a ee u, Da PL re Kan a Ne N metal a a N TI ng Tee PRINT a ae en N N N ne et ET IN 25) MIETE meer BEN, De de > vr Dede nn anne PreT WIE PIE 7 I 530 Br DE HEFTE. ALLE een Ina taantin feuekize usa nenne Eee er a nn ee Rh nA BEE ee RN a aan BÄREN BURMSBABEDENERITEST, et nee ae ee PETE ee ee Re Fe ET ie PUR CH EL ET FRAGE NER BER DE REIT Pa as zen ae Endieitewalfsrnnfeh Auen DebRTAE De ER ea. “ r r E - Pre er 77 ZA Pr ne ee ea TEE" N A . ES TERRA = Ne pe TEE I n ma a ee FR ee ee ee e e eigener sBenet aRbbn een “ Be 3 2 e . rn o . w u un EEE! ERRPErTT ERRHRrRE ANNE Fer: era ante hrrr ERBETEN 2 an pe? Von a ee a UT LEN Rep EZ ET FE TE PER ST ul; a hen ein ag nt 1 ee eg nn De N Zn Zu. N Dr ee A a NE u A BE TE - BEWERBERN IT ERBE RAT DER WET WERE SEND 2 eier De ee STREET En DE a en ee wende, .r nen a I 20 Se gta re ee BUFRTER End w KRPeeIPeL PETE Zu Zu ET Da EL o (2 en un SAL ER 14 Bi . Vierzehnter Bericht i Naturhistorischen Vereins En Aussliek a » Veröffentlicht im Jahre 1861. Gedruckt bei Albr. Volkhart. Eye a i 3 ne AR ee N Br ik« “ He N i g “ ; = EINEM NTENZZE u Ta > ; a ERST MAREO | I E I 4 | ld m m \ Vierzehnter Bericht des Naturhistorischen Vereins in Augsburg. - Veröffentlicht im Jahre 1861. —— Gedruckt bei Albr. Volkhart. ü HARVARD COLLEGE LIBRARY jERR Apr 13 er ; Hi RES ne Wuge ler > 2 TRANSFERRED TO Beh. MUSEUM OF COMPARATIVE ZOOLUGE H ur 4 PR ae ; Inhalt. _——. Seite Jahresbericht für 18560... EEE EREHEN: a ac 1 Beilage I. ilglieder-Vorzeichnise re I AR ER 7 „ I. Verzeichniss der im Jahre 1860 PR RRNE Gage ar 10 » TI. Rechnungsbericht . . . a 20 Botanische Skizzen aus dem östlichen Ries. Von Albert F N Auotleker int Nordingen 2 WE RFIN.DR EN. 6 SEI Te Die Laubmoose des Algäus. Nach den hinterlassenen Manuscripten Dr. Otto Sendtners und den Beobachtungen mehrerer seiner Freunde zusam- mengestellt von G. Gerber . . . j iR Die Lichenen bei Hüting in Schwaben von F. Kevin k. Bediener Assessor in Eichstätt . . . . . . Botanische Mittheilungen aus der ne von Eudiibe von Bacar von Kolb Ba: Fe a a Fe Re a Ueber einige NE von C, Röthe in 1 Nördlingen ae el Notizen über Schmarotzerthiere unseres Bezirks, Von Dr. Huber in Mean DIENM . . . a 79 Zusätze und Ber zu ne ‚abhanden im xaır. rest & naturhistorischen Vereins in Augsburg (1860), die Land- und Süss- wassermollusken in der Umgebung von Schwabhausen von Dr. Walser 85 Eine neue Alge für die bayerische Cryptogamen-Flora. Von Dr. Walser 89 r EVER N a oapt son ia 2 WiidskieiVSiebeilgtt Eee Er near FRPIRERER when do wrika en RE > Mrtendeguundoh HL, 4 u Aeynidkirl "ala ATS zit sahitteh mah eur a 3 SUR et en sn0 Mi RER RER n9b dor susalh zoh 9 ee shnusrl 1oniae vonsudgem nszuuldosdunit ob hans e1B: ne FT 57 21 2: 57 72; lshesaihissh 4 Mark q sov uadawdse mi yaitall Rn nal no“ “1920 207 ER 4ov At “bb am rind a E FE RE 1 EDER WANRREEG, ai sä METT; BRRRRE RN, Be mi tel fr mot ‚ahrissd ayımann yiaidtısxto1ure m » ” » % » . Wr ru je dert, aux | mi znülhanddA mb ms on nous oitt ‚(09#t) zundaguh mi tiere’ ade aunddewdad 07 yardsymU ob mi made Jahres-Bericht über das Wirken des naturhistorischen Vereins im Jahre 1860. Vorgetragen in der General- Versammlung am 17. März 1861. Wie nach jedem Jahre — so erfüllt der Ausschuss auch für das letztverflossene die Verpflichtung über seine Thätigkeit und den Stand der Vereins - Angelegenheiten in einer General - Versammlung Rechen- schaft abzulegen und diese durch einen Bericht zu veröffentlichen. Erfreulich ist es, dass während des Jahres 1860 kein Ereigniss nachtheilig, störend oder betrübend eingewirkt, vielmehr gleich den Vor- jahren die Bestrebungen allseitig Unterstützung und Theilnahme gefunden haben, so zwar, dass dem vorgestecktem Ziele — wenn gleich ruhigen — doch sichern Schrittes entgegengegangen, und während dieses Zeit- Abschnittes für die Vermehrung der Sammlungen, für die Verbreitung naturwissenschaftlicher Kenntnisse durch Wort und Schrift nach Kräften das Möglichste geleistet werden konnte. er Seine Majestät, unser allergnädigster König Maximilian, als hoher Protektor des Vereins geruhte den allerehrfurchtsvollst eingereichten Bericht für 1859 allerhuldvollst aufzunehmen. In dem hierauf empfangenen aller- höchsten Erlass findet der Vereins- Ausschuss schönsten Lohn und Er- munterung, seiner Aufgabe stets getreulich nachzukommen. An sämmtliche Mitglieder und an die mit dem hiesigen in Verbindung stehenden Vereine wurde der Jahres-Bericht für 1859 wie früher verschickt. Die Verbindung mit auswärtigen Vereinen, denen die Bibliothek einen reichen Zuwachs werthvoller Berichte und Abhandlungen mit präch- tigen Tafeln, Karten und Abbildungen — grossentheils im Tausche gegen die hiesigen Jahresberichte verdankt, vermehren sich in namhafter und erspriesslicher Weise. Die im verflossenen Jahre mit hiesigem Vereine neuerdings in Ver- kehr getretenen auswärtigen naturwissenschaftlichen Gesellschaften sind folgende: Berlin, botanischer Verein für die Provinz Brandenburg und die angrenzenden Länder. i; deutsch geologische Gesellschaft. Cherbourg, Societ& Imperiale des sciences naturelles. Chur, naturforschende Gesellschaft Graubündtens. Frankfurt a/M, zoologische Gesellschaft. Görlitz, Oberlausitzer Gesellschaft der Wissenschaften. Königsberg, königl. preussische physikalisch - ökonomische Ge- sellschaft. Mailand, Soecieta italiana delle science naturali. St. Gallen, naturwissenschaftliche Gesellschaft. Venedig, Imp. roy. Istituto veneto di science Leitro & Arti. ihn ‚u Aa Wien, k. k. geographische Gesellschaft. „ . .entomologische Gesellschaft. In einer beigefügten Zusammenstellung sind die eingegangenen Ge- schenke und Zusendungen für die Sammlungen, wie für die Bibliothek mit Beisetzung der Geber aufgeführt, denen Allen gebührender Dank für die dem Vereine gewordene Berücksichtigung und Bedachtnahme öffent- lich abgestattet wird. Die Sammlungen der vierfüssigen Thiere und Vögel sind durch ausgezeichnete Exemplare vermehrt, und verdienen ganz besonders her- vorgehoben zu werden, nicht allein um die Aufmerksamkeit im Allgemeinen darauf zu lenken, sondern um des grossen Verdienstes zu erwähnen, welches Herr J. Leu durch naturgetreue Aufstellung nach den neuesten Methoden kunstvoll gelungener Präparation eines prächtigen Königs- Tigers, eines Löwen und einer Löwin, und mehrerer anderer srösserer Thiere, bei seiner bekannten Meisterschaft um die Vereins- Sammlungen sich erworben hat. Dem unermüdeten Eifer Herm J. Leu’s verdanken wir auch die Vollendung eines vollständigen ornithologischen Katalogs in gross Folio zu 850 Seiten, in welchem nebst einem genauen Inventar nach syste- matischer Ordnung, jedem Vogel naturgeschichtliche Bemerkungen über geographische Verbreitung, Charakter, Fortpflanzung und Nahrung etc. beigefügt sind, was dieser mühevollen Arbeit einen doppelten, weil auch instruktiven Werth verleiht. Für die mineralogische Abiheilung ist durch die Güte des Herrn Otto Forster gleichfalls ein genaues Verzeichniss aller aufgestellten Mineralien abgefasst. Die während der Winter-Monate gehaltenen Vorlesungen halten einen zahlreichen Besuch, wodurch der Beweis gegeben wird, wie sehr — Ai —— populär naturwissenschaftliche Vorträge das Interesse der Zuhörer erregen und Anerkennung finden. ll. IM. Es wurde gelesen im Winter 1859/60. 1. Am 28. November 1859 von Herrn Dr. Körber: Ueber das gesellige und Familienleben der Thiere, und von Herrn Dr. Fabian, Assistent am chemischen Laboratorium der polytechnischen Schule: Vortrag mit Experimenten: Die Atmosphäre in chemischer Be- ziehung. Am 18. Januar 1860 von Herm Dr. Körber: Ueber Unkraut und Ungeziefer, und von Herr Lehrer Fr. Gaflisch: Ueber Wanderungen der Pflanzen. Am 22. Februar 1860 von Herrn Dr. Körber: Ueber die Stim- men der Thiere, von Herrn Taubstummenlehrer Dr. Haindl: Ueber die menschliche Stimme. Am 20. März von Herrn Dr. Haindl: Ueber die menschliche Hand. Am 28. März 1860 von Herrn General-Major und Stadt- Com- mandant von Jordan: Ueber warme und heisse Quellen. Vorlesungen im Winter 1860/61. Am 5. December 1860 von Herrn Dr. J. B. Haindl: Ueber Geruchs- und Geschmacks -Sinn. Am 9, Januar 1861 von Herrn Dr. Körber: Thier und Mensch. Am 13. Februar 1861 von Herrn Dr. Körber: Ueber Amphibien im Allgemeinen. Am 20. Februar von kgl. Post -Spez.-Cassier Scheller: Am 6. März Ueber Perlenmuscheln und ihre Perlen. Am 13 März von Herrn General-Major und Stadt - Commandant von Jordan: Ueber Brennmalerialien. nr Wer VI. Am 20. März von kgl. Post-Spez.-Cassier Scheller: Ueber Perlenmuscheln und ihre Perlen. Der Personal- Status erleidet für den in der General- Versammlung 1859 gewählten Ausschuss und nach der im vorigen Jahre erfolgten provisorischen — und nunmehr definitiven Uebernahme des Sekretariats durch den Unterzeichneten heuer keine Aenderung. Ueber Zu- und Abgang, wie Veränderungen in der Mitgliederzahl ist ein Verzeichniss beigegeben. Vom März 1860 bis März 1861 sind 20 Mitglieder zugegangen; durch Tod, Versetzungen und freiwilligen Austritt 33 ausgeschieden ; der gegenwärtige Stand ist demnach 31 Ehren-, Mitglieder, 60 correspondirende, 412 ordentliche und 66 ausserordentliche Mitglieder. Nach dem Jahres-Etat hat der Ausschuss strenge hausgehalten mit den ihm zu Gebote gestandenen Mitteln und seine Zahlungs - Pflichten pünktlich erfüllt; ein Cassa- und Rechenschafts - Bericht theilt die Haupt- Positionen der Einnahmen und Ausgaben mit, und schliesst mit einem Aktiv-Rest als Baarbestand ab. Auf den Unterhalt und gedeihlichen Fortschritt der Vereins - Samm- lungen alle Sorgfalt zu wenden, für zeitgemässe Wirksamkeit mit regstem Eifer kräftigst handelnd vorwärts zu gehen — soll des Ausschusses innigstes Anliegen, unausgesetztes Bemühen seyn; möchten aber auch Augsburgs Bewohner nicht erkalten ihr Schärflein einem Institute zuzu- wenden, welches die Verbreitung und Hebung jener Kenntnisse und Wis- senschaft zur Aufgabe hat, die in neuester Zeit mit Recht aller Cultur — dem Handel, der Kunst und Industrie, — zur Wohlfahrt und Veredlung der Menschen zu Grunde gelegt wird. ee WM u Durch Verloosung sind die Nummern: 32, 102, 116, 143, 144, 176, 203, 246, 248, 249 gezogen worden, welche von den Aktien der Kolibri-Sammlung sofort zurückgezahlt werden. Zu den im XI. Jahresbericht als Geschenke bekannt gemachten Aktien, wurden weiters bis jetzt die Nro. 61, 62, 63, 64, 65, 73, 74, 82, 102 und 247 geschenkt, was mit grösstem Danke für die Geber erwähnt wird. Augsburg, im Mai 1861. Im Namen des Ausschusses: W. Scheller, Sekretär. Beilage 1. Verzeichniss i der Zu- und Abgänge in der Zahl der Mitglieder im Jahre 1860. Neu aufgenommen wurden: 1. Correspondirende Mitglieder. Herr Egger, Dr., J. G., prakitscher Arzt in Passau. „ Kranz, C. A., Assistent am Staats- Herbar in München. „ Rehm, Dr., praktischer Arzt in Sugenheim. Rehm, Julius, Apotheker in Memmingen. „ Wiedemann, Andreas, Schullehrer in Breitenbrunn. 2. Ordentliche Mitglieder. Herr Bezold, Dr., königl. Regiments - Arzt. „ Bunk, P, A., Seminar - Director und Professor. „ Dreer, J..Gg., Domkapitular und Stadtpfarrer. Ehekircher, Privatier. „ Fabian, Dr., Chemiker und Assistent an der polytech. Schule, „ Froberg-Montjoie, Ludwig, Graf, königl Oberstlieutenant. „ Gasteiger, Ludw. von, Seidenhandlung - Besitzer, „ Güssregen, königl. Regiments - Quartiermeister, Haag, J., Civil - Ingenieur. Hess, J. @„.Täpgzierer, Huber, Aug., königl. Regiments - Auditor. »„ Kettenhofer, Franz, Friseur. Herr _—8 70 — Markmiller, L., königl. Post- Assistent. Metzger, W., Cand. philosoph. Orges, Dr., Redakteur. Pflummern, Freiherr von, auf Eisenberg. Rambauer, Fız., k. Eisenbahn - Offizial. Rehlingen, Frd. Freiherr von, auf Hainhofen. Schäfer, F. H., Chevalier. Schenkenhofer, Georg, Kaufmann. Den Austritt erklärten: 1. Ordentliche Mitglieder. Baumann, Posamentirer. Betzel, Dr., Regiments - Arzt, Blank, G., Schleifermeister. Blossfeld, Wittwe. Braun, Frz., Kaufmann. Deschler, D., Färbermeister. Freyinger, J. G., Kaufmann. Gerber, Carl, Kaufmann. Hammer, Friedr., pens. Reg. - Quartiermeister, Lederle, Aug., Uhrmacher. Mayr, Dr., J., königl. Advokat. Rösch, Otto, Bräuer., Schlessinger, Herm., Kaufmann. Schmid, Mich, Schwallmüller. Tann, Freiherr, von der, königl. Oberlieutenant. Weinmayer, Bauamts - Aktuar. Wiedemann, Gg., Oekonom, Winder, Gerichts - Arzt. Wüst, jun., Kaufmann. 2. Ausserordentliche Mitglieder. Grein, Richard, Maurermeister in Binswangen. Mayer, Lorenz, königl. Aufschläger in Pappenheim. Zinsler, J. F,, Pfarrer in Gablingen. 3. Wegen Wohnorts-Veränderung sind ausgetreten. Buckingham, W. von, quiesc. königl. Bezirks - Gerichts - Direktor. Frommel, Aug., Banquier. Martin, Pfarrer in Lechhausen. Schmauss, Dr., praktischer Arzt. Steger, königl. Forstamts - Aktuar. Türk, J., Kaplan. Weber, G., von, Oberst. 4. Mit Tod giengen ab: Beck, Aug., Gutsbesitzer. Casella, Honorat Santo, Kaufmann. Kübler, Lederhändler. Rehlingen, Carl Freiherr von, auf Hainhofen. — ode Beilage 1. Verzeichniss der im Jahre 1860 erworbenen Gegenstände. —ae>— L Zu den zoologischen Sammlungen. Geschenke Von Herrn Ansengruber in Füssen: eine Alpendohle, @ Pyrr- hocorax alpinus. Von Herrn Baumeister, Chirurg: eine Wasserratte, Arwcola amphibius, jung, einen Kukuk © ad. Uuculus canorus, einen Baum- läufer, 2 Certhia familiaris. Von Herrn Eder, Charcutier: einen Schweinsschädel, engl. Race. Von Herrn Fleischmann, Sekretär beim General - Commando: eine Muscicapa atricapilla, schwarzrückiger Fliegenfänger / ad. Von den Herren Grafen Frohberg, Grafen Minucci und Consul Obermaier: einen kleinen Singschwan, f Uygnus minor. Von den Herren: Freyer, Grandauer, Bischof, Baumeister, Schenkenhofer: eine Anzahl Raupen zur Raupensammlung, darunter Bomb. pyri., Eup. flavia, Not. terifica ete., welche Herr Leu präparirte. Von Herrn Helmayer, Pfarrer in Schambach: einen Singschwan, 2 Uygnus musieus. Von Herrn Wilhelm Heuäcker, Kaufmann in Neuwerk bei Oster- wick am Harz: einen Spondtlus americanus, eine Zeudolima und eine Murex longispina. Von Herrn Heynemann in Frankfurt a. M.: die inneren Schalen | der Nacktschnecken, Limax agrestis, Limaz ceinereus, Limax cinereo- niger, Limax variegatus. un BE un Von Herrn Leu: einen Halsbandfliiegenfänger f ad. Muscicapa albicollis, zwei Brachpieper f 9, Anthus campestris, ein Skelet der grünen Eidechse, Lacerta viridis. Von Seiner königl. Hoheit Prinz Luitpold von Bayern: einen von Hochdemselben am Schöllangerberg bei Burgberg den 1. Mai 1861 erlegten Auerhahn, Tetrao urogallus JS. Von Herrn Mairock, Lehrer in Ilerdiessen: Ardreas minuta, kleine Rohrdrommel co” ad. Von Herrn May, Professor in Dillingen: eine Anzahl Libellen, sämmtlich bestimmt aus dortiger Gegend. Von Herrn Meyer, jun., Polytechniker: eine Schachtel mit seltnern Käfern aus der Gegend um München und einen versteinerten Haifisch- zahn aus der Gegend von Regensburg. Von Herrn Mezger, Professor: einen weissen Haussperling, Passer domesticus. Von Herrn Recknagel: einen kleinen Papagai, (Inseparable) Psittacus pullarius. Von Herrn Otto Roger, stud. med.: eine Parthie Käfer. Von Herrn Baron Carl von Schäzler: eine Spiessente, Anas acuta, c juv. im Uebergangskleid, eine Wildkatze, felis catus. Von Herrn Baron Eg. von Schäzler: eine Pfeifente 0 ad. Anas penelope. Von Herrn Scheller, königl. Post- Spez. - Gassier: mehrere Schnecken, Helix vertieillus, vier Exemplare grüne Eidechsen, Lacerta viridis, eine fahle Natter, Ooluber flavescens, sämmtlich aus der Gegend von Passau. Von Herrn Schenkenhofer: eine grüne Kröte, Bufo virdis, einen Wassermolch, Triton eristatus alt und jung. Von Herrn Schneider in Gunzenried: mehrere Gebirgskäfer aus den Allgäuer Alpen. Von Herrn Dr. A. Sennoner in Wien: 249 Species Conchylien aus Siebenbürgen, Dalmatien, Venetien, Tyrol, Savoien etc. Von Herrn Stark, Bezirksgeometer: eine Fledermaus, V. Dau- bentoni, (?) 4000 Fuss hoch im Gebirge bei Immenstadt gefangen, eine Alpendohle, & Pyrrhocoraw alpinus, eine Goldamsel, 2 ad., Oriolus galbula. Ze A nen Von Herrn Dr. Schuch in Regensburg: mehrere Geckos, Eidechsen und Schlangen, mehrere Spinnen, darunter zwei Vogelspinnen, ein Ganoleptes chilensis , einige Skorpione etc., sämmtlich aus Chili. Von Herrn Steidle, Pfarrer in Altdorf: Zurdus cyaneus, Blau- Amsel cd. Von Herrn Dr. Stephan in München: circa 100 Vogelbälge, eine Anzahl Skelette und Schädel von Säugethieren und Amphibien, darunter die Schädel von Brüllaffen, Mycetes seniculus, Wasserschwein, Hydro- choerus capybara, Paka, Coelogenys Paca, Nasenthier, Nasua socialis, Faulthier, dbradypus, Gürtelthier, Dasypus novemeinctus, Kuguar, Felis concolor, Teju- Echse Podinema Tegwxin etc. ete., sämmtlich aus Brasilien. Von Herrn Teply, Kunstgärtner: Flussregenpfeifer, & Charadrius minor. Von Frau Wiedemann, Lehrersgattin: einen Steinröthel, X ‚Petro- cychla saxatılis. Von Herrn Dr. Moriz Wagner in München: 25 Vögel aus Centralamerika, darunter 13 Colibris. Von Herrn Winland in Günzburg: einen weissen Säger, 0” Mergus albellus. Von Herrn Dr. Walser in Schwabhausen: eine Spitzmaus, Sorex araneus, mehrere Conchilien aus der Gegend um Dachau etc. I. Zu den botanischen Sammlungen. a) Geschenke, Herr Bezirks - Gerichts - Assessor Fr. Arnold in Eichstädt über- sandte: a) als Fortsetzung seiner früheren werthvollen Mittheilungen eine Sammlung von Laub-Moosen des fränkischen Jura; b) eine Sammlung von Flechten aus der Umgegend von Hüting in Schwaben. Herr Dr. Rehm in Sugenheim: eine sehr reichhaltige Sammlung von Flechten aus den Algäuer Alpen, darunter eine Anzahl für Bayern neu entdeckte, zum Theil ganz neue Arten. Herr Rektor Rauch: eine Sammlung von Phanerogen, grösstentheils aus Griechenland. PRPNE,, BRERREREEN Herr N. Schneider aus Gunzesried: eine Anzahl getrockneter Pflanzen von Rindalpenhorn und Stuiben für das schwäbische Herbar. Von Herrn Professor Eisenbarth wurden durch Tausch erworben: circa 200 Species für das allgemeine Herbar. b) Angekauft: Dr. L. Rabenhorst's: Dryotheca europaea Fasc. 5 & 6. ”„ IL Algen, Dekade 87 — 98. ” 2 Hepaticae europaeae. Dec. XIII & XIV. + Uryptogamae vasculares Europae Fasc. II.51-75. y Ein Herbarium von Alpenpflanzen für das schwä- bische Herbar. Zu den geologischen und mineralogischen Sammlungen. Geschenke. Silberhaltiges Antimonfahlerz von Schwaz in Tyrol von Seiner Durch- laucht Herrn Leopold Fürst Fugger von Babenhausen. Geognostische Handstücke aus Schweden von Seiner Durchlaucht Herrn Maximilian Fürst von Thurn und Taxis. Arseniknickel von St. Blasien von Herrn J. N. Frisch daselbst. Ferner: Ein Magneteisen, Zwillingserystall vom Grainer in Tyrol. Ein Xanthosiderit von Hüttenholz bei Ilmenau. Ein Allanit vom schwarzen Crux bei Suhl. Ein Pyrolusit in Pseudomorphosen nach Kalkspath von Oehrenstock. Ein Pyrolusit im Uebergang in Hausmanit von der Grube Morgen- stern bei Oehrenstock. Ein Polyanit vom Pfarrholz in Thüringen. Ein Bleiglanz mit Zinkblende und Kalkspath aus England. Ein gediegenes Kupfer vom oberen See Michigan. Ein Pingent von Stenn bei Zwickau. Ein Psilomelan von Schwarzenberg in Sachsen. Einen Granat in Glimmerschiefer vom Rossrück Schwarzenstein. Zwei Prehnit vom Monte Rodela Fassathal. Drei Gymnit von Nezza Valle bei Predazzo. Eine Zinkblende von der Pfingstwiese bei Ems. Sämmtlich von Herrn Otto Forster. en Eee Mehrere Stücke Graphit, Porzellanerden, Chloropal und andere Mineralien aus der Gegend von Passau, vom Post - Cassier Hrn. Scheller. 10. 12. 12. IV. Zur Bibliothek. a) Von wissenschaftlichen Anstalten und Vereinen. Anhalt-Dessau. Vom naturhistorischen Verein: Ver- handlungen 19. Bericht. 