat Marsh einige Mittheilungen gegeben in Sillim. journ. 1848. VI. Novbr. 272. 3. Amphibien. Den im Einzeln sehr dürftigen Bericht über die Arbeiten in dieser Klasse der Wirbelthiere können wir mit der erfreu- lichen Nachricht beginnen, dass von Owen’s fossilen Amphibien 69 Englands, dem wichtigsten Werke in der Literatur dieser Klasse, bereits die erste Lieferung über die Schildkröten des London- thones mit 38 Tafeln erschienen ist. Nicht minder umfassend wird v. Meyer’s Werk „Zur Fauna der Vorwelt. Die Saurier des Muschelkalkes“, von welchem im Laufe der letzten zwei Jahre nur eine Lieferung erschienen ist. 1. Chelonites. Owen beschreibt in seiner eben erwähnten Mono- graphie folgende Gattungen und Arten: 1. Marina. Chelonia breviceps, Ch. longiceps, Ch. latiscutata, Ch. conveza, Ch. subcristata, Ch. pla- nimentum, Ch. crassicostata n.sp., Ch. declivis n. sp., Ch. trigoniceps n.sp., Ch. cuneiceps n.sp., Ch. subcarinata n.sp. 2. Fluvialia. Trio- nyx Henrici n.sp., Tr. Barbarae n.sp., Tr. incrassalus n.sp., Tr, marginatus n.sp., Tr. rivosus n.sp., Tr. planus n.sp., Tr. eircum- sulcatus n.sp., Tr. pustulatus n.sp. 93. Paludinosa. Platemys Bullo- chit, Pl. Bowerbankü, Emys testudiniformis, E. laevis n.sp., E. Com- ptoni n.sp., E. bicarinata n.sp., E. Delabechei n.sp., E. crassus n. sp. In der Braunkohle des Westerwaldes wurden Fragmente von Rücken- und Brustpanzer, sowie vom Becken einer Schildkröte aus der Familie der Trionychiden entdeckt, deren specifische Bestimmung aber nicht möglich ist. v. Meyer, Jahrb. 1849, 548. 2. Sauria. Die zweite Lieferung der Saurier des Muschelkalkes von v. Meyer enthält fünf Bogen Text, nämlich die Beschreibung der Schädel von Nothosaurus Andriani, N. giganteus und Pistosaurus lon- gaevus, einzelner Zähne, einer fast vollständigen Wirbelsäule von No- thosaurus mirabilis u. a. vereinzelter Reste. Elf Tafeln sind beigegeben. — Im Muschelkalk von Jena lassen sich nicht weniger als 10 Arten Saurier unterscheiden. v. Meyer, Jahrb. 1848, 465. — Die zahlreichen Ueberreste von Sauriern aus dem Muschelkalke Schlesiens gestatten gleichfalls keine zuverlässige Bestimmung. Ders. Palaeontogr. I. 213 und die bei Querfurt vorkommenden erwähnt ohne nähere Bestimmung Ref. Jahrb. 1849, 76. a. Dinosauria. Mantell untersuchte einen etwa vier Fuss langen, vorn vollständigen hinten aber verletzten Unterkiefer mit zwei einsiz- zenden Zähnen und 18 Alveolen von Jguanodon. Der Symphysentheil ist zahnlos und schaufelartig erweitert, elwa wie bei Mylodon. An der Aussenseite des Kiefers liegt eine Reihe grosser Gefässlöcher und die abgekaueten Zähne erinnern an die herbivoren Säugelhiere. Mit diesen und besonders den Faulthieren stimmt auch der Gefässreichthum der Zahnsubstanz überein. Aus dem Bau des Kiefers schliesst M. auf dicke fleischige Lippen und eine lange zum Ergreifen der Blätter ge- schickte Zunge. Das früher als Unterkiefer eines jungen Iguanodon beschriebene Fragment scheint einem eigenthümlichen Saurier anzu- 70 gehören, den M. Regnosaurus Northamptonis nennt. Ann. a. mag. nat. hist. 1848. II. 51. Quarterl. Journ. geol. 1849. V. 41. — Ausführlichere Untersuchungen über die verschiedensten Skelettheile von Iguanodon und Hylaeosaurus hat Mantell in den Transact. philos. 1849, II, 271— 307. ıb. 26—32 mitgetheilt, von denen ein Auszug sich in Lond. Edinb, philos. magaz. 1849, XXXV, 64 und L’Instit, 1849, 301 findet. b. Pterosauria. Microscopische Untersuchungen der Pterodactylus- knochen liefert Bowerbank im Quarterl. Journ. geol. 1848. IV, 2—10. c. Crocodilina. Pomel’s Diplocynodon aus der Auvergne ist von Meyer geneigt, seinem Pterodon zu identlificiren. Jahrb. 1848, 471. — Aus dem Grünsande von New Jersey erhielt Owen zahlreiche Wirbel aus allen Gegenden der Wirbelsäule und schrieb dieselben zweien bis- her unbekannten Sauriern zu, welche er Crocodilus basifissus, den lebenden Alligatoren zunächst stehend, und Crocodilus basitruncatus den Gavialen verwandt, nannte. Zwei Rückenwirbel durch die Gelenk- flächen den Teleosauriern ähnlich, aber in den Fortsätzen eigenthümlich bilden die neue Gattung Hyposaurus Rogersü, mit der also die Teleo- sauren ins Kreidegebirge gehen. Quarterl. journ. geol. 1849. V. 380, tab. 10, fig. 1—4. tab. 11. fig. 7—10. d. Lacertina. Ein schönes Fragment von Proterosaurus bildet Geinitz, Zechsteirgeb. Taf. 1 ab und erkannte an denselben, dass die fadenförmigen Anhänge an den Halswirbeln eingelenkt sind, dass die Zahl der Rückenwirbel über 18 und die der Schwanzwirbel über 30 betragen habe und die Zehen der Hinterfüsse vom Daumen an 2, 3, 4, 5, 4 Glieder besitzen. Derselbe erwähnt auch Taf. 2. S. 3 ein vielleicht aus dem Mansfeldischen Kupferschiefer stammendes Fragment mit 4 Becken-, 5 Lenden-, 3 Rückenwirbeln, Rippen und Beckenknochen, welche dem Palaeosaurus anzugehören scheinen. — Das dolomitische Conglomerat von Durham Bown bei Bristol, in welchem der Palaeo- saurus und Thecodontosaurus vorkommen, entspricht nach Sanders’ Untersuchungen den jüngsten Gliedern des neurolhen Sandsteines und gehört nicht zum Zechsteine. L’Instit. 1849, 414. — Plieninger gedenkt eines vordern Unterkieferfragmentes seines Geosaurus mazimus aus dem Portlandkalk, entdeckt in einer alten Mauer bei Ulm. Es besitzt dasselbe sieben lange kegelförmige Zähne dicht hinter einander, welche in Folge der Verletzung bis zu % ihrer Höhe reichende innere Höhlen zeigen und daher wohl an der Wurzel geöffnet waren. Die Zähne sind zugeschärft zweischneidig, nach innen und rückwärts gekrümmt, mit convexerer Wölbung der innern und weniger convexen der äus- sern Zahnseite. Die Verbindung der Zähne mit dem Kiefer führt zu der Vermuthung, dass das Fragment generell von Geosaurus zu tren- nen und vielleicht zu Belodon oder überhaupt zu den Thecondonto- sauriern zu stellen ist. Würtemb, naturw. Jahresh. 1849. V. 252. Taf. 1. 71 Fig. 7. — Mit den oben erwähnten beiden Crocodilen fanden sich im Grünsande New Jersey’s Mosasaurus-ähnliche, aber schlankere Wirbel, welche Owen zur Aufstellung der neuen Galtung Macrosaurus laevis veranlassten. Ein Schädelfragment, Zähne, Wirbel und Extremitäten- knochen desselben Fundortes slammen von Mosasaurus Maximiliant. Quarterl. journ. geol. 1849. V. 380. tab. 10. fig. 5. tab. 11. fig. 1—6. Eichwald beschreibt im Bullet. nat. Moscou 1848. III. 138. tab. 1 die Reste, auf welche Fischer v. Waldheim seinen Rhopalodon Wangen- heimii und Rh. Hurchisoni begründete. Die neun Zähne im Unter- kiefer der ersten Art sind in liefen Zahnhöhlen fest eingekeilt, zumal der die Backzähne um das Doppelte an Grösse übertreffende Eckzahn, so dass die von Owen behauptete Annäherung des Rhopalodon an Thecodontosaurus sich bestätigt. Am Unterkiefer der zweiten Art werden keine Eckzähne bemerkt, aber im Oberkiefer derselben zwei sehr grosse lange, welche das Thier dem Dicynodon nähern und Fi- scher v,. Waldheim veranlassten, die Art als Dinosaurus generell von Rhopalodon zu trennen. Vielleicht waren die Zähne von Kutorga’s:; Syodon biarmicum keine andern als diese des Rhopalodon Murchiso-. ni. Eigenthümlich erscheinen kleine, sehr spitze, ungleich grosse Zähne auf den Flügelfortsätzen (?) des Keilbeines. Ein Unterkiefer- fragment gehört vielleicht einer dritten Art oder einer verwandten Gattung an, denn die Zähne stehen gedrängt und gerade und bieten auch in ihrer Form etwas Abweichendes. Es stammt von Sterlitamak im Gouv. Orenburg. Von Deuterosaurus biarmicus ‚aus dem Kupfer- führenden Zechsteine des Belebeischen Kreises im, Gouv. Orenburg be- schreibt E. elf Rückenwirbel mit breilen flachen Querfortsätzen, die mit den Rippenköpfen durch Anchylose verbunden sind. Die vordern Wirbel sind viel schmäler und länger als die hintern, welche breiter, grösser und kürzer werden. Bis zum sechsten sind die breiten Quer- fortsätze nach hinten gerichtet, von da ab länger und dünner nach vorn gewandt, die letzten fast gerade nach aussen. Die Dornfortsätze zeichnen sich durch Kürze und Dicke aus. Die Gelenkflächen der Kör- per scheinen fast flach, nur sanft concav. An diese Wirbel legen sich sogleich zwei mit einander verwachsene Kreuzbeinwirbel an, von wel- chen der erste an einem langen dicken nach hinten gerichteten Quer- fortsatze das Becken trug. Die Rippen haben 2— 3 Dicke und die vordere 23”, eine mittlere 8” Länge. Die Gliedmassenknochen sind von Kutorga früher als Reste von Säugelhieren beschrieben worden. e. Enaliosauria. Vosinsky fand bei Kharachova einen Halswirbel des Spondylosaurus Fahrenkohlüi von 1’ 5” Höhe, 1” 7° Länge und 2" 2" Dicke des Körpers und einen Schwanzwirbel derselben Gattung von 15” Länge und 1” mittlerer Dicke. Bullet. nat. Moscou 1848. 11. 133. 72 f, Labyrinthodonta. Lloyd beschreibt den Schädel eines neuen Labyrinthodon Bucklandiü aus dem bunten Sandsteine von Kenilwortk in Warwickshire. Derselbe ist 11% Zoll lang und 9 Zoll breit in der Schläfengegend. Im Kiefer zählt man 20 und mehr hohle, kegelför- mige, gestreifte, in seichten Gruben eingewachsene Zähne. Auf dem ?Vomer finden sich die Gruben für zwei grosse Zähne. Alle Charac- tere am Schädel sprechen entschieden für die Labyrinthodontennatur. L’Instit. 1849, 415. — Ueber Goldfuss’ Archegosauren aus dem Saar- brücker Steinkohlengebirge haben Burmeister und v. Meyer Bemerkun- gen mitgetheilt. Ersterer weist (Zeitg. f. Zool. etc. 1848. 41) gegen Goldfuss die nahe Verwandtschaft des Archegosaurus mit den Laby- rinthodonten nach, indem er die grosse Anzahl, Form und Grösse der Zähne, als gegen die Krokodilnatur sprechend anfühırt, die von Gold- fuss für den Rand der Nasenlöcher gehaltene Furche als Anfang des förmigen Eindruckes der Labyrinthodonten deutet, ferner die von Goldfuss ausgesprochene Ansicht über das Thränenbein, Stirnbein, die Schläfengruben als irrthümlich darstellt und diese Theile mit denen der Labyrinthodonten vergleicht. v. Meyer stützt seine Untersuchungen auf einen Schädel des Archegosaurus minor in Palaeontogr. 1. 209. tb, 33. fig. 15-17. In jeder Hälfte des Zwischenkiefers finden sich sieben feine, pfriemenförmige Zähne, ähnliche im Ober- und Unterkiefer. Der Umriss des Schädels sowie die Zusammenselzung der Schädeldecke stimmt am meisten mit Mastodonsaurus überein, aber die Oberfläche der Knochen ist nicht grubig, sondern mit feinen von einem Punkte ausgehenden Strahlen gezeichnet. — Einen neuen Archegosaurus lati- rostris beschreibt Jordan in den Verhandl. Rheinpr. naturw. Verein 1849. V.76. Taf. 4. Eine Monographie der Labyrinthodonten hat Burmeister begonnen. Die erste Lieferung derselben schildert den Trematosaurus aus dem bunten Sandstein von Bernburg. Nach einer historischen Ein- leitung folgt die Beschreibung des Schädels S. 4— 46. tab. 1—3, dann die einiger nicht zum Schädel gehörigen Knochen $. 47 —53. tab. 4. und endlich aligemeine Betrachtungen über die zoologische Affinität und systematische Stellung der Labyrinthodonten S. 54—69. Als Re- sultat der speeiellen Untersuchungen stellt B. den Familiencharacter der Labyrinthodonten in folgender Weise zusammen: Amphibia squa- mata condylo oceipitali duplieci, maxillis superioribus immobilibus, den- tibus numerosis anguslis adnalis in ipso maxillarum tomio aliisque ma- joribus in ossibus palatinis et vomeribus, nec non duobus maximis in apice maxillae inferioris; ossibus ceranii externis, radialim caetalis ful- eisque tribus majoribus in quoque latere capilis exaralis: uno frontali sinuato, altero labiali recto, tertio temporali elliplico; fossa temporali omnino ossibus squamosis obtecta ossibusque tympanieis immobilibus; choanis naribusque longe distantibus, marginibus osseis eircumdalis; 73 foraminibus palatinis duobus maximis, processu sphenoideo angusto eultriformi disjunctis, nec non osse palatino longo simpliei in quoque latere externo. Corpus squamis minimis imbricatis vestitum scutisque majoribus gutturalibus; duobus lateralibus trigonis, uno medio elongato- rhomboidali, — Substantia dentium interna labyrinthice complicata, superficie externa longitudinaliter striata — und die Diagnose der Gat- tung Trematosaurus: genus Labyrinthodontum capite elongato, trigono; cavis oculorum in medio totius capitis sitis orbitisque parvis, latiori intervallo disjunctis; ossibus parietalibus foramine medio suturali per- foratis eoque margini oceipilis multo magis, quam oculis approximato ; naribus paullo post rostri finem percussis. Alle untersuchten Reste bieten nur relative Grössenunterschiede und werden deshalb der ein- zigen Art Tr. Braunü zugeschrieben, Unter der Benennung Zygosaurus lucius beschreibt Eichwald einen neuen von Wangenheim v. Qualen im Sandsteine des Zechstein Russ- lands entdeckten Labyrinthodonten. Der Schädel desselben ist im All- gemeinen etwas gewölbt, länger als breit, nach vorn sich allmählig verschmälernd und dazu gerundet fast wie bei Mastodonsaurus und Simosaurus, Schläfengruben an der Oberseite des Schädels gross, ebenso die Augenhöhlen, beide etwas zur Seite geschoben; die Nasenlöcher wahrscheinlich vorn an der verletzten Schnautzenspitze; das Scheitel- loch sehr gross, in der Mitte des Schädels gelegen; die Jochbeine auffallend breit und gross; die kegelförmigen Zähne sehr klein, längs- gefurcht, auf breiten Sockeln sitzend, im Oberkiefer jederseits 16 kleine nach vorn an Grösse abnehmende Zähne, vorn in der Schnautze zwei viel grössere Schneidezähne und etwas grössere im Gaumenbeine, vor denen noch sehr viele kleine reibeisenartige Gaumenzähne stehen. Un- terkiefer sehr unvollständig erhalten. Die Oberfläche der Schädelkno- chen mit netzartig verlaufenden Gruben. Der » förmige Eindruck undeutlich, aber erkennbar. Länge des Schädels 6% 8°, Breite 4” 6, Höhe 2 4°”. E. vergleicht diesen Schädel specieller noch mit andern Labyrinthodonten, Enaliosauriern und Lacertinen und findet als Resul- tat seiner Untersuchungen, dass die Labyrinthodonten als Familie in die Nähe der Fische und Batrachier gestellt werden müssen. (Im Sy- stem der lebenden Thiere wird man nirgends eine passende Stelle für die Labyrinthodonten finden, denn sie existirten in einer Zeit als das Verhältniss der Batrachier zu den beschupplen Amphibien und beider zu den Fischen ein wesentlich anderes war, als in der gegenwärtigen Schöpfung). Bullet. nat. Moscou 1848. III, 159—202. tab. 2. 3. 4. Plieninger beschreibt ein bis auf den Schädel vollständiges Skelet eines Sauriers aus dem obersten Keupermergel bei Stuttgart. Die Wir- belsäule besteht aus 60 und einigen Wirbeln bis zur Schwanzspitze etwa 17 Fuss lang. Die Schenkelknochen messen 2%‘ Länge und 6— 74 Durchmesser und der Oberarm 2° Länge. Die Unterschenkel- und Un- terarmknochen haben eine entsprechende Grösse, so dass das Thier ein colossaler plumper Landbewohner gewesen sein wird. Auch die Fussknochen, Phalangen und 1—3‘ langen massigen sichelförmigen Krallenphalangen sprechen für diese Ansicht. Die Körper der Rücken- wirbel sind 5 — 6“ lang, 5 — 7‘ dick, fast kreisrund, mit leicht con- caven Gelenkflächen, starken Gelenkfortsätzen, eben solchen Querfort- sätzen, an welchen zweiköpfige cerocodilarlige Rippen hafteten, und mit 4— 5” hohen und 3— 4 breiten Dornen. Das Brustbein ist 2 breit und 2%’ lang. Die einzeln zwischen den Rippen gefundenen Zähne gehören wahrscheinlich dem Belodon Plieningeri, über dessen Identität aber erst die Entdeckung des Schädels sichere Auskunft geben kann. Würtemb. naturw. Jahresh. 1849. V. 171. 3. Ophidia. Die länglich eiförmigen Körper im Paludinenkalke zu Bieber bei Offenbach hält Blum für Schlangeneier. Jahrb. 1849, 673. v. Meyer bildet seinen Apateon pedestris aus der Steinkohlenfor- mation von Münsterappel in Palaeontogr. I. 153. tab. 20. fig. 1 ab. Aus der Beschreibung erfahren wir, dass das Thier kein Salamander ist, aber mehr an Reptil als an Fisch erinnert. Eine nähere Bestimmung gestattet die ungenügende Erhaltung nicht. Amphibienfährten im Kohlengebirge der Alleghanis beschreibt Lyell im Athenäum 12, Febr. 1848 (Bibl, univ. 1848. VII. 76); im alten rothen Sandstein Pensylvaniens Lea, l’Instit. 1849, 319, am Turners Fall Deane Sillim. journ. 1848. XIII. 40, in Nordamerika Hitchcock 1. e. 1849. XXI. 151 und im Karpathensandstein Haidinger, Berichte 1848. III, 284. 4. Fische. Eine vollständige Darstellung der ganzen Klasse der Fische lieferte Ref. in dem dritten Theile seiner Fauna der Vorwelt. Es schliesst sich diese Darstellung an die der früher erschienenen ersten drei Klassen der Wirbelthiere an. Wie dort sind auch hier die‘ Charactere der Klasse, der einzelnen Ordnungen, Familien, Gattungen und Arten vollständig angegeben, überall das geognostische Vorkom- men, die Synonymie und Literatur möglichst ausführlich angezeigt und die allgemeinen Betrachtungen über geognostisch - geographische Ver- breitung, über geologische Entwicklung nebst einer Uebersichtstabelle zur Revision der Zahlenverhältnisse im Rückblick zusammengefasst. Das der Arbeit zu Grunde gelegte System ist nicht das von Agassiz auf die Schuppen begründete, sondern das bei Weitem natürlichere von Joh. Müller in seiner Abhandlung über die Gränzen der Ganoiden erörterte, soweit sich dasselbe für die fossilen Fische durchführen 75 lässt. Nachstehende Tabelle gibt eine Uebersicht des reichhaltigen Materiales: Foss. Gatt. mit Arten, noch lebd. Gatt. mit Arten Neleostdosiiinint nv 89 163 63 157 Acanthopteri . . 65 127 40 87 Anacanthmi . . 3 3 1 1 Pharyngognathi . 1 1 1 2 Physostomi . . 16 26 18 62 Plectognathi . . 3 5 2 4 Lophobranchü . 1 1 1 1 Ganoidei .. . 99 581 1 1 Holostäi . . . 77 509 0 0 Chondrostäi . . 22 72 1 1 Salsa. an. N BO 364 26 137 Plagiostomi . . 7 336 20 137 Holocephai _. . 7 28 0 268 1108 54 29540) Die darin beschriebenen neuen Gattungen und Arten sollen unten nam- haft gemacht werden. Von Fischfaunen einzelner Localitäten verdienen folgende besonders hervorgehoben zu werden. Eine Beschreibung der im Norddeutschen Muschelkalk vorkommen- den Fische nach der Schichtenfolge enthält von Strombeck’s Abhand- lung über diese Formation in der Zeit. deutsch. geol. Ges. I, 118. Aus dem obern Gliede der Formation werden S. 140 beschrieben: Placodus Andriani, Hybodus plicatilis, Colobodus varius, Saurichthys apicalis, aus dem mittleren Gliede $. 168: Placodus gigas, Acrodus Gaillardoti. — Aus dem Muschelkalk von Esperstädt untersuchte Ref. Placodus gigas, Pl. rostratus, Colobodus varius, Amblypterus ornatus, A. decipiens, Saurichthys apicalis, S. tenuistriatus, Acrodus Gaillar- doti, A. falsus, Strophodus angustissimus, Str. ovalis, Hybodus pli- catilis, H. Mougeotii und H. major. Jahrb. 1848, 149. — Von dem- selben Fundorte, von Querfurt und Jena beschreibt v. Meyer: Placo- dus, Tholodus Schmidü, Saurichthys tenuirostris, S. Mougeotü, Cha- ritodon Tschudü, Pygopterus? Palaeontogr. I. 195 und aus dem Schle- sischen Muschelkalk: Leiacanthus opatowitzanus, L. Tarnowitzanus, Hybodus major, H. tenuis, H. plicatilis, H. Mougeotü, H. obliquus, H. longiconus, H. simplex, Acrodus Gaillardotü, A. acutus, A. Brau- nü, A. immarginatus, Palaeobates angustissimus, Saurichthys apicalıs, S. Mougeotü, Hemilopas Mentzeli, Pycnodus triasicus, P. splendens, Placodus, Nephrotus Chorzowensis. 1. c. 220. — Derselbe erwähnt fer- ner Ceratodus Guilelmi von Rothenburg an den Tauber, Thyellina prisca aus dem Lias von Ohmden, Jahrb. 1848, 467 und beschreibt aus 76 den tertiären Süsswassergebilden Böhmens 1. ec. 424: Leueiscus Ste- phani, L. Colei, Esox Waltschanus, Leueiscus medius, L. acrogaster, Perca lepidota, P. uraschista, Aspius furcatus, A. elongatus, Cyelu- rus macrocephalus — In dem tertiären Thone von Unterkirchberg bei Ulm unterschied derselbe I. c. 783 sieben neue Arten: Clupea gracilis, Cl. lanceolata, Cl. ventricosa, Rhombus Kirchberganus, Cyprinus pri- scus, Gobius multipennatus, Smerdis formosus und den schon bekann- ten Smerdis minutus. Würtemb,. naturw. Jahresh. 1848. IV. 263. Im Sternberger Gestein finden sich nach Karsten: Notidanus pri- migenius, Corax pristodontus, C. appendiculatus, C. affinis, Ozxyrhina hastalis, Lamna elegans, L. crassidens, L. Hopei, L. acutissima, L. contortidens. Ausserdem unbestimmbare Zähne eines Rochen, Stacheln von Myliobates, drei verschiedene Formen von Gehörknöchelchen. Rostock. Rect. Progr. 1849. 41. Im Oesterreichischen Kaiserstaate kommen nach Heckel folgende Fische vor: 1. bei Krakowitza Lepidopus leptospondylus, Chatoessus longimanus, Amphisyle Heinrichü; 2. bei Wieliczka Cottus horridus ; 3. bei Eibiswald: Scardinius homospondylus; 4. bei Raibl: Pholido- phorus parvus, Ph. loricatus, Lepidotus sulcatus; 5. bei Radoboj: Mugil?, Trachinus dracunculus, Capros?; 6. auf Meleda: Microdon; 7. auf Lesina: Thrissops, Acarus?; 8. bei Comen: Thrissops und Py- enodus n. spec.; 9. am Monte Bolca: Nov. Gen., Thynnus n. sp., Pla- taz quadrula, Hycca macroptera; 10. bei Perledo: Palaeoniseus; 11. bei Margarethen: Rhombus Fitzingeri, Scomber antiquus, Labrus par- vulus, L. Agassizü, Pygaeus Jemelka, Lates Partschü, Clupea Hai- dingeri. Sämmtliche Arten sind neu und werden in einer besondern Monographie, deren erstes Heft bereits erschienen ist, beschrieben und abgebildet werden. Haid. Berichte. IH. 327. — Die Zahl der im Wie- nerbecken gesammelten Fischarten beträgt nach Hörnes Zählung 69. G. c. IV. 370., von welcher im Leithakalk von Garschenthal und in der Mühlstein- Molasse von Waldsee Oxzyrhina zyphodon, 0. Desorü, Galeus aduncus, Lamna elegans, Myliobates Haidingeri liegen, 1. c. 177. — Neugeboren bestimmte aus dem Grobkalk von Portsesd unweit Talmats: 2 Notidanus, 1 Corax, 2 Galeocerdo, 1 Sphyrna, 15 Car- charodon, 4 Otodus, 8 Oxyrhina, 14 Lamna, 1 Myliobates, 1 Raco- dus, 2 Pyenodus, 2 Phyllodus, 1 Sphaerodus, worunter etwa 20 Ar- ‚ten neu sein werden. 1. c. III, 260. In den zum Coralrag gehörigen lithographischen Kalk bei Lircin im Aisne Dept. erkannte Thiolliere fol- gende Fische: Pholdophorus micronyz?, Caturus furcatus, C. elon- gatus?, Caturus? n. sp., Thrissops salmoneus?, Leptolepis sprattifor- mis Leptolepis? spec., Belonostomus sphyraenoides, Macrosemius ro- stratus, Undina striolaris, Microdon elegans, M. hexayonus?, Spatho- batis Bugesiacus nov, gen. et spec., Rochen mit Spatelschnauze, dem 17 Asterodermus platypterus nah verwandt und vielleicht mit Thaumas alifer (= Squatina alifer) identisch. Er hat die Form von Rhinobates, länglich oval wegen der geringen Breite der Brustflossen. Körperober- fläche mit Chagrin bedeckt und die Wirbelsäule gegliedert. Gleich- zeitig mit diesen Fischen fand sich ein Saurier ohne Schädel und Hals, der grünen Eidechse in Grösse und Gestalt ähnlich mit Szehigen Vor- der- und Azehigen Hinterfüssen, und von Lacerta neptunia bestimmt verschieden. Annal. Soc. d’Agricult. de Lyon 1848. Juni 16.; Jahrb. 1849, 721. Aus dem Alten Rolhen Sandsteine Schottlands beschreibt M’Coy fol- gende neuen Fische: Coccosteus pusillus, C. mierospondylus, C. tri- gonaspis, Chiracanthus pulverulentus, Ch. grandispinus, Ch. lateralis, Diplacanthus gibbus, D. perarmatus, Chirolepis velor, Ch. cartus, Ch. macrocephalus, Diplopterus gracilis, Osteolepis brevis, Tripterus pollexfeni, Gyroptychius angustus, G. diplopteroides, Holoptychius princeps, H. Sedgwickiü, Conchodus ostreaformis, Ann. a. mag. nat. hist. 1848. 11. 297. und aus dem Kohlengebirge Holoptychius Hop- kinsü, Isodus leptognathus, Centrodus striatulus, Colonodus longidens, Osteoplax erosus, Psammosteus granulatus, Ps. vermicularis, Chelyo- phorus Griffithü, Coccosteus? carbonarius, Asterolepis verrucosa, Homacanthus macrodus, H. microdus, Ctenacanthus denticulatus, Ct. distans, Gyracanthus obliquus, Physonemus arcuatus, Asteroptychius semiornatus, Erismacanthus Jonesü, Cosmacanthus carbonarius, Pla- Iycanthus isostiles, Nemacanthus priscus, Dipriacanthus falcatus, D. Stockesü, Leptacanthus junceus, Psammodus canaliculatus, Helodus appendiculatus, H. rudis, Chomatodus obliquus, Ch. denticulatus, Pe- talodus rhombus, Polyrhizodus magnus, P. pusillus, Glossodus ligna- bovis, Gl. marginatus, Climaxodus imbricatus, Poecilodus aliformis, P. foveolatus, Chirodus pes ranae, Orodus porosus, O0. compressus, Petrodus patelliformis, Cladodus laevis. 1. c. I. & und 105; L’Instit. 1849. 21. Die Fischfauna des deutschen Zechsteingebirges besteht nach Geinilz aus folgenden Arten: Globwlodus elegans; Platysomus gibbosus, Pl. rhombus, Pl. intermedius, Pl. Fuldai, Pl. Althausiü; Pygopterus Hum- boldtü; Acrolepis asper, A. angustus, A. intermedius, A. giganteus, A. ezsculplus; Palaeoniscus glaphyurus, P. elegans, P. magnus, P. Freieslebeni, P. macropomus, P. macrophthalmus; Doryopterus Hoff- manni; Janassa angulata, J. dietea; Dictaea striata; Radamas ma- crocephalus; Wodnika striatula; Byzenos latipinnatus; Coelacanthus Hassiae. — Zu diesen fügt v. Gutbier für das Rothliegende: Palaeo- miscus vralislaviensis, P. lepidurus; Amblypterus? ; Holacanthodes gra- cilis; Xenacanthus Decheni. Die im Schieferthon des Steinkaklengebites bei Wettin und Löbe- 78 jün vorkommenden Fische beschrieb Ref. im VI. Hefte ‚von Germar’s Versteinr. der Steinkohlengeb. von Wettin und Löbejün, Es gehören dieselben folgenden Arten und Gattungen: Chilodus carbonarius, Ch. gracilis, Styracodus acutus, Hybodus carbonarius, H. vieinalis, Am- blypterus macropterus, Elonichthys Germari, E. crassidens, E. laevis, Palaeoniscus striolatus, Amblypterus striatus, A. Duvernoy.- Teleosti. 1. Acanthopteri. Die von mir Fauna der Vorw, Fische $. 22 aufgestellte Gattung Pachygaster in der Familie der Per- coideen, welche mit 2 Arten im Glarner Schiefer vorkömmt, muss einen neuen Namen erhalten, da Pachygaster schon von Meigen u. A. eine doppelte Anwendung in der Entomologie gefunden hat. Ich schlage die Benennung Cedarichthys vor, also die Arten: Cedarichthys spino- sus und C. polyspondylus. — Als unterscheidende Charactere des neuen Smerdis formosus von Sm. minutus führt von Meyer an die geringere Grösse, schlankere Gestalt und zartere und schlankere Wirbel und Bogen. Uns genügen so allgemeine Unterschiede, auch wenn sie an mehren Exemplaren beobachtet werden, nicht zur Begründung neuer Arten, Jahrb. 1848, 783. Zur Gattung Palimphyes beschreibt Ref. zwei neue Arten von Gla- rus: P. gracilis und P. crassus. Fauna, Fische. 70. und zur Gattung Anenchelum den A. breviceps ebendaher. 1. c. 80. Aus der Familie der Fistulaten beschreibt Heckel eine neue Art von Amphisyle, nämlich A. Heinrichü 1. ce. 25. 26. 8. fig. 1. 2 aus dem bituminösen Mergelschiefer von Krakowitza in Gallizien. Der Kopf misst fast die halbe Totallänge, und die Mundröhre beinah ein Drittheil der- selben. Die Brustllossen aus zwei zerschlissenen Strahlen bestehend, die übrigen Flossen ungenügend erhalten. Der Gobius multipinnatus unterscheidet sich von @. microcephalus Ag. durch die Grösse und zahlreichere Strahlen in der Rücken- und Afterflosse.. Von beiden ist jedoch die generelle Bestimmung noch nicht zuverlässig begründet. 1. c. 782. 2. Anacanthini. Die Pleuronectiden-, nicht Skomberoiden-Gat- tung Rhombus hat durch v. Meyer eine neue Art, Rh. Kirchberganus erhalten, welche eine geringere Anzahl von Strahlen und Flossenträ- gern in der Rücken- und Afterflosse besitzt, als Rh. minimus, nämlich in der ersiern gegen 50, in der Afterflosse kaum mehr als 30. Auch hat die neue Art 2—3 Schwanzwirbel mehr. 1. c. 782. 3. Physostomi. Die von Agassiz nur genannle Art, Cobitis longiceps zeichnet sich besonders durch die auffallende Länge des Kopfes und durch eine geringere Anzahl von Strahlen (9—10) in den Brust- flossen, durch die 7—8 in den Bauchflossen und die 2x12 Strahlen in der Schwanzflosse aus. Wirbel sind 53—54 vorhanden. v. Meyer, Palaeontogr. I, 151. 26. 20. fig. 2. — Leueiscus hat vier Arten er- 79 halten: L. colei mit 1. I. 9 Strahlen auf 10 Trägern in der Afterflosse, 1.1. 8 auf 9 Trägern in der Rückenflosse und 9+8 in der Schwanz- flosse, 14 etwa in der Bauchflosse. Steht dem L. papyraceus auffal- lend nah. L. medius ist grösser als vorige und weicht nur durch geringe Unterschiede in den Zahlenverhältnissen der Flossenstrahlen ab. L. acrogaster mit stark gewölbtem Bauch hat 13 Strahlen in der Brust- und 8—9 in der Bauchflosse, 1. I. 7 in der Rücken-, 2. I. 8 in der Afterflosse. Von den 31 Wirbeln der Säule sind 15—16 Schwanzwirbel. L. Stephani misst einen Fuss in der Länge und hat 1. I. 6 Strahlen in der Rücken- und 2. I. 6 in der Afterflosse. — Aspius furcatus unterscheidet sich von den bekannten Arten durch seine 41 Wirbel, von denen 17 Rippen tragen und 21—22 dem Schwanze angehören. In der Rückenflosse zählt man 1. I. 11 Strahlen mit 14 Flossenträgern und eben so vielen Trägern davor, 2.1. 12 auf 14 Trä- gern in der Afterflosse. A. elongatus ist kleiner und schlanker, die Anzahl der Flossenstrahlen weicht nur um 1—-2 ab, worauf kein Ge- wicht zu legen ist. — Cyclurus macrocephalus hat 52 Wirbel, 20 Strahlen in der Brust-, 8—9 in der Bauch-, 36 — 37 in der Rücken- und 10— 11 in der Afterflosse. v. Meyer, Jahrb. 1848, 425. — Cy- prinus priscus beruht auf stachligen Flossenstrahlen mit gezahntem Hin- terrand und auf 13 Wirbeln mit der After- und einem Theil der Rücken- flosse. Diese Reste setzen indess die Existenz der Gattung Cyprinus in der Tertiärzeit noch nicht ausser Zweifel. I. c. 782, Die neuen Arten von Clupea aus dem Thone von Unterkirchberg will v. Meyer erst späler characterisiren. 1. c. 781. — Durch die eigen- ihümliche Schuppenbildung erkannte Heckel fossile Repräsentanten der Gattung Meletta. Die erste Art M. sardinites 1. c. 29, tab. 11. 12, stammt aus den Mergeln von Radoboy in Kroatien, wo sie in 172 Exemplaren gefunden worden. Sie ist 5% Zoll lang und im Habitus und Skeleibau der lebenden Meletta vulgaris sehr ähnlich, doch hat sie zahlreichere, 32+14 Wirbel und weniger (13—14) Strahlen in der Rücken- und Afterflosse, eine abweichende Gestalt der Suborbital- knochen, des Deckels und Vorderdeckels und dickern stärkern Schup- pen. Die Brustflossen enthalten 1+14 Strahlen, die Bauchflossen 148, die Rückenflosse 3+10, die Afterflosse 2+12, die Schwanzflosse in jedem Lappen 6+1+14. Die zweite Art M. longimana ib. 33. tab. 13, aus bituminösen Mergelschiefer von Krakowitza in Galizien und nach einzelnen Schuppen in Mähren bekannt, unterscheidet sich durch die Länge der Brusiflossen und durch die viel diekeren Schuppen, welche bald kreisförmig, bald in die Länge oder in die Breite gezogen sind. Endlich M. erenata ib. 35. tab. 14. aus tertiärem Sandsteine am nörd- lichen Abhange der Karpathen in Ungarn, hat am Hinterrande des Vorderdeckels starke Kerben, einen viel schmäleren grossen Maxillar- 30 knochen und noch dickere Schuppen als vorige Art. — Clupea Hai- dingeri ib. 37. tab. 9. zeichnet sich vor andern Arten aus durch die Stellung der Bauchflossen hinter der Rückenflosse, durch die Strahlen auf dem Vorderdeckel, die grossen Schilder der Kielrippen und die Farbe aus. Im Grobkalk des Leithagebirges haben nämlich die Pleu- ronectiden ein hochroth gefärbtes Skelet, die Labroiden ein schwarzes mit hochrothem Lager, die Percoiden ein röthlich gelbes mit weisser Unterlage, die Skomberoiden ein intensiv schwarzes auf weissem Grunde, und die Clupeen ein dunkel chocoladenfarbenes, mit hellgelblich brau- nen Schuppen auf weissem Grunde. Als eine neue Gattung der Skomberoiden bezeichnet Heckel I. c. 41 Lepidopides am nächsten verwandt dem Lepidopus, aber mit einfach zugespitzten zweischneidigen Fangzähnen im Öberkiefer. L. leptospon- dylus ib. tab. 10 aus dem Mergelschiefer von Krakowitza und dem Saug- schiefer von Neuhof in Mähren hat eine dünne, sehr lange Wirbel- säule mit zarten schwach geneigten Dornfortsätzen und doppelt längern Rippen. Der Rand des Zwischenkiefers trägt eine Reihe starker Zähne und hinter diesen stehen drei sehr grosse rückwärts gekrümmte Fang- zähne. L. brevispondylus tab. 15 aus tertiären Schichten bei Ofen, ist nur in einem Theile der Wirbelsäule bekannt, deren Wirbelkörper relativ sehr kurz sind und deren Dornfortsätze fast senkrecht stehen. Esox Waltschanus hat mindestens 14 Kiemenhautstrahlen, 50 Wir- bel, 3. I. 11 Strahlen auf 15— 16 Trägern in der After-, 2. 1. 13 auf 17 Trägern in der Rückenflosse. 1. c. 426. Eine neue Galtung Chirocentrites, dem lebenden Chirocentrus an Körper und Mundform in den Supraorbitalknochen, in der Wirbelsäule, in Gestalt und Stellung der Flossen, dem Elops in der Anzahl der Kiemenstrahlen, in dem unpaaren Knochen vor denselben, in der Ge- stalt des Vorderdeckels und der gezähnten Gliederung der Flossen- strahlen, dem Trissops formosus in dem Mangel freier Flossenträger vor der Rückenflosse, in der Form der Wirbelkörper, in den Umrissen und der Stellung der Schuppen und Flossen, schildert Heckel. Foss. Fisch. Oest. I. 3. die Gatlungscharaktere liegen in der langgestreckten Gestalt, dem aufwärts gespaltenen Munde, in den kegelförmigen in eine Reihe gestellten Zähnen, in den zahlreichen zarten Kiemenstrahlen, in den grossen dünnen Suborbitalknochen, in dem dreieckigen gezähnel-- ten Vorderdeckel, in den 54—64 kurzen Wirbelkörpern, in den ein- fachen sehr schief und kurz zähnig gegliederten Flossenstrahlen, in den mittelständigen kurzen Bauchflossen, in der tief gespaltenen un- gleich lappigen Schwanzflosse, in den abgerundeten, zarten Schuppen etc. Drei Arten werden unterschieden: Ch. Coroninü tab.1. 2. mit stumpfem, + der Totallänge einnehmenden Kopfe, mit zwei langen und vorwärts gerichteten Mittelzähnen im Zwischenkiefer, starken Fangzäh- sl x nen im Unterkiefer, 33 Bauch- nnd 28 Schwanzwirbeln, 5 einfachen und 10 getheilten Strahlen in der Rücken- und 5 einfachen und 29 getheilten in der Afterflosse.. Aus dem Kalk des Karst unweit Görz. Ch. gracilis tab. 3. mit ebensolchem, aber nur } der Gesammtlänge ein- nehmenden Kopfe und denselben Zähnen, als vorige, mit 37 Bauch- und 27 Schwanzwirbeln, mit 5 einfachen und 7 getheilten Strahlen in der Rücken- und 4 einfachen und 33 getheilten Strahlen in der After- flosse, im bituminösen Kalkschiefer bei Lowen. Ch. mierodon tab. 4. 5. hat das Verhältniss des Kopfes zur Totallänge wie Ch. Coroninü, aber sehr kurze Zähne, 34 Bauch- und 27 Schwanzwirbel, 4 einfache und 10 getheilte Strahlen in der Rücken-, 4 einfache und 33 getheilte Strahlen in der Afterflosse; im lithographischen Kalkschiefer auf der Insel Lesina in Dalmatien. In unscheinbaren Stückchen von Flossenstrahlen aus dem terliären Sande des Biharer Comitates erkannte Heckel I. ec. 15. tab. 2. fig einen ächten Wels, Pimelodus Sadleri, deren charakteristisches Gelenk mit der Perforation die Zuverlässigkeit der Bestimmung sichern. Ganoidei 1. Holostei. Zur Amiadengaltung Leptolepis beschreibt Egerton eine neue Art L. concentricus aus dem Lias von Dumbleton in Gloucester. Sie ist 3—4‘ lang, der Kopf misst noch nicht den vierten Theil der Totallänge. Sämmtliche Kopfknochen und der Deckel- apparat haben eine glatte glänzende Oberfläche; die kräftige Wirbel- säule zählt etwa 36 Wirbel; die Bauchflossen liegen ziemlich in der Körpermitte, der 12strahligen Rückenflosse gegenüber; die obern Strah- len der Schwanzflosse werden vom letzten Wirbel getragen, die des untern Lappens vor den vorletzten. Quarterl. Journ. geol. 1849. V. 35. — Dem Leptolepis nah verwandt bezeichnet Ref. die neue Gattung Tharsis aus dem lithographischen Schiefer mit Th. Germari, Th. ra- diatus, Th. elongatus, Th. intermedius, Th. parvus, Th. microcepha- lus, die alle mit Leptolepis verwechselt worden zu sein scheinen. Ebenso ist neu Thrissops gracilis. Fauna, Fische. S. 146. Als Typus einer besondern Familie schildert Heckel seinen Sauro- rhamphus Freyeri 1. c. 19. tab. 6. 7. aus dem zur Kreide gehörigen bituminösen Kalkschiefer von Komen. Der Körper ist gestreckt, der Kopf viereckig mit schnabelartigen Kiefern, der Unterkiefer vorstehend, die Stirn flach, mit strahligen Schildern bedeckt, Zähne klein, spitz, in einfacher Reihe, vorn im Oberkiefer starke Fangzähne, Deckel strah- lig, am Hinterrande doppelt ausgebuchtet, Wirbelsäule knorplig, ge- gliedert, Wirbel mit knöchernen Fortsätzen, Rückenflosse vor der Af- terflosse, beide mässig lang, Schwanzflosse homocerk, anstalt der Schuppen eine Reihe Knochenschilder auf der Mitte des Rückens, zwei an den Seiten und vielleicht auch zwei am Bauche. Die neuerdings von Joh. Müller (Februarsitzg. d. deutsch. geolog. 6 82 Gesellsch. 1850) aufgelöste Familie der Pyknodonten erhielt 2 neue Gattungen und mehrere neue Arten... Pycenodus Muraltü beschreibt Morlot in Haid. Berichte 1848. IV. 184. Das Fragment stammt aus dem Kreidekalk von Pola in Istrien und besteht aus drei Zahnreihen, von denen die grösste neun elliplische abgerundete und glatte Zahnkronen zeigt, die daneben liegende noch acht etwas kleinere, und die dritte nur drei ovale Zähne enthält. P. gigas und P. Mantelli sind die nächst verwandten Formen, und Ref. findet keinen wesentlichen Unterschied von P. Mantelli. — Von der Gattung Colobodus untersuchte Ref. eine schöne Zahnplatte, und schrieb dieselben (Fauna d. Vorw. Fische 187 und Jahrb. 1848. 150. taf. 2. A. fig. 1-6) der neuen Art ©. varius zu, da Agassiz’s ©. Hogardii nicht charakterisirt worden ist. Schup- pen, die sich in engerer Verbindung mit jenem Fragment fanden, sind als Gyrolepis Albertü bisher aufgeführt worden, und müssen nun dem Colobodus zugewiesen werden. Auch der Asterodon Bronnü und Gy- rolepis biplicatus können davon nicht getrennt werden. v. Meyer’s Pyenodus Iriasicus und P. splendens aus dem Muschelkalk Oberschle- siens (Palaeontogr. 1. 237. tab. 29. fie. 39—48) fallen generell und specifisch mit dem €. varius zusammen, ebenso die 1. e. tab. 31. fig. 21 abgebildete Platte mit ihren mehr denn 100 Zähnen finde ich nicht verschieden, da die Zahnformen sich ändern müssen, sobald die Zähne eng zusammen gedrängt stehen, wie es auch auf der von mir unter- suchten Platte beobachlet werden kann. — Für den von Münster selbst zweimal angewandten Namen ARadamas hat Ref. in der Ichthyologie Asima vorgeschlagen. Fauna, Fische. 183. — Im Muschelkalk des Gren- zacher Hornes entdeckte Burkhardt den Zahn einer neuen Pyenodus- Art. Baseler Gesellsch. 1849. 36. Ein Fragment von Pycenodus faba beschreibt v. Meyer, Palaeontolog. I. 152. tab. 20. fig. 3. 4. und Zähne verschiedener Arten von Placodus S. 197. tab. 33. fig. 1-9. $.241. tab. 29. fig. 51— 54. — Die neue Gattung und Art Tholodus Schmidtiü ibid. 199. tab. 31. fig. 27. 28. beruht auf einem Unterkieferfragment mit vier Zähnen, aus dem Muschelkalk des Tatzendes bei Jena. Der Schmelz der von den Wurzeln deutlich geschiedenen Kronen hat grobe zum Streifigen geneigte Runzeln, an der Basis feinere Runzeln. Die Wur- zel scheint sich in Fasern aufzulösen, die mit dem Kieferknochen ver- wachsen. Die Zähne stehen unregelmässig im Kiefer, haben einen ova- len Umfang und hochgewölbte Kronen, die kleinern sogar mit kegel- förmiger Spitze. Die Gattung Lepidotus vermehrte Ref. Fauna, Fische. 191. um eine auf mehrere Flossen aus dem lithographischen Schiefer Solenhofens be- gründete Art, L. similis, und Heckel, Foss. Fisch. Oestr. 44. tab. &. fig. 3. beschrieb rhomboidale Schuppen mit drei bis vier diagonalen Falten im vordern Theile und fünf bis sechs kurzen kerbenarligen Fal- 83 ten im hintern Theile als ZL. swlcatus aus dem Kalksteine von Raibl. — Unter die Gattung Sauropsis versetzte Ref. 1. c. 200 den Thrissops intermedius Münst. und Thrissops mieropodius Ag. Vielleicht gehört in die Familie der Heterocerken Doppelflosser die von M’Coy in Ann. a. mag. nat. hist. 1848. II. 3. beschriebene Gat- tung Isodus. Sie beruht auf einem 2“ langen Kieferfragment aus dem Sandsteine des Kohlengebirges von Draperstown in Irland, und hat, wie G/yptolepis, gleiche kegelförmige Zähne von 1‘ Länge und Br Dicke an der Basis, welche oben glatt und an der Basis gefaltet sind. Hierin, sowie in der oben einfachen und unten getheilten innern Höhle stimmen sie aber mit Rhisodus überein. Jedenfalls bedarf die Gattung noch der nähern Bestätigung durch neue vollständigere Ueberreste. — Der Gattung Diplopterus schreibt M’Coy 1. c. 304 eine bisher unbe- achtete Bildung der Schwanzflosse zu, die er zum Unterschiede von heterocerk und homocerk diphycerk nennt, weil die Wirbeläule gerade bis zur Spitze der Schwanzflosse fortläuft, und diese durch die über- einstimmende Form und Grösse des obern und untern Lappens einen rhomboidalen Umriss erhält, wie es bei Coelacanthus beobachtet wird. Wir können für Diplopterus diese Eigenthümlichkeit nicht zugestehen, da Agassiz ausdrücklich die Heterocerkie hier als Charakter hervorhebt und sein D. borealis dieselbe deutlich genug zeigt. M’Coy characte- risirt eine neue diphycerke Art, von Orkney. D. gracilis, welche sehr schlank ist, kleine, ovale, an der Basis beschuppte Brusiflossen, gleiche, dreiseitige, höhere als lange Rücken- und Afterflosse, hoch rhomboi- dale und fein punctirte Schuppen hat und 14“ Länge misst. — Einen neuen Osteolepis, O. brevis, von Orkney und Caitkness, diagnosirt M’Coy ebenda. Die Art unterscheidet sich von den bekannten durch den kur- zen gedrungenen Körper, dessen grösste Dicke im vorderen Theile liegt, durch den breiten, fast halbkreisförmig gerundeten Kopf und durch die sehr kleinen Zähne. — Wir führen hier noch eine neue Gattung Tripterus M’Coy ]. c: auf, die sich an Osteolepis und Diplopterus an- schliesst, aber von beiden durch die nur einfache Rückenflosse sich unterscheidet. Die Art Tr. Pollexfeni ist dem Osteolepis macrolepido- tus zum Verwechseln ähnlich. Zur Familie der homocerken Doppelflosser scheint M’Coy’s neue Gattung Gyroptychius 1..c. 307 zu gehören. Der schlanke Körper ver- schmälert sich allmählig vom grossen halbovalen Kopfe bis zum Schwanze, dessen Flosse diphycerk ist. Zwei kleine elliptische Rückenflossen ste- hen den ähnlichen Afterflossen gegenüber, und die breiten Brustilossen sind abgerundet. Die Schuppen haben auf den Seiten eine rhomboi- dale Gestalt, auf dem Rücken eine abgerundete, eher ovale als rhom- boidale. Von dem Mittelpuncte einer jeden laufen sehr feine radiale Streifen aus und dickere eoncentrische Falten, die auf den Seiten- 6* 34 schuppen nicht dem Rande parallel, sondern elliptisch verlaufen. Die Oberfläche der Kopfknochen ist granulirt und runzlig. Die Zähne klein, kegelförmig und ziemlich gleich. Die beiden Arten lagern im Alten Rothen Sandsteine auf Orkney. @. angustus, der Kopf misst ein Sech- stel der Körperlänge, die Schwanzflosse spitzt sich stumpf zu, die Brustflossen breit oval, Schuppen 2° hoch. @. diplopteroides, Kopf misst nur ein Fünftel der Totallänge und der Körper verschmälert sich schnell nach hinten; Brustflossen kurz, abgerundet; Seitenschuppen fast rechtwinklig und neben einander liegend. Für die Familie der Acanthodier beschreibt M’Coy ebenfalls einige neue Arten von den Orkney’s. Cheiracanthus pulverulentus erinnert an Ch. Murchisoni, aber die flachen Schuppen auffallend klein, fast gleichzeitig rhomboidal und sehr fein und dicht granulirt. Totallänge 35". Ch. grandispinus mit sehr langen Flossenslacheln und stark dia- gonal gestreiften Schuppen. Ch. lateralis, von ersterer durch die Form der Schuppen und die Flossenstacheln verschieden. -— Diplacanthus gibbus hat mehr gleichseitige Schuppen als D. striatus, und schlankere Flossenstacheln, als D. crassispinus. Totallänge 7%”. D. perarmatus mit auffallend langen Flossenstacheln und höhern als breiten, fein pun- etirten Schuppen. — Holacanthodes gracilis im Kohlengebirge von Hermannsseifen und Oschalz ist nach Beyrich schon durch den schlan- ken Körper von allen übrigen Akanthodiern unterschieden, und hat statt der Brustflossen nur ein Paar kräftiger, seitlich zu einer Schneide zusammengedrückter und leicht gekrümmter Stacheln, hinter welchen sehr kurze fein gegliederte Strahlen stehen, während die Bauchfiossen in halb so grossen Stacheln ohne Strahlen bestehen. Rückenflossen fehlen und die Schwanzflosse ist schr klein. Den Körper bedecken fast mieroscopische Quadratschuppen. Monatsber. Berl. Akad. 1848, Januar. 31. Die grosse Familie der heterocerken Monopterygier ist um eine be- trächtliche Anzahl neuer Formen vermehrt worden. M’Coy beschreibt l. c. drei neue Arten von Cheirolepis von Lethenbar und Orkney: Ch. velor hat sehr entwickelte Flossen, eine tiefgelappte Schwanzflosse, diagonal gefurchte Schuppen und einen sehr schlanken, 9 langen Kör- per. Ch. cortus ähnelt Ch. Cummingiae, ist aber gedrungener, gross- köpfiger, mit kleinerer Schwanzflosse, 73” lang. Ch. macrocephalus unterscheidet sich von voriger durch Form und Stellung der Flossen, die grössere Schwanzflosse und die diagonal gefurchten Schuppen, 11% lang. — Zur Gattung Pygopterus stellt v. Meyer Palaeontogr. 1. 207, tab. 31. fig. 24. fraglich ein Unterkieferfragment aus dem Muschelkalk von Esperstädt. Es enthält in ungleichen Abständen 12 spitzkegelför- mige Zähne mit unregelmässig gestreiften Kronen, und ist selbst schmal und lang und auf der Aussenseite mit Rinnen und Gefässlöchern ver- 85 sehen. — Eine neue zwischen Palaeoniscus und Amblypterus stehende Gattung Elonichthys mit drei Arten: E. Germari, E. cerassidens, E. laevis aus dem Steinkohlengebirge bei Wettin beschrieb Ref. in Ger- mar, Verst. Wett. u. Löbej. VI. 74. tab. 30. fie. 1. 5. 6. 7. 8. und Fauna d. Vorw. Fische. 279. und versetzte zugleich den Palaeoniscus Duvernoy unter Amblypterus. Diese Gattung vermehrte Ref. noch um A. ornatus und A. latimanus aus dem Muschelkalk von Esperstädt. Reste von ebendaher veranlassten ihn den Gyrolepis tenuistriatus und G. mazimus unter die neue Art Ambl. decipiens als Synonym zu brin- gen. Fauna, Fische. 254; Jahrb. 1848. 154. — Ueberreste von Sau- richthys beschreibt v. Meyer 1. c. und Ref. I. c. — Hemilopas Mentzeli begründet v. Meyer 1. c. 236. tab. 28. fig. 16. 17. auf ein Kieferfrag- ment mit drei Zähnen aus dem Muschelkalk von Chorzow. Die Krone der Zähne ist spitz kegelförmig, an der Innenseite ausgeschnilten, napf- förmig vertieft, die Verliefung etwas nach hinten gerichtet, die Ober- fläche vertical gestreift. Der Kiefer ist ziemlich hoch und die Zähne mit ihren Wurzeln eben nicht tief eingesenkt. — v. Meyer gedenkt eines neuen Palaeoniscus, P. pygmaeus aus dem Kupferschiefer, der in Stellung der Flossen und dem Umriss des Körpers von P. angustus abweichen soll. Jahrb. 1848. 467. — Grey Egerton spricht nach Un- tersuchung eines Platysomus macrurus aus dem Magnesian Limestone von Ferry Hill über die Verwandschaft dieser Gattung, und findet, dass dieselbe aus der Familie der Lepidoiden unter die Pyknodonten verseizt werden müsse. Wir wussten in Deutschland schon vor Eger- ton’s Untersuchungen, dass die Agassiz’sche Familie der Lepidoiden keine natürliche ist, und dass dem Platysomus eine andere Stelle ge- bühre als neben Lepidotus, und es gereicht dem Engländer nicht zur Ehre, die deutsche Literatur seit 1844 unberücksichtigt zu lassen. Im dreiseitigen Unterkiefer, welcher dem der Stonesfielder Pyknodonten sehr ähnlich ist, erkennt E. zwei Reihen keulenförmiger Zähne mit kreisrunden Kronen, von denen die äussern 6— 8 kleinere Mahlzähne darstellen, die innere Reihe aber fünf beträchtlich grössere Zähne ent- hält. Hienach erscheint P/. dem jurassischen Microdon und Gyrodus sehr nah verwandt. Auch den Globwulodus identifieirt E. mit Platy- somus. Meine Untersuchungen der schönen ‚Exemplare von Platyso- mus im Halle’schen Museum bestätigen Egerton’s Ansicht nicht, und am wenigsten kann ich die Vereinigung des Globulodus zugeben, von dem ich nicht aus Koprolithen entnommene (!) Reste vergleichen konnte und jetzt zur wiederholten Vergleichung vor mir sehe. Qua- terl. journ. geol. 1849. V, 329. — Dana beschreibt eine neue Gattung Urosthenes aus New-Süd-Wales, deren systematische Stellung aus dem ungenügend erhaltenen Exemplare nicht zu ermitteln ist. Sie hat Aehn- lichkeit mit Palaeoniscus, aber keine Fulera an den Flossenrändern 86 (nach der Abbildung zu schliessen), eine schwach gegabelte Schwanz- flosse mit oberm sehr kurzem Lappen, eine dreiseitige bis an die Schwanzflosse verlängerte Afterflosse, eine hohe über dem vordern Theile der Afterflosse gelegene Rückenflosse und weit vor der After- flosse gelegene schmale Bauchflossen. Alle Flossenstrahlen sind sehr fein und zahlreich. Die einzige Art, U. australis, hat auf der Mitte und dem vordern Körpertheile fast quadratische Schuppen, hinten wer- den sie schmäler und länger. Die Flossenstrahlen sind langgliedrig und fein zerschlissen. Das Exemplar misst einen Fuss in der Länge, aber es fehlt der Kopf und die Brusiflossen. Von Newcastle. Dana, Geo- logy. Exped. Unit. Stat. tab. 1. fig. 1. 2. Chondrostei. Agassiz’s Untersuchungen des Pterichthys aus der Familie der Cephalaspiden beleuchtet Grey Egerton 1. e. 1848. IV. 303. Nach demselben hat Agassiz die Bauch- und Rückenseite der hie- her gehörigen Fische mit einander verwechselt. So ist fig. 1. tab. 4. des Pt. testudinarius im Old red die Bauchseite und fig. 2 die Rücken- Näche. Fig. 1. tab. 5. ist ebenfalls die Bauchseite und der links dane- ben gelegene Abdruck gehört nicht zu den Pterichthys, sondern ist ein verdrückter Cheiracanthus ; fig. 2. 3 zeigen die Dorsalplatten. fig. 4. 5. tab. 2 stellen die Bauchfläche von Pt. cornutus dar. Fig.1. 2. tab. 3 geben die Bauchansicht von Pt. oblongus, dessen Brustflossen und Schuppen mit starken Höckern besetzt sind. Pt. quadratus n. sp. 1. e. p- 313. tab. 10 aus dem Alten Rothen Sandstein von Gamrie steht dem Pt. latus am nächsten, und ist nur von der Bauchseite bekannt. Der zunächst auffallende Unterschied ist die beträchtlichere Kürze und Breite, bei Pt. latus sind ferner die hintern Bauchplatten breit und abgerun- det, bei quadratus zugespitzt und winklig; die unregelmässig ange- ordneien und verschieden gestalteten Höcker auf der Oberfläche der Platten erinnern mehr an Pt. oblongus als an Pt. latus. — Andere Gattungen der Cephalagisden berührt M’Coy in seiner oben erwähnten Abhandlung. Chelyophorus Gryffithü n. sp. p. 8 aus dem Kohlenge- birge von Cultra in Irland beruht auf einem Kieferfragment mit schlank kegelförmigen Zähnen. — Coccosteus carbonarius n. sp. p. 9 ist noch fraglicher als, vorige, auf zwei Platten aus dem Kohlenkalk von Armagh begründet. €. pusillus n. sp. p. 288 ist nur 3 Zoll lang und 2% Zoll breit, der Schwanz ungefähr so lang als der Körper, die Oberfläche der Platten fein und regelmässig höckerig, im Alten Rothen der Orkney. ©. mieropondylus n. sp. desselben Fundortes ähnelt Z. oblongus in der Grösse und der Granulation der Platten, aber ihre Dorsalplatte ist 24 lang und 14“ breit. ©. trigonaspis unterscheidet sich durch die Kürze des vordern Theiles der mittiern Bauchplaite von allen übrigen Arten. — Eine eigenthümliche, vielleicht zu den Cephalaspiden gehörige Gattung Menaspis mit M. armata aus dem bituminösen Mergelschiefer am Harze 87 beschreibt Ewald als im vordern Theile scheibenförmig, mit grossem halbmondförmigen Knochenschilde auf dem Kopfe und kleivern Schil- dern mit je zwei Stachelfortsätzen auf dem Rücken, die an der Bauch- seite fehlen, mit schief kegelförmigen Schuppen auf dem Schwanze, einem langen schmalen Brustflossenstachel und mit zwei sehr grossen Cestracionten ähnlichen Zähnen im Oberkiefer. Monatsber. Berl. Akad. 1848. Januar, 39. Die Familie der Holoptychier hat ebenfalls durch M’Coy einen be- trächtlichen Zuwachs erhalten. Holoptychius Hopkinsü 1. e. 2. wird durch die dicken schmalen Längsfalten auf der Oberfläche ihrer läng- lichen Schuppen. H. princeps p. 310 übertrifft H. nobilissimus und H. giganteus noch in der Grösse, und zeichnet sich durch die Höcker auf den fast quadratischen convexen 3” grossen Schuppen aus. MH. Sedgwickiü ist dem H. Flemingüi ähnlich, aber durch die rundlicheren schmäleren Schuppen unterschieden. — Centrodus p. 3 beruht auf ein- fach kegelförmigen, leicht rückwärts gekrümmten im Durchschnitt kreis- runden, sehr fein gestreiften Zähnen mit grosser Höhle im Innern. C. strialwlus ist ein Zahn von %” Länge und 15 im Basaldurchmesser. Ref. hatte schon früher als M’Coy den Namen Centrodus einem Dorn- hay gegeben, aber denselben wegen eines gleichlautenden in der En- tomologie mit Styracodus vertauscht. — Colonodus p. & ist gleichfalls nur ein schlank kegelförmiger Zahn, der an der Basis rund, nach der Spitze hin dreikantig wird. C. longidens aus dem Knochenkalk von Armagh, misst, wiewohl unvollständig, erhalten noch 10° Länge bei 3 Breite der Basis. — Conchodus p. 311 beruht anf breiten, halb- kreisförmigen Zähnen und ähnelt Ceratodus und Ctenodus, wiewohl es M’Coy neben Holoptychius stellt. C. ostreaeformis ist 15” lang, 1” breit und 13 dick. — Osteoplax p. 6 mit der einzigen Art O. serosus bezeichnet L— 2’ grosse und 1’ dicke, knöcherne, vielseitige, grubige und punclirte Hautplalten aus dem Kohlengebirge von Cultra. — Psammosteus granulatus p. 7 unterscheidet sich durch die Zeich- nung der Oberfläche von Ps. arenatus. Ps. vermicularis ist ebenfalls dieser Art ähnlich. — Asterolepis verrucosus p. 9 zeichnet sich in gleicher Weise von den verwandten Arten aus. Selachii. 1. Plagiostomi. Den Myliobates micropleurus un- bekannten Fundortes erkannte Gervais in der Molasse von Lastries im Herault Dept. und im Gironde Dept. L’Instit. 1849. 100. M. pressidens beschreibt v. Meyer in Palaeontogr. I. 149, tab. 20. fig. 5. 6. In der Form des Kopfes, in der Form, Stellung und Anheftungs- weise der grossen zu beiden Seiten des Leibes flach ausgebreitet ge- wesenen Brust- und Bauchllossen mit Squatina, in andern Characteren dagegen den nächst verwandten Familien der Haye sich anschliessend, bezeichnet Beyrich die neue Gallung Xenacanthus mit der Art X. 88 Dechenii aus dem Rothliegenden in Schlesien und Böhmen, von Gold- fuss früher als Orthacanthus Dechenü beschrieben. Die Zähne sind nur als kleine spitze Kegel von gleicher Grösse und Form zu erkennen und von der Wirbelsäule sind nur die knöchernen Fortsätze nebst den Rippen sichtbar. Am Hinterrande des Kopfes befindet sich ein gera- der, sehr langer, von vorn nach hinten zusammengedrückter, spitz en- dender Stachel, hinter welchem in beträchtlicher Entfernung die Rücken- flosse beginnt. Die von Agassiz als Pleuracanthus und Orthacanthus beschriebenen Rochenstacheln sind dem Xenacanthus so ähnlich, dass sie mindestens in dieselbe Familie gestellt werden müssen, und dadurch das Vorkommen der Rochen im Rothliegenden mehr als zweifelhaft er- scheint. Monatsb. Berlin. Akad. Januar 1848, 26. Den Thaumas alifer und Th. fimbriatus sah Ref. sich genöthigt in die lebende Gattung Squatina zu versetzen, von welcher er zugleich den Zahn einer neuen Art Sg. carinata aus den Tertiärschichten von Klein Spauven beschreibt. Fauna, Fische. 298. Gyracanthus obliguus nennt M’Coy 1. c. 117 einen Flossenstachel aus dem Kohlengebirge Irland’s, der sich von @. tuberculatus durch eine mehr comprimirte Gestalt und schiefere Falten unterscheidet. — Nemacanthus priscus ib. 120 die erste Art aus dem Kohlenkalk von Armagh zeichnet sich durch unregelmässige, ovale Höcker mit Streifen und fein punctirten Längslinien in deren Zwischenräumen von den tria- sischen Arten aus. — Homacanthus macrodus ib. 115 desselben Fund- ortes ist kleiner als H. arcuatus, und trägt zugleich grössere Zähne am Hinterrande. ./. microdus ist schlanker und hat flachere Rippen und zahlreiche kleine kegelförmige Zähne am Hinterrande. — Ctena- canthus denticulatus ib. 116 aus dem Kohlengebirge von Monaduff in Irland ist 7% lang und von Ct. erenulatus durch die mehr getrennten Zähne am Hinterrande verschieden. Ct. distans von Armagh beruhte® auf einem 6’ langen Fragmente mit zahlreichen, kleinen, kurzen, com- primirten Kegelzähnen am Hinterrande und zwölf flachen ungleichen Längsfalten jederseits. — Physonemus arcuatus ib. 117 von ebenda ist grösser, als Ph. subteres, mit zahlreicheren Falten und slärker ge- krümmt. — Asteroptychius semiornatus ib. 115 desselben Fundortes unterscheidet sich von A. ornatus durch eine mehr comprimfrte und gekrümmtere Form mit einer Reihe Höcker jederseits. — Cosmacanthus carbonarius ib. 119 ebenfalls von Armagh trägt acht Längsreihen klei- ner ovaler Höcker jederseits. — Leptacanthus junceus ib. 122 aus dem Kohlenkalk in Derbyshire hat Längsfalten und Streifen. — Erismacan- thus ib. 118 mit der einzigen Art E. Jonisüü von Armagh ist compri- mirt, flachseitig, leicht gekrümmt, mit etwa 8—9 Längsfalten jeder- seits, zwischen denen feine Falten liegen. Am Hinterrande stehen zwei Reihen kleiner spilzer, schief nach unten gerichteter Zähne, an der 89 Basis kleine ovale Höcker. — Dipriacanthus ib. 120 umfasst kleine gekrümmte, comprimirte Stacheln mit feinen unregelmässigen Höckern und zwei Reihen kleiner Zähne am Hinterrande und zwei Reihen grös- serer nach oben gerichteter Zähne am vordern Rande. Die beiden bekannten Arten birgt der Kohlenkalk von Armagh. D. falcatus hat convexe Seiten, einen ovalen Querschnitt, kurze Kegelzähne am hin- tern, schlanke zugespitzte am vordern Rande. Bei D. Stockesi sind die Seiten flach, der Querschnitt oblong, die Zähne am Hinterrande schlank kegelförmig, am Vorderrande dick. — Platyacanthus ib. 120 mit der Art Pl. isosceles von Armagh ist ein kleiner auffallend breiter gekrümmter Stachel mit hintern Zahnreihen. — Von’ Leiacanthus be- schreibt v. Meyer, Paiaeontogr. I. 221. tab. 30. fig. 1. 2 die beiden frü- her nur nominell bekannten Arten aus dem Muschelkalk Schlesiens. Von diesen ist L. Opatowitzanus doppelt so gross, als L. falcatus, auch gerader und seine Rippen gerundet. L. tarnowitzanus bin ich nicht im Stande specifisch davon zu trennen. — Asteracanthus Preus- sit ist nach Dunker, Palaeontogr. I. 188. tab. 23. fig. 3 eine neue Art aus dem Korallenkalk des Lindnerberges bei Hannover. Der Stachel scheint 13” lang gewesen zu sein und in grösster Breite 1” 63‘ ge- messen zu haben. Der vordere Theil ist schwach gekrümmt, der hin- tere oben sanft gebuchtet, unten ziemlich gerade. Die tiefe Furche beginnt etwa 3 unterhalb der Spitze und ihre Ränder sind anfangs gerundet, nach unten aber kantig. Der Rücken ist stark gewölbt, die Seiten fast flach, die Oberfläche mit unregelmässigen, warzenförmigen Erhöhungen bedeckt, welche sternförmig gerippt sind und dadurch den Stachel von Münsters Myriacanthus desselben Fundortes unter- scheiden. Von der Gattung Hybodus beschreibt v. Meyer l. ec. Stacheln und Zähne verschiedener Arten aus dem Muschelkalke Schlesiens und cha- racterisirt die früher nur dem Namen nach bekannte Art H. simplex als einen einfachen slark geneigten Kegelzahn mit senkrechten Falten und ohne Basalhöcker, p. 228. tab. 28. fig. 43. Ref. erkannte im Lias bei Quedlinburg den H. raricostatus unbekannten Fundortes und die neue Art H. radie. Fauna, Fische 317. Aus dem Kohlengebirge waren ächte Hybodus noch nicht bekannt, aber Ref. beschreibt zwei Arten desselben von Weitin H. carbonarius und H. vicinalis 1. e. 313 und Germar’s Versteiner. Wettin und Löbejün VI. 71. tab. 29. fig. I—7. Ausser Zähnen schon bekannter Arten lernen wir durch v. Meyer 1. c. 232, tab. 28 den Acrodus immarginatus aus dem Schlesischen Mu- schelkalk kennen, Wir hätten es nicht gewagt, einem einzigen Zahne einen besondern Namen zu geben, weil die Falten schon hoch über dem Basalrande verschwinden und nur den obern Theil bedecken und wegen der sanften Eindrücke, welche an den Enden des Zahnes die 90 Theilung in Nebenhöcker anzudeuten scheinen. Bei Weitem eigenthüm- licher erscheint die Form aus dem Lias bei Quedlinburg, welche Ref. der neuen Art A. angustus zuschrieb. Fauna, Fische 327. und der Aer. falsus aus dem Muschelkalk von Esperstädt. Jahrb. 1848, 156. — v. Meyer findet an Zähnen aus dem Muschelkalk Schlesiens, dass Siro- phodus angustissimus und Str. elytra nicht wesentlich verschieden und beide den Myliobaten ähnlicher als den Akrodonten sind, daher er den neuen Galtungsnamen Palaeobates für dieselben in Anwendung bringt. Palaeontogr. I, 233. tab. 23. fig. 14.15. Einen dem Str. angustissimus ähnlichen Zahn aus dem Muschelkalk von Esperstädt beschreibt Ref als Str. ovalis im Jahrb. 1848, 156 und Fauna, Fische. 330. — Einen Psammodus camaliculatus aus dem Kohlenkalk von Armagh charaecle- risirt M’Coy, Ann. a. mag. nat. hist. 1848. II. 122 als oblong mit zwei längern geraden und parallelen Seiten, und zwei kürzern Seilen, einer convexen und einer concaven. Die Kronenfläche ist in der Mitte con- cav, mit abgerundeten erhabenen Rändern und Längsfalten. — Helodus fand M’Coy ebenda in zwei neuen Arten: H. appendiculatus ‚quer dreiseitig, mit sehr kleinem Anhang jederseils und H. rudis unregel- mässig oblong, mit welligen oder knoligen Seiten und buckliger Krone. -— Chomatodus erhält daselbst gleichfalls zwei neue Arten: Oh. obli- quus dem Ch. einetus ähnlich, aber schief rhomboidal und flach, Ch. denticulatus quer oval, schmäler und höher. — Petalodus rhombus aus dem Kohlenkalk von Derbyshire scheint kaum von P. rkombus ver- schieden zu sein. — Polyrhizodus ib. p. 125 mit zwei Arten von Ar- magh sind dicke quer ovale Zähne, vorn und hinten stumpf, gefaltet, mit tief getheilter Wurzel. P. magnus (= Petalodus radicans Ag.) hat eine platte fast flache etwas geneigte Krone, und P. pusillus ist um die Hälfte kleiner. — Glossodus ib. 127 umfasst länglich zungen- förmige Zähne mit erhabener Krone, dem Helodus sehr ähnlich. &/. linguabovis und Gl. marginaius unterscheiden sich durch Form und Grösse. — Climaxodus ib. 123 ähnelt Poecilodus, ist aber gleichzeitig und mit parallelen Querfalten versehen. Die Art Cl. imbricatus stammt aus dem Kohlenkalk von Derbyshire. — Poecilodus aliformis von ebenda ist gewunden dreiseilig, dem P. sublaevis ähnlich, P. foveo- latus dem P, Jonesi ähnlich, aber länger. — Chirodus ib. 180. mit der einzigen Art ebendaher Ch. pesranae ist Ceratodus ähnlich, 8 lang, vorn tief zweilappig, hinten flach. -— Otodus porosus von Ar- magh hat einen mittlern kurzen Kegel und 4—5 kleinere jederseits, einen höckerig gefalteten Basalrand und dicht punclirte Oberfläche. 0. compressus mit ebenso vielen, aber scharfen Spitzen. jederseits und glatter Oberfläche. — Petrodus ib. 192 mit P. patelliformis aus dem Kohlenkalk in Derbyshire ist kegelförmig, mit fast kreistunder, unten eoncaver Wurzel und 13—14 einfachen oder dichotomen Radialfalten 91 an der Seite und mit stumpfer Spitze. — Cladodus laevis von Armagh ähnelt Cl. marginatus, ist aber vollkommen glatt, ‚der äussere Basal- kegel halb so gross als der mittlere, der sehr diek und schief ist. — Siyracodus beschrieb Ref. in Germar’s Versteiner. 70. tab. 29. fig. 3. 4. als einen Zahn mit sechs schlanken spitzen Kegeln auf einer hohen porösen Wurzel aus dem Steinkohlengebirge Wettins. Gibbes characterisirt in seiner Monography of the fossil Squalidae of the united States folgende Gattungen und Arten: Carcharodon me- galodon aus eocenen Schichten in Südcarolina und miocenen in Vir- ginien und Maryland; C. angustidens meist eocen in Südkarolina, wozu als Varietäten gehören: C. turgidus, C. toliapieus, C. lanceolatus, C. megalotis, C, heterodon, C. semiserratus; C. acutidens n, sp., der vo- rigen ähnlich, aber sehr spitz, bis 3 Zoll gross, mit sehr dieker Wur- zel und dichten feinen Sägezähnen an den schneidenden Rändern, aus eocenem Kalkstein in Südkarolina; C. Mortoni n. sp. wird vier Zoll gross und drei Zoll breit an der Wurzel, beide Flächen convex, die schneidenden Ränder fein gezähnelt, Wurzel sehr dick; ©. lanciformis n. sp. sehr flach und scharf zugespitzt, Innenseite flach, an der Basis der Aussenseite eine Längsverliefung; C. swulcidens eocen und miocen in Südearolina. — Carcharias mit nur einem Exemplare von C. tenuis aus eocenen Schichten Südkarolina’s. — Galeocerdo mit G. aduncus ebendaher, G@. latidens ebenda und miocen von Maryland, @. minor an denselben Fundorten, ebenso @. Egertoni und zugleich in Virgi- nien, @. pristodontus in der Kreide Alabama’s, @. contortus n. sp. in Virginien und Südcarolina sehr häufig, ist lang, spitz, oben nach aus- sen gebogen, Innenseite abgerundet, Ränder gezähnelt, vorderer unten sehr stark. Wurzel sehr dick und tief. — Hemipristis serra eocen in Südcarolina und miocen auf Maryland. — Glyphis subulata n. sp. kür- zer und dicker als G. hastalis, auch gerader und auf beiden Seiten convexer, Spitze etwas nach Aussen geneigt, Ränder bis in die Nähe der Basis fein und scharf gezähnelt, eocen in Südcarolina und im Grünsande New Jersey’s. — Sphyrna prisca eocen in Südearolina, Sph. lata ebenda, Sph. denticulata. — Notidanus primigenius eocen in Virginien. — Lamna elegans eocen in Südcarolina und Maryland, L. cuspidata eocen in Virginien, L. compressa wozu auch Ozyrhina leptodon gehört, eocen in Südcarolina, L. acuminata ebenda, L. cras- sidens ebenda, L. (odontaspis) contortidens in der Kreide bei Poblazon in Neumexiko, L. (Odontaspis) Hopei eocen in Südcarolina, L. (Odon- taspis) verticalis und L. (Odontaspis) gracilis ebenda. — Otodus obl- quus wozu vielleicht ©. Zanceolatus zu ziehen ist, eocen in New Jer- sey, O. appendiculatus im Grünsand New Jersey’s, O. laevis n. sp. ist Lamna cuspidata ähnlich, aber mit breiten dicken Basalhöckern, eocen in Südcarolina, 0. crassus in der Kreide von Alabama, 0. trigonatus 9 und 0. apiceulatus eocen in Südcarolina, ©. macrotus ebenda und in Virginien. — Ozyrhina hastalis miocen in Südcarolina, Virginien, Ma- ryland, eocen in Südcarolina, O0. ziphodon mit welchem Agassiz jetzt O. quadrans und O. retroflexa identificirt, eocen in Südcarolina, 0. plicatilis wozu auch 0. trigonodon, ebenda, häufiger miocen, O0. Man- tellii in der Kreide Alabama’s, 0. crassa eocen in Südcarolina, O0. mi- nuta ebenda, O0. Sıllımannı n. sp. mit geradem gleichseitigen, scharf zugespitzten Kegel, der auf beiden Seiten convex ist und auf einer dicken Wurzel ruht; ©. Desorü n. sp. dicker als alle übrigen, eocen und miocen in Südcarolina; 0. Wiüsoniü n. sp. aussen convex, Kegel gerade, gleichseitig, sehr spitz, übrigens O0. hastalis ähnlich. Ref. beschrieb in seiner Fauna der Vorwelt, Fische S. 347 ff. eben- falls einige neue Formen aus der Familie der Lamnoideen: Carcharo- don minor aus der Mastrichter Kreide, dem C. auriculatus zunächst verwandt. — Chilodus n. gen. mit Ch. tuberosus und Ch. graeilis (Germar, Verstein. Wellin VI. — Otodus basalis von dem Salzberge bei Quedlinburg, dem O. obliguus ähnlich, O. minor von Süldorf und Westeregeln. — Lamna reversa ebendaher und L. gracilis. — Odon- taspis regularis vom Salzberge bei Quedlinburg, O. angustus uud ©. mirabilis von Süldorf im Magdeburgischen. — Oxyles nov. gen. mit 0. obligua ebendaher, characterisirt durch die beträchtliche Entwick- lung des äussern Basalhöckers im Verhältniss zum Innern. — In der Familie der Niclitanten wurde Scoliodon priscus unter Carcharias ver- setzt und Corax laevis aus der Kreide von Quedlinburg als neu be- schrieben. — Münster’s Thyellina ist mit dem lebenden Scyllium iden- tifieirt worden. 5. Insecten. Das von Berendt begonnene Prachtwerk über die im Bern- stein eingeschlossenen Insecten ist leider noch nicht fortgesetzt worden, dagegen lieferte O. Heer von seiner Insectenfauna der Tertiärgebilde von Oeningen und von Radoboy den zweiten Theil, der die Heuschrecken, Florfliegen, Aderflügler, Schmetterlinge und Fliegen enthält. Ausser diesen speciellen Untersuchungen hat derselbe auch schon einige allgemeine Resultate an ver- schiedenen Orten mitgetheilt, die er ausführlicher in dem drit- ien Theile der Insectenfauna mit der speciellen Bearbeitung der Rhynchoten und den Nachträgen zu den beiden ersten Theilen darlegen wird. Der reichhaltige Stoff gestattet uns nicht auf den Inhalt der Insec- ienfauna näher einzugehen und begnügen wir uns hier das Verzeich- niss der beschriebenen Arten mitzutheilen: Ord. Eymmognatha. Zft. Orthoptera 10 spec. Heterogamia antiqua. Phaneroptera vetusta. Locustites maculata. Gryllaeris Ungeri. » Charpentieri. Oedipoda melanostiela Charp. " nigrofasciolata. ” Oeningensis. Gomphocerus femoralis. Mantis protogaea. Zi. Corrodentia 9 spec. Termes procerus. en Haidingeri. ; spectabilis. „ Insignis. r Bremii. a; prislinus Charp. ». obseurus, nr croalicus. r pusillus. Zft. Subulicornia 19 spec. Agrion Parthenope. „ eoloratum Hag. » Leueosia. »„ Ligea » Peisinoe. » Aglaope. » Aglaopheme. Aeschna Polydore. „ Tyche. R Metis. 5 Eudore. Cordulia platyptera. Libellula Thoe. r Perse. = Doris. PR Thetis. * Eurynome. * Melobasis. 5 Calypso. 95 Ord. Neuroptera, Zft. Trichoptera 1 sp. Phryganea antiqua, Zft. Planipennia 2 spec. Biltacus reliculatus. Myrmeleon reliculatum Charp. Ord. HEymeneoptera., Zft. Anthophila 7 spec. Xylocapa senilis. Osmia anliqua. Bombus grandaevus. Anthophorites Mellona. n Titania. H tonsa. ” veterana. Zft. Praedonia 65 spec, Vespa attavina. Formica obesa. r pinguis » procera. A lignitum Germ. ’ gravida. Pr longieollis. N indurata. 5 heraclea. Y pinguicula. n obseura. 3 primordialis, x immersa. se longiventris. or ” obtecta. u macrophthalma. . ophthalmiea. s macrocephala. En Lavateri. 2 Seuberti. = Ungeri. # Redtenbacheri. I globularis. u globiventris. 5 longaeva. 94 Formica ocella. Cryptus antiquus. > oceultata. Acoenitus lividus. $ longipennis. Hemiteles fasciata. „ minutula. Zft. Phytophaga 3 spec. M pumila. Tenthredo velusta. ds Imhoffi. Cephites oeningensis. en Schmidtii. m” fragilis. m primitiva. . SET E Ord. Kepidoptera. R orbata. Zft. Diurna 3 spec, » obvoluta. Vanessa atlavina. bh acuminala. m Pluto. 5 pulchella. Pierites Freyeri. an oculata. Zft. Nocturna 6 spec. ” atavina. Bombyeites oeningensis. en obliterata. Psyche Pineelia. Ponera fuliginosa. Noctuites Haidingeri. „ affinis. " elfossa. „ eroalica. . Phalaenites crenata. » longaeva. er obsoleta. „ nitida. P „ erassinervis. Ord. Dipiera. „ elongatula. Zft. Tipularia 62 spec. „ Vventrosa. Chironomus Meyeri. „ globosa. er oeningensis, Imhoffia nigra. m obsoletus. Attopsis longipennis. r sepultus. „ anthracina. Tipula maculipennis. Es nigra. „ aemula. Myrmica macrocephala. „ varia. 9 terliaria. „ lineata. en obsoleta. „ obtecta. = rugiceps. „» Ungeri. r aemula. Rhipidia extincta. 55 Bremii. „ınazpicta. 5 molassica. Limnobia formosa. ” anguslicollis. 7 eingulata. 5 Jurinei. on tenuis. e pusilla. B\ velusta. Pompilus induratus. 3 debilis. Zft. Entomophaga > spec. Mycetophila pulchella. Ichneumon longaevus. ein nana. Anomalon protogaeum, Br amoena. Mycetophila antiqua. “ nigritella. en latipennis. r pumilio, Seiophila velusta. Br hirtella. . acuminala. Sciara minutula. Rhyphus maeculalus. Plecia lugubris. „ hilaris. Bibio giganleus Une. „ elongalus. „„ linearis- „ angustalus. „„ Partschii. „ pulchellus. „ graeilis Une. „» Ungeri. „ fusiformis. „ maculatus. Bibiopsis eimicoides. = Murehisonii, bi brevicollis. Protomyia Iygaeoides. m longa. P jucunda. z affinis. a. anthracina, 2 amoena. e latipennis. n Bucklandi. Zft. Tanystoma A spec. Asilus antiquus. „ dependilns. „„ bieolor. Leptogaster Hellii Ung. Zfi. Brachystoma 4 spec. Syrphus Haidingeri. ba Freyeri. „ geminalus. r infumalus. „ Pinguis. Zft. Athericera 9 spee. „„ Incrassalus. Echinomyia anliqua. „ morio. Anthomyia atavina, „ enterodelus Une. b3 latipennis. „„ lividus. h morio, „ moestus. Cordylura vetusta. „ brevis. Psilites Bella. „„ firmus. Tephritis antiqua. „ oblongus. Agromyza protogaea. „ obsoletus. Dipterites obsoleta. Germar beschreibt in der Zeitg. d. deutsch. geol. Gesellsch. 1849, 1, 52. Taf. 2 einige neue terliäre Insecten, nämlich: Buprestis zylogra- phica aus der Braunkohle von Linz, Geotrupes proaevus von Orsberg, Spondylis? tertiarius, Trogosita emortua von Orsberg, Sitona mar- garum von Aix, Hipporhinus Heerii ebendaher, Anthracida zylotona von Orsberg, Apiaria dubia ebendaher. Ein schönes Exemplar von Heterophlebia (Libellula) dislocata Brod. aus dem Lias von Cheltenham schildert Brodie im Quart. journ. geol. 1849, V. 31. tab. 2 und einen Käferflügel aus dem Wealden von Maid- stone Mantell ibid. 39. tab. 3. Eser erwähnt aus dem Petrefaktenlager bei Ober- und Unter-Kirch- berg an der Iller eine nicht sicher bestimmbare Argyronecta und Ci- mez. Würtemb. Jahresh. 1848. II. 265. 96 6. Krebse. Eine alle Ordnungen dieser Klasse berührende Abhandlung lieferte M’Coy in seiner Classification britischer Crustaceen in Ann. a. magaz. nat. hist. 1849, in welcher zahlreiche neue Gat- tungen und Arten beschrieben werden. Ausserdem hat sich für einzelne Gruppen das Material z. Th. beträchtlich vermehrt, in- dem mehrere Abhandlungen besonders von den Vorkommnissen einzelner Localitäten vorgelegt worden sind. Unter diesen len- ken wir die Aufmerksamkeit zuerst auf Robineau -Desvoidy’s Memoire sur les crustaces du terrain neocomien de St. Sauveur en Puisaye, Yonnedept. in Ann. de la societ. entomolog. 1849. VI. 95. tab. 4. 5, worin 27 Macruren nnd 3 Brachyuren be- schrieben werden. 1. Macrura. Robineau-Desvoidy unterscheidet im Neocomien die Reste von vier Gattungen aus der Familie der Aslacinen. 