ee en = | Veröffentlicht * * im * Monat Marz LSAS. 5 mrZ Ren — 1 aindenn. ». erften Bericht des naturhiftorifchen Vereins in Augsburg mit einigen, denfelben betreffenden gejchichtlichen Notizen zu eröffnen, fcheint aus mehr als einem Grunde nothwendig zu feyn: denn einmal fommt nicht nur dem Publikum, fondern hauptfächlich den fpäter eingetretenen Mitgliedern ein gewiſſes Recht zu, zu erfahren, auf welche Weile der Verein ins Leben trat, dann verdienen einige bei Gründung deſſelben hauptſächlich thätige Mitglieder hierbei einer öffentlichen Erwähnung, und endlich könnte eine hiftorifche Einleitung am eheften dazu dienen, zu igen, wieder Verein aus einem innern Bedürfniffe ohne Anregung von Auffen hervorgegangen ift. Schon feit längeren Jahren famen mehrere in biefiger Stadt lebende Freunde wöchentlich einmal zufam in gefelligem Kreife Gegenftände der Natur zu befprechen. Hier fand in ungezwungener, jehr lebhafter Unterhaltung ein gegenfeitiger Austaufh der Ideen ftatt, der - erfrifchend auf jeden einzelnen einwirfend, zu jtets neuer Thätigfeit anregt. Der als Entomolog und Botaniker gleich tüchtige Profeifor Döbner, damals an der biefigen Gewerbsfchule, jest an Forfte Schule zu Ajchaffenburg wirfend, umd der leider zu früh geitorbene, als gründficher Botaniker befannte Dumler, waren es hauptfächlich, die ein reges Leben in jenen Kreis, der theils Entomologie, theils Botanik zum Gegenitande feiner Unterhaltungen machte, brachten, weshalb es nicht auffallend ſcheinen kann, wenn die Vertreter jener beiden Zweige der Naturwiſſenſchaft fih einander mehr näherten: die Entomologen intereffirten fi für Botanif, die ihnen zur Auffuchung und Zucht ihrer Raupen unumgänglich nothwendig war; die Betauifer Be wollten gern die Feinde und Zerjtörer der Pflanzenwelt fennen lernen. Go entitand jerft die Idee zur Anlegung einer gemeinschaftlichen entomologifhen und botaniihen Sammlung, und da in Folge einige Naturfreunde aud Reptilien, Bögel u. f. w., von ihren Erfurfionen ER” 1* En. Mt mitgebracht, worzeigten, fo wurde ſchon vor 2 Jahren der Beſchluß gefaßt, mit vereinten Kräften eine allgemeine naturhifterifhe Sammlung von Produkten der hiefigen Gegend anzulegen. Der fe. Dumler vorzüglid) ergriff mit befonderer Lebbaftigfeit dieſen Vorfchlag, und unterftügt von feinem Freunde, Herrn Lehrer Eaflifch, einem ebenfalls tüchtigen Botaniker, legte er den Grumd zu einem alle in hiefiger Gegend vorkommenden phanerogramifchen Pflanzen umfaſſenden Herbartum. Leider ereilte ihn der Tod vor deſſen Vollendung, und Herr Cafliſch unterzog fich dieſem Gefchäfte, unterſtützt durch Beiträge anderer hiefiger Botaniker. Die botaniſche Sektion entwicelte ſchon im im Winter 18°, eine gemeinfchaftliche Ihätigfeit, ES wurden in den Monaten Januar, März faft jeden Sonntag Nachmittag Conferenzen gehalten, in denen die theilnehmenden Herren Deiſch, Dr. Körber, Schenfenhofer, Weiß, Zolleis ihre Erfahrungen über das Borfommen, die Berbreitung und die einzelnen Standorte der unferer Umgebung angehörigen Pflanzenarten fich gegenfeitig mittheilten. Cine fehriftliche Zuſam— menftellung diefer Erfahrungen gewährte als Frucht der geopferten Stunden ein richtiges und flares Bild der Vegetationsverhältniffe unferer Gegend. Wenige Tage nad) Dumlers Tod, am 16. Dez. 1845, vereinigten fich die, jenen Zirkel bildenden Männer, *) durch einen Beitrag von wöchentlich drei Kreuzen nad und nach ein Kleines Kapital zur Anſchaffung der nothwendigiten Nequifiten zufammenzubringen, Am 1. Januar 1846 war die Zahl der bei jenem Unternehmen Betheiligten um Zehn **) vermehrt, und man dachte ernſtlich daran, fich als Gefellichaft zu conftituiven, Statuten wurden entworfen, und die zu den Sammlungen nothwendige Anſchaffung der Küften ꝛc. beratben. Der eingetretene Frühling und Sommer nahm Die Mitglieder auf andere Art mit Sammeln in Anfpruc, und jo Fam der Winter heran, ehe fich die Gefellichaft gehörig organifiven konnte. Petry entworfenen Statuten den Mitgliedern vorgelegt, von diefen geprüft und näher befprochen, und hierauf die Wahl eines Ausſchuſſes vorgenommen. Das Ergebniß hievon war, daß als Borland Hr. Dr. Körber, als Seeretär und Kaffier Herr Candidat Petry, und als Eonfervatoren für die Sammlungen die Herren Bif hoff und Gaflifch gewählt wurden, An den hohen Magiſtrat umferer Stadt war jehon vorher Die Bitte geftellt, er möge dem entftehenden Vereine ein eigenes Lokal anweifen J Bittgeſuch vom Ausſchuß perſönlich an den damaligen erſten Bürgermeiſter Herrn Dr. Carron du Val gebracht. Mit bekannter Bereitwilligkeit, wo es darauf ankommt, gemeimügige Unternehmungen zu unterſtützen, wies die ſtädtiſche Behörde am 5. Dec. 1846 das gegenwärtige Geſellſchaftslokal, einen geräumigen, hellen und trockenen Saal im ſtädtiſchen Metzgerhauſe zur Benützung u Endlich am 22. Dezember 1846 wurden in einer General Berfammlung die von Herrn Die an die hohe fönigliche Regierung zur Begutachtung eingefendeten Sabungen erhielten unter dem 15. Sept. 1847 die allerhöchite Genehmigung. 4 *) Die HH. Bacher, Biſchoff, Cafliſch, Dietz, Leu, Grandauer, Greiff, Petry, Schenkenhofer sen; ” **) Die SH. Dr. Körber, Holwegg, Schenfenhofer jun., Baron v. Melden, Zolleis, Prinz, Weiß, Deichler, Bartholme, v. Weidenbach. Ha = DD — Am 1. Januar 1848 zählte der Verein folgende Mitglieder : I. Ehrenmitglieder 1. Titl. Herr Dr. v. Fiſcher, Föniglicher Negierungspräfident. 2, ” ” « 9 " "„ 4. ” ” G. Korndran, I. Bürgermeifter. C. Heinrich, II. Bürgermeifter. Graf v. Hundt, Oberſtudienrath. U. Ordentliche Mitglieder. Herr Abt, Spezereihändler. [2 v. Aborner, k. Regierungsrath. Baader, Domkapitular. Bader, Kunſtgärtner. Buder, Verwalter, Bartholme, Pergamenter. Biſchof, Lehrer. Bertele, Pharmacent. Biffinger, Lehrer, Gaflifch, Lehrer. Deiſch, Farbenfabrifant. Dieb, Kaufmann. Deſchler, FZürber. Dungern, Lehrer. Düring, Lehrer. Erneſti, & Hauptmann. Freyer Kaſſier. Forſter, Fabrikant. Gradmann, Kaufmann. Grandauer, Privatier. „Greiff, Lehrer. " Hollweng, Privatier. Heidecker, Lehrer. Hoffmann, Pharmaceut, Körber, Dr. med. Herr LG Krauß, I Pfarrer bei St. Anna. Köferle, Apotheker. Leo, k. Rektor, Leu, Pelzwaarenhändler. Mittenſteiner, Lehrer. Obermayer, Banquier und Conſul. Prinz, Färber. Petry, Cand. theol. Preyſſinger, Lyceal-Profeſſor. Rügemer, Lehrer. Roth, Apotheker. Schenkenhofer, jun, Schenkenhofer, sen. Simon, k. Profeſſor. Tröltſch, Stadtkämmerer. * Freiherr v. Welden. Weit, Buchhalter. . Wegelin, Lehrer. s v. Weidenbad, Dr., Gutsbefiger. Wucherer, k. Profeſſor. Wagenſeil, Kaufmann. Zöhr, Apotheker. Zehentner, Apotheker. Zolleis, Schuhmacher. ae Nachdem nun das Lofal in Ordnung, die vorhandenen gefammelten Gegenftände in den angefertigten Käſten aufgeftellt waren, wurde am 23. Jannar 1848 Die erſte Generalverfammlung gehalten, welche der Vorftund, Dr, Körber, mit folgendem Vortrage eröffnete: Nach Stand und Würden, hochzuverehrende Herren! Mit Freude ergreife ich das Wort, um Ihnen die Gefühle des Danfes auszudrüden, die mich an dem heutigen Tage befeelen, da ich Sie zum erjten Mal an diefer Stätte, die fortan dem Dienfte der Natur geweiht ſeyn foll, verfammelt ſehe, Gefühle des Danfes vor Allem gegen Sie, verehrter Herr I. Bürgermeifter unferer Stadt, in deſſen Perſon ich einem hohen Magiftrat noch nachträglich öffentlich zu danken habe für die Bereitwilligfeit, mit welcher derfelbe ung dieſes Lokal zur unentgeldlihen Benützung überließ, Gefühle des Danfes, meine Herren, gegen Sie alle, die Sie mit regem Sinn umd voll eifriger Theilnahme für verfchiedene Zweige Der Naturwiffenfchaft dem Vereine beigetreten find und deſſen Zwede nach Kräften zu fördern Sie Sich anheifchig gemacht haben. | Nächſt diefen Gefühlen des Dankes aber ift es aufrichtige Freude, welche mir heute Worte feihen muß, Freude Über das augenfcheinliche Gelingen eines Unternehmens‘, das feit mehreren Sahren viele unter uns befchäftigte, und welches nun, nachdem jo manche Vorarbeit hiezu beendet, fo manches Hinderniß , das im Wege ftand, befeitigt, und nachdem der zuvor noch rauhe Weg num geebnet ift, fih in erfreulichem Gedeihen vor unfern Augen zeigt. Und in der That, e8 muß für Seden, der Geſchmack an der Natur und ihren erhabenen Werfen findet, erfreulich feyn, einen Verein, der es fich zur Schönen Aufgabe macht, Liebe und Neigung zu naturwiffenfchaftlichen Studien zu erweden, zu einer Zeit entjtehen zu ſehen, in welcher die Gemüther fo häufig nad) andern Richtungen hin thätig fich zeigen. Zwar hat es unſerm Augsburg nie an Männern gefehlt, die mit Erfolg fi) den Studien der Naturfunde widmeten, und namentlich hat der hiefige Handwerkitand feit undenklichen Zeiten eben ſo feine würdigen Repräfentanten fir Naturwiffenfchaft aufzuweiſen, als die Nürnberger Gewerbszünfte Meifterfinger umd Dichter, und die Namen „Shenfenhofer,“ „Ehrenfried,“ „Baggeroth,” „Stadtmiller,” find nicht nur dem Dilletanten befannt, fondern haben bei biefigen fowohl, als auswärtigen Gelehrten einen guten und freundlihen Klang. Mit Achtung, und gewiß nicht, ohne Jeden, der ihn kannte, angenehm zu berühren, nenne ich bei dieſer Gelegenheit als einen der Erſten, die die Idee eines naturhifterifchen Vereins lebhaft auffaßten, den nun feit drei Jahren aus dieſem "eben geichiedenen Ehrenmann, den fel. Webermeifter Dumler, der, obgleich von feinen Berufsgeichäften vielfach in Anfpruc genommen, zur Kenntniß der Flora unferer Umgegend viel beitrug. Müſſen wir deßhalb fein frühes Dahinfcheiden lebhaft bedauern, hat die Verfegung des Herrn Profeffor Dölner allen hiefigen Naturfreunden eine fehwer zu erfeßende Lücke hinterlaffen, jo find doch die Kräfte umferes Vereins jo eritarft, daß der eigentliche Zweck deffelben : „Börderung der naturwiffenihaftliben Studien überhaupt und Kenntniß der in Augsburgs Umgebungen vorfommenden Naturfhäße insbefondere”“ von nun an ins Auge gefaßt werden kann, während bisher die Drganifation des Vereins mehr die Aufmerkfamfeit in Anfpruch nehmen mußte; es ſei mir daher erlaubt, hier fürzlic) auseinander zu feßen, auf welchem Wege obigen Zwed zu erreichen der Verein beabfichtet. Da bei naturhiitorischen Studien die Anſchauung am fehnelliten fördert, fo ift zu Erreihung unferes vorgejtecten Zieles die Aufftellung einer entfprechenden Sammlung zuvörderft u, Wi nothwendig und umentbehrlih, und da nad Beſtimmung umnferer Statuten die Umgebungen Augsburgs hauptſächlich beritekfichtigt werden follen, fo verfteht fi, daß bei Anlegung von Sammlungen auf diefe, befonders das Augenmerk gerichtet wird, ohne jedody ängſtlich Naturprodukte aus weiterer Ferne auszufchliegen. Um die Sammlungen gemeinnügig zu machen, follen fie Sedermann, der fich dafür intereffirt, zugänglich jeyn, und es ift Vorforge getroffen, daß von nun an unfer Lokal jeden Sonntag von 10 Uhr Vormittag bis 4 Uhr Nachmittag zum Befuche offen fteht. Ebenſo ift geforat, daß Kleinere Sammlungen von giftigen Pflanzen, Thieren u. dal. an Schulen zu Benügung bei den Vorträgen der Lehrer abgegeben werden fünnen. Sind auch unfere Sammlungen vorläufig noch klein, fehlt ihmen noch viel, um ihnen eine wiffenfchaftliche Bedeutung zu geben, fo ift doc) der Anfang gemacht mit: 1. Einem faft vollftindigen Herbartum unferer Augsburger Flora von Herrn Dumler gegründet, und Herın Cafliſch geordnet und bereichert, 2. Ginem ziemlich anfehnlichen Herbarium der deutfchen Flora, einem Nachlaß Dumlers, 3. Einer Saamenfammlung, geordnet von den Herren Schenfenbofer sen. und jun. 4. Giner Sammlung der in unferer Umgegend vorkommenden Conchylien, einem Gefchenf des eifrigen Conchyliologen Herrn Faggeroth. 5. Einer Sammlung der ſchädlichen und nützlichen Forſtkäfer, dem Verein von Herr Dr. von Weidenbach geſchenkt. 6. Einer Sammlung von Schmetterlingen, von den Herren Biſchoff, Die md Grandauer eingeliefert. 7. Einer Sammlung Reptilien und Vögel,) größtentheils von Herrn Leu, wobei jedoch die von den Herren dv. Weidenbach, Keller nd Schmidt eingefendeten Exemplare mit Dank zu erwähnen find. 8. Herr Hauptmann dv. Ernefti übermachte dem Verein eine Sammlung Mineralien, Flechten und Laubmooſe. Dieſem, ſowie allen oben genannten Herrn wird hiemit der geziemende Dank ausgedrückt. Der Aufſtellung von Sammlungen reihe ich, zur Förderung naturhiſtoriſcher Studien die Anſchaffung einer, wenn ſchon kleinen, doch zweckmäßig gewählten Bücherſammlung ar. Wir wollen nicht ſäumen, in dieſer Beziehung zu thun, was unſere bis jetzt noch ſchwachen Kräfte uns erlauben. Die Bücher, welche wir anſchaffen, ſeien rein praktiſcher Natur, und ſollen theils dazu dienen, die Naturprodukte zu beſtimmen, theils ſollen ſie allgemeine Grundſätze der Naturwiſſenſchaft enthalten. Die Benützung der Bücher ſoll im Lokale an den Beſuchstagen Jedermann geftattet fein, im Bezug auf Ausleihen derſelben an Mitglieder find noch beſondere DBeftimmungen zu treffen. Mit Dank erwähne ich bier der Herren Sturm in Nürnberg und Fürnrohr in Regensburg, die dem Vereine Beiträge zu Gründung einer Bibliothek einfandten. Um den neneften Entdeckungen im Felde der Naturwiffenfchaften nicht fremd zu bleiben, follen *) Sylvia hyppolais. — 8. atricapilla. — S. sueeica. — S, rubecola. — Alauda modularis. — Turdus- merula. — Lanius spinotorquus. — Falco nisus. — Certhia familiaris, — Parus coeruleus. — Fringilla montifingilla. — Fr. montana. — Emberiza eitrinella. — Coracias garrula. — Corvus corone. — Larus ridibundus, — L. canus. — Sterna hirundo. — Fulica atra. — Anas quer- quedula. — Mergus albellus, — Scolopax major. — 8. rusticola Columba domestica, a einige entſprechende Zeitfehriften gehalten werden. Der Anfang iſt gemacht mit der Flora von Negensburg, und einem zoologemineralogifchen Blatt, das durch die Güte des Vereinsmitgliedes, Heren Cafliſch, mitgetheilt wird. Das dritte Förderungsmittel unferes Vereines feien die gegenfeitigen Mittheilungen, welche in von Zeit zu Zeit Statt findenden Zuſammenkünften, gemacht werden follen. Es können diefe Gelegenheit geben, gemachte Entdeckungen und Beobachtungen zu verbreiten, und es ift im Intereffe unferer Beftrebungen ſehr zu wünfchen, daß die oben genannten Verſammlungen recht zahlreich befucht werden möchten. Wir wollen feine Erfahrung für zu unbedeutend, feine Entdeckung fir zu unwerth halten. Unfere Gntomologen haben Jahre lang ſchon ihre Käfer in Schwefeläther getödtet, fie haben oft beobachtet, wie Diefe Thiere, ohne den mindeſten Schmerz zu Außen, fich von der Nadel durchbohren Liegen und ſpäter aus ihrer Betäubung wieder erwichten. Keiner ahnete den wichtigen Einfluß der Aetherinhalationen, die in neuerer Zeit fo ſehr Epoche machten; ich will Damit nur jagen, daß nichts jo unbedeutend feyn foll, um unfere Aufmerkſamkeit zu befhäftigen, und daß richtig angeftellte Beobachtungen oft zu erſtaunenswerthen Reſultaten führen. Um fehliegfich dem Verein nad) Auffen einige Geltung zu verſchaffen, und über deffen jährliche Leiftungen einen Ueberblick zu gewähren, wurde in Uebereinftimmung mit den Ausſchuß— Mitgliedern beſchloſſen, jährlich einen gedruckten Bericht zu veröffentlichen, in dem Folgendes enthalten fein ſoll. 1. Namensverzeichnig der Mitglieder. 2. Aufzählung der von dem Vereine angefauften, und demfelben geſchenkten Naturalien und Bücher, 3. Die Einnahmen und Ausgaben des Vereins. 4. So weit es der Raum. geftattet, Aufzählung der Leiftungen, Grfahrungen und Entdeckungen, welche von einzelnen Bereinsmitgliedern im Berlauf des vergangenen Sahres gemacht wurden. Unfere Statuten haben, nachdem fie praktiſch angewendet werden follten, mancherlei Mängel blicken laſſen, fo daß eine Umarbeitung derfelben zweckmäßig ſeyn möchte, Der Ausſchuß wird ſich vorläufig diefer Arbeit unterziehen, und hierauf foll eine aus der Mitte dev Mitglieder gewählte Commiffion die umgenrbeiteten Statuten prüfen, und dieſe werden alsdann bei der nächſten Generalverfammlung ſämmtlichen Mitgliedern mitgetheilt werden. Indem ich fomit einer, verebrlichen Verſammlung Alles mitgetheilt zu haben glaube, was von einigem Belange mir zu fein fehten, bitte ic) um Entſchuldigung, wenn ich die Aufmerkfamfeit der verehrten Herren zu lange in Anſpruch genommen habe, und fehließe meinen Vortrag mit der Bitte, für den noch im Entſtehen begriffenen Verein nach beften Kräften zu wirken; ich ſage nicht zu viel, wenn ich verſpreche, daß auch die Hleinfte Leiftung dankbar anerkannt werdew foll, und zweifle auch nicht, Daß bei dem quten Willen, den alle verehrlichen Mitglieder bisher gezeigt haben, die jeßt noch ſchwache Pflanze mit der Zeit zu einem Fräftigen Baum eritarfen könne, wenn mw Eintracht und Gemeinſinn alle befeelt, deren Namen auf unfern Liſten fteht, eingedenk der Worte: Concordia res parvae cerescunt, ” Discordia dilabuntur. Die Degetationsgruppen in der Umgebung Augsburgs. Borgetragen bei der erften General » VBerfummlung des naturhiftorishen Vereins von 5. Cafliſch, ordentl, Mitglied der Eöniglichen botanifchen Gefellfchaft in Negensburg und bes zoologifeh- mineralogifchen Vereins daſelbſt. Welcher Gebildete Tieft nicht mit Vergnügen die Schilderungen, welche uns reifende Naturforfeher von der Pflanzenwelt ferner Exdtheile entwerfen! Wer verweilt nicht gerne bei einem Bilde, das uns mit der Großartigfeit füdamerifanifcher Urwälder, oder mit der üppigen Vegetation beider Indien, oder mit den fonderbaren Pflanzenformen Neuhollands bekannt macht! Diefes allgemeine Sntereffe für die Produfte fremder Zonen und Länder rief von jeher die verfehiedenartigften Beftrebungen hervor, uns in die Bekanntichaft derfelben einzuführen. Durch botanifche Gärten und Treibhäufer, dur) Gemälde und Kupferwerfe, durch Neifebefchreibungen und Romane, ja jelbft durch Kinderfehriften und Bilderbögen wurde die Kenntniß diefer Erzeugniffe allgemeiner verbreitet, und wenn auch alle diefe Hilfsmittel nicht im Stande find, den Totaleindrud unmittelbarer Anſchauung zu erfegen: fo machen fie ung Doc immer vollftindiger mit den Einzelnheiten befannt, welche Die Vegetation ferner Gegenden zufammenfeßgen, Gerade entgegengefegt verhält es fich mit der Pflanzenwelt unfrer nächften Umgebung. Der allgemeine Charakter, die Phyfiognomie derfelben, hat fich uns allen durch den bejtindigen von Jugend auf gewohnten Anblie tief eingeprägt. Aber gar vielen mangelt eine genauere Kenntniß der Einzelnheiten, welch den Totaleindrudf des Bildes erzeugen. Wir wandern gern auf dem weichen Raſen einer grünen Wiefe, und der Schmelz der Blumen, der ſie im Frühlinge ziert, ergötzt unſer Auge; das dichte Laubdach der Bäume erquickt uns im Sommer durch kühlenden Schatten, und der Anblick wogender Saaten erfüllt uns mit ſtiller Bewunderung. Doch wie Viele kennen weder die zierlichen Geſchöpfe genauer, welche das Grün der Wieſen mit ihren bunten Farben durchweben, noch die Arten der Holzgewächſe, welche unfre Wälder bilden; ja wie mancher Städter kennt nicht einmal die Getreidenrten, von deren Gedeihen das Wohl und der Neichthum ganzer Nationen abhängen. Unfer Verein erfennt es als eine feiner Hauptaufgaben, das Intereffe an den heimiſchen Naturproduften zu erwecken und die Kenntniß derfelben allgemeiner zu verbreiten. Diefe Tendenz findet ihre Rechtfertigung ebenfowohl von dem praftifchen Gefichtspunfte aus, da die uns umgebende Pflanzenwelt den mannigfachften Einfluß auf unfer Wohl und Wehe ausübt, als von dem wiffenfchaftlichen Standpunkte, da ung die freie Natur das reichfte und zugleich einfachite und tauglichite Material zu Unterfuhungen und Studien aller Art liefert, - er Wi Schon feit einer ziemlichen Reihe von Jahren bemühten fih deshalb hier in Augsburg Männer aus den verjehiedenjten Ständen, von diefer Ueberzeugung geleitet, ſich mit der Vegetation unfrer Umgebung genauer befannt zu machen, Das eifrige Forſchen des frühverſtorbenen Dumler, die vieljährigen Erfahrungen des Herrn Deiſch, ſowie manche neuern Entdeckungen, durch unſern Herrn Vorſtand Dr. Körber, und durch Herrn Zolleis trugen Vieles dazu bei, in dieſer Beziehung immer mehr Licht zu verbreiten. Unterſtützt durch die freundſchaftlichen Mittheilungen dieſer Herrn habe ich es verſucht, eine Darſtellung der Vegetationsgruppen unſeres Gebietes zu entwerfen und wage es nun Einer Hochverehrten Verſammlung ein Bruchſtück aus derſelben vorzulegen. — Da die Vertheilung der Pflanzen, wo die Cultur die natürlichen Verhältniſſe nicht verändert hat, größtentheils durch die topiſche Geſtaltung der Gegend bedingt iſt, ſo wird es nothwendig ſein, daß wir uns zuerſt dieſe nach ihren Hauptumriſſen vergegenwärtigen. Es iſt bekannt, daß unſre Gegend jenem mächtigen Alluvialgebilde angehört, das über die nördliche Schweiz und einen großen Theil Oberſchwabens und Oberbayerns ausgebreitet, in unermeßlicher Tiefe und Mächtigkeit den Zwiſchenraum ausgefüllt hat, der ſich zwiſchen den Kalkalpen und den Gliedern des Jura ausdehnt. Die Mineralien, aus welchen dieſe Schuttmaſſe zuſammengeſetzt iſt, weiſen wie überall, ſo auch hier, deutlich genug auf ihren Zuſammenhang mit den Alpen hin, denen fie durch gewaltige Kataſtrophen entführt wurden, Ebenſo wird es ſchon bei einem flüchtigen Blick auf den Situationsplan unferer Gegend Jedem deutlich, daß die Bildung der Oberfläche in ihren Hauptumriffen durch die Alpengewäffer bewirkt wurde, welche nach ihrem Durchbruche durch die höher gelegenen Seebecken umfre Gegend überflutheten und ihre gegenwärtige Phyfiognomie beftimmten. — Während in Gebirgsformationen eines feiten Fryftallinifchen oder ſedimentären Gefteins die Gewäſſer ſich größtentheils den durch Erhebungen und Spaltungen gebildeten Thälern und Rinnfalen anfchloffen und durd) ihre zernagende Kraft im Ganzen nur wenig ander Geftalt der Erdoberfläche veränderten, fand aufunfern Alluvialboden gerade das Gegentheil ftatt. Der lockere Grund feßte den Gewäflern nirgends einen kräftigen Widerfiand entgegen und: dieje ergofien fich, tiefe und weite Rinnfale furhend, ganz in der Ar der Senkung des Bodens. % Auf dieſe Weife erhielt auch unfer Florengebiet feine gegenwärtige topifche Geftaltung. Durch die gewaltigen Alpengewäffer wurde e8 in drei Hauptparthieen zerlegt. Ich meine nämlich: 1) Die große Ebene, welche ſich theils längs, theils zwifchen den Flüſſen Lech und Wertach und nach ihrer Vereinigung längs des Leches von Sid nad) Nord eritredt; 2) der öftlihe Hügelzug, welcher diefer Ebene bis zur Donau folgt und 3) die weftlihe Hügelfette, welche von Türfheim an die Wertach begleitet, bei dem Kobel plöglich zu einem wenig erhabenen Plateau abfällt, aber jenfeits der Schmutter fich ebenfalls bis zum Donauthale fortfegt. — Jede diefer Hauptparthieen bietet ganz eigenthümliche Degetationsverhältniffe dar. Inder Lechebene dehnen fich nebeneinander eine fruchtbare Getreideebene, eine fterife Heide und ein tiefes Moor aus; an dem Abhang der. öftlichen Hügelfette finden wir die Region der Vorhölzer vorherrichend, mährenh die weftlichen Döhen jenfeits der ertach von ausgedehnten Hocwaldungen bedeet. find, u * — — 9 = Die Lehebene, im weitern Sinme, ift im Durchichnitte etwas über drei bayrifche Chauffeeftunden breit und erſtreckt fi) mehr denn 10 Stunden gegen Süden bis nad) Landsberg, wo fie von den Waaler Bergen begrenzt wird und ebenfoweit gegen Norden, wo fie fic) mit dem Donauthale vereinigt. rn Berfchiedene Umſtände bezeichnen diefe Fläche als einen alten Seeboden, oder wie Walther in feiner Topographie von Bayern fih ausdrückt, „als das Nefultat der Ausgleichung zwifchen den Alpen- und Donauſtrömungen.“ Die langſamen Schichtenverwafchungen der Hügelreiben, die rubig anfgeſchütteten Alpengefchiebe in der waffergleichen Ebene, fowie die vorhandenen Moosbildungen fprechen deutlich genug für dieſe Annahme. * Als’ die Gewäſſer ſich durch die vorliegenden Hinderniffe Bahn gebrochen hatten, bildeten fie fich jene Thalweitungen, durch welche Lech und Wertach heute noch ihren Lauf nehmen, indem fie eine etwas erhabene flache Erdzunge zwifchen ſich als Wafferfcheide zurückließen. Durch dieſe Thalbildungen zerfällt uns die ganze Ebene wieder in 3 Unterabtheilungen: a) die Lechebene im engern Sinne, b) das Wertachthal und ce) die zwifchen beiden fih ausdehnende flache Erdzunge, Diefe fegtere füllt in ihrem etwas höhern Weſtrande, dem Rofenauberge, fteil gegen die Wertach ab, während fie gegen Often durch fanfte Abftufungen dem Lechthale feinen linken Thalrand verleiht. Die mächtigen Lehm- und Kieslager, durch welche diefe Erdzunge gebildet wird, find von einer tiefen Humusſchichte bededt, deren Fruchtbarkeit ohne Zweifel den großen und fehönen Dörfern Göggingen, Inningen, Bobingen ımd Großaitingen das Dafein gab, welche fih am weftlihen Abhange längs der Lindauerftraße ausbreiten. Auf der nördlichiten Spige der Erdzunge wurde Augsburg gegründet, Bon bier ausgehend will ich es vwerfuchen, die fo eben bezeichneten Parthieen unferer Umgebung, nad) ihren Vegetationsverhäftniffen zu ſchildern. In den nächften Umgebungen der Stadt, fowie in den umliegenden Dörfern, ja fogar theilweife in den Straßen und Gaffen der Stadt bemerfen wir eine Anzahl von Pflanzenarten, welche bejtindig die Wohnftätten der Menfchen begleiten und ſich felten weit von denfelben entfernen. Wo fich, vielleicht an einfamer Stätte, eine Hütte erhebt, werden fich bald einige derjelben einfinden, um die nächte Umgebung wuchernd zu überziehen; und umgekehrt, wo wir einigen derfelben begegnen, können wir mit Sicherheit auf die Nähe oder wenigitens auf das VBorhandengewefenfein menfchlicher Wohnungen fchliegen. Es find dies (wenige Arten ausgenommen) meift farb + und ſchmuckloſe Geſchöpfe, die mit ihrem einfachen Grün alte Mauern, die nächſte Umgebung der Häufer, Wegränder, Schutthaufen und öde Pläge überziehen, und oft fogar, trotz aller Verfolgung und Mißhandlung von Seite der Menjchen, zwifchen den Steinen des Pflafters Platz greifen. Die meijten derjelben gehören nicht der urjprünglichen Flor der Gegend an, fondern wurden nur nach und nad) zum Theil nody im neuefter Zeit bei ung durch zufüllige Umſtände eingeführt” und verbreitet. Dieſe Stadt = und Dorfflor ift deswegen durch Vermittlung des Menfchen beftindigen Verinderungen unterworfen, amd ſo wie durch die fortichreitende Cultur die natürlichen Standorte der Pflanzen befchränft g* 4 . e . und dadurch manche ibmen angehörende Species vernichtet werden: fo fcheinen dagegen durch fie diejenigen Arten vermehrt oder verbreitet zu werden, welche an die Nähe der menfchlichen Wohnungen | gebunden find, Wir hatten in jüngfter Zeit Gelegenheit Beifpiele zu beobachten, welche deutlich fir obige Behauptung fprechen. In dem Hofraume des März'ſchen Fabrifgebäudes fanden wir im verfloffenen Sommer 4 Pflanzen, welche fonft hier nie beobachtet worden waren, in großer Menge. Sie gehören urſprünglich der mittlern und untern Donauebene und dem Rheinthale an, wurden mit der Wolle aus diefen Gegenden eingeführt und mit dem Abfall derjelben ausgeftreut, Eine davon hatte ſich bereits in die benachbarten Gärten verbreitet, Ein anderes befanntes Beifpiel iſt Erigeron canadense, das urſprünglich eine nordamerikanifche Pflanze, nun aber bei uns durch Schiffe zufüllig eingeführt, ein gemeines Unkraut geworden ift. Induſtrie und Handel, Schifffahrt und Eifenbahnen werden auch in Zukunft noch manche Veränderungen herbeiführen, wie denn bereit3 durch die Eifenbahndimme eine außerordentliche Vermehrung von Stechapfel, Bilſenkraut und andern Pflanzen begünftigt wurde, welche früher be; uns felten zu fehen waren, Im Ganzen wird die Stadt und Dorfflor unferer Umgebung aus etwa 85 Arten gebildet. Unter diefen find die natürlichen Arten der Papilionaceen, Compositen, Chenopodeen, Polygoneen und Gramineen durch) Zahl der Arten vorherrfchend. In Beziehung auf Häufigkeit des Vorkommens ſchlagen die legten drei Familien vor und bejonders find es Die, 9 verjchiedenen Arten der Chenopodeen?, welche durch ihr blaßgrünes Laubwerk und ihre meift gleichfarbigen Blüthen dieſe Vegetationsgruppe charakteriſiren. Die Diſteln bilden in Beziehung auf Farbenſchmuck die Nobleſſe unter ihren Standortsgenoſſen. Die meiſten Glieder dieſer Gruppe finden ſich faſt in jedem Dörfchen wieder. Nur wenige von ihnen gehören zu den jeltenen unſerer Umgebung. 3) Bemerfenswerth ſcheint es mir, Daß unter ihnen wenigftens 10 entſchieden giftige Pflanzenarten vorfonmen.® Indem wir ung aus, der mächften Umgebung von Stadt und Dorf zu jener im Eingange erwähnten Erdzunge wenden, welche ſich als MWafferfcheide zwifchen Lech und Wertach hinftvedt, erbliden wir auf dem fruchtbaren Kornboden derfelben eine andere Flora, welche gleich der vorigen dem Menſchen auf allen feinen Wanderungen gefolgt it, aber im Gegenfage zu derjelben nicht zudringlich feiner Umgebung ſich bemächtigte, fondern die ihres Nutzens wegen von ihm auf das forgfältigite cultivirt wurde, Was durch die Kunft der Gärtner gezogen wird, das kann hier nicht in Betracht fommen, da e8 iſt nicht geeignet ift, den Charakter einer natürlichen Flor zu bejtimmen, und überdieß den Veränderungen des Geſchmacks und der Mode unterworfen iſt. Es kann hier nur von jenen wichtigen Pflanzen die Rede fein, welde in Maffe und auf freiem Felde gebaut werden. Gie fiefern uns die wichtigften Stoffe zu Nahrung und Kleidung und bilden überdieß den fchönften Schmuck der vaterländiihen Fluren, ob fie im faftigen Grün der Jugend prangen, oder ob ihre reifen Aehren der Sichel des Schnitters winfen. — Die Hauptbeftandtheile diefer Flor find Dinkel (Kern) Walzen, Roggen, Gerfte, Haber und Kartoffel. — Hanf, Flachs, Rüben, Kohl und Widen — “ ir BE find von untergeordneter Bedeutung; Raps, Roßbohnen, Erben, Linfen und Hopfen fommen nur fehr vereinzelt vor. Eine der Wichtigfeit diefer Culturpflanzen entfprechende Darftellung würde mic zu weit führen und muß einer eigenen Abhandlung vorbehalten bleiben, Aber nicht unerwähnt kann ich hier jene Gewächfe laffen, welche zwar untergeordnet in ihrer Bedeutung, aber mannigfaltig in Formen und Farben, zwifchen und unter jenen Culturpflanzen fih eingeniftet haben. Sie find meiſt mit den Getreidarten bei uns eingewandert. Wenn fie demnach mit der Stadt- und Dorfflor darin übereinftimmen, daß fie der Cultur ihre Verbreitung verdanken, fo fontraftiren fie mit derfelben doch auffallend durch den Reichtum der Formen und den Farbenſchmuck vieler Arten. Die fhönften Farben, die der matte Sonnenjtrahl der nördlichen Breiten hervorzubringen vermag, begegnen uns hier in dem Roth des Adonisund der Papaveraceen, dem herrlichen Blau der Cyanen und des Ritterſporns, dem violetten Sammt der Anchusa offieinalis, dem Rotbbraun des Melampyrum; und dabei finden wir von der verderblichen Aderdiftel, die üppig wuchernd die höchiten Getreidehalme überragt, bis zu den beicheidenen Ehrenpreisarten, die mit ihrem immergrünen Laubwerk die nadte Erdſcholle umranfen, die größte Mannigfaltigfeit der Formen. Für diefe mögen übrigens am beten Zahlen reden. Es wurden in dem Umfreife unferer Flora nicht weniger als 132 Arten beobachtet, welche auf Aeckern, theils unter der Saat, theils auf Brachäckern vorfommen, und diefe gehören 31 verfchiedenen Pflanzenfamilien an. Auch unter diefen find übrigens die meijten in der ganzen Gegend verbreitet. Sie folgen überall dem Prfluge des Landmannes. Nur wenige feltene Arten find auf einzelne Standorten bejchränft. 5 Bemerfenswerth fcheint e8 mir, daß unter allen 132 Arten diefer Gruppe fih nur zwei Giftpflanzen®), dagegen mehrere medicinifch = umd technifch - wichtige Gewächje”? befinden. Diele von ihnen find jedoch als Läftiges Unkraut billig verhaßt. Diefe find befonders das. Queckengras, der Windhalm, der Hederich, der Ackerſenf, die Kornrade, der Kuhweizen u. A. Wenden wir uns zu der Lechebene im engern Sinne, die fich öftlich von diefer Erdzunge von S. nad) N. erſtreckt. — Sie wird gegen Weſten durch eine teraffenartige Erhebung begrenzt, die in gerader Linie vom Pfanmenjtiel durch die Stadt, und dann längs der Landsbergeritraße über Haunftetten umd Neuhaus gegen Süden fih hinzieht. Gegen Often wird fie von den bayer. Höhen begleitet, und zwar von Mehring über Friedberg bis Miedring im ziemlich gerader nördl. Nichtung, wo fie dann einen wetlichen Vorſprung bilden, der von Miühlhaufen an wieder in die Richtung gegen Norden übergeht. Diefer weftliche Vorfprung mag in der Zeit, da unfere Gegend ihre gegenwärtige Geftalt erhielt, durch feine Rückwirkung auf die Alpengewäſſer zu einer theilweifen Zerſtörung der jenfeitigen ſchwäbiſchen Hügelfette Veranlaffung gegeben haben, welche gerade gegenüber in dem Kobelberge zu einer Fläche abfüllt, die num, nad) Vereinigung des Wertachthales mit der Lechebene, unter dem Namen des „breiten Feldes“ die weitlihe Begleitung deffelben übernimmt. Im der fo begrenzten Fläche haben ſich die Fluthen des Lech ihr Bette gegraben, deſſen Geftalt der wilde Gebirgsfohn zum Theil jegt noch, wo ihm nicht menfchliche Kunft Schranken geſetzt, oft verändert, wenn der fchmelzende Schnee feine Ufer füllt. Bei niederem Waſſerſtande verratben. die ausgedehnten Bünfe von loſem Gerölle fein periodiſches Wüthen. u A — Manche diefer Bänke haben fich mit Weiden, Sandkorn und Tamarisken bedeckt, und die tief einfchlagenden Wurzeln diefer Sträucher haben den lockern Boden befeftigt und aus nackten Steinhaufen grünende Infeln geſchaffen. Sie heißen in, der Landesiprache Gries. Die Wälder und Wäldchen dagegen, weldhe, meift aus Nadelbolz bejtehend, die Ufer des Fluſſes begleiten, nennen wir gegen den Sprachgebrauch anderer Gegenden Auen. Die bedeutendjte diefer Auen ift die Mehringer- Au. Bon der Friedberger + und Lechhaufer- An finden ſich jet nur noch geringe Ueberrefte und bei der erftern ift der Name des Waldes auf die einzelnen Wohnungen übertragen worden, welhe nun feine ‘Stelle einnehmen. Diefe Auen hängen oft mit den Lechgriefen zufanmen, und mifchen dann ihre hochitämmigen Holzarten mit dem Gebüſch der letztern und bilden dadurch Uebergänge, wie es 3. B. bei der Wolfszahn- Aue der Fall ift. Außer der nächiten Umgebung des Fluffes zerfällt die Lechebene für den Zweck unferer Betrachtung noch in weitere zwei Hauptparthieen. Im füdweftlichen Theile derfelben dehnt fich ſüdlich von der Linie Friedberg — Augsburg die fterile Fläche des Lechfeldes aus; im ihrem nordöftlichen, etwas tiefer gelegenen Theile begleiten ausgedehnte Moore den Fluß. Die ganze Lechebene ift unftreitig diejenige Parthie unferer Umgebung, welche die veichite, eigenthümlichſte und intereffantefte Flor aufzuweiſen hat. Diefe Mannigfaltigfeit findet ihre Erklärung in dem, durch die Gewäffer des Leches vermittelten Hereingreifen der Alpenflora im unfer Gebiet. Befonders deutlich ift diefes in dem obern ſüdweſtlichen Theile der Ebene, der unter dem Namen „Lechfeld ” hiſtoriſche Berühmtheit erlangt hat. Cs dehnt ſich längs des linken Lechufers zum Theil noch jenfeits des Leches bis gegen Landsberg hin, aus, Sn der Nähe der Stadt ift der Vegetationscharafter deffelben faſt gänzlich verwifcht, und nur in der vor dem Siebentifhwald gelegenen Schafwaide begegnen uns einige Pflanzenarten, welche an die DBegetation des Lechfeldes erinnern, Erſt von Haunftetten füdlich beginnt die Lechfeldflor in ihrer vollen Eigenthümlichkeit. Die Alpengejchiebe find hier durchgängig nur mit einer dünnen Humusfchichte bedeckt, welche den Fleiß der Anfiedler nur färglic) belohnt. Der größte Theil der Ebene bietet den Anblid einer fterilen, dürren, unabfebbaren Heide dar. Doc bemerkt Walter in einer Iandfchaftlichen Schilder rung Dderfelben: „der Anbli der. weiten, völlig einem zu Land erftarrten Seefpiegel ähnlichen „Fläche gewährt an freundlichen Sommerabenden, oder in janfter Mondbeleuchtung ein durch Seltens „beit überrafchendes, unvergleihliches Gemälde,“ Die Begation ift im allgemeinen Die trodener Graspläge und fteriler Bergabbänge, die aber gerade hier durch viele Einwanderer aus der Alpenwelt äußerſt intereffant wird, Bei feinem Zurücktreten in die gegenwärtigen Ufer feßte das Waſſer Pflanzenfeime ab, welche hier ein freudiges Gedeihen fanden, ſich afklimatifirten und nun ftationär geworden find, während die flüchtigen Anftedler aus der Alpenwelt, welche jetzt noch) durch die Vermittlung des Stromes in den LZechgriefen und auf den Kiesbänken abgefeßt werden, nur jo lange bejtehen, bis fie durch der Wellen Gewalt wieder fortgeriffen, oder durch die ungewohnte Kälte eines fchneelofen Winters getödtet werden. Das Lechfeld ift nur wenig über das Niveau des Leches erhaben. Mitten in der Ebene entjpringen mehrere Quellenbäche, die an ihren Ufern hie und da Feine Sümpfe bilden und das nn A 7 A Land umber befeuchten. Es ift diefe Befeuchtung durch die Grundgewäſſer hier um fo wichtiger, da der lodere Kiesaqrund dem Regenwaſſer fchnellen Durchgang geftattet, und der ſchnell trocknende Boden ohne diefelben die Eriftenz mancher Pflanze unmöglich machen würde, Wir bemerken deswegen auch in der Nähe diefer Quellen verhältnißmäßig die reichte und üppigfte Vegetation. Ihnen mag es zuzufchreiben fein, wenn ſelbſt Sumpfgewächje wie z. B. Gladiolis communis und Bartsia alpina auf fcheinbar dürrem Erdreich freudig gedeihen, da wohl ihre Wurzeln tiefer im quel— Tenfeuchten Grunde ihre Nahrung finden. Außer denjenigen Pflanzenarten, welche uns überall auf Wiefen und Weiden begegnen, finden ſich hier etwa 54 Arten, die dem Lechfeld eigenthümlich find. ® An dem feuchten Rande der Bäche wachen zwifchen dem niedern Strauchwerk der fricchenden Weide, verfchiedene feltene Niedgräfer, darunter Carex sempervirens, Hier blüht die wachsartige Pinguicala alpina, und die Gentiana acaulis entfaltet in üppiger Pracht ihre tiefblauen Glocken. Die höhere Fläche ift mit kurzem Grafe bededt, das nur einmal im Sommer gemäht werden kann. Dazwifchen erhebt fi) die Biscutella laevigata mit ihren brillenähnlichen Schoten, Laserpitinm Siler, mit feinem ſchönen Blätterſchmucke, Carduus defloratns, mit feinen fehlanfen Blüthenföpfen, das wohlrtehende Daphne Cneorum, und zwifchen niederem Gebüſch das feuerrothe Lilium bulbiferum. Den fchönften Schmud des Lechfeldes bilden jedoch — befonders in naſſen Sahrgängen — die herrlichſten Orchideen , die oft in großer Menge über die Ebene zerftreut find, und von denen manche, wie 3. B. Ophrys arachnites ımd aranifera durd) die abentheuerliche Form ihrer Blüthen frappiren. Die meiften der hier angeführten Pflanzen find Anftedfer aus der Alpenwelt, und manche wie 3. B. Gypsophila repens, Teucrium montanum, Globularia cordifolia, tragen in ihrem gedrängten raſenförmigen Wuchſe den Charakter der Alpenflor in ausgezeichneter Weife an fi). Es möchte hier noch manche intereffante Erſcheinung befondere Erwähnung verdienen, Doch mag das Angeführte genügen, das Eigenthümliche der Lechfeldvegetation darzuthun und die Dorliebe der botanifirenden Augsburger für diefe, dem oberflächlichen Beobachter fo armſelig ſcheinende Grasfläche zu erklären. Cine Schilderung der übrigen Parthieen unferer Umgebung werde ich bei einer andern Gelegenheit liefern und ich fhliege mit dem Wunfche, daß das vorliegende Bruchſtück ein Heines Scherflein dazu beifragen möge, das Intereffe für die heimifche Flor zu vermehren und in weitern Kreifen zu verbreiten, Bemerkungen. 