1860. Ansbach. Vom historischen Verein für Mittelfranken: Jah- resbericht NXVIT. 1859. XXVII. 1860. Augsburg. Vom historischen Verein für Schwaben und Neuburg: 24. und 25. Jahresbericht 1858 — 59 mit einer Abhand- lung , „die ältesten Glasgemälde im Dome zu Augsburg von Th. Her- berger, Archivar. 1860,“ Augs Vom Kreis-Comit& des landwirthschaftlichen Vereins für Schwaben und Neuburg: landwirthschaftlicher Jahres- Bericht. 1860. Bamberg. Vom Gewerbe-Verein: Bericht für 1858, 1859 und 1560, nebst Witterungsbeobachtungen an der meteorologischen Station zu Bamberg von Herrn Bened. Ellner, königl. Bezirks - Gerichts- Assessor. Basel. Von der naturforschenden Gesellschaft: Verhand- lungen 1. — 4. Heft. 1858 — 59. und 1. — 4. Heft 1860. Berlin. Von der deutschen geologischen Gesellschaft: deren Zeitschrift Band XI. Heft 1 — 4. und Band XII. Heft 1 und 2. Berlin. Von dem botanischen Verein für die Provinz Branden- burg und die angrenzenden Länder: Verhandlungen 1. Heft 1859. Bogota (Süd-Amerika) Von der Gesellschaft der Natur- forscher: Bülletin der Gesellschaft Neu-Granadas. 1860, nebst Correspondenzblatt. Bonn. Vom naturhistorischen Verein der preussischen Rhein- lande und Westphalen: Verhandlungen XVI. Jahrgang 1. — 4. Heft. 1859. Breslau. Von der schlesischen Gesellschaft für vaterländische Cultur: 36. nnd 37. Jahresbericht. Cherbourg. Von der SocietE Imperiale des sciences naturelles : Memoires Tome VII. 1859. 13. 14. 15. 16. 17. 18. 19. 20. 21. 22. 23. 24. 25. ————— Chur. Von der naturforschenden Gesellschaft Graubün- dens: 4. und 5. Jahresbericht. Dresden. Von der naturwissenschaftlichen Gesellschaft „Isis:“ Denkschrift, als Festgabe zur Feier ihres fünfundzwanzig- jährigen Bestehens 1860. Frankfurt a/M. Von der zoologischen Gesellschaft: der zoologische Garten. Organ für die zoologische Gesellschaft I. Jahr- gang Nro. 1 — 12. 1860. und II. Jahrgang Nro. 1 — 6. 1861. Freiburg im Breisgau. Von der Gesellschaft für Beförderung der Naturwissenschaft: Berichte. Band I. Heft 2. Giessen. Von der oberhessischen Gesellschaft für Natur- und Heilkunde: Achter Bericht. 1860. Görlitz. Von der naturforschenden Gesellschaft: Abhand- lungen X. Band. 1860. Görlitz. Von der oberlausitzer Gesellschaft der Wissen- schaften: 32. — 37. Band des neuen Lausitzischen Magazins. Hannover. Von der naturhistorischen Gesellschaft: Zehnter Jahresbericht 1859/60. Herrmanstadt. Von dem siebenbürgischen Verein für Natur- wissenschaft: IX. Jahrgang Nro. 9 — 12. X. Jahrgang Nro. 1 — 12. 1859. XI. Jahrgang Nro. 1 — 12. 1860. Königsberg. Von der k. physikalisch-ökonomischen Gesell- schaft: 1) Schriften I. Jahrgang. I. Abtheilung. 1860. 2) Gratu- lations - Schrift zu dem 25jährigen Jubiläum des Dr. H. Rattike, als Professor zu Königsberg, den 13. Juli 1860. 3) Die Metamor- phose des Caryoborus gonäagra von H. L. Elditt. Mailand. Von der Soctietü Itallana delle scienze naturale: Atti della Societa Italiana 1. Heft 11. Band. 1859 — 60. II. Heft II. Fasc. Att! della Societa Geologica I. 1. 2. 3. Mailand 1855 — 59. Mannheim. Von dem Verein für Naturkunde: Sechsundzwanzigster Jahresbericht pro 1859. München. Von der k. b. Akademie der Wissenschaften: 1) Rede in der öffentlichen Sitzung vom 28. März 1860 zur Feier des 101 Stiftungstages, gehalten von Gustav Frhrn. v. Liebig. 2) Von der Bedeutung der Sanscrit-Studien für die griechische Philologie. u Festrede in der öffentlichen Sitzung der Akademie der Wissen- schaften etc. 3) Denkrede auf Alex. v. Humboldt, gelesen in der öffentlichen Sitzung am 28. März 1860 von C. Fr. Chr. von Martius. 4) Abhandlungen der mathem. physikal. Classe. VIII. Band. Dritte Abtheil. 1860. 5) Sitzungsberichte Heft I. 1860. 6) Sitzungsberichte Heft III. 1860. 7) Einleitende Worte zur Feier des allerhöchsten - Geburtsfestes Seiner Majestät König Max, den 28. Nov. 1859 von 33. 34. 35. Prof. M. J. Müller. Passau. Vom naturhistorischen Verein: IlI. Jahresbericht für 1859. Philadelphia. Vonder Academy of natural sciences: Procedings of the Academy. Pag. 1— 97. 1859. Regensburg. Von der k. botanischen Gesellschaft: Denk- schrift IV. Band. I. Abthl. 1859. Regensburg. Von dem zoologisch-mineralogischen Verein: 1) VIII Band Abhandlungen. 8. Heft. 2) Die bayerischen Chirop- teren. 3) Beiträge zur Kenntniss des Diluviums und des älteren Allueiums um Bamberg. 4) Correspondenzblatt 14. Jahrgang 1860. St. Gallen. Von der naturwissenschaftlichen Gesellschaft: Bericht für 1858 — 60. St. Louis. Von der Academie of science: Transactions. 3 Bde. Nro. 1. 2. 3. 1857. 1858. 1859. Stuttgart. Von dem Verein für vaterländische Naturkunde in Württemberg: XVI. Jahrgang naturwissenschaftlicher Jahreshefte. Nro. 2 und 3. Venedig. Von dem /mp. roy. Instituto Veneto di Science Letiero et Arti: Lavori per U’ Illustrazione topografica Idraulica Fisica, Statistica, Agraria et Medica delle provincie Venete. 1858. Washington. Von Smithsonian Institution: John L. le conte M. D. the Coleoptera of Kansas and Eastern new Mexico. Washington. 1859. Catalogue of the described Lepidoptera of Vord- Amerika by John G. Morris. Washington 1860. Washington. Von Smethsonian Institution: 1) List of foreign Correspondents. 2) Certain Storms in Europe and America. Dechr. 1836 by El. Loomis. 1860. 3) Astronomical S8) u | 38. 39. Observations in the Artic seas by Kane 1860. 4) Discussion of the Magnetic and Meteorological Observations by Bache. Nov. 1859. 5) The Coleoptera of Kansas and Eastern Neu- Mexico by John L. le Oonte. M. D. Debr. 1859. 6) Catalogue of the deseribed Lepidoptera of North- America by John G. Morris. Mai 1860. 7) Instructions in reference to collecting Nests and Eggs of North- American Birds. 8) Check List of the Shells of North- Ame- rica. 9) Circular in reference to the degrees of relationship among different nations. Jan. 1860. 10) List. of forreign. correspondent. Wien. Von der k. k. geographischen Gesellschaft: I. Jahr- gang. I. und II. Heft. 1857. II. Jahrgang I. II. und II, Heft. III. Jahrgang 1859. . Wien. Von der k. k. geologischen Reichs- Anstalt: Jahr- gang X. 2. 3. 4. 1859. 2) Die Fossilen-Mollusken des Tertiär- beckens von Wien von Dr. Moritz Hörnes. Wien. Von dem entomologischen Verein: entomologische Mo- natsschrift I. I. IIL. IV. Band. 1857 — 60. V. Band. Nro. 1, 2.3. Jan., Febr. u. März 1861. Wien. Von dem zoologisch botanischen Verein: Verhand- lungen IX. Band. 1859. X. Band 1860. b) Von den resp. Herren Verfassern und andern Gönnern des Vereins. Mailand. Von Herrn Professor Emilio Cornalia: 1) Daco- logia, Milano 1860. 2) Sulla vita e sulle opere di Abramo Massalongo. Milano 1860. 3) Osservazioni zoologico Anatomiche sopra un nuovo genere dierostacei Isopodi sedentarü (Gyge bran- chlalis) Torino 1858. 4) Sopra una nuova specie di Crostacer sifonostomi, (Gyropeltis doradis) Milano 1860. 5) d& 6) Mono- graphie des Mamiferes fossiles de. . Augsburg. Von Herrn Dr. Chr. Fabian, Assistent am chemischen Laboratorium der polytechnischen Schule: 1) Chemische Beiträge zur Geschichte der chronischen Arsenvergiftungen , veranlasst durch Bewohnen von Localen mit grüner arsenhaltiger Wandbekleidung. 2) Ueber das Verhalten der Selensäure zum Acthylalkohol &e. Augs- burg 1860. 3 6. SQ 10. 11, Wien. Von Herrn G. Fraunfeld, Custos-Adjunkt, Begleiter der Weltumseglungs - Expedition Novarra als Zoolog. 1) Bericht über den Erfolg als Begleiter der Weltumseglung. 2) Ausflug nach dem Adams-Pick auf Ceylon. 3) Notizen über die Fauna Hongkong’s und Shanghars während des Aufenthalts der Novarra im Sommer 1858. 4) Notizen, gesammelt während des Aufenthalts auf Neuhol- land, Neuseeland und Taiti. 5) Dessen Aufenthalt in Rio-Ja- neiro. 6) und 7) St. Paul I. und I. 8) Dessen Aufenthalt auf Taiti. 9) Reise von Shangai bis Sidney auf der Noyarra. 10) Ueber die Sommerbeschäftiigung eines Theils der Bewohner des Wie- nerwaldes, Wien. Von Herrn Professor Dr. Frz. Hochstetter: 1) Schrei- ben an Al. von Humboldt, von Prof. Dr. Fr. Hochstetter. Wien 1859. 2) Bericht über geologische Uutersuchungen in der Provinz Auckland (Neuseeland 1859). 3) Notizen über einige fossile Thierreste und deren Lagerstätten in Neuholland 1859. Memmingen. Von Herrn Dr. Huber: Uebersicht der Flora von Memmingen 1860. Zürich. Von Herrn Profesor A. Kenngott: Mineralogische Mittheilungen. Dresden. Von Herrn Dr. Benno Mathes: Beobachtungen und Betrachtungen über Scotophis Lindheimeri, Scotophis Alleghan- niensis und einige andere Schlangen. Brünn. Von Herrn Julius Müller: Terminologie entomologica. Brünn 1860 mit Figuren, Tafeln und Farbentabelle Wien. Von Herrn A. Senonner: Reiseskizzen aus der Lom- bardei und Venetien. Moskau 1860. Grettingen. Von Herrn Dr. C. A. Toelsner: Die Colonie Leopoldina (Cafiee-Pflanzung.) Grettingen 1858, Wien. Von Herrn Ritter von Zepharovich: 1) Ueber die Kıy- stallformen des zweifach chromsauren Ammoniak-Quecksilberchlorids. Wien 1860. 2) Die Krystallformen des Essig - salpetersauren Stron- tian und des weinsteinsauren Kali-Lithion. Wien 1860. 3) Erläu- terungen zur Sammlung für das Studium der mineralogischen Eigen- schafts-Lehre im Museum der Universität Krakau 1860. 12. 13. 14, 16. L7. 18. 19. a + Augsburg. Von Herrn Bissinger, Buchbindermeister: Bei- trag zur Kenntniss der deutschen Orobanchen v. F. W. Schultz. München 1829. Observationes nonnullae in Coloptera “ Indiae orientalis Max Perty. München 1831 Augsburg. Von Herrn C. A. v. Brentano: Schlechtendahl’s Flora von Deutschland. Augsburg. Von Herrn Caflisch: 1) Ein Heft mit Zeichnungen von Desmidiaceen nach the Britisch Desmidiaceae by Ralfs eopirt. 2) Griesebachs Berichte über die Leistungen der Pflanzengeographie. Berlin 1850—56. 3) Hugo Mohl die vegetabilische Zelle. Braun- schweig 1851. . Augsburg. Von Herrn C. Geyer, Professor der Zeichnungskunst und Malerei: Deutschlands Flora in Abbildungen nach der Natur mit Beschreibungen von Jacob Sturm. Nürnberg 1798. I. Abthl. 45 Hefte. II. Abthl. I. Heft. Augsburg. Von Herrn Dr. J. B. Haindl, Taubstummenlehrer:: 1) und 2) Gras-Pflanzen. I.undll. Theil. Von Ch. Fr. Hochstetter. Stuttgart 1847—48. 3) Der Führer in die Pflanzenwelt von Emil Postel. Langensalza 1858. Augsburg. Von Herrn J. Leu: Die Wirbelthiere Europas, von Gf. Keyserling und Prof. Blasius. Braunschweig. Augsburg Von Herrn Custos Roger: Le Jardin des plantes, ad Paris, description du Museum d’histoire naturelle de la Mena- gerie des ferres ect. Wien. Von Herrn A. Senonner: Kepertorio italiano per la storia naturali. J. J. Biancomo. Vol. I & II 1853 — 1854. Florae foro juliensis syllabus. Jul. And. Pirona. Utini 1855. a) Ueber Visir- und Rechen-Instrumente. b) Anleitung zum Gebrauche einiger logorithmisch getheilter Rechenschieber. c) Compendinm der ebenen und sphärischen Trigonometrie. a. b. c. von Ernest Sedlaczek. Wien 1856. — x 220 Bl a Bechnungs - Bericht des Naturhistorischen Verems ın Augsburg für 1860. Einnahmen: An Kreisfonds- Beitrag pro 1859/60 . fl. 300. — kr. „ Jahresbeiträge der Vereinsmitglieder um) EINER NEE „ Ertragsantheil an Eintrittskarten . . . .... A 8. 20 kr. fl. 1460. 2 kr. Ausgaben: Per Pasäv «Best wonı1S3Y). si 2m banks euere „ Regie: nämlich Buchdrucker - indl. Jahresbericht, Lithographen -, Buchbinderlöhne . . . . . fl. 330. 59 kr. Schreiner-, Glaser-, Tapezier-Arbeiten fl. 119. 34 kr. Feuerversicherung, Beheizung, Rei- nisung der Lokalitäten &. . fl. 85. 59 kr. Portier, Aufsicht, Kosten bei den Vorlesungen mit Beleuchtung&c. fl. 59. 4 kr. Incassi, Porti, Frachten und verschie- .dene kleine Auslagen . . . fl. 93. 23 kr. fl. 688. 59 kr. „ Rückzahlung von 10 Stück Actien der Colibri-Samm- lung ME age a ne fl. 100. — kr. „ Gehaltsantheil des Custos des Museums re A KO e = Den, ee ae ee nun Le ee „ Botanik H.r 85, 18 Er „ Geologie . fl. 173. 45 kr. „ Bibliothek N. 40. 17 kr. fl. 1405. 14 kr. Abschluss: Fässiahnien Ti» Ars teaen PER 2460. Ansgaben zn inalar-z Kailliiimiah: 1405. 12 Ir Activ-Rest fl. 54. 48 kr. Botanische Skizzen aus dem östlichen Ries. Von Albert Frickhinger , Apotheker in Nördlingen Vor keiner Klippe hat sich der lokale Forscher mehr zu hüten, als vor einseitiger Ueberschätzung der Scholle, worauf das Schicksal ihn gestellt hat. Diess ist doppelt der Fall, wenn dem Beobachter durch den Lebensberuf das Reisen verboten oder erschwert wird. Wie oft ich mir obige Gefahr vergegenwärtigen mag, wie sehr ich unparteiisch zu sein mich bestrebe,, immer kehrt doch der Muth wieder, meine Heimath hoch oben hinzustellen: Das Ries als einen Mikrokosmus zu bezeichnen, als ein in sich geschlossenes (aber bunt durcheinander- geworfenes) Ganzes zu betrachten. Dort wo sich die vom Keuper her- abrinnende Wörniz zum letzten Mal rein südlich hält, um die Donau zu erreichen, hatte sich einst im Jura durch dessen Versinken eine tiefe, schauerliche Kluft gebildet. Heute sieht man anstatt des gähnenden Schlundes die lachende fruchtbare Riesebene, welche eben vermöge der _ Unterbrechung, die sie im Jura macht, zur Grenze zwischen Schwaben- | | und Frankenjura dient. Visirt man von der eine Stunde südwestlich von Nördlingen entfern- ten Höhe hinter Hohlheim „dem Himmelreich* gegen den Nördlinger Bade- ii platz herab, so findet man in der Flurgrenze der Stadt Nördlingen, der Gemeinden Kleinerdlingen und Nähermemmingen eine Felsenpartie, welche um 15 bis 20 Fuss zu wenig gesunken ist, um sich unsern Augen ganz zu entziehen. Diese Felspartie ist massiger weisser Jurakalk (Schichte &), petrefaktenarm, doch immerhin genug Anhaltspunkte bietend, um sie mit der Spitze des Himmelreiches als identisch zu erkennen. Von der Höhe des Himmelreiches ist sie kaum °/, Stunden entfernt, liegt aber wohl 300‘ tiefer als diese. Denkt man sich die Versenkung in diesem Maase gegen Ost oder Nordost fortschreitend, bis zu dem nicht volle 4 Stunden ent- fernten heutigen Wörnizbett, so berechnet sich eine Versenkung von 1500”. Um ein so schauerlich tiefes Bassin mit Wasser anzufüllen, müssen die Quellen der Wörniz, Eger, Sechtach, des Baudenbaches, der Schwalb, Rohrach geraume Zeit hindurch zugeflossen sein; der Spiegel des Sees musste, weil das Bassin im Süden noch geschlossen war, wohl 150‘ höher stehen, als die jetzige Riesebene liegt. Wie viele Jahrhunderte mag es gewährt haben, bis die Schlucht unter dem Seespiegel mit Ter- tiärletten, Braunkohlenflötzen, Litorinellenkalkbänken und Cypristhonen aus- gefüllt war, so dass endlich nach Durchnagung des Juradammes bei Har- burg die jetzige Configuration, anfänglich mit vielen Sümpfen und brei- tem Wörnizbett, zurückbleiben konnte! Im südlichen Theile des Ries ist der Jura bei weitem nicht so tief versenkt, als im Centrum und selbst im Norden. Im Süden tritt er von West nach Balgheim, von Ost zum Kriegsstatthof und nach Heroldingen vor, weit herein die Sohle der Ebene bildend, meistens unter dieselbe tauchend, doch stellenweise über das Niveau emporragend. Auf jene gewaltige Tiefe im Centrum der Versenkung schliesse ich zwar durch obige Hypothese: Seit den verdienstlichen Bohrversuchen *) durch die Herren Freiherrn von Gaisberg, Dr. Osc. Fraas und Fabri- kant Carl Deffner hat man aber auch praktische Anhaltspunkte zur an- nähernden Begründung solcher Voraussetzungen. Denn wo auch der Bohrer ostwärts von der genannten Flurgrenze eingeführt wurde, nirgends, schon in der Ferne von einer halben Stunde nicht, kam derselbe auf den versenkten, weil tiefer liegenden Jura; überall wurden nur die Proben *) S, Beilage z. Augsb. Allgemeinen Zeitung Nr. 102 v. 11. April 1860. der den ganzen Untergrund des Ries in merkwürdiger Regelmässigkeit durchziehenden Tertiärschichten in Form von Kalken, Thonen und mit Schwefelkies imprägnirten Braunkohlenflötzen gehoben; oder man stiess auf jene massenhaften Anhäufungen, welche in Form eines keuperähn- lichen Sandes und Mergels an vielen Stellen im Ries, ja sogar auf dem Jura oben (z. B. bei Lommersheim) [57] *), zu Tag gehen und, weil sie Fegsand liefern, häufig gut aufgeschlossen sind. Vor diesen Bohrver- suchen glaubte ich aus den oberflächlichen Einblicken, welche höchst nothdürf- tig durch Baufundationen, Brunnenschächte, tiefere Keller u. s. f. gestattet sind, dass das Bett der Riesebene, so weit nicht der Rieskeuper das Terrain inne habe, mit Alluvium ausgekleidet sei. Zu oberst in der Riesmulde, wo erystallinische Gesteine oder zu Rieskeuper zersetzter Granit oder Süss- wasserkalk zu Tage liegen, ist nicht nur zur Seite der jetzigen Fluss- beite, sondern weit darüber hinaus zwar Alluvium verbreitet, am interes- santesten im östlichen Ries. Hierherein haben die Wörnizgewässer Mas- sen von Sand geführt, welcher mit dem etwa vorhandenen, aus dem Rieskeuper und den Sandsteinen des braunen Juras local entstandenen Sande von den Wellen des See’s in einer Vollkommenheit geschlämmt wurde, wie kaum der Chemiker im Kleinen dieses ausführen kann. In jener östlichen Bucht des Rieses, wo viele Quellen — mit dem „Mühlbach“ sich vereinigend — zur Schwalb zusammentreten, liegen haushohe Dü- nenhügel wohl abgerundeten feinen, von den Schwalbmüllern sehr bezeich- nend „Flötzsand“ genannten Quarzsandes, welcher zu 99!