1. Homa- rus mit 19 Arten, die auf Fragmente, meist Scheeren begründet, noch der nähern Bestätigung bedürfen. «a. Scheerenglieder mit Stachelhök- kern und Kerben an beiden Rändern: H. Edwarsi n.sp. 109. tab. 4. fig. 1 manus elongata, convexa; margine superiori spinose denticulato; margine inferiori crenato aut crenulato. Die Scheere ist 20—24”' lang und cylindrisch, mit 7—8 Höckern am obern Rande. Der äussere Rand deutlich gezackt, mit einer Längsdepression. Das unbewegliche Glied hat sechs kräftige Basilarzähne, darüber zwei, durch einige kleine getrennte, sehr starke und an der Spitze wieder mehrere kleinere Zähne. Das bewegliche Glied mit Höckern an der Basis und drei star- ken Zähnen am Innenrande nebst einigen kleinern, der Cephalothorax dem des gemeinen Krebses sehr ähnlich. — b. Mit eben solchen Hök- kern, aber nur am obern Rande gekerbt. H. Blainvillei n. sp. 111. tab. 4. fig. 2 manus ceylindrica; margine externo haud crenato; digitorum dentibus acutis. Scheeren von mehr als 2“ Länge. — Die fünf fol- senden Arten haben cylindrisch prismatische Scheerenglieder: H. La- marckü n. sp. 112. fig. 3 manus elongata, cylindriformis, margine ex- teriore haud cerenato; radii tuberculato laterali alato. Die nur frag- mentarisch bekannten Scheeren scheinen 3° Länge zu erreichen. — H. Latreillei n. sp. 113. flg. 4 corpus cylindriformis; manus elongata, eylindriformis, convexa; digitis validis, cylindrieis, apice recurvis; radii tuberculo laterali haud alato, 18 — 24” lang. Der Cephalothorax schmal und lang. — H. Guerini n. sp. 114. fig. 9 manus .... brachio- rum dente medianea crassiore, concavo. Das Fragment des unbeweg- lichen Scheerengliedes hat in der Mitte einen grossen hakig abwärts sekrümmten Zahn. — H. Cottaldi n. sp. 115. tab. 5. fig. 1 manus sinistra, 97 eylindrico compressa, subconvexa, laevigata; margine superiore spinose dentato; digitus immobilis elongatus, eylindricus, rectus, paucidentatus, dente validiore; digitus liber elongatus, cylindricus, reetus, margine superiori unidentato. Ein 15— 16° langes Scheerenfragment. — H. Michelini n. sp. 116. fig. 2 manus .... digitus cubilalis facie exteriore convexa, inferiore compressa; octo dentibus mediocris magnitudinis, aequalibus, subrotundis, ante denlem prominulum, triangularem et valde porrectum. Fragment des unbeweglichen Scheerengliedes von 8° Länge. — Bei den drei folgenden Arten ist die Scheere eomprimirt, flach: H. Cuwvierü n. sp. 117. tab. 4. fig. 6 manus elongata, cylindrico com- pressa; margine exteriore haud crenato; cubito apice subincurvo, facie interiore compressa; alveolis valde armatis. Scheeren von 3 Länge. — H. d’Orbignyi n. sp. 118. tab. 5. fig. 4 manus compressa; margine externo erenulato. 15 — 20” lang und 6— 8‘ breit. — H. Sowerbyi n.sp. 119. fig. 3 manus compressa; margine superiori dentieulato; digili eylindriei, subfiliformes; cubiti serie longitudinali denliculorum exiguo- rum; radio basi tuberculata. — c. Mit einer Reihe Höcker neben dem obern Rande der Scheere. H. Desmaresti n. sp. 120. tab. 5. fig. 5 ma- nus cylindrico-elongata, subconvexa; apice crassiore; margine supe- riori dentato aut spinoso, versus hane marginem serie longitudinali tuberculorum. Ein 7— 8 langes Scheerenfragment. — H. Lucasiü n.sp. 121. fig. 6 manus eylindrica, elongata, subconvexa; margine su- periori denticulato; facie superiori serie longiludinali tuberculorum. Ebenfalls nur ein Fragment von 10—11'” Länge. — d. Beide Schee- renränder völlig flach gedrückt, ohne Zähnelung: AH. Herbstü n. sp. 122. fig. 7 manus sicut ad Nephropidem salviensem; faciebus laevibus; marginibus foliaceo -aculis; margine superiore denlieulato; exteriore convexo, haud crenulato. Ein sehr unvollständiges Fragment. — H. Bosciü n. sp. 122. fig. 8 manus subcompressa, marginibus foliaceis, acu- tis, haud erenulatis; qualuor strigis infra basin digiti cubitalis versus marginem exteriorem. Ein eben solches Bruchstück. — e. Schlanke, eylindrische, gerade Scheerenglieder mil nur einem dicken Zahne. H. Linnei n. sp. 123. fig. 9 manus .... digito cubitali elongato, cylindrico, subfiliformi, apice acuto; serie denticulorum aequibus unicus major .... digitus radicalis elongatus, cylindricus, dorso spinose- bituberculato; margine alveolari nonnullis dentieulis. 15— 18° lange Finger. — f: Ein oder zwei Reihen kleiner zerstreueter Zähne am Alveolarrande des kleinen Scheerenfingers: H. Fabriciü n. sp. 125. fig. 10.... radius cy- lindricus, erassus; ad basin margine exteriore bi-aut tritubereulato ; faciebus ad basin tubereulalis; margine alveolario tripliei serie denticu- iorum. Nur ein Bruchstück von 8—9‘ Länge bei derselben Breite. — 2. Nephrops mil zwei Arten: N. Salviensis n. sp. 126. tab. 5. fig. 12 manus; dextra cylindrica; sinistra eylindriformis; subcontorta; dermate 7 ) © 0) 9 ( seabriuseulo ; serie longitudinali tubereulorum ad faciem superiorem; margine superiori denticulato aut erenulato; margine exteriori laevi; margine alveolari serie longitudinali denlieulorum cum dente trigono; radius basi tuberculatus, dentibus basilaribus erassioribus. Der Cepha- lothorax ist etwas breiter als beim gemeinen Krebs, hat eine warzige Oberfläche und markirte Längs- und Querfurchen. — N. Geoffroyi n. sp. 128. fig. 11 manus affinis Nephropidi salviensi, foreiter graciliore, absque linea longitudinali tubereulorum in facie superna. Scheint den Uebergang von Homarus Boseü und H. Herbstü zu Nephrops salvien- sis zu bilden. — 3. Palaeno nov. gen. ( Palaemon Roem.) Chara- cteres astacorum et Homarorum; rostro longiore, dorso carinato, haud sulcato. Die einzige Art ist P. Roemeri n. sp. 130. fig. 13 testa asta- eina aut Homarina; verrucosa; rostro carinato, haud spinuloso. Das einzige Fragment stimmt so auffallend mit Römer’s Palaemon dentatus, dass man an der specifischen Differenz zweifeln muss. — 4. Glyphaea in einem Fragment von @l. neocomiensis n, sp. 131 abdomen ineurvum, compressum, dorso neque cristalo, neque carinato. — Eine ausführliche Beschreibung von Römer’s G/yphaea Bronniü liefert Vosinsky nach schönen Fragmenten aus dem Jura von Moskau im Bullet. nat. Moscou 1548. II. 494. tab. 9. Von den Galatheen erkannte R. nur die Galathea Lupiae n. sp. 132. tab. 5. fig. 14 manus sublaevigata, eylindrico-subrotundata; margine superiore valide denticulato, digilis elongatis, absolute eylindrieis, pa- rallelis, absque tubereulis. Ein Bruchstück von 13° Länge. — Einen fragmenlären Cephalothorax mit warziger Oberfläche schreibt R. der Gattung Oeglea zu, ohne specifische Differenzen von der lebenden Art daran zu erkennen. Die Thalassinen sind im Neocomien durch drei Gallungen vertreten: 1. Thalassina mit einem Scheerenfragment von Th. grandidactylus n. sp. 135. tab. 5, fig. 16 manus cylindrica, subinaequalis, basi subcoar- ctata; cubitus adest; radius seu digitus liber suberassus, ceylindrieus; absque tubereulis, absque dentibus usque ad medium, ubi frangitur, — 2. Azia mit A. cylindrica n. sp. 136. fie. 21 manus eylindrica, basi coarctata; digitis non elongatis. Eine 4 lange Scheere. — 3. Ge- bia mit drei Arten, von denen @. digitata und G. Meyeri den Typus einer neuen Gattung bilden, welche R. Cottaldia zu nennen vorschlägt. G. Münsteri n. sp. 137. fig. 17 manus compressa, convexa; digito im- moto fere nullo; digito libero margine superiore latiore, irigono. — G. digitata n. sp. 137. fig. 18 manus aeque longa et lata; convexa, verrucosa; digito immoto subelongato; digito libero latiore resupino. — @. Meyeri n.sp. 138. fig. 19 manus convexa, granulosa; margine exte- riore nec tuberculato, nec crenulato, margine superiore granulorum tripliei seriei, digitus immotus subelongatus, 99 M’Coy beschreibt 1. c, zwölf Macruren aus sechs z. Th. neuen Gat- tungen: 1. Mecochirus. Der Ammonicolax longimanus Pearce aus dem Oxfordthon von Christian Malford besitzt einen ausgebildeten Hin- terleib, Schwanzflossen, sehr starke Afterbeine und alle Charactere von Mecochirus, daher versetzt ihn M’C. als M. Pearcei in diese Gat- tung. — 2. Eryon. Die einzige Art E. Barrovensis p. 172 aus dem Lias von Barrow on Soar unterscheidet sich von E. Hartmanni durch den kürzeren Hinterleib und nähert sich dadurch zugleich dem E. sub- pentagonus und E. arctiformis, zeichnet sich aber vor allen deutschen Arten durch kürzere und kräftigere Scheeren aus. — 3. Archaeo- carabusnov. gen. 173. c. fig. Die äussern Fühler sehr dick und lang, ihre Geisseln sehr kurzgliedrig und gewimpert; erstes Fusspaar dicker als die folgenden, das Ende des vorletzten Gliedes an der Innenseite ausgedehnt zu einer breiten abgestutzten, etwas zusammengedrückten Hand, so breit als das gekrümmte Endglied lang ist; vier hintere Fuss- paare schlank und comprimirt; Cephalothorax halbeylindrisch, oben stumpf abgerundet; Nackenfurche sehr breit und tief, schwach rück- wärts gebogen; Kopftheil flach, Slirn breit, etwas abgestutzt, gezähnt, die seitlichen Ecken in breite flache etwas gekrümmte Fortsätze über den Augen ausgezogen; der Rand unter den Augenhöhlen vorwärts verlängert in einen dicken Dorn; die Kruste sehr dünn und zerbrech- lich, grobhöckerig; Abdomen sehr dick, abgerundet, fast doppelt so lang als der Cephalothorax, seine Ringe punctirt, mit breit sichelför- migen Enden. Am Schwanz ist der krustige des äussern Randes der Basis der zwei äussern Flossenpaare lang elliptisch, am Innenrande stark gesägt. Steht Palinurus am nächsten, aber schon durch die kräftigen vordern Klauenfüsse verschieden. Die einzige Art, A. Bo- werbankii aus dem Londonthone auf Sheppy hat einen 2‘ 4” Jangen und 1’ 9“ breiten Cephalothorax, auf dem Brusttheile flache halbovale Höcker, auf dem Kopftheile wenige schmälere Höcker und dichte Puncte. — 4. Hoploparia nov. gen. 175. c. fig. der längliche leicht comprimirte Cephalothorax verlängert sich an den Seiten der Wangen bis zur halben Länge des Stirnfortsatzes; die Nackenfurche erreicht den Seitenrand nicht, aber sobald sie endet, beginnt ein A ähnlicher Eindruck. Diese beiden Charactere unterscheiden die Galtung von dem zunächst verwandten Homarus. Es gehören zu ihr vier Arten: H. longimana (— Astacus longimanus Sowb.) aus dem Grünsand von Lyme Regis. H. prismatica aus dem Speetonclay von Speeton, durch die Grösse der Wangenfortsätze und die glatte Oberfläche ausgezeichnet. H. gammaroides aus dem Londonthone auf Sheppy und H. Belli häu- figer ebenda, bei Hamstead, Bayswater u. a. 0. — 5. Enoploclytia nov. gen. 330. e. fig. Cephalothorax spindelförmig, am Rücken abgerun- det, an den Seiten convex, etwas zusammengedrückt, hinten etwas 7* 100 verengt und tief ausgeschnitten zur Aufnahme des Abdomens; Slirn- fortsatz lang, jederseits mit 3—4 Zähnen; ein starker Dorn über dem obern äussern Winkel der Augerhöhlen; Augenstiele kurz und dick; Nackenfurche stark, leicht gekrümmt, iu eine markirte Randeinschnü- rung auslaufend; Branchialfurchen doppelt, zwischen sich eine schmale spitz zulaufende Erhöhung einschliessend, die sich mil der der andern Seite unter spilzem Winkel in der Mitte zwischen Nackenfurche und Hinterrand verbindet; Abdomen kürzer als Cephalolhorax, Seilecken der Ringe vorspringend, der sechste länger als die fünf vordern und die zwei breiten rundlich dreieckigen Paare der Seitenilossen tragend, welche gross, dünn und nicht quergelheilt erscheinen; der siebente Ring fast dreieckig, dieker und höckerig; die ganze Oberfläche des Cephalothorax und der Scheerenfüsse ungleich scharfhöckerig; das erste Fusspaar scheerenarlig, sehr gross, comprimirl, Finger schlank, fast gleich, am Innenrande grosszähnig, der Carpus schr kurz und drei- eckig. Die Arten sind mehrfach verkannt und unterscheiden sich von der nächst verwandten Galatkea durch die Branchialfurchen. E. Leachwi (= Astacus Leachü Mant., Clythia Leachit Reuss.). Ferner E. Imagei aus der Kreide von Burwell und Maidstone, characterisirt durch die comprimirteren Arme und Hände, die mit zersireuten und gebogenen Dornen beselzi sind, durch den kleinern Carpus u. s. w. — 6. Meyeria nov. gen. 333. c. fig. aus der Familie der Thalassinen; Cephalothorax stark comprimirt; Nackenfurche sehr lief, Vförmig, Seitenäste fast gerade, auf der Mittellinie spitzwinklig zusammenstossend. Die Kie- menfurche eine fast gerade, sehr feine Linie von dem untern Ende der Nackenfurche bis zur Mitte des Hinterrandes aufsteigend und die Höhe der Mitte des Cephalothorax nicht erreichend; der Kopftheil mit einigen gezähnelten Längsrippen; der Brustiheil rauh mit kleinen spilzen Körnchen. Hinterleib gross, halbeylindrisch, seine Ringe mit gekörn- ten Querlinien; die Seitenränder des zweiten Ringes erweitert, abge- rundet rechtwinklig, die andern zugespitzt; der vorletzte Ring elwas länger als der fünfte, mit den starken, abgestluizt elliplischen, in der Mitte gerippten, am Ende gefranzten, oben quergelheilten Flossen- lamellen; die Beine schlank, comprimirt, glalt, an Grösse von vorn nach hinten abnehmend, mit unterem feinsägezähnigen Rande. Die erste Art aus dem Speetonclay ist von Phillips als Astacus ornatus bezeichnet, der mit Crangon Magnevillei Deslgch. identisch sein wird. Die andere Art, M. magna, aus dem Grünsande von Atherfield und dem Speetonclay von Speeton wird 24” lang und zeichnet sich schon durch drei starkhöckerige jederseits von der Nackenfurche aus. Eine neue Callianassa oregonensis von Astoria, welche mit C. Faujasit eine täuschende Aehnlichkeit hat, bildet Dana ab, Geologie tab. 27. fig. 3. — Eine Abbildung der €. antigua und des Podocratus 101 Dülmense, beide von Kieslingswalde liefert Geinitz, Quadersandsteb. Taf. 2. Fig. 2—6, Ich erwähne hier noch eine neue Gallung Gitocragnon, von Rich- ter, Pal. Thüringerw. 43. Taf. 2. Fig. 1 aufgestellt, welche den Ueber- gang von den Macruren zu den Brachyuren bilden soll. Ihr Cephalo- thorax ist eiförmig, der Vorderrand abgestutzt dreilappig, der Mittel- lappen stumpfspitzig, die seitlichen abgerundet. Zwei undeutliche Querfurchen theilen den Cephalothorax in drei Regionen. Der Hinter- rand ausgebuchtet zur Aufnahme des siebengliedrigen hochgewölbten Hinterleibes. Die einzige Art @G. granulatus aus der Grauwacke ist etwa 21” lang, auf der ganzen Oberfläche körnig rauh, am hintern Theile des Cephalothorax mit scharfen Querfalten; Hinterleib fast höher als breit, mit seitlichen Furchen. Von der Gattung Corystes (?) hat Müller Reste im obern Grün- sande bei Lusigny und im Gault bei Gasty gesammelt. Bullet. soc. g£ol. 1848. VI. 53. 2. Brachyura. Sparsame Fragmente von drei Gattungen dieser Gruppe beschreibt Robineau-Desvoidy aus dem Neocomien. Xantho Agassizii n. sp. 139. tab. 5. fig. 21 corpus tuberculis punetiformibus variolosum; thoracis marginibus lateralibus erenalis. Manus aeque longa et lata, punctulata, margine superiore cristato-tuberculato. — Parthenope neocomiensis n.sp. 140. fig. 23 manus .... digitus eubitalis rostriformis, trigonus, incurvus, basi incrassata, exlerne ma- millose tubereulatus. — Lambrus icaunensis n,sp. 141. fig. 22 ma- nus .... digitus radialis laevis, conicus; externe subconvexus, interne fere reclus; margine superiori basi tuberculata; margine alveolari dua- bus dentibus basilaribus, crassis, validis; faciebus basi tuberculata; hine et inde vix nonnullae incisurellae. M’Coy characterisirt ]. c. zwei neue Gattungen von Brachyuren mit sechs Arten. 1. Zanthopsis 162. c. fig. Cephalothorax kreisrund oder queroval, höckerig, von vorn nach hinten starkgewölbt; Magen- gegend sehr breit, aufgebläht, in der Mitte gegen die Genilalgegend hin fach gedrückt; diese sehr klein, fünfseitig, von hinten nach vorn nur den dritten Theil von der Länge des Schildes einnehmend, durch einen Quereindruck gewöhnlich in zwei Theile getheiltl, wovon der hintere höher, mit der Herz- und Intestinalgegend von gleicher Breite ist; diese länger als breit bilden mit einander einen dreitheiligen Längs- höcker, der jederseits durch eine glattere Vertiefung vom Rest der Kruste getrennt ist; Kiemengegenden mit vier grossen Höckern jeder- seits, zwei rundlich ovale vorn und zwei hinten von sehr verschie- dener Grösse; Stirn vierlappig; Augenhöhlen gross, die zwei seitlichen und die untern Winkel derselben vorstehend; der vordere Seitenrand jederseits mit drei Dornen, das hintere grössere Paar an der grössten 102 Breite des Cephalothorax und in einer Linie mit der Furche zwischen Genital- und Herzgegend; Oberfläche fein und dicht punelirt; Fühler wie bei Zantho; Augen sehr kurz gestielt; Schwanz in beiden Ge- schlechtern siebengliedrig; erstes Fusspaar mit starken Scheeren, kurz- fingrig. Die Arten im Londonthon auf Sheppy. Z. nodosa ist 1" 9 lang und 2” breit. Z. bispinosa breiter und flacher, als vorige. Z. unispinosa mit Cephalothorax von fast gleicher Länge und Breite. Hie- her scheint auch der Cancer Leachüt Desm. und der Brachyurites hi- spidiformis Schloth. zu gehören. — 2. Podopilumnus 165. ce. fig. der Stirnrand bildet mit den vordern Seitenrändern eine halbelliptische Curve; die letztere nicht comprimirt, wölbig, stumpf, mit drei Spitzen ; Stirn schmal, wenig vorragend, tief vierlappig; vom mittlern Knoten aus eine flache Rinne eine kurze Strecke rückwärts ziehend; Augen- höhlen weit, oval; Unterränder gezähnelt; ein kleiner Spalt im untern Rand am äussern Winkel; hintere Seitenränder gerade, länger als die vordern, gegen den Hinterrand zusammenlaufend; hintere Hälfte des Cephalothorax abgeplattet, die vordere steil gegen die Stirn abfallend; Oberfläche eben, fast glatt; nur Herz- und Eingeweidegegend durch schmale Furchen umgränzt; Seiten fein gekörnelt; Hinterleib des Weib- chens breit oval; die vier hintern Fusspaare fast gleich, wenig com- primirt, sehr lang, das dritte Glied allein so lang, als der hintere Sei- tenrand des Cephalothorax, das vordere Paar mit kurzen kräftigen Scheeren. P. Fittoni aus dem Grünsand von Lyme Regis hat einen Cephalothorax von 1” 5’ Länge und 1 9 Breite. Die zweite Art bildet der bei d’Orbigny Voyage dans l’Amerique abgebildete Portunus peruvianus, vielleicht aus der Kreide der Kordilleren stammend. 3. Anomura. Auch aus dieser Familie beschreibt M’Coy 1. c. zwei neue Gattungen: 1. Basinotopus 167. c. fig. auf Desmarest’s Inachus Lamarckii aus dem Londonthon von Sheppy begründet. 2, Notopocorystes 169. c. fig. Cephalothorax länger als breit, oval, flach, mit sparsamen Höckern, in der vordern Hälfte breit gerundet und mit starken Randzähnen versehen, die hintern Seitenränder scharf und gerade, stark convergirend, Hinterrand schmal, ausgebuchtet; Stirn mit kurzem dreieckigen Fortsatze, dessen flache Mitte eine Rippe trägt; Augenhöhlen gross, quer oval, oben und unten vollständig, mit zwei Längsspalten im obern Rande, Magengegend sehr gross, rhom- boidal, hinten begränzt durch eine starke, nach hinten stumpfeckige Nackenfurche; Genitalgegend sehr klein, doppelt so breit als lang, Magengegend nicht theilend; Herzgegend mässig, sechseckig mit einer kleinen halbmondförmigen Grube jederseits auf der Grenze der Genital- region; Eingeweidegegend schmal; Kiemengegenden gross, jede getheilt durch eine seichte Rinne, welche von der Basis der Genitalgegend zum Seitenrande parallel zur Nackenfurche geht; erstes Fusspaar kurz, 103 kräftig, zweizehig, fein gedornt; fünftes Fusspaar unverhältnissmässig klein und hoch über den andern eingefügt. Die Art, N. Mantellii aus dem Grünsand von Lyme Regis ist schon von Mantell Sussex 129. tab. 29. fig. 9. 10. 13. 15.16 abgebildet worden. Die andere N. Bechei kannte Mantell ebenfalls schon und bei Deslongchamps wird sie als Orithyia Bechei aufgeführt. — Ein Exemplar aus dem Grossoolith von Minchinhampton stellt M’Coy fraglich zu Pagurus als P. platycheles; nur in den Scheeren bekannt. Isopoda. Den von M. Edwards aufgestellten Archaeoniscus Bro- diei diagnosirt M’Coy 1. c. 393. Poecilopoda. In diese Familie reiht M’Coy den Pierygotus und beschreibt eine neue Art, Pt. leptodactylus, aus den obern Ludlow- schiefern von Leitwardine. 1. c. 394. Bei Weitem zahlreicher als über die höheren Krebse sind die Mittheilungen über die Trilobiten. Allgemeine Beobachtun- gen haben Barrande in der Entwicklungsgeschichte der Sao hirsuta Jahrb. 1849. 385, Burmeister über das Kugelungsver- mögen, Zeit. f, Zool. etc. 1848. Nr. 10 und Rouault über die Schale der Trilobiten Bullet. soc. geol. 1848. VI. 67 geliefert. Spe- cielle Mittheilungen verdanken wir eben diesen, ferner M’Coy, Salter, Sharpe, Kulorga u. A. Burmeister macht auf die schon in seiner Schrift über die Trilo- biten dargelegten Unterschiede der Trilobiten mit und ohne Kugelungs- vermögen aufmerksam. Bei erstern findet er an den Seitenlappen stets eine vordere, nach innen gewendele, ebene Fläche von länglich drei- seiigem Umfange, welche beim Aufrollen unter den vorhergehenden Lappen untergeschoben wird, und eine äussere, leicht gewölbte, nach aussen und hinten gewandte Fläche, die bei der Kugelung allein sicht- bar bleibt. Diese Form der Seitenlappen besitzen Calymene, Homalo- notus, Phacops, Proetus, Aeonia, Archegonus, Illaenus, Nileus, Asa- phus und Isoteles; sie fehlt dagegen bei Ogygia, Odontopleura, Para- dozides, Olenus, Cheirurus und Bronteus. Auch Trinueleus kommt eingerollt vor, aber nach Rouault in ganz eigenthümlicher Weise. Ebenso erleidet bei Cheirurus die Art des Aufrollens eine besondere Modification. Lichas hält B. mit Bronteus am nächsten verwandt und erkennt diese Verwandtschaft in der Abbildung von Portlock’s Nut- tainia hibernica aufs deutlichste. Harpes scheint nach Portiock das Kugelungsvermögen zu besilzen, aber dessen Angaben genügen nicht zur Ermittlung der systematischen Stellung. Dasselbe ist bei Conoce- phalus und Ellipsocephalus der Fall, Barrand’s Untersuchungen über die Entwicklungsgeschichle beziehen sich zunächst nur auf Sao hirsuta, sind aber von höchstem Interesse 104 für unsere Kenntniss der gesammten Organisationsverhältnisse der Tri- lobiten und werden hoffentlich bald auch auf andere Formen ausge- dehnt werden. B. erkannte folgende verschiedene Entwicklungsstufen der Sao: 1. Scheibenform, ausgezeichnete Trilobation, mm lang, Kopf % der ganzen Scheibe einnehmend, am Hinterrande 2 —3 Spitzen als Anfänge der Pleuren, Glabella schon deutlich hervortretend, Augen fehlend. 2. Kopf vom Rumpfe getrennt, Form oval, %um lang, beide Körpertheile durch eine verliefte Linie getrennt und im Verhältniss von 2:1, Wangenrand angedeutet, Glabella quergetheilt, Rumpfringe drei. ö. Verkleinerung des Kopfes, fünf Abgliederungen der Spindel (als Monadina s. Monadella omicron Barr. und Critkias minima Cord. beschrieben), 1m lang, Länge des Kopfes zum Thorax wie 3:2, Wan- genrand und Gliederung deutlich, Pleuren mit seitlichen Spitzen. A4. Die Pleuren sind frei (Critkias minima Cord.), 0,0015 lang und 0,00 breit, Kopf nur die halbe Totallänge einnehmend, Augen erkennbar, zwei freie Pleuren von den folgenden, als dem Pygidium deutlich ab- gesetzt. 5. und 6. Kopf kleiner als der übrige Körper (Monadina di- stincta Barr., Tetracnemis elegantula, T. spuria und T. selenophora Cord.), Wangenspitzen anliegend oder abstehend, Thorax mit 3—4 freien Pleuren, übriger Körper aus 3—4 verschmolzenen Ringen be- stehend. 7—10. Erscheinung des Stirnrandes und der Querfalten der Glabella (Gomiacanthus abbreviatus, G. Partschü, Enneacnemis Lyel- li), Kopf schon im 8. Stande auf % der Totallänge verkürzt, Glabella allmählig an Breite zunehmend, Stirnrand im 9. Stande sich aufwerfend und durch eine tiefe Rinne von der Glabella getrennt, Seitenfurchen auf der Glabella sich verbindend, Oceipitalring sich aufblähend und einen dieken rückwärts geneigten Dorn tragend, in der Achse allmäh- lig 8—11 Glieder erscheinend mit 5—8 freien Pleuren, 0,0 lang und 0,0025 breit. 11. Längsfurche der Glabella ( Enneacnemis Herschelü Cord.), der Körper verlängert sich fortwährend durch Bildung einer neuen freien Pleura, hier bei 9 freien und 3—4 verschmolzenen das Erscheinen der Rinne auf der Höhe der Glabella, O,coss Jang und (0,0023 breit. 12. Dornen auf den Ringen der Spindel ( Acanthocnemis ver- rucosa und A. glabra Cord.), 10 freie Pleuren und 3—4 im Pygidium. 13. Wechsel im Relief der Pleuren, 11 freie Pleuren, 3 im Pygidium, 9m Jang, an der Achse das vordere Band der Pleuren sehr hervorra- gend, das hintere wenig erhaben, an der Randhälfte das vordere fast verschwindend, das hintere stark 14. Allgemeine Körnelung (Ellipso- cephalus nanus Barr., Acanthogramma speciosa, A. verruculosa, En- dogramma Salmiü Cord.), 12 freie Pleuren, 2-4 im Pygidium, 0,0055 lang. 15. (Micropyge Bakofenü Cord.), 13 freie Pleuren, 3—4 im Pygidium, 0,006 lang, die specifischen Charactere entwickeln sich. 1I6—18. Ausbildung der vollen Gliederzahl des Körpers (Sao nana 105 Barr., Selenostoma Thunii Cord.) bis 16 freie Pleuren und 3 im Py- gidium, 0,0075 lang. 19. Maximum (17) der Rumpfringe, nur 2 im Py- gidium. Die erste Periode der Entwicklung schliesst sich ab, und es beginnt die zweite zur vollständigen Ausbildung des Individuums. Der Körper ist mehr weniger länglich oval. Kopf, Rumpf, Pygidium in verschiedenem Verhältniss zu einander. Kopf eine Halbscheibe, quer gewölbt, mit aufgeworfenem Rande, dieser nach hinten dornarlig ver- längert, Oceipitalrinne schmal und tief, Glabella hervorstehend und mit sehr tiefen Rückenfurchen, anfangs cylindrisch, dann kegelförmig, ihre Lappen sich allmählig aufblähend. Die Gesichtsnaht durchsetzend den Stirnrand auf dem vordern Vorsprung des Auges und bildet eine gegen die Achse concave Furche, um dieses Organ zu erreichen; den Augen- liederrand umgehend, wendet sie sich mittelst einer ähnlichen concaven Kurve in den innern Umriss des Kopfes nächst dem Winkel, so dass sie die Wangenspitze ausserhalb lässt. Auge von der 4. Entwicklungs- stufe an in Form und Stellung unveränderlich. Rumpfachse scharf be- grenzt, auf jedem Ringe mit einem mittelständigen Dorn von (0,002 Länge, Pleuren gekrümmt, von veränderlicher Form, im Alter stumpf endend. Pygidium nur in der Grösse veränderlich. Die Exemplare, welche all’ diese Beobachtungen gewährten, wurden im dritten Gliede der untern Silurabtheilung bei Skrey gesammelt. Corda’s Staurogmus muricalus, St. acuminatus und St. latus sind zum Theil und vollstän- dig ausgebildete Exemplare der Sao hirsuta. Barrande legle den Wiener Freunden (Haidinger Berichte 1848. IV. 358) 20 lithographirte Tafeln mit Trilobiten seines Werkes über das böhmische Siluriam vor und bemerkte, dass ihm eine natürliche Ein- theilung der Trilobiten wegen noch vorhandener grosser Lücken noch zu frühzeitig erscheine, dass die von Goldfuss und Quensledt auf die Augen begründete zu künstlich, die von Corda auf die Form des Schwanzschildes gestüizie auf einem sehr unwesentlichen Merkmale beruhe, und dass auch das Kugelungsvermögen, welches Burmeister wählte, nichi slichhaltig sei. Der grösste böhmische Tribit ist Para- dozides Linnaei von einem Fuss Länge. Das veränderliche Verhältniss der Länge und Breite bei übrigens gleicher Körperform ist B. geneigt auf Geschlechisunterschiede zu deuten. Am Auge des Bronleus palifer zählte B. 30,000 Linsen. M’Coy gibt einige allgemeine Bemerkungen über den Bau der Tri- lobiten, und stelli dann folgende Eintheilung auf: 1 Subfam. Asa- phinae wohin die Gattungen 1. Phacops mit den Untergattungen: Phacops Emmr., Odontochile Cord., Chasmops M’Coy, Portlockia M’Coy; 2. Calymene mit Calymene Brongn. und Homalonotus Koenig; 3. Tri- merocephalus M’Coy; 4. Asaphus mit den drei Untergalt.: Asaphus Hemicrypturus, Isotelus Dek., Basilieus Salt.; 5. Illaenus mit Illaenus 106 Dalm., Bumastes Murch., Dysplanus Durm.; 6. Forbesia M’Coy mit Forbesia MCoy = Aeonia Burm. und Proetus Stein.; 7. Phillipsia mit Phillipsia Portl. und Griffithides Poril. 2 subfam. Paradozinae wohin 1. Paradozides mit Olenus Dalm; 2. Ceraurus Green; 3. Cy- phaeus Green; 4. Sphaerezochus Beyr.; 5. Acidaspis Murch. = Odon- topleura Emmr., 6. Staurocephalus Bor.; 7. Remopleurides Portl.; 8. Zethus Pand. 3 subfam. Ogyginae wohin Trinucleus Murch. mit Tetrapsellium Cord., Tretaspis M'Coy, Ampyx Dalm., Ogygia Brongn. mit Barrandia M’Coy, Bronteus Goldf., Lichas Dalm. mit Trochurus Barr. und Acanthopyge Cord. 4 subfam, Harpedinae mit Harpes Goldf., Harpidella M’Coy, Amphion Pand. 5 subfam. Agnostinae mit Trinodus M’Coy= Arthrorachis Cord. und Agnostus nebst Diplo- rhina Cord. Die neuen Gattungen und Arten werden wir unten er- wähnen. Ann. a. magaz. nat. hist. 1849. I1. 396. Rouault’s Aufsatz über die Schale der Trilobiten ist in Betreff der Zusammensetzung derselben und die zufälligen Formenmodificalionen sehr wichtig. Agnostus. Den von M’Coy aufgestellten Trinodus agnostiformis beschreibt Salter in einer neuen Spielart convezus als Agnostus trino- dus nach Exemplaren von Haverfordwest. Geolog. Survey. II. 351. tab. &. Tretaspis nov. gen. von M’Coy 1. c. 410 auf Trinucleus_ seti- cornis und Tr. Bucklandi begründet. Ampyz. Eine kleine zierliche Art, A. parvulus aus den untern Ludlowschichten von Ludlow hat Forbes characterisirt. Sie hat ein dreiseitiges Kopfschild, von welchem die Glabella den grössten Theil bildet. Die Glabella selbst ist oval, sehr convex, weit über die Wan- gen nach vorn ausgedehnt, in der Mitte bucklig, hinten mit zwei con- vergirenden Längsfurchen, zwischen denen und den Wangen die Augen gelegen zu haben scheinen. Die kleinen Wangen sind durch eine liefe Furche von der Glabella getrennt; Stirnstachel mehr als doppelt so lang, als die Gabella, plötzlich aus dem Stirnrande hervortretend. Die Stacheln an den Ecken des Kopfschildes länger als der Körper, an- fangs gekrümmt, dann dem Rumpfe parallel. Rumpf fünfgliedrig, Pleu- ren schnell sich verschmälernd. Schwanzschild sehr breit und kurz, mit vier Pleuren. Ebd. II. 350. tab. 10. — Eine der eben bezeich- neten zunächst verwandte Art ist A. latus n, sp. aus dem Wenlock von Builth nach M’Coy 1. ce. 410. Isotelus. Ein aus dem Schiefer von Vallango stammendes Pygi- dium mit ansitzendem letzten Rumpfringe scheint nach Sharpe dem 1. Powisii Portl. anzugehören. Quart. journ, geolog. 1849. V. 150. — I. affinis n. sp. aus dem untern Silurium von Tremador beschreibt M’Coy 1. c. 405. Asaphus. Kulorga untersuchte das Hypostoma von A, ewpansus 107 sorgfältig, und glaubt in Folge dieser Untersuchungen die Existenz eines Epistoma’s bezweifeln zu müssen, Verhandl. Petersb. mineral. Gesellsch. 1848. — Rumpffragmente vom Bohlen gehören wahrschein- lich zu A. laeviceps. Richter, Pal. Thüringerw. 22, Taf.2. Fig. 33. — Die Skulptur des Schwanzschildes, vielleicht von A. erzpansus stam- mend, beschreibt Burmeister. Die beiden Lagen der Schale haben eine auffallend geringe Dicke, denn die obere gleicht darin gewöhnlichem Schreibpapier, die untere starkem Briefpapier. Daher dringt die Skul- ptur der Oberfläche leicht durch und erscheint noch auf dem Steine ausgeprägt. Dieselbe besteht auf der Oberschale aus feinen Linien, welche auf der Achse 15—19 scharfe Querstufen, vermuthlich die Achselringe andeutend, zeigen. Die Stufen fallen an der Seite der Achse schief nach hinten ab, gehen durch die, Achse und Seiten tren- nende Vertiefung hindurch und biegen sich nun nach aussen und vorn um, wo sie entweder enden oder geradlinig forllaufen, bis sie die schiefe Furche hinter dem Vorderrande erreichen. Auch durch diese gehen sie hindurch und wenden sich dann zum äussersten Vorderrande des Schildes. Die hintersten Leistehen wenden sich übrigens schon vor der schiefen Randfurche unter Bogen zum Seitenrande des Schwanz- schildes. Durch ihre Divergenz gewinnen neue kürzere Leisten zwischen ihnen Raum. Auch hinter der Achse her kommen neue sich mehrende Leisten hervor. Auf der Achse stehen zwischen den 19 Querleisten noch feinere, 2—4, die am Rande der Achse enden. Zeitg. f, Zool. ete. 1848. Nro. 10. Illaenus. Kutorga beschreibt eine neue Art dieser Gallung I. sau- ricornis. Dieselbe unterscheidet sich von allen ihren Verwandten so- gleich durch massive Entwicklung aller Theile, vornämlich in der Breite, Kopfschild ohne Hörner, viel breiter als lang, vorn auffallend stark gewölbt, der Oceipitalrand weit bogenförmig, ohne Spur einer Nacken- furche. Glabella sehr breit, hoch und durch tiefe Dorsalfurchen von den Aceipitalflügeln der Wangen geschieden. Palpebralflügel gross und gewölbt. Die Gesichtsnaht, schief über die abgeplattete Randfläche hervorkommend, steigt fast gerade bis zum Auge, bildet darüber den Palpebralflügel und wendet sich dann schief Sförmig gegen den Occi- pitalrand, den sie in der Mitte der ersten Pleura durchbricht. Augen sehr stark hinaufgedrungen, unter ihrer halbmondförmigen Gesichts- fläche eingeschnürt. Hintere Ecken des Kopfschildes in lange, cylin- drische, leicht Sförmige Hörner ausgezogen. Rumpf halb so lang als breit, aus 10 flachen Gliedern bestehend, Spindel vorn um ein Vier- theil breiter als hinten, die gewölbtesten Puncte der Pleuren bilden eine breit bogenförmige Linie. Schwanzschild stark gewölbt, zweimal breiter als lang, stumpf zugespitzt. Die ganze Körperoberfläche mit deutlichen Grübchen bedeckt. Die Länge des Thieres beträgt 0,2, die 108 Breite zwischen den Hörnern 0,2, zwischen den Enden der Pleuren 0,15. Im untern silurischen Kalk bei Michailowa unweit Ropscha. Ver- handl. Petersb. mineral. Gesellsch. 1848. Taf. 8. Fig. 1. — Von I. Des- marestii Brongn. bildet Rouault ein seitlich zusammengedrücktes Exem- plar aus den Schiefern von Vitre und ein in der Längsachse zusammen- gedrücktes von Angers ab im Bullet. soc. geol. VI. 88. tab. 2. fig. 2. 2a. — I. Rosenbergü Eichw. bildet Salter in mehren Exemplaren von Llan- delo ab und seinen I. Bowmanni = I. centrotus Portl. von ebenda und von Haverfordwest. Geol. Survey II. 338. tab.5. 8. — Dem I. Bow- manni ist I. Dawisii aus dem untersilurischen Kalk von Ayrshire sehr ähnlich. Salter, Quart. journ. geol. 1849. V. 15. — TI. lusitanieus n. sp. hat eine vorn breite, nach hinten verschmälerte sehr convexe Gla- bella und nach hinten gerückte Augen. Der Rumpf zehngliedrig durch zwei tiefe Furchen in drei fast gleiche Theile gelheilt, der mittlere sehr convex. Schwanzschild convex, sehr breit, breiter als der Kopf, mit sehr schmaler Achse. Länge 3 Zoll. Im Schiefer von Vallongo. Sharpe, Quart. journ. geol. 1849. V. 150. tab. 6. fig. 1. — M’Coy stellt l. c. 404 T. latus n. sp. auf, der bisher mit I. crassicauda verwechselt worden ist. — Das Schwanzschild von I. crassicauda hat nach Bur- meister eine länglich dreiseitige Gestalt mit ausgeschweiften Seiten und abgerundeter Spitze. Ihre Grundhälfte zeigt gröbere Querrisse, die sich an den Seiten hinabsenken und alsbald enden. Die andere Hälfte hat zwei Reihen kurzer schief gegeneinander gestellter Risse, welche gegen die Spitze der Achse hin immer kürzer werden und grobe runde Puncte hie und da zwischen sich haben. Neben ihnen ist die Achse ganz glatt, dann folgt der schwache Absturz, welcher sie von den Seiten- flanken trennt und auf ihm tritt wieder eine undeutliche Längsreihe grober Puncte hervor. Scharfe ganz fein auslaufende Streifen beginnen neben der Achse in der Tiefe des Absturzes. Eben solche bedecken die hintere Fläche des Schwanzschildes, mit Punctreihen abwechselnd. Die untere Fläche des Schildes besitzt die gewöhnliche regelmässige concentrische Streifung. Zeitg. f. Zool. etc. 1848. Nro. 10. Lichas. Eine Characteristik und Abbildung von L. laratus von Shole's Hook, Bala und Horderley, sowie von L. verrucosus = Meto- pias verrucosus Eichw. aus dem Wenlockkalk von May Hill liefert Salter, Geol. Survey. II. 340. tab. 8. — L. Hebertü n. sp. enldeckte Rouault in der Bretagne. Die Glabella mit zwei tiefgetheilten Seiten- lappen und sehr entwickeltem vorderen Lappen. Rumpf nicht eigen- thümlich. Pygidium mit drei Seitenfurchen. Ist die erste Art aus der Bretagne und im Verhältniss zu den übrigen von riesenhafter Grösse, nämlich 40 Centimeter lang, Bullet. soc. geol. VI. 377. Sphaerexzochus. Fragmente des Cheirurus globosus Barr., jedoch durch abgerundete Ecken des Kopfschildes verschieden, beschreibt Salter 109 aus den Llandiloschichten in Nord- und Südwales als ‚Sph. juvenis. Geol. Survey 344. tab. 7, und M’Coy beschreibt dieselbe 1. ec. 407 als Ceraurus octolobatus n.sp., zu dem er als zweite neue Art noch Ce- raururus Williamsiü hinzufügt. Cryphaeus. Als C. Sedgwichii n. sp. bezeichnet M’Coy 1. c. 406 eine der Eccoptochile clavigera ähnliche Art aus dem Wenlockschiefer von Builth. Cheirurus. Die Calymene speciosa Dalm. = Paradozides bimu- eronatus Murch. und Ch. bimueronatus Beyr. von Llandilo bildet Salter als Ch. speciosus ab. Ebd. 345. tab. 7. Proetus. Die Forbesia latifrons M’Coy beschreibt derselbe unter dieser Gattung aus den obern Ludlowschichten von Usk. Sie ist von Green’s Calymene Rowi nur wenig verschieden. Ebd. 337. tab. 6. Chasmops nov. gen. von M’Coy 1. c. 403 auf Calymene Odini Eichw. begründet. Griffithides. Von dieser Gallung beschreibt M’Coy 1. ce. 406. Gr. mesotuberculatus n. sp. aus dem Kohlenkalk von Derbyshire., Phacops. Zwei schon bekannte Arten bildet Salter in schönen Exemplaren ab, nämlich Ph. Stockesii aus dem Caradocsandstein von Gunwick Mill, Llanddewi, Wall Hills und Ph. Downingiae Emmr, = Calymene Dotwningiae Murch., C. macrophthalma Buckl. von Pem- brokshire ab. Ebd. 335. lab. 5. — Ph. eryptophihalmus ist in Frag- menten am Pfaffenberge und Bohlen vorgekommen und von Richter characterisirt worden. Das Kopfschild halbkreisförmig; Glabella flach gewölbt, abgesiumpfi rhomboidal, vorn etwas aufgestülpt; Augen halb- kuglig, schief vorwärts gerichtei und dicht unter der Glabella gelegen; Rumpf elfgliedrig, mit sehr gewölbier Spindel; Schwanzschild halb- kreisförmig mit siebengliedriger Spindel und sechs Pleuren. Römers Asaphus Zinkeni ist Richter geneigt mit diesem zu idenlifieiren. Eine zweite Art, Ph. limbatus n. sp. hat ein vorn eiwas abgeplaltetes Kopf- schild, eine siebenseilige Glabella, kleine von dieser enifernie Augen. Schwanzschild ungenügend und Rumpf völlig unbekannt. Vielleicht mit Trinucleus laevis idenlisch. Richter, Pal. Thüringerw. 20. Taf. 2. Fig. 18—21. 23—31. — Von Ph. selerops untersuchte Burmeister eine sehr beträchtliche Anzahl Exemplare von Reval, um die durch den verschiedenen Erhaltungszustand bedingien Unterschiede festzustellen. Der Kopf der Steinkerne weicht von dem der Exemplare mit wohl- erhaltener Schale darin ab, dass die seitlichen Furchen des Kopi- buckels viel breiter, der drilte oft übersehene Lappen desselben grösser und der fünfte oder Gelenkring merklich kleiner ist. Die Wangen er- scheinen auf der Schale umfangreicher durch den erweiterten Rand und die verschmälerte trennende Furche. Die dem Umfange parallele Furche am Aussenrande verschwindet ziemlich vollständig, der Seiten- 110 rand verflacht sich, endet scharfkantig und läuft an der Hinterecke in ein langes wenig gebogenes Horn aus Dieses ist nach aussen scharf- kantig, nach innen dick, im Innern hohl und fehlt den Steinkernen gänzlich. Die Rumpfringe zeigen auf ihrer Achse einen deutlichen Ge- lenkrand, der auf der Schale den eigentlichen Ringkörper überwiegt, auf Steinkernen aber gegen diesen zurücktritt. An den Seitenlappen unterscheidet sich Schale und Kern nur durch schärfere Kanten, län- gere spitzere Ecken und feinere schmälere Furchen. Das Schwanz- schild bietet in beiden Zuständen ähnliche Verhältnisse. Zeitg. f. Zool. etc. 1848. Nro.9. Dalmannia. Auf ein Schwanzschild von Llandowror gründet Salter eine D. affinis n. sp., welche an Phacops truncatocaudatus er- innert. Dasselbe ist nicht convex, mit 13 Querfurchen und 15— 16 Pleuren versehen. Geolog. Survey. II. 337. tab. 5. Encrinurus. Zur Berichtigung der von Emmerich und Corda ge- gebenen Charakteristik des E. punctatus beschreibt Kutorga vollstän- dige Exemplare desselben von Oesel. Das gewölbte Kopfschild ist zweimal breiter als lang, mit fast senkrecht abfallendem Seiten- und Vorderrande und mit kurzen stumpfen Hinterecken. Am Oceipitalrande eine weit bogenförmige scharfe Furche, die auch auf die Seiten fort- setzt. Die einfache Glabella den grössten Theil des Kopfschildes ein- nehmend. In den Ecken der Dorsal- und Nackenfurchen sind leicht sewölbte Wangeneindrücke eingeschoben, welche den vorn abgerun- deten, von oben allein sichtbaren Theil des Kopfschildes bilden nnd an deren äussern Seiten sich auf kurzen engen Stielen die kolbenför- migen, fein facetlirten Augen erheben. Die Gesichtsnaht läuft von der Hinterecke in gerader Richtung zum Auge, bildet hier einen senkrech- ten Palpebralflügel, wendet sich dann gerade nach vorn und stösst mit der enigegengesetzten oberhalb des Randwulstes stumpfwinklig zu- sammen. Das ganze Kopfschild mit grossen glatten Warzen bedeckt, die Randwülste fein granulirt, der Nackenring rauh. Rumpf elfgliedrig, Spindel fast parallelseitig; Pleuren glatt, ohne Querfurchen, von der Mitte aus leicht nach hinten, an den abgerundeten Enden nach vorn gekrümmt. Das lang dreieckige Schwanzschild deutlich gegliedert, auf der Mittellinie der Spindel mit 8—9 runden Warzen und seitlich mit 22 Furchen. Die neun Pleuren des Schwanzschildes biegen sich all- mählich mehr gegen die Spindel, so dass die letzten beiden mit ein- ander verwachsen; nahe der Spindel alle warzenarlig gewölbt. Ver- handl. Petersb. mineral. Gesellsch. 1348. Calymene. Eine neue der ©. Blumenbachiü sehr nah verwandte Art von Louyere hat Rouault unter der Benennung €. Arago abgebildet. Unter mehr denn 4000 Exemplaren von derselben fand er kein einzi- ges ganz vollständig, aber bei der Deutlichkeit der generellen Cha- 111 ractere glaubt er in den völlig einfachen, ungetheilten Seitentheilen des Pygidiums, die durch eine nach hinten tiefer werdende Rinde von der Spindel abgegränzt sind und eine fein granulirte Oberfläche wie der ganze Körper haben, die specifische Selbstständigkeit annehmen zu können. Bullet. soc. geol. VI. 88. tab.2. fig. 3. — ©. brevicapi- tata Portl. aus den Llandiloschichten in Nord- und Südwales identi- fieirt Salter mit Barrande’s ©. parvula und beschreibt die ©. Blumen- bachi var. tuberculosa Dalm. als C. tuberculosa n.sp., wozu er auch fig. 5. tab. 7 im Silursystem zieht. Die Exemplare fand er in den obern silurischen Schichten in Westmoreland, in Shropshire und Monmouth- shire. Geol. Survey. II. 341. tab. 11. 12. Harpidella nov. gen, ist nach M’Coy 1. c. 412 dem Harpes zu- nächst verwandt, und früher von ihm auch darunter beschrieben. Zethus. Exemplare dieser Galtung sind seit Pander nicht gefun- den, und da dieselben verloren gegangen, so ist die Existenz der Gat- tung vielfach bezweifelt worden. WVolborth hat nun dergleichen bei Pawlowsk und Wörth bei Pulkova wieder entdeckt und ausführlich be- schrieben. Hienach sind die generellen Charactere: Kopf halbmond- förmig, mit sehr ansteigendem Stlirnrande; die Dorsalfurchen bis zur vordern Seitenfurche parallel verlaufend, theilen sich hier in zwei un- gleiche Zweige, deren kleiner bogenförmig über den vordern Theil der Stirn laufend, sich mit dem der andern Seite verbindet, deren Hauptzweig in die Randfurche mündet. Diese läuft um das Auge herum, schneidet eine Wulst von den Randschildern ab und verbindet sich an der Ecke fast rechtswinklig mit der Oceipitalfurche. Die Glabella mit einer Nackenfurche und jederseits drei Seitenfurchen. Die Augen als schmale hohe Kegel auf der höchsten Convexilät der Wangen. Die Gesichtsnähte treten in der Mitte des Stirnrandes über den Stirnsaum auf die obere Seite, divergiren dann zur Randfurche, steigen an den Augenhöckern hinauf und von diesen wieder zur Randfurche hinab. Eine kleine Schnauzennaht am Slirnrande verbindet die beiden Ge- sichtsnähte. Das ovale Hypostom mit ausgefranztem Rande liegt pa- rallel an der Unterseite des Kopfbuckels. Kopfbuckel und Wangen warzig. Der Rumpf zwölfgliedrig. Die Spindel bis zum fünften Ringe gleich breit, dann schnell sich verschmälernd. Spindeltheile und Pleu- ren durch eine tiefe Längsfurche in zwei Theile getheilt, von denen der vordere mehr oder weniger versteckt ist, der hintere breitere die eigentliche Pleura bildet. Nicht alle Pleuren sind von gleicher Be- schaffenheit: bei den fünf ersten die vordere Falte und Pleura fast gleich lang, bei den sieben letzten enden die Falten unter rechtem Winkel frei, die Pleuren aber ziehen sich in lange Fortsätze aus und nehmen nach hinten allmählig an Grösse ab. Der Schwanz ist eine kegelförmige 16— 18gliedrige Spindel, welche an den 4—5 ersten 112 Gliedern noch Pleuren trägt. Diese Pleuren werden von Corda irr- thümlich noch als dem Rumpfe angehörig betrachtet und darauf die Galtung Atractopyge begründet. Die beiden bekannten Arten unter- scheiden sich durch den Kopfbau. 1. Zethus verrucosus Pand. (= Cry- ptonymus parallelus Eichw., Cybele bellatula Loven, Trilobites velata Schloth.) Die Seitenfurchen der Glabella ziemlich tief, fasl 3 ihrer ganzen Länge einnehmend; Stirnfurche deutlich, Augenhöcker weiter nach vorn gerückt als bei andern Trilobiten, fast über die Mitte der Stirn hinansreichend. Die Dorsalfurchen am Kopfe bilden nach innen concave Bögen, wodurch die Glabella oval wird. Die Gesichtisnähte durchbrechen zwischen drei grossen Warzen den Stlirnrand. Schnau- zennaht und Schnauzenstück sehr klein. Exemplare 1—1% breit und bis 2” lang, in Schweden und bei Petersburg. — Z. bellatulus Dalm. (= Cryptonymus punclaius, C. variolaris, C. Wörthü Eichw., Cybele verrucosa Loven) Glabella und Wangen gewölbler als vorhin, erstere am Stirnrande halbmondförmig ausgebreitet, ihre Seitenfurchen weniger deutlich, nur die Hälfte der ganzen Länge einnehmend. Dorsal- und Randfurchen relativ tiefer. Die schmalen Augenkegel in gleicher Rich- tung mit dem vordern Seitenlappen. Schnauzennaht und Schnauzen- stük länger als vorhin, Spindel des Rumpfes höher gewölbt; Schwanz sechzehngliedrig, nur an den vier ersten Gliedern mit verwachsenen Pleuren. Exemplare 3%” breit, 15 lang, häufiger als vorige. — Ausser Alractopyge zieht V. auch Corda’s Dindymene hieher, indem er die um zwei geringere Anzahl der Rumpiringe für generell unwichtig, die Anwesenheit der Falten am hintern Ende der Pleuren als auf falscher Deutung beruhend annimmt, und den Dornen und Pleuren am Pygi- dium gleichfalls eine andere Deuiung gibt. Ob die beiden Arten von dieser Gatlung denen von Zethus zu idenlificiren, lässt V. von der Auffindung vollständigerer Exemplare abhängen. — Nach Salter findet sich der Z. bellatulus nicht sellen bei Haverfordwest und Bala. Der- selbe beschreibt auch eine neue Cybele sexcosiaia, von der er Kopf und Schwanzschild abbildel. Die convexe Glabella ist in der hintern Hälfte parallelseitig und dreilappig, im vordern Theile halbkreisförmig erweitert. Die ganze Oberfläche des Kopfes isi mil grossen Warzen besetzt, deren jede ein Grübchen im Scheitel hat. Das Pygidium hat 20 Furchen und 6 Pleuren. Geol. Survey. II. 343. tab. 8. fig. 9. 10. Auch die Calymene variolaris versetzt Salter 1. c. unter Cybele. Ionotus. Der von Höninghaus als Harpes reflexus beschriebene Trilobit aus der Eifler Grauwacke bildet nach v. Meyer eine neue Gat- tung. Die Ecken des nicht erhaltenen Kopfschildes ziehen sich zur halben Länge des Körpers aus. Rumpf und Schwanz sind nicht scharf geschieden, beide gehen in einander über und sind gleichmässig und glatt umrandet. Die Spindel nimmt die mittlen zwei Viertheile der 113 Breite des Leibes ein, spitzt sich nach hinten gerundet zu, verschmä- lert sich nach vorn; ihr Rand ist mit säbelartigen Gliedern umgeben; ihr vorderes Ende erweitert sich, um in einen Ausschnitt des Kopfes einzugreifen. Diese Bildung unterscheidet das Thier generell von Har- pes und lässt seine Verwandtschaft mit der Familie der Harpiden selbst zweifelhaft. Palaeontogr. I. 182. tab. 26. fig. 1. Triarthrus und Atops sind nach Haldemann’s Mittheilungen (Sillim. journ. 1848. V. 107) in Folgendem unterschieden: ersterer hat ein regelmässig halb kreisrundes, zweimal so breites, als langes Kopf- schild, dessen Mittellappen am breitesten, dessen Seitenlappen mit der Basis viel kürzer sind. Am Rumpfe ist die Spindel am breitesten und die Pleuren gebogen und zusammengesetzt. Bei Atops dagegen ist das Kopfschild ein kleines Quersegment mit gleichbreiten Lappen und fast gleichseitigen Seitenlappen, am Rumpf Spindel und Pleuren gleichbreit, letztere geradlinig. Hiergegen macht Hall (ebd. 322. fig. 10) bemerk- lich, dass die angeführten Unterschiede nur auf Unvollständigkeit und Zerdrückung der Exemplare beruhen, ferner dass Brongniartia carci- noidea Euton, Triarthrus Bechei Green und Paradozides ...... Har- lan ein und dasselbe Thier seien und dass dieses unter Calymene -ver- setzt werden müsse. Olenus. Zwei neue Arten dieser Gattung begründet Phillips auf Fragmente aus den Llandiloschichten von Keys End Hill. ©. bisuleatus mit nach vorn verlängerter und hinten durch zwei tiefe Querfurchen getheilter Glabella, an deren Hinterrande ein Stachel sich findet. In den allgemeinen Formverhältnissen dem O. gibbosus ähnlich, in der Form der -Augen den ©, alatus. Die zweite Art O. humilis ist be- trächtlich kleiner, schmal und länglich. Ein anderes Fragment dessel- ben Fundortes wird fraglich zum O0. spinulosus gestellt. Geolog. Sur- vey II. 55. 347. Acidaspis. Salter beschreibt zwei schon bekannte Arten A. Brigthiü (= Paraxodides quadrimucronatus Murch. und Odontopleura Brigthii Emmr.) aus dem Wenlockkalk von Dudley und A. spinosus M’Coy von Abberley. Ebend. 348. tab. 9. Ogygia. Eine neue Art aus den Schiefern von Angers, 0. Bron- gniartiüi von Fussgrösse bildet Rouault ab. Eine zweite Art, 0. Ed- warsi von Cougere ist beträchtlich kleiner, oval, mit drittehalb mal breitern, als langen Kopf, dessen dünner sehr breiter Rand mit con- centrisch parallelen Streifen bedeckt ist. Glabella länger als breit, ohne Spuren von seitlichen Furchen, vorn dick aufgetrieben, nach hinten auffallend sich verschmälernd; Wangen wenig entwickelt, sehr flach; Augen halbkreisförmig; Rumpf um ein Drittheil breiter als lang, achtgliedrig, die Pleuren mit diagonaler Furche und schief nach hinten gerichteter Spitze; Pygidium 18gliedrig. die ersten acht Glieder mit 8 114 Pleuren, der breite dünne Rand mit concentrischen Linien. Bullet. soc. geol. VI. 87. tab. 1.2 Barrandia nov. gen. von M’Coy 1. c. 409 auf die einzige Art B. Cordai von Builth aufgestellt und als Subgenus von Ogygia be- trachtet. Trinucleus. Unter Tr. ornatus vereinigt Salter folgende Arten: Nuttainia concentrica Eaton, Tr. concentricus Hall, Tr. ornatus, Tr. Bucklandiü und Tr. Barrandü Cord., Tr. Senftenbergü id., Tr. eri- brosus, Tr. elegantulus, Tr. minor, Tr. Pragensis id. und fügt noch eine neue Spielart favus aus den Llandiloschichten in Südwales hinzu. Geolog. Survey. 349. tab. 9. — M’Coy beschreibt 1. ce. 411 Tr. gibbi- frons n.sp. aus dem untersilurischen Kalke von Golde Grove ete. Trimerocephalus nov. gen. von M’Coy 1. ec. 404 auf Gr. Mün- ster’s Trinueleus laevis = Calymene laevis Phill. begründet. Eurypterus. Ein sehr schönes Exemplar dieser Gattung aus den Devonischen Schichten in New-York beschreibt Römer in Palaeontogr. 1. 190. tab. 27. Dasselbe besitzt ein halbkreisförmiges, vorn gerundeles, hinten gerade abgestutztes, flachgewölbtes Kopfschild mit nierenförm!- gen, nicht facetlirien Augen. Nähte, Theilung u. s. w. sind nicht sicht- bar. Der Rumpf besteht aus zwölf Segmenten, welche vom vierten an an Breite ab- und an Länge zunehmen. Das Endglied ist lang und spitz dreieckig. Ein vorderer Fuss zeigt vier Segmente, von denen das letzte zangenförmig gewesen zu sein scheint, ein hinterer drei- gliedriger war Schwimmorgan. Bis auf die beträchtlichere Grösse gleicht das Exemplar dem Eu. remipes Dek. und findet Römer die Gat- tung dem Limulus am nächsten verwandt. Beyrichia. Dieser M’Coy’schen Gatlung ordnet Salter den Battus tuberculatus Kloed. = Agnostus tuberculatus Murch. = Agnostus pisi- formis Salt. = Beyrichia Kloedeni M’'Coy als B. tuberculata nach Exem- plaren aus den Wenlockschichten von Woolhope und Llandovery unter und fügt zwei neue Arten hinzu, nämlich B. complicata mit drei star- ken Querfalten von Lann Mill und B. gibba, vielleicht nur Varietät der B. tuberculata von Marlon. Geol. Survey I. 352. tab. 8. Eine umfangsreiche Arbeit über die Entomostraceen des Wienerbeckens hat Reuss angekündigt’in Haidinger’s Berichten IN, 417. Da wir von deren Erscheinen noch keine nähere Kenntniss haben, so müssen wir uns auf den Bericht einzelner Mittheilungen beschränken, unter welchen Bosquet’s Beschrei- bung der fossilen Entomostraceen aus der Mastrichter Kreide in Mem. de la societe roy. sc. de Liege IV. 3993— 974. tab. 1—4 den ersten Rang einnimmt. Ceratiocaris nov. gen. gründet M’Coy l.c. 412 auf zweiklappige | 115 Schalen aus dem obern Ludlow von Benson Knot in 2 Arten €, sole- noides und ©. elliptieus. Bosquet unterscheidet 20 Arten bei Mastricht, die sämmtlich neu sind und dreien Gattungen angehören, nämlich: ’ Cythere mit drei Arten: C. reniformis tab. 1. fig. 1 unterscheidet sich von der terliären ©. compressa und von C. laevis leicht durch die viel geringere Compression und durch die nierenförmige Gestalt. — ©. truncata fig. 2 ist um vieles kleiner und vorn schief abgestumpft. — (C. truncata ist von C. subdeltoidea durch kürzere und weniger deprimirte Form verschieden. Cypridina mit 15 Arten: C. fusiformis fig. 4 schlank, glatt, spindelförmig, bauchig in der Mitte, comprimirt an beiden Enden, Bauch- und Rückenrand gebogen. — C. favrodiana fig. 5 länglich elliptisch, glatt und sehr stark gewölbt, hinten plötzlich abgestumpft mit schnabelartiger Spitze. — C. interrupta tab. 2. fig. 1 länglich ellip- tisch, bucklig, in der Mitte deprimirt, an den Enden abgerundet, Oberfläche concentrisch gefaltet, Falten durchbrochen. — C. Roeme- rana fig. 2 unterscheidet sich von C. sculpta durch die sehr stark eoncentrischen Runzeln und durch die Granulation auf der Schalenmitte. — C. furcifera fig. 3 von der Form der C. farrodiana, aber in der Mitte bauchiger und an beiden Enden schlanker ausgezogen. — C. Forsterana fig. 4 ist der C. triplicata sehr ähnlich, hat aber zwei breite Furchen auf der Oberfläche. — C. pulchella fig. 5 zeigt quere Einschnürungen und 4—5 kurze Zähne am vordern Rande. — C. ele- gans tab. 3. fig. 1 hat dieselben Einschnürungen, aber zahlreichere Zähne, 8—9 am vordern Rande und vier längere am hintern Rande. — (C. auricularis fig. 2 flache, länglich elliptische Klappen, mit buch- tigen Seiten, vorn und hinten abgerundet, Oberfläche glatt, mit ohr- förmig gebogener Wulst. — C. macrophthalma fig. 3 breiter und kür- zer als vorige. — C. hieroglyphica fig. 4 am vordern Rande mit 12— 14 sehr kleinen Zähnen, am hintern mit sechs, Oberfläche mit punc- tirten Furchen. — C. Koninkana fig. 9 von der Form der ©. macroph- thalma, aber mit vier Zähnen am Hinterrande und mit regelmässig geordneten Grübchen auf der Oberfläche. — C. alata tab. 4. fig. 1 mit nur drei kleinen Zähnen am Hinterrande, Oberfläche glatt, stark ge- kielt. — C. serrulata fig. 2 vorn mit 5—6 stumpfen Zähnen, hinten mit fünf kleinern, Rand erenulirt. — C. ornata fig. 3; Oberfläche punc- tirt, am vordern abgerundeten Rande mit einer grossen Anzahl sehr kleiner Zähne, am hintern Rande mit 8—9 starken spitzen Zähnen. - Cyprella mit zwei Arten: (©. oculata fig. 4 oval, stark gewölbt, vorn mit sehr kurzem Schnabel, Oberfläche punclirt. — C. Koninkana fig. 5 länglicher, mit mehr gebuchteten Seitenrändern und feiner punc- tirter Oberfläche. s*# 116 Cytherina. Als €. striatula n. sp. sind von Richter die 1— 2 langen, ovalen, convexen Schalen beschrieben worden, deren Rücken einen Längskiel trägt. Einzelne Schalen haben 3— 5 abgerundete Längsrippen, die vergrössert perlschnurarlig erscheinen. Unter ihrer obern metallisch glänzenden Schicht tritt feine Quer- und Längsstrei- fung hervor. Andere Schalen sind beträchtlich kleiner und halbkuglig, daher als ©. hemisphaerica n.sp. bezeichnet. In den Kalkknauern am Pfaffenberge und Bohlen. Pal. Thüringerw. 19. Taf. 2. Fig. 15 — 17. — Für einige Cytherinenarten schlägt M’Coy 1. e, 414 den neuen Gatlungs- namen Üytheropsis vor. Cypris. Drei neue Arten dieser Gattung sind durch Reuss, be- kannt geworden: C. grandis aus dem Süsswasserkalk von Mireschowitz ist gross, breit eiförmig, sehr fein punetirt, mit hochgewölbtem Rücken. C. angusta aus dem Kalkmergel von Kostenblatt ist mehr als doppelt so lang als hoch, an beiden Enden gerundet, gleich hoch, glänzend glatt. C. nitida ebendaher, sehr klein, eiförmig, glatt, glänzend, flach eonvex, an beiden Enden gerundet. Palaeontogr. H. 17. tab. 4. fig. 16-18. Von Cirrhipediern sind nur wenige Reste beschrieben wor- Jen von Dunker in Palaeontogr. I., nämlich: Balanus in unbestimmbaren Fragmenten aus der Molasse von Nie- derstolzingen. Sehr zweifelhafte Reste bildet Dana ab, Geology tab. 17. fig. 4. Pollicipes als P. liasinus n. sp. 180. tab. 25. fig. 14 eine dicke flache etwa 9° lange und 4’ breite, keillörmige und gekielte Schale aus dem Lias bei Halberstadt. — Auch Kner beschreibt drei unbe- stimmbare Schalen aus dem Kreidemergel von Lemberg, vielleicht zu P. mazximus gehörig. Versteiner. Lemberg. 35. Taf. 5. fig. 12. — Gei- nitz bildet den P. Nilssoni fig. 7 von Nagorzany und den P. rigidus fig. 8 von Regensburg ab. Quadersandstgr. Taf, 2. 7. Würmer. Zu den wenigen aus dieser Klasse fossil vorkommenden For- men sind wir im Stande noch einige neue hinzuzufügen. Serpula. Geinitz bildet in s. Quadersandsteingebirge Taf. 2. Fig. 9 eine S. lubaeformis n. sp. ab aus dem Grünsande von (Quedlinburg. Es ist eine dünne glatte, glänzende Röhre, welche einen oder mehrere Umgänge macht und sich am Ende stark trichterförmig erweitert. — Ausser S. subtorquata, S. gordialis, S. umbilicatus beschreibt Kner als neu S. clavata von Lemberg, welche sieben, hie und da knotig anschwellende rundliche Längskiele und eine sehr dicke Schale mit kreisrundem Kanale hat. Versteiner. Lemberg. 36. Taf. 5. Fig. 13. — 117 5. valvata fand v. Strombeck im obern Muschelkalk am Elm bei Schöningen Zeit. geol. Gesellsch. I. 123. Serpulites curtus nennt Salter runde, schnell an Umfang zu- nehmende, auf der Oberfläche mit schiefen feinen Querlinien gezierte Wurmröhren, die sich an beiden Enden in der Richtung einer Spirale biegen. Aus den Wenlockschichten von Abberley. Geol, Survey Il. 393. tab. 4. Trachyderma nov. gen. begründet Phillips auf unregelmässig ge- krümmte, weite, dünnschalige, comprimirte Röhren mit unregelmässig quergestreifter Oberfläche. Tr. coriacea aus den obern Ludlowschich- ten von Abberley wird mehr als Zoll lang und etwa zwei Linien dick. Die Querfalten der Oberfläche sind zu 2—3 vereinigt und ziemlich scharf. Die Schale scheint hornig gewesen zu sein. Tf. squamosa aus gleichaltrigen Schichten von Nevent wird viel grösser und hat unregelmässigere, flache Querfalten, die bald näher, bald weiter von einander liegen. Ebend. 330. tab. 4. 8. Mollusken. Die zahlreichsten Monographieen und einzelnen Aufsätze der geognostisch-paläontologischen Literatur der letzten zwei Jahre beziehen sich auf diese Thierklasse oder liefern wenigstens Beiträge zur Kenntniss derselben. Von früher schon angefan- genen Arbeiten erschienen Fortsetzungen z.B. von d’Orbigny’s terr. jurassique der Schluss der Ammoniten und die Tafeln zu An- cyloceras, vom terrain eretac& noch Brachiopoden, von Pietet’s Mollusques fossiles du gres vert des environs de Geneve die zweite Lieferung mit Gastropoden. Unter den neuen Monogra- phien verdienten Wood’s Cragfossilien von Grossbritlanien, sowie Dana’s schon erwähnte Geologie, Geinitzen’s Quadersandstein- gebirge, Kner’s Versteinerungen von Lemberg, Karsten’s Ver- zeichniss der Sternberger Versteinerungen, Geinilzen’s und v. Gutbier’s Versteinerungen des permischen Systemes in Sachsen, Richter’s Paläontologie des Thüringerwaldes genannt zu werden. Die zahlreichen Abhandlungen in Zeit- und periodischen Schril- len sind grösstentheils schon in der Uebersicht der geognosli- schen Literatur namhaft gemacht worden, die übrigen werden wir unten noch berühren, indem wir uns allgemeiner Inhalts- Angaben enthalten und sogleich über die einzelnen Gallungen und Arten berichten. 118 a. Cephalopoden. Der I. nun vollendete Theil von Quenstedt’s Petrefakten-- kunde Deutschlands enthält nur Cephalopoden. Die Darstellung ist in keiner Beziehung empfehlenswerth, und würde, wenn sie sich Beifall erwerben könnte, der weitern Ausbildung der Wis- senschaft sehr hinderlich sein. 1. Cephaltopoda acetabulifera. Die Entdeckung von Se- pienknochen im Lias von Gloucestershire meldet Buckmann im Rep. brit. Assoe. 1848. 66 und Mantell erkannte an Belemniten und andern Cephalopoden aus dem Oxfordthon von Trowbridge in Wiltshire, dass Pearce’s und Cumington’s Ansicht, nach welcher Belemnoteuthis von Belemnites generell zu trennen, richtig ist. Am Phragmaconus sind zwei Längskiele, welche vom obern Rande bis an die Spitze sich aus- dehnen, und die äussere Oberfläche ist granulirt, die Achse schief. Alle von Owen beschriebene Belemniten gehören zu Belemnoteuthis. L’Instit. 1848. 307; Lond. Edinb. phil. mag. 1848. XXXIIL. 60; Philos. Transact. 1848. II. 171— 182. tab. 13— 15. a Belosepia. Diese neuerdings mit Sepia vereinigte Galtung hat Fr. Edwards, Eoc. Moll. 23 mit folgender Diagnose wieder aufgenom- men: testa interna, oblonga, semiconica, externe granulata, interne laevigata; septa transversa, foraminibus ventralibus elliptieis subsipho- noidis perforata, continenti, et rostro solido, antice, parte dorsali in callım proeminentem, parte ventrali in laminam supra rostrum reflexam dilatato, postice sursum inflexo, terminata; septorum marginibus ven- tralibus ad basin rostri convergentibus et tenui lamina connexis. Drei Arten bildet E. ab, nämlich B. sepioidea (= Sepia sepioidea)) tab. 1. fig. 1 von Sheppy; B. Cuvieri (= Sepia Cuvieri Desh.) fig. 3 von Bracklesham Bay und B. brevispina Sowb. fig. 2 rostro perbrevi, crasso, acutlo, in aspectum ventralem valde convexo et regulariter arcuato; lamina ventrali profunde sulcata, vix denticulata; callo dorsali in mar- gine inferiori compresso, sursum vergenti. Ebendaher. Beloptera characterisirt Edwards ebenfalls l. c. 33 mit den beiden Arten B. belemnitoidea tab. 2. fig. 1 von Bracklesham Bay und B. Le- vesquei fig. 2 von Highgate. Belemnosis nov. gen. diagnosirt Derselbe 1. c. 38: testa interna, oblonga, semiconica, apice deorsum inflecto et in umbonem obtusum, foramine perforatum, dilatato; parte anteriori in cavitatem semiconicam, profundam, ad foramen tendentem, et septa transversa, siphone ven- trali perforala, continentem, excavala, cavilatis superficie duobus lani- mis conicis, pertenuibus, circa sepla productus et ea involventibus, obleela. Als einzige Art erscheint die Beloptera anomala unter dem neuen Namen B. plicata tab. 2. fig. 3: testa oblongo elongata, supra 119 convexa, umbone obtusissimo, lateraliter compresso, et deorsum leviler inflecto terminata: marginibus ventralibus antice depressis, postice sub- eonvexis, facies externas acutas, internas, oblique triplicatus, praeben- tibus: foramine umbonali eireulari. Von Highway. Belemnites. Im V. Hefte seiner Petrefaktenkunde Deutschlands behandelt Quenstedt diese Gattung. — Bunbury spricht über das Vor- kommen von Belemniten mit Steinkohlenpflanzen als mit Farren, Cala- miten und Asterophylliten. Rep. Brit. Assoc. 1848. 64; L’Instit. 1849. 14. — Unter den Cephalopoden von Rossfeld erwähnt v. Hauer einen dem B. subfusiformis ähnlichen, aber furchenlosen Belemniten mit einer eigenthümlichen Epidermis. Haid. Bericht. II. 477. — Den von Boll beschriebenen tertiären Belemniten, B. lanceolatus, hält Karsten für eine Creseis und wohl mit Recht. Karsten, Verst. Sternbg. 11. Helicerus nov. gen. Von Conrad aufgestellte Belemniten-ähnliche Gattung kalkiger eylindrischer Scheiden, in deren Innern sich eine schlanke, zu einer schneckenartigen Kammer führende Röhre befindet. Das Exemplar H. fuegiensis von Tierra del Fuego zeigt die gewöhn- liche Belemnitenstructur und ist ein Rohr, an welchem Spitze und Al- veole völlig fehlen und die eigenthümliche Endkammer, wenn natürlich und ursprünglich, vielleicht nur eine Monstrosität ist. Conrad, Sillim. journ. 1848. V. 434; Dana, Geology. tab. 15. fig. 1. 2. Cephalopoda tentaculifera. Die Familie der Nautilo- deen erhielt in folgenden Gattungen Zuwachs: Nautilus. Barrande fand in Böhmen etwa fünf Arten in den drei Abtheilungen des obern silurischen Systemes. Haidinger’s Berichte III. 265. — Im Kohlengebirge von Halifax erkannte Juglis zwei neue Ar- ten. L’Instit. 1848. 74. — Geinitz beschreibt seinen N. Freieslebenit aus dem untern Zechsteine in Verst. Zechstgb. 6. Taf. 3. Fig. 7. — N. bidorsatus kommt im obern und mittlern Muschelkalk Norddeutschlands vor. v. Strombeck, Zeitschr. deutsch. geol. Ges. I. 123. 147. — Den früher nur namhaft gemachten N. Schmidtii aus dem Lias von Halber- stadt beschrieb Ref. im Jahrb. 1849, 76. — v. Hauer erwähnt aus dem rolhen Marmor von Hallstadt N. Barrandei mit Bisiphitenähnlichem Bauchlappen, N. puteus mit beinah ganz evoluter Schale und einfach gekrümmten Scheidewänden, N. Quenstedtüi und N. Salisburgensis, beide dem N. mesodieus ähnlich, N. Simonyi dem N. Breunneri ähn- lich. Haidinger’s Berichte IV. 377. — N. Sazbü n. sp. aus dem untern Grünsand von Atherfield diagnosirt Morris mit folgenden Worten: testa ovali, compressa, complanata, laevigata, subumbilicata; dorso plano seu subeanaliculato; anfractibus compressis; apertura subtriangulari, vel subsagittata, lateraliter compressa, anlice truncala; seplis numerosis valde sinuosis in umbilico flexuosis vel impressis; siphunculo subeen- trali? Ann. a. magaz. nat. hist, 1848. 1. 106. ce. fig.; Quarterl, journ. geol. 120 1848. IV. 193. — Aus der Kreide von Lemberg beschreibt Kner 1. 6 seiner Monographie vier Arten N. simplex, N. elegans und N. vastus n. sp. tab. 1. fig. 1 erreicht Fussgrösse, dem N. Bouchardanus ähnlich, aber breiter, der Sipho dem Rücken genähert, am Nabel zuweilen dichte dem Mundrande parallele Querstreifen, — und N. patens n. sp. fig. 2 in zwei Exemplaren mit weit geöffnetem Nabel und comprimirt, Mündung höher als breit, Kammern nach vorn an Grösse zunehmend, kurze sehr regelmässige Streifen schief über die Kammern von vorn nach ab- und rückwärts laufend, aber den glatten Rücken nicht er- reichend, Sipho dem Rücken genähert, durch Involubilität, Streifung und Lage des Sipho von N. elegans und N. neocomiensis verschieden. — Aus den eocenen Schichten Englands beschreibt Edwards l. c. N. centralis Sowb. (= N. Bucklandi Michel.) 45. tab. 3. fig. 1 von Sheppy, Bognor, Richmond ete.; N. regalis Sowb. 46. tab. 4 von Hyde Park, Bognor ete.; N. urbanus Sowb. 46. tab. 3. fig. 2 von Sheppy; N. «m- perialis Sowb. 47. tab. 5 von Sheppy, Highgate, Brentford, Hornsey etc.; N. Sowerbyi Weth. 48. tab. 6 von Sheppy, Bognor, Chalkfarm; N. Parkinsonü n.sp. 49. tab. 7 testa discoidea, apertura elongato- elliptica, parietibus convexis, septis extus concavis, in utroque latere angulariter lobatis, siphone, prope margines dorsales posito perforalis; lobis lateralibus brevibus, subtriangularibus, mucronatis; lobis dorsa- libus latis, perparum concavis, ad extremitates attenualis, rellexis, von Harwich, schon bei Parkinson org. rem. 105. tab. 7. fig. 15 erwähnt; endlich den N. ziczac aber als Aturia ziezac 52. tab. 9 in der Familie Clymenidae. — Dana beschreibt Geolog. 721. tab. 15. fig. 4 einen N. tenuiplanatus n. sp. als ein sehr grosses nicht involutes Gehäuse von San Lorenzo, dessen enge Kammern fast flache Wände mit fast cen- tralem Sipho haben. Auch Conrad’s N. angustatus wird tab. 20, fig. 9. 6 abgebildet und beschrieben. Ciymenia. Elf z. Th. schon bekannte, z. Th. aber neue Arten führt Richter aus dem Kalk des Bohlen an. Erstere sind: Cl. poly- trichus Röm. fig. 66 in einem deformirten Exemplare mit etwa 70 Kam- mern in einem Umgange; Cl. compressa Mstr. fig. 73. 74 mit nur 15 Kammern in einem Umgange; CI. bilobata Mstr. fig. 77. 78 ein sehr verdrückter Steinkern; CI. planorbiformis Mstr. fig. 86—88 viel häufi- ger; Cl. cristata Mstr. fig. 89 — 95 Rücken rechtwinklig gekantet am leiztien Umgange, früher wie bei voriger Art abgerundet. Fraglich wird Munsters Cl. linearis, parvula und bisulcata dazu gezogen. Sie gehören wohl zur vorigen mit Ausnahme von Cl. parvula, welche in die Gattung Porcellia versetzt worden ist. Cl. striata Mstr. fig. 9A— 99 häufig. Die neuen Arten sind folgende: Cl. adversa fig. 75. 76 Bruchstück eines Steinkernes, sehr wenig involut, mit abgerundetem Rücken und gewölbten Seiten. Nahtlinie mit breitwelligem Sattel auf 121 dem Rücken abgerundeten Seitenlappen und kegelförmigem Seitensaltel. — Cl. sinuata fig. 79. 80 ebenfalls nur Bruchstück eines Steinkernes, halb involut, Rücken schmal und abgerundet, Mündung stumpf pfeil- förmig, Nahtlinie mit hohem Rückensattel, abgerundetem Seitenlappen und Seitensattel und sehr tiefem zweiten Seitenlappen. — Cl. laevis fig. 81. 82 eine innere Windung mit 75 Kammern, rundem Rücken und sanft gewölbten Seiten, in der Nahtlinie mit sehr breitem flachen Rük- kensattel, schiefen Seitenlappen und schmalem hohen Seitensattel, — Cl. obesa fig. 88—85 ein scheinbar halb involutes Exemplar mit brei- tem, flach abgerundetem Rücken und undeutlichen Rippen auf den schiefen Seiten, in der Nahtlinie mit sehr flachem breiten Sattel auf dem Rücken, kleinem runden Seitenlappen und flachem Seitensattel. Pal. Thüringerw. 28. Taf. 3. 4. Rhyncholithes. Roman fand in der Pentacrinitenbank des Lias bei Dusslingen einen Rhyncholithen von % Zoll Länge und dem Rh. giganteus und Ah. acutus ähnlich. Da in jener Bank der Belemnites brevis der einzige Cephalopode ist, so möchte R. diesem den Rhyn- cholithen zuschreiben, um so mehr, da auch die Muschelkalk-Rhyncho- lithen mit dem Nautilus bidorsatus nicht in derselben Schicht, leider aber auch nicht mit Belemniten beisammen liegen. Würtemb. naturw. Jahresh. 1849. V. 260. — Rh. hirundo und Conchorhynchus avirostris führt von Strombeck als characteristisch für die untern und mittlern Schichten des mittlern Muschelkalkes am Elm und an der Asse auf, Zeitschr. geol. Gesellsch. 1849. I. 148, Lituites. Zu dieser Gattung zieht Salter, gestützt auf Exemplare aus den unlern silurischen Schichten von Llandovery, Sowerby’s Nau- tilus undosus. Geolog. Survey 11. 352. — L. ellipticus n. sp. ist eine elliptische aus fünf Umgängen bestehende Art, deren Steinkerne bis zum geraden Theile etwa 13 Kammern für einen Umgang zeigen. Die Zeichnung der Oberfläche soll in feinen Quer- und noch feineren Längs- streifen bestehen. Im Kalk des Bohlen, Richter, Pal. Thüringerw. 28. Taf. 3. Fig. 65. — Die meisten böhmischen Lituiten finden sich nach Barrande in der untern Etage des obern silurischen Systemes und zeichnen sich durch die Kürze des letzten gerade gestreckten Umgan- ges aus, Haidinger, Berichte III. 266, Gyroceras. Barrande erkannte in Böhmen zwei neue Arten, @. alatum und G. annulatum, die eine in der mittlern, die andere in der obern Etage des obern silurischen Systemes. Ebend. Ill. 266. IV. 208, Trochoceras noy. gen. die Umgänge sind in einer Schrauben- linie aneinander gelegt, so dass die Schale selbst nicht symmetrisch ist und sich zu Nautilus verhält, wie Turrilites zu Ammonites. Barrande unterschied 12 Arten in der untern Abtheilung des obern silurischen ° Systemes in Böhmen, die er mit folgenden Namen belegte: Tr. David- 122 soni, Tr. regalis, Tr. trochoides, Tr. priscum, Tr. nodosum, Tr. ami- cum, Tr. pulchrum, Tr. Sandbergeri, Tr. aequistriatum, Tr. degener, Tr. asperum, Tr. anomalum. Ebend. Cyrtoceras. Auf ein einziges Exemplar aus dem Kalk des Boh- len gründet Richter die höchst eigenthümliche Art €. (Lituites) late- ralis, welche in ihrer kurz kegelförmigen Gestalt nicht verlical, son- dern horizontal von rechis nach links gekrümmt sein soll und den starken Sipho seitlich dicht unter einer Rückenwulst trägt. Der Rücken ist breit und flach, die Seiten gewölbt und zwar die rechte weniger, als die linke und die Bauchseite ziemlich flach. Pal. Thüringerw. 27. fig. 62—64. — Von den zahlreichen, durch die drei Etagen des obern silurischen Systemes in Böhmen verbreiteten Arten macht Barrande 37 namhaft: ©. quasirectum, €. debile, C. parvulum, €. hybridum ,. C- speciosum, C. aduncum, C. Beaumontü, C. secula, C. Volhörthü, ©. nobile, C. primitivum, C. eremita, C. virgula, C. rugutulum, C. orpha- nus, C. problematieum, C. fugaz, C. sulcatulum, C. gibbum, C. Mur- chisoni, C. imperiale, C. ambiguum, C. sociale, ©. plebejum, C. dives, C. corniculum, C. acutum, C. intermedium, C. sosia, (. orion, C. baculoides, C. elongatum, C. aequale, C. obesum, C. Forbesü, C. moestum, C. vestitum. Haidinger, Berichte. III. 266; IV. 208. — €. Fahrenkohlü n. sp. diagnosirt G. Fischer: corpore conico, basi dila- tato, depresso, spira brevi, tenui, subito incurvo; septis arcuatis, le- nuissimis. Gemeinschaftlich mit ©. ceylindricum im Bergkalk von Ka- rova, Gouv. Kalouga. Bullet. nat. Moscou 1848, III. 128. tab. 5. fig. 1 und C. ibieinum n.sp.: corpore arcualo, compresso, articulis latis, seplis simplieibus von Yeletz. Ebend. IV. 457. tab. 9. fig. 1. Phragmoceras. Die böhmischen Arten, der untern Etage des obern silurischen Systemes angehörend, nennt Barrande: Ph. longum, Ph. Broderipü, Ph. Panderi, Ph. Forbesü, Ph. laeve, Ph. pusillum, Ph. imbricatum, Ph. labiosum, Ph. callistoma. Haidinger, Berichte IT. 268. Gomphoceras. Für diesen Namen bringt G. Fischer Apioceras in Anwendung, um die Verwechslung mit Thunberg’s Orthopterengat- tung desselben Namens zu vermeiden und diagnosirt die neue Art A. recurvum aus dem Kohlenkalk von Orel und Yeletz als corpore lato depresso, artieulato, articulis subtriangularibus, basi recurvum. Bullet. nat. Moscou 1848. III. 133; IV. 458. — In der untern Etage des obern silurischen Systemes Böhmens bezeichnet Barrande I. c. folgende neue Arten: G. imperiale, G. Hallü, G. mumia, G. bohemicum, @. eylin- dricum, G. Conradi, G. Agazissü, G. extenuatum, G, porreetum, @. rigidum, G. sulcatum, G. ovum, G. amphora, G. amygdala, G. clava, @. vetus, @. gratum, G. infaustum. Ascoceras noy. gen. Die Kammern stehen nicht senkrecht auf 123 der Achse der Schale, sondern ihr beinah parallel, und der gekammerte Theil der Schale umfasst theilweise den nicht gekammerten. Barrande erkannte diese Gattung in der unteren Etage des obern silurischen Sy- stemes in Böhmen urd nannte sie anfangs Cryptoceras, welchen Na- men er wegen eines ähnlich klingenden in der Entomologie Jon mit Ascoceras vertauscht. Haidinger, Bericht. III. 268. Thoracoceras. Diese Orthoceraliten- Gattung erhält durch @. Fischer eine neue Art: Th. gracile: corpore conico gracili; articulis angustis semilunaribus; siphone laterali subnodoso. Von Karova und Yeletz. Bullet. nat. Moscou 1848. II. 129. IV. 457. tab. 5. fig. 2, Orthoceras. Die angeblichen Weichtheile von Orthoceraliten, auf welche Anthony früher aufmerksam machte, sind nach Hall blosse Concretionen wie sie auch an andern Schalen z. B. Loronema beob- achtet werden. Sillim. journ. 