XB .E628 Bd. 39-Ul 1911-13 Nemmiiddreissigster und vierzigster Bericht des Naturwissenschaftlichen Vereins für Schwaben und Neuburg .(S,Y.) früher Natnrhistorischen Vereins in Augsburg. Veröffentlicht im Jahre 1911. --^J^ffJt*-*- Druck von Ph. J. Pfeiffer in Augsburg. 5atzungsänderung. Die §§ 7, 24, 28 und 30 erhalten folgende Fassung: Wer Mitglied werden will, hat sich beim Vorstande zur Aufnahme anzumelden, Ucber die Aufnahme der ordentlichen -Mitglieder ent- scheidet der Vorstand, im übrigen der Ausschuss. Bestehen wegen der Aufnalime eines Angemeldeten als ordentliches Mitglied Bedenken, so entscheidet über die Aufnahme der Ausschuss. Die Aufnahme gilt erfolgt mit dem Tage, an dem der Vorstand die Aufnahmeuikunde unterzeichnet. § 24. Der Aussclmss besteht aus dem Vorstande, seinem Stellvertreter (II. Vorstand), dem Kassierer, den Konservatoren und den Bibliotheknren. Die Geschäfte des Schriftführers kann der Ausschuss einem oder meh- reren Vereinsmitgiiedein übertrag'^n. Diese werden damit, wenn sie es noch nicht sind, .Mitglieder des Ausschusses. § 28. Der Ausschuss erlässt die Vorschriften übei- die Benützung der Bibliothek und der Sammlungen durch die ordentlichen und korrespon- dierenden Mitglieder und die Ehrenmitglieder, setzt die Eintrittsgebühr fest, schliesst die Bündnisverträge, ernennt die Ehren- und korrespon- dierenden Mitglieder und beschliesst über die Aufnahme der ausser- ordentlichen Mitglieder und der ordentlichen, soweit nicht der Vorstand zuständig ist. Er besorgt alle Angelegenheiten des Vereines, soweit sie nicht der Mitgliederversammlung zugewiesen sind. § 30. Der Ausschuss wird vom Vorstande nach Bedarf berufen. Der Vorstand kann abei- von vornherein bestimmte Tage iür die Aus- scbusssitzungen festsetzen. Den Ausschusssitzungeu kann jedes Vereins- raitglicd anwolmen. Es hat aber nur beratende Stimme. Der ötfent- lichen Bekanntmachung der Sitzungstage bedarf es nicht. Die Ausschusssitzungen wie auch die Mitgliederversammlung leitet der Vorstand. Neimiiiuldreissigster und vierzigster Bericht des Naturwissenschaftlichen Vereins für Schwaben und Nsuburg (E.V.) früher Naturhistorisclien Vereins in Augsburg. Yeröffentlicht im Jalire 1911. LIBRARY NEW \o\:^ ^2^^*^^- BOTANICAL UAftD£N. Druck von Ph, J. Pfeiffer in Augsburg. fl'i Inhalt. Geschäftlicher Teil. Seite Bericht über die Jabre 1908, 1909 und 1910 VII Beilage I. Verzeichnis der in den Jahren 1908, 1909 und 1910 erworbenen Gegenstände XIV ,, 11. Kassabericht über die Jahre 1908, l'M) u. 1910 XXXX „ III. Verzeichnis der Mitglieder des Vereins . . XXXXIII Wissenschaftlicher Teil. Conchylien aus dem Auswurf südbayerischer Flüsse von S. ClelJin LVil Flora von Neuburg a. D. Verfasst von Eugen Erdner ... 1 Max Britzelniayr, Kgl. Kreisschulrat a. D. f Nachruf v. J. Müller 601 ->t=>»-«ss>-e-c^->- Geschäftlicher Teil. Bericht. Die Vereinsleitung war auch in dieser Bericlitsepoche, d. i. in der Zeit vom Oktober 1908 bis Ende März 1911 bemüht, den satzungs- mässigen Aufgaben des Vereines nach .jeder Richtung hin gerecht zu werden. Wie weit ihr das gelungen ist, möge der vorurteilslose Be- urteiler auf grund der folgenden Sachdarstelliing entscheiden. Seit Jahren ging das Bestieben und Trachtei\ des Vorstandes und des Ausschusses dahin, alle auf dem Gebiete der Naturwissenschaften tätigen Kräfte der Stadt Augsburg und des gesaraten Regierungsbezirkes Scliwabeu und Neuburg für die Mitarbeit an den Vereinsaufgaben zu gewinnen und den Verein zum Sammel- und Mittelpunkt aller natur- wissenschaftlichen Bestrebungen, soweit sie über die Grenzen des Unter- richtes oder der jiraktischen, gewerblichen Betätigung hinausgehen, zu machen und mit vereinten Kräften an der naturwissenschaftlichen Er- forschung unseres Heimatkreises zu arbeiten. Eine Sammlung der Kräfte ist eben Bedürfnis. Es steht die botanische Erforschung des Gebietes vom Fusse der Alpen bis zur Donau noch aus ; in der Zoologie konnten grosse Disziplinen noch gar nicht in Angriff genommen werden, weil es an den erforderlichen Spezialisten fehlt und in der Geologie sind durch die Arbeiten Penks und Brückners gerade für dieses Gebiet neue Wege gewiesen worden. Auch die Paläontologie hätte nach den bis- herigen Vorkommnissen zu schliessen, noch reiche Funde zu erwarten, wenn uns mehr Mittel und mehr Kräfte zu Gebote stünden. Wir sind uns wohl bewiisst, dass die Erreichung dieser Ziele noch in weiter Ferne liegt; allein man wird uns doch zugestehen können, dass wir auch in dieser Epoche daran gearbeitet haben, wie besonders Erdners Flora von Neuburg a. D., die wir in diesem Berichte bringen, beweisen dürfte. b Vlll Es haben sich in der letzten Zeit erprobte, ältere Männer der Wissenschaft und tüchtige jüngere Kräfte dem Vereine angeschlossen. Dieser Zuwachs und besonders der junge Nachwuchs ist dem Vereine um so notwendiger, als sich die Reihen seiner alt bewährten wissen- schaftlichen Garde bedenklich zu lichten beginnen. Am 6. Dezember 1909 ging unser Ehrenmitglied, Herr Kreisschulrat Britzelmayr von Augsburg zur ewigen Ruhe heim. Mit seinem Hin- scheiden hat der Verein einen schweren Verlust erlitten. Noch im Januar 1909, aus Anlass seines 70. Geburtstages und des Jubiläums seiner 50jährigen Mitgliedschaft, hat ihn der Verein zum Ehrenmitgliede ernannt und ihm in feierlicher Weise die Ehrenraitgliedsurkunde, die unser Mitglied Herr Magistratsrat Stempfle in künstlerischer Weise aus- geführt hat, überreichen lassen. Seine Tätigkeit und seine Verdienste um den Verein wird eine berufenere Feder an einer anderen Stelle würdigen. Die Vereinsleitung war auch im Interesse der Vereinsfinanzen be- müht, neue Mitglieder zu gewinnen. Sie Hess weitere Kreise der Ein- wohnerschalt zum Beitritt einladen und insbesondere an die Bezirks- lehrervereine der Stadt und des Kreises Einladungsschreiben richten. Der Mitgliederstand betrug am Schlüsse der letzten Berichtsperiode: Ehrenmitglieder 7, Korrespondieiende Mitglieder 26, Ordentliche Mitglieder 346, Ausserordentliche Mitglieder 4. Der Mitgliederstand am 1. April 1911 beträgt: Ehrenmitglieder 7, Korrespondierende Mitglieder 20, Ordentliche Mitglieder 360, Ausserordentliche Mitglieder 6. Aus diesen Zahlen ist zu ersehen, dass von einem Rückgang der Mitgliederzahl nicht die Rede sein kann. Allerdings vermisst der Verein es schmerzlich, dass in seinen Listen die Namen vieler Männer fehlen, die kraft ihres öffentlichen Wirkens, sei es im Dienste des Staates, des Kreises oder der Gemeinde, berufen sind, die Verbreitung naturwissen- schaftlicher Kenntnisse im Volke und naturwissenschaftliche Be- strebungen überhaupt zu pflegen und zu fördern. Freilich ist nicht zu verkennen, dass sich in unserer Gegenwart eine allgemeine Vereins- müdigkeit ja sogar Vereinsflucht bemerkbar macht angesichts der nicht geringen Lasten, die den Wohlhabenden von einer Reihe gemeinnütziger und wohltätiger Vereine auferlegt werden. Sehen sich ja nicht selten IX die Organe der Staitsverwaltuiig aus Mangel an verfügbaren Mitteln gezwungen, Vereine lediglich zu dem Zwecke ins Leben zu rufen, um allgemeine Bedürfnisse zu befriedigen. In dieser Weise musste auch die Naturpflege organisiert werden. Diese ist schon iliiem inneren Wesen nach dem Naturwissenschaftlichen Vereine aufs Engste verwandt- in der Erkenntnis ihrer grossen Bedeutung für seine eigenen Bestrebungen zögerte der Verein nicht, auf die ergangene Einladung hin seinen Vorstand und ein weiteres Mitglied in der Person des Herrn Kreis- geometers J. Dreher in den neugebildeten xlusschuss für Naturpflege in Augsburg abzuordnen. Der Vereinsvorstand bekleidet zur Zeit in diesem Ausschusse das Amt des Vorsitzenden. Es wird eine bleibende Auf- gabe des Vereines sein, sich dieses wichtige Amt nach Möglichkeit zu erhalten. Der Verein hat es auch übernommen, für die Verwaltungs- kosten die dem genannten Ausschusse erwachsen, aufzukommen, soweit sie nicht durch die Beiträge der übrigen beteiligten Vereine gedeckt werden können, was voraussichtlich nur zum kleineren Teile der Fall sein wird. Wie aus den nachfolgenden Verzeichnissen zu ersehen ist, haben die Sammlungen des Vereines wieder erhebliche Bereicherungen er- fahren. Die Erben des Herrn Hauptmanns Glauning haben uns aus seinem Nachlasse wertvolle Geschenke gemacht. Frau Kreisschulrat Britzelraayr hat unserem Vereine die Bibliothek ihres verstorbenen Gatten und eine Anzahl Hymenomyceten als Geschenk überwiesen. Auch Herr Komraerzienrat von Buz hat die Felle verschiedener eingegangener Tiere aus dem Stadtgarten unserer Sammlung einverleiben lassen. Die Herren Konservatoren H. Wiedemann und Dreher haben unsere Samm- lung mikroskopischer Präparate einer genauen Durchsicht und Aus- besserung unterzogen und die Lücken durch selbstgefertigte wertvolle Präparate ausgefüllt und die Sammlung auf einen hohen Stand wissen- schaftlichen Wertes gebracht. Nicht minder erfolgreich und eifrig haben die Herren Konservatoren Riedel und A. Fischer an der Ergänzung und Bereicherung ihrer Sparten gearbeitet. Allen den Genannten soll auch an dieser Stelle d^ir lebhafte Dank des Vereines ausgesprochen sein. Der Vereinsleitung ist es gelungen von der Direktion des Zoologischen Gartens in Frankfurt a. M. Skelett und Haut einer Giraöe zu erwerben. Leider fehlen uns vorerst die Mittel um das Tier für unsere Sammlung ausstopfen zu lassen. Die Kosten werden auf 1000 jH) angeschlagen. Wir haben es nicht gewagt, die alten Wohltäter unseres Vereins ins- besondere die hochverdiente Familie Forster um einen Zuschuss anzu- gehen, da die Hochwasserkatastrophe, die im Sommer 1910 die Stadt X so schwer heimgesucht hat, ihren Opfersiim in weitgehendstem Masse in Anspruch nahm. Wie unser Kassenbericht ersehen lässt, ist das finanzielle Gleich- gewicht wieder hergestellt. Allein der Druck unseres Berichtes wird unsere Knsse ziemlich belasten. Wir bringen eine Flora von Neu- burg a.D. zum Abdruck, an der unser Vereinsmitglied Herr Kammerer Erdner zwölf Jahre mit unermüdlichem Eifer und Fleiss gearbeitet hat. Da die rasch fortschreitende Kultur das Pflanzenbild unserer Heimat vollständig umzugestalten droht und viele wildwachsende Pflanzen von ihr vernichtet werden, so düifte es verdienstvoll sein, eine Flora über einen bisher noch wenig erforschten Teil unseres Arbeitsgebietes er- scheinen zu lassen. Wir hoffen mit dem Drucke dieser Arbeit eine kleine Dankesschuld dem Staate und dem Kreise gegenüber abstatten zu können, die uns alle Jahre erhebliche Mittel zur Verfügung stellen. Da dieser Bericht weit über das Mass unserer sonstigen Berichte hinaus- geht und wir urspiünglich die Absicht hatten, die Arbeit Erdners auf zwei Berichte zu verteilen, so schien es uns mit Rücksicht auf unsere Kasse angezeigt, den heurigen Bericht, zumal sich sein Erscheinen verzögert hat, als Doppelbericht für das Jahr 1910 und 1912 heraus- zugeben. Von Erdners Flora von Neuburg a. D. haben wir eine An- zahl von Sonderabdrücken herstellen lassen, die von uns zum Preise von 4 Mk. das Stück bezogen werden können. Der Verein hat sich alle Mühe gegeben , den Besuch der Sammlungen zu heben. Von der Einrichtung der Kartenblöcke zu er- mässigten Preisen hat bisher noch kein Verein Gebrauch gemacht. Wir haben den Eintrittspreis versuchsweise von 30 auf 20 ^ er- mässigt. Diese Massnahme scheint sich zu bewähren. Wir haben auch für unsere Mitglieder Führungen durch die Sammlungen unter der fachkundigen Leitung der Konservatoren veranstaltet; allein die Teilnahme daran war so gering, dass wir diese Neuerung, von der wir uns viel versprachen, wieder aufgeben raussten. Wir sahen uns wegen des steigenden Wertes unserer Sammlung und wegen der uns obliegenden Pflicht, die Sammlung unserer Heimatstadt zu erhalten, veranlasst, die Versicherungssumme von 100 000 M auf 250 000 Jb zu erhöhen ; sind uns aber bewusst, dass im Falle vollständiger Zer- störung der Sammlungen durch Brand, das Doppelte dieser Summe nicht ausreichen würde, um sie in ihrem gewärtigen Bestände und Werte wieder erstehen zu lassen. Wir sahen uns auch genötigt, wegen der starken Verteuerung der Lebenshaltung die Bezüge unseres Pedells XI und die Löhne unserer Aufseher zu erhöhen. Auf unser Ansuchen hat deshalb die Stadtverwaltung den Zuschuss zu den Verwaltungskosten in dankenswerter Weise sofort um 200 Jfe erhöht. Es hiesse die Chronistenptlicht verletzen, wollten wir nicht rühmend und dankbar her- vorheben, dass wir bei der Stadtverwaltung für unsere Bestrebungen jederzeit volles Verständnis und bereitwillige Unterstützung gefunden haben. Der Ausschuss hat sich durch die Zuwahl der Herren Kreisgeometer Dreher und Lehramisassistent Knöpfie ergänzt. Bei der Mitgliederver- sammlung am 25. Februar 1909 haben die Wahlen an der Zusammen- setzung des Ausschusses nur wenig geändert. Herr Professor Michael Fischer hat infolge Arbeitsüberhäufung die Stelle eines Stellvertreters des Vorstandes und des Schriftführers niedergelegt. Für ihn wurde der praktische Arzt Herr Dr. Wiedemann gewählt. Die Verrichtungen des Schriftführers hat Herr Kreisgeometer Dreher übernommen." Unser langjähriger Kassierer, Herr Bankbeamter Landsperger sah sich infolge der Häufung seiner ßerufsgeschäfte gezwungen, die Kasse, die er viele Jahre lang mit peinlichster Genauigkeit, Ordnung und Gewissenhaftigkeit verwaltet hat, abzugeben. Er war das finanzielle Gewissen des Vereines; ihm soll auch au diesem Orte der wärmste Dank nicht vorenthalten sein. An seiner Stelle wurde Herr Bankier Würth zum Kassierer gewählt. In den Räumen des Museums brachte die Ortsgruppe Augsburg des deutschen Kolonialvereins infolge der verdienstvollen Bemühungen Sr. Exzellenz des Herrn Kgl, Genex'alleutnants a. D. u. Kämmerers von Hösslin in Augsburg eine kleine Kolonialsammlung zur Aufstellung, die unsere Sammlung harmonisch ergänzt und sich allgemeinen Zuspruchs erfreut. Der Verein ist darauf bedacht, die Vortragsabende durch Ver- wendung eines Projektionsapparates lehrreicher und zeitgemässer zu ge- stalten. Zu diesem Zwecke wurde die Verbesserung des vorhandenen Projektionsapparates, den f Herr Apothekenbesitzer Hauer s. Zt. dem Vereine geschenkt hat, beschlossen. Auch soll mit der Zeit eine Samm- lung Diapositive angelegt werden, um bei Vorträgen Verwendung zu finden. Herr Kreisgeometer Dreher hat sich auch um diese Sparte be- sondere Verdienste erworben. Um den Wünschen des Fremdenverkehrsvereines entgegen zu kommen, wurden für die von seinen Organen geführten Fremden, wenn sie in grösserer Zahl die Sammlungen besuchen, die Eintrittsgebühr auf 15 Pfennig ermässigt. Verschiedenen Anträgen gegenüber, für be- stimmte Feste und Tagungen oder aus anderen Anlässen, soweit sie XII nicht naturwissenschaftlichen Einschlag hatten, unentgeltlichen Eintritt zu gewähren, musste der Verein im Interesse der Selbsteihaltung und seiner Finanzen einen ablehnenden Standpunkt einnehmen. Die Vereinsleitung glaubt, dass die vorgesehenen Tage mit freiem Eintritt dem vorhan- denen Bedürfnisse genügten, s'e wird jedoch jederzeit Massenbesuche durch Ermässigung der allgemeinen Gebühr begünstigen. Der Verein war bemüht, auch eine erspriessliche wissenschaftliche Tätigkeit zu entfalten. Die wöchentlichen Zusammenkünfte erfreuten sich eines guten Besuches und noch mehr die Vorträge, die veranstaltet wurden. An Vorträgen wurden gehalten : 1. Am 1. Dezember 1908 von Herrn Landgerichtsrat L. Gerst lauer über: Saisondimorphismiis der Ptl mzen. 2. Am 11. Januar 1909 von Herrn Lehramts issisteut Franz Knöpfle, über: Die Säugetiere unserer Heimat in Vergangenheit und Gegen- wart. 3. Am 8. Februar 1909 von Herrn Privatier H. Wiedenmann über : Die Diatomeen (Kieselalgen) nebst mik'oskopischer Demon- stration. 4. Am G, Dezember 1909 von Herrn Dr. Paul Zenetti, Kgi. Lyze ilprofessor in Dillingen, über : Die geologische Tätigkeit der Flusse und Seen. 5. Am 10. Januar 1910 von H>rrn Apothekenbesitzer Dr. H. Ziegen- speck über: E'dinneres Erdbeben (I. Abteilung). 6. Am 17. Janu ir 1910 von Herin Apothekenbesitzer Dr. H. Ziegen- speck über: Erdinneres — Erdbeben (II. Abteilung und Schluss). 7. Am 21. Februar 1910 von Herrn Privatier H. Wiedenmann über:- Gesteinsohlitfe mit Polaris tiou. 8. Am 21. März 1910 von Herrn Lehrer Jos. Müller über: Bio- logie der Schnecken. 9. Am 4. April 191G von Herrn Dr. H. Schnegg, Dozent an der landwirtschaftlichen Akademie Weihenstephan, über: Die Schimmel- . pilze. 10. Am 2. Mai 1910 von Herrn Lehramtsassistent H. Marzel 1 über: Die Flora der Alpen. U. Am 30. Mai 1910 von Herrn Postsekretär C. Riedel über: Das Liebesleben der Fische. 12. Am 6. Juni 1910 von Herrn Dr. Friedrich Wiedemann, prakt. Arzt über: Die Abbe'sche Theorie der mikroskopischen Abbildung mit Demonstration eines Abbe'schen Diffraktionsapparates. XIII 13. Dezember 1910 von Herrn Dr. G. Pubstmanu über: Industrielle und städt. Abwässer. 14. Am 2. Januar 1911 von Herr Lyzealprofessor Dr. Paul Zenetti über: Die geologische Tätigkeit des Meeres. 15. Am 3. Februar 1911 von Herrn Lehramtsassistenten Franz Knöpfl e über : Die geologische Schichtung von Schwaben und Neuburg. Es wurden Literaturreferate eingeführt, die im Laufe der Zeit noch besser ausgestaltet werden sollen. Sie sollen die Teilnehmer der Wochenzusamraenkünfte über die wichtigsten wissenschaftlichen Arbeiten, soweit sie dem Vereine zugänglich sind, auf dem Laufenden erhalten. Die Ausgrabungen, die Herr Kustos Munk auf der alten paläon- tologischen Fundstätte bei Hader vornahm, hatten diesmal leider nicht den gewünschten Erfolg. Herr Konservator Gerstlauer verananstaltete im Sommer mehrere botanische Wanderungen, die Anklang fanden. Die praktischen Erfahrungen der letzten Jahre gaben Veranlassung, die Satzungen in wesentlichen Punkten einfacher und für das Vereins- leben freier zu gestalten. Die geänderten Paragraphen sind im An- hange abgedruckt. Ueber die Vermögenslage gibt die Beilage II Auf- schluss. Wir gedenken auch fernerhin weiter zu werben für die idealen Ziele unseres Vereins und Unterstützungen geistiger und materieller Art aufzusuchen. Wenn auch die Zeitströmung der Gegenwart unseren Bestrebungen nicht allzu förderlich ist, so glauben wir doch, uns werde die Erkenntnis, dass wir nicht zu allerletzt im wohlverstandenen In- teresse der Stadt Augsburg, ihres Ansehens und ihres Glanzes arbeiten, manch opferwilliges Mitglied zuführen. Wir glauben auch, dass wir auch auf die materielle Unterstüzung der Augsburger blühenden Indu- strie, die gerade den Wissenschaften, die wir mit solcher Liebe und Freude pflegen, ihren grossen Aufschwung und ihr sieghaftes Vorwärtsschreiten verdankt, frohen Mutes rechnen können. Augsburg, im April 1911. Gerstlauer, Vorstand. Beilage I. Verzeichnis der in den Jahren 1908, 1909 und 1910 erworbenen Gegenstände. I. Zoologie. Ankauf: Fell und Rohskelett einer Giraffe, aus dem Sudan stammend. 1 Nasenbär und ein roter Brüllaffe von Blumenau in Brasilien. 1 Schädel von Hausschwein c^. 1 Raubmeerschwalbe, Sterna caspia Fall, Dunenkleid, 16. VIII. 08., Ellenbogen Insel Sylt. 1 Küstenseeschwalbe,Sterna macrura Naum. Dunenkleid, 30. VI. 08., Insel Sylt. 3 Zwergseeschwalben, Sterna minuta L., Dunenkleid, 30. VI. 08., Insel Sylt. 3 Austerfischer, HaeraatopusostralegusL., Dunenkleid, 30. VI. 08., Insel Sylt. 3 Fischreiher, Ardea cinerea L., Dunenkleid, Dobrudscha. 1 Silbermöve, (med.) Larus argentatus Brunn, Nordsee. 2 Silbermöven, Larus argentatus Briinn, Dunenkleid, 30. VI. 08., Nest mit Eiern, Insel Sylt. 1 Raubmöve, ad. Stereo rarius catarrhactes L., Farör. 3 junge Sturmmöven, Larus canus, Dunen-, Halbdunen- und Jugend- kleid, Ostsee. 1 Grauer Kranich (S ad. Grus communis Beb st., Ostpreussen. 1 Grauer Kranich, Dunenkleid, Grus communis, Mecklenburg. 1 Phaethon Lepturus, Tropikvogel, Insel Mauritius. 1 Dacebo gigas Bodd., Australien, 1 Bycanistes cristatus cT (Kuppe) Abessynien. 1 Halcyon senegalensis, Abessynien. 1 Pitta caerulea (Raffi), Suraatia. XV 1 Mino dumonti, Deutsch-Neu Guinea. 1 M e t a 1 0 c 0 r. s m a r a g d i n c u s S ad., Kamerun . 1 Sauromarptis gaudicbaudi A. u. G. Neu Guinea. 1 Ceryle guttata 9 Sinano, Japan. 