A / . " an A Eva ee © f Pi PR u An ‘4 au. A | A vo@ u. R Pa Bus Mi av i 7 ya “ . He ji Fo ' En u u fl Rp Dr m o 2 ni B v fr 2, br n “ - N { u a. “ iu = ’ zu . . BA; j 12: Ir £ r ud bias i ur & ” aturhistorischen Vereins f} A 2 Gedruckt ‚bei Albr. Volkhart. vım. Bericht des Naturhistorischen Vereins in Augsburg. Veröffentlicht M@nat März 1855. Gedruckt bei Albr. Volkhart. . KR IR, Jahres - Bericht über das Wirken des Naturhistorischen Vereins im Jahre 1854. Vorgetragen in der General-Versammlung am 4. März 1855 von dem Sekretär J. Fr. Gaflisch. „Concordia res parvae crescunt!“ Mit diesem Wahlspruche schloss unser Vorstand Herr Dr. Körber den Vortrag, mit welchem er die erste General- Versammlung unseres Vereines eröffnete. Ein sprechender Beweis für die Wahr- heit des alten Spruches liegt uns vor Augen. Durch einmüthiges Zusammen- wirken ist aus dem kleinen, unscheinbaren Anfange eine Schöpfung hervorgegangen, von der wir ohne Rühmen sagen können, dass sie der Stadt zur Zierde gereicht. Wie viel aber auch die opferfreudige Thätigkeit einzelner Mitglieder zur Förderung des Unternehmens beigetragen hat: so müssen wir uns doch heute, beim Anblick der herrlichen Räume, welche nun dem Vereine zur Disposition gestellt sind, vor Allem für die wohlwollende Unterstützung zum Danke aufge- fordert fühlen, welche der Hohe Magistrat dem Vereine von seinem ersten Entstehen an bis auf den heutigen Tag zu Theil werden liess. Bei seiner Grün- dung hätte der Verein gewiss mit grossen Hindernissen und Schwierigkeiten zu kämpfen gehabt, ja, das Unternehmen wäre vielleicht gänzlich gescheitert, wenn nicht schon damals die Väter unsrer Stadt zur Aufstellung einer naturhistorischen Sammlung einen Saal auf dem Metzgerhause angewiesen hätten. Bei wachsenden Bedürfnisse wurde von demselben ein zweiter, an den erstern anstossender Saal eingeräumt. Aber den glänzendsten Beweis von der Munifizenz unserer städti- schen Behörde erhielten wir im Laufe des verflossenen Jahres, und durch ihn wurde der Verein in eine Lage versetzt, welche voraussichtlich für seine fernere Entwicklung vom günstigsten Einflusse sein wird. Schon in dem Berichte pro 1853 konnten wir die erfreuliche Kunde mit- theilen, dass der Magistrat der Stadt das Gebäude des ehemaligen Armenkinder- hauses angekauft, und zur Aufnahme der Sammlungen des Historischen, sowie des Naturhistorischen Vereins und einer Gewerbshalle bestimmt habe. Die Räumlichkeiten dieses grossen Gebäudes sind nun auf das Zweckmässigste hergestellt und der ganze zweite Stock des Vorderhauses, sowie der südlichen Abseite ist dem Vereine zur Aufstellung seiner Sammlungen übergeben. 1# 4 Im August vorigen Jahres wurde mit der Uebersiedlung der Vereins -Samm- lungen begonnen und im November war dieselbe soweit vollendet, dass die neuen Räume für den Besuch der Mitglieder eröffnet werden konnten. Der Ausschuss glaubte hiezu keinen passenderen Tag wählen zu können, als den 28. November 185%, das Geburtsfest Seiner Majestät des Königs Maximilian, durch Allerhöchstdessen Fürsorge die Pflege der Naturwissenschaften in unserm Bayern einen neuen freudigen Aufschwung genommen hat. Dieser Tag wurde daher für uns doppelt bedeutsam, indem er, eine neue Epoche in unserm Vereins- leben begründend, unsre Hoffnungen für dessen ferneres Gedeihen mit der erhe- benden Aussicht verknüpfte, in unserm Vaterlande naturhistorische Studien zu immer grösserer Verbreitung und Anerkennung gelangen zu sehen. Da mit der Wiedereröffnung des Vereins der Gründungstag desselben nahe zusammmen fiel; so beschlossen die Mitglieder jener Abendgesellschaft, aus deren Schoos der Verein hervorgegangen war, die Erinnerung an diesen Tag in geselligem Kreise zu begehen. Der Abend des 16. Dezembers versammelte die kleine Anzahl jener Mitglieder, welche an der Gründung des Vereins oder später an dessen Weiterbildung thätigen Antheil genommen hatten, im Gasthofe zum Eisenhut bei einem einfachen Abendessen. Bei dieser Gelegenheit bot die Erinnerung an das Embryoleben des Vereins reichlichen Stoff zu den heitersten Vergleichen zwischen Sonst und Jetzt. — Möge die Hochverehrte Versammlung gestatten, dass ich, an diese Erinnerungen anknüpfend, einen kurzen Rückblick auf das Entstehen und die Entfaltung des Vereines vorlege. Am 16. Dezember 1845, also vor nunmehr neun Jahren sass eine Gesell- schaft von neun Personen *) an einem Ecktische des Gastzimmers im „Prinz Carl“ in traulichem Gespräch beisammen. Schüchtern wagte ich es hier, den Anwesenden einen Vorschlag zu machen, dessen Inhalt schon so oft der Gegen- stand lebhafter Erörterung zwischen mir und dem sel. Dumler gewesen war, den Vorschlag nehmlich, gemeischaftlich eine Sammlung der Naturprodukte unsrer Umge- bung anzulegen. Nach kurzem Hin- und Herreden legte unser Freund Bischoff einen Groschen auf den Tisch und forderte in seiner entschiedenen Weise die Anwesenden auf, zur Erreichung des angedeuteten Zweckes wöchentlich einen Groschen zusammenzulegen. Der Vorschlag wurde mit Akklamation an- genommen. Auf diese Weise hatte die Wirksamkeit des Vereines begonnen. Im Laufe eines Jahres war der Ertrag der wöchentlichen Sammlungen zu einem *) Es waren die Herren Bacher, Bischoff, Dietz, Leu, Grandauer, Professor Petry, Schenkenhofer sen. und Gaflisch, welchen sich bald darauf die Herren Dr. Körber, Holwegg, Schenkenhofer jun., Baron v. Welden, Zolleis, Prinz, Weiss, Deschler, Bartholme und Dr. v. Weidenbach anschlossen. be) kleinen Kapital herangewachsen und es wurde nun zur förnlichen Con- stituirung geschritten. Ein Ausschuss wurde gewählt *) und die von Herrn Professor Petry entworfenen Statuten von den Mitgliedern am 22. Dezember 1846 berathen und angenommen und dann der königl. Regierung zur Genehmigung vorgelegt. Nachdem diese am 15. September 1847 erfolgt war, wurden Mitglieder geworben und mit der Aufstellung von Sammlungen in dem von dem Magistrate ein- geräumten Saale auf dem Metzgerhause begonnen. Dazu waren freilich die Kräfte noch ziemlich gering. Aber Eifer und guter Wille brachten doch Etwas zu Stande. Mit Vergnügen erinnern wir uns noch der Zeiten, wo unser Vorstand Herr Dr. Körber an den Gesellschafts- Abenden mit der Pelzmütze die Runde machte, um milde Beiträge als ausserordentliche Beisteuer zur entsprechenden Herrichtung unseres Lokales einzusammeln. So konnten wir denn, als am 23. Januar 1848 in demselben die erste General- Versammlung gehalten wurde, mit stolzer Freude auf einen Stand von fünfzig Mitgliedern und auf zwei Kästchen hinweisen, die ein Herbarium, einige Schubladen mit Insekten und eine kleine Sammlung von Vögeln und Amphibien enthielten. Es ist nicht zu verkennen, dass die bald darauf eingetretenen politisch auf- geregten Zeiten der Entwicklung des Vereines nicht sehr förderlich waren. Eine vergleichende Zusammenstellung der Jahresberichte pro 1848, 1849, 1850 mit dem ersten pro 1845 — 47, sowie mit den darauffolgenden, lässt dieses deutlich erkennen. Dennoch hatte sich der Verein in Beziehung auf den Stand der Mit- glieder, sowie auf den Stand der Sammlungen von Jahr zu Jahr einer stetigen Zunahme zu erfreuen. Ueberdiess verging kaum ein Jahr, das nicht irgend ein erfreuliches Ereigniss brachte. So wurde uns das Jahr 1848 dadurch wichtig, dass die Herren Braun, Leu, Weiss und Professor Wucherer in den Aus- schuss traten. Es wäre sehr überflüssig, hier auseinander zu setzen, was der Verein durch die thätige Theilnahme dieser Herren gewonnen hat. Sammlungen und Jahresberichte geben davon hinreichend Zeugniss. Im folgenden Jahre bekam die ornithologische Sammlung einen beträchtlichen Zuwachs und die sonntäglichen Zusammenkünfte erfreuten sich einer steigenden Theilnahme. Das Jahr 1850 brachte uns die Gründung der oryktognostischen Sammlung, sowie eine rasche Zunahme der Mitgliederzahl. Im Jahre 1851 wurde durch die Erwerbung eines grossen Sauriers, nebst einer grossen Anzahl anderer Petrefakten der Grund zur geologischen Sammlung gelegt und von Herm Grandauer die erste Parthie seiner mit Recht bewunderten Fischpräparate geliefert. Besonders bedeutungsvoll für den Verein war das Jahr 1852. Zunächst brachte es eine höchst erwünschte Vermehrung *) Er bestand Anfangs nur aus vier Personen: Dr. Körber, Professor Petry, Bicchoff und Caflisch. 6 —2._. der Arbeitskräfte. Herr Otto Forsterhatte die Güte die Mineraliensammlung unter seine Aufsicht zu nehmen, Herr Roger übernahm das Ordnen des allgemeinen Herbar’s, Herr Lehrer Greiff die Beaufsichtigung der Bibliothek und Herr Witz nahm sich der Conchylien- Sammlung an, welche durch den Ankauf der Fag- geroth’schen Sammlung plötzlich zu einer bedeutenden Ausdehnung gelangt war. Eine grosse Anzahl eingesandter Geschenke gab Stoll zu mehreren interes- santen Ausstellungen. Den grössten Genuss gewährte aber den Mitgliedern eine durch die Bemühungen des Herrn O. Forster zu Stande gebrachte Blumenaus- stellung. Die grossen Erwerbungen des Jahres 1853 sind uns Allen noch zu frisch in der Erinnerung, als dass sie der Erwähnung bedürften. Ich habe hier zunächst die äussere Seite in der Entwicklung des Vereins- lebens in kurzen Umrissen darzustellen versucht. Eine andere Seite desselben ist, wenn auch zur Zeit noch wenig hervortretend, doch nicht ganz unbeachtet geblieben, ich meine die Theilnahme des Vereins an der Lösung wissenschalt- licher Aufgaben. Wenn auch nicht zu läugnen ist, dass die Fortschritte der Wissenschaften im Allgemeinen vorzugsweise durch die genialen Leistungen ein- zelner Grössen bedingt sind: so muss doch andrerseits zugegeben werden, dass namentlich in den naturhistorischen Disciplinen, Vereine durch Sammlung des zu bewältigenden, immensen Stoffes, sowie durch Anregung zur Bearbeitung desselben Vieles bewirken können. Bei der Gründung unseres Naturhistorischen Vereines war es der ausge- sprochene Zweck desselben, die Umgebung Augsburgs in naturhistorischer Bezie- hung möglichst allseitig zu durchforschen und die gewonnenen Erfahrungen durch die Jahresberichte mitzutheilen. Dieser Tendenz wurde durch die Herausgabe der „Uebersicht der Flora von Augsburg“, sowie durch die Abhandlungen und Notizen entsprochen, welche in den früheren Berichten von den Herren C. Röthe, Grandauer und Roger mitgetheilt wurden. Nachdem in der Sitzung vom 6. April 1852 der Beschluss gefasst war, die naturhistorischen Verhältnisse des ganzen Regierungsbezirkes von Schwaben und Neuburg zum Gegenstand der Forschungen des Vereins zu machen und. damit der Wirksamkeit desselben ein höheres Ziel zu stecken, setzten wir uns mit den auswärtigen, im Kreise domizilirenden Naturforschern in Verbindung und baten um geeignete Mittheilungen. In unserm VI. Berichte ‘konnten wir bereits drei, von den Herren Friedr. Dobel, Präceptor Holzbauer und Bezirksgeometer Stark eingesandte Abhandlungen veröffentlichen. Es ist gegründete Hoffnung, dass solche Mittheilungen sich mit der Zeit | mehren, und dazu dienen werden, über die Naturverhältnisse unseres Kreises immer mehr Licht zu verbreiten. 7 Ueber die Erlebnisse und Bestrebungen unseres Vereins im verflossenen Jahre habe ich nur noch einige Worte hinzuzufügen. Die Zahl der Mitglieder hat auch diesesmal einen bedeutenden Zuwachs er- halten, Leider hat aber die Seuche, die unsere Stadt verheerte, auch unter unserit Mitgliedern manches Opfer gefordert. Besonders schmerzlich betroflen waren wir durch den allzufrühen Tod des thätigen Ausschussmitgliedes Herrn Schenken- hofer, dem wir in Nachstehendem einige Zeilen der Erinnerung gewidmet haben, sowie durch das Hinscheiden des hochwürdigen Herrn Domkapitular Franz von Paula Baader, der stets so viel reges Interesse für das Gedeihen des Vereins an den Tag gelegt hatte, und dessen botanische Sammlungen einer mündlich ausgesprochenen, letztwilligen Verfügung gemäss dem Vereine zufielen, Das Andenken an den liebenswürdigen und hochverehrten Greis wird dadurch in unserm Kreise stets erhalten bleiben. Auch der wackere Senior unseres Vereins, der ehemalige Kupferschmiedmeister Herr Faggeroth ist in diesem Jahre zur Ruhe gegangen. Kindliche Liebe zur Beschäftigung mit der Natur gewährten ihm stets in seinen Erholungsstunden die schönsten und reinsten Freuden und erheiterte ihm noch den späten Lebensabend. Als rüsliger Achtziger durchwanderte er noch mit Schöpfer, Stock und Regenschirm bewaflnet die Gegend in weitem Umkreise, um die Fundstätten seiner missachteten, unscheinbaren Lieblinge, der Mollusken, aufzusuchen. Was er in seinem langen Leben mit grossem Fleiss und manchen Opfern erworben und gesammelt hatte, ist nun in dem Besitz des Vereins vor Verschleuderung bewahrt, und wird hier stets das rühmlichste Zeugniss für die Thätigkeit des schlichten und anspruchlosen Bürgers ablegen. Da die Uebersiedlung der Vereins - Sammlungen gerade in die traurige Cholera- Epoche fiel: so war es dem Ausschusse unmöglich eine General- Versammlung zu berufen, um die Genehmigung derselben für die durch die neue Aufstellung und Einrichtung der Sammlungen nothwendig erwachsenden Kosten nachzusuchen. Wir hoffen die Hochverehrte Versammlung werde dieses durch die Noth gebotene Verfahren entschuldigen und die verausgabten Summen nachträglich genehmigen. Wohl kaum befremden wird es, wenn in dem verflossenen Jahre die Aus- gaben die Einnahmen beträchtlich überstiegen. Ein Blick auf die neuen Ein- richtungen wird diess erklärlich machen. Uebrigens entziffern sich durch eine Unterstützung von 300 fl, welche der Landrath von Schwaben und Neu- burg unserm Vereine pro 185455 angedeihen liess, die voraussichtlichen Einnahmen auf circa 1000 f., so dass schon in diesem Jahre die Abzahlung eines grossen Theiles der Passiva möglich sein dürfte, der Rest aber in wenigen Jahren getilgt werden kann. Bemerkt muss noch werden, dass der grösste Theil der Passiva aus unverzinslichen Vorschüssen einiger Ausschussmitglieder besteht. 8 In Betreil der dem Verein zugellossenen reichlichen Geschenke, verweise ich auf die betreifende Beilage. Nicht unerwähnt kann ich jedoch hier die grosse Liberalität lassen, mit welcher die k. k. geologische Reichsanstalt in Wien unserm Vereine nicht nur auf das Zuvorkommenste ihre inhaltreichen werthvollen Jahrbücher im Austausche gegen unsre Berichte überliess, sondern auch noch unsre Sammlungen durch eine äusserst reichhaltige und schöne Suite von Tertiär -Petrefakten des Wiener Beckens bereicherte. Ich schliesse mit dem Wunsche, dass es uns gelingen möge, unter den Einwohnern Augsburgs , sowie des ganzen Regierungsbezirkes dem Verein immer mehr Gönner und Freunde zu gewinnen und dadurch den Kreis seiner Wirk- samkeit immer mehr zu erweitern. Beilage 1. verzerchnıss der im Jahre 1854 aufgenommenen Mitglieder. I. Ehrenmitglieder. Herr Dr. Mousson, Albert, Professor der Universität Zürich. II. Correspondirende Mitglieder. Herr Dr. Roger, Jul., Herzogl. Ratibor’scher Hofrath. „ Pruner, Joseph, Kaufmann in Ingolstadt. „ Rebay, Franz, Kaufmann in Günzburg a. D. „» Leybold, Friedr., Naturforscher. III. Ordentliche Mitglieder. Herr Abbt, Karl, Spezereihändler. Herr Dr. Hoffmann, prakt. Arzt. „ von Bauer, Pharmazeut. „ von Höslin, Carl, Prokuraträger. » Beck, G. Ph., Schreinermeister. „ von Höslin, Emil, Kaufmann. „ Braun, Adam, Conditor. „ von Höslin, Oskar, Kaufmann. „»„ Braun, Paul, Kaufmann. „»„ P. Bunk, königl. Professor. » PDingler, Julius, Fabrikant. „ Hug, F. A., Kaufmann. „ Keller, Carl, Kaufmann. „ Kühny, Friedr., Goldschläger. » DPrentwett, Graveur. „ Lenze, Andreas, Stadtvikar. „ Eigner, Conservator der königl. „ Massotti, Rich., Fabrikant. Gemäldegallerie. „ Merker, Maler. »„ Frauendorfer, L., Kaufmann. Michel, Simon, Weinhändler. „ Geiger, Mart., Spezereihändler. Frau von Mo s ham, Josephine. „ Greiff, B., königl. Professor. Herr von Raiser, k. Regierungsrath. „ von Hermann, Ulysses, Frhr. „ Reichenb ach, Herrmann, CGon- k. Kammerjunker. troleur. Herr Dr. Reisinger, Hofrath. Herr Dr. Stadler, Joh. Ev., Domkapit. „ Rühle, Konr., Hufschmiedmeister. „» Frhr. von Stengel, k. Bauinsp. „»„ Schauer, Jul., Materialist. „» Stocker, Anton, Tressenfabrikant. „ Frhr. von Schäzler, Wilhelm. | Frau von Weidenbach, Marie. Fräulein Schmidt, Julie, Herr Wetzel, Glasermeister. IV. Ausserordentliche Mitglieder. Herr P. Berchtold, Carl, königl. Professor. „ von Gässler, königl. Rentbeamte in Friedberg. Frau Hasel, Wittwe. Herr Jehle, Mich., Lehrer. „ Rehm, Julius, Apotheker in Memmingen. Fräulein Rugendas, Luise. Herr P. Zillober, königl. Professor. Ausgetreten sind die Herren: Pfaff, Weinwirth und Pilon, Buchhändler. Wegen Veränderung des Wohnortes traten aus, die Herren: Joseph Kölbl; Meyer, Ingenieur; Dr. Geiss, prakt. Arzt und Fräulein Kienlein. Mit Tod abgegangen sind die Herren: Faggeroth, ehemaliger Kupferschmied- meister; Ludwig, Kassier; Wiedemann, Kalfetier;, Singer, Herrschaftsjäger ; Lutz, Privatier; Drobisch, Kapellmeister, Dr. Guggemos; Dietz, Techniker; Franz von Paula Baader, Domkapitular; Dr. Widenmann, Redakteur; Brauneg- ger, Bierbräuer; Sprösser, Lederhändler; Ernst Forster, Generalmajor ; Simon Michel, Weinhändler. Beilage Il. Verzeichniss der im. Jahre 1854 eingesandten Geschenke. A. Zu den zoologischen Sammlungen. Herr Bischoff übergab eine Parthie Hymenopteren, Dipteren und Neuropteren. Herr Böllath: einen Thurmfalken und einen Kanarienbastard. Herr Brehm, L., in Thüringen: Passer pelronia, Steinsperling und Linaria leuconolos, Birkenzeisig, Subspecies. Herr Braun, Aug.: Viverra cibelta, Zibetthier aus Ostindien. Herr Forster, Fabrikant: Haliaetos albicilla Q , Seeadler, Larus fuscus juv., Heringsmöve. Herr Dr. Förg, königl. Universitätsprofessor : vierundzwanzig Carlons, Abbil- _ dungen für vergleichende Anatomie. Herr Firnhaber: Ciconia nigra, schwarzer Storch, jung. Herr Freyinger, Kaufmann: Picus major 5‘, Buntspecht. Herr Freyinger, Jäger: einen Haussperling, isabellgelb. Varietät. 2 “ 10 Herr Freyer, Kassier, unterzog sich der Mühe die Schmelterlingssammlung ganz veu zu ordnen und vermehrte sie durch sehr zahlreiche und werthvolle Beiträge. Herr Feigel in Füssen übersandte: Accentor alpinus, Alpenbraunelle, Pyrrho- corar alpinus, Alpenkrähe. Herr Fürst Fugger, Durchlaucht, übergab: Mergus castor &', Gänsesäger. Herr Glogger, Kaufmann: eine holländische Brieftaube. Herr Dr. Gemminger in München: Falco peregrinus Q@ Juv., Wanderfalk. Herr Grandauer: das Nest der Schwanzmeise , einen Fisch und mehrere Fischegel. Die Herren Grandauer, Bischof, Roger lieferten Beiträge zur Raupen- Sammlung. Herr Geneve, Simon, übergab: Museicapa albicollis f ad., Halsbandfliegen- fänger. Herr Gossenz, W.,: Eier der griechischen Schildkröte. Herr Holl, Kassier: eine Eschenzikade und deren Puppengehäuse. Herr Jäckel, Pfarrer: Plecofus aurilus, langöhrige Fledermaus, Vesperus pipisirellus, Zwergfledermaus, Synolus barbaslellus, Mopslledermaus, Gallinula pusilla, Zwergrohrhuhn, dann Eier vom Teichhuhn, vom Kiebitz, von der schwarzen Seeschwalbe und von dem Zwergtaucher. Herr Keller, Spengler: circa zwölf Vögel, wobei Oriolus galbula $' ad. Pirol, Anthus aqualicus fÖ’Q, Wasserpiper, Muscicapa grisola ©’, grauer Fliegen- fänger etc. Herr Köfferle, Apotheker: Spulwürmer und Fadenwürmer. Herr Dr. Körber: Perdix cinereaQ, Rebhuhn. Herr Käs in Haunstetten:: ein Alpenmurmelthier. Herr von Kolb, Gand. Jur.: mehrere Vogeleier. Herr Korhammer: Regulus omnicolor, schönes Goldhähnchen aus Peru. Herr Lutz Kafetier: einen Strupphahn. Herr Leu, Joh.: Mustela erminea, grosses Wiesel in verschiedenen Kleidern. Cladobates ferruginea, Desm. Kletterspitzmaus aus Indien, Arclomys marmolta, Alpenmurmelthier, Spermophilus eitillus, Zieselmaus, circa achtundzwanzig Vögel, darunter: Falco peregrinus &', Wanderfalk, Falco aesalon 5’, Mirlfalk, Ulula aluco, Waldkauz im Nestkleide, Hirundo riparia &', Uferschwalbe, Salicaria locustella 5", Heuschreckensänger, Phasianus colchicus, junger Fasan, weisse Va- rietät, Glareola pratineola, Brachschwalbe, Oedicnemus crepilans, jung. Triel etc. Ein Nest der Beutelmeise, mehrere Schädel von Säugihieren und Vögeln, Reh- geweihe, eine Sammlung Vogeleier, in circa 120 Arten, mehrere Amphibien aus Nordafrika. Herr von der Mühle, Graf: Colymbus arclicus ö’, Polartaucher. Herr Michel, Frarz: Lepus variabilis, Alpenhase, Podiceps cristatus, Hau- bentaucher. Herr Müller, Professor: ein paar Gemshörner. Herr März, Kafetier: Lepws variabilis, Alpenhase, Lucioperca sandra Cuv., Schill. tl Herr Rebay in Günzburg: Falco rufipes /' und 2, Rothfussfalke, Astur nisus Q, Sperber , alt und im Flaumkleid, Buteo vulgaris, Mäusebussart, alt und jung, Picus major, Buntspecht, alt und jung, Ardea slellaris 5", Rohrdommel, Ardea minuta Q, kleine Rohrdrommel, Gallinula chloropus, Teichhuhn, jung, Podiceps cornutus Q, gehörnter Steissfuss, jung, Mergus castor ', Gänsesäger, ein grosses Wiesel und eine Wasserratte. Herr Reber, Ingenieur: ein grosses Wespennest. Herr Recknagel: einen Thurmfalken, eine junge Wachtel, drei bengalische Finken, Fringilla bengalus et astrild, eine rostrothe Pfuhlschnepfe, Limosa rufa Q. Herr Dr. Stadler, Domkapitular: einen Haushahn und einen Gänsesäger 5‘, Herr Scheitle, Pfarrer: Lanius ezcubilor, grauer Würger, alt und jung, Circus cyaneusQ, Kornweihe, Cuculus canorus, Kukuk, jung, Columba turtur Q, Turteltaube, Anas clangula 5', Schellente, einen jungen Fuchs etc. Herr Scheitle, Feldwebel: Bufeo lagopus 5’, in verschiedenem Alter. Herr Schenkenhofer gab eine Anzahl Wanzen und Zweiflügler etc. Herr von Stetten, Ernst : Strix brachyotus 5’ adult., Sumpfohreule. Herr Stark, Bezirksgeometer: Accenlor alpinus, juv., Alpenbraunelle, Ulula aluco 5’, Waldkauz. Herr Schulze, Forstmeister: Anas marila 5, Bergente, Anas clanyula Q, Schellente. Herr Tischer, Jos.: Lestris pomarina juv., mittlere Raubmöve. Herr Walser, Dr.: verschiedene Eingeweide-Würmer, Tritone etc. B. Zu den botanischen Sammlungen. Herr Becker, Otto, übersandte: 50 Spec. Phanerogamen aus Dalmatien, Kroatien etc. Herr Büchele, Joh.: eine Parthie Pflanzen aus der Umgebung von Mem- mingen. Herr Leybold: circa 400 Arten Pflanzen aus Süd - Tyrol. Herr Heymann: eine Parthie Alpenpflanzen von den Radstadter Tauern. Herr Senoner, Adolph, in Wien: 150 Spec. Phanerogamen aus Savoyen und 75 Spec. Cryptogamen aus Ungarn. Herr P. Rauch, k. Rektor: 72 Spec. Phanerogamen und 116 Spec. Flechten aus den Tyroler Alpen. Herr Caflisch: eine Parthie Pflanzen aus dem Algäu. Zu dem Tauschherbar lieferten Beitrage die Herren: Jos. Büchele, Roger und Gaflisch, und es wurden damit von dem botanischen Tauschverein in Wien circa 140 Spec. erworben. C. Zu den mineralogischen und geologischen Sammlungen. Herr Bischoff, J. G., Lehrer, übergab: ein Stück Braunkohle mit einge- schlossenen Fichtenzapfen. Pr... Herr Braun, Franz: fünfzehn Versteinerungen aus dem Jura bei Neuburg an der Donau. Herr Dietrich, Kabinetsdiener an der k. bayer. Akademie: eine Sammlung Nummuliten. Herr Ehbaur: eine Platte Ammoniten - Marmor. Herr Forster, Otto: ein Prachtexemplar Eisenblüthe aus Steyermark. Herr Frischman, Conservator in Eichstädt: Gypsabdrücke von Acrosaurus Frischmani, Athrotazites Frischmani. Die k. k. geologische Reichsanstalt in Wien übersandte eine beinahe vollständige Sammlung von Tertiär- Petrefakten des Wiener Beckens in vielen und ausgezeichnet schönen Exemplaren. Herr Greiff, Ludwig, übergab: eine Suite von Marmor-Proben aus Böhmen. Herr Holzbauer, Präceptor, der unermüdliche Förderer unserer Vereins- zwecke: zwanzig Versteinerungen des Süsswasserkalkes von Zwiefalten, einen fast zwei Fuss langen Belemniten vom Ipf und einen riesigen Spongiten, einen Wirbel von Tkaumalosaurus ooliticus (das einzige bis jetzt am Ipf gefundene Exemplar), Belemnites grandis mit Astraea Crista galli und einer seltenen Gryphaea calceola, Bel. quinquesulcalus mit einer seltenen Scopula lumbricalis; eine seltene Species Fucoides aus dem braunen Jura ge (Macroceph. Letten, grobkörniger brauner Oolith.) Herr von Höslin, Eduard: versteinertes Holz aus der Gegend von Lui- sensruh. Herr von Kolb, Cand, jur.: mit Kalksinter inkrustirte Fichtenzapfen , Eicheln etc. aus der Gegend von Öttobeuren ; ein sehr schönes Stück versteinertes Holz. Herr Pruner, Jos., in Ingolstadt: eine Auswahl der schönsten Petrefakten, die sich in nächster Umgebung dieser Stadt finden. — Wir können bei dieser Gelegenheit nicht umhin dem genannten Naturfreunde für die Bereitwilligkeit, unserm Herın Braun das Schönste aus seiner Sammlung auszulesen,. unsern besondern Dank auszudrücken. Herr von Raiser, Regierungsrath: ‚über hundert Handstücke, welche die geognostischen Vorkommnisse der Umgebung von Aschaffenburg veraugenscheinlichen, nebst einer geognostischen Karte, auf welche sich diese Funde beziehen. Na- mentlich dankenswerth aber ist das Geschenk eines schön erhaltenen Backenzahnes von Elephas primigenius. Herr Schenkenhofer: Thoneisensteine, mit eingeschlossenen Kalkspath- krystallen aus der Nähe von Dinkelscherben. Herr Seethaler: zwei Modelle, den Schliff eines sehr interessanten Dia- manten zeigend. Herr Soratroy, C.: verschiedene Salzstufen vom Dürenberg bei Salzburg. Herr Thenn, Ingenieur: mehrere Versteinerungen aus der Formation des weissen Jura der Umgegend von Harburg. Herr von Weidenbach, Dr.: zwei Sendungen Versteinerungen, die sich in den Schieferplatten der Umgebung von Jachenhausen, Landgr. Tiedenburg finden. Herr Wetzler, August, Apotheker in Günzburg an der Donau: Asiraea caryophylioides und gracilis, Anthophyllum obconicum, Lithodendrum plicatum, dicholomum und tricholomum, Terebratula insignis, T. trigonella, Pecten sub- spinosus, Echinus perlatus, Goniomya marginata, Cidarites marginatus, Expla- 13 naria alveolaris, Pecten cingulatus, Hemicidaris cerenularis. Sämmtlich aus der Gegend von Günzburg an der Donau. D. Zur Bibliothek. Beiträge zur Paläontologie von G. C. Giebel. Ein Heft mit drei Kupfer- tafeln, ferner: Uber das Klima in München, eine Festrede von A. Kuhn. Ge- schenke des Herrn Dr. Besnard, k. Bat.- Arzt in München. Horius Aystellensis, sive diligens et accurala omnium planlarum, florum, slirpium ex varüs orbis terrae parlibus, singulari studio colleclarum, quae in celeberrimis viridarüs arcem episcopalem ibidem cingentibus olim conspiciebantur delinealio, Curis reverendissimi et celsissimi episcopi ac S..R. J. principis Joannis Antonii I. 1713. DreiBände in gr. fol. mit vielen Kupfern. Geschenk des Herrn Dr. du Val von hier. Oesterreichisches botan. Wochenblatt Illr. Jahrgang von Dr. Alex. Skofitz. 1 Heft. Geschenk des Herausgebers. Ueber die Reptilien und Säugethiere der verschiedenen Zeiten der Erde. Zwei Reden von Hermann von Meyer. Geschenk von Herrn Leu. Die Mineralien Bayerns nach ihren Fundstädten. Eine topogr. Skizze von Dr. A. F. Besnard. Geschenk des Verfassers. Die Gehirn - Atrophie der Erwachsenen. Eine Skizze von Dr. A. Erlen- meyer. Geschenk vom Verfasser. Von demselben: Die Verhandlungen der deutschen Gesellschaft für Psychiatrie etc. Centralblatt des landwirthschaftlichen Vereins in Bayern, Jahrgang Nr. 43. Geschenk von Herrn Buchhändler Kremer hier. Das Ausland. Eine Wochenschrift. Jahrgang 1853. 2 Bde. Geschenk von mehreren Vereinsmitgliedern. Uebersicht. der Resultate mineralog. Forschungen in den Jahren 1844 bis 1852 von Dr. G. A. Kenngott; Mineralog. Notizen 1 bis 8 Heft von Dr. Kenn- gott; Beiträge zur. Bestimmung einiger Mineralien von Dr. G. A. Kenngott; Ueber die Gemengtheile eines Granits aus der Nähe von Pressburg von Dr. G. A. Kenngott.. Geschenke des Herrn Otto Forster. Monographie der Hieracien von Dr. Sendtner in München. (Sechs Blätter der gelehrten Anzeigen der k. bayer. Akademie d. W. Nr. 22 bis 27.) Geschenk vom Verfasser. Die Vegetations - Verhältnisse Südbayerns nach den Grundsätzen der Pflanzen- geographie und mit Bezugnahme auf Landeskultur, geschildert von Otto.Sendtner. München 1854. Geschenk des Verfassers. Scilla, Aug. Dr., De corporibus marinis. Rom 1752.;. Entomologia car- niolica, von Dr. J. A. Scopolus. ‚Vindobonae 1763.; Verzeichniss der Käfer um den Ursprung der Donau, des Nekars und Bodensees. Geschenke von Herrn Buchhändler Himmer. Mousson, Alb., Die Gletscher der Jetztzeit. Zürich 185%.; Mousson, Alb., Ueber die Whewell’schen und Quetelet'sschen Streifen; An die Zürcherische Jugend auf das Jahr 1850. Geschenke des Verfassers. Jos. Schlosser, Dr. u. L. v., Vucotinovic, Geognost. botan. Reisebericht über das kroatische Küstenland. Drei Blätter. Geschenk von Hrn. Adolph Senoner. Braun, Dr., C. F. W., Beiträge zur Urgeschichte der Pflanzen. Bayreuth 185%. Geschenk von Herrn Rektor Weber in Memmingen. 14 Von Vereinen und gelehrten Gesellschaften wurden eingesandt: Jahrbücher der k. k. geologischen Reichs- Anstalt, 1. bis 5. Jahrgang. Wien 1851 bis 185%. Verhandlungen des zoologisch-botanischen Vereins in Wien, är Bd., nebst den Abhandlungen desselben Vereins, mit 1’ Kupfertaleln. Wien 185%, Verhandlungen des natuchistorischen Vereins der preussischen Rhein- lande und Westphalens. 4ir Jahrgang 15 bis 45 Heft. Bonn 1854. Ueber das Bestehen und Wirken des naturhistorischen Vereins in Bamberg. Zweiter Bericht. Bamberg 185%. Jahresbericht der Wetterauischen Gesellschaft für Natur- und Heil- kunde Jahresbericht des historischen Vereins von Schwaben und Neuburg. 19r und 20r Jahrgang. Augsburg 185%. Jahresbericht des historischen Vereins von Mittelfranken. Ansbach 1854. Korrespondenzblatt des zoologisch - mineralogischen Vereins in Regensburg pro 1854. Beilage II. Rechnungs - Bericht, abgeschlossen Ende December 1851. Einnahmen. Erhobene Beiträge der Mitglieder fürs ganze Jahr . . . fl. 651. 29 kr. Ausgaben. Für Regie . fl.. 271. 20 kr. „ Mineralogie . fl. 123. 17 kr. „ Zoologie . fl, "135. ...4 Kr, „ Botanik - fl. 38. 26 kr. „ Conchyliologie . fl. .52.,.39 kr. „ Geologie . . fl. 92. — kr. „» Bibliothek fl. 14 5% kr. » Mobilien, die in Folge des Umzugs theils neu angeschafft, theils alte verändert werden mussten 3,19 1907-38 Fkr: „» Ankauf und Präparation verschiedener Gegenstände . fl. 280. 50 kr. „» Ankauf einer Sammlung Seefische fl. 148. 8 kr. „ Restzahlung der angekauften von en schen Mineral.- Sammlung ; fll. 525. — kr. Besoldung des Custos für ein hard Tan vom 1. Juli bis Ende December . . . . 2.2.2... MM 50. — ke fl. 2651. 13 kr. Abschluss. Ausgaben fl. 2651. 13 kr. Einnahmen il. 116514 4 29Ner Passiv-Rest . fl. 1999. 4% kr. Bericht über die Vögel des Regierungs-Bezirkes Schwaben und Neuburg. Von J. Fr. Leu. Es ist mir nicht bekannt, dass sich Jemand damit befasst hätte, über die in Augsburgs Umgebung vorkommenden Vögel Notizen zu sammeln. Da es aber doch manchem Freunde der Natur wünschenswerth seyn möchte, zu wissen, welche Vögelarten unsre Wälder, Fluren und Gewässer beleben, so liess ich es mir seit einigen Jahren angelegen seyn, ein genaues Verzeichniss über alles mir Vor- gekommene zu führen. Ich beabsichtigte anfangs meine Notizen nur auf unsre Gegend zu beschränken, da mir aber auch aus andern Theilen des Kreises viel Interessantes zugesendet wurde, das ich nicht gerne weglassen wollte, entschloss ich mich, meinen Bericht auf den ganzeu Kreis auszudehnen. Es ist wohl ein- leuchtend , dass einige Jahre nicht genügen, etwas Vollständiges zu liefern und dürften daher noch manche Lücken auszufüllen sein. Diejenigen Vögel, welche ich noch nicht selbst im Fleische erhielt, deren Vorkommen in unserm Kreise ich aber den Mittheilungen bewährter Vogelkenner verdanke, habe ich mit * bezeichnet. Raubvögel. a. Adler. 1. Aquila chrysaötos. L. Steinadler. Horstet in den Allgäuer Alpen. Ein Exemplar wurde im Herbst 1850 nahe bei Kaufbeuern geschossen, und mir zur Präparation eingesendet. Der Vogel liess den Jäger so nahe kommen, dass er ihn fast hätte lebendig fangen können. 2. Haliaetos albicilla. Briss. Seeadler. Findet sich in kalten Wintern nicht selten in mehreren Exemplaren hier ein und streicht längs dem Lechflusse hin und her, um Fische zn fangen. Im Winter 1850/51 wurden 4 Stück beobachtet und 3 davon geschossen. Am 5. und 17. Januar 185% wurden 2 Stück erlegt. Vor mehreren Jahren hat ein Paar bei Offingen, nicht weit vom Ein- flusse der Mindel in die Donau gehorstet und wurde ein alter Vogel davon erlegt, (Landbeck). Auch bei Memmingen wurden ein paar Mal welche geschossen (Büchele). 3. Pandion haliactos L., * Fischadler. Brütet bei Landsdrost an der Donau. Auf dem Striche im Frühjahr und Herbst im Mindelthal. Am 5. Nov. 1847 wurde in Eitenbrunnen ein Stück vom Dach der Kirche herabgeschossen, (Landbeck). Auf dem Striche im September und October um Memmingen, wo er zweimal bei Marstetten erlegt wurde (Büchele). © 10. 11. 12. 13. 16 b. Falken. . Falco peregrinus. L. Wanderl[alk. Von diesem hier seltenen Vogel erhielt ich 1 Stück, und zwar ein schönes altes 5‘ aus unserer Nähe auf seinem Striche im Herbst 1851. . Falco subbuteo. L., Baumfalk. Es nisten nicht viele in unsern Wäldern ; etwas zahlreicher erscheinen sie auf dem Striche im Herbst. Seine Haupt- nahrung sind Lerchen. . Falco aesalon L., Mirlfalk. Ziemlich selten auf dem Zuge im Herbst und Frühjahr. Einzelne streichen bisweilen im Winter umher. . Falco rufipes. Beseke, Rothfussfalk. Ein gepaartes Paar, das erste, welches unsre Sammlung ziert, wurde Mitte April 185% bei Günzburg erlegt. . Falco tinnunculus L., Thurmfalk. Nistet häufig auf Thürmen, Kirchen und dem Rathhause unsrer Stadt und in den nahen Wäldern. Im Sommer schallt er grossen Nufzen durch Vertilgung einer Unzahl von Feldmäusen. Ich fand in seinem Kropfe und Magen, so wie auf seinem Horste immer nur Fragmente solcher Thiere, auch einzelne Eidechsen etc. Im Winter lebt er von kleinen Vögeln, und wenn er hungert, greift er wohl auch Tauben an, doch ist das ziemlich selten. c. Habichte. Astur palumbarius. L., Hühnerhabicht. Ein gemeiner,, verwegener Raub- vogel, der allem Geflügel und jungen Hasen nachstellt, doch nicht mehr so häufig ist als früher, weil ihm die Jäger sehr viel zu Leibe gehen. Er nistet in allen unsern Wäldern und ist Standvogel. Astur nisus. L. Sperber. Sehr häufig in unsern Wäldern nistend und Standvogel, der von Lerchen, Finken, Sperlingen etc. lebt, und letztere oft bis in’s Innere der Häuser verfolgt, wodurch er nicht selten in die Falle geht. Vor etwa vierzehn Tagen stiess ein Sperbermännchen auf einen, hinter dem Fenster eines Hauses stehenden Stubenvogel , zerschmetterte die Glasscheibe, und fiel todt auf die Strasse herab. d. Milane. Milvus regalis. Briss. Rother Milan, auch Gabelweihe genannt, ist in unsrer Gegend gar nicht selten und nistet daselbst. Milvus ater. Briss. Brauner Milan. Sehr selten auf dem Zuge. Am 24. April 1851 wurde ein / auf dem Lechfelde erlegt. e. Bussarde. Buleo vulgaris. Bechst. Mäusebussard. Schon der Name bezeichnet den Character dieses nützlichen Vogels, der eine Menge Feldmäuse, Maulwürle, grosse Heuschrecken, Käfer etc. vertilgt, und der im Interesse der Agrikul- tur vielmehr geschont, statt verfolgt werden sollte. Am zahlreichsten er- scheint er jedesmal in mäusereichen Jahren, und nistet in allen unsern Wäl- dern. Mit um so grösserem Bedauern las ich in einem Artikel im Aten Quartalhefte der ,Naumannia“ 185%, dass bei Gotha auf 3 Krähenhütten in der ersten Hälfte des März 400 Stück solcher Vögel auf ihrem Zuge geschossen worden seien! Wenn solch unsinniges Vertilgen nützlicher Thiere gerecht- fertigt werden kann, dann verzeihe ich den Italienern,, wenn sie zur Zugzeit 14. 15. 16. 17. 18. 19. 20. 17 Tausende von Schwalben, Grasmücken, Finken und anderer kleiner Vögel fangen, und in Reis gekocht verspeisen ! Buteo lagopus. Brünnich. Rauchfussbussard. Sehr selten auf dem Striche im Winter. Oefter erhielt ich ilın von Landsberg im Frühjahr und Herbst, wo er auf der Krähenhütte eılegt wurde. Pernis apivorus L.. Wespenbussard. Nicht selten in den, westlich von der Stadt gelegenen Wäldern nistend. Er vertilgt eine Menge schädlicher Forstraupen, lebt auch von Schlangen, Eidechsen, Wespenbrut, Heuschrecken etc. etc., seltner nimmt er einen kleinen Singvogel aus dem Neste, und thut der Jagd nicht den mindesten Schaden. Circaötos gallicus. J. F. Gmel. Schlangenbussard. Diesen seltnen Vogel erhielten wir im Mai 1851 von Schönau im Allgäu, wo er, vom Regen gänzlich durchnässt, lebend gefangen wurde. Sein Magen war ganz leer. f. Weihen. Circus rufus. L. Rohrweihe. Sehr selten einzeln auf dem Striche im Herbst. Ich konnte bisher nur ein, unweit der Stadt erlegtes Exemplar erhalten. Circus cyaneus. L. Kornweihe. Wie Obige. Im Herbst 1849 ein Stück an der Wertach, ein zweites am 20. Januar 185% bei Genderkingen, beide 9, erlegt. — Am 16. Mai wurde unweit Memmingen ein altes Paar geschossen (Büchele). Circus cineraceus. Montagu. Wiesenweihe. So selten wie beide vor- hergehenden. Im Herbst 1850 auf dem Lechfelde ein altes J’und am 4. Sep- tember 1853 ein @ bei Hammel geschossen. g. Ohreulen. Bubo mazimus. Sibboldl. Uhu, Schuhu. Berührt selten auf dem Striche unsere Gegend. Vor mehreren Jahren wurde im Wellenburgerwalde ein Stück erlest. Am 9. October 185% erhielt ich ein X’ von Oberdorf. Wurde auch im Mindelthale mehrmal erlegt. Dieser Vogel ist der Jagd dadurch schädlich, dass er ausser grösserm Geflügel auch Hasen und junge Rehe raubt; er ver- tilgt aber auch viele Ratten, Mäuse etc. etc. 21. Aegolius otus. L. Waldohreule. Sehr häufig und ein äusserst nützliches Thier durch Vertilgung einer Unzahl von Feldmäusen, Maikäfern etc. etc. Sie nistet in allen unsern Wäldern und ist Standvogel. 22. Aegolius brachyolus. L. Sumpfohreule. Ebenso häufig vom Herbst bis Frühjahr. Im Winter sieht man sie bisweilen in Gesellschaften von 6—12 Stücken herumstreichen. Ihre Nistplätze sind mir nicht bekännt; ich konnte bis jetzt keinen Nestvogel erhalten. Auch diese Eule ist, wie die Wald- ohreule, ein sehr nützliches Thier, und ist nur zu bedauern, dass viele unsrer Jagdbeflissenen diese beiden Vögel noch immer als der Jagd gefähr- liches Raubzeug betrachten. Sie legen dadurch nur ein Geständniss ihrer Unkenntniss der Lebensweise dieser Eulen ab. In andern Gegenden Deutsch- lands, wo ornithologische Wissenschaft mehr verbreitet ist, ist man längst davon abgekommen, diese Thiere zu verfolgen; wenn sie auch im Win- ter, bei hohem Schnee, ihre Hauptnahrung, die Mäuse, entbehren müssen, 3 23. 21. 25. 26. 27. 18 und von Hunger getrieben einige kleine Vögel in der Nachtruhe siören und dieselben verzehren, so thut das ihrem guten Rufe noch gar keinen Eintrag, und bringt der Jagd nicht den mindesten Schaden. Werden doch Tausende kleiner Vögel auf ihrem Zuge gefangen und von Feinschmeckern mit Wohl- behagen verspeist! Warum sollen die nützlichen Eulen im Winter, in Er- manglung ihrer eigenthümlichen Nahrung, nicht einige kleine Vögel rauben ? Und dass sie selbst davon nicht viele bekommen, beweist der Umstand, dass sie um diese Zeit meist erbärmlich abgemagert sind! — Vom Herbst bis Frühjahr 1853/54 erhielt ich allein über 30 Stücke dieser 2 Eulenarten zur Präparation, und wer weiss, wie viele noch in andere Hände geriethen, oder als Trophäen waidmännischer Einfalt an Stadelthore angenagelt wurden. Wie viele Hunderte von Mäusen und deren zahllose Nachkommenschaft dagegen für den Sommer 1854 in Feld und Wald am Leben verblieben, ist nicht wohl zu ermitteln. Epkialtes seops. L.* Zwergohreule. Im Winter 1819 wurde in Probst- ried bei Memmingen ein Stück in einem Taubenschlage gefangen. (Büchele). h. Käuze. Strir flammea. L. Schleiereule. Ziemlich gemein. Nistet auf Thürmen, in Kirchen und Scheunen unter Dächern etc. etc. und ist wie Aeg. Otus durch Vertilgung der Mäuse ein sehr nützliches Thier. Im Winter streichen sie überall umher, und suchen besonders in Städeln, auf Heuböden und Holz- magazinen etc. etc. irgend ein Mäuschen zu erhaschen,; sie sind in dieser Jahreszeit meist sehr abgemagert. Leider ist auch dieser Vogel, besonders vom Landvolke, der Verfolgung ausgesetzt, und so zu sagen als nächtliches Gespenst betrachtet, wenn er des Nachts in Kirchen und Scheunen seinen monotonen Ruf hören lässt. Eine Nachteule! hu! wie das schauerlich klingt für unwissendes Landvolk! So entdeckten vor ein paar Jahren die Bauern eines Dorfes ein Nest dieser Eule auf dem Boden oder dem Thurm der dortigen Kirche, ergriffen sie auf dem Neste, schlugen sie todt, und zerrauf- ten sie der Art, dass sie ganz unbrauchbar wurde. Schon dieser einzelne Fall beweist, wie nothwendig es wäre, die Kinder in der Schule über solche Zweige der Naturwissenschaft zu belehren, die ihnen im Laufe der Zeit zu wissen nöthig sind, denn nicht Jeder hat Gelegenheit höhere Schulen zu be- suchen, wo Naturgeschichte ausführlich gelehrt wird. Hätten diese rohen Bauern gewusst, wie viele Mäuse diese Eule aus ihren Feldern und Scheu- nen wegfängt, sie hätten ihr wohl kein Leid gethan. Ulula aluco. L. Waldkauz. Weniger häufig als die Obige; nistet in un- sern Wäldern, ist Standvogel und eben so unschädlich. Surnia noclua. Retz. Steinkauz. Sehr selten auf dem Striche im Winter. Am 6. November 1852 erhielt ich ein Q von Günzburg, und am 26. Fe- bruar 1853 wurde ein © im Kohlenmagazin des hiesigen Bahnhofes gefangen. Hockvögel. Schwalbenartige Vögel. Caprimulgus europaeus. L. Nachtschwalbe. Ziemlich häufig in Wäldern und Anlagen um die Stadt, doch wird sie wegen ihrer nächtlichen Lebens- weise nicht oft erlegt, und dann nur, wenn sie zufällig aus einem Busche EEE 36. 37. 38. 39. . Hirundo rustica. L. Rauchschwalbe, 19 aufgeschreckt wird. Vor ein paar Jahren apportirte ein Jagdhund einen lebenden Vogel aus einem Weidenbusche dicht an der Eisenbahn. Cypselus apus. L. Mauerschwalbe. Sehr zahlreich in Thürmen, Stadt- mauern etc. etc. nistend. Zieht schon Ende Juli oder Anfangs August weg. bekannt und sehr häufig. Zugvögel. »„ urbica. L. Hausschwalbe, PEN VER ORE »„ riparia. L.* Uferschwalbe. Kommt hier nur auf dem Zuge vor, weil unsre Flüsse der hohen. Sandufer entbehren, die diese Vögel zu ihrem Brutgeschäfte aufsuchen. Sie brütet bei Burtenbach,, Krumbach , "Edel- stetten etc. etc. (Ldbk.), auch bei Memmingen. (Büchele.) Würger. Lanius exzcubitor. L. Grosser Würger. Ziemlich häufig und Standvogel. Lebt im Sommer von Mäusen, Amphibien und grossen Insekten aller Art, im Winter von kleinen Vögeln. . Lanius minor. L. Schwarzstirniger Würger. Sehr selten auf dem Zuge im Frühjahr und Herbst. Lanius rufus. Briss. Rothköpfiger Würger. Nicht häufig. Er nistet meist im Gärten und Anlagen um die Stadt, und zieht im Herbste weg. . Lanius collurio. L. Rothrückiger Würger, auch Dorndreher genannt. Sehr häufig und überall zu trelfen; nistet in Vorhölzern, Gärten, Feldbüschen etc. etc., und wandert im Herbst aus. Er hat die Gewohnheit, gefangene Maikäfer, Mistkäfer, Hummeln etc. etc. wenn er eben nicht Hunger hat, an die Dornen der Schlehen und Weissdornbüsche anzuspiessen, um sie bei Be- darf wieder zu holen und zu verzehren; auch raubt er die kleinen Jungen aus Finken- und andern Nestern, die sich in seinem Nestreviere finden und hat diess mit allen Würgern gemein. n Fliegenfänger. Muscicapa grisola. L. Grauer E DE SDRA N BRE, Gemein in Gärten, An- lagen etc. etc. Zugvogel. Museicapa alricapilla. L. Sch we Fliegenfänger. Nicht häufig, und in Gräten und Anlagen um die Stadt nistend. Zugvogel Muscicapa albicollis. Temminck. Halsbandfliegenfänger. Auf seinem Zuge im Frühjahr in Gärten mehrmal beobachtet. Am 7. Juni 185% wurde in der Gegend von Donauwörth ein altes X’ lebend gefangen. Kommt auch bei Memmingen vor, jedoch selten und wurde einigemal Ende April oder Anfangs Mai gefangen. (Büchele.) Sängerartige Vögel. a. Grasmücken. Sylvia nisoria. Bechst. * Sperbergrasmücke. Wurde früher einmal in der Gegend von Memmingen gefangen, und an einen Vogelliebhaber in Grö- nenbach verkauft, in dessen Sammlung sie sich noch befindet. (Büchele). 49. 50. 51. 53% . Salicaria aqualica. Lath. * Binsensänger. Wie der vorige im Mindel- | 20 . Sylvia cinerea. Briss. Dorngrasmücke, hier Kupfergrasmücke genannt. Ueberall gemein, in Gärten, Vorhölzern, Hecken etc. etc. . Sylvia curruca. Loth. Zaungrasmäücke. Ziemlich häufig. » hortensis. Pennant. Gartengrasmücke. Gemein in Gärten und An- lagen, und ein vorzüglicher Sänger. . Sylvia alricapilla. Briss. Schwarzplättchen. Wie die Vorhergehende. Alle Grasmücken sind Zugvögel. b. Laubsänger. . Ficedula trochilus. L. Fitislaubsänger. Gemein in Gärten und Vor- hölzern. . Ficedula rufa. Lath. Weidenlaubsänger. Noch häufiger als Vorige. > sibilatrix. Bechstein. * Grüner Laubvogel. Ziemlich selten in Nadelhölzern im Mindelthale. (Landbeck.) . Ficedula hypolais. L. Gartenlaubvogel. Dieser vorzügliche Sänger ist ziemlich zahlreich, in Gärten und jungen Schlägen. Die Laubsänger ziehen gewöhnlich im September fort und kehren im April wieder. c. Rohrsänger. Salicaria turdoides. Meyer.* Drosselrohrsänger. Bei Memmingen vor- gekommen, sehr selten. (Büchele.) Salicaria arundinacea. Briss. Teichrohrsänger. Ziemlich häufig im Schilfe stehender Wasser am Lech und der Wertach. Am 8. Juli 1854 erhielt ich ein, zwischen Binsen eingeflochtenes Nest dieses Vogels, in wel- chem zwei frische Eier, und ein viel grösseres, fast von gleicher Färbung, das jedenfalls ein Kuckucksei war. (Der Kuckuck findet sich häufig in der Gegend, wo dieses Nest gefunden wurde.) Salicaria locustella. Penn. Heuschreckenrohrsänger. Von diesem überall seltnen Rohrsänger erhielt ich das erste Exemplar am 15. September 1853 durch einen Vogelfänger, der ihn nicht kannte. Er war in Gebüschen am rechten Lechufer gefangen. Am 15. Juni 185% vernahm ich in derselben Gegend an mehreren Stellen zugleich den Gesang dieser Vögel. Am 23. Juni erhielt ich von dort ein altes Männchen. Einige Wochen später hörte ich auch am linken Lechufer, auf dem sogenannten Wolfszahn, mehrfach die Stimmen dieser Vögel, und war nun überzeugt, dass dieselben in unsrer Nähe nicht so selten seien. Auch im Mindelthale kommt die Locustella vor, jedoch selten. (Tandbeck,) Salicaria phragmilis. Bechst. * Schilfrohrsänger. Auf dem Zuge im Frühjahre und Herbst an der Mindel und Kamlach nicht selten. (Landbeck.) Bei Memmingen ist er ziemlich selten. (Büchele.) | ( und Kamlachthale vorkommend. (Ldb.) | d. Erdsänger. Lusciola luscinia. L. Gemeine Nachtigall. Auf dem Zuge im Frühjahr und Herbst gar nicht selten. 54 55. 56. 57. 58. 59. 60. 61. 62. 63. 64. 65. 66. 67. 21 Lusciold phoenicurus. L._ Gartenrothschwänzchen. Gemein in’ Gärten und Anlagen. Lusciola tilhys. Keys. uw. Blasius. Hausrothschwänzchen. Ziemlich häufig und bekannt, in Häusern unter Dächern, alten Mauern etc. etc, nistend. Lusciola rubecula. L. Gemeines Rothkeichen. Ueberall häufig. Luseiola eyanecula. L.. Wassernachtigall. Erscheint auf dem Zuge im Herbst, zahlreicher aber im Frühjahr in Gesellschaften. Bisweilen sind welche mit ganz blauer Kehle, ohne den weissen Stern (L. Wolfü Brehm) darunter, aber nur selten. Ziemlich zahlreich an der Mindel und Kam- lach auf dem Zuge im April und September. (Ldbk.) Ebenso bei Mem- mingen. (Büchele.) Steinschmätzer. Sazicola oenanthe. L. Grauer Steinschmätzer. Selten auf dem Zuge im Frühjahr und Herbst. Sehr zahlreich sah ich sie auf dem Stuiben bei Immenstadt, Mitte August. An der Mindel und Kamlach auf der Wanderung im Herbst; selten dort brütend in alten Kiesgruben. (Ldbk.) Sazicola rubetra. L. Wiesenschmätzer. Ziemlich häufig brütend längs dem Lech und der Wertach. ‘Auch anderwärts traf ich ihn häufig auf Wie- sen etc, etc. Sazicola rubicola. L. Schwarzkehliger Steinschmätzer. Sehr selten auf dem Durchzuge. Eben so im Kamlachthale und bei Memmingen. Pieper. Anthus aquaticus. Bechsl. Wasserpieper. Vom Herbst bis Frühjahr am Lech und der Wertach, sowie an unsern Stadtgräben nicht selten. Im Frühjahr zieht er nach den Gebirgen zurück. Anthus pratensis. Bechst. Wiesenpieper. Nicht selten im Frühjahr und Herbst. Brütet ziemlich häufig in den Torfgründen des Mindelthales (Ldbk.). Auf nassen Wiesen bei Memmingen gemein. (Büchele.) Anthus arboreus. Bechst. Baumpieper. Ueberall häufig in Vorhölzern und lichten Schlägen. Bachstelzen. Moltacilla alba. L.. Weisse Bachstelze. Bekannt und überall häufig. boarula. Penn. Graue Bachstelze. Sehr selten auf dem Zuge. Bis jetzt erhielt ich nur zwei Q im September und Oktober. Nistet in der Nähe von Mühlen und Wasserwerken bei Memmingen. (Büchele.) Selten an der Mindel bei Klingenbad im September und Oktober. (Ldbk.) Motacilla flava. L. Gelbe Bachstelze. Zahlreicher als Vorige im Früh- jahr und Herbst, und meist in Gesellschaften. Einzelne Paare nisten an un- sern Stadtgräben. Auch im Mindelthale erscheint sie zahlreich auf der Wan- derung. (Ldbk.) Dagegen ist sie bei Memmingen seltner als boarula. (Büchele.) Drosseln. Turdus viscivorus. L. Misteldrossel. Unsere Jäger nennen sie Schnee- kader. Sie nistet in unsern Wäldern, jedoch nicht häufig. Zahlreicher erscheint sie im Winter. Ist auch bei Memmingen Stand- und Strichvogel (Büchele.) 68. 69. 70. di, 72. 73. T4. 75. 76. 77. 78. 79. 80. 31. 82. 83. 84. 8. 22 Turdus pilaris. L. Wachholderdrossel, Kramietsvogel. Im Herbst: und Winter sehr zahlreich. Turdus iliacus. L. Rothdrossel, Weindrossel. {Wie die Vorige, doch etwas weniger häufig. Zur selben Zeit sehr jzahlreich im Mindelthale, viel seltner dagegen bei Memmingen. (Büchele.) Turdus mutieus. ‘L. Singdrossel. Sehr häufig und Standvogel. »„ merula. L. Schwarzdrossel, Amsel. Wie die Vorige. »„ torquatus. L. Ringdrossel. Besucht unsre Gegend auf der Wande- rung im Herbste und Frühjahr in kleinen Gesellschaften, jedoch nicht häufig. Sie nisten im Gebirge. Pirole. Oriolus galbula. L. Pirol, Goldamsel. Nicht selten in unsrer Gegend. Zieht im August weg und kehrt im Mai wieder. Wasserschwätzer. Cinclus aquaticus. Bechs. Wasseramsel. Nicht häufig und Standvogel. Nistet an unsern Stadtgräben etc. etc. An der Mindel und Kamlach ziemlich selten. (Ldbk.) Am Stadibache bei Memmingen im Winter ziemlich gemein. (Büchele.) Braunellen. Accentor modularis. L. Heckenbraunelle. Nicht selten in Gebüschen unsrer Wälder. Zugvogel. Accentor alpinus. Bechst. Alpenbraunelle, Fluevogel. Ein Stück erhielt ich am 11. September 185% von Immenstadt, wo es auf dem Grat des Steinberges, 6000‘ hoch, geschossen wurde. Ein zweites wurde am 1. Februar 1855 bei Füssen gefangen, wo sich diese Vögel im Winter bis- weilen sehen lassen. Troglodytes parvulus. Koch. Zaunschlüpfer. Allgemein bekannt. Standvogel. Goldhähnchen. Regulus cristalus. Koch. Gemeines Goldhähnchen. Sehr häufig und Standvogel. Regulus ignicapillus. Brehm. Feuerköpfiges Goldhähnchen. Etwas weniger häufig, als Ersteres. Meisen. Parus major. L.. Kohlmeise. N as Sunptmeie Alle bekannt und mehr oder weniger häufig in Wäldern, Gär- „ «aler. L. Tannenmeise. ten und Anlagen, und sehr nütz- »„ eristatus. L. Haubenmeise. liche Vögel durch Vertilgung vieler „ coeruleus. L. Blaumeise. Insekten, Raupen etc. etc. Stand- N vögel. »„ caudatus. L. Schwanzmeise. 86. 87. 88. 8), 23 Parus biarmieus. L. * Bartmeise. Besucht unsere Gegend nur selten auf dem Zuge. Am 14. Oktober 1854 wurde eine Gesellschaft dieser Vögel in einer Anlage vor der Stadt beobachtet. Einer meiner Bekannten besitzt ein ausgestopites Exemplar, das in frühern Jahren hier erlegt wurde. Anfangs December 1852 wurden fünf dieser Vögel in Frickenhausen bemerkt, zwei davon gefangen und ein paar Jahre lang im Käfig gehalten. (Büchele.) Baumläufer. Certhia familiaris. L. Gemeiner Baumläufer. Häufig und Standvogel. Im Winter gerne in den Anlagen um die Stadt, kleine Insekten unter dem Moose der Linden suchend. Tichodroma muraria. L. Mauerläufer. Ich erhielt ihn ein paarmal von Immenstadt und Obersdorf. — In Memmingen wurde ein solcher im Chor der St. Martinskirche gefangen. (Büchele.) Spechtmeisen. Sitta europaea. L. Kleiber oder Spechtmeise. Ziemlich häufig und Standvogel. Spechte. 90. Picus marlius. L. Schwarzspecht. Nicht häufig in Nadelwäldern und Standvogel. 91. Picus viridis. L. Grünspecht. Sehr häufig. 92. ,„ canus. L. Grauspecht. Weniger zahlreich. ! Standvögel. 93. ,„ major. L. Buntspecht. Gemein. 94. „ medius. L. Mittelspecht. Sehr selten einzeln auf dem Zuge und 96. 97. 98. 99. Striche im Herbst und Winter. Ebenso im Mindelthale und bei Memmingen. . Picus minor. L.* Kleinspecht. Im Mindelthale sehr selten vorkommend, (Ldbk.) Bei Memmingen nur erst ein @ erlegt. (Büchele.) Picus tridactylus. L. Dreizehiger Specht. Ich erhielt ihn ein paar Mal aus dem Immenstädter Forste; er ist selbst da, wo er zu Hause, nir- gends häufig. Wendehälse. Yunz torquilla. L. Gemeiner Wendehals. Ueberall häufig, und Zugvogel. Kuckucke. Cuculus canorus. L. Gemeiner Kuckuck. Diese, bei uns ziemlich häufigen Vögel, welche die Eigenheit besitzen, ihre Eier, jedes einzeln, in die Nester kleiner, meist Insekten fressender Vögel zu legen, die den jungen Pflegling stets mit grösster Sorgfalt erziehen, vertilgen eine Unzahl der so schädlichen Kiefernraupen (Liparis monacha) und anderer haariger Raupen, die viele Vögel nicht gerne berühren, und die bisweilen ganze Waldstrecken verheeren. Zugvogel. Wiedehopfe. Upupa epops. L. Gemeiner Wiedehopf. In unsrer Gegend ziemlich selten. Häufiger bei Donauwörth und dort nistend. Bei Memmingen selten. (Büchele.) 100. 101. 102. 103. 10%. 105. 106. 107 108. 109. 110. 111. 112, 24 Eisvögel. Alcedo ispida. L. Gemeiner Eisvogel. In unsrer Umgebung sehr häufig, am Lech, der Wertach, an den Stadtgräben, der Schmutter etc. etc. — Seltner an der Mindel, zahlreicher an der fischreichen Kamlach bei Wet- tenhausen etc. etc (Ldbk.) Bei Memmingen gar nicht selten. (Büchele.) Krähen. Corvus coraz. L.* Rabe. Nur in strengen Wintern soll er sich einzeln bei Memmingen zeigen. (Büchele.) Ebenso im Mindelthal. (Ldbk.) Corvus corone. L. Rabenkrähe. Allgemein bekannter, häufiger Stand- vogel. Corvus corniz. L. Nebelkrähe. Kommt nur im Winter zu uns, oft in ziemlicher Anzahl, und streicht in Gesellschaft der Rabenkrähen umher. Corvus frugilegus. L. Saatkrähe. Wie die Vorhergehende. n monedula. L. Thurmkrähe, Dohle. Nicht sehr zahlreich in nächster Nähe, jedoch häufig auf Thürmen andrer Städte und Ortschaften. Auf unsern Thürmen machte sie schon öfter Nistversuche, und brachte auch Junge aus, wurde aber immer wieder von den hier vorherrschenden Thurm- falken beunruhigt und vertrieben. Pica caudata. L. Elster. Ziemlich gemeiner Standvogel. Nucifraga caryocatactes. L. Tannenheher. Selten, und nur auf der Wanderung im Herbst und Winter; periodisch erscheinen sie etwas häufiger. Garrulus glandarius. L._ Eichelheher. Bekannter, häufiger Standvogel, Pyrrhocoraz alpinus. Vieillo. Alpenkrähe. Ein Weibchen wurde am 21. Februar 1855 bei Füssen erlegt und mir für die Vereinssammlung zu- gesendet. Racken. Coracias garrula. L. Blauracke, Mandelkrähe. Berührt unsre Gegend nur auf dem Zuge im Herbst und Frühjahr, und ist selten. Im Herbst 1851 wurde im Siebentischwalde ein altes © und ein junger Vogel erlegt; am 10. September ein altes Q bei Fischach. Bei Grönenbach mehre- mal beobachtet. (Büchele.) Auch im Mindelthale und gegen die Donau hin wurde sie öfter erlegt. (Ldbk.) Seidenschwänze. Bombyeilla garrula.. L. Seidenschwanz. Erscheint nur selten im Winter, periodisch auch in grosser Menge. Im Winter 18*”/,; kamen sie in Schaaren, und wurden sehr viele gefangen und gegessen wie Drosseln. Auch in andern Theilen des Kreises zeigten sie sich ziemlich häufig zu zu jener Zeit. Seitdem erhielt ich nur ein @ im Winter 18°0/,,, und am 21. März 1852 wurde im Siebentischwalde ein Paar gesehen und das 5 da- von geschossen. Staaren. Sturnus vulgaris. L. Gemeiner Staar. Ueberall in grosser Anzahl. Zugvogel. 113. 114. 124. 125. 25 Pastor roseus. Temminck, Rosenstaar, auch Hirtenvogel genannt. In Gottlieb Tobias Wilhelms, IV. Diakons bei den Barfüssern zu Augsburg, Unterhaltungen aus der Naturgeschichte (IM. Theil der Vögel, Augsburg 1795) findet sich die Nachricht über die bei Frickenhausen, drei Stunden von Memmingen, am 7. Juni 179% von J. G. Veit angeschossene Rosenamsel. Der Vogel wurde aus einem Fluge von 7 — 9 von Kirschbaum zu Kirsch- baum fliegenden Stücken dieser schönen Fremdlinge so glücklich geschossen, dass die Wunde geheilt werden konnte. Pfarrer von Wachter zu Fricken- hausen hielt ihn zehn Jahre im Käfig. Er soll noch im Naturalienkabinet zu Stuttgart ausgestopft stehen. Lerchen. Alauda arvensis. L. Feldlerche. Bekannt und häufig. Sie wandert im Herbste fort, und kehrt als erster Frühlingsbote im Februar schon wieder. . Alauda cristala. L.* Haubenlerche. Sehr selten auf dem Zuge bei Memmingen. (Büchele ) . Alauda arborea. L. Baumlerche, Haidelerche. Ziemlich häufig auf dem Zuge im Frühjahr und Herbst. Auf dem Stuiben bei Immenstadt sah ich deren Mitte August sehr viele. Finkenartige Vögel. Fringilla coelebs. L. Buchfink, Gartenfink. Ueberall bekannter, häu- fier Standvogel. Die Weibchen und jüngern Männchen ziehen im Spät- herbst fort. . Fringilla montifringilla. L. Bergfink. Erscheint zahlreich im Herbst und überwintert bei uns. Im Frühjahr kehrt er nach Norden zurück. . Fringilla chloris. L. Grünfink, Grünling. Gemeiner Standvogel, doch nicht so häufig als coelebs. . Fringilla citrinella. L. * Zitronfink. Wurde ein paar Mal, im Frühjahr 1853, bei Memmingen unter Zeisigen gefangen. (Büchele.) Fringilla cannabina. L. Bluthänfling. Ziemlich häufig. Brütet in Feld- hölzern und Gebüschen, längs dem Lech etc. etc. Im Herbst treibt er sich oft in Schaaren herum, und lässt sich besonders gerne in Kraut- und Hanf- geländen nieder. Bei Memmingen heisst man die jüngern Vögel Lerchen- gschössle, die alten Blutgschössle. . Fringilla canaria. L. Kanarienvogel. Bekannter Stubenvogel. . Fringilla linaria. L. Birkenzeisig, hier Meerzeisig genannt. Kommt im Herbst vom Norden her, oft in grossen Schaaren, und überwintert bei uns. In manchen Jahren ist er ziemlich selten, und diesen Winter (1854,55) war kein Stück zu sehen. Fringilla carduelis. L. wistelfink, Stieglitz. Brütet. gar nicht selten in unsrer Umgebung. Häufig erscheint ‘er im Herbst an Stellen, wo viele Disteln stehen und verzehrt deren Saamen. Bei Donauwörth ist er sehr zahlreich und brütet daselbst. Im Mindelthale und bei Memmingen selt- ner. Er ist Standvogel. aber viele ziehen auch weg. Fringilla spinus. L. Zeisig, Erlenzeisig. Im Herbst und Winter oft in grossen Schaaren zu trellen, besonders da wo viele Erlenbüsche stehen Brütet in grossen Waldungen, ob auch in denen unsrer Umgebung, ist mir noch nicht bekannt. i 126. 127. 128. 129. 130. 131. 132. 1,33. 136. 137. 138. 139. ei Passer domeslicus. Gessner. Haussperling. Bekannter Standvogel und Hausfreund, auch ein Freund der Gärten, wenn reifes Obst vorhanden, und der Felder, zur Zeit der Ernte, aber auch ein Feind der Maikäfer, Raupen und andern Ungeziefers. Passer montanus. Aldrov. Feldsperling. Viel weniger zahlreich als Ersterer, und nur auf dem Lande um Dörfer. Standvogel. Passer pelronia. L.* "Steinsperling. Erschien 4845 bei Probstried, Kempten etc. etc. in ziemlicher Anzahl. (Becherer.) Coccothraustes vulgaris. Patl. Kirschfink, Kernbeisser. Ziemlich häufig. Zur Zeit der Kirschenreife gerne in Gärten, wo er die Kirschen meist der Kerne wegen aufsucht. Zieht im Spätherbst weg, einzelne schei- nen zurück zu bleiben, denn am 28. Februar erhielt ich ein 5’ von Lindau. Pyrrhula vulgaris. Temm. Gimpel. Vom Herbst bis zum Frühjahr in unsrer Gegend häufig. Er brütet in den Wäldern bei Ettenbeuren und Kem- nat im Kamlachthale etc. etc. Pyrrhula serinus. L. Grüngimpel, Girlitz. Sehr selten und nur ein- zelnim Winter unter Zeisigen vorkommend; ich erhielt bis jetzt nur ein Q im December 1850. Eben so selten um Memmingen. Bei Immenstadt werden sie etwas häufiger gefangen. Lozia curvirosira. L. Fichtenkreuzschnabel. Erscheint im Winter oft in grosser Menge, seit zwei Jahren wurde fast keiner gesehen. Alberne Leute halten diesen Vogel bisweilen im Käfig, in der Meinung, dass er den Rothlauf an sich ziehe. Lozia pythiopsiltacus. Bechst.* Kiefernkreuzschnabel. Kommt ein- zeln und selten in Gesellschaft des Obigen vor. (Landbeck.) Ammern. . Emberiza citrinella. L.. Goldammer, Aemmerling. Als Standvogel bekannt und sehr häufig. . Emberiza schoeniclus. L. Rohrammer. An stehenden, beschilften Was- sern am Lech, jedoch nicht häufig; zahlreicher auf dem Zuge im Herbst. Auch an der Mindel ziemlich gemein und brütend. (Ldbk.) Bei Memmingen in Büschen und Geröhricht an Bächen etc. etc. nicht selten. (Büch.) Emberiza hortulana. L. * Gartenammer, Ortolan. Im Mai 1848 wurde ein altes 5’ bei Klingenbad im Mindelthale gefangen. (Landbeck.) Emberiza miliaria. L. Grauammer. Sehr selten. Ich erhielt erst zwei cf’ am 10. Februar und 4. April 1853, aus unsrer Nähe. Bei Memmingen sehr selten. (Büch.) Hühnerartige Vögel. Tauben. Columba palumbus. L. Ringeltaube. In den meisten unsrer Waldungen nistend, mehr oder weniger zahlreich. Zugvogel. Columba oenas. L. Hohltaube, Holztaube. Diese Taube nistet ge- | wöhnlich in hohle Bäume, und wo Mangel an solchen ist, trifft man sie seltner als palumbus. Etwas zahlreicher erscheint sie zur Wanderzeit. 150. 14. 142, 143. 144. 152. 153, 2% Columba turlar. L. Turteltaube. Ziemlich häufig in unsrer Umgegend zu trelfen und nistend in Wäldern und Feldhölzern. Nicht selten an der Kamlach und Mindel, sehr selten bei Memmingen. Zugvogel. Columba domestica. Haustaube. Ueberall als Hausgeflügel bekannt in verschiedenen Spielarten, als: Pfauentauben, Kropftauben, Trommeltau- ben etc. etc.- Columba risoria. LE. Lachtaube, fälschlich Turteltaube genannt, wird oft als Stubenvogel gehalten, und pflanzt sich fort. Abergläubische Leute mei- nen, dass diese Tauben Krankheiten an sich ziehen. Wild lebt sie im süd- lichen Europa, Asien und Alrika. Eigentliche Hühnervögel. Phasianus colchicus. L. Gemeiner Fasan. Wurde in frühern Jahren in den Lechauen und am Wolfszahn ausgesetzt, und hat sich seitdem ziem- lich vermehrt. — In den Donauauen bei Günzburg nicht selten, und ver- streicht sich manchmal in’s Mindelthal. (Ldbk.) In einzelnen Paaren ver- wildert in den Illerauen bei Fellheim. (Büchele.) Phasianus pictus. L. Goldfasan. Wird da und dort als Ziervogel in Fasanerien und Geflügelhäusern gehalten und pflanzt sich fort. Er stammt aus China. . Phasianus nycthemerus. L. Silberfasan. Wie der Vorgenannte, doch viel seltner. . Gallus gallinaceus. Pal. Haushahn. Seit undenklichen Zeiten als Haus- thier bekannt, in sehr vielen Spielarten, und von ostindischen wilden Hüh- nerarten abstammend. . Pavo cristatus. L. Pfau. Dieser stolze, aus Ostindien stammende Vogel ist in Europa seit den frühesten Zeiten eingebürgert. Bekannt ist, dass schon die römischen Kaiser bei Schmausereien sich ganze Schüsseln voll Pfauenzungen als köstliche Leckerbissen vorsetzen liessen, und grosse Sum- men dafür verschwendeten. . Meleagris gallopavo. L. Truthahn. Stammt aus Amerika, und ist seit langen Jahren in Europa als Hausgeflügel domesticirt. . Numida meleagris. L. Perlhuhn. Wie die obigen seit langer Zeit in Europa akklimatisirt. Stammt aus Afrika. Tetrao urogallus. L. Auerhahn. Im Allgäu nicht selten und Standvogel. Wurde einigemal im Grönenbacherwalde geschossen und nistet bei Kimraths- hofen (Büchele.) . Tetrao tetriv. L. Birkhuhn, Spielhahn. In der Meringerau und den Lechauen nisten immer einige Paare. In unserm Oberlande gar nicht selten. In Frickenhausen flüchtete sich einmal im Winter ein Huhn, von einem Hühnerhabicht verfolgt, in ein Haus, wo dann beide gefangen wur- den. (Büchele.) Tetrao bonasia. L. Haselhuhn. Bewohnt die Bergwälder bei Kimraths- hofen. (Büchele.) Auf den Allgäuer Bergen und auf Alpen bei Immenstadt, Obersdorf etc. etc. gemein. Perdiz cinerea. L. Rebhuhn. Standvogel und sehr häufig. 15%. 156. 157. 158. ar 160. 161. 162. 163. 164. 28 f Perdix colurnixz. L. Wachtel. Auf Feldern, jedoch nicht sehr zahlreich, vom Mai bis Oktober. Eben so im Mindel- und Kamlachthale. Zugvogel. Stelzenläufer. Trappen. . Otis tarda. L * Grosser Trappe. Am 6. Mai 1832 wurden drei Stück bei Reichholzried, vier Stunden von Memmingen, beobachte. Am 14., 15. und 16. April 1853 zeigten sich vier Trappen bei Sachsenried, Sommersberg, Herbistied und Greuth zwei bis vier Stunden von Memmingen). Es wurde auf sie geschossen, doch ohne Erfolg. (Büchele.) Otis letraxz. L. * Zwergtrappe. In den vierziger Jahren wurde in der Nähe von Augsburg ein Weibchen gefangen, welches in der ornitholo- gischen Sammlung zu Klingenbad sich befindet. Regenpfeifer. Oedicnemus crepitans. Tem. Triel oder Dickfuss. Er bewohnt die Auen längs des Lech, vom Lechfelde abwärts bis an die Einmündung des Lech in die Donau, jedoch nicht häufig Ich erhielt ein paar Mal alte Vögel vom Lechfelde; am 29. August 1852 einen jungen, bei Genderkingen le- bend gefangenen Vogel, der noch einige Flaumfedern am Kopfe hatte, und endlich am 16. Juli 185% zwei lebende junge, bei Gersthofen gefangene Exemplare, die so ziemlich ausgewachsen waren. Charadrius pluvialis. L. Goldregenpfeifer. Erscheint im September auf dem Zuge meist in kleinen Truppen auf Brachäckern, auch bisweilen im Winter, und auf dem Rückzuge im Frühjahr. Eben so bei Mindelheim, Thannhausen, Burgau, Burtenbach etc. etc. | Charadrius hiatieula. L.* Halsbandregenpfeifer. Im Herbst wurde ein Stück zwei Stunden von Memmingen erlegt. (Büchele.) Charadrius minor. L. Flussregenpfeifer. Gemein auf unsern Flüssen. Ziemlich selten auf der Iller. (Büchele.) Zugvogel. Vanellus cristatus. Meyer u. Wolf. Kiebitz. Ungemein häufig auf allen | Moosgründen. Zieht im Spätherbst weg, | Schnepfenartige Vögel. Scolopaz rusticola. L. Waldschnepfe. Auf dem Zuge im März, dann | im Oktober und November sehr zahlreich. Nach Landbeck soll sie im Et- | tenbeurer Walde brüten. Scolopax major. J. F. Gmel.* Grosse Sumpfschnepfe, Bei Klin- | genbad im Mindelthale selten, oberhalb Thannhausen und Balzhausen häu- | figer. (Landbeck.) | Scolopax gallinago. L. Heerschnepfe. Brütend an der Schmatter in) Torfmooren , aber nicht häufig. In frühern Jahren wurden sie zur Zugzeit' im Frühjahre und Herbste zahlreich zu Markte gebracht, jetzt nur sehr‘ sparsam. — Bei Memmingen die gemeinste Schnepfe. (Büchele.) Im Min- delthale brütet sie in einzelnen Paaren. Am häufigsten erschien sie dort auf dem Zuge 1847 und 1851, und zwar zu Hunderten; da die Flüsse ausgelreten waren, fanden sie sich meist auf Aeckern und Krautländern ein. (Ldbk.) | 165. 166. 167. 168. 169. 170. #71. 172. 173. 174. 176. 29 Scolopaz gallinula. L. Moorschnepfe. Viel seltner als Vorige, nur auf der Wanderung im Frühjahr und Herbst. Eben so im Mindelthal und bei Memmingen. Limosa rufa. Briss. Rostrothe Pfuhlschnepfe. Diesen hier selten vorkommenden Vogel erhielt ich das Erstemal am 27. September 185%; er wurde an der Wertach erleg. Auch bei Memmingen kam er ein paarmal vor. (Büchele.) Limosa melanura. Leiser. * Schwarzschwänzige Pfuhlschnepfe. Ein junger Vogel wurde am 29. Juli 1851 auf dem Riede von Steinheim bei Memmingen geschossen. (Büchele.) Tringa cinclus. L. Veränderlicher Strandläufer. Sehr selten zur Wanderzeit. Auf Brachäckern. Am 15.0ktober 1852 wurden zwei Stück & und Q oberhalb Göggingen geschossen. Actitis hypoleucos. Boie. Flussuferläufer. Sehr häufig auf unsern Flüssen und auf Sandinseln nistend. Zugvogel. Totanus calidris. Bechst. Rothfüssiger Wasserläufer. Auf unsern Flüssen zahlreich und nistend. Zugvogel. Auch bei Memmingen nicht selten. (Büchele.) Totanus ochropus. L. Punktirter Wasserläufer. Aeusserst selten auf dem Zuge am Lech. Vor mehreren Jahren erhielt ich ein Stück von Mei- fingen, und am 10. Februar 1855 wurde ein solches in unsrer Nähe ge- schossen. Am Illerufer nicht selten. (Büchele.) Totanus stagnatilis. Bechst. * Teichwasserläufer. Ein Q@ wurde am Sachsenriederweiher in der Gegend von Grönenbach erlegt. (Büchele.) Numenius arquata. L.. Grosser Brachvogel. Auf Moosgründen bei Lechhausen, Meitingen, Wertingen und im Mindelthale etc. etc. gar nicht selten und brütend. — Bei Memmingen manchmal im Frühjahre auf Brach- äckern und nassen Wiesen beobachtet. (Büchele) Zugvogel. Numenius phaeopus. Lath. Regenbrachvogel. Sehr selten auf dem Zuge. Im September 1851 wurde ein Stück bei Gersthofen erlegt. Säbelschnäbler. . Recurvirostra avocetta. L.* Säbelschnäbler. Am 9. Juni 1841 auf dem Riede bei Beningen erlegt. (Büchele.): 5 Reihervögel. Ardea einerea. L. Grauer Reiher, Fischreiher. Häufig und Stand- vogel. Einige Stunden von hier gegen Landsberg zu erblickt man auf der Anhöhe am rechten Ufer des Lech die Ruinen von Lichtenberg, des ehe- maligen Jagdschlosses der Churfürsten von Bayern, mit der Aussicht über das weite Lechfeld, woselbst noch im letzten Drittel des vorigen Jahrhun- derts die Reiherbeitzen (Reiherjagd vermittelst abgerichteter Falken) abge- halten wurden, denen meist der ganze Hof beiwohnte. Hinter diesen Schlossruinen liegt das sogenannte Westerholz, ein prachtvoller Wald uralter Eichen, Buchen, Eschen etc. etc. Hier haust seit langen Jahren eine grosse Reiherkolonie, die noch heute mehrere Hunderte dieser Vögel zieht, und in den Kronen der hemoosten Eichen sieht man oft 6 — 10 Nester auf 177. 178. 479. 180. 181. 182. 183. 184. 185. 186. 30 auf einem Baume. — Brütet auch in den Bergwaldungen am Mindel- und, Kamlachthale. (Ldbk.) Ueberhaupt erscheinen diese Reiher überall an fisch- reichen Gewässern. Ardea purpurea. L. * Purpurreiher. Im Oktober 1844 wurde bei Mönchsroth ein Stück geschossen. (Büchele.) Ardea egrelta. Temm. Grosser Silberreiher. Am 26. Oktober wur- den bei Günzburg und Weissenhorn vier Stück dieser Vögel beobachtet und bei letzter Stadt zwei davon erlegt. Einer wurde mir zur Präparation einge- sendet; es war ein junger Vogel. Auch bei Steinheim, unweit Memmin- gen, wurde am 11. September 1842 ein solcher Vogel geschossen. (Büchele.) Ardea nyclicoraz. L. Nachtreiher. Nur zufällig auf dem Zuge wie der Vorhergehende. Im Herbst 1850 wurde ein junger Vogel an der Wertach geschossen. — Ein altes @ im Günzthale erlegt. (Büchele.) Ardea stellaris. L. Grosse Rohrdommel. Gar nicht selten auf dem Striche im Herbst und Winter. Ebenso im Mindelthale, dann bei Memmin- gen, Oberdorf , Günzburg etc. etc., überhaupt wo Moorgründe und Sümpfe sich finden. Ardea minuta. L. Kleine Rohrdommel. Zeigt sich bei uns ziemlich selten, ich erhielt sie erst dreimal. Am 29. Juli 185% wurde ein @ bei Günzburg geschossen. Bei Memmingen sehr selten. (Büchele.) Ciconia alba. L. Weisser Storch. Ist überall mehr oder minder häufig zu treffen, besonders auf dem Lande, auf Kirchen nistend. Hat in frühern Jahren bisweilen in unsrer Stadt gebrütet. Er kommt gewöhnlich im März, und zieht im August wieder fort. — Im August 1845 hielten sich über hundert Störche gegen drei Wochen im Mindelthale auf, und zogen dann wie- der fort. Sie waren so schlau und wachsam, dass man nicht zum Schusse kommen konnte; nur auf ihren Nachtruheplätzen konnten zwei Stück erlegt werden. (Ldbk.) Ciconia nigra. Bechst. Schwarzer Storch. Sehr selten auf dem Zuge. Im September 1850 wurde ein junger Vogel bei Bobingen erlegt. Auch bei Memmingen wurde 1842 ein Stück geschossen (Büchele), ein anderes vor mehreren Jahren bei Edelstetten. (Ldbk.) Grus cinerea. Bechst. Grauer Kranich. Ein alter Jäger erzählt mir, dass er früher einmal auf feuchten Wiesen an der Wertach oberhalb Bo- bingen zwei grosse Vögel gesehen, und einen davon geschossen habe, der ihm aber ganz unbekannt gewesen sei; er fragte mich was das für Vögel sein konnten: sie seien viel grösser gewesen als Fischreiher, ganz grau, mit viel kleinerem Schnabel, und etwas kahl auf dem Kopfe etc. etc. Nach der Beschreibung konnten es nur Kraniche gewesen seyn. Sie sollen auf dem Zuge auch bisweilen im obern Mindelthale erscheinen. (Ldbk.) Wasserhühner. Fulica atra. L. Schwarzes Wasserhuhn, Blässhuhn. Auf dem Zuge, besonders im Herbst, sehr häufig. Auf Weihern bei Burtenbach und Edelstetten, nicht häufig. (Ldbk.) Auf Teichen um Memmingen gemein. (Büchele.) Gallinulla chloropus. Aldrov. Grünfüssiges Rohrhuhn. Auf Altwas- sern am Lech und der Schmutter nicht selten, und brütend. An der Iller 187. 188. 189. 190. 191. 192. 193. 194. 195. 196. #37. 31 gemein. (Büchele) Auch bei Günzburg, Burtenbach, Edelstetten etc. etc. Zugvogel. \ Gallinula porzana. Lath. Punktirtes Rohrhuhn. Wie das Vorige an der Schmutter, Lech etc. etc. häufig an der Mindel, auch auf Altwassern und Teichen bei Buxach etc. etc. Zugvogel. Gallinula pusilla. Bechst. Kleines Rohrhuhn. Sehr selten. Vor eini- gen Jahren wurde ein @ dahier erlegt. — Am 26. August 1846 ein Stück bei Burtenbach, ein anderes bei Edelstetten geschossen. (Ldbk.) Am 27. April 1851 ein solches bei Memmingen gefangen. (Büchele.) Crex pratensis. Bechs. Wachtelkönig. Gemein auf Wiesen vom Mai bis Oktober. Rallus aquaticus. L. Wasserralle. Ziemlich häufig. Ebenso bei Mem- mingen. Im Mindelthale nicht sehr zahlreich. Standvogel. Wasservögel. Tauchvögel. Podiceps cristatus. Lath. Haubensteissfuss. Im Winter auf dem Lech, nicht häufig. Am 4. März 1853 wurde bei Lechhausen ein cf lebend ge- fangen; das Q, welches in der Nähe blieb, wurde Tags darauf geschossen. Beide trugen bereits den rothen Federschmuck am Kopf. Am 21. Januar 1855 ein altes &' im Winterkleid von Oberdorf erhalten; am 6. Februar ein solches von Donauwörth, früher ein solches von Neuburg. Nicht selten auf Teichen an der Iller und Günz. (Büchele.) Sehr selten auf dem Zuge im Mindelthal. (Ldbk.) Am Bodensee nicht selten. Podiceps rubricollis. Lath. Graukehliger Steissfuss. Sehr selten. Ich erhielt ein einziges schönes Q im Hochzeitschmuck am 15. April 1853 von Günzburg a. d. Donau. Podiceps cornulus. Lath. Gehörnter Steissfuss. Sehr selten. Ein junges 5’ erhielt ich am 6. Januar 1855 von Günzburg. p Podiceps auritus. Lath. * Ohrensteissfuss.‘ Sehr selten bei Memmin- gen vorkommend. (Büchele.) Podiceps minor. Lath. Kleiner Steissfuss. Vom Herbst bis Frühjahr häufig in unsern Stadtgräben, und einzeln in andern ruhigen Wassern der Umgebung. Im Sommer habe ich keine getroffen. — Bei Memmingen im Herbst und Winter auf allen Weihern und Bächen gemein, im Sommer einzelner und auch brütend. (Büchele.) Brütet auch im See bei Burtenbach; an der Mindel seltner. (Ldbk.) Colymbus arcticus. L. Polartaucher. Sehr selten im Winter, und dann nur junge Vögel. Vor mehreren Jahren wurde hier ein solcher lebend ge- fangen. Vom Bodensee erhielt ich früher ein paar Exemplare. — Auf den Weihern von Buxheim, Grönenbach und Kronburg wurden schon einigemal nicht nur junge, sondern auch alte Vögel geschossen. (Büchele.) Colymbus septentrionalis. L. Nordischer Seetaucher. Wie der Vo- rige nur selten im Winter, und nur junge Vögel. Auf dem Bodensee we- niger selten und erhielt ihn schon ein paarmal von Lindau. — Ein junger Vogel wurde im November 1839 bei Memmingen erlegt. (Büchele.) Im 204. 205. 206. 207. 208. 209. 210. 211. 212: 32 Winter 1843 wurde ein solcher auf der Mindel von einem Schäfer erschla- gen. (Ldbk.) Entenartige Vögel. . Cygnus olor. L.L Stummer Schwan. Wird in unsern Stadtgräben gehalten. . Anser segelum. J. F. Gmel. Saatgans. Im Winter überall ziemlich gemein. . Anser cinereus * Meyer und Wolf. Graugans. Weniger häufig als die Vorige. . Anser albifrons. Penn. Weissstirnige Gans, Blässgans. Ziemlich selten im Winter. Vor zwei Jahren traf ich ein paar Stück auf dem Wild- pretmarkte dahier. . Anser domesticus. L. Hausgans. Seit langen Jahren als Hausthier do- mesticirt und überall wohl bekannt. . Anas boschas. L. Gemeine Wildente, Stockente. Häufig auf Altwassern am Lech, der Schmutter etc. etc brütend und Standvogel. Ebenso im Mindelthal etc. etc. Bei Memmingen nur vom Herbst bis Früh- jahr ziemlich häufig. Brütete früher dort einzeln auf dem nun gröstentheils kultivirten Riede. (Büchele.) Anas domestica. L. Hausente. Von obiger abstammend und seit langen Jahren als Hausthier gezähmt. Anas crecca. L. Krickente. Vom Herbst bis Frühjahre oft ziemlich häufig auf dem Striche. Ob sie hier brütet ist mir nicht hekannt, da ich im Sommer nie eine solche zu Gesicht bekam. — Im Mindelthale auf dem Striche; hat dort auch schon gebrütet. (Ldbk) Bei Memmingen nebst der Wildente die am gewöhnlichsten vorkommende. (Büchele.) Anas querquedula. L. Knäckente. Diese schöne Ente kommt nur selten bei uns vor im Winter; ich erhielt bis jetzt höchstens 5 Stück, wovon ein Paar & und Q bei Bobingen erlegt. — Brütet zuweilen in Torflöchern bei Klıngenbad im Mindelthal und erscheint auch auf dem Striche daselbst. (Ldbk.) Bei Memmingen auch sehr selten auf dem Striche. Anas penelope. L. Pfeifente. Ziemlich selten im Winter auf dem Striche. Dergleichen im Mindelthal und bei Memmingen. Anas strepera. L.* Schnatterente. Sehr selten bei Memmingen. (Büchele.) Anas acuta. L. Spiessente. Kommt hier jeden Winter vor, doch nicht häufig; zahlreicher an der Donau, Wörnitz etc. etc. Sehr selten im Min- thal,, öfter auf Seen des Oberlandes etc. etc. Auch bei Memmingen mehr- mal beobachtet. Anas clypeata. L. Löffelente. Sehr selten auf dem Striche. Ich konnte bis jetzt nur ein @ erhalten am 21. Oktober 1852. Eben so selten im Mindelthal und bei Memmingen. Anas fusca. L.* Sammetente. Sehr selten; besonders auf dem Boden- see vorkommend. Im November 1839 ein @ bei Menımingen gesehossen. (Büchele.) Anas glacialis. L.* Eisente. Eine solche Ente wurde bei Memmingen erlegt. (Büchele.) 213. 214. 215. 216. 217. 218. 219. 220. 221. 222. 223. 224. 225. 226. 33 Anas clangula. L. Schellente. Im Winter auf dem Striche nicht selten. Diesen Winter gab es deren eine Menge, besonders aber anf. der Donau und Wörnitz. Im Mindelthal und bei Memmingen selten, Anas fuligula. L. Reiherente. Ziemlich selten auf dem Striche im Herbst und Winter. Anas marila. L. Bergente. Sehr selten. Ich erhielt ein schönes „5 das erstemal am 12. Februar 1855 von Günzburg. — Bei Memmingen soll sie nicht selten vorkommen, jedoch meistens nur Q oder Junge. Anas ferina. L. Tafelente. Nur sparsam auf dem Striche; mehreremal erhielt ich sie vom Bodensee, auch von der Donau. Im Mindelthal und an der Iller selten. Anas rufina. Pallas. * Kolbenente. Wurde schon einigemal auf dem Grönenbacher und Buxheimer Weiher geschossen. (Büchele.) Anas nyroca. Güldenst. * Weissäugige Ente. Im Mindelthale sehr selten vorgekommen. (Ldbk.) Mergus castor. L. Gänsesäger. Auf dem Striche im Herbst und Winter nicht selten auf dem Lech und der Wertach. ‘Diesen Winter gab es sehr viele. Auf der Iller selten. (Büchele.) Mergus albellus. L. Weisser Säger. Seltner als der Vorige auf un- sern Flüssen. Mövenartige Vögel. Larus fuscus. L. Heringsmöve. Nur zufällig auf dem Zuge, Am 2. November 185% wurde bei Gersthofen ein junger Vogel geschossen. Larus tridactylus L. Dreizehige Möve. Erscheint nur selten auf dem Zuge. Bis jetzt erhielt ich nur ein Stück von Donauwörth im Herbst 1847. Larus ridibundus. L. Lachmöve. Gemein auf dem Zuge im Frühjahr und Herbst. Im Sommer streichen bisweilen junge Vögel umher, die vom Ammer - und Würmsee zu uns herüberkommen. Sterna hirundo. L. Gemeine Seeschwalbe. Gemein auf unsern Flüs- sen. Zugvogel. Sterna anglica. Montagu. Lachseeschwalbe. Vor etwa 30 Jahren eine grosse Seltenheit, hat sich in den letzten 10 Jahren so ziemlich auf dem Lech und der Wertach eingebürgert, und war oft zahlreich zu sehen; ja es schien mir, als wolle sie die gemeine Seeschwalbe verdrängen. Seit 2—3 Jahren aber hatten wir auf unsern Flüssen, zur Zeit, wo das Brüten schon begonnen , öfter bedeutende Hochwasser, die alles überschwemmten, und es wurden seitdem nur wenige Seeschwalben überhaupt beobachtet. Das vergangene Jahr war besonders arm an solchen Vögeln, wenigstens in unsrer nächsten Nähe, woran wohl auch die Uferbauten, die Eindämmung des Lech und die vielen dabei beschäftigten Arbeiter Ursache sein mögen. Sierna nigra. Brisson. Schwarze Seeschwalbe. Auf dem Zuge im Frühjahre und Herbst, doch ziemlich selten. Auch bei Memmingen, Günz- burg und an der Mindel wurden manchmal welche geschossen. 5 34 227. Lesiris pomarina. Temm. Mittle Raubmöve. Das erste Exemplar, ein junger Vogel, wurde am 26. Oktober 1854 bei Gersthofen von Fischern lebend gefangen und mir gebracht. 228. Lestris crepitata. Brehm. Felsenraubmöve. Auch von dieser Art erhielt ich nur ein Stück, einen jungen Vogel, im Herlst 1851, von der Meringerau. Hiemit schliesse ich meinen ersten Bericht. Möge er zur weitern Erforschung der Vogelfauna unseres Kreises, die ich noch nicht als abgeschlossen betrachte, anregen. Ich werde auch in der Folge fortfahren, alle ornithologische Vorkomm- nisse aufzuzeichnen, und in spätern Jahresberichten nachzutragen. Indem ich nun allen Herren Jagdbesitzern und Freunden der Ornithologie, welche zur Vermeh- rung unsrer Sammlung so vieles beigetragen, meinen Dank ausdrücke,, stelle ich zugleich die Bitte, unsern Verein auch in der Folge in freundlichem Andenken zu behalten, da noch manche Lücke im System auszufüllen, und manche Vervoll- ständigung in Bezug auf Geschlecht und Altersverschiedenheit der Arten übrig bleibt. Die in der Umgebung Augsburgs vorkommenden Reptilien. Von Dr. G. Körber. Indem ich nachfolgende Zeilen den Lesern unseres Jahresberichtes übergebe, habe ich eine doppelte Absicht: einmal möchte ich überhaupt ein wissenschaft- liches Verzeichniss der in unserer Gegend lebenden Amphibien liefern, dann glaube ich aber auch dem Wunsche Vieler zu entsprechen, wenn ich bei dieser Gelegenheit die von verschiedenen Mitgliedern unseres Vereins angestellten Beob- achtungen über Vorkommen, Lebensweise und Eigenheiten der hieher gehörigen Thiere mittheile. Ich wünschte, indem ich dieses unternehme, den abschrecken- den, zurückstossenden Eindruck, welchen fast alle Reptilien beim ersten Anblicke zu machen pflegen, zu mildern, und zu zeigen, wie diese Geschöpfe, welche von dem grössten Theile des Volkes mit einem unverkennbaren Misstrauen betrachtet, desshalb sorgfältig gemieden, nicht selten aber verfolgt, und in blindem Vorur- theil meist ohne Unterschied, wo man ihnen begegnet, getödtet werden, ein höchst ungerechter Fluch trifft: ich möchte zeigen, wie sie vielmehr , wenigstens der grössere Theil derselben, auf unsere Schonung gegründeten Anspruch haben. Es lässt sich zwar nicht leugnen, dass die Lebensweise dieser Thiere manches Auffallende, ja Unheimliche hat: das einsame, ungesellige Leben, welches die meisten derselben führen , die unbewegliche, lauernde Stellung, die sie oft Stun-. den lang einnehmen, ehe sie pfeilgeschwind auf ihre, nur. in lebenden Thieren bestehende, Beute losstürzen, ihre kalte, feuchte, klebrichte, oft mit garstigen Warzen bedeckte Haut, ihre Gestalt, die bei vielen derselben eigenthümlich be- schaffene, spitzige, weit aus dem Rachen hervorstreckbare Zunge, ihr Zischen, 36 vor Allem aber die Gewissheit, dass einige unter ihnen wirklich gefährliches Gift mit sich führen, — alles diess vereinigt sich, ihren Anblick widerlich zu ma- chen, und zu verhindern, uns von ihrer Unschädlichkeit zu überzeugen , ihre guten Eigenschaften gehörig zu würdigen, und einzusehen, dass auch diese Ge- schöpfe so gut, wie andere, den ihnen in der Natur angewiesenen Wirkungskreis redlich ausfüllen, und durch Vertilgung einer Unzahl schädlicher und lästiger In- sekten, Schnecken, Mäuse und dergleichen Thiere wenigstens eben so viel Nutzen stiften, als die durch das Gesetz geschützten Siugvögel. Welche Schwärme von Schnacken, Mücken und andern Insekten würden nicht im Frühjahre unsern Sümpfen,, Teichen und Bächen zur grossen Plage der Menschen entsteigen , wenn nicht die Wasserfrösche mit ihrer Brut ihrer allzustarken Vermehrung Einhalt thun müssten! Wie würden unsere Bäume, unsere Pflanzungen verheert, wenn nicht Laub- und Grasfrösche während des ganzen Sommers einen unversöhn- lichen Vertilgungskampf gegen Raupen, Schmetterlinge, Baumwanzen und Schnecken führten! Und dabei leben alle diese Thiere auschliesslich von solchem Raube, berühren kein Blättchen, benagen keine Blüthe, fressen kein Samenkorn, beein- trächtigen somit auf keine Weise die dem Menschen zur Nahrung angewiesenen Lebensmittel — wahrlich Ursache genug, ihrer Vertilgung und Ausrottung Schranken zu setzen, nicht jeden über den Weg hüpfenden Frosch, jede harmlos am Wie- senrande sich sonnende Eidechse oder Blindschleiche mit dem Stocke niederzu- strecken, wie es leider bei uns noch zu häufig nicht blos von unserer Jugend, sondern auch von Erwachsenen zu geschehen pflegt. Ist es denn. nicht genug, dass diese Geschöpfe ohnehin der Nachstellung anderer Thiere, denen sie zur Nahrung dienen, vielfach ausgesetzt sind, muss auch der Mensch sie ohne Zweck morden ? Es würde zu weit führen, und unserer Absicht entgegen sein, wollten wir hier auf die anatomischen und physiologischen Verhältnisse dieser Thiere gründ- licher eingehen. Die verschiedenen Verwandlungen derselben, ihre periodischen Häutungen, ihre Wintererstarrung !), durch welche Erscheinungen sie so recht deutlich eine Uebergangsstufe der niedern zur höhern Thierwelt darstellen, sind bekannt genug, so dass wir, obschon dieser Gegenstand des Interessanten genug darbietet, darüber mit Stillschweigen hinweggehen müssen, um uns zu der Be- trachtung der einzelnen Arten zu wenden, wobei wir uns vorbehalten, bei ein- zelnen länger zu verweilen, und dann das zu bemerken, was wir für besonders erwähnenswerth halten, und worauf wir die Aufmerksamkeit unserer Leser ganz besonders zu lenken wünschen. 37 Von den vier Hauptordnungen, in welche wir diese Thierklasse theilen, hat die erste, die der Schildkröten (Testudinata) in unserer Gegend keinen Reprä- sentanten, wesshalb wir sogleich zur zweiten Ordnung: Eidechsen (Sauria) übergehen: wir besitzen davon, wenn wir, wie billig auch dieBlindschleiche hieher rechnen, drei Arten: 1. Lacerta agilis, L., gemeine Eidechse. Allgemein bekannt, und in unserer Gegend überall verbreitet, sehen wir sie von den ersten Frühlingstagen an bis zum Spätherbst an sonnigen Rainen, Wald- rändern, in Gärten und auf Steingeröll, mehr an trockenen als an feuchten Orten; in's Wasser geht sie nicht, hineingeworfen sinkt sie bald unter und ertrinkt. Sie lebt von Insekten und ist ganz unschädlich. Der abgebrochene Schwanz wächst theilweise, jedoch nie in der Weise nach, dass er dem verlorenen an Gestalt und Grösse gleich käme. Wohl nur eine Varietät von Lacerfa agilis, nicht eine besondere Art mag die rothrückige Eidechse, L. stellata, sein. Rücken und Oberseite des Schwanzes schön einfarbig kupferroth, ohne Flecken, hat sie sonst Gestalt und Lebensweise mit der vorigen vollkommen gemein. Herr Leu fand sie, jedoch äusserst selten, auch in unserer Gegend. 2. Lacerla crocea. Wolf. Waldeidechse. Kleiner und schlanker als die vorige, indem bei ihr der langsam sich zu- spitzende Schwanz die Hälfte der ganzen Länge beträgt, zeichnet sie sich beson- ders durch eine safrangelbe, schwarzpunktirte, bei jüngern Thieren und Weib- chen grünlich gelbe Unterseite des Bauches und Schwanzes aus. Ihr Aufenthalt sind feuchte Waldwiesen , mit Haidekraut bewachsene Moorstellen; wir finden sie oft an Sumpfgräben bei Strassberg und hinter Wellenburg, im Moos zwischen Lechhausen und Derching; sie ist seltener, als L. agilis, langsamer in ihren Be- wegungen und eben so unschädlich. 3. Anguis fragilis, L., gemeineBlindschleiche, Bruchschlange. Die unter der Haut sichtbaren Spuren von Becken- und Schulterblätterknochen haben diesem, übrigens den Schlangen ähnlichen Thierchen das Bürgerrecht in der Ordnung der Eidechsen erworben. An Gartenzäunen, auf schattigen Wiesen, in Wäldern und Gärten begegnet man häufig der Blindschleiche, einem gänzlich wehrlosen und unschädlichen Thiere, das nicht einmal durch Schnelligkeit seinem Verfolger entfliehen, sondern sich höchstens, um sein Leben zu retten, in feuchte Erde und unter Moos wühlen kann. Demungeachtet ist sie von Vielen ge- mieden und gefürchtet, während sie durch Vertilgung von Regenwürmern, nackten Schnecken und andern kleinen Insekten ungemein nützlich wird, und desshalb nie getödtet, vielmehr in Gärten gehegt werden sollte.‘ Grösse und Zeichnung ist nach Alter und Geschlecht höchst verschieden. Ganz Junge sind auf dem Rücken gelblich weiss, mit einer schwarzen Linie längs desselben bis zur Spitze des Schwanzes, auf dem Bauche schwarz, und män hielt sie lange Zeit, da sie den Alten so wenig gleichen, für eine besondere Art (Anguis linealus) ; bei Ausge- wachsenen, welche die Grösse von 1', Schuh erreichen können, ist die Grund- farbe des Rückens graubraun, mit einem oder mehreren Längenstreifen, während die Bauchseite schwärzlich, oder graublau’ist. Ein ungemein schönes Auge mit dunkelrother Iris gereicht diesem Thiere zur Zierde. Der einmal abgebrochene Schwanz ergänzt sich nicht wieder wie bei L. aglis. 38 e Die dritte Ordnung, die der Schlangen (Ophidia) liefert uns drei rien: 1. Coluber natrix L., Ringelnatter. Unk. Blaugrau oder grünlich grau, auf dem Rücken zwei Reihen schwärzlicher Flecken, Bauchringe schwarz, seitlich weiss gefleckt, hinter jeder Schläfe eine schwarzgesäumte, gelblich weisse, halbmondförmige Zeichnung. Sie kommt bei uns ziemlich häufig, namentlich in der Nähe von Wasser vor, da sie als vor- treffliche Schwimmerin Fischen und Fröschen emsig nachstellt; indessen verschmäht sie auch kleine Insekten, sowie Mäuse nicht, wesshalb wir sie auch an Orten finden, wo weit und breit kein Wasser ist Obschon sie ziemlich gross, nach Angabe Mancher vier Schuh lang werden soll, so werden bei uns ganz grosse Exemplare sehr selten, sei es nun, dass zunehmende Kultur ihr Aufkommen hin- dert, oder dass die häufigen Nachstellungen daran Schuld sind. Sie ist ganz un- gefährlich; den Schaden, welchen sie durch Fangen einiger kleiner Fische an- richtet, wiegt sie durch Vertilgung einer Menge anderer schädlicher Thiere gänz- lich auf. Ihre kleinen, rückwärts gebogenen Zähne dienen mehr zum Festhalten ihres Raubes als zum Beissen. In der Gefangenschaft hält sie lange aus, wird ganz zahm, und kann mit kleinen Fischen und Fröschen gefüttert werden. 2. Coluber. laevis. L. s. C. auslriacus. Gmel. Glatte Natter, thüringische Natter, österreichische Natter. Rücken röthlich grau, bis in’s Olivengraue, mit zwei Reihen brauner Rücken- flecken, und einer hufeisenförmigen Zeichnung auf dem Nacken Bauch beim Männchen hellkupferroth, beim Weibchen grau. Schuppen mit braunen Pünktchen an der Spitze. Länge bis zwei Schuh. Sie findet sich, wiewohl weniger häufig, als C. natriz, auch in unserer Umgebung, an Wasser in der Nähe der Stadt, z. B. in der Baumschule am rothen Thore, besonders aber im Siebentischwald, woselbst sie ihrer braunen Kupferfarbe wegen von Unkundigen häufig für die Kreuz- otter gehalten wird, und dann diese Aehnlichkeit mit dem Tode büssen muss, obgleich sie völlig unschädlich ist, durchaus kein Gift bei sich führt, jedoch, was freilich nicht geleugnet werden kann, ein sehr jähzorniges Temperament besitzt, und, wenn man ihr zu nahe kommt, grimmig auf ihren Gegner losfährt, eine Eigenschaft, welche sie auch lange in der Gefangenschaft behält. Ich beobachtete ein Exemplar lange Zeit, konnte es aber nie dahin bringen, irgend eine Nahrung zu sich zu nehmen, obgleich diess nach andern Wahrnehmungen bei gefangenen glatten Nattern der Fall gewesen sein soll. 3. Vipera Berus. Daud. Kreuzotter, Kupfernatter. Diese Schlange hat auch in unserer Gegend, woselbst sie ziemlich häufig angetroffen wird, den übeln Ruf bestätigt, welcher sie überall verfolgt, und namentlich ist unser Siebentischwald als ihr Aufenthalt einigermassen berüchtigt, obgleich sie auch eben so häufig in andern Distrikten unserer Umgegend angetroffen wird, so in den Auen und Wäldchen unterhalb Lechhausen, in den Wäldern hinter Wellenburg und Banacker, an den Bergabhängen des Strassbergs und an andern Orten. Was ihr äusseres Aussehen betrifft, so ist zu bemerken, dass dieses sich nicht immer gleich ist, dass dabei Alter, Geschlecht und auch in so ferne die Jahreszeit in Betracht kommt, als während, vor und nach der Häutung das Aussehen des Thieres ein sehr verschiedenes ist, und selbst dann findet man kaum zwei Exemplare von demselben Alter und Geschlecht, mit genau derselben 39 Farbe und Zeichnung; jedoch kommen im Allgemeinen jeder Kreuzofter, sie mag nun alt oder jung, männlichen oder weiblichen Geschlechts seyn , folgende wohl zu beachtende Kennzeichen zu: Mitten auf dem Oberkopfe zwischen beiden Augen befindet sich ein Schild, hinter diesem stehen zwei andere grosse Schilder, der übrige Theil des Kopfes ist mit kleinen Schuppen bedeckt. Von der Mitte bes Oberkopfes läuft nach jeder Seite des Hinterhauptes eine dunkle, nach Aussen sichelförmig gebogene Linie. Diese beiden Linien sind gewöhnlich durch die da- zwischen liegende hellere Farbe getrennt. zuweilen aber auch so mit einander verbunden, dass sie gleichsam einen herzförmigen Ausschnitt bilden. Zwischen den beiden obengenannten sichelförmigen Linien beginnt ein, längs des Rückens herablaufender und an der Schwanzspitze endender Zickzackstreifen, dessen Buch- ten gegenüber an jeder Seite dunkle, eine Linie bildende Flecken stehen. Die Farbe des Männchens ist weiss, ‚der Silberfarbe sich nähernd, bei jungen Thie- ren in’s Hellbraune fallend, Rückenstreifen, Seitenflecken und Bauch schwarz. Das Weibchen ändert mit zunehmendem Alter die Farbe auf folgende Weise: Grundfarbe im ersten Jahre blassgrau und blassröthlich; im zweiten, dritten und vierten Jahre hellrothbraun; die Rückenzeichnung dunkelbraun. Die Grösse ist nach Alter verschieden, selten möchte man ein über zwei und einen halben Schuh langes Exemplar antreflen; der Körper ist dick, walzenförmig, und endet mit einem schnell sich zuspitzenden, ziemlich kurzen Schwanze. Betrachtet man diese kurz entworfene Zeichnung genau, so kann eine Verwechslung mit den beiden andern, in unserer Nähe vorkommenden Schlangen nicht wohl Statt finden, beiden fehlt die Rückenzeichnung, ihre Gestalt ist schlanker, der Leib plafter, der Schwanz ist allmälig sich zuspitzend , überdiess fehlen beiden Arten die Gift- zähne, von denen weiter unten die Rede sein wird. Eine Abart unserer Kreuzotter ist wohl die in gebirgigen Gegenden vorkom- mende,, ganz dunkle, beinahe schwarze Natter (Coluber Prester). Ein solches Exemplar, das in der Nähe von Hohenschwangau von Herrn Gerichtsarzt Dr. Lotz- beck gefangen wurde, befindet sich in unserer Sammlung. Die Kreuzotter ist, wie schon erwähnt, sehr giftig, und zum Glück das ein- zige wirklich schädliche Thier unter allen hier vorkommenden Reptilien, indem ihr Biss, verursacht durch zwei, seltener drei in der Oberkinnlade sitzende hohle, bewegliche, und mit den Giftdrüsen in Verbindung stehende Zähne eine Vergiftung bewirkt, welche unter ungünstigen Verhältnissen selbst einen tödtlichen Ausgang haben kann. ?) Die Kupfernafter greift ungereizt den Menschen nicht an, allein es. gehört nicht viel dazu, sie zu reizen: unvermuthetes ‚;Hintreten zu ihr, Greifen. nach einem Gegenstand in ihrer Nähe ist schon hinreichend, sie in Wuth zu versetzen, und zu veranlassen, nach der etwa in ihrer Nähe befindlichen Hand zu schnappen. In der Gefangenschaft verschmäht sie hartnäckig jede Nahrung, selbst Mäuse, welche doch im Freien ihre Lieblingsspeise, ja fast die Hauptkost ausmachen, kann übrigens, ohne zu fressen, fünf bis sieben Monate aushalten , bleibt aber dabei immer bösartig bis an ihr Ende, wie sie es, kaum geboren, von zartester Kindheit an ist. Ihr Nutzen in der Natur beschränkt sich, so viel wir wissen, auf Vertilgung von Mäusen, sie wiegt aber dadurch den Scha’en, welchen sie häufig stiftet, lange nicht auf, wesshalb die für die Reptilien im Allgemeinen in Anspruch ge- nommene Schonung bei ihr keine Anwendung finden kann, und sie, wo man ihrer ansichtig wird, wunbarmherzig getödtet werden sollte. 3) Die Zufälle, welche auf ihren Biss folgen, so wie die betreffende Behandlung gehören nicht 40 hieher, wesshalb wir uns nach einem längern Aufenthalte bei diesem Thiere, welcher durch die Wichtigkeit des Gegenstandes gerechtfertigt erscheint, zu der vierten und letzten Ordnung der Reptilien, den Lurchen (Batrachia) wenden, welche die Frösche, Kröten und Tritonen in sich begreift. Bekannt sind die sonderbaren Verwandlungen, welche die Thiere dieser Ord- nung durchmachen müssen, wie sie zuerst durch Kiemen athmen, und desshalb ausschliesslich im Wasser leben müssen, ehe sie als völlig ausgebildetes Reptil an's Land treten, und wie selbst dann noch während der Begattungszeit bei eini- gen von ihnen Veränderungen in; Gestalt'und Färbung eintreten, welche ohne Zweifel Schwierigkeiten bei ihrer nähern Bestimmung hervorgerufen haben. 1. Rana esculenta L. Grüner Wasserfrosch, gem. Frosch. Rücken grün, schwarz gefleckt mit drei gelben Längenstreifen auf dem Rücken, auf dem Bauche weiss, ausgewachsen drei und einen halben Zoll lang. Er kommt, wie allgemein bekannt, auch in unserer Gegend allenthalben vor, und hält sich in stehendem oder langsam fliessendem Wasser, auch oft am Ufer des- selben auf, ohne sich weit davon zu entfernen. Jedermann kennt sein Geschrei, welches er, in grosse Chöre vereint, besonders gerne in warmen Sommernächten weithin erschallen lässt. Den Sommer über vertilgt er eine Masse Wasserinsekten, Schnecken und andere kleine Thiere, und erzeigt sich dadurch ungemein nützlich. Den Winter bringt er erstarrt im Schlamme zu. Trotz der vielen ihm nachstel- lenden Feinde, wozu auch der Mensch gehört, der seine Schenkel häufig zu Markte bringt, ist er, seiner ungewöhnlich starken Vermehrung wegen, allent- halben sehr häufig. 2. Rana temporaria L. Grasfrosch. Röthlich oder gelblich braun, dunkelbraun gefleckt, ein dunkler Streifen zwi- schen Auge und Vorderfuss. Bauch beim Männchen schmutzig weiss, beim Weib- chen röthlich braun, Grösse bis 3, Zoll. Im Frühjahr verlässt er, wenn die Begattung vorüber ist, das Wasser, worin er den Winter über sich aufhielt, irrt weit durch Land und Wald, und kann nach einem warmen Regen in Gebüschen und auf allen Wegen angetroflen werden. Auch sein Fleisch ist essbar. 3. Hyla arborea. s. H. viridis. Gmel. Laubfrosch. Grasgrün, Bauch schmutzig weiss, welche beide Farben durch eine gelbliche, schwarz begränzte Linie geschieden sind. Die Kehle des Männchens ist schmutzig braun, der ganze Leib des Thieres sondert eine klebrichte Flüssigkeit ab, die wohl in Verbindung mit den schwammigten Polstern an seinen Zehen dazu dienen mag, ihm den Aufenthalt auf Baumästen, Blättern, das Sitzen an glatten, abschüs- sigen Flächen leicht möglich zu machen. Die erst im vierten Jahre mannbaren Männchen lassen im Sommer, indem sie ihren Kehlkopf zu einer grossen Blase erweitern, einen dem Schellengerassel ähnlichen Laut hören. Dieses überall bekannte Thier lebt bei uns den Sommer über auf Bäumen, an Hecken und auf grössern Pflanzen, während es nur die ersten Frühlingswochen im Wasser zu- bringt. Einen weitverbreiteten Ruf hat der Laubfrosch als Wetterprophet erlangt; aber vielfältige Beobachtungen haben mich von seiner gänzlichen Unzuverlässigkeit in dieser Beziehung überzeugt. Diese ihm mit Unrecht angedichtete Eigenschaft hat ihm, freilich auf die Gefahr hin, in einem engen Zuckerglase bei oft magerer Kost in langwieriger Gefangenschaft gehalten zu werden, in weiten Kreisen eine unverdiente Berühmtheit erworben; — weniger bekannt möchte eine andere Eigen- 4 schaft von ihm sein, welche ich häufig und sorgfältig an ihm beobachtet habe, nämlich die wunderbare Fähigkeit, schnell seine Farbe zu verändern. Wenn man auf einem Spaziergange einen schön grünen Laubfrosch fängt, und ihn in einem sorgfältig geschlossenen Gläschen nach Hause trägt, so findet man zuweilen, zu nicht geringem Erstaunen, in dem Glase ein schmutzig braunes, oder braun und grün geflecktes Thier, das eher einer Kröte, als einem Laubfrosche gleicht. Im Zuckerglase bleibt er oft lange, ja zuweilen den ganzen Sommer in diesem trau- rigen Gewande, selzt man ihn jedoch wieder an die Luft, z. B. auf’ einen vor dem Fenster stehenden Blumenstock, so hat er die graue Farbe schnell, oft schon nach einer halben Stunde mit dem grünen Jägerkleide vertauscht ; — bringt man hn wieder in's Glas zurück, schnell muss die grüne Livree dem grauen Büsser- kleide wieder weichen. Ich habe diese Beobachtungen an Laubfröschen, die ich abwechselnd in Gläsern hielt, und dann auf einen am ollenen Fenster stehenden Epheu setzte, an einem Tage so häufig angestellt, dass ich, ohne diese Erschei- nung genauer erklären zu können, mich gegen die gewöhnliche Annahme, als sei dieser Farbenwechsel das Resultat einer periodisch wiederkehrenden Häntung, entschieden aussprechen muss. Allerdings kommt, wie ich ebenfalls beobachtete, diese Eigenschaft nicht allen Laubfröschen zu: junge verändern fast nie die Farbe, alte zuweilen auch nicht. Selbst die grüne Farbe wechselt nach Wärme, Son- nenschein und andern uns wahrscheinlich noch unbekannten Verhältnissen in den verschiedensten Nuancen: im starken Sonnenschein wird das Thier fast goldgelb mit hellbraunen Rändern, bei kälterer Witterung dunkelstahlgrün, ja. es möchte zuweilen fast scheinen , als ob es von den Blättern, auf welchen es gerade sitzt, die Farbe borgen könnte. Im Herbst, wenn der Laubfrosch zu Wasser steigt, ist er dunkelgrün und weiss gesprenkelt, wenn er es verlässt, und der Frühling mit frischem Grün Wiesen und Wälder schmückt, steigt er in grünen Höslein auf die Bäume, und kann somit als das Chamäleon unserer Zone betrachtet werden. 4. Bufo cinereu. Gemeine Kröte. Braun, grünlich, oder braungrau, unten schmutzig weiss 3—4', Zoll lang. Sie lebt einsam unter schattigem Gebüsche und unter Steinen, sitzt in Erdlöchern, hinter feuchten Mauern, verirrt sich nicht selten in Häuser und Ställe, und ist mit ihrem warzenbedeckten Körper, mit ihren hervorragenden Ohrendrüsen, ihrem aufgeschwollenen Bauche das leibhaftige Abbild aller Hässlichkeit, mit der uns höchstens ihre schönen feuerfarbig glänzenden Augen einiger Massen wieder aus- söhnen. Diese Kröte ist die Nachteule unter den Reptilien, verlässt erst bei ein- brechender Dämmerung ihren Schlupfwinkel , um ihrem Raube, der in Würmern, Asseln und dergleichen Thieren besteht, nachzugehen. Sie ist nicht giftig, nur söndert sie aus ihren Warzen und Drüsen eine milchartige ätzende Feuchtigkeit ab, welche, auf Schleimhäute gebracht, empfindliches Jucken und leichte Entzündung hervorbringen kann. 5. Bombinalor igneus. Feuerkröte. Graubräunlich, unten schwärzlich blau mit unregelmässig orangegelben Flecken, wird sie zwei Zoll gross, lebt überall, wo stehende, sumpfige Wasser und Pfützen sich befinden, selbst mitten in Dörfern, und lässt in den Sommermonaten Tag und Nacht ihr monotones Geschrei erschallen. 42 6. Bufo calamila. Kreuzkröte. Olivengrün mit röthlichen Warzen, und einem hellgelben Längenstreifen auf dem Rücken. Man findet sie, jedoch seltener, als die vorigen Arten, auf feuchten Wiesen, in der Nähe von stehenden Wassern, in Altwassern, längs des Lechs. 7. Bufo viridis. s. Rana variabilis. Grüne Kröte. Grauweiss mit grossen unregelmässigen grünen Flecken, und rothen Warzen, 2", Zoll gross. Sie ist bei uns sehr selten, und wurde, so weit mir bekannt, nur zweimal, und zwar das letzte Mal am Rosenauberge gefunden. Eben so selten möchte bei uns vorkommen: 8. Pelobates fuscus. Wasserkröte, Knoblauchskröte. Schmutzig weiss und braun gefleckt, wiewohl sie schon bei uns gefunden wurde, da wir ein Exemplar aus hiesiger Gegend in unserer Sammlung besilzen. 9, Triton cristatus. Gekämmter Triton. Brunnentriton. Dunkelgrau , mit kleinen Warzen bedeckt , schwärzlich gefleckt, an den Sei- ten weiss punktirt, am Bauche orangegelb , unregelmässig schwarz gefleckt, an den Seiten des Schwanzes weissliche Streifen. Das Männchen hat auf dem Rücken einen gezähnten Kamm, der am Nacken beginnt, und mit einer Unterbrechung am Kreuze am Schwanzende sich verliert. Nach der Paarung verschwindet 4er Kamm des Rückens gänzlich, und es bleibt nur der auf dem Schwanze. Man findet dieses Thier, welches die Länge von sechs Zoll erreichen kann, in klarem Brunnenwasser, auch in Cisternen. 