1848. VI. 132. c. fig.; Quarterl. journ. geol. 1849. V. 107. — Aus dem Thüringerwalde beschreibt Richter in seiner Monographie S. 24 folgende 13 Arten: O. Steinhaueri in fraglichen Bruchstücken vom Bohlen, mit dorsalem Sipho, hohen Kammern und eylindrisch; O0. gregarius fig. 41—43, wozu vielleicht Römer’s O. re- gularis gehört; O. communis fig. 44; O. imbricatus fig. 46. 47, O©. subpyriformis fig. 59. 60; O. subfusiformis fig. 61 und ferner als neu: O. faseicularis fig. 45 ein ovaler, schnell an Umfang zunehmender Steinkern, dessen specifische Charactere man vergebens sucht; O. mul- tiseptatus fig. 43. 49 ein Steinkern mit sehr engen, schief trichterför- mig in einander geschobenen Kammerwänden und dorsalem rosenkranz- förmigen Sipho; O. hians fig. 50 ovale kegelförmige Steinkerne mit feinen markirten Querstreifen, welche auf dem Rücken einen nach vorn convexen Bogen bilden und auf den Seiten in spitzem Winkel um- schlagen, um auf der Bauchseite in doppelt so hohem Bogen hinauf- zusteigen, Sipho unbekannt, Kammerwände schiefrandig; O0. remotus fig. 51 — 54 glatte runde Steinkerne, deren Schale fein längsgestreift ist, die Längslinien in schiefer linienweiter Entfernung durchbrochen, haben einen welligen Verlauf, Sipho unbekannt, Kammerwände tief concav, schiefrandig; O. sinuatus fig. 55. 56 ein ovaler Steinkern mit schneller Wachsthumszunahme, flach concaven Kammerwänden und dem Centrum genäherten Sipho; 0. trocheatus fig. 57 ein runder etwas verbogener Steinkern mit zwei schiefen seitlichen Eindrücken, mit oberer knopfförmiger Verdickung, zerstörten Kammerwänden und un- bekanntem Sipho; 0. prolapsus fig. 53 zeigt die Verengung des O. constrietum in der Nähe der Mündung, unterscheidet sich aber durch die schiefen Ränder der Kammerwände. Alle angeführten Arten im Kalk des Bohlen. — Geinilz bildet einen schlank kegelförmigen, mit _ hohen Kammern versehenen Orthoceratiten in einer Geode liegend und angeblich aus dem Kupferschiefer von Ilmenau stammend ab. Verstein. 124 Zechsteingb. 6. Taf. 3. Fig. 8. — An den zahlreichen böhmischen Exem- plaren erkannte Barrande die specifischen Charactere in dem Winkel an der Spitze, von 2—70° wechselnd, in der Stellung des Sipho, in der Form des Querschnittes, in der Entfernung der Kammern und in den Verzierungen der Oberfläche. Die Arten, welche den grössten Winkel haben, besitzen gewöhnlich einen kleinen randlichen Sipho, ähnlich wie die Belemniten-Alveolen. Diese Merkmale bilden gerade den Gegensatz von dem, was man in dem unteren silurischen Systeme von Skandinavien, Russland und Amerika beobachtet. Dort ist der Sipho der Orthoceraliten, wenn er am Rande sleht, sehr gross und die Gestalt der Schale nähert sich einem- Cylinder. Die Arten Böhmens beginnen in den obersten Schichten des untern silurischen Systemes, sind am häufigsten in den untern der obern Abtheilung und gehen bis in die jüngsten Schichten hinauf. Haidinger, Berichte. 111. 266. — 6. Fischer beschreibt aus dem Kalk von Orel zwei Arten, nämlich ©. pla- iymerum n.sp.: corpore cylindrico-subconico, articulis latis, siphone laterali und 0. macromerum n. sp.: corpore perfecte eylindrico, arli- culis longis, septis simplieibus, siphone centrali. Ausserdem erwähnt er das Vorkommen daselbst und bei Livey von O. ovale, O. gigan- teum, O. inaequiseptum, O. annulatum. Bullet. nat. Moscou. 1848. IV. 456. tab. 11. fig. 2.3. — Phillips und Salter beschreiben gleichfalls neue Arten. ©. Marloense von der Woltack Bay unterscheidet sich von Sowerby’s O0. undulatum nur durch eine sehr schwache Krümmung und durch etwas höhere Kammern: Charactere, die wohl schwerlich die specifische Selbständigkeit erhalten werden. 0. texiile ist ein klei- ner schlankkegelförmiger Orthoceratit mit sehr fein netzförmig gestreif- ter Oberfläche, hohen Kammern und randlichem Sipho. Mit O, Brigthü Sowb. soll O. Mocktroense identisch sein. ©. perelegans ist ein neuer Name für Lituites articulatus und L. ibee. Wir können Sowerby’s Vermuthung, dass beide Arten Lituiten seien, nur iheilen und wegen des Mangels microscopischer Längslinien weder die Versetzung unter Orihoceras, noch den neuen Namen zugestehen. Mit dem eigentlichen 0. ibex soll O0. articulatum identisch sein. Beide gehören, unseren Untersuchungen zufolge, mit 0. perelegans zu 0. annulatum Hising. und sind mit diesem Artnamen unter Litwites zn versetzen. Geol. Sur- vey Il. 355. tab. 13. — 0. vagans n. sp. ist nach Sharpe ein glatter cylindrischer Orthoceratit mit tief concaven, schief gegen die Achse gerichteten Kammerwänden; die Kammern in der Jugend von mässiger Höhe, im mittlern Alter höher als breit, im höhern Alter wieder nie- driger. Sipho fast central. Hierdurch von 0. distans verschieden, durch die schiefen Wände von 0. interruptus. Die Exemplare häufig in den untern Schichten von Wales. Westmoreland und Vallongo bei Oporto. Qnarterl. journ. geol. 1849. V. 153. tab. 6. fig. 6. — v. Hauer 125 trennt gegen Quenstedt ©. pulchellum aus dem rothen Marmor bei Hallstadt von O. striatulum wegen der grössern Distanz der Kammern. Haidinger’s Berichte. IV. 377. Auch die Familie der Ammoniadä erhielt einen beträchtlichen Zu- wachs in ihren verschiedenen Gattungen. Ammonites. Als die wichtigste Arbeit über diese Gattung er- wähnen wir L. v. Buch’s Monographie der Ceratiten. In der Einlei- tung wird nachgewiesen, dass Ceratiten nur eine Familie der Gattung Ammonites bilden und ihre geographisch - geognostische Verbreitung bezeichnet. Dann folgt die Beschreibung der Arten. 1. A. nodosus Brug. 4. tab. 1.2 hier zum ersten Male ausführlich beschrieben und naturgetreu abgebildet. Aus der lehrreichen Beschreibung können wir nur einen Satz von allgemeiner Bedeutung hervorheben, dass nämlich bei allen mit Hülfslappen versehenen (ausgenommen bei den Planuliten) Ammoniten die letzte Windung die vorige jederzeit soweit umfasst, dass diese vorletzte Windung, wenn man sie auf der Fläche der letz- ten fortsetzt, die Ventralwand [nicht Dorsalwand] des untern Lateral- lappens berührt. 2. A. semipartitus Montf. (A. enodus Quenst. z. Th.; A. Hedenstremii Keyserl.) 9. tab.2. 3 hat nur in der Jugend am Rük- ken Zähne, im Alter ist er zahnlos, ohne Falten oder Rippen auf den Seiten, beim Fortwachsen flacher werdend, mit schmalem, flachem scharfkantigem Rücken. Vorkommen mit A. nodosus gemeinschaftlich. 3. A. parcus n. sp. 13. tab. 4. fig. 1—3 ist fast gar nicht involut, daher ohne Hülfslappen, die Lappen im Grunde gezähnt, die Sättel abgerun- det, ohne Knoten und Rippen. Im Muschelkalk bei Solothurn, Recoaro und im bunten Sandstein von Soulz les Bains. 4. A. cassianus Quenst, 14 in den mittlern Schichten des deutschen Muschelkalkes entsprechen- den Schichten bei St. Cassian. 5. A. Middendorfiüi Keyserl. 15. von den Ufern des Oleneck in Ostsibirien. 6. A. ewomphalus Keyserl. 16. von ebenda. 7. A. bogdoanus Buch 16. tab. 5 am Bogdosee in der Astracanischen Steppe. 8. A. Ottonis n. sp. 18. tab. 4. fig. 4—6 von Schedlitz, dem vorigen entfernt ähnlich, mit Rippen, die sich um das Doppelte vermehren, an der Suturkante einen Höcker, auf der Seiten- mitte einen zweiten und am Rücken einen schiefen Zahn tragen. Loben denen des vorigen gleich. An diese Muschelkalkarten reihen sich die des Kreidegebirges an, deren L. v. Buch folgende sieben erkannte: 1. A. syriaeus n. sp. 20, tab. 6. fig. 1—3. tab. 7. fig. 1 vom Libanon, mit 8—10 Knoten an der Suturkante und doppelt so viel Zähnen an der Rückenkante, mit dicken Rippen auf den Seiten, mit dreispitzigen Hülfslappen und sehr breiten durch Secundärlappen getheilten Sätteln, die Seiten aller Lappen bauchig. 2. A. Seneguieri d’Orb. 23. tb. 7. fig. 2 von Eseragnolles, mit richtiger Lobenzeichnung. 3. A. Jacquemontü n. sp. 24. tab. 7. fig. 3 vom Himalaya, mit drei Zähnen im Grunde der 126 Lappen und breiten ungetheilten Sätteln, wenig involut. 4. A. Ewaldi n. sp. 26. tab. 6. fig. 6. 7; tab. 7. fig. 4 von Dieu le Fit im Drome-Dept., mit Goniatitenarligen Loben, scharfkartigem Rücken und undeutlichen Zähnen nahe am Rande. 5. A. Vibrayeanus d’Orb. 27. tab. 7. fig. 5 im Sarthe-Dept. 6. A. Robini Thioll. 28. tab. 6. fig. 4. 5 von Dieu le Fit. 7. A. Pierdenalis n. sp. 31. tab. 6. fig. S— 10 aus Texas, scheibenför- mig, scharfrückig, fast ganz involut, Nahtlinie an A. syriacus erin- nernd. Die Schlussbetrachtung der Monographie bildet eine Verglei- chung der Goniatiten und Ceratiten. „Es ist sehr wahrscheinlich“, heisst es $. 29, „dass man auf Goniatiten alle die Formen beschränken könne, welche mit einem Sipho und demgemäss mit einem Dorsallobus versehen sind, dabei aber die Seitenloben mit zusammenlaufenden Sei- ten besitzen, unten etwas ausgeschweift, einer Schuhsohle ähnlich, welche im Grunde sich zu einer Spitze vereinigen. Auch die Sättel sind gewöhnlich auf den Seiten nicht breit, zuweilen sogar spitz, aber lange, ehe der letzte Lobus oder Einschnitt der Seite die Sutur berührt, erhebt sich ein breiter gewölbter Sattel, dessen Schenkel sich in der Sutur verbirgt, genau wie in den gewölbten Ciymenien. Fast alle diese Gestalten sind kugelförmig, sehr selten scheibenförmig und gröss- tentheils gänzlich eingewickelt; auch theilen sie mit den Nautilen die Eigenthümlichkeit, dass die Streifen und Falten der Schale auf dem Rücken nach rückwärts gebogen sind, nicht gegen vorn hin wie bei den Ammoniten aller übrigen Familien.“ Zur Familie der Goniatiten hat Richter in seiner Pal. Thüringerw. 32. Taf. 4.5 einen beachtenswerthen Beitrag geliefert, Er beschreibt aus dem Kalke daselbst folgende schon bekannte Arten: A. swlcatus wozu A. subsulcatus, A. divisus und A. tripartitus lineatus als Sy- nonym gehören; A. elymeniaeformis; A. sphaericus; A. Bucklandi; A. subarmatus. An neuen Arten lernen wir folgende kennen: 1. A. sphaeroides fig. 113 — 115 kuglig, sehr involut, mit engem liefen Na- bel, breitem und flach gewölbtem Rücken; Schalenoberfläche mit feinen scharfen Querfalten; Nahtlinie mit einfach zungenförmigem Rückenlap- pen, doppelt so breitem abgerundeten Rückensattel, spitzem tiefen oberen Seitenlappen nebst sehr breitem Sattel und kleinem stumpfen untern Seitenlappen. Bis auf die Nahtlinie mit Münster’s A. globosus identisch. 2. A. trullatus fig. 120 beruht auf einem Fragmente von nur zwei Kammern. Der Rücken sehr breit und flach abgerundet; der Rückenlappen breiter als tief, sein Sattel spitz, oberer Seitenlappen von mehr als doppelter Tiefe des dorsalen, der dazu gehörige Sattel niedriger als der Dorsalsattel, der untere Seitenlappen deltoidisch, halb so tief als der obere, sein Sattel ebenso hoch als der dorsale, ein auffallend grosser und drei kleine Hülfslappen. Der hier als unterer Seitenlappen gedeutete Theil der Nahtlinie ist nur Secundärlappen im 127 obern Seitensattel und der fälschlich als erste Hülfslappen bezeichnete der eigentliche untere Seitenlappen. 3. A. apertus (schon verbrauchter Name) fig. 125. 126 Fragment einer gar nicht involuten Art mit breitem flachen Rücken, gegen denselben convergirenden Seiten und senkrech- ten Nabelfläche. In der Nahtlinie der Rückenlappen kurz und trich- terförmig , Rückensattel so breit als hoch, oben sanft gebuchtet, oberer Seitenlappen schmal zungenförmig und nur ein Drittheil tiefer als der dorsale, sein Sattel schmal und gerundet, unterer Seitenlappen gleich- falls schmal zungenförmig und um ein Viertheil tiefer als der obere, ebenso der untere Sattel höher als der obere, ein spitz schnabelför- miger Hülfslappen. 4. A. lenticularis (schon mehrfach verbraucht) fig. 127.125 ein völlig involutes, etwas comprimirtes Exemplar mit sehr schmalem Rücken und ziemlich convexen Seiten; Rückenlappen durch einen hohen Siphonalsattel getheilt, Rückens:ttel klein und stumpf, die umgekehrte Form des obern Seitenlappens darstellend, oberer Sei- tensattel fach bogenförmig. Die Dimensionsunterschiede nicht berück- sichtigt mit Münster’s A. contiguus identisch. — Auch Fischer v. Wald- heim diagnosirt’ eine neue Art, A. ovoideus: corpore ovoideo, basi intumido, globoso; arliculis triangularibus; lobis lateralibus dilatatis, prolongalis. Aus dem Kalk von Karova, Gouv. Kalouga. Bullet. nat. Moscou 1848. III. 132. tab. 5. fig. 3. — In Böhmen fand Barrande Go- niatiten in zwei Arten nur in den obersten Schichten der mittlern Ab- theilung des obern silurischen Systemes, dem tiefsten geologischen Horizont, bis zu welchem Ammoniaden hinabgehen. Haidinger's Be- richt. III. 265. Ueber die Arten der andern Familien von Ammonites liegen ver- schiedene Mittheilungen vor, unter denen wir zuerst die neuen Liefe- rungen von d’Orbigny’s terrain jurassique berücksichtigen. Der Text läuft von S. 473—552 und enthält die Beschreibungen in der bekann- ten Weise von folgenden Arten A. refractus, A. Hommarrei, A. Sa- baudanus, A. Lalandeanus, A. Sutherlandiae, A. Lamberti, A. Mariae, A. tatricus, A. Babeanus, A. Zignoanus, A. Adelae, A. tripartitus, A. perarmatus, A. arduenensis, A. Constantü, A. Edwarsanus, A. tortisulcatus, A. toucasanus, A. plicatilis, A. cordatus, A. Goliathus, A. erenatus, A. Henrici, A. Eucharis, A. canaliculatus, A. oculatus, A. Erato, A. Marantanus, A. cymodoce, A. Radisensis, A. altenensis, A. Rüppelensis, A. Achilles, A. Lallieranum, A. longispinus, A. Yo, A. decipiens, A. erinus, A. callisto, A. Eudozus. Die Tafeln gehen weiter bis zum Schluss der Ammoniten mitsfolgenden Arten: A. mu- tabilis, A. Hector, A. Eumelus, A. rotundus, A. Eupalus, A. ortho- cera, A. Gravesanus, A. gigas, A. giganteus, A. Irius. — Bayle ver- glich wohl erhaltene Exemplare von A. calypso und A. tatrieus und hält danach beide für vollkommen identisch. In Betreff des Vorkom- 128 mens bewerkt B., dass A. tatricus bei Milhau und Mende mit A. bi- frons im obern Lias, bei Digne mit A. Brongniartü, A. Humphresia- nus, A. Blagdemi und A. heterophyllus in denselben unteroolithischen Schichten, am Komersee mit Terebratula diphya, bei Chaudon in den Mergelkalken mit A. Parkinsonü, A. Braikenridgei und in den schwar- zen Kalken mit A. tripartitus Rasp., A. viator also im Unteroolith und Oxfordthon beisammen liege. Auch bei Dives, Moutiers und St. Vigor ist er gefunden worden. Der A. heterophyllus beschränkt sich ebenfalls nicht auf den obern Lias, sondern liegt zugleich im Unter- oolith von Moutiers und St. Vigor, in den Oxfordschichten von Rians, St. Marc und Chaudon. Bullet. soc. geol. 1848. V. A50. — Als neuen Fundort führt v. Hauer Rossfeld südlich und südwestlich von Hallein mit folgenden Arten an: A. eryptoceras häufig in fein- und grobfal- tigen Exemplar, A. Astieranus, A. Grasanus in ungenügenden Exem- plaren, A. infundibulum in den Rippen nicht genau stimmend, A. he- liacus mit engeren Falten als bei d’Orbigny, A. semistriatus in einem Fragment, A. subfimbriatus, A. n. sp. ein dem vorigen ähnlicher Fim- briat, mit zahlreicheren Rippen. entfernteren geraden Streifen und breiterem oberen Seitenlappen. Haidinger’s Berichte. III. 478. — Der- selbe liefert ebend. IV. 378 noch ein Verzeichniss der neuerdings in den rothen Marmoren von Hallstadt aufgefundenen Arten: A. modestus, A. aon, A. Pöschli nicht involut und mit breiten über dem Rücken zusammenlaufenden Falten; A. Morlotii ein neuer Heterophyli mit ein- blättrigen Sätteln und glatter Schale; A. Gaytani, A. subumbilicatus, A. bicarinatus, A. galeiformis, A. Ausseeanus, A. Joannis Austriae, A. globus, A. subbullatus, dem A, bullatus ähnlich, aber mit gekiel- tem Rücken; A. reticulatus, dem A. heterophyllus ähnlich, aber mit Längs- und Querlinien geziert und ohne Blätter in den Sätteln; A. semiplicatus, dem A. Laieri ähnlich, aber breiter; A. imperator , we- niger involut als A. Metternichü, Lappen und Sättel weniger zahlreich, mit 120 Kammern auf einem Umgange; A. Breunneri mit weitem sehr flachen Nabel und rundem Rücken. Die Arten sind in einer besondern Abhandlung ausführlich betrachtet, deren Publication wir entgegen- sehen. — Den neocomiensischen A. Astieranus fand Emmrich mit Crio- ceratiten, Ancyloceras und fraglichen Bakuliten in Kalk- und kalkigen Sandschiefern über den Aptychusschiefern und Wetzsteinen des Am- mergau’s. Zeitschr. geol. Gesellsch. 1849. I. 449 und v. Strombeck im Neocomien von Braunschweig mit A. bidichotomus ebend. 464. In seinen fortgesetztem, Studien der Geologie um Moskau beschreibt Rouillier im Bullet. nat. Moscou 1849. II. 356 aus der Familie der Pla- nulaten den A. gigas Ziet. tab. K. fig. 85. tab. L. fig. 86 in jüngern und ältern Exemplaren von Karachovo und den A. Quenstedtü n. sp. tab. L. fig. 87 mit Faleiferen-ähnlicher Nahtlinie, übrigens von der Gestalt 129 der Planulaten, mit 8—9 einschnürenden Furchen, zwischen denen je 9—11 enge, faltenähnliche, sich theilende Rippen liegen, meist mit der Jugend von A. virgatus verwechselt, von Kharachova. Ferner aus der Familie der Amaltheen: A. alternans fig. 88. 109 in den Va- rietäten ovalis, compressus, quadratus, pinguis und dorso planato von Tschoukino, Mnevniki und Galiovo; den A. cordatus mit drei Spiel- arten pinguis fig. 89, quadratus (= A. radians Fisch.) und flericosta- tus Phill. von Galiovo und Mnevniki; der A. Razoumovskyi n. sp. fig. 90 hat Arieten-Gestalt, mit einfachen, starken, entfernt stehenden Rip- pen auf der untern Seitenhälfte, die obern Seitenhälften convergiren gegen den Rücken und tragen doppelt so viel Rippen, Rücken flach, selbst etwas eingesenkt, mit deutlichem, fein crenulirtem Kiel, Mün- dung fünfseitig, Nahtlinie unbekannt, von Galiovo; A. Zieteni den A. cordatus pinguis mit A. alternans pinguis und die Amaltheen mit den Coronariern verbindend, von Tschoukino und Mneviki. Aus der Fa- milie der Coronarier den A. Humphresianus fig. 92. 93 in mehreren Spielarten, nämlich den A. communis ähnlich, schmal- und breitmün- dig, ächt koronarienartig, mit sparsamen und zahlreichen, knotenlosen und Höckerrippen, und mannichfaltigem Verlauf der Nahtlinie, von Kharachova; A. coronatus fig. 91 von Mnevniki und Tschoukino; den A. Williamsoni Phill. von Riäzan und Tschoukino. Endlich den Ar- maten A. perarmatus von Riäzan und Winew. — Zu diesen Arten fügt Czapski 1. c. 616. tab. 7 noch eine Varielät des A. Zieteni als An- giolinus aus dem Oxfordihon von Moskau, Mnevniki und Simbirsk. Geinitz bildet einige Arten aus dem deutschen Kreidegebirge ab in seiner oben erwähnten Monographie, nämlich den A. Neptuni tab. 3. fig. 3 früher von ihm als A. falcatus aus dem Pläner von Strehlen aufgeführt und von A. Dufrenoyi durch den gekielten knotigen Rücken unterschieden. Ferner A. Orbignyanus (schon verbraucht) n. sp. tb. 4. fig. 1 aus dem Grünsande von Kieslingswalda, von A. Vibrayeanus dureh'die gezackte Nahtlinie unterschieden. A. bicurvatus tab. 4. fig. 2 aus dem untern Pläner von Goppeln. A. peramplus tab. 5. fig. 1—3 aus dem Pläner von Strehlen. WUeberhaupt zählt G. 19 Arten aus dem deutschen Kreidegebirge auf. In der Kreideformation um Lemberg unterschied Kner drei Arten, nämlich den A. lewesiensis und A. peramplus nur in je einem Exem- plare und in vier Exemplaren den A. sulcatus (mehrfach verbraucht) n. sp. tab. 1. fig. 3. Er ist flach, mit scharfgekiellem Rücken , sehr wenig involut, die Umgänge mit entfernt stehenden S förmigen Fur- chen, acht an den letzten beiden Umgängen; Nahtlinie tief getheilt, Rückenlappen sehr breit und kurz, die beiden Seitenlappen viel tiefer und schmäler, drei schiefe Hülfslappen, Sättel von gleicher Form. Ver- stein. Lemberg, 7. 8. — Zeuschner führt ausser 5 jurassischen und 6 9 130 neocomiensischen Arten aus den Karpathen noch folgende eigenthüm- liche Arten: A. carachtheis, A. arvensis, A. Andrzejowskü, A. rogo- znicensis, A. Staszycü, A. acanthieus, A. Nerei an. Haidinger’s Be- richte III. 138. — L. v. Buch bezeichnet den A. tucuyensis n. sp. aus der Kreide von den Anden als einen Macrocephalen mit auf den Seiten S förmig gebogenen Rippen, deren man etwa 16 an der Suturkante und 38—A0 am Rücken zählt. Er wird sich wahrscheinlich mit dem A. aequatorialis von Santa Fe de Bogota verbinden lassen. Monatsber. Berl. Akad. 1849. Dechr. 10. — Auch Dana beschreibt in seiner Geo- logy 721 zwei Arten von den Anden. Die eine, A. Pickeringi n.sp- ist scheibenförmig, dick, mit bauchigen Umgängen, welche dicke, breit abgerundete, gleiche, einfache Rippen tragen. Auf dem letzten Um- gange 34 Rippen; Umgänge nicht involut. Vorkommen in 16000 Fuss Höhe auf dem Cerro de Pasco. Die andere Art tab. 15. fig. 6 von Truxillo erinnert lebhaft an A. biplex, hat viele einfache, mit am Rük- ken sich gabelnden abwechselnden Rippen und nicht involute Umgänge. — Naumann berechnet die Windung von A. galeiformis Hauer. Ebd. IV. 297. Crioceras. Eine neue Art dieser Gattung beschreibt G. Fischer als Cr. Voronzovii aus der Kreide von Kislavodsk. Die Diagnose ist: testa discoidalis, intumida, aequaliter costata, coslis elevatis, parallelis, superius adplanatis, anfraclibus rotundis; aperlura eireulari; siphone dorsali. Da sich die Umgänge wirklich berühren und auch der Ver- lauf der Nahtlinie nichts Eigenthümliches bietet, so muss diese Art unter die fimbriaten Ammoniten versetzt werden. Bullet. nat. Moscou. 1849. 1. 217. tab. 1.— An einem Exemplare des Hamites plicatilis bei Reuss von Lemberg erkennt Kner Eindrücke der spiraligen Windung und bildet es deshalb als Cr. plicatilis tab. 2. fig. 3. p. 9 seiner Mono- graphie ab. — In einem Abdrucke von Rossfeld erkannte v. Hauer den Cr. Duvalüi. Haidinger’s Berichte II. 479. Scaphites. Arten dieser Gattung sind bei Lemberg sehr häufig. Kner beschreibt in seiner Monographie folgende Arten derselben: Se. striatus Mant., Sc. compressus d’Orb. tab. 1. fig. 4, Se. constrietus Sowb., und als neu Sec. tenuistriatus tab. 1. fig 9. Diese Art unter- scheidet sich von Se. striatus durch das glatte Mundende, durch die viel feineren und zahlreicheren Streifen, die am Bauchrande nicht in Rippen zusammenfliessen; die Exemplare zwar häufig; aber stets ver- drückt. Sc. tridens n, sp. tab. 2. fig. 1 erreicht Fussgrösse, in Bruch- stücken häufig, die früher als Ammonites multiplicatus aufgeführt wur- den. Nur am Vorderrande ist der Rücken mit Höckern besetzt und zwar mit sechs Reihen, wovon je drei in einer Ebene liegen und von ungleicher Grösse. Zwischen je zwei Reihen laufen 2 bis 3 starke Falten hindurch. Diese Falten gehen über Seiten und Rücken, gabeln 131 sich auf dem letzten Theile des Gehäuses, während auf den Windun- gen regelmässig zwischen je zweien eine neue auf der Seitenmitte einsetzt. Se. trinodosus n. sp. tab. 2. fig. 2 unterscheidet sich in den häufig vorkommenden Bruchstücken von voriger dadurch, dass die drei- fachen Reihen von Höckern längs des Rückens der ganzen äussern Windung bis zur Umbeugung in die zweite sich erstrecken. Die bei- den äusseren Höckerreihen sind die grössten. Der Rücken ist breit, in der Mitte etwas verlief. Wird wahrscheinlich mit der vorigen Art identifieirt werden müssen. — Auch Geinitz bildet im II. Hefte seines Quadersandsteingebirges Arten von Nagorzany ab, nämlich den Se. tridens tab. 7. fig. 1 und Sc. trinodosus tab. 8. fig. 1 und Se. quadri- spinosus n. sp. tab. 7. fig. 2. tab. 8. fig. 2 mit deprimirtem Rücken, stark gewölbten Seiten, gabligen Rippen und vier Reihen dornartiger Höcker. Die Zahl der Arten überhaupt gibt G. für Deutschland auf 12 an. Ancyloceras. D’Orbigny hat mit den letzten Lieferungen seines terrain jurassique bereits mehrere Tafeln mit Arten dieser Gattung aus- gegeben, auf die wir hier schon näher eingehen, da die Gattung aus dem Juragebirge noch nicht bekannt war. Die abgebildeten Arten sind folgende: A. annulatus aus Oolite inf., ein anfangs spiral gewun- denes, dann an Umfang stark zunehmendes und gerade fortlaufendes, mit dem Ende der Mündung sich wieder etwas krümmendes Gehäuse von rundlich vierseitigem Durchschnitt und mit einfachen Rippen, welche auf dem spiralen Theile am Rücken zwei Knotenreihen tragen und zwi- schen derselben durchbrochen sind; auf dem geraden Theile verschwin- den die Höcker und die Rippen gehen nach vorn geneigt ohne Unter- brechung über den Rücken. In der Nähe des Mundrandes verdicken sich die Rippen. — A. bispinatus ist viel kleiner, hat zwei Höcker- reihen auf den scharfen Rippen jederseits des Rückens und der ganzen Länge nach, auch die Rippen in der ganzen Länge des Rückens durch- brochen und einfach scharf über den Bauch gehend. — A. subannu- latus von voriger durch eine kürzere, mehr Crioceratiten-ähnliche Ge- stalt unterschieden. — A. Baugieri grösser als vorige, mit einfachen, schwächeren, entfernt stehenden Rippen, die auf dem Rücken durch- brochen, jederseits einen Höcker tragen. — A. laevigatus ein kurzes glattes, leicht comprimirtes, gerades, eylindrisches Fragment. — A. nodosus ein ebenfalls gerades, cylindrisches Fragment mit der Zeich- nung des A. Baugieri. — A. Sauzeanus ebenfalls gerade, Rippen schief, am Bauche sich in Falten auflösend, mit zwei Höckerreihen jederseits des Rückens. — A. rarispina ein ganz gerades, comprimir- tes Fragment ohne Rippen, aber mit zwei Höckern jederseits des Rük- kens, welche fast in linienweiten Abständen einander folgen. — A. obliquus erinnert an A. annulatus, aber mit zwei Höckerreihen jeder- seits des Rückens und durchbrochenen Rippen auf dem geraden Theile. 9% 132 — A. spinatus gleicht dem A. bispinatus, aber nur mit einer Höcker- reihe jederseits. — A. Agassizü heissen zwei glalte Figuren, von welchen die eine vollständig crioceralitenarlig, die andere anfangs kurz sich berührend eingerollt, dann in weiter Bogenlinie fortläuft. Hamites. Geinitz zählt in s. Quadersandsteingebirge p. 118 an deutschen Arten 21 auf. — Im Kreidemergel um Lemberg fand Kner nur ein Bruchstück von H. rotundus: Versteiner. Lemberg. 12. — v. Hauer erwähnt ein unbestimmbares Fragment mit starken Querfalten an I. Hampeanus erinnernd bei Rossfeld. Haidinger’s Berichte II, 479. Tozoceras. Ref. gedenkt zweier Fragmente aus dem Kreide- mergel von Aachen, von welchem das eine dem T. graeile sehr ähn- lich, vielleicht identisch ist, das andere aber durch theils einfache, theils auf den Seiten winklig zusammenstossende Rippen höchst eigen- Ihümlich erscheint. Zeitschr. deutsch. geol. Gesellsch. 1849, 1. 99. Baeculites. In der Kreide von Lemberg finden sich zahlreiche grosse Exemplare, welche wahrscheinlich zu B. anceps gehören. Koner, Verstein. Lemberg 13. Taf. 3. Fig. 1. — Geinitz bildet von ebendaher den B. Knorrü ab und gibt die Zahl der deutschen Bakulitenarten auf 6 an. Quadersandsteingb. 122. Taf. 5. Fig. 4. 3. Turrilites. Eine neue Art, T. Essensis aus dem Grünsande von Essen characterisirt Geinitz 1. c. Taf. 6. Fig. 1.2 und nennt 8.120 sie- ben Arten für Deutschland. Die ganze Gatlung ordnet er den Hamiten unter, ohne diese Vereinigung zu begründen, Aptychus. Den von Ewald der geologischen Gesellschaft (Zeit- schr. 1849. 248) vorgelegten Skaphiten mit inliegendem Aptychus be- schreibt L. v. Buch ausführlicher in Monatsber. Berl. Akad. 1849, Dee. 10. Die Spitze des herzförmigen Aptychus ist in der Wohnkammer des Skaphiten jederzeit nach hinten gekehrt und der breitere Theil nach vorn, und die Schärfe des Skaphitenrückens läuft genau zwischen den beiden Hälften des Aptychus fort, wie es auch bei Ammoniten beobachtet worden ist. Hiernach ist es unzweifelhaft, dass Aptychus nicht. zufällig in die Cephalopodengehäuse eingedrungen, sondern ein wesentlicher Theil derselben ist. L. v. Buch findet es ferner wahr- scheinlich, dass der Sipho genau zwischen beiden Hälften des Apty- chus und gewöhnlich in einer Rinne sich fortsetzte und diese an ihm befestigt waren. — Eine neue Aptychusform, Sidetes, beschreibt Ref. Zeitschr. geol. Gesellsch. 1849. I. 99. b. Gasteropoden. Beiträge zu dieser Ordnung der Mollusken liefern die zahl- reichen geognostischen Monographien von Richter, Geinitz, Sal- ter und Phillips, Dana, v. Strombeck, Kner u. A. Ausserdem 133 enthalten die verschiedenen Zeitschriften noch sehr wichtige, vereinzelte Mittheilungen und einen besondern Reichthum neuer Untersuchungen, ferner die schon erwähnte zweite, uns leider noch nicht zugegangene Lieferung von Pictet’s fossilen Mollusken aus dem Grünsande um Genf und der erste Theil von Searles V. Wood, a monography of the crag Mollusca. Wir berichten über alle in der Reihenfolge der Gattungen. Heliz. Reuss beschreibt in Palaeontogr. II. 19 folgende 17 Arten aus den terliären Süsswasserschichten Böhmens. a. peristomate recto: 1. H. algiroides n. sp. 19. tab. 1. fig. 5 testa magna, late umbilicata, orbiculato- convexa, obtuse subcarinata, carina demum evanescente, superne argute striala, infra irregulariter lineata, anfraetibus sex con- vexis; apertura late lunala, fere subrotundata; peristomate simplice aculo. Gehört zu den lebenden H. algira, H. verticillus, H. albanica etc. Süsswasserkalk von Kolosoruck und Tuchorzie. — 2. H. Haidin- geri n. sp. fig. 6 tesla magna, orbiculato-convexa, late umbilicata, supra conferte et argute striata, striisque transversalibus subtiliter de- cussala, infra irregulariter lineala, obtuse carinata; anfractibus senis convexiusculis; apertura oblique et late lunata; peristomio recto, aculo. Der lebenden H: croatica am ähnlichsten. Ebenda. — 3. H. semiplana n. sp. 20. flg. 7. 8 testa depresso-orbiculata, late et aperte umbilicata, carinala, superne coslulato-striata; spira complanala, anfractibus 9 pla- niusculis; aperlura obliqua angulato-lunata, peristomate simplice, aculo, recto, Vielleicht gehört H. deplanata zu ihr. Ebenda. — 4. H. denu- data n. sp. 21. fig. 9 testa depressa, planiuscula, late umbilicata, nilida, striatula; anfractibus 9% convexiusculis; apertura depresse-lunata; pe- ristomate acuto, simplice, recto, subrepando. Gehört in die Gruppe der H. cellaria, H. glabra, H, lucida ete. Ebenda. — 9. H. plicatella n. sp. lg. 10 testa minuta, subgloboso -trochiformi, arctispira, umbili- cata, remote plicatella; anfractibus 5 profunde suturatis; aperlura au- guste lunala; peristomio recto, acuto, simplice. Der H. rupestris ähn- lich. — 6. H. stenospira n.sp. 22. fig. 11 testa parva, profunde um- bilicata, depressa, arclispira, supra convexiuscula, striala; anfractibus sex anguslis, convexis, subteretibus, apertura lunata; peristomate sim- plice recto. Zur H. rotundata, H. solarium gehörig. — 7. H. eugly- pha n. sp. fig. 12 testa lenticulari, depressa, perspective umbilicata, arclispira; anfraclibus 7 subcarinatis, subliliter costulalis; aperlura lu- nala; peristomate acuto, simplice, recto. Der lebenden H. rotundata sehr ähnlich. — d.,‚peristomate reflexo. «. carinatae: 8. H. Rathii Thom. 23. tab. 2. fig. 1.2. — 9. H. Petersi n. sp. fig. 3 tesla depressa, len- "tieulari, acule carinata, arclispira, obtecte perforata, costulato-striata ; aperlura depressa, angustata, angulala, lunato-securiformi; peristomate 134 subcontinuo, reflexo; anfractibus 7 complanatis. Der lebenden H. lens verwandt. — £. ecarinatae. aa. umbilicatae. ««. umbilico aperto: 10. H. lepida n. sp. 24. fig. 4 testa parvula, depresso turbinata, umbilicata, striatula; anfractibus 4 convexis, profunde suturatis; apertura lunato- rotundata; peristomio reflexo. Der lebenden H. pulchella sehr ähnlich. — 8. semiobtecte perforatae: 11. H. Zippei n. sp. fig. 5. 6 testa de- presso-globosa, semiobtecte perforata, obluse subcarinata, striata, sub- tilissime punctata; aperlura obliqua, late lunata; peristomate reflexo, labiato, acuto. An die lebenden H. incarnata, H. strigella sich an- reihend. — 12. H. robusta n. sp. 25. fig. 7 testa magna, globoso-de- pressa, semiobtecte perforata, striala, subtiliter punctata, anfractibus 5 convexiusculis; spira obtusissima; apertura perobliqua, late lunata; peristomate reflexo, valde calloso, marginibus conniventibus, subcon- vexis. Der H. Braunii sehr nah verwandt. — 13. H. trichophora n. sp. 26, fig. 8 testa magna, depresso-globosa, semiobtecte umbilicata, obsolete carinata, striata seriatimque pilosa; spira convexa, obtusissima; anfractibus 5 convexiusculis; apertura obliqua, lunato-rotundata; peri- stomate reflexo, labiato; margine columellari calloso.. Zur Gruppe der H. incarnata etc. gehörig. — bb. exumbilicatae. ««. obtecte perfora- tae: 14. H. microcheila n. sp. 26. tab. 3. fig. 1 testa subconico-globosa, obtecte perforata, striatula; anfractibus 5+ convexis; apertura obliqua, lunato-rotundata; peristomate late reflexo, labiato, subincrassato, sub- continuo; margine columellari basi dilatato. Der lebenden H. arbusto- rum verwandt. — #2. imperforatae: 15. H. rostrata Braun 27. fig. 9 (= H. oxystoma Thom.). — c. peristomate angulatim reflexo: arcti- spirae. «. semiobtecte perforatae. 16. H. osculum- Thom. tab. 3. fig. 2. — f. perspective umbilicatae. 17. H. involuta Thom. 28. fig. 3 wie alle vorigen bei Tuchorzic, Kolosoruk, Lipen. Merian erwähnt drei unbestimmbare Arten aus dem Süsswasserkalk von Mühlhausen. Baseler Gesellsch. 34. — Von H. sylvestrina Ziet. erkannte Dunker eine durch die Mundform abweichende Varietät aus der Molasse von Günzburg. Palaeontogr. I. 163. tab. 21. fig. 3—95. Wood beschreibt in seiner Monographie vier Arten aus dem Crag, nämlich H. hispida Lin. 2. tab.1. fig. 3. — H.pulchella Müll. 3. tab. 1. fig.4. — H. arbustorum Lin. 3. tab. 1. fig. 2. — H. rysa n. sp. 4. tab. 1. fig. 1. testa orbiculato-depressa, perforata, supra convexa, ra- diata, rugosa seu corrugata, subtus rotundata, profunde umbilicata et subtilissime striata; anfractibus septem obtuse carinatis, carinis prope suturam distinctis; apertura subdepressa, late lunari; peristomate acuto, reflexo. An H.rufescens sich anschliessend. Red Crag, Walton Naze. Succinea. Reuss fand im Süsswasserkalk bei Tuchorezie zwei Arten, nämlich S. Pfeifferi Rossm. 1. c. 18. tab. 1. fig. 2. und $. affinis n. sp. fig. 3. testa ovato-elongata, obliqua, infra attenuata, striata; 135 anfractibus tribus convexis, ultimo longissimo, reliquam spiram fere quinquies superante; aperlura elongato-ovata, subobliqua, spiram fere bis et dimidium longa. — Auch Wood führt zwei Arten aus dem Crag auf: S. putris Flam. 1. ec. 5. tab. 1. fig.5. (= Helix putris Lin., Suc- cinea amphibia Drap. Rossm.) und S. oblonga Drap. 6. tab. 1. fig. 6. Vitrina. Reuss diagnosirt Y. intermedia n. sp. I. c. 18. tab. 1. fig. 4. testa tenuissima, depressa, rotundato-dilatata; anfraclibus 2%; aperturae depressae ampliatae latitudine altitudinem multo superante. Zwischen V. diaphana und V. pellucida stehend. Süsswasserkalk von Kolosoruk und Tuchorzic. Bulimus. Zwei neue Arten fand Reuss mit vorigen. B. compla- natus 29. tab. 3. fig. A. testa turrita, rimata, obtusa, striata, nitida; anfractibus octo planiusculis; apertura acute ovata; peristomate late rellexo, acuto, labiato.. Zwischen den lebenden: B. radiatus und B. montanus stehend. — B. Meyeri fig. 3. testa conoidea, rimosa, striata; anfractibus 7 vix convexis, ultimo subcarinato; aperlura acute ovala; peristomate acuto recto. — Merian fand im Süsswasserkalk bei Mühl- hausen eine glatte unbestimmte Art. Baseler Gesellsch. 34. Achatina. Bei Kolosoruk und Tuchorezic erkannte Reuss 6 Ar- ten: A. subrimata n. sp. 31. tab. 3. fig. 9. testa parvula elongato-ovala, subeylindrica, subrimata, laevi, substriatula; anfractibus sex planius- eulis sutura vix depressa; ultimo anfractu spiram reliquam non aequante; apertura oblique ovata, superne acuta; peristomate simplice recto, sub- conjuneto; margine columellari subreflexo, columella vix truncata. Ist der A. Zubrica sehr verwandt. — A. Dormitzeri n. sp. fig. 10. testa parvula elongata, obtusa, striatula; anfraetibus I vix convexis, ultimo reliquam spiram subaequante; suturis parum depressis; apertura oyata, tertiam testae parlem aequante; margine columellari non reflexo; colu- mella vix iruncata. Steht durch den gänzlichen Mangel eines Nabel- ritzes den ächten Achatinen näher, als die vorigen. — A. Sandbergeri Thom. 32. tab. 3. fig. 11. etwas schlankere Exemplare, als bei Thomä. — A. producta n. sp. fig. 15. testa elongata, gracilis, obtusa, tenui- striata, infra suturam plicatella, anfractibus sex parum eonvexis, ullimo altitudine reliquam spiram dimidio excedente; apertura acute ovata, spi- ram subaequante; columella truncata; peristomate simplice acuto. Halb so gross und schlanker, als die lebende A. Poireti. — A. oligostro- pha n. sp. 33. fig. 13. testa parvula, elliplica, obtusa, striata, apice laevi; anfractibus 3 convexiusculis, ultimo reliquam spiram altitudine triplo superante; apertura elongato-ovata, supra acuminata; columella arcuata, truncata. Vielleicht nur Brut einer andern Art. — A. inflata n. sp. fig. 14. testa magna, ovato-elliplica, ventricosa, obtusissima, striata, eleganter et subtilissime decussata; anfractibus 4, ultimo ma- 136 ximo, reliquam spiram quinquies alto; apertura ovato-elongata, superne acuminata; columella inflexa, truncata. Clausilia. In den böhmischen Süsswasserkalken finden sich nach Reuss zwei neue Arten: Cl. vulgata 34. tab. 4, fig. 1. testa sini- strorsa subrimata, fusiformi, ventricosa, apice attenuala, obtusa, striato- costellata; apertura pyriformi, basi vix canaliculata; peristomate con- tinuo, solute, aliquantum reflexo, sublabiato; lamella superiore brevi, inferiore crassa, obliqua; plica columellari magna, (palatali nulla?); cervice basi subcarinato; anfraetibus 13—14. Der Cl. similis und Cl. ventricosa ähnlich. — CI. peregrina fig. 2. testa sinistrorsa, minula, gracillima, fusiformi-cylindrica, obtusa, laeviuscula, striatula; cervice rotundato, costulato; anfractibus 8 allis, subplanis; apertura subovata; peristomate parum reflexo, incrassato ; lamella superiore tenuissima, in- feriore remota, interlamellaribus pliculis 1—2. Von einer dritten Art konnte R. die Mündung nicht aus dem umgebenden Gestein befreien und deshalb keine nähere Bestimmung liefern. Pupa. Reuss erkannnte bei Tuchorezic die P. minutissima Hart. 29. tab. 3. fig. 6 und Merian eine unbestimmbare Art im Süsswasser- kalk bei Mühlhausen. Baseler Gesellsch. 34. Vertigo. Zwei neue Arten aus Böhmen bei Reuss. V. callosa 30. tab. 3. fig. 7. testa minima, dextrorsa, rimala, ovata, obtusa, ni- tida, subtiliter lineolata; anfractibus 9 convexis; cervice tumida; aper- tura semiovata; fauce coarctata, sexdentata; dentibus binis in palato, in pariete aperturali et in columella. Etwas bauchiger als V. pygmaea. — V. turgida fig.8. testa parva, rimata, ovala, turgida, obtusa, ni- tida, subtilissime Hneolata; anfractibus 5 vel 6 convexis, suturis pro- fundis; apertura semiovata; fauce unidentata, dente unico magno in pariete aperturali, peristomio interrupto, reflexo. Seltener als vorige. Auricula. Im Süsswasserkalke bei Mühlhausen fand Merian zwei neue Arten: Aw. alsatica ist der lebenden Aw. myosotis ähnlich, hat 7 Windungen und misst 0,013 in der Länge und (,o0s in der Breite. — Au. protensa besteht aus 10— 11 Windungen, mit langer, ausgebrei- teter Lippe und Rinne auf den Windungen der Steinkerne. Baseler Gesellsch. 34. Acme. Die böhmischen Süsswassergebilde lieferten Reuss zwei Arten, eine bekannte, A. fusca (= Turbo fuscus Walk., Auricula h- neata Drap. etc.) 40. tab. 3. fig. 6. und eine neue, A. costellata 41. fig. 15. testa pygmaea, imperforata, tenui, cylindrica, oblusissima, te- nuissime costellata; anfractibus 5 convexiusculis; suluris immersis, nu- dis; apertura acute ovata;, peristomate tenui, patulo, conjuncto. Physa. Verneuil erkannte die Ph. gigantea unter einer Sammlung von Muscheln aus dem tertiären Süsswasserkalk von Hyderabad und Goleconda in Indien. Bullet. soc. geol. 1848. V. 383. 137 Limnaeus. Unter den vier tertiären Arten Böhmens bestimmte Reuss zwei als neu: Z. Thomae (=? L. eretaceus Thom.) 36. tab. 4. fig. 4. testa magna, imperforata, elongato-ovata, conico-turrita, striata; spira acuta, elongata; anfractibus 7 convexiusculis, ullimo ovato-ven- - tricoso, reliquae spirae altitudinem dimidio vel semel superante; aper- tura acute ovata, longitudine testae dimidiae; plica columellari magna. Steht zwischen dem lebenden L. stagnalis und L. palustris und lässt sich die Identität mit L. cretaceus wegen der ungenügenden Characte- ristik dieser nicht bestimmt feststellen. — L. medius fig. 5. testa parva, non rimata, elongato-ovata, gracili, striata; spira subconica acuta; anfractibus 9 convexiusculis; ultimo anfracltu vix inflato, reliquam spi- ram duplo longo; apertura acute ovalta, altitudinem 2% tolius testae aequante; plica columellari parva. — Die beiden bekannten Arten sind L. vulgaris Pfr. 37. tab. 4. fig.6. und L. acutus Braun (=L. subpa- lustris Thom.) 35. fig. 3. — Den L. pachygaster Thom. erkannte Dunker in der Molasse von Günzburg, Palaeontogr. I. 160. — Im Süsswasser- kalk von Mühlhausen findet sich der lebende L. palustris häufig und mit ihm seltener L. politus n. sp. mit 9 Windungen, über (0,00 lang und 0,003 breit. Merian, Baseler Gesellsch. 35. — Wood beschreibt drei Arten aus dem Crag Englands, nämlich L. palustris Linn. 1. e. 7. tab. 1. fig. f. Ferner L. pereger Drap. fig. 7. und L. truncatulus (= Buc- cinum truncatulum Müll.) 8. fig. 8. Planorbis. In Böhmen’s Tertiärgebilden unterscheidet Reuss 5 Arten: Pl. pseudoammonius Voltz (= Pl. solidus Thom.) 37. tab. 4. fig. 7. — Pl. applanatus Thom. 38. fig. 8. — Pl. ezxiguus n. sp. fig. 9. testa parvula, discoidea, depressa, utringue — infra magis — con- cava, dorso rotundata vel obsolete angulata, nitida, subtilissime striata; anfraclibus 4 convexiusculis; apertura obliqua, transversa cordata. Ist Klein’s Pl. Iaevis ähnlich. — Pl. Ungeri n. sp. 39. fig. 10. testa de- pressissima, medio dorso acute carinata, utrinque aequaliter subcon- cava, striata; anfraclibus 9 supra et infra carinam convexiuseulis, ul- timo dilatato ; apertura obliqua, transversim lanceolato-cordata. — Pl. decussatus n. sp. fig. 11. testa discoidea, convexa, supra anguste et profunde excavata, infra concava, striata, subtiliterque decussata; an- fractibus 4% celeriter accrescentibus, exaltatis; apertura parum obliqua, lunata; peristomio simplice, conjuneto. — Dunker beschreibt eine neue Art PI. Mantellü aus der Molasse von Günzburg: testa magna, discoi- dea, subregulariter obsoleteque striata, superne plano-concava, inferne late umbilicata, anfractibus 4— 4% ovato-rotundis, modice crescenli- bus, ultimo duplo latiore penultimo; apertura obliqua, ovata. Dem Pi. euomphalus Sowb. sehr ähnlich. Palaeontogr. I. 159. tab. 21. fig. 27 bis 29. — Aus dem Süsswasserkalk von Mühlhausen erwähnt Merian zwei kleine, nicht näher bestimmte Arten. Baseler Gesellsch. 35. — 138 Wood beschreibt aus dem Crag Englands drei schon bekannte Arten: Pl. complanatus Flem. 9. tab. 1. fig. 10, Pl. spirorbis Müll. fig. 11. und Pl. corneus Drap. 10. Fig. 12. Cyclostoma. Reuss führt aus Böhmen eine neue Art auf: C. Rubeschi 40, tab. 4. fig. 12. testa subperforata, turrita, gracili, stria- tula et subtilissime spiraliter lineata; anfractibus sex convexis; suturis profundis; apertura ovato-subrotunda; peristomate continuo, sublabiato, patulo reflexo. Aehnelt dem lebenden ©. ferrugineum. — Das C. Koech- Imianum n. sp. aus dem Süsswasserkalk bei Mühlhausen, hat ausge- wachsen sieben Windungen und ist dem ©. mumia aus dem Pariser Süsswasserkalk und den lebenden ©. ferrugineum und C. Voltzianum sehr ähnlich. Merian, Baseler Gesellsch. 34. Paludina. Der P. impura Lamck. nah stehend, ist P. ovata aus der Molasse von Günzburg, welche Dunker diagnosirt: testa imperfo- rata, ovato-conoidea, subglobosa, longitudinaliter obsolete striata, an- fractibus quatuor convexis, sutura profunda sejunclis; apice obtusius- culo; apertura rotundato-ovata. Palaeontogr. I. 159. tab. 21. fig. 10. 11. — Merian erwähnt eine kleine neue Art, P. circinata, aus dem Süss- wasserkalk von Mühlhausen, ohne einen Character derselben anzuge- ben. Baseler Gesellsch. 34. — P. varicosa ist bei Ober- und Unter- kirchberg sehr häufig. Eser, Würtb. Jahresh. 1848. IV. 261. — Im Crag England’s unterscheidet Wood zwei Arten: P. lenta Desh. 110. tab. 12. fig. 1. und P. tentaculata (= Helix tentaculata Lin.) 111. fig. 2. Paludestrina. Wood zählt aus dem Crag Englands 4 Arten auf: P. subumbilicata (= Turbo subumbilicatus Mont., Turbo minuta Woodw., Rissoa sumbilicata Wood. ete.) 108. tab. 11. fig. 2. — P. ulvae Penn. 109. — P. terebellata (= Melania terebellata Nyst.) tab. 12. fig. 7. — P. pendula fig. 6. (= Eulima pendula Wood) testa turrila, subulata, elongata, laevigata; anfracliibus 8—9 convexiusculis; aper- tura ovata; labio subreflexo. Melania. Die zahlreichen Namen von Muschelkalkarten, als Turri- tella obsoleta, Melania dubia, M. gigantea, M. intermedia, M. elon- gata, M. vulgaris, vielleicht auch Fusus Hehlü fasst von Strombeck mit Recht unter einem Namen, M. Schlotheimit Quenst., zusammen. Zeitschr. geol. Gesellsch. 1849. I. 127. 151. 182. — Dunker beschreibt aus der Molasse von Günzburg eine M. Wetzleri n.sp. testa magna, elongato-turrita,; anfractibus convexiusculis superne plus minusve an- gulatis, subscalariformibus, inferne subcoarctatis, longitudinaliter pli- catis vel costatis transversimque elevato-striatis, striis interdum obso- letis; sutura bene dislincta; columella parum arcuata; aperlura ovala, vix obliqua subeffusa.. — M. Escheri kömmt nach Merian häufig im Süsswasserkalk bei Mühlhausen vor. Baseler Gesellsch. 34. — M. di- storta und M. obsoleta bei Steinabrunn. 139 Melanopsis. Dunker führt die M. praerosa (= Buceinum prae- rosum Lin.) aus der Molasse von Günzburg an. Palaeontogr. I, 158. tab. 21. fig. 30. 31. — Als der lebenden M. cariosa ähnlich, aber mit zahlreicheren Rippen versehen, bezeichnet Merian eine M. citharella n. sp. aus dem Tertiärkalk auf dem Randen bei Schaffhausen. Baseler Gesellsch. 3l. — M. Martiniana und M. Bonei sind die österreichi- schen Tertiärarten. Conovulus. Die beiden von Wood aus dem Crag Englands be- schriebenen Arten sind C. pyramidalis (= Auricula pyramidalis Sowb. Nyst.) 11. tab. 1. fig. 13. und C. myosotis (= A. myosotis Drap., C. bidentatus Gray) 12. fig. 14. 15. Valvata. Auch von dieser Gattung beschreibt nur Wood eine Art V. piscinalis Flem. (= Nerita piscinalis Müll., Heliz piscinalis Gmel., V. antigua Morr. etc.) 112. tab. 12. fig. 3. Ancylus. Eine neue, dem A. deperditus Desm. ähnliche Art, A. decussatus 17. tab. 1. fig. 1. aus Böhmen diagnosirt Reuss: testa convexa, concentrice et radiatim lineolata, verlice valde excentrico, retrorsum et sinistrorsum curvato; apertura ovata. Bulla. Die neue von Wood beschriebene Arten sind folgende: B. lignaria Linn. 173. tab. 21. fig. 8. — B. conulus Desh. fig.2. — B. acuminata Brug (non Sowb.) 174. fig. 7. — B. cylindracea Penn. 175. fig. 1. — B. concinna Wood. 176. fig. 6. — B. truncata Adams. fig.3. — B. Regulbiensis Adams. (=B. minuta Woodw. und B. ob- tusa Wood) 177. fig. 4. — B. Lajonkeireana Desh. 178. fig.5. — B. nana Wood. fig. 13. testa pusilla, exigua, laevigata, hyalina; spira elevata; apice obtusiusculo; anfractibus tribus convexiusculis; suturis profundis, subcanaliculatis; labro acuto, arcuato; apertura ovata; co- lumella leyiter recedente, vix reflexa; umbilico parvo. — Ein einziges Exemplar, mit B. elliptica Sow. vergleichbar, beschreibt Beyrich aus dem tertiären Thone von Hermsdorf. Karst. Arch. 1848. XXI. 52. — Karsten zählt aus dem Sternberger Gestein 9 Arten auf, nämlich: B. lignaria Lin., B. striata Brug., B. utriculus Brocch., B.lineata Phil., B. ovulata Brocch., B. cylindrica Brug., B. truncatula Brug., B. re- tusa Phil., B. convoluta Brocch. und B. (Bullina) Lajonkaireana Desh. Rostock. Progr 13. Boll fügt noch B. conulus Desh. hinzu, die er früher mit B. cylindrica verwechselt hat und vermuthet denselben Irr- thum bei Karsten, Meklenb. Archiv 1349. III. 203. — Bei Steinabrunn B. cylindroides. Bullina. Die von Philippi aufgestellte B. apicina ist von Boll schon früher als B. striata beschrieben worden, daher letzterer seinen Namen gegen Karsten Rostocker Progr. 14 sichert im Meklbg. Archiv 1849. III. 204. — B. petrosa n. sp. beschreibt Conrad aus den Tertiär- schichten unweit Astoria. Es ist ein kleines, länglich cylindrisches 140 Gehäuse mit geradem Lippenrande und wenig hervorlretender Spira. Sillim. journ. 1848. XV. 433. fig. 11. Eben diese Art führt Dana als Bulla petrosa auf. Geology. tab. 19. fig. 8. Bullaea. Wood beschreibt zwei von ihm schon 1839 unterschie- dene Arten aus dem Crag, B. quadrata 179. tab. 21. fig. 9. und B. sculpta 180. fig. 10. — Karsten erkannte im Sternberger Gestein B. punctata Adams. und eine ihr ähnliche, aber durch den Mangel der Querstreifen unterschiedene B. sinuata n.sp. Rostock. Progr. 12. Conus. Karsten erwähnt ]. c. 33. auch C. deperditus Brug. und C. antediluvianus aus dem Sternberger Gestein. — Beyrich beschreibt Exemplare von Hermsdorf, die er nicht mit Zuverlässigkeit dem C., diversiformis Desh. identificiren will. Karsten Archiv 1848. XXI. 8. — Poppelack fand bei Steinabrunn unweit Feldsberg: C. Haueri Partsch, C. ponderosus Brocch., C. Aldrovandi id., C. Brocchü Bronn., ©. Mercati Brocch., C. vindobonensis Partsch, C. fuscocingulatus Bronn., und bei Nicolsburg in Mähren ©. ponderosus, C. Brocchü und C. vin- dobonensis. Haidingers Berichte III. 13. 17, Hörnes bei Ritzing ©. ponderosus, C. Brocchü und ©. fuscocingulatus. Ebda. 377. — Russ- egger sammelte bei Hudh in Karamanien: C. acutangulus, €. anledi- luvianus und C. Russeggeri n. sp. mit sehr schmaler Schale und un- gewöhnlich weit vorstehendem Gewinde. Ebenda. IV. 313. Ovula. Wood führt O. Leathesü Sowb. 14. taf.2. fig. 1, als ein- zige Art ans dem Crag Englands auf, Cypraea. Von dieser Galtung beschreibt Wood 9 Arten: €. avel- lana Sowb. 15. tab. 2. fig. 5. — C. affinis Duj. 16. fig. 9. — C. An- gliae Wood. fig. 7. testa ovato-globosa, striis tranversis paucis, sulco dorsali interruplis et prope sulcum sub incrassatis; apertura lineari sub- centrali. — €. retusa Sowb. fig. 8. — C. europaea Gm. 17. fig. 6. — — Nach Poppelack finden sich bei Steinabrunn: C. coceinella Lamk. und ©. annularia Brg., letztere auch bei Nickolsburg. Haidinger Be- richte III. 14. 17. Erato. Die beiden von Wood aus dem Crag beschriebenen Ar- ten sind E. laevis (= Voluta laevis Donov.) 18. tab. 2. fig. 10 und E. Maugeriae Gray 19. fig. 11. Oliva. Ein unvollständiges Exemplar im Sternberger Kuchen scheint der O. hiatula anzugehören, Karsten Rostocker Progr. 33 und bei Steinabrunn fand sich O. Dufresnei, bei Nicolsburg zugleich mit 0. plicaria. Haidinger Berichte II. 14. 17. Ancillaria. Hiervon erwähnt Karsten 82 die A. subulata und Poppelack 14 von Steinabrunn A. inflata, A. obsoleta, erstere auch von Nickolsburg. Mitra. Wood kann seine M. plieifera p. 21 wegen ungenügend erhaltener Exemplare nicht diagnosiren. — Karsten führt S, 31 an: 141 M. serobiculata, M. columbellaria und 3 n.sp., wovon M. hastata 7 Windungen hat, spitz zulaufend, gerade längsgefaltet ist, mit 4—5 starken Falten an der Spindel und der M. cupressina ähnlich, die an- dern beiden sind nicht benannt worden. Boll führt gleichfalls zwei neue namenlose Arten und die M. hastata an, hält aber die M. sero- biculata für Fusus mitraeformis n. sp. Mecklenbgr. Archiv 1849. IH. 213. — Die österreichischen tertiären Arten sind: M. Dufresnei, M. fusiformis, M. scrobiculata, M. plicatula, M. obtusangula, M. bucci- nula, M. elegans, M. pulchella, M. candidula. Haidinger, Berichte II, 14. Voluta. Eine Art, der von Philippi von Magdeburg aufgeführten V. Lamberti gleich, die sich aber von der ächten Art dieses Namens durch nur ‚drei Falten auf der Spindel auszeichnet. Boll, 1. ec. 214. — Die eben erwähnte Sowerby’sche V. Lamberti beschreibt Wood 20 tab. 2. fig. 3 aus dem Crag. — Hebert hält die von Nyst aus den Ter- tiärschichten von Limburg als V. depressa beschriebene Art für neu und nennt sie V. Rhatieri. Bullet. soc. geol. VI. 459. Terebra Salter fand T. sinuosa häufig im Kalk von Ludlow. Geolog. Survey II. 357. tab. 14. fig. 2. — Karsten erkannte 3 Arten: T. fuscata Brocch. und T. striata n. sp. (mehrfach verbraucht) der vorigen ähnlich, mit einfachen Windungen, ohne Theilungslinie, fast geraden Längsfalten; und 7. pusilla n. sp. nur 1‘ oder etwas grösser, obere Windungen glatt, stärker gewölbt als bei vorigen, die beiden leizten mit schwach geschweiften Längsfalten. 1. c. 31. Boll 1. e. 213 hält die T. striata für identisch mit T. striatula Lamk. und fügt noch T. fuscata desselben Fundortes hinzu. — Bei Steinabrun findet sich T. pertusa und bei Ritzing T. fuscata. Haiding. Ber. III. 14. 377. — Wood zählt 2 Arten auf: T. inversa Nyst (= T. heterostropha Wood) 26. tab. 4. fig. 3 und T. canalis Wood fig. 4. Vielleicht nur Spielart der vorigen. n Litiopa. Wood beschreibt seine L. papillosa 88. tab. 9. fig. 1 aus dem Crag Englands. Nassa. Von den 10 Arten, welche Wood aus dem Crag be- schreibt, waren nur zwei noch nicht characterisirt, nämlich N. con- sociata Wood 31. tab. 3. fig. 7 testa turrita, angusla, elegante; spira elevata, apice obtusiusculo, longitudinaliter costala, costis 9-10 reetis, transversim erenulatis; apertura orbiculari; labio superne uniplicato; labro incrassato intus rare denticulato. — N. monensis Forb. (= N. prozima Wood) fig. I testa elongato-ovala, turrita, longitudinaliter costata; anfraclibus convexis, strialis; suturis profundis; costis 12; apertura ovata; labio uwmidentato; labro intus denticulato. — Die übri- gen Arten sind: N. /abiosa Wood 28. tab. 3. fig. 8. tab. 7. fig. 22 (= Buc- cinum labiosum Sowb.); N. incerassata Flem. 29. tab. 3. fig. 4; N. gra- 142 nulata (= Buccinum granulatum Sowb. Nyst) fig. 3; N. propingua Wood (= Bucc. propinguum Sowb., Bucc. costulatum Broech.) 30. fig. 2; N. elegans Wood (= Bucc. elegans Sowb. Nyst) fig. 1; N. con- globata Wood (= Bucc. conglobatum Brocch., B. pupa Brocch.) 32. fig. 9; N. prismatica (= Bucc. prismaticum Brocch., Phil., Nyst, Buce. elegans Duj., N. microstoma Wood) fig. 6; N, reticosa (= Buce. reti- cosum, rugosum, elongatum Sowb. Nyst) 33. fig. 10. Buccinum. Karsten führt aus dem Sternbergergestein 1. e.30 an: B. semistriatum, B. costulatum, B. reticulatum, B. asperulum. Boll fügt 1. c. 212 B. bullatum, B. serratum und eine dem B. costulatum verwandte Art hinzu und bezweifelt das Vorkommen des B. reticula- tum. — Genth beschreibt zwei Fragmente aus dem Hanau’schen. Jahrb. 1848. 189. — Die Arten bei Steinabrunn sind: B. reticulatum, B. tri- tonicum, B. prismaticum, B. costulatum, B. columbelloides, B. muta- bile, B. minutissimum; hei Hauskirchen und Neusiedl: B. baccatum; bei Nicolsburg: B. reticulatum, B. tritonicum, B. Rosthorni, B. co- lumbelloides; bei Ritzing: B. costulatum, B. Rosthorni, B. mutabile und 2 n. sp. Haidinger Berichte III, 14. 377. — Wood beschreibt nach der Ausscheidung der Arten für Nassa, welche von den eben erwähn- ten Schriftstellern nicht getrennt ist, nur zwei Arten aus dem Crag: B. Dalei Sowb. (= B. ovum Turt., B. crassum Nyst, Halia Flemmin- giana Macg.) 34. tab. 3. fig. 10 und B. undatum Lin. 35. fig. 12. — Im Crag des Manche-Dept. sammelte Hebert B. granulatum Sowb., B. propinguum Sowb.. B. prismaticum Brocch. und eine neue Art. Bullet. soc. geol. VI. 559. — Dana bildet Conrad’s B. devinctum vom Oregon ab. Geology. tab. 20. fig. 2. Cassidaria. Karsten S. 29 und Boll S. 212 erwähnen ©. depressa aus dem Sternberger Gestein und Beyrich in Karst. Archiv 1848. XXI. 35 aus dem Thone von Görzig, welch’ letztrer eine ausführliche Be- schreibung davon gibt und die völlige Gleichheit mit C. Nysti aus- spricht. Wood beschreibt C. bicatenata 27. tab. 4. fig. 9 aus dem Crag. Dolium. Dana liefert eine Abbildung von Conrad’s D, petrosum in Geology tab. 19. fig. 3. Cassis. Unter C. Rondeletiü liefert Beyrich 1. e. 39 kritische Be- merkungen, deren Resultat ist, dass in Deutschland drei Arten vor- handen sind, nämlich eine der C. Rondeletiüi verwandte, welche ©. ve- lata genannt werden kann, ferner Ü. megalopolitana = C. cancellata Buch, und €. inermis durch das Zurücktreten der Höcker auf den Bauch- und Zwischenreifen von der vorigen zu unterscheiden. Boll S. 212 und Karsten S. 30 halten die letztere Art nur für eine Varietät der C. megalopolitana und Karsten fügt von Sternberg ©. lineata n. sp. hinzu. Dieselbe ist schlanker als vorige, hat 5 Windungen; das Gewinde fast so hoch, als die letzte Windung; die beiden oberen 143 Windungen glatt, die übrigen mit breiten Querreifen, der obere Win- dungsreifen der letzten Windung trägt sehr kleine entfernt stehende Höckerchen, der untere nur am äussersten Theile. — C. plicata kommt bei Niekolsburg vor Haidinger’s Berichte III. 17. Columbella. Das Sowerby’sche Buccinum sulcatum beschreibt Wood aus dem Crag als C. sulcata 23. tab. 2. fig. 2 und Hebert fand eine neue Art im Manche-Dept. ebenfalls im Crag. Bullet. soc. geol. VI. 559. Purpura. Die beiden von Wood beschriebenen Arten sind P. lapillus Lamk. (= Murex incrassatus Nyst) 36. tab. 4. fie. 6 und P. tetragona Sowb. (= Murex alveolatus Sowb.) 38. fig. 7. — P. ezilis kommt bei Steinabrunn und Nikolsburg vor. Haid. Berichte III, 14. 17. Cancellaria. Beyrich beschreibt zwei Arten von Hermsdorf und Sternberg, nämlich ©. evulsa (= Buccinum evulsum Solaud., Murici- ies pyrastriformis Schloth., Tritonium Brückneri Boll) und €. bero- linensis n. sp. das Gewinde ist länger als die letzte Windung, die Windungen rundlich gewölbt, auf der letzten 11, auf der vorletzten 12 schmale durch sehr viel breitere Zwischenräume getrennte Rippen, auf denen sich scharfe Querstreifen zu kleinen Knötchen erheben. Karst. Archiv 1848. XXII. 46. — Karsten führt beide Arten ebenfalls von Sternberg an und fraglich $. 25 C. elongata und dann C. elegans n. sp. (mehrfach verbraucht) mit 8 Windungen, Gewinde so hoch als die Mündung, regelmässige S förmige Längsfalten, auf den obern Win- dungen je vier breitere Querstreifen mit 3 feinern zwischen sich, auf den Falten zierliche rundliche Knoten bildend, Mündung lang oval, an der Spindel 2 schiefe Falten. — Bei Steinabrunn liegen C. bucei- nula,. C. acutangularis, C. ampullacea, C. varicosa, C. pustulata. Haid. Ber, III, 14. — Aus dem Crag beschreibt Wood 4 Arten: ©. coronata Scach. (= €. varicosa Phil. Nyst, C. laevicosta Wood) 64. tab. 7. fig. 18; C. mitraeformis Wood (= Voluta mitraeformis Brocch.) 65. fig. 19; €. costellifera (= Murex costellifer Sowb., C. granulata Nyst, €. viridula Loven) 66. fig. 21; C. subangulosa Wood fig. 20 testa minima, fusiformi, spira elevata, apice acuto, longitudinaliter costellata, transversim striata, reticulata; anfractibus 5, superne sub- angulatis; canali brevissima; columella triplicata. Fasciolaria. Poppelack berichtet das Vorkommen von F. fm- briata bei Steinabrunn, Haid. Ber. III. 14. — Beyrich beschreibt eine F. parvula n.sp. aus dem Thone von Hermsdorf, in der Form der Cancellaria elongata Nyst oder Fusus attenuatus Phil. ähnlich. Die 5—6 Windungen sind flach gewölbt, haben im obern Drittheil ein stumpfes Knie und tragen je 20—24 wenig erhabene Längsfalten und‘ feine dichte bandförmige Querstreifen; Kanal kurz und breit, Spindel mit 5 schiefen Falten. Karst, Archiv. 1848. XXI. 16. 144 Borsonia. Beyrich characterisirt 2 neue Arten von Hermsdorf: B. plicata, der B. prima nahstehend, letzte Windung kürzer als das aus 9 Windungen bestehende Gehäuse, 10— 11 Längsfalten in einer Windung, auf dem Kiel verdickt, 2 starke Falten auf der Spindel. B. decussata hat 12 —15 Längsfalten in einer Windung, auf dem Kiele weniger stark, Oberfläche quergestreift, nur eine Falte auf der Spindel. Karst. Archiv 1848. XXIL. 33. Pleurotoma. Von dieser Gattung beschreibt Beyrich 1. ce. 18—83 aus den norddeutschen Tertiärschichten 9 Arten. 1. Mit gekerbtem Kiel und Knie auf dem Kiel: Pl. subdenticulata Mstr. (= Muricites eleyans Schloth., Pl. crenata Nyst, Phil.) und P. laticlavia n. sp. der PI. denticula ähnlich, die Höcker des Kieles schmal leistenartig, der Kiel weniger hervortretend, Gewinde kürzer, aus weniger Windungen bestehend, Kanal nicht kurz abgesetzt. 2. Gefaltet, Knie anf dem Kiel: Pl. Selysiü Kon. und P!I. fleeuosa Mstr. (= Pl. acuminata Nyst, Pl. multicostata Kon., Phil.?). 3. Ohne Längsfalten, Knie auf dem Kiel: Pl. Waterkeynü Nyst (= Pl. striatula Kon.) nur bei Hermsdorf. 4. Gefaltet, Knie über dem Kiel: Pl. regularis Kon. (= Pi. rostrata Nyst, Phil); Pl. scabra Phil. (= ? Pl. Morreni Nyst) und Pl. trochi- formis n. sp., letzte Windung scharf gekielt, quergestreift, über dem Kiele 1— 3 Querstreifen, Längsfalten selten angedeutet. 5. Kiel ge- kerbt, Knie über dem Kiel: Pl. Volgeri Phil. — Karsten gibt in sei- nem Verzeichnisse $. 21 für Sternberg 15 Arten, ausser den von Beyrich erwähnten noch: Pl. dorsata Mstr., Pl. cingillata Mstr., Pl. obesa Phil., Pl. belgica Mstr., Pl. subcanaliculuta Mstr., Pl. Haus- manni Phil., Pl. Vauquelini Phil. und stellt die Pt. latieluvia fraglich zu subdentata Mstr. und Pl. Leunisü Phil. als Synonym unter P/. sub- denticulata. Boll kennt die meisten derselben und ausserdem $. 205 Pl. coronata Mstr. und Pl. acuminata Sowb. — Poppelack fand bei Steinabrunn: Pl. tuberculosa, Pl. granulato-cincta, Pl. dubia, Pl. Ba- steroti, Pl. pustulata, Pl. confinium, Pl. scalaris, Pl. Haueri, Pl. ra- dis, Pl. nana, Pl. sigmoidea, Pl. contribulis, Pl. Juliana, Pl. cheilo- toma, Pl. cancellata, und bei Nicolsburg: Pl. tuberculosa, Pl. pustu- lata, Pl. confinium. — Genth beschreibt P/. seriatula Kon. aus dem Hanauischen. Jahrb. 1848, 189. — Im Crag Englands kommen nach Wood sechs Arten vor: Pl. intorta Brocch. 53. tab. 6. fig. 4; Pl. tur- ricula Brocch. fig. 1; Pl. carinata Phil. 54. fig. 2; Pl. semicolon Sow. (= Pl. comma Sowb.) tab. 5. fig. 3; Pl. porrecta Wood 59. tab. 7. fig. 1 testa porrecta, elongato-fusiformi; spira turrita, apice acuto; anfractibus 9— 10, parum convexis, subangulalis, transversim tenuis- sime strialis, in medio nodulosis; canali longiuscula receta und Pl. no- dulosa Dech. 55 in ungenügenden Exemplaren. Clavatula. 15 meist noch lebende Arten werden von Wood | 145 aus dem Crag Englands beschrieben: Ci. linearis (= Murezx linearis Mont., M. elegans Donov., Fusus linearis Flem., Pleurotoma linearis Thorpe) 56. tab. 7. fig. 2; Cl. Philberti (= Pleurotoma Philberti Mich., Pl. variegatum Phil.) 57. fig. 5; Cl. castanea (= Fusus castaneus? Brown) fig. 3: testa pusilla, ovato-fusiformi; anfractibus 4 valde con- vexis, tumidis, prope suturam depressis; longitudinaliter obtuse costa- tis; costis 11—12, transversim striatis, stris rugosis, conferlis; aper- tura ovala; canali brevi; Cl. perpulchra n sp. 58. fig. 4: testa minuta, fusiformi, turricula; spira elevata; anfractibus convexis; longitudinaliter costatis, trahsversim striatis; striis 10—11 acutis, elevatis; labro extus incrassato,, intus laevi; canali brevi; sinu apud suturam profundo; Cl. costata (= Buccinum costatum Costa, Pleurotoma mitrula Nyst) fig. 6; Cl. mitrula (= Buccinum mitrula Sowb.) 59. fig. 7; Cl. brachystoma (= Pleurotoma brachystoma Phil.) 60. fig. 8; Cl. nebula (= Murex nebula Mont., Pleurotoma Bertrandi Phil., Cl. Ginnannianum Phil.) 60, fig. 8; Cl. cancellata (= Fusus cancellatus Sowb.) 61. fig. 9; CI. con- einnata (= Pleurotoma rufa? Wood) fig. 11: testa turricula, elevata, fusiformi; anfraclibus convexiusculis, prope suturam obsolete angulatis; longitudinaliter oblique plicatis, plieis 10—13; transversim striatis; apertura elongato-ovata; labro acuto; canali breviuscula; C7. laevigata (= Pleurotoma laevigata Phil.) 62. fig. 12; P/. turricula (= Murex turricula Mont., M. angulatus Donov., M. punctatus Woodw., Pleuro- toma clavula Duj., Defraneia nobilis et D. Woodiana Müll.) fig. 13; Cl. Trevelliana (= Pleurotoma Trevelliana Turt.) 63. fig. 14; Cl. Boo- thit (= Pleurotoma purpurea Bast., Fusus Poothii Smith) fig. 16; C1. plieifera (= Pleurotoma plicifera Wood) 64. fig. 15: testa elongato- fusiformi, turrita; anfractibus convexis, superne depressis, longitudina- liter plicatis, plicis numerosis, subsinuosis; transversim striatis; labro acuto; canali longiuscula. Pyrula. Von Hermsdorf und aus dem Sternberger Gestein be- schreibt Beyrich 1. c. 17 P. elegans Lamk. und ein fragliches Exemplar von Joachimsdorf. Karsten nennt S. 26 von Sternberg noch P, clathrata Lamk. und P. reticulata Lamk. und Boll setzt S. 210 noch P. capito (= Murex capito Phil.) hinzu. — In Oesterreich findet sich nur P. re- ticulata bei Steinabrunn und P. melongena Lamk. bei Nikolsburg. Hai- dinger, Berichte II, 14. 17. — P. retieulata ist nach Wood 42. tab. 2. fig. 12 die einzige Art im Crag Englands. — P. modesta aus den Ter- tiärschichten am Columbiaflusse bildet Conrad in Sillim. journ. 1848, XV. 4833. fig. 12 ab. Es ist ein kleines birnförmiges Gehäuse mit kurz kegelförmigem Gewinde, dessen Oberfläche Längs- und feinere Quer- linien bedecken. — Einen unbestimmbaren Steinkern aus der Molasse von Niederstolzingen erwähnt Dunker in Palaeontogr. I, 166. — Kner bildet aus dem Kreidemergel von Lemberg, S. 22. tab. 4. fig. 7, in nicht 10 146 genau übereinstimmenden Exemplaren die P. carinata Goldf. ab und beschreibt als neu P. sulcata (schon verbraucht) tab. 4. fig. 8, deren drei quergestreifte Umgänge in einer Ebene liegen und einen vorsprin- genden Kiel haben. Der P. planulata Nils. am ähnlichsten. — Aus der Aachener Kreide sah Ref. ebenfalls die P. carinata und eine zweite Art mit einer Reihe dicker, gleichmässig abgerundeter, war- zenförmiger Höcker auf jedem Umgange. Zeitschr. geol. Gesellsch. 1839. 1.98. Fusus. Die Arten in den tertiären Gebilden Norddeutschlands sind nach Beyrich 1. c. 11 folgende: F. multisulcatus Nyst, F. Konin- chiü Nyst, F. Deshayesii Kon. (= Muricites funiculatus Schloth.)} und F. elatior n. sp. von Hermsdorf und Joachimsthal, dem F. Deshayesii ähnlich, mit 9 rundlich gewölbten Windungen, welche je 12—15 S förmige Längsfalten tragen und feine bandförmige Querstreifen haben; Kanal gerade, lang und dünn. Eine fünfte unbenamte Art ist nur in einem Exemplar von Hermsdorf bekannt. Karsten fügt zu diesen noch F. alveolatus Sowb. (= F. elegantulus Phil.) und F, luneburgensis Phil. 1. c. 26 und Boll I. c. 208 F. rugosus Park. und F. mitraeformis n.sp- mit Mitra scrobiculata Brocch. bis auf die Grösse und die faltenlose Spindel übereinstimmend, und F. cancellatus n. sp. (mehrfach ver- braucht) für den von Karsten und Philippi als F. alveolatus Sowb. und (jung) F. elegantulus aufgeführten. — Wood kennt aus dem Crag Englands nur ungenügende Fragmente vielleicht zu F. intortus Lamk. und F. porrectus Wood 52. gehörig. — Die lebende Art F. scalari- formis Gould findet sich nach Jeffreys auch im Crag. L’Instit. 1848. 354. — Als F. oregonensis bezeichnet Conrad eine tertiäre Art vom Columbiaflusse, deren Umgänge mit feinen Querlinien und nur auf der untern Hälfte mit viel stärkern Längslinien versehen sind; der letzte Umgang an der Kante mit in Höcker endenden Falten; Gewinde kurz kegelförmig. Sillim. journ. 1848. XV. 433. fig. 13 den ebenfalls von Con- rad aufgestellten F. geniculus und F. corpulentus desselben Fundortes bildet Dana ab, Geology tab. 20. fig. 3. 4. — Die im Kreidemergel um Lemberg vorkommenden Arten sind nach Kner: F. Nereidis Goldf. 20, F. Dupinanus d’Orb. in unvollständigen Exemplaren, und F, procerus n. sp. Taf. 4. Fig. 6 auf sehr grosse generell zweifelhafte Exemplare begründet, deren Nähte mit einem deutlichen Bande gesäumt, deren Windungen mit feinen regelmässigen Querstreifen und Längsfalten ge- ziert sind. — Die österreichischen Tertiär-Arten sind bei Steinabrunn: F. Stützü, F. Zahlbruchneri, F. Hössü, F. gracilis, F. pentagonus, F. corneus, F. vulpeculus, F. rostratus, die vier ersten zugleich auch bei Nikolsburg. Haidinger’s Berichte IH. 14. — F. neztilis in Tertiär- schichten bei Limburg. Hebert, Bullet. soc. geol. 1849. I. 459, Trophon. Dieser Montfort’schen, in Bronn’s Nomenclator nicht 147 angeführten Gattung schreibt Wood 12 meist mit Fusus vereinigte Arten aus dem englischen Crag zu: Tr. antiquum (= Tritonium anti- -quum Müll., Murez striatus Sowb., M. contrarius Sowb., Fusus con- trarius Phil. Nyst) 44. tab. 5. fig. 1; Tr. elegans (= Atractodon ele- gans Charlesw., Fusus elegans Wood) 46. tab. 6, fig. 2: testa crassa, ovato-fusiformi; apice obtuso, transversim striata seu sulcata; anfraeti- bus sex convexis; suluris dislinclis; aperturo ovata; labro_ simpliei, intus Jaevigato, labio superne crasso dente munito; canali brevi, re- eurva; Tr. gracile (= Buccinum gracile Costa, Murez islandicus Gmel,, Fusus corneus Sowb. Nyst, Buccinum angustius List.) fig. 10; Tr. altum (= Fusus altus Wood) 47. fig. 13: testa turrita, alta, subulata, tenui; anfractibus 7—8 convexis, longitudinaliter obsolete costatis et trans- versim striatis; apertura ovata; labro tenui, intus laevigata; canali brevi vix recurva,; Tr. scalariforme (= Fusus scalariformis Gould, Murez peruvianus Sowb., Fusus lamellosus Gray, Tritonium clathra- tum Loven) 48. fig. 7; Tr. costiferum (= Fusus rugosus Sowb., Murex rugosus Park., Fusus costatus Sowb.) fig. 9; Tr. alveolatum (= Fusus alveolatus Sowb. Nyst) 49. fig. 8; Tr. consociale n.sp. fig. 11: testa eonico-turriculata, fusiforme; spira elevata; anfractibus 7 convexis, tumidis, subcarinatis, decussatis, superne planatis; costis transversim tubereulosis; apertura ovata; columella recurva, canali breviuscula ; Tr. imperspieuum n. sp. 50. fig. 12: testa elongato -fusiformi, angusta, turrita; spira elevata; anfractibus 8 convexis, suturis profundis, longi- tudinaliter costulatis, striis transversim decussatis; ullimo anfractu ob- solete costato; apertura ovata; canali elongata, subrecta; Tr. murica- tum (= Murex muricatus Mont., Fusus echinatus Sowb. Phil.) fig. 5; Tr. gracilius (= Fusus gracilior Wood) 51. fig. 14: testa elongato- fusiformi, gracili, fragili; spira elevata, subulata;, lineis elevatis trans- versis ceincta; longitudinaliter obsolete costata; anfractibus -convexis; apertura angustata; canali longiuscula; Tr. paululum (= Fusus paululus Wood) fig. 6: testa pusilla, fusiformi; apice acuto;, anfractibus 9 con- vexis, ultimo cingulis tribus elevatis ornata; interstitiis cancellatis; apertura ovata; canali longiuscula. Trichotropis. Wood beschreibt eine Art aus dem Crag Eng- lands, Tr. borealis Brod. (= Tr. costellatus Couth., Fusus umbtilicatus Smith) 67. tab. 7. fig. 17. tab. 19, fig. 11. Murezx. Den Schlotheim’schen Muricites fistulatus beschreibt Bey- rich I. c. 10 nach jungen Exemplaren von Hermsdorf und ausgewach- senen von Sternberg. Von letzterem Fundorte erwähnt Karsten |, c. 27: M. tubifer Bronn (= Typhis simplex Phil.), M. horridus Bronn, M. vaginatus Phil. und M. pentagonus n. sp. wird 1'‘ gross, Form der Windungen und Wülste, wie bei M. vaginatus, aber letztere an Zahl geringer, nur 5—6 auf der Windung, ohne Zwischenknoten, breite 10.