1 Phasianus so emmerin gi , Temra., Soemmerings-B'asan, Japan, 1 Panzer von Testudo radiata. Coluber(iuaterradiatus Gmeling \. Sauroniates Eiclin. Stammform de r Vierstreifennatter, rote Varietät Europ. Türkei, Panzer von Testudo radiata — Strablenscliildlcröte, Madagaskar. Geschenke : Von Herrn H. Wiedenmann, Privatier: 1 Schädel v. Homo sapiens o', Deutschland. Von Herrn Kreismedizinalrat Dr. Otto Roger: Schädel von Hirscheber und zwei Antilopen. Von Herrn Georg Lauffer in Madrid: 1 gestopften Steinbock aus den Pyrenäen nebsi; einer Kollektion Reptilien. Von Herrn Frz. B e t z , Schreinermeister hier : 1 Eichhörnchen, einige Schlangen und Ameisen, 1 Stirn vogel Cassicus haemorrbous mit Nest aus Blumenau, Südbrasilien. Aus dem Nachlass des verst. Herrn Hauptmann Glauuing: 1 ge- stopfter Zebrakopf (S , 3 Hippopotamus-Scbädel, 4 Paar Hörner v, Rhinozeros, 1 gestopftes Krokodil, 1 Panzer v. Tes- tudo calcarata, 1 paar Sägen v. Sägefischen, einige Muscheln, Korallen und Seesterne. Von Herrn Postsekretär A. Fischer hier: 2 Hausratten, Mus rattus. L., Westheim i. d Pfalz 1910, 3 Schädel v Wild- kaninchen. Von Herrn Oberingenieur Niederreiter hier : Französisches Hub n /tiscidae und Ci/rinidae. Dr. Jäger, Wirbelköipergelenk der Vögel. Dr. Walter, Oberflächen- oder Schillerfarben. Dr. Leydig, Zur Anatomie der Insekten. J. Weise, Bestimmungs-Tabellen der europäischen Coleopteren. Heft. II. Cocchiellidae. Flach, Trichopteifgidae. Flach, Plialacridae. Schmidt, Histeridae. Wingelmüller, der Käfer- und Schmetterlingssammler. Kuwert, Parnidae. Von Dr. R. Schmidt, Professor, Tübingen: Die Aurignacien in Deutschland. Von Herrn C. Schmolz, Bamberg: Schutzbewegung zu Gunsten der Alpenflora. Nachtrag I. XXXVIII Von Herrn A. Schwarz, Kgl. Oberstabsveterinär, Nürnberg: Die Flora der Umgebung Nürnbergs. c) Durch Ankauf: „Aus dor Natur." Zeitschrift für alle Naturfreunde. Herausgegeben von Dr. Schoenichen. 4. Jhrg. !) -24. 5. Jhrg. 6. Jurp. 1—10. Allgemeine Botan. Zeitschrift, herausg. v. Kneucker. Jhrg. 1908. 7—12. 1909. 1910. 1-8. Boianisches Zentralblatt. Bd. 108. 3—26. 110. 111. 113. 114. 1 — 12. Beihefte zum botanischen Zentralblatt von Dr. Uhlworm. Bd. 23. 2. Abt. Bd. 24. 25. Bd. 26. I. 1. 11. 1-3. Bd. 27. II. 1. Ornith. Monatsschrift. Jhrg. 1908.8-12. 1909. 1.3-12. 1910. 1-9. Natur und Haus. Jhrg. 16. 21-24. 17. Naturwissenschaftl. Rundschau. Jahrg. 1908. 31 -53. 1909. 1910. 1 -19. 21—38. Zeitschrift für wissenschaftl. Insektenbiologie. Bd. VI. 3 — 9. Kosmos, Handweiser für Naturfreunde. Jhrg. 1910. 3 — 8. Beigabe: Meyer, Die Welt der Planeten. Koelsch, Von Pflanzen zwischen Dorf und Trift. Dcccer, auf Vorposten im Lebenskampf. Prometheus, Wochenschrift. Jhrg. 20. 21. 1—10. 12—15. 17—32. 34-51. Mikrokosmos, Zeitschrift. Herausgegeben v. R. H. France, München Bd. I. 1 — 8 nebst Beilage: „Der ßildungswert der Kleinwclt." Bd. H. 1 — 10 mit Beigabe: ,, Tiere und Pflanzen des Seeplanktons." ,,Wege zur Natur." Bd. III. 1—12 mit Beigabe: ,,Süsswasser-Diatomeen Deutschlands" von Fr. Hustedt. „Nahrungsmittel und Fälscheikiinste" von Dr. Reitz. Bd. IV. 1—6 mit Beigabe: ,,Wie prüft man ein Mikroskop auf Brauchbarkeit?" v. Meningus. Blätter für Aijuarien- und Terrarienkunde, vereinigt mit Natur u. Haus. Jhr. 19. 1. 37. 20. 40. 42—52. 21. 1 — 6. 8-19. 21 -38. Ascherson & Gräbner, Synopsis der Mitteleuropäischen Flora. Bd. VI. Braun Dr., Klassen und Ordnungen des Tierreiches. Vermes,Lfg. 110 — 117. Birlepsch, Der gesamte Vogelschutz. Fraas Dr. E., Die Entwicklung der Erde und ihre Bewohner. (Text zu 7 farbigen Tafeln). Flöricke Dr., Jabrbucb der Vogelkunde. Bd. 1. 2. Garcke, Flora von Deutschland, herausgeg. v. Dr. Niedenzu. Goebel Dr., Einleitung in die experimentelle Morphologie der Pflanzen. Hcgi Dr., Illustrierte Flora von Mitteleuropa. Lfg. 13 — 18. 21 — 25. Hagenbeck, Von Tieren und Menschen. Kirchner-Loew-Schroeter, Lebensgeschichte der Blütenpflanzen Mittel- europas, Bd. 9 — 11. Kleinschmidt 0., Berjali, Zoographia infmita. „ CorvHS Kuclfroga. „ Erithacus Sialla. Falco, Jhr. 14. 2. 3. 15. 1-4. „ ,, Anfang und Ende". Leonbardt & Schwarze, S;iraraeln, Erbalten und Aufstellen der Tiere. Teil 1 — 3. Penck, Die Alpen im Eiszeitalter. Lfg. 9. 2. 10. 1. 2. 11. Sauer Dr., Mineralkunde. Schillings, Der Zauber des Elelescho. Schinz & Keller, Flora der Schweiz ,, „ Flora der Schweiz, 1. Teil Exkursionsflora. ,, ,, „ „ „ 2. Teil Kritische Flora Schuster, Wertschätzung der Vögel. Suess, Das Antlitz der Erde, 3. Bd. 2. Heft. „ Namens- und Sachregister für sämtliche Länder. Vries, Pflanzenzücbtung. Wünsche Dr., Kryptogamen Deutschlands. Zittel, Grundzüge der Paläontologie. 1. Abt. Invertehrata. III* xxxx wg O p p tö !:0 ^^ N3 g K tl) -, CD n> o " "; o >ffiO^CR c o = Sg- ^^<- = ^2.c-S'2o^5-B 3 ^2 2. CR P35 -^ o 5-g-cr — <=>0"— '^t^prCDO-i^OCD --t — • ST " ■ CD — B CD 'S. 3 O CD P=,3q <; CD O P.3 S !-| P^ p B ^ r^ oj ^ er ^ •• W g. O CD CD U) h- ' 1— ' 1— ' Ci O' CO ~a 03 o p • 5" CO o o CO ::■ c . . "-5 O P — D- CD CD Oi CO CO C5 I— ' CO lO ^ •— ' OD CO CO IsO •'J CO 1— ' c OS tO CO CD Oi CO ^ CO o; CO O W - >„ C5 O Ol CT CO o -^'^ XXXXI '^ o »c lo o o o X) CO C- 05 CO <£i CM Ol lO iß -l CO ^ O CO CS 'M O C. 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CD CD CD • pr td i-i o » CD • "^ • >- 2 <. c " CD in ^ 2. • P CD -• er CD -^ CD • • c« CT- • • CD OQ CD cn hd CD CD p p_ N p OQ CD Q P CR << CD O CD C_i in P C3- VT O ^ '^ o •-S o ^ ^ 3 « « er .. st ^ O B PT O OD B ti c= q- ö Oq S f^ CD O c 3 g-TO cn o CD CD C C/3 p: 3. — •-' 05 o 4 Ü> U> >fi. CO O ü' o;i • er CD & Cß CD I— ^ O w OQ CO I bd O Beilage IIT. Verzeichnis der Vereins-Mitglieder. n <1 )1 Seine Königliche Hoheit Prinz Luitpold, des Königreichs Bayern Verweser. Vorstand des Vereins: Herr Lorenz Gerstlauer, Kgl. Landgerichtsrat. Ausschuss : Herr Dr. Vr. W icdemann, prakt. Arzt, Stellvertreter des Vorstandes (IL Vorstand). Alten berger Otto, Kgl. Zollinspektor a. D., Konservator für Botanik. Bub Eugen, Privatier, Konservator lür Geognosie. Dreher Jos., Kgl. Kreisgeometer, Konservator für Mikroskopie. Euringer Gustav, Rentner, Konservator für Mineralogie. Fischer Michael, Kgl. Professor, Konservator für Mineralogie, Pe- trographie und Zoologie. Fischer Anton, Kgl. Postsekretär, Konservator für Ornithologie. Gcrstlauer Lorenz, Kgl. Landgerichtsrat, Konservator für Botanik. Götz Hans, Kgl. Studienrat, Konservator für Physik, Knöpfle Franz, Assistent an der Oberrealschule, Konservator für Mikroskopie. Müller Josef, Lehrer, Konservator für Couchylien u. Mollusken und II. Bibliothekar. Munk Josef, Konservator für Entomologie. Riedel Karl, Kgl. Postsekretär, Konservator für Reptilien, Am- phibien und Fische. Dr. Roger Otto, Kgl. Ober-Medizinalrat, Konservator für Pa- laeontologie und Geologie. Weiss Jakob, Hauptlehrer, L Bibliothekar. Wiedenraann Heinrich, Privatier, Konservator für Mikroskopie. Würth Friedr., Bankier, Vereinskassier. XXXXIV Mitgliederstand. 1. Ehrenmitglieder nach der alten Verfassung des Vereins. Herr Frisch Nikodemus, Kgl. Hofiat in Augsburg. „ Gentner Franz, Kgl. Hofrat und Bürgermeister in Augsburg. ,, von Kopp Joset, Kgl. Regierungspräsident a. D. in München. ,, Dr. von Penk Alb., Kgl. Universitäts-Professor in Berlin. ,, von Reig er Balthasar, Kgl. Hofrat u. Bürgermeister in Nördlingen- ,, Dr. Roger Otto, Kgl. Ober-Medizinalrat. ,, "W olfram Georg, Kgl. Geh. Hofrat, Oberbürgermeister in Augsburg. 2. Korrespondierende Mitglieder a) nach der alten Verfassung des Vereins. Herr Clessin St., Kgl. Inspektor a. D. in Regensburg. „ Dr. Egger J. G., Kgl Medizinalrat in München. ,, Dr. Engler A., Kgl. Geh. Regierungsrat, Direktor d. Botanischen Gartens in Berlin. ,, Frickhinger H., Apothekenbesitzer in Nördlingen. ,, Hildenbrand Theodor, Kgl. Rektor in Memmingen. ,, Dr. Hub er J. Chr., Kgl. Medizinalrat und Landgerichtsarzt in Memmingen. ,, La uff er Gg., Kaufmann in Madrid. „ Dr. Pfeffer Wilh , Kgl. Geh. Hotrat und Universitäts-Professor in Leipzig. P 0 1 1 Job., Kaufmann in München, Dr. Rehm, Kgl. Medizinalrat in München. Dr. Reiser Karl, Kgl. Studienrat, Professor an der Luitpold- kreisrealschule in München. Sartori US Franz, Fabrikdirektor in Bielefeld. Dr. Schlosser Max, Kgl. Professor, Konservator der paläon- tologischen Staatssammlung in München. Dr. Schnegg Hans, Dozent an der Landwirtschaftlichen Akademie in Weihenstefan. Schwarz Aug., Kgl. Stabsveterinärarzt in Nürnberg. Dr. Vogel Hans, Kgl. Direktor der Akademie in Weihenstefan. Dr. Wild Gustav, prakt. Arzt in Heilbronn, 51 1« 11 1' xxxxv b) nach der neuen Verfassung des Vereins. Herr Dr. Guide Job., Frankfurt a. M. „ Dr. Hoff mann A., K. k. Professor an der Kgl. Berg- Akademie in Pibram. Dr. Th. Hu eher, Generalarzt a. D. in Ulm a. D. Dr. Melichar Franz, prakt. Arzt in Wien. He 3. Hiesige ordentliche Mitglieder. rr Adam H., Prokurist. Albert Nik., Spenglerraeister. Alertshauser Edgar, Wachswarenfabrikant, A 11 e s c h e r Georg, Haupt- Lehrer. Altenberger Otto, Kgl. Zollinspektor a. D. Altfillisch Jos., Kaufmann. Ammon Wilb , Kgl. Kom- merzienrat, Fabrikbesitzer. Ammon Adolf, Fabrikbe- sitzer. Arnold Alb., Kgl. Kommer- zienrat, Fabrikbesitzer. Arnold Karl, Privatier. Auernheimer Otto, Glaser- meister. Dr. Aurnhammer Rudolf, prakt. Arzt. Dr. Bachauer Jos., prakt. Arzt. Bächler Friedr., Privatier Baumann Adolf, Kaufmann. Bernhard Carl, Kgl. Pro- fessor. B 8 r t e 1 e Constantin, Kauf- mann. Bosch Job., Oberlehrer. BetzFrz., Schreinermeister. Beyhl Karl, Hauptlehrer. Herr Bins wanger Sigm., Spiri- tuosenfabrikant. „ B i w u s Karl, Juwelier. ., B 1 ü m e 1 Frz., Kupferschmied- meister, „ Bochter Emil, Fabrik- direktor. „ Bohlig F., Bezirks-Ober- lebrer, Lechhausen. ,, Dr. Böhm Gustav, Rechts- anwalt. ,, Bornemann Franz, Hotel- besitzer. „ B 0 u r i e r Jos., Bankdirektor. ,, Br an denb erger Hugo, Fabrikdirektor. ,, Dr. Brand, Emil, prakt. u. Augenarzt. ,, Dr. Braun Wilb., Kgl. Rektor des Realgymnasiums. ,, Dr. Braun Hermann, Kreis- wanderlehrer. ,, Bub Eugen, Privatier. „ B liehe le Eugen, Kgl. Bahn- sekretär. ,, Bühler Aug., Rentner. ,, Bullnheimer Konrad, Fa- brikbesitzer. „ Butsch Fidelis, Kgl. Kom- merzienrat, Direktor. „ Butz Karl, Fabrikbesitzer. XXXXVl Herr von Buz Heinr., Kgl. Geheim. Kommerzienrat, Geiieral- direklor. ,, Caspary Job., Privatstudie- render. „ Chur Karl, Direktor, „ Dr. Curtius F., Kgl. Hof- rat, prakt. Arzt, ,, Dämpf le Ferd., Rentner und Magistratsrat. „ Daeub 1er Friedr., Prokurist. ,, Deffuer Georg, Rentner u. GeraeindebevoUmäclitigter. ,, Degmair Alfr., Kgl. Major z. D. „ Dr. Dickel Otto, Kgl. Gymnasial-Turnlebrer. „ Dr. DietmairBernh.,piakt. Arzt. „ Dilli Max, Lehrer. „ Domin al Job., Graveur. „ Dreher Joset, Kgl. Kreis- geometer. ,, Dubois Eduard, Rentner u. Magistratsrat. Frau DumlerBab, Kaufm.-Wwe. Herr Du ml er Rudolf, Kaufmann. „ Dykhoff Eduard, Agent. „ Eber Fritz, Liqueurfabrikant. „ Eitel Karl, Goldschlägerei- besitzer und Magistratsrat. „ Dr. Erhard Carl, prakt. Arzt „ E n z 1 e r Ign., Kommerzien- rat, Wagenbauer und Magi- stratsrat. ,. Euringer Gustav, Rentner. „ Fack 1er Chr., Krankenhaus- verwalter. „ Fahr Jos., Fabrikant und Magistratsrat. Herr Farnbacher Sira., Gross- händler. ,, Feist D,, Kaufmann. ,, Feldner Fr., Ingenieur. ,, Dr. Fikentscher Max, prakt. Arzt. „ Dr. Fikentscher Fried., Kgl. Gewerberat. „ Fink Jos., Kaufmann. ,, Fischer Anton, Kgl. Post- sekretär. ,, Dr. Fischer F;., prakt Arzt. „ FischerHugo, Kgl. Justizrat. „ Fischer Mich., Kgl. Pro- fessor der Oberrealschule. ,, Fischer Rob., Eisengiesser. „ Flesch Gustav, Rentner. ,, Förg Georg, Kgl. Post- sekretär. „ von Forster Albert, Kgl. Geh. Kommerzienrat, Rentner. „ Forster Ernst, Gutsbesitzer, „ Forster Hugo, Gutsbesitzer. „ Forster Alfred, Rechtsrat. Frau F 0 r s t e r Johanna, Rentners- witwe. Herr Frank August, Kgl. H. Staats- anwalt. Frau Frauendorfer, Brauerei- bcsitzers-Witwe. Herr Fried Heinr., Kgl. Studien- rat und Professor der Ober- realschule. „ Friedmann S., Kaufmann. „ FrieseneggerJ.M.,Msgr., päpstl. Kämmerer, Domkapi- tular. „ Frisch Heinr., Fabrikant. ,, Frob^nius Aug. Ludwig, Kgl. Professor am Realgymnasium. XXXXVIl '> Herr P'roramel, A. Fabrikant u. Geraeiiidcbevollmäcbtigter, ,, Gabler Franz, Kunst- und Handelsgärtner. „ Gabi er Ludwig, Kaufmann. „ Gehweyer Albr., Kaufmann und Gcmeindebevollmäcb- tigter. „ Geiger Jos., Lehrer. „ Gftiss Matth, Lehrer. ,. Gerstlauer Lorenz, Kgl. Landgerichtsrat. „ Glücker tGust., Präparator. „ Götz Ferd., Privatier. Götz Hans, Kgl. Studienrat, Professor der Oberrealschule. G 0 1 1 w i t z e r Karl, Architekt. Dr. G o 1 1 w i t z e r ,Karl, prakt. Arzt. Grau Karl, Kgl. Eisenbahn- verwalter. Goebel Hans, Schlosser- meister. Verwalter. Grau Leonh., Hotelbesitzer. Gross Wilh., städt. Ingenieur. G r u b e r Hans, Hauptlehrer. Grub er Hans, Mechaniker. Gscheidlen Rud., Privatier, GünzburgerMax,Kaufmann. Gut mann Emil, Bankier, G w i n n e r Karl, Rentner und Gemeindebevollmächtigter. Dr. Hagen Moritz, Dirigent des landwirtschaftlichen Labo- ratoriums. Haindl Klemens, Fabrik- besitzer. Hain dl Friedr., Kgl. Kora- merzienrat, Fabrikbesitzer. 1» 51 Herr 5) M 5) 11 11 1» V Hans Julius, Kgl. Kirchen- rat und Dekan, I. Pfarrer bei St. Anna. Hartmann Herm., Gross- händler. Harttun g Anton, Kg!. Eiseubahnverwalter a. D. H a s s I e r Rudolf, Fabrik- besitzer. H a y d Otto, Apothekenbe- sitzer. llämmerle Rudolf, Rechts- anwalt. Heberlein Arthur, Kgl. Reg.- und Baurat. Dr. He dd er ich, Ludwig, prakt. Arzt. Dr. Heinsen Adolf, prakt. Arzt. Henning Max, Bankier. Dr, Herting Gottl., Kgl. Gymnasialprofessor. Herzog Valentin, Privatier. Hey mann Otto, Bankier. H i 1 1 e r Frz. Xav., Kaufmann. HimmerOtto, Buchhändler. Hierthes Alb., Kgl. Major u. Bataillonskommandeur im 3. Inf.-Reg. Hocheisen Gust., freires. Apotheker. Hoch, Wilh., Vorstand und Verwalter der Kreis-Taub- stummenanstalt. Dr. Ho ab er Rieh., prakt. Arzt Dr. Ho erma n n A,, Fabrik- direktor. Hö ebner Karl, Schrannen- meister. XXXXVIII Herr >5 55 55 55 5' '5 55 55 von Hüsslin Alfr , Kgl. Forstmeister a. D. von Hösslin Aug., Assi- stent an der landw. Unter- suchungsatistalt. von Hösslin Heinr., Agent, von Hösslin Sigm., Kgl. Forstamts- Assessor. vonHösslin Richard, Exzel- lenz, Kgl. Kämmerer, General- leutnant z. D. Hofer Ludwig, Ingenieur. Hoffmann Ludwig, Eisen- giesser. Hoff mann Gast., Direktor der allgemeinen Handelslehr- anstalt. Hoffmann Max, Kgl Land- gerichtsdirektor. Honstetter J. B., Präpa- rator. Hosp Johann, Baumeister. Hosp, Ludw. Eusebius, Kgl. techn. Bahnverwiilter. Hummel Franz, Kaufmann. I m h 0 f f Friedr., Freiherr v., Fabrikdirektor u. Kommer- zienrat. Dr. Jakobson S., prakt. Arzt. Kahn A., Fabiikbesitzer. Dr. Kalb Otto, prakt. Arzt. Keck Alljert, Bankagent Keller Adam, Baumeister. Keller Friedr., Kgl. Kom- raerzienrat, Privatier. Keller Jean, Architekt und Zivilingenieui-. Keller Karl, Privatier. 55 55 Herr K n a b Alex., Kgl. Regierungs- und Forstrat. Knapi) Franz, Ingenieur. Kniess Karl, Kgl. Studien- rat und Gymnasialprolessor. ,, Knoepfle Frz., Assistent an der Oberrealschule. Frau von Koch Maria, KgL Ober- landesgerichtratswe. „ Koch Helisene, Privatiers- witwe. Herr Koch Sebast., Direktor des Taubstummeninstituts a. D, „ Korndorfer Alfred, Apo- thekenbesitzer. „ Kopp Conrad, Fabrikbesitzer. ,, K r a n z f e 1 d e r Siegfr., Buch- händler. ,, Kraus Karl, Kaufmann. ,, Kraus Willy, Kaufmann. Freifrl. von Kraus, Clementine. Herr Krauss Ludw., Privatier. „ Kreissie Beruh., Essig u. Spirituosenfabrikant. ,, Krem er Emil, Rentner. „ Kring Michael, Schreiner- meister. „ Künstler Alfred, Direktor. „ K US ter er F. X., Fabrikant. ,, Lampart Theodor, Buch- druckereibcsitzer. Landau er Ed., Kaufmann. Landaue r Ileinr. Kgl. Kom- merzienrat, Fabrikbesitzer. L a n d s !> e rg e r Frdr., Kauf- mann. vonLangsdorff Wilhelm, Apothekenbesitzer. Lau ff er Leop., Ingenieur. 55 55 55 IL Herr n '1 ii 11 1> 5» 11 Lehmann Signa., städt. Baumagazin-Verwalter. Lehmann Max, Bank- direktor. Leyherr Jos., Rentner. Li n deman n Jos., Kgl Zoll- oberkontrolleur. Lingenhöl J., Zivilinge- nicur. Löhn er OUq, Rentnei". Lotte r Heinr., Rentner. Luther Ludw., Lehrer. Märze 11 H., Lehramtsassi- stent. Mack Georg, Rentner. Maichle Christian, städt. Bauamtmann. Maier -Bodo Fr., Oekono- mierat, Kgl. Wanderlehrer und Vorstand der hindwirt- schaftlichen Winterschule. Martin Eustach, Privatier. Martin Richard, Rentier und Magistratsral. Martini Klemens, Kgl. Kom- raerzienrat, Fabrikbesitzer u. Magisttatsrat. Dr. Maurer Ludw., rechts- kundiger Magistratsrat Maussner Joh., Lehrer. Dr. Mayr Ernst, Kgl. Hofrat, prakt. und Augenarzt. Mayr Otto, Kgl. Justizrat und Advokat, IM e i n e r s Karl, Bankdirektor. Meyer Christoph. Dr. Mi ehr W., Kgl. Hofrat, prakt. Arzt. Mittler Emil, Grosshändler, Herr Dr. Müller Christoph, Kgl. Hofrat, prakt. Arzt. „ Müller Carl, Kgl. Bank- kassier. „ Dr. Müller Friedr., Kgl. Medizinalrat. „ Müller Gg., städt, Ober- ingenieur ,, Müller Max Jos, Lehrer. ,, Dr. Müller Ludw. Robert, Oberarzt. ,, Munk Jos., Kustos des Ma- ximiliansmuseums. „ Mussgnug Friedr., Kgl. Forstwart a. D. „ Nagel Hans, Institutslehier. „ Nag 1er Eduard, Fabrik- besitzer. ,, Neu Wilh., Kgl, Oberstudien- rat u, Rektor der Kgl, Kreis- oberrealschule, ,, Niederreiter A., städt. Oberingenieur. ,, Peschke Karl, Privatier. ,, Peter Heinrich, Kaufmann. ,, P f e i f f e rKarl, Buchdruckerei- besitzer, „ Poilitz Wilhelm, Rechts- anwalt. ,. Port Karl, Bildhauer. „ Prinz Friedr., Privatier, „ Dr, von Rad Alb., Privatier. ,, Rappold August, Essig- fabrikant. „ Rau Aug., Kgl. Hauptzoll- amts-Insi)cktor. ,, Redenbacher Markus, Kgl. Gymnasial-Professor. Frau Reimer Rosette, Rentiers- Witwe 11 1^ 11 11 11 11 Herr Rein eck Karl, Oberlehrer. „ ReinbardtWilh.,Kgl.Eisen- babn-Verwalter. „ Re isser Karl, Ingenieur. „ ReiseneggerHciniicb,Kgl, Regierungs-Direktor, „ Dr. R e i s c b I e Fritz, prakt. Arzt, ,, Rerabold Ant., Brauerei- besitzer, Rennebaum Herrn., Bankier. R i c k I A., Stadt. Apotheker. Riedel Karl, Kgl. Post- Sekretär. Rieder Karl Aug., Direktor. Riedin ger Aug., Fabrik- besitzer und Kommcrzienrat" R i e d i n g e r Gustav, Rentner Riegele Seb. , Brauerei- besitzer ,, Ro hrmül 1 er K., Kaufmann, Gemeindebevolimäcbtigter. „ Rothbai 1er M., Fabrik- direktor. Frau Rösch Elise, Ingenieurs- witwe. Herr Rö seh Max, Kgl. Regierungs- rat, „ Rüger Friedr., Lehrer in Pfersee. ,, Ruess Xaver, Lehrer. „ Sa ue r Christ., llauptlehrer. „ Schäzler Alfr., P'reiherr v., Kgl, Kämmerer u Reichsrat der Krone Bayerns. „ Schaffe rt F., Kgl. Oeko- noraicrat. „ SchäffnerGust., Kaufmann. „ SchallenmüilerG., Ober- lehrer. Herr S c h a r r e r Christ. , Bank- kassier. „ Seh atz Gottlieb, Speditions- geschäfts-Inhaber. Frau Sc hebler Wilh. , Buch- bindermeisters-Witwe. Herr Scheibe Paul, Fabrikant. ,, Schelke Hans, Magistrats^ Funktionär L Kl. ,, Schenken hofer Friedr., Fabrikant. ,, Schiele Eugen, Apotheker. ,, Schimpfle Jos., Fabrikbes. „ Schlesinger Hermann, Fabrikbesitzer. „ von Seh lic htegroll Ed., Kgl. Bezirksamtmanu a. D, ,, Schloss Max, Bankier. „ Seh 1 un dt Heinr,, Privatier, ,. Dr. Schmeck H., prakt. Arzt. ,, Schraid Albert, Apotheker. „ Scbmid Friedr., Bankier. ,, Schmid Gottfried, Kaufm, ,, von Schm id Paul, Kgl. Geh, Kommerzienrat, Bankier, ,, Schmid Richard, Privatier. „ Seh ml dSigra., Bankbeamter. „ Dr. Schmid t Friedr,, prakt, Arzt ,, Dr.Schmidt-BäumlerK., prakt. Arzt, „ Dr. Schmitt Otto, prakt, Ar/ct, ,, Sehn egg Jos., K. Braud- versicherungs-Oberinspektor. Frau Schneller Frida, Bau- raeisterswitwe. Herr Seh netz er Hugo, Kgl, Re- gierungsassessor. LI Herr S c h n i d e r Robert, Privatier. ,, Dr. Schott Eberh., Rektor des V. Stetten'scben Töchtor- instituts. ,, Dr. Schreiber Aug , Kgl. Ilofrat und Oberarzt, „ Schul ein Gg., Oberlehrer und Waisenhausverwalter. ,, S c h u 1 e r Wilhelm, Brauerei- direktor. ,, Schürer Oskar, Prokurist. ,, S eil ür er Richard, Kgl. Kom- merzienrat u. Fabrikdirektor. „ Seh um Alfred, fürstl. Fugg. Domänendirektor. „ Sc h um a ch er A.W. , Privat. ., Schupp Karl, Kgl. Finanz- Rechnungskommissär. „ Schwarz Carl, Bank- vorstand. „ Schwiirz Max, Kgl. Kora- merzienrat und Magistratsrat, ,, Seh weiger Ben., Kaufmann. „ Schweiker Wilh. Jak., Fabiikdirektor. ,, Seewald Viktor, Brauerei- besitzer. „ Sedlmaier Thomas, Kgl. Regierungsrat. „ Se nin g Karl, ßrauereibes. ,, Sensburg Lothar, Kgl. Hauptmann und Batteriechef im 4. Feldart. -Regt. ,, Seybold Joh., Buchbinder- raeister. „ Silbermann F. B., Fabrik- besitzer. „ Dr. Silber mann Felix, Chemiker. ,, Silber mann Kurt. Herr Silber mann Max, Kaufra. Frl. S 0 n d e r m a n n Karoline, Lehrerin. Herr Dr. Sprengler J., j)r. Arzt „ Stempfle Gottfr., Kunst- anstaltsbes. u. Magistratsrat. „ V Ste tt en Moritz, Rentner. Frau Stiefel Joh.,Zinl-Ing.-Wtw. ,, StiglerGottfr.,Kommerzien- rat, Vorstand des Gemeinde- bevollmächtigten - Kollegiums. „ Stör Karl, Schlossermeister. „ Stötter Joseph, Brauerei- besitzer. „ Strauch Emil, Kgl. Post- inspektor. „ Stummer Julius, Apotheker in Pfersee. „ Stumpf Max, Eisenhändler. ,, Dr. Thallmayr, pr. Arzt. Frau T h 0 m m Jak., Grosshändlers- witwe. ,, Thor mann Sophie, Inge- nieurswitwe. Herr Fischer Bened., Privatier. „ Treu Max, Kgl. Rat, Privatier. „ Uhl Robert, Privatier. „ Ulrich Sigm., Rentner. ,, Wahl Michael, Brauerei- direktor. „ Wallenreiter Chr., Pri- vatier. „ W alt her Chr., Marktober- inspektor. „ VV eher Wilh , Kgl. Professor. „ Weiss Jakob, Hauptlehrer. „ Weiss Karl, Forstrat. „ Weiss Peter, Kgl. Major a. D. , Wengenmayr Just., Lehrer. LH Herr Werner Anton, rechtskund. Magistratsrat a. D. „ Dr. WiedemannFr.,prakt. Arzt, ,, Wiedemann F. X., Wein- grossbändler. „ Wie den mann Heinr., Priv. ,, Wi mpfli eimer J., Gross- liändler. „ Dr. Wittmann Eberhard, Kgl. Professor. ,, Wolfrum Karl, Fabrikbe- sitzer und Magistratsrat. Herr 11 Würtli Friedr., Bankier. Würth Ludwig, Kgl. Ober- landesgericbtsrat. Wüst Konrad, Malermeister. Wuggätzer Georg, Gross- bändler. Dr. Ziegen speck, Hugo, Apothekenbesitzer, Z i e g 1 e r Hermann, Kontorist. Z i n s m e i s t e r J. B., Haupt- lehrer in Kriegsbaber. Zollhöfer Gottfr., Präpa- rator. 