10. Triton punclalus. Geflleckter Triton. Rücken olivenfarbig, bis in's Dunkelschwarzbraune, Bauch hochgelb, auf der Mitte desselben ein orangegelber Streifen. Das Männchen hat einen Kamm, der am Nacken beginnt, längs des Rückens fortläuft, am Schwanze an Höhe zunimmt, Schwanz lang und zugespitzt. Dieses Thier, welches übrigens, wie es hier be- schrieben ist, nur zur Paarungszeit erscheint, ausserdem in mannigfaltigen Ver- änderungen vorkommt, indem besonders das Männchen nach der Paarung den Rückenkamm verliert, der dann nur durch eine dunkle Linie angedeutet ist, lebt bei uns in Gräben, sumpfigen Bächen und Lachen, kommt aber auch auf dem Lande an feuchten Orten vor, und kann sich an solchen Stellen entwickeln. So findet man z. B. ganz kleine Molche, welche ihrer oberflächlichen Aehnlichkeit wegen von Unkundigen für junge Eidechsen gehalten werden, jedoch sich durch ihren Mangel an Schuppen und ihre trägen Bewegungen hinlänglich von denselben unterscheiden, am Rosenauberge; ich fand dieselben an Bergabhängen hinter Ober- hausen. Bei andauernder Trockenheit begeben sie sich in's Wasser, woselbst auch ihre Paarung Statt findet, während die Weibchen nach derselben kühle und feuchte Orte am Lande aufsuchen. Sie leben von kleinen Wasserinsekten, - Würmern und nackten Schnecken. 43 11. Triton palustris (Tr. alpestris). Sumpftriton, Alpentriton. Rücken schwärzlich blau, Kehle, Brust und Bauch orangegelb. Kamm des Männchens sehr nieder, durch einen dunkeln Streifen und eine gelblich gezeichnete Aufwulstung längs des Rückens fast nur angedeutet. Er erreicht eine Länge von zwei bis drei Zoll, und kommt in Gesellschaft des Trit. punctatus bei uns in stehenden Wassern, Torfabzügen und Lachen vor, hat auch mit demselben einerlei Lebensweise, und findet sich im Gebirge bis zu einer bedeutenden Höhe. 12. Salamandra alra. Schwarzer Molch. Vier bis sechs Zoll lang, ganz schwarz, kommt auf dem flachen Lande nicht vor, findet sich dagegen auf den in unser Gebiet gehörigen Gebirgen sehr häufig. Indem wir mit diesem Thiere unsere Abhandlung schliessen, erlauben wir uns noch auf die Sammlungen unseres naturhistorischen Vereins hinzu- weisen, woselbst sämmtliche hier aufgeführte Arten durch zahlreiche, nach Alter, Geschlecht und Varietät verschiedene Exemplare repräsentirt sind; die freundlichen Leser aber bitten wir, etwaige neue Beobachtungen über Vorkommen und Lebens- weise dieser Thiere dem Vereine gefälligst mittheilen zu wollen. Anmerkungen. #) Wintererstarrung ist, glaube ich, ein bezeichnenderer Ausdruck, als der im Allgemeinen dafür gebrauchte „Winterschlaf“, da bei Amphibien auch in kältern Frühlings- und selbst Som- mertagen, eine ähnliche Erscheinung, jedoch in geringerem Grade einzutreten pflegt, und sich so oft wiederholt, als die athmosphärischen Verhältnisse begünstigend hierauf einwirken, während im umgekehrten Falle Frösche und Schlangen, welche beständig in warmen Zimmern gehalten werden, zu jeder Zeit Nahrung zu sich nehmen, und danm überhaupt keine Spur von Winterschlaf zeigen. Der Zustand, in dem sich während der Wintermonate der Bär, der Dachs, mehrere Nager etc. befinden, ist ein davon ganz verschiedener. Diese Thiere athnen, ihr Blut cirkulirt noch, sie bewegen sich auch noch zuweilen, auch ist dieses Verhältniss keineswegs durch eintretende Kälte, oder Mangel an Nahrung bedingt, wesshalb hier mit Recht die Bezeichnung „Winterschlaf“ gilt, in welchen man auch diese Thiere nicht willkühr- lich zu versetzen im Stande ist, während man Reptilien jederzeit in Erstarrung bringen kann, wenn man ihnen künstlich die nöthige Temperatur entzieht. Merkwürdig ist die Erscheinung, dass anhaltende Hitze und Dürre bei diesen Thieren dieselbe Wirkung hervorbringt, wie Ent- ziehung der Wärme: so erzählt Humboldt (Ansichten der Natur), dass sich während der grössten Hitze in den amerikanischen Steppen Crocodile und andere Amphibien im Leiten verbergen, und wie scheintod daliegen, bis sie sich bei eintretender Regenzeit aus diesem Verstecke wieder hervorwagen. Man sieht Frösche bei hohem Kältegrade zu einer harten Masse erstarren, und in dieser Lage verbleiben, bis sie in die Wärme gebracht, wieder aufthauen und davon hüpfen. Herr Lehrer Bischoff fand mitten im Winter auf der Sieben- tischwiese im Schnee eine lebende Kupfernatter; wahrscheinlich wurde diese durch die im Februar energischer auf den Waldrand auflallenden Sonnenstrahlen aus ihrem unter Moos 44 verborgenen Schlupfwinkel hervorgelockt. Eidechsen , die den Winter erstarrt in unterirdischen Gängen zubringen, jedoch nicht in einer Tiefe, in welche der Winterfrost nicht dringen könnte, verlassen diese Zufluchtsorte, sobald ihn die warme Frühlingssonne bescheint, sind im Sonnenschein frisch und ungemein fink, während sie bei wieder eintretender Kühle in dem Grade träger werden und erstarren, als die Kälte auf sie einwirkt; dieser Wechsel von Erstarrung und Wiederkelebung findet sogar nach Sommertagen, welche mit kalten Nächten abwechseln, Statt, so dass alle diese Beobachtungen zur Genüge beweisen, dass die bei den Amphibien in den kalten Monaten eintretende Erstarrung weit von dem Winterschlaf andrer Gwarmblütiger) Thiere verschieden ist, und nur mit dem Zustande des Scheintodes, in wel- chem sich auch die Insekten während des Winters befinden, verglichen werden kann. 2) Man hat im Allgemeinen angenommen, dass die Kupfernatter während der heissen Jahreszeit am giftigsten sei. Ich glaube, dass diese Annahme nicht ganz richtig ist, und bin dagegen der Ansicht, dass sie den grössten Giftvorrath unmittelbar nach dem Erwachen aus der Win- tererstarrung besitzt, was schon aus den, zu dieser Zeit sehr angeschwollenen Giftdrüsen ersichtlich ist. Im Sommer, wo sie fortwährend Veranlassung hat, bei Verfolgung von Thieren diesen Stoff zu verbrauchen, ist ohne Zweifel in Qualität und Quantität das Gift vermindert, und wenn ihr Biss in heissen Monaten zuweilen ungewöhnlich schwere Folgen nach sich zieht, so mag die Ursache hievon eher bei dem Verletzten zu suchen sein, dessen Blut bei heisser Witterung in vermehrter Thätigkeit ist, wodurch bei lebhafter Cirkulation desselben auch eine geringere Quantität Giftes schneller den Centraltheilen des Kreislaufes zugeführt wird; übri- gens kommt bei der besprochenen Verletzung auf Temperament und Constitution des Gebissenen, so wie auch auf den Ort der Verletzung, auf schnell geleistete, zweckmässige Hülfe sehr viel an. ») Indem wir zu dieser Massregel rathen, sind wir weit entfernt, zu glauben, dass dadurch _ eine gänzliche Ausrottung dieser gefährlichen Thiere möglich sein könnte, da der gewöhnliche Aufenthalt derselben an weniger besuchten, einsamen Orten, ihre meist schnelle Flucht beim Nahen von Personen, so wie ihre Fruchtbarkeit nur geeignet sind, ihre Vermehrung zu be- günstigen. Wir würden auch in unserer Gegend ungleich mehr Kupfernattern finden, und von viel mehr, durch sie verursachten Unglücksfällen hören, wenn nicht schon die Natur eine grosse Anzahl anderer Geschöpfe aufgestellt hätte, welche unablässig gegen sie zu | Kampfe ziehen, und dadurch wenigstens ihre Verminderung fördern helfen. Dahin gehören namentlich fast sämmtliche Raubvögel, das Geschlecht der Raben, die Störche, Reiher, Igel, Füchse, Dachse und die verschiedenen Wieselarten. Wir beugen der allzu starken Vermeh- rung der Kupfernatter am sichersten vor, wenn wir die eben genannten Thiere möglichst schonen, und nicht durch fortwährendes Verfolgen aus dem Bereiche unserer Wälder und | Fluren verjagen, was leider noch zu häufig geschieht. Eine Kupfernatter, welche vom Ver- fasser in Gesellschaft mehrerer Freunde auf einem Spaziergange an einem ziemlich kalten Märztage gefangen, und mit einem Gäbelchen auf den Boden befestigt wurde, war nach einer halben Stunde von herbeigeeilten Raben bis auf den Kopf, welchen man noch vorfand, aufgezehrt, Beweis genug, wie gierig diese Thiere in Vertilgung der Schlangen sein müssen. Die Moore in der Umgebung von Memmingen. Von Joh. Büchele. I. Das Memmingerried. Eine halbe Stunde südöstlich von Memmingen, zwischen den zu einander fast parallel laufenden Bächen: Ach und Riedbach, dehnte sich ehedem ein drei Viertel Stunden langes und eine Viertel Stunde breites Ried aus, welches sich aber gegenwärtig auf drei Viertel seiner frühern Ausdehnung reducirt sieht, indem den grössern Theil das saftige Grün üppiger Culturwiesen schmückt. Sowohl östlich als westlich ist diese Ebene von einer Diluvialhügelkette be- grenzt, die sich gegen Norden verflacht. An einigen Stellen geht der Kies der- selben in Kiesgruben zu Tage aus. Auf den Anhöhen ist dieser mit einer Schichte von Lehm und Sand bedeckt. Ebenso ist der Untergrund dieses 1867‘ über der Meeresfläche gelegenen Riedbeckens ein kalkreiches, meist eckiges Diluvialkies, über dem ein breiiger Alm (Weisserd) lagert, der sich aus dem kalkhaltigen Wasser der zahlreichen Quellen und Pfützen dieses Riedes niederschlägt und somit dasselbe als ein ächtes Wiesenmoor charakterisirt. Zwischen diesen Pfützen erheben sich eine Menge vereinzelter Erhöhungen, Hoppen genannt, gebildet von den Rasen der Cyperaceen und der Stalice. In Folge dieser, stellenweise dichter aneinander gedrängten Hoppen, erhielt dieses Wiesenmoor den Namen „Hoppenried.“ ‘Die Pflanzen des Memmingerriedes sind nun folgende: Auf überschwemmtem Almbrei im Kies wachsen: Drosera longifolia, Epilobium parviflorum, palustre und tetragonum (durch die: Cultur ausgegangen) Pinguicula vulgaris und alpina, Stalice purpurea! (häufig) Cladium germanicum, Schö- nus ferrugineus und nigricans, Juncus oblusiflorus , sylvalicus , lamprocarpus und alpinus, Scirpus pauciflorus, Carex glauca und flava, Equiselum palusire, Hyp- num aduncum, scorpioides, filicinum, stellatum, Bryum pseudotriquelrum, Bar- tramia fonlana, 46 An trockneren Stellen: Ononis spinosa, Lotus ul'ginosus, Spergula nodosa, Linum catharticum, Bellidiastrum Michelü, Trifolium filiforme, Rhinanthus minor, Galium uliginosum, Gentiana utriculosa, Triglochin palustre, Tofieldia calyculala, Orchis latifolia, Carex Hornschuchiana, fulva, distans, Funaria hygromelrica, Aulacomnion palustre. In Pfützen und Wassergräben: Utrieularia minor und vulgaris, Lemna minor, Eriophorum angustifolium , Heleocharis palustris und uwniglumis, Carex dislicha, Phalaris arundinacea (selten). Moosige, steinige Gräben weisen: Trifolium hybridum , Veronica scutellata, Cyperus flavescens, fuscus, Juncus bufonius, Scirpus selaceus, Hypnum cuspi- dalum. An und auf den Hoppen: Dicranum Schraderi, Catoscopium nigritum, Pellia epiphylla, Marchanlia polymorpha (diese besonders aber an den Wänden der Gräben), Trichostomum flezicaule. Auf den Gulturwiesen : Trollius europaeus , Trifolium pratense, Cirsium. ole- raceum (stellenweise in Menge), rivulare, praemorsum , Scabiosa arvensis, Chry- sanlhemum leucanthemum, Tragopogon orienlalis, Cenlaurea Jacea , Crepis bien- nis, Primula veris; Aira caespilosa, Holcus lanatus, Cynosurus cristalus, Dactylis glomerala, Festuca elalior, Avena „pubescens und flavescens, Arrhenalherum. elalius, Bromus racemosus , Poa trivialis und pratensis. In der Ach und an deren Ufern wächst: Potamogeton natans und densus ; Juncus sylvalicus (fluthend), Sparganium ramosum, Nasturlium officinale (im Som- mer 185% ganze Bänke bildend), Cardamine amara, Caltha palustris; Carex ampullacea ; Fonlinalis antipyrelica. Auf moorigem Boden der natürlichen Riedwiesen, nämlich solcher Strecken, wo die Hoppen ganz dicht aneinander gedrängt sind, wachsen hauptsächlich: Drosera rotundifolia (auf abgestorbenen Stumpen von Cladium germ. in Gesellschaft von Cladonia pyridala), Trifolium montanum, Laserpilium pruthe- nicum, Serralula lincloria, Taraxacum lividum , Tanacetum vulgare (einmal gefunden), Tussilago farfara, Galium boreale, Potentilla Tormentilla, Bartsia alpina (diese beiden auch auf den Hoppen), Pedicularis sylvatica, Calluna vulgaris *) (sparsam und vorzüglich nur an den erhöhten, trockenern Grabenrändern), Gen- liana Pneumonanthe , germanica, Salix repens, Swerlia perennis, ‚Plalan- Ihera bifolia, Epipactis palustris, Allium suaveolens, Luzula multiflora, Erio- phorum latifolium, Carex pulicaris, dioica, Davalliana , panicea, Molinia coerulea, Festuca ovina. Hypnum molluscum, Fissidens adiantoides. *) Das Vorkommen dieser Kieselpflanze in einem entschiedenen Kalkmoore ist auffallend. Die chemische Analyse wird übrigens wohl die Vermuthung bestätigen, welche schon Sendtner (Vegetationsverhältnisse Südbayerns pag. 71%) ausgesprochen hat, dass an den Stellen, wo die Calluna wächst, dem Boden Quarzsand beigemischt ist. 47 Sphagnum acutifolium befindet sich, auf einen kleinen Fleck beschränkt, zum Theil im Schutze einiger der nachstehenden Gesträuche. Grössere Gebüsche, die aber nur in der Nähe des Ufers der Aach und zwar gegen den Ausgang des Riedes vorkommen, bestehen aus: Saliz alba, amygda- lina, purpurea, incana (häufig), cinerea, nigricans, Lonicera coerulea! Einzeln kommen diese Gesträuche auf dem ganzen Riede vor und gesellen sich noch zu denselben: Saliz aurila (selten), ambigua; Populus tremula , Junipe- rus communis (auch auf den Hoppen, von Wasser umgeben), Pinus abies in kleinen Gruppen, 6—12° hoch. Zwischen diesem Gebüschwerk wächst: Eupatorium cannabinum , Lythrum Salicaria, Epilobium hirsulum, Mentha aquatica und sylvestris, Pedicularis palus- tris, Pyrola rolundifolia. Am Rande des Riedes, da wo die Culturwiesen beginnen, breit n sich aus: Ranunculus monlanus und repens, Lathyrus pratensis, Primula farinosa (auch am Grund der Hoppen), Phyteuma orbiculare, Cardamine pratensis (auch in Quellen), Dianthus superbus, Valeriana dioica, Genliana verna, Lychnis flos euculi, Polygala amara, Succisa pralensis, Senecio aquaticus, Cirsium palustre, Crepis succisaefolia; Carex vulgaris, lereliuscula, paradoza, Scirpus compressus, Climacium dendroides. Zur Weide wird dieses Ried nicht benützt, indem eines Theils die Hoppen dem Vieh einen zu unsichern Tritt gewähren, andern Theils das Futter sauer ist, daher wenig und schlechte Milch gibt. Hie und da wird die Vegetation strecken- weise gemäht und zur Streu verwendet. Der noch in seinem Naturzustande befindliche Riedtheil — das eigentliche Hoppenried — stellt der Cultur bedeutende Hindernisse enfgegen, indem es nicht blos darum zu thun ist, wie gewöhnlich geschieht, das überstaute Wasser durch Abzugskanäle zu entfernen, sondern auch eine ungeheure Quantität Humus erfor- derlich wäre, um diese versumpfte Kiesfläche zu überboden. Bis jetzt wurden grössten Theils nur diejenigen Strecken der Cultur unterworfen, wo die Hoppen dicht aneinander standen und durch Umreissen und Zerwerfen derselben, die Zwi- schenräume leicht ausgefüllt wurden. Zeigten sich auch inzwischen Stellen, wo die Hoppen sehr vereinzelt standen und das blosse Kies zu Tage lag, so konnten solche Mulden mit geringerer Mühe zum Theil mit Schutt ausgefüllt und dann überbodet werden. Durch mehrmaliges Düngen des Moorbodens verschwinden nach und nach die Cyperaceen (sauren Gräser) und an ihre Stelle treten die oben angeführten Gramineen u. s. w. in Folge natürlichen Anfluges. Somit ist gegenwärtig noch an keine Ausrottung der Slalice purpurea, dieser merkwürdigen Eigenthümlichkeit in der Vegetation des Memmingerriedes, zu den- ken, indem dieselbe auf nassem Almbrei am häufigsten wächst! 48 I. Die Moore bei Pless und Rothenstein. Sowohl geognostisch als botanisch verschieden vom Memmingerriede, sind die Hochmoore bei Pless und Rothenstein ; das erstere nördlich, das andere fast südlich von Memmingen gelegen. Beide Moore liegen in der Nähe der Iller, aber dem Niveau dieses Flusses entrückt, indem sie bedeutend höher liegen, als der Wasserspiegel desselben. Genau genommen, ist das bei Pless befindliche Moor nur ein Theil eines ausgedehnten, fast unanterbrochenen Moorcomplexes, der sich zwischen den Ort- schaften Rieden, Boos, Pless, Winterrieden und Osterberg ausdehnt, wo überall Torflager geöffnet sind. Der Verkauf dieses Brennmaterials trägt dem Orte Pless allein jährlich 30,000 1. Ausgedehnte Erlen- und Birkenbrüche sind beiden Mooren eigenthümlich; besonders ist das Rothensteiner Moos so reichlich bewachsen, dass es den Ge- büschwäldern der Illerauen nicht unähnlich ist. Obgleich mir über den Untergrund dieser Moore keine genügenden Beobach- tungen zu Gebote stehen, indem die Torfstiche sehr selten so tief sind, dass sie den Untergrund erreichen, anderntheils der letztere durch Moorwasser über- schwemmt ist, so charakterisirt die Vegetation diese Moore hinlänglich als Hoch- moore. Bei Pless, gegen den Rand des Moores, zeigte :sich bei einem etwa 6° tiefen Torfstiche, ein schmutzig blaulichter Thon (Letten), hie und da mit Rollstücken von Kies vermischt. Aussagen zufolge kommt man stellenweise auf Kies und Sand. Beim Rothensteiner Moos, wo die Stiche nur ein paar Schuh tief gehen, zweifle ich nicht an der thonigen Unterlage, da ganz in der Nähe des Moores eine Thongrube, behufs der Ziegelbrennerei geöllnet ist. Das Moor, in der Mitte am höchsten, neigt sich an seinen Rändern abwärts, und zwar westlich gegen die Iller, östlich gegen die sogenannte Rothensteiner Steig, einer etwas steil ansteigenden, auf beiden Seiten bewaldeten Strasse, die gegen den Marktflecken Grönenbach wieder eben so steil abfällt. Nagelfluhfelsen gehen, besonders an, dem westlichen Abfall zu Tage aus; eben so eine 30—40’ hohe Wand, theils von dieser Gesteinsart, theils von losem Kiese gebildet. Polypodium Phegopteris und Dryopleris, Cystopteris fragiis, Asplenium viride,, Epipaclis rubiginosa, Pre- nanlhes purpurea, Neckera crispa u. s. w. wachsen zwischen diesen, meist mit einer Lehmschichte überkleideten Gesteinsgruppen. Während auf dem gegen 1700‘ über der Meeresfläche gelegenen Moore bei Pless ausgedehnte Strecken mit Calluna vulgaris bewachsen sind, repräsentiren sich auf. dem Rothensteiner Moore hauptsächlich die Cyperaceen , besonders Carices und die Schwarzerle (Alnus‘ glulinosa). Weiter bezeichnend für das EA FF — Mn — ec 49 erstere Moor ist das massenhafte Auftreten der vier Vaccinien- Species und auch der Sphagna, welch letztere auf dem Rothensteiner Moore bei Weitem keine so grossen Flächen einnehmen und von den Vaceinien sich nur Oxycoccos , aber viel seltener , vertreten findet. Folgende Pflanzen sind nun beiden Mooren gemeinschaftlich : Ranunculus Flammula, Polentilla Tormentilla, Epilobium palustre, Viola palu- siris, Lylhrum Salicaria, Angelica sylvestris, Thysselinum palustre, Drosera rotun- difolia, Parnassia palustris, Rubus frulicosus, Comarum palustre, Bidens tri- parlita und cernua, Euphrasia officinalis, Mentha aqualica, Callına vulgaris, Andromeda polifolia, Vaccinium Oxycoccos (beim Rothenstein auch auf moorig- trockenem Fichtenwaldboden) Lysimachia thyjrsiflora, Myosotis palustris, Veronica scutellata, Ulricularia vulgaris, Belula alba und pubescens ,. Alnus glutinosa (bei Pless selten), Pinus sylvestris (mitunter verkrüppelt); Saliz nigricans , purpurea, aurila, repens, Alisma Plantago, Triglochin palustre, Eriophorum vaginalum (sehr häufig), /atifolia und angustifolia, Carez disticha , paniculata (besonders in Brüchen) , stellulata, canescens , stricta, vulgaris, panicea, glauca, flava, am- pullacea, limosa. Molinia coerulea, Anthoxzanthum odoralum, Fesluca ovina; Equisetum palustre,;, Sphagnum acutifolium und cymbifolium , Polytrichum Jjuni- perinum , Ceralodon purpureus, Hypnum Schreberi; Cladonia pyxidata und macillenla. Ausser diesen wurden auf dem Moore bei Pless noch beobachtet: Lotus uliginosus, Hypericum tetrapterum , Rhamnus Frangula, Galium uligi- nosum, Cirsium palusire, Hieracium Pilosella und Auricula, Succisa pratensis, Lycopus europaeus, Sculellaria galericulals, Melampyrum pralense, Euphrasia Odonlites, Pedicularis sylvalica, Thymus Serpyllum, Epilobium anguslifolium, Plan- tago lanceolata, Sedum purpurascens, Selinum carvifolia, Vaccinium uliginosum (häufig), Vitis idaeca, Myrtillus, Rumex Acetosella, aqualicus, Polygonum Bistorta, Pinus Pumilio — im Sphagneto niedrig und sparrig, an den trockenern Rän- dern des Moores bis 8° hoch und schwer von P. sylvestris zu unterscheiden — Juncus conglomeratus und sylvaticus, Luzula multiflora (auf Moorhaiden häufig), Cyperus flavescens. Briza media, Poa pratensis. Sphagnum cuspidalum, aculi- folium robustum und capillifolium; Aulacomnion palustre, Climacium dendroides, Dieranum cerviculatum, Hypnum fluilans , Polytrichum striclum,- Cladonia ran- giferina. Dem Rothensteiner Moore sind dagegen eigenthümlich: Cicuta virosa, Hierac. tridenlatum, Pyrola rolundifolia (in Gebüschen), Pe- dicularis palustris (sehr schön), Rumez maritimus, Populus tremula, Betula humilis, Scheuchzeria palustris, Typha latifolia, Epipactis palustris, Eriophorum alpinum , Carex capitala, polyrrhiza, leretiuscula, fulva, elongala, Pseudo- 7 J0 Cyperus nnd fiiformis. Alopecurus fulvus (auch auf abgeraumtem Torfboden), P’hragmiles communis; Polystichum cristatum (in ausgehauenen Brüchen), Polytrichum gracile, Dicranum flexuosum. Auf torfigen Wiesen am Rande des Moores: Sazifraga Hirculus, Carex chordorrkiza und Heleonastes. — Auf einem Acker hart an demselben: Galeob- dolon versicolor. *) II. Das Hochmoor bei Reichholzried. In einer Mulde, zwischen kiesig-sandigen Hügeln, die mit einer Lehm- schichte bedeckt sind, welch letzerer wahrscheinlich selbst auch die Mulde aus- kleidet und somit als Untergrund des Torflagers zu betrachten ist, liegt in der Nähe von Reichholzried,, ein an Ausdehnung nur kleines, aber ächtes Hochmoor, etwa 2000° über der Meeresfläche. Wenn sich die beiden letztbesprochenen Moore schon von weitem durch ihre Brüche als solche erkennen lassen, so ist dieses bei dem Moore von Reich- holzried nicht der Fall, indem solchem die Brüche mangeln und sich dasselbe erst in einiger Nähe durch die röthliche Sphagnum-Deke und die isolirten Ge- büsche des sparrigen Pinus Pumilio als ein Moor zu erkennen gibt. Zahlreiche Rasen von Eriophorum vaginalum, mitunter auch alpinum , lati- folium und angustifolium breiten sich am westlichen Rande des Moores aus, während auf der andern Seite ein Wäldchen, aus Tannen, Föhren und Birken gruppirt, das Moor begrenzt und Saatfelder und Wiesen dasselbe von andern Seiten umgeben. Auf diesem Moore wachsen ausser den eben angeführten Pflanzen noch: Drosera rolundifolia , longifolia (sehr schön), intermedia in tiefen Süm- pfen, Comarum palustre, Hieracium vulgatum $& rosulatum, Melampyrum pralense, Calluna vulgaris, beide im Sphagneto, Utricularia vulgaris, Andromeda polifolia, Vaccinium uliginosum , Vitis idaea,, Myrlillus, Oxycoccos, Alisma Plantago, Nym- phaea alba, Scheuchzeria palustris, Potamogelon nalans in einem Tümpel, Spar- ganium natans in einem tiefen Graben von Moorwasser, Rhynchospora alba zahlreich, Scirpus caespitosus, Carez pauciflora, limosa, ampullacea, palu - dosa. Lycopodium inundatum auf nassem Torfbrei, annolinum in einem moosigen Gebüsch ; Equisetum limosum, Polystichum spinulosum an der Wand *) Es kann aber die eine oder die andere dieser aufgeführten Pflanzen auf diesem oder jenem Moore noch vorkommen; zudem da besonders das Moor bei Pless und Boos noch lange nicht genau genug durchforscht ist. ,. em A eines Grabens, — Sphagnum cymbifolium in grossen schwammigen Polstern vor- herrschend, cuspidatum, plumosum schwimmend in Gräben und Tümpeln von Moorwasser, Polytrichum formosum besonders am Saume des Moores in Menge, Dicranum cerviculatum und Marchantia polymorpha an Grabenwänden. Auf trockenerm, zum Theil abgeraumtem Torfboden sieht es gebüschiger aus, indem hier Betula alba, pubescens und nana (letztere selten), Alnus gluti- nosa und Populus tremula grössere und kleinere Gebüsche formiren. Dazwischen Epilobium angustifolium, Rubus frulicosus und Molinia coerulea 8 arundinacea. Auf Moorhaiden wachsen: Polygonum viviparum, Thesium pratense, Pedicularis sylwalica, Cenlaures Jacea, Arnica monlana, Potentilla Tormentilla, Rhinanthus minor, Saliz repens, Erythraea Centaurium, Carex vulgaris, panicea, Anthozanthum odoratum, Festuca ovina, Triodea decumbens , Molinia coerulea. Polytrichum strictum, Cladonia rangiferina, pyzidala, macillenta. Schliesslich noch der Torflager dieser Moore gedenkend, sind solche bei Pless (incl. Boos, Winterrieden etc. etc.) und Reichholzried ansehnlich tief und zwar erreichen solche bei den erstern Mooren eine Tiefe von 6—7, bei letzterm von 8—9 Schuh. Auf dem Rothensteiner Moore dagegen können nur 1—2 Stiche genommen werden. Auf dem Memmingerriede kommen gar keine Torfbildungen vor. In qualitativer Hinsicht ist der Torf von Reichholzried — auch bei Winter- rieden — geschätzter; er ist schwärzer, speckiger, hie und da steinkohlenartig glänzend und viel mehr von Ueberresten der Filzkoppe bespickt, als der bei Pless gestochene. Der letztere ist braunroth und wird mehr von einem dichtver- filzten, feinern Wurzelgewebe der Calluna und der Vaccinien gebildet; scheint auch weniger verrodet zu sein, als der bei Reichholzried. Dagegen sind die Ziegel, welche bei letzerm Orte gestochen werden, nur halb so lang, indem solche bei Pless getrocknet eine Länge von 11 Zoll erreichen. Vom Nachwachsen des Torfes überzeugte ich mich auf dem Moore bei Pless, woselbst eine ansehnliche, aber sehr sumpfige Fläche, vorzüglich bewachsen mit Eriophorum vaginatum und Carez stricla, im Nachwuchs begriffen war. Sie war noch niedriger als die abgeraumte Stelle nebendran, wo gestochen wurde. Aber, hiess es, solch nachgewachsener Torf sei noch lange nicht zum Stechen geeignet, indem er noch viel zu nass und unvermodert sei. Auch werde der Abraum nicht des Nachwachsens halber in den Ausstich geworfen, sondern nur deswegen, damit der „alte Wasen“ (Torf) im Winter nicht gefriere. 92 Die Petrefacten des Eisenbergwerks Wasseralfingen !bei Aalen, nebst einigen Mittheilungen über den Bergbau daselbst. 2. Der braune Jura ist in der Gegend von Aalen besonders wichtig’ ‘durch die ausgedehnten Lagerstätten von ‚körnigem Thoneisenstein, welche‘ seineruntern Abtheilung angehören und bei Wasseralfingen für das dortige Schmelzwerk‘, bei Aalen für das zu Königsbronn abgebaut werden. Von den beiden königlichen Gruben. besteht die eine am sogenannten Burg- stall bei Aalen in. dem fünften :6—7‘ mächtigen Erzflöz und die’ andere bei Wasseralfingen in dem. zweiten ,.4#—5‘ mächtigen Flöze, In den. Jahren 18%%/,9..sind aus dem Bergwerke bei Wasseralfingen 2,131,000 Centner Erz gefördert worden, durchschnittlich also 213,100 Centner, welche in. Wasseralfingen verhüttet werden. Der Selbstkosten an der Grube beträgt 10 kr. per Centner. Das Grubenfeld umfasst durch vier Stollen und mehrere Strecken bei. 200 Lachter Länge und 395 LachterBreite einen Flächenraum von 79,000 Quadrat Lach-., tern. Das aus dem Bergwerk am sogenannten Burgstall bei Aalen jährlich zu ge-, winnende Erzquantum beträgt ungefähr 75—80,000 Centner, welche vorzugsweise _ in Königsbronn verhüttet werden. Der Centner kommt auf 7 kr. und ungefähr 2kr, Transportkosten. Von der Grundstrecke aus, welche 470 Lachter lang ist, ist das Flöz in Abbauflügel eingetheilt, auf welchen bis an das Ausgehende des Flözes, die Erzgewinnung stattfindet. Alle vorhandenen Wasser werden durch die Grund- strecke in den Wasserstollen geleitet, in welchem zugleich das Erz mit „Hunden“. za Tag gefördert wird, wie denn auch vom Grubenbau Rollschachte in denselben hinabgetrieben sind, Auf beiden Gruben geschieht der Abbau mittelst Schiessarbeit. Zuerst , hauen die Knappen mit ihren Keilhauen in den Thonschiefer eine Schramme von 4—5“ Höhe und verschiedener Tiefe, damit die Masse sich ‚besser ablöst, und alsdann werden Löcher gebohrt und mit Pulverpatronen gesprengt *), hierauf der Raum mit der Keilhaue oder Schlegel und Eisen vollends rein geputzt. Wo starke Klüfte, sogenannte „Schlechten“ durchs Gestein gehen, fallen manchmal grosse Stücke von selbst über den arbeitenden Bergmann, dessen I,eben auch bisweilen durch weitfiiegende gesprengte Trümmer in Gefahr kommt. Eben desswegen ist es eine schöne Sitte, dass erst nach einer gemeinschaftlichen Morgenandacht die Arbeit beginnt. "*) Zum Kubiklachter Gestein braucht man gewöhnlich 8-10 Schüsse, und die Ausbeute beträgt ungefähr 160—170 Gentner Eız. 53 Das gewonnene Erz. wird oberflächlich innerhalb ‚der Grube sogleich sortirt, und mit dem Taubgestein der ausgehauene leere Raum wiederum zum Theil aus- gefüllt (versetzt), wozu dann noch an den nölhigen Punkten Verzimmerung kommt (mit Tannenholz), um. den Einsturz zu verhindern, wesswegen auch ein Theil des Gesteins selbst, die sogenannten Bergfesten, stehen bleibt. Die guten Erze werden mit Karren oder auf einem Hundelauf zu Tage gebracht und hier vollends rein geschieden. Die Stollen sind gewöhnlich 7’ weit, 8° hoch und am Tage eine ‚Strecke weit ausgemauert, weiter hinein nach Bedürfniss verzimmert. Der Bau der einzelnen Oerter wird in treppenförmigem Vorschreiten betrieben. Die Arbeiten geschehen alle im Geding (Akkord) und zwar wird gegenwärtig per Ku- biklachter (7°) bezahlt — für die Gewinnung 101. 45 kr., für die Förderung 31. 30 kr., wobei ein Mann per Schichte,. d. h. mit einer Tagesarbeit von zehn Stunden 48—50 kr. verdienen kann, ‚ein Karrenläufer 33—3%4 kr. Die Arbeiter theilen ‚sich in Zimmerhäuer, Häuer und Lehrhäuer, Karrenläufer und Gruben- jungen und stehen unter der Aufsicht und Leitung ihrer Steiger und Schichtmeister, und zwar beschäftigt die Aalener :Grube dermalen 30—40 Mann , die Wasseral- finger dagegen 150 Mann, ‚nebst Ober - und Untersteiger. Für genannte Mann- schaft: haben zwei Mann auf der Bergschmiede das Arbeitszeug im: Stande zu erhalten.: Für. 100,000 Gentner Erzgewinnung rechnet ‚man durchschnittlich auf Unterhaltung des vorhandenen „Gezähs“ 300 fl. „„..In den Eisenlagern findet man ausser Fischresten (Stacheln, Zähne), Reste von Wirbelthieren, Saurier, Ammonites Murchisonae , Am. discus , Nautilus linea- tus, ‚Belemnites elongatus ,, Peclen, personalus und Pecten demissus , Ostraea cal- ceola, Avicula elegans,, Gervillia torluosa, Modiola gibbosa, Trigonia . striata,' Cucullaea oblonga, Nucula acuminala,,Mya aequata, Corbula obscura. Seltener sind Aslerias prisca und eine Lingula. Die Thoneisensteine des Oberamts Aalen lassen sich weithin am Rande der Alp: verfolgen und ‚zwar bis gegen Bopfingen hin, haben aber hier nicht mehr die Mächtigkeit und Qualität, die sie bauwürdig machte. Ausser den oben genannten Petrefacten des Eisenbergwerks Wasseralfingen besitzt der Unterzeichnete sämmtliche Vorkommnisse. des schwarzen, braunen und weissen Jura, der. Molasse und des Süsswasserkalks und kann dieselben in sehr schönen, instructiven Exemplaren zu den billigsten Preisen käuflich erlassen. Bopfingen, im Königreich Würtemberg. Präzeptor Holzbaur. 54 Die Schichtenfolge in der Umgegend des Ipfs bei Bopfingen. Die Schichtenfolge in der Umgegend des Ipfs auf einer Verbreitung von eirca zwei Quadratmeilen — in einer Länge von Westhausen bis Kirchheim am Ries und in einer Breite von Lauchheim bis an den Kahlhof bei Röttingen ist folgende: Auf den gelben Sandstein (brauner Jura $) setzt sich eine ununterbrochene Oolithmasse von ungefähr 36 Fuss auf. Braunrothe Sandkugeln, concentrisch ge- streift, bezeichnen den Uebergang von $ nach d‘; y scheint zu fehlen. Zu unterst folgt eine etwa 10 Fuss hohe Lage, von den Arbeitern pelziger Stein genannt, von grauer Farbe, ungefüge, schwer zu bearbeiten. Dieses Gestein wird seiner Untauglichkeit wegen selten ausgebrochen, und ist von dessen Fauna nur so viel bekannt, dass manchmal ein unschaliger Trochus in seinen Fugen steckt. Darüber wechseln Lehmlager mit 1", Fuss dicken Schichten graublauer Mergelkalke auf eine Mächtigkeit von 12—15 Fuss. Die Kalksteine haben stets einen blauen Kern, täuschend ähnlich dem untersten Liaskalk (Arcuatenkalk). In der untersten Lettenbank findet sich häufig der meist hufeisenförmig verdrückte Coronatus Blag- deni und Belemnites giganteus venlricosus, höher hinauf der Humphriesianus. Die Liasähnlichen Kalke sind erfüllt mit Terebratula perovalis und biplcata (d) und mit Aviculaceen, die dazwischen liegenden Letten mit Pecten lens, Ostraea crista galli, Terebratula omologastyr und emarginala. Hier kommt häufig Bel. gi- ganteus procerus vor, was immer wieder der Ansicht Raum gibt, diese schlan- kere Form sey nicht das Männlein vom venlricosus gewesen, der tiefer liegt; ferner findet sich hier der erste canaliculatus. Eine Seltenheit ist die hier vorkom- mende Terebr. resupinata, welche sich durch den Mangel einer Area, durch ihren perovalis ähnlichen Schnabe und ihre kurze Mulde vor der im Parkinsoni liegenden Form unterscheidet; die blaugrauen Mergelkalke nehmen an einigen Orten eine fleischrothe Farbe an. Darüber folgt eine #—5 Fuss hohe, hochrothe, eisenhal- tige Schicht eines in scharfen Grus zerfallenden Gesteins mit Ostraea eduliformis, Lima proboscidea, Cidaritenstacheln und Ammonites Tessonianus, letzterer aber selten. Hierauf kommen die Lagen des Am. Parkinsoni und zwar zuerst ein röthlicher Mergel von ungefähr %/, Fuss Mächtigkeit, erfüllt mit allen jenen Vorkomm- nissen, welche in Quenstedts Flötzgebirge unter d‘ rubricirt sind, daneben die bifurcaten Formen des Am. Parkinsoni und besonders häufig neben Terebr. quadri- plicata die, dieser ähnliche varians; auch stellt sich bereits Am. riplicatus ein. Der Mergel wird schnell härter, ist jedoch noch leicht verwitterbar und es folgt eine gegen 21/, Fuss mächtige Schicht hochrothen Parkinsonithons, welche be- giant mit Trigonia costata, Terebr. spinosa, Pleurotomaria ornata, Belemnites “ 50 giganteus und welche in ihrer Mitte besonders häufig Am. Parkinsoni planulatus, Parkinsoni giganteus und eine hochgewölbte Perna enthält. Ferner kommen vor: Ammon. annularis, ein flacher, scharfrückiger Discus v. Buch, darüber ruht ein zolldicker, hochrother Mergel, der indess oft fehlt, und in dieser ungemein be- schränkten Lage liegt Ammonites oolithicus mit seinen einfachen Prachtloben. Hierauf folgt die ungefähr /, Fuss mächtige, also sehr beschränkte Lage des Parkinsoni compressus, ein Gestein mit etwas hellerer Farbe, dichterem Gefüge und etwas schiefrigem Bruch. Es enthält dasselbe häufig Terebr. bullata und biplicata, selten Terebr. coarclala laevis, Isocardia minima, ferner häufig eine tiefmuldige resupinala, digona; die varians, sehr häufig, ist-ausserordentlich klein und der tiefer liegenden unähnlich, dagegen wird Trigonia costata immer grösser ; selten ist Pleurolomaria conoidea. Endlich folgen die Lagen des Macrocephalus, zusammen 3—% Fuss hoch, nämlich zwei Steinlagen von je %, Fuss und dazwischen und darüberliegenden Lettenlagen. Die unterste Lage ist bräunlich, grobkörnig und enthält besonders Macrocephalus compressus, Am. sublaevis, bullatus, coronat. oolilhieus ‚ sehr schöne Terebralula triplicosa. Die Letten enthalten defekte Ter. bullata , breit- mündigen Triplicalus, Belemn. hastatus. Die obere Lage ist lichter, brockiger mit Am. macrocephalus tumidus und rotundus und Lamberti pinguis und einem gros- sen Am. heclicus, dem discus von Buch. Die oberste Lettenschicht ist aschfarben und enthält eine grosse Meuge Be- lemniles canaliculatus, auch an einigen Orten viele petrefactenleere Kugelg: Gleich darauf folgt die Löpreisatchicht Präzeptor Holzbaur in Bopfingen. 56 Zusammenstellung. Great Oolithe. 1, Mergelkalke: a) _pelzige 10‘ b) graublaue Mergelkalke 12° 2 hoch mit Am. Blagdeni, Bel. gigant. ventricosus. Am. Humphriesianus , Bel. gig. procerus, Ostraea erista galli, Aviculaceen, Terebr. perovalis. %—5‘ mächtig mit Am. tessonianus , Ostraea eduliformis, Lima proboscidea, c) grusige Schicht Cidariten-Stacheln. il. Parkinsonithon: a) Mergel 3/,—1‘ mächtig mit Am. Parkinsoni bifurcatus, Ter. quadriplicata, varians, spinosa, Bel. canaliculatus etc. ele. 2—3° mächtig mit Am. Parkins. planulatus , Trigonia costala, Perna myliloides, Am. discus, Am. oolithicus ee. elc. 1,‘ mächtig mit Am. Parkins. compressus , Ter. bullata, coarctata , Isocardia minima , Am. triplicalus hochmundig. b) hochrothe Parkinsonithone c) schiefriger Parkinsonithon Ill. Macrocephalusschichte: a) grobkörniger brauner Ooolith 2 mächtig mit Am. platystoma, macroc. compressus, Am. sublaevis, Am. tripli- catus breitmundig, Bel. semihastalus. 4° mächtig mit Am. macr. tumidus, Am. Lamberti, Am. Parkinsoni triplicatus rundmundig. c) aschfarbiger Oolith 2° mächtig mit Am. macroceph. rotundus, Bel. canalic,, Knauern. IKB BEZ EEE VE circa 36 Fuss Mächtigkeit. b) hellfarbiger Oolith Der Ritter Paul Joseph von Cobres und dessen naturhistorische Sammlungen. In Augsburg lobte seit der Mitte des vorigen Jahrhunderts ein Mann, welcher vor Andern eine Zierde der Stadt war: Ritter Joseph Paul von Cobres. Er wurde im Jahre 1737 zu Venedig geboren ‚ kam als gebildeter Kaufmann nach Augsburg und verehelichte sich hier am 12 November 1769 mit Maria Anna Tonella, einer gebornen Obwexer, der Wittwe des Kaufmanns Joseph Tonella. Er wollte in seinen letzten Tagen einsam leben, weil die Menschen, die er gewöhnlich sah, sein edles Streben nicht zu würdigen wussten, ja weil sie ihn als einen Sonderling 'bespöttelten, der nicht den werktäglichen Weg des grossen Publikums ging, und desshalb bewahrt der Kirchhof von Göggingen seine irdischen Reste, wohin er sich zurückgezogen hatte und wo er am 26. Dezember 1823 in einem Alter von 86 Jahren in ärmlichen Verhältnissen starb. Cobres war durch seine Verehelichung ein sehr wohlhabender Mann gewor- den, der seinen Beruf als Kaufmann redlich und nutzbringend erfüllte, so dass ihn der berühmte Hirsching einen „angesehenen Banquier“ nennen konnte. *) Seine müssigen Stunden wollte er mit edlen, geistigen Beschäftigungen würzen und lebte sie daher den Wissenschaften. Zur ausschliessenden Pflege eines be- sondern Theils derselben, zum Studium der Naturkunde, führte ihn der Zufall. Der Rathsherr Sulzer hatte ein Naturalienkabinet angelegt, welches so bedeu- tend war, dass Männer wie Lesser und Neibel desselben in ihren Schriften rühmend erwähnten. Nach Sulzers Tod kam diese Sammlung in den Besitz des durch seine juridischen Schriften um die Stadt hochverdienten Stadtgerichts-Referenten Weng und nach dessen Ableben wurde sie zerstreut; einen Theil aber kaufte im Jahre 1772Cobres. „Der Rest dieses Cabinetes“ sagt er selbst, „legte hauptsächlich den Anfang zu dem meinigen. ' Dieser Ankauf erweckte in mir das Verlangen, mich mit der Naturgeschichte bei: müssigen Stunden etwas genauer bekannt zu machen. #) Versuch einer Beschreibung sehenswürdiger Bibliotheken Deutschlands. Herausgegeben von Friedr. Karl Gottlob Hirsching. Erlangen 1787. Band IH. Seite 172. AR a Ich sammelte die Naturprodukte von jener Zeit an immer fort, und neben die- sen auch die dazu gehörigen Bücher.“ *) Dieses Sammeln geschah mit solchem Eifer, dass nach zehn Jahren nur allein der Vorrath an Büchern so gross wurde, dass der von Gobres selbst verfasste, kritische Catalog 956 und XXVIII Seiten umfing. Zur Herausgabe dieses Catalogs auf eigene Kosten veranlasste ihn das Beispiel Martini’s und die Anerkennung, welche derselbe bei dem Professor Beck- mann erhielt, zunächst aber „der Nutzen, den er bei ähnlichen Unternehmungen einzusehen glaubte“ und „eine gewisse Nothwendigkeit.“ Weil er nämlich bei Augsburgs Buchhändlern und Antiquaren die ihm nöthigen Werke nicht immer fand, musste er sich des Dienstes auswärtiger Freunde bedienen, um seine Bü- chersammlung zu vermehren. Diese Freunde zeigten sich sehr eifrig, kauften was er bedurfte, aber auch oft, was er nicht bedurfte und so musste er ihnen ein Verzeichniss dessen in die Hände geben , was er schon besass , damit sie für ihn nicht ungeeignete Einkäufe zu machen genöthigt waren, die er ihnen im Gefühle seiner schuldigen Dankbarkeit nicht wieder zurücksenden konnte. Wie sehr die „ausserordentliche Nützlichkeit“ dieses Catalogs anerkannt wurde, beweisen die Aussprüche des erfahrenen Bibliographen Hirsching. Dieser ver- dienstvolle Mann hatte fünf Jahre nach dem Erscheinen des Catalogs Gelegenheit, die Naturalien- Sammlung und Bibliothek selbst zu sehen. Was insbesondere sein Urtheil über die Bibliothek betrifft, möge hier wörtlich wiederholt werden, da sein Werk ohnediess sehr selten geworden ist. Er schreibt unter Anderm: „Eine so vortreffiche, fast vollständige Sammlung von sowohl alten als neuen Büchern zur Naturgeschichte — als worauf sich diese Bibliothek fast einzig und allein beschränkt — wird man weiter in Deutschland vergebens suchen. Es wäre recht sehr zu wünschen , dass dieser treffliche und nutzbare Büchervorrath über die ganze Naturgeschichte, dem Lieblingsstudium unseres jetzigen Zeitalters, an einem Orte aufbewahrt würde, wo sich mehrere Freunde und Verehrer der Natur befänden, indem uns diese seltenen Hilfsmittel bei einem genauern Umgang mehrerer Naturforscher viel heilsame Berichtigungen und auch manche nützliche Entdeckung in dem grossen Gebiete der unerschöpflichen Natur gewähren würden. Wir zählen unter Deutschlands Naturliebhabern — deren Anzahl doch wahrlich gross genug ist — so manchen treffiichen Kopf, der uns bei einigem Gebrauch einer solchen reichhaltigen Quelle wohl weit mehr nützliche, durchdachte Wahr- heiten auftischen würde, als zehn andere, die sich schon grosse Naturforscher zu sein dünken, wenn sie hie und da ein Werk ediren, das von gemalten Ku- pferstichen, oder schimmernden Karrikaturen wimmelt. Doch dem sei, wie ihm wolle; der Gobres’sche Bücherrvorrath ist in seinem Fache der einzige, den *) Deliciae Cobresianae. J. P. Cobres Büchersammlung zur Naturgeschichte. Augsburg , 1781, 1782 in zwei Median - Oktav - Bänden. Vorbericht $. I. u. Il, 59 unser liebes Deutschland besitzt und keine Universitätsbibliothek wird sich gegen- wärtig einer so vollständigen Sammlung erfreuen können.“ Was Gobres an Büchern besass, als er den Catalog drucken liess, ver- mehrte sich bald so auffallend, dass er fünf Jahre später, als ihn Hirsching besuchte, schon zwei neue Bände als Nachtrag hätte liefern können, welche das Kostbarste aus allen Ländern und in allen Sprachen enthalten hätten. Zw dieser Arbeit fand aber Gobres keine Lust, da er die Schändlichkeit hatte erfahren müssen, dass man seine mit vielen Kosten veranstaltete Originalausgabe durch einen sehr fehlerhaften Nachdruck zu ersetzen gesucht, und ihn in Schaden ge- bracht hatte. Noch in viel höherm Masse und rascherm Fortschritt, als sich die Bücher- sammlung vermehrt hatte, bereicherte sich die Naturaliensammlung mit dem Sel- tensten und Kostbarsten, was der eifrige, durch Verbindungen mit Gelehrten in der ganzen gebildeten Welt unterstützte Sammler nur immer zu erwerben wusste. Er legte sein ganzes Vermögen in seinen Sammlungen und damit auf dem Altare der Wissenschaft nieder, der er Alles zum Opfer zu bringen entschlossen war. Die Folgen dieser Opferwilligkeit musste, der edle Gobres aber bald für seine häuslichen: Verhältnisse drückend finden. Schon im Anfange dieses Jahrhunderts sah sich von CGobres genöthigt, einen Theil des gewonnenen Reichthums wieder zu veräussern. Er konnte diess um so leichter, als er den grossen Vorrath von Büchern und seltnen Naturerzeug- nissen schon wissenschaftlich benützt und als Folge des Studiums’ derselben’ seine Deliciae Cobresianae geschrieben hatte. Nichts hätte ihn jedoch bestimmen kön- nen, auch nur einen Theil seiner Sammlungen zu veräussern, wenn nicht in sei- nem bereits sehr weit vorgerückten Alter die Noth dazu gedrängt hätte. „Mit Wehmuth ‚“ sagt Wilhelm, der Verfasser der Unterhaltungen aus der Naturge- schichte in einem Schreiben an den bayerischen Kammerpräsidenten von Moll, „mit einer erneuerten Wehmuth denkt von Gobres an das Schicksal seines mit so vielem Fleisse, rastloser Thätigkeit und seltenem Glücke gesammelten Cabinets und befürchtet die Zersplitterung desselben.“ In dieser schmerzlichen Lage war es ihm noch ein süsser Gedanke, dass er hoffen konnte, der Staat werde seine Sammlungen zu erwerben suchen. „Vaterlandsliebe und Wissenschaft,“ fährt der innige Freund Wilhelm weiter fort, „bestimmen ihn, seine Sammlung — Biblio- theken, Mineralien und Anderes dem Staate gegen sehr billige Bedingungen zu Füssen zu legen.“ Es war im Jahre 1807, als Gobres den Gedanken fasste, seine Sammlun- gen an die Akademie der Wissenschaften zu verkaufen. Den Preis stellte er auf 30,000. und eine lebenslängliche Pension von 2000fl Man fand dieses Aner- bieten so lockend, dass man schon in Anschlag brachte, Cobres sei 69 Jahre Pan. 2 vorüber und die Leistung der Leibrente würde keine zu lange währende Schmä- lerung der akademischen Kasse bleiben; aber diese war überhaupt nicht so be- stellt, dass das Opfer hätte gebracht werden können, und wenn auch für die Deckung der Leibrente der Ausweg geboten war, dass man den Ritter von Go- bres, der ohnehin aller gelehrten Akademien Mitglied war, zum Genossen der Akademie berufen konnte, wo ihm die jährliche Besoldung als Akademiker die 2000 fl. jährlich geboten hätte, so war doch die Hauptsumme von 30,000 fl. nicht zu ermitteln.‘ Es fand sich aber ein anderer Ausweg. König Ludwig, als dama- liger Kronprinz von Bayern, war begeistert für alle Förderung der Wissenschaft. An ihn wandten sich die Vorstände der Akademie um einen Theil der Kaufsumme. Er genehmigte 12,000fl. zum Ankauf und Freiherr von Moll musste nach Augs- burg eilen, um bei Gobres die Auswahl des zu erwerbenden Antheils zu treflen. — König Ludwig äusserte damals eine unbeschreibliche Freude über diese An- gelegenheit, seine Aussagen waren die Zeugen des liebenswürdigsten Charakters. „Glauben Sie ‚“ sagte er ‘zu Schlichtegroll, „dass es dem Herrn von Gobres einige Freude machen würde, wenn ich ihm selbst schriebe ?“ Dann: — „Ich muss jetzt selbst Etwas borgen , um die ersten 6000 fl. gleich zahlen zu können; aber das hält mich nicht ab, Etwas zu thun, was man nicht versäumen daıf. Da es nicht meine Lieblingsfächer , Alterthümer, Münzen und dergleichen betrifft, ist es ein reines Opfer, das ich den Wissenschaften bringen will.“ — Dieses Opfer muss ein sehr förderliches gewesen sein. Die Akademie hoffte durch die Ankäufe eines Theils der Gobres’schen Sammlungen alle die Feinde zu schla- gen, welche sonst mit aller Wegwerfung und Geringschätzung von ihrem Streben zu sprechen gewohnt waren, und diese Hochschätzung, welche man für das Gobres'sche Gabinet hegte , wie die Liebenswürigkeit, mit welcher der Kron- prinz Ludwig von der Sache urtheilte , beweisen, wie hoch Gobres und seine Sammlung von allen Kundigen angeschlagen wurde. Der Freiherr von Moll brachte einige Monate in Augsburg zu, um in Gemein- schaft mit dem dort lebenden gelehrten Professor May seine Auswahl zu trellen. Die Erinnerung an diese Zeit war ihm noch in spätern Jahren ein süsser Genuss. Er hatte der Akademie kostbare Schätze zugebracht und an Gobres einen lie- benswürdigen Eiferer für seine Wissenschaft kennen gelernt. Mag für diesen die Schmälerung seines Schatzes auch ein sehr empfindlicher Verlust gewesen sein; er hatte doch jetzt die gehoflte Anerkennung zum Lohne und die Mittel in der Hand , welche ihm zur Pflege seines Alters nöthig waren. Ueberdiess war ihm auch nach der Abgabe eines grossen Theils der Samm- lung an die Akademie noch so Vieles geblieben, dass er sich eines ausserordent- lichen Reichthums rühmen konnte. ‘Recht froh konnte er aber seines Besitzes nicht mehr werden. Sein heissester Wunsch wäre gewesen, die Sammlung dem Zu Vaterlande unzertheilt erhalten zu wissen, und da dieses nicht mehr möglich war, dachte er im Jahre 1811 an den Verkauf einzelner Stücke des kostbaren Ganzen. Die Einladung zu einem solcher Ankauf, welche er gedruckt versandte, zeigte der Welt, wie reich er noch sei. “Die Bibliothek zählte noch 6500 Bände der kostbarsten Werke, ‘die Gonchyliensammlung 6000 Stücke, die Mineraliensamm- lung mehr als 10,000 Stücke in einer Schönheit und Reinheit, dass sie die Be- wunderung aller‘ Kenner erregten. Aus dieser Zeit ist uns eine Aufzeichnung erhalten, welche einen glänzenden Beweis gibt, wie ehrend Augsburgs Bürger von Gobres dachten, und wie viel- seitig sie ihn für befähigt hielten, alles Grosse und Schöne zu fördern. — Der Verfasser der „Unterhaltungen aus der Naturgeschichte ,“ Herr Stadtpfarrer Wil- helm, ‘der in den Sammlungen des verdienstvollen Gobres die Quelle zu allen seinen Arbeiten fand, und ein Mann war, welcher zum Wohlthun für seine Mit- bürger sich nie ermüdet fühlte, empfand mit wehmüthiger Theilnahme, wie drückend der Stadt die in Folge der Kriegsnöthen überhand genommene Armuth war. Seine tiefe Kenntniss der Natur leitete ihn auf den Gedanken, wie ein sehr heilbringen- des Nahrungsmittel gleichsam neu geschaffen und bei dieser Schöpfung zugleich für arbeitslose Hände ein Verdienst gefunden werden könnte. Dieser schöne Gedanken war auf die Einführung einer grossartigen Obstbaumzucht gerichtet. Hören wir ihn selbst, wie er unmittelbar vor seinem Tode gleichsam in seiner letzten, segenvollen Thätigkeit , diesen Gedanken seinen Mitbürgern begeistert ans Herz legte. „Nicht ohne Wehmuth,* so lautete sein Aufruf — „tritt der, welcher Franken, die Rheingegenden, das Königreich Würtemberg u. Ss. w. durchwandert hat, in die Umgebungen Augsburgs. Er findet sie zwar schön, aber die Armuth an fruchttragenden Obstbäumen fällt ihm um so mehr auf, da es nicht an Beweisen fehlt, dass auf diesem Boden, unter diesem Him- mel, die trefflichsten Obstarten gedeihen würden, wenn Einsicht, Fleiss und sorgfältige Pflege einander schwesterlich die Hände reichten. Bisher machten sich die Einwohner Augsburgs fremden Gegenden freiwillig zinsbar, und wenn man den Obstmarkt betritt, so möchte man jedesmal fragen , warum doch. so viele der mütterlichen Natur ihren Segen nicht selbst abverdienen wollen? Es hängt nur von uns ab, die Gegend um Augsburg in einen Garten umzuwandeln und jeden bisher unbenützten Platz mit nützlichen Bäumen zu bepflanzen und zu verschönern. An der Spitze der Anstalt müsste ein Mann stehen, dessen Ein- sichten ‚Mechtschaffenheil und rastloser Fleiss keinen Augenblick an der glücklichen Leitung eines solchen Geschäftes zweifeln liessen. Glücklicher Weise besitzt Augs- burg einen Mann, der diese Eigenschaflen in sich vereinigt, und der für alles Grosse und Gemeinnützige Sinn besitzt. Es ist dieses der Herr Ritter von Cobres. Wenn patriotische Bürger hiesiger Stadt diesen und einige andere brave Männer 62 werkthätig unterstützen, so werden wir bald eine Baumschule entstehen sehen, und nach acht Jahren können wir auf unsern Spaziergängen beständig wie in einem Garten wandeln und späte Enkel segnen dann das Andenken derer, die ein so schönes Denkmal hinterliessen“ *#) u. s. w. Der Plan kam auch wirklich zu Stande. Es wurde zu einer Baumschule von der Stadt ein Tagwerk Wiesplatz überlassen und anderseits eine grosse Thätigkeit entwickelt. Ob aber der edle Gobres wirklich an die Spitze des Unternehmens getreten sei, wissen wir nicht, uns genügt es hier, das Zeugniss zu kennen, welches ein Mann wie Wilhelm vor seinen Mitbürgern in so ehrender Weise auszusprechen, sich gedrungen fühlte. — Cobres lebte fortan im Stillen seiner wissenschaftlichen Thätigkeit. leider kam er aber bald darauf in eine Lage, welche ihm selbst seinen einst so geisterhebenden Besitz in eine drückende Last verwandeln musste. Er besass nämlich ein Oekonomiegut, welches von gerichtlichen Schulden frei und unbelastet war. Ausserdem hatte er aber einige Anlehen von verschiedenen Gläubigern auf seinen Namen gemacht. Im Jahre 1815 verlangten nun seine Verwandten, dass er die ihnen schuldige Summe gerichtlich versichere und sie auf diese Weise _ vor andern Gläubigern sichern solle. — Diese Handlungsweise empörte des edlen Mannes Ehrgefühl, er weigerte sich, dem Begehren Folge zu leisten und liess es lieber so weit über sich ergehen , dass ein Concursverfahren gegen ihn ein- geleitet wurde, als dass er freiwillig Folge leistete. Unerachtet dieser harten Bedrängnisse, die ihn trafen, ist aber doch zu bezweifeln, ob Gobres Einzel- nes, wie er in seinem Ausschreiben beabsichtigt hatte, in der That aus seiner Sammlung veräusserte. Diese blieb auch bis in die spätern Jahre von Kennern immer gleich bewundert und Gobres scheint bis zum Jahre 1820 seine wissen- schaftliche Thätigkeit mit neuem Eifer genährt zu haben. Er wurde in diesem Zeitraum Mitglied der Akademie in München, nachdem er schon zuvor , des hei- ligen römischen Reichs und des Maltheser Ordens Ritter, kaiserlicher Rath und beinahe aller naturforschenden Gesellschaften Mitglied geworden war. Im Jahre 1820 begann ihn aber wieder neben seinem greisen Alter der Kummer um seinen Lebensunterhalt zu drücken. Er hatte sich damals mit seinen Sammlungen schon nach Göggingen zurückgezogen. Von dort aus bot er am %. Januar sein vollständiges Cabinet der Stadt Augsburg zum Kaufe an, nämlich die Bibliothek mit #000 Bänden, dann 20000 Nummern an Mineralien, Petrefacten, Conchilien etc. etc., die dazu gehörigen zierlichen Kästen und andere Einrichtung, Alles zusammen für 8000 fl. und eine Leibrente von jährlich 6001. Wen der Kaufsumme sollten 1500fl. beim Abschluss des Kaufes, das Uebrige mit landes- üblichen Zinsen in jährlichen Abzahlungen von 300 bis 500 fl. erlegt werden. *) Von Seida’s: Beschreibung aller Kirchen-, Schul- und Wohlthätigkeits - Anstalten in Augs- burg. I. Band. $. 532. 63 In Betracht des hohen Alters des Verkäufers und des hohen Werthes der Samm- lung, hielt der Magistrat den Kauf für „vortheilhaft,“ er sprach gegen den Herrn von Cobres schon am 11. Januar sein Wohlgefallen über das Anerbieten schriftlich aus, und ernannte zugleich den königlichen Professor Dr. Juch, den königlichen Regierungs-Concipienten Dr. von Ahorner und den „Naturzeichner“ von Hübner als Sachverständige zur Schätzung der Sammlungen. — Herr Professor Dr. Juch, welchen der damalige königliche Regierungs - CGoncipient v. Ahorner als denjenigen bezeichnete, dem seiner umfassenden litterarischen Kenntnisse wegen vorzugsweise die Schätzung der Bibliothek zugekommen wäre, wurde durch Kränklichkeit abgehalten, der Aullorderung des Magistrates nachzukommen. Sehr bezeichnend sind aber die Worte, mit welchen er diese Anzeige erstattete. „Nie,“ sagte er, „fühlte ich die Leiden einer über vier Jahre dauernden Krankheit so schmerzlich und stark, als in dem Augenblicke, in welchem ich das hoch- verehrliche, gnädige Schreiben erhielt, und ich würde diesem schmerzlichen Gefühle noch mehr erlegen sein, wenn mich nicht andererseits das hohe gnädige Zutrauen eines hohen Magistrates in einer so wichtigen und einflussvollen Sache, wie die des Antrages des Ritters von Gobres mitzuwirken, aufrichtete. Mein eigenes Gefühl aber eben so wohl als das entschiedene Urtheil einer Menge Aerzte, verbieten mir, Bett und Zimmer zu verlassen. Dieses macht aber meine Beurtheilung dieser so wichtigen Sache, wenn ich den Catalog der Bücher so- wohl als der naturhistorisehen Gegenstände erhalte, nicht unmöglich, besonders da ich das Cabinet des von Gobres genau kenne, und mit demselben arbeitete, auch in dem Augenblicke im Besitze mehrerer dahin gehöriger Werke (Gobres Eigenthum) bin, die tausend und mehrere Gulden allein werth sind.“ Zugleich mit dieser Anzeige stellle er den Antrag, es möchte zu dem Geschäfte der Schätzung des Cabinets der in der Mineralogie und naturhistorischen Literatur sehr bewanderte Kaufmann F. G. Stuppano, mit dem bereits bestimmten kennt- nissreichen Herrn Dr. von Ahorner, in welchem wir gegenwärtig einen der liebe- vollsten Theilnehmer für unsere naturhistorischen und historischen Sammlungen in seiner jetzigen Stellung als königlicher Regierungsrath verehren, beauftragt wer- den. Herr Dr. von Ahorner, Stuppano und Hübner begaben sich jetzt auch unverzüglich nach Göggingen, um die Vorarbeiten des nur zum Theile hergestell- ten Inventars einzusehen. Man fand aber ein genaueres Verzeichniss für nöthig und dieses wurde „mit unsäglicher Mühe,“ wie Cobres sagt, hergestellt. Indes- sen halte sich aber doch so viel Zeit verloren, dass Gobres am 29. März bittere Klage führte, wie viel ihm durch das lange Zuwarten entgehe. Diese Ungeduld hatte ihre natürliche Begründung. Sein Schreiben an den Magistrat bezeichnet ganz die peinliche Lage, in welcher sich Gobres damals befand: „Ich muss mir die Freiheit nehmen,“ sagte ei , „ergebenst zu bemerken, dass ich seit mei- jun ._ nem Antrage, den ich auf die Voraussetzung augenblicklicher Annahme berechnet hatte, nicht nur meinen vertrösteten Gläubigern nichts leisten, sondern auch, indem ich mich an mein Wort, von da an nicht um einen Kreuzer mehr zu veräussern, gebunden hielt, nicht anders, als durch aufgebrachte Vorschüsse auf die ausbe- dungene Pension leben konnte. Da nun einerseits meine Creditoren agiren, andererseits mein Lebensunterhalt von der fernern Grossmuth eines freundschaft- lichen Borgens allein abhängt, Ruhe und Nahrung der Zweck waren, den ich durch meinen gewiss äusserst vortheilhaften Antrag beabsichtigte, ich mich aber bisher — unverschuldet — diesem Zwecke noch nicht näher gerückt finde, und sich eine Aussicht geöllnet hat, meine Bibliothek allein so annehmbar auf aus- wärts zu verkaufen, dass ein Mann von mehr Wankelmuth an meiner Stelle der Versuchung unferliegen könnte, so sehe ich mich unter Berücksichtigung mei- nes zunehmenden Alters und meiner Bedürfnisse zu der freimüthigen Erklärung gezwungen, dass ich mir nur unter nachfolgenden Bedingungen gefallen lassen kann, meinem gegebenen Worte treu zu bleiben und zuzuwarten bis alle Ratilika- tionen vorliegen, und das Ganze in Empfang genommen werden kann: 4. Die bedungene Pension wird vom 4. des Monats Januar laufenden Jahres anfangend, nachgetragen und fortbezahlt: 2. ebenso von da an die Zinse von 8000 N. a fünf Prozent vergütet, und 3. in den ersten Tagen des nächstkommenden Mo- nats Mai auf Rechnung von Pension, Zinsen und Hauptsache, eine Abschlagzah- lung von 1200 fl. geleistet efc, etc.“ Die Sachkundigen hatten bereits ihre Aufgabe erfüllt und den Werth. der Sammlung wenigstens auf 26,000 bis 30,000 fl. geschätzt, so dass nun dem Ab- schluss des Geschäftes nichts mehr im Wege stand. Sogleich ging der Antrag des Magistrats an die Gemeindebevollmächtigten, welche sich mit dem Ankaufe einverstanden erklärten. Hierauf legte der Magistrat die Beschlüsse der beiden Gemeindekollegien der königlichen Regierung zur Genehmigung vor und empfahl ihr diese Ehrensache am 11. April 1820 mit den Schlussworten: „Nachdem wir es der gegenwärtigen Generation sowohl als auch unsern Nachkommen schuldig zu sein glauben, diese für die hiesige Stadt merkwürdige Sammlung eines unse- rer Mitbürger für den hiesigen Ort unter so vortheilhaften Verhältnissen zu erwer- ben, und nachdem die Kämmerei die Kaufbedingungen aus sich selbst erfüllen kann, so haben wir Einer Königlichen Regierung dieses Kaufsvorhaben ehrerbie- tigst anzeigen und um gnädigste, bäldeste Genehmigung bitten sollen.“ Die Regie- rungs - Enischliessung folgte schon am 2. Mai, und zwar beistimmend; jedoch unter den Bedingungen, dass der Magistrat anzeige, wo sich ein Lokale zur Auf- stellung des Cabinets finde, und wem die Aufsicht übertragen werden wolle etc. etc Zugleich verlangte die königliche Regierung, dass Alles den Gemeinde- bevollmächtigten zur Vernehmung vorgelegt werden solle. — Der hauptsächlichste 65 Anstoss war jetzt die Erwerbung eines geeigneten Lokales zur Aufstellung des Cabinets. Darüber war man sehr in Verlegenheit gerathen. Man hatte sich die Hoffnung gemacht, das Gabinet in dem ehemaligen Katharinenkloster, das man auch zur Aufstellung der Gemäldegallerie zu erhalten wünschte, unterzubringen ; weil aber hiezu die königliche Regierung noch keine Genehmigung gegeben hatte, und sonst kein anderes, passendes Lokale bekannt war, so sollte „vorderhand dieser Gegenstand auf sich beruhen.“ — Das war für Gobres ein harter Schlag. Man hatte auf sein letztes Gesuch wegen Schadenersatzes für verlorene Zeit nicht eingehen können, und jetzt war die Entscheidung ganz in Zweifel gestellt. Sogar das königliche Landgericht Göggingen nahm sich jetzt um Gobres an. Es heisst in seinem Schreiben vom 18. Juli: „Da sich die Angelegenheit des Herrn von Gobres noch nicht beendete, so ist derselbe hiedurch in sehr grosse Verlegen- heit gesetzt. Alter, Kummer und Muthlosigkeit vereinigen sich, die Tage dieses Gelehrten stets mehr zu verpeinlichen; seine Gesundheitsumstände werden daher immer bedenklicher und man findet sich pflichtmässig veranlasst, den fraglichen Gegenstand zur bäldestmöglichen Schlichtung nachbarlichst zu empfehlen.“ — Darauf wurde dem königlichen Landgerichte Göggingen am 25. Juli, also ein halbes Jahr nachdem Gobres das erste Angebot in patriotischem Eifer gestellt hatte, mitgetheilt, dass keine Hoffnung vorhanden sei, in Bälde die Lokalitäten im Katharinenkloster zu erwerben, und dass in Ermanglung eines andern Anf- stellungsortes, so lange jene Erwerbung nicht einträte, auch mit dem Kauf des Cabinetes nicht vorgeschritten werden könne, weil eine königliche Regierung an diesen Punkt die Kaufgenehmigung gebunden habe. Das war die letzte Erklärung in dieser Angelegenheit. Gobres war jetzt wohl genöthigt, Einzelnes aus seiner Sammlung zu ver- kaufen, um Tag für Tag das Leben zu erhalten. Diese Lage dauerte noch viert- halb Jahre. Da fanden „Alter, Kummer und Muthlosigkeit“ am 23. Dezember 1823 im Tode des grossen, edlen Mannes ihr Ziel. Am 29. März 1826, also dritthalb Jahre später, wurden dem Magistrate der Stadt Augsburg die Reste der Sammlung, soweit sie bis dahin nicht verkauft waren, von dem Bevollmächtigten der Erben, Herrn Seebacher, zum Kaufe ange- boten; der Magistrat glaubte aber nicht mehr auf einen solchen Kauf eingehen zu können. Erwähnenswerth sind noch einige Stellen des Seebacher'schen Schrei- bens. „Dass aus diesem Antrage früher nichts wurde,“ sagte er, „erkläre ich mir aus dem Umstande, dass man vielleicht mit dem seltsamen Manne in unan- genehme Traktate zu gerathen besorgte!“ — Ferner: „Die Sachen haben sich während dem verändert. Die hinterlassenen Erben hängen nicht so mit Leib und Seele wie ihr Erblasser an solchen Gegenständen, die der Selige mit seltener Ausdauer, Glück und ungeheuren Kosten aus allen Winkeln der Erde zusammen 9 66 schaflte.“ —- Dann: „Erwägt man, wie vielen Verdienst der Verstorbene für den Ruhm von Augsburg hat, wie vielen Verdienst er Künstlern jeder Art durch die Freigabe seiner Sammlungen zur Benützung derselben, und wie viele Unterstützung er hiedurch den Gelehrten Augsburgs gewährt, und wohin wir bloss die Wilhelm- schen Unterhaltungen aus der Naturgeschichte, die in ganz Europa wie in Amerika rühmlichst bekannten Hübner'schen Lepidopterologischen Werke; Webers: Scenen aus den campis phlaegreis vechnen wollen, so zweifle ich nicht, dass mein An- trag den gehoflten Eingang finden soll.“ Als im Jahre 1832 in Augsburg eine höhere Lehranstalt begründet werden sollte, bot derselbe Seebacher noch einen Theil des Mineralienkabinetes an; allein der Magistrat wollte sich mit einem solchen Reste der Sammlung auch jetzt nicht mehr befassen. Wahrscheinlich ist es der von dem eifrigen Braun noch geret- tete Theil, von dem einzelnes Ausgezeichnete die Mineraliensammlung des Ver- eins besitzt. *) Mit tiefem Schmerz blicken wir nun auf das Schicksal des edlen Gobres und die Geschichte seiner berühmten Sammlung zurück; mit Freuden aber und wohlthuendem Gefühl denken wir an die Gegenwart, in welcher es ein Hoher Magistrat möglich gemacht hat, dass künftig eine solche Verschleuderung werthvoller naturhistorischer und historischer Gegenstände nicht mehr möglich ist. In dem Augsburger Museum findet von nun an Alles seinen würdigen, ehrenden und fruchtbringenden Aufbewahrungsort. *) Vergleiche den V. Bericht pro 1851. Seite 6. Johann August Schenkenhofer. Abermals hat der naturhistorische Verein durch den Tod des am 2%. August vorigen Jahres verstorbenen Johann August Schenkenhofe r, Pinselfabrikant dahier, ein thätiges, eifriges Mitglied verloren. Er war am 9. Februar 1795 geboren und schon in seiner frühesten Jugend wurde seine Liebe zu naturwissen- schaftlichen Studien geweckt, indem ihn sein Vater Johann Schenkenhofer, einer der eifrigsten und thätigsten Botaniker seiner Zeit, auf seinen vielen Exeur- sionen frühzeitig in das Heiligthum der Natur einführte und seinem Jungen Beglei- ter hiebei, sowohl die Benennung der Pflanzen als auch Vorkenntnisse in der lateinischen Sprache beizubringen wusste, so dass er schon bei seinem Eintritt in die lateinische Schule mit Auszeichnung aufgenommen werden konnte. Dem jungen Botaniker schien sein Beruf im grossen Felde der Naturwissen- schaften angewiesen zu sein und er berechtigte zu den schönsten Holfnuügen. Anders beschloss es jedoch die Vorsehung; schon in seinem zwölften Jahre ver- lor er durch den Tod seinen väterlichen Lehrer, der im Jahre 1803 auf einem Spaziergange vom Schlage getroffen wurde, was um so mehr zu bedauern war, als er kurz’ vorher von der königl. bayer. Landesdirektion zum Lehrer der Natur- wissenschaften ernannt worden war. Diese, schon in früher Jugend gemachte herbe Erfahrung, wirkte auf das ganze Leben des Knaben. Er musste nun die lateinische Schule verlassen, um dem Geschäfte seiner Mutter vorzustehen, womit seinen geringen Kräften in den damaligen Kriegszeiten eine schwere Aufgabe gestellt war. Obgleich er nun in Beziehung auf die naturwissenschaftlichen Anfangsstudien ganz auf sich selbst ange- wiesen war, und seine Körper - und Geisteskräfte den ernsten Lebensfragen und der Existenz der Familie zuzuwenden hatte, so vermochte diess doch nicht seine Liebe zur Botanik zu schmälern, und auch nach seiner im Jahre 1817 erfolgten Verheirathung blieb ihm der Drang nach Forschungen im Gebiete der Natur, dem er auch jede freie Stunde weihte. Seine vielen Excursionen an Sonn- und Feiertagen in der Umgegend Augsburgs in Begleitung seines leider auch zu früh verstorbenen Freundes Dumler und anderer Bekannten gewährten ihm mehr Genuss, als das Geräusch der gesellschaftlichen Vergnügungen. Fern von diesen war ihm wohl. Sein stilles Gemüth ergötzte sich an den Reizen der Flora und seine Reisen in die bayerischen Alpen, wozu er sich jährlich einige Tage Zeit zu erübrigen suchte, um hier in stiller Zurückgezogenheit die Natur zu bewun- dern, galten ihm mehr als der Anblick der vergänglichen Werke der Menschen. Einen seiner innigsten Wünsche — das Aufblühen des naturhistorischen Vereins — sah er bei seinen Lebzeiten noch erfüllt. Der Tod des kenntniss- reichen und dabei höchst anspruchlosen Mannes, wird von Allen, die ihm näher Standen, schmerzlich empfunden. Friede seiner Asche! J. Weiss. Nachträge In dem Verzeichniss der Geschenke sind durch unliebes Versehen folgende Gaben ausgelassen und werden hier nachträglich mit Dank aufgeführt: Herr Semmelbauer, Privatier, übergab eine reiche, sehr schöne Goldstufe aus Mexiko. » » Seite 10 Zeile 7 v. zo 1% 6v. A N “ UV ee Be lang HE: yhlka 512% Seite 12 Zeile 16 v. EEE Era ke BORN G. BIT o. lies: u. lies: A. Braun: eine Parthie Käfer von c. 200 Arten. J. Leu: c. 70 Spec. Käfer. Berichtigungen. Im VII. Bericht: un: bifthcati, statt: H. furcatus. : Fischthon des jüngern Tertiärgebirges bei Unterkirchberg a. d. Iller, statt: Liasschiefer. _ : Pect. glycimeris, statt: glyeymonis. : Pholadomya clathrata, statt: Spoladomya clattrata. : Lutraria striato- punet, statt: Sutraria striala. : B. acuerius, statt: arcuat. Im VIII. Bericht: : oolithicus, statt: ooliticus. : Ostraea, statt: Astraea. Serpula, statt: Scopula. Ettenbeuren, statt: Ettenbrunnen. [1 EN HN STSCH Man St , LRITREGT TG < * = a . A ; Be 2 aa bei Albr. Volkhart. er ver 733 ar 2 IX. BERICHT des Naturhistorischen Vereins in Augsburg. Veröffentlicht im Jahre 1856. Gedruckt bei Albr. Volkhart. -Jahres-Bericht über das “: Bestehen und Wirken des naturhistorischen Vereins im Jahre 1855. Vorgetragen in der General - Versammlung den 2. März 1856. Ba der Vorlage des Rechenschaftsberichtes pro 1855 gereicht es dem Ausschusse zur grössten Freude, auch diesesmal nur Günstiges über den Stand und die Fortschritte des Vereins berichten zu können. ö Vor Allem können wir uns eines höchst bedeutungsvollen Ereignisses freuen, das zwar nicht dem verflossenen Vereinsjahre angehört, aber das wir vorgreifend schon in der heutigen Versammlung zu berühren, uns nicht versagen können. Nachdem der Magistrat und die Gemeinde -Bevollmächäggten der Stadt Augs- - burg sieh mit der allerehrfurchtsvollsten Bitte an Seine Majestät unsern allergnä- digsten König gewendet halten, das Protektorat des hier errichteten Museums zu übernehmen und huldvollst zu gestatten, dass dasselbe allerhöchstihren Namen "führe, wurden dieselben durch folgendes, dem Verein am 13. vorigen Monats in Abschrift mitgetheilte allerhuldvollste Schreiben Sr. Majestät des Königs beglückt: Meine Herren! Mit lebhaftem Interesse habe Ich von der Vorstellung des Magi- strats und der Gemeinde -Bevollmächtigten Meiner getreuen Stadt Augsburg „das dortige Museum betreffend“ Kenntniss genommen Es gereicht Mir zur Befriedigung, dass der gemeinnützige Kunstsinn der wackeren Bewohner Augsburgs für die in der Eingabe bezeich- neten schönen Zwecke eine würdige Stätte gefunden und bereitet hat. Mit Vergnügen übernehme Ich, dem Wunsche der Stadt ent- sprechend, das Protektorat der Anstalt, und genehmige, dass dieselbe Meinen Namen führe. Hinsichtlich einer Besichtigung des Museums von Meiner Seite behalte ich Mir Entschliessung bevor, der ich mit wohlwollender Gesinnung bin München, den 12. Februar 1856. Ihr wohlgewogener König Max. 1# . „oO 4 Auch der nalurhistorische Verein darf sich nun des erhabenen Schutzes freuen, den Seine Majestät unser allergnädigster König dem Maximilians- Museum und damit auch den dasselbe constituirenden Gesellschaften der Gewerbe- halle, des historischen und naturhistorischen Vereins angedeihen zu lassen, geruht haben. Mit freudiger Zuversicht kann nun der Verein, der fördernden Theilnahme des erhabenen Beschützers der Künste und Wissenschaften versichert, einer fort- schreitenden Entwicklung seiner Wirksamkeit entgegensehen. Was im Laufe des Jahres 1855 sich für das Vereinsleben Bemerkenswerthes zutrug, erlaube ich mir in Kürze mitzutheilen. Bei der am %. März vorigen Jahres anberaumten General - Versammlung wurde gemäss den Statuten die Neuwahl des Ausschusses vorgenommen, Die anwesen- den Vereins -Mitglieder forderten durch Akklamation die seitherigen Ausschuss- Mitglieder auf, in ihren resp. Stellungen zu verbleiben, wozu sich. dieselben sämmtlich bereit erklärten. Die mit der Ausdehnung der Sammlungen wachsende Arbeit bestimmten den Ausschuss die Ernennung weiterer vier Conservatoren für Zoologie und Entomo- logie zu beantragen. Durch Akklamation wurden auf Vorschlag des Ausschusses die Herren Grandauer und Prof. Petry als Gonservatoren für Zoologie, und die Herren Kassier Freyer und A. Schenkenhofer als Conservatoren für Entomologie gewählt. — Auch diese Herren erklärten sich zur Annahme der. auf sie gefallenen Wahl bereit. Durch diese Wahlen erhielt der Ausschuss folgende Zusammensetzung: Vorstand: Dr. &. Körber, praktischer Arzt. Sekretär: J. Fr. Caflisch, Lehrer. Kassier: J. Weiss, Kaufmann. Bibliothekar: L. Greiff, Lehrer. Gonservatoren für Zoologie und zwar a) für die Sammlung der W belthiere: Joh. Eriedr. Leu, Pelzhändler. A. Grandauer, Privatier. A. Petry, königl. Professor. b) für die Insekten: J. G. Bischoff, Lehrer. Friedr. Freyer, Stiftungskassier. A, Schenkenhofer, Pinselfabrikant. c) für die Mollusken: Friedr. Aug. Witz, Kaufınann. EEE Für Botanik: Karl Roger, Custos. Für Mineralogie: Otto Forster, Fabrikbesitzer. Für Geologie: Aug. Braun, Kaufmann. Am 10. April beehrten die städtischen Collegien des Magistrates und der Gemeinde - Bevollmächtigten die Sammlungen des Vereins mit ihrem Besuche. Die belobende, äusserst schmeichelhafte Anerkennung, welche die genannten Golle- gien in Folge dieses Besuchs durch Zuschrift vom 1%. April über die bisherigen Leistungen des Vereins aussprachen, wird für denselben der kräftigste Sporn sein, durch ein gemeinnütziges, die allgemeine Bildung förderndes Wirken, sich die wohlwollende Theilnahme zu erhalten, mit welcher die Väter unserer Stadt den Verein bisher auf jedem seiner Schritte begleitet haben. Wie förderlich diese Theilnahme dem Vereine gewesen, hat sich besonders im Laufe des verflossenen Jahres gezeigt. Die günstigen Erwartungen, welche die Uebersiedelung des Vereins in die schönen Räume des Maximilians -Museums für: das fernere Gedeihen desselben chi sind in vollem Maasse in Erfüllung gegangen. Die Zahl der ordentlichen Mitglieder hat in diesem Jahre eine ungewöhnlich rasche Zunahme erfahren. Wir glaubten dem Wunsche vieler Mitglieder zu ent- sprechen, indem wir in Beilage 1. das Verzeichniss der sämmtlichen Mitglieder unseres Vereins mittheilten. Leider haben wir auch in diesem Jahre mehrere Mitglieder durch den Tod verloren. So haben wir das Hinscheiden des Herrn Baron von Welden, königl. pens. Landrichters zu beklagen, welcher schon an der Gründung des Vereins Theil genommen, und der Entwicklung desselben stets mit dem lebhaftesten Inte- resse gefolgt war. Die Vereins -Mitglieder, welche das Glück hatten, ihn per- sönlich kennen zu lernen, haben seinen frühen Tod innig bedauert. — Auch das unerwartet schnelle Hinscheiden des hoshwürdigen Herrn Prior Postelmeyer erregte. allgemeine Theilnahme. Mit der freundlichsten Bereitwilligkeit hatte der- selbe dem Vereine von den Resultaten seiner vieljährigen meteorologischen Beo- bachtungen Aa gemacht, und die Bestrebungen desselben auf jede Weise gefördert. Die he Zunahme an Mitgliedern wirkte günstig auf den Stand der Vereins- Kasse. Von den zum Behuf der neuen Aufstellung unserer Sammlungen contra- hirten Passiven konnte mit Hülfe der vom hohen Landrathe für Schwaben und Neuburg bewilligten Unterstützung von 300fl., sowie eines Legates des verstorbe- nen Herrn Hofrath Dr. Reisinger sel. beinahe die Hälfte getilgt werden. 6 Obgleich zur Vermehrung der Sammlungen keine irgend nennenswerthen Ankäufe gemacht wurden, so hatten doch auch sie sich durch den Eifer der betheiligten Conservatoren, sowie durch die Liberalität vieler Gönner und Freunde unseres Vereins einer nicht unbedeutenden Zunahme zu erfreuen, wie aus dem beigefügten Verzeichnisse der Geschenke hinlänglich erhellt. Eine bedeutende Bereicherung erfuhr die Bibliothek durch die geschätzten Mit- theilungen gelehrter Gesellschaften und Vereine, von welchen bis jetzt die fol- genden unsern Verein durch die Zusendung ihrer Veröffentlichungen beehrten: der naturforschende Verein in Bamberg; die naturforschende Gesellschaft in Basel; der naturhistorische Verein der preussischen Rheinlande und West- phalens in Bonn; die schlesische Gesellschaft für vaterländische Gultur in Breslau; die Gesellschaft zur Beförderung der Naturwissenschaften zu Frei- burg im Breisgau; die oberhessische Gesellschaft für Natur - und Heilkunde in Giessen; die wetterauische Gesellschaft für Natur- und Heilkunde in Hanau; die Gesellschaft zur Verbreitung der Naturwissenschaften in Marburg; der historische Verein in Mittelfranken; r die königl. Akademie der Wissenschaften in München; die naturhistorische Gesellschaft in Nürnberg; der zoologisch - mineralogische Verein in Regensburg; der historische Verein für Schwaben und Neuburg; der württembergische Verein für Naturkunde in Stuttgart; die k. k. geologische Reichsansalt in Wien; der zoologisch-botanische Verein in Wien. Zu besonderem Danke fühlen wir uns der königl. bayer. Akademie der Wis- senschaften verpflichtet, welche dem Vereine sämmtliche Jahrgänge von den um- fangreichen Schriften der mathematisch - physikalischen Klasse zum Geschenke machte. Am 28. November, dem Geburtsfeste Sr. Majestät des Königs Maximilian Il, beging der Verein die Feier seines 10jährigen Bestehens; zu diesem Zwecke wurde Vormittags von 40—1 Uhr freier Eintritt zu den Sammlungen des Vereins - gestattet. Dankend hat der Ausschuss das freundliche Entgegenkommen des. histo- rischen Vereins, sowie der Gewerbehalle zu rühmen, welche bei dieser -Veran- lassung, sowie schon bei einer frühern, auf diesseiliges Ansuchen ebenfalls ihre Lokalitäten dem Publikum eröffneten. Am Nachmittage desselben Tages wurde eine öffentliche Sitzung veranstaltet, in welcher zwei Vorträge gehalten wurden. “ Pr ” 7 a Der Vorstand Dr. Körber eröffnete die Sitzung mit einer auf die Feier des Tages bezüglichen Einleitung, an welche er die Biographie des Naturhisterikers Wilhelm, weiland Pfarrers bei den Barfüssern, anknüpfte. „Ihm folgte das Ehrenmitglied Herr Dr. Moriz Wagner, welcher über die vulkanischen Erscheinungen der Gegenwart einen Vortrag hielt, in welchem er zunächst die verschiedenen Ansichten über die Bildung der Vulkane entwickelte, und hierauf ein lebendiges, dem Bericht von Augenzeugen entnommenes Bild der Erscheinungen entwarf, welche den jüngsten Ausbruch des Vulkans Cosiguina in Central - Amerika begleiteten. Das hohe Interesse, mit welchem die anwesenden Mitglieder diesen Vorträ- gen folgten, ermuthigten den Ausschuss, den längst gehegten Plan, eine Reihe wissenschaftlicher Vorträge zu veränstalten, im Laufe dieses Winters zur Ausfüh- rung zu bringen. Da damit erst im Februar dieses Jahres begonnen wurde, so müssen wir es uns vorbehalten, im nächsten Jahresberichte darüber zu referiren. Aber doch können wir jetzt schon aus der steigenden Theilnahme, welche sich diesen Vor- trägen zugewendet hat, einen guten Fortgang derselben in Aussicht stellen, und es steht zu hoflen, dass sie Manches dazu beitragen werden, die Wirksamkeit des Vereines zu erhöhen, und das Interesse für naturwissenschaftliche Forschun- gen auch in unserm Augsburg immer allgemeiner zu machen. Im Namen und Auftrag des Vereins - Ausschusses der Secretär: J. Fr. Gaflisch. Beilage 1. VERZEICHNISS der Mitglieder des naturhistorischen Vereins. A. Ehrenmitglieder. Herr Dr. Döbner, kgl. Professor der Forstschule in Aschaffenburg. *Dr. Fenzl, k. k. Professor und Direktor des botan. Gartens in Wien. Dr. v. Fischer, kgl. kayer. Staatsrath in München. *Dr. Foerg, kgl. bayer. p. Universitäts-Professor in München. Forndran, I. Bürgermeister in Augsburg. Frickhinger, Albert, Apotheker in Nördlingen. Dr. Fürnrohr, kgl. Professor in Regensburg. *Dr. v. Haidinger, Direktor der k. k. 'geologischen Reichsanstalt in Wien. *y. Hauer, Franz, Ritter, k. k. Bergrath in Wien. Heinrich, II. Bürgermeister in Augsburg. Dr. Herrich-Schäffer, Gerichts - Arzt in Regensburg. Graf v. Hundt, kgl. bayer. Ministerialrath in München. Dr. Kummer, Custos des kgl. botan. Gartens in München. Dr. v. Martius, kgl. bayer. Hofrath und p. Universitäts - Professor in München. Michaud, Major retire in Lyon. Dr. Mousson, Albert, Professor der Universität in Zürich. *Rugendas, Moriz. Dr. Saucerotte, k. k. russischer Hofrath in Strassburg. Dr. Schnizlein, Adalbert, kgl. Professor der Universität in Erlangen. Dr. Sendtner, Otto, kgl. Professor der Universität in München. Dr. Wagner, Moriz. v. Welden, Freiherr, kgl. Regierungs - Präsident des Regierungsbezirkes | Schwaben und Neuburg. B. Correspondirende Mitglieder. | Herr Beck, Apotheker in Ottobeuren. . ” » ”» NB. Die mit einem * versehenen Namen sind seit dem Beginn des Jahres 1855 in das Verzeich- niss der Mitglieder eingetragen worden, Becker, Otto, in Wien. Dr. Besnard, Ant., kgl. Bataillons- Arzt in München. . | Dr. v. Böck, prakt. Arzt in Gross - Aitingen. | ar rar y.. 9 Böck, Eug. v., Prof. in Valdivia. Dr. Brunner, prakt, ‚Arzt in» Neumarkt a..d. Rolt. Büchele, Joh., Zeichnungslehrer in Memmingen. Diezel, €. E,, kgl. Revierförster in Kleinwallstadt. Dobel, Fr., kgl. Pfarrer in Rückersdorf. Dr. Dompierre, kgl. Regimentsarzt in. Würzburg. „„Eser, X., Lehrer in, Erding. *Fahrnbacher, Apofheker in Nenburg. „*Fötterle, ‚Franz, Custos des Museums der geol. Reichsanstalt in ‚Wien. *Frauenfeld, Custos am k. k. Naturalienkabinet in Wien. Dr. Frischmann, Conservator des 'herzogl. Leuchtenbergischen Cabinets in. Eichstädt, Dr. Funk, prakt. Arzt in Bamberg. *Dr. Hochstetter, Ferdin., Geolog der k. k. geel. Reichsanstalt in Wien. Hoffma nn,ikgl. Professor in Freising. *Holler , Aug., ‚Cand. med. in München. Huber, Dr...med, iin. Memmingen. Holzbaur, Präceptor in Bopfingen. ‚Jäckel, kgl. Pfarrer. in Neuhaus. aufmann, Pharmaceut. ‚Kolb, Oscar: v., Pharmacent. Köberlin, kgl. Pfarrer in Eysölden. Landbeck, Naturforscher in Valdivia. Leybold, Friedr.,. Naturforscher. „Dr, Lozbeck;, Gerichtsarzt in Mindelheim. Dr. Mai, prakt. Arzt in Harburg. Dr. May, Professor an’ 'der kgl. landwirthschaftlichen. Centralschule in Weybenstephan. Pickl, kgl. Taxbeamter in Kempten. - *Prumer, Jos., Kaufmann‘ in Ingolstadt. *Rebay, Franz, Kaufmann in Günzburg a..d. D. Dr. Roger, Julius ‚,herzogl. Hofrath in Ratibor. | Dr. Schmid, ‚prakt. Arzt in Augsburg, Br, Schmidt, prakt! Arzt in Metzingen. *Senouer, Adolph, in Wien. Stark, kgl. Bezirksgeometer in Immenstadt. Dr. Walser, prakt. Arzt in Schwabhausen, Dr..Waltl, prakt. Arzt in Passau. Wetzler, Aug., Apotheker in Günzburg a. d. D. 10 6. Ordentliche Mitglieder. Herr Abbt, Carl, Spezereihändler. „ *Adam, Theodor, städt. Thierarzt. „ *Agatz, Dr. Med. „ *Ager, Carl, Spezereihändler. „ Ahorner Dr. v., kgl. Regierungs- Rath. „ Bachmann, Heinr., Grosshändler. „ Bäumer, Chemiker. » Barthelme, Pergamenter. „ *Bally v., fürstl. Fugger’'scher Do- mänen -Direktor. „ Bauer v., Pharmazeut. „ *Baur, C., Banquier. „ *Baur, Heinr., Buchhalter. „» Baumann, Posamentier. „ *Baumeister, Jos. Ant., Kunst- Gärtner. ,-*Beyer, prakt. Arzt. „»„ Beck v., Carl, Freiherr. „ Beck, G. Ph., Schreinermeister. „» Beisch, Lehrer. „ *Beutelrock, pens. Rektor. „»„ Bibra v., kgl. Regierungsrath. „ Bischoff, J. @., Lehrer. „» *Blank, J. G., kgl. Kameralamts- Praktikant. „ *Blank, Jos., Schleifermeister. „»„ Bleich, Julius, Correktor. „» Blümel, A., Kupferschmiedmeister. „ Böhm, pens. Rittmeister. „ Böllath, Walzendirektor. „ *Bonnet, Direktor der Gasfabrik. » *Bosch, Louis, Fabrikbesitzer. „ Braun, Adam, Conditor. „» Braun, Aug., Kaufmann. „ Braun, Fr., Kaufmann. „ Braun, Paul, Regierungs-Assessor. „ *Bräuning v., kgl. Regierungsrath. „» Brentano v., Aug, Fabrikbesitzer. Herr *#Breisach, Emil, Chemiker. *Brodhag, Commis. Brunner, Luitpold, Professor. Buchner, Gg., kgl. Subrektor in Kaufbeuren. Buder, J. G., Waisenhausverwalter. Bunk, kgl. Professor. *Buttenwieser, D., Procuraträger. *Büschel, kgl. Stadtpfarrer. Butsch, Fidel, Antiquar. Buz, Carl, Fabrikant u. Mag.-Rath. Butz, W., Kaufmann und Magi- stratsrath. ® " Caflisch, J. Fr , Lehrer. Carron du Val, Dr. med. Gasella, HonoratSanto, Kaufmann. Chur, F., Fabrikbesitzer. Cscharsch, Joh., Schlossermeister. *Decrignis, kgl I. Staatsanwalt. *Degmayr, F , Apotheker. ' Deisch, Gottfr., Farbenfabrikant. Deschler, Dan., Schönfärber. Dietz, Kaufmann. Dingler, Dr., Emil, Chemiker. Dingler, Jul., Chemiker. *Doll, Jos., Buchhändler. | Doppelmayer, W., Kaufmann. Dorner, Gottfr., Kaufmann. | Drentwett, Graveur. Drentwett, Gross- und Klein- Uhrmacher. Demharter, Kaufmann. Delpy, J. F., Kunstgärtner. Düring, Gg., Lehrer. *Eberle, kgl. Professor. *E derer, Telegraphist. Ehbaur, Kürschnermeister. Ehner, Friedr., Fabrikbesitzer. Einsiedler, Lehrer. 11 Herr Eigner, Conservator der kgl. Ge- |Herr *Gutermann v., Dr., k.Advokat. mälde - Gallerie. „» Engert, Carl, Fabrikant. „ *Erdinger, C F., Kaufmann „ *Erlenmayr, fürstl. Fugger'scher Stiftungs - Administrator. „ Euringer, F. $., Kaufmann. „ Faulmüller, G. F., Kaufmann. „ .Feigel, Pflästerermeister. » *Fehr, H. J., Kunstgiesser. „ Florentin, F.X., Spezereihändler. » Forster, Carl, Fabrikbesitzer. „ Forster, Julius, Fabrikbesitzer. „ Forster, Moriz, Fabrikbesitzer. „ Forster, Otto, Fabrikbesitzer. „» Frauendorfer, L., Kaufmann „»„ Freyer, Stiftungskassier. „ Freyinger, G., Kaufmann. » *Fröhlich v., Gutsbesitzer. » Frommel, Aug., Bangnier- » Frommel, C,, prakt. Arzt. » Fürnhaber, Friedr., Kaufmnnn. » Geiger, M., Spezereihändler. „ *Gemmerli, Carl, Spezereihändler. „ Gentner, F. X , Kaufınana, „»„ Girl, Dr., prakt. Arzt. » Gerber, €C., Kaufmann. „ Glogger, J. N., Kaufmann. » *Götz, F., Registrator, » *Gollwitzer, Maurermeister. » ‘ Gombart, sen., Kaufmann. „ Gombart, Th., Kaufmann. » Gombart, Musikalienhändler. » Gossenz, Comis. » Grandauer, Privatier. »„ Greiff, Ludw , Lehrer. =» Greiff, B., kgl. Professor. » Grosshauser, Stadtpfarrer. „ *Grünwald, Carl, Schönfärber. » Gscheidlen, Magistratsrath. »„ Gürsching, Heinr., kgl. Professor. » » ” ”» *Hagen, C. G. v., Materialist. Haindl, B., Taubstummenlehrer. Hammerschmidt, L., Bierbrauer. *Hauff, C. G., Kaufmann, Hayd, Bernh., Kaufmann. Heine, Buchhändler. *Heinzelmann, Gg., Grosshändler. Herberger, Theod., Archivar. Herrer, Kaufmann. Hertel, Kaufmann. Hertle, Jak., Seifensieder. Hertlein, p. Rittmeister. Hermann, Ulys., Freih. v., kgl. Kammerjunker. Heymann, Bang. *Hillenbrand, D. C. v , Banquier. Hillenbrand, H. v., Banquier. Hiller, Mag. Chir. Himmer, J. P., Buchhändler. Hösslin, E. v., Procuraträger. Hösslin, H. v., Kaufmann. Hösslin, O. v., Controlleur. Hösslin, E v., Kaufmann. Hösslin, GC v., Kaufmann. Hoffmann, Dr. med. *Hoffmann, C. G., Weinwirth. Hundertpfund, Lib., Maler. Hurler, Dr. med. Huttler, k. Professor. *Jäger, Mich., Brunnenmeister. Jaus, Ferd., Kaufmann u. Magi- stratsrath. Jaquet, Gg., Buchhändler. *Kähn, Bierbrauer. Kaufmann, Zeichnungslehrer. Keller, Friedr , Materialist. Keller, Carl, Kaufmann. Keller, Spenglermeister. *Kiesling, J., Materialist. Klonke, H., Conditor. 2* wi 12 Frau *Knoller, Fanny, Bang.-Wittwe. Herr *Köberle, Albert,, Kaufmann. » » Köfferle, Apotheker. *Körber, M., Privatier. Körber, Dr. med. König, Alex., Weinwirth. König, Domkapitular. *Kohl, B., Bäckermeister. *Kohn, J., Grosshändler. *Koller, Dr. med. u. Stadtgerichts- Arzt. Kollmann, M., Baurath. *Kollmann, Carl, Buchhändler. Korhammer, Herrm., Kaufmann. Kremer, Math., Kaufmann u Ma- gistratsrath. Kremer, Buchhändler. *Kraft, O.v., rechtskund.. Magi- stratsrath. Fräul. *Kraft v., Bertha. Herr Kratzmüller, Professor. Krauss, Aug., kgl. Stadt-Pfarrer. Kröner, Lederhändler. *Kroher, Adolph, Kaufmann. *Kuhn, Casp., kgl. Professor. Kühny, Friedr., Feingoldschläger. *Kuisel, Benelfiziat. Lampart, Buchhändler. Lenze, Andr., Stadtvikar. Leo, Dr., kgl. Rektor der polytech- ken le 8 J. F., Pelzhändler. Leu, C., Pelzhändler. Lutz, J. F,, Cafletier. Mack, Heinr,, Fabrikant, Massotti, R., Fabrikant. *Madlener, Firmus, Schuhmacher- Meister in Kriegshaber, Maichle, Platzwirth. Mehnle, Georg, Sailermeister. Merker, Maler. Herr Metzger, Dr. u., Gymnasialrektor. . „» "Metzger, kgl. Professor... „ *Meyer, Chr. Zimmermeister. „ *Michler, are! Spezereihändler in Kriegshaber. » "Migotti, Kaufmann. „ “Mittensteiner, Friedr., ‚Lehrer. »... Möhle, Conr., Maurermeister. *Molitor-Mühlfeld; ‚Ernst Freih. v. N *Mosham, Josephine Freiltau v. Herr *Müller, G., Bierbrauer. „ „Müller, G H., Spezereihändler. „.. Müller, R ., Professor. „».."Naurath, Schreinermeister. »„ “Neumayr, Bäckermeister. ».. Nusser, CGonditor. „ Obermayer, C., Consul. „ O©bermayer, M.,. Bangier, „ *Olbrich, Taschnermeister. Oswald, Tuchmacher. „ "Pachmayer, Regierungsdirektor. ».. Paulin, J. L.,. Kaufmaun u. Ma- gistratsrath. „... Paur, Dr.,; kgl. Advokat. „ Petry, Alb., Professor. » Platzer, A., Fabrikant. „ "Pola, kgl. Professor. „ *Pöllnitz, Freiherr v. „ *Eonikau, Freiherr v. „»„ Preyss, Friedr., Lederhändler. „ Preyssinger, ‚kgl. Professor. „ Prinz, .Friedr., Schönfärber. „ „Puchta, Kaufmann. , „ Raisser, -Regierungsrath. „ Rauch, ‚Gymnasialrektor. „»„ Recknagel, Kaufmann. , „»„ Reber, .Bezirksgeometer, ; “ ” Are V. > ae Mo gistratsrath.. 5 hiewni Frau "Rehlingen; i; v., Ereifrau. Herr #Rehlingen v;,, Freiherr, ı ; 13 Herr Regner, Fabrikaufseher. » ”» » Reichenbach, H., Controlleur. Reichenbach, Carl, Maschinen- Fabrikant, *Reineck, Eduard, Kaufmann. Reisser, J., Fabrikdirektor. Reisser, Geschützgiessmeister. *Reissinger, Rechnungskommissär. Rief, Maler. Röth, Expeditor. Röthe, Carl Friedr., Chemiker. Roger, Carl, Custos. Rugendas, Ludwig, kgl. p. Platz- Adjudant. Rügemer, R, l.ehrer. Rühle, Conrad, Wagenlabrikant. Rummel, Herm., Fabrikant. Sander, Ludwig, Fabrikant. Sander, Th., Fabrikant. *Sandner, Albert, Privatier Schäzler, Wilh. v., Freiherr. *Schamberger, Regierungsrath. *Schaur, Kaufmann. _ Scheidle, Pfarrerin Gunderkingen. Scheler, E., Kaufmann. Scheler,.J., Kaufmann. Schenkenhofer, „August, Pin- selfabrikant. *Schellerer, Oscar, v., kglıBahn- hof-Inspektor:, | *Schellhorn:v., Pharmazeut. *Schill, Chr. ,:p. Landrichter. „.Schlumberger, Bäckermeister. Schlund, Conditor, *Schleich v. ,-Benefiziat. , *Schlegel, Procuraträger. *Schmädl, ‚Ritter v.,k< Hauptmann. Schmedding,,F., Silberarbeiter. Fräul. Schmid, Julie. Herr Schmid, Paul, Banquier. grau Schmid, E;, geb. Forster. '' I 7? Herr *Schmidt, Caletier. Schoffer, Techniker. Schulze v., kgl. Regierungsrath. Schürer, J., Kaufmann. *Schürer, Jul,, Kaufmann. »„ "Schulze, Herrm.,Schreinermeister. *Schubert, Fr., Zinngiessermeister. „ Schwarzenbold, Maler. *Seckendorf, Freih. v., kgl. bayer. Stadtkommissär. Seethaler, Restaurateur. Seidel, Fr., Stadtbaumeister. Semelbaur, Privatier. *Sieber, J., kgl. Aufschläger. Simon, Professor. Sommer, Silberarbeiter. Spindler, Ph. J., Domvikar. *Sprengler, Dr., prakt. Arzt. ” » „ Frau Sprösser, Lederhändlers-Wittwe. Herr Stadler, B, Kaufmann u. Magi- stratsrath. Stadler, Dr. J. Ev., Domkapitular; *Steger, kgl. Forstamtsaktuar. Stengel, Freiherr v., kgl. Bau- Inspektor. Stetten, Ernst, v., Oberst. Stetten, A. ‚v., Banquier. ” ” Fräul. *#Stetten, Louise v. Herr Stocker, Ant., Dressenfabrikant. „ *Striedinger, k. Oberaufschlags- Beamter. Süsskind, Gottlob, Freiherr v. „»„ *”Sundheimer, J., Spitalmüller. Tauffkirchen, Anton, Graf v., kgl..p. Oberpostmeister. Tautphoeus v., quiesc. Präsident, Thenn, Eisenbahn e Ingenieur. *Thenn,, Chr., .Glavierfabrikant. Tischer, Domkapitular. Törring-Minuzzi, Graf v. *Treu, Max, Maurermeister,, ” 2) ”» 14 Herr Tröltsch, Eugen, Kaufmann, ” ”„ » » *Voisard, Graveur - Direktor. Volkhart, Albr., Buchdruckerei- Besitzer. Walch, Ad., Kunstverleger. *Wagner, Bierbrauer. *Walther, Fabrikant. *Welden, Aug., Freiherr v. Weiss, J., Spezereihändler. Wegelin, Lehrer. Weinmayer, Hucker. Weber, E., Commis, *Weber, Gallus v., kgl. Oberst u. Direktor des Giess- u. Bohrhauses. *Weber, Theod., Professor. Weidenbach,Dr v., Gutsbesitzer. Frau Weidenbach, Marie v., geb. Schmid. Herr *Weithammer, Telegraphist. ” *Weldishofer, Joh. Herr Welser, Aug. Freiherr v., in Nürnberg. „ Witz, F. A., Spezereihändler. Wirth, C., Buchdrucker u. Zei- tungsverleger. » . Winder, Dr., Medizinalrath. Frau *Wiedemann, Dr. v. Herr *Wiedemann, Privatier. „»„ *Wohnlich, Carl, Baron v., Par- ticulier. » Wohnlich, Gust., Baron v. » "Wolfrum, Fıiedr., Apotheker. » Wucherer, Gymnasialprofessor. Frau Ysenburg, Louise, Gräfin v. Herr Zehentner, Apotheker. „ Zoer, Apotheker. „ Zolleis, J. G, Schuhmacher- Meister. „ Zorn, E., Fabrikant. n D. Ausserordentliche Mitglieder Herr Altenberger, Dessinateur. Anwander, Lehrer. Bernhard, M., Professor. Berthold, Professor. Bibra v., Kreisrath. Boll, Professor. Bock, Lehrer. Boulanger, Kaufmann. Burkhardt, Carl, Kaufmann. Britzelmayer, Lehrer. Brack, J. G., jun., Buchbinder- Meister. Dahm, Mechaniker. Däubler, Friedr., Graveur. Daucher, Louis, Kunstgärtner. Deuringer, Cadett. Dungern, Lehrer. Herr Eberz v., Privatier. „ Edelwirth, Kunsthändler. „ Eppelein, Privatier. Etzel, Lehrer. Fassold, Maler. Gasser, Lehrer. „ ‘Gaerth, k.: Rechnungskommissär. „ Göringer, Dr., kgl. Pfarrer. „ Gässler v., kgl. Rentbeamte in Friedberg. „ Gradmann, p. Rittmeister. „ Gut, Jos., Lehrer. „ Hascher, Lehrer. Frau Hasel, Louise. Herr Hauger, Fabrikaufseher. „ Hertel, Dr. med. „ Henning, Instrumentenmacher. Hofstätter, Adam, Lehrer. Jakobi, Lehrer. Jäger, Kaufmann. Jehle, Mich., Lehrer. Kaufmann, Schriftensetzer. Köberle, J., Drechsler. Koch, G., Sensal. Kramer v,, Prior. Kugler, Kunstgärtner. Laible, Jak., Lehrer. Leiner, Carl, Spenglermeister. Leix, Lehrer. Lorenz, Lehrer. Maertl, k. Professor. 15 Herr Rederer, J. G., Lehrer. Rehm, J., Apotheker in Mem- mingen. Reichardt, Casp., Musiklehrer. Reichenbach, E., Chemiker. Reichenhart, Casp., Lehrer Reischle, A., Metzgermeister. Richter, Lehrer. Rist, Maler. Ritter, Ch. v., Leihhausverwalter. Fräul. Rugendas, Louise. Herr Mayer, Aufschläger in Pappenheim. Meckel, Feilhauer. Moosmann, Kunsigärtner. Mörz, Cafetier. Minderer, Sailermeister. Morgenländer, Graveur. Müller, Joh., Lehrer. Nagler, Professor. Nerlinger, Kürschner. Neuss, Cassier. Primus, Eisenhändler. Sachs, H., Oberpostamtsfunktionär. Schuhmacher, Kornmesser. Schulze v., kgl. Forstmeister in Günzburg. Volkert, Wundarzt. Weber, Pfarrmessner. Wedel, Waffenschmied. Wetzel, J., Glasermeister. Wüst, Kaufmann. Wüst, Buchhalter. Zierreis, Otto, kgl. Professor. Zillober, kgl. Professor. Zwerger, Commis. Während des Jahres gingen ab: - Ausgetreten sind die Herren: Kaiser, Benefiziat; — Burkhard, Messner; — Herzog, Optiker. Wegen Veränderung des Wohnorts traten aus, die Herren: Eser, Pharma- zeut; — v. Limmer, Oberst; — Muhlmichl, Lieutenant; — Roth, Gutsbe- sitzer; — Wagenseil, jun., Banquier; — Birgler, Bauamtsaktuar; — Daucher, jun., Kunstgärtner; — Hösslinger, Major; — Lössl, kgl. Professor ; Scheidle, Feldwebel; — Saratroy, Commis; — Schönchen, Redakteur; Schweiger, Kaufmann. "Thenn, Abr., Metzgermeister. Mit Tod sind abgegangen, die Herren: v. Halder, Friedr., Banquier ; Hug, Magistratsrath und Eisenhändler; — Guenin, Directeur Graveur; Michel, Franz, Magistratsrath und Weinhändler; — Postelmayr, Prior; Dr. Reissinger, kgl. Hofrath; — v. Welden, Baron, p. Landrichter. 16 VERZEICHNISS der im Jahre 1855 eingesandten Geschenke. Beilage II. A. Zu den zoologischen Sammlungen. Herr Bischof gab zur Raupensammlung 2 Stück Raupen des so sSeltnen Bombyz flavia. Mad. Balzer: eine Pfanhenne und eine dergleichen vom Goldlasan,; dann mehrere Eier von Cochinchinahühnern und Goldlasanen. Herr Baumeister, Chirurg in Diedorf: eine fahlgelbe Varietät des Haus- sperlings, einen Baumpieper, Anthus arboreus Q und mehrere Vogeleier, darunter eines vom Schwarzspecht. Herr Büchele, Zeichnungslehrer in Memmingen: 3 Stück neugeborne Junge der Lacerta crocca, Waldeidechse. Herr Buchner, Subrektor in Kaufbeuren: Caryocalactes glandarius Juv. Tannenheher, und Anas nyroca &' weissäugige Ente. % Herr Dantmann: Eier von Crex pratensis, Wiesenschnarrer. Herr De Grignis: Mergus albellus Q juv., weisser Säger. Herr Drexel, kgl. Forstmeister in Regensburg: 2 Sichlinge, Chela cullratus, aus der Donau (selten). j Herr Eigner, kgl. CGonservator: eine Nachtigall, Lusciola luscinia Herr v. Esenwein, kgl. Oberlieutenant: Circus cineraceus juv., Wie- senreiher. Herr Feigel in Füssen: eine Fledermaus, Vesp. pipistrelhus. Heır Florentin, Kaufmann: Eier vom Kakadu, P’hlyctolophus sulphureus. Herr Förg, kgl. Professor in München: ein sehr schönes Skelet vom Condor, Sarcoramphus gryphus, aus den Cordilleras, und eine Hornviper, Vipera cerasles, aus Afrika. Herr Freyer, Stiftungskassier: 180 Spec. Käfer. Heır Freyinger, Kaufmann: Picus major %', Buntspecht, im Jugendkleid. Herr Dr. Gemminger in München: Picus Iridactylus Su. Q, dreizehiger Specht. Herr Grandauer: eine Parthie Schmetterlinge, darunter Bomb. bicolora &', | 'Cossus ligniperda &', Noct. perflua 5 9, N. vindelica & 9, N. leucuphaea N. sigma Q etc. eic.. und eine grosse Heuschrecke aus Italien. Herr Gredler, Professor in Bozen: eine Parthie Käfer aus der Gegend von Bozen. Herr v. Hermann, Freiherr: einen Kolibri, Trochilus glaucopis 2. Herr Jäckel, Pfarrer in Neuhaus: mehrere Fledermäuse, als: Vesp: pipistrel- us, und Rhynolophus hippocrepis, dann einen Schädel vom Singschwan , Cygnus\ musicus, und mehrere Vogeleier. h 17 Herr Keller, Carl, Kaufmann: einen Affen, Cercopithecus sabaeus, aus Alrika. Herr Keller, Spenglermeister : circa 12 Vögel, darunter Sazicola rubetra d adult, Wiesenschmätzer; Ficedula hypolais ', Spölter; Salicaria arundinacea S' Rohrsänger etc. etc.; dann eine Fledermaus, Vesp. noctula. Herr Dr. Körber: Muscicapa alricapilla 5, schwarzrückiger Fliegenfänger, und 2 Kaninchen, Lepus caniculus. Herr Kuhn, kgl. Professor: eine Langohrfledermaus, Plecotus: aurilus. Herr Leu, Joh.: einige Säugethiere, als: Viverra genella, Genella; Mustela furo, var. alb. Frett., beide aus Frankreich; Must. sibirica, Kolinsky; Sciurus bicolor, zweifarbiges Eichhorn aus Java; Seiurus vulgaris, graues Eichhorn, und ein dergleichen ganz weisses, beide aus Russland etc.; ein Skelet des zweizehi- gen Ameisenfressers, Myrmecophaga didaciyla aus Guyana; circa 40 Vögel, darunter: E/anus melanoplerus 5', Schwalbenmilan, Egypten; Circaölos Bacha, Bachaschlangenadler, Sumatra; Pernis apivorus Q, Wespenbus- sard; Circus rufus Z Q, Rohrweihe; Sylvia calliope 5, feuerkehliger Sänger, ‚Sibirien; Sylvia melanocephala & Q, schwarzköpfiger Sänger, und Sylv. orphea & Q, Orpheussänger, beide aus Sardinien; Sylv. nisoria f' juv., Sperbergrasmücke; Salicaria galactodes &', rostrother Rohrsänger aus Spanien; Turdus sazalilis, Steindrossel, jung; Sturnus unicolor ö' 9, einfarbiger Staar, Sardinien; Cuculus canorus Q juv., und ein desgleichen noch jüngerer, letzterer in einem Rohr- säng te; Coceysies cayanus, cayennischer Kukuk; 2 Papageien, Psittacus fune- reus | conurus versicolor; Buceros converus, Nashornvogel; Penelope arau- ‚cana Q,, Jakuhuhn ; Ardea bubulcus Q, afrikanischer Rallenreiher; Carbo cormo- ranus ‚Q,juv. , Kormoran; Colymbus glacialis Q, Eistaucher; Anser segetum: cd‘, Saatgans; , Mergus serralor &%' juv., langschnäbliger Sänger; Larus canus Q juv., Sturmmöve elc. etc.; mehrere Schädel und Eier von Vögeln; einen Kaimanfisch, Lepidosteus gavia- lis aus Nordamerika; mehrere Seekrebse und Krabben, darunter Palinurus vulgaris, Galathea stri- gosa, Pisa lelrodon, Inachus scorpio ete. etc. 40 Arten von Ameisen, alle bestimmt; (148 Species derselben hat Herr Dr. Walser in der Gegend um Schwabhausen gesammelt.) Herr v. Meltzl, kgl. Forsimeister in Kempten: einen Steinadler, Agquila fuwa d. ” Herr v. Motschulsky, Lieutenant Colonel d’Etat-Major etc. etc. in St. Pe- ‚tersburg::' eine kleine Parthie Microcoleoptera aus Amerika, Aftika,und dem öst- ‚licheu Europa, alle von ilım selbst ‘gesammelt und bestimmt. Herr v. Maldeghem, Graf: Mergus albellus Q adull., weisser Säger. A Herr Meyer, Forstmann: Turdus viscivorus ', Misteldrossel im Jugend- ‚kleide; Fulica atra &', Wasserhuhn, u 3 18 Herr Meyer, Polytechniker: eine Parthie Käfer, darunter mehrere exolische, Herr Petry, Professor: einige junge Ringelnattern, Coluber natrix, darunter neuausgekrochene und 1% Tage alte. Herr Pruner, Kaufmann in Ingolstadt: Tetrao feiriv Q, Birkhuhn; Anas clangula ' Juv., Schellente. Herr Rebay, Kaufmann in Günzburg: Aslur palumbarius Q ad., Hühner- habicht ; Astur nisus 5 juv., Sperber ; Circus cineraceus Q, Wiesenweihe; Me- rula rosea ©‘, Rosenstaar; Upupa epops /', Wiedehopf; Ardea stellaris /' ®, Rohrdommel; Podiceps minor, Zwergtaucher, im Dunenkleide; Sterna leucoplera 9, weissflügelige Seeschwalbe; Anas penelope ', Pleifente; Anas clangula@, Schell- ente; Mergus albellus Q juv., weisser Säger. Herr Recknagel, Kaufmann: Strix brachyolus &, Sumpohreule; Anas clangula 5, Schellente. Herr Reber, Ingenieur: Eier vom Zaunkönig. Herr Scheitle, Pfarrer in Genderkingen: eine Hausmaus, sehr blasse Va- rietät; Haliaetos albicilla Ö Juv., Seeadler; Butco vulgaris Q, Mäusebussard ; Picus major Q, Buntspecht; Corvus corniz ', Nebelkrähe. Herr Scheurer: Mus sylvalicus, Waldmaus. Herr v. Schäzler, Carl, Freiherr: Larus. fuscus ' Juv., Heringsmöve. Herr v. Schäzler, Wilh. Freiherr, ein schönes altes Männchen des Fisch- adlers, Pandion haliaetos. | Herr Sieber, kgl. Aufschläger: Milvus regalis Q, Milan; Picus martius 9, Schwarzspecht; Corvus corniz /' juv., Nebelkrähe, mit abnormem Schnabel. Herr Dr. Stadler, Domkapitular: Hirundo urbica Q, Hausschwalbe. Herr Stark, Bezirks -Ingenieur, Picus Iridactylus %' adult., dreizehiger Specht. . Herr v. Stetten, Paul, einen Schlangenstein, Ophrura annulosa, und ein Seepferdchen, Hippocampus. Herr v. Stetten, Hans, Ardea cinerea Q, Fischreiher. Herr Schulze, kgl. Forstrath: ein paar starke Gemshörner. Herr Schulze, kgl. Forstmeister in Günzburg: Mergus serrator 9 juv., langschnäbeliger Säger; Merg. castor Q ad., Gänsesäger. Herr Vigelius, Steuerrath aus Wiesbaden: Mantis religiosa aus Italien. Herr Dr. Wagner, Moriz, gab: mehrere Eichhörnchen aus Nordamerika, darunter Sciurus cinereus, rufiventer, niger, laleralis, Tamias slriata. etc. etc.; circa 40 nordamerikanische Vögel, darunter: Syrmium nebulosum, Turdus migra- lorius, Icterus spurius, Alcedo alcyon, Columba migratoria, Tetrao umbellus Z\ und cupido 2, Ortya virginiana PR, Anas sponsa SQ, Anas discors 2 2 “ 19 Anas rufitorques S, Ärdea virescens &', etc. etc. Ferner den prächtig glänzen- den Trogon, Trogon resplendens, aus Guatemala, und endlich ein Prachtexemplar des Glanzfasan Lophophorus refulgens Z aus dem Himalaja. Herr Dr. Walser in Schwabhausen, Caprimulgus Q juv., Nachtschwalbe. Herr Dr. v. Weidenbach, eine sehr schöne Wildkatze, Felis catus & welche am 26. Februar 1856 bei Hexenagger, Landgerichts Riedenburg (Ober- pfalz), geschossen wurde; ferner 200 Spec. Käfer. Die Herren Freyer, Bischoff, Schenkenhofer, Gossens und Roger lieferten wieder gute Beiträge zur Raupensammlung. B. Zu den botanischen Sammlungen. Herr Böckler, Lehrer in Irsee, übersandte: eine Anzahl Pflanzen aus dor- tiger Gegend. - Herr Dobel, Fr., kgl. Pfarrer: eine Parthie Pflanzen aus der Schweiz, und der Gegend von Lindau. Herr Enzensberger: eine Farthie Allgäuer Alpenpflanzen, aus der Gegend von Füssen. Herr Holler, Aug., circa 100 seltener Phanerog. und Cryptogamen, aus Süd-Tyrol, der Umgebung Münchens. Herr Rauch, kgl. Gymnasialrektor: circa 60 Spec. Phanerogamen, darunter besonders seltene Hieracien. Herr Dr. Schmid, praktischer Arzt: circa 200 Spec. Meeres- und Süss- wasseralgen , aus verschiedenen Gegenden. Herr Dr. Sendtner, kgl. Universitäts - Professor: eine Sammlung von Ru- bus - Arten; 80 Spec. Moose aus dem bayer. Walde; circa 130 Spec. Meeres- Algen aus dem adriatischen Meere und Süsswasser - Algen aus der Umgebung von München ; überdiess hatte Herr Dr. Sendtner die Güte, die zweifelhaften Hieracien des Vereinsherbars zu bestimmen. Herr Senoner, Adolph: eine Sammlung von circa 80 Spec. Phanerogamen. 6. Zu den geologischen und mineralogischen Sammlungen. Durch die Bemühungen der betreffenden Herren Conservatoren, sowie durch Geschenke der Herren Ditterick, Feigel, Pfarrer Grosshauser, Präzeptor Holzbaur, Kreiskassier Meyer, Bezirks-Geometer Stark, E. v. Stetten und A. Wetzler, haben auch diese Sammlungen einen beträchtlichen Zuwachs erhal- ten, welchen näher zu bezeichnen wir uns vorbehalten müssen. - Zu besonderm Danke sind wir den Herren Professor A. Wagner und Dr. Haushalter verpflichtet, welche sich der Mühe unterzogen, die von Herrn gun bei Neuburg a. d. D. aufgefundenen Petrefakten zu bestimmen, 3» > Bu DD SR = a 10. 12. 15. 16. 20 N D. Zur Bibliothek. Zollner, Fr. Ant., Cler. sac. „/cones plantarum“ nach den 2% Classen Linnes geordnet. — Naturdruck in vielen hundert Blättern, schwarz. — Impressae Erdingae 1793. A. — Geschenk von Herrn Lehrer Eser in Erding. Abhandlungen der mathematisch-physikalischen Classe der kgl. bayer. Aka- demie der Wissenschaften. Vom Jahre 1832 an. Band 1 bis 5 in 12 Heften. %. Geschenk der kgl. Bibliothek der Akademie der Wissenschaften. Motschulsky, Vict. de, Lieutenant - Colonel, „Eludes entomologiques.“ Hel- singlors 1853. Geschenk vom Verfasser. u. 5. Six arlicles upon the Smithsonian inslitulions from the Boslon Post, together wilh the letters of Prof. Peirce and Agassiz. Boston 1855. Und: Listof foreign instilulions in correspondence with Ihe Smilhsonian instilution. 2 Brochuren. Ein Geschenk dieser Gesellschaft. Fötterle Franz, und Hauer, Franz v., Ritter: Geologische Uebersicht der Bergbaue der österr. Monarchie. Herausgegeben von dem k. k. Central- Comite für die allgemeine Agrikultur- und Industrieausstellung in Paris. Wien 1855. 8. Geschenk von dem Verfasser Herın Franz Fötterle. Jahrbücher der k. k. geologischen Reichsanstalt. 6. Jahrgang 1855. 3 Bände. Geschenk dieser Anstalt. Wagner, Naturgeschichfe des Mineralreichs. Herausgegeben von Dr. Fuchs Geschenk von Herrn Roger, Vereinsmitglied. Dr. Martius, v., Beitrag zur Naturgeschichte der Agaveen. München 1855. Geschenk vom Herrn Verfasser. u. 11. Schwammkunde: zehn der essbarsten Schwämme und zehn der gif- tigsten Schwämme, beschrieben von Dr. Böchner. Hildburghausen 1855. 