/, Prozent aus Kiesel besteht. Fiel dieser Schlämmprozess zusammen mit dem massen- haften Auftreten von Litorinellen und Cypriden, so wurde der feinkörnige Quarzsand gleichmässig in den Kalkteig der Schnecken eingeknetet und gab so dem Polsinger und Trendler Süsswasserkalk mit 30 Prozent Kie- selsand-Gehalt **) das Entstehen. Diese Kalke werden durch bloses Glü- hen vollständig aufgeschlossen und im Ries seit Jahrhunderten zu Was- serbauten und Dachmörtel verwendet. *) Die beigesetzten Nummern weisen zur genauen Orientirung auf die Quadrate der „geognostisch-topographischen Karte vom Wörniz- und Altmühlthal von Schnizlein und Frickhinger“ hin (3 Aufl. Nördlingen. C. H, Beck’sche Buch- handlung 1855). #**) Frickhinger in Buchner’s Repertor. Bd. CHI. S. 30 etc. — Yemen Von den 6 Quadratmeilen Flächeninhalt, welchen die Riesebene hat, fallen etwa 2 Quadratmeilen östlich links von der Wörniz. Dieses Drittel war offenbar länger See als das übrige Ries; in ihm ist Alles mit Allu- vialsand oder mit Moorerde bedeckt; nur an wenigen Stellen der dortigen Ebene (Hainsfarth, Megesheim [46], Rudelstetten [56], Kleinsorheim [66]), tritt der Rieskeuper zu Tag. Der Durchbruch bei Harburg |66] mag in mehreren Zwischenräumen erfolgt sein. Daraus geht hervor, dass die Wörniz nach theilweise erfolgtem Durchbruch bis zur Vollendung desselben durch einen weniger tiefen See im östlichen Ries floss, ferner dass dieser See- Rest mit dem Fortschreiten des Durchbruches zu einem breiten Rinnsaal der Wörniz wurde, bis er endlich zum jetzigen Flussbett ‚zusammen- schrumpfte. Zeuge hiefür ist das Hinaufreichen des Alluvialsandes an den west- lich vom Ufer der Wörniz ansteigenden Hügeln bis auf eine Höhe von 40°. Einige der zur Beobachtung dieser Thatsachen geschicktesten Stel- len sind die Scheide zwischen Schloss Alerheim und Wörnizostheim, jene zwischen Klosterzimmern und Wechingen und die zwischen Pföfflingen und Munningen, woselbst, wie an dem ganzen Höhenzug zwischen Eger und Wörniz, der Quarzsand sich stets nur an der östlichen Abdachung findet. Parallel dem Laufe der Wörniz zieht sich nämlich zwischen ihr und der Eger ein Höhenzug hin, welcher das Ries in 2 Hälften theilt, deren östliche um die Hälfte kleiner ist als die westliche. Der Kern dieses Höhenzugs ist Rieskeuper, meist sandig, stellenweise aber durch ein kal- kiges Bindemittel zu compaktem Sandstein erhärtet. Möglich, dass der Alluvialsand östlich von der Wörniz zum Theil von diesem Hügelzuge herrührt, der von Norden sanft ansteigend seinen Höhepunkt in dem Mandelstein und minder zersetzten Granit des Wennenberges erreicht. Dieser Höhenzug verhindert, dass die Vereinigung der Eger mit der Wörniz früher erfolge, als kurz vor ihrem Austritt aus dem Ries. Auf diesen lieblichen Höhen stehend möchte man sagen, dass der Zusammen- fluss von Wörniz und Eger schliesslich noch erschwert werden wolle durch das Zusammenwirken der nicht unbedeutenden Hügelzüge des Aler- heimer Schlosses, des Spitzberges, Hahnenberges, Lierheims und des Thiergartens. —» —— Wenn man von Nördlingen aus das östliche Ries besucht, so muss man irgendwo über diese Wasserscheide von Eger und Wörniz hinüber. Man kommt an vielen Stellen unmerklich über sie weg, aber auf ihr ste- hend geht dem Wanderer das Herz auf. Er beherrscht plötzlich das ganze Ries mit seinen zahlreichen Thürmen, mit seinem fruchtbaren Ge- filde, das um ihn her in reichem Ackerfeld, in einiger Ferne, an der Wörniz vor sich, an der Eger hinter sich, in breiten Streifen üppigen Wieslandes, in weiterer Ferne aber wieder in zahllosen Getreidefluren besteht, bis das Auge befriedigt und wohlgefällig auf dem bewaldeten Saume ausruht, der ringsum in der Ferne von 2 bis 3 Stunden den engen Rahmen so sicher umspannt, dass einerseits keine Lücke bleibt, anderseits auch kein Punkt von aussen herein herrscht, das gemüthliche Stillleben des Rieser Volkes zu stören. Dieses geschlossene Ganze ist es, was den Einwohner befriedigt und keine Sehnsucht hinaus in ihm auf- keimen lässt, was aber auch den Forscher an seinem Rande festhält und ihn um so weniger reizt hinauszutreten, als der Wunder und Räthsel im Centrum und an der Peripherie Legion ist, während ausserhalb die gewohnten Verhältnisse des Jura’s regelmässig in den Gesteinsschichten, wie in der kalkholden Flora sich fortsetzen. So wenig die Riesebene an sich in ihrem westlichen Theile (abge- sehen von dem ringsum interessanten Rande) dem Botaniker Abwechs- lung gewährt, weil sie so durchgreifend cultivirt ist, dass man oft stun- denweit vergeblich nach einem Schlehdorn späht, so sehr reizt sie in ihrem östlichen Theile zur Forschung. Wohin auch von dem angeführ- ten Hügelzuge aus man über die Wörniz hinweg sich wenden mag, überall befindet man sich auf Sandboden, in Beziehung auf das Pflanzen- leben dem diametralen Gegensatze zu dem Thonkalk des westlichen, süd- lichen und nördlichen Ries’s. Ist diess schon ein Hauptgrund zu einem veränderten Vegetationstypus, so kommt noch weiter der Umstand hinzu, dass im östlichen Ries mehr Feuchtigkeit vorherrscht, versumpfte und überschwemmte Stellen häufiger sind, so wie, dass der Wald nicht selten in die Ebene hereinreicht. Besitzen wir zwar: im Süden in [65] den Echinops sphaerocephalus L. (Hochhaus), das | 4 | —.. DE en Thlaspi montanum L.(oberhalb des Brunnenhauses unter'm Hoch- haus), die Jsatis tinctoria L. (Niederhaus), im Westen in [53] Zaserpitium Siler L.*) (Schenkenstein, Ilenschwang, Thierstein), Zunaria rediviva L. neben Polypodium Robertianum Hoffm. (Dolomitschutt am Egerursprung), Poa sudelica Haenke (Ilenschwang), Prenanthes purpurea L. (Jaxtheim) [54], Ado- nis flammea Jacq. (Ohmenheim, Pflaumloch ), im Norden Peucedanum alsaticum L. (Maihingen) [45], Prenanthes pur- purea EL. (Oettinger Forst) [35], im Osten am Rand oben Peucedanum alsaticum L. (bei Fünfstätt [57), Adonis flammea Jacq. (Trendel), Chrysocoma Linosyris L. (oberhalb der 3 Schwalbmühlen [57], Kräuterranken |66]), begegnen wir sogar im Centrum dort, wo ein Kalkfelsen zwischen dem bebauten Lande empor- strebt, Seltenheiten wie dem Airiplee roseum L. (Wallerstein) oder doch minder verbreiteten Arten, wie der Jsatis lincloria L. ( Wallerstein) dem Chenopodium opulifolium Schrad. (Wallerstein, Nördlingen), Astragalus Cicer L. (Todtenberg bei Nördlingen, Uz- memmingen, Alerheim), Hieracium Nestleri Vill.(Marienhöhe bei Nördlingen), Euphorbia virgata W. K. (Stoffelsberg bei Nörd- lingen), Seseli coloratum Ehrh. (auf sonnigen Süsswasserkalk- höhen), ist uns der Rand des Rieses ringsum, wo die Kalkmassen des Juras, des Tertärs in sanfterem und schrofferem Falle sonnige oder auch kältere Wohnorte bieten, eine willkommene Heimath für die charakteristischen Erysimum odoratum Ehrh, Er. crepidifolium Rehb., Coronilla montana Scop., Bupleurum longifolium L., Laserpitium latifo- lium L., Asperula galioides M. Bb., Asp. arvensis, lincloria und cynanchica L., Astier Amellus L, Buphlhalmum salicifolium L., Cirsium eriophorum Scop., Carlina acaulis L., Crepis prae- morsa Tausch, Cr. alpestris Tausch, Campanula Cervicaria L. (Urgebirg), ©. glomerata L., Cynanchum Vincetoricum R. Dr, *) Das Vorkommen dieser Pflanze in Prachtexemplaren an den genannten Or- ten ist meines Wissens ihr nördlichstes. _—_ ur Melittis Melissophyllum L., Prunella grandiflora Jacq., Teuerium monlannum L., T. Chamaedrys und botrys L., Euphorbia amyg- daloides L., Elymus europaeus L. u. Ss. W., so sind hier doch sämmtliche eigentliche Sandpflanzen fremd oder treten nur sporadisch an zufällig günstig gewordenen Localitäten auf. In dieser letzteren Weise siedelte sich der dem lehmigen Kalkboden Nördlingens durchaus fremde Sceleranthus perennis L. vorübergehend zwischen den Schienengeleisen des Nördlinger Bahnhofes an, nachdem zum Ausgleichen und zum Bauen viel Sand hergeführt worden war. Der eigentlichen Sandflora aber begegnet man erst, wenn man von der genannten Scheide zwischen Eger und Wörniz in das Thal der letzteren gelangt. Man befindet sich dann in der ganzen Breite des Wörnizthales und, soweit der Alluvialsand auf den schwarzen, braunen und weissen Jura (namentlich auf die gewaltigen d Bänke des weissen am Schwalbursprung ) hinaufgeschwemmt ist, in der Gesellschaft folgender Arten, welche im westlichen Ries fast ganz fehlen: Papaver Argemone L., Sisymbrium Thalianum Gaud., Viola arena- ria Cand, Spergula arvensis L., Spergula pentandra L. (3 Schwalb- mühlen), Cerastium glomeratum Thuill. (Anhauser Höfe), Cerastium semidecandrum L., Trifolium arvense L. zwar nirgends fehlend, aber hier entschieden vorherrschend. Seleranthus perennis L. Potentilla argentea L. aber auch im westl. Ries auf Mauern. Herniaria glabra L. (im westlichen Ries auf dem Dolomitsand des Sandbergs bei Aufhausen a. Schenkenstein), Scandic pecten Veneris L. (Megesheim, Vierfallmühle auf sandigen Aeckern, an Wegen; eine unstäte Pflanze, die ich nie auf Kalkboden fand, entgegen der Synopsis von Koch und der höchst schwankenden Angaben Anderer). Helichrysum arenarium Cand. bekränzt mit seinen niedlichen Goldköpfchen den Weg vom Kronhof bis Polsingen und schmückt das obere Schwalbthal von den 3 Mühlen hinauf bis nach Monheimer Rothen- berg fortsetzend. Apargia autumnalis Willd. auch sonst verbreitet, aber hier sehr stark vertreten. Hypochoeris radicala L. Jasione monlana L. Specularia Speculum de Cd. im westlichen Ries zwar nicht ganz feh- lend, doch erst hier eigentlich heimisch. Calluna vulgaris Salisb. gleich- falls im westlichen Ries auf dem Sandstein des braunen Jura häufig und a BB on selbst auf dem „Dolomitmoor“ des Sandbergs [53] nicht fehlend. Vac- cinium Vitis Idaea L. Anchusa offieinalis L. auch am westlichen Ries zwischen Munzingen und Wilfiingen auf verwittertem Granit, einem der Württembergischen Flora angehörigen und für diese neuen Standort |44]. Lycopsis arvensis L. Myosotis striela Link. Verbascum thapsiforme Schrad., während im westlichen Ries blos V. Schraderi Mey. und noch dazu spärlich vorkommt. Veronica verna L. am südlichen Rande des Fohrenwaldes bei der Mathesmühle [57] mit der Zwergform nana Lam. von Veronica arvensis. Rumex Acetosella L. Schöne Exemplare Pinus silvestris L. bei den Schwalbmühlen, welche wegen ihres weiten Abstan- des unter sich ihre trefflichen Kronen ungehindert entwickeln konnten. Carez ericetorum Poll. am Standort der Veronica verna. Panicum gla- brum Gaud., Aira fleruosa L., Corynephorus caneseens Beauv., Triodia decumbens beauv., Poa compressa L., Setaria glauca Beauv., Panicum crus galli L. etc. An Feldranken, unbebauten Stellen herrschen auf die- sem Alluvialsand vor Cenlaurea maculosa Lam., welche bis auf den Wennenberg, das Alerheimer und Lierheimer Schloss heraufgeht. Atha- manla Oreoselinum L. mit ihren fortstrebenden Wurzelblättern. Farsetia incana R. Br. Tanacetum vulgare L. (auch diesseits in Löpsingen und Klosterzimmern). Dianthus delloides L. Carduus nutans L. auf Haiden bei der Haunzenmühle, Gosheim, auch im westlichen Ries auf Kalk nicht selten. Auf dem Sandboden östlich von der Wörniz wird Flachs nur als Früh-Lein gebaut, der schon im März oder April gesäet wird. Mit ihm kommen — doch nicht häufig (und bisher noch gar nicht im Spät-Lein des westlichen Ries beobachtet) — Silene Linicola Gmel. und Lolium Linicola Sond. vor. Aufgefallen ist mir das Fehlen folgender entschiedener Sandpflanzen auf dem Rieser Alluvialsand: Teesdalia nudicaulis R. Br. Radiola linoi- des Gmel. Sagina apetala L. Sarothamnus vulgaris Wimm. Statice elongata Hoffm. Arnoseris minima Gaerin. Thrincia hirla Roth. FPoly- cnemum arvense L. Herniaria hirsula L. Cenlunculus minimus L. Stur- mia minima Hoffm. Avena caryophyllea Wigg. Avena praecox Beaw. Eragrostis poaeoides Beaw. Pteris aquilina L., welche auf dem Keuper- sand auswärts häufig ist und diesen, wo er von Norden her in’s Mauchthal eu, Bee hereinstreicht, bis auf den Galgenberg bei Fremdingen [34] begleitet und dann noch auf den Sandstein des schwarzen Jura im Oettinger Forst übertritt. Die obengenannten Pflanzen gehen meistens Hand in Hand; ihr Ge- sammtauftreten im östlichen Ries gegenüber dem Fehlen oder kärglichen Vorkommen im westlichen Ries bedingt eben den bedeutenden Unterschied im Vegetationscharakter des östlichen und westlichen Ries schon da, wo Versumpfungen ausser Spiel bleiben. Nicht zu verkennen ist, wie sich gewisse Arten stets da beisammen finden, wo Sand auf dem Kalk angeschwemmt ist. Dort steht überall Centaurea maculosa Lam. und mit ihr Artemisia campestris L. Aber auch von den treuen Begleitern Silene Otites Sm., Chrysocoma Lino- syris L, Aster Amellus L., Globularia vulgaris L., Malva Alcea L., Rhinanthus angustifolius Gmel., Asperula galioides M. Bbst., Alum fal- lar Don., Bromus erectus Huds. fehlt selten einer. Sie theilen sich brü- derlich in die sonnigen Standorte am Kräuterranken |66], am Schwalb- ursprung [57] und weiter herein in die Ebene, wo der Jura zu Tag geht und etwas Alluvialsand trägt, oder wo der Masse des Tertiärkalks sol- cher beigemengt ist. Der Getreidebau ist magerer, der Wieswachs kräftiger, als im westlichen Ries. Buchweizen sah ich nie, häufig aber Hirse, welche so- sar auf der Höhe beim Mittelwegerhof und bei Fünfstätt, so weit der Alluvialsand hinaufgetragen ist, gebaut wird. Auffallend verschieden vom westlichen ist das östliche Ries ferner durch seine feuchte Bodenbeschaffenheit, Sümpfe, Abwässer, Moorwiesen, auf denen ich häufig (z. B. bei Pfladermühle [56], Wildbad |55] ) in frisch gezogenen Gräben von 2 bis 3 Fuss Tiefe die schönste Rasenerz- bildung beobachtet habe. An solchen feuchten Stellen, in Sandgruben, auf versumpften Wiesen treten vorzugsweise Weiden, Binsen und Schein- sräser in den Vordergrund. Ferner herrschen vor oder sind wenigstens eigenthümlich: Myosurus minimus L., Ranunculus Flammula L, Ranun- culus sceleratus L. namentlich in Pfützen, Drosera rolundifolia L. Pflleger- mühle. Gypsophila muralis L. auf feuchten Aeckern, in Sandgruben, auf Haiden, bei uns nie auf Mauern. Sagina procumbens L. Sagina ‚nodosa E. M. Herbermühle, var. pubescens Kronhof [46]. Hypericum | | | u —— humifusum L. Tetragonolobus siliquosus Roth. selten auf Wiesen mit Moorgrund an der Schwalb, Herbermühle. Spöraea Filipendula L. Co- marum palustre L. bei den 3 Schwalbmühlen. Sazifraga granulata L. fehlt zwar auch im westlichen Ries nicht, ist aber häufiger im östlichen. Circaea alpina L. Pilegermühle [57] unter faulenden Erlen, doch auch am süd- lichen Rand des Rieses an der nördlichen Abdachung der „rauhen Wand“ [75]. Peplis Portula L. Montia minor Gmel. Cicuta virosa L. Thysselinum palustre Hoffm. seit der Herausgabe der „Vegetations - Ver- hältnisse* häufig im östlichen Ries beobachtet. Sedum villosum L. untere der 3 Schwalbmühlen. Cirsium bulbosum Cand. diesseits der Wör- niz zwar nicht fehlend, wird im östlichen Ries häufiger. Scorzonera lanata Schrk. Vaccinium Oxycoccos L. Pflegermühle. Pyrola secunda L. auch diesseits nicht fehlend, viel häufiger östlich und sehr verbreitet auf schattigen feuchten Stellen der Eichstädter Alb. Limosella aquatica L. auch bei Löpsingen und Grosselfingen, Polemonium coeruleum L. schon in den zwanziger Jahren von Schnizlein sen. beobachtet, ziemlich verbreitet. Teucrium Scordium L. Kriegsstatthof, Wechingen, auch am Wallersteiner Judenbegräbnissplatze. Pinguicula vulgaris L. Utricularia vulgaris L. Primula farinosa L. Rumex maritimus L. R. Hydrola- pathum Huds. Polygonum lapathifolium L. P. Hydropiper L. P. minus Huds., ohne dass dieselben im westlichen Ries eben fehlen. Von den Weiden herrschen Salir nigrieans Fries., purpurea L., aurita L. und repens L. vor. Die letztgenannte ist die am meisten charakteristische. Die Sümpfe und eng beschränkten Moore werden durch das häufige Auf- - treten von Alnus glutinosa Gaertn. & incana Cand. zu Gebüschwald, welcher z. B. bei der Herber- und Pflegermühle durch Schatten und Sphagnum für Circaea alpina, für Juncus supinus Mönch., Vaceinium Oxy- coccus, Drosera rolundifolia, Lycopodium annotinum, Carex pulicaris und viele andere zur treffllich geeigneten Heimath wird. Triglochin palustre L. Orchis coriophora L. Ammerbach, Megesheim. @Gladiolus Boucheanus Gaud. einzeln im Lindig b. Schwersheim. Jris sibirica L. Allium aculangulum Schrad. rechts hart an der Wörniz am Wennenberg. Tofjeldia calyculala Wahlnbg. Juncus glauco — effusus Schnizl. & Frickh. (S. 201 der Vegetations-Verhältnisse der Jura- und Keuperfor- ' malion in den Flussgebieten der Wörniz und Altmühl. Nördlingen bei ' a Beck 1848). Diese Bastardpflanze, von Hoppe J. diffusus genannt, geht alljährlich mehr zurück, so dass sich jetzt meist nur Stöcke von Juncus glaucus L. und von effusus L. finden. Juneus supinus Moench. Cyperus flavescens L. $ C. fuscus L. verhältnissmässig selten. Schoenus ferru- gineus L. Herbermühle. Eriophorum latifolium Hopp. auch im west- lichen Ries. Eriophorum angustifolium Roth. Carex pulicaris L. Pfle- germühle selten. ©. disticha Huds. C. paniculataL. C. paradoxa Willd. C. Schreberi Schrk. auch diesseits. CO. elongata L. selten. C. strieta Good. C. pilulifera L. C. canescens L. Pflegermühle. ©. stellulata Good. Pflegermühle. C. pallescens L. C. Oederi Ehrh. C. Hornschu- chiana Hopp. auch diesseits an mehreren Stellen. Alopecurus fulvus Sm. Calamagrostis lanceolata Roth. und Epigejos Roth. Phragmites communis Trin. natürlich auch im übrigen Ries nicht selten auf feuchten Aeckern und an Flussufern, bei weitem aber nicht in der Unzahl, welche, wie bald zu beschreiben ist, am Riedgraben steht. Molinia coerulea Moench. Lycopodium annolinum L. Pflegermühle. Die nette Gentiana utriculosa L., welche mit der Tofjeldia aus Oberschwaben und aus den Torfmöösern durch die Spalte des Wörnizdurchbruchs eingedrungen sein mag, konnte ich in neuester Zeit nicht mehr auffinden. Der Lauf der Wörniz von einer Höhe, wie der Wennenberg [56] ist, im Juli betrachtet erscheint von 2 gelben Linien bekränzt, gebildet durch die grossen feuriggelben Anthodien des Senecio paludosus L. In der Nähe betrachtet findet man ihr Bett dort, wo das Gefäll schwach ist, 'sammt den Abwässern mit Villarsia nymphoides Vent. erfüllt. An den Ufern dieser Gewässer, sowie der Gräben steht nicht selten Oenanthe fistulosa L., Oenanthe Phellandrium Lam., Sium latifolium L., häufig Tussilago Pelasites L., bei der Vierfallmühle Ranunculus Lingua L. und Hydrocharis morsus ranae L. Vergeblich aber habe ich auf der Localität des feuchten Sandes bis jetzt im Ries gesucht nach Corrigiola litoralis L., Litorella lacustris L., Sagina apelala L., Hydrocotyle vulgaris L., Hottonia palustris L. Tritt zu der sandigen, feuchten Lage noch ein Waldbestand, wie das Nomnenholz zwischen Fessenheim und Laub, so kehren Sphagnumpolster und mit ihnen eine nördliche Flora ein. Diese ist unter sich sehr ver- schieden, je nachdem die Waldstellen mehr oder weniger Licht haben, a nur im Winter oder das ganze Jahr hindurch oder gar nicht über- schwemmt sind. Wo, wie mitten im Nonnenholz, der Hochwald Fuss ge- fasst hat, da ist fast jede Vegetation ausgeschlossen, mit Ausnahme etwa von Sphagnumarten, Agrostis canina L., Vaccinium Myrtilus L. und uliginosum L., Melampyrum pratense L. Letzteres hat einen unpassen- den Namen, da es eine ächte Waldpflanze ist, welche auf Kalk-, Thon- und Sandboden vorkommt, auf letzterem in ungeheurer Menge. Sind Quellen und Gräben im Sandwalde vorhanden, so fehlt in der Regel weder das Equisetum sylvalicum L., noch die Impatiens noli tangere L., noch Chaerophyllum hirsulum L., noch Lamium macula- tum L. Kann aber die Sonne eindringen, was zumal an den südlichen und westlichen Rändern der Fall ist, so tritt üppiger Graswuchs auf, welchem sich anzupassen die Scorzonera lanata Schrk. zur Varietät plantaginea Schleich. aufstreben muss. Hoch heraus aus diesem Grase stehen die länglichen Perücken der massenhaft verbreiteten Centaurea austriaca Willd., und selbst die Gentiana Pneumonanthe L. wird 2 Fuss hoch, um mit ihren azurenen Glocken einen angenehmen Wechsel in die gel- ben Ginsterflächen (Genista germanica L. und namentlich tinctoria L., auch Oylisus sagittalis Koch) zu bringen. Ist der Graswuchs minder üppig, so hat Calluna vulgaris Salisb. das Terrain inne; Lychnis Vis- caria L. und Luzula multiflora Luj. treten auf. In dem Walde zwi- schen Kriegsstatthof [56] und Wildbad sind Digitalis grandiflera Lam. und die um ihrer Heilkräfte berühmte Wohlverleih, Arnica montana L.! zu Haus, welche letztere östlich vom Ries auf den bewaldeten Höhen bei Mindling [67] so häufig wird, dass sie für Apotheken gesammelt wird. Die Pechnelke Lychnis Viscaria L. ist an sonnigen Waldstellen verbrei- tet, fehlt aber auch im westlichen Ries, z. B. auf dem Granit bei der Ringlesmühle, nicht. Potentilla alba L. am südlichen Rand des Non- nenholzes |56], auch diesseits am östlichen Rand |65] des Häselberg’s gegen Schmähingen. Neben der Art Phyteuma spicatum L., welche im westlichen Ries auf dem Kalkboden die Varietät nigrum Schm. ausschliesst, tritt diese Va- rietät im Nonnenholz häufig auf. Epilobium angustifolium L. zwar auch am westlichen etc. Rand des Ries’s nicht fehlend, doch im Osten viel BEER: 33 tm: häufiger. Clinopodium vulgare L. im Muttenholz, doch viel häufiger an allen sonnigen Kalkhöhen am Rande des Ries. Hieracium umbellatum L. Interessant ist das Vorkommen des im Ries nahezu fehlenden Engel- süss, Polypodium vulgare L. an den Felsen südlich neben den Weihern hinter den 3 Schwalbmühlen [57]. Dianthus superbus L. auch im übri- gen Ries nicht fehlend, im östlichen sehr verbreitet. Erythraca Centau- rium Pers. in Abtriebsschlägen an hochgrasigen Stellen häufig. Gagea lutea Schult. zwar im Westen nicht fehlend, im östlichen Ries unter Hecken und in Wäldern doch häufiger auftretend. Die günstigste Lage für eine nördliche Flora bietet der Riedgra- ben |56] südlich neben dem Dorfe Laub. Der Riedgraben kommt, wie Fiebergraben, Rohrach, Rödelbach, Dosbach, Schwalb vom westlichen Fusse des Hahnenkammes. Obwohl in minderem Grade, als weiter östlich auf der Eichstädter Alb *), erzeugt auf dem Hahnenkamm das hohle, per- meable Kalkgestein ein trockenes Plateau, indem die atmosphärischen Nie- derschläge schnell hinabdringen und nach Norden zur Altmühl in unbe- deutenden Gräben, nach Osten gleichfalls zur Altmühl als Rohrbach und Möhrenbach, zur Donau als Ussel, Eitelbach und Ellenbach („Ollach“ ) rinnen, gen Westen zur Wörniz aber die Schwalb, den Dosbach, Rohr- ach (eigentlich auch „Rohrbach“), Ried- und Fiebergraben senden. Diese ihren Lauf gegen Westen einschlagenden Bäche und Gräben haben *) Albi monles. Ich schreibe stets „Rauhe Alb, Eichstädter Alb.“ Man hat es nicht mit einer Alp, sondern mit einem Bergzuge zu thun, der auf 10 Mei- len Entfernung durch seine lichte Farbe auffällt und — anheimelt. Der helle Anblick geht hervor aus der blendend weissen Farbe des von Leopold von Buch mit glücklichem Griffe „weiss“ getauften oberen Juras und Dolomits mit den vielen wunden Stellen seiner jähen Abhänge, geht hervor aus der spärlich dünnen Pflanzendecke und — wo Wald ist — aus dem hellen Laube der vorherrschenden Roth- und Weissbuche. Ja, der weisse Jura heimelt an und macht das Herz höher schlagen. Wer, auch ohne geologische Studien gemacht zu haben, Schubert's Bilder vom Sinai und aus Palästina gesehen, der erkennt auf einen Blick die Aehn- lichkeit der heiligen Berge mit der Form des Nipfs, Hässelbergs, mit Zollern, Teck, Neuffen, Braunen, mit Nagelberg, Morizberg, Hetzles, Walperle u. Ss. W. [9] . BEE We Anfangs ein anständiges Gefäll; sobald sie aber das Ries erreicht haben, schieben sie sich schwer fort, und es entstehen zumal da, wo die anstos- senden Flächen niedriger liegen, als das Bett des Baches, nach jeder Ueberschwemmung Versumpfungen. So an der Schwalb nächst unterer Mühle, Pfleger- und Herbermühle, so am Riedgraben südlich von Laub. Hier verliert sich der „Graben“ im flachen Moorgrund, dessen Ver- sumpfungen er verursacht hat und fort und fort speisst und erhält. Tritt von Süden her noch der Wald (das Nonnenholz) heran, so sind jene kaltfeuchten Lagen gegeben, die eine norddeutsche Flora beherbergen, ja durch Pediceularis sceptrum Carolinum an die scandinavische erinnern. Hundert Morgen Landes sind mit 10 bis 12 Fuss hohem Phragmites be- wachsen. Doch — gehen wir langsam! Auf- und abwärts von Wechingen ist das Alluvium wohl eine Stunde breit. Der Sand tritt entweder unvermischt auf, oder er befindet sich in einer pechschwarzen Moorerde vertheilt, welche von den hellen Quarz- sandkörnern tief absticht. Auf diesem Boden geschieht in Schwersheim, Haid, Laub der massenhafte Anbau von Kartoffeln, Zwieben und Rüben zur Ausfuhr. Der Wechinger Krautgarten tritt hart an das Nonnenholz hinan. Kein Wunder also, wenn man zwischen den Krautbeeten Waldpflanzen und in diesem Theil des Nonnenholzes hinwiederum Ackerpflanzen findet. Die Sumpfflora kündigt sich allenthalben im häufigeren Vorkommen des Phragmites an; eine Viertelstunde östlich von Wechingen begegnet man in Sümpfen dem Teuerium Scordium L. Auf Aeckern bei der Wolfs- mühle sieht man alle Uebergänge von Galeopsis pubescens Bess. zu @. versicolor Curt. in der zarteren Behaarung der ersteren bis zur borstigen der letztgenannten; die bräunliche Färbung der Blumenröhre ist auch an den borstigsten Uebergangsformen zu bemerken. Beide Arten kom- men an Zäunen und feuchten Schuttstellen in den Rieser Dörfern über- diess meist miteinander vor. Die Gräben sind mit Galium palustre L. und @. uliginosum L. erfüllt. Das Gebüsch besteht in Erlen und Weiden, worunter Salix nigricans Fries vorherrscht und mit aurita L., purpurea L., triandra L, selbst bicolor Ehrh. wechselt. Schon winkt das prächtige Polemonium un WM coeruleum L., das um seiner blauen Blumenkronen willen längst als Zierpflanze in die Gärten aufgenommen ist. Angesichts des hohen Röh- richts dehnen sich bis an dasselbe hin hochgrasige Wiesen aus, die durch ihren Reichthum an Pflanzenarten zum Verweilen einladen. Hier stehen Orchis latifolia L. und O. incarnata L. so häufig, dass ihre Aehren dem Blumenteppich im Juni das Colorit geben. Dazwischen Lyehnis flos cueuli L. Menyanthes Irifoliata L. Polygonum Bistorta L. Jris sibirica L. häufig. Jr. Pseudacorus L. Serratula tincloria L. in Tau- senden von Exemplaren. Parnassia palustris L. Galium boreale L. Heleocharis uniglumis Lk. und palustris Brown. Carex paradoca Willd. und intermedia Good. in grosser Menge. Succisa pratensis Moench. Molinia coerwea Moench. Symphytum officinale L. violet blühend, wäh- rend man im westlichen Ries nur die schmutzig weiss blühende Varie- tät findet. Auf trockenen Stellen stehen Trifolium montanum L. sehr häufig; im westlichen Ries eine Kalkpflanze des Laubwaldes. Za- serpitium prutenicum L. im Wald, Moor und auf Weiden, auch am Lin- dig [46] in ungeheurer Menge. Selinum Carvifotia L. Triglochin pa- lustre L. Arabis hirsuta Scop. ziemlich unbehaart und daher der Varie- tät glaberrima Wahlnbg. sich nähernd; die behaarte Forn im westl. Theil des Rieses auf Humus, der auf Kalkfelsen aufliegt; der vorliegende Standort entspricht wohl den Angaben vieler Botaniker in pratis? : Auf einer eigentlichen guten Wiese ist die Pflanze im ganzen Ries nicht zu finden, auf diesen trockenen Stellen der Torfmoore dagegen wohl, wie so manche doppeltgängige Pflanze, z. B. Serratula tincloria, Trifolium mon- lanum, Polygala amara L. — Auf den vom Phragmites noch ziemlich freien trockeneren Moorstellen trifft man ferner: Sedum maximum Sut. S. purpurascens Koch. Epilobium angustifolium L. Potentilla Tormen- tilla L. Euphrasia officinalis L. Bartsia Odontites Sm. Senecio nemorensis L. Galium verum L. Phyteuma nigrum Schm. Euphor- bia verrucosa Lam. Linum catharlicum L. massenhaft. Rhinanthus major Ehrh. sehr viel. Pimpinella magna L., sogar P. Sazifraga L. Cerastium triviale Link. Carex hirta L. An feuchteren Stellen dann wieder Spiraea Filipendula L. Trollius europaeus L. Carex ampulla- cea L. Carex vulgaris Fries. (caespitosa L.) C. panicea L. Holcus lanalus L. ungeheuer viel. Poa fertilis Host. Equiselum limosum L. we Valeriana dioica L. V. offieinalis L.._ Geum rivcle L. Genliana Pneu- monanthe L. Wagt man sich in das Hochröhricht, so mag man sich gefasst ma- chen, dass man stundenlang sich in ihm abmüht, wieder herauszufinden. Hat man einen Begleiter, so verliert man denselben sicher und zu wie- derholten Malen, wenn man sich nicht von beiden Seiten Mühe gibt, ganz nahe bei einander zu bleiben. Das Hochröhricht ist 10—12 Fuss hoch und so dicht, dass man keine 6 Schritte weit sieht. Bei jeder Bewegung entsteht ein Rauschen, wodurch man keinen Ruf mehr vernimmt. Das Fort- bewegen darin ist ein Abarbeiten, kein Gehen zu nennen. Die meisten Pflanzenarten gehen nicht unter das Hochröhricht: sie hören auf, wo es beginnt. Doch siist wie beim Waldschatten: der Nadelhochwald schliesst Vieles, aber nicht Alles aus. Was nun aber unter das Hochröhricht geht, ‚streckt sich auch dem Riesen Phragmites nach, will dem Lichte zu. Nicht einmal der Angelica sylrestris L. gelingt es aber sich zu emanci- piren; andere, wie die Tausende von Exemplaren der Mentha aqualica L. bringen es höchstens auf die immerhin unerhörte Höhe von 4 Fuss. Vom Rohrschatten nicht zurückschrecken lassen sich neben den genannten: Thalicrum flavum L. Geranium palustre L. Agrostis stolonifera L. Ononis spinosa L.(!) Galium uliginosum L. Cirsium oleraceum Scop. 6’ hoch. Lotus uliginosus Schk. Valeriana officinalis L. oder vielmehr eraltata Mik. Selinum Carvifolia L. Lysimachia vul- garis L. Salix repens L. Eupatorium cannabinum L. im Streben nach oben es auf 7 Fuss Höhe bringend. Achillea Ptarmica L. Thysseli- num palustre Hoffm. Spiraea Ulmaria L. Convolvulus sepium L. Lythrum Salicaria L. Alisma Plantago I. Galium Mollugo von 6 Fuss Länge, die Schwäche seiner Stengel durch die Stärke des Rohrs stützend und ersetzend. Sogar Gentiana Pneumonanthe geht in’s Hochrohr über. Zieht man sich vom Hochröhricht südlich an den nördlichen Rand des Nonnenholzes, welches hart an den Riedgraben herstreicht, so befindet man sich an jenen feuchtkalten, gegen die südlichen Sonnenstrahlen geschütz- ten Localitäten, wo die ansehnliche Pedicularis sceplrum Carolinum EL. in zahlreichen Exemplaren, deren immer 3 bis 4 bei einander stehen, wohnt und reife Früchte trägt. Daneben steht Serratula tinctoria L. Cineraria spathulaefolia Gmel. Polemonium eoeruleum L. Pedicularis palus- 4 en tris L. Der Standort ist eine von Ost nach West laufende, südlich vom Wald gedeckte Linie. Die Pflanze geht weder südlich in das Nonnenholz hin- ein, noch nördlich in das Hochröhricht über. Den Waldbestand bilden dort Alnus glutinosa Gaerin. und incana Cand., Betula alba, Populus iremula, Quercus pedunculata Ehrh., Salix cinerea, S. Caprea abwech- selnd mit mehreren der obengenannten Weidenarten; Rhamnus Frangula. Verfolgt man die Gränzlinie zwischen Hochröhricht und Wald nach Osten weiter, jedoch sich mehr in den Wald haltend, der ein leichteres Vordringen gestattet, so begegnet man vorzüglich folgenden Arten: @Genista sagilla- lis L. an den trockeneren Stellen. Galium boreale L. Euphorbia Cypa- rissias L., und verrucosa Lam., letztere im ganzen Ries verbreitet an unbe- bauten Stellen. Carex leporina L. Dianthus superbus L. Polytrichum vulgare L. Lychnis sylvesitris Schk. (diurna Sibth.) mit ihren purpur- rothen, aber hinfälligen Blumenkronen. Chaerophyllum hirsultum L. Thalictrum aquilegifolium L. Hieracium paludosum L. Silaus pralen- sis Bess. Convallaria majalis L. Hieracium umbellatum L. Pulmonaria offieinalis L. und angustifolia L. Laserpilium prutenicum L. leichter im Wald als auf den Wiesen zu erkennen, wo der Hauptstengel abgemäht ist und nur Nebentriebe vorhanden sind, welche die eigenthümliche bor- stige Behaarung weniger zeigen. Selinum Carvifolia L. in mächtigen Exemplaren allgemein verbreitet. Paris quadrifolia L. Galeopsis ver- sicolor Curt. Bromus giganteus L. Inula salicina L. Leucojum vernum L. Dort wo der Weg von Laub nach dem Eulenhofe die nordöstliche Spitze des Nonnenholzes schneidet, umrankt wilder Hopfen die Erlen- büsche. Rechts von diesem Wege in das Nonnenholz hinein mehrt sich die Centaurea austriaca Willd., und bald befindet man sich auf einer hochgrasigen Waldwiese, welche von den spannenlangen azurnen Achren der Veronica longifolia L. grossartig geziert ist. Man findet sich so gut in diese Seltenheiten, in dieses isolirte, vor- her nicht geahnte Vorkommen fern gewähnter Pflanzen, dass man alsbald begehrlich wird und namentlich die Localität des Sceptrum Carolinum genau muster. Wenn ich auch bis jetzt weder Scheuchzeria palustris L. noch Ledum, noch Andromeda, noch Juncus squarrosus, noch Blech- num Spicant Roth, noch Lycopodien, noch Carex pseudo - Cyperus L., selbst nicht einmal die Gratiola offieinalis L. entdecken konnte, so u ae schreibe ich das weniger dem Fehlen dieser Moorbewohner und nörd- lichen Pflanzen, als der Seltenheit meiner Besuche zu, deren jeder mich einen ganzen Tag kostet, und in den letztverflossenen Jahren kaum Einer auf das Jahr trifft. Die Tofjeldia calyculata Wablndb. ist eine Stunde weiter östlich an der ersten Mühle unterhalb Polsingen einstweilen gefun- den worden. Auf der anderen Seite lässt die fortschreitende Gultur fürch- ten und wünschen, dass die beschriebenen Verhältnisse keine Dauer haben und nach „aber einem Jahrhundert“ historische geworden sein werden. Beides, füchten und wünschen; fürchten wird der Pflanzen- freund, dass die Localitäten eingehen; wünschen muss er vom Stand- punkt des Volkswohls und der Staatswirthschaft, dass diese zu. Fieber disponirenden Sümpfe in fruchtbares Ackerland übergeführt, dass durch Drainage und entsprechende Bewirthschaftung dem Boden eine höhere Rente abgewonnen werde. Wie die Natur selbst solche bessere Zustände anbahnt, zeigt das neuerliche Verschwinden der niedlichen ästigen Gen- tiana utriculosa L. und der gute Erfolg der Urbarmachung von 12 Mor- gen Torfgrund neben der Herbermühle [57], welche auf mein Anrathen im J. 1844 geschah. Die liebliche Primula farinosa L., die Carex para- dora Willd., intermedia Good., Hornschuchiana Hopp., vulgaris Fr. und die anderen Riedgräser sammt Schoenus ferrugineus L. sind dort ver- schwunden und haben fruchtbaren Feldern Platz gemacht. Wo unproduc- tiver Boden productiv gemacht werden kann, müssen alle anderen Rück- sichten schweigen, und es bleibt Nichts übrig, als zu documentiren, dass die niedliche Primula farinosa i. J. 1861 noch massenhaft im unteren Ries vorkommt, wenn auch nicht so verbreitet, wie auf den Alpen und am südlichen Gestade des baltischen Meeres, auf dem Marschlande von Ostpreussen bis Holstein, oder am entgegengesetzten Puncte der Erd- oberfläche, im unwirthbaren Feuerlande, auf den südlich von der Magel- hanstrasse gelegenen Eilanden, wo der Kampf mit Stürmen, Kälte und Nässe selbst dem Menschen aufgeprägt ist. Der Botaniker mag sich auch damit trösten, dass in dem Maase, als die ursprüngliche Vegetation verschwindet, eine südlichere, der Cukur entsprechendere sich ansiedelt. | So wurden seit dem J. 1848, d. h. seit dem Erscheinen der Vege- — nn tations-Verhältnisse der Flussgebiete der Wörniz und Altmühl, im Ries theils von Professor Schnizlein, theils von mir neu aufgefunden: Geranium divaricatum Ehrh. am Kriegsstatthof [56] im westlichen Theil der den Hof umgebenden Hecke. Leersia oryzoides Sw. in Menge an der Mauch neben der Eisenbahn- brücke bei Pföfllingen [55], am 26. Sept. 1859 ungeachtet des vor- hergegangenen heissen Sommers sämmtliche Rispen noch einge- schlossen. Atriplex roseum L. sehr häufig in Wallerstein auf bewachsenen Schutt- plätzen, an Scheunen vom Landgerichtsgebäude aufwärts, am nörd- lichen und nordöstlichen Fusse des Felsens mit Chenopodium opuli- folium Schrad. Salixv bicolor Ehrh. (weil im Gebirg zu Haus, eigentlich nicht hier aufzu- zählen) zwischen Altebürg und Neresheimer Strasse im Westen des Ries’s [64], am Riedgraben im Osten [56]. Melilotus parviflora Desf. am Eisenbahndamm bei Nördlingen spo- radisch. Muscari comosum Mill. sporadisch auf Aeckern südlich vom Binsenweg bei Ederheim [64]. Orchis militaris L. im Windhau, einem Forstort der Nördlinger Stif- tung [64]. Salvia verticillata L. Wallerstein beim Schiesshaus, häufiger zwischen Bopfingen und Aufhausen unterhalb des Sandbergs [53] am west- lichen Rand des Riess. Linaria spuria Mill. zwischen Dürrenzimmern und Heuberg [45]. Lithospermum purpureo-coeruleum L. auf dem weissen Jura des Kapfs hinter der Ringlesmühle [64]. Xanthium‘ spinosum L. Mit Poa annua zwischen dem Strassenpflaster in Nördlingen vor Wollarbeiter- Wohnungen sporadisch. Die Samen sind offenbar mit ungarischer Wolle eingeführt. Silybum Marianum Gaertn. auf Schutthaufen um Nördlingen sporadisch. Crepis foetida L. im Schutt des Steinbruchs im braunen Jura d am südwestlichen Fusse des Nipfs nächst Bopfingen [53]- Jnula hirta L. Klosterberg bei Maihingen [45 |- = A Spiraea Aruncus E. in der Waldschlucht zwischen Sulzdorf und Mind- ling [67] am südlichen Rand des Ries. Medicago sativa $) versicolor Koch um Nördlingen, auf dem Wallerstei- ner Felsen, wahrscheinlich ein Bastard aus falcata und sativa. Dianthus caesius Sm. auf dem Hochhaus am Wege gegen das Echo, neben Prenanthes muralis [65]. Senebiera Coronopus Poir. wurde zum erstenmale i. J. 1853 zwischen dem Pflaster wenig betretener Strassen in Wallerstein gefunden. Nachdem die Pflanze einmal entdeckt war, fand man sie im Herbst 4853 noch an mehreren Puncten, dann aber im J. 1854 auf jeder Excursion, und zwar in Kleinerdlingen, Kirchheim, Nördlingen, Klo- sterzimmern, Wechingen, Oettingen, Laub, Kleinsorheim etc. In die- ser Menge, getrau’ ich mir zu behaupten, war sie vordem nicht vor- handen; ob sie gar nicht da war, oder ob sie — weil selten und im Standort mehr als genügsam — sich nur der Beobachtung ent- zogen hat, ist nicht zu entscheiden. In den letzten Jahren habe ich sie wieder minder häufig gesehen. So umschliesst der kleine Rahmen des Riesgaus Repräsentanten von Floren, welche beim Vorrücken vom Aequator gegen den Nordpol viele Breitegrade auseinander liegen: Theils an den sanftwelligen südlichen Abhängen der geschützteren Kalk- und Granithügel, theils an den westlichen Jurahängen des Hahnen- kamms und der sonnigen Tertiärhügel (Sachsenhard [46]), theils in den sonnigen Mulden mitten im Ries mahnen einerseits Echinops sphaero- cephalus, Chrysocoma Linosyris, Aster Amellus, Dietamnus albus, Rosa cinnamomea, Euphorbia virgala W. $ K., Euph. amygdaloides, Laserpitium Siler, Asperula galioides M. Bbst, Eryngium cam- pestre (Reisberg [54]), Teuerium monlanum, T. Chamaedrys, T. Botrys und andere Labiaten, Coronilla monlana Scop. Onobrychis sativa Lam., Aristolochia Clematitis, Cephalanthera rubra Rich, Cen- taurea maculosa Lam., Silene Otites Sm., alle diese, sage ich, mahnen einerseits an südlichere Himmelsstriche. „Aue Be Die feuchtkalten Lagen auf dem Moorboden im unteren und östlichen Ries dort, wo von Süd ein Wald hart an sie herantritt, mit Pedicularis sceptrum Carolinum, Jris sibirica, Primula farinosa, Saliv repens, S. nigricans Fries., Vaccinium Oxycoccos und uliginosum, Polemonium coeruleum und einer Unzahl von Riedgräsern rufen anderseits die Erin- nerung an ein nördliches Klima wach. Vermittelnd sind die Culturpflanzen des gesegneten Riesgaus einge- schoben, nach beiden Seiten hin die Kette herstellend treten die verbrei- teteren Kalk- und Sandpflanzen Mitteldeutschlands auf. Und alles dieses auf einem Raum von 6 Stunden Breite und 4 Stun- den Länge! —o > — Die Laubmoose des Algäus. Nach den hinterlassenen Manuscripten Otto Sendtners und den Beobachtungen mehrerer seiner Freunde. zusammengestellt von @. Gerber. I. Gipfelfrüchtige.‘) 1. Ephemerum serratum. Hmp. Auf einem Acker links vom Weg, der von Immenstadt nach Sonthofen führt. Kr. 2. Phascum cuspidatum. Schrb. Ebend. Kr. 3. Astomum crispum. Hdw. Ebend. Kr. 4. Weisia viridula. Brid. Fischerrinne in den Seealpen 5094. Balken am Hochvogel mit Gymn. bicolor 6500. Schlappolt- Alberschwende. Knie in der Spielmannsau 3000. 8. 5. Weisia erispula. Hdw. Thälle am Hochvogel 6031’. Linkersalpe 5419. Berggündle 3900’. Schönbergthal. Schlappolt. Zw. Kreuzeck und Rauheck 7200’. Grünten 3994°. Stützel 3300’. Rauheck 7300’. Schro- fen 4800’. Rappenalpe 5200. Fürschüsserkopf 6600. Buchenrainalpe auf einem Kalkhornsteinblocke mit Hyp. Halleri. 3600. S. Ni Der Kürze wegen ist der Autor immer am Schlusse seiner Angaben mit ei- nem Buchstaben bezeichnet: B. — Büchele in Memmingen +. — H. — Dr. med. Holler in München. — C.— Caflisch, Lehrer in Augsburg. — Kr. — | Kranz C. A. Mediziner in München. — $S.—Dr. Sendtner, königl. Univ.- Prof. in München +. uni WE . Gymnostomum bicolor. Br. $ Sch. Südliche Lehne des sogen. Balken am Hochvogel 6600. S. . Gymnostomum rupestre. Schwgr. Obermädele 3000. S. . Gymnoslomum curvirostrum. Hdw. Unter dem Stuiben geg. die Se- dereralpe im Oythal auf Nagelfluhe 4931’. S. Gymnoslomum curvirostrum ß pallidisetum. Br. eu. Berggündle- thal bei 3900‘, Stuibenfall im Oythal. Steigbach bei Immenstadt 2700. 