4. Auswärtige ordenüiclie Mitglieder. Herr Dr. Bumüller Job., Pfarrer in Aufhausen. „ Eratb Josei)h, Hauptlebrer in Ziemetshausen. „ Erdner Eugen, Kämmerer und Stadt, farrer in Donauwörth. „ Dr. Euringer Seb., Kgl. Lycealprofessor in Dillingen. „ Dr. Frickhinger Karl, Kgl. Landgerichtsarzt in Nürnberg. „ Dr. Hook, Direktor an der Heil- und Pflegeanstalt in Bayreuth. „ Hold Chr., Dekan und Pfarrer in Mattsies bei Türkheim. ,, Kühl wein Karl, Oberbahnverwalter in Kaiserslautern. „ Lipoid J., Hauptlehrer an der Kgl. Präparandenschule in Markt Oberdorf. ., M e y Oskar, Fabrikbesitzer u. Kgl. Kommerzienrat in Bäumenheim. Magistrat der Stadt Memmingen. Herr Nussbaumer W., Präparator in München. „ Rehlingen Friedr., Freiherr von, Gutsbesitzer in Hainhofen. „ Sc hei dt er Franz, Assistent an der forstlichen Hochschule in Aschnffenburg. „ Schmidt Ludwig, Kgl. Bahnverwalter in Buchloe. ,. Sehn epf Heinrich, Berg- und Salinenpraktikant in Berchtesgaden. „ Schwenk Theodor, Hauptlehrer in Friedbergerau. „ Sohler Anton, Hauptlehrer in Untrasried bei Günzacb. „ Vogg Ludwig, Pfarrer in Kutzenhausen. „ Dr. Wai b e 1 Kari, Kgl. Medizinalrat und Bezirksarzt in Kempten „ Wengenmayr Xaver, Realienlehrer an der Kgl. Waldbauschule in Kaufbeuren. „ Dr. Zenetti Paul, Kgl LyceaI])rofessor in Dillingen. LIII 5. Ausserordeiitliclie Mitglieder. Kgl. humanistisches Gymnasium und Lyceum St, Stephan. Institut der Englischen Fräulein. Kgl. Oberrealschule Augsburg. Kloster St. Maria Stern in Augsburg. Kloster St. Ursula in Augsburg. Anna Barbara v. St etten'sches Töchter-Erzichungs- Institut, IV Wissenschaftlicher Teil. Conchylien aus dem Auswurf südbayerischer Flüsse von S. Cleßin. Die Conchylien, welche sich im Auswurf der Flüsse finden, geben zwar kein vollständiges Bild der MoUuskcufauna des treffenden Fluss- gebietes, da manche Arten, so insbesondere die Muscheln nicht schwimmend vom Hochwasser fortgeführt werden, die Hochfluten sich nur im Tale ausbreiten und nur die niedrig gelegenen Teile des Tales überschwemmen. Aus den vom Wasser nicht erreichten Hängen und höher gelegenen Lokalitäten werden von Bächen und Quellen nur wenige Arten zugeführt, so dass immer eine Anzahl Arten dem vom Hochwasser abgesetzten Geniste fehlen werden. — Demnach ist die Fauna der einzelnen Flüsse ziemlich verschieden, je nachdem die nächste Umgebung der Flussufer differierende Bewachsung hat. Besteht diese aus buschigen Auen und Waldpartien, so kommen Clausilien und den Busch bewohnende Arten, (Helix arbustorum, fruticum, hispida etc.) reichlich vor. An Flüssen, welche hauptsächlich von Wiesen und moorigen Stellen begrenzt werden, werden die kleinen, solche Lokalitäten bewohnenden Arten in grosser Menge sich finden. — In der Regel werden vom Hochwasser nur leeie Gehäuse, die mit Luft gefüllt sind und schwimmend fortgeführt werden, mitgenommen, und nur selten linden sich mit lebenden Tieren besetzte Gehäuse, ob- wohl zuweilen sogar Nacktschnecken im ausgeworfenen Mulm tot vor- kommen. Im Allgemeinen werden die leeren Gehäuse nur auf kurze Strecken fortgeführt, obwohl einzelne auch auf weitere Entfernungen transportiert werden können, wie ich in meiner Abhandlung über die Molluskenfauna Lvm aus dem Geniste der Donau (Nachr. Blatt der deutschen malakozool. Ges. Jalirg. 1908) nachgewiesen habe. Namentlich sind es die kleinen und kleinsten Arten, die am weitesten mitgeschleppt werden, wie die Vitrella- Arten im Auswurf der Alz, des Lech und der Isar beweisen. Unter den Arten welche sich im Geniste finden, sind immer einige, welche nur aus demselben zu bekommen sind, so die genannten Vitrellen, ferner Vallonia adela, Pupa Heldii aus dem Auswurfe der Donau, Cry- stallus subrimata aus der Donau, dem Lech und der Isar, welche lebend in Bayern noch nicht gefunden wurden und deren Wohnoite daher noch unbekannt sind, während nach Geyer (Württembergische Jahreshefte) dieselben in Württemberg an ihren Wohnstätten gesammelt wurden. Es ist daher immerhin von Wert, die im Auswurfe der Flüsse vor- kommenden Alten zu sammeln, weil dadurch die Zahl der bei uns vor- kommenden Arten vermehrt wird. Ich war bemüht, mir das Geniste einiger südbayerischen Flüsse zu verschaffen, was mir mit Hilfe einiger Freunde gelungen ist und zwar: 1. von der Alz, dem Abfluss des Chiemsees, welche die aus den Alpen kommende Traun aufnimmt und in die Salzach mündet, ge- sammelt 1907 und 08 bei Burgkirchen. 2. von der Isar gesammelt aus der nächsten Umgebung von München. 3. vom Lech, gesammelt in der Hirschau zwischen Schongau und Landsberg im Jahre 1908. 4. von der Donau, 1906 — 8 von mir selbst gesammelt an mehreren Orten ober- und unterhalb der Stadt Regensburg. In der nachstehenden Tabelle habe ich die in den 4 Flüssen ge- fundenen Arten zusammengestellt ; diese sind : vom Lech 73 Arten, von der Isar 84 Arten, von der Alz 60 Arten, von der Donau 109 Arten. Aus letzterer liegt die grösste Menge von Arten vor, weil hier am längsten und an vielen Stellen des Ufers gesammelt wurde, wobei sich gezeigt hat, dass sich nach jedem Hochwasser einige Arten fanden, die voihcr nicht zu erhalten waren, und dass gewisse Arten nur an be- stimmten Uferstellen angeschwemmt wurden, und zwar jedes Jahr au den gleichen. Meine Sammelergebnisse aus dem Donaugenist habe ich im I. Heft des Nachrichtsblatt der deutschen malacozool. Gesellschaft Jahrg. 1908 LIX bereits mitgeteilt. Nach dem Hochwasser des Frühjahres 1903 sammelte ich noch Crystallus subrimata Rnh und Physa foiitiiialis Iv. welche mir vorher nicht in die Hände gefallen waren. Zwischen den im Geniste der einzelnen Flüsse vorkommenden Arten ergeben sich Ditferenzen, die in Bezug stehen zur geographischen Lage des Gebietes des tretfendcn Flusses So führt die Alz Arten mit sich, welche im östlichen Teil Bayerns ihre Westgrenze finden, wie Patula solaria und Pupa pngodula, während der Lech Carychiuni tridentatum, die in Nordtirol ihre Nordgrenzc hat. führt, und mit sich aus dem Gebirge schleppt. — Das Isargen-st enthält Arten, die nur in den Alpen vor- kommen, wie Helix holosorica und Pupa dolium. Diese nur in Alpen vorkommenden Arten gelangen nicht mehr in die Donau mit einziger Ausnahme von Patula ruderata, welche sich jedoch in keinem der aus- tretenden Flüsse findet und von der überhaupt zweifeliiaft ist, ob sie im Gebirge wirklich iiire Wohnorte hat. — Verzeicliius der gesaunnelteii Coiicliylieii. s — selten. SS = sehr selten, h = häufig, hh — sehr häufig. Nr. \ 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 Benennung der Arten Daudebardia rufa Fer Liraax laevis Müll Araalia marginata Drp. . ... Vitrina pellucida iVIüU „ diaphana Drp ,, elongata Drp Hyalina glabra Stm „ cellaria Müll „ nitens Mich ,, radiatula Aid „ pura Aid „ (Crystallus) crystallina Müll. subrimata Rnh. ,, diaphana htm. (Conulus) fulva Drp . . . Zonitoides nitida Müll Patula rotundata Müll ,, ruderata Stud „ solaria Mke C5 CO i-:i ^ SS SS S h SS s hh SS S hh SS — SS SS SS — s s h hh s ss s -- hh hh SS — h s hh hh hh hh h h h c o Q SS s s h s s hh ss hh hh hh ss LX ^ u >Q B es Nr. Benennung der Arten CZJ t— 1 < O 20 Pntula rupestris Drp SS SS 21 pygmaea Drp b b b b 22 Ilelix (Acauthinula) aculeata Müll . s SS SS SS 23 ., (Vallonin) pulchella Müll. . . bb bb bh hh 24 costata Müll . . . li b b b 25 adela West. . . . — — ■ — s 2fi „ petiicola Cles. . . — — b 27 „ excentricoides Ster. . b b b bb 28 .. Trigonostoma obvoluta Müll. . SS b SS b 29 ,, holoserica Stud. . — SS — HO ., Triodopsis personata Lam. s s s b 31 ., Fruticicola unidentata Drp. s b bb SS 32 ., ,, edentula Drp. . . s — s SS 33 ,, ,, sericea Drp. bb -il b bb 34 r ,, i'ubiginosa Zgl. , . b — b bb 35 ■,■, ., bispida L. ... SS s s bb 36 coelata Stud. . . . — — b 37 ,, rufescens Pen. — — h 38 M ,, umbrosa Partscb. . — SS SS SS 39 5» ,, villosa Drap. . . . s b b 40 '1 ,, strigella Drap. . . — s s 41 r „ fruticum Müll. . . s s S h 42 n „ incarnata Müll. . . h hh bh hh 43 ,, (Cbilotrema) lapicida L. . . SS h 44 „ (Arionta) arbustorum L. . . s ll s hb 45 „ (Xeropbila) ericetorum Müll. . — SS s 46 :■, ,, candicans Ziegl. SS h 47 „ (Tachea) hortensis MüU. . . s b s bb 48 -5 ,, nemoralis L. . . . SS 8 — SS 49 „ (Helieogena) poraatia L. . . s S S 50 Huliminus detritus Müll S 51 ,, raontanus Drp ll b b s 52 „ obscurus Müll s s 53 ,, trideiis Müll .... s h 54 Cionclla lubriea Müll bb bb hh LI bb 55 Caecilianella acicula Müll s b s 1) 56 Piip' (Torquilla) frumentum Drp. s s bb 57 58 ii „ avenncea Drug. n „ secale Drp. . . , h h — SS SS 59 ., (Orcula) dolium Drp S s 60 ., (Pagodina) pagoduln Desni. SS LXI Nr. Benennung der A r t e n ja , o ■ r f-> es cn Ö o Q Gl Piipa (Pupilhi) muscoium L. . . . h h s bb 62 ,, ,, Sterri v. Voith. . . — — SS 63 , (Isthmia) niinutissima Hattm. s S SS s 64 „ striata Gredl. . . . — SS — — 65 , Edentulina edentnla Drp. . . 1) h h s 66 , (Vertigo] anti vertigo Drp. . SS SS h ss 67 pygmaea Drp. hli bh bb bh G8 ,, substriata Jeffi- . . — — SS 69 Heldii Cles. . . . — SS 70 „ Vertilla pusilla Müll. . . . 1) b b h 71 ,, angustior Jeffr. . . . h ii b h 71a Clausilia (Marpessa) larainata Mont. s ' b b bb 72 „ ,, orthostomaMke. SS — — ■is ,, (Alinda) biplicata Mont. . s b s iib 74 (Strigillaria) Ciina Held. . — — — ss 75 „ (Pyrostoma) parvula Stud. SS SS SS s 76 ,, ,, dubia Drp. h s s 77 ,, „ cruciata Stm. SS — 78 „ „ ventricosaDrp. — S SS s 79 ,, „ lineolata Held SS — — 80 „ „ plicatula Drp. h s — s 81 ,, ,, corynodes Held SS — 82 Sucinea i)utris L. ..•••• — S h 83 „ Pfeitferi Rossm. . • . s S s s 84 „ elegans Risso ... s 85 „ oblonga Drp. . . . h b .«, b 86 Carychium miniraum Müll. . hh bb bb bb 87 „ tridentatura Risso*) h — 88 Acme polita Hartm. . . s s SS 89 ,, lineata Hartra. . . . s — 90 Pomatias septemspiralis Ratz . — — b 91 Limnaea stagnalis L. . . . — S 92 ,, auricularia Ti. . . . — — ■ SS 93 ., ovata Drp. . . . SS s SS 94 ,, palustris Drap. . . — — s SS 95 „ peregra Drap. SS b hh 96 ., truncatula L. . . . s s 97 Planorbis marginatus Dri». s s s h h 98 carinatus Müll. . . S s s 99 11 „ Vertex L s hh *) Neu für Bayern. LXII Nr. 100 101 102 103 104 105 106 107 108 109 110 111 irj 113 114 115 11() 117 118 119 120 121 122 123 124 125 126 127 128 129 130 131 132 133 134 Benennung der Arten n Planorbis rotundatus Poir, ,, spirorbis L. ,, cbarteus Held . „ albus Müll. ,, limopbilus West, ,, crista L. ,, contortus L. . „ nitidus Müll. „ complanatus L. Physa fontinalis L Apiexa bypnorum L. Bytbinia tentaculata L. . Valvata piscinalis Müll. . „ alpestris Blauner „ depressa Pfeiff. . naticina Mke. . cristata Müll. . Litboglyphus naticoides Fer Bytbinella cylindrica Parr. ,, Schmidtii Charp Vitrella acicula Held ,, Heldii n sp. „ carychioides n. sp. „ aciculoides n. sp Vivipara vera Fr. . . Neritina danubialis Zglr ,, transveisalis Zglr Unio batavus Lam. . ,, pictorum L. . . . Sphaeriura corneum L. . Pisidiura amnicura Müll. „ supinum Schm. ,. Henslowianum Strep „ fossarinura Cles. ,, pallidum Jeffr. . 1 1 J3 L. n: 1 «-' CO 1 assessor Dr. H. Pö Verl ein in Ludwigshafen und der k. Gymnasialprofessor und I. Vorsitzende der Bayer. Bot. Gesellschaft Dr. F. Vollmann in München. Zu Dank verpflichtet haben uns ferner Herr A. Kneucker in Karlsruhe, der Herausgeber der Allgemeinen Botanischen Zeitschrift und die Bayerische Botaii. Gesellschaft in München durch die gütige Erlaubnis des Nachdruckes der vom Verfasser in ihren Organen publi- zierten Aufsätze, Herr J. Prechter in Neuburg a. D. durch die liebens- wüidige Ueberlassung der von ihm gemachten phutographischen Auf- nahme von Neuburg a. D. für unser Werk. In der Anordnung der Familien und Gattungen und in der Nomen- klatur sind wir im Allgemeinen der vorzüglichen „Flora des nordost- deutschen Flachlnndes" von P. Ascherson und P. Gr aebner, Beilin 1898 — 1899, der „Synopsis der mitteleuropäischen Flora" der gleichen Verfasser und „Aug. Garckes illustrierter Flora von Deutschland", 20. Auflage, 1908 gefolgt. Um den Uebcrblick und die Aufnahme der Fundorte in grössere Florenwerke zu erleichtern, haben wir bei den einzelnen Arten angegeben, ob sie in Hu d. i. in der unteren Hoch- ebene, wozu wir im Prantl'schen Sinne auch noch das ebene Land nördlich der Donau zw. Neuburg bezw. Gerolfiiig und Rain rechneu, in Nj d. i. im Juragebiet nördlich der Donau ind. der kleinen Partie südlich der Donau zwischen Stepperg und Neuburg a. D. oder in Nk d. i. im Keupergcbiete, zu welchem vom Neuburger Florengebiete nach Dr. Prautl nur der kleine Anteil am Ries gehört, den wir zu behandeln hatten, vorkommen. Die von uns selbst gemachten Funde — und das ist die grosse Mehrzahl derselben — sind, soweit sie weniger seltene Pflanzen betrcflen, ohne besondere Bezeichnung geblieben; nur bei sel- teneren selbst entdeckten Pflanzen wurde dem Fundorte !! ohne Namen hinzugefügt. Den von Anderen gefundenen Pflanzen wurde, soweit möglich, immer der Name des betreffenden Finders beigefügt; !! hinter einem solchen Namen bedeutet, dass wir die Pflanzen am natürlichen Fundorte selbst gesehen und gesammelt haben !, dass uns die Pflanze in getrocknetem Zustande vorlag. Zum Schlüsse sprechen wir allen unseren Mitarbeitern, deren Namen unter 111. aufgeführt sind, den herz- lichsten Dank aus. l Erklärung der Abkürzungen und Zeichen. Ca. DH. DV. Fr. Ge. Gu. Hof. Uli Lg- Lu. Nj Nk P. Prtl. Schw. Schrk. Si>. Z. Caflisch Du Moulin-IIeibar Dil Moulin- Verzeichnis Schnizlein-Frickliinger Gerstlauer Gugler Hoffmann, Philipp untere Hochebene im Sinne Prantls Lang Lutz Juragebiet im Sinne Prantls Keu pergebiet, hier = Ries Paul Prantl Schwertschlager Schrank Sendtncr Zinsmeister. * 1 1 1 1 = (nur) im Grenzgebiet gefunden. = Belegexemplar gesehen, ohne Namen = selbstgemachte Funde seltener Pflanzen ("selbst- gemachte Funde von weniger seltenen Pflanzen bleiben ohne Namen und ohne ! !). mit Namen = die von dem Ge- nannten gefundene Pflanze an ihrem natürl. Standorte gesehen und gesammelt. Die arab. Ziffern nach den allgemeinen Standorten einer Art bedeuten die Monate der Blütezeit z. B. 3.-4. = März bis April, einjährige Pflanze überwinternde einjähr. Pflanze zweijährige Pflanze ausdauernde Pflanze Holzgewächs. 0 © 0 4 5 I J. Orientierender Überblick über die Neuburger Flora. Wie wir schon im „Vorwort" des Näheren dargetan haben, um- fasst das in vorliegendim Verzeichnisse behandelte Gebiet die Arats- gerichtsbezirke Neuburg a. D., Rain und Monheim samt den angren- zenden Teilen des übrigen Schwabens, Mittelfrankens und Oberbayerns. Um den Leser in die floristischen Verhältnisse des Gebietes etwas näher einzuführen, wollen wir mit ihm mehrere Rundgänge im Neuburger Florengebiet machen und zwar in der Weise, dass dieselben in vier konzentrischen Kreisen um Neuburg a. D. eroigen, von denen der 1. einen Radius von ca. 5 km, der 2. von ca. 10 km, der 3. von ca. 15 km und der 4. von ca. 20 und mehr km hat. Selbstverständ- lich werden wir dabei nur solche Arten namhaft machen, welche ent- weder im Allgemeinen oder wenigstens für unser Gebiet zu den selteneren gehören oder aus einem anderen Grunde unser Interesse erwecken ; die übrigen werden nur im Verzeichnisse selbst aufgeführt. 1. Ruuclgaiig. Wir treten unsern ersten Rundgang in Neuburg a. D., dem Mittel- Neuburg punkt unseres Gebietes, an. Schon die allernächste Umgebung, ja das * ^- ""^ Weichbild der Stadt selbst bietet uns manches Interessante. Wenn wir ""'"'^f*^ ^™- im ersten Frühjahr einen Spaziergang durch den „geschlossenen" Hot- garten machen, dann wird ein reizendes hellblaues Veilchen mit süssem Duft unser Auge erfreuen ; es ist Viola cyanea Gel., welche, sonst ein Kind des sonnigen Südens und Ostens, hier, wie auch im sog. Engl. Garten ein zweites Heim gefunden hat. Sie hat sich bei uns so gut akklimatisiert, dass sie sogar mit einigen unserer heimischen Veilchen- arten „eheliche" Vei bindungen eingegangen hat und mit ihnen Bastarde bildet. Wenn wir dann in den Sommermonaten wieder durch den Hof- garten wandern, dann muss uns schon durch ihren Geruch eine Lauch- art auffallen, welche sich dort in grosser Menge angesiedelt hat; sie trägt den Namen AUium scorodoprasum L. Dehnen wir unsern Spa- ziergang etwas weiter aus nnd wandern wir hinab zum „Engl, Garten", dann tritt uns allenthalben in auffallender Menge ein subalpines Ried- gras entgegen, die Carex alba Scop., welches wohl, wie das ebenfalls dort vorkommende Aconitum Napellus L. und der Carduus Personata Jacq. , der unmittelbar vorüberfliessenden Donau ihr Dasein zu ver- 'ebunij 8 danken bat. Auffallend häufig treffen wir daselbst auch die Viola raira- bilis L., welche dort, wenn auch sehr selten, mit der gemeinen Viola silvestris Lmk. bastardiert; auch die zierliche Viola arenaria DC. können wir an einigen Stellen erblicken. Wenn wir vom ,,Engl. Garten" aus hart am Donauufer aufwärts gehen, dann führt uns der Weg am sogenannten Nachtberg vorüber, wo unser scharfes Auge an einigen alten Mauern den Ruraex scutatus L., wohl einen ehemaligen Garten- tiüchtling erblickt. Alter, blühender Epheu (Hedcra helix L.) um- kleidet malerische Partieen der alten Stadtmauer und Gartenhäuser; aus alten, feuchten Mauerritzen im ,,Brandl" wächst die zierliche Lina- ria Cymbalaria Mill. In dem Weidengestrüpp, das die ,,Brandlwiesen" von der Donau trennt, fand Festuca gigantea Vill. eine erwünschte Unterkunft und bildet mit den das Donauufer umsäumenden Festuca aiundinacea Schreb. und Festuca elatior L. Bastarde. Ueber die Brandlwiesen gehen wir querfeldein zur „Bastei", an deren stark verwitterter Mauer oben Veronica longifolia L. var. media Koch und weiter unten Erysimum hieraciifolium L. ein Plätzchen gefunden haben. Der von der Bastei nach Westen sich forts3tzende Basteiberg bietet des Interessanten nicht gerade viel, birgt aber doch ein Kleinod, das man in unserer Gegend nicht erwarten sollte, die Euphrasia salisburgensis Funk, welche im Gebiete des weissen Jura in Bayern nur hier und bei Regensburg beobachtet wurde. Die verlassenen Steinbrüche hier und auf der von den Bewohnern Neuburgs mit Recht so hoch geschätzten und aussichtsreichen „Hohen Schanz" boten einigen seltenen Weidenhybriden eine willkommene Zufluchts- stätte; der Echinops sphaerocephalus L. hier und an einigen anderen Orten um Neubuig a, D. hat seine Existenz der Aussaat eines Neu- burger Pflanzen- und Schmetterlingsfreundes zu verdanken, dessen Name an anderem Orte genannt ist. Von der „Hohen Schanz", wo mancher Zier-Strauch und Zier-Baum Zitzeisberg, angepflanzt ist, gehen wir auf dem kürzesten Weg zum Zitzeisberg, welcher, wie fast die ganze nähere und weitere Umgebung Neuburgs dem sogen. Weissen Jura angehört. Hier fristet die vielen Nachstel- lungen ausgesetzte Ophiys muscifera Huds. ein bescheidenes Dasein, begleitet von Gentiana utriculosa L., die sonst bei uns nur in Mooren gedeiht, hier sich aber einen fast trockenen Standort ausgesucht hat, und von Epipactis rubiginosa Gaud. Etwas weiter entfernt treffen wir Cypripedilura Calceolus L. , Pirola chlorantha Swartz, Peucedanum Chabraei Gaud. und Piatanthera chlorantha Cust. Vom Zitzeisberg Kreut steigen wir gegen Kreut hinnb und gehen dem Bahnkörper zu, wo wir uns gar bald am Eldorado der Veilchenbastarde befinden. Hier stehen auf engem Raum Viola arenaria ÜC., V. collina Besser, V, silvestris Lmk., V. Riviniana Rchb. , V. canina L. und V. montana L. und bilden eine Anzahl von seltenen, zum Teil für Bayern neuen Veilchen- bastarden. Die Moorwiesen bei Kreut mögen früher, bevor man mit derpvultur anting,^manche seltene Sumpfpflanze beherbergt haben; z. Z. sind dort neben zahlreichem Senecio spathulifolius DC. u. Pinguicula vulgaris L. nur mehr sehr spärliche Ueberreste von Gentiana acaulis L., Betula humilis Schrank u. Viola stagnina Kit. zu linden, welche aber wohl gar bald auch noch verschwinden werden. An einem Fundorte der Carex Pseudocyperus L. vorbei wandern wir zur Beutmühle hinunter und entdecken in einem kleinen Sumpf Beutmühle. beim ehemaligen ]\Iühlwciher zwei bei uns seltene Cariceen: Carex dioica L. u. C. limosa L. nebst Scirpus paucitiorus Lghtf. Von der Beutmühle steigen wir zum Buigwald hinan, der in Buchten des Burgwaid. Weissen Jura grosse Lager von sog. Neu burger Kreide birgt, die aber trotz ihres grossen Gehaltes an Kieselerde einen nennenswerten Ein- fluss auf die Vegetation nicht ausübt, vielleicht abgesehen von Vacci- nium Myrtillus L., das hier zahlreich auftritt, während es sonst auf dem Weissen Jura selten ist. Mehr interessiert uns die Rosa gallica L. X dumetorum Tliuill. , die an 2 Stellen in der Nähe des Burg- waldes sich gebildet hat ; am Waldrande wachsen Fragaria elatior Ehrh., die mit Fr. vesca L. bastardiert, Quercus sessiliflora Smith X pedun- culata Ehrh., ein Bastard, der bisiier in Bayern nur hier gefunden wurde und dessen Erhaltung von der Direktion des Kreidewerkes gütigst zu- gesichert wurde, Viola montaua L. mit V. montana L. X Riviniana Rehbeh. und der sehr seltene und für Bayern neue Rubus vulgaris W. es. N. An den schattigen Abhängen des Burgwaldes zur Donau wur- den beobachtet: Calamagrostis varia Host zahlreich, Pleurospermura austriacum Hofim., Ulmus montana With., Hierium cymosum L. und sein Bastard mit liier, florentinum All., Asplenum viride Huds., das hier ihren einzigen Standort im Gebiete hat, vergesellschaftet mit Phegopteris Robertiana A. Br. u, Cystopteris fragilis Bernh. Auch die aus Bayern noch wenig bekannte Lappa nemoiosa Koern. samt ihrem Bastarde mit L. ofticinalis All. an dem steil abfallenden Abhang bei der „Alten Hurg", wo einst Carduus nutans L. X Peronata Jacq. zahl- reich auftrat, darf nicht vergessen werden. Bevor wir beim ,,Saliter" über die Donau setzen, begegnet uns noch die in der Umgebung von Neuburg a. D. nicht seltene Viola collina Bess. mit ihrer weissblühenden Spielart: V, declivis Du Moul., welche mit V. hirta L. u, V. odorata L. hybride Verbindungen eingehen. Die sog. Fasanenschütt*) birgt einen winzigen Fundort der Galan- Bittenbrunn. thus nivalis L. unter zahlreichen Leucoium vernum L. Die prächtige „Churfürstenlinde" daselbst ist reich geschmückt mit der breitblätterigen Form des Viscum album L , das im nahen Bittenbrunn auch auf Obst- bäumen schmarotzt, während es in seiner schmalblätterigen Form die Gipfel der Föhren im Rieder Wald und wohl auch anderwärts auf- sucht. Das die Fasanenschütt umgebende Altwasser ist mit zahlreichen Potamogeton- Arten belebt, unter welchen Potamogeton mucronatus Schrd. u. Potamogeton compressus L. die seltensten sein dürften. Westlich von Bittenbrunn im sog. Eila begegnen wir zum ersten Male der bei uns nicht gerade seltenen Ophrys fuciflora Rchb., die auch auf dem *\ *) „Schütten" nennt man in Neuburg und Umgebung die meist feuchten Auen- wälder am Donauuffr. welche zum grossen Teil aus Weiden, Erlen, Pappeln, seltener Ulmen und anderen Bäumen bestehen. 