* 148 wellenförmige über die Wülste weglaufende Querbänder, Gewinde kür- zer, als die rundliche Oeffnung mit glatter nicht verdickter Aussenlippe, Kanal kurz. Boll l. c. 211 behält den M. simplex Phil. bei und fügt noch den früher von ihm als M. alatus bezeichneten M. tricarinatus Lamk. hinzu. — Die österreichischen Vorkommnisse sind bei Steina- brunn: M. tubifer, M. tripteroides, M. trunculus, M. distinetus, M. plicatus, M. sublavatus, letztere auch bei Hauskirchen und Nikolsburg, hier noch mit M. lavatus und M. trunculus. Haidinger Berichte IM. 14. — Aus dem englischen Crag beschreibt Wood nur zwei Arten: M. erinaceus Lin. 39 und M. tortwosus Sowb. 40. tab. 4. fig. 9. — Nach Hebert ist der in den Limburger Tertiärschichten mit M. tubifer aufgeführte M. tricarinatus eine neue Art, die Al. brevicauda genannt werden soll. Bullet. soc. geol. VI. 459. Tritonium. Karsten erwähnt 2 Arten aus dem Sternberger Ge- stein: Tr. corrugatum Lamk. (= Tr. rugosum Phil. und Tr. argutum Phil.) und Tr. tortuosum Phil. 1. c. 23 und erstere Art ist Boll I. ce. 211 geneigt mit Tr. nodularium Lamk. zu identifieiren. — Bei Steina- brunn findet sich Tr. corrugatum und Tr. appeninicum. Haidinger Be- richte III. 14. — Brocchi’s Murex heptagonus beschreibt Wood aus dem Crag als Triton hexagonus 41. tab. 4. fig. 3 mit folgender Diag- nose: testa turrita, ovalo-conica, subfusiformi; apice obtuso; anfracti- bus angulatis, prismatieis, superne tumidis, prope suturam depressis, plano-canaliculatis; suleis transversis crenalis; varice solitaria margi- nali; apertura ovata; labro intus dentato; canali aperto vix recurvo. Ranella. Bei Steinabrunn kommt R. marginata vor. Haidinger Berichte III, 14. Strombus. Dieser Gattung schreibt Geinitz, Quadersandsteingeb. Taf. 9. Fig. 3 als Str, pyriformis die von Kner, Versteiner.. Lemberg 19. Taf. A. Fig. 3 neu aufgestellte Rostellaria pyriformis zu und be- gründet diese Versetzung durch die Abbildung eines vollständigen Exemplares. Unter Str. bicarinatus liefert Geinitz ferner 1. c. fig. 4 eine Abbildung, die er mit d’Orbigny’s Pterocera bicarinata identifi- cirt, wovon aber die Vergleichung beider Figuren keineswegs über- zeugt. Endlich wird Str. arachnoides n. sp. fig. 9 von Nagerzany ab- gebildet, dessen Lippenfortsätze sich in je 4 und 5 lange Stacheln auflösen. — Str. Bonelli bei Steinabrunn nach Haidinger Berichte II. 15. Rostellaria. Ausser der eben erwähnten AR. pyriformis n. sp. beschreibt Kner I. c- aus der Kreide von Lemberg noch AR. stenoptera Goldf. (= R. calcarata Reuss), R. ovata Goldf., R. papilionacea Goldf. tab. A. fig. 4.5 und R. megaloptera Reuss. — Die R. papilionacea bil- det Geinitz 1. c. fig. 7”—9 von ebendaher ab unter dem neuen Namen R. emarginulata, unterschieden durch die Buchtung des obern Flügel- randes. — Unter den tertiären Vorkommnissen erwähnt Beyrich in E 149 Karst. Arch. 1848. XXIL 9 AR. Sowerbyi Sowb. (= Chenopus Sowerbyi Phil.) und zahlreichen Exemplaren von Görzig, ferner 1. c. 85 R. spe- ciosa (= Strombites speciosus Schloth.) aus dem Thone von Biere und aus dem Magdeburger Sande fraglich R. fssurella Lamk. Die erstern beiden Arten eitirt Boll 1. c. 211 von Sternberg, indem er die von Karsten 1. c. 29 angeführten Chenopus pes carbonis mit R. speciosa identifieirt und gegen denselben seine früher beschriebene R. tenuis sichert. — Aus österreichischen Tertiärschichten wird nur R. pes pele- cani angeführt. Haidinger Berichte III. 14. 16. 17. Eben diese Art beschreibt Wood aus dem Crag als Aporrhais pes pelecani 25. tab. 2. fig. 4. — Conrad’s R. indurata von Astoria bildet Dana ab, Geology tab. 19. fig. 12. Ampullaria. Hebert erwähnt A. mutabilis aus den Tertiär- schichten von Limburg. Bullet. soe. geol. VI. 459. Cerithium. Eine neue Art, €. Birckü Taf. 10. Fig. 1.2, aus dem untern Pläner von Plauen, stellt Geinitz (Quadersandsteingeb.) auf und C. «mbricatum Goldf. fand Kner in 1% langen Exemplaren bei Lemberg. Versteiner. Lemberg 23. — Von Galiovo (Moskau) beschreibt Rouiller drei neue Arten: ©. Renardi 378. tab. L. fig. 96 testa elongata, spira angulo regulari 12°; anfractibus complanatis, longitudinaliter 4 costatis, transversim 20—23 costatis, inferne 6—7 simplieiter costa- tis; apertura subquadrata; columella laevigata; canali brevi; ferner ©. asperum tab. C. fig. 2 (1848) und C. Strangwaysiü 380. tab. L. fig. 97 testa turrieulata, incrassata, angulo spirali regulari 17°; anfractibus sex et ultra planis, costalis linearibus, longitudinalibus notatis tribus, echinatis, transversalibus undecim; apertura rotundata, canaliculata; columella laevigata. Bullet. nat. Moscou. 1849. II. — Dunker erwähnt Fragmente aus der Molasse von Niederstolzingen, welche an ©. mar- garitaceum erinnern. Palaeontogr. I. 167. — C. quadrisulcatum Lamk. erkannte Beyrich im Thone von Hermsdorf. Karst. Archiv 1848. XXI. 48. — An den österreichischen Fundorten werden angeführt bei Stei- nabrunn: ©. vulgatum, C. minutum, C. lima, C. pictum, C. inconstans, C. Bronnü, C. lignitarum, bei Bischofswart nur €. inconstans, bei Hauskirchen eben dieses, C. plicatum und C. picetum, bei St. Ulrich: C. pietum und C. lignitarum, bei Nikolsburg: C. vulgatum, C. minu- tum, C©. Lima, C. Bronni, ©. lignitarum und bei Bilowitz: C. minutum, C. pietum, C. inconstans und C. plicatum; bei Ritzing: C. lignitarum, C. pictum, C. Bronnü, €. inconstans und C. n. sp. Haidinger Berichte Il. 14—18. 377. — Der Crag Englands enthält nach Wood 9 Arten: ©. trieinetum Nyst (= C. punctatum Woodw.) 69. tab. 8. fig. 1; ©. variculosum Nyst (= C. punctulum Wood) fig. 3; C. trilineatum Phil. 70. fig. 4; C. tuberculare Wood (= €. pygmaeum Phil., C. Henkelü Nyst) fig. 9; €. metaza (= Murex metaxa Delle Chiaje, C. ereperum 150 Wood) 71. fig. 6 testa minima, eylindraceo-turrita; anfractibus con- vexis, numerosis, eingulos granulosos quatuor ferentibus; basi laevi; labro acuto; canali brevissimo; C. eribrarium Wood. fig. 7 testa mi- nima, subulata, elongata, tenui; anfractibus numerosis, convexis, cin- gulis quatuor ornatis, longitudinaliter decussatis; basi laevi; canali brevissimo; C. perpulchrum Wood 72. fig. 10 testa parva, conico- turrita, vel subulata; spira elevata; apice acuminato; anfractibus 10-11 convexiusculis, cingulos tres vel quatuor obtusos ferentibus, interstitiis tenuissime striatis, longitudinaliter obsolete plicatis; labro subsinuato; canali brevissimo; C. adversum Brown fig. 8; C. granosum Wood 73. fig. 9 testa subulato-turrita, sinistrorsa; apice obtuso; anfractibus con- vexiusculis, transversim quadri-vel quinque striatis, striis elevatis, tu- berculato-granosis; canali brevi, recurvo. — Hebert bestimmte aus dem Crag im Manche-Dept. 2 neue Arten, von denen eine im Mittel- meere lebend vorkommt. Bullet. soc. g&ol. VI. 559. — Conrad’s C. me- diale bildet Dana ab, Geology tab. 20. fig. 1. Pleurotomaria. Die Zahl der ältesten Arten hat Phillips um 3 vermehrt: Pl, fissicarina im Caradocsandstein von Malvern ist Trochus- artig und der Pl. interstitialis sehr nah verwandt; Pl. quadristriata von Stilburg Camp ist höher, mit abgerundeten, fein und regelmässig längsgestreiften Windungen; Pl. balteata im Wenlockkalk von Long- hope und Rock Farm ist Pyrulaartig, mit sehr regelmässigen von den Wachsthumslinien gekreuzten Längsleisten. Geolog. Survey I. 358. tab. 14. fig. 4. 5. tab. 15. — Eine vierte Art beschreibt Salter aus dem un- tern Silurium als Pl. Moorei 2“ gross, kegelförmig, quergerippt, letz- ter Umgang höher als die 4—5 frühern, die auch flacher sind. Quar- terl. journ. 1849. V. 14. tab. 1. fig. 1. — Pl. strialis Phil. fand G. Fischer im District Yeletz. Bullet. nat. Moscou 1848. IV. 459. — Dana beschreibt von Illawara drei Arten: Pl. Morrisiana M’Coy tab. 11. fig. 15. 16; Pl. nuda n. sp. fig. 17; Strzeleckiana Morris. — Geinitz erkannte 2 Arten im Zechsteine, nämlich die Schlotheimische P!. antrina Taf. 3. Fig. 19 von Glücksbrunn u. a. O. und Pl. Verneuili n. sp. fig. 17. 18 von Corbusen, Altenburg und Sachswerfen. Zechsteingeb. 7. — PI. solarium n. sp. aus den Belemnitenschichten des Lias bei Kahlefeld diagnosirt Koch: testa depresso-conica, latissime umbilicata, transver- sim striata; anfraetibus superius planis, inferius declivibus, medio ro- tundato-angulatis ibique noduloso-costatis, costulis utramque suturam versus evanescentibus; peripheria acute angulata; basi planiuseula, striis elevatis concentrieis grossis distantibus sculpta, ad peripheriam nodu- losa, sensim in umbilicum transeunte, Palaeontogr. I. 174. tab. 25. fig. 17—19. — Aus dem Kreidegebirge beschreibt Kner vier Arten von Lemberg, nämlich P2. linearis Mant., Pl. Malleana d’Orb. tab. 3. fig, 11. tab. 4. fig. 2; Pl. velata Goldf. tab, 3. fig. 12 und P/. Haueri n. sp. 151 tab. 4. fig. 1 ein über 2‘ hohes Exemplar, aus 5 mässig convexen, über der Mitte gekielten Umgängen bestehend, mit zahlreichen nach vorn geneigten Längsfalten, mit 4—5 feinen, den Nähten parallelen Quer- streifen zu beiden Seiten der Kante und weitem tiefen Nabel. Verstein. Lemberg. 18. Scissurella. Wood beschreibt eine Art aus dem Crag Englands, Sc. crispata Flem. 163. tab. 15. fig. 13 testa orbiculato-ovata, helici- formi, verlice depresso; anfractibus tribus, convexis; in medio eingu- lis duobus transversis instructis; longitudinaliter plicatis, plicis elegan- tissime curvalis, interstiliis transversim striatis. Murchisonia. Ein fragmentäres thurmförmiges Gehäuse aus dem Caradocsandsteine von Gunwick Mill mit feinen regelmässigen Längs- linien auf den gerundeten Windungen veranlasst Phillips zur Aufstel- lung der M. polyglypha n. sp. Geolog. Survey II. 357. tab. 14. fig. 3 und ein niedriger Steinkern mit in der Mitte kantigen Umgängen Salter zu der der M. scalaris n. sp. Quaterl. journ. geol. 1849. V. 14. tab. 1. fig. 2. — M. subangulata Vern. bildet Geinitz, Zechsteingeb. 7. Taf. 3. Fig. 20 aus dem Zechsteindolomit vom Mühlberg am Harze ab. Trochus. Geinitz l. c. 7 beschreibt Tr. helicinus Taf. 3. Fig. 14 von Glücksbrunn und Seebach und Tr. pusillus n. sp. fig. 15. 16 von Corbusen und Altenburg. — v. Strombeck erkannte Tr. Hausmannt als den äussern Abdruck und Tr. Albertianus als den Kern einer und derselben Art. Zeitschr. geol. Gesellsch. 1849. 1. 149. 180. — Von den im Kreidemergel bei Lemberg vorkommenden vier Arten, Tr. Basteroti Bren., Tr. laevis Nils., Tr. plicatocarinatus Goldf., Tr. tuberculato- cinctus Goldf. ist Kner geneigt die letztern drei für Spielarten einer einzigen Art zu halten. Verstein. Lemberg. 16. — Geinitz giebt in sei- ner Uebersicht 31 Arten des deutschen Kreidegebirges an, worunter neu sind: Tr. quinquelineatus mit 5 Querlinien auf der Windung; Tr. pulcherrimus (= Turbo pulcherrimus Phil.); Tr. Steinlai (= Delphinula carinata Gein.); Tr. Reussii (= Turbo Astieranus Reuss); Tr. Astie- ranus (= Turbo Astieranus d’Orb.); Tr. Goupilanus (= Turbo Goupi- lanus d’Orb.); Tr. elathratus (= Turbo clathratus Roem.); Tr. Roya- nus (= Turbo Royanus d’Orb.); Tr. subinflatus (= Turbo subinflatus Reuss); Tr. Leblanei (= Turbo Leblanci d’Arch.); Tr. obtusus (= Turbo obtusus Reuss). — Eine neue tertiäre Art, Tr. Struveanus, aus dem schwarzen Thone bei Reinbeck unweit Hamburg beschreibt Zimmer- mann: testa magna conico-turrita; anfractibus planis supra suturam prominentibus ideoque imbricatis, longitudinaliter oblique undulato- striatis transversimque multicostatis, costis inaequalibus subimbricatis, duabus inferioribus crassis subnoduliferis; basi convexiuscula, concen- trice costata et sulcata, costis suleisque imbricato striatis. Palaeontogr. 1. 185. tab. 26. fig. 2. — Aus dem Sternberger Gestein erwähnt Karsten 152 l.c. 20 Tr. crispus Koen., Tr. scrutarius Phil. und 2 unbestimmbare Arten. — In Oesterreich finden sich bei Steinabrunn: Tr. patulus, Tr. Basterotü, Tr. turgidulus, Tr. Buchü; bei Hauskirchen: Tr. Bouei, Tr. coniformis, Tr. Poppelackü; bei Nikolsburg: Tr. patulus, Tr. Ba- sterotü, Tr. turgidulus. Haidinger, Berichte III. 14-18. — Aus dem Crag Englands beschreibt Wood folgende 18 Arten: a. imperforatae: Tr. crenularis Lamk. 123. tab. 13. fig. 7; Tr, ziziphinus Linn. 124. fig. 9; Tr. conulus Linn. 125. fig.5; Tr. formosus Forb. fig. 2 testa conica, imperforata; granulata; anfractibus 5 planiusculis; eingulis qua- tuor, elevalis instructis; ullimo anfractu ad basin subangulato ; apertura telragona; Tr. papillosus Cost. (= Tr. similis? Sowb., Tr. granosus Wood, Nyst, Tr. Dekynü Nyst?) 126. fig.6; Tr, subercavatus Wood. fig. 8 testa conica, elevata, granulata, imperforata; anfractibus septem superne concavis, subexcavalis, inferne convexis; striis iransversis gra- nulatis; basi planulata, concentrice striata ei granulata;, aperlura tetra- gona; Tr. millegranus Phil. (= Tr. Martini Smith) 127. fig. 1; Tr. multigranus Wood fig. 3 testa conica, elevata, crassa; anfraclibus 5—6 planiusculis granulatis, basi marginatis, prominulis; ultimo anfractu subangulato; transversim lineatis, lineis elevatis, granulatis, non imbri- catis; basi planiuscula; columella obliqua, obsolete unidentata. — b. umbilicatae: Tr. villicus Phil. 128. tab. 14. fig. A; Tr. Montacuti Wood (= Tr. leucopheus Phil,? Tr. turgidulus Dubois) 129. fig. 1; Tr. Adan- som Payr. (= Tr. adriaticus Phil., Tr. octosulcatus Nyst) fig. 3; Tr. Kiksü Nyst (= Tr. Robinsü Nyst) 130..fig. 5; Tr. tumidus Mont. fig. 25 Tr. cinerarius Linn. (= Tr. lineatus Cost.) 131. fig. 7; Tr. cineroides Wood fig. 8 testa crassa, orbiculari, depresso-conica; apice obtuso; anfractibus convexiusculis, transversim striatis; sliriis crenulatis; um- bilico magno aperto; columella obtuse uniplicata; Tr. trieariniferus Wood 132. fig. 6 testa orbieulato-conoidea, crassa; apice acuto; an- fractibus 5 crenulatis; cingulis tribus, elevalis, instructis; suturis pro- fundis; apertura subquadrata; umbilico parvo; columella obsolete uni- dentata,; Tr. obconicus Wood 133. fig. 10 testa pusilla, orbiculato- conoidea, perforata; apice obtuso; anfraclibus 4 superne planulatis, subtus convexis, transversim lineatis; lineis elevalis, erenulatis; suturis profundis, subcanaliculatis; umbilico parvo; Tr. ditropis Wood fig. 9 testa minuta, orbiculato-conica, perforata; spira depressa; anfractibus 3—4 rotundatis, bicariniferis; transversim striatis et tenuissime imbri- catis; apertura orbiculato-quadrata; umbilico parvo profundo. — Hebert führt Tr. calliferus aus den Tertiärschichten von Limburg an. Bullet. soc. geol. VI. 459. Margarita. Wood beschreibt 3 Arten aus dem Crag Englands: M. elegantissima 134. tab. 15. fig. 1 testa orbiculari, conoidea, tenui; apice aculo; anfractibus 5 superne convexis, inferne planulalis, longi- 153 tudinaliter oblique costulatis; interslitiis tenuissime strialis; umbilico magno, bicarinato. — HM. maculata Wood (= Turbo montliferus et Solarium turbinoides Nyst) 135. fig. 3. — M. trochoidea Wood 136. fig. 2 testa orbiculato-trochoidea, depressa, tenui, fragili; apice obtu- siusculo; anfraclibus 4 convexis, superne depressis apud suturas, ad basin obtuse angulatis, subtus rotundalis, transversim tenuissime stria- tis; apertura suborbiceulari; umbilico magno profundo. Phorus. Eine neue Art, Ph. insignis, aus dem Kreidemergel ist doppelt so breit als hoch, die Seilen ihrer Umgänge flach, deren Rän- der gegen die Nähte scharfkantig und eckig, Oberfläche längsgefaltet. Kner, Versteiner. Lemberg 17. Taf. 3. Fig. 10. Euomphalus. Als Eu. serpuloides bildet Richter ein kleines Fragment aus dem Kalke des Bohlen ab. Die Windung ist kreisrund, scheibenförmig, die Umgänge sich nicht berührend, die Mündung vier- eckig, doppelt so hoch als breit, Schalenoberfläche mit feinen vom Bauche zum Rücken laufenden Streifen. Pal. Thüringerw. 37. Taf, 5. Fig. 132. — Salter beschreibt von Eu. alatus eine Varietät als sub- undulatus aus dem obern Ludlow von Wolhope und aus dem Ayme- strykalke von Abberly und Shelve. Sie trägt am obern Rande der Windungen wellenförmige Höcker. Der Eu. qualteriatus wird aus dem untern Silurium von Llandilo abgebildet und Phillips fügt. einen Eu. praenuntius n.sp. aus dem Caradocsandstein von Gunwick Mill hinzu, der sich schwer von Eu. funatus unterscheiden lassen wird. Geolog. Survey II. 356. tab. 14. fig. 3-11. — Eine der Macluria magna Hall Ny. ähnliche, aber unbestimmbare Art bildet Salter ebenfalls ab, Quarterl. journ. geol. 1849. V. 14. tab. 1. fig. 3. — Als kleinste Art der Galtung bezeichnet Dunker Eu. pygmaeus n. sp. aus dem Lias von Halberstadt: testa minima, discoidea, supra plano-concava, infra late umbilicata; anfraclibus 4 quadriquetris utrinque carinatis, in dorso lato arcualis, Platyschisma. Bei Dana, Geology, werden von Illawara und Harpers Hill drei Arten: Pl. oculws Morris tab. 10. fig. 1, Pl. rotunda- tum Morris und Pl. depressum n. sp. fig. 2 angeführt. Adeorbis. Dieser von ihm selbst 1842 aufgestellten Gattung schreibt Wood 5 Arten aus dem Crag zu: A. striatus Wood (= Val- vata striata Phil.) 137. tab. 15. fig. 7 testa depressa, minuta, striata, subdiscoidea; anfractibus 3 convexis vel subeylindraceis; spira vix ele- vata, umbilico magno; apertura patente; peritrema superne expansa, inferne sinuata. — A. supranitidus Wood fig. 5 testa depressa, minuta, subnitida, laevigata, polita, carinata, aliquando tricarinata; anfractibus 3—4 convexis aut cylindraceis, prope suturam subcanaliculatis; umbi- lico magno, aperto et rugose striato. — A. tricarinatus Wood. 138. fig. 6 testa minuta, depressa, subdiscoidea; anfraetibus subceylindraceis; 154 eingulis tribus acutis, subaequidistantibus, instructis; interstitiis spira- liter striatis; superne et inferne planiuseulis; umbilico magno. — A. subcarinatus Wood (= Trochus trigonostomus Nyst, Natica subcari- nata Phil.) 139. fig. 8. — A. pulchralis (= Margarita helicina Wood) fig. 4 testa minuta, tenui, pellueida, depressa, suborbiculari, heliciformi; anfractibus 3 superne convexis, subtus planiusculis, transversim tenuis- sime striatis; apertura patente, obluse angulato; umbilico magno, pro- fundo; peritrema acuta, superne incurva prominente, intus et infra valde sinuata. Fossarus. Die Philippische Art F. clathratus beschreibt Wood aus dem Crag unter dem von ihm früher angewandten Namen F. sul- catus (= Phasianema lineolata Wood) 121. tab. &. fig. 23. Delphinula. Ausser D. carinata Phil. beschreibt Karsten I. c. 20 aus dem Sternberger Gestein D. sulcata n. sp. (verbraucht). Das einzige Exemplar besteht aus drei rasch an Höhe zunehmenden Win- dungen, so dass die Oeffnung doppelt so hoch ist als das Gewinde, letzte Windung mit scharfen erhabenen Streifen concentrisch bedeckt, Nabel weit, mit abgerundetem Rande. Turbo. Aus dem Hilsthone des Elligser Brinkes wird eine neue, mit einem schon mehrfach verbrauchten Namen belegte Art, T. sulcatus, von Koch diagnosirt: testa ovata, obtusa, imperforata; anfractibus ro- tundatis rapide crescentibus, ultimo maximo, eingulis elevatis transver- sis, interstitia aequantibus 7 in anfractu penultima, circa 17 in ultimo, striisque incrementi elevalis obliquis regularilus superficiem exarantibus, apertura ovata, superius angulata, spiram superante. Palaeontogr. I. 169. tab. 24. fig. 10, 11. — Auch Kner stellt 2 neue Arten aus dem Kreide- mergel von Lemberg auf: T. costatostriatus th. 3. fig. 8. ist niedrig, aus 4 Umgängen bestehend und mit 18 Längsrippen geziert. T. Sa- cheri fig. 9. durch den Mangel einer Knotenreihe am Nabel von d’Or- bigny’s Solarium Astieranum verschieden. Vstr. Lembg. 17. — Aus den Tertiärschichten Oesterreichs wird nur T. rugosus Lin. angeführt. Haidinger Berichte Ill. 14. 17. — Als einzige Art im englischen Crag bezeichnet Wood T. sphaeroidea 122, tab. 15. fig. 9.: testa minuta, sphaeroidea; spira depressa; anfractibus 3 convexis, rotundatis, striatis; striis 6— 7 elevalis, distantibus; peritrema acuta; umbilico magno aperto. — Dana bildet eine unbestimmbare Art von San Lorenzo ab. Geo- logy. tab. 15. fig. 3. Littorina. Nur zwei Arten aus dem Crag sind von Wood be- schrieben worden: L. Zittorea Wood (= Turbo littoreus Linn.) 118. tab. 10. fig. 14. und L. suboperta Morris (- Vivipara suboperta Sowb.) 120. fig. 13. Lacuna. Wood characterisirt seinen frühern Macromphalus reti- culatus aus dem Crag jetzt als L. reticulata 122. tab. 12. fig. 10.: 155 testa minuta, fusiformi, tenui, fragili; spira producta; apice subacumi- nato; anfractibus 4—5 convexis longitudinaliter plicatis, plicis confer- tis obliquis et transversim striatis, decussantibus; apertura ovata, basi snbacuminato, labro acuto; umbilico magno, lineari. Alvania. Auch von dieser Gattung wird nur eine Art wiederum von Wood, früher als A. supranitida und A. Alba unterschieden, jetzt als A. ascaris (= Turbo ascaris Turt.) 99. tab. 12. fig. 11. angeführt: testa pusilla, turricula, elongata, tenui; apice obtusiusculo; anfractibus 8—9 convexis, striatis vel sulcatis; suleis eirca quatuor, supra planatis; suturis profundis; apertura ovata, labro incrassato. Rissoa. Aus dem Sternberger Gestein kennt Karsten 1. c. 15. neun Arten: R. oculum, R. granulum, R. sculpta, R. unidentata, R. in- terrupta, R. simplex, R. elongata, R. interstincta und R. punctata sp. kegelförmig, 6 Windungen, gewölbt und durch eine tiefe Naht ge- schieden, mit feiner verliefter Querstreifung, die Streifen punctirt, Oeff- nung rund oval, innere Lippe deutlich abgesetzt, Aussenlippe dick. — Die österreichischen Tertiärarten sind: R. cochlearella, R. cimex, R. lachesis, R. anomala, R. tenuis. Haidinger Berichte III. 15. — Die Artenzahl im Crag Englands beläuft sich nach Wood auf 12, nämlieh: R. striata Wood (= Turbo striatus Mont.) 100. tab, 11. fig. 1., R. Zetlandica Wood (= Turbo Zetlandica Mon.) 101. fig. 7.; R. semico- stata Wood (= Turbo semicostatus Wood.) 102. fig. 10; R. vitrea Wood. (= Turbo virteus Mont.) fig. 3.; R. punctura (= Turbo punc- tura Mont., Rissoa concinna Wood.) 103. fig. 4.; R. reticulata Wood. (= Turbo retic. Mont.) fig. 5.; R. pulchella Phill. 104. fig. 9.; R. con- finis Wood. fig. 6.: testa ovato-conica, subperforata, crassa; apice ob- tuso; anfractibus convexiussulis, suturis profundis, longitudinaliter co- statis; costis rectiusculis, elevatis, in anfractu ultimo 9—12, transver- sim striatis aut suleatis; apertura subrotunda; labro extus incrassato, in- tus dentato; labio vix reflexo, umbilico parvo; R. obsoleta Wood. 105. fig. 11. testa ovato-conica, perforata erassa; anfraclibus Jconvexis, ven- tricosis, transversim striatis, striis obsoletis, suturis profundis; apertura subrotunda; labro extus inerassato, intus dentato, peristomate integro; umbilico parvo; R. crassistriata Wood 106. fig. 13.: testa turrita, ele- vata, crassa; anfractibus 5—6 convexis, longitudinaliter costatis; costis 10—-12 rectis, obtusis, transversim lineatis, lineis paucis elevatis; sutu- ris profundis; apertura subrotunda, labro extus incrassato, marginato, intus dentieulato; R. costulata Wood. fig. 12.: testa turrita, elongato, perforata; anfractibus 5—6 convexiusculis superne subangulatis, longi- tudinaliter costulatis; costulis numerosis, conferlis, rectis; transversim striatis; suturis profundis; apertura ovata; labro simplici, intus denti- culato; umbilico parvo; R. supracostata Wood 107. fig. 8.: testa elon- gateconica, turrita, apice parum obtuso; anfractibus 5—6 convexis, 156 superioribus costulalis et transversim slrialis; anfraclu ullimo laevigalo; apertura subrotunda; labro extus incrassato, intus dentieulato , labio vix reflexo; umbilico parvo. Odontostomia. Dieser fälschlich Odostomia (6sdovs et sroue) geschriebenen Gattung reiht Wood 4 Arten aus dem Crag unter, näm- lich: O. plicata Wood (= Turbo plicatus Mont, O. unidentata Thorpe, Turborilla plicata Loven) 85. tab. 9. fig. 3.; O0. pupa Wood (= Me- lania pupa Dubois) &6. fig. 5.; O. pellueida (— Turbo pellucidus Adams., O. reticulata Wood) fig. 4.; O. simillima (= Turbo simillimus Mont., Turritella simillima Flem., Rissoa costellata Wood) 87. fig. 6. Turritella. Die T. scalata aus dem Muschelkalk characterisirt mit Angabe der Synonymie v. Strombeck in Zeitschr. geol. Gesellsch. 1849. 1. 181. — Zwei jurassische Arten führt Rouillier aus der Ge- gend um Moskau auf, nämlich seine früher beschriebene T. Fahren- kohliü und T. Krantzü n.sp. testa elongata, spira angulo regulari 15°; anfractibus convexis, longitudinaliter quadricostalis, per paria remolis; costa tertia forliori; transversim arcte reliculatis; apertura subrotunda, columella laevigata. Bullet. nat. Moscou 1849. 11. 377. tab. L. fig. 95. — Aus dem norddeutschen Hils wurden 2 neue Arten durch Koch be- kannt, nämlich T. Hilseana fig. 9: trucleo turrito, anfraclibus medio- criter convexis, allitudine latitudinem suam his aequante, vom Elligser Brink, aller specifischen Charactere bar, und T. brevicula fig. 12. 13: testa abbreviato-turrita; anfraclibus ad suturam biseriatiim nodulosis, inferne bicarinatis; lineis longitudinalibus elevatis obliquis, in carinis nodulos acutos formantibus; basi rotundata, eingulis elevatis 4 majori- bus exculpta, zwischen Grünenplan und Holtensen. Palaeontogr. I. 169, tab. 24. — Auch Kner beschreibt aus dem Kreidemergel von Lemberg ausser T. velata Goldf. eine neue Art, T. bigemina, welche der T. Dupinana d’Orb. sehr ähnlich ist und an der obern und untern Naht je 2 Längsleisten trägt. Vstr. Lemberg 14. Taf. 3. Fig. 2. — Geinitz zählt 10 Arten im deutschen Kreidegebirge. Quadersdstg. 124. — Im sandigen Kreidemergel bei Aachen erkannte Ref. T. multistriata Reuss und eine zweite der 7. Buchiana Goldf. ähnliche Art, aber ohne Mit- telfurche auf den Umgängen, ohne scharfe Naht und mit ziemlich re- gelmässigen feinen Streifen und deutlichen Knoten am untern Theile der Umgänge. Zeitschr. geol. Gesellsch. 1849. I. 98. — Von tertiären Vorkommnissen beschreibt Beyrich, Karst. Archiv 1848. XXI. 87, zwei fragmentäre Exemplare aus dem Magdeburger Sande und Karsten I. c. 21 und Boll l. c. 205 führen T. communis und T. imbricataria von Sternberg und Pinnow an. — Die österreichischen Tertiärarten sind: T. archimedis, T. acutangula, T. Rüpelü, T. vermicularis, T. vin- dobonensis. Haidinger Berichte II, 15. — T. vermicularis erkannte Hebert im Crag des Manche Depts. Bullet. soc. geol. VI. 559. — Der 157 Crag Englands enthält nach Wood 5 Arten, nämlich: T. communis Riss. (= T. terebra Sowb., T. plebeja Say) 74. tab.9. fig.Y; T. im- bricataria Lamk. (=T. conoidea Sowb.) 75. fig. 10; T. incrassata Sowb. @T. triplicata Brocch. Nyst., T. bieineta Wood) fig.7; T. planispina Wood, Nyst. 76. fig. 11.; T. clathratula n. sp. fig. 6. 8: testa turrita, subulata; anfractibus 9 convexiuseulis; lineis 5 elevatis transversis ein- etis; interstitiis strialis vel clathratis; apertura subquadrata, Scalaria. Kner erwähnt das seltene Vorkommen der Sc. Dupi- nana d’Orb. im Kreidemergel bei Lemberg. Vstr. Lemberg. 14. — Se. undosa Sowb. und Se. semicostata Sowb. beschreibt Beyrich aus dem Thone bei Hermsdorf. Karst. Archiv 1848. XXI. 49. — Karsten be- richtet 1. c. 19 das Vorkommen von Se. rxdis Phil. und einer unbe- stimmbaren Art bei Sternberg. — Sc. pseudoscalis bei Steinabrunn. Aus dem Crag Englands beschreibt Wood 12 Arten: Sc. Groenlan- diea Gould (= Se. similis Sowb.) 90. tab. 8. fig. 11; Se. varicosa Lamk. (= Se. fimbriata Eneyel. meth.) fig. 14; Se. fimbriosa Wood. 91. fig. 12: testa crassa, subulata, imperforata, apice acuto; transversim sulcata, longitudinaliter costata; costis lamellosis, crenatis, crispis; anfractibus rotundatis, contiguis; basi carinata, apertura rotunda; Sc. hamulifera n. sp. fig. 13: testa subulata, turrita, imperforata; anfractibus rotun- datis; costellis Jaevibus, lamelliformibus, confertissimis, superne aculea- tis; interstitiis transversim striatis; anfractu ultimo bası vix carinifero; Se. frondosa Sowb. 92. fig. 15; Se. frondieula Wood (= Se. frondosa Nyst., Se. tenera Smith) fig. 16: testa elongata, turrita, spira sub- ulata; apice acuto; anfractibus rotundatis, contiguis costellatis; costel- lis lamellosis, superne angulatis, spiniferis; interstitiis laevigatis; aper- tura rolundata; Sc. foliacea Sowb. 93. fig. 17; Se. subulata Sowb. fig. 18; Se. clathratula Wood (= Sc. minuta Sowb., Sc. pulchella Phil.) 94. fig. 19; Sc. Trevelyana Leach fig. 20: testa turrita, elongato-conica, latiuscula, imperforata, laevigata; anfractibus convexis, subdisjunctis, costellatis; costis tenuibus, reflexis, crebris, depressis; Sc. cancellata (Turbo cancellatus Brocch., Sc. decussata Wood) 95. fig. 22; Se. obtusicostata Wood. fig. 21: testa turrita, subulata, tenui, fragili; spira elevata; apice acuto; longitudinaliter costata; costis obtusis; transver- sim tenuissime striatis, anfractibus convexiusculis, marginalis; apertura subrotunda. — Forbes characterisirt die Sc. Ehrenbergü n. sp. von Barbados: testa brevi, obesa, ventrieosa, anfractibus 5, longitudina- liter costulata, costis regularibus aequalibus, lamelliformibus, in ultimo anfractu 16; apertura rotundata, marginata. Ann. a. mag. nat. hist. 1848. 1. 347. fig.1. Macrocheilus. Eine neue Art, M. ampullaceus, aus dem Koh- lenkalk von Vosinsky beschreibt G. Fischer: testa subturrita, spiris 158 4—5, valde convexis, longitudinaliter subsulcatus; prima labiata ampla, reliquis duplo longiore. Bullet. nat. Moscou 1848. I. 241. tab. 3. fig. 3. Loxonema. G. Fischer erwähnt |]. c. IV. 458 das Vorkommen der L. sinuosa Phill. (= Terebra sinuosa Sowb.) im District von Ma- loarkhangelsky. Chemnitzia. Im Sternberger Gestein erkannte Karsten 1. ec, 17 folgende 6 Arten: Ch. elegantissima Montay., Ch. terebellum Phil., Ch. Kochi Phil., Ch. elongata Phil., Ch. pallida Phil. und Ch. laevis n. sp. an Eulima acicula erinnernd, aber mit niedrigeren, glatten und mit deutlichen Nähten versehenen Windungen, mit gerader Spindel und schief viereckiger Mündung. — Im Crag Englands unterscheidet Wood 11 Arten: Ch. curvicostata Wood. 79. tab. 10. fig. 1: testa elongato- turrita, tenui, fragili; anfractibus planiusculis, plicatis; plieis confertis, oliquis vel curvatis; suturis profundis, labro acuto; Ch. rufa Phil. fig 2; Ch. costaria (= Turbonilla costaria Wood. 80. tab. 9. fig. 3: testa tur- rita, subulata; anfractibus numerosis, convexiusculis, longitudinaliter costatis, costis obliquis, obtusis, confertis; transversim sulcatis; labro incrassato, intus denticulato; Ch. nitidissima (= Turbo nitidissima Mont.) fig. 4; Ch. elegantissima (= Turbo elegantissimus Mont.) 81. tab. 10. fig. 5; Ch. internodula n. sp. fig. 6: testa subulata, subeylindrica, elon- gata; anfractibus numerosis planis, longitudinaliter costatis, costis ob- liquis, obtusis, confertis, ad interstitias strie unica granulorum; aper- tura subquadrata; columella recta uniplicata; labro simpliei, intus lae- vigato; Ch. filosa (Turbonilla filosa Wood) 82. fig. 7: testa turrita, subulata; anfractibus 7—8 convexiusculis, longitudinaliter obsolete costa- tis; transversim regulariter striatis; basi rotundato; apertura subovata; labro extus incrassato, intus laevigato; Ch. densicostata Phil. (= Tur- bonilla cylindrella Wood) fig. 8; Ch. unica (= Turbo unicus Mont., Ch. pallida Phil., Turbonilla subulata Wood) 83. fig. 9; Ch. varicula (Turbonilla varicula Wood) &4. fig. 10: testa turrita, elongato-pyra- midali; anfraclibus convexiusculis, longitudinaliter costatis; costis 10 — 12 obtusis, depressis, distanlibus; transversim striatis; striis vel suleis 8—9; apertura subquadrata; labro acuto, intus laevigato; Ch. similis Forbes (= Turbonilla elongatior Wood) fig. 11: testa turrita, subulata, elongata, polita; anfractibus planis, longitudinaliter obsolete costatis, transversim sulcatis; suleis quinque; apertura subquadrata; columella recta, obsolete uniplicata; labro intus laevigato. Turbonilla. Eine neue Art dieser Gattung ist T. Altenburgensis aus dem obern Zechsteinkalke von Altenburg. Sie ist klein thurmför- mig aus 6 und mehr glatten Umgängen bestehend, ohne besonders hervortretende Eigenthümlichkeiten. Geinitz, Zechstgb.7. Taf. 3. Fig. 9. 10. Eulima. Die Arten des Sternberger Gesteines sind nach Karsten 1. c. 16 folgende: Eu. subulata Risso, Eu. nitida Lamk., Eu. Scillae 159 Scach, Eu. affinis Phil., Eu. quadristriatus Phil., Eu. Leunisii Phil., Eu. acieula Phil. — Von den 3 durch Wood beschriebenen Cragarten sind 2 schon bekannt gewesen, nämlich: Eu. polita Phil. (= Eu. an- glica Sowb.) 96. tab. 19. fig. 1. und Eu. subulata Diy. (= Helix ‚sub- ulata Mont., Melania Cambessedesi Payr., Eu. lineata Sowb. etc.) 97. fig. 3, die letzte, Eu. glabella Wood. 98. fig. 2. wird diagnosirt: testa subulata, turrila, nilidissima, polita,; apice obtuso, anfractibus 6—7 planiuseulis, contiguis, suturis distinctis; apertura ovata, superne acuminata, labro arcuato. — Niso. Aus dem Sternberger Gestein wird von Karsten 1. c. 16 und Boll l. c. 205 nur N. terebellata Bronn. eitirt, welche allein auch bei Steinabrunn nach Poppelack in Haid. Ber. III. 15. vorkommt. Pyramidella. Wood beschreibt P. laeviuscula Gratelp (= P. te- rebellata Wood, Nyst) 77. tab. 9. fig. 2. als einzige Art aus dem Crag Englands. Nerinea. Geinitz bildet die im Dresdener Cabinet verbrannten Exemplare der N. Geinitzii Goldf. ab. Quadersdstgb. Taf. 9. Fig. 1.2. Tylostoma nov. gen. von Sharpe aufgestellt, der Natica und Globiconcha zunächst verwandt; das Gehäuse oval oder kugelig, fast glatt, dick, von mässiger Höhe; Mündung oval, mondförmig, äussere Lippe mit verdicktem, regelmässig gekerbtem Rande. Die Arten in der portugiesischen Kreide: T. Torrubiae fig. 1. 2. eine schon in einem spanischen Werke von 1754 abgebildete, 4” lange und schlanke Form, T. punctatum fig. 3. 4. nur 14” lang, mit bauchigem letzten Umgange und mit feinen Punctreihen geziert. T. globosum fig. 5. 6. ist wahr- scheinlich d’Orbigny’s Globiconcha rotundata ausgewachsen. T. ovatum fig. 7. 8. fast 24° lang mit der schmälsten Mündung und sehr niedri- gem letzten Umgange. Quarterl. jonrn. geol. 1849. V. 376. tab. 9. Ringicula. Eine neue wegen nicht vollständig erhaltener Mün- dung nur fraglich in diese Gattung gestellte Art, R. globosa n. sp. von Hermsdorf beschreibt Beyrich, Karst. Archiv 1848. XXIL. 50. — Von Sternberg eitiren Karsten und Boll I. c. R. striata Phil. — Wood beschreibt aus dem Crag R. buccinea Sowb. 22. tab. 4. fig. 2. und A. ventricosa Sowb. fig. 1. Avellana. Nach Kner |. c. 15. tab. 3. fig. 5. findet sich A. cassis d’Orbg. häufig im Kreidemergel bei Lemberg. — Ref. erkannte die wohl kaum specifisch verschiedenen A. Hugardana d’Orbg. und A. incras- sata Duj. im Kreidemergel bei Aachen. Zeitschr. geolog. Gesellsch. 1849. 1. 98. Actaeon. Rouillier erwähnt ein grosses Exemplar seiner früher beschriebenen Art A. laevigatus. Bullet. nat. Moscou 1849, II. 381. — Von Sternberg eitirt Boll. 1. c.. 205. A. striatus Sowb. und A. elon- gatus Sowb., letztere erkannte Beyrich auch im Thone von Hermsdorf. 160 Karst. Archiv. 1848. I. 51. — Vier Arten beschreibt Wood aus dem Crag England’s: A. Noae Sowb. (= Tornatella Noae Nyst.) 169. tb. 19. fig. 6.; A. tornatilis Wood (= Voluta tornatilis Lin. Tornatella fasciata Dech., Tornatella striata Nyst., Tornatella tornatilis Phil.) 170. fig. 5.; A. subulatus Wood. fig. 7.: testa elongato-ovato, subulata; spira ele- vata, apice acuto; anfractibus septem convexiusculis, subdepressis, trans- versim tenuissime striatis; apertura ovato-augusta; columella uniplicata ; A. levidensis Wood (= ? Tornatella elongata Nyst.) 171. fig. 4.: testa minuta, turrito-cylindrica, spira elevata, apice obtuso; anfractibus d con- vexiusculis, transversim regulariter sulcalis; suleis imbricatis; apertura angusta; columella uniplicata. — A. gracile Sism. (= Turbo graeilis Broch.) im Crag des Manche Dept. nach Hebert Bullet. soc. ge&ol. VI. 559. Astaeonella. Eine neue Art, A. faba, fein gestreift, mit drei deutlichen etwas schiefen Falten in der Spindel, bildet Kner 1. e. 15. tab. 3. fig. 4. aus dem Kreidemergel von Lemberg ab. 3 Pileolus. Einen ovalen glatten Steinkern mit plötzlich vom Vor- derrande aufsteigendem, hochgewölbtem Rücken und hinten gelegenem markirtem überhängenden Scheitel und mit von diesem zum Hinterrande aufendem Kiele bildet Richter als P. dezter. n. sp. fig. 130. 131. aus dem Kalke des Bohlen ab. Thüringerw. 37. Taf. 5 Neritina. Eine der lebenden N. fIuwiatilis bis auf die bedeuten- dere Grösse völlig gleiche Art erkannte Dunker in der Molasse von Günzburg. Palaeontogr. I. 160. tab. 21. fig. 12-20. und ähnliche mit erhaltener Farbe fand Eser bei Ober- und Unterkirchberg. Würtemb. Jahresb. 1848. IV. 262. — N. Fischeri nennt Brunner eine in den Berner Nummulitenschichien sehr häufige Art. Naturf. Gesellsch. Bern 1848. 25. Jan. — N. Pachü n. sp. ist eine der N. picta Fer. sehr ähnliche Art im Tegel des Wiener Beckens und der Gegend um Press- burg. Partsch, Haidinger’s Berichte. II. 321. Nerita. Phillips betrachtet eine N. prototypa als neue Art, zu der die N. spirata als Varietät gehören soll. Geolog. Survey. II. 358. — N. Laffonii n. sp. durch Längsbänder ausgezeichnet, im Tertiärkalk auf dem Randen bei Schaffhausen, nach Merian, Baseler Gesellschaft. 31. Neritoma nov. gen. nach Morris bisher mit Nerita vereinigt, wird von demselben diagnosirt: testa ventricosa, crassiuscula, laeviuscula, epi- dermide indute, non umbilicata, spira brevi obtusa; anfractibus subca- rinatis, ullimo ventricoso; apertura subovali, obliqua; labro aecuto, bisi- nuato; labio incrassato, planulato, superno canalifero, non denticulato nec crenulato; impressione musculari elongato-ovata. Diese Diagnose ist nach einem Exemplare aus dem Portland entworfen. Die Arten sind jurassisch: N. sinuosa (= Nerita Sowb. Me. 16. 217. fig. 2. und Ne- rita angulata Sowb. Transact. geol. IY. 26. 23. fig. 2.): testa ventri- cosa, sublaevi, fuscescente, spira abbreviata, obtusa, anfractibus quatuor 161 convexiusculis, ultimo obtuse carinato, superne depresso; aperiura ob- longa, aus dem Portland von Swindon. — N. bisinuata (= Nerita Buvignier, Stat. min. geol. Dept. Ard. tab. 5. fig. 12. 13.): testa glo- bosa, sublaevi, spira depressa, obtusa, ultimo anfractu carinalo, ad su- turam canaliculato; apertura ovali vel semicirculari, im obern Oxford- thon von Launois. Quarterl. journ. geol. 1849. V. 332. Natica. Sharpe bestimmte aus dem Corniferous Limestone von Williamsville Conrad’s N. lineata. Quarterl. journ. geol. 1848. II. 170. — Dana bildet eine unbestimmte Art von Illawara, Geology tab. 10. fig. 3. und N. sarea Conr. tab. 19. fig. 7. von Astoria ab. Aus dem Zechsteindolomite am südlichen Harze beschreibt Geinitz, Zechstgb, 7. taf. 3. fig. 11—13. N. hercynica n.sp. klein, mit hervortretendem Ge- winde, welches aus 3 deutlich getrennten gleichmässig gewölbten Um- gängen besteht. Ueber die Muschelkalk-Art Norddeutschland’s, N. Gail- lardotü Lefroy mit ihrer zahlreichen Synonymie spricht v. Strombeck, Zeitschr. geol. Gesellsch. 1849. I. 126. 150. — Einen unbestimmbaren Steinkern aus dem Jura um Moskau bildet Rouillier ab, Bullet. nat. Moscou 1849. II, 353. tab. K. fig. 84. — Nur in seltenen Exemplaren fand Kner 1. c. 15. im Kreidemergel um Lemberg N. ercavata d’Orbg. und N. cassissiana d’Orbg.; während Geinitz, Quadersdstgh. 128. für die deutsche Kreide 7 Arten angiebt. — N. praelonga Desh. beschreibt L. v. Buch aus der Kreide Amerika’s. Monatsber. Berl. Akad. 1849, Dechr. 12. — Im Thone bei Görzig, Hermsdorf und Joachimsthal liegt nach Beyrich, Karstens Archiv 1848. XXI. 51. N. glaucinoides Nyst, — Eben diese zugleich mit N. hemiclausa Sowb. und N. sordida Swains. bestimmte Karsten 1. c. 18. aus dem Sternberger Gestein. — Genth fand im Hanauischen eine der N. epiglottina ähnliche Art, viel- leicht N. Achatensis Reel. Jahrb. 1848. 189. — Die österreichischen Tertiärarten sind: N. glaucina, N. compressa, N. millepunctata, N. glaucinoides Sowb. Haid. Ber. Ill. 14. 18.378. — Im Crag des Manche Dept. sammelte Hebert N. erassa Nyst (= N. patula Sowb.) und N. hemiclausa Sowb. Bullet. soc. geol. VI. 559. — Der Crag England’s birgt nach Wood 12 Arten: 1) operculo corneo: N. catenoides Wood (= N. glaucinoides Sowb.? N. Sowerbyi Nyst.) 141. tab. 16. fig. 10: testa ovato-globosa, ventricosa, laevi, polita; anfractibus 5—6 tumidis, depressis; spira productiuscula; apertura elliptica, obliqua; umbilico me- diocri aperto; N. catena Wood (= Cochlea catena Dosta, N. monili- fera Lamx., N. Nicolüi Forbes, ? N. glaucinoides Nyst.) 142. fig. 8.; N. Guillemini Payr. (Dech,, Phil.) fig. 1.; N. prozima Wood. 143. fig. 4: testa subglobosa, obliqua, laevigata, polita; anfractibus 5 sub- depressis, spira breviuscula; apertura semilunari; umbilico lato, labio calloso; N. varians Duj. (= N. hemiclausa Nyst, N. elevata Wood) fig. 6.; N. hemiclausa Sowb. 144. fig. 5.; N. cirriformis Sowb. 149, 11 162 fig. 7; N. helicoides Johnst, fig. 35 N. ocelusa Wood. 146. tab. T2, fig. 4: testa globosa, crassa, imperforata, laevigata; spira elevala; an- fräclibus 5 convexis; suluris profundis; apertura ovata; umbilico callo, complanato, prorsus obtecto; N. groenlandica Beer. fig. >. — 2) oper- culo calcareo: N. elausa Brod. (= N. consolidata Couth., N. septem- trionalis Möll.) 147. tab. 16. fig. 2; N. multipunctata Wood (= N. patula Sowb. Nyst, ? N. crassa Nyst) 148. fig. 9. — Die N. eirrifor- mis bei Wood ist nach Jeffroys mit der lebenden N. sordida Lamk. identisch. L’Instit. 1848. 354. Sigaretus. Im Sternberger Gestein glaubt Karsten 1. e. 18. 8. canaliculatus Sowb. erkannt zu haben. — Eine neue Art beschreibt Wood aus dem Crag England’s, S. ercavatus 149. tab. 15. fig. 12: testa minuta, auriformi, tenui, fragili; spira acula, prominula; anfracli- bus tribus depressis, obliquis, supra convexis, subtus planatis, imbriea- lis; ad marginem obtuse angulatis, transversim undulatostriatis, striis exilissimus; aperlura patente; umbilico magno, profundo. — Dana bil- det Geology, tab. 19. fig. 6. Conrad’s S. scopulosus von Astoria ab. Marsenia. Wood beschreibt aus dem Crag M. tentaculata (=La- nullaria tentaculata Mont., M. depressa Wood, Sigaretus tentaculatus Thorp.) 151. tab. 15. fig. 10: testa minuta, ovata, auriformi, tenui, fragili, pellucida, laevigata, polita; spira depressa; anfraetu convexius- culo; apertura patente; labro aculo arcuato; labio tenui reflexo. Velutina. Von dieser Galtung unterscheidet Wood 3 Arten: V. Iaevigata Flem. (= Helix laevigata Lin., V. rupicola Conr.) 152. tab. 19. fig. 8; V. undata Smith (= V. zonata Gould, V. elongata Wood) 153. fig. 10; V. virgata n. sp. fig. 9: testa auriformi, ovata, tenui, fragili; spira prominula; anfraetibus 2—3 tumidis, inflatis, trans- versim strialis; suturis profundis; aperlura ovata, ad basim angusliore; labio recurvo, planato. Calypiraea. Im Sternberger Gestein wies Karsten 1. ce. 12. ©. vulgaris Phil. nach und Wood im englischen Crag. ©. chinensis Flem. 159. tab. 18. fig. 1. Hebert im Crag des Manche Dept., C. muricata Bast (= C. squamulata und C. Renieri Nyst) Bull. soe. geol. VI. 559. Crepidula. Bei Steinabrunn findet sich Cr. unguiformis Haidin- ger Berichte IH. 15., welche Hebert auch im Crag des Manche Dept. erkannte Bull. soc. geol. VI. 559. — Dana bildet Cr. praerupta Conr. und eine fragliche Art von Astoria ab. Geology tab. 19. fig. 9—11. Hipponyz. Die Untersuchung einer neuen Art dieser Gattung aus der Kreide von Mastricht lässt Bosquet eine grössere Verwandtschaft derselben mit Crania, als mit den Calypträen erkennen. H. Dunkerana n. sp. hat eine schr schief kegelförmige, deprimirte Schale mit gewölb- tem Rande; Oberfläche ganz mit erenulirten concentrischen Wachsthums- lamellen bedeckt; innere Fläche mit hufeisenförmigem, gestreiftem 163 Muskeleindruck, dessen beide Arme sich vorn abrunden; hinten ist der Eindruck durchbrochen oder durch eine mittlere Längsrinne deutlich getheilt; der Träger ziemlich irregulär, allermeist sehr diek, bald auf der ganzen untern Fläche fixirt, bald nur mit einem Theile derselben, austernähnlich aus über einander gelagerten Lamellen bestehend, auf der Oberfläche schwach längs gefaltet, Falten von Wachsthumslamellen durchbrochen, auf der Innenseite 2 halbmondförmige Muskeleindrücke. Bullet. acad. roy. Bruxelles 1848. 1. 440. Fig. 1—5. Pileopsis. Poppelack eitirt P. hungarica von Steinabrunn, Hai- dinger Berichte VI., 15. und Dana bildet 2 neue Arten, P. tenella und P. alta von Harper’s Hill ab, Geology tab. 9. fig. 13. 14. Capulus. Wood beschreibt 4 Arten aus dem Crag England’s: C. ungaricus Flem. (= Patella ungarica Lin., P. unguis Sowb., Pile- opsis ungarica Brown, Lank.) 155. tab. 17. fig. 2; C. militaris Flem, (= Patella militaris Mont., C. recurvatus Wood, Pileopsis militaris Thorpe, Phil.) 156. fig. 3; ©. obliquus Wood, fig. 2: testa elongato- ovala, obliqua, distorta, subdepressa, laevigata, polita; vertice involuto, laterali; margine postico superposito und C. fallaz Wood 157. fig. 4: testa suborbiculata, depressa, laevigata, tenui, fragili; vertice obliquis- sime ad dextram revoluto, spiraliter intorto; margine postico impen- dente; basi dilatata, subovata. Emarginula. Auch von dieser Gattung beschreibt nur Wood 2 Arten aus dem Crag: E. fissura Duj. (= Patella fissura Lin., E. re- ticulata Sowb. Nyst, E. rosea Thorpe) 164. tab. 18. fig. 3. und E. crassa Sowb. 165. fig. 2. Cemoria. Unter dieser Gattung beschreibt Wood als ©. noachina Gould 166. tab. 18. fig. 5. Linne’s Patella noachina = P. fissurella Müll., Fissurella noachina Lyell, Puncturella noachina Lowe, Sypho striata Brown. Fissurella Kner unterscheidet F. Nechayi n. sp. aus dem Kreide- mergel von Lemberg von Patella semistriata Reuss. durch die beträcht- lichere Grösse, durch die bis zum Scheitel gehenden radialen Rippen, welche abwechselnd stärker und schwächer sind. Versteinr. Lembrg. 23. taf. 4, fig. 9. — F. italica wird von Steinabrunn citirt, Haidinger Berichte II. 15. — Wood beschreibt aus dem Crag F. graeca Sowb. (= F. apertura Flemm., F. cancellata Wood) 168, tab. 18. fig. 4. Tectura. Aus dem Crag Englands sind durch Wood 3 Arten be- kannt geworden: T. virginea (= Patella virginea Müll., P. aequalis Sowb. Nyst) 181. tab. 18. fig. 6; T. fulea (= Patella fulca Müll.) fig. 7; T. parvula (= Patella parvula Woodw., Lottia parvula Wood) 162. fig. S. Patella. Dunker characterisirt eine neue Art, P. tenuis, aus dem Lias bei Halberstadt: testa parvula, elliptiea, subconica, tenui, concen- trice subfiliterqgue striata; apice obtuso subeentrali. Palaeontogr. I. 177. 18 164 tab. 25. fig. 12. 13. — Geinitz versetzt 7 Arten. des deutschen Kreide- gebirges unter Acmaea, ohne den Grund dafür anzuführen. Quadersd- stgeb. II. 42. — Im Sternberger Gestein erkannte Karsten P. semi- striata Goldf. und P. compressiuseula n. sp. 1. c. 12. in liniengrossen Exemplaren, die der lebenden P. compressa ganz gleich sind. — P. vul- gata Lin. 183. ib. 20. fig. 8. wird von Wood aus dem Crag beschrieben. Chiton. 3 Arten werden von Wood aus dem Crag England’s auf- geführt: Ch. faseicularis Lin. 155. tab. 20. fig. 9; Ch. strigillatus Wood. 186. fig. 10: testa...., ceramis dorsalibus angulatis, subcarinalis; area dorsali magna, longitudinaliter et irregulariter striata; striis rugose gra- nulatis; areis lateralibus parvis et granulatis; ceramo ultimo magno, umbone subcentrali; apophysibus magnis convexis und Ch. Rissoi Payr. (Ch. arcuarius Wood) fig. 11: testa.... ceramis dorsalibus brevibus, convexis, fornicatis, non carinatis; area dorsali longitudinaliter striala; striis minute granulalis; areis lateralibus transversim striatis, striis ra- diantibus, granulatis; apophysibus subangulatis et prominentibus. Vermetus. Karsten eitirt 1. ec. 19. V. intortus Lamk. aus dem Sternberger Gestein. Eben diese Art und V. Bognoriensis Sowb. be- schreibt Wood 113. tab. 12. fig. 8. 9. aus dem Crag Englands. — V. gigas bei Steinabrunn. Dentalium. Das D. laeve aus dem Muschelkalk beschreibt von Strombeck in Zeitschr. geol. Gesellsch. 1849. 1. 128. 182, — Kner’s D. nutans n. sp. aus dem Kreidemergel von Lemberg ähnelt D. me- dium Sowb., noch mehr dem D. geminatum Goldf. und dem tertiären D. Bowei. Vsteinr. Lembg. 23. taf. 4. fig. 10. — Beyrich. beschreibt Exemplare dreier verschiedener Arten aus dem Septarienthone. Karst. Archiv 1848. XXU. 53. — Karsten eitirt 1. c. 11. aus dem Sternber- ger Gestein: D. elephantinum, D. dentalis, D. multistriatum, D. sub- striatum, D. entalis, D. striatum, D. strangulatum. — Non. Steina- brunn werden bezeichnet: _D. elephantinum, D. Bouei, D. incurvum, D. entalis. Haidinger, Berichte Ill. 15. D. grande erkannte Hebert, bei Limburg. Bullet, soc. geol. VI. 459. — Aus dem Crag Englands be- schreibt Wood D. costatum Sowb. 183. tab. 20. fig.1; D. entalis Lin. 189. fig. 2. und D. bifssum (= Ditrupa polita Wood) 190. fig. 3: lesta tereli, leviter arcuata, subulata, laevigata, glabra, polita; antice simpliei margine acula; postice bifida, in utroque latere fissa. Caecum. Diese eigenthümliche Gattung, deren Thier nach Clar- ke’s Untersuchungen den Trochiden verwandt ist, findet sich nach Wood mit 4 Arten im Crag Englands: C. trachea Flem. 115. tab. 20. fig. 5; ©. glabrum Flem. (= Dentalium glabrum Mont. Turt. Thorpe) 117. fig. 6; €. incurvatum (= Serpula incurvata Wolk., Cornuides major Brown) fig. 7; C. mammillatun Wood. tab. 16. fig. 4: testa tereti, ar- euala, subeylindrica, crassa, laevigata, polita; anlice aperta , marginata, postice elausa; clauso mammillato, excentrico. 165 Bellerophon. Richter fand B. striatus im Kalk des Bohlen, Pal. Thüringerv. 23. taf. 2. fig. 36. — B. obtectus n. sp. ist sehr klein, fast völlig involut, mit glallem Rückenkiel und herzförmiger Mündung, die Oberfläche mit Wachsthumslinien bedeckt, aus den Llandeiloschich- ten der Marloebay. Ist nur ein jüngeres Exemplar von B. Wenlocken- sis. Phillips, Geolog. Survey 11. 356. tab. 14. fig. 12. — B. duriensis n. sp. aus dem Schiefer von Vallongo, fast kuglig, genabelt, glatt, Oeffnung durch einen tiefen winkligen Sinus getheilt, 1’ gross, dem B. bilobatus zunächst verwandt. Sharpe, Quarterl. journ. geol. 1849. V. 153. -— @. Fischer characterisirt B. macrostomus aus dem Bergkalk von der Protva und Ocka: testa magna, ore maximo, semiovalo, umbi- lico lato, distante; spira lata depressa, non nisi leviter deerescente ver- sus apicem, subcarinata. Bullet. nat, Moscou 1848. I. 239. tab. 4. — Sharpe untersuchte B, bibolatus Sowb. aus dem Blue limestone von Cineinnati und B. profundus Conr. aus dem Pentameruskalk von Scho- harin. Quarterl. journ. geol. 1848, IV. 174. — Dana beschreibt in seiner Geology einen B. undulatus n. sp. (non Goldf.) tab, 10. fig. 4. von Harpers Hill, B. strietus n. sp. tab. 10. fig 5. und B. mierom- phalus Morr. fie. 6. von Illawara. Porcellia. In diese Galtung verselzt Sharpe den Cyrtolites or- natus bei Conrad und Vanuxem, welcher der P. Puzo und P. armata am nächsten verwandt ist. Die untersuchten Exemplare stammen aus der Hudsons River group vom Salmon River, aus dem Blue limestone von Cineinnati und von North Wales. Der Euomphalus Cornensis Sowb. Silur. Syst. tab. 22. fig. 16. ist auch wahrscheinlich eine der P. ornata nahestehende Porcellia. Quarterl. journ. geol. 1848. IV. 181. c. Pteropoda. Dana beschreibt in seiner Geology 4 Arten: Theca lanceolata. Morris tab. 10, fig. 7. von Illawara, Conularia inornata n. sp. fig. 8. von Glendon, der ©. irregularis Kon. ähnlich, ©. /aevigata Morris fig. 9, und €. tenuistriata M’Coy von Harpers Hill. — Theca anceps n. sp. aus den Wenlockschichten von Eastner Castle ist ein comprimirt kegelförmiges Gehäuse mit zwei scharfen Kanten und fein längsgestreif- ter Oberfläche. Salter, Geolog. Survey. II. 355. tab. 14. fig. 1. — 6. Fischer diagnosirt Conularia convera aus dem Kohlenkalk von Grigo- rieva, Gvt. Moskau; corpore conico, reclo, arliculato, articulis conve- xis; septis simplicibus; siphone magno centrali und Conularia elongata aus dem Grt. Kalouga: corpore conico, depresso, elongato; apice pro- longato, acuminato; siphone sublaterali. Bullet. nat. Moscou 1849. IM. 130. tab. 5. fig. 4. — Wood beschreibt aus dem Crag Englands als ‚einzigen Pteropoden, Cleodora infundibulum Wood 191. tab. 21. fig. 166 14: testa subulato conica, laevigata, infundibuliformi; antice aperta, dilatata; postice elongata, acula, extremitate compressa, ulrimque cari- nata. — Im Sternberger Gestein erkannte Karsten 1. e. 10. Creseis va- ginella Raug und Cr. Daudinüi? Vaginula Daudinii Sowb? Zu letztrer gehört Boll’s tertiärer Belemnit B. lanceolatus, den Boll selbst in sei- ner mehrfach erwähnten neuen Uebersicht nicht wieder erwähnt. d. Brachiopoda. Eine neue Klassification dieser Ordnung stellt J. E. Gray auf, alle übrigen Arbeiten beziehen sich nur auf einzelne Gat- tungen und deren Arten: so die von Davidson, Salter, Sharpe, Kutorga, Richter, Kner u. a. Von d’Orbigny’s terrains eretaces erschienen die Liefr. 127—748, welche den grössten Theil der Brachiopoden in der vom Verf. schon früher (compt. rend. 1847) dargelegten systematischen Anordnung enthalten. Gray’s Eintheilung der Brachiopoden beruht auf der Beschaffenheit der Arme und schliesst sich dadurch der von d’Orbigny entworfenen an, entbehrt aber der liefern Begründung, welche ihr allein Beifall verschaffen könnte. Gr. tadelt d’Orbigny, dass derselbe die Arbeiten Andrer benutzt und unnützer Weise neue Namen eingeführt habe. Die- ser Tadel trifft nach der vorliegenden Arbeit Gray selbst bei Weitem mehr als d’Orbigny, und wir können uns deshalb mit einer kurzen Uebersicht der neuen Eintheilung begnügen. I. Subelass., Ancylopoda. Mundarme zurückgekrümmt und an feste Anhänge der Ventralschale geheftet, Schale fein und dicht durchbohrt: Ord. I. Ancylobrachia, Arme an 2 vom Schlossrande der Ventralschale ausgehende und hoch hervorragende Platten geheftet. 1 Fam. Terebratulidae wozu gehören Sowerby’s glatte und Carpenter’s durchstochene Terebrateln, Epithyris Phill., Terebratula King, Cyelothyridae Phill., Magas Sowb., Terebra- tulina d’Orby, Terebrirostris d’Orby und Fissirostris d’Orby. Ord. 1. Cryptobrachia. Mundarme 2 oder mehrere festgewachsene lappige Fort- sätze darstellend. 2 Fam. Thecidaeadae, wohin Argiope Deslg., Me- gathyris d’Orbg., Thecidaea. — 1. Subelass. Helictopoda. Mund- arme in der Ruhe spiral aufgerollt, Mantellappen an die innere Ober- fläche der Klappen angelegt, Schale perforirt. Ord. III. Selerobrachia. Mundarme von einem schaligen, am Schlossrande der Ventralklappe entspringenden Bande getragen. 3 Famil. Spiriferidae Mundarme sehr stark, auf einer spiralen Leiste ruhend, wohin Spirifer Sowb., Delthy- ridae M’Coy, Spiriferidae King, Spirigera d’Orby, Spirigerina d’Orby, Martinia M'Coy, Atrypa Dolm., Athyris M’Coq, Strygocephalus. 4 Fam. Rhynchonellidae Mundarme verlängert, auf 2 kurzen Leisten ruhend, Schale nicht durchlöchert, mit strahlig gefalteter Oberfläche, wozu also 167 die gefalteten Terebrateln Buch’s, Hypotkyris Phill., Rhynchonella Fisch., Camerophoria King, Uncites Defr., Trigonosemus König; Rhynchora Dalm., Pygope Link, Pentamerus Sowb., Delthyridaea M’Coq. Ord.IV. Sareicobrachia Mundarme am Grunde fleischig, ohne Träger. 5 Fam. Productidae wohin Productus Sowb., Strophalosia King, Chonetes Fisch., Leptaena Dalm., Orthis Dalm., Strophomena Rafg., Calceola Lamk. 6 Fam. Craniadae wohin Crania Lamk., Orbieula Lamk., Crio- pus Poli. 7 Fam. Discinidae, deren Mitglieder mit Orbicula und Cra- nia verwechselt. 8 Fam. Lingulidae mit Lingula. Ord. V. Rudistae ohne Beweis für die richtige Stellung. 9 Fam. Radiolitidae wohin Radiolites und Caprina. 10 Fam. Hippuritidae mit Hippurites und 11 Fam. Caprotinadae mit Caprotina und Ichthyosarcolithes. Ann. a. magaz. nat. hist, 1848. II, 435—440. d’Orbigny beginnt tom IV. des terrains crelaces mit einer kurzen Einleitung in die Klasse der Bra- chiopoden und beschreibt dann folgende Gattungen und Arten: I, Ord, Brachiopoda. Fam. Lingulidae: Galtung Lingula mit der einzigen Art, L.. Raulinana n. sp. 10. tab. 490. — Fam. Rhynchonellidae Gattungen 1) Rhynchonella Fisch. wohin a) aus dem Neocomien Rh. Moutonana u, sp. 15. tab. 494. fig. 16—19. Rh. peregrina (= Terebr. peregr. Buch) 16. tab. 493; Rh. Agassizü n, sp. 17. tab. 494. fig. 1—4; Rh. Guerini n. sp. tab, 500. fig. 5—8; Ah. depressa (= Terebratula de- pressa Sowb., T. nuciformis Sowb., T. multiformis Roem., T. rostra- lina Roem., T. varians Roem., T. rostrata Leym., T, sulcata Forb.) 18. tab. 491. fig. 1—7; Rh. lata (= Terebratula lata Sowb., T. ele- yans Sowb., T. convera Sowb., T. gallina Roem., T. latissima Roem., T. plicatilis Leym., T. Gibbsiana Forb.) 21, tab. 491. fig. 8-17; Rh. Renauzana n. sp. 23. tab. 492. fig. 5—8; Rh. contracta (= Terebra- tula contracta d’Hombr.) 24. tab. 494. fig. 6—12. — b) aus dem Ap- tien: Rh. decipiens n. sp. 25. tab. 494. fig. 13—16. — c) aus dem Albien: Rh. sulcata (= Terebratula sulcata Park., T, gibbsiana Sowb.) 26. tab. 495. fig. 1—7; Rh. clementina n. sp. 28. tab. 495. fig. 3-12; Rh. Emerici n. sp. fig. 13—17; Rh. pecten n. sp. 29. fig. 13—22; Rh. polygona n. sp. 30. tab. 496. fig. 1—4; Rh. antidichotome (= Tere- bratula antidichotoma Buvign.) 31. tab. 500. fig. 1—4. — d) aus dem Cenomanien: Rh. Lamarckana (= Terebratula plicatilis Brong., T., postrata Sowb., T. costata Dech.) 33. tab. 496. fig. 5—10; Rh. con- torta n. sp. 34. fig. 14—17;, Rh. compressa (= Terebratula compressa Lank., T. alata Brongn., T. gallına Brong.), T. dilatata Sowb., T. de- pressa Reuss, T. rostrata Reuss, T. latissima Reuss.) 35. tab. 497. fiv. 1-6; Rh. Grasana n. sp. 88. fig. 7—11; Rh. Bertheloti n. sp. 39. — e) Aus dem Turonien: Rh. Cuvieri n. sp. 39. fig. 12 —15; Rh. Mantelliana (= Terebratula Mantelliana Sowb.) 40. tab. 48. fig. 1-5; Rh. difformis (= Terebratula difformis Lamk., T. dissimilis Schloth,, 168 T. deformis Defr.) Al. fig. 6—9. — f) aus dem Senonien: Rh. Bau- gasü n, sp. 43. fig. 10—13; Rh. vespertilio (= Anomia vespertilio Brocchi, Terebratula alata Lamk., T. vespertilio Buch.) 44. tab. 499. fig. 1--7; Rh. octoplicata (= Terebratula plicatilis Sowb., T. octopli- cata Sowb., T. subplicata Maut.) 46. fig. 8-10; Rh. subplicata (= Te- rebratula subplicata Maut.) 48. fig. 12—15; — Fam. Magasidae wo- hin Magas mit M. pumilus Sowb. (= Terebratula concava Lamk., T. pumilus Buch) 54. tab. 501 und Terebratulina mit T. auriculata (= Te- rebratula striatula Phill., T. auriculata Roem.) 58. tab. 502. fig. 3. 4; T. martinana n. sp. 59. fig. 8-12; T. campaniensis n. sp. 60. fig. 13—18; T. gracilis (= Terebratula gracilis Schloth., 7. rigida Sowb.) 61. tab. 503. fig. 1—6; T. echinulata (= Terebratula echinulata Duj. 63. fig. 7—11; T. Dutempleana n. sp. 64. tab. 504. fig. 1-85 T. striata (= Anomites striatus Wahlb., Terebratula striatula Mant., T. Defrancei Brongn., T. pentagonalis Phill.) 65. fig. 9—17; — Fam. Te- rebralulidae. Gattungen: Terebratula Arten aus dem Neocomien: T. tamarindus Sowb. (= T. subtrilobata Leym., T. pentacora Roem.) 72. tab. 505. fig. 1-10; T. pseudojurensis Leym. 74. fig. 11—16; T. praelonga Sowb. (= T. biplicata acuta Buch) 75. tab. 506. fig. 1-7; T. faba Sowb. (= T. longa Roem.) 77. fig. 8-12; T. Moreana n. sp. 79. fig. 13—16;, T. Carterona n. sp. 80. tab. 507. fig. 15; T. collinaria n. sp. 81. fig. 6-10; T. Marcusana n. sp. 82. fig. 11—14; T. semistriata Defr. (= T. suborbieularis d’Arch., T. arculata Roem., T. biangularis Dech.) 83. tab. 508. fig. 1-11; T, hippopus Roem,, 85. fig. 12-- 18; T. dephyoides n. sp. 87. tab. 509. — b) aus Neo- comien und Aptien: T. moutonana (= T. perovalis Roem.) 89. tb. 510. fig. 1—5; T. sella Sowb. (= T. biplicata Buch, T. lentoidea Leym.) 91. fig. 6-12; — c) aus dem Albien: T. Dutempleana (= T. bipki- cata Sowb., T. subundata Phill.) 93. tab. 511. fig. 1-8; — d) aus dem Cenomanien: T. biplicata Defr. (= T. plicata Sowb., T. phasco- Iina Lamk.) 95. fig. 9—15; T. lima Defr. 98. tab. 512. fie. 1-5; T. lacrymosa n. sp. 99. fig. 6-11; — e) aus dem Turonien: T. dispa- rilis n. sp. 100. fig. 12—19; T. obesa Sowb. (= T. albensis Leym.) 10I. tab. 513. fig. 1—4; f) aus dem Senonien: T. carnea Sowb. (= T. subrotunda Sowb., T. elongata Sowb., T. ovata Nilf.) 103. fig. 5-8; T. semiglobosa Sowb. (= T. subundata Sowb., T. interme- dia Defr., T. carnea Reuss, T. pectoralis Reuss, T. lentoidea Reuss) 105. tab. 514. fig. 1—4; T. Hebertana n. sp. 108. fig. 5—11.— Te- rebratella mit Arten a) aus Neocomien: T. reticulata (= Terebratula reticulata Pasch, T. Puschana Roem.) 112. tab. 515. fig. 1-6; T. oblonga (= Terebratula oblonga Sowb., T. quadrata Sowb., T. Menardi Leym.) 113. tab. 515. fig. ”—19; T. neocomiensis n. sp. 115. tab, 516. fig. 1—5. — b) aus dem Aptien: T. Astierana (= Terebratula trun- 169 cata Sowb,, T. Menardi Leym.) 116. fig. 6—12; — ec) aus dem Al- bien: T. Moreana n. sp. 117. fig. 13-19; — d) aus dem Cenoma- nien: T. Menardi (= Terebratula Menardi Leym., T. truncata Gein.) 118. tab. 517. fig. 1-15; T. pectita (= Terebratula pectita Sowb.) 120. fig. 16—20; T. carantomensis n. sp. 122. tab. 518. fig. 1-4; — e) aus dem Senonien: T. santonensis (= Terebratula santonensis d’Arch.) 123. fig. 5—9; T. Bourgeoisi n. sp. 124. tab. 519. fig. 10— 16. — Terebricostra mit T. neocomiensis n. sp. 127. fig. 1—5; T. arduen- nensis n. sp. 128. fig. 6—10; T. Iyra (= Terebratula Igra Sowb.) 129. tab. 519. fig. 11—19. — Fissirostra mit F. recurva (= Terebra- tula reeurva Defr.) 133. tab. 520. fie. 1—8; F. elegans n. sp. 134. fig. 9—13; F. pectita n. sp. 136. fig. 14— 18. — Die Tafeln laufen noch bis tab. 578 und enthalten den Rest der Brachiopoden und den grössten Theil der Abrachiopoden. Siphonotretaeae ist eine neue von Kutorga in den Verkandl. Petersb, mineral. Gesellsch. 1847. 250. taf. 6. 7. aufgestellte Brachio- podenfamilie mit 4 Gattungen. Es sind freie Brachiopoden, deren Rückenschale einen kurzen, ganz geraden, niemals gekrümmten, durch- bohrten Schnabel hat. Dieser ist solid, nur von einem engen, schief von aussen nach innen laufenden Kanale oder Sipho durchbohrt, ent- weder hoch über dem Schlossrande stehend oder in derselben Ebene als die Schlossseite liegend. Die Schalen stets ohne Kiel und Bucht, ihre Seiten stets bogenförmig, die Ränder ohne Falten, Zacken und Ausschnitte. Die innerste zarte Schicht der Schalen nennt K, die Perl- mutterschicht, die änssere dickere hornartige die Epidermalschicht, welche zugleich den Sipho auskleidet. Zwischen beiden liegt die dicke kalkige Schale, die aus sehr flachen Ringen gebildet ist. Auf den sich gegenseitig bedeckenden Flächen dieser finden sich einfache oder we- nig verzweigle strahlige Leisten, die den Rand des Ringes nur selten erreichen und durch Falten des Mantelrandes erzeugt worden sind. Die Stacheln auf der Oberfläche sind auf derselben Fläche der An- wachsringe befestigt, sind glänzend glatt, hohl, scharf zugespitzt. Ihre Basis geht durch die Epidermal- und Kalkschicht und hebt die Perl- multerschicht warzenartig empor. Sie ist aber völlig geschlossen und es können daher die Stachelröhren keinen Theil an der Respiration gehabt haben. Die vier Gattungen sind folgende: 1) Siphonotreta Vern. Die Dorsalschale mehr gewölbt, als die Bauchschale. Der gerade, von einer rundlichen, schief gegen den Rük- ken gekehrten Oeffnung durchbohrte Schnabel schwankt vom Schloss- rande zum Mittelpunkte der Klappe, ohne jedoch beide Extreme zu erreichen. Keine Spur von Area. Von der Oeffnung geht ein sich allmählig verengender Kanal bis hinter den Schlossrand. Bauchschale kürzer, rundlicher, flacher, mit halbkreisförmigem Schlossrande und 170 randiger Scheitelspilze. Innerer Schlossrand mit Lamellen. Die horn- artige Epidermalschicht sehr dick. Sipho nach innen geöffnet oder geschlossen. Arten in silurischen Kalkschichten und zwar: S. unguieu- lata tab. 6. fig. 4-6. Brickawlowsk, Pulkowa, Zarskoje-Sjelo; 8. fornicata n. sp. fig. 7: Rückenschale stark gewölbt, Oeffnung klein, untrer Theil der Schnabelfläche tief in die Bauchschale eingedrückt, Oberfläche chagrinartig, bei Gostilitzi, S. verrucosa Vern, tab. 7. fig. 1; 5. aculeata n. sp. fig. 3: eine Reihe dicker Stacheln auf jedem An- wachsringe der flachen Schale, Schnabel sehr kurz, spitzig, am Schloss- rande gelegen, seine hintere Fläche mit rinnenarligem Ausschnitt, beide Klappen fast gleich; S. conoides n. sp. fig. 2: Dorsalschale kegelför- mig mit diekem hohen Schnabel, hintere Schnabelfläche flach, Bauch- schale mit deutlichem Wirbel, Oberfläche concentrisch gefurcht, mit feinen und dicken Stacheln besetzt; S. tentorium n. sp. fig. 4: Schna- bel in der Mitte der Dorsalschale, diese daher flach kegelförmig mit concentrischen Ringen, Bauchschale unbekannt; $. fissa n. sp, fig. 9: flach terebratelartig, mit horizontalem stumpfen, nur wenig über die Schlossseite gehobenen Schnabel, dessen Siphonalöffnung spaltenförmig nach vorn sich erweitert, Anwachsringe auf der Oberfläche Reifen bil- dend, welche haarfeine und sparsamer dickere Stacheln getragen haben, Umriss oval, Bauchklappe etwas breiter als die Rückenklappe. — G. Fischer erwähnt das Vorkommen der 5. unguiculata d’Orb. bei Maloarkhangelsk. Bullet. nat. Moscou 1848. IV. 462. und Morris eine neue Art S. anglica aus dem Schiefer von Wenlock. L’Instit. 1849, 415. Auch Dana bil- det Geology tab. 2. fig. 7. eine neue Art, S. curta von Glendon ab. 2) Schizotreta nov. gen. Schnabelspitze ziemlich hoch, aber nicht mittelständig, Schlossfläche steil gewölbt, die eng geschlitzte Si- phonalöffnung vor der Schnabelspitze gegen den Rückenrand — also voriger Gattung entgegengesetzt — laufend, concentrische erhabene Anwachsreifen, Bauchklappe flach mit kleinem Wirbel, Schalenoberfläche glatt. ohne Stacheln und Warzen. Die einzige Art ist Sch. elliptiea n. sp. tab. 7. fig. 6: niedrig, schief kegelförmig, elliptisch, mit unter der Loupe deutlichen Radialleisten, Schlossfläche steil gewölbt, Stirn- fläche allmählig sich abdachend. 3) Acrotreta nov. gen. Rückenschale hoch kegelförmig, die drei- seitige Schlossseite flach mit verticaler mittelständiger Rinne, in deren oberem Ende die stumpfovale Siphonalöffnung liegt, Bauchschale flach mit randlichem Wirbel, Schlossrand geradlinig, Oberfläche stachel- und warzenlos, nur mit zierlichen Anwachsrunzeln. Arten: A. subeonica n. sp. tab. 7. fig. 7: dick kegelförmig, Rinne der Schlossseite eng und deutlich, Anwachsrunzeln zahlreich und horizontal; A. disparirugata n. sp.: die Kegelschale in der Richtung der Schlossfläche comprimirt, diese selbst sehr breit mit flacher Längsvertiefung, Anwachsrunzeln auf 171 Schloss- und Stirnseite in entgegengesetzter Richtung gebogen, dort eonvex nach oben, hier parabolisch gegen die Basis, bei Zarskoje- 'Sjelo; A. recurva n. sp. fig. 9: der Kegel nach der Schlossfläche hin leicht gebogen, mit sehr deutlicher Längsrinne, von ebenda. 4) Aulonotreta nov. gen. (= Obolus Eichw., Ungula Pand.) Schale fast gleichklappig und gleich gewölbt, Rückenklappe mit kur- zer, flacher, randiger Schnabelspitze, Bauchklappe ohne Schnabel, Schloss- rand bogenförmig mit ebensolcher längsgestreifter Artikulationsfläche, welche eine tiefe Querrinne trägt, Oberfläche nur mit schwachen Ra- dialleistehen oder mit hohen concentrischen Leisten bedeckt. Arten: Au. polita n. sp. tab, 7. fig. 10. queroval, mässig gewölbt, glänzend glatt, mit einfachen Anwachsrunzeln und kaum sichtbaren unterbroche- nen Radialleisten, Bauchklappe vollkommen kreisrund, am Luga bei Jamburg ; identisch sind Eichwalds Obolus Apollinis, O. silurieus, O. ingrieus und v. Buch’s Orthis ungula; An. sculpta n. sp. fig. 11: stark gewölbt, bauchig, sehr dick, Anwachsringe dick, dazwischen an- geschwollene concentrische Reifen, Schnabelspitze vom Sipho zuweilen bogenförmig ausgeschnitten, zuweilen ganz, bei Zarskoje-Sjelo, iden- tisch mit Obolus antiquissimus. Weshalb K. für schon bekannte For- men neue Namen gewählt hat, vermögen wir nicht einzusehen. Prodwetus. Sharpe untersuchte Exemplare aus der Chemung- und Hamiltongroup von Bath und Tioga, die er fraglich zu Pr. fraga- ria Sowb., Pr. plicatilis Sowb. und Pr. scabrieulus Sowb. (= Stro- phomena laerymose Conr.) stellt. Quarterl. journ. geol. 1848. IV. 480. — Dana beschreibt 1. c. 2 Arten von Illawara, Pr. brachythaerus Sowb. tab. 2, fig. 8. und Pr. fragilis n. sp. tab. 2. fig. 7: abgerundet vier- seitig, Oberschale sehr gewölbt, steil abfallend, Schlossrand die grösste Breite messend, Oberfläche mit feinen unregelmässigen radialen Strei- fen und concentrischen Runzeln. — Pr. Twamleyi nennt Davidson eine neue Art aus dem obern silurischen Kalk von Dudley. Sie ist quer- oval, sehr gewölbt, fein und unregelmässig längs gestreift, ihr Schloss- rand sehr kurz. Bullet. soc. geol. 1548. V. 315. tab. 3. fig. 5. — Aus dem deutschen Zechsteine beschreibt Geinitz: Pr. horridus Sowb., Pr. Leplayi Vern. und Pr. Cancrini Vern. Zechstgb. 15. taf. 6, fig.1—19. Chonetes. Davidson fand Ch. striatella (= Orthis striatella Dalm.) in allen Gliedern des obern silurischen Systemes in England verbrei- tet. 1. ce. — G. Fischer erwähnt Ch. sarcinulata Kon, von Geletz nebst Ch. globosa n. sp.: valva dorsali valde globosa laevigata, area tubulis mobilibus numerosis donata und Ch. nana d’Orby von Karova. Bullet. nat. Moscou 1848. IV, 462. tab. 11. fig. 5. — Sharpe bestimmte Ch. carinata Conr. von Genesen und Ch. elegantula Hall aus der Hudson- river group von Toronto und dem Trentonkalk von Jacksonburg. Quart. journ. geol. 1848, IV. 480. 172 Leptaena. In den obern silurischen Schichten Englands unter- schied Davidson 15 Arten, von denen L. depressa, L. euglypha, EL. funieulata, L. imbrex, L. filosa, L. antiquata, L. minima, L. laevigata L. stricea und L. lepisma schon bekannt sind, die übrigen aber nen: L. Waltoni: halbkreisförmig, sehr schwach convex, mit zahlreichen Streifen, in deren Zwischenräumen noch feinere Streifen inne liegen, Bauchschale leicht concav, Area kürzer als die Schale breit, Deltidium wie bei L. funiculata, in Wenlockschichten bei Falfield; L. Duvalü: deprimirt oder leicht convex, quer verlängert, mit 15—20 dicken Fal- ten und kleineren dazwischen, in Wenlockkalk bei Walhal; L. trans- versalis sehr variabel; L. scabrosa: dick, unregelmässig, halbelliptisch, Bauchschale convex, Rückenschale flach oder selbst concav, mit unge- fähr 50 Falten, in Wenlockkalk von Dudley und Benthall Edge (zu d’Orbigny’s Strophomena gehörig); L. Fletscheri bei Benthall Edge und in Gothland. Bullet. soc. geol. 1848. V. 316. tab. 3. Diesen Ar- ten fügt D. später noch eine L. Grayi n. sp. klein, quer vierseilig, abgerundet, mit 9—11 starken Falten und je 1—2 kleinere dazwischen, mit ziemlich grosser Area und einem Deltidium, von Wenlock hinzu und gibt folgende Liste der im Lias und Marlstone Frankreichs und Englands vorkommenden Arten: L. liasina, L. Bouchardt, L. Moorei, L. Pearcei, L. granulosa n. sp. aus dem Thone des Marlstone zu Ilminster, klein, breiter als lang, Dorsalschale convex, Bauchschale eon- cav, Oberfläche granulirt, unter der Loupe mit 12—14 Reihen starker Granulationen und zwischen je 2 Reihen noch 3 Reihen feinerer. 1. c, v1. 271. e. fig. — Verneuil characterisirt eine besondere Gruppe von Arten durch das Deltidium, welches sich in der dreiseitigen Oeffnung allmählig von oben zur Basis ausbildet, so jedoch, dass die Spitze der Oeffnung frei bleibt, also Leptänen mit terebratelnartiger Perforation. Es gehören in diese Gruppe folgende z. Th. schon bekannte, z. Th. neue Arten: L. alternata Conr. Das Deltidium lässt eine sehr kleine runde Oeffnung, welche nur bei alten Exemplaren geschlossen ist, im Trentonkalk Amerika’s. L. planoconvexa Hall mit einer kleinen run- den, mehr im Schnabel als im Deltidium ausgeschniltenen Oeffnung, von ebenda; Z. sulcata n. sp. durch den vierseitigen Umfang und den constanten Sinus der Dorsalschale von voriger verschieden, von ebenda; L. Lovenüt, L. antiquata, L. scabrosa, L. analoga, L. depressa, L. te- nuistriata, L. planumbona, L. liasina. Bullet. soc. geol. V. 347, Auf Gothland kommen nach V. 2 neue Arten vor: L. Lovenü klein, brei- ter als lang, asymmetrisch, Dorsalklappe convex, knieförmig nach vorn übergebogen, mit 6--7 von Wachsthumslinien durchschnittenen Radial- falten, Oeffnung in der Schnabelspitze, Area hoch und flach, Bauch- schale eben oder concav, mit niedriger Area und mit der Zeichnung der Rückenschale, von L. Stephani Barr. nur durch die Area verschie- 173 den, obersilurisch; L. aenigma klein, vierseitig, Rückenschale convex mit fachem vom Rücken zur Stirn eingesenktem Sinus, Schlossrand die grösste Breite der Schale messend, untersilnrisch in Dalecarlien. Ausser diesen beiden finden sich auf Gothland: L. euglypha, L.. funi- culata, L. imbrex, L. transversalis, L. Fletscheri, L. lepisma, L. de- pressa. 1. e.. 340. tab, 4. fig. 5. 6. — L. lepisma in einer kleineren Varietlät aus den obern silurischen Schichten von Aymesiry und ZL. iransversalis aus North Wales berichtet Salter, Geolog. Survey II. 371. tab. 26. — Sharpe bestimmte folgende amerikanische Arten: L. alter- nata Conr. (= L. deltoidea Vern.) aus dem Blue limestone von Cin- einnali; L. deltoidea Conr. aus der Hudsonsriver group von Quebeck, L. demissa Cour. aus der Hamilton group von Creak, wegen des Man- gels der Perforation wahrscheinlich eine eigenthümliche Gattung bil- dend; L. depressa His. (= Strophomena rugosa Conr., Stroph. undu- lata Hall, L. tenuistriata Hall) aus dem Blue limestone von Cincinnati, der Niagaragroup von Lockport, dem Pentameruskalk von Genesen, dem Delthyriskalk von Schoharin ete., mit einer Oeffnung in der Schnabel- spitze der Dorsalschale über einem Deltidium und je nach dem Alter verschieden an Umtang; L. imbrex Vern. aus der Hudsonsriver group von Toronto und L. sericea Sowb. (= L. semiovalis Conr.) von ebenda und Cincinnati. Quarterl. journ. geol, 1848, IV. 172. — Strophomena. Die zweifelhafte Stellung mancher Arten ob zu Leptaena oder zu Orthis veranlasst Sharpe die Gattung Strophomena als verbindendes Glied zwischen beiden durch zuverlässige Charactere zu begründen. Für Orthis hält er die dreiseitige Oeffnung in der Area als unterscheidend und bezeichnend fest, wodurch deren Arten von Leptaena und Strophomena getrennt werden. Diese beiden unterschei- den sich darin, dass Strophomena eine regelmässige Form und Falten, fast flache und regelmässig gekrümmte Klappen hat, während Leptaena unregelmässig gefaltet und plötzlich und stark gebogen ist. Ausserdem bietet die Schlossbildung noch wichlige Unterschiede, indem bei Lep- taena die beiden Zahnlamellen durch eine Leiste mit einander verbun- den, und die Muskulareindrücke deutlich umgränzt sind, was bei Stro- phomena nicht der Fall ist. Dieser Bestimmung Sharpes ist Davidson beigetreten; die von Sharpe untersuchten Arten sind: Str. arctosiriata Hall aus der Hamiltongroup von Creek und der Chemunggroup von Tioga; Str. bifurcata Hall aus der Chemung group von Corming;, Str. chemungensis Conr. aus denselben Schichten von Phillipsburg und Mans- field; Str. grandis Sowb. (= Orthis leptaenoides? Emmon.) aus Tren- tonkalk von Jacksonburg, Bluekalk von Cincinnati; Str. pecten His. (= Str. subplana Conr.) aus Pentamerus und Delthyriskalk von Scho- harin; Str. planumbona Hall aus Bluekalk von Cineinnati und Richmond: Str. radiata Vanux. (= Str. punciulifera Vanux.) aus Pentameruskalk 174 von Schoharin; Str. Sharpei Vern. aus Hamiltongroup von Moskou; Str. striata Hall aus Trenton- und Pentameruskalk von Schohsin; Str. syntalis Conr. aus der Hamiltongroup; Str. umbraculum Buch aus der Chemung group von Tioga; Str. varistriala Conr. aus Pentameruskalk von Schoharin. Quarterl. journ. geol. 1848. IV. 178. — Die von $o- werby im Siluriansystem beschriebene Orthis erpansa und 0. pecten vereinigt Salter in eine Art und stellt sie unter Strophomena. Er fand Exemplare in den untern silurichen Schichten von Welchpool und Ha- ferfordwest. Unter Str, compressa begreift derselbe ferner Orthis com- pressa Sowb., O. ezpansa concentrica Port., O. pecten Portl.? 