8. . Anoectangium Sendtnerianum. Br. $ Sch. Höfats an der Hornstein- höhle 6121‘. C. . Cynodonlium polycarpum. Ehrh. Langewang auf Sandstein 2400. S. . Cynodontium virens. Hedw. Spätengundkopf 5607 Hochvogel, Thälle 5700° — 6000°. Geissfuss 6300 Fürschüsserkopf 6600’. Gipfel des Daumen 6649. S. . Dichodontium pellueidum. Hdw. Hierenalpe 4400’. Schlappolt 3000. Spätengundkopf 5607‘ Flachskahr 6400'. S. . Dichodontium squarrosum. Schrd. Seealpersee 5000. Riedberg- hom. S8. . Dieranella varia. Hdw. Alberschwend. Knie in der Spiel- mannsau. 8. . Dicranella subulata. Hedw. Schönbergalpe 4200. S. . Dicranella curvata.. Hdw. Zwischen Balderschwang und Hüt- tisau. 8. . Dicranella heteromalla. Hdw. Obermädele 5800. C. . Dieranum Starkü. Web. $ M. Scharte zw. Kreuzeck und Rauheck 7200°. S. Vorderer Seekopf 6000'. Kı. . Dicranum flagellare. Hdw. Auf faulen Baumstämmen am Freiber- gersee bei Oberstdorf. Kr. . Dicranum Sauleri. Br. $ Sch. Spielmannsau 2900°. Oythal 3000’. Breitengernalpe 3500‘ Heidenholzalpe 4000°. S. Kreuzeck 7000‘. H. . Dieranum scoparium. S. Grünten 5358’ steril. . Dieranum congestum. DBrid. Rappenalperthal 3640. Kakenköpfe 4000°. 8. . Dieranum Mühlenbeckü. Br. $ Sch. Wengenkopf 6300’. S. 24. 25. 26. 27. 28. 29. 0. 31. 32. 33. 34. 35. 36. 37. ut u Ze Dicranodontium Tlongirostre. Dill. Torfstiche zw. Oberstdorf und Tiefenbach. C. | Leucobryum glaucum. Hmp. Im Algäu teste Froehlich im Regensb. Herbar. G. Fissidens exilis. Hdw. Ochsenberg b. Langenwang 3000’. S. Fissidens osmundoides. Hdw. Thälle am Hochvogel 5854. S. Fissidens adiantoides. Dill. Taufersbergerhöfel 3849. 8. Seligeria recurvata. Hedw. Tiefenbach: Jauchenmoos 2600. Knie in der Spielmannsau. Hinter Birgsau 3200 — 3400'. Linkersalpe 5453‘. Immer auf Sandstein. S. Auf Nagelfluhe im Hölltobel b. Oberstdorf. Kr. Campylostelium sazicola. Schrad. Fischen 2248° auf Sandstein. S. Anacalypta latifolia. W. $& M. Kleine Rappenspitze 6997’. Westl. Vorsprung d. Linkerskopf 7000. S. Desmatodon latifolius. Brid. Gipfel des hohen Ifen 6664’. Geiss- fuss 6000‘. Wildengundkopf 6842’. Fürschüsserkopf 7006‘. Kro- tenspitz 7200°. Linkerskopf 7000‘. S. Schlappolt. Rauheck. Kreuzeck. Rappenkopf. Kr. Desmatodon systylius. Br. $ Sch. Linkerskopf. Vorsprung bei 7109 in Gesellschaft v. Anac. latifolia, Barb. mucronifolia, Enca- Iypta ciliata, Bryum arclicum, Myurella apiculata, Desmatodon latif, obliquus $ Laureri,; Draba Wahlenbergü, Saussurea alpina auf sandigem Mergelboden, der sehr humusreich, von Kalkhornstein gebildet ist. S. Desmatodon Laureri. Schltz. Linkerskopf. S. u obliquus. Br. $ Sch. Linkerskopf. Stuiben 5431‘. Rap- penspitz 6997‘. 8.- | Didymodon rubellus. Roth. Schlappolt 5000’. Schattenberg 5—6000'. Obermädele. Geissfuss 6300°. Gipfel d. Daumen 6649. Fürschüs- serkopf 6900. Kl. Rappenspitz 6997°. Linkerskopf mit Desm. Lau- reri 6994‘. S. Fast auf allen Algäuer Bergen. Kr. Trichostomum rigidulum. Smih. Zwischen Balderschwang und Hüt- tisau. Zwing. Wasserscheide an d. Schönbergalpe 3500‘. Unteres Berggündle 4200°. 8. | 4 | N j 38. 39. AD. 41. 42. 43. 44. 49. -—— (dä Trichostomum homomallum. Hdw. Auf Lehm. Knie in d. Spiel- mannsau 3290. Zw. Balderschwang und Hüttisau. Ehrenschwang- alpe gegen den Stuiben 4583. S. Am Zwingstege bei Oberstdorf. C. Trichostomum flexicaule. Schwgr. Balken am Hochvogel 6200'. Steigbachthal b. Immenstadt auf Molassennagelfluhe 2300-2800. S. Gunzesried auf Nagelfluh 2800. C. Trichostomum glaucescens. Hdw. Gipfel des Geissfusses 6200 8. Gr. Seekopf 6400. C. Barbula paludosa Schwgr. Wald in der Birgsau 3500. C. »„ torlusa. W. $ M. Spielmannsau auf Ahorn 2900‘. Hell- ritzenalpe 3500’. Schattenberg 5500. Thälle ob dem Berggündle 5670‘. Hochvogel 7300. Obermädele. S. Linkerskopf, Oberstdorf auf Sandstein, Gunzesried auf Molasse-Nagelfluh 2800‘. Käseralp 4300’, C. Barbula subulata. Brid. Grünten. S. n mucronifolia. Schltz. Auf Kalkhornstein. Schattenberg 5700’. Zeiger 5600. Seekopf 6407. Kl. Rappenspitze 6997‘. Linkers- kopf 7450'. Barbula aciphylla. Br. $ Sch. Obermädele 5550. Grünten 5041‘. Nickenalpe am Daumen 3560. Rappenkessel 5400°. Hochvogel 6200’. S. Oberstdorf, Gerstruben. C. Barbula aciphylla var. mucronalta. Geissfuss „Aelpele“. 4800°. 8. brevipila. Aelpele unter d. Geissfuss 4600. S. n Nn ” „ Turalis. Hdw. Steril. Linkerskopf 6994. Ifen auf Kalk 6664. S. . Ceralodon purpureus. Drid. Hochwarte am Grünten 5325’. Stui- ben 5431’. Rindalperhorn-Gipfel 5589. Geissfuss Gipfel 6300. Für- schüsserkopf 6900. S. . Distichium capillaceum. Hdw. Trettachbrücke geg. Dietersbach 2800°, Schrofen 4842°. Gipfel des Nebelhorn 6351’ des Geissfuss 6399°. Rap- penkopf 6997'. Grünten 5358. Fürschüsserkopf 6700' — 7000. Kreuzeck 7300’. Linkerskopf 7100’— 7450' auf Kalk, Nagelfluhe, Kalkhornstein. S. | . Distichium inclinatum. Swrtz. Obermädele. Höfats. Schatlenberg 500° Gipfel d. Daumen 6649, des Hohen Ifen 6664. $S. Rap- penkopf Gipfel. Kr. 0. 51. h) 5) 54. I). 96. 7. 98. 99. Tetraphis pellucida. Hdw. Auf Moor, selten auf Sandstein. Zw. Balderschwang und Hüttisau. Hirschsprung. Jauchenmoos 2800’. Birgsau 3200‘ — 3400‘. Am Grünten in einem schattigen Höhlweg 4092. S. Encalypta commutata. Hdw. Wildengundkopf 6842‘ Felswand am Ifen 6000‘. Linkerskopf 6 — 7000‘. Balken 6200. Kempterkopf. Flachskahr 6849‘. Rappenspitz 6947‘. Kreuzeck 7300. Rauheck 7300‘. Krotenspitz 7200. 8. Encalypta commulata. var. microphylla. Rappenspitz 6947‘. Kro- tenspitz 7200. S. . Encalypta ciliata. Hdw. Auf Kalkhornstein. Rappenkessel nach der Linkersalpe 5400‘. Linkerskopf, Gipfel 7450° Auf Kieselschiefer- Felsblöcken im Gerstrubenthale. S. Schlappolt. Fellhorneck. H. . Encalypta apophysata. N. $ H. Im Gebiete selbst noch nicht auf- gefunden, jedoch von Arnold entdeckt auf dem Gipfel d. Schaafber- ges im Vorarlberg (nördl. vom Klösterle). S. Encalypta longicolla. Br. $ Sch. Schattenberg b. Oberstdorf 5500'. Von der Fischerrinne bis zum hintern Seekopf von 5506-6000’ auf der Schattenseite. Stuiben, Nebelhorn-Gipfel. S. Encalypta rhabdocarpa. Schwaeg. Grünten 5225°—5328'. Stuiben- Gipfel 5431°. Steigbach b. Immenstadt 2600‘ Balken am Hoch- vogel 6200. Seekopf 6407'. Ifengipfel 6664“. Kl. Rappenspitz 6997°. Krotenspitz 7200. Kreuzeck 7300° bis z. Gipfel 7340'. Linkerskopf 6672’—7400'. S. Encalypta streptocarpa. Hedw. Gunzesried, b. Immenstadt, auf Molasse- Nagelfluh 2800. C. Amphidium Mougeotü. Br. $ Sch. Dietersbach. Alpe auf Hornstein 4005. S. Ulota Ludwigü. Schwgr. Oythal. Schlappolt. S. Ulota crispula. Brid. Auf Fichten. Seealperthal 3540. Schlap- polt. Rappenalperthal. S. (Orthotrichum cupulatum Hoffm. In unseren Alpen merkwürdi- ger Weise bis jetzt nicht aufgefunden, wiewohl die Bedingungen seines Vorkommens hier durchaus nicht fehlen, da es sowohl in dem 70. 71. —— WE südlichen Alpenzug auf den gleichen Gesteinsarten, als auch im frän- kischen Jura gemein ist. S.) . Orthotrichum anomalum. Hdw. Stuetzel 3800 Hochwarte am Grün- ten 5225. S. . Orthotrichum fallax. Bruch. Auf Buchen ober Au bei Hirscheck 4087'. S. . Grimmia apocarpa. Hdw. Schlappolt. Grünten 5358’. Stuben 5431‘. Seealpen 5650‘. Flachskahr 6400‘. Fürschüsserkopf auf Manganoxyd 7006’. Linkerskopf 7450‘ Hochvogel 7952‘. S. Sandsteinfelsen am Höllendobel. C. (Grimmia pulvinala. Hook. Im Vorkommen dieses Mooses in Bayern fällt auf, dass es auf dem Kalk und Dolomit des fränkischen Juras weit verbreitet ist, während es in den Alpen den beiden genannten Formationen fast gänzlich fehlt. Es liegen die Alpen keineswegs ausser seiner geographischen Verbreitungsgränze ; denn auf den erratischen Blöcken, hie und da auch auf Sandstein fehlt sie nicht leicht. Dies Verhalten theilt sie mit Orthotr. cupul. S.) . Grimmia patens. Sm. Bolgenach. steril auf Thonschiefer. S. 5 commutata. Hub. Steril auf Sandstein: Langewang 2400”. S. . Grimmia gigantea. Schimp in Synops. musc. eur. (Barbula squar- rosa Brid.) Flachskahr 6849‘. Daumen 5500‘. Grünten 6849. S. . Racomitrium aciculare. Hdw. Ebenda. S. * sudeticum. Brid. Steril: Bolgenach auf Thonschiefer. Mit Fr. Schlappolt. Ausfluss des Sees. 5000. S. . Racomitrium lanuginosum. Hdw. Grünten 5358’. Schattenberg 5550°. Seealpen 5650. S. . Racomiltrium canescens. Brid. Schönbergthal. Hinter der Birgsau auf Kalkhornstein 3500’ Schattenberg 5550. Ifen 5550. Grün- ten. Schönberghtal. Geissfuss-Gipfel. S. Racomitrium canescens y. ericoides: lfen 5550. Linkersalpe 5453’ — 5705. 8. Hedwigia ciliata. Dicks. Sandsteinfelsen b. ‚Langewang 2400. S. Tiefenbach auf Sandstein. C. Dissodon Froehlichianus. Hdw. Thälle am Hochvogel 6031’—6300°, auf Kalk. Kleine Rappenspitz 6997°. Linkerskopf 6672—7300'. S. wen A eine . Tayloria serrata. Hdw. Trauchberg 4000‘. Thälle 6031‘. Zeiger . 6115. S. Aggenstein Dr. Lotzbeck. Linkersalpe 5500. C. 86. 87. . Tayloria Rudolphiana. N. $ H. Knie, in der Spielmannsau alter Ahorn. 3500. 8. . Tetraplodon angustatus L. fl. Alpen bei Füssen. Fröhlich nach Schrank (Denkschr. p. 62.) . Splachnum sphaericum. Hdw. Schönbergalpe. Hintersteinerthal 3300’. Rötterschwangthal gg. den Daumen 4300. Seethal ober d. Speicher 4100°—4600°. -Linkersalpe 5453’. Geissfussgipfel 6399. Linkers- kopf 6650’—7000°. SS. Willersalpe. C. . Funaria hygrometrica. S. Unteres Berggündle 4400'. 8. . Webera acuminata. N. $ Hsch. Rappenkopf 6997‘. Fürschüsser- kopf 6900. Ifen 6400. S. Linkerskopf. Kr. Webera acuminata ,y. polyselum. Plateau ds. Ifen 6400, S. „ polymorpha. H.& Hsch. Flachskahr 6400'—6894'. Geissfuss 68500. . Webera. elongala. Schwgr. Knie in der Spielmannsau 3290‘. Grünten 4092‘. Walserschanze, Schlappoltereck 5600 Schrofenpass 4842'. S. . Webera longicolla. Hdw. Tiefenbach 2600. S. „. eruda. Schwgr. Knie 3300. Schrofen 4842’. Grünten 5225‘. Stuiben 5431‘. Hohenifen 6665‘. Wildengundkopf 6842‘. S. ‚ Webera nutans. Hdw. Geissfussgipfel 639%. Wildengund 6842°. Fürschüsserkopf 7006. 8. . Webera annotina : Hdw. Daumen: ober der Feldalpe 5600’—5800'. Zeiger 6100°. Flachskahr 6400‘. Fürschüsserkopf 6600‘. 8. . Webera Ludwigü. Spreng. Linkersalpe 5384‘. Daumen ober der‘ Quelle auf der Feldalpe 5700'. Zeiger 6100’. Scharte zw. d. Kreuzeck u. Rauheck 7200. S. Seekopf. H. . Webera albicans. Whlnb. Spielmannsau 3000”. Obermädele 5403— 5850. 8. Bryum arcticum. R. Brwn. Linkerskopf 7000°. 8. Bryum pendulum. .Hsch. £. compactum. (PB. algovicum Sendt.) Krotenspitz 6200‘. Ifenplateau 6300°—6664°. Gipfel d. Wildengund- kopf 6842. Gipfel d. Linkerskopf 7474. S. | | . Bryum inclinatum. Swrtz. Seekopf. Rappenkopf. Kr. A 89. I. 91. 92. 98: 94. 95. 96. Bi. 98. 99. nn oe Bryum bimum. Sehrb. Wildengundkopf 6700. S. Bryum pallescens. Schwgr. Rohrmoos 3261’. Rappenalperthal 3850°. Fürschüsserkopf 7006‘. Wildengundkopf 6842’. Krotenspitz 7200. S. Bryum pallescens var. ß. boreale. Thälle am Hochvogel 6000’. Daumen 5900‘ Schachengipfel 6497’. Höfatsgipfel 6933 Linkers- kopf 7000°. S. Bryum caespiticium. L. Tiefenbach 2400°. Schänzle 6000. Grün- ten 3825‘ Rappenalperthal 3850‘. Hochwart 5225. Gipfel das Nebelhorn 5358. Stuiben 5431’. Obermädelealpe 5550. Geiss- fuss 6300. Krotenspitz 7300, S. Seekopf. Kreuzeck Linkers- kopf. Kr. Bryum argenteum. L. Freibergersee 2871‘. S. Stuibengipfel 5431°. S. Schlappolt. Kr. Bryum capillare. Hdw. Linkerskopf 7100. S. Walserschanz. Dietersbach. Schrattewangalpe auf Mauern der Sennhütte 4400’. C. Bryum capillare. C. Ferchelii. Geissalpe auf Steinen mit dem ächten capillare. Spielmannsau nach dem Trauchberg 4000. Buchenrai- neralpe 3500. Oythal 3100°. Forma lazior.: Breitengernalpe auf Steinen 3542°. S. Bryum capillare od. cochlearifolium. Stuiben 5431‘. S. Kratzer a. Mädelegabel. H. Bryum pseudotriquetrum. Schwgr. Obermädele 5403. Geissfuss 5600. S. Linkersalpe 5400°. GC. Bryum pallens. Swrtz. Ifenquelle 5000 Fürschüsserkopf 6900‘. S. Bryum turbinatum. Hdw. Ausfluss des Schlappoltersees 5000’. Rappenkopf 5680. Epplesgern 6000‘ Jaspishöhle an der Höfats 6124. S. Dietersbachwanne 5400’. Einödsbergalpe. C. Bryum turbinatum y. lalifolium. Einödsbergalpe 4800’. Rappen- schafalpe 5680‘. Schlappolt Quelle von 2° R. steril. 5000°. Jaspis- höhle an der Höfats 6121’. Fürschüsser 6600. 8. Mnium cuspidatum. Hdw. Wildengundkopf 6842°. 8. Mnium affıne. Bland. Weiler Leithen unter Schlappolt circa 3000’ steril. S. Mnium rostratum. Schwgr. Steril am BEER 7450’ (var. folüs integerimis). 8. - 100. 101. 102. 103. 104. 105. 106. 107. 108. 109. 110. 111. 112. 113. 114. an Fe ee Mnium hornum. Hdw. Spielmannsau mit Tayl. Rudolph. S. Mnium serratum. Brid. Kuie. Flachskahr 6849. Kreuzeck 7300‘. Linkerskopf 6600— 7450’ steril. S. Mnium orthorynehum. Brid. Spielmannsau. S. ® spinosum. Schwgr. Spielmannsau. Schafstein. Oythal 3200’. Kakenköpfe 3800‘. Taufersbergerhöfl 3849. 8. Mnium punctatum. Hdw. Freibergersee 2871‘. S. Stillachufer. C. Catoscopium nigritum. Brid. Wände des Hohenifen 6000‘. S. Meesia uliginosa. Hdw. Gipfel des Linkerskopf. S. ” pn ß. minor. Thälle am Hochvozel 6300‘ Hoch- vogel über 7000. Das Exemplar am Hochvogel bildet ein Extrem zu der grossen Form z. B. vom Hirschbüchel b. Berchtesgaden 3650’. S. Seekopf. Linkerskopf. Kr. Geishorn-Gipfel. C. Meesia uliginosa var. alpina. Fürschüsser 6400‘ Rappenkopf. Rindalperhorn. Flachskahr 6400‘. Grünten 5358‘. Stuiben 5194‘. Quelle unter d. Haseneck am Daumen 5150‘. Ifenwände 5800.‘ Hochvogel 6300‘. Linkerskopf. 8. Bartramia ilhyphylla. Brid. Auf Lehm: Flachskahr 6400‘ Kreuzeck 6400‘. Fürschüsserkopf 6600 kl. Rappenkopf 6697’. Auf Kalkhorn- stein: Wildengundkopf 6842. S. Linkerskopf. H. Bartramia Oederi. Swrtz. Schlappoltereck gg. West. kl. Rappen- kopf. S. Höfats-Gipfel. C. Philonotis fontana. Brid. Plateau und Rand des Ifen. Linkersalpe | 5400‘. Flachskahr 6400°. Gipfel des Daumen 6649. S. Philonotis calcarea. Br. & Sch. Seethal 4700° Quelle am Geiss- alpensee (47 R) A800’. Secalpersee 5000’. Seealpe 5400'. Geiss- fuss 5600. Obermädele 5850. S. Schlicke: Dr. Lotzbeck. Timmia austriaca. Hdw. Wasserscheide an der Schönbergeralpe 3800’ steril. S Atrichum angustatum. Brid. Auf Sand zwischen Tiefenbach und Jauchenmoos 2600. S. Oligotrichum herzynicum. Hdw. Vorderer Seekopf, gegen die Wen- genalp 5800‘. H. Pogonatum aloides. Brid. Zwing. 8. 115. 116. IR. 118. 119. 120. 121. 122. 123. 124. 125. 126. 127. 128. 129. 130. 131. Pe Pogonalum urnigerum. Brid. Schönbergthal. Oythal. Linkersalpe 5453‘. S. Kreben b. Oberstdorf. C. Pogonatum urnigerum var: theca breviore: Linkerskopf 6600. S. . R var: falcatum : Hohenifen 6664‘ steril. S. h alpinum. Brid. Schlappolt am Ausfluss des Sees 4800*. Stuiben 5115’. S. Polytrichum sexangulare. Hppe. Stuiben 4890‘. Schlappolt am Seeufer 5000. Feldalpe am Daumen 5496’. Epplesgern. Zeiger 6000’. Fürschüsser 6400’. Bockkahr 6900. Sattel zwischen Kreuzeck und Rauheck 7200‘. S. Polytrichum formosum. Hdw. Seealpen 5660. S. R gracile. Menz. Jauchenmoos. Tiefenbergermoos. S. 5 Juniperinum. Hdw. Stuiben 4931‘. Rauheck 9300‘. S. » striclum. Hdw. var. alpestre. Obermädele. C. Disphyseium foliosum. W. & M. Flachskahr 6400. S. Buxbaumia indusiata. Brid. Oythal. Aufsteig zur Seealpe. H. Andraea rupestris. Linn. Bolgen 5000. S. I. Seitenfrüchtige. Nechera crispa Dill. Hedw. Am Wege nach Rohrmoos 3000'. C. Omalia trichomanoides. Dill. Freibergersee bei Oberstdorf. Kr. Orthothecium rufescens. Decks. Obermädele 3200°. Stützel im See- alperthal 3800‘. Taufersberg 3960‘. Kakenköpfe. Schlappolt. Schäf- hofbändele 4024°. Molassennagelfluhe unter d. Steinberg und Sede- reralpe 4931‘. Ifenwände 5800° steril. S. Orthothecium intricatum. Hrim. Schlappolt am Ausfluss des Sees. Flachskahr 6400'. S. Platygyrium repens. Schwgr. Fischen 2300. S. Lescuraea striata. Schwgr. Am untern Ifen 3087’. Knie in der Spielmannsau 3550’. Rappenalperthal 3640’. S. Auf allen Algäuer- alpen. Kr. Pterigynandrum filiforme. Hdw. Berggündle A000. Am untern fen 4087’. Oythal. Kakenköpfe. Stuiben 4268. S. 132. 133. 134. 133; 136. 137. 138. 439. 140. 141. 142. 143. 144. 145. 146. 147. 148. 149. 150. 151. nn Leucodon sciuroides. Schwgr. Hochwarte am Grünten auf ziemlich humusreichen Kalksteinritzen 5225‘. S. Antitrichia curtipendula. Brid. Grünten Nebelhorn 5458" steril auf Felsen. S. Anomodon viticulosus. H. $ T. Auf Sandstein b. Tiefenbach. GC. Pseudoleskea alro-virens. Dicks. Schönbergthal. Oythal. Hirsch- sprung. Am untern Ifen 4087‘ Schattenberg 5400. Ifen 5640’. Thälle am Hochvogel 6031‘. Balken 6600‘ Daumengipfel 6994‘. S. Pseudoleskea catenulata. Brid. Schlappolt. Mösle unter d. Dau- men 3671’. S. Käseralpe 4300. C. Heterocladium dimorphum. Brid. Thälle am Hochvogel 6300’ steril. 8. Thuidium tamariscinum. Hdw. Linkerskopf 6800. S. = delicatulum. Sch. Wald in der Birgsau 3000. C. 5 abietinum. L. Linkerkopf 7450‘ steril. 8. Phlagiothecium pulchellum. Hdw. Linkerskopf 6000 — 6900' kl. Rappenspitz 6997’. S. Plagiothecium nitidulum. Whlnb. Spielmannsau 2800 Knie 3530'. Rappenalperthal 3640‘. Daumen am Haseneck 5000’. Himmelschro- fen. S. Plagiothecium denticulatum. Dill. Oythal 3000. S. ” sylvaticum. Dill. Schlappolt. Seeausfinss 5000‘. S. y a var. connivens. DBolgen. Steinhaufen 4900. 8. Plagiothecium undulatnm. Dill. Aufsteig von der Birgsau nach der Buchenrainalpe 3000. S. Rhynchostegium murale. Hdw. Jauchenmoos b. Tiefenbach 2800. S. rusciforme. Dill. Langewang 2400. 8. » Eurhynchium Vaucheri. Lesqu. Hirschsprung 2800‘ steril. S. 4 var, cirrhosum. Jaspishöhle auf d. Höfats 1. S. Jsothecium myurum. Brid. Gg. Schlappolt 4000. Brachylhecium populeum. Hdw. MHirschsprung 2800 Freiberger- see 2871‘. Spielmannsau 2900. S. | Brachythecium plumosum. L. Langewang 2400. 8. 152. 153. 154. 159. 156. 157. 158. 159. 160. 161. 162. 163. 164. 165. 166. 167. 168. — Brachythecium reflexum. Stark. Kakenköpfe 4000’. Bolgen. Stein- haufen 5000’. S. Brachythecium glaciale. Schmp. . Wengipfel 6500’. Daumengipfel 6994. S. Brachythecium rutabulum. L. Mädelesgabel. H. Unter den Ka- kenköpfen 3900. C. Brachythecium salebrosum. Hoffm. Freibergersee 2800‘. Sonn- wald 3000°. Balderschwang 3000. Sennhütte am Ifen 4828‘. 8. Brachythecium glareosum. Br. Balken 6200°. S. Mädelesgabel. H. 5 plicatum. Schleich. Spielmannsau 2901‘. Guten- wiesenthal circa 3000°. Rohrmoos circa 3000’. Schönbergsee circa 3000‘. Mösle unter d. Daumen 3516‘. Rappenalperthal 3600’. See- alpersee 5001‘. Ifenalpe 4828. Stuibengipfel 5431‘. Thälle am Hochvogel 6031’. S. Schlappolt. Kr. Camptothecium lutescens. Dill. Grüntengipfel 5358‘. 8. Myurella julacea. Vill. Wildengundkopf. Gipfel 6842° auf Kalk- hornstein. S. Rappenkopf. Schlappolt. Kegelköpfe. Kr. Myurella apiculata. Hueb. Linkerskopf 7100‘. 8. Amblystegium subtile. Hdw. Obermädele. Freiberg. Knie in der Spielmannsau. S. Amblysiegium serpens. Dill. Hinterstein 2600‘. Spielmannsau 2900‘ 3000. 8. Limnobium palustre. L. Hellritzenalpe 3500° gegen Gerstruben ai. „S, Limnobium alpesire. Swriz. Schönbergthal 3000. 8. Hypnum Halleri. L. fil. Hirschsprung 2800’. Schönbergthal 3000. Schönbergalpe 4200°. Breitegern 3542‘. Untermädele 3500“. Mösle- alpe 3671’. Stuetzel im Seealperthal 3800'. Taufersbergerhöfl 3849". Buchenrainalpe auf einem Kalkhornsteinblocke mit Weisia erispula. Thälle 6031’. Schlappoltereck. Stuiben 4268. Schachengipfel 6497. S. Käseralpe. Höllendobel. C. Hypnum polymorphum. H. $ T. £. chrysophyllum. Schönbergthal 3500. S. Hypnum stellatum. Schrb. Hirschsprung 2800‘. Hochvogel 7500‘. S. { pallescens. Schmpr. Kakenköpfe 4000‘ S. 169. 181. 182. 