1) Xanthium Strumarium, Verbascum phlomoides, Amaranthus retroflexus, Panicum ciliare. 2) 3. ®, Chenopodium album, murale, urbicum, Vulvaria, Bonus Henricus, Atriplex patula etc. 3) 3. ®. Reseda luteola, Melilotus parviflora, Cirsium Eriophorum u. A. 4) Chelidonium majus, Solanum nigrum, Hyoscyamus niger, Datura Stramonium, Chenopodium hybridum, Aethusa cynapium, Conium maculatum, Ranunculus repens, Euphorbia cyparissias ’ na ’ ’ ’ pP Ay! , Mercurialis annua etc, 5) 6) 7) 8) ii — Zu diefen gehören: Astragalus Cicer, Vicia tenuifolia, Falcaria Rivini, Alopecurus agrestis, Lolium temulentum, weldye bisher nur auf dem ſchweren Boden der Getreiveebene zwifchen Lech und Wertach) gefunden wurden. — Myosurus minimus. Vieia villosa, Anchusa officinalis, Chenopodium polyspermum , Chrysanthemum inodorum, finden ſich nur auf dem Lehmfand der weftlich gelegenen Höhen, während Scleranthus perennis, Herniaria glabra, Filago minima und Allium sphaerocenhalum den Aeckern der Oftfeite ausfchließlich zufommen. Außerdem gehören zu den feltenern oder interefjantern Arten diefer Gruppe: Papaver Argemone. Fumaria Vaillantü, Sisymbrivm 'Thalianum, Evysimum cheiranthoides, Neslia pauiculata, Saponaria officinalis, Geranium dissectum, molle, pusillum, Ervum hirsutum, Scleranthus annuus, Saxifraga tridactylites, Orlaya grandifora, Filago germanica Gnaphalium luteo-album, Crepis tectorum, 3 Myosotis - und 5 Veronica - Arten, Galeopsis pubescens, Euphorbia Peplus, Ornithogalum umbellatum, Gagea arvensis, Panicum glabrum etc. Lolium temulentum und Coronilla varia. Papaver Rhoeas, Fumaria offieivalis, Viola tricolor, Saponaria officinalis, Melilotus ofhcinalis, Valerianella olitoria, Artemisia vulgaris, Achillea mille folium, Matricaria chamomilla etc. Außer den weiter unten angeführten Arten, find dem Lechfelde nachfolgende Arten eigenthümlich: Thalictrum galioides, Ranunculus montanus, Viola arenaria, Alsine Jacquini, Liuum flavum, Geranium sanguineum, Coronilla vaginalis, Cytisus ratisbonnensis, Fragaria collina, Seseli coloratum, Peucedanum Cervaria, Laserpitium latifolium, Peucedauum Oreoselinum: Scabiosa suaveolens, Aster Amellus, Bellidiastrum Michelii, Jnula salicina, Leontodon incanus, Crepis alpestris, Hieracium staticefolium, Enphrasia salisburgensis, Veronica spicata, Globularia vulgaris, Poligonum viviparum, Daphne Cneorum, Thesium montanum , intermedium, rostratum, Orchis usulata, coriophora, Anacamptis pyramidalis, Gymnadenia odoratissima, Herminium monorchis, Anthericum ramosum, Allium fallax, Carex dioica ctc. Manche diefer Arten finden fih anf ein zelnen. Punkten auch außerhalb des Lechfeldes, ohne jedoch die Lechebene zu überjchreiten. Mittel um Milben, Staubläuſe u. ſ. w. von Inſekten und PHAERENTHRNDHHGEN überhaupt abzuhalten W von Au Kar, A. Grandaner, “2 rt Für alle Naturalienfanmler überhaupt, und insbefondere für den Entomologen, dent nur zu oft ſchon vornherein der Zweck ſeiner Bemühungen durch eine Menge Schmarozerinſekten vereitelt wird, kann es nichts Widerwärtigeres und Entmuthigenderes geben, als ſeine mit großen Zeitaufwand und Opfer erworbene Sammlung durch derartige Raubinſekten theilweiſe, ja manchmal gänzlich zerſtört zu ſehen. Man hat zwar von jeher eine Menge Mittel angewendet, im’ jene Feinde von Sammlungen abzuhalten, allein mit wenig Erfolg, und wenn aud Die Fächer und Schubladen noch fo genau fehliegen, fo würde eine völlige Sicherſtellung doch nie erreicht, und kann dadurch auch nie erreicht werden, weil nicht felten ſchon die en während des Trocknens mit jenen Feinden, oder deren Eiern behaftet werden. Sind dieſe bereits in der Sammlung vorhanden, ſo kann man bei öfterm Nachſehen größere Arten, wie 3. B Dermestes, u. f. w. allerdings leicht entfernen, bevor ſolche einen drogen Schaden angerichtet haben, allein 'wo fih einmal Miben und Staubläuſe eingeniftet haben/ iſt dieſes wegen ihrer Kleinheit ſowohl, als wegen dem Umſtand, daß ſie ſich außerordent⸗ . ſchnell vermehren und weit verbreiten, nicht mehr möglich. "Um dieſe in Sammlungen von Käfern zu vertilgen, weiß man fich längſt zu helfen: man braucht letztere bekanntlich nur einige Zeit seiner höheren Wärme von etwa 40T R.auszuſetzen, indeß würde folche Wärme fait auf alle andern Thiere amd Maturalien nachtheilig wirken, und ‚Schmetterlinge z. B., dadurd ‚Schaden feiden, Alle übrigen, zeither bekannt gewordenen Mittel haben (wie mich Die Erfahrung lehrte), ſind ſie auch mitunter nicht ganz wirkungslos, doch bei Weitem nicht den zu wünſchenden Grfolg, nemlich "alles auimaliſche Lebens gänzlich zw zerſtören und für die Folge abzuhalten. Auf das thieriſche Leben wirkt aber Nichts nachtheiliger und zerſtörender, als Metalldämpfe, und mein Verfahren befteht Daher mw, darin, daß ich. Die infeftixten Gegenſtände mit ſubtilen Dümpfen von Queckſilher zu imprägniren ſfuche. Ich bringe nämlich, die Gegenftände, z. B. Schmetterlinge, in den innen mit -Korkbelegten Dedel, einer, Schachtel, von, Holz, welche angefübr, 9 Zoll hoch iſt/ und anf Füßen ruht. In Mitte des Schaghtelbodens iſt ein freisfürmiger Ausſchnitt, 9. in dieſem eine) wenig, vertiefte kleine Schale aus Eiſenblech eingefügt. In dieſe ig a etwa ein halbes Pfund Queckſilber, und erhige felbe, nachdem der Dedel geſchloſſen ‚ut, 3 o Auffen mittelſt einer Weingeiftflamme drei bis 4 Minuten lang bis zu 50 höchſtens 60° R. st die Schale erfaltet, fo nehme ich die Gegenftäinde heraus;,! and- die Operation iſt jomik beendet. Das, Bexfahren iſt, gauz daſſelbe, wie beim Daguerrotypiren, wenn man, um das Bild zum Vorſchein zu bringen, die Platte in den ſogenannten Queckfilberkaſten ſetzt, welcher Apparat ſich hierher ‚gegen ‚oben augegebene Schachtel noch beſſer eignen würde, weil durch den angebrachten Thermometer der erforderliche Wärmegrad um fo leichter zu ermitteln iſt. Einen derarfigen Apparat kann ſich indeg Jedermann nad) eigenem Ermeffen und zu den zu behandelnden Gegen ftänden anpaffend verfertigen. Handelt es ſich z. B. darum, eine ganze Inſektenſammlung von 3 18 — jenem Raubgeſindel zu befreien, ſo kann ſolches am Leichteſten und in kürzeſter Zeit geſchehen, wenn man ſich ſtatt der erwähnten Schachtel eines Kiſtchens von ſolcher Größe bedient, daß auf daſſelbe ein ganzes Fach der Schublade ſammt deren Inhalt als Deckel aufgeſetzt werden kann. Will man im Kleinen operiren, ſo bedarf man nur ein, Stück Eiſen, oder in Grmanglung deffen einen Stein, welcher eine Vertiefung hat, umd groß genug iſt, um einige Minuten hindurch jene erforderliche Wärme zu behalten, die man ihm durch den Ofen, oder eine Flamme beibringt. Den fo erhigten Stein bringt man auf eimen ſchlechten Wärmeleiter, 3. B. Eleine Holzklötzchen, giebt etwas Queckſilber in.deffen Vertiefung und bededt ſchnell das Ganze mit einer. Glasglode, u. dgl, in der man zuvor die Gegenſtände befeftigt hatte. Daß eine ſolche benützte Glasglocke, ſoll ſie wieder zu andern Zwecken verwendet werden, ſorgfältig gereinigt werden un bedarf wohl feiner Erwähnung; auſſerdem iſt das Verfahren gänzlich ohne u) Ei Hi, an und es muß überhaupt nichts beobachtet werden, als daß: a) Die Dämpfe, die natürlich nicht ichtbar find, ftet8 in einem geſchloſſe enen —— wickelt werden müſſen, damit ſolche nicht eingenthmet, und ſich nicht auf, andere ‚Gegen ſtände imprägniren können. b) Daß die das Queckſilber aufzunehmende Schale von Eiſenblech m toeit iemes. ich mit 0, andern Metallen. amalgamiren würde, und ec), Daß die Erhigung des. Quedfilbers nicht zu hoch "getrieben werde, und nicht ‚zu ‚lange andauert, weil fich folches ſonſt nur nutzlos und ftörend in Staubform au die Gegenſtände anſetzen würde. Einige Verſuche geben übrigens hierüber die beſte Belehrung, und die Wirkung der Dämpfe ;erweifen fich ſogleich dadurch, daß die Milben ꝛc. ſchon todt au dem Boden des Apparates Liegen, Noch habe ich zu erwähnen, daß, obgleich. ein Queitfberffgefehen von den Größe seines h efferfornes jedenfalls ‚hinveichen würde, die größte Inſektenſammlung zu imprägniren, doch bei größeren Apparate, wo die eiferne Schale mit der Weingeiſtlampe erhitzt wird, eine größere Menge und zum Wenigiten ein halbes Pfund erforderlich ift, theils um damit zur Verdünſtung eine verhältnigmäßigere Oberfläche zu — theils um den erforderlichen Warmegrad Knie zit machen. . Diefes Verfahren habe ich ſchon vor drei Jahren nhewendet, und Girl. mit: deffen Erfolg, ohne hierüber irgend einen machtheiligen Einfluß "auf meine Schmetterlingsfanmmlung "bemerken zu fönnen, vollkommen befriedigt. Sicher dürfte daſſelbe ebenfo erfolgreiche Anwen— dung auf größere Thiere, wie 3. B. Vögel, dann Pflanzenſammlungen, uw, finden,‘ und jedenfall® hoffe ich durch Diefe Mittheilung ns Freunde der a einem * ienſt zu erweiſen. 1 Pd Augsburg im Februar 1848. 4 _ 7 — Grandauer. (Aus deif en beim naturhift. Verein in Augsburg niedergelegten Entomologiſchen Wiegen) ® — 191 — * — VJ y 5 I. Rechnungs-Vericht des Naturhiſtoriſchen Vereins zu Augsburg. - Einnahmen. | Ausgaben ig —2 ft I Er! n fl. | Beiträge der Mitglieder, vom 16. Dec. Für die bisher angeſchafften Ki: ni. XL 1845 bis 31. Dec. 1846. . . .[42%| 9 Neunzehn von den Mitgliedern für das erite halbe Jahr 1847 pracnume- rando geleiftete Beitrigeatfl. 18 Er. | 24 | 42 Freiwillige Beiträge der Mitglieder zur Reftauration des Lokales, in * Sammlungen . . 10 | 28 Ein halbes Rieß Schoͤpfpapier an ein Mitglied abgegeben . ... 112 Ein und zwanzig von den Mitgliedern für das zweite Halbjahr 1847 prae- num, geleiftete Beiträge. . . . | 27 | 18 Wie von den Mitgliedern das exfte halbe Jahr 1848 prae- num, geleiftete Aufnahmsgebührten . . . . . .Laa|az Ar. A: 126 | 3 Für die Herftellung und Minigung, pe Bereins-Lofal8 . .. — 11/18 Für Papier zur Aufbewahrung des Für Inferate in öffentlichen Blättern . 3|52 Dem Lithographen für gelieferte Ar— beit . 0. .: 0. u.a 19/45 Dem Buchdruder „ w u 13 | 33 Dem Graveur „ „ „ 5124 Für Schreibmaterialien . - ». 1— Be Balmdlenfle ed a a Für Beheizung des Lokales. . . . | al— — — e e — — Summa . [197 |31 en. Az Ed Summa . [212 ]55 Rechnungs-Abſchluß. Einnahmen .... 212 fl.56 fr. Ansgabe 197 fl. 31 fr 7 — — e ee 0] _ a “ DBerbleiben bar . . 15. ME. Die aellirte Rechnung liegt ſammt den Belegen den verehrlichen Mitgliedern im Vereins⸗ Lelale zur gefalligen Einſicht offen. — = - * — ä .. . 5 — * * Verben Fr 111 36 Ben * N Wale en ar. ur —V zug viqu Ti || Pe Te 1: 12212 ER ers Me are RE mm .n. EA on “ R eier u ® “omas TEE TOnd, oamd sn ‚der. ta enotß Mibo obug zu Bernd nr DANIIETT Re u alla rd ins 7111117110111) J ion ini Hi ru | 0. Madapopdn Koptigle —D — ad stac, gizugatz Gran, id rg TRRL rlnjlnd nliauz end ai, En * " 3 { $ — — + u i } 5: — * eꝛ » : £ * Fa 7 — v re * — * 3 * * > a * > ” —* Rt, e & a a de⸗ Br gs | a Nent, — * > ——— i — Abiattduunti —X Ib: —— x — — mn 5. ns nu el \ . 4 ar itpaft Ta anal sid ai IR at moa⸗ * — BEN a. RE and sit uiid vo — — il _ ı I EN eg 10 a a a u pe | —5 Bei - i ea er — — f eis] - ERS) u hzere | Aura anne 3 * UOTE 5. 2. .:.- . mudntmd Pa Yun * - re ir * “ 1% + * — N N * 2 2) n; Br are re * r wdnganls — / — Pe — —— it a mi“ 2 4 Fe * milde nd mp nad mitum Br J 4 he, orte ng uhr B - “ u E Re‘ RAR 2 Ar ⸗ * mei —— | —— 4 — | | el + w _ x yo r & E73 ” i | * 5 D * HR, Sala. * * * 1 4 ; — 7 = pr — RR ’ 4 SE z u: Er . r * * — > r > — er F } ws ‘ * * E * h - aM. Br 2.90 u * — * — — Beröffenttigt im — 1849. ä ” > | W | enn es Aufgabe — I. Berichtes fin. —5* ee, wie aus dem erſten Zufammentreten einiger, durch gleiche Lieblings⸗ Beſchä cin he Befreundeter in Folge der gefundenen, Anklänge die Gründung des naturhiftoriihen Ver orgieng, anders ’ ſeits aber fih zum beftimmten Bewußtſeyn zu bringen, wie in diefen —— Kreiſen der ans fünglihe Zwed fortichreitend gepflegt und ‚verfolgt werden fünne, fo wird der gegenwärtige Ber richt ſich nad dba beiden Beziehungen in der-Weife zu verbreiten haben, daß, indem das hir ftorifche Moment in der zu gebenden Reche ft feine volfftändige Sortführung nd für fi finden wird, 8 die Frage zu beantworten bleibt, in wie weit die am Ende ‚des erſten Ver- | — ſich kund gegebenen Bedürfniffe i ir 4 eiten Jahr Hi eichbar geworden ſeyen. —— dieſe Bedürfniſſe zu erſtreben, hat in der er drang vom. 23, Januar | der derzeitige Vereins-Vorſtand Dr. Ko erber, Namens ‘des ſchuſſes, in jeinem tem | Berichte. einverleibten Vortrage die Thätigfeit ‚der Verein / Ringier aufgerufen: Be‘ ! Nach der dreifachen Richtung: = F Wr —* 1) zur möglichſten Vermehrung und genen Aufl am Naturalien⸗ n Sammlungen, ud 2) zur, den verfügbaren Kräften —— ang u air Ya — * Zeitſchriften, un 50) zu öftern Verſammlungen und duch deren Vermittlung a Tesaften ahethe - ne! sen und. Erfahrungen der Vereins⸗ Mitglieder unter ſicer nat . nichaftliche Gegenftände Kai: II. gur wiederholten Durchſicht der — » Statuten und deren au an 1 wahrgenommenen Forderungen praktiſcher Durchführung. Indem fo. dem Ausſchuſſe durch die Beſtimmung der allgemeinen — J— be für das zweite Berwaltungs- Jahr beftimmt vorgezeichnet worden war, entledigt ſich de jelbe num der Pflicht, in Nachfolgendem darüber vollftindige Rechenſchaft zu geben, in wie weit die Löfung diejer Aufgabe ihm im verfloffenen II. Verwaltungss Jahre ‚möglich acuerden fin u ; - ® i I * J I PD 2 ur 2 ZB ZI 0 Ar EEE Zu a dan u SEEN u; ee \ a * * — Et ch Dt a T. Die un dein lebhafteiten Danfe bier rühmend anzuerkennenden Geſchenke, durch welche ſehr viele verehrliche Mitglieder und andere Naturfreunde ſich um den Verein ver— dient gemacht haben, erweiterten die Sammlungen in einem Grade, deſſen erfreuliche e durch nachfolgende Aufzählung von ſelbſt erhellt; >, Ar Die ornithologiſche Sammlung, welche bei abiaſſung des erſten Berichtes 24° "oprtn yüste, erhielt bis jetzt einen Zuwachs von nicht weniger als 65 Arten — und zwar verdanken wie. den Herrn: Braun 8, Bifhoff 2, Fürnhaber 5, Go fenz 1 Keller 17, Roth 10, Leu 24, Dr. Koerber 6, Beten L, Rednagel 1, Deſchler 1, Bald 1, Shmidt 1, Dr.v. Weidenbad 2 Stüde, * Vergleiche Beilage Nr. 1.) ' Serr Leu fügte diefen Beiträgen noch eine ans 70 Arten beftehende Ever - Samm- lung bei. * 2 B. Die Infelten- Sammlung erlangte ebenfalls eine erwünfchte Vermehrung durch die ſchätzbaren Beiträge der Herren Aeiſ— Diez, Grandauer, Freyer, Petry und Schenkenhofer jun. (Vergleiche Beilage Nr. 2) wr Die zoologiſchen Sammlungen im weitern Begriffe wurden ferner vermehrt: 5 Durch Herrn Lew mit einem amerifanifchen Krokodil, einer Landſchildkröte, einer ir — (Vespertilio auritus), einem Kofferfifh, einer jungen Katze, (Mißgeburt). Durch Herrn zoͤtler mit 9 jungen Nillrokodilen, (Dumien aus einen ägypti⸗ ſchen Grabe, ! *. Durch Herrn Solweln mit einem Seekrebſe aus dem adriatiichen jeere, m Durch Herrn Pickl mit einer Seekrabl ‚einem Seeſterrn, und ein a , * Durch Herrn Schlumberger mit einem Iltis. — €. Bei der botaniſchen Sammlung wurde das aus dem Dumfler’fchen Mcieſ⸗ angekaufte Herbarium zum Zweck der Begründung eines Herbariums der Flora a, verwendet, und von Here Gaflif ch nach Koch’ 8 Synopſis geordnet. Aufferdem erhielt Verein ine: Beiträge durch die Güte der Herren Hauptmann Ernefti in Fürftenfeld Dr. Balfer in Schwabhaufen, Pharmaceut Hofmann in München und Hofmeifter Behringer. Herr Leu übergab dem Verein eine ſchöne, aus etlichen 30 Arten ee— 5. welche den botanifhen Sammlungen einverleibt wurde. Herr Domkapitular Bader machte dem Vereine 100 von Chrift Schäf er aus ver⸗ ſchiedenen Pflanzenſtoffen bereitete Bapiermufter ; zum Gefchenfe, D. Die ineralogifde Sammlung, in vorigen Jahren nur in geringen erften ——— beſtehend, hat gleichfalls eine erfreuliche Vermehruug erhalten, ſo daß ſie bereits gegen 450 Stücke zählt. Dieſe Vermehrung erlangte der Verein durch folgende Geſchenke: Herr Braun übergab dem Verein eine größere Anzahl von Mineralien, darunter ein großes Stück Gypsipath, Kalkſpath mit Schwefel- Kies, ein hlätteiger Strontian, ein blauer ath, ein Beryl, ein Andaluſit, und mehrere Erze, und fügte dieſen Geſchenken in neuerer Zeit noch ein weiteres mittelſt einer Sammlung von Petrefaten bei. Auch iſt ihm der Ausſchuß noch dadurch zu beſonderem Danke verbunden, daß derſelbe die Aufſicht über die Mineralien⸗ Sammlung bis äh eines Gonfervators bereitwilligft übernahm und beforgte, * r * * —— .. v "Hm Hauptmann Ernefti jendete gegen 58 Stüde, Darunter mehrere fehr ihöne Arragonite, ein Rofenquarz, ein Staurolit, ein Egeran, ein Polyhalit und mehrere Eifenftufen. Herr Lem übergab gegen 40 Stücke, darunter eine Goldftufe mit Quarz, ein Grün bleierz, und mehrere ſchon geichliffene Kiefel und Achate. Herr Cand. Petry lieferte mehrere jchöne Stüde, und Herr Dr. Walſer überſchickte 39 Stüde, darunter fhöne Tropffteine und Gypſe, Granaten, Bleifupfer und Eifenerze, jowie ein Cyanit. } Zu I. 2. Bezüglid der für die Bibliothek aus DBereinsmitteln zu. beftreitenden Er- weite a bat der A ſchuß ſich dahin beſtimmen zu müſſen geglaubt, daß hiebei das nächſte Augenmerk auf die u von fogenannten Grumdwerfen zu richten jey, die ein Bedürfniß die Sammler bilden und wegen ihres hohen Preifes nur felten in deu Händen von Privaten ſich befinden. Er ſah ſich daher bei der befchränften Größe der auf dieſen Titel trefienden Etats- Summe zu dem Gntichluffe genöthigt, unter Fortführung der bereits im erſten Vereins— Jahre gehaltenen Zeitſchriften und unter Beifügung der Stettiner entomologiſchen Zei— tung, den übrigen Theil ber verfügbaren Mittel zu reſerviren und als Stock zu behandeln, da— mit durch deſſen Vermehrung in den künftigen Jahren die erwünſchte ( affung ſolcher größerer Werke möglich werden fünne, Wenn diejes Verfahren dem we die ordnungsmäßige Einhaltung des Etates geboten war, jo hätte damit freilich auf der andern Seite der geringe Stand der Bibliothek, wie er fi am Ende.des erften Verwaltungs - Jahres’ herausitellte, Feine erwähnungswerthe Vermehrung finden fünnen, wenn nicht aud hier die rege Theilnahme vieler Mitglieder werfthätige Hülfe gewährt hätte. So wurde e8 durch die Geſchenke der Herren Ba- her, Freyer, Fürnrohr, Kunfthändler Edelwirth, M. Ehrenfried jun. sel., Xeh- ver Greiff, Buchhändler Kremer, Roger, Stadtmäüller, Dr. v. Weidenbach, Wu— herer, dann des irztlihen Vereines in Augsburg und des zoologiſchen minera- logiſchen Vereines in Regensburg möglich, daB die Bändezahl der Bibliothek, welche 7% am Ende des erfien Jahres 15 war, bereit8 das erfte Hundert um fo viel überſchritten hat, unter d fi Buffons histoire naturelle, Erdl's vergleichende Anatomie des Schädels, u. N. ⸗ en. 9 Zu J. 3. Zur Erzielung eines öftern Zuſammentretens und eines regern Verkehrs unter den Mitgliedern war ſeit dem Monate November vorigen Jahres die Anordnung getrof— fen, daß das Vereins-Lokal jeden Sonntag von 11—12 Uhr, bald aber auf mehrfach geäuſ— ferten Wunſch von 11—1 Uhr den Mitgliedern und Einzuführenden geöffnet war, Ein zahl reicher, dauernder und im Zunehmen begriffener Beſuch billigte diefe Anordnung in der aufmun- terndften Weife, und lieferte damit den Beweis, daß der DVerein mit Zuverſicht ‚hoffen dürfe, jein ferneres Gedei en von dem Eifer feiner Mitglieder gewinnen zu fünnen. Ebenſo bethätigte ein nicht unbedeute Theil des dem Vereine nicht angehörigen Publikums duch willfommenen Befuch feineranerkennende Theilnahme an dem Streben des Vereins. Pig | Zu IL Nachdem die frühern Statuten von einer durch den Ausihuß biezu gebilde⸗ ten Commiſſion einer erneuten Durchſicht unterworfen worden waren, erfolgte Die wirkliche Anz nahme der neu umgearbeiteten. Sagungen durch die General: Verfammlung vom 12. Nov. v. 38., zugleich wurde im derjelben auch die neue Wahl des Ausſchuſſes nad) 8. 4. der revidirten Statuten vorgenommen, welche folgendes Reſultat ergab: * J = ” J Be T folgende neue Zugänge vermehrt: M Borftand: Herr Dr. Körber. Sekretär: Herr Cand. Petry. Gaffier: Herr Weiß. Conſervatoren die Herren Biſchoff. : Cafliſch. Leu. Bibliothekar: Herr Prof. Wucherer. " Das Gefhäft eines Confervators für die Mineralien - Sammlung, für das anfäng- lich eine eigene Befegung nicht nothwendig erſchien, übernahm mit eintretender Erweiterung Diefer Abtheilung, wie bereit erwähnt, Herr Braun mit dankenswerther Aushilfe, Endlich wınde feit der Veröffentlichung des I. Zahres - Berichtes die Zahl der Vereins⸗ I. Ehrenmitglieder. Herr Dr. E. Döbner, k. Prof. an der Forſtſchule zu Afchaffenburg. 4 * „ Dr. Fürnrohr, k. Lyceal-Prof. in Regensburg. „ Dr. Herrich-Schäffer. k. Stadtgerichtsarzt iur Regensburg. »„ Dr M. Wagner aus Augsburg. II. Correſpondireude Mitglieder. Herr Hofmann, Pharm. aus Augsburg. „ Köberle, Pfarrer und Dekan in Kempten. „Landbeck, Nentenverwalter in Klingenbad. — Stud. juris, aus Augsburg. „ Dr Schmidt aus Augsburg. „ Dr. ®alfer, prakt. Arzt in Schwabhaufen. I. Ordentliche Mitglieder. Herr v Böck, Prof. Böhm, k. Rittmeiſter. Braun, Kaufmann. v. Braunmühl, Cand. v. Brentano, Fabrikbeſitzer. Butſch, Antiquar. Dr. Emil Dingler. Einfiedler, Lehrer, Fürnhaber, jun. Dr. Girl. Giheidlin, Magiftratsrath. Reiſer, Fabrikdirektor. Herr Kremer, Buchhändler. Kollmann, ſtädtiſcher Baurath. Leu, C., Pelzhändler. Mai, ſtädt. Veterinärarzt. Poftelmayr, Prior beit St. Stephan, Recknagel, Kaufmann. Schelher, Kaufmann u, Direkt, Schürer, Joh... Kaufmann. G. v. Süßkind, Freiherr, Walch, Kunfthändler. Wertbheimer, Privatier. Frhr. v. Wohnlich. * N 14 ” 5 — 3» r A, 2 Na Aufſſerordentliche Mitglieder ber 3 ritz elmayr, Lehrer, ‚ Dahm, Mechaniker. [7 en fortzufegenden, ii be v. Eberz, Privatier. Faggeroth, Privatier. „ Stadtmülter, Privat, Indem der Ausschuß Herr Franz, Kunftgäctner. » Geyer, Zeichnungslehrer. „ Bofftetter, Lehrer. „ Roger Sprachlehrer. en Beilagen 1. und 2. die erſten, in den folgenden Jahres— ſichtlichen Verzeichniſſe über die Gegenſtände der vorhandenen Samm— den Mitgliedern ü übe giet 8 ſpricht er ſeinen lebhaften und geziemenden Dank für die in gedehntem Maaße gefundene Unterſtützung Namens des Vereins aus, und. bittet um fer- Pau nere unverfürzte rege Theilnahme, damit die erfreulichen Anfänge eine ftetig fortichreitende ges deihliche Entwicklung ie vermögen. * * Der Ausſchuß des naturhiſtoriſchen Vereins. i Beilage ı. ” Die ornitbologiihe Sammlung enthält bis jegt: I. Ordnung. Baptatores,. NRaubvögel, Die mit * bezeichneten Vögel find bereits im erften Jahresbericht‘ verzeichnet. 1. Falco chrysa&tos Linn. Golvadler. „ ossifragus. Linn. Seeadler. 2. 3. A. *5, &. 1 27 ” Haliaetus. Lion. Flußadler. „milvus. Lion. Rother Milan, Gabelweibe. Nisus. Linn Finfenhabicht, Sperber. 2 9 subbuteo. Linn. Baumfalfe. 2 Stüd. 2 8. 9. 10. 11. AI. Ordnung. Passeres. 12. Lanius Excubitor. Linn Gem. Würger, Neutöder. *13. 14. 16. ”„ spinotorquus Bech. Dormdreher. 2. St. Museicapa grisola. Linn. Gefledter Fliegenfänger. 15. Ampelis garrulus. L. Gen. Seidenſchwanz. A 2 Turdns viscivorus. Linn. Miſteldroſſel. a7. 18. 29; *20. ” ” 2 2 . Saxicola rubetra. Linn. Braumfehliger | Stein: 2 musicus. Linn. Singdroſſel. — pilaris L. Wachholderdroſ., Krametsvogel. torquatus. Linn. Ringdroſſel. merula. Linn. Schwarzdroſſel, Amſel. ſchmätzer. 2 Stück. Oenanthe. Linn. Großer Steinfhmäger. 23. Falco Tinnunculus. Linn. Thurmfalfe. » palumbarius. Linn. Hühnerhabicht. Strix Otus. Linn, Nüs. Ohreule, E. Uhu. „Aluco. Linn. Nachtkauz, große Baumeule. „stridula. Lion. Brandkauz. 4 Sperlingsartige Vögel. Sylvia Luscinia. Lath. Gemeine Nachtigall. A #24. ateicapilla. Lath. —— Blihiten, *25. Mönch. Hippolais. Lain. — gelbe Gras⸗ mücke. „BRubhecula. an Rothkehlchen. 2 Stüd. „ suecica. Laih. Blaukehlchon, Waſſer⸗ * Nachtigall. Q » Tythis Lath. Hausrothſchwänzchen. 2 29. ,„ Phönicurus Lath. Gartenrothſchwänzchen. „ . modularis. T.ath. Braunelle. „ regulus, Lafh. Goldhähnchen. 2 Stüd. 32. 33. 34. 35. 36. 37. 38. 39. *40. 41. 42. *43 *44 45. 60. 61. 63. 64. 65. . Numenius arquata. ° a 5. 2 Sylvia Troglodytes. Lath. Zaunfönig. 46. Fringilla carduelis. Linn. Gtieglig. Diſtelſint. „sibillatrix. Bech. Kl, Spötter, Laubvogel. 47. spinus. Linn. Erlenfink, Zeifig. Motacilla alba. Linn. Weiße Bachſtelze. 48. Loxia Pyrrh Linn. ®impel. N Alauda arborea. Linn. Baumlerche, Waldlerche. 49. „ ceurvirostra. Linn. Kreuzſchnabel. Parus major. Linn, Kohlmeife. 50, Sturnus vulgaris. Linn. Gem. Staar. a2 » ater. Linn. Tannenmeife. *51. Corvus corone. Linn. Rabenträhe. „ eristatus. Linn. Saubenmeife. 52. „ glandarius. Linn. Eichelhaͤher. » coeruleus. Linn. Blaumeife, 53. ,„ eoryocodactes Linn. Tannehäher. Emberiza eitrinella, Linn. Goldammer. *54. Coracias garrula. Linn. Mandelfrähe. „» Schöniclus.L. Rohrammer, Robrfperling. 55. Paradisea apoda. Linn. Paradies-Vogel. Friugilla Coelebs. Linn. Buchfink. Gartenfinf. 56. Sitta europaea. Linn. Spechtmeife, Blaufpecht. 3 montifringilla. Linn. Bergfinf. A 9 57. Certhia familiaris. Linn. Gem, Baumläufer. ) 3 montana. Linn. Feldſperling. *58. Trochilus minimus. Linn. Gem. Colibrti. * nivalis. Linn. Schneefink. III. Ordnung. Scansores. Klettervögel. Picus viridis. Linn. Grünſpecht 2 Stück. ı 62 | major. Linn, Buutſpecht. A Q | ” 59. Alcedo Ispida. Linn. Gem, Eisvogel. “ » Gemeiner Wendehals. . Yunx. Torgnilla. Linn. 2 Stüd, EV. Ordnung. Gallinacei. Hühnervögel. Tetrao Lagopus. Linn. Schneehuhn. 66 Perdix cinerea. Linn. Rebhuhn, jung, *67 » zufa. Linn. Steinhuhn. 68 V, Ordnung. Struthiones. Straufe. . Perdix coturnix. Linn. Wachtel. . Columba domestiea. Linn, Gem. Taube. . Pavo cristatus. Lion, Gem. Pfau, 2 2 ee: VE. Ordnung. Grallae. Sumpfvögel. Lath. Großer Brachvogel. . Scolopax rusticola. Linn. Waldfchnepfe. . Larus ridibundus. Linn. Lachmeve 2 Stüd, + . Tringa hypoleucus. gallinula. Lira. Saarfchnepfe. Linn. ®em. Sandläufer. » *75 * *73. Charadrius Hiaticula. Linn, Hansbandregen⸗ pfeifer. *74. Gallinula porzana. Lath. Bunftirtes Meerhuhr. . Fulica atra. Linn. ®em. Waſſerhuhn. * h VII. Ordnung. Natatores. Schwimmvoͤgel. 83 . Anas ferina. Linn, Tafelente. » tridactylus. Linn. Dreizehige Meve. "84. „ querquedula. Linn. Duädente. . Sterna Hirundo. Linn, Gem. Meerſchwalbe. 85. „ erecca. Linn. Knidente. 2 Stück. 86. „ sponsa. Linn, Brautente. „» anglica. Linn. Schwarzfüßige Meer: *87. Podiceps cristatus. Linn. Haubentaucher. 2 St. Schwalbe. 2 Stüd. "88. N, minor. Linn. Kleiner Steißfuß, Zwerg: Mergus merganser. Linn. Gänfefäger. 92 taucher. 2 Stüd. ” albellus. Linn Weißer Säger, Nonne, 89. Colymbus leucopus. Linn, Weißzehiger See— Anas Tadorna. Linn. Brandente, taucher, = a * — J — Pr _ Ta A ⸗ BeilagelI. Die Schmetterlings-Sammlung enthält bis jetzt: Papilionides. ET ER h | Melitaea 9 Arten in 12 Exemplaren. Nemesbius u. Bu, 2 , Papilio - a STERN 14 5 Zeriathia I enitis I u 9 Pontia Charaxes 4 nr Colias Apatura NE R- Hecaerge Hiparchia 23 ,„ „ 33 en Hesperia Lycaenea 18: 57:29 5 [2 Sphingides. Atychia 4 Arten in 8 Exemplaren. Deilephila Zygena I et. > Sphinx - - Macraglosa 3 4 „ Acherontia Smerinths 3 ,„,„ 2 er 23 Arten in 2 Exemplaren, ” „ S — DB SD w 5 Arten in 7 Exemplaren, 83 1 vn 3 ” An noch nicht fortematifch — Schmetterlingen ſind vorhanden: Bombycides 55 Arten in 90 Exemplaren. Noctuae 115 ,„_ #160 ru * ” | Geometrae 25 Arten in 54 Exemplaren, as Een Beilage HI. Vehnungs-Dericht abgefchloffen Ende März 1819. Einnahmen, Ausgaben, _ “ 2 fl. kr. Auf Hk... w..... . tele Auf Drnithologie „> +2 07% 1 BE Auf Reptilien und Condylin » .| 2846 Auf Fan + —— Auf Mineralogie , . a ur Be 30° fl. fr. 15| 24 An Saldo voriger Redhnung . . » An 53 von den Mitgliedern für das zweite Halbjahr praenumerando geleifteten Beiträgen a 1 fl. 18 fr. | 68) 54 An 67 von den Mitgliedern für das erite Halbjahr praenumerando ge⸗ leifteten Beiträgen a 1fl. 18. . | 87 6 An 2 Beiträgen fürs ganze Jahr a SE ER, 5/12 An 4 von aufjerordentlihen Mitglie: dern fürs erfte Halbjahr praenu- merando geleijteten Beiträgena 30fr.] 2 - An 1 Beitrag idem fürs ganze Jahr An 22 Aufnahmsgebühren ar fl.30fr. | 33 — Summa . | 212] 36 * Summa , | 162/16 Rechnungs-Abſchluß. sn: RB ſ. 36 kr. Ausgabenn 4162 Bands r. Verbleiben baar .. 50 fl, 20 fr, zum Vortrag auf neue Rechnung. 2. Aa EL a Er li 1 A 99 >- . IE. Bericht des 3 aturht toriſchen I in Mugsburg. 4 Beröffentlidt im Monat Februar 1850. ** der Ausſchuß den verehrlichen Mitgliedern den III. Jahresbericht übergiebt, glaubt er ſich der Ueberzeugung überlaſſen zu dürfen, daß dieſelben nicht ohne alle Befriedigung auf die Leiſtungen des jüngſt vergangenen Kann zurückblicken werden, da er nad Kräften ſich bemühte, feine Aufgabe auf möglichft vollftändige Weife zu löfen. Imwieferne dieſes gelungen, möge aus Nachfolgendem erkannt werden! In Bezug auf Vermehrung und Vervollftändigung der Sammlungen zeigte fich unter den einzelnen Mitgliedern ein erfreulicher und rühmenswerther Eifer; deßhalb ergreift der Aus: ſchuß jeßt mit Freude die Gelegenheit, für alle Leiſtungen, durch welche die weiter unten genann— ten Mitglieder ihre Theilnahme an dem Verein bethätigten, den geziemenden Dank auszuſprechen. Vor Allem war es auch im verfloſſenen Jahre wieder die ornithologiſche Sammlung, welche ſich der anſehnlichſten Vermehrung erfreuen konnte. Durch den Tod des Herrn Hof ner ſah ſich der Ausſchuß in die Möglichkeit gefeßt, eine wicht unbedeutende Anzahl (48 Stück) von Vögeln, und darunter zum Theil ſeltene Exemplare um ſehr billigen Preis anzukaufen. Dazu kamen 52, von Vereinsmitgliedern ſowohl, als von dem Vereine nicht angehörigen Per— ſonen geſchenkte Exemplare, wodurch die im Monat März 1849 erſt 107 Stüd zählende Samm- lung die * von 207 erreichte. Bon den geſchenkten Vögeln verdanken wir den Titl. Herrn; Baumeifter 1, v. Böck 2, Rittmeifter Böhm 3, Braun 1, © Forfter 1, Fürnhaber sen. 1, Grandaner 2, Rittmeifier Gradmanı 1, Guenin 1, Kaes 3, Körber 1, Keller 16, Leu 7, Oswald 1, Petry 1, Rednagel 2, Reiffer 1, v. Süßfind 1, EG. v. Schätzler 1, C Schmidt 1, Pofthalter Schmidt 3, Wild F Stüde, „(Siehe Beilage I.) ß Herr Dr. Walfer in Schwabhaufen, jowie Herr Revierförfter Wild in Hauniteften lieferten mehrere Bogelnefter, - i »- 4 0 ze +7 m un er > FE € = ED on = “3a we * * We ww 2* — re EIN Herr Leu legte im Kaufe des vergangenen Jahres den rund zu einer Sammlung von Säugethieren durch: Vespertilio murinus. Gem. Fledermaus. Canis domesticus. Hund, (Junges Exemplar.) Lutra vulgaris. Fiſchotter Mustela Erminea. Großes Wieſel. Mustela vulgaris. Gemeines Wieſel. Cricetus vulgaris. Hamſter. Cervus Capréolus. Reh.Eitz.) Herr Keller vermehrte dieſe Sammlung durch: Sciurus vulgaris. Gem. Eich— horn, und Herr Carl Schmidt fügte ihr: Sorex araneus, Spitzmaus, und Lepus maue Wildhaſe, (junges Exemplar) bei. ı An diefe Heine durch wenige bereits vorhandene Säugethiere vermehrte Sammlung reiht fih Die der Embryonen: auch diefe wurde während des vergangenen Sahres von verfchie- denen Mitgliedern freundlich bedacht, und durch einige fehr ſchätzenswerthe Gegenftäinde bereichert, fo duch Heren Dr. May mit 2 Embryonen von Rindern, 3 Embryonen von Schafen; von Herrn Dr. v. Weidenbah mit 2 Embryonen von Neben; von Herrn Kaufmann Grad- mann mit 1 Embryo von Schwein (Mißgeburt), und durch Herrn Leu mit 2 Embryonen von Fiſchottern S 2. N Ein Embryo von Biber wurde, angefauft. iz Die Skelettſammlung erhielt Zuwachs durch: 1 Biberſchädel von Hrn. Apothefer Köfferle, 1 Dahsfhädel von Hrn. Dr. Körber, 1 Sfelet einer Sledermaus. 1 Sfelet einer Kupfernatter, 1 Skelet eines Maulwurfs. Leßtere drei Gegenftinde von Hrn. Leu dem Vereine geſchenkt, find von ihm felbft verfertigt. Die Inſektenſammlung wurde auch anſehnlich vermehrt durch Käfer, welche Die Ofen Bifhoff, Baader, Caflifh, Grandaner, Hollwed und Dr. v. Weiden bach lieferten. ‘ Letzterem gebührt das Verdienſt, diefelben wiſſenſchaftlich geordnet und beftimmt den Sammlungen einverleibt zu haben, Unferm im zweiten Berichte gegebenen Verfprehen gemäß liefern wir in Beilage II. das Verzeichniß der in einer befondern Sammlung ufammengeftellten und nah Ratzeburg geordneten nützlichen und ſchädlichen Forſtkäfer. 9 Herr Leu lieferte mehrere Scorpionen, als Scorpio afer, Sc. africanus, Se. banatus, ferner 20 verfhiedene Seefrebfe und Krabben, einen Seeftern, Korallen und Koral- Movie, fowie eine -anfehnliche, etwa 400 Stück enthaltende Sammlung von zum Theil fel- tenen und. Eoftbaren Conchylien. Herr Greiff ſchenkte mehrere ſchöne Polypen und Korallenſtöcke. Ein Hecht wurde aus dem Nachlaſſe des Hrn. Hofgärtners angefauft. 124 * Auch das Herbarium ging im verfloſſenen Jahre nicht leer aus, ſondern wurde mit verſchiedenen Beiträgen bedacht: Herr Zeichnungslehrer Büch ele ſchickte eine Anzahl getrocknete Pflanzen aus der Flora von Memmingen, Hr. Cafliſch brachte eine nicht unbedeutende Zahl von Pflanzen vom Wormſer Zoch, und aus der Umgebung des Comer-Sees wit, und Herr Dr. Walſer bereicherte die Sammlung durch ein Sortiment von 122 Bee ungen mannien, Moofe und Flechten.) zz» konnte obwaltender Berhältniffe wegen nicht als Beilage dem gegenwärtigen Bericht angefügt werden, jedoch follen es die Mitglieder demnächſt als eine befondere Gabe des Vereins erhalten, J Anmerkung. Ein fyftematifches Verzeichniß der in der Umgebung von Augsburg vorkommenden Pflanzen aM u — 8 — En Die ' mineralogifche Sammlung erhielt durch die Herren Braun, v. Braun— mühl, Leu, v. Eberz, Bauratd Kollmann und Dr. Zimmermann willfommene, mitunter foftbare Beiträge. Die Aufzählung fümmtlicher ineralien des Vereins ift einem der nächiten Berichte aufbehalten. ar 4 - k Herr Dr. Körber lieferte dem Vereine ein Sortiment von Petrefaften aus den Steinbrühen bei Solnhofen, Herr Faggeroth mehrere Ammoniten und andere Verſteinerun— gen, nebft einer Sammlung entfprechender Abbildungen. 7 Auch die Vereinsbibliothek, auf welche das, im vorjährigen Berichte Seite 3 angegebene und gerechtfertigte Verfahren fortwährend geübt werden mußte, erhielt durch die Geſchenke der Herren: Prof. Fürnrohr in Regensburg, Cafliſch, Petry, Leu, Körber, Map, Dr. E. Dingler, Greiff, Pfeiffer, Krämer, fo wie durch den ärztlichen Verein in Augsburg dankbar zu erwähnende Gefchenfe. Die fonntäglihen Zufammenfünfte im Vereinslofale erfrenten ſich auch im vergan- genen Jahre reger Theilnahme. Ueber die Erweiterung und Benutzung fowohl der Bibfiothef als auch der übrigen Sammlungen wurden von Hrn. Profeſſor Wucherer Grundbeftimmungen entworfen, diefelben durch den Ausſchuß geprüft, den in der legten Generalverfammlung ammefenden Mitgliedern zur Berathung vorgelegt, und von demfelben einftimmig angenommen. In eben derfelben General-Verſammlung wurde die frühtr beſchloſſene Wahl von Erſatzmännern für den Vorſtand und den Sekretär zur Sprache gebracht. Alle anweſenden Mitglieder waren darüber einig, auch für die Conſervatoren Erſatzmänner aufzuſtellen, und die Wahl derſelben den jezeitigen Ausſchußmitgliedern zu überlaſſen, von der Anſicht ausgehend, daß dieſe die hiezu geeigneten Perſonen aus der Mitgliederzahl am beſten ausfinden möchten. Der Ausſchuß wird ſich bei ſeiner nächſten Zuſammenkunft dieſes Geſchäftes unter— ziehen, und feiner Zeit hierüber Bericht erſtatten. Die Zahl der Ehrenmitglieder erhielt Feinen neuen Zuwachs, Zu eorrefpondirenden Mitgliedern ernannte der Ausihuß die Herren: r Dr. v Böck, prakt. Arzt in Schönau. & » Dr. v. Lotzbeck, praft. Arzt in Füßen. a. Stark, königlicher Bezirfs- Geometer in Jmmenftadt, Als ordentliche Mitglieder wurden aufgenommen die Herren: r & Bäumer, ©., Chemifer. * * Guenin, 2, Graveur-Directeur. Hoſp, Maurermeiiter. x Kaufmann, Zeichnungslehrer. Schur, k. Profeffor. Ka. Semmelbaur, Apotheker. * nz Stadler, B., Kaufmann und Magiftratsrath. A v. Tautphöus, quiese. Vicepräfident. Wis, 8. U, Kaufmann. Dr. Zim mermann, quise. Landgerichtsarzt. — 4A — Als außerordentliche Mitglieder traten ein die Herren: Brißelmayer, Studiofus. König, Mer, Kaffetier. Laible Lehrer. Loe, Profeſſor Märtel, Profeſſor. Boll, Profeſſor v. Rad, Senſal. v. Rebay, Studiofus. Rauch, Profeſſor. Reichard, Muſiklehrer. Richter, Lehrer. Schaur, Dr., Ingenieur. Ausgetreten ift Fein Mitglied. In den Beilagen find wieder ergänzende Verzeichniffe der Sammlungen enthalten; mögen fie Die Thätigfeit des Ausſchuſſes erkennen Iaffen, und wie bisher, zu erneuerter Theil nahme an den Vereinsangelegenheiten ermuntern! * Der Ausſchuß des naturhiſtoriſchen Vereins. Beilage L Verzeichniß der im Jahr 1849. der ornithologifhen Sammlung einverleibten Vögel. I. Srönung. Raptatores- Raubvögel. 