0. rufigera Portl., O0. Asmusi M’Coy, O0. concentrica M’Coy, D. pseudo- pecten M’Coy nach Vorkommnissen im Caradocsandstein in Montgo- meryshire und Meath. Auch versetzt er Orthis alternata Sowb. von Akton Skott, O. filosa Sowb., O. applanata Salter und Anomia pecten Linn. (= 0. pecten Dalm., O. Asmusi Vern.) unter Strophomena, deren generelle Charactere er in den geraden Schlossrand, in die nur an der Bauchschale entwickelten Area, in die beiden stark divergirenden Zähne dieser Klappe u. s. w. legt. Geolog. Survey Il. 377. Orthis. Von dieser Gattung führen die obern silurischen Schich- ten Englands nach Davidson 13 Arten, von denen 0. elegantula Dalm., 0. hybrida Sowb., ©. pecten Dalm., O. biloba Vern., O. rustica Sowb., O. sinuata Hall, 0. Davidsoni Vern., O0. biforata Vern. bereits be- kannt sind, die übrigen aber neu: O. d’Orbignyi aus dem Wenlock- kalk von Dudley, der O. pecten zum Verwechseln ähnlich; 0. aequi- valvis beide Klappen fast gleich convex. Area der Dorsalschale elwas breiter und gekrümmter als die der Bauchschale, Oberfläche mit feinen gespaltenen Rippen bedeckt, im Wenlockkalk von Walsall; 0. Wal- sallii halbkreisförmig deprimirt, mit zahlreichen feinen auf der Scha- lenmitte sich gabelnden Falten, Area so lang als die Schale breit, von ebenda; 0. Bouchardi fast vierseitig, etwas breiter als lang, Bauch- schale mit mittlerer Depression, Area der Dorsalschale sehr hoch, Ober- fläche mit 5—6 sich spaltenden Rippen, im Wenlockkalk bei Benthall Edge; 0. lewisü fast kreisrund, convex, mit einfachen Rippen, Area der Dorsalschale sehr hoch und gerade und besonders durch die höhere Ventralarea von ©. Davidsonü verschieden. Bullet. soc. g&ol. 1848, V. 319. — Auf Gothland erkannte Verneuil 0. punctata n. sp. eine kleine von O. connivens Phill. durch den nicht gebogenen, sondern horizontalen Stirnrand und durch die unter der Loupe fein punclirte Oberfläche verschiedene Art, ferner 0. Davidsoni n. sp. von O. calli- gramma durch die Form der Area unterschieden, O0. elegantula Dalm., O. basalis Dalm., O. hybrida Sowb., O. rustica Sowb ,„ O0. pecten Dalm., 0. biloba Vern., O. biforata Vern. Ebenda. 341. tab. 4. fig. 8-10. — 0. inflata beschreibt Salter aus den untern silurischen Schichten 175 von North Wales und zugleich eine Varietät derselben als retrorsa aus dem Kalk von Llandeilo.. Auch die 0. testudinaria von ebenda characterisirt $. und identifieirt mit ihr 0. argentea His., O. teiragona und O. ventroplana Roem., O. opercularis Vern., und mit der O0. cal- ligramma vereinigt er O0. moneta Eichw., 0. callactis Dalm., 0. vir- gata Sowh., 0. orthambonites Buch, O. ovata Buch, O. demissa Dalm., 0. flabellulum M’Coy, Orthambonites transversa ete. Pand., O. con- vexa Pand., Productus orbicularis Pand., Spirifer plicatus Sowb., O. rustica Sowb., O0. rigida und O. Walsallü Davids., ©. grandis Portl. Geolog. Survey 11. 374. — O. confinis n. sp. aus dem untern Silur- kalk von Ayrshire ist der 0. vespertilio ähnlich, flach, die grösste Breite im Schlossrande gelegen, Falten vom Schnabel zum Rande an Breite zunehmend und sich ein- bis zweimal theilend. Salter, Quart. journ. geol. 1849. V. 15. tab. 1. fig. 4. — Als 0. Berthoisü n. sp. bildet Ruuault vier Exemplare von Louyere ab, welche in der allge- meinen Form auffallend unter einander abweichen, aber dennoch der- selben Art angehören. Das eine Exemplar hat einen breit und quer ovalen Umfang, das andere einen kreisrunden, das dritte einen hoch- ovalen, das vierte einen hoch und schief ovalen. Enge mehrfach sich theilende, flache Falten strahlen in radialer Richtung vom Wirbel aus und werden von entfernt stehenden concentrischen Linien durch- schnitten. Bullet. soc. g&ol. VI. 88. — G. Fischer erwähnt das Vor- kommen von 0. Hardensis Phill. im Kalk von Gelatz. Bullet. nat. Mos- cou 1848. IV. 460. — Im Schiefer von Vallongo erkannte Sharpe fol- gende Arten: 0. noctilio n. sp. fig. 2: Schale ziemlich flach, die Länge gleich 2 Drittheilen der Breite, Dorsalschale leicht convex mit flachem Kiel, Ventralschale ziemlich flach mit flachem Sinus, Area niedrig, Ober- fläche fein eoncentrisch gestreift, 15 vom Wirbel ausgehende Falten, welche auf der Seitenmitte in 50, am Rande auf 60—70 vermehrt sind, der ©. bilobata und 0. vespertilio sehr ähnlich, ©. miniensis n. sp. fig. 3: Rückenschale mässig convex mit schwachem Kiel, Bauchschale flach mit seichtem Sinus, grösste Breite im Schlossrande, Seiten und Stirn abgerundet, Oberfläche mit deutlichen Querstreifen und mit 20-30 einfachen runden, durch ebenso breite Zwischenräume getrennten Rip- pen; 0. duriensis n. sp. fig. 4: concav-convex, halbkreisförmig, grösste Breite im Schlossrande, Bauchschale leicht concav mit breitem seichtem Sinus und 50 radialen Rippen, die durch grössere Zwischenräume ge- trennt sind, Area ziemlich hoch, O. lusitanica n. sp. fig. 9: concav- convex, grösste Breite zwischen Schlossrand und Seitenmitte, Seiten und Stirn gerundet, Dorsalschale regelmässig convex, Area ziemlich breit, Bauchschale etwas concav mit schmaler Area, Oberfläche fein concentrisch gestreift und mit 24—30 einfachen runden gleichen, durch breite flache Zwischenräume getrennten Rippen. Quarterl. journ. geol. 176 1849. V. 151. tab. 6. — Von den amerikanischen Arten untersuchte Sharpe 14, nämlich: O. carinata Cour. aus Marcellusshale, Hamilton- und Chemung groupe von Le Roy, Moskow, Northville und Orwigs- burg; 0. carinata Hall aus der Chemung groupe von Chemung; 0. eximia Vern. vom Genesen; 0. elegantula His. (= 0. canalis Sowb.) vom Genesen und Lockport; O0. fissicosta Hall aus dem Bluekalk von Cineinnati; O0. hybrida Sowb. (= 0. lenticularis Vanux., O. lentifor- mis Hall.) aus Deltihyriskalk von Schoharin; O0. Michelini Leym. (= 0. filiaria Phill.) aus der Hamiltongronp von Ovid.; O0. nitens Vanux. aus dem ÖOneidaconglomerat der Weyne CP; O0. orbicularis Sowb. aus dem Deltthyriskalk von Schoharin; 0. opercularis Vern. aus der Hamilton- group von Creek; O0. parva Vern. (= 0. strialula Emm.) aus dem Blue- und Trentonkalk von Jacksonburg und Cineinnati; O. resupinata Sowb. aus dem obern Pentamerus- und Corniferouskalk von Schoha- rin und Onondaga; O. sinuata Hall aus dem Bluekalk von Cincinnati und Richmond; O. testudinaria Sowb. aus dem Bluekalk und Hudsons- rivergroup von Quebeck, Montreal und Cincinnati. Bei 0. carinata Conr. macht Sh. darauf aufmerksam, dass Conrad selbst diesen Namen bei einer andern Art angewandt habe und dass Hall’s Art gleiches Na- mens ebenfalls verschieden sei. Die eigentliche O0. carinata ist durch ihre Hinneigung zu Strophomena und Leptaena eine generell merk- würdige Form. Sie hat die dreiseitige Schlossöffnung, aber ist concav convex, ihr Umfang halboval, ihr Schlossrand fast der grössten Breite gleich, Area der Dorsalschale dreiseitig, Dorsalschale convex mit stark abfallenden Seiten und von starken einfachen Falten bedeckt, ähnliche Falten auf der concaven Bauchschale, also der 0. semicireularis und O. calligramma zunächst verwandt. O0. parva ist nach Sharpe von den englischen Geologen mit O0. elegantula unter dem Namen 0. canalis verwechselt worden. 1. ce. 1848. IV. 173. — Geinitz beschreibt 0. pe- largonata Schloth. n. sp. aus dem Zechsteine. Zechstgb. 13. taf. 5. fig. 11—15. — 0. erispa n. sp. aus der Kreide von Lemberg ist eine kleine zierliche Art mit stark übergebogenem Schnabel der Dorsalschale und rundlicher ziemlich grosser Schnabelöffnung, Area gross, höher als breit, Umfang der Schale oval, Dorsalschale mit flachem, von 2 Falten begrenztem Sinus, Oberfläche unter der Loupe mit regelmässig geordne- tem länglichen Körnchen besetzt. Kner, Versteinr. Lemberg. 32, a BR 1 ur Orthotriz nov. gen. gründet Geinitz auf 3 Arten aus dem Zech- steine, nämlich: O. lamellosus (= Productus horridus jun. Gein.), 0. Goldfussü (= Spondylus Goldfussii Mstr., Productus Goldfussi Kon.) und 0. ezcavalus ( Orthis excavata Gein., Gryphites aculeatus Jun, Schloth, Productus Leiisisanus Kon.). Zechstgb. 14. taf. 5. fig. 16-40, taf. 6. fig. 20-—23. cf. Verneuil, Bullet, soc. geol, 1848. V. 300, . 177 Delthyris. Eine specifisch unbestimmbare Schale aus dem Schie- fer des Thüringerwaldes bildet Richter ab, Pal. Thürivgerw. 45. taf. 6. fig. 210. Spirifer. Aus den obern silurischen Schichten Englands eitirt Davidson 7 Arten: Sp. cyrtaena Dalm., Sp. interlineatus Sowb., Sp. trapezoidalis Dalm., Sp. spurius Barr., Sp. erispus His., Sp. sulcatus His., Sp. pisum Sowb. Bullet. soc. geol. 1848. V. 324. — Derselbe beschreibt 1. ce. 344. tab. 4. drei neue Arten: Sp. Marklini sehr dick, vierseitig, mit sehr feinen orthisartigen Falten, mit tiefem Dorsalsinus und stumpfartiger Area, obersilurisch auf Gothland; Sp. Barrandei quer- oval, mit kurzem Schlossrande, mit 4 in 8-10 sich spaltenden dicken Falten jederseits der Bauchwulst und ausserdem fein gestreift, Dorsal- schale ziemlich gewölbt mit schwach gekrümmtem Schnabel, Area hoch und dreiseitig, von ebenda. — Als Sp. plicatellus führt Salter die Linneische Anomia plicatella — Delthyris cyrtaena Dalm. auf und be- trachtet Sowerby’s Sp. interlineatus als blosse Varietät dazu, ebenso den Sp. radiatus Sowb., die Cyrtia exzporrecta His. und C, trapezoi- dalis Dalm. Geolog. Survey. II. 381. — Von Orel und Gelatz bestimmte G. Fischer Sp. rostratus Schloth., Sp. Archiaci Murch., Sp. disjunctus Sowb. und Sp. mosquensis Fisch. (= Sp. Sowerbyi Fisch.). Bullet. nat. Moscou. 1848. IV. 460. — Dana bildet in seiner Geology folgende Arten ab: Sp. glaber Sowb. tab. 1. fig. 6. von Illawara, Sp. Darwinii Morris (= Sp. Hawskinsü Morris, Sp. paucicosta Sowb.) fig. 7. von Glendon, Sp. duodecimcostatus M'Coy tab. 2. fig. 1. vielleicht mit vo- riger identisch, von Illawara, Sp. indet. fig. 2. dem Sp. acuticostatus Kon. ähnlich, von ebenda und Glendon, Sp. vespertilio Sowb. (= Sp. antareticus Morris) fig. 3. von Illawara, Sp. phalaena u. sp. fig. 4. von Morris zu Sp. vespertilio gestellt und wohl mit Recht, von ebenda. — Von den amerikanischen Spiriferen hat Sharpe mehrere Arten un- tersucht. Sp. biforatus aus dem Blue Limestone von Cineinnati und Richmond variirt auffallend und es gehören als besondere Varietäten zu ihr Sp. chama Eichw., Sp. lyn& Eichw. = Delthyris acutilyrata Conr., jene mit einer Falte im tiefen Dorsalsinus und zweien auf der Ventralwulst, diese mit 2 in 4 sich theilenden Falten und in Amerika häufiger. Der Sp. biforatus im engeren Sinne hat 6 Falten auf der Wulst und 5 in der Bucht, die durch Theilung entstehen. Die Falten auf den Seiten theilen sich nur ausnahmsweise. Den von Verneuil mit Sp. biforatus identificirten Sp. dentatus hält Sh. für specifisch verschie- den. Er hat 3 gleiche Falten auf der Wulst und 2 in der Bucht. Mit ihm ist dagegen M’Coy’s Sp. /ynz identisch und desselben Sp. terebra- tuliformis (crucialis) gleichfalls von Sp. biforatus verschieden. Den von Hall unterschiedenen Delthyris macronotus aus der Hamiltongroup von Ovid und Creek versetzt Sh. unter Spirifer und behauptet sein 12 178 europäisches Vorkommen sei mit Sp. cuspidatus verwechselt worden. Er unterscheidet ihn durch die grössere Anzahl von Falten und die geringere Höhe der stumpfwinkligen Area, deren Scheitelwinkel 100-110, bei Sp. cuspidatus nur 80° misst. Die von Phillips Palaeooz. foss. Cornw. tab. 29. und von de Koning foss. Belg. tab. 14. fig. 1. abge- bildeten cuspidati gehören daher zu Sp. macronotus. Unter Sp. octo- plicatus stehen 2 Arten, nämlich die der Mineral-Conchologie aus dem Kohlengebirge und die des Silurian-Systemes tab. 12. fig. 7. aus dem Wenlockkalk. Letztere ist gemein auch im Staate New-York (Penta- meruskalk von Schoharie) und von Vanuxem als Orthis plicatus, von Hall als Delthyris plicatus aufgeführt. Dieser Speciesname muss ihr daher verbleiben. Sie hat eine kuglige Gestalt, einen starken gekrümm- ten Schnabel, 4—6 einfache rundliche Rippen jederseits der breiten, flachen, durch eine seichte Längsfurche getheilten Wulst, einen breiten ausgerundeten Sinus, eine concentrisch gestreifte Oberfläche und ihre grösste Breite fast in der Area. Die übrigen Arten sind: Sp. acan- ihota Hall (= Delthyris inermis Hall, D. cuspidata Hall) von Chemung, Sp. aperturatus Bronn aus der Chemunggroup der Alleghany C?, Sp. arenosus Conr. (= Delthyris arenaria Vanux., Sp. superbus Vern.) aus dem Oriskany Sandstone von Schoharie, Sp. biloba (= Delthyris cardiospermiformis His., Sp. sinuatus Sowb., Delthyris varica Conr.) aus der Niagaragroup von Wolcot, Sp. congestus Hall aus der Hamil- ton- und Chemunggroup von Ovid, Ludloville und Oneonta, Sp. eri- spus His. (= Delthyris staminea Hall) und Sp. decemplicatus Hall aus der Niagaragroup von Lockport, Sp. granuliferus Hall aus Niagaragroup von Creek, Sp. laevis Hall aus der Portagegroup von Ithaka, Sp. ma- cropleura Conr. aus den Delthyrisschichten von Schoharie, Sp. media- lis Hall aus dem Ludlow von Ovid, Sp. mucronatus Conr. aus der Ha- milton- und Chemunggroup von Creek, Phillipsburg, Tioga, Sp. meso- strialis Hall von Orwigsburg, Sp. niagarensis Conr. aus der Niagara- group von Lockport, Sp. radiatus Sowb. vom Genesee, Sp. ziezag Hall aus der Hamilton- und Chemunggroup von Moskow, Phillipsburg und Corning, Sp. undulatus Conr. aus den Delthyrisschichten von Scho- harie und Sp. Uri Flem. (= Sp. unguiculus Phill., Orthis nucleus Hall, 0. umbonata Conr,) von Schoharie, Le Roy, Seneka Lake, Genesee etc. Quarterl. journ. Geol. 1848. IV. 175. — Im deutschen Zechsteine erkannte Geinitz Sp. undulatus Sowb. und Sp. eristatus Schloth. sp. Zechstgb. 13. taf. 5. fig. 1—10. Davidsonia nov. gen. von Bouchard-Chantereaux auf eine von Verneuil in der Eifel entdeckte und zu Leptiaena gestellte Klappe be- gründet. Sie ähnelt der Crania antiquissima, ist quer oval, mit dem grössten Theile der untern Fläche fixirt, mit nicht scharf begrenzter Area und einem grossen Schlosszahne jederseits der Basis des Delti- 179 diums, zwischen derselben liegen die langen tiefen vordern Muskelein- drücke, während die hintern durch zwei starke Kegel von einander ge- schieden werden. Der Innenrand der Schale ist flach erweitert und mit ziemlich starken nach dem Rande hin anastomosirenden Streifen bedeckt, die Aussenseite mit concentrischen Wachsthumslinien geziert. Die Species nennt B. nach dem Entdecker D. Vernewilü. Ann. sc. nat. 1849. Aout. 92. tab. 1. fig. 2. Pentamerus. Die obern silurischen Schichten England’s führen nach Davidson P. Anigthü Sowb., P. Aylesfordü Sowb., P. galeatus und P. lingwiferus (= P. bubo Barr.) Bullet. soc. geol. 1848. V. 333. — Die amerikanischen Exemplare von P. galeatus aus dem Pentame- rus- und Delthyriskalk von Cedarville und Schoharie stimmen. nach Sharpe nicht völlig mit den europäischen überein, denn sie sind flacher, ihre Rippen, etwa 15 an Zahl, beginnen nahe am Schnabel und sind fast gleich stark, auch die innern Formen weichen ab. Auch P. laevis Sowb. (= P. oblongus Hall) vom Ohio und P. oblongus Sowb. vom Genesee bestimmte Sh. Quarterl. journ. geol. 1848. IV. 174. Atrypa. Die von Sharpe 1. e. untersuchten amerikanischen Arten sind: A. congesta Conr. von Medina und Schoharie, A. didyma His. von Schoharie, A. elongata Conr. (= Pentamerus elongatus Conr. aus Oriskany Sandstone von Schoharie und Frostburg, A. laevis Vanux. aus Pentamerus- und Delthyriskalk von Schoharie, A. limitaris Hall aus Marcellusschale von Le Roy, A. nitida Hall aus Niagaragroup von Lockport. A. peculiaris Vanux. (= A. singularis Vanux.) aus Oriskany- Sandstone von Schoharie und A. faumidaHis. (= A. tenuistriata Sowb.) aus Pentameruskalk. Magas. Diese Gattung untersuchte Davidson nach Exemplaren von M. pumilus und berichtigt die irrthümlichen Ansichten Sowerby’s und d’Orbigny’s. Die Art ist gleichseitig, ungleichklappig, rundlich oval, die Bauchschale in der Jugend flach, im Alter leicht convex, an der Stirn sanft gebuchtet, der Schlossrand schwach gebogen, die Rücken- schale regelmässig gewölbt mit dickem übergebogenem Schnabel, unter welchem eine dreiseitige, mit der Basis auf dem Schlossrande ruhende Oeffnung liegt, seitlich darunter zwei dicke divergirende Zähne mit convergirenden Spitzen, innere Fläche der Rückenschale mit einer mittlern stumpfen Längsleiste, jederseits derselben ein schmaler ebenso langer Muskeleindruck, auf der Innenseite der Bauchschale ein Gerüst, dessen Hauptstück eine mittlere scharfrandige Längsplatte ist. Diese erreicht in der Mitte der Schale ihre grösste Höhe. An den Zahn- gruben des Schlossrandes stehen ferner 2 dicke Höcker, von denen je ein Stielfortsatz mit einem mittlern Häkchen und bis an die Mittel- platte reichend ausgeht. Ein zweites Paar Kalkfortsätze steigt vom Gipfel der Mittelplatte gegen jene herab. Zu beiden Seiten der Basis 12* 150 der Mittelplatte liegen die Muskeleindrücke. Beide Schalen erscheinen unter der Loupe von zahlreichen feinen Poren bedeckt. Bei d’Orbigny terr. eret. tab. 01. ist die mittlere Wand des inneren Gerüstes zu niedrig gezeichnet und deren höchster Punkt an das entgegengesetzte Ende verlegt. Ferner fehlen die beiden obern Fortsätze bei d’Orbigny überall und die untern Fortsätze sind zu sehr horizontal gelegt, die Mittelleiste in der Rückenschale nur rudimentär angedeutet und die Muskeleindrücke mit ihrem wulstigen Rande vergessen. Bullet. soc. geol. 1848. V. 139. tab. 2. Terebratula. Specifisch unbestimmbare Steinkerne aus dem Kalke des Bohlen und 3 verschiedenen Arten angehörig beschreibt Richter, Pal. Thüringerw. 40. taf. 5. fig. 159°—161. — In den obern silurischen Schichten Englands erkannte Davidson 11 glatte und 18 ge- faltete Arten. Von erstern sind bereits bekannt: T. tumida (= T. te- nuistriata Sowb.) T. circe Barr., T. didyma Dalm., T. nitida Hall., T. compressa Sowb. (non MC), T. depressa Sowb., T. obovata Sowb., T. canalis Sowb., T. navicula Sowb., neu dagegen T. Capewelli: län- ger als breit, oval, der stark gekrümmte Schnabel verdeckt, die Oeff- nung völlig, Sinus breit und flach, Oberfläche netzförmig fein gestreift, im Wenlockkalk bei Walhall und in Amerika. Von den gefalteten Arten sind schon beschrieben: T. deflera Sowb.,. T. Wilsonii Sowb., T. sphae- rica Sowb., T. Stricklandü Sowb., T. bidentata His., T. erispata Sowb., T. pentagona Sowb., T. cuneata Dalm., T. marginalis Dalm., T. aspera, T. reticularis (= T. affinis Sowb.), und als neu werden characterisirt: T. Baylei, länger als breit mit sichtbarer Oeffnung unter dem Schna- bel und discretem Deltidium, Bauchschale mit 10—12 Rippen und klei- ner Mittelfalte, Rückenschale mit 8—10 Rippen, im Wenlockkalk bei Benthall Edge; T. Pomelii: breiter als lang, 4 Falten im Sinus und 7 jederseits, im Agmestrykalk von Sodgeley; T. Lewisü: breiter als lang, oval, Schnabel klein und spitz, Sinus ziemlich tief mit 3 Falten, selte- ner mit nur einer, jederseits mit S—10 Falten, im Wenlockkalk von Walhall; T. Grayi: irregulär, breiter als lang, glatt oder regelmässig und fein quergestreift, von ebenda; 7. Salteri: quer oval, mit runder Oeffnung in der Schnabelspitze und getheiltem Deltidium, Bauchschale mit 14—16, von denen die 4 auf der Wulst schwächer sind als die seitlichen, Rückenschale mit 3 kleinen Falten im Sinus und 5 jeder- seits, Oberfläche mit feinen Stachelröhren besetzt, von ebenda; T. Bou- chardii: länglich oval mit runder Oeffnung im Schnabel und getheil- tem Deltidium, 28 regelmässige feine Falten auf der Oberfläche, im Wenlockkalk bei Benthall Edge; T. Barrandei: fast rund, Schnabel und Deltidium wie vorhin, Bauchschale flach mit 7 Falten, Rückenschale hoch gewölbt mit 6 Falten, im Wenlockkalk von Walhall. Bullet. soc. geol. 1848. V. 326. tab. 3. — Eine T. bicarinata n. sp. aus dem 181 obern Silurkalke Gothlands beschreibt Davidson als sehr klein, läng- lich fünfseitig, Dorsalschale sehr convex, durch eine Mittelfurche in ihrer vordern Hälfte zweifaltig, Schnabel sehr klein, ohne Oeffnung, der T. navicula ähnlich. 1. c. 346. tab. 4. fig. 13. — Sharpe unter- suchte 12 amerikanische Arten. T. aspera Schloth. (= Atrypa squa- mosa Sowb., A. dumosa Hall, A. spinosa Hall) aus der Hamilton und Chemung group von Creek, Moskow und Chemung; T. retieu- laris Lin. (=T.affinis Sowb., Atrypa prisca Math., A. tribulis Hall, Hipparionyz consimilaris Vanux.) von Cincinnati, Lockport, Genesee, Cedarville u. v. a. O. ist vielfach verkannt worden. In der Jugend mit noch schwach ausgebildeten Rippen bildet sie die Atrypa aspera Sowb. Sil. Syst., wie auch von der T. aspera ganz unbegründet eine Atrypa squamosa getrennt worden. Die nordamericanischen Exem- plare mit Stacheln unterschied Hall als Atrypa spinosa und A. du- mosa. Die A. hystrie Hall von Tioga zeigt allerdings einen merk- licheren Unterschied in der Stachel- und Rippenbildung, aber dennoch bleibt auch ihre specifische Differenz zweifelhaft. T. bidentata His. (= Atrypa dentata Hall) aus Blue limestone von Cineinnati und Rich- mond; T. borealis Schloth. (= T. lacunosa Sowb., Atrypa laticosta Hall, A. eximia Hall) aus Pentameruskalk und Chemung group von Schoharie und Tioga; T. capax Conr. (= Atrypa increbescens Hall) aus Blue limestone von Cincinnali, ‘Richmond und Madison; T. cuneata His. von Lockport; T. modesta Hall von Cincinnati; T. nusola Sowb. aus der Hamilton- und Chemung group von Ouronta; T. Stricklandii Sowb. von Schoharie; T. unguiformis Hall (= Hipparionyz proxzimus Vanux.) aus Oriskany Sandstone von Schoharie und T. terminalis Emm. aus Blue limestone von Cineinnati. Quarterl. journ. geol. 1848. IV. 180. — Dana erwähnt in seiner Geology T. amygdala n. sp. (schon ver- braucht) tab. 1. fig.2. von Illawara, der T. hastata am nächsten ste- hend, vielleicht identisch; T. elongata Vern. fig. 3. und T. indet. fig. 4. der T. virgo Phill. ähnlich, von ebenda; T. indet. fig. 5. von Glendon und endlich von Astoria T. nitens Conr. tab. 19. fig. 1. — Geinitz be- schreibt aus dem deutschen Zechsteine: T. elongata Schl., T. pectini- fera Sowb., T. Geinitzana Vern., T. Schlotheimii Buch und T. su- perstes Vern. Zechstgb. Il. Taf. 4 Fig. 27 — 52. — Von Gelatz be- stimmte G. Fischer: T. concentrica Phill., T. Meyendorfiü d’Orbg., T. variabilis Schloth., T. fissuracuta d’Orbg., T. Bloediana d’Orbg., T. prisca Schloth., Bullet. nat. Moscou 1848. IV. 460. — Ueber die T. vulgaris Schloth. spricht v. Strombeck, Zeitschr. geol. Zeitg. 1849. 1. 156. 195. — Von Lemberg beschreibt Kner T. plicatilis Sowb., T. carnea Sowb., T. diplicata Sowb. und T. undulata Pusch. Vsteinr. Lemberg. 31. Taf. 5. fig. 5. 6. Hipparionyz. Dieses von Vanuxem aufgestellte, aber nicht ge- 182 nügend begründete Genus darf von Teerebratula nicht geschieden werden. H. consimilaris fällt mit Terebratula reticularıs und H. proximus mit T. unguiformis zusammen. Sharpe, Quarterl. journ. geol. 1848. IV. 180. Hypothyris. Zwei bekannte Terebrateln beschreibt und bildet Salter unter dieser Gattung ab, nämlich als A. semisulcata die T. se- misulcata, welcher eine Varietät der T. lacunosa und T. neglecta bei Sowerby identifieirt wird, und als H. borealis die T. lacunosa Schloth. Sowb. = Anomia lacunosa Lin., Acplicatella Wahlb., Terebratula pli- catella Dalm., T. borealis Buch, T. diodonta Dalm., T. bidentata Sowb. Geolog. Survey II. 282. tab. 28. Rhynchonella. Rouillier beschreibt zahlreiche Varietäten seiner Rh. Fischeri. Als verschiedene Alterszustände bezeichnet R. palla mit obern und ohne untere Falten, mit nicht getrennten Seitenflügeln, eben so lang als breit und stärker als hoch, junior mit obern und untern Falten, Seitenflügel noch nicht ausgebildet, länger als breit und hoch, Juvenilis mit deutlich entwickelten Seitenflügeln, adulta Höhe und Breite überwiegend, senior mit senkrecht abfallenden Seiten. Andere zufäl- lige Varietäten sind: globos@ mit gleichmässig gewölbter Dorsalschale und fast in der Mitte der Bauchschale gelegener grösster Dicke, ex- planata Dorsalschale im mittlern Theile flach und die grösste Dicke am Stirnrande gelegen, planata sehr breit, mit flacher Dorsalschale und wenig abgeseizten Seitenflügeln. In Betreff der Falten auf der Wulst werden als Spielarten eine gualuorplicata, triplicata und bipli- cata unterschieden. Der Schlosswinkel ist gewöhnlich kleiner als ein” rechter, wird aber mit zunehmender Grösse der Schalen ein rechter und selbst ein stumpfer. Auch die Schnabelbildung, die Asymmetrie der Schalen und die Anordnung der Falten variiren. Bullet. nat. Mos- cou 1849. 1. 1. tab. J. fig. 59—65. — Hierzu fügt R. noch die Be- schreibung der Rh. concinna (= Terebratula concinna Sowb.), Rh. du- plicata Rouill., Rh. lacunosa (= Terebratula lacunosa Schloth.) und Rh. porrecta n. sp. länglich dreiseitig (nach der Abbildung fünfseitig), flach, Dorsalschale leicht gewölbt, mit gestrecktem Schnabel, Deltidium höher als breit, Area hoch, Bauchschale flach gewölbt, in der Mitte am höchsten, Wulst nur an der Stirn bemerkbar, Sinus dagegen schon von der Mitte her, neun breite scharfe Falten laufen vom Wirbel zum Rande, mit Ammonites virgatus bei Kharachovo 1.c. I. 381. tab. L.M. fig. 98— 101. Athyris. Zwei Arten A. concentrica (Buch. Conr. Hall) aus der Hamiltion- und Chemunggroup von Creek und Corning, und A. la- mellosa (Leveill.) von Ovid untersuchte Sharpe. Quarterl. journ. geol. 1848. IV. 176. Crania. Davidson stellt eine neue Art, Or. Sedgwickü, aus den obern Silurischen Schichten von Walsall auf. Dieselbe ist fast kreis- 183 rund, 0,015 im Durchmesser, und hat zwei sehr starke Muskeleindrücke. Bullet. soc. geol. 1848. V. 334. tab. 3. fig. 48. Orbicula. Derselbe characterisirt von dieser Gattung 3 neue Ar- ten: O. Forbesü rund oder oval, beide Klappen convex, der Scheitel der obern fast central, Oeffnaung der untern sehr klein, im Wenlock- kalk von Dudley und Walsall; O. marrisii der vorigen gleich, aber der Scheitel der obern Schale dem Rande genähert; 0. Verneuilü mit sehr regelmässigen radialen Rippen. 1. e. tab. 3. 0. Forbesü bildet auch Salter aus dem Wenlockkalk von Dormingtonwood ab im Geolog. Survey II. 371. tab. 26. fig. 2. und Sharpe bestimmte O. grandis Vanux. und 0. minuta Hall aus der Hamiltongroup von Le Roy und Avon. Quaterl. journ. geol. 1848. IV. 176. — 0. Koninckü beschreibt Geinitz aus dem untern Zechsteine von Ilmenau und Corbusen. Zechstgb. 11. Taf. 4. Fig. 25. 26. Trematis nov. gen. durch Sharpe von Orbicula abgetrennt. Ihre Schalen sind rundlich und ungleichklappig, die Bauchschale mit einem Längsspalt im hinteren Theile, beide Schalen mit einem terebratelarti- gen Schloss uud die Dorsalschale mit 3 inneren divergirenden Lamel- len, die Oberfläche regelmässig punctirt. Die Arten, sämmtlich als Orbiculen beschrieben, lagern in den untern silurischen Schichten. Tr. terminalis (= Orbicula terminalis Emm.) ist rundlich vierseitig, breiter als lang, deprimirt, beide Schalen convex, aber die untere mit einer Depression am Spalt, Oberfläche sehr deutlich und regelmässig punctirt, im Trentonkalk von New-York und Blue limestone am Ohio. Tr. can-- cellata (=0. cancellata Sowb.) hat radiale, von den Anwachslinien gekreuzte Falten, ist sehr flach und dünn, ebenso lang als breit, im Kalk bei Montreal. Tr. filosa (= 0. filosa Hall) scheint mit voriger identisch zu sein, im Trentonkalk von Middleville. Tr. punctata (= 0. punctata Sowb.) aus dem Caradocsandsteine von Chadwell bleibt we- gen der unvollständigen Exemplare generell zweifelhaft. Quarterl. journ. geol. 1848. IV. 67. Lingula. Davidson bestimmte L. Lewisü, L. striata, L. lata und L. minima aus dem obern Silurium Englands. Bullet. soc. geol. 1848. V. 333. — L. crumena n, sp. aus dem Caradocsandsteine von Malvern ist eine dreiseitige Schale mit mehr oder weniger convexem Stirnrande und mit in der Mitte etwas concaven Seitenrändern, welche spitzwink- lig im Wirbel zusammenstossen,, mit concentrischen dem Rande paral- lelen Wachsthumslinien. L. granulata n. sp. aus dem Kalk von Llan- dilo ist fünfseitig, die Seitenränder parallel und länger als der Stirn- rand, regelmässige dem Rande parallele Falten werden von feinen ra- dialen ebenfalls regelmässigen Linien gekreuzt. L. parallela n. sp. von Gunwick Hill der vorigen ähnlich, aber die Seitenränder convergiren ein wenig und der obere Rand ist im Wirbel etwas abgerundet. Phil- 184 lips, Geolog. Survey 11. 369. tab. 24—26. — Dana beschreibt in sei- ner Geology eine L. ovata n. sp. tab. 2. fig. 6. von Illawarra als klein, breit oval, sehr convex, mit spitzem Schnabel, der L. lata Murchis. ähnlich. — Sharpe untersuchte L. prima Hall aus dem Potsdamsand- stone von Kellsville und L. cuneata Conr. aus dem Medinasandstone von Medina. Quarterl. journ. geol. 1848. IV. 176. — Aus dem Zech- steine beschreibt Geinitz eine dünne durch eine mittlere Längswulst ausgezeichnete Art L. Credneri n. sp. Zechstgb. 11. Taf. 3. fig. 23. 24. Eine unbestimmbare Art erwähnt Kner aus dem Kreidemergel. Ver- steinr. Lemberg. 33. Rudistae. Nach Sämann’s sorgfältigen Untersuchungen sind die ge- meinschaftlichen Charactere von Hippurites und Sphaerulites : Schale zwei- klappig, ungleichklappig, unsymmetrisch, fixirt, die Unterklappe an der Innenseite mit einer Lamelle oder einem Längskiele, gekammert, Oberschale deckelartig, an der Innenseite mit 2 Muskeleindrücken und 2 nicht rand- lichen, tief in die grosse Schale hinabreichenden Zähnen. Sphaerulites: die paarigen Muskeleindrücke vertieft in der untern, vorgezogen in der obern Klappe, seitlich liegend, fast symmetrisch, Scheide quer in Bezug zur Centrallamelle, das Innere in 2 hinter einander liegende Kammern theilend, von welchen das Thier die vordere einnimmt, die hintere mit verticalen Lamellen erfüllt ist. Hippurites: die paarigen Muskeleindrücke sehr ungleich, vorn und hinten liegend, die vordern sehr gross, die hintern zweiklappig, eingesenkt zwischen 2 gerundeten Leisten und dem Centralkiele, Scheide fast mittelständig, fast parallel dem Centralkiele, das Innere in 2 neben einander liegende Kammern theilend, welche beide zugleich vom Thiere bewohnt werden. Eine ausführlichere, durch Abbildungen erläuterte Darstellung seiner Unter- suchung verspricht S. nachzuliefern. Bullet. soc. g&ol. 1849. 17. 280. d. Cormopoden. Eine die ganze Ordnung der Cormopoden umfassende Ar- beit ist nicht zu unsrer Kenntniss gelangt. Dagegen enthalten reichliche Beiträge zu mehr oder weniger zahlreichen Gattun- gen die schon bei den Gasteropoden und Brachiopoden erwähn- ten Arbeiten von Richter, Geinitz, Dunker, Karsten, Boll, Bey- rich, v. Strombeck, Kner, Salter, Phillips, Sharpe, Fischer, Rouillier, Dana, Conrad u. A., die wir in der Reihenfolge der Gattungen berichten. Solecurtus. 2 neue Arten sind bei Dana, Geology tab. 2 abge- bildet, S. ellipticus fig. 9 von Illawarra und S. planulatus fig. 10 (? Psammobia) von Harper’s Hill. 185 Solen. Im Sternberger Gestein erkannte Karsten 1. c. 33 $. en- sis und S. compressus, ein Vorkommen, welches Boll (Mecklbg. Arch. 1849. III. 215) bezweifelt. — Conrad beschreibt aus den Tertiärschich- ten von Astoria S. curtus als leicht gekrümmt, kurz, convex, an bei- den Enden gleich breit, stumpf abgerundet. Sillim. journ. 1848. XV. 433. fig. 14. — Als fraglich in diese Gattung gehörend beschreibt Gei- nitz S. pinnaeformis (= Pinna prisca Mstr.) Zechstgb. 8. Solemya. Dana bildet Geology tab. 17. fig. 7. 8 Conrads S. ven- tricosa von Astoria ab. Geinitz bildet 1. c. 8. Taf. 3, Fig. 34 $. biar- mica Vern. von Kamsdorf ab. Panopaea. Die von Dunker früher als Thracia subrugosa auf- geführte aus dem Lias bei Halberstadt hat sich nach Entdeckung voll- ständig erhaltener Exemplare als eine ächte Panopaea ergeben. Palae- ontogr. I. 181. tab. 25. fig. 4. 5. — Geinitz eitirt 7 Arten für die deutsche Kreide. Quadersdstgb. 146. und beschreibt P. /ununata (= Am- phidesma lunulata Keyserl.) aus dem Zechsteine von Gera und Cor- busen. Zechstgb. 8. Taf. 3. Fig. 21. 22. 2 Steinkerne des Sternberger Gesteines gehören zu P. intermedia Sowb. Karsten 1. c. 33; eben diese Art erwähnt auch Hebert von Limburg. Bullet. soc. geol. VI. 459. — In Oesterreich findet sich ?. Faujasii Men. an mehreren Orten. Hai- dingers Berichte III. 15. Myacites. v. Strombeck spricht gegen die Vereinigung der Mu- schelkalk- Myaciten mit Panopaea und betrachtet mit Recht die zahl- reich geschiedenen Arten nur als Varietäten von M. musculoides. Zeit- schr. geol. Gesellsch. 1849. I. 129. — Pholadomya. Dana bildet in seiner Geology 4 Arten ab, wo- von 3 neu sind, nämlich Ph. (Platymia) undata tab. 2. fig. 11 von Illawarra, Ph. (Homomya) glendonensis fig. 12. von Glendon, Ph. (Ho- momya) audaz tab. 3. fig. 1 von Illawarra und Ph. (Homomya) cur- vata Morris fig. 2 von ebenda. — Auf einen sehr fragmentären Stein- kern, mit Ammonites Virgatus bei Kharachovo gefunden, gründet Rouil- lier eine neue Art, Ph. decorata, deren verbrauchter Name nicht durch einen neuen ersetzt zu werden verdient, da das Exemplar keine syste- matische Bedeutung hat. Bullet. natur, Moscou 1849. II. 352. tab. K. fig. 83. — Ph. decussata und Ph. Esmarckü sind häufig bei Lemberg nach Kner 1. c. 24. — Geinitz zählt 7 Arten in der deutschen Kreide. Quadersdstgb. 146. Mya. Eine Abbildung von Conrad’s tertiärer M,. abrupta liefert Dana Geology tab. 17. fig. 5. Corbula. Die Lemberger Exemplare von C©. caudata haben einen etwas bauchigeren Rand und längeren Schnabel, Kner 1. ec. 25. Taf. 5. Fig. 3. — Geinitz unterscheidet 6 Arten in der deutschen Kreide. Qua- dersdstgb. 150. Karsten I. c. 34 und Boll 1. ce. 215 eitiren als Stern- 186 berger Vorkommen: ©. euspidata, C. nucleus, C. rotunda (nach Boll C. pisum), C. rugosa, C. granulata, ©. sp. indet. — Die öster- reichischen Tertiärarten sind C. rugosa, Ü. revoluta, C. complanata. Haidingers Berichte IH. 15. — Die im Mittelmeer lebende C. nucleus Lamk. (= C. rotundata Sowb., €. gibba Borr.) fand Hebert im Crag des Manche Depts. Bulletin soc. geol. VI. 559. Schizodus. Als Sch. Schlotheimi beschreibt Geinitz den Tell- nites dubius Schloth. = Azinus obseurus Sowb. — Cucullaea Schlot- heimü Gein. — Schizodus Rossicus Vern. nach Exemplaren aus dem obern Zechsteine, für den sie Leitmuscheln sind. Zechstgb. 8. Taf. 3. Fig. 23— 33. Nexzera. Eine neue Art entdeckte Ibbeson im Oolith. Rep. Brit. assoc. 1848. 70. Lyonsia. Geinitz bildet eine L. Germari n. sp. aus dem Krei- demergel von Kieslingswalda ab. Quadersdstgeb. Taf. 10. Fig. 9—11. Anatina. Unvollständige Steinkerne, der A. Robinaldina d’Orbge. ähnlich, aber vorn weit breiter beschreibt Kner als A. harpa n. sp. aus dem Kreidemergel von Lemberg. 1. c. 24. Taf. 4. Fig. 11. Thracia. Die tertiäre Thr. trapezoides Conr. von Astoria ist abgebildet bei Dana Geology tab. 17. fie. 6. Mactra. Geinitz bildet M. angulata und M. porrecta n. sp. ab. Quadersdstgeb. Taf. 10. Fig. 5. 6. 13. 15. — Im Sternberger Gestein findet sich M. triangula und häufig M. solida nach Karsten 1, c. 34, während Boll I. c. 215 das letztere Vorkommen bezweifelt. — Aus Oesterreich wird M.inflata von mehreren Orten citirt, Haidingers Be- richte IH. 15. — M. albaria n. sp. bezeichnet Conrad als dreiseitig, bauchig, mit mittelständigen Wirbeln und ziemlich gleichmässig gerun- detem vorderen und hinteren Ende, von Astoria. Sillim. journ, 1848. XV. 432. fig. 4. Taeniodon nov. gen. wird von Dunker diagnosirt: testa trans- versa, tenuis, aequivalvis utrinque clausa; cardinis siruetura propria: valvula dextra callo sub umbone ad extremitatem anticam decurrente insignis, valvula sinistra dente unico lamelliformi erecto, apice extrin- secus paulum inflexo instructa; dentes laterales omnino nulli; ligamen- tum externum profunde insertum. Die systematische Stellung wird nur zweifelhaft als zu den Mactraceen gehörig bezeichnet. Die einzig be- kannte Art aus dem Lias von Halberstadt ist T. elliptieus: testa tenuis- sima, elliptica, parum convexa, in aequilaterali, concentrice idque te- nerrime striata, sublaevi, opaca, umbonibus prominulis subacutis an- trorsum ineurvis. Palaeontogr. 1. 179. tab. 25. fig. 1—2. Sanguinolaria. Aus dem Kalke des Thüringerwaldes bildet Richter eine quer ovale Muschel ab, die er der $. swlcata für am nächsten verwandt hält. Ihr kleiner spitzer Wirbel liegt in der Mitte f, 187 der vordern Hälfte, der wulstige Schlossrand ist hinter dem Wirbel gerade und horizontal, davor schief. Vom Wirbel läuft zur hintern untern Ecke ein abgerundeter Kiel. Andere Exemplare aus dem Schie- fer ähneln der S. Ungeri und $. lamellosa. Pal. Thüringerw. 38: 44. Taf. 5. 137—139. Tellina. Geinitz zählt 9 Arten in der deutschen Kreide. Qua- dersdstgb. 150. — Von Sternberg eitirt Karsten 1. c. 34. T. rostra- lina und T. elliptica und aus Oesterreich wird T. obtusa angeführt in Haidingers Berichte Il. 15. — die bei Dana, Geology tab. 18 abge- bildeten Tertiär- Arten von Astoria sind: T. arctata Conr. fig. 3, T. emacerata Conr. fig. 3, T. albaria Conr. fig. 4, T. nasuta Conr. fig. 5. und T. bitruncata Conr. Zu diesen fügt Conrad noch 2 neue Arten hinzu: T. oregonensis elliptisch, dünn, flachschalig, mit_ feinen con- centrischen Linien auf der Oberfläche, mit fast mittelständigen Wir- beln, vorderem winklig abgestumpften Rande und hinterem abgerun- deten. T. obruta oval und comprimirt, sehr ungleichseitig, hinten breit abgerundet, vorn verschmälert. Sillim. journ. 1848. XV. 432. fig. 5. 6. Donaz. In Oesterreich wird D. Brocchiü von verschiedenen Fund- orten eitirt. Haidingers Berichte III. 18. — Conrad’s D. protezta bildet Dana ab, Geology tab. 17. fig. 9. Cytheraea. Das Sternberger Gestein führt nach Karsten I. c. 35: C. erycina, C. euneata, C. sulcataria, C. laevigata, und bei Steina- brunn fand Poppelack: ©. rugosa, C. tigerina, C. apicalis, Haidingers Berichte IH. 15. — Dunker erwähnt einen Abdruck aus der Molasse von Niederstolzingen, der den Umriss von C. petechialis hat. Palae- ontogr. I. 166. — Conrad führt 2 neue Arten von Astoria auf: ©. oregonensis abgerundet, bauchig, ungleichseitig, mit vorstehenden Wir- beln und feinen Wachsthumslinien, vorn verschmälert, hinten breit abgerundet und C. vespertina dreiseitig mit bauchigem Unterrande, starken Wirbeln und unregelmässigen concentrischen Anwachsstreifen, hinten verschmälert, vorn stumpf. Sillim. journ. 1848. XV. 432. fig. 8. 9, Venus. Die Zahl der deutschen Kreidearten beläuft sich nach Geinitz, Quadersdstgb. auf 19. — Karsten führt V. umbonaria von Sternberg an 1. c. 36. und Poppelack aus Oesterreich: V. Brongniati, V. moravica, V. gregaria. Haidingers Berichte III. 15. — Die bis jetzt als V. suleataria angeführte Art von Limburg untersuchte Hebert nach Exemplaren von Klein Spauven und betrachtet dieselben eigen- thümlich, als V. Bosquetü n. sp. — Dana bildet Geology tab. 17 von Astoria ab: V. biseeta Conr. fig. 10, V. angustifrons Conr. fig. 11, V. lamellifera Conr. fig. 12, V. brevilineata Conr. fig. 13. — Den von Römer in der Eifel erkannten Venulites concentricus beschreibt Richter aus dem Kalke des Bohlen. Pal. Thüringw. 39. Taf. 5. Fig. 144. 145. 188 Azrinus. Aus dem alttertiären Thone Norddeutschlands beschreibt Beyrich 1. c. 59 A, wunicatinatus, der eine sehr gute Leitmuschel für diese Thone ist und A. obtusus n. sp. von Hermsdorf, rundlich „ etwa so breit als lang, Lunula eingesenkt, eben nicht scharfkantig einge- senkt, Skutellnm lang und in der Mitte kaum erhaben, die beiden mittlern Längskiele kaum noch angedeutet, das hintere Muskelfeld we- niger tief als bei A. wunicarinatus abfallend. — Nach Hebert findet sich A. angulatus Sowb. vom Londonclay bis in die gegenwärtige Schöpfung (Mittelmeer). Er sammelte denselben im Crag des Manche Dept. Bullet. soc. geol. VI. 559. Lucina. Eine der L. rugosa ähnliche oder identische Art birgt der Schiefer des Thüringerwaldes. Richter, Pal. Thüringerw. 49, Taf. 5. fig. 145. 146. — L. plicatocostata d’Orbg. erkannte L. v. Buch in der Kreide der Anden Venezuela’s. Monatsber. Berlin. Akad. 1849. Dechr. 12. — Ein generisch nicht sicher bestimmbares Exemplar von Joa- chimsthal beschreibt Beyrich 1. ec. 53 und ein noch unsicheres aus dem Magdeburger Sande p. 88. — Die von Karsten 1. c.35 aus dem Stern- berger Gestein angeführte L. uncinata Desh. hält Boll I. c. 215 für L. cireinnata Brocch. und die L. sarorum Lamk. muthmaslich für L. ob- tusa Beyr., die er in einem Exemplare von Sternberg sah. — Die österreichischen Tertiärarten sind: L. scopuwlorum, L. columbella, L. dentata, L. uanomala. Haidinger Berichte Ill. 15. — Die von Nyst als L. uncinata aus den Limburger Terliärschichten angeführte Art ist nach Hebert neu und soll L. tenuwistria heissen; die L. albella ebenfalls neu als L. Thyerensiü. Bullet. soc. geol. VI. 459. Nach demselben kömmt L. radula Lamk. im Crag des Manche Dept. vor und lebend (L. anti- quata Sowb.) bei England. 1. ce. 559. —- Dana bildet in Geology tab. 18. fig. 2. Conrads L. acutilineata von Astoria ab. Loripes parilis n. sp. ist eine kleine linsenförmige ungleichseilige Muschel von gleicher Länge und Breite, mit etwas vorstehenden Wir- beln, regelmässig abgerundeten Seiten und concentrischen Streifen, von Astoria. Conrad, Sillim. journ. 1848. XV. 432. fig. 7. Crassatella. Kner fand C. tricarinata Roem. in undeutlichen Steinkernen im Kreidemergel bei Lemberg. Verst. Lembg. 26. — Nyst beschreibt 2 neue tertiäre Arten, nämlich Cr. astarteiformis von Bünde in Westphalen und von Goldfuss mit Astarte incrassata verwechselt; Cr. Bronnii von Weinheim in Baden, der Cr. tenuistria ähnlich, aber verschieden durch ihre mehr dreiseitige Form und die Streifen an der hintern Seite. L’Instit. 1848. 33. Cyprina. Die von Nyst aus den Tertiärschichten von Limburg als ©. scutellaria bestimmten Exemplare nennt Hebert €. Nystü n. sp. Bullet. soc. g&ol. VI. 459. — Geinitz zählt 6 Arten in der deutschen Kreide. Quadersdstgb. 156. 189 Cyrena. Karsten erwähnt 1. ec. 35 C. trigona Desh. aus dem Sternberger Gestein. — C. Deshayesi n. sp. aus einem tertiären Sande bei Sermiers unterscheidet sich von €. cuneiformis durch ihre mehr ovale Form und vorzüglich durch die diekeren Schlosszähne, deren sie 3 in der rechten und 2 in der linken Klappe hat. Hebert, Bullet. soc. geol. V. 104. Cycelas. Aus den böhmischen Tertiärschichten werden von Reuss 3 Arten beschrieben, worunter 2 neu, nämlich ©. prominula tab. 4, fig. 4: testa parvula, elliptica, aequilatera, convexa, tenuissima, con- centrice striatula; umbonibus prominulis, subinflatis, und ©. seminulum fig. 15: testa minima transversim elliptica aequilatera, parum convexa., tenuissime lineata, umbonibus minimis, vix conspiceuis, depressis, die dritte ist €. cornea Lamk. fig. 13. Palaeontogr. II. 41. — Merian führt eine unbestimmte Art aus dem Süsswasserkalk bei Mühlhausen an. Ba- seler Gesellsch. 35. Cardium. Dana bildet Geology tab. 8. ©. australe (- Pleuro- rhynchus australis M’Coy) fig. 2. von Glendon und C. feroz n. sp. fig. 3. von Illawarra ab. — C. concinnum Buch erwähnt Rouillier aus der Moskauer Gegend. Bullet. nat. Moscou 1849. II. 396. — Die in der Lemberger Kreide vorkommenden Arten bestimmt Kner 1. c. 25. nicht zuverlässig, C. lineolatum Reuss und eine dem C. Cottaldinum ähnliche Art, die er ©. fenestratum n. sp. nennt. — Ref. bestimmte aus dem Kreidemergel bei Aachen ©. tubuliferum Goldf., welches Römer fälschlich C. tuberculiferum nennt und lässt die Differenz von d’Or- bigny’s C. alternatum fraglich, ferner C. Cottaldinum d’Orbg., C. pro- ductum Sowb. und eine wahrscheinlich neue Art. Zeitschr. geol. Ge- sellsch. 1849. 1.97. — Geinitz kennt IÜ Arten in der deutschen Kreide. Quadersdstgb. 154. — C. peregrinorum d’Orbg. beschreibt L. v. Buch aus der Kreide Amerika’s. Monatsber. Berl. Akad. 1849. Dechr. 12. — Im Sternberger Gestein finden sich nach Karsten 1. c. 36. €. turgidum, C. cingulatum, C. striatulum, C. papillosum, C. pulchellum und eine dem C. laevigatum ähnliche Art. — Zwei unbestimmbare Steinkerne erwähnt Dunker Palaeontogr. I. 166. aus der Molasse von Niederstol- zingen und Eser das Vorkommen Cardium edule mit Unmio Eseri im Sande bei Kirchberg, Würtemb. Jahresh. 1848. IV. 262, — Die Oester- reichischen Vorkommnisse sind ©. Deshayesü, C. Ferdinandeum, C. plicatum, C. vindobonense, C. simulans, C. conjungens und C. spon- dyloides. Haidinger Bericht III. 14; V. 63. Pleurorhynchus. Eine neue Art, Pl. aequicostatus, beschreibt Phillips als schief deltaförmig, bauchig, in der herzförmigen Fläche mit einer sehr markirten Rinne, auf der Oberfläche mit einfachen, regel- mässigen (20) radialen Rippen, im Wenlockkalk von Dormington Wood und im Dudleykalk Geolog. Survey II. 359. tab. 16. 190 Cypricardia. Sharpe untersuchte €. chemungensis Wanux. aus dem Ludlow von Genesee. Quarterl. journ. geol. 1848. IV. und Dana bildet 7 neue Arten von Illawara und Glendon ab in Geology näm- lich: ©. acutifrons tab. 8. fig. A, C. imbricata fig. 5—7, C. arcodes fig. 8, C. praerupta fig. 10, C. siliqua tab. 9. fig. 1, C. simplez (ver- braucht) fig. 2, ©. veneris fig. 3. Orthonota. Unter dieser Gattung beschreibt Salter 5 Arten, von denen O. cingulata aus Dudleykalk die Nucula eingulata His. und O. rigida im obern Silurium von Llandilo die Psammobia rigida Sowb. ist; die andern sind neu: 0. triangulata: ziemlich flach, dreiseitig oval, mit hohen weit nach vorn gelegenen Wirbeln, mit einer ein- fachen schiefen Furche in der rechten und 3 nah beisammen liegenden in der linken Klappe, mit starken Wachsthumsfalten, von Languedoc, Westmoreland; 0. extrasulcata: länglich quer oval, mit 3 Furchen auf der linken Klappe, von denen die erste fast senkrecht, die andere genähert schief nach hinten gerichtet sind. von ebenda; O0. inornata: quer, Rücken- und Bauchseite fast parallel, vorn und hinten stumpf, in der Mitte mit flacher Depression, der O0. rigida sehr ähnlich, Mar- loes Bay. Geolog. Survey ll. 362. tab. 17—19. Opis. Rouillier erwähnt seine O0. Zunulata aus den Schichten mit Ammonites catenulatus bei Moskau. Bullet. nat. Moscou 1849. II. 396. Astarte. Eine.neue Art aus dem Lias bei Halberstadt beschreibt Dunker, A, obsoleta: testa crassa, plano-convexa, orbieulari-subtri- gona, postice longiore, concentrice obsoletissime sulcata; lunula area- que, ut videtur, lanceolatis; margine integerrimo. Palaeontogr. I. 178. tab. 25. fig. 8. 9. — Rouillier erwähnt Exemplare aus dem Moskauer Jura von A. ovata Phill., A. Buchiana d’Orbg.., A. cordiformis Desh., A. Falki n. sp. fig. 102: abgerundet vierseitig, dick und stark gewölbt, der A. planata ähnlich, A. Roemeri n. sp. fig. 103: quer verlängert, ungleichseitig. Bullet. nat. Moscou 1849. II. 390. tab. M. — Als sel- tenes Vorkommen im Kreidemergel vom Lemberg eitirt Kner 1. c. 26. A. similis Goldf. und Geinitz, Quadersdstgb. 156. zählt 5 Arten für diese Formation auf. — Eine der A. subdentata oder A. Jugleri sehr ähnliche Form fand L. v. Buch in der Kreide von Venezuela. Monats- ber. Berl. Akad. 1849. Decbr. 13. — A. Kiksii Nyst im Thon bei Hermsdorf und Görzig nach Beyrich 1. e. 59. — Im Sternberger Ge- stein nach Karsten 1. c. 35: A. pygmaea Mstr., A. concentrica Goldf., A. laevigata Mstr. und nach Boll 1. c. 216 nach A. gracilis Mstr. und A. Kiksiü Nyst. — Hebert fand im Crag des Manche Dept. A. planata Sowb. und eine neue Art. Bullet. soc. geol. VI. 559. — A. gemma n. sp. von Illawarra bei Dana Geology tab. 3. fig. 4. Derselbe stellt ebenda auch eine neue Gattung Astartila auf, die nur als Subgenus von Astarte betrachtet werden darf. Sie umfasst gleichschalige, un- 191 gleichseitige, quere, sehr convexe, concentrisch gestreifte Arten, de- ren äusserliches Band sich vom hintern Rande bis an die Area erstreckt; Wirbel mässig, zwei vordere und ein hinterer Muskelein- druck, der kleine innere unter dem Wirbel nach innen gerichtet, der grössere elliptisch oder oval, der hintere ebenfalls gross. Die Arten sämmtlich neu und von Illawarra: A. intrepida (=? Pachydomus ova- lis M’Coy) tab. 3. fig. 5, A. cyprina fig.6, A. cytherea (=? Pachy- domus pusillus M’Coy) fig. 1, A. corpulenta fig.3, A. polita tab. 4. fig. 2, A. cyclas fig. 3, A. transversa fig. 4. Cardita. Eine der ©. decussata Goldf. verwandte C. biloculata n. sp. aus dem Kreidemergel von Lemberg hat Kner aufgestellt 1. c. 26. Taf. 5. fig. 1. — Das deutsche Kreidegebirge führt nach Geinitz 9 Arten, Quadersdstgb. 156. — Die von Philippi aus dem Magdeburger Sande beschriebene C. senilis Lamk und €. Dunkeri Phil. vereinigt Beyrich l. ec. 88. mit C. analis Phil., seine Untersuchung auf dieselben Exem- plare stützend, und hebt als wesentlichen Character der ©. analis her- vor, dass die Querhöcker der Radialrippen jederseits durch eine feine erhabene Linie begränzt werden. — C. scalaris Goldf. eitiren Karsten l. e, 37. und Boll 1. ec. 216. aus dem Sternberger Gestein. — CO. tra- pezia bei Steinabrunn. Haidinger Berichte II. 15. — Conrad’s €. sub- tenta von Astoria bildet Dana Geology tab. 18. fig. 12. ab. — Geinitz beschreibt C. Murchisoni (= Mytilus Pallasii Vern., Modiola simpla Keyserl.) aus dem Zechsteine Thüringens und des Harzes. Zechsteb. 9. Taf. 4. Fig. 1—5. Cardinia. Als fraglich zu dieser Gattung gehörig betrachtet Richter ein unbestimmbares Muschelfragment aus dem Kalke des Bohlen und eine andere häufigere aus dem Schiefer scheint mit C. Goldfus- siana übereinzustimmen. Pal. Thüringerw. 39. Taf.5. Fig. 142. 143; 44. Taf. 5. Fig. 140. 141. — Die letztgenannte Art erkannte G. Fischer bei Geletz. Bullet. nat. Moscou IV. 1848. 463. — Dana beschreibt in seiner Geology von Illawarra: €. recta n. sp. tab. 4. fig. 9. der Act- nodonta cuneata Phill. in der Form ähnlich, C. cuneata n. sp. fig. 6. wohl nicht von voriger verschieden und €. costata Morris fig. 8. Unio. In der Molasse von Günzburg erkannte Dunker eine neue Art, U. Mandelslohi: testa ovato-elongata, subelliplica, planoconvexa, concentrice striata, antice brevissima, postice producta linguaeformi; umbonibus prominulis parum decorticatis seu integris; dentibus antieis seu primariis parvis subcompressis parum erenulatis, posticis lamelli- formibus, erinnert an die lebende U. elongatulus Mühlf. Palaeontogr. I. 161. tab. 21. fig. 21— 24. — Aus österreichischen Tertiärschichten wird U. atavus eitirt. Haidinger Berichte III. 16. Margaritana. Ebenfalls aus der Molasse von Günzburg stammt M. Wetzleri n. sp.: testa ovato-elongata, subeompressa, crassa, antice 192 brevi, rotundata, postice producta, declivi, concentrice striata, plicis irregularibus obsoletis ad posticam valvarum partem radianlibus ornata ; dente cardinali erasso subconico irregulariter inciso seu erenulato; liga- mento prominulo. Dunker 1. c. 162. tab. 21. fig. 25. 26. Trigonia. Unter dieser Gattung als Tr. vulgaris und Tr. sim- plex beschreibt v. Strombeck die beiden bekannten Muschelkalk-Myo- phorien gleiches Namens. Die Streifung der Schlosszähne hat Str. an den norddeutschen Exemplaren nie beobachtet, eben so wenig die Tr. pes anseris darunter gefunden. Zu der Tr. vulgaris wird Tr. curvi- rostris Schloth. non Goldf. Bronn als Synonym gestellt und als unter- scheidende Characiere für Tr. simpler werden angegeben: die bedeu- tendere Grösse (am untern Rande gewöhnlich 1, bis 2), das Fehlen jeder Andeutung der von dem Wirbel nach unten herablaufenden mitt- leren Rippe und die Concavität der Seitenflächen in der Nähe des Gra- tes, feine concentrische, die ganze Seite bedeckenden, auf dem Grate endende Reifen. Eine gute Abbildung von Tr. simpler existirt nicht, da die bei Goldfuss nicht hieher gehört. Während Tr. vulgaris durch alle drei Glieder des Muschelkalkes verbreitet ist, findet sich Tr. sim- plex nur in der obern Hälfte der obern Abtheilung und zwar in un- glaublicher Menge. Tr. ovata ist in ähnlicher Weise auf die mittlere und untere Abtheilung beschränkt und Tr. curvirostris Bronn Goldf., so wie Tr. cardissoides auf die untere. Tr. orbicularis fällt mit Tr, ovaia zusammen. Zeitschr. geol. Gesellsch. 1849. I. 132. 151. 183. — Eine neue Art, Tr, Falki aus dem Wealden von Katelnicki beschreibt Rouillier als ungleich vierseitig, dick, mit geradem Schlossrande, 5 Rippen auf den Seiten und einer sechsten sehr langen, mit grossen Muskeleindrücken u. s. w. Eine zweite Art desselben Fundortes, Tr. Jonioni n. sp., hat eine ähnliche Form, nur in der untern Hälfte mehr abgerundet, schwächere Muskeleindrücke und 6 gekrümmte Höcker- rippen auf den Seiten. Bullet. natur. Moscou 1849. II. 346. tab. K. fig. 79. 80. — Geinitz, Quadersdstgb. zählt 4 Arten im deutschen Krei- degebirge auf. —- Ueber die Arten der Kreideformation hat L. v. Buch sowohl in systematischer Beziehung als in Betreff der geographischen Verbreitung sehr wichtige und interessante Beobachtungen in seiner Betrachtung über die Verbreitung und die Grenzen der Kreidebildun- gen 8.20. niedergelegt. — Eine neue Art, Tr. Lorentü von San Lo- renzo in Peru bei Dana, Geology tab. 15. fig. 2. Nwucula. Vier neue silurische Arten beschreibt Phillips: N. coar- ctata, der N. ovalis Sowb. sehr ähnlich; N. deltoidea (verbraucht) ist breiter als lang, hinten geradrandig und über einem runden Kiele flach gedrückt; im untern Caradoc von Eastern Park; N. lingualis von ebenda, der N. laevis Sowb. ähnlich, aber grösser; N. rhomboidea (verbraucht) durch die rhomboidale Form von voriger unterschieden. 193 Geolog. Survey. II. 366, tab. 22. — Kleine Sternkerne aus dem Zech- steindolomit am Harz beschreibt Geinitz als N. speluncaria n. sp. Zech- stgb. 9. Taf. 4. Fig. 6. — v. Strombeck findet die N. Goldfussiü im obern und untern Muschelkalk, die N. speciosa nur in zweifelhaften Exemplaren im untern und hält N. incrassata Mstr. und N. gregaria Mstr. für ungenügend begründete Arten. Zeitschr. geol. Gesellsch. 1849. I. 134. 185. — N. producta Nils. erkannte Kner ]. c. 27 im Kreide- mergel bei Lemberg. — Die Artenzahl im deutschen Kreidegebirge giebt Geinitz, Quadersdstgb. 160. auf 12 an. — Beyrich beschreibt l. c. 59. aus dem Septarienthone N. Deshayesiana Nyst. und N. Chas- tellü Nyst. und aus dem Magdeburger Sande eine unbestimmte Art. — Die Arten des Sternberger Gesteins sind nach Karsten 1. c. 38: N. gla- berrima Mstr., N. striata Lamk., N. fragilis Desh., N. pygmaea Mstr., N. laevigata Sowb., N. comta Goldf., N. margaritacea Lamk., N. mi- nuta Broch. — Die österreichischen Tertiär-Arten: N. striata, N. mar- garitacea. Haiding. Berichte III. 15. — Die im Mittelmeer lebende N. interrüpta Poli (= N. emarginata Lamk.) erkannte Hebert im Crag des Manche-Dept. Bullet. soc. geol. VI. 559. — Forbes beschreibt 2 neue Arten von Barbados, nämlich N. (Leda) Packeri: testa oblonga, sub- lumida, transverse striata, longitudinaliter oblique unisulcata; latere postico productiore, attenuato, angulato, subacuto ; anteriore rotundato; margine ventrali simplici, subsinuato; Junula oblongo-lanceolata, cari- nis elevatis cincta, und N. Schomburgki: testa ovato-elliplica, valde inaequilaterali, tumida, postice rotundata, antice abrupte truncata, lineis saepe divaricatis sculpta, umbonibus subterminalibus; lunula lanceolata ; marginibns dentieulatis. Ann. magaz. nat. hist. 1848. I. 348, fig. 2-5. — Conrad characterisirt 4 neue Tertiär-Arten von Astoria: N. diva- ricata fig. 1. oval, vorn abgestumpft, mit convexem Unterrande, vorn gelegenen Wirbeln und feinen Streifen, welche in einer vom Wirbel nach unten und hinten laufenden Linie winklich zusammenstossend von dieser nach unten und vorn und nach oben und hinten gerichtet sind. N. cuneiformis (verbraucht) fig. 2. fast dreiseilig, mit convexem Unter- rande, vor der Mitte gelegenen Wirbeln, vorderer abgerundeter und hinterer verschmälerter Seite und starken Wachsthumsfalten. N. ab- rupta fig. 3. quer verlängert, vorn gerade, hinten schief abgestumpft, Wirbel spitz und mittelständig. N. penita fig. 10. klein, vorn stumpf gerundet, nach hinten verlängert zugespitzt, unten sehr bauchig, Wir- bel stumpf und vorn gelegen. Sillim. journ. 1848. XV. 432. — Dana bildet die N. divaricata und N. impressa Conr. (von Sowb.) Geology tab. 18. fig. 6. 7. ebenfalls von Astoria ab und stellt noch einige neue Arten auf: N. abrupta (verbraucht) tab. 7. fig.3. von Illawarra, N. concinna (verbraucht) fig. 4. von Harpers Hill und N. glendonensis fig. 5. von Glendon. 13- 194 Actinodonta cuneata n. sp. aus den Ludlowschichten der Mar- lonsbay ist nach Phillips eine vorn stumpf abgerundete, nach hinten verschmälerte Muschel mit leistenförmigen langen Zähnen im Schlosse und kleinen runden Muskeleindrücken. Geolog. Survey II. 366. tab. 21. fig. 1—4. Pachydomus. Dana erwähnt in seiner Geology 3 Arten dieser Gattung von Harper’s Hill, nämlich P. cuneatus Morris tab. 5. fig. 1, P. antiquatus Morris fig. 2. und die mit letzterer wahrscheinlich iden- tische P. levis Morrii. Maeonia n. gen, begreift nach Dana, Geology, fast ungleichscha- lige, quer elliplische, vorn breite, nach hinten verschmälerte Muscheln mit mässig dicken Wirbeln, äusserlichem Bande und 3 Muskeleindrücken, von denen der vordere breite fast oval, der hintere sehr gross ist. Die Arten vertheilen sich in 3 Subgenera: Maeonia, Pyramia, Cleobis; von llawarra sind: M. elongata tab. 5. fig. 3, M. valida fig. 4, M. azi- nia (= Pachydomus carinatus Morr.) fig. 9, M. carinata (= Pachydo- mus carinatus Morr.) tab. 6. fig. 1, M. myiformis fig. 4, M. gigas (= Pachydomus gigas Morr.), M. grandis (= Pachydomus globosus Morr.) fig. 7. 8, M. gracilis tab. 7. fig. 1, M. recta fig. 2, von Glendon: M. fragilis tab. 6. fig. 2. 3, von Harper’s Hill: M. elliptica fig. 5. Eurydesma. Dana bildet in seiner Geology 2 neue Arten ab: Eu. elliptica tab. 7. fig. 6. von Harper’s Hill und Eu. globosa fig. 7. von Illawarra, ausserdem von Harper’s Hill noch Eu. sacculus (= Pa- chydomus sacculus M’Coy) fig. 8. und Eu. cordata Morris. Pectunculus. Ref. erkannte unter Exemplaren aus dem Kreide- mergel vom Luisberge bei Aachen P. Marottianus d’Orbg. Zeitschr. geol. Gesellsch. 1849. I. 96. — Geinilz zählt 11 Arten für das deutsche Kreidegebirge auf. Quadersdstgb. 160. — Ein Abdruck in der Molasse von Niederstolzingen scheint von P. pulvinatus zu stammen. Dunker, Palaeontogr. I. 166. — Im Sternberger Gestein nach Karsten I. c. 38: P. pulvinatus und P. minutus Phil., nach Boll l. c. 217. auch P. auri- tus Brocch. und P. granulatus Lamk. — Die österreichischen Tertiär- Arten sind: P. polyodonta, P. obtusatus. Haidinger Berichte III. 15. — Dana bildet Geology tab. 18, Conrad’s P. patulus fig. 8. und P. nitens fig. 9. von Astoria ab. Limopsis. Beyrich erwähnt 1. c. 87. L. granulata aus dem Mag- deburger Sande, welche Philippi als L. Goldfussii aufgeführt hat. Cucullaea. v. Strombeck beschreibt €. Beyrichü n. sp. aus dem untern Muschelkalk zwischen dem Harze und dem Alvensleber Höhen- zuge. Ihre Charactere liegen in der langgezogenen ungleichseiligen Form und in den überaus langen leistenförmigen Zähnen hinter dem Wirbel, Zeitschr, geol. Gesellsch, 1849. I. 451. Taf.7 A, — C. dila- 195 tata d’Orbg. erkannte L. v. Buch in einem grossen Steinkerne aus der Kreide von Venezuela. Monatsber. Berl. Akad. 1849. Decbr. 13. Arca. In den silurischen Schichten unweit Pembrocke liegt nach Phillips eine neue. kleine zierliche Art mit sehr feinen radialen Strei- fen, die als die älieste N. primitiva heissen soll. Geolog. Survey. I. 366. tab. 21. fig. 5. — Im deutschen Zechsteine erkannte Geinitz A. tumida Sowb. (= A. antiqua Goldf.) und A. Kingiana Vern. Zechstgh. 9. Taf. 4. fig. 7. 8. — Rouillier erwähnt A. oblonga (= Cucullaea oblonga Sowb.) fig. 106. aus dem Jura von Kislowodsk am Caucasus und beschreibt zugleich die neue Art A. Alana fig. 105. von Khara- chovo, welche durch die gestrecktere Form, durch die Anwesenheit radialer Linien, durch die kürzere Bandfläche u. s. w. von A. sarato- fensis d’Orbg. verschieden ist. Bullet. natur. Moscou. 1849, II. 397. tab. M. — Aus dem Hils vom Elligser Brink stammt A. exsculpta n. sp.: testa ovato-oblonga, lineis impressis radiantibus confertissimis regula- ribus, suleisque transversis aequidistantibus pulchre decussala; margine ventrali reclilineo, cum dorsali jfarallelo; extremitate anlica rolundata, ad marginem dorsalem obtuse angulata; poslica fere oblique truncata, superius rolundata; apieibus ad % longitudinis. silis, involulis, appro- ximalis; area angusta, anlice laliore.. Koch, Palaeontogr. I. 170. tab. 24. fig. 6. 7. — Kner I. c. 27, (tab. 4, fig. 13) fand bei Lemberg in nicht genau übereinstimmenden Exemplaren A. striatissima Hag. und A. radiata Goldf. — Ref. berichtigt Müller’s Irrthum, dass A. glabre Goldf. und A. fibrosa d’Orbg. nur wenig von einander abzuweichen scheinen, während doch beide identisch sind, und den d’Orbigny’- schen, dass fibrosa der Priorität wegen den Vorzug vor glabra ver- diene, Die A. Matheronana weicht kaum davon ab, dagegen ist A. ligeriensis und A. santonensis verschieden. Die A. Marceana erkannte Ref. mit vorigem im Kreidemergel von Aachen. Zeitschr. geolog. Ge- sellsch. 1849. I. 96. — Die Artenzahl im deutschen Kreidegebirge be- läuft sich nach Geinitz, Quadersdstgb. 162, auf 29. — Beyrich be- stimmte 1. c. 59. eine Schale von Görzig als A. decussata Nyst. — Im Sternberger Gestein fand Karsten 1. c. 37: A. diluvii Lamk., A. didyma Brocch., A. barbatula Lamk. — Dana bildet Geology tab, 18. A. decincta Conr. fig. 10. und eine unbestimmte Art fig. 11. von Astoria ab. Congeria. Aus der Molasse von Günzburg werden 2 Arten be- schrieben: eine Spielart von C. spatulata fig. 6. 7, und C. amygda- loides n. sp. fig. 8. 9: testa oyala forma fere amygdali, valvulis cras- sis convexis, concentrice strialis, umbonibus oblusis parum. incurvis; margine cardinali arcuato, basi subrecta, pariete in angulo umbonali utriusque valvulae parvo. Dem Mytilus Brardü zum Verwechseln ähn- lich. Dunker, Palaeontogr. I. 162. tab. 21. 398 196 Modiola. Dunker beschreibt eine M. reniculus n. sp. aus dem Lias bei Halberstadt, welche mit der dort vorkommenden M. nitidula so grosse Achnlichkeit hat, dass ihre nur auf Dimensionsverhältnissen beruhende Trennung sich kaum halten lassen wird. Ich kann auch die Aufstellung der M. nitidula und M. glabrata von Halberstadt nicht zugestehen, halte vielmehr beide für Mytilus striatus Goldf. Palaeon- togr. I. 178. tab. 25. fig. 6. 7. Mytilus. Eine generell unbestimmbare und eher noch zu den Inoceramen, als hieher gehörige Art aus dem Kalk des Bohlen be- schreibt Richter als M. psammitis n. sp. Es ist eine ovale, doppelt so hohe, als lange, ziemlich flach gewölbte Schale mit wahrscheinlich nach hinten verlängertem Schlossrande und scharfen concentrischen Falten. Pal. Thüringerw. 39. Taf. 5. Fig. 148. — 6 neue Arten wer- den durch Phillips und Salter characterisirt: M. gradatus mit vorn gelegenen Wirbeln, hinter denen der Schlossrand schief aufsteigt, so dass die Mitte der Schale fast doppelt so hoch ist, als ihr Vorder- oder Hinterrand, im obern Silurium von Wales und Shropshire. M. perovalis dem vorigen ähnlich, kürzer, Bauchrand nicht gerade, son- dern bognig, Wirbel klein und spitz, in Ludlowschichten von Llan- badoc, Usk. M. quadratus hat den stark convexen Bauchrand und die Kürze des Vorigen, aber den hochaufsteigenden Schlossrand des ersten, so dass der Umfang abgerundet rhomboidal ist, von ebenda. M. pla- typhyllus ist länger als Pallastra complanata Sowb., sonst dieser gleich, von ebenda. M. exasperatus, der diagonale Kiel liegt sehr nah an der concaven Bauchseite und oben erweitert sich die Schale stark, so dass sie eine nierenförmige Gestalt hat, von Llandilo. M. unguiculatus beruht auf einem kleinen, generell unbestimmbaren Stein- kerne aus den Wenlockschichten von Bryn Kraig. Ausser diesen Ar- ten sind noch beschrieben und abgebildet worden: M. mitylimeris (= Inoceramus mytilimeris Conr.) aus Caradocsandstein von May Hill, aus Wenlockkalk von Dudley und aus Ludlow von Llandilo; M. che- mungensis (= Inoceramus chemungensis Conr.) aus Wenlockkalk von Usk. Geolog. Survey II. 363. tab. 20. — M. Hausmanni Goldf. eine Leitmuschel des oberen Zechsteines beschreibt Geinitz, Zechstgb. 9. Tat. 4. fig. 9-15. — M. edukformis Schloih. findet sich ın elf" drei Abtheilungen des norddeutschen Muschelkalkes. v. Strombeck, Zeitschr. Geol. Gesellsch. 1849. I. 134. 153. 185. — Geinitz bildet im Quadersdstgb. Taf. 10. Fig. 14. einen M. arcaceus aus dem untern Pläner von Teltschen bei Dresden ab, der mit M. simplex und M. re- versus sehr grosse Aehnlichkeit zeigt, und Taf. 12. fig. 3. 4. M. Gal- lienner d’Orbg. desselben Fundortes. Die Gesammtzahl der Arten die- ser Formation beträgt 15. — Exemplare aus dem Sternberger Gestein stellt Karsten 1. c. 39. fraglich zu M. sericeus Goldf. 197 Lithodomus. Für diese Gattung giebt Geinitz 3 Arten im deut- schen Kreidegebirge an. Quadersdstgb. 168. Avicula. Im Schiefer des Thüringerwaldes ist A. leptotus n. sp. entdeckt worden. Dieselbe ist schief oval, ungleichseitig und ziem- lich dick, der Wirbel niedergedrückt, in der vordern Hälfte gelegen, die Area spitz dreieckig, der Schlossrand bildet vorn und hinten schmale nach hinten klaffende Ohren, die Oberfläche mit 9— 10 con- centrischen Rippen und feiner Streifung. Richter, Pal. Thüringw. 44. Taf. 5. Fig. 149. 150. — 2 neue silurische Arten beschreiben auch Phillips und Salter. Die eine A. ampliata ist schief oval, ihre Seiten fast rechtwinklig an den langen geraden Schlossrand stossend, und mit regelmässigen dem Rande parallelen Falten, in den obern Ludlow- schichten von Llangadoc. Die andere, A. triton, ist fast rhomboidal mit höheren und stärkeren Wirbeln und beruht auf einem Steinkerne aus den Llandiloschichten von Birds Hill. Geolog. Survey II. 367. tab. 23. — Sharpe untersuchte acht silurische Arten Amerika’s. A. Boydii Conr. aus der Hamilton- und Chemunggroup von Casenovia, steht der A. rectangularis Sowb. Silur. S. am nächsten, ist aber schiefer, im vordern Theile weniger entwickelt und eine ächte Avicula, während die Sowerby’sche wahrscheinlich eine Pterinee ist. A. naviformis Conr. aus dem Pentameruskalk von Schoharie ist vielleicht nur Spielart von A. retroflera His. A. quadrula Conr. aus der Hamiltongroup unter- scheidet sich von A. Boydi durch geringere Dicke und flachere Form, daher beide vielleicht nicht specifisch getrennt bleiben dürfen. Ferner A. Danmoniensis Sowb. aus der Chemunggroup von Corning, A. de- cussata Hall aus der Hamiltongroup von Creek, A. flabella Conr. von Schoharie, A. /aevis Hall uud A. pectiniformis Hall. Quarterl. journ. geol. 1848. IV. 171. — Im Zechsteine erkannte Geinitz A. spe- luncaria Schl. sp. und A. Kazanensis Vern. Zechstgb. 10. Taf. 4. fig. 18—21. — A. Albert Geinilz fand v. Strombeck in der obern und mittlern Abtheilung des norddeutschen Muschelkalks. Zeitschr. geolog. Gesellsch. 1849. I. 135. 152. — Im deutschen Kreidegebirge zählt Geinitz, Quadersdsigb. 170, 16 Arten. — A. volgensis Verneuil bildet Dana, Geology tab. 9. fig. 4. von Illawarra ab. Pterinea. Die von Conrad beschriebene Pt. planulata findet sich nach Salter auch in den untern Ludlowschichten und im Wenlockkalk von Dudley. Geolog. Survey II. 368. tab. 23. — Sharpe untersuchte Exemplare der Pt. carinata Conr. aus dem Trentonkalk und der Hud- sonsriver group von Cincinnati, St. Croix, Toronto, Turin. Quarterl. journ. geol. 1848. IV. 171. und Dana Geology die Pt. macropteris Morris von Illawarra. — 2 neue Muschelkalkarten Norddeutschlands beschreibt v. Sirombeck: Pt. polyodonta und Pt. Goldfussü. Zeitschr, geol. Gesellsch. 1849. I. 185. 198 Gervillia. Als häufige Art im deutschen Zechsteine bezeichnet Geinitz G. Keratophaga Schl. sp. Zechstgb. 10. Taf. 4. Fig. 16. 17. — Ueber die @. socialis und G. costata handelt ebenfalls v. Strombeck, 1. e. 135. 152. 192. — G. pinnaeformis n. sp. aus dem Lias von Hal- berstadt: testa ovata, apice acuta, tenui, convexa, concentrice 0obso- leteque plicata; umbonibus terminalibus acutis; cardine foveolis 7—9 minutis instructo. Dunker, Palaeontogr. I. 179. tab. 25. fig. 10. 11. — Aus dem deutschen Kreidegebirge kennt Geinitz nur @. solenoidis. Quadersdstgb. 171. Posidonomya. Die kleine P. Becheria findet sich nach Richter auch in den Schiefern des Thüringerwaldes. Pal. Thüringw. 45. Taf. 5. fig. 151. Taf. 6. fig. 211. — P. lirata Conr. untersuchte Sharpe in Exemplaren von Schoharie. Quaterl. journ. geol. 1848. IV. 171. Inoceramus. Im Kreidemergel bei Lemberg erkannte Kner I. c. 25. drei Arten: I. Goldfussanus d’Orbg. (= 1. crispü Goldf.), T. im- pressus d’Orbg. tab. 5. fig. 2. und I. Cuvieri Sowb. — Das deutsche Kreidegebirge enthält nach Geinitz, Quadersdstgb. 174. 15 Arten. — I. plicatus d’Orbg. beschreibt L. v. Buch aus der Kreide von Locugo. Monatsber. Berl. Akad. Dechr. 1849. 13. Perna. Das Vorkommen der P. Mulletü im Hils des Elligser Brin- kes beschreibt Koch, Palaeontogr. I. 171. tab. 24. fig. 14 —17. Im deutschen Kreidegebirge nach Geinitz 1. c. 172. 3 Arten. Lima. Die zahlreichen Muschelkalkarten redueirt v. Strombeck auf L. striata, L. lineata und die nicht vollständig bekannte L. lon- gissima. Zeitschr. geol. Gesellsch. 1849. I. 152. — Aus dem Kreide- mergel von Lemberg beschreibt Kner 1. ec. 29. L. semisulcata Goldf. und L. Mantellü Brongn. Pecten. Geinitz beschreibt P. pusillus Schl. sp. aus dem untern und obern Zechsteine von Corbusen, Glücksbrunn und Liebenstein. Zechstgb. 10. Taf. 4. fig. 22. — Die Muschelkalkarten beschreibt v. Strombeck 1. c. 137. 155. unter P. /aevigatus und P. discites. — P. subtertorius Mstr. aus dem Jura von Galiovo bei Rouillier, Bullet. nat. Moscou 1849. II. 350. tab. K. fie. 81. — Ref. erwähnt das Vorkom- men von P. cottaldinus d’Orbg. auf dem Luisberge bei Aachen und vereinigt P. divaricatus Reuss und P. arcuatus Goldf. unter P. virga- tus Nils. Zeitschr. geol. Gesellsch. 1849. I. 98. — Aus dem Lember- ger Kreidemergel beschreibt Kner I. e. 28. P. membranaceus Nils., P. quinquecostatus Sowb., P. ercisus Pusch. — Geinitz zählt für das deutsche Kreidegebirge 52 Arten auf, Quadersdstgb. 178. — Die Mo- lasse von Günzburg lieferte P. crassicostatus n. sp. testa magna, Or- bieulari, concentrice striata, costis 9—10 crassis elevatis, periphe- riam versus lalis et evanidis, interslitiis duplo latioribus; valvis sub- aequalibus, sinistra convexiore, auriculis magnis fere aequalibus. Ferner 199 P. Herrmannsenä n. sp.: valva sinistra plana, umbonem versus con- cava, orbieulari, concentrice striala, costis 10 latis depressis, inter- stitiis latioribus, aurieulis aequalibus instructa, von Goldfuss als P. burdigalensis Lamk. beschrieben und eine Varietäb von P. sulcatus Lamk. Dunker, Palaeontogr. I. 164. tab. 22. fig. 1-4. — Die von Philippi früher als P. pectoralis aufgeführte Art beschreibt Beyrich |. e. 60. als P. permistus n.sp. aus den Thonen von Hermsdorf und Gör- zig. Sie ist sehr ungleich ohrig, mit tiefem Byssus- Einschnitt unter dem vordern Ohr der rechten Klappe, mit nahe gleich gewölbten Klap- pen und mit schmalen schuppig bewehrten Radialrippen. Sie ähnelt dem P. reconditus Sol., der aber nur 24 Radialrippen auf der rechten Klappe hat, während P. permistus mehr als 40 trägt. Den P. pecto- ralis Goldf., P. semistriatus Goldf. und P. Münsteri Goldf. ist B. ge- neigt für Jugend von P. Hausmanni zu halten. — Im Sternberger Gestein nach Karsten 1. c. 39: P. cancellatus Goldf., P. decemplicatus Mstr., P. bifidus Mstr., P. semistriatus Mstr., P. plebejus Lamk. und P. in- det. Boll l. c. 218. findet seine Exemplare nicht genau übereinstim- mend mit den ihm bekannten Arten. — Die österreichischen tertiären Arten sind: P. flabelliformis, P. sarmenticius, P. opercularis, P. in- crassatus, P. varius, P. laticostatus. Haidinger Berichte III. 15. — Als neu bildet Dana Geology tab. 9. ab. P. comptus (=? P. subquin- quelineatus M’Coy) fig. 5. von Harper’s Hill, P. tenuicollis fig. 7. von ebenda, P. mitisfig. 8. von Glendon, P. laeviusculus fig. 6. sehr gross, kreisrund, flach convex, mit ungleichen Streifen und gleichen Ohren, von Illawarra, ferner noch P. ülawarrensis fig.9. und P. squamuli- ferus Morris fig. 11. von Harper’s Hill und sp. indet. fig. 10. von llla- warra, endlich P. propatulus Conr. tab. 18. fig. 13. von Astoria. Spondylus. Eine schöne Schale von Sp. Coquwandus d’Orbg. erkannte Ref, im Kreidemergel bei Aachen. Zeitschr. geol. Gesellsch, 1849. 1. 