2 kleine Brochuren. Anmerkung. Die plastische Nachbildung dieser Schwämme von C. Kirsch in-Hild- burghausen hat der Vereins- Vorstand Herr Dr. Körber, dem Vereine zum Geschenke gemacht. 13. u. 14. Dr. Mousson, Albr.: 1) Ueber die Veränderungen des galva- nischen Leitungswiderstandes. der Metalldräthe. 2) Ueber. die Whewell’- schen oder Quetelet'schen Streifen. 3) Ein Bild des Unter - Engadins.; An die Zürcherische Jugend. #. 3 Brochuren. Ein Geschenk des Herrn Verfassers: Dr. Förg, A.: Die Bedeutung des Balkens im menschlichen Gehirn. Fol. 1 Heft mit 6 Kupfertafeln. | Frischmann, Ludwig: Versuch einer Zusammenstellung, der bis jetzt be- kannten fossilen Thier - und Pflanzenüberreste des lithogr, Kalkschiefers in Bayern. Ein Programm, 4%. Geschenk des Herrn. Verfassers, nu j . “ 21 21. u 23. 24. 26. 27. 28. 29. 30. 3 Dr Me 4 Dr. Gwinner, Forstrath: Praktische Anleitung zur Holzzucht ausserhalb des Waldes. Eine Brochure. Geschenk des Vereins-Mitglieds Herrn Leu. Zaiser, Revierförster zu Hohengehren: Notizen für die 12, Versammlung süddeutscher Forstwirthe zur Excursion in das Revier Engelberg. 4 Brochure. Vergleichung der Maasse und Gewichte verschiedener Länder für den Ge- brauch der Land - und Forstwirthe. Eine kleine Brochure. Beide Geschenke von Herrn Leu. Dr. Schlosser, Joseph, und Ludw. Vucotinovie: Geognostisch - bota- nischer Reisebericht über das kroat. Küstenland. Fol.. 3 Blätter.‘ Geschenke von Herrn Ad. Senoner in Wien. u. 22. Abhandlungen des zoolog. - mineralog. Vereins in Regensburg. %. u. 5. Heft. Inhalt: Ueber die wissenschaftlichen Leistungen im Gebiete der Mine- ralogie von Dr. Besnard. Dazu: Correspondenzblatt dieses Vereins. 8. Jahrgang. 1854. Verhandlungen des zoolog.-botanischen Vereins in Wien. 3. Band. Berichte über die Verhandlungen der Gesellschaft für Beförderung der Na- turwissenschaften zu Freiburg im Breisgau. 1. Heft. Jahresbericht der Wetterauer Gesellschaft für die gesammte Naturkunde zu Hanau über die Jahre 1853 — 1855. Mit 1 Karte von Hessen in der Tertiärzeit. Gelehrte Anzeigen der kgl. bayer. Akademie der Wissenschaften — mathem.- physik. Glasse. Vom Oktober 1855 an. Verhandlungen der naturforschenden Gesellschaft in Basel. 1..u. 2. Heft. 1854 u. 1855. 32. Jahresbericht der schlesischen Gesellschaft für. vaterländische Cultur. Breslau 185%. 22. Jahresbericht des historischen Vereins in Mittelfranken. Die allgemeine Zeitung mit Beilagen. 12 Monatshefte. Geschenk vom Magistrat der Stadt Augsburg. Tabulae vegetationis in Brasilia physiognomiam illustrantes. E Martii Flora Brasiliensi seorsim expressae 1856. Geschenk des Herrn Verfassers. 22 “ Beilage II. RECHNUNCS-BERICHT, abgeschlossen am 31. December 1855. Ende vorigen Jahres betrug der Passiv-Rest . 2. 2.2... fl. 1999. 44 kr. An diesem wurde im Laufe des Jahres abbezahlt . . . . fl. 905. 44 kr. Passiv-Rest fl. 109%. — kr, Zu dieser Abzahlung wurden auch die von der königl. Kreis- Kasse für Schwaben und Neuburg erhaltenen fl. 300. verwendet. Einnahmen. 0 el Ve ı 803. 5% kr. » Erlös lie Bintrütskanten . . » . . . . 0... 8, "9° ng 50 kr. Legat von Hofrath Dr. Reisinger zwei bayer. 3'/, prozent. Obligationen von N. 100. ä. 87. 2. 2 vv N 17%. — kr. fl. 1026. 44 kr. Ausgaben. Mehrere Rechnungen für Einrichtung des Locals fl. 282. 46 kr. BBE BRBIEL(, „Ournaeaktt 190 oMusdndhn.n fl. 353. 56 kr. » Bibliothek fl. 15. 30 kr. » Zoologie Bd BE 2 1 SEE Be TEE BETEN ER ER 17,00 777-,°7 009718 Pe DR ee. Veh erh A 23. — kr. » Mineralogie } fl. 226. 5ikr. » Besoldung des Custos . fl. 141084 — kr. fl. 1034. 42 kr. Abschluss. Ausgaben .. unse... 02.03. Einnahmen . . . .... fl. 1026. #4kr. Passiv-Rest fl. 7. 58 kr. J. We iss. ey Bemerkungen > über einige im Jurakalksteine bei Neuburg an der Donau gefundene fossile Thierüberreste. Der naturhistorische Verein in Augsburg, der mit dem rühmlich- sten Eifer darauf bedacht ist, die in seiner Vaterstadt angelegte Naturaliensammlung durch Beiträge zu vermehren, hat in der letzten Zeit aus einem, im Jurakalksteine angelegten Steinbruche bei Neuburg an der Donau etliche bemerkenswerthe fossile 'berreste von Wirbelthieren erhalten, über welche ich, nach eigener Ansicht, ige Bemerkungen mir hier vorzulegen erlaube. > Der wichtigste unter diesen Ueberresten ist der einer Schildkröte, wovon zwei Plaiten, die Haupt - und Gegenplatte vorliegen. Die erste zeigt den Rücken- panzer von seiner Innenfläche, enthält aber von dessen Knochenmwasse nichts weiter als die vordersten Wirbel- und Ripyenplatten; vom Uebrigen sind nur unbe- stimmte Eindrücke erhalten mit gänzlichem Verluste der Knochensubstanz. Die andere oder die Gegenplatte ist die Ausfüllungsmasse der Höhlung des Rücken- panzers, die mit Ausnahme von Stücken der Wirbelkörper gar keine. Knochen- platten aufbewahrt hat, sondern ein bloser Steinkern ist, der zwar im ‚Allgemeinen die äussern Umrisse der Schale erkennen lässt, doch wegen der rauhen Beschaf- fenheit des Gesteines gerade nicht ımmer in hinreichender Schärfe. . Bei der fragmentarischen Beschaffenheit dieser Ueberreste kann ihre Deutung nicht mit der Sicherheit und Vollständigkeit gegeben werden, wie es zu wünschen wäre. ‚ er äussere Umriss des Rückenpanzers hat am meisten Aehnlichkeit mit dem von einer Meeresschildkröte (Chelonia). : Der Vorderrand fällt wie ‚bei dieser ‘ziemlich steil ab und ist leicht ausgeschweift, nach den Seiten hin erweitert sich Ss I der Umfang, und hinter der Mitte verschmäleit er sich allmälig und läuft im ziemlich langgestrecktes und zugespifztes Ende aus. Die seitlichen. Rand- | platten sind abgebrochen oder im Steine verdeckt;, von den hintern haben sich eutliche Eindrücke erhalten, die wenigstens so viel erkennen lassen, dass ‚diese. Platten keine besondere Grösse hatten. Die Wölbung der Schale ist von ‚einem mittleren Betrage. Die ganze Länge des Rückenpanzers, in gerader Linie nessen,, beträgt ungefähr 7'/, Zoll; die grösste Breite mag etwa 51/, Zoll aus- cht haben. 2% > Auf der Hauptplatte, welche die Innenfläche des Rückenschildes darbietet, sind allein Knochenstücke erhalten und zwar Platten sowohl von der Mittel- reihe als von den Seitenreihen. Die Wirbelsäule ist von den Platten der ersteren losgerissen und, wie erwähnt, im Steinkerne stecken geblieben; es genügt zu erkennen, dass die Wirbel gestreckt und schmächtig waren. . Um mit der Mittelreihe der Knochenplalten zu beginnen, so zeigt sich die erste oder Randplatte ziemlich gut überliefert; sie stellt ein kurzes, aber breites Sechseck dar, dessen grösste Breite 1” 3°“ beträgt. Die beiden folgenden Platten, die zweite und dritte, sind stark beschädigt und grösstentheils ohne Knochenmasse; besser erhalten sind die vierte, fünfte und sechste, zumal die letzte, die ein längliches Sechseck bildet, dessen grösste Breite etwa 7‘‘ ausmacht. Die folgen- den Platten fehlen. Von den Seiten- oder Rippenplatten sind auf der rechten Hälfte des Panzers drei, auf der linken vier erhalten, von denen die ersteren sehr beschädigt, die lefzeren im bessern Zustand sind und daher bei dieser Beschreibung allein in Betracht kommen. Die erste Rippenplatte fehlt, die folgenden vier liegen mit ihrer Koochenmasse vor, doch ist bei allen der grössere Rand verstümmelt; unter sich, so. ‘wie von den Wirbelplatten sind sie durch stark ausgeprägte Näthe ge- schieden. Die dritte Rippenplatte in der Reihenfolge ist an ihren beiden Enden gleich breit, ungefähr 10; die folgende oder vierte ist am innern Rande'etwas schmäler als am äussern. Die Ansätze der Rippenköpfe sind abgesprengt, ‘aber von da aus verläuft nach der Länge eine Wulst, von welcher zu beiden Seiten die Oberfläche jeder Platte dachig und dabei in der Längerichtung etwas ausge- schweift abfällt. Vorstehendes ist das Wesentlichste, was sich mit Sicherheit aus den vor- liegenden Ueberresten entnehmen lässt, und diess ist allerdings nicht ausreichend, um eine befriedigende Vergleichung mit andern Schildkrötenformen vorzunehmen. Am nächsten scheint sie mit der im lithographischen Schiefer vorkommenden Gattung Acochelys verwandt, von der H. v. Meyer sagt, dass sie sich durch ein stark zugespitztes hinteres Ende des Rückenpanzers auszeichnet und keine Lücken zwischen den Rippen - und Randplatten lässt. Ersteres Merkmal ist auch bei den vorliegenden Ueberresten vorhanden, und das zweite wird sich ebenfalls einstellen, da von der ganzen Länge der Rippenplatten nur sehr wenig fehlen kann und sie dennoch in voller Breite mit den Randplatten zusammen zu stossen scheinen. Gleichwohl kann die neu aufgefundene Schildkröte nicht‘ mit‘ der aus den lithographischen Schiefern von Solenhofen und Kelheim herrührenden Aco chelys Redenbacheri vereinigt werden, nicht blos, weil sie‘ etwas kleiner ist, ‘sondern hauptsächlich wegen der Verschiedenheit in der Form der Rippenplatten. Bei der fossilen Schildkröte aus den lithographischen Sehiefern werden‘ nämlich wie H. v. Meyer angiebt, die ungeradzahligen Rippenplatten nach "aussen bie 4 ’ - 25 breiter, die geradzahligen dagegen schmäler, und zwar nicht allmählig, sondern plötzlich mit Beginn des äussern Drittels der Platte, während bei der vorliegen- den Schildkröte die Rippen fast gleich breit erscheinen, sie also jedenfalls von der vorhin genannten Art verschieden ist. Da mit Sicherheit die Gattung, zu welcher diese Ueberreste zu bringen sind, nicht ermittelt werden kann, gleichwohl nach dem äussern Umrisse eine Aehn- lichkeit mit Acochelys bosch, so mag provisorisch die neue Schildkröte zu dieser Gattung gebracht und als Acochelys approzimala bezeichnet werden. Interessant ist sie als die erste Schildkröte, die im untern Jurakalksteine gefunden wurde. I. In demselben Kalkstein, aus dem die Schildkröte herrührt, fand sich auch ein noch zur Hälfte mit dem Gesteine verwachsenes Zahnfragment, das ganz mit den Zähnen des Liodon anceps Owen übereinkommt. - I. Ein drittes Stück ist ein Gaumenfragment eines Pycnodus mit zwei Rei- hen von Zähnen, von denen jedoch die grösseren die Krone verloren haben. IV. Ein einzelner Zahn von Strophodus, wahrseheinlich mit Str. reticulatus e zusammen gehörig. | * A. Wagner. Herr Dr. Haushalter hatte die Güte, die von dem Verein aus der Gegend von Neuburg a. d. Donau erworbenen Petrefakten zu bestimmen, deren Verzeich- niss wir als Anhang obiger von Herrn Professor Wagner beschriebenen Funde von gleichem Fundorte, nachstehend mittheilen: I Anim. vertebrata. a. Amphibia. 2 I. Chelonia. Fa 4. Acochelys approzimala. Wagner. Gelblichgrauer dichter Kalk. r m Sauria. RR Pr. > 2. ”.: anceps. Owen. — Oolithischer Kalk. Un: dr gun tn x b. Pisces. / 4 PL ER m be ö 3. Strophodus reliculatus. Ag. Oolithischer Kalk. | * Pycnodus jurensis. Ag. Pr E » ” “ Anim. evertebrata. a. Artropoda. I. Insecta. ie „5 Libellula sp.? Plattenkalk. „ ’ ’ 4 v r “ m + , 4 33. £ e 26 U. Crustacea. v * 6. Mecochirus locusta, Germ. Plattenkalk. b. Mollusca. Il. Gephalopoda. 7. Ammonites inflatus. Rein. Heller kreideähnlicher und gelblichgrauer dichter Kalk. 8. „ gigas. Zieten. Es stimmt dieser Ammonit zwar in den we- sentlichsten Kennzeichen mit der angeführten Species überein, unterscheidet sich jedoch von derselben, wenigstens als interessante Varietät, durch eine zweite Reihe von ‚Dornen, welche sich oberhalb der gewöhnlichen auf den Rippen ungefähr in gleicher Anzalıl und Grösse erheben. In hellem, kreideähnlichen Kalkstein. . 9. Ammon. polygyralus. Rein. Heller kreideähnlicher Kalk. ION u polyplocus. Rein. 5 ri e 5 la biplex. Sow. 2 A 5 „ und er aa plicatilis. Sow. e br b » ü 13. Mehrere sehr grosse Ammoniten aus der Familie der Planulaten; sämmtlich im hellen, kreideähnlichen Kalkstein. ch 14. Nautilus sinualus. Sow. Dolomitsch. und gelbl. dichter Kalkstein. 15. Belemnites hastatus. Ber. Heller kreideähnlicher Kalkstein. II. . Gasteropoda. « 16. Nerinea grandis. Mst. Diceraskalk. 2 INNE, Fisurgis. R 18. u.19. Nerinea. 2 Spec. unbestimmbar. » u. Dolom. K 20. Pleurotomaria. Spec. unbestimmbar. Dolomit. i 1 21. Trochus scrobicularis. Mst. PN ey “= 22. » . grandis. Roem. Heller kreideähnlicher Kalk. 23. Nalica macrostoma. Roem. Gelblichgrauer diehter Kalk. 24. „ globosa. Roem. Dolom. ’ 25. » kleine Spec. sehr ähnlich der macrosloma im hellen kreideähnl. Kalk. III. Acephala. 2 26. Peurohn, ya donacina. Ag. Grauer dichter Kalk. 27. Tellina (Coriomya) lata. Ag. —" » Bi SEN = ’ 28. Venus sp.? Diceraskalk u. Dolom. + - 4 ira 29. Diceras speciosa. Mst. P > Kuemnm » 30. Isocardia, sehr kleine Spee.—” n - FE 7% Ir 4 31. Chama Muensteri. Goldf. — Diceraskalk u. Dolom. eg 3 32. Myltilus jurensis. Merian, j ” Modiola. Spec. unbestimmbar. / » A .. w w> y ... Lu m » * 34. Pecten Voith. Mst. w Diceraskalk u. Dolm. 35. „ subleztorius. Goldi. A - 36. ,„ subspinosus. Schl. _—— Dolom. P 37. Spondylus strialocoslatus. Mst.” Heller kreideähnlicher Kalkstein. ü 38. Ostrea a, .SoW. 0 Dolom. 39. „ ecolubrina. l.anık. Diceraskalk. PTR oe Phil. ? Heller kreideähnlicher Kalk. y ag { » ” ” | am Sr Sow. N A e ai IV, Brachiopoda. . » 43, Terebrat. biplicala. Sow. +75 iuBol Main insignis Schueb. „ und Diceraskalk. ü 43. ».. ovoides.. Sow. Diceraskalk. = inconslans. Mst. } und Dolom. ce. Zoophyta. A a; P3 je; I. Echinodermata. . 7. Cidarites marginatus. Goldi. ne Dolom. 4 a ? n Parandieri. Ag. 090. elegans. Mst. Ir ah 6 Y IL Pi Aerocidaris formosa. PR: 2. Diadema an placenla. Ag.? 3 Praiess nodulosus. Goldi. - 2 Spec. unbestimmbar. sale >s depressus,. Lmk. 7 piocrinus mespili Er ‚Schl, “ Polypi. r Astrea serradiata. Golat. 5 earyophylloides. Gold. Ayla. ’Spee. n. " «; ° e . r e 2 » & en" a Be Tr E 50. , giganleus. Quenst nıcht Ag. „get bildet RN, Tg ein sehr ähnliches Bruch- einer Asselreihe im Handbuche Tab. 48. Fig. 45. mit der Bemerkung ab, ‚dass dasselbe zwar nicht gänzlich mit der Agassiz'schen Ab- bildung sn aber wohl ‚dazu gehören dürfte. Es unterscheidet sich jedoch dieser Cidarit so- wohl von dem. Agassiz’schen Cid. yiganteus als von dem, ihm noch näher kommenden Cid. Blu menbachii nicht nur durch die hohen, zwei FR gezeichnete Reihen bildenden Perlen zwischen den sehr ‚breiten ängen, sondern auch durch die Stellung - Fühlerporen, welche nicht zwei, sondern vier Längsreihen bilden, Oolithischer Kalkstein. Volith. Kalkstein. r 7 Dolomit. Pr arg aus d. Dolomit. ” j ” ©) 2 Oolith. Kalkstein. er. Diveraskalk. " i* u 28 Das Steinsalzbergwerk bei Wilhelmsglück, im Königreich Württemberg. Das bei Wilhelmsglück, zwei Stunden von Hall am Kocher, aufgeschlossene Steinsalzlager mit 332 Fuss Tiefe, hat eine Quadratfläche von 73 Wüngugbergischen Morgen und enthält 70,344,000 Kubikfuss. Der Abbau des Steinsalzes geschieht mittelst eines ganz öregellen Pfeiler- baues. Das Stehenlassen von 25—30 Fuss hohen, 1% Fuss starken, an 6000 Ctr. Salz enthaltenden Pfeilern gewährt neben bedeutenden ökonomischen Vortheilen dem Besucher Genüsse der Anschauung, welche (ausser Wieliczka) kein Bergwerk des Festlandes von Europa darbieten kann. Ein Förder -, Kunst- und Fahr-Schacht von 363 Fuss Tiefe wurde 182%, ein Treppenschacht von 683 Fuss Länge und 6'), Fuss lichter Weite, mit 30 Grad Neigung 1845 vollendet. Letzterem ist zum bleibenden Gedächtniss des regieren- den Königs Wilhelm mittelst Berechnung des Standes der Sonne am 27. Sep- tember zur Mittagszeit und mit Hülfe des Compasses eine solche Richtung gege- ben worden, dass durch ihn alljährlich am Geburtsfeste des Königs um jene Tageszeit die Sonne ihre Strahlen in die Tiefe des Bergwerkes wirft. Die durch das Abteufen des Schachtes durchsunkenen Gebirgsarten sind: Muschelkalk 38 Lachter, Mergel 2 % Gyps Salzthon Gyps Salzthon Salz wer oo = Gyps 4 . Fe In dem Treppenschacht wurde das nämliche Gestein durchsunken wie in dem Fahrschacht. Präzeptor Holzbaur in Bopfingen. # F Analysen der Asche der Früchte von Alnus incana D. C. von verschiedenem Boden, sowie der entsprechenden Bodenarten von Garl Röthe. Bei einer früheren Arbeit, welche im VI. Jahresberichte veröffentlicht wurde, habe ich den Boden in der Umgebung Augsburgs, sowohl von der Höhe zwischen der Wertach und Schmutter, sowie den in der Ebene zwischen dem Lech und der Wertach untersucht und gefunden, dass ersterer nur Silicate, welche aus granilarligem Gestein entstanden zu sein scheinen, enthält, während letzerer aus Kalkgerölle besteht. Um zu zeigen, ob Pflanzen, welche auf verschiedenem Boden vorkommen, verschiedene Mengen von Basen aus diesem aufnehmen können, wenn nur die Sauerstoffmenge dieser Basen die gleiche ist, wurde diese Arbeit unternommen. Zu Will man hierbei zu einem befriedigenden Resultat gelangen, so ist es nöthig, dass Theile der Pflanze verbrannt werden, welche auf dem gleichen Grade der Entwickelung stehen und es eignen sich desshalb nur reife Samen hierzu. Es war mir nicht möglich eine hinreichende Menge Samen von irgend einer wild- wachsenden Pflanze zu erhalten, welche auf beiden Bodenarten vorkommt, um durch Verbrennung derselben so viel Asche zu bekommen, als zu einer Analyse nöthig ist. Der gesammelte Samen von Fichten (Pinus abies L.) war theilweise schon von Würmern so zerfressen, dass man schon im Voraus kein günstiges Resultat erwarten konnte. Ich wählte desshalb die Früchte der grauen Erle. Dieselben wurden von beiden Standorten an der Wertach und von der Höhe, in der Nähe des Waldes zwischen Stadibergen und Leiterskofen, zu gleicher Zeit, Anfangs Januar, gesammelt. 313 Grammen der ersteren wurden in einer Muffel bei schwacher Rothglüh- HD eingeäschert und kt essen 6,085 Grammen = 1.944 "/, Asche. _ Die Früchte von der Höhe waren auffallend kleiner und hatten festeres Holz. 230 Grammen ‚derselben gaben auf dieselbe Art verbrannt 5,940 Grammen = 2,582 %, Asche. " ‚Bei beiden Analysen wurde»derselbe Gang beobachtet. Nur wurde die Phos- » phorsäure, wo das Mangan nicht gewogen werden kenafg) theils als phosphorsaures Eisen und dann.der Kalk aus der essigsauren Lösung durch oxalsaures Kali ge- # fällt, theils als phosphorsaure Bittererde - Ammoniak abgeschieden. Wo das Man- gan bestimmt werden konnte, wurde dieselbe theilweise mit dem vorhandenen „ Eisen niedergeschlagen, der übrige Theil mit einer titrirten Eisenchloridlösung m = 0 0) 30 herausgenommen. Ich habe bei meiner früheren Abhandlung den Boden im Thal Kalkboden und den von der Höhe Thonboden genannt, und ich will diese Be- zeichnungsweise auch hier beibehalten. Die Asche enthielt m 100 Theilen auf Kalkboden: auf Thonboden gewachsen: Klisguchnsi- ahnen ieroe RE- Natraee. 1.70. 9%... 0635 TEN BR: Kalkerdev .\; Wr, 6 Wahr ern. 1276838 Bittererde . . .. « EN u u er RT Eisenoxyd . » » -» 1:00, 7. % wur deln, Manganoxydoxydul . SPUL: "40100 0 N 0 ee: Phosphorsäure . . 0688: 70. ed ne Fre Schwefelsäure . . Hd. elneet RER BIT: Chlornatrium . . . A DodeR = 07 00 Non Ve Kieselsäue . . . 2 GI 0 en A Kohlensäure . . .. 20,599... : 2. 0... 18,456. Kohle und Sand . . AFADD sen Ps na wen ar UN 100,532. 100,792. Zieht man hievon Kohlensäure, Kohle und Sand ab, so bleiben auf Kalk- Sauerstoflinenge auf Thon- Sauerstoffmenge boden: der Basen: boden: der Basen: EEE SAORERETEERE. 3.11: 7,271. 32,325. 5,479. De ro: 0,808 0,208. „2,203. 0,568. Kalkerde . . . ... 26,946 7,698. 34,443. 9,841. Bitlererde . weyn..s 8,292 3,317. 7,135. 3,094. Kisenoxyd,.. un: ae 1,910 0,573. 2,109. 0,632, Manganoxydoxydul . Spur. 0,731. 0,201. Phesphorsäure . . . 9,754. 16,170. Schwefelsäure . . . 4,653. 2,198. Chlornatrium . . .» 0,192. 0,239. Kieselsäure . . . - 4,538. # ,1.831. MR 99,996. 19,067. 99,984. 19,815. Die Sauerstoflmenge der einzelnen Basen addirt, ist bei beiden Analysen nahezu dieselbe. Man muss im Auge behalten, dass nicht Samen, sondern Früchte verarbeitet wurden, und dass hierin die Ursache liegen mag, dass kein genaueres Resultat erzielt wurde. Die Bittererde ist in beiden Analysen beinahe gleich. Eben so das Eisen. Mangan konnte in der einen wegen zu geringer Menge nicht bestimmt werden, in der anderen betrug es über ein halbes Procent. Schwefelsäure hatten die Früchte vom Kalkboden mehr als noch einmal so viel, als die vom Thonboden; dagegen enthielten letztere nahezu die doppelte Menge 0,» 31 Phosphorsäure als erstere. Auffallend ist die kleinere Menge Kieselerde, welche vom Thonboden aufgenommen worden war und noch auflallender die grössere Menge Kalk. Dagegen wurde vom Kalkboden mehr Kali assimilirt. Ich glaubte die Ursache im Boden suchen zu müssen, weil ich bei der schon oben im Eingang erwähnten Arbeit die Bodenarten aus dem Walde nalım, wäh- rend die Erlen auf Wiesen standen und ich zweifelte desshalb ob diese Erden mit jenen in den Wäldern eine ähnliche Zusammensetzung haben würden. Dieses veranlasste mich auch beide Bodenarten der Erle zu untersuchen. Der Kalkboden war lufttrocken grau; der Thonboden röthlich gelb. Eine grössere Menge mit destillirtem Wasser einige Stunden erwärmt, konnten in dieser Lösung bei beiden Bodenarten nachgewiesen werden: Kali, Natron, Ammoniak, Kalkerde, Bittererde, Schwefelsäure, Chlor und organische Bestandtheile. Die so durch destillirtes Wasser erschöpfte Erde wurde getrocknet und schwach geglüht, um die organischen Bestandtheile zu verbrennen. Alsdann wurden 30 Grammen mit Salzsäure behandelt. Der Kalkboden brausste hierdurch wegen der entwei- chenden Kohlensäure stark auf. Die Hälfte der Lösungen wurden zur qualitaliven Analyse verwendet. Gefunden wurden in beiden Bodenarten Spuren von Phos- phorsäure und Schwefelsäure und die in der anderen Hälfte, nachdem dieselbe mit Salpetersäure zum Kochen erhitzt worden war, quantitativ besinmten Be- standtheile. Die Kohlensäure des Kalkbodens betrug 28,300 Procent. Kalkboden : Thonboden: Eisenoxyd (grösstentheils als Eisenoxyd . . 1,326. Oxydul vorhanden) : . 0,512. Manzanoxyd . 0,018. Manganoxyd » . . . . nicht bestimmt. Thonerde . . 0,753. NEE Fa 0, CHOR, Kalkerde . „ 0,100. Kohlensaurer Kalk . . . 43,714. Bittererde . . 0,086. Kohlensaure Bittererde . . 17,502. Der in Salzsäure unlösliche Rückstand wurde mit concenfrirter Schwefel- säure zersetzt. Dann mit Salzsäure behandelt war bei dem Kalkboden grössten- theils Eisen, weniger Thonerde und Spuren von alkalischen Erden gelöst, wäh- rend bei dem Thonboden mehr Thonerde, weniger Eisen und mehr Kalk und Bit- tererde vorhanden waren. Der durch Schwefelsäure nicht zersetzbare Theil der Bodenarten bestand nur aus Quarz. Vergleicht man diese Analysen mit jenen im VJ. Jahresbericht bekannt gemach- ten, so erfährt man, dass die Bodenarten auf den Wiesen von jenen in den Wäldern wesentlich nicht verschieden sind. Warum in den Früchten, welche auf einem Boden gewachsen sind, der +3 Procent kohlensauren Kalk enthält, die Kalkmengegeringer ist als in den Früchten, welche auf einem an Kalk armen Boden vorkommen, wird bis jetzt noch nicht beantwortet werden können. Es ist nicht 32 anzunehmen, dass der Kalkboden an Alkalien reicher ist, als der Thonboden, noch viel weniger kann man glauben, dass die Pflanze nur vom Silicate, welches der Boden enthält, gespeist wird. Denn da wäre es erklärlich, da in dem durch Schwefelsäure zersetzbaren Theil des Bodens in dem Thonboden der Kalk in viel grösserer Menge vorhanden war, als im Kalkboden. Vielleicht ist es die viel grössere Menge Phosphorsäure, welche eine grössere Kalkaufnahme bedingt hat. Die Alnus incana D. C. wird zu den Kalkpflanzen gezählt, dass dieselbe aber auch auf einem an Kalk sehr armen Boden vorkommen kann, wurde‘ auch schon vor Kurzem in einer Abhanalung in den Annalen ‚der Chemie und Phar- mazie von Herın Professor Sendtner bewiesen. Es wurde da die ganze Pflanze verbrannt, welche im bayerischen Wald in der Nähe von Zwiesel am Kammer- meierkeller genommen wurde, wo sie auf einem äusserst kalkarmen Boden ge- wachsen war. Dieselbe hatte in ihrer Asche 28 Procent, Kalk und nach Abzug der Kohlensäure, Kohle und Sand 35 Procent ‚enthalten, Ein Hinderniss. bei der Bodenfrage ‚ist die grosse Menge Boden, welche man in Arbeit nehmen muss, um darin sämmtliche, sowohl in Wasser als in verdünnten Säuren lösliche Bestandtheile quantitativ bestimmen zu können ‚ z. B. Phosphorsäure, ein so wesentlicher Bestandtheil aller Aschen kann in der. Regel nur mittelst molybdänsaurem Ammoniak im Boden nachgewiesen werden. Welche Masse Erde muss da ausgelaugt werden, um diese abzuscheiden und wiegen zu können. Würde man das Löslichkeitsverhältniss der Bodenbestandtheile in diesen Medien mit den Aschenbestandtheilen der darauf gewachsenen Pflanzen vergleichen können, dann wäre es einigermassen möglich einen Schluss zu ziehen, ob die Pflanze die ihr nöthigen Stoffe in diesem Löslichkeitsverhältniss aufnimmt, oder ob sie den einen oder andern Bestandtheil je nachdem sie ihn zu ihrer Lebens- thätigkeit nölhig hat, auswählt. | Es werden noch viele Beobachtungen gemacht , zahlreiche Untersuchungen angestellt werden müssen, bis man dem Ziele nahe kommt. Möge. diese Arbeit einiges hierzu beitragen, 33 Der Adlerfang im Oythale und im Rohrenmoose bei Oberstdorf, im Algäuer Hochgebirge. Der Steinadler (Falco chrysaötos L.) ist im Oberillerthale und dem Oster- ächerthale keine seltene Erscheinung, und wählt sich dort sein Jagdrevier mit Vorliebe auf den Dolomitkronen der höchsten Berge, steigt auch unter die Alpen- region in die hohen Seitenthäler herab, und hat er sich einmal angewöhnt, ausser den Vierfüsslern und Vögeln der Alpenwelt seine Beute unter den Rehen und den jungen Lämmern und Ziegen zu suchen , so erscheint er auch im tiefen Thale und in der Nähe der menschlichen Wohnungen als kecker und gefrässiger - Räuber. Wegen des empfindlichen Schadens, welchen er insbesondere den Zie- gen- und Schafheerden zufügt, wird ihm von jeher mit Drahtschlingen, Fuchs- eisen und mit der Büchse nachgestellt, und vor Allem lassen es sich die Be- wohner dieser Berge angelegen sein, dem Adlerhorste nachzuspüren, um die junge Brut lebendig in die Hände zu bekommen. Die Nachforschungen nach dem Horste beginnen mit den Tagen, wenn das Vieh in die Seitenthäler und das untere Berggelände zur Weide geschickt wird. Hat der Adler, hier zu Lande „Gyr“ genannt, ein Revier, welches ihm gute Beute gewährt, einmal liebgewonnen, so stellt er sich dort mit jedem Frühjahre ein. So bevorzugen die Adler des Oberillerthales die sonnigen Hänge des Schattenberges im Oythale, die Kakenköpfe und die Alpen derselben an ihrem Gipfel im Rohrenmooser - Thale und die Schaftriften an dem miltägigen Gehänge der Krottenköpfe in dem Sperrbach- Thale. Ist der Vogel im vorherigen Sommer in seinem Raube wirksam verjagt, oder in dem seinem gewohnten Jagd- gebiete nahegelegenen Horste beunruhigt und der Brut verlustig geworden, so mag er zwei und mehr Sommer dort sich nicht mehr sehen lassen, und auch so lange den alten Horst meiden. Ist letzteres nicht der Fall, so klagen die Hir- ten in dem Thale, in welchem das Paar für dieses Jahr horstet, meist schon in den ersten Tagen der Weidezeit, oder gewiss während der ersten Hälfte des Juni, über den Verlust eines jungen Lammes oder Ziegenböckleins, was in der nächsten Zeit und während des ganzen Sommers immer häufiger sich wiederholt. Alsbald verdoppelt der Hirte nach der Richtung hin, wo der Horst vermuthet wird, seine Aufmerksamkeit und bemerkt in wenigen Tagen den Adler, wie er ‚schwerer Beute in den Fängen, oft hoch in der Lult, zuweilen quer durch das Thal der Felswand des Horstes zustreicht, um sich selbst oder die hungrige Brut zu sättigen. . 34 Je nach der Formation des Terrains in der nächsten Umgebung des Horstes, der denselben dominirenden Wände, Köpfe oder Felsgalerien ist es nicht nöthig, Richtung und Ziel der Heimkehr des Vogels, oft mühsam, zu erspähen und man sieht, wie es an der „Rothen Wand“ der Fall ist, von solch günstigem Standorte aus den Jungen im flachen Horste mit freiem Auge oder der Fernröhre. Der Adlerfang ist seit vielen Jahren im Oythale am ergiebigsten und die Adler haben sich dort zwei Horste angewöhnt, den in der „Adlerwand“ und den in den „Lugenalper - Wänden, * In den zwanziger und dreissiger Jahren, als die Jagden der Umgegend von dem kgl. Landrichter Krum in Sonthofen gepachtet waren, wurden die jungen Adler unter Leitung seines Jägers Dorn, eines Oberstdorfer Bürgers, sechsmal wechselsweise aus den beiden Horsten im Oythale weggenommen , fünfmal je ein Stück, einmal zwei Junge. Nachdem sie bis in den Herbst oder Winter grossgezogen waren, kauften sie Tyroler aus dem Lechthale von Dorn. um 15 bis 25fl. das Stück, und diese wanderten in alle Welt, um den königlichen. Vogel in einem engen Kasten allenthalben um ein kleines Geschenk vorzuzeigen, „und den Leichtgläubigen von den schrecklichen Gefahren vorzuschwatzen, denen. der Vorzeiger bei der Beraubung des Horstes durch die Wuth des alten Adlerpaares ausgesetzt gewesen sei. Einer dieser Tyroler wanderte mit seinem Vogel auf dem Rücken durch das mittägige Frankreich bis nach Spanien. Jeder dieser sparsamen, klugen, wetterharten Männer brachte ein kleines Capital nach Hause. Als später die Jagd auf Regie des Staates beschossen wurde, gewahrten im Frühlinge 1844 die Hirten den Räuber im Oythale und machten ‚seinen Horst an der Adlerwand ausfindig. Anfangs raubte er frischgefallene Lämmer. Das Mut- terschaf, wenn es das Gelühl des Lämmerns befällt, hat die Gewohnheit, den Berg hinan zu steigen, und erhebt sich so nicht selten mehr als tausend Fuss über den täglichen Standpunkt. der Heerde Dieser Instinkt des Schafes 'ist des Lämmchens Tod; denn kaum hat es das Licht des Tages erblickt und versucht freudig die ersten linkischen Sprünge, und wahrscheinlich durch das Blöcken von Mutter und Lamm schnell aufmerksam gemacht oder vermöge seiner ungemein feinen Witterung brauset der Aar daher, erst die Flügel an den Leib gedrückt, dann, näher dem Opfer, die Schwingen mächtig ausbreitend, die Fänge an sich ziehend, und indem, er von der Höhe bis zur; Beute einen Viertelkreis beschreibt, schlägt er in pfeilschnellem Fluge die Fänge in. die Beute und entführt sie. von der Erde, ohne den Flug einen Augenblick zu unterbrechen , 'in derselben Rich- tung aufwärts, so dass der Vogel beim Raube in einem Zuge etwa einen Halb- kreis beschreibt, dessen convexe Seite gegen das zu ergreifende Objekt gerichtet ist. Diese Manier des Adlers ist mehrmals genau und von geringer Entfernung aus beobachtet worden, und könnten die Augenzeugen namhaft gemacht werden und sie wollen behaupten, er vermöge nicht direckte und unmittelbar, auf der u 35 Beute stehend, mit seiner Last in die Luft sich zu erheben. Leistet das Opfer lebhaften Widerstand oder deucht es ihm wohl schwer an Gewicht, so tödtet er es durch Risse mit den starken Fängen und durch Schnabelhiebe, deren Ziel vor Allem die Augen und die übrigen Kopftheile sind. Dann erst sucht er aus der Ferne beginnend die pfeilschnellen Halbkreise und die Entführung der Last in die Höhe durch die Kraft des Schwunges. Nach dem ersten Raube ist die Heerde auf diesem Terrain in den meisten Fällen nicht mehr sicher und der Adler wiederholt seine Besuche häufiger, ja er kommt nicht selten alle Tage. Da hilft nun kein Rufen der Hirten, kein Werfen mit Steinen. Ob Flintenschüsse ihm das Revier verleiden, habe ich nicht in Er- fahrung bringen können. Um ihn möglichst von den Thieren abzuhalten, binden die Hirten den Ziegen und Schafen hellklingende Schellen, auch Bänder von grellen Farben um den Hals. Den Gewohnheitssünder genirt aber nach etlichen Tagen auch diess nicht, und manches Ziegenböcklein fliegt blöckend und unter unheimlichem Schellengeklingel in den Krallen des Adlers hoch in der Luft über den Thalgrund , über Wald und Fels und unten steht der zürnende Hirte, dem Verderber klassische Flüche nachschreiend. Einmal ergab sich’'s im Oythale, dass der Adler durch die Nähe des Hirten im sichern Einschlagen der Fänge gehindert wurde, und es entschlüpfte ihm das Ziegenböcklein, als er wohl tausend Fuss mitten über dem Thalgrunde schwebte, und es fiel herab. Dieses Böcklein wog 3% Wiener Pfunde. Ein andermal ver- folgte am Schäfsteine, sordheh vom Rohrenmoose, ein Flug Bergraben einen Adler, welcher ein Schal in den Färgen hielt, und der Raben sich erwehrend, liess er die Beute fallen. Diess Schal wog 42 Pfund. Es möge diese wahrhaftige An- gabe zur Beurtheilung der ungemeinen Tragkraft dieses Vogels dienen. Bekannt- lich ‚stösst der Bergrabe aul den Adler, wie der Milan auf den.Schuhuh, aber auch niedrigeres Volk, die Kräle, der Kukuk und kleinere Vögel stossen auf ihn, und 'diess unbegreiflicher Weise, ungestraft. Der Adler flieht scheu vor seinen Verfolgern, wie das Pferd vor der \Wespe. Den 27. Juni 184% nahm der kgl Forstwart Franz Joseph Zeller seinen ersten feierlichen Adlerfang im Oythale an der Adlerwand vor und es wurde ein Junges, das beiläufig vor 40 Tagen das Ei gebrochen, glücklich aus dem 'Horste gehoben unter dem- jauchzenden Beifallruf des im Thalgrunde harren- den zahlreichen Publikums. Der kgl. Revierförster v. Steger von Fischen beab- sichtigte Tags vorher und am Morgen des Festes, in nächster Nähe des Horstes, auf schwindelnder Höhe in einem Schirme stehend, die Alten mit der Büchse zu erlegen, wenn sie zur Aetzung des Jungen kommen, allein es liess sich die e lange Zeit keiner von Beiden blicken. Im Frühlinge 1849, auch schon ein paar Sommer vorher, war es im Rohren- ‚mooser-Thale und dem umliegenden Bergen nicht mehr geheuer. Insbesondere ” 36 hatten die Adler die sehr exponirten Kakenköple als Observatorium ausersehen, und der Besitzer der an denselben gelegenen Alpe, Löwenwirth Uebelhör von Fischen, verlor zwei Sommer nacheinander sämmtliche frisch gefallene lLämmer und Kitzen. Das Mutterschaf und die Ziege kamen von ihrem ver- hängnissvollen Kindbettgang in die Felswände der Kakenköpfe hinan,. jedesmal allein zurück zur Heerde auf die Alpe herab. Der Adler ergriff das kaum. gebo- rene noch nasse Tbierchen und trug es quer über das Thal hinüber in die „Rothe Wand,“ wo er seine Schlachtbank und seinen Horst gewählt hatte. Den 24. Juli 1849 wurde diesem Adlerpaar ein Junges unter der Leitung des fürstl. Wolfegsg- schen Gutsschalners Weber genommen. Während die Adler in der Gegend des Rohrenmooses ihr Wesen forttrieben, begannen Ende Mai 1851 die Räubereien abermals auf der Ostseite des Oberiller- thales im Oythale und alsbald war es sicher, dass ein Paar den alten Horst an der Adlerwand bezogen hatte. Die Besucher des schönen Oythales sahen bei hellem Wetter und reiner Luft zuweilen den einen oder beide Adler hoch im Aether gleich schwarzen Pünktchen schweben, majestätisch und ruhig mächtige Kreise ziehend , bald dem Auge entrückt, hinter den Seeköpfen, dem Himmeleck oder der wilden Höfats verschwindend, im nächsten Momente hoch über dem Auge des Beobachters über das Thal ziehend. Die Höhe des Fluges mag mehr als 7000‘ u. M. messen, und gewiss 4000‘ über der Thalsohle. Nicht selten wurde der Adler beobachtet, wie er mit Beute beladen nach der Adlerwand sich herabsenkte, um dort in der Höhle auf dem flachen Vorsprunge für sich. und . seine Nachkommenschaft die Schlachtbank aufzuschlagen. “ In der Nacht vom 3. auf den 4. Juli 1851 stiegen vier erfahrene Steiger die Seewände hinan, als den Kamm, unter welchem die Adlerwand senkrecht in's Thal abfällt. Sie waren mit dem 450° langen Taue belastet, mittelst welchem der Waghals die Wand herabgleiten sollte, der den jungen Vogel im Horste er- greifen sollte, und machten ihre Zurüstungen zur Befestigung des Seiles und der Rolle, in welchem es zu laufen hat. Beim Morgengrauen am 4. Juli stieg Carl Agerer, kgl. Forstgebilfe von Fischen, in den Wänden nach dem Horste hinauf, und näherte sich demselben bis auf circa 40 Schritte, soweit einem. kräftigen, unerschrockenen Steiger die: Annäherung, an dieser überaus ‚steilen, zerrissenen Wand möglich war; denn Gang und Stand in derartigem Terrain misst nicht nach Schuhen, sondern nach Zollen. Ein Busch des rothen Hollunder barg den Schützen. Vielfache Beobachtungen ergaben, dass die Adler meist bei anbrechendem Tage und fast gewiss gegen 12 Uhr Mittags zur Aetzung der Jungen in ‚den Horst streichen. Diess gab die Möglichkeit einen der Alten mit der Büchse zu erlegen. Drei Uhr Nachmittags ward schon eine Woche vorher im ganzen Algäu als die Stunde bestimmt, in welcher der Waghals an dem Taue vom Kamm in die Tiefe zum Horste hinabgesenkt werde. Bereits Vormittags füllte sich die Thal- 37 Ebene unter der Adlerwand mit schaulustigem Publikum. Improvisirte Wirth- schaften schlugen ihr Geschäft in einem Fichtenwäldchen auf, und die Blechmusik ©berstdoris spielte in Zwischenräumen lustige Weisen. Gegen Mittag mochten wohl anderthalb tausend Zuschauer versammelt sein und immer mehrte sich die Menge durch Zuzüge aus Nah und Fern, aus Sont- hofen, Immenstadt und Kempten. Alles harrte des Adlers, welcher mit jeder Minute erwartet wurde, wie er zum Horst fliegt, und eines glücklichen Schusses. Plötzlich, 20 Minuten nach 12 Uhr, entstund athemlose Stille in der vorher so lauten Menge; einige hatten den Adler hoch in der Luft in der Richtung des grossen Seekopfes erspähet und langsam und ruhig liess sich der königliche Vogel nach dem Horste herab. Die Sonne erglänzte durch die weiten Schwingen und nachdem er sich dem Schützen bis-auf etwa hundert Gänge genähert, bemerkten die Zuschauer einen Stoss im Vogel, der ihn in seinem Fluge unmerklich rück- wärts warf, ein weisses Wölkchen zog aus dem Hollunderbusche an der Wand hinauf und einen Augenblick darnach schlug der Schall des Schusses an das Ohr in’s Thal herab. Der Adler hatte seinen Kurs verlassen und beschrieb einen mächtigen Halbkreis durch die Breite des Thales. Lautlose Stille bedauerte den Fehlschuss; doch plötzlich brach der Vogel zusammen und stürzte senkrecht in einen Fichtenwald herab. Nun pries lauter Jubel den trelflichen Schützen. Nach einer halben Stunde war der todte Adler gefunden; es war nach dem Ausspruche der Kenner das Weibchen, grösser als das Männchen, ziemlich bejahrt; denn das Gefieder war stark gebräunt,, die Iris feuerfarben, die hintere Kralle fast 3° lang, er klafterte mit ausgebreitefen Schwingen etwas über 8 Fuss. Die tödtende Kugel schlug rechts vom untern' ‘Ende .des'Brusibeins ein,und 'zum Steisse hinaus, und bei diesem guten Schusse: hatte ‚das herrliche‘ ‚Thier.' dennoch seinen Kreisflug' ohne Flügelschlag in weitem Raume fortgesetzt, bis ihm der unerbittliche . Tod zum Herzen drang. Nach‘ diesem gelungenen’ Vorspiele geduldete sich die Menge in frohem Jubel weitere; drei: Stunden und’ endlich nach-3 Uhr, als auch‘ die. Fernsten angelangt, ward von dem Ordner des Adlerfanges, Forstwart Zeller, das ersehnte Zeichen gegeben. : Oben: auf dem Kamme der: Wand, ‚erbliekten die Fernröhren.'und auch ein /unbewallnetes scharfes Auge , den.Mann ‚des Wagnisses, den Jägerburschen Franz Schafhittel von Oberstdorf, in weisses'Linnen gekleidet, um ihn an der dunklen Wand leichter: unterscheiden zu können. ‘Er setzte sich ‚auf. das Querholz an dem Ende ‚des Taues, und: .es’'begann langsam "und: bedächtig die Fahrt in die grausige Tiefe.‘ Der»Mann ‚war 'mit .einer-Hackenstange bewaflnet, um sich von den Wülsten der Felswand abzustossen,, über welche er‘ hinaus zu =. hatte, und unten in der-Höhle' des Horstes, die Hacke einschlagend, durch haukelnde Bewegung die schmale Felsplatte vor dem. Horste mit dem Fusse zu gewinnen. All’ diese gefährlichen Bewegungen unterschied ein gules Auge aus 38 der Tiefe des Thales herauf, wie die weisse Gestalt oft in drohendem Wirbel tanzend dem Aufdrehen des Taues folgte, um, eine kleine Weile stillstehend, den- selben schwindligen Tanz ‚in entgegengesetzter Richtung zu beginnen. Endlich gelangte er der Höhle gegenüber an, etliche kräftige Schwingungen an dem Taue schleuderten ihn: in den Horst. Der Mann verschwand ein paar Minuten; endlich erschien er, den jungen Adler an den Fängen hoch emporhaltend und setzte sich nach verklungenem Beifallrufe des Publikums abermals auf das Querholz, den Oberleib mit Stricken fest an das Thau geschnürt, unter dem linken Arme den Adler, in der rechten Faust die Stange, erwartete die Menge ängstlich die Fahrt vom Horste in die Luft hinaus. Doch auch diese schwingende Bewegung ging ohne Gefahr von statten und hoch oben auf dem Kamme liessen die Männer abermals das Seil über die Rolle gleiten, so dass die weisse Gestalt nach langer Fahrt zwischen schwarzen Tannen verschwand, um dort im Walde auf festem Boden vom Seile sich loszuschnüren. Noch eine kleine halbe Stunde und der unerschrockene Jägerbursche erschien unter der Menge im Thale mit dem geraub- ten jungen Adler. Der Vogel mochte vor etwas mehr als vier Wochen das Ei zerbrochen haben, die Deckfedern waren von schwarzbrauner Farbe, dazwischen quoll üppiger weisser Flaum hervor, was ihm ein scheckiges Ansehen gab. Das braune klare Auge irrte ängstlich umher, und er stiess mitunter einen kläglichen piependen Ton aus, welcher dem kecken Hyer — Hyer — der Alten gar nicht ähnelte. Umfang und Schwere des Körpers mochte dem eines starken Haushahnes gleichkommen. P Nun wurde der junge Aar im Triumphe nach Oberstdorf getragen, ‚dort in einen geräumigen Ziegenstall gesperrt und wohl gefüttert, bis im Spätherbst‘ ein Tyroler aus dem nahen Lechthale mit dem zahmen Vogel auf dem Rücken seine Reise in alle Welt antrat. In demselben Frühjahre 1851 nahm der Jagdpächter und Gutsschaffner W e- ber im Rohrenmoose aus dem Horste an der rothen Wand zwei junge Adler, welche jedoch aus unbekannter ‚Ursache ein paar Wochen darnach plötzlich starben. Nach diesem Jahre wurden die Adler zwar zuweilen bei klaren Tagen hoch in der Luft auf ihrem Fluge gesehen, sie raubten aber weniger häufig zahmes Vieh an den Kakenköpfen, im Oythale und der Umgegend. Einer derselben hatte sich aber die Schafheerde auf Ober-Mädeli- Alpe im Sommer 1852 ausersehen und forderte von ihr den Blutzehent mit grausamer Deeistigkeit während der ganzen Weidezeit und ebenso im darauffolgenden Jahre. Ich übernachtete den 12. August 1853 in der obern Sennhütte von Mädeli-Alpe, 6060‘ u. M. Der Hütte gegen- über, an der nördlichen Böschung des mit Lawinenschnee und ewigem Eise an- gefüllten Sperrbach-Thales liegen‘ die grünen Schaftriften unmittelbar unter den kahlen zerrissenen Gipfelmassen der Krottenköpfe. Die Schafe ziehen sich bei | 39 Einbruch der Nacht in die geschützten Lagen zwischen ungeheure Felstrümmer, welche im Laufe der Zeit: von den Gipfeln sich abgelöst hatten. In diesen Zu- fluchtsstätten lämmert das Schaf, und aus diesen, mitten aus der Heerde, ent- führt der Aar das kaum geborene Lämmchen. ‘Um das trauliche Heerdfeuer in der Sennküche sitzend, erzählten die Hirten von dem alten Gyren, dem „Baron,“ wie sie ihn getauft, wie er jeden Morgen die Heerde mustere und raube, was ihm anstehe. Alle Vorsicht, alle Mittel, ihn abzuschrecken, seien vergeblich. Am frühen Morgen weckte uns der Ruf der Sennen. „Der Baron sitzt wieder auf dem Stein.“ _ Wir sahen mittelst des Fernglases den Aar auf seinem gewohn- ten Platze, auf einer der höchsten Spitzen der Krottenköpfe, unnahbar dem besten Steiger und unerreichbar der Kugel des Jägers. In philosophischer Ruhe besah er sich die Heerde zu seinen Füssen und wir erwarteten den Augenblick, ihn in die Tiefe auf sein Opfer sich stürzen zu sehen. In demselben Momente jagte jedoch ein scharfer West das Sperrbachthal graue Wolken herauf an die Wände der Krottenköpfe und umhüllten in Kurzem den Gipfel. So verschwanden Berg und Adler rasch hinter dem Wetternebel und des Abends erzählte der Hirte, dass der „Gyr“ unmittelbar darnach ein junges Schaf zerrissen und über den Gipfel hinweg entführt habe. Im Jahre 185% horsteten die Adler abermals an der rothen Wand im Roh- renmooser - Thale. Von dieser Wand zieht sich fast im rechten Winkel ein Querjoch nach Osten und ist dasselbe in einer starken Stunde vom Thale aus zu ersteigen. Da das Querjoch höher liegt als der Horst, so sieht man, auf dem- selben stehend, bequem in den offenen Horst. In den ersten Tagen des Mai hatte Herr Revierförster Schemminger von Fischen, mit der Aufsicht über die Gräfl. Rechberg’schen Jagden betraut, sich bereits überzeugt, dass das Ei gelegt sei, und am 30. Mai wurde zum erstenmal der junge Vogel gesehen. Vier Wo- chen später schien es nicht mehr rathsam, länger zu zaudern, sich des Jungen zu versichern. Der junge Aar zeigte weniger linkische Bewegungen, stund fest und aufrecht auf den Füssen, hüpfte auch sperlingsartig im Horste umher, und dehnte die weiten Schwingen. Der 30. Juni wurde als der Tag des Adlerfanges verkündet und bis 2 Uhr Nachmittags hatte die schaulustige Menge von Nah und Fern das Querjoch besetzt, welches eine so bequeme Einsicht in den Horst ge- währte. Manche zarte Dame hatte die Stunde Weges steil bergan zu steigen nicht gescheut, bald über umgestürzte Baumstämme hinwegkletternd, bald in Ge- rölle auf spitzen Steinen in ungewohnter Anstrengung sich emporarbeitend. End- lich zeigte. sich der Jägerbursche in der grausen Höhe, an -dem schwankenden 270° langen Seile und begann seine Fahrt in die Tiefe, mit’ der Hackenstange ‚bewaflnet, um von vorstehenden Felsgesimsen sich abzustossen, und’ unten am ne; der höhlenartig und tief in. der Wand liegt, sich; hineinzuziehen. Die Fahrt war überstanden und. der Sprung auf den Rand des Horstes gerathen. 40 Der junge Aar, erschreckt von der ungewohnten Erscheinung, duckte sich: tief nieder, der Mann that einen kecken Grilf in Rücken und Hals des Thieres- und versicherte sich in demselben Augenblicke mit der andern Hand der beiden Un- terschenkel, sie zwischen Fang und Kniee fest in die Faust nehmend, und brachte so den Vogel mit einem raschen Ruck unter den Arm. der Hand, welche die Unterschenkel gepackt hatte. Nun schwang er sich mit dem geraubten Vogel aus dem Horste und fuhr abermals in die Tiefe bis zu sicherem Terrain, welches den Weg in’s Thal ermöglichte. Während des ganzen Vorganges sass ein Adler auf der andern Seite des Thales unter dem Gipfel der Kakenköpfe auf einer dürren Fichte, ein ruhiger un- beweglicher Zeuge der Beraubung seines Horstes. Am Morgen des Adlerfanges und am vorherigen Tage, kam keines der Alten zum Horste, sei es, dass sie das Ab- und Zugehen auf der Felsgalerie über dem Horste oder die Vorrichtun- gen auf dem Kamm der „Rothen Wand“ bemerkt hatten oder sie die Gefahr in den Wind bekamen. So war die Hoffnung, einen der Alten am Horste zu er- schiessen, eine vergebliche. Nach den bisherigen Erfahrungen brütet der Adler das Ei etwas mehr als 30 Tage und dieselbe Zeit ist nöthig bis zum Flüggewerden des jungen Vogels. Nach. dieser Frist, in der fünften und sechsten Woche nach gebrochenem Ei, ist das Gelingen des Adlerfanges nicht mehr sicher. So schlüpfte einmal bei zu später Vornahme des Fanges an der „Rothen Wand“ der junge Aar dem Manne, welcher in den Horst stieg, unter der Hand weg, hüpfte auf den Felsrand her- vor und breitete nach kurzem Bedenken seine Schwingen aus, um in's Thal’ herab zu fliegen; er setzte sich jedoch bald auf eine Fichte und wurde etliche Minuten darauf herabgeschossen. In der letzten Hälfte der Brutzeit scheinen die Alten weniger fleissig Eee Brutgeschäfte zu obliegen und ebenso ätzen sie später den Jungen weniger regel- mässig; doch sind auch schon höchst pünktliche Eintlüge in den Horst beobachtet worden, meist bei Tagesgrauen und Mittags 12. Uhr. Dass die Adler mehr als zwei Junge ausgebrütet, ist in hiesigen ‚Alpen nicht erhört worden. Wenigstens steht erfahrungsmässig fest, dass gewiss unter zehn ‚Fällen neunmal nur 'ein Junges ‚aufgefüttert wird, unter diesen kaum einmal zwei Junge gefunden wurden. Es; ist jedoch unentschieden, ob. die Adlerhenne nicht mehr als zwei Eier legt; glaubwürdige Zeugen: versichern mir, dass'.vor mehreren Jahren ein Hirtenknabe, welcher in. den wilden Felsen des Mädelistockes seine Ziegen suchte, drei. Adler -Eier auf. Peters- Aelpele zu dem Alpenbesitzer Franz Fischer, aus. Oberstdorf herab gebracht habe. Der Adler-Horst ist unter einem überhängenden Felsen in einer seichten Höhle an einer stets unzugänglichen Wand nachlässig gebaut, hat in der Mitte meist keine weiche Unterlage, welche mit einem Walle von dicken und dünnen Prügeln 4 umgeben ist: In demselben und in der Umgebung sieht es bunt aus von den Resten des Raubes. Pelzwerk und Gebeine von Berghasen, Murmelthieren, Scha- fen, Ziegen, Gemsen, Rehen, Edelmardern, Wieseln; Federn und Hautstücke von Federvieh aller Art liegen und hängen an Gestein, Wänden und Gesträuch umher. Lange Röhrknochen und dicke Wirbel, Horn-Klauen und Vogel- Krallen, Ballen von Haaren und Federn werden verschlungen, erstere schichtenweise vom Magen- safte aufgelöst und gänzlich verdaut, letztere gewöhnlich in faustgrossen Ballen wiederum ausgespieen. Der Adler fängt sich leicht im Fuchseisen, wenn es in der Höhe seines Striches zur Winterszeit gelegt wird, sofern die Witterung im Eisen ihm ansteht und dasselbe rostfrei und gut gedeckt ist. In den Drahtschlingen den Adler zu fangen, ist in unsern Alpen nicht ge- bräuchlich; ich habe eines solchen Fanges manchen Tyroler sich rühmen hören, ann aber deren Manier nicht genau angeben. Im Fang des Adleıs ist der alte Forstwart Zeller zu Oberstdorf Meister und Autorität, ein ächter Jäger von altem Schrott und Korn, den man von der Kunst des Fangens zu beuitheilen hat und welche Kunst unsern jungen Jägern fast abhanden gekommen. Fragt den alten Mann von dem Dutzend Luchse, die er im Berliner Eisen gelangen, von den Wolfsjagden, welche er am Grünten prästirf, von den Sau- und Bären-Jagden der Ayerer und Lutz in Hintelang und Burg- berg! Zeller spricht wenig, aber was er erzählt, ist wahr, körnig, einfach, ohne würzhalte Zuthat und trägt das Siegel des Thatsächlichen an der Stirne, Es ist eine Fabel, die in.gar manchem Lehrbuche der Naturgeschichte zu lesen ist, dass der Adler bei Beraubung seines Horstes sich zur Wehr setzt. Dergleichen Erzählungen von Gefahren und Kämpfen, welche bei der Wegnahme des Jungen durch die Kühnheit und Wildheit der Alten zu bestehen seyen, wollen wir den armen Tyrolern zu gut halten, welche ihren Adlerkasten auf dem Rücken sich dadurch interessanter machen: denn der Mann, welcher für ein kleines Ge- schenk den Aar vorzeigt, muss den Strauss stets in höchsteigener Person bestan- den haben. Während die Vorkehrungen zum Adlerfange getroffen werden und während des Aktes selbst hält sich das Adlerpaar in weiter Ferne, schwebt etliche Fuss hoch über der Scene oder sieht sich den Vorgang ruhig auf einem dürren Baume oder einer Felsspitze sitzend an, nicht selten in einer Entfernung von einer halben Meile und noch weiter. Kömmt eines der Alten während des Adlerfanges zum Horste, so geschieht es aus Unvorsichtigkeit; denn ia den mei- sten Fällen lässt er im Heranziehen zum Horste pfeilschnell von der Richtung ab und flieht scheu und feig, nachdem sein scharfes Auge die Gegenwart von Men- schen entdeckt hat, Der Steinadler wird hier wahrscheinlich mit dem Lämmer- geier oder Bartgeier, Gypactos barbalus Linne, verwechselt, welcher allerdings in 6 42 wütlhender Tollkühnheit den Kampf mit den Räubern seiner Brut aufnimmt. — In unsern Alpen ist kein Beispiel vorhanden, dass der Adler Kinder angegrif- fen. Doch ist der Vogel stark genug dazu und ein verbürgtes Beispiel haben wir aus Graubünden dafür, wo in einem Bergdorfe ein Adler ein zweijähriges Kind wegtrug. Hier geht die Sage, dass vor vielen Jahren in den Gruben, einem Thälchen am Ausgange des Oythales, eine Mutter bei offener Hausthüre am Heerde stund, als ein hefiiger Windzug und Aufwirbeln des Staubes sie veran- lasste, neugierig aus der Thüre zu treten. Da sah sie den Adler wenige Schritte von sich aufwärts fliegen: ihr einjähriges Kind spielte vor der Thüre im Sande. Da hob sie ihren Liebling schützend in die Arme. Bei dem zweiten Fluge hätte der Aar dem Kinde die Fänge in die Lenden geschlagen, wie er auch das Lämm- chen nicht schont. Hunde sind dem muthigen Vogel gegenüber in Gefahr. Herr Pfarrer Linz in dem nahen Kinzlern erzählte mir, er habe an einem Sommertage mit seinem grossen, fetten Pudel einen Spaziergang auf eine Alpe gemacht, und als er ermü- det im Schatten eines Baumes ausruhte, der Hund aber ein paar hundert Schritte vor ihm im Grase suchte, sah er, durch ein jämmerliches Heulen des Hundes plötzlich aufmerksam gemacht, einen Adler auf dessen Rücken sitzen und Schna- belhiebe auf den Kopf des Hundes führen. Erst durch seine Annäherung und lautes Rufen liess der Adler von dem übel zugerichteten Hunde. Dr. Gross. 43 Nachträge zu dem Bericht über die im Regierungs-Bezirke von Schwaben und Neuburg vorkommenden Vögel. Von J. Friedr. Leu. Auf meinen vorjährigen Bericht mich beziehend, gebe ich hiemit eine Fort- setzung des Verzeichnisses der Vögel unseres Kreises. Ich habe diejenigen, welche in meinem ersten Berichte noch nicht enthalten sind, mit der fortlaufenden Num- mer bezeichnet. Die mit * bezeichneten habe ich noch nicht selbst im Fleische erhalten. Auch habe ich für zweckmässig erachtet, jene Vögel mit aufzunehmen, welche L. Koch, als bestimmt in unserm Oberlande vorkommend, in seiner bayer. Zoologie beschreibt, soweit sie in meinem ersten Berichte noch nicht an- geführt sind. p 229. Surnia passerina. L.* Zwergkäuzchen. Zeigt sich im Winter biswei- len in den Wäldern um Grönenbach. Herr Becherer besitzt ein dort ® erlegtes Exemplar in seiner Sammlung. 230. Surnia nisoria. Meyer. Sperbereule. Ein schönes 0; diese so seltene Eule, welche am 9. November 1855 in unserer Umgebung erlegt wurde, ziert gegenwärtig unsere Sammlung. 231. Merops_apiaster. L. * Bienenfresser. Am 18. Mai 1855 wurden 7 Stück dieser schönen Vögel bei Bezigau, eine Stunde von Kempten beob- tet, und zwei derselben von einem Bauern geschossen. 232. Emberiza cirlus. L. *. Zaunammer. Am Bodensee nicht selten. (Koch.) 233. Plectrophanes nivalis. Meyer. * Schneeammer. In früheren Jahren wurde ein Stück bei Kempten geschossen. (Koch.) 234. Perdiz sazalilis. Meyer. Steinhuhn., Auf den Allgäuer Hochgebirgen, z. B. dem Nebelhorn, der Mädelegabel etc. etc. bei Oberstdorf. 235. Glareola pralincola. L. * Brachschwalbe, auch Sandhuhn oder Giarol - genannt. Erscheint selten und zufällig auf Mösern am Bodensee. (Koch.) 236. Charadrius morinellu. L. * Morinell-Regenpfeifer. Selten kommt er im Herbst an den Bodensee, und wird dann meist in Gesellschaft an- " derer Sumpfvögel ‚getroffen. Koch hat nur jüngere Vögel dort geschossen. 237. Vanellus squatarola. Gm. L. * Goldkibitz. Selten auf dem Zuge im Frühjahr und Herbst-auf dem Bodensee. (Koch.) 6* & “ ar 44 Tringa arenaria, L. * Dreizehiger Strandläufer, oder Sonderling. Nach Koch kommt er fast jedes Jahr auf dem Zuge im September an den Bodensee. j Tringa pugnax. L. * Kampfstrandläufer. Wurde auf dem Riede bei Memmingen erlegt. (Büchele.) Im Herbst und Frühjahre am Bodensee. (Koch.) . Tringa canulus. L. * Kanutstrandläufer. Sehr selten auf dem Zuge am Bodensee. (Koch.) . Tringa subarquala. Temm.* Bogenschnäbliger Strandläufer. Kommt jeden Herbst an den Bodensee, meist aber junge Vögel, selten Alte. (Koch.) Tringa minuta. Leisler. * Kleiner Strandläufer. Kommt bisweilen Ende September auf dem Zuge an den Bodensee. (Koch.) . Tringa Temminckü. Leislecr.* Temmincks Strandläufer. Wie der Vorige. Tringa platyrhyncha. Temm.* Plattschnäbliger Sumpfläufer. (Limicola pygmaea. Koch.) Sehr selten am Bodensee. Koch schoss, im September X und 9. . Totanus glotlis. Bechs. * Grünfüssiger Wasserläufer. Vor meh- reren Jahren wurde ein solcher bei Memmingen erlegt. (Büchele.) Im Herbst am Bodensee nicht selten. (Koch.) Tolanus fusceus. Leisier. * Dunkler Wasserläufer. Kommt auf sei- nem Zuge am Bodensee vor. (Koch.) Totanus glareola. Temm. * Waldwasserläufer. Ist auf dem Zuge im Herbst und Frühjahr am Bodensee nicht gar selten. (Koch.) . Phalaropus rufescens. Briss. * Rother Wassertreter. "Am 26, Nov. 1850 wurde ein Vogel im Uebergangskleide in der Gegend von. Lindau erlegt. (Büchele.) . Ibis falcinellus. L. * Brauner Ibis. Wurde vor vielen Jahren auf dem Riede bei Memmingen erlegt und abgemalt. (Büchele.) Am Bodensee auf seinem Zuge sehr selten. (Koch.) . Ardea comata. Pall. * Rallenreiher. Kommt auf dem Zuge am Bo- densee jedes Jahr einzeln vor. (Koch.) . Podiceps auritus. Lath. * Geöhrter Steissfuss. Sehr selten auf dem Bodensee. (Koch.) . Colymbus glacialis. L. Eistaucher. Im Winter auf dem Bodensee, aber sehr ‚selten. (Koch.) (Ich erhielt heuer, am 2%. Dezember 1855, das erste Exemplar, ein Q im Uebergangskleide, zwar nicht aus unserm Kreise, sondern vom Ammersee.) 45 ) 253. Anser bernicla. ‚Frisch. * Ringelgans. Sie wurde auf dem Bodensee geschossen. (Koch.) 25%. Mergus serrator, L. Langschnäbliger Säger. Am 9. November 1855 erhielt ich ein junges 5/' von Lindau, am 22. November ‚ein Q von Günz- burg, und am 3..Dezember wieder ein junges 5' von Höchstädt, 255. Carbo ceurmoranus. Meyer. Kormoranscharbe. Im Winter 18°", , wurden zwei Stück unweit Donauwörth ‚geschossen. Am 2, Dezember 1855 zwei alte Vögel auf dem Sulzbergersee bei Kemptem beobachtet ‚und einer davon erlegt. Am. 5. Jäner 1856 erhielt ich ein altes Q von Lindau, und ‚fünf Tage später ein junges Q von ebendaher. „256. Larus canus. L. Sturmmöve.. Am 6. Dezember 1855 wurde bei Eden- bergen ein junges @ erlegt. Es sass täglich auf einem Brückengeländer an der Schmutter und lauerte auf.Fische. Der Magen enthielt ausser einigen kleinen Fragmenten von Fischgräten gar nichts. Nach Koch soll sie im Herbst und Winter auf dem Bodensee nicht selten sein, jedoch immer nur junge Vögel, Auch bei Memmingen wurde am 14. Dezember, ein junger Vogel erlegt. (Büchele.) 257. Larus ‘glaucus. L. * Weissschwingige Möve. Kommt im Herbst, Winter und Frühjahr auf dem Bodensee vor. (Koch.) 258, Larus marinus. L. Mantelmöve. Zeigt sich im Winter bisweilen auf dem Bodensee. (Koch.) Sierna leucoptera. : Meisner und Schinz. Weissflüglige Seeschwalbe. Am 43. Juni 1855; wurden" zwei dieser Vögel an‘ der:Donau bei Günzburg gesehen und ein Q davon geschossen, welches nun unsrer Sammlung ein- verleibt ist. Diese Vögel müssen wohl bei uns sehr. selten sein, weil sie f Koch in ‚seiner, bayer. Zoologie. gar nicht anführt. : 260. Sterna minuta, \L:* Kleine Seeschwalbe. Ein Exemplar wurde An- fangs Juli in’ der,Gegend'von Wertingen geschossen. .(Buchner.) 259 Ornithologische Notizen. Nachstehend verzeichnete Vögel sind schon in meinem ersten ‚Berichte ange- führt, doch kann ich nicht unterlassen, folgende Notizen zur Ergänzung nach- zutragen Pandion haliaetos. L. Fischadler. Ein schönes Y wurde am 30. Oktober 1855 in hiesiger Gegend geschossen. | Buteo vulgaris. Bechst. Mäusebussard. Am 29. Januar erhielt ich ein Q * im zweiten Jahre, dessen Magen ganz mit Igelstacheln ausgefüllt: war; keine Spur’ von ‚Fleisch oder‘ anderm »Nahrungsstoffe ‘fand sich mehr var; die Stacheln waren so rein, wie gewaschen. % 46 Aegolius brachyotus. Forster. Eine Sumpfohreule, die am 28. Jäner, bei ziemlichem Schnee, an der Wertach geschossen wurde, hatte nicht weniger als acht Mäuse, darunter zwei noch ganz im Magen, die andern waren mehr oder weniger zerstückelt Salicaria turdoides. Meyer. Drosselrohrsänger, wurde auf dem Zuge in unserer Gegend (bei Diedorf) schon mehrmal beobachtet. (Baumeister.) Lusciola cyanecula. Schlegel. Blaukehlchen. Brütet hier an Wassergräben am rechten Lechufer, unter Gebüschen. Motacilla flava. L. Gelbe Bachstelze, wurde im ersten Berichte als im Som- mer an unsern Stadtgräben brütend angeführt; es ist aber nicht Mot. flava, sondern Mol. boarula. Pann., welche daselbst brütet. Pastor roseus. Temm. Rosenstaar. Vor 10—12 Jahren wurden im Mai, als gerade die Bäume in voller Blüthe standen, beim Dorfe Pfersee, eine halbe Stunde von hier, zwei dieser Vögel, &' und Q, geschossen, welche der da- malige Pfarrer ausstopfen liess. (Baumeister.) Am 6 Juni 1855 wurde in der Gegend von Landsberg ein Flug sol- cher Vögel gesehen und einer davon geschossen. Am 7. August 1855 wurde ein schönes altes 5 in einem Garten der Stadt Günzburg erlest und kam in unsere Sammlung. Scolopaz ruslicola. L. Waldschnepfe. Wurde in unserer Gegend zweimal brütend angetroffen, in den Wäldern von Diedorf. Scolopaz major. Gym. L. Sumpfschnepfe, soll auch um Memmingen auf dem Zuge im August und September nicht selten, und unter dem Namen Wie- senschnepfe dort bekannt sein. (Büchele.) Ardea purpurea. L. Purpurreiher. In meinem vorjährigen Berichte gab ich die, mir durch Herrn Büchele zugekommene Mittheilung, dass im Oktoker 1844 ein solcher Reiher bei Mönchroth, drei Stunden von Memmingen, erlegt worden sei. Die Sache ist wohl richtig; da aber Mönchroth im nahen Württemberg liegt, so wäre dieser Vogel, als nicht in unserm Kreise erlegt, wegzulassen ; glücklicher Weise kann er aber durch ein junges 5’ dieser Art ersetzt worden , welches Herr Becherer in Grönenbach. vor mehreren Jahren (vielleicht zur selben Zeit wie Obiger) am dortigen Klefererweiher schoss. — Nach Koch soll er auch am Bodensee vorkommen, aber. selten. Anas nyroca. .Güldenst. Weissäugige Ente. Am 3. Dezember 1855. erhielt ich ein 5‘, welches an der Wertach bei Kaufbeuren erlegt wurde. Mergus castor. L. Gänsesäger. Am 21. Juli wurde ‚in der 'Meringer Au eine Gesellschaft von circa 1% Gänsesägern getroflen, zwei davon erlegt und einer angeschossen. Die zwei erlegten waren junge, aber erwachsene Vögel, und wurden alsbald verspeist, der angeschossene aber erst einige a7 a Tage später aufgefunden, als er schon in Fäulniss übergegangen war; es war ein @. Die Uebrigen strichen den ganzen Sommer an den dortigen Quellbächen und am Lech umher. Ob diese Vögel dort gebrütet, konnte ich nicht ermitteln. Larus fuscus. L. Heringsmöve. Am 19. Juli 1855 erhielt ich ein junges ‘ von Lindau, am 21. November ein gleiches von Donauwörth, und am 22. November wieder ein solches @, das hier in der Nähe am Lech ge- schossen wurde. Sterna anglica, Monlagu. Lachseeschwalbe. Anfangs Juni 1855 befand ‘sich eine ganze Brütcolonie dieser Vögel auf einer Insel des Lech, die wohl 80—100 zählen mochte. Das reissende Hochwasser hinderte mich dahin zu gelangen, und ein Kahn war nicht vorhanden. Beobachtung über das Lebendiggebären der Waldeidechse, Lacerla crocea, Wolf. Am 20. Juli 185% fing ich ein Weibchen dieser Eidechse in einem Was- sergraben, und da es trächtig war, nahm ich es mit, um die Art und Weise des Lebendiggebärens zu beobachten. Wirklich hatte ich auch ein paar Tage darauf die Freude, das Thierchen in diesem Stadium zu freflen. Die Jungen wurden, von einer schlaffen, durchsichtigen Eihaut umgeben, aus dem Mutterleibe gestossen. Nach wenigen Augenblicken durchbrach das Junge, welches man deutlich zusam- mengerollt in der Eihaut liegen sah, dieselbe mit seinem Köpfchen. Auf diesen ersten Ruck folgte eine kurze Pause von 1—2 Minuten, um sich bei einer zwei- ten zappelnden Bewegung völlig aus der Hülle zu befreien, und frisch und munter davon zu laufen. So gebar diese Eidechse in zwei Stunden (11—1 Uhr) 8 Stück 1” 8— 9’ lange Junge von schwärzlicher Farbe, mit vier über den Rücken hin- laufenden hellern Punktlinien und Augenfleckchen. Ein Rest des Eidotters, welcher auch schon durch die Eihaut sichtbar war, hing der jungen Eidechse aus der Nabelspalte, löste sich aber sogleich von selbst ab, worauf sich diese schloss. Die leere Eihaut schrumpfte nach dem Auskriechen der Jungen zu einem unkennt- lichen Klümpchen zusammen. Schon früher, am 1. August 1852 brachte mir eine solche Eidechse über Nacht sieben Junge zur Welt, und ich glaubte damals, dass die Jungen schon im = Mutterleibe ausschlüpften, bis mich obiger Fall eines andern belehıte. ve: : h Joh. Büchele. 48 Nachträge zu der „Uebersicht der Flora von Augsburg.“ Die Gefässeryptogamen der Umgebung von Augsburg. Equisetaceen Dec. Equisetum L. Schafthalm. . arvense L. Katzenwedel oder Zinnkrauf. Sehr gemein auf feuchten, thonigen Aeckern, an Gräben, Ufern etc. etc. Dient zum Reinigen zinnerner Gefässe. . Telmateja_Ehrh. Grosser Schafthalm. In quelligen, feuchten Schluchten am östlichen Thalrand zwischen Friedberg: und Wolfertshausen. Selten fruk- tifieirend. . syWwaticum L. Wald-Schafthalm, Tännel. Ziemlich gemein in den Waldungen der westlichen Höhen; auch zwischen Derching und Holzhausen, Var. capillare Hffm. zwischen Haardt und Strassberg. . palustre. L.; Gemein an sumpfigen Stellen, Wassergräben,, Ufern. Die, Var. 8 polystachyum, am Lechufer zwischen Gersthofen und Lechhausen. ‚.limosum L. In Sümpfen, an Ufern, in Altwassern längs des Lech, der. Wer- tach ‘und ‚Schmutter. if . iyemale L. Schachtelhalm. Nicht häufig an sumpfigen Stellen oberhalb Königsbrunn; in der Meringerau; hin und wieder in Wäldern. Dient zum Scheuern metällener Gefässe , zum Poliren der Hölzer etc. ete. . variegatum Schleich. An Lechufern von Lechhausen gegen Gersthofen: Wer- tachufer bei Bobingen etc. etc. Lycopodiaceen DE. Lycopodium Spring. Bärlapp. | . annolinum. L. Wald am Rothgraben bei Mödishofen. Früher auch im mittlern | Lohwäldchen bei Neuses, wo es aber verschwunden. . complanatum L. In Wäldern bei Aystetten von Herrn Proı. Döbner beobachet. | en L: B. P. P. P. P: F 1 P, (A C. 4. 49 clavatım L. In den westlichen Waldungen bei Hammel und a. 0. ziemlich häufig; selten auf den östlichen Höhen bei Au nächst Scherneck. Filices L. Botrychium Sw. Mondraute. Lunaria Sw. Auf Haidewiesen, an den Böschungen der Wertachufer bei Ober- hausen, beim städtischen Ziegelstadel, Wiesen bei Harthausen, Lechfeld, bei Ottmarshausen. Polypodium L. Tüpfelfarrn. vulgare. L. (Engelsüss.) Am Wege nach Affing, zwischen Mühlhausen und Miedring in beholzten Schluchten; früher auch bei Derching und Wol- fertshausen. h Phegopteris L. Waldschluchten der westlichen Höhen, in einem Hohlwege zwischen Wöllenburg und Leitershofen. (Caflisch.) Dryopteris L. Im Walde nächst dem Ziegelstadel bei Banacker, an altem Gemäuer auf dem Engelshof; wurde aber seit mehreren Jahren nicht wieder aufgefunden. Polystichum Roth. Waldfarrn. Thelypteris Roth. Unter Gebüsch im Wiesenmoore bei Statzling. (Caflisch.) Oreopteris De. Unter Gesträuch in Hohlwegen bei Miedring (selten). iiz mas Roth. Gemein in allen Waldungen der östlichen und westlichen Höhen. cristatum Roth. In Wäldern bei Derching. s spinulosum DC. In Wäldern zwischen Wöllenburg und Bergheim; bei Mö- dishofen am Rothgraben;; unter Gesträuch auf Moorgründen bei Statzling. Cystopteris Bernh. Blasenfarrn. [2 fragilis Bernh. Unter Hecken und Gebüschen; an der Strasse bei Mühlhausen, Derching, Statzling, Hohlweg am Deuringer Ziegelstadel etc. etc. & Asplenium L. Streifenfarrn. Filix femina In Wäldern der östlichen und westlichen Höhen: Wöl- lenburg , Mödishofen, Derching, Frechholzhausen etc. etc. Gemein. ‚1 [ “ PN L.\ Pi + . 50 A: Trichomanes L. Unter Gebüschen; häufig zwischen Scherneck und Rehling, bei Derching und Statzling; selten auf der westlichen Seite, hei Killenthal (auf Sandboden). 4A. Ruta muraria L. Häufig an den Stadtmauern. Pteris L. Adlerfarrn. P. agquilina L. Nicht selten in den Wäldern der westlichen Höhen ; auf jenen der östlichen bei Mühlhausen. Gottfried Deisch. Indem ich obigem Verzeichnisse einige neuere Beobachtungen über die Pha- nerogamen unseres Floren-Gebietes beifüge, erlaube ich mir vorerst noch auf ein bemerkenswerthes Verhältniss in der Vertheilung der von Herrn Deisch auf- gezählten Gefässcryptogamen aufmerksam zu machen. Aus der in der „Uebersicht der Flora von Augsburg“ pag. 91 gege- benen vergleichenden Zusammenstellung geht schon hervor, welch grosser Unter- schied zwischen der wilden Vegetation der Lech- Wertach -Ebene und der Flora der sie begleitenden Tertiärhügel stattfindet. Dieser Gegensatz tritt in der Verthei- lung unserer Gefässcryptogamen und insbesondere der Farrn in höchst auffallender Weise hervor. Von den vierzehn Farrn, welche hier vorkommen, sind nur drei Arten auch in der ausgedehnten Lech - Wertach -Ebene aufgefunden worden, obgleich hier durch einen mannigfaltigen Wechsel von Wald, Haide und Moor alle Bedingungen ihres Vorkommens gegeben zu sein scheinen. Diese drei Farrn sind: Botrychium Lunaria, Polysfichum Thelypteris und spinulosum. Noch auflal- lender erscheint diese Armuth unsrer Thalebenen an Farrnkräutern, wenn wir zugleich die Zahl der Individuen berücksichtigen. Während in den Wäldern der in West und Ost sich hinziehenden Hügelreihen die Farın oft auf weite Strecken durch ibr zablreiches Auftreten die Physiognomie der niedern Waldvegetation bestimmen, sind sie in der Ebene so selten, dass Mancher Jahre lang in der- selben botanisiren kann, ohne einen Vertreter dieser Familie zu Gesicht zu bekom- men; ja, in den Wäldern und Auen der Lechebene fehlen sie sogar gänzlich; denn von den obengenannten kommt Botrychium Lunaria nur auf Haidewiesen und zwar sekr vereinzelt vor, die beiden andern auf einem kleinen Fleck in dem Moor bei Statzling. Fragen wir nach den Ursachen dieser Armuth, so lässt sich unter denselben zunächst die chemische Beschaffenheit des Bodens nennen. Der Charakter des ganzen Lechthalflor lässt erkennen, dass der Kalk einen vorherrschenden Bestand- theil des Bodens bildet. Diess wurde auch durch die Boden - Analysen bestätigt, 51 welche Röthe in unserm VI. Bericht pag. 25, sowie dem gegenwärtigen pag. 29 mitgetheilt hat. Durch dieses Vorherrschen des Kalkes ist das Auftreten von Thon- und Kieselpflanzen, wie Pleris aquilina, Polypodium vulgare und Phegop- teris, sowie der Zycopodien ausgeschlossen. Doch ist die chemische Beschallen- heit des Bodens nicht ausreichend, das Fehlen mancher anderer Farrn zu erklären, die sich in ihrem Vorkommen nicht gerade auf Thon- oder Kieselboden beschrän- ken. Auch solche derselben, welche nach anderweitigen Erfahrungen für boden- vag gelten, ja sogar entschiedene Kalkzeiger, wie z. B. Asplenium Trichomanes, meiden bei uns die Lechebene. Die Ursache hievon dürfte in den physikalischen Verhältnissen des Bodens ihre Erklärung finden. Die Thalsohle unserer Fluss- thäler ist von mächtigen Kieslagern gebildet, die mit einer humusreichen, meist dünnen Schichte von Dammerde bedeckt sind. In dieser äusserst permeabeln Bodenschichte versifzen die meteorischen Niederschläge so schnell, dass man auch nach heftigem Regen das Lechfeld trocknen Fusses durchwandern kann. In der hiedurch bedingten Trockenheit mag das vorzüglichste Hinderniss für das Fortkommen der Farrn liegen. Dass die Mehrzahl unsrer Arten zu ihrem Gedei- hen einen gewissen Grad von Feuchtigkeit verlangt, scheint mir auch aus dem Umstande hervorzugehen, dass sie auf Waiden und in Wäldern der Bergregion, in welcher die meteorischen Niederschläge , insbesondere als Thau oder Nebel, häufiger stattfinden *), an Zahl der Individuen und Arten sehr hervortreten. So betragen die Gefässceryptogamen in: der Bergregion des Allgäu’s c. 4Y, Procent sämmtlicher Gefässpflanzen. Da die Lech - Wertach -Ebene den grössten Theil des in der „Uebersicht der Flora von Augsburg“ bezeichneten Areals ausmacht: so ist es wohl natürlich, dass die Verhältnisszahl unsrer sämmtlichen Gefässeryptogamen keine hohe ist. Während sie in der Flora von Memmingen (Manuscript von Joh. Büchele) auf gleichgrossem Areal 3 Procent betragen, machen sie bei uns R nur 2,3 Procent sämmtlicher Gefäss - Pflanzen aus. In Beziehung auf de Phamerogamen unserer Flora habe ich _ nun noch Folgendes zu berichten : a. Neue Funde. Ceratophyllum demersum L. Aug. In Gräben bei Wolfertshausen, in der Schmut- ter bei Hainhofen, Mödishofen efc. etc. Nicht selten. | (26% c) Monlia minor Gmel. 19. April 1856. Sandig. Aeck. beim Peterhof (Roger). (2686) Sedum maximum Sut. Septbr. An Hecken im Schmutterthal zwischen Gablingen und Bieberbach, bei Hammeln (Roger.) (272. b) *) Vergleiche: Sendtner Vegetations - Verhältnisse Südbayerns p. 83. 7 FR 52 Tragopogon orienlalis L. Juni. Auf Wiesen , gemein. (437 b) Wurde früher mit Tr. pralensis L. verwechselt. Der letztere scheint bei uns sehr selten zu sein; er wurde bisher nur einmal auf einer Wiese zwi- schen dem Jägerhäuschen und der Haunstetter Bleiche gefunden. Hieracium pratense Tausch. Juni. Wurde von Herrn Professor Kuhn in einer neuangelegten Fichtenhecke längs der Eisenbahn aufgefunden. Ein von mir schon früher in der Meringer Au gesammeltes Exemplar wurde von Herrn Professor Sendtner ebenfalls als hieher gehörend bestimmt. (458 c) Linaria Cymbalaria L. Sept, An Stadtmanern z. B. an der Klinkermauer. (540 b) Orobanche lucorum A. Br. Wurde schon früher von Herrn Zolleis aufgefunden, aber damals verkannt. Im Juni vorigen Jahres fand ich sie wiederholt auf Berberis vulgaris in der Nähe des Ablasses. (562 b) Galeopsis bifhida. Boenn. Wurde im September 1855 in der Nähe der nördlichen Grenze des Gebietes bei Markt Bieberbach von Roger aufgefunden. (600 b) Utricularia intermedia Hayne. Ich fand sie im September vor. Js. in Gräben im Lechhauser Moor zwischen Lechhausen und Derching. (620 b) Rumez scutatus L. Wurde von Herrn Forstaktuar Weber auf einem alten Dache des Residenzgebäudes beobachtet. Da dieser Rumex auch anderwärts in der Ebene auf ähnlichen Standorten vorkommt (S. Sendtner, Vegetationsver- hältnisse p. 853), so trage ich kein Bedenken, ihn in das Verzeichniss un- serer einheimischen Arten aufzunehmen. (650 b) Polygonum dumetorum L. Im September 1855 fand ich es auf sandigem Boden am Abhange bei Derching. (661 b) b. Berichtigungen. Die als Ranunculus agquatilis L. aufgeführte Art (n. 11) ist wahrscheinlich durchgehends R. paucistamineus Tsch. Den ächten R. aqualilis L., der uns aus - der Gegend von Lindau und Memmingen eingesandt wurde, konnten wir in unserm Florengebiete bis jetzt nicht auffinden. Galium saxatile L. (n. 343) ist zu streichen. Die als Pulmonaria mollis Wolf (n. 517) aufgeführte Art ist die P. angusli- folia L. — Dagegen ist die als P. angusifolia L. (518) angeführte Species: Pulmonaria azurea L. Die erstere findet sich sehr häufig in den die Lech- und Wertach -Ufer begleitenden Gebüschen und Auen. Letztere wurde . früher sehr vereinzelt unter Gebüsch im Eichelau gefunden, seit mehreren Jahren aber nicht _ mehr beobachtet. . Die im zweiten Nachtrag (S. VII. Bericht p. 30) als Elafine Hydropiper L. ö aufgeführte Art ist E, triandra Schkuhr. a & J. F. Caflisch, = BETTER —— In ıhra IH. Jahresbericht " E { k r . Beilage I. Verzeichniss der Mitglieder » N. Verzeichniss der Geschenke “ „ III. Rechnungsbericht & R . Bemerkungen über einige im Jurakalksteine bei Kalndee a. ü Donau PR dene fossile Ueberreste. Von A. Wagner Das Steinsalzbergwerk bei Wilhelmsglück.. Von Präzeptor Holzb aur Analysen der Asche der Früchte von Alnus incana D. C. von verschiedenem Boden, sowie den entsprechenden Bodenarten. Von C. Röthe Der Adlerfang im Allgäuer Hochgebirge. Von Dr. Gross 3 i Nachträge zu dem Bericht über die Vögel des Regierungs - Bezirkes Schwaben und Neuburg. Von J. Friedr. Leu ’ Beobachtung über das Lebendiggebären der Waldeidechse Lacerta crocea worf. Von Joh. Büchele Nachträge zu der „Uebersicht der Klik von Aue = yon G Daskah Bi. J. Fr. GCaflisch . B 3 B e = £ 5 - ß - ia 4 ® a X. Bericht des Naturhistorischen Vereins in Augsburg. nam Veröffentlicht im Jahre 1857. Mit 1 colorirten Tafel, % nz # Er »s lg 1 | TE BEL wm A R 7 X. Bericht Naturhistorischen Vereins in Augsburg im) Dym Veröffentlicht im Jahre 1857. Gedruckt bei Albr. Volkhart. * “ ade tlailıastloyaV ” Jahres-Bericht über das Bestehen und Wirken des naturkistorischen Vereins im Jahre 1856. Vorgetragen in der General- Versammlung am 8. Februar 1857. Fu Rückblick auf die Entwicklung unseres Vereins im verflossenen Jahre bietet so viele erfreuliche Momente dar, dass wir gegründete Ursache haben, uns der erlebten Erfahrungen zu freuen und auf sie gestützt, einen ‚stets freudigern Aufschwung des begonnenen Werkes zu hoffen. Vor Allem sei des hohen Besuches gedacht, durch welchen der Verein im Laufe dieses Jahres beglückt wurde. Am 17. Juni geruhten Se. Majestät König Maximilian die Sammlungen des Maximilians- Museums zu besichtigen. Das theilnehmende Interesse und die beifällige Anerkennung, welche Se. Majestät auch über die Aufstellung der Samm- lungen des naturhistorischen Vereins zu erkennen gaben, war den Vor- sländen des Vereins der schönste Lohn ihrer bisherigen Bemühungen. Durch das General-Comite für gemeinschafliiche Museums - Angele- genheiten wurden in Beziehung auf die Besuchsstunden der Vereins- Sammlungen, so wie das Einführungsrecht der Mitglieder folgende Bestimmungen getroffen : 1) „Die Lokalitäten der Vereine sind für die betreffenden Mitglieder „täglich von Vormittags 10—1 Uhr und Nachmittags von 2—5 Uhr „(im Winterh re von 2—4 Uhr) dem Besuche geöffnet. — Aus- „genommen hievofl sind die Nachmittage der Sonnabende und Sonn- „tage, sowie die hohen Festtage.“ ” A 2) „Fremde und hier domizilirende Nichtmitglieder können von ordent- „lichen Mitgliedern persönlich einmal eingeführt werden. Die Namen „der Eingeführten sind in das aufliegende Fremdenbuch einzuschreiben.“ Da durch die zweite Bestimmung $. 11. der Statuten eine Modifika- tion erleidet, so wurde dieselbe durch Beschluss der General - Versamm- lung vom 2. März 1856 in die Statuten aufgenommen. In derselben Versammlung wurde ein zweiter Conservator für Botanik gewählt, indem die wachsende Ausdehnung der botanischen Sammlungen eine Vermehrung der Arbeitskräfte dringend erheischte. — Der Verein war so glücklich in der Person des Herrn Gymnasial-Rektors Rauch, der die auf ihn gefallene Wahl anzunehmen die Güte hatte, einen eben so erfahrenen als eifrigen Freund der Pflanzenkunde für diesen Posten zu gewinnen. Die Vorlesungen, welche am 28. November 1855 durch die Vorträge der Herren Dr. Körber und Dr. Moriz Wagner eröffnet worden waren, wurden im Laufe des Jahres 1856 fortgesetzt. Durch den zahlreichen Besuch sprach sich die Theilnahme der Mitglieder für_ diese Vorträge in der unzweideutigsten Weise aus. Es wurden folgende Vorträge gehalten: Den 6. Februar: Herr Dr. Körber: Ueber die Frage: Welche Aufgabe haben unsere Vorträge zu lösen, wenn sie wahrhaft nützlich wirken sollen ? Herr Rektor Rauch: Ueber die Gletscher im allgemeinen und insbeson- dere über den Pasterzen - Gletscher in Tyrol. Den 27. Februar: Lehrer Caflisch: Die Aufgabe des Vereins in Beziehung auf Pflan- zengeographie. Herr Leu: Ueber die Naturgeschichte des Kuckucks. Den 26. März: Herr Professor Preyssinger: Eine Einleitung zur Astronomie, Herr Dr. Körber: Ueber den Wandertrieb der Thiere. Den 16. April: Lehrer Caflisch: Ueber die thierähnlichen Bewegungen , welche bei den Pflanzen vorkommen. IX. Herr Dr. Körber: Ueber den Winterschlaf der Tliere Ze * ge» B) Den 10. Dezember: Herr Dr. Körber: Ueber die Naturgeschichte der Gemse. Lehrer Caflisch: Ueber den Einfluss der Winde und Gewässer auf die Wanderung der Pflanzen. Die Sammlungen erfuhren auch in diesem Jahre theils durch Geschenke , theils durch Ankauf manche Bereicherung. Die bedeutungsvollste Erwerbung machte der Verein durch den An- kauf einer prachtvollen Kolibri-Sammlung. Da es nicht in der Tendenz des Vereines liegt, eine Sammlung exo- tischer Naturprodukte anzulegen; so mag es hier am Platze sein, über die veranlassenden Motive jenes Ankaufs, durch welchen der Verein sei- nem bisherigen Programme untreu wurde, Mittheilung zu machen. Herr Privatier Grandauer hatte eine reichhaltige und gewählte Sammlung jener zierlichen Geschöpfe angelegt und mit bewundernswür- diger Sorgfalt präparirt. Als derselbe die Gefälligkeit hatte, diese Samm- lung im Mai vor. Js. in dem zoologischen Saale des Museums zur Ansicht aufzustellen ‚erregte sie die allgemeinste Bewunderung und es sprach sich unter den Mitgliedern der Wunsch aus, die Sammlung für den Verein erhalten zu sehen. Es bildete sich unter den Mitgliedern ein Comite, welches diesen Wunsch dem Ausschusse zur Berücksichtigung empfahl und sich zugleich anheischig machte, die zum Ankaufe erfor- derliche Summe als unverzinsliches Darlehen zu beschaffen. Der Aus- schuss glaubte umsoweniger diese Anerbietungen zurückweisen zu dürfen, da von jenem Comite in Beziehung, ‘auf die Tilgung der Kaufsumme die günstigsten Modalitäten in Aussicht gestellt wurden. Nachdem dasselbe den Ausschuss benachrichtiget hatte, dass die nö- (hige Summe auf dem Wege der Subscription unverzinslicher Aktien a10 fl. aufgebracht sei, wurde der Antrag den 22. September der Ge- neral - Versammlung zur Entscheidung vorgelegt. Diese beschloss mit Stimmeneinhelligkeit, wie folgt: 1) Die Grändauer' sche Kolibri- Sammlung wird von dem Vereine "um den Preis von 2500 fl. angekault; 2) | der Verein macht. sich verbindlich. von. dieser Summe. jährlich wenig . stens 100 1. per Verloosung unverzinslicher Aktien, a 101, zurück- a 6 Durch die Erwerbung dieser Sammlung hat das zoologische Kabinet einen Glanzpunkt erhalten, der für alle Besuchenden stets eine besondere Anziehungskraft beweisen wird, und wenn auch nicht zu verkennen ist, dass mancher näher liegende. Vereins-Zweck einer kräftigen Unterstützung dringend bedarf, so machte doch einerseits der hohe Werth der Sammlung, sowie andererseits der unzweideutig ausgesprochene Wunsch des Publi- kums, auf dessen Gunst die Existenz des Vereines sich gründet, es dem Ausschusse zur Pflicht dem gestellten Antrage zuzustimmen. Er konnte sich hiezu um so unbedenklicher entschliessen, da mehrere der betheiligten Herren Aktien - Unterzeichner schon von vornherein auf die Saldirung ihrer Aktien Verzicht geleistet hatten. Durch zahlreiche, zum Theil werthvolle Geschenke, für welche wir hier den verbindlichsten Dank aussprechen, erfuhren die meisten Abtheilungen unserer Sammlungen eine wesentliche Bereicherung. Beilage I. enthält das Verzeichniss der durch Geschenke, Tausch und Kauf erwor- benen Gegenstände. Von der steigenden Theilnahme der Bewohner Augsburgs für die Bestrebungen des Vereins liefert auch in diesem Jahre die rasche Zu- nahme an Mitgliedern den deutlichsten Beweis. Wie aus Beilage 1. er- sichtlich, liessen sich in diesem Jahre 130 Mitglieder in den Verein auf- nehmen. Derselbe zählte am Schlusse des Jahres: 25 Ehrenmitglieder, 43 correspondirende Mitglieder, 420 ordentliche Mitglieder, und 79 ausserordentliche Mitglieder ; im Ganzen also 567 Mitglieder. Leider hat der Verein auch in diesem Jahre den Tod zweier Mit- glieder zu beklagen, die durch ihre thätige Mitwirkung sich den bleiben- den Dank desselben erworben haben: der Herren Regierungsrath Ludwig von Raiser und Präceptor Holzbaur in Bopfingen. Von ersterem hatten wir im VIII. Bericht Pag. 12 ein sehr werthvolles instruktives Ge- schenk aufzuführen. Letzterer hat sich seit mehreren Jahren um die Vervollständigung und Bestimmung unserer paläontologischen Sammlungen vielfache Verdienste erworben. “ 7 Unsere Verbindungen mit auswärtigen Gesellschaften haben sich auch in diesem Jahre in erfreulicher Weise vermehrt. Ausser den , bereits im vorjährigen Berichte aufgeführten haben uns nachfolgende Vereine ihre Druckschriften zugesendet : Der Verein für vaterländische Naturkunde in Würtember g; der Verein für Naturkunde zu Mannheim; die naturwissenschaftliche Gesellschaft „Isis“ in Dresden; die naturforschende Gesellschaft in Basel; der Verein für Naturkunde im Herzogthum Nassau; die naturforschende Gesellschaft des Osterlandes in Altenburg; ‘ der naturwissenschaftliche Verein „Pollichia“ in der bayerischen Pfalz. Und so schliessen wir denn unsern Rückblick auf das verflossene Jahr mit dem Wunsche, dass auch das gegenwärtige uns viel des Erfreu- lichen bringen möge. Möge besonders sich unser innigster Wunsch erfüllen, dass alle diejenigen, welche in unserm Regierungs - Bezirk aus Beruf oder Neigung sich mit Naturwissenschaften beschäfligen, fern von Eigeninteressen für die gemeinsame Förderung der wissenschaftlichen Auf- gabe des Vereins die Hände sich reichen. J. Fr. Caflisch. Beilage I. - Verzeichniss der im Jahre 1856 aufgenommenen Mitglieder. I. Ehrenmitglieder. Herr Dr. Kenngott ‚ Professor der Universität Zürich. » Dr. C. H. Schultz Bip. in Deidesheim. » Dr. Andreas Wagner, k. Professor der Universität München. DI. Correspondirende Mitglieder. Herr Theodor Bischoff, Dr. Med, „ Dr. Haushalter in München. Herr 8 I. Asger, Carl, Kaufmann. Arnold, J., Seidenfärber. Bachmann, J., Tuchfabrikant. v. Bally, fürstl. Fusgger’'scher Do- # Herr Ordentliche Mitglieder. v, Furthner, ki. Rittmeister, Geiger, Fr., Kunstgärtner. Gemmerle, Seifensieder. Geusser, jun., J. E., Maler. mainen -Direktor. v. Bassus, Freifrau. Baur, Adam, Gastwirth. Beck, Aug , Gutsbesitzer. Betzel, Dr.Med,, k. Regim.-Arzt. Betzendörfer, F,, Ingenieur. v. Beust, k. Oberst, Beutelrock, k.Lyceal-Professor. v. Bieber, General-Major. Biermann, Olto, Privatier. Bischoff, Adolf, Kaufmann. Blösst,T,, I. Pfarrer bei St. Ulrich. Boley, J., techn. Direktor. Bonnet, Robert, Banquier. Brauer, Ferd., Controlleur. Breisach, Emil, Chemiker. Brodhag, A., Kaufmann. Daffner, F., k. Reg -Rath. Deissendorfer, Ingenieur. Deyerl, Reg.-Access. Döderlein, Dr. Med., Bat.-Arzt. Döderlein, Dr., Reg.-Assessor. Doll, Jos., Buchhändler. v. Donnersberg, Baronin, geb. v. Imhof. Dubois, Aug., Fabrikant. Ebner, Ferd., Kunsthändler. Erdt, Dr., k. Advokat. Erzberger,, Albert, Banquier. Eschenbach, Ed., Apotheker. Frommel, Gustav, Gerant, Fürst Fugger von Babenhau- sen, Durchlaucht. „ .Glavina, Bernh., Kaufmann. »„. v. Grandauer, k. p,Rittmeister. Frau Gullmann,. Emilie, Kaufmanns- Wittwe, Herr Gwinner, H., Direktor. „. v. Hagen, C. G., Kaufmann, „ Harrer, Fabrik -Direktor. „ v. Hartmann, k. General-Major, „ Hartmann, J.N., Buchdruckerei- Besitzer. „ Heindl, Papier - Fabrikant. »„ Heinzelmann, Gg.,Grosshändler. v. Höslin, Jakobina, v. Hösslin, k. Ri:tmeister. „ v. Hohenhausen, Freiherr, \. General -Lieutenant. „ Hosemann, k. Professor. Fräulein v. Jan, Fanny. Herr v. Jordan, k. General-Major u. Stadt- Commandant. ». König, Jos., Bräuereibesitzer. » Körber, Gottfried, Kaufmann. » Kohn, Heinrich, Grosshändler. » Dr. Koller, k. Gerichtsarzt. „ Kuhn, Heinrich, fürstl. Fugger'- scher Domainen - Assessor. » Kühn, J. C., Wechselsensal. »o V..Lamotte, Freiherr, k.Major. » Leiner, Christoph, Bäckermeister. » Lottner, k. Regierungs-Rath. » Madlener,Firmus, in Kriegshaber. „ v. Maldeghem, Carl, Graf, „ Manz, Ad., Buchhändler. Herr Martin, Pfarrer in Lechhausen. „ Martini, Clem., Fabrikant. Mayer, Fr., Wachstuchfabrikant. n „ Mayer-Schauensee, kgl. Brand- Versicherungs - Gommissär. „ Merz, Fr., Fabrik-Besitzer. „ Mezger, Fr., Inspektor. „ Meyer, Marcus, k. Kreis- Kassier. Frau Meyer, Professors - Wiltwe. Herr Michel, A., Weinhändler. » Micheler, Xaver, Spezereihändler in. Kriegshaber. Frau Neeser, Kaufmanns - Wittwe. » ! Neuhofer, ‚Pfarrers - Wittwe. Fräulein Neuhofer, Direktorin im Bar- bara von. Stetten'schen Töchter- Institut. » ‚Ott, kgl. Kreis- u. ‚Stadtgerichts- Rath, »: v,. Pachmayr, .kgl. Regierungs- Direktor. » Pfeiffer, J., Buchdruckereibesitzer. „ v. Rad, Alb.,. Privatier. »... V. Rad, Wilh., Cameral-Praktikant. ». Raschbacher, Bräuerei-Besitzer. » Ried, Beneliziat. » Rheineck, Ed., Kaufmann. » Rösch, Rud., Cassier. » Roth, @, Conditor. » Rugendas, E., Fabrikant, : » Rugendas,L,, p. Platz-Adjutant. » Sauter, kgl. Reg -Registrator. » Schöber 1b‘ C., Kupferschmied- Meister.” . Schenkenhofer, Jul. » Scheuermann, St. Anna. » Scheurmann, Benekziat „Reent I: Plarrr be! Herr Schlesinger, H., Kaufmann. »„ Schlosser, J. A., Buchhändler. „ $Schmauss, Dr,, prakt. Arzt. »„ Schmidt, kgl. pens. Professor, »„ Schmid,. Dr. Fr. Chr., kgl. Ge- richts - Arzt. » v.Schnurbein, Mark., k. Stadt- gerichts - Assessor. „ Schubert,Fr., Zinngieser-Meister. Fräulein v. Schüle. Herr Schwaiger, A., Optikus. „ Y.Spaur, Franz, Graf. Frau v. Späth, Baronin ‚geb, v. Tenzel- Trazberg. Herr Sporer, A., Benefiziat, »..Steinle, kgl. Salzbeamter. »„ Steinle, kgl. Oberstlieutenant. » Stipp, Ed., Apotheker. » Stipp, Wilh., Kaufmann. » $Stücklen, Privatier, » Y. d. Thann, Oberlieutenant. » Thiemann, Aug., Kaufmann. » Törring-Minuzzi, Gral, Ober- Lieutenant. » Vigl, Fabrik - Besitzer, » Wagenseil, C. W., Kaufmann. » Waibel, A., Kaufınann. » Weber, )J., kgl. Forstamts-Aktuar. » Weiss, Ed., kgl. Oberlieutenant und Brigade - Adjutant. » V. Welden, A., Cand. Philos. Frau Wiedeman n, Landrichterswittwe. Wiedemann, Gg., Oekonom, » Wilmersdörffer, J., Banquier. » Wittmann, Dr., Patrizius, „ Zenz, rechtskundiger Magistrats- Rath. 10 Durch Versehen warden in das Mitglieder - Verzeichniss des vorigen Jahres- Berichtes nicht eingetragen : Herr Bissinger, R., Lehrer. Herr Kolb, A., Dr. med. „ Dietz, Privatier. “» .v. Stetten, C., Banquier. „ v. Hösslin, Baul. W. Ausserordentliche Mitglieder. Herr Fuka, kgl. Rechts - Anwalt in | Herr Helmsauer, kgl. Rektor in o° Schrobenhausen. Kempten. Ihren Austritt erklärten die Herren: Naurath, Schreinermeister; — Drentwett, Uhrmacher; — Abbt, Carl, Spezereihändier; — Kohl, Bäckermeister; — Hayd, B., Kauf- mann; — Steinle, königl. Salzbeamter;, — Schwarzenbold, Maler; — Fräu- lein v. Jahn. Wegen Wohnorts-Wechsel traten aus die Herren: v. Baur, Pharmaceut; — Dr. Beyer; — Braun, Paul, königl. Regierungs - Assessor ;— Ederer, Telegraphist; — Maldeghem, Grafv.; — v. Ponikau, Frhr.;— Reissinger, königl. Rechnungs - Commissär ; —Spindler Ph. J., Domvikar; — v.Schmädl, C., königl. Major; — Weilhammer, Tele-, graphist; — Weldishofer, Telegraphist; — v. Welden, Aug., Studios. Phil. Mit Tod gingen ab die Herren: Kremer, Buchhändler; — v. Raisser, kgl. Regierungsrath ; — Semmelbaur, Apotheker; — v. Tautphöus, kgl. quiesc. Vice - Prä- sident; — Hauff, C. G., Kaufınann. Beilage Il. N Verzeichniss der im Jahre 1856 eingesandten Geschenke. 4. Zu den zoologischen Sammlungen. Herr Dr. Agatz gab mehrere Eingeweidewürmer, Ozyuris vermiculata. Herr Bosch, Bräuer: eine schöne gehaubte Henne, Gallus, domeslicus. Herr Baudrexel in Donauwörth: Columba turtur 2 ad. Turteltaube. 11 Herr Böllath: Fringilla canaria ' Kanarienvogel, sehr grosse Varietät. Herr Butsch, Antiquar: Parra jaccana 5, amerikanischer Spornflügel. Herr Baumeister, Chirurg in Diedorf: Sturnus vulgaris, Staar, eine fast ganz weisse Varietät, Salicaria arundinacea %5', Rohrsänger, und mehrere Vogeleier. Frau Blum-Biedermann in Winterthur übersandte 24 brasilianische Vo- gelbälge , darunter die Gattungen: Crofophaga, Trogon, Coccystes, Picus, Ampelis, Lanius, Tanagra, Cassicus , Columba, Totanus etc. etc. Frau Balzer: Perdixr graeca 9, Steinhuhn, einen Webervogel, Ploceus, und einige andere afrikanische Finkenarten. Herr Brehm, Chr. L., Pastor zu Ranthendorf in Thüringen: Falco linnun- eulus /, 5 u. juv., Thurmfalke ; (seine Subspecies Cerchneis gullata, Brm., aus Afrika). — Ardea garzetla &', kleiner Silberreiher, Sazicola leucomela J, Schwarzweisser Steinschmätzer. Herr Böck, E. v., Director am Lyceum in Valdivia (Chile), unser corre- spondirendes Mitglied, überschickte dem Vereine in zwei Sendungen: eine Anzahl Bälge von Säugethieren und Vögeln, Vogeleier, ein Skelet vom Stinkthier, Mephilis chilensis, und einige Amphibien in Weingeist etc. etc. Leider wurde durch man- gelhafte Verpackung ein Theil der Sendung verdorben und unbrauchbar gemacht. Von den Säugethieren konnte nur ein Flussbiber, Myopolamus coypus, Geoff., und eine Iltisart, Galliclis viltala, Gay,. präparirt werden. Unter den Vögeln waren mehr oder weniger gut erhalten: Calhartes urubu S' ad., Polyborus vulgaris Q juv., Aceipiter magnirosiris Q, Buleo unicinclus, Ulula rufipes, Noctua nana, Leistes mililaris , Alcedo stellaris, Trochilus sephanoides 5, Q, Synallazis humicola, Den- drocolaptes albigularis, Culicivora parvulus, Fringilla matudina, Phyloloma rara, Ericognathus leptorhynchus, Picus ‚chilensis, Ardea egrelta, Ard. ezilis, Nycticoraz naevius, Ibis melanopterus, Numenius hudsonius, Querquedula coeruleata, Podiceps ‚leucopterus, Sula variegala(?), Graculus gaymardi, Procellaria capensis, Sphenis- cus Humboldtü etc. etc. Herr v. Böck stellte übrigens eine weitere Sendung in Aussicht, Herr Dietz, Chr., schenkte 213 europäische Schmetterlinge, sehr reine und frische Exemplare. Herr Eigner, königl. Conservator: ein Rohrsängernest und ein Wespennest. Herr Forster, C., Fabrikant: zwei Fasanen, Phasianus colchicus &', Va- rietät mit weissem Halsbande. Herr Forster, Otto: Buteo vulgaris, X" ad., Mäusebussard. * Herr Förg, k. p. Professor in München: ein sehr schönes Skelet vom Frett- chen, Mustela furo. 12 Die Herren Freyer, Bischoff, Grandauer, Baumeister, Meyer jun., Schenkenhofer etc. etc., gaben wieder gute Beiträge zur, Raupensammlung, letzterer auch eine Anzahl Hymenoptera u. Diptera elc. und eine Fledermaus. Herr Grashey, Privalier in Donauwörth, überschickte: Pernis, apivorus ', Wespenbussard. Herr Grandauer, Privatier: Rutco lagopus &S' ad., Rauchfussbussard; dann Euprepria malronula, sowohl Schmetterlinge 5% @, als auch die Raupen, Puppen und Eier, auch Rauppen von Sphinz fenestrina. Herr v. Gumpenberg, Baron, Numenius arquata, grosser Brachvogel, im Flaumlileide. Herr v. Heldrich, Kammerherr und Major ä la Suite in Koburg: ein irde- nes Geläss, eine steinerne Pfeilspitze, einen Schädel von einem jungen Bären, Ursus americanus, und einige Zähne und Knochen von andern Thieren, sämmtlich in einem indianischen Grabhügel bei St. Genevieve, im Staate Illinois, gefunden. Herr v. Jenisch in Kempten: Carbo cormoranus © ad., Kormoranscharbe. Herr v. Kolb, P., Stud. chem., Salamandra maculata , Erdsalamander aus der Lombardei; Vipera berus @, Kreuzotfer vom Harz. Herr v. Krafft, Magistratsrath: Falco tinnunculus 5‘, Thurmfalke. Herr Krüper, Th., Dr. phil., in Uekermünde, überschickte folgende im Som- mer 1856 auf Island gesammelte Vogeleier: Anas islandica, islänlische Ente ; A. nigra, Trauerente ; A. penelope, Pfeifente; A. glacialis, Eisente; A. mollissima, Eiderente; A. marila, Bergente; Mergus serrator, langschnäbliger Säger; Nume- nius phaeopus, Regenbrachvogel; Phalaropus cinereus, grauer Wassertreter; Tringa alpina, Alpenstrandläufer; Sterna arctica, arktische Seeschwalbe etc. ete. Herr Keller, Spenglermeister:' Accenfor modularis X, Braunelle; Lusciola nubecula %' Q, Rothkehlchen; Emberiza Schoeniclus X Q, Rohrammer; Scolopaz gallinago 5’, Heerschnepfe; Scol. gallinula Q, Moorschnepfe etc. etc. Herr Knillinger, Menagerie - Besitzer, schenkte eine grosse Schildkröte, Spec.? ‘ Herr Lehmann: Fringilla coelebs, Buchfink; Passer domestieus, Sperling ; Luseiola tilhys, Hausröthling; use. phoenicurus, Gartenröthling; sämmtlich Vögel im Jugendkleide. Herr Leu: An Säugethieren: Herpestes pharaonis, Ichneumon aus Egypten; Cricetus vulgaris, Hamster, ganz schwarze Varielät aus der Gegend von Quedlin- burg; Sorex vulgaris, gemeine Spitzmaus; Sus scrofa, Wildschwein, jung, An Vögeln: Aguila chrysaetos 2, Steinadler; Pandion haliaetos ', Fisch- adler; Cypselus melba &', Alpensegler; Lusciola philomela A, Sprosser; Lusc. luscinia Q, Nachtigall; Lusc. cyanecula %', im Jugendkleide; Saricola aurita 2, 13 Ohrensteinschmälzer; Sar. stapazina 5 Q, schwarzkehliger Steinschmätzer; Sazr. eachinnans Q, schwarzer Steinschmätzer; Salicaria palustris 2 Q, Sumpfrohrsänger; Sal. fluvialilis $', Flussrohrsänger; Sal. ceislicola %' mit Nest, Cistenrohrsänger ; Anthus campestris 5, Brachpieper; Emberiza melanocephala Q, schwarzköplige Ammer; Emb. hortulana ®, Ortolan; Pfleetrophanes nivalis Q, Schneeammer; Alauda calandra 5, Calanderlerche; Tetrao tetriz Q, Birkhuhn; Charadrius mori- nellus Q Jjuv., Morinellregenpleiler; Macheles pugnar SQ, Kamplstrandläufer ; Tolanus glollis 2, grünfüssiger Wasserläufer; Sierna leucopareia 2, weissbärlige Seeschwalbe; Anas rufina &', Kolbenente etc. etc. Eine Schwimmkrabbe, Thalamita natans ete. etc.; 300 Microlepidopteren, alle bestimmt und sehr rein; 40 Arten Baumwanzen; einige Amphibien; c. 40 Spec. Land - und ‚Süsswasser - Gonchylien. Herr Nördlinger, Professor in Hohenheim: Eine Anzahl schädlicher Forst- Insekten, theilweise in ihrer Verwandlungsperiode. Herr Oswald, Tuchmacher: Larus ridibundus 5, Lachmöve. Freiherr v. Pölnitz, kgl. Oberlieutenant: Falco linnunculus 2 juv., Thurm- falk; Larus marinus juv., Mantelmöve; Lar. argenlalus ad., Silbermöve; Sierna hirundo juv., gemeine Seeschwalbe; Sula alba, Tölpel, alt und im Jugendkleide ; Phalaropus rufus juv., rolher Wassertreter; Procellaria pelagica, Schwalbensturm- vogel; Haematopus oslralegus, Austerfischer ; Uria troile ad., Troilslumme; sämmt- liche Vögel” von Helgoland mitgebracht, Herr Pruner, jun., in Ingolstadt: Yunz forquilla juv., Wendehals. Herr Dr. Roger, Hofrath in Berlin sandte eine Parthie Käfer aus Madeira, "alle bestimmt; dann zwei Scarabaeus Iyphon Zu.Q aus Brasilien, und einen Atlas, Salurnia , aus China. M Freiherr v. Schäzler, W.: Charadrius pluvialis 5, Goldregenpfeifer; 2 Anas querquedula 5’, Knäckente. Herr Schulze, kgl. Forstrath: Te/rao urogallus 5, Auerhahn; Telrao telrix &, Birkhahn; Tetrao lagopus A 9, Schneehuhn im Sommerkleide. Herr Schulze, kgl. Forstmeister in Günzburg: Anas fusca Q, Sammetente. Herr Senoner in Wien: 92 Spec. Land - und Süsswasser-Mollusken: in mehr als 200 Exemplaren aus Ungarn, Dalmatien, der Lombardei etc. etc. Herr Staudacher, kgl. Revierförster: Anas penelope Q, Pfeifente. Herr Steger, kgl. Forstamts - Aktuar: Cervus capreolus, Rehkitz (Fötus). u Herr Stark, Bezirks-Geometer in Immenstadt: Picus Iridactylus S'u.Q, drei- zehiger Specht; Cinclus aqualicus S, Wasseramsel. 0. Herr.v. Stetten, P., Anas acuta Z\Ö, Spiessente, 14 Die Herren Vigl und Masotti: Mehrere Wallfischbarten und Utensilien aus Fischbein, von den aleutischen Inseln. Herr Dr. Walser in Schwabhausen: Mehrere Fledermäuse, darunter Vesp. murinus, in sehr grossen Exemplaren. Herr v. Weidenbach, Dr., Astur palumbarius A Juv , MHühnerhabicht dessgl. 112 Spec. Käfer der Familie der Staphylinen. Herr Zeller, kgl. Forstwart in Oberstdorf: Pyrrhocorax alpinus Pu. 9, Alpenkrähe. B. Zu den botanischen Sammlungen. Herr Büchele übersandte auch dieses Jahr wieder eine Parthie der seltenern Arten aus der Flora von Memmingen in vorzüglich schön aufgelegten Exemplaren. Herr Caflisch, Arnold: Eine Parthie getrocknete Pflanzen aus der Gegend von Oldham in England. Herr Gaflisch, Fr.: Getrocknete Pflanzen aus dem Mindelthal,. gesammelt bei Kirchheim , Burtenbach etc. etc. Herr Holler, Cand. med.: Eine Sammlung sehr schöner und seltener Moose und Phanerogamen aus der Gegend von Triest, Laibach u. s. w. Herr v. Kolb, Oskar: Eine Parthie Pflanzen aus Norddeutschland, vom Harz, den Alpen etc, etc. Herr Dr. Körber: die dritte Serie der plastischen Nachbildungen von Schwäm- von Professor Büchner in Hildburghausen mit Text. A Herr Madlener in Lindau: Pflanzen aus der Umgebung von Lindau, Herr Rauch, Rektor: Einige seltenere Pflanzen aus den Alpen. Herr Sieber, Unteraufschlagsbeamter: eine Sammlung Pflanzen aus der Ge- gend von Zusmarshausen. Herr Dr. Sendtner, kgl. Professor: eine reichhaltige Sammlung von Meo- sen, namentlich aus dem Allgäu. Von diesen zierlichen Geschöpfen hat der Verein vorzugsweise durch die unbegrenzte Liberalität unseres hochverehrten Ehren- Mitgliedes des Herrn Professors Dr. Sendtner seine Sammlung so. vervollständigt, dass sie an Reichhaltigkeit alle übrigen Abtheilungen des Vereins -Herbars über- trifft, und wir können nicht umhin dem Geber für diese seltenen und für Geld zum Theil gar nicht zu erwerbenden Schätze unsern besondern Dank aus- zusprechen. Herr Senoner, Adolph, in Wien: eine Sammlung seltener Phanerogame aus Ungarn, Savoyen etc. eic. Herr Dr. Kummer in München hat sich der schwierigen und zeitraubenden Mühe unterzogen, die von Herrn Dr. Moriz Wagner in der Louisiana und in. Biloxi gesammelten und dem Verein zum Geschenk gemachten Pflanzen zu bestim- men. Der Verein ist ihm hiefür zum lebhaftesten Danke verpflichtet. 15 Da das Verzeichniss dieser Pflanzen den Pflanzengeographen von Interesse sein dürfte, so erlauben wir uns dasselbe nachstehend mitzutheilen. Amerikanische Pflanzen welche Herr Dr. Moriz Wagner in der Louisiana und in der Gegend von Biloxi sammelte. Zu Biloxi im Staate Mississippi, meist auf trockenem sandigen Terrain: Pancratium littorale Jacq., Heliophylum parviflorum DC., Stenactis annua nees, Rynchospora capillacea Torrey, Cnidoscolus urens Pohl., Salvia Iyrala L., Ozalis cornieulata L., Ervum lenticula Schreb., Phlox floridana Benth., Poly- gala lutea L., Utricularia subulata S., Verbena prostrata R. Br., Viola pri- mulaefolia L. Im Staate Louisiana am Ufer des Mississippi in feuchten Niederungen : Ball Acer rubrum Ehrh., Lyquidambar styraciflua L., Tilandsia usnoides L., Gynandropsis speciosa DC., Baccharis anguslifolia Mich., Senecio lobatus? Leria nutans DC., Vernonia novaeboracensis Willd., Helenium quadridentalum Lab., Mikania scandens Willd , Ageratum conyzoides L., Tarodium dislichum L. C. Rich., Cornus florida L., Nasturtium palustre DC., Quercus coccinea Wangenh., Q. cinerea Michz., Q. palustris Dur. (rubra L.?), Ceratoschoenus macroslachys Gray., Cyperus virens Michz.,, Rhododendron nudiflorum, An- dromeda, azillaris Lam., Aesculus Pavia L , Jasminum revolutum Sims., Ilex opaca Oit., Sisyrinchium anceps L., Iris versicolor L., Lycopus virgini- cus L., Melia Azedarach L., Myrica pensylvanica Lam., M. cerifera L., Lupinus villosus, Sarracenia flava Linn., Solanum nigrum L., Halesia dip- tera L., Pinguicula lutea Walt., Callicarpa americana L. Einer nähern Bestimmung entbehren noch: 1 Specularia, 1 Cistus, 1 Crepis, 2 Senecio, 2 Asier, 1 Helianthea, 1 Thuja, 1 Juniperus, 1 Pinus, 3 Quercus, 2 Vaccinium, 2 Rhododendron, 1 Diar- rhena, 1 Ilex, 1 Iris, 1 Melanthacea, 1 Fraxinus, 1 Crotalaria, 1 Polygala, 1 Pyrus, 1 Crataegus, 2 Rubus,, 1 Viola. Durch Tausch wurden erworben: 'c.'.150 Spec. Phanerogamen von dem =» Wiener Tausch - Verein’ des Herrn Baron v. Leithner. 16 C. Zu den geologischen und mineralogischen Sammlungen. Herr v. Bäumen, kgl. Gensd’armerie - Oberlieutenant übergab einen fossilen Zahn aus der Gegend von Oeltingen im Ries, sowie mehrere tropfsteinartige Sand- steingebilde aus der Molasse. Herr Braun, Aug., übergab folgende von demselben in der Molasse bei Markt (zwischen Augsburg und Donauwörth) aufgefundene Petrefakten: Kieferstück mit Zähnen von Palaeomeriz Spec.? Panzerschuppen von ‚Schildkröten, Hautschilde von Krokodilen, Schneidezähne von Dakatherium, Helix sylvestrina, H. nemorali- forum, Planorbis Manlelli, Limnaeus pachygasler, Melanopsis praerosa, Ostrea Spec. ? Herr Caflisch, A., Ingenieur, übersandte: eine Suite Petrefakten aus der Steinkohlenformation von Oldham in England. Herr Feigel, Pflästermeister: ein sehr schönes Exemplar einer Avicula aus einer bei Partenkirchen gebrochenen Trottoir - Platte. Herr Forster, Otto, folgende Mineralien : 4 Goldstufen von Zell im Ziller- thale; 1 Zoisit vom Pfitscher Joch; 1 schwefelsaurer Baryt von Kogel -Bergbau ; 1 edler Granat von der Holleisbacher Alpe im Pinzgau, 1 Ripidolith mit Caneel- stein, von ebendaher; 1 Chloritoid von Pregraten; 1 Albit, von ebendaher;, 1 Albit von Zell im Zillerthal ; 1 Andalusit von der Lisenzer Alp; 1 Zircon mit Vesuvian vom Pfitscher- Thal; 2 Magneteisen mit Ripidolith, Diopsid und Sphen von der Holleis- bacher Alpe; 1 Häusmannit' von Oehrenstock ; 1 Weichmanganerz von Kamlos bei Hof; 1 Sphen von Pregraten; 1 Zinkblende auf Spatheisenstein von Zell; 1 Ku- pferlasur von der Dorfer Alpe bei Pregraten; 1 Amethyst vom Rothenkopf im Zillerthal. Herr v. Geiger, kgl. Revierförster: einen fossilen Pferdezahn aus der Mo- lasse bei Edenbergen. Herr Heinzelmann, Gg., Bergwerk Besitzer: eine sehr schöne Stufe Brauneisenstein von Chisnowoda in Ungarn. Herr Naurath, Schreinermeister: eine Suite von Mineralien aus dem Berg- Revier Dietz bei Bernbach in Nassau. Herr Prinzinger, Apotheker: eine reichhaltige Suite von Salzstufen von Berchtesgaden. Herr Petrazi in Neuburg: ein sehr schönes Kieferstück von Pycnodus ju- rensis aus der Gegend von Neuburg (Oolith. Kalk). Herr Reichenbach, Emil: drei prachtvolle Stufen kryst. Schwefel vom Aetna. Herr Dr. Roger, Jul., übersandte folgende Mineralien aus der preussischen | Provinz Schlesien: Dattelquarz von Prieborn ; weisser Galmei von Scharley. bei 17 Beuthen ; Weissbleierz von ebendaher; Galmeisinter aus alten Bauen bei Scharley bei Beuthen; Agat' von Landeshut in Schlesien ; Feldspath mit krystallisirtem Adular aus ‚dem ‚Granit, von ‚Schwarzbach. bei Hirschberg; Chalcedon von Schönau bei Liegnitz; Amethyst von Seitendorf bei Waldenburg; derber krystallisirter Ar- 'senikkies von der Lagerstätte Bergmannsdorf Reichenstein in Niederschlesien; Gypskrystalle von Nackel in Oberschlesien; Desmin aus dem Serpentin des Pan- gelberges bei Nimptsch; Kalktuf! aus der Grafschaft Glatz; Titankrystalle, die sich im Hochofen zu Königshütte in Oberschlesien gebildet haben; Arsenikkies von Quer- bach; Pistacit mit Schwefelkies von den Magneteisensteinlagern bei Schmiedeberg in’ Schlesien ;"Kieselkupfer von Kupferberg in Niederschlesien; Stilbit in Mandel- stein von Finkenhübel-bei Glatz; Achat-, nierenförmig mit gebogen schaaliger Ab- sonderung von gleicher; Stelle; Brauneisenstein mit Schwefelkies: von: Beuthen: in Oberschlesien ; Arsenikfahlkies von Reischeaiten in Niederschlesien; Kalkspath von Hohe Meuse in der Grafschaft Glatz ; Weissbleierzkrystalle- auf ‚Bleiglanz von Tar- nowitz in Oberschlesien; Kupferpecherz , Kupfererzquarz mit Kieselkupfer und Kupferkies von Kupferberg; krystallisirter Bleiglanz und Weissbleierz von Tar- nowitz in Oberschlesien; Schwefelkies, von der Grube Hoffnung im Talkschiefer- lager von Bohnau in Schlesien; Ceralith von Nimpsch; Albit von Lomnitz bei Hirschberg; Chrysopras von Schleoden(?); Braunkohle aus Niederschlesien ; blu- migstrahlige ‚Steinkohle :von Waldenburg; | Hetn Rotty, Sekretär: vier Stücke: versteinertes Holz bei Grabung des s. g. Schnapperkellers in der Armenhausgasse in einer Tiefe. von. 60 Fuss im. Gerölle gefunden. Herr Sedelmayer, Registrator: zwei Handstücke a) Granit, b) weisser Marmor, welche beim Bau der Ruhmeshalle verwendet werden; — Braunkohle von Abbach bei Regensburg. 