1. Falco aeruginosus. Roſtweihe. 4. Strix brachiotus. Sumpf-Ohreule. 2. „ Aesalon. ZQ Iwergfalfe. 5. 5» ‚Flammea. Schleiereule. 3. Strix Bubo. Schuhu. HE. Ordnung. Passeres. Sperlingsartige Vogel, 6. Lanius minor. Schwarzftirniger Würger. 2 St. 17. Cypselus murarius, Mauerfchwalbe. 7. Turdus torquatus. Ringdroſſel. 2 St. 18. Emberiza hortulana, Gartenammer, Ortolan. 8. Oriolus Galbula. Goldamſel. Pirol. 2 St. 19. Fringilla cannabina. Bluthänfling. 9, Saxicola rubicola. Schwarzfelchen. 20. * linaria. J 2 Leinhänfling, Zlachsſink. 10. Sylvia cinerea. Dorngrasmücke. ZUR = domestica. Hausfperling. 11. ,„ garrula. Weiß: Orasmüde. 22. % * Eine weiße Varietät. 42. „ haortensis. Gartengrasmücke. 23. Coccothraustes. Kirſchſink. 13. Regulus sybilatrix, Laubvogel. 24. Corvus Cornix. SQ Nebelfrähe, ’ 14. Alauda pratensis. Wiefenpieper. 95. „ Monedula. Thurmfrähe. 15. ,„ arvensis. Feldlerche. 25. Upupa Epops. Wiedehopf. 15. Hirundo urbica. Haus = oder Fenſterſchwalbe. — —— III. Ordnung. Scansores. Klettervögel. 27. Picus martius. Schwarzſpecht. | 29. Psittacus aestivus. Amazonen-Papagey. 28. „ canus. Oraufpecht. AV. Ordnung. Gallinacei. Hühnervögel. 3J. Columba domestica. Haustaube. 34. Tetrao Urogallus J Auerhahn, 3. risoria. Lachtaube. 35. 5 Bonasia N Haſelhuhn. 32. ,„ domestica turbita. Möventaube. 36. Phasianus colchicus A Gem. Fafan. 33. = er variet. Bagadettentaube.3.St. V. Ordnung. Struthiones. Strauße. VI. Ordnung. Grallac. Sumpfvögel, 37. Charadrius Oedicnemus. Großer Negenpfeifer. 43. Tringa Ochropus, Punftirter Strandläufer. 38. Vanellus cristatus. Kiebig. 44. Recurvirostra Avocetta. Säbeljchnäbler. 39. Ardea cinerea. Grauer Reiher, Fiſch.⸗R. 45. Rallus aquaticus. Wafferralle. 2 St, 40, „ Garcetta. Straußreiher. 46. ,„ Crex. Wiefenfchnarrer. Wachtelfönig. 4. ,„ Nycticorax. Nachtreiher. 2 St, AT. Gallinula chloropus. Grünfußiges Rohrhuhn. 42, ,„ stellaris. Rohrdommel. VII Ordnung. Natatores. Schwimmvögel. 48. Sterna fissipes (nigra). Schwarze Meerjchwalbe. 5i. Anas Penelope. Pfeifente. 49. ,„ Hirundo, Gem. Meerſchwalbe. (3 Stück 52. Mergus serrator. Langſchnablige Säger. ganz junge Bögel.) 53. Colymbus arcticus. Schwarzfehliger Seetaucher, 50. Anas Clangula. 2 Dundente. 54. Alca arctica, Papagey-Taucher. ® Beilage M. Verzeichniß der nüßlichen und ſchädlichen Foritfäfer. A. Nützliſche Käfer. I. Abtheilung. Dreigliedrige. Trimera, Coceinella bipustulata. L. Coccinella conglobata. L. 5 A-pustulata. L. — 14-guttata. L. „ 7-punctata. L. * 14-pustulata. L, „ 13-punctata. L, Scymnus nigrina, Hbst. „ ocellata. L. * discoidea. 12-punctata. L. * Abietis. Payk. „ 22-punctata, L. Mn II. Abtheilung... Fünfgliedrige. Erſte Familie. Cicindela campestris. L. hybrida. L. Dromius agilis. F. Calosoma sycophanta. L. Procrustes coriaceus. F. Cephalotes vulgaris, Bon. Feronia nigra. F. Carabus granulatus. L. „» hortensis. L. a5 violaceus. F. Zweite Familie. Brachelytra. Kurzflügler. Staphylinus olens. F. es maxillosus. L. Pentamera, 2 Staphylinus similis. F. „ erythropterus, L. Dritte Familie, Clavicornia. Keulenhörnige. Clerus formicarius. F. Dermestes lardarius. F. 5 vulpinus. F, tessellatus. P. Corynetes cyanellus. And. Silpha 4-punctata.-L. Cantharis ' — rustica. Gyll. rustica. Fall. dispar., F. „ obscura L. B. Schädliche Käfer. Vierte Familie Serricornia. Sägehörnige. Lymexylon dermestoides. L. Anobium abietinum. Gyll. = tessellatum. F. 3 emarginatum. Duft. „ pertinax. L, 5n striatum. Ol. en paniceum, F. Ptinus fur, F. 2 Ptilinus pectinicornis, L. Elater sanguineus. L. » Jineatus. L, „ murinus. L. » tessellalus, F, Buprestis 4-punctata. L. „ rutilans. F. Asrilus angustula. M. Ber. „ fagi. Ratz. Sünfte Jamilie, Lamellicornia. Blatthörnige. Melolontha vulgaris. L. Melolontha hippocastani, F. oh fullo. L. * solstitialis. L. Omaloplia variabilis. F. ER ruricola. P. Anomala Frischii. F. Anisoplia horticola. L, * agricola. F. Hoplia argentea. F. » Praticola. Dhl. Cetonia aurata. L. „ aenea. Gyll. > fastuosa. Hbst, Trichius nobilis. F. » eremita. F. Lucanus parallelepipedus F, 5 cervus. F. ar caraboides. F\, Sinodendron cylindricum. F. Geotrupes nasicornis. F. III. Abtheilung. Ungleichgliedrige. Heteromera. Lytta vesicatoria. L. ” . | IV. Abtheilung. Viergliedrige, Tetramera. ö Erite, Familie, Zweite Familie. Xylophaga. Holzfreſſer. Cureulionides. Niüffelfäfer. Grfle Unterfamilie, Apoderes Coryli. L, Achte Holzfreffer. Anthribus varius. F* Bostrichus typographus, L. „ latirostris. F. _ * stenographus, Dft, _ Rhynchites Betulae. Hbst. > larieis. Ratz, * Betuleti. F. * eurvidens, Germ. — populi. L. | . „ chalcographus, L. „auratus. Scop. „ autographus, Kn. * aequatus. F. = bicolor. Hbst, . er uanus. Payk. * pusillus. Gyll. Magdalis violaceus, L. „ piceae. Ratz, » phlegmatica. Hobst. Pr lineatus. Gyll, „ cerasi. F. - = domesticus. L, PR pruni. F. „ monographus, F. Thylacites Coryli. Eyll. * dryographus, Er, Sitona lineatus, L. 8 dispar. Hellwg, . 0000 Hylobius pini. L. Hylesinus piniperda. . Cleonis albidus. F. 3 minor. Hartg. sulcirostris. I. = ater. Payk. Polydrusus micans. F. ! * opacus. Jllg. „viridicollis. F, 2’ eunicularis. Kn. W cervinus. L. * palliatus. Gyll, Metallites mollis, Germ. Eccoptogaster intricatus, Koch, Phyllobius argentatus. L, . . wer rugulosus. Koch, ” pyri. F. — carpini. Er. ” oblongus. L. 3weite Unterfamilie. Otiorhynchus ater, Hbst, | Unädte Holzfreffer. = a . Colydium elöngatum. F. 4 Pissodes notatus. Hbhst. Apate capucina. F. + » Piceae. JIlg. Cuecujus testaceus. F. en Balaninus nucum, L. = glandium. Mh. * JH Anthonomus pomorum, L. „ druparum. L. Brachyonyx indigena. Hbst, Orchestes fagi, Eyll. Leptura rubrotestacea. F, Cryptorhynchus lapathi, F, 4 Saperda carcharias, L, 9— Cossonus chloropus “ ge » Pösütnen. i „ linearis. F. Callidium luridum. F. ” monilis, F, . Lyetus canaliculatus, F. Dritte Familie, Cerambyeina. Bodfäfer. Spondylis buprestoides, F. „ - Callidium fuscum. F, n Vierte Familie. F fennicum. F. Chrysomelina. Blattkäfer. * bajulus. F. Haltica oleracea. L. Cerambyx heros. F. nitidula, L. * cerdo, F. flexuosa, Panz. „ moschatus, F, » nemorum, L, Rhagium indagator, F. Galleruca capreae, F. Ri inquisitor, F. H Viburni, F. R * mordax. F, a3 alni, L, ‚Clytus arcuatus. L. Luperus pinicola, And, » hafniensis. F, „ rufipes, F, „» arietis, F. Chrysomela populi. L. ‚Lamia aedilis, F, en tremulae, L. » textar, F, > aenea. L, Prionus coriarius. L. | RN ‚ vitellinae. L, Molorchus dimidiatus, F. 4 dispar. Payk, Pogonocherus fascicularis, Schh, | Ciythra A-punctata, L. Cryptocephalus pini, L. i Beilage IM. * Kechnungs- Vericht vom 1. April bis 31. Dezember 1849. Einnahmen. Ausgaben. ft. kr. An Saldo Vortrag vor. Redhnung . | 507 20 Soploaten. 3. An 9 Aufnahmsgebühren aı fl. 3dkr. 13] 30 Botmit . oo 20. An Beiträgenvon außerordent- Mineralogie 2 om lihen Mitgliedern praenume- Bibliothef . U rando, nemlid): Megier. . ie. » ig 2 für's J. Scm à 30 kr. !.. 9 near... Ze. , 6 für's II. Sem. a 30... . An Beiträgenvon ordentlichen Mitgliedern praenumerando, nemlich: 4 furs I. Sem. a1f.ıs in. . 51:32 74 für's II. Sem. a1fl.ısf. . | 96| 12 2 für das °; II. Sem. 239 i . 1] 18 -Summa . | 179] 32 Summa . Rechnungs-Abſchluß. 1111—— ww cD m I Ausgaben » u. 00. + » 179 fl 25 Fe. Berbleiben . „— fl 7 fr. zum Vortrag auf neue Rechnung. 2 VDeröffentlidtim Monat Februar 1854. | —— Ze ° Da IV. Jahresbericht kann der unterzeichnete Ausſchuß den verehrlichen Mitgliedern mit dem guten Bewußtſeyn überreichen, auch im vergangenen Jahre nach Kräften, dahin gewirkt u + haben, Das Beftehen des Vereins zu fihern, deſſen weiteres Gedeihen zu für dern und die Theilnahme für deſſen Zwede ftets allgemeiner zu maden. Indem diejes in den nachfolgenden Zeilen dur Aufzählung der im. vergangenen Sabre gemachten Leiftungen nachzuweiſen gefucht wird, entledigt fi der Ausihuß der angenehmen Pflicht, ſämmtlichen Mitgliedern für Alles, was ſie ſeit Veröffentlichung des III. Berichtes zum Frommen und Gedeihen des Vereines gethan haben, hiemit den geziemenden Dank auszudrücken. „Das Beſtehen des Vereins zu ſichern“ betrachtete der Ausſchuß als ſeine wich⸗ tigſte Aufgabe, und in ägung, daß hiezu eine geregelte Verwendung der Einnahmen haupt: ſächlich beitrage, richtete eine Aufmerffamfeit befonders dahin, das Vereind- Vermögen gehörig zu verwalten und für Die einzelnen Fächer beftimmte Summen behufs der Anſchaffung von Naturas fien, Büchern, Requifiten u. f. w. feftzufegen. In Beilage II I. veröffentlichen wir den Rechnungs⸗ Berxicht vom 1. Januar 1850 bis 31. Dezember desſelben Jahres. — „Das weitere Gedeihen des Vereins zu fördern,“ war unſere zweite Aufgabe. Die Vermehrung und Vervolftändigung unferer Sammlungen war e8, was uns hiebei lei⸗ te, und wenn in diefer Beziehung audy dießmal wieder, wie in den frühern Jahren die ornitholo⸗ E.. Sammlung den ftärfften Zuwachs erhielt, fo verdanken wir dieß neben den Geichenfen, womit die Herren: Büchele, v. Böck, Biſchoff, Baumeiſter, Braun, Biſſinger, Fürn— haber, Guenin, Gmwinner, Grandauer, Keller, Körber, Leu, Obermayr, Petry, ra Schuh, Start, Scheerer, Schmidt und Wagenſeil die Samm— lungen bedachten, beſonders der Freigebigkeit, mit welcher aus der herzoglich Leuchtenberg'ſchen Naturalien⸗Sammlung in Eichſtädt dem Vereine eine — von zum Theil ſeltenen Vogel ® Bälgen als Geſchenk überlaffen wurde, Dem hohen Geber ftatten wir hiefür unfern ehrfurchts⸗ _ 1 er re ie ne —8 re a a j 3 a vollen Danf ab, und Fr Pr: E Ws a n, welcher mit Uebergabe des obigen Geſchenkes beauftragt war. Die Herren Bacher, Dahm, Hollw eg und Dr. Walſer lieferten ung 8* | Beiträge ; zur Gierfanmlung.- . * Die Sammlung der Mugetbiere, zu welcher, laut III. Bericht Herr Leu den erjten Grund. >> gelegt hatte, erfreute ſich einer nicht unbedeutenden Vermehrung durch eben dieſes raſtlos thätige J Vereinsmitglied, indem von ihm zum Geſchenke erhielten: Felis Catus — wilde Katze; Felis catus domest. — Hausfage; Canis vulpes — Fuchs; Mustela putorius — Iltis; Talpa europaea gem. Maulwurf; Mus Musculus var. alb, — weiße Hausmaus; Mus Battus — gem, Ratte; Arctomys Marmotta — Murmelthier; Cervus caproeolus — Reh (jung); Lepus Cuniculus — Kaninchen; ferner ſchenkte Herr Keller: Sciurus vulg. — gem. Eichhörnchen, 2 Exemp.; Herr Bacher: Erinaceus europaeus — gem. gel, 2 Grempl.: Herr Prof. Petry: Myoxus Glis — Siebenfchläfer, und Herr Stud. v. Rebay: Mustela — — großes Wieſel. Herrn Apotheker Roth verdanken wir Schädel von Biber, ey und Eupen Herrn Firnbaber jun. endlich den eines hu. Herr Dr. Log bed übergab dem Vereine eine jeltene Varietät von Kupfernatter; Conchy— lien und andere Seethiere erhielten wir durch die Güte der Fräul. v. Höslin, und der Herren Leu, Greiff, v. Eberz, Müller und Wagenſeil. Ben Herr Dr. Weiden bach vermehrte die Käferſammlung durch anfehnlihe Beiträge, welche . er zugleich wiffenfchaftlich zu ordnen die Güte hatte. Auch eine trefflihe Loupe wurde von demfer ben dem Vereine zum Geſchenke gemacht. | N Die Thätigkeit der botaniſchen Sektion hatte fih bisher vorzugsweife der Unterfuhung von Augsburgs Umgebung zı wendet. Die wichtigften Nefultate diefer Unterfuchungen wurden den Mitgliedern in der „Ueberfihtder Flora von Augsburg, verfaßt von Herrn Cafliſch“ mitgetheilt, einem Werkchen, das nicht als etwas Vollſtändiges und Abgeſchloſſenes zu betrachten iſt, das jedoch, die Ergebniſſe der bisherigen Ermittlungen in Kürze zuſammenfaſſend, zu einer Grundlage für weitere Forſchungen beſtimmt war, und zugleich eine Anregung dazu geben ſollte. Daß der leßtere Zweck erreicht wurde, mögen die vielen neuen Entdeckungen im Floragebiete Augs⸗ burgs beweiſen, die in dem erſten Nachtrage zur „Heberfihtder Flora von De —9— gezählt an * * Eine weitere Anregung zu erhöhter Thetigkeit erhielt die botaniſche Sektion durch die von Herrn Hofrath Drov. Martius im Auftrage der Akademie der Wiſſenſchaften an fie gelangte Ein— ladung zur Betheiligung an der phythographiſchen Erforſchung Bayerns. In den Berathungen, welche der Frage gewiedmet waren, in wie weit es dem Vereine möglich ſeyn werde, der an ihn ergangenen Einladung Folge zu leiſten, wurde beſchloſſen: 9 a. Das Florengebiet Augsburgs nad einem einheitlichen Plane und nad) den veriiedenfen " Beziehungen zum Gegenftande gemeinfchaftlicher Forſchungen zu machen; und * b. dieſe Unterſuchungen fo viel als möglich Über das ganze Lech— Wertach⸗ iet auszu⸗ dehnen. | Das Herbarium wurde auch in-diefem Jahre wieder durch manche Beiträge bereichert. Von den Herren Prof. Rauch, Roge r und Zolleis wurden Mittheilungen der auf botanifchen Exkur⸗ * er fioneit: indie‘ benachbarten Alpen gefammelten Ausbeute gemacht, von Auswärts erhielt der Verein ſehr ſchätzenswerthe Zuſendungen vom den Herren Dr. Walfer in Schwabhauſen, Dr. Lotzbeck in Füßen, Frickhinger in Nördlingen, Bühele in Memmingen. Das Herbarium der Flora von Augsburg wurde durd) die Herren Roger, Huber, Raub und Holler bereichert, von Herm Cafliſch erhielt es eine befondere Beilage, welche in drei Faszifeln die Flora des Lechfelds, der Lechufer und der Lechmoore enthält. Die mit auswärtigen Botanifern eingeleiteten Verbindungen laffen hoffen, daß bejonders das Herbarium der Flora Deutſchlands eine immer größere Vollſtändigkeit erhalten werde. Herr Braun, unterftügt durch Herrn Witz, hat fich der mineralogifhen Sammlung ange nommen, und die reichen. Beiträge, der. verfloffenen beiden Jahre geordnet: Das in Beilage II. befindliche Verzeihniß des orithognoftiihen Theils derfelben beurfundet, wie reich unfere Samm— fung in jo furzer Zeit wurde, und da bereits ein großer Theil derjelben in ausgezeichneten und werth— vollen Stuffen befteht, fo läßt ſich hoffen, daß bei gleichem Eifer unfere sun ſich in furzer Zeit vervollſtändigen werde. In geognoftifher Beziehung haben wir ebenfalls Viel erlangt; da aber die Lüden doch noch ſehr groß find, ſo wurde bien ein Ordnen und Berzeichnen noch unterlaffen. Möchten Diejenigen, welche die Mittel und Gelegenheit hiezu haben und uns in unjerm Beftreben unterftügen wollen, uns in diefem Fache mit recht Vielem, und bejonders Vaterländiſchem erfreuen ! Unter den heurigen Gebern nennen wir die Herren Braun, Leu, Köfferle, Roger, Stadtmüller Wttb., v. Schägler und danfen Diefen, wie auch den Nichtgenannten. Auch die Bibliothek blieb nicht unberückſichtigt, und vergrößerte fich theils durch deu Anz fauf des Treuſchkiſchen Werkes, ıtheils durch Gefchenfe der Herren Baader, Dr. E. Dingler, Bacher, Kremer und Dr. Körber. Die jhägdaren Beiträge, welche, unſere Bücherfammlung durch den Regensburger zoologiſch-mineralogiſchen Verein, fo wie durch den ärztlichen Verein in Augsburg erhielt, erwähnen wir hier, ebenfalls in dankbarer Anerkennung. Als legte Aeuße nahme für die Zweck ung unſerer Wirkſamkeit bezeichneten wir unfer Beitreben, „die Theil ar es Vereins jtets allgemeiner zu maden.‘ Rir ſuchten dieß zu erreichen, indem wir dürch Ausſtellung theils neu erworbener, theils ſolcher Naturalien, welche ung biezu ſowohl von Mitgliedern, als auch von andern Eigenthümern anvertraut worden waren, Mit glieder, und dem Vereine nicht Angehörige zu fleißigem Befuche unferes Lokales veranlaßten. Dadurch war es ums zu unferer Freude vergdunt, fat jeden Sonntag ein zahlreiches Publikum in unfern Räumlichkeiten willfommen heißen zn können, und als unmittelbare Folge diefes frequenten Befuches ſahen wir auch unfere Mitgliederzahl fih „vermehren. Wir ‚glauben, namentlich den fpäter einge⸗ tretenen derjelben einen nicht ganz unerwünfchten Dienjt zu leiften, wenn wir fie in Beilage I. mit dem dermaligen Perſonalſtande unferes Vereines bekannt machen. Auch ein hoher Magiftrat unferer Stadt hat feine Theilnahme an unfern Vereing- Ange legenheiten. auf eine erfreuliche und uns zu lebhafteften Dante verpflichtende Weile bethätigt, "indem er, einer an ihn gerichteten Eingabe des Ausſchuſſes entſprechend, eine nicht unbedeutende Summe bewilligte, wodurch es möglich) wurde, ‚in unferm Lofale dur Aufführung einer ‚Wand eine den dermaligen Bedürfniffen entiprechende Veränderung zu machen. 1* ——— Wir ſchließen gegenwärtigen Bericht, indem wir ſämmtlichen Mitgliedern unſern Verein zu reger Theilnahme und thätiger Mitwirkung auch für das nächſte Jahr empfehlen. — Der Ausſchuß des naturhiſtoriſchen Vereins. Beilage L Perſonalſtand des naturhiftorifchen Vereins am 1. Januar 1851. Ausſchuß. Vorſtand: Dr. Körber, prakt. Arzt. Sekretär: AU. Petry, Profeſſor. Kaſſier: J. Weiß, Specereihändler. Conſervator für Entomologie: G. Biſchoff, Lehrer. 5 „Mineralogie: A. Braun, Kaufmann, * „Botanik: Beni ch: Lehrer, „». Zoologie: 3. Leu: Pelzhändler, E Bihliothef: C. TE Gomnafial- Brofeffor. Ehrenmitglieder. Zitl. Herr Dr. Döb ner, kgl. Prof. an der Forftfehule in Afchaffenburg. „» » Dr». Fiſcher, Staatsrath. » » Forndran, I Bürgermeifter in Augsburg. „» » MM. Frickhinger, Apotheker in Nördlingen. » n Dr. Fürnrohr, Lyceal-Profeſſor in Regensburg. » » Heinrich, II. Bürgermeifter in Augsburg, nr arlers AR. Gerne Shäf fer, Stadtgerichtsarzt in Regensburg. „ „Grafv. Hundt, Minifterialrath. "„ nn Dr. 4 Schnitzllein, Profeffor in Erlangen, „» „Freiherr v. Welden, Regierungspräfident in Augsburg. "ns .Dr. Mori Wagner. Eorrefpondirende Mitglieder. Herr Dr. v. Böck, prakt. Arzt in Schönau. Herr Dr. Schmidt, Privatdoz. aus Augsburg, „» Hoffmann, Pharmazeut aus Augsburg. „ - Starf, Bezirks -Geometer in Immen— „ Köberlin, Dekan in Kempten. ftadt. » Xandbed, Rentenverw, in Klingenbad, „ Dr. Walfer, prakt. Arzt in Schwab- „ Dr. Lotzbeck, prakt. Arzt in Füßen, haufen, »„ Pidel, Acceſſiſt aus Augsburg. 5. Ordentliche Mitglieder. Herr *Kröner, Lederbändler. Herr v. Ahorner, Regierungsrath, ” Baader, Domkapitular, Bacher, Kunftgärtner: Bäumer, Ehemiter. Bartholme, Pergamenter. Bertele, Pharmazeut, Biffinger, Lehrer. v. Böck, Profeffor. Böhm, penf. Rittmeifter v. Brentano, Fabrifant, Buder, Vermalter, Butſch, Antiquar. Deiſch, Farbenfabrifant. Dies, Kaufmann. Deſchler, Färber. Dr. Dingler, Chemiker. *Doppelmayr, Kaufmann. Diüring, Lebrer. Dungern, Lehrer. Ginfiedler, Lehrer. Forſter, C., Fabrikant. Forſter, D., Fabrikant. Freyer, Stiftungskaſſier. Fürnhaber, Kaufmann. Dr. Girl, prakt. Arzt. *Glogger, Kaufmann u. Magiftrhts: Rath. Grandaner, Privatier. Greiff, Lehrer. - Giheidlin, Kaufmann u. Magiftrats- Rath. Guenin, GraveneDirecteur. Hollwegg, Privatier. Hosp, Manrermeifter. Kaiſer, Benefiziat. Kauffmann, Zeichnungslehrer. Köfferle, Apotheker. Kollmann, Baurath. Krauß, I. Pfarrer. Kremer, Buchhändler, Dr. Leo, Direktor. Leu, C., Pelzhändfer. Dr. Mai, ſtädt. Veterinärarzt. "Müller, Spezereihändfer, Mittenfteimer, Lehrer, Obermayr, Banquier u. Conful, Preyſſinger, Profeſſor. Prinz, Färber. Recknagel, Kaufmann. Reiſſer, Direktor, Roger, Sprachlehrer. Roth, Apotheker. Rügemer, Lehrer. Schenkenhofer, sen, Pinſelmacher. Schenkenhofer, jun., 43 Scheler, Kaufmann u. Direktor. Schur, Prof. Semmelbaur, Apotheker. Schürer, Eiſenhändler. Simon, Profeſſor. Freiherr v. Süßkind. Tautphoeus, Freih. v., penſ. Vice— Präſident. Tröltſch, rechtskund. Magiftratsratb. Wagenſeil, jun., Banquier. Walch, Kunſtverleger. Wegelin, Lehrer. v. Weidenbach, Dr. med. u. Guts— Beſitzer. Freiherr v. Welden, Privatier. Werthheimer, Privatier. Wis, Spezereihändler. Freiherr v. Wohnlich. Zoer, Apotheker. Zehentner, Apotheker. Zimmermann, Dr., penſ. Landge— richtsarzt. Zolleis, Schuhmacher. Zorn, Fabrikant. — — Außerordentliche Mitglieder. Herr Bock, Lehrer. „ Boeld, Profeſſor ji Boll, Profeffor, r Brigelmayer, Stud. n Dahm, Mechaniker. » Deuringer, Stud. * v. Eberz, Privatier. „ Edelwirth, Kunſthändler. Faggeroth, Privatier. Hofſtätter, Lehrer. — König, Weinwirth. Laible/ Lehrer. *Leiner, Spenglermeiſter⸗ ” *Heger, Dr, Militärarzt. "Königsberger, Eonditor, Herr Loe, Brofeflor. » Märtel, Brofeffor. „ Müller, Wilh., Stud. * v. Rad, Senfal. — v. Rebay, Stu. Reichart, Muſiklehrer. * Rauch, Profeſſor. Richter, Lehrer. „Röderer, Lehrer. »„ 0. Rogifter, penſ. Major. „ 0 Rogifter, Sohn. „ Röthe, Aſſiſtent. Schaur, Kaufmann. „Soratory, Stud. »„ *BZierries, Profeſſor. »„ *Dr. Zinsler, Stadtfaplarıcı Anmerkung: Die mit Sternen bezeichneten Mitglieder find im Verlaufe des legten Jahres eingetreten. Beilage ME Berzeihniß der Mineralien. J. Klaſſe: Wicht metallifhe Mineralien, 2 Graphit von Paſſau. 4 Anthrazit v. Wales. Braunfohle v. Peifenberg. Schhieferfohle, irifirende v. Tyrol, r „Dresden. X. Ordnung. j | Bituminöfes Holz. Asphalt aus d. Auvergne, Erdpech v. Krottenberg. Erdöl. Bernftein mit Infeften v. d. Oſtſee. Berfohltes Balmenholz ». Saarlouis, 2 desgleichen. Pechkohle von Meiflen. Schwefel mit Eöleftin v. Sizilien. Schwefeltuff v. Salvatore. Schwefel, grauer v. Czorkowa. Honigftein v. Artern in Thüringen, HE. Ordnung, Schwefel auf Gyps v. Lüneburg. fr verwitterter yon Sizilien. m gediegener 8 verjchiedene Flußſpathe. Flußſpath v. Welfenvorf. 4 verſchiedene Steinfalze v. Berchtesgaden, Steinjalz auf Gyps v. Tyrol, v. Wielitzka. [7 Arragonite v. Zillerthal. FR v. Ungarn. * v. Jungfernberg. A v. Leogang. Striontianit, röthlichter v. Clausthal. Witherit v. Cumberland. Ei HAN. Ordnung. | Slußfpath v. Freiberg. I Keyolith v. Irikant! IV. Ordnung. Steinfal; v. Cordova. br gefchnittenes v. Wielitzka. V. Ordnung: VE. Ordnung. Eonit 9. Tyrol. Solenhofer Abdrüde. Mufhelmarmor mit een: u Oſtrazieten v. Kärnthen, | Verſchiedene Brezien. Eine Suite Kalffteine nach den wichtigſten Forma— 23 verfchiedene Kriftallifationsformen in Kaltſpath tionen. von verſchiedenen Fundorten. Doppelſpath v. Island. 10 angeſchliffene Marmorar ten. Stinkſtein v. Tyrol. Rogenſtein. 4 Erbſenſteine v. Karlsbad. 2 Sprudelſteine v.. detto. Schwerſpath v. Kopnik. AR v Böhmen. > ı * v. Harz. Barpterdev. Biebes. * aus Sachſen. Baryt v. Rogl. 2 Coleſtine v. Salzburg. Eöleftin v. Aarau. Muriazit 9. Berchtesgaden, r v. Hall in Tyrol. Apatit v. Amberg. 2 Lazulith. Dorazit von Lüneburg. Braunfpath v. Haarburg. ” v. Chemnitz. Bitterfpath v. Valee de Broffo. Dolsmit, biegfamer. * v. Joachimsthal. Rautenſpath v. Hall, . * Braunſpath in Amethiſt. VII. Ordnung. 2 Polyhallit v. Berchtesgaden. Fraueneis v. Harz. 14 verfchiedenes DVorfommen des Gyps von verfchie: denen Fundorten. . Schaumgyps v. Hallein. Alabaſter. Struvite in Torf, unter der Nikolaitirche in Hamburg) Alaunftein v. Tolfa. Alaun aus». Charnis. Alaunfhiefer v. Norwegen. VIII. Ordnung. Wavellit v. Zbirow. Türkis aus Perſien. IX. Ordnung. | Tinfal v. Thibet in Oftindien. — x Ordnung. Eine Suite von Bergkriſtallen in verſchiedenen Eine Reihe von Halbopalem Vorkommen. Menilit. 4 Amethpite. Hyalith. 4 Raudtopafe. Almandin in Öornblende. 4 Sitorin. 2 Me in Glimmer. 2 Roſenquarz. 1 * Geſchliffene und ungeſchliffene Grisbacher Steine. 2 Milchquarz. Loſe Quarzkriſtalle. Praſem v. Salzburg. Aventurin, ungeſchliffener und geſchliffener. 2 Mokoſteinchen v. Frankreich. 2 Quarzſteinchen. 1 Haarftein v. Sibirien. Kapenaug en, gefehliffene und ungeſchliffene. Faferguarz v. Gampoftella. Zellguarz mit Glimmer von Gaftein. 3 verfchiedene Eiſenkieſel. Berfchiedener Duarzfand v. Olashütien. Ly diſcher Stein. 4 Hornſteine. 14 verſchiedene Jaspis von verſchiedenen Fundorten. Verſchiedene Holzſteine. Eine Reihe von Achaten, darunter: Feſtungs-⸗, Tiger Moos⸗, Band-⸗Achate. Leberopal. Puddingſteine. Geſchliffener Granit des Straßenpflaſters v. Wien, Brezien. 2 Plasma aus dem Eichſtädtiſchen. 1 15 v. Oppenau. 3 Heliotrop aus dem Orient. Eine Reihe ſchöner Chalcedon in verſchiedenen Farben. Eine dergleichen Carniole. Chryfopras. Spenit. 3 Dnir v. Frankreich und Stalien. 2 verfteinertes Eichenholz. 2 egyptiſche Kiefel. 1 edler Opal v. Zimapan in Merifo, 3 edle Opale aus Ungarn. Almandinfriftalle, lofe, v. Etſchthale. Granaten in Glimmer v. Tyrol, ey in Quarz v. Bodenmais. Ar mit Hornblende und Strahlitein, Schwarze Granaten v. Arendal. Lofe Melanit v. Frascati bei Rom. Grüner Granat v. d. Muffa-Alpe. v. Erlau. [2 [23 Mehrere andere Granaten. Braunftein-Kiefel in Granatforn vv, Preußiſch Minden. Gefchliffene Byropen v. Böhmen. m Pyropfriftalen v. Eeylon. | Loſe Granaten v. Etfchthale, Eine Reihe fchöner Eriftallifirter Befupian v. Safer thal. Eggeran v. Haslau. Epidot v. Faſſathal. Nephelin v. Meicher im Vogelsgebirg. ‚„ Stapolith, grünftrahlig v. Arendal. »r other detto. | Solith von Bodenmais, > 4 verfchledene Labrador mit verſchiedenem — ſpiel. 3 Leuzite aus dem Veſuv und aus den Ruinen von Pompeji, ’ Adular v. St. Gotthard. Adular v. Tyrol. Drthoflas v. Elba. Grüne Feldfpathe v. Bodenmais u, Murfinsk, Schriftgranit von Bodenmais. Rother Feldſpath in Zwillingsfriftallen. Grauer Albit v. Zwiſel. Beriflin v. Pfitzthal. RN mit Clorit v. Pfitzthal. Objidian v. Island. Perlftein. Bimftein. Gine Reihe von Laven verſchiedene Bulfane und zum Theil beſtimmter Ausbrüche nebft verfchiedenen Arbeiten aus Lava, dann vulfanifher Gefteine, die zu technifchen Zweden verwendet werden. Petalith mit Spodumen. Eine Reibe von Glimmer in Kriftallen, und Blät- tern von verjciedenen Farben und Vor— fommen. Fuchſit Staurolith im Glimmerſchiefer, 2 im Talffchiefer, beides v. Gotthard. Andalufit v. Lamerswinkel. Mi v. Lifenz in Tyrol, Chyaftolith im Thonfciefer v. Gefrees. Gehlenit v. Montzoni. 2 Dysthen v. St. Gotthard. 1 * mit Almandin u. Hornblende v. Pfitzthale. Beryll aus Sibirien. „v. Rabenſtein. „vierſeitiges Prisma. „geſchliffen. Smaragd in Glimmerſchiefer v. Salzburg. Smaragdkriſtalle v. Peru. 2 Diopfidfriftalle aus Tyrol. 2 Malafolithfrijtalle aus Tyrol. Nugit auf Bafalt v. Faffa. „kriſtall. v. Böhmen. Ein dunfelgrün durchfichtiger, geſchliffener Augit aus Böhmen. 4 verſchiedene Tremolite v. Gotthard u. Tyrol, Eine Reihe von Hornblende und Stralfteinen v. verſchiedenen Fundorten und verfchiedenen Vorkommen. Verſchiedene Asbeste u. Bergholz v. Zoblig und z Tyrol. Eine Reihe von Talffchiefer, Talk: Kriftalle, Talfftein u. Spedftein, letzterer in Speudomorphofen von Quarz u Topas, 3 DOlivin in Bafalt v. Vogelgebirge. Gadolinit, fehr ſchön, von Fahlun. 4 jarblofe Zirfon aus dem Ural. 18 Stüd Zirfon v. Geylon. 3 Natrolith v. Hohentwyl, Prehnit v. Chemnig. „ ..» Safe. Zeolith v. Island. 3 Analzime v. Tyrol. Chabaſit von der Seifferalpe. Stilpit, ausgezeichnetes Stück v. Dalmypen-Sandor. er mit Meffaline aus der Grotie auf Malfoe, Blätterzeolith v. Island. Heulandit v. Fafla. Eine Reihe von Chlorit. Allophan, weiß, gelb, grün u. blau aus d. Schwarz- wald. Porzellanerde v. Paſſau— 4 verjchiedene Thonſchiefer. Difodit, Infuforiene Schiefer v. d. Rabenau. Porzellanjaspis. Bolus, Töpfertbon u. Walkerde. Apophylit v. Fafla. 3 in Baſſalt v. d. Seiſſeralpe. 2 Meerſchaum aus Natolien u. Mähren. 2 Serpentin v. Zöblig. 2 Shillerfpathe v Kupferberge. Lithionglimmer v. Mähren. Lepidolith v. Böhmen. 3 rofa Topas v. Brafilien. 1 Topas-Geſchiebe. 4 edle Topas v. Schnedenfteine in Sachen. 6 Topas v. Brafilien. 1 Topas, dunkler. 7 veriehiedene Turmaline. 1 Indicolith. 1 Saphirquarz. 1 Saphir v. Ceylon. 3 Spinell in Octaeder v. Ceylon. Pleonaft v. Montezoni. Chryſoberyll aus Brafilien. II. Klaſſe: Metalliſche Mineralien. I. Ordnung. 2 gebiegen Arfenif aus den Bogefen. Realgar. u (Rubinfhwefel)mit Thonfchiefer aus Siebenb. Auripigment, Operment. Schwefelſaurer Arſenik. Selenhaltiger Schwefel v. Salzburg. Raufchgelb v. Ungarn. 2 ae A 2. Ordnung. Großftrahliges Antimon v. Ungarn. Antimonglanz v. Wolfsberg. Gediegenes Antimon aus Siebenbürgen, * v. Klausthal. Goldhaltiges Antimon v. Chemnitz. Antimonhaltiger Bleiglanz. 2 Grauſpiesglanzerze. Rothſpießglanzerz, haarförmiges v. Bräunsdorf. in. Ordnung. Gediegen Tellur mit Braunfpath v. Natjad. | Scäriftellur auf Thonporphyr v. Siebenbürgen. IV. Ordnung. Molyboän auf Quarz v. Altenburg. | v. Ordnung. Wolfram v. Harz. | Scheelit, Eriftall. auf einem Rauchtopas v. Bodenmais, ve Ordnung. Tantalit, einkriftallifirtes großes Stüd v. Bodenmais. | VII. Ordnung. Anatas v. Hof. Sphen v. Schwarzenſtein. Titanit mit Klingſtein v. Marienberg. Rutil v. Pfisthal. FE ) var. Ordnung. Gold gediegen v. Siebenbürgen, Goldkies aus Sibirien. „ „» +. Sibirien. Golvhaltiger Duarz aus dem Salzburgifchen, 4 v. Chemnitz. 1X. Ordnung. *% Ordnung. Platina gediegen aus Amerika. | xe Ordnung. XII. Ordnung. Duedfilber geviegen v. Mochellandsberg. Zinober fhüßiger Thonſtein v. Stahlberg im Zwei: Zinober v, Idria. brückſchen. kriſtalliniſch v. Idria. aus dem Salzburgiſchen. Zinober auf Thon. xım. Ordnung. Gediegen Silber v. Freiberg. | Röſchgewächs mit Blende von Chemnig. ef. 3 haarförmig v. Norwegen, Arſenſilberblende, Rothgüldigerz. — 2 Amalgam, ein ſchöner Kriſtall v. Moſchellandsberg. Silber, dentritiſches, aus Sachfen, Antimonfilber v. Andreasberg. 11 iv. Ordnung. Gediegen Kupfer v. Bornwallis. * dentritiſch aus dem Banat. in Quarz aus Kamsdorf in Thü— ringen. J aus Sibirien. ——7 v. Katharinenburg. [23 „ rn [2 7 v. Rheinbreitenbach. 4 mit Ziegelerz v. Sibirien. Graukupfer v. Cornwallis. Kupferpecher z mit Lafur aus dem Banat. Malachit in einer Neihe fhöner Vorkommen. Kupferlafur (eine jehr ſchöne Stufe) v. Vogel in Tprol. 3 Kupferlafur aus Ungarn; Kupfervitriol aus dem Banat (ſehr fchön). Phosphorfupfer v. Rheinbreitenbach. Dlivenerz in Prismenkriftallen v. Cornwallis. Kupferfhaum v. Falfenitein, Sranfenberger oder hefliiche Kornähren Atafamit oder Salzfupfer aus Atafama in Chili. Kupferglaserz aus dem Schwarzenbergifchen, Kupferfahlerz aus England. Arfenifalfahlerz aus Freiberg. Silberfahlerz v. Schwaz. J mit göldiſchem Kies v. Kremnitz. Queckſilberfahlerz v. Valdi Gaftello, Mehrere Kupferkieſe v. Tyrol u. Böhmen, Mehrere Buntfupfererze aus Ungarn ıu ac. xv. Ordnung. Uranpecdherz v. Johanngeorgenftadt, Chalcolith v. Johanngeorgenftadt, xVvI Ordnung. Wismuth gediegen v. Schneeberg. · Zinnſtein v. Böhmen. 4 „ v. Schlafenwalbe. [3 4 Weißbleierze von verfihiedenen Kriftallen und Borkommen. Phromorphit aus dem Breisgau, s v. Zichoppau. " v. Amberg. xvor Ordnung. Zinngraudpe Joahimschsthal. r [7 xvam. Ordnung. Erocoifit, Rothbleierz ven Billa Rica in Brafilien. Gelbbleierz v. Kärnthen. Eine große Anzahl von Bleiglanz. Bournonit aus Böhmen. Blättererz mit Braunfpath. XIX. Ordnung. Zellformiger Galmey v. Kärnthen - Blätteriger “4 15 " " „ von Schugand aus Tyrol. Oahnitfriftalle v. d. Gremitsgrube bei Fablun. | Rothes Zinforyd mit Franflinit aus Nordamerika. Zinkblende mit Schwerfpath aus Ungarn (fehr ſchön). 3 verſchiedene Zinkblenden aus Ungarn, xx. Ordnung. Öreenofit, Schwefelfadmium, friftall, von Bifhopton in Renfrewfhire. xxı Ordnung. Rothnidelfies von Schneeberg. Weißnickelkies von Schneeberg. — 1 — XXII. Ordnung. Pharmafolith mit Kobaltsblüthe, Kobalt aus Sadjen, Kobaltblüthe, büfchelförmig. * grauer und roſa aus Sachſen. Gänfeföthiges Silber v. Schneeberg. Glanzfobalt kriſt. in Kupferkies v. Annaberg. Grauer Speisfobalt. XXxIII. Ordnung. Meteoreifen v. Ungarn. 5 ſchön Frifiall. Spatheifen von verfchiedenen Funds 2 ſchöne friftall, Eifenglanz v. Elba. Drten. Gine Reihe von Eifenglanz. & 2 Sphärofiderit v. Steinhein, 2 Rotheifenftein (Glaskopf). Vivianit v. Bodenmais, mit einem freiftehenden ‚hell 3 7 (Blutftein). ' blauen Kriftall. N 3 7 (dichter). hi auf Magnetfies v. Bodenmais. Stilpnofiderit v. Minden. Blaue Eifenerde aus Schwehen. Goldgelb angelaufener Brauneifenftein v. Teirsbach. R Pr in Lehm aus Gteiermarf. 2 Graubrauneifen v. Slmenau, Triphylin mit Albit v. Rabenftein. 1 2 Kriftall. aus Thüringen. Eifenfinter, Eifenpecherz v. Oberjchlefien. 2 N aus Gießen. Titanit mit Feldſpath v. Pfaffenreuth. 2 Brauneifenftein aus dem Salzburgifchen. J in Cyanit mit Almandin aus Tyrol. 2 Pfauenſchweifartig. Eine Reihe ſchöner Vorkommen von 5 he 7 verſchiedene Brauneifenfteine in Tropfftein und 3 Marfafit- Kriftalle aus Stalien. | Glaskopfform. Strahlkies aus Ungarn. 4 verſchiedene Bohn- und Eiſenerze, wie ſolche in Speerkies auf Bleiglz. v. Klausthal. Ober-Eichſtädt verarbeitet werden. Magnetfies aus Tyrol. 4 4 desgleichen v. Waſſeralfingen. 5 aus Schweden. 7 verfchiedene Thoneifen. F aus dem Bayreuthiſchen. 2 Umbra. Arſenikkies v. Freiberg. 1 rother und v. Reichenſtein. 4 gelber Eiſenkieſel. 4 v. Schneeberg. — Moraſterz. ß XXIV. Ordnung. KR Graubraunfteinerz v. Ilmenau. Triplit v. Rabenſtein. ” Hausmannit v. Shlefelo. F ar Manganıt „ „ Honig gelber Helvin in Chlorit v. Schwarzenberg in Pfilomelan,v, Schneeberg. Sachſen. XXv. Ordnung. Tſchewkinit v. Ural. — 413 Beilage ım. Nechnungs- Bericht, abgeſchloſſen 31. December 1850. 1850, Einabmen, Jan. 1.|An Saldo voriger Rechnung „ | An 78 halbjährigen Beiträgen von ordentlichen Mitgliedern für's I. Sem. praen. gelei- Met. 1.18%, , Suli An 81 Beiträgen für's II. Semefter praen. geleiftet San. An 20 halbjährigen Beiträgen von außerordentlichen Mit- * gliedern für’8I. Sem.praen. geleiftet a 30 fr. . E An 26 Beiträgen für's IL Semefter praen geleiftet & Sur; — * An »Ajährigen Beitrag eines ordentl, Mitgliedes Ans Aufnahmsgebühren fl. 1. 30 fr. fl. | fr. Ausgaben. fl. | fr, 2 7 |Per Zoologie . . . . 1» — 10% | 24 o 105 | 18 Summa . | 242 | 28 „» Mineralogie . . » 36 | 46 „ Bibliothet . . 5; 40 6 „ BY. a‘. 52 | 22 | I 2a 114 Summa . think fl. 242. 28 fr. „al-14,, Einnahmen Ausgaben Berbleiben fl. 1. 14 fr. zum Vortrag auf neue Rechnung. Gedrudt bei Albr. Bolkhart. 66 Baer Kal Ro Min: ’ PORT TERRR: Br 1er , —* HE Wera # 3 Mi 4300 41 ** ae 2 erg ; ia sit * er. u a Hik er a ET Pe aut Ir a | a ge Ber Pr RR 6 Tusgbrser — 4 ia er — — sn 3 > Fa ee ET &oniy gun * gb 1.4 a Fe . toi At | ’ A unit * — EIN 9 y x . x % au R | | we. 5. — + * [2 2 h Hy Be — — xaidon u 2% HE u. nr ee —DD—— —D—— BB 4 J v j y — ge rg a RM a we - —⸗ — | P%- ’ . nei SER nd are 6 - * : ’ “ ; j * 4 — — V. Bericht ———— im Januar 1832. Ms $. 3 unferer Statuten übergeben wir hiemit den verehrlichen Mitgliedern den 5. Bericht, und können beim Rüdblide auf das jüngitverfloff ene Jahr mit Vergnügen die Mit- theilung machen, daß unfere Sammlungen ſich Neuerdings anſehnlich vergrößert haben, daß die Anzahl der Mitglieder auf eine höchſt erfreuliche Weiſe zugenommen, daß endlich die Theilnahme, welche das hiefige Publikum unferm Vereine ſchenkt, in fortwährendem Steigen begriffen ift. Erblifen wir in diefen Momenten einerfeits eine erfreuliche Bürgſchaft für die Zukunft unſeres Vereines, ſo verpflichtet uns dieſe Wahrnehmung anderſeits zum lebhafteſten Danke gegen alle diejenigen, welche aud im Verlaufe des vergangenen Jahres unferm Vereine auf irgend eine Art förderlich waren, und hiedurch zu feinen Wachfen und Gedeihen beitrugen. Werfen wir unſern Blick zunächſt auf die Samntlungen, ſo ſehen wir die Abtheilung der Säugethiere, namentlich aber die der Vögel bedeutend vermehrt, und es fey uns“ biemit erlaubt, unter danfdarer Erwähnung der Geber die wichtigſten Erwerbungen zu bezeichnen. Herr Landbeck, Rentenverwalter in Klingenbad ſchenkte: Sorex foediens, Waf- jerfpigmaus, Mus Musculus, Hausmaus, gefleckte Varietät. Herr J. Leu Betelihert) die Sammlungen durch zwei Fledermäuſe, Mustela Ermi- nea, Wieſel, im Herbftfleide, mehrere Varietäten von Felis domestica, Hausfage, Canis vul- pes, Fuchs, junges Eremplat, Talpa europaea, gemeiner Maulwurf, gelbe Varietät, Mustela putorius, gemeiner Iltis, Hypudaeus amphibius, Wafferratte. Heren Paul v. Stetten verdanfen wir: Meles vulgaris, gemeiner Dachs, und Herr Dr. v. Weidenbach fandte eine große Hafelmaus, Myoxus Nitela ein. F Diefen Gefchenfen reihen fich verfchiedene Schädel und Geweihe an, (darunter befons ders erwähnenswerth der Schädel eines Peruaners Geſchenk des Herrn Korhammer), welche wir von den Herten Braun, May, Korhammer, Roger, Schlumberger und Wagen —— Be FE En en 1 cn a a —— e \ EN N 2 > 3 ” * N ſeil, Meßgermeifter, erhielten Acht Fre on Bar bier A ftarfen Elephantenzahn — laffen, welchen wir der Güte des Herrn v. Halder verdanfen, Die ornithologiihe Sammlung hatte ‚Sich auch dieſes Jahr wieder eines bedeutenden Zuwachſes zu erfreuen durch zahlreiche Beiträge von vielen Seiten. Aus dem Naturalien-Gabinet St. Kaiferl. Hoheit des Herrn Herzogs v. Leuchtenberg in Eichftädt erhi wir, ein —— Geſchenk von 10 Vögeln, darunter vorzüglich Jbis religiosa, heiliger Ibis. Plotus melanogaser, Schlangenhalsvogel. Strix flammea, Schleier-Eule. Merops — Merops Sayyghi, . , Charadrius Spinosus etc. etc. Hert Dr. Schuch in Regensburg überjendete uns ein ſchönes Exemplar von: Colymbus areticus, Polartaucher. Falco peregrinus 9 Wanderfalfe. 