183. in u Hypnum reptile. Michz. Sonnwald 3000‘. Kempterkopf 4000’. Schäfhofbändel am Schattenberg 4300‘. S. . Hypnum fastigiatum. Brid. Obermädele 3900‘. Wildengundkopf auf Kalkhornstein 6842. S. . Hypnum fertile. Sendt. Stillachufer bei Oberstdorf auf faulen Baum- stämmen. S8. . Hypnum cupressiforme. L. Linkerskopf 6650. S. ® callichroum. Brid. Seekopf. Hierenalpe 4400. Schlap- polt. Ausfluss d. Sees 4800‘ Schattenberg 5750’. Zeiger 6000’. Rand d. Ifen 6664‘. Linkerskopf 6994‘. S. . Hypnum molluscum. Hdw. Geissfussgipfel 6300. S. Buchenrain- Alpe 3500. C. . Hypnum crista castrensis. L. Hirschsprung 2800’. P uncinatum. Hdw. Hirschsprung 2800’. Spielmannsau 2900‘. Kakenköpfe 3400’. Breitengern 3500‘. Rappenalperthal. Von der Feldalpe noch der Thurn 5640’. Linkerskopf 6600’. Stillachufer und Freibergersee 2560. S. . Hypnum revolvens. Swriz. Linkersalpe und Fellhorn. Kr. 5 fluitans. L. Schattwald 3000°. S. »„ aduncum, Hdw. Balken 6200’ steril. S. . commutalum. Hdw. Warmutsgund. Taufersberghöfl 3910". Rappenalpe 5200‘ Seealpen 5080’. Daumen an der Feldalpe 5540‘ in einer 2°5 R. kalten Quelle steril. Ifen 5678. S. Hypnum commulatum 8. falcatum. Schlappoltereckquelle 5000 ster. Quelle von 4°7 R. am Geissalpersee 4800’. Kl. Rappenspitz 5680’. Hypnum filicinum. L. Seeausfluss auf Schlappolt 4900. Ifenquelle 5047. S. Hypnum rugosum. Ehrh. Hochwarte am Grünten 5225’ Nebel- horn 5358‘ Rappenkopf 6997‘. Zeiger 6115’. Seekopf 6200. Ifenwand 6664‘. Fürschüsserkopf 7006‘. Kreuzeck 7300°. Linkers- kopf 7450‘. S. Hypnum Iycopodioides. Neck. Schrofen 4842’. Schlappolt Quelle am See 5000°. Mädele gegen Einödsberg Seealpersee 5001‘. Hintere Seealpen 5400. Hochvogel 5670‘ steril. Angerle Quelle 5760‘ 184. 185. 186. 187. 188. 189. 190. u ii Zee steril. Epplesgern 5478‘ Zeiger 6000°. Geissfuss 5600°. Biern- wangalpe Quelle 5105. S. Hypnum sarmentosum. Whlnb. Stuben 5194’. Hohenifen 5800° steril. 8. Hypnum cuspidalum. Hdw. Seealpensee 5001’. Grüntengipfel 5358. S. „ Schreberi. Willd. Jauchenmoos 2700. Knieholzregion im Thälle am Hochvogel steril 6000‘. Linkerskopf 7450. S. Rappen- kopf. Kr. Hylocomium splendens. Hdw. Berggündle 6000. Seekopf 6200’. Geissfussgipfel 6300. Linkerskopf 6800°. S. Hylocomium umbratum. Ehrh. Schlappolt Kakenköpfe. Rohrmoos. Balderschwang. S. Hylocomium loreum. L. Schlappolt. Balderschwang. Filz im Gu- tenwiesthal 3400° steril am Stuiben 4550‘ Thonpflanze. S. Birgsau-Wald. C. Hylocomium triquelrum. L. Thälle am Hochvogel im Knicholz bei 6000’. Geissfussgipfel 6300'. Die Lichenen bei Hüting ın Schwaben. en An der nördlichen Grenze von Schwaben, drei Stunden südlich von Eichstätt liegt noch im Bereiche des fränkischen Jura das Pfarrdorf Hüting. Diesem Dorfe lässt sich ausser allenfalls der dazu gehörigen Ruine eines in alter Zeit verbrannten Schlosses schwerlich eine interes- sante Seite abgewinnen ; aber längs der Berghalde, welche vom Schutterthale sich abzweigend, an Hüting vorüber, südlich gegen die Donau hinzieht, treten aus dem kahlen Abhange Kalkwände, Dolomitfelsen und kleinere Hornsteinpartieen hervor, deren Lichenenflora ich im vergangenen Som- mer wiederholt betrachtete. Die Flora des Kreises Schwaben und Neuburg kann im Allgemeinen in drei Zenen abgetheilt werden; in die Zone der Alpen, der davorliegen- den grossen, bayerischen Hochebene und des jenseits der Donau aufstei- genden fränkischen Jura. Ausden Allgäuer Alpen haben Rehm, Sendt- ner und Gümbel manche neue Art und grosse Seltenheit mitgebracht und die Ausbeute des Ersteren ist zum Theile durch Aufnahme in die von Rabenhorst und mir ausgegebenen Lichenensammlungen allgemeinerer Benützung zugänglich geworden.*) Ob auf der Hochebene und dem Lech- felde schon nach Lichenen gesucht wurde, ist mir nicht bekannt. Der fränkische Jura, dessen südliches Ende nach Schwaben hereinragt, ist zwar von mir seit sieben Jahren von Süden bis Norden durchstreift wor- den, allein es ist noch nicht an der Zeit, eine Skizze der Flora dessel- *) s. Flora 1861. Nr. 3. ben zu entwerfen. Daher möge für heute ein Blick auf Hüting genügen, zumal eine Vergleichung der Juraflora mit derjenigen der-beiden anderen Zonen gegenwärtig ganz unmöglich ist. Der bedeutende Unterschied zwischen Kalk- und Kieselflora, der sich bei den Lichenen gerade so, wie bei anderen Pflanzenfamilien kundgiebt, ist auch oberhalb Hüting sofort ‘erkennbar. Wenn gleich die dortigen kieselhaltigen Hornsteine nicht alle im Jura auf Kieselsubstrat beobach- teten Flechten auf sich tragen, so ist doch das Vorkommen von JImbri- caria gegenüber der Armuth an Collema und Verrucarien bemerkens- werth; die auf Dolomit aufgelagerten und damit verwachsenen Hornstein- massen besitzen ihre eigene Lichenenflora, die nie auf Dolomit hinabsie- delt und umgekehrt mengt sich hier keine ächte Kalkflechte unter Leca- nora atra, Aspie. cinerea, khizocarpon atroalbum. Die Linie, welche am nämlichen Felsen Dolomit und Hornstein trennt, bildet zugleich den Wendepunkt der Flora. Eine so scharfe Unterscheidung lassen übrigens nicht alle Gesteine zu und insbesondere im Jura stört .der Sandstein des braunen Jura durch Beherbergen mehrerer Kalkflechten (Acarosp. macrospora, Stenhammara lugubris, Gyalecta cupularis, Endoc. miniat., Catop. einereum, Verruc. calciseda) die theoretische Spaltung. Dem Kalke (incl. Dolomit) und Hornsteine sind nicht viele Arten gemeinschaftlich, von denen die meisten als Allerwelts - Flechten da und dort auf Holz und Rinde übersiedeln ; um Hüting kommen auf diese Weise gemeinschaftlich vor: Lethagrium rupestre (L.) Mass. steril. Parmelia obscura Ehr. (eycloselis Ach. saxicola Mass.) — und cae- sia. (Ach.) «. Placodium saxicolum (Poll.) Mass. Physcia murorum (Ach.) var. lobulata FT. Physcia parietina (L.) «. Candelaria vitellina. Pachyospora calcarea var. contorta Ach. Diplotomma epipolium (Ach.) Lecidella goniophila (Fl.) Körb. Lithoicea. nigrescens (Pers.) Mass. fuscella (Turn.) und giaucine ( Ach.) ar Ausserdem wurden auf den Hornsteinen ober Hüting noch folgende Flechten bemerkt: Ramalina pollinaria Ach. steril. Imbricaria saxatilis physodes olivacea, caperata, sämmtlich steril, con- spersa c. ap. Parmelia caesia var. semipinnata ; — Anaptychia ceiliaris (ster.). Acarospora smaragdula (Wahbg,) Mass. und Acar. glebosa Körb. Lecanora atra (Huds.) saxicola ; » n». subfusca var. campestris; » » Hageni var. mutabilis Hepp. Callopisma aurantiacum var. rubescens (Form mit fehlendem Thallus, welche im Jura auf Kieselsubstrat die gewöhnliche ist). Urceolaria scruposa «! Aspieilia cinerea (L.) «. vulgaris Schär. Ithizocarpon atroalbum (L.) «. ambiguum Naeg. Biatorina chalybaea Hepp. lich. Eur. Ex. 13. Lecidella sabuletorum Schreb. var. coniops fr. Im Ganzen 31 Arten und 1 Varietät. Dieser Kieselfiora steht nun eine weit reichhaltigere Kalkflora gegen- über. Die Frage, ob überhaupt Kalk- oder Kieselboden der Entwicklung von Flechten günstiger sei, oder auf welchem Substrate die grössere Arten- zahl vorkomme, lässt sich zur Zeit nicht beantworten; für den fränki- schen Jura steht jedoch der überwiegende Reichthum auf Seite der Kalk- flechten fest, die Collemaceen und Verrucarien sind vorzugsweise an kal- kige Unterlage gefesselt, und diese Thatsachen gelten auch bei Hüting. Doch darf nicht übersehen werden, dass im Jura Sandsteine, Quarzblöcke und Hornsteinmassen nur einen kleinen Raum im Verhältnisse zu der gewaltigen Entwicklung der Kalk- und Dolomitfelsen einnehmen. Inner- halb der Flora des Kalksubstrats dagegen nochmals Kalk- und Dolomit- flechten auszuscheiden, halte ich nicht für gerechtfertigt, indem das Resul- tat siebenjähriger Beobachtung bloss dahin geht, dass abgesehen von den auf beiden Gesteinen gleich häufigen Arten gewisse Species den Kalk, gewisse den Dolomit als Regel vorziehen, und nebenher doch auch auf dem anderen Gesteine angetroffen werden. Richtig aber ist es, dass die | 24. Be Gruppirung der Arten auf Kalk gewöhnlich eine etwas andere ist, als auf Dolomit. Schon von weitem ist die von Natur aus dunklere Farbe des Dolomits von der helleren des Kalkes unterscheidbar und näher betrach- tet ergiebt sich, dass auf Dolomit mehr dunkelkrustige Lichenen, als auf Kalk wohnen; sowie dass öfters z. B. bei Verruc. plumbea, Catopyr. lecideoides der Thallus auf Dolomit eine dunklere Färbung annimmt, als er auf kalkiger Unterlage hat. Im nachstehenden Verzeichnisse sind die hauptsächlich auf Kalk bemerkten Flechten mit A, die mehr dem Dolomite zukommenden mit B bezeichnet und für die übrigen gilt die Notiz, dass sie keinem der beiden Gesteine vorwiegend zugethan sind. 1. Collema multifidum Scop. Schär. 2 „ polycarpon (Schär.): 3 » pulposum Ach.? (steril). 4. »„ granosum W. (spärlich und steril). 5. Lethagrium rupestre (L.) Mass. «. und var. conchilobum, Körb. (steril). 6. Lethg. turgidum (Ach.) Mass. — (Syn. Müllert Hepp. —) 7. Leptogium lacerum Ach. «a. atroc. und var. pulvinatum Ach. 8. = pusilum Nyl. syn. 121 (vix differt.) 9. % Schraderi (Bernh.) A., steril. 10. Thyrea decipiens Mass. f. efusa Nyl. (steril.) 11. Synalissa ramulosa (Fr.) 12. Psorothichia murorum Mass. — B. 13. Pterygium centrifugum Nyl. (var. minus K.) A. 14. Placynthium nigrum Ach. 15. Parmelia caesia Hof. und 16. RR obscura cyel. saxie. 17. Solorina saccata (L.) 18. Placodium saxicolum Poll. 19. & radiosum Hoff. und 20. " albescens (Hof.) 21. Physcia parietina (L.) — sparsam! 22. „ murorum var. lobulata Fl. und pulvinata Mass. BE +, callopisma (Ach.) — B. „ eirrhochroa (Ach.) 25. 26. 27. 28. 29. S0. 3l. 32. 33. 34. 35. 36. a7. 38. 39. 40. 41. 42. 43. 44. 45. 46 47. 48. 49. 50. 51. 52. 53. 54. 55. 56. 57. 58. ueer. u Acarospora macrospora (Hepp.) — B # glaucocarpa (Ach.) spärlich (auf Dolomitsteinen). Lecanora caesioalba Körb. Par. und var. crenulata (H.) Mass. " Flotowiana (Spr.) Körb. Rinodina lecanorina Mass. caesiella Fl. var. calcarea. Hepp. controversa Mass. - Bischoffü Hepp. Pyrenodesmia chalybaea (Duf.) varlabilis (Pers.) 2 Aghardiana (Ach.). — A. Callopisma aurantiacum var. Velanum Mass., ochroleucum ; coro- natum Kplh., dazu wahrscheinlich noch die Form diffractum E Callop. luteoalbum T. lacteum Mass. Lecania Nylanderiana Mass. Hymenelia Prevostü (Fr.) Kplh. Stenhammara lugubris Mass. B. Petractis exanthematica (Sm.) Gyalecta cupularis (Ehrh.) Pachyospora calcarea (L.) «. und var. contorta Fl. 5 farinosa (Fl.) Psora lurida (Sw.) und „ decipiens (Ehr.) Thalloidima candidum (Web.) und ; vesiculare (Hof) Lecidea monticola (Ach.) Diplotomma epipolium ( Ach.) Buellia Dubyana (Hepp.) Lecidella goniophila (Fl.) Biatora rupestris Scop. und „ tinerustans. D. Ö. — A. Biat. chondrodes Mass. und „ eyclisca Mass. Biatorina lenticularis (Fw.) Sarcogyne pruinosa (Sm.) ” ” ” 509, 60. 61 62. 63. 64. 65. 66. 67. 68. 69. 70. 71. 72. 73. 74. 75. 76. 17. 78. 79, 80. 8. 82. 83. 84. 85. 86. 87. 88. 89. 90. se Endocarpon mimiatum (L.) «e. und var, complicatum. Placidium Michelii Mass. rufescens (Ach.) und h monstruosum ( Ach.) Catopyrenium cinereum (Pers.) und . lecideordes ß. minutum Mass. Lithoicea glaucina (Ach.) a fuscella (Turn.) — B. & nigrescens (.Pers.) controversa Mass. murorum Mass. ” apomelaena Mass. Verrucaria calciseda D. C. amylacea Hepp. myriocarpa Hepp. limitata Kplh. x plumbea Ach. Amphoridium cinctum (Hepp.) — B. dolomiticum Mass. — B. * Veronense Mass. — A. Polyblastia nigella Kplh. ß. abscondita Kplh. — Sporen paren- chymatisch, gelblich und braun 34 m. m. lang 15—18 m. m. breit. Pol. caesia m. — A. und var. saprophila. — B. Pol. albida m. und „ sepulta Mass. — DB. Acrocordia conoidea (Fr.) Mass. Thelidium pyrenophorum (Ach.) Körb. Flora 1860, p. 77. N, 2. —A. 5 epipolaeum Flora 1860 p. 77. (synon. Polybl. dermatedes Mass. ??) Thelidium umbrosum (Mass.) — A. n crassum (Mass.) m. Opegrapha rupestris (Fr.) und u centrifuga Mass. Tichotheeium marmoratum (Schl.) Kplh. — Verruc. marmorata (Schl.) Hepp. in lit. ” ” ” ”„ — Im Ganzen 90 Arten und 10 Varietäten. Zur Vervollständigung der Flora von Hüting ist aber noch hervor- zuheben : 2) b) ober dem Dorfe ist vom ehemaligen Schlosse Hüting nichts mehr, als eine alte Mauer übrig, an deren Nordseite auf den Mauersteinen sich einige Flechten angesiedelt haben: Physcia muror. lobulata, Lecanora caesioalba, Callop. aurantiac. var. diffractum Mass.? — Verrucaria amylacea (Form mit dunkelgrauem Thallus), während Callopisma citrinum Ach. Flora 1858 p. 321 auf dem Mörtel da- zwischen spärlich gedeiht. Auf einzelnen gebrannten Dachziegeln, die am Fusse dieser Mauer unter Steingetrümmer umherliegen, zeigen sich: Placynthium nigrum, Pyrenodesmia variabilis, Candelaria vitellina, Pachyospora calcarea, Coniangium fuscum Mass., Lithoicea nigrescens, Verrucaria muralis Ach. Th. Fries lich. scand. 25. Ueber die Felsen sind hie und da kleine Rasen von Laubmoosen ausgebreitet: Grimmia pulvinata, Pseudoleskea catenulata, Leu- codon sciuroides, Trichostomum flexicaule, Barbula tortuosa und muralis, Orthotr. anom. und cupulatum, wovon einige vom Dolomit auf den daranstossenden Hornstein übergehen. Werden diese Räs- chen alt, so nisten sich gerne mehrere Lichenen darauf ein und Leucod. sciur. scheint hiezu am besten geeignet zu sein. Von solchen Moose incrustirenden Lichenen kommen oberhalb: Hüting vor: Physma compactum Körb.; Urceol. scrup. bryophila ; Callop. cerin. stillicid. und muscorum ; Toninia cinereovirens; Dlastenia sinapisp. D. C.; Endocarpon daedaleum Kplh. c) Erdflechten sind nur in geringer Anzahl vorhanden: Zeptog. lace- d) rum pulvinatum; Cladonia furcata (subulata) und pyxidata ; — Evernia prunastri (ausnahmsweise auf Erde); — FPeltigera ca- nina, Solorina saccata, Psora decipiens, Thalloid. vesicul. Pla- cidium Michel; Catopyr. cinereum. Ebenso lässt sich über die auf organischem Substrate wachsenden Lichenen nur wenig berichten, weil ein schmaler Waldsaum ober dem Eingangs erwähnten Abhange bloss aus Gebüsche und jüngeren Bäumen gebildet ist: aus flechtenarmen Fichten, aus Föhren, deren sich abschälende Rinde den langsam wachsenden, langlebigen Liche- nen nicht zusagt; aus Buchen, bei welchen die stereotype Formel: Anapt. ciliar. Lecanora subfusca und pallida, Lecidella entero- leuca und Duellia parasema, Parm. olivac. pariet. das Auge er- müdet. An frischen und abgestorbenen Crataegus- und Schlehen- Aesten wechseln neben den genannten Arten noch sterile ver. prunastri, Ramal. pollin.; Parm. physodes stellaris und tenella ; Callop. cerin. eyanolepra mit einander ab. Auf diese Weise liegt nunmehr ein ungefähres Bild der Hütinger Lichenenflora mit 122 Arten und 16 Varietäten vor Augen. Die Mehr- zahl derselben geht durch den ganzen Jura hindurch und man wird sie, wo immer eine grössere Entwicklung von Kalk- und Dolomitfelsen in den Thälern auftaucht (z. B. im Weissmainbachthale, bei Streitberg, Essing, Weltenburg) und wo Quarze (wie um Eulsbrunn, Kunstein, Hilpoltstein) plötzlich im oberen Jura eingemengt sind, fast alle wiederfinden. — Lässt man den Blick etwas weiter schweifen, so bietet der an Franken anstossende schwäbische Jura hinsichtlich der Kalk- und Dolomitflora, wie aus den Mittheilungen des Hrn. Pfarrers Kemmler*) hervorgeht, keine wesentliche Verschiedenheit. Welchen Verlauf jedoch die Kalkflora in den höheren Bergen des Schweizer Jura nimmt und wieweit die Lichenen des Muschelkalks von Rothenburg bis Würzburg, des Kalkes um Jena 9) *) Collema multiflorum Hepp.; — plicatile; callopismum Mass. — Lihgr. fur gi- dum; Thyrea pulvinata Mass.; — Physma Arnold.; Physciae spec.; — Acar. glaucoc, macrosp. — Rinod. conlrov. lecanor. caesiella cale.; — Pyre- nodesmiae; — Callop. aurant. var.! Hymen. Prev. — Secoliga gyalect. — Thalloid. Toninianum Mass. — Toninia cinereov. — Biat. chondrodes. — Pla- cid. monsir. — Catop. lecideoides; — Verruc. amylacea, plumbea Dufourei, limit. — Amphor. rosecum Mass. — Hochstetteri Fr. dolomitic. — Arthop. sazicola Mass. — Acroc. conoidea. — Lith. elaeomel. — Thelid. pyrenoph. — um- brosum. — crassum. Ausserdem noch die ganz gewöhnlichen Species, aber keine Art, die nicht auch in Franken vertreten wäre. *#) Hr. Ahles sammelte dort z. B. Coll. multiidum; Placod. albescens v. mu- rorum Mass — Pyrenod. chalyb. u. Aghard. — Acarosp. glaucocarpa; Leci- deila ochracea (Hepp.); — DBlastenia ferrug. f. laclea m. — Verrucaria amylacea,; Amphorid. Veronense. “ Men. um u. s. w. von der Flora des fränkischen Jura abweichen, vermag bei der jetzigen Sachlage nicht genau beurtheilt zu werden. Erwägt man aber, dass einerseits die von Massalongo bei Verona beobachteten Kalkflechten zum grossen Theile auch dem fränkischen Jura angehören, und dass an- derseits der Norden wiederum viele gleiche Erscheinungen aufweist *), so wird im Zusammenhalte mit den in Schär. Enum.**) und Fries Lich. Eur. ref. beschriebenen Kalkflechten wohl die Behauptung gerecht- fertigt sein, dass eine beträchtliche Anzahl der den Kalk charakterisiren- den Arten über die ganze Ebenen- und untere Bergregion in Europa verbreitet ist und der fränkische Jura lediglich das eine Glied einer grossen Vegetationskette bildet. NB. Bezüglich der Synonyme der oben genannten Flechten ver- weise ich auf das Verzeichniss der Lichenen des fränkischen Jura in der Regensburger Flora 1858—1861. — Die bei Hüting gesammelten Flech- ten sind im Herbarium des Vereins zu Augsburg niedergelegt. Eichstätt im März 1861. F. Arnold, *) Herr Dr. Stenhammar theilte mir aus Schweden und der Insel Gothland fol- gende auf Kalkfelsen vorkommende Lichenen mit: Placod. saric. — Leca- nora Flotowiana, Rinod. Bischoffü. — Pyrenod. Aghardiana. — Pachyosp. cal- carea. — Secoliga gyalectoides (Urc. hypoleuca Ach.!) — Hymenelia immersa (Web.); hiascens (spermog.); u. Prevosti; — Sagiolechia protuberans (Sch.). — Diplot. epipolium; Lith. nigresc. und controv.; glaucina; — Verruc. plum- bea; calciseda: Dufourei; — Amphorid. mastoideum Mass.? — Acroc. conoid. — Thelid. pyrenoph. crassum — Sagedia persicina Körb. — Polyblastia nidu- lans (Stenh.) sehr ähnlich der Pol. caesia m. — Opegr. sazatilis Ach. Körb. **) Schärer zählt ungefähr 56 Arten und 40 Varietäten auf, welche ausschliess- lich Kalkflechten wären; davon treffen auf den fränkischen Jura beiläufig 20 Arten und 9 Varietäten, somit nahezu 1/5. — Do — Botanische Mitltheilungen aus der Umgebung von Buchloe. Von Oskar von Kolb. Indem ich im Nachfolgenden einige auf meinen botanischen Wan- derungen in der Umgebung von Buchloe gesammelte Beobachtungen mittheile, habe ich nur wenige Bemerkungen voraus zu schicken. Es wurden, mit Hinweglassung der in unserm Regierungs - Bezirk zwischen Alpen und Donau allgemein verbreiteten Pflanzen, nur solche Vorkommnisse in das Verzeichniss aufgenommen, welche entweder zu den seltenern gehören, oder doch irgend ein pflanzengeographisches In- teresse bieten. Bemerkenswerth ist, dass in dem begangenen Gebiete sich eine ziem- lich grosse Anzahl von Arten findet, welche hier, wenigstens nach unsern bisherigen Erfahrungen, ihre obere Grenze, ihr höchstes Vorkommen, auf der gegen das Gebirg allmählig ansteigenden Hochebene finden. Sie wur- den mit Ob. Gr. bezeichnet. Nur wenige dagegen — mit Unt. Gr. bezeichnet — erreichen in der Umgebung Buchloes die tiefsten Punkte ihres Vorkommens; indem die meisten jener Arten, welche sich von den Alpen ee aus verbreitet zu haben scheinen, noch theils bis Augsburg, theils bis zur Donau tiefer hinabgehen. Der Bahnhof von Buchloe liegt nach den Eisenbahn - Nivellements 2087’ bayer. —= 1875° Par. hoch. Der höchste Punkt der Gegend, der toffersberg, von welchem man eine ausserordentliche Fernsicht ge- niesst, erhebt sich nach dem von Lamont herausgegebenen „Verzeichniss der im Königreich Bayern gemessenen Höhenpunkte* zu einer Höhe von 2140' Par. Da Buchloe selbst schon etwas höher liegt, als der Bahnhof, so kann für die, mit Ob. Gr. bezeichneten Arten, 1900‘, in runder Zahl als die Grenze ihrer vertikalen Verbreitung angenommen werden, wo nicht eine specielle Angabe beigefügt ist. Gegen West und Nordwest von Buchloe dehnt sich die, meist von Wiesenmooren, Heide-Parcellen, Culturwiesen, Aeckern und Wäldern be- deckte, von der Wertach durchfilossene weite Ebene, von Türkheim an aus, ein Glied jener ausgedehnten Ebenen, welche von Memmingen über München bis an den Inn die Zone der obern Seebecken und Thalengnisse von den untern, dem Laufe der Flüsse folgenden Hügelketten scheiden. *) Ihr Untergrund besteht, wie überall, aus alluvialen, kalkreichen Alpengeschie- ben. Kalksinter tritt häufig auf und wird bei Amberg zu Fegsand aus- gebeutet. Oestlich von Buchloe sind die etwas erhöhten Flächen, mit lehmigem Boden, meist von dem Ackerbau in Anspruch genommen; die hügeligen Anschwellungen des Bodens, weiche diese Flächen östlich und südöst- lich begrenzen, sind reichbewaldet. Nadelwald ist vorherrschend, grössere Bestände von Laubholz vorzüglich in den südlichen Theilen des Gebiets. An einzelnen Stellen, z. B. am Stoffersberg, tritt Nageliluh zu Tage. Nach dieser gedrängten Uebersicht der Landschaft, möge die Auf- zählung der einzelnen Arten folgen. *) Siehe Walther's Topographie von Bayern. ei ii ur Thalictrum minus L. Eschenloher Wald. Anemone ranunculoides L. Desgl. Ranunculus bulbosus L. Zwischen Buchloe und Wiedergellingen. Aquilegia vulgaris L. Eschenloher Wald. Delphinium Consolida L. Saatfelder zwischen Buchloe und Waal. 1950. Ob. Gr. Aconitum Napellus L. Woaaler Wald. Papaver Argemone L. Bei Grosskitzighofen. Fumaria Vaillantü L. Desel. Ob. Gr. Cardamine sylvatica Link. Wälder bei Waal und aufwärts. Sisymbrium officinale Scop., am Stoffersberg, 2100° Ob Gr. Erysimum cheiranthoides L. Aecker bei Landsberg. Ob. Gr. Thlaspi perfoliatum L. Am Kellerberg. Biscutella laevigata L. Desgl. Viola collina Bess. Stoffersberg. Dianthus deltoides L. Igling am nördlichen Abhang des Stoffersberges 1900. Ob. Gr. Sagina nodosa E. M. Sandige Plätze zwischen Buchloe und Türkheim. Cerastium semidecandrum E. An Rainen, Heide-Parcellen. Ob. Gr. Malva Alcea L. Stoflersberg. Ob. Gr. Hypericum quadrangulum und hirsutum L. Wälder bei Waal. Geranium sylvaticum EZ. Holzhausen, Unt. Gr. 1875! Geranium pratense L. Zwischen Holzhausen und Waal. Erodium cicutarium L.Her. Klein - Kitzighofen (um Buchloe selbst nicht). Cytisus nigricans L. Bei Waal 2000°.. Ob. Gr. Cytisus ratisbonensis L’Her. Heiden bei Wiedergeltingen 1800 Ob. Gr. Cytisus sagillalis M. et Kch. Waldränder. (Sämmtliche 3 Cytisus-Arten nicht mehr bei Kaufbeuren.) Trifolium incarnatum L. Auf Aeckern, verwildert. Trifolium arvense L.. Am Bahnkörper. Ob. Gr. Tetragonolobus siliquosus Rth. Holzhausen, an der Sinkel (nicht um Kaufbeuren). Vicia dumetorum L. Stoffersberg 2100’. Ob. Gr. u Lathyrus tuberosus L. Einzeln unter der Saat, bei Wiedergeltingen 1850”. Ob. Gr. Potentilla alba L. Wiedergeltingen, Moor und Wald. Sorbus Aria Crantz. Wälder bei Waal. (Im Lech - Wertachgebiet nicht tiefer herabsteigend). Circaea alpina L. Waaler Wald. Myricaria germanica Desv. Kiesgrube am Kellerberg. (Sonst be- kanntlich nur an den Alpenflüssen). Sarifraga tridactylites L. Auf Aeckern. Ob. Gr. Sazifraga granulata L. Bei Holzhausen Libanotis montana COrtz. Eschenloher Wald. Angelica monlana Schleich. Stoflersberg. Viscum album L. Auf Weisstannen. Lonicera nigra L. Wälder zwischen Buchloe und Waal. Unt. Gr. Lonicera coerulea L. Desgl. Unt. Gr. Galium rolundifolium L. In Wäldern, nicht selten (nicht um Augsburg). Gnaphalium uliginosum L. Waaler Wald, an lichten Stellen 2000. Ob. Gr. | Artemisia campestris L. Bei der Eschenloher Mühle. Ob. Gr. Chrysanthemum corymbosum L. Bei Waal. Arnica montana L. Auf Waldwiesen, häufig. Cineraria spalhulaefolia G@mel. In Mooren, häufig. Cirsium acaule All. Triften, Heidewiesen. Von Cirsium Bastarten wurden beobachtet: Cirsium palustri - bulbosum, C. palusiri-rivulare, C. palustri- oleraceum, C. arvensi-rivulare, C. oleraceo-bulbosum. Aposeris foetida Less. Schattige Laubwaldungen, häufig. Leontodon incanus Schrk. Kellerberg. Crepis praemorsa Tsch. Heide vor dem Eschenloher Wald. Campanula persicifolia L. Stoffersberg 2100. Ob. Gr. Erica carnea L. Eschenloher Wald, auf Alm. Gentiana lutea L. Bei Eitringen auf Wiesen, an der Wertach; bei Türk- heim auf dem Ludwigsberge; bei Aufkirch und Frankenhofen im südlichen Theil des Landgerichtsbezirks. Unt. Gr. en Symphytum tuberosum L. Bergwälder zwischen Waalhaupten und Leeder. (Früher westlich vom Lech nicht beobachtet). Cerinthe minor L. Von Herrn Rektor Buchner in der Gegend von Türk- heim aufgefunden. Pulmonaria angustifolia L. Am Lech bei Landsberg. Myosotis stricta Link. Acker bei Grosskitzighofen und Waal 2000‘. Solanum nigrum L. DBei Waal, auf Schutt, sehr vereinzelt. Scrophularia Ehrhardti E. A. Stev. An Gräben, nicht gemein. Melampyrum sylvaticum L. Wälder südlich und östlich von Buchloe. Unt. Gr. Bartsia alpina L. Häufig auf Mooren, besonders bei Willishausen. Siachys recla L. Raine, trockene Abhänge, ziemlich gemein. Teucrium montanum L. Eschenloher Wald. (Nicht um Kaufbeuren und Memmingen, dagegen wieder häufig in den Alpen bis zu 4700‘, und abwärts bis zur Donau). Pinguicula alpina L. Wiesenmoore, nicht selten. Chenopodium Vulvaria L. Schutt, Strassenränder. Ob. Gr. Daphne Cneorum L. Eschenloher Wald. Thesium montanum Ehrh. Lichte Stellen im Eschenloher Wald. Ob. Gr. Hippophae rhamnoides L. Am Kellerberg, auf Kies. Euphorbia dulcis Jacqg. Stoffersberg. Ulmus effusa Willd. Stoffersberg. Ob. Gr. 2100. Sparganium simplex Huds. Wassergräben. Ob. Gr. Orchis militaris L. Stoffersberg. Ob. Gr. Convallaria verticillata L. Laubwälder. Anthericum Liliago L. Laubwälder. Ob. Gr. Muscari botryoides Mill. Heiden bei Friedersdorf. Panicum cerus galli L. Aecker. Ob. Gr. Setaria glauca L. Aecker bei Grosskitzighofen. Ob. Gr. Alopecurus geniculatus L. Altwasser bei Holzhausen. Ob. Gr. Aira fleruosa L. Zwischen Buchloe und Waal. Poa sudelica Haenke. Waaler Wald. Poa fertilis Host. Auf feuchten Wiesen bei Buchloe. Glyceria aquatica Presl. Gräben bei Buchloe. Ob. Gr. Festuca helerophylla Lam. Waaler Wald. ad ae Festuca rubra L. Waaler Wald. Bromus arvensis EL. Auf Aeckern bei Buchloe. Elymus europaeus L. Stoffersberg. Lolium linicola Som. Leinäcker am Stoffersberg 2100‘ Ob. Gr. Equisetum Telmateja Ehrh. Stoffersberg. Polypodium vulgare L., Phegopteris L. und Dryopteris L. Waaler Wald. Polystichum Oreopteris D. C. Am Stoffersberg. Unt. Gr. Ueber einige Braunkohlen. Von 6. Roethe, Di. Braunkohle, die in Bayern in grosser Ausdehnung vorkommt und mitunter sehr mächtige Kohlenflötze bildet, wie z. B. bei Miesbach, am Peissenberg etc. etc. wurde auch in der Gegend von Günzburg an der Donau aufgefunden. Es wurden schon vor zwei Jahren mehrere Proben derselben an den Ausschuss des Naturhistorischen Vereins geschickt und um chemische Untersuchung derselben ersucht; ich hatte die Arbeit da- mals übernommen, wurde aber später verhindert dieselbe zu vollziehen, und bringe sie nun nachträglich. Gleichzeitig habe ich eine Kohle vom Peissenberg und die Kohle, welche bei Irsee vorkommt, mit untersucht. Dieselben bekam ich aus einer Fabrik in Augsburg, sie wurden im Jahre 58 gegraben und die erstere wurde mir als Peissenberger Kohle von mittlerer Qualität bezeichnet, eben so die Kohle von Irsee. Die drei Arten der Günzburger Kohle waren: 1) als Kohle von unte- rer Lage, 2) Mittelding zwischen Pechkohle und Lignit und 3) von höhe- rer Lage bezeichnet. Dieselben waren schon durch ihre physikalischen Eigenschaften sehr verschieden. Die Kohle der unteren Lage hatte das Aussehen der Peissenberger Kohle. Sie war schwarz, etwas glänzend und hatte einen flach muscheligen Bruch. Sie gab, wie die Peissenberger Kohle ein schwarzbraunes Pulver. Die obere Lage war Lignit von brau- ner Farbe. Sie zerbröckelte leicht und gab ein braunes Pulver. Auf der Oberfläche konnte man schon mit dem blossen Auge weisse Punkte wahr-- nehmen, welche von ausgewitterten Salzen herrührten. Der Lignit von u Irsee verhielt sich eben so, nur war er von einer mehr dunkleren Farbe und gab auch ein mehr schwarzbramnes Pulver. Die dritte Sorte der Günzburger Kohle gab ein mehr braunes Pulver und war ein Uebergang des Lignits in Pechkohle. Bei dem Verbrennen der Kohlen konnte man nur bei der untern Lage der Günzburger Kohle, unter dem Geruch nach Bitumen deutlich den der schwefeligen Säure erkennen. Dagegen entwickelte die Asche von sämmtlichen oben aufgeführten Kohlen, wenn sie mit einer Säure über- gossen wurde, Spuren von Schwefelwasserstoff, und man kann desshalb auf einen kleinen Gehalt von einem Schwefelmetall schliessen. Die Asche der 3 Günzburger Kohlen war vor dem Löthrohr schwer schmelzbar. Die beiden unteren Lager gaben hierbei schwarze, auf die Magnetnadel wir- kende Massen. Der Lignit gab eine von mangansauren Salzen grünlich gefärbte Masse. Die Asche der Kohle von Irsee schmolz leicht und hatte dieselbe Farbe. Die Asche der Peissenberger Kohle war schwer schmelz- bar, sie hatte aber auch dieselbe Farbe. Der Hauptbestandtheil der Asche von obigen Kohlen war Gyps. Dann enthielten dieselben noch Thonerde, Eisen, Mangan, Bittererde, Kie- selerde und Spuren von Phosphorsäure. Lösliche Kieselerde konnte in keiner Asche nachgewiesen werden, und es würde sich desshalb auch keine zur Darstellung eines Gements eignen. Der in Salzsäure unlös- liche Rückstand der Asche von der oberen und unteren Lage der Günz- burger Kohle war von Eisenoxyd roth gefärbt, der Rückstand der Asche von der mittleren Lage wenig; die Rückstände der Asche von den ande- ren beiden Kohlen gar nicht. Bei der Untersuchung der Kohlen wurde folgendermassen verfahren : Das hygroskopische Wasser wurde dadurch bestimmt, dass das sehr fein geriebene Pulver der lufttrocknen Braunkohle so lange einer Temperatur von 100°C. ausgesetzt wurde, als dasselbe noch an Gewicht verlor. Um das Gewicht der Koks zu bestimmen, die die Kohlen bei der trockenen Destillation hinterlassen, wurde das so getrocknete Pulver in einen kleinen Platintiegel gebracht, der in einen hessischen Tiegel gestellt wurde und worin der Zwischenraum vollständig mit gebrannter Magnesia ausgefüllt worden war. Der Tiegel wurde alsdann eine Stunde lang geglüht. Die erhaltenen Koks wurden dann gewogen und alsdann ein- ee 23 — geäschert, um die Asche zu bestimmen. Um die Zusammensetzung der Asche zu finden, wurde eine grössere Quantität Kohle eingeäschert, und hiervon wurde auch der in Salzsäure unlösliche Rückstand der Asche bestimmt. Die Kohlen liessen sich mittelst Kupferoxyd nicht verbrennen und die vollständige Verbrennung gelang nur mittelst geschmolzenem chrom- saurem Bley, dem der zehnte Theil saures chromsaures Kali beigemengt war. Das hiezu angewendete Pulver der Braunkohle wurde erst bei 100° GC. scharf ausgetrocknet. Der Stickstoff, der gewöhnlich 1—1!% Procente bei den Braunkohlen beträgt, wurde mit dem Sauerstoff in Rech- nung gebracht. Das specifische Gewicht der Kohlen wurde dadurch gefunden, dass die gröblich gepulverte Kohle in ein zu diesem Zweck bestimmtes, tarir- tes Gläschen gebracht wurde etc. Il Günzburger Kohle. a. Untere Lage. Das specifische Gewicht betrug 1,409. 6,655 Gr. Kohlen bei 100°C Selkacknei: verloren 1,08: Gr. Wasser = "10, BEUEI NIIT. Hr een gaben Koks,3,295 Gr: =... 0.00, PUR, „ABAG BE im Rache = 0 55% Gr. =... :..,% RNIT N) 0 EEE 1 Gr. der Asche hinterliess beim Dosen! in Banzäniee Be ee el. rn ur A Aa Rückstand. Bei der Elementaranalyse wurden in 100 Theilen der bei 100°C. getrockneten Kohle gefunden : Kohlenstoli u ua mar. =Dsc Hk u u Beer , re. N Sauerstoff und Stickstoff . -» -» =.» 20,28 ne ee 100,00 4100 Theile der lufttrockenen Braunkohle enthalten, wenn auch das hygroskopische Wasser in seinen Elementen aufgeführt wird: 10 Kohlen: it ss! sugrueiiest Wi 55,35 Wasserstoff zu eng ale Sauerstoff und Stickstoff RETURN Be ee er 100,00 b. Mittelding zwischen Lignit und Pechkohle. Spec. Gewicht = 1,385 . 1,705 Gr. Kohlenpulver verloren bei 4100 siert Was Hi, MET RR VPE Te undsgaben Koks 0,8418 Gr. =... 1.27 len ET PETER und Asche = 0233 gr. = . a EEE 1 Gr der Asche hinterliess beim Lösen i in Ne 0,348 Gr. Bücksial. R sth Er s A re Die bei 100 °C. getrocknete Kohle enthielt: NE 1 een... Wassersioße./2a 8% as rndıntd I: 3285 Sauerstoff und Stickstof . -» -» » » . 19,55 2,5. Sylter wer er dar ar = 100,00 Lufttrocken enthält dieselbe : Kehlenstol . - « . ..... „7. Zum in Wassersill., . . 0. — „u aa Sauerstoff und Stickstoff . - . » 2... 30,13 3, 1277, RR ER a = 100,00 - c. Höhere Lage. - Gewicht = 1,259 . 1,073 Gr. Kohlen verloren Wasser eine a seen, VMBERESRFENN) und gaben Koks 0.450 — ee. u und Asche 0,135 gt. . . . 0 NAAR 1 Gr. Asche hinterliess beim Ih in RE 0,177 Gr. Barkstandı ent ‚ln. ren ARTE Die bei 100° C. getrocknete Kohle enthält: Kohlen un... SELTEN IDEE Wasserstoff . . . N EEE REN Sauerstoff und Stickstoff ae, u, are SCHE RATEN, TUN, 15,03 7000 00% Lufttrocken enthält dieselbe: Mohlenstoh- .- .. .. 2: 2.2.2.8 2. MORE WMabserstol 2 1 OR DIN PETER, Sauerstoff und’ Stickstoff: . -. -- :...-.. Wa a an 22 100,00 I. Kohle von Irsee. Spec. Gewicht = 1,459 . 3,77 Gr. Kohlen verloren Wasser ON Pit... Aa Yale BR eg und lieferten Koks 1.903 — SRERERERAE BUSERFUEN ERNEST BPRSOHe On — IE TE REN TN ARMEE RER. RSE SEE CL, 1 Gr. Asche hinterliess beim Es in Salzsäure es Gr. Rückstand = . . re = Die bei 100° C. Belrooknieke Kohle enthielt: 1115. 15 1 a AN ; =. 7, ESEISIDIERUZNUE DERBSN, RSS, ORG Sauerstoff und Stickstoff „7° u. 2.9 4872 ICSBIIE, WLITEORIER: DEMO NENERUN" SEM, MEHRERE Ai 100,00 Lufttrocken enthält dieselbe: BERN. 0... 20 Wasserstoff . . . AURCH , AE Sauerstoff und Stickstoff BEBRALDIT 3 an: co BED SET ERITEIERSNG ASCH, WEDER, "RE 100,00 Il. Peissenberger Kohle. Spec. Gewicht = 1,340 . 2,99 Gr. Kohlen verloren Wasser 301 \\. IRRE, NBRSUN MED Pe un. . Ace KIRMESBINBKENT Sa und gaben Koke1,833 Gr. = . 2... .2..... Mekpiinik a A und Asche 0,168 Gr. =. . . rl. 1 Gr. Asche hinterliess in Salzsäure unlöslichen Ruckstand BEE NE 59% Die bei 100° C. getrocknete Kohle enthielt: Kohlenstol . - . ... . erlkbuuit kim Wasserstoff . . . „rl, re Sauerstoff und Stickstoff Sl 0 Mer Eee -..- 2.2: .- Maaai de er 400,00 Lufttrocken enthält dieselbe : Kohlenstsli.. ... . alerz. aus dee Wassersto® 93.14, 007 2I3UR, m „7.542 Sauerstoff und Stickstoff . » . . ......30,48 BEE u ur hen enge: > inte LT a 100,00 Wenn man die Resultate der verschiedenen lufttrockenen Braunkohlen zusammenstellt, so bekommt man folgende Uebersicht: Kohle Kohle I. Günzburger Kohle. u ne a. b e. 2 UntereLage MittlereLage HöhereLage IIsee. Peissenberg. Kohlenstoff ._ .. : - - . 95,35 5092 4967 45.24 98,48 Waszrstaef 122.2. 22482 9,29 9,44 5,00 9,42 Sauerstoff und Stickstoff . 31,42 3013 32,37 30,18 30,48 Be nn: SB ‚A. 1 5,62 100,00 100,00 100,00 100,00 100,00 Bee 0.0 . 4846 4973 44,53 , 5047 47,93 In Salzsäure En sliches Rückstand der Asche 13,3 34,8 17,7 93,8 5,0 Specifisches Gewicht . - 1409 1,385 1,259 „1,459 1,340 Berechnet man die Brennkraft der Kohlen, indem man annimmt, dass beim Verbrennen von 1 Gr. Kohlenstoff 8000 Wärmeeinheiten und beim Verbrennen von 1 Gr. Wasserstoff 34,000 Wärmeeinheiten erzeugt wer- den; ferner, dass aller Sauerstoff, in Verbindung mit dem Wasserstoff, als Wasser vorhanden ist, und dass die Menge Wärme, welche nöthig ist a WE um 1 Gr. Wasser zu verdampfen, 637 Wärmeeinheiten beträgt, so wür- den bei der Günzburger Kohle der unteren Lago 4540 Wärmeeinheiten erhalten werden; denn 0,553. 8000 + 0,010. 34000 = 4764 Zieht man hievon div Verdampfungswärme von 0,353 Wasser ab, dem- nach 0,353 . 637 = 224, so bleiben 4764 — 224 = 4540 Wärme- einheiten. Macht man dieselbe Berechnung bei den anderen Kohlen, so be- kommt man für die Günzburger Kohle mitller Lge . . . . 4367 Wärmeeinheiten höherer Lage. . . . 4213 } Irseer Kohle . . .. . 3809 n und Peissenberger . . . 4998 4 Bei der technischen Benutzung kann man nur auf die Hälfte bis zu 3/, dieser Wärmemenge rechnen. Dann ist auch durch Versuche bewie- sen worden, dass ein zusammengesetzter Körper weniger Wärme ent- wickelt, als seine Bestandtheile entwickeln, wenn sie frei sind. Wenn man 1 Gr. Holz aus 0,500 Kohlenstoff, 0,060 Wasserstoff und 0,440 Sauerstoff bestehend, betrachtet, und berechnet nach obiger Art die Brennkraft. bringt alsdann zwei Procent für Asche und die Verdampfungs- wärme für 25 Procent Wasser, da lufttrockenes Holz doch immer noch bis zu 25 Procent Feuchtigkeit enthält, in Abzug, so bekommt man 2673 Wärmeeinheiten. Die Brennkraft der geringen Braunkohle von Irsee, übertrifft also noch weit die des Holzes. Es kommt aber auch auf die Intensität, auf den Temperaturgrad an, wobei die Verbrennung vor sich geht, und der ist umgekehrt bei dem Holz viel höher, weil dieses ra- scher verbrennt. Die Kohle von Irsee zeichnet sich durch ihren grossen Gehalt an Asche aus. Dieselbe hat auch noch den Nachtheil, dass die Asche leicht schmilzt, und dass die schmelzende Asche, wenn die Kohle auf einem Rost verbrennt wird, denselben verstopft, und dadurch den Luftzug im Ofen hindert. Die Peissenberger Kohle enthält die geringste Quan- tität Asche. Aus dem specifischen Gewicht der Kohlen lässt sich kein Schluss auf den Aschengehalt ziehen, wie man das schon geglaubt hat. So hat Bee unter den Günzburger Kohlen die untere Lage die grösste Schwere, ob- gleich sie am wenigsten Asche liefert. Alle enthalten ziemlich viel Wasser, doch würden diese Mengen ihrer Anwendung als Heizmaterial nicht im Wege stehen, wie die Peissenber- ger Kohle zeigt. Aus dieser Arbeit geht hervor, dass die Kohlen von Günzburg und selbst die untere Lage, neben der Peissenberger Kohle und der Mies- bacher Kohle als Heizmaterial keine Anwendung finden werden, so wenig wie die Kohle von Irsee noch fort verwendet wird, obgleich sie sämmt- lich eine grössere Brennkraft geben, als die letztere. Allein die Brenn- kraft derselben ist doch zu gering, da selbst die Peissenberger Kohle milt- ler Qualität, noch eine viel höhere Brennkraft entwickelt. Eine andere Frage ist, ob dieselben nicht, vorausgesetzt, dass die Lagerungsverhältnisse günstig sind, durch die Produkte der trockenen Destillation wie Paraffin, Photogen Solaröl etc. verwerthet werden können, namentlich der Lignit da derselbe die kleinste Menge Koks zurück lässt und folglich die meisten flüchtigen Bestandtheile liefert. Hiezu würden aber noch weitere Versuche nöthig sein. Jedenfalls wäre es wünschenswerth, im nächsten Jahresbericht etwas Näheres über die Lagerungsverhältnisse derselben zu erfahren. ——id ra Notizen über Schmarotzerthiere unseres Bezirks. Von Dr. Huber in Memmingen. Zweite Mittheilung. Mu Vergnügen machte ich die Wahrnehmung, dass mein im vor- jährigen Jahresbericht enthaltener Aufsatz über Parasiten, welcher zunächst nur eine anregende Wirkung beabsichtigte, nicht ganz vergebens geschrie- ben war. Ich fahre daher in der Mittheilung meiner Beobachtungen fort und bitte der Dürfiigkeit derselben eine nachsichtige Aufnahme zu ge- währen. Symbioles felis. Im äussern Gehörgang von vier Hauskatzen fand ich Milben, welche alle Charaktere des von Gerlach in seinem rühmlichst bekannten Werke „Krätze und Räude“ Berlin 1857 aufgestellten Genus Symbiotes an sich tragen. Es ist kein Zweifel, dass Gerlach diese Milbe noch nicht kannte, sonst hätte er sie neben dem genau beschriebenen Sarcoples cati gewiss erwähnt. Er beschreibt nur Symbiotes vom Pferd (Fussräude) und vom Rind (Steisräude) und gedenkt vorübergehend einer S. elephantis.* ) *) Professor Gerlach (jetzt Director der Veterinärschule zu Hannover) schreibt mir: „Es freut mich, Ihre Ansicht vollkommen bestätigen zu können, dass diese Milbe die Symbiotes ist. Die Aechnlichkeit mit der Symbioles equi el bovis ist sehr gross“ etc. u Da ich nie Gelegenheit hatte, die Symbiotes equi und bovis zu sehen, so beschränke ich mich darauf, meine an der Katzensymbiotes gemachten Wahrnehmungen mit Gerlach's Abbildungen und Beschreibungen obiger zwei Milben zu vergleichen. Ich fand die Milbe bisher im äussern Gehörgang von vier sonst ganz hautreinen Katzen. Der locale Charakter der Symbiotesräude ist also wie beim Pferd und Rind auch bei der Katze exquisit ausgesprochen. Schup- penbildung war sehr mässig, selbst gering; von Exanthemen nichts zu sehen. Die Milben sassen unbedeckt von Schuppen u. cgl., mit blossem Auge sichtbar, theils vereinzelt, theils in Herden, meist jedoch gleich- mässig vertheilt, besonders am Uebergang der Ohrmuschel in den Gehör- gang, welcher letztere gegen das Trommelfell zu, von einem schmierigen Pfropf ausgefüllt war. Zahlreiche Paare in Copulation, ein Umstand der schon von Gerlach als charakteristisch für Dermatodectes und Symbiotes hervorgehoben wurde. Bei einiger Uebung kann schon das unbewaffnete Auge die kleine- ren Männchen von den Weibchen unterscheiden. Mit der Loupe betrach- tet erscheint das Thier mattweiss mit zierlich rothbraunen Extremitäten, — Auf ein Objectglas gebracht laufen sie munter umher und halten sich mit den Haftscheiben der vordern Fusspaare fest an der glatten Fläche, so dass sie beim Umwenden des Glases nicht abfallen. Länge des 9 = 0,45 mm. Länge des 2 = 0,31 mm. (mit Glasmikrometer von Amici gemessen). Chitinleisten der Epimeren (Stützapparat der Extremitäten) sind auch bei 300facher Vergrösserung rothbraun. Die nach innen convexe Epimere des ersten Fusspaares trifft mit der geraden des zweiten Paares gegen die Mitte der Brust fast zusammen; bei den Jungen bleiben sie entfernt, wie es Gerlach abbildet. Bei Ger- lach (Fig. 40) theilt sich bei dem Bilde des & die Epimere der vorde- ren Fusspaare nicht blos gegen die Basis der Extremität zu gablig (was auch bei unserer Milbe der Fall ist), sondern gibt noch einen mit dem ‘äussern Schenkel der Gabel parallel laufenden Ast ab, welcher seit- lich endet. u nn Das beiderseits zwischen den Epimeren der ersten Fusspaare stehende Haar (Borste) ist beim S. cati viel länger und stärker. Von den zwei sehr langen Borsten des 3. Fussparrs beim 2 ist die hintere bedeutend länger. Beim 5 führt das 3. Fusspaar drei grössere Borsten, die mitt- lere derselben sehr lang, etwas kürzer die äussere, bedeutend kürzer die innere. Besonders auffallend ist beim 2 die geringe Entwicklung des A. Fusspaares, welches bei flüchtiger Beobachtung leicht übersehen wird; es führt zwei mässig lange Borsten; Haftscheiben ? Die rothbraunen Chitin- leisten stützen auch die hintern Fusspaare. Schwanzschuppen des „5 viel kürzer als bei $. equi und bovis, drei- borstig. — Gerlach zeichnet die Haftscheiben längs gestreift, was wahr- scheinlich unrichtig ist, wenigstens findet sich bei unserer Milbe nichts davon. Im Grund der breit glockenförmigen Haftscheibe findet sich ein kleiner spitzer kegelförmiger Körper, dessen Bedeutung ich nicht kenne. Eier, welche etwa '/, der Körperlänge haben, sieht man durch die Chitindecke des Thieres, ebenso die rundlichen, schwarzen Fäces. Kehinococcus. Ueber sein Vorkommen beim Menschen in unserer Gegend konnte ich auch im verflossenen Jahre nichts inne werden; ist ja doch den meisten praktischen Aerzten schon das Wort „Echinococcus“ ein böhmisches Dorf. Einer erzählte mir, dass er einmal bei Punktion einer Bauchwassersucht viele „Häute“ aus der Stichöffnung gezogen habe. Uebrigens wurde auch in dem trefflich dirigirten Augsburger allgemeinen Krankenhause kein Fall in den letzten Jahren beobachtet. Dagegen sah ich einige exquisite Fälle von Leberechinococcus beim Rind. Erster Fall: Echinococcus scolieipariens sterilis (man entschuldige die Contradictio in adjecto). Die Leber ‘enthielt etwa sechs Cysten von Borsdorferapfel-Grösse, sämmtliche mit der charakteristischen geschich- teten Membran ohne Spur von rückgängigen Veränderungen ausgekleidet. Die genaueste Untersuchung konnte weder endogene Hydaliden, noch Scolices, noch Reste von solchen (Hacken, Kalkkorpöxchen } nachweisen. ee Also eine Laennecsche Acephalocyste; die Grösse berechtigt zur An- nahme, dass es E. scolieipariens (veterinorum Aut.) war. Zweiter Fall: Echinococeus altrieipariens sterilis, die BER ERTTR Form mit der multiloculären in einer Leber vereinigt. Hier fand sich zunächst eine Cyste von Mannsfaustgrösse, mehrfach ausgebuchlet, mit etwa 8 Tochterblasen (Enkelblasen fehlten) von Zeller- nussgrösse, welche theilweise frei schwammen, theils aber der Mutter- hydatide mit kurz zipfliger Verlängerung adhärirten. Von Hacken und Kalkkörperchen keine Spur. In der Nähe mehrere kleinere Cysten mit endogener Brut. Oberflächlich unter dem Bauchfellüberzug mehrere qua- dratzollgrosse Gruppen von hanfkorn- bis linsengrossen Hydatiden, welche (um das Bild zu gebrauchen, dessen sich Schiess bedient) sich am besten nit Blumenkohl vergleichen lassen. In derselben Leber fand sich eine faustgrosse, unregelmässig be- gränzle multiloculäre Geschwulst, eine Form, welche in neuerer Zeit wegen ihrer oft falsch gedeuteten Metamorphosen (Gallertkrebs: Luschka in Virchows Archiv VIl; Alveolarcolloid ete.) vielfach erörtert wurde: In einem mächtigen derben Bindegewebsstroma liegen zahllose theils mikroscopisch kleine, theils mohnkorn-, hanfkorn- bis linsengrosse Bläs- chen mit deutlich geschichteter Wand; bei den kleinsten ist die Haut ent- sprechend dünner und die Zahl der Schichtenlagen geringer. Endogene Vermehrung durch Tochterblasenbildung ist nicht wahrzunehmen, dagegen überzeugte ich mich aufs Bestimmteste, dass eine Vermehrung durch Theilung (Abschnürung) stattfindet und zwar exogen: ein kleines Hyda- tidchen hängt mit einem um das vierfache grösseren durch einen deut- lichen Isthmus zusammen. Nirgend Scolices oder Rudera derselben; viel fettiger Detritus; kleiner Abscess; ektatische colossal in der Wandung ver- diekte Gallengänge mit reichlichen grünen und stellenweiss fast ziegel- rothen Inhalt. Bei demselben Individuum fand sich der Hülsenwurm auch in der Lunge; in diesem Organ scheint wegen der mechanischen Thätigkeit des- selben die retrograde Umwandlung der Hydatiden sehr beschleunigt zu werden, ein Faktum, von dem ich mich an mehreren Lungen von Rindern überzeugte. Seitdem habe ich auch einen exquisiten Fall von fruchtbaren Echinococcus der Rindsleber bekommen. Die Thiere, welche sich durch un ihre Hacken als zu E. altrieipariens gehörig auswiesen, sassen in Un- zahl in einer grossen Mutterhydatide. Eierförmige Körper der Kaninchenleber. Ihr Vorkommen bei uns ist sehr häufig; ich hatte kürzlich Gelegen- heit bei drei Thieren desselben Stalles meine Beobachtungen zu machen. Virchow hat bekanntlich schon im Jahre 1851 erklärt, dass es vielleicht Psorospermien sein könnten und scheint (Archiv XVII.) noch an dieser Ansicht festzuhalten. Die Akten sind noch nicht geschlossen, Küchen- meister (Virchows Archiv 1852) suchte zu zeigen, dass die Körper we- nigstens von keinem beim Kaninchen bekannten Wurm herrühren kön- nen. In jüngster Zeit hat Davaine (Traite des Entozoaires et des Mala- dies vermineuses. 1560] irgend einem Nematoden die Vaterschaft zu vin- dieiren versucht. Er führt zwei Formen auf: kleinere, bei denen der körnige Inhalt das ganze Lumen ausfüllt, und grössere mit kugliger Son- derung des Inhalts (Dotter), letzteren ertheilt er eine Länge von 0,040 Millimeter; ich fand in Uebereinstimmung mit Reinhard 0,03%. Nach dem was ich gesehen, sind die grösseren Körper bei weitem an Zahl überwiegend. Der dotterähnliche Inhalt fliesst nach Schütteln mit Aether oft zu einem grösseren Tropfen (von der Dimension einer rothen Blut- zelle) zusammen; bisweilen sieht man dieses auch ohne Einwirkung eines Reagens. Bei Behandlung mit Aether sieht man deutlich, dass die körnige Masse innerhalb eines sehr zarten Halo gelegen ist (Dotter- haut ?), dessen Umriss dem der Dotterkugel entspricht. Alkalien und Schwefelsäure lassen den doppelten Contour der Schale dentlicher her- vortreten. Jodlösung färbt den ganzen Körper gelb. — Bei dem ersten Kaninchen, welches ich Anfangs März tödtete, fand ich die Eier in ziemlich umschriebenen, eingedicktem Eiter (Tu- berkel) ähnlichen Heerden, Gallengänge erweitert, mit schleimig wässeri- gem Inhalt. Sechs Wochen später wurden zwei andere Thiere aus demselben Stalle untersucht. Hier fand ich deutlich zahlreiche vereiterte, verdickte Gallengänge, welche das ganze Parenchym durchsetzten, so dass jeder Schnitt auf einige derselben traf; oberflächlich unter dem serösen Ueber- u u zug zeigten sich diese Gallengänge als weisse derbe Knoten. Den Inhalt bildeten zahlreiche Kalkmassen und die eierförmigen Körper. Gallenblase mit zahllosen solchen Körpern in viel Schleim eingehüllt. Besonderes Interesse gewinnen diese Bildungen noch dadurch, dass in neuester Zeit Virchow auch aus der menschlichen Leber ähnliche Heerde (Wurmknoten der Leber: Archiv XVII) beschrieben hat. Den Fall von Gubler (Davaine 1. c. pag. 263) rechnet Virchow zum Cancroid. Zusätze und Berichtigungen zu der Abhandlung im XII. Jahresberichte des naturhistorischen Vereins in Augsburg (1860 ), die Land- und Süsswassermollusken in der Umgebung von Schwabhausen betr. von Dr. Walser. Von demselben. Seit dem Erscheinen meiner Molluskenfauna im XIII. Jahresberichte des naturhistorischen Vereins von Augsburg habe ich mich specieller mit dem Aufsuchen und Studium der Nacktschnecken (Limacea) befasst, wozu mich ein angenehmer Zufall veranlasste, der nämlich, dass ich mich mit einem Forscher, Herrn F. D. Haynemann in Frankfurt am Main, der sich mit dieser Specialität zu gleicher Zeit beschäftigte, ins Benehmen setzen, und durch dessen gefälliges Entgegenkommen die verlässigsten Aufschlüsse in dieser meist nur oberflächlich behandelten Abtheilung der Molluskenkunde erhalten konnte. Ich liefere also hiemit theils Zusätze, theils Berichtigungen zu meinem im vorigen Jahre erschienenen Aufsatz. Arion empyricorum Fer. Ich habe junge Individuen in den verschiedensten Farbenabänderun- gen am 16. Oktober 1860 im Schlossgarten zu Lauterbach unter einem Composthaufen, vermodernden Gemüseabfällen und dergleichen versteckt gefunden ; ohne Zweifel der gewählte Schlupfwinkel zum Hiberniren. Bezüglich der Species von Arion, die etwa ausser empyricorum Fer. und hortensis L. hier noch vorkommen könnten, werde ich in späteren Jahresberichten Erwähnung machen , da eine haltbare Bestimmung der- selben eine gründliche und längere Untersuchung. bedarf. us DE Fe Limax cinereus, Lister. L. einereus Lister und cinereo niger Wolf (non Sturm) sind jetzt zwei gesonderte Species; es lassen sich auch diese beiden durch die Form der Runzeln am Körper, die Wellen des Mantels und die Sohle gut unter- scheiden. Daher ist Z. cinereus Lister und cinereo niger Wolf zu tren- nen, und jede Schnecke als eine eigene Species zu betrachten. L. cine- rens Lister wurde bisher hier noch nicht gefunden, man hielt junge Exemplare von cinereo-niger für junge von cinereus. Die synonyme Bezeichnung sylvaticus Drap. fällt von cinereus weg. Draparnaud hat mit sylvalicus eine eigene Species aufgestellt, und selbe auf Tab. 11 seines Werkes abgebildet. Maquin Tandon betrachtet übrigens cinereo-niger als Varietät von cine- rens (histoire nalurelle de la France). Oken hat Limax cinereo-niger Sturm, L. sylvaticus Drap., L. antiquorum und L. cinereus Lister unter Limax mazimus vereinigt (Suppl. zu Okens Abbildungen der allg. Naturgeschichte für alle Stände Taf. V. Text); ich bin diesem in meiner vorjährigen Ab- handlung gefolgt. Neuere Schriftsteller haben jedoch, wie erwähnt, getrennt. L’maxz cinereo-niger, Wolf. dem einereus Lister sehr nahe stehend, sonst gewöhnlich im Gebirge lebend, wurde von mir ferne vom Gebirge am 16. Oktober vorigen Jahres im Schlossgarten zu Lauterbach, einer hügeligen Erhöhung, in zwei jungen Individuen gefunden unter andern Nacktschnecken; ohne Zweifel nährt sich diese Schnecke von ver- schiedenen phanerogamischen Pflanzen, und habe ich als Schlupfwinkel einen Haufen moderiger Gemüseabfälle zu bezeichnen. Der Fundort, wel- cher in der Abhandlung Seite 91 genannt ist, muss auf Limaz arboreus Bouchard bezogen werden. Ausgewachsene Exemplare fand ich im heurigen Frühjahre (3. Mai zuerst und folgende Tage) hie uud da bei Rothhof, Rienshof in Wäldern, bei Dachau etc. und ist keineswegs hier eine seltene Schnecke. Limax agrestis, L. kommt bei uns in allen Farbenabänderun- gen vor. Limax tenellus, Nils (non Müller). Syn. Limaz flavus, Müller. y cinctus, Müller. Dicke Schnecke sitzt häufig an Schwämmen in Wäldern; ich habe —— sie noch am 14. Oktober 1860. bei Machtenstein theils an Schwämmen zehrend, theils an einem frisch geschlagenen Baumstrunke bei Regen umherkriechend gefunden. Deren Schlupfwinkel konnte ich bisher nicht entdecken (ohne Zweifel unter Moos). Limax brunneus, Drap. Diese kleine, chokoladebraune Nacktschnecke wurde in Deutschland noch wenig beachtet; ich fand sie im heurigen Frühjahre schon am 12. April nicht selten an sehr feuchten Stellen in meinem Grasgarten nahe der Roth, bei Puchschlagen, Hörgenbach, Priel, Lauterbach, Hirtelbach immer unter feuchten Brettern, verfaulten Holz etc. Limax arboreus, Bouchard. Eine graue Schnecke, welche an beiden Seiten mit schwarzen Längs- strichen und mit grauen Fühlern versehen ist, kommt hier nicht selten vor. Ich habe sie gefunden zu Lauterbach, bei Eisolzried und im k. Buchwald bei Sulzemoos an Buchenstämmen sitzend. Am 29. October 1860 bei kalter trüber, nebliger Witterung fand ich noch einige Exem- plare in einem Laubwäldchen südwestlich von Eisolzried an Buchen- sämmen 6 Schuh hoch sitzend; das Wäldchen besteht aus Buchen, Eichen, Erlen und niederem Gesträuch auf moorigen Grund. Sie ver- kriechen sich unter Moos an Buchen, wo sie überwintern. Linnaeus auricularius, Drap. in Sumpfgräben oberhalb Lauter- bach bei Thal, einige mit kurzer, einige mit langer Spitze, nicht selten. Planorbis albus, Müll. Ich fand diese Wassermolluske im vorigen Jahre auch in dem Rothflüsschen bei Schwabhausen. Acephala. Viele Schalen von Najaden (Unio pietorum, batavus. Anodonta pis- cinalis), welche im Glonflusse leben, sind mit einem seidenartigen carminrothen Ueberzuge versehen, mit einer Alge, Hildenbrandtia rosea Kützing 8. fluviatilis (Rabenhorst S. 178). Ich gedenke dieser Alge im gegenwärtigen Jahresberichte mit einer eigenen Abhandlung. Unio pruinosus, Schmidt. (S. 117.) Der nähere Fundort: Arnbach am Fusse des sogenannten Himmel- reiches. Zn ee Cyclas globosa, Meg. Hiermit glaube ich die hiesige Molluskenfauna um eine Species zu vermehren. Ich habe diese Muschel in etlichen Exemplaren im Monate Dezember 1860 am Gestade eines Grabens unter hervorgezogenen Was- serpflanzen liegend gefunden, oberhalb Lauterbach bei Thal. Es unter- scheidet sich dieselbe in ihrer äusseren Gestalt gut vom Typus der €. cornea, ist von viel kugligerer Form, und stimmt überein mit Schalen, die ich unter obigen Namen aus Mailand zugesendet erhielt, mit dem Un- terschiede, dass die hiesigen Muscheln alle braun, während die aus Mai- land hellhornfarbig sind. Cyelas globosa Meg. könnte übrigens auch eine Varietät der cornea sein, und es scheint mir noch sehr fraglich, ob glo- bosa als selbstständige Species sich erhalten wird, da Lokalverhältnisse so sehr auf Schalengestaltungen der Mollusken influiren. Da die hiesige so haarscharf in den äusseren Umrissen mit den Mai- ländischen übereinstimmt, so führe ich sie auch unter diesem Namen auf; könnte übrigens auch Cyelas nucleus, Studer sein, die mir jedoch noch nicht zu Gesicht kam, dann eher Varietät von cornea. Pisidium obliguum, Pf. kommt auch zunächst Schwabhausen unter Cyclas cornea vor, aber erstere Muschel viel seltener. Am Schlusse noch die Bemerkung, dass ich am 7. Dezember vorigen Jahres bei Aichhof in einem Tümpel unmittelbar unter der dünnen Kis- decke nachstehende Mollusken an Wasserpflanzen sitzend beobachten konnte, als: Physa fontinalis, Drap. schön braun, glänzend. Lymnaeus stagnalis, Drap. jung. Öyclas cornea, Lam. ausgewachsen. Nachträglich habe ich noch zweier für die hiesige Molluskenfauna neuen Funde zu gedenken: Holix umbrosa Partsch. Rossm. 1. 13. Findet sich im k. Hof- garten zu Dachau nicht selten. Limnaeus pereger var. opacus Ziegl. Ganz übereinstimmend mit Individuen aus Kärnthen fand ich bei Machtenstein in einem Graben in ziemlicher Anzahl. Eine neue Alge für die bayerische Cryptogamen -Flora. Von’ Dr. Walser. Schon vor vielen Jahren fiel es mir an im Glonflusse, königl. Landgerichts Dachau (Oberbayern), vorgefundenen lebenden Süsswasser- Acephalen (Unionen und Anodonten) auf, dass viele Schalen derselben (heilweise mit einer schön carminrothen Färbung geschmückt waren. Mein hochverehrter Freund, Herr Professor Dr. Kolenati in Brünn, machte mich unlängst auf diesen Ueberzug aufmerksam, indem er mir schrieb: „Der seidenartige, carminrothe Ueberzug an den eingesendeten Muscheln ist eine Alge, Hildendrandtia rosea Kützing var. fluviatilis Beh. (Rabenhorst B. I. F. 1. 178). Diese Alge kommt auch in Preussisch- Schlesien an Unionen vor, doch sehr selten. Ks ist die einzige Seealge, welche ausser dem Hafen in Kuxhaven (Elbemündung) auch in Gebirgs- wässern an Muscheln und Steinen sich findet. Sie gehört zu der Fami- lie der eigentlichen Chordarien.“ Ich fand diese Alge schon im Jahre 1848 Mitte Juli, als der Glon- fluss theilweise an Mühlen abgelassen wurde, an dortigen lebenden Mu- scheln und Gesteinen krustenförmig anliegend, so dass bei flüchtigem Blicke der Ueberzug der Muschel angehörig schien. Auch an Steinchen, welche zum Bau von Phryganidengehäusen (Spathidopteryx capillata und Stathmophorus fuscus) verwendet wurden, habe ich sie beobachtet. Es - hat sich dieser Ueberzug immer an der Schnabelparthie (Hinterseite) der Muschel gezeigt, die Schalen sind oft beiderseits bis zur Hälfte überzo- gen, und hat sich die lebhafte Farbe dieser Alge seit 12 Jahren gut erhalten. Ausserdem konnte diese eryptogamische Pflanze von mir in keinem anderen Gewässer gefunden werden, und dürfte dieser Fund jeden- falls für die hiesige Gegend ein interessanter, sowie für die Gryptogamen- Flora von Bayern eine neue Zugabe sein. Ich habe seit mehreren Jah- ren viele mit diesem Ueberzuge versehene Muscheln der Glon an aus- wärtige Freunde versendet, und finde hier Gelegenheit, letztere auf diese Bekleidung der überschickten Bivalven aufmerksam zu machen. im XII. Berichte des naturhistorischen Vereins in Augsburg 1860 Abhandlung Bericht Separatabdruck. Seite 88 91 91 92 109 112 112 11% 118 Seite % 7 Druckfehler Zeile Seite 87. 3 nach Abänderungen einzuschalten aus 2 nach hofen einzuschalten statt: Küster lies 28 27 13 3 11 levontina Induviduen 5 Conturenden teischen debellataMartioti „ inflat » ) : Lister levanlina Individuen Conturen den teus’schen de bettana Martinati inflata, u: Base En an der See ge | ’ m Schafen ic RR has sich rin Tehirakee "Bike "ie Fe % Anioandienn Kal dal "ae RE. iin ze WEGE Kt 12 mu Me Kae ee A ee Kare. Be a AR ‚al rer Frass a . 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