98. und Sp. striatus ist nach Kner |. c. 30. häufig im Krei- demergel bei Lemberg. — Geinitz bildet in seinem Quadersdstgb. Taf. 11. fig. 2—5. Sp. capillatus d’Arch. von Plauen und Sp. obliquus Sowb. von Strehlen und Pirna ab. Ptychodes nov.gen. G. Fischer hatte 1829 einige Muscheln unter der neuen Gattung Amphidonte beschrieben, von denen er später er- kannte, dass sie der ältern Gattung Exogyra angehören und die er deshalb nun als E. Humboldtü und E. Blainvillei aufführt, Neue For- men aus der Kreide des Gvt. Orel veranlassen ihn abermals eine neue Gattung aufzustellen, die er Ptychodes nennt, ein Name, der wegen des gleichklingenden Piychodus Agass. auch hätte vermieden werden sollen. Die Diagnose dieser Gattung lautet: testa inaequivalvis, aequi- lateralis, regulariter subelongata aut rotunda, libera vel adhaerens; cardo geniculatus vel duplex, basalis conicus, paulo reversus, edentu- 200 lus, fossis binis conieis, inferius striatis; lateralis plieis aut suleis pa- rallelis profundis ad dimidium testae usque donatus; valva dorsalis sub- elongata, valde convexa, ampla, impressione musculari unica; valva superior vel ventralis plana, operculata. Die beiden Arten sind Pt. Feldmanni und Pt. globosa. Bullet. natur. Moscou 1848. IV. 465. tab. 11. fig. 5. Ezogyra. Eine neue Art aus den Schichten mit Ammonites al- ternans bei Galiovo beschreibt Rouillier als E. costulata nach einem Frag- ment der Unterschale. Dasselbe zeigt auf der Innenseite sehr schwache Rippen, die sich am Mantelrande in ovale Knoten verdicken. Die Aussenseite bedecken Wachsihumsfalten mit feinen radialen Streifen. Für die generelle Bestimmung des Fragmentes fehlt jeder Character. Bullet. natur. Moscou 1849. II. 351. tab. K. fig. 82. Gryphaea. Kner fand ]. c. 30. Gr. vesieularis in grossen Exem- plaren und häufig im Kreidemergel um Lemberg. Ostraea. Die Muschelkalkarten fand v. Strombeck in allen drei Abtheilungen der Formation. Zeitschr. geol. Gesellsch. 1849. I. 140. 156. 194. — Im Lemberger Kreidemergel nach Kner I. c. 30: ©. larva Lamk. tab. 5. fig. 4. und O0, flabelliformis Nils. — O. tegulata Mstr. erkannte Dunker in der Molasse von Niederstolzingen und vermuthet, dass sie mit O. ventilabrum Goldf. identisch sei. Auch 0, longirostris findet sich daselbst. Palaeontogr. I. 164. — Die österreichischen Ter- tiärarten sind: O. digitulina, O. cymbularis, O0. longirostris. Haidin- ger, Berichte III. 15. — Hebert fand in den Tertiärschichten von Lim- burg 0. bellovacina und im Crag des Manche Dept. O. ungulata Nyst. Bullet. soc. ge&ol. VI. 459. 559. Anomia. Geinitz bildet A. semiglobosa n. sp. Quadersdstgb. taf. 11. fig. 6—9. aus der Kreide von Kieslingswalde ab. Die eine Schale derselben hat einen schief kreisförmigen Umfang, ist stark gewölbt, nach dem Wirbel hin bauchig, während derselbe an seiner Spitze ganz niedrig wird; die andere Schale kreisrund-oval, flach, mit kleinem zurückgelegenen Wirbel; zarte Wachsthumslinien bedecken beide Scha- len. — Kner erwähnt 1. c, 31. als seltenes Vorkommen bei Lemberg A. truncata Gein. 9. Strahlthiere. Ueber die Familie der Echinodeen hat A. Gras in seiner Schrift: Description des oursins fossiles du dept. de l’Isere. Paris 1848. eine sehr werthvolle Abhandlung geliefert. Indem wir den Inhalt derselben referiren, fügen wir zugleich die zer- streuten Bemerkungen anderer Beobachter über die darin be- handelten Gattungen hinzu. 201 . Der Verf. schliesst mit dieser kleinen, aber reichhaltigen Arbeit, in welcher 83 Arten aus 30 Gattungen meist des Kreidegebirges, weniger der jurassischen und tertiären Formationen beschrieben werden, den Schriften über Echiniden von Desmoulins, Agassiz und Desor eng an. Eine Erläuterung der Terminologie und des allgemeinen Baues der Schale bei den Echiniden füllt das erste 12 Seiten lange Kapitel, An der Schale wird die obere Seite als Rücken mit ihrem höchsten Puncte, dem Scheitel von der untern als Boden. (disque) unterschieden, ferner der Umfang oder Rand (ambitus) als der Theil bezeichnet, welcher den Rücken vom Boden trennt, die vordere und hintere Seite durch die unpaare Fühlerreihe bestimmt, die durch den Rand gelegte hori- zontale Schnittfläche als Basis, die Dorsalhöhe gemessen zwischen Scheitel und Basis, die Centralhöhe als dieselbe Distanz von dem Ver- einigungspuncte der Ambulacra aus. Die Asseln zerfallen in terminale und coronale; jene scheitelständig im Vereinigungspuncte der Ambu- lacra, buccal am Munde, anal am After, diese setzen als polygonale Platten den grössten Theil des Gehäuses zusammen, in. 20 verticale Reihen geordnet vom Scheitel ausstrahlend und wiederum im Munde zusammenlaufend. Nur die zehn kleinen Plattenreihen haben Poren oder Ambulacralgänge, die zehn grösseren nicht, diese bestehen aus wenigen, jene aus zahlreichen Asseln. Die beiden neben einander lie- genden Porenreihen eines Feldes bilden die Gänge (branches) der Am- bulacra, deren jeder wieder aus mehreren schief und quer geordneten Porenreihen besteht. Die Poren heissen einfach, wenn sie rund oder oval sind, zum Unterschiede von den verlängerten, paarigen, schiefen. Die Ambulacra gehen von den Genitalien, ihrem Scheitel oder Cen- trum aus. Nach ihnen theilt sich die Schalenoberfläche in Ambulacral- felder und Interambulacralfelder: jene wiederum in je drei Felder oder Zonen, nämlich in zwei porentragende und ein dazwischen liegendes (zone interporifere). Die Ambulacra sind paarige und ein unpaares, ihrem Verlaufe nach einfach, blattförmig, vollständig, unterbrochen etc., ebenso die Zonen. Die Warzen auf der Schalenoberfläche ord- nen sich in Reihen oder stehen zerstreut, sind perforirt oder nicht, zitzenförmig, mit einem glatten oder crenulirtem Ringe umgeben. Die sehr kleinen werden als Wärzchen unterschieden. Jede Warze erhebt sich aus einem Grübchen und trägt einen Stachel, dessen Epitheta sich selbst erklären. Der im hintern Theile der Schale gelegene After wird von sehr kleinen oft fehlenden Asseln umgeben, ist rund, oval, läng- lich, quer, seiner Stellung nach randlich, infra- oder supramarginal, oben oder unten gelegen. Der unten gelegene Mund ist gleichfalls rund, oval, länglich, quer, fünf- oder zehnseitig, der Stellung nach cenlral, subcentral, submarginal, an der Innenseite zuweilen mit Apo- physen zur Stütze des Zahnapparates versehen, Der Genitalapparat liegt 202 im Scheitel, kenntlich an den 4—5 Genitalporen. Er besteht aus 10 abwechselnd grossen und kleinen Asseln, jene die Genitälasseln mit der unpaaren Madreporenplatte und diese die Ocellarasseln genannt. — Nach diesen allgemeinen Bemerkungen folgt im Il. Cap. die Beschrei- bung der Arten in systematischer 'Folge und den Schlüss bildet eine Clavis zur Bestimmung der Familien nnd Gattungen, sowie Bemerkun- gen über das Vorkommen der Echiniden im Isere-Dept, I. Reguläre Echiniden. Mund und After entgegengesetzt, jener mit Zahnapparat. 1. Fam. Cidarides. 1 trib. Angustistellata: Schale dick, Umfang kreisrund, Ambulacralfelder schmal, Warzen zahlreich, sehr klein, nur auf den Zwischenfühlerfeldern in (2) Reihen geordnet, Am- bulacralgänge stets aus 2 verticalen Porenreihen gebildet. a. Warzen der Zwischenfühlerfelder perforirt: Cidaris Lamk. Agass. mit 10 sp. nov. und 4 sp. cogn, — (. in- signis n. sp. tab. 1. fig. 4— 6. Ambulacralfelder mit 2 sehr genäherten Warzenreihen ; 5 Interambulacralwarzen in jeder Reihe von unten nach oben an Grösse bis zur dritten zunehmend; zwischen ihnen zahlreiche feine Wärzchen. Chlorit. Kreide bei Villard de Lans. — C. malum n. sp. Fig. 1— 3. Ambulacralfelder mit 4—6 Warzenreihen, Interam- bulacralfelder mit 9 an Grösse zunehmenden Warzen, von (©. coronata und €. punctata unterschieden durch die mehr kugliche Gestalt und den Mangel der Kerben an allen Warzen. Obere Neocomien bei Ran- curel. — C. coronata Goldf. noch fraglich im Vorkommen. — C. Blu- menbachiü Gdldf. (=C. Parandieri Agass., C. erucifera Agass.) im mittlern Jura bei Passins. — C. tuberosa n. sp. fig. 7. 8. dem C. mazi- mus Goldf. ähnlich, nur einzelne Assein eines kugligen Gehäuses aus den unteren Neocomien bei St. Pierre de Cherene und Föntanil. — Cidaritenstacheln: C. punctatissima Agass. in ob. Neocomien bei Ran- curel. — C. heteracantha n. sp. tab. 3. Fig. 4. 9. ovale und eylindri- sche Stacheln mit deprimirter Spitze und in Reihen geordneten schiefen Häckchen auf der Oberfläche. Ebend. — C. rysacantha n. sp. tab. 3. fig. 2. tab. 5. fig. 11. schlank keulenförmig, mit Reihen kleiner runder Höcker, ebenda. — C. pustulosa n. sp. tab. 3. fig. d. eylindrisch, mit unregelmässigen grossen Höckern im untern Neocomien bei: Fontanil. — C. glandifera Goldf. zweifelhaft. — C. ramifera n. sp. tab. 3. fig. 7. eylindrisch, glatt oder gestreift, mit quirlständigen Höckern in grös- sern Abständen, ebenda. — C, erinaceus n. sp. tab. 5. fig, 10, eylin- drisch, unter der Loupe längs gerieft, Rand der Gelenkfläche deutlich gekerbt, im obern Neocomien bei Rancurel. — C. unionifera n. sp. tab. 3. fig. 3. birnförmig, sehr regelmässig und fein längsgestreift, die Streifen un- ter der Loupeaus Wärzchen bestehend, ebenda.— C. prismatica n. sp. fig. 6. 203 flach dreiseitig prismatisch, mit schiefen unregelmässigen Höckern., im untern Neocomien bei Fontanil. Kner beschreibt aus dem Kreidemergel von Lemberg 1, ce, 33. C. vesiculosa Goldf., C. papillata Mant., C. variolaris Brongn. Hemicidaris Agass. mit 1 sp.nov. und 1 sp. cogn. — H. iner- mis n. sp. tab. 1. fig. 27: Schale dünn, kuglig, Ambulacralfelder sehr schmal, mit 2 Reihen kaum sichtbarer Wärzchen. Interambulacralfel- der mit 12— 14 Warzen in jeder Reihe, Granulation der Oberfläche undeutlich, im untern Neocomien bei Fontanil. — H. patella Agass. ebenda. Eine neue Art, H. confluens, bezeichnet M’Coy (Ann. mag. nat. hist. 1848. II. 411.) aus dem Oolith von Minchinhampton als H. Tur- manni Agass, ähnlich, aber durch breitere Ambulacralgänge und grös- sere Warzen verschieden. —- Auch von Acrosalenia beschreibt M’Coy l. c. eine neue Art, A. rarispina desselben Fundortes, von A. aspera Agass. durch die geringere Anzahl der Warzen und die zahlreicheren Wärzchen verschieden. b. Interambulacralwarzen nicht perforirt: Salenia Gray. Agass. mit 1 sp. nov. und 1 sp. cogn. — S. de- pressa n. sp. tab. 1. fig. 10. kreisrund, sehr flach, 2 Ambulacralwarzen- reihen mit je 15 Wärzchen, Interambulacralfelder mit 4 Warzen in je 2 Reihen, Genitalapparat sehr gross, mit einer vierseitigen überzähli- gen Platte, Genitalasseln 3- oder Öseilig, grösser als die Ocellaras- seln. Unterer Neocomien bei Fontanil. — $. perforata Agass. (= $. petalifera Agass.) tab. 1. fig. 16. ebenda. Peltastes Agass. mit nur einer neuen Art, P. pentagonifera (=? P. punctata Agass., ? Salenia areolata Agass.) tab. 1. fig. 11. 12. unterscheidet sich von P. punctata nur durch den Mangel der Grüb- chen auf den Näthen. Unterer Neocomien bei Fontanil. Goniopygus Agass. mit 2 sp. nov. — G. irregularis tab. 1. fig. 13.14. jedes Ambulacralfeld mit 2 Hauptreihen von je 11 Wärzchen, Interambulacralreihen mit 7 sehr grossen Warzen, Oberfläche granu- lirt, Mund ungeheuer gross, After von 4 Genitalasseln umgeben, die unpaare nach Aussen gedrängt, Ocellarasseln ziemlich klein, im obern Neocomien bei Rancurel, — G. delphinensis fig. 15. nur dadurch von voriger verschieden, dass die 9 schmälern und längern Genitalasseln an der Begrenzung des Afters iheilnehmen. Kleine, keulenförmige, glalte, oben gestreifte Stacheln scheinen dazu zu gehören. Ebenda. 2. trib. Latistellati: Umfang kreisrund, Ambulacralfelder breit, den Interambulacralfeldern gleich oder nur etwas schmäler, Warzen . der letztern zahlreich, perforirt oder nicht, Ambulacralgänge bald aus 2 Verticalreihen, bald aus schiefen oder gekrümmten Reihen gebildet. Stacheln dünn. 204 a. Warzen perforirt, Ambulacragänge aus 2 verticalen Porenreihen bestehend. Acrocidaris Agass. mit nur A. depressa n. sp. tab, 1. fig. 18— 20. Reihen der Ambulacra mit 8—9 Warzen, die der Interambulacra mit 7, Warzen der Genitalasseln deutlich und gross, unpaare Genital- assel der paarigen gleich, im untern Neocomien von Fontanil. Diadema Gray Agass. mit 4 sp. nov. und 3 sp. cogn.— D. Lu- cae Agass. in Gault bei Villard de Lans. — D. corona n. sp. tab. 1. fig. 21.23. von D. rotulare nur unterschieden durch längere Secun- därwarzenreihen auf den Interambulacralasseln, im untern Neocomien bei Fontanil. — D. variolare Agass. tab. 1. fig. 16—18. in der chlo- ritischen Kreide bei Villard de Lans. — D. carthusianum n. sp. tab, 2. fig. 1— 3. hat 2 Hauptwarzenreihen in jedem Felde und zwar in den interambulacralen je 15 Warzen, je 2 secundäre Warzenreihen be- gleiten eine Hauptreihe, ebenso die Ambulacralreihen, nur die Warzen kleiner und zahlreicher, Oberfläche granulirt, im obern Neocomien bei St. Laurent du Pont. — D. Repellini n. sp. tab. 2. fig. 10. 11. die War- zenreihen der Ambulacralfelder den Porenzonen sehr genähert und 2 Secundärreihen zwischen sich nehmend, die Warzenreihen der Inter- ambulacralfelder mit kleinen Warzen, nur wenig grösser als die der sie begleitenden kürzern Secundärreihen, Mund breit, Genitalapparat klein, im untern Neocomien bei Fontanil und St. Pierre de Cherene. — D. uniforme n. sp. fig. 4 —6. echinusarlig, mit fast gleich grossen, perforirten und crenulirten Warzen besetzt, 4—6 Reihen auf den Ambulacral- und 12 auf den Interambulacralfeldern und dazwischen noch feine Wärzchen zerstreut, im untern Neocomien von Fontanil. An diese Gattung reiht sich M’Coy’s Diplopodia nov, gen. 1. e. 412. Dieselbe ist niedergedrückt, durch die vorragenden Ambulacralfelder. etwas fünfeckig, 2 Reihen primärer Warzen auf den Interambulacral- und auf den Ambulacralfeldern, Ambulacralreihen mit 2 Paar Poren in der obern Hälfte, einem Paar in der Mitte und mit 2—3 Paaren gegen den Mund. Diese veränderliche Zahl der Poren unterscheidet die Gattung von Diadema mit stets einem, und von Pedina mit stets 3 Paaren Poren. D. pentagona aus dem Grossoolith von Minchinhampton ist von dem ebenfalls hierhergehörigen Diadema subangulare Agass. nur wenig verschieden. b. Warzen nicht perforirt. «) Ambulacralgänge aus 2 verticalen Porenreihen gebildet. Cyphosoma Agass. mit C. paucituberculatum n. sp. tab. 1. fig. 27.29. Warzen sehr hoch, 6—7 in jeder Interambulacralreihe; viel- leicht zu ©. circinatum Agass. gehörig, im untern Neocomien bei Grenoble. 205 Arbacia Agass. mit A. globulus Agass. tab. 2. fig. 5—7. im ob. Neocomien bei Rinnet. M’Coy beschreibt 1. c. 410. A. inflata n. sp. aus dem obern Grün- sand von Cambridge als stärker deprimirt als A. pilos Agass., mit run- der Basis und zahlreicheren Warzen. Echinus Agass. mit 2 sp. nov. — E. denudatus lab. 2, fig. 13. 15. Porenzonen breit, Warzen ziemlich gleich gross, in 4 Reihen auf den Ambulacralfeldern, von denen nur die äussern den Scheitel erreichen, in 2 Haupt- und 8 Secundärreihen auf den Interambulacral- feldern, die 4 eingeschlossenen secundären nur in der untern Schalen- hälfte, die 4 äussern bis in die Nähe des Scheitels laufend, im untern Neocomien bei Fontanil. — E. rotundus tab. 5. fig. ”— 9. Porenzonen breit, Warzen gleich gross, aber verhältnissmässig klein, in unregel- mässige Gruppen geordnet, in der Nähe der Porenzonen auf den In- terambulacralasseln je 5— 12 Warzen; im obern Neocomien bei Ran- curel. M’Coy’s E. petallatus n. sp. 1. c. 409 aus dem Corallenoolith von Lalen in Wiltshire soll eine grössere, mehr kegelförmige Gestalt als E. gyratus und sowohl auf den Ambulacral- als Interambulacralfeldern ei- nen elliptischen glatten Raum haben, während desselben E. diademata n. sp. 1. c. aus dem Coralrag von Malton und Grossoolith von Min- chinhamption sich mehr an E. fallar und E. serialis anschliesst, aber von beiden durch den völligen Mangel secundärer Warzen geschieden ist und durch den mehr fünfseitigen Umfang an E. ercavatus erinnert. I. Irreguläre Echiniden. Mund und After nicht entgegenge- setzt, sondern auf einer durch den Scheitel und das Centrum gezoge- nen Verticallinie gelegen. A. Mit Zahnapparat, Mund central oder subcentral, Ambulacra-blalt- förmig. 2. Fam. Clypeastroidei. Amphiope Agass. mit A. bioculata Agass. bei St. Paul trois Chaleaux. B. Ohne Zahnapparat, Form der Ambulacra variabel. a. Ein Ambulacralcentrum. «) Mund central oder subcentral. ««) Ambulacra einfach. 3. Fam. Galeridae Des. Holeciypus Agass. mit 1 sp. nov. und 2 sp. cogn. — H. ma- cropygus Agass. im untern Neocomien bei Fontanil. — H. depressus Agass. im mittlern Oolith bei Morestel. — H. neocomiensis n. sp. tab. 2. fig. 19.20. von voriger nur durch die elwas mehr kegelförmige Ge- stalt und die wenig schmälern Ambulacralfelder verschieden (!), im Ne- ocomien bei St. Laurent du Pont. 206 Discoidea Agass. mit 4 sp. cogn. — D. cylindrica Agass. in der chloritischen Kreide bei Villard de Lans. — D. conica Agass, im Gault ebend. und bei Rancurel. — D. rotula Agass. bei Ravix. — D. subuculus Agass. im Gault ebenda. M’Coy’s D. marginalis n. sp. l. c. 413. aus dem Unteroolith von Bridport unterscheidet sich von D. hemisphaerica durch den weiter vom Munde entfernten After und die zahlreicheren Wärzchen auf der Oberfläche. Galerites Agass. mit G. globulus Agass. tab. 3. fig. 23. 24. in der chloritischen Kreide bei Villard de Lans und G, castanea Agass. im Gault ebenda. und bei Rancurel. — Von dieser Gattung bildet auch Dana, Geology tab. 21. fig. 5. und 6. ein sehr unvollständiges Fragment von G. oregonensis n. sp. ab. Pyrina Agass. mit 1 sp. nov. und 1 sp. cogn. — P. pygaea Agass. im untern Neocomien bei Fontanil und Neron. — P. cylindrica n. sp. tab. 3. fig. 12—15. von voriger durch die schiefere Stellung des Afters, von P. Desmoulinsit durch die oben zugespitzte Form des Af- ters verschieden, im Gault bei Ravix und Rancurel. Pygaster Agass. nur in einem Steinkerne von P. truncatus Agass. bei Fa. M’Coy charakterisirt von dieser Gattung 1. c. 2 Arten: P. sublae- vis n. sp. aus dem Unteroolitlli von Leckhampton ist Clypeus- ähnlich und durch die feine Granulation der Oberfläche ausgezeichnet. P. bre- vifrons n. sp. aus dem Unteroolith von Dundry schliesst sich in der Form an P. umbrella, in der Granulation der Oberfläche an P. patel- hiformis. i Hyboclyphus Agass. mit H. gibberolus Agass. im Unteroolith des Aisne Dept. #8) Ambulacra blattförmig. 4. Fam. Nucleolidae. Nucleolites Agass. mit 1 sp. nov. und 3sp. cogn. — N. Ro- berti n. sp. tab. 3. fig. 10. 11. deprimirt, abgerundet, länglich viersei- tig, Ambulacra kaum blattförmig, Mund fast central, im obern Neo- comien bei Sassenage und Rancurel. — N. Olfersü Agass. im Neoco- mien bei Fontanil und N. neocomiensis Agass. und N. Nicoletü Agass. ebenda. Von dieser Gattung stellt M’Coy 1. c. 415. drei neue Arten auf: N, planulatus aus dem Korallenoolith von Malton und dem Grossoolith von Minchinhampton hat viel Aehnlichkeit mit Römers N. planatus;; N. pyramidalis aus dem Cornbrash von Weymouth schliesst sich in mehrfacher Hinsicht an N. clanicularis, hat aber die Basis des N, sceu- tatus; N. aequalis aus dem Unteroolith von Castle Ashby und dem Grossoolith von Minchinhampton zeichnet sich von allen übrigen Arten 207 2 durch das eigenthümliche Grössenverhältniss der Ambulacral- und In- terambulacralfelder aus. Pygaulus Agass. mit P. cylindricus Agass. lab. 3. fig. 16— 18. und P. depressus Agass. im obern Neocomien bei Sassenage, St. Ro- bert, Rancurel, etc. Pygarus Agass. mit P. rosiratus Agass. und P. Montmollini Agass. im untern Neocomien bei Fontanil und P. obovatus Agass. im Neoco- mien bei St. Pierre de Cherene. Echinolampas Agass. mit E. hemisphaericus Agass. in der Mo- lasse des Drome Dept. und E. scutiformis Agass. in der Molasse bei ' Autrans, Rancurel, etc. Hier erwähnen wir noch 2 neue Arten von C/ypeus, welche M’Coy l. c. 417. charakterisirt: Cl. ercentricus aus dem Unteroolith von Leck- hampton, von Cl. sinuatus durch den dem Rande genäherten Scheitel und von C/. patella durch die stärkere Depression verschieden, Ci. altus aus dem Unteroolith von Bridport von Cl. Hugii durch die ab- weichende Analrinne geschieden. £) Mund dem vorderen Rande genähert, stels quer, Form variabel. ««) eine vordere Dorsalrinne, After auf einer Analfläche. 9. Fam. Spatangidae. Spatangus Agass. mit Sp. ocellatus Agass. in der Molasse bei St. Paul troix Chateaux und St. Jean en Royans. Kner beschreibt 1. ec. 34. aus dem Kreidemergel von Lemberg Sp. suborbicularis Goldf. Hemiaster Desor mit H. bufo Desor in der chloritischen Kreide bei Villard de Lans, H. minimus Desor im Gault ebenda. und H. phry- nus Agass. bei Ravix. Micraster Agass. mit M. distinctus Agass. tab. A. fig. 1. 2. in der chloritischen Kreide bei Villard de Lans und M. coranguinum Agass. im Drome Dept. Tozaster Agass. mit 3 sp. nov. und 3 sp. cogn. — T. cunei- formis n. sp. lab. 3. fig. 19. 20. verlängert, oben rundlich gewölbt, vordere Rinne ziemlich gleichmässig lief und bis an den Ambulacral- scheitel reichend, Analfläche schief nach hinten geneigt, Mund dem Centrum mehr als bei andern Arten genähert, von denen sie sich noch durch die Ambulacra unterscheidet. im üntern Neocomien bei Grenoble und St. Robert. — T. complanatus Agass. ebenda. und an vielen an- dern Orten. — T. gibbus Agass. im untern Neocomien bei Grenoble und Grande Chartreuse. — T. oblongus Agass. im obern Neocomien bei Raucurel, Passenage, St. Robert, etc. — T. Bertholeti n. sp. tab. 4. fig. 3. 4. steht zwischen T. complanatus und T. oblongus mit jener in der Form, mit dieser durch die Fühlergänge verwandt, — T. mi- 208 crasteriformis n. sp. tab. 4. fie. 5. 6. wohl mit T, Colegniüi Sism. iden- tisch, wie vorige im Gault bei Rancurel. Holaster Agass. mit 2 sp. nov. und A sp. cogn. — H. Hardyi Agass. im unteren Neocomien bei Fontanil. — H. bisulcatus n. sp. tab. 4. fig. 7. 8. die vordere Rückenrinne randet den Umfang tief aus, ein scharfer Kiel vom Ambulacralscheitel bis zum After, in Gault bei Rancurel und Ravix. — H. Perezii Sism. von Ravis. — H. subeylin- dricus n. sp. tab. 4. fig. 9. 10. Analfläche fast vertical, After länglich oval, Rückenrinne von mässiger Tiefe, Ambulacralgänge ziemlich ge- nähert, von ebenda. — H. laevis Agass. in der chloritischen Kreide bei Villard de Lans. — H. subglobosus Agass. in zweifelhaften Ex- emplaren aus der chloritischen Kreide des Drome Dept. £?) Weder Rückenrinne noch Analfläche, After inframarginal. 6. Fam. Ananchytidae. Ananchytes Lamk. mit A. conica Agass. im Drome Dept. Ein in grauen Hornstein verwandelter Steinkern, dem A. conoidea am ähnlichsten, soll im Korallenkalk von Istein bei Basel gefunden worden sein und das Vorkommen der Ananchyten unterhalb der Kreide darthun. Merian hält den in Brückner’s Merkwürdigkeiten der Land- schaft Basel Taf.2. Fig. 1. abgebildeten Ananchyten für gleichaltrig, eben so einen in Rengger’s Sammlung als A. galeiformis von Aarau aufgeführten. Baseler Gesellsch. 29. — Kner fand I. c. 34. A. ovata sehr häufig in Kreidemergel bei Lemberg. b. Zwei Ambulacralcentra. 7. Fam. Dysasteridae. Dysaster Agass. mit 2 sp. nov. und & sp. cogn. — D. ovelum Agass. im untern Neocomien bei Fontanil. — D. hemisphaericus n. sp. tab. 5. fig. 1— 93. Umfang vorn abgerundet, hinten zugespitzt, Gestalt niedergedrückt halbkuglig, Unterseite concav, Mund dem Vorderrande genähert, Ambulacra wie bei D. ovulum, in Neocomien bei —? — D. analis Agass. im Unteroolith des Aine Dept. — D. anasteroides Leym. tab. 4. fig. 11.12. im untern Neocomien bei Fontanil, ete. — D. capistratus Agass. im miltlern Oolith bei Morestel. — D. globulus n. sp. tab. 3. fig. 21. 22. generell zweifelhaft, Ambulacra unbekannt, Vorderrand abgerundet, stumpf gekielt, Hinterrand mit Analfläche, Unterseite flach convex im obern Neocomien am Neron. M’Coy beschreibt I. c. 414. zwei neue Arten aus dem Unteroolith: D. symmetricus von Bridport, durch die Symmetrie 'beider Enden von allen übrigen verschieden; D. subringens von Dundry und Leckhamp- ton, dem D. ringens auffallend ähnlich. Metaporhinus Michel. mit M. Gueymardi n. sp. tab. 5. fig. 4—6. oval, vorn und hinten abgestutzt und flach ausgerandet, Oberseite längs gekielt, daher die vordere und hintere Fläche dreiseitig, auf lelz- 209 terer der After, von welchem aus eine Rinne zur Unterseite läuft, im untern Neocomien bei Fontanil, In Betreff der geologisch-geographischen Verbreitung der Echiniden ebenso wichtig, als die Arbeit von Gras, ist eine an- dere von Soriquet im Bullet. soc. geol. VI. 441, welche die im Euredept. vorkommenden Echiniden, aber ohne Beschreibung der Arten, in einer blossen Liste aufzählt. Soriquet erkannte 1) in der chloritischen Kreide bei Vernon: Ho- laster subglobosus, H. suborbicularis, Micraster acutus, Hemiaster bufo, Catopygus carıinatus, Caratomus rostratus, Galerites castanea, Discoidea subuculus, D. plana, D. minima, Polycyphus arenatus, Cy- phosoma circinatum, Tetragamma Michelini, Salenia stellulata. — 2) in der weissen Kreide bei Vernon, Petit Andely, Louviers: Anan- chytes carınata, A. conica, A. corculum, A. ovata, A. striata, A. semiglobosa, A. gibba, A. Gravesü und A. sp. nov.; Holaster bica- rinatus, H. placenta, H. pilula, H. nodulosus und H. n. sp.; Mi- craster Michelini, M. trepidotus, M. coranguinum, M. breviporus; Hemiaster prunella, H. minimus, H. prunum; Galerites vulgaris, G. albogalerus, @. conica, G. globulus; Discoidea subuculus, D. cylin- drica, D. minima; Cyphosoma circinatum, C. Milleri, C. magniferum ; Goniopygus peltatus; Salenia heliophora; Cidaris sceptifera, C. vesi- culosa, C. n. sp., clavigera. — 3) in den Moules siliceux des galets: Ananchytes carinata, A. conica, A. corculum, A. ovala, A. striala, A. conoidea, A. gibba, A. Gravesü; Holaster tumidus, H. nodulosus ; Micraster cor testudinarium, M. arenatus, M. trepidotus, M. cor an- guinnm, M. gibbus, M. breviporus, M. 2 spec. nov.; Galerites vul- garis, G. oblongus, G. albogalerus; Cyphosoma corallare; Cidaris sceptifera. — 4) in tertiären Schichten bei Four, Liviere, Fontenay, Vely: Hemiaster subglobosus; Eupatagus minor; Spatangus Archiaci, Sp. grignonensis, Sp. sp. nov.; Pygorhynchus grignonensis; Nucleoli- thes faba; Lenita patellaris; Echinocyamus inflatus ; Scytellina_ellip- tica; Sc. placentula, Sc. Deshayesiana, Sc. supera; Coelopleurus spinosissimus. Palechinus. Eine neue Art, Palechinus Phillipsiae aus dem Si- lurischen Conglomerat von Worcester Beacon beschreibt Forbes |. c. 384. tab. 29. Das unvollständige Exemplar zeigt 4 Porentragende As- selreihen in den Ambulaeren, nämlich 2 innere, aus kleinen keilförmigen Asseln bestehende und 2 äussere aus grossen, sehr breiten, jene ein- schliessenden zusammengesetzt. Die kleinen Asseln liegen alternirend neben einander, die grossen einander entsprechend. Jede Assel, grosse und kleine, hat 2 neben einander liegende Poren, so dass 4 paarige Porenreihen vorhanden sind. Begränzt werden die Ambulacralfelder 14 210 zunächst von je einer Reihe fünfseiliger Inlerambulaeralasseln , yon de- nen jede 3 Ambulacralasseln berührt. Der mitllere Raum der Inter- ambulacralfelder wird von ebenso grossen sechsseiligen Asseln in wahr- scheinlich 3 Reihen gebildet. Die Oberfläche der Asseln zeigt die Warzenbildung nicht ganz deutlich. — Eine zweite Art, P. dispar aus dem Bergkalk von Ratofka diagnosirt G. Fischer: Corpore eircu- lari, convexo-conico, ambulacris integris, poris inaequalibus’ quinisque seriebus tubereulorum sexangularium, Bullet, nat. Moscou 1848. 1. 243. tab, 3. fig. 4. Die Kenntniss der Familie der Seesterne ist durch eine Ab- handlung von Forbes über die in den Formationen Englands vorkommenden Asterien in den Mem. Geolog. Survey II. 457° — AS2 beträchtlich erweitert worden. Es werden in derselben folgende Gattungen und Arten charakterisirt: Uraster (= Asteracanthion Mull., Asterias Gray) mit 9 Arten: U. obtusus n. sp. brachiis brevibus, convexis, lanceolalis, obtusis; longitudine brachiarum ad lalitudinem disci ut 1— 1%: ossieulis am- bulacralibus oblongis, latis, insterstitiis linearibus; pagina superiori re- liculato-spinosa. Wird 13 Zoll gross und findet sich gemeinschaftlich mit Phacops Jamesü bei Drumcannon in Waterford. — U. primaevus n. sp. brachüs brevibus, triangularibus, acuminalis, disco lato; pagina superiori tuberculata, reticulata, (spinosa ?, spinis obtusis fascieulalis ?); ossieulis ambulacralibus oblongis, latis, geniculatus. Von der Grösse der vorigen, in den untern. silurischen Schichten von Westmoreland. — U. Ruthveni n. sp.: brachiis leretibus, longissimis, anguslis, sub- carinatis; disco parvo; pagina superiori reliculata spinosa, spinis ob- tusis faseiculalis; ossiculis ambulacralibus linearibus, longis, genicula- tis. Wird 3; Zoll gross und lagert mit voriger gemeinschaftlich. — U. hirudo n. sp.: brachiis lineari-lanceolalis, acuminalis; disco mi- nuto; pagina superiori reliculata, decussata, (spinis fascieulatis, fasci- culis spinarum seriebus longitudinalibus disposilis); ossiculis ambula- cralibus oblongis; ambulacris latis. Ebenda. — U, rubens Lin. nach einzelnen Fragmenten im Crag, welche wahrscheinlich der lebenden Art angehören. — Forbes glaubt in diese Gattung noch verselzen zu müssen: Hall’s Asterias matutina aus dem Trentonkalk in New York, Thorent’s Asterias constellata aus dem Koblengebirge im Aisne-Dept. und die jurassischen Asterias lumbricalis und A. lanceolata. Arthraster nov. gen., dem Ophidiaster nahe verwandt, mil 6— 7 langen runden Armen und sehr verengler Scheibe, Die Kalkasseln der Arme liegen sehr enggegliedert hinter einander und unterscheiden sich besonders durch ihren Bau von denen des Ophidiaster, Es sind nämlich im Querschnitt des Armes nur 7 Asseln (bei Ophidiaster 19) 211 2 vorhanden und alle von derselben verlängerten Form. Das einzige Exemplar der einzigen Art im südöstlichen England: A. Dironi n. sp. disco parvo; brachiis teretibus, cylindrieis, longis; ossiculis crislalis, oblongis, regularibus, sexangularibus, articulantibus. Orcaster mit 6 neuen Arten im weissen Kalk Englands: O. co- ronatus.: disco pentagonali, crasso, convexo, coronato, brachiis pro- duelis; ossiculis disci valde irregularibus, centralibus maximis; tuber- eulis coronae. polygonalibus nodulosis subpyramidalibus; brachiis su- perne planis, ossiculis oblongis, planalis, lobulatis, proteclis; ossiculis marginalibus superioribus lalis, convexis, polygonatis, marginatis, punctatis, squamalis, inferioribus regularibus, elongatis, arcuatis, mar- ginatis, oblique truncatis; ossiculis minoribus tuberculatis intermediis. — O squamatus: disco pentagonali, brachiis longe productis; crasso, convexo, tuberculis polygonalibus truncatis, maximis (9) coronato; ossieulis disci lobulatis, convexis, subaequalibus; brachiis superne pla- nis, ossiculis trilobulatis squamatis protectis, ossiculis marginalibus su- perioribus subreniformibus. — 0 Boyswü: disco pentagonali, brachiis produelis; ossiculis tuberculisque mediocribus depressis punclalis, in- ferne. cunealis; brachiis superne planatis, ossiculis centralibus parvis, marginalibus oblongis, marginatis, in medio punctalis. — © bulbife- rus: disco pentagonali, crasso, convexo, brachiis productis elavalis; ossieulis disci subexcavatis, polygonatis, punctatis, inaequalibus, saepe magnis; corona disci quinque luberceulorum composita; tubereulis co- nieis, obtusis, punclatis, inferne lobulatis; brachiis subcarinatis; ossi- culis centralibus rotundatis, marginalis; marginalibus magnis, oblongis, lobulatis, marginatis, punctalis; extremitatibus brachiarum bulbiformi- bus, ossiculis quinqueserialibus, planatis, punctalis, marginalis con- siructis. — O0 obtusus: disco? — brachiis erassis, obtusis, extremita- tibus oculiferis tumidis, ossiculis arcualis, convexis, oblongis, puncta- tis, quadriserialibus constructis. — 0. ocellatus: ossiculis disei irregu- laribus, magnis, nodulosis; tuberculis disci hemisphaericis, apieibus truncalis,, radiato - striatis , lateribus ocellato-punctatis. Goniaster. Forbes nimmt den Begriff dieser Gatlung in weile- ster Bedeutung und vertheilt die ihm bekannten Arten in folgender Weise unter die Subgenera: Astrogomum, Goniodiscus und Stellaster. a. Goniodisus: «. ossiculis lateralibus superioribus 4: @. Hunteri n. sp. (= @. regularis Mant.), corpore pentagonali, angulis obtusis; ossieulis lateralibus superioribus 4, aequalibus, late oblongis, mammil- latis, marginatis, lateraliter punctatis; inferioribus similaribus, ossiculis ocularibus superioribus magnis, depressis, anlice latis, poslice irunca- tis. Wird 2 Zoll gross, in der weissen Kreide. — G. rugatus n. sp : corpore pentagonali, angulis subacutis obtusisve; ossiculis lateralibus superioribus 4, oblongis, convexis, subgibbosis, centraliter tubereula- 14* 212 tis; inferioribus”jlaevibus seu minute granulatis; ossiculis ocularibus superioribus triangularibus, abbreviatis, gibbosis, tubereulatis. Höch- stens Zoll gross, ebenda. — G. uncatus n. sp. corpore pentagonali, lateribus sublunatis; ossiculis lateralibus superioribus 4, latis, centraliter tumidis rugosisque, marginibus internis impressis, externis obliquis; inferioribus planatis, latioribus laevibus; ossieulis ocularibus superiori- bus acuminalis, triangularibus, mitratis, tumidis, marginatis. Etwas grösser, von demselben Fundorte. — G. sublunatus n. sp. corpore pentagonali, lateribus lunalis; ossiculis lateralibus superioribus 4, sub- aequalibus, planis, minulissime punctatis; inferioribus? —; ossiculis ocularibus superioribus magnis, triangularibus, mitratis; tumidis, acu- minatis. Bis 2 Zoll gross, ebenda. — £. Ossiculis lateralibus superi- oribus 6: G. Parkinsomi n. sp. (= Asterias regularis Park., Tosia regularıs Morris) corpore pentagonali, lateribus sublanatis; ossieulis marginalibus superioribus 6, angustalis, oblongis, subarcuatis, puncta- tis, angustomarginatis; inferioribus latioribus; ossieulis ocularibus su- perioribus triangularibus, angulis obtusis, magnis gibbosoconvexis, punctatis, marginatis. Nebst einer Varietät: ossiculis marginalibus su- perioribus latis. Wird 2% Zoll gross, ebenda. — G. Mantelli n. sp. (= @. semilunatus Park.): corpore pentagonali, lateribus valde luna- tis; ossiculis marginalibus superioribus 6, oblongis, subeuneiformibus, convexis, ocellatogranulatis, lateraliter abruptis; ossiceulis ocularibus superioribus triangularibus, tumidis, punctatis. Ebenda. — 7. ossicu- lis lateralibus superioribus 8: @. Bowerbankü n. sp.: corpore penta- gonali; ossiculis lateralibus superioribus 8, anguste oblongis, planatis, punctatis, submarginatis: inferioribus similaribus ; ossiculis ocularibus superioribus triangularibus obtusis, punctalis. Ebenda. — Als unge- nügend bekannte Arten gehören dieser Untergattung noch an: Asterias stratifera, A. chilipora, A. punctata und Goniaster Couloni, G. poro- sus. — M’Coy beschreibt einen @. rectilineus n. sp. aus der obern Kreide von Norwich, als dem @. regularis zunächst verwandt. Ann. mag. n. h. 1848. II. 408. b. Astrogonium mit 8 Arten: G. lunatus (= Asterias lunatus Woodw., Tosia hunata Morris): corpore penta- gonali, lateribus lunatis; ossiculis lateralibus superioribus disei circa 12, arcuatis, gibbosiusculis, oblongis, minute lineato-punctalis, angu- stissime marginatis, punctis moniliformibus impressis; inferioribus simi- laribus, subtuberculatis; ossiculis lateralibus brachiarum parvis, oblon- gis. Erreicht 3 Zoll Grösse und Morris identificirt mit ihr Asterias quinqueloba. — G. lalus n. sp.: corpore compresso, pentagonali, la- teribus rectis, angulis produclis; ossiculis lateralibus superioribus disei circa 16, anguste oblongis, depressis, reticulatis, punctis moniliformi- bus impressis; inferioribus similaribus; rabialidus latioribus minoribus. Der vorigen Art in Grösse und Vorkommen gleich. — G. Coombii n, 213 - sp. : corpore stellato pentagonali, lateribus lunatis; brachiis linearibus; ossieulis lateralibus superioribus disci eirca 20, oblongis, convexiusculis, rugoso-punctalis: inferioribus similaribus: radialibus parvis. 4 Zoll gross, ebenda. — G. angustatus n. sp.: corpore pentagonali, angulis valde productis, lateribus profunde lunatis; ossiculis lateralibus superi- oribus disci superne tumidis, punctatis, quadratis, lateraliter altis, pla- nis, laevigatis: inferioribus similaribus: brachialibus parvis. Nur 3 Zoll gross, ebenda.— G. Smithu n. sp.: corpore pentagonali, angulis pro- ductis; ossiculis lateralibus superioribus disci superne tumidis, arcualis, tubereulatis, punctatis, spiniferis, centralibus (eirca 12) oblongis: in- ferioribus convexiuseulis, punctatis: brachialibus quadratus. Bis 6 Zoll gross, ebenda. — G. mosaicus n. sp.: corpore pentagonali, angulis lanceolatis productis, lateribus lunalis; ossiculis lateralibus superioribus diseci 16 angustis, arcuatis, supra abbreviatis, minute punctatis: inferi- oribus similaribus: brachialibus parvis. Von der Grösse der vorigen, im Chalk marl. — @. Stockesi n. sp.: corpore pentagonali, angulis longe productis, lateribus profunde lunatis; ossiculis lateralibus supe- rioribus disci oblongo-quadratis depressis seu convexiusculis: brachia- libus quadratis tumidis, omnibus punctatis et ad latera abruptis: infe- rioribus similaribus. Von derselben Grösse, im Londonthon auf Scheppy. — G. marginatus n. sp.: corpore? —, ossiculis lateralibus disei mag- nis oblongis, convexiusculis, rugoso-punclalis, marginalis, margine cla- vato. Ebenda, — Hier schliesst sich auch Asterias jurensis an. ec, Stellaster mit 2 Arten: G. Comptoni n. sp.: corpore penlago- nali, lateribus profunde lunatis, brachiis valde produetis; ossiculis mar- ginalibus disci angustalis, in brachiis latis, punctatis, regularibus, lae- vigatis. 4 Zoll gross, im Grünsand von Blackdown. — G@. elegans (= Comptonia elegans Gray): corpore pentagonali, brachiis productis, lateribus subreetis; ossiculis marginalibus disci elongato-oblongis, punc- talis, in brachiis angustis, irregulariter sulcatis, suleis linearibus reclis. 4 Zoll, ebenda. Römer’s Asterias Schultzii ist vielleicht identisch. Palmipes (= Asteriseus Müll.) ist in etwa 20 lebenden tropischen Arten bekannt, aber in England nicht fossil. — Hisinger’s Asterias antigua von Gothland gehört in diese Gattung. Astropecten (= Asterias Agass., Stellaria Nardo) mit 9 Arten: A. arenicolus Goldf.: radiis lanceolatis, longis, acuminalis , ad origi- nes contractis, angulis intermediis acutis; ossiculis marginalibus angu- lorum brevibus, in parte latiori radiorum maximis, anguste oblongis, in apieibus radiorum quadratis. Fast Fuss gross, im Marlstone von Yorkshire. — A. Hastingsiae n. sp.: radiis brevibus, lanceolatis, acu- tis, lateribus rectis, angulis intermediis obtusis; ossiculis marginalibus quadratis subaequalibus. Nur 2 Zoll gross, ebenda. — A. Orion n. sp.: radiis lineari-lanceolatis, longis, lateribus reclis, angulis intermedis obtusis; ossiculis marginalibus omnibus (ossiculis angulorum exceptis) 214 plus minusve quadratis, spiniferis. 8 Zoll gross, im Oolith von York- shire. — A. Phillipsü n. sp.: radiis lanceolatis, lateribus rectis, angu- lis intermediis valde obtusis; ossiculis marginalibus oblongo-quadralis, _ spiniferis. 3% Zoll gross, dem lebenden A. aurantiacus sehr ähnlich, im Marlstone in Yorkshire. — A. Cotteswoldiae Buch: radiis lineari- lanceolatis, lateribus rectis, angulis intermediis obtusiuseulis; ossiculis marginalibus quadratis, magnis. 3 Zoll gross, bei Eyeford im Stones- fielder Jura. — A. crispatus n. sp.:! radiis tate -lanceolatis, angulis valde obtusis; ossiculis marginalibus angusti oblongis, nnmerosis, spi- niferis; disco lato. 4 Zoll gross, im Londonthon auf Sheppy. — A. armatus n. sp.: radiis lanceolatis, angulus valde obtusis, ossiculis mar- ginalibus oblongis carinatis, externe longe spinosis. Ein Fragment von Sheppy. — Im deutschen Jura- und Kreidegebirge finden sich von dieser Gattung: A. (Asterias Münsd.) Mandelslohi,; A. (Asterias Goldf.) priscus; A. (Asterias Münst.) propinguus. Vielleicht gehören auch die von Desmoulins auf terliäre Fragmente begründete Arten: A. poritoides, A. laevis, A. adriatica hieher. — Eine neue Art führt M’Coy als A. recta Ann. mag. n. h. 1848. II. 406. an. Luidia. Die von Williamson als Asterias Murchisonii aus dem untern Lias der Robin Hood’s Bay beschriebene Art erwähnt F. als die einzige dieser Gattung. Asterias Schulzü aus dem Quader der sächsischen Schweiz bildet Geinitz, Quadsdstgb. Taf, 12. Fig. 5, ab und einen neuen Seestern aus der Grauwacke Aspidosoma Arnoldiüi beschreibt Goldfuss, Verhandl. Verein. pr. Rheinlande 1848. V. 145. Taf. 5. Wie über die Asteriden hat Forbes auch über, die Systideen eine umfassende Arbeit geliefert, 1. c. $S. 483—0883. tab. 11—23. Der von Pearce entdeckte Pseudocrinit ist zwar schon seit Morris Catalog in England bekannt, aber die Natur dieses Fossils blieb räth- selhaft, und Forbes selbst hielt das Exemplar für eine Monstrosität. Wenn auch später durch M’Coy u. A. zahlreichere Cystideen aufgefun- den wurden, so verbreitete doch L. von Buch’s Abhandlung über diese Familie auch in England Licht und erwarb daselbst diesen Fossilien die verdiente Aufmerksamkeit. Von den allgemeinen Bemerkungen, welche Forbes über die englischen Cystideen gibt, heben wir nur die über eigenthümliche Organe „ pectinated rhombs (gefurchte Rhomben- schildchen) genannt, hervor. Dieselben waren bereits auf russischen Eeliinoeneriniten beobachtet, aber ungenügend erkannt und abgebildet, Auf den britischen Pseudocriniten und Echinoeneriniten sind sie voll- kommener entwickelt. Sie liegen als zwei dreiseitige Schildchen auf den Asseln, so dass beide Dreiecke mit der Basis sich berühren und so die rhomboidale Form erzeugen. Jedes Dreieck wird von einer Assel getragen, aber ihre Form ist nicht immer dieselbe, sondern va- au _ riirt elwas und geht ins Nierenförmige über. Das Centrum eines jeden Dreieckes ist mehr oder weniger deprimirt, seltner mit der übrigen Ober- fläche in gleichem Niveau. Parallele Querfurchen bedecken jedes Dreieck und sind nicht sowohl bei verschiedenen Arten, sondern auch bei demselben Exemplare auf verschiedenen Asseln in abweichender An- zahl vorhanden, Zuweilen sind sie sehr tief und durch Erhabenlıeilen von ihrer eigenem Breite getrennt. Der Rand eines jeden Dreiecks ist erhaben, übergrenzt den innern gefurchten Raum. Diese randliche Er- hebung ist aber sehr ungleich bei verschiedenen Cystideen, ja es kömmt vor, dass er bei einem Dreieck sehr entwickelt und bei dem zunächst liegenden fast gar nicht hervortritt. Die Deutung dieser Rhomben- schildehen ist schwierig. Auf den ersten Blick könnte man sie den unentwickelten Armen des americanischen Caryoerinites gleich achten, indess Gestalt, Lage und Anordnung der fraglichen Armplatten sind doch wesentlich verschieden. Die bei Pseudocriniten, Apiocysliten, Agelocriniten und Prunoeystiten vorkommenden Arme und Mundten- takeln berücksichtigt F. ebenfalls sorgfältig. Die Arme weichen we- sentlich von den Crinoideenarmen ab und die Mundtentakeln sind fa- denförmige, aus einer doppelten Reihe von Kalkplatten gebildete Or- gane. Alle Rhombentragende Cystideen mit oder ohne Arme besitzen einen Stiel. Die armlosen Cystideen ohne Rhomben scheinen zeitlebens oder wenigstens eine Zeitlang fixirt gewesen zu sein, denn die brili- schen Exemplare zeigen wohl einen Anheflungspunkt, aber keine Säule, während bei Echinosphärites und Pseudocrinites die Säule sehr schön entwickelt ist. In Form und Struetur gleicht dieselbe der der Crinoideen. Nach der Beschreibung der Arten spricht F. über die systematische Stellung der Cystideen und erläutert dieselbe durch fol- gendes Schema: Echinidae. Asteriadae. Ophiuridae. | % je*: £ ee en Palechinus Pentremites | | lo; Agelacrinites Apiocystites 2 Pseudoecrinites Sphaeroniles | Cystideae Prunoeystites | Echinoenerinites hriazm; Caryocyslites Cryptocrinites (us u te FORT Hemicosmites | Caryoerinus | Crinoideae 216 Die britischen Cystideen sind folgende: A. Körper aus einer bestimmten Anzahl von Asseln zusammen- gesetzt. a. mit Armen nnd gefurchten Rhombenschildchen (obersilurisch). Pseudocrinites: Corpus orbiceulare, bi- seu tetragonum, rhom- biferum, angulis truncatis, brachia duo vel quatuor, exserta, adpressa; suleibrachiales recti; os rotundum? apicale; anus lateralis, subapicalis; ossicula ovarialia sex; assulae basales 4, infraovariales 5, centrolatera- les 5, supraovariales 5, apicales?; basis plana; columna longa, crassa, eylindrica, prope basin tumida. Von dieser Gattung kennt F. 4 Ar- ten: Ps. bifasciatus Pearce (= Ps. bicopuladigiti,; Pearce): corpore compresso, bilaterali; brachiis duobus linearibus, 20 x 2 tentaculatis arliculatisque; columna prope basin corporis valde tumida. Bei Dud- ley. — Ps. magnificus n. sp.! corpore eompresso, bilaterali; brachiis duobus linearibus, 34 x 2 tentaculatis arlieulatisque. Ebenda. — Ps. quadrifasciatus Pearce (= Ps. quadricopuladigiti Pearce): corpore in- flato, quadrangulari, suborbiculari; brachiis quatuor lanceolatis, 28x 2 tentaculatis articulatisque; columna prope basin valde tumida. Ebenda. — Ps. oblongus n. sp.: corpore oblonga, quadrangulari; brachiis qua- tuor linearibus; 20x 2 tentaculalis articulatisque; columna prope basin tumida. Ebenda. Apiocystites nov. gen.: Corpus oblongum, tetragonum, rhom- biferum, angulis truncalis, excavalis; brachia quatuor, plana, in sul- cis angulorum inclusa; sulei brachiales oblique lobulati, os iransversum apicale; anus lateralis, subapicalis; ossicula ovarialia lateralia sex; as- snlae basales 4, infraovariales 5, centrolaterales 5, supraovariales >, apicales?; basis plana; columna®? — Nur eine Art A. pentrematoides in eincm Exemplare aus den obern Silurschichten von Dudley bekannt. b. armlos, mit Mundtentakeln und gefurchten Rhombenschildchen (obersilurisch). Prunocystites nov. gen. Ein kleiner zierlicher Cystidee, des- sen länglich ovaler Körper auf einer sehr dicken Säule ruht und am Munde lange fadenförmige Tentakeln trägt. Das bei Dudley entdeckte Exemplar ist leider so sehr von Gesteinmasse umgeben, dass eine ge- nügende Characteristik nicht entlehnt werden kann. Es scheinen 4 Basalasseln und je 5 centrolaterale und supralaterale Asseln vorbanden zu sein: die ersten fünf-, die lateralen sechsseitig. Auf einer obern La- teralassel ist das Rhombenschildchen erhalten. Die Glieder der dicken Säule sind abwechselnd dicker und dünner. Die Art heisst Pr. Fletcheri. c. armlos, ohne Mundtentakeln, mit Rhombenschildchen (ober- silurisch). Echinoencrinus. (= Gonocrinites Eichw., Sycocystites Buch.) Corpus subeylindricum, rhombiferum, brachiis nullis; os apicale, trans- Me _- versale; anus lateralis,-subapiealis; ossicula ovarialia 5 vel sex; ussu- lae basales 4, infraovariales 5, centrolaterales 5, supraovariales 4 vel d, apicales 8— 10; basis plana; columna crassa, longa, cylindrica. Die beiden Arten sind: E. armatus n. sp.: corpore lateraliter com- presso, lato; assulis infraovarialibus in medio tuberculatis; ossiculis ovalibus parvis; ore compressissimo lineari, in Wenlockschichten von Walsall. — E. baccatus n. sp.: corpore baccato, ceylindrico, tumido; assulis omnibus reticulato -rugosis; ossieulis ovarialibus magnis, ore oblongo. In obern silurischen Schichten von Walsall und Dudley. d. armlos, ohne Rhombenschildchen, Körper aus 4 Asselreihen gebildet (untersilurisch). Hemicosmites Buch. Von den vier Bochalasseln sind zwei fünf- seitig schmal, 2 sechsseitig und breit. Von den 6 Subovarialasseln sind 3 siebenseitig, 1 sechs- und 2 fünfseitig; von den centrolateralen As- seln 5 sechsseitig und eine siebenseitig. Drei länglich schmale fünf- seilige Asseln bilden die supraovariale Reihe. Der Mund central, das Ovarium fünfklappig; keine Spur von Armen oder Tentakeln. Frag- lich gehören in diese Gattung: H. squamosus n. sp. beruht auf einer einzigen länglich sechsseitigen Assel, deren oben breiter Theil drei gleiche Seiten hat, die beiden seitlichen Ränder sind ebenfalls gleich, aber um Vieles länger, der untere entspricht den obern. Die Ober- fläche ist den Rändern parallel gestreift. Längliche Höcker sehr un- regelmässig auftretend, sind radiecal vom Centrum nach den Rändern angeordnet. Aus den Balaschichten. — H. pyriformis (= Echinosphae- rites prunum Pand.) beruht auf einzelen Asseln aus den Llandeiloschich- ten von Shole’s Hook. Es sind fünf- und sechsseitige. Vom Centrum zu den Ecken laufen Falten, welche die Ecken etwas hervortreiben. Die von M’Coy als Fischplatten (Acantholepis Jamesii) beschriebenen Schilder stimmen so auffallend überein, dass sie kaum davon getrennt werden können. — H. oblongus (= Echinospaerites oblongus Pander) ist ein mit vorigem gemeinschaftlich vorgekommener Körper, dessen Asseln die Zeichnung von Caryocystites granatum haben, aber durch Zahl und Anordnung davon verchieden sind. e. armlos, ohne Rhombenschildehen, ohne Mundasseln aus mehr als 4 Asselreihen bestehend (untersilurisch). Caryocystites mit I Arten: C. granatum Buch (= Echinosphae- rites granatum Wahlbg, Sphaeronites testudinarius Hisg.) aus dem Balakalk von Reulas, Shole’s Hook, Kildare. — C. Daeisü M’Coy aus den Llandiloschichten in Nordwales, ist kuglig, die Lateralasseln leicht convex, etwa 2 breit und radial gefaltet. Aehnelt dem Echinosphae- rites balticus, aber durch die grössere Breite der Asseln und deren geringere Anzahl leicht zu unterscheiden. — €. Litchi un. sp. eine ebenfalls kuglige Art aus den untern Silurschichten in Wales. Ihre 218 Oberfläche ist ziemlich glalt, ohne radiale Streifen, aber mit feinen Poren bedeckt, welche in bestimmte Reihen geordnet zu je zwei von einer länglich ovalen Furche umgeben sind. Dieser Charakter genügt, sie von ihren Verwandten zu unterscheiden. — 0. pyriforzzis n. sp. bei Reulas und Kildare hat die glatte mit Poren bedeckte Oberfläche der vorigen, aber die Poren sind unregelmässig geordnet, sowohl im Allgemeinen als in dem ovalumfurchten Felde. Auch ist der Körper gestreckter, mehr keulen- als kugelförmig. — C. munitus n. sp. aus dem Balakalk von Reulas ist kuglig und ziemlich glalt. Vier. kegel- förmige Höcker stehen auf dem Scheitel rings um den Mund. Viel- leicht ist diese Art nur Jugendzustand einer grössern noch unbekannten. B. Körper aus einer unbestimmten Anzahl von Asseln zusammen- gesetzt. a. mit Armen, ohne Rhombenschildchen (untersilurisch). Agelacrinites ist halbkuglig, deprimirt, mit $ von der Mündung ausgehenden und in radialer Richtung gebogen zum Rande hinablau- fenden Grubenfeldern. In Europa sind ähnliche Formen bisher völlig unbekannt gewesen, aber eine von Sowerby, Zoolog. journ. II. 318, tab. 2. fig. 5. aus Canada und die von Vanuxem als A. hamiltonensis beschriebene Art stehen der englischen sehr nah: A. Buchanus n. sp. aus den Balaschichten von Nord Wales. Basis concav, Ränder abge- rundet, Mund im Scheitel. Die von letzterem ausgehenden ‚Grubenfel- der, in welche die Arme lagen, verlaufen alle mit derselben radialen Biegung und zwischen ihnen sieht man die unregelmässigen ‚Asseln in unregelmässiger Anordnung. An der untern Seite liegt ein deutlicher Anheftungspunkt. b. ohne Arme und ohne Rhombenschildchen (untersilurisch). Sphaeronites mit 4 Arten: Sph. aurantium Buch im Balakalk und bei Shole’s Hook. --- Sph. balticus (= Echinosphaerites balticus Eichw., Helioerinites balticus Eichw., Echinosphaerites aranea \olb.) ebenda. — Sph. arachnoideus n. sp. ebenda und dem Sph. aurantia- cum ähnlich, aber mit grössern Asseln, welche deutlicher und zahl- reicher gestreift sind. — Sph. punctatus n. sp. ebenfalls dem Sph. au- rantium ähnlich, aber fast glatt, denn nur bei näherer Betrachtung rauhe, undeutliche radial geordnete Erhabenheiten. Die Familie der Haarsterne ist nur durch einzelne zerstreute Beobachtungen bereichert worden und eine umfangreichere Ar- beit nicht erschienen. Pentremites. Im Kohlenkalk am Mount Sano bei Huntsville in Alabama fand Römer ein Exemplar einer zwischen ?. floreahs und P. pyriformis in der Mitte stehenden Art und erkannte an demselben die Anwesenheit von paarigen Reihen gegliederter Pinnulae, so dass er be- ee _ hauptet: die feinen Löcher, welche in 2 randlichen Längsreihen die 5 sogenannten Ambulacralfelder der Pentremiten durchbohren, sind nicht, wie bisher angenommen, für den Durchtritt weicher häuliger Fühler wie die Löcher auf den Fühlerfeldern der Echiniden bestimmt gewe- sen, sondern sie sind die Nahrungskanäle aus Kalkstückchen zusam- mengesetzter Anhänge, weiche ähnlich den Pinnulae der Krinoideenarme gebildet sind. Jahrb. 1848. 292. und Bullet. soc. geol. V. 296. Bourgetocrinus erhielt durch M’Coy, Ann. mag. nat. hist. 1848. 11. 409. drei neue Arten. Von denselben ist B. Milleri von Norwich bisher mit Apiocrinus elliptieus verwechselt worden, B. cylindricus steht dem Eugeniacrinus Hagenorwii sehr nahe, den M’Coy ebenfalls in diese Gallung versetzen möchte und B. ooliticus beruht auf einem com- primirten Säulenfragment aus dem Bradfordtihon von Bradford. Apioerinus. Eine neue Art, A. erutus aus dem Bradfordthone, beschreibt M’Coy 1. c. 406. als zwischen A. Parkinsonü und A. ele- gans stehend. — G. Fischer stellt fraglich zu A. obconicus ein anfangs für ein Fischwirbelsäulenstück gehaltenes Säulenfragment aus dem Gouv. Orel. Bullet. nat. Moscou 1848. IV. 466. — A. Meriani bezeichnet Merian in einem Vortrage über die Crinoideen des Jura in der Natur- forschenden Gesellschaft zu Basel als leitende Art für das Sequanien, früher für Portland gehalten. Es ist diese Art häufig mit dem tiefer liegenden A. rotundus des Bradfordthones verwechselt worden, z. B. bei Goldfuss Taf. 55. mit Ausnahme Fig. D., welche A. Royssianus ist. A. Meriani unterscheidet sich nämlich durch 2 accessorische kleine Tafeln zwischen den zweiten Mittelstücken der Krone, und die Basal- stücke bilden schon einen grossen Theil der Körperhöhle. Basel. Gesellsch. 1849. 27. Millerocrinus. Merian 1. e. erkannte die schon von Hofer Act. Helvet. IV. Nr. 48. tab. 8. fig. 19— 21. abgebildete Art als neu und nennt sie M. Hoferi. In den untern Bänken des Korallenkalkes fand derselbe auch M. rosaceus und M. polycyphus. Letzterer war bis da- hin nur in Säulenfragmenten bekannt und ist nun mit der Krone im Kanton Solothurn entdeckt worden. Der Bau der Krone verweist die Art in die Gattung Apiocrinus. Actinocrinus. Als fraglich zu dieser Galtung gehörig beschreibt Richter einen fragmentären Kelch aus den Schiefern des Steigers am linken Saalufer. Von den 3 Basalgliedern ist das eine 4-, die andern deckig, die 5 Kelchradien des ersten Kreises sechseckig, zwischen den sechseckigen Tafeln der folgenden Kreise finden sich fünfeckige ein- geschoben, deren Seitenzahl durch eine siebeneckige übertragen wird. Säulenglieder von 1 Linie Höhe und 3 Linien Durchmesser mit 44 in der Mitte diehotomen Strahlen auf der Gelenkfläche scheinen zu jenem Kelche zu gehören, Pal. Thüringerw. 46. Taf. 6, fie. 205 — 20). 220 Pentacrinus. M’Coy beschreibt 1. ce. 406. zwei neue Arten die- ser Gattung, von denen P. dichotomus aus dem Lias von Whitby einige Aehnlichkeit mit P. Britanicus und P. Goldfussii aus dem Marlstone von Gloucestershire mit ?. scalaris verwechselt worden ist. Cyathocrinus. Als zweifelhaft zu dieser Gattung gehörig dia- gnosirt Phillips eine neue nicht abgebildete Form unter C. macrostylus nur mit den Worten: eine auffallend schlanke, aus sehr zahlreichen Gliedern gebildete Säule. Wer wird aus dieser Diagnose den C. ma- crostylus wieder erkennen? Geolog. Survey II. 384. — Mehrere Säu- lenfragmente, wahrscheinlich zu ©. pinnatus gehörig, aus dem Kalke und Schiefer des Thüringerwaldes, bildet Richter ab. Ein anderes Säulenglied unterscheidet sich durch 20 anstatt 5—10 Blätter auf der Gelenkfläche von C. decaphyllus. Pal. Thüringerw. 40. Taf. 5. fig. 162 — 184. — Den C. quinguangularis fand G. Fischer im Gvt. Orel. Bullet. nat, Moscou. 1848. IV. 466. Encrinus. Varietäten und Missbildungen des E. Kilüformis be- schreibt v. Strombeck. Als erstere bezeichnet er Exemplare mit frei sichtbaren Beckengliedern und andere, bei denen die Beckenglieder in das Innere des Kelches eingedrückt sind. Zu den Missbildungen rech- net er einen Kelch mit nur 4 Rippen- und Schultergliedern, 8 Armen und 16 Fingern, einen andern mit 9 Armen, einen dritten mit 12 Armen und 24 Fingern und einen vierten mit 13 Armen und 26 Fin- gern. Nach Untersuchung dieser Monstrositäten fällt die specifische Selbstsländigkeit von E. pentactinus, E. Schlotheimuw und die gene- relle von Chelocrinus weg. Ausserdem beschreibt v. Str. noch E. du- bius. Zeitschr. geol. Gesellsch. 1849. 1. 157. 196. — Auch Merian be- richtet von einem E. lilüformis mit einem abgebrochenen und theil- weise generirten Arme. Baseler Gesellsch. 1849.27. — Der E. gracilis ist durch H. v. Meyer als Dadocrinus generell von Encrinus geschie- den worden, wird aber von L. v. Buch zu Enerinus zurückgeführt. Jahrb. 1848, 54..307. 465. 690. Schliesslich sei noch des völlig zweifelhaften Pentadia nov. gen. von Illawarra mit der Art P, corona bei Dana, Geology tab. 10. fig. 12, gedacht. 10. Polypen. Die umfangsreichste und zugleich wichtigste Arbeit über diese Klasse ist eine in den Ann. des sc. natur. 1849 begon- nene Abhandlung über diese Klasse im Allgemeinen und die einzelnen Familien der Onthozoen insbesondere von Milne Ed- wards und Jules Haime. Mehr weniger reichhaltige Beiträge lieferten Lonsdale und M’Coy zur Kenntniss der englischen Vor- a kommnisse, von denen die des letztern der Kritik von Milne Edwards und Jules Haime sehr bedürfen und viel unnütz neue Namen tragen, ferner Geinitz, Kner, Römer, Ref. u. A. zu deut- schen Formen. In Betreff der schönen anatomisch - physiolo- gischen Untersuchungen von Milne Edwards und Jules Haime auf das Original verweisend, berichten wir sogleich über die einzelnen Familien, Gattungen und Arten, indem wir die zer- streuten Bemerkungen gehörigen Ortes aufnehmen. Familie Turbinolidae wird characterisirt durch die strahlen- ständigen Scheidewände, welche ganze aus doppelten Blättern beste- hende Leisten sind. Der innere und obere Rand derselben ist niemals ganz und die Kammern dazwischen sind offen in ihrer ganzen Höhe ohne innern Ueberzug. Die äussere Wand ist undurchbohrt und ohne äussern Ueberzug. Die hiehergehörigen Gatlungen ordnen sich nach folgenden Characteren, wobei die nur lebend vorkommenden mit einem 7 bezeichnet worden sind: Beide Blätter der Zwischenwände an einander liegend, Pfählchen fehlen (Turbinolinae). Aussenwand nackt oder nur mit theilweiser Epitheka (T. nudae). Zwischenwände nicht büschelförmig, Columella wesentlich. Polypenstock hoch, kreisel- oder keulenförmig, Columella einfach. Rippen leistenarlig, Columella griffelförmig . , Turbinolia. Rippen nicht leistenarlig, Colum. blättrig Sphenotrochus. Columella vieltheilig Basis breit, gerade, ohne Anheftungsfläche.. Platytrochus. Basis geslielt und gekrümmt . . . . Ceratotrochus. Polypenstock scheibenförmig,, mit horizontaler Aussenwand . 2... . 0. Discotrochus. Zwischenwände büschelförmig, ohne Columella 7 Desmophyllum. Aussenwand mit einem vollständigen häutig. Ueberzug (T'. vestitae). Reproduction ausschliesslich durch Ovarien. Columella parietal oder fehlend, Okne Basilarwarzeln . 2. 7 07 Flabellum. Mit Basilarwurzeln . . . 2 2... 7 Rhizotrochus. Columella wesentlich, blältrig . . . . 7 Placotrochus. Reproduction durch Knospen . . . . . TBlastotrochus. Pfählchen vorhanden (Cyathiniae) einen Kreis bildend (€. monostephaniae) Reproduction nur durch Ovarien, Polypenstock einfach Polypenstock fast kreiselförmig Columella mit oberer krauser Fläche 222 Pfählchen breit Rippen: alle einfach . . =... +... ‚Oyathina. Rippen: einige dormig ... . . Acanthocyathus. Pfählchen sehr schmal und hoch . . Bathycyathus. Columella mit oberer warziger Fläche Brachyeyalhus. Polypenstock scheibenförmig, mit horizontaler Aussenwand . . . . 2 , aDiscö@gnthlb. Reproduclion durch Knospen, Polyiähsteik ZU- sammengeselzt . . . 0.7 Coenocyathus. zwei oder mehrere Kreise ill (c. a Pfählchen vor allen Zwischenwänden, ausser deren letztem Kreise Polypenstock fixirt oder eiwas gestielt mit mehr weniger schlanker Basis Aeusserer Ueberzug nie vollständig . . Trochocyathus. Aeusserer Ueberzug vollständig . . . Thecocyallus. mit sehr breiter Basis Zwischenwände sehr wenig vorstehend . Paracyalhus. Zwischenwände stark vorstehend . . j Heterocyathus. Polypenstock frei, ohne Spur von Anheftung kurz kegelförmig, ohne Basilaranhänge . . Deltocyathus. comprimirt, mit Basalanhang . . . T Tropidocyathus. Pfählchen nur vor dem letzten und vorletzten Kreise der Zwischenwände. . » » ... Placocyathus. Beide Blätter einzelner Zwischenwände von einander unahhängie: u. "Gasen, IND Ah . . Desmia. Turbinolia. M. und G. schreiben |. e. . 236, Aa Gattung nur 6 Arten zu, von denen T. sulcata Lamk., T. pharetra Lea und T. dispar Defr. schon bekannt, die andern drei aber neu sind. T. Diro- nü n. sp. tab. 19. fig. 2. von Fleming als T. sulcata aufgeführt, aus den eocenen Schichten der Blacklesham Bay, schon durch die com- primirte, fein granulirte, nicht über das Niveau der Zwischenwände sich erhebende Columella und die sehr dünnen, stark vortreienden Rippen von T. sulcata verschieden. T. minor n. sp. kurz kegellör- mig, mit dünner spitzkegelförmiger Columella und sehr starken, dicht gedränglen Rippen, im Londonthon von Barton. T. costala n. sp. tab. 7. fig. 1. von Grignon, mit comprimirter, nur wenig erhöhter Co- lumella, sehr stark, zumal im untern Drittheil hervortretenden Rippen und ö Kreisen von Zwischenwänden. — Eine T. galeriformis n. sp. im ältern Sinne der Gattung, aus dem Kreidemergel bei Lemberg bezeich- net Kner als in Form und Grösse der T. duodecimeostata, im Uebri- gen der 7. lineata ähnlich. Versteinr. Lemberg. 34. Taf. 5. fig. 8. Sphenotrochus nov. gen. zeichnet sich durch die sehr dünne, BB _ lamellenartige Columella von allen übrigen Mitgliedern der Familie aus. Ihr Polypenstock ist frei, ohne Spur von Anheftung, kurz, gerade, comprimirt, die Rippen dick, oft kraus, und zuweilen durch Warzen erseizt, welche die ganze Oberfläche bedecken. Ausser der an Corn- wall’s Küsten lebenden Art $. Andrewianus sind alle fossil im Becken von Paris, in den Fahlunen von Anjou und dem Crag von Sutton. Sph. cerispus (= Turbinolia erispa Lamk., T. trochiformis Michelot.) l. ce. 241. bei Grignon, Louvain und Gand. — Sph. mixtus (= Turbi- nolia mizta Defr. Mich.) 1. ec. 243. von Grignon, Parnes und Thury sous Clermont. — Sph. intermedius (= T.intermedia Goldf., T. mille- tiana Wood) l. ec. 243. von Sutton und Anvers. — Sph. milletianus (= Turbinolia Milletiana Defr.) 1. c. 244. von Anjou. — Sph. semi- granosus (= Turbinolia semigranosa Mich.) 1. c. 245. von Houdain- ville ete. Sph. granulosus (= Turbinolia granulosa Defr.) 1, e. 246. tab. 7. fig. 2. von Hauteville. — Sph. nanus (= Turbinolia nana Lea) l. ec. ist zweifelhaft. — Sph. pulchellus n. sp. 1. ce. 243. tab. 7. fig. 3. von Grignon, kurz und plump kegelförmig, im untern Theile stark eomprimirt, mit breiter Basis, mit sehr geraden, engstehenden, an der Basis unterbrochenen Rippen. Platytrochus nov. gen. Polypenstock einfach, frei, ohne An- heftung, gerade und kegeiförmig; die Rippen durch im untern Theile sehr markirt gekrümmte Furchen getrennt; Columella wesentlich, viel- theilig, oben warzig; Zwischenwände sehr dick. elwas vorstehend. Nur 2 alt 'terliäre Arten aus Alabama. Pl. Stockesü (= Turbinolia Stok- kesü Lea, Endopachys Lonsd.) 1. e. 247. tab. 7. fig. 7, und Pl. Gold- fussüi (= Turbinolia Goldfussü Lea) 248, tab. 7. fie. 9. Ceratoirochus nov. gen. Polypenstock einfach, fast gestielt, später frei, wenig oder nicht comprimirt, elwas gekrümmt; die Haupt- rippen dornig oder schwach gekämmt; Columella wie vorhin; Zwischen- wände gerade, dick, vorstehend. Drei Arten: ©. multispinosus (= Tur- binolia multispina Michelot. Mich.) 1. c. 249. von Tortone und Gönes, — C. multiserialis (= Turbinolia multiserialis Michelot. Mich.) 250. tab. 7. fig. 5. von Tortone. — C. duodecimcostatus (= Caryophyllide simple Gueltard, Turbinolia duodecimcostata Goldf., T. antiquata, T. eyathus, T. corniformis Risso, T. decemcostata Blainv.) 250, von Asti, Torrita, Turin. Discotrochus nov. gen. Polypenstock einfach, scheibenförmig, frei; Rippen gerade, einfach; Columella wie vorhin; Zwischenwände dick, etwas vorstehend. Nur eine Art, D. d’Orbignyanus 252. tab. 7. fig. 6. tertiär aus Alabama von sehr flacher, Fungienartiger Form. Flabellum Less. (= Phyllodes Philippi); die zahlreichen Arten die= ser von Lesson nur in einer lebenden und von Philippi in einer fos- silen gekannten Gattung ordnen sich in drei Gruppen: «. Polypenstock 224 wird mit zunehmendem Alter frei und zwar «. durch freie Ablösung (F. pedicellata«). Hieher gehören als fossile Formen: H. extensum Mich. 261. von Turin. — Fl. intermedium (= Turbinolia avicula Michelot., Fl. avicula Mich.) 262. von Tortone. — Fl. avicula Mich. (= Turbi- nolia cuneata Goldf., T. avicula Michelot) von Turin, Tortone ete. — Fl. Basterotii n. sp. 263. von Dax. — Fl. majus n. sp. 264. von Rous- sillon. — Fl. Gallapagense n.sp. 264. tab. 4. fig. 3. von den Galla- pagos. — Fl. Michelini n. sp. (= Fl. cuneatum Mich.) 265. von Sienne und St. Martin d’Aubigny. — Fl. cuneatum (= Turbinolia cuneata Goldf.) 265. von den Pyrenäen. — Fl. cuneiforme Lonsd. 266. von Alabama. — Fl. costatum Bell. 266. aus den Nummulitenschichten von Palarea. — Fl. acutum n. sp. 267. tab. 8. fig. 6. unbekannten Fund- ortes, ist comprimirt kegelförmig, verlängert, mit sehr spitzem Fuss, leicht convexen seitlichen Rippen und dicken Zwischenwänden. — Fl. siciliense n. sp. 267. von Palermo, sehr dünn gestielt, die seitlichen Rippen undeutlich gezackt, die Zwischenwände sehr dünn, mit gebo- genen Rändern. — Fl. Woodü (= Fungia semilunata Wood) 267. aus dem Crag von Iken. — Fl. subturbinatum n. sp. 268. von Plaisance, schlank kegelförmig, etwas comprimirt, mit seitlichen einfachen Rippen und dünnen Zwischenwänden. — Fl. Roissyanum n. sp. 268. unbe- kannten Fundortes, keilförmig, die seitlichen Rippen stark gezackt, Zwischenwände dünn. — Fl. Dufrenoyi (= Turbinolia Dufrenoyi Ar- chiac, T. dentalina Archiac) 269. von Biaritz. — Fl. appendiculatum (= Turbinolia appendiculata Brongn.) 269. von Ronca und im Vicen- tinischen. — FI. vaginale Mich. 270. von Biaritz. —- Fl. asperum (= Fl. appendieulatum Mich. pars) 270. von Tortona. — Fl. sinense (= Tur- binolia sinensis Michelot. Mich.) 272. von Turin. — Fl. Hohei (= Tur- binolia cuneata Goldf.) 273. aus dem Vicentinischen und von Salz- burg. — #. Frei werdend durch Abbrechen der Basis (Fl. truncata): hieher 13 lebende Arten. — 5. Polypenstock stets auf einer breiten Basis fixirt. Nur eine lebende Art. Cyathina Ehrbg. mit folgenden Arten: C. pseudoturbinolia (= Ca- ryophyllia pseudoturbinolia Mich.) 289. tab. 9. fig. 1. lebend im Mittel- meer und fossil auf Sicilien. — C. Guadulpensis n. sp. 290. eylin- drisch kegelförmig, leicht gekrümmt, mit dünner Basis, gekörnten Rip- pen, von Guadeloupe. — €. arcuata n. sp. ibid. unbekannten Fund- ortes, gekrümmt kegelförmig, ziemlich verlängert, mit 48 breiten völ- lig gleichen Rippen. — C. Koningü von Ciply, gerade, mit vortreten- der Columella, nur oben sichtbaren Rippen und dünnen Zwischen- wänden. — C. laevigata n. sp. ibid. in der weissen Kreide von Dinton, gerade oder an der Basis elwas gebogen, verlängert, fast cylindrisch, auf einer ziemlich breiten Basis fixirt, im untern Theil glatt, im obern ziemlich gleich gerippt, Zwischenwände dünn. — €. Bowerbankü n. sp. 225 B 292. aus dem Gault von Folkstone, ist verlängert kegelförmig, an der Basis verdünnt und sehr schwach gekrümmt, die Rippen fast gleich, fein granulirt, Zwischenwände sehr dünn. Acanthocyathus novy. gen. unterscheidet sich von Cyathina da- durch, dass sie frei ist und Dornen trägt. Die eine fossile Art ist A. Hastingsü n. sp. 29. tab. 9, fig. 3. von Malta, stark gekrümmt, leicht comprimirt, kurz, sehr kurz und dünn gestielt, Rippen geknotet, dor- nig, Zwischenwände ziemlich dick. Bathycyathus nov. gen. Durch die geringe Entwicklung der Columella, die Kleinheit der Pfählchen und die tiefe Bechergrube von Cyathina verschieden. In 2 lebenden und einer fossilen Art bekannt. B. Sowerbyi n. sp. 295. aus dem obern Grünsande von Kidge. Brachycyathus nov. gen. mit der einzigen fossilen Art, Br. Orbignyanus n. sp. 296. tab. 9. fig. 6. von St. Julien Beauchene, Sehr kurz kegelförmig, frei mit einfachen Rippen, wesentlicher büschelför- miger Columella, vorstehenden schmalen Zwischenwänden. Discocyathus nov. gen. ebenfalls nur auf einer fossilen Art be- rahend: D. Eudesiü 297. tab. 9. fig. 7. (= Cyelolites Eudesü Mich.) von Bayeux, scheibenförmig, frei, mit flacher Columella. Trochocyathus nov. gen. einfache, gestielte, später freie Po- Iypenstöcke, mit wesentlicher, sehr entwickelter, büschelförmiger oder anders zusammengesetzter Columella, mit sehr vorstehenden verdickten Zwischenwänden und sehr starken Pfählchen. Hieher nur fossile Arten: a. simplices: Tr. plicatus (Turbinolia plicata Michelot. Mich.) 303, von Tortone. — Tr. mitratus (= Turbinolia mitrata Goldf. 303. von Aix la Chapelle. — Tr. erassus (= Turbinolia plicata Michelot. Mich. tab. 9. fig. 2a.) 304. von Tortone. — Tr. simplez n. sp., von voriger Art durch die kürzere, weniger gedrungene Form, die mässig dünnen Zwischenwände und die fast ebenso dicken Pfählchen verschieden, von demselben Fundorte. — Tr. costulatus n. sp. 304. kegelförmig, leicht comprimirt, an der dick gestielten Basis leicht gekrümmt, von Turin. — Tr. elongatus n. sp. 305. verlängert, leicht gebogen, Rippen sehr wenig vorstehend, fein granulirt, Zwischenwände nach Aussen ver- dickt, tertiär bei Castellane. — Tr. Koningü n. sp. 305. schlank kegel- förmig, leicht comprimirt, gekrümmt, Rippen gleich, fein und erenu- lirt, Zwischenwände eng und dick, von Mons. — Tr. gracilis n. sp. 305. tab. 10. fig. 5. zierlich, schlank, leicht comprimirt und gekrümmt, mit feinen ungleichen granulirten Rippen, aus dem Grünsande von Mans. — Tr. conulus (Caryophyllia conulus Phill., Turbinolia conulus Mich.) 306. in England, Frankreich und Deutschland (an der Stein- salzmühle bei Quedlinburg fand sie Ref. Zeitg. f. Zool. ete. 1848. S.9.). — Tr. Sismondae n. sp. 307. tab. 10, fig. 4. kurz kegelförmig, schwach gekrümmt, mit sehr hervortretenden Hauptrippen und Granulalion aller 15 226 Rippen, büschelförmiger Columella, von Turin. — Tr. imparipartitus n. Sp. 307. durch das Verhältniss der Rippen von Tr. costulatus ver- schieden, von Tortone, — Tr. Bellingherianus (= Turbinolia Belling- heriana Mich.) 307. von Tortone und Grenade. — b. cristati (ein- zelne Rippen gezackt): Tr. versicostatus (= Turbinolia versicostata Mich.) 308. von Turin. — Tr. laterocristatus n. sp. 308. tab. 10. fig. 3. verlängert, comprimirt, leicht gekrümmt, seitliche Rippen mit Dorn- zacken, von Turin. — Tr. laterospinosus ». sp. 309. gerade, compri- mirt, die seitlichen Rippen mit starken horizontalen Stacheln, von eben- daher. — Tr. varicostatus (= Turbinolia varicostata Mich.) 309. von Tarin, Tortone, Asti. — Tr. revolutus n. sp. 310. tab. 10. fig. 1. ver- längert, etwas comprimirt, an der Basis hakenförmig gekrümmt, mit 12 längsgefalteten Rippen und engen dünnen Zwischenwänden, von Turin. — Tr. suberistatus n. sp. 310. stark comprimirt, an der Basis gekrümmt, mit 12 ziemlich zackigen Rippen, ebenda. — Tr. Bellardü (= Turbonolia Bellardi Mich.) 310. ebenda. — Tr. pyrenaicus (= Fla- bellum pyrenaicum Mich., Turbinolia calcar Arch.) 311. von Biaritz. — Tr. verrucosus n. sp. 311. verlängert kegelförmig, leicht compri- mirt, stark gekrümmt, mit einer Reihe dicker Warzen jederseits, von Bade. — Tr. cornucopia (= Turbinolia cornucopia Mich.) 312. von Tortone. — Tr. undulatus (= Turbinolia undulata Mich.) 312. eben- da. — ce. breves: Tr. obesus (Madrepora hemisphaerica All., Tur- binolia obesa Mich.) 313. tab. 10. fig. 2. ebenda. — Tr. armatus (= Turbinolia armata Michelot. Mich. 313. von Turin. — Tr. Har- veyanus n. sp. 314. fast halbkuglig, mit 12 kammförmigen Rippen und dünnen engen Zwischenwänden, im Gault von Folkstone. — Tr. Miche- lini n. sp. 314. sehr kurz, fast scheibenförmig, Columella aus 3 com- primirten Höckern bestehend, Zwischenwände sehr hervortretend, im Öxfordthon von Etrochey. — d. multistriati: Tr. sinuosus (= Tur- binolia turbinata Lamk., T. sinuosa Brongn. Mich., T. dubia Defr.) 314. Corbieres elc. — Tr. cyclolitoides (= Turbinolia cyelolitoides Bell. Mich.) 315. von Palarea. — e. species dubiae: Tr. sublaevis 316. von Turin in ungenügenden Exemplaren. — Tr. pyramidatus (= Turbinolia pyramidata Michelot. Mich.) 316. Turin, Tortone, Asti. Thecocyathus nov. gen. beruht auf 2 von Goldfuss als Cyatho- phyllen beschriebenen Arten, nämlich Cyathophyllum tintinnabulum und €. mactra (= Fungia mactra Blainv.) Paracyathus nov. gen. Polypenstock einfach, auf breiter Basis fixirt, mit geraden, engen, einfachen, fast gleichen, fein granulirten Rippen, sehr entwickelter warziger Columella und sehr engen wenig hervortretenden Zwischenwänden. Die Arten meist fossil. P. Desnoyer- siöö n. sp. 320. sehr leicht comprimirt, Rippen undeutlich, Zwischen- wände dünn und sehr eng, bei Grignon. — P. procumbens n. sp. 320. 227 _ tab. 10. fig. 6. etwas gekrümmt, Rippen nur an der Basis ündeutlich, Zwischenwände nach aussen verdickt und etwas vortretend, von Hau- teville. — P. pedemontanus (= Turbinolia cyathus? Michelot , Caryo- phyllia pedemontana Mich., Cyathina pedemontana Sism.) 321. von Asti. — P. turonensis n. sp. 321. kurz, gerade, mit sehr breiter Ba- sis, sehr fein granulirten Rippen und sehr entwickelter Columella, in den Fahlunen der Touraine. — P. caryophyllus (= Turbinolia caryo- phyllus Lamk. 322, von Sheppey. — P. brevis n. sp. 323. kurz, breit gerippt, mit nach aussen sehr breiten und dicken Zwischenwänden, von Sheppey. Deltocyathus nov. gen. Polypenstock gerade, kegelförmig, frei, Rippen gerade, einfach ungleich, Columella wesentlich, vieltheilig, Zwischenwände wenig hervortretend. Hieher die einzige Art von Tor- tone: D. italicus (= Turbinolia italica Michelot., Stephanophyllia ita- lica Mich.) 326, tab. 10. fig. 11. Placocyathus nov. gen. Polypenstock einfach, gestielt, elwas comprimirt, Rippen fast gleich, sehr wenig vortretend, nach oben sich gabelnd, Columella lamellenarlig, Zwischenwände zahlreich, dünn, elwas vortretend. Ausser einer lebenden Art ist eine terliäre von Mons be- kannt, nämlich Pl. Nystii n. sp. 328. schlank, comprimirt kegelförmig, gekrümmt, sehr dünn gestielt, Rippen sehr fein, mit je einer Reihe spitzer Höckerchen. Dasmia nov. gen. beruht auf der einzigen Art aus dem London- thon D. Sowerbyi (= Desmophyllum C. Sowerbyi) 329. tab. 7. fig. 8. einem kleinen geraden Kegel mit 12 auf 18 sich vermehrenden Rippen. In einem Anhange zur Familie der Turbinoliden zählen E. und H. die zweifelhaften Arten auf, welche sie nicht in ihre Gattungen unter- bringen konnten. Es sind folgende: 1. fraglich zu Paracyathus: Ca- ryophyllia eyathus Mich.; Cyathina pulchella Phil., C, striata Phil.; Ecmesus fungiaeformis Phil.; 2. zu Trochocyathus: Turbinolia alpina Mich., T. bilobata Mich., T. borealis Flem., T. celtica Lamk., T. di- dyma Goldf., T, Douglasi Mich., T. Konigü Mant., T. lineata Goldf., T. magnevillana Mich., T. multisinuosa Mich., T. punctata Michelot., T. taurinensis Mich., T. turgida Michelot. — 3. zu Cyathina: Turbi- nolia clavus Mich. und T. crassa Michelot. — 4. zu Ceratotrochus: Turbinolia exarata Mich., T. fmbriata Mich., T. granulata Goldf. und T, Japheli Mich. — Die übrigen bekannten Arten müssen zu den Eu- psammiden, Cyathophyllen, Asträen, Fungien etc. verselzt werden. Die Verff. geben dann noch eine geologische Verbreitung der Familie. Fungia Lamk. Ausser der Facoronula Goldf. fand Ref, am Salz- berge bei Quedlinburg noch T. obliqua n. sp. mit nicht mittelständi- gem Scheitel, mit regelmässig dichotomen Lamellen und unregelmässi- gen Poren auf denselben, Zeitg. Zool. 5848. 10. 15* 228 Fam. Eupsammidue characlerisiren E. und H. I. c. 1848. X. 76: Polypenstock porös, ohne Peritheca und Epotheka, mit niemals voll- ständiger Epitheca. Die Fächer zwischen den strahlenständigen Scheide- wänden in ihrer ganzen Höhe geöffnet oder nur absatzweise geschlos- sen durch eine kleine Anzahl unvollständiger Querwände. Die Aussen- wand siebförmig durchlöchert, ihre äussere Oberfläche mit zahlreichen kleinen gedrängten Körnchen chagrinartig besetzt, Die Scheidewände breit, wenig oder nicht hervorragend, die des letzten Kreises aus un- vollständigen am Rande getheilten Platten bestehend, die sich stets gegen den nächst höhern Kreis biegen. Die Columella mehr weniger schwammig. Die hieher gehörigen Gattungen ordnen sich wie folgt: Arten einfach Polypenstock etwas kreisel- oder keilförmig Basis frei ohne Anhänge . . . 2... Vest Each: mit flügelförmigen Anhängen . . . . . Endopachys. Basis breit aufgewachsen oder gestielt vierter Kreis der Scheidewände sehr vollständig entwickelt Rippen deutlich. . . 2 2. »...%.. Balanophyllia. Rippen undeutlich , äussere Oberfläche granulirtin t, ver galt. Heteropsammia. vierter Kreis der Scheidewände unvollständig Scheidewände dünn, kaum granulirt . 7 Leptopsammia. Scheidewände dick, sehr stark granulirt T Endopsammia. Polypenstock scheibenförmig, mit horizontaler Aussenwand . 2 2 22222 nu ‚Stephamophyllia. Arten zusammengesetzt Alle Scheidewände des IV. Kreises sehr entwickelt Vermehrung durch Knospen . . . . . . Dendrophylliu. Vermehrung darch Spaltung . . . . . . Lobopsammia. Scheidewände der V. Ordnung rudimenlär . 7 Coenopsammia. Eupsammia nov. gen. Der freie, etwas kreiselförmige Polypen- stock ist mehr weniger comprimirt, ohne Anhängsel und an der Basis jede Spur der frühen Anheftung verlierend; keine Epitheca; Rippen einfach, getrennt, etwas ungleich, aus Höckerreihen bestehend ; Schei- dewände breit, schr wenig vortretend, fein und zahlreich granulirt. Die Arten, nur fossil, sind mit den Turbinolien verwechselt worden. Eu. trochiformis (= Madrepora trochiformis Pall., Turbinolia elavis Lamk., T. sulcata Schweig., T. elliptica Brongn.) 78. tab. 1. fig. 3. bei Paris und Louvain. —- Eu. Bayleana n. sp. 80. gerad kegelförmig, leicht comprimirt, sehr schwach erweitert im untern Theil; Rippen wie vorhin; Columella sehr entwickelt; Scheidewände schmal und dünn, sehr fein und dicht granulirt, von Grignon. — Eu. Haleana n. sp. 229 (= Turbinolia caulifera? Conrad) 80. der vorigen sehr ähnlich, aus Alabama. — Eu. Sismondiana (= Turbinolia Sismondiana Mich.) 80. von Turin. -— Eu. Brongniartiana n. sp. 81. tab. 1, fig. 7. plump kegel- förmig, unten stark comprimirt, Rippen sehr ungleich, Scheidewände sehr dünn, von Paris. Endopachys Lonsd. mit nur einer fossilen Art in Alabama, näm- lich E, Maelurei (= Turbinolia Maclurei Lea, Endopachys alatum Lonsd. 82. tab. 1. fig. 1. Balanophyllia Wood. mit 7 fossilen Arten: B. calyculus Wood. 84, aus dem Crag von Sutton. — B. cylindrica (= Turbinolia cylin- driea Michelot. Mich.) 85. von Turin und Verona, — B. desmophyllum n. sp. 86. gerade, etwas kreiselförmig, schwach comprimirt, Epitheca völlig rudimentär, Rippen fast gerade, ungleich, sehr fein und deut- lich granulirt, Columella mässig entwickelt, mit ebener Oberfläche, Scheidewände sehr dünn, vortretend, im Londonthon bei Blacklesham Bay. — B. geniculata (= Caryophyllia geniculata Arch.) 87. im Bas- kischen Nummulitengebirge. — B. praelonga (= Turbinolia praelonga Mich.) 88. von Turin. — B. Gravesü (= Turbinolia elliptica var, Ar- chiac, T. Gravesii Mich.) 83, von Henonville und Verneuil les Aulnay. — B. tenuistriata n. sp. 112. von Paris, Stephanophyllia Mich. mit d Arten: St. elegans Mich. (- Fun- gia elegans Bronn) 93. tab. 1. fig. 10. von Tortona. —- St. discoides n. sp. 93. nur kleiner und flacher als vorige, übrigens gleich, im Lon- donihon. — St. imperialis Mich. (Fungia agaricoides Risso) 94. von Astchan. — St. succica Mich. (ined,) 94. gleicht einer planconvexen Linse, Aussenwand mit kleinen Poren, Rippen sehr fein granulirt, Scheidewände dünn, mit freiem stark gebogenem Rande und starker Granulation, von Ignaberga. — St. Bowerbankä n. sp. 94. von vori- ger nur schwer zu unterscheiden, aus der untern Kreide von Douvres. Dendrophyllia Blainv. mit 5 fossilen Arten: D. faurinensis (=D. ramea Mich.) 99. von Turin. — D. digitalis Blainv. Mich. 99. in der Touraine. — D. amica (= Caryophyllia amica Michelot., Dendrophyl- lia irregularis et D. cornigera Mich.) 101. tab. 1. fig. 9. ebenda und bei Turin. — D. dendrophylloides Lonsd. 102. aus dem Londonthon. — D. irregularis Blainv. (= D. Theotdolvensis Mich. 103. von Dax und Doue.) — Eine neue Art, D. plicata, aus dem Corallenoolith von Steeple Ashton beschreibt M’Coy, Ann. magaz. nat. hist. 1848. II. 403. Lobopsammia nov. gen. Diese der vorigen sehr ähnliche Gat- tung gründet sich auf 2 schon bekannte Arten, nämlich L. cariosa (= Lithodendron cariosum Goldf., Caryophyllia cariosa Blainv., Den- drophyllia variabilis Blainv,) 105. und L. parisiensis (= Lobophyllia parisiensis Mich.) 106. beide aus dem Pariser Becken. Fam. Astraeidae umfasst die Asträen, Stylinen, Sareinulen, Mäan- 230 drinen, Monticularien, Eichinoporen und viele Caryophyllien, wie be- reits von Dana nachgewiesen. Der Character der Familie liegt darin, dass der Polypenstock umgeben ist von einer vollkommnen äussern Wand und sehr entwickelte radiale Scheidewandblätter, sehr tiefe Kammern und durch Querlamellen unterabgetheilte Fächer besitzt. Die vollkommene radiale Scheidewand nähert diese Familie den Turbinoli- den und Eupsammiden und trennt sie zugleich von den Milleporiden u. a. Die Continuität der Scheidewände trennt sie von den Poritiden, wo dieselben durchbrochen sind. Die Theilung der Fächer durch Querwände dient als unterscheidender Character von den Turbinoliden und ihre beträchtliche Anzahl von den Eupsammiden. Die grosse Entwicklung dieses Endothecalapparates nähert sie den Cyathophylli- den, wo die Theilung der Fächer noch vollständiger ist, Die Familie zerfällt in 2 grosse Gruppen Eusmilinae und Astraeinae. Die Eusmilinae zeichnen sich aus durch den völlig unzerschlitz- ten zahnlosen obern Rand der radialen Scheidewände, welche in ei- ner compacten, selbst griffelförmigen Achse in einander verschmelzen, Die Rippen haben niemals Stacheln oder Dornen. Die Polypenstöcke verästeln sich meist Baum- oder Büschelartlig, seltener sind sie massig. Sie lassen sich in 4 Abtheilungen scheiden: 1) Eu. propriae: einfach oder aus mehreren Stämmen zusam- mengeselzt, welche entweder äusserlich frei oder in Reihen vereinigt, immer aber als deutlich geschiedene Individuen erscheinen. 2) Eu. confluentes: diese reihenweis vereinigten Individuen verwachsen mäandrinenartig mit einander. 3) Eu. aggregatae: massige Polypenstöcke, in denen die Indi- viduer nicht reihenweise seitlich mit einander verschmelzen, aber jedes für sich deutlich umgränzt erscheint. 4) Eu. immersae: Gruppirung wie bei den Aggregaten, aber die Individuen eingesenkt in ein sehr reichliches Perithecalzellgewebe. Für die Abtheilung der Eu. propriae ordnen sich die Gattungen nach folgenden Characteren : Polypenstock einfach: Epitheca rudimentär oder fehlend, Rippen einfach, unverästelt, Querblätter sehr zahlreich. Radialblätter in einer centralen Achse oder Columella verbunden. Columella schwammig Cylicosmylia. Columella blättrig Es Placosmilia. Radialblätter sehr breit, nicht in einer Achse, sondern unmittelbar zusammenstossend . . Trochosmilia. Querblälter sparsam, die Fächer kaum Iheilend. 231 Wachsthum unterbrochen, Columella rudinentär Parasmilia. Wachsthum unterbrochen, Columella blältrig Lophosmilia. Rippen sich verästelnd nach oben . . . . . Diploctenium. Epitheca sehr entwickelt, den Stock völlig umgehend ohne Columella mit fortwährendem Wachsthum . . . . Montlivaltia. mit unterbrochenem Wachsthum . . . . Palaeosmilia. mit griffelförmiger Columella . . . . ... .. Azrosmilia. Polypenstock zusammengeselzt, äslig. Vermehrung durch Spaltung. Basis durch die Vermehrung sehr wenig anwachsend. Epitheca rudimentär oder fehlend Columella schwammig, Endotheca mässig häufig Eusmilia. Columella fehlt, Endotheca sehr reichlich . Leptosmilia. Epitheca sehr entwickelt, die Stämme ganz umhüllend . ....: »....., Thecosmila. Basis sehr entwickelt, compact . . . . ..... Barysmilia. Vermehrung durch Knospen. Polypenstock baumartig, Columella schwammig . Dendrosmilie. Polypenstock büschelförmig, Columella griffelförmig Stylosmilia. Cylicosmilia nov. gen. gründet sich auf die einzige Art aus den Falunen von d’Hautville, ©. altavillensis (— Caryphyllia altavillensis Defr.) 233. Placosmilia nov. gen. Polypenstock einfach, comprimirt, frei oder etwas gestielt, Radialblätter zahlreich, etwas vortretend und gra- rulirt, Querblätter zahlreich. Hierher 5 Arten: Pl. cuneiformis n. sp. 234, sehr stark comprimirt, gerade, Rippen fein, sehr wenig hervor- tretend und fast gleich, 176 an Zahl, Columella sehr dünn, Radial- blätter abwechselnd dünner und dicker, in den Corbieres. — P!. cym- bula (= Turbinolia cymbula Mich.) 234. ebenda. — P!. elongata n. sp. gerade, verlängert, comprimirt kegelförmig, Rippen fein, fast gleich, etwas vortretend, Columella dick, Hauptradialblätter dick, von Morea. — Pt. Parkinsonü (= Turbinolia rudis Mich.) 235, Corbieres. — Pl. arcuata n. sp. 235. etwas verlängert, comprimirt, gebogen, fast ge- stielt, Rippen ungleich, Columella sehr dünn, Radialblätter sehr dünn, ebenda. Trochosmilia nov.gen, Polypenstock einfach, etwas gestielt oder fixirt, Rippen einfach, granulirt, fein, deutlich geschieden, Columella fehlend, Radialblätter dünn, breit, zahlreich. Alle Arten fossil in der Kreide oder in eocenen Schichten. — Tr. Salzburgiana Mich. (ined.) 237.: gerade, comprimirt kegelförmig, etwas erweitert unter dem oberm Rande, Rippen gleich, gerade, fast crenulirt, an Zahl 168, in den Go- sauschichten. — Tr. cuneolus (= Turbinolia cuneolus Mich.) 237. von 232 Martigues und Brignoles. — Tr. compressa (= Turbinolia compressa Lamk., T. delphinus Defr.) 238. im Vaucluse. — Tr. complanata (= Turbinolia complanata Goldf.) 238. Brignoles, Corbieres, Martigues, Go- sau. — Tr. Basochesü (— Turbinolia Basochesü Defr., T. alata Mich.) 239. Frejus, Corbieres, Martigues. — Tr. irregularis (= Turbinolia irregularis, T. brevis, T. tenuistriata Defr., T. brevis Mich.) 240. Gap, Palarea, Val du Ronca. -— Tr. corniculum (= Turbinolia corni- culum Mich., T. hemisphaerica Mich.) 240. Palarea. — Tr. Faujasü n. sp. 241. tab. 5. fig. 6. dünn gestielt, comprimirt kegelförmig, an der Basis gekrümmt, Rippen sehr fein, eng, von-einfachen Körnerreihen gebildet, abwechselnd etwas stärker, Radialblätter sehr breit, eng, auffallend dünn, granulirt, zahlreich und regelmässig, von Mastricht. — Tr. Gervillei n.sp. 241. etwas gestielt, an der Basis leicht ge- krümmt, comprimirt, äussere Oberfläche abgerieben glatt, im Grob- kalk von Hauteville. — Tr. uricornis (= Turbinolia uricornis Mich.) 241. Corbieres. — Tr. Boissyana (= Turbinolia Boissyana Mich.) 242, ebenda. — Tr. patula (= Turbinolia patula Mich. 242. Martigues. — Tr. cernua (= Turbinolia cernua Goldf. Mich.) 242. Soulatye. Parasmilia nov. gen. Polypenstock einfach, fixirt oder gestielt, mit unterbrochenem Wachsthume, wenig oder nicht comprimirt, Rippen gerade, einfach, etwas granulirt, nach oben mehr vortretend, Colu- mella rudimentär, Radialblätter vorstehend, breit, sehr granulirt. Mit Ausnahme einer Art sind alle fossil in der obern Kreide. P. centra- lis (= Madrepora centralis Mant., Caryophyllia centralis Phill.) 244. Gravesand„ Norwich, Brighton, Lewes; Caryophyllia costulata Defr. scheint Jugendzustand zu sein. — P. Gravesana (= Caryophyllia cen- tralis Graves) 245. nur durch die Rippen von voriger unterschieden, von Beauvais. — P. Faujasü n. s. 245. verlängert, gekrümmt, Rippen flach, fast gleich, fein granulirt, Radialblätter dünn, sehr ungleich, von Liply. — P. elongata n. sp. 246. verlängert, cylindrisch-kegelförmig, etwas gekrümmt, Rippen ziemlich gleich, dünn, mit schwachwelligem Rande, ebenda. — P. punctata n. sp. 246. kurz, kreiselförmig, kaum gebogen, fein gestielt, Rippen deutlich, etwas breit und ungleich, fein granulirt, sehr zahlreich, Columella fehlt, Radialblätter sehr ungleich, ebenda. Lobosmilia nov. gen. gründet sich auf eine lebende und eine fossile Art aus dem Grünsande von Mans, L. cenomana (= Caryo- phyllia cenomana Mich.) 247. Diploctenium Goldf. mit 5 Arten: D. lunatum (= Madrepora lunata Brug., Fungia semilunata Lamk., Dipl. cordatum Goldf., Dipl. lunatum Mich.) 248. Corbieres, Martigues. — D. Matheronis Mich. 249. Figuieres und Fondoule. — D. subeirculare Mich. 249. Royan, — D. cordatum Goldf. 249. Mastricht. — D. pluma. Goldf. 250. Montlivaltia Lamk. mit 24 fossilen Arten: M. caryophyllata 233 > Lamk. 252, von Caen. — M. brevissima n. sp. 253. gerade, sehr kurz, später frei, untere Fläche convex, mit Epitheca, Fundort unbekannt. — M. pateriformis (= Anthophyllum pateriformis Mich.) 253. Mans. — M. Guerangeri n. sp. 253. sehr kurz, frei, mit sehr starker Epi- theea bis zur halben Höhe, Radialblätter dünn, etwas ungleich, ebenda. — M. Lotharinga n.sp. 254, kreiselförmig, frei, mit gekrümmter Ba- sis, im Meuse Dept. — M. Goldfussana n. sp. 254. gleicht M. caryo- phyllata,, aber bleibt fixirt, Epitheca weniger entwickelt, im Coralrag von Natheim. — M, hippuritiformis (= Turbinolia hippuritiformis Mich.) 254. Corbieres. — M. detrita (- Caryophyllia truncata Michelot., An- ihophyllum detritum Mich.) 254. Castel Gomberto, Turin. — M. inae- qualis (- Anthophyllum inaequalis Mich.) 255. Mans. — M. sycodes n. sp. 255. kreiselförmig, fixirt, mit leicht gekrümmter Basis, mit starker Epitheca, Fundort unbekannt. — HM. striatula (= Caryophyllia striatula Mich.) 255. Mans. — M. trochoides (= M. caryophyllata Bronn.) 255. Fundort unbekannt. — M. dispar (= Madrepora turbi- nata Smith, Turbinolia dispar Phill.) 256. Farley Castle, Brodfield, Malton. — M. truncata (= Caryophyllia truncata Lamk., Anthophyl- lum truncatum Mich. 256. Ranville. — M. Calvimontiü (= Caryophil- lia truncata Defr., ©. Calvimontis Lamk., Turbinolia Calvimonti Mich.) 257. Verdun. — M. Lesueurü (= Anthophyllum Les.) 257. Oxford- thon der Vaches Noires. — M. deltoides n. sp. 257. comprimirt, mit gekrümmter Basis, stark gefalteter Epitheca bis an den obern Rand, etc. im Orne Dept. — HM. rudis (= Cyathophyllum rude Sowb., Tur- binolia aspera Sowb.) 258, Gosau. — M. cornucopia (= Caryophyl- lia cornucopia Mich.) 258. la Rochelle. — M. irregularis (= Antho- phyllum dispar Mich.) 258. Mans. — M. obconica (= Anthophyllum ohconicum Goldf.) 259. Natheim. — M. Brongniartana n. sp. 259. in ungenügenden Exemplaren von Verona bekannt. — HM. bilobata (=Tur- binolla bilobata Mich.) 259. Jarrier. — M. radieiformis (= Cyatho- phylium radiciforme Münst.) 259. St. Cassian. — Als zweifelhaft las- sen sich in dieser Gattung noch folgende bei Michelin abgebildete Ar- ten des obern Jura aufführen: Anthophyllum excavatum, Caryophyllia Moreausiaca et clavus, C. subeylindrica, C. elongata, Ü. cornuta, C. dilatata, C. vasiformis, Lodophyllia incubans. — Ferner scheinen hier sich anzuschliessen: Anthophyllum turbinatum Goldf., Montlivaltia capitata Münst., M. obligua id., M. pygmaea id, Turbinolia Miche- lottüi Mich., T, arietina, T. ibieina und T. conica Fischer. — Endlich ist noch M. gregaria n. sp. aus dem Unteroolith von Dundry hier zu erwähnen, — M’Coy Ann. magaz. nat. hist. 1848, II. 403. Palaeosmilia nov. gen. gründet sich auf eine einzige Art aus dem Bergkalk von Somerset, P. Murchisoniü n.sp. 265. sehr lang, fast 234 eylindrisch, gekrümmt, kaum comprimirt, mit Ringwülsten, Radialblät- ter sehr dünn und eng, etwa 150 an Zahl. Azosmilia nov. gen., Polypenstock einfach, später frei werdend, gerade, kreiselförmig, verlängert, von einer häuligen sehr stark ge- faltenen Epitheca ganz umgeben, Columella gleichförmig , stark, etwas comprimirt, Radialblätter nicht vorstehend, nach aussen verdickt, fein granulirt, Fächer tief. Die beiden bekannten Arten sind unterjuras- sisch. A. eztincetorium (= Caryophyllia extinetorium Mich.) 262. von Bayeux und A. multiradiata (= Caryophyllia extinetorium Mich.) 262. im Lias von Courey, durch zartere Epitheca und zahlreichere Radial- blätter von voriger unterschieden, Eusmilia nov. gen. Polypenstock aus gabligen oder trichotomen Stämmen bestehend, Vermehrung durch Spaltung, Stämme reisenför- mig vereinigt, aber im obern Theile frei, Epitheca fehlend oder sehr schwach entwickelt, Columella blättrig-schwammig, Radialblätter vor- tretend, breit, dünn, gerade, kaum granulirt. Von den Arten sind 3 lebend, 4 fossil. Eu. aspera (= Lobophyllia aspera Mich.) 266. Ver- dun, St. Mibiel. — Eu. semisulcata (= Lopophyllia semisuleata Mich.) 266. ebenda. — Eu. Buvignieri (- Lobophyllia Buvignieri Mich.) 266. Maxey sur Vaize. — Eu. turbinata ebenfalls als Lobophyllie bei Miche- lin abgebildet, von Sampigny. Thecosmilia nov. gen. wie vorige, aber mit stark entwickelter, gefalteter Epitheca und fehlender Columella. Alle Arten fossil; TA. trichotoma (= Lithodendron trichotomum Goldf.) 270. Coralrag von Natheim. — Th. cylindrica (= Caryophyllia cylindrica Phil.) 271. Coralrag von York. — Th. lobata (= Lobophyllia lobata Blaino. Mich.) 271. Corbieres, Ranville. — Th. trilobata (= Madrepora Smith.) 272. Steeple Asthon. — Th. Requienü (= Lobophyllia Requienü Mich.) 272, Uchaux im Vaucluse. Barysmilia nov. gen. wie vorige, aber die Aussenwand sehr dick, nackt oder mit feinen, engen, granulirten Rippen und rudimen- tärer oder fehlender Columella. Beide bekannte Arten fossil. B. Cor- dieri n. sp. 275. tab. 5. fig. 4. unbekannten Fundortes und B, brevi- caulis (= Dendrophyllia brevicaulis Mich.) 274. von Uchaux. Dendrosmilia nov. gen, gründet sich auf die einzige Art, D. Duvalana n. sp. 274. von Auvert. Stylosmilia nov. gen. ebenfalls nur in einer Art, St. Michelini n. sp. 275. tab. 6. fig. 2. aus dem Coralrag von Chaudefontaine be- kannt. Die zweite Abtheilung, Eusmilinae confluentes, umlast we- niger zahlreiche Gattungen, von denen nur 2 mit fossilen Arten be- kannt sind. Ihre unterscheidenden Charactere sind: Scheidewände sehr gedrängt. , 235 E Polypenstock mit schwach entwickelter Basis und wenigem oder keinem Cönenchym. Die Reihen der Polypenstämme mit ihren Wänden verschmolzen Wände dünn, Endotheca reichlich . . . 7 Ctenophyllia. Wände sehr dick. . . 2. 2.2.2.0... TDendrogyra. Die Reihen der Stämme bleiben seitlich frei Rhipidogyra. Polypenstock sehr dick gestielt, Cönenchym dicht, sehr entwickeli . . . . .. Pachygyra. Scheidewände sehr entfernt stehend . . . . . t+Pterogyra. Rhipidogyra nov. gen. Polypenstock aus seitlich freien, blatlar- tigen Stämmen gebildet, Epitheca rudimentär oder fehlend, Rippen fein, oft gezackt. Columella fehlend, Scheidewände eng stehend. Rh. flabellum (— Locophyllia flabellum Mich.) 282. von St. Mihiel. — Ah. Martinana (= Lobophyllia Martinana Mich.) 282. Martigues. — Rh. oecitanica (= Lobophyllia oceitanica Mich.) 233. Corbieres. — Rh. Lucasana (— Maeandrina Lucasana Defr., Lobophyllia Lucasana Blainv., Lobophyllia contorta (part.) Mich.) 283. Turin. — Auch Lo- bophyllia Michelinana Leym. und L. Deshayesana Mich. gehören hierher. Pachygyra nov. gen. gründet sich auf 2 schon bekannte Arten, nämlich ?. Zabyrinthica (= Lobophyllia labyrinthica Mich.) 284. Cor- bieres, und P. Deluci (- Maeandrina Deluei Defr.) 255. aus den Co- ralrag von Lot. Die dritte Abtheilung, Eusmilina aggregatae, umfasst 7 Galtun- gen, welche meist nur fossil vorkommen. Mit 6 Scheidewandsystemen. Vermehrung durch Knospen. Columella griffelförmig, mehr weniger vortretend. Keine Pfählchen Polypenstämme durch den stark entwickelten Costal- und Exothecalapparat vereinigt, Kelche kreisrund Stylina. Polypenstämme mit ihren Wänden verwachsen, Kelche vielseitig Wände mit kleinen cannelirten Säulchen an den Kelchecken . . . . . ,. Stylocoenia. Wände ohne solche Säulcken . . . Astrocoenia. Pfählchen vor den Scheidewänden der ersten Ordnung . 2. 20.2020. Stephanocoenia. keine griffelförmige Columella . . . . Phyllocoenia. Vermehrung durch Spaltung . . . . . . Dichocoenia. Mit nur 3 Scheidewandsystemen . . . .„ . Heterocoenia. Stylina Lamk. In diese Gattung gehören nur fossile Arten: St. echinulata Lamk. (= Sarcinula microphthalma Goldf., St, Gaulardı 236 Nich.) 289. Dun. — St. tubulosa Mich. (= Astraea tubulosa Goldf., A. tubulifera Phill., Gemmastraea tubulosa Blainv., Hydnophora Frei- eslebenii Fisch.) 289. Malton, Labarre, Stenay, St. Mihiel, Lifol ete. Astraea lobata Goldf. scheint Jugendzustand dieser Art zu sein. — St. Bourguetü (= Astraea Bourgeleti Defr., Astr. sphaerica Defr., A. alveolata Goldf., Cyathophora Richardi Mich.) 290. Oyanax, Natheim, etc. — St. astroides n. sp. 291. Polypenstock mit etwas convexer Ober- fläche, mit ziemlich starker und gefalteter Epitheca, Rippen sehr ent- wickelt, eng, ungleich, abwechselnd dünn und dick, Columella her- vortretend, stark, comprimirt, von Norvillars. — St. tumularis (= As- traea tumularis Mich.) 291. im Cöte d’Or und Meuse-Dept. — St. Deluci (= Astraea Deluci Defr., A. versatilis Mich., A. rotularis Mich.) 292. von Lifol, St. Mihiel, Mont Saleve. Michelin’s Astraea depravata und A. stellata Defr. sind vielleicht identisch, während A. araneola bei Michelin keine genaue Bestimmung zulässt. — St. bac- ciformis (= Astraea bacciformis Mich.) 292. Langrune im Calvados. Wahrscheinlich wird Astraea serradiata Goldf. identisch sein. —- Astraea castellum Mich. scheint eine Stylina zu sein. Stylocoenia nov. gen. Polypenstock einer dicken Platte gleichend, deren untere Fläche mit einer fein gefalteten Epitheca versehen, Knos- penbildung randlich, die einzelnen Stämme mit den dünnen prismali- schen Wänden verwachsen, Kelche mit einfachen Rändern. Schweigger nannte diese Polypen S’ylophora, welchen Namen E. und H. als schon in der Botanik verbraucht durch einen neuen ersetzen. Arten nur fos- sil: St. emarciata (= Astraea emarciata Lamk., A. eylindrica Defr., A. stylophora Goldf., A. decorata Mich., Cellastraea emaeciata Blainv.) 293. Paris. — St. monticularia (= Stylophora montieularia Schweigg., Astraea hystrie Defr., Mich., Cellastraea hystrix- Blainv.) 294. Grig- non. — St. Lapeyrouseana (= Astraea Lapeyrouseana Mich.) 295. Corbieres. — St. lobatorotundata (= Astraea lobatorotundata Mich.) 295. Turin. — St. taurinensis (= Porites complanata? Michelot., As- traea taurinensis Mich.) 295. ebenda. Astrocoenia nov. gen. Polypenstock massig, Columella wenig vorstehend, übrigens den vorigen gleich. Arten nur fossil: A. Konin- ckü (=Astraea formosa Mich., non Goldf.) 297. Corbieres, Gosau. — A. Orbignyana (= Astraea formosissima Mich.) 297. Gosau, Yonne. — A. reticulata (= Astraea retieulata Goldf. pars, non Mich., A. octotamellosa Mich.) 297. Corbieres. — A. ornata (= Porites ornata Michelot., Astraea ornata Mich.) 298. Turin. — A. ramosa (= Astraea ramosa Sowb. Mich.) 298. Corbieres, Gosau, — A. decaphylia (= As- traea reticulata Goldf. pars, A. decaphylia Mich.) 298, ebenda. — A. numisma (= Astraca numisma Defr. Mich., Astr. geometrica Desh.) 299. In den Nummulitenschichten von Gap und Nizza. — Es scheinen 237 2 ‚in diese Galtung noch zu gehören: Asiraea pentagonalis Goldf., A. Santi Mihieli Mich., A. erassoramosa Mich. Stephanocoenia nov. gen. Polypenstock massig. asträenartig , Stämme mit ihren dicken Wänden innig verwachsen, Knospenbildung seitlich und randlich, Kelche etwas polygonal, mit sehr genäherten, doch meist durch eine leichte Rinne getrennten Rändern, Columella griffelförmig, etwas vorstehend. Arten lebend und fossil: St. formosa (= Astraea formosa Goldf., A. concinna Goldf., A. formosissima Sowb., Porites aculeata Michelot., Astraea reticulata Mich.) 301. Uchaux, Gosau, Corbieres. — St. Desportesana (= Astraea Desportesana Mich.) 301. Mans. — Ausserdem lassen sich hier noch einreihen Astraea di- gitata Defr. und A. trochiformis Mich. — St. elegans (= Porites ele- gans Leym.) 318. nummulitisch bei Fabresan. Phyllocoenia nov. gen. Polypenstock wie vorhin, Stämme durch stark entwickelte Epotheca und die Rippen vereinigt, Knospenbildung seitlich, Kelche mit freien Rändern, Columella rudimenlär oder fehlend, Scheidewände sehr breit, vorstehend. Arten nur in der Kreide und tertiär: Ph. irradians (= Astraea radiata Mich. non Lamk.) 302. Castel Gomberto. — Ph. Lucasana (= Astraea Lucasana Defr., Gem- mastraea Lucasana Blainv.) 303. Italien. — Ph. Archiaci n. sp. 303, Kelche weit von einander getrennt, ziemlich kreisrund oder oval, Rip- pen auf dem Cönenchym fortsetzend, ziemlich flach und gleich, stark granulirt, Columella rudimentär, Scheidewände ungleich, sehr dünn, sehr eng, nach aussen elwas verdickt, gestreift granulirt, von Dax. — Ph. irregularis (= Lithodendron irregulare Mich.) 303. Auvert, Val- mondois, Senlis, Chaumont, Vernon. — Ph. compressa (= Astraea compressa Mich.) 304. Corbieres. — Ph. sculpta (= Astraea sculpta Mich., A. sparsa Mich.) 304, Martigues. — Ph. pediculata (= Astraea pediculata Desh. Mich., A. Dumasana Mich.) 304. Corbieres. Die As- traea Dublieri Mich. ist sehr nah verwandt und A. vallis elausae Mich. wird wenigstens generell nicht zu trennen sein. Dichocoenia nov. gen. Polypenstock wie vorhin, Stämme durch ein reiches sehr dichtes Cönenchym vereinigt, Vermehrung durch Thei- lung, Kelche mit freien Rändern, Columella wenig entwickelt, Schei- dewände vorstehend, granulirt. Nur eine fossile Art unbekannten Fundortes: D. distans n. sp. 308. Heterocoenia noy. gen. Polypenstock Sareinulaartig, Stämme mit diesen Wänden und durch sehr reichliches Cönenchym vereinigt, granulirt, Knospenbildung seitlich, Kelche mit freien Rändern regel- mässig kreisrund, Columella fehlend, Scheidewände in sehr geringer Anzahl, Pfählchen fehlen. H. eziguis (= Lithodendron exigue Mich.) 308. tab. 9. fig. 13. Marligues. — H. erassolamellata (= Stylina cras- solamella Mich.) 309. Uchaux. — H. conferta (= Lithodendron humile 238 Mich. pars) 309. Corbieres. — H. provincialis (= Stylina provincialis Mich.) 309. Uchaux, Corbieres. Die letzte Abtheilung, Eusmilinae immersae, bildet allein die Gattung Sarcinula Lamk., welche in dem hier festgestellten Umfange nur lebende Arten enthält. In der ältern Bedeutung hat sie M’Coy, Ann. magaz. nat. hist. 1849. I. 124. um 3 neue Arten aus dem Koh- lenkalk von Derbyshire, nämlich $. tuberosa, S. placenta und S, Phul- lipsit vermehrt. Die zweite Gruppe der Familie, Astraeinae, wird characterisirt durch den getheilten, gezähnten oder gestachelten obern Rand der ra- dialen Scheidewände, welche im übrigen wie bei den Eusmilinen be- schaffen sind. Ihre Blätter zeigen indess nach innen schon Löcher oder Ausschnitte. Die Rippen sind stets gezähnt oder crenulirt, selbst stachlich. Die Endotheca ist stets sehr entwickelt; die Columella fast immer schwammig, selten blättrig, niemals griffelförmig; der Polypen- stock allermeist massig. Die Anordnung der tämme lässt fünf Ab- Iheilungen in dieser Gruppe unterscheiden: 1) Astraeinae hirtae: Polypenstock einfach oder zusammenge- setzt, Vermehrung durch Theilung oder Knospenbildung, baumarlig oder reihenweis. 2) Astraeinae confluwentes: Polypenslock stels zusammenge- setzt, mäandrische Reihen bildend, Vermehrung durch Theilung, Stämme verschmolzen. 3) Astraeinae arborescentes: Polypenstock in Folge seitli- cher Knospenbildung baumarlig verzweigt. 4) Astraeinae aggregatae: Polypenstock massig, Vermehrung durch Theilung und Knospenbildung, die Individuen deutlich umgränzt. 5) Astraeinae reptantes: Polypenstock seitlich frei, niedrig, Vermehrung durch stolonenartige Knospenbildung. Die erste Abtheilung, A. hirtae, enthält 13 Gattungen in folgender Ordnung: Einfache Arten. Epitheca rudimentär, Rippen deutlich. Aussenwand und Scheidewände stachlich . . . Caryophyllia. Aussenwand gestreift und granulirt, Scheidewände | mit gelappten Rändern . . . Coicoplyllia. Zusammengesetzle Arten. Scheidewände mit nach Aussen an Länge zunehmen- den Stacheln. Kelch ziemlich tief, Columella mehr weniger ent- wickelt, schwammig. Polypenstämme mit Neigung zum Isoliren oder seitlich freie Reihen bildend . tLobdophylila. 239 2 Polypenstämme stets in Reihen, die auch seitlich verschmelzen nn. Symphyllia. Kelch flach, Columella fehlend . . . . . . Mycetophyllia. Scheidewände sehr ungleich spitz gezähnt. Individuen frei, nicht reihenweis DRHENE Epitheca vollständig . . . . 120. 7#)1» Eunomias Epitheca rudimentär oder udn Rippen einfach, fast gleich, Columellarudimentär Calamophyllia. Rippen ungleich, gezackt, Columellaschwammig 7Dasyphyllia. Individuen stets in Reihen geordnet. Columella schwammig oder wenig entwickelt, Scheidewände sehr dünn. Polypenstock fixirt, Scheidewände gleich entwickelt. Die Reihen der Stämme seitlich verbunden. Aussenwände mässig erhaben, Scheidewände breit. Vermehrung durch Theilung. Scheidewände kaum granulirt, Columella rudimentär . . 2... TColpophylla. Scheidewände stachlich a Colu- mella sehr entwickelt . . . . Onlophyllia. Vermehrung durch Knospen . . . Latomaeandra. Aussenwände lamellenartig emporstehend, Scheidewände sehr schmal 7 Tridacnophyllia. Die Reihen der Stämme seitlich frei . ,„ j Trachyphyllia, Polypenstock frei, Scheidewände ungleich entwickelt . = 2. 2 2.20.20... Aspidiscus. Columella höckerig, Scheidewände sehr dick 7 Scapophyllia. Caryophyllia in etwas engerem Sinne als von Lamark gefasst erhält ausser 4 lebenden Arten nur eine fossile A. Basterotiü n. sp. |, c. 1849. 1. 239. von Dax. Circophyllia nov. gen. gründet auf die einzige Art, C. trun- cata (= Anthophyllum truncatum Goldf., Caryophyllia truncata Mich.) 240. tab. 8. fig. 3. von Parnes, Valmondois, Hauteville, Pau. Thecophyllia nov. gen. Polypenstock einfach, fixirt oder ziem- lich gestielt, von einer hautarligen sehr entwickelten Epitheca umge- ben, Kelch kreisrund oder doch ziemlich kreisrund, Columella fehlt, Scheidewände sehr breit, elwas vorstehend, zahlreich, mit engen un- gleichen stachelartigen Zähnen am Rande. Die Arten nur fossil: Th. decipiens (= Anthophyllum dicipiens Goldf.) 241. Plappeville bei Metz, Morville bei Vic ete. Anthophyllum sessile Goldf. ist idenlisch oder wenigstens sehr ähnlich. — Th. Guettardi (= Montlivaltia Guettardi Blainv.) 242. Lias von Sedan. — Th. cyelolitoides n. sp. 242. Poly- penstock sehr kurz, kreisförmig, frei, unten ziemlich flach oder leicht con- 240 vex, mit sehr starker concentrisch gefalteter Epitheca, Kelch kreisrund mit ziemlich tiefer länglicher Zelle, Scheidewände ziemlich dünn, eng, gerade, ungleich, deutlich gestreift, im Bradfordihon von Bouxvilliers. Th. ponderosa (= Caryophyllia ponderosa Mich. ined.) 242. kurz, dick, später frei, aussen kegelförmig convex, mit vollständiger, dünner, schwachgefalteter Epitheca, fast elliptlisch, mit sehr kleiner Zelle, Scheidewände sehr dünn, eng, mit zarten Stacheln, auf Guadeloupe. -—— Th. Beaumontü n.sp. 243. kegelförmig, elwas gestielt, gerade oder kaum gekrümmt an der Basis, mit ziemlich dünner schwachgefalleter Epitheca, Kelch kreisrund, Scheidewände sehr dünn und eng, gestreift und cannelirt, von Rethel. — Th. patellata (= Anthophyllum patella- tum Mich.) 243. Mans. — Die St. Cassianer Montlivaltia gracilis, granulosa, erenata, boletiformis scheinen in diese Gattung zu gehören. Auch das Cyathophyllum granulatum Münst. daher und Anthophyllum erplanatum Roem. aus der Kreide bieten keine generellen Unterschiede, Symphyllia nov. gen. Die fossilen Arten dieser Gattung bedür- fen noch der näheren Bestättigung. E. und H. führen $. macroreina (= Macandrina macroreina Mich.) aus der Kreide und $. bisinuosa (= Maeandrina bisinuosa Mich.) 257. von Turin an. Mycetophyllia nov. gen. Polypenstock massig, fixirt, die Stämme reihenweis mit ihren Wänden verschmolzen, Epitheca rudimentär, Co- lumella ebenso oder fehlend, Scheidewände dünn, sparsam, slark ge- zähnt. Ausser 2 lebenden Arten nur eine miocene von Turin: M. stel- lifera (— Maeandrina stellifera Mich.) 259. Eunomia Lamk. mit nur jurassischen Arten, die noch weilerer Untersuchung bedürfen: Eu..radiata Lamk. (— Favosites radiata Blainv., Lithodendron eunomia Mich.) 260. Caen. — Eu. artieulata (= Litho- dendron articulatum Mich.) 260. Besangon, Dun, Verdun. — Eu. lae- eis (= Calamophyllia laevis Blainv., Lithodendron laeve Mich.) 260. Mapey und Verdun. — Eu. sublaevis (= Lithodendron sublaeve Münst., Cyathophyllum gracile Münst.) 261. St. Cassian, dem Oyathophyllum confluens Münst. desselben Fundortes sehr ähnlich ist. Calamophyllia Blainv. begreift ebenfalls nur fossile Arten: C. striata Blainv. 262. Verdun. — C. flabellum Blainv. (= Lithodendron flabellum Mich.) 262. ebenda. — C. pseudostylina (= Lithodendron pseudostylina Mich.) 263. Dun. — C. dichotoma Blainv. (= Lithoden- dron dichotomum Goldf. Mich.) Giengen. —- ©. artieulosa (= Litho- dendron pseudostylina Mich. part.) 263. Verdun. — C. subdichotoma (=Lithodendron subdichotomum Münst.) 264. St. Cassian. — €. Guet- tardii n. sp. 264. lange, wenig divergirende, nur in grössern Abständen sich gabelnde Stämme mit geraden, engen, granulirten, abwechselnd feinern und stärkern Rippen, Scheidewände ziemlich dünn, von Naney. — Ferner werden sich in diese Gattung noch einreihen lassen: Zitho- 241 - dendron Moreausideum Mich., L. Edwardsü Mich., L. graeile Goldf., L. funicuhıs Mich. | Oulophyllia nov. gen. Fraglich in diese Gattung gehören Ou. profunda (= Maeandrina profunda Mich.) 269. von Turin. — Ow. montana (= Maeandrina montana Mich.) 269. St. Mihiel.. — Or. tu- berosa (= Pavonia tuberosa Goldf.) 270, und vielleicht auch Maean- drina lamello-dentata Mich. von Sampigny. Latomaeandra nov. gen. Polypenstock baumarlig oder massig, ohne Epitheca, Scheidewände zahlreich, dünn, eng, mit nach dem Centrum an Stärke zunehmenden Zähnen, Columella rudimentär. Fast alle Arten sind jurassich. L. plieata (= Lithodendrum plicatum Goldf., Caryophyllia plicata Blainv.) 271. Natheim, Gingen. — L. ataciana (= Maeandrina 'ataciana Mich.) 271. Corbieres. — L. corrugata (= Maeandrina corrugata Mich.) 271. St. -Mihiel. — L. Raulini (= Mae- andrina Raulini Mich.) 271. ebenda. — L. Edwardsi (= Maeandrina Edwardsii Mich.) 272. ebenda. — L. Soemmeringü (= Maeandrina Soemmeringü Goldf.) 272. Natheim, nicht mit Agaricia Soemmeringü Mich. zu verwechseln. Aspidiscus Koenig (= Cyelophylia Edw. Haime) mit nur einer Art, A. cristatus (= Cyclolites cristata Lamk., A. Shawi Koenig) 277. in Algier. Ar Die zweite Abtheilung, Astraeinae conflwentes, besteht aus folgenden Gattungen: Columella wesentlich und stets sehr entwickelt. Ihr Gewebe schwammig. Die Reihen der Polypenstämme unmittelbar mit ihren Wänden ” verwachsen. Epitheca vollständig, innerer Rand der Scheidewände quer erweitert und ohne Anhang . Maeandrina. Epitheca unvollständig, Scheidewände stark granulirt, innen mib Anhang . . „2. THanieıwna. Die Reihen’ der Stämme durch die Rippen und eine sehr ent- wickelte Epitheca verbunden . . Diploria. Coldumellaublattartig nl. om pr, a, wi .min, 77 beptorid. Columella rudimentär. Wände sehr häufig unterbrochen . . . . . . Hydnophora. Wände zusammenhängend. lange Thäler begränzend , . . 2.2.2.2... TCoeloria. sehr kurze Thäler begränzend . . . 2... TAstroria. Maeandrina Lamk. umfasst in dem hier enger bestimmten Sinne nur 7 lebende und 5 zuverlässig bekannte fossile Arten: M. Bellardi (= M. phrygia et vetusta Mich.) 283. Turin. — M. Salzburgana (=M. tenella Mich.) 284, Gosau. — MM, pyrenaica Mich. 284. Corbieres, — 16 242 M. rastellina Mich. 284. Lifol, St. Mihiel. — M.- Koninkis n. sp. 284. Polypenstock convex, Thäler eng, sehr lang, gebogen, sehr flach, Scheidewände abwechselnd dicker und dünner, Gosau. — Wahrschein- lich gehören dieser Gattung noch an: Maeandrina venustula Mich., M. tenella Goldf., M. radiata Mich., ferner weniger wahrscheinlich M. agaricites Goldf., M. reticulata Goldf. — Ebenso wenig lässt sich. über die generelle Bestimmung von M’Coy’s neuer M. vermicularis Ann, mag. nat. hist. 1848. II. 402, aus dem Unteroolith von Leckhampton ermitteln. Diploria nov. gen. ist in 4 lebenden und einer fossilen Art der Gosauformation bekannt, D. crassolamellosa n. sp. 291. Leptoria nov. gen. in gleichem Artenverhältniss erkannt: L. an- tiqua (= Maeandrina antiqua Defr.) 293. unbekannten Fundortes. Hydnophora Fisch. Ausser 8 lebenden Arten werden 2 fossile beschrieben: H. styriana (= Maeandrina styriana Mich.) 304. Gosau. .— H. maeandrinoides (= Monticularia Guettardi Michelot., M. maean- drinoides Mich.) 304. Turin. Die dritte Abtheilung, Astraeinae dendroidae, wird von nur 2 Gattungen gebildet, welche beide auch fossil vorkommen, nämlich: Cladocora Ehbg. mit folgenden Arten: Cl. humilis (= Lithoden- dron humile Mich.) 308. Grünsand von Uchaux. — CI. gramulosa (= Lithodendron granulosum Goldf. Mich., Caryophyllia reptans Michelot.) 309. Arnothal, Castel Arquato. — CI. Prevostiana n. sp. 309. Die Stämme zeigen AÖ fein granulirte, ziemlich dicke, ungleiche Rippen, von Sieilien. — Cl. multicaulis (— Lithodendron multicaule Mich.) 309. — Vielleicht gehören noch hierher: Caryophyllia eaespitosa Mi- chelot. (= Lithodendron fleeuosum Mich.), Lithodendron manipulatum und L. intricatum Mich. Pleurocora nov. gen. Polypenstock ziemlich baumartig, Polypen- stämme ceylindrisch, sehr kurz, Epitheca fehlend, Wand compact, sehr dick, Rippen einfach, eng, durch schmale tiefe ungleiche Furchen ge- trennt, Kelch kreisrund, Columella warzig, Scheidewände kaum vor- stehend, ungleich, mit fein gezähntem Rande, dünn, stark granulirt, Pfälzchen an allen Kreisen bis zum letzten. Arten ausschliesslich in der Kreide. Pl. gemmans (= Lithodendron gemmans Mich.) 310. Cor- bieres. — Pl. ramulosa (= Lithodendron ramulosum Mich.) 311. ebenda. — Pl. erplanata n. sp. 311. tab. 7. fig. 10. Die Stämme bie- gen sich alle in derselben Richtung, haben gleiche, feine, enge, ge- körnte Rippen, Columella sehr entwickelt, Scheidewände 52, sehr dünn, in der Kreide vou Obourg hei Mons. — PI. erplanata n. sp. 312. Stämme entstehen alternirend durch einmalige Knospenbildung, Rippen fein, eng, unten geschlängelt, Scheidewände 36, kaum vor- stehend, ebenda. — Pl. Koninckii n. sp. 312. Polypenstock dick, im 243 2 obern Theile mit freien Räumen, Scheidewände 42, ebenda. — PI. Haueri n.sp. 312. fast baumartig,'-Rippen gleich, dick, seitlich mit Stachelhöckern ‚(oben gerade, unten gebogen, Scheidewände 32, nach Aussen verdickt, Pfählchen dünn und schmal, in der Gosauformation. Die vierte ‚Abtheilung, Astraeinse aggregatae, bietet eine ungleich grössere Manichfaltigkeit in folgenden Gattungen: Vermehrung hauptsächlich durch Knospen. Knospenbildung ausserhalb des Kelches, Kelchränder frei. Columella nicht vorstehend in der Zelle. Polypenstämme durch ein mehr weniger entwickeltes Cönen- chym vereinigt. Rippen an den Stämmen sehr entwickelt. Rand der Scheidewände stark gezähnelt im freien Theile. Pfählchen fehlen. Polypenstock hoch, Scheidewände seitlich schwach granulirt, Scheidewandblätter breit und fast voll- ständig..nu.T ..niau® „eu Astraea. Scheidewandblätter in der innern Hälfte durchbrochen . . . 7 Cyphastraea. Polypensteck sehr kurz, Scheidewände stark granulitt 2... ...7 Oulastraea. Pfählchen vor. allen Kreisen bis zumletzten 7 Plesiastraea. Rand der Scheidewände fast ganz im obern Theile... ...:. Tleptastraea. Rippen rudimentär, Stämme durch Epotheca vereinigt + +». ..... Solenastrea. Polypenstämme durch einzelne Höcker an den | Wänden vereinigt . 7 Phymastraea. Columella, sehr entwickelt und sehr vorstehend in deriZelle. 2.» .-..% ».. TAstroides. Knospenbildung fast randlich, Kelchränder vereinigt. Scheidewände schiefrandignach Innen und nicht zusammentliessend. Kelchzähne nach Aussen kleiner als an der ‚Columella, Relypeneigek; zellig mit reicher Endotheca und schwammi- ger Columella . '. ... Prionastraea. Polypenstock dicht mit rudimentärer Endotheca und naclı unten solider Columella. Scheidewände regelmässig gezähnelt und, stark granu- lirkiiun KEN SEE -„usiderasitaen. Scheidewände sehr schwach gezähnelt und kaum gra- nulitt ... 2%. ....TBaryastraea. 16 * 244 Kelchzähne fast dornartig, nach dem Rande hin stärker... .. TAcanthastraea. Scheidewände fast horizontalrandig und nach Aussen zusammen- fliessend. Polypenstock niedrig mit flacher oder convexer oberer Fläche 2 nm Synastraea. Polypenstock sehr hoch, fast baumarlig . .: Thamnastraea, Vermehrung stets durch fortschreitende Theilung. Kelchränder verschmolzen. Pfählchen vorhanden, Columella schwammig. Wände solide ‚age I Teen Wände sehr entwickelt und blasig . . . . yAphrastraea. Pfählchen fehlen, Columella rudimentär . . . Septastraea, Kelchränder frei, ohne Pfählchen Hug 70271775 5 & Parastraea. Astraea Lamk. zählt in dem hier beschränkteren Umfange noch 14 lebende und folgende fossile Arten. a) tertiäre: A. Defrancei (= Sarcinula acropora und S. piana Michelot.) Astraea argus Mich., XI. 106. Bordeaux, Turin, Taurus. — A. vesiculosa n. sp. 107. von vo- riger durch die Beschaffenheit der Endotheca verschieden, Dax. — A. nobilis n. sp. 107. Polypenstock von geringer Dicke, oben ziemlich eben oder leicht convex, Kelche breit gerandet und kreisrund, Rippen stark, sehr eng, abwechselnd dick und dünn, Columella mässig, Schei- dewände sehr eng, ungleich, vorstehend, fein granulirt, Bordeaux. — A. Guettardi Defr. (= Montastraea Guettardi Blainv.) 107. Bordeaux, Turin, Taurus, A. Burdigalensis n. sp. 108. Kelche gedrängt, aber mit freien kreisrunden Rändern, Rippen eng, ziemlich dick, fast un- gleich, Columella sehr entwickelt, dicht, Scheidewände ungleich, nach Aussen verdickt, granulirt, Bordeaux. Michelin’s A. Rochettina von Turin ist sehr ähnlich, vielleicht identischh — A. Ellisana Defr. (= Sarcinula astroites Goldf., Sarcinula mirifica Michelot., A. astroites Mich., Stylina thyrsiformis Mich.) 109. Dax, Turin, Creta, Taurus. Astr. plana Mich. darf vielleicht identifieirt werden. — A. Reussana (= Erxplanaria astroites Reuss.) 110. Wien. Desselben. A. Mora- vica ist sehr wenig verschieden. — A. Raulini n. sp. 110. Kelche mit kreisrunden etwas erhabenen Rändern, sehr gesperrt stehend, Rippen sehr dünn, ziemlich gleich, durch tiefe Furchen getrennt, Scheidewände sehr dünn, breit, sehr ungleich, von Leognan. — A. Prevostanan. sp. 110. Durch die mehr genäherten Stämme von voriger Art unterschieden nach einem ungenügenden Exemplar von Malta. — b) aus der Kreide: A. Delcrosana Mich. (= A. quincuncialis Mich.) 111. Uchaux. — A. sulcatolamellosa Mich. (= Stylina Renauzxii Mich.) 111. ebenda. — A. vesparia Mich. 111. ebenda. — A. varians Mich. (= A. ceribraria Mich., A. perforata Mich.) 112. ebenda., Corbieres, Martigues. — A. 245 - putealis Mich. (= Sarcinula favosa Mich.) Uechaux. — A. stylinoides (= Stylina striata Mich. non A. striata Goldf.) Montdragon. — c) aus dem Juragebirge: A. Lifoliana Mich. 113. Lifol. — A. rustica Defr. Balmflur.— A. Burgundiae Mich. Tonnerre, Molesme, Dijon, Nuits, Lifol, St: Mihiel. — 4A. regularis Klipst. 114. St. Cassian. M’Coy’s neue A. carbonaria aus dem Kohlenkalk von Derbyshire sei’ hier erwähnt. Ann. magaz. nat. hist. 1849, I. 125. Solenastraea nov. gen. Durch die Vereinigung der einzelnen Stämme von der vorigen Gattung verschieden enthält diese ausser 6 lebenden 2 fossile Arten: $. ‚turonensis (= Astraea turonensis Mich.) 123. Touraine. — S. tenuilamellosa n. sp. 123..Polypenstock massig eonvex, die Stämme gedrängt, Kelche vollkommen kreisrund, sehr dünnrandig, Rippen schwach, Columella sehr entwickelt, Scheidewände gleichfalls, gedrängt, etwas ungleich, auffallend dünn, gestreift und granulirt, Fundort unbekannt. Prionastraea nov. gen. Der massig convexe Polypenstock ist mit einer dünnen Epitheca bedeckt, hat fast randliche Knospenbildung und dicht gedrängte prismatische Stämme, deren Wände, sich nur im obern Theile vereinigen, unten frei bleiben, Kelche polygonal mit tie- fen Zellen und freien Rändern, Columella schwammig, Scheidewände dünn, fein granulirt, stark sägezähnig. Die meisten Arten bewohnen die. wärmeren Meere, die fossilen erscheinen seit dem \Juragebirge. Pr. irregularis (= Astraea irregularis Defr. Mich., Cellastraea irre- gularis Blainv.) 133. Dax und Turin. — ‚Pr. diversiformis (= Astraea diversiformis Mich., A. ıdeformis und A. retieularis Michelot.) 134. Bordeaux und Turin» — Pr. aranea (= Astraea aranea Defr., Favas- traea aranea Blainv.) 134. Bordeaux. — Pr. lamellosissima (= Astraeu lamellosissima Mich.) 135. Uchaux., — Pr. confluens (= Astraea 'con- fluens Goldf., Dipsastraea confluens Blainv.) 135. Gingen, Heidenheim. Hier sind M’Coy’s Astraea tenuistriata n. sp. Ann. mag. nat. hist.1848. ‚U: 400. aus dem Unteroolith von Dundry als nahe verwandt erwähnt. — Pr. 'helianthoides (=Astraea helianthoides Goldf., Astraea oculata Goldf.. Favastraea helianthoides Blainv.) 135. Gingen, Natheim, Han- nover, Stenay, Lifol ete. Auch von dieser Art beschreibt M’Coy l.e. 2 neue Arten desselben ‚Fundorts als nächste, Verwandte, nämlich: Astraea explanulata und A. helianthella. — Pr. explanata (= Astraea erplanata Goldf.) 136. Heidenheim, Stenay, Steeple Ashton. — Pr. Münsterana n. sp. 136. Polypenstock massig convex, Kelche polygonal, länglich, nicht tief, sehr dünnrandig, Columella völlig rudimentär, Scheidewände sehr entwickelt, im Orne. Dept. :— Pr. limitata (= As- traea limitata Mich.) 137. Langrune, Luc, Ranville. — Pr. aegyptiaca n.. sp. 137. zweifelhaft am rolhen Meere. — Pr. Guettardana (= As- 246 traea formosissima Mich. non Sowb.) 137. Uchaux. — Pr. polygona- lis (= Astraea polygonalis Mich. 137. Muschelkalk, wo%+ 7 Holocystis nov. gen. wird von Lonsdale für eine fraglich zu Cyathophora gehörige Art von Atherfield, C. 'elegans, vorgeschlagen, bedarf aber noch der nähern Bestätigung. Quart, irren ‚geol« V: 77. tab. 4. fig. 12 — 15. D Siderastraea Blainv. mit 4 tertiären Arten: SS. Aneiodee Blainv. (= Astraea crenulata Goldf.) 142. tab. 9. fig. 10. Saueats: — 8. ita- lica (= Astraea italica Defr.,' A. Bertrandana Mich.) 142. Touraine. — 8. parisiensis (- Astraea erenulata Mich.) 143, Paris. — S. fu- nesta (= Astraea funesta Brong. Mich.) 143. Ronca , Turin. — M’Coy’s neue Art aus dem Coralrag von Cambridge, $. ren 'c. 401. gehört nicht in diese Gattung. Jun? Synastraea nov.gen. Polypenstock mittelst 'eines Fusses ange- heftet, kreisrund oder wenig anders, Knospenbildung“fast randlich, Stämme mit den Wänden innig verschmolzen, Kelche nicht ‚frei, Schei- dewände verschmelzend und aus einem Kelch in den andern überlau- fend, mit ungleichzähnigem Rande, stark granulirt. Arten a) aus'der Kreide: S. Firmasana (= Astraea Firmasana Mich.) 148. Corbieres. — S. composita (= Cyathophyllum compositum ‘Sowb.) Gosau. — 8. agaricites (= Astraea agaricites Goldf., As composita Mich.) Gosau, Nussbach , Figuieres. — S. cistela (= Astraea cistela Defr.,ıThamna- straea laganum und Th. scyphoidea Blainv., Astraea laganum, A. agarieites und A. mierazona Mich.) 149, Uchaux, Mans. — 'S.. conica (= Astraea conica Defr., A. coniformis Mich.) St. Paul troisChateaux, Touraine. — $. decipiens (= Astraea agariecites Mich., A. deeipiens Mich.) Mans. — S. media (= Astraea media Sowb.)'150.,Gosau..— S. Leunisi (= Astraea Leunisii Röm.) Yonne, Berklingen. —+S..con- ferta n. sp. 150. stark gestielt, mit vollständiger, fein gefalteter«Epi- theca, Columella aus 1—2 sehr kleinen Höckern bestehend ‚'-Scheide- wände 30 38, sehr eng, dünn, gebogen, abwechselnd dicker und dünner, Montignies sur Roc. — $. tenuissima n.sp. 151. niedriger, fast kreisrund oder länglich, Kelche klein, Columella aus 2 bis 3 sehr kleinen Höckern 'bestehend, Scheidewände ziemlich dünn, eng, 'gebo- gen, ungleich, crenelirt, ebenda. Astraea velamentosa Goldf. ist viel- leicht der Steinkern dazu. — S. 'superposita (= Astraea superposita Mich.) Mans. — $. Requieni (= Astraea Requieni Mich.) Corbieres.— S. ambigua (= Maeandrina ambigua Mich.) Mans. — S:. lamellostriäta (= Astraea lamellostriata Mich.) 152. Uchaux. — | S\' pseudomaean- drina (= Astraea pseudomaeandrina Mich.) ebenda. — 8. arausiaca (= Maeandrina arausiaca Mich.) ebenda und Corbieres.\—S. Ludo- vicina (= Agarieia Ludovicina Mich.) 153. Mans. ' Hier scheint: sich Astraea escharoides Goldf. von Mastricht anzuschliessen, — b. aus dem 247 Jura: $. Defranceana (= Astraea Defranceana Mich.) Bayeux, Croi- zilles. — S. arachnoides (= Madrepora arachnoides Park., Astraea arachnoides und Explanaria fleeuosa Flemg.) Steeple Ashton. — S. discoides ‚(= Astraea‘ Lamourouzü Mich. pars.) 154. Croizilles. — S. Genevensü (= Asiraea ‚Genevensü Defr., A. cristata Goldf., Sideras- traea cristata Blainv.) Giengen, Heidenheim .ete. — $. concinna (= Astraea‘ concinna Goldf., A. varians Röm.) 155. Steeple Asthon, Mal- ton, Gingen, Natheim u. a. 0. -— .S. lobata (= Agaricia lobata Mich.) St. Mihiel, Harnonville, Sampigny, Verdun, Vignol. — Eine Anzahl von Arten bleibt fraglich, nämlich: Asiraea Jeissierana Mich., A. con- centrica Defr., Agaricia boletiformis Goldf., Astraea fleeuosa Goldf., A. geometrica, Goldf. (=Hydnophkora Cuvieri Fisch.), A. textilis Goldf., Agaricia rotata Goldf. Thamnastraea Lesauv. (= Centrastraea, und Thamnastraea d’Orbg.) zählt 4 Arten: Th. dendroidea (-Astraea dendroidea Lamk., Th. Lamourouxiü Lesauv., Th. gigantea Lesauv.) 157. Caen. — Th. cadomensis (=Astraea cadomensis Mich.) 158, Calvados. — Th. mi- erantha (-Astraea mircantha Röm.) Yonne, Berklingen.-— Th. affinis n..sp. von ‚St. Mihiel und Verdun scheint von Th. dendroidea nicht specifisch verschieden. Als zweifelhaft Jassen sich hier noch Astraea gracilis Goldf. und A. Goldfussü Klipst. (= Montlivaltia, Zieteni Klipst.) anführen. Clausastraea d’Orby. ‚Durch die von Querlamellen geschlosse- nen Fächer ‚und die sehr geringe Granulation der Scheidewände von Synasiraea, verschieden. C/. tessellata (= Astraea. tessellata Mich.) 159. von ‚Aumont und Cl. rosacea, (= Astraea rosacaea Goldf.) für die fossilen Arten. Septastraea d'Orby. Polypenstock massig oder baumarlig, Kelche polygonal, mit. verschmolzenen ‚Rändern, Vermehrung .durch Theilung ?, Scheidewände sehr entwickelt, Columella und ‚Pfählchen fehlen. Die Arten nur tertiär: S. ramosa (= Astraea ramosa,Defr., S. subramosa d’Orby.) 164. Dax. — S. Forbesi n..sp.. die Kelchränder bleiben durch seichte Furchen geschieden, Scheidewände ‚sehr ‚ungleich, nach, Aussen etwas verdickt, übrigens der S. ramosa gleich, von Maryland. — 8. multilateralis (= Astraea multilateris Mich.) Dax, Turin. — $.. birto- lamellata. (= Astraea hirtolamellata Michel.) 165. Parnes, Grignon. Parastrwea ‚nov. gen. ist in 15 lebenden Arten bekannt und von fossilen scheinen Astraea caryophylloides Goldf., von d’Orbigny zum Gattungstypus ‚Ovalastraea erhoben, ferner Sarcinula gratissima Mich. und Parastraea nantuacensis n. sp. 174. von Nantaa hierher zu ge- hören. Die. ‚fünfte Abiheilung, Astraeinae reptantes, umfasst nur 6 Gattungen in folgender Anordnung: 248 Aussenwand mit vollständiger Epitheca. Hauptscheidewände mit oberm ziemlich ganzem Rande 7 Angia. Alle Scheidewände mit gezähntem Rande. Kelche ziemlich tief, Scheidewände nichtsehr gedrängt COryptangia. Kelche fast flach, Scheidewände sehr gedrängt . Rhizangia. Aussenwand nackt und gerippt. Alle Scheidewände mit gezähntem Rande . . . . TAstrangia. Hauptscheidewände ziemlich ganzrandig. Columella rudimentär . . . » 2.2.20... TPhyllangie. Columella sehr entwickelt . . . . 2... TOulangia. Cryptangia nov. gen. Die einzelnen Stämme sind frei, verlängert, eylindrisch kegelförmig, Kelche kreisrund, Scheidewände dünn, ge- drängt u. s. w. Nur 2 Arten, nämlich Cr. Woodü (= Cladocora ca- riosa Wood) 178. Crag von Ramsholt in Suffolk und Cr. parasita (= Lithodendron parasitum Mich.) in den Falunen der Toureine. Rhizangia nov. gen. Stämme kurz, fast eylindrisch,, 'Epitheca weniger vollständig als vorhin, Kelche ebenso, Scheidewände sehr breit, dünn, granulirt, sehr gedrängt, mit fein unregelmässig gezähntem Rande, Arten nur tertiär: Rh. brevissima (= Astraea brevissima Desh. Mich.) 179. tab.7. fig.7.8.Chaix, Dax. — Rh. Braunü (= Anthophyllum Braunii Mich.) 180. Cuiza. — Rh. Martini n.sp. Stämme ziemlich hoch, mit dicker gefalteter Epitheca, Columella wenig entwickelt, Scheide- wände dünn und sehr gedrängt, Martigues. Schliesslich erwähnen E. und H. in der Familie der Asträaden noch 2 Gattungen, von denen Echinopora nur lebend, Columastraea nur fossil vorkömmt,. Letztere von d’Orbigny aufgestellt ist: asträenar- tig, mit freien Kelchrändern, griffelförmiger Columella und 6 Pfähl- chen. Es gehören zu ihr: C. striata (= Astraea striata Goldf., A. variolaris Mich.) 184. Corbieres, Gosau. — 0. similis n. sp. Polypen- stock comprimirt lappig, Kelche ziemlich vorstehend, etwas schief, Rippen gedrängt, etwas ungleich, dünner als vorhin, Brignoles. — €. Prevostana n. sp. den vorigen sehr ähnlich, von Valle Longa. Lithodendron Schweigg. Von dieser Gattung im ältern Sinne erkannte Ref. im Plänermergel der Steinholzmühle bei Quedlinburg L. gibbosum Münst. und L. simile n. sp. Der Polypenstock besteht aus netzarlig verwachsenen, leicht comprimirten, dem L. elegans ähnlichen Stämmen, Zellen oval, wulstig umrandet, Streifen der Oberfläche nicht erkennbar, Zahl der Radiallamellen beträchtlich. Zeitg. Zool. 1848.10. Clistvophyllum Dana. Dieser Gattung schreibt M’Coy Ann! mag. nat. hist. 1849. 1. 21. drei neue Arten aus dem Kohlenkalk von Der- byshire zu, nämlich Cl. Keyserlingü, Cl. bipartitum, Cl. prolapsum. Cyathophyllum Goldf. Geinitz beschreibt €. profundum Germ. aus dem unlern Zechsteine von IImenau, Eisleben etc. Zechstgb. 17. 249 “ taf. 7. fig. 7. und Fischer diagnosirt ein ©. petiolatum aus devonischen Schichten von Kalouga: C. oecemate petiolato, sessili, fungiformi, ex- pansione rotunda, crassa, stellis magnis, elongatis, sejunetis, multi- radiatis obsita. Ausserdem fand derselbe ©. caespitosum und €. he- zagonum Goldf. im Gvt. Orel. Bullet. nat. Moscou 1848, 247. 467. M’Coy stellt 1. e. 7. drei neue Arten auf: ‘C. dianthoides aus dem Kohlenkalk von Arnside, von €. dianthus durch die grössere Zahl und die abwechselnde Grösse der Radiallamellen unterschieden. C. paracida von Derbyshire ist kürzer als C. caespitosum und C. pseudovermicu- lare von Kendal, dem C. vermiculare sich anschliessend. Strephodes nov. gen. begreift Cyathophyllenartige Polypenstöcke in sich, deren gleiche Radiallamellen im Mittelpunct der Endzelle sich vereinigen, bognig gewunden sind und durch keine Querlamellen ver- bunden sind. Von Clisiophyllum unterscheiden sich diese Arten durch die nicht kegelförmig erhöhete Columella und durch ‘den Mangel der aufwärtsgehenden Zurückkrümmung der blasigen Zellenreihen im verli- ealen Schnitt. Ausser einigen unter Strombodes versteckten Arten ge- hört dazu St. multilamellatum n. sp.: schlank kegelförmige, bis 5° lange Polypenstöcke mit schiefer ovaler Endzelle und durch die grosse, ge- drängte Anzahl der Radiallamellen von allen andern Arten unterschie- den. Im untern Kohlenkalk von Arnside, Kendal u. a. O0. M’Coyl. ce. 5. Cyathazonia Michel. wird von M’Coy 1. e. 6. mit C. costata n. sp. aus dem Kohlenkalk von Derbyshire bereichert. Dieselbe ist schlanker als C. cornucopiae Michel. und unterscheidet sich von €. cornu Michel. durch die einfachen kurzen dicken Radiallamellen. Diphyphyllum Lonsd. M’Coy’s D. lateseptatum n. sp. 1. ce. 8. aus dem Kohlenkalke von Corwen unterscheidet sich durch den im Namen ausgedrückten Character von D. concinnum Londs. Stylastraea Lonsd. Auch von dieser Gattung characterisirt M’Coy l. ce. 9. eine neue Art. St. irregularis, aus dem Kohlenkalk von Der- byshire. Strombodes Schweigg. Im Kohlenkalk von Bakewell fand M’Coy l.ve. 10. Str. conazis n. sp. dem Str. mammillare und Str. emarciatum ähnlich. Lonsdalea nov. gen. umfasst nach M’Coy 1. c. 11. runde, aus in einanderstehenden seitlich 'nie verwachsenden Kreiseln bestehende Polypenstöcke von eigenthümlicher innerer Structur. Im Durchschnitt zeigen sie nämlich eine Achsenfläche, eine mittlere Fläche mit senk- rechten Strahlen- und dünnen Querlamellen, und eine äussere Fläche aus schief nach oben und aussen gerichteten Zellen gebildet. Die Ver- mehrung ‘geschieht durch seitliche Knospen. Die Arten sind: 1) Eris- matholites madreporites duplicatus Martin. 2) L. crassiconus n. sp. 250 aus.dem Kohlenkalk von Derbyshire. 3) L. rugosa n. sp. von Corwen. 4), L. stylastraeaformis n. sp. von Kendal. hekesächs Nemaphyllum nov. gen. Die zusammengeseizten En bestehen aus 5—7 kantig prismatischen innig verbundenen, Röhren, welche im Durchschnitt eine solide Columella haben. Von dieser ‚ge- hen einfache. feine Lamellen gerade nach Aussen, indem sie in der äussern Hälfte durch Querlamellen wieder verbunden sind. Vermehrung durch. kreisrunde, ‘in der äussern Hälfte entstehende ‚Knospen... Die Arten sind: N. arachnoideum im Kohlenkalk von Derbyshire, ‚die grösste von allen. — N. minus von Kendal ist, kleiner und hat ‚weniger Radial- lamellen. — N. decipiens von Derbyshire ähnelt Astraea, Hennahii. — N. clisioides von ebenda ist der Astraea irreqularis Portl. zunächst verwandt. — N. septosum von Lullgard „ Armagh schliesst sich ‚an. minus M’Coy 1. c. 15 —20. Stylazis nov.gen. Dem vorigen ähnliche Polypenstöcke mit «com- primirter , lamellenartiger Columella, von der einfache, ‚Aussen ‚durch Querlamellen verbundene Radiallamellen ausgehen. Die beiden Arten im -Kohlenkalk von Derbyshire: St. major n.sp. durch ‚Grösse und 'be- trächtliche Anzahl der Radiallamellen ausgezeichnet und St. ‚Flemingüi = ? Lithostrotion striatum Flem.) M’Coy 1. e. 120, Columnaria Goldf. erhielt durch M’Coy 1. ec. 122. ‚eine neue Art, C. laxa, aus dem Kohlenkalk von Derbyshire. Michelinia Lonsd. erkannte derselbe 1. e. in 2 neuen Arten: M. glomerata von Derbyshire an M. concinna erinnernd und M..grandis von Arnside dem M. tenuisepta (Phill.) ähnlich. Heterophyllia nov. gen. Der cylindrische Polypenstock ist sehr dünnwandig und Aussen mit unregelmässigen Längsrinnen versehen. Die zarte Columella biegt sich wellig der Länge nach und feine unre- gelmässige sich theilende Lamellen gehen sparsam von ihr sab, «2 Arten im Kohlenkalk von Derbyshire: H. grandis und H. ornata, zu denen vielleicht C!. sulcata Lonsd. als dritte Art gehört. M’Coy I. e..126. Siphonodendron nov. gen. Polypenstock äslig, die Stämme cy- lindrisch oder schlank kegelförmig, Aussenwand dinmn, zellig, Strah- lenlamellen abwechselnd kleiner, Columella röhrenförmig, die Querla- mellen durchsetzend,, Endzelle tief. Die Arten sind bisher zu Litho- dendron gestellt und Blainville’s Lobophyllia muss als-Subgenus unter- geordnet werden. M’Coy I. c. 127. Cladochonus N’Coy wird um Cl. brevieollis wm. sp.t. e. 128. aus dem Kohlenkalke von Derbyshire vermehrt. Dendropora Michel. erhält durch M’Coy 1. e..129.. D. megastoma n. sp. desselben Fundortes, nur durch Grössenverhältnisse von: D. er- plicita unterschieden. Palaeopora nov.gen. Polypenstock vielgestaltig, meist fast halb- 251 - kuglig, selten: ästig, aus eylindrischen Röhrenzellen bestehend, diese mit 12 Radiallamellen und Querwänden... Die- Aussenwände durch. zelliges Gewebe verbunden. Die Arten sind unter Porites, ee zen vertheilt. M’Coy 1. c. 129. | | Fustulipora,nov. gen. Polypenstock ir aus langen, See diekwandigen cylindrischen, Röhren mit. kreisförmiger Oeff- nung und trichterförmigen Querwänden ‚bestehend..Hieher zieht M’Coy l:e:»130. Manon: cribrosum Goldf.,. ferner F, minor. n. sp. und F.ma- ” n. sp. beide aus dem Kohlenkalk von Derbyshire. "Dentipora: Blainv. Unregelmässig kuglige. granulirte Polypenstö- ii mit kreisrunden Zellen aus ‚dem Corallenoolith von Malton nennt M'Coy :D. glomerata' n. sp. Ann. magaz. «nat. hist, 1848. IL. 399. ' Stylopora Schweigg. Auch von dieser | Gattung ' stellt: M’Coy 1...e. eine. neue Art, St. solida, aus dem-Unteroolith von Dundry auf, deren massige«Polypenstöcke kreisrunde Zellen’ mit etwas erhabenen Rändern, sehr entwickelter: Columella und 6 Radiallamellen haben. Mellepora Lamk. Ref, fand im Plänermergel des Salzberges bei Quedlinburg H. compressa Goldf. und: M. madreporacea Goldf. (= He- ‚teropora concinna Röm.), welch” letztere ‘auf der Oberfläche mit feinen Furchen ‚dicht bedeckt ist und dadurch von. den Mastrichter Exempla- ren abweicht. Zeitg. Zool. 1848.10, Nullipora Lamk. Die allermeisten Varietäten der N. ramosissima hält’ Haidinger für: unorganische Bildungen, ‚Haidinger Berichte IV. 445. Gorgonia Lamk: Im Keuper von .Leicester entdeckte Plant. ein Gorgonien’ ähnliches Fossil, dem er den Namen :@. Keuperi gab. Milne Edwards zieht, da die Structur nicht erhalten, die Gorgoniennatur des- selben in Zweifel. L’Instit. 1849. 414. Chaumopor«a.Lonsd.: Bei »Liwey im-Gv& Orel kommt nach 6. Fischer" ausser Ch. ramosa noch Ch. annulata n. sp.: tubulis. distan- tibus simplieibus, externe annulatis, ‘vor. : Bullet. nat. Moscou 1848. IV. 468. Alveolites Lamk. Den Productus horridus im untern Zechsteine von: Corbusen überzieht eine dünne Rinde von A: Produecti n. sp. Die kurzen röhrenförmigen Zellen: in derselben 'haben rundlich vielseitige Mündungen ‘und diese werden durch eine schmale Wand mit 'engern Poren von einander getrennt. »Geinitz, Zechstgeb. 19. Taf. 7. Fig. 28 — 31. Chaetetes Fisch. Unter dieser Gattung führt Dana, Geology, fol- gende von Lonsdale als Stenoporen beschriebene Arten auf: Chacri- nita tab. 11. fig. 6. Illawarra; Ch. tasmaniensis tab: 11. fig. 7.8. Har- per’s Hill; Ch. ovata fig. 9. ebenda und fügt hinzu! Ch. graeilis n. sp. fig. 10. von Illawarra. Favosites Lamk. Die von Goldfuss beschriebene Calamopora 252 spongites stellt Phillips als F. ramulosa in diese Gattung und beschreibt ausserdem F. favulosa n. sp:, deren bei einander liegende Röhrenzellen von ungleicher Grösse und ungleich fünf- bls siebenseilig sind. Geolog. Survey Il. 385. tab. 30. | Choristopelatum nov. gen. mit der einzigen Art Ch. impar von Atherfield charakterisirt Lonsdale als ästig oder Ueberzüge bil- dend, Oberfläche mit zweierlei Oeffnungen, von denen die einen zu abdominalen Röhren führen, die andern nur Zellenporen sind. Quarterl. journ. geol. V. 66. tab. 4. fig. 5—11. Ceriopora Blainv. Die Vergleichung vieler Exemplare dieser Gat- tung zeigte Ref., dass Römers Meliceritites nicht abgetrennt werden darf und die einzige Art derselben M.porosa mit Hagenow’s €. Roe- meri identisch ist. Im Plänermergel des Salzberges und der Kluss bei Quedlinburg und Halberstadt erkannte Ref. folgende Arten: C. poly- morpha Goldf., mit welcher Römer’s Millepora lobata, Palmipora po- !ymorpha und P. dilatata, letztere beide als einschichtige Zellenüber- züge identisch sind. Die Zellen sind von verschiedener Grösse und veränderlicher Form, durch bald dickere, bald dünnere Wände von einander geschieden und von einer zarten, oft verwitterten Haut ge- schlossen. — C. tubiporacea Goldf. (= C. mammillosa Röm.) — C. spongiosa n. sp. eine unregelmässig knollige, schwammartige ausge- höhlte Masse, deren lange Röhrenzellen dicht gedrängt beisammenliegen und nur durch dünne Wände von einander geschieden sind. ' Ihre Oeff- nnngen haben einen unregelmässigen mehrseitigen, häufiger jedoch run- den Umfang, der Polypenstock ist grubig, wulstig. — (. diadema Goldf. (= Defraneia diadema Roem.. C. semiglobosa Roem.) von Rö- mer irrthümlich zu den Tubuliporaceen gestellt und in den halbkugli- gen, meist auch rippenlosen Exemplaren als C. semiglobosa geschieden. — (. striata n. sp. (non Goldf.) kleine, runde, dichotome Stämme von ungleicher Stärke, auf deren Oberfläche runde Zellen mit erhabenem Rande in schrägen Reihen dicht beisammen stehen. Die Reihen folgen einander in ungleichen Abständen, und die Zellen sind bisweilen durch porige Zwischenräume getrennt. Zugleich erscheinen die Zellen durch zarte Längsleisten in verticale Reihen geordnet, wodurch sie sich von der ähnlichen C. madreporacea unterscheiden. — C. spinosa Hag. — ©. tricarinala n. sp. zarter als vorige, die Aeste dreiseilig prismatisch, verlical gefurcht und unter sehr spitzen Winkeln sich gabelnd. Die Zellen haben sehr kleine kreisrunde, scharfrandig hervorstehende Mün- dungen, welche sehr vereinzelt sichtbar sind und durch ungleiche mit feinen Poren bedeckte Zwischenräume von einander getrennt werden. — (C. amnulata Hag. (= C. verticillata Goldf., Cricopora aunulata Reuss, Pustulopora verticillata Roem.) Vielleicht gehört ‚auch Hage- now's C.subcompressa dazu. — C. lamellosa n. sp. (unter dem schon 253 - doppelt verbrauchten Namen C. ramosa aufgeführt), ein vielästiger Po- Jypenstock, dessen flache blattartige Aeste mannichfach mit einander verwachsen sind und auf der Oberfläche unregelmässige. Erhöhungen und Vertiefungen zeigen. Die Zellenmündungen sind rund, von ver- schiedenem Durchmesser, unregelmässig vertheilt, in den Zwischen- räumen mit sehr seichten Furchen umgeben. Das Ende der Aeste senkt sich an der Spitze meist trichterförmig ein und ist in der Tiefe völlig geschlossen. Zeitg. Zoolog. 1848. 11. StenoporaLonsd. Aus dem untern Zechsteine bei Gera beschreibt Geinitz 1. c. 17, Taf. 7. Fig. 8 — 10. St. Mackrothi (= Calamopora Mackrothi Gein.) Thalamopora Roem. Nach schön erhaltenen Exemplaren von Essen beschreibt Ref. l. ec. 21. Th. cribrosa, die auch in der Kluss bei Halberstadt vorkömmt. Chrysaora Blainv. Eine ungeheuere Anzahl von Fragmenten und z. Th. vollständigen Exemplaren der Chr. gracilis, von Römer ohne Grund Chr. pulchella genannt, gaben Ref. Gelegenheit, die Art vollständig zu characterisiren |. ce. 10. — Mit eben dieser Art scheint mir das von Lonsdale im Quarterl. journ. geol. V. 90. tab. 5. fig. 16 — 23. aufgestellte neue Siphodictum gracile (= Cricopora gracilis ) von Atherfield vollkommen identisch zu sein. — Chr. similis n. sp. aus dem Grossoolith von Minchinhampton beschreibt M’Coy, Ann. mag, nat. hist. 1849. II. 404. Chisma nov. gen. Polypenstock ästig, aus Röhren zusammen- gesetzt, welche einfach, an einander liegend oder ungleich getrennt sind. Die warzigen Mündungen von veränderlicher Form und unregel- mässig auf der Oberfläche vertheilt. ‘Die einzige Art aus der Kreide von Altherfield Ch. furcillatum steht den Pustuliporen auffallend nahe. Lonsdale, Quarterl, journ. geol. V. 96. tab. 5. fig. 24— 28. Idmonea Lamk. Ref. untersuchte Exemplare der I. pinnata Roem. von demselben Fundorte I. ce. 11. Fenestella Mill. Von dieser Gattung characterisirt Geinitz 1. c. 17. Taf. 7. vier schon bekannte Arten: F. retiformis (= Gorgonia in- fundibuliformis Goldf., @. retiformis Quenst.) fig. 11 —13. im Zech- steindolomit Thüringens. — F. antiqua (= Gorgonia antiqua Goldf.) fig. 14. 15. im untern Zechstein von Corbusen u. a. 0. — F. Ehren- bergiüi (= Gorgonia Ehrenbergü Gein.) fig. 16—18. ebenda. — F. an- ceps (= Gorgonia anceps Goldf.) fig. 19 —23. ebenda. — Dana bildet, Geology, von Glendon folgende Arten ab: F. internata Lonsd. tab. 10, fig. B. F. media n. sp. fig. 14. 15. F. ampla Lonsd. tab. 11. fig. 1. F. fossula Lonsd. fig. 3. F. graeilis n. sp. fig. 4. und sp. ind. fig. 3. Syeidium nov. gen. diagnosirt G. Sandberger im Jahrb. 1849, 672. Taf. 8:. Polypenstock verkürzt birnförmig bis fast kuglig, an dem 254 einen Ende mit einer Oeffnung, die zur innern Höhle führt. Faltige verticale regelmässige Längsrippen und Querleisten in deren Zwischen- räumen zeichnen die Oberfläche.: Die einzige Art $, reticulatum‘ aus der Eifel hat'20 Längsrippen. IsilneV bh Coscinium Keyserl. Eine neue Art, C. dubium, im untern Zech- steine von Corbusen bildet nach Geinitz 1. ce. 19. Taf. 7. Fig. 24—27. eylindrisch-gablige Stämmchen, deren Oberfläche mit rundlichen: gleich grossen Zellen, in undeutlichem Quincunx geordnet und von feineren Poren 'umgeben, bedeckt ist. Schlotheim führt sie als Encrinites ra- mosus auf. 3.6 wie Eschara Lamk. Die zahlreichen Arten aus dem Pläner beirQued- linburg und: Halberstadt beschreibt Ref. 1. c.. 19: E. pyriformis 'Goldf. (=E. costata Edwards). Seichte Furchen umgeben die Zellenmündun- gen z. Th., werden aber leicht unkenntlich durch Verwitterung.»— E&. serangularis Goldf. (= Discopora reticulata Roem.) Römers Discopora beruht auf kleinern Fragmenten und die von Edwards behauptete‘lden- tität mit E. stigmatophora‘ Goldf. kann ich nicht. bestättigen, ‘eher möchte ich E. Lonsdalei Edw. identifieiren. — E. rhombifera Reuss (= Glauconome rhombifera Goldf., 'Escharites bimarginata Roem., Escnara elegans Hag. non Edwards) stimmt ganz mit Reuss Anga- ben. — E. megalostoma Reuss (=E. dubia Edw.). — E.\stigmato- phora Goldf. (=E. dichotoma Goldf.) Die Form des Polypenstockes wurde allein von Goldfuss zur Trennung zweier Arten benutzt. — E&. gracilis n. sp. (non Eichwald.) Der Polypenstock besteht aus: flachge- drückten, verzweigten Aesten, auf deren Oberfläche die Zellen in zahl- reichen Reihen alternirend und regelmässig vertheilt erscheinen. Die Zellen sind rund, mit einem trichterförmigen Rande versehen, dessen unterer Theil lippenartig auf die darunter stehende Zelle herabhängt, ohne dieselbe zu berühren. — E. comes n. sp. Polypenstock und Zel- len der vorigen Art ähnlich, aber die Reihen der letztern stets unre- gelmässig. — E. denticulata (= Marginaria denticulata Roem.). — E. verrucosa‘ (= Pustulopora verrucosa Roem.). — E. irregularıs Hag. Römer’s Diagnose ist unrichlig. — E. multipunetata:n. sp. Die runden oder ovalen Zellen sind von ungleicher ‚Grösse, mit einem erhabenen Rande umgeben und mit einer: sehr kleinen in ihrer Lage höchst ver- änderlichen, kreisrunden Oelfnung versehen. Sie stehen. unregelmässig zerstreuet auf den flachblättrigen Aesten des vielgestalligen Polypen- stockes, durch ungleiche mit Poren bedeckte Zwischenräume von ein- ander getrennt. — E. formosa n. sp. Der vielfach blättrige Polypen- stock trägt eirunde Zellen in schrägen unregelmässigen Reihen.‘ Die Zellen sind mit einem erhabenen abgerundeten Rande: selbständig um- geben und von unbeständiger Grösse. Meist liegen zwischen ‚den grös- sern, welche sich nur theilweise berühren, einige kleinere (1 4) bei- 255 - sammen. Das verschliessende Häulchen ist sanft gewölbt oder flach und bei den grössern Zellen mit einer ovalen, in der Mitte gelegenen Oeffnung versehen, bei den kleinern mit einer kreisrunden,,: meist am obern Rande gelegenen. Die Blätter des Polypenstockes haben wellen- förmig ausgeschnittene Ränder oder schmälere Aestchen und biegen sich, vielfach mit einander verwachsend, in sanften Falten. hin'und her. — E. varians n. sp. sechsseitige, in alternirende Reihen geordnete Zellen haben gemeinschaftliche Wände, deren Ränder etwas vorstehen und ein erhabenes Maschengewebe bilden. Bald auf den Ecken, bald auf den Seiten sieht man 1—2 Poren unter der Loupe, aber nicht bei allen Zellen. Die kleine kreisrunde Mündung liegt in der Mitte oder nach der Seite hin. Der Polypenstock ist blättrig. — E. radiata Röm. — E. tubulosa n. sp. Der flachblättrige Polypenstock hat zerstreut stehende, sehr kleine, kreisrunde oder ovale Zellen, deren Oeffnung auf einer kegel- oder warzenförmigen Erhöhung liegt. Die Zwischen- räume der Zellen ‚mit deutlichen Poren unregelmässig erfüllt. — Ein Fragment der .E. sewangularis aus der Mastrichter Kreide beschreibt Ref. im Jahrb. 1848. 452. nach ‘den vielfach variirenden Zellen und fügt ein Verzeichniss der von ihm untersuchten Mastrichter Polypen bei, welche einige von dort noch unbekannte Arten enthält. — Deut- liche Exemplare von E. confluens Reuss finden sich nach Kner im Kreidemergel bei Lemberg. Versteinr. Lemberg. 35. Cellepora Lamk. Von dieser Gattung sammelte Ref. 8 Arten am Salzberge bei Quedlinburg 1. c. 18. Die Untersuchung derselben über- zeugte ihn, dass Römer’s Discopora, Marginaria und Escharina nicht generell getrennt werden können. CO. heragonalis Münst. (= Disco- pora hexagonalis Reuss). Goldfuss führt sie als tertiär auf und Reuss identifieirt sie irrthümlich mit Eschara sexangularis Edw. — C. pul- chra n. sp. (als C. similis beschrieben, welcher Name bereits verge- ben ist), von voriger durch beständig regelmässige Zellen und durch die stets am Rande gelegene Mündung verschieden. — C. circumdata Hag. (= Escharites eircumdata Roem.) auf Escharenstämmen- sitzend. — (. conveza Hag. (= Escharites convexa Roem., Discopora simplex Reuss) oft mit verwitterten Zellenhäuten. — C. ürregularis Hag. (=Dis- copora irregularis Roem., Marginaria subrotunda Reuss, M. tenui- sulca Reuss.) mit elwas gewölbteren Zellen, als die Rügen’schen Exem- plare. — C. escharoides Goldf. (= Escharina impressa Reuss). Römer sah nur dreiseitige, Goldfuss ovale, ich meist ovale und. kreisrunde Mündungen. — C. parvula Hag. (= Marginaria parvula Reuss), — C. cucullata (= Discopora cucullata Roem.) sehr selten. Aulopora Goldf. findet sich in 2 neuen Arten nach Ref. 1. c. 11, im Plänermergel: An. pusiulosa in der Kluss bei Halberstadt. Der zarte, aus netzförmig verzweigten, abgerundeten Aesten gebildele Po- 256 Iypenstock hat eine glatte Oberfläche, auf welcher‘ unregelmässig‘ die ovalen Mündungen mit ihren aufgeworfenen Rändern hervortreten. An den Enden der Aeste liegen die Zellenmündungen gedrängt beisammen. Der Stamm ist nicht überall von gleicher Dicke, sondern an einzelnen Stellen gliederartig eingeschnürt. — An. striata vom 'Salzberge (bei Quedlinburg. Der zarte vielästige Polypenstock besteht aus verwach- senen Röhrenzellen , deren punctförmige Mündungen mit einem wenig erhabenen, gerade abgeschnittenen Rande umgeben sind und in un- gleichen Abständen sich öffnen, Die Oberfläche der walzigen Aeste ist der Länge nach wellenförmig gestreift, indem sich abgerundete Längs- rippen um die Zellenmündungen winden. Graptolithus. Ausser dem schon bekannten Gr. sagittarius be- schreibt Sedgwick eine neue Art, Gr. latus, aus den untern siluri- schen Schichten von Skiddaw Slate. Sie zeigt nur an der einen Seite scharfe, gleichseitige, leicht gekrümmte, an der Basis einander berührende Sägezähne und unterscheidet sich schon durch die grössere Breite ihres Körpers im Verhältniss zu den Zähnen von den ähnlichen Arten. Quarterl. journ. geol. IV. 223. — Salter bildet 1. ec. V. 15. tab. 1. aus dem Schiefer von Loch Rian folgende Arten ab: Gr. folium fig. 5., Gr. pristis fig. 6., Gr. ramosus fig.7., Gr. tenuis fig.9., Gr. sextans fig. 10. und Gr. taenia n. sp. fig. 8. eine schmal bandförmige Art mit Sägezähnen an dem einen Rande und dem Gr. sextans ähnlich. Foraminiferen. Nur wenige zerstreute Bemerkungen können wir über die Foraminiferen hier zusammenstellen, da grössere Abhandlungen über dieselben uns nicht bekannt geworden sind. Rutimayer theilt die Nummuliten nach der Anordnung ihrer Kam- mern in drei Gruppen, nämlich 1. Nummulinae verae s. requlares, welche nach Convexität des Gehäuses, Zahl und Krümmung der Scheide- wände, Form uud Grösse der Kammern folgende Arten bilden: N. re- gularis n. sp., N. rotularia Desh., N. atacica Leym. (= N. Biaritzana Arch.), N. radiata d’Orbg., N. globosus Leym., N. variolaria Lamk., N. globosa n. sp., N. mammillata n. sp. — 2. Nummulinae spuriae mit 4 Arten: N. assilinoides n. sp.. N. complanata Lamk., N. moneta Defr., N. placentula Desh. — 3. N. irregulares mit 9 Arten: N. lae- vigata Lamk., N. planulata Lamk., N. elegans Sowb., N. polygyrata Desh., N. distans Desh. — Die in den Schweizeralpen vorkommenden Polythalamien sind folgende: Nummilites regularis, N. planulata, N. rotularia, N. globosa, N. placentula, N. globulus, N. polygyrata ; Operculina ammonea Leym., O. complanata Baster., @. granulosa 257 E Leym.; Heterostigma reticulata n. sp.; Orbitolites discus n. sp., O. parmula n. sp., 0. stellaris n. sp., ©. furcata n. sp., 0. patellaris (= Asteriacites patellaris Schloth., Nummulites patellaris Brunner). Biblioth. univers. 1848. IX. 188. Die von d’Orbigny und Schafhäull neuerdings erläuterte Structur der Nummuliten berichtigt Graf Keyserling. Derselbe erhitzte Nummu- liten über der Lichtflamme und warf sie in kaltes Wasser, wobei sie in zwei plane Hälften zersprangen. Auf den Bruchflächen zeigen sich ganz bestimmt die Spiralen, bei einigen Arten mehrreihige. Beim Ver- folgen einer Spirale wird man nach Vollendung eines Umganges von dem Ausgangspuncte durch mehrere zwischenliegende Kammerreihen getrennt sein. Die von Schafhäutl geläugnete Kammerung fand K. be- stimmt, aber nicht die buchtige Nahtlinie der Kammerwände, welche d’Orbigny zeichnet. Regelmässige Septa sind nur an der Peripherie sichtbar. Zwischen den concentrischen Schalen liegen Körnchen un- regelmässig zerstreut und diese erzeugen auf dem Querbruche die zur Oberfläche normal strahlenden Linien. Verhandl. Petersb. Mineral. Ge- sellsch. 1847. 17. Die Nummuliten Amerika’s (Nummulites Mantelli) von Forbes unter die Orbitoliten neben O. complanata gestellt, bilden nach d’Orbigny die neue Gattung Orbitoides, wohin auch Nummulites papyracea Boub. gehört. Bullet. soc. geol. 1848. V. 147. und Quarterl. journ. geol. IV. 11. Rouillier beschreibt sehr ausführlich eine Nummulina antiquior n. sp. aus der Gegend um Moskau. Bullet. nat. Moscou 1849. I. 337. tab, K. fig. 66 — 84. Im Hils von Holtensen erkannte Koch, Palaeontogr. I. 172. tab. 24. folgende Foraminiferen: Vaginulina discors n. sp. fig. 1.2. mit schar- fen Längslinien und an beiden Enden zugespitzt; V. Dunkeri n. sp. fig. 3. gleicht einem gleichschenklig stumpfwinkligen Dreieck mit con- vexer Hypotenuse und hat scharfe Rippen, die sich durch Einsetzung neuer vermehren. — Frondicularia concinna n. sp. fig. 5. ähnelt der Fr. ovata, aber mit scharfen regelmässig gedrängten radialen Reifchen. — Nodosaria pyramidalis n. sp. fig. 8. auf einem unvollständig be- kannten Exemplare beruhend, Freyer untersuchte Alveolinen aus dem Alpenkalk von Krain und Istrien, der auch Nummuliten führt. Haidinger Berichte III. 114. — Neugeboren giebt 1. ce. 257. ein Verzeichniss der von ihm im Tegel von Felsö-Lagupy erkannten Formen, unter denen 43 Arten von 110 aus 29 Gattungen mit denen des Wiener Beckens übereinstimmen. — Czjzek characterisirt 1. c. V. 50. zwei neue Gattungen aus dem Wie- ner Becken, welche in d’Orbigny’s Monographie fehlen: Chilostomella alternirt in 2 Reihen wie die Textularien, nur mit dem Unterschiede, dass die Kammern nicht über einander, sondern wie bei Globigerin«a 17 258 in einander geschachtelt sind. 2 Arten, — Allomorphina alternirt mit ihren Kammern in einer dreireihigen Spirale wie Verneusilina, aber die dreikammrigen Umgänge stecken in einander. Mit einer Arl, Die Foraminiferen des Neocomien von Wassy im Haute Marne be- schreibt Cornuel in den uns noch nicht zugegangenen Mem, soc. geol. 1848. II. 241. tab. 3. 4. Es sind neue Arten aus folgenden Familien und Gattungen: 1, Stichostegier: Nodosaria 1, Dentalina 4, Margi- nulina A, Planularia 3. 2. Helicostegier: Cristellaria 3, Operculina 1, Rotalina 1, Lituola 1.. 3. Enallostegier nur Textularia mit 2 Arten. Jahrb. 1849. 749. Im Kohlenkalkstein Irlands fand M’Coy einzelne Kammern von No- dosaria fusuliniformis n. sp., welche der Fusulina cylindrica sehr ähnlich sind, aber deren Mündungsreihen und innern Bau nicht be- sitzen. Ann. magaz, nat, hist. 1849, 1. Schwämme. Die organlosen Gestalten sind ausserhalb Deutschland, be- sonders in England mehrfach berücksichtigt worden, unter denen eine Abhandlung von Smith wegen ihrer gründlichen Unter- suchungen und der gänzlichen Vernachlässigung der vorhan- denen Literatur die grösste Aufmerksamkeit verdient, Spongia. Eine neue Form, Sp. Ottoi, aus dem untern Quader von Dippoldiswalde bildet Geinitz, Quadersdstgb. taf. 12. fig. 7. ab. Auf einem walzigen Stiele sitzt der Körper, der selbst wieder aus ein- bis zweimal sich gabelnden kurzen keulenförmigen Aesten besteht. — 5. incisolabata nennt Römer eine zusammengedrückt sphäroidische, durch tiefe verticale Furchen in Lappen zerlheilte Masse mit fein po- rösem Gewebe und S$. stellatimsulcata kuglige gefurchte Spongien von demselben Gewebe, Beide Körper im obersilurischen Kalke im Staate Tennessee. Jahrb. 1848. 685, Taf. 9. Fig. 4. 5. Blumenbachium Koen. erhält durch Römer I. c. 682. folgende Diagnose: Spongiarum s, amorphozoorum genus; corpus globosum vel disciforme stellis minulis externe et interne irregulariter dispositis or- natum; und die beiden demselben bekannten Arten Bl. globosum Koen.: Corpore globoso stellis quadriradiatis undique obsito, wahrscheinlich aus englischem Uebergangskalk. — Bl. meniscus n, sp. taf. 9. fig. 1: Corpore disciforme convexoconcavo, stellis sexradialis lalere concavo praecipue dislinclis ornato, aus obersilurischem Kalk im Staate Ten- nessee und Kentucky, Siphonia Park. Auch von diesem Gebilde unterscheidet Roemer drei Formen desselben Vorkommens. S. praemorsa Goldf. (= S. ex- cavata Goldf.) den Exemplaren des nördlichen Europa vollkommen 259 ; gleich. — S. eratera n. sp. Taf. 9. Fig. 2. halbkuglig, oben tief aus- gehöhlt, unten gerade abgestutzt, oben mit zahlreichen Oeffnungen in der schwammig porösen Masse. — S. imbricatoarticulata n. sp. fig. 3. unregelmässig, eylindrisch, mit ringförmigen Absätzen, Scheitel ein- gesenkt, mit 6— 8 Oeffnungen, die zu Röhren führen. Ventriculidae nennt Smith in Ann, magaz. nat. hist. 1848, I, 36. eine Familie zahlreicher Kreideformen, die bisher unter den Schwäm- men standen und die nach seinen umfassenden Untersuchungen zu den Mollusca tunicata, der Ordnung Polyzoa Thoms, oder Bryosoa Ehrb. gehören. Wegen der nähern Begründung dieser Ansicht, der wir nicht beistimmen können, müssen wir auf die Abhandlung selbst verweisen und beschränken uns hier anf die Aufzählung der einzelnen von Sm. characterisirten Formen. Die Familie umfasst drei Gattungen mit fol- genden Arten: I. Ventriculites: beutelförmig, von veränderlicher Grösse und Form, Höhle einfach und regelmässig, Membran der Höhlenwand ent- weder einfach und an beiden Oberflächen glatt oder mehr weniger dicht und regelmässig gefaltet, runzlig, Rand der Wand an dem einen Ende verdünnt oder abgerundet, aussen und innen Polypen tragend. Die 12 hiehergehörigen Arten zerfallen in a. simplices: 1. V. simplex l. c. 204. tab. 8, (1847. I1.) fig. 1. Membran einfach, ohne Spur von Falten, bewegliche Fortsätze gering entwickelt oder fehlend. Vielleicht mit Mantell’s Spongus Townsendi identisch. 2. V. impressus 205. fig. 2. 3. Membran im obern Theile mehr weniger, aber unregelmässig ge- faltet, bewegliche Fortsätze meist deutlich entwickelt. 3. V. qwincun- cialis 207. tab. 7. (1847. II.) fig. 7.; tb. 13. (1848. 1.) fig. 11. Mem- bran tief gefaltet in der ganzen Länge, bewegliche Fortsätze deutlich, Wand meist dick. 4. V. muricatus 210. tab. 13. fig. 1. 12. Membran tief und regelmässig gefaltet, Falten ihrer Länge nach von ungleicher Breite, bewegliche Fortsätze meist deutlich, Wand von mässiger Dicke. 5. V. tessellatus 211. tab. 13. fig. 2—4. Membran regelmässig recht- winklig gefaltet, Wand von mässiger Dicke. 6. Y. cavatus 212. fig. 5. Membran breit concav gefaltet, selten regelmässig, Wand wie vorhin. 7. V. striatus 212. fig. 6. 13. Membran regelmässig rundlich gefaltet in der ganzen Länge, Fortsätze sehr deutlich. — b. complicati: 8. V. mammillaris 213. fig. 7. 14. innere Falten einfach, regelmässig, äus- sere aus regelmässigen dieken Warzen bestehend, Wand von beträcht- licher Dicke. 9. V. latiplicatus 215. e. fig. Falten breit und tief, äus- sere einfach und regelmässig, innere anastomosirend, Wand sehr dick, 10. V. decurrens 215. tab. 13. fig. 8. 9. Falten meist unregelmäsig verlaufend, äussere eng und in ungleichen Abständen, innere flach, kurz und in weniger ungleichen Abständen, Wand von mässiger Dicke. 11. V, radiatus 218. fig. 10. 15. Falten breit und tief, äussere regel- 47% 260 mässig, innere tief und eng, Wand dick. 12. V. bicomplicatus 219. c. fig. Falten ebenso, äussere und innere alternirend und gleich, Wand sehr dick. II. Cephalites: beutelförmig, von bestimmter Form und Grösse, Höhle meist regelmässig und mit einer Oeffnung, zuweilen gewunden und mit mehreren Oeffnungen, Membran der Höhlenwand tief gefaltet, die Ränder und zuweilen die vorragendsten Puncte der Falten befestigt an eine einfache nicht polypentragende Membran, welche durch deren ganze Breite ausgespannt ist und den obern Rand oder Kopf der Wand bildet, Wandmembran polypentragend an der äussern und innern Seite. Die hiezu gehörigen 12 Arten sondern sich wiederum in 2 Gruppen: a. annulati: 1. C. longitudinalis 281. tab. 7. (1847. 11.) fig. 1. und tab. 14. (1848. 1.) fig. 1. Falten zart und meist tief, äussere sanft ge- wunden, innere flach in engen regelmässigen Abständen, Wand von mässiger Dicke. 2. C. guttatus 282. tab. 14. fig. 2. Falten breit und tief, äussere von grossen länglichen Warzen gebildet, innere wie vor- hin, Wand meist dick. 3. C. paradozus 283. fig. 3. Falten schmal und tief, äussere unregelmässig. 4. C. alternans 283. fig. 4. 5. Falten breiter und sehr tief, äussere und innere in ungleichen Abständen. 5. ©. bullatus 234. fig. 6. 7. Falten breit und tief, äussere hoch und weit von einander getrennt, schief aufsteigend. Wand sehr dick. 6. €. retrusus 285. fig. 8. Falten breit und tief, innere aus kleinen, hohen Warzen in quincuncialer Stellung bestehend, die mit centraler Verlie- fung versehen sind. 7. C. canalifer 286. fig. 9. 14—16. Falten breit und tief, äussere in ungleichen Abständen, hufeisenförmig gewunden, innere oval höckerig und regelmässig. 8. C. compressus 237. fig. 10. Falten ebenso, innere anastomosirend, Körper sehr kurz. — b. dila- tati: 9. C. capitatus 288. fig. 11. Falten sehr tief, sich durch Thei- lung vermehrend, Höhle eng, Kopf breit, gerundet. 10. C. campa- nulatus 289. fig. 12. 13. Falten sehr tief, sich schnell durch Theilung vermehrend, Membran trichterförmig. 11. C. constrietus 292. tab. 15. fig. 1. Körper schmal und schlank, Falten sehr tief, Einschnürungen bildend. 12. C. perforatus 294. fig. 2. Falten weit und sehr tief, sich sehr bestimmt spaltend, Kopf unregelmässig perforirt. Ill. Brachiolites: Form und Grösse sehr veränderlich, meist lap- pig und ästig, innere Höhlen der Lappen und Aeste communieirend, ihre Enden geöffnet oder geschlossen, Wandmembran eben oder ge- faltet, auf beiden oder nur an der innern Fläche polypentragend, die Ränder der Wand an einer Kante verdünnt oder abgerundet. Die elf Arten theilen sich ebenfalls in 2 Gruppen: a. operti: 1. Br. tuberosus 354, tb, 15. fig. 3. Die Aeste ordnen sich fast spiral um die Central- höhle und haben erweiterte flache Enden. 2. Br. elegans 355. fig. 4. mit schlankem Fusse, über welchem die gewundenen Falten den Kör- 261 R per schnell verdicken, Kopf einfach cylindrisch., 3. Br. convolutus 355. fig. 5. Unregelmässig dick gefaltet, mit sehr kurzem Fuss. A. Br. angularis 357, c. fig. Membran mit doppelwandigen Seitenflügeln, an deren Rändern sich Oeffnungen befinden. — b. aperti: 5. Br. folia- ceus 364. tab. 16. fig.1. schlank, Falten sich unregelmässig windend und vereinigend, so dass der Körper unregelmässig durchhöhlt er- scheint. 6. Br. racemosus tab. 15. fig.6. Die Falten in fast spiraler Ordnung in die Centralhöhle mündend. 7. Br. digitatus 365. tab, 16. fig. 2. aus eylindrischen Aesten bestehend. 8. Br. tubulatus 366. tab. 15. fig. 7. Kurze und dicke, nach oben an Grösse zunehmende Aeste gehen von der Centralhöhle aus. 9. Br. fenestratus 367. tab. 16. fig. 3, Die Aeste kurz cylindrisch, in regelmässige Reihen geordnet. 10. Br. labrosus 368. fig. 4. unregelmässig gewundene, z. Th. anastomosirende Falten bedecken den massigen Körper. 11. Br. protensus 369. fig. 5. eylindrische Aeste in ungleichen - Abständen von der Membran aus- gehend. Manon Schweigg. Eine neue Art, M. Reussü, aus der Kreide von Yorkshire und eine zweite, M. foliaceum von Malton, diagnosirt M’Coy in Ann. mag. nat, hist. 1848. II. 398. und ebenso von Jerea aus dem Grünsande in Wiltshire die J. pastinaca und von Plocoscyphia aus dem Grünsand von Lyme Regis PI, laza. Conis nov. gen. nennt Lonsdale, Quarterl. journ. geol. V. 55. tab. 4. fig. 1-4. Festgewachsene, vielgestaltene Schwämme, aus deren Basis sich Erhöhungen erheben, die Oberfläche gerippt, durchlöchert, Gewebe fein porös. 2 Arten: T. contortuplicata n.sp. Aus der Kreide von Atserfield und ©. costata (= Achilleum costatum Goldf. von Streilberg. Choanites Mant. Die Structur von Ch. Koenigi Mant. erläutert Cunnington im Report Brit. Assoc. 1848. 67. (L’Instit. 1849. 14.) und von Alcyonites parasiticum Bowerbank im Quarterl. journ. geol. V. 319, tab. 8. Coscinopora Goldf. G. Fischer erwähnt das Vorkommen von C. macropora Goldf, bei Maloarkhangelsk. Bullet. nat. Moscou 1848. 11. 469. Pflanzen. Eine Uebersicht sämmtlicher Pflanzen der Vorwelt hinsicht- lich ihrer geologischen Entwicklung giebt Ad. Brongniart in Ann. sc. nat. 1849. XI. Da dieselbe bereits in ausführlichen Auszügen in mehrere Journale übergegangen und durch eine selbständige Uebersetzung (Halle 1850) verbreitet worden ist, 262 so können wir uns hier des beschränkten Raumes wegen mit einer kurzen Angabe der Resultate, zu denen Br. gelangt, be- gnügen. Die fossilen Pflanzen theilt Br. in 1. Cryptogama: a, Cr. Amphigena s. cellularia. «. Fungineae. 8. Algae. b. Cr. Acrogena. «. Muscinae. 5. Filicinae (Filices, Marsileaceae, Characeae etc.) 2. Phanerogama: a. Ph. dicotylea. «. Gymnosperma. $. Angiosperma. b. Ph. monocotylea. Je nach dem Vorherrschen dieser Gruppen lässt sich die Flora der Vor- welt in drei Reiche theilen: I. Reich der Akrogenen, die Kohlen- und permische Periode umfassend. II. Reich der Gymnospermen mit eben- falls 2 Perioden, die des Vogesensandsteines und die des Jura (Keu- per bis Wealden). III. Reich der Angiospermen mit der Kreide- und Tertiärperiode. — Im Reich der Akrogenen herrschen Farren und Ly- copodiaceen, begleitet von eigenthümlichen Gymnospermen als Sigilla- rien, Asterophylliten etc. Die Summa der unterschiedenen Arten be- läuft sich im Kohlengebirge auf 500, im Permischen auf 52. Das Reich der Gymnospermen verdrängt die Akrogenen, Coniferen und Cycadeen treten zahlreicher und massenhaft auf, daneben sparsame Monocotylen und die Dicotylen fehlen gänzlich. Die Anzahl der Arten beträgt in der Vogesenperiode 32, in der jurassischen 330, wovon auf die Keu- perepoche 55, die Liasepoche 95, auf die oolithische 119, auf die Wealdenepoche 61 fallen. Das Reich der Angiospermen beginnt mit der Kreideperiode, in der aber die Angiospermen selbst noch nicht sehr bestimmend hervortreten, daher es natürlicher scheint, diese Pe- riode, wie es auch die Geschichte der Fauna erheischt, mit dem Jura zu vereinigen, Für ihre verschiedenen Epochen zählt Br. 80 Arten auf. In der tertiären Periode werden Monotylen und angiosperme Di- cotylen characteristisch. Für die eocene Epoche werden 209, für die miocene 133, für die pliocene 212 Arten angegeben. Die speciellen Arbeiten über Pflanzen beziehen sich fast ausschliesslich auf einzelne Localitäten, daher wir über diesel- ben in geognostischer Reihenfolge anstatt in systematischer wie bei den Thieren referiren. Die älteste Flora, nämlich der Grauwacke oder des siluri- schen Gebirges, besonders in Schlesien, hat Göppert zum Ge- genstand einer Abhandlung in Karsten’s und v. Dechen’s Archiv 1849. XXIII. 60. genommen. Nach einigen einleitenden Bemerkungen über das Grauwackenge- birge in Schlesien und den angrenzenden Ländern schildert G. die Art und Weise des Vorkommens der Reste in denselben und giebt dann eine Aufzählung aller ihm bekannten Arten, indem er die ausserhalb 263 f Schlesien gefundenen mit einem * bezeichnet, Es sind folgende Gat- tungen und Arten: d Chondrites mit 4 Arten: * Ch. antiquus St., * Ch. circinnatus St., * Ch. Nessigü Göpp., * Ch, tenellus Göpp. Sphaerococeites mit 2 Arten: * Sph. dentatus St., * Sph. serra St. Calamites mit 10 Arten, fast alle schlesisch: C. obliquus Göpp., C. cannaeformis Schl., C. dilatatus Göpp., C. remotissimus Göpp., ©. transitionis Göpp., C. stigmaroides Göpp., C. tu- berculatus Göpp., C. tenuissimus Göpp., * ©. Voltzü Brgns, C. variolatus Göpp. Equisetites nur mit * C. radiatus St. Asterophyllites mit: A. elegans Göpp., * A. pygmaeus Brgn., * A. Roemeri Göpp. Bornia mit B. scrobiculata St. Hymenophyllites als H. Gersdorfii Göpp. Cyelopteris mit C. dissecta Göpp., C. frondosa Göpp., C. tenui- folia Göpp., ©. Bockschü Göpp. Noeggerathia mit N. ovata Göpp. und N, pusilla Göpp. Cyatheites als * C. asperus Göpp. Pecopteris nur P. Jaegeri Göpp. Stigmaria mit St. ficoides Göpp. Ancistrophyllum als A. stigmariaeforme Göpp. u. A. minutum Göpp. Didymophyllum in D. Schottini Göpp. Sigillaria mit 4 Arten: * $. Sternbergü Mst., S. undulata Göpp., * S. Voltzü Brgn., S. minutissima Göpp. Lycopodites als L. acicularis Göpp. Knorria in 9 Arten: * Kn. imbricat« St, Kn. Goepperti Roem., Kn. acicularis Göpp., KÄn. longifolia Göpp., Kn. Schram- miana Göpp., Kn. acutifolia Göpp., * Kn. polyphylla Roem., * Kn. Iugleri Roem., * Kn. megastigma Roem. Sagenaria in 4 Arten: S. aculeata Presl., S. squamosa Göpp., S. polymorpha Göpp., S. Veltheimiana Göpp. Aspidaria in 3 Arten: * A. Goeppertiana Stich., * A. acuminata Göpp., * A. attenuata Göpp. Pachyphloeus nur als P. tetragonus Göpp. Megaphytum als M. Kuhianum Göpp. Rothenburgia als * R. Hollebeniüi Cott. Eine ausführliche Arbeit der gesammten Uebergangsflora verspricht G. in den Leopoldiner Abhandlungen zu geben. Sedgwick beschreibt aus den ältesten silurischen Schichten von Skiddaw Slate die Ueberreste zweier Gattungen im Quar- terl. journ. geol. 1848. IV. 223. 264 Dieselben gehören 2 Arten Chondrites. Von ihnen bildet Ch. in- formis starke Zweige, die sich unregelmässig, und vielfach verästeln. Die abgehenden Aeste sind kurz, ungleich, eiwa um ein Drittheil schmäler, als der über ihnen fortlaufende Zweig und kaum um die Hälfte kleiner, als der unter ihnen liegende. Die andere Art, Ch. acu- tangulus, hat eine unregelmässig wellig rauhe Oberfläche und unter sehr spitzem Winkel abgehende Aeste. — Die übrigen Reste gehören der Palaeochorda nov. gen., einer Gatlung völlig unbekannter Stel- lung. Sie bildet sehr lange, cylindrische Aeste mit sehr langsamer Verdünnung nach beiden Enden und platter Oberfläche. Die Aeste von P. minor n. sp. sind etwas comprimirt, 1 Linie dick und viel- leicht mit Zweigen versehen, P. major n. sp. wird 2 Linien dick. Hier mag Actinophyllum plicatum n. sp. aus den obern Ludlow- schichten von Perton noch erwähnt werden, deren Natur ebenfalls völlig unbekannt ist. Phillips beschreibt diese Art als dünne, flache, ovale Scheibe mit einer kleinen ovalen Anheftungsstelle im Centrum, von welcher dicht gedrängt z. Th. sich gabelnde Falten radial aus- gehen und mit zunehmender Stärke sich bis an den Rand erstrecken. Concentrische Furchen durchschneiden die Falten, deren Zahl am Rande auf 36 steigt. Geolog. Survey. 386. tab. 30. fig. 4. Bilobites, bisher zweifelhaft ob pflanzlicher oder thierischer Natur, ist von Danielo nach Exemplaren aus den devonischen Schichten in Morbihan und Ille Villaine ins Pflanzenreich versetzt worden. Derselbe sah Wurzeln von 40—50 Centimeter Länge und 10—12 Centimeter Durchmesser. Das Gewächs, dessen Reste übrigens selten sind, lässt sich dem Rohre unserer Sümpfe vergleichen. Compt. rend. 1849. 415. Die Flora des Steinkohlengebirges ist durch ungleich zahl- reichere Beiträge bereichert worden von Göppert, Germar, Hooker, Berger, Bunbury, Goldenberg, Clarke, Dana, Dawes u. A. Hooker vergleicht im Geolog. Survey 1848. II. 387—430. die Ve- getation des Steinkohlengebirges mit der jetzigen. Die verwandschaft- lichen Verhältnisse jener mit dieser sind wegen der noch nicht genü- gend erkannten Natur der Reste in den Steinkohlen nicht sicher zu bestimmen. Die Sigillarien z. B. werden von Einigen zu den Farren, von Andern zu den Koniferen, oder als verbindendes Glied zwischen beide Familien gestellt. Noch zweifelhafter ist die Natur der Kalami- ten, deren Artenzahl ebendeshalb ganz unsicher ist. Die Farren schei- nen die grösste Mannichfaltigkeit in jener Flor zu bieten, aber auch bei ihnen gründet sich die Scheidung der Arten noch auf keine zu- verlässigen Charactere. — Hinsichtlich der geographischen Verbreitung der Arten zeigt die ganze aussertropische Hemisphäre in der Stein- kohlenzeit eine ungleich grössere Einförwigkeit, als die lebende Flor. 265 Ueber die Beschaffenheit des Bodens, auf welchem die Steinkohlen- pflanzen wuchsen, den Grad der Wärme, des Lichtes, der Feuchlig- keit müssen noch sorgfältige Untersuchungen angestellt werden, bevor deren Verhältniss zur Gegenwart festgestellt werden kann. Dann geht H. zur Bildung der Steinkohle aus den Pflanzen und zur nähern Be- trachtung der Britischen Kohlenformation, dieselbe mit gegenwärtigen Floren vergleichend, über und schliesst mit einigen allgemeinen Folge- rungen. In Betreff dieser, so wie der nachfolgenden Abhandlung über die Structur der Stigmarien und Lepidostroben S. 431-—456. verweisen wir auf das Original. Goldenberg’s Abhandlung über den Charakter der alten Flora der Steinkohlenformation im Allgemeinen und die verwandschaftliche Be- ziehung der Gattung Noeggerathia insbesondere in den Verhandl. des nat. Ver. der preuss. Rheinl. 1848. V. 17. enthält im allgemeinen Theile nichts Neues, dagegen wird im andern Theile nachzuweisen versucht, dass Noeggerathia eine Cycadee, den Zamien zunächst verwandt ist. Der Nachweis stützt sich nicht nur auf die Aehnlichkeit in Form und Nervenvertheilung der Blätter, sondern vertrauensvoller auf die mit Blättern von Nöggerathien gemeinschaftlich vorgekommenen Frucht- stände. Eine umfangsreiche Arbeit über die Früchte und Samen in der Stein- kohlenformation verdanken wir R. Berger (Dissertatio de fructibus et seminibus ex formatione Lithanthracum ). Derselbe stellt nach einer historischen Einleitung ein systematisch geordnetes Verzeichniss aller bis dahin bekannten Früchte und Samen auf, welches 104 Arten ent- hält. Dann folgt die Beschreibung der neuen von Göppert vorzüglich im Schlesischen und Rheinischen Kohlengebirge gesammelten Samen, Dieselben werden dreien Gattungen zugezählt, und alle, welche keine Aehnlichkeit mit bekannten erkennen lassen, unter die vierte Carpo- lithes gebracht. 1. Trigonocarpon Brongn. mit 4 Arten: Tr. Noeggerathi Brongn. 18. tab. 1. fig. 1. 2. bei Kreuznach und Newcastle. — Tr. areolatum n. sp. 19. fig. 3. 4: T. semine oblongo subhexagono subsulcato, ver- tice areola magna subrotunda instructo von Kreuznach. — Tr. Mentze- lianum n. sp. fig. 5—-7: T. semine ovato-oblongo vix angulato a ver- tice areolato-umbonato usque ad basin apiculatum striatosulcato. Bei Königshütte in Schlesien. — Tr. Schultzianum n. sp. 20. tab. 2. fig. 22, 23: T. semine oblongo-elliptico, triangulo angulis quinque costatis. Von Mislowitz. 2. Rhabdocarpos nov. gen.: Semina ovala vel elliptico-oblonga secundum longitudinem parallele nervosa vel tenuissime striata, puta- mine instructa, interdum deficiente. Hieher 7 Arten: Rh. tunicatus n. sp. 20. tab. 1. fig. 8: Ph. semine lato-ovato basi altenuato parallele 266 nervoso, nervis distinctis remotiuseulis aequaliter distantibus, epider- mide in carbonem redactata vestito. Von Charlotitenbrunn. — Ah. Beinertianus n. sp. fig. 9: Rh. semine oblongo basi attenuato sub- flexuoso emarginato parallele nervoso, nervis tenuioribus approximatis, putamine crassiusculo vestito. Ebenda. — Rh. truncatus n. sp. 21. fig. 10. 11: Rh. semine oblongo parallele et tenuissime striato apice trun- cato. Ebenda. — Rh. amygdalaeformis (= Carpolithes amygdalaefor- mis Göpp.). fig. 12. von Newcastle. — Rh. Rochschianus n, sp. fig. 13. 14: Rh. semine elliptico-elongato acuminato in petiolum attenuato te- nuissime striato. Bei Waldenburg und Charlottenbrunn. -— Ah. lineatus n. sp. 22. fig. 15. 16. 18.: Rh. semine ovali utrinque obtuso subro- tundato nervoso-sulcato, suleis remotis aeque distantibus. Bei Char- lottenbrunn. — Rh. ovoideus (= Carpolithes ovoideus Göpp.) tab. 2. fig. 11. von Nicolai. 3. Cardiocarpon Brongn. mit 5 Arten: ©. apiculatum (= Car- polithes apiculatum Göpp.) 23. tab. 2. fig. 32. Newcastle. — C. oper- culatum (= Carpolithes operculatum Göpp.) fig. 21. Charlottenbrunn. — . ©. cicatrisatum (= Carpolithes cordatus Göpp.) fig. 24. 25. Ebenda. — C. punctulatum n.sp. 24. fig. 26: C. capsula plana rotundato-subreni- formi emarginata, punclis scabris in quincunce dispositis. Im Ueber- gangsgebirge von Glatz. — CO. emarginatum (= Carpolithes emargina- tus Göpp.) tab. 3. fig. 35. Charlottenbrunn. 4. Carpolithes Schloth. mit 6 Arten: ©. membranaceus Göpp. 25. tab. 2. fig. 19. 20: C. capsula elliptica plana membranacea, semine conformi. Schlesien. — C. petiolatus Göpp. fig. 27. Charlottenbrunn. — C. cotyledoniformis Göpp. fig. 28. 29. Krakau. — C. bivalvis Göpp. 26. fig. 30. 31. Ebenda. — C. fraxiniformis n. sp. tab. 3. fig. 33. 34: C. semine lato-lineari in alam transverse et parallele striatulam pro- ducto. Charlottenbrunn. — C. dictyopteron n. sp. fig. 36—38: C. se- mine minuto rotundo plano ala reticulata cincto. Myslowitz. Von Germar’s Monographie der Pflanzen des Weitiner und Löbe- jöner Steinkohlengebirges erschien das VI. Heft, welches ausser den oben erwähnten Fischen die Beschreibung und Abbildung von folgen- den drei Pflanzen enthält: 1. Selaginites Erdmanni n.sp. 61. Taf. 26: S. caule valido, erecto, apice pinnatim seu bipinnatim ramoso, nudi- que foliato, ramis adscendentibus, apice recurvatis, foliis erectis, in caule sedecim- vel vigintifariam imbricatis, e basi latiore lineari-sub- ulatis, uninervibus, cicatricibus rhombeis oblongisve, in wenigen, aber ausgezeichneten Exemplaren bei Wettin. 2. Pecopteris Miltoni Brongn. (= Pec. polymorpha Brgn.) 63. Taf. 27: Fronde tripinnata, rhachi laevi, pinnis pinnulisque patentibus alternis, primulis basi paullulum eontra- ctis approximatis oblongis obtusissimis, mediis sinuatis inferioribus sub- pinnatifidis, fructiferis longioribus crenulatis, nervibus secundariis dicho- 267 tömis trichotomisve e nervo medio excurrente angulo recto exeuntibus, ramulis simplieibus furcatisve. Ebenda. — 3. Sphenopteris integra n. sp. 66. Taf.28: Fronde tripinnata, pinnis primariis ambitu oblongolanceo- latis patentibus alternis, pinnis secundariis ambitu lineari-lanceolatis sessilibus, pinnulis ex rhombea basi suboblique ovalibus plerumque ‚sub- lunulatis integerrimis, apice rotundatis, anlica basi fere reetangule trun- catis et postica rhachin versus secundariam angustatis subdecurrentibus approximatis, nervis pinnatis a nervo medio angulo acuto egredienli- bus subflexuosis dichotomis apicem versus tri-bifurcatis. Ebenda. Die Beschreibung dieser und der vorhergehenden Art entwarf Andrä. Die Pflanzenreste der Anthracitformation in den Savoyer Alpen zwei- felhaften Alters untersuchte Bunbury, Quarterl. journ. geol. V. 130. und erkannte folgende Arten: Neuropteris tenuifolia Brgn., N. gigan- tea, N. flexuosa Brgn., N. alpina Stby. Odontopteris Brardu Brgn., 0. obtusa Brgn. Pecopteris cyathea Brgn., P. pteroides Brgn., P. 2 sp. ind. Calamites approzimatus Brgn., C. Suckowiü Brgn., €. sp. ind., Annularia longifolia und A. sp. ind. Mehre dieser Arten sind indess als zweifelhafte Bestimmungen bezeichnet. Göppert’s Bericht über eine in den Preuss. Rheinlanden und einem Theile Westphalens unternommene Reise zur Erforschung der fossilen Flora jener Gegenden (Karst. Arch. 1849. XXI. 1.) enthält beach- tenswerthe Bemerkungen über die Steinkohlenflora, auch ein Verzeich- niss von etwa 130 Arten im Saarbrücker und von 100 Arten im Esch- weiler Vorkommen. Ueber die im Kohlengebirge von New Südwales vorkommenden Gattungen und deren Verbreitung giebt Clarke einige Notizen im Quar- terl. journ. geol. IV. 60-63. Er beobachtete in etwa 60 Arten fol- gende 20 Gattungen: Pecopteris, Neuropteris, Odontopteris, Cyelo- pteris, Sphenopteris, Glossopteris, nov. gen. zwischen dieser und Tae- niopteris, Halonia, Calamites , Phyllotheca, Zeugophyllites, Equisetum, Lycopodites, nov. gen., Lepidodendron und Lepidostrobus, Uloden- dron, Sigillaria, Stigmaria und Coniferen. Sedgwick erkannte im Kohlengebirge bei Sidney in Australien 15 Arten, von denen 10 neu und Ö schon bekannt, aber ausser der @los- sopteris Browniana alle Australien eigenthümlich sind. L’Instit, 1848. 67. Die Structur von Halonia untersuchte Dawes, 1. c. 289. Die Gat- tung soll Charactere z. Th. mit Lepidodendron, z. Th. mit Coniferen gemein haben. Was man jedoch für Spuren wechselständiger Aeste gehalten hat, sind nur Eindrücke gewisser Vorsprünge nach sehr gut erhaltenen Exemplaren. Ihre innere Structur zeigt ein aus vierseitig prismatischen senkrecht an einander gereiheten Zellen bestehendes cen- trales Mark, um dasselbe einen Ring von Treppengefässen, dann ein dichtes, nach der Peripherie hin schlafferes Zellgewebe und eine sehr 268 beträchtliche Rindenschicht von dickwandigem regelmässigem Gewebe und zu äusserst einen Ring aus dichten, regelmässigen, senkrecht ver- längerten Zellen. Da Holzringe und Spiegelfasern fehlen, so bleibt als Coniferencharakter nur der Ring gestreifter Gefässe um das Mark übrig, welch’ letzteres mit Dikotylen nicht übereinstimmt. Mit den Sigillarien und deren Verwandten ist die Aehnlichkeit etwas grösser, indess ist doch die Anordnung der Röhren im Gefässsystem umgekehrt, indem Treppengefässbündel, welche von der Achse des Stammes erst aufrecht und durch Biegung horizontal gegen die Blattbasen laufen, nicht aus der Markscheide, sondern von deren äusserer Seite abgehen. Die senkrechten Reihen vierseitiger Markzellen sind bei lebenden Pflan- zen noch nicht beobachtet und haben nur eine entfernte Aehnlichkeit mit Psilotum unter den Farren. Derselbe untersuchte auch 1. e. V. 30. die Structur der Calamiten. Die meisten Exemplare stellen den innern Abguss des Holzkörpers dar; die Blattnarben an den Gelenken sind Spuren abgebrochener grosser Strahlen von mauerförmigem Zellgewebe, welche den Holzkörper in ähnlicher Weise, wie bei der pseudovascularen Scheide von Stigmaria durchsetzen und in Verbindung mit wirtelständiger Areolä aussen am Fossil stehen. Der holzige Theil misst den halben Durchmesser, meist noch weniger vom Stengel, und besteht aus Röhrengewebe, welches zwar deutlich treppenartig, im Querschnitt jedoch eine strahlige Stru- ctur und die concentrischen Ringe der Exogenen zeigt. Zahlreiche feine Markstrahlen wechseln entweder ab oder schalten sich ein nach jeder zweiten oder dritten Reihe des treppenförmigen Gewebes. Zu- weilen erinnern die Streifen auf den Gefässen durch ein netzartiges Ansehen an Pinites. Die Scheidewände an den Gelenken rühren nur von dünnen einwärts gebogenen Verlängerungen des Holzsystemes her und die zusammenlaufenden Linien von den senkrechten Rippen. Ein- zelne Exemplare beweisen, dass der Stamm nicht nur nicht hohl war, sondern ausser Zellgewebe auch noch Gefässbündel in der Central- masse enthielt. Dawes betrachtet die Kalamiten als Bindeglied zwischen den drei grossen Klassen des Pflanzenreiches. R. Brown bestätigt 1. ec. IV. 46— 50. c. figg. die Ansicht, dass die Stigmarien Wurzeln von Sigillarien sind. Die auf der Expedition der Vereinigten Staaten gesammelten Pflan- zen beschreibt Dana in seiner Geology. Es sind folgende: Noeggera- thia spatulata n. sp. tab. 12. fig. 9. Illawarra, N. media n. sp. fig. 10. Newcastle, N. elongata (= Zeugophyllites elongatus Morris) ebenda; Sphenopteris lobifolia Morris. fig. 12. ebenda; Glossopteris Browniana Brngn. fig. 13. ebenda und Illawarra, Gl. ampla n. sp. tab. 13. fig. 1. ebenda, GI. reticulum n. sp. fig. 2. Newcastle, Gl. elongata n. sp. fig. 4. ebenda, G/. cordata n. sp. fig. 9. Illawarra, G/. linearis M'Coy. ebenda; 269 ; Phyllotheca australis Brongn. fig. 6. Newcastle; Closteria nov. gen. (gegliederte Stengel) mit einer Art Cl. australis tab. 14. fig. 3 — 5., Anarthrocanna australis n. sp. fig. 13. IUlawarra; Cystoseirites sp. ind.; Austrella rigida n. sp. fig. 7. 8. Newcastle; Confervites tenella n. sp. fig. 9. ebenda und verschiedene Früchte tab. 12. fig. 1-8. Leichhardt erkannte im Kohlengebirge am Hunter in Australien schöne Abdrücke von Glossopteris, Taeniopteris, zahlreiche von Pe- copteris, von Algen und Botrychium-ähnlichen Fruchtständen. Zeitschr. deutsch. geol. Gesellsch. 1849. I. 48. Die Pflanzenreste des permischen Systems, des Rothliegen- den und Zechsteines in Sachsen sind in der schon oben er- wähnten von A.v. Gutbier und Geinitz herausgegebenen Mono- graphie vollständig und mit grosser Sorgfalt bearbeitet worden. Das Rothliegende lieferte nach v. Gutbier’s Untersuchungen folgende Gattungen und Arten: Calamites Suck mit 4 Arten: C. gigas Brongn. 7. Taf. 9. fig. 4, 9. Dresden und Oschatz. — C. infractus Gutb. 8. Taf. 1, fig. 1 — 4. Zwickau. — C. Dürrü n. sp. fig. 6.; Stamm walzig, Glieder gleich lang, Streifchen ganz fein. Kohren. — C. leioderma n. sp. fig. 5. Rinde ganz dünn, ziemlich fein gestreift, Gliederungen entfernt, nur fein eingeschnitten. Saalhausen. — C. sp. indet. ebenda. Calamitea Cott. mit 4 Arten: C. striata Cott. 8. Chemnitz. — C. bistriata Cott. — C. lineata Colt. — C. concentrica Cott. 9. Asterophyllites Brongn, als A. spicata n. sp. 9. Taf.2. fig. 1—3: Stämmchen schlank, fein gestreift, gegliedert, Aeste erster und zwei- ter Ordnung gegenständig, aufrecht abstehend, Blätter linearlanzettlich, Fruchtstände in kurzen Aehren an den obern Aesten, mit kurzen Gran- nen. Planitz. Annularia Sternbg. mit A. carinata Gutb. 9. Taf. 2. fig. 4—8. Planitz, Reinsdorf. Sphenopteris Brongn. mit 6 Arten: Sph. Gützoldi n.sp. 9. Taf. 3. fig. 3—5.: Wedel dreifach, gegen die Spitze doppelt gefiedert, Fiedern erster und zweiter Ordnung abwechselnd ,„ aufrecht stehend, Hauptspindel fein gestrichelt, Nebenspindeln kantig, Fiederchen ab- wechselnd, kurz, länglich eiförmig, fiederschnittig tief eingebuchtet, Schnittchen einfach oder 2-3gablig, Nerven nach jedem Schnitichen sich theilend, Fructification Hymenophyllites. Zwickau. — Sph. Zwi- ckaviensis n. sp. 10. Taf. 3. fig. 1. 2.: Wedel ünregelmässig doppel- fiedrig, Fiedern erster und zweiter Ordnung mehrfach dichotom, Fie- derschnitte stumpf, unfruchtbare Wedel fast kreisrund umschrieben, Spindel und Fiederchen linear, fein gestreift, fruchtbare Wedel unre- gelmässig verlängert, Spindel und Fiederchen verschmälert, an deren 270 Enden die verdiekten Fruchthäufchen. Zwickau. — Sph. fasciculata n. sp. Taf. 6. fig. 8. 9. Wedel länglich, unregelmässig gefiedert, Fie- derschnittchen keilförmig, abgestutzt, unregelmässig gegabelt, Fructifi- cation Cheilantites oder Hymenophyllites. Ebenda. — Sph. Naumanni n. sp. 11. Taf. 8. fig. 1— 6. Wedel doppelt fiedrig, Fiedern wechselnd, Fiederchen gedrängt bis dachzieglig, schräg, länglich, stumpf, tieffie- derschnittig mit keilförmigen oben gerundeten oder eingedrückten Läpp- chen, Spindel breit gedrückt mit herablaufenden Fiederchen, Fructifi- cation punctförmig auf jedem Schnittchen. Reinsdorf, Saallıausen. — Sph. dichotoma Alth. fig. 7. — Sph. erosa Morris. fig. 8, Saalhausen. Caulopteris Brongn, von Reinsdorf und Zwickau. 12, Taf, 4. fig. 4. und Taf. 9. fig. 5. Neuropteris Brongn. mit 4 Arten: N. Loshii Brgn. 12. Taf. 4. fig. 2. 3. — N. Kunzei n. sp. 13. Taf. 4, fig. 1. Fiederchen lanzett- lich stumpf, mit ganzer Basis angewachsen, fast herablaufend, Mittel- nerv deutlich, fast bis zur Spitze, Seitennerven z. th. aus der Spindel entspringend, vielfach gegabelt,, gebogen , Fruchthänfchen Asterocarpus in Reihen zwischen den Nerven. Stollberg, — N. elliptica (= N. Scheuchzeri Gutb.) fig. 6. Zwickau. — N. pinnatifida Gutb. Taf. 5. fig. 1-4. Reinsdorf. — Ausserdem unbestimmte Fragmente von 3 Fund- orten. Odontopteris Brongn. mit 2 Arten: O, obtusiloba Naum. 14. Taf. 8. fig. 9— 11. Wedel doppelfiederschnittig, Spindel stark, Fiedern aufrecht abstehend, Fiederschnilte stumpf, breit, mit ganzer Basis an- gewachsen, fast herablaufend, Endlappen sehr stumpf, fiedersehnittig verwachsen oder fast spatelförmig, Blättchen nächst der Spindel mit verschmälerter Basis, Nervchen sehr fein, sehr eng, gegen den Rand nur wenig gebogen, mehrfach 2theilig. Saalhausen, Ihlefeld. — 0. eris- tata n. sp: Taf. 5. fig. 10. Fiedern lanzettlich, flach eingeschnitten mit gekerbtem Rande, Nervchen parallel aus der Mittelrippe, die grössern gegabelt. Reinsdorf. Pecopteris Brongn. mit 9 MER P. gigas n. sp. 14. Taf, 6. fig. 1 —3. Taf. 9. fig. 7. Wedel doppelfiederschnittig, Fiedern aufrecht ab- stehend, länglich lanzettlich, Fiederschnitte gross, gleich breit, stumpf, flach gewölbt, gedrängt, am Gipfel sehr klein, die untern an der brei- ten fein gestreiften Spindel herablaufend, Nervchen gebogen, gegabelt, Fructification Asterocarpus, Fruchthäufchen gleich weit vom Miltelnerv und vom Rande in einfachen Reihen. Lichtentanne, Dresden. — P, refleva n. sp. 15. Taf.6. fig. 6. 7. Wedel ebenso, Spindel drüsig, Fie- dern abstehend, gleich breit, Fiederschnittchen gleich breit, stumpf, seitlich nach Aussen gewendet, mit eingezogenem, leicht gekerbtem Rande, Nervchen schräg, gegabelt, Fruchthäufchen in doppelter Reihe am Bande zwischen den Seitennerven. Zwickau. — P. Ottonis n. sp. 27 Taf. 9. fig.1.: Fiedern gleich breit, Fiederschniltchen stumpf, gedrängt, Nervchen schräg, gegabelt, Fruchthäufchen gedrängt zwischen den Sei- tennerven. Possendorf. — P. mertensioides n. sp. Taf. 5. fig. 5—7. Wedel doppelfiederschnittig, gegen das Ende lanzettlich, Fiedern auf- recht abstehend, gleich breit, Fiederschnittchen schräg, gleich breit, stumpf, Nervchen gegabelt, Fruchthäufchen, wie bei Mertensien. Zwik- kau. — P. Geinitzi n. sp. 16. Taf. 2. fig. 10. Taf. 9. fig. 1—3. Taf. 11. fig. 5.6.: Wedel mehrfach fiedrig, Fiedern abstehend und aufrecht abstehend, von sehr verschiedener Länge, linear lanzettlich, fieder- schnittig, Schnittchen schräg, stumpf, gewölbt, mehr weniger gedrängt. Dresden, Possendorf u. a. ©. — P. fruticosa n. sp. Taf. 5. fig. 8. 9. Wedel ebenso, grosse Fiederäste gefiedert, Fiederchen aufrecht abste- hend, linear, stumpflig, tief fiederschnittig, Schnittchen eng, gleich - breit, stumpf, an den Enden zusammenfliessend, Nervchen gegabelt, Fructification punctförmig, zweireihig zu beiden Seiten des Mittelnervs. Reinsdorf. — P. aborescens Brongn. Taf. 2. fig. 9. Zwickau. — P. similis Sternbg. Taf. 9. fig. 9. Reinsdorf. — P. Planitzensis n. sp. 17. Taf. 9. fig. 10. Wedel doppelfiedrig, Fiedern erster und zweiter Ord- nung lanzeitlich, abstehend, die ersten entfernt, die zweiten genähert, Fiederschnittchen gedrängt, eirund, die ersten fast gelappt, frei an der Basis, die fernen ganz angewachsen und gegen die Spitze zusammen- fliessend, Nervchen vom Mittelnerv aus sich mehrfach gabelnd. Planitz. Taeniopteris Brongn. nur als T. abnormis Gutb. 17. Taf. 7. fig. 1. 2. Planitz, Protopteris Sternbg. mit 3 Arten: Pr. erosa Ung. 17, bei Chem- nitz. — Pr, neonata Ung. — Pr. Cottaeana Sternbg. — Alle 3 nach fremden Citaten. Tubicaulis Cott. mit 4 Arten: T. primarius Cott. 18. Chemnitz. — T. solenites Cott. ebenda. — T. ramosus Cott. unbekannten Fund- ortes, — T. dubius Cott. Chemnitz. Psaronius Cott. mit Ps. asterolithus Cott. und Ps. helmintolithus Cott. ebenda. — Ferner Ps. infractus Ung., Ps. simplez Ung., Ps. Gutbieri Cord., und Ps. Cottai Cord., Ps. Zwickawiensis Cord, Porosus Cott. mit P. communis Cott. Plauen, Kohren, und P. marginatus Cott. 20. unbekannten Fundortes. Pterophyllum Brongn. Mit Pt. Cottaeanum Gulb. 21. Taf. 7. fig, 7. bei Zwickau. Medullosa Colt. nach Colta mit M. elegans, M. porosa und M. stellata bei Chemnitz und Kohren. Culmites Brongn. als C. arundinaceus n. sp. 21. Taf. 7. fie. 3. bis 6.: Halm stark, durch Druck elliptisch, fein gestreift, Streifen bis- weilen gewellt, Blattansatz umfassend, Blatt am Knoten ungebrochen, länglich, lanzeltlich, fein gestreift, ohne Mittelnerv. Reinsdorf, 272 Walchia Sternbg. mit 3 Arten: W. filiciformis Sternbg. 22. Taf, 10. fig. 1. 2. Zwickau, Reinsdorf. — W. piniformis Sternbg. 23. fig. 3-7. Planitz, Saalhausen. — W. pinnata (= Lycopodites pinnatus Bronn.) fig. 8— 10. Zwickau, Saalhausen. Araucarites Göpp. als A. Brandlingü Germ. 23. Zwickau. Pinites With. mit P. stigmolithes Ung. und P. stellaris Ung. bei Chemnitz. Ferner P. Naumanmi n. sp. 25. Taf. 11. fig. 8. Zweig mit langen, linearen, stumpfen Nadeln besetzt, die auf der untern Seite Spaltöffnung erkennen lassen. Saalhausen. — P. sp. indet. 25. Pissadendron Endl. Fragmente von Chemnitz. 26, Megadendron Sazronicum Reichb. nebst einer Conifere. Cardiocarpon Brongn. Herzförmige stark gewölbte Nuss von Possendorf als C. Ottonis n. sp. 27. Taf. 9. fig. 6. und mehr minder herzförmige, z. Th. glatte und gekantete, z. Th. gerunzelte Nüsschen. Taf. 6. fig. 10. Taf. 8. fig. 13. Taf. 10. fig. 10. 14. 15. Das Kupferschiefergebirge lieferte nach Geinitz eine gerin- gere Anzahl von Arten. Cupressites Brongn. mit 5 Arten: C. Ullmanni Bronn. 19. Fran- kenberg. — C. sp. ind. Taf. 8. fig. 12. 13. der vorigen Art ähnlich. Corbusen, Mügeln. — C. bituminosus Geinilz (= Caulerpites pteroides und ©. Schlotheimi Sternb.) 19. fig. 1-3. Ilmenau. — C. frumenta- rius (= Carpolithes frumentarius Schloth.) fig. 4. 5. ebenda. — C. pectinatus (= C. orobiformis Schloth.) ebenda. Calamites Suck. nach Göppert bei Mansfeld. Taeniopteris Brongn. als T. Eckhardti Herm. 20. im Mansfel- dischen. Pecopteris Brongn. mit P. Schwedesiana Dkr. 20. bei’ Franken- berg und P. Martinsit Germ. ebenda und im Mansfeld’schen. Sphenopteris Brongn. mit 4 Arten: Sph. Goepperti (= Cauler- pites Goepperti Mstr. und C. crenulatus Alth.) 20. Taf. 8, fig. 7. I- menau. — Sph. dichotoma Alth. 21. Richelsdorf. — Sph. bipinnata Mstr. — Sph. patens Alth. Richelsdorf. Letztere beide generell zwei- felhaft. Weissites Göpp., wozu Caulerpites sphaericus Msir. von Richels- dorf und Eisleben zu gehören scheint. Caulerpites Sternbg. mit 5 Arten: C, selaginoides 'Sternb. 21. Taf. 8. fig. 9. 10. weit verbreitet. — C. brevifolius Mstr, 22. Richels- dorf. — C. intermedius Mstr. ebenda. — C. distans Mstr. ebenda. — C. speciformis Sternbg. Ilmenau. Zonarites Sternbg. als Z. digitatus Sternbg. im Mansfeld'schen. Chondrites Sternbg. als Ch. virgatus Mstr, bei Richelsdorf und Altenburg. 273 Ueber Planzenreste aus Triasgebilden sind uns keine Mit- theilungen bekannt geworden und von denen des Juragebirges können wir nur erwähnen, dass Inglis (L’Instit 1848. 74.) ein Exemplar von Cycadites microphylla im Portlandoolith von Swin- don gefunden hat. Dagegen liegen über die Flora des Kreide- gebirges beachtenswerthe Aufsätze vor. Zu seiner frühern Abhandlung über die Flora des Quadersandsteines in Schlesien liefert Göppert im Jahrb. 1848. 269. einige Zusätze. Die- selben beziehen sich zunächst auf das von Geinitz als Spongites saro- nicus beschriebene Fossil, welches G. für eine Pflanze hält und als Cylindrites spongioides diagnosirt: frons cylindracea per intervalla in- definita inflato - torulosa vel apicibus in clavae formam tumescentibus terminata, dichotome vel alterne ramosa undique scrobiculato-tubercu- lata, tuberculis in quincunce dispositis. — Ferner werden aus den Schichten von Kieslingswalde zwei lederartige Blätter als Phyllites Gei- nitzanus, Ph. enervis und ein drittes Ph. emarginatus angeführt und die früher abgebildeten mit Ph. acuminatus und Ph. testaceus benannt. Diagnosirt werden 2 gleichfalls schon abgebildete Pterophyllum von Niederschöna, nämlich Pt. saconicum: fronde pinnata, pinnis subop- positis patentissimis latolinearibus falcatis approximatis obtusis basi subattenuatis, nervis crebris tenuissimis, rhachi crassissima — und Ph. cretosum : fronde pinnata, pinnis integris alternis approximatis adnatis patentibus lato-linearibus, rhachi infra sulcato-striata, nervis erebribus crassiusculis. Schliesslich zählt G. die ihm bekannten 65 Arten aus 35 Gattungen der Grünsandformation namentlich auf. Eine Uebersicht der urweltlichen Pflanzen des Kreidegebirges über- haupt und der Aachner Kreideschichten insbesondere liefert Debey in Verhdl. naturh. Ver. preuss. Rheinlande 1848. V. 113. Es enthält das- selbe die Namen der Gattungen und Arten mit ihren Synonymen und Fundorten und Literatur, Unger’s Synopsis und Bronn’s Nomen- clator vervollständigend, denn jene zählt 71, dieser nur 62 Arten auf, während Debey 135—137 in folgender Vertheilung kennt: te 22 (18) Coniferen . . 26 (25) Flechten?..... 1 Julifloren . . 17 (16) BRRReN.. 2... - 19 (25) Acerineen? . 1 Hydropteriden . 1 Therebintineen 1 Selagineen ? 3 Früchte .... 6 Cycadeen.... 8 Blühtantheile Gramineen?.... 1 Kelchschuppe 1 Seitamineen 1 Blätter... .. 21 Najadeen .... 4 Heise... ..2 Palmen... .. 2 18 274 An neuen nicht diagnosirten Gattungsnamen finden sich verzeichnet: Costarites und Nechalea unter den Algen, Opegraphites eine Flechte, Zonopteris und Rhacoglossum unter den Farren, Thalassocharis eine Najade, Cycadopsis, Mitropicea und Belodendron unter den Coniferen. Die neuen Arten haben roch keine Namen erhalten. In einem nach- folgenden Aufsatze Seite 126—142 wird nach schätzenswerthen einlei- tenden Bemerkuugen die Gattung Cycadopsis mit ihren Arten sehr spe- ciell beleuchtet. Wir nehmen hier nur die ohnehin sehr langen Diag- nosen auf: Cycadopsis nov. gen.: flores in diversis ramis monoici; stami- nigeri; amenta in ramulis solitarie terminalia, magna, <—2% poll. longa, "— poll. lata, strobiliformia: connectivis rhachi communi horizonta- liter insertis, spiraliter, dispositis, plus minusve remotis; singulis basi in stipitem brevem attenuatis, apice in peltam irregulariter hexagonam dilatatis: pelta plana vel convexa, medio foveolata vel umbonata; se- miniferi...; strobulus in ramulis solitarie lateralis; ovoideus vel ovoi- deo-oblongus, e squamis spiraliter dispositis, contiguis, axi fusiformi horizontaliter et radiatim inserlis, arcte conniventibus, basi attenuatis, excentrice peltatis: pelta oblique hexagona, Pinorum genuiarum modo sculpta. Semina plura in lateribus stipitum squamarum serie duplici (vel rarius unica?) inserta, imbricata, adpressa, ovato-transversim secta rhombea: integumento crasso, utrinque in alam angutissimam expanso: nucleo 4 longo, 3“ lato, clavato, inverso, apice libero (?) macu- laque longitudinali notato, glabro. Embryo. .., radicula eylindrica, supera. — Arbores ramosae, ramis sparsis, confertis, assurgentibus vel subpatentibus: folia spiraliter disposita, sessilia, in ramum decurrentia, pulvinos varios medio vasorum fasciculo unico notatos formantia, fal- cato-incurva trigona vel lineari lanceolata plana, vel longe lineari fal- cata, vel ovato-acuminata incurva, integerrima. Ligni strata concen- trica minus distincta, cellulis prosenchymatosis leptotichis subhexagonis, medulla parca, radiis medullaribus simplieibus, seriebus 2-7 suprapo- sitis, poris cellularum ligni uniserialibus. In 6 Arten bekannt: C. aquisgranensis (= Pinites aquisgranensis Göpp.): C. foliis spiraliter dispositis, sessilibus, trigonis, minoribus subulatis adpressis, majoribus falcato-incurvis, arrectis vel arrecto-patentibus, in ramum decurrenti- bus: pulvinis foliorum ovalis utrinque acuminatis vel spathulatis vel spathulato - pentagonis vel subrhombeis, in ramis florigeris confertis subtrigonis, longitudinaliter plicatulis: cicatrieibus foliorum in apicibus pulvinorum subrhombeis, vasorum fassieulo unico notalis; amenta ob- longa, longitudine 1-2 poll.: peltis connectivorum convexis, medio fo- veolatis, lineis areolas regulares formantibus notatis; strobili ovoidei, squamarum peltis medio foveolatis, lineis duabus ex angulis hexagoni, foveolam versus vergentibus lineaque tertia transversali infra foveolam 275 seulptis. — C. Monheimi n. sp.: folis spiraliter dispositis, in superio- ribus ramorum partibus arrectis, comosis: in mediis subpatentibus vel reclinatis, longe lineafi faleatis, acutis vel- acuminatis, 13‘ longis, 13 latis; longitudinaliter striatis, planis, dorso nervo medio carina- tis, ceicatricibus foliorum in pulvinis superis, transverse linearibus, pul- vinis spathulatis vel spathulato-pentagonis, medio late carinatis, trans- verse rugosis. Species habitu Cunninghamiae sinensis. — C. Ritzi n. sp.! pulvinis foliorum spiraliter dispositis, confertis, in ramis junioribus rhombeis vel subquadrangularibus, medio carinatis, in ramis adultioribus rhombeis vel subtrigonis, margine superiori convexo supra folii basin prominuio, diametro transversali longitudinalem duplo superante: cica- trieibus foliorum infra pulvinorum marginem superiorem dispositis, transverse linearibus medio vasorum fasciculo unico foveolatis: foliis verisimile lata basi sessilibus. — C. araucarina (= Pinites aquisgra- nensis Goepp.): foliis basi lata sessilibus, imbricatis, ovato-acutis, in- flexis dorso nervo mediano carinatis: pulvinis foliorum rhombeis vel subquadrangularibus ut in Araucariis; ramis gracilibus elongatis, sub- patentibus. — C. Försteri n. sp.: foliis alternis, basi attenuata sessi- libus adpressis vel subpatentibus, ovato-acutis, mutieis, 1% longis, dorso a latere compressis, carinatis; species antecedenti propinqua sed multo gracilior, cui amentum 4 lineas longum fortassis jugendum. — C. thuioides n. sp.: ramis gracillimis: foliis alternis, basi lata sessili- bus adpressis, ovato-acuminatis, naviculari-complicatis, minimis 3—+' longis, apicibus marginibusque inflexis, nervo mediano obsoleto. Bergeria grandis n. sp. beschreibt Kner als B. acuta ähnlich. Sie findet. sich im Kreidemergel bei Lemberg. Verst. Lemberg. 40. Taf. 5. fig. 20. Die Flora der verschiedenen tertiären Bildungen erhielt durch Göppert’s, Unger’s, Hartig’s, Raulin’s und Andrer Arbeiten mehrfache z. Th. sehr schätzenswerthe Beiträge. Göppert macht in der Arb. und Veränderg. der Schles. Gesellsch. für 1847. 74. und zugleich in v. Schlechtendals botan. Zeitg. 1848, 161. einige Ergebnisse seiner Untersuchung der Braunkohlenhölzer be- kannt. In den norddeutschen und rheinischen Braunkohlen erkannte derselbe ein Ueberwiegen der Coniferen. Unter 300 schlesischen Höl- zern allein befanden sich nur ein Paar Dicotylen, aber nicht in einer durch Treibholz erzeugten Bildung der Braunkohle scheint der Grund davon zu liegen, sondern vielleicht in der leichtern Zersetzbarkeit der Laubhölzer, denn bei Blumenthal lagen Laubholzblätter' so wie Zweige und Früchte einer Taxus und Cupressinee, während die Hölzer letztern beiden zugehören und Dikotylen völlig fehlen, Die geringe Anzahl der Arten fossiler Hölzer deutet bei der ungeheuren Masse der Braun- kohlen auf ein geselliges Wachsthum der tertiären Coniferen und scheint 276 in jedem Lager eine Art die übrigen an Zahl zu überwiegen. Diese Arten sind von den lebenden Norddeutschlands auffallend verschieden, wenige ähneln unserer Pinus, Abies, Picea, und’ nur eine einzige zeigt die Struetur von Pinus sylvestris. Besonders herrschen Taxusformen vor, Zahlreiche und enge Jahresringe zeichnen die fossilen Coniferen aus, bei denen dieselben Abänderungen im Wachsthumsverhältnisse vor- kommen als bei den gegenwärtigen. In der botanischen Zeitg. 1848. 122. veröffentlichte Harlig seine vortrefflichen Untersuchungen der Hölzer aus norddeutschen Braunkoh- lenlagern. Er beginnt mit einer speciellen Darlegung der anatomischen Unterschiede der lebenden Nadelhölzer und vergleicht mit denselben zunächst die von Endlicher in der Synopsis Coniferarum zusammen- gestellten Untersuchungen über fossile Zapfenbäume, Als Resultat zwanzigjähriger Forschungen hat sich ergeben, dass die Struetur aller Arten ein und derselben Gattung völlig unterschiedslos ist. Auf die fossilen angewandt hört somit jede Unterscheidung nach Arten auf und müssen die bis jetzt aufgestellten Arten einer Gattung entweder zusam- mengezogen unter einem Namen oder wenn sie wirkliche Unterschiede bieten, zu Gattungen erhoben werden. — H. untersuchte fossile Hölzer aus den Braunkohlenschichten von Sangerhausen, Voigtstädt, Artern, Ilmenau, Naumburg, Halle, Magdeburg, Helmstädt und Braunschweig und fand eine ausserordentliche Gleichförmigkeit unter denselben. Mit Ausschluss einer Palme und einer Euphorbiacee sind alle Nadelhölzer zumeist aus der Familie der Cypressen. Das Palmenholz stammt aus den Lagern von Voigtstedt und Edersleben, die Euphorbie von Cön- nern. Die Nadelhölzer ordnen sich nach folgenden Characteren über- sichtlich in Gattungen, die ausführlich characterisirt worden sind, A. Markstrahlen mehrlagerig: 1) Markstrahlen 10 — 15lagrig. Pissadendron 2) - 4—5' -' Pilus A h 3) - 2—4 - Retinodendron TRUE 4) - 1—5 - Hedulloxylon 5) - 1-2 - (6) a. Tüpfel in Verbandstellung . Dadozylon. b. - einzeln oder paarweise in gleicher Höhe: 7) Holzkörper mit Harzgängen und obne Zellfasern nt ER, 8) - ohneHarzgänge und ohne Zellfasern Tilozylon ge 9) - mit Zellfasern . . » . ... Palaeozylon. Cupr. B. Markstrahlen einlagerig: a. Holzkörper ohne Harzgänge und ohne Zellfasern «, Ptychode nicht gefaltet aa. Markstrahlen getüpfelt 277 10) range der Holzfasern 1-5zeilig, gedrängt, in Nerband- stellung . . . Colymbozylon. + 4 - vereinzelt oder paarweise in gleicher Höhe, nicht gedrängt. 11) Markstrahlen häufig . . . . . Elatoxylon. 12) - selten . . . . .. Homozylon. (13) bb. Markstrahlen grosssporig . . . Trematozylon. (14) ß. Ptychode gefaltet . . . . Tazozylon. b. Holzkörper mit Harzgängen, and Bellini 15) Holzfasern 1-2zeilig getüpfelt . . Pitozxylon. 16) - 1-3 - - . Phlebozylon. ec. Holzkörper ohne Harzgänge, mit Zellfasern: 17) Markstrahlenzellen gedrängt-getüpfelt Agathozylon. - - entfernt getüpfelt: a. Ptychode der Holzfaser nicht gefaltet, aa. Holzfaser mit 1-4 Tüpfelzeilen. 18) Tüpfel in Verbandstellung . . . Belidozylon. 19) - ungeordnet, sehr klein. . Atactozylon. 20) - paarweise in gleicher Höhe oder einzeln . . Campozylon. bb. Holzfasern mit 1-2 Tüpfelzeilen, Tüpfel entfernt. 21) Markstrahlzellen spindelfg verengt, viel länger als hoch. . . 2. Closterozylon. - - geradseitig, nicht über 4-5 mal länger als hoch. aa, Zellfasern gradseitig, vereinzelt oder paarig beisammen. 22) Zellen oder Zellfasern viel höher als breit, schmäler als die Holzfasern . . . . .„ Theiozylon. 23) Zellen der Zellfasern 1-3 höher als breit, von den Markstrahlen aus gesehen so breit oder breiter wie die Holzfasern . 2. Tozodiozylon. 24) #8. Zellfasern mit bauchigen Seitenwänden, 2-4 beisam- men, Zellgewebe bildend . . Ancylozylon. 8. Ptychode der Holzfaser gefaltet: 25) mit kreisförmigen Tüpfeln . . . . Callitrozylon. 26) mit spaltförmigen Tüpfeln . . . . Ommatozylon. d. Holzkörper mit Harzgängen und Zellfasern: 27) Holzfasern mit gefalteter Ptychode . Spirorylon. 23) - - glatter Ptychode . Heterozxylon. (29) e. Holzkörper mit Zellfasern und Zellgängen Melitrozylon. Abweichend von Göppert ist H. geneigt die Entstehung der Braun- kohlenlager durch Treibholz zu erklären, denn während die Hölzer in der Kohle ausschliesslich Coniferen sind, diesen ‚auch allermeist die 278 vorkommenden Früchte angehören, finden sich in den begleitenden und zwischengelagerten Schichten Laubholzblätter, den Buchen, Erlen, Rüstern, Ahornen etc, ähnlich. Bei der Fortschaffung im Wasser son- derte sich das Laubholz vom Nadelholz durch die geringere Schwimm- fähigkeit. An Hartig’s Untersuchungen sich anschliessend beschreibt Andrä l. c. 633. ein fossiles Cypressenholz aus der Braunkohle von Bruckdorf bei Halle, dem er wegen der Schönheit, in welcher die Structur un- ter dem Microskop sich zeigt, den Namen Callozylon Hartigi beilegt. Die Diagnose desselben ist: C. stratis concentricis distinetis, cellulis prosenchymatosis leptotichis ad annuli limitem angustioribus pachyti- chis, poris uni-biserialibus amplis approximatis vel subcontiguis ve! sparsis; radiis medullaribus simplieibus crebris e cellulis pluries longi- oribus quam altioribus orthotichis 2-22 superpositis formatis: fibris cel- lulosis singulis-ternatis plerunque solitariis copiosis bis-duodecies al- tioribus quam latioribus ortholichis visis a radiis medullaribus interdum convexiusculis et latitudinem adjacentium cellularum prosenchymatosa- rum aequantibus resinosissimis. Pettko beschreibt eine Art von Tubicaulis aus tertiären Süsswas- serquarz von Schemnitz. Sie schliesst sich im Habitus Tubicaulis ra- mosus Colt. an und ist von Corda’s Tempskya durch 2 Cförmige an- statt 3 Gefässbündel in den Aesten unterschieden. Haidinger Berichte 111. 274. — Das Vorkommen einiger Hölzer als Betulinium tenerum Ung. im Sande in Wien, von Peuce acerosa Ung. u.a. berichtet Hör- nes 1. c. IV. 207. und Unger V. 110, das der Getonia petraeaeformis, Araucarites Sternbergü , Ceanothus ziziphordes im Alpenkohlenschie- fergebilde von Sotyka unweit Cilly. Die Blätter aus der Molasse von Günzburg beschreibt Dunker in Palaeontogr. I. 167. tab, 23. Sie scheinen einer Leguminose, einer Weidenart anzugehören, auch equisetenartige Stengel und eine cyca- deenähnliche Frucht wird erwähnt. Uber eben diese spricht auch Eser in Würtemb. Jahresh. IV. 1848. 261. Die Blätterabdrücke aus dem Schwefelflötze von Swoszowice in Gallizien gehören nach Unger’s Untersuchungen 20 Arten an, von de- nen nur 4 dieser Localität eigenthümlich sind, die übrigen zunächst an die” Wetterau, Bilin, Parschlug u. s. w. erinnern. Die Arten wer- den kurz characterisirt und abgebildet: Tazrites Langsdorfüi Brongn. tab. 15. fig. 1. -— Myrica depordita Ung. fig. 2. — Alnus Kefersteini Ung. fig. 3. — Quwercus lignitum Ung. fig. 4. — Quercus furcinervis Ung. fig. 5. — Quercus grandidentata n. sp. fig. 6. 7.: foliis pedali- bus submembranaceis petiolatis ovato-lanceolatis grosse serrato-denta- tis, nervis secundariis simplicibus parallelis, tertiariis sub augulo recto egredientibus, rete venosum laxum formantibus. — Carpinus macrop- 279 tera Brongn. fig. 8. 9. — Ulmus parvifolia Braun fig. 10, — Laurus Swoszowicana n. sp. fig. 11.: foliis lanceolatis petiolatis integerrimis coriaceis, nervis secundariis simplicibus sparsis e nervo primario sub angulo acuto egredientibus. — Elaoides nov. gen.: folia coriacea in- tegerrima subsessilia nervo medio producto, nervis secundariis nullis. Die Art ist E. Fontanesia tab. 14. fig. 12.: foliis anguste lanceolatis. — Neritinium dubium Ung. fig. 13. — Apocynophyllum lanceolatum Ung. fig. 14; — Diospyros brachysepala Braun fig. 15. — Acerites integerrima Viv. fig. 16. — Ceanothus polymorphus Braun fig, 17,18. — Juglans deformis n. sp. fig. 19.: foliolis ovato-lanceolatis acumina- tis dentato-serratis suhpedicellatis semipedalibus et ultra, nervo prima- rio valido, nervis secundariis erebris subsimplieibus leviter curvatis apice onastomosantibus. — Juglans bilinica n. sp. fig. 20.: foliolis bre- viter petiolatis ovato-oblongis vel ovata-lanceolatis acuminatis basi sub- aequalibus irregulariter serrulatis pinninerviis, nervis secundariis sub- reclis parce ramosis alternantibus. — Ahus Herthae n. sp. fig. 21.: foliis paucijugis vel trifoliatis submembranaceis „ foliolis ovato-acumi- natus vel obovatis apiculatis irregulariter sinuato-dentatis penninerviis, nervis secundariis ramosis in reticulum venarum dissolutis. — Prunus paradisiaca n. sp. fig. 22.: foliis lato-ovatis obtusiuseulis in petiolum attenuatis regulariterque dentato-crenatis penninerviis, nervis secunda- riis ramosis in rete venosum laxum solutis. — Prunus Zeuchneri n.sp. fig. 23.: foliis longe petiolatis ovato-oblongis obtusiusculis 4-5 polli- caribus, erenatis penninerviis, nervis secundariis subsimplieibus paral- lelis. Unger schildert in der Steyermärkischen Zeitschrift IX. Heft 1. die fossile Flora von Parschlug. Wir müssen uns darauf beschränken aus dieser Abhandlung das Verzeichniss der dort vorkommenden Arten wiederzugeben, indem wir überall den Arten des Verf. keine Autorität heisetzen: Fungi. Isoetae. Xylomites maculatus Isoetites Braunii " tuberculatus Granineae. Sphaerites punctiformis Culmities arundinaceus & disciformis Cyperaceae. wurk Cyperites tertiarius Muscites Schimperi "Smilaogge } Smilacites sagittata ‚Equisetaceue, Cupressineae. Equisetum Braunii Widdringtonites Ungeri Endl. Filices. Callitrites Brongniartii Endl. Adiantum venatum Taxodites oeningensis Endl. Pteris Parschlugana e dubius Sternbg. Abietineae. Pinites oceanines „ balsamodes »„ Leuce »„ Goetheana „a füreattıs » hepios ” centrotos Myriceae. Comptonia Ulmifolia n oeningensis Braun ni laciniata Myrica deperdita Betulaceae. Betula Dryadum Brongn. Cupuliferae. Guercus lignitum aspera serra Hamadryadum chlorophylla » Daphnes „ elaena „ Drymeja „ mediterranea „ Zoroastri „ eyelophylla „ Myrtilloides br] Carpinus macroptera Brongn. „ oblonga Ulmaceae. Ulmus quereifolia „ _plurinervia „ zelkovaefolia „ Bronnii „ praelonga parcifolia Braun Celtideae. Celtis Tapeti Balsamifluae. Liquidambar europaeum Braun 5 acerifolium > protensum 280 Calicineae. Populus gigas „ Aeoli „ Jlatior Braun „ ovalis Braun Salix angustissima Braun Laurineae. Daphnogene eynnamomeifolia Oleaceae. Fraxinus primiginia Sapotaceae. Sideroxylon hepios Achras Lycobroma Styraceae. Symplocos dubius Styrax borealis Ericaceae, Rhododendron flos Saturni Azale hysterborea Andromeda glauca Vaceinium vitis Japeti 3 icmadophylium 13 Myrsinites ” chamaedrya Ledum limusphilum Corneae. Cornus ferox Capparideae. Capparis ogygia Acerineae. Acer pseudomonspessulanum „ productum Braun „ Ppseudocampestre „ trilobatum Braun Sapindaceae. Sapindus Pythü Celastrineae. Celastrus europaeus s; cassinefolius 5 cuncifolius Evonyums Latoniae Tlicineae. llex sphenophylla 281 llex stenophylla Pomaceae. „ Pparschlugana Pyrus Theobroma „ ambigua „„ Euphemes „ eyelophylla „ minor Prynos europaeus Crataegus Oreomis Nemophanthes augustifolius Cotoneaster Andromedae Rhamneuae. Rosaceae. Paliurus Favonii Rosa Penelopes Ziziphus tremula Spiraea Zephyri er Protolotus Amygdaleae. Ceanothus subrotundus Braun Prunus paradisiaca r europaeus „ Ewuri Rhamnus aizoon „ theodisca Eh aizoides „ atlantica degener Amygdalus quercula N pygmaeus ” pereger Juglandeae. Papilionaceae. Juglans acuminata Braun Robinia hesperidum “ melaena Gleditzschia podocarpa Braun % quereina Amorpha stiriaca 3 elaenoides . Cytisus Dionysi = hydrophila Bauhinia parschlugana * falcifolia Braun Paseolites orbicularis Anacardiaceae. 34 serrata Rhus caneolata ” physolobium „ nitida 3 securidaca „ triphylla Cassia ambigua „ elaeodendroides „ hyperborea „ zanthoxyloides „ petiolata „ Herthae „„ Memnonia „„ Napaearum Mimoseae. Myrtaceae. Acacia parschlugana Myrtus miocenica Mimosites palaeogaea. Fr. Braun characterisirt 2 noch nicht beschriebene Pflanzen im Jah- resbericht der Gewerbsch. zu Bayreuth für 1848 — 1849. Weltrichia aus der Ordnung der Rafflesiaceen, mit stielloser bauchiger Perigon- röhre, kelch- und glockenförmigem zehnlappigem Saume, dessen Lap- pen am Rande kerbzähnig und einwärts umgeschlagen sind. Innere Blüthentheile und Früchte unbekannt. Die 3 früher benannten Arten von Veitlahm, W. mirabilis, ovata, campanulata sind nur verschiedene Entwickelungszustände derselben Art W. mirabilis. Die Blüthen sind geschlossen, einförmig kuglig, einer welschen Nuss an Grösse gleich, aufgeblüht von Tulpengrösse, bauchig, becherförmig, vollkommen ent- 282 wickelt glockenförmig, der Saum bis zum dritten Theile der ganzen Länge eingeschnitten in 10 zugespitzte Spaltlappen, deren Ränder ker- big gezähnt sind, wenn nicht ursprünglich ganzrandig. Die Substanz ist dick, lederartig. — Aylomites asteriformis lässt B. zweifelhaft, ob es wirklich Epidermalpilze auf den Zamienstämmen sind. Sie bilden 10eckige Formen mit eben so vielen von dem Mittelpuncte zu den Ecken laufenden Radien. Beide Pflanzen sind abgebildet. Ein in den tertiären Ablagerungen der Hardt bei Kreuznach in eine Schwerspathkugel eingeschlossen gefundener Zapfen erinnert nach Göp- pert im Jahrb. 1848.26. an den tertiären Pinites ovoideus und an den lebenden Pinus Pallasiana, aber zeigt noch Charactere, die ihn spe- cifisch von beiden unterscheiden. Berkeley beschreibt einige neue Schimmel aus dem Bernsteine in Ann. magaz. nat. hist. 1348. II. 381. 1) Penicillum curtipes 381. tab. 11: fig. 1.: Candidum, hyphasmate parvo, floceis abbreviatis, ramulis fertilibus diffusis demum divisis, sporis elliptieis. — 2) Brachycladium nov. gen.: Receptaculam stipitiforme, e fibris intricatis constipatum sur- sum attenuatum sive laceratum, ramis brevibus fertilibus simplieibus hie llie sparsis, sporis elliptieis sessilibus vel brevissime pedicellatis. Die einzige Art Br. Thomasinum 382. fig. 2. — 3) Streptothrix spiralis fig. 3.: Floceis omnibus spiraliter convolutis ramosis fasciculatis, sporis elliptieis. Dana bildet in seiner Geology aus den Tertiärschichten von Astoria tab. 21. folgende Pflanzenreste ab: Abies robusta, Lycopodium, Taxa- dium, Smilax und Blätter, Ein Equisetum sulcatum n. sp. von Villeneuve erwähnt Dunal, L’In- stit. 1848. 175. Eine Beschreibung des versteinerten Waldes bei Kairo'nebst Unter- suchungen über das Alter des versteinerten Holzes in der ägyptischen und libyschen Wüste lieferte Newbold in Quartel. journ. geol. IV. 349, Raulin stellt aus Ungers Synopsis die tertiären Pflanzen nach 3 - 4 Altersrubriken zusammen und findet, dass zur Unterscheidung mehrerer gleichzeitiger Floren das Material noch nicht genügend ist, dass aber die vorherrschenden Familien in den 3 aufeinander folgenden Tertiär- perioden zuerst dem tropischen, dann dem subtropischen und zuletzt dem gemässigten Klima entsprechen. Ann. sc. nat. vol.X. 19. Gedruckt bei den Gebr. Unger in Berlin. H. F. Link’s letzte Schrift. Wenige Wochen vor dem Tode des ehrwürdigen Verfassers erschien im Verlage der unterzeichneten Buchhandlung: Die Philosophie der gesunden Vernunft von H. FE, Link, Königl. Geheimen Medicinalrathe etc. Geheftet. Preis 1 Thlr. Den zahlreichen Freunden und Verehrern des so plötzlich dahin geschie- denen trefflichen Mannes wird die obige gehaltvolle Schrift ohne Zweifel eine sehr willkommene „Gabe der Erinnerung‘ sein. Der Inhalt derselben zerfällt in folgende Abschnitte: I. Erhebung des Gedankens zu Gott. — II. Raum, Zeit und Materie. — III. Logik. — IV. Gefühl und Empfindung. — V. Wollen und Freiheit. — VI. Die Idee. — VII. Moral und Religion. — VIII. Recht und Staat. — IX. Natur. Nieolaische Buchhandlung in Berlin. In demselben Verlage ist ferner erschienen: Bericht über die wissenschaftlichen Leistungen im Gebiete der Entomologie während des Jahres 1848. Von Dr. Hermann Schaum, Privatdocenten an der Universität Berlin, Geheftet. Preis 1% Thlr. Bericht über die wissenschaftlichen Leistungen im Gebiete der Entomologie während der Jahre 1838 bis 1847. Von W.F. Erichson. Geheftet. Preis 8% Thlr. (Jeder Jahrgang ist auch einzeln zu haben.) Die im Bernstein befindlichen organischen Reste der Vorwelt, gesammelt in Verbindung mit Mehreren bearbeitet und herausgegeben von Dr. & ©. Berendt. 1sten Bandes iste Abtheilung: Auch unter dem Titel: der Bern- stein und die in ihm befindlichen Pflanzenreste der Vorwelt, bearbeitet von HM. RB. Göppert und & C. Berendt. — Mit 7 lithographirten Tafeln. Gross Folio. Geheftet. Preis 4% Thlr. Ueber Cystideen eingeleitet durch die Entwickelung der Eigenthümlichkeiten von Caryocrinus ornatus, Say. Eine in der Königl. Akademie der Wissenschaften gelesene Abhandlung von Leopold von Buch, Mit 2 Kupfertafeln. Gross Quarto. Geheftet. Preis 25 Sgr. Die Naturwissenschaften als Gegenstand des Unterrichts, des Studiums und der Prüfung, zur Verständigung zwischen Lehrern, Lernenden und Behörden. Von Dr. J. T. ©. Ratzeburg, Professor an der Königl. Preussischen academ, Forst-Lehranstalt ete. etc. Mit Beiträgen von Hampe, Fr. Köhler, Legeler, Lüben, Nördlinger , Phoebus. C. Rammelsberg, Saxesen, F. W. Schneider, Fr. Schulze. Mit Holzschnitten. Geheftet. Preis 2 Thlr, 20 Sgr. Nicolaische Buchhandlung in Berlin. ERNST MAYR LIBRARY Date Due ' ) CHAT RR ARE FU FUN ’ & nannten, Kae Kae ? bi Ei “ armen af GE it UHREN \ Iyir lat BRÜNE Ann Ki (I 1%; : Fur EEE), ir KEINEN at, N KELILTZRET KUHN 763% ihn {it kis ir HS) RINGE ih UHR Il FASIH, IN nn A I Ih) nat u ı are - ee DE N Hi via BErDEHE, MN un N Kal \ FUIIEIRLHLIT) akeler) un SE ‘ ) ul nl, ERREGUNG Han KR " EHEN | | | } \ |