2 Picus tridactylus 9 dteizehigter Specht. Herr Bezirks-⸗Geometer Stark ſchenkte die im Immenſtädter Forſte vorkommenden Vögel: Picus tridactylus A dreizehigter Specht. Tichodroma phoenicoptera, Mauerläufer. Unter den 17 Voͤgeln, mit welchen Herr Spenglermeiſter Keller von hier Bert Sammlungen diefes Jahr vermehrte, heben. wir befonders hervor; - ein jehr ſchönes Exemp. von Falko peregrinus 4 Wanderfalfe,. Saxicola Oenanthe, Steinfchmäper. | e Motacilla alba 2 £_Beibe Bachſtelze. Corvus glandarius &. Eichelbeher. | | Lanius ruficeps, 4.2. Rothlöpfiger Bürger 20%. Diele andere werthvolle Beiträge verdanken wir, den Herren. G. Biſchoff, vn. Bid, | Gwinner, Grandaner, Guenin, & —— Kranz, Landbeck, Leu, urnbaber, E. v. Stetten, Petry und Rednagel., ı Verſchiedene Eier und Neſter zum Zeu ſeltener Art lieferten die Herten, v. Rehling auf. Hainhofen und Herr. Keller, von ‚bier, letzterer ein in hieſiger Gegend gefundenes Neſt von Oriolus Galbula (Pirol) ſammt den. Eiern. i Eine höchſt intereſſante Sammlung faͤmmtlicher in den — unſerer Umgegend vorkommender Fiſche erwarben wir käuflich von unſerm ſchätzbaren Mitgliede, Herrn Grandauer. Dieſe Fiſche ſind mit bewunderungswürdiger Geduld und ausgezeichneter Geſchicklichkeit präparirt, und ziehen noch fortwaͤhrend die Aufmerkſamkeit und Bewunderung, aller derjenigen auf ſich welche unſer Vereinslokale beſuchen. Als Beiträge zur Sammlung der Reptilien lieferten: Herr —3 Ei eher, eine monftröfe Eidechfe, Herr Av. Hößlin, eine Eidechſe aus Afrika und Schildfröteneier, Herr J. Zeu eine junge Schildkröte. Bon Herrn Graf Törring-Minucci erhielten wir einen Scorpion aus der Türkei, von Heren J. Leu eine Tarantel, von Herrn Kaufmann Röoͤckl mehrere auslindifche Spinnen; I u eine ſchöne Sammlung Korallen schenkte Herr Lehrer Greiff, und eine Anzahl Conchylien end» lic) lieferten die Herren Kaufmann Faulmüller, I Leu und Dr. M. Wagner In botaniſcher Beziehung wurde auch in dieſem Jahre wieder die naͤchſte und wichtigſte Aufgabe verfolgt: „Die Vegetationsverhältniſſe der Umgebung Augsburgs zu erforſchen.“ Wurden auch dieſe Bemühungen nicht. durch fo zahlreiche für das Florengebiet neue Entdeckungen belohnt, wie dies im Vorjahre der Fall war, fo blieben fie doch nicht ohne fchöne Früchte. — Um für die Zukunft den Erfolg diefer Unterfuhungen nicht dem Zufalle anheimgeftellt zu laſſen, kamen die Freunde der lieblichen Wiſſenſchaft überein, einen das Gebiet umfaffenden Situationsplan in Quadrate einzutheilen und dann Ddiejelben jo unter‘ ſich zu vertheilen, daß jedes der noch weniger durchforſchten in verfchiedenen Jahreszeiten befucht würde. Zugleich follten an Ort und Stelle Aufzeichnungen der Arten nach ihrer Mädhtigkeit an Individuen, Verbreitung, Standort, Bodenart * und andern Berhältniffen vorgenommen werden: Bei Vertheilung dieſer Aufgabe zeigte es ſich recht deutlich, welch' großes, zeitraubendes und mühevolles Unternehmen es ſey, ein wenn auch nur kleines Florengebiet vollſtändig zu durchforſchen; denn bei näherer Prüfung des Situationsplanes ſtellte es ſich heraus, daß fo manche der durch die Eintheilung erhaltenen 225 Quadrate noch gar nie oder höchſt ſelten beſucht, andere nur flüchtig oder nur zu beſtimmten Jahreszeiten durchſtreift, und wieder andere nur auf gewiſſen altherkömmlichen Wegen durchſchritten worden ſind. Es gilt dieſes namentlich von den entfernteren Parthien des Gebietes 3. B. von den Gegenden des rauhen Forſtes an der nordweſtlichen Grenze, von den Fluten der Gemeinden Hollenbah, Igenhaufen und Griesbäderzell im Nordoſten und den Paargegenden im Oſten und Südoſten. Im Laufe des verfloſſenen Sommers wurde die Gegend nach dem verabredeten Plane begangen, und wenn ſich auch beim Rückblick auf die Ergebniſſe dieſer Arbeit jeder Betheiligte geſtehen wird, daß er das vorgeſteckte Ziel nicht, oder nur ſehr unvollkommen erreicht hat (waren doch im Allgemeinen die Aufgaben für den einzelnen zu hoch geſtellt), ſo muß doch durch ein beharrliches Fortſetzen dieſes Verfahrens es endlich dahin kommen, daß auch in den entfern- tern Gebietstheilen kein abgelegenes Thal, kein verborgener Winkel mehr ſeyn wird, von welchem man ſich nicht aus den im Verein niedergelegten Aufzeichnungen im Zuſammenhalte mit dem Herbarium Augustanum ein klares Bild der Vegetation entwerfen könnte. Möchte unter jenen Mitgliedern, welche fih zur Erreichung diefes Zieles verbunden Haben, der bisherige Eifer nie erfalten! — Wir zählen im Nachfolgenden kurz die neuen Entdekungen des Jahres 1851 auf und fnüpfen hieran einige Bemerkungen über den gegenwärtigen Stand der Kenntniß — Floren⸗ gebietes. Die neuentdeckten Arten find folgende: 1) Caucalis daucoides L, Auf Aeckern bei der Hafenmühle unterhalb Lehhaufen (311 ®). 2) Hieracium aurantiacum L. Aug. An der Chauffee von Haunftetten gegen Lechfeld. Wurde nur in, 1 Exemplar gefunden und ift. wohl nur als ein duch Zufall hergeführter, jeltener Gaft zu betrachten (458 ®). 5) Linaria Cymbalaria L. An Stadtmauern in der Nähe des Judenwalles (540 ®). *) Herr Aſſiſtent Röthe gab bie freundliche Zuſicherung Bodenanalyſen vornehmen zu wollen. * ee MR 4) Rumex palustris Smith. 8. Aug. 54 Auf dem ſumpfigen Grund eines AbgelORt a: Weihers bei Hard (645 P). 5) Tulipa sylvestris Lin. April. In Seien bei * Mörz' sen Zabrit (770 his 6) Heleocharis uniglumis. Link, 4. Juli 51. An Sümpfen zwifchen Lechhauſen ımd St. Stephan (810 b). — En 7) Agrostis canina L. Auf Haiden und feuchten Wiefen bei Derching (881 P). 8) Poa sudetica Haenke. 28. Juni 51. In. einem feuchten Waldthale zwiſchen Deuringen und Diedorf (903 *). 9) Festuca heterophylla Lam. 4. Juli 51. Auen der Lechebene zwiſchen St. Stephan und Aach (914 ®). | 22, Die erften beiden der aufgeführten Arten wurden von zwei neuen Jüngern der Botanik aufgefunden und zwar Nr. 1 von Herrn Stud. Rof a und Nr. 2 don Herrn Revierförfter Bild. — Seit. dem Erſcheinen der „Ueberſicht dei Flora von Augsburg“ wurde das Florenverzeichniß im Ganzen, um 28 Arten bereichert, von welden 18 Arten zu den. Dicotyle- donen und. 10 zu den Monoeotyledonen gehören. Die Geſammtzahl der Phanerogamen beträgt nun 968 Arten. Den größten Zuwachs erhielt die Familie der Gräfer mit, 7 Species. ‚zählen wir die neuentdedten Arten. zu. der (pag. 95. der Ueberſicht gegebenen) abfoluten Artenzahl der hiedurch ‚bereiherten Familien, fo erhalten wir für die Cruciferen 2.2.0. 2.00 |. Convolvulaceen ... . 2... .5 Aten Kane. ie er. FO nlirkineen . ©... a um 23, Wileneen „u 0 0.2 mon Manier iu Polygoneen AlSIDEEN, „4.4 2 .. 10 0m 00 024004 16205 VERFARBACBEN.,.». naia ser are I - Ünagrarien .,. anadar Aendenel ulanueen — 00 Bd Lea .08 02 Umpelliteren. ..... 9.44 man Al en ae an naraee Compositen ..,.-... 200. 017110. .m. en Arts dad Polemoniaceen . : - 15.0 *4 Wenn wir einem Wute Al. d. Humboldts (Anſichten der Natur IM. Aufl. p .,132) folgend das Verhältniß prüfen, in welchem die Artenzahl einzelner Familien zur —* des ganzen Florengebietes ſteht, ſo erhalten wir für die größeren Familien folgende Reſultate: die Compoſiten bilden etwas, mehr als ſämmtlicher Phanerogamen des „Bezirks, Die Gräfer Y3, Cyperaceen Yisr Papilionaceen Yo, Labiaten %5;, Umbelliferen 1z,, Ra nuneulaceen Yay, Eruciferen %/,,, Orchideen %,, Rofaceen Yz,, Antirrhineen 1/,,, Alfineen Yırı FE Yg, Liliaceen 155, Sileneen 5, Boragineen Yr, Salieineen Yo, Stel- laten 9, Rhinanthaceen Y%,;, Sampanulaceen %o, Gentianeen Yar, Chenopodeen in, Dnagrarien Y,, Geraniaceen Y7, Euphorbinceen Yor, Primufaceen Yıor Potameen ! N4as, Es wird für ung fehrreih fein, die angegebenen Qupotienten mit denjenigen zu ver- gleihen, die fi) für ein benachbartes, genau duchforfchtes Florengebiet ergeben: denn aus dieſer Bergleihung werden wir erfehen, welche Familien unſrer Flora verhältnigmäßig ſchwach tepräjen- tirt find und daher eine Nachlefe hoffen Taffen. Wählen wir hiezu das in den „Vegetations- verhältniffen der Sura = und Keuperformation: ꝛc. 2c.“ von Schnizlein und Sridhinger fo a gründlich durchforſchte Gebiet *).— Wir finden in dieſem Werke (pag. 307) für die meiften der oben angeführten Familien nahezu die gleichen Quotienten —*2* Eine —— Differenz zeigt ſich uur bei folgenden, Familien > KLabiaten Y,4, Cruciferen %,,, Antirrhineen Y,, Orchi— deenıt/gg, Liliaceen HJuncaceen 3, Euphorbiaceen Y,,, Chenopodeen Yas, Rhinanthaceen , Potameen Yy4, Geittianeem Hos · —WVon dieſen Familien haben die Ordjideen, Liliaceen, Rhinanthaceen und Gentianeen in unſrer Flora einen böhern Quotienten, find alfo verhältniß— mäßig artenreicher. Dagegen zeigen die Labiaten, Gruciferen, Antirrhineen, Juncaceen, Euphor— binceenChenopodeen und Potameen in unſerm Gebiet einen Eleinern Quotienten, find alfo in Vergleich mit dem von Schnizlein und Frickhinger bearbeiteten Begetationsgebiete an Arten arm. Beſonders auffallend; iftıdie Differenz bei den Cruciferen = 0,009, Antirchineen = 0,005, und Potameen = 0,004 5beinLabiaten, Juncaceen und Euphorbiaceen beträgt fie = 0,003. — Nun möchte wohl für ein oder die andere Familie die Differenz durch locale Verhältniſſe bedingt ſeyn. So dürfte z.B. Die Urſache der geringen Zahl unfrer Potameen (auch einiger andrer Waſ— ſerpflanzen) in dem Mangel ftagnivender oder langſam fließender Gewäffer zu fuchen fein, während andererjeits der Neichthum an Labiaten im Gebiete der Wörnig und Altmühl „aus der großen Menge fonniger Kalkhügel, welche diefer Familie vorzugsweife zufagen, erklärlich wird.“ Dem umerachtet läßt ſich mit ziemlicher Gewißheit annehmen, daß in den oben angeführten Familien nis verbäftnigmäßig niederm Quotienten noch Die meiſten Entdeckungen zu hoffen find. Wir em- pfehlen fie Deswegen bei den Egeurfionen des fommenden Sommers einer forgfültigen Prüfung. Sn dem vorjährigen Berichte wurde die Abficht ausgefprochen, die botanifchen Forfch- ungen über das ganze Lech » Wertady- Gebiet auszudehnen. "Leider konnte für’ diefen Zweck im verfloffenen Sommer nur wenig geſchehen, da die ungünftige Witterung des Sommers, fowie andere Umftinde größere Ausflüge verhinderten. Ein erft im October unternommener Befuch der Gegend von Gennad und Schwabel konntenur dazır'dienen, das dortige Terrain kennen zu Ternem. » Ein flüchtiges Durchftreifen des ‚Gennachmoofes ließ in den herbftlichen Heberreften der eig die ‚große Aehnlichkeit desfelben mit den Moorbildungen unfrer Lechthalebene 'erfennen. | Sn freundlichem Audenken ſteht bei allen Theilnehmern ein Stelldichein, das Herr Dr. D: Sendtner von München einigen DVereinsmitgliedern im Haspelmoos gab. Wir verdan- fen demjelben die nähere Befanntihaft eines der intereffanteften Filze Oberbayerns und über- dies einige Stunden eines anregenden Verkehrs mit einem der gründlichften Pflanzenfenner unfers Vaterlandes. Möge der kommende Sommer uns eine ähnliche Freude bereiten! J Die botanifch en Sammlungen erhielten in dem verfloffenen Jahre zahlreiche and zum, Theil ſehr werthvolle Bereicherungen. Zur Vervollſtändigung des deutſchen, ſowie zur Gründung eines allgemeinen Herbar’s wurden folgende Beiträge geliefert: ’ Herr, Dr, Bauberger, übergab eine Sammlung von 347 Arten. Unter diefen be- Anden ſich 100. Sp. meiſt feltener Phanerogamen aus den norifchen Alpen, 120 Sp. Algen und Conferven ‚aus der. Nordſee, Ditfee und, dem adriatiihen Meere, 44 Sp. Flechten, 50 Sp. nie- derer, Bilze und 33 Sp. Moofe,, ſämmtliche Arten von einem berühmten Botanifer beftimmt. *) Die Vergleihung mit einem Verzeichniß der Flora von Münden, Memmingen, oder einem andern Punkte der „ bayerijchen Hochebene dürfte wegen größerer Nehnlichfeit der topographiichen und Flimatifchen Berhältnifje er’ wünfchter feyn; wir befinden uns aber leider gegenwärtig nicht im Befige eines folchen. — Bon Herrn Dr. Sendtmerverbielt: der Verein a) eine Sammlung von 332 Mooſen, weitaus zum größten Theil von ihm ſelbſt in Schlefien,, Mähren, Oberbayern;, ı Tyrol, Dal matien 20. 2c. gefammelt, und b): 194: Sp. der feltenften Phanerogamen aus der "Umgebung Münchens und den bayerifchen Alpen. "Bon: diefen beiden äußerſt danfenswerthen Gaben erhält die erſtere dadurch noch einen befondern Werth, daß fie. bei großer Reichhaltigkeit durch ihre forgfültige und zuverläßige Beftimmung ein ſehr erwünſchtes Hülfsmittel bei der fo: fchwierigen Un— terfuchung. der, heimifchen Mooſe bietet: Bon Heren Dr. Kummer erhielten wir eine Sammlung von 230 Phanerogamen aus Süd» frankreich und den, Pyrenäen. Mit dieſer ſchönen Gabe wurde der Anfang zu einem allgemeinen Herbar gemasht. Herr Lehrer Bod übergab „Dietrichs Herbarium pharmaceutieum 300 Sp. enthaltend und, überdies; eine Sammlung von 161 Sp. Phanerogamen und Gefäßerpptogamen unter. den letztern einige ſchöne exotische Farız Herr Apotheker Frickhinger einige feltnere Arten der Flora des Riefes und Here Studiofus Holler 18:Spec, aus verfchiedenen Gegenden gefams melt. Im; Ganzen erhielt jo das Vereinsherbar einen Zuwachs von 1744 Arten, Für das Augs⸗ burger Herbar lieferten Beiträge die Herrn Prof. Rauch, Roger, Zolbeis, Wild, Rofa und Holler, Unter diefen zeichneten ſich befonders die Beiträge des Herrn Revierförfter Wild durch ihre Schönheit und Friſche aus. Wir ftellen an diefe Heren die Bitte, bei ihren 'fünftigen Ereurfionen auch darauf Bedacht zu nehmen, für das Herbarium Augustanum ſchöne und inftruftive ‚Exemplare einzulegen, um fo nad und —* in dieſem Theil der Sammlung ein wahr res Mufterherbar zu erhalten. Ehe wir den mineralogifhen und geologifhen Theil unferer Sammlungen beſprechen, erlauben wir uns folgende Bemerkungen voraus zu ſchicken. Am Beginn dieſes Jahrhun— derts lebte in Augsburg ein großer Verehrer der Naturwiſſenſchaften, Herr Ritter v. Cobres, der nicht nur feine geiftigen, fondern auch feine pekuniären Kräfte freudig dem Dienfte der Natur opferte. Er fammelte die beften Werke, die Literatur der größten Kunftihäge der Naturwiffenichaften, und legte eine Mineralienſammlung an, wie ſolche zu ihrer Zeit kaum ihres Gleichen hatte. Seine Bibliothek und ‚feine mineralogiihe Sammlung war, bereit! ‚auf dem Standpunkte der Berühmtheit angefommen, als er dieſelbe unſerer Vaterſtadt gegen eine geringe Jahresrente überlaſſen, und ſo uns erhalten wollte; allein die Väter unſerer Stadt dachten damals anders und glaubten nicht, ein kleines gegen * großes Opfer bringen zu dürfen. Dieſe werthvolle Sammlung, dieſe reiche Bibliothek wurde demzufolge zerriſſen und zerſtreut, und ihre Trümmer zieren nun die Cabinete Rußlands, Englands und Frankreichs, wo man ſchon frühe lernte, das Große und Schöne zu ſchätzen, und wir, unſere Kinder und Enkel können nun halb Europa durchwandern, um hier und dort Fragmente von dem zu treffen, was ein großer und edler Geiſt in unſern Mauern mit lebenslanger Mühe und Arbeit vereint hatte. Schwache Reſte jener Schätze moderten hier ſeit ein paar Dezennien, bis es uns im jüngſt ver— gangenen Jahre gelang, dieſe wenigen Ueberreſte zu retten, und gleichſam als ehrendes Andenken an jenen Mann unſern Sammlungen einzuverleiben. Wir mußten dieſes Mannes gedenken, bevor wir Rechenſchaft über die mineralogiſche Abtheilung geben konnten, denn die Hälfte unſerer nun auf mehr als 1200 Stücke angewachſenen oryktognoſtiſchen Sammlung ſtammt von ihm her, und der geologiiche Theil konnte nur durch diefen Fund heuer als im erften Jahre feiner, Gründung bereitS auf eine jo namhafte Anzahl fo ausgezeichneter, werthvoller und lehrreicher Stuffen ges bracht werden: Ehre jey daher feinem Andenken! Nicht minder ſchätzbare Gefchenfe erhielten wir von vielen Seiten, und erwähnen bier die Namen der Herren Dr. v. Bed in Schönau, Apotheker Fridhinger in Nördlingen, Stadtpfarrer Großhauſer von hier, 3. Leu, Fabrifant Umrath, Geometer Stark, Dr. Schmidt in Megingen, Dr. Walfer, Dr. M. Wagner, und drüden dieſen, wie allen Uns genannten hier unfern Dank aus. Durch diejes vereinte Zuſauimenwwirten war es moͤglich, unſere geologiſche Sammlung im erſten Anlegen gleich auf 30 Stücke des kriſtalliſirten Schiefers, 4 „aus der Grauwacke, 00 » nm Steinkohle, 36 „ Zechſtein, 30° „Trias, 200 und mehr Stüde Jura, 80 Stüde Kreide, 200 „ Molaffe, 40 ° ,„ Diluvial- und Alluvialgruppe, * zuſammen mehr als 700 verſchiedene Gebirgsarten und Verſteinerungen zu bringen. Nicht unerwähnt dürfen wir laſſen, daß wir aus Vereinsmitteln ein ſehr ſchönes Exemplar von Jchthyosaurus intermedius erwarben, und daß wir durch die Güte des Herrn Dr. Schmidt in Megingen und Herrn Dr. Walfer in Schwabhaufen, welde uns aus ihren ſchönen Privatſammlungen ſehr werthvolle umd feltene Petrefaften auf einige Zeit anvertrauten, in den Stand gefegt wurden, eine fehr intereffante und lehrreiche Ausftellung geologiſcher Gegen⸗ ſtände zu veranſtalten, welche durch das gleichzeitige Auflegen von Profeſſot unge: 8 dildlichen Darſtellungen der Urwelt“ um ſo anziehender wurde. Da fi bis jetzt in unſerm Vereine noch fein Mitglied der Geologie beſonders ange— nommen hat, jo war unjer neu erwähltes correspondirendes Mitglied, Herr Dr. Schmidt von Megingen, jo gefällig unfere erworbenen Petrefacten zu beftimmen, für welches mühfame Geihäft wir ihm unſern befondern Dan ausdrüden. Derjelbe gebührt auch Herrn Steinhauermeifter Lierheimer v. h., welcher bei dem mühfamen Geſchäfte des Zufammenfegens des Ichthyosauras uns an die Hand ging, umd zur glücklichen Vollenduug derjelben fehr weſentlich beitrug. Xeider waren wir wegen Mangel an Raum genöthigt, dieſe mit fo vielem Beifalle aufgenommene und mit fo großem Glück begonnene Sammlung wieder zu verpaden und fo aufzubewahren. Ebenſo find ums noch viele ſchöne Mineralien in Prachtegemplaren in Ausficht geftellt, fo bald wir in den ans gejegt jeyn werden, neue Käften zu deren Aufnahme aufitellen zu können. Unfere Bibliothek erhielt einem bedeutenden Zuwachs durch eben jene Fragmente, welche durch die Bemühungen des Herrn Braun von der Cobres'ſchen Sammlung gerettet und dem Vereine von ihn gefchenft wurden, und welche beiläufig 350 Bünde betragen mochten. Herr Studtpfarrer Großhaufer beſchenkte den Verein mit Dr. Schnitzlein's und Frickhin— ger's „Vegetationsverhältniſſe der Jura- und Keuperformation in den Flußgebieten der Wörnitz und Altmühl.“ Herr Hofrath NR. v. Martius überraſchte uns mit dem ſchönen Werke: Reifen von Martius und Spir in Brafilien. Herr Buchhändler Lampart übergab uns das vor- trefflihe Buh Harting’s „die Macht des Kleineu fihtbar in der Bildung der Rinde unferes Erdballs 20.” — und mehrere Vereine gleichen Strebens überfandten uns ihre Berichte. Die Zahl unferer Mitglieder, vermehrte fich auf eine ſehr erfreuliche Weife, es traten demfelben bei als: —* Ehrenmitglieder: Herr Hofrath und. Profeffor Ritter v..Marfiug, in München. „ Dr. Kummer, Affiftent am botanifchen Gonfervatorium-in München. AU. Gorrespondirende Mitglieder: Herr Dr. Friſchmann, Conjervator am herzogl. v. Seuitehergülgn Naturalien⸗ Cabinet in Eichſtädt. „ Sädel, Pfarrvikar in Ammersdorf bei Nürnberg. „ Dr. Schmidt, praftifcher Arzt in Mesingen. Die Herren: Beifch, Lehrer. Böllath, Walzendrudmeifter. Curtius, penf. Stabsarzt. du Val, Dr., prakt. Arzt. Etzel, Lehrer. Euringer, Kaufmann. Frommel, Dr., prakt, Arzt. Gofjenz, Commis. Großhauſer, Stadtpfarrer, Hertel, Kaufmann. Himmer, Buchhändler und Magiftrats-Rath., Hößlin, v., P., Kaufmann. Hößlin, v., E., Kaufmann. Hößlin, v., A., Kaufmann. Hiller, Mag. + Chirurg. Hurler, Dr., prakt. Arzt. Lampart, Buchhändler. Zenzenmüller, Profeflor. Mad, Farbenfabrikant. Maihle, Plagwirth. Mayer, Sectionsingenieur. Mehnle, Sailermeifter. HUN. Ordentliche Mitglieder: Die Herren: Müller, Profeflor. Paulin, Kaufmann und Vorſtand der Ge- meinde- Bevollmächtigten. Pappenheim, v., Graf, königl. Rittmeiſter. Pfaff, Weinwirth. Preyß, Lederhändler. Röth, Expeditor der allgemeinen Zeitung. Rommel, Fabrikbeſitzer. Schelhorn, v., Apotheker. Schlumberger, Bäckermeiſter. Schlumberger, Bierbraner, Seidel, Stadtbaumeifter. . Spindler, Domvifar. Stetten, v., Ernſt, Partikulier. Tiſcher, a Thenn, Eiſenbahn-J Ingenieur. Törring Minucci, p., Graf und Eönigl, Oberlieutenant. Tröltſch, Kaufmann, Umrath, Fabrikant. | Bolt bart, Buchdrucker und Magiftrats-Nath. Wiedemann, Redakteur. IV. HInNermrhenthiebe Mitglieder: Die Herren: Bernhard, Profeflor. Bibra, v., Kreisrath. Birgler, Bauamtsaftuar. Decrignis, Kaufmann, Dungern, Lehrer. Faſſold. Die Herren: Gefſele. Göringer, Dr. und Pfarrer, a Gert. Gradmann; penſ. Rittmeifter. Herzog,„Optieus. Hennings. Die Herren: Die Herren: Hauger. Primus, Eifenhändler, Hüttler, Peöfeffen 1 0 Reiche n bach, Er, Chemiker. Kramer, Profeſſor. Reichenhardt, Lehrer, Keller, Spenglermeiſter. Röthe, Chemiker. Klaiber. festen Schwaiger. i Kaufmann, Schriftenfeger. I ı) 19 I CShwärzler ) Krauß, Commis. Singer. Köberle, Drechslermeifter. Schuhbmader, Kornmeffer. Kremer, E., Kaufmann. Sodeur, Schriftenfeger. Ludwig, Kaflier. Thenn, Abr., Meßgermeifter. Lipp, Eifenhändler. m) Bolkest, Chirurg. Lößl. Wüſt, Kaufmann. Minder, Sailermeifter. Wüſt, Buchhalter“ Mörz, Caffetier. | Wild, Revierförften! Müller, J., Xehrer. 0 Wiedeman it, Gaffetiert Nerlinger, Kürſchner. Un 1 Wedel, — Neuß, —— 3werger. Aus Verein getreten ſind während des Jahres die Herten: Rogiiter, v., sen. a Rogijter, v., jun. 2 Breftele, Pharm. Boͤttcher, Kaufmann. Königsberger, Conditor. | und zwar, die beiden erſten wegen Abreife von hier. JBET Geſtorben ſind die Dann; Hollwed, Privatier, Zimmermann, Dr., penſtonicten Gerichts⸗ Rap; v., Senſal. 4 2 Arzt. Tiefbedanert von Allen die ih kanuten, war das frühe Hinſcheiden Hollwed’s, eines Mannes, dem unſer Verein viel verdankt. Wir erfüllen eine Pflicht, und entſprechen gewiß dem Wunſche aller feiner! vielen Freunde, wenn wir in kurzem Abriſſe das Leben dieſes ebenſo IH beſcheidenen als gemüthlichen Mannes schildern, und laſſen —* einen von ſeinem Freunde Biſ chof f verfaßten Nekrolog folgen. (Siehe Beilage 1.) Was die weitern VBerhältniffe unferes: Vereins betrifft, fo find ſich diejelben jo ziemlich gleich geblieben. Wie bisher iſt uns unſer Vereinslolal von einem hohen Magiftrate zur Benützung unentgeldlich überlaſſen worden, was wir hiemit wiederholt mit gehorſamſtem Danke erwähnen. Die bedeutende Vergrößerung unſerer Sammlungen ſowohl, als auch die ſtets ſich ſteigernde Zahl der Mitglieder ließ uns in letzterer Zeit dringender als je, eine Vergrößerung, unſeres Vereins— lokales wünſchen. Jedoch dürfen wir ung vertrauensvoll der Hoffnung überlaſſen, daß das bis— ber’ fo unverkürzte Wohlwollen, welcdyes, wie) eben berichtet, in dieſer Beziehung mit jo reger Sorge uns zur’ Seite ſtand, auch für) die Erreichung diefes Wunſches nicht mangeln möchte. ‚Inder Beilage II. veröffentlichen wir den’ Rechnungsbericht vom 1. Januar. 1851. bis zum 317 Dezember desielben Jahres, und fohließen damit unſere a für die Verwal⸗ [3 — 1 tungsperiode der. legten. drei Jahre, danfend für die Unterftügung, welche ‚ums während jener Zeit von den verehrlihen Mitgliedern in ſo hohem Grade zu Theil wurde, und befeelt von ‚dem aufrichtigen Wunſche, es möge durch ‚die fernere Theilnahme unfer Verein zu AR: ETFEE Wachsthume, zu ſtets größerer Vollkommenheit gelangen. Augsburg im Januar 1852. Der Vereins— Ausſchuß. Beilage I. Netrolog. Der naturhiſtoriſche Derein. hat in dem verfloffenen Jahre ein jehr.thätiges Mitglied verloren. Es ift dieß der Privatier Herr Joh. Georg Hollwed, deſſen allzufrühes, am 8. Juli erfolgtes Hinfcheiden’won Allen, die. ihm näher ftanden, lebhaft bedauert wird. ‚Sein offener Sinn für die Natur und ihre Wunder, fein reger, von dem ſchönſten Erfolge, begleiteter Sammeleifer nnd feine Uneigennügigfeit,, gepaart mit der größten Befcheidenheit, „erwarben: ihm die aufrichtigfte Zuneigung von allen denen, die fih ihm durch gleiche Beitrebungen verwandt fühlten. Es wird daher vielen Mitgliedern unferes Vereines nicht unerwünſcht feyn, in folgenden Zeilen eine kurze Schilderung des Lebens und Wirkens diefes wadern Mannes zut finden. Hollwed war geboren im Sahte 1796, in dem Markte Geifenfeld‘,' Sn Pfaffenhofen, wofelbft fein Vater den Unterhalt für die Kamilie als Weber erwarb. Am 24. März 1813 verließ er das elterlihe Hans und trat bei Herrn Deuringer, Befiker des hiefigen Gafthofes zu den drei Mohren, als Kellner in die Lehre, Als Beweis feiner Berufstreue und Nedlichfeit erwähnen wir, daß der Selige nad) vollendeter' Lehre daſelbſt, als gewandter Kellner bis zu feiner Verheirathung blieb Dies geſchah im Jahre 1831, wo er auch zugleich im nahen Städtchen Friedberg das Gaſt- und Bräuhaus zum hohen Glas übernahm. Nachdem der Verewigte dies Anweſen 10 Jahre beſeſſen und dasſelbe als thätiger und unermüdeter Mann, aus ſeiner frühern Berfallenheitiheraus geriſſen hatte, fand er 1840 Gelegenheit es vortheilhaft zu veräußern, und ließ ſich nun in dem durch — — liebgewonne⸗ nen Augsburg als Privatier nieder. Von dieſer Zeit an widmete er fich musſchleßlich der —— und Budung ſeiner Kinder, der Beſorgung ſeiner Familienangelegenheiten, er ſich in den — Sjunden naeh enſchaftlichen Beftrebungen überließ. Welche verihiedene und ımannigfaltige Anlagen in en Menſchen rien en und nut auf dem günftigen Augenblick warten, geweckt zu werden, davon: giebt Freund Hollweck einen fprechenden Beweis. Sein kräftiger, gedrungener Körper diente) einer mit hellem; Verſtande, glücklicher Beobachtung und energiſchem Willen begabtenSeele zur Wohnung: » In früheiter Tugend war ihm fein Moment der Belebung, für feine ſpäter mit fo mächtiger Kraft erwachte Liebe zur Natur, gegeben. Er fühlte: ſich nihtihingezogen zu den lieblichen Kindern Flora’s, ihn reizte nicht das bunte Kleid. des Diftelfalters, unberückſichtiget blieb der ihm zur Seite laufende Goldkäfer— 2 —— Nach Jahrzehnten aber ſehen wir, beſonders wenn Wieſe, Feld und Thal ſich von neuem. ſchmücken, seine kräftige Mannesgeftalt mit friſch gerötheten Wangen, Dampfender Cigarre, mit Stof und, Schirm ‚den Waffen" des Entomologen, verſehen, aus Auguſtas Mauern ziehen. Ihrem Doppelichritte nähern ſich raſch Feld und Wald. Heute begegnen wir derſelben auf ‚der fang gedehnten, ſüdlich gelegenen Ebene des Lechfeldes; morgen in den nördlichen Lechauen der - Gemeinden! Lechhaufen , Gerfthofen und St: Stephan, Zu anderer Zeit jehen wir. diefelbe Perſon auf der öftlichen, und wieder ein andermal auf der weitlichen,, bewaldeten Hügelkette: "Dem Lands manne ift die Erfcheinung feine fremde, jeder begrüßt fie als eine vieljährig befannte, als die des Gaftwirthes zum hohen Glas. Da er noch in den drei Mohren als Kellner fungirte, hatte der Sohn feines Herrn eines Tages die fchlummernde Liebe zur ewig jungen Natur entzündet, indem er unferm Hollwed die Puppe eines Tagfalters zeigte, und ihn auf die merkwürdige Verwandlung aufmerkfam machte. Von dA an verwandte er einen — Theil ſeiner Freizeit auf das Aufſuchen und Erziehen von Raupen. Mit ſeiner Verheirathung mußte ſeine Liebhaberti auf Jahre in den Hintergrund treten. Da ereignete es fih, daß ein am Berge von Friedberg dem ehemaligen General Bauer angeftopene® Unglück, denfelben nöthigte in dem Gaſthofe Hollmed’s feine Genefung abzuwarten. — ' Dienftesverhältniffe riefen den da igen Hauptmann, Sreiheren v. Harold an die Seite des verunglücten General, und bielte denfelben längere Zeit in Friedberg feſt. Diejer gebildete Officier,. zugleich eifriger Entomofog und Sammler , war es‚ der bei Hollweck auf's Neue die Liebe zur Entomologie anfachte und mit demſelben die Sg Briedbergs eifrig durchforſchte. Seit dieſer Zeit konnte es Hollwed nicht, mehr umterlaffen, wöchentlich ein oder zweimal eine Excurſion vorzunehmen, und gelegentlich) feine Beute ſeinem vieljährigen Freunde, dem ſchon früher dahingeſchiedenen Entomologen Stadtmiller, zu ‚übergeben, Eigenthüm— * lich und ein Beweis ſeiner reinſten Liebe für die Sache, möchte es wohl ſeyn daß. der Selige feine Sammelbeute immer an Freunde und Bekannte, in letzterer Zeit aber dem Vereine ſchenkte. Seiner unbegrenzten Liebe für die Naturwiſſenſchaft konnte er in vollem" Maße genügen, nad dem er fich hier als Privatier miedergelaffen hatte. Von jeßt 'am war er eiftigft' bemüht, pure Studium! guter Werke die ihm noch fehlenden Kenntniffe zu ergänzen, Sabre lang beichäftigte er fi) blos mit den Lepidoptern und erſt ſpäter zeigte er auch Zuneigung und Liebe für die - + Goleoptern und die Kinder Floras. | m. Sein raftlos ausdauerndes Streben blieb nicht ohne ihönen Erfolg. Die Entomologen verdanken ihm außer dem Auffinden der Raupen von mehreren Schmetterlingen deren erſte Stände noch unbekannt waren: als Pontia Cardamines, Colias Edusa. Noctua Sigma ete. ete.; bejonders die Entdefung von Plusia Modesta und Concha, welche ſich den 40jährigen Forichuns gen eines Hübner's und dem unermüdeten Gifer eines Frey er's zu entziehen ‚gewußt hatten. So ift er auch der glüdliche vr von Carabus gracilis, Gemmatus, Nitens; Cychrus Rostratus, Hister, Lautus, Cryptocephalus, Imperialis ete etc. Auch die bota- niſchen Entdeckungen, womit er die Flora Augsburgs bereicherte, zeugen für feine glüdliche Beob— achtungsgabe. Obgleich ohne genaue Pflanzenfenntniß, unterfchied er doch mit fiherm Blicke das Seltene von dem Gewöhnlichen. So fund er auf feinen Wanderungen durch die Meringer Au, den ‚aus. dem. Gebiete verihwunden geglaubten Arctostaphylos offieinalis, in den Lechauen bei zu ME an Gerſthofen die fhöne Fritillaria Meleagris und bei, St. Stephan Viola mirabilis. Die beiden fegtern für Augsburgs Flora neue Arten, erhielten dadurch noch ein beſonderes Intereſſe, daß ihr Auffinden die Aufmerkſamkeit der Botaniker und ‚Entomologen anfırdie, bisher ganz unberück⸗ ſichtigt gebliebenen, äußerſt wichtigen Auen richtete, welche von Gerſthofen abwärts, das rechte Lechufer begleiten. 194 2 s Möchte: es Augsburg nie an Bürgern fehlen, welche dem Verewigten gleich ihre Muße⸗ ftunden auf eine: fo edle, Dem Geift bildende und das Herz erhebende Weife auszufüllen wiſſen! i Beilage u. — Kechnungs-Bericht, abgeſchloſſen den 51. December 1851. Einnahmen. „Ausgaben, in wien — 1. San. An Saldo voriger Rech | 4 Für Zoologie Per Em ihr ante 5747 mag, T . 17101, Mineralögie 2, SO PRJE FI 754 au An: Gefchenf eines Ehren- " 1 Botanik; (kialgiz. HR o Mitgliedes . .- « Il uni Apparate seinen lerne 150 203 1% „ An 91 Beiträge von or— ins #00. SStnemee ar Met 171.6 dentl. Mitgliedern für's ' Ba 7 SO I. Sem. a fl. 1.18 fu | 118118 | „ Geologie -(Anfauf eines Ichtyos. 20. .An 53 Beiträgevon außer- interm;, inel. Speſen) 4120 34 ....h ordentlihen Mitgliedern fürs’s UI. Sem. a’ 30fr.| 26 |30 18. Juli | An 121 Beiträge von ots dentl. Mitgliedern für's | II. Sem. a. fl 1. 18 fi] 157 ei 18... „. | An73 Beiträge von —7 ordentlichen Mitgliedern für's I. Sem. a 30fr.| 36 30 24. Dftbr,| An Y,jährl: Bei eines ordentlichen Mitgliedes | — | 39 An 49 Aufnahmsgebühren | \ a fl. 1. 30fr.] 73130 Summa | 41859 Summa 374,34 — Rechnungs-Abſchluß. Einnahmen: 7.7 2 E59 Te. Ana a7 m 94T . —* Verbleiben 44 fl. 25 Er. zum Vortrag auf neue Rechnung. — — — —— iu u ' 75 | Ju “ j Gedruckt Hei Albr. Yolfhart. LIE GrEPAH Tolle £ 2 eb f Zi VI. Bericht des he ; ım Monat März 1853. a 1 * ora æt bei Albr. Dalthart. 7 F - Du. 7 RE 3, ELF Haie = ; e BR; Br f 3 tutti — En | — M4.» m % — Hz > or - Ä | P} era 7 Timer E, 20 ” — u — sudo wi 3 Ps “ a. R Jahres - Bericht des naturbiftorifchen Bereins, vorgetragen v in der General-Derfammlung den 27. Februar 1853 von J. Friedr. Caflifch. a — N “ W.n wir ung vergegenwärtigen, welche Ausdehnung die Sammlungen unferes natur hiftorifchen Vereins beim Beginne des vorigen Jahres hatten, und wenn wir die um das Doppelte erweiterten Räume durchwandern, in welchen fich diefelben jetzt aufgeftellt finden: jo drängt fih wohl jedem der Gedanfe auf, daß der — dieſem Jahre einen großen Schritt vorwärts gemacht hat, da er ſeine Sammlungen, das unentbehrliche Hülfsmittel natur— hiſtoriſcher Belehrung, ſo bedeutend vermehrte. Indem wir mit freudigen Gefühlen uns dieſes allgemein anerkannten Fortſchrittes erinnern, drängt es uns vor Allem, unſern tiefgefühlten Dank für die aufmunternde Unterſtützung auszuſprechen, welche uns von Seite der Väter unſerer Stadt zu Theil wurde und ohne welche eine weitere Ausdehnung der Vereinsſammlungen nicht möglich geweſen wäre. * — Durch Magiſtrats⸗Beſchluß vom 28. Februar 1852 wurde uns der geräumige Saal überwiefen, welchen nun die zoologifehen Sammlungen zieren, und es ift gegründete Hoffnung vorhanden, daß das Wohlwollen, welches der Hohe Magiftrat der Stadt bisher ſchon dem Vereine bewiefen hat, ſich bald noch auf eine glänzendere Weiſe bethätigen werde. * Der Verein iſt auch in dieſem Jahre ſeiner urſprünglichen Tendenz treu geblieben, indem fein Seine darauf gerichtet war, für Erwerbung belehrender Sammlungen, zweckmäßige Aufit lung und möglichft freie, ungegindeg Benühung derſelben orge zu tragen. In letzterer Beziehung glaubte der Ausſchuß den nfchen vieler Mitglieder zu entſprechen— indem er in der Sigung vom 24. Oftober den Beſchluß faßte, mit „dent, neuen Jahre beginnend, aud an einem Wochentage (Mittwoch) Nachmittags von 2 —4 Uhr ie Sofa dem Beſuch der Mitglieder zu eröffnen. j h — r * —ı Für naturhiftoriihe Forſchungen hatte bisher die Umgebung Augsburg’s dem Verein ein entfprechendes Feld der Thätigkeit geboten. *) Der Ausſchuß fah ſich jedoch veranlaßt, in jeiner Sigung vom 6. April der Wirkſamkeit des Vereins in diefer Beziehung weitere Grenzen zu ſtecken, und dieſelbe nad) Maßgabe feiner Kräfte Über den ganzen Negierungs: Bezirk Schwaben und Neuburg auszudebnen. Es forderten verſchiedene Umſtände hiezu auf. In einigen Beziehungen ließ die Umgebung der Stadt wenig mehr zu thun übrig, in andern bot fie überhaupt der Natur- forihung fein geeignetes Feld; bei manchen Korfchungen endlich bringt e8 die Natur der Sache mit fi), daß nur die vergleichende Betrachtung größerer Gebiete Sntereffe gewährt. » Zu diefen innern Gründen kamen noch Äußere Veranlaßungen. — In den gewerbfamen Städten und Märkten unferes gefegneten Schwabens fehlte es nie an Männern, die ihre Muße natur- biftorifchen Studien wiedmeten und über manche Verhältniffe ihrer Umgebungen das Licht der Wiffenfchaft verbreiteten. Manche diefer Männer, alter und neuer Zeit, haben dies auf eine Weiſe gethan, die ihre Arbeiten für immer der Vergefjenheit entreißt und ihren Namen in der Gefhichte der Wiflenfchaft einen ehrenvollen Platz ſichert; mande haben auch in befcheidener Stille gewirkt und, ohne Unterftügung ihres Eifers, ohne Kenntnißnahme von ihrem Wirfen, gingen oft die mühſam erworbenen Refultate ihrer Beftrebungen mit ihnen zu Grabe. Die Bildung eines Gentralpunftes für die Freunde der Naturkunde innerhalb unſeres Regierungs- Bezirkes fünnte und follte folchen oft ſchwer zu erfegenden DVerluften vorbeugen. Und was lag uns näher, als unferm, feit furzer Zeit fo raſch aufgeblühten Berein diefe Aufgabe zu vindieiren?. — Die Bereinigung der bis jeßt in dem Gebiete zerftreuten und ifolirten Kräfte it auch. die-unerläßliche Bedingung zur glüdlihen Erreichung des vorgeftedten Ziele; denn groß ift die Aufgabe, die der wilfenfchaftlichen Thätigfeit des Vereins geftellt iſt. Ein Gebiet, das von den Gebirgsfimmen der Allgäuer Alpen bis zum Riesgau fid) ausdehnt, bildet durch den Wechjel feiner Elimatifhen und orographiſchen Verhältniſſe ein unerſchöpfliches, im Ganzen noch wenig angebautes Feld für naturhiftorifhe Studien aller Art. Mit vereinten Kräften **) wird es uns jedoch gelingen, manche dunkle Seite in der Naturgefhichte unjrer heimathlichen Fluren aufzuhellen. Unſere angelegentlichfte Sorge war e8 deswegen, mit jenen Naturforichern, die unferm Bezirke angehören, oder feiner Erforſchung ihre Thätigfeit widmeten, in Verbindung zu treten. Diefe Verbindungen, die fih, wie wir zuverfichtlich hoffen, noch beträchtlich ver- mehren werden, haben bis jeßt ſchon ſchöne Früchte getragen, fie haben unfere Kenntniß der *) Wir werden in anfern Jahrebberchten nad und nach die Refultate diefer Forſchungen mitteilen. Für diefesmal müſſen wir uns auf ‚die in Beilage IV. und V. gegebenen Mittheilungen befchränfen. ) „Seit Tanger Zeit ein eifriger Jünger der Naturwifienfchaften“, fehreibt uns der eifrige Paläontologe . „I. Wetzler von Günzburg, „war es mir immer fehmerzlich zu fehen, wie durch vereinte Kräfte in „em benachbarten Würtemberg fo Vieles und fo Schönes in Beziehung auf die Erforſchung der Iofalen „Naturkunde in fo kurzer Zeit gefchehen fonnte und daß derartige Strebungen anderwärts fo wenig Nach— „ahmung fanden. Sch Bin feft überzeugt, wenn das gefaßte Vorhaben (die Ausbreitung des Vereins „uber den Reglerungsbezirt) gelingt, ſo wird bald unſer Kreis Schwaben in Beziehung auf Naturkunde „dieſelbe Rangſtufe einnehmen, welche gegenwärtig das nachbarliche würtembergiſche Schwaben ſich in „jo kurzer Zeit errungen hat.“ — 4 * > 5: — ihwäbifchen Gaue ſchon durd manchen wichtigen Beitrag bereichert. — Bon unferm Freunde Dr. Otto Sendtner wurden uns mündlich und brieflich die intereffanteften Mittheilungen über Vegetation und geologische Verhältniffe der von ihm fo gründlich dDuchforfchten Allgäuer Alpen. Bon den Her Dr. Lozbeck, Lehrer Efer, Joh. Bühele, ud U Wetzler erhielten wir Florenverzeichniffe der Umgebungen von Füßen, Schongau, Memmingen und Günzburg a. d. Donau; von Herrn Präceptor Holzbauer eine überfichtliche Darftellung der Zurafhichten und ihrer Leitmufheln. Von Herrn Frieder. Dobel wurde uns eine Darftellung der, wie es fcheint, noch ziemlich unvollſtändig gefannten Vegetationsverhältniffe der Umgebung Lindau’s zugefügt, von Herrn Bezirfsgeometer Stark in Immenftadt, entomologiihe Mit: theilungen aus den Alpen; und von Herm U Wesler haben wir Mittheilungen über die Gebilde der Tertiärformation um Günzburg zu hoffen. — Diefes vielfeitige Entgegenfommen auf dem eingefchlagenen Wege läßt uns aud in diefer Richtung für die Fortfchritte unferes Bereins die ſchönſten Hoffnungen jchöpfen. Indem ich es nun verfuche, das Vereinsleben im verfloffenen Jahr nad) feinen übrigen Beziehungen in kurzen Umriſſen darzuftellen, beginne ic) mit defien Perfonalverbältniffen. Da mit dem Schluß des Jahres 1852 die Verwaltungs» Periode des Ausſchuſſes abgelaufen war: fo wurde in der General» Berfanmlung vom 18. Sanuar die Neuwahl defjelben vorgenommen. Durch dieſe Wahl erhielt der Ausſchuß folgende Zufammenfeßung: Borftand: Dr. Körber, prakt. Arzt. Sekretär: Fr. Cafliſch, Lehrer. Kaflir: Jak. Weiß, Kaufmann. Eonfervatoren für die Sammlungen. Zoologie: Joh. Leu, Pelzhändler. Entomologie: J. G. Biſchoff, Lehrer. Botanik: Carl Roger, Sprachlehrer. Mineralogie: Otto Forſter, Fabrikant. Geologie: Aug. Braun, Kaufmann. Bibliothek: Wucherer, königl. Profeſſor. Der neugebildete Ausſchuß ſchritt in einer der erſten Sitzungen zu der ihm durch Vereinsbeſchluß übertragenen Wahl von Erſatz-Männern für die Conſervatoren. Es wurden hiebei gewählt die Herren: Ludwig Greiff, Lehrer. Grandauer, Privatier. Zolleis, Schuhmachermeiſter. Friedr. Witz, Kaufmann. re Theod. Herberger, Ad * Schenkenhofer, sen., Pinſelfabrikant. Herr Profeſſor Petry, welcher bisher die Sekretariats-Geſchäfte beſorgt hatte, ſah ſich leider durch ſeine Berufsarbeiten veranlaßt, eine fernere Theilnahme an der Leitung en des Vereins vorläufig abzulehnen. Die großen Verdienfte, welche ſich derſelbe durch die eifrige Betheiligung bei der Gründung des Vereins, durch Entwerfung der Statuten, jowie durch pünftfiche Beforgung der fohriftlichen Arbeiten um den Verein erwarb, verdienen unjere dankbare Anerkennung, und wir halten es für unfere Pflicht, demielben wiederholt und öffentlich für diefe Bemühungen den Dank des Vereines auszudrüden. Sm Laufe des Sahres ftellte auch Herr Profeffor Wucherer an den Ausſchuß den Antrag, ihn feines Poſtens als Bibliothefar zu entheben. Mit Bedauren fah der Ausſchuß dieſen verehrten Mann aus feiner Mitte feheiden, der nicht nur die Bibliothek mit mufterhafter Ordnung verwaltet, jondern auch durch feinen Rath im Ausfhuß dem Verein fo viele wejent- liche Dienfte geleiftet hat. Auch ihm fprechen wir hier im Namen des Vereins unfern geziemen- den Danf aus. An feine Stelle wurde der Erfakmann Herr Ludwig Greiff, in den Ausſchuß berufen. Die große Ausdehnung, welde die Condhylien- Sammlung duch den fpäter zu er- wähnenden Ankauf gewonnen hatte, machte für Diefelbe die Aufftellung eines eigenen Confer- vators nothwendig. Auf das Anfuchen des Ausſchuſſes hat fi vorläufig Herr Wi mit großer Bereitwilligfeit dem Gefchäft des Drdnens und ii der dahin einjchlägigen Gegenftände unterzogen. Die Zahl der Mitglieder hat fih aud im Diefem Sabre wieder bedeutend vermehrt: *) Der Berein zählte am Schluffe des Jahres 300 Mitglieder; und zwar: 16 Ehrenmitglieder, 172. ordentliche Mitglieder, 90 außerordentliche Mitglieder, 22 korreſpondirende Mitglieder. Wir hatten im Laufe des Sahres den Tod von fünf Mitgliedern zu beklagen. Es waren dies die Herren Nevierförfter Wild, Kunſtgärtner Bader, Direktor L. L. Scheler, BSabrifant Umrath und Buchhalter Kauffinger. Herr Direktor & 2. Scheler, der Allem, was Kunft und Wiffenfchaft betrifft, ftets fein warmes Intereſſe zumwendete, hatte ſchon Tängft vor dem Entftehen des Vereins eine Sammlung naturhiftorifcher Gegenftände angelegt. Diefe Sammlung wurde nad) deſſen Hin- Iheiden von feinen Herrin Söhnen dem Vereine zugeitellt.. Sie enthält viele werthvolle Gegen- ftände, welche ſich in Beilage II. näher bezeichnet finden. Dem Berewigten, der in fo vielen Kreifen ein gefegnetes Andenken hinterließ, wurde durch diefe Sammlung auch in unferm Bereine ein bleibendes und dankbares Andenken gefichert. Herr Wilhelm Bacher, Kunftgärtner, gehörte ſchon feit. vielen Jahren jenem Fleinen Zirkel an, von dem die Gründung des Vereines ausging. Die botanifhen Sammlungen ver: danken ihm einen ſehr anfehnlichen Beitrag, da er einen großen Theil der vorhandenen Früd)te und Samen lieferte. Er befchäftigte fi gern mit folchen Fragen, welche die angewandte *) Beilage I. enthält das Verzeichniß der im Laufe des Jahres beigetretenen Mitgliever, ie Botanif betrafen. Von feinem regen Streben gibt fein Werk „neue Weinbaulehre” ein rühm- liches Zeugniß. Viele Vereinsmitglieder, die ihn als einen Biedermann kennen gelernt und lieb gewonnen hatten, bedauerten aufrichtig fein unerwartet fchnelles Dahinfcheiden. Herr Revierföriter Wild, hatte ſich zwar erft feit furzer Zeit dem Verein ange- fchloffen; aber der Eifer, mit welchem er namentlich botanifhen Studien oblag, trug dem Bereine manche fehöne Früchte. Wir verdanken ihm einige intereffante Beobachtungen über jeltenere Pflanzen Arten unferer Flora. Die Freude, in ihm einen eifrigen Mitarbeiter au den» begonnenen Werfe gefunden zu haben, wurde uns leider durch feinen allzufrühen Tod geraubt. — Indem ich mich nun zu den Sammlungen des Vereins wende, bemerfe ich zunächſt, daß bei der Vermehrung derfelben vorzugsweife zwei Punkte ins Auge gefaßt wurden. Der oben angedeuteten Aufgabe des Vereins entſprechend foll eine möglihft vollftindige Samm- fung aller Naturprodukte des Negierungsbezirfes eine genauere Kenntniß derjelben vermitteln. Zugleich fol jedoch aucd) darauf hingewirft werden, den Sammlungen durch Aufnahme fremder Naturprodukte diejenige Ausdehnung zu geben, wie fie zur Erwerbung allgemeiner Natur- fenntniffe nothwendig ift. ine Sonderung der Naturprodukte des Kreifes von den übrigen wurde jedoch vorläufig nur bei den botanischen Sammlungen als zweckmäßig erfannt und durch— geführt, indem das vorhandene Material zur Bildung eines Herbariums von Schwaben und Neuburg und eines allgemeinen Herbar’s benügt wurde. Nach Erweiterung der Räumlichkeiten fonnten die Sammlungen eine zwecdmäßigere und für bequemes Beſchauen vortheilhaftere Auf: ftellung erhalten. Die Durchführung diefer neuen Aufftellung machte für einige Zeit die Schließung des Lokales nothwendig. Als dasjelbe am 7. Juni dem Befuche der Mitglieder wieder geöffnet wurde, führte eim neuer paffender Eingang zunächſt in den großen, auf der Nordieite des Mebgerhaufes gelegenen Saal, welder nun die zoologiihen Samm- fungen enthält. Gin Ueberblick der in langer Flucht an der Rüdwand diefes Sanles auf geftellten ornithologifhen Sammlung zeigt uns recht augenfällig die verhältnißmäßig bedeutende Ausdehnung, welche diefe Abtheilung jchon gewonnen hat. — Sie hat im verfloffenen Jahre durch Gejchenfe *) den beträchtlichen Zuwachs von circa 120. Exemplaren erhalten. Es zum größten Theile einheimifche Arten, Die Säugethiere wurden durch 20, die Amphibien durch 11 Stüde vermehrt. Zu der Abtheilung der Inſekten fam eine Parthie Käfer aus dent Allgäu, fo wie eine Anzahl Sammaptesen, Dipteren und empteren aus der Umgebung von Augsburg. Den bedeutendſten Zuwachs erhielt die Abtheilung Mollusken durch den Ankauf der Fagerroth'ſchen Conchylien-Sammlung, welche im Laufe des Jahres durch Geſchenke noch um circa 100 Stüde vermehrt wurde, Herr Gottlieb Fagerroth, ein ſchlichter Bürger Augs- burg’s, hatte Decennien hindurch mit vieler Mühe und pefuniären Opfern eine Sammlung von Conchylien angelegt, die auch in weitern Kreifen rühmlich befannt war. Diefelbe zählte, als ſie vom Verein übernommen wurde, mehr denn 1000 Stüde Meereshonylien, darunter viele ausgezeichnet fhöne und werthvolle Exemplare und über 100 Arten forgfältig beftimmter Zand- und Süßwaffer- Mollusfen aus der Umgebung Augsburg’s in zahlreichen Doubletten. Eine ) Eine Aufzählung der fammtlihen an den Verein gemachten Gefchenfe findet ſich in Beilage I. — J — werthvolle Beigabe zu dieſen Sammlungen bildete überdies noch das aus 10 Bänden beſtehende Conchylienwerk von Martini. — Indem der Ausfhuß in der General-Verſammlung vom 20, Zuli diefen Ankauf beantragte, handelte er zwar gegen den bisher befolgten Grundfag, feine exotifchen Naturprodukte anzufaufen, Er wurde hiebei jedoch von der Anficht geleitet, daß es Pflicht der Pietät fey, den mühfam erworbenen Schatz des greifen Fagerroth vor einer möglichen DVerfchleuderung zu fihern und damit zugleich das Andenfen an die ehrende Thätigfeit diefes anfpruchlofen Bürgers im Schooße des Vereins zu erhalten. — Uebrigens ift die Kenntniß der Weichthiere und ihrer Gehäufe an und für fih, fo wie insbejondere in ihrer Beziehung auf Petrefaftenfunde von fo großer Wichtigkeit und es bietet die bejagte Sammlung ein fo reiches Material der Belehrung, daß der Ankauf derfelben als vollfommen gerechtfertigt erfcheint, um fo mehr da die von Herrn Kagerroth gejtellten Bedingungen für den Verein äußerſt günftig find. Die botanifhen Sammlungen erhielten befonders in jenem Theil, der die Flora von Schwaben und Neuburg darftellt, bedeutende Vervollſtändigungen. Es wurden dem- jelben 862 Arten einverleibt. Die meiften diefer Arten find Kinder der‘ Alpen - Welt; andere aus den Umgebungen von Memmingen, Ulm und Augsburg. Freundliche Zufagen laffen uns hoffen, daß auch aus der Umgebung Nördlingens, deren Flor fi in dem Kreis- Herbar bis jegt noch am wenigften vertreten findet, uns ſehr wefentlihe Ergänzungen zukommen werden. — Das allgemeine Herbar wurde durch 200 Arten, meift aus der Oberpfalz, Ober- und Nieder: Bayern vermehrt. Die Mineralienfammlung erhielt den jehr beträchtlichen "Zuwachs von. 259 Stücken, ein Zuwachs, der mehr durch die Seltenheit und den hohen Werth vieler Exemplare, als durch ihre Zahl bedeutungsvoll wird, und durch weldyen diefe Abtheilung beziehungsweife die größte Vollftändigfeit erhielt. Die nene Aufftellung diefer Sammlung in Glaspulten, mit welcher am Schluffe des Jahres noch begonnen wurde, trug viel dazu bei, ihre Reichhaltigkeit befjer erkennen zu lafjen. Die Gefchenfe durch weldhe die palüontologifhe Sammlung bereichert wurde, beliefen fich auf mehr als 400 Arten. Unter diefen waren befonders die ſchönen Gegenftände der Molaffe Schwabens willfommen, die wir von Günzburg a. d. D., Oberkirchberg, ſowie von Harbatshofen zugefandt erhielten. Sehr viele und werthvolle Beiträge ftammen aus dem Sura und Lias des benachbarten Württemberg’s; Die übrigen gehören größtentheils: der Molaffe Südfranfreihs, der Steinkohle von Weddin und dem Uebergangsgebirge an. Die Bibliothek erhielt durch Gefchenfe einen Zuwachs von circa 30 Bänden, darunter das ſchöne Werk: „die Urwelt in ihren verfchtedenen Bildungsperioden“ von Unger. Die Mittel des Vereins erlaubten es auch in dieſem Sabre nicht, die Bibliothek durch bedeutende Ankäufe zu vermehren. Um fo mehr verdient es unſre dankbare Anerkennung, daß die wohllöblihe Commiſſton, welcher die Entfheidung über den Ankauf von Werfen für die fol. Kreis- und Stadtbibliothef übertragen ift, in gütiger Berückſichtigung der Wünfche des Bereind zwei bedeutende naturhiftorifche Werke ankaufte. Zu befonderem Dank fühlen wir ung auch jenen wiffenihaftlichen Bereinen verpflichtet, die jo uneigennüßig uns ihre, oft mit großen Opfern edirten Jahresberichte zugefendet haben, a I. — ⸗ ohne daß wir bis jetzt im Stande geweſen wären, durch eine umfaſſendere Ausſtattung unſrer Jahresberichte hiefür einigen Erſatz zu bieten. — m u Durch die eingelaufenen Geſchenke, ſowie durch gefällige, zeitweiſe Ueberlaſſung von Privatſammlungen war es uns auch in dieſem Jahre wieder möglich, von Zeit zu Zeit kleine Ausſtellungen zu veranſtalten, welche geeignet dia, das Intereſſe der Mitglieder in Anſpruch zu nehmen. Solche Ausftellungen, waren: Po am 18. Januar: Eine größere Anzahl von Vögeln und Säugethieren; am 29. Februar: Eine Herrn Leu gehörige Sammlung gemalter Vögel; am 7. Novbr.: Eine von Herrin Leu zufammengeftellte Eierfammlung, welche den Vereins = Sammlungen einverleibt wurde ; am 28, Novbr.: Eine Herm Lehrer Bifchoff gehörige Conchylien- Sammlung. Weitaus das größte Intereſſe gewährte jedoch die am 1. Auguft: veranftaltete Blumenausftellung. Daß die erfte Ausftellung Diefer Art in Augsburg zu Stande Fam, verdankt der Verein den Bemühungen des Herrn D. Forſter. Gewiß wird es vielen Mit: gliedern erwünscht feyn, in. einev Beilage unferes Jahresberichtes eine Schilderung derjelben zu lefen, die geeignet, jeyn ‚dürfte, die Erinnerung an den gebotenen lieblichen Genuß wieder zu beleben. Die Zufammenfünfte der Bereins - Mitglieder fanden in zwei General» Ber jammlungen und in den, einer freien Converfation gewidmeten, Befuchöftunden des Vereinstofales ftatt. Nicht unerwähnt dürfen wir jedoch bier Taffen, daß der ſchon feit lange beftehende gejellige Zirkel, zu dem ſich eine größere Anzahl der Mitglieder zufammengefunden, in Diefem Jahre einer vermehrten Theilnahme ſich erfreute. Da die Mitglieder dieſes Zirfels ein eigenes Lokal bei Platzwirth Maich ele gemiethet hatten, jo war dadurch die Möglichkeit einer ungeftörten Unterhaltung gegeben, der. durch Vorträge, fowie durch Mittheilung von Korres jpondenzen noch ein erhöhtes Intereſſe verlichen wurde, Die naturhiſtoriſchen Exeurſionen, welche nach verichiedenen Punkten: der Um: gebung Augsburgs unternommen wurden, erfreuten ſich auch) im verfloffenen: Jahre einer zahlreichen Theilnahme. In botanifcher Beziehung ift ihr Ergebniß die Entdeckung von acht für das Florengebiet neuen Arten. *) Bon einigen Mitgliedern wurden auch größere Ausfläge in entferntere Gegenden des Bezirks unternommen, deren Ausbeute den VBereinsfammlungen zu gut am. Ueberbliden wir die nun in gedrungenen Zügen dargefegten Ergebniffe des verfloffenen Jahres, jo fühlen wir und vor Allem aufgefordert, jenen Mitgliedern unfern wärmjten Danf auszuſprechen, die durch ihre oft ſo werthvollen Beiträge, durch ihr uneigennügiges Wirken, die Aufgabe des Vereins in irgend einer Beziehung fördern halfen; es erfüllt ung aber auch diefer Rückblick mit: der freudigen Hoffnung, daß ein durch Gemeinſinn ‚gegründetes und durd) jo vieljeitige Theilmahme gefördertes Werk einer immer ſchönern Zukunft entgegen gehen werde. *) Jnula hirta L., Hieracium pilosellaeforme Hopp., Platanthera chlorantha Cust. , Luzula multi- flora Lej., Convallaria verticillata L., Muscari racemosum Mill., Senecio nemorensis L., u: 'europaeus L. - Beilage J. * i 7 — Verzeichniß der im Jahre 1852 aufgenommenen Mitglieder. IT Ehrenmitglieder. Hert Herr v. Alten, Dr. Philos., 10 Apotheker „ Mihaud, Naturforiher in Lyon. » Sendtner, Otto, Dr. Philos., fal. Profeffor in München II. Bed, Apotheker in Ottobeuren. Bes nard, Ant. Dr. Philos, et Med., fal: Bataillons - Arzt in Münden. Brunner, Dr. med., Arzt in Miesbach). Büchele, Johann, Zeichnungsiehrer in: Memmingen. Diezel, C. €, f. Revierförfter. Eſer, Xaver, Lehrer in Erding. 111. Bahmann, Heine, Großhändler. Baumann, Pofamentier. v. Bed, Carl, Freiherr. v. Bibra, Freiherr, k. —— Braunegger, Bierbräuer, Cſcharſch, Schlofjermeifter. Däubler, Friedr., Graveur. Dembardter, Kaufmann. Ehbaner, ©., Kürfehnermeiiter. Faigel, Albrecht, Pfläftermeiiter. Slorentin, Frz. X. Kaufmann. Rorfter, Ernft, Fb. Generalmajor der Landwehr von Schwaben u. Neuburg, Forſter, Julius, Fabrikant. Forſter, Moriz, Fabrikant. Freyinger, Kaufmann. Geiß, Dr. med., prakt. Arzt, Gerber, Karl, Kaufmann. Gombart, Mufifalienhändter. Gombart, Hugo, Kaufmann. Gombart, Theodor, Kaufmann, Herr " " ” ” Herr Rorrefpondirende Mitglieder. Dobel, r., Cand. theol. in Stauffen. med., Regiments- Donpierre, Dr. Arzt in Würzburg. Mai, Dr med., Arzt in Harburg. Walt!, Dr. med., Arzt in Paſſau. Wetzler, Auguft, burg a dr Donau, Drdentlibe Mitglieder. v. Halder, Fuedrich, Privatier. Hartmann, David, Bierbräuer. Haslacher, Obermeiſter. Heine, G. U, Buchhändler. Herberger, Theod, ſtädtiſcher Archivar. Hertle, Jak. Seifenfabrikant. v. Hertlein, k. Rittmeiſter. Heymann, Ludw., Großhändler. Häitzler, Andreas, Webermeiſter. Hummler, Anton, Obermeiſter. Hundertpfund, Liberat, Kunſtmaler. Jacquet, Buchhändler. Kauffinger, Buchhalter. Kebler, L., Spenglermeiſter. König, Alex. Weinwirth. Leimer, k. Profeffor. Limmer, k. Oberſtlieutenant. Michel, Franz, Weinhändler. Möhle, Konr., Maurermeiſter. Müller, Wilhelm, Studiofus. Dbermaper, Dapsflunguiik ee m Apotheker in Günz- Herr Oßwald, Tuchmachermeifter. N „ Baur, Dr, & MWovofat. nn nn „ Reber, Feleph Bezirks⸗Ingenieur. „ NRief, Maler. „ Sander, Ludwig, Fabrikant. „Sander, Theodor, Fabrikant. „ Schmedding, Franz, Gold- und Sil- berarbeiter. „Schulze, Forftrath. „. Shwarzenbold, Maler. . > en IV. Altenberger, Deflinateur. „ Bleib, Julius, Correftor. „Boulanger, Reijender. ». Burkhardt, Carl, Kaufmann. » Burkhardt, Mehner. „ Dauder, W., Kunftgärtner. „ Dauder, 2, Kunftgärtner. „ Drentwett, Graveur. „Drobiſch, Kapellmeiſter. „ Gut, Joſeph, Lehrerx. „Haſcher, Lehrer, „Hertel, Dr. med., praft. Arzt. „ ». Hößlinger, Leopold, f. Hauptmann, „ Buttler, Dr. Philos., k. Profeffor. „ Säger, $. L. Kaufmann. „ Kaufmann, Pharmazeut. „ Kod, Earl, Senfal. Beilage 1. Herr ” " Herr ” Mad, Herr Mad. Herr " " * 7 vr... E : “ Seethaler, Reſtaurateur⸗ Sommer, Silderarbeiter. Sprößer, Lederhändfer. v. Stetten, Auguft, Gutsbefiger. v. Stetten, Earl, Banguier. v. Waſhington, Mar, k. Lieutenant. Weinmayer, Huder. Wirth, E., Buchdruderei - Befiger. v. Wohnlich, Carl, Freiherr. id Außerordentlide Mitglieden Koͤlbt, Joſeph, Privatier. Kugler, Kunſtgärtn Lutz, Euphroſine, Wittwe. Lutz, Privatier. Meckel, Feilenhauer. Minderer, Künftler. Moosmann, Kunftgärtner. Nagler, k. Profeſſor. Reiner, Eduard, Commis. Reiſchle, A, Metzgermeiſter. Rugendas, Wittwe. Sachs, Heinr., Oberpoftamtsfunftionär. Scheidle, Feldwebel. v. Stengel, Freiherr, k. Oberlieutenant. Werr, k. Material-Verwalter. Wünſch, Silberarbeiter. Verzeichniß der im Jahre 1852 eingejandten Gejchenfe. A. Zu den zoologifchen Sammlungen. Hert Dr. Baumeijter in Diedorf übergab eine ſchwarze Seeſchwalbe, Sterna nigra, juv: Herr». Bed: einen Schlangenadler , Cireaetos gallicus (jelten). Herr A. Braun: drei Schildfrötenfchalen, Perlen der Flußperlmufchel (Unio margaritifer). Herr u. Braunmühl: eine Nachtſchwalbe, Caprimulgus europaens. g” | einen Kolibri und einen Gisvegel (aus Süd⸗ EN Y Herr Butſch, Antiquat ein junges Schaf (Mißgeburt). Herr Dr. Curtius, St Arab: einen in feine Theile zerlegten Menſchenſchädel— Herr Graf Fugger von N einen Steinmarder (weiße Spielart). ‚Her Gradm ann, Nittmei : zwei Alpenfirandläufer, Tringa cinelus G um 2. Herr Örandauer: eine A Picus Martius 9. Herr Guenin: heben Dögel, darunter ein Kuduf Q, ein großer Steinfhmäzer, Saxicola oenanthe JS’, Flufregenpfeifer , Aegialites euronicus, alt und jung. Herr Sr. vd. Halder: eine Rohrdommel, Ardea stellaris &. Herr. Heindel, Taubftummenz Lehrer: Eier, Raupen, Gocone und Seide des, Seidenfpinnere (Bomb. mori). Herr Eduard v. Höslin: einen Wespenfalken, Falco apivorus 0, ferner mehrere Conchylien und Strahlihiere. 5 Ber pi w Forſtgehülfe: eine Ohreul ‚Strix otus &. Herr Jäckel, Pfarrvikar: eine Bipente, Harelda glacialis ,, ein Ei der Blaurade. Herr Karl Keller in Trieft; ein — eine große Schale von einer Meerſchildkröte \ und mehrere Conchylien. * Herr Keller, Spenglermeiſter: —— darunter ein Mittelſpecht, Picus medius &, ein Hausfperling (Barietät), ein Fitisfänger, Ficedula fitis, ein Teichrofrfänger, Salicaria arundinacea , eine Turteltaube Columba turtur Q, Cier vom Sperber, einige fehr ſchöne Hanstauben u. f. w, Herr Dr. Körber: drei Wachteln, Perdix coturnix, alt und jung. Here Kranz, Ablaßwärter : einen Eisvogel, Alcedo ispida cd. Herr Joh. Lew: acht verfchievene Säugethiere, darunter ein Nerz, Mustela lutreola (aus ver Gegend von Padua), ein geſtreiftes Badenhörnchen, Tamias striata (aus dem Ural); 28 Vögel, darunter 2 Waldohreulen, Strix otus juv,, 2 Mittelfpechte, Picus medius Q und juv., eine Feldlerche, Alauda arvensis (ſcheckige Varietät), "ein Steinfperling, Fringilla petronin f', 2 Goldhähnchen, Regulus ignicapillus juv., ein Waldlaubvogel, Ficedula sibillatrix 0, ein Wachtelfönig, Crex- pratensis juv.,' 2: Spießenten, Anas acuta & und Q., eine Tafelente, A. ferina Q, eine Neiherente, A. fuligula co’, eine Xöffelente, A. elypeata Q, eine Zwergrohrdommel, Ardea minuta Q, mehrere Vogelſchädel u. f, w.; 6 Amphibien : ein Gedo, Platydactylus murorum, 2 grüne Eidechſen, Lacerta viridis, 2 DMauereidechfen, L,; muralis, eine ungarifhe Natter, Coluber pannonicyus, mehrere präparirte Naupen, und endlich einige. größere Meeres Kondhylien. Herr Lodtner, NRegierungsrath: einen Gänfefänger, Mergus castor ©, einen Seefrels Herr Lutz, Caféötier: ein Perlhuhn, Numida meleagris Q nebft 2 Jungen, einen jungen Pfau. Herr Maichele: einen Schweinsfchädel & und einen Widderſchädel. Herr Maier, k. Forſtmeiſter: einen gefleckten Fliegenfänger, Muscicapa grisola, einfarbige fehr blafie Varietät. , Herr Dr. May, mehrere Arten von Eingeweidewürmern, Sliegenlarven, Bazoarfteine, Blafen- ſteine 2c. ac. Herr Müller, Stud.: einen Phyllonotus regius, fowie mehrere präparirte Raupen. Herr Rebay in Günzburg: einen Baumfalfen, Falco subbuteo, einen Gteinfaug, Surnia noctua Q, 2 ſchwarze Seefchwalben, Sterna nigra, juv. Herr Recknagel: einen Thurmfalfen, Falco tinnunculus G, 2 Mänfebufjarde, Buteo vni- garis & und Q, eine Nabenfrähe, Corvus corone 9. Herr Dr. Saucerotte, Hofrath in Stuttgart: 13 Vögel, darunter eine Trappe, Otis tarda Q, ein Mauerläufer, Wichodroma phoenicnptera, 2 Rupicola aurautia und 9, 3 Drag estius, 2 - + J 3 - PR .. > - * — 13 = * > ‘ _ Columha enpensis, Caneroma — EI demersa, 2 Arten re BR 73 Arten Meer: und Landeonchylien in 449 Gremplaren aus dem füdlichen Frankreich, Oran, e.. Aegypten, dem rothen Meer, Chile und den Antillen. Herr Scheidle, Feldwebel: einen ſchön getigerten Hund, nen Triel, Oedicnemus erepitans, juv., einen Fijchreiher, Ardea einerea, junges 5, ein grünfüßiges R hu, Gallinula chloropus, juv. Herr Scheler, Direftor, fel.: mehrere Geweihe von — Damhirſchen und Rehen, unter letztern eine Abnormität; ein monſtröſes Horn von einem Ziegenbock, Schädel von Wildſchweinen (Keilern), einen Schädel von einer Wildkatze, eine Haſelmaus, Myoxus avellanarius L.; mehrere Vögel, darunter ein Schuhu, Strix bubo L., Auerhahn, Tetrao urogallus & und 2 ein ſehr fchöner Rallenreiher, Ardea comatla Pall.; ein Gürtelthier, einen Haififch, einen Sägefich, ein a Stoßzahn vom Narwall, Ceratodon monodon Pall, einen Kaiman, Crocodilus sclerops, mehrere 2 Brafilien, „ein Chamaeleon, Echilvfröten- Schaa len, Spinnen, Eingeweidewürmer; eine Be im Goncnlien, Korallen und Gorgonien u. ſ. w Herr Ehenfenhofer, jun.: a ten aue den ag der Hymenopteren Dipteren, Neuropteren, Orthopteren und ——— vn a min Raupen, * Herr Schlumberger: einen Trochus Pharao Herr Dr. Schuch in Negensburg: einen Frifchling vom Wildſchwein, Kun sort eine Kormoran⸗ icharbe, Phalacrocorax carbo. J Herr Stark, Bezirksgeometer in Immenſtadt: 97 Käfer aus der Gegend von Immenſtadt. Herr Ernſt v. Stetten: einen Weſpenbuſſard, Falco apivorus &. Herr Taucher, Kunftgärkner! einen Sperber, Falco Nisus, altes Q. Herr Dr. Walfer in Schwahhaufen: ein Reiher»Sfelet, mehrere Vogeleier, mehrere Wafler- Infeften (Phryganeen.) Herr v. Weidenbadh, Dr. med.: einen Sperber, Falco nisus, altes . Herr Friedr. Witz: eine Meerſchildkröte aus dem adriatifchen Meere. B. Zu den botanifchen Sammlungen. Herr Domfapitular Baader, übergab: eine Eammlung von 40 Spec. Laub: und, Lebermooſen größtentheils aus der Gegend von Negensburg. £ Herr Büch ele, Zeichnungslehrer in Memmingen: 135 Spec. Phaneregamen aus. der Gegend von Memmingen. Herr Caflifh: 148 Spec. Morfe aus den Umgebungen von Augsburg, Memmingen und Oberes: dorf im Allgäu; 350 Spec. Phanerogamen aus der Umgebung von Augsburg, Nlm, Memmingen und aus den Allgäuer Alpen. R Herr Friedr. Dobel: 45 Spec. Alpenpflanzen vom. Hohenifer, der Umgebung von Stauffen und Dbersdorf. Herr X. Efer, Lehrer: 60 Spec. Phanerogamen aus der Gegend von Schongau und Wolfratshaufen. Herr Otto Fries: 7 getrodnete Cactusarten. Her Dr. Fürnrohr kgl. Profeffor: 20 Spec. Phanerogamen aus der Gegend von Regensburg, Herr Holler, Stud.: 24 Spec, Phaneregamen von Höchſtädt und aus der Oberpfalz. Herr Joh. Leu, 24 Spec, Alpenpflanzen aus der Schweiz. Herr Roger: ein Buch, die intereffanteren der in Augsburg’s Umgebung wildwachſenden Pflanzen enthaltend. Herr Dr. D. Sendtner: 193 Spec. Phanerogamen, größtentbeils aus den Allgäuer Alpen; —“ viele ſeltene und zum Theil für Bayern's Flora neue Arten, 7 peter: 48 Spec. Alpenpflanzen aus dem Allgäu, Tyrol und der Schweiz. rg * — C. Zu den mineralogifchen und geologifchen Sammlungen. Herr Dr. v. Böck: 19 Petrefaften aus der Molaſſe von Harbatshofen, darunter Zähne von Squalus crassidens, S. hybodus und hastalis, ein Wirbel von einem Jchthyosaurus ꝛc. 2c. Herr I. ©. Biſchoff, Lehrer: 110 Species foffile Mollusfen aus der Molaffe (Frankreich). Herr Aug. Braun: "eine Parthie Mineralien, darunter Kalkſpath mit Kupferkies aus dem Banat, Kalkjpath mit Adular und Chlorit aus Tyrol, weißer Stilbit aus Island, Glaskopf von Hüttenberg, Würfel: Erz, Dichroit von Bodenmais, Lepidolit, Nidel mit Nideloder, ein Diamant, Chromfalf in Gneis von Dopſchau, Blaue Eifenerde in grauem Mergel von Neubayern, Prehnit von Rathſchinges, Kalkſpath von Stauffen, Fans aus dem Banat, ifenglanz von Elba, Cyanit von der Saualpe, Stilbit von Island, Skorodit aus Sachſen, Uranglimmer von Hennekobel, Turmalin von, Schredenftein, grüner Feldſpath, Adular, Gypsſpath, 2 Halbopale; eine größere Anzahl r Petrefakten, darunter 11 Korallen, 3 Spongiten, 2 Fiſche in Kupfer⸗ und Kohlenſchiefer, 2 Trochilen, ein Pentacrinites rectangularis, 2 Fiſche in Solenhoferfchiefer (Gyrodus rugosisplkine Anzahl Ammoniten a dem Jura 26, 26. Don demfelben wurde für den Verein durd) Taufch erworben: eine Sammlung von 18 Mr, Wetrefaften in 30 Gremplaren aus der Grauwacke. Herr Honorat Gafella: Kalkſpathe. Herr Ducrue: Blei- und Galmeierze von Bieberwier in Tyrol. Herr Slorentin: Florentiner Trümmermarmor. Herr Großhaufer, Stadtpfarrer: 2 Holgopale, 6 Agate, Topas, Schwefelfies, 2 Bergkryftalle. Madame Grünthaler: einen gefchliffenen Bernftein mit einem Infekt. Herr Gümmerthal von Blaue bei Arnftadt: 5 Manganerze als Pfilomelan, Braunit, Haus- mannit 2. x. Der hiftorifche Verein von Schwaben und Neuburg: mehrere Petrefaften, darunter fehr ſchöne Maftodonzähne*) von Oberficchberg im Minvelthal. Herr Holzbauer, Präceptor in Heidenheim: fämmtliche Leitmufcheln der Lias- und Jura— Formationen. Herr Eduard v. Höslin: einen foſſilen Stoßzahn vom Mammuth (ſehr ſchönes Stück) und eine Solenhofer Platte mit einem Krebs. Herr Kiendl, kgl. Forſtwarth zu Graseck: 2 Conglomerate von Petrefakten von den 7 — 8000' hohen Bergen Bernardi und Dreithofpital. Herr Joh. Leu: 2 Schaumfalk in Zechftein von Oberwidderftadt, rother Eiſenrahm vom Schnee: fopf, gediegen Wismuth von Schneeberg Schwefelfies, auf Zechftein, Feldſpath in Porphyr von Ilmenau, Holzopal von Stein bei Bonn, 24 Pflanzenabvrüde aus den Cteinfohlengruben von Weddin, 16 Korallen und Muſcheln aus der Kreide von Efjen. Herr Lierheimer: mehrere Petrefakten aus der Kreide Oberfchwabens. Herr Dr. May: mehrere Mineralien und Petrefakten. Herr Rebay, in Günzburg a. d. D.: einen fofftlen Tannenzapfen. Herr Rheinhardt, Profeffor in Heidenheim: 90 Stück Petrefakten aus dem Koralrag dortiger \ Gegend. Herr Scheidle: mehrere Petrefakten (Terebrateln 2c. 20.) aus Steinbrüchen bei Neuburg a. d. D. Hr. Dr. Schmidt in Mesgingen: 6 DVerfteinerungen aus dem Lind Würtembergs, Ammonites fimbriatus von Boll, A. Lythensis von Holzmaden, ein Stamm von Equisetites columnaris von Stuttgart, *) Laut briefliben Naihrichten von Herrmann v. Meyer in Frankfurt, welchem diefe höchſt intereffanten Stücke zur nähern Beſtimmung mitgetheilt wurden, gehören dieſelben dem Mastodon turicensis an, das in der Braunkohle zu Elgg in der Schweiz vorfommt. # — TH — . Spongites reticulatus und clathratus von Bärenthal, eine Blumenfrone mit Wurzel von Pentacrinites subangularis. Herr Stadter: mehrere Zinferze von Wilhelmshöhe bei Wiesloch. Frau Stadtmüller: 9 Stück verfchievene BVerfteinerungen. Herr Starf, Bezirfsgeometer in Immenftadt: foffile Fifchzähne und Mollusfen aus den Gtein- brüchen bei Harbatshofen. j Herr Thenn, Betriebs: Ingenieur: einen Pferdezahn und mehrere Conchylien der Molafje. Herr Weinmayer: 2 Stück verfteinertes Holz aus der Gegend von Zusmarshaufen. Herr Aug Wegler, Apothefer von Günzburg a. d. D., folgende Molafje + Petrefakten: Mollusfen Ostrea caudata v. Münster Niederftogingen, : * Congeria amygdaloides Dunker von Unterkirchberg. erässicostatus Dunker Pi Unio Eseri Krauss Oberkirchberg. — „uf Gatten scicinlenK nanns " Melani Wetzleri Dunker Guͤnzburg. Paludina varicosa Bronn , Nerkins Auviatilis Lin. Congeria clavaeformis Krauss 4 ki gpendis Dunker . * Valvata multiformis Deshayes Congeria amygdaloides Dunker — var. trochiformis v. Klein und Steinheim. Pianorbis MunteliE DDonkar fi Melanopsis praerosa Lin. * Paludina globulus Desh. Valvata multiformis Deshayes Congeria spathulata Partsch var. Paludina ovata Dunker var. planorbiformis v. Klein u „ Cyelostoma bisulcatum v. Zieten Zwiefalten. ee | n Helix sylvestrina v. Zieten a Littorinella acuta Al. Braun * Helix sylvestrina v. Zieten 4 Melanopsis praerosa Lin. R Limnaeus pachygaster Thomae E Melania turrita v. Klein h, Fiſſche. Planorbis pseudammonius Voltz N ; Helix ehingensis v, Klein Ehingen. Clupea ventricosa v. Meyer Unterkirchberg Turritella terebra Lam. Ermingen. — Venus Chione Lam, e Clupea humilis v. Meyer - Arca diluvii Lam. E Smerdis minutus Agassiz . Helix depressa v. Martens Michelsberg. Smerdis formosus v. Meyer a Helix rugulosa v. Martens Niederftogingen, Pflanzen. Ostrea longirostris Lam. var, * Ostrea callifera Lam. Eseria, monocotyledone Pflanze. Heer. Unterkirchberg. " Ostrea tegulata v, Münster " Bon einem verehrten, jehr thätigen Mitglieve erhielt der Verein folgende Mineralien, meift in ausgezeichnet fhönen Gremplaren : Zitaneifen vom Kaiferftuhl. Analcim vom Kaijerftuhl. Augit vom * Melanit (2 St.) vom — Rutil vom * Chabaſit vom ⸗ Bitterſpath vom ⸗ Hyalith (2 St.) vom Harmotom vom ⸗ Hornblende (baſaltiſche) v. „ Hyaloſiderit (¶ St.) vom , 4 Arragonit vom * Nagꝛeteiſen vom ”, Leuzit (2 St.) vom v 4 “ — Magnefit vom Kaiferftuhl. Safriger Gyps v. „ Hausmannit v. Oehrenſtock. % 2 v. Ilmenau. Manganit v. Ihlefeld. Braunit v. Oehrenſtock. Hauerit v. Kalinska bei Schemnib, Rothbraunſteinerz v. Kapnik, Siebenbürgen. Grünbleierz v. Badenweiler. Braunbleierz v. Bleyſtadt. Weißbleierʒ v. Prizbram. Gelbbleierz v. Bleiberg. Blättertellur v. Nagyag. — Bournonit v. Clausthal. F en 2 v. Münfterthal, nr DBleiglanz v. Rudner in Siebenbürgen. “ Lepidofrofit von Neuenbürg. Schwefelkies auf Quarz v. Schemniß. PR aus Sachen. Eifenglimmer v. Oppenau. Rotheiſenrahm v. „, Magnetkies v. Silberberg. Vivianit v. Bodenmais. Spatheifenftein v. Neudorf. Nutil v. Pfitſch. u a Brilling, vorn eingewachjen. Drei Rutil v. Pregraten. Tantalit von Bodenmais, Ilmenit v. Ilmenſee. Kraurit v. Hof. Magneteiſen v. St. Gotthardt. „Greiner (Zwilling.) F in Talkſchiefer v. Pregraten. „Asbeſt po Age " " [77 Eifenglanz v. Oppenau. Sphärofiverit Tryft. v. Steinheim, Titanit v. Pregraten. „in Asbeft. ” [2 [2 „v. Diffentis. „„d. Saualpe. Pfunders. „ ” „ „ 7 Zinfenit von Wolfsberg, . Zinkblende von Rudna Kupferfahlerz v. Schwaß: Buntkupferkies v. Kammersdorf. Silberfahlerz v. Schwatz. Euchroit v, Libethen. Olivinmalachit v. Libethen. Rothkupfererz v. d. Miatschewsky Grube Kupferlaſur v. Schwatz. „Cheſſy. Dioptas v. d. Steppe d. mittleren Kirgiſenhorde. Selenkupfer v. ? Gediegen Kupfer v. Miask. | vi * 7 v. d. Minerota Mine in Amerika. Arſeniknickel v. Annaberg. Wolfram v. Gediegen Wismuth v. Schneeberg. Zwei Kupferuranglimmer v. Johanngeorgenitadt. Ein 7 ———— Rothſpießglanzerz v. Bräunersderf. Grauſpießglanzerz v. Schemnig. Spießglanzblende v. Andreasberg. Spießglanzocker v. Schemnitz. Rothgültigerz v. Bräunersdorf. Sprödglaserz v. Chemnitz. Gediegen Silber v. Andreasberg. Goldhaltiger Sand vom Rhein bei Carlsruhe. Schrifterz v. Felsöbanya. Weiptellur v. Nagyag. Stängliger Kalffpat v. Thurnberg bei Carlsruhe Kryſt. ER Sfalänveder v. Carlsruhe. Kautenfpath v. Hall. Schaumfalf v. Thinfchig bei Gera. Gypsſpath v. Friedrichsrode bei Gotha. Doppelſpath v. Island. Arragonit v. Herrengrund bei Neuſohl. * v. Ramsdorf. Anhydrit v. Sulz. —— Späthiger Baryt v. Muͤnſterthal. 2 Kryſt. _Eöleftin von Herrengrund. * Datolith v. Monte Somma. Drei Apatite v. Pfitſcher Thal „v. Schnickenwalde. .„v. Ehrenfriedersdorf. den Edler Opal v. Gperies in Ungarn. — a Chloropal v. Pfaffenreuth. ae. Bergfryftall mit eingefchlofienem Asbeſt * mit eingeſchloſſenem Bei v. St. Nauchtopas Gotthardt. Amethyſt über Quarz kryſtalliſirt Fünf Rheinkieſel v. Rhein bei Carlsruhe. Chaleedon aus Ungarn. A Kagenauge v. Labyrinth) bei Hof. Chryſopras v. Gläfendorf. Beryll v. Zwiefel. * Smaragd -mit Beryll v. Habachthal. Topas, edler v. Schneckenberg. Andaluſit v. Liſenz. „rother v. Liſenz. F Cyanit v. St. Gotthardt. Gadolinit v. Diterby in Schweden. Perielin vom Pfitſch. Albit v. Goldberg bei Zell am Ziller. Adular v. St. Gotthardt. Obſidian v. d. Moldawa. Glimmer vom Greiner. Nyakolith v. Norwegen, Fuchsit v. Greiner. Chrom: Ehlorit v. Greiner. Scapolith v. Faßa. * „Arendal. Amblygonit v. Penig in Sachſen. Gemeiner Granat von Pregraten. F 7 „ ». Cima vd’ Aſta Alpe; * „mit Tafelſpath v. Orawieza. Caneelſtein v. d. Mußa Alpe. vom Pfitſch. Zwei Veſuvian v. Monte Somma. ) J grüner mit Pyrop v. Pfitſch. ad 7 braungrüner v. Pfitſch. —⸗e v. Pregraten. iſtazit von Pregraten (2 St.) n v. Niedermendig. erit v. Kaiſerſtuhl. Laumontit v. Sotto in Saßi (Faßa.) aſit v. Er Bon demſelben Mitgliede wurden geſchenkt: ’ — Stilbit v. Faßa. Zoiſit v. Pregraten. Prehnit von Radſchinges. Analcim v. d. Seißer Alpe Meſotpp v. Kaiſerſtuhl. Tafelſpath v. Taniska im Bannat. Apophyllit von Auſſig. Zwei ,„ v.d. Seißer Alpe. Ein „v. Kaiferftuhl. Augit v. Monte Bufaure (Faßa.) Diopfid v. d, Schwarzenftein Alpe. Faßait v. Palle rabbiofe Monzoni. „u Mongoni,,_ „ mit Asbe AR von Monzont, Koffolith v. Arendal. Zwei Sahlit von Geftees. Hyperſthen v. Monzeni. Bronzit v. Ouljenberg. Diallag v. Münfterthal, Diſtirrit v. Faßa. Omphazit v. Hof. Liebenerit v. Fleims. Triphan v. Nadſchinges. Chryſolith v. Kalſer Tauern. Eiſen-Spinell m. abgeſt. Eden v. Menzoni. Chloro⸗Spinell vom Ural. Boracit nebjt 2 lofen Kryftallen v. d. Lüneburger Haide. Speckſtein in Afterfryftallen nad) Duarz von Göpfersgrün. „ mit zwei Endflächen von Göpfersgrün. „in Afterkryſtallen nach Spinell v. Monzoniberg. Zwei Gymnit v. Mezza Valle (Fleims.) Axinit v. Bourg d’ Oisans. Turmalin v. St. Gotthardt. Strahlitein v. Pfitſch. Flußſpath grüner, Octaeder mit abgeſtumpften Eden v. Orawicza. 4 weißer, Würfel mit abgeſtumpften Ecken vom Münſterthal. * violetter v. Hall in Tyrol. gelber v. Cornwallis (2 St.) F weißer aus Sachſen. circa 70 Petrefakten und zwar 6 Stück aus dem ir von Hall, 10 Stück aus dem würtembergifchen Jura, 4 Stück aus dem Jura bei Solenheien, aus der Kreide des Alzeyer Bedens, 1 Stüd aus dem Keuper, 4 MORE: * ’ — — D. Zur Bibliothek. Der ärztliche Verein in Augsburg übergab: Schleiden und Froriep. Notitzen aus dem Gebiete der Natur- und Heilkunde 1849. Herr A. Braun: Kobell v. Dr. die Mineralogie. Lasius's Observations on ihe Hartz mountains. Herr €. E. Diezel, Revierförfter: deſſen „Erfahrungen aus dem Gebiete der niedern Jagd.“ Offenbach 1849. Herr 8. Greiff: Pallas, Dr. die Pflanzenthiere, 2 Bände mit Kupfern, Herr Stadtpfarrer Großhaufer: Alerander v. Humboldt. Anfichten der Natur, 2 Bände. Der hiftorifhe Verein von Mittelfranken: deſſen zwanzigften Jahresbericht. Ansbach 1851. Der hiſtoriſche Verein von Schwaben und Neuburg: deſſen combinirten Jahresbericht für die Jahre 1849 und 1850. Augsburg 1851. Here Dr. Körber: Unger, $. Dr., die Urwelt in ihren verfchiedenen Bildungs Perioden in 14 landfchaftlichen Darftellungen. Wien 1851. Schafhäutel Dr. Geognoftifche Unterfuchungen der bayerfchen Alpen. Herr Kremer, Buchhändler: Gentralblatt des landwirthſchaftlichen Vereins in Bayern. Jahr— gang 1850 und 1851. R Der naturforfhende Verein in Bamberg: defien „Erſten Bericht.“ Bamberg. 1852 Die naturhiftorifhe Geſellſchaft in Nürnberg: deren Abhandluugen. 1. Heft. Nürnberg 1851. Herr Rektor Nauch: Schultes, 3. A. Oeſterreichs Flora. Wien 1814. 2 Bände, Herr C. Roger: Edart. T. Ph. Synopsis Jungermanniarum. Goburg 1832. Schröter, oh, Weber Conchylien, Seefterne 2c. ꝛc. Herr Dr. Friedr. Schmidt: defien Werk: vie Gefleine der Gentralgruppe des Fichtelgebirges. Nürnberg 1850. Herr Dr. Otto Sendtner: Tölz und Kranfenheil. Cine Brunnenſchrift. Leipzig 1851. Herr Dr. v. Weidenbach: Weber, Abbildungen der Pflanzen in München's Umgebung. Der zoologifhemineralogifhe Verein in Regensburg: defien Eorrefpondenzblatt, NRegens- burg 1854, fowie defien: Abhandlungen II. Heft (Dr. Besnard. Bericht über die Fortfehritte in der Mineralogie.) E. Nequifiten. Herr 3. Leu ſchenkte einen Glaskaſten zur Aufbewahrung der Reptilien. Herr Dr. Körber: ein Geftell für die Sammlung der Fifche. Beilage III. ‘ Kurze Darftellung der. am 4. und 2. Auguft 1852 von dem naturhiftorifchen Verein veranftalteten Blumenausttellung gegeben von Earl Roger. Indem unfer Verein die erite Blumenausftellung in Augsburg ins Leben rief, hatte derjelbe einen doppelten Zwed vor Augen. Er wollte einerfeits dadurch feinen Mitgliedern Genuß und Belehrung verfchaffen, andererfeits hoffte er durch dieſelbe etwas zur Hebung der Blumenfultur beizutragen. In diefem Sinne wurde ſchon in der Sigung am 3. Juni 1851 von einem Mitgliede ein Antrag zur Beranftaltung einer ſolchen Ausftellung vorge: bracht. Mangel an Zeit zu den nöthigen Vorbereitungen und andere Umftände verhinderten in demfelben ‚Sahre zur Ausführung zu ſchreiten. Inzwifchen trat Herr D. Forfter in den Ausſchuß und der Verein konnte ſich glüdwünfchen, daß derfelbe die ihm angetragene Leitung des Unternehmens in die Hände nahm; denn nur durch die bereitwillige und aufopfernde Unterftügung, welche demjelben von: jeiner Seite zu ‚Theil wurde, gelang es, diefen erften Verſuch in jo würdiger Weile auszuführen. Indem ich mich auf die wichtigften Erfcheinungen befchränfe, will ich es nun verfuchen, das liebliche Bild, welches fid) uns beim Beſuch der Blumenausftellung darbot, in flüchtigen Zügen zu zeichnen. Die von biefigen Freunden und Pflegern der herrlichen Kinder Florens uns zur Ausstellung überlaffenen Pflanzen wurden in ſechs Hauptgruppen und mehreren fleinern Neben- gruppen vertheilt den Blicken der Verehrer der edlen Gartenfunft dargeboten. Die erſte, am Eingange des großen Saales befindliche Gruppe, enthielt die von Herrn Miltenberg gelieferten Pflanzen. Hydrangea arborea, Bambusa arundinacea, Phoenix dactilifera vagten ſchlank aus einer herrfihen Sammlung von Verbenen, Glorinien, Fuchſien, Petunien und Achimenes hervor, unter welch Tegtern ein fehr fhönes Exemplar von A. pieta vorzüglich die Blicke der Befchauer auf ſich zog. An diefe veihten ſich noch zwei große Eyemplare von Punica Granatum und mehrere andere fehön blühende Pflanzen. Eu —* In der Mitte desſelben Saales ſchaarten ſich in einem ſchönen, gleich den übrigen uppen, von Tuffſtein und Moos eingefaßten Oval die Pflanzen der Herren C. und O. orfter im reicher Fülle. Wir ſahen da Lycopodium eaesium, L. apoda, L. stoloniferum %“ und L. caesium arborescens. Diefen ſchloß fih eine fhöne Sammlung von Coniferen an, von welpen wir namentlih Araucaria excelsa, A. imbricata, Libocedrus chilensis, | Cedrus Deodora, Cupressus torulosus, C. macrocarpa, und C. funebris; Pinus excel P. insignis, Picea Douglasi, Podocarpus longifolius, Thuja aurea, und — —— japonica bezeichnen zu müſſen glauben. In vollem Dluthenſchmucke prangten — 14 . B = Eriea Massonii, E. Bandoniana, E. dumosa, E templea, E. vestita, E. bullularis und viele andere neben einem mit zahllofen lieblich blauen Blümchen ganz überfäten großen Stofe von Lobelia erinus ramosioides. Ueber acht Fuß erhob fi in der Mitte des BosquetS Acacia macrophylla der ſich Acacia rotundifolia, A. prostrata, A. linifolia, A. alata, A. cordifolia, A. Cunninghamii, A. dodonaeifolia,. A. Berteriana u. m. a. anreibten. Es zeigten fi} ferner Lomatia silaifolia und Tremandra verticillata, Phylica superba, Ph. ericoides, Ph. rosmarinifolia, Melaleuca diosmäefolia, M. coronata, M. ovata und M. incana, Myrtus bullatus, ‘M. tenuifolius u. a, Eugenia australis, Pimelia decussata, Metrosideros alba, M. semperflorens, M. robusta, Pittosporum Sinensis, Diosma rubra und D. ciliata vertheilt unter einer fehr gewählten Sammlung von Pelargenien, Glorinien, Petunien und andere Zierden der Pflanzenwelt. Noch müſſen wir der Dracaena torminalis foliis variegatis erwähnen, welche durch ihre bunten Blätter anfprach, To wie einer Campanula rhomboidea, Lobelia heterophylla und eines Nojen- Sortimentes, welches in einem: auf englifche Art conſtruirten Schaufäftchen ausgeftellt war. Ein üppiges Exemplar von Dielytra spectabilis befand ſich am obern ‚Ende des Saales als Gegenſtück zu einer ſchönen Cycas revoluta, die Herr 8. v. Schäßler lieferte, nebjt zwei großen Grempfaren von Laurus Cerasus, zwei Dracaena arborea, zwei Phoenix daetyli- fera fo wie Evonymus japonicus, Begonia laetivirens und mehreren andern Pflanzen, die in die Fenfternifhen fo wie an den Pfeilern vertheilt wurden, gleidy den von Herm v. Süßkind mitgetheilten Gewächfen, von denen wir namentlich Ayllophylla angustifolia, Phoenix dactilifera, fo wie vorzüglich gezogene Sortimente von Begonien, Celoſien und Gomphrenen herausheben. Das dritte Bosquet in diefem Saale wurde von den von dem Herrn Erzberger ge lieferten Pflanzen gebildet. Fuchsia corymbiflora alba, Mahernia pinnata, Ardisia erenulata und andere Gewächſe prangten in den bunten Gruppen. herrlicher und vorzüglich eultivirter Sortimente von Gloxinien, Achimenes, Gefnerien, Begonien und Fuchſien, denen fih ein ſchönes Sortiment abgefehnittener Blüthen der Dahlia in vielen Varietäten anreihte. Traten wir nun durch das Bibliothefzimmer, in welhem rechts Herr Abbt eine geſchmackvolle Auswahl von Ziergewächfen namentlich Glorinien, Achimenes, Fuchſien, und Cactus, dem Auge des Befuchers dargeboten, links auf den zierlichen Blumengeftellen des Herrn Merk zwifchen, Fräftigen Eyemplaren von Nerium Oleander , Herr Küny eine ſchöne Bignonia jasminoides fo. wie verſchiedene Fuchſien, Achimenes u. a. ausgeftellt hatte, in dem kleinern Saal, jo begegnete uns zuerft Die Gruppe des Herrn Kunfigärtners Kugler. Unter einer vom regen Fleiße ibres Pflegers zeugenden reichlichen Sammlung von Pelargonien, Fuchſien, Achimenes, Gloyinien, Gefnerien und ‚Begonien hervortretend, machten ſich beſonders bemerklich Cuphea strigulosa und C. platycentra, Acacia —D— Begonia discolor und eine ſchöne Bignonie. Die Mitte des Sanles wurde durd) ‚die, Sammlung des Herrn PB. v: nt ib geſchmückt. Aus der, Mitte diefer, Gruype ragte ‚eine prachtvolle Camellia weit über ihre Gefährtinen. empor, unter denem wir als 'befonders erwähnenswerth folgende Pflanzen aus— wählen: Ulex europaeus, Pinus laceolata und P. Cunninghamii, Diosma speciosa, — — D. ciliata und Diosma rubra, Mimosa pudica, Myrtus tenuifolins, Trachelium caeru- leum, Justieia carnea, Lechenaultia splendens , Euphorbia splendens, Weigelia rosea, Acacia dealbata, A. lophantha, A. trinervis, A. cordifolia und A. conspicua, A. armata, A. platyptera, nebft zwei fchönen fräftigen Gyemplaren von Cupressus pyramidalis. | Den Schluß machten die Pflanzen des Herrn Kunſtgärtners Geiger, die am Ende dieſes Saales die ganze Breite desſelben einnahmen. In Mitte der Gruppe machte ſich Lilium laneifolium durch feine große, fehöngezeichnete Blüthe bemerflich, der ſich in geſchmack— voller Anordnung mehrere Sorten von Roſen, darnnter namentlich Rose Géant de Bataille. und Rose Nymphe d’ Echo, fowie forgfältig gezogene Sortimente von Gomphrenen. Achimenes, Gloyinien, Fuchſten, Pelargonien und Verbenen anfchlogen. Ferners bezeichnen wir als beachtenswerth Acacia lophantha, Ficus elastiea, Yucca, Polygala grandis, Erica rubens, Centranthera carnea und Camellia variegata und fchließen damit diefen Bericht über die erfte Blumenausftellung in unferer Stadt. Beilage IV. ö Die Fiſche in den Gewäſſern um Augsburg. Erfte Abtheilung: Hrätdenfifche. A. Stachelfloßer. Barfde. Percoidei. 1. Perca fluviatilis L. Bürftling (Flußbarſch.) Im Biden, felten in der Wertach, im Lech nicht. 2. Aspro vulgaris Cuv. Streber. In der Mindel, 3. a Zingel Cuv. Zindel. (Zingel.) befonders im Lech. Panzerwangen. Trigloidei. 1. Cottus Gobio L. Kroppe. (Kopp) In fließenden Gewäſſern. B. Weichfloßer. Lachſe. Salmonei. — 1. Salmo Hucho L. Rothfiſch. (Hud).) In der Wertach und im Led, aufivärts bis Füßen. 2. „Pario L. Sorelle. (Steinforelle.) Im Brunnenwaffern. (Kommt in verſchiedenen Spielarten vor. Die mit hellerem, filbrigem Grunde und mit nur ſchwarzen Tupfen, uennen die Sicher Steinforelle; die mit dunflerer Grundfarbe und rothen, cder mit Roth umgebenen Bunkten, welde durch das Kochen ein gelbliches Fleiſch befommt, dagegen: Lachs- over Goldforelle.) w/ ⸗ > wm ww — eu VG GT —ı se Thymallus vexillifer Agass. Aſche. (Aeſche) Lech und Wertach. Hechte. Esocini. u Esox Lucius L. Hecht. In allen Gewäſſern, bejonders in der Schmutter. Karpfen Cyprinacei. Cobitis fossilis L. Grundel. (Wetterfifh. Bißgurre.) In fumpfigen Bächen. » . Barbatula L. Grundel (Schmerl. Bartgrundel.) Zeh, Wertady u. Brunnenbäche. » » Taenia L. Steinbeißer (Dorngrundel,) Wie vorige. Gobio fluviatilis Agass. Gründling, Kreßling. Lech, Wertad) und Bäche. Barbus communis Cuv. Barbe (Barbel) Led, Wertad) und größere Bäche, wie die Schmutter. Cyprinus Carpio 2. Karpfen $ „ macrolepidätus Agass. Spiegelfarpfen Schmutter, felten im Lech und der Wertad). Cyprinus Carassius L. Gareijel (Gareis. Karauſche.) In der Schmutter, Kam- lach, Zuſam. Rhodeus amarus. Agass. Bitterling. In Gräben der Singold. Tinga vulgaris. Cuv. Schley. In der Paar, Schmutter und Zuſam. Phoxinus laevis. Agass. Ellritze. (Pfrill, Butt ze. 2c.) Leueiscus Dobula. Agass. Hafel. (Altl, Döbel 2c. 20); In allen Gewäffern. J Jeses. Agass. Alet. (Aland.) Jdus. Agass. Frauenfiſch. (Idel, Kühling ꝛc. 20.) Zuſam, ſelten im Lech. (Das Männchen bekommt zur Laichzeit nicht ſelten auf den Schuppen längs des Nücens und den Seiten, befonders zahlreich auf der Stirne, gelblich weiße, fpig aufftehende, Fnöcherne Auswüchfe, die fpäter, oder wenn nad) dem Tode die Schuppen und Haut trocknen, wieder abfallen.) r rutilus. Agass. Rothauge. (Rothfeder, Altl.)) Beinahe in allen Ge- 7 erythrophtbalmus. Agass. Rothauge. a Sun Lech nicht. — Orfus. Agass. Rothe Orf. Morfe. Golduörfling,) Nur in Weihern. * aspius. Schwarze Orf. In der Zuſam und Mindel. Chondrostoma Nasus. Agass. Naſe. Weißfiſch. Im Lech 2c. 2c., in Brunnen— waſſer nicht. * Aspius vulgaris. Agass. Schiegg. (Schier, Schied.) In der Zuſam. „Alburnus. Agass. Scheulaugel. (Laube.) „Leuciscus. Agass. Grieslaugel. (Schußlaube 2c. 2c.) — ——— or „» bipunctatus. Agass.. Stodlaugel. (Trätſchlaube ec 2c.) j Abramis Brama. Cuv. Brachſen. In der Zuſam. er Blica. Cuv. Platten. Brachſen. Gleyzer. Güfter.) In der Zufam. Schellfiſche. Gadini. Lota vulgaris. Cuv. Ruget. (Rutte. Allvaupe.) In den Stadtgräben, Schmutter, auch Lech und Wertach). in Weihern, in der — — DB m Zweite Abtheilung: Knorpeffifche. nn“ Rundmäuler, Cyclostomi. 1. ‚Ammocoetes branchialis. Cuv. Neunauge, (Querder.) In der Schmutter und Singold. Nach meinen, freilih nody wenigen, Beobachtungen, fommen demnach 7 Familien vor und zwar: Barſche 3, Lachſe 3, Karpfenartige 24, Panzerwangen, Hechte, Schellfiſche und Rundmäuler je eine Art, zuſammen 34 verſchiedene Fiſcharten. Wie mic, hiefige Fiſcher verfichern, findet fih im Lech auch, jedoch nur vereinzelnt und höchſt felten, der Nöftling (Chondrostoma Bysala) fowie fih aud in den Abflüßen der Gebirgs-Seen der Schill (Lucioperca Sandra) mandmal in denfelben verirren fol. Nach meiner Anficht möchten fernere Beobachtungen belehren, daß eine Annahme von 40 verfchiedenen Fifharten für unfere Gewäfler nicht zu hoch geftellt ift, und wenn nad) Angabe von Herrn Dr. Fürnrohr (Jahres— Bericht über das kgl. Lyceum zu Regensburg 1847) fümtlihe Fifcharten in den bayerifchen Flügen und Seen die Zahl 60 kaum überfchreiten dürfte, jo würden demnach 2 Drittheile davon in unferer Gegend vorkommen. A. Grandaner, Beilage V. Quantitative Analyfen der, Ajchenbeftanptheile von Erica camea L. und Calluna vulgaris Salisb., ſowie ver entjprechenden Bodenarten von Carl Friedrib Röthe. Bon den beiden Gricineen: Erica carnea und Calluna vulgaris, welche im hiefigen Alorengebiet vorfommen, wächst erftere nur in den Auen der Lechthal- Ebene, während legtere nur in den Wäldern der Hügelreihen zu finden ift, welche die Thäler des Lech und der Wertach begleiten. Da die relative Höhe der Hügel viel zu umbedentend tft, als daß bei diefer Vertheilung Elimatifche Verhältniffe von Einfluß ſeyn fünnten; jo mußte man annehmen, daß die Urfache in der hemifchen und phyſikaliſchen Befchaffenheit des Bodens liege. Es wurden deshalb fowohl die beiden Bodenarten, als auch die Aſche beider Pflanzen einer hemifchen Analyfe unterworfen, deren Refultat hier mitgetheilt wird. * Der Boden auf welchem die Erica carnea vorkommt, hatte ſo lange er feucht war, eine ſchwarze Farbe, beim Trocknen wurde er graulich. Nachdem die gröbern Theile, Wurzeln ꝛc. 2c. durch Sieben entfernt waren, wurden 420 Gramme der Iufttrodenen Erde während einigen u Stunden mit einer hinreichenden Menge deftillivten, Waflers erhitzt, alsdann filtrirt und aus— gewaſchen. Das Filtrat, welches bis zu ungefähr 2 Unzen eingedampft wurde, veagirte neutral und war von aufgelöftem Humus braun gefärbt. Man fand darin Kalkerde, Bittererde, Schwefelfiure und Chlor; dann Spuren von Kali, Natron, Ammoniaf und Sulpeterfäure. Die in Arbeit genommene Erde wurde alsdann getrocdnet und der fiebente Theil, welcher 60 Grammen- entipricht, in einer Platinfchale ſchwach geglüht, um die organischen: Beitandtheile zu zerftören. ‚Hierauf in einen Glaskolben gebracht, und mit Waffer zu einer breiartigen Maſſe umgefehwenkt, wurde allmählich Salzjänve. zugefeßt, wodurdh die Kohlenſäure der kohlen- ſauren Verbindungen unter heftigem Aufbraufen entwich, und der Kolben einige Stunden unter häufigem Umfchenfen einer der Siedhitze nahen Temperatur ausgeſetzt, hernach filtrirt und ausgewaſchen. Das Filtrat, bis auf wenige, Unzen eingedampft, wurde in zwei » gleiche Theile getheilt, Die erſte Hälfte wurde zur qualitativen 'Analyfe » verwendet und darin gefunden: Eifenoyydul, wenig Eiſenoxyd, Spuren von Mangan, ſodann Thonerde, Kalferde, Bittererde, und Phosphorfäure. Letztere konnte nur mittelft molybdänfaiirem Ammoniak nachgewiefen werden. — Der in Salzſäure unlösliche Rückſtand der Erde beftand aus einem eifenhaltigen Sand, der mit Soda auf Platindraht vor dem Löthrohr zu einer flaven Perle ſchmolz. Quantitativ fonnte in der wäßrigen Löfung wegen zu geringer Menge Fein Beſtand— theil beftimmt werden; in der fanren nur das Eifen, die Thonerde, Kalferde und Bittererde. Hierzu wurde die 2te Hälfte der falzfauren Löſung verwendet, welche den Auszug von 30 Gram- men Erde enthielt. Die Löfung wurde mit Salpeterfäure erwärmt, um das Eiſenoxydul in Oxyd überzu- führen, dann mit Ammoniak im Ueberſchuß verfegt und etwas erwärmt, der Niederfchlag auf ein Filter gebracht, ausgewaſchen und gefrodnet, hierauf wiederholt" mit Aetznatronlauge gekocht und immer wieder auf dasfelbe Filter gebracht. Das zurüdgebliebene Eiſenoxyd betrug aus- gewafchen, getrodnet und in einem Platintiegel geglüht nach Abzug der Filteraſche 0,166 Gr. Die alkalifche Löſung wurde mit Salzfäure ſchwach fauer gemacht und duch Ammoniak gefällt, einige Zeit in die Wärme geftellt, und Die abgejchiedene Thonerde ‚auf einem Filter ausgewafchen, gut getrodnet und geglüht. Sie wog 0,034 Gr. Das bei der erften. Füllung durch Ammoniak erhaltene, Filtrat, wurde mit dem Waſch— waſſer eoncentrirt und zum Kochen, erhigt, durch oyalfaures Ammoniak gefällt der oralfaure Kalk getrocknet in einen Platintiegel gebracht, und nachdem, das Filtrum desfelben für fih auf dem Dedel desfelben eingeäfchert worden war, wurde derfelbe fo lange einer Schwachen Roth— glühhitze ausgefeßt,. bis. er an Gewicht nicht mehr abnahm und der Inhalt auf ein Streifchen Eurcuma- Papier. nicht reagirte. Der. in fohlenfauren Kal übergegangene Inhalt. des. Tiegels betrug 11,148 Gr. In der Flüffigfeit, welche vom oxalſauren Kalk abfiltrirt war, wurde die Bittererde unter Zufeßen von Anımoniaf durch phosphorfaures, Natron gefällt. Nach 24 ftündigem Stehen wurde der Riederfchlag auf ein Filter gebracht und mit ammoniakhaltigem Waſſer ausgewajchen, getrognet und geglüht. Die pyrophosphorfaure Dagnefia wog 6,669 Gr. er — in dem Apparat von Fresenius und Will beſtimmt; 2 Gr. der — Erde durch Salzſäure zerſetzt, verloren 0,504 Gr. Kohlenſäure. Der Humus iſt in dem Apparat zur organiſchen een beftimmt worden. 10 Gr. der Lufttrodenen Erde find, nachdem fe mit Salzſäure behandelt, um die kohlen— fauren Verbindungen zu entfernen, ausgewafchen und getrodnet waren, mit Kupferoryd ver- brannt worden. Der Kugelapparat nahm um 0,466 Gr. an Gewicht zu. In diefer Menge Kohlenfäure ift 0,127 Kohlenftoff enthalten. Wird nun der Kohlenftoff der humusartigen Verbindung zu 58 %, angenommen, fo gibt die Rechnung 0,219 Gr. Humus, Der Waſſergehalt der. Erde it beftimmt worden, „indem 10 Gr, lufttrodener Erde jo lange einer Temperatur von 100 9 ausgejegt wurden, bis fie an Gewicht nichts mehr verlor. Der Berluft betrug 0,765 Gr. In 100 Theilen lufttrodener Erde waren vorhanden: Eijenogydiruu „va anigniorın. 1210,553 Cchynende ad „Igstopiun "00 MOyL18 Kohlenfaurer Kalk! . 7.77 237,160 Kohlenfaure Bittererde . . . 16,666 Humusartige Theile... 0... 2,190 Waffesunısnzt Haa8 midi „917,650 Bei der Analyfe des Bodens, in welchem die Calluna vulgaris wächst, wurde ebenſo verfahren. Der Boden war von gelblicher Farbe; ein Streifen, Ladmuspapier dazwifchen gedrüct, wurde ſchwach geröthet. Die wäflrige Löfung war ſchwach gefärbt und enthielt Kalferde, Bittererde, Kali, Natron, Ammoniak, Schwefelſäure, Chlor und organiſche Subſtanzen. In der ſalzſauren Löſung waren verhendene Eiſenoxydul, Eiſenoxyd, Manganoxyd, Kalkerde, Bittererde und Phosphorſäure. Der in Salzſäure unlösliche Rückſtand beſtand aus einem Thom, welchem Quarz förner und Glimmerblättchen beigemengt waren. Derſelbe war durch Schwefelſäure zeriegbar. In der ſalzſauren Löſung wurden Eiſen, Mangan, Thonerde, Kalkerde und Bitter Erde beſtimmt. ie Nachdem die Thonerde und das Eiſenoxyd in dem ſalzſauren Auszug, welcher 30 Gr. Erde entjpricht, durd) Ammoniak gefällt, war (erſtere betrug 1,413; Gr. und legteres 0,856 Gr.); fo, wurde, in. dem, Filtrat, welches eifenfrei war, das Magan durch Schwefelammonium nieder- geſchlagen, der Niederfhlag durch ſchwefelammoniumhaltiges Waſſer ausgewaſchen, wieder in Salzſäure gelöst, filtrirt und kochend durch kohlenſaures Natron „gefällt; das kohlenſaure Manganoxydul auf ein Filter gebracht, — getrocknet und geglüht. Das erhaltene Manganoxydoxydul wog: 6,007 Gr. Die Flüſſigkeit, welche vom Schwefelmangan abfilteiet wurde, if Gugebiapäft worden, um. das überſchüſſige Schwefelummonium: zu entfernen und Kalk und Bittererde wurden wie bef der obigen: Bodenanalyfe beftinmt, Der fohlenjaure Kalk betrug 0,076 Gr., * pyrophos⸗ phorſaure Bittererde 0,073 Gr. = Me u Bei der Beftimmung des Humus, wo 10 Gr. lufttrockener Erde durch Kupferoxyd verbrannt wurden, hatte der Kaliapparat 0,652. Kohlenfäure aufgenommen. Die Wafferbeftimmung wurde, wie bei obiger Analyfe angegeben, gemacht. 10 Gr. der Jufttrodenen Erde verloren 1,320 Gr, Waſſer. Die Erde enthielt in 100. Theilen: Fiſenerdd 335 Manganoxyd 0023 Thonesde 4 reise ad ie dh Kaäalkerde (610 Bittererdee 666 URS N N 3070 Bafer: RR rl‘ Zur Afchenanalyfe wurde Die Erica carnea im Monat Juni geſammelt. Nachdem diefelbe von anhängenden Bodentheilen gereinigt. war, wurde ein, Theil davon zerkleinert und bievon 30 Gr. einer Temperatur von 100 9 ausgefeßt, bis fie an Gewicht nichts mehr ver- loren. Es blieben 15,374 Gr. Folglich waren 14,626. Gr. Wafjer verloren gegangen, was 48,753 Procent beträgt. Dbige 15,374 Gr. bei 100 9 getrockneter Pflanze wurden in einer Platinfchale ver: brannt und binterliegen 0,409 Gr. Aſche, mithin. 2,660 Procent. Der übrige Theil der Pflanze wurde, nachdem fie ſcharf getrodnet war, in einer Muffel verbrannt und dann noch einige Zeit in einer Platinfchale gelinde geglüht, hierauf zerrieben in ein gut verfchließbares. Glas gebracht. Die Kohlenfiure wurde im Apparat von Fresenius und Will beftimmt. 1,819 Gr. Afche verloren, durch Salzſäure zerfeßt, 0,220 Gr. Kohlenfäure. Zur ‚Beftimmung des Chlovs find 2° Gr. Aſche mit "Waffer, welchem etwas Salpeterfüure zugefeßt war, ausgezogen, und durch falpeterfaures Silber gefällt worden; Das erhaltene Chlorfilber ausgewaſchen, getrocknet und geglüht, betrug 0,108 Gr. Zur, Beftimmung der Übrigen Beftandtheile wurden. 6 Gr. Aſche verwendet. Diefelbe wurde in einem Glaskolben mit überfhüffiger Salzſäure zerfeßt und in einer Borcellanfchale zur Trodne abgedampft, nad) dem Erkalten wieder mit Salzfäure befeuchtet und nach halb- ftündiger Cinwirfung mit einer gehörigen Menge Waſſer zum anfangenden Kochen erhitzt, alsdann durch ein bei 100 9 getrocknetes und gewogenes Filter Filtrirt und ausgewafchen. Auf dem Filter blieb Die Kiefelerde mit Kohle und Sand gemengt zurüd. Nach dem Trodnen wurde der Inhalt desfelben mit verdünnter Natronlauge eine halbe Stunde in gelindem Sieden erhalten, durch das nämliche Filtrum filtrirt, ausgewafchen und bei 100% getrodnet. Beim Wiegen blieben, nachdem das Filtrum in Abzug gebracht worden war, 0,336 Gr. Kohle und Sand zurüd, Die Löfung, welche die Kiefelerde enthielt, wurde mit Salzſäure aͤbetſattigt und zur Trockne abgedampft, nach dem Erkalten mit Salzſäure befeuchtet und nach längerem Stehen mit Waſſer zum Kochen erhitzt, die Kieſelerde auf ein Filter gebracht und, nachdem ſie aus— gewaſchen und getrocknet war, in einem Platintiegel geglüht. Sie betrug nach Abzug der Filteraſche 0o,611 Gr, —— Die gſſigkeit, aus welcher Kieſelerde, Kohle und Sand abgeſchieden waren, wurde in 4 gleiche Theile getheilt. Im erſten Theil wurde das Eiſen, die Phosphorſäure, die Kalk— Erde 2c. 2c. beftimmt, im zweiten Theil die Alfalien, im dritten die Schwefelfäure. Der erjte Theil wurde mit Ammoniak überfättigt, und dann mit Effigfäure; das in gelinder Wärme fich abgefhiedene phosphorfaure Eifenoyyd abfilteirt 2c. 2c. und geglüht. Es betrug 0,100 Gr. Diefe enthalten 0,0425 Eiſenoxyd und 0,0574 Phosphorfäure, Die Kalferde wurde aus der effigfauren Löſung mittelſt oxalſaurem Kali gefüllt und wie bei der Bodenanalyfe angegeben, beſtimmt. Der fohlenfaure Kalt wog 0,707 Gr. Hierauf wurde Ammoniak zugefegt und 24 Stunden ftehen gelaffen. Es fiel die noch übrige Phosphorjäure mit einem Theil Bittererde. nieder. . Die pyrophosphorfaure Bittererde betrug 0,015 Gr. Diefe enthalten 0,0053 Bittererde und 0,0097 Phosphorfäure; addirt man die Phos- phorfäure, welche an das Eifenoryd gebunden war, hinzu, fo befommt man 0,0671 Phosphorfäure. Die noch in Löfung gewefene Bittererde wurde mit phosphorfaurem Natron gefällt. Die pyrophosphorfaure Bittererde betrug 0,479 Gr. Diefe enthalten 0,171 Bittererde, mithin beträgt die Bittererde im Ganzen 0,1763 Gr. Der zweite Theil der Löfung ift mit Barytwaſſer bis zur alfalifhen Reaktion verfegt, erwärmt und filtrirt worden, Nachdem der Niederfchlag gehörig ausgewafchen war, wurde aus dem Filtrat der Barytüberſchuß durch mit Ammoniak verfegtes fohlenfaures Ammonium gefällt, filtrirt, das Filtrat zur Trockene verdampft und in einer tarirten Platinfchale geglüht. Die erhaltenen Chlormetalle betrugen 0,508 Gr. Diefelben wurden in wenig Waffer gelöst, dann Platinchloridlöſung im Ueberfhuß zugefeßt und im Waflerbad zur Trodene verdampft, der Rückſtand mit Weingeift übergofien und nad) längerem Stehen auf ein bei 1000 getrocknetes und gewogenes Filter gebracht, mit Weingeift ausgefüßt, bei 100 9% 'getrodnet und gewogen. * Das Kaliumplatinchlorid wog 1,405 Gr. Hierin find 0,429 Chlorkalium enthalten z zieht man diefe von obigen 0,508 Gr. Ehlormetalle ab, fo bleiben N,079 Chlornatrium, Der dritte Theil der Löfung wurde bis zum Siedepunkt erhitzt und die Schwefelfäure duch Ehlorbarium gefällt, der ſchwefelſaure Baryt abfiltrirt, getrodnet und geglüht, wog 0,196 Gr- Sn 100 Theilen Afche waren vorhanden: u X ME EN a .' Nam 2 2040... 1 euren Kalleedeöi. .. .. +... .0.. 5126,00 BiiBeate od. Ne 0 Fe an Gifendab ...%..uu. .» 28.07, 2933 Manganogydorydul - ». » » . Spur Phosphorſäure #0.) #7 4473 Schwefelfäure 1 0 44680 Ehlornatrium ana 2933 Kieſelerde mwınia md item 9,183 Kohlenſäure 2 2 020% 00 12,094 Kohle und Sud 1. x. = 5,600 100,015 — TR — Zieht man hievon die Kohlenſäure, Kohle und Sand ab, ſo kommen auf 100 Theile: Katid. ID and. sera dB iR Nateomiattisd zır „mulnall@ssid Ha 14487 Kallerben nina Ininamsmm)® 182,069 sBitede diramsid. sraunlendarasıy14277 Eiſenoxyd 0. dir dual 3441 o Phosphorfäure «7 55433 Schwefelſäure CT mmal.. 15,442 Chlornatrium in aD. 0a 1.0 3,569 Kiefelerverg. IR. „ads .3da9r112,879 100,012 Die Calluna vulgaris wurde am Ende des. Monats August geſammelt und damit ähnlich verfahren, wie bei obiger Afchenanalyfe: 30:6r, der klein zerfchnittenen Pflanze, bei 100.9 getrodnet, verloren 16,665. Waſſer — 55,550%, und 13,335 Gr. der bei 1009 getrodueten Pflanze: lieferten 0,847, Gr. Aſche = 6,351%. Die Aſche war durch Salzſäure ii zerfeßbarz ſie wurde deshalb zur: Beftimmung des Eifens, des Mangan’s u. ſ. w. mit Natronlauge eingedampft und alsdann mit Salzjäure wieder aufgenommen. Umrauc, das Manganorydorydul zu. beftimmen, wurde, nachdem das in der Afche enthaltene phosphorfaure Eifenoryd abgefchieden war, die noch übrige Phosphor ſäure mit einer titrirten Eifencyjlorydlöfung heraus genommen, hierauf das Manganorydorydul durch Schwefel: Ammoniumsgefällt und‘ im übrigen verfahren, wie bei der Bodenanalyfe ange- geben wurde. Um die Alkalien zu beftimmen, wurde ein Theil Aſche durch Aetzbaryt aufge: fehloffen. — Fluor konnte in der Aſche nicht nachgewiefen werden. Die Afche enthielt in 100 — nachdem Kohle und Sand abgezogen waren: sudntzmsldD 410,653 Ram N BITTE 6,855 Kaledenen on. ER U 272,019 PBittererde . . . :mWrmdıod 1746,70 Eifehdppd!. -. -. era re Ho re - 4,953 Manganorydorydul-e 2... +... 4,079 Phosphorſäure 2... + + 10,890 Schwefelſäure -. -. ... +... 1,730 Kiefeleide . ern ce nr... 48,079 99,959 Man fieht hieraus, daß die Calluna vulgaris zu den Kiefelpflanzen gehört, indem ihre Aſche 48%, Kieſelſäure enthält, während. in der Aſche der Erica Carnea 46%, fohlen- ſaurer Kalk und fohlenfaure Bittererde enthalten waren, umd diefe Pflanze mithin zu den Kalt: pflanzen gezählt werden kann. Erſtere vegetirt in einem Thonboden, in welchem feine Fohlen faure Verbindungen vorfommen und der durch Verwitterung ded Granits entftanden ift, während Iegtere einen Kalkboden verlangt, in welchem an 54% Tohlenfaurer Kalk und kohlenſaure Bittererde aefunden wurden, 4 E A _ — 9 8 Beilage VI. Kechnungs -Dericht, abgefchloffen ven 31. Der 1552. 1852. Einnahmen. . fr, Ausgaben. 1. Ik. Jan. 1. An Saldo voriger Rechnung Ä 25 |Per Zoologie . . . . 334 Tip I. Semefter. | Mineralogie . . . 233 24 Jan. 18. An 129 halbjährigen Beiträgen . „ Bott .... 27 |2 praenum. von ordentlichen „Bibliothek . . . . 12 |54 Mitgliedern Afl. 1. 18 kriſ 167 | 42 |» Regie. 2... | 225 |Iog An 73 halbjährigen Beiträgen » Gondyliologie . - 2.18 praen. von außerordent- lihen Mitgliedern a 30 fr| 36 30 11. Semetter. Juli 7. An 160 halbjährigen Beiträgen praenum. von ordentlichen Mitgliedern a fl. 1. 18 fr.| 208 — An 90 halbjährigen Beiträgen praen. von außerordent— lichen Mitgliedern a 30 fr] 45 — An 5 vierteljährigen Beiträgen von ordentlichen Mitalie- DES. DE TS; 3 15 An 50 Aufnahms-Gebübren ‚ während des ganzen Jahre J a fl. il 30 fr, . + . + 75 e — Bean Saldo . .. 2... 89 35 Summaı | 669 | 77 Summa . T 669 137 177 1. Januar 1853 Per Saldo Vortrag fl. 89. 35 fr. * ac AN — — F I | je}, oh — * ol nm, — — — a RENT an na # * N Ike Pat Kia hr El, ENT aan big ne ee roR 9 —— BES — * * a —* Bet ® S $ * — een De J PR | — — | — J— — — we 55 2 FW Willst A —— * we VI. Bericht‘ aturhistorischen Vereins ın Augsburg. Veröffentlicht ! m * im Monat März 1854. * = — = 2 ® ! A Ni, « Be %; \ — * Gedruekt bei Albr. Volkhart. * ** en | 2 k 5 5 * — ’ u er = - — 14— — — 0 A { 4* 79 =) —— a + F — — —— m vi e — * — — — > Ka * u co ——— a SZ Jahres - Bericht des 'naturhistorischen Vereins, vorgetragen in der Heneral- Werfammlung am 12. Februar 1854 von J. C. Caflisch. Die vielseitige Unterstützung, welche den Bestrebungen unseres Vereins auch im verflossenen Jahre zu Theil wurde, macht es mir zu einer angenehmen Pflicht, über die Leistungen desselben Bericht zu erstatten. Der folgende kurze Ueberblick seines Wirkens wird die Ueberzeugung gewähren, dass derselbe in einem erfreulichen Fortschreiten begriffen ist. Durch Zuschrift vom 19. November 1853 setzte Ein Hoher Magistrat den Verein in Kenntniss, dass die Gebäude des ehemaligen Armenkinderhauses von demselben übernommen seien, und dass sie im Laufe des Winters und Frühlings zur Aufnahme der Sammlungen des natuxhistorischen und historischen Vereines, sowie einer Gewerbhalle in Stand gesetzt werden sollen. Es sind hiedurch dem Vereine Räumlichkeiten in Aussicht gestellt, wie sie nicht leicht zweckmässiger und schöner gefunden werden könnten; ein Umstand, der gewiss geeignet - sein dürfte, das fernere Gedeihen desselben auf das Kräftigste zu fördern. Die mit der Erweiterung der Sammlungen wachsende Aufgabe des Vereins - Aus- schusses, liess es diesem wünschenswerth erscheinen, sich durch .die Aufnahme eines neuen Mitgliedes zu verstärken. Auf seinen Antrag wurde durch die General- Versammlung vom 27. Februar 1853 Herr Friedrich Witz zum Conservator der Conchylien-Sammlung gewählt. Die Zahl der Mitglieder hatte sich einer bedeutenden Zunahme zu erfreuen. Folgende Mitglieder, nach der Zeit des Eintrittes geordnet, wurden im Laufe des Jahres in den Verein aufgenommen: Pi t —— Ehrenmitglieder: Herr Hofrath Dr. Saucerotte in Stuttgart. Korrefpondirende Mitglieder: Herr Frischmann, Conservator des Herzogl. Leuchtenberg’schen Naturalien- Kabinettes in Eichstädt. Drdentliche Mitglieder. Herr Hammerschmied, And., Bräuer. „ Braun, Franz, Kaufmann. » Schoffer, Alb., Techniker. „ Brunner, Luitpold, kgl. Professor. „ Keller, Friedr., Materialist. Herr > Stadler, Benno, Kaufmann u. Mag.-R. Frau „ Gombar t, Carl, sen., Kaufmann. „ Fromme 1, Aug,, Bangpier. » Engert, Karl, Fabrikant. Fräul.Kienlein, Frieda. Herr Scheler, Jul, Kaufmann. „ Scheler, Eduard, Kaufmann. » Blüml, Alois, Kupferschmied. » Winder, B., Medicinalrath. » Pilon, Buchhändler » Schlundt, Gottfried, Conditor, „ v. Hillenbrand, Hugo, Banquier. Herr ” Kolb, Dr., praktischer Arzt. Korhammer, Herrm., Kaufmann. Jaus, Ferd., Kaufmann u. Magistratsrath. Dorner, @., Kaufmann. Schmidt, Paul, Banquier. Schmidt, E., geb. Forster. Weber, Eduard, Commis. Gentner, Frz. X., Kaufmann. König, Casimir, Domkapitular. Herer, Kaufmann. Scheidle, Pfarrer in Genterkingen. Casella, Hon. S., Kaufmann. Kremer, Math., Kaufmann. u. Mag.-R. Faulmüller, G. F., Kaufmann. Welser, Baron v., in Nürnberg. Mezger, Dr., Caspar, kgl. Rektor. Nusser, S. F., Conditor. Außerordentliche Mitglieder. Schönchen, Dr., Redakteur. » Ebenhöch, Studiosus. _ „ Guggemos, Dr., prakt. Arzt. » Brack, J. G., jun., Buchbinder. n Wetzel, Jos., Glaser. „ Heindl, Taubstummen - Lehrer. „ Schwarz, M., Graveur. 7 Morgenländer, Graveur. » Weber, Ferd., Pinselmacher. Herr |» = Mayr, Lor., k. Aufschläger in Pappenheim. Britzelmayr, Jgn., Lehrer. Lorenz, Hon., Lehrer. * Leix, Ant., Lehrer. Jacobi, Christ., Lehrer. Anwander, Jos., Lehrer. Dietz, Ludw., Techniker. v. Ritter, Ch., Leihhaus - Verwalter. Rist, Maler. Leider hat der Verein auch dieses Mal den Tod eines eifrigen Mitgliedes zu bekla- gen. des Vereines — * — Antheil genommen. Herr Leimer, kgl. Professor am Gymnasium von St. Stephan, hatte an den Fortschritten Sein reges, wissenschaftliches Streben , verbunden — * % Y' * mit liebenswürdiger Bescheidenheit, hatte ihm unter den Vereinsmitgliedern manche Freunde gewonnen, die seinen allzulrühen Tod tief betrauerten Die Sammlungen erhielten in den meisten. Abtheilungen bedeutenden Zuwachs. Ein Verzeichniss sämmtlicher Geschenke und ihrer Geber findet sich in Beilage I. In der Ab- theilung der Wirbelthiere waren es auch diesmal wieder die Vögel, die durch besonders zahlreiche Beiträge bedacht wurden. Sie erhielten durch Geschenke und Doubletten - Austausch eine Vermehrung von 248 Exemplaren. Die Mehrzahl derselben sind heimische Arten. Doch hat dieses Mal auch das ‚Ausland ein nicht unbedeutendes 'Contingent zu dieser Zahl gestellt, was wir den Geschenken zweier verehrten Mitglieder verdanken. Es wurden nemlich von Herrn Consul Öbermayer dem Vereine 76 Arten, grösstentheils nordamerikanischer Vögel, nebst einer grossen Zahl anderer Naturalien Nordamerika's, und. von Herrn Karl Keller 27 Vogelbälge aus Egypten nebst einigen Prachtexemplaren von Korallen des Mittelmeeres über- geben. Eine besondere Zierde erhielt die Sammlung durch (den Ankauf der von Herrn Privatier Grandauer in den Gewässern Triests gesammelten und mit. bewundernswürdiger Sorgfalt ausgestopften Seelische. Die Säugethiere und Amphibien erhielten ‚vorzugsweise durch einheimische Arten einige Ergänzungen. In der Abtheilung der Gliederthiere erhiel- ten die Coleopteren und Hymenopteren einigen Zuwachs; unter. den ersteren sind. mehrere Seltenheiten unserer Gebirgsfauna. Lie Mellusken erhielten unter Anderm eine Vermehrung durch 111 Land- und Süsswasserconchylien Nordamerika’. Was den botanischen Sammlungen eingereiht werden konnte, besteht, eine Sen- dung getrokneter Pflanzen des reisenden Naturforschers Moritz Wagner aus der Louisiana abgerechnet, grösstentheils aus deutschen Arten. So erhielten wir aus der Gegend von Erlan- gen von Herrn Professor Dr. a. und Herrn Fr. Schmidt, aus . Oberschlesien von Herrn Hofrath Dr. Roger, aus der Schweiz von Herrn Pfarrverweser Fr. bel schöne Mit- iheilungen; durch freundliche Zusage des Herm Brügger, Cand. Med. aus Churwalden, sind uns auch Beiträge aus den Alpen Graubündtens in Aussicht gestellt, Um die Arten der deutschen Flora in ‚möglichster Vollständigkeit zu erhalten, wurden Tauschverbindungen mit mehreren auswärtigen Gesellschaften und Botanikern angeknüpft und ein Tauschherbar angelegt, zu dem mir von einigen Pflanzenfreunden unseres Vereins, namentlich von den Herrn Joh hele in Memmingen und Stud. Holler reichliche Mittheilungen gemacht wurden. Die durch Tausch erworbenen Arten stammen grösstentheils aus Niederösterreich, Böhmen, Mähren, Ungarn, Kärnthen und Tyrol. Das schwäbische Herbar erhielt aus dem Allgäu, sowie durch Herrn Apotheker Frickhinger aus der Gegend von Nördlingen sehr erwünschte Vervoll- stündigungen. Auch die botanischen Excursionen in der Umgebung Augsburgs lieferten man- I * * ches Neue*) 8 ⸗ *) Ein Verzeichniss dieser neuen Entdeckungen wird in einem besondern Nachtrag zu der „Uebersicht der Flora von Augs- burg“ mitgetheilt werden. Für die Folge dürften botanische Mittheilungen sich vorzugsweise auf die Vegetationsverhält- nisse des ganzen Regierungsbezirkes beziehen, um so mehr, da solchen Forschungen durch ein unter der Presse befind- = liches Werk des um den Verein hochverdienten Ehrenmitgliedes Herrn Dr. Otto Sendtner über „die Vegetationsverhält- nisse Südbayerns, voraussichtlich eine Grundlage gegeben wird, welche, die von der Pflanzengeographie in neuester Zeit aufgeworfenen Fragen gründlich behandelnd, den verschiedenartigsten Erörterungen einen willkommenen Anhalts- 4 Mr bieten wird, ‚ * * * J * _ * In der geognostischen Sammlung wurden die Molasse - Petrefakten unseres Kreises durch eine weitere Sendung des Herrn Aug. Wetzler vervollständigt. Eine nicht unwichtige Erwerbung bilden auch die sämmtlichen Leitmuscheln der Jura- Formationen. Besondern Dank ist der Verein seinem correspondirenden Mitgliede Herrn Praeceptor Holz- bauer in Bopfingen schuldig. Zudem, dass er uns eine grosse Anzahl von Geschenken zur Ergänzung einzelner Formationen machte, bemühte er sich persönlich auf einige Zeit hieher, um mit‘sicherer und gewandter Hand die Vorkommnisse des heimischen Bodens, die der gan- zen Jura-Kette, zu ordnen, mittelmässige Exemplare gegen gute umzutauschen und fehlende zu ergänzen. Dass die geognostische Abtheilung im verflossenen Jahre einen sehr bedeuten- den Fortschritt machte , ist grossentheils ihm zu danken. Weitaus die bedeutungsvollste Erwerbung machte die oryktognostische Samm- lung durch den Ankauf der Sammlung des verstorbenen Oberbergrathes Freiherrn v. Lupin auf Nlerfeld, einen Ankauf, der dem Vereine nur durch die überraschend grossen freiwilligen Beiträge möglich wurde, welche von den Mitgliedern für diesen Zweck gezeichnet wurden. Nachdem die Herrn Conservatoren für Mineralogie, welche sich durch genaue Prüfung an Ort und Stelle von der Preiswürdigkeit dieser Sammlung überzeugten, im Ausschusse den Ankauf derselben beantragt und eine theilweise Deckung der Kaufsumme durch Wiederverkauf von Dou- bletten in Aussicht gestellt hatten, beschloss der Ausschuss diesen Ankauf begutachtend der General- Versammlung vorzulegen. Durch Beschluss der General- Versammlung vom 15. Juli dieses Jahres wurde der Ausschuss ermächtigt, unter den Mitgliedern eine Subscription auf freiwillige Beiträge und zwar theils als Geschenk, theils als unverzinsliches Anlehen zu eröff- nen, und durch eine hinreichende Betheiligung der Mitglieder an den Zeichnungen, die Ein- willigung derselben zum Ankauf besagter Sammlung als gegeben zu erachten. Der Erfolg dieser Subscription hat die gehegten Erwartungen übertroffen , indem allein als Geschenke circa 800 fl. gezeichnet wurden, so dass der Verein an der Kaufsumme von 1300 fl. nur 500 fl. zu entrichten hat, die er in einem Zeitraume von 5 Jahren ratenweise abzahlen kann, ohne den übrigen Fächern die nöthige Unterstützung zu entziehen. Indem wir uns auf diese allgemeine Mittheilung beschränken, behalten wir uns vor, im nächsten Jahresberichte, über die Ausdeh- nung und Bedeutung der erworbenen Sammlung, sowie über den Modus der Abzahlung des den Verein treffenden Antheils an der Kaufsumme das Nähere zu berichten. Die Bibliothek wurde um 37 Nummern vermehrt. Einen grossen und. werthvollen Theil derselben verdanken wir den freundlichen Mittheilungen auswärtiger Vereine und gelehr- ter Gesellschaften, die uns durch die Zusendung ihrer Vereinsschriften beehrten. Indem ich hiemit die Fortschritte des Vereins nur in kurzen Andeutungen bezeichnet habe, verweise ich in Betreff der vielen Geschenke, durch die wir unterstützt wurden, wieder- holt auf Beilage I. unseres Jahres - Berichts und schliesse mit dem herzlichen Wunsche, dass das gegenwärtige Jahr, das für die Geschichte des Vereins bedeutungsvoll zu werden ver- spricht, uns recht viele erfreuliche Erfahrungen bringen möge. — * . u —— Beilage 1. Verzeichniss der im Jahre 1853 für die Sammlungen erworbenen Gegenstände. | A. Zu den zoologiſchen Sammlungen wurden folgende Gefihenke eingesandt: N "Herr J. G. Bischoff, Lehrer, übergab: 3 Kästchen mit Hymenopteren, grösstentheils bestimmt. Herr Dantmann in Lechhausen: einen Spötter, Ficedula hypolais Q, einen Heuschrecken- Rohrsänger, Salicaria locustella. juv., ein Schwarzblättchen, Sylvia atricapilla &. Herr Narc. Eggensberger: 2 Hühnerhabichte, Astur palumbarius, im Nestkleid. Herr Otto Forster: einen Seeadler, Haliaötos albieilla Q jur. Herr Hngo Frommel, eine Schleiereule, Strix flammea 9. llerr Dr. Max Gemminger: einen Wanderfalken, Falco peregrinus Q jur. Herr Glogger, Kaufmann: eine Brieftaube, Columba domestica 2. Herr Grandauer, Privatier: 42. von ihm präparirte Raupen, wovon aus den Gattungen Papilio A, Noctua 22, Bombyx 12, Sphinz 1, Geometra 2, Pyralis 1; ferner 65 Käfer aus Süd- tyrol, 6 Eisvögel, Alcedo ispida, im Nestkleid, Herr Hertlein, k. Rittmeister: einen Eisvogel, Alcedo ispida, einen Baumfaik, F\ Subbuteo juv. Herr Huwel, Jäger: 7 neugeborne Füchse, Canis vulpes. Herr Keller, Spenglermeister, lieferte circa 30 Vögel, darunter folgende: Sperber, Astur nisus Q, Nachtschwalbe, ‚Caprimulgus europaeus & juv., Saatkrähe, Corvus frugilegus 5 u. Q, Rabenkrähe, Corvus corone y u .Q, Birkenzeisig, Fringilla linaria & u. Q, Grauer Steinschmätzer, Suzicola oenanthe S, Wiesenpieper, Anthus pratensis Q, gelbe Bachstelze, Motacilla flava &, 4 graue Bachstelze, Motacilla sulfurea 2, feuerköpfiges Goldhähnchen, Regulus ignicapillus &, Wei- ; densänger, Ficedula rufa Q, Fitis, Ficedula trochilus S', schwarzrückiger Fliegenfünger, Musei- capa atricapilla. f', Trommeltaube, Columba dasypus, KFlussregenpfeiffer, Charadrius minor &, Gemeine Seeschwalbe, Sterna hirundo & etc. etc. Ferner 4 Eier vom Uferläufer, Actitis hypoleuecos. Herr Karl Keller, Kaufmann: 27 Vogelbälge aus Egypten, darunter namentlich: einen Löffelreiher, Platalea leucorodia, 2 Ibise, Ibis religiosa, alt und jnng, 2 Schlangenvögel, Plotus Anhinga, ein Perlhuhn, Numida meleagris. Ferner: Ardea roussata, Anas viduata, Colius sene- „galensis etc. etc. Dann mehrere Korallen (Madreporen) in sehr schönen und grossen Exemplaren, = Fächerkoralle, Gorgonia flabellum, Krebse, Pflanzen etc. etc. * Herr Dr. v. Kerstorf, Hofrath: einen jungen Baumfalken, Falco subbuteo. Herr Dr. Körber: ein Ei vom Tlurmfalken, Falco tinnunculus. Herr v. Lodtner, königl. Regierungsrath: einen Rauchfussbussard, Buteo lagopus &. Herr Joh. Leu: einen Schädel der Feldmaus, Arvicola arvalis, einen Schädel der Land- schildkröte, Testudo graeca; 30 verschiedene Vogelschädel, darunter: Wespenfalk, Pernis apivorus, Schwarzspecht, Pieus martius, Mauerläufer, Tichodroma phoenicoptera, weisser Storch, Ciconia - alba, grosser Brachvogel, Numenius arquata, Pfefterfresser, Ramphastos toco, einen Krähenschädel mit seltsam verwachsenem Schnabel etc. etc.; mehrere Dammhirsch- und Rehgeweihe, ein Skelett der grauen Kröte, Bufo cinereus, ein Skelett des Wasserfrosches, Rana esculenta; 42 Vögel, dar- I *unter folgende: Gabelweihe, Milvus regalis Q adult., Mirlfalk, Falco aesalon Q, Steinkautz, Surnia "noctua Q, Nebelkrähe, Corvus cornie Q, Alpenkrähe. Pyrrhocoraz alpinus && u. Q, Schwarzspecht, En = % s + Be? v 1 ? — FE Picus martius & u. Q, Kleinspecht, Picus minor & u. Q, graue Bachstelze, Motacilla boarula, ‘uQ, Syrische Spechtmeise, Silta syriaca, Haubenlerche, Alauda cristata &, Bengali, Fringilla Bengali 9 Birkhuhn, Tetrao teiriz, (im Flaumenkleid,) Grauammer, Enıberiza miliaria or Wildente, Anas boschas & u. Q, Sammtente, Anas fusca & juwv., Quackente, Anas Clangula 2, Hausente, Anas domestica mit 4 Jungen, Sahtgans, Anser segelum Q, Gänsesäger,: Mergus .castor & Q, Dreizehige Möve, Larus tridactylus juv., Goldregenpfeiffer, Charadrius pluvialis Q „ Rothfüssiger Wasserläufer, Totanus ca- lidris, im Flaumkleide etc. ete: Ein Proteus anguinus (Olm , aus der Adelsberger Höhle bei Triest.) 87 Käfer, theils aus Ungarn und T'yrol, meist aber.aus der Gegend: von Nürnberg) und Erlangen, 20 Arten Phryganeen (Schmetterliogsfliegen) mit ihren Larven und Gehäusen, ‚mehrere Conchylien, 3 Exemplare des langschwänzigen. Flossenfusses, Apus ‚productus. Herr: Mair, königl.. Forstmeister: eine, Waldohreule, Strir otus. Herr Graf von der Mühle: eine Eisente, Anas glacialis &. Herr Müller, Kaufmann: einen 45° langen ‚Bandwurm. Herr Müller, Studiosus: 2. Wassersalamander, Triton alpestris. Herr Obermayer, Consul: Säugethiere: Backenhörnchen, Tamias striata, Flughörn- chen, Pteromys volucella: Ferner 76 Vögel, darunter: Europäische: Hühnerhabicht, Astur palum- barius juv., Waldohreule; Strix otus, Schwarzspecht, Pieus martius 5, Grünspecht, Picus viridis Q, Wendehals, Yunz torquilla, Wiedehopf, Upupa epops, Kuckuck, Cucubrs canorus & juv., Wasser- amsel, Cinelus aquaticus, Heerschnepfe, Scolopax gyallinago , schwarze Seeschwalbe, Sterna nigra etc. etc. Nordamerikanische: .Buteo borealis, Falco sparverius %', Strix nebulosa , Chaetura pelasgia, Hirundo: purpurea, Hirundo bicolor, Muscicapa crinita &, Muscicapa ruticilla Q, Sylvia striata , Troglodytes obsoletus, T. americanus, T.' palustris, Parus bicolor & u. Q, Sialia Wil- sonii ', Orpheus poluglotus, 0. carolinensis, O. rufus, Turdus migratorius &, Alauda alpestris &, Emberiza ‚passerina fu. Q, Dalichonyx oryzivora‘ &', Molothrus pecoris & u. 9, Sturnella ludovieiana, Bombycilla carolinensis, Picus villosus S', Picus variüs’Q, Coccyzus americanus, Columba.migratoria Q, C. carolinensis Q, Rallus crepitans, Charadrius vociferus, Tringa ma- cularia , Scolopax'‘ minor, Ardea‘ lentiyinosa, A. exilis, Cygnus americanus, Anas sponsa &, Anas volisneria \ Ö\ , Cärbo cormoranus Q ete. etc. -5 Schlangen, darunter ' eine Klapperschlange, Crotalus durissus, ‘4 'augenlose Fische (spec.?) aus den unterirdischen Gewässern der Mammuth- Höhle im Staate Kentucky,. 2 Krebse (Astacus Jaus’derselben Höhle, 111 Land-, Süsswasser - und Meeres-Conchylien aus dem. Staate Tennesee ‘und dem Flusse Cumberland, darunter folgende: Unio:dromas, Iris, munodontus, mulliradiatus, anadontoides, crassus, triangularis, gibbosus, erimosus, ovatus, rubiginosus, plicatus, rectus, zigzag etc. etc. = z Herr Petry, Professor: einen Haussperling, Fringilla domestica , scheckige Varietät. Herr v. Rehling in Hainhofen: 2 schöne Haustauben, einen jungen Goldfasan, Phas. pictus. Herr Rebay in Günzburg: einen graukehligen Taucher, Podiceps subcristatus Q, eine Gabel- weihe, Milvus regalis Q, eine Elster, Pica caudata, juv. Herr Recknagel, Kaufmann: eine Sumpfohreule, Striz brachyotus, ein Bengali d ,„ Fringilla bengalus. Herr Reber, Ingenieur; Nester uud Eier vom Dorndreher, Lanius collurio, der Goldammer, Emb. citrinella. Gartengrasmücke, Sylvia ‚hortensis. Herr Carl v. Schäzler: eine Spiessente, Anas acuta Q. J Herr Pfarrer‘ Sch eidle: 2 Pfauentauben, Columba laticaudata Eu. 9, einen Fischreiher,' Ardea — — A Mi = einerea Q, eine Goldamsel, Oriolus galbula, juv., eine Schellente, Anas clangula 9 juv., eine Kornweihe, Circus cyaneus 9. Herr Scheler, Kaufmann: eine Nachtigall, Lusciola Lusrinia Cd. Herr Schenkenhofer, sen. und jun.: Eine Anzahl Hömenopteren und Dipteren, sowie viele Raupen, welche letztere Herr Leu präparirte. Herr Sprengler, Dr. med,: 4 Raupen mit eingewachsenen Cryptogamen aus Neuseeland. Herr Stark, Bezirksgeometer aus Immenstadt; ein Hermelin, Mustela Erminea (L.) im Winterkleid, einen Mauerläufer, Tichodroma phoenicoptera O Ferner 103 Käfer aus den all- gäuer Alpen. Herr Ernst v. Stetten: eine Blauracke, Coracias yarrula Q, 4 Eier vom Hühnerhabicht, 3 Eier vom Mäusebussard. Herr Paul v. Stetten: eine Wiesenweihe, Circus cineraceus. Herr Dr. Walser in Schwabhausen: 3 Eier der Schleiereule, S/rir flammea, 2 Schädel des Waldkauz, Strix aluco, einige Salamander, Triton palustris, verschiedene Wasserinsekten, Waben der Erdhummel, Bombus terrestris, eine Gabelweihe, Milvus regalis, einen Fadenwurm aus einem Nesselfalter. Herr Professor Waltl in Passau: eine Parthie von 116 Käfern aus den. bayerischen Alpen, Steyermark, Dalmatien ‚etc. Herr Dr. v. Weidenbach: einen Kuckuck, Cuculus canorus d ,„ 2 Gartenschläfer, Myo.rus nilela, (grosse Haselmaus.) Herr Zech, Dr. Med.: einen Birkenzeisig, Fringilla linaria d, var. Herr Plato w, Besitzer eines Naturalienkabinetts überliess, für die von den Schulen eingegan- genen Eintrittsgelder mit Einwilligung der betreffenden Herrn Lehrer an den Verein folgende Vogelbälge: einen Flamingo, Phoenicopterus antiquorum, juv., eine grosse Seeschwalbe, Sterna caspica, und 2 Häherkuckucke, Coccystes ylandarius f' u. Q» Durch Taufd) oder Verkauf von Doubletten wurden erworben: Kleiner Fliegenfänger, Muscicapa parva du. Q, Alpenbraunelle, Accentor alpinus d u. Q, Blauamsel, Turdus cyaneus d „ Rosenstaar, Pastor roseus d , Mauerläufer, Tichodroma muraria 9, schwarzköpfige Ammer, Emberiza melanocephala & , grauköpfige Ammer, Emberiza caesia E u. Q, Zippammer, ‚Emberiza cia Eu. Q, Schneeammer, (Winterkleid) Pleetrophanes nivalis d „ Rabe, Corvus coraxz 2, Alpenkrähe juv. Pyrrhocoraz alpinus, Steinkrähe, | Fregilus graculus, Haselhuhn, Tetrao bonasia Q, Schneehuhn, (Sommerkleid) T. lagopus E u. 2, (Winterkleid) Eu. Q, (Ueber- gangskleid) du. Q, Strändreuter, Höimantopus melanopterus, Kranich juv., Grus cinerea , weissaugige Ente, Anas nyroca d , weissschwingige Seeschwalbe, Sterna leucoptera d ‚ Tordalk, Alca torda. B. 3u den botaniſchen Sammlungen, Als Geſchenke wurden übergeben: Herr Joh. Büchele in Memmingen übersandte circa 70 Arten aus der Gegend von Memmingen nebst einem schönen Beitrag zum Tauschherbar. Herr Caflisch übergab eine Parthie Pfanzen aus dem Allgäu. Herr Pfarrverweser Friedr. Dobel übersaudte eine grosse Anzahl Pflanzen von verschie- denen Standorten, besonders erwünscht waren unter denselben sehr schöne Beiträge aus der Boden- see-Flora, aus dem Wallis etc. 2 Pe ww - —0 Herr Apotheker Frickhinger in Nördlingen: ‚Die seltnern Arten aus der Flora des Rieses. Herr Joh. Leu: eine Parthie Süsswasseralgen und Lycopodiaceen. Herr Rector Rauch: gegen 200 Arten aus verschiedenen Gegenden Deutschlands, vorzugs- weise aus Uuter-Oesterreich, Kärnthen, Tyrol etc, etc, Rerr Dr. Jul. Roger, herzogl. Hofrath: eine Parthie der seltneren Pflanzen aus Oberschlesien. Herr Professor Dr. A. Schnizlein: eine Parthie seltener Pflanzen aus der Gegend von Erlangen. Herr Dr. Moritz Wagner: 95 Arten aus der Louisiana in mehr als 200 Exemplaren, Durch Cauſch wurden erworben: Von dem unter der Leitung des Herrn Baronv. Leithner stehenden Wiener Pflanzentauschverein: 175 deutsche Arten in 500 meist ausgezeichnet schönen Exemplaren von den verschiedensten Standorten. Von Herrn Friedr. Schmidt in Cadolzburg: 47 seltnere Arten der Erlanger Flora. Zum Tauschherbar hatten beigetragen die Herren: Joh. Büchele, Aug. Holler, Dr. Kör- ber, J. Weiss, Th. Herberger und K. Röthe. C. 3u den mineralogifchen und geologifchen Sammlungen wurden folgende Gefihenke eingesandt: Herr v. Alten, Apotheker, übersandte 22 Mineralien. Herr Dr.v. Böckh in Schönau: einen grossen fossilen Knochen (Rhinoceros?), 4 Fischknochen, 5 Helixarten, 3 Stück Braunkohle, 2 Asträen etc. der Molasse von Harbatshofen. Herr Franz Braun, Kaufmann: 2 Diceras Lucäü speciosa, 4 Stück Terebr. inconstans, spe- ciosa, 4 Stück Terebr. insignis, sämmtliche aus dem Coralrag. Herr Honorat Santa Casella: einen Backenknochen vom Höhlenbär, nebst andern Petre- fakten aus Oberitalien. i Herr Frischmann, Conservafor des Herzogl. Leuchtenberg’schen Museums in Eichstädt: 2 Gypsabdrücke von Homoeosaurus Mazximilianus und Pfrerodactylus Tongirostris, welche von ihm selbst nach den: im Leuchtenberg’schen Kabinette befindlichen Originalien. mit bewundernswürdiger Aehnlichkeit hergestellt wurden. Herr Aug. Frommel: ein Stück Braunkohle mit\eingeschlossenem Fichtenzapfen aus der Gegend von Zürich. a | Herr Grosshauser, Stadtpfarrer: einen Jaspis, 2 Stücke versteinertes Holz. Herr Präceptor Holzbauer in Bopfingen übersandte: 30 Species aus der Grauwacke und dem devon: Kalk der Eifel. Ferner: 20 Handstücke der verschiedenen Jura-Formationen, ein Stück von einem Mammuthknochen, einen Paläotheriumknochen, ein Phalange von Pterodactylus , 2 Equi- setites mit Kranz aus dem- Keuper, einen grossen Ammoniten etc. etc. Herr Joh. Leu: 6 Bernsteinstücke mit eingeschlossenen Insekten. Herr Obermayer, Consul: 54 Petrefakten aus der Gegend des Hudsonflusses im Staate Neu-York; 25 Mineralien aus dem Staate Missouri. Herr Dr. Schmidt in Metzingen: ein Hamites furcatus. Herr Sprösser: einen Fisch in Liasschiefer von Kirchheim, Clupea humilis. Herr Then, Ingenieur: 15 Stücke fossile Knochenreste aus der Gegend von Harburg. Herr Apotheker Aug. Wetzler in Günzburg übersandte folgende Petrefakten aus der Molasse Schwabens: Paludina conoidea Unterkirchberg. Valvata multiformis Anodonta matioides % var: intermedia Steinlıeim. - Valvata var: planorbiformis Steinheim. Ancylus deperditus Zwiefalten. var > turbiniformis J Cyelostoma conicum 2 var: trochiformis * Heliz carinulata 5 Helix insignäs > „ orbicularis = Paludina globulus . „» gyrorbis 8 "Limnaeus socialis „ »» giengensis 5 " Peetunculus ylyeymonis je Sucrinea minima E Natica crenulata Zwiefalten. | Pupa quadridentata 5 Achatina loxostoma j > ’ Durch Cauſch wurden erworben: Von dem Conservator Herrn Braun: die Leitmuscheln der 3 Jura-Formationen, und zwar: ausdem weissen Jura: @. Am. convolutus, 5. Spatungus carinatus, Echenites nodulosus, Spo- ladumya clattrata, n. Astraea confluens; aus dem braunen Jura: «. Nucula Hammeri, Belemnites compressus, paxillosus , clavatus ‚ ß. Gervillia tortuosa, y. Mya scripta, d, Belemnites canalycula- tus, giganteus, Isocardia, Sutraria striata punctata, Stacheln von Cidarites maximus, n Belemnites fusiformis, Nucula ovalis, Cydariten-Stacheln, © Ammon, ornatus, bipartitus, convolutus, convo- lutus-parabolis, annularius, Muricida semicarinata, Belemnites semihastatus-rotundus, Nucula ornati; aus dem Lias: a. Bonebet zwischen Keuper und Lias, Ara. Bucklandi, Belemnit. brevifor- mis, ß. Am. capricornus, Bel. brevis secundus, Pentacrinites sealaris, y. Belemn. pazillosus nu- mismalis, clavatus, Phalodomya decorata, Nucula palmae, lacrymae, complanata, Terebr, varia- bilis, triplicosa , fimbriata, Pentacrinites basaltiformis, subanyularis, d, Belemn. pazillosus amal- theus, previformis, Terebr. quinqueplicata, ©. Aptychus, Am. bollensis, Belemnit. arcuat. gracilis, tripartit. brevis, Nucula numismalis, Cidar. criniferus, ein grosser Saurierwirbel, Chondrites bol- lensis fucoides. Süsswasserkalk: 2 Planorbis pseudammonius, Rhinoceros-Zahn. Ferner: ein grosser Am. amaltheus, 25 Handstücke der Jura- Formation, 6 Handstücke des Jüngern Süsswasserkalks, und Sandsteine aus dem Ries. D. 3ur Bibliothek. Es wurden folgende Geſchenke eingesandt: Herr Dr. v. Alten übergab: Hoffmann, Gg. Fr. Dr. „Deutschland’s Flora“ J. u. M. 'Thl. ” Derr Dr. Brunner, prakt. Arzt in Neumarkt a.'d. Rott: Käferbuch von Fr. Berge, Stuttgart 1844. Herr Diezel, kgl. Revierförster: desselben „Erfahrungen aus dem Gebiete der —A Herr Professor Dr. Döbner in Aschaffenburg überschickte seine Werke: „Die Holzgewächse Deutschlands und der Schweiz“, sowie dessen „Lehrbuch der Botanik für Forstmänner.* Herr Karl Ehrlich, Custos am Museum in Linz, übersandte die von ihm verfassten Schriften: „Geologische Geschichte der Gegend von Linz“, „Geognostische Wanderungen in den nordöstlichen Alpen“. Werner: „die nordöstlichen Alpen“ und eine Abhandlung: „Berichtüber die Arbeiten der k. k. geologischen Reichsanstalt. III. Section. Herr Professor Ludw. Frischmann, Conservator des herzogl. Leuchtenberg’schen Museums, schenkte seinen: „Versuch einer Zusammenstellung der fossilen Thier- und Pflanzenreste des litho- graphischen Kalkschiefers in Bayern. Eichstädt 1853, > Herr Stadtpfarrer Grosshauser übergab: Flora ——— von F. X. Schöpfer; ferner: Flora von Bayern von Dr. A. Schnizlein. 2* a — 42 — Die von Jenisch und Stage'sche Buchhandlung schenkte das Prachtwerk: Plantae selectue von Dr. J. Christoph Jac. Treu mit 120 grösstentheils colorirten Kupfertafeln in gr. Folio von den alten Augsburger Meistern J. Jac. Haid und Elias Haid. Von Herrn Buchhändler Kremer wurde geschenkt: Centralblatt des landwirthschaftlichen Vereins in Bayern. Jahrgang 1852, Herr Joh. Leu übergab: Dati Carlo Esperience intorno alla generazione deyl insetti. Firenze 1678. Herr Carl Roger: Schulz, A. Heinr. Dr. „Fortpflanzung und Ernährung der Pflanzen mit 3 Kupfern, dessgl. Tragus Hieron. Kräuterbuch 1577, Herr Dr. Otto Sendtner, kgl. Professor in München, überschickte: „Naturgeschichtliche Bemerkungen und Beobachtungen auf einem Ausflug auf die Zugspitze (Abdruck aus der Neuen Mün- chener Zeitung), sowie eine Abhandlung „das Allgäu und seine Bewohner.“ Herr Dr. Waltl in Passau übersandte sein: „Verzeichniss der in der Gegend von Passau und im bayerischen Walde vorkommenden Mineralien. Mehrere Vereinsmitglieder schenkten: Schärer, Em. Lud., Dr. med., Enumeratio critica liche- num Europaeorum; ferner: Dr. Ludw. Redtenbacher, Fauna austriaca, die Käfer nach der analyt. Methode bearbeitet; endlich: „die Natur,“ Zeitung zur Verbreitung naturwissenschaftlicher Kenntnisse von Dr. Ule etc. Der Hohe Magistrat der Stadt überliess: Die allgemeine Zeitung in 12 Monatheften. Von Vereinen und Gesellschaften wurden folgende Schriften übersandt: Bericht der Oberhessischen Gesellschaft für Natur- und Heilkunde, Heft 2. u. 3. — Abhandlungen des zoologisch-mineralogischen Vereins in Regensburg, Heft 3, sowie dessen Correspondenzblatt pro 1852. — Correspondenzblatt und Abhandlungen des naturhistorischen Vereins der preus- sischen Rheinlande und Westphalens in Bonn, Jahrgang 1852 u. 1853. Jahresbericht des historischen Vereins von Schwaben n. Neuburg für die Jahre 1851-52 und 1853. — Der 91, Jahresbericht des historischen Vereins von Mittelfranken. — Verhandlungen des z00- logisch-botanischen Vereins in Wien, Band I pro 1852 und Band II pro 1853. Angekauft wurden: Entomologische Zeitung, 14. Jahrgang 1853, Flora, oder botanische Zeitung, Jahrgang 1853. Beilage I. Aechnungs = Bericht, adgefchlofen den 31. Dezember 1853. Einnahmen. Ausgaben. An 375 Beiträgen von ordentlichen Mit- Per Saldo Vortrag vor. Rechnung . . | 8935 gliedern a 1fl. 1Skr.. » = 2... [487 300 „ Zoologie „ou ne nn 56 |39 An 198 Beiträgen von ausserordentlichen Mineralogie 2.1> 00 000, 0 Mitgliedern a 30kr. . . 9m—N 5,7 Bolanık” "0. oe .e —A An Al Aufnahmsgebühren a iA, 30 kr, 611301 „, Bibliothek . . 2. . ve... 16 122 An Erlös aus einem alten Kasten . . 1133| „ Conehyliologie . 2.00. 80 46 s» GeEalngie „in cle wen ıe 7 eunena es 9 15 — „Regie an nee dan ee re | Uisätaeteun Hay ddunıo F.. SUSE —— Summa . [649 [33] Samma . ]649 |33 An Saldo Vortrag auf neue Rechnung 131. Al kr. = pp — Beilage IM. Statuten des naturhistorischen Vereins in Augsburg.*) $. 1. Der Zweck des naturhistorischen Vereins in Augsburg ist: Förderung der natur- wissenschaftlichen Studien, mit besonderer Berücksichtigung des Regierungsbezirkes Schwaben und Neuburg. $. 2. Diesen Zweck sucht der genannte Verein zu erreichen : 2 1) durch Erwerbung und Aufstellung von Sammlungen naturhistorischer Gegenstände aller Art, sowie durch Anschaffung der hiezu erforderlichen Bücher und Zeitschriften : 2) durch wissenschaftliche Zusammenkünfte. $. 3. Gemeinnützig hingegen soll der Verein dadurch wirken, dass 1) die Sammlungen an bestimmten Stunden für die Mitglieder geöffnet, und 2) die Erwerbungen und vorzüglichsten Entdeckungen des Vereines in einem gedruckten Jahresberichte veröffentlicht werden. $. 4. An der Spitze des Vereines steht der aus der Zahl der ordentlichen Mitglieder von diesen auf je drei Jahre gewählte Ausschuss, welcher aus dem Vorstande, dem Secretär, dem Cassier, dem Bibliothekar und der nöthigen Anzahl von Conser- vatoren besteht. Eine entsprechende Anzahl von Ersatzmännern ist bestimmt, im Verhin- derungsfalle eines Ausschussmitgliedes dessen Stelle zu vertreten. $. 5. Der Ausschuss besorgt im Namen des Vereines den Ankauf und Austausch der Naturalien und die Anschaffung der nöthigen Bücher und Requisiten. Die hierauf zu verwen- dende Summe Geldes ist ihm alljährlich in der treffenden Generalversammlung vorher näher zu bestimmen. * $. 6. Der Verein besteht aus: Ehrenmitgliedern, ordentlichen, ausser- ordentlichen und correspondirenden Mitgliedern. $.7. Ehrenmitglieder sind im Leben oder in der Wissenschaft hochstehende Männer, welchen der Verein durch ihre Aufnahme seine Hochachtung zu erkennen gibt. $. 8. Zu correspondirenden Mitgliedern können auswärts domicilirende Naturforscher ernannt werden, welche mit dem Vereine in wissenschaftlichen Verkehr zu treten wünschen. Sie entrichten gleich den Ehrenmitgliedern keine Geldbeiträge. *) Revidirt und theilweise abgeändert durch Generalversammlung vom 12. Februar 1854 und genehmigt durch königl. Regierungsentschliessung vom 24. desselben Monats. + ie $. 9. Ordentliches Mitglied kann Jeder werden, der sich verpflichtet , durch einen halbjährigen Beitrag von 1 fl. 18kr. den Zweck des Vereines zu unterstützen. $. 10. Als ausserordentliche Mitglieder können solche aufgenommen werden, die nicht in der Stadt oder deren nächster Umgebung wohnen und denen desshalb die unmittel- bare Benützung der Sammlungen zu ihrer Belehrung nicht möglich ist. Sie entrichten einen jährlichen Beitrag von 1 fl. $. 11. Die ordentlichen Mitglieder > für die Dauer ihres Verbleibens in dem Vereine folgende Rechte: 1) Antheil an dem gegenwärtigen und zukünftigen Eigenthume des Vereines und Be- nützung desselben zu wissenschaftlichen Zwecken, soweit es sich mit der Natur eines gemeinschaftlichen Eigenthumes verträgt; 2) bei allen Berathungen und Wahlen des Vereines Sitz und Stimme ; 3) das Recht, Mitglieder zur Aufnahme vorzuschlagen, über deren Aufnahme zu debattiren und nicht selbstständige Familienglieder einzuführen. $. 12. Die Aufnahme der Mitglieder: geschieht durch Ballotage, wobei absolute Stim- menmehrheit entscheidet. Jedes Mitglied muss seinen Austritt: ‘ein halbes Jahr zuvor schrift- lich anzeigen. $. 13. Ehrenmitglieder und correspondirende Mitglieder werden vom Ausschusse ernannt. $. 14. Verweigert ein ‚ordentliches oder. ein ausserordentliches Mitglied die treffenden Geldbeiträge, oder bleibt es mit diesen ohne triftigen Grund länger als ein Jahr. im Rückstand, so wird dasselbe für ausgeschlossen erklärt. $. 15. Jährlich findet eine Generalversammlung statt, in welcher Rechnungsablage, sowie ein Rechenschaftsbericht über den jeweiligen Stand des Tut und seiner Sammlun- sen ‘gegeben und die nothwendigen Ausschusswahlen und, Berathungen über das fernere Gedeihen des Vereines gepflogen werden sollen. Ausser dieser hat der Ausschuss bei allen besonderen, Veranlassungen, die den Verein berühren, Generalversammlungen anzuberaumen. $. 16. Bei allen in den Generalversammlungen gefassten Beschlüssen entscheidet die absolute Stimmenmehrheit der anwesenden ordentlichen Mitglieder. Die abwesenden ordent- lichen Mitglieder haben sich den Beschlüssen der Generalversammlungen zu unterwerfen. In Fällen, wo sich Stimmengleichheit ergibt, entscheidet die dem Vorstande hiezu eingeräumte weitere Stimme. $. 17. Versammlungen zu rein wissenschaftlichen Zwecken sollen in unbestimmten Zeiträumen stattfinden; in diese können auch Nichtmitglieder eingeführt werden, wozu von dem Vorstande Karten ausgegeben werden. $. 18. Bei einer etwaigen Auflösung “des Vereines sollen die sämmtlichen Sammlungen und Requisiten desselben ungetheilt dem Magistrate der Stadt Augsburg zur Aufbewahrung und Benützung für wissenschaftliche Zwecke, jedoch mit dem Vorbehalte, übergeben werden, dass sie von ihm einer vielleicht später, und zwar unter entsprechender Garantie, neu sich con- stituirenden naturhistorischen Gesellschaft verabfolgt werden. ELEMENTE UGELE SEGEN — — —““ r ’ Ueber die Vegetations- Verhältnisse der Gegend um Lindau von Friedrich Dobel. Der Antheil, welchen Bayern an den lieblichen Ufern des Bodensee’s hat, beträgt be- kanntlich kaum mehr als 1%, geographische Meilen und ist nach Westen vom Königreich Württemberg, nach Osten von Vorarlberg eingeschlossen und von letzterem durch das Grenz- flüsschen Leiblach geschieden. Ausser der Inselstadt Lindau liegen nur noch die zersireuten Landhäuser und Gehöfte der drei Pfarrorte Reutin, Aeschach und Wasserburg am bayerischen Seeufer und im eigentlichen Seebecken: nordwärts desselben bezeichnet eine ununterbrochene Hügelkette zwischen der Leiblach und der würtembergischen Argen die Grenze, bis zu wel- cher sich ehedem der See ausgedehnt haben mag und bildet den allmähligen Uebergang zu den Höhenzügen von Oberschwaben und dem Allgäu. Das ganze Gebiet gehört zur Molasse- Formation; an den flachen Seeufern lagern sich Geröllanhäufungen und Sandbänke, oder aus- gedehnte Rieder, in den Sommermonaten unter Wasser gesetzt, erstrecken sich weit in’s Land hinein und bieten in den sogenannten „Streuwiesen“ dem Landmanne einen willkommenen Ersatz für das bei spärlichem Anbau von Cerealien mangelnde Stroh; mächtige Thonlager (so beim Ziegelhaus, zunächst um Lindau) und Torfmoore (z. B. am Fusse des Hoierberg’s) sind un- verkennbare Spuren ehemaliger Ueberschwemmung des heutigen Seegeländes. Die Cultur des letztern besteht hauptsächlich in Wiesen-, Obst-, Gemüse-, Kartoffel- und Weinbau, für welch’ letztern die südlichen Abhänge der oben genannten Hügelkette am günstigsten sind, sowie in dem Anbau von Mais, Kürbisen, Mohn, Reps, Hanf; Hülsenfrüchte und Lein werden nur wenig, Hopfen nur versuchsweise gepflanzt. Feige und Lorbeer halten ‚den Winter im Freien aus und der Buxbaum wird allenthalben zu Hecken herangezogen. Die vorherrschenden Holzarten sind die Weiss - und Rothtanne, Pinus picea und P. abies; die Führe, Pinus sylvestris, Eiche, Quercus pedunculata und Buche, Fagus sylvatica, bilden selten förmliche Bestände, und Eberesche, Sorbus Aucuparia, Ahom, Acer Pseudoplatanus und platanoides, Ulme, Ulmus campestris, Hainbuche, Carpinus Betulus, Silber -, Zitter- und Schwarzpappel, Populus alba, tremula und nigra, sowie die Birke, Betwa alba, kommen nur vereinzelt vor, wogegen die Esche, Frazinus excelsior, und Erle, Alnus glutinosa und von Weiden — Saliv fragilis, alba, amyydalina, daphnoides, purpurea, viminalis, nigricans, 'Caprea, aurita die gewöhnlichen Begleiter der in den See mündenden Bäche und Flüsschen sind und Clematis Vitalba, Berberis vulgaris, Acer campesire, Staphylea pinnata, Evonymus europaeus und latifolius, Rhamnus Frangula, Rubus Jdaeus, fruticosus, caesius, Rosa canina, Prunus spinosa und Padus, Crataegus Oryacantha und monogyna, Ribes Grossularia, Cornus sanguinea, Sambucus Ebulus und racemosa, Viburnum Lantana und "Opulus, Lonicera Xylosteum, Ligustrum vulgare, Corylus Avellana den Hauptbestandtheil des Gesträuches der Wälder und Hecken ausmachen. ’ * . A Ganz verschieden von der Flora des Bodenseebeckens ist die des nördlichen und höher gelegenen Theiles des Landgerichtsbezirks Lindau. Letzterer zeigt im Allgemeinen den Charakter der Flora des Allgäu und findet sich daselbst unter anderm: Thalictrum aquilegifolium, Aquilegia vulgaris und atrata, Aconitum Lycoctonum, Epilobium angustifolium, Asperula odorata, Petasites albus, Trifolium montanum, Pyrolachlorantha, Gentiana eruciata asclepiadea und eiliata, Atropa Belladonna, Veronica urtieifolia und offieinalis, Melampyrum sylwaticum, Pedieularis sylva- tica, Galeopsis versicolor, Prunella grandiflora, Polygonum viviparum, Juniperus communis, Epi- pactis latifoha und rubiginosa, Cypripedium Calceolus, Lilium Martagon, Tofieldia calyculala, Luzula albida, Carex remota, ericetorum und hirta, Nardus stricta, Lycopodium annotinum, Equi- setum Telmateja; seltener: Helleborus viridis (an der Kirchhofmauer zu Weissensberg)) Monotrop& Hypopitys (bei Oberreitnau) Mentha gentilis, (bei Oberhof) Willemetia apargioides ; (um Hergens- weiler); — auf dem Degermoos bei Stockenweiler, drei Stunden nördlich von Lindau: Viola palustris, Drosera rotundifolia, longifolia und intermedia, Comarum palustre, Vaccinium uligi- nosum und Oxycoccos, Andromeda polifolia, Salix repens, Scheuch2eria palustris,. Scirpus caespilosus, Eriophorum alpinum, vaginatum und gracile, Carex pauciflora und canescens. In der südlichen und niedern Region dagegen, im eigentlichen Seegelände kommen vor, und zwar auf Sumpfwiesen und Torfboden: Thalicirum flavum, Ranuneulus Flammula und Lingua, Dianthus superbus, Geranium pratense, palustre, Lotus uliginosus, Spiraea Ulmaria und Aruncus, Potentilla. Tormentilla, Sanguisorba- officmalis, Epilobium hır- sutum, parviflorum, palustre, letragonum und roseum, Lythrum Salicaria, Cicuta_ virosa, Helosciadium repens, Thysselinum palustre, Galium palustre und boreale, Valeriana offieina- lis und dioica, Suceisa pratensis, Eupatorium cannabinum, Aster salignus, Inula salicina, Pulicaria dysenterica, Bidens triparlita und cernua, Achillea Ptarmica, Senecio aqualicus und paludosus, Cirsium palustre und rivulare, Serratula tincloria, Taraxacum officinale und lividum, Menyanthes trifoliata, Gentiana Pneumonanthe, Cuscula Epithymum, Symphytum offieinale, Scrophularia nodosa und Ehrharti, Gratiola officinalis, Veronica scutellata, Pedi- cularis palustris, Rhinanthus minor und major, Euphrasia officinalis, Mentha sylvestris, aquatica, sativa und arvensis, Stachys palustris, Betonica officinalis, Scutellaria galericulata, Pinguieula vulgaris, Lysimachia thyrsiflora, vulgaris und Nummularia, Primula farinosa, Polygonum Bistorta, Alisma Plantago, Triglochin palustre, Orchis Morio, latifolia und incar- nata, Anacamptis pyramidalis, Gymnadenia conopsea und odoratissima, Herminium Monor- chis, Epipactis palustris, Spiranthes aestivalis, Sturmia Loeselü, Iris sibirica, Allium acut- angulum und Schoenoprasum, Juncus effusus, glaucus, obtusiflorus, sylvaticus und compressus, Cyperus flavescens und fuscus, Schoenus nigricans, Heleocharis palustris, Scirpus pauciflorus und sylvaticus, Eriophorum latifolium und angustifolium, Carez. dioica, Davalliana, disticha, vulpina, paniculata, paradoxa, stellulata, strieta, vulgaris, tomentosa, panicea, flava, Oederi, fulva und paludosa, Phalaris arundinacea, Phragmites communis, Aira caespitosa, Molinia coerulea, Festuca arundinacea, Equisetum arvense, palustre, limosum und variegalum; — an und in Teichen und Gräben: Ranunculus aquatilis, paueistamineus, Nymphaea alba, Nuphar luteum, Nasturtium sylvestre, Myriophyllum verticillatum und. spicatum, Hippuris vulgaris, Callitriche vernalis, Ceratophyllum submersum und demersum, Berula angustifolia, % — | u Sium latifolium, Oenanthe Phellandrium, Veronica Anayallis und Beccabunga, Utricularia sulgaris, Polygonum ampkibium, lapathifolium , Persicaria, Hydropiper und minus, Potamo- geton nalans und perfoliatus, Lemna trisulca und minor, Typha angustifolia, Sparganium ramosum, Acorus Calamus, Iris Pseud- Acorus, Juncus lamprocarpus und bufonius, Glyceria speclabilis und fluitans; — auf dem Alluvium des Seeufers und der Leiblach: Clematis inlegrifolia, Ranunculus bulbosus, Turritis glabra, Arabis hirsuta, Erucasirum oblusangulum, Alyssum. calycinum , Cochlearia Armoracia, Thlaspi perfoliatum, Iberis amara, Reseda lutea, Gypsophila repens , Saponaria ocymoides, Cerastium glomeratum und semidecandrum, Gera- nium pusillum , dissectum , columbinum und molle, Erodium eicutarium, Trifolium repens und procumbens, Telragonolobus siliquosus, Coronilla Emerus, Poterium Sanguisorba, Oenothera biennis, Myricaria germanica, Sazifraga oppositifolia! Pimpinella sazifraga, Angelica sylvestris, Peucedanum Cervaria, Asperula cynanchica, Carduus nutans, Buphthalmum salici- folium , Campanula glomerata, Cynanchum Vincetorieum, Myosotis palustris (in grossen Rasen mit nur 1— 2° hohen Stengeln) Myosotis intermedia , Linaria minor, Calamintha Acinos, @Galeopsis Ladanum und angustifolia, Teuerium Bolrys und Chamaedrys, Hippophae rham- noides, Orchis militaris und ustulata, Platanthera bifolia, Ophrys arachnites, Cephalanthera ensifolia, Listera ovata, Spiranthes autumnalis, Convallaria majalis, Tamus communis, Hemerocallis flava, Muscari racemosum, Holcus lanatus, Poa alpina $. vivipara, Glyceria uqualica, Bromus racemosus , asper und ereclus, Trilicum glaucum; — an trockenen Orten, Aeckern, Wegen, Weinbergen: Ranunculus auricomus und repens, Delphinium Con- solida,. Fumaria offieinalis, Cardamine. hirsuta, Sisymbrium Loeselü, Sinapis arvensis, Dian- thus Armeria, Silene Armeria, Spergula arvensis, Sagina procumbens, Arenaria serpyllifolia, Malva moschata, Medicago sativa und falcata, Ervum hirsutum, telraspermum und Eroilia, Alchemilla arvensis, Sedum acre, Asperula galioides, Dipsacus sylvestris, Scabiosa Columbaria und. suaveolens, Anthemis Cotula, Chrysanthemum inodorum, Seneecio viscosus, Cenlaurea Scabiosa, Lapsana communis, Chondrilla juncea, Campanula Rapuneulus, Erythraea Cen- taurium und pulchella, Physalis Alkekengi, Hyoscyamus niger, Datura Stramonium, Ver- bascum Schraderi und nigrum, Linaria Elaline,: Veronica serpyllifolia, arvensis, agrestis und hederifolia, Melampyrum arvense, Rhinanthus Alectorolophus, Euphrasia Odontites, Salvia pralensis, Slachys sylvalica und annua, Ballota nigra, Leonurus Cardiaca, Chenopodium hybridum, album und polyspermum, Atripler patula, Rumezx obtusifolius und crispus, Aristo- lochia Clematilis, Euphorb.a helioscopia, plalyphyllos, verrucosa, Cyparissias, Peplus und exigua, Mercurialis annua, Panicum sanguinale, glabrum und Crus-galli, Setaria viridis und glauca, Apera Spica venti, Triodia decumbens, Bromus secalinus , mollis und sterilis, Hor- deum murinum; — an Zäunen und in Hecken: Hesperis matronalis, Saponaria officinalis, Geranium phaeum, Astragalus glyeyphillus, Spiraea salicifolia, Geum urbanum, Potentilla Fragariastrum, Circaea Luteliana, Torilis Anthriscus, Anthriscus sylvestris, Chaerophyllum - temulum, aureum und hirsutum, Adoxa Moschalellina, Knautia sylvatica, Arlemisia vulgaris, Tanacetum: vulgare, Vinca minor, Cuscuta europaea, Paris —— Convallaria mulli- flora, Scillu bifolia; — in Wäldern: Anemone Hepatica und nemorosa, Orobus vernus, Sani- eula europaea, Galium rotundifolium, Prenanthes purpurea , Pyrola rolundifolia,, minor und —— secunda, Pulmonaria offieinalis, Orobanche ramosa, Lathraea Squamario, Melampyrum pratense, Lysimachia nemorum, Daphne Mezereum, Asarum europaeum, Mercurialis peren- nis, Neottia Nidus avis, Majanthemum bifolium, Calamagrostis epigejos, Milium effusum, Holeus mollis , Arrenalherum elalius, Melica uniflora, Polypodium vulgare, Phegopleris und Dryopteris, Polystichum Filie mas, Asplenium Filix foemina ; — an Bächen: Anemone ranun- euloides, Ranuneulus aconitifolius, Sisymbrium Alliaria, Impatiens noli tangere, Asirantia major, Petasites offieinalis; — in Obstgärten und auf Wiesen: Ranunculus Ficaria, Cory- dalis cava, Nareissus poeticus und Pseudo- Narecissus, Leucojum vernum, Galanthus nivalis, Gagea lutea; — an Mauern in und zunächst um Lindau: Arabis alpina, Sedum album, Inula Conyza, Antirrhinum majus, Linaria Cymbalaria, Asplenium Trichomanes uud Asplenium Ruta muraria. Die Anzahl der im ganzen Landgerichtsbezirk Lindau bisher aufgefundenen Arten beträgt: 574 Dicotyledonen, 173 Monocotyledonen, 13 Gefäss-Acotyledonen, im Ganzen 760 Gefässpflanzen und es erhöht sich diese Zahl auf 672 Dicotyledonen, 222 Monocotyledonen, 22 Gefäss- Acotyledonen, im Ganzen auf 916 Gefässpflanzen, wenn man obenbeschriebenes Florengebiet von der Leiblach bis an die westlich von Bregenz in den Bodensee mündende Bregenzer Ach und vom Seeufer bis an den Pfänder- Rücken erweitert, welcher, von Süden nach Norden streichend, eine natürliche Grenze des Seegeländes und des vordern Bregenzer- Waldes und Allgäu's bildet. Es wachsen nemlich an den westlichen Gehängen des Pfänders, zum Theil bis an das Seeufer herab: Ranuneulus monlanus, lanuginosus,, nemo- rosus DC. (nach des verdienten Botanikers Sauter [früher Kreisphysikus zu Bregenz] „Schil- derung der Vegetationsverhältnisse in der Gegend um den Bodensee und in einem Theil Vor- arlbergs. Flora, oder botanische Zeitung. Regensburg 1837. Bd. I. Beibl. S. 1 — 62.*) Actaeca spieata, Dentaria bulbifera, (Sauter) Lunaria rediviva, (Sauter) Viola biflora, Polygala Chamaebuzus, Sagina savatilis, (Sauter) Hypericum humifusum, Geranium sylvaticum, (Sauter) Rhamnus calhartica, Rubus sazatilis, Rosa alpina, Aronia rotundifolia, Sorbus hybrida und Aria, Sedum villosum, (Sauter) Sarifraga rolundifolia, Lonicera nigra, coerulea und alpi- gena, Valeriana tripteris, Homogyne alpina, Bellidiastrum Michelü, Arlemisia Absinthium, Arnica monlana, Senecio cordatus, Carduus defioratus, Centuurea montana, Sonchus arvensis, Jasione montana, Campanula barbalta, (Sauter) Erica carnea, Pyrola uniflora, lex Aqui- folium, Chlora perfoliata, Gentiana lutea, (Sauter) Linaria spuria, Veronica prostrata, (Sauter) Veronica spicala (Sauter) Orobanche cruenta, (Sauter) Salvia glutinosa und verli- cillata, Teuerium montanum, (Sauter) Anuagallis eoerulea, Primula acaulis mit der Var. #. caulescens, Rumex scultalus, Salix grandifolia, (Sauter) Alnus viridis, Tarus baccata, Orchis mascula und maculata, Platanthera chlorantha, Ophrys muscifera, Cephalanthera pallens und rubra, Lisiera cordata, Convallaria vertieillata, Allium ursinum, Calamagrostis montana, Sesleria coerulea. Poa alpina Var. x, badensis, (Sauter) Botrychium Lunaria, Aspidium acu- leatum, Adiantum nigrum, (Sauter) Scolopendrium officnarum, Blechnum Spicant, Pteris aquilina,; zunächst um Bregenz kommen vor, meist nach Angabe von Sauter: Ranun- culus replans, Helleborus odorus, Lepidium campestre, Dianthus caesius, Lychnis vespertina, Cerastium brachypetalum, Hypericum monltanum und hirsulum, Geranium rotundifolium, x * Trifolium ochroleucum, Vieia sylvatica, Lathyrus sylvestris, Geum inlermedium, Sedum an- nuum, Selinum Carvifolia, Caucalis leptophylla, Torilis helvetica, Dipsacus pilosus, Gnapha- lium luteo- album, Chrysanthemum corymbosum, Senecio sylvaticus und Iyratifolius, Lappa major , Scorzonera humilis, Crepis taravacifolia, Hieracium pratense, Jacquini und amplexi- caule, Lithospermum offieinale, Digitalis purpurea, Limosella aqualtica, Orobanche Epithy- mum, Teucrium Scordium, Littorella lacustris, Amarantus Blitum, Blitum virgatum, Rumer palustris und Hydrolapathum, Thesium inlermedium, Euphorbia duleis, Salix pentandra, Polamogeton lucens, erispus und pusillus, Najas minor, Lemna polyrrhiza, Orchis Traun- sleineri, Juncus diffusus , Schoenus ferrugineus, Cladium Mariscus, Rhynehospora alba , Seir- pus selaceus und Tabernaemontani, Carex Pulicaris, brizoides, elongala, Gaudiniana, humilis, Hornschuchiana, sylvatica und filiformis, Alopecurus genieulatus und fwvus, Poa bulbosa, Brachypodium pinnatum Var. y. caespilosum, Lolium temulentum P. speciosum und y robus- fum, Grammitis Ceterach, Polystichum spinulosum; endlich am Ufer und auf dem Gries der Bregenzer-Ach finden sich: Rosa einnamomea, Epilobium Dodonaei, Petasites niveus, Chondrilla prenanthoides, Hieracium piloselloides und staticefolium, Campanula pusilla, Linaria alpina, Thesium pratense, Carex arillaris, Calamagrostis littorea, Poa cenisia, Festuca ovina Var. d. valesiaca. Möge es einer sorgfältigen Forschung gelingen, noch viele der zuletzt aufgeführten Pflanzenarten auch auf bayerischem Gebiete aufzufinden. Der Goldberg, nordöstlich von Bopfingen , links am Fusswege nach Nördlingen, enthält leider kein Gold, und verdankt diesen Namen bloss seinen, in der Ferne goldgelb aussehenden Süsswasserkalkfelsen. Um diese Kalkfelsen an Ort und Stelle anzuschauen und näher zu untersuchen, machte ich mich an einem der letzten Tage des Monats September d. J. auf den Weg durch ein bekanntes, zwischen Trochtelfingen und dem Heerhof gelegenes Wäldchen, das Osterholz, Hier hatte ich nun Muse, den endlichen Verlauf der Flötze- des braunen Jura zu beobachten. — Es möchte wohl Mancher des Glaubens seyn , wenn er eine Gebirgsformation durchwandert, er müsse die in Büchern angegebene Schichtenfolge einer Formation von « an, und zuletzt das Schlussglied vorfinden. Diess findet aber nur in den geringsten Fällen statt, und so finden wir auch hier nicht zuletzt den Macrocephalus-Letten, sondern der untere sandige braune Jura (5) wird das Schlussglied. Woher das? — Wir-finden uns hier nicht auf hoher See, wo die Schichten geordnet aufeinander liegen, sondern am Ufer eines vorweltlichen Seebeckens; wir finden daher auch nur das vor, was das zu Anfang der Periode stürmische mare oolithicum von seinem Unter= grund an das Ufer geflösst hat, und das ist weiter nichts, als ein petrefaktenarmer, eisen- ‚haltiger, röthlicher Sandstein. Aehnliches begegnet uns weiter östlich, zwischen dem Heerhof und Goldburghausen, wo auf dem braunen der weisse Jura fortschichten und schliessen sollte. * v — — Nicht wohlgeschichtete Kalke finden wir hier, sondern ein Trümmergestein aus Brocken der Lacunosakalke mit darüber geworfenen, ungefügen, dolomitartigen Massen. Einen eigenthümlichen Anblick gewähren auch die beiden Basaltgruben, die eine südwestlich, die andere am nordwestlichen 'Fusse des Goldbergs. Fragmente des sandigen, braunen Jura, Brocken des weissen Jura, Tuffe, bald schwärzlich, bald gräulich, sind unter- einandergemengt; die Tuffe zeigen sich manchmal geschichtet. Betrachtet man diese Unordnung, so wird man wohl von der Ansicht geheilt, als ob der Basalttuff in Form von Dämpfen sich friedlich in die Ritzen und Höhlen des weissen Jura hineingezogen habe. Die Bildung der Basalte muss wohl mit der gewaltsamen Hebung des Jura zugleich vor sich gegangen sein. Das Gestein wurde in dieser Periode gewaltsam durch- einander gerüttelt,, mit Basalttuff überschüttet und vermengt, und die Tuffe wurden dann wieder durch Wassersgewalt in .die leeren Räume des Jurakalkes geschwemmt und so mag die theil- weise Schichtung der Tuffe entstanden sein. Auf’ dem’ Goldberg nun angekommen, fand ich dort durchaus keine Versteinerungen vor. Es ist der petrefaktenarme, aus Trümmern des dolomitartigen Felsen theilweise zusam- mengebackene ältere Süsswasserkalk. Die Wellen aus der ältesten Periode des Ries-Sees haben ‘die Felsen gepeitscht, durchsickert , ausgelaugt und denselben wieder ihren eigenen Kalk - und Sandgehalt mitgetheilt. So ist das Gestein, wenn wenig Sand beigemischt ist, bald weisslich und hart, und gibt gute Bausteine, welche dem Frost widerstehen, bald fällt es in losen Sand auseinander, welcher als Stubensand benützt wird, bald führen die Steine Adern und Spuren von Basalt. Manchmal, besonders am südöstlichen und südlichen Abhange sehen sich die wunden Berg- stellen goldgelb an und erinnern nach Farbe ganz an die Nattheimer Korallenfelsen. Sehr augenfällig ist auch die schalige, traubige Structur des Gesteins, welche ihren Ursprung der Auslaugung und dem Wiederabsetzen durch süsse Wasser verdankt. Dies ‚ist auch der Ursprung der famosen Menschenknochen, wovon hier ein Vorderarm mitfolet, und welche von den Leuten hiesiger Gegend im festem Glauben dafür gehalten werden, es ist aber weiter nichts, als 'ein gedoppelter Zapfen von Kalksinter mit Höhlen, welche durch Con- traction oder andere Zufälligkeiten entstanden sind, Interessant. sind ferner an den Felsenmassen halbkugelförmige Sandanhäufungen, welche man auf den ersten Anblick für Theile des Gesteins hält, es sind aber die Baue der Mauerbiene (Apis caementaria.) Sie hängen alle gegen Osten und sind aus dem Sande. des Goldberges sehr dauerhaft verfertigt. Schlägt man einen solchen Sandklumpen mit dem Hammer vom Felsen ab, so sieht man hartrandlich am Felsen bis ein halbes Dutzend Puppen, je, in ein besonderes Gespinnst eingehüllt, liegen, welche, nachdem sie nun als Maden die ihnen von der Mutter beigegebenen Leckerbissen verzehrt hatten, sich ihr Todtenkleid. gesponnen haben und der Auferweckung durch den Morgensonnenstrahl entgegen harren. Bopfingen, im Dezember 1853. ic Präceptor Holzbauer. — Aschen-Analysen der Ajuga reptans L. von verschiedenem Boden. Von €. Röthe. Bis auf die neueste Zeit hielt man die wunorganischen Bestandtheile in den Pflanzen für zufällig in ihren Organismus gelangte Körper. Als aber die chemische Analyse anfing, sich mit der Zerlegung der Pflanzenaschen zu beschäftigen und hiebei gefunden wurde, dass in gewissen Pflanzen und Pflanzentheilen immer dieselben Bestandtheile angetroffen werden, so kam man bald zu der Ueberzeugung, dass auch diese mineralische Stoffe zum Gedeihen der Pflanze unumgänglich nothwendig ha. Analytische und synthetische Versuche wiesen nach; dass wenn nicht aufnehmbare mineralische Salze im Boden des Standortes der Pflanze vor- handen sind, diese niemals zu ihrer vollkommenen Ausbildung gelangt, sondern immer früher oder später abstirbt, nämlich je nachdem sie nur auf den wenigen mineralischen Nahrungs- stoff, den das Samenkorn mitbrachte, beschränkt war, oder der Boden auch ein wenig derartige Salze liefern konnte. Die Ansicht, dass alles, was die Pflanze zu ihrem Unterhalt bedarf, ihr von aussen zugeführt werden muss, dass die in ihr vorgehenden chemischen Pro- zesse abhängig sein müssen von dem die Pflanze umgebenden Medium, gewann die Oberhand und hat jetzt überall Eingang gefunden, und selbst die Botaniker gruppiren die Pflanzen zu Kalkpflanzen, Kieselpflanzen u. s. w. Ich habe daher im vorhergehenden Jahresbericht die Aschenanalysen der Erica carnea L. und Calluna vulg. Sal. aus hiesiger Flora, sowie die Analysen der beiden Bodenarten, auf welchen sie vorkamen, veröffentlicht, um durch ein Beispiel zu zeigen, wie die Aschenbestandtheile sich nach denen des Bodens richten. Auf solche Erfahrungen und Thatsachen wurden neue Theorien über die Wirkung des Düngers, über die Wechselwirthschaft beim Ackerbau aufgestellt und auch in chemischer Beziehung wurde die Lehre von den Aequivalenten geltend gemacht, dass nämlich die in der Asche einer Pflanze gefundenen Basen nicht immer dieselben zu sein brauchen, sondern auch durch proportionale Mengen ähnlicher Basen vertreten werden können, welche Ansicht namentlich durch die Aschenanalysen reifer Samen sehr bestärkt wurde. Neue Theo- rien werden vielfach angegriffen und erleiden durch newe Thatsachen, die durch verbesserte Versuche gefunden worden sind, grössere oder kleinere Abänderungen. Die Methode des Ein- äscherns der Pflanze, sowie der Gang der Analyse wurde wesentlich abgeändert und verbes- sert, wodurch die früheren Aschenanalysen wieder sehr in ihrem Werthe gesunken sind. Natür- lich mussten beim Wankendwerden der Stützpunkte auch die darauf gebaufen Theorien erschüt- tert werden und es machte sich dagegen die. Ansicht geltend, dass von den in dem Boden enthaltenen Alkalien und Erden um so mehr in den Saft der Pflanzen gelangen, je mehr sie in einem auflöshchen Zustande vorhanden sind, und dass ein Theil der. aufgenommenen minera- lischen Theile nur als zufällige Bestandtheile des Pflanzensaftes zu betrachten seien. Es ist nicht zu verkennen, dass der Begriff von zufälligen Bestandtheilen nur einige Ausdehnung gewinnen darf und man wird so ziemlich wieder auf der früheren, oben im Eingange ange- führten Ansicht angekommen sein, welche doch gar keine Begründung in der Wissenschaft findet. Es wird doch Niemand einfallen zu behaupten , eine Pflanze bilde in ihrem Organismus — ⏑— bald Essigsäure, bald Weinsäure oder eine sonstige organische ‚Säure, sondern. die Pflanze wird in gesundem Zustande immer dieselbe organische Säure produziren und diese wird wahr- scheinlich immer die Basis aus dem Boden aufnehmen, mit der sie ein leicht lösliches Salz liefert, wesshalb die Pflanzen vorherrschend das Kali aufnehmen. So können ähnliche Ursachen die Aufnahme der Kalkerde veranlassen, andere Ursachen, bedingen die Aufnahme von phos- phorsauren und schwefelsauren Salzen und Zufälligkeiten, wie die Gegenwart einer ‚grösseren Menge eines auflöslichen Salzes dürften kaum massgebend sein. Hier können nicht Vermu- thungen oder dunkle Begriffe, sondern nur Thatsachen entscheiden und um auch ein Scherflein beizutragen, theile ich die Analysen der Asche der Ajuga replans L. mit, welche sowohl in der Lechebene als auch auf der Höhe, zwischen der Wertach und der Schmulter,. also auf dem Boden der Erica carnea, wie auch auf dem der Calluna vulg. gefunden wird. Die Pflanzen wurden an denselben Orten, von welchen der untersuchte Boden genommen wurde, gesammelt. Bei der Analyse wurde verfahren, wie dieselben in letzterer Zeit ausgeführt werden. Die Phosphorsäure wurde, wo das Mangan wegen zu geringer Menge nicht bestimmt werden konnte, theils als phosphorsaures Eisen und nachdem der Kalk aus der essigsauren Lösung durch oxalsaures Kali herausgenommen war, theils als phosphorsaures Bittererde - Ammoniak abgeschieden; wo das Mangan gewogen wurde, ist ein Theil mit dem vorhandenen Eisen , der Ueberschuss mit einer titrirten Eisenchloridlösung gefällt worden. Ich nenne der Kürze halber und nach den vorherrschenden Bestandtheilen den Boden der Erica carnea Kalkboden, und den der Calluna vulg. Thonboden. Die Pflanzen vom Kalkboden wurden Anfangs Juni v. J. gesammelt. Dieselben ver- loren bei 100° getrocknet 84,290 Procent Wasser. So getrocknet hinterliessen sie beim Ein- äschern 10,375 Procent Asche. Die Pflanzen vom Thonboden , Ende Juni v. J. gesammelt und ebenso behandelt, ent- hielten 81,6 Procent Feuchtigkeit und gaben 9,456 Procent Asche. Die Asche enthielt in 100 Theilen: auf Kalkboden, — auf Thonboden gewachsen. Kali & 2 5 31,709 30,753 Natron . : 5 — 4,063 Kalkerde 20,178 13,268 ‚ Bittere . - 9,099 4,592 m Eisenoxyd .. ... 2,313 1,133 Manganoxydoxydul . Spur 1,935 Phosphorsäure Ä 4,648 4,659 Schwefelsäure h 3,086 3,109 Chlorkalium . —— — Chlornatrium . e 2,263 2,351 Kieselsäure . . CAT 18,351 Kohlensäure . £ 11,513 11,166 Kohle und Sand . 3,461 4,301 . 99,935 99,981 a gen Zieht man hievon Kohlensäure, Kohle und Sand ab, so kommen auf 100 Theile: . 4 auf Kalkboden, — auf Thonboden gewachsen. u 1 ER 3 TE 36,388 Natron . > ; — 4,807 Kalkerde ; > 23,734 15,699 Bittererde I i 10,702 5,433 Eisenoxyd . 3 2,791 1,695 Manganoxydoxydul . Spur 2,289 Phosphorsäure : 5,460 5,512 Schwefelsäure - 3,629 3,678 Chlorkalium . s 5,043 — Chlornatrium . 4 2,661 2,781 Kieselerde . i 8,606 21,713 09998 Diese Analyse zeigt, dass die Asche der Pflanzen von beiden Bodenarten die näm- lichen Bestandtheile enthält, nur sind diese quantitativ verschieden. Betrachtet man die Zusam- menselzung der beiden Bodenarten, so findet man, dass die Ajuga replans L, je nachdem sie auf dem einen oder andern Boden vorkommt, die vorwiegenden Bestandtheile desselben auch in grösserer Menge assimilirt hat. Nur das Eisen macht eine Ausnahme und scheint in der Pflanze vom Thonboden theilweise durch Mangan vertreten zu sein. Eine weitere Frage ist: vertreten sich hier die Basen gegenseitig mit Aquivalenten oder mit anderen Worten: wird das in der auf dem Kalkboden gewachsenen Ajuga fehlende Natron durch das eine Procent mehr Kali und dem grösseren Kalk- und Bittererde-Gehalt vollständig ergänzt? Diess lässt sich hier keineswegs sagen, indem die Zahlen deutlich dagegen sprechen und dennoch wird durch dieses scheinbar negative Resultat die erwähnte Ergänzungstheorie nicht umgeworfen, ja nicht einmal angetastel. Es ist durch sehr genaue Arbeiten nachgewiesen, dass die Asche verschiedener Theile einer und derselben auf dem gleichen Standorte gewachsenen Pflanzen- species quantitativ verschiedene Bestandtheile hat. Zum Beispiel Erbsenstroh wird ein verschie- denes Resultat der Analyse liefern, je nachdem das Verhältniss zwischen Blättern und Stengeln eir verschiedenes gewesen. Will man in dieser Beziehung ein ganz genaues Resultat von der Asche der Ajuga haben, so müssten Wurzeln, Stengel, Blätter, Blüthen und Samen einzeln eingeäschert und die Asche analysirt werden, wo dann ein Resultat herauskommen kann, das ganz für die Vertretungstheorie spricht. Aber selbst hier wäre es nothwendig, die zum Ver- suche bestimmten Wurzeln, Stengel etc. auf einem vollkommen gleichen Grad der Eutwickelung einzusammeln , wozu die bis jetzt bekannten äusseren Kennzeichen nicht ausreichen. In einer von der philosophischen Fakultät in Jena gekrönten Preisschrift ist nachgewiesen, dass die gleichen Organe der gleichen Pflanze in früheren und späteren Vegetationsperioden verschie- dene Aschenanalysen geben. So naturgemäss die Ansicht von der äquivalenten Vertretung ein- zelner mineralischer Bestandtheile ist, so schwierig wird es aus den angeführten Ursachen sein, in den Aschenanalysen die Bestätigung zu liefern und dieses wird nur bei den Aschen- analysen reifer Samen stattfinden, weil man diese in einem gleichen Zustand der Entwickelung, nämlich dem der vollen Reife haben kann. 3» * 9 u Es dürfte somit leicht: ersichtlich seyn, dass’ noch viele Analysen gemacht , ur früheren Analysen wiederholt und viele Kulturversuche angestellt werden müssen, bevor die Fragen über die Aufnahme mineralischer Stoffe von den Pflanzen und über deren Mitwirkung auf den Organismus vollständig zu beantworten sind. Analyse des Thon’s von Affaltern. Von €. Röthe. Der Thon von Affaltern, einem Dorfe im rauhen Forst in der Umgegend von Augsburg, wurde im 16. Jahrhundert von den Augsburger Töpfern unter dem Namen Dachen (Dachen, Tachen wurde sonst im südlichen Deutschland der Thon genannt, auch im Bestättigungsbrief der Handwerksrechte vom 1. Mai 1613, während der Regierung des Fürsten Leopold von Passau heisst es, dass nur die Schwarzhafner von Oberzell das Recht haben, Freinberger Tachen zu kaufen) bezogen, wofür das Hospital zum heil. Geist den sogenannten Dachen-Zins erhob. Im 17. Jahrhundert bezogen ihn auch die Innungen der Tuchmacher und Lodweber und benutzten denselben zum Walken der Tücher. In neuerer Zeit wird derselbe nur von den ‘Hafnern in Lützelburg verarbeitet. Der Thon hat eine gräuliche Farbe von organischen Substanzen herrührend und brennt sich roth, ohne vor dem Löthrohr zu schmelzen. - 10 Grammen lufttrockener Thon verloren beim Glühen 1,315 Gr., was 13,150 Proc. beträgt. Mit Salzsäure behandelt, brausste derselbe nicht und in dieser Lösung waren nur Spuren von Eisenoxydul, Eisenoxyd, Manganoxydul , Thonerde, Kalk- und Bittererde nachzuweisen. 23,135 Gr., mit einer sehr verdünnten Kalilauge wenige Minuten gekocht, lössten sich nur 0,260 Procent Kieselerde und eine unbestimmbare Menge Thonerde. Aus diesem Verhalten dürfte zu erkennen sein, dass dieser Thon wenig eingemengte fremde Stoffe, sondern nur chemisch gebundene Bestandtheile enthält. Der Rückstand wurde scharf ausgetrocknet und in einer Platinschale mit einer hin- reichenden Menge concentrirter Schwefelsäure eingedampft und geglüht, nach dem Erkalten mit Salzsäure befeuchtet und mit Wasser ausgezogen, hiervon wurde die Hälfte zur qualitativen Analyse verwendet und darin gefunden: Eisenoxydul, Eisenoxyd, Manganoxydul, Thonerde, Kalkerde , Bittererde, etwas Kali und Natron. Die andere Hälfte wurde mit Salpetersäure zum Kochen erhitzt, um das Eisenoxydul in Oxyd überzuführen und durch Ammoniak gefällt, der Niederschlag , nachdem er ausge- waschen war, mehreremal mit Kalilauge gekocht , filtrirt und ausgewaschen. Der auf dem Filter gebliebene Rückstand betrug nach dem Glühen 0,535 Eisenoxyd — 4,625 Procent. Die alkalische Lösung mit Salzsäure schwach angesäuert und mit Ammoniak gefällt etc. etc. Die erhaltene Thonerde wog 1,698 — 14,678 Procent. Mangan und Kalk konnten wegen zu geringer Menge nicht bestimmt werden. Die Bittererde wurde als phosphorsaure — — Bittererde⸗· Ammoniak niedergeschlagen. Die pyrophosphorsaure Bittererde wog 0,33 Gr. Dies ist gleich 0,117 Bittererde = 1,011 Procent. N . Der durch Schwefelsäure unzersetzte Rückstand wurde längere Zeit mit verdünnter Kalilauge gekocht, filtrirt und ausgewaschen. Das Filtrat mit Salzsäure übersättigt und zur Trockne verdampft. Mit Wasser behandelt blieb die Kieselerde zurück und betrug nach dem Glühen 3,818 Gr. = 33,007 Procent. Der von der kalischen Lössung abfiltrirte Rückstand wog 3,689 = 31,892 Procent und bestand aus Quarzkörnern. In 100 Theilen sind demnach enthalten: Eisenoxyd . Rn, ! N ı — 4,625 Thonere . . EUR NUI , —— men 3% 14,678 Manganoxydul . . . . . . . . R . ° . unbestimmbar. Kalk . ! \ ! \ N ’ s ' k } ‚ - ü > Riscneils an Wa} IS Jean, Di re — 1,011 Alkalien . . . . . . . . . . Spuren. Kieselerde . : > - RR E Bar = | 3 33,267 Durch Schwefelsäure unzersetzbarer Rückstand aus Quarzkörnern Has 31,892 Glühverlust ; » 3 $ i , ? . € : ar. 13,150 98,623 In dem Theil Thon , welcher durch Schwefelsäure 'zersetzbar war, nämlich in der kieselsauern Thonerde, verhält sich nahezu die Kieselerde zur Thonerde wie 5 zu 2, ein Verhältniss, das schon bei mehr Thonarten gefunden wurde, und zu sämmtlichen Basen wie 2 zu 1. Die Thone sind eingetheilt worden, je nachdem sie eine technische Verwendung haben, in’unschmelzbare, schmelzbare, kalkige und ockerige. Zu den unschmelzbaren gehört die Porzellanerde und der Pfeiffenthon, aus welchen das Porzellan, Steingut und feine Fayence bereitet werden. Beide zeichnen sich dadurch aus, dass sie sich weiss brennen, wesshalb in diese Abtheilung unser fraglicher Thon nicht gezählt werden kann. Zu den schmelzbaren wird der. Töpferthon und die Walkererde gezählt. Der Töpferthon brennt sich roth und brausst mit Säuren, was von einem geringen Gehalt kohlensaurer Erden herrührt. Die Walkererde, welche durch Verwitterung des Diorits als entstanden betrachtet wird, hat die Fähigkeit, das Felt zu absorbiren, was von ihrem Bittererde- Gehalt herrühren soll und wird desshalb zum Walken der Tücher benützt. Der Mergel und Lehm werden zu den kalkigen Thonen eingetheilt. Diese zeichnen sich aus durch einen grossen Gehalt kohlensaurer Erden. Der Lehm unterscheidet sich vom Mergel durch seine grössere Unreinheit, indem darin Steine, Sand etc. vorkommen. Wegen ihrem 'grossen Eisengehalt zählt man zu den ockerigen Thonen den Röthel, den Bolus und den Ocker. Bei dieser Eintheilung und nach der Entstehung der Thone müssen Uebergänge stattfinden. Der Affalterer Thon gehört zum Töpferthon und ist in hoher Temperatur durch seinen merk- lichen Gehalt von Eisenoxyd bestimmt schmelzbar. Eine Frage bleibt ungelöst, nämlich aus welchem Minerale dieser Thon entstanden sein mag, da der durch Schwefelsäure unaufschliessbare Rück- stand, wie schon erwähnt, nur aus Quarzkörnern besteht. Will man daraus folgern, dass er das Aa Zersetzungsprodukt, eines. besonders. feldspathreichen Granits sei und ‚dass dieser Feldspath sich vollkommen zersetzt habe, worauf auch die fast völlige Auswaschung,. des: kieselsauren ‚ Kali's deutet,.so bleibtızu erwägen, dass die Umgegend auf weite Entfernung, keine, Reste von Granit und keine andern: ‚Granit - Zersetzungstheile aufweist. Es musste, ‚also, der Thon, bis auf: seine Ablagerungsstelle weit ‚hergefuthet sein, und dabei bleibt auffallend, dass dieses in ‚einer vor- herrschenden Kalkformation. geschehen sein soll, ‚ohne ‚dass, ‚sich‘' mehr Kohlensaure Kalkerde eingemengt hätte. Vielleicht wird hierüber ':noch. heller, ‚gesehen. ‚werden;' wenn (einmal die geognostischen Verhältnisse der Umgegend mehr untersucht sind. | Fol » Eine andere Frage ist, zählt dieser Thon nicht mehr zu den Walkererden , ‚zumal er zum Walken der Tücher verwendet wurde und er, ebenfalls Bittererde enthält? » Seine: Ver- wendung zum Walken kann nicht, entscheiden, denn es ist bekannt, dass zu ‚dieser Arbeit besonders bei gröberer Waare nicht wirkliche Walkererde, sondern auch andere Thonarten brauch- bar sind, und verwendet werden, wenn sie nur nicht, zu fett und zu sandig sind. Von chemi- scher Seite ist hierüber keine bestimmte Antwort zu ‚geben, denn trotz dem mehrfachen Vor- kommen ım England und ‚dem vielfachen Vorkommen in Deutschland, namentlich in Sachsen, Schlesien , Steiermark, auf dem Westerwald, auch in Bayern wie in Kleinstörz bei Mitterteich und in den Thonlagern bei Dietfurt sind ‚doch nur bekannt die Analyse von Klapproth der Walkererde von. Ryegate in Surrey, wonach . sie aus 53,0 Kieselerde, 10,0 Thonerde, 9,75 Eisenoxyd, 1,25 Bittererde. 0,5 Kalkerde, 24,0 Wasser nebst einer Spur Kali zusammengesetzt ist, und von Bergmann: die der Walkererde von Hampshire, welche aus 51 Kieselerde, 95. Thonerde und etwas: kohlensaurem: Kalk und kohlensaure' Bittererde bestehen soll. Es fehlt also an Anhaltspunkten 'zu.Vergleichungen und von ‚einer bestimmten‘ "immer gleichen Formel wird auch bei. der: Walkererde keine Rede sein können, , Allerdings, ist bemerkenswerth, dass alle drei Erden einen Gehalt an Bittererde haben und :die Mineralseife oder künstlich bereitete Walkererde, die keine Spur Seife enthält und wahrscheinlich nur ein Naturprodukt ist, besteht: nach-Lassaigne aus 49,4. Kieselerde, 26,0 Thonerde, 1,3 Eisenoxyd und Bittererde und’ 23,3 Wasser. Ihre Wirkung soll ausgezeichnet ‚sein ‚und, Lassaigne ‚schreibt sie ‚dem bedeutenden Thonerde -Gehalt zu. ‘Nach ihm ist sie,nur eine zweifach, kieselsaure Thonerde ‚während die gewöhnlichen. Thone drei - ‚oder vierfach: kieselsaure Thonerde ‚sind. Dass die ‚eigenthümliche Anwendung zum Walken ‚von. diesem doch ‚nur | geringen Bittererdegehalt herrühren: soll , ist zu bezweifeln. ‚Ist die Walkererde ein Zersetzungsprodukt. des Diorits, wie. sie sich ‘bei Rosswein. in Sachsen selbst im: Grünsteinschiefer findet; so ist es nach gegenwärtiger Kenntniss der ‚Gegend, noch, räthselhafter , woher, sie soll gekommen. sein. Bleibt man bei den, physikalischen Eigenschaften stehen ‚‚ so. ist wohl kein Zweifel, dass der Affalterer Thon schon, wegen. seiner ‚Bildsamkeit keine wirkliche Walkererde , sondern’ nur ein Töpferthon ist; als solcher wird er immerhin ein sehr gutes Material sein, aber nicht leicht ‚dürfte er. als Walkererde einen Handelsweg erringen. = Wi Notizen aus dem Allgäu über das Vorkommen einiger seltener 14 Gebirgskafer. Während meines mehrjährigen Aufenthaltes in hiesiger Gebirgsgegend ist es mir ge- lungen, so manche Käferarten aufzufinden, welche bisher in, Deutschland noch gar. nicht, oder nur sehr selten gefangen wurden. _Ueberzeugt, dass die seltene, Auffindung mancher Arten nur in dem eigenthümlichen Vorkommen. derselben liegt, habe ich hier einige, hierin gesammelte Erfahrungen nachstehend zusammengestellt, um dadurch vielleicht einem ader dem andern eifrigen Sammler zu einer erfreulichen Ausbeute zu verhelfen, und ‚allenfalls weitere Aufschlüsse über die geographische Verbreitung der Käfer zu veranlassen, In der ersten Zeit meines Hierseins | war‘ die Ausbeute trotz allem Schöpfen und Klopfen sehr gering, und es gehören Jahre eifrigen »Sammelns dazu ‚um die Schlupfwinkel der bessern Arten und ihre Fangzeit kennen zu lernen. Es ist daher nicht zu verwundern, wenn mancher Entomolog, der mit ungeheuern Käfergläsern ausgestattet, mit ‚Schöpfer und allem möglichen Fangzeug versehen, eine Gebirgsreise auf einige Tage unternimmt, und schon lange vorher von all’ den Herrlichkeiten träumt, die er im Gebirge zu holen gedenkt, sich in seinen Erwartungen getäuscht finde. Dadurch möge sich aber Niemand abschrecken lassen und aus den nachstehend aufgezählten Arten wird man ersehen, dass bei einiger Ortskenntniss hier viel Gutes gesammelt werden kann. Die bessern der bis jetzt dahier aufgefundenen Arten sind: Cychrus augustatus Hope, in den Viehweiden am Immenstädter Horn unter faulen Holz- stücken. Carabus nodulosus, in einem Bache, Rotliwasser genannt, am Kempterwald unter Steinen. Unter den übrigen 'dahier'vorkommenden 14 Arten vom Genus Carabus sind keine seltenen. Leistus nitidus, im ersten Frühjahre auf dem’ Horn’ und Häuchenberg'ünter Holzstücken. Nebria Höpfneri, am Steigbach bei Immenstadt unter Steinen. ' Von Nebrien —— ausserdem nur sabulosa, eryllrocephalu, Gylenhalii‘ ind eastanea vor. Chlaenius‘ suleicollis und‘ Diandus caerulescens, in den Anschwemmungen der Iller. Dinarda dentata, unter den braunen Ameisen. n Lomechusa emarginata, dessgleichen unter rothen Ameisen. Olisthaerus sübstriatus, auf dem Horn ‘unter Weisstannenrinde. \ Ancylocheira 8- gutiata und Phaenops tarda, im’ Rauhenzeller Moose von Föhren geklopft. Chrysobothris chrysostigma, im Gebirge auf frischgeschlagenen Fiehtenstämmen. Xyloecus alni, in der Wildengund- Alpe’ an der’ Hütte. aM Anthous undulatus, ĩm Gebirge an’ frischem 'Fichtenscheitholz. Campylus denticollis ‚auf, dem Horn von Fichten geklopft. Ampedus ‚asphaltinus,, erythrogonus und\ Starkü, im Gebirge, unter ‚F — und Tannenrinde. »„ bicolor Waltl, zweimal am Steigbach: von Fichten geklopft. # yr — — Tillus ambulans, bei Rauhenzell in einem Sommer 100 Stück von einem Pflaumenbaum ge- klopſt. Weder früher, noch später ein Exemplar davon aufgefunden. Trichodes 2-fasciatus, im Gebirge bei grosser Hitze auf Doldengewächsen, aber sehr selten. Ist ungemein flink und muss daher mit dem Netz gefangen werden. Dorcatoma Dresdense und castanea am Horn in alten Holzschwämmen. Plinus imperialis, am Gründten unter Buchenrinde. Leptinus testaceus, ein Exemplar bei Einharz unter Steinen gefunden. Peltis grossa, an Holzschwämmen , besonders auf dem Horn. dentata, unter Rinden alter Fichten und Tannen, aber sehr selten. „ oblonga, in Spinngeweben und an Kleidern anfliegend. Thymalus limbatus mit Peltis grossa, an Schwämmen und unter Rinde. Megatoma serra, auf der Mittagalpe von Berberis vulgaris geklopfi. Byrrhus gigas, in Wäldern bei Fischen unter Laub- Elophorus splendens und aeneus, auf dem Horn in Pfützen von Schneewasser. Ochthebius grandis und superbus WI, Hydraena major, Elmis Volkmari und parallelepipeda, im Steigbach und dessen Nebenbächen. Tetratoma fungorum, auf dem Horn an einer alten schwammigen Buche, früher ein Exemplar an der Mauer meines Kellers gefangen. _ Neomida bicolor, im Gebirge mit Calops und Anisoloma unter alten Holzstücken (bei Balder- schwang). Bius thoracicus, untertrockener Rinde alter abgestorbener Fichten, auf den höchsten Berggräthen, Dircaea discolor, im Gebirge an alten rindenlosen Fichten, aber nur bei der grössten Hitze zu finden, Dircaea ephippium WI, im Gebirge zweimal an frischem Fichtenscheitholz gefangen. Pytho depressus, in Torfmösern unter. der Rinde fauler liegender Föhren. Hallomenus humeralis, auf der Mittagalpe an. Holzschwämmen. Orchesia fasciata, bei Rathholz unter Buchenrinde. Calopus serraticornis, im Gebirge unter der Rinde alter Stöcke, Salpingus cyaneus, (sehr ähnlich dem Rhinosimus roboris) unter Buchen- und Ulmenrinde. Molytes ovalulus, auf dem Horn im Grase. „ earinaerostris, bei Balderschwang auf den Blättern von Petasites. Trachodes hispidus, Polygraphus pubescens, Dendrocionus echinalus, unter Fichtenrinde. Scolytus destrucior, im Osterthale unter Ulmenrinde. Cis curvidens, ebendaselbst an Buchen. Mycetophagus atomarius, bei Immenstadt an: Buchenstöcken. Phloeostichus denticollis, ein Exemplar von Haselnussstauden geklopft. Nemosoma fasciata, auf dem Rothenfels unter der Rinde von Fichtenästen in Zäunen. Lebt in den Gängen und der Gesellschaft von Bostrich. pithyophagus und muss gleich dem Nachstehenden im Winter gesammelt werden. ”„ — Dendrophagus erenatus, auf den höchsten Berggräthen unter der Rinde alter, todter Fichten. Muss im: Winter gesammelt: werden. Sobald das Eis unter der Rinde aufthaut , fliegen sie aus, und im Sommer konnte ich während 14 Jahren nur 1 Stück erhalten, dagegen fing ich im Winter einmal 18 Stück mitsammen. Sie waren ganz erstarrt und schienen leblos; auf der Hand liegend erholten sie sich aber bald und liefen sehr schnell. Sie können wie Chelifer cancroides vorwärts, rückwärts und seitwärts laufen, was sehr drollig aussieht. Um sie zu holen, darf man aber die Beschwerden nicht scheuen, besonders wenn der Schnee weich ist und man trotz der Schneereife durchbricht. Prostomis mandibularis, im Federspielmoos bei Lengenwang in faulen Fichten - und Föhren- stämmen mit Ampedus tristis und der Larve von Tragosoma depsarium gefunden. Tragosoma depsarium, lebt wie aus obigem ersichtlich ist, in faulem Holze an feuchten Plätzen. Die Larve konnte ich nicht durchbringen, erhielt aber heuer ein paar Käfer aus der Ehrenschwang - Alpe. Callidium coriaceum und dilatatum, zuweilen in Alpen an der Rinde von Fichten herumlaufend, Hiermit werden die bessern Arten, die ich bisher dahier gefunden, so ziemlich auf- gezählt sein, dass aber noch viele andere seltene Arten im hohen Gebirge herumtreiben, davon geben die Nester der unter Baumrinden lebenden Spinnen Zeugniss. Ich habe darin Bruch- stücke von Serropalpus, Hypulus, Phryganophilus etc- gefunden, ohne bis jetzt ein lebendes Thier erhalten zu können. Vielleicht machen diese Zeilen: manchem eifrigen Entomologen Lust, sein Glück im hiesigen Gebirge zu probiren, wodurch unsere deutsche Fauna sicher noch um manche Art bereichert würde. Zu Aufschlüssen und freundlicher Unterstützung der unsere Gegend besuchenden Entomologen, sowie zur Mittheilung von Gebirgskäfern an solche, welchen keine Gelegenheit gegeben ist, selbst dahier zu sammeln, bin ich jederzeit gerne bereit; auch besitze ich eine grosse Anzahl richtig bestimmter europäischer und exotischer Coleopteren, welche ich im Tausche, und in Ermanglung von Tauschmaterial auch gegen billige Baarpreise abgeben kann. Immenstadt im Oktober 1853. Stark, k. Bezirksgeometer. 3 — © Notiz über Vegetations-Erscheinungen zu Anfang des Winters 1852/53. Die durch ungewöhnliche Milde ausgezeichnete erste Hälfte des Winters 1852/53 hatte auch in unserer Gegend, wie an andern Orten, ganz ungewöhnliche Erscheinungen in der Pflanzenwelt zur Folge. Obwohl meine Beobachtungen hierüber nur gelegentlich bei zwei kleinen Spaziergängen gesammelt wurden und also auf Vollständigkeit nicht im Entferntesten Anspruch machen können, so mögen sie doch von einigem Interesse sein und ich theile sie daher nach- stehend mit. Am 18. November 1852 zählte ich auf den. Aeckern und am Abhange des Rosenauberges 58 Arten blühender Pflanzen. Es waren ausser den unten angeführten Arten, die noch später beobachtet wurden, folgende: Sisymbrium officinale, Brassica Napus, Rapha- nus Raphanisirum, Viola tricolor, Tunica Sarifraga, Arenaria serpylüfolia, Cerastium tri- viale, Malva rotundifolia, Geranium pusillum., Trifolium. pralense, Vicia saliva,,\ Potentilla verna, Daucus Carota, Pimpinella. Sazifraga, Anthriscus .sylvestris, ‚Scabiosa Columbaria, Senecio Jacobaca, Carduus acanthoides, Leontodon hastilis, Campanula, rolundifolia, Genliunu verna, Echium vulgare, Lithospermum ‚arvense, ‚Slachys recta, ‚Ballota nigra, Euphorbia Peplus, Arrhenalerum elatius, Bromus mollis. Am 29. Dezember fand ich auf demselben kleinen Raume noch folgende Arten in Blüthe: Veronica Buxbaumü, Lamium purpureum , ‘album ‘und maculatum , Senecio vulgaris, Capsella Bursa pastoris, Sinapis arvensis, Poa annua, Achillaea Millefohum,. Stellaria media, Ranunculus acris und repens , Cirsium lanceolatum, Thymus serpyllum,' Tussilugo Farfara, Erucasirum Pollichii in ‚grosser 'Menge, Kuphorbia helioscopia, Taraxacum, officinule, Leon- todon autumnale , Crepis biennis, ‚Erodium. cieularium , Bellis. perennis, , Sonchus,.oleraceus und Draba verna. Am 30. Dezember zerstörte ein starker Reif’ alles Blühende. / C. Roger. FT 4 u 2. Nachtrag zu der „Uebersicht der Flora von Augsburg.“ In den Jahren 1851, 52 und 53 wurden in dem in der Einleitung zu der Uebersicht der Flora von Augsburg bezeichneten Klorengebiete folgende Pflanzen entdeckt: Anemone ranunculoides L. Apr. Gbsch. am Ahhang bei Friedberg 1. 1. (8 b) Ranunculus paucistamineus Gaud. Apr. Grb, der Lechebene 11. 5. (11 b) Dianthus prolifer L. Aug, Sonnige Halde b. Au nächst Scherneck. 1. 3. (Holler.) (95 b) Cerastium alpinum L. Jun. Hochmoor der Wertachleithe b. Strassberg. I. 3. (127 b) Elatine Hydropiper L. Aug. Weiher-Ufer bei Wöllenburg (Holler.) 1. 1. (128 ©) Rosa rubiginosa L. Jul. Heck. bei Leitershofen. (Roger.) 1. 1. (240 b) Callitriche hamulata Kütz. Apr. Mai. Grb. bei Miedring. I. 5. (264 b) Caucalis daucoides L. Ack. bei Lechhausen. 1. 1. (Rosa.) (311 b) Inula hirta L. Jun. Lechfeld. I. 3. (Sendtner.) (369 b) Senecio nemorensis L. Aug. Wertachufer. I. 2. (Rauch.) (402 ®) Crepis setosa Haller. Aug. Eisenbahndamm heim protest. Gottesacker. (Holler.) (448 b) Hieracium pilosellaeforme Hopp. Jun. Lechfeld. 11. 2. (Sendiner.) (456 ) — aurantiacum L. Aug. Am Rand des Strassgrabens von Haunstetten gezeu Königsbrunn. (Wiida.) 1. 1. (458 6) Scrophularia Neesü Wirtg. Aug. Ufer der Sinkel b. Bobingen. 1. 2. (537 4). Rhinanthus alpinus Baumg. Jul. Lechfeld. 11. 4. (574 b) Rumez palustris Smith. Aug. Weiher bei Baardt. 1. 4. (645 b) Platanthera chlorantha Cust. Jun. Lechfeld, Lechauen. II. 3. (Sendiner.) (746 b) Epipactis rubiginosa Gaud. Aug. Lechauen. III. 2. (Roger.) (753 b) Convallaria verticillata L. Jul. An der Südgrenze des Gebiets bei Guggenberg. (Kerberger.) Tulipa sylvestris L. Apr. Hck. bei der Kammgarospinnerei. 1. 3. (Rauch.) (770 b) Muscari racemosum Mill. Ackerraine bei St. Stephan. I, 2. (Herberger.) (787 ®) Luzula multiflora Lej. Jun. Laub-Wälder, Deuriugen etc, I. 4. (804 ©) J Heleocharis uniglumis Link. Jul. Sümpfe am Wege nach St. Stephan. II. 3. (810 b) Scirpus setaceus L. Jul. Teich- und Bachränder bei Wöllenburg, Haardt, Kutzenhausen, 11. 2. (813 b) Carex pulicaris L. Mai. Lechthalmoor b. \Volfertshausen. (Holler.) (822 b) Setaria verticillata Beauv. Jul, Garten des Benediktiner-Stiftes. (Holler.) (870 b) Ayrostis canina L. Heiden und feuchte Ws. b. Derching. (Deisch.) (881 ®) F Poa sudetica Haenke. Jun. Waldthal zwischen Deuringen und Diedorf. I. 1. (903 b) Festuca heterophylla Lam. Jul. Lechauen b. St. Stephan. (I. 2.) (915 ®) Festuca sylvatica Vill. Jul. Siebentischwald. (Deisch.) (915 ©) Elymus europaeus L. Aug. Waldränder b. Mühlhausen. (Holler.) (929 b) . Fr. Caflisch. vr) en q * sa 3b ar J SL 2 06 5° Baur: — onen a etck je . * uaxu⸗ J * —* url JJ— 89 * PTR ii Lie Be * ei J mantel ma Aardid 1gA. aabiohe Ne —— — iR Brad ad ra hose —D—— am eMod ) BA — RT hi. „a. sblaH Dyinun — Bi 4) ei) EM wre. 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