3 Herr Graf Franz v. Spaur-Flawont, Excellenz: einen fossilen Fisch aus dem bituminösen Lias bei Seefeld. Herr v. Stetten, Paul: eine Suite von Mineralien. m Herr-W eiss, Jak.:: fossile Knochen aus dem fränkischen Jura in Kalktuff eingelagert. | D.. Zur Bibliothek. a) Von wissenschaftlichen Anstalten und Vereinen. Von der kgl. bayerischen'Akademie der Wissenschaften: Abhandlun- gen der mathematisch - physikalischen Klasse. Band 7, +» Desgleichen: Gelehrte. Anzeigen. Von dem naturhistorischen Verein der preussischen Rheinlande d Westphaleus: dessen Verbandlungen 12. u. 13. Jahrgang. 3 18 Von dem Verein für Naturkunde im Herzogthum Nassau: dessen Jahrbücher Heft 9. I. u. II. Abtheilung 1853 u. 54. Desgl. ‘Heft 10. pro 1855. Von dem württembergischen Verein für Naturkunde: Württembergi- sche, naturwissenschaftliche Jahresheffe 12. Jahrgang Heft 1. u. 2. Von der schweizerischen naturforschenden Gesellschaft: deren Ver- handlungen bei ihren Versammlungen in den Jahren 1847-1855. Von dem Mannheimer Verein für Naturkunde: dessen 22. Jahres- bericht 1856. Von der naturforschenden Gesellschaft des Osterlandes: in Alten- burg: deren Mittheilungen 12. u. 43. Band pro 1852-56, Von dem zoologisch - botanischen Verein in Wien: Band’ V.' 1855. Von demselben: Bericht über die österreichische Literatur der Zoologie, Bota- nik und Poläontologie in den Jahren 1850-53. Von demselben: Eröffnungsrede bei der Jahres- Versammlung, des zoologisch- botanischen Vereins in Wien, am 9. April 1856 von Dr. E. Fenzl. Von dem naturwissenschaftlichen Verein der bayerischen Pfalz „Pollichia“: dessen Jahresberichte Heft 3-7. u. 9 -14. Von der Gesellschaft zur Beförderung der Naturwissenschaften zu Freiburg im Breisgau: Berichte über deren Verhandlungen. 2tes ‚Heft: Von der naturhistorischen Gesellschaft in Basel: deren Verhandlungen 1-3. Heft. Von der naturwissenschaftlichen Gesellschaft „Isis“ in Dresden: Allgemeine deutsche naturhistorische Zeitung. Neue Folge. I. Band 1855. Von derselben: Mitglieder - Verzeichniss der Gesellschaft „Isis.“ Von dem historischen Verein in Mittelfranken: dessen 23. u... 24. Jah- resbericht. Von dem historischen Verein fürSchwaben und Neuburg: dessen com- binirten Jahresbericht pro 1855 -56. Von dem zoologisch-mineralogischen Verein in Regensburg : dessen Korrespondenzblatt pro 1855, nebst Abhandlungen. Von der k. k. geologischen Reichsanstalt in Wien: deren Jahr- bücher Band I-IV. 1855. Von der schlesischen Gesellschaft für vaterländische Kultur: deren 33. Jahresbericht pro 1855. 1 19 by ‘Von: den resp.’ Herren Verfassern: Göppert, H. R.: Ueber bofanische Museen, besonders a. d. Universität Breslau. 1856. Kirschbaum, €. 'L., Professor: Die Rhynchoten der Gegend von Wiesbaden. Heft 1. Die Capsineen. Wiesbaden 1855. Hofmann, J.: Die Flora von Freising. 1856. Frauenfeld, Gg.: Naturhistorische Fragmente, gesammelt auf einer Reise am rothen Meer im Frühjahr 1855 — . — Die Gattung „Carychium.“ — . — Ueber eine neue Gattung von Fliegen „Raymondia“ aus der Gattung der Coriaceen. Haidinger, Dr. W. v., Director der k. k. geologischen Reichsanstalt: Die ko- nische Refraktion am Diopsid und Aragon. 2,’ Vergleichung von Augit und Amphibol. — . — Die Krystalle des essigsauren Manganoxyduls. — . — Die Lichtabsorplion des Cadmacelits, der Krystalle des essigsauren Cadmiumoxydes. — . — Die Formen des Kalichlorcadmiates. — .- — Vereinfachte Methode der graphischen Winkelmessungen kleiner Krystalle. — . — Ueber einen optisch - mineralogischen Aufschraubegoniometer. — . — Bemerkungen über die zuweilen im geschmeidigen Eisen entstandene - krystallinische Struktur im Vergleiche mit dem Meteoreisen. — . — Das Stauroskop, ein optisch -mineralogischer Apparat von Fız. v. Kobell. — . — Herapatitzangen des Herrn Professors von Nörrenberg. — . — Ueber die Interferenzlinien am Glimmer ; Berührungsringe und Plattenringe. —_ . __ Annähernde Bestimmung der Brechungsexponenten am Glimmer und Pennin. — . — Graphische Methode annähernder Winkelmessungen, , besonders an klei- ‚nen Krystallen. —_ . _ Oberflächen - und Körperfarben von Wöhlers Jod - Tellur - Methyl. 1 Pleochroismus an einigen zweiaxigen Krystallen einiger ‚Augite und Am- j phibole , an mehreren einaxigen Krystallen beobachtet. — . — Palaeo - Krystalle durch , Pseudomorphose verändert. — . _— Ueber den Felsöbänyt, eine neue Mineralspecies. — . — Ueber die grüne Farbe der oxalsauren Eisenoxyd - Alkalien. — . — Ueber die Farben des Mausits. — . — Ueber die Austheilung der Oberflächenfarben am Murexid. —_ . _ Note über gewundene Bergkrystalle. _.— Der Partschin von Olaphian. 20 Haidinger, Dr. W. v..:. Ueber eine ‚eigenthümliche Varietät von Talk. — «+ — Ueber. den Antigorit. — + — Bemerkungen über den Glanz der Körper. — «+ — Eine Bemerkung über die Anordnung der kleinsten Theilchen. in Krystallen, — . — Ueber den Eliasit von Joachimsthal, — . — Ueber das Vorkommen des Eisensteins in Pitten in Oesterreich. , — . _— Ueber den Cordierit. — . — Ueber den Löweit, eine neue Species der Salze. — . — Ueber einige neue Pseudomorphosen. _— . _— Ueber den Pleochroismus der Krystalle. — . — Der rothe Glaskopf, eine Pseudomorphose nach braunem. — + _— Ueber die Richtung. der Schwingungen. des. Lichtäthers ‚im_ polarisirten Lichte. — . — Beitrag zur Erklärung der Farben der Polarisationsbüschel ‚durch Beugung. _— . — Betrachtungen über den Eisgang der Flüsse. _— .— Ueber das Eis der Donau im Winter von 1848-49. _ . _— Die zwei Hypothesen der Richtung der Schwingungen des Lichtäthers. Note über die Richtuug der Schwingungen des Lichtäthers. im.. geradlinig polarisirten Lichte. __.__ Das Interferenzschachbreitmuster und die Farbe der Polarisationsbüschel. _ .„ __ Die Löwe’schen Ringe, eine Beugungserscheinung. __ .„ — Niedrigste Höhen von Gewitterwolken. _ . _— Ueber die Ursache der Erscheinung der Polarisationsbüschel. _ . __ Einige neuere Ansichten über die Natur der Polarisationsbüschel. — . _— Dauer des Eindrucks der Polarisationsbüschel auf die Netzhaut. (Ausser den aufgeführten Abhandlungen erfreute der hochverehrte Herr Verfasser den Verein auch durch Mittheilung mehrerer Separat- Abdrücke aus den Jahrbüchern der k. k. geologischen Reichs - Anstalt etc. etc.) Hochstetter, Dr. Ferd.: Das Krystallsystem des rhomboedrischen Kalk -Haloides. Wien 1854. Hofmann, Raphael: Das schwefelhaltige Bleierz von Neu-Sinka in Sieben- bürgen. > Erlenmeyer, Dr. A.: Verhandlungen der deutschen Gesellschaft für Psychiatrie und gerichtliche Physiologie. Neuwied 1854. Sammt Correspondenzblatt. — . __ Bericht über die Fortschritte im Gebiete der Krankheiten des Nervensystems. Neuwied 1854. — . — Die Soolthermen zu Nauheim ‚mit besonderer Berücksichtigung ‚der Krank- keiten des Nervensystems. 21 Erlenmeyer, Dr. A.: Das Sinziger Mineralwasser. Gümbel, K. W., kgl. Bergmeister: Der Grünten, eine geologische Skizze. 1856. Sendtner, kgl. Professor: Monographie der bayerischen ‚Rubus = Arten. Preyssinger, C., kgl. Pfarrer: Neuer immerwährender Kalender von 1851 bis 1950. €) Geschenke von Mitgliedern und Gönnern des Vereins, Von Herrn Senoner, A., in Wien: Farkas-Vukotinovik, Ludwig’v.: Die Botanik nach’ dem naturhistorischen' System. Agram 1855. - Von Herrn Dr. Besnard in München: Strehler, L. F., Uebersicht der um Ingolstadt wild wachsenden Pflanzen. — "Dessgleichen: Dr. Roth, H.: Die Stahlquellen zu Schwalbach. | Von Herm Ebner, Kunsthändler:- Rugendas, Moriz: Malerische Reise in Brasilien. Paris 1838. 2 Fol. Bände. Desgleichen: Horlus Eystetlensis elc. etc. Opera BDasilü Besleri Philiatri et Phar- ‚ macopoei, 1613. gr. Fol. Yon Herrn Otto Forster: Kenngott,. Adolph:. Uebersieht der mineralogischen Forschungen in den Jahren 1853—55, 2 Bde. Von der Doll’schen Buchhandlung: Eine IE von a aus llübners Schmetterlingswerk. 1... Von dem Hohen Aaubehie ve der Stadt Augsburg: . Allgemeine Zeitung sammt Beilagen. Jahrgang 1856. Angekauft ‚wurde: Rabenhorst, ‚Dr. L.: Deutschlands Krypiogamen - Fa ge r er 22 Beilage IM. i Rechnungs-Bericht des Naturhistorischen Vereins in Kugshiht abgeschlossen am 31. Dezember 1856. Laut Rechnungs- Abschluss vom 31. Dezember 1855. betrug der Passiv-Rest . . er te kr rat ae Er Im Laufe des Jahres 1856 wurden abbezahlt soil Ai „bene oz bleibt ein Passiv -Rest von fl. 436. 12kr. Einnahmen. An Abonnements-Beiträgen der Vereins-Mitglieder . . „ . . 2.1077. 54kr. An Kreisfonds- Beitrag .pro 1855/56... “1... 0. See 2.170091 00. FAnrErIOS aus -Eintritis- Marten .„ u: 0 & on ers ae ie are ee - Ausgaben. Per Passiv-Rest laut Abrechnung von 1855 . « .» 2.2... fh 7. 58kr. „ii, Schuldentilgung 11siamu4J .:talusA ones K ı: 0420 dl 0 AZ Regie, nämlich: ) Schreiner-, Schlosser- und Glaser - Arbeit fl.114. 36 kr. Buchdrucker, Lithographen und Buch- binder . . „186. 44 „ Feuer-Versicherung, Zins und Beholzung, 55.08.20. Porti, Frachten, Reinigung der Lokali- "täten, verschiedene Auslagen etc. ,, 148. 25 „ Incasso . . . a ein Birur ee Gehalt des Custos pro 13 „ Jahr, nämlich: restirend vom 1. April hi 31. Dezember 1855 fl. 75. — kr. laufendes Jahr. . . an A N » Bibliothek u WI IR LI EUNBITBRETE a I 20. 6 „ Er Ye ee ee a N aumchyliolgie „2... = ve Cr en ee ee EOSHEarulcı © enden Sansa EEE en oo. D 9. 36 ” fl.1451. 45 kr. Abschluss. Ausgaben? I Ge Sol4451:04ärke Einnahmen. . .®.. . .„ „1449. 14 „ Passiv-Rest fl. 2, 31 kr J. Weiss. Ueber den Jura und die Molasse in der Umgegend von Günzburg # August Wetzler. Von dem bayerischen Alpengebirge senkt sich dem Strömlaufe der Donau zu’eine Landschaft, die im Allgemeinen betrachtet, eine weit aus- gedehnte Hochebene bildet, und aus Gesteinmassen der Molassenperiode zusammengesetzt ist. Im Osten von den krystallinischen Urgebirgsmassen des untern Donaugebietes, im Norden von dem langgestreckten Zuge des Jura begrenzt, breitet sich diese Hochebene westlich über ganz Ober- schwaben aus, und setzt noch tief in das Innere der Schweiz fort. Ein Theil derselben, der Landstrich zwischen Lech, Iller und Donau gehört zu dem Regierungsbezirke Schwaben und Neuburg; in der nordwestlichen Ecke dieses Bezirkes liegt Günzburg, hart am Fusse des südlichen Jura- randes, der wie ein Wall die Hochebene umgürtet. In der Umgegend meiner: Vaterstadt sind vorzugsweise die beiden Gebirgsformationen, der Jura und die Molasse entwickelt,‘ und beide von mir seit einigen Jahren auf einem Gebiete, das sich von Günzburg aus, die Stadt als Mittelpunkt genommen, etwa 3—4 Stunden 'nach' jeder Himmelsrichtung erstreckt, einer genauen ‚geognostischen , Untersuchung unterworfen worden. ‚ Wenn ich nun ‚versuche, einige Skizzen darüber zu veröffentlichen , so geschieht‘ es von meiner Seite ‚nicht ‚ohne Befangenheit. Der Zeitraum für die angestellten Forschungen ‚ist ein verhältnissmässig sehr kurzer, die Schwierigkeiten, welche sich den Untersuchungen, zumal 24 im Gebiete der Molasse entgegenstellen , sind sehr gross. Aecker, Wie- sen und Wälder verhüllen mit reichem Pflanzenwuchse die Oberfläche, und nirgends bietet die Ausbringung eines nutzbaren Minerales Gelegen- heit, die tieferen Erdschichten kennen zu lernen. Zudem liegt mir eine Menge gesammelter Fossilreste vor, die noch kritisch zu bestimmen sind; ich muss mir desshalb vorbehalten, die Lücken, welche sich in den bei- gegebenen Verzeichnissen der hier vorkommenden Petrefakten ergaben, in einer. spätern Abhandlung zu ergänzen. Ich möchte ‚die. Veröffentlichung mit der Absicht entschuldigen, durch meine Beiträge zur Kunde des heimischen Bodens einige Anregung zu ferneren Forschungen in ander- wärtigen Theilen des Regierungsbezirkes zu geben, und dadurch die Zwecke unseres Vereines fördern zu helfen. Der Alpenzug von Lindau bis Füssen und die Vorberge desselben, welche dem Gebiete der Molasse zu- fallen, sind schon zum öftern Gegenstand wissenschaftlicher Abhandlungen geworden, das ganze übrige Terrain bis zur Donau ist in geognosti- scher wie paläontologischer Beziehung noch ‚sehr wenig gekannt. Ehe ich zur, speziellen Schilderung ‚der ‚einzelnen Formationen über- gehe, fühle. ich mich verpflichtet,, den Herren: Herrmann vw. Meyer in ‚Frankfurt, Professor Dr. W.. Dunker in Marburg und Professor .Dr. Oswald Heer in Zürich, welche bisher mit so. grosser ‚wohlwollender Freundlichkeit die genaue Bestimmung der ‚fossilen Thier- und Pflanzen- Reste aus hiesiger Molasse vermittelten, hiemit, öffentlich. meinen wärmsten Dank auszusprechen. I. Der Jura. Das oberste Glied der schwäbischen Juraformalion , der weisse Jura, erhebt sich 'etwa zwei Stunden nördlich von Günzburg ‚entfernt, aus dem Alluvialschuttlande ‚des :Donauthales ‘und. steigt zu einer Höhe von \nahezu 200’ über;den Spiegel der Donau an. Quenstedt in seinem vortrefflichen Werke „die Flötzgebirge Würt- fembergs“ scheidet den schwäbischen ‘weissen Jura in 'drei Gruppen, ' den untern, mittlern und obern weissen Jura, und die letzte Gruppe wieder in’ zwei Abtheilungen:' €) schlammfreie ungeschichtete Felsenkalke, und £) Krebsscheerenkalke. EEE 25 "Die Gesteinsmassen des ganzen hier in Betracht kommenden Höhen-: zuges, von dem Dorfe Rammingen angefangen, bis in die Gegend von . Haunsheim, und rückwärts bis zum Thale der Lone gehören nach ihren Merkmalen den letztgenannten beiden Abtheilungen zu. Es hat zwar schon früher nicht an einzelnen kleinen Aufschlüssen gefehlt, welche eine günstige Einsicht in die Structur dieses Höhenzuges ‚gewährten, in den letzten Jahren aber kam durch den Eisenbahnbau und ‚die: damit verbundene Correction der Donau eine enorme Masse von Ge- steinsblöcken zur Verwendung; es erfolgten grosse Anbrüche und dadurch wurde ‚es möglich , die Lagerung genauer kennen zu lernen, und in palä- - „ontologischer Beziehung eine äusserst reiche Erute zu halten. Das Gestein der ersten Abtheilung (e) bildet ein massig abgelagerter ‚Kalk von weisser, grauer, seltener röthlicher Farbe. In den untern La- gen (Sontheim) *), ist er sehr homogen , ungemein hart, von Kalkspath- adern durchschwärmt, und von sehr unregelmässiger Zerklüftung. . Keil- förmige Bänke eines thonhaltigen Kalkes durchsetzen ihn in unbestimmten Richtungen. Noch ein auffallendes Merkmal zeigt er durch seinen Kiesel- ‚gehalt, der sich. auch den eingeschlossenen Fossilresten mitgetheilt hat, und selbst in einzelne Straten der nächsten Abtheilung (C) übergreift. ‚Ausscheidungen von unreinem Feuersteine sind sehr gewöhnlich, in den obern. Lagen finden sich aber auch ausgezeichnet schöne Quarzdrusen- und nierenförmige Chalcedone. Man kann diese untern Lagen als die Region der Schwammkorallen, Spongiten, bezeichnen, die hier in unendlicher Menge üppig gewuchert haben müssen, und deren Reste nun die langgedehnten Halden der Stein- ‚brüche füllen. In ihrer Begleitung finden sich die schlanken Seelilien, ‚Apiocriniten, freilich nicht wie in den Posidonienschiefern des Lias in ‚vollständigen unverletzten Exemplaren, sondern immer nur abgelöste Kelche, Säulenglieder und Wurzelstücke. Ein Heer von Seeigeln begleitet sie; Bryozoen und austernartige Bivalven sind ebenfalls zahlreich, während ‚Mollusken aus andern Ordnungen mehr untergeordnet sind, dagegen Bra- ‚chiopoden in unendlicher Anzahl vorkommen. # - #). Man, wird es nicht missdeuten, wenn in der Folge öfters Orte erwähnt wer u Iden, ‘welche, zu Württemberg gehören; das beiderseitige Gebiet ist so ver- .,schlungen,, dass eine politische Scheidung in geologischer Beziehung unnatür- lich erscheinen würde. DV. 4 26 Nach oben nimmt der Kalk ein gröberes krystallinisches Korn an, wird noch mehr klüftig ; die Neigung zur Höhlenbildung: ist hier vorherr- schend. Es finden sich auch in diesem Gebiete ‘zwei Höhlen , die, wenn $ie auch nicht mit den bekannteren ‚im ‚schwäbischen Jura. in Beziehung ‚auf Grossarligkeit concurriren können, doch immerhin Beachtung verdienen. Die eine, der hohle Stein genannt, liegt etwa eine halbe Stunde von dem Hofe Lindenau entfernt, ‘enthält drei Gewölbe, welche durch schmale Kanäle verbunden sind, und ist etwa 120—130' lang und 20—25' hoch und durch schöne Stalactitenbildung ausgezeichnet. Die zweite, der soge- nannte Stadel, nur eine kurze Strecke von voriger entfernt,‘ bildet eine etwa 30’ breite und ebenso tiefe hohe, helle Grotte. Es: sind in früherer Zeit Nachgrabungen auf fossile Thierreste, welche änderwärts die Höhlen des Korallenkalkes so berühmt gemacht haben, angestellt worden ‚ jedoch so viel ich erfahren konnte, ohne lohnenden Erfolg. In diesen obern Lagen ist bei Oberstotzingen und Asselfingen eine oolithische Bildung durch grosse Steinbrüche aufgeschlossen worden. Hir- sengrosse Körner von Quarz und grössere Geschiebe sind mit Trümmern von Muscheln, Seeigeln, besonders deren Stacheln durch Kalkschlamm verkittet. Diesen kieseligen Grus, wohl ein Produkt starker Meeresbrandung, müssen besonders die Nerineen sehr geliebt haben, denn sie liegen in grosser Menge in ihn eingebettet, auch grosse Kamm -Muscheln und dicerasartige Bivalven finden sich gar nicht selten. Leider ist es vermöge der Gesteins- Beschaffenheit schwierig, gut erhaltene Exemplare heraus- zubringen. Die Felsen dieser obern Lagen sind das Werk felsbauender Stern- Korallen. Zahlreich finden sich hier Astreen, Agaricien, Anthophyllen, Lithodendren und andere, während die Schwammkorallen, ' die Seelilien und Seeigel sehr zurücktreten und nur einzelne Brachiopodenarten in ‚grösserer Anzahl mit vorkommen. Treten die Köpfe dieser Felsen an die Oberfläche. und sind sie der Verwitterung blosgestellt, so nehmen sie. ein eigenthümliches,. löcheriges Aussehen an, und bilden die pitoresken Felsmassen, welche, wie im ‘ganzen schwäbischen Jura, so auch hier, der Landschaft einen eigen- thümlichen Reiz verleihen. Eine Wanderung durch das romantische Lon- {hal von Burgberg bis Stetten, lässt diese Verhältnisse sehr schön erkennen. 27 Eine ganz andere Structur zeigen die Gesteine der folgenden Adthei- lung‘ (Ö)"'Krebsscheerenkalke. Es sind geschichtete homogene, Ihonige Kalke, nur'in einzelnen Straten, wie schon früher bemerkt, kieselhaltig, die vorkommenden -Petrefakten verkalkt, nur selten verkieselt, Die oberste Lage zeichnet sich immer durch eine feine Schieferung aus, und lässt sich in dünne Platten spalten. Diese Platten enthalten zahlreich den klei- nen vierseitigen Scheerenballen des Pagurus suprajurensis Quenst,, wess- halb sie Quenstedt auch Krebsscheerenkalke nannte. In die Tiefe werden die Bänke dicker, das Gestein härter und theilweise zu Bausteinen ver- wendet. Diese, Kalke erfüllen die Mulden zwischen den Schichtköpfen des Korallenkalkes, lehnen sich an letzteren an, keilen sich auch in ihn ein (Steinbruch bei Asselfingen), oder ee ihn, und bilden wie an- derwärts im schwäbischen Jura, so auch hier, das Schlussglied der gan- zen Formation. Ohne Zweifel wurden diese Bänke von dem Schlamme gebildet, der sich in den Lagunen und stillen Kanälen innerhalb der Ko- rallenfelsen absetzte; dieser Annahme entspricht auch die Fauna, welche darin begraben liegt. Unter den vegetabilischen Einschlüssen trifft man gegabelte Stränge von Meeralgen, die zu dem Geschlechte Chondrites gehören , die Weise ihrer Erhaltung lässt aber keine genaue Artbestimmung zu. Auch eine Species von Zamites hat Sich schon vorgefunden. Am häufigsten finden sich zweischalige Mollusken aus den Gattungen Pecten, Astarte, Phola- domya, Arca, Solemya, Goniomya, Corimya, Lucına und andere, auch einige Gasteropoden uud Brachiopodenarten kommen vor. Aus der Klasse der Cephalopoden haben die wenigen Ammonitenarten, die sich in unserm Gebiete finden, hier ihre Lagerstätte, Der schwäbische weisse Jura bildet, wie bekannt, ein grosses Koral- lenriff, das von SW. nach NO. streicht. Der ebenbetrachtete Höhenzug ist dem Gesagten zufolge nur ein kleiner Bruchtheil dieses Riffes, und. zwar der äusserste am südlichen Rande, wo die beginnende Tiefe der Hochsee dem Korallenleben ein Ziel getzie. Während die aus der Ebene des Donauthales ansteigenden niedrigern Felsmassen , ihren Einschlüssen zufolge, eine grössere Tiefe des Meeres voraussetzen, treffen wir die Höhe ansteigend, die felsbauenden, Korallen, welche, wie bekannt, zu ihrem Wachsthume des Lichtes bedürfen, un Seiehlere Meeresstellen lie- ben. In den durch die einzelnen Riff-Felsen gebildeten Lagunen und Buch- 28 ten konnte sich der feine Meerschlamm bei ruhiger See in wohlgeschich- teten Bänken absetzen, und diese einer Fauna, die von Wind und Bran- dung geschützte Stellen liebt, als willkommener Zufluchtsort dienen, Ich gebe nun ein Verzeichniss der in beiden Abtheilungen gefundenen Versteinerungen. 1. Polypi. Korallen. Spongiten. Schwammkorallen. Scyphia retioulata. Goldf. Spongia marginata. Pill. — _ clathrata. a; Siphonia sp. — costala. a Manon marginatum. _Goldf. =". - VEEFRCOSA, 2 Chemidium rotula. 7 — obliqua. 2 _ stellatum. Pr — Tugosa. er E— rimulosum. — cylindrica. zn _ Goldfussi. Quenst. — radiciformis. „ — __mammillare. Goldf. — _ elegans. " Tragos patella. Golaf. — intermedia. Münst. Sternkorallen. Astrea tubulosa. Goldf. Agaricia Sömmeringii. Michel. Astrea alveolata. Goldf. — foliacea. Quenst. — _ helianthoides. „ — __ granulata. Mstir. — maeandrites. Michel. Chaetetes polyporus. Quenst. — _ cristala. Goldf. Lithodendron trichotomum. Goldf. — Jlimbata. 2 — plicatum. Goldf. — caryophylloides. Goldf. — compressum. ‚Münst. — confluens. Goldf. Anthophyllum obconicum. Mstr. — gracilis. Mstr. — turbinatum. Mstr. Bryozoen. Mooskorallen, Ceriopora angulosa. Goldf. Ceriopora radiata. Goldf. — alata. Goldf. 2. Radiata. Strahlthiere. Crinoideae,. Haarsterne. Solanocrinites costatus. Goldf. Apiocrinites mespiliformis. Schloth. Pentacrinites pentagonalis. Goldf. var. = Milleri. Schloth. % Apiocrinites rosaceus. Schloth. E= echinatus. . — — Hoferi. Goldf. Eugeniacrinites nutans. Goldf. Asteridae. Seesterne. Sphaefites scutatus. Goldf. Asterias stellifera. Goldf. Asterias tabulata. hi — jurensis. Msir. Echinidae. Seeigel. Cidaris coronata. Goldf. Hemicidaris fistulosa. Quenst. — marginata. . — undulata. Ag. var. ? — histricoides. (Quenst. Diplopodia subangularis. M’Coy. — Bilumenbachi. Msir. Acrocidaris nobilis. Ag. var. formosa. -— elegans. Mestr. Glypticus hieroglyphicus. Goldf. — tripterus. Quenst. — suleatus. Goldf. subteres.: Quenst. Magnosia nodulosa. Desor. Rabdocidaris nobilis. Mstr. Stomechinus lineatus. Goldf. u trispinatus. Quenst. Nucleolites scutatus. Goldf. Diplocidaris alternans. Quenst. Holectypus depressus. .Desor. — gigantea. Agass. Disaster granulosus. "Goldf. 3. Mollusca. Weichthiere. CGonchifera. Muschelthiere. Ostrea hastellata. Schl. Isocardia speciosa. Mstr.; Exogyra spiralis. Gold. Gervillia sp. Pecten globosus. Quenst. Astarte Zeta. (Quenst. — subtextorius. Goldf. Lucina aliena. Phill. — articulatus. Schl. Solemya sp. — subspinosus. Sch. Pholadomya donacina. Ag. — fibrosus. Sow. 9 clathrata. Ag. — subcancellat. Mstr. Goniomya marginata. Ag. — cingulatus. Phill. Corimya lata. Ag. Lima notata. Goldf. Arca aemula. - Phill. „ Sp. noy.? Trigonia mönilifera. Ag. h Brachiopoda. Armfüssler. Terebratula striocineta. Quenst. Terebratula inconstans. Sow. trilobata. Ziet, 29 Eugeniacrinites caryophyllatus. Goldf. : substriata. Msir. 30 Terebratula peetunculoides. ; Schl, _ Terebratula peetuneulus. ; ‚Schl; — ‚loricata.; Schl, — _ insignis.. ‚Schübl. —_ trigonella. Schl. Crania porosa. @oldf. Gasteropoda. Schnecken. Nerinea suprajurensis. Voltz. Rostellaria ‚sp. — 8. Trochus sp. Melania sp. ? Siphonaria corallina. Quenst. Pleurotomaria, Sp. BR CGephalopoda. Kopffüsser. ER Belemnites hastatus. Blainv. , _., Ammonites _biplex bifurcat. So. Aptychus laevis. v. Meyer. — _ flexuosus discus, Msır. Ammonites lingulatus. (uenst. 4. Annelida. Gliederwürmer. Serpula grandis. Goldf. Serpula planorbiformis. Goldf. — .convoluta. — quinquangularis. — spiralis. Mstr. — lumbricalis. Schl. — interrupta. Goldf. — delphimula. Goldf. — gordialis. h 18 5: Crustacea. Krebse. Gastrosacus Wetzleri. v. Meyer. Pagurus suprajurensis. Qtuenst. Prosopon Stotzingense. v. Meyer. 6. Pisces. Fische. Sphaerodus gigas. Ag. Zahn. 7. 'Amphibia. Amphibien. ? Megalosaurus. Zahn. II. Die Molasse. In den muldenförmigen Vertiefungen am Vorderrande des Jura liegt unmittelbar auf den obersten Schichten desselben eine Sand- und Sand- steinbildung, die einem Gliede der Molasseformation zugehört. 31 Der Sandstein, fein oder grobkörnig, mit losem feinem Sande in wiederholtem Wechsel gesonderte Bänke bildend, ist gelblichgrün, stellen- weise eisensehüssig, und von zarten Glimmerschüppchen durchsetzt; frisch gebrochen ziemlich weich, ’erhärtet aber an der Luft. In früherer Zeit war die Benützung des feinkörnigen Sandsteines- zu baulichen Zwecken eine allgemeinere, gegenwärlig ist sie kaum nennenswerth. In dem grobkörnigen Sandsteine ; ‚zumal "der obersten Schichte des- selben , finden ‚sich: ‚die, ‚Reste einer ausserordentlichen Menge von Meeres- bewohnern, besonders Austernarten, welche hier in grosser ‚Anzahl bei- sammengelebt, und ganze Bänke gefüllt haben müssen. Kammmuscheln, Pecten, sind ebenfalls zahlreich, während ‘andere Gattungen von Weich- thieren weit seltener getroffen -werden. Leider findet man unter den Weichthieren nur die Austern und Kammmuscheln noch. mit. der „Schale erhalten, die übrigen nur in rauhen rissigen Steinkernen, was ihre Be- stimmung sehr erschwert. Die losen Sandschichten dagegen bergen in grosser Zahl Zähne und sonstige Körpertheile von Fischen aus der Sippe der Squaliden (Haien) und Rajaceen (Rochen), auch. Reste von Cetaceen (Walen), haben sich ‚schon vorgefunden. Ich gebe in Folgendem ein Verzeichniss der Fauna dieser Molasse- bildung: Polypi. Korallen. ‚Cellepora. sp. Eschara. sp. 2 Mollusca.. Weichthiere. gen longirostris. Goldfuss. Pecten sp. — callifera. Lam. Pectunculus. Sp. “0 eyathula. Lam. Cardium. sp. = —— caudata. Münst. et var. Cytherea. sp. m. tegulata. Münst. et var. Pyrula. sp. Pecten crassicostatus. ' Dunk. Natica. sp. = ‚ Herrmanseni. Dunk. Teredina.:: sp. .— sulcatus.. Lam. | Annelida. Gliederwürmer. -Serpula. sp. a Crustacea. Krebse. "Balanus sulcatus. Zam. Chtamalus europaeus. Philip. 32 Pisces. Fische. Squaliden. Haie. Galeus aduneus. Ag. Lamna denticulata. Ag. Sphyrna 'serrala. Münst. — contortidens. Ag. Hemipristis, serra. Ag. Lamna crassidens. Ag. Lamna cuspidata. Ag. Oxyrrhina hastalis. Ag. Rajaceen. Rochen. Myliobatis. Sp. Zygobatis Studeri. Ag. Aetobatis arcuatus. Ag. Sparoiden. Meerbrassen. Sparoides molassicus. Quenst. Reptilien. Schildkröte. sp. Crocodil. sp. Säugethiere. Delphinus canaliculatus. v. Meyer. Tapirus helveticus. v. Meyer. Wiederkäuer. SP. Es ist aus diesem Verzeichnisse unschwer zu erkennen, dass Absätze aus Meereswasser diese Molassebildung veranlasst haben. Auf Küsten- bildung deuten die vorkommenden Muschelgeschlechter. Bei Rammingen finden sich nicht selten im Sande abgelöste Platten des nebenanstehenden weissen Jura ©, welche voll von einer Gattung Bohrwürmer, Teredina, stecken, ein Beweis, dass diese Kalkfelsen den Küstenrand eines Binnen- meeres der Tertiärzeit, oder vielleicht auch nur eines Golfes desselben bildeten. Auf seichten Ufergrund weisen auch die Bryozoen hin, die wie ihre Verwandte in den Meeren der Jetztwelt nur Küstenbewohner_ sind. Die Nähe des Landes bezeichnen Crocodil, Schildkröte und die Landsäuge- thiere, deren Reste indessen nur äusserst selten getroffen werden. Diese marine Ablagerung, deren Mächtigkeit elwa 30’ betragen mag, erstreckt sich dem Vorderrande des Jura entlang, Jedoch immer nur einen mehr oder weniger schmalen, zum öftern ganz unterbrochenen Streifen bildend, von Rammingen über Stetten, Niederstotzingen, Medlingen, Bach- hagel bis in die Gegend von Dischingen. Ob sie hier endet, oder weiter östlich noch vorhanden ist, darüber fehlen zur Zeit noch sichere Beo- bachtungen. 33 An diese Molasse reiht sich eine zwischen Stetten, Niederstotzingen, und Sontheim gleichfalls den obersten Schichten des Jura unmittelbar auf- gelagerte Süsswasserbildung an, die aus wechselnden Lagen eines dichten bitumenhaltigen oder oolithischen Kalksteines gebildet wird. Das Gestein hat viele Achnlichkeit mit dem Jurakalke und wird auch häufig damit verwechselt. Da diese Bildung nur an wenigen Punkten, und da nur spärlich aufgeschlossen ist, so lässt sich ihre Mächtigkeit nicht wohl genau angeben; sie dürfte sich jedoch auf wenigstens 30° erstrecken. Bis jetzt ist es mir noch nicht gelungen, eine an Fossilresten reiche Schichte aufzufinden, wodurch die Fauna dieses Süsswassergebildes voll- ständiger ermittelt werden könnte. Unter den wenigen Petrefakten konnte bisher nur Heliz_depressa Mart. und Helix rugulosa Mart mit Sicherheit bestimmt werden. Es kommen übrigens noch einige andere Helixarten sowie Limnaeus und Planorbis vör. _ Unzweifelhaft bezeichnet diese Süsswasserbildung die Absätze eines -Flüsschens, welches aus dem Innern des zur damaligen Zeit das Festland bildenden Jura kommend, sich hier in das vorerwähnte Binnenmeer er- goss, und sich der beobachteten Lagerung zu Folge, vor seinem Austritte in mehrere Arme theilte. - Eine andere Molassebildung zeigen die Hügelreihen auf der rechten Stromseite, die, wie der Jura, aus dem Alluvialschuttlande des Donau- ihales ansteigen. Es sind schwach brackische und reine Süsswassernie- derschläge, welche die Schichtenfolge zusammensetzen. Für die Orientierung in Betreff der Uebereinanderlagerung der ein- zelnen Schichten sind einige vortreffliche Aufschlüsse vorhanden. Die rasch fliessende Donau unterwühlte in fortwährendem Anpralle die locker gefügten tertiären Gesteinsmassen ; es erfolgten fast senkrechte, oft schwer u. Abstürze von nahezu 60° Höhe, und die maniglaltige Wech- sellagerung der einzelnen Gesteinsbildungen wurde auf das deutlichste blosgelegt. Solche Abstürze finden sich dem Donauthal entlang bei Günzburg, bei Reisensburg, bei Landestrost, und auch in dem Querthale der Günz lassen sich ähnliche Verhältnisse beobachten. Nicht minder gute Auf- ‚schlüsse ergaben sich während des Eisenbahnbaues durch die Anlage von Füllgruben und quer durch die Hügelreihen gezogene tiefe Einschnitte. 14 5 3 34 Die Gesteinsmassen bestehen vorzugsweise aus weichem Sandsteine, losem Sande und ‚sandigem Mergel, welche in buntem Wechsel gelagert sind, und in Beziehung auf Structur und Mächtigkeit je nach Lokalität sehr differiren. Ich kenne zwar sehr viele Profile, bin aber über. den Zusammenhang mancher Schichten noch nicht im Klaren. Im Allgemeinen glaube ich dürfte folgendes Bild das richtige der ganzen Ablagerung seyn Zu unterst liegt ein bläulich grauer, glimmerreicher, weicher Sand- stein von feinem Korne. An einer Lokalität konnte ich die Unterteufung desselben durch schwache Flötze jüngerer Braunkohle beobachten, und noch tiefer liegt ein schwarzbrauner kohlig - bituminöser,, schiefriger Sandstein mit undeutllichen Pflanzenabdrücken. r Der bläulich graue Sandstein schliesst in grosser Anzahl Blätter- 4 abdrücke ein, die zumeist Bäumen aus, der Familie der Laurineen ange- hören; die Blätter von Cinamomumarten, besonders von Cinamomum R! polymorphum. Heer. sind ausserordentlich zahlreich darin enthalten. Mit - ihnen zugleich und mehr noch in dem darüber liegenden losen Sande ' von gleicher Farbe tritt eine äusserst interessante Fauna auf. . Es findet sich eine Menge von Land- und Süsswasserconchylien, deren Bestim- mung ich der Güte des Herrn Professor Dr. Dunker verdanke; sie sind in dem folgenden Verzeichnisse anfgeführt. Einzelne Arten derselben, wie Cardium sociale, die Congerien, weisen auf brakisches d. h. schwach salziges Wasser hin; es dürfte daher dieser Sand wohl aus solchem ab- gesetzt worden seyn. Die hiesige Gegend mag zur Zeit dieser Tertiär- bildung eine ausgedehnte vom Meere abgeschlossene Lagune (Küstensee) gebildet haben; eintretende süsse Gewässer speisten die Lagune und ver- anlassten die Einschwemmung von Pflanzen und Landeonchylien. Reichlich sind auch Wirbelthierreste in diesem Sande anzutrelfen, deren Geschlechter sowohl auf eine Lagunenbildung, als auf naheliegendes Festland "hin- weisen. eo A Unter den Reptilien zeichnen sich ausser einigen Arten von Fröschen, Eidechsen und Schlangen die an Individuen reichen Gattungen der Cro- codile und Schildkröten aus, von denen besonders letztere in grosser Anzahl die Lagune bevölkert haben müssen. Auch die sonst sehr seltenen Reste von Vögeln haben sich schon vorgefunden. Von Dickhäutern waren mehrere Gattungen vorhanden, darunter einige sehr grosse schweinsartige Pr 35 - Thiere, Rlinoceros und grosse Mastodonten. Wiederkäuer belebten das nahe gelegene Festland; das zierliche geweihlose Dorcatherium, dem lebenden Moschusthiere sehr ähnlich, das grössere Palaeomeryz eben- falls aus der Moschidensippe, und andere Hirscharten, mit ganz eigen- thümlichen Geweihen scheinen in Rudeln beisammengelebt zu haben. _ Fleischfressende Raubthiere, selbst solche, die an Grösse dem Bären gleichen, mischten sieh darunter, und auch kleinere wieselartige Thiere _ (Stephanodon) haben nicht gefehlt. Von Nagern sind mehrere Gattungen nt, darunter auch zwei Biberarten, verschieden von dem jetzt - lebenden Biber. Herr Hermann von Meyer, der berühmte Kenner fossiler Wirbelthiere wird die Güte haben, seinerzeit eine umfassende Beschreibung dieser Fauna zu veröffentlichen. rn “ In weiterer Ausdehnung nach oben setzen sich zwischen den losen inen Sand mergelige Zwischenschichten ein, und auf eine solche auf- gelagert wiederholt sich eine in Beziehung auf ihre Einschlüsse den iefern Schischten sehr ähnliche Sandbildung. An der Sohle derselben gen Land- und Süsswasserconchylien, auch Wirbelthierreste in Menge. Während letztere dieselben Arten wieder erkennen lassen, die schon in en untern Schichten auftreten, konnte ich von den Conehylien die eigentlich rackischen (Cardium, Congeria) nicht mehr auflinden ; nur Zitorinella ’ acula . Br. hält noch an. Die übrigen Arten sind A wie in ‚der ın Lage. Es scheint demnach zur Zeit dieser Sandbildung die Lagune bereits ganz ausgesüsst gewesen zu seyn. Der Sand von gelblich grüner Farbe, ist ausserdem noch dadurch. bemerkenswerth, dass er eine grosse Menge höchst eigenthümlicher Concretionen einschliesst. Zapfen- förmige Gestalten von den sonderbarsten Auszackungen und oft bedeu- r Grösse verlaufen sich ringsum im Sande. Ich möchte auf diese eigenthümlichen Bildungen besonders hinweisen, da sie nach ‚meiner Ansicht ein gutes Orientierungsmerkmal für diese Abtheilung ab- ‘geben dürften, zumal dieser Sand, wie ich weiss, ausserhalb unseres -Bezirkes noch weit verbreitet ist. In unserm Bezirke beginnt seine Entwicklung auf den Anhöhen des rechten Günzufers und er ist in allen istlich ‚gelegenen Höhenzügen zu treffen. In dem übrigen Terrain scheint ‚fehlen, oder nur schr schwach entwickelt zu seyn, erst jenseits Iller ist ‚er wieder über ganz Oberschwaben verbreitet. 36 Auf diesen losen Sand und wie es scheint mit ihm wechsellagernd, folgt eine sandig mergelige Bildung, deren einzelne Schichten durch einen grossen Reichthum an vegetabilischen Einschlüssen ausgezeichnet sind. Blätter, Früchte, Samen liegen darin, auch einzelne Wirbelthiere treten auf. Ich kenne dieses höchst interessante Glied der Molasse erst seit kurzer Zeit, und bin im Augenblicke noch nicht in der Lage, die ein- ‘zelnen Schichten genau schildern zu können. Im Verzeichnisse folgt eine Aufzählung der bis jetzt gefundenen Pflanzen, deren Bestimmung ich der ausserordentlichen Güte des Herrn Professors Dr. Osw. Heer in Zürich verdanke. Die Flora und Fauna dieser Molasse setzen ein weit wärmeres Klima, als das gegenwärtige unseres Landstriches voraus. Damals musste noch ein Zusammenhang mit einem Südmeere bestanden haben, und die Alpen mit ihren Eisfirnen konnten noch nicht zu ihrer jetzigen Höhe erhohen seyn, und eine starre Scheidewand zwischen Süd und Nord bedingen. Mit dieser Bildung schliesse ich die Betrachtung über die Molasse. Die noch folgenden Ablagerungen, Gerölle und Löss gehören jüngeren Gliedern der Molassenperiode an. Die Gerölle, ein Haufwerk loser, zu- weilen durch ein quarziges Bindemittel conglutinirter Gebirgsgeschiebe breiten sich in wechselnder Mächtigkeit über die Oberfläche der Höhen- züge diesseits der Donau aus. Die Mulden dieser Gerölleablagerungen sind allenthalben mit Löss ausgefüllt. Ich darf nicht unterlassen, über die Verbreitung der Molasse ausser- halb des hiesigen Gebietes einige Andeutungen anzufügen. Wie schon bemerkt, ist die zuletzt geschilderte Molassebildung auf der rechten Strom- seite allenthalben entwickelt, und setzt sich wahrscheinlich noch weit gegen Süd und Ost fort. Hierauf möchte ich besonders das Augenmerk der Freunde der Geologie gerichtet wissen; die Erforschung dieses Gebietes, einer wahren Terra incognita, die man gewöhnlich nur Schütt- land zu bezeichnen beliebt, bietet gewiss noch für die Wissenschaft er- freuliche Resultate. Der eifrige Conservator der paläontol. Sammlung unseres Vereines Herr A. Braun beobachtete bereits bei Markt, einem etwa vier Stunden nördlich von Augsburg gelegenen Dorfe, ein Glied dieser Ablagerung, den oberen Sand mit den eigenthümlichen Sandzapfen. Ich a 37 war ganz angenehm überrascht, bei einer Excursion, die ich diesen Sommer mit Herrn Braun an die sehr gut aufgeschlossene Stelle bei Markt unternahm, mich an den Schlossberg bei Reisensburg versetzt zu wähnen ; der gleiche Sand, die gleiche Lagerung, an der Sohle des La- gers die nämlichen Conchylienarten und Wirbelthiere, in ihrem äussern Ansehen den hiesigen zum Verwechseln ähnlich, traten mir entgegen, und ich zweifle nicht, dass fortgesetzie Forschungen an dieser Stelle noch schöne Ausbeute gewähren dürften. Bei Dillingen ist die untere brakische Abtheilung durch meinen hoch- verehrten Freund Herrn Rector Dr. Pollack beobachtet worden. Gelegent- lich der Herstellung eines Abzugkanales wurde in dem Hügel, auf welchem das Schlossgebände in Dillingen steht, ein Graben eröffnet, und dadurch “eine an Conchylien sehr reiche Schichte aufgeschlossen. Es sind die- selben Arten, die auch bei Günzburg vorkommen. Die folgende Liste möge eine allgemeine Uebersicht über die ge- fundenen Fossilreste geben. Mollusken. Melania Wetzleri. Där. Neritina fluviatilis. var. grandis. Dir. Melanopsis praerosa. Linn. Unio Mandelslohi. DAr. Helix sylvestrina var.? Dhr. Margaritana Wetzleri. Dir. Litorinella acuta. Al. Br. Congeria amygdaloides. Där. Paludina ovata. Dhär. — clavaeformis. Ärss. Planorbis Mantelli. DäAr. Cardium sociale. Krss. Limnaeus pachygaster. Thom. Wirbelthiere. Lebias cephalotes. Ag. Hyotherium Sömmeringiü. v. Meyer. Fisch. sp. — medium. v. Meyer. Lacerta. sp. Schweinsartiges Thier. spp. Schlange. sp. Anchitherium aurelianense. v. Meyer. Frosch. sp. Rhinoceros incisivus. Cuov. Crocodilus. spp. Mastodon angustidens. Cuv. ‚Trionyx. spp. Mastodon. sp. Emys. spp. Tapir? sp. ‚Vogel. sp. Dorcatherium Guntianum. ©. Meyer. 38 Palaeomeryx Scheuchzeri. ®. Meyer. Lagomys Meyeri. Tschudi. — pygmaeus. ©. Meyer. Nager. spp. — SPP: Raubthier Insektenfresser. sp. Cervus. Spp. Stephanodon Mombachensis v. Meyer. Chalicomys Jägeri. Kaup. Fleischfresser. spp. — Eseri. ®. Meyer. Pflanzen. a) aus dem oberen Morgel. Phacidium populi ovalis. Heer. Populus latior denticulata. Heer. Typha latissima. Al. Br. _ — cordifolia. _Lindl. Cyperites dubius. - Al. Br. _ mutlabilis. Heer. et var. Acer angustilobum. Heer. — glandulifera. Heer. Cassia ambigua. Ung. Planera Ungeri. Eitingsh. Quercus chlorophylla. Heer. var, Ulmus Fischeri. Heer. — Haidingeri. Eitingsh. Smilax grandifolia. Ung. var. ? — mediterranea. Ung. Nelumbium Buchü. Efitingsh. Salix angusta. Al. Br. Robinia latifolia. Oldb. — Lavateri. AI Br. Aristolochia Wetzleri. Heer. Populus balsamoides. Göpp et var. Podocarpium Knorri. Al. Br, —.. .lalier. Al;.Br; Carpolithes Wetzleri. Heer. b) im untern grauen Sandsteine. „ Cinamomum polymorphum. Heer. Planera Ungeri. Eitingsh. — retusum. F. ©. Quercus Gmelini. Al. Br. — Sch&uchzeri. Heer. Rhamuus acuminatifolius. Web. — spectabile. Heer. Sapindus falcifolius. Ung. — subrotundum. Al. Br. Equisetum. sp. = Buchii. Heer. Es würde mir nun noch erübrigen, eine Schilderung der Entste- hungsweise der Molassebildungen in hiesiger Gegend zu versuchen. Ich muss aber offen gestehen, dass ich ein solches Unternehmen für verfrüht halten würde. Es fehlt allerdings nicht an Anhaltspunkten, um diese Ablagerungen mit solchen aus andern bekannten Tertiärbecken paralel- lisiren zu können ; es möchte aber doch zweckmässiger seyn, zuzuwarten, bis das grosse Terliärbecken, das zwischen den Alpen und dem Jura - | ; | 39 ausgebreitet liegt, an mehreren Punkten gründlicher erforscht ist. Nur dann lassen sich sichere Schlüsse über die Verbreitung und den Zusam- menhang einzelner Glieder ziehen. Das steht fest, dass die Ablagerungen mit den beiden Abtheilungen der Schweizer Molasse: II: fluviatile und I. Meeres Molasse (Bronn Lethaea. III. 55.) im innigsten Zusammenhange stehen, und der Miocänen Abtheilung der Molassenperiode einzureihen sind. Ehe ich schliesse, möchte ich noch an alle Mitglieder des Vereines, welchen Gelegenheit geboten ist, im Umkreise ihres Wohnortes Beob- achtungen anstellen zu können, die dringende Bitte richten, die Resultate ihrer Forschungen den Leitern des Vereines mitzutheilen, und allenfallsige Erfunde von Fossilresten zur Einsichmahme vorzulegen. Jeder Beitrag wird eine willkommene Zugabe zur gründlichen Erforschung des Bezirkes seyn. Alle aber, welche mir auf der betretenen Bahn folgen werden, begrüsse ich mit einem herzlichen: Glück auf! Aschenanalyse von den Früchten der Alnus glutinosa Gärtn. Von C. Röthe. Die Schwarzerle sowohl wie die Weisserle, Alnus incana DC. sind, wie bekannt, weit verbreitete Pflanzen, und fast immer.treue Begleiter der Flüsse, namentlich der Gebirgsbäche. Während letztere beinahe nur an Flussufern vorkommt, wird die Schwarzerle auch in grösseren Bestän- den auf Mooren gefunden. Dieselbe vegetirt nur auf Bodenarten, welche aus Silicaten entstanden sind und Kieselerde in überwiegender Menge ent- halten und wurde desshalb auch schon lange in botanischen Werken als - Kieselpflanze aufgezählt. Bei der Weisserle, welche zu den Kalkpflanzen gerechnet wird, scheinen weniger die Bestandtheile des Bodens von Einfluss zu seyn. Dieselbe wird sowohl in einem Boden getroffen, in welchem der Kalk, und zwar an Kohlensäure gebunden, den vorherrschenden Bestandtheil 40 ausmacht, als auch auf Thonboden, in welchem derselbe bedeutend zurücktritt. In dem Gebiete der Flora von Augsburg, wo, wie ich schon in früheren Jahresberichten nachgewiesen habe, beide Bodenarten, Thon- und Kalkboden, vertreten sind, kommen beide Erlenarten vor. Von der Weisserle, welche auf beiden Bodenarten gefunden wird, habe ich die Aschenbestandtheile im vorigen Jahresbericht mitgetheilt und auf das Miss- verhältniss aufmerksam gemacht, dass die Pflanze in dem an Kalk armen Thonboden mehr Kalk aufgenommen hat, als in dem Kalkboden und so umgekehrt. Die Schwarzerle wurde bis jetzt in hiesiger Gegend nur auf den Höhen und deren Thälern gefunden , welche, wie ich schon öfter Gelegenheit hatte zu erwähnen, aus Thonboden bestehen. Ich theile hier die Aschenanalyse der Früchte von Schwarzerlen mit, welche von Pflanzen gesammelt wurden, die an derselben Stelle unter den Weisserlen standen, wovon die Früchte herstammten , welche zur Aschen- analyse dienten, die im letzten Jahresberichte unter der Rubrik, auf Thonboden bekannt gemacht wurden. Die Früchte wurden Ende De- cember v. Js. gesammelt, 261 Gr. gaben 4,572 Gr. Asche = 1,713. Bei der Analyse wurde derselbe Gang beobachtet, wie bei der Ana- lyse von den Früchten der Weisserle. Die Asche enthielt in 100 Theilen: « Kohlensäure, Kohle und Sauerstoffmenge Sand abgezogen: der Basen: Bali. jenen a ZA 28,979 4,911 Natron... u... 0,746 0,981 0,253 Kalkerde . ... 22,247 29,279 8,365 Bittererde . . . 8876 11,681 4,672 Eisenoxyd . . ... 3,599 4,736 1,420 Manganoxydoxydul 0,546 0,718 0,198 Phosphorsäure . . 10,690 14,069 19,819 Schwefelsäure . . 3,043 4,004 Chlornatrium . . 0,126 0,165 Kieselsäure . . . 4,090 5,382 Kohlensäure . . 16,752 99,994 Kohle und Sand . 6,825 99,559 “ 4 Vergleicht man dieses Resultat mit dem bei den Weisserlen erhalte- nen, so bemerkt man, dass auch diese Pflanze aus dem Thonboden mehr Kalk aufgenommen hat, als die Weisserle aus dem Kalkboden. Die Bit- tererde, welche bei den erwähnten Aschenbestandtheilen fast in gleicher Menge vorhanden war, ist hier bis auf 11 %, gestiegen. Ebenso ist das Eisen um einige Procente gestiegen, dagegen nahm das Kali ab. Bei der Schwefelsäure, Kieselsäure und dem Kochsalz nähern sich dieselben der Asche von den Früchten der auf Kalkboden gewachsenen. Die an- dern Bestandtheile stehen mitten darin. Dagegen ist die Sauerstoffmenge der einzelnen Basen und zwar bei der Alnus incana von demselben Bo- den bis zu der dritten Deeimalstelle dieselbe. *) Es wird Niemand einfallen in dem quantitativen Verhältniss der beiden Erlenaschen auch mit einen Grund zum Artenunterschied zu suchen, wel- cher überhaupt niemals zulässig sein wird. Die Schwarzerle gehört, wenn man aus den Aschenbestandtheilen ihrer Früchte einen Schluss ziehen darf, bei weitem eher zu den Kalkpflanzen als zu den Kiesel- pflanzen, und man sollte glauben sie könnte eben so gut an den Ufern des Lechs und der Wertach in hiesiger Gegend ihr Fortkommsn finden, wie die Weisserlee Klimatische Verhältnisse können bei einer Pflanze von solcher Verbreitung nicht die Ursache sein, denn sie wird in einer Höhe bis zu 2700 Fuss und an Orten die viel tiefer liegen, als der hiesige, gefunden. Eben so wenig kann man annehmen, dass nur die physikalischen Verhältnisse des Bodens die Ursache sind. Von der wasserhaltenden Kraft, welche bei beiden Bodenarten beinahe ich gross war, lassen sich noch andere physikalische Eigenschaften, B. die verschiedene Fähigkeit an der Luft auszutrocknen, die Volu- menverminderung durch das Austrocknen, die Absorption von Feuchtigkeit aus der Luft, die Absorption von Gasarten, mehr oder weniger ableiten. **) Auch die Festigkeit und Consistenz beider Bodenarten und ihre Fähigkeit durch das Sonnenlicht mehr oder weniger erwärmt zu werden, werden *) Siehe auch den VII. Bericht p. 33. #*) Nach Schübler’s Versuchen ist die wasserhaltende Kraft des Quarzsandes 25%/,; — des Kalksandes 29%/, ; — eines lettenartigen Thones, einer Mengung von 45°/, feinem Sand mit 55°/, Thon 40°), ; — Thon aus 58°), Kieselerde und 36,2 Thonerde und 5,8 Eisenoxydul 70°/,; — feiner kohlensaurer Kalk 850/,; — kohlensaure Bittererde 256°/,. 6 42 obgleich die eine Erde röthlich gelb, die andere grau war, nur kleine Differenzen zulassen, weil beide von einer Wiese genommen wurden. Ebenso mag es sich mit der Wärme haltenden Kraft verhalten, wenn gleich zu bedenken ist, dass diese Eigenschaft auf das Löslichkeitsver- hältniss der verschiedenen Salze von grossem Einfluss sein mag. In letz- terer Zeit wurde vielfach geläugnet, dass das Verhältniss der Bestandtheile eines Bodens von Einfluss auf die Pflanzen sei, indem nur die physikali- schen Eigenschaften des Bodens es wären, die auf die Vegetation ein- wirken könnten , obgleich die letzteren doch durch die Zusammensetzung des Bodens bedingt werden. Es wurde der Satz aufgestellt, dass in jedem Boden alle Stoffe enthalten seien, welche überhaupt die Pflanzen gebrau- chen. Dieser Satz wird aber schwer durchzuführen sein. Woher kommt es denn, dass in einem an phosphorsauren Salzen armen Boden der Samenertrag so gering ist und dass in der Asche einer kränkelnden Fichte auf Doloritboden in der Nähe eines Braunsteinbergwerkes 15 %, Manganoxyd gefunden wurden, während im gesunden Holze desselben Baumes höchstens nur einige Procente enthalten sind. Hierbei können physikalische Verhältnisse gewiss nicht allein gewirkt haben, sondern der Grund muss in einem grösseren Gehalt an Mangan in dem Boden, wo die Fichte stand, gesucht werden, Ob ein Bestandtheil im Boden ganz fehlt, oder in allzugrosser Menge, oder überhaupt in einem Verhältniss oder einer Verbindung vorhanden ist, wo ihn die Pflanze nicht absorbi- ren kann, ist jedenfalls mit die Ursache, warum Pflanzen nicht auf jedem Boden ihr Fortkommen finden. Dieses mag auch der Fall bei der Schwarz- erle sein, dass sich dieselbe nicht gleich ihrer Schwester der Weisserle an den Ufern der Wertach und des Leches in hiesiger Gegend ansiedelt. Möglich wird es sein, dass das Eisen, welches in dem in Rede stehenden Boden gröstentheils als Oxydul vorhanden ist, in der Oxydationsstufe, in welcher es von den Pflanzen aufgenommen wird, denselben hindernd in den Weg tritt; denn in obiger Asche wurde ja schon mehr Eisen gefun- den, als in der Asche der Alnus incana. — Wahrscheinlich ist es aber der grosse Gehalt an kohlensauren Erden, welche ihr die Ansiedelung daselbst nicht zulassen. Eyprepia Flavia beschrieben von J. © Bischoff. Alis antieis nigris, albido- rivulatis ; posticis flavis, maculis nigris. Abdomine sanguineo macularum anoque nigra. Vorderflügel schwarz von weissen Bächen durchbrochen; die hintern blassgelb mit schwarzen Flecken. Hinterleib blutroth, auf dem Rücken und den Seiten schwarz gefleckt, letzter Theil schwarz. Siehe Ochsenheimer Schm. III. 338. 19. Cypr. Flavia; id IV. 61. 20. Borkhausen, Schm. II. 171. 48. Esper, Schm. Tab. 78. Fig. 1. Hübner, Bomb. Tab. 30. Fig. 132. Virgs. Godart, Pap. de Fr. IV. Tab. 30 Fig. 4. Meigen Handb. 143. 99. Das Magazin für Liebhaber der Entomologie, herausgegeben von Joh. Caspar Fuesli, Zürich und Winterthur 1779, bringt die erste itheilung über Eyp. Flavia, und da alle vorstehende Autoren ihre No- lizen von Fuesli entlehnten, so erlaube ich mir anzuführen, was in dem genannten Magazin auf Seite 71 gesagt ist. „Phal. Cajae affinis. S. Klavia. Unter diesem Namen sandte mir „Herr Dr. Amstein zu Marschlin in Bünden (Graubünden) die auf „I. Tafel, Fig. I. abgebildete sehr schöne Phalene, die dieser Freund „beim ersten Anblick für eine Abart von der Phal. Caja, ich aber von „der Phal. villica des Linne hielt; beide aber bei näherer Untersuchung, „und mit Zuziehung der Raupe für eine eigene, ganz neue Gattung „erkannte. Sie kommt von einer dünn und lang haarigten, lichtgrauen „und schwarz gefärbten Bärenraupe her, die sich mit Salat ernähren liess.“ 44 „In der Verwandlung hatte sie mit Caja viel Aehnliches. Sie ist „auch bei Marschlin sehr selten, wo die Villica bis jetzt gar nicht, die „Caja aber sehr häufig gefunden wird. Herr Dr. Amstein hat ihr „den Namen Phal. Flavia gegeben. Auf der üntern Seite hat diese Pha- „lene die nämlichen Farben und Zeichnungen der Flügel,. wie auf der „obern, nur ist die schwarze Farbe etwas schwächer. Der Leib ist „schwarz, einige rolhe Flecken ausgenommen, die sich auf der Brust „zwischen den schwarzen Beinen und mitten auf den fünf ersten Bauch- „ringen zeigen.“ Ochsenheimer führt in seinem Werke auch Russland, als das Vaterland dieses seltenen Spinners an. So viel ist gewiss, Eyp. Flavia ist seit 1779, bis auf die jüngste Zeit nicht mehr aufgefunden worden. Auch die Schweiz mag nur. wenige Lokalitäten besitzen, wo. sie aufge- funden werden kann; da es dem vieljährigen und unermüdeten Sammler Wilhelm Anderegg in Gamsen bei Brieg, Canton ‚Wallis, dem die Entomologen so viele schöne Entdeckungen verdanken, ich erinnere nur an die herrliche Plusia Mya, — nie glückte Eyp. Flavia zu erbeuten, wie er mir im August 1856, wo ich ihn besuchte, selbst mittheilte. Herr Dr. Moriz Wagner, der berühmte Reisende,. wurde vor sechs Jahren, während seines Aufenthalts im Bade zu St. Moritz, nach so vielen Jahren, wieder zuerst durch den Fund von Flavia erfreut, ebenso im Sommer 1854 Herr Assessor Pfaffenzeller in München, durch mich aufmerksam gemacht, in derselben Gegend. Da es nun bis heute, ausser IIerrn Pfaffenzeller und mir kei- nem Entomolgen möglich wurde, diese Seltenheit von dem Ei an zu elz ziehen , und ihre vollständige Naturgeschichte zu‘liefern, so glaubte ich es nicht unterlassen ‚zu dürfen, meine Beobachtungen hier nieder zu legen. — Die gegenwärtige, mit aller Liebe für Wissenschaft gefertigte Abbil- dung von’ Eyp. Flavia, ist von Hübner’s Nachfolger, Herm Carl Geyer*), und wird gewiss den Forderungen eines jeden Kenners ent- sprechen. Si *) Es drängt mich, hier‘den Wunsch ‚auszusprechen, es möchten Herausgeber von nalurwissenschafllichen Werken, sich der geübten Hand dieses bescheidenen Künstlers bedienen, wodurch ihre Werke gewiss an Interesse gewinnen würden. E ni BR A! Wear U m Warn 20 Je ers ier ee RETTET ee nie PERESGNNISEURWERE © Bea Sun © 20.0 CA | Be ee ee Se Br 45 Zu oberst des Blattes sehen wir eine Parthie Eier in natürlicher Grösse, unter denselben a. ein Ei in vergrössertem Maasstabe. Diesem folgt b. eine Raupe in vorletzter Häutung, c. eine Raupe in vollkommen erwachsenem Stande; sodann die Puppe d., und zuletzt der schöne Spin- ner in beiden Geschlechtern, e. männlich , f. weiblich. Die männliche Abbildung ist nach Hübner. Ein glücklicher Zufall brachte mich in den Besitz von 29 Eiern, welche von einem im August 1854 gefangenen Weibchen stammen. Sie waren von der Grösse der Eyp. Flavia. nächststehenden Arten, als Eyp. Caja und Matronula , vund, weissgelber Färbung und ohne weitere Merk- male. Der kleine, schwarze Punkt, welcher sich schon bei mehreren Eiern zeigte, liess auf eine baldige Entwicklung der Räupchen schliessen. Ich dachte mir dieselbe aber viel später als sie in Wirklichkeit stattfand, denn als ich nach vier Tagen, am 18. August, Morgens nachsah, be- merkte ich mit grossem Verdruss, dass die Hälfte der Eier sich schon entwickelt hatte, und von den kleinen Geschöpfen ein Theil an der Seite des Schächtelchens entwischt waren. Einige:Eier kamen aber aus mir unbekannten Ursachen nicht zur Entwicklung, so dass ich mich nur im Besitze von 16 Räupchen sahe. Die Färbung der Thierchen in frühester Jugend war ockergelb, Kopf, Halsschild, Schwanzklappe, und auch die ersten drei paar Füsse waren schwarz, die übrigen weissgelb. Auf jedem der zwölf Reibringe zeigten sich zwei schwarze Wärzchen; vom vierten bis zum zwölften Einschnitt stehen vor den zwei Wärzchen zwei kleinere, näher zusammengedrängt und mehr in der Vertiefung der Leibringe. Diese Wärzchen waren mit einzelnen kleinen schwarzen Härchen besetzt. Als Fundort kann ich einen grossen Felsen, nur 6 bis 8 Minuten von Samaden an der Strasse nach Chur, im Canton Graubünden bezeich- nen. Dieser Felsen, in dessen Ritze die Mutter meiner kleinen Colonie ihre Eier abgesetzt hatte, war mit Gras und vielen kleinen Alpenpflanzen bedeckt, und obwohl hart an der Strasse, beträgt die Lage doch mehr als 6000 Fuss über dem Meere, so dass ich sehr besorgte, es möchte den Räupchen keine in der Ebene wachsende Pflanze zusagen. Den ersten Versuch machte ich daher mit Löwenhahn (Leontodon Taraxacum) und breitblätterigem Wegetritt (Plantago major). Mit Vergnügen bemerkte ich, dass beide Pflanzen von den Thierchen auf der hintern Blattseite 46 benagt wurden. Aber auch die Cypressen - Wolfsmilch (’Euphorbia Cyp- parissias) Hühnerdarm (Alsine media) und andere Pflanzen wurden. nicht verschmäht, woraus hervorgeht, dass die Raupe eben nicht besonders wählerisch bei ihrer Nahrung ist. Am 23. und 24. August waren die Räupchen ziemlich erstarkt, setzten sich an verschiedenen Stellen ihres Behälters fest, und alle Nah- rung unberührt lassend, schickten sie sich an, ihre erste Häutung zu vollbringen , wozu sie drei Tage nöthig hatten. Am 1. September, also sieben Tage später, sassen die Räupchen zum Zweitenmale hinter einzelnen Seidenfäden fest, um sich zu häuten, und am 9. und 10. September schickten sich die Thierchen an die dritte Häutung zu machen, welche nach vier Tagen, also am 14. September vollendet war. Die Räupchen zeigten sich nun zur Seite weiss, auf dem Rücken gelb und schwarz behaart, und mit grosser Esslust begabt. Am 22. September bereiteten sich einige der Thiere zu einer vierten Häutung vor, welche wie die frühern innerhalb vier Tagen erfolgte. Diejenigen Raupen, welche diese Häutung noch gemacht hatten, übertrafen ihre Ge- schwister nun an Grösse um das Doppelte. Sie frassen mit sehr vermin- dertem Appetite und traten mit Ende Oktober zwischen Moos, ringförmig zusammengezogen den Winterschlaf an. Zu diesem Zwecke brachte ich sie in ein Zimmer, welches nicht geheizt wurde. Wenn laue Witterung eintrat, was im December einigemal geschah, kamen die Thiere aus dem Moose hervor, und krochen umher, ohne jedoch die vorgelegte Nahrung zu berühren. Bei eintretendem Froste zogen sie sich wieder in das Moos zurück. In den ersten Tagen des Monates März erwachten die Raupen aus ihrem Winterschlaf, aber nur acht Stück. Für die zweite Hälfte war der Winterschlaf ein endloser geworden. — Es währte lange ‘bis die erwachten Thiere Nahrung zu sich nahmen, so dass ich, bevor diess von den übrigen geschah, noch den Verlust von zwei Stücken zu bedauern hatte, und zwar von denjenigen, die im Herbste nur drei Häutungen gemacht hatten. Von den noch vorhandenen sechs Thieren, hatten fünf Stücke vor dem Winterschlafe vier, und ein Stück drei Häutungen vollendet. Diese letzte Raupe hatte kaum einige Nahrung zu sich genommen, als sie sich anschickte ihre vierte Häutung nachzuholen. a7 Am 17. April trat diese Raupe wiederholt, nebst zwei der Grössern, nach der Ueberwinterung eine Häutung an, wozu sie fünf Tage nöthig hatten. —— Die gelben Haare sind nun nur noch sparsam vorhanden, dagegen ist die Hauptmasse von weisser Färbung, mit schwarzen stark vermengt. Die übrigen Raupen folgten mit ihrer fünften Häutung am. 28. und 29, April. Im Monat Mai hatten die Thiere eine ansehnliche Grösse erreicht, frassen aber verhältnissmässig wenig, und zeigten sich träge. Die sechste und letzte Häutung wurde wie alle früheren hinter einem leichten Ge- spinnste von einzelnen Fäden, wie von den nächst verwandten Arten, von allen vom 29. Mai bis 5. Juni vollendet. Inzwischen war wieder eine Raupe zu Grunde gegangen, und eine zweite starb vollständig erwachsen, nicht kräftig genug ihr Verpuppungs- Gespinnst zu vollenden. Die vier noch lebenden Raupen zeigten sich erwachsen in Färbung und Behaarung ganz so, wie die gelungene Abbildung sie darstellt. Zur Verpuppung schickte sich die erste der Raupen am 22. Juni an, und vollendete ihr Gespinnst in drei Tagen. Das Gewebe ist sack- förmig, weissgrau und mit Haaren der Raupe vermischt. Wie viel Tage nöthig sind, bis die Raupe die Gestalt der Puppe annimmt, konnte ich nicht beobachten. Die Puppe selbst ist glänzend braun, mit hellern ° Einschnitten ; an der Endspitze der Puppe befinden sich zehn abgestumpfte Borsten. Am 19. Juli, Abends 8 Uhr, also nach 27 Tagen, hatte sich ein schöner, weiblicher Schmetterling entwickelt, der mir grosse Freude machte. Am 2. August schlüpfte wiederholt ein grosses Weib; es zeigte sich sehr träge und bewegte sich in 24 Stunden nicht von der Stelle. In der Hoffnung, es möchte aus den noch vorhandenen Puppen sich schnell ein männlicher Schmetterling entwickeln, wodurch Gelegenheit gegeben wäre, eine Begattung zu wagen, liess ich diess Weibchen unangespiesst. Am 3. August bemerkte ich, dass von diesem Weibchen 16 Eier abgesetzt wurden. Es sass im Puppenkasten mit ausgebreiteten Flügeln, den Hinterleib gehoben, wie nach dem männlichen Schmetterling ver- langend, — 48 Inzwischen war am 6. August die dritte Flavia geschlüpft , aber leider kein Mann. Ich hoffte daher aus der vierten Puppe einen männ- lichen Schmetterling ausbrechen zu sehen; hatte das zuletzt geschlüpfte Weibchen an die Nadel gebracht, während ich das ältere lebend liess. Am 8. August, also fünf Tage nach seinem Entschlüpfen , fand ich es todt im Kasten; und am 11. dieses Monats war auch aus der letzten Puppe ein weiblicher Schmetterling hervorgegangen, so dass ich vier Weibchen, aber kein Männchen erhielt. Einem Sammler, welchen ich im Juni dieses Jahres nach Samaden sandte, und der bis Mitte August dort verweilte, war es nicht möglich, weder Raupe noch Schmetterling von Eyp. Flavia , aufzufinden. Anmerkung. Nachdem die vorstehende Mittheilung schon dem Drucke über- geben war, kam mir die Stettiner entomologische Zeitung, 8. Jahrgang, Nro. 1—3, 1857 zu Handen, in welcher sich Seite 8% Mittheilungen über Eyp. Flavia von Herrn Fr. Pfaffenzeller vorfinden, von denen ich mir zur Ergänzung des Vorstehenden einiges beizufügen erlaube. Herr Fr. Pfaffenzeller, der im Sommer 1855 wiederholt in Engadin sammelte, bestätiget, dass Eyp, Flavia sich von verschiedenen Pflanzen er- nährt,, glaubt aber ihre eigentliche Futterpflanze in dem Mespilus Cotoneaster erkannt zu haben. Er fand Räupchen nicht nur anf diesem dem Felsenboden eigenthümlichen Gewächse, sondern solche auch auf dem kahlen Felsen sich sonnend, sowie in Felsenritzen versteckt. Merkwürdig ist besonders der Nachweis, dass Flavia in ihrer Heimath als Raupe zweimal Winterschlaf hält, während es mir, wohl auf Rechnung eines wärmeren Klimas, gelang den schönen Schmetterling, schon nach ein- | maliger Ueberwinterung vollständig zu erziehen. D. V. s Ueber Hieracium Sautevi von C. H. Schultz Bipontinus, Hospitalarzt in Deidesheim, Ehrenmitglied des naturhistorischen Vereins in Augsburg. Herr Caflisch, Sekretär des naturhistorischen Vereins in Augsburg hatte die Güte mir ein im August 1855 von ihm auf dem grossen See- kopf im Allgäu gesammeltes FHieracium mitzutheilen, in welchem ich mein Hieracium Sauteri = H. aurantiaco — Pilosella erkannt habe. Vor Allem ist es nun nöthig, dass ich eine Erklärung über mein H. Sauteri abgebe. Die Literatur über diese Pilanze ist sehr mager, so dass ich sie auf einem kleinen Raume wiedergeben kann. Dr. Sauter sagt in der Flora B. Z. 1851 S. 50: Den 26. Juni v. J. (1849) fand ich auf dem Hügel der Kirche von Böckstein bei Gastein unter Hieracium Pilosella und Auricula ein orangeblüthiges von der Tracht des erstern, das Herr Professor Fries, dessen Ansicht ich mir hierüber erbat, für H. stoloniflorum fulgidum (H. fulgidum Heyn.) erklärte. Dr. Maly sagt in Skofitz österr. botan. Wochenbl. 1851 S. 77: Herr Dr. Sauter, Kreisphysikus von Salzburg, welcher sich gegen Ende Juni im Badeorte (Gastein) aufhielt, fand ein Hieracium, welches dem H. Pilosella am nächsten steht, flore aurantiaco !, wahrscheinlich wird er einmal selbst seine Meinung darüber mittheilen. Herr Dr. Sauter hatte die Güte mir zwei Exemplare des fraglichen Hieraciums, welche er im Juli 1850 auf dem klassischen Standorte, einem grasigen Hügel der Kirche von Böckstein bei Gastein in einer Höhe von 3000’ gesammelt hat, unter dem Namen Hieracium cernuum Fr.? mitzutheilen. 7 50 Von Hieracium cernuum Fr.! welches ich von Professor Blytt aus Christiania, also aus der Friesischen Quelle, erhalten habe, kann keine Rede sein. Im Vorbeigehen sei gesagt, dass ich den Namen H. cernuum, einer zweifelhaften Pflanze, nicht begreife, da mir kein Hieracium_ capi- lulis cernuis bekannt ist. In Flora B. Z. 1852 S. 153, habe ich Sauters Hieracium als Bastard = H. aurantiaco — Pilosella erklärt. Diese meine Erklärung ist in Skofitz österr. botan. Wochenbl. 1852 S. 125 ebenfalls abgedruckt. | In Flora B. 2. 1852 S. 432 sagt Dr. Sauter über unser Hieracium: „Pas von mir in Gastein entdeckte Hieracium, welches Fries für H. ful- gidum, eine seltne Form von H. stoloniflorum erklärte (vergl. Flora 1851 p. 50) hält C. H.Schultz nun für einen Bastard von H. Pilosella und au- ranliacum (vgl. österr. botan. Wochenbl. 1852 S. 125). Da diese Form den Blättern, Ausläufern und der Blüthengrösse nach mit ersterm (H Pi- losella) der Behaarung des obern Stengeltheils mit langen schwarzen, seltner weissen, einfachen und kurzen drüsigen Haaren, den langen, schwärzlichen Hullblättchen und der Blüthenfarbe nach mit letzterm (H. aurantiacum) “übereinstimmt, so muss ich Schultz’s Ansicht um so mehr beistimmen, als sie unter H. Pilosella vorkömmt, als H. aurantia- cm in der Nähe wächst, und stoloniflorum , eine mehr südliche Pflanze, unsern Gebirgsgegenden zu fehlen scheint. Der 4 — 8” lange Stengel dieses Bastards ist grossentheils blattlos, seltner 1 Zoll ober den Wurzel- blättern, die wie bei H. Pilosella geformt, nur zarter und grüner sind, mit einem Blatte besetzt, ein- bis zweiblüthig, mit selten unter der Mitte des Stengels, gewöhnlich ein Zoll unter der Blüthe entspringenden und dann nur 1” langen Seitenästen und grossentheils nickenden Blüthen, während H. stoloniflorum einen andern Wuchs, gabelige Blüthenäste, kür- zere blassere Haare und eine kürzere kugelige Hülle hat.“ 4 So weit Sauter. Ich erlaube mir nun, Sauters Exemplare in der Hand, einige Bemerkungen zu dessen Beschreibung. Vor Allem muss ich mich gegen die von so vielen unsrer ersten Systematiker und auch hier von meinem alten Freunde Sauter ausgesprochene Ansicht in Be- zug auf die Bastarde erklären, als stimmten diese oder jene Organe des Bastards mit dem Vater oder der Mutter überein. Diess habe ich nie finden können. Im Gegentheil fand ich in der Regel im Bastarde ein solches Verschmolzensein der Merkmale der Eltern, dass es meist schwer w fr. hielt eine bestimmte Erklärung zu geben. Ich will versuchen diess in Sauters Beschreibung nachzuweisen. Sauter sagt sein Hieracium stimme den Blättern, Ausläufern und der Blüthengrösse nach mit H. Pilosella überein. Im Laufe der Beschrei- bung macht er aber die schlagende Bemerkung, dass die Blätter seines Hieraciums viel zarter und grüner seien wie bei H. Pilosella. Diese Anschauung stimmt vollständig mit der meinigen überein, indem ich seit langen Jahren in meinem Manuscripte Hieracium aurantiacum L. und H. pratense Tausch als Hieracıw malacophylla in eine kleine Gruppe vereinigt habe. Zwei wesentliche Merkmale, welche den Blättern des H. Sauteri zu- kommen , hat aber mein Freund ausser Acht gelassen, nämlich die Ge- stalt und die Behaarung. Die Blätter von H. Pilosella sind mehr oder weniger spateförmig, unten in einen schmalen Blattstiel verschmälert, oben breit und am Ende mehr oder weniger abgerundet , wesshalb unsere Väter, namentlich unsere pfälzischen Brunfels und Tragus das H. Pilo- sella: Auricula muris nannten, wegen der Aehnlichkeit der Blätter mit Fedia, welche heute noch bei uns in der Pfalz unter dem Namen Mäus- öhrchen ein so beliebter Salat ist. H. aurantiacum hingegen hat lang- gestreckte, lanzettliche mehr oder weniger spitze in einen kaum abge- gränzten, breitgeflügelten Blattstiel sich verschmälernde Blätter. In Bezug auf die Gestalt des Blattes steht 7. Sauferi dem H. auran- tiacum näher, da die Blätter desselben lanzett -länglich spitz und in einen kaum abgegränzten Blattstiel verschmälert sind und noch dazu am Rande wenig hervorspringende Andeutungen zu Zähnen haben, was man bei H. “auranliacum öfter beobachtet als bei H. Pilosella. Was nun die Behaa- rung betrifft, so haben die Blätter von H Pilosella auf beiden Seiten sehr lange borstenartige, weisse, kaum gezähnelte, zerstreute Haare und auf der Unterfläche so dicht stehende Sternhaarr, dass diese Fläche weisslich- filzig aussieht. Die Blätter von H. auranliacum haben zahlreichere , kür- zere und mehr gezähnelte Borstenhaare und auf der Unterfläche so zer- streut stehende Sternhaare, dass durch dieselben die Farbe der Fläche "kaum verändert wird. Was die Behaarung der Blätter von H. Sauteri betrifft, so sind die 'Borstenhaare denen von H. aurantiacum näherstehend und die Stern- ‚haare zahlreicher als bei H. aurantiacum, aber viel sparsamer als bei 92 H. Pilosella, so dass eine nicht sehr merkliche Farbveränderung durch’ dieselben bedingt wird. Es geht also aus dem Vorhergehenden deutlich hervor, dass die Blätter des H. Sauteri in der Mitte stehen zwischen H. aurantiacum und H Pilose!la, ersterem aber näher kommen. Ausläufer haben meine Exemplare von H. Sauteri nicht. H. Pilosella hat dieselben in der Regel, H. aurantiacum selten. Uebrigens haben die Ausläufer, wie längst nachgewiesen ist, lange nicht die Bedeutung, welche ihnen v. Frölich beigelegt hat. Die Blüthengrösse steht in der Mitte. Ich will nun noch in Kürze die Merkmale des H. Sauteri untersu- chen, welche Sauter als mit H. aurantiacum übereinstimmend betrachtet. Dahin gehört: die Behaarung des obern Stengeltheils mit langen, schwar- zen, seltener weissen, einfachen und kurzen drüsigen Haaren. Darin hat Sauter Recht. Der Ueberzug des Stengels beider Arten besteht aus sparsamen Sternhaaren, welche gegen oben immer zahlreicher werden und gegen die Köpfchen zu so dicht stehen, dass sie zu einem weissen Filze vereinigt sind; dazu kommen noch nach oben kurze schwarze Drü- senhaare, welche gegen die Köpfchen zu zahlreicher werden und manch- mal so kurz sind, dass sie in die Sternhaare eingesenkt erscheinen; bei H. auranliacum ist der Stengel mit zahlreichen abstehenden Borstenhaa- ren besetzt, welche weiss am obern Theile des Stengels aber an der verdickten Basis schwarz sind. Diese Borstenhaare kommen bei H. Pilo- sella kaum vor, sind aber bei H. Sauteri ziemlich zahlreich, dessen Ue- berzug in der Mitte der Eltern steht, näher aber dem H. auranliacum. Sauter hebt die langen schwärzlichen Hüllblättchen hervor. Diese sind aber nicht länger als bei H. Pilosella, im Gegentheil meist etwas kürzer‘ und in dieser Beziehung zwischen den Eltern stehend. Bei H. Pilosella sind die Hüllblättchen von dichtstehenden Sternhaaren weisslich und mehr oder weniger schwarze Drüsenhaare eingemischt, selten aber Borsten- haare. Bei H. aurantiacum ist die Hülle mit viel weniger Sternhaaren aber mit mehr Drüsenhaaren und zahlreichen Borstenhaaren besetzt. H. Sauteri steht in dieser Hinsicht dem H. aurantiacum näher. Sauter spricht unsrer Pflanze noch die Blüthenfarbe von H. aurantiacum zu. Dieser Ausspruch ist aber nicht wörtlich zu nehmen. Die äusseren Blü- then sind bei H. Sauteri purpur -pomeranzenfarbig, die nächstfolgenden blos oben so gefärbt, alle andern sind wie auch die Griffeläste gelb. Bei H. Pilosella sind alle Blüthentheile gelb, mit Ausnahme der inneren %, des Rückens der Randblüthen, die meist purpur gestreift sind, bei H. aurantiacum sind alle Blüthen aurantiaci, mit Ausnahme der inneren und der Antherencylinder die gelblich und der Griffeläste die livid sind. Was die nickenden capitula betrifft, deren Sauter erwähnt, so kann ich diess nicht finden, sondern nur einen kleinen Anfang einer Biegung, welche vielleicht bei der lebenden Pflanze fehlt. Mein Bruder Dr. F. W. Schultz in Arch. de Flore p. 7, erkennt nach Einsicht von Sauters Pflanze dieselbe auch als Bastard an. Das Hieracium stoloniflorum WK. ist ein Bastard aus H. Pilosella und H. pratense Tausch. cf. F. Schultz Arch. de Flore p. 7. Das ächte H. pratense unterscheidet sich von H. auranliacum durch höheren Wuchs, kürzere Behaarung , zahlreichere , kleinere Blüthenköpf- chen und gelbe Blüthen, sowie durch eine ganz verschiedene geographi- sche Verbreitung. Es macht mit H. Pilosella einen ganz andern Bastard, von welchem bei H. Sauteri keine Rede sein kann. Was nun das Hieracium fulgidum Heyn. betrifft, so kann ich diese von Fries Hierac. p. 24 citirte Pflanze nirgends aufgeführt finden. El. Fries erklärt diese Pflanze als eine var. H. stoloniflori floribus purpureis. lch glaube aber in ihr eine Pflanze zu erkennen, welche in unsern Gärten unter dem Namen H. speciosissimum ebenso häufig als Zierpflanze cultivirt wird wie H. aurantiacum selbst. Dahin gehört: H. aurantiacum, caule stolonifero, stolonibus floriferis Monn. ess. s. I. Hieracium p. 24. Es scheint aus Stolonen des letzteren in den Gärten entstanden zu sein, da ich diese Pflanze nie wild gesehen habe und unterscheidet sich von H. aurantiacum nur durch einen gabligen mehr aufgelösten Blüthenstand = var. H. aurantiaci soluta v. stoloniflora. Folgende Stelle in Fries Hierac. p. XIX: „Exrperimentum facias cum H. auranliaco,; e seminibus educalum cymigerum, stolonibus reseclis propa- galum furcatum evadit“ spricht für meine Ansicht. Es geht also aus meinen Untersuchungen, in Uebereinstimmung mit dem Finder und meinem Bruder hervor, dass Fkeracium Sauteri ein Bastard von H. aurantiacım und Pilosella ist. Ich komme nun auf das Hieracium von Caflisch zurück. Der ‚grosse Senkopf ist nach Sendtner 6407’ hoch. Caflisch fand das- selbe etwa 80’ unter dem Gipfel, so dass es etwa zwischen 6350— 6400’ 54 hoch wächst. Nach den sieben mir von Gaflisch mitgetheilten Exem- plaren habe ich folgende Beschreibung entworfen. Astolonum (an semper?). Rhyzoma filiforme, repens, albens , fibris numerosis crassis slipalum, hinc inde foliorum rosam edit. Folia n. 2 exlerna, more affınium sunt minora, 8—12 lin. longa, 2‘, superne lata, spathulato- rolundala, interna n. 3—4 vero, quae pl. tantum de- scribi solent, 1',.—2', poll. longa, superne 3—4+Y, lin. lata, lanceo — lato — subelliplica, acuta, ommia tenera in peliolum lato — alatum attenualta, integerrima, utrinque praecipue vero inferne et carinä pilis elongatis albidis, simplieibus munita et pagind aversä insuper pilis stel- latis modice adspersa, subcano — virenlia. Scapus solilarius e foliorum rosa orilur cum capilulo 3 — 4', poll. longus, 4 — 12 lin. supra ba- sin, folio 12 — 6 lin. longo, 2', — 1 lin. lato instructus, vel supra, rarius infra medium squamä lineari 3—1 lin. longä, in cujus azillä capitulum rudimentarium orilur cum pedicello — *, poll. longum. Sca- pus inferne virescens, superne cum involucuro nigrescens, pilis stellatis prope involucrum confertioribus el pilis elongalis simplieibus albis, ad scapi parlem superiorem inferne nigris munitus est, quibus ad scapi medium accedunt pili glanduliferi nigri, superne confertiores. Imvolueri 31, — #4 lin. longi. hemisphaerico — campanulati, foliolis linearibus subimbricati indumentum simile est uli partis scapi superioris. Flores radii involuero 2 lin. longiores, dorso inlense aurantiaco — purpurei et margine quandoque uti reliqui et styli rami aurei. Achaenia im- malura. Differt a H. Pilosella praeter stolonum defectum : 1) folüs (internis majoribus nempe) nunquam spathulatis el apice ro- tundatis ut H. Pilosellae , sed utrinque atlenuatis , aculis. 2) pilis paginae foliorum aversae stellalis, nungquam lam_ confertis uli H. Pilosellae el hince non canıs. 3) Scapo inferne folio instructo vel supra medium in azilla squamae capilulo + — evolulo. 4) scapi parte superiore cum involucro nigricantibus. 5) floribus ext. dorso + — auranliaco- purpureis. Mein Bruder Dr. Fr. Wilh. Schultz, welcher sich viel mit der Gattung Hieracium beschäftigt hat, erklärte die Pflanze von Gaflisch, 7 . | 3 freilich ohne genauere Untersuchung, für eine Form von H. Pilosella L. — var. pseudauranliaenm Fr. Schultz ! Obschon die Pflanze von Gaflisch dem H. Pilosella viel näher steht als dem H. aurantiacum, so kann ich der Ansicht meines Bruders aus folgenden Gründen nicht beistimmen. Ich habe das H. Pilosella von einer Menge Standorten gesehen, aber nie obenhin so verschmälerte und auf der Unterseite so dünnfilzige Blätter als an Caflisch’s Pflanze, nie einen beblätterten oben mit der Hülle so schwarzen Schaft als bei dieser. Derselbe ist sogar noch einmal so dunkel gefärbt als bei H. Pilosella nigrescens Fries! Hierac. p. 2. Auch sah ich nie so intens rothgefärbte Randblüthchen bei H. Pülosella. ® Herr Gaflisch hat sein Hieracium in der Nachbarschaft von H. al- pinum und villosum gesammelt. Die vermeintlichen Eltern, nämlich H. Pilosella und H. aurantiacum, welche übrigens auch über 6000 Fuss aufsteigen , traf er 1000 Fuss tiefer. Damit ist übrigens noch nicht ge- sagt, dass sie nicht in der Nähe gewesen waren. Herr Caflisch gibt ferner an, dass er eine grosse Anzahl Exemplare seiner Pflanze getrof- fen, so dass er leicht Hundert hätte sammeln können. Ich habe oft Bastarde aus der Gruppe der Piloselloiden ebenso massenhaft angetroffen, da sie sich durch unterirdische Stengel sehr schnell vermehren , z. B. die Bastarde von H. Pilosella und H. praealtum Koch, nämlich H. brachiatum Bertol. und H. fallae Willd.; dann habe ich von einem einzigen Stöck- chen des H. Schultesii (H. Püosella - aurieula) meines Bruders in mei- Ä nem Garten in wenigen Jahren eine ganze Rabatte voll bekommen. — Nähere Beobachtungen des Herrn Caflisch werden uns über die frag- liche Pflanze bald Aufklärung geben. Eine von Herrn Baron v. Hausmann am Fusse des Rittnerhorn 6800° auf Porphir unter Crepis aurea, H. Pilosella und H. furcatum, H. auricula & minus und H. angustifolium gesammelte Pflanze hat mir Döll im September 1855 zum Bestimmen geschickt und ich habe sie, freilich nach sehr mangelhaften Exemplaren und oberflächlicher Unter- suchung als Bastard = H. Pilosella - auranticum ? erklärt, meist durch die pomeranzenfarbige äusseren Blüthen geleitet. Die zwei überschickten Exemplare waren 3. — 3', Zoll lang, das eine hatte Stolonen, dem andern. fehlten sie, sie hatten kleinere Köpfchen als Sauter’s Pflanze und schmälere in einen schmälern Blattstiel verschmälerte Blätter. Später . 56 hatte Herr Baron v. Hausmann die Güte mir zwei, ebenfalls sehr. mangelhafte Exemplare, zu schicken, welche ich vor mir liegen habe. Sie haben keine Stolonen, sind 2 — 3 Zoll lang; die spitzlichen Blätter sind unterseits mehr graulich filzig als an Gaflisch’'s und Sau- ter’s Pflanzen aber nicht so sehr wie bei H. Pilosella,; der Schaft ist blattlos und nicht gablich, nach oben schwärzlich wie die Hülle von sehr zahlreichen Drüsenhaaren, während die Borstenhaare seltner sind; die äusseren Blüthen sind pomeranzenfarbig, die andern mit den Griffel- ästen gelb. Herr Baron v. Hausmann hat diese Pilanze in seiner Flora von Tirol p. 1065 als Hieracium auranliacum L. 1— 2 cephalum bestimmt; mein Bruder Dr. Fr. Wilh. Schultz erklärte es als H. Pilosella L. var. pseudaurantiacum. Läge die Wahrheit in der Mitte, so hätte ich Recht. Ich muss aber gestehen, dass ich geneigt bin, in dieser zweifelhaften Sache mich eher auf Seite meines Bruders zu schlagen. Herr v. Haus- mann hat mir später noch mitgetheilt, dass Grisebach die Pflanze für H. fulgidum Heyn. in herb. boico erklärt habe, und H. aurantiacum nirgends und meilenweit nicht in der Nähe vorkomme, da man es nur auf Kalk antreffe. v. Hausmann, welcher die Planze nun kultivirt, nimmt seine Ansicht, als gehöre es zu H. auranliacum zurück und hält es für ein H. ligulis aurantiacis, das sehr wandelbar und bald näher dem H. Pilosella bald näher dem H. augustifolium ist. Auch Fries sagt Aehnliches, dass nämlich A. fulgidum mehrere Formen einschliesse. Es wächst auf sehr trocknen Triften. So weit v. Hausmann in brief- lichen Mittheilungen. Was die Farbe der Blüthe anbelangt, so ist diese wandelbar. Wir finden wie oben bemerkt bei H. aurantiacum , einen grössern oder klei- nern Theil der Blüthen des Centrums gelb wie die Antherencylinder und einige Autoren geben eine var. mit gelben Blüthen an, die ich aber noch nicht gesehen habe und wofür oft H. pratense angesprochen wird. ‘Auch gibt es H. Pilosella mit einfarbigen Blüthen , bei welchen aber die Rand- blüthen immer , wenigstens im frischen Zustande, auf der Unterseite einen etwas anders, meist blasser gefärbten Streifen haben. Auch kommt Crepis incarnala nach Facchini gelb vor und Leontodon pyrenaicus manchmal floribus aurantiacis. Wäre also bei den vorhin besprochenen Pflanzen kein anderes Merkmal als die, obschon sehr in die Augen sprin- “ 57 gende Blüthenfarbe, so würde ich keinen besondern Werth auf dieses Merkmal legen und desshalb gewiss keinen Bastard ansprechen. Dieser Fingerzeig in Verbindung mit andern Merkmalen ist aber von Bedeutung. In Flora B. Z. 1854 p. 328 führt Herr Professor Sendtner in seiner schönen Arbeit über die südbayrischen Hieracien auch ein Hiera- cium fulgidum Heyn. auf, und zwar nach Fries Bestimmung, von welchem er ein Exemplar am Spätengundrücken im Algäu auf abschüs- sigen Wiesen ober der Untermädelealpe gegen Einödsberg 5000’ am 10. Juli 1849 gefunden hat. Griesebach hat diese Pflanze für H. au- intiacum erklärt. Sendtner sucht seine Pflanze mit der von Sauter Gastein gefundenen als ein und dieselbe zu betrachten, aber mit Messen Unrecht, da die von ihm gegebene Diagnose mit der Pilanze Sauters gar nicht übereinstimmt. Seine stolonose Pflanze hat folia - obovato - oblonga, rotundata apiculata concoloria, glabrata, basi tantum paulo pilosa. Damit stimmt aber überein was Sendtner am Schlusse seiner Be- schreibung sagt: „Dem Aussehen nach möchte man in unsrem einen Bastard von H. Auricula 2 und auranliacum & vermuthen. Ich erlaube mir diese Pflanze, um sie zu fixiren, zu Ehren des Entdeckers Hieracium Sendineri zu nennen. Ueber die Bastarde ist eine grosse Uneinigkeit unter den Botanikern, welche so lange fortdauern wird, bis die Gegner derselben durch unwi- Begliche Beobachtungen belehrt und bekehrt sein werden. Sagt doch Facchini Flora von Süd-Tirol p. 108 unter Hieracium: „Postremo toto „generi ullimam minanlur ruinam Hybridistae. Sollicili erspectamus an „tale facinus audeant“ Mein Bruder Dr. Fr. Wilh. Schultz hat nun in seinem Garten in Weissenburg (Bas - Rhin) drei Hieraciumbastarde künstlich gemacht, wie man Flora B. Z. 1856 S. 624 und F. Schultz Arch. de Flore p. 254 und 255 lesen kann. Ich war von derem Bestehen schon seit langen Jahren überzeugt, wie man aus meinem über diesen Gegenstand gehalte- nen Vortrag bei der Versammlung der deutschen Naturforscher und Aerzte in Mainz 1842 ersehen kann. Auch bin ich der Ansicht, dass das Stu- dium der Bastarde die Wissenschaft nicht verwirrt, sondern im Gegen- theil am meisten dazu beitragen wird, den Begriff der Art zu begründen. 8 I A 58 Mein Bruder hat in seinem Archive de Flore p. 3 — 28 p. 117 — 121 p- 131 — 134 p. 146 — 156 Arbeiten über Hieracium niedergelegt und in denselben viele zweifelhafte Formen als Bastarde angesprochen. In den meisten Fällen stimme ich vollständig mit ihm überein. Diese Arbeit hat von manchen Seiten heftigen Widerspruch hervorgerufen und uns mit einigen von uns hochverehrten Männern in eine, hoffentlich vorüber- gehende, gespannte Stellung versetzt. An Veranlassung zur Polemik hätte es wahrlich nicht gefehlt. Wir haben aber vor der Hand vorgezogen, unsere Anschauungsweise, welche immer, auch in Frankreich ‚ tiefere Wurzeln schlägt, sich ruhig entwickeln zu lassen und durch immer zahl- reichere Thatsachen zu stützen. Nachschrift. ” Mit dem Correkturbogen meiner kleinen Abhandlung erhalte ich von Timbal- _ Lagrave unter dem Titel: observations critiques et synonymiques sur Üherbier de TAbbe Chair, cure des Beauz Pres Gap, en 1791. Toulouse 1856 p. 74. 8ro, (eztrait des me&moires de Tacademie des sciences de Toulouse) eine höchst interes- sante Schrift, in welcher mein Hieracium Sauteri durch einen der grössten Phyto- graphen, den geistreichen Villars bestätigt wir. Chaix war bekanntlich ein sehr thätiger Mitarbeiter an Villars histoire des plantes du Dauphine 1786—1789. Derselbe kultivirte viele zweifelhafte und kritische Arten in seinem Garten und starb 1799 beim Abhalten der Messe. Villars, welcher mit Lapeyrouse in stetem Briefwechsel stand, veranlasste letztern das Herbar von Chaix, in wel- chem sich die meisten Pflanzen von Villars und zwar von ihm selbst nochmals revidirt vorfanden, zu kaufen. Chaix’s Herbar in 5 Bänden ist nun im Besitze des Dr. Judan in Toulouse, wo es Timbal studirte. S. 41 von Timbal’s Schrift wird angeführt, dass in Chaix’s Herbar unter der gemeinschaftlichen Eti- quette: „Hieracii species varians inter’ auricula el cymosum“ zwei Bastarde vor- kommen. Villars schrieb darüber an Lapeyrouse: „Nous avons encore un „Hieracium, ne chez M. Chaiz de l’Hieracium Pilosella et aurantiacum.“ Den er- sten Bastard deutet Timbal als Aieracium collino (pralensi) — auricula Fr. Sch., den zweiten als Hieracium aurantiaco — Pilosella Timbal (1856). Aus dem Worte ne muss ich schliessen, dass unser Bastard im Garten von CGhaix entstanden ist. Jedenfalls ist die angeführte Stelle von grossem Werth für die Geschichte der Bastarde und namentlich meines 1852 aufgestellten Hieracium aurantiaco — Pilo- sella. Ich empfehle übrigens das Nachlesen von Timbal’s Schrift, aus welcher ich nur das Nöthigste excerpirt habe. u, A Beiträge ö zur Flora des Regierungs-Bezirkes Schwaben und Neuburg von ’% + J. Fr. Gaflisch. 2 Der bayerische Regierungs -Bezirk Schwaben und Neuburg zer- - fällt für eine pflanzengeographische Betrachtung in drei natürliche Gebiete: das Allgäuer Alpenland, an welches sich westlich die Bodenseeland- schaft anschliesst; die Hochebene, welche zwischen Iller und Lech zur Donau sich absenkt, und das Gebiet jenseits der Donau, das vorzugs- weise den Jura mit seinen Thalbildungen umfasst. Die letztere Abtheilung hat in den „Vegetations - Verhältnissen der Jura- und Keuperformation in den Flussthälern der Wörnitz und Altmühl“ von A. Schnizlein und A. Frickhinger eine gründliche und um- fassende Darstellung gefunden. Da einer der beiden verehrten Verfasser, tr A. Frickhinger, so freundlich war, uns über dieses Gebiet Mit- - ilungen für unsern Bericht in Aussicht zu stellen, so beschränke ich mich darauf, zur Flora des südlich der Donau gelegenen Theiles unseres Regierungs - Bezirkes nachstehend einige Beiträge zu liefern. In der botanischen Erforschung dieses Gebietes ist übrigens das Beste schon gethan durch des Herrn Professor Sendtner treffliches Werk über „die Vegetations- Verhältnisse Südbayerns“. Es bleibt uns nur übrig, auf dem gelegten Grunde fortbauend durch fortgesetzte Sammlung der bezüglichen Thatsachen, die Kenntniss unsres Floren - Gebietes immer hr zu vervollständigen. Nachfolgendes möge hiezu ein kleines Scherf- Eh beitragen. h Seit der Herausgabe von Sendtner’'s Werk wurden einige für unsre Flora neue Arten entdeckt, von manchen andern wurde neue Stand- orte aufgefunden. Die letztern werde ich nur insoweit aufführen, als die ® j 60 “ betreffende Notiz dazu beitragen kann, die Kenntniss ihrer Verbreitgiiß im Allgemeinen zu vervollständigen oder zu berichtigen. Höchst schätzenswerthe Mittheilungen sind uns aus der Gegend von Memmingen durch Herrn Joh. Büchele, aus der Umgebung Lindau’s durch Herrn Madlener, und von Kaufbeuren aus durch Herm Lehrer Böckler zugegangen. Indem ich für dieselben den genannten Herrn meinen Dank ausspreche, bitte ich sie, uns auch ferner durch ihre Bei- träge zu erfreuen. Möchten doch auch an andern Orten unseres Krei- ses sich Freunde der Naturgeschichte finden, welche mit gleichem Eifer sich die Untersuchung ihrer Umgebung angelegen sein liessen, und die zugleich geneigt wären, durch die Mittheilung ihrer Erfahrungen, die Be- strebungen des Vereins fördern zu helfen! — “ Thalietrum galioides Nesiler, das bisher in der Nähe Augsburgs nur sehr vereinzelt auf dem Lechfeld, bei Derching und am Wolfszahn beobachtet wurde, fand ich in ziemlich grosser Anzahl auf einer Haidewiese zwischen Meitingen und Markt. Ranunculus sceleratus L., stellte sich nach der Trockenlegung des Schleif- grabens in dem noch halbflüssigen Schlamm an einer Stelle, die früher mit 4—5’ Wasser bedeckt war, plötzlich in grosser Menge ein. Fumaria capreolata L., früher einmal von Herm Zolleis an einer Stelle des linken Lechufers gefunden, hat sich in einem längere Zeit brach gelegenen , jetzt zur Schule von St. Ulrich gehörigen Garten in Unzahl ausgebreitet und zwar an Stellen desselben, die wohl nie eultivirt waren. Möglich ist es übrigens, dass das zierliche Pflänz- chen vor vielen Jahren in der Nähe cultivirt wurde. Erucastrum Pollichii Schimp. u. Sch. Hat sich nicht nur in der Nähe von Augsburg mehr und mehr ausgebreitet, sondern scheint auch weiter nach Süden gewandert zu sein. Ich fand es am Wertachufer bei Hiltefingen (zwischen Schwabmünchen und Türkheim). Dianthus Armeria L. Auf Lehmboden in einem lichten Laubwalde bei Eberstall im Mindelthale. 4 61 Alsine strieta Wahlbg. Scheint in den sumpfigen Waldthälern der Ter- tiärhügel zwischen Wertach und Mindel ziemlich verbreitet zu sein; wurde ausser den schon in der „Uebersicht der Flora von Augsburg“ angeführten Standorten von Holler am Wöllenburger Weiher, von mir an den Quellen der Schmutter bei Simnach gefunden. Spergula pentandra L. Auf gleichem Standort mit Montia minor beim Peterhof, Roger. Tilia grandifolia Ehrh. In Wäldern bei Strassberg , nicht selten. Wurde früher übersehen. Hypericum pulchrum L. Wurde bisher nur von Herrn Deisch in der Nähe von Strassberg beobachtet. Im verflossenen Sommer fand ich 06 ziemlich zahlreich auf demselben Höhenrücken circa sechs Stunden weiter südlich in der Elmau zwischen Scherstetten und Wald auf Lehmboden in Gesellschaft von Pferis aquilina, Holcus mollis, Prenanthes purpurea, Rubus saralilis, Alnus glulinosa etc. etc. Von den in Sendtner’s Monographie der bayerischen Brombeersträu- cher (Flora 1856 n. 13.) aufgeführten Arten dieser Gattung, habe ich bisher in unsrer Umgebung ausser den von Koch aufgestellten die Arten Rubus Radula, vulgaris und nemorosus beobachtet. Es bedarf aber noch wiederholter Untersuchungen, um über ihre Verbreitungsweise genauern Auf- schluss geben zu können. Dasselbe gilt von unsern Callitrichen, deren richtige Bestimmung durch Sendtner's Beobachtungen (Vegetations - Verhältnisse p- 772) in Frage 1 gestellt erscheint. Ceratophyllum submersum L. Im Eisenburger Weiher bei Memmingen: Büchele. Ich habe mich von der Richtigkeit der Angabe im Au- gust 1854 selbst überzeugt. Sedum purpurascens Koch. In der Umgebung von Lindau gesammelt von Herr Madlener. Chrysosplenium oppositifolium L. In einer Waldquelle bei Sireitlings- finger, in der Nähe vön Lindau: Madlener. ciadium repens Koch. Quellensümpfe bei Oberkirchberg im Min- delthal. Bupleurum rotundifolum L. Auf Aeckern am linken Donauufer bei Leipheim. 62 Peucedanum Chabraei Rehbeh. Wurde früher nur an Hecken zwischen Göggingen und Bergheim beobachtet; in neuerer Zeit fand ich sie nicht nur an verschiedenen Punkten des Wertachthales (bei Stadt- bergen, Leitershofen), sondern auch an der Schmutter zwischen Markt und Meitingen. Galium helveticum Weiz. Am Gaishorn bei Hinterstein im Allgäu. Stenactis bellidiflora R. Br. Längs der Eisenbahn zwischen Stettenhofen und Meitingen. Artemisia Mulellina. Als Merkwürdigkeit führe ich an, dass Herr Otto Forster diese Hochgebirgspflanze der Gentralalpen an der Stadtmauer nächst dem Vogelthor anpflanzte, wo sie seit drei Jahren ohne alle Pflege trefflich gedeiht. 2 Chrysanthemum inodorum L. Auf sandigen Brachäckern der Tertiär- höhen zwischen Wertach und Mindel sehr verbreitet: Diedorf. Burg- walden , Immelstetten etc. etc.; auch auf Torfboden: Burgau , Strass- berg. Cirsium acaule All. Diese im Allgäu so verbreitete Pflanze scheint in der Ebene sehr selten zu sein. Früher nur sehr vereinzelt bei Augs- burg beobachtet, wurde sie in neuerer Zeit von Büchele auch bei Memmingen, von Roger bei Druisheim und von mir zwischen Markt und Bieberbach aufgefunden. Carduus erispus L. In der Nähe von Augsburg nicht, aber von Bobin- gen aufwärts längs der Hochstrasse, an der Sinkel bei Holzhausen ; um Memmingen: Büchele. Centaurea phrygia L. In der Elmau bei Scherstetten in grosser Menge. Sie ist überhaupt in dem ganzen Höhenzug westlich von Wertach und Lech von Türkheim bei Bieberbach sehr verbreitet. Crepis foetida L. Ich fand sie am Wege von Batzenhofen nach Peterhof | h in wenigen Exemplaren. Crepis succisaefolia Tausch. An der Zusam bei Steinenkirch auf feuch- ten Gebüschwiesen. Hieracium Sauteri C. H. Schultz Bip. Siehe obige Abhandlung. Hieracium praeallum Koch. forma ylareosa Schultz Bip. Auf Kiesbän- ken des Lech bei Lechhausen. (Roger.) Campanula Cervicaria L. Zwischen Dinkelscherben und Burtenbach, sehr häufig. ' 63 Pyrola chlorantha Sw. An moosigen Stellen im Eisenburger Wald bei Memmingen: Büchele. Pyrola media Sw. Allgäu; am grossen Seekopf in einer Höhe von circa 6000’. Sweertia perennis L. Gennachthal zwischen Hirschzell und Bembach: Böckler. Aitrang: v. Mühlholz. Polemonium coeruleum L. In Gebüschen bei Aitrang, zwischen Kauf- beuren und Kempten: von Mühlholz. Scrophularia Neesii Wirtg. An der Schmutter bei Markt, an der Sinkel bei Buchloe, im ehemaligen Schleifgraben: auf Lehmboden. An den Gräben und Bächen unsrer Lechebne fand ich bisher nur Scroph. - Ehrhardti Stev. ‚Bartsia alpina L. Gennachmoor zwischen Buchloe und Schwabmünchen - in erstaunlicher Menge. Mentha piperita L. An Wassergräben bei Memmingen und zwar, wie uns Büchele mittheilt, an einer Stelle, wohin sie nicht wohl aus einem Garten verschleppt sein konnte. Euphorbia amygdaloides L.. Am Bodensee, zwischen Lindau und Was- serburg: Madlener. Saliz viminalis L. Früher wurde von Huber ein einzelnes Exemplar am Lech beobachtet, von uns aber nicht mehr aufgefunden; dagegen traf ich sie im vorigen Sommer zahlreich an der Zusam bei Stei- nenkirch und an der Schmutter bei Hamel. ‚Alnus viridis DC. An der Stelle bei Wöllenburg, wo sie früher vorkam, ist sie durch Ausrottung des Waldes vertilgt worden; dagegen fand ich sie etwa '/, Stunde davon in einem Wäldchen am Weg nach Anhausen; Herr Forstaktuar Weber beobachtete sie auch in der Nähe von Ziemetshausen. Lemna gibba L. in Wassergräben bei Memmingen: Büchele. Cephalanthera ensifolia Rich. Moorige Waldwiese bei Irsee: Böckler. Convallaria verticillata L. Zuerst von Herberger bei Guggenberg auf- gefunden; im vorigen Sommer traf ich sie in der Elmau bei Scher- stetten (südlich von Guggenberg), wo sie ziemlich verbreitet ist. Allium ursinum L. Am rechten Donauufer bei Leipheim. Seirpus caespitosus L. Gennachmoor, zwischen Buchloe und Schwab- münchen. 64 Triodia decumbens Beau. Im Walde zwischen Banacker und Engelshof, bei Stettenhofen mit Digitalis purpurea: Roger. Poa alpina L. Auf Lechkies bei Lechhausen: Roger. Glyceria distans Wahlbg. Memmingen, auf aufgeschüttetem Boden am Kemptergraben: Büchele; Augsburg, am Zollgebäude im Hallhof. Die botanische Sektion der 32. Versammlung deutscher Naturforscher und Aerzte in Wien hat in ihrer Sitzung vom 19. September 1856 bei der Berathung über Beobachtung der periodischen Erscheinungen iin der Pflanzen- welt sich über eine Anzahl Pflanzen geeinigt, welche in phänologischer Beziehung der Beobachtung empfohlen werden. Diese Pflanzen sind: Acer platanoides L., Aesculus Hippocastanum L., Ber- beris vulgaris L., Calalpa syringaefolia Sims., Colchicum autumnale L., Convallaria majalis L., Corylus Avellana L., Crocus vernus L., Cytisus Laburnum L., Daphne Mezereum L., Fagus sylvatica L., Cornus mascula L.,. Frazinus excelsior L., Fritillaria imperialis L., Hepatica triloba fl. coerul., Hordeum vulgare hybernum und aestivum, Leucojum vernum L., Lilium candidum L., Prunus avium L., Pru- nus Padus L., Pyrus Malus L., Ribes grossularia L., Ribes rubrum L , Robinia Pseudacacia L., Sambueus nigra L., Secale cereale hybernum und aeslivum, Sorbus aucuparia L., Syringa vulgaris L., Tilia parvifolia Ehrh., Triticum vulgare hyber- num L., Vitis vinifera L. An diesen Pflanzen sollen folgende Phasen beobachtet werden: 1) Erstes Sichtbarwerden der Blattoberfläche. 2) Erste Blüthe ganz entfaltet, der Blüthenstaub hervortretend. 3) Erste Frucht reif, normal, ohne Wurmstich, bei den Getreidearten auch noch der Ernteanfang. 4) Allgemeine Laubverfärbung. Wünschenswerth ist auch die Zufügung von Beobachtungen über allgemeine ! Blüthe und Fruchtreife; Bemerkungen über den Verlauf der Vegetation mit Rück- ) sicht auf Witterungsprocesse, namentlich erste und letzte Fröste und Dauer der | Schneedecke. — Bei mehrjährigen Beobachtungen über Belaubung, Blüthenbildung und Fruchtreife, muss stets der nämliche Baum, oder die nämliche Gruppe von gleichartigen Gewächsen, die nämliche Wiese, das nämliche Feld etc. zur | Beobachtung gewählt werden. | Indem wir diese Instruction hier mittheilen, richten wir an jene Mitglieder, ı welche geneigt wären, über die Entwicklungsphasen obiger Pflanzen Aufzeichnun- | gen vorzunehmen, die Bitte, den Vereins - Ausschuss hievon in Kenntniss zu setzen, ! und seiner Zeit die gesammelten Nolizen einzusenden. mi Der Luchs im Allgäuer, Hochgebirge von Dr. Gross. hold . Wir stehen nicht an,; für das Gebiet ‚der schwäbischen Alpen den Luchs zu den ausgerotteten Raubthieren zu zählen, gleich dem Wolfe und dem Bären. Von dieser Sippschaft hat er sich aber am längsten erhalten und‘ reicht noch in das zweite Viertel dieses Jahrhunderts herein. Indem wir in unsern Tagen von diesem Raubthiere berichten, klingt es wie ein Nekrolog , welcher Thaten, Charakter und Gewohnheiten des Verschwun- denen aus dem treuen Berichte seiner Zeitgenossen: schildert. Bis in die zwanziger Jahre ist der Luchs in dem Gebiete der obern Iller und der Osterach eine gewöhnliche Erscheinung. Er wechselte meist von: Ost und Süd aus den Tyroler Bergen hier herein, angezogen von dem starken Wildstande, wie _er unter der Herrschaft des Hochstiftes Augsburg und der Grafen Königsegg in diesen Alpen blühte,. | Schossen doch noch im Anfange dieses Jahrhunderts die Tyroler Wildschützen im Bischöflichen und. Königseggischen das Hochwild nur der Decke willen, so. viel ‚sie heimschleppen konnten und liessen das Wildpret auf dem Sehussplatze liegen, und im Thale von Rohrmoos erschlugen Bauern einen Sechzehnender mit Knütteln, der im klafterhohen Schnee eingebrochen. Ebenso zahlreich war das Reh, während die Gemse in dünnen Rudeln vorhanden gewesen zu sein scheint. Es ist anzunehmen , dass dem Gems- stande neben dem nun ebenfalls ausgestorbenen Gemsgeyer, Gypaetos barbatus, vorzüglich der Luchs Abbruch gethan;; denn bevor diese höchst wilde und scheue Katze in die Montan -Region sich herabwagt, räumt | sie zuvor oben in der; Alpenregion auf,-der Heimath der Gemse, zu wel- | chen Höhen der Mensch selten seine Schritte lenkt. 9 66 Der Luchs wechselt, wie jedes grosse Raubthier, iu weiten Märschen das Revier und mordet binnen wenigen Stunden auf verschiedenen unter- einander Meilen weit entfernten Punkten. Nie weilt er länger als drei bis vier Tage in demselben Reviere. Seine Manier, wie er durch das Terrain streicht, wurde in den höhern Regionen in der Schnee- und Alpenzone seltener beobachtet, desto öfter gab es Gelegenheit hiezu in der Bergregion 3 — 4000’ ü. M. ‘als dem eigentlichen Breitegrade des Rehes. Er steigt aber auch in die Waldungen der Vorberge und des Thales herab. Auf den Bergjochen und auf den Vorbergen schleicht er stets auf dem Grate und liebt besonders die schneidigen Rücken, auf denen er rechts und links in beide Thäler hinabzuschauen vermag. Er schreitet langsam und langgestreckt, wie auch sein Schrank sehr weit ist, bleibt oft stehen , um aufmerksam und scharf in die Tiefe zu schauen. "Gelangt er zu einem besonders dominirenden Punkte, auf einen kahlen: Hügel oder Felsblock, so setzt er sich wohl auch ruhig nieder, gleichsam um das Terrain zu studiren und strategische Anordnungen zu überdenken: Wo es nicht angeht, auf dem Bergrücken zu bleiben, sucht 'er lichte Schläge auf oder zieht an Waldsäumen hin, geht auch gerne über Stege, Stangen und in Waldungen auf umgestürzten Baumstämmen. Kommt ihm eine Felswand in den Weg, so schleicht er so hoch 'als möglich dicht unter ihr durch und bleibt besonders gerne unter überhängenden Felsen, welche ihn von oben vor jedem Blicke decken, zur Beobachtung der Ge- gend stehen. E Der Luchs jagt in vielen Fällen nicht allein , gar oft thun sich ei drei und viere zusammen ‚ meist ist diess die Luchsin mit den Jungen desselben Wurfes, welche sie bis zu selbstständiger Stärke bei'sich behält. Wären es auch deren viere und mehr, so ist immer nur Eine Fährte vorhanden, der Nachfolgende tritt so genau in die Fährte des Voran- schreitenden , dass der Jäger Tausende von Schritten nachgehen kann, ohne sich die Gewissheit verschaffen zu können, ob er einen’ einzigen, zwei oder mehrere Luchse anzusprechen habe und die Unterscheidung ist eben so schwierig in nasser Erde und Schnee, wie in Gras und Thau. Stossen sie auf eine Menschen- oder Vieh-Fährte, so treten sie gerne dieser nach, wenn sie auch nur halbwegs auf ihrem Curse liegt. Ihre Fährte ist kreisrund, hält 3” im Durchmesser und ist auffallend weit geschrenkt. Ei: 67 © Die Luchse bleiben so lange in Einer Fährte hintereinander, bis sie an einer Stelle anlangen , von welcher aus sie Wild in den Wind bekom- men, oder von ‘welcher aus sie bereits früher einen Riss gethan oder wo ihnen’ das Terrain zum Jagen und Beschleichen besonders geeignet er- seheint: hier trennen sie sich nun gleichzeitig auf demselben Flecke, ihre Fährten gehen dortselbst in rechten oder sehr stumpfen Winkeln ausein- ander und jeder schlägt eine entgegengesetzte selbstständige Richtung ein. Nach weiten Bogen und Windungen vereinigen sich aber allesammt wie- derum auf Einem Punkte, der eine halbe Stunde und mehr vom Aus- gangspunkte vorwärts liegt, um dort ihren Gänsemarsch wiederum fort- zuselzen. Der greise Forstwart Zeller zu Oberstdorf hat dieses merkwürdige Auseinander- und Zusammenlaufen‘ der Fährten mehrmals mit eigenen Augen gesehen und erzählt hierüber u. A. Folgendes: „Im Winter 1820 ging ich mit Herrn Revierförster Lutz durch die Berghofer und Tiefen- bacher Waldungen. Als wir in die Oberrieder Kottersch kamen, spürten wir einen Luchs. Die Fährte zog sich vom Blässenköpfle gegen das Kotterscheck : hinab. Wir verfolgten diese Fährte eine lange Strecke. Auf dem Kotterscheck erkannten wir, dass es drei Luchse waren, indem sich dieselben hier plötzlich trennten. Der eine wechselte geradeaus über das Kotterscheck hinab , der andere gegen Osten dem Höllenbache zu, der dritte gegen Südwest, dem Wolfsbühel zu hinab. Wir gingen der mittlern Fährte über das Kotterscheck nach, bis dahin, wo der Höllenbach und der Stuhlbach sich vereinigen und wo alle drei Luchse wieder auf Einem Punkte zusammen kamen und wieder in Einer Fährte hintereinan- der den Weg durch dıe sogenannten Sybellen in die Revier Wertach fortsetzten.“ Diese Manier zu jagen hat zu dem Mährchen Veranlassung gegeben, dass zwei bis drei Luchse treiben, während‘ ein Luchs auf dem Riegel steht, um das’ fliehende Wild zu empfangen. Ein andermal erzählt Zeller: „Im Jahre 1822 ging ich mit meinen Brüdern Anton und Dominikus auf den Grünten, um bei den Eisen nach- zusehen , die ich auf Luchse aufgerichtet hatte. Auf der Schwandalpe angekommen, gingen wir eine Zeit lang in die Sennhütte, und schürten eim Feuer an. Während dessen trat ich einmal aus der Hütte, um mich: umzusehen, als ich auf dem Bergrücken im Hochlichte zwischen der 68 Aeltersteiner Wand und dem Geifersgereneck einen Luchs sitzen sah. Mein Bruder Anton und ich machten uns sogleich daran, diesem: Luchse vorzustehen, nachdem ich meinem zweiten Bruder den Auftrag ‚gegeben, nach Verlauf einer festgesetzten Zeit den Luchs von der Hütte, aus zu treiben. Im Hingehen auf den Stand gewahrten wir alsbald, dass »der Luchs uns scharf in's Auge gefasst und uns unverwandt nachsehe. Wenn wir ihm wegen der einzeln stehenden Fichten ausser Gesicht kamen ‚sich derselbe so weit von der Stelle bewegte, bis er uns wiederum sehen konnte und diess that er, so lange wir ihn beobachten konnten. Der Trieb war erfolglos. Als mein Bruder Dominikus wiederum zu uns ge- stossen , berichtete er, er habe in weiter Entfernung drei Luchse in einer Fährte gesehen und alsbald seien sie in drei verschiedenen Richtungen der eine gerade aus, ein zweiter quer nach dem Wuste und‘ der: dritte auf der entgegengesetzten Seite über die Schwandalpe hinab gewechselt. ‘ Diese drei Luchse sind sonder Zweifel auf einem gewissen ‘Punkte zu gleicher Zeit wiederum zusammen gewechselt.“ Der Luchs jagt seine‘ Beute nicht, wie etwa der Wolf ‘oder der ' Hund ; diese grimmige Katze ist nicht zum Laufen und Rennen gebaut und erlistet das arglos ruhende oder äsende Thier, indem sie langsam und leise, durch einen Felsblock, Busch oder Baumstamm gedeckt, hart an den Boden sich drückend in solche Nähe des Opfers schleicht, dass sie in zwei, höchstens drei raschen Sätzen auf das Wild zu fallen ver- mag. Höchst wahrscheinlich erhascht der Luchs zum Sprunge den Au= genblick , wenn das Thier sich mit sich selbst beschäftiget, den Fliegen oder Ungeziefer wehrt, oder nach. entgegengesetzter Richtung schaut. Den Moment des Beschleichens und des Risses wird wohl selten ein Mensch zu beobachten Gelegenheit gehabt haben, um so häufiger war diess möglich durch die Fährte im Schnee, welche auf's deutlichste nach- wies, was hier vorgegangen. So stiess Forstwart Zeller im Winter 1822 auf dem Brunoanger am Grünten auf eine Luchsfährte und‘ folgte ihr bis auf den sogenamnten Wasen. Dort hörte die lJanggeschrenkte runde Fährte in einer Entfernung von dreissig Schritten von einer Fichte auf einmal auf und es zog sich in dieser Länge ein geradliniger Graben durch den Schnee bis an den Stamm der Fichte, wo‘ der Luchs sich setzte. Bei näherer Abspürung fand sich, dass unter der nämlichen Fichte ein Hirsch von zehn Enden sich niedergethan, auf welchen den Sprung 69 zu machen der Luchs nicht den Muth gehabt zu haben schien. Der Hirsch bekam offenbar Wind vom Luchse und flüchtete, letzterer aber ging auf seiner eigenen Fährte zurück. Es sei-hier bemerkt, dass der Luchs nie starkes Hochwild reisst : er überschätzt nicht seine Kraft und was er reisst, damit balgt er sich nicht lange. Reh und Gemse erliegen ihm sogleich auf dem Fleck des Sprunges. Er ist auch nicht wählerisch , welchen Theil er packt. Bug, Waidsack und Ziemer ist ihm gleich gerecht, seltener springt er an Kopf und Hals, aber auf den ersten Riss scheint das Opfer schon todeslahm zu sein. Diess beweisen aufgefundene frische Risse. Misslingt der schon gethane Sprung — was jedoch in wenigen Fäl- len beobachtet worden — so setzt der Luchs dem fliehenden Thiere nie- mals nach, sondern wendet auf der Sprungstelle um und geht stets auf der Fährte, die er am Herschleichen gemacht, eine beträchtliche Strecke weit zurück. Es ist eine Fabel, dass er aufbaumt, zu dem Zwecke, um auf das vorüberwechselnde Thier sich herabzustürzen; er thut es nicht einmal gerne, wenn er von den Hunden hart gedrängt wird. Es kam aber letz- teres zuweilen vor. So erzählte Anton Lutz, Forstmeiser des Hoch- stifts Augsburg zu Burgberg, er habe einmal im Winter in der Gegend von Winkel eine Jagd auf Füchse und Rehe gehalten. Als sie nun einen Bogen an der Starzlach, den sogenannten Winkeltrieb machten, habe sein alter Mohr — so hiess sein Dachs — Hundlaut gegeben und einen Luchs auf einem krummen Holzapfelbaum verbellt. Sein Jägerbursche Philipp Wex von Staufen habe den Luchs auf dem Baume geschossen. Es steht auch durch Augenzeugen die Thatsache fest, dass der Luchs, jagt er auch in Compagnie, stets allein reisst. Haben sie sich getrennt, und schleicht einer von ihnen ein Wild an, so stehen -die übrigen, so ferne der Anschleichende in ihrem Gesichtskreise sich befindet, stille und mauerfest. Ist der Sprung gelungen, so frisst der Sieger sich satt und kehrt alsdann auf der eigenen Fährte zurück. Hierauf tritt der nächste in die Fährte, frisst sich ebenfalls satt und tritt zurück, um den dritten vorzulassen. Es ward nie beobachtet, dass der Luchs mit Seinesgleichen auf dem Riss sich beisst, wie Fuchs, Wolf und Bär. Was vom Risse etwa übrig bleibt, wird verscharrt und mit Erde gedeckt, auch zuweilen etwas Gras, Moos oder Reisig darüber gelegt. 70 Liegt der Rest des Risses unverscharrt und offen zu Tage, so ist ‘gewiss, dass er zu diesem niemals zurückkehrt und eben so gewiss, dass’ er in geringen Entfernungen mehrere verscharrie Risse hat. Letztere sucht 'er unfehlbar bei seiner Wiederkehr auf, was regelmässig alle 14 Tage, längstens in 18 Tagen, geschieht, um in dem einmal liebgewonnen Re- viere 2 — 4 Tage zu jagen und alten Risse zu verzehren, sofern er nicht schon auf dem Herwege Gelegenheit genommen, einen neuen Riss zu machen. Hat den verscharrten Riss eine Menschenhand berührt, oder ist an dem deckenden Erdreiche, Moose oder Reisig eine Veränderung geschehen , so berührt er ihn nicht, sucht ihn auch nie wieder auf. Die alten Jäger sprechen viel von der „Giftigkeit“ des Luchsrisses, sie behaupten, dass auch ein leichter Riss, z. B. nach einem misslunge- nen Sprunge, nicht mehr heile und das Thier, auch oberflächlich ‘wund, eingehen müsse, ja dass es kaum von den Krallen des Luchses berührt, zuweilen nach kurzer Flucht augenblicklich verende. Diese Behauptung ist so allgemein , dass wir nicht umhin können anzunehmen ,; es müssten ihr. Thatsachen zu Grunde liegen. Wir haben darüber von Forstmeister Anton Lutz folgende Begebniss erfahren, welche dafür zu sprechen scheint. ‚Derselbe jagte auf dem: Wangeritzer Berg und bürschte einen Bock an. Noch nicht schussgerecht , hörte er hart am Dickicht, ‘wo der Bock stund, brechen und ein Luchs machte den Sprung auf den Bock; als er im selben Augenblicke des Lutz ansichtig wurde, vom Bocke sogleich abstund und in das Dickicht zurücksprang. Der Bock aber rannte in der entgegengesetzten Richtung in das rauhe Gebüsch und: plötz- lich wurde es stille, als ob der Bock stünde. Diess veranlasste Lutz nachzugehen und er traf den Bock kaum dreissig Schritte weit, 'verendet: beim Streifen fanden sich nach genauer Untersuchung etliche leichte Haut- ritze am Halse, die kaum schweissten und der Bock war durchweg gesund, feist und sehr stark. In Wildheit und Mordlust wird der Luchs von keinem unserer Raub- thiere übertroffen und nur die Katze kann sich ihm zur Seite stellen. Bricht der Luchs in die Schafhürde, so mordet er so lange‘sich noch! eine Fieber rührt, hastig und da und dorthin springend , wo ein Kopf im Sterben sich noch hebt, ein Fuss im Tode zuckt. Hat er so. lange Musse, dass Alles stille wird um ihn her und hölzern bewegungslos; erst dann beginnt er seinen Frass. Im Jahre 1819 riss ein Luchs auf solche 71 Weise auf der Alpe Schwarzwasser in einer Nacht sämmtliche sechsund- dreissig Schafe der Hürde. Diese Schattirung in seinem Temperamente hat dem Luchse die üble Nachrede zugezogen, dass er die Thiere reisse, nur um ihr Blut auszusaugen, und darum auf viele Opfer angewiesen sei; eritrinkt kein Blut, ist er mit dem Morden fertig, so geht er vor Allem ‘an den Aufbruch und an den Schlegel. Diese fieberhafte Wuth, alles Lebendige, das zu erreichen ist, zu vernichten, ist den Katzen eigen, wir sehen diess in ungeschwächtem Verhältnisse an der Hauskatze, wenn sie zur Nachtszeit in den grossen Vogelbauer unter den Wolossee Al- gäuer Stubenofen bricht , kein Vögelchen 'ist des Morgens mehr am Le- ben , wie auch der Marder die letzte Taube im Schlage nicht schont. Desshalb fürchten die Algäuer Hirten den Luchs mehr als den Wolf, welch’ letzterer in der Heerde nur Ein Thier reisst und an diesem so- gleich seinem vortrefflichen Appetit Genüge leistet, der freilich bei 35—50 Pfund Aufbruch und Fleisch verlangt. Aus dieser Mordlust erklären sich auch seine häufigen Risse, welche- nicht selten‘ nur etliche tausend Schritte von ‘einander liegend gefunden werden; er beschleicht und reisst Alles, was ihm in den Wurf kömmt und frisst oft nur einen kleinen Theil, bevor er das Opfer verschartt. Diese Gewohnheit lässt er auch nicht in äusserster Bedrängniss und Pein. Forstwart Zeller richtete am 12. Januar 1835 ein Eisen auf dem Och- senberge bei Bad Tiefenbach auf und da in den folgenden Tagen wegen heftiger Schneestürme nicht auf den Berg zu kommen‘ war, so fand er dreizehn Tage später die rechte vordere Brante im Eisen, der Luchs ward ganz frisch in die Wände über dem Hirschsprung hinabgespürt und in‘ derselben Nacht, den 26. Jäner, wechselte er gegen Meisselstein , riss- dort auf Bolgenach einen Fuchs und gleich darauf in den Meisselsteiner Hölzern einen Rehbock , diess Alles in derselben Nacht , in der Schwäche vor: dreizehntägigem Fasten im Eisen und mit dem Schmerze der abge- _ Tissenen: Brante. Am folgenden Tage fing Zeller diesen Luchs auf dem Riss, des Rehbockes und er war so abgemagert, dass er, obwohl ausge- wachsen , nur dreizehn Pfund wog, während ein gesunder starker Luchs 40 — 48 Pfund wiegt. = Besonders gerne beschleicht der Luchs die Auer - und Spiel- Henne, ‚ wenn;sie, brütend auf den Eiern sitzt. Auf der Zipfelsalpe riss ein Luchs | eine Auerhenne im Neste und: im Umwenden einen Gaisbock, der in ange- borner Neugierde herbeigelaufen. 72 Der Luchs ist nicht mit Sicherheit zu jagen, sein höchst feiner Wind und scharfes Auge lässt ihn nicht standhalten und fast sämmtliche Luchsjagden , von denen wir hörten, waren resultatlos, gar oft fehlte auch der Schütze in der Aufregung, besser gelang es, kam der Luchs unerwartet in den Schuss. Revierförster Lutz zu Burgberg veranstaltete im Winter 1819 eine Jagd auf Rehe und Füchse im obern Imberger Tobel, südöstlich von Sonthofen. Als das Treiben bereits eine gute Weile begonnen, sah ein Schütze, der Zollbeamte Herr Felix Welzel von Sonthofen, ungefähr achtzig Schritte vor sich plötzlich einen Luchs, wel- cher die vordern Branten an einem Fichtenstamme hinaufreckte, mit: den Krallen an- demselben herabkratzend, wie es auch die: Hauskatze im Brauche hat, bei guter Laune an einem Baume die Glieder dehnend. In solcher Stellung schoss ihm Welzel mit der Kugel die Lendenwirbel entzwei; auf den Schnall bäumte und rollte sich das Thier auf dem 'grü- nen Rasen, stiess lautes Klagen gleich dumpfem Katzengeheule aus und schleppte sich mit lahmem Hinterleibe in die Schlucht hinein. Auf das Rufen des Welzel brachte der Förster seinen Hühnerhund auf den Schweiss, der den Luchs auch alsbald in einem tiefen Wasserkessel der Schlucht, am Fusse eines Wasserfalles verbellte. Das Thier war gelähmt, indem es über das Wasser setzen wollte, in diese Tiefe gestürzt und hielt sich mit den Vorderbranten auf dem Eise, mit dem Kopfe über dem Wasser: Lutz schoss ihm eine Kugel vor den Kopf. Einst ging Forstwart Agerer von Hintelang in das Hintersteiner Thal auf die Zipfelsalpe, um dort mit Blatten einen Bock zu schiessen. In Kurzem sah Agerer auf diesen Ruf von der Höhe des Berges einen Luchs mit zwei Jungen auf sich zuspringen und er schoss die alte Luch- sin mit einer starken Kugel auf das Blatt, so dass alsogleich eine Menge Schweiss hervorquoll. Dessohngeachtet rannte der Luchs in voller Flucht den Berg hinauf. Des andern Tags sah Agerer nach mühevollem Su- chen den Luchs auf einem Felsvorsprunge unter einer Fichte sitzen und bürschte sich bis auf zwanzig Gänge zu ihm hinauf. Dort hatte er Musse, das Thier zu beobachten ; es’leckte sich die Wunde an der Brust, welche noch immer schweisste, der Kopf war ihm unförmlich geschwollen , das Auge matt und es schien, als wollte der Luchs bald verenden. Die beiden Jungen spielten vergnüst um die Alte herum, sprangen ihr zuwei- len auf den Rücken und balgten sich miteinander. Endlich schoss A ge- 73 rer, es versagte, der Luchs rannte abermals bergauf und ward nicht mehr gesehen , auch keines mehr der beiden Jungen. Am Ochsenberge auf dem Sätteli, bei Bad Tiefenbach, stunden die Luchse besonders gerne und es wurden dort oft Luchsjagden veranstaltet. Der Gräfl. Königsegg'sche Jäger Sprinkhard zu Fischen, lud mit sei- nem Jagdgehilfen Sebastian Schmid, in den neunziger Jahren, zu einer solchen Jagd den Pfarrer Hagspihl ‘von Meisselstein und den Landhauptmann i. e. Vorsteher Jodok Schmid von Fischen ein. Die Luchse, deren drei im Bogen waren, kamen zuerst dem Jagdgehilfen in längern Zeiträumen hintereinander, er schoss jedoch nicht, weil er dem Herrn Pfarrer die Ehre lassen wollte. Diesem aber versagte auf‘ den ersten Luchs das Gewehr, den zweiten fehlte er und als der dritte kam, hatte er noch nicht geladen. Der Landhauptmann fehlte den einen und einem zweiten brachte er einen leichten Schuss an, so dass er etwas schweisste und entkam. Auf ähnliche Weise verliefen die Luchsjagden im Allgäu gewöhnlich ; um so mehr verlegte man sich auf das Fangen und Meister hierin wa- ren die Agerer in Hindelang und der noch lebende Forstwart Zeller in Oberstdorf, ehedem zu Burgberg und zu Fischen stationirt. Da der Luchs auf kein Luder geht und nur das frisst, was er ge- rissen, so’ist er nicht in Berliner: Eisen zu fangen, sondern ohne Köder in sehr starken und schweren Tellereisen. Diese werden auf‘ dem ver- scharrten Risse aufgerichtet, am sichersten auf solchen , welche auf Berg- rücken liegen , wo der Luchs am sichersten wechselt. Das’ Eisen wird unmittelbar auf den Riss: gelegt und mittelst einer starken eisernen Kette an einen’Baum oder Strauch befestiget. Auf die Gewohnheit des Luchses, dass er fast immer den verscharrten Riss wiederum aufsucht, um ihn _ vollends zu verzehren, basirt sich die Möglichkeit des Fanges. Bei dem * Dörfchen | Wangenritz fing ein Luchs einen Rehbock,, dessen Kopf er bis auf Besler- Wies am Grünten trug und dort in eine Schneehalde drückte; Auf dem: Rehkopf richtete Forstmeister Lutz das Eisen auf; nach drei- zehn Tagen erinnerte sieh der Luchs seines Rehkopfes und ward gefan- gen. ‘Auf Eisen'und Kette kommt 'eine leichte Decke von Moos oder Reisig zu liegen. ‘Gemeiniglich fängt’sich der Luchs schon in den ersten paar, Tagen und ‘zwar 'meist an einer: der Vorderbranten. ‘Nun wird im Schmerz und Wuth! in tollster ‘Weise gerast, das schwere Eisen da’ und 10 74 dorthin gezerrt , soweit es die Länge der Kette erlaubt. Haben die, ersten Wuthanfälle sich gelegt, so fängt der Luchs in das klemmende Eisen zu beissen an und diess mit stets steigender Heftigkeit und Rücksichtslosig- keit, so dass in unglaublich kurzer Zeit all’ seine schönen und stahlharten Zähne aus dem Kiefer springen. Ein Luchs, der auf dem Sätteli des Ochsenberges in Eisen hing, hatte ‚nach fünfzehn Minuten, nachdem: er das Beissen angefangen nur mehr Einen Stockzahn. Aber nicht allein in das Eisen beisst er in blinder Wuth, sondern auch in das untere Stück der Brante, welche vom Eisen gefasst worden, beisst diess, worin er wegen der Zusammenklemmung kein Gefühl hat, wohl auch gänzlich ab und geschieht es weit oben am Eisen, so entschlüpft er zuweilen den eisernen Armen, meist aber halten die Muskelsehnen fest, ist auch Kno- chen und Muskel zu Grunde gegangen. Es ereignet sich manchmal, dass die Kette springt nnd der Luchs das schwere Eisen mit sich fortschleppt: in diesem Falle kommt er nie weit, das Eisen verfängt sich leicht: in Gebüsch, Felsblöcken oder Zäunen , oder die Hunde stellen ihn sogleich. Nahet sich der Mensch dem Luchse in dieser seiner trostlosen Situation, so wird er ruhig, kauert sich nach etlichen wilden Sätzen nieder und heult in tiefen Katzentönen. Man tödtet ihn gewöhnlich durch einen Schuss vor den Kopf. Forstwart Zeller kam einst auf den Gedanken, einen starken Luchs lebendig aus dem Eisen zu nehmen. ‘Zu dem Ende drückte er den Kopf mittelst einer Gabelstange fest gegen den Boden, während zwei Gehülfen an jedes Paar der Vorder- und Hinterbranten Schlingen legten und nach sicherer Befestigung derselben die Branten in entgegen- gesetzter Richtung etwas auseinander zogen; so gestreckt wurde: der Luchs an eine starke Stange gebunden und nach Hause getragen, 'wo.er in einen festen Käfig gesetzt wurde. Er 'nahm jedoch: nicht Speise und Trank und verendete am dritten Tage. Im vorigen Jahrhunderte scheinen beim Luchsfange die Teller-Eisen wenig in Gebrauch gewesen zu sein. Der ältere Agerer tödtete den Luchs auf dem Risse durch ein Wurfgeschoss, ähnlich dem Fischgeren, das von einer Bogensehne geschnellt, dem: Thiere in Kniehöhe von der Erde in die Brust drang. Es scheint diess Geschoss ebenso sicher ge- wesen zu sein wie das Eisen. Die Agerer konnten die Fronte ihres Häuschens zu Hindelang mit einer Reihe von Luchsköpfen zieren, deren Inhaber meist dem Wurfgeschosse erlagen. Diese Köpfe wurden: ent- 75 hirnt, im Backofen gedörrt, mit Heu ausgefüllt und an das Haus gena- gel. Zu Erhöhung des Effectes wurde noch ein Lappen rothen Tuches in den Rachen gesteckt, was die blutdurstige Zunge vorzustellen hat. Zu Ende des vorigen Jahrhunderts wurden in diesen Alpen zuweilen Luchsinen mit säugenden Jungen angetroffen. Unter dem Forstwarte Jo a- chim Huber in Oberstdorf hatte eine Luchsin Junge an der nördlichen Thalwand des Oythales, am sogenannten Schäfhofe: Huber stund eines Abends mit mehreren Schützen auf die Luchsin an, um sie zu schiessen, wenn sie zu den Jungen heimkehre. Die Gesellschaft führte ein Fass Bier auf den Schäfhof, welches sie nach glücklicher Jagd trinken wollten. Einer der Schützen jedoch , der Jagd müde und nach dem Trunke lüstern, kroch auf allen Vieren gegen das Fass hin und ein anderer Schütze, ersteren bei vorgerückter Dämmerung für den Luchs haltend, schoss nach jenem, fehlte aber glücklicher Weise. Somit war die Luchsjagd beendet. Die Luchsin aber verliess am folgenden Tage mit ihren Jungen An perl und kehrte nicht wieder zurück. Gemeimiglich hat die Luchsin nicht mehr als drei Junge, in den meisten Fällen sind deren zwei gesehen worden und diese behält sie bis zu majorenner Stärke und Gewandtheit im Raube bei sich. Offert. Der. Unterfertigte empfiehlt sich den Herausgebern naturhistorischer Werke, sowie ‚allen . diese Wissenschaft: pflegenden Vereinen zur, Besor- gung einschlägiger Abbildungen, sowohl in Originalzeichnungen, nach der Natur, als deren prompter. Ausführung auf Kupfer oder Stein, unter Zu- sicherung möglichst billiger Preise. Da derselbe, als früherer. Fortsetzer und: Verleger der Hübner’schen Werke bekannt, sich auch in. späterer Zeit mit den Illustrationen der von Dr. Herrich-Schäffer hiezu ge- lieferten Supplemente beschäftigte, desgleichen auch den Stich zu Forst- _ ralh Koch’s Arachniden, Crustaceen und Aphiden u. a. besorgte, so dürfte seine Berufung hierauf, ‚eine weitere Empfehlung,überflüssig machen. Nähere Auskunft ertheilt auf portofreie Anfragen, unter nach- stehender Adresse: Augsburg, den 12, Januar 1857. Carl Geyer, Naturhistorischer Zeichner , Carolinenstrasse C. 24. Phänologische Beobachtungen an einigen Pflanzen im Frickhinger’schen Gärtchen zu Nördlingen in den Jahren 1845 — 1857. Notirt von Albert Frickhinger, Apotheker in Nördlingen. Ohne . dass ich, in der Lage wäre, oft das Freie besuchen zu können, wollte ich doch der. Aufforderung ‚meines Freundes Dr. Schnizlein in Erlangen ; in phänologischer Beziehung Beobachtungen zu machen, ent- sprechen. Aus dem genannten Grunde, blieb mir nichts Anderes übrig, als dieselben in meinem Hausgärtchen anzustellen. Freilich bin ich ausser Stand, eine der mir von meinem Instructor auferlegten Hauptpflichten „umsichtig ausgewähltte mittlere Lage des Standortes“ zu erfüllen, allein da ich, die anderen Bedingungen, als; da sind „Beobachtung stets des nämlichen Baumes, der nämlichen Gruppe von gleichartigen Pflanzen auf dem ‚nämlichen, Boden etc. etc. während mehrerer Jahre“ möglichst getreu zwölf Jahre lang erfüllt habe, so hoffe ich, dass meine Beobachtungen nicht ganz nutzlos gewesen; sein werden. -.; Als mich Schnizlein mit Quetelets und Spring's Instruc- tionen *), für ‚die, Beobachtung. der, periodischen Erscheinungen in der Pflanzenwelt im Jahre 1844 bekannt, machte, schien, es mir, dass es ein Leichtes sei, die Entwicklungsstadien genau zu erkennen, mitanderen Wor- ten: rein ‚objectiv zu verfahren. Allein bald musste ich (und mit mir gewiss alle, Beobachter von, nicht ausgezeichneter Begabung) zu meinem Bedauern gewahren,, ‚dass sich das leidige ‚Ich. gewaltig, in die Beobachtung, ein- schwärzt, ‚dass man „mit ‚allem, Streben ‚nach, Objectivität nur allzuleicht gadnenı \ \ 2 )} IBITS £) Inktruetidns pour Pobservalion des ai periodigues in den EuNEEE de I Yactdemie royale de Bruxelles IX. 1, 11 78 subjective Launen in die Beobachtungen mischt. „Entfaltung des ersten Blattes“ sollte doch wohl auf den Tag hin zweifellos erkannt werden können. — Weit entfernt! Ich habe vor mir eine Hecke von Johannis- beersträuchern, einige Dutzend isolirte Stachelbeersträucher, aus welchen ich einen mittel besonnten zur Beobachtung erkoren, Die Knospen strotzen. Ein kräftiger Ast, von der Scheere im vorigen Herbst verschont, eilt den anderen 'voraus und entfaltet sein erstes Blatt. Das Datum ist eingetragen; aber es kommen kühle ‚Tage, welche die andern Aeste zurückhalten ; alles steht wie angenagelt; das entwickelte Blatt war voreilig, und der Beob- achter mit ihm. Zwischen mein erstes Datum und jenes der vollständi- gen Belaubung fällt ein viel längerer Zeitraum, als die besonnene Erfah- rung sagt. Die Schwierigkeiten mehren sich, wenn jener vorangeeilte Ast keine Blüthenknospen hat. In diesem Falle springt die Entwicklung des ersten Blattes dem sonst fast coätanen Erscheinen der Blüthenknospe so weit voraus, dass der gewissenhafte Beobachter an sich selbst irre wird. Dazu kommt, dass im Drange des Berufs, häuslichen Kummers oder häus- licher Freude, der rechte Moment der Beobachtung oft übersehen wird, wodurch anstatt wohlausgefüllter Rubriken lückenhaftes Stückwerk entsteht. Ein schlechter Trost ist es dann, dass die Lücken wenigstens die Zeugen für die Wahrheitsliebe des Beobachters abgeben. Ein anderer Uebelstand, welcher die Angaben sehr. unregelmässig erscheinen lässt, besteht darin, dass solche Bäume und Sträucher, welche im vorigen Jahre stark von der Kälte gelitten haben, im nächsten Jahre sich weit träger entwickeln. Die von Quetelet gegebene, sowie alle ähnlichen allzu exacten Instructionen haben sich mir in der Praxis zu cComplicirt gezeigt. Das regelmässige Leerstehen einiger Rubriken zeigt, dass die Beobachtungen nicht zu minutiös verfolgt werden sollten. Ich heisse dagegen die Ver- einfachung willkommen, welche namhafte Forscher und Gelehrte auf der Wiener Versammlung deutscher Naturforscher in einer Separat-Sitzung am 19. September 1856 festgesetzt haben, und die von Professor Hof f- mann in Giessen in 'Nro. 6. der Zeitschrift der landwirthschaftlichen Vereine des Grossherzogthums Hessen zur Kenntniss ‘derer gebracht ist, welche bei Erfüllung ihres Berufes die genauesten Beobachtungen machen können. Ich bedaure nur, dass bei meinen Versuchen die Fruchtreife und der Blattfall stiefmütterlich behandelt worden sind und.theilweise werden. mussten. 79 "Mein Gärichen ist durch einen 37’' breiten Hof von der Südseite meines Hauses getrennt. Gegen Süden ist das Gärtdhen von einem Hause begränzt, in dessen Schatten ich eine „kalte Lage“ habe; gegen Westen ist das Gärtchen von anderen Gärten durch eine 8’ hohe Mauer getrennt, gegen Norden vom Hof durch einen Zaun; gegen Fang gränzt eine) Sa an, vor deren Wand meine „sonnige Lage“ ist, gegen Osten gränzt ein Hot und ein Garten an, welche ebenfalls ber: eine 8 hohe Mauer getrennt sind. Das Gärtchen liegt mitten in Nördlingen, einer weit gebauten und, weil ehedem mehr bevölkert als jetzt, an Gärten und Höfen innerhalb seiner Mauern reichen Stadt. Nördlingen liegt unter 48° 51’ nördlicher Breite und 28° 9' östlicher Länge in einer durch Versenkung oder südliche Ausbiegung des Nord- randes der jurassischen Formation entstandenen Ebene von etwa 18 Stun- den Umfang, das Ries genannt. Im Grossen und Ganzen genommen, hat das Ries; schwarzen Lehmboden und ist umgeben von den oberen Juragebilden, namentlich den weissen Kalken der Formation. Die Stadt liegt flach und nur südlich davon zieht sich eine Reihe theils cultivirter, theils kahler Hügel hin. ‘Die nächsten Wälder sind über eine Stunde Wegs entfernt. Die Höhenlage Nördlingens über dem mittelländischen Meer ist 1332’ par.*); seine mittlere Jahrestemperatur hatte ich aus nur 6jähriger Beob- achtung (1839 — 1844 incl.) zu + 6°, 95 R. gefunden, die mittlere Temperatur des Frühjahrs, + 6°, 91 R.; die mittlere Jahrestemperatur der Nördlinger Brunnen. ist + 7°, 65 R. Ich kann mich hier aller weiteren Erörterungen um so mehr, entheben, als die geographischen, geognosti- hen und sonstigen Bedingungen ie Beobachtungsortes hinreichend andelt sind in den „Vegetationsverhältnissen der Jura-und Keuper- ormation in den Flussgebieten der Wörnitz und Altmühl von Schniz- lein und Frickhinger (Nördlingen , Beck. 1848).“ *) Nach Stolz. Die barometrische Messung ergab 1327 p. (Verzeichniss der in Bayern gemessenen Höhenpunkte von Dr. J. Lamont etc. efc. München, Franz 1849, aus den Annalen der Münchner Sternwarte Bd. III. abgedruckt). 80 \ Blätter E; en ag ee Bee Fe ee RR TS TR der a0 | gemeine | Bpayfal, teten }, Pflanzen. elau- Knospen. | ersten Sem Blätter. 5 Palmkätzchen , 1846 18. April | 5% N bloss männl. Stämme, | 1847 8. Mai "| 16. Mai südwestlich vor einer | 1848 9. April hohen Scheune 1849 6. Mai stehend. 1851 22. April| 6. Mai 1852 | 2. Febr. | 16. Mai 1853 | 25. Jan.| 18. Mai | 29. Mai |27. Oktbr. 1854 | 9. März.| 8.Mai | 21. Mai = 1855 |12. März Salix Caprea L. Salix Caprea 1845 | 23. März | 30. April | 6. Juni freistehend. | | 1857 | 15. Febr. 1845 30. April | 25. Mai Daphne Mezereum L.| 946 8. April | 18. April | 8. Oktbr. en 1847 | 16. März 12. Mai westlich vor einer | 848 | 8. Febr. | 5. April | 9. April Mauer stehend. 1849 1850 | 10. Febr. 1851 17. Febr. | 16. April 1852 16. Jan. | 4. April 1853 20. April | 10. Mai |29. Nov. 1854 | 2. Febr. 9. April 1855 8. April | 18. April 1856 1. April | 22. April 1857 30. März | 16. April ®) Die alten zurückgegangenen Stämme wurden ausgehoben, dagegen andere circa 15 Jahr alte aus dem Walde in den Garten gesetzt. 3 Blüthen. Grösse | Blüthen Reifen der Erscheinen | Oeffnen verwelkt, Knospen u. der der Blüthe , | Anschwellen j zu Blüthen- ersten allgemein. der Früchte, Ende Knospen. Blüthen. Frucht- Oktobers. Knoten. 5. April 3"" lang 3. März 4"' lang 22. März A" lang 20. März 3.” lang 5. März 10. März 28. März 22. März Oktbr. 1852) 18. April Oktbr. 1853|) 3. April Oktbr. 1854 Nov. 1856 | 28. März 9. April 22. Febr. ‚18. März 6. April ‚16. Febr. |.20. März ‚16. Jan. 22. Febr. ‚21. Febr. 26. Febr. | 18. März j Id 2. April ‚ 3. März FH Oak n 1. März | 21. März 3. Febr. Nor 1856 | 28. Febr. 3 m lang 3" lang 3"' lang 16. Juli 2" lang 2" lang 3” lang .. m lang 2"' lang 2 m lang Blätter. Namen An- "Mgaon fer Jaht- . |schwellen mi All- ga re gänge. der des ° | gemeine Blattfall. teten % Pflanzen. Knospen!'| "ersten om - Blattes. | 8° Ribes rubrum L., | 1845 30. April Johannisbeere, 1846 | 26. Febr. | 30.' März westlich vor der Gar-| 1847 |29. März| 4. Mai | 12. Mai tenmauer und nördlich | 1848 |18. März | 2. April} 9. April vor einem Hause 1849 | 5. März | 13. April stehend. 1850 1851 | 23. März | 15. April | 21. April 1852 | 21. März’) 13. April 1853 7. April | 26. April | 6..Mai | 31. Oktbr. 1854 | 10. März | 10. April 1855 | 21. März | 17. April | 28. April 1856 | 18. Febr. | 12. April | 26. April 1857 124. März| 16. April ! . 1845 44. April | 30. April Ribes Grossularia L, | 4946 |99.Febr.| 20.Marz | 1 ar Stachelbeere , P 3 : EEE 1847 | 23. Marz 1. Mai | 8. Mai ee slönieisiäheni] 1848 |14.März | 1.April| 8. April "| 1849 1. März | 6. April 1850 | 21.Febr.| 4. April 1851 | 20. März | 10. April | 21. April 1852 11419. März| 5. April | 16. April 1853 116. März | 8. April| 3.Mai |9. Novbr. 1854 6. März | 1. April | 10. April 1855 |18, März | 7. April | 17. April 1856 7, Febr. | 1. April | 13. April 1857 | 4, März| 4. April | 15. April 83 Blüthen. Grösse | Blüthen | Reifen der Erscheinen | Oeffnen verwelkt, Knospen der.., Ju der Blüthe ‚[Anschwellen | "®" zu Blüthen- ersten | augemein, der Früchte. Ende Knospen. | Blüthen. Frucht- Oktobers. Knoten. 20. April | 30. April 8. Mai 15. Mai 26. Juli.) 777 4. April | 10. April | 17. April 25. Juni '30. April |.8. Mai |/44. Mait“ | 14. Mai | | 8. April) 20. April | 27. April 1” lang ‚11. April 6. Mai 10. Mai ‚24. April 5. Mai 15. April | 22. April 5. Mai 8. Mai ‚15. April 10. Mai 16. Mai 2. Mai 8. Mai 17. Mai 26. Mai 26. Juli 1" lang ‚10. April | 18. April: | 29. April 8. Mai 15. Juli 1" lang ‚16. April 2. Mai 8. Mai 15. Mai 11. Juli ‚13. April | 20. April | 26. April 3. Mai 18. Juli ‚22. April | 30. April 4. Mai 14. Mai 31. Juli 25. März 9. April.) 13; April’ | 20. April | 15. Juli "25. April | ..3. Mai 8: Mai. .ı | 14. Mai | 6. April | 17. April’ | 25. April ist 7. April‘ | 26. April 3. Mai 8. Mai 1.26. April | 7. Mai | 10. April‘ | 20. April‘. |’28: April 4. Mai 6. April 10. Mai 46. Mai 27. April | ‚7. Mai ‚17. Mai 24. Mai 4. Aug. 1” lang 9. April | | 16. April |;27: April 6. Mai 25. Juli 1" lang 16. April | 29. April;.|, 4. Mai 15. Mai 1. Aug. 40. April | | 18 April ;.|,24 April | 3. Mai 29. Juli 7. April | | 20. Aprü 5. Mai, Blätter. Namen re eo pr Jahr- ‚|schwellen er All- BEE" beobach- ie BR er g gemeine | pjattfall, nn }} Pflanzen. Knospen. |'@rsten er | Blätter. ung. Rosa centifolia L., | 1845 | 6.April| 8.Mai | 4.Jwmi | ungeschützt stehend, | 1846 | 12. März | 31. März S an Pfähle gebunden. 1847 |28.März| 8:Mai [18.Mai | 8 id 1848 |20. März | 9. April PER 1849 | 6.März| 4.Mai |14.Mai |" 8: & 1850 6. April | 24. April =s\S 1851 | 20. März | 16. April |/9.Mai | 3 8 1852 |22. März | 18: April |21.Mai ||4 3 1853 | 4.April| 3:Mai |24.Mai | © 8 1854 | 14. März| 22. April | 11.Mai | 8° 2 1855 6. April| 2.Mai | 26. Mai = 1856 | 20. Febr. | 18. April |ı 9. Mai | # 1857 | 4. März | 19. April = ie 1845 | 8.Mai | 25. Mai‘ | 8. Juni Vitis vinifera L.,; | (846 125. April 30) April | 24. Mai südlich an dem Anbau | 947 | 4 Mai] 12. Mai |'20. Mai meines Hauses. 1848 |18. April 1849 6. Mai 15 1850 7. Mai 1. Juni 1851 | 25. April | 18. Mai 1852 |10.Mai | 20. Mai ja 0 1853 |14.Mai |25. Mai | 9. Juni | 7. Nov. 1854 123. April | 15. Mai |30.Mai | 1° 1855 120. April | 24.Mai | 3. Juni | 1856 |20, April | 15. Mai 5 1857 | 9, Mai | u 84 ‚- Blüthen. Grösse Blüthen Reifen j der Erscheinen | Oeffnen verwelkt, Knospen ‚der der Blüthe | Anschwellen u zu Blüthen- ersten allgemein; der Früchte. Ende - Knospen. Blüthen. Frucht- Oktobers. Knoten. 6. Juni 22. Juni 2. Juli 31. Juli ‚10. Mai 6. Juni | 14. Juni 23. Mai 15. Juni 29, Juni 18. Mai 9. Juni 20. Juni 13. Juli 4. Juni | 26. Juni 6. Juli 4. Juni | 23. Juni 30. Mai 16. Juni 4. Juni 26. Juni 9, Juli 1. Aug. '/, Linie ‚26. Mai 16. Juni *) | 16. Juli 5. Aug. '/, Linie 1. Juni 16. Juni 2. Juli 9. Aug. ‚25. Mai 16. Juni 8. Juli 29. Juli Ro ze — 1. Juli 10. Juli 15. Juli 10. Oktbr. 18. Juni 24. Juni 30. Juni 21. Septbr. 23. Juni 10: Juli 16. Juli 10. Oktbr. 20. Juni 26. Juni 7. Juli 3. Juli 8. Juli 17. Juli 6. Oktbr. |. 6. Juli 18. Juli as Juli 4), 77 1. Juli 10. Juli 18. Juli 5. Juli 15. Juli 20. Juli Durch das Erfrieren im vergangenen Winter verzögert; die ganzen Sträuche sehr zurückge- kommen, 12 “ Blätter. amen sn Tr krgan a. nn, Jahr- |schwellen = All- änoloei ir un 5 ; ne ie gänge. der der ° | gemeine | piasfail BD ; Knospen. | ersten o- a Blattes. nn Cornus mas. L., 1845 8. Mai | 6. Juni Kornelkirsche , 1846 ineinem sonnigen Hofe | 1847 10. Mai |46. Mai freistehende Bäume von) 1848 25. April 4" Stammdurch- 1849 messer. 1850 |19. Febr. | 7. Mai 1851 | 24. Febr. | 27. April | 18. Mai 1852 | 12. Febr. { 1845 8. Mai 4. Juni Prunus armeniaca Lı 1845. |15. März Aprikose. | 4847. |29. März | 9.Mai | 42. Mai Spalierbaum westlich 1848 9. April hart vor einer Mauer. 1849 1850 25. April 1851 |22. März | 23. April | 5. Mai 1857 |20. März | 20. April Tilia parvifolia Ehrh., | 194° | 0. April| 8. Mai |20. Mai ein 30jähriger Baum m 28. April |20. Mai | 15. Okt. mit 14” Stammdurch- | 1847 11. Mai | 16. Mai messer, nördlich vor einem Hause stehend, dessen Dach von der Krone überragt wird. Blüthen. EN RE 10/0 Grösse Blüthen Reifen n- Erscheinen | Oeffnen 2 verwelkt, oe Knospen der der Blüthe | Anschwellen { zu - Blüthen- ersten allgemein. der Früchte. Ende Knospen. Blüthen. Frucht- Oktobers. Knoten. 24. April | 27. April 3. Mai 3. März | 20. März 1. April 2" lang 6. April | 12. April | 30. April 27. März 2. April . April 1%," h) 4 21 25. März 2 25. April 5. Mai 8. Mai 11. Mai 8 Namen der phänologisch beobachteten 24 Pflanzen. Tr I Leucojum vernum L., Märzglöckchen. Bezüglich der in den Jahren 1852/,, beobachteten Extreme von Standorten gilt das bei Galanthus Gesagte. Wo die Jahrzahl ohne Bemer- kung gegeben ist, bezieht sich die Beobachtung auf den sonnigen Stand- ort. 1845 1346 1847 1848 1349 1850 1851 1852 sonnige Lage 1852 kalte Lage 1853 sonnige Lage 1853 kalte Lage 1854 sonnige Lage 1854 kalte Lage 1855 1856 1857 Erstes Hervorstechen der Blätter. 9. April 25. Januar 12. Februar 17. Februar Januar 20. Januar 15. März 3. März 7. März 8. Februar 20. Februar 89 mm ln mn mm m oo ll 1 1 Erscheinen Oeffnen ooleggr a Blüthe Blüthen Blüthenknospen. | ersten Blüthen. allgemein. verwelkt. 2. April 6. April 20. April 22. Februar 26. Februar 6. März 30. März 16. März 17. März 21. März 12. April 27. Februar 1. März 17. März 31. März 24. Februar 28. Februar 6. März 31. März 18. Februar 27. Februar 3. März 1. April 14. März 21. März 4. April Mitte Februar 18. März 28. März 6. April 6. April 13. März 14. März 5. April 20. April 2. April 7. April 24. April 6. März 9, März 14. März > 4. April 31. März 15. April 47. "März 18. März 2, April {4. April "16. Februar 28. Februar 16. März 1. April 28. Februar 3. März 18. März 4. April 90 Namen Erstes der Hervorstechen phänologisch beobachteten SHRBE, der 24 Pflanzen. Blätter. Helleborus niger L., 1845 Christblume. 1846 Lage frei, 6’ östlich vor der Garten- 1847 mauer. 1848 1849 1850 1851 10. April 51 1852 16. April 52 1853 1854 1855 1856 1857 Fritillaria imperialis L., ni 6, April \ 15. März rothe Kaiserkrone. 1847 97. März Nach allen Seiten hin 18° frei stehend. 1848 17. März *) 1849 4. März 1850 10. März **) 1851 14. März 1852 20. März 1853 2. April 1854 20. März 1855 23. März 1856 18. März 1857 16. März *) Von einem Dutzend Pflanzen blüht heuer keine einzige. **) Alle Blüthen fehlen wieder. 9 Erscheinen der Blüthenknospen. 6. Novbr. 1845 1847 1848 11. Novbr. 2. Novbr. 1850 1851 1852 14. Novbr. 11. Novbr. 8. Dezbr. 31. Oktbr. 1853 28. Okibr. 1854 November 1855 24. Dezbr. 1856 22. April 6. April 10. April 20. April 6. April 14. April 3. April 7. April #) Nachzügler fangen an zu blühen; Oeflnen der ersten Blüthen. 29. März 18. Februar 12. Februar 28. Januar 2. Februar 30. Dezbr. 1850 11 25 . Januar 1852 . Dezbr. 1852 März 1854 März 1855 . Februar 1856 . März 1857 6. Mai 12. April 6. Mai 29. April 19. April 26. April 3. Mai 22. April 1. Mai 21. April 22. April Blüthe allgemein. 6. April 20. März 17. Februar 4. März 23. Februar 5. Januar 1851 25. Januar 12. Januar 1853 14. März 20. März 20. Februar 18. März 9. Mai 19. April 10. Mai 2. Mai 24. . Mai . April . Mai 4 1 9. 3. Mai 4 26 2 diese verblühten am 19. April, Blüthen verwelkt. ET 18. April 28. Februar 3. April 20. März 1. April 10. März 6. April 16. März 7. April 8. April 20. März 8. April *) 20. Mai 1. Mai 13. Mai Namen der phänologisch beobachteten 21 Pflanzen. Convallaria majalis L., Maiblume. Oestlich vor einer Mauer stehend. Lilium candidum L., weisse Lilie. Freistehend auf 15’ Entfernung. 92 Jahrgang. 1845 1846 1847 1848 1349 1850 1851 1852 1853 1854 1855 1856 1857 1845 1846 1847 1848 1849 Erstes Hervorstechen der Blätter. 23. April . April . April . April . April . April „ März .. April . April . April . April . April . April 93 Erscheinen Oeffnen Blüthe Blüthen allgemein. verwelkt. der der Blüthenknospen. ersten Blüthen. 25. Mai 6. Juni 10. Juni 18. April 16. Mai 21. Mai 28. Mai 31. Mai 25. April 3. Mai 25. April 30. Mai 6. Juni 21. April 21. Mai 6. Mai 20. Mai 8. Mai 25. Mai 31. Mai 6. Juni 27. April 15. Mai 21. Mai 29. Mai 3. Mai 29. Mai 1. Juni 5. Juni 16. April 18. Mai 26. Mai 9. April 1, Juli 12. Juli 22. Juli 22. Juni 3. Juli " 28. Mai 6. Juli 14. Juli 22. Juli 25. Juni 6. Juli 94 Namen der phänologisch beobachteten 24 Pflanzen. Jahrgang. Erstes Hervorstechen der Blätter. Galanthus nivalis L., Schneeglöckchen. Vom Jahre 1853 an in zweierlei La- gen beobachte. Die sonnige ist südwestlich vor einer Mauer ; Schnee und Eis wird hier von den ersten Sonnenstrahlen im Frühling weggeleckt. Die kalte ist nördlich vor einer Mauer, an welcher in trockenen Frühjahren noch tiefer Winter, Schnee und Eis herrscht, wann an der anderen bereits seit Wochen reges Leben eingekehrt ist. In feuchten Frühjahren ist der Unterschied zwischen beiden Stand- orten minder bedeutend. 1845 1846 1847 1848 1849 1850 1851 1852 1853 sonnige Lage 1853 kalte Lage 1854 sonnige Lage 1854 kalte Lage 1855 sonnige Lage 1855 kalte Lage 1856 sonnige Lage 1856 kalte Lage 1857 sonnige Lage 1857 kalte Lage unter festem Eis. 24. März 12. Februar 17. Februar Januar 15. Januar 15. Januar 2. Februar 7. März 6. Februar 20. Februar 27. Februar Erscheinen der Blüthenknospen. März . Februar . Februar . Februar . Februar . Februar . Februar . Februar . Januar . Januar . März . März . März . März . Februar . Februar Februar Oeffnen der ersten Blüthen. 19. 28. 20. . März . Februar . März . Februar . Februar . Februar . März . März . März . März März . März März Februar . März . März März Blüthe allgemein. . April . Februar . März . März . März . März . März . März . März . April . März . März . April . April . März . März . März . März Blüthen verwelkt. . April . März . April . März . April . April . April . April . April . April . April . April . April . April . April . April . April . April 96 Namen Erstes der Hervorstechen phänologisch beobachteten Jahrgang. der 24. Pflanzen. Blätter. Anemone Hepatica L., 1845 25. April Leberblümchen. 1846 Lage sonnig, 6’ südwestlich vor einer 1847 25. April Mauer. 1848 1849 10. April 1850 1851 1852 1853 1854 6. April 1855 1856 1857 1845 26. März Crocus luteus Lam., 1846 gelber Frühlings - Krokus. 1847 18. Februar Lage sonnig, 6° südwestlich vor einer 1848 Mauer. 1849 30. Januar 1850 19. Februar 1851 24. Februar 1852 Februar 1853 20. Januuar 1854 6. März 1855 18. März 1856 8. Februar 1857 26. Februar 97 Erscheinen Oeffnen ar Pak Blüthe Blüthen - Blüthenknospen. ersten Blüthen. allgemein. verwelkt. 3. April 10. April 1. Mai i 24. Februar 2. März 4. April 18. März 19. März 30. März 1. Mai 14. März 20. März 9. April 2. März 6. März 13. April 19. Februar 21. Februar 3. März *) 24. April 12. Januar 14. März 20. März 15. April Februar 18. März 28. März 15. April 10. Dezbr. 1852 14. März 5. April 1. Mai 6. März 9. März 14. März 11. April 18. März 1. April 6. April 27. April 8. Februar 4. März 18. März 18. April 27. Februar 18. März 23. März 23. April ee Et | nl et a u | 2. April 6. April 16. April 25. Februar 27. Februar 3. März 47. März 21. März 27. März 16. März 20. März 27. März 2. April 6. März 23. März 8. April 1. März 2. März 10. März 21. März 23. März 27. März 13. April 22. März 25. März 29. März 13. April . 44. März 15. März 6. April 20. April 28. März 4. April 11. April 4. April 6. April 18. April 16. März 1. April 14. April 26. März 31. März 10, April *) Durch die Kälte sistirt; am 6. April noch in vollkommener Blüthe. Namen der phänologisch beobachteten 24 Pflanzen. Viola odorata L., Veilchen. Lage sonnig, 8’ südwestlich vor einer Mauer. Jahrgang. 1845 1846 1847 1848 1849 1850 1851 1852 1853 1854 1859 1856 1857 Erstes Hervorstechen der Blätter. 6. April 28. März 20. Februar nothdürftig im Feb- ruar, entschieden März 25. Januar 48. März 16. März 99 Erscheinen Oeffnen = ne Blüthe Blüthen ‚Blüthenknospen. | ersten Blüthen. a ns 14. April 26. April 30. April 1. März 1. April 19. April 19. März *) 1. April 28. April 8. Mai 20. März 29. März 2. April 17. April 6. März 29. März 8. April 20. Februar 20. März 10. April 26. April 12. Januar 10. April 16. April 28. März 6. April 30. Januar 19. April 29. April 12. Mai 6. März 5. April 9. April 3. Mai 20. März 14. April 27. April + 6. Mai 18. Februar 2. April 18. April 26. April. 5 ; . Die sonnigen Stöcke 4. März 4. April _ on We henden 6. Mai d u en bu BE *) Einzine am 6, November 1846. 100 Ueber die Witterungsverhältnisse dieser Jahre zu der Zeit, in welche vorzüglich die Entwicklung der aufgezählten Pflanzen fällt, enthalten meine vereinzelten Aufschreibungen folgende Notizen: 1845. Zu Ende des ersten Drittels des Februars gesellt sich zu dem noch nicht weggethauten Schnee ein sehr starker Schneefall; zugleich tritt eine den Februar und März hindurch anhaltende, oft sehr strenge Kälte ein, welche einen grossen Theil der zur Beobachtung bestimmten Sträucher von Rosa Centifolia L. tödtet und die träge, späte Entwicklung der nicht erfrorenen Rosen, sowie der ganzen Vegetation im Frühjahr nach sich zieht. Diese ungünstige Witterung erstreckte sich mit geringen Unterbrechungen bis zum 24. Mai; am 19. Mai schneite es mehrere Stunden lang auf die Blüthe der Kernobstbäume. 1846. Vom 18. Februar an hörten die Nachtfröste auf; bei Tag zeigte das Thermometer 10° bis 14° R. im Schatten. Anfangs. März trat jedoch wieder rauhe Witterung ein, welche bis in die Mitte des Monats anhielt; der April brachte Stillstand, der schöne und warme Mai aber zu Ende der ersten Hälfte eine auffallende Beschleunigung in der Entwicklung der Vegetation. Das Jahr war in den phänologischen Erscheinungen theil- weise ein verkehrtes; denn die Spätbirnen blühten vor den Frühbirnen und diese vor den Kirschen. Am meisten. verspätet waren diejenigen Bäume, welche im Frühjahr 1845 durch die heftigen Spätfröste sichtlich gelitten hatten, was einen Wink zur Erklärung der anderen abnormen Erscheinungen geben dürfte. Der Sommer 1846 war heiss und der Spät- herbst sehr günstig. Im September und Anfangs October zeigte sich sehr viel Altweibersommer; Ende Octobers und vollends in der ersten Hälfte Novembers verschwanden diese Herbstfäden, obwohl das schöne und warme Wetter noch fortwährend anhielt. Am 11. November 1846 waren die Bäume noch grösstentheils belaubt mit Ausnahme von Aesculus. Es waren keine Stürme vorhergegangen, und erst im zweiten Drittheil des Octobers fiel der erste Reif. 1847. Der Winter 18°%,, im Ganzen hart; die Hauptfröste Mitte Dezember und Mitte März waren durch Thauwelter einigemal geschieden. Die gelinden Tage in der zweiten Hälfte des Februar lockten die Blüth des Helleborus niger, die Blätter des @alanthus und Crocus hervor; di eingetretene Kälte, welche am 12. März auf — 15° R. gestiegen war, lähmte die junge Vegetation. Vom Februar in den März wehte drei 101 Wochen lang Ost, Nordost, endlich Südost, mit welchem am 16. gelindere Temperatur eintrat, so dass man bei Tag + 6 bis 10° R. im Schatten hatte. Ende März waren schöne Tage; der ganze April dagegen war nasskalt, so dass die Vegetation stockte, ohne jedoch Schaden zu leiden, weil Nachtfröste fehlten. Mit dem Mai trat warme, günstige Witterung ein, welche in der Pflanzenwelt eine Entwickelung bewirkte, wie man sie so rasch nur in Russland und grösseren Continenten kennt. Namentlich die Nacht vom 41. zum 12. Mai brachte die Waldbäume zum Grünen und die Birnbäume zum Blühen. Der 11. Mai war ein heisser Tag, im Schatten zeigte das Thermometer -+ 24 bis 27° R., Abends entlud sich ein Gewitter, welchem ein sanfter Regen die halbe Nacht hindurch bei -+ 15 bis 16° R. folgte! Diess erklärt die schnelle Entwickelung der Linde und des Weinstocks. Jedem Spaziergänger drängte sich die Erschei- nung auf, dass in dieser einen Nacht das Gras und Wintergetreide höher, die Sommersaat sichtbar geworden war. Vom 14. bis 12. Juni anhaltend ungünstiges, kaltes Weiter; oft Reife, häufig nur 5° R. einige- male sank das Thermometer nahezu bis auf 0° herab! Der Herbst war ungünstig, so dass nicht nur die Spätsorten der Trauben, sondern sogar die späteren Frühsorten nicht reiften. Die Weinlese war am Nekar erst Anfangs Novembers, um welche Zeit die ersten Nachtfröste eintraten. Am 17. November fielen mehrere Stunden lang Schneeflocken. 1848. December 1847 und Januar 1848 beständig kalt. Mit dem 1. Februar trat Thauwetter ein und hielt an. Der Februar war gelinder, als der zwar nicht kalte, aber bis zum 18. nasse März, welcher aber gegen das Ende warm und trocken wurde und von einem noch schöneren April gefolgt war. Am 2. April Mittags 2 Uhr im Schatten + 20° R., am 6. April starkes Gewitter mit Hagel. In der ersten Hälfte des Aprils herrschte Sommerwelter, wie sonst um die Erntezeit; daher die auffallend starke Entwickelung der Vegetation in diesen Tagen, das schnelle Ver- blühen der Frühlingspflanzen. - 1849. Dem zeitigen Schnee im November 1848 folgte Thauwetter ‚und ein gelinder Spätherbst bis zum 18. Dezember 1848. Vom 20. De- !zember 1848 bis zum 5. Januar 1849 herrschte kaltes Wetter (auf — 12° ! R. stehend). In das am 6. eingetretene Thauwetter fiel in der Nacht 1 vom 14. auf den 15. Januar jener furchtbare Föhn, der rasch allen Schnee i\schmolz und in Genossenschaft mit einem den ganzen Sonntag und Nachts 14 I“ 102 darauf in Strömen fliessenden Regen viele Ueberschwemmungen verur- sachte, welche z. B. in Nürnberg so grossen Schaden anrichteten. Der Januar hatte von nun an Frühlingswetter ; nur ausnahmsweise fror es Nachts. Die erste Hälfte des Februars war rauher, die zweite dagegen stellte sich durch ihre Milde dem Januar gleich. Die warmen Frühlings- tage währten aber nur bis zum 6. März; dann trat Kälte, Schnee, mit- unter Regen en. Am 20. März -- 7° R.; Frühlingsanfang war ein wahrer Wonnetag, welchem aber vom 22. bis 29. schlechtes Wetter | folgte. Am 4., 5., 6. und 21. März wurde die Vegetation mehr geför- dert, als an allen übrigen Tagen des Monats zusammengenommen. Der März endete mit regem Bienengeschwirr um Saliz Caprea 2. Der April war nur bis Ostern (8.) schön und warm, dann unfreundlich und kalt; Nachts häufig Fröste, Tage lang eine Temperatur von + 4° R., Wochen lang kein Sonnenschein. Das Ende des April jedoch war ein würdiger Vorbote des in seinem ersten Drittel warmen, schönen und gewitterreichen Ma'’s. | 1850. Einem frühzeitigen Winter, einer Kälte von — 16° R. in den letzten Novembertagen von 1849 folgte ein gelinder Dezember, bis zu dessen Mitte aller Schnee weggethaut war. Der Januar hatte sehr kalte Tage, welche aber regelmässig alle Wochen vom Thauwetter unterbro- chen waren; der 31. Januar brachte — 16° R., worauf durch einen drei- tägigen Regen aller Schnee und alles Eis verschwand und durch Ueber- schwemmungen überall unsäglich viel Elend verbreitet wurde. Februar Frühlingswetter, vom 19. an + 8 bis 10° R. Mittags im Schatten. Der 3. März glich einem heissen Sommertage. Dieses herrliche Wetter währte bis zum 10. März, wo ein kalter Wind eintrat, der bei trübem Himmel acht Tage anhielt und endlich viel Schnee brachte, womit der Winter zum zweitenmale einzog. Das Ende des März brachte noch einmal eine Kälte von — 12°. Am 2. April schlug der bis dahin vorherrschende Ost- (Südost- und Nordost-) wind endlich in Südwest um. Die Vegetation war um drei Wochen zurückgeworfen. Die Charwoche war schneereich und hatte jeden Morgen -— 6 bis 8° R. In der zweiten Hälfte des April trat wieder Regenwetter ein, und eine Temperatur von + 5° hielt Wochen lang Tag und Nacht an. Der Mai begann novemberähnlich; am 3. Mai endlich wolkenloser Himmel, aber bei Nordostwind kalte Nächte. Nasser Sommer, unfreundlicher Herbst, warmer Spätherbst. Ende Novembers Tag und Nacht + 2 bis 6° R. 103 1851. Das gelinde Wetter währte bis zum 21. Dezember. Am 23. Dezember trat eine Kälte von — 10° R. ein, wich aber am zweiten Weihnachtstage wieder dem Sudelwelter , welches den ganzen Januar und Februar anhiel. Am 24. und 25. Februar warme Sonnenstrahlen und mildes Wetter, so dass man das Entfalten der Erstlingsblumen erwartete. Aber statt dessen brachte der März Kälte; der Fastnachtsmontag (3. März) war der kälteste Tag des Winters (— 11° R.): Nachdem der Winter schneefrei gewesen war , fiel jetzt tiefer Schnee, an welchem die Sonne täglich leckte, aber bei den herrschenden Ostwinden ohne sichtlichen Erfolg. Mitte März ward milder, und am Tag des Aequinoctiums feierte man nicht nur der Rechnung nach, sondern in der That die wonnige Wiederkehr des Regens und Schaffens in der Natur, welches des Men- schen Brust mit neuer Hoffnung schwellt. Ende März stürmisches Regen- weiter. 2. April schön, dann wieder Pausen ohne Sonnenschein, + 5° bei Tag, + 2° bei Nacht; 11. April ein Frühlingstag. Die Vegetation schleppend , ohne Fortgang, daher die lange Blüthenzeit der Frühlings- pflanzen; sie verkümmern und leben nur dann wieder auf, wenn einmal ein schöner Tag kommt. Letztes Drittel des April warm, feucht , gewitter- reich. Ebenso war auch der ganze, durch starke Regengüsse und Ueber- schwemmungen ausgezeichnete Sommer. 1852. Der Winter war gelinde bis zur Mitte Februars, wo grosse Stürme (am 18. unter heftigem Gewitter) auftraten. Als diese sich leg- ten, kam Kälte, welche in den März hinein dauerte und noch in der Mitte März empfindlich war, am 14. Morgens z. B. — 11° R. bei schar- - fem Nordost. Keine Nacht des März hatte über — 2° R., die Vegetation, welche schon im Januar und Februar sich zu regen begonnen hatte, war gelähmt; die um die Mittagsstunden warmen Sonnenstrahlen hatten Mühe, - den im letzten Drittel des Februar gefallenen Schnee wegzulecken. An - diesem Geschäfte nahm mit derselben Ungunst der trocken kalte April mit seinen Ost- und Nordostwinden Antheil. Anfangs Mai folgte endlich Regen, aber auch dieser Monat liess sich bald wieder kalt an und mischte unter die abfallende Blüthe Schneeflocken. » Der Spätherbst war gelind und auffallend warm; im October mangelte en, welchen der feuchte und warme November brachte. Am 15. und 17. November zeigte das Thermometer im Schatten + 12 bis 15° R., so 104 dass man nicht das Bedürfniss hatte, die Wohnzimmer heizen zu lassen. Ebenso gelind ist der Dezember. 1853. Das Jahr fängt so gelinde an, wie das vorige endete. Im Januar bis zur Mitte Februars Nebel, sanfter Regen, wohl auch wolken- lose Tage. Mit wenigen Ausnahmen, welche z. B. auf den A4., 5., 27., 28. Januar (rafen, zeigten die Nächte selten unter + 2° R. Die Früh- lingsunkräuter, Veronica didyma, V. hederaefolia , V. triphyllos, Lamium purpureum, Alsine media blühten vollauf, indem sie ihr Leben seit dem gelinden Spätherbst fortfristeten. Gartenarbeiten konnten im Januar vorge- nommen werden, wie sonst im October oder April. Die Syringa vulgaris schwellte die Knospen. Erst Mitte Februars trat der Winter ein; von da an in den März hinein starker Schneefall, bis drei Fuss tief. Nachts öfters — 8" R. Das Intervallum in den phänologischen Erscheinungen der Viola odorala zeigt am besten, wann heuer der Winter geherrsch. Am 10. März Regen, Eisgang; am 16. war auch an nördlichen Abhängen aller Schnee weg; die Vegetation setzte da fort, wo sie Anfang Februar | stehen geblieben war, allein nur, um am 17. März dem abermaligen Eintritt von tiefem Schnee bei Nordost zu weichen. Am 20. März Mor- gens — 6° R., fortgesetztes Schneien bei Nordost. In der Charwoche mehrt sich der Schnee, ein förmlicher Nachwinter tritt mit dem Kalender- frühling ein: Oster-Samstag (26. März) kältester Tag des Winters: — 13° R. im Freien Morgens! Mit dem April wich die Kälte, am 7. April + 12° R. im Schatten. Vom 8. bis 16. April wechselt jedoch Schnee mit Regen. Ende April wochenlang bedeckter Himmel, kalt und nass. Ebenso ist Anfangs und in der Mitte Mai’s die Vegetation durch nasse Witterung gehemmt und das Sommerfeld noch nicht vollständig bestellt, obwohl schon Pfingsten ist. Das gewitterreiche, warme und sonnige letzte Drittel des Mai’s brachte nun Alles auf einen Schlag zur Blüthe. Die Birnbäume kamen den gleichzeitig aufgeblühten Zwetschen und Weichseln in zwei Tagen nach, die Aepfelbäume in wieder zwei Tagen den Birnbäumen , so dass sie sich Alle die Hand reichten, was, da alle Obstbäume vollauf blühten, einen wahrhaft wonnevollen Eindruck machte. Die Weichseln, welche im Grad des Blühens mit Birn- und Apfelbaum wetteiferten, ja diese noch übertrafen, boten mit ihren scheuen, lichten und durchsichtigen Blüthen eine treffliche Abwechslung gegen die dicht- buschigen, dunkeln Birobäume und gegen die rosige Apfelblüthe. 105 Bis zum 4. Juli fiel täglich etwas Regen, dann trat heisses Wetter ein. Der Spätherbst war wieder günstig: am 11. November fand ich sechs blühende Pflanzen im Freien. Von Mitte Novembers an trat trocke- ner Frost ein, welchem nach dem starken Schneefalle gegen Ende De- zembers strenge Kälte folgte (27. Dezember — 23° R.). 1854. Die Kälte hielt gemässigter an. Vor dem Thauwelter in der ersten Hälfte des Februars hatte Wassermangel geherrscht. Nach diesem Thauwetter kam wieder tiefer Schnee und Kälte (Mitte Februar bis zu — 17’ R.). Die erste Hälfte des März trocken warmes Frühlingswetter, die zweite Hälfte kalt. April trocken und heiss; am 23. seit acht Wochen zum erstenmal wieder Regen, dann kalt. Anfangs Mai heiss, dann kühl, ja kalt, abwechselnd Regen und Sonnenschein. Juni nass, dem Wachs- thum günstig, doch die Heuernte in den Juli hineinziehend. Dieser heiss, feucht, die Reife des Getreides begünstigend. Herbst sehr trocken, den ganzen September über fiel kein Tropfen Regen. 1855. Nachdem der Winter gelind begonnen hatte, trat Mitte Ja- nuars heftige Kälte ein, welche bei Anwesenheit von tiefem Schnee bis Ende Februars anhielt. Der März gestattete erst in seiner zweiten Hälfte einen Aufschwung in der Entwicklung, welcher aber weder vom Ende des Monats, noch vom April unterstützt wurde. Nach mildem Herbst trat Ende Novembers strenge Kälte ein, welche im Dezember anhielt und diesen zum kältesten Monat des ganzen Winters stempelte. 1856. Der Januar war gelinder, als der vorhergegangene Monat. Die erste Hälfte des Februars war Frühlingswetter,, die zweite Hälfte aber kal. Obwohl das Ende Februars die baldige Einkehr des Frühlings hoffen liess, sah man sich doch durch einen trocken kalten März hierin ‚getäuscht. Der 13. April führte mit Einem Sprung in den.Sommer, allein das Sommerwetter zerrann wieder mit dem Eintritt des Mai, welcher bei bedecktem Himmel nass und kühl, theilweise kalt vechet Der Winter begann zeitig und trat namentlich von Mitte November bis Mitte Dezember etwas streng auf. 1857. Der Januar setzt das Thauwetter von der zweiten Hälfte des - fort. Der Februar dagegen ist streng und nur gegen das nde mild. Erste Hälfte des März stürmisch, kalt, nass; die zweite und noch mehr das erste Drittel des April bringt warme Frühlings- lage, welche die Vegetation rasch zur Entwicklung treiben, Eine Unter- 106 brechung führen ‚aber die stürmischen und rauhen Tage in der Mitte Aprils herbei, welche von der kräftigen Sonne im Anfang des letzten Drittels des Aprils überwunden wurden, um noch einmal am 24. und 25. durch Schnee und + 2° R. den ganzen Tag über gelähmt zu werden. Einen grossen Stillstand in der Entwicklung der Vegetation bringen die drei Wochen lang vom April in den Mai fortwährend herrschenden Nord- und Nordostwinde, welche das Frühjahr bis zu dem Tage, da ich diese Zeilen schreibe (9. Mai 1857), zu einem rauhen stempeln. = ee Inhalt. Jahresbericht Beilage I. Verzeichniss der im Jahre 1856 aufgenommenen Mitglieder . Beilage II. Verzeichniss der Geschenke . Beilage III. Rechnungsbericht . Ueber den Jura und die Molasse in der Umgegend von Günzburg a. D. von August Wetzler . Aschenanalyse von den Früchten der Alnus ER, Gärtn. nd Röthe Eyprepia Flavia beschrieben von J. G. Bischoff Ueber Hieracium Sauteri von C. H. Schultz Bipontinus Beiträge zur Flora des Regierungsbezirkes Schwaben und Neuburg von J. F. Caflisch - Die botanische Sektion der ale Yorkanällige in . Wien über phänologische Beobachtungen a Der Luchs im Allgäuer ar von Dr. Ensn Offert Phänologische SEIEN EN notirt von Kann ert Prickhingpr 4.6 rer baaazul] wahr ai vario ac ba © u pe F . ” = 5 - 5 . D - “ te ran it ade mi m; BER nt egal .. oda wine aM DZ » E Mumdreaundrch uhr: u x ge PR F i er . rl N aaa Bi We sul ) an wid wi ar 1a Pr uno? 9% rind - g „43 . Vonsaid 2 IL aor rer ar ” ; z00ijaogiä xılndba Ey wor et must wur wu a ade wi ii ash in BemE FA REN, . ; BE wi PR si KERRTOREN Y - EEE ab ee drinn Rn Ah 2er go u DT °C; r sor re ur eu and wi ku, REIU END aa; or Idkom „nosmundueand Bewer 7 { ; wg u: ER ANY Dansnuumd ah aa ty: B6 a ERS a ARE R STERN. A kr, N . en) % an oh vh II EI ERDE 7 DE EZ HUHN 277; BRR vr vuarrayd ”; ! | I Fi TARA are ERDE Akad Zi) 0% "urilses ai A Fe), d Re dr yo or ey Ins AT) Fr REEL io N ; 2 n a Ed 2 "3 Ai } ; 17, Re Me ur esirtina. Per BT Rn. A nr ö £ ns Nasa En sa orig “Ar Y un IR 3 } nu ‚Meg BETEN U Be “ ”- e@ = ER II EEE EEE ee PO: gapss Menresbeticht . %..4%...0 wa mb ae 26 Beilage I. Verzeichnis der im Jahre 1856 aufgenommenen Mitglieder . E Beilage II. Verzeichniss der Geschenke . . E . . R > Beilage II. Rechnungsbericht . . - . . . . Ueber den Jura und die Molasse in der Umgegend von Günzburg a. D. von. August Wetzler. 0 0.00. 2 DR Aschenanalyse von den Früchten der Alnus glulinosa Gärtn. vonC.Röthe 39 Eyprepia Flavia beschrieben von J. G. Bischoff . . ». 2.2.2. 43 Ueber Hieracium Sauteri von C. H. Schultz Bipontinus . ... 49 Beiträge zur Flora des Regierungsbezirkes Schwaben und Neuburg von TAB-SGraNHISIEH EI Se Le er An Die botanische Sektion der Naturforscher - Versammlung in Wien über phänologische Beobachtungen . . ra - Der Luchs im Allgäuer Hochgebirge von Dr. Gross’... 1. BI ER SENT Phänologische Hehe. notirt von Albert Frickhinger . . XL Bericht des in Augsburg. m, Em Veröffentlicht im Jahre 1858. aturhistorischen Vereins u ei # B: RR XI Bericht Naturhistorischen Vereins in Augsburg. BONCHy Mit zwei lithographirten Tafeln, Gedruckt bei Albr. Volkhart. Zu Par F . gi I} ORT a), wi ho “ Fr Jahres- Bericht über das Wirken des naturhistorischen Vereins im Jahre 1857. Das verflossene Jahr hat in unserm Vereinsleben weder ausser- ordentliche Ereignisse, noch besonders bedeutungsvolle Erwerbungen mit sich gebracht. Nichts desto weniger können wir uns der erlebten Erfah- rungen nur freuen, indem die wachsende Theilnahme des Publikums in der abermaligen Vermehrung der Mitglieder sich aussprach (es sind in diesem Jahre 46 neue Mitglieder beigetreten) und auch die Sammlun- gen des Vereins manchen werthvollen Zuwachs erhielten. Bekanntlich haben wir bei Anlegung unserer Sammlungen den dop- pelten Zweck im Auge, einmal, ein möglıch vollständiges Bild der Natur- Produkte unseres Regierungs - Bezirkes zusammen zu stellen, dann aber auch über diese Gränzen hinaus, dasjenige unsern Sammlungen einzuver- leiben, was zur allgemeinen Belehrung, zur Kenntniss der Hauptformen der organischen Natur dienen kann. In Beziehung auf die erstere Aufgabe nähern sich einzelne Abtheilungen unserer Sammlungen bereits der Voll- ständigkeit und wenn auch andere derselben von dieser Vollständigkeit noch weit entfernt sind, so bieten sie doch dem Anfänger in naturhistori- schen Studien ein reiches Material zur Belehrung. Wie werthvoll aber naturhistorische Sammlungen nicht nur demjeni- gen sind, der sich mit einer flüchtigen Bekanntschaft hervorragender Einzelnheiten begnügt, sondern insbesondere dem Jünger der Wissenschaft, der in irgend einem Fache sich gründliche Kenntnisse erwerben will, das 4 kann wohl nur derjenige ermessen, welcher, entfernt von solchen Hilfs- mitteln, nur mit einem Handbuche versehen, die Bestimmung der ihn umgebenden Naturkörper versucht hat. Da der Stand unserer Sammlungen in Beziehung auf den Regierungs- Bezirk Schwaben und Neuburg ganz von dem Fleisse abhängt, mit welchem einzelne Abtheilungen der Organismen untersucht wurden, so wollen wir in Kürze darstellen, was in der naturhistorischen Durch- forschung unseres Kreises bereits geschehen ist, und wie viel noch zu thun übrig bleibt. Beginnen wir mit der Zoologie. Zuerst wurde es von Franz Paula von Schrank unternommen, eine Fauna von ganz Bayern aufzu- stellen*) und zwar von diesem zu einer Zeit, wo Bayern noch nicht den gegenwärtigen Besitzstand hatte, wo namentlich der grösste Theil unseres Regierungs - Bezirkes noch nicht zu Bayern gehörte. Schon deswegen können uns Schrank ’s Mittheilungen für unseren Zweck nur von untergeordnetem Werthe sein. — Zum zweitenmale wurde dieser Versuch von dem seligen Forstrathe von Koch unternommen. Leider konnte dieser gründliche und unermüdliche Forscher sein Werk nicht zu Ende führen. Für die höheren Thierklassen, Säugethiere und Vögel, sind uns seine Arbeiten, die sich auf Bayern in seinem gegenwärtigen Bestande beziehen, auch jetzt noch von grossem Werthe. Die Fauna boica von Jak. Ernst von Reider und Dr. Carl Wilh. Hahn umfasst die Wirbelthiere. — Einzelne Beiträge zur Fauna Bayerns sind auch in Jakob Sturm’s: „Deutschlands Fauna“ ent- halten. — Erst in neuerer Zeit wurde es auch von den Herren Max Gem- minger und Fahrer versucht, eine Fauna boica zu liefern. Leider musste das mit prachtvollen Abbildungen ausgestattete und viel verspre- chende Werk nach wenigen Lieferungen aus Mangel an Theilnahme zu erscheinen aufhören. — Werke, die sich speziell auf die Fauna des ganzen Regierungs- Bezirkes beziehen, sind noch keine erschienen. *) Fauna boica von F. P. v. Schrank. Nürnberg 1798. I Was uns in Beziehung auf die Säugethiere desselben bekannt ist, verdankeu wir zum grössten Theil den unermüdlichen Nachforschun- gen unseres Herrn Leu. Einen Beitrag zu der speziellen Naturgeschichte des Luchses hat uns in unserm X. Jahres-Berichte (S. 65.) Herr Dr. Gross geliefert. So allgemein bekannt nun auch die grösseren Säugethiere sind, so dürften unter den kleineren derselben, namentlich unter der Klasse der Nager noch manche Arten sein, von welchen wir keine Kenntniss haben. Ihre Aufspürung ist oft mit grossen Schwierigkeiten begleitet und nur Personen, welche vollkommen freie Musse dazu haben, oder solche, welche ihr Beruf oft in Wald und Feld führt, können in dieser Beziehung zur Bereicherung unserer Fauna beitragen. Von den Vögeln, welche in unserm Regierungs - Bezirke vorkom- men, hat Herr Leu bereits in unserem VII. Jahres - Berichte (S. 15.) ein Verzeichniss mitgetheilt. Zu diesem Verzeichnisse hat derselbe im IX. (S. 43 f. f.) und in dem gegenwärtigen Berichte Nachträge geliefert und seine fortgesetzten Aufzeichnungen werden uns ohne Zweifel zur vollständigsten Kenntniss der Ornis unseres Kreises führen. Ueber die Amphibien unserer Umgebung hat Herr Dr. Körber in unserem VIII. Jahres - Berichte (S. 35 £. f.) eine Abhandlung mitge- (heilt. Bei der geringen Zahl, durch welche diese Thierklasse in der kälteren Zone repräsentirt wird, lässt sich kaum erwarten, dass zu den dort aufgezählten Arten neue hinzukongäil werden. Ueber die Fische unserer Gewässer hat Herr Grandauer schon früher (VI. Bericht S. 21) seine Erfahrungen mitgetheil. Da aber seine Nachforschungen sich nur auf die benachbarten Gewässer beziehen, so dürfte sein Verzeichniss durch die Fische der Donau, des Bodensees und der kleinen Alpenseen manchen Beitrag erhalten. Von der Insekten- Welt sind vorzüglich die Schmetterlinge und Käfer der Gegenstand eifriger Nachforschung gewesen. Ueber erstere sind die von unserm Mitgliede, Herrn Kassier Freyer, herausgege- benen: „Beiträge zur europäischen Schmetterlingskunde,“ in welchen auch viele Schmetterlinge unserer Gegenden beschrieben und abgebildet nr Se 6 sind, weltbekannt*). Im vorliegenden Berichte theilt derselbe eine topo- graphische Skizze über die Schmetterlingsfauna Füssens mit. Viele wichtige Entdeckungen verdanken wir auch in dieser Beziehung den eifrigen Nachforschungen der Herren J. G. Bischoff, A. Gran- dauer, €. Dietz und Hollweg. So vielfach auch die Käfer der Gegenstand gründlicher Untersuchung waren, so ist doch über die Käfer - Fauna unseres Regierungs - Bezirkes noch sehr wenig durch den Druck veröffentlicht worden. In unserm VI. Berichte hat Herr Bezirks- Geometer Stark in Immenstadt eine Mit- theilung über das Vorkommen einiger seltener Gebirgskäfer gemacht, von welcher wir eine Fortsetzung lebhaft wünschen. Vor etwa 40 — 50 Jahren erschien ein Verzeichniss über die Käfer im Landgericht Zusmarshausen. Ueber die Käfer -Fauna unserer näheren Umgebung dürfen wir aus der Feder eines unserer Entomologen wohl bald einen Bericht erwarten. *) In folgenden Werken sind Beiträge zur Kenntniss der Schmetterlinge unseres Regierungs - Bezirkes enthalten: Hübner, Jak., Beiträge zur Geschichte der Schmetterlinge. I. u. II. Bd. Augsburg 1786 — 1790. 8. — — Larvae Lepidopterorum, mit nur wenig Bogen Text. — — Sammlung europäischer Schmetterlinge. 4. Augsburg 1794 — 1826; fortgesetzt von und Heinrich Schäfer. — — Sammlung auserlesener Vögel und Schmetterlinge. 1793. Lang, Verzeichniss seiner Schmetterlinge u. s. w. Augsburg 1789. 8. Freyer, C. F., Beiträge zur Geschichte europ. Schmetterlinge. I. — Il. Bd. mit 144 illuminirten Kupfern. Augsburg 1827 — 1830. — — Neuere Beiträge zur Schmetterlingskunde 1833 — 37 ; I. — VII. Bd. mit 680 Kupfertafeln. — — Die schädlichsten Schmetterlinge Deutschlands 1839 u. 1857, mit 12 illuminirten Kupfertafeln. — — Verwüstungen der Wiesgründe in den Ortsfluren Lechhausen, Stetz- ling und Friedberger - Au. Isis von Oken 183%. S. 157. — — Ueber die Verwüstungen im Ries bei Nördlingen durch die Raupe der N. Gamma. — Isis von Oken. : 7 eber dieHautflügler, Zweiflügler, Netzflügler, Gerad- flügler und Halbflügler unseres Regieiunps- Bezirkes ist uns bei- nahe gar nichts bekannt. BiH, Dasselbe gilt von den Krustenthieren und Würmern. Die genannten Abtheilungen der Insekten, die durch die Rolle, welche sie im Haushalte der Natur spielen, eine so grosse Wichtigkeit besitzen, bieten noch ein weites und dankbares Feld der Untersuchung und der Verein würde gewiss gerne solche, die sich die Erforschung einer dieser Ordnungen zur Aufgabe machen würden, so viel als möglich mit Hilfs- mitteln unterstützen. Aus der grossen Abtheilung der Weichthiere, welche freilich ihre zahlreichsten Vertreter in den Meeren besitzen, sind uns nur die Land- undSüsswasserschnecken näher bekannt. Von Herrn v. Alten wurde ein Werkchen mit Abbildungen der um Augsburg vorkommenden heraus- gegeben. Seine Erfahrungen wurden durch die Bemühungen des Herrn Faggeroth vervollständigt; doch fehlen in dessen Sammlung noch viel- fältig die Bestimmungen neuerer Autoren. Betrachten wir den Zustand unserer Kenntniss von derPflanzendecke unseres Bezirkes, so können wir, so weit diess die @efässpflanzen betrifft, mit demselben vollkommen zufrieden sein; können auch immer noch neue Arten aufgefunden werden, wie uns Holler bewies, welcher im verflossenen Herbste in den Allgäuer Alpen zehn neue Spezies ent- deckte, so nähert sich unsere Kenntniss über die vorkommenden Arten doch immer mehr der Vollständigkeit. erdies ist die Flora des Be- zirkes in Beziehung auf die Bein Me Pflanzenlebens, auf Klima und Boden von ausgezeichneten Forschern zum Gegenstand der Unter- suchung gemacht worden. Das Gebiet jenseits der Donau wurde von den Herren Prof. Schnitzlein und Frickhinger *), das Gebiet von der Donau bis zu den Alpen von Herrn Prof. Otto Sendtner **) pflanzen- *) Die Vegetations - Verhältnisse der Jura- und Keuper- Formation in den Thä- lern der Wörnitz und Altmühl, geschildert von Dr. Adalbert Schnitzlein und Albert Frickhinger. Nördlingen 1849. *%*) Die Vegetations- Verhältnisse Südbayerns nach den Grundsätzen der Pflanzen- Geographie und mit Bezugnahme auf Landes -Cultur, geschildert von Otto Sendtner. München 1854. 8 geographisch untersucht. Auf die Boden - Verhältnisse der Pflanzen bezie- hen sich vier von Herrn Röthe gelieferte Arbeiten in unseren ri *) Die Darstellung kleinerer Florengebiete sind aus der Umgebung von Augs- burg **) und Memmingen ***) vorhanden; in dem gegenwärtigen Bericht liefert Herr Rektor Pollac einen Beitrag zur Flora des Donauthales. In Beziehung auf die Gryptogamen unseres Gebietes ist der Stand unserer Kenntnisse auffallend weit zurück. Nur die Moose sind durch die Untersuchungen der Herren Prof. Sendtner und Dr. Holler in den Allgäuer Alpen, der Herren Pfarrer Köberlin und Zeichnungs- Lehrer Büchele um Memmingen und des Herrn Lehrer Gaflisch um Augsburg näher bekannt. Mit der Untersuchung der Flechten in der Umgebung Augsburgs hat sich seit einiger Zeit Herr Prof. P. Kuhn beschäftigt und wir hoffen später über die gewonnenen Resultate Mitiheilung zu erhalten. Von der Klasse der Algen liegt eine Mappe mit Original - Zeich- nungen der in der nächsten Umgebung von Augsburg vorkommenden von Herrn Caflisch vor. Von den Pilzen sind uns durch die Bemühungen des Herrn Dr. Körber die um Augsburg vorkommenden grösseren Formen bekannt geworden. Für den Mineralogen bietet unser Kreis ein sehr undankbares Feld, indem derselbe nur sehr wenige einfache Mineral-Spezies auf- weisen kann. BD" Desto wichtiger und RW sind die geologischen Ver- hältnisse unseres Bezirkes. Der Jura und die Alpen, soweit sie unserem *) Röthe, C. F., Quantitative Analysen d. Aschenbestandtheile von Erica car- nea L. und Calluna vulgaris Salisb., sowie die entsprechenden Bodenarten. VI. Ber. S. 23. — Aschen- Analysen der Ajuga reptans L. von verschiede- nem Boden. VII. Ber. S. 21. — Analysen der Asche der Früchte von Alnus incana D. C. von verschiedenem Boden, sowie von entsprechenden Boden- arten. IX- Ber. S. 29. — Aschen - Analyse von den Früchten der Alnus glulinosa Gärtn. X. Ber. S. 39. **) Caflisch, J. Fr., Uebersicht der Flora von Augsburg. Augsburg 1850. **#) Büchele, J., Die Moore in der Umgebung von Memmingen. VIII. Ber. S. 45 ff. | 9 Gebiete angehören, sind schon von den ausgezeichnetsten Forschern zum Gegenstand der Untersuchung gemacht worden *); weniger ist dies mit dem Gebiet zwischen Donau und Alpen der Fall und es ist ein grosses Ver- dienst des Herrn August Wetzler, von welchem in unserm vorjähri- gen Berichte eine Abhandlung über die geologischen Verhältnisse in der Umgebung von Günzburg a/D. erschien (X. Bericht S. 23), in der Durch- forschung unseres Tertiär- Gebietes den Anfang gemacht und auf die Wichtigkeit desselben hingewiesen zu haben. Dass nicht nur Günzburgs Umgebung reich an Petrefacten ist, beweisen die schönen Funde von Zähnen des Mastodon lturicensis bei Oberkirchheim und im verflossenen Jahre ein Fund des Herrn Roger von Zähnen und Kieferstücken desselben Thieres bei Dinkelscherben. Wir können nur den Wunsch des Herrn Wetzler wiederholen , es möchten auch in den zwischen Donau und Alpen in der Mitte gelegenen Bezirken (Memmingen, Mindelheim, Kaufbeuren, Kempten etc. etc.) sich Männer finden, welche die geologischen Verhältnisse ihrer Umgebung zu durchforschen sich mit Ernst und Eifer angelegen sein lassen. Die auf allgemeine Belehrung über naturwissenschaftliche Gegenstände gerichteten Vorlesungen wurden auch in diesem Jahre fortgesetzt und fanden immer ein gewähltes und dankbares Publikum. Es lasen: Herr Professor Preyssinger: Ueber das Copernicanische Plane- tensystem. Herr Johannes Leu: Ueber die in unserem Kreise früher vorge- kommenen, jetzt grösstentheils ausgerotteten Raubthiere., *) Wir führen hier nur ein paar Arbeiten aus der neuern Zeit an: der kgl. bayer. Bergmeister C. W. Gümbel, hat in den Jahrbüchern der k. k. geologischen Reichsanstalt eine treffliche Arbeit: „Beiträge zur geognostischen Kenntniss von Vorarlberg und dem vorderöstlichen Tyrol,“ in welcher auch die geologischen Verhältnisse der allgäuer Alpen geschildert werden, geliefert. — Eine höchst klare Darstellung von dem geologischen Bau des Grüntens hat derselbe schon früher in einer besondern Broschüre mitgetheilt. Ueber die geologischen Ver- hältnisse unseres Gebietes nördlich der Donau, haben Schnitzlein und Frickhinger in ihrem Werke: „Ueber die Vegetations -Verhältnisse etc. etc.“ eine bereits in dritter Auflage erschienene werthvolle Karte gegeben. 2 10 Herr Dr. Körber: Ueber die Lebensdauer der Organismen. Herr Moritz Rugendas: Ueber die geographischen Verhältnisse Mexico's. Herr Dr. und Regimentsarzt Betzel: Ueber das Auge im Allge- meinen: Bildung des Sehorgans in der Natur nach bestimmten Bewegungsgesetzen des Lichtes. Am 8. Februar wurde die gGeneral-Versammlung abgehalten. Hiebei fand die erste Ziehung der zur Zurückzahlung kommenden Aktien der Colibri - Sammlung statt. Es wurden folgende Nummern gezogen: 37. 83. 127. 30. 43. 159. 200. 12. 7. 178. Im Laufe des Jahres wurden dem Vereine folgende Aktien zum Geschenke gemacht: Nro. 46. 47. 48. 49. 50. 125. 133. Der Verkehr mit auswärtigen Gesellschaften wurde fortgesetzt und erweitert. Mit der geologischen Gesellschaft in Pressburg und dem natur- historischen Verein in Passau wurde im verflossenen Jahre Schriften- Austausch eingeleitet. Indem wir so nach allen Richtungen befriedigende Resultate in un- serm Vereinswirken erblicken, unsere Sammlungen, unsere Bibliothek von Jahr zu Jahr mehr anwachsen sehen, bleibt uns nur der Wunsch übrig, dass hier jüngere Kräfte mit Eifer und Liebe dem Studium der Natur sich hingeben, damit durch sie einst das Unternehmen fortgeführt werden könne, wenn diejenigen, die es begonnen, von dem Schauplatz irdischen Wirkens abscheiden werden. Augsburg, den 6. März 1858. Der Ausschuss. ” ” „ 11 Verzeichniss der im Jahre 1857 aufgenommenen Mitglieder. L Ehrenmitglieder. Herr v. Siebold, k. Universitäts - Professor in München. „ Nägeli, k. Universitäts- Professor in München. „ Erlenmayer, dirig. Arzt etc. etc. in Bendorf bei Bonn. Freiherr v. Lerchenfeld, k. Regierungs - Präsident. ll. Correspondirende Mitglieder. Herr Dr. Gross in Regensburg. „ Pollak, Rektor in Dillingen. ll. Ordentliche Mitglieder. Herr Bacharach, Max, Kaufmann. v. Bäumen, k. Gensd.-Ober- Lieutenant. Betz, Clemens, Kaufmann. Birett, Wilh., Particulier. Frau Blossfeld, Wittwe. Herr Brucker, Pharmazeut. Büchsenstein, J.M., Bier- bräuereibesitzer. Dorner, Wilh., Branntwein- brenner. Dumler, Chr., Kaufmann. Endres, techn. Direktor. v. Frölich, Albert, Oberst und Kreis - Inspektor. Gebrat, J " Musikalienhändl. Geyer, Carl, Maler. Gombart, C., jr., Kaufmann. Günther, k. Lieutenant. v. Hailbronner, k. pens. General - Lieutenant. Herr Dr. Herbst, prakt. Arzt. „ „ eh) ) ” * ” Hösslinger, Felix, königl. Hauptmann. Kaiser, k. Genie-Lieutenant. Knöll, Friedr., Cassier. Kolb, Carl, Kaufmann. v. Krafft, Rob., Partieulier. v. Krauss, Baron, königl. Hauptmann. Leiner, J., Bäckermeister. Mayr, Dr. Jos., k. Advokat. Meyer, E., Procuraträger. Meyer, Chr., Stadtvikar. Nägele, Anton, Parfünerie- Händler. Neher, Büchhalter. Ott, Robert, k. Lieutenant. v. Pechmann, Freiherr, k. Staatsanwalt. v. Predl, k. Revierförster. Prestele, Michael, Aktuar. 12 Herr Primbs, Dr., k. Reg.-Arzt. „ Rosenbusch, H., Kaufmann. Frau Sandner, Privat. - Wittwe. „ Schenkenhofer, Georg, Kaufmann. » v. Schneeweiss, Regierungs- Praktikant. IV. Ausserordentliche Herr Schmid, M., Mühlbesitzer. Spindler, Ph. J. Stadler, Frz.X., Kaufmann. Streiter, k. Oberlieutenant. Stücklen, W., Kaufmann. v. Thünefeld, Freiherr. Weiss, Dr., k. Veterinärarzt. Mitglieder. Herr Zinsler, Dr. J. T., Pfarrer in Gablingen. Ihren Herr Fehr, H. J., Kunstgiesser. » Geusser, jr., J., Maler. „ Gombart, Musikalienhändler. ” Austritt erklärten: Fräulein v. Krafft, Bertha. Herr Meckel, Feilenhauer. Schulze, H., Schreinermeist. Wegen Wohnorts-Wechsel traten aus: Herr Beutelrock, k. Professor. „ Bernhardt, M., Professor. „ v. Bibra, Freiherr, Kreisrath. „ Birett, Wilh., Partikulier. „ Boll, Professor. „ Deuringer, Junker. „ Dreyerl, Regier. -Accessist. 1 „ 'Götz,F., Begsirator. „ Heinzelmann, Georg, n Grosshändler. ” Eh) ” Herr v. Kolb, Oskar, Pharmaceut. Müller, R., k. Professor. Prestele, M., Aktuar. v. Schellerer, Oskar, k. Ober - Postmeister. v. Schleich, Benefiziat. Streiter, k. Oberlieutenant. Thenn, k. Ingenieur. Weiss, Dr., k. Veterinärarzt. Mit Tod gingen ab: Herr Burkardt, Kaufmam. „ Demhardter,N., Kaufmann. a5 „ Girly'Dr. prakt: Arzt. „ Hiller, Mag. Chir. „ Keller, C., Spenglermeister. | „ Reichardt, Caspar, Musik- > Lehrer. | Herr Sandner, Alb., Privatier. v. Tauffkirchen, Anton, Graf, k. pens. Oberpostmeister. Tischer, Domdechant und Stadtpfarrer. v. Welden, Freiherr, königl. Regierungs - Präsident. 13 Verzeichniss der im Jahre 1857 eingesandten Geschenke. A. Zu den zoologischen Sammlungen. Fräulein Ammon gab das Gebiss eines Haifisches, Carcharias, Oberkieferspitze eines Schwertfisches, Aiphias gladius, Cuv., dann einige Korallen und Muscheln, sämmtlich aus dem Mittelmeere. Herr Baumeister, Chirurg in Diedorf: Firundo urbica, Haus- schwalbe @, Hirundo riparia, Uferschwalbe &, Motacilla boarula, graue Bachstelze 9, Rallus aquaticus, Wasserrale @ jung, Raupe der Noct. lueifuga. Herr v. Bäumen, königl. Oberlieutenant: mehrere Bernsteinstücke mit eingeschlossenen Insekten. Herr Baron v. Berghem: einen Zuckervogel, Nectarinia aus Brasilien. Herr Rektor Buchner in Kaufbeuren: Colymbus septentrionalis, d& juv. Herr Bischof, Lehrer, ein junges Rebhuhn, dann mehrere Raupen, darunter Gastropacha trifolü. Herr Carl v. Böck, Dr. med.: zwei Galeerenquallen, Physalia ; drei Stück Echeners osteochta, Schiffshalter, eine Art Fische, welche an Haifischen hängend gefangen wurden; zwei Seekrabben; Entenmuscheln ; eine Seeschwalbe (Sterna stolida ?); einen Sturmvogel, Spec.?; sämmt- lich auf seiner Reise nach Java gesammelt. Herr Christ. Dietz; eine Anzahl Raupen, darunter Bomb. tremula, versicolora etc. etc. Herr Döbner, Prof.: Talpa europaea, Maulwurf, gelbe Varietät. Herr Döpli, Kunstgärtner: Cinclus aquaticus, Wasseramsel, $ juv. Herr Eigner, Conservator: Lepus vartabilis, Alpenhase, im Win- terkleide. Herr Eggensberger: Astur. palumbarius, Hühnerhabicht, im Flaumkleid. Herr Erzberger: Astur. palumbarius, Hühnerhabicht, sehr altes $. Heır Firnhaber: einen Cochinchinahahn. 14 Herr OÖ. Forster, Fabrikbesitzer: eine Cochinchinahenne ; zwei Brama- putrahühner 2 9; ein Polandshuhn 9; ein Haliaötos albieilla, See- Adler, & jung. Herr Freyer, Cassier: eine Anzahl Raupen, darunter Pap. Pavia, ey Cinzia, Prorsa u. Levana, Noct. ıllustris etc. etc. Herr Höch, grossherzogl. bad. Oekonomierath: mehrere sehr schön erhaltene Mamuthknochen. Herr Huwel, Jäger: Circus cyaneus, Kornweihe, & alt. Herr Grashey: Oedienemus crepitans, Triel, 2 alt. Herr Gwinner: Kaufmann: eine Auster mit aufsitzendem Schwamm, spongia officinalis , und einer Gorgonia , aus dem Mittelmeere. Herr Käs: Otis tetrax, Zwergtrappe 9. Herr Carl Keller: Testudo graeca, Landschildkröten, alte und junge. Herr Keller, Materialist: einen jungen Scorpion. Herr Keller sel., Spengler: Zanius collurio, Dorndreher, mit ei- nem Kreuzschnabel; Salicaria arundinacea, Rohrsänger 2; Sal. locustella, Heuschreckensänger 29; Ficedula sibillatrix , grüner Laubvogel 4. Herr Leu: Lepus variabilis, Alpenhase, im Uebergangskleide ; Falco islandieus, isländischer Falke, © ad.; Phalaropus cinereus, grauer Wassertreter, im Flaumkleide; Podiceps arcticus, arktischer Seetaucher, im Flaumkleide; Numenius phaeopus, Regenbrachvogel, im Flaunkleide; Mergus serrator , langschnäbliger Säger, im Flaumkleide ; Anas glacialis, Eis-Ente, im Flaumkleide; Anas marila, Bergente, im Flaumkleide; Anas cereeca, Krickente; Anas histrionica, Kragenente & ad.; sämmtlich aus Island. — Alauda brachydactyla, kurzzehige Lerche 4; Merops apiaster , Bienfresser Q und ein Ei dieses Vogels; sämmtlich aus Sardinien. — Salicaria fragmitis, Schilfsänger 2 juv.; Salicaria aqua- tica, & ad.; Perdix coturnie, Wachtel / Q mit Jungen etc. ete. etc. Herr Obermayer, Consul: Anas acuta, Spiessente 5 ad. Herr Regner: ein junges Cochinchinahuhn, 11 Tage alt. Herr Recknagel: Caprimulgus europaeus, Nachtschwalbe 5 und eine Fringilla melpoda cd. 15 Herr Baron v. Rehling in Hainhofen: Phasianus pietus, Gold- fasan 5 juv. Herr Rebay in Günzburg: Melvus regalis, rother Milan c. Herr Th. Roger: eine Anzahl Raupen, Schmetterlinge und andere Insekten. Herr Paul v. Stetten: Pernis apivorus, Wespenfalke 5. Herr Ernst v. Stetten: Sterna hirundo , Seeschwalbe 5. Herr Hans v. Stetten: Ardea minuta, Zwergohrdommel 5 juv. Herr Wilh. v. Schätzler: Circus cineraceus, Wiesenweihe Q. Herr Carl v. Schätzler: Anas celypeata , Löffelente Q. Herr Stark, Bezirks - Geometer in Immenstadt: Ulula aluco, Waldkauz O. Herr Wetzler, Apotheker in Günzburg: Amphitrites auricoma, Amphitrite, aus dem adriatischen Meere. Herr Walser, Dr. med.: einen Bandwurm. B. Zu den botanischen Sammlungen. Herr Dr. August Holler, sandte ein Paquet getrockneter Pflanzen, dartnter namentlich schöne Exemplare sehr seltener Moose. Herr Arnold Caflisch: eine Partie getrockneter Pflanzen aus der Gegend von Manchester in England. Herr Johannes Büchele: eine Partie getrockneter Pflanzen aus der Umgebung von Memmingen. Herr Madlener in Lindau: eine Sammlung getrockneter Pflanzen aus der Umgegend von Lindau. Herr Dr. May, k. Professor: eine reichhaltige Sammlung verschie- ner Arten und Abarten cultivirter Gerealien. Herr Gustav v. Wohnlich: eine Kokosnuss. Herr Dr. Ludwig Rabenhorst, hatte die Güte, die Bestimmung der von Herrn Caflisch um Augsburg gesammelten und gezeichneten Algen zu revidiren. 16 C. Zu den geologischen und mineralogischen Sammlungen. Herr Dr. v. Ahorner, k. Regierungs - Rath, übergab einen fossi- len Elephantenzahn aus der Herrschaft Burg-Tonna (Sachsen Gotha) und 80 Exemplare geschliffene Findlinge aus dem Gerölle der Lech- und Wertach - Geschiebe. Herr Büchele, Joh., in Memmingen: eine kleine Suite von fossi- len Süsswassermolusken aus dem Kalktufilager bei Memmingen. Herr Heine, Buchhändler: zwei geschliffene gelbe Topase aus Bra- silien. Herr Korhammer, Kaufmann: einige kleine Goldstufen aus Au- stralien. D. Zur Bibliothek. a. Von wissenschaftlichen Anstalten und Vereinen. Württemb. naturwissensch. Jahreshefte. XII Jahrgang. 1. Heft. Bericht über die Verhandlungen der Gesellschaft für Beförderung der Naturwissenschaften zu Freiburg im Breisgau: Nro. 9— 11. und 16 — 23. Correspondenzblatt des zoologisch-mineralogischen Vereinsin Regensburg. X. Jahrgang 1856 und XI. Jahrgang 1857. Schriften der Gesellschaft zur Beförderung der gesammten Naturwissenschaften zu Marburg. 8. Band 1857. Historischer Verein für Schwaben und Neuburg: 21. und 22. combinirter Jahresbericht mit zwei artistischen Beilagen 1856. Allgemeine deutsche naturhistorische Zeitung der Gesellschaft Isis zu Dresden, Il. Band. Dresden 1856. Mittheilungen der naturforschenden Gesellschaft in Zürich, X. Heft, n. 119 — 131 mit 3 Tafeln. Zürich 1851. Vierteljahresschrift der naturforschenden Gesellschaft in Zürich, I. Jahrgang, Heft 1— 4. Zürich 1856. Dritter Bericht über das Bestehen und Wirken der naturforschenden Gesellschaft in Bamberg. Bamberg 1856. 17 Verhandlungen des naturhistorischen Vereins der preussischen Rheinlande und Westphalen, 13. Jahrgang, 4. Heft, und 14. Jahrgang, 1 Heft. Jahrbuch 1856 der k. k. geologischen Reichs-Anstalt in Wien, VI. Jahrgang. Nro. 1—3. Verhandlungen des zoologisch-mineralogischen Vereins zu Wien, Band VL 1856. 724 S. mit 10 Tafeln. Jahrbücher des Vereins für Naturkunde im Herzogthum Nas- sau. Wiesbaden 1856. 11. Heft. Oberhessische Gesellschaft für Natur- und Heilkunde, 6. Bericht. Giessen 1857 mit 2 Tafeln. Der naturhistorische Verein zuPassau übersandte dessen Statuten. Vierunddreissigster Jahresbericht der schlesischen Gesellschaft für vaterländische Kultur. Verhandlungen des naturwissenschaftlichen Vereins in Bonn, 14. Jahrgang. 2. Heft. Verhandlungen des Vereins für Naturkunde zuPressburg, I.und I. Jahrgang. Jahrbuch der geologischen Reichs-Anstalt in Wien, VII. Jahr- gang, Nro. 4. und VIII. Jahrgang, Nro. 1. Fünfzehnter Jahresbericht der Pollichia, eines naturwissenschaftlichen Vereines in der bayerischen Pfalz. Landau 1857. — Als Beilage ein Carton mit den Abbildungen der Laubmoose der Rheinpfalz von Theodor Gümbel. b. Von den resp. Herren Verfassern: Kurze Uebersicht der Leistungen und Bestrebungen zur Verbreitung natur- wissenschaftlicher Kenntnisse im österreichischen Kaiserstaate von A. Sennoner. Der Boden Niederösterreichs, von Demselben. (Separat- Abdrücke aus der allgemeinen Land - und Forstwirthschafts - Zeitung. Wien.) Ueber Flimmerepithel und Flimmerbewegung von O0. Becker. I 18 Bemerkungen über die Zusammensetzung des Vanadinets Ad. Kenngott. Der Jaulinit, ein neues fossiles Harz aus dem Jauglin nächst St. Veit in Niederösterreich, von Viktor v. Zepharowich, k. k. Geologe. Die Silur - Formation in der Gegend von Klettau, Prestiz und Rozmital in Böhmen. 29. und 30. Heft aus den Jahrbüchern der k. k. geo- logischen Reichs - Anstalt von Demselben. Die Waldungen und deren Einfluss auf den menschlichen Zustand. Mün- chen, Fleischmann 1855. Von Herrn Joh. Bapt. Koller. Grundzüge der Botanik zum Gebrauche an technischen Lehranstalten von, Demselben. Augsburg, G. Jaquet 1854. Bericht über die Schärfung auf Braunkohlen zwischen Priszlin und Kra- pina an der Mur in Croatien, von Viktor v. Zepharowich. Verzeichniss der bisher in Oberschlesien aufgefundenen Käferarten von Dr. Roger. Breslau 1557. Statistique botanique en Flore dw Departement de la Somme et des environs de Paris, 1—13 livraison. Amiens 1831—32. Lettre & Son Excellence Mr. le Vice - President de la socidtE Fischer de Waldheim, von H. Dr. Lindemayer, Leibarzt Sr. Majestät des Königs von Griechenland. Liste des oiseau® de la gröce, von Demselben. Sur les recherches botaniques faites dans le royaume de gröce depuis Parrive du Roi Otton I. I. 27. 5. 56., von Demselben. Beiträge zur Naturgeschichte der T’rypeten nebst Beschreibung einiger neuen Arten, von Gg. Frauenfeld. Mit einer Tafel. Ueber Raymontia und Brachytarsina, von Demselben. Ueber die Palludinen, von Demselben. Beitrag zur Fauna Dalmatiens, von Demselben. Die Linsengallen der österreichischen Eichen. Ein Versuch zur verglei- chenden Beschreibung der Gallengebilde, von Demselben. Flora von Freising, von Herrn Professor J. Hoffmann, 1857. Einiges über Ameisen, von Herrn Hofrath Dr. Roger. P4 19 Verzeichniss der bis jetzt bekannten und beschriebenen lebenden Nage- thiere und deren Synonymen, von Herrn Professor Petry. Die Gehirn - Atrophie der Erwachsenen, von Dr. Erlenmayer. 3. Aufl. Verhandlungen der deutschen Gesellschaft für Psychiatrie, von Demselben. Flora der preussischen Rheinprovinz, von Dr. Ph. Wirtgen. Bonn 1857. Ueber eine Pseudomorphose von Weissbleierz nach Bleiganz , von Victor Ritter v. Zepharowich. Die Erzlagerstätten im Sjupkowa - Thale, von Demselben. Ein Sendschreiben an Heidinger: „Ein Besuch auf Schaumburg ‚“ von Demselben. Das naturhistorische Museum der Herren Anton und Johann Baptist Villa in Mailand, von Adolph Sennoner. Die neueren Alpensysteme und Versuch zur Begründung eines eigenen Systems der Algen und Florideen, von Herrn Professor Nägeli in München. Systematische Uebersicht der Erscheinungen im Pflanzenreiche. Freiburg, 1853. Von Demselben. Die Individualität in der Natur mit vorzüglicher Berücksichtigung des Pflanzenreiches, von Demselben. Freiburg 1856. Ueber den innern Bau der Pflanzen; aus dem mikroskopischen Institut von Menzel u. Comp. U.Heft. Zürich 1851. Von Demselben. c) Geschenke von Mitgliedern und Gönnern des Vereins. Von Herrn Dr. Anton Besnard: Ueber die Physik der Molekularkräfte. Rede 4, der öffentlichen Sitzung der königl. Akademie der Wissen- schaften ete., von Professor Dr. Jolly. München 1857. Von Herrn Adolph Sennoner: Stado del Murio Citadino in Rove- redo. 1855. Von Demselben: Winke für Reisende etc. etc. Von Demselben: Beiträge zur Instruktion für die k. k. Fregatte No- vara von Dr. F. W. Freiherrn v. Reden. N 20 Von Herrn Adolph Sennoner: Desgleichen in Beziehung auf Verbreitung der Stubenfliege, von Dr. J. R. Schiner. Von Demselben: Beitrag zur Instruktion ete. ete. in Beziehung des Vorkommens von Fossilien des Ooliths, von Achill Freiherrn von Zigno. Von Demselben: I. Bericht der geologischen Gesellschaft für Ungarn, von Julius von Konväts. Von Herrn Joseph Doll, Buchhändler: Mehrere Hefte und Abbildungen zu Hübner’s Schmetterlingswerk. Angekauft wurde: Dr. Rabenhorst: Die Algen Sachsens, resp. Mittel - Europas. Decade 1 a 30. Desselben: Die Lebermoose. Decade 1 & 6. AO\ Ser 21 Rechnungs-Bericht des Naturhistorischen Vereins in Augsburg abgeschlossen am 31. Dezember 1857. Einnahmen. An Abonnements - Beiträgen der Mitglieder pro 1857 fl. 1213. 6kr. „ Kreisfonds - Beitrag pro 1856/57 2 n fl. 300. — kr. „ Ertrag der Eintrittskarten pro 1857 . fl. 58. 16kr. fl. 1571. 22 kr. Ausgaben. Per Passiv-Rest laut Abrechnung vom 31. Dezem- ber 1856 ; ! i - i : : fl. 2. 31 kr. „» Schuldentilgung: Rückzahlung des Passiv - Rests der ältern Schuld laut Abrechnung vom 31. De- zember 1856 . : . fl. 436. 12 kr. „ Rückzahlung von zehn Aktien 3 fl. 10. L - fl. 100. — kr. „ Gehalt des Custos pro 1857 . : . ; fl. 100. — kr. „ Regie, nämlich: Herstellungskosten der Beilage Pu- prepia Flavia im X. Jahresbricht fl. 71. 39 kr, Glaser-, Maler -, Tapezier- Arbeiten fl. 151. 3kr. Buchbinder, Lithographen , Buch- drucker incl. Jahresbericht . . fl. 227. 36 kr. Feuer - Versicherung und Beholzung fl. 39. 38 kr. Porti, Frachten, Reinigung der Lo- kalitäten und verschiedene kleine Ausgaben . E : - N TE Incasso . : ; ‚ - SUEHSUGO.N IT Kr, fl. 627. 46 kr- „» Mineralogie \ 2 \ b \ ! ; fl. 10. 48kr- „» Zoologie . £ 3 E ; z ! k fl. 218. 39 kr. „ Botanik . ß - 2 : ? ; N fl. 49. 54kr. „ Bibliothek A R 2 : 5 & . AH 16. neer, fl. 1562. 44 kr. Abschluss. Einnahmen i 1 : fl. 1571. 22 kr. Ausgaben . ; f fl. 1562. 44 kr. Activ -Rest fl. 8. 38 kr. Die Falter um das königliche Lustschloss Hohenschwangau. Ein Beitrag zur bayerischen Fauna von C. F. Freyer, Kassier. Seit fast dreissig Jahren habe ich theils im Monat Juli, theils im Monat August die Tage meines Geschäfts-Urlaubs in der freundlichen Gegend um Füssen zugebracht, und die mir bei gutem Wetter gün- stigen Tage meines dortigen Aufenthaltes zu lepidopterologischen Excur- sionen benützt. Ich habe bei dieser Gelegenheit, und so lange ich nicht meine Zeit auf die Füssener Alpe (Schlückenalpe) verwendete, auf welcher ich freilich in manchen Jahren ganze Wochen lang mich aufhielt, vorzugsweise die schöne Gegend um Hohenschwangau durch- forscht, und die in der unmittelbaren Nähe dieses Schlosses vorkommenden Falter beobachtet. Ich liefere nun die Arten derselben, die ich theils fing, theils sah, und auch im Raupenzustand fand, nachstehend, und glaube, dass diess ein nicht unwillkommener Beitrag zu unserer bayeri- schen Fauna sein dürfte. Bevor ich nun die von mir selbst beob- achteten Falter aufführe, bemerke ich, dass die von mir angegebene Zahl derselben sich, um nicht zu weitläufig zu werden, nur auf die nächsten Umgebungen des Schlosses ausdehnt. Diese Umge- bungen, von welchen ich für meinen Zweck spreche, sind: Der königl. Park am Schwansee, die herrlichen schönen Wege um das königl. Schloss, der Thalgrund hinter dem Füssener Calvarienberg, so wie der letztere 23 selbst, die Wiesen von Füssen nach Hohenschwangau, und vorzugsweise die Wiese bis zur sogenannten Gypsmühle gegen den Pöllatfall, so wie die schönen Wege um den Alpensee, bis zur Grenze bei Pinzwang, dann in gerader Linie, bis zum sogenannten Lendenbauer. Es versteht sich wohl von selbst, dass ich, wie ich schon sagte, nachfolgend nur diejeni- gen Falter und deren Raupen bezeichne, welche in den erwähnten Monaten Juli und August von mir beobachtet und gefangen wurden. Diess wird die Ursache sein, dass, ausser diesen angegebenen Arten, sich wohl noch Dutzende finden werden, welche zwar in diesen Gegenden vorkom- men, aber von mir natürlich deshalb nicht berührt werden können, weil sie entweder vor oder nach meinem dortigen Aufenthalt erscheinen, sohin im Mai und Juni und im September bis Oktober, ich jedoch, um diesen Aufsatz nicht zu sehr ausdehnen zu müssen, mich nur auf meine eigenen Erfahrungen beschränken kann und muss. Zahlreicher würde allerdings die Angabe der Falter werden, wenn ich hieher auch die Um- gegend von Füssen in der Ausdehnung bis Reute, das Lech - und Thann- heimer - Thal, die Gegenden um den Weissen - und Hopfer-See, so wie das Vilsthal, den Falkensteinberg, die Schlossruine Eisenberg und vor- züglich die Schlückenalpe ziehen und rechnen würde, in welchen sämmt- lichen Gegenden ich gesammelt und beobachtet habe. Da jedoch eine grosse Anzahl der Falter dieser entferntern Gegenden doch zunächst um Hohenschwangau fliegt, und ich die von mir in der oben angegebenen Zeit beobachteten und eingesammelten Arien der höhern Berge, na- mentlich der Füssener oder sogenannten Schlückenalpe, bereits schon im Jahre 1843 in der entomologischen Zeitung von Stettin S. 153 und S. 162, so wie auch theilweise in meinen ältern und neuern Bei- trägen zur Schmetterlingskunde, von welchen dermal 24 Hefte mit 144 ‘ Kupfertafeln ältere, dann 116 Hefte oder VII Bände mit 680 illuminirten Kupfertafeln, neuere erschienen sind, ausführlich und einzeln bezeichnet und angegeben habe, so möge für den Zweck dieses unsers Jahres- Berichts die von mir angegebene engere Zusammenfassung auf einen kleinern Centralpunkt, vorerst genügen. Es sind nun folgende Arten in systematischer Folgenreihe, welche ich, in der, auf der Ueberschrift dieses Aufsatzes angegebenen Gegend fand und kennen zu lernen Gelegenheit hatte, wobei ich hinsichtlich der 24 Mikrolepidoptern, eine speziellere Angabe vorerst vermeide, welche für diesen Bericht nur zu zeitraubend erscheinen dürfte, und von mir vielleicht später erscheinen wird. Noch bemerke ich, dass ich bei denjenigen Arten, welche in mei- nen Beiträgen 1827 — 1857 abgebildet sind, die Tafel der Abbildung bei jeder Art gegeben habe. I. Papiliones. Tagfalter. Gen. Melitaea. Artemis. Ziemlich verflogen schon, auf den Wie- Merope. | sen vor dem königl. Park. Anfang Juli. (Freyer's ält. Beitr. Tab. 7. — Freyer's neuere Beitr. Tab. 13.) Parthenie. Darunter die Var. Aphaea Hübn. Mitte Juli auf sumpfigen Wiesen hinter dem Gal- varienberg. (Fr. n. B. 245.) Athalia. Sehr gemein und überall auf den Thal- wiesen. (Fr. ält. Betr. Tab. 49. — Neuere Beitr. Tab. 422.) „ Argynnis. Selene. Ueberall, vorzüglich im königlichen Park. (Fr. n. Beitr. Tab. 422. 423.) Euphrosyne. Ebenso. (Fr. ält. Beitr. Tab. 139.) ” » ” 2 » ” ” “ Thore. Selten und einzeln hinterm Calvarienberg. (Fr. Beitr. Tab. 104. 295.) m r Niobe. Ueberall auf blühenden Disteln, vorzüglich (Fr. 199.337.) | hinter dem Calvarienberg, im Park und Adippe. auf den Wiesen vor der Gypsmühle. Auch (Fr. 229.) auf den Waldwiesen zwischen Hohen- u 4 Aglaja. schwangau und Pinzwang im Juli und (Fr. 205 241.) August. ee ” Paphia. An gleichen Stellen oft zahlreich auf blü- henden Disteln und der Blüthe des Was- serdostes, Eupalorium Canabinum. Dieser Falter wird nur schwer unverletzt erbeutet, da sein Aufenthalt meistens Distelblumen sind. Im Jahr 1857 traf ich ihn vorzüglich häufig in einem Waldschlag hart an dem untern Kitzbergweg oberhalb des Alp- Sees. (Fr. n. Beitr. Tab. 595.) Gen. » ” Vanessa. Cardui. ” 25 Ueberall auf der Landstrasse wo Disteln sich finden. Atalanta. Ueberall einzeln wo Nesseln wachsen. (Fr. 181.) Jo. | Urticae. C. album. Die Raupe oft zu Hunderten auf Nessel- stauden. Einzeln in Gärten und Dörfern. Polychloros. Die Raupe oft zahlreich auf Kirsch- Antiopa. Limenitis. Sibylla. Hipparchia. Semele. ” Janira. Maera. Megaera. Aegeria. bäumen und Weiden. (Freyer’s schädliche Schmetterlinge Tab. 1.) Die Raupe auf niedern Weidenbüschen in moosigen Gegenden oft zahlreich. (Fr. 145.) Einzeln hinterm Calvarienberg und an der Strasse nach Pinzwang. (Fr. ält. Beitr. 13.) Einzeln auf Steingeröll hinter dem Calva- rienberg und am Fusse der Berge neben den Landstrassen. Gemein auf allen Wiesen in den bezeichne- ten Gegenden. Ueberall auf Steingeröll unterhalb den Felsen. Hinter dem Calvarienberg und im Park an der Strasse nach Pinzwang und an den schönen Wegen um’s königl. Schloss. An gleichen Stellen nicht selten. Schon verflogen einzeln in schattigen Ge- genden des Schwarzenberges und am alten Schlossberg. (Fr. 403.) Arcania. Schon verflogen auf allen Wiesen um d. Schloss. Pamphilus Davus. Iphis. Pronoe. (Fr. 73.) Medea. (Fr. 681 38.) Ligea. (Fr. 67.) 5 | Häufig auf den Sumpfwiesen hinter dem Calvarienberg. Auf allen Wiesen. (Fr. 355. 606.) Ueberall auf Wiesen nicht selten. Vorzüglich an dem nördlichen Schwarz- bergweg bis Pinzwang. Gen. ” 26 Hipparchia. Euryale. Seltener als Ligea und auf etwas höher liegenden Waldwiesen, vorzüglich häufig am Fuss des sogenannten Achselberges, vis a vis von Mussau. (Fr. 686. 91.) Arge. Galathea. Ueberall auf Wiesen in den bezeichneten Ge- genden. (Fr. 379.) Lyecaena. Arion. Einzeln hinter dem Calvarienberg. Erebus. Auf sumpfigen Wiesen am Schwansee. Alcon. Im Jahre 1856 sehr häufig auf den Sumpfwie- sen zwischen dem Calvarien - und Schwarz- berg. Das Weibchen seltener, da es ruhig im Grase sitzt. J Alsus. Nicht selten auf dem Steingeröll unter dem Steinbruch hinterm Calvarienberg. 4 Corydon. Oft zu Dutzenden auf allen Wegen in den bezeichneten Gegenden. Vorzüglich häufig auf der Strasse von Füssen nach Reute. (Fr. 223.) Dorylas. Sehr selten auf den Wiesen vor der Gyps- Mühle. Adonis. Nicht selten am gleichen Platz. (Fr. 487.) Alexis. _Ueberall gemein an allen Strassen. (Fr. 616.) Spini. Einzeln hinter dem Calvarienberg auf den Blüthen des Johanniskrautes. (Fr. 523.) Papilio. Machaon. Die Raupe auf schirmtragenden Pflanzen einzeln an der neuen Strasse hinterm Gal- varienberg. Auch der Falter fliegt daselbst zu gleicher Zeit. (Fr. 74. 290.) Podalirius. Die Raupe auf Schlehenstauden einzeln fast überall. (Fr. 565.) Doritis. Apollo. Fliegt im Juli hinter dem Calvarienberg, am Fusse des Schlossberges, bei Faulenbach und auf dem Weg über den Krazer bei Pinzwang. Er setzt sich gerne auf hohes Schmielen- gras. (Fr. 601.) ” » Gen. ” Pontia. CGolias. ” Crataegi. Brassicae. Rapae, Napi. Bryonia. Callidice. Edusa. Hyale. Phicomone. 27 Ueberall in den Umgebungen des Schlosses oft sehr gemein. (Freyer's schädl. Schmetter- linge Tab. 1. u. 2.) Einzeln und selten in den Niederungen. Häufizer auf den Alpen und auf den Gra- den der Berge. Fand ich zum erstenmal 1856 etwas weiter entfernt, bei der sogenannten Hütten- Mühle, ohnweit Pflach auf dem trocknen Flussbeet des Stuibbaches. Einzeln auf Aeckern und Wiesen. Ueberall auf Wiesen und auf den Bergen der Umgebung. (Fr. 547.) Selten in den Thalgegenden des Schlosses. Auf dem Tegelberg kommt er häufiger vor. Er ist schwer zu fangen, da er sich nur selten setzt, sondern fast immer fliegt. Ich traf ihn Hah auf den Wiesen zwischen Vils und Mussau. Ist ein ächter Gebirgs- Falter. (Fr. 661.) Hesperia. Alveolus. Ueberall an Wegen und auf Wiesen nicht Tages. selten. (Fr. 361.) An gleichen Stellen. Sertorius. Hbr. Sao. Einzeln nur auf dem Steingeröll Comma. (Fr. 646.) unterhalb des Steinbruchs hinter dem Cal- varienberg, Ende Juli und Anfang August. (Fr. 361.) Sylvanus-\ Ueberall an Strassen und Wegen. Erstere (Fr. 646.) Linea. (Fr. 631.) beide gerne auf blühenden Disteln. 28 I. Sphinges. Schwärmer. Smerinthus. Populi. Die Raupen einzeln auf Weiden und " Ocellata. ) Pappeln an den Strassen. Sphinx. Ligustri. Raupe auf der Reinweide oder dem Liguster-Strauch einzeln. (Fr. 313.) s Pinastri. Ich fand die Raupe Anfangs August in dem Lerchenbaumwäldchen zwischen dem Dorf und Schloss Schwangau in der Gegend der @ypsmühle, halberwachsen. Deilephila. Euphorbiae. Auf Wolfsmilchstauden am Fusse des Krazers beim Dorf Pinzwang fand ich die Raupe zahlreich schon erwachsen Anfangs August. % Elpenor. Auf Weidericharten, Epilopium, überall. “ Porcellu. Einzeln und selten auf dem gelben Gallium hinter dem Calvarienberg. Macroglossa. sStellatarum. Die Raupe überall einzeln auf Sternkrautarten. . Bombyliformis. Einzeln auf den Büschen der Heckenkirsche in den bezeichneten Gegenden fast überall. Nicht selten am Weg gegen den Alatsee. (Freyer's ält. Beitr. 51.) Atychia. Statices. Ueberall auf den Wiesen vor der Gyps- Mühle. (Fr. 62.) Zygaena. Minos. Sehr gemein auf den Wiesen vor der Gyps- Mühle. (Fr. 86.) Lonicerae. e (Fr Fi : Gemein an gleichen Stellen vorzüglich Re" auf blühenden Pflanzen der Wiesen. > Filipendulae. Hippocrepidis, Astragali mih. Einzeln auf blühenden Blumen an der Strasse nach Pinzwang vom Schlosse aus. (Fr. 86. 452.) 29 Il. Bombyces. Spinner. Lithosia. Aurita et Ramosa. Am Fusse der Gebirge, um’s Schloss selten. (Fr. 374. 392.) = Irrorera. Einzeln auf kahlen Berghöhen im Grase. (Fr. 662.) Psyche. Nitidella. Die Säcke nicht selten an den Felsen neben dem Weg über den sogenannten Krazer nach Pinzwang. (Fr. 166.) Liparis. Salicis. Auf Weiden und Pappeln, die Raupe zahl- reich überall an der Strasse. (Freyer's schädl. Schmetterlinge Tab. 4.) » Chrysorrhoea. Veberall der Spinner in Gärten und auf Obstbäumen; sehr schädlich. (Freyer's schädl. Schmetterlinge Tab. 4.) : Auriflua. Der Falter auf Lindenbüschen selten. Orgyia. Pudibunda. Ueberall die Raupe auf Linden einzeln. x Fascellina. Die Raupe überall einzeln auf Schlehen- büschen. Pygaera. Reclusa. Auf niedern Weidenbüschen unter dem Steingeröll am Fusse der Felsen. z Bucephala. Auf Lindenbäumen an den Strassen. Die Raupe oft zahlreich und klumpenweisse. Gastropacha. ‘Quercifolia. Einzeln überall auf Schlehen- und Kernobstbäumen. ii Potatoria. Raupe gemein überall auf Hundssras am Fusse der Felsen, so wie auf allen Wiesen, vorzugsweise wo viel Busch- werk steht. ® Rubi. Die Raupe einzeln an mit hohem Gras und Buschwerk bewachsenen Stellen. % Neustria. Gemein in allen Gärten und an Strassen wo Obstbäume sind. Oft sehr schädlich. (Freyer's schädl. Schmetterl. Tab. 5.) © Crataegi. Die Raupe einzeln auf Schlehenstauden und der Zitterpappel. (Fr. 500.) Gen. » ” ” „ Saturnia. Harpyia. Carpini. Bifida. Vinula. Fagi. CGossus. Ligniperda. Hepiolus. Notodonta. Humuli. Sylvinus , Ziczac. 30 Die Raupe einzeln auf Schlehenbüschen und auch im Gras auf Bibernell, sangwisorba offieinalis. An den Stämmen der Pappeln an der Strasse nach Hohenschwangau einzeln. (Freyer’s ält. Beitr. Tab. 57.) Ueberall auf Weidenbüschen und Pappeln die Raupe, vorzüglich an den Ufern des Lechs und bei der Gypsmühle auf Pappel- büschen des Pöllatbaches. Die Raupe einzeln auf Berberisstauden und auf der Haselnussstaude. Einzeln die Raupe in den Stämmen der Pappeln, in welchen sie oft grosse Ver- wüstungen anstellt. Dieser Spinner fliegt nur fünf Minuten lang bei warmen Tagen Abends in der Dämme- rung auf Nesseln und dem sogenannten Alpkraut. Auf der Schlückenalpe flog er Ende Juli zu Hunderten. Der Mann ist einfach weiss, dass Weibchen strohgelb mit rosenrothen Streifen und Zeichnungen. Er findet sich Abends in der Dämmerung in fast allen Gärten und auf Alpenwiesen, doch nicht in jedem Jahr. Hamma. Hbnr. Einzeln bei Tag im Grase auf den Wiesen zwischen dem Calvarien- und Schwarzenberg. Ueberall einzeln, die Raupe auf Weiden- büschen. Dromedarius. Auf Pappeln und Weiden einzeln aber Camelina. seltener. (Fr. 584.) Einzeln überall auf Weiden und Birken- büschen im Park. 31 Gen. Euprepia. Russula. Nicht selten auf Wiesen im hohen Gras. e}) Das Weibchen sitzt ruhig in solchem und ist schwer zu finden. Zahlreich auf den Wiesen gegen Vils und beim sogenannten Lendenhof. (Fr. 620.) Jacobaea. Die Raupe überall an den Lech- und Vils- Ufern, am Schwarzenberg und dem Calva- rienberg auf Huflattig, Tussilago farfara. Plantaginis. In den Thalwiesen zwischen dem Cal- varien- und Schwarzenberg, dann bei der Gypsmühle und im königl. Park selten. Häufiger auf der Schlückenalpe. Varirt in Farbe und Zeichnung ausserordentlich. — (Fr. 612.) Dominula. Falter. An gleichen Stellen wie der vorher- gehende. Häufig auch am Weg von Fau- lenbach nach dem Lendenhof am Vorsaum der Waldungen. (Fr. 369.) Purpurea. Raupe. An gleichen Stellen auf fast allen Pflanzen die Raupe im jugendlichen Alter. (Er. 272. 458.) Caja. Raupe. Ueberall in Gärten an Wegen und auf Wiesen und Vorsäumen der Waldungen. Fuliginosa. Eben so. Lubricipeda. | Ueberall die Raupe an gleichen Stellen Menthastri. | einzeln. IV. Noctuae. Eulen. Acronicta. Aceris. Megacephala. | In allen Umgebungen habe ich die Tridens. Falter einzeln an Baumstämmen, Pfäh- Psi. (Fr. 58.) | len, Gartenzäunen, Brücken und Bret- Auricomma, | terhütten gefunden. Deren Raupen (Fr. 542.) | finden sich auf Kastanien, Pappeln, Rumicis. Schlehen- und Himbeerstauden einzeln. (Fr. 543.) Gen. » 32 Acronicta. Euphrasiae. Selten der Falter an Felsen und Mauern. Die Raupe im August auf Gentiana ascle- piadea und Tamarir germanica und auch auf Erica herbacea auf dem Calvarienberg und Kienberg. (Fr. 537.) Bryophila. Perla. Fand ich als Falter einzeln an Hausmauern. (Fr. 70.) Agrotis. Ocellina. Fliegt auf den Berghöhen bei Tag einzeln auf blühenden Blumen. Ich fand ihn auf dem Tegelberg. 5 Fumosa. An Breiterwänden und in Hausfluren ein- zeln. (Fr. 423.) ® Segelum. An Gartenzäunen und Pfählen als ® Erclamationis. | Falter. Amphipyra. Tragopogonis. In Hecken die Raupe auf Stern - und Labkraut. Triphaena. Pronuba. Die Eule einzeln an Mauern und Pfählen und in den Hausfluren. (Fr. 274.) Hadena. Leucophaea. Einzeln an Baumpfählen im königl. Park. (Fr. 392.) * Dentina. An gleichen Stellen nicht selten. 3 Marmorosa. Die Raupe fand ich im August auf der Südseite des Calvarienberges einzeln und sehr selten auf coronilla minima, der Kro- nenwicke. Der Falter flog auch Mitte Juli einzeln an diesen Stellen, aber schon ganz verflogen. (Fr. 4. 618.) s Alriplicis. Die Raupe auf Ampferarten an feuchten Gräben. H Contigua. Die Raupe auf fast allen Pflanzen am Vor- saum der Waldungen und in Waldschlägen. (Fr. 16.) Phlogophera. Scita. Von dieser Seltenheit fand ich ein einzel- nes frisch entwickeltes Exemplar als Falter auf einem Buchenblatt neben der untersten Treppe am Weg zum kgl. Schlosse. (Fr. 105.) Gen. ” N > Phlogophera. Miselia. Caesia. ” Albimacula. Polia Chi 4 Dysodea. “ Speciosa. Trachea. Piniperda. n Porphyrea. Apamea. Latruncula. e Strigilis. Mamestra. Pisi. " Albicolon. Re Brassicae. | 33 Metieulosa. Nicht selten einzeln, die Raupe auf Nesseln und sonstigen niedern Pflanzen. Die Eule frisch entwickelt, fand ich an Felsen und Mauern einzeln auf dem Kal- varienberg. r Ein Exemplar schon verflogen, fand ich hinter dem Kalvarienberg auf Wiesen. — (Fr. 591.) Einzeln an Stellen, wo viel Gallium verum wächst. Die Eule einzeln an Felsen auf dem Kal- varienberg. Hbr. 49. Von dieser grossen Seltenheit, die zur Zeit noch in meiner Sammlung fehlt, fand ich Ende Juli 1856 ein ganz reines, frisch entwickeltes Exemplar in einemSpinngewebe in der hölzernen Schüt- zenhütte des Gasthauses zur Alpenrose, in welcher die Gewehre geladen werden. Die raubgierige Spinne halte indessen den gan- zen Körper und Hinterleib dieser Eule angefressen und ausgesaugt, so dass das Exemplar nicht mehr brauchbar war. Der Falter einzeln auf Föhrenbüschen. — (Fr. schädl. Schm. T. 6.) Die Raupe jung im August auf Erica her- bacea et vulgaris auf dem Hutler oder Kalvarienberg. (Fr. ält. Beitr. 34.) Der Falter schon verflogen, einzeln an Baum- pfählen und Felsenwänden. (Fr. 142. 273.) Die Raupe gemein und überall auf niedern Pflanzen und Strauchwerk. Der Falter einzeln an Bretterhäusern und Zäunen. (Fr. 501. 592.) Ueberall nicht selten. Die Raupe oft schäd- lich im August auf Kraut und Gemüsearten. 5 Gen. N » ” n Thyatira. Batis. ” Galpe. Orthosi N ” CGaradrin N Xylina. » Derassa. Libalrix. a. Instabilis. Ypsilon. Lota. a. Morpheus. Cubicularis. Eixolela. Rhizolitha. Cleophana. Ramosa. ” CGucullia. Perspicillaris. Umbratica 34 Die Raupen einzeln im August auf Him- beer- und Brombeerstauden, vorzugsweise am Wege gegen den Lendenhof. (Freyer 280 - 281.) Die grüne Raupe einzeln auf Weiden. Bei der Berührung macht sie Sprünge und schlägt um sich. Ueberall am Lech, wo Weidenbüsche ste- hen, die Raupe und Falter. (Fr. 135.) An den Stämmen der Pappeln. (Fr. 329.) Auf Weidenbüschen am Lechufer. (Freyer’s ält. Beitr. T. 111.) ' Die Falter fliegen gerne durch die offnen Fenster zur Abendzeit nach dem Lichte in die Zimmer. Daher solche auch in letz- tern öfter bei Tage ruhig an der Wand sitzend, angetroffen werden. Selten und einzeln, die Eule an dunklen Orten unter Dächern und Brücken. Die Eule einzeln an Baumpfählen an den Landstrassen. Im August die Raupe auf der Hecken- kirsche am Vorsaum des Holzes gegen die Gypsmühle. Auch auf den Büschen der Heckenkirsche am Alatsee, fand ich im August die Raupe erwachsen. Im Juli die Raupe nicht selten auf Hyperi- cum perforatum am Fusse der Felsen, vorzüglich am Lechufer neben dem Wege auf den Lendenhof. (Fr. 245.) et Lucifuga. Ueberall an den Pfählen der Chausseebäume und an Brückengeländern. (Fr. 447. 431.) “ Gen. Cucullia. Zaclueae. 35 Die Raupe in verschiedener Grösse, allein nur auf dem sogen. Giftsalat, Hasenlattich, prenanthes purpurea, auf der Jugend, dann am nördlichen Schwarzbergweg vom Schloss bis zum sogen. weisen Haus. Auch am Vorsaum der Waldungen am Faulen- bacher Fussweg gegen den Lendenhof, wo diese Pflanze ungemein häufig wächst. — (Fr. 502.) % K Campanulae mih. Die Raupe fand ich im Jahre 1855 a R. Asteris. n 2 Verbasei. . ». . Serophulariae. „ Abrostola. Asclepiadis. nicht gar selten am 'obern Fahrweg, hinter dem Kalvarienberg, auf den Wiesen campa- nula, campanula linefolia ei patula, in ver- schiedener Grösse. Auch im August 1857 fand ich sie auf diesen Pflanzen am nörd- lichen Schwarzbergweg oberhalb des bayer. Mauthhauses, so wie auch am sogen. neuen Königsweg, hinter Pinzwang gegen Hohen- schwangau. (Fr. 35.) Die Raupe auf der Goldruthe am Vorsaum des Waldes, am Weg gegen den Lenden- hof und auf dem Kalvarienberg. Auf der Königskerze Verbascum nigrum et blaltariae die Raupe überall. (Ereyer's ält. Beitr. T. 82.83.) Die Raupe nur an einzelnen Stellen auf der Schwalbenwurz, Asclepias Vinceloxi- cum. Ich fand sie am Fusse des Schloss- berges, auf dem Kalvarienberg und auf den Felsen am Fuss des Kienberges ge- gen den Schwansee, aber immer nur ein- zelne wenige Stücke. Es ist auffallend, dass, obgleich diese Pflanze an und auf Felsen ausserordentlich häufig wächst, diese Raupe nur sparsam und in manchem Jahr Gen. ”» » ” Abrostola. Triplasia. Tpt3, An Urtieae. Plusia. Moneta. r Chrysilis. N Bractea. $ Jota. » . Interrogationis. . Divergens. Anarta. Myrtilli. Erastria. Unca. . Argentula. Anthophila. Aenea. Euclidia. @lyphica. h; Mi. | 36 von mir gar nicht gefunden werden konnte, da doch die angegebene Pflanze ihre ein- zige Nahrung ist. (Fr. 286.) Die Raupe überall im August auf Nes- seln in Waldungen und an Mauern. — (Fr. 285. 287.) Die Raupe selten noch im Juli auf dem gelben und blauen Eisenhut, der fast überall am Fusse der Gebirge am Vorsaum der Waldungen wächst. (Fr. ält. Ber. T. 71.) Die Raupe im August noch klein, auf Nes- seln überall. (Fr. ält. Ber. T. 89.) Diese seltene Eule fand ich bei Tage flie- gend nur ein;mal auf einer Sumpfwiese hinter dem bayerischen Zollhaus Schwarz- brück, im Thal hinter dem Kalvarienberg. (Fr. 47.) Die Raupe jung auf Stachis sylvatica, sel- ten an dem Vorsaum der Wälder. (Fr. ält. Ber. T. 94.) Nur einmal fand ich ein Exemplar an einem Brückengeländer über den sogen. kalten Bach im königl. Park. (Fr. ält. Ber. T. 130.) Fand ich nur ein Exemplar auf dem Te- gelberg. Die wunderschöne Raupe fand ich auf Erica herbacea et vulgaris im August am Mühlberger See, auf dem Kien- und Kal- varienberg, dann am Alatsee in Mehrzahl. Selten einzeln auf Sumpfwiesen. (Fr. 598.) An gleichen Stellen häufiger. (Fr. 599.) Verflogene Exemplare, an den Strassen die von trocknen Wiesen begrenzt sind. Im Juli schon verflogen auf allen Wiesen. Gen. » ” ” ” 37 V. Geometrae. Spanner. Geometrae. Aeruginaria, Die Raupe fand ich im August auf der Gnophas. Limosaria. Barmia. Crepuscularia. » Amphidasis. Belularia. ” » Fidonia. Serotinaria. Dilueidaria. Alpenrose, deren Blätter sie sehr gerne frass, am sogen. nördlichen Alpenrosen- weg des Schwarzenbergs. (Fr. ält. Ber. T. 30.) Hbr. Canaria. In den Thälern an Felsen selten. Häufiger auf der Hochalpe an Fel- senwänden. (Fr. 377.) Nur einmal habe ich den männlichen Fal- ter an einer Felsenwand hinter dem Kal- varienberg gefunden. (Fr. 353. 600.) Sehr häufig überall an Felsenwänden. Auf dem Kalvarienberg nicht selten an den Mauern der Stationshäuschen unterhalb den Dächern. (Fr. 625.) Fuleonaria mih. An gleichen Stellen aber viel seltener. Glaucinata. Repandaria. Hirtaria. Zonaria. Alomaria. (Fr. 377.) Einzeln auf dem Kalvarienberg an Felsen und Mauern, dann an den Felsen am Schwarzenbergweg und der Gypsmühle. — (Fr. 593. 604.) Ueberall an Mauern und Pfählen dann Bal- ken und Brückengeländern einzeln. (Freyer 246. 252.) | Ueberall einzeln an Baumstämmen. Die Raupe im August und Ende Juli er- wachsen, nicht selten auf den Wiesen vor der Gypsmühle und an der Strasse vom Dorf Schwangau nach Hohenschwangau auf der Flockenblume centaurea scabiosa el Jacea. Ueberall auf Wiesen gemein. Fidonia. ” Chesia. Gabera. 38 Clathrata. Ebenso. Wawaria. In Gärten auf der Stachelbeere oft sehr schädlich. (Fr. schädl. Schm. T. 8.) Juniperata. Die Raupe häufig auf Wachholderstauden. (Fr. ält. Beitr. T. 108.) Pusaria. Ueberall einzeln und nicht selten. (Fr. ält. » Erxanthemaria. \ Beitr. T. 144.) ” Acidalia. ” Larentia. Trilinearia. Ein Exemplar fand ich am Alpsee unter- halb der Marieneiche. Perochraria. Häufig auf trocknen Wiesen überall in der Umgegend. Albulata. Einzeln an Felsen. (Fr. 645.) Brumata. WUeberall in Obstgärten. (Fr. schädl. Schm. T. 8.) Dilutata. Auf Weiden am Lech. (Fr. 408. 426.) Sabaudiaria. Von diesem grossen Spanner entdeckte ich die Raupe zum Erstenmal 1856 auf Alpenwegdorn Rhamnus alpina. (Freyer's Beitr. T. 679.) Rupestrata. Ueberall gemein auf Wiesen und an Fels- wänden. (Fr. 137.) Blandiata. *Nicht selten in Gegenden, wo Augentrost Ephrasia officinalis, häufig wächst. (Fr.604.) Bilineata. Ueberall auf Wiesen, nicht selten. (Fr. 83.) Dubitata. _Ueberall nicht selten. (Fr. 402. 426.) Mensuraria. Im Juli fliegt dieser Spanner sehr häufig auf fast allen Wiesen. Sehr zahlreich fand ich ihn auf den Wiesen bei Pinzwang und vor der Gypsmühle, dann bis nach Vils. Plagiata. Einzeln auf Stellen wo viel Hypericum perforatum wächst , die Raupe. Bipunctaria et Gachlaria mih. Nicht selten an gros- sen Steinen und Felsblöcken, am obern Fürstenweg hinter dem Calvarienberg. — (Fr. 594.) Gen. » Larentia. Caesiata. Cidaria. Propugnaria. » „ » » „ Zerene. Cyanata. Venosata. Aptlata. Minorata. Berberata. Silaceata,. Balsaminata. Montanaria. Tristata. Turbata. Albicillata. 39 Oft sehr gemein an allen Felswänden. Es weicht dieser Spanner in seiner Zeichnung und Farbe ausserordentlich ab. Einzeln und selten an dem Mauerwerk und den Felsen auf dem Kalvarienberg. Meh- tere ausgezeichnete schöne sehr grosse Abarten, die ich für eine neue Art zu halten geneigt bin, fand ich an besagten Stellen einzeln. (Fr. 593. 609.) Die Raupe fand ich im August an einzel- nen Stellen auf Taubenkropf, cueubalus behen, am nördlichen Schwarzbergweg oberhalb des Zollhauses Schwarzbrück. — (Fr. 204.) Einzeln an Felswänden am Weg über den Krazer. „Sehr häufig in und an den Stationshäus- chen auf dem Calvarienberg. (Fr. 594.) Nicht selten in feuchten, dunklen Grotten in Felsengegenden. Ueberall nicht selten an Mauern und Fels- blöcken. (Fr. 689.) Die Raupe auf der wilden Balsamine, Impatiens noli tangere, in der Gegend des sogen. kalten Baches am Fusse des Schwarzenbergs und am Ufer des Schwan- Sees, dann am Vorsaum des Waldes ge- gen die Gypsmühle. (Fr. 587. 588.) Ueberall und nirgends selten. (Fr. ält. Beitr. T. 72.) Die Raupe fand ich auf der Alpenrose im August. Einzeln aber selten an Felswänden. (Fr. 665.) Einzeln in Gegenden wo Himbeeren wach- sen. (Fr. ält. Beitr. T. 96.) 40 Gen. Zerene. Maculata. Auf Wiesen gar nicht selten. (Fr. 558.) „» Minoa. Chaerophyllata. Anfang Juli sehr gemein auf allen Wiesen. „ Idaea. Aureolaria. Selten auf den Wiesen vor der Gypsmühle. ” y Flaveolaria. An gleicher Stelle weniger selten. " Mn Aversata. Einzeln an Felswänden. (Fr.ält. Beitr. T. 36.) 5 m Comutata. Einzeln auf Wiesen hinter dem Kalvarien- E r Remutata. ) berg. (Fr. 77.) = ri Immutata. Der Spinner fliegt bei Tage einzeln und nicht gar selten auf dunklen sumpfigen Wiesen an besagten Stellen. (Fr. 54. 180.) Diess wären nun diejenigen Falter, welche ich selbst in den, im Eingang dieses Aufsatzes angegebenen Gegenden beobachtet und gesam- melt habe und für deren wirkliches Vorkommen ich mich verbürgen kann. Es lässt sich fast mit Gewissheit behaupten, dass die von mir gege- bene Zahl der verzeichneten Falter kaum der dritte Theil sein dürfte von allen Arten, welche sich in der berührten — hinsichtlich der Lage sowohl als der zahlreichen Flora — wunderschönen Gegend vorfinden dürften. Aber ich kann natürlich mit voller Sicherheit mich nur für Das- jenige verbürgen, was ich selbst wirklich gesehen und beobachtet habe. Die Mikrolepidoptern habe ich nicht berührt. Von solchen fand ich aller- dings ebenfalls eine bedeutende Anzahl, deren Bekanntmachung in diesem Aufsatze jedoch zu viel Zeit und Raum in Anspruch genommen haben würde. Und so mögen nun, wie ich schon Eingangs sagte, diese Angaben als ein Beitrag zur Vervollständigung unserer bayerischen Fauna ange- sehen und nachsichtsvoll beurtheilt werden. OO Das Honigorgan der Lindenblüthe von Dr. A, Schnizlein. Das fröhliche Gesumse der Bienen, welches die schönen Tage der Blüthezeit der Linden bezeichnet, forderte mich schon oft auf, diese Honig- quelle kennen zu lernen. Vergebens war aber wiederholtes Besichtigen mit freiem Auge oder auch mit der Glaslinse, und für eine genauere Untersuchung wurden zwar öfters Zweige mit nach Hause genommen, allein auch diese Absicht war wieder von andern Arbeiten verdrängt, bis ich in einem der letzten Sommer derselben genügen konnte. Es ist bekannt, dass lange Zeit hindurch in den botanischen Büchern eine besondere Klasse von Organen unter dem Namen Nectarium (Honig- gefäss) aufgeführt wurde, und dass noch in neueren Beschreibungen bis- weilen dieser Ausdruck vorkommt. Bei der Linde kommt derselbe über- diess in ganz verschiedenem Sinne vor, und wird von zwei verschiedenen Dingen gebraucht. Es werden nämlich hier eines Theils die innersten blattähnlichen beutellosen Staubblätter so genannt, anderseits die wirkliche Honigstelle am Kelchblatt. So schreibt z. B. Hayne (Arzneipfl. Bd. 3.) der übrigens so vieles Genaue von den Linden berichtet: „bei unsern (einheimischen) Linden fehlt das Honiggefäss.“ Was kann man daraus anderes folgern, als dass solche Pflanzen auch keinen Honig liefern. Solcher Gelehrten Nachrichten sehen dann freilich in den Augen der 6 42 alltäglichen Erfahrung wunderlich aus, und geben nur die dringende Lehre, dass die reine Wissenschaft einer empirischen Thatsache nicht wider- sprechen dürfe, sondern sie erklären müsse. Seit den Abhandlungen von Kurr (1833) und Meyer, so wie der späteren von Caspary (1848), welche sämmtlich speziell die Honig- organe zum Gegenstand haben, dann durch die Lehrbücher von Bischoff, Schleiden und Andern, ist besonders die morphologische Bedeutung dieses Organes immer mehr verschwunden, und die physiologische vor- zugsweise in Gebrauch gekommen. Schleiden hat sogar den Ausdruck „Nectarium“ als für ein bestimmtes Organ gehörig, ganz gestrichen, und will darunter theils ligulaartige Bildung (ohne Abscheidung süssen. Saftes), wie den Kranz bei den Narzissen verstehen, {heils nur eine gewisse Beschaffenheit des Discus damit bezeichnen. Allein wie schon Caspary gezeigt hat, gebührt diesem Ausdruck auch eine morphologische Berech- tigung, nur nicht in dem Sinne von Linne, sondern nach ihm in Be- ziehung auf eine bestimmte Form von Zellen. Da derselbe Autor richtig bemerkt, dass nach Schleiden auch nicht einmal die physiologische Bedeutung des Wortes Nectarium übrig bleibt, weil in dessen Physiologie (bekanntlich von ihm Organologie genannt) der Honigbereitung und der dazu dienenden Theile gar nicht mehr gedacht wird, so dürfte man eigent- lich in jeiziger Zeit keine Ueberschrift der Art machen, wenn man sich nicht an die Natur mehr halten würde, als an Autoritäten. Obwohl ich hier nicht näher auf die verschiedenen Erwägungen ein- gehen will, welche der Gegenstand zulässt, so will ich doch „die Summe“ der von Caspary angestellten Untersuchung, also dessen Feststellung des Begriffes „Nectarium“ hier (in Uebersetzung) anführen, weil ich noch etwas beisetzen zu müssen glaube, was den morphologischen Charakter, wie mir scheint, genauer bezeichnet. Der genannte Autor sagt pag. 51: „Die Nectarien sind Organe in der Blüthe, an Blättern, Stengel, den Ne- benblättehen und andern Theilen der Pflanzen gelegen, von drüsiger Beschaffenheit, von besonders eigenthümlicher Art, und von morphologi- scher wie physiologischer Bedeutung; ihre morphologische Bedeutng be- steht darin, dass deren Zellen eine ziemlich beständige kugelförmige oder fast kugelförmige Gestalt haben, und in ihnen ein eigenthümlicher körni- ger Stoff oder besonders gefärbter Saft enthalten ist, durch welchen inhalt 43 sich diese Zellen von denen der nachbarlichen Theile ziemlich unter- scheiden; die physiologische Bedeutung ist die, dass diese Zellen Zucker absondern, der bei der Bildung des Pollens und der Eichen, welche Stick- stoff enthalten, entsteht, indem derselbe wegen Mangels an Stickstoff durch die Entleerung des Pollens nicht verzehrt werden kann.“ Den erwähnten Beisatz möchte ich nur in morphologischer Beziehung machen, um darauf hinzuweisen. dass bei dem Vorkommen der Nectarien eine gewisse Gegend an den Organen hiezu besonders bestimmt zu sein scheint, und hierin gewiss ein tieferer Charakter liegt, als derjenige, welcher sich in der Gestalt der Zellen ausdrückt. Diesen Gedanken hat schon Bravais mitgetheilt und wir finden darüber mehr in der botani- schen Zeitung Flora 1843, Nro. 17. Wie erwähnt, will ich nicht weiter auf jene Definition eingehen, denn besonders die physiologische Bedeu- tung scheint mancherlei Bedenken zuzulassen, da z. B. die Bildung des Honigs an Blattstielen und andern Theilen, doch nicht wohl mit der Ent- leerung des Pollens in Zusammenhang stehen kann. Desshalb beschränke ich den Namen Nectarium im morphologischen Sinn auf den Ausdruck „Honigstelle,“ die dann an diesem und jenem Organ vorkommen, und so oder so beschaffen sein kann. Diese Ver- schiedenheiten können hier nicht näher erläutert werden, da sie einen Abschnitt in den Lehrbüchern bilden müssen. Lassen wir demnach weiter gehende Vergleiche und auch allgemeine kritische Untersuchungen bei Seite, und halten uns an den genannten vor- liegenden Fall, so will ich ihn hier desshalb zur Sprache bringen, weil, so weit meine literarischen Hilfsmittel reichen, hierin nicht das zu finden ist, was ich in der Natur gefunden zu haben glaube. Was Kurr (1833) darüber gesagt hat, kenne ich nicht aus der Quelle selbst, und in den übrigen späteren Schriften ist nicht zu ersehen, ob jener gerade über die Linde etwas mitgetheilt hat. Hätte er aber eine Berichtigung gebracht, so würde sie doch wohl in die Wissenschaft ein- geführt worden sein. Meyer äussert sich über das Bildungsorgan für den Honig in den Lindenblüthen gar nicht, Caspary erwähnt dessen noch am ausführlichsten, und führt es in seiner Uebersicht der Modifica- tionen dieses Organes, als auf den Kelchblättern befindlich und zu den (6) selteneren Fällen gehörig, in denen es nämlich mit Haaren besetzt | 44 ist, auf. So wird es Tab. II. Fig. 28. abgebildet, es ist aber keine bestimmte Stelle des Kelchblattes hiefür bezeichnet, und die Haare sind als einzellige pfriemenförmige dargestellt. Die Systematiker haben, wie es scheint fast Alle, die Kenntniss des Honigorgans dem fleissigen Suchen der Bienen überlassen, und schweigen folglich darüber meistens, selbst wenn ausserdem die weitschweifigsten Beschreibungen anderer Theile gegeben sin. Um den Lesern dieser Zeilen das Suchen und Vergleichen zu ersparen, sei es bemerkt, dass wir über den fraglichen Punkt nichts finden bei Hayne (Arzneipfl. Bd. 3.) bei Mertens und Koch (Deutschlands Flora), in Bischoff’s spe- zieller Botanik, in Petermann’s (Deutschlands Flora) und auch nicht in De Candolle’s Prodromus oder Endlicher’s Genera.. Nur Har- tig (Deutschl. forstl. Kulturpflege) , welchen man oft mit Befriedigung zu Rathe zieht, wo es sich um anatomische oder biologische Verhält- nisse handelt, so wie Döll, dessen rheinische Flora in morphologischer Hinsicht die vorzüglichste ihrer Art ist, äussern sich darüber; allein beide wiederum in entgegengesetzter Art. Hartig sagt pag. 544: „die eigent- lichen honigabsondernden drüsigen Gruben liegen auf dem Grund der unterweibigen Scheibe.“ Nun ist aber weder in andern Schriften, z. B. in Endlicher’s Genera ein solcher Discus bei der Familie oder der Gattung erwähnt, noch in der Natur ein Platz dazu vorhanden. Denn die blattartigen Theile der Blüthe stehen so gedrängt am Blüthenboden, dass keine Scheibe unterscheidbar wird. Es sind also diese Gruben wohl auch nicht untersucht worden, und ich habe nie Honig an dieser Stelle gesehen. Döll (pag. 669) spricht den Linden eine glatte Honiggrube auf den Kelchblättern zu. Also wird auch hier, wie bei Gaspary die Stelle nicht genau bezeichnet, und widerspricht die „glatte“ Beschaffen- heit der Angabe des Letzteren. Suchte ich nun an Blüthen verschiedenen Alters und zu verschiede- nen Tagszeiten, nach der Stelle, wo Honig erscheint, so habe ich nie auf der Mitte des Kelchblattes die Tröpfchen desselben angetroffen, sondern an der Basis desselben nahe an der Ansatzstelle, aber nicht am Blüthen- boden. Hier sind jedoch nicht nur die seidenglänzenden Haare, welche sich auch auf der übrigen Innenfläche des Kelches finden, dichter gestellt und länger, so dass sie, durch den Druck während des Knospenzustandes, 45 fast zu einer schuppenförmigen Gestalt sich anordnen, sondern unter ihnen kommen bei genauer Betrachtung noch andere ganz eigenthümliche Organe zum Vorschein, welche ich eben nirgend beschrieben finde, und die ich für die den Honig bereitenden halte. Unter jenen langen Haaren und zwischen den genannten sieht man zuerst die Honigtröpfchen auftreten. Es ist eine kleine Stelle der Basis des Kelchblattes, welche mit schwa- cher Vergrösserung betrachtet satt gelblich grün und von mattem sam- metartig warzigem Ansehen ist. Die Organe selbst sind mehr zellige Haare von keulen - und spindelför- miger Gestalt. Sie bestehen aus einer veränderlichen Anzahl von Zellen. Der Ansatz wird aus einer einzigen Zelle gebildet. Bisweilen sind noch zwei oder drei etwas plattgedrückte Zellen in einer Reihe darüber befind- lich. Dann aber folgen zwei, drei oder vier Paare von Zellen, und die oberste ist wiederum eine einzelne von halbkugeliger Gestalt. Dadurch entsteht das gedachte keulenförmige Ansehen. Ein anderes Mal finden sich nur zwei Stielzellen und zwei Gipfelzellen, in der Mitte aber zwei oder drei Lagen, deren jede aus drei oder vier Zellen neben einander bestehen. Dadurch wird die stumpf und kurz spindelförmige Gestalt be- dingt. So besteht jedes solches Organ aus zehn oder sechszehn Zellen und öfters zeigt sich in einer oder mehreren derselben noch der Zellkern. Die Zellwände sind sehr dünn, nach aussen gewölbt, und das Innere besteht aus einem klaren Safte. Die genannten Formen sind nur die häufigsten, abweichende finden sich besonders, wenn diese Organe klein bleiben. Auf der Oberfläche der ‚ Innenseite der Kelchblätter schien mir keine Organisation bemerkbar, welche Drüsen vermuthen lassen, am wenigsten sind „Gruben“ erkennbar, wie sie manche Schriftsteller angeben, sondern das ganze Kelchblatt hat an sich eine nachenförmige Gestalt und bildet allerdings eine Grube, allein eine besondere Grube als Honigorgan, möchte nicht nachgewiesen werden können. Aus gemeldeten Gründen halte ich jene Drüsenhaare für die Organe, welche den Honig bereiten und glaube, wenn es sich um die kürzeste Angabe der Sache handelt, sagen zu dürfen: das Nectarium der Linde ist am Grunde der Kelchblätter befindlich, und besteht aus einer Gruppe kurzspindelförmiger Drüsenhaare. RO Ueber die Fiora um Dillingen von Dr. Pollak. Ich glaube nicht allzu unbescheiden zu sein, wenn ich sage, dass ich mir Mühe gegeben habe, in einem Zeitraum von zwanzig Jahren die in der Umgegend von Dillingen wildwachsenden.und allgemein cultivirten phanerogamischen Pflanzen - Arten aufzusuchen und zu bestimmen; gleich- wohl muss das gegenwärtige Verzeichniss von der hiesigen Flora noch als ziemlich unvollständig bezeichnet werden, indem namentlich die Sali- cineen,, Cyperaceen und Gramineen genauer noch zu erforschen sind. — Erwägt man übrigens, dass ich nur wenige Stunden in der Woche der Lösung dieser Aufgabe widmen konnte, dass ich hierin keinen Vorgän- ger halte, ja nicht einmal, mit Ausnahme der jüngsten Zeit, einen Mit- arbeiter gewinnen konnte, so dürfte darin einige Entschuldigung zu finden sein. — Wenn ich nun, so zu sagen vor der Zeit, ein Verzeichniss von der hiesigen Flora dem sehr verehrlichen naturhistorischen Vereine, welcher bekanntlich mit dem rühmlichsten Eifer das Naturstudium zu beleben und insbesondere den ganzen Regierungs - Bezirk von Schwaben und Neuburg in naturhistorischer Beziehung zu erforschen bestrebt ist, zum geeigneten Gebrauche übergebe, so geschieht es, um einerseits dem geäusserten 47 Wunsche entgegen zu kommen, gemäss welchem eine Vergleichung der Verzeichnisse von den Floren zweier benachbarten Gebiete als dem Zwecke dienlich erklärt worden war, und weil anderseits eine solche Vergleichung einen weitern Spormn zur genauern eigenen Forschung mit sich führt, sowie auch zur Aufmunterung anderer Freunde der Natur dienlich sein dürfte. — Unter Zugrundlegung und unter stetem Hinblicke auf die „Uebersicht der Flora von Augsburg von J. Fr. Caflisch, unter Mitwirkung von Dr. G. Körber und G. Deisch, Augsburg 1850“ sollen zuerst die topographischen Verhäitnisse des hiesigen Floren - Bezirkes berührt, so- dann die beiden Florengebiete (um Augsburg und um Dillingen) in qua- litativer und quantitativer Beziehung mit einander verglichen und zuletzt die Flora des eigentlichen Donauthales besonders herausgehoben worden. A. Topographische Verhältnisse. Das Florengebiet, dessen Erforschung ich mir zur Aufgabe gemacht habe, hat von Süd 'nach Nord eine Ausdehnung von fünf Stunden, von Ost nach West eine Ausdehnung von nahezu drei Stunden. An den Grenzen desselben befinden sich die Ortschaften: Grundremmingen, Glött, Eppisburg, Fristingen, Steinheim, Lutzingen, Mödingen, Witteslingen und Faimingen, so dass Dillingen so ziemlich in der Mitte dieses kleinen Bezirkes sich befindet. Der Schlossthurm von Dillingen liegt unter 48° 34’ nördl. Breite und 28° 9 östl. Länge von Ferro. Der mittlere Barometerstand beträgt bei 0° R. 26” 8” (vergl. mein Programm zum Studienjahre 1845, Dillingen bei Kränzle), der mittlere Thermometerstand im Freien + 6°, 7 R., die mittlere Temperatur des Donauwassers 6°, 9 R. und des Quellwassers 7°, 3R. — Der herrschende Wind ist der Westwind und die jährliche Regenmenge nahezu zwei P. Fuss. — Die ersten Blüthen zeigen sich gegen Ende des Monats Februar, selten (bei Corylus Avellana) in dessen ersten Hälfte. Bei weitem den grössten Theil des hiesigen Florengebietes nimmt die Thalebene ein, welche von Westen nach Osten durch den Donau- strom fast in zwei gleiche Hälften getheilt wird. — Das Gefäll des 48 Stromes vom Eintritt in das Florengebiet bis zum Austritt aus demselben, d. i von der Mündung der Brenz bis zur Einmündung der Egge in die Donau, beträgt 32 P. Fuss, so dass auf 1000 P. Fuss 9 Zoll Gefäll treffen. — Die Geschwindigkeit des Donauwassers bei mittlerem Stande beläuft sich auf fünf bayerische Fuss. Der Nullpunkt des Pegels bei der hiesigen Donaubrücke hat eine absolute Höhe von 1298 P. Fuss. Darüber erheben sich die beiden Ufer selten um mehr als fünf bis acht Fuss; daher dieselben bisweilen auf weite Strecken hin überschwemmt werden. Da jedoch in der letztern Zeit in Folge der Strom -Correktionen die Donau fortwährend ein tieferes Bett sich gräbt, so werden Ueberschwemmungen seltener, sind von kür- zerer Dauer und von geringerer Ausdehnung, als früher. Die unmittelbare Folge hievon ist eine stete Verminderung der soge- nannten Altwasser, und eben desshalb auch die Abnahme mancher Was- serpflanzen; so ist namentlich Utricularia vulgaris nur mehr auf wenige Punkte beschränkt. Aus dem fruchtbaren sandigen Humusboden an beiden Ufern, erhebt sich schnellwüchsiges Gehölz; die an botanischer Ausbeute reichen An- schütten oder Wörthe, sind theilweise mit Weiden, Erlen und Eschen bedeckt. Jenseits dieser Heimatstätte der Nebel, weiter gegen Süden verliert sich das Auge in ausgedehnten Niederungen, Ried genannt. Zahlreich ge- ‚zogene Gräben haben dem ehedem mehr sumpfigen Boden manche urbare Landstrecke abgewonnen. Langsam schleicht der Glöttbach in Schlangen- windungen durch die Ebene, über welche, wie Oasen, einzelne Wald- Parzellen hervorragen, unter denen der im Südosten gelegene sogenannte Thiergarten wegen seiner eigenthümlichen Flora den Botaniker zum öftern Besuche einladet. An der südlichen Gränze dieser Niederung steigt eine Hügelreihe von Tertiärgebilden mit seinen höchsten Punkten 200 — 300 Fuss über die Thalsohle empor. Die sanften Abhänge sind mit Laubwaldungen be- deckt, an welche sich zuletzt hie und da Nadelwald - Bestände anschlies- sen, — die einzigen im Floragebiete. Eine Viertelstunde nordwärts von der Donau entlegen, erhebt sich die minder fruchtbare Thalebene um 40 — 50 Fuss und geht in frucht- 49 bares Ackerland über, in welchem der Zwerchbach und die Egge, einem drei Meilen von hier entspringenden Nebenflüsschen der Donau, Thal- einschnitte gebildet haben. Jenseits dieses fruchtbaren Cerealbodens dehnt sich in ungleicher Breite Sumpf- und Torfland bis an den Fuss der Ausläufer der rauhen Alp (Alb) aus. Diese Ausläufer, welche nicht sel- ten eine relative Höhe von 400— 500 Fuss haben, bilden den Nordrand des vier Stunden breiten Donauthales und beherbergen eine eigenthümliche, der Kalkformation angehörige Flora, wesshalb sie den Zielpunkt jeder grössern und ergiebigern botanischen Excursion ausmachen. Wie also jene Tertiärhöhen die südliche Grenze unseres Floragebie- tes bilden, so bilden die genannten Ausläufer der rauhen Alp die nörd- liche Grenze; zwischen beiden Hügelreihen liegt als Alluvium die ausge- dehnte Thalebene mit ihren mannigfaligen Gewässern; ost- und westwärts erstreckt sich dieselbe ohne natürliche Grenzen eintönig in weite Ferne hin. B. Vergleichung der beiden Florengebiete. Vergleichen wir die zwanzigjährige Ausbeute von dem hiesigen Flo- rendistrikte mit der des dreimal grössern Florengebietes um Augsburg, welche Herr Gaflisch im oben erwähnten Verzeichnisse aufzählt, oder wie sie Leimer’s Flora von Augsburg angibt, so findet man, unge- achtet der hier nur geringen Entfernung des Lech- und Donauthales, bedeutende Abweichungen sowohl in qualitativer als auch in quantitativer Beziehung , wie die nachfolgenden zwei Tabellen darthun. Bezüglich der ersten Tabelle, welche die Differenz der phanero- gamischen Pflanzenarten beider Gebiete enthält, steht zu erwarten, dass bei diesseitiger genauerer Durchforschung , nachdem einmal der Arten- Unterschied festgestellt ist, derselbe in Bälde weitere Veränderungen erlei- den wird. — Die erste Columne enthält diejenigen Arten, welche hier, in der Flora von Augsburg aber nicht vorkommen; die Anzahl derselben beträgt nicht viel über ein halbes Hundert. Die zweite Columne dagegen begreift die um Augsburg und nicht um Dillingen vorkommenden Species in sich. Ohne Zweifel werden sich die hier aufgezählten 250 Arten in der Folge noch bedeutend vermindern. 7 -50 Indem ich hier nur die Abweichungen von den zu Grunde gelegten Verzeichnissen der beiden Floren angegeben habe, wurde gleichwohl indirekte eine vollständige Uebersicht der ganzen bisher bekannten Flora von Dillingen mitgetheilt. Addirt man nämlich zu dem Verzeichniss über die Augsburger Flora die in der ersten Columne aufgezählten Pflanzen- Arten, zieht dagegen die der zweiten Columne davon ab, so erhält man in dem Reste die Flora von Dillingen. Man findet auf diese Weise für die hiesige Flora etwa 750 Species, und da die Augsburger Flora 950 Arten ausweist, so bleibt die Dillinger Flora um 200 Arten hinter der Augsburger Flora zurück. — Würde aber das hiesige Florengebiet so weit ausgedehnt, wie das um Augsburg, so dürfe man mit sehr grosser Wahrscheinlichkeit annehmen, dass die hiesige Flora an Pflanzen - Reich- thum die um Augsburg übertreffen würde. Für jetzt möge die blosse Vergleichung der Florengebiete, ohne nähere Bezeichnung des Standortes, genügend befunden werden, da nach einigen Jahren die Flora von Dillingen in vollständigerem Gewande er- scheinen wird. Die zweite Tabelle, durch welche die Menge der Standorte und die Anzahl der Individuen jener Arten, bei welchen eine solche Verschie- denheit obwaltet , angezeigt wird, ist für sich klar, indem die römischen und arabischen Zahlen ganz nach denselben Principien (vergl. Gaflisch’s ‚Uebersicht der Flora von Augsburg, pag. 12) ausgesetzt worden sind, nach welchen sie in die Flora von Augsburg eingeführt wurden. Hiebei hat man die Pflanzenarten , auf welche in beiden Florengebieten dieselben Verhältnisszahlen treffen, ausgelassen. — Ohne Zweifel wird auch in die- ser Tabelle die Zeit manche Aenderung hervorrufen. Um Dillingen und nicht um Augsburg wachsen: 51 Tabelle 1. | 1. Nasturtium amphibium R.Brıon. | II. 4 2. Diplotaxis tenuifolia D.C. IT. 3. 3. Viola elatiar. Fries. III. 2. Um Augsburg und nicht um Dillingen wachsen: eo nu mwmw m Thalictrum minus L, r galioides Nestl. Ranunculus paueistomineus Gd. a divaricalus Schr. r monlanus L. na nemorosus D. ©. Aquilegia alrata Koch, Fumaria capreolata L,. * Vaillantii Lois. Cochlearia offieinalis L. Kernera sazatilis Rb. Teesdalia nudicaulis R. Br. Biscutella laevigata L. Hutchinsia alpina R. Br. Helianthenum Fumana Mil. (Seit langer Zeit nicht mehr gefunden.) . Viola collina Bess. „ arenaria D. C. » stagnina Kit. Drosera rotundifolia L. . longifolia L. Polygala comosa Schk. > Chamaebuxus L. Gypsophila repens L. Tunica saxifraga Scop. Dianthus prolifer L. 52 Um Dillingen | Um Augsburg und nicht um Augsburg wachsen: |und nicht um Dillingen wachsen: 26. Dianthus Seguwierü Vill. 27. Saponaria Vaccaria L. I28. Silene noctiflora L. 29. Sagina procumbens L. 30. R} apetala L. 31. .Spergula penlandra L. 32. Lepigonum rubrum Wahlb. 33. Alsine stricla Wahlbg. 34. ,„ Jacquini Kch. 35. Cerastium glomeratum Th. 36. n alpinum L. 37. Stellaria glauca With. 38. Elatine triandra Schk. 93. Linum flavum L. 40. »„ viscosum L. 41. Hypericum humifusum L. AR. en telrapterum Fries. 43. = pulchrum L. A. Aescuus flava L. I. 1. Schloss- garten. 44. Geranium pyrenaicum L. 5. Ruta graveolens L. II. 1. Verwildert. 45. Rhamnus sazatilis L. 46. Sarothamnus vulgaris Wimm. 47. Cytisus nigricans L. 48. „ ratisbonensis Schffr. 6. Medicago minima Lam. IV. 4. 49. Melilotus parviflora Desf. 50. Trifolium alpestre L. Ei Ag agrarium L. 7. Trifolium ochroleucum L. I. 4. 32. Lotus uliginosus Schk. 93 Um Augsburg und nicht um Augsburg wachsen: [und nicht um Dillingen wachsen: 13. 14. 15. 16. Um Dillingen | 53. 54. | 55. 56. 134. Vieia sylvatica L. II. 2. Ervum Ervilia L. I. 1. gebaut. Lathyrus palustris L. I. 3. Orobus tuberosus L. I. 2. Amygdalus communis L. 1. 1. eultivirt. 58. 99. 60. 61. 62. 63. 64. Rosa Eglanteria Mil. I. 1 in Gärten. Sorbus torminalis Crantz. II. 2. 65. 66. 67. 68. Oenothera muricata L. I. 2, 69. 70. Ceratophyllum demersum L. 1.1. 71. 72. 73. Coronilla vaginalis Lam. Ornithopus perpusillus L. (Scheint verschwunden zu sein.) Vicia tenuifolia Rith. „ villosa Rth. » @nguslifolia Rth. Fragaria collina Ehrh. Comarum palustre L. Potentilla opaca L. u alba L. = Fragariastrum Ehrh. Rosa cinnamomea L. „ gallica. Epilobium roseum Schrb. ” palusire L. Myriophyllum spicatum L. Circaea alpina L. Callitriche platycarpa Kütz, m hamulala Kütz. Peplis Portula L. Montia minor Gmel. Herniaria glabra L. Um Dillingen 54 und nicht um Augsburg wachsen: | und 17. Sium latifolium L. III. 2. 18. Bupleurum longifolium L. 1. 1. 19. Oenanthe Pellandrium Lam. V.3 20. Aster salignus Willd. I. 1. 74. 75. 76. 1. 78. 79. 80. Um Augsburg nicht um Dillingen wachsen: | Scleranthus perennis L. | Sedum villosum L. | Sazifraga mutata L. r aizoides L. 5 Hirculus L. Cicuta virosa L. Helosciadium repens L. Libanotis montana All. Seseli coloratum Ehrh. Peucedanum Chabraei Rehb. E Oreoselium Moench. Laserpilium latifolium L. 5 Siler L. Orlaya grandiflora Hoffm. Chaerophyllum aureum L. Pleurospermum austriacumHff. Lonicera Periclymenum L. Asperula tincloria L. Galium sylvestre Poll. Valeriana montana L. Valerianella Auricula D. C. Scabiosa suaveolens Desf. Bellidiastrum Michelii Cass. Stenactis bellidiflora R. Br. Erigeron droebachensis Mill. Buphthalmum salicifolium L. Inula hirta L. Filago minima Fries. Gnaphalium luleo- album L. ’ Um Dillingen 90 und nicht um Augsburg wachsen: | und 21. 25. 26. Anthemis Colula L. II. 3. Senecio paludosus L. III. 3. Calendula offieinalis L. II. 3. Verwildert. Echinops sphaerocephalus L. 1.1. Centaureanigrescens Willd. II.2. „ austriacaWilld. III. 3. 103. 104. 105. 106. 107. 108. 109. 110. 111. M2. 113. A 114. 115. 116. 117. 118. 119; 120. ai. 122. 123. 124 125. 126. 127. | 128. Um Augsburg nicht um Dillingen wachsen: Helichrysum arenarium D. ©. Artemisia campestris L. Senecio nemorensis L. „» sarracenius L. Cirsium Erisythales Scop. Carduus defloratus L. Centaurea montana L. Aposeris foetida Less. Arnoseris pusilla Gaertn. Leontodon incanus Schr. Picris hieracioides L. Tragopogon orientale L. Chondrilla juncea L. r prenanthoides Vill. Prenanthes purpurea L. Lactuca muralis Fres. Crepis Setosa Hall. „ teclorum L. „ alpestris Tausch. » paludosa Moench. „ suceisdefolia Tausch. Hieracium pilosellae forme Hopp. Y praealtum Koch. . aurantiacum L. > staticaefolium Vill. 4 rigidum Hartm. 56 Um Dillingen Um Augsburg und 2 um Augsburg wachsen: |und nicht um Dillingen wachsen: 27. Campanula Rapuneulus L. 1.1. 28. Asperugo procumbens L. 1.1. 29. Veronica longifolia L. IV. 3. 129. 130. 131. 132. 133. 134. 135. 136. 137. 138. 139. 140. 141. 142. 143. 144. 145. 146. 147. 148. 149. 150. 138. 152. 153. 154. 155. 156. | 157. 158. | 159. Campanula pusilla Haenk. Vaccinium uliginosum L. ” Vitis idaea L. Ozxycoccos L. return officinalis Wim. Erica carnea L. Pyrola chlorantha Sw. ” media Sw. u minor L. ® secunda L. 5 uniflora L. Gentiana asclepiadea L. = acaulis L. 5 utriculosa L. ” ciliata L. Folemonium coeruleum L. Cerinthe minor L. Pulmonaria azurea Bess. = anguslifolia L. Myosilis hispida Schlecht. „ versicolor Pers Verbascum phlomoides L. Scrophularia Neesi Wirtg. Antirrhinum majus L. Linaria Cymbalaria L. Digitalis purpurea L. Veronica verna L. ® spicala L. hy pohla Fries. » BDuabaumü Ten. Pr spaecox Al. Um Dillingen 57 Um Augsburg und nicht um Augsburg wachsen: und nicht um Dillingen wachsen: 30. 31. 35. Stachys germanica L. I]. 3. Hollonia palustris L. V. 6. Chenopodium urbicum L.I1l.3. er fieifolium Sm. 1.2. Rumex maritimus L. II. 2. » Pulcher L. 1. 3. 160. 161. 162. 163. 164. 165. 166. 167. 168. 169. 170. 171. 172. 173. 174. 175. | 176. 177. 178. 179. 180. 181. | 182. 183. 184. 185. 186. Orobanche lucorum A. Br. pr amelhystea Thull. ® cruenta Bertol. ” ramosa L. Pedicularis Sceptrum L. Rhinanthus alpinus Baumg. Bartsia alpina L. Euphrasia salisburgensis Funk. Salvia glutinosa L. „ verticilata L. ® _Galeopsis bifida v. Boeningh. Scutellaria hastifolia L. Teucrium monlanum L. Pinguicula alpina L. Uilricularia iniermedia Hayn. 5 minor L. Cortusa Maithioli L. Globularia cordifolia L. Polyenemum arvense L. Rumex palustris Smith. 5 sanguineus L. » ‚Hydrolapathum Huds. Polygonum viviparum L. " minus Huds. Thesium rostratum M. et K. „ monlanum Ehrh. Euphorbia striela L. 8 58 Um Dillingen Um Augsburg und nicht um Augsburg wachsen: | und nicht um Dillingen wachsen: 187. 36. Euphorbia amygdaloides L.1.1. 37. sn palustris L. II. 2. 38. ei Lathyris 1.. 1. 1. 188. 189. 190. 291, 192. 193. 194. 195. 196. 39. Hydrocharis Morsus ranae L. II. 4. 40. Sagiltaria sagiltaefolia L. 11.2. 41. FPolamogeton lucens L. 1.1. 198. 4199. 200. 201. 202. 203. 204. 205. 206. 207. 208. 209. 210. 211. 212. 42. Orchis mascula L. T. 1. 197. Euphorbia verrucosa Lam. Mereurialis annua L. Ulmus effusa Willd. Quercus sessiliflora Sm. .Saliz nigricans Fries. Populus canescens Sm. Betula pubescens Ehrh. „» humilis Schrank. Alnus viridis D. C. Pinus picea L. Potamogelon rufescens Schrad. Lemna gibba L. Typha minima Hopp. Sparganium natans L. Orchis laziflora Lam. » incarnata L. Anacamptis pyramidalis Rich. Gymnadenia odoratissimaßich. Platanthera chlorantha Curt, Ophrys muscifera Huds. „ .. aramifera Huds. ji arachnites Reich. Herminium Monorchis R. Br. Epipactis rubiginosa Gaud. Goodyera repens R. Br. Spiranthes autummalis Rich. 59 Um Dillingen Um Augsburg und nicht um Augsburg wachsen: | und nicht um Dillingen wachsen 213. Sturmia Loeselii Reich. 214. Gladiolus palustris Gaud. 43. Leucojum vernum L: V. 6. 215. Convallaria Polygonatum L. 216. 4 vertlicillata L. 217. Tulipa sylvestris L. 218. Fritillaria, Meleagris L. 219. Lilium bulbiferum L. 220. Anthericum Liliago L. 221. pr ramosum L. 222. Ornithogalun nulans L. 44. Scilla bifolia L. VI. 6. 223. Allium fallar Don. » suaveolens Jacq. 225. ,„ sphaerocephalum L. 45. Allium ursinum L. IV. 6. 226. Muscari racemosum Mill. 227. Hemerocallis flava L. 228. Veratrum album L. 229. Juneus alpinus Vill. N. „ supinns Moench. 231. En squarrosus L. 232. Luzula multiflora Le). 233. Cyperus flavescens L. 234. Schoenus nigricans L. ’ 235. e ferrugineus L. 236. Cladium Mariscus R. Br. Heleocharis uniglumis Link. 238. Seirpus pauciflorus Lighif. 239. ex selaceus L. 46. Scirpus Tabernaemontani Gmel. | E14. | | NO [9% Fr 240. Eriophorum vaginatum E. 60 Um Dillingen _ Um Augsburg und nicht um Augsburg wachsen: |und nicht um Dillingen wachsen: 241. Eriophorum gracile Koch. 242. Carex dioica L. 243. „ pulicaris L. 244. „ eapilata L. 245. ,„ tereliuscula Good. 24. „ paniculata L. 24. „ remota L. 248. „ leporina L. 249. ,„ elongata L. 250. „ canescens L. 231. » limosa L. 252. „ pälulifera L. 253. „ ericelorum Poll. 254. „ Polyrrhiza Wallr. 25. »„ humilis Leyss. 256. „ alba Scop. 257. „ sempervirens L. 253. ,„ faval. 259. » Oederi Ehrh. 260. ,„ fulwa Good. 261. „ Hornschuchiana Hop. 262. ,„ distans L. 263. „ vesicaria L. 264. »„ Rüiformis L. 265. Andropogon Ischaemum L. 266. Panicum qlabrum Gaud. 47. Panicum sanguinale L. T. 3. 48. Phalaris paradosa L. 1. 1. 267. Hierochloa odorata Wahlb. 268. Alopecurus fulvus Sm. 269. Calamagrostis monlana Host. | 270. B; sylvatica D.C. | 271. Sesleria coerulea Ard. 61 Um Dillingen und nicht um Augsburg wachsen: | und nicht 49. Bronues inermis Leyss. II. 2. / Um Augsburg um Dillingen wachsen: 272. Aira fleruosa L. 273. Triodia decumbens Beauv. 274. Poa bulbosa L. 275. „ sudelica Haenke. 276. Glyceria distans Wahlb. 277. Festuca rubra L. 278. » heterophylla Lam. 229. » Sylvatica Vill. 280. Bromus racemosus L. 281. Triticum monococcum L. 282. Elymus europaeus L. 283. Nardus stricla L. Tabelle IM. TE et en ln ET Vor- Vor- kommen: kommen Pflanzen - Arten. » | ; | Pflanzen-Arten. > her 2» 3|® on | = | = Ss |ä BE Thalietrum flavum II. 3 |IV.3 Anemone Pulsatilla 014| 1.5 Adonis aestivalis 013 |V. 4 Ranunculus Lingua 1.2 /II.3 FR auricomus 1113 |IV.4 N lanuginosus |IV.2 | 1.2 h sceleratus L4|IL2 Ranunculus arvensis |IV.4 | VL5 Aconilum Napellus 1.3/11.2 » Zycoctonum | 1.2| 1.3 Berberis vulgaris IV5| L2 Nuphar luteum 1.3] V.5 Sisymbrium Sophia 1.4 |IV.4 Brassica campestris |uL2| V.3 Pflanzen- Arten. Camelina sativa Saponaria officinalis Silene nulans Lychnis Viscaria „ Floscueuli Stellaria holostea Malva sylvestris Hypericum hirsutum Acer Pseudoplatanus Geranium sylvaticum Evonymus europaeus Genista linctoria Anthyllis vulneraria Lotus corniculatus Coronilla varia Lathyrus pralensis Prunus Padus Rosa arvensis Pyrus communis » Malus Sorbus aucuparia Epilobium monltanum Oenothera biennis Hippuris vulgaris Callitriche vernalis Pimpinella magna sazifraga Silaus pratensis Vor- kommen | 5 = &D .‚2|® IV.4 | V.4 11.3 | IV.4 v5 | 3 v5 | I4 v.5 |VL6 13 |IV.3 uL3 | IV.4 1.3 |IV.3 131 VA L1 | V.4 uL2| V.5 IIL4 | IV.5 IV.5 | V.6 IV.4 | VL6 IV5 TIL IV5| v4 IV.4 | VL4A 1 il Fa EB IIL1| 03 oIı| V.4 Tv. ih IV:3 1,12 1.3 | V.5 1113| v5 Kanı.5 IL3 | V.3 VWbulol IV.5 | VL6 Pflanzen- Arten. Asperula cynanchica „ odorata Galium uliginosum Erigeron canadensis Pulicaria dysenterica Tanacetum vulgare Cineraria spathulaefolia Carlina acaulis Centaurea Jacea Tragopogon pratensis Hypochaeris radicata Crepis virens Phyteuma orbiculare Specularia Speculum Frazinus excelsior Erythraea pulchella Convolvulus arvensis Cuscuta europaea Cynoglossum officinale Symphylum officinale Pulmonaria offieinalis Alropa. Belladonna Verbascum Blattaria Veronica scutellata „» Anagallis »„ triphyllos Orobanche Epithynum h Galü Vor- kommen: Augsburg. 2 oa ou — 111.4 = fer) IV.5 112 L2 IV.3 V.5 V.4 IV.3 V1.6 IV.4 IV.5 012 113 V.5 12 UL3 IV.4 IV.5 IV.A 1.2 11.3 IV.6 V.5 1.4 1.2 Dillingen. Pflanzen - Arten. 63 Pflanzen - Arten. Vor- kommen: &D er =} Pr} un $ 4 Dillingen. Lathraea squamaria Melampyrum ceristatum ii pratense Pedicularis palustris Rhinanthus minor Euphrasia Odontites Lycopus europaeus Melittis Melissophyllum Galeobdolon luleum Galeopsis versicolor Stachys recta Betonica officinalis Prunella vulgaris Ajuga genevensis Lysimachia Nummularia Primula farinosa „ offieinalis Chenopodium Vulvaria Rumez erispus ‚Polygonum Persicaria Euphorbia platyphyllos F ezigua IIL2 II.4 V.5 IV.5 V.6 V.5 IV.3 111.3 11.4 I. 4 IIl.4 IV.5 IV.4 V.5 IV.5 IV.6 V.4 IV.6 IV.4 |VL5 111.5 [|VI.6 1.2 | V.5 V.5 | IL2 13 1.2 IIL.4 IV.3 VL5 V.3 VL5 111 VL6 V.6 111.4 14 Humulus Lupulus Saliz viminalis Populus alba Alnus incana »„ glutinosa Juniperus communis Arum maculatum Orchis militaris Gymnadenia conopsea Plalanthera bifolia Listera ovata Paris quadrifolia Lilium Martagon Seirpus lacustris Phalaris arundinacea Alopecurus agrestis Avena fatua Melica nutans Glyceria aquatica Molinia coerulea Bromus arvensis 111.4 11 1.1 III.4 IV. V.5 L2 u1.3 111.4 111.3 111.3 II.4 UL3 IV.6 IV.3 L2 11.3 IV.4 11.3 V.4 111.3 V,5 Y.a IV.5 Ya L2 11.2 11.5 V.4 IV.4 V.3 Vv.3 V4 IV.2 VL6 vv. VLA4 vV16 VIA V16 11.5 V.5 64 6. Flora der Donau- Thal - Ebene, Unstreitig war das vier Stunden breite Donauthal dahier in unvor- denklicher Zeit ganz unter Wasser; es ist ja der Thalesgrund Alluvium. — Nach und nach verlief sich das Wasser oder engte sich ein, und trocke- ner Boden, zuerst in der Thalesmitte, wurde sichtbar. Von den theils nahen theils entfernten Höhen herab kamen verschiedene Saamen und wuchsen, sobald sie den ihnen zusagenden Grund fanden, zu Pflanzen -empor. — So bildete sich die Flora des Thales vorzüglich aus der Flora der Gebirge. — Hätte man von Jahrhunderten zu Jahrhunderten Verzeich- nisse von der Thalflora gefertiget, so würden diese die entsprechendsten Zeugnisse von den Fortschritten in der Thaleskultur gegeben haben. — Schon vor den Saamen brachte das Wasser die den Pflanzen zum Gedei- hen zusagenden Erdarten von jenen Höhen herab ; diese häuften sich im Thale an; ja sie häufen sich noch darin an. Auf diese Weise steigt allmälig der Thalesgrund einerseits zu den Höhen hinan, wie umgekehrt diese zu jenen herabsteigen. — So lange es aber Höhen und Niederun- gen gibt, werden wir auch eine den Arten nach verschiedene Flora auf den Höhen und im Thale antreffen. Um nun zu wissen, wodurch sich gegenwärtig die Thalflora von der Höhenflora dahier unterscheidet, will ich noch jene Pflanzenarten im Nachfolgenden aufzählen, welche zur Zeit von den anstehenden Höhen in das Thal noch nicht herabgestiegen sind; — sei es, dass ihnen die- ses entweder die entsprechende Bodenart nicht zu geben vermag, oder dass das Thal bezüglich ihres Gedeihens überhaupt noch zu tief liegt. Wenn aber die unten aufgezählten Pflanzenarten in der Thalsohle nicht vorkommen, wenigstens in der hiesigen Gegend nicht, so ist damit ‚ nicht gesagt, dass alle übrigen Pflanzenarten des hiesigen Florengebietes nur dem Thale angehören, vielmehr kommen gar viele von ihnen noch fortwährend auch auf den angrenzenden Höhen, deren Urstätte dem grös- seren Theile nach sie sind, reichlich wuchernd vor. Da ferner nur ein kleiner Theil von den angrenzenden Höhen in das hiesige Florengebiet hereinragt, so ist auch die Anzahl der ausschliess- lich auf diesen Höhen fortkommenden Pflanzen nur gering, sehr gering. | — Uebrigens befinden sich unter den Pflanzen des Thales manche Arten, | 65 i deren Heimat die benachbarten Höhen nicht sind, welche vielmehr von weit entlegenem Gebirge durch die denselben entströmenden Gewässer hieher gekommen sind und in dem neuesten Schwemmlande ein mehr oder minder kümmerliches Fortkommen gefunden haben. WON“ Uebersicht der den angrenzenden Höhen des Florengebietes eigenthümlichen Pflanzenarten. Anemone Pulsatilla, Ranunculus lanuginosus, R. polyanthemos, Actaea spicala, Thlaspi perfolialum, Lychnis Viscaria, Malva Alcea, Oxalis aceiosella, Trifolium ochroleucum, Vieia dumetorum, Orobus tuberosus, O. niger, O. vernus, Sorbus torminalis, Bupleurum longifolium , Aster Amellus, Campanula Cervicaria, Jasione monlana, Monotropa Hypopitys, Atropa Belladonna, Nepeta Cataria, Teucrium Bolrys, Globularia vul- garis, Euphorbia amygdaloides, Orchis mascula, Selaria glauca. Allgemeine Uebersicht der vegetativen Verhältnisse des Fürstenthums Hohenzollern und des angrenzenden Theiles Württembergs von Oskar von Kolb. Ein längerer Aufenthalt im Bade Imnau, gab mir Gelegenheit, die Gegend nach verschiedenen Richtungen auszubeuten. Mancher Ausflug wurde reichlich belohnt, indem sich mir viel Schönes und Seltenes darbot. Das Terrain, welches ich meinen Beobachtungen widmete, erstreckt sich hauptsächlich über die rauhe Alp und deren Vorberge. Horb (Erdfläche an der Pfarrkirche 1340 paris. F., Spiegel des Neckars unter der Brücke 1188, paris. F. über dem Meere) bildet den nordwestlichsten, Balin- gen (Erdfläche an der Kirche 1581’ paris. F.) den südlichsten und Gamertingen den südöstlichsten Punkt. Die ganze Gegend ist ein beständiges Abwechseln von Thälern und Höhen, welche das Auge oft höchst angenehm überrascht. Die Höhen erreichen bis über 3000 paris. F. Die Thäler zeichnen sich durch ihren üppigen Wiesenschmuck aus, wäh- rend die Höhen mit Laub- und Nadelholzwaldungen bedeckt sind, die reichlich Holz liefern, wovon ein grosser Theil als Flossholz auf dem Neckar verführt wird. 67 Die geognostischen Verhältnisse bieten häufige Abwechslungen. Als Hauptgebirgsarten treten auf: der Muschelkalk, die Lettenkohlengruppe, der Keuper; schwarzer Jura (Lias), brauner und weisser Jura und in einigen Thalsohlen Alluvium. Dieser Mannigfaltigkeit des Bodens ist wohl auch der Reichthum der Flora zuzuschreiben. Die Flüsschen Eyach, Stunzach, Starzel und zum Theil der Neckar bilden hie und da sumpfige, moorige Strecken, welche hübsche Sumpfpflanzen aufzuweisen haben; oft auch brechen sich diese Gewässer zwischen hochaufgethürmten Felsen ihre Bahn. Ein Beispiel davon haben wir an der Eyach, bei Haigerlöch. Die steilen Abhänge zwischen Imnau und Haigerloch sind sehr reich an Pflanzen, deren Blüthen in allen Farben die kahlen Felswände lieblich schmücken. Um eine leichtere Uebersicht zu verschaffen, werde ich den Leser vom nördlichsten Punkte über die verschiedenen Thäler und Höhen führen. — Unser erster Begleiter ist der Muschelkalk. Die Thalsohle zeigt Alluvium aus Sand und Geröllen bestehend. Bei Imnau steht Muschel- kalk an. Genannter Ort liegt 1212 Fuss über dem Meere im Eyachthale, das viele Krümmungen macht und als steter Begleiter prachtvolle Wald- bestände zur rechten und linken Seite besitzt. Imnau, durch seine Eisen- säuerlinge vielfach bekannt, versammelt jeden Sommer zahlreiche Gäste aus Nah und Fern. Der Muschelkalk, der hier vielfach Einlagerungen von Gyps zeigt, liefert zahlreiche Versteinerungen. Es ist diese Forma- tion hier besonders reich an Mineralquellen, und es scheinen die Säuer- linge auschliesslich aus solcher zu entspringen, denn unterhalb Niedernau finden wir keine Sauerbrunnen mehr. Die bisher in der Lettenkohlen- Formation angebohrten Wasser, waren nur reines Trinkwasser ‚ ohne alle besondere mineralische Bestandtheile. Die Höhen dieser Gegend gehören alle der Lettenkohlengruppe an, deren Mergel mit eingemengten Lehmschichten fruchtbares Ackerland bilden. Die Thaleinschnitte bei Haigerloch bieten Keuper , der jedoch keine bedeu- tende Ausdehnung besitzt. Auf diesen folgt Lias. Derselbe liefert an einigen Stellen Schiefer, die sehr bitumenreich, technisch ausgebeutet werden. Es hat sich in ihrer Nähe eine chemische Fabrik etablirt, welche Schieferöl und Paraphim producirt. Auf den Lias folgen brauner und 68 auf diesen weisser Jura, welch letzterer von sämmtlichen genannten Ge- birgsarten die grösste Ausdehnung erlangt. Mitten im braunen Jura erhebt sich der Kegelberg Hohenzollern, aus Muschelkalk bestehend. Da sich hier Steinsalz vermuthen liess, wurden von einer königl. privil. Gesellschaft Bohrversuche gemacht, und nach langer, mühevoller Arbeit ist es gelungen, ein mächtiges Lager zu entdecken, was ausgedehnte Bauten zur Folge hatte. Die neu entstandene Saline mag wohl auf lange Dauer diesen unentbehrlichen Stoff liefern, dessen Reinheit gegenwärtig nichts zu wünschen übrig lässt. Nachdem ich nun versucht, ein Bild der Gebirgsarten die in dem botanisch zu skizirenden Terrain anstehen, zu entwerfen, werde ich zu- erst die Flora der Vorberge und die der Alp speziell betrachten , da beide viel Eigenthümliches bieten. Durchstreifen wir daher vor Allem die nächste Umgebung des Bades Imnau, nämlich das Eyachthal, das Stunzachthal, die Umgebungen der Saline Stetten und die Höhen auf beiden Seiten *), so finden wir: Clematis Vitalba. Thalictrum minus, aquilegifolium. Anemone Pul- satilla, sylvestris, ranunculoides. Adonis flammea. Ranunculus auri- comus, polyanthemos. Aquilegia vulgaris. Trollius europaeus. Helleborus foetidus. Nigella arvensis. Actaea spicala. Papaver Argemone, dubium. Chelidonium majus: Var lacinialtum. Turritis glabra. Arabis hirsuta. Cardamine sylvatica, impatiens. Sisymbrium strictissmum. Erysimum orienlale. Diplotazis tenuifolia. Camelina sativa, dentata. Thlaspi mon- tanum. Biscutella laevigata. Myagrum perfoliatum (Saline Stetten) Nes- lia paniculata. Helianthemum vulgare. Viola mirabilis. Polygala amara, comosa. Dianthus prolifer, Armeria, superbus. Saponaria_ offieinalis. Silene noctiflora. Spergula arvensis. Moehringia trinervia. Malva Alcea, moschata. Hypericum pulchrum, montanum. Geranium palustre, syl- valicum, sanguineum, pyrenaicum. Impatiens noli tangere. Evonymus europaeus. Rhamnus catharticus. Genisla germanica, tinctoria. Cytisus nigricans. Trifolium rubens, fragiferum, medium, hybridum, agrarium. *) Pflanzen, welche sich in der Flora von Württemberg von G. Schübler und v. Märtens nicht finden, sind mit * bezeichnet. Die Namen der Autoren liess ich, um Raum zu ersparen, weg, und verweise in dieser Beziehung auf Koch's Synopsis. 69 Astragalus glycyphyllos. Hypoerepis comosa. Lathyrus tuberorus, syl- vesiris. Orobus vernus, niger. Spiraea Aruncus, Ulmaria. Geum rivale, urbanum. Rubus Idaeus, fruticosus, sawatilis, caesius. Comarum palustre. Potentilla Fragariastrum, Tormentilla. Agrimonia Eupatoria. Cotone- aster vulgaris. Aronia rotundifolia. Sorbus Aria. Epilobium hirsutum, monlanum, roseum. Sedum villosum. Ribes alpinum. Sazxifraga gra- nulata. Chrysosplenium alternifolium. Sanicula europaea. Astrantia major. Falcaria Rivini. Pimpinella magna, sazifraga. Bupleurum lon- gifolium, falcalum, rotundifolium. Libanotis monlana. Selinum Carvi- folia. Caucalis daucoides. Turgenia latifolia. Scandiv Pecten Veneris. Hedera Helix. Adoxa moschatellina.. Sambucus Eubulus, racemosa. Asperula odorata galioides. Galium tricorne, boreale. Valerianella Auricula, dentata. Scabiosa columbaria, suaveolens. Eupatorium can- nabinum. Aster Amellus. Bellidiastrum Michelü. Gnaphalium dioicum. Arlemisia Absynthium, campestris, vulgaris. Tanacelum vulgare. An- themis lincloria. Chrysanthemum corymbosum. Senecio erucifolius, pa- ludosus. Cirsium eriophorum, rivulare. Onopordum Acanthium. Cen- taurea phrygia, "nigra, scabiosa. Caleitrapa. * Podospermum. caleiltra- pifolium (zwischen Haigerloch und Stetten... Hypochoeris maculata. Prenanthes purpurea. * Crepis larazacifolia. Hieracium praealtum, Nestleri, Jacquiniü, tridentatum, umbellalum. Campanula Rapunculus, persicifolia. Calluna vulgaris. Pyrola secunda, rotundifolia. Monotropa Hypopitus. Cynanchum Vincetozicum, *larum, Vinca minor. Cuscuta Epithymum, Epilinum, Asperugo procumbens. Physalis Alkekengi. Atropa Belladonna. Hyosciamus niger. Veronica scutellata, spicata, latifolia, praecox, Buxbaumiü, Lathraea Squamaria, Pedicularis sylvatica, palu- siris. Salvia verticillata. Nepeta Catarıa, nuda, violacea. Teucrium Bolrys, Chamaedrys, montanum. Globularia vulgaris. Chenopodium polyspermum. Blitum rubrum, glaucum. Rumerx obtusifolius, crispus. Polygonum Bistorta, minus, Convolvus. Asarum europaeum, Euphorbia duleis, stricta. Mercurialis perennis. Salix fragilis, amygdalina, eine- rea, aurita, repens Var. y. argentea. Taxus baccata. Juniperus com- munis. Orchis militaris, Morio, latifolia, maculata. Gymnadenia conop- sea. Platanthera bifolia. Ophrys muscifera. Cephalanthera pallens, rubra. Epipactis lalifolia. Listera ovala. Neottia Nidus avis. Spi- ranthes aestivalis. Iris germanica, sambucina. Paris quadrifolia. Con- 70 vallaria verticillata, Polygonatum. Lilium Martagon. Anthericum ra- mosum. Seilla bifolia. Allium ursinum, carinatum. Juncus conglome- ratus, filiformis. Luzula pilosa, multiflora, maxima. Carez muricata, teretiuscula, paradoxa, brizoides, remota, elongata, tomentosa, montana, humilis, digitata, ornithopoda, mazxima, vesicaria. Andropogon Ischae- mum. Phleum Boehmeri. Milium effusum. Sesleria coerulea. Avena orienialis. Triodia decumbens. Melica ciliata. Poa sudetica, compressa. Molinia caerulea. Festuca sylvatica, giganlea. Bromus asper, sterilis, erectus. Elymus europaeus. Lolium perenne. Nardus stricla. Die steilen Felsabhänge zeichnen sich aus, durch: Cheiranthus Cheiri (nur an den Felsabhängen des Schlossberges, an einer steilen Wand). Isatis tincloria. Reseda lutea, luteola. Geranium sanguineum, Rubus saratilis, caesius. Asperula galioides. Inula Conyza. Lactuca Sca- riola, perennis * Crepis larazxacifolia. Hieracium Nestleri, umbellatum. Teuerium Botrys. Sesleria caerulea u. a. m. Von den in bezeichnetem Gebiete vorkommenden Sumpf- und Was- serpflanzen bemerke ich folgende: Ranunculus paucistamineus, fluilans, Flammula, Caltha palustris. Nymphaea alba. Cardamine amara, pra- iensis (mit gefüllter Blüthe), Cochlearia officinalis. Drosera rolundifolia. Parnassia palustris. Cerastium triviale. Linum catharticum. Epilobium palusire, tetragonum. Myriophyllum spicatum, verticillatum. Callitriche slagnalis. Berula angustifolia. Selinum Carvifolia. Thyselinum palustre. Angelica sylvestris. Galium palusire, uliginosum. Cirsium palustre, rivulare, Var. 3. tricephalotes (Moor bei Hechingen). Crepis paludosa, succisaefolia. Menyanthes trifoliata. Genliana Pneumonanthe. Ery- ihraea Cenlaureum, pulchella. Mwyosotis palustris. Scrophularia aqua- lica. Veronica scutellata. Anagallis Beccabunga. Pedicularis palustris. Mentha aquatica. Stachys palustris. Lysimachia thyrsiflora, nemorum. Polygonum amphibium. Alisma Plantago. Butomus umbellatus. Tri- glochin palustre. Potamogeton naltans, perfoliatus, crispus, pectinatus, densus, pusillus. Zanichellia palustris. Lemna minor, gibba, trisulca Typha angustifolia. Sparganium ramosum, simplex. Epipactis palustris. Iris Pseudacorus. Tofieldia calyculata. Juncus lamprocarpus, glaueus, effusus, compressus, supinus. Cyperus fuscus, flavescens. Schoenus nigricans. Heleocharis palustris. Seirpus lacustris, sylwaticus, com- 74 pressus. Eriophorum vaginatum, latifolium. Carer Davalliana, vulpina, elongata, caulescens, striela, tomentosa, panicea, glauca, flava, distans, ampullacea, vesicaria, paludosa, hirta. Phalaris aquatica, arundinacea #. pieta. Alopecurus geniculatus, fulvus. Calamagroslis littorea, Epigejos. Phragmites commuuis, Glyceria spectabilis, aqualica. Nun führt unser Weg zur Alp empor und zwar zuerst auf den Drei- Fürstenstein, über 3000. Nachdem wir dessen Plateau überschritten, kommen wir in das hinter demselben liegende Thal, in welchem die Ort- schaften Jungingen, Starzeln, Burladingen und Kiltau liegen, über die rauhe Alp und dem Zollerhörnle 2800’, nach Balingen und kehren dann über den Hundrücken 3200’ und Stetten zurück. Die Alp bietet dem Auge durch ihre vielfach zerrissenen steilen Wände einen höchst über- raschenden Anblick. Ohne Zusammenhang mit der Alp steht der regel- mässig geformte Kegelberg Hohenzollern. Eine äusserst schön angelegte Strasse führt zu dem Prachtbau empor, der denselben krönt. Stufenweise steigt man von der grünen Ebene des Lias über die Vorhügel des brau- nen Jura auf die Hochfläche der Alp. Man glaubt sich hier in viel bedeutenderer Höhe zu befinden, wenn man sich rings von verschiedenen alpinen Pllanzen umgeben sieht, deren Vorkommen in so mässiger Höhe wohl hauptsächlich in den geognostischen Verhältnissen dieses Gebirgs- zuges zu suchen sein mag. Ich werde hier, der Kürze halber, nur solche Pflanzen aufführen, die mir in den Thälern und auf den Höhen der Vorhügel nicht vorkamen, und überhaupt nur das Bemerkungswertheste hervorheben. Spezielle Stand- orte sind in Klammern eingeschlossen. * Anemone narcissiflora * Aquiegia atrata (nur auf dem Drei- Fürstenstein). Alyssum montanum (Hundsrücken bei Balingen). Zunaria rediviva. * Helianthemum oelandicum 3. hirtum. Koch (Hundrücken). Althaea hirsuta. Trifolium ochroleucum (Drei - Fürstenstein), montanum. Caronilla montana. Lathyrus Aphaca, Nissolia (Balingen), hörsutus (Balingen), Rosa pimpinellifolia. $. spinosissima (Drei -Fürstenstein), rubrifolia. Pimpinella magna, ß. rosea (Zollerhörnle) Peucedanum offi- einale. Laserpitium latifolium, prutenicum. Buphthalmum_ salicifolium. Inula salicina. Arnica montana (besonders schön und häufig auf dem Plateau des Zollerhörnle). Senecio nemorensis. Carduus defloratus. Cen- 72 taurea montana, maculosa * Tragopogon minor (Balingen) Orepis alpe- siris. * Hieracium praealtum y. obscurum Rehb. (Plateau des Zoller- hörnle) Hieracium murorum y. sylvaticum (Zollerhörnle). Gentiana lutea. Digitalis purpurea, grandiflora, $. obtusiflora (ambigua Lindl) Orobanche rubens, Gali, Epilhymum * Pedicwlaris foliosa (Hundrücken) Thesium montanum. Orchis globosa (Drei-Fürstenstein) pallens (Hundrücken). Gymnadenia albida. Coeloglossum viride.. Platanthera chlorantha (Drei- Fürstenstein). Herminium Monorchis. Muscari botryoides. Luzula albida ß. rubella. Melica uniflora (Drei-Fürstenstein). Poa sudetica, bulbosa. Nardus strieta. Botrychium Lunaria. Polypodium Phegopteris, Dryop- teris, blechnum Spicant. Da sich die oben bezeichneten Gebirgsarten mit Ausnahme des Mu- schelkalkes und der Lettenkohlen - Formation in den nördlichen Theil unseres Gebietes (das Ries) hereinziehen, schmeichle ich mir, den Herren, die es sich zur Aufgabe gemacht haben, den Regierungsbezirk Schwaben und Neuburg in botanischer Beziehung zu durchforschen, einen kleinen Dienst durch diese Aufzeichnungen zu erweisen und bitte, diese Arbeit als einen Versuch aufzunehmen, dessen Zweck einzig ist: „auf den Pflan- zenreichthum der beschriebenen Gegend hinzuweisen.“ mm ER Eine untergegangene Welt. (Hiezu Tafel ].) Der gütige Leser möge vor Allem entschuldigen, ‘wenn ich eine kleine Skizze mit einer grossartigen Aufschrift beginne. Ich will es nur gleich gestehen, dass der Gegenstand meiner Abhandlung an Bedeutung dem Titel derselben nicht entspricht. Es sind diess nämlich die Organis- men, welche durch die Trockenlegung unseres ehemaligen Schleifgrabens zu Grunde gegangen sind. Wer sonst beim Vorübergehen flüchtigen Blickes die wenigen grösseren Thier- und Pflanzenarten betrachtete, welche ihn bewohnten, der hatte kaum eine Ahnung von dem Reichthume mikros- copisch kleiner Formen, welche in demselben ihr Gedeihen fanden. Diese kleinsten Organismen und zwar speziell die Familien der Diatomaceen und Desmidiaceen, welche sich im Schleifgraben fanden, bilden den Gegen- stand gegenwärliger Mittheilung. Als die traurige Cholera-Periode in unserer Stadt vorüber war, beschäftigte man sich vielfach mit der Untersuchung , welche Ursachen ihr so heftiges Auftreten bei uns begünstigt haben möchten. Es wurden die stehenden Gewässer der nächsten Umgebung in’s Auge gefasst und das stagnirende Wasser unseres Schleifgrabens als der Gesundheit nach- theilig vermuthet und zu dessen Ausirocknung geschritten. Im Februar 1855 nahm ich von dem noch halbflüssigen Schlamme seines Grundes einige Klümpchen mit nach Hause, um nach der mikroscopischen Thier- 10 74 und Pflanzenwelt darin Nachforschungen anzustellen. Ich war überrascht durch die grosse Zahl und Mannigfaltigkeit der mikroscopischen Formen von Dyatomaceen und Desmidiaceen, welche sich darin vorfanden. Die zahlreichen Schalen, Glieder, Fresswerkzeuge, Stacheln etc. etc. der darin befindlichen kleinen Thiere konnte ich nicht bestimmen. Ich gebe daher nachstehend nur ein Verzeichniss der obigen, der kleinsten Formen der Pflanzenwelt. Ein Umstand ist mir bei dem trocknenden Schlamme besonders auf- gefallen. In dem frischen Schlamme entdeckte ich eine überraschende Anzahl von zartschaligen Kieselpanzen der Dyalomaceen; je mehr der- selbe aber austrocknete, desto seltener wurden sie, bis sie endlich im ganz erhärteten Schlamme fast spurlos verschwunden waren; sei es nun, dass diese zarten Körperchen chemisch aufgelöst oder durch den Druck der sich beim Austrocknen zusammenziehenden Erde mechanisch zermalmt wur- den. Dieser erklärt mir die Vergeblichkeit einer Mühe, die ich mir schon seit mehreren Jahren gab. Gewiss lebten in den Gewässern, aus welchen sich unsere Thone niederschlugen, grosse Mengen von Dyatomaceen, da sie in den Gewässern mit lehmigem Grunde besonders häufig zu sein pflegen. Nichtsdestoweniger konnte ich in verschiedenen Thonlagern unserer Diluvial- Gebilde und in verschiedenen Schichten desselben nicht eine Spur davon entdecken. Ohne Zweifel sind dieselben , wenn sie vorhanden waren, auf ähnliche Weise, wie im Schlamme des Schleifgrabens , zerstört worden. *) Dieser Umstand ist es besonders, der mich veranlasst hat, gegenwärtige Mittheilung zu veröffentlichen. Es dürften eine und die andere der auf- geführten Arten bei der grossen Seltenheit stagnirender Gewässer in un- serer Nähe vielleicht gar nicht mehr hier aufgefunden werden. Deshalb hielt ich es für Pflicht, das einmal Beobachtete der Vergessenheit zu entreissen. Herr Dr. Rabenhorst habe ich für die Bestimmung der mir zweifelhaften Arten den verbindlichsten Dank abzustatten. Dass ich von den aufgeführten Arten auf beigegebener Tafel Abbildungen gebe, *) Harting: „die Macht des Kleinen in der Bildung unserer Erdrinde, S. 157,“ spricht ebenfalls die Vermuthung aus, dass die zartschaligen Süsswasser- Diatomaceen in Lehm -Erde zerstört werden, während die derberen Schalen der Meeres -Diatomaceen im trocknenden Schlamm der Zerstörung wider- stehen. (6) geschieht aus Rücksicht auf unsere Mitglieder, denen Werke von Ehren- berg, Kützing u. A. nicht zu Gebote stehen. Die Figuren sind in 700facher Vergrösserung gezeichnet, mit Ausnahme von Nro. 19., welche in 350facher Vergrösserung dargestellt ist. Leider sind meine Untersuchungen aus zwei Gründen unvollständig geblieben. Fürs erste beträgt die Quantität des untersuchten Schlammes nur einen unendlich kleinen Theil der vorhandenen Masse; aber auch von dem, was ich in diesem kleinen Theile sah, kann ich nicht mehr Alles anführen, da ich mit Uebergehung der gemeinsten Arten nur die seltenern und interessanteren Formen zeichnete und notirte. A. Diatomaceen. 1) Oyelotella operculata. Ktizg. (Tafel I., Fig. 1.) Sehr häufig. Ende Februar 1856 fand ich den Graben zwischen Jakober- und Oblatter- Thor auf grosse Strecken mit dichten Massen braunen Schlammes bedeckt; ich untersuchte denselben von verschiedenen Stellen und fand ihn fast ausschliesslich aus dieser Art bestehend, welche nur an Mm. Durchmesser hat. 2) Melosira varians. Ag. (Tafel I., Fig. 2.) Ich fand nur einzelne Frusteln ohne vegetirenden Inhalt ; sonst gehört diese Dialomacee zu den häufigsten unserer Gegend und bildet an Pfählen und Balken der Kanalwandungen bräunliche Räschen. Fig. I. b. und c. sind nach Exemplaren gezeichnet, welche im August 1856 in einer Quelle bei Pfersee gesammelt wurden. Die rundlichen, angeschwollenen Zellen sind fruktifizirend; bei der einen derselben erscheint die sonst glasartig spröde Kieselhülle erweicht und in Falten zusammengezogen. 3) Cymbella Cistula. Rabenhorst Hesb. in litt. (Tafel I., Fig. 3.) Ziemlich häufig. 4) Cymbella Fhrenbergü. Kizg. (Tafel I., Fig. 4.) Nicht selten im Schlamme des Schleifgrabens , aber anderwärts nicht beobachtet. 5) Cocconema eymbiforme. Ehrenb. (Tafel I., Fig. 5.) Häufig, auch in andern Gewässern beobachtet. 6) Encyonema prostratum. Ralfs. (Tafel I., Fig. 6.) Nicht selten. 76 7) Cocconeis placentula. Ehrenb. (Tafel I., Fig. 7.) Häufig, auch sonst in der Gegend verbreitet. 8) Surirella biseriata. Dr. Breb. Alg. Ealer. (Syn. S. bissons Ehrenbg. Rabenh.) (Tafel l., Fig. 8.) In wenigen Exemplaren; in anderen Gewässern habe ich sie nicht beobachtet. 9) Surirella Solea. Breb. (Tafel I., Fig. 9.) Etwas häufiger als obige; in den fliessenden Gewässern der Umgebung nicht beobachtet. 10) Amphora ovalis. Ktzg. (Tafel l., Fig. 10.) Ziemlich verbreitet. 11) Navieula....? (Tafel I., Fig. 11.) Ziemlich selten. 12) Navieula biceps. Ehrenb. (Tafel I., Fig. 12.) Nicht selten; auch in Gräben bei Lechhausen. 13) Navicula eryptocephola. Kizg. (Tafel I., Fig. 13.) Nicht selten; auch in fliessenden Gewässern. 14) Navieula Esox. Kizg. (Pianularia Esox.) Esox Rabenh. Süssw. Diat. (Tafel I., Fig. 14.) Nicht häufig; nur in dem Schlamme des Schleifgrabens beobachtet. 15) Navicula longiceps. Gregor. (Tafel I., Fig. 15.) Ziemlich häufig; aber in andern Gewässern nicht beobachtet. 16) Navicula fulva. Ehrenb. (Tafel I., Fig. 16.) Häufig; in allen Ge- wässern unserer Umgebung. Pinnularia Amphisbaena. Rabenh. (Syn. Navicula Amph. Bory.) (Tafel I, Fig. 17.) Selten; nur ein Exemplar im Schlamme des Schleifgrabens beobachtet. 18) Pinnularia lacustris. Rabenh. (Tafel I., Fig. 18.) Ziemlich selten. 19) Pinnularia....? (Tafel I., Fig. 19.) Selten. 17 u B. Desmidiaceen. 20) Scenedesmus quadricaula. Ralfs. (Tafel I., Fig. 20.) In grosser Menge noch fegetirend in dem feuchten Schlamme; in anderen Ge- wässern habe ich sie nicht entdeckt. 21) Staurastrum punctulatum. (Tafel l., Fig. 21.) Selten. Die Zeich- nung ist nach Exemplaren, welche im April an Sümpfen an der Gögginger Wertachbrücke gesammelt wurden. £ N der u I. 5 . a ;: B” »” ——— —— a0 ” pp reed 20a Ben, 0o- 02 | x AS er N a sl | Il Tr x «m: RImmmRTRRRRNERREe"" S a anaanaunnn, AL nen 2 N x et ) Bi Il) Dr Mer, PrretR 9.0.00 9% o Gestodun ron C Geer.. [X 22) Pediastrum Granulatum. In grosser Menge, aber des fegetirenden Inhaltes meist schon entleert. In Alex. Braun’s Werke: „die Verjüngungen in der Natur,“ sind sehr genaue Abbildungen dieses interessanten Pflänzchens gegeben. Von den angeführten Arten sind wohl die drei zuletzt angeführten mit ihren zarten Membranen zuerst zu Grunde gegangen ; ihnen folgten, wie oben bemerkt, mit der fortschreitenden Austrocknung die kieselscha- ligen Diatomaceen, von denen sonst Myriaden in dem sumpfigen Graben ihr dem blossen Auge wmsichtbares Dasein verlebten. Auf dem noch feuchten Grunde siedelten sich später verschiedene höhere Pflanzen an: Ranunculus Sceleratus, Scrophularia Neesi, Epilopium Roseum und andere fanden ein üppiges Gedeihen. Aber mit der fortschreitenden Aus- trocknung werden auch sie verschwinden und das einförmige Grün einer Rasendecke wird eine Fläche überziehen, in deren Schoose Milliarden unsichtbarer Pflanzen und Thiere ihr Grab gefunden haben. Friedr. Gaflisch. nam Nachträge zu dem Bericht über die im Regierungsbezirke von Schwaben und Neuburg vorkommenden Vögel von JE E-o.u. Mit Vergnügen kann ich der Ornis unseres Kreises wieder einige Nummern hinzufügen. Solche Vögel, die ich nicht selbst im Fleisch erhielt, bezeichne ich, wie bisher, mit einem *, sowie diejenigen, welche in meinem ersten Verzeichnisse und in meinen Nachträgen noch nicht enthalten sind, mit der fortlaufenden Nummer. 261. Vultur cinereus, Temminck. Grauer Geier. Am 2. Juni 1847 sah ein Bauer in der Nähe von Adelsried, drei Stunden von hier, einen grossen Vogel auf dem Felde sitzen und eilte sofort nach Hause, um sein Gewehr zu holen und ihn zu schiessen. Der Vogel schien jedoch ermattet gewesen zu sein, denn erst nachdem der Bauer ziemlich nahe gekommen war, flatterte er eine kurze Strecke fort und liess sich gleich wieder nieder. Der Bauer schoss ihn flügellahm, ging dann auf ihn zu, um ihn zu packen; allein der Geier vertheidigte sich der Art mit Schnabelhieben, dass der Schütze Respekt bekam, auf kurzen 79 Abstand zurück trat und ihn mit einem zweiten Schuss in den Ober- schenkel und in den Unterleib zu Boden streckte. Es war ein Männchen und theilweise in der Mauser und wog 8 Pfund 26 Loth bayer. Gewicht. Körperlänge von der Schnabel- bis zur Schwanzspitze 3° 7”, Flügel- spannung 9’ 2”. Der Bauer brachte den Geier bald darauf hieher zum Verkaufe, und nachdem er ihn auf dem Rücken einige Zeit in der Stadt herumgetragen und der hellblaue nackte Hals desselben viele Schaulustige herbeigelockt hatte, wurde er an mich gewiesen und so erhielt ich ihn _ für unsere Vereins - Sammlung. Koch in seiner bayerischen Zoologie erwähnt dieses Geiers gar nicht; dagegen führt Jäckel in seinen interessanten Beiträgen zur baye- rischen Zoologie mehrere Fälle des Vorkommens an. So erschienen 1822 mehrere Exemplare am Bodensee; 1824 wurden zwei Stücke unweit München auf einem todten Schafe; ein anderer am 24. Mai 1844 in der Oberpfalz, im Landgerichte Amberg; wieder andere in Oberfranken bei Bamberg und in der Bayreuther Gegend geschossen. 1849 wurde ein solcher bei Tirschenreuth auf einem Acker durch einen Metzgerburschen mit der Peitsche lebendig gefangen und an einen eben durchreisenden böhmischen Grafen für 6 fl. verkauft. Viel häufiger als in unserer Zeit kamen diese Vögel in früheren Jahrhunderten bei uns vor. 262. Striv Tengmalmi; Gmel. Lin. Rauchfüssiger Kauz 9. Ich erhielt ihn am 26. November 1857 das erstemal aus unserer Nähe. 263, Lusciola Philomela, Bechstein. * Sprossernachtigall. = | Am 31. August 1856 wurde bei Trunkelsberg ein Sprosser gefangen, - welchen Herr Joh. Büchele in Memmingen erhielt. 264. Emberiza cia. Lin. * Zippammer. Ein 2 dieses bei uns höchst seltenen Ammers wurde am 12. März 1857 im Illergriese bei Fellheim gefangen. Herr Büchele in Memmin- gen, welcher uns dieses mittheilte, besitzt den Vogel noch lebend. In der Schweiz scheinen diese Vögel häufiger zu sein, denn ich erhielt öfter Bälge von dorther. 80 \ 265. Cygnus musicus. Bechstein. Singschwan. Am 30. Januar 1858 zeigte sich auf dem Starnberger - See eine Schaar von circa zwanzig dieser Schwäne, wovon zwei Stück, ein junger, noch etwas braunfleckiger und ein alter geschossen wurden. Anfangs Februar wurden wieder zwei Stück bei Fürstenfeldbruck, am 11. Februar ein anderes bei Nonnenhorn am Bodensee und Mitte und Ende März noch zwei bei Nannhofen, im Ganzen sieben Stück erlegt. 266. Carbo pygmäus. Jemmingk. * Zwergscharbe. Am 16. November 1856 erhielt Herr Büchele in Memmingen einen solchen dem Südosten Europas angehörigen Vogel, welcher auf dem Buxheimer Weiher bei Memmingen geschossen wurde. Er ist 24’ bayer. Mass lang, hat zwölf Schwanzfedern und ist kein ganz alter, sondern im zweiten Kleide stehender Vogel. Er soll, nach Jäckel’s Angabe, der erste dieser Art sein, welcher als zuverlässig auf deutschem Boden erlegt wurde und konstatirt ist. Mit ihm erhielt nicht allein unsere Fauna Boica, sondern speziell auch die Ornis unseres Kreises ein neues, seltenes Mitglied. Ornithologische Notizen. Sylvia nisoria. Bechstein. Sperbergrasmücke. Von diesem bei uns so seltenen Vogel wurde im September 1855 ein junges Z bei Lechhausen gefangen. Der Vogelfänger kannte ihn nicht und verkaufte ihn an einen Wirth, der ihn in der Gaststube in einen Käfig sperrte, wo er nach vier Monaten tabakrauchigen Daseins bei ungeeigneter Nahrung verkümmerte und starb. Ficedula sibilatrix, Bechstein. Grüner Laubvogel. Am 20. April 1856 erhielt ich das erstemal 2 2 dieses bei uns seltenen, in anderen Gegenden aber, wo es mehr Laubholz gibt, ziemlich häufigen Vogels. Pastor roseus. Jemmingk. Rosenstaar. Büchele in Memmingen erhielt am 22. November 1857 ein 2 die- ses Vogels, welches im Dorfe Volkratshofen von einem Hollunderbaume x R N S S N Pr N. 2 2 un u nd ’ ET 81 herabgeschossen wurde, von dessen Beeren er sich nährte. Nicht mit Unrecht hält unser Freund das so späte Vorkommen dieses mehr im Süden und Südosten lebenden Vogels für sehr merkwürdig. Otis telrax. L. Zwergtrappe. Ein 2 dieses seltenen Vogels wurde am 20. September 1857 auf einem Kartoffelacker bei Haunstetten, eine Stunde von hier, geschossen. Der Magen enthielt viele grosse Heuschrecken, Käfer und einige grüne Blätter. Charadrius morinellus. Lm. Morinell - Regenpfeifer. Das erste Exemplar erhielt ich am 10. September 1856 aus der Gegend von Donauwörth. Es war ein junges 2. Fringa pugnaz. L. Kampfstrandläufer. Ein 2 wurde am 29. April 1857 bei Gersthofen geschossen ; das erste Exemplar, welches ich aus unserer Umgebung erhielt. Von Herrn J. Büchele in Memmingen wurden uns drei Abbildun- gen von Monstrositäten eingesandt. Er sagt über dieselben Folgendes: Corvus frugilegus. Lm. Saatkrähe. (Tafel II., Fig. 1.) Am 4. Dezember 1856 erhielt ich einen angeschossenen Vogel die- ser Art mit merkwürdig missgestaltetem Schnabel. Er lebte noch einige Tage, wobei ich beobachten konnte, mit welcher Mühe das arme Thier seine Nahrung zu sich nehmen musste. Dieses konnte nur dadurch geschehen, dass es den Kopf bis auf den Boden seitwärts drehte und die vorgelegten Brod- oder Fleischbrocken mit dem hintersten Theil der Kienlade packte. Die beigefügte, nach der Natur gefertigte Zeichnung, gibt ein deutliches Bild dieser Monstrosität. Ein monströses junges Haushuhn. (Tafel II., Fig. 2.) Statt der Schwanzwirbel fand sich am Kreuzbein ein 9’ langer Knochen angeheftet,. der sich in die Schenkelknochen der beiden falschen Füsse theilte. Diese Knochen waren am todten (und wahrscheinlich auch am lebenden), sowie jetzt am ausgestopften Vogel aussen deutlich fühlbar, 3 11 82 indem sie nur von der Knochenhaut überzogen und mit Nestdunen dünn bekleidet sind. Der rechte Nebenfuss zeigt nur drei Zehen und ein sehr verküm- mertes Schienbein,; dagegen befindet sich an den wahren Füssen eine doppelte Hinterzehe. Das Hühnchen verhängte sich mit seinen bewegungslosen Extra- vaganten im Grase und fand dabei seinen Tod. Das Fusswerk eines dreifüssigen Haushahns. (Tafel II., Fig. 3.) Linker Fuss. Das Schenkelbein (Femur x) verbreitet sich in das Schenkelbein und das verkümmerte Schienbein (Tibia y) des dritten Fusses. Derselbe zeigt zwei lange, auseinanderstehende Sporen und fünf ver- krüppelte Zehen. Der Alm in der Umgebung von Memmingen Johannes Büchele. Unter den der Kultur am nachtheiligsten Bodenarten, hat der Land- wirth wohl keine mehr der Aufmerksamkeit zu würdigen, als den Alm oder das sogenannte Weisserd. Unter letzterm Namen ist diese „jüngste Süsswasserkalkbildung“ in Memmingen und dessen Nachbarschaft allgemein bekannt, indem das Weisssand nicht nur in jeder Haushaltung zum Reinigen hölzerner Geräthe und des Stubenbodens , sondern im Win- ter auch zum Bestreuen schlüpfriger Wege in der Stadt allgemeine Ver- wendung findet. Zur Gewinnung dieser mineralischen Substanz sind in der Nähe der Stadt auf dem sogenannten Tummelplatze ein paar Sandgruben geöffnet ; sie findet sich aber im ganzen Nordosten Memmingens im. Umkreise von _ mehr als einer Stunde verbreitet und in mehr oder weniger mächtigen Lagern oder Schichten abgesetzt. Auf dem Tummelplatze erreicht diese Almschicht eine Tiefe von 13 bis 15 Fuss, worauf Wasser zu Tage tritt, welches den kiesigen Untergrund durchbricht, auf dem Alm aufsteht. Im Südosten bildet er die Grundlage eines Wiesenmoores, nur mit dem Unterschiede, dass er daselbst nur einige Zoll hoch den Diluvial- Kiesgrund überlagert. Die vielen unterirdischen kohlensäurehaltigen und 84 kalkreichen Gewässer, welche den letztern durchbrechen, lassen durch Ver- dunstung ihren Kalkgehalt als Alm zurück. Frisch gegraben hat diese kohlensaure Kalkerde eine isabellgelbe Farbe, die sich durch das Trocknen verbleicht, wobei auch eine Volumen- verminderung eintritt, indem sie dadurch ihren Wassergehalt verliert und zum zerreiblichen, mürben „Weisssand“ wird. Ferner zeigt sich der Alm in leicht zusammengebackenen Theilchen, die mitunter kugelige oder knollige Stücke bilden, welche strichweise die Schicht durchziehen und von bräunlicher oder oraniengelber Farbe sind und zerdrückt, eine spröde, hornig-rauhe , amorphe Sandmasse geben. Drittens erscheint er in festern, tropfsteinartigen oder pfeifenröhrigen Stengelchen, welche bei der verschiedensten Lage zuweilen zusammen- gebackene Klumpen formiren und endlich bildet er durch Incrustation über Pflanzenstengel , Holzstücke u. s. w. mehr als fingerslange und dicke, hohe, auf der äussern Seite nierenförmig getraufte, auf der innern, glatte oder gestreifte röhrige Stengel, wovon in seltenen Fällen zwei ineinander stecken und mitunter ganz deutlich die Form zeigen, die der kalkige Niederschlag überzog, z. B. den dreikantigen Halm einer Carex. Derlei stalaktiten ähnliche Bildungen sind Anfangs sehr mürbe, werden aber durch das Trocknen spröde, leicht und zerbrechlich. Gleichwie von einem Torfstich mit Recht behauptet wird, dass er wieder nachwachse, ebenso gilt dieses auch vom Alm; denn nach Ver- lauf mehrerer Jahre sieht man, wie sich der, bis auf das unterirdische Wasser abgegrabene Weisserdgrund, wieder erhöht. Wie schon bemerkt, hat sich aus dem an die Oberfläche getretenen Tiefwasser ein Theil sei- ner Kohlensäure frei gemacht und liess bei seiner allmäligen Verdunstung seinen Kalkgehalt als breiigen Niederschlag zurück , dessen grösste Masse, die eigentliche grumose Weisssandschicht nachbildet. Es ist diese Repro- duktion in jetziger Zeit ein höchst seltenes Erzeugniss der fast todten, unorganische Körper erzeugenden Naturkräfte ! Häufig finden sich animalische Ueberreste in dieser Almschicht ein- geschlossen, nämlich Gehäuse solcher Süsswasser -Mollusken , die lebend unsere Gewässer bewohnen. Am zahlreichsten finden sich die Gehäuse — die wie die der andern Species weissgebleicht aussehen — von 85 Lymnaeus palustris Drap. Var. major. und Planorbis carinatus,; einzelner die von Zymnaeus ovatus Drap., Lymnaeus pereger Drap. und Paludina impura Lam. (tentaculata Linne), Planorbis marginatus Drap., Valvata piscinalis Feruss. und äusserst selten die der Heliz rotundata. *) Spuren von Cyclas cornea, Ancylus palustris oder Succinea amphi- bia, konnte ich noch keine entdecken, obwohl solche lebend nicht selten sind; wahrscheinlich weil ihre zarten Schälchen der Zerbrechlichkeit sehr unterworfen sind, da sich auch von den grössern genannten Conchilien häufig nur Bruchstücke ihrer Gehäuse vorfinden. *) Ueber die Verbreitung dieser Arten, deren Bestimmung wir der Güte des Herrn Apothekers Aug. Wetzler in Günzburg a. d. D. zu verdanken haben, sagt Fr. Aug. Quenstedt (Handbuch der Petrefaktenkunde 1852): In unsern Wassern lebend, aber auch in der Sohle unserer Thäler oft 30° — 40° in den Moorboden versenkt, wo sie insbesonders beim 1) Lymnaeus palustris. Drap. {Graben von Brunnen zum Vorschein kommen. Var. major. Sie gehen auch noch nebst Nro. 3. in die dilu- 2) Lymnaeus ovatus. Drap. \vialen Kalktuffe hinab, allein sobald wir die Süss- . 3) »„ pereger. Drap. |wasserkalke der II. Säugethierformation (mit Ma- stodon anguslidens, Dinotherien und Hippotherien) gelangen, so weichen die Formen von denen der lebenden ab. Dieser reicht höchstens bis zum Diluvium hinab, dagegen findet man ihn in den Alluvionen ausserordentlich verbreitet. Auch der Bodensee \ schwemmt ihre Schalen in ungeheurer Menge an. %. Planorbis marginatus. Drap. 5) Paludina impura. Lam. Flehtaculäta Line) den. Man findet sie auch in den Kalktuffen des Bei uns die gewöhnlichste unter den leben- Diluvium, selbst in den tertiären Schichten. Die grösste bei uns lebende. Häufig in den Anschwemmungen des Bodensees. Hin und wie- der auch in ältern Anschwemmungen. Nahe stehende Formen im Mainzer Boden und in ältern Kalken. 6) Valvata piscinalis. Feruss. 86 Diesen thierischen Ueberresten nach zu urtheilen, müssen wenigstens die tiefsten Punkte des besprochenen Terrains, von diesen Weichthieren bewohnte Tümpel gewesen sein, deren meistes Wasser aus dem unter- irdischen Kalkgerölle an die Oberfläche getreten, hier durch Verdunstung immer wieder seinen Kalkgehalt absetzte, wodurch in Zeit von vielen Jahren dieses Almlager gebildet, aber dabei zugleich jene Schnecken- häuser überschichtet wurden und so der Verwitterung entgingen. Daher wird es auch kommen, dass diese Conchiliengehäuse im ganzen Weiss- erdlager zerstreut vorkommen. Vegetabilische Gegenstände, als Aestchen, Halme u. s. w. wurden von der entbundenen Kalkerde incrustirt und indem dieselben verfaulten, blieben obiggedachte, hohle Röhren im Rückstande. Nach und nach wurde das Weisserdlager von einer leichten Humus- decke überbodet, die sich mit einer eigenen Vegetation begrünte, aber damit auch den für Kulturgewächse schädlichen Untergrund verdeckte. Durch den Zutritt der Luft erhärtet der Alm und bildet so auf dem Riede, in dessen Quellen sich Hypnum commutatum incrustirt findet, häufig fast steinharte, poröse, sinterähnliche Brocken und als völlig er- härtete Masse wird er in der Gegend von Kronburg als „Tuff“ gebrochen und als Baumaterial verwendet. Die Vegetation betrachtend, welche das pure Weisserd nur spärlich bekleidet, ist zu nennen: Verbascum nigrum — Arenaria serpyllifolia — Linaria minor (schön) — Silene inflata — Fumaria officinalis und Vaillanti — Sedum acre (häufig) — Digitaria glabra — Festuca ovina. Grössere Flecken überziehen die Laubmoose : Barbula unguiculata und fallav — Funaria hygrometrica — Phascum cuspidalum und Bryum argenteum. An den in der Nähe der Sandgruben befindlichen Halden, wo sich die Dammerde unter den Alm mischt, wachsen: Draba verna — Gle- choma hederacea — Ajuga replans — Arabis hirsula, Salvia pratensis — Hieracium Pilosella — Ceraslium arvensis — Reseda lutea — Cen- taurea Jacea 3 lacera — Carex praecox. Auf almiger Trift florirt auch die schöne Anemone Pulsatilla, wird aber, da jener Standort seit einigen Jahren gedüngt wird, bald verschwinden. In deren Nähe in feuchtem Gebüsche Lonicera coerulea. 87 Auf Wiesen mit Weisserdgrund, die, wenn sie schlecht gedüngt werden, äusserst mager und trocken aussehen, wachsen hauptsächlich : Galium Mollugo — Siene inflata — Daucus carola — Heracleum Sphondylium (kümmerlich) und Avena flavescens. Auf den Aeckern unmittelbar ober der Sandgrube, mit etwa schuh- hoher Dammerde wächst unter der Saat: Lychnis vespertina, Sherardia arvensis und Setaria viridis,; letztere häufig aber niedrig. Obstbäume zeigen ein schlechtes, Kartoffeln ein freudiges, Halm- früchte dagegen ein mittelmässiges Gedeihen. In zoologischer Hinsicht verdient bemerkt zu werden, die Ufer- schwalbe (Hirundo riparia). Bewohnte früher in zahlreicher Kolonie diese Almgruben; da dieselben aber mehr und mehr ausgearbeitet werden, wurden sie in den letztern Jahren nur noch von wenigen Paaren occupirt und im vergangenen Sommer sah ich gar kein „Sandschwälblein“ mehr. Mit ihren schwachen Füsschen scharrten sie 1 bis 1', Schuh tiefe, etwas aufwärts gehende Röhren in den mürben Sand, an deren Ende sie ihr kunstloses, mit Federn ausgefüttertes Nestchen anbrachten. Sobald die Jungen etwas herangewachsen waren, krochen sie an den Eingang der Höhle und wurden da von den Alten gefüttert. Daselbst minirt auch Broscus cephalotes im losen Sande seine Höh- len, wie auch Byrrhus pilula, Trox sabulosus, Opatrum sabulosum und Paederus riparius nicht ungewöhnlich anzutreffen sind. Die Knochenhöhlen in den Bergen der Lombardei. Viele unserer verehrlichen Leser werden bei Aufzählung der Geschenke, wodurch unsere Vereins - Sammlungen auch im Verlaufe des verflossenen Jahres einen so erfreulichen Zuwachs erhielten, die Erwähnung jener Bei- träge vermisst haben, welche unsere geologischen Sammlungen durch gütige Vermittlung unseres ehrenwerthen Mitgliedes, des Kaufmanns und Landwehr - Oberstlieutenants Herrn Honorat Casella erhielten. Wenn wir dieser ansehnlichen Bereicherung nicht bereits in dem „Verzeichniss der im Jahre 1857 eingesandten Geschenke“ gedachten, so geschah diess aus dem Grunde, weil wir diese Schenkung aus weiter Ferne für geeignet erachteten, derselben in ausführlicherer Weise in gegenwärtigem Jahresberichte zu gedenken. Das in Rede stehende Geschenk des Herrn Bezirks - Arztes in Laglio, Dr. Guiseppe Casella *), bestehend aus einer Suite fossiler Knochen, stammt aus den lombardischen Bergen. Diese, bekanntlich Fortsetzungen oder Ausläufer der grossen Alpenkette, schliessen eine bedeutende Anzahl von Zerklüftungen und Höhlen in sich ein, welche jedoch fast alle bis zur Mitte des gegenwärtigen Jahrhunderts keiner genauen und wissen- schaftlichen geologischen Untersuchung unterworfen wurden, was wohl die Ursache sein mag, dass früher niemals fossile Thierknochen in jenen Gegenden gefunden wurden. Um so interessanter war für alle Geologen die Nachricht, dass dort in neuerer Zeit wirklich Knochenreste aufgefun- *) Bruder des oben genannten Herrn Honorat Casella. 89 den worden, um so erfreulicher die Ueberzeugung, dass auch das Vor- handensein sogenannter Knochenhöhlen, wie sie in England, Frank- reich und Deutschland längst bekannt sind, sich in jenen Bergen häufiger nachweisen lasse, als man bisher vermuthen konnte. Wie auf viele andere wichtige und bedeutungsvolle Entdeckungen, so führte auch auf diese der Zufall. Eine der vielen Höhlen jener Gebirgs- gegend, welche in den Bergen oberhalb Laglio, einem Dorfe des Como- Sees, liegt, wurde von dem hochwürdigen Probste von Laglio, Dr. Vin- cenzo Barelli, in Begleitung des Bezirks- Arztes Herrn Dr. G. Ga- sella, auf einem Ausfluge, welchen sie zu ihrer Erholung unternahmen, besucht, bei welcher Gelegenheit diese beiden Gelehrten die ersten Bruch- stücke von Thierknochen auffanden, und sogleich den Beschluss fassten, weitere Nachforschungen an benanntem Orte anzustellen. Diese, namentlich von Herrn Dr. Casella mit einer der Wichtigkeit des Gegenstandes entsprechenden Energie eingeleiteten Untersuchungen und Nachgrabungen in jener „Buco dell Orso“ (Bärenhöhle) genannten Höhle, liessen ihn allmählig eine sehr beträchtliche Anzahl von fossilen Knochen auffinden, die, dem Bärengeschlechte angehörig, in vollkommen erhaltenem Zustande zu Tage gefördert, und dem städischen Museum zu Mailand von genanntem Herrn Dr. Casella zur Aufstellung übergeben wurden. Herr Dr. EmilGornalia, Mitdirektor des eben genannten Museums, widınete diesen, für die Geologie so wichtigen Funden, die verdiente Auf- merksamkeit, nahm persönlich an Ort und Stelle die geeigneten Unter- suchungen vor, und veröffentlichte die Resultate derselben in einer eigenen Schrift: Memoria su alcune caverne ossifere dei monti del lago di Como. Como 1852. Wir können auf den speziellen Inhalt jener interessanten Abhandlung, welche sich die Beschreibung mehrerer in jener Gegend liegenden Kno- chenhöhlen und ihres Inhaltes zur Aufgabe macht, und in welcher Gor- nalia die Hoffnung ausspricht, dass er mit Hilfe dieser aufgefundenen - Knochen in Bälde ein ganz vollständiges Sceleit werde zusammensetzen können , dessen Länge nicht geringer als drei Metres ausfallen dürfte, hier unmöglich weiter eingehen, sondern müssen uns darauf beschränken, 12 90 hier das zu wiederholen, was der Verfasser im Rückblick auf seine Abhandlung schliesslich schreibt: „Wenn wir,“ heisst es dort, „das Vorhergesagte zusammen fassen, so können wir es auf folgende Schlüsse zurückführen : 1) Auch in der Lombardei giebt es Knochenhöhlen , identisch jenen in England, Frankreich und Deutschland. Auch bei uns ist Jura- Kalk - Formation, welche sie bietet. 2) Die Höhlen jener Berge, welche zur Kette unserer Voralpen zählen, gehören muthmasslich einer und derselben Epoche und demselben Bildungsmotive an: dem Durchbruche der festen Gesteinsmassen, welche den dichten (grauen) Kalkstein hoben und aufwühlten. 3) Die Schichten, welche sich in den Höhlen ablagerten, gehören ent- weder der quaternären, oder der gegenwärtigen Bildung an. 4) Die Fossilien der Bärenhöhle wurden durch die Strömungen dorthin geführt. Der Zustand ihrer Fossilisirung, die ziemlich tiefen und dumpfigen Lagen, in welchen sie sich finden, und der Mangel mehr- facher Nebenumstände geben dieser Ansicht den Vorzug vor einer andern, welche annimmt, dass diese Thiere darinn gelebt hätten, eine Ansicht, welche sich füglich mehr auf die neuern Reste anderer Knochenhöhlen anwenden lässt. 5) Die verschiedenen Ablagerungen bedurften lange Zeit zu ihrer Aus- bildung. Ihre Massen, ihre Abwechslung mit Stallagmiten - Krusten, der mannigfaltige Zustand der Fossilirtung der Knochen im Verhält- niss zur Tiefe beweisen diess. 6) Die aufgefundenen Knochen gehören theils noch unter uns lebenden, theils untergegangenen, theils endlich solchen Thierarten an, welche jetzt ausschliesslich nur in mehr südlichen Ländern angetroffen werden.“ Wir erhielten für unsere Sammlungen von Herrn Dr. G. Casella folgende Beiträge: 1) Das Gypsmodell eines Schädels des Ursus Speleus. Das Original befindet sich im naturhistorischen Museum zu Mailand. Dieser Schädel ist das gröste und vollkommenste Exemplar unter allen dortigen Knochenfunden. Seine vorzüglichsten Dimensionen sind folgende: 9 Vom Hinterhauptloche bis zu den Schneidezähnen 0,m 44 Breite zwischen den Jochbogen . . . . . 2 .2....0 3 Fläche des Gelenkknopfes . . . A RR Breite zwischen den obern Eenätkkien Vak EEE Breite zwischen den hintern Backenzähnen, diese mit- a a 0: ar Känge (Tiefe) des Rachen5 ... .. „uw... 20a 22 Durchmesser des Hinterhauptloches . . . . ..2...0, 04 2) Eine Sammlung fossiler Knochen, bestehend aus circa achtzehn Stücken. 3) Einige fossile Knochen, welche den Grad der vorgeschrittenen Versteinerung nach Massgabe der grössern oder geringern Tiefe, ihrer jeweiligen Lagerung, sowie die frühere oder spätere Lebens -Epoche der Thiere anschaulich machen. Indem wir Herrn Dr. Guiseppe Gasella hiemit öffentlich unsern Dank für obiges werthvolle Geschenk abstatten, glauben wir schliess- lich bemerken zu müssen, dass sich Herr A. v. Bäumen, königlicher Gensdarmerie - Oberlieutenant von hier, der dankenswerthen Mühe unter- zog, obenerwähnte Schrift des Dr. Emil Gornalia aus dem Italienischen in's Deutsche zu übersetzen, und seine grosse, Sachkenntniss bekundende Arbeit der Bibliothek unseres Vereins auf die bereitwilligste Weise zur Verfügung stellte. Beitrag zur Flors des Algäus von August Holler. Ein Dezennium ist bereits verstrichen, seitdem durch den unermüd- lichen Forscher, Herrn Professor Sendtner, die Aufmerksamkeit der Botaniker wieder auf die Algäuer Alpen gelenkt worden ist. War schon die Mannigfaltigkeit der geognostischen Verhältnisse und der durch sie bedingte überraschende Reichthum der Vegetation geeignet, zu öftern Untersuchungen dieser Gegenden zu veranlassen, so war doch andrerseits auch nicht zu verkennen, dass die Anstrebung des schönen Zieles, wel- ches sich der naturhistorische Verein in Augsburg gesetzt hatte, eine möglichst genaue Kenntniss von den Vegetations - Verhältnissen Schwabens zu erlangen, der naturwissenschaftlichen Untersuchung des Algäus nicht minder förderlich gewesen. Der kleine Beitrag wenigstens, welchen ich hiezu zu geben im Stande bin, verdankt seine Entstehung dieser Anre- gung durch den naturhistorischen Verein. Es enthält derselbe die Resultate der im August 1857 von mir und meinem Freunde Studios. Krantz gemachten Untersuchungen, welche theils die Auffindung neuer Standorte von bereits bekannten Arten, theils auch die Entdeckung einzelner für die Algäuer Alpen neuer Pflanzen betreffen. *) *) Die mit + bezeichneten neu für das Allgäu, die mit * bezeichneten auch für die bayerische Flora. = 10. 11. 93 . Thalictrum aquilegifolium L. Als höchstes Vorkommen wird von Sendtner 5964’ angegeben. Findet sich am Kamme zwischen dem grossen und kleinen Rappenkopf 6900’ N. 13. VII. c. fruct. . Draba tomentosa Wahlb. Am Gruner auf Kalkmergel 5585’ NW. 27. VII. c. fruct. Gipfel des Biberkopfs, Dolomit 8014’. .* + Draba frigid. Saul: Kamm zwischen dem grossen. und klei- nen Rappenkopf mit draba Johannis 6900' 13. VIII. Höfatswanne c. 6000’ SW. (Krantz) 3. VII. . Draba Johannis Host. Linkerskopf Gipfel 7450’. 3. IX. . Draba Wahlenbergii Hartm. Zahlreich am Gipfel des Rauheck, Kalk- hornstein 7360’ 2. VIU. Kleiner Rappenkopf unweit des Gipfels 6950’ S. 14. VII. . Biscutella laevigata L. Kamm zwischen dem grossen und klei- nen Rappenkopf 6900’ 43. VIII. Höchste Grenze nach Sendiner 6747 '. . Viola palustris L. Moorwiese zwischen Tiefenbach und dem Hirsch- sprung mit Drosora rotundifolia L., Seirpus caespilosus L. und Lycopodium inundalum L. . *+ Facchinia lanceolala Rehb. Kamm zwischen dem kleinen und grossen Rappenkopf. N. 6800 — 6900’ 13. VII. . Epilobium alpinum L. An Quellen zwischen der Waagenalp und dem vordern Seekopf 5500’ Mergel. 24. VIII. Sedum album L. Wasach bei Oberstdorf. 31. VIII. c. 2800. Sazifraga oppositifolia L. Biberkopf Gipfel 8014’ auf Dolomit. 27. VII. In Gesellschaft von Sazifraga muscoides L. Var. « compacta Koch. und Sarifraga stenopetala Gaud., Athamanta ceretensis L. _ Biberkopf, südwestlicher Abhang 6500’, hart an der Grenze, jedoch 12. 13. 14. bereits auf österreichischem Gebiet. Kalkhornstein. 27. VII. Pleurospermum austriacum Hoffm. Höfats, SW. 5600. + Adoza moschatellina L. Westlichster Vorsprung des Linkerskopfs, Schiefer. 6865’ blühend am 3. IX. + Valeriana supina L. Bieberkopf zwischen Dolomittrümmern, selten. 6800’ NW. 27. VII. 15. 16. 17. 18. 19. 20. 21. 22. 23. 2A. 25. 26. 27. 94 *+ Erigeron Villarsiü Bellrd. Kleiner Rappenkopf im Algäu mit Aco- nitum Störkeanum Rch. auf üppigen Bergwiesen. S. c. 5600’ 14. VIIL * + Senecio carmiolicus Willd. Am Grat unterhalb des Fellhorn- gipfels 6000’. Schiefer. 31. VII. (Krantz.) Senecio Doronicum L. Laufbühler Kirche. 23. VIIL. c. 5200. Kleiner Rappenkopf, S. Schiefer. 6400’ mit Avena compressa Heuff. 10. VII. Höfatswanne 6000’ 3. VIH. * + Cirsium | acauli - oleraceum. = oleraceo - acaule. R | acauli - rivulare. rivulari - acaule. Aeschwiesen bei Oberstdorf mit den Eltern. 2400 ' (Krantz.) VII. ” *+ Hieracium auriculo - auranliacum. Dieser unzweifelhafte Bastard findet sich mit seinen Eltern auf mergeligen Berghängen: Fellhorn an dem Grat, der sich gegen Rossgund hinzieht, 5800 — 6000’; 31. VII. Höfats SW. Er findet sich hier in einzelnen Exemplaren selbst innerhalb der Baumgrenze 4800’, zwischen Calamagrostis tenella Hopp. var. mutica Koch. 29. VII. Linkersalpe 5384’. 13. VIIL Seebühl am Rappensee 5800". Hieracium ineisum Hopp. Koblach am Nebelhorngipfel, c. 5400". 23. VIII Hieracium cydoniaefolium Vill. Musskopf am Rappenkessel auf Mergel 5900’ 13. VIIL Phyteuma Halleri All. Steinhalden ober der Linkersalpe. Mergel- Schiefer 5800 ' W. 13. VII. Gentiana purpurea L. Von Herrn Forstwart Zeller mir im War- matsgund gezeigt, wo sie fast bis zum Fellhornkamm hinauf 4600 — 5800’ in Gesellschaft mit @. punctata L. zahlreich vorkömmt. Gentiana bavarica L. Var. rotundifolia Koch. mit der Stammart im Koblach am Fusse des Daumen c. 5500’ 23. VII. Veronica bellidioides L. Kegelköpfe nahe dem Gipfel 6000'. S. 2."VIM. Orobanche flava Mart. Nicht selten auf Petasites niveus Baumg. am Wormatsgundbach. 31. VI. Galeopsis versicolor Curt. Zwergige Exemplare zwischen Epilobium trigonum Schrank. an der Höfats. S. 4500' 29 VII. 28. 29. 95 Galeopsis pubescens Bess. Im „Grindle“ an den Kegelköpfen 4500’, am Aufsteig von der Gerstrubner Alpe nach der Höfats. 4800’. S. 29. VO. Ozyria digyna Campd. Gipfel des Rauheck 7360’ auf Schiefer. 2. VII. — Südseite des Kratzers 6000’, bereits jenseits der Grenze. 21. VII. . Euphorbia Cyparissias L. Sendtner gibt als höchste Grenze 6000’ an; findet sich am Kamm zwischen dem kleinen und grossen Rappen- kopf bei 6900’. N. 13. VII. . Salix herbacea L. Koblach am Daumen 5500’ 23. VII. . Chamaeorchis alpina Rich. Höfatswanne 6000’ 3. VII. Kleiner Rappenkopf , S. bis zum Gipfel 5840 — 6996’ 14. VII. . r Epipogium Gmelini Rich. Nadelwälder an der Breitach, zwischen Oberstdorf und Bad Tiefonbach. Krantz. 18. VII. .r? Spiranthes autumnalis Rich. Auf dem Schlechten bei Oberst- dorf. Röthe. 6. IX. . + Malazis monophyllos Sw. Kegelköpfe innerhalb der Baumgrenze, 6. 4200’. O. 2. VIH. . Tofieldia calyculata Wahlenbg. Var. ö ramosa Hopp. Obermädelejoch. 6027. 21. VIIL . Luzula flavescens Gaud. Warmatsgund , 4600’. 31. VII. . Eriophorum Scheuchzeri Hopp. Fellhorn, Kamm gegen Rossgund. 5900’. 31. VI. . Carex aterrima Hopp. Kamm zwischen dem grossen und kleinen Rappenkopf. N. 6900’. 13. VI. . *+ Carex ornithopodioides Hausm. Auf Mergel zwischen Felsblöcken am Koblach, am Nebelhorn. 5400'. 23. VII. . Carex frigida AU. Schlappolt, an Quellen, Mergel. 5000’. 31. VII. . ira caespitosa L. Eine sehr gedrängtblüthige Form findet sich nicht . selten an den Kegelköpfen 4300’. Von derselben Form die Var. pallida ober der Krutersalpe 5000’. 2. VII. . + Avena distichophylla Vil. Am Kamm zwischen dem grossen und kleinen Rappenkopf 6900’ N. Ebenso auf der Südseite dieses Ber- ges, wo sie in der Höhe von 6350’ mit Athamanta cretensis, zwi- schen Kalkhornsteinplatten sich findet und fast bis zum Gipfel des Berges an entblössten Abhängen vorkommt. AN. 45. 46. AT. 48. 96 * + Avena subspicala Clairv. Gipfel des Rauheck in zahlreichen, herrlichen Exemplaren, 7360’. 2. VII. — Linkerskopf, westlichster Vorsprung. 6900’ 3. IX. Poa nemoralis L. Var. glauca Koch. Am Gruner beim Bieber- kopf, Kalkmergel. 5587’ 27. VII. Festuca varia Hänke. Exemplare vom Kreuzeck 6800’, sowie solche die Krantz am Seekopf sammelte, stimmen mit der Diagnose in Koch’s Taschenbuch vollkommen überein. Aspidium Lonchitis Sw. Südseite des Kratzers 6000° 24. VII. Cystopteris montana Link. Am Gruner beim Bieberkopf, Kalkmergel. 5585 '. 97. VII. — Höfats, Südseite 5600’ 31. VI. Asplenium viride Hud. dessen Höhengrenze von Sendtner auf 6300’ angegeben wird, wächst am Bieberkopf in einer Höhe von 7000’, Dolomit 27. VIIL Pr VEEHTI WERTEN En = Tune a v a a . er, “ > r j .R “ Inhalt. Jahresbericht . Verzeichniss der im Jahre 1857 aufgenommenen Mitglieder Verzeichniss der im Jahre 1857 eingesandten Geschenke Rechnungsbericht 0; Die Falter um das königl. Lustschloss Hohenschwangau. Von C. F. Freyer Das Honigorgan der Lindenblüthe. Von Dr. A. Schnitzlein Ueber die Flora um Dillingen. Von Dr. Pollak s 5 Allgemeine Uebersicht der vegetativen Verhältnisse des Fürstenthums Hohen- zollern und des angrenzenden Theiles Württemberg. Von Oskar v. Kolb RN Te Eine untergegangene Welt. Von Friedr. Gaflisch Nachträge zu dem Bericht über die im Regierungsbezirke von Schwaben und Neuburg vorkommenden Vögel. Von L. F. Leu Der Alm in der Umgegend von Memmingen. Von Johannes Büchele Die Knochenhöhlen in den Bergen der Lombardei Beitrag zur Flora des Algäus. Von Aug. Holler Be _— te ‚ae DEFIR Zwölfter Bericht | ee = | des "Naturhistorischen Vereins | in Augsburg. —8— 2 Veröffentlicht im Jahre 1859. Mit 1 colorirten Tafel, | | | . 2 A D Bi vr N Le De, ! ee H Ra Paul Er A Ar 9 Un! MR) RC 2 ul im... D 3 j y v ei T. a % N ) * ee TEE EN EEE NN NURE + Zwölfter Bericht ® _ des a Vereins . in Augebagg-- | — IS Veröffentlicht im Jahre 1859. u ar Pi we & 2 Mit 1 colorirten Tafel, “ Gedruckt bei Albr. Volkhart. a" Jahres- Bericht r über das 2 Wirkenfes naturhistorischen Vereins im Jahre 1858. er Vorgetragen in der General - Versammlung den 27. Februar 1859. x Mi dem verflossenen Jahre schloss wieder eine Verwaltungsperiode des auf je drei Jahre gewählten Vereins - Ausschusses. Es dürfte daher an- gemessen sein, auf das zurückgelegte Triennium einen kurzen Rückblick zu werfen und zu prüfen, in wie weit es dem Vereine gelungen ist, die in sei- nem Programme ausgesprochene Aufgabe zu lösen. Es ist bei jeder wissen- schaftlichen Arbeit, wie in den verschiedensten Verhältnissen des gewöhn- lichsten Lebens, von Wichtigkeit, sich seines Zieles klar bewusst und desselben eingedenk zu sein. Um so weniger kann es überflüssig erschei- nen, wenn ein natürhistorischer Verein, der zum grössten Theile aus Laien in der Naturwissenschaft besteht, recht oft sich an seine Aufgabe erinnert, um dadurch Abirrungen und damit einer Zersplitterung seiner Kräfte und Mittel vorzubeugen. In dem Paragraph I unserer Statuten ist der doppellte Zweck ausge- sprochen: „Förderung naturhistorischer Studien überhaupt,“ und „die Erforschung der Naturverhältnisse des Regierungs - Bezirks Schwaben und Neuburg.“ % e.* “ % a Vak # In ersterer Beziehung wirkt der Verein unmittelbar durch die von ihm veranstalteten Vorlesungen. Dieselben haben nicht den Zweck, Resultate der Forschung in streng wissenschaftlicher Form darzulegen, wie es in den Sitzungen gelehrter Körperschaften geschieht, sondern wir beabsichtigen mit denselben, einzelne Abschnitte aus dem Bereiche der Naturwissenschaften durch populäre Darstellung dem allgemeinen Verständ- nisse näher zu bringen, und zu weiterem Selbststudium anzuregen. Solche Vorträge waren schon bei der Gründung des Vereins beabsichtigt, allein die doppelte Befürchtung, es möchten sich für dieselben einerseits nicht genug Kräfte, und andererseits keine hinreichende Theilnahme von Seite der Mitglieder finden, hielt lange von der Verwirklichung des Vorhabens ab. Doch nachdem einmal damit der Anfang gemacht war, überzeugte man sich von der Grundlosigkeit dieser Befürchtungen. Es wurden in der verflossenen Verwaltungs - Periode im Ganzen 26 Vorlesungen gehalten, welche von Seite der Mitglieder sich einer stets steigenden Theilnahme erfreuten. In dem letztverflossenen Jahre wurde gelesen: Von Herrn Dr. Körber: Ueber Thier- und Menschen -Ragen (drei Vorträge); über die Vertilgungskämpfe der Thiere, und über die Natur- geschichte der Biene. Von Herrn Leu: Ueber die Wanderungen der Vögel (zwei Vorle- sungen). - Von Herrn Lehrer Bischoff: Einleitende Bemerkungen zur Insekten- kunde. Von Herm Dr. Heindel, Lehrer des Taubstummen - Instituts: Ueber das Ohr und über den Einfluss der Taubheit (zwei Vorträge). Während die von dem Vereine veranstalteten Vorlesungen den Zweck haben, den ersten Theil der genannten Aufgabe zu fördern, so ist dage- gen die Veröffentlichuug von Abhandlungen und Notizen in unsern Berichten vorzugsweise dem zweiten Theil unsrer Aufgabe, der natur- historischen Erforschung des Regierungs - Bezirkes gewidmet. Von den Abhandlungen, Verzeichnissen und kleineren Aufsätzen, welche in unsern Berichten bisher mitgetheilt wurden, beziehen sich mehr als #/, lediglich auf verschiedene Naturverhältnisse unsrer nähern oder ent- ferntern Umgebung. Es sind meist Resultate langjähriger Erfahrungen und sorgfältiger "Untersuchungen, welche darin niedergelegt sind. — » — Bi _ Das Verdienst dieser Arbeiten fällt natürlich ganz den resp. Verfassern zu. Der Verein kann sich dabei nur in so fern auch ein solches vindiciren, als er zu solchen Arbeiten aufmuntert, sie sammelt und durch den Druck veröffentlicht. Die Erfahrung hat uns jedoch belehrt, dass solehe Ver- öffentlichungen vielfach zu weiteren Untersuchungen und Forschungen anregen, und dass wir sie desshalb als eines der wirksamsten Mittel zur Erreichung des angedeuteten Zieles betrachten dürfen. i Es leitet uns jedoch bei der Herausgabe unsrer Berichte noch eine weitere Rücksicht ; wir tragen damit gleichsam wenigstens einigermassen eine Schuld ab, für die vielen und werthvollen litterarischen Beiträge, ‚welche uns durch die Liberalität so vieler Vereine und Akademien des - und Auslandes zu Theil werden. Auch im Laufe des verflossenen Jahres wurden neuere Verbindungen dieser Art angeknüpft. Wir sind bisher mit folgenden Vereinen und Gesellschaften in Schriften - Austausch getreten: Naturforschende Gesellschaft des Osterlandes in Altenb urg. Societe Royal de Zoologie in Amsterdam. Historischer Verein für Mittelfranken in Ansbach. Historischer Verein für Schwaben und Neuburg in Augsbu Tg. Naturforschender Verein in Ba mberg. Naturforschende Gesellschaft in Bas el. Naturforschende Gesellschaft in Bern. Allgemeine schweizerische Gesellschaft für die gesammten Naturwissen- Schaften in Bern. Naturhistorischer Verein der preussischen Rheinlande und West- phalens in Bonn. Schlesische Gesellschaft für vaterländische Cultur in Breslau. Naturwissenschaftlicher Verein des Harzes in Blankenbur g. Naturwissenschaftliche Gesellschaft „ls“ in Dresden. - Naturwissenschaftlicher Verein der Rheinpfalz „Pollichia“ inDürkhe im. - Naturwissenschaftlicher Verein für Anhalt in Dessau. Gesellschaft zur Beförderung der Naturwissenschaften zu Frei burg im Breisgau. ‚Oberhessische Gesellschaft für Natur - und Heilkunde in, Giessen. a Naturforschende Gesellschaft in Görlitz. ’ —— 0 / Wetterauisehe Gesellschaft für Natur- und u in Hanau. Siebenbürgischer Verein für Naturwissenschaft in Hermannstadt. Verein für Naturkunde in Mannheim. Gesellschaft zur Verbreitung der Naturwissenschaften in Marburg. Königl. Akademie der Wissenschaften in München. Naturhistorische Gesellschaft in Nürnberg. Naturhistorischer Verein in Passau. Verein für Naturkunde in Pressburg. Academy of Natural Sciences in Philadelphia. Zoologisch -mineralogischer Verein in Regensburg. Württembergischer Verein für Naturkunde in Stuttgart. K. K. geologische Reichsanstalt in Wien. Zoologisch- botanischer Verein in Wien. Verein für Naturkunde im Herzogthum Nassau in Wiesbaden. Smithsonian Institution in Washington. Naturforschende Gesellschaft in Zürich. Die auf solche Weise erworbenen Druckschriften bilden den werthvoll- sten Theil unsrer Bibliothek. Leider konnten für die Vermehrung derselben durch Ankauf bisher noch wenig geschehen. Doch ist es seit ein paar Jahren möglich geworden, auch für diesen Zweck einen bedeu- tenderen Betrag auszusetzen. Bei Ankäufen hatte der Ausschuss stets die in unserm Programme ausgesprochenen Zwecke im Auge. ‘Es wurden Werke angekauft, welche das Studium der Naturgeschichte im Allgemei- nen zu fördern geeignet sind, besonders aber solche systematische Werke, welche zur Bestimmung unsrer Naturprodukte als die zweckmässigsten erschienen. Dieselben Grundsätze waren im Ganzen auch bei der Anlage und Vermehrung der Sammlungen massgebend. Ihrer Aufstellung und Ver- mehrung wurde bisher der grösste Fleiss und der grösste Theil unsrer Mittel zugewendet, und zwar, wie uns bedünkt, mit Recht, da der Anblick der Naturkörper selbst schon an und für sich unmittelbar belehrend wirkt. Einem aufmerksamen Beobachter wird es beim Ueberblicken unsrer Sammlungen nicht entgehen, dass die einzelnen Abtheilungen derselben sehr ungleich vertreten sind. Während z. B. die ornithologische Samm- lung nicht nur eine fast vollständige Sammlung der europäischen Arten — 17 —— aufweist, sondern auch gleichsam noch als Luxus - Gegenstand eine kost- bare Sammlung von Kolibri’s besitzt, finden sich von manehen Abtheilun- gen der Insekten nicht einmal die in unsrer nächsten Umgebung vorkom- menden, und während wir eine reiche Sammlung von Moosen besitzen, sehen wir in unsern Herbarien nicht einmal die gemeinsten Pilze vertreten. Es ist diese Ungleichheit ohne Zweifel ein Uebelstand, allein ein Uebel- stand, der bei der Einrichtung und Zusammensetzung unsrer Gesellschaft ein ganz unvermeidlicher ist. Die Vermehrung der Sammlungen in ihren einzelnen Abtheilungen ist lediglich durch den grössern oder geringern Eifer der einzelnen Conservatoren bedingt, denen in Beziehung auf solche Arbeiten nichts vorgeschrieben werden kann, da ihre Bemühungen nur aus eigenem, freiem Antriebe hervorgehen. In Beziehung auf die Benützung der Sammlungen, gewährt vielleicht kaum eine auf Staatskosten unterhaltene eine so ausgedehnte Freiheit. Täglich fünf, und in den Sommermonaten sechs Stunden lang ist es jedem Mitgliede gestattet, die Sammlungen zu Privat - Studien, oder wäre es auch nur zu einer geistig anregenden Unterhaltung zu benützen. Dabei ist es jedem Mitgliede gestattet, Fremde einzuführen. Die Möglichkeit einer solchen, fast unbeschränkten Benützung ist durch die Aufstellung eines Custos gegeben. Sie ist ganz dem Zwecke unseres Vereines entsprechend, der sein Eigenthum möglichst zum Gemeingute aller gebildeten Stände unsrer Stadt zu machen hemüht ist. Es ist schon in frühern Berichten ausgesprochen worden, wie wün- schenswerth es für den Verein sei, jüngere Kräfte für eine thätigere - Mitwirkung zu gewinnen, welche geeignet wären, späterhin die Arbeiten fortzuführen, welche von den Gründern des Vereines begonnen wurden. Aus diesem Grunde wurden im Laufe des verflossenen Jahres die Herren C. F. Röthe und C. Keller eingeladen, als Conservatoren für Geologie und Mineralogie in den Ausschuss einzutreten. Leider wurde Herr Professor Röthe, der durch seine chemischen Untersuchungen, so- wie durch seine Thätigkeit im Ordnen der Mineralien - Sammlung dem Verein schon so vielfache und wesentliche Dienste geleistet hat, durch seine Versetzung, resp. Beförderung an eine auswärtige Lehrstelle, der unmittelbaren Mitwirkung an den Arbeiten des Vereines entzogen. Herr Carl Keller wurde indess von der General-Versammlung am 27. Februar 1859 als zweiter Conservator für Geologie bestätigt. —$8 70 — In dieser Versammlung wurde zugleich die statutenmässige Neuwahl des Ausschusses vorgenommen und die bisherigen Mitglieder dessel- ben durch Akklamation zum Verbleiben auf ihren Posten eingeladen. Es besteht demnach der Ausschuss für die folgende Verwaltungs- Periode aus folgenden Mitgliedern: Vorstand: Dr. G. Körber, prakt. Arzt. Sekretär: J. Fr. Gaflisch, Lehrer. Cassier: J. Weiss, Kaufmann. Bibliothekar: L. Greiff, Lehrer. CGonservatoren. Joh. Friedr. Leu, Pelzhändler, A. Grandauer, Privatier, A: Petry, königl. Professor , Fr. Aug. Witz, Kaufmann, | für Zoologie J. G. Bischoff, Lehrer, | im Allgemeinen. Friedr. FEreyer, Stiftungskassier,, für Entomologie. A. Schenkenhofer, Pinselfabrikant, Carl Roger, Custos, P. Rauch, kgl. Gymnasial- Rektor , Otto Forster, Fabrikant, Aug. Braun, Kaufmann, Carl Keller, Kaufmann, Von den zur Rückzahlung kommenden Aktien der Kolibri-Samm- lung wurden in der General- Versammlung vom 6. März 1858 folgende Nummern gezogen: 126. 13. 75. 212. 8. 11. 66. 101. 234. und 236.; in der General- Versammlung vom 27. März 1859 die Nummern: 63. 186. 175. 81. 218. 170. 15. 146. 197. und 163. Das Erfreulichste, was uns der Rückblick auf das zurückgelegte Trien- nium bietet, ist unstreitig die fortwährend steigende Anzahl der Mitglieder. Wenn es der Ausschuss wagen darf, diese Thatsache als ein Zeichen der Anerkennung für seine Wirksamkeit zu betrachten, so erkennt er hierin den schönsten Lohn seiner bisherigen Bemühungen. für Botanik. für Mineralogie. für Geologie. Im Namen des Ausschusses: Der Sekretär: Fr. Gaflisch. Verzeichniss der Mitglieder des naturhistorischen Vereines. A. Ehrenmitglieder. Herr Döbner, Dr., kgl. Professor der Forstschule in Aschaffenburg. ” Erlenmayer, Dr., dirigirender Arzt an der Irren - Anstalt zu Bendorf hei Koblenz. Fenzl, Dr., k. k. Professor und Direktor des botanischen Gar- tens in Wien. Fischer, Dr. v., kgl. bayer. Staatsrath in München. Foerg, Dr., kel. bayer. pens. Universitäts- Professor in München. Forndran, I. Bürgermeister in Augsburg. Frickhinger, Albert, Apotheker in Nördlingen. Fürnrohr, Dr., kgl. Professor in Regensburg. Gemminger, Dr.Max, Adjunct am kgl. Conservatorium in München, Gümbel, Dr. Theodor , kgl. Bergmeister in München. Haidinger, Dr. v., Direktor der k. k. geolog. Reichs - Anstalt in Wien. Hauer, Franz v., Ritter, k. k. Bergrath in Wien. Heinrich, C., U. Bürgermeister in Augsburg. Herrich-Schäffer, Dr., Gerichts- Arzt in Regensburg. Hundt, Graf v., kgl. bayer. Ministerial-Rath in München. Kummer, Dr., Custos des kgl. botan. Gartens in München. Kenngott, Dr. Adolph, Professor an der Universität in Zürich. Lindermayer, Dr., Leibarzt Sr. Majestät des Königs von Griechenland. ‘ Lerchenfeld, Freiherr v., kgl. Regierungs - Präsident. Martius, Dr. v., kgl. bayer. Hofrath und. pens. Universitäts- Professor in München. Michaud, Major retir& in Lyon. Mousson, Dr. Albert, Professor der Universität in Zürich. Nägeli, Dr., kgl. Professor der Universität München. 2 Herr Rosenhauer, Dr., kgl. Professor der Universität Erlangen. N Saucerotte, k. k. russischer Hofrath in Strassburg. Schnizlein, Dr. Adalbert, kgl. Professor der Universität in: Erlangen. Schulz, Bip. Dr. Ch., Hospital - Arzt in Deidesheim. Sendtner, Dr. Otto, kgl. Professor der Universität in München. Siebold,.Dr. v., kgl. Professor der Universität in München. Wagner, Dr. Andreas, kgl. Professor der Universität in München. Wagner, Dr. Moriz, Naturforscher. Zepharowich, Dr. Ritter v., k. k. Geologe. B. Gorrespondirende Mitglieder. Arnold, Fr., kgl. Appellations -Gerichts - Assessor in Eichstädt. Baumeister, Chirurg in Diedorf. Beck, Apotheker in Ottobeuren. Becker, Otto, in Wien. Besnard, Dr. Ant., kgl. Regiments - Arzt in München. Bischoff, Dr. Theodor, prakt. Arzt. Böck, Dr. von, prakt. Arzt in Gross - Aitingen. Böck, Dr. Eugen v., Professor in Valdivia. Brunner, Dr., prakt. Arzt in Neumarkt a. d. Rott. Buchner, kgl. Rektor in Kaufbeuren. Büchele, Joh., Zeichnungslehrer in Memmingen. Diezel, C. E., kgl. Revierförster in Kleinwallstadt. Dobel, Fr., kgl. Pfarrer in Rückersdorf. Dompiere, Dr., kgl. Regiments - Arzt in Landau. Eser, Xav., Lehrer in Erding. Fahrnbacher, Apotheker in Neuburg. Fötterle, Franz, Custos des Museums der geologischen k. k. Reichs - Anstalt in Wien. Frauenfeld, Custos am k. k. Naturalien- Kabinet in Wien. Frischman, Dr., Conservator des herzogl. Leuchtenbergischen Kabinets in Eichstädt. u a Herr Funk, Dr., prakt. Arzt in Bamberg. ” ” n » Gross, Dr., prakt. Arzt in Regensburg. Gerber, Ludwig, öffentl. Lehrer der Stenographie in München. Haushalter, Dr., in München. Hochstetter, Dr. Ferdinand, Geolog der k. k. geolog. Reichs- Anstalt in Wien. Hoffmann, kgl. Professor in Freising. Holler, Aug., Cand. med. in München. Huber, Dr. med. in Memmingen. Jäckel, kgl. Pfarrer in Neuhaus. Kauffmann, Pharmaceut. Kolb, Oscar v., Apotheker in Buchloe. Köberlin, Pfarrer in Eysölden. Landbeck, Naturforscher in Valdivia. Leybold, Friedr., Naturforscher. Lotzbeck, Dr., Gerichts - Arzt in Babenhausen. Mai, Dr., prakt. Arzt in Harburg. May, Dr., Professor an der kgl. landwirthschaftlichen Central- Schule in Weyhenstephar Pickl, kgl. Tax - Beamter in Kempten. Pollak, kgl. Rektor in Dillingen. Pruner, Jos., Kaufmann in Ingolstadt. Rebay, Franz, Kaufmann in Günzburg a/D. Roger, Dr. Julius ‚ herzogl. Hofrath in Ratibor. Schmid, Dr., prakt. Arzt in Augsburg. Schmidt, Dr., prakt. Arzt in Metzingen. Schuch, Dr., prakt. Arzt in Regensburg. Senoner, Adolph, in Wien. Stark, kgl. Bezirks - Geometer in Immenstadt. Sturm, Dr. J. W., Naturforscher in Nürnberg. Walser, Dr., prakt. Arzt in Schwabhausen. Waltl, Dr., prakt. Arzt in Passau. Weiss, Dr. Adolph, in Wien, Wetzler, Aug., Apotheker in Günzburg a/D. ” ” n ” u 6. Ordentliche Mitglieder, Herr Adam, Th., städt. Veter.-Arzt. | Herr Beust, 0. v., kgl. Oberst. Agatz, Dr.G.J., prakt. Arzt. Ager, C., Spezereihändler, Ahorner, Dr. Jos. v., kgl. Regierungs - Rath. Albinus, Jak., Schuhmacher- meister. Arnold, J., Seidenfärber. Bacharach, J., Lederhändler. Bachmann, H., Grosshändler. Bachmann, J., Tuchfabrikant. Bäumen, A. v., kgl. Gendar- merie - Oberlieutenant. Bäumer, A., Fabrikant. Bally, v., fürstl. Fugger’scher Domainen - Direktor. Bartholmä, Fr., Pergamenter. Freifrau v. Bassus. - Herr Bauberger, Dr. Wilh., prakt. Arzt. Baumann, H., Posamentier. Baumeister, Kunstgärtner. Baur, Carl, Banquier. Baur, Heinr., Buchhalter. Baur, Adam, Gastwirth. Beck, C., Freiherr v. Beck, Aug., Privatier. Beck, G. Ph., Schreinermeister. Beisch, Jac., Lehrer. Betz, Clem., Kaufmann. Betzel, Dr. C., kgl. Regi- ments - Arzt. Betzendörfer, F., Ciwil- Ingenieur. Beyer, J.H., Brauereibesitzer, Bibra, M. Freiherr v., kel. Regierungsrath. Bieber, Sigm. v., kgl. pens. General - Major. Biermann, G. M., Kaufmann. Biermann, Privatier. Binder, kgl. Ober-Post-Amts- Sekretär. Bischoff, Ad., Kaufmann. Bischoff, J. Gg., Lehrer. Bissinger, M.R., Lehrer. Blank, Jos. , Schleifermeister. Blank, Kameralist. Bleich, Jul., Correktor. Blöst, J. L.W., kgl. Stadt- Pfarrer. Blosfeld, Privatiers-Wittwe. Blümel, Al., Kupferschmied- meister. Böhm, Jos., kgl. pens. Ritt- meister. Böllat, Gg., Walzendruck- meister. Boley, J., technischer Direktor. Bonnet, Cäs., Direktor. Bonnet, Rob., Banquier. Bosch, L., Fabrikant. Braun, Ad., Conditor. Braun, Aug., Kaufmann. Braun, Frz., Kaufmaun. Brauer, Ferd., Controlleur. Breisach, Em., Fabrikant. 13 —— ' Herr Brentano, C. A.v., Fabrikant. | Herr Dorner, W., Brantweiner. Brunner, Luitp. P., Professor. Buder, J. G., Waisenhaus- Verwalter. Büchsenstein. J.M., Bier- brauereibesitzer. Büschel, Stadtpfarrer. Bunk, Ans. P., Professor. Butsch, F., Antiquar. Buttenwieser, D., curaträger. Buz, C., Fabrikant. Butz, Wilh., Kaufmann. Caflisch, Fr., Lehrer. Casella, H.Santo, Kaufmann. Chur, Frd., Fabrikant. Cscharsch, Joh., Schlosser- meister. Daffner, rungs - Rath. Degmair, Ferd., Apotheker. Deisch, G., Farbenfabrikant. Deschler, D., Färbermeister. Dietz, Christ., Kaufmann. Dietz, Herm., Privatier. Dingler, Em. Dr., Heraus- geber des polytechn. Journals. Dingler, Jul., Fabrikant. Döderlein, Dr., kgl. Militär- Arzt. Döderlein, Dr. Ad., kgl. Regierungs - Assessor. Doll, Nik., Buchhändler. Doppelmayr, W., Kaufmann. Dorner, G., Kaufmann. Pro- Fr., kgl. Regie- ” Drentwett, Gottfr., Graveur. Dubois, Aug., Fabrikant. Ducrue, Ign., Kaufmann. Düring, Gg., Lehrer. Dumler, J. Ch., Kaufmann. Du Val, Dr. Max, prakt. Arzt. Eberle, Melch. P., Professor. Eberle, Ferd., Kunsthändler. Ehbaur, J. Gg., Kürschner. Eigner, A., kgl. Conservator. Einsiedler, J. B., Lehrer. Endres, Techniker. Engert, C., Fabrikant. Erdinger, C.F., Kaufmann. Erdt, Dr., königl. Advokat. Erlenmeyer, L.Fr., fürstl. Fugger’scher Administrator. Erzberger, Alb., Banquier. Eschenbach, Ed., Apotheker. Euringer, Seb., Kaufmann. Faulmüller, G. Fr., Kauf- mann. Feigel, Alb., Pflästermeister. Florentin, Fz. X., Kaufmann. Forster, Cari, Fabrikant. Forster, Moriz, Fabrikant. Forster, Julius, Fabrikant. Forster, Otto, Fabrikant. Frauendorfer, J.B., Kauf- mann. Freyer, Fr., Stiftungskassier. Freyinger, @., Kaufmann. Fröhlich, A. v., Generalmajor. Fröhlich, G.v., Gutsbesitzer. BR Herr Frommel, A., Banquier. ” ” Frommel, Dr.E., prakt. Arzt. Frommel, G., Gerant. Fugger, Leop., Fürst von Babenhausen. Fürnhaber, Fr., Kaufmann. Furtner, S., ke]. Rittmeister. Gebrat, Musikalienhändler. Gerber, C., Kaufmann. Geiger, I. Fr., Kunstgärtner. Geiger, M., Spezereihändler. Gemmerli, C., Spezerei- händler. Gentner, Fr. Xav., geistl. Waarenhändler. Geyer, C., Kunstmaler. Glavina, B., Kaufmann. Glogger, Nep., Kaufmann. Gollwitzer, Gg., Maurer- Meister. Gombart, C. händler. Gombart 5 händler. Gombart, Th., Eisenhändler. Gossenz, W., Kaufmann. Grandauer, Privatier. Grandaur, A. G., Gutsbe- sitzer. Gratzmüller, Hieron. P Professor. Greiff, Bened., kgl. Professor. Greiff, Ludw., Lehrer. Grosshauser,P., geistlicher Rath und Stadtpfarrer. sen., Eisen- C. jun., Eisen- “) Herr Grünwald, C. W., Schön- färber. Gscheidlen, Fr., Kaufmann. Gürsching, H.,kel. Professor. Gullmann, E., Kaufmanns- Wittwe. Gutermann, Dr. v., kgl. Ad- vokat. Gwinner, Hein., Partikulier. Hagen, G. v., Materialist. Hailbronner, C. v., kel. pens. Generallieutenant. Hammer, Fr., kgl. pens. Re- giments - Quartiermeister, Hammerschmid, L., Bier- brauerei - Besitzer. Handle, Bierbrauerei-Besitzer. Hartmann, D., Bierbrauerei- . Besitzer. Hartmann, Jak. Ritter v., kgl. Generalmajor. Hartmann,N., Buchdruckerei- Besitzer. Harrer, Gerant. Hauff, Alb., Privatier. Heindl, Gg., Papierfabrikant. Heindl, Dr. J. B., Taub- stummenlehrer. Heine, G., Buchhändler. Herberger, Theod., städt. Archivar. Herbst, Dr. D., prakt. Arzt. Herrer, Privatier. Herrmann, Ulyss. Freih. v., kgl. Kammerjunker. | Herr Hertel, Alb., Kaufmann. Hertle, J. J., Seifensieder. Hertlein, kgl. pens. Ritt- meister. Heymann, $., Banquier. Hillenbrand, D.C. v., Bang. Hillenbrand, H.v., Banquier. Himmer, P., Buchhändler. Hösslin, Ed.v., Procuraträger. Hösslin, ©. v., Procuraträger. Hösslin, E. v., Kaufmann. Hösslin, Osk.v., Kaufmann. Hösslin, H. v., Kaufmann. Hoösslin,-P. v., Kaufmann. Hösslin, v., kgl. Rittmeister. Hohenhausen, Freiherr v., kgl. Generallieutenant und Flü- gel- Adjutant. Hoffmann, Dr. Rob., prakt. Arzt. Hoffmann, C. G., Wein- Gastgeber. Horn, Freih. v., kgl. Lieutenant. Hosemann, G.P., kgl. Pro- fessor. Hundertpfund,L., Künstler. Hurler, Dr. A., prakt. Arzt. Huttler, Dr. Max, Redacteur. Jäger, M., Brunnenmeister. Jaquet, G., Buchhändler. Jaus, Ferd., ‚Kaufmann. Jordan, kgl. Generalmajor und Stadtkommandant. Kähn, Adam, Bierbrauerei- Besitzer. Herr Frau Kaiser, Genielieutenant. Kathan, Joh., Kaufmann. Kaufmann, Fr., Zeichnungs- Lehrer. Kaufmann, G., Kaufmann. Keller, C., Kaufmann. Keller, Fr., Kaufmann. Kenitrik, Ingenieur. Kiesling, Joh., Materialist. Klonke, Heinr., Conditor. Kneule, D., Webermeister. Knöll, Fr., Kassier. Knoller, Fanny, Banquiers- Wittwe. Herr Köberle, Alb., Kaufmann. König, Jos., Besitzer. König, Alex., Weinwirth. Körber, Mich., Privatier. Körber, Dr.G., prakt. Arzt. Kohn, J., Grosshändler. Kohn, H., Grosshändler. Kolb, Dr. A., prakt. Arzt. Kolb, K., Kaufmann. Koller, Dr. M., kgl. Ge- richts - Arzt. Kollermann, kgl. Haupt- mann. Kollmann, C., Buchhändler. Kollmann, J., städt. Bau- Rath. Korhammer, H., Kaufmann. Krafft, C. v., Rechtsrath. Krafft, Rob. v., Privatier. Krauss,-A., k. Stadtpfarrer. Bierbrauerei- Herr Kremer, Math., Kaufmann. |Herr Mayer, Friedr., Wachstuch- Kröner, M., Lederhändler. Kuhn, Casp. P., Professor. Kuhn, H., fürstl. Fugger- scher Assessor. Kübler, Lederhändler. Kühn, J. J. Chr., Wechsel- Sensal. Kühny, C., Goldschläger. Kuisel, Benefiziat. Lampart, G., Buchhändler. Lederle, A., Uhrmacher. Leiner, Chr., Bäckermeister. Leiner, Jak., Bäckermeister. Lenze, A., Stadtkaplan. Leo, Dr. Fız., kgl. Rektor. Leu, Joh. Fr., Pelzhändler. Leu, C., Privatier. Lierheimer, J.G., Stein- metzmeister. Lotter, Kaufmann. Lottner, Joh. M., kgl. Re- gierungsrath. Luber, kgl. Regierungs-Ac- cessist. Lutz, J. Fr., Caffetier. Mack, Heinr., Fabrikant. Madlener, Firm., Schuh- machermeister. Maichle, P., Platzwirth. Manz, Alph., Buchhändler. Martin, J., kgl. Pfarrer in Lechhausen. Martini, Cl., Fabrikant. Masotti, R., Fabrikant. Fabrikant. Mayer, Marc., Kreiskassier. Mayr, Dr. J., kgl. Advokat. Mehnle,J.G., Seilermeister. Merker, Maler. Merz, Frz., Fabrikant. Mezger, Dr.C., kgl. Rektor Mezger, M., kgl. Professor. Mezger, Fr., kgl. Inspektor. Meyer, E., Procuraträger. Michel, A., Weinhändler. Micheler, X., Spezerei- händler. Mittensteiner, Fr., Lehrer. Möhle, C., Maurermeister. pens. kgl. Frau Mosham, Jos. v., Partikul.- Herr >} Herr Wittwe. Müller, Ph. W., Spezerei- händler. Müller, Rub. P., Professor. Müller, Gg., Bierbrauerei- Besitzer. Nadler, Joh., Benefiziat. Nardten, C., Buchbinder- meister. Neeser, Kaufmannswittwe. Neuhofer, Adelh., Direktorin. Neuhofer, Pfarrerswittwe. Neumayr, Fr., Bäckermeister. Nusser, S. F., Conditor. Oberdorfer, Z., Kaufmann. Obermayer, C., amerikan. Consul. Herr u — Obermayer, M., Banquier. Olbrich, A., Taschnermeister. Oswald, J.N., Tuchmacher- meister. Ott, F., Bezirksgerichtsrath. Ott, R., kgl. Lieutenant. Pachmayr, v., kgl. Regie- rungs - Direktor. Paulin, L. L., Kaufmann. Paur, A., kgl. Advokat. Pechmann, v., kgl. Staats- Anwalt. Petr y, Alb., kgl. Professor. Pfeiffer, J., Buchdruckerei- Besitzer. Pöllnitz, Ludw. Freih. v., kel. Divisions - Adjutant. Pola, G., kgl. Professor. Predl, kgl. Revierförster. | Preyssinger, Ludw.P., kgl. Professor. Primbs, Dr., kgl. Regiments- Arzt. Prinz, Fr., Schönfärber. Preyss, Fr., Lederhändler. Puchta, L., Buchhalter. Rad, Alb. v., Privatier. Rad, v. f Raschbacher, G.Ch., Bier- brauerei - Besitzer. Rauch, Matth. P., kgl. Rektor. Rauch, A., Landarzt in Pfersee. Reber, Jos., kgl. Bezirks- Geometer. Recknagel, O., Kaufmann. Herr Regener, Gg., Fabrikaufseher. n Frau Herr n n n Sy SD 3 33 3 S yes % Rehling, C. Freih. v. Rehling, Freifrau v. Rehlingen, A.v., Rechtsrath. Reichenbach, C., Fabrikant. Reichenbach, H., Controlleur. Reisser, J., Geschützgiess- meister. Reisser, B., Fabrikdirektor. Rheinek, Ed., Kaufmann. Richter, Ferd., Buchbinder- meister. Ried, Benefiziat. Rief, F., Maler. j Riedinger,L. A., Fabrikant Röth, Fr., Expeditor. Rösch, Cassier. Roger, C. C., Custos. Rosenbusch, Heinr., Gross- händler. Roth, G., Conditor. Rugendas, L., pens. Platz- Adjutant. Rugendas, Ed., Fabrikant. Rügemer, J., Lehrer. Rühle, C., Wagenfabrikant. Rüscher, J. A., Strumpf- wirker. Rummel, H., Fabrikant. Sander, L., Fabrikant. Sander, Th., Fabrikant. Sandner,Partikulierswittwe. Samm, Gutsbesitzer. Schab, v., Oberaufschlagamts- Controlleur. Herr Schäzler, W. Freiherr v., Gutsbesitzer und kgl. Kämmerer. DM — Herr Schnurbein, M. Freih. v., kgl. Bezirksgerichts - Rath. „»„ Schauberger, kgl. Regie- »„ Schöberle, A., Kupfer- rungs - Sekretär. schmiedmeister. | Schauer, Jul., Materialist. „ Schönauer, G., Dessinateur. „»„ Scheidle, Pfarrer in Gun- „»„ Schoffer, A., Techniker. derkingen. Scheler, Ed., Kaufmann. n Schubert, Fr., Zinngiesser- meister. n „ Scheler, Jul., Kaufmann. | Fräul.Schüle, v. „ Schellhorn, v., Apotheker. Herr Schürer, Joh., Kaufmann. »„ Schenkenhofer, A., Pin- „»„ Schürer, Jul., Fabrikant. selfabrikant. „ Schwaiger, A., Optikus. „ Schenkenhofer, J., Agent. „ Schweiger,G., Kunstmaler. n„ Scheuermann, Joh. Fr., „»„ Seethaler, J., Restaurateur. kgl. Stadtpfarrer. » Seidel, A., städt. Werk- „ Scheuermayr, Benefiziat. meister. „ Schill, pens. kgl. Landrichter. » Seckendorf, Freiherr v., „ Schlegel, A., Procuraträger. kgl. Regierungs - Rath. „ Schlesinger,A., Kaufmann. „ Sieber, J., kgl. Aufschläger. „ Schletterer, H. M., Ka- » Simon, Fr., kgl. Professor. pellmeister. » Sommer, Th., Gold- und Schlund, G., Conditor. Schmauss, Dr., prakt. Arzt. Schmedding, Frz., Silber- arbeiter. Schmidt, Paul, Banquier. Schmidt, Heinr., quiesc. kgl. Professor. Silber - Arbeiter. Frau Speth, Baronin v. Herr Spindler,:Ph,. Jak., Priv. Sprengler, Dr. J., prakt. Arzt. Sprösser, Wittwe. Lederhändlers- »„ Schmidt, G., Caffetier. Herr Sporer, Al., Benefiziat. „ Schmidt, J. Fr. Dr., kgl. „ Stadler, B., Kaufmann. Gerichtsarzt. „ Stadler, Frz. X., Kaufmann. »„ Schmid, M., Schwalmüller. „»„ Stadler, Joh. Ev., Dom- Fräul. Schmidt, Julie. Frau Schmidt, Eug., geb. Forster. Herr Schneeweiss, v., kgl. Re- gierungs - Accessist. kapitular. „ Steger, (., Forstamtsaktuar. „ Steinle, kgl. Oberst. » $Stipp, Wilh., Procuraträger. —19 — Herr Stipp, Ed., Apotheker. » Stengel, Freiherr v., kgl. Bauinspektor. » Stetten, E. v., Landwehr- Oberst und Gutsbesitzer. » Stetten,A.v., Gutsbesitzer. n» Stetten, C. v., Banquier. Fräul. Stetten, L. v. Herr Stocker, Ant., Tressenfabri- kant. » Striedinger,J.,kgl. Ober- aufschlagsbeamte. » Stücklen, E., Privatier. Stücklen, W., Kaufmann. Süsskind, G., Freih. v., Gutsbesitzer. »„ Süsskind, Freih. v., kgl. Lieutenant. » Sundheimer, Spitalmüller. „ Tann, H. Freiherr v. der, kgl. Oberlieutenant. Freifrau Tautphoeus, v. „ Thenn, Chr., Instrumenten- fabrikant. „ Thiemann, A., Kaufmann. „ Thünefeld, Freih. v., Guts- Besitzer. „ Tischer, Jos., Zinngiesser- meister. „ Törring-Minucei, Clem., Graf v., kgl. Brigade-Adjutant. „ Töpli, J., Kunstgärtner. „ Treu, M., Maurermeister. „ Tröltsch, E., Kaufmann. „ Vigl, J., Fabrikant. Herr Voisard, Graveur-Direkteur. ” Volkhart, Albr., Buch- druckerei - Besitzer. Walch, A., Kunstverleger. Wagner, Bierbrauereibesitzer. Waibl, A., Kaufmann. Wagenseil, Chr. W., Spe- diteur. Walther, F., Fabrikbesitzer. Weber, Ed., Kaufmann. Weber, Gall., kgl. Oberst und Direktor der Kanonen- Giess - und Bohranstalt. Weber, J., Forstamtsaktuar. Weber, Th., pens. kgl. Lieut- nant. | Wegelin, J. G., Lehrer. Weidenbach, Dr. v, Guts- Besitzer. Frau Weidenbach, v. Herr Weinmayr, Bauamtsaktuar, ” n n Weiss, J., Spezereihändler. Weiss, J. G., Gold- und Silberdrahtzieher. Wiedemann, Privatier. Frau Wiedemann, Redakteurs- Wittwe. Herr Wiedemann, G., Oekonom. » ” ” Wilmersdorfer, J. B., Banquier. Winder, Dr. B., Medizinal- Rath. Wirth, C., Buchdruckerei- Besitzer. Wittmann, Dr. Patriz. 3 *+ Herr Frau » Witz, Fr. ,„ Kaufmann. Wohnlich, €. v., Particulier. Wohnlich, G.v., Fabrikant. Wolfrum, Fr., Apotheker. Wucherer, C., kgl. Professor. Wüst, G. jun., Kaufmann. Ysenburg, Louise Gräfin v. Herr ” N N n N D. Ausserordentliche Altenberger, J.Jak., Des- | Herr sinateur, Anwander, J., Lehrer. Berchtoldt, P., kgl. Pro- fessor. Bock, A., Lehrer. Brack, G., Buchbindermeister. Britzelmair, I, Lehrer. Boulanger, (C., Kaufmann. Daucher, L., Kunstgärtner. Däubler, Fr., Graveur. Dungern, H., Lehrer. Eberz, v., Privatier. Edelwirth, Frz., händler. Etzel, Sigm., Lehrer. Eppelein, Gg., Privatier. Fuka, kgl. Rechtsanwalt in Schrobenhausen. Gasser, Andr., Lehrer. Gärth, kgl. Rechnungs-Com- missär. Göringer, Stadtpfarrer. Kunst- Dr. W., kgl. Zehentner, F., Apotheker. Zell, Jos., Schieferdecker. Zenz, Jos., Rechtsrath, Zoer, Alb., Apotheker. Zolleis,J.G., Schuhmacher- meister, Zorn, Ed., Fabrikant. Mitglieder. Gradmann, D., pens. kgl. Rittmeister, Grein, R; in Binswangen. Hauger, G., Fabrikaufseher. Hascher, J., Lehrer. Hasel, Fr.L., Lehrerin der engl. Sprache. Helmsauer, kgl. Rektor in Kempten. Henning, Instrumentenmacher. Hertel, Dr. G., prakt. Arzt. Jacobi, J., Lehrer. Jehle, Mich., Lehrer, Kauffmann, J., Schriftsetzer. Koch, C., Sensal. Köberlin, J.J., Drechsler- meister. Kramer, Phil. P., Prior. Kugler, J., Kunstgärtner. Laible, J., Lehrer. Leiner, C., Spenglermeister. Leix, Ant., Lehrer. Lorenz, Hon., Lehrer. Maurermeister Herr Meyer, L., kgl. Aufschläger | Herr Rist, Maler. » in Pappenheim. Minderer, F., Seilermeister. Mörz, Jos., Caffetier. Moosmann, Kunstgärtner. Morgenländer, Graveur. Müller, Joh., Lehrer. Nagler, Jos. P., kgl. Pro- fessor. Nerlinger, D., Kürschner- meister. Neuss, G., Kassier. Primus,J.B., Eisenhändler. Rederer, Gg., Lehrer. Rehm, Jul., Apotheker in Memmingen, Reichart,L., Musiklehrers- Wittwe, Reichenbach, E., Chemiker. Reichenhart, C., Lehrer. Reischle, Andr., Metzger- meister. Richter, Heinr., Lehrer. — bi — ” Ritter, Chr. v., Leihhaus- Verwalter. Sachs, Heinr., Oberpostamts- Special - Cassier. Schuhmacher, M., Korn- messer. Schulze, kgl. Forstmeister in Günzburg. Volkert, C., Wundarzt. Weber, Pfarrmessner. Wedel,Fr., Waffenschmied- meister. Wetzel, J., Glasermeister. Wüst, A., Buchhalter. Wüst, C., Kaufmann. Zillober,P., kgl. Professor. Ziereis, O.P., kgl. Pro- fessor. Zinsler, Dr. J. F., Pfar- rer in Gablingen. Zwerger, Commis. au _ Verzeichniss der im Jahre 1858 eingesandten Geschenke. A. Zu den zoologischen Sammlungen. Herr Baumeister, Chirurg, gab eine Zwergfledermaus, Vesp. pipistrellus, eine Wasserspitzmaus, Sorex araneus, ein Blaukehlchen, Lusciola cyanecula orientalis (bei uns sehr selten), eine Haubenmeise, Parus ceristatus $, Tannenmeise, P. ater, Goldhähnchen , Regulus eristatus &, mehrere Vogeleier, Raupen von Noctua terifica , luei- Fuga etc. etc., und einen Schmetterling (Noctua) mit aufgewachsenen Pilzen. Mad. Balser: einen Kakadu (Skelet). Herr Böllath: einen weissscheckigen Haussperling. Herr Buchner, Rektor in Kaufbeuren, hatte die Güte, unsere Sammlung der Zweiflüger (Diptera) zu bestimmen, Herr Döderlein, Forstgehülfe, übergab eine Wiesenweihe, Circus cineraceus, A ad. i Herr Frommel, Aug.: zwei Kernbeisser, Coccothraustes vulgaris g und ©. Herr Forster, Otto: einen Seeadler, Haliaötos albieilla 8 jur. Herr Grandauer, A., Privatier, gab ein Rothauge, Oyprinus erytrophthalmus , dann 22 Stück Austern, Süsswassermuschen und Sumpfschnecken, deren Thiere von ihm prachtvoll und äusserst natur- getreu in Wachs modelirt wurden. Die Species sind folgende: Ostrea edulis, Unio batavus, crassus, pictorum, margaritifer, Anadonta piscinalis, complanata, cellaris, anatina Oyclas cornea, Limnaeus stagnatilis, Paludina fasciata, vivipara , Planorbis marginata. Herr Grashey, in Donauwörth: eine Spiessente, Anas acuta & ad. Herr Grosshauser, Stadtpfarrer: eine Seeschnecke, Eburnea ceylanicum. Herr Hafner: eine Rauchschwalbe, Zirundo rustica, & Jjuv. (weisse Varietät). —3 — 4 x Herr Kreuzberg, Carl, Menageriebesitzer, schenkte einen Königs- Tiger, Felis tigris, sammt Skelet; dann ein Skelet vom afrikanischen Löwen, Felis Leo, und einen Affen, Cercopithecus sabaeus. Herr Leu, Carl: ein fossilen Mamuthbackenzahn aus der Gegend von Tegernheim bei Regensburg, mehrere fossile Haifisch- und Saurier- zähne, sowie Muscheln von Kapfelberg bei Abach. Herr. Leu, J. Friedr.: mehrere Fledermäuse, darunter Vesp. Dau- bentonii, Leis.; Vesp. discolor., Nat.; Rhinolophus ferrum equwi- num Daub., Hühnerhabicht; astur palumbarius , Mäusebussard; Buteo vulgaris ; rother Milon Milvus regalis, sämmtlich im Flaumkleide; ein grauer Steinschmätzer, Saxicola oenanthe, im Jugendkleid; ein Halsband- fliegenfänger, Muscicapa collaris & juv. und ein Ei dieser Species; eine Tafelente, Anas ferina & juv.; eine Reiherente, Anas fuligula 2 juv.; eine Spiessente, Anas acuta & juv.; eine Anzahl Merolepi- doptera etc. etc. Herr Metzger, Professor: eine Landschildkröte, Testudo graeca. Herr Nerlinger: ein junges Haushuhn, Gallus domesticus. Herr Ott, Gastgeber: ein junges Truthuhn , Meleagris gallopavo. Herr Rebay in Günzburg: eine Zwergrohrdommel , Ardea minuta Jg ad. Herr Recknagel: einen Staar, Sturnus vulgaris, fast ganz weisse Spielart. Herr Roger, Custos: drei Nester der Zwergmaus, Mus minutus. Herr Schäzler, Freiherr Carl v.: eine Zwergtrappe, Otis tetrax 2 ad.; einen schwarzen Storch, Csconia nigra & juv.; eine Herings- Möve, Larus fuscus & juv. Herr Scheuermann, Kaufmann: Hörner vom kapischen Büffel, Bos caffer und von Gazellen. Herr Schulze, Forstmeister in Günzburg: zwei junge Fischotter, Lutra vulgaris; eine Kornweihe, Circus cyaneus & ad.; eine Tafel- ‚ente, Anas ferina 2 juv.; eine Reiherente, A. Ffuligula & juv. Herr Stetten, P. v.: einen Schädel vom Fischotter; einen Jungen Kaiman in Spiritus; zwei Klappern der südamerikanischen Klapperschlange und mehrere Korallen und Gorgonien. er Mn Herr T ölsner, Dr. med. ‚„ Arzt der Colonie Leopoldina: einen Botokudenschädel. Herr Walser, Dr. med.: eine Anzahl Süsswassermuscheln aus der Gegend von Schwabhausen, Herr Wiedemann, Lehrer in Breitenbrunn: Eier vom Wiedehopf, Upupa epops und vom Grauspecht, Picus carus; dann Nester von der Misteldrossel, Schwanzmeise, dem Goldhähnchen ete. ete. Herr Zeller, königl. Forstwart in Oberstdorf: zwei Mauerläufer, Tichodroma muraria 9. Herr Zorn, Kaufmann: eine Anzahl ostindischer Fische aus den Meeren um Java. Die Herren: Baumeister, Bischoff, Freyer, Grandauer, Roger, Schenkenhofer etc. etc., gaben wieder interessante Beiträge zur Raupensammlung. Zur etnologischen Sammlung schenkten: Herr Banquier Heymann: ein paar chinesische Pantoffeln. Herr Mader, Lehrer: einen arabischen Trinkschlauch. Herr Scheuermann, Kaufmann: verschiedene Utensilien, Werkzeuge und Waffen der Bewohner des Kaffernlandes. B. Zu den botanischen Sammlungen. Herr Professor Döbner in Aschaffenburg übersandte schon vor zwei Jahren eine reiche Sammlung getrockneter Pflanzen, vorzüglich aus den Heiligenbluter Tauern. Indem wir den Dank für diese in vorzüglicher Schönheit präparirten Pflanzen hiemit nachträglich ausdrücken , bedauern wir, durch unliebes Versehen denselben so lange schuldig geblieben zu sein. Herr Otto Forster überliess dem Vereine eine grössere Anzahl cultivirter exotischer Pflanzen. » Herr Oskar v. Kolb übersandte eine Sammlung getrockneter Pflanzen. Herr Friedrich Arnold, königl. Appellationsgerichts - Assessor in Eichstädt: eine reichhaltige Sammlung von Laubmoosen des fränkischen Jura. Herr Johannes Büchele in Memmingen: eine für unsern Bezirk neuaufgefundene Pflanzen - Spezies (Agrimonia odorata). 6. Zu den geologischen und mineralogischen Sammlungen. Herr Anzengruber, freiherrlich v. Ponikau’scher Renten- Ver- walter: eine sehr schöne Stufe Gypskrystalle, Herr Braun, Fr., Kaufmann: mehrere Petrefakten ‚aus der Gegend von Neuburg a/D. Herr Rektor Buchner: fossile Zähne aus der Gegend von Kauf- beuren. L Herr Büchele, Zeichnungslehrer: Süsswasser-Muscheln aus Kalk- sinter (Weisserd) bei Memmingen. Herr Feigel, Pflästermeister: Versteinerungen aus den Trottoir- Pflasterstemen vom Grünten. Herr Forster, Otto: einen Kalkspath von Pregraten; einen Albit mit Mesithinspath von Zell am Ziller; einen Albit mit Kalkspath und Quarz von Schmirn; einen Pistazit von der Dorfer Alpe; ein Magnetei- sen mit Zirkon in Chloritschiefer von Pfitsch ; einen Apatit mit Quarz von Schwarzenstein. Herr Häberlin: vier Platten mit Versteinerungen aus den Soln- hofer Brüchen. Herr Heine, Buchhändler: zwei geschliffene Topase. Herr Köberlin, Privatier in Memmingen: fossile Zähne und andere Petrefakten. Herr v. Kolb, Oskar: verschiedene Blätter- Abdrücke in Kalksinter. Herr Leu, Carl: einen Mamuthbackenzahn aus der Gegend von Tegernheim bei Regensburg, mehrere Haifisch- und Saurierzähne und Muscheln von Kapfenberg bei Abbach. # Manz, Buchhändler: einen geschliffenen Rauchtopas. Herr Meyer, stud. jur.: eine Quarzdruse, nebst mehreren andern - Mineralien. Herr Roger, Custos: Handstücke von älterem und neuerem Süss- wasserkalk des Rieses mit Versteinerungen. Herr Sauerle, Revierförster in Schweinspoint: eine Suite Petre- fakten aus jener Gegend. j — 26 Herr v. Schab, königl. Oberaufschlagamts - Controlleur: mehrere Mineralien, eine Sammlung von , Petrefakten des Jura ,„ sowie aus den oberbayerischen Braunkohlengruben. Herr v. Schmedel, königl. Hauptmann: eine Suite Petrefakten. Herr Paul v. Stetten: eine Suite Mineralien. D. Zur Bibliothek. a. Von wissenschaftlichen Anstalten und Vereinen. Vom Smithsonian-Institut in Washington: a) Girard, Charles M. D.: Researches upon the cyprinoid fishes United States. 1. Br. 8. — b) The Camel (Lecture) Hon. George P. Marsh. 8. — c) Prodromus descriptionis animalium everte- bratorum, quae in exped. ad Oceanum pacificum septentr. observ. et descr. W. Stimpson. I. u. I. Heft. 8. — d) Asteroid supple- ment to new tables. 1. Br. 8. — e) Report on the Geology of N. et 8. California. 1. Br. 8. — f) Meteorology in üs connection with agrieulture. 1. Br. 8. — g) Annual Report of the Smithso- nian Institution 1857, ein Band in 8. — h) The Transactions of the Academy of science of St. Louis. Vol.I. 1857. 8, —i) Adress delivered by Mr. Fred. P.Stanton, of Tenn, before the Metropo- litan mechanics Institute at the Opening of Its Annual Eshibi- tion in Wash. 8. — k) Publisations of Learned Societ. and Periodicals in the Library of the Sm. Inst. Part. I. c. — ]) Annual Report of the Board of Regents of the Sm. Inst. von den Jahren 1854—1856. 8. — m) Catalogue of the described Diptera of N. Am. 8. Jahrbücher des Vereins für Naturkunde im Herzogthum Nas- sau in Wiesbaden. Heft 12. 1857. Vom Verein für vaterländische Naturkunde in Württem- berg: Württemb. naturwissensch. Jahreshefte. XIII. Jahrg. 2... 3. Heft 1857; und XIV. Jahrg. 1—3. Heft 1858. Verhandlungen und Mittheilungen des siebenbürgischen Vereins für Naturwissenschaften zu Hermanstadt. VIN Jahrg. 1857. Ein Heft. 8. Verhandlungen des Vereins für Naturkunde in :Presburg. 1857. 1. u. 2. Heft. Abhandlungen der naturforschenden Gesellschaft zu Görlitz. Bd. IV. V. VI. und Heft 1. von Bd. VI. Von derselben Gesellschaft: Beschreibung der Ober-Lausitz mit zwei Karten und vielen Holzschnitten. 23 und 24ster Jahresbericht des Mannheimer-Vereins für Natur- kunde. 2 Hefte, 1858. Dazu: Personal-, Orts- und Sachregister von 1851—1855 von Marschall. Naturhistorische Abhandlungen aus dem Gebiete der Wetterau. Eine Festgabe. 1858. Dazu: Jahresbericht der Wetterauer Gesell- schaft. Hanau 1855—1858. Vierteljahrsschrift der naturforschenden Gesellschaft in Zürich. II. Jahrg. 1—4. Heft. IIL Jahrg. 1. u. 2. Heft. Berichte über die Verhandlungen der naturwissenschaftlichen Gesellschaft in Freiburg i/Br. Nro. 2531. Berichte des naturhistorischen Vereins des Harzes für die Jahre 1840—1846. 2. Aufl. Dann 1846—1856. 8 Hefte. 35ster Jahresbericht der schlesischen Gesellschaft für vaterländi- sche Cultur nBreslau. 1857. 4. Abhandlungen der königl. bayer. Akademie der Wissenschaften mathem. - phys. Classe. 8. Bd. I. Abth. 1857. 4. 23ster Jahresbericht des historischen Vereins von Schwaben und Neuburg. 1857. 8. 25ster Jahresbericht des historischen Vereins in Mittelfranken. 1857. 4. Jahresbericht der königl. Studien-Anstalt bei St. Stephan in Augsburg. 4. Jahresbericht der königl. Landwirthschafts- und Gewerbsschule “ inSchweinfurt. 1855—1858. 4. Jahrbuch der k. k. geologischen Reichsanstalt in Wien. 1857. Achter Jahrg. 4 Hefte. VII. Zevende Aflevering der Soci6t& Royal de Zoologie Bydra- gen tot de Dierkunde, witgegeven door het Köniklick zool. Genootschap te Amsterdam. 1858. ‚‚Natura artis magistra.‘“ Fol. Abhandlungen der naturhistorischen Gesellschaft in Nürnberg. 1858. 2 Hefte. h* ‚Witterungsbeobachtungen a. d. meterol. Station zu Bamberg während des Jahres 1857. Beil. zum 3. Ber. der naturf. Gesellsch. zu Bamberg. Erster Jahresbericht vom naturhist. Verein in Passau. 1857. Isis. Allg. naturhist. Ztg. Dresden. III. Bd. Neue Folge. Verhandlungen des zool.-botan. Vereins in Wien. Bd. VII — Hiezu Personen-, Orts- und Sachregister pro 1851—55. Wien 1857. b. Von den resp. Herren Verfassern : Von Herrn Kuhn, Casp., P. O0. S. B.: Die Käfer des südbayerischen Flachlandes, analytisch beschrieben. Mit 1 Tfl. Augsburg. 1858. 8. Von Herrn Dr. Ritter v. Zepharovich: Mineralogisches Lexikon für das Kaiserthum Oesterreich. Wien 1859. Von Herr Dr. Gemminger in München: Fauna boica. I. Bd. 1—8. Heft, München 1851. ft. Von Herrn Professor Dr. Adolf Ke’tnngott in Zürich: Die Edelsteine. Ein Vortrag von Demselben. Zürich 1858. Von Herrn Professor Dr. Siebold: Ueber wahre Parthogenesis bei den Bienen. Von Herrn Dr. Gümbel, königl. Bergmeister in München: a) Mit- theilungen über die neue Färberflechte, Lecanora ventosa. Fol. — b) Ueber das grünfaule Holz. 8. — c) Die geognostischen Ver- hiiltnisse der bayerischen Alpen und der Donau-Hoch - Ebene. 8- — d) Beiträge zur geognostischen Kenntniss von Vorarlberg und dem nordwestlichen Theil von Tyrol. r Von Herrn Dr. Tölsner in Hannover: Bericht über die Colonia Leo- poldina in Brasilien. Von Herrn Dr, Adalb. Schnizlein, Prof. in Erlangen: Analysen zu den natürlichen Ordnungen der Gewächse und deren sämmtlichen Fami- lien in Europa. Mit einem Atlas von 70 Tafeln. 1858. 1 Ferner : Das Ranenholz, mikroskopisch untersucht und mit den jetzi- gen Holzarten verglichen. Mit 1 Kpftfl. 8. Von Herrn Dr. Franz Storch in Salzburg: Skizzen zu einer natur- historischen Topographie des Herzogthums Salzburg. 1857. Von Herrn Dr. J. A. Weiss in Wien: Beiträge zur Kenutniss der Spaltöffnungen. Mit 2 Tfln. Von Demselben: Ueber ein neues Vorkommen der Spaltöffnungen. Mit ı Til. Janka, Viktor v.: Zur Flora Siebenbürgens (aus der össterr. botan. Zeitschrift). Bielz: Fauna der Wirbelthiere Siebenbürgens. Herrmannstadt 1856. ‚c. Geschenke von Mitgliedern und Gönnern des Vereins. > Von Herrn Dr. Senoner in Wien: a) Beiträge zur Hydrographievon Ofen, von Dr. A. Körner. — b) Wanderungen auf dem Glockner- gebiet von Dr. Anton v. Ruthner. — c) Eiu Ausflug in die Mar- maroscher -Karpathen im Sommer 1855 von Dr. Alois v. Ott. — d) Ueber die Sommerbeschäftigung der Bewohner des Wienerwaldes von Gg. Frauenfeld. — e) Ansprache, gehalten. in der ersten Jahresversammlung der k. k. geographischen Gesellschaft in Wien (30. November 1857) von Dr. W. Haidinger. — f) Beiträge zur Theorie der Luftströmungen und der Vertheilung der Winde auf der - Oberfläche der Erde von dem Commodore Bernh. v. Wüllerstorf- Urbair. — g) Das erste Jahr der Erdumseglung S. k. k. Majestät Fregatte „Novara* von Dr. Karl Scherzer. — h) Mittheilungen aus Shanghai an die k. k. geographische Gesellschaft in Wien, über die Noyara - Expedition von Dr, Scherzer. — i) Die Eingebornen der Nikobaren von Dr.Scherzer. — k) Ein Besuch der. zwei Inseln St. Paul und Amsterdam von Dr. Scherzer. — 1) Unterhaltungen über das Erdbeben am 15. Januar 1858 von J.F. Jul. Schmidt. — m) Böiträge zur Geschichte der Entstehung und Ausbildung der Niveaukarten von Anton Steinhauser, k. k. Rath. — n) Der hingeschiedenen Ida Pfeiffer, ein Gedicht von L. A. Franke. | (Aus den Mittheilungen der k. k. geographischen Gesellschaft. I. Jahr- En 1. Heft.) Vo erın Dr. Besnard in München: a) Ueber das Schiessen gegen heranziehende Gewitter- und Hagelwolken von Max Imhof. Mün- chen 1811. — b) Denkrede auf Christ. Sam. Weiss von Dr. C. Fr. Ph. v. Martius 1857. — c) Ueber königl. Massnahmen für das Gedeihen der Wissenschaften. Rede von Fr. Thiersch 1858. Von Herrn Professor Kenngott in Zürich: Der Kenngottit, eine neue Mineralspecies von Felsöbanya von W. Haidinger. Angekauft wurde im Jahre 1858 a) Für die zoologischen Sammlungen: Die von Herrn Grandauer, Privatier, in Wachs bossirten Thiere fol- gender Mollusken: Helix pomatia, nemoralis , arbustorum , hor- tensis, villosa, ericetorum, Clausilia similis, Arion ater, hortensis, olivaceus, Limax maximus, agrestis, tenellus. b) Für die botanischen Sammlungen: Eine Sammlung europäischer Weiden von Wimmer und Grabowsky in Breslau. | Rabenhorst’s: Bryotheka Europaea, Fasc. I. bis II. Von Demselben: Algen - Decaden , Nro. 70. bis 78. Von Demselben: Gefäss - Cryptogamen, Fasc. I. c) Für die paläontologische Sammlung : Eine grössere Sammlung von Petrafakten der verschiedenen Juraformatio- nen, deren Verzeichniss wir später mittheilen werden. d) Für die Bibliothek ; Schnizlein, Adalbert: JIconographia familiarum naturalium regnmi vegetabilis. Bonn, bei Henry und Cohen. Meygen, Joh. Wilhelm: Systematische Beschreibung der europäischen, zweiflügeligen Insekten. Aachen 1818. Heckel, Jak. und Kner, Rud.: Die Süsswasserfische der österreichi- schen Monarchie. Leipzig 1858. Hartig, Th.: Die Familien der Blatt- und Holzwespen. Berlin 1837. ® —iia — Rechnungs-Bericht des Naturhistorischen Vereins in Augsburg abgeschlossen am 31. Dezember 1858. Einnahmen: An Abonnements-Beiträgen der Mitglieder pro 1858 fl. 1241. 14 kr, „» Kreisfonds - Beitrag pro 1857558 . . . 2... fl. 300. — kr. „ Ertrags- Antheil an den Eintritts-Karten . . . Be fl. 1596. 14 kr. Ausgaben: Per Regie: nämlich Schreiner -, Schlos- ser-, Glaser-Arbeit et. . . fl. 90, 48kr. Buchdrucker, incl. Jahresbericht , Lithographen, Buchbinder ete. fl. 224. 54 kr Beheizung, Aufsicht, Reinigung der Lokalitäten, Feuer - Versiche- rung die. .„%,\, fl. 108. 58 kr. Incasso, Porti, Seschten N Ver- schiedene Auslagen . . . fl. 134, Ikr. Anschaffung der Vorhänge: Tape- zierer, Schlosser, Schreiner fl. 185. 1kr. ’ fl. 743. 42 kr. » Gehalts - Antheil für den Custos des Museums DIEB .... fl. 116. 40 kr. „ Rückzahlung von zehn Stück en ie Colibri- Sammlung & fl. 10, fl., 100. kg „ Zoologie fl. 218. 54 kr. a gel edRl .2. aEEEE SEE TE A SEELE fl. 40. — kr BEE 9 SNUER DRAG BE REED Te NNENTEUEN H. 59. » Geologie EEE M, fl. 200. — kr. ke fi. 75. 13kr. fl. 1554. 2kr. —_ AR — Abschluss: Eiänahmen. ;.. u... 0% fl. 1596. 14 kr. Bemahen-*, +. WERTE fl. 1554. 2kr. Ze» Aktiv- Cassa-Restgadsu»: I * Systematische Uebersicht der Käfer um Augsburg. -— E08 — Zusammengestellt von Dr. Carl v. Weidenbach. Gutsbesitzer und Albreeht Petry, kgl. Lehrer an der Kreis - Gewerbsschule. ns Wir übergeben hiemit der Oeffentlichkeit ein Verzeichniss der um Augsburg, vorkommenden Käfer. Dasselbe enthält in 62 Familien 552 Gat- + . 7 Fi tungen mit 1907 Arten, ist nach Dr. L.Redenbacher’s Fauna ausiriaca, Il. Auflage, geordnet und die Frucht vieljährigen Sammelns. Bei der Aufnahme in das Verzeichniss wurde die möglichste Genauigkeit und strenge Gewissenhaftigkeit beobachtet und sind die Käfer nach den besten, neuesten Werken bestimmt. Es ist dieses Verzeichniss das erste, welches über die colecpterdii gischen Verhältnisse Augsburgs Aufschluss gibt, und das zweite, das nach den schon im Jahre 1817 zu Augsburg gedruckten: Beiträgen zur bayeri- schen Insektenfauna des Landgerichtsbezirkes Zusmarshausen, von Dr. Beck, damaligem Gerichtsarzte, im Kreise Schwaben und Neuburg erschien. Dieses Verzeichniss enthält in 159 Gattungen 1053 Arten. Zwar wurde 5 re = 34 EEG. x. im vergangenen Jahre dahier auch ein Büchlein über Käfer veröffentlicht, das sich: die Käfer des südbayerischen Flachlandes nennt; dasselbe ist jedoch weiter gar nichts als eine einfache Reproduction der im Jahre 4851 zu München erschienenen : Systematischen Uebersicht der Käfer um München von Dr. Max Gemminger, angepasst der I. Auflage der Fauna austriaca von Dr. L.Redenbacher und versehen mit schr kur- zen, ungenügenden, wörtlichen Excerpten aus den ohnehin schon kurzen Diagnosen Redenbacher’s; das südbayerische Flachland des genannten Verzeichnisses reducirt sich sonach einfach auf die von Dr. M. Gem- minger durchforschte Umgebung der Stadt München, zumal als auch von einer in der Vorrede angegebenen Benützung schon oben genannter Beiträge von Dr. Beck im fraglichen Büchlein keine Spur zu ent- decken ist! Das Terrain, auf welchem die aufgezählten Käfer gesammelt wurden, ist im Allgemeinen dasselbe, welches in der im Jahre 1850 durch Lehrer Fr. Caflisch veröffentlichten Flora von Augsburg ausführlich beschrie- ben sich findet; nur sind die Gränzen unserer entomologischen Ausflüge etwas enger gezogen und dehnen sich nach Süden über das meist kahle Lechfeld auf drei Stunden Länge, nach Osten über die Lechebene, das Moos und die Anhöhen, welche von Mehring an bis nach Scherneck mit dem Lech so ziemlich parallel laufen und zum Theil mit Wald bewach- sen sind, auf zwei bis drei Stunden, nach Norden auf zwei und nach Westen über die mit der Wertach parallel sich hinziehende, waldige An- höhe und das Schmutterthal auf zwei Stunden Entfernung aus. Hier sind es besondere die östliche, südliche und westliche Seite, welche gute Aus- beute liefern, indem der Lech und die Wertach zwar wegen des Mangels an beständigem Altwasser fast gar keine Wasserkäfer, aber an Laufkäfern, insbesonders Elaphrus, Notiophilus. Anchomenus, einigen Feronien, Amara, Acupalpus, Trechus und Bembidien gar Manches und bei Hochwassern in den Anschwemmungen auch manch andere gute Gattung, selbst aus dem Gebirge, uns geben. Wasserkäfer sind mehr in den vielen Gräben, welche das Leeh-Moos auf der östlichen Seite, und in den Gräben, Pfützen und kleinen Bächlein, welche die Waldthäler der westlichen Seite durchziehen, zu finden ; an Weihern ist kein einziger von Belang auf dem ganzen Terain. Während das Lechfeld manche gute südliche Art birgt, leben an den Abhängen und in den Wäldern der östlichen und westlichen Höhen unter Laub, Moos, Steinen, im Dünger, Grase, unter niederem Gestrüppe, in Ameisenhaufen,, auf Gesträuchen und an und in alten, morschen Bäu- men, Stöcken etc. etc. viele den Carabiden, Staphyliniden, Nitiduliden, Colydien, Hetaeroceriden, Buprestiden, Elateriden, Tenebrioniden, Anthi- ciden etc. elc., Curculioniden, Bostrichiden, Longicornen, Chrysomelinen und Coccinelliden angehörige Arten uad würde hierin die Ausbeute sicher noch eine grössere sein, wenn mehr Hecken und Zäune, besonders hie und da mit abgestandenem Holze untermischt, vorhanden wären. Es wird jedoch damit nicht gesagt, dass ausser den hier aufgeführten Gattungen und Arten nicht noch manche andere in hiesiger Umgegend vorkommen, sondern haben wir die Hoffnung, dass sich bei fortgesetztem, fleissigen Sammeln gewiss auch weiterhin mit jedem Jahre die schon bekannte Zahl der Käfer vermehren wird; das Verzeichniss selbst möge man daher nicht als ein schon abgeschlossenes betrachten, und werden die Nachrichten über die in der Folge gemachten Erwerbungen seiner Zeit stets in Nach- trägen mitgetheilt werden. Augsburg, im März 1859. Die Verfasser, 5 * Die Käfer um Augsburg. I. Cieindelides. I 6. Leistus. Froehl. ferrugineus. L. 1. Cicindela. Lin. spinilabris. F. campestris. L. ee F. sylvicola. Lafr. terminatus. Er. hybrida. L. 7. Cychrus. F. var. Tiparia. Dej. rostratus. F. attenuatus. F. II. Carabides. 8 .Procrustes. Bon. 2. Elaphrus. Fabr. coriaceus. L. cupreus. Dft. 9. Carabus. ZL. aureus. Müll. Ullrichii. @erm. littoralis. Meg. morbillosus. Pz. Ullrichii. W. Redt. granulatus. L. riparius. F. cancellatus. Il. 3. Notiophilus. Dumeril. ae a . auronitens. F. aquaticus. L. ee palustris. Str. intricatus. Z. ee Sir. | cyaneus. F. biguttatus. F. violacens TA 4. Omophron. Latr. glabratus. F. limbatum. F. convexus. F. purpurascens. F. 5. Nebria. ZLatir. nemoralis. Müll. picicornis. F. hortensis. Pz. brevicollis. F. catenulatus. F. 10. DI: 12, 13. 14. 15. 16. 17. arvensis. F. monilis. F. var. gracilis. Ahr. irregularis. F. Calosoma. Weber. inquisitor. Z. Cymindis. Zatr. humeralis. F. Demetrius. Bon. unipunctatus. Crz. Bon. marginellus. F. ‚ agilis. F. fenestratus. F. notatus. Steph. fasciatus. Dej. sigma. Rossi. quadrimaculatus. Z. quadrinotatus. Pz, glabratus. Dft. maurus. Str. Metabletus. truncatellus. Lebia. ZLatr. Cyanocephala. L. chlorocephala. Ent. H. crux minor. L. Weber. Dromius. F. Brachinus. crepitans. Z. explodens. Dft. Clivina. ZDatr. fossor. L. 118, 23. Schmidt. 24. 25. . Panagaeus. . Loricera. . Callistus. . Chlaenius. Dyschirius. Bon. politus. Dej. aeneus. Dej. en Hrbst. gibbus. F. semistriatus. Dej. Latr. crux major. L. quadripustulatus. Str. Latr. pilicornis. F. Bon. lunatus. F. Bon. nigricornis. F, var. melanocornis. Dej. rankii. Dft. tibialis. Dej. vestitus. F. Badister. peltatus. Pz. humeralis. Bon. bipustulatus. FR. Pristonychus. De). Clairv. subeyaneus. I. terricola. Hrbst. Calathus. Bon. cisteloides. ZU. fulvipes. @yll. fuscus. F. melanocephalus. Z. micropterus. Dft. — 3 — 25. Taphria. Bon. melanaria. ZU. vivalis. P2. vulgaris. Lin. 27. Anchomenus. Bon. melas. Crz. Ba strenua. Pz. angusticollis. F. BIBERGEEET Kae Dej. albipes. ZU. impressus. Pz. sexpunctatus. L. | erenata. Dft. vernalis. Er. modestus. Paz. 31. Broseus. P2. marginatus. L. vulgaris. F. viduus. Pz. cephalotes. Dej. moestus. Dft. 32. Stomis. Ülairv. emarginatus. G@yll. umicatus. Pz. parumpunctatus. F. p gracilis. Str. 33. Zabrus. Bon. 28. Olisthopus. Dej. gibbus. F. rotundatus. PA. r 34. Amara. Bon. Sturmii. Dej. patricia. Dft. 29. Poecilus. Bon. livida. F. cupreus. L. bifrons. Str. lepidus. F. brunnea. Str. rufocincta. Sahlb. 30. Feronia. Zatr. ingenua. Dft. metallica. F. municipalis. Dfk. ovalis. Dft. plebeja. @yll. striola. F. similata. Gyll. porcatus. Dft. obsoleta. Dej. parallela. Dft. ra St. oblongopunctata. F. acuminata. PA. nigra. F. trivialis. @yll. anthracina. Il. nitida. Str. nigrita. F. curta. Dej. % terricola. F. communis. Gyll. elata. F. familiaris. Dft. lucida. Dft. gemina. Zimm. fulva. D. @. ferruginea. L. apricaria. F. consularis. Dft. aulica. Pz. A F. 35. Anisodactylus. nemorivagus. Dft. me Dej. signatus. Pz. binotatus. F, var. Spurcaticomis. Ziegl. De). 36. Diachromus. Er. germanus. Z, 37. Harpalus. ZLatr. azureus. F. monticola. F. puncticollis. PR. ruficornis. F. griseus. Pz. aeneus. F. confusus. Dej. honestus. Dft. rubripes. Dft. distinguendus. Dft. calceatus. Dfl. brevicollis. Dft. satyrus. Str. discoideus. F. latus. Z. fulvipes. F. picipennis. Dft. u — 39. Acupalpus. 41. 42, 43. 44. 45. . Bradycellus. tardus. Pa. Nlavitarsis. Dej. anxius. Dfl. 38. Stenolophus. Dej. vaporariorum. F. Latr. dorsalis. F. meridianus. Z. fiavicollis. Str. nigriceps. Dej. brunnipes. Sir. Er. placidus. @yll. collaris. Pk. Patrobus. De. excavatus. Pk. T m hus. paludosus. @yll. Dee. F. rubens. Dej. obtusus. Er. Clairv. Blemus. Der. discus. F. Epaphius. secalis. PA. Bembidium. Zatr. Leach. areolatum. Orz. pallipes. Dft. flavipes. L. paludosum. Pz. foraminosum. Sir. striatum. F. punctulatum. Dft. aerosum. Er. Schüppeli. Dej. tenellum. Er. articulatum. Pz. quadrimaculatum. L. modestum. F. velox. Er. pygmaeum. F. Pape: Hrbst. celere. Er. rivulare. Str. decorum. Pz. lunatum. Dft. quadriguttatum. F. fluviatile. Dej. Andreae. F. rupestre. Er. testaceum. Dft. Re De). femoratum. Sir. fasciolatum. Dft. _ fumigatum. Dft. guttula. F. pumilio. Dft. obtusum. Str. quadrisignatum. Dft. bistriatum. Dft. nanum. Gyll. II. Dytiscides, 46. Haliplus. Latr. 4 ruficollis. D. @. ng Er, lineato - collis. Marsh. flavicollis. Str. einereus. Aube. 47. Cnemidotus. Il. caesus. Dft. 48. Hyphydrus. /IZ. ovatus. L. 49. Hydroporus. Ülairv. pictus. F. ‚granularis. L. geminus. F. elegans. Pz. depressus. F. septentrionalis. @yll. fluviatilis. Str. lineatus. F. planus. F. rufifrons. Dft. marginatus. Dft. palustris. L. inaequalis. Fab. 50. Noterus. Ülairv. crassicornis. F. sparsus. Marsh. ea F. 51. Laccophilus. ZLeach. hyalinus. D. @. minutus. F. 52. Colymbetes. (laiv, notaticollis. Aube. ee Er. adspersus. F. collaris. Pk. 53. 54. 55. 56. 57. 58. 59. 60. 61. u Ilybius. Er. ater. D. @. guttiger. Gyll. uliginosus. L. fuliginosus. F. fenestratus. F. Agabus. Leach. agilis. F. maculatus. L. paludosus. F. bipustulatus. Z. Cybister. Er. Roeselii. F. Dytiseus L. marginalis. L. Leach. sulcatus. L. fasciatus. D. @. Leach. transversalis. F. Hybneri. F. Acilius. Hydaticus. IV. Gyrinides. Gyrinus. 2. mergus. Ahr. Orectochilus. Esch. villosus. F. - V. Hydrophilides. Hydrophilus. Geoff. aterrimus. Esch. 62. 63. 70. Tl. 73. . Berosus. . Limnebinus. Hydrous. Brull£. caraboides. Z. Hydrobius. Leach. fuscipes. L. limbatus. F. globulus. Dft. . Philydrus. Solier. marginellus. F. . Lacceobius. Zr. minutus. Z. Leach. luridus. ZL. Leach. truncatellus. Thundg. . Cyllidium. Er. seminulum. PA. N Helophorus, F. nubilus. F. sgrandis. IN. aquaticus. L. granularis. L. En; griseus. Host. Fi; Ochthebius. Leach foveolatus. Germ. metallescens. Rosenh. Hydraena. Kugel. riparia. Kugel. pulchella. Germ. . Cyelonotum. Er. orbiculare. F. Sphaeridium. F. scarabaeoides. F. 6 74 76. IT: T8. 79 ‚ Cereyon. 2 bipustulatum. F. var. marginatum. F. Leach. anale. Pk. unipunctatum. L. centrimaculatum. Str. haemorrhoidale. F. haemorrhoum. @yll. obsoletum. @yll. flavipes. F. melanocephalum. L. pygmaeum. Il. granarium. Er. lugubre. Pk. minutum. F. ‚ Cryptopleurum. Muls. atomarium. F. VI. Staphylinides. A. Aleoch arijini. Autalia. Mann. impressa. Oliv. Falagria. Leach. sulcatula. Grav. obscura. Grav. nigra. Grav. Myrmedonia. canaliculata. F. humeralis. Grav. cognata. MHl. . Bolitochara. Junulata. Pk. Er. Mann. 80. Tachyusa. Er. balteata. Er. constricta. Er. coarctata. Er. immunita. Er. Homal. gregaria. Er. 81. Homalota. Mann. graminicola. Grav. anceps. Er. cuspidata. Er. circellaris. Grav. analis. Grav. elongatula. Grav. luteipes. Er. talpa. Heer. inguinula. Grav. flavipes. Grav. aequata. Er. socialis. PR. fungi. Grav. aterrima. Grav. orphana. Er. orbata. Er. longicornis. Grav. nitidula. MA. nigella. Er. vilis. - Er. 82. Oxypoda. Mann. luteipennis. Er. vittata. MA. opaca. Grav. haemorrhoa. Shlb. myrmecophila. Mkl. cuniculina. Er. angulata. Er. | togata. Er. ne % annularis. Shlb. helvola. Er. procidua. Er. cortlicina. Er. 83. Phloeopora. Er. corticalis. Grav. reptans. Grav. 84. Aleochara. (@rav. nitida. Grav. fuscipes. F. tristis. Grav. bisignata. Er. erythroptera. Gran lanuginosa. Grav. moerens. @yll. moesta. Grav. 85. Haploglossa. Krantz. praetexta. Er. gentilis. MAl, pulla. @yll. 86. Dinarda. Mann. dendata. Grav. 87. Lomechusa. @rav. strumosa. F. paradoxa. Grav. emarginata. Pk. 88. Gyrophaena. Mann. affinis. Shlb. nana. PA. congrua. Er. gentilis. Er. polita. Grav. Boleli. Z. 89. Placusa. Er. complanata. Er. BB. Tachyporini. 90. Hypocyptus. Er. longicornis. Er. 91. Conurus, Steph. | pedicularius. Grav. pubescens. Grav. littoreus. L. bipunctatus. Grav. 92, Tachyporus. Grav. chrysomelinus. L. humerosus. Er. ruficollis. Grav. pusillus. Grav. scitulus. Er. _hypnorum. F. brunneus. F. obtusus. L. abdominalis. @yll. 93, Tachinus. Grav. silphoides. Z. eollaris. Grav. rufipes. D. @. flavipes. F. fimetarius. G@rav. humeralis. Grav. marginellus. F. | 94. Boletobius. Mann. striatus. Oliv. pygmaeus. F. exoletus. Er. atricapillus. F. 6* „ 95. Mycetoporus. Mann. punctus. @yll. longulus. Mann. lepidus. @rav. pronus. Er. splendens. Er. splendidus. Grav. nanus. Grav. ©. Staphylinini. 96. Othius, Steph. pilicornis. Pk. melanocephalus. Grav. fulvipennis. F. 97. Xantholinus. KEndl. lentus. Grav. punctulatus. PA, tricolor. F. linearis. Oliv. 98. Leptacinus. Er. brevicornis. Er. batrychus. @yll. formicetorum, MHl. 99. Staphylinus ZL. fulvipes. Scop. maxillosus. L. hirtus. L. pubescens. D. @. nebulosus. F. murinus. L. fossör. Scop. caesareus. Cederh. erythropterus. L. stercorarius. Oliv. 44 100. Oeypus. Br. morio. Grav. similis. F. cyaneus. PA. olens. Müll. fuscatus. Grav. picipennis. F. cupreus. Rossi. brunnipes. F. fulvipennis. Er. 101. Philonthus. Curtis. splendens. F. intermedius. Boisd. laminatus. Ortz. nitidus. F. alratus. Grav. carbonarius. @yll. sordidus. Grav. aeneus. Rossi. decorus. Grav. politus. F. lepidus. @rav. marginatus. F. albipes. Grav. fimetarius. Grav. varius. @yll. ebeninus. Grav. fumigatus. Er. sanguinolentus. Grav. bipustulatus. Pz. corvinus. Er. varians. Pk. debilis. Grav. vernalis. Grav. splendidulus. Grav. 102. Heterothops. 104. Euryporus. exiguus. Nordm. tenuis. F. fulvipes. F. micans. Grav. astutus. Er. aterrimus. Grav. cinerascens. Grav. prolixus. Er. Steph. dissimilis. Grav. quadripunctulatus. Grav. 103. Quedius. Leach. dilatatus. F. brevis. Er. scitus. G@rav. lateralis. Grav. fulgidus. F. xanthopus. Er. impressus. Pz. molochinus. Grav. attenuatus. @yll. fuliginosus. Grav. lucidulus. Er. Er. picipes. Pk. 105. Oxyporus F. rufus. L. maxillosus. F. D. Paederini. 106. Cryptobium. Mann. fracticorne. Pk. 107. Lathrobium. Grau. multipunctatum. Grav. = —- 108. 109. 110. IT. 112. 113. angusticolle. Boisd. elongatum. L. fulvipenne. @yll. longulum. Grav. scabricolle. Er. Litocharis. Boisd. ochracea. Grav. melanocephala. F. Scopaeus. Er. laevigatus. Gyll. rih Heer. minutus. Er. Stilicus. Latr. fragilis. Grav. similis. Er. affınis. Er. subtilis. Er. Sunius. Er. filiformis. Latr. angustatus. F. intermedius. Er. Paederus. F. ruficollis. F, littoralis. G@rav. brevipennis. Boisd. limnophilus. Er. riparius. L. E. Stenini. Stenus. ZLatr. biguttatus. L. bipunctatus. Er. stigmula. Er. Juno. F. —B ’ ater. Mann. 118. Trogophloeus. Mann. ruralis. Er. dilatatus. Er. cinerascens. Er. corlicinus. Grav. pusillus. Er. exiguus. Er. providus. Er. Tiparius. Boisd, speculator. Boisd. bilineatus. Steph. aterrimus. Er. 119. Deleaster. Er. _ eireularis. Grav. dichrous. Grav. declaratus. Er. campestris. Er. F. Phloeochari m i. binotatus. Ljungh. 120. Phloeocharis. Mann. plantaris. Er. subtilissima. Mann. flavipes. Er. oculatus. Grav. 6 Omalini. cicindeloides. Grav. tarsalis. Ljungh. 114. Bledius. Mann. fracticornis. Pk. 115. Platystethus. Mann. morsitans. Pk. 121. Anthophagus. Grav. abbreviatus. F. testaceus. Grav. 122. Geodromicus. ARedt. plagiatus. F. 123. Lesteva. Latr. 116 Oxytelus Grav. bicolor. F. rugosus. F. insecatus. Grav. piceus. L. sculptus. @rav. inustus. Grav. 124. Arpedium. Er. quadrum. Grav. 125. Acidota. Mann. cruenta. Mann. seulpturatus. Grav. 126. Lathrimaeum. Er. nitidulus. Grav. atrocephalum. Gyll, complanatus. Er. 127. Deliphrum. Er. depressus. Grav. tectum. PR. pumilus. Er. 128. Omalium. Grav. 117. Phloeonaeus. Er. striatum." Grav. caelatus. Grav. pusillum. Grav. caesus. Er. rivulare. Pk. caesum. Grav. florale. Pk. nigrum. Grav. coneinnum. Marsh. deplanatum. @yll. planum. PA. 129. Anthobium. Steph. ophthalmicum. Pk. abdominale. Grav. scutellare. Er. Sorbi. @yll. longipenne. Er. florale. Pz. minutum. F. H. Proteinini. 130. Proteinus. ZLatr. brachypterus. F. atomarius. Er. 131. Megarthrus. Steph. denticollis. Beck. sinuatocollis. Boisd. 132. Mieropeplus. Latr. porcatus. F. VII. Pselaphides. 133. Tyrus. Aube£. mucronatus. P2. 134. Pselaphus. Arbst. Heisei. Hrbst. 135. Tychus. ZLeach. uiger. Pk. . 136. Batrisus. Audbe,. venustus. Reichb. Men 137. Bryaxis. Kugel. fossulata. Reichb. haematica. Reichb. 138. Bythinus. ZLeach. puncticollis. Denny. bulbifer. Reichb. Burelii. Denny. 139. Euplectus. ZLeach. brevicornis. Reichb. nanus. Reichb. Karsteni. Reichb. signatus. Reichb. ambiguus. Reichb. VII. Clavigerides. 140. Claviger. Preyssl. testaceus. Preyssl. foveolatus. Pz. longicornis. Müll. | IX. Scydmaenides. ‚141. Seydmaenus. Latr. tarsatus. Müll. Hellwigii. Hrbst. Weıterhali. @yl. quadratus. Str. claviger. Müll. hirticollis. Gyll. scutellaris. Müll. Godarti. Lair. collaris. Müll. 142. Eutheia. Wath. plicata. @yll. truncatellus. Er. 144. Choleva. 145. Colon. 143. Cephennium. Mäll. thoracicum. Müll. X, Silphides, Latr. _ angustata. F. picipes. F. fumatus. Spence. morio. F. chrysomeloides. Pz. fuliginosa. Er. fusca. Pz. nigricans. Spence. sericea. F. formicetorum. Weidb. colonoides. Kratz. Hrbst. dentipes. Sahlb. brunneus. Latr. fusculus. Er. 146. Silpha. F. littoralis. F. thoracica. F. quadripunctata. F. opaca. F. rugosa. F. sinuata. F. dispar. Hröst. reticulata. F. obscura. F. atrata. F. 147. Neerophorus. F. germanicus. F. humator. F. —— _ 148. 149. 150. 151. 154. 155. mortuorum. F. vespillo. F. vestigator. Herschel. fossor. Er. ruspator. Er. al Er. sepultor. H. E. XI. Anisotomides. Hydnobius. Schmidt. punctatus. Schmidt. Anisotoma. Änoch. dubia. Pz. seita. Er. badia. Str. ovalis. Er. Colenis. Er. dentipes. Gyll. Liodes. Latr. humeralis. F. axillaris. @yll. glabra. Kugl. castanea. Hrbst. orbicularis. Hrbst. . Amphicyllis. Er. globus. F. . Agathidium. I. seminulum. L. laevigatum. Er. rotundatum. @yll. marginatum. Str. Clambus. Fisch. pubescens. Redib. Orthoperus. Steph. brunnipes. @yll. 157. 158. 159. 160. 161. 162. . Triehopteryx. XII. Trichopterygides. Kirby. grandicollis. Er. er Str. atomaria. D. @. brevipennis. Er. sericans. Heer. Ptilium. Er. suturale. Heer. minutissimum. Gyll. inguilinum. Er. Ptenidium. Er. apicale. Er. pusillum. Gyll. XII. Scaphidiides. Scaphidium. Oli. quadrimaculatum. F. Leach. Scaphisoma. agaricinum. F. XIV. Histerides. Platysoma. ' Leach. frontale. Pk. oblongum. F. depressum. F. lineare. Er. angustatum. E. H. Hister. ZL. quadrinotatus. Seribe. uncinatus. ZU. like Dft. unicolor. L. 163. 164. 165. 166. 167. 168. 169. cadaverinus. E. H. merdarius. E. H. bissexstriatus. Pk. purpurascens. Hrbst. stercorarius. E. H. sinuatus. F. fimetarius. Str. carbonarius. E. H. Hetaerius. Er. quadratus. Äugel. Dendrophilus. Leach. pygmaeus. L. Er. parallelepipedus. Hrbst. flavicornis. Hrbst. Paromalus. Saprinus Er piceus. Pk. nitidulus. F. aeneus. F. rotundatus. IN. lautus. Er. Plegaderus. Er. caesus. F. dissectus. Er. discisus. Er. vulneratus. Pz2. saucius. Er. Leach. globosus. E. H. granulum. Er. Acritus. Le Conte. minutus. F. Abraeus. 170. Phalacrus. 171. 172. 173. 174. 175. 176. Pe | XV. Phalacrides. Payk. corruscus. Pk. Olibrus Er. | S C Brachypterus. C | aeneus. F. corticalis. Schönh. bicolor. F. liquidus. Er. Millefolii. Pk. atomarius. LE. piceus. Koch. XVI. Nitidulides. Duft. phaerites. glabratus. F. ercus. Latr. Sambuci. Er. pedicularius. F. Urticae. F. gravidus. Il. rubiginosus. Er. arpophilus. sexpustulatus. F. abbreviatus. Sir. Epuraea Er. limbata. F. decemguttata. F. neglecta. Heer. silacea. Hrbst. immunda. Er. melanocephala. Marsh. obsoleta. F. Kugel. Leach. 177. 178. 179. 180. 181. 182. Meligethes. melina. Er. aestiva. L. deleta. Er. florea. Er. oblonga. Hrost. pygmaea. Gyll. pusilla. 77. longula. Er. Nitidula F. obscura. F. bipustulata. F. quadripustulata. F. Soronia. Er. grisea. L. Amphotis. Er. marginata. F. & Omosita. Er. depressa. L. colon. L. discoidea. F. Thalycera. Er. sericea. Sir. Kirby. rufipes. Gyll. lumbaris. Sir. viridescens. F. aeneus. F. subrugosus. @yll. coracinus. Str. Symphyti. Heer. serripes. @yll. difficilis. Heer. pedicularius. @yll. 133. 184, 188. 189. 190. 191. . Cybocephalaus. . Oryptarcha. maurus. Str. lugubris. Str. egenus. Er. picipes. Str. erythropus. Gyll. Pocadius, Er. ferrugineus. F. Cychramus, Kugel. fungicola. Heer, luteus. F. Er. exiguus. Sahlb. Schuk. imperialis. F. . Ind X. ferruginea. L. quadriguttata. F. quadripustulata. F. Rhizophagus. Zerbst. politus. F. dispar. Pk. bipustulatus. F, depressus. F. cribratus. Gyll. ferrugineus. Pk. parallelocollis. @yll. Nemosoma. Latr. elongata. Lafr. Trogosita. Ol. mauritanica. L. caraboides. F. Peltis. Geofr. ferruginea. L. u .— 192. 193. 194, 195. 196. 197. 198. 199. 200, 201. Thymalus. Zatr. limbatus. F. XVII. Colydiides. Sarrotrium. Il. clavicorne. L. muticum. F. Ditoma. Il. crenata. Hrbst. Colydium F. filiforme. F. Teredus. Curt. nitidus. F. Cerylon. Zatr. histeroides. F. deplanatum. Gyll. angustatum. Er. XVII. Cucujides. Brontes. F. planatus. Z. flavipes. F. Laemophloenus. testaceus. F. ferrugineus. Steph. var. ater. Oliv. Sylvanus. Zatr. frumentarius. F. | sexdendatus. @yll. bidendatus. F. unidendatus. F. XIX. Cryptophagides. Lyetus ER. canaliculatus. #F. 7* Dej. 202. Telmatophilus. Caricis. Oliv. 203. Antherophagus. silaceus. Hrbst. 204. Emphylus. Er. glaber. @yll. 205. Cryptophagus. Arbst. Lycoperdi. F. pilosus. @yll. setulosus. Str. badius. Str. saginatus. Sir. scanicus. L. cellaris. Scop. distinguendus. Str. subdepressus. @yll. dentatus. Hröbst. bicolor. Str. 206. Paramecosoma. melanocephala. Hröst. 207. Atomaria. Steph. umbrina. @yll. fumata. Er. nana. Er. linearis. Steph. munda. Er. nigripennis. Pk. atra. Hrbst. pusilla. Pk. turgida. Er. terminata. Heer. 208. Epistemus. Er. globulus. Pk. Heer. Latr. Curtis. u 209. Mycetaea. hirta. Marsh. 210. Alexia. Steph. globosa. Str. glabra. Müll. 211. Engis Pk. sanguinicollis. F. humeralis. F. 212. Tritomt Im bipustulata. F. 913. Triplax' "PA aenea. Pk. russica. L. | nigripennis. F. Steph. XX. Lathridiides, 214. Monotoma. Hrbst. conicicollis. Aube. formicetorum. Chevr. 215. Lathridius, Hröst. angusticollis. @yll. clathratus. Dahl. minutus. L. Ne, Pz. filiformis. Gyll. en Oliv. sculpüilis. Mann. rugosus. Hrost. 216. Corticaria. Marsh. pubescens. I. serrata. Pk. foveola. Beck. longicornis. Hröst. 217. 219. . Mycetophagus. . Litargus. . Typhaea. . Myrmecoxenus. . Byturus. linearis. Pk. cylindrica. Mann. elongata. Schüpp. erenulata. Gyll. formicetorum. Mann. gibbosa. Hrbst. transversalis. @yll. fuscula. Meg. similata. Schüpp. Dasycerus. Brong. sulcatus. Brong. XXI. Mycetophagides. Hellw. quadripustulatus. Z. quadrimaculatus. F. atomarius. Hellw. decempunctatus. F. Populi F. multi - punctatus. Hellw. Triphyllus. Zatr. punctatus. Hellw. ‚serratus. Dej. Er. bifasciatus. F. Kirby. fumata. L. Chevr. subterraneus. Chevr. XXIL. Dermestides. Latr. fumatus. L. tomentosus. F. 53 224. 225. 226. 227. 228. 229. 230. 231. Dermestes. Z. bicolor. F. lardarius. L. laniarius. ZU. Attagenus. Latr. vigintiguttatus. F. pellio. Z. Schaefferi. Hrost. megatoma. F. Megatoma. Hrbst. undata. L. Hadrotoma. marginata. Pk. nigripes. F. Tiresias. serra. F. Anthrenus. Geof. Scrophulariae. L. Pimpinellae. F. varius. F. museorum. L. claviger. Er. Trinodes. hirtus. F. XXIII. Throscides. Trixacus. Kugel. dermestoides. L. DE Gyll. elateroides. Heer. pusillus. Heer. XXIV. Byrrhides. Er. Steph. Latr. .Nosodendron. Latr. fasciculare. F. 233. 234. 235. 236. 237. 238. 239. 240. 241. 242. 243. Syncalypta. Dillw. spinosa. Rossi. paleata. Er. Byrrhus Z. dorsalis. F. pilula. L. murinus. F. Cytilus. Er. varius. F. Morychus. aeneus. F. nitens. Pz. Simplocaria. semistriata. F. Limnichus. sericeus. Dfl. Aspidiphorus. orbiculatus' @yll. XXV. Georyssides, Latr. Redt. Marsh. Latr. Latr. Georyssus. pygmaeus. F. laesicollis. @erm. XXVI Parnides. Parnus AP. viennensis. Heer. auriculatus. ZU. nitidulus. Heer. Elmis. ZLatr. aeneus. Müll. cupreus. Müll. Limnius. Müller. tuberculatus. Müll. 244. 245. 246. 247. 248, 249. 250. 251. 252. XXVIL. Heterocerides. Heterocerus Ff. murinus. Hiesenw. marginatus. F. XXVIN Lucanides. Lucanus ZL. cervus. L. var. capreolus. F. Dorceus. Mac. L. parallelepipedus. L. Platycerus. @eof. caraboides. L. var. rufipes. F. Ceruchus. Mac. L. tarandus. Pz. Aesalus F. scarabaeoides. F. Sinodendron. F. cylindricum. F. XXIX. Scarabaeides. Geoff. Copris. lunaris. L. Onthophagus. Latr. Schreberi. L. Tages. Oliv. Hybneri. Pz. nutans. F. taurus. L. furcatus. F. ovatus. L. lemur. FE. eoenobita. F. fracticornis. Pa. vacca. L. nuchicornis. L. 253. Aphodius. Zllig. erraticus. F. subterraneus. F. haemorrhoidalis. F. fossor. L. foetens. F. fimetarius. Z. granarius L. nitidulus. F. sordidus. F. = D. @. terrestris. F. rufescens. F. - foetidus. F, niger. Pz. plagiatus. Z. stieticus. Pz. melanostictus. Schüpp. inquinatus. F. Pe F. Sserieatus. @erm. tristis. Pz. quadrimaculatus. Z. merdarius. F. pusillus. Hrbst.\ sanguinolentus. Pz. punctato - sulcatus. Str. arenarius. Oliv. rufipes. F. luridus. F. depressus. FR 9 260. 256. 257. 258. 259. 261. 262. | . R Mn: 0 G gi atramentarius. Er. nigripes. Kriechb. porcatus. F. hyssemus. asper. F. sammodius, suleicollis. ZU. Muls. Gyll. dontaeus. Klug. mobilicornis. F. eotrupes. ZLatr. vernalis. L. sylvaticus. F. putridarius. Er. mutator. Er. ER sabulosus. L. Hoplia. IN. H S R | philanthus. Sulz. argentea. F. praticola. Dft. squamosa. F. omaloplia. ruricola. F. Steph. erica. Mac. L. brunnea. L. holosericea. Scop. variabilis. F. hizotrogus. assimilis. Hrbst. aprilina. Dft. ater. Hröst. solstitialis. Z. Latr. 269. 270. 271. 272. 273. 274. . Phyllopertha. . Oxythyrea. — 56 — .Melolontha. Hippocastani. F. vulgaris. F. . Anisoplia. Zepell. agricola. F. Kirby. horticola. L. . Oryctes Z. nasicornis. L. Muls. stitica. L. ‚Cetonia aurata. L. marmorata. F. aenea. Gyll. metallica. F. Gnorimus. nobilis. L. | variabilis. Z. octopunclatus. F. Trichius F. fasciatus. L. XXX. Buprestides. Dicerca. Esch. berolinensis. F. Poecilonota. rutilans. F. Ancylocheira. octoguttata. L. rustica. L. punctata. F. Chalcophora. Sol. Mariana. L. Lepell.. Esch. Esch. 275. 277. 278. 280. 2831. 282, 283. 234, . Melanophila. Chrysobothris. Esch. | affınis. F. Esch. tarda. F. Anthaxia. nitidula. L. laeta. F. Salieis. F. quadripunctata. 2. morio. F. sepulchralis. F. Agrilus. Sol. subauratus. Gebler. tenuis. Ratzeb. angustulus. ZU. coeruleus. Rossi. viridis. L. integerrimus. Ralzeb. Esch. .“Irachys 2 minuta. L. troglodytes. Schoenh. XXXI. Elaterides. Eucnemis. Ahr. capucinus. Ahr. Hypocaelus. Esch. filum. F. Drapetes. equestris. F. Redt. Synaptus. Esch. filiformis. F. Cratonychus. Er. crassicollis. Er. castanipes. Pk. sanguineus. \L. damroen F. Iythropterus. G@erm. rufipes. Hrbst.: ephippium. F. niger. F. pomorum. ‚Geoff. brunnipes. Germ. praeustus. F. 285. Lacon. Lap. balteatus. 2. murinus. L. elegantulus. F. 286. Athous., Esch. subcarinatus. Germ. niger. Lin. tibialis. Boisd. hirtus. Hröst. Megerlei. @erm. var. scrutator. Hrbst. brunnicornis. Germ. longicollis. F. erythrogonus. Müll. haemorrhoidalis.‘F vittatus. F. 291. Ischnodes. Germ. sanguinicollis. Pz. analis. F. ° een Gyll. 292. Cryptohypnus., Esch. 287. Campylus. (Fisch. Iren Hrbst. esomelas E «m minimus. Germ. | "a R FR tetragraphus. Germ. 288. Limoniu s. Esch. pulchellus. Z. bipustulatus. FR . 293. Corymbites, Lair. Iythrodes. G@erm. . haematodes: F. cylindrieus.. Pk. | castaneus. L. nigripes. @yll. ceupreus. F. minutus. L. aeruginosus. F. ee Pz. peclinicornis: Z, | mus. U. w tessellatus. 1. 289. Cardiophorus. Esch. bir ‚assimilis. Gyl. thoracicus. F. Lo Quercus. Gyli ruficollis. Z.\ 400. 294. Diacanthus. ZLatr. nigerrimus. Er. | eruciatus. Z, cinereus. Hrbst. aeneus. L. Equiseti. Arbst. impressus. FR. 290. Ampedus. Germ.; holosericeus. F. erocatus. Geoff... latus. F =— u — gravidus. Germ. milo. Germ. 295. Agriotes: Esch. lineatus, Bierk. segetis. L. mE BR: variabilis. Fab. se Redt. gilvellus. Ziegl. pilosus. F. sputator. L. ustulatus. Schall. flavicornis. Pz. 996. Sericosomus. Serv. brunneus. L. tibialis. Cast. fugax. F. 997. Dolopius. Ksch. marginatus. L. -298. Eetinus. Esch. aeser“ I obscurus. @yl. 999. Adrastus. Esch. limbatus. F. pallens. F. lateralis. Er. pusillus. F. XXXIL Atopides. 300. Dascillus. Zatr. cervinus. L. asus F. XXXIN. Cyphonides. 301. Elodes. \ Latr. pallida. F. 302, Cyphon.ı\ Pk. Padi. L. variabilis. Thunb. as F. coarctatus., Pk. griseus. F. 303. Eubria. Aedt. palustris. Germ. 304. Seirtes. Il. haemisphaerisus. L. XXXIV. Telephorides. 305. Lygistopterus. De). sanguineus. F. 306. Dietyopterus. Datr. rubens. ‘Meg. Aurora. F. minutus. F. m 307. Homalisus. Geoff. suturalis. F. 308. Lampyris. @eof.: noctiluca.L. splendidula. E. 309. Drilus. Oli. pectinatus. Schönh. ater. De). 310. Cantharis. L. obscura. L. fulvicollis. F. fusca. L: rustica. Fall. dispar. F. nigricans, F. = — pellueida. F. humeralis. Redt. var. apicalis. Str. clypeata. ZU. liturata. Fall. assimilis. Pk. bicolor. F. 311. Ragonycha. melanura. F. testacea. L. fuscicornis. Oliv. pallida. F. pallipes. F. paludosa. Fall. atra. L. 312. Malthinus. Zatr. * Vo Hrbst. flavus. Latr, 313. Malthodes. sanguinolentus. Fall. Esch. sanguinicollis. Schoenh. guttifer. Kiesw. flavoguttatus. Kiesw. maurus. Redt. misellus. Kiesw. brevicollis.: Pk. XXXV. Melyrides, 314. Malachius F. marginellus. FL marginalis. Er. pulicarius. F. bipustulatus. F. aeneus. F. Kiesenw. ” 315. 316. 317. 318, 319. | 320. 321. 322. 323. rubidus. Ziegl. elegans. Oliv. geniculatus. @erm. Anthocomus. Er. equestris. F., fasciatus. F. Ebaeus Er. thoraecicus. F. pedicularis. Schrank. flavicornis. Er, flavipes. Er. Charopus. Er. pallipes. Oliv. Troglops. . Er. albicans. Z. Dasytes. Pk. coeruleus. F, nigricornis.. F. obscurus. @yll. fusculus. ZU. flavipes. F. Cosmiocomus. Küster. pallipes. Pz. Dolichosoma. linearis. F. XXXVI. Clerides. Tillus Olv. ee F. ambulans. F. Clerus. Geof. formicarius. Z. substriatus. Gebl. 8* Steph. 324. 325 326. 328. 329. 330. 331. 332. 333. _—- 60 —— Opilus. \.Latr. mollis. F. Trichodes. apiarius. L. alvearius. F. Corynetes,. Pk. violaceus. Latr. chalybaeus. Änch. HArbst. AXXVI, Ptinides, . Hedobia. Ziegler. imperialis. Z. regalis. Dft. Ptinus Z. sexpunctatus. Pz. für. I rufipes. F. erenatus. F. minutus. Dft. Gibbium. scotias. F. Scop. Mezium. Curtis. affıne. Str. XXXVI. Anobiides. Ptilinus, Geoff. pectinicornis. L. costatus. @yll. Xyletinus. . Latr. pectinatus. F. Dorcatoma., Herbst. bovistae..E. H. 334. Trypopitys. ‚Redt. Carpini.. Hrbst. serricorne. Meg. 335. Anobium:\ A. 336. 337. 338. 340. 9. Orophius. denticolle. Pr. paniceum. F. rufipes. F. striatum. ZI. pertinax. L. emarginatum. Dft. tessellatum. F. plumbeum. Il. Pini. Str. molle. F. Abietis. F. abietinum. Gyll. Dryophilus. pusillus. Gyll. Apate F. capucina. L. XXXIX. Gioides. Cis. Lat. Boleti. F. hispidus. Pk. bidentatus. Oliv. nitidus. Hrbst. festivus. Pz. affınis. @yHl. Öhevr. eo Redtb. mandibularis. '@yll. XL. Lymexylonides. Hylecoetus.. Latr. dermestoides.: F. . 341. Lymexylon. £. navale. L. XL1. Pimelüdes. 342. Blaps.. £. mortisaga. L. fatidiea. Sir. 343. Opatrum. F. sabulosum. L. XLII. Diaperides. 344. Bolitophagus. ./T. reticulatus. Z. Verenatus. F. ; agaricola. F. 345. Scaphidema. Redtb. bieolor. F. 346. Diaperis. ‚ @eof. Boleti. L. 347. Uloma. Casteln. eulinaris. L. 348. Hypophloeus. F. castaneus. F. depressus. F. linearis. F. Pini. Pz. rufulus. Rosenh. fasciatus. F. ALM. Tenebrionides. 349. Tenebrio.: Z. molitor. L. 350. 354. 355. 356. 357. 358. 359. . Mycetochares. . Cistela. XLIV. Helopides. Helo ps. F. lanipes. F. badius. Redtb. quisquilius. F. XLV. Cistelides. Latr. brevis. @yll. . Allecula. F. morio. F. Geoff. fulvipes. F. murina. L. ceramboides. L. rufipes. F. fusca. Pz. Prionychus. ater. F. Cteniopus. sulphureus. L. XLVI. Melandryides. Eustrophus IM. dermestoides. F. Hellw. Sol. Sol. Hallomenus. affınis. Pk. Dircaea. F. laevigata. Hellen. | discolor. F. Serropalpus. Hellen. striatus. Hellen. barbata. F. 360. 363. 364. 365. 366. Conopalpus. @yll. | testaceus. Oliv. Navicollis. @yll. . Melandrya. R. | caraboides. ZL. serratus. F\, XLVII. Lagriides. ‚Lagria PR hirta. L. pubescens. @yll. XLVIN. Pyrochroides. Pyrochroa. coceinea. L. pectinicornis. L. rubens. F. IL. Anthicides. Nothoxus. @eof. monoceros. LE. Anthieus Pk. floralis. F. antherinus. L. L. Mordellides. Mordella. Z. maculosa. Nuez. atomaria. F. fasciata. F. biguttata. Casteln. pusilla. Redt. parvula. Gyll. Geoff. Er aculeata. L. pumila. Gyll. abdominalis. F. humeralis. L. 367. Anaspis. Geoff. lateralis. F ruficollis. Geoff. frontalis. L. rußlabris. @yll. flava. L. obscura. Marsh. maculata. Geoff. LI. Meloides. 368. Meloe. Z. proscarabaeus. L. violaceus. Marsh. variegatus. Donov. scabrosus. Marsh. rugosus. Marsh. brevicollis. Pz. 369. Cerocoma. Geof. Schaefferi. Z. 370. Mylabris. F. Fuesslini. Pz. 371. Lytta A. vesicatoria. L. LII. Oedemerides. 372. Calopus. F. serraticornis. L. 273. Asclera. Schm. sanguinicollis. F. coerulea. L. 374. 375. 376. 377. 378. 379. Oedemera. Oliv. podagrariae. L. flavescens. L. marginata. F. flavipes. F. virescens. L. lurida. Marsh. Anoncodes. Schm. adusta. Schm. ee P2. rufiventris. Scop. melanocephala. F. ustulata. F. melanura. ® FE. Chrysanthia. Schm. viridissima. L. viridis. Schm. LI. Salpingides. Salpingus IM. Piceae. @erm. Rhinosimus. Latr. Roboris. F. ruficollis. Pz. planirostris. F. LIV. Bruchides.: Bruchus Z. marginellus. F. Cisti. F. -yar. canus. Germ. olivaceus. Germ. granarius. L. “= — 380. 381. 383. 384. 385. 386. 387. 388. 389. . Brachytarsus. Pisi. L. luteicornis. Ill. Loti. Pk. i rufimanus. Schönh. Spermophagus. Schönh. Cardui. Schönh. Urodon. Schönh. rufipes. F. Schönh. tessulatus. Bohem. varius. F. Tropideres. Schönh. albirostris. F. niveirostris. F. Platyrhinus. Ülairv. latirostris. F. Anthribus. albinus. F. Diodyrhynchus. Schönh. austriacus. Schönh. Geoff. LV. Gurculionides. Apoderus. Oli. Coryli..L. Attelabus. ZL. eureulionoides. L. Rhynchites. Arbst. aequatus. L. planirostris. £' Betulae. L. auratus. Scop. 390. Apion. =—— u —— nanus. Pk. Populi. E. betuleti. F. cupreus. E. conicus. Il. jenes - virens. Marsh. obscurus. Meg. germanicus. Hrbst. sericeus. Hrbst. pubescens. F. Hrbst. pomonae. F. Craccae. L. subulatum. Kirby. confluens. Kirby. atomarium. Kirby. aeneum. F. Onopordi. Kirby. Carduorum. Kirby. gibbirostre. @yll. penetrans. Germ. fuscirostre. F. pallipes. Kirby. difficile. Hrbst. flavo - femoratum. Hrbst. miniatum. Schönh. frumentarium. L. sanguineum. D. @. flavipes. F. nigritarse. Kirby. Fagi. L. apricans. Hrbst. aestivum. Germ. immune. Kirby. Ervi. Kirby. N 391. 392. 393. 394. 395. 396. ebeninum. Kirby. vorax. Hrbst. pavidum. Germ. Spencei. Kirby. indrusum. @yll. foveolatum. Kirby. elegantulum. Germ. columbinum. @erm. Astragali. Pk. dispar. @erm. , punctigerum. Pk. suleifrons. Hrbst. virens. Hrbst. Sedi. @erm. Knien Hrbst. foraminosum. Schönh. violaceum. Kirby. Hydrolapathi. Kirby. Pisi. F. | Sorbi. Hrbst. Rhamphus. Ülairv, flavicomis. Clairv. Strophosomus. Schönh. faber. Hrbst. Coryli. F. (yajkı Sciaphilus. Schönh. muricatus. F. scitulus. @erm. setosulus. @erm. Brachyderes. incanus. L. Eusomus. @erm. ovulum. Germ. Tanymecus. palliatus. F. Schönh. Germ. 397. Sitones.. Schönh. viridicollis. F. humeralis. Schönh. uniformis. Marsh. inops. Schönh. 403. Cleonus. Schönh. griseus. F. sulcirostris. L. octopunctatus. Germ. grammicus. Pz. lineatus. L. marmoratus. F. Regensteinensis. Arbst. alternans. Oliv. sulcifrons. Thunb. einereus. F. hispidulus. F. albidus. F. brevicollis. Schönä. lineellus. Bonsd, 398. Seytropus. Schönh. mustela. Hrbst. 404. Alophus. Schönh. triguttatus. F. 405. Liophloeus. Germ. nubilus. F. 399. C hio Ar phanus. Dalm. 406. Barynotus. Germ. viridis. L. a D obscurus. F. pollinosus. F. moerens. F. 400. Polydrusus. Germ. 407. Tropiphorus. Schönh. re ee ie carinatus. Müll. impressifrons. Schönh. Nr mereurialis. £\ undatus. F. micans. F. 408. Lepyrus. Germ. sericeus. Schall. colon. L. binotatus. F. 401. Metallites. @erm. marginatus. Steph. 409. Hylobius. Germ. ambiguus. Schönh. Abietis. F. mollis. Germ. he Rossi. 402. Phyllobius. Schönh. rugicollis. Mann. oblongus, Z. 410. Molytes. Schönh. calcaratus. A. coronatus. L. psittacinus. G@erm. germanus. L. argentatus. L. 411. Phytonomus. Schönh. Pyri. Z. viennensis. Hröst. vespertinus. Schönh. punctatus. F. Betulae. F. fasciculatus. Hrdst. 9 — 6 — elongatus. Gyll. Plantaginis. F. Polygoni. F'. postieus. Gyll. Viciae. @yll. histrio. Schönh. murinus. F. tessellatus. Schönh. suspiciosus. Hröst. Pollux. F. meles. F. nigrirostris. F. 412. Limobius. Schönh. dissimilis. Arbst. 413. Trachypbhloeus. squamulatus. Oliv. | aristatus. @yll. scabriculus. L. squamosus. Schönh. | scaber. L. spinimanus. Germ. 414. Omias. Germ. coneinnus. Schönh. brunnipes. Oliv. mollicomus. Ahr. 415. Peritelus. Germ. leucogrammus. Germ. griseus. Oliv. 416. Otiorhynchus. niger. F. fuscipes. Oliv. tennebricosus. Hrbst. geniculatus. Schönh. multipunctatus. F. @Germ. Schönh. irritans. Hrbst. unicolor. Hrbst. ebeninus. Schönh. hirticornis. Hröst. raucus. F. picipes. F. septentrionis. Hröst. porcatus. Hrbst. rugifrons. @yll. pinastri. Hröst. ovatus. L. sulcatus. F. Ligustici. L. armadillo. Rossi. funicularis. Schönh. 417. Lixus. angustatus. F. 418. Larinus. Germ. obtusus. Sir. Jaceae. F. planus. F. 419. Pissodes. Pini. L Piceae. Schönh. notatus. F. 420. Magdalinus. Schönh. duplicatus. @erm. phlegmaticus. Hröst. linearis. @yll. nitidus. G@yll. violaceus. L. carbonarius. F. Cerasi. L. var. Rhina. @yll. Germ. —en — stygius. @yll. 426. Balaninus @erm. Pruni. F. nucum. L. 421. Dorytomus. @erm. a . r villosus. F. acridulus. L. ur infirmus. Ärbst. dorsalis. Hrbst. vorax. F. costirostris. Schönh. pectoralis. F. Brassicae. F. pyrrhoceras. Marsh. 427. Amalus. Schönh. scortillum. Hröst. 428. Tychius. Schönh. Tremulae. Pk. a taeniatus. F. quinque - punctatus. Z. iali Pr venustus. F. we polylineatus. Germ. h K Pz junceus. Reich. ng L | Meliloti. Steph. tomentosus. Ärbst. 429. Miccotrogus. Schönh. picirostris. F. bituberculatus. Zeiterst. minutus. Schönh. 422. Grypidius. Schönh. 430. Sibynes. Schönh. Equiseti. F. phaleratus. Stev. 423. Ellescus, Schönh. viscariae. F. 431. Acalyptus. Schönh. sericeus. Dej. rufipennis. Schönh. 432. Litodactylus. ARedt. bipunctatus. Z. scanicus. Pk. 424. Brachonyx. Schönh. indigena. Hrbst. else BER 425. Anthonomus, d@erm. 433. Phytobius. Schmidt. druparum. ZL. granatus. Schönh. Ulmi. D. @. quadrituberculatus. F. incurvus. Pz. quadrinodosus. @yll. . pomorum. ZL. 434. Anoplus. Schönh. Pyri. Kollar. plantaris. Naezen. Rubi. Hrbst. 435. Orchestes. N. pubescens. Pk. llicis. FR. varians. Pk. Quercus. L. 436. Baridius. 438. Coeliodes. 439. Bagous. scutellaris. F. Jota. F. pubescens. Schönh. Fagi. L. tomentosus. Dej. Lonicerae. F. Populi. F. signifer. Creutz. Rusci. Hröbst. stigma. Germ. Salieis. L. decoratus. Germ. Schönh. T - album. L. Lepidii. Müll. Abrotani. @erm. punctatus. Schönh. 437. Cryptorhynchus. Lapathi. L. rubicundus. Pk. Quercus. F. subrufus. Hrbst. didymus. F. guttula. F. fuliginosus. Marsh. exiguus. Oliv. Geranii. Pk. Schönh. lutulentus. @yll. cyanipennis. ZU. hirtulus G@erm. Erysimi. F, Schönh. IN. 440. Ceutorhynchus. Schönh. 441. Rhinoncus. Cochleariae. @yll. atratulus. @yll. Ericae. @yll. topiarius. Germ. macula - alba. Hrbst. contractus. Marsh. nanus. Besser. assimilis. Pk. syrites. Germ. pulvinatus. Schönh. posthumus. @erm. floralis. PA. marginatus. Pk. punctiger. Schönh. Echii. £! litura. F. quadridens. Pz. rugulosus. Hrbst. campestris. Schönh. Chrysanthemi. @erm. Asperifoliarum. @yll. melanostictus. Marsh. Lycopi. Chevr. horridus. Pz. troglodytes. F. Napi. Schönh. suleicollis. @yll. Rapae. Schönh. signatus. Dahl. Schönh. castor. F. pericarpü. F. inconspectus. Hröst. gultalis. @erm. gramineus. F. 442. 443. 444, 445. 446. 447. 448. 449. 450. Rhitydosomus. globulus. Arbst. Cionus. ÖOlarv. olens. F. Blattariae. F. Scrophulariae. Z. Verbasci. F. "Thapsus. F. hortulanus. Marsh. pulchellus. Hrbst. Solani. F. Cleopus. Sufr. campanulae. Z. Gymnaetron. Linariae. Pz. collinus. @yll. Antirrhini. Germ. Veronicae. Germ. pascuorum. @yll. rostellum. Hrbst. labilis. Arbst. Mecinus.. @erm. pyraster. Hrbst. Nanophyes. Schönh. Lythri. F. Sitophilus. granarius. L. Cossonus. Olarv. linearis. F. Rhyneolus. (Oreutzer. chloropus. F. cylindrirostris. Oliv. porcatus. @erm. Schönh. Schönh. Schönh. y 451. 452. 453. 454. 455. 456. 457. 458. 459. elongatus. @yll. truncorum. G@yll. Dryophthorus. Schönh. Lymexylon. F. LVI. Bostrychides. Hylastes. Erichs. palliatus. @yll. attenuatus. Er. angustatus. Hrbst. opacus. Er. ater. Pk. cunicularis. Er. Spartii. Nördl. Hylurgus. Erichs. ligniperda. F. piniperda. L. minor. Hartig. Hylesinus F. Fraxini. F. Polygraphus. Ersichs. pubescens. F. Xyloteres. lineatus. Gyll. Erichs. Grypturgus. Brichs. pityographus. Raizb. pusillus. @yll. cinereus. @yll. Cryphalus. Erichs. Piceae. Ratzb. binodulus. Web. Bostrychus. F. chalcographus. L. 460. 468. . Platypus. . Prionus. 4. Hammaticherus. . Aromia. . Criocephalus. . Criomorphus. typographus. L. stenographus. Dft. Larieis. F. bispinus. Dft. monographus. F. dryographus. Ratzb. Saxeseni. Ratzb. autographus. Ratzb. villosus. F. bicolor. Hrbst. fuscus. Gyll. dispar. F. Scolytus. Geoff. rugulosus. Ratzb. intricatus. Ratzb. Carpini. Ratzb. Hrbst. cylindrus. F. LVII. Cerambycides. . Spondylis. buprestoides. F. Geoff. coriarius. F. cerdo. F. Serv. moschata. L. Muls. rusticus. L. Muls. luridum. Z. fuscum. F. Asemum. Esch. striatum. L. Serv. ‘0 469. Hylotrupes. bajulus. Z. 470. Callidium. F. violaceum. L. dilatatum. Pk. variabile. L. 471. Clytus F detritus. L. arcuatus. L. mysticus. L. arietis. L. var. gazella. F. Verbasci. F. rusticus. L. hafniensis. F. plebejus. Oliv. 472. Obrium. Latr. brunneum. F. 473. Molorchus. F. minor. L. umbellatarum. L. 474. Acanthoderes. varius. F. 475. Astynomus. i aedilis. Z. atomarius. F. griseus. F. 476. Leiopus. Serv. nebulosus. Z. — Serv. Serv. De). 477. Exocentrus. Muls. balteatus. Z. 478. Pogonocherus. hispidus. F. Latr. 479. „480. 481. 482. 483. 484. 485. 486. 487. 488. 489. 490. pilosus. F. fascicularis. Pz. Monochamus. Latr. sutor. L. Lamia. F. textor. L. Mesosa. Serv. curculionoides. L. Dorcadion. Dalm. fuliginator. L. Anaesthetis, Muls. testacea. F. Saperda. F. bipunctata. Zoubk. ° populnea. Z. carcharias. L. scalaris. L. Stenostola. De. nigripes. F. Tetrops. Steph. praeusta. L. Oberea. Muls. linearis. Z. pupillata. @yll. oculata. Z. Phytoecia. affınis. Pz. virescens. Pz. Muls. Agapanthia. Serv. angusticollis. Schönh. Rhamnusium, dLatr. Salicis. F. m — 491. Rhagium. A. bifasciatum. F. indagator. F. mordax. F. inquisitor. L. 492. Toxotus. Serv. eursor. L. meridianus. L. quadrimaculatus. Z. 493. Pachyta. octomaculata. F. virginea. L. eollaris. L. 494, Strangalia. nigra. L. . atra. F. pubescens. F. annularis. F. quadrifasciata. L. Eu, Hrbst. calcarata. F. altenuata. Z. melanura. L. bifasciata. Schrk. 495. Leptura. L. rubro -testacea. Il. scutellata. F. cincta. Schönh. sanguinolenta. F. hastata. F. 496, Grammoptera. sexguttata. F. maculicornis. D. @. livida. F. Serv. Serv. Serv. laevis. F. rufipes. F. ruficomis. F. quadriguttata. Schönh. LVII. Chrysomelides. 497. Donacia. F. crassipes. F. cincta. Germ. Sparganii. Ahr. dentata. Hoppe. dentipes. F. brevicornis. Ahr. Lemnae. F. Sagittariae. F. impressa. Pk. obscura. @yll. thalassina. @erm. sericea. L. Nympheae. F. nigra. F. discolor. Hoppe. affıinis. Kunze. linearis. Hoppe. Typhae. Brahm. semicuprea. P2. Tai F. Hydrocharidis. F. tomentosa. Ahr. 498. Orsodacna. Latr. Cerasi. Lae. 499. Zeugophora. Kunze. subspinosa. F. u —— 500. 501. 502. 503. 504. 505. 506. 507. 508. Lema. F. puncticollis. Curtis. rugicollis. Suff. eyanella. L. melanopa. L. Crioceris. dGeof. merdigera. L. brunnea. F. duodecimpunctala. L. Asparagi. L. Labidostomis. Chevr. tridentata. L. longimana. L. Lachnaia. Lac. longipes. F. Clythra. Laich. laeviuscula. Ratzb. quadripunctata. L. quadrisignata. Märkel. Gynandrophtalma. Lac. eyanea. F. flavicollis. Charp. aurita. L. affınis. ZU. Coptocephala. Chevr. quadrimaculata. L. scopolina. L. Eumolpus. F. obscurus. L. Pachnephorus. Ühevr. arenarius. F. villosus. Dft. tessellatus. Dft. lepidopterus. Ziegler. 509. Proctophysus. Chevr. hieroglyphicus. F. lobatus. F. histrio. Oliv. 510. Cryptocephalus. @eof. |513. Timarcha. Latr. tenebricosa. F. coriaria. F. 514. Chrysomela. /. limbata. F. Rossii. ZU. sanguinolenta. L. Gypsophilae. Küster. marginalis. Dft. fastuosa. L. imperialis. F. Coryli. Pa. cordiger. L. variegatus. F. interruptus. Suff. variabilis. Schneider. sexpunctatus. F. violaceus. F. sericeus. L. aureolus. Suff. Ehe ee ; Hypochoeridis. L. b: ylaea. L. flavipes. F. j varians. F. quadripustulatus. @yll. goettingensis. L. nitens. Z. haemoptera. L. nitidulus. G@yll. | globosa. Pz. en Germ. aerea. an . elongatulus. Oliv. Menthae. Schrk. Moraei. L. . cerealis. L. labiatus. F. analis. Z. bipunctatus. L. Sobach. F. marginatus. F. marginata. L. viltatus. F. fucata. F. bilineatus. Z. BOBIEIME: Pk. flavescens. F. 515. Lina. Meg. frenatus. F. viginti-punctata. F. minutus. F. Populi. ei aenea. L. 511. Disopus. Ühevr. % Pini. L. lapponica. L. var. Bulgarensis. F. 512. Pachybrachys. Chevr. longicollis. Suff. Hippophaes. Suff. 516. Entomoscelis. (hevr. fimbriolatus. Suff. Adonidis. F. tristis. Redt. var. dorsalis. F. 10 Be | 517. 523. 524. . Gastrophysa. . Plagiodera. . Phaedon. . Phratora. - Prasocuris. — u — Gonioetena. Ühevr. litura. F. rufipes. Pk. viminalis. @yll. var. decempunetata. F. var. affınis. Schönh. quinqnepunctata. F. pallida. L. Polygoni. L. Öhevr. Armoraciae. L. Meg. pyritosus. Oliv. sabulicola. Suff. CGochleariae. F. Betulae. Suff. Öhevr. Vitellinae. L, tibialis. Suff. Latr. violacea. F. Phellandrii. L. aucta. F. marginella. L. Adimonia. ZLaich. ruslica. F. Tanaceli. L. sanguinea. F. capreae. L. Galeruca. Viburni Pk. lineola. F. ge L. Lythri. @yll. tenella. L. Geoff. Ohevr. 525. Agelastica. halensis. L. Alni. 1. 526. Phyllobrotiea. quadrimaculata. 527. Calomicus. pinicola. Dft. 528. Luperus. rufipes. F. flavipes. L. 529. Haltica. Il. Merecurialis.: F. Erucae. F. oleracea. F. impressa. F. Chevr. Ohevr. F. Steph. Geoff. ee Schrk. exoleta. E. H. pubescens. E. H. Modeeri. 2. Helxines, F. nitidula. F. fuscicornis. L. Lepidii. E. H. antennata. E. H. atra. Pk. Euphorbiae. F. nemorum. L. vittula. Redt. flexuosa. E. H. 530. Longitarsus. Verbasei. Pz. melanocephalus. luridus. Oliv. brunnea. Dft. Latr. Schönh. femoralis. Marsh. pratensis. Pz. 531. 532. 533. 534. 535. 536. =——— atricapillus. Dft. pusillus. @yll. analis. Dft. fusco - aeneus. Redi. parvulus. Pk. niger. E. H. Psylliodes. ZLatr. Dulcamarae. E. H. Hyoscyami. ZL. ecalcarata. Redt. attenuata. E. H. chrysocephala. E. H. Napi. E. H. Rapae. Il. Pleetroscelis. REreen Marsh. dentipes. E. H. Sahlbergii. @yH. aridella. Pk. Chepr. Sphaeroderma. Steph. testacea. F. Cardui. Gyll. Apteropoda. (Chevr. serripes. Märkel. Hispa. ZL. atra. L. Cassida. ZL. atrata. F. equestris. F. hemisphaerica. Hrbst. muraea. F. vibex. L. rubiginosa. ZI. er F. sanguinosa. Suff. 537. 538. 539. 940. 541. Hippodamia. chloris. Suff. sanguinolenta. F. margaritacea. F. oblonga. Il. nobilis. Z. obsoleta. Il. nebulosa. L. LIX. Corylophides, Corylophus. Steph. cassidoides. Marsh. LX. Endomychides. Endomychus. Payk. coceineus. L. Mycetina. AMuls. cruciala. Schaller. LXI. Coceinellides. Muls. tredecim - punctata. L. septem - maculata. F. Coccinella ZL. mutabilis. Serıba. obliterata. L. M - nigrum. ll. bothnica. Pk. dispar. Il. bipunctata. @yll. hieroglyphica. L. undecim - punctata. L. septem - punctata. 2. quinque - punctata. L. quatuordecim - pustulata. Z. variabilis. ZU. impustulata. L. 10 * Ey 542. Halyzia. Muls. oblongo -punctata. L. octodecim - guttata. L. bis - sex - guttata. F. sedecim - guttata. L. quatuordeeim - guttata. L. decem - guttata. L. > ocellata. L. tigrina. L. DO ER. L. quatuordecim - punctata. Muls. viginti-duo-punctata. L. viginti - punctata. F. 543. Micraspis. Ühevr. duodecim - punctata. L. 544. Chilocorus. Leach. renipustulatus. Scriba. bipustulatus. L. 545. Exochomus. Redt. quadri - pustulatus. L. quadri - verrucatus. F. 546. Hyperaspis. Ühevr. reppensis. Hröst. marginella. F. 547. Epilachna. Chevr. globosa. Schneider. Ba 548. Cynegetis. Ühevr. impunctata. L. 549. Platynaspis. HRedt. villosa. Muls. 550. Seymnus.,. Kugel. nigrinus. Kugel. Ve Fouer. flavipes. F. quadri - lunulatus. ZU. biverrucatus. Pz. marginalis. ‚Rossi. frontalis. Pz. flavilabris. Pk. fasciatus. Fouer. Biahtnen F. parvulus. @yll. ater. Kugel. ee Gyll. minimus. Rossi. analis. F. discoideus. Schneider. Abietis. Pk. 551. Rhizobius. litura. F. 552, Coceidula. rufa. Hrbst. scutellata. Hrbst. Steph. Kugel. Verzeichniss der Gattungen. oc Die Zahlen bedeuten die Gattungs - Nummer. A. Abraeus 168. Acalyptus 431. Acanthoderus 474. Acidota 125. Acilius 57. Acritus 169. Acupalpus 39. Adimonia 523. Adrastus 299. Aesalus 249. Agabus 54. Agapanthia 489, - Agathidium 153. Agelastica 525. Agrilus 278. Agriotes 295. Aleochara 84. Alexia 210. Allecula 352, Alophus 404. Amalus 427. Amara 34. Ampedus 290. Amphieyllis 152. Amphotis 179. Anaesthetis 483. Anaspis 367. Anchomenus 27. Ancylocheira 273. Anisodactylus 35. Anisoplia 264. Anisotoma 149. Anobium 335. Anoncodes 375. Anoplus 434. Anthaxia 277. Antherophagus 203. Anthicus 365. Anthobium 129. Anthocomus 315. Anthonomus 425. Anthophagus 121. Anthrenus 229. Anthribus 385. Apate 337. Aphodius 253. Apion 390. Apoderus 387. Apteropeda 534. Aromia 465, Arpedium 124. Asclera 373. Asemum 468. Aspidiphorus 239. Astynomus 475. Athous 286. Atomaria 207. Attagenus 225. Attelabus 388. Autalia 76. Bi. Badister 23. Bagous 439. Balaninus 426. Baridius 436. Barynotus 406. Batrisus 136. Bembidium 45. Berosus 66. Blaps 342. Bledius 114. Blemus 42. Boletobius 94. Bolitochara 79, Bolitophagus 344. Bostrychus 459. Brachinus 16. Brachonyx 424. Brachyderes 394. Brachypterus 174. Brachytarsus 382. Bradycellus 40. Brontes 198. Broscus 31. Bruchus 379. Bryaxis 137. Byrrhus 234. Bythinus 138. Byturus 223. C. Calathus 25. Callidium 470. Callistus 21. Calomierus 527. Calopus 372. Calosoma 10. Campylus 287. Cantharis 310. une Carabus 9. Cardiophorus 289. Carpophilus 175. Cassida 536. Cephennium 143. Cereus 173. Cereyon 74. Cerocoma 369. Ceruchus 248. Cerylon 197. Cetonia 268. Ceutorhynchus 440, Chalcophora 274. Charopus 317. Chilocorus 544. Chlaenius 22. Chlorophanus 399. Choleva 144. Chrysanthia 376. Chrysobothris 275. Chrysomela 514. Cicindela 1. Cionus 443. Cis 338. Cistela 353. Clambus 154. Claviger 140. Cleonus 403. Cleopus 444. Clerus 323. Clivina 17. Clythra 504. Clytus 471. Cnemidotus 47. Coccidula 552. Coccinella 541. Coeliodes 438. Colenis 150. Colon 145. Colydium 195. Colymbetes 52. Conopalpus 360. Conurus 91. Copris 251. Coptocephala 506. Corticaria 216. Corylophus 537. Corymbites 293. Corynetes 326. Cosmiocomus 320. Cossonus 449. Cratonychus 284. Criocephalus 466. Crioceris 501. Criomorphus 467. Cryphalus 458, Cryptarcha 186, Cryptobium 106. Cryptocephalus 510. Cryptohypnus 292. Cryptophagus 205. Cryptopleurum 75. Cryptorhynchus 437. Crypturgus 457. Cteniopus 355. Cybister 55. Cybocephalus 185. Cychramus 184. Cychrus 7. Cyclonotum 72. Cyllidium 68. Cymindis 11. Cynegetis 80. Cyphon 302. “Cytilus 235. m. Dascillus 300. Dasycerus 217. Dasytes 319. Deleaster 119, Deliphrum 127. Demetrius 12. Dendrophilus 164. Dermestes 224. Diacanthus 294. Diachromus 36. Diaperis 346. Dicerca 271. Dicetyopterus 306. Dinarda 86. Diodyrhynchus 386. Dircaea 358. Disopus 511. Ditoma 194. Dolichosoma 321. Dolopius 297. Donacia 497. Dorcadion 482. Dorcatoma 333. Doreus 246. Dorytomus 421. Drapetes 282. Drilus 309. Dromius 13. Dryophilus 336. “ neben WE“ muaegen Dryophthorus 451. Dyschirius 18. Dytiscus 56, EB. Ebaeus 316, Ectinus 298. Elaphrus 2. Ellescus 423, Elmis 242. Elodes 301. Emphylus 204. Endomychus 538. Engis 211. Entomoscelis 516. Epaphius 44. Epilachna 547. Epistemus 208. Epuraea 176. Eubria 303. Eucnemis 280. Eumolpus 507. Euplectus 139. Euryporus 104. Eusomus 395. Eustrophus 356. Eutheia 142, Exocentrus 477. Exochomus 545. E. Falagria 77. Feronia 30. ©. Galeruca 524. Gastrophysa 518. En ee ee SS EHPEESEESEYEEENE ER Geodromicus 122. Georyssus 240. Geotrupes 257. Gibbium 329, Gnorimus 269. Gonioctena 517. Grammoptera 496. Grypidius 422. Gymnaedron 445. Gynandrophthalma 505. Gyrinus 59. Gyrophaena 88. Hadrotoma 227. Haliplus 46. Hallomenus 357. Haltica 529. Halyzia 542, Hammaticherus 464. Haploglossa 5. Harpalus 37. Hedobia 327. Helophorus 69. Helops 350. Hetaerius 163. Heterocerus 244. Heterothops: 102. Hippodamia 540. Hispa 5535. Hister 162. Homalisus 307. Homaloplia 260, Homalota 81. Hoplia 259, Hydatieus 58. Hydnobius 148. Hydraena 71. Hydrobius 63. Hydrophilus 61. Hydroporus 49. Hydrous 62. Hylastes 452. Hylecoetus 340. ‚ Hylesinus 454. Hylobius 409. Hylotrupes 469. Hylurgus 453. Hyperaspis 546. Hyphydrus 48. Hypocaelus 281. Hypocyptus 90. Hypophloeus 348. Ilybius 53. Ips 187. Ischnodes 291. L. Labidostomis 502, Laceobius 65. Laccophilus 51. Lachnaia 503. Lacon 285. Laemophloeus 199. Lagria 362. Lamia 480. Lampyris 308. Larinus 418. Lathridius 215. [z a: Lathrimaeum 126. Lathrobium 107. Lebia 15. Leiopus 476. Leistus 6. Lema 500. Leptaeinus 98. Leptura 495. Lepyrus 408. Lesteva 123. Limnebius 67. Limnichus 238. Limnius 243. Limobius 412. Limonius 2838. Lina 515. Liodes 151. Liophloeus 405. Litargus 220. Lithocharis 108. Litodactylus 432. Lixus 417. Lomechusa 87. Longitarsus 530. Loricera 20. Lucanus 245. Luperus 528. Lyctus 201. Lygistopterus 305. Lymexylon 341. Lytta 371. NM. Magdalinus 420. Malachius 314. Malthinus 312. Malthodes 313. Mecinus 446. Megarthrus 131. Megatoma 226. Melandrya 361. Melanophila 276. Meligethes 182. Meloe 368. Melolontha 263. Mesosa 481. Metabletus 14. Metallites 401. Mezium 330. Miceotrogus 429. Micraspis 543. Micropeplus 132. Molorchus 473. Molytes 410. Monochamus 479. Monotoma 214. Mordella 366. Morychus 236. Mycetaea 209. Mycetina 539. Mycetochares 351. Mycetophagus 248. Mycetoporus 95. Mylabris 370. Myrmecoxenus 222. Myrmedonia 78. N. Nanophyes 447. Nebria 5. Necrophorus 147, ww Nemosoma 189. Nitidula 177. Nosodendron 232. Noterus 50. Nothoxus 364. Notiophilus 3. Oberea 487. Obrium 472. Ochthebius 70. Ocypus 100. Odontaeus 256. Oedemera 374. Olibrus 171. Olisthopus 28. Omalium 128. Omias 414. Omophron 4. Omosita 180. Onthophagus 252. Opatrum 343. Opilus 324. Orchestes 435. Orectochilus 60. Orophius 339. Orsodacna 498. Orthoperus 155. Oryctes 266. Othius 96. Ötiorhynchus 416. Oxypoda 82. Oxyporus 105. Oxytelus 116. Oxythyrea 267. TE iz P. Pachnephorus 508. Pachybrachys 512. Pachyta 493. Paederus 112. Panagaeus 19. Paramecosoma 206 Parnus 241. Paromalus 165. Patrobus 41. Peltis 191. Phaedon 520. Phalacrus 170. Philydrus 64. Philonthus 101. Phloeocharis 120. Phloeonaeus 117. Phloeopora 83. Phratora 521. Phyllobius 402. Phyllobrotiea 526. Phyllopertha 265. Phytobius 433. Phytoecia 488. Phytonomus 411. Pissodes 419. Placusa 89. Plagiodera 519. Platycerus 247. Platynaspis 549. Platypus 461. Platyrhinus 384. Platysoma 161. Platystethus 115. Plectroscelis 532. Plegaderus 167. Pocadius 183, Poecilonota 272. Poecilus 29. Pogonocherus 478. Polydrusus 400. Polygraphus 455. Prasocuris 522. Prionus 463. Prionychus 354. Pristonychus 24. Procrustes 8. Proctophysus 509. Proteinus 130. Psammodius 255. Pselaphus 134. Psylliodes 531. Ptenidium 158. Ptilinus 331. Ptilium 157. Ptinus 328. Pyrochroa 363. ®. Quedius 103. Ragonycha 311. Rhagium 491. Rhamnusium 490. Rhamphus 391. Rhinoncus 441. Rhinosimus 378. Rhitidosomus 442, Rhizobius 551. 4 Rhizophagus 188. Rhizotrogus 262. Rhynchites 389. Rhyncolus 450. Rhyssemus 254. S. Salpingus 377. Saperda 484. Saprinus 166. Sarrotrium 193. Scaphidema 345. Scaphidium 159. Scaphisoma 160. Sciaphilus 393. Scirtes 304. Seolytus 460. Scopaeus 109. Sceydmaenus 141. Seymnus 550. Seytropus 398. Serica 261. Sericosomus 296. Serropalpus 359. Sibynes 430. Silpha 146. Simplocaria 237. Sinodendron 250. Sitones 397. Sitophilus 448. Soronia 178. Spermophagus 380. Sphaeridium 73. Sphaerites 172. Sphaeroderma 533. Spondylis 462. Staphylinus 99. Stenolophus 38. Stenostola 485. Stenus 113. Stilicus 110. Stomis 32. Strangalia 494. Strophosomus 392. Sunius 111. Sylvanus 200. Synaptus 283. Syncalypta 233. T. Tachinus 93. Tachyporus 92. Tachyusa 80. Tanymecus 396. Taphria 26. Telmatophilus 202. Tenebrio 349. Teredus 196. Tetrops 486. Thalyera 181. Thymalus 192. Tillus 322. Timarcha 513. Tiresias 228. Toxotus 492. Trachyphloeus 413. Trachys 279. Trechus 43. Trichius 270. Trichodes 325. Trichopteryx 156. Trinodes 230. Triphyllus 219. Triplax 213. Tritoma 212. Trixacus 231. Troglops 318. Trogophloeus 118. Trogosita 190. Tropideres 383. Tropiphorus 407. Trox 258. Trypopitys 334, Tychius 428. Tychus 135. Typhaea 221. Tyrus 133. U. Uloma 347. Urodon 381. x Xantholinus 97. Xyletinus 332. Xyloteres 456. 2. Zabrus 33. Zeugophora 499. Beilage I, Verzeichniss der hier vorkommenden Myrmecophilen. Von Dr. Carl v. Weidenbach. Myrmedonia canaliculata. F. | ” cognata. Mkl. Stenus aterrimus. Er. Omalium nigrum. Grav. Falagria obscura. Grav. „ nigra. Grav. Bolitochara lunulata. Pk. Homalota talpa. Heer. z flavipes. Grav. „ anceps. Er. Oxypoda myrmecophila. Mkl. Dinarda dentata. Grav. Lomechusa strumosa. F. = paradoxa. Grav. y emarginata. Pk. Tachinus collaris. Grav. Othius pilicornis. Pk | Leptacinus formicetorum. Mkl. _ Lathrobium scabricolle. Er. Tyrus mucronatus. Pz. Pselaphus Heisei. Hrbst. Bythinus Burelli @ &. Denny. Euplectus signatus. Reichb. Claviger foveolatus. Pz. Scydmaenus claviger. Müll. zn Godarti. Latr. Ptilium | canaliculatum. MAI. minulissimum. Heer. Hetaerius quadratus. Kugel. Paromalus flavicornis. Hrbst. Plegaderus caesus. F. Corticaria formicetorum. Mannh. Myrmecoxenus subterraneus. Cheor. Omias brunnipes. Oliv. a Beilage II, Sechs neue Käfer aus der Umgegend. von. Augsburg. Beschrieben von Dr. Carl von Weidenbach. P 1) Chrysomela rugicollis. Brevis , elliptica, coeruleo - virens, nilida , prothorace coeruleo- nigro, rugosopunctato, lateribus non incrassato , elytrıs irregu- lariter modice punctatis. L. 3”. Diese schöne Chrysomela gehört zu Suffrian's siebenter Gruppe mit nicht verdicktem Seitenrand des Halsschildes und steht desshalb der Chry- somela violacea nahe, ist jedoch mehr von der breiteren Form der Chry- somela cerealis. Sie unterscheidet sich von den verwandten Arten durch breitere Form und das der Länge nach namentlich an den Seiten und am Hinterrande gerunzelte, blauschwarze Halsschild, von welcher Farbe auch das ganz glatte Schildchen ist. Leider nur einmal unter einem Steine gefangen. 2) Galeruca minima. Oblonga, flavofusca, pubescens, vertice, prothorace subtus ab- domineque,, apice exceplo, nigris, fortiter , punclala punetis ocellatis ; elytrorum angulo apicali haud dentato. L. A1Y,". Steht der @aleruca tenella am nächsten, ist jedoch immer kleiner und der Nahtwinkel an der Spitze der Deckschilde tritt nicht in Form eines Zähnchens hervor, sondern bildet einen rechten Winkel; auch ist das Schildchen nicht so gerade abgeschnitten wie bei @. tenella, sondern etwas abgerundet. In Mehrzahl gefangen. 3) Hallica punclipennis. Supra nigro - aenea aut nigro - coerulea, sublus nigra, anten- narum basi rufo-teslacea, inler antennas linea elevata, capite‘ prothorace elytrisque forliter punclatis ; elytris substriatim punc- tatis, L. ,—1”. Kommt der Haltica antennala und alra am nächsten, unterscheidet sich aber von ersterer durch stärkere und auf den Deckschilden etwas weitläufigere, beinahe in die Reihen gestellte Punkte, von letzterer durch bedeutendere Grösse und die immer glänzende, schwarzgrüne oder schwarz- blaue Farbe, ähnlich der von, H. lepidii, während sie in der Punktirung mehr mit der H. atra übereinstimmt. In Mehrzahl gefangen. 4) Longitarsus (Haltica) quadrimaculatus. Subtiliter parum punctatus, ovatus, nigro - brunneus, anten- narum basi, pedibus, elytro singulo maculis duabus flavo-rubris, femoribus postieis nigris. L. 11/5”. Grösser als Longitarsus atricilla, mit der sie in der Punktirung am meisten übereinstimmt. Der röthlichgelbe Schulterfleck ist ziemlich scharf begränzt, während der gegen die Spitze zu sich befindliche nach aussen verwaschen ist. Die Farbe der Fühler und Beine ist etwas heller als die der Flecken. Zwischen den Fühlern befindet sich eine erhabene Längslinie. 5) Apteropeda (Hallica) nigroaenea. Globosa, nigroaenea , anlennis pedibusque brunneo - rubris, fe- moribus poslicis nigris, prothorace fortiter punctato , lateribus rugosopunclatis, elylris punctalostrialis, interstitüis fere im- punclalis, anlennarum articulo secundo tertio longitudine aequali. Fl Durch das starkpunktirte, an den Seiten gerunzelte Halsschild von den verwandten Arten hinreichend unterschieden. 6) Erochomus .oblongus. Oblongoovatus, niger , macula lanulata intra humeros et mar- ginem lateralem, macula rotunda paulo post elylrorum medium. flavo - rubris. L. 1, "”. Ebenso fein punktirt wie Erochomus quadripustulatus, jedoch etwas kleiner und namentlich länglicher mit nicht so breitem Seitenrande der Deckschilde. Die vordere mondförmige Mackel steht näher am Aussen- rande und verbreitet sich auch rückwärts nicht so stark nach innen wie bei Ex. A-pusiulatus. Vom Hinterleib ist nur das letzte Segment bräunlich. “ Gastropacha arbuseulae Freyer, beschrieben von J. 6. Bischoff, Lehrer. » Ans supra subtusque rufo-bruneis, cilia elata albida.: anticis lunula in disco maculaque alba ad basin. Ano griseo - lanato. Leib und Flügel oben und unten rothbraun, letzterer mit durchlaufender, schmutzig- weisser Zackenbinde. Vorderflügel auf der Mitte mit weissem Mondfleck und einer weissen Stelle an der Wurzel. Franzen an den Flügelspitzen weiss, sonst auf den Rippen weiss punktirt. Hinterflügel unten fast ohne weissen Vorderrand. After stark mit grauer Wolle besetzt. Vorstehende Art unterscheidet sich von der ihr zunächst verwandten Art Gast. lanestris, durch breitere und anders geformte Zackenbinde, den j Mangel grauer Stellen ausser derselben ; ferner durch die weisse Flügel- spitze und die auf den Rippen weisspunktirten Franzen. A : Seit mehr als fünfzehn Jahren wurde von unserm thätigen und er- Be Entomologen und Autor in diesem Zweige der Wissenschaft Herrn Stiftungs-Kassier F. Freyer, auf unsern bayerischen Alpen in einer - Höhe von 6000 Fuss und besonders auf der, von dem Städtchen Füssen am Lech, vier Stunden entfernten Schlicken - Alpe, die Raupe eines Spinners aufgefunden, der nach der Aehnlichkeit der Raupen seine Stelle bei Gast. lanestris oder Gast. Crataegi einnehmen musste. Wie aus der entomologischen Zeitung von Stettin vom Jahre 1843 Seite 165 hervorgeht, war Herr Freyer geneigt, die Raupe als Varie- — 8 — tät von Gast. Cralaegi zu betrachten. Er ging aber von dieser Ansicht ab, nachdem er in einem Nachtrage zu Gast. arbusculae, im 98. Hefte seiner Beiträge, Seite 186 seiner Mittheilungen, die Abbildung eines in der Puppe vertrockneten, doch bis zum Durchbrechen der Puppenhülle voll- ständig ausgebildeten Schmetterlings brachte, und als eigene Art erken- nend,, mit obigem Namen bezeichnete. ‚ Die Raupe, dieses. zur Zeit noch in keinem Werke abgebildeten Spinners, findet sich übrigens nicht nur auf den bayerischen Alpen, son- dern auch auf denen von Tyrol und der Schweiz. In frühester Jugend zeigt sich ‚die Raupe in Gesellschaft oft von mehreren Hunderten , in einem beutelförmigen Gespinnste lebend , in wel- chem sie sich auch häuten, und dann ihre Herberge vergrössern. s Futterpflanze dienen der Raupe wohl alle Weidenarten, die in der Ei gebenen Höhe gefunden werden, sowie auch die Gebirgs - Erle (Alnus viridis). Uebrigens scheint es mir, dass die Raupe die Weiden vorzieht, denn nur einmal traf ich dieselbe auf der Erle, als ich den bei Oberstdorf im Allgäu befindlichen Daumen bestieg. Ich fütterte die Raupe aber auch mit unserer gewöhnlichen Weide (Salix alba), sowie mit Schlehen (Prunus spinosa). In erster Jugend ist die Raupe schwarz, mit einzelnen Härchen besetzt. Ist aber die vierte Häutung vollendet, so erhält die Raupe die eigenthümlichen weissen und orangelarbenen Punkte. Auf jeder Glieder- ung des Körpers zeigen sich deren vier ; die beiden ersten sind. orange- farb, die zwei hintern jedoch weiss. Auf den beiden ersten Absätzen zeigen sich zwei kleine, weisse Punkte mehr als auf den übrigen, also sechs Punkte. Der Kopf ist schwarz und glänzend, die Füsse sind ocker- gelb. Zu beiden Seiten des Körpers zeigt sich noch eine feine, weisse aus Pünktchen gebildete Linie, so wie kleine unregelmässige Fleckchen von gelblichter Färbung. Dünne, feine Haare von röthlicher Färbung sind fleckenweise auf dem Körper sichtbar , ganz wie bei Gast. lanestris. Gleich wie Herr Freyer, so machte auch ich mehrere Jahre den Versuch Gast. arbusculae zu erziehen; ja ich liess mir im Jahre 1849 zweimal das Futter vom Gebirge herabgeholt, mit der Post hieher senden. Ich hatte dabei die Freude, die Raupen ihre vollkommene Grösse erreichen Ze 89 PN zu sehen; dann aber blieben sie acht bis zehn Tage, ohne Nahrnng zu sich zu nehmen: an ein und derselben Stelle, und eines Tages traf ich einen Theil der Raupen mit den zwei letzten Füssen an den Seitenwänden des Behälters hängend, den Kopf abwärts gesenkt, und aus dem Munde einen braunen, übelrieehenden Saft dringend. Der Tod wütheteso lange in ihren Reihen, bis auch die letzte Raupe ihr Haupt gesenkt hatte. Im Juli 1851 sandte mir mein Freund, Herr Dr..Moriz Wagner, der sich zu dieser Zeit im Bade von St. Moritz in Graubündten aufhielt, einige hundert halberwachsene Raupen, und bemerkte mir, er habe die Wahrnehmung gemacht, dass die Raupen von der Sonne beschienen sehr begierig zu fressen pflegen, ich möchte die Thiere daher so oft als mög- lich der Einwirkung der Sonne aussetzen. Ich befolgte seinen Rath und ne mich von der Richtigkeit obiger Bemerkung. Ich fütterte die Raupen’ mit der gewöhnlichen Bachweide. In den ersten Tagen des Monats August waren. die Raupen beinahe erwachsen, da aber regnerisches und rauhes Wetter eintrat, so nahmen die Thiere keine. Nahrung zu sich. Ich wünschte nun zu. wissen, wie die Zimmer- wärme auf sie einwirke und liess daher mein Zimmer stark heizen. Die Raupen in die Nähe des Ofens gebracht, fingen: zuerst an den Kopf rasch von einer Seite nach der andern zu bewegen, verliessen sodann ihre Stelle und machten sich mit Lust an das Futter. In der Mitte dieses Monats erhielt ich sieben gesunde Puppen, an die sich die Hoffnung knüpfte, ich möchte der Glückliche sein, der den noch unbekannten. Schmetterling ‘zuerst erzöge. Alle übrigen Raupen theilten mit den frühern dasselbe Loos, — sie gingen zu Grunde. Leider entwickelte sich auch aus den erhaltenen sie- ben Puppen kein Schmetterling. ‚Zum Ueberflusse kann ich noch anführen, dass auch Herr Pfaffen- zeller in München sich viel mit der Erziehung dieser Art beschäftigte, aber: seine Bemühungen bis heute ohne Erfolg blieben. « = Wie jedem Entomologen bekannt, sind auch die nächst verwandten - Arten dieses Spinners, wie Gast. cadar, Crataegi und lanestris_ elc. sehr schwer zu erziehen. Es bleibt aber immer räthselhaft, dass nach fünfzehnjähriger Bemühung und von verschiedenen Personen ausgehend, , 12 u deren Behandlung und Pflege sicherlich abweichend von einander war, kein vollkommen entwickelter Spinner erzeugt werden konnte. Ein: glückliches Geschick liess mich im August 1858 die Bekannt- schaft mit einem Insektensammler in Ober - Engadin machen, wohin ich mich wiederholt in der Absicht begab , nach der Raupe der schönen und seltenen Eyp. Flavia zu suchen. Unter den Doubletten dieses Sammlers bemerkte ich nun den zur Abbildung ‘gebrachten weiblichen Schmetterling von Gast. arbusculae. Da ich gerade zwei lebende Raupen bei mir hatte, so zeigte ich dieselbe vor, mit der Frage, ob sich der Schmetterling aus solchen Raupen ent- wickelt habe , was bejaht wurde, mit dem Beisatze: „Ich mag aber kei- nen weitern Versuch machen, um aus solchen Raupen Schmetterlinge zu erziehen; ich bin zufrieden das Thier nun zu kennen, denn von me als, hundert Raupen habe ich nur diesen einzigen Schmetterling erhalten.“ Diess war mir genug, ich trug kein Bedenken diesen Spinner zu einem hohen Preise anzukaufen , da sich voraussetzen liess, dass der Schmetterling von hiesigen, oder auch anderwärts lebenden Entomologen noch viele Jahre nicht erzogen würde, weil die Natur in ihrem Wirken und Schaffen sehr geheimnissvoll ist und dabei erlauscht sein will, was eben nicht eines Jeden Sache ist. « Die gegenwärtige Abbildung ist von dem bekannten naturhistorischen Zeichner Herrn Carl Geyer *) a. Eier von Gasir. arbusculae zum Theil von der umhüllenden Wolle entblösst. b. Ausgewachsene Raupe auf einem Zweige von Saliz arbusculae. c. Gespinnst. ‘d. und e. Der weib- liche Schmetterling von der Ober - und Unterseite. : f. Natürliche Grösse einer sich wahrscheinlich von der, die Eier bedeckenden Wolle nähren- den Milbe. g. und h. Dieselbe stark vergrössert von beiden Seiten. Die Abbildung der Milbe, welche sich in zwanzig Exemplaren vor- fand, wurde gemacht, damit die Kenntniss dieses Thieres nicht verloren gehe, da sich mit Wahrscheinlichkeit: voraussehen lässt, dass es eine’ noch unbekannte Art ist. *) Siehe dessen Offerte im X. Jahresberichte. Bor — Beitrag \ Flora des Donauriedes und h der Umgebung von Wertingen*) von. Oskar von Kolb. Vom naturhistorischen Vereine in Augsburg wurde ‘mir der ehrenvolle Auftrag zu Theil, die Umgebung von Wertingen während meines Auf- enthaltes daselbst genaueren botanischen Untersuchungen zu unterwerfen und die Resultate derselben dem Vereine mitzutheilen. Besonders angeregt durch den Mangel eines vollständigen Floren - Verzeichnisses dieser Gegend, liess ich es mir doppelt angelegen sein, diesem Auftrag nach Kräften zu entsprechen. Als ein Beweis, wie reich die Gegend an botanischen Selten- heiten ist, mag es gelten, dass es mir glückte, in einem Zeitraum von vier ;Monaten zwei für Südbayern neue Arten zu entdecken, " er Wertingen liegt zwei geographische Meilen östlich von Dillingen. Die vor- liegende Abhandlung erweitert‘ und, vervollständigt somit die von Herrn Gymnasial-Rektor Dr. Pollack in unserm XI. Bericht p. 46 mitgetheilte Darstellung. Anmerk. der Red. ‘ 420 u 92 en sehen von den Cirsinm - Bastarden , welche sich auf dem Donauriede so reich entwickelt vorfinden, dass ich bereits zwölf Species derselben unter- scheiden konnte. Das von mir untersuchte Gebiet liegt in dem nordwestlichen Theil unseres Regierungsbezirkes und gehört nach Sendtners Eintheilungs- weise der bayerischen Hochebene zur Donauzone. Die natürlichen Gränzen desselben sind im N. und N. W. die Donau und im 0. die Schmutter ; gegen S. und W. entbehrt das Gebiet einer natürlichen Begränzung. Meine Excursionen erstreckten sich südlich bis gegen Altenmünster und westlich bis nach Fristingen. Die Flüsse und Bäche des Gebietes sind: Donau, Zusamm, Schmut- ter, Laugna und Glöt. Diese wieder erhalten durch zahlreiche Quellen Nahrung. Die. geographische Höhe des Terrains beträgt 1300° bis 1400’ par. Der Mittelpunkt desselben, Wertingen, liegt an der Zusamm, von der Donau-Ebene nur durch einen kleinen Möhenrücken getrennt, der die Zusamm bis zu ihrem Austritt in das Donauthal bei Pfaffenhofen begleitet. Das Gebiet zerfällt in zwei scharfgetrennte Parthieen , die weite und ebene Fläche des Donauthales, die sich namentlich gegen Westen unabsehbar ausdehnt und die von Bächen und Flüsschen durchfurchten Hügelreihen, welche das Donauthal gegen Süd und Südosten begrän- zen. Diesem Gegensatze in der topischen Gestaltung der Landschaft ent- spricht die Verschiedenheit der geologischen Formationen. Während die Thalfläche mit Aluvial - Bildungen bedeckt ist, zeigen die Hügelreihen die verschiedenen Diluvial- und Tertiär - Bildungen. Der Aluvialboden der Donau besteht vorherrschend aus Kies, . dann aus Flusssand ‚und Torf. Die Hügel sind zusammengesetzt aus gelbem kalkhaltigem Lehm. (Löss), Kies, Nagelfluh, Sand, Mergelschichten, kalkarmem Kieselsand und Thon. Diese Bildungen zeigen viel Aehnlichkeit mit den bei Günzburg a/D. vorkommenden , welche von Herrn August Wetzler in seiner Arbeit über „den Jura und die Molasse der Umgegend von Günzburg“ *) näher beschrieben worden sind. Ich begnüge mich deshalb mit den gegebenen Andeutungen 'und 'verweise auf diese Abhandlung, sowie auf die von dem een ai *) Siehe X. Bericht des naturhistorischen Vereins in Augsburg, $. 23. En königl. Bergmeister H. W. Gümbel gegebene Darstellung : „die geogno- stischen Verhältnisse der bayerischen Alpen und der Donau - Hochebene“ (in der Bavaria). Indem ich nun zur Darstellung der Flora in der Umgebung Wertin- gens übergehe, werde ich zunächst die Pflanzen des Bezirkes im Allge- . meinen aufführen und zwar in den natürlichen Gruppirungen, wie sie sich als Vegetations - Formen aussprechen; sodann wird im zweiten Theil eine Darstellung der Ried - Flora insbesondere und ein vollständiges Verzeich- niss. derselben folgen. A. Die Vegetation des Wassers. 1) Pflanzen, die bloss im Wasser leben. Sie können. nach der Bewegung desselben verschiedentlich gruppirt werden , als: a) die bloss in strömendem Wasser leben: Ranunculus fluitans, Polamogeton erispus (Potamogelon lucens wurde nur in stehendem Wasser beobachtet). „ b) Pflanzen stehender Gewässer: Myriophyllum vertieillatum, Ceralo “phyllum ‚demersum, Callitriche stagnalis, Hotlonia palustris, Lemna "u. .trisulea, minor, gibba. ec) Sowohl in strömenden als stehendenGewässern: Ranun- culus aqualilis, paueislamineus, divaricatus, Nymphaea alba, Nuphar luteum, Myriophyllum spicatum, Hippuris vulgaris, Callitriche verna. Utricularia vulgaris, Butomus umbellatus, Sparganium' natans, Po- tamogelon natans, rufescens, pusillus, lucens, perfoliatus, pectinatus, densus. „Hier schliessen sich die Pflanzen au, die zwar nicht im Wasser flu- then, doch. aber auf einer mit Wasser , bedeckten Oberfläche aufrecht ‚gedeihen ; z. B. an den Rändern von Sümpfen, Teichen, Gräben, Quellen eie. etc., ohne gerade von allen Seiten mit Wasser umgeben zu sein. — ieher gehören: - Ranuneulus Lingua, Caltha palustris, Nasturlium offieinale, Cieuta "wirosa, Berula angustifolia, Sium latifolium, Oenauthe Phellandrium, Galium palustre, Senecio paludosus, Menyanthes trifoliala, Veronica seulellata, Anagallis, Beccabunga, Rumex Hydrolapathum. mazximus, aquaticus, Alisma Plantago, Typha lahfolia, Sparganium ramosum, simplex, Acorus Calamus, Iris Pseudacorus, Heleocharis palustris, Serrpus lacustris, Tabernaemontani, Carex Vesicaria, paludosa, Pha- laris arundinacea, Glyceria spectabilis, fluitans, aquatica. 2) Landpflanzen. Pfanzen, welche ausschliesslich dem Lande gehören, bilden weilaus die Mehrzahl der Gewächse. Es würde überflüssig sein, sie hier aufzu- zählen, da sie ın den nächsten Abschnitten aufgeführt werden. 3) Pflanzen, welche die Mittelstufe zwischen beiden bilden. Hieher sind besonders die Moorpflanzen zu ziehen, wie auch solche, die an den Ufern von Gewässern vorkommen und bereits im vorigen Ab- schnitte Erwähnung fanden. Ich beschränke mich»daher bloss auf Erstere und solche, welche in dem besprochenen Abschnitte nicht aufgeführt sind. a) Eigentliche Moorpflanzen des Gebietes sind: Viola stagnina, Drosera rolundifolia, Epilobium palustre, tetragonum, Galium uligi- nosum, Succisa pralensis, Cineraria spalhulaefolia, Senecio aqualicus, Scorzonera humilis, Gentiana Pneumonanthe, Pedicularis palustris, sylvalica, Teuerium Scordium, Polygonum Bistorta, Saliz myrtiloi- des, repens, Betula humilis, Orchis palustris, latifolia, Iris sibirica, Allium suaveolens, Juncus sylvaticus, Schoenus ferrugineus, Erio- phorum latifolium, vaginalum, Carex dislicha, teretiuscula, stellulata, Equiselam palustre, Polystichum Thelypteris. b) An Ufern der Gewässer: Cardamine amara, Hypericum tetrap- ierum, Geranium palustre, Melilotus macorrhiza, Geum rivale, Epi- lobium hirsutum, Lylhrum Salicaria, Silaus pralensis, Angelica syl- vestris, Valeriana officinalis, Eupatorium cannabinum, Symphytum officinale, Myosotis palustris, Scrophularia Ehrharti, Mentha sylvest- ris, aqualica, Lysimachia vulgaris, Rumez. sanguineus, Saliz fragilis, r- alba, amygdalina, daphnoides, purpurea, viminalis, incana, nigricans, Alnus incana, glulinosa, Juncus alpinus (Donaukies' bei Höchstädt), | — ee — ns atratus (Donaukies) Seirpus sylvalieus, Carer paniculata, . acula_ele. etc. ec) Der Kies an den Flussufern hat häufig eigentliche Sumpf- Pflanzen : Nasturtium palustre, Sanguisorba offiinalis, Epilobium parviflorum, Selinum carvifolia, Cirsium bulbosum, rivulare, Crepis b paludosa, Lycopus europaeus, Scutellaria galericulala, Saliz cinerea, ' Alnus glutinosa, Triglochin palustre, Epipactis palustris, Iris Pseud- Acorus, Iuncus glomeratus, effusus, Seirpus compressus, Carex Da- valliana, vulpina, siricla, vulgaris, panicea, flava, Hornschuchiana distans, Alopecurus fulvus, geniculatus, Holcus lanatus. d) Auch einige Begleiter von Pfützen und Neubrüchen können hieher gerechnet werden: Ranuneulus sceleratus, Pulicaria dysen- terica, Bidens triparlita, ‚cernua, Erythraea pulchella, Polygonum mile, Hydropiper, minus, Juncus compressus, bufonius. % 4) aa welche sowohl im Wasser als auch auf festem Lande wohnen. Ranunculus paucistamineus, flammula, Nasturtium amphibium, Viola slagnina, Caltitriche verna, Veronica scutellata, Anagallis, Becca- _bunga, Stachys palusiris, Polygonum amphibium, Heleocharis palustris. Zum Schluss können noch angereiht werden, Pflanzen, welche in den Alpen trockene Standorte, in den Niederungen aber nasse Orte bewohnen: Trollius europaeus, Aconitum Napellus, Ranunculus monlanus, Par- nassia palustris, Dianthus superbus, Succisa pratensis, Crepis suc- eisaefolia, Phyteuma orbiculare, Gentiana acaulis, verna, Primula farinosa, Belula pubescens, Tofieldia calyculata. | u B. Wiesen. Die,Wiesen unterscheiden sich als „natürliche“ und „künstliche ;“ ere treten bei uns in Form von Haidewiesen auf. Letztere sind nur hl: veränderte natürliche Wiesen. Sie unterscheiden sich in der Flora wesentlich von letztern, theils durch das Auftreten anderer Arten von Pflanzen, wie auch durch die Ueppigkeit der vorhandenen. ® ri - ’ . a) Haidewiesen. Die Vegetationsform ist vorzüglich im Donauried ausgeprägt; da jedoch das Donauried Gegenstand einer weiter unten folgenden besondern Behandlung ist, so will ich hier eine Aufzählung der einzelnen den Haidewiesen angehörigen Arten unterlassen. b) Culturwiesen. Die Flora dieser zeichnet sich besonders durch die vorherrschende Menge von Gramineen aus sowie durch das Fehlen gewisser den Haidewiesen angehöriger wilder Pflanzen. Ihr Charakter ist einfach und monoton; die vorzüglichsten Repräsentan- ten derselben sind folgende: Ranunculus acris, bulbosus, Cardamine pralensis, Spergula arvensis, Stellaria graminea, Arenaria serpylli- folia, Holosteum wumbellatum, Cerastium vulgatum, Silene inflata, Lychnis diurna, flos cuculi, Geranium pratense, Medicago lupulina, Trifolium filiforme, procumbens, pratense, Lotus corniculatus, Vieia sepium, Alchemilla vulgaris, Sanguisorba offieinalis, Carum: Carvi, Pimpinella magna, Sarifraga, Silaus pratensis, Paslinaca saliva, Jleracleum Sphondylium, Anthriscus sylvestris, Chaerophyllum bul- bosum, Galium Cruciala, verum, Mollugo, Valerianella olitoria, Knau- ia arvensis, Succisa pralensis, Achillea Millefolium, Bellis perennis, Chrysanthemum leucanthemum, Cirsium oleraceum, Serralula tinc- toria, Centaurea Iacea, Scabiosa (häufiger auf Waldwiesen), Lapsana communis, Leontodon aulumnalis, hispidus, Tararacum offieinale, Tragopogon orientale, Crepis biennis, Hieracium Auricula, Campa- nula rotundifolia, patula, Veronica Chamaedrys, serpyllifolia, arven- sis, Rhinanthus minor, major, Alectorolophus, : Euphrasia offieinalis, Salvia pratensıs, Prunella vulgaris, Primula officinalis, elatior, Plan- tago media, lanceolala, Rumez obtusifolius, erispus, Acetosa, Colchı- cum autumnale, Carex vulgaris, praecor, hirta, Anthozanthum odoratum, Alopecurus pratensis, Phleum pratense, Agrostis vulgaris, Aira caespitosa, Holcus mollis, Arrhenatherum elatius, Avena pubes- cens, pratensis, flavescens, Briza media, Poa trivialis, pratensis, Dactylis glomerala, Festuca elatior, Bromus secalinus, mollis, arvensis, Triticum repens, Lolium perenne. F In den Thalebenen der angeführten Flüsschen leiden die wies rise ‚tentheils durch zu grosse Feuchtigkeit, in Folge deren sich eine reiche Cyperaceen -Flor einstellt. Doch hat die Kunst hier schon Manches zur ” ii nn “ , Verbesserung geihan, indem bereits grosse Strecken sumpfiger Wiesen durch Einlegen von Drainage -Röhren verbessert wurden; besonders im Zusamthal zwischen Wertingen und Zusamaltheim. Ganz anders verhält es sich mit den Riedwiesen des Donauthales. Diese leiden in Folge der ausserordentlichen Permeabilität des Untergrun- des an zu grosser Trockenheit, so dass in trocknen Jahrgängen der Futter- Ertrag äusserst gering ist. n ” €. Wälder. Die wesentlichen Glieder der Waldvegetation bilden den Wald, wel- cher je nach der Grösse der einzelnen Glieder unterschieden wird, als: Oberholz und Unterholz. Ersteres tritt als Laubwald und Nadelwald auf. Im Gebiete finden sieh diese beide Formen in ziemlich gleicher Weise verbreitet; der Nadelwald ist mehr den im Süden aufsteigenden Hügelreihen des Ge- bietes eigen, während gegen Norden, insbesondere in dem Donauthal das Laubholz vorherrschend ist. a) Als einzelne Glieder des Unterholzes treten auf: Berberis vulga- ris, Evonymus europaeus, Rhamnus frangula, Prunus spinosa, Rosa cinnamomea, gallica, canina, Crataegus Oxyacantha, Cornus sangui- nea, (diese traf ich Mitte Octobers zum zweiten Male blühend in 'südöstlicher Exposition) Sambucus nigra, racemosa, Viburnum Lan- tana, Opulus, Lonicera Periclymenum, Xylosteum, Ligustrum vul- gare, Corylus Avellana, Saliz fragilis, amygdalina, nigricans, Caprea, aurita, Juniperus communis. Hieher gehört nun die Waldflora, welche besonders im Unterholz ausgebildet ist, Man kann hier unterscheiden zwischen solchen Pflanzen, die bloss im Wald vorkommen, und solchen, die den Wald noch mit andern Stand- gemein haben. Zu Erstern gehören : tis Vitalba, Thalictrum aquilegifolium, Anemone nemorosa, ranunculoides, Hepatica, Ranunculus Ficaria, lanuginosus, Act _ spicala, Corydalis cava,, Cardamine sylvatica, Viola sylvestris E 43 » ” rn A - : Mr e ß. Riviniana, mirabilis, Hypericum monlanum, hırsultum, quadrangulare, Impatiens Noli tangere, Oxalis Acelosella, Vicia dumetorum, Lathy- rus sylvesiris, Orobus vernus, Spiraeca Aruncus, Geum urbanum, Rubus Idaeus, frulicosus, Fragaria vesca, elatior, Agrimonia Eupa- iorium, Chrysosplenium alternifolium, Sanicula europaea, Aegopo- dium Podagraria, Torilis Anthriscus, Chaerophyllum hirsulum, Adoxa J’ moschatellina, Asperula odorata (nur bei Markt), Galium sylvaticum, Knautia sylatica, Eupatorium cannabinum, Hieracium boreale, ti- dentatum, Campanula Trachelium, Pyrola secunda, Vinca minor, Pulmonaria officinalis, Digitalis ambigua, Melampyram_ erislalum, pralense, Melittis Melissophyllum, Galeobdolon luteum, Euphorbia duleis, Listera ovata, Paris quadrifolia, Convallaria multiflora, ma- jalis, Polygonatum, Majanthemum bifolium, Lilium Martagon, Gagea lutea, Scilla bifolia, Allium oleraceum (an steinigen Abhängen unter Gebüsch), Zuzula pilosa, albida, rubella, Carez muricata, brizoides, remota, pilulifera, digitata (selten), sylvatica, Milium effusum, Melica nutans, Fesiuca sylvalica, gigantea, Brachypodium sylWwaticum, Triti- cum caninum, Lycopodium clavatum, Polypodium vulgare. Dryopteris, Folystichum Filic mas, spinulosum, Asplenium Filiv femina, Pieris aquilina. Von Pflanzen, welche der Wald mit der Haide gemeinsam hat, will ich der Raumersparniss wegen nur einige der für hiesige Gegend seltenern anführen: Ranunculus polyanthemos, nemorosus, Aconitum Napellus, Viola are- naria, Genista linctoria, Epilobium parviflorum, montanum, Laser- . pitium pruthenicum, Peucedanum officinale, Oreoselinum, Buphthal- mum salicifolium, Gnaphalium sylvaticum, Senecio Jacobaea (sehr selten), Cirsium eriophorum, Hieracium praealtum (nur an der Donau), Phyteuma spicatum, Campanula persieifolia, Cynanchum Vinceloxi- cum, Genliana cruciala, Lycopus europaeus, Convallaria Polygo- natum. j b) DasOberholz*) wird gebildet durch: Tilia grandifolia, parvifolia, Pr er - *) Hievon verschieden ist der Begriff von „Hochwald,“ worunter der Forst- mann einen Wald mit langer Umtriebszeit versteht. e w Pr u 99 mein? Acer Pseudoplatanus, campestre, Prunus Avium, Padus, Pyrus com- munis, Malus, Sorbus Aucuparia, Aria, torminalis (an der Donau), _Fraxinus excelsior, Ulmus campestris, effusa, Fagus sylvatica, Quer- cus pedunculala, Robur (selten), Curpinus Betulus, Populus alba, pubescens, Alnus glulinosa, incana, Pinus sylvestris, Lariz (sehr \ selten, nur ganz vereinzelnt in der Richtung von Markt nach Kloster- holzen), Picea, Abies. . “ Die den Nadelwald charakterisirenden krautartigen Gewächse sind an Zahl bedeutend weniger, als jene des Laubwaldes. Ich will nur die vor- züglichsten davon anführen: ” Viola sylvestris. Oxalis Acetosella, Chrysosplenium alternifolium, Pyrola secunda, Luzula pilosa, Carex leporina, Polyslichum spinulosum. Hier kann ich einen für Südbayern ı neuen Bürger einreihen, die Viola Schultzii Billot, welche ich an einer Anhöhe zwischen Pret- telshofen und Bliensbach in einem jungen Föhrenbestande in Begleitung von Genista germanica, Cylisus sagitlalis und Calluna vulgaris fand (den 3. Juni 1858). - Zum Schlusse will ich der Waldflora noch die an Waldrändern und Triften vorkommenden Pflanzen anreihen. Besonders viele Bäume sind es, die sich ausschliesslich nur an solchen Stellen finden: Tilia grandifolia, parvifolia, Acer campestris, Prunus spinosa, Avium, Padus, Orataegus oxyacantha, monogyna, Pyrus communis, Sorbus aucuparia, Salix Caprea, aurita, Populus tremula, Juniperus com- munis, und folgende krautartige Gewächse: @eranium pralense, ‚pa- lustre, Trifolium medium, filiforme, Galium Cruciata, Leontodon autumnalis, Crepis succisaefolia, paludosa, Orchis maculata, Platan- thera bifolia, Carez muricata $. virens (besonders an Rainen und Gräben häufig), Drizoides, leporina, montana, polyrrhiza, digitata, ‚sylvalica, hirla, Agrostis canina, Holcus lanatus, Dactylis glomerata, 2 r ehe eristatus, Festuca elalior, Brachypodium pinnatum, Equi- iR sylvaticum u. S. w. 13* «* ” * — D. Bebautes Land. Den grössten Theil des cultivirten Landes nimmt der Getreidebau in Anspruch. Diesem schliessen sich dann die verschiedenen Futterkräuter und Gemüsearten, sowie auch der des Tabaks an. Die Gulturgewächse, soweit ich selbe in diesem Jahre zu beob- achten Gelegenheit hatte, sind folgende: 1) Brassica oleracea: Weisskraut; wird in verschiedenen Arten gebaut, als: Wirsing, Kopfkraut, Kohlrabe, Blumenkohl. 2) Brassica Rapa: Weisse Rübe. 3) Brassica Napus: Kohlreps. 4) Cochlearia Armoracia : Meerrtettig. 5) Camelina saliva : Leindotter. 6) Raphanus sativus: In zahlreichen Spielarten, als: Monatrellig etc. 7) Linum usitalissimum; Lein, Flachs. 8) Vitis vinifera: Weinrebe. Nur als Spalier an Häusern. 9) Medicago sativa: Luzernklee (sehr selten). 10) Trifolium pratense : Wiesenklee. . 11.) Vicia faba.: Saubohne (sehr selten). 12) ,„ sativa: Wicke (häufig auf Aeckern). 13) Pisum sativum : Erbse. 14) Phaseolus vulgaris: Fisolenbohne. II, multiflorus : \ Feuer -Schwertbohne. 16 ) Apium graveolens. Sellerie (meist in Gärten). 17) Daucus Carota: Möser, gelbe Rübe. 18) Lactuca sativa: Salat in verschiedenen Spielarten , (heils in Gärten, theils auf Aeckern. 19 ) Solanum tuberosum: Kartoffeln (wird nicht sehr häufig angebaut, und ist besonders in neuerer Zeit durch die Tabakpflanzungen sehr ver- mindert worden. 20) Nicotiana rustica: Tabak (wird besonders bei Oberthürheim, Unter- thürheim und Pfaffenhofen, sowie im Ried häufig. gebaut; versuchs- weise auch bei Bliensbach, Prettelshofen u. Lahn: er wächst sehr‘ üppig und kann sehr gut verwerthet werden). » = ”. [7 a — ee 21) Nicotiana Tabacum : (Späthblühender mit langer schmaler Blattform). Dieser gedeiht nicht so gut, und ist auch bis jetzt mehr versuchs- weise angebaut worden. 22) Beta vulgaris: Runkelrübe, Mangold. 23) Spinacia oleracea: Spinat (nur in Gärten). 24) Cannabis saliva.: Hanf (wird selten gebaut). 25) Humulus Lupulus: Hopfen. Bei Oberthürheim (sehr selten). 26) Avena sativa.: Haber. - 27) Triticum vulgare: Waizen (hybern. uud aestiv.). 28) Triticum Spelta: Korn, Dinkel. 29) Secale cereale: Roggen (hybern. und aestiy.). 30) Hordeum vulgare: Gemeine Gerste. BE, distichon: Zweizeilige Gerste. 32) » . hexastichon : Sechszeilige Gerste (letztere sehr selten). ’ 3 Es mag nicht ohne Interesse sein, auch diejenigen Pflanzen anzu- führen , die mit dem Namen „Unkraut“ bezeichnet werden, und als der Cultur nachtheilig zu betrachten sind. | Es lassen sich auch bei diesen mehrere Abtheilungen machen, und wir wollen daher unterscheiden, die Unkräuter der Saaten, der Brachen, des Schuttes und der öden Plätze. Da eine vollständige Aufzählung der- selben zu weitläufig wäre, so will ich mich hier nur auf das Vorzüglichste beschränken. Auf Aeckern z. B. sind folgende gewöhnlich: Adonis aestivalis, Ra- nunculus arvensis, Delphinium Consolida, Myosurus minimus, Papa- ver Argemone, Rhoeas, dubium (konnte nur an der Donau beobachtet werden und da mehr auf öden Stellen, als unter Getreide), Fumaria ‚ offieinalis, Vaillanti, Sisymbrium Thalianum, Erysimum cheiran- thoides, Sinapis arvensis, Camelina sativa, dentata. (nur auf Lein- äckern, daselbst oft in ungeheurer Menge), Thlaspi arvense, Neslia paniculata, Raphanus FH aphanistrum, Agrostemma Githago, Spergula MSIS, Ervum hirsutum, tetraspermum, Lathyrus tuberosus, Scler- us annuus, Sherardia arvensis, Valerianella olitoria, Morisomü, Filago germanica, arvensis, Anthemis arvensis, Matricaria Chamo- milla, Centaurea Cyamus, Specularia Speculum, Cuscula Epilinum D e ” ® en 102 et: (im Schmutterthal sah ich ein ganzes Leinfeld von dieser Art total überzogen), Lilhospermum arvense, Veronica arvensis, triphyllos, hederaefolia, Melampyrum arvense, Galeopsis Ladanum, Tetrahit, versicolor (besonders häufig an der Donau), pubescens, Lamium am- plexicaule, Anagallis arvensis, Selaria viridis, glauca, Bromus_ seca- linus, Lolium linicola, temulentum (unter Sommergetreide). E. Moor. Da sich im Gebiete ausser dem „Donauried“ kein Moor von grösse- rem Umfange befindet, so will ich die Eigenthümlichkeiten der Flora desselben im nächsten Abschnitte behandeln. Nur einige Worte seien mir über die Moore bei Sontheim und Lauterbach, beide im Zusamthal, zu bemerken erlaubt. Der Untergrund beider Moore ist Lehm, welcher auf Diluvialkies aufliest; die meisten Versumpfungen ‚dieses Thals sowohl, als auch nahe- liegender, sind ohne alle Torfbildung und bestehen aus schwarzer Moor- erde mit grossem Gehalte an Silicaten und bilden sogenannte „bodenlose Sümpfe.“ Diese kommen besonders in dem Thal von Wertingen nach Bliensbach vor, und sind bei nassem Wetter total ungangbar. Die Ur- sachen dieser Bildungen liegen zunächst in der Impermeabilität des Unter- grundes. Nächstdem sind sie in der Anstauung von Bächen und oft wiederkehrenden Ueberschwemmungen bei Mangel an den nöthigen Ab- zugsgräben zu suchen. Die Hauptursache dieser Anstauungen ist eine in der Nähe befindliche Gypsmühle, welche oft Wochen lang ihr Wasser anstaut, so dass sich die Folgen auf weite Strecken bemerkbar machen. Dass dadurch keine für die Gesundheit zuträglichen Dünste in die Luft geführt werden, ist eine natürliche Folge. Das häufige Vorkommen der Wechselfieber, besonders im Zusamthal, welches sehr viel durch Ueber- schwemmungen zu leiden hat, mag sich daraus erklären. Ein Beweis für die schlechten Bodenverhältnisse mag die Menge der N 5 .. 3 Cyperaceen sein, welche auf kleinem Terrain in folgendem Artenreichthum auftreten: ®; Heleocharis palustris, Seirpus compressus, Eriophorum. latifolium, Carer Davalliana, disticha, vulpina, paniculata, ‚slellulata, sirieta, “ ® " == DB — vulgaris, panicea, glawva, flava, Oederi, fulva, Hornschuchiana, distans, ampullacea, vesicaria, paludosa, riparia. Eine Regulirung des überdiess noch in vielen Windungen sich hin- ziehenden Baches sowohl, als ein Einstellen der Stauungen desselben, würde wohl baldigst den Cyperaceenflor verdrängen und aus dem sauren, einen guten und allen Anforderungen entsprechenden Boden erzielen. Da ich nun alle Vegetationsformen, jede für sich betrachtet habe, will ich den allgemeinen Theil dieser Abhandlung verlassen, und mich auf ein Terrain beschränken, dem ich vorzugsweise meine botanische Thätigkeit zuwandte. Es ist dieses „las Donauried.“* - » Flora des Donauriedes. & Das Terrain zeigt sich dem beschauenden Auge als eine in der Richtung von Ost nach West unabsehbare Fläche, welche gegen Süden durch eine Hügelreihe, genannt das Reitenholz begränzt wird. Die Breite des Riedes beträgt an manchen Stellen 2'/, Stunden; die Länge über 4 Stunden. Diese ganz ebene Gegend wird nur von einigen Laubwäldern belebt, welche gleich Oasen aus der grossen Fläche hervortreten, und bei \och- stehender Sonne dem müden Botaniker eine sehr angenehme Zuflucht gewähren. An der Donau zwischen Schweningen und Münster sind diese Wälder häufiger. Westwärts aber verlieren sich dieselben ganz. Die Wiesen, welche zum grössten Theil cultivirt sind, wechseln ‚zwischen höchst üppigen aber auch sehr magern ab. Ein kleiner Theil derselben ist noch ganz der Cultur fremd. Dieser Theil findet sich in ‚ Mitte des Riedes, und von hier aus nimmt die Cultur nach allen Seiten /- wieder zu; es mag noch ungefähr eine Strecke von 60 — 80 Tagwerken ganz unbebaut daliegen. Sie ist nur von spärlicher, aber doch sehr interessanter Vegetation bedeckt; theilweise wird sie zur Schafweide benützt, 1% Er . ’ E * er “ — 14 — “ Besonders zeichnen sich hier auch aus die Waldwiesen, die theil- weise die Waldflora repräsentiren, so wie auch die feuchten nassen Wiesen, welche nicht moorigen Untergrund haben, sondern mehr lehmigen Boden besitzen. In Mitte dieser Wiesen befinden sich ausgedehnte ‚Altwasser, welche immer parallel der Donau hinziehen, obgleich sie oft Y%y—1 Stunde von selber entfernt sind. — Dieselben mit den Abzugsgräben, zu- nächst der Landgraben, der das Ried in seiner ganzen Länge durchzieht, sowie der Glöttbach sind neben den verschiedenen sumpfigen Gräben die Standorte der Wasser- und Sumpfpflanzen; die Altwasser sind meistens sehr tief, braunes Moorwasser führend und hauptsächlich mit Seripus lacustris, Phragmites communis, nebst verschiedenen Potamoge- ton-Arten bewachsen. Ausserdem schmücken diese Altwasser noch grosse Mengen von Ranunculus Lingua, Nymphaea alba, Nuphar luleum, Sium latifolium, Oenanthe Phellandrium und Hottonia palustris. Die Ufer der Donau selbst sind wegen der Correction des Strom- bettes meist sehr arm an Pflanzen; einzelne fanden zwischen den Steinen noch das nöthige Erdreich, um zu gedeihen, wie z. B. Erucasirum Pol- lichii, Oenothera biennis und muricata. Eine Zierde der Ufer sind die ausgedehnten Weidenbestände. Vor- züglich zu bemerken sind: Saliv fragilis, amygdalina und viminalis. Zwischen diesen Weidenwäldern finden sich auf Kiesbetten verschiedene subalpine Gewächse, welche durch die Donau hieher geführt wurden; z. B. Erigeron Droebachinsis, Juncus alpinus, atratus; vom Strombeite — entfernt in den Laubwäldern: Carduus Persanalg. Auf dem Kies sind besonders Thalictrum flavum, Linaria minor, Poa compressa häufig; auch Oenothera muricala findet sich hier, doch ist dieselbe vor- züglich auf dem jenseitigen Ufer häufig. Von Höchstädt bis Blindheim (am diesseitigen Ufer), sind bloss Wie- sen und Culturland; dann beginnen Laubwälder, welche sich bald in grösserer bald in geringerer Ausdehnung von den Ufern bis eine Stunde weit ins Ries hinein erstrecken. In diesen Wäldern findet sich nun eine sehr grosse Mannigfaltigkeit in der Flora; vorzüglich ist hier die Kalk- flora vertreten, z. B. Aconitum Napellus var. pyramidale, Lilium Martagon, “® * — 105 — Listera ovata, Arum maculatum etc. eier Sterile Sandplätze bieten Cir- sium eri m mit Carduus Personala. Einzelne Waldparzellen, welche mitten im Riede liegen, entbehren jedoch der hier angeführten Pflanzen. Ein kleiner Föhrenbestand von sehr geringer Ausdehnung ist der einzige auf der ganzen Ebene *). Er steht auf Sandboden. Hier fanden ‚sieh nur sch Formen von Centaurea Jacea ß. pratensis, wie auch ein Exemplar von Centaurea nigra, nebst Hieracium murorum und um- bellatum. Dieser Bestand grenzt an das bebaute Land. Auf diesem werden sämmtliche ‚hier überhaupt vorkommenden Getreidarten gebaut, wie auch verschiedene Arten von Gemüsen, Hanf, Lein und Kartoffeln. Eine besondere Aufmerksamkeit wird erst seit kurzer Zeit dem Tabakbau gewidmet. ‘Es finden sich grosse Strecken, die ausschliesslich mit Tabak bepflanzt sind und eine sehr ergiebige Ernte versprechen. . Die hier allge- mein gebaute Art ist der gelBblühende: Nicofiana rustica. Es wurden wohl auch schon. Versuche mit Nicotiana Tabacum (der rothblühende) gemacht, er soll aber nach Aussage der Bebauer nicht gut fortkommen., Die Vegetationsform des Moors hat viele Eigenthümlichkeiten, wie aus dem nun folgenden Verzeichnisse ersichtlich ist. Ich habe die 'spe- ziell der Moorflora ‚angehörigen Arten in der Aufzählung mit einem Wm. = Wiesenmoor bezeichnet. Weitere vorkommende Abkürzungen sind: Hd. — Haide; Du. = Donau - Ufer; Rw. = Reitenholzwald,, mit welchem Namen ich der Kürze halber die ganze Hügelkette bezeichne, welche im Süden das Donauried begrenzt. Aw. = Altwasser, Gräben, Tümpfel , Sümpfe. Diejenigen Pflanzen, welche ich des: Standorts oder der Seltenheit wegen auszeichnen zu müssen glaubte, sind mit Cursiv- Schrift: gedruckt. Jene Pflanzen, welche von Herrn Rector Dr. Pollak in Dillingen nicht aufgefunden worden, sind mit einem K: bezeichnet. Der Kürze halber habe ich die Namen der Autoren weggelassen und verweise hierin auf Koch’s Synopsis Florae Germanicae el Helveticae. Edt. II. Lipsiae 1857. #*) Grössere Bestände sind jedoch im Reitenholzwald. *) IX. Jahresbericht des naturhistorischen Vereins in Augsburg. p. 51. RN ‘ 44 “ ne Bun “ ” Flora des Donauriedes. N » Clematis vitalba. Du. Thalictrum aquilegifolium. Du. » flavum. Donaukies. Anemone Hepatica. » Pulsatilla. Ha. nemor0sa. „ ranunculoides. Rw. Adonis aestivalis. Myosurus minimus. K Ranunculus paueistamineus. . divaricatus. Aw. e- fluitans. 5 flammula. ; Lingua. Wm. u. Aw. y Ficaria. r auricomus. Wm. n acris. 1! lanuginosus. x polyanthemos. Rw. Hi, nemMOorosus. @ repens. = bulbosus. h sceleratus. Gräben. N arvensis. . Caltha palustris. Trollius europaeus. Wm. Aquilegia vulgaris. Du. Delphinium Consolida. Aconitum Napellus. ; ß. pyramidale. Du. Berberis vulgaris. Nymphaea alba. Aw. Nuphar Iuteum. Av. Papaver Argemone. y „» Rhoeas. % ” » dubium. Du. „ somniferum. Auf Schutt. Chelidonium majus. Corydalis cava. Fumaria officinalis. „ Vaillantii. Nasturtium officinale. % 5 amphibium. Aw. 2 ß. riparium. Aw. n sylvestre. ; palustre. Aw. Barbarea vulgaris. „ stricta. Ha. Turritis glabra. Arabis hirsuta. Hd. Cardamine sylvatica. 5 pratensis. 4 amara. Hesperis matronalis. Auf Schuit verwildert. Sisymbrium officinale. A Sophia. P- Alliaria. Rw. > Thalianum. © Erysimum cheirauthoides. Brassica Rapa. | Cultivirt und „' Napus. verwildert. Sinapis arvensis. Erucastrum Pollichü. DU. » K 'Silene nutans. r „» Inflata, Lychnis Viscaria. Hd. » flos cuenli. » vespertina. s diurna. * + En Allysum calyeinum. Du. Draba,verna. 1 Cochlearia Armoracia. An Bach- Ar Ufern, besonders an r der Zusam , auch auf % ." Aeckern. Camelina sativa. „. dentata. Leinäcker. Thlaspi arvense. i Capsella Bursa pastoris. Neslia paniculata. Raphanus Raphanistrum. Helianthemum vulgare. Ha. Viola hirta. : odorata. sylvestris. Rw. " £-Riviniana. Rıv. canina. „ »n . P. minor. Hd. stagnina. Wm. mirabilis. Rw. tricolor. vulgaris. R P. pratensis. Reseda lutea. Parnassia palustris. Polygala vulgaris. 2 comosa. Hd. 1 amara. Hd. u. Du. n NS er EN +» K Tunica saxifraga. Sonnige Ab- hänge des Rw. Dianthus Carthusianorum. 5 deltoides. n superbus. Saponaria officinalis. Agrostemma Githago. K Sagina procumbens. „ nodosa. Wm. Spergula arvensis. Moehringia trinervia. Arenaria serpyllifolia. Holosteum umbellatum. Stellaria media. „ glauca. Aw. » . graminea. Malachium aquaticum. Cerastium semidecandrum. “ brachypetalum. 4 glutinosum. Hd. son- nige Abhänge. ” triviale. ; arvense. Linum usitatissimum. „ eatharlicum. Malva Alcea. » Sylvestris. „ rotundifolia. (vulgaris.) Tilia grandifolia. Rw. „ parvifolia. kw. Hypericum perforatum. quadrangulum. Rw. tetrapterum. Wm. montanum. Rw. hirsutum. Du. 14 * 3» 333 - . . ve a ne 108 a un . % Acer Pseudoplatanus. Rw. & Trifolium filiforme. „ campestre. Rw. Lotus corniculatus. Geranium sylvaticum. K „ uliginosus. Wm. ie pratense. Tetragomolobus siliquosus. Hd. “ pusillum. Astragalus Cicer. u 5 dissectum. a glyciphyllos. Ru u columbinum. Coronilla varia. E molle. Hippocrepis comosa: & Robertianum. Vicia dumetorum. Rw. Erodium cicutarium. „ Cracca. Impatiens Noli tangere. K „ tenuifolia. Du. Oxalis Acetosella. „ sepium. Evonymus europaeus. K „. sativa. rn Rhamnus cathartica. „ anguslifolia. N Frangula. Ervum hirsutum. Genista linctoria. Rı. „ tetraspermum. „ germanica. Rw. | Pisum arvense. K Cytisus nigricans. Lathyrus tuberosus. » sagittalis. Rio. ’ ‚pratensis. Ononis spinosa. Hd. . sylvestris. „ Tepens. Orobus vernus. Anthyllis Vulneraria. Hd. Prunus spinosa. Medicago falcata. »„ JInsifitia. Rw. » Jupulina. „ „avium. Aw. Melilotus macrorhiza. Du. Spiraea Aruncus. Rw. ö alba. » Ulmaria. " officinalis. » ... filipendula. Ad. u. Wim. Trifolium pratense. Geum urbanum. er medium. Rw. „. Tivale. = arvense. Rubus idaeus. j Mn montanum. Hd. „» fruticosus. * repens. »... nemorosus. s hybridum. „ Radula. K „ agrarium. Aw. „ caesius. is procumbens. „. sazalilis. er „e ri r nr - Fragaria vesca. a elatior. Potentilla anserina. argentea. reptans. Tormentilla. 'verna. „. ‚opaca. Kx, Fragariastrum. Rw. * Agrimonia Eupatoria. Rosa canina. K „ einamomea. Du. u. Rw. K „ gallica. Rw. Alchemilla vulgaris. . Sanguisorba officinalis. Poterium Sanguisorba. Crataegus oxyacantha. e monogyna. Pyrus communis, Du. „ Malus. " Sorbus aucuparia. „ torminalis. Du. Epilobium Angustifolium. hirsutum. parviflorum. montanum. Rı. palustre. ” letragonum. Wm. Oenothera biennis. „.. „muricata. Du. ” K Myriophyllum spicatum. Aw. ”„ Hippuris vulgaris. Aw. Gallitriche stagnalis. Aw. Ceratophyllum demersum. Aw. verticillatum. Aw. K » Lyihrum Salicaria. . Myricaria germanica. Du.u. Kies- beite. Bryonia dioica. Seleranthus annuus. Sedum maximum. Schutt u. Kies. » Acıe: „ sexangulare. Hd. Ribes Grossularia. „ nigrum. Du. Saxifraga tridactylites. s granulata. ‘ Sanicula europaea. Du. K Cicuta virosa. Aw. Aegopodium Podagraria: Carum Carvi. | Pimpinella magna. pr ß. laciniata., Win. n Saxifraga. - Berula angustifolia. Aw, Sium latifolium. Aw. Oenanthe Phellandrium. Aw. Aethusa Cynapium. Silaus pratensis. Wm. “ Selinum Carvifolia. Wm. Angelica sylvestris. Peucedanum offieinale. Hd. Oreoselinum. Rı. Pastinaca sativa. Heracleum Sphondylium. Laserpitium pruthenicum. Wm. Daucus Carota. Torilis Anthriscus. Anthriscus sylvestris. Chaerophyllum temulum. ” — ww — . Chaerophyllum bulbosum. Rw. Eupatorium canabinum. Du. „ hirsulum. Rw. Tussilago farfara. Conium maculatum. Bellis perennis. Hedera Helix. DU. Erigeron canadensis. Cornus sanguinea. ; acris. „Mas. In Gärten. K ,„ droebachensis. Kies der Adoxa moschatellina. Rw. ., Donau. Sambucus racemosa. Salidago Virga aurea. Rw.u. Du. " nigra. K Buphthalmum salicifolium. Viburnum Lantana. Inula salicina.. Wm. wa we ” Opulus. Pulicaria dysenterica.: K Lonicera Periclymenum. Rw. Bidens tripartita. N Xylosteum. „ cernua. Sherardia arvensis. Filago germanica. Asperula eynanchica. Hd. „ anvensis. Galium Cruciata. Gnaphalium sylvaticum „ Aparine. 5 uliginosum. „ Wiginosum: = dissecteum. „ Palustre. K Artemisia campestris. „ boreale. Wm. u. Ha. .r vulgauis. „ verum. Tanacelum vulgare. Du. „ sylvaticum. Rw. Achillea Ptarmica. Wm. R „» Mollugo. „ Millefolium. K ,„ sylesire. Authemis arvensis. Valeriana officinalis. „ .Cotula. Hd. ji dioica. Matricaria Chamomilla. Valerianella olitoria. Chrysanthemum leucanthemum. 5 Morisomnüi. ; inodorum. K = Auricula. Arnica montana. Hd. Dipsacus sylvestris. Cineraria spathulaefolia. Wm. Knautia sylvatica. Senecio vulgaris. „ arvensis. u viscosus. Rw. Succisa pratensis. Hd. u. Wm. & sylvaticus. Rw. Scabiosa columbaria. Hd. „ erucifolius. KH. suaveolens. Hd. „. . Jacobaea. ‚Du. K « %* ” Senecio aquaticus. Wm. „ paludosus. Wm. Cirsium lanceolatum. eriophorum. Du. palustre. Wm. oleraceum. rivulare. bulbosum. acaule. Hd. arvense. palustri - bulbosum. bulboso - palustre. palustri- rivulare. Wm. rivulari - palustre. palustri - oleraceum. bulboso - oleraceum. bulboso- acaule. Hd. oleraceo- rivulare. Wm. oleraceo - palustre oleraceo-acaule. Hd. acaule - oleraceum. Caratiee acanthoides. Personata. Du. defloratus. Du. nutans. » ” » ” Onopordum Acanthium. Lappa major. minor. Rw. „ tomentosa. Carlina vulgaris. Serratula tinctoria,. Wm. CGentaurea Jacea. ” ” ” Cyanus. ” x oleraceo - bulbosum. Wm. ß: pratensis. Hd. 111 Centaurea Scabiosa. Ru. maculosa. Du. auf Do- » naukies u nigra. Hd. Lapsana communis. Cichorium Intybus. Leontodon autumnalis. hastilis. «- vulgaris (hispidus). & #. glabratus. K Tragopogon. orientalis. Scorzonera humilis. Wm. Hypochoeris maculata. Hd. Taraxacum officinale. » ” „ » e lividum. Wm K Lactuca muralis. Sonchus oleraceus. asper. „ arvensis. Crepis praemorsa. Rw. biennis. virenS. paludosa. Wm. „. succisaefolia. Wm. Hieracium Pilosella. «. VITeScens. praealtum. Du. Auricula. Wm. ramosum. Ri. vulgatum. Rw. murorum. iridentalum. Rw. boreale. Rw, umbellatum. Ha. u. Ro. Phyteuma orbiculare. Wim. ” „ ” K K ” da K K Phyteuma spieatum. Rw. Campanula rotundifolia. d. lancifolia. Rw. 5; rapuneuloides. 3 Trachelium. n patula. h Rapuneulus. Persicifolia. Rıv. ” glomerata. Wim. Specularia Speculum. Vaceinium Myrtillus. h vitis Idaea. Calluna vulgaris. Pyrola secunda. Ligustrum vulgare. Fraxinus excelsior. Cynanchum Vincelovicum. Du. Menyanthes trifoliata. Aw. Gentiana cruciata. Rw. Pneumonanthe. Wim. verna. Wm. acaulis. Wm. q germanica. Wm. Erythraea Centaurium. Wm. ; Pulchella. Wmn. Convolvulus sepium. „ „»arvensis. Cuscuta europaea. Epithymum. „ Epilinum. Borago offieinalis. Schut. Lycopsis arvensis. Symphytum officinale. Echium vulgare. Pulmonaria officinalis. ” u ——— K Pulmonaria angustifolia,. Au... Lithospermum officinale. Du. = ‚urvense. Myosotis: palustris. „ sylvatica. „ Intermedia. „ Strieta. Solanum nigrum. ı » Dulcamara. 5 tuberosum. Cultiv. Atropa Belladonna. Du. r Hyoscyamus niger. Nicotiana Tabacum. Cultiv. „... Tustiea. Cultiv. Verbascum Schraderi. 4 Lychnitis. Y £. album. 3 nigrnm. „... Blattarta.. Scrophularia nodosa. „ Ehrharti. 10 Digitalis grandiflora. Rı. ” Linaria minor. „ ‚vulgaris. Veronica seutellata. Aw. ” Anagallis. Beccabunga. chamaedrys. ,, officinalis. latifolia. serpyllifolia. arvensis. verna. triphyllos. — ß. obtusifl. ambigua. Zdt. K Veronica praeeoz. „ agree Mu hy polita. ‚ Buxbaumii. » „hederifolia. Orobanche Epithymum. P rubens. | Melampyrum_ cristatum.- Du. w a arvense, : „ U »pratense. -\ Pedicularis palustris. Wm. N sylvatica. /Wm. Rhinanthus minor: s v2 angustifolius.\. e major. 2 Alectorolophus. Wm. K y alpinus. Rw. 0. A» angustifolius. . Euphrasia :officinalis.. ” «. pratensis. 5 ß. nemorosa. Rw. ” Odontites. « Mentha sylvestris. ” „ „ aquatica. N arvensis. , Lycopus europaeus.. Wm. Salvia, pratensis. 3 Origanum vulgare. Du. Thymus Serpyllum. 5 ce. Chamaedrys.: Du. Calamintha Acinos. ' Glinopodium vulgare, Nepeta Cataria. Glechoma. hederacea. ß. undulata. Auf Schutt. ie “% Lamium amplexicaule. 5 purpureum. Lamium maculatum. 4 album. Galeobdolon luteum. Rıv. Galeopsis Ladanum. » .»Tetrahit. ' r versicolor. Du. a pubescens. Stachys sylvatica, » Palustriso, ae „ recla. Abhänge am. Rw. Betonica -officinalis. Wm. Ballota nigra. . Scutellaria galerieulata. Wm Prunella vulgaris. » . grandiflora. ) Ajuga reptans. „ . genevensis. Teucrium ‚Scordium. Wm. Verbena officinalis. Pinguicula vulgaris. Utricularia vulgaris. Aw. . Lysimachia vulgaris. “ a Nummularia. B nemorum. Rw. Anagallis.arvensis. x.’ E2 Primula ‚farinosa,Wm. B officinalis. „'. ‚elatior. - Hottonia palustris. Aw. Plantago major. be „media, „ . lanceolata: y. capitellata. Er 35 K % » Amaranthus retroflexus. Schutt. Chenopodium hybridum. s murale. 5 album. 4 polyspermum. u Vulvaria. Blitum Bonus Henricus. Atriplex patula. Rumex palustris. „... sanguineus. „ „obtusifolius. „ erispus. „ Hydrolapathum. Aw. „ mazimus. Aw. „» Acetosa. Acetosella. Polgapin Bistorta. * amphibium. e lapathifolium. „ Persicaria. " mite. » Hydropiper. 7) minus. k aviculare. « Convolvulus. dumelorum. Daphne Mezereum. Ru. Thesium pratense. Hd. intermedium. Du. Hippophaö rhamnoides. Du. Asarum europaeum. Du. Euphorbia helioscopia. | | | | | | % wen “. | * Euphorbia Cyparissias. Euphorbia Peplus. „ exzigua. Hd. Urtica urens. „ dioica. Humulus Lupulus. Ulmus campestris. Canabis sativa. Fagus sylvatica. K Quercus sessiliflora. Du. % ”„ ” striela. Du. " verrucosa. Hd. » palustris. Wm. an \K Gräben. K „ peduneulata. u 0 W Corylus Avellana. Carpinus Betulus. Saliz fragilis. Du. alba. » » B. Vitellina. „ amygdalina. P a «. discolor. Du. „ daphnoides. Du. „ Purpurea. „ viminalis. Du. „ incana. Du. „ einerea. „ nigrficans. „ Caprea. „ aurita. Wm. = „ myrtilloides. Wm. Sonst Hoch- moorpflanze. „ repens. „ y. argentea. Wm. Popläus alba. Du. 4 tremula. Aw. “ nigra. Betula alba. „» Pubescens. Wm. „» humilis. Wim. ur - . ee” 1 2 % K K # . Alnus incana. „ glutinosa. 0" Juniperus communis. Hd. Pinus sylvestris. Ro. u. Hd. Picea. Rw. „ Abies. Rw. Alisma Plantago. Gräben. Sagittaria sagiltaefolia. Aw. der AL Donau. Butomus umbellatus. Aw. Triglochin palustre. Wm. Potamogeton natans. lucens. Aw. perfoliatus. erispus. 11 densus. Lemna trisulea. Aw. Minor. „ gibba. Typha latifolia. Sparganium ramosum. RI simplex. Arum maculatum. Du. Acorus Calamus. Aw. Orchis ustulata. Wm. Morio. Hd. u. Wm. maculata. Wm „ latifolia. Wm. Gymnadenia Conopsea. Ha. Platanthera bifolia. Ha. Cephalanthera pallens. Du. Epipactis latifolia. Wm. ‚Listera ovata. Du. Neottia Nidus avis. Du. Iris Pseud-Acorus. Wm. ” ” ” ” ” 4 115 EZ “= \ Jris sibirica. Wm. \ Nareissus Pseudo-Nareissus. Wm Leucojum vernum. Rıw. | Paris quadrifolia, Rı. 'K Convallaria Polygonatum. multiflora. majalis. | | ” | Majanthemum bifolium. | Lilium Martagon. Du. Ornithogalum umbellatum. | Gagea lutea. Rı. * Scilla bifolia. Rw. K Allium suaveolens. Wm. oleraceum. 1 n Muscari botryoides. Rw. | | | Colchicum autumnale. | Tofieldia calyculata. Wm. | Juncus conglomeratus. | effusus. glaucus. sylvaticus. Wim. lamprocarpus. atralus. Du. Kies. alpinus. Du. compressus. bufonius. Luzula pilosa. albida. »u » 2. rubella. Aw. „ eampestris. Heleocharis palustris. ovata. > acieularis. Du. Scirpus lacustris. Tabernaemontani. Du. 15 ® » = Es) n » A K K K K % Seirpus sylvaticus. „> COMPFTESSUS. Eriophorum latifolium. n " vaginalum. Carex ‚Davalliana. Wan. „ disticha. ‚Wm. „ Vulpina. „ muricata. 5 „ ß. virens. „ . teretiuscula. Wm. ® „paniculata. Rw. „ brizoides. Rı. „.. ‚stellulata. Wm. Wm. ? „ stricta. „ vulgaris. » „ acula. „ „"Buxbaumii.? Wm. „ pilulifera. Rws - tomenlosa. Wm. „ montana. Hd. u. Rw. „.. ericetorum, Hd. praecox. Hd. „ polyrrhiza. Ru. digitata. Rw. panicea. Wm. „ glauca. „ pallescens. Rw. „ flava. Wm. Oederi: Wm. m” ». fulva. Wm. Hornschuchiana. Win. „ distans. Wm. „ . 'sylvatica. Rı. „ ampullacea. Aw. „ . vesicaria. 'K | I | IK “. Carex paludosa. „ Tiparia. „ hirta. Panicum Crus galli. Unter der Sau Setaria viridis. „ glauca. „ .Halica. Nur ein Stück mit 20 — 25 Aehren, wahrscheinlich durch einen Zugvogel hier abgeselzt: Ha. Phalaris arundinacea. Anthoxanthum odoratum. Alopecurus pratensis. # agrestis. er geniculatus. Du. F fulvus. Du. Phleum pratense. » ß. nodosum. Agrostis stolonifera. 2 vulgaris. £ .camina. Du. Apera Spica venti. Calamagrostis littorea. Du. 4 Epigejos. Du. y sylvatica. Rw. Milium effusum. Rıe. Phragmites communis. A. Koeleria cristata. Aira caespitosa. ©. flexuosa. Wm. Wim. wa Holcus lanatus. x mollis. Arrhenatherum 'elatius. Avena pubescens. 4 » s _ — Me Avena pratensis. ı Bromus secalinus. „ flavescens. x » ß. velutinus. Melica nutans. Ro." ur 53%. Commutatüs. Briza media. | K ,„ racemosus. Poa annua. „ mollis. „ nemoralis. „ arvensis. „ trivialis. | m erectus. Hd. '„ pratensis. | Triticum repens. 0, eompressä. Du. peilio ı caninum. Du. ""Glyceria spectabilis. % |" Lolium perenne. | Rn fluitans. ii „ finicola. m. aqualica. | „ . femulenlum. _Molinia coerulea. Wm. ' Equisetum arvense. Dactylis glomerata. u | „ .. Telmateja. Du. Cynosurus cristatus. Hd. „» . ‚sylyaticum. Festuca ovina. . ».. . palustre. „ e. duriuscula. > limosum »„ c. glauca. | variegatum. Du. K Festuca rubra. Rw. | Lycopodium elavatum. „.. sylvatica. Rw. Polypodium vulgare. Rı. a giganlea. Rw. | Polystichum Thelypteris. Rıe. u. Hd. „ arundinacea. in " Filix mas. a elatior. Cystopteris fragilis. Bragkypodium sylvaticum.. Rw. Asplenium Filix .foemina. P pinnatum. Pteris, aquilina. Aw. w E w 22h og = % ” ” = “ ne Notizen. aus der Flora von Memmingen. Nach brieflichen Mittheilungen des Herrn J. Büchele. Seit dem Erscheinen von Sendtner’s Werke: „die Vegetations - Verhält- nisse Südbayerns“ gelang es den eifrigen Nachforschungen des Herrn Büchele in der Umgebung von Memmingen einige früher nicht daselbst beobachtete Pflan- zen zu entdecken. Wir theilen nachstehend diejenigen derselben mit, durch welche Sendtners Angaben eine Vervollständigung oder theilweise Berichtigung erhalten und somit geeignet sind, zur Pflanzen-Statistik unseres Bezirkes einen Beitrag zu liefern. Ranunculus paucistamineus Tausch., früher nur übersehen ; der. gemeinste Wasser- hahnenfuss der Umgebung. Anemone sylvestris L. kommt um Memmingen nicht vor, wie Sendtner einer Notiz im Herbar Zuckarinis zufolge vermuthete. Papaver Argemone L. Selten. Biscutella laevigata L. lllergeschiebe. Viola palustris L. Rothensteiner Moor. Lychnis Viscaria, L. Erolzheim. Linum viscosum L., kommt nicht vor, wie Sendtner angibt. Rubus nemorosus Hayne. Sonnige Waldränder. Agrimonia odorata Ai. Nur einmal gefunden. Cirsium bulbosum DC., sowie die Bastarde C. palustre-rivulare und palustre-oleraceum. Scrophularia Neesii Wirtg. An Gräben. Orobanche Galii Dub. Selten. Mentha piperita L. Nach Büchele’s Ansicht wirklich wild. Zanichellia palustris L. In kleinen Quellbächen nächst Memmingen und Fellheim. Gagea arvensis Schult. Aecker, selten. Allium oleraceum L. Selten. Scirpus caespitosus L. Reichholzriedermoor, Calamagrostis litlorea DC. Illerauen. Lycopodium inundaltum L. Nasser Torfbrei im Reichholzriedermoor. Aspidium Lonchilis Sw. Grönenbacher Wald. Der Süsswasserkalk bei Thalfingen im königl. bayer. Landgerichte Neu - Ulm » von August Wetzler. Wie ich schon in einer früher veröffentlichten Abhandlung *) er- wähnte , ist den südlichen Vorhöhen des schwäbischen Jurazuges ein der Tertiärperiode angehörender Süsswasserkalk an- und aufgelagert. Ein- zelne dieser Anhöhen bestehen fast bis zur Sohle des Donauthales aus dieser Kalkablagerung. Ein solches Verhältniss beobachtet man auch an den Gehängen, - welche hart an der nordwestlichen Landesgränze Bayerns von dem Dorfe Thalfingen bis gegen Unterelchingen die grosse tertiäre Hochebene Süd- bayerns umsäumen. Geht man von Thalfingen aus nordwärts die enge Thalmulde entlang, durch welche der Weg zur Höhe nach Kesselbrunn führt, so sieht man gleich beim Ausgange des Dorfes in der Thalsohle noch den weissen Jurakalk, und zwar die oberste Abtheilung desselben (Platten- kalk — Weiss. Jura £ Quenst.) seine Schichtenköpfe vorstrecken, höher aufsteigend zeigen wunde Stellen theils losen Sand, theils erdigen unreinen #) X. Jahresbericht des naturhistorischen Vereins, pag. 23. « “= — 110 — Süsswasserkalk, und hoch oben am rechten Gehänge ist seit einigen Jahren ein Steinbruch eröffnet, welcher während der Dauer seines Besteh- ens eine zahlreiche Menge sehr wohl erhaltener Fossilreste geliefert hat. Das hier ausgebeutete nutzbare Gestein ist ein erdiger Süsswasserkalk von reinweisser Farbe, homogen, abfärbend. In einer technischen An- stalt in der Nähe von Ulm wird durch weitere Verarbeitung, nämlich Pochen und Schlämmen, Kreide aus ihm dargestellt, und als solche in den Handel gebracht. { Im Steinbruche selbst lässt sich folgende Lagerung, von hr u) unten genommen ‚beobachten: a 1 "Dammerde. 26’ graublauer sandiger Mergel, oben mehr, unten weniger sandig leer an Einschlüssen. 2' Kalkmergel, rothbräunlich, von den Arbeitern „wilder Fels“ ge- nannt, leer an Einschlüssen. 5’ kreideartiger Süsswasserkalk mit Fossilresten. (Nutzbares Ge- stein.) Sohle des Steinbruches. Nach vorgenommenen Schürfungen folgt wieder sogenannter „wilder Fels,“ der aber als technisch unbrauchbar, nicht weiter abgearbeitet wird; ihn unterteufen in Wechsellagerung abwärts gegen die Thalmulde sandige Mergellagen und unreiner erdiger Süsswasserkalk. Ehe man hart an der Thalsohle, wie schon oben erwähnt, den vortretenden weissen Jura er- reicht, liegt, wie wohl anzunehmen, als tiefstes Glied dieser tertiären Ablagerung , ein grünlich gelber loser Sand. Fossilreste sind in den letztgenannten Straten bis jetzt noch keine gefunden worden. ‚Die Petrefacten dieses Süsswasserkalkes. sind durchgehends Gastero- a die Landconchylien überwiegen weitaus die eigentlichen Süss- wasserschnecken. Besonders zahlreich an Individuen ist die Gattung Helix in ‚vielen ihrer Unterabtheilungen vertreten. ‚Die Erfunde sind um so interessanter, als einzelne der gefundenen Arten ganz neu sind, andere bisher noch an keiner der zahlreichen Lokalitäten der schwäbischen Alp, woselbst ebenfalls ‚solcher Süsswasserkalk abgelagert ist, vorgekommen sind. Noch mehr aber wird das Interesse durch den Umstand erhöht, dass Thalfingen unter allen schwäbischen Lokalitäten die meiste Ueberein- ” — wm —— stimmung mit‘ den miocänen Ablagerungen von Hochheim, Kleinkarben etc. im Mainzer Becken bietet. fi Herr Professor F. Sandberger in Karlsruhe hatte die freundliche Güte, die bei Thalfingen gefundenen Petrefacten einer genauen Bestim- mung und Vergleichung zu unterziehen, und in seiner so eben erschie- nenen Monographie „die Conchylien des Mainzer Tertiärbeckens ‚“ auf welche ich in Betreff der Diagnose und Abbildung verweise, sind die bei Thalfingen vorkommenden Arten bereits erwähnt. Ich fühle mich für dieses freundliche Entgegenkommen von Seite des Herr Professor Sand- ber 8 er zu dem lebhaftesten Danke verpflichtet. Verzeichniss der bei Thalfingen gefundenen Petrefacten. Helix subverticillus. Sandbg. Sandbg. 1. c. 14 tab. 1 f. 6. 7. Die Normalform bei Thalfingen häufig. Weitere Fundorte: Hochheim im Landschneckenkalke, Nierstein und Ilbesheim bei Landau im Cerithienkalke (untere Schichten), sämmtlich im Mainzer Becken. Helix osculum. Thom. Sandb. 1. c. 19 tab. 3 f. 13. Bei Thalfingen nicht selten. Weitere Fundorte: Hochheim im Landschneckenkalke, sehr häufig; Hochstadt bei Hanau im Litorinellenkalke, sehr häufig ; Wiesbaden und Kastel bei Mainz, ziemlich selten; im untern und mittlern Litorinellenkalke, Mörsingen bei Zwiefalten, Hohen- memmingen bei Giengen und Michaelsberg bei Ulm in Würt- u. temberg im Süsswasserkalke ; Rain in Steiermark im Süsswasser- kalke; Tuchorzic in Böhmen im Süsswasserkalke., A & ” Helix defleva. Al. Braun. Sandbg. 1. ce. 81.41. 7 Bei Thalfingen selten. — Bm Weitere Fundorte: Hochheim im Landschneckenkalke; Nierstein, Oppenheim , Ilbesheim bei Landau, Kleinkarben bei Hanau im Corithienkalke; Hohenhöwen im badischen Seekreise im Süss- wassergypse ; Tuchorzie in Böhmen im Süsswasserkalke; Tra- melan und Vermes bei Delemont (Schweiz) in groupe fluvio- terrstre moyen. Helix lepidotricha. Al. Braun. SEBEAL"C. 3.3 R. A Bei Thalfingen nicht selten. Weitere Fundorte: Hochheim im Landschneckenkalke, sehr selten. Helix involuta. Thom. Sdbg. 1..c. 32 t..3. f. 10. Bei Thalfingen selten. Weitere Fundorte: Hochheim im Landschneckenkalke, selten; Wiesbaden und Hanau, häufiger, in den untern Schichten des Litorinellenkalkes; Tuchorzic in Böhmen, Süsswasserkalk ; Hep- sisau bei Kirchheim in Württemberg , im Basalttuffe; Mörsingen bei Zwiefalten in Württemberg, im Süsswasserkalke; von mir auch im Süsswassersande bei Häufelsburg unfern Günzburg aufgefunden. Helix phacodes. Thom. PSsibe.Lc 3.1 1 11. Bei Thalfingen sehr selten. Weitere Fundorte: Hochheim im Landschneckenkalke , selten ; Ilibesheim , selten ; Wiesbaden im Litorinellenkalke , äusserst sel- ten; Hepsisau in Württemberg im Basaltuffe; Tuchorzic in Böh- men im Süsswasserkalke. Helix offinis. Thom. Sdbg. 1. ce. 341. 41. 2. Bei Thalfingen nicht selten. Weitere Fundorte: Hochheim im Landschneckenkalke , äusserst selten, — ma — Helir rugulosa v. Mart. Würtbg.“naturw. Jahresh. 2. 67. t. 1. fig. 6. Bei Thalfingen nicht selten. Weitere Fundorte: Michaelsberg und Kuhberg bei Ulm, Blinz- hofen bei Ehingen, Niederstotzingen, Oggenhalsen bei Giengen in Württemberg, Nördlingen in Bayern, im Süsswasserkalke. Helix nov. spec., sehr ähnlich der Helix subcarinata Al. Braun von Wiesbaden. Sdbg. 1. c. 37. Bei Thalfingen sehr häufig. Helix nov. spec., sehr ähnlich der Helir Goldfussi Thom. von Hochheim. Sdbg. 1. ce. 42, Bei Thalfingen häufig. Helix nov. spec., sehr ähnlich der bei Tuchorzic in Böhmen vorkemmen- den Heliz euglypha. Reuss. Preuss. Palaeontograph. v. Dunker u. Mayer. 2. 22. Bei Thalfingen selten. Helix nov, spec., ähnlich der Helix puncligera Thom. von Wiesbaden. Sdbg. 1. c. 21. Bei Thalfingen selten. Planorbis solidus Thom. Sdbg. 1. c. 11.7. 8. Bei Thalfingen selten. Weitere Fundorte: Wiesbaden, Weissenau und Castel bei Mainz im Litorinellenkalke, nicht selten; Tuchorzie in Böhmen, Birk bei Zwiefalten, Mundingen, Ulm, Hohenmemmingen,, Dischingen in Württemberg, im Süsswasserkalke, überall häufig; Staufen am Bach in Bayern; im Süsswassersande bei -Günzburg unge- mein häufig, auch bei Markt unfern Augsburg. Limneus subovatus Harim. Württembg. Jahresh. 2. 83. t. 2 f. 4. Bei Thalfıngen selten. Weitere Fundorte: Blinzhofen, Ehingen, Hohenmemmingen in Württemberg , im Süsswasserkalke. 16* — m — Clausilia antiqua Schubl. Württembg. Jahresh. 2. 74. t. 1 f. 17. Bei Thalfingen nicht selten. Weitere Fundorte: Grimmelfingen und Michaelsberg bei Ulm, im Süsswasserkalke. Glondina concellata Sandbg. Sabg. 1. c. 46 1.5. 2.u.1.7.f. 3. Bei Thalfingen selten. Weitere Fundorte: Laubenheim bei Mainz, sehr selten; Hoch- heim im Landschneckenkalke , höchst selten; Hochstadt bei Ha- nau, im Litorinellenkalke,, häufiger; Ehingen , Michaelsberg bei Ulm und Hohenmemmingen in Württemberg, im Süsswasser- kalke; Tuchorzie in Böhmen und Strassgang in Steiermark, im Süsswasserkalke; von mir auch bei Häufelsburg unfern Günz- burg im Süsswassersande aufgefunden. Paludina oder Pomatias sp. Eine sehr kleine Schnecke; es fehlen zur genauen Bestimmung der Gattung und Art noch vollständig erhaltene Exemplare. Bei Thalfingen selten. —_—oR Chemische Untersuchung des Gesundbrunnens in Augsburg von 6. Röthe. Die Quelle des Gesundbrunnens, welche im Stadtgraben am Klinker- thor zu Tag kommt, soll beim Aufwerfen des Grabens im Jahr 1402 entdeckt worden sein. Kaiser Maximilian I., welcher sich in den Jahren von 1473 bis 1518 häufig in Augsburg aufhielt, gab ihr den Namen Gesundbrunnen, weil er ihr. seine Befreiung vom Fieber im Jahre 1512 zuschrieb. So viel kann man aus dem Inhalt einer steinernen Gedenktafel mit alter Inschrift, die an der Quelle eingemauert ist , entnehmen. Das Wasser der Quelle sammelt sich in einem Gewölbe von Tuffstein, welches mit einem eisernen Gitter geschlossen ist. Dieses Gewölbe liess der Magistrat der Stadt im Jahre 1821 errichten. Die Wände des Sam- melkastens sind mit einem grünlich braunen Ueberzug bekleidet, welcher von einer Vegetation von Algen herrührt. Die Quelle gab am 15. April v. J. in 21 Sekunden 19 bayer. Maas Wasser — 817 bayer. Dec. Cub. Zoll. In 24 Stunden gibt dieselbe also 1221 Eimer — 3361 Cub. Fuss Wasser. Die Temperatur der Quelle schwankt nur zwischen 7,8° und 82° R. während des ganzen Jahres. — IM Qualitative Analyse. Das Wasser war vollkommen klar. Etwas davon in eine Flasche gebracht und geschüttelt, entwickelten sich nur einzelne Gasbläschen. Dasselbe schmeckte erfrischend und hatte einen kaum bemerkbaren bittern Nachgeschmack. Es war vollkommen geruchlos. In einer Flasche, welche mehrere Pfund Wasser fasste und welche gut verschlossen war, setzte sich nach mehreren Wochen eine bräunlich grüne Gallerte ab, welche aus verschiedenen Arten von Conferva, Leplothrix , Prolococcus und Gloeotila bestand. Unter dem Mikroskop konnte man ausser diesen Algen auch Thierchen bemerken. Beim Kochen blieb das Wasser klar, erst durch das Eindampfen bildete sich ein flockiger Niederschlag , während sich gleichzeitig an den Rändern der Abdampfschale kohlensaure Erden und Gyps anseizten. Zu etwas Wasser Chlorbaryum unter Zusatz von etwas Salzsäure gesetzt, entstand sogleich ein Niederschlag von schwefelsaurem Baryt. Eben so entstand mit salpetersaurem Silber unter Zusatz von Salpeter- säure eine Fällung von Chlorsilber. Ammoniak gab nach kurzer Zeit einen Niederschlag von Bittererdehydrat. Beim Zusetzen von Ammoniak und oxalsaurem Ammoniak fiel sogleich oxalsaurer Kalk. Kalkwasser bewirkte sogleich einen Niederschlag. Mit Chlorcalcium , Ferrocyankalium und Lackmustinctur, konnte keine Reaktion hervorgerufen werden; jedoch wurde geröthetes Lackmuspapier nach einiger Zeit in dem Wasser wieder blau. Zur qualitativen Analyse wurden 24 Maas Wasser bis auf einige Unzen eingedampft und von den ausgeschiedenen Salzen abfiltrir'. Das Filtrat reagirte alkalisch und hatte eine weingelbe Farbe. Nachgewiesen konnten darin werden: an Basen: Kalk, Bittererde, Kali, Natron, Ammoniak ; an Säuren : Schwefelsäure, Kieselsäure, Salpetersäure, Spuren von Phosphorsäure und Chlor. Etwas von dieser Lösung zur Trockne verdampft, blieb ein von organischer Materie röthlich gelb gefärbter Rückstand. Der oben beim Filtriren erhaltene Rückstand wurde mit Salzsäure behandelt, wobei Kohlensäure weg ging, und in dieser salzsauren Lösung sind gefunden worden: — ww — Basen: Spur Mangan, Eisen, Kalk, Bittererde und eine Spur Thonerde ; Säuren : Schwefelsäure, Phosphorsäure und Kieselsäure. Der in Salzsäure unlösliche Rückstand bestand nur aus Kieselsäure, welche von organischen Stoffen schwarz gefärbt war. Um auf die seltenern Stoffe, auf Lithion, Baryt, Strontian, ferner auf Borsäure, Brom, Jod und Fluor zu prüfen, wurden 40 Maas Wasser eingedampft; der erhaltene Rückstand wurde auf diese Körper wie es in der Anleitung zur qualitativen Analyse von Fresenius vorgeschrieben ist, untersucht. Von allen diesen Stoffen gelang es aber nur das Fluor nach- zuweisen. Quantitative Analyse. Zur Bestimmung des Eisens, Kalkes, der Bittererde, der Alkalien, der Kieselerde, Schwefelsäure *und Phosphorsäure wurden 24 Litre Was- ser bis auf etwas weniger als 1 Litre eingedampft, alsdann filtrirt, der Rückstand mit destillirtem Wasser ausgewaschen und das Filtrat mit destil- lirtem : Wasser auf 1 Litre gebracht. Wässerige Lösung. Zur Bestimmung des Kalkes, der Bittererde und der Kieselsäure wur- den 500 CC. von obiger Lösung verwendet. Die Lösung wurde unter Zusatz von etwas Salzsäure verdampft und der Rückstand etwas stark erhitzt. Nach dem Erkalten mit Salzsäure befeuchtet und nach einigem Stehen mit destillirttem Wasser zum Kochen erhitzt. Die unlöslich gewor- dene Kieselsäure auf einem Filter gesammelt, getrocknet und geglüht, gab 0,03375. In 1000 CC. 0,06750 — 0,002812 Pn. Das Filtrat wurde unter Zusatz von Salmiak und Ammoniak mit oxal- saurem Ammoniak gefäll. Der hierbei erhaltene oxalsaure Kalk aus- gewaschen, getrocknet und gelinde geglüht. Erhalten wurden 0,24125 kohlensaurer Kalk. In 1000 CC. — 0,48250 kohlens. Kalk — 0,27020 Kalk —= 0,011250 P-/m. Das Filtrat wurde mit phosphorsaurem Natron gefällt, die phosphorsaure Ammoniakbittererde geglüht und die erhaltene pyrophosphorsaure Bitter- erde betrug 1,64625 = 0,59159 Bittererde. In 1000 CC. 1,18319 —= 0,049299 P-/y, — 118 — Zur Bestimmung der Schwefelsäure wurden 100 CC. verwendet. Dieselben wurden unter Zusatz von etwas Salzsäure mit Chlorbaryum ge- fällt. Der erhaltene schwefelsaure Baryt wog 0,2110 = 0,07239 Schwefel- säure. In 1000 CC. = 0,7239 — 0,030162 P-/n. Zur Bestimmung der Alkalien wurden 400 CC. verwendet, dieselben wurden unter Zusatz von Salzsäure bis zur Trockne verdampft mit Was- ser behandelt. Die Kieselsäure wurde abfiltrirt und das Filtrat mit Aetz- baryt gekocht und filtrirt. Aus dem Filtrat wurde der Baryt mittelst Am- moniak und kohlens. Ammoniak entfernt und die Lösung abgedampft und geglüht. Die Chlormetalle betrugen 1,394. Dieselben wurden mit etwas Wasser aufgenommen und alsdann eine hinlängliche Menge einer Lösung von reinem Platinchlorid zugesetzt und im Wasserbad fast zur Trockne verdampft. Der hier erhaltene Rückstand mit Weingeist behandelt, blieb auf einem gewogenen Filter, welches bei 100° C. getrocknet wurde, 1,982 Kaliumplatinchlorid. Diese enthalten 0,604648 Chlorkalium und sind alsdann noch vorhanden 0,789352 Chlornatrium —= 0,381990 Kali und 0,418514 Natron. In 1000 CC. 1,909850 Kali, und 2,092570 Natron = Kali = 0,039788 P/m. Natron —= 0,043595 P-/m, Zur Bestimmung der Salpetersäure wurden 10 Litre Wasser bis auf einige Unzen eingedampft. Die Salpetersäure wurde hierin nach Pe- louze bestimmt. Es wurden hierin 0,006107 Salpetersäure gefunden — 0,000610 P-/m, Zur Bestimmung des Chlors wurden 5 Litre Wasser auf einige Un- zen eingedampft, filtrirt, der Rückstand ausgewaschen. Das Filtrat unter Zusatz von Salpetersäure mit salpetersaurem Silber versetzt. Das gefällte Chlorsilber betrug nach dem Glühen 1,139 Gr. — 0,281945 Chlor — .0,056389 P-n. Salzsaure Lösung. Der Rückstand, welcher sich beim Eindampfen des Wassers ausge- schieden hatte, wurde mit Salzsäure behandelt. Die salzsaure Lösung wurde zur Trockne verdampft und der Rückstand etwas stark erhitzt, um die Kieselsäure abzuscheiden. Dieselbe wurde, nachdem sie ausge- waschen war, zu dem in Salzsäure unlöslichen Rückstand auf’s Filter gebracht, — 19 —— Getrocknet und geglüht betrug die Kieselsäure 0,2145 — 0,008937 P/m, Das Filtrat wurde "auf 200: CC. gebracht: 50 GC. desselben wurden zur Bestimmung der Schwefelsäure verwendet. ‚Schwefelsaurer Baryt wurde ge- funden 0,0425 = 0,014581 Schwefelsäure: In. 200 CC. 0,058324 Schwe- felsäure — 0,002430 Pa. 150 CC. zur Bestimmung der andern Bestandtheile. Dieselben wurden mit Ammoniak’ 'übersättigt und alsdann wieder mit Essigsäure übersättigt. Das hierdurch gefällte'phosphorsaure Eiserm betrug nach dem Glühen 0,0125, Dasselbe wurde alsdann mit ‚einem (Gemenge von kohlens. Natron und kohlens. Kali aufgeschlossen, um zu sehen, in welchem Verhältniss es zusammengesetzt war. — Es bestand aus 3 PO, + 2 Fe, 0,. Es sind demnach hierin enthalten 0,0050 Eisenoxyd und 0,0075 Phosphorsäure. In 200 CC. 0,006666 Eisenoxyd und 0,010000 Phosphorsäure = — Eisenoxyd 0,000277 P-/m, | — Phosphorsäure 0,000416 P-/m. Der Kalk wurde alsdann mittelst oxalsaurem Ammoniak aus der essig- sauren Lösung gefällt. Der durch Glühen erhaltene kohlensaure Kalk betrug 4,1315 = 2,31364 Kalk. In 200 CC. 3,084853 — 0,128535 P-/m. Die noch vorhandene Phosphorsäure wurde nun mit einem Theil Bittererde durch Ammoniak gefällt. Die erhaltene pyrophosphorsaure Bittererde wog 0,0085 — 0,005445 Phosphorsäure und 0,003054 Bitter- erde. In 200 CC. 0,00726 Phosphorsäure und 0,004072 Biltererde — Phosphorsäure 0,000302 P-ır. Bittererde 0,000169 P-/m. Die noch vorhandene Bittererde wurde dann durch phosphorsaures Natron niedergeschlagen. Die hierbei erhaltene pyrophosphorsaure Bitter- erde betrug 1,6015 — 0,575515 Bittererde. In 200 CC. 0,267353 Bitter- erde — 0,031973 P-/m. Um die Kohlensäure zu bestimmen, wurden an der Quelle zwei Kochflaschen jede mit '/, Litre Wasser gefüllt und eine klare Mischung von Chlorcaleium und Ammoniak hinzugebracht. Die Flaschen wurden gut verschlossen nach Haus gebracht und schnell zum Kochen erhitzt; alsdann filtrirt und der Rückstand ausgewaschen. Derselbe wurde sammt dem Filter in eine Flasche gebracht und mit einer titrirten Salpetersäure, 17 — 10 —— welche im Litre 1 M. G. Salpetersäure enthielt unter Zusatz von Lackmus- Tinctur übersättig. Nach dem Erwärmen wurde mit titrirter. Aetznatron- lösung zurücktitrirt. “Salpetersäure wurde bei dem ersten Versuch 10 ‚CC. verwendet. Aetznatronlauge war nöthig 1 CC. Es blieben also 9 CC. Bei dem zweiten Versuch wurden 13 CC. Salpetersäure zugesetzt und mit 4,5 CC. Aetznatronlösung zurücktitrirt. Es blieben mithin 8,5 CC. Salpetersäure. Das Mittel von beiden Versuchen ist: demnach. 8,75 CC. Salpetersäure. Diese entsprechen 0,19250 Kohlensäure = 0,385000 P;/m. Zur Bestimmung des festen Rückstandes wurden 500 Gr. Wasser in einer Platinschale eingedampft und der Rückstand auf 160° C. im. Luft- bad erhitzt, bis derselbe an Gewicht nichts mehr verlor.. Derselbe wog 0,343 — 0,686 P-/m. Dieser Rückstand wurde dann in schwefelsaure Salze übergeführt, und wog alsdann 0,379 5 — 0,758 P-/m. Uebersicht der Bestandtheile ohne Rücksicht auf Verbindungsverhältnisse, In 1000 Theilen Wasser sind enthalten: Kali : r 4 : 0,039788 Natron _. a € £ j ö : 0,043595 Ammoniak h 2 : : k Spur Kalk h i . r i ac 0139785 Bittererde ER Thonerde j 3 1 Spur Eisenoxyd \ : N s Ä : 0,000277 Manganoxyd . Ä i ‘ : ’ Spur Kohlensäure . j Ä . 0,385000 Schwefelsäure . 2 i 0,032592 Salpetersäure . TE 5 - . 0,000610 Kieselsäure S ; - 0,011749 Phosphorsäure . : & 0,000718 Chlor - L : Br . .. 0,056389 Fluor Spur Summa aller Bestandtheile ” 0,791944 Davon geht ab, der dem Chlor entsprechende Sauerstoff 0,012707 Es bleiben 0,779237 Zieht man hiervon weiter die freie und halbgebundene Kohlensäure Br. an Sn nA So bleibt als Summe fixer Bestandtheile i 0,582963 Berechnung der Analyse. A. Wässerige Lösung. 1. Schwefelsaurer Kalk. Kalk ist vorhanden . 0,011250 bindend Schwefelsäure 0,016071 zu schwefelsaurem Kalk 0,027321 2. Salpetersaures Kali. . Salpetersäure wurde gefunden 0,000610 - bindend Kali 0,000532 zu salpetersaurem Kali 0,001142 3. Chlornatrium. Natrium ist vorhanden 0,032344 bindend Chlor . 0,049922 zu Chlornatrium 0,082266 4. Schwefelsaures Kali. Schwefelsäure blieb bei 1 eu 0,014091 bindend Kali : 0,016595 zu schwefelsaurem Kali 0,030686 5. Chlorkalium. Chlor ist noch von 3 vorhanden 0,006467 bindend Kalium 0,007124 zu Chlorkalium 0,013591 6. Kieselsaures Kali. Kali bleibt übrig 0,014080 wird dieses an die vlalahföhe Kieselerde gebunden 0,002812 zu kieselsaurem Kali 0,016892 17* I Ne) 10. 11. 13. a_ m 2 . Kohlensaure Bittererde. Bittererde wurde gefunden wird dieselbe an Kohlensäure gebunden zu kohlensaurer Bittererde B. In Salzsäure lösliche Bestandtheile. . Phosphorsaurer Kalk. Phosphorsäure war vorhanden bindend Kalk zu phosphorsaurem Kalk . . Schwefelsaurer Kalk. Schwefelsäure war vorhanden bindend Kalk zu schwefelsaurem Kalk Kohlensaures Eisenoxydul. Eisenoxyd wurde gefunden 0,000277 = Eisenoxydul ’ N bindend Kohlensäure zu kohlensaurem Eisenoxydul Kohlensaurer Kalk. Kalk ist noch übrig and Kohlensäure En kohlensaurem Kalk . Kohlensaure Bittererde. Bittererde ist vorhanden bindend Kohlensäure zu kohlensaurer Bittererde Kieselsäure. Der in Salzsäure unlösliche Rückstand, so wie die Kieselsäure, welche aus der salzsauren Lösung Sg isohieden wurde, betrugen , 0,0492 0,0542 0,103527 0,000718 0,000845 0,001563 0,002430 0,001704 0,004131 0,000248 0,000451 0,000399 0.125989 0.098991 0,224980 0,032142 0,035356 0,067498 0,008937 u - i Ru; s er. « ” 5 u 6 er 14. Kohlensäure. u * >* * Dieselbe beträgt ES. a er‘ Hiervon ist gebunden an Kalk 0,098991 u Don nn Bittererde 0,089584 * nn n „ Eisenoxydul 0,000151 Zusammen 0,188726 — 0,188726 Wird hievon die halbgebundene Kohlensäure abgezogen en Yun 2 a RN .. 0,188726 So bleibt freie Kohlensäure . ; . 0007548 Zusammenstellung. Die kohlensauren Salze als einfache Carbonate berechnet. A. In wägbarer Menge vorhandene Bestandtheile. In 1000 Theilen Wasser sind enthalten : “6 Chlornatrium ws 0082266 Chlorkalium . 5 : ä h : 0013591 Salpetersaures Kali. . ß - 0001142 Schwefelsaures Kalı . i ; ’ : 0030686 Kieselsaures Kali . i } : ; 0,016892 Schwefelsaurer Kalk R N i R 0,031452 Phosphorsaurer Kalk un : 0,001563 Kohlensaures Eisenoxydul i : 0,000399 Kohlensaurer Kalk . i ; .. . 0,224980 Koklensaure Bittererde . en 1025 Kieselsäure . : A a s / 0,008937 Summa der festen Bestandtheile 0,582933 Kohlensäure, welche mit Carbon- aten zu Bicarbonaten verbun- den war u. 0.22... 0,188726 Freie Kohlensäure . 4 - :0,007548 0,196274 = 0,196274 Rechnet man hierzu noch den Sauerstoff des Eisenoxydes . . ; i * h 0,000029 Summa aller Bestandtheile 0,779236 5 er A Ar ® ” Ma - u en . . u BB 4 u Z m wägbareffliienge vorhandene Bestandtheile : Ammoniak , Mangan, Thonerde , Fluor. * u “ Die kohlensauren Salze als wassorfreie Bicarhonate berechnet. * . In 1000 Theilen : Chlornatrium . E £ B . 0,082266 Chlorkalium 202002 02.0.2... 0013591 Salpetersaures Kali . . . 2.008 10001142 Schwefelsaures Kali . ; : j : 0,030686 Kieselsaures Kali . h e ’ ... .0,016892 Phosphorsaurer Kalk s Be; - 0,001563 Schwefelsaurer Kalk 1 ; : 0,031452 Doppelt kohlensaures Eisenoxydul . 0,000550 x kohlensaurer Kalk E 0,323971 e kohlensaure Bittererde . \ f 0,260609 Kieselsäure i 1 ; ; . y 0,008937 Summa der festen Bestandtheile 0,771659 = Freie Kohlensäure -0,007548 Summa aller Bestandtheile . $ 0,779207 Als schwefelsaure Salze berechnet. In 1000 Theilen: Chlornatrium als schwefelsaures Natron . 0,099846 Chlorkalium als schwefelsaures Kali . 5 0,015866 Salpetersaures Kali als schwefelsaures Kali _ 0,000983 Schwefelsaures Kali . Ä s 2 3 0,030686 Kieselsaures Kai . > 0,016892 Phosphorsaurer Kalk { 0,001563 Schwefelsaurer Kalk I 0.031452 Kohlensaures Eisenoxydul als Köhwofelsane res Eisenoxyd . 2°. 0,000692 Kohlensaurer Kalk als sehweliisaneh Kalk 0,305973 Kohlensaure Bittererde als schwefelsaure Biteamplern. 1° 70.5 8 ur, RA Kieselerde . x , i i - 0,008937 Summa der Bestandtheile als schwefelsaure Salze 0,757213 Direkt wurden oben gefunden . ? ; 0,758. rad = & = ur "£Z BI Bw . # "ai Bei der grossen Verdünnung, denn das Wasser hat in 1000 Theilen nur 0,686 Theile“feste Bestandtheile gelöst, kann es möglich sein, dass die Wchiedenarügsten Salze neben einander in Lösung bestehen können: Beim Eindampfen des Wassers bilden sich jedenfalls andere Verbindun- gen. Bei dem obigen Versuch die Basen und Säuren zu binden, habe ich bei dem in dem eingedampfien Wasser gelöst gebliebenen Theil die sämmtliche Bittererde an Kohlensäure gebunden, aufgeführt. Dieselbe ist hier- wenigstens zum Theil als Bittererdehydrat vorhanden. Es wird nicht anzunehmen sein, dass in dem nicht eingedampften Wasser freie Bitter- erde neben freier Kohlensäure bestehen kann und zur Kohlensäure musste gegriffen werden, weil es an anderen Säuren fehlte; und ist gewiss an- zunehmen, dass die im Wasser gelöste saure kohlensaure Bittererde schon während dem Eindampfen des Wassers durch Einwirkung der anderen. Bestandtheile, die das Wasser enthält, zersetzt wurde und ihre Kohlensäure theilweise verlor. Die Bittererde kann in dem in Wasser gelöst gebliebenen Theil des eingedampften Wassers nicht alle als Bittererdehydrat vorhanden sein; denn es soll nur 4 Theil Bittererdehydrat in 50,000 Theilen Wasser löslich sein. Hier kommen aber auf 500 CC. 0,59159 Bittererde. Abgesehen davon, dass es Stoffe gibt, die in Salzlösungen leichter löslich sind als in rei- nem Wasser, was auch bei der Bittererde. der Fall sein mag, so scheint diese Löslichkeit der Bittererde in dieser Salzlösung zu der Löslichkeit der Bittererde in Wasser doch in keinem Verhältniss mehr zu stehen und der Gruud, dass so viele Bittererde bei dem Mangel an Säuren bei den im eingedampften Wasser gelöst gebliebenen Bestandtheilen vorhanden war, mag an dem Bestreben der Bittererde liegen, Doppeltsalze zu bilden. Dieselbe ist hier jedenfalls zum grössten Theil in irgend einem Doppelt- salz vorhanden. Die Kieselsäure wird gewöhnlich als Kieselsäurehydrat bei Wasser- analysen aufgeführt. Hier ist sie jedenfalls bei den in dem abgedampf- ten Wasser gelöst gebliebenen Bestandtheilen an Kali gebunden, vor- handen. Abgesehen davon, dass es an Säuren bei den in dem abge- dampften Wasser gelöst gebliebenen Bestandtheilen fehlte, wird nicht anzunehmen sein, dass so viel freies Kieselsäurehydrat in einem Litre Wasser gelöst kann bleiben, wenn keine Alkalien zugegen sind, womit ” % ri “ = m nn: ” a Te sich dasselbe verbinden kann. Auch die starke alkalische Reaktion in dem eingedampften Wasser kann nicht dem Bittererdehydrat, sondern muss dem kieselsauren Kali zugeschrieben werden. Der Mangel an Säuren bei dem im eingedampften Wasser gelöst gebliebenen Theil der festen Bestandtheile, veranlasste mich die Analyse zu wiederholen und da ich hierbei zu demselben Resultat gekommen bin, so nehme ich keinen Anstand mehr dieselbe zu veröffentlichen. Bekanntlich werden die Quellen in Sprudel- und Sickerquellen ein- getheilt. Bei ersteren hebt sich das Quellwasser mehr oder weniger über die Mündung hervor, weil es einem vertikal wirkenden Druck ‚ausgesetzt ist. Bei den Sickerquellen findet ein solcher Druck nicht statt und das Wasser zieht sich bei diesen nach dem tiefsten Punkte der Oberfläche zu, um daselbst hervor zu sickern. Dann können die Quellen noch in dauernde und periodische eingetheilt werden, je nachdem das Wasser fortwährend hervortritt oder zeitweise ganz zurückbleibt. Hinsichtlich dieser Eintheilung gehört der Gesundbrunnen zu den Sickerquellen und zwar zu der Abtheilung, welche das ganze Jahr hin- durch nicht nur Wasser haben, sondern auch zu jeder Zeit dieselbe Quantität liefern. Die Quellen werden von atmosphärischen Niederschlägen, Thau, Regen etc., oder auch von oberflächlichen Wasseransammlungen Tei- chen, Seen, HRlüssen u. s. w. gespeisst; indem das Wasser in den Boden eindringt, wenn derselbe porös, locker und zerklüftet ist, oder wenn sich Spaltungen und Höhlungen darin vorfinden, sich hier auf einer un- durchdringlichen Gesteinlage oder Thonschichte sammelt, wo es grosse unterirdische hohle reservoirartige Räume ausfüllen kann und an ent- sprechenden Orten als Quelle an die Oberfläche zurücktritt. Der Gesundbrunnen entspringt aus einer Erderhöhung, welche sich zwischen den beiden Flüssen dem Lech und der Wertach hinzieht, und auf welcher theilweise Augsburg liegt. Dieser Höhenzug fällt westlich gegen die Wertach steil ab, während er gegen den Lech hin östlich terassenförmig verschwindet. Im diesem Höhenzug sind Schichten‘ von tertiärem Thon vorhanden, welche dem Gesundbrunnen und den Senk- brunnen, welche in Augsburg auf der Höhe liegen, als Unterlage dienen. Diese Thonschighten scheinen sich in nordöstlicher Richtung zu neigen, % ” BE 137 RRNEN wenigstens fällt das Niveau des Wassers in den Senkbrunnen nach dieser Richtung hin. D "einer stalistischen Notiz’ theilte Herr Baurath Kid Lhnlanki den Stand des Grundwassers im Monat Dezember 1856 in verschiedenen Senk- brunnen der Stadt mit. Hiernach stand das Wasser im Senkbrunnen des protestantischen Friedshofs, wenn die Portalschwelle des Rathhauses als Horizont dient, 12 Fuss tief. In’ dem Privatbrunnen bei ‘der Keller'schen Ziegelei 18’ tief. In dem Brunnen des Banquier Krzberger’schen Garten- gutes 21‘; Im neuen katholischen Friedhof 26,2‘. In einem Brunnen innerhalb des Göggingerthors 26,3’. ‘In dem Privatbrunnen von D. 211 in der Ludwigsstrasse 33'. In‘ dem Brunnen hinter St. Stephan 36”. In dem Brunnen ‘in der Klinkerthorstrasse 37’. In dem Brunnen bei dem Wertachbruckerthor 51’ — Das Niveau des Gesundbrumnens liegt 41’ ef. Obgleieh dieses dafür spricht, dass dieselbe Thonschichte, "welche diesen Senkbrunnen als Unterlage, dient auch die Sammelschichte des Gesundbrunnen ist, so lässt sich dieses doch nicht mit Gewissheit behaup- ten, obgleich die Senkbrunnen auch hinsichtlich des qualitativen und quan- titativen Gehalts der gelösten Bestandtheile mit dem Gesundbrunnen ziem- lich übereinstimmen. So hinterlässt das ‘Wasser aus dem Senkbrunnen des katholischen Friedhofes eben So viel Rückstand als wie der Gesund- brunnen, in. welchem 'namentlioh die Alkalien fast: in derselben Menge vorhanden sind. Andere Senkbrunnen aus dem Theil’ der Stadt, wel- cher auf der Höhe liegt, hinterliessen beim Eindampfen mehr Rück- stand. Im Durchschnitt haben die Senkbrunnen immer etwas mehr Salze gelöst als die fliessenden Brunnen, weil sie jedenfalls längere Zeit an einer Stelle ruhig stehen und Zeit haben, mehr oder’ weniger aus den Bestandtheilen des Bodens aufzulösen. Es kommt hierbei auch immer auf ‘örtliche Verhältnisse sehr viel an. Die Thonschichte kann an der Stelle durch Werfungen u. s. w. mehr oder weniger muldenförmige Vertiefungen bilden, wo das Wasser''genöthigt ist, in grösserer Masse stehen zu bleiben 'und bloss am Rand abfliessen kann. 'Solches Wasser wird immer mehr feste Bestandtheile gelösst haben, als jenes, was nur einfach über die Thonschichte hinweg fliesst. Dann wird viel davon abhängen, ob das ‘Wasser aus einem Senkbrunnen in Pen oder 'kleinerer Quantität aus- um 4 | 18 — Ei gepumpt wird. Ist Ersteres der Fall, so werden sich dieselben hinsicht- lich ihres Gehaltes den Sickerquellen ‚nähern. Da das Wasser des Gesundbrunnens. das ‚ganze Jahr hindui" die gleiche Temperatur hat, so muss dasselbe aus einer Tiefe kommen ‚wo die Temperatur der Luft nicht mehr darauf influiren kann.. ' Versuche haben gezeigt, dass die jährlichen Temperaturschwankungen in der Tiefe von 36’ nicht mehr als um einen Grad Reaumur differiren. ‚Diese Lei- tungsfähigkeit der Wärme ist aber bei den verschiedenen Bodenarten nicht gleich gross und je nachdem der Boden aus verschiedenen Schichten und Felsarten zusammengesetzt ist, werden auch Differenzen stattfinden. Gewöhn- lich wird aber im Durchschnitt angenommen, dass Quellen, die ihr. Was- ser von Schichten bekommen, die keine 36 Fuss unter der Oberfläche liegen , eine mehr oder weniger variable Temperatur haben und man kann schon aus der Temperatur einer Quelle einen Schluss ziehen, wie tief dieselbe geht. Quellen, die tiefer gehen als 36 Fuss, haben das ganze Jahr hindurch eine constante Temperatur und wenn dieselbe mit der mitt- leren Jahrestemperatur der Luft übereinstimmt, werden sie zu den homo- thermen Quellen gezählt. Ist die Temperatur der Quelle aber höher als die mittlere Jahrestemperatur der Luft, wie bei dem Gesundbrunnen, ‚so ge- hören sie zu den hyperthermen Quellen , welehe gewöhnlisch schlechtweg Thermen genannt werden. Die mittlere Jahrestemperatur in Augsburg ist + 6,383 R., der Gesundbrunnen ist desshalb eine Therme. Ob der Gesundbrunnen sein Wasser nur von atmosphärischen Nie- derschlägen erhält, oder ob auch die beiden in der Nähe vorbei fliessen- den Flüsse Lech und Wertach hierzu beitragen, wird nicht mit.Gewissheit gesagt werden können. Wahrscheinlich ist das Letztere. Es kann Wasser mehrere Stunden oberhalb Augsburg von der Wertach in’ den Boden ein- dringen und auf der Thonschichte herunter gehen, aus welcher es seine Bestandtheile, namentlich die Alkalien aufnimmt. ‚Das Niveau der Wertach bei der Göggingerbrücke, ‚eine Stunde oberhalb Augsburg ‚liegt um 38 Fuss höher als das Niveau der. Quelle ‚des Gesundbrunnens;; ‘Fall: wäre. .dem- nach genug vorhanden. . Eben so. liegt der Wasserspiegel des Lechs schon 7500’ oberhalb des Ablasses um 49' höher als das Niveau der: Quelle des Gesundbrumnens: ist. Was sich bei dem Gesundbrunnen nur: vermuthen lässt, ‚lässt sich bei den Quellen, wovon die Augsburger Röhrenbrunnen gespeist werden , mit — II ——_ Gewissheit behaupten. Dieselben sind zum grössten Theil Senkbrunnen und liegen sämmtlich in der Lechthalebene, wo das Wasser des Lechs leicht durch das Gerölle hindurch dringen kann. Dieselben besitzen alle eine mehr oder weniger variable Temperatur und müssen desshalb zu den heterothermen Quellen gezählt werden. Von zwei dieser Quellen habe ich einige Zeit alle Monate die Tem- peratur beobachtet, nämlich bei der Quelle am Krankenhaus, wo der untere Brunnenthurm sein Wasser her bezieht und an der Quelle vor dem rothen Thor, die die Röhrenbrunnen vom Brunnenthurm des rothen Thores theilweisse speist. Bei den andern war dieses nicht gut möglich, da dieselben theilweise bedeckt sind, theilweise die Verhältnisse hierzu zu ungünstig waren. Quelleeam Krankenhaus: Den 25. Mai 1858 bei 11° R. Lufttemperatur — 7°R „ 17. Imi ee ee - 4 105% 5 » 7. Ali en? ER nt ” —., MI; » 1. August „ „ Da. % ii — 145%, » 4. Oktober „ „150 5 > > = 10,5%, , n 28. 5 I, D) b) zu 1:9 » +2. Dezbr. „ , 6 4 > er —= 85°, Quelle vor dem rothen Thore: Den 27. Mai 1858 bei 110 R. Lufttemperatun — 6° R. „»„ 417. Imi Pe 1 6 52 » R — , 69%, »— I HAli ae} 23 e „ u 2: 2 n_ 4. August b) „.._ 19° » » » Fr 9° » .». 41. Septbr. „ „15,50 2 „ » — 105° „ ». 4. Oktober „ „ 150 A 5 4 05° „ ». 28. a! » ng.141° » » » = 10,5 „ en 2 Beh = „a 60 ROT ra M a Me » 4, ”».» 8°, ” : MS Ausser der variablen Temperatur unterscheiden sich die Quellen der Röhrenbrunnen von dem Gesundbrunnen noch dadurch, dass tetzterer viel mehr Salze namentlich Alkalien gelöst hat. Ich führe die Analysen der Röhrenbrunnen hier auf ‚ um dieselben mit dem Gesundbrunnen vergleichen zu können. 18* — 140 —— cch2280 7867000 c02900°0 ınds 780680'0 cHgcHTo ınds - 7680000 08°000°0 8225700 F26700°0 E72200°0 2687000 709900'0 ECBLLEO | 9868280 | 9896FE0 8TF9000 | 287000 | 7829000 0989000 | 2876000 | C90C00°0 ınds inds mds 2806600 | 9827600 ı 782200 S0grz0 | VROEELO | 2606080 0920000 | 8120000 | FF7000°0 E72E000 | 6622000 | S97200'0 9506000 | 7218000 | EC8L100 66°700°0 | HFcE00‘0 | 763800°0 6FEL000 | 2062200 | EFFE00'0 SIFI000 | 6E0700°0 | 69C700°0 = 269000'0 = ınds } 6C27000. | 7923000 "y .C'9 —myesad "y u»%4 5 —amgesad|"y s07 = angesad|'y 69 =amgerad|"y »C'6 — ange1sd | *y ug — myeuad wong "Y-IrWAynT °Y 002 wann "y o2'8-waggnT U 087 -weggnT "Yor‘97 taq udy sr wyjrgqg ung or Si og Tew.;g wy. jleq re "85 WLyirag, Tung '0g Uy -wangu] *y 6% wq zaug Ch Wy| SNEYUONUEIM -goser IS10q 'godeF IS 10q unoq w.muy) _-uguunig uIaun Ur end A sulmyj -uauumig u0go0. sap and swuany) -uouunIg uopum sop eand) SL6EFE0 9695000 cCH900°0 ınds cgFcC90'0 0706280 977000'0 7820000 1208200 6°6E00°0 6°9000°0 976000°0 7988000 F2108E0 60E070°0 £27900°0 0°7980°0 IcHecH0 mds 0177000 E27600°0 967200°0 SEFEOO'O 7070000 E27200°0 | | "J0Q950 A ue aend) | | -JOQL uayjoı, um sunmu) -WuunIg sap JoH wı and | I» | | JoL usıpoı wap 104 nd aplaypuejsog Jap wuumg 0. AmesuUplUoy Plaıy BE PR, = 8 a.mespasary ° 22° -gpIeUOQL amesjasory apIayııg amesusyowppsddog -* yfey uomesuapyoypjaddog mpAxoweduen 'suapyoyppddogq - npAxouasıq 'suapyoyppsddoq ° * ° yfey Jomesioydsoyg " * OpIEIOYIq SINESIOMUIS "Mey IOMESRJAAUIS “ * _ UONeN SOImesppMyS ° = onen Samesıejedjes “0.0. ey samesiejadfes 200020° 2 umımenofyN) :uojfepus ’ J95sBM AlayL 0007 — MM Ferner enthalten sämmtliche Röhrenbrunnen noch Ammoniak und organische Materie, in welcher die Quellsatzsäure einen Hauptbestandtheil ausmachen mag. Wenigstens habe ich dieselbe in dem röthlichen Schlamm, welchen das Wasser in den Brunnenthürmen absetzt und welcher haupt- sächlich aus kieselsaurem Eisen und phosphorsauren Erden, etwas koh- lensaurer Bittererde und Spuren von kohlensaurem Kalk und Thonerde besteht , in grösserer Menge nachweisen können. Weiter wird anzunehmen sein, dass alle Quellen in Augsburg Fluor ‚enthalten, und wird man, um es darin nachzuweisen, sehr grosse Mengen Wasser eindampfen müssen. In dem Laboratorium der polytechnischen Schule konnte das Fluor in dem Pfannenstein eines Gefässes, in welchem täglich. Wasser, welches ‚von den Quellen des Brunnenthurms am rothen Thor hergeleitet wird, zum Sieden erhitzt wurde, deutlich nachgewiesen werden. Der Gesundbrunnen unterscheidet sich also von den Röhrenbrunnen Augsburgs nur durch seine constante Temperatur und einen grösseren Gehalt an Salzen. Den Namen einer Heilquelle verdient derselbe hinsicht- lich seiner Bestandtheile und der Quantität derselben nicht. Wenn es dazu kommt, dass die Stadtgräben ausgefüllt werden , so wird aus dem fliessenden Gesundbrunnen, auch wenn er gefasst wird, ein Senkbrunnen entstehen, weil bezweifelt werden muss , dass das Wasser die Steigkraft haben wird, um oben noch abfliessen zu können. Das Was- ser wird sich wie dieses Sickerquellen leicht thun, irgendwo einen an- dern Ausfluss suchen. : ae _ m m Otto Sendtner. Der Verein hat in diesem Jahre den Tod eines Mannes zu beklagen, der durch die Erfolge seiner Wirksamkeit auf dem Gebiete der Naturwissenschaften, sich ein bleibendes Anrecht auf die Achtung der. Nachwelt erworben .hat. , Unser Ehrenmitglied Dr. Otto Sendtner, königl. Professor der Botanik und Conservator der botanischen Sammlungen in München verschied nach länge- rem Leiden den 21. April ds. Js. noch nicht ganz 46 Jahre alt. Die Wissenschaft hat an ihm eine ihrer Zierden verloren, einen Mann, gleich ausgezeichnet durch hohe Gaben des Geistes wie durch eine edle, uneigennützige Gesinnung und einen männlich offenen Charakter. Wir verlieren an ihm einen warmen, Freund und Förderer unserer Bestrebungen. Fast. seit der: Gründung unseres Vereines, hatte er nicht nur jeden Fortschritt desselben mit Freude begrüsst, sondern auch zu dessen Förderung mit der grössten Liberalität beige- tragen. Unsere Sammlungen enthalten hievon sprechende Beweise. Sendtner wurde am 27. Juni 1813 zu München geboren. Sein Vater, Professor der Aesthetik an der Universität daselbst, gab ihm eine Erziehung, die seinen Sinn schon früh auf die Betrachtung der Natur richtete. Die Liebe zur Pflanzenwelt führte ihn bald zum wissenschaftlichen ‘Studium ‚derselben, so dass er sich schon als Gymnasialschüler durch seine Kenntnisse in. der Botanik aus- zeichnete. Auf der Universität hörte er vorzugsweise naturwissenschaftliche Gol- legien. Vom grössten Einflusse auf die Richtung seiner Studien war die Bekannt- schaft’ mit Karl Schimper,. der damals durch seine geistreichen Vorträge über Morphologie, namentlich über seine Entdeckung in Beziehung auf Blattstellung Aufsehen erregte. Sendtner wurde sein eifrigster Schüler und Begleiter en im Umgange mit ihm: bildete er sein eigenes Beobachtungstalent. | Als er nach dem früh erfolgten Tode seines Vaters ein Fachstudium arbafatan sollte, wählte er sich die Medicin. Aber seine reizbaren Nerven konnten die Beschäftigung mit dem Seciermesser nicht ertragen. Er wandte sich daher auf's Neue ausschliesslich der Botanik zu und fand hiebei von Hofrath Martius freund- liche Aufmunterung und Unterstützung. Eine Stellung als Privafsekretär in dem Hause eines schlesischen Freiherrn, gab ihm Gelegenheit die anregende Bekannt- schaft Nees von Esenbecks zu machen, und zugleich von hier aus mit Unterstützung der preussischen Regierung die Sudeten zu botanischen Zwecken zu bereisen. Von dem Eifer, mit dem er die Kryptogamenflora dieser Gegend untersuchte, zeugt u. A. das Vereinsherbar, in welchem der grösste Theil seiner dortigen Ausbeute niedergelegt ist. Nach München zurückgekehrt, erhielt er eine Anstellung am herzogl. Leuch- tenberg’schen Naturalienkabinet in Eichstädt. Von hier aus wurde es ihm möglich, unterstützt durch Tomassini, den Podesta von Triest, botanische Ausflüge in das Liftorale und nach Montenegro zu machen. Im Jahre 18%7 unternahm er eine wissenschaftliche Reise nach Bosnien, wo er von einem fanafischen Türken angefallen und schwer verwundet wurde. Die Darstellungen, welche er nach — 13 —— seiner Rückkehr über die Ergebnisse der angestellten Untersuchungen veröffent- lichte, erwarben ihm den Beifall aller Sachkenner und dokumentirten seinen entschiedenen Beruf für einen Zweig der Wissenschaft, dessen Ausbildung er fortan die ganze Kraft seines Geistes zuwandte — die Pflanzengeographie. Eine Stellung als Privatdocent der Universität und Adjunkt an der Akademie der Wissenschaften in München setzte ihn in den Stand, sich seinen Lieblings- studien ungestört zu wiedmen. Im Auftrage der königl. Akademie der Wissen- schaften bereiste er acht Sommer hindurch das bayerische Alpengebiet und die angrenzende Hochebene. Die Resultate seiner Forschungen veröffentlichte er im Jahre 1854 in dem von der Akademie herausgegebenen Werke: „Die Vegetations- Verhältnisse Südbayerns nach den Grundsätzen der Pflanzengeographie und mit Bezugnahme auf Landes-Cultur. München. Literarisch -artistische Anstalt.“ — Dieses Werk, das Bedeutendste, was bis jetzt über die phytogeographischen Verhält- nisse Bayerns erschien, wird nicht nur für lange Zeit die Grundlage weiterer For- schungen auf diesem Areale bilden, sondern es wird auch durch die principielle Behandlung, die eingehende Erörterung der wichtigsten Fragen der Pflanzengeo- graphie weit über die Grenzen unseres engeren Vaterlandes hinaus anregend und fortbildend wirken. Die ungetheilte Anerkennung, mit welcher es von allen Män- nern vom Fach beurtheilt wurde, war dem Verfasser der schönste Lohn für seine unermüdlichen Bestrebungen. Aber auch höhern Orts wurden seine Verdienste gewürdigt. Im Jahre 1857 wurde Sendtner ausserordentlicher, drei Jahre später ordentlicher Professor der Botanik an der Universität München. Der Bau seines Glückes schien nun nach so manchen Schwierigkeiten, mit denen er bisher zu ringen hatte, fest begründet. Ein glücklicher Gatte, umgeben von zärtlich geliebten Kindern, durch seinen Beruf auf Arbeiten hingewiesen, an denen er leidenschaftlich hing, geachtet von seinen Fachgenossen und geliebt und verehrt von Freunden und Schülern, blieb ıım kaum noch etwas zu wünschen übrig. Rastlos war er bemüht, seine Kenntnisse in Physik und Chemie zu erweitern, um durch die genauere Kenntniss dieser Disciplinen in seinen Untersuchungen unterstützt und in den Stand gesetzt zu werden, bei einer beabsichtigten Reise nach der Türkei einen umfassendern Beitrag zur Pflanzengeographie liefern zu können. Leider sollte es ihm nicht gegönnt sein, diese Absichten sich verwirk- lichen zu sehen. Krankheit und Tod überraschten ihn, ehe er ein zweites grös- seres Werk „über den bayerischen Wald“ zum Abschlusse brachte, dessen Heraus- gabe jedoch durch die Bemühungen seiner Freunde noch zu erwarten steht. Da dasselbe voraussichtlich nicht nur eine Reihe neuer Thatsachen liefern, son- dern wohl auch einen Fortschritt in Beziehung auf die Grundlehren der Pflanzen- geographie bezeichnen dürfte, so behalten wir es uns vor, in unserm nächsten Berichte einen Rückblick auf die WerkeSendtners zu werfen, um dadurch einen nä Nachweis für das zu liefern, was die Wissenschaft seinen edlen und angestrengten Bemühungen verdankt. ©. a ——— Inhalt. Jahresbericht pro 1858 Beilage I. Mitglieder - Verzeichniss £ „» I. Verzeichniss der eingelaufenen Geschenke „ I. Rechnungsbericht “ Systematische Uebersicht der Käfer um era ne von Dr. v. Weidenbach, Gutsbesitzer, und Albr. Petry, kgl. Lehrer Beilage I. Verzeichniss der hier vorkommenden Myrmecophilen. Von Dr. Carl v. Weidenbach . ° 2 5 R + R s „» I. Sechs neue Käfer aus der Umgegtne von Augsburg. Beschrieben von Dr. Garl v. Weidenbach | Ueber Gastropacha arbuseulae Freyer. Von J. G. Bischoff, ce Beitrag zur Flora des Donauriedes und der Umgebung von Wertingen von Oskar v. Kolb . : % Pe 2 5 ß ! ! Notizen aus der Flora von Memmingen. Nach brieflichen Mittheilungen des Herrn J. Büchele . : ; Ä k k ; E Der Süsswasserkalk bei Thalfingen im ke. bayer. Landgerichte Neu - Ulm von August Wetzler Chemische Untersuchung des PER, in ae von c. Röthe Otto Sendtner + .. A : e i 22227 a ) Fach ec 8 7 ICH a Ve. . . ° R w ” 73 ; R “3 ee z 7) ö. N % r 2 t h f 1 \ ee =. Br wc I