10 anderen Ufer mit Peucedanum officinale L. u. Crepis alpestris Tausch vorkommt. Hier ist sie begleitet von Orchis ustulatus L., 0. corio- phorus L , und einigen Orobauche-Arten, unter denen 0. gracilis Sra. sich durcii besondere Häufigkeit auszeichnet, während den nahen Wald- rand zahlreich das prächtige Lithospermum purpureo-coerulcura L. schmückt. Die südlich gelegenen Abhänge des Waldes und der Heide tragen Physalis Alkekengi L., Laserpitium latifolium L., Peucedanum Cervaria Cuss , Thymelaea Passerina (L.) Cos. et Germ., Ceiastium braeliypetalum Dsp. und äusserst zahlreich die für den Jurawald charakteristische Melittis Melissophyllum L. mit anderen kalkliebenden Pflanzen. Wenn wir am Donauufer aufwärts wandern, stehen wir bald Fiiikciistiin. am Fusse des botanisch seit bald 100 Jahren berühmten Finkensteins, eines mächtigen, steil zur Donau abfallenden Jurakalkfelsens. Am Fusse desselben treffen wir sehr spärlich Melica ciliata L. mit zahl- reichem Carduus dcfioratus L , welcher hier mit Carduus Personata Jacq. einen für das Flachland sehr seltenen Bastard bildet. Steigen wir rechts den steilen Laubwaldabhang hinan, dann kann uns die in Deutschland nur von 2 Fundorten bekannte. Mercarialis ovata St. et H. nicht entgehen, die wir vor bald 10 Jahren hier entdeckten. In Fel- senritzen und im Gerolle gedeiht prächtig die Lactuca perennis L. mit ihren lilafarbenen zarten Blüten und den Gipfel des Felsens schmückt neben zahlreichem Allium fallax Schult., Thalictrum minus L., Erysi- mum crepidifulium Rb., Carex humilis Leyss., Cotoneaster integerrima Med., Inula hirta L. und anderen Kalkpflanzen der seltene Dictamnus albus L. und die ebenso seltene Stipa pennata L., das ,,Waiseumäd- chenhaar-' der Ungarn und zwar in derselben Form, in welcher die Pflanze in den Steppen Ungarns vorkommt. Wir werfen noch einen Abschiedsblick von dem uns so liebge- wordenen Finkenstein auf die prächtige Landschaft zu unseren Füssen und die steilen Abhänge des Oberhauser Waldes, an denen die Donau in majestätischem Bogen vorüberrauscht und treten nun eine kleine Wanderung durch die Jura -Wälder oberhalb Bittenbrunn bis Gietl- hausen und Attenfeld an. Auf den grasigen Waldwegen begegnen wir allenthalben der meist blau blühenden Euphrasia stricta Host, welche mit Euphrasia Rostkoviana Hayne, ihrer fast ständigen Begleiterin, wenn auch sehr selten, einen Bastnrd bildet Auch die so leicht zu über- sehende Spiranthes autumnalis Rieh, erspähen wir mit scharfem Blicke und hier und da begegnet uns an Wegrainen und -rändern der Alecto- rolophus angustifolius Hnch. Ein kleiner Abstecher hinab nach Laisacker führt uns an einen reichlichen Fundort des Equisetum Telmateja Elirh. im sog. Müller'schen Garten. Wenn wir nun wieder dem Walde zu- eilen, so führt uns der Weg nach Gietlhausen an alten und im Betrieb befindlichen Steinbrüchen vorüber, wo wir u. a. Globularia vulgaris L., Thesiuni iutermcdium Schrank u. Picris hieracioides L. treifen können. An Waldrändern und in Hecken fällt uns die zum Teil ungeheure Menge von Brombeeren auf, von denen wir nur Kubus Menkei W. et. N., R. bavariciis Focke, R. macrostcmon Focke, B. thelybatos Focke, R. elatior Focke, R. bifrons Vess u. R. tomentosus ßorkh. nebst einigen Bitten- brunn. Laisacker. Ciietlhausen. 11 Hybriden erwäbnen wollen. Besonders der letztgenannte bildet im Gebiete fast überall teils unfruchtbare teils reichlich fruchtende Bastarde mit R. caesius L. Im Walde bei Gietlhausen tritt uns zum ersten Male die so selten beobachtete Epipactis violacea Dur. Duq. entgegen, der wir dann im Gebiete noch einige IMale begegnen werden, so auch im Rieder Wald, wo auch die bislang nur hier und im württemberg- ischen Schwarzwald beobachtete Farbenspielart derselben, lus. roseus Erdner, bei der alle Teile der Pflanze rosafarbig sind, in nur ganz wenigen Exemplaren von uns gefunden wurde. Auf jungen Schlägen des Rieder Waldes hat sich Viola canina L. X Riviniana Rcbb. stellen- Rieder Waid. weise in giossen Mengen angesiedelt, während die sog, Bubenwiese einen dankbaren Fundort von Cirsium oleraceum Scop. X palustre Scop. bildet. An einigen Stellen begegnet uns auch die im Gebiete seltene Pirola uniflora L , Pcplis Poitula L., Arnica montana L., häufig Epilobinm obscurum Schrob., E. palustre L , E. montanum L. und andere Epilobium-Arten, welche gelegentlich auch miteinander Bastarde bilden. Bei Igstetten steht in einem kleinen Waldsumpf häufig Carex igstetten. rostrata With. X vesicaria L., an Waldrändern daselbst hat sich ausser Rosa arvensis Huds. X gallica L. eine reiche Brombeerenflora an- gesiedelt, u. a. R. tbelybatos Focke, R. Bellardii W. et N. u. R. ser- pens Weihe. Bei Attenfeld hat sich in einem Wiesengväbchen Juncus Attenfeid. eft'usus L. X glaucus Ehrh. (= J. diffusus Hoppe) unter den Eltern gebildet. Im nahen Walde gegen Ried fristet Blechnum Spicant With. und Aspidium Diyopteris (L.) Baumg. ein kärgliches Dasein, während an einem Waldrand gegen Egweil Aspidium lobatum Swartz in wenigen kümmerlichen Exemplaren zu treffen ist und zwar in der Nähe jener Stelle, wo von der im Gebiete seltenen Abies alba Mill. einige schwache Bäumchen stehen. Am Galgenberg trat in der Nähe der Abzweigestelle Gaigeuberg. der neuen Strasse nach Nassenfeis von der alten Epilobium Lamyi Griseb. auf, scheint aber wieder verschwunden zu sein; am Waldrande und hier und da im Walde selbst kommt der Rubus epipsilos Focke reichlich vor und mit ihr der Rubus Zinsmeisteri Erdner, der wahr- scheinlich aus einer Verbindung des R. epipsilos mit R. caesius L. hervorgegangen ist. Bei ünterstall begegnet uns auf feuchten, lehmigen Aeckern zum Unterstaii. ersten Male Myosurus minimus L., auf Aeckern bei Ried hier und da Ried. Linaria spuria Mill., Vicia pannonica Jacq., Vicia lutea L. und Lathyrus hirsutus L., welch' letztere 3 jedoch bei uns meist nur ein vorüber- gehendes Dasein führen. Ein verlassener Steinbruch oberhalb Ried barg Viola mirabilis L. X Riviniana Rchbch. und Viola declivis Du Moulin; in den Strassengräben in Ried und Hesselohe führen Glyceria plicata Fries und mehrere Polygonum-Arten, unter denen sich hier und da auch Polygonum mite Schrank X persicaria findet, ein feuchtes Dasein. An einem Raine bei Hesselohe steht die Rosa Jundzillii Besser, welche mit Ros. dumetorum Thuill. einen leider eingegangenen Bastard gebildet hatte. Interessanter gestaltet sich ein Spaziergang von Ried am Moy'schlösschen vorbei nach Joshofen unmittelbar am Donauufer, ein Weg, der auch landschaftlich zum Schönsten gehört, was die Um- 12 Joshofen. Ileinrichs- heiin. Ri)hrenfels. Feldkirchen. Nfcuburg a. D. gebung Neubiirgs bietet. Eine alte Tradition sagt, dass hier der Lieb- lingrispaziergang des berühmten Dichters und Jesuiten Bälde gewesen sei. Die Schütten am Donauufer bergen Aster salicifolius Scholl u, A. paiviflorus Nees, Ocnothera muricata L. (selten), Calaraagrostis litorca DC, C. cpigeios Kolli und deren Bastard, Veronica aquatica Brüh, u. V. anagalloides Guss. Die meist verlassenen Steinbrüche sind die Wohustätten manches seltenen Weidenbastardes, wie Salix caprea L. X incaiia Schrank, S. daphnoides Vill. X iufana Schrank, S. caprea L. X daphnoides \ ill. X purpurea L., welche wir der Stadt Neu- burg zu Ehren Salix neoburgensis tauften, S. caprea L. X virainalis L. u. a. An den steilen Abhängen bei Joshofen wächst Aster Linosyris Brnh., Andiopogon Ischaemon L., im sog. Rosentälchen und sonst ausser anderen Rosenarten auch R. sepium Thuill., R. cinnamomea L. und reichlich R. raicraiitha Snith., Medicago minima Bartal, während das Donauufer ausser R. cinnamomea L. hauptsächlich Salix incana Schrank, S. daphnoides Vill. und andere Weidenarten begleiten. Bei Joshofen selbst findet sich ein Standort des Dipsacus pilosus L., in den Wäldern gegen Bergheim Ilippophäe rliamnoides L. Am jenseitigen Ufer drüben steht in Donau-Altwassern Hottonia pa- lustris L., Alisma arcuatura Michal. mit der Abart A. graminifolium Whl. und wieder Potamogcton raucronatus Schrd. unter P. compressus L. Am grossen Exorzierplatze und im Walde bei der ,,Bürgerscliweigc" tritt Cirsium acaule All. X bulbosura DC. stellenweise häufig auf und bildet mit C. oleraceum Scop. den von Graf Du Moulin zuerst erkannten Tripelbastard C. acaule X bulbosum X oleraceum ; auch C. acaule All. X oleraceum Scop. u. 0. bulbosum DC. x oleraceum Scop. fehlen nicht. Am feuchten Nordrand des Exerzierplatzes haben Viola pumila Chaix u. Viola stagnina Kit. einen reichen Standort gefunden. Bei Heinrichsheim begegnet uns die im Gebiete seltene Hydrocharis morsus ranae L., im ,, Eichet" bei Zell Orchis masculus L., am Rande desselben Inula britannica L. und in einem Quellgraben unweit davon Potamugeton gramineus L., bei Marienheim und bei der Längenmühle Epilobium adnatum Griseb. In einer verlassenen Kiesgrube bei Altmannstetten hat sich Equisetum variegatum Schi, angesiedelt, bei Rohrenfels und Ballersdorf treten Ceiitaurea pseudophrygia C. A. Meyer u. Cent, steno- lepis Kern, auf; in einem Tümpel beim Docherhof steht Sparganium ueglectum Beeby mit 2 Abarten und am Wege nach Sehensand Salix cinerea L. x nigricans Smth. Ueber die orchideengeschmückten Wiesen beim Kahlhof kommen wir zu den grossen Kiesgruben bei Feldkirchen, woselbst Helosciadium inundatum Koch, Verbascum nigrum L., Myosotis hispida Schldl., Potcntilla alba L. und zum ßachweiher, au dessen Ufern Teucrium Scordium L. u, Scirpus setaceus L. wächst und kehren über den PHanzweiher, wo einst Zannichellia palustris L. auftrat und die verlassene Kiesgrube beim Bahnhof Neuburg mit Equisetum varie- gatum Schi., Ilieracium florentinum All. X pilosella L. und anderen Raritäten nach Neuburg a. D. zurück. Hiemit schiiesst unser 1. Rund- gang. 13 2. Rundgang. Unseren 2. Rundgang im Neuburger Florengebiete beginnen wir in Unterhausen, der ersten Bahnstation vor Neuburg a.D. gegen Donauwörth, Unter- wo einst Freund Spabn eine Reihe von Jaliren als Pfarrer und Botaniker hausen. wirkte. Nicht weit entfernt von der Station stossen wir an einem Waldrand auf Rubus vestitus W. u. N., am Fusswege nach Sinning begegnet uns die im Gebiete nicht häufige Carex ericetorum Poll. und in einem sandigen Hohlwege, auffallend weit von der Donau entfernt, Pleurospeimum austriacum Hofi'ni. In Waldschlägen haben sich Cala- magrostis arundinacea Roth und C. epigeios Roth zahlreich angesiedelt und bilden, wenn auch äusserst selten, Bastarde. Anstatt gegen Sinning, das wir später besuchen werden, weiter zu wandern, wenden wir uns nordwestwärts gegen Stepperg. An einem sandigen Ackcnain treffen wir die bei uns seltene Chondrilia juncea L., weiter oben gegen den Wald die noch seltenere Carex Schreberi Schrank, in einem verlassenen Steinbruche wieder Rubus vulgaris W. et N., etwas davon entfernt Lithospermum purpureo-coeruleura L. und auf schattigen Kalkfelsen Dentaria bulbifera L. Steigen wir einen Augenblick zu dem waldum- säuraten, einsamen Mühlhardt -Weiher herab, dessen Oberfläche mit Nymphaea alba L. wie besät ist, dann fiiiden wir bei aufmerksamer Beobachtung seine Ufer mit der seltenen Lysiraachia thyrsiflora L. eingefasst, während sandige Waldabhänge in der Nähe das gross- blütige Anthericum Liliago L. ziert. Der grosse Stepperger Steinbruch trägt die gewöhnliche Jurakalkflora, die steilen Abhänge zur Donau aber, die uns schon vom Finkenstein aus so vielverheissend entgegen- blickten , bergen manche Seltenheit. Hier hat sich z. B. Staphylaea pinnata L. bis heute erhalten, auch Potentilla rupestris L. tritt ver- einzelt auf. Aquilegia vulgaiis L. erblicken wir in den verschiedensten Abstufungen des Blau vom lichtesten Himmelblau bis zum dunkelsten Braun-Violett, wie es sonst nur A. atrata Koch eigen ist. Die Abhänge selbst schmückt reichliches Cypripedilum Calceolus L., Senecio spathu- lifolius DC, der bei uns sonst nur auf moorigen Wiesen erscheint, Viola collina Besser und Pleurospermum austriacum Hotfm. Von hier aus machen wir einen kurzen Abstecher nach Oberhausen. Hier tritt, oberhausen. wenn auch spärlich, wieder Spiranthes autumnalis Rieh, auf, in einem Graben gegen Kreut wächst reichlich Catabrosa aquatica P. B., in einem Tümpel am Fusswege zur waldumrauschten, versteckten „Kaiserburg" das bei uns seltene Sparganium minimum Fries. Bald stehen wir wieder am Rande der steilen Abhänge und erblicken staunend Stepperg mit dem Antoniberg, wohin wir uns im Nachen übersetzen lassen. An den steinigen Abhängen des Antoniberges hat sich, wenn auch stepperg. spärlich, Prunus Mabaleb L. eihalten, am Ufer der Ussel wächst Car- duus crispus L, und dessen Bastard mit Carduus acanthoides L., auch Erysimum hieraciifolium stellt sich wieder ein. Auffallend häufig er- scheint hier und auch sonst in Stepperg das Geranium pyrenaicum L. Im ,, Roten Wasser" bei Riedensheim schwimmt reichlich Limnanthemum nympbacoides Link, in einer Sandgrube bei Dittenfeld an der Römer- ^14 Strasse steht Rubus incultus Wirtgen, nicht weit entfernt davon Rosa coriifolia Fries, an den alten Mauern von Rennertshofen das im Gebiete sehr seltene Clienopodium murale L. Die steilen Felswände bei Mauern laden uns zu einem Besuche ein, wir vermögen aber nichts von Bedeu- tung zu entdecken, abgesehen von einer interessanten Form des Rubus tomentosus Bockh. mit eleganten, tiefgelappten Blättern. Wenn wir in dem breiten Trockentale weiter wandern, dann begegnet uns linker Hand gegen Rohrbach Teucrium Chamaedrys L. Doch erst die roman- iiütting. tischen Felsgebilde bei Hütting mit der malerischen Schlossruine bringen einige angenehme Abwechslung in die Juraflora, indem hier zum ersten Male Arabis auriculata Lrak., Potentilla canescens Bess. und in Menge Erysimum odoratum Erh, erscheint. Auch die schon am Finkenstein beobachteten Lactuca perennis L,, Cotoneaster integerrima Med., AUium fallax Schult., Melica ciliata L. u. a. Kalkpfianzen treten wieder auf. l]ei Feldmühl hat sich in einem Torftümpel die in Bayern so selten beobachtete Utricularia neglecta Lehm, eingenistet, die Felsen am linken Schutterufer tragen wieder, wenn auch spärlich, Dictamnus albus L, häufig Asperula glauca Bess. u. A. tinctoria L. und die sogen. Schanze Tuaica prolifera Scop., Rosa elliptica Tausch u. Rosa sepium Thuillier samt deren Bastard. Auffallendcrweise hochoben auf den Felsen er- scheint Peucedanum officinale L. Fast an der Stelle, wo sich die Schutter plötzlich nach Osten wendet, finden wir in einem Altwasser derselben den Potamogeton alpinus Balb. in Menge; das reizende Jura- tälchen gegen die Bauchenbergmiihle-Ruine ist an der i echten Seite mit reichlicher Viola collina Bess. eingefasst, während an den feuchten Wald- abhängen massenhaft Carex Leersii Schltz. u. Digitalis ambigua Murr., in einem Waldtümpel gegen die Wolpertsau die im Gebiete seltene Berten Carcx canesccns L., in einem Graben gegen Bergen Oryza clandestina A. Br., an einem Hohlwege gegen den Forsthof Rosa Jundzillii Bess., an Waldrändern beim Forsthot massenhaft Rubus Caflischii Focke und im Weiher daselbst wieder Carex rostrata Witb. X vesicaria L. steht. Wenden wir uns über Bergen wieder der Schutter zu, dann treffen wir bei der Seefahrmühle Menta silvestris L. X aquatica L., am „Brun- holz" auf einem sandigen Acker Festuca sciuroides Roth u. am „Mühl- holz" die seltene Agrimonia odorata Mill. Im Walde bei Meilenhofen erscheint auffallend zahlreich Galium rotundifolium L. ; bei Nassenfeis beginnt ein ausgedehntes Schuttermoor mit tiefen Wasserlöchern, den sog. Gläsbronnen. Die interessanteste Pflanze in diesem Moore ist wohl Pinguicula alpina L., welche hier im deutschen Reiche wohl einen der nördlichsten Standorte gefunden hat. An sonstigen Seltenheiten möchten wir anführen : Cladium Mariscus R. Br., die wohl jetzt verschwundene Liparis Loeselii (L.) Rieh, bei Wolkertshofen, den spärlichen Orchis palustris Jacq., Genliana utriculosa L., Lathyrus paluster L., Carex flava L. X Hornschuchiana H,, Arabis Gerardi Bess. usw. Ueber Pettenhofen und itergiuira. Irgcrisheim führt uns der Weg nach Bergheim, wo uns in einer Hecke gegen die Donau Cucubalus baccifer L und im Orte selbst Chenopodium urbicum L. begegnet. Zwischen Beigheim und Gerolfing treöen wir einen sehr reichlichen Standort von Hippophäe rhamnoides L., von den Be- Nassenfels. 15 wohnern Bergheims „Maraeluttendörn" genannt. Wir kehren nunmehr zurück zur Fähre und lassen uns nach Giünan übersetzen. Die Schütten bei Grünau bergen, wie die des gegenüberliegenden Ufers, manchen kleinen Fundort von Cypripedilum Calceolus L., die Gedungen daselbst und bei Rohrenfeld schmückt zum Teil sehr reichlich Ophrys fucifiora Rohrenfeid. Rchb. mit den verschiedensten Zeichnungen auf der Lippe, auch Leon- todon incanus Schrank und Allium carinatum L. treten daselbst auf. Die Wiesen nächst Rohrenfeld schmückt massenhaft das liebliche Mus- cari botryoides Mill., dem leider von Kräutersammleriunen, die bis von Augsburg her kommen, stark nachgestellt wird. Am Bahnkörper zwischen Rohrcnfeld und Maxweiler steht in einem Gräbchen zahlreich Juncus alpinus Vill. X lampocarpus Ebrh unter den Eltern. Zwischen Brück und Zell liegt in einem Streuwiesen-Complex der einzige Fund- Zeii. ort der von uns für Bayern neu entdeckten Calamagrostis neglecta Fries, welche von Calam. lanceolata Roth, Molinia coerulea Moench, Phragmites communis Frin., Euphorbia palustris L. u, a. begleitet wird. Um diese seltene Pflanze, die früher vielleicht im Donauraoos selbst eine grössere Verbreitung hatte und nunmehr hier ihre letzte Zufluchtsstätte gefunden hat, an ihrem einzigen Standorte zu retten, würde es sich empfehlen, einen kleinen Teil der genannten Streuwiesen als ,, Naturdenkmal" anzukaufen -, vielleicht könnte sich der naturwissen- schaftliche Verein für Schwaben und Neuburg dazu entschliessen. Bei Zell selbst wächst auf einer Gänseweide die im Gebiete seltene Euphorbia platyphyllos L, ; von hier aus gelangen wir auf der Strasse nach Karls- huld an Hottonia palustris L. vorbei zum eigentlichen Donaumoos. Donaumoos. Wer übrigens seine botan. Erwartungen im Donaumoos nui' etwas hoch anspannt, wird sich bitter enttäuscht sehen. Dieses riesige einstige Wiesenmoos war wohl nie, auch vor der Kultur nicht, die Heimstätte vieler seltenen Pflanzen, wie wir diese Armut an Seltenheiten jetzt noch an einigen wenig kultivierten Mooren bei Rain und Donauwörth sehen können. Gewisse Arten von Pflanzen, wie Cyperaceen, Juncaceen und dgl. waren ja wohl einstens in riesiger Individuenzahl vorhanden, so dass Professor Schrank, der a. 1793 das Donaumoos besuchte, schreiben konnte : „Noch jetzt sind die Seggen, Binsen und Simsen die gemeinsten Gräser, sogar im untersten Teile des Moores, der wirklich schon unter Kultur steht." (Schrank: „Naturhist. u. Ökonom. Briefe über das Donaumoos" p. 45). Auch einige andere Pflanzen, wie Teucrium Scordium L. bei Weichering gegen Lichtenau und Betula humilis Schrank in der ,.Krakau" und zwischen der Aach und dem nächsten nördlichen Graben scheinen an den genannten Orten in riesiger Menge dagewesen zu sein, letztere „so häutig, dass sich aus dieser Gegend allein alle botan. und Liebhaber-Gärten in ganz Europa versehen Hessen" (Schrank a. a. 0. p. 37). Allein schon Schrank fiel das gänzliche Fehlen einer grossen Anzahl von Pflanzen auf, die sonst die Moore zu schmücken pflegen ; denn er schreibt a. a. 0. : „Vergeblich suchte ich nach Vaccinium uliginosum u. Oxycoccus, nach der Andromeda polifolia, die den. kalten Linne ein dichterisches Feuer eingeflösst hatte, nach Gratiola officinalis u. Samolus Valerandi und nach einer Menge von Krypto- 16 güiniisten. Einige von diesen Pflanzen mögen gleichwohl da sein, denn ich kam doch nicht in alle Winkel dieser weitläutigen Gegend, und selbst einige von den aufgezählten fehlen überall, einen einzigen Platz ausgenommen, an dem sie dafür desto häufiger vorkommen/' Schrank hinterliess uns nämlich ein Verzeichnis der von ihm a. 1793 beobachteten Pflanzen, das schon aus dem Grunde nicht vollständig sein kann, weil er das Donaumoos nur im Herbst besuchte. Es umfasst 104 Arten von Gefässpflanzen. Einige von diesen Arten sind von Sendtner hinsichtlich ihrer richtigen Bestimmung angezweifelt worden, wie Scirpus caespitosus, den Schrank wohl mit dem von uns aufgefundeneu Sc. pauciflorus Lghtf. oder mit blühendem Eriophorum aipinura L. verwechselt hat. Indes dürfte Sendtner mit der Anzweiflung der ebenfalls von Schrank angeführten Eriophorum vaginatum, welches ja doch kaum mit etwas anderem zu verwechseln ist und von Carex limosa, welche im benachbarten Hasel- bacher Moor zahlreich mit C. dioica vorkommt, diesem sicher Unrecht getan haben. Euphorbia dulcis, welche Schrank ebenfalls angibt, dürfte er wohl mit Euph. verrucosa vermengt haben, wie das auch in seiner „Baiersch. Flora" geschieht. Seine Veronica spuria ist unsere jetzige Ver. longifolia, sein Juncus filiformis unser June, glaucus, den er nicht von J. filiformis trennt. Eine Anzahl anderer von Schrank beobachteten Pflanzen sind in der Zwischenzeit wohl verschwunden ; zu diesen gehören iiusser Eriophorum vaginatum und Carex limosa wohl noch Gladiolus paluster und vielleicht auch Euphorbia palustris, welche letztere jedoch au der Grenze des Donaumooses bei Zell noch reichlich vorhanden ist, wie denn überhaupt die Grenzen unseres Moores noch reicher an Moor- pflanzen sind als das Moos selbst, da erstere vielfach noch unkultiviert sind und so das ultimum refugium mancher Pflanze bilden mussten, für die im kultivierten Moose keine Heimstätte mehr war. Sendtner besuchte a. 1852 ebenfalls das Donaumoos und stellte in seinen „Vege- tationsverhältnisse Südbayerns" p. 698 ein Verzeichnis, welches 154 Arten von Gefässpflanzen aufführt, dem Schrank'schen gegenüber. Er glaulite einen bedeutenden Rückgang an eigentlichen Moorpflanzen kon- statieren zu sollen, was bezüglich der Individuenzahl gewiss richtig ist, aber hinsichtlich der Artenzahl nicht zutrifft. Neuere Eorsch- ungen, welche Dr. Paul und der Verfasser 1905 publiziert haben, haben dargetan, dass die Zahl der Arten der eigentlichen Moorpflanzen nicht bloss dieselbe geblieben ist wie zu Sendtner's und auch Schrank's Zeiten, sondern sogar zugenommen hat; und man darf wohl sicher annehmen, dass die neukonstalierten alle schon da waren, als Schrank und Sendtner das Donaumoos erforschten. Wir konnten im Ganzen 409 Arten von Gefässpflanzen konstatieren, worunter sich 217 früher nicht beobachtete befinden. Unter diesen 217 ,, neuen'' Arten befindet sich ca. ein Viertel Moorpflanzen, während die übrigen drei Viertel teils Ackerunkräuter, teils Wiesenbewohner sind, die entweder angesät wurden, oder bei zunehmender Trockenheit des Moores sich von selbst eingestellt haben; ein kleiner Teil bewohnt die Wegränder, Schutt oder an- dere trockene Stellen. Unter den 40 von uns nicht wieder aufge- iundenen Arten sind 4 (ausser Scirpus caespitosus, Juncus filiformis 17 u, Euphorbia dulcis noch Festuca heteiophylla, welch' h^tzterc Sendtner als auf Wiesen (!) vorkommend angibt, was doch sehr unwahrscheinlich klingt) wohl nie dagewesen, 6 jetzt nicht mehr vorhanden, also ver- schwanden (ausser den oben angeführten 4 Arten wohl auch Juncus atratus u. Circaea alpina (intermedia?), welche ebenfalls Sendtner anfiihrt); die übrigen 30 sind wohl alle noch da, wenn auch in spär- licher Individuenzahl. Was übrigens Sendtner schon vor nahezu 60 Jahren a. a. 0. p. 702 schrieb: ,,Muss schon der Botaniker, der ein Freund der Carices ist, sich mit einer etwas seltenen Art, die er über- dies nicht auf Wiesen, sondern in Gräben findet, begnügen, so kann er Wegstunden durchwandern, ohne auf Wiesen von den Seggen, Binsen und Simsen, die noch zu Schrank's Zeiten die gemeinsten Gräser waren, eine Spur zu sehen'", das gilt jetzt in noch höherem Grade, wo man trockenen Fusses durch das ehemalige Moor wandert. Trotzdem erinnern wir uns mit Vergnügen an einige Exkursionen ins Donaumoos, welche von grösserem Erfolge begleitet waren. Nicht allzuweit von Neuburg a. D. entfernt, liegt bei Hardt ein ausgedehnter Hardt. Fundort von Viola stagnina Kit., welche hier mit V. canina L. zu- sammentrifft und mit ihr auch reichlich Bastarde bildet. Auch die im Gebiet seltene Carex filiformis L. ist dort zu linden. — Zwischen Zell und Karlshuld wächst im Strassengraben Allium suaveolens Jacq., Karishuid. bei Schwetzingen und noch häufiger zwischen Neuschwetzingen und Karls- huld begegnen wir auf Wiesen stellenweise zahlreich der Viola canina L. X pumila Chaix unter den Eltern. Bei Karlshuld, der „Haupt- stadt des Donaumooses" und dessen Umgebung fällt uns das häufige Vorkommen von Salix fragilis L. X pentandre L. auf, die wohl sicher früher einmal angepflanzt wurde und nun dort u. noch an manchen anderen Stellen im Donaumoos wie spontan auftritt. Zwischen Brandheim und Niederarnbach finden wir au einigen sandigen Stellen, besonders am Ufer des Hauptkanals die im Gebiete so seltenen Spergularia rubra Presl, Spergula Morisonii Bor., Herniaria glabra L. und sogar Teesdalea nudicaulis R. Br. ; an mehr sumpfigen Stellen haben sich daselbst die Bastarde Salix aurita L. X cinerea, Sal. aurita L. X repens L , S. purpurea L. X repens L. u. sehr selten Betula alba L. X pubescens Ehrh. gebildet. Zwischen Karlshuld und Brunnen kommt Gentiana acaulis L. vor, ebenso wie bei Walda zwischen Schainbach und Abenberg, wo wir dazu noch Pinguicula alpina L. und Scirpus pauciflorus Lghtf. antreffen. Im Moor bei Klingsmoos und Ludwigsmoos fand Freund ^udwigs- Zinsmeister das verschollene Eriophorum alpinum L. wieder; südlich "'"°^- vom sog. Dachhsölzchen steht wieder Salix ambigua Ehrh., zwischen Stengelheim und Baiern hat sich an einigen Stellen die früher so häu- fige Betula humilis Schrank erhalten. Bei Rohreufels verlassen wir Roiuenfeis das Donaumoos endgiltig und statten bei Ergertshausen einem der nördlichsten Fundorte von Gentiana acaulis L. einen kurzen Besuch ab. Zwischen Rohrenfeld und Sinning begegnen wir wieder der Carex dioica L. auf sumpfigen Wiesen, im Walde zwischen Sinning und Sehensand entdeckte Freund Gerstlauer das seltene Thesium rostratum M. et K , bei Leidling steht wieder Potentilla alba L., ferner Avena 2 18 caryophyllea Web. u. Anthericum Liliago L. Das vielverheissende St. Wolfgang brachte uns, wie einstens Schrank, eine lileine Enttäu- schung, wofür uns aber die Waldränder bei Dezenacker, Biding und Ortlfing mit Potentilla rupestris L. entschädigten. An sandigen Rainen bei Sinning steht Veronica verna L. u. auf sandigen Aeckern Myosurus rainimus L., zwischen Leidling und Strass auf den moorigen Wiesen wieder Juncus alpinus Vill. X lampocarpus Ehrh., bei den ersten Häu- strass. sern von Strass Menta aquatica L. X silvestris L. In der Umgebung von Strass, wo wir unsern 2. Rundgang abschliessen, fällt uns das überaus häufige Vorkommen von Centaurea pseudophrygia C. A. Meyer auf, die dort auch offenbare Uebergänge zu C. phrygia L. bildet, wenn nicht vielleicht letztere selbst, wenn auch sehr spärlich, dort vertreten ist; auch einige Lappa-Bastarde konnten wir zum Schlüsse noch einlegen. 3. Rundgang. Während in den beiden vorhergehenden Kreisen die Erforschung der eingeschlossenen Gebiete eine zusammenhängende und nahezu lücken- lose ist, bringt es die Natur der Sache mit sich, dass bei der weiteren Entfernung vom Centrum d. i. Neuburg a. D. die nunmehr zu durch- wandernden Gebiete nicht mehr so systematisch und eingehend durch- forscht werden konnten, wie die früheren. Es tritt das schon im 3. und noch mehr im vierten Kreise zutage, ßurgheim. Unseren 3. Rundgang treten wir in Burgheim an. Zunächst statten wir dem Burgheimer Moos einen Besuch ab, das einige interessante Hyb:iden, wie Salix cinerea L. X nigricans Smith, Carex Goodenoughii Gay X gracilis Curtis u. C. Goodenoughii Gay X stricta Good bietet. Ein kleiner Abstecher gegen Moos führt uns zu einem neuen Standorte des Limnanthemum nymphaeoides Link in einem kleinen Altwasser am Rande der Mooser Viehweide, Von dort wandern wir am Rande der Schütten gegen das Oekonomiegut Schnöd und zum sog. Schnöderbuck und sind damit in die ehemalige Domäne des Botanikers Graf Du Moulin ge- kommen, der in den sechziger und siebziger Jahren des verflossenen Bertoids- Jahihuuderts die Umgegend seines Sitzes Bertoldsheim gründlich er- heim. forschte. Leider ist es uns trotz vieler Exkursionen in dieses Gebiet nicht gelungen, gerade die interessantesten von Graf Du Moulin ent- deckten Pflanzen wieder aufzufinden. Dass dieselben ehemals zum grössten Teile vorhanden waren, beweisen die im Gräfl. Du Moulin'schen Herbar in der Realschule zu Neuburg a. D. noch vorhandenen Beleg- stücke ; sie sind aber in der langen Zwischenzeit entweder verschwunden oder nur mehr an sehr beschränkten und wenigen Fundorten vorbanden. Von einer grösseren Anzahl interessanter Funde fehlen aber leider auch in seinem Herbar Belegexemplare; ebenso wenig konnten sie an den von Du Moulin angegebenen Standorten wieder aufgefunden werden, was um so begreiflicher erscheint als die Angaben Du Moulin's meist sehr allgemein gehalten sind. In den Schütten bei Schnöd begegnen wir wieder einigen Carex-Bastarden, wie Carex gracilis Curtis X stricta Good. u. C. Goodenoughii Gay X stricta Good.; auch Euphorbia pa- ^J9 lustris L., Scorzonera humilis L. und Ribes nigrum L. fehlen nicht. Aster salicifolius Scholl, den Du Moulin mit A. leucanthemus Df. ver- wechselt hat, ist daselbst in grosser Menge vorhanden. Der sog. Schnöderbuck, eine kleine Erhebung in den Donauschütten westlich der Strasse Burgheira-Bertoldsheim, ist der locus classicus der Viola declivis Du Moulin ; dieselbe findet sich bis auf den heutigen Tag in dem den Schnöderbuck einfassenden feuchten Gebtisch, von Du Moulin „Schnöder- buckranken" genannt, ziemlich reichlich. Auf den Gedungen in der Nähe steht stellenweise sehr reichlich Ophrys fuciflora Rchb., Crepis alpestris Tausch und Hippophae rhamnoides L. in alten , prächtigen Exemplaren und spärlich Daphne Cneorum L. Wir lassen uns sodann nach IBertoldsheim, welches auf dem rechten Douauufer liegt, übersetzen und sehen schon von ferne auf einer Anhöhe die ehemalige Residenz unseres grätl. Botanikers. An den Mauern des Schlosses hatte einstens Antirrhinum majus L. in mehreren Farbenspielarten eine Heimstätte gefunden ; die Pflanze scheint indes der Renovierung des Schlosses unter dem jetzigen Besitzer, einem Enkel unseres Grafen, zum Opfer gefallen zu sein. Von Bertoldsheim wenden wir uns über das romantisch gelegene Trugenhofen, das weithin sichtbare Kienberg und das rosenreiche Ems- keim nach Gammersfeld, wo wir 2 Rosenbastarde : Rosa arvensis Huds. X gallica L. u. Rosa dumetorum Thuill. X gallica L. konstatieren können. Von Gammersfeld führt uns der Weg hinüber nach Wellheim, Weiiheim. einer Perle des Jura in landschaftlicher wie botanischer Beziehung. Eine feuchte Felsschlucht unmittelbar vor dem Orte, die ,, Platte", birgt leichliches Scolopendrium vulgare Smith, begleitet von Lunaria rediviva L. u. Polypodium vulgare L. Die Felsen des Kreuzelberges schmückt Leontodon incanus Schrank und manch' andere Kalkpflanze; an den Abhängen der Burg und zum Teil in den Ruinen selbst wächst die im Gebiete seltene Orobanche caryophyllacea Smth., am gegenüberliegenden „Mühlberg" kommt im prächtigen Laubwalde Lathyrus heterophyllus Uecht. vor, auf steinigen Aeckern am Fusse desselben Ajuga Chamae- pitys Sehr. u. Teucrium Botrys L. Die Felsen der „Alten Bürg" bei Aicha ziert Iris sambucina L., in der Nähe steht die im Gebiete sehr seltene Rosa tomentella Lern.; an den Abhängen des Römerberges, im Volksmunde „Dacherfelsen" genannt, wächst spärlich Arabis auriculata Lmk., Alsine tenuifolia Walilbrg,, in Felsritzen daselbst Sisyrabrium strictissimum L. u. hochobeu Thlaspi montanum L. Von Wellheim aus statten wir über Konstein dem idyllischen Spindeltal einen Besuch ab. Im Laubwald des „Langenbergs" kommt reichlich Dentaria bulbifera L., an den felsgekrönten bewaldetenAbhängen über der Kirchenruine Scolopendrium vulgare Smith u. Lunai ia rediviva L., an den gegenüberliegenden Abhängen Alsine tenuifolia Wahlbg. und sehr spärlich Campanula Cervicaria L. vor. Wenn wir über die Wielandshöfe Dollnstein zuwandern, erblicken wir DoUnstein. linker Hand, Ried gegenüber, eine Reihe grotesker Felsgebilde, auf welchen wir u. a. Biscutella laevigata L. u. Libanotis montana Crtz. finden. Auf der rechten Seite des Tales treffen wir zunächst bei Ried Lathyrus montanus Bernh., der im Gebiete nur hier beobachtet wurde k 20 und auf den Felsen beim Groppenhof Arabis peträea Lmk., weiss- und rotblühend, Alyssura montanum L. und wieder Biscutella laevigata L. Ueber den „Wittmess" gelangen wir von Konytein nach Wasserzeil, woselbst sich an einer alten Mauer Aspidium Lonchitis Sw. spärlich an- gesiedelt hat, während die Felsen über dem Bahnhof Wasserzeil reich- lich Dianthus caesius Smith überkleidet und an Abhängen Libanotis montana Crtz. u. Bupleurum longifolium L. stehen. An den Felsen zum Hauptbahnhof Eichstätt beobachteten wir Arabis arenosa Scop. und in der Nähe des Bahnkörpers von dort gegen Morizbrunn reichlich Kubus toraentosus Borkh., der mit seinen meist auch oberseits grautilzigen Blättern so recht dem* grauweissen Gestein unseres Jura sich ange- passt hat. Ueber Adelschlag, Tauberfeld und Buxheim gelangen wir wieder Dünzeiau- in das moorigc Tal der Schutter bei Dünzelau, wo uns auf Wiesen beim ,,Gabelholz-' wieder die seltene Orchis palustris Jacq. und die. im Gebiete ebenso seltene Carex pulicaris L. begegnet. Am Schutterufer gegen die Ochsenmühle steht massenhaft Bromus commutatus Sehr, und an den militärischen Forts bei Gerolfing ebenso zahlreich Orobanche Wcichei-iDg. lutca Baumg Bei Gerolfing fahren wir über die Donau nach Weiche- ring, wo uns in den feuchten Wäldern von Lichtenau wieder Cypripe- dilum Calceolus L. und zugleich Aquilegia-Formen begegnen, von wel- chen wir beim besten Willen nicht sagen können, ob sie zn Aquilegia vulgaris L. oder zu A, atrata Koch gehören ; es sind das offenbar Mittelformen nichtliybrider Art, da die typischen Formon beider Arten in nächster Nähe fehlen. Auf Aeckern bei Lichtenau treft'en wir den anmutigen Adonis flammeus Jaq. und stehen nun wieder an der Pforte des Donaumooses, das wir bei unserem 2, Rundgang schon vollständig behandelt haben. O'ie«'- Am Südrande des Donaumooses bei Ober- und Niederarnbach und arnbacii. j^gj ßruniien finden wir auf sandigem Boden wiederum Spergularia rubra Presl, Spergula Moiisonii Bor., Veronica verna L. u. V. Dillenii Crtz., Arnoseris minima Lk., Atropis Belladonna, die im Gebiet auf weiten Strecken fehlt, Corynephorus canescens P. B. u. Ornithopus perpusillus L. ; ein Teil der genannten Pflanzen findet sich wieder bei Berg im Gau und Langenmoosen. Von hier wandern wir auf dem kürzesten Ehckiirhen. Wege über das Donaumoos nach Eliekirchen, wohin uns schon aus weiter Ferne der Lorenzoberg einladet, der jedoch ausser Alectorolo- phus augustifolius Hnh. und einigen Rubus-Arten nichts Besonderes bietet. Im Walde zwischen Ehekirchen und Buch hat das im Gebiete so seltene Vaccinium Vitis Idaea L. einen nicht gerade reichlichen Standort gefunden, bei Buch entdeckte Zinsmeister den gleichfalls sel- tenen Rubus plicatus W. et N., an sandigen Abhängen bei Ambach wächst Filago minima Fries und zwischen Ried und Weihdorf tritt an sandigen Waldrändern Helicbrysum arenarium DC. auf. Bei Haselbach iiaseiijacher treten wir in das sog. Haselbaclier Moor, ein botanisches Schatzkästlein. ^''•o'"- ein, das Freund Zinsmeister durch seine fleissigen Besuche aufgeschlossen hat. Es birgt eine grössere Anzahl im Gebiete seltener und sehr seltener Pflanzen. Wir treffen hier wieder Pinguicula alpina L., 21 Orchls paluster Jaccj. in Menge, welclicr mit 0. latifolius L. einen äusserst seltenen Bastard bildet, Orcliis Traunsteineri Saut., Orcliis in- carnatus L. u. 0. latifolius L., welche ebenfalls miteinander bastardieren, Drosera longifolia L auf nassem Touboden (Alm?) obiio Spha^num Carex dioica L., C. limosa L., C. lepidocarpa Tausch und deren Ba- stard mit Carex Hornscbuchiana Hop., Cladiura Mariscus R. Br.. Scboenus ferrugineus L. u. Scboenus nigricans L. und deren Bastard, Cirsium rivulare Link, das mit C. palustre Scop. reichlich bastardiert, Utiicu- laria intermedia Hayne u. U. minor L., Salix purpurea L. x S. repens L. u. am Mühlgraben gegen die Kopfmühle Cochlearia ofticinalis L. Leider hat in den letzten Jahren eine Bewegung eingesetzt, das inter- essante kleine Moor zu entwässern und zu kultivieren, was wohl in ab- sehbarer Zeit das Verschwinden dieser oder jener seltenen Pflanze zur Folge haben wird. Der Wald gegen Wengen. dem, Wirkungsorte Zins- Wengeu. meisters, birgt mehrere von ihm entdeckte Kubus-Arten, wie R. rham- nifolius Wh. et N, (neu für Bayern), R. corymbosus P. J. Müll., R. rudis Wh. u. N.. R. Caflischii Focke samt den Bastarden R. bilrons Vest X i'udis Wh. et N. u. R. bifrons Yest X thelybatos Focke (R. neoburgensis Zinsraeister). Im ,, Esterholz" wächst der ebenfalls für Bayern neue Rubus rhombifolius Wh. u. verschiedene Rassen bezw. Unter- arten des R. incultus Wirtgen samt der gelbfruchtigen P'orra des R. Idaeus L. Ebendaselbst kommt auch die im Gebiete hier allein be- obachtete Potenlilla Fragariastrum Ehrh., die seltene Yeronica montana L. , Centaurea nigrcscens Willd. und die für Bayern neue Hybride Carex lepidocarpa L. X remota L. vor. Bei Wengen selbst land Z. das so seltene Cirsium arvense Scop. X oleraceum Scop. und noch einige andere Seltenheiten, die hier anzuführen der Platz mangelt Zwischen Eschling und Kunding begegnet uns Cytisus ratisbonensis Schaeff , den wir im Rainer Bezirk noch öfters antreffen können, zwischen Gempling und Staudheim in einem Moorwiesen-Gräbchen Utricularia minor L. und anf den Moorwiesen bei Staudheim selbst mehrfach staudheim Orchis incarnatus L. X latifolius L. Von hier aus erreichen wir in kurzer Zeit unsern Ausgangspunkt Burgheim, wo wir unsern 3. Rund- gang beschliessen. 4. Rimdgaug. Den 4. und letzten Rundgang, in welchem wir alle jene Gebiets- Rain, teile behandeln, welche 20 und mehr km von Neuburg a. D. entfernt sind, beginnen wir in Rain, dem Hauptorte des gleichnamigen Amts- gerichtes. Wir wandern sofort hinüber in die Lechauen gegen Feldheim und treffen hier manche Pflanze an, die der Lech offenbar aus den Alpen bezw. Voralpen mit herabgebracht hat. Hier ist stellenweise zahlreich zu finden Typha minima Funk u. Pedicularis Sceptrum Caro- linum. spärlich Campanula pusilla Hnke u. Gypsophila repens L., ferner Hippophae rhamnoides L., Myricaria germanica Desv., Alectorolophus angustifolius Sterneck, A. Vollmanni Pöverlein u. A. montanus Fritsch, Aquilegia atrata Koch in typischer Ausbildung, Pleurospermum austria- cum usw. In dem nahe gelegeneu Is'iederschönenfelder Moor steht 22 wiederum, fast ebenso reichlich wie im Haselbacher Moor, Orchis pa- luster Jacq. Von Niederschönefeld wandern wir über die Donaubrücke hinüber nach Marxheira und am Donauufer aufwärts nach Lechsend. Am Rande eines Kalksteinbruches befindet sich der einzige Standort einer sehr seltenen Form der Rosa canina L. mit sehr starker, ver- schiedenartiger Bestachlung des Schösslings, die Rektor Dr. Keller Lechseud. in Wintcrthur dem Verfasser zu Ehren var. Erdneri nannte ; bei Lechs- end kommen wir wieder an Equisetum maximum Lmk. vorüber; an den Mauern der prächtig gelegenen Schlossruine Graisbach wächst, wohl von alten Zeiten her, Linaria Cymbalaria Mill., an einem benach- barten Abhang Anthemis tinctoria L. u, Rosa glauca Vill.; ein Altwasser der Donau am Fusse des reizenden das Donautal beherrschenden Schlosses Leitheim ist bevölkert von Limnanthemum nymphaeoides Lk, Hafenreuth. Machen wir von hier aus einen Abstecher nach Hafenreuth, dann treffen wir daselbst an einem Waldrande einige neue Rubus-Arten beisammen, nämlich Rubus melauoxylon M. et Wg., R. divexiramus P. J. Müll u. R. serpens Wh., auch Anthemis Cotula L. erscheint hier zum ersten Buchdorf. Male im Gebiete; ,,auf dem Sand" bei Buchdorf haben wir das Glück, auf engem Räume beisammen einige Sandpflänzchen zu finden, die sonst im Gebiete äusserst selten sind, nämlich: Juncus capitatus Weig., J. squarrosus L., Centunculus minimus L. u. Lycopodium inundatum L. nebst zahlreicher Drosera rotundifolia L und Pinguicula vulgaris L. Monheim. Ucber Itziug führt uns der Weg nach Monheim, wo einst Freund Lang seine Tätigkeit als Lehrer entfaltete. Im Geiste an seiner Seite steigen wir auf den seit Dr. Schnizlein's Zeiten botan. bekannten Stückel- oder Stützelberg. Leider scheinen einige der interessantesten Pflanzen da- selbst verschwunden zu sein, wie Lycopodium Selago L., L inundatum L., Myosotis caespitosa Schultz, Juncus squarrosus L. und Centunculus minimus L , die sicherlich früher vorhanden waren, da wir ihnen ja teilweise beim nahegelegenen Buchdorf unter den nämlichen Standorts- bedingungen (feuchter Sandboden) begegneten. Einige andere indes haben sich erhalten, wie Blechnum Spicant With. in prächtig fruchten- den Exemplaren, Polystichum montanum Roth, Viola palustris L., Jun- cus supinus Moench u. Pedicularis silvatica L. Neu konnten wir da- selbst eine äusserst interessante Juncus-Hybride entdecken, welche an einigen Stellen nach Verdrängung der Eltern ausschliesslich und reich- lich sich angesiedelt hat: Juncus acutiflorus Ehrh. X alpinus Vill. Wir haben sie unserem leider zu früh verstorbenen Freund zu Ehren X Juncus Langii genannt. Im angrenzenden Stadtwalde erscheint wieder die seltene Lappa nemorosa Koern. und die ebenso seltene Lysimachia nemorum L. Im Staatswalde gegen Treuchtlingen hat ein Monheimer Bürger die im Gebiete nur hier beobachtete Trientalis europaea L. entdeckt; bei Warching konnten wir Cirsium eriophorum Scop. X lanceolatum Scop. unter den zahlreich vertretenen Eltern finden; im Walde bei Flotzheim hat die prächtige Iris sibirica L. sich ein Plätzchen ausgesucht; bei Rothenberg an den Sandgruben tritt Myosotis vcrsicolor Smith, Tccsdalea nudicaulis R, Br. u. sehr spärlich Fünfstetten. Armeria vulgaris Willd. auf. In einer Hecke zwischen Fünfstetten 23 und Otting hat sich Peucedanum alsaticum L. in Menge angesiedelt; im alten Schlosspark in Fünfstetten selbst hat sich an einer Stelle Mulgediura macrophyllum DC, das frülier sicher einmal als Zierpflanze kultiviert worden war, zahlreich erhalten, kommt aber selten zur Blüte. Unter den Zierbäumen daselbst verdienen besondere Erwähnung ein prächtiger Baum von Pirus Aria Elirh. X aucuparia Gaertn. und Liriodendrura tuüpifera L. In einer Sandgrube nächst Fünfstetten tritt wieder Helichrysum arenariura DC, Anchusa ofticinalis L. und Myosotis hispida Schldl. auf; an einem feuchten Waldrande zwischen Fünfstetten und dem Ingershof steht Pbyteuraa nigrum Schmidt, im Walde zwischen Fünfstetten und Gossheim Viola collina Besser u. Hieracium cymosum L. Von Gossheim fuhrt uns der Weg hinab ins Tal der Schwalb, an Schwaibtai. deren Ufer sich in vorgeschichtlicher Zeit ganze Sandberge aufgetürmt haben, die nunmehr bei den ,,3 Schwalbmühlen" von der Ziegelstein- tabrik in Wemding ausgebeutet werden. Hier treffen wir wieder ver- schiedene sandstete Pflanzen wie Spergularia Morisonii Bor., Silene Otites Smith, Scleranthus perennis L., Corynephorus canescens P. B., Veronica verna L., an feuchten Stellen massenhaft Polystichum Thelyp- teris Roth und andere Farne; auch Phyteuma nigrum Schmidt tritt bei der Pflegerraühle wieder auf und in seiner Begleitung zahlreich Circaea alpina L. Typha angustitolia L. und andere Raritäten, die früher an der Schwalb gefunden wurden, konnten wir leider nicht mehr entdecken. Bei Huisheim begegnet uns an feuchten Stellen wieder Gentiana utriculosa L., Schoenus ferrugineus L., Seh. nigricans L. und spärlich Orchis paluster Jacq. Von hier aus konnten wir es uns nicht versagen, einen Abstecher gegen Harburg zu machen, wo wir auf stei- nigen Aeckeru Ajuga Cliamaepitys Schreb., Linaria spuria Mill., Cau- calis daucoides L. und zahlreich Nigella arvensis und an Felsen Melica ciliata L. antreffen, u. bei Hoppingen den sog. Kräuterranken zu be- suchen, den eine prächtige Kalkflora schmückt, aus der wir nur Veronica denta Schmidt in Gesellschaft von V. Teucrium L., Aster Linosyris Brnh., A. Amelliis L. (beide in Menge), Cotoneaster integerrima Med u. Orobanche caryophyllacea Sm. erwähnen wollen, während an mehr sandigen Stellen Silene Otites Sm. u. Carex Schreberi Schrank auftritt. Die Wörnitz aber, in der bei Harburg, ebenso wie in der Eger bei Deiningen, zahlreich Potamogeton fluitans Roth steht, wollen wir nicht überschreiten, ausgenommen bei Alerheim, wo wir dem Wennenberg, der zum Teil aus Granit besteht, einen kurzen Besuch abstatten, um doit Bupleurum falcatum L. zu sammeln. Zwischen Rudelstetten, dem Kriegstatthof und dem Wemdinger Wildbad finden wir an einem Wald- rand die seltene Agrimonia odorata Mill. wieder nebst einigen der häufigeren Cirsium- Bastarden, ebenso Oenunthe fistulosa L., Calamagrostis lanceolata Roth und zwischen dem Wildbad und Wemding Scirpus ma- ritimus L. und die seltene Antherais Cotula L. An Ackerrainen bei Ammerbach wächst in Hecken stellenweise zahlreich das dort seit langer Zeit beobachtete Peucedanum alsaticum L., im Walde daselbst Seseli annuum L. und im Dorfe Euphorbia platyphyllos L. Der Riedgraben bei Laub und das anstossende Nonnenholz liefert uns zahlreich die Harburg. Wemdins 24 Centaurea pseudophrygia C. A. Meyer, der wir im Walde bei Ammer- bach schon begegnet waren, ferner Veronica longifolia L., Calamagrostis lanceolata Roth, Geranium palustre L. mit der schönen Spielart f. ro- seum Erdner, weniger zahlreich Pedicularis Sceptrum Carolinum L. und spärlich Allium acutangulum Sehr. Indes gerade die seltensten, auch von Neueren für dort noch angegebenen Arten, wie Yaccinium uliginosum L., V. oxycoccos L, u. Polemonium coeruleum L. konnten wir leider nicht mehr finden. Kehien wir von dort nach Wemding zurück, so tritt uns in den Wäldern und an sonstigen Orten manche interessante Pflanze entgegen, wie Rubus villicaulis Koehl , Lappa nemorosa Koern., Calamagrostis arundinacea Roth, Epipactis violacea Dur. Duq., Pirola uniflora L., Vaccinium Vitis Idaea L., Vicia dumetorum L., Knautia silvatica Duby, Anchusa olficinalis L., Catabrosa aquatica P. B. und bei Waldstetten der so seltene Rubus plicatus W. u. N., Sparganium neglectum Beeby und Nardus stricta L. Beim Bahnhof Otting — Weilheim steht wiederum Lappa nemorosa Koern., bei Weilheim der Scirpus raaritimus L. mit zahllosem Butomus umbellatus L. und in einer kleinen Waldschlucht Melica uniflora Retz ; zwischen Zwerchstrass und Rothenberg begegnet uns zum 1. Male im Gebiete Geranium silvaticum L. Von Rothenberg aus steigen wir zur uhibeig. höchsten Erbebung des Jura in unserem Gebiete, zum Uhlberg, hinauf. Wir sehen uns in unserer Erwartung, dass diese bewaldete Höhe des Hahnenkammes uns etwas Neues bescheren werde, nicht getäuscht, in- dem wir auf Waldschlägen und auf dem Gipfel des Berges selbst reich- lich den Elymus europaeus L,, dem wir noch nirgends begegnet sind, die Melica uniflora Retz, das Epilobium Lamyi Schultz und andere seltene Pflanzen des Jura antreffen. Wir machen unseren Rückweg über Möhren, wo uns das im Gebiete nicht häufige Verbascum nigrum L. und zwischen Möhren und Gundelsheim die seltene Libanotis mon- tana Crtz in Gesellschaft von Anthemis tinctoria L. begegnet. Von Gundelsheim zieht es uns hinüber in das prächtige Juratälchen zwischen Liederberg und Mühlheim. Hier steht neben Libanotis montana Crtz. u. a. Kalkpflanzea zahlreich das seltene Aconitum variegatum L„ bei Mühlheim gegen Solnhofen auf steinigen Aeckern Torilis infesta Koch, Mörnsheim. Ajuga Chamacpitys Sehr. u. Teucrium Botrys L. u. bei Mörnsheim Caucalis daucoides L. Im Walde zwischen Mörnsheim und Ensfeld Ensfeid. kommt Veronica montana L. wieder vor und um Ensfeld selbst begegnet uns manche Seltenheit, die ihre Entdeckung dem verstorbenen Herrn Dekan Lutz zu verdanken hat, der hier mehrere Jahrzehnte seines Amtes waltete. Auf Aeckern treffen wir das seltene Allium rotundum L., im Walde zwischen Ensfeld und Ammerfeld Lysimachia nemorum L., an einem Waldrande im Spindeltal üppige Exemplare von Orchis purpureus Iluds., im Waldsclilage „Handloh" Ervum pisiforme Ptm., im „Ilürlein" die sehr seltene Anemone silvestris L. mit Ophrys muscifera R. Br. Im „Bei.\enhart" bei Dollnstein fand Lutz Cephalauthera Xipho- ph^llum Rchb. fil. Weitere von Lutz entdeckte Raritäten sind schon im 3. Rundgange bei Wellheira und Kowstein aufgeführt. 25_ Von Dollnstcin faliicn mit der Balin nach Eichstätt. Wenn die Eichstütt. romantische Umgegend von Eichstätt mit ihren malerischen Dolomitfelsen auch nicht mehr zu unserem Gebiete gehört, so können wir doch nicht umh)n, zur Yergleichung mit unserer Flora jene uns bekannt gewordenen Arten anzufühlen, die unserem Gebiete fehlen. Es sind hauptsächlich folgende: Rhamnus saxatilis L. an der linken Talwaitd des Altmühl- ufers bis Pfünz, Dianthus caesius L., den wir schon bei Wasser/,cll treffen, am Neuenweg bis hinab zum sog. Engl. Garten und am süd- westlich, Abhang des Frauenberges, Alsine verna Bartling am linken Talabhang oberhalb der Linden an der Strasse nach Landershofen an vielen Stellen und mitunter reichlich, Heliantliemum Fumana Mill. auf Dolomit- felsen oberhalb des Engl. Gartens in ziemlicher Menge, Rosa pimpinelii- folia L. in der Anlage bei Eichstätt auf Dolomitfelsen an e in er Stelle ziemlich häufig u. Achillea nobilis L. im Altmühltal bei Inching (Eich- stätt). Das sind nach Hottmann die hauptsächlichsten Seltenheiten der nächsten Umgebung von Eichstätt, die unserm Gebiete fehlen, abge- sehen selbstverständlich von denen, die in der Zwischenzeit durch die unermüdliche Tätigkeit des Herrn Prof Dr. Schwertschlager und anderer entdeckt worden sind. Wir sind aber in der glücklichen Lage, diesen Mangel durch eine weit grössere Anzahl solcher Arten zu decken, welche der Eichstätter Flora fehlen. Noch mehr ist das der Fall gegenüber der Floia von Ingolstadt. An solchen Arten, welche in der Ingolstadt. Neuburger Flora nicht beobachtet wurden, können wir aus der Umgebung Ingolstadts folgende anführen : Dianthus Seguierii Vill. , Diplotaxis tenuifolia DC, Lepidium Di aba L., Isatis tinctoria L., Euphorbia Esula Scop., Sedum reflexum L., Lathyrus Aphaca L. u. Melampyrum nemo- rosum L. Die eine oder andere der angeführten Arten, wie Euphorbia Esula u. Lepidium Draba mag wohl auch in der Neuburger Flora niclit ganz fehlen oder später auftreten •, das Eine aber ist gewiss, dass die Neubarger Flora im Vergleiche zur Ingolstädtcr viel reicher ist. Von Ingolstadt machen wir über Karlskron, wo auf Wiesen der Alectoro- lophus raontanus Fritsch stellenweise zahlreich ist, einen Sprung nach Reichertshofen mit Potamogeton tluitans Roth und zahlreicher Auchusa officinalis L. u. nach Pobenhausen, wo auf sandigen Aeckern am Kal- varienberg Muscari comosum Mill., Arnoseris minima (L ) Link und an sandigen Rainen Chondrilla juncea L. und in Menge Helichrysum are- narium DC. auftritt. Bei Schrobenhausen erscheint wieder Armeria vulgaris Willd., dann Schroben- Drosera rotundifolia L. u. longifolia L., Cochlearia officinalis L., Lysimachia hausen. thyrsiflora L. (Aumühle), Corynephorus canescens P. B., Carex Scbreberi Schrank und noch eine ganze Reihe anderer sandliebenden Pflanzen. Bei Pöttraes begegnet uns zum ersten und letzten IMale die präch- Pöttmes. tige Gentiana asclepiadea L. auf Streuwiesen am Waldrande gegen Kühnhausen; sie befindet sich in Gesellschaft von Pedicularis Sceptrum Carolinum L. u. Drosera rotundifolia L. Hier wurde auch Orobanche ramosa L. u. Tbymelaea Passerina (L.) Coss. et Germ, gefunden, üeber Wiesenbach und Unterpaar wenden wir uns Thierhaupten zu, wo Thier- wir im Walde gegen Maria Elend den seltenen Rubus chloroslachys Raupten. 26 P. J. Müll., au sandigen Rainen die ebenfalls seltene Scabiosa canes- cens W. et K. und auf Aeckern spärlich Bupleurum rotundifolium L. antreffen. Die dortigen Lechauen sind reich an seltenen Pflanzen; hier findet man zahlreich : Anacamptis pyramidalis Rieh. u. Linum viscosum L., spärlich Senecio campester DC. u. Ophrj's araneifera Huds., ferner Erica cnrnea L. , Daphne Cneorura L., Cirsiura rivulare Lnk., das, ausser mit Cirs. palustrc Scop. u. oleraceum Scop., auch mit Cirsium bulbosum DC. einen sehr seltenen Bastard bildet und noch einige andere Cirsium -Bastarde; dann weiter Carex sempervireus Vill., C. Gugleri Zinsmeister (= C. stricta Good. X gracilis Curt. var. personata Fries), Cypripedilum Calceolus L., Buiiias Orientalis L., Polygonum vivi- parum L., Gymnadenia odoratissima Rieh., Gentiana acaulis L., in un- geheurer Menge Tetragonolobus siliquosus Roth usw. Lechabwärts bei Münster erscheint auf der Lechheide die Veronica dentata Schmidt, an sandigen Rainen bei Hemerten wieder Scabiosa canescens W. u. K. und in einem Tümpel in Münster selbst Zannichellia palustris L. Nach einem kleinen Abstecher auf die bewaldeten Höhen bei IJayerdilling,, Bayerdiiiing. WO wir Wieder ciiic ganze Reihe seltener Rubus-Arten, wie R. tereti- caulis Müll., R incultus Wirtg., R. vestitus W. u. N., R. Bellardii W. u. N. u. a. finden in Gesellschaft von spärlichem Aspidium lobatum Swartz u. Blechnum Spicant Wth., statten wir auch dem rechten Lech- ufer einen kurzen Besuch ab. Wir treffen hier auf Aeckern bei Osten- dorf, Ellgau und Oberndorf: Myagrum perfoliatum L., Erysimum orien- obenuiorf. tale R. Br., Scandix pecten Veneris L., im Oberndorfer Moor sehr selten Liparis Loeselii Rieh., zwischen Ellgau und Oberndorf auf der Lech- heide ^corzonera purpure.i L., in Oberndorf selbst Rosa turbinata Ait., in einer alten Kiesgrube Carex Hornschucbiana Hop. X Oederi Ehrh. und auf einer trockenen Wiese gegen Rain Hieracium Hoppeanum Schuftes var. testimoniale Nägeli nebst var. obtusifolium Nägeli (seinem Bastard mit H. pilosella L.) Auf Leclikies bei der Eisenbahnbrücke gegen Rain steht massenhaft Calamagrostis litorea DC. und auf dem anderen Ufer ebenfalls auf Lechkies Equisetum ramosissimum Dsf. Im Ufergebüsche des Lech wächst Pulmonaria montaua Lej. und im an- stosscnden Wäldchen die sehr seltene Hierochloa odorata Wahlbrg. Von hier kehren wir wieder nach Rain zurück, wo wir unseren 4. und letzten Rundgang angetreten hatten. Rain. II. Topographisch-geologischer Überblick über das Gebiet.*) Das Neuburger Florengebiet wird durch die Donau in 2 ungefähr gleich grosse Hälften geteilt, eine nördliche und eine südliche, die je- *) Hon- Prof. Dr. Z e n e 1 1 i in Dillingen hat den Verfasser für die gutige Durchsicht dieses Aufsatzes zu grossem Dank verpflichtet. 27 doch in topographischer und geologischer Hinsicht gewaltig von einander verschieden sind. A. Die nördliche Hälfte unseres Gebietes gehört dem Juragebirge an und zwar jenem Abschnitte desselben, der das Uebergangsglied zwischen dem schwäbischen und fränkischen Jura bildet und den die Geologen das Altmühlgebirge nennen. Dieses besteht fast ausschliess- lich aus dem sogen. Weissen Jura oder Malm, von dem man 3 Stöcke WeisserJura. unterscheidet, den unteren, mittleren und oberen. Wenn auch alle 3 Stockwerke des Weissen Jura vertreten sind, so ist es doch fast nur das obere, das in demselben zu Tage tritt; Partieen des mittleren und noch seltener des unteren Weissen Jura sind fast nur in der Umgegend von Wemding aufgeschlossen. Während jedoch auf der schwäbischen Alb fast ausschliesslich jene Stufe des oberen Weissen Jura zu oberst liegt, welche man den „Plumpen Felsenkalk" nennt, sind es in unserem Gebiete hauptsächlich Dolomite und Platteukalke, welche den obersten Teil des Gebirges bilden. Von älteren jurassischen Gebilden, Dogger und Lias, sind im Gebiete nur kleine Spuren und zwar wiederum in der Wemdinger Gegend vorhanden; an einigen Stellen treten auch Trachyttuffe (Trass), Granite und Keupersande als Eruptions-, bezw. Dislokationsprodukte der vulkanischen Vorgänge im Ries in geringer Ausdehnung zutage, ohne jedoch auf die Gestalt der Flora irgend einen Einfluss auszuüben. Die Flora dieses nördlich der Donau gelegenen Flora Gebietsteiles ist darum fast ausschliesslich eine reiche Kalkflora, welche nur da eine kleine Abänderung erfährt, wo tertiäre sandig-mergelige Tertiär. Bildungen von der bayerisch-schwäbischen Hochebene über die Donau herübergreifen, was zwischen Gerolfing und Rain des öfteren geschieht, und wo die diluviale, sandig-lehmige Albüberdeckung die Felsen des Diluvium. Weissen Jura mehr oder weniger tief verhüllt. Die sandige Albüber- deckung macht ihren Einfluss hauptsächlich in der Gegend von Mon- heim und Buchdorf geltend, wo mitten im Kalkgebirge Pflanzen auf- treten, welche sonst nur im Keuper und auf ähnlichen Formationen vorkommen, wie z. B. Juncus capitatus Weig., J. squarrosus L., Ar- meria vulgaris Willd , Viola palustris L., Centunculus minimus und einige andere. Die höchste Erhebung des Jura im nördl. Gebietsteile bildet der zum Hahnenkamm gehörige Uhlberg bei Möhren, der bis zu 605 m, nach anderen noch etwas höher ansteigt; sonst wird die Höhe von 600 m im Gebiete nirgends mehr erreicht, geschweige denn überschritten. Die waldigen Höhen bei Wemding erheben sich südlich der Strasse Wemding-Otting bis zu 570 m, bei Hagau zu 567 m. Um Monheim wird die höchste Höhe zwischen Rothenberg und Rehau mit 562 m und auf dem Stückel- oder Stützelberg mit der sog. Brandkapelle*) mit *) Ein Sprichwort in dortiger Gegend lautet: „Zu Monheim am Brand, Zu Buchdorf am Sand, Zu Kölburg am Hag, Weht der Wind alle Tag. Höhen. 28 (iewässer und Täler. Donau. Welllieiiner Tnl, Schütter. 549 m erreicht. Die ebenfalls hoch gelegenen Ortschaften Buchdorf und Ilafenreuth, welch' letzteres eine prächtige Aussicht einerseits in das Ries, andererseits in's Donautal bietet, liegen 542 bezw. 555 ra hoch, Gammersfeld (bei Wellheim) 538 ra und Ensfeld 520 m. Die Jurahölien nächst Wellhcim erreichen kaum mehr die Höhe von 500 m (Schlos^berg 495 m), der Gigeiberg bei Hütting hat 509 m, das Jäger- haus zwischen Forsthof und Ellenbrunn geht noch einmal bis zu 553,6 ra, während der Finkenstein westlich von Bittenbiunn nur mehr ca. 430 m Höhe erreicht. Was die Gewässer anlangt, so kommt vor allem die Donau in Betracht, M'elche in raschem Laufe von Westen nach Osten den ganzen Südrand unseres Jura bespült und bei Stepperg denselben sogar durch- bricht, so dass ein kleiner Teil desselben zwischen Stepperg und Neu- bui'g südl. der Donau zu liegen kommt. Zu diesem Teile gehört der Burgwald bei Neuburg a. D., wo das sog. Neuburger Weiss, auch Neu- burger Kreide genannt, welche aber zu 97 % aus reiner Quarzsubstanz besteht, gewonnen wird. Das Donautal ist meist weit und breit-, nur bei Lechsend und Marxheim, dann zwischen Stepperg und Neuburg und endlich zwischen Neuburg und Joshofen treten die Jurafelsen nahe an das Ufer heran und engen dasselbe, wenigstens auf einer Seite, ein. Geologisch interessant ist das breite Trockental, welches bei Stepperg seinen Anfang nimmt und nach vielen Windungen bei Dollnstein in's Altmühltal mündet. Die Geologen nehmen an, dass dieses Trockental einstmals das Rinsal der Donau bezw. eines grossen Allgäustromes ge- wesen sei , bevor der Durchbruch desselben beim Antoniberg nächst Stepperg stattgefunden habe. Dass einmal ein mächtiger und zwar alpiner Fluss in diesem Juratale, welches besonders bei Kutting, Well- heira, Konstein und Dollnstein grosse landschaftliche Reize hat, floss, beweisen u. a. die Brandungsfurchen, welche man z. B. am Römeiberg oder Dacherfelsen bei Konstein deutlich wahrnehmen kann und das alpine Gerolle, welches bei Hütting und an einigen anderen Oiten auf- gedeckt wurde. Dieser Beweis wird dadurch noch verstärkt, dass an der sog. Schanz bei Hütting hochoben auf den Felsen eine Pflanze — Peucedanum officinale L. — wächst, welche sonst gewöhnlich auf trockenen Wiesen an Flussufern vorkomrat und eine weitere - Sisym- briura strictissiraura L. in Felsritzen am oben erwähnten Dacherfelsen ein trockenes Dasein führt, während dieselbe sonst feuchtes Ufergebüsch liebt. Eine kleine Anzahl alpiner Pflanzen, welche sich bis jetzt an den Felsen und Abhängen dieses Trockentales erhalten haben, wiö Carduus defloratus L, Leontodon incanus Schrank, Biscutella laevigata L. n, Drabe aizoides L,, welch' letztere früher bei Hütting auf Felsen beobachtet wurde, haben wohl auch dem ehemaligen Strom, der sie aus den Alpen herunterbrachte, ihr Dasein zu verdanken. An Nebenflüssen empfängt die Donau auf dem linken Ufer in unserem Gebiete nur die Ussel, welche bei Nussbühl, zwischen Mon- heim und Werading, entspringt und bei Stepperg in trägem Laufe in die Donau mündet. Ein anderer Nebenfluss der Donau, die Schutter, ^9 entspringt in dem oben beschriebenen Trockentale bei Wellheim/) durchbricht bei der „Schanz' den Jura, bildet zwischen dieser und der ehemaligen Bauchenbergmühle, jetzt Ruine, ein reizendes Miniatur- Juratälchen und zwischen Nassenfeis und Dünzelau ein nicht unbedeu- tendes Moor und fliesst dann ausserhalb des Gebietes bei Ingolstadt in die Donau. Sollte nicht vielleicht ein Teil des ehemaligen Alpenstromes im vVrllheimer Trockentale, nachdem er durch Geröllensammlung sich den AbHuss zum jetzigen Altmühltal selbst versperrt hatte, den Durch- bruch der jetzigen Schutter bei der ,, Schanz" vollzogen und wenigstens eine Zeit lang im jetzigen Schutterbett gegen Ingolstadt abgeflossen sein?^) Vielleicht berechtigt die im oben genannten Schuttermoor hei Nassenfeis vorkommende Pinguicula alpina L. zu dieser Annahme. Bei Fünlstetten, oder wohl besser gesagt, bei den ,,3 Schwalbmühlen" bildet Schwaib. sich aus mehreren Quellen die Schwalb, welche in ihrem kurzen Lauf wohl ein Dutzend JNIühlen treibt und bei Wörnitzostlieim im Ries in die Wörnitz mündet. Gleich bei den ,,3 Mühlen" sind auf ihrem linken Uter mächtige Sandberge mit entsprechender Flora aufgetürmt, welche auf dem "Weissen Jura ruhen und ihre Existenz wohl dem grossen See zu verdanken haben, der das Ries ehemals bedeckte. Da das Ries Ries. nur mehr zu einem winzigen Teile und zwar bei Wemding zu unserem Gebiete gehört, können wir uns nicht näher auf die äusserst interessanten Hypothesen über seine Entstehung einlassen, wie sie Dr. Zenetti in seinem gut orientierenden Werke: ,,Der geologische Autbau des bayer. Nordschwabens und der angrenzenden Gebiete", p. 87 — 107 trefflich zusammengestellt hat. Bei Monheim enspringen einige Bäche, wie die Monheimer Gailach, der Wittesheimer Bach etc., welche nach kurzem Laufe wieder Fiüssciun. versickern , eine Erscheinung , welche nach Dr. Zenetti wohl mit Schiehtenstörungen im Verfolg der Riesvorgänge zusammenhängt, B. Das Gebiet südlich der Donau gehört jenem Teile des Alpenvorlandes an, den man die schwäbisch-bayerische Hochebene nennt und zwar der Donauzone derselben. Geologisch betrachtet gehört es hauptsächlich der Tertiärformation an und zwar dem Obermiocän. Die Tertiär. Schichtönfolge in unserem Tertiärland ist fast allgemein die, dass zu- unterst Sand und Mergel, in der Mitte Kies und zuoberst wieder Sand und Mergel, aber auch Gerolle liegen, welch' letztere, wie die Kiese, fast auschliesslich aus Quarz uud ähnlichem, harten, alpinen Gestein bestehen. Ausser den Tertiärbildungen sind aber in diesem Gebiete auch noch reichliche Diluvialablagerungen vorhanden, welche nament- Diluvium. lieh aus Lehm bezw. Löss und Gerolle bestehen, welch' letzteres ausser quarzigen auch kalkige Rollstücke enthält. ') „Ich sah zu „Welcheim". (= Wellheim), einem Fiirstl. Eichstädt. Pflegamte, eine Wiese, welche für 10 Gulden gekauft wurde. Damals war der Grund, welcher die Wiege u ii s e r e r S c h u 1 1 e r i s t , noch ganz Morast." (Schrank. Naturhist. Brf. über das Donaumoos, 1795, S. 123). ') Diese Ansicht vertritt auch Gümbel, Geolog. Beschreib, v. Bayern, 1894, Seite 822, worauf uns Herr Professor Dr. Zenetti aufmerksam machte. 30 Floia. Noväre Bildungen. Donaumoos. Die Flora des Tertiärgebietes ist eine verhältnismässig arme und wenig abwccbslungsreiclie, wie sie eben der fast überall oben liegende Löss bezw. Lehm erzeugt, der auch der Landschaft im Allgemeinen einen monotonen Charakter aufdrückt. Sie wird nur da etwas reicher, wo das Terrain höher ansteigt oder, was nicht häufig geschieht, reine oder fast reine Sande zutage treten, wie bei Sinning, Arabach, Ehe- kirchen, Walda, Pöttmes und besonders am Südrande des Donaumooses bei Berg im Gau, Ober- und Niederarnbach und Pobenhausen. Hier erscheinen dann Pflanzen, wie sie sonst im Gebiete gar nicht oder nur sehr selten vorkommen, wie: Ornithopus perpusillus L., Arnoseris minima Lk, Muscuri comosum Mill, etc. Auch die novären Bildungen nehmen in diesem Teile des Gebietes einen breiten Raum ein, insbesondere das über 15000 ha grosse Donau- moos. Ueber die Entstehung dieses riesigen Moorkomplexes herrschten zu verschiedener Zeit verschiedene Ansichten. Früher betrachtete man das Donaumoos als einen alten Stromlauf der Donau, eine Hypothese, mit der die wissenschaftliche Geologie von heute gebrochen zu haben scheint. Mehr Anhänger hat noch die Anschauung, dass dasselbe ein grösserer Donausee gewesen sei, der dadurch entstand, dass die Donau vor dem Durchbruch des Jura bei Stepperg sich seeartig gestaut habe, und einen Teil ihres Wassers, wie links durch das Wellheimer Tal gegen Dollnstein in die Altmühl, so rechts durch das von Strass über Leidling und Sinning nach Rolirenfels sich hinziehende und vielleicht auch durch das Etting-Haselbach-Weihdorfer Tal ins heutige Donau- moos ergossen und in der schon vorhandenen Vertiefung einen See ge- bildet hat. Nach dem Durchbruch bei Stepperg, fehlte dann der Zu- fliiss, der See versumpfte immer mehr, die Sumpfflora siedelte sich an und es entstand dann auf dem bekannten Wege das Moor. Neuere Geologen betrachten das Donaumoos als ein echtes Staumoos, welches durch mehrere, von den Tertiär- bezw. Diluvialhügeln herabkommende Quellbäche, wie die Pöttmeser Aach, dadurch gebildet wurde, dass diese l)äche infolge der durch die Donau später zwischen Neuburg a. D. und Ingolstadt aufgeschütteten Geröllbarre keinen Abfluss mehr hatten, sich stauten und so allmählich das Moor erzeugten. Wir neigen der An- sicht zu, dass die richtige Erklärung der Entstehung des Donaumooses sich vielleicht durch eine Kombination der zuletzt angeführten beiden Hypothesen finden liesse in der Weise, dass Donausee und Staubäche gemeinschafilich die Vermoorung des grossen Gebietes herbeiführten. Um 1790 wurde die Kultur des Donaumooses begonnen, und die Ent- wässerung hat in der Zwischen?;eit so grosse Fortschritte gemacht, dass man in absehbarer Zeit sich vielleicht gezwungen sieht, einzelne Teile des Moores wieder zu bewässern. Die verhältnismässig wenigen sel- tenen Pflanzen, welche das Donaumoos ehemals beherbergte, sind wohl fast ausschliesslich auch hinwegkultiviert. Näheres über die ehemalige und jetzige Pflanzenwelt des Donaumooses ist oben beim 2. Rundgang durch das Gebiet der Neuburger Flora zu finden.*) *) Seite 15 ff. 31 Das Alluvialgebiet der Donau und des Lechs werden wir bei den Höhen. ,, Gewässern'' kurz zur Behandlung bringen. Die höchsten Erhebungen in dem Gebietsteile südlich der Donau finden sich in jenem beinahe zusammenhängenden Zuge von Hügeln, der sich in beinahe rein nord südlicher Richtung von Strass über St. Wolf- gang, Arabach, Ehekirchen, Walda nach Pöttmes und von dort in nord- östlicher Richtung über St. Ottmar, Berg im Gau, Pobenhausen gegen Reichertshofen hinzieht. Das „Buchholz" südwestlich von Pöttmes er- hebt sich bis zu 519 m, das Schornerholz zu 507 m, der Lorenzoberg zu 493 m, St. Woifgang zu 484 m, während St. Ottmar nur mehr 473 m, der Pobenhauser Kalvarienberg 427 m und Berg im Gau nur mehr 417 m hat. Ein mehr oder weniger zusammenhängender Hügel- komplex erstreckt sich auch von Gempfing (höchste Erhebung 430 m) über Holzheim (481 m) und Oberpaar (497 m) bis gegen Heimpers- dorf (502 m) und setzt sich dann im Süden und Osten mit noch etwas grösseren Erhebungen forf. Ein kleinerer Hügelzug geht auch von Münster ebenfalls südwärts bis Tierhaupten (höchste Erhebung 482 m) und verlässt bei Bach (Hohes Schulholz 485 m) das Gebiet "Wir ersehen daraus, dass der südliche Teil des Gebietes hinsichtlich seiner Erhebungen bedeutend hinter dem Jura zurückbleibt, der bis zu 605 m ansteigt. Gewässer Unter den Gewässern im südlichen Teile nimmt der Lech, ein und Täicr. echter Gebirgsstrom, die erste Stelle ein. Er tritt bei Meitingen in Lech. das Gebiet und fliesst innerhalb desselben bei Rain, genauer bei Marx- heim in die Donau. Das Alluvialgebiet des Lech erreicht an manchen Stellen, wie z. B. bei Thierhaupten, eine ansehnliche Breite und ist in- folge dessen oft schon, nicht ganz mit Unrecht, als „unteres Lechfeld" bezeichnet worden. Manches alpine oder sonst interessante Pflänzchen hat hier eine Heimstätte gefunden, wie Erica carnea L., Linum vis- cosum L., Carex serapervirens Vill., Polygonura viviparum L., Gymna- denia odoratissima Rieh,, Senecio campester DC., Ophrys araneifera Huds. etc. Einige alpine, bezw. subalpine Elemente sind dem Lech auch in die Donau gefolgt und haben sich hauptsächlich an dem mehr • bewaldeten rechten Donauufer angesiedelt. Zu diesen gehören u. a. : Pleurospermum austriacum Hoffm., Aconitum Napellus L., Carex alba Scop., Carduus Personata (L.) Jacq. (Diese 4 Pflanzen kommen nach Dr. Zenetti auch bei Dillingen vor!) etc., welche der Donau zum Teil bis Ingolstadt und noch weiter folgen. Friedberger An ^^ebenflüssen empfängt die Donau auf dem rechten Ufer ausser Aach. dem Lech noch die Aach, welche bei Friedberg entspringt und des- wegen den Namen „Friedberger Aach" führt. Sie tliesst jetzt bei Niederschönefeld in die Donau, während sie früher sich in den Lech ergossen haben soll. Kleine Paar Bei Osterzhausen entspringt die „Kleine Paar", und mündet Step- perg gegenüber in die Donau. Sie heisst die „Kleine Paar" im Gegen- satz zu ihrer etwas grösseren Schwester, der „Grossen Paar", welche östlich von Ingolstadt in die Donau tliesst. In der Nähe von Pöttmes sammelt sich aus mehreren Quellbochen lottmeser die sog. „Pöltmescr Aach", welche in nordöstlicher Richtung das ganze 32 Doiiauraoos durchfliegst. Sie ist es hauptsächlich, welche mit einigen aiideicn Bächen nach Anschauung neuerer Geologen das Donauraoos auf dem Gewissen haben soll. III. Geschichte der Erforschung der Neuburger Flora. Furhsius. Der erste, der wohl auch in unserem Gebiete wissenschaftlich botanisiert hat, war der berühmte Botaniker Leonhard Fuchsins. Ge- boren am 17. Januar 1501 zu Wemding studierte er an der Universität zu Ingolstadt und promovierte 1524 zum Dr. med. Nachdem er einige Zeit in Ingolstadt selbst doziert hatte, ward er Leibarzt des Markgrafen zu Ansbach, lernte dort die Lehre Luthers kennen, trat zum Protestantis- mus über und wurde 1535 Professor der Medizin zu Tübingen, wo er am 10. Mai 1566 starb. Fuchs gilt als einer der „Väter" der Botanik, da er in seinen beiden Hauptwerken: „De historia stirpium'' und „Neues Kreuterbuch" schon den Versuch machte, eine wissenschaft- liche Terminologie in der Botanik einzuführen. Seine Landsleute, die Wemdinger, haben ihm mit 2 anderen berühmten Wemdingern in den letzten Jahren in der Nähe des Bahnhofes ein Denkmal gesetzt. Nach ihm ist die bekannte Zierpflanze, die Fuchsie, benannt. Leider finden sich in seinen Werken keine auf die Flora von Neuburg a. D. bezüg- lichen Angaben. Gerade 200 Jahre nach Fuchsius' Tod erblickte zu Markt-Oberdorf im Allgäu ein Mann das Licht der "Welt, der nachweisbar als der erste um Neuburg a. D. sammelte; es ist der am 10. März 1766 daselbst Fröiich. geborene Joseph Alois von Frölich. Nach Absolvierung des Gymnasiums studierte er an den Universitäten zu Dillingen, Ingolstadt, Erlangen und Wien. Er machte von Ingolstadt aus, wo er u. a. den berühmten Natur- forscher und Botaniker Schrank hörte, grosse botanische Fusswanderungen und diese scheinen ihn auch Mitte der achtziger Jahre des vorvergangenen Jahrhunderts in die Umgebung Neuburgs geführt zu haben, wie eine grössere Anzahl von I'unden beweist, die Schrank, als von Frölich ge- macht, in seiner „Baiersche Flora" 1789 anführt. Es sind dies u. a. Dentaiia bulbifera L. bei der „Alten Burg", die wir dortselbst leider nicht mehr finden konnten, Linaria spuria Mill. auf Aeckern um Neu- burg a. 1). und Berteioa incana DO., welche sich bis auf den heutigen Tag daselbst erhalten iiaben. Vorzüglich waren es die Gattungen Hieracium und Geutiana, denen er sein Studium widmete. Seinen Namen trägt die Pflanzengattung Frölichia, ebenso die Enzianart Gentiana Frölicliii Jan; er ist auch der Autor zahlreicher Hieracium- und Gentiana-Arten, wie Gentiana imbricata Fröl., G. Suecica Fröl., G. Germanica Fröl. und anderer neuer Pflanzenarten. Auch als Moos- kenncr und Entomologe ist Frölich bekannt. Er starb 1841 als Kreis- medizinalrat zu Ellwangen in Württemberg. Seine Sammlungen sind leider verloren gegangen.*) Auch der Lehrer Frölichs, Fr. v. Schrank, hat, wenn auch einige Schrank Jahre später, um Neuburg a. D. und speziell im Donaumoos botanisiert. Er war geboren 1747 in Vornbach bei Schärdiug am Inn, wurde Jesuit und nach Aufhebung des Jesuitenordens nacheinander Professor in Am- beig, Burghausen, Ingolstadt, Landshut und 1809 Professor und Direktor des Botan. Gaitens i» München und starb 1835 daselbst. Ueber seinen Aufenthalt in Neuburg a. D. im Jahre 1792 schreibt er u. a.: ,, Meinen 2. Standort (der erste war in F'öttmes ; d. V.) habe ich zu Neuburg a. D. genominen und habe zu diesem Ende in der Vorstadt im goldenen Kreuz eine Wohnung gemietet, weil ich hier beinahe am Ende der ganzen Stadt und so nahe als möglich am Moor war." (Sammig. naturhist. u. physikal. Aufsätze von Schrank, Nürnberg 1796 p. 136). Sehr, scheint es also in diesem Jahre schon, wenigstens teilweise, auf das Donaumoos ab- gesehen zu haben, das er dann im Herbst des nächsten Jahres gründ- lich durchforsclite; die Resultate dieser Erforschung haben wir unten in unserem 2. Rundgange durch die Neuburger Flora ausführlich be- sprochen. Von Neuburg aus stattete er auch der „Alten Burg" einen Be- such ab, wovon er a. a. Orte p. 139 schreibt: „Während meines Aufent- haltes in Neuburg a. D. hatte man mii- viel von der alten Burg gesagt und versicherte mich mit so vieler Zudringlichkeit von dem grossen Reichtum an seltenen Pflanzen, die dort herum wachsen sollen, dass ich mich beinahe genötigt sah, einen Spaziergang dahin zu machen. Aber ich konnte hier nichts von einiger Erheblichkeit für meine Wissbegierde finden." Wie wir schon oben angedeutet haben, hielt sich Sehr, auch einige Zeit in Pöttmes und später in Weichering auf. Von letzterem Orte aus besuchte er auch St. Wolfgang bei Sinning, scheint aber von diesem Besuche keineswe;i;s befriedigt gewesen zu sein ; denn er schreibt a. a. 0. p. 182: , .Eines Tages machte ich von diesem Dorfe aus einen etwas weiteren Spaziergang nach St. Wolfgang , aber fand auch, dass ihre (der Umwohner) hohe Meinung, die sie von ihrem Berge und ihren Aussichten hatten und Reisenden gerne beibringen, ganz oiine Grund sei." Im Jahre 1841 gab L F. Strehler, kgl. Lehrer der Naturgeschichte strehier und Chemie in Ingolstadt, als Programm der Landwirtschafts- und Ge- werbeschule daselbst eine ,,Uebersicht der um Ingolstadt wildwachsenden, phanerogamischen Pflanzen" heraus, worin er „den Freunden der Wissen- schaft und der technischen Schulen die Ergebnisse seiner 2jährigen (!) botanischen Erforschungen überliefert." Wie er in der Einleitung mit- teilt, hat er seine Forschungen auch einem Teile des Landgerichts Neu- burg a. D. gewidmet; er zählt im Ganzen 834 Arten auf und fügt bei, dass dieselben sich in dem für die Landwirtschafts- und Gewerbeschule angelegten Herbarium Ingolstadense in gut getrockneten und charakteristi- schen Exemplaren aufbewahrt finden und jedem Freunde der W^sseu- *) Vorstehende Angaben sind zum grossen Teile einem Aufsatze Dr. P. Nestlen's : „Jos. Alois von Frölichs Wirken als Arzt und Naturforscher' (Stuttgart 1904, C. Grüninger) entnommen. 34 W. Soliniz- lein Ad. Schniz- leiu u A. Frickhinser Sendtner Fahrnbacher Schaft oifen stehen. Ob dieses Herbar wohl noch existiert? Die An- gaben Strehlers sind, wie sich schon aus der „zweijährigen" Erforschung vermuten lässt, nicht in alleweg zuverlässig. Die Monheimer Flora fand in dem Landgerichtsarzt Dr. W. Schniz- lein einen eifrigen Erforscher, „welcher während seines 10jährigen Aufent- haltes zu Monheim (in den 30er Jahren des vorigen Jahrhunderts; d. V.) oft wissenschaftliche Exkursionen machte und viele Seltenheiten entdockte." So schreibt in „Die Yegetationsverhältnisse der Wörnitz und Altmühl" von Schnizlein Ad. und Frickhinger A. 1848 p. IV der Sohn des oben- genannten Landgerichtsarztes, der Prof. Dr. Adalbert Schnizlein in Erlangen. Die meisten in dem eben angeführten Werke aus der Mon- heimer Gegend angegebenen Funde stammen wohl von ersterem und sind, wenn auch nicht alle neuerdings bestätigt sind, durchaus zuverlässig. Grössere Teile unseres Gebietes finden sich in dem schon oben citierten,von Dr. Ad. Schnizlein in Erlangen und Albert Frickhinger inNörd- lingen herausgegebenen Werke: „Die Vegetationsverhältnisse der Jura- und Keuperformation in den Flussgebieten der Wörnitz und Altmühl" 1848 behandelt. Wir betrachten dieses Werk als eine für die damalige Zeit vortreffliche Arbeit, und wenn auch nicht alle floristischen Angaben darin stichhaltig sind, so ist das fast ausschliesslich auf das Konto eines 3. Mitarbeiters, des Herrn G. Ad. Hauser in Dinkelsbühl zu schreiben, auf den die beiden Hauptverfasser ein zu grosses Vertrauen setzten. Das Herbar Frickhingers, welcher Besitzer der Einhornapotheke in Nördlingen, und wenn wir uns nicht täuschen, der Schwager seines Mitverfassers war, befindet sich im Besitze des jetzigen Eigentümers der Apotheke, Dr. E. Frickhinger, eines Enkels des A. Frickhinger, der die im Hause Frickhinger traditionell gewordene Vorliebe für Botanik durch Herausgabe einer pflanzengeographischen Arbeit über das Ries: ,,Die Gefässpflanzen des Rieses" Nördlingen 1904 betätigt hat. Der Ver- fasser hatte das Glück, den „alten Frickhinger" noch persönlich kennen zu lernen, wobei ihm der 87 jährige geistig vollkommen frische Greis seine „neueste" Arbeit, „Der Ries-See" betitelt, dedizierte. Im Jahre 1852 besuchte der berühmte Botanik- Professor 0. Sendtner in München, der im Auftrage der kgl. Akademie der Wissenschaften die botan. Erforschung Süd-Bayerns unternommen hatte, auf seinen zu diesem Zwecke angestellten Reisen das Donaumoos und wohl auch Neu- burg selbst. Seine F'orschungsresultate sind niedergelegt in dem vor- trefflichen Werke: „Die Vegetationsverhältnisse Südbayei'ns" München 1854, worin er, wie wir schon in unserem ,, Orientierenden Ueberblick" ausfuhilicher dargetan haben, ein Verzeichnis der von ihm im Donau- moos konstatierten Pflanzen gibt und auch sonstige Fundorte aus der Neaburger Flora mitteilt. Belegexemplare befinden sich in dem von ihm angelegten Herbarium Boicum der Universität München, und da er im Tausche mit botanischen Freunden stand, auch in manchen anderen Herbarien. In Neuburg a. D. scheint Sendtner mit dem Apotheker Fahrnbacher bekannt geworden zu sein, der ihm manche interessante Pflanze aus der Neuburger Flora, wie Centaurea phrygia L. von Strass — gemeint ist 35 natürlich C. pseudophrygia C. A. Meyer — mitgeteilt zu haben scheint. Andere Angaben Fahrnbachers, wie Orobanche Rapura Thuill. von Neu- burg und Veronica prostrata L. vom Finkenstein bezweifelt Sendtner mit Recht. In den sechziger und siebziger Jahren des vorigen Jahrhunderts Graf hat ein Mann der Neuburger Flora seine Aufmerksamkeit geschenkt, ^u Mouiin der ihr die wichtigsten Dienste leistete; es ist Graf Karl Marzell Du Mouiin Eckart auf Schloss Bertoldsheim, geb. 1. Mai 1808 zu Rom (palazzo Barberini). Mit Vorliebe widmete er sich den kritischen Gat- tungen Cirsium und Carduus, in denen er auch schöne Resultate er- zielte •, er war, nebenbei gesagt, wohl der erste, der den Cirsium- Tripelbastard Cirsium acaule X bulbosum X oleraceum sicher erkannte. Er ist auch der Autor der Viola declivis, oder wie er sie nannte, decliva die er neben einigen anderen kaum haltbaren „Arten" 1867 in der Oester. Bot. Ztscbrft. publizierte. Seinen Namen trägt auch manche interessante Pflanze, wie die Gentiana Dumoulinii (=G acaulis X excisa), welche Stein, mit dem er in botan. Beziehungen stand und der, wenn wir uns nicht täuschen, auch eine neue Flechtengattung „Dumoulinia" taufte, ihm zu Ehren benannte, die Viola Dumoulini (=: Viola declivis X hirta), welche der Verfasser ihm widmete und einige andere weniger bekannte. Sein Hauptsammelfeid waren, wie uns ein alter Bediensteter erzählte, die Donauschütten bei Bertoldsheim und die Lechauen, die er bis Meitingen hinauf absuchte, wohin er sich mit einem Einspänner fahren Hess. Er legte ein reiches Herbar an, in welchem leider eine Anzahl interessanter von ihm in der Neuburger Flora gefundenen Pflanzen fehlen, wähi-end hingegen andere wieder, wie Cirsium und Carduus, sehr reichlich vertreten sind. Sein Herbar befindet sich seit fast 2 Jahr- zehnten in der kgl. Realschule zu Neuburg a. D. (wo es, wie es uns scheint, nicht gerade die beste Unterkunft gefunden hat, da Vieles schon dem Insektenfrasse und Staube zum Opfer gefallen ist.) Er hinterliess auch ein kurzes Verzeichnis der Bertoldsheimer Flora, das er für Caflisch's ., Exkursionsflora'' angefertigt zu haben scheint; dasselbe liegt mit anderen schriftlichen Sachen, zum Teil auch privater Natur, in der Realschule zu Neuburg a. D. und ist leider nicht sehr brauchbar, weil nähere Fundortsangaben fast immer fehlen. Graf Du Mouiin starb in hohem Alter am 14. Juli 1891 zu Bertoldsheim und liegt auch (in der Gräfl. Du Moulin'schen Gruft auf dem Gottesacker) daselbst begraben. Zu denen, welche die Neuburger Flora, wenigstens teilweise, auch caflisch eigener Anschauung kannten, gehörte der Augsburger Lehrer Caflisch, der Verfasser der bekannten „Exkursionsflora für das südöstl. Deutsch- land". Er stand in botan. Beziehungen zu Graf Du Mouiin, der ihm ^ÜfaManuskript der Bertoldsheimer Flora zur Verfügung stellte und ihn nW^ Bertoldsheim eingeladen zu haben scheint, woselbst er u. a. die Hierochloa odorata Wahlbrg. entdeckte, die aber jetzt dortselbst wieder verschwunden ist. Mit Du Mouiin und Caflisch bekannt war auch Pfarrer Spahn, der Spai>n von 1872—1879 in ünterhausen bei Neuburg a. D. seines Amtes waltete und nebenbei fleissig botanisierte. Er fertigte für den Verfasser ein 3* 36 Lutz Lang Neuere Floristen kleines Verzeichnis der von ihm seinerzeit um Unterhausen beobachteten Pflanzen an und starb 1901 als Pfarrer von Wörleschwang bei Dinkel- scherben. Fast zu gleicher Zeit wie Graf Du Moulin in Bertoldsheim war HoffmannPb. pjj. Hoffmann, Professor am b. Lyceum, um Eichstätt und im ganzen Altmühltale botanisch tätig. Er dehnte seine Exkursionen, bei denen er mit Vorliebe die Pfarrhöfe als Standquartier auswählte, bis zur Donau und Wörnitz aus. Die Resultate derselben publizierte er zunächst in seinem „Prodromus" und später in seiner ,, Exkursionsflora für die Fluss- gebiete der Altmühl" etc. Eichstätt 1879. Ihm verdanken wir viele Angaben speziell aus dem Schuttermoor bei Nassen fels, aus dem Ries etc. ; dieselben sind mit verschwindenden Ausnahmen durchaus zuverlässig. Er starb in Neuburg a. D., wo er im dortigen Priesterhospitale wegen eines unheilbaren Leidens Aufnahme gefunden hatte und liegt im Gottes- acker daselbst begraben. Hoffmann, wie sein Nachfolger, hatten dem Pfarrherrn und späteren Dekan in Ensfeld bei DoUnstein, Joh. liapt. Lutz, manche Angabe seltener Pflanzen aus der Umgebung Ensfelds zu verdanken. Auch dem Ver- fasser war es noch vergönpt, den liebenswürdigen alten Herrn persön- lich kennen zu lernen und wir erinnern uns mit Vergnügen an eine Exkursion in das Spindeltal im Jahre 1899, wo der bald 70jährige Greis mit jugendlicher Begeisterung die steilsten Felsenzinnen erklomm, um uns den Standort einiger seltenen Pflanzen zu zeigen. Er starb im Jahre 1907 nach langer Krankheit, nachdem er mehrere Jahrzehnte im einsamen Ensfeld gewirkt hatte. In Monheim botanisierte fast zu gleicher Zeit wie Lutz in Ensfeld der Lehrer Otto Lang, Nachdem er früher sehr intensiv gesammelt hatte, nahm er nach längerer Pause von 1902 ab das botan. Studium wieder auf und hatte schon wieder einige schöne Erfolge erzielt, als ihn, viel zu früh für die Botanik und seine Angehörigen, am 23. April 1904 der Tod hinweg- raffte. Lang war ein vielseitiger Mann: Dichter, Maler, Lepidopterologe (besonders trefflich verstand er das Präparieren der Raupen) und Botaniker in einer Person; dazu war er äussert bescheiden und liebenswürdig. Kurz vor seinem Ableben stellte er uns noch ein Verzeichnis seiner botanischen Beobachtungen um Monheim zusammen. Sein erstes Herbar, welches mangels Angabe der Fundorte wissenschaftlich leider wertlos ist, befindet sich im Cassianeum zu Donauwörth, sein 2. noch unvoll- ständiges wahrscheinlich im Lyceum zu Eichstätt, was wir daraus schliessen, dass Dr. Schwertschlager, Professor daselbst, Manches aus demselben publiziert hat. Der Nachfolger Hoffmann's als b. Lycealprofessor für Naturgeschichte etc. in Eichstätt ist Dr. Schwertschlager, der weiten Kreisen be- sonders durch seine rhodologischen und geologischen Arbeiten bekannt geworden ist. Während Hoffmann das interessante Wellheimer Tal offen- bar zu wenig kannte, machte Dr. Schwertschlager dasselbe häufig zum Zielpunkte seiner Exkursionen und entdeckte daselbst manche interessante Pflanze wie z. B. Lathyrus heterophyllus L. am Mühlberg bei Wellheim. Er hatte die Güte, seine selteneren dortigen Funde in einem kleinen 37 Verzeichnisse zusammenzustellen und dem Verfasser zu überlassen. — Anfangs der 90 er Jahre des vorigen Jahrhunderts botanisierte der be- kannte Verfasser der ausgezeichneten Flora von Nürnberg -Erlangen, Oberstabsveterinär Schwarz in Nürnbeig gelegentlich eines Manövers um Pöttraes und publizierte seine Funde in einem kurzen Veizeichnisse in den Berichten der Bayer. Bot. Gesellschaft. — Im letzten Jahrzehnt des verflossenen und im ersten des neuen Jahrhunderts botanisierten : Oberlehrer Ei bock und später Postsekretär Weber um Schroben- hausen, Profccssor Bleicher um Ingolstadt — er hat seine Beobach- tungen in 2 Programmen des Gymnasiums daselbst niedergelegt — , H e n s e 1 e u. später D r. P a u 1 im Donaumoos, Dr. ErnstFrickhinger um Nördlingen und Umgebung, Schneid, Wiedemann, und Egen- berger um Wemding. — Der Flora der näheren Umgebung von Neuburg a. D. hatten un- gefähr im gleichen Zeitraum die Herren : Professor Beck, unser liebens- würdiger Freund mit seinem erstaunlichen Finderglücke und die Pro- fessoren D ü 1 1 und S c h n e t z ihre Aufmerksamkeit geschenkt. Eine systematische Erforschung derselben setzte jedoch erst ca. 1898 ein, wozu die Herausgabe der Flora exsiccata Bavarica in Regensburg, die in weiten botanischen Kreisen Bayerns neuen Eifer anfachte, nicht zum Wenigsten beitrug. Jetzt war es eine Lust, Botaniker zu sein; einer suchte den andern an Eifer zu übertreffen und mit neuen Funden zu überraschen. Der erste, der sich der ,, neuen Bewegung" anschloss, war unser verehrter Freund Winter, Professor der Mathematik am Neuburger Gymnasium, mit dem wir zahlreiche Exkursionen zu Fuss und per Rad zu machen das Vergnügen hatten. Bald darauf schloss sich ein weiterer Freund, Staatsanwalt Gerstlauer am kgl. Landgericht zu Neuburg a, D. an, der in seinem Feuereifer — von uns „furor botanicus" getauft — sich sofort an die schwierigsten Gattungen und Familien, wie Carex und die Gramineen wagte, in kurzer Zeit erstaunliche Fortschritte machte und nun, z. Z. Landgerichtsrat in Augsburg, als erster Präsident dem natur- wissenschaftlichen Verein von Schwaben und Neuburg vorsteht. Vier Jahre später trat auch Reallehrer Gugler, von Nördlingen nach Neu- burg a. D. versetzt, in unsere Reihen ein und seinen Kenntnissen und seinem Eifer verdankt die Neuburger Flora manche Bereicherung. Er weilt leider nicht mehr unter den Lebenden, da er nach langer Krankheit am 3. September 1909 im Alter von nur 35 Jahren das Zeitliche segnete. — Mehr für sich arbeiteten die Herren Apotheken- besitzer Geitner und Professor Dr. Weber; letzterer veröffentlichte als Lehrer der Botanik am Neuburger Gymnasium in den Jahren 1906 und 1907 seine „Botanische Schülerwanderungen" (2 Teile), welche offenbar nur als Leitfaden in die Hand der Schüler gedacht sind und deswegen auf Vollständigkeit keinen Anspruch erheben. — Im Westen des Gebietes, im Rainer Bezirke, entfaltete Freund Zinsmeister, Lehrer in Wengen bei Burgheim, eine intensive botanische Tätigkeit, die von reichem Erfolge gekrönt war. In dankenswertester Weise über- liess Z. die Resultate seines Forschens, die er von Zeit zu Zeit in den Berichten der Bayer. Bot, Gesellschaft veröffentlichte, auch dem Ver- 38 fasser, der uhne seine Beihilfe kaum in der Lage gewesen wäre, die zum Teil so entlegenen Gebiete des Rainer Bezirkes hinreichend zu erforschen. lY. Literatur über die Neuburger Flora.*) Schrank, Franz von Paula: „Baiersche Flora" München 1789 (Ent- hält die ältesten uns bekannten Angaben aus der Neuburger Flora, teils von Schrank selbst, teils von Frölich). Derselbe: „Naturhistorische und ökonomische Briefe über das Donau- moos" (Mannheim 1795) (Enthalten Seite 32—36 ein „Verzeichnis der auf dem Moor wachsenden Pflanzen" vom J. 1793; dasselbe ist abgedruckt bei Sendtner; „Die Vegetationsverhältnisse Süd- bayerns" p. 698 — 701. Auch Einzelangaben aus dem Donaumoose finden sich in diesen ,, Briefen" an verschiedenen Stellen. Derselbe: ,, Sammlung naturhistorischer und physikalischer Aufsätze" (Nürnberg 1796). (Aufsatz II: „Naturhistorische Beobachtungen um Pöttmes, Neul)urg und Weichering." Von Pöttmes sind 15, von Neuburg 12 und von Weichering 8 Arten angeführt). Strehler, L. T., kgl. Lehrer der Naturgeschichte und Chemie. ,,Ueber- sicht der um Ingolstadt wildwachsenden phanerogamischen Pflanzen". Programm der Landwirtschafts- und Gewerbeschule zu Ingolstadt für 1840/41. (Enthält eine Anzahl von Angaben aus dem östl. Teile des Gebietes und dem östl. Grenzgebiete). Schnizlein, Dr. Ad. und Frickhinger, A. : „Die Vegetations- verhältnisse der Jura- und Keuperformation in den Flussgebieten der Wörnitz und Altmühl" 1848 (Enthält zahlreiche Fundortsan- gaben für den westl. Teil des Gebietes. (Wemding und Umgebung). Sendtner, Otto: „Die Vegetationsverhältnisse Südbayerns" München 1854 (Enthält S, 698 ff. ein Verzeichnis der i. J. 1852 im Donau- moos beobachteten Pflanzen und in der „Flora von Südbayern" zahlreiche Angaben aus der Neuburger Flora, teils von Sendtner selbst, teils von Schrank, Strehler etc). Du Moulin, Graf Karl: ,,Zur Flora von Bertolzheim in Baj^ern" Oesterr. Bot. Zeitschrift XVII, 389 ff. 1867 (Enthält die Diagnosen der von ihm neu aufgestellten ., Arten": Viola decliva, Saponaria alluvionalis, Dianthus vernus, Hypericum mixtum, Hyp. sepalastrum u. AUium scorodoides. Dr. Pöverlein hat in Der. Bayer. Bot. Ges. Bd. X. p. 16 Anm. 1) diese wenig bekannte Abhandlung *) Die von Schrank in seiner „Baior. Flor." angeführten Werke: „Historia plantaruni" von L. Fuchsins (1542). „Hortus Eystettensis" von B. Beslcr (1613) und ..riiytologia generalis" von Astheimor (1773 zu Neuburg a. D. erschienen) enthalten nichts auf die Neuburger Flora Bezügliches. 39 der Vergessenheit entrissen; da dieselbe wohl weitere Kreise interessiert, bringen wir die Diagnosen in unserem Verzeichnisse bei den betreffenden Gattungen zum Abdruck). Ho ff mann, Phil.: ,,Exkui'sionsflora für die Flussgebiete der Altmühl sowie der schwäbischem und unteren fränkischen Rezat" Eichstätt 1879 (Dieses Werk enthält, wie der früher erschienene „Prodromus" desselben Verfassers, zahlreiche Angaben hauptsächlich aus dem nördl. und östl. Genzgebiete). Caflisch, Fr.: ,, Exkursionsflora für das Südöstl. Deutschland" 2. mit einem Nachtrag versehene Auflage. Stuttgart 1881 (Graf Du Moulin hat, wie im Vorwort zu lesen ist, dem Cafl. ein umfangreiches (?) Manuskript über die Bertoldsheinier Flora zur Verfügung gestellt ; auch Pfarrer Spahn hat einzelne wertvolle Beiträge geliefert). Prantl, Dr. K. : ,, Exkursionsflora für das Königreich Bayern" 1884 (Enthält ebenfalls Fundorte aus der Neuburger Flora, welche zum grössten Teil Caflisch, Sendtner, Schrank etc. entnommen sind). Lutz, Pfarrer in iMisfeld gibt in Bericht. Bayer. Bot. Ges. I. Bd. p. 32, 18i)l ein kleines Verzeichnis der seltensten Pflanzen um Ensfeld. Schwarz, Stabsveterinär in Nürnberg: Ber. Bayer. Bot. Ges. 1892, Bd. II. p. 67 enthält eine Anzahl Funde von ihm aus der Um- gegend von Püttmes. Ascherson, P. und Gräbner, P. : „Synopsis der mitteleurop. l-'lora" 1896 ff. enthält einige Angaben aus der Neuburger Flora, so bei den Orchidaceen. „Vorarbeiten zu e i n e r F 1 o r a B a y e r n s" : Familie der Ranuncula- ceen. Ber. Bayer. Bot. Ges. Bd. 4, 1896; Berberidac, Nymphaeac, Papaverac, Fumar. Crucif I. Bd. 5, 1897; Crucifer. II. Bd. 6, 1899 (enthalten wenige Angaben aus der Neuburger Flora). Bleicher, J., kgl. Gymnasiallehrer: „Schulflora von Ingolstadt und Umgebung'' I. Teil: Programm des Gymnasiums zu Ingolstadt pro 1898/99, II. Teil: Programm für 1900/01. (Einige Angaben aus dem östl. Gebiete), Torges, E.: „Botan. Ergebnisse aus dem Jahre 1901" Mittlgn. Thüring. Bot. Verein's. Neue Folge. Heft XVI, 1902 S. 27 und Heft XX, 1904/05 S. 51 tf. (Enthalten ausschliesslich Angaben über Neuburger Calamagrostis-Funde). Erdner, Eugen,*) Pfarrer in Ried (Neuburg a. D.): „Eine für Bayern neue Calamagrostis-Art." Mitt). Bayer. Bot. Ges. No. 22, I. Bd. 1902, p. 223 und 224. (Berichtet über die Neuauffindung der Calamag. neglecta P. B. für Bayern). Derselbe: „Einige interessante Bastarde aus der Neuburger Flora." Mittig. Bayer. Bot. Ges. No. 27, I. Bd. 1903, p. 299 ff'. (Bespricht *) Sämtl. bot. Aufsätze des Verfassers finden sich in VII (Anlrnng) ab gedruckt (ausgenommen den gemeinschaftlich mit Ziusmeister abgetassteu „Die Brombeeienfiorula von Neuburg a. D."j 40 i. Carduus ipersonatus Jacq. X nutans L. (neu für Deutschland), 2. Quercus robur L. X sessiliflora Smith (neu für Bayern), 3. Salix daphnoides VilK X purpurea L., 4. S. caprea L. X daphnoides Yill.=X S. neoburgensis Erdner u. 5. S. caprea L. X incana Schrank). D ers elbe : „Zwei neue Funde aus Schwaben" (1. Centaurea iacea L. X nigra L. =: X C. Gerstlaueri Erdner nov. hybrid.; 2. Festuca arundinacea Schreb. X gigantea Vill. neu für Dentschland). Mittl. Bayer. Bot. Ges. No. 34, I. Bd. 1905, S. 425 ff. Derselbe: „Neubuiger Lappa- Arten, -Formen und -Bastarde. Mittl. Bayer. Bot. Ges. No. 31, I. Bd. 1904, 372 ff. und No. 32, 388 ff. Derselbe und J. B. Zinsmeister: „Die Brombeerenflorula von Neu- burg a. D." Mittig. Bayer. Bot. Ges. No. 39, I. Bd. 1906, 520 ff. und No. 40, 1906, 541 ff. Derselbe: ,,Juncus acutiflorus Ehrh. X alpinus Vill. = X Juncus Langii mh., nov. hybr." Allg. Bot. Ztschrft., No. 12, 1906. Derselbe: Viola hirta L. X saepincola Jord. var. cyanea Gel. pro sp. Mitt. Bayer. Bot. Ges. II. Bd., 1907, No. 4. Derselbe: „Sind die Veilchenbastarde fruchtbar oder nicht?" Allg. Bot. Ztschrft. No 7/8, 1907. Derselbe: ,,Ein neuer Veilchentripelbastard." Viola (hirta L. X odorata L.) X saepincola Jord. Rasse cyanea Celak. pro spec. = X Viola neoburgensis Erdner Allg. Bot. Ztschrft. No. 5, 1908. Derselbe, Kammerer und Pfarrer zu Hl. Kreuz in Donauwörth. ,, Salix caprea L. X daphnoides Vill. X purpurea L. nov. hybr. = X S. neoburgensis Erdner. Allg. Bot. Ztschrft. No. 5, 1909. Gugler, W. : „Zur Systematik der Centaureengruppe Jacea" Mittl. Bayer. Bot. Ges. I. Bd. No. 33. 1904 (pag. 407 und 408: Cen- taurea Phrygia L. ssp. intercedens Gugler et Erdner). Derselbe: „Viola montana L. X rupestris Schmidt" Mittig. Bayer. Bot. Ges. 1. Bd. No. 39, 1906. Derselbe: „Zwei neue Pflanzenformen" (Phleum vulgare A. u. Gr. f. pseudonodosum Gugler u. Euphrasia stricta Host f. angustifolia Gugler) Mitt. Bayer. Bot. Ges. I. Bd. Nr. 40, 1906. Vollmann, Dr. Fr.: „Neue Beobachtungen über die Phanerogamen- u. Gefässkryptogamenflora von Bayern". Ber. Bayer. Bot. Ges. Bd. IX. 1904. (Enthält Beiträge von Zinsmeister, Gerstlauer. Gugler u. dem Verfasser aus der Nbrgr. Flora). Derselbe: „Neue Beobachtungen etc." II. Ber. Bayer. Bot. Ges. Bd. XI., 1907. (Enthält Beiträge von Zinsmeister, Gugler u. Gerstlauer aus der Nbrgr. Flora). Semler, C. : „Alectorolophus Alectorolophus Stern, in den Getreide- feldern Bayerns-. Oesterr. Bot. Ztschft. 1904, Nr. 8 u. 9. (Hier stellt S. seinen AI. arvensis auf, gibt aber keinen speziellen Fund- ort aus der Neuburger Flora an). 41 Derselbe: „Alectorolophus-Studien" AUg. Bot. Ztschr. 1907 Nr. 5 u. ff.; 1908 Nr. 1 — 3 u. Nr. 7 u. 8. (Enth. Neub. Fundorte von AI, arvensis u. bucc.) Gerstlauer: L. : „Ueber die Veilchenflora von Neuburg a. D. u. Umgebung." Mittig. Bayer. Bot. Ges. I. Bd. Nr. 34, S. 427 ff. 1905. Derselbe: „Ueber den Artcharakter von Viola stagnina Kit. u. Viola puraila Chaix." Mitt. Bayer. Bot. Ges. I. Bd. Nr. 35, S. 439 u. 440, 1905. Pöverlein, Dr. Hermann: ,,Die bayer. Arten, Formen u. Bastarde der Gattung Alectorolophus'-. Ber. Bayer. Bot. Ges. Bd. X 1905 p. 16. Derselbe: ,,Die Rhinantheen Niederbayerns" im 18. Jahresbericht des ,,Naturwissenschaftl. Vereins Landshut." (NB. ohne Jahreszahl!) Enthält einige Angaben aus der Nbrg. Flora. Derselbe: ,, Bemerkungen" zu den einzelnen Faszikeln der Flor, exsicc. bavar., erschienen in den „Denkschrift, der kgl. bayer, bot, Ges. zu Regensburg", bisher nur bis Nr. 325. Gross L, u. Gugler, W, : ,, Ueber unterfränkische Cirsien", AUg. Bot, Ztschft. 11, Jahrgg, 1905 S. 66, 112 u. 129. (Erwähnt Cirs. ac. X bulb. X o\ei\ von mehreren Fundorten der Neuburger Flora). Paul, Dr. Hermann: ,. Botanische Untersuchungen einzelner Moore". 5. ,,Die heutige Flora des Donaumooses", (Diese Arbeit enthält teils eigene Beobachtungen, teils solche vom Verfasser, der um Mitarbeit angegangen worden war). 1905. (Der Separatabdruck gibt keinen Erscheinungsort an; wahrscheinlich ist die Arbeit in den Mittlgn, der Kgl. bayer. Moorkulturanstalt in München er- schienen). Weber, Dr.: „Bot. Schülerwanderungen" I. Teil (Beilage des kgl. humanist. Gymnasiums für das Studienjahr 1905/06) Derselbe: ,,Botan. Wanderungen in Neuburgs nächster Umgebung" („Der bot. Schülerwanderungen II. Teil 1907). Dieses und das vorhergehende Schriftchen machen keinen Anspruch auf wissen- schaftlichen Wert und Vollständigkeit, da sie laut „Einführung" für Schüler berechnet sind; leider enthalten dieselben einige Un- richtigkeiten, die am entsprechenden Orte in unserem Verzeich- nisse korrigiert sind). Seh wert Schlager, Dr. J. : „Ueber einige für Bayern neue Rosen- arten und mehrere überhaupt neue Artbastarde von Rosen." (Er- wähnt und beschreibt einige Rosenbastarde aus der Neuburger Flora). Bericht XI, 1907 der Bayer. Bot. Ges. Derselbe: „Die Rosen des südlichen und mittleren Frankenjura". München. Isaria-Verlag 1910. Da der Verfasser den grössten Teil seiner Rosen Hr. Prof. Dr. Schwertschlager zur Revision vor- legte, enthält genanntes Werk zahlreiche Angaben aus Nj für das Gebiet. 42 G a r c k e . Aug. : „Illustrierte Flora von Deutschland". 20. umge- arbeitete Auflage, herausgegeben von Dr. Franz Niedenzu 1908. (Entluält einige Neuburger Fundorte). Rubner, K. : „Die bayer, Epilobienarteu, -bastarde und -formen'* (Denkschrft. der Kgl. bayer. bot. Ges. in Regensburg. IX. Bd. Neue Folge IV. Bd. pag. 110 ff. 1908. Enthält Fundortsangaben vom Verfasser und von Gerstlauer). Zinsmeister, J. B. : „Beiträge zur Neuburger Carexflora" (I. C. gracilis Curt. var. personata Fries X C. stricta Good. = C. Gug- leri Zinsraeister; II. Neue Standorte von Carexarten, -Varietäten, -Formen und -Bastarden. Mittl. Bayer. Bot. Ges. II. Bd. Nr. 10, S. 157 u. 158, 1909). Nachträge. Voll mann, Fr.: Der Formenkreis der Carex muricata und seine Ver- breitung in Bayern". Denkschr, der K. bot. Ges. in Regensburg Vlll. Bd. Neue Folge IT. Bd. 1903. (Enthält eine grössere Zahl Fundorte aus der Neubuiger Flora vom Verfasser und von Lutz). Derselbe: ,,Neue Beobachtungen über die Phanerogamen- und Ge- fässkryptogamenflora von Bayern. 111. Ber. Bayer. Bot, Ges. Bd. XI I., 1910. (Enthält einige Beiträge zur Neuburger Flora von Schneid und Zinsmeister). Gugler, W. : „Die Centaureen der Ungarischen Nationalmuseums". Annales Musei Nationalis Hungarici Vi. (Enthält S, 19, 43 und 168 einige wenige Angaben über die Neuburger Flora). Zinsmeister, J, B. : ,,Neue Rubifundorte und neue Rubi des baye- rischen Donaugebietes". Mittlgn. Bayer, Bot. Ges. II Bd., Nr. 16, S. 269ff. 1910. Derselbe: „Eine bemerkenswerte Form des Bastardes Orchis incar- natus X latifolius F. Schultz" (nova var. ophryoides Zinsm.-, Mitt. Bayer. Bot. Ges. II. Bd. Nr. 17. 1910). Herbarien, in welchen sich Neuburger Pflanzen befinden.*) Staatsherbar der K. Universität München. (In diesem befinden sich u. a. wohl auch noch von Schrank gesammelte Pflanzen). Herbarium boicum der wissenschaftlichen Sammlungen des bayerischen Staates. (In diesem hinterlegte Sendtner seine ExsiccatenJ. Herbar der Bayer. Botan. Gesellschaft in München. Herbar der Kgl. Bayer. Botan. Gesellschaft in Regensburg. *) Nachstehendes Verzeichnis kann natiuJich keinen Anspruch auf Voll- ständigkeit erheben; es wurden hauptsächlich nur solche Herbarien namhaft gemacht, mit welchen derVcrfasser selbst in Tauschbeziehungen steht oder stand. 43 Flora exsiccata Bavarica (seit 1898 von der Kgl. l]ayer. Botaa. Gesell- schatt in Regensburg herausgegeben; Gugler war, Zinsmeister und der Verfasser sind jetzt noch Mitarbeiter an diesem Exsikkaten- werk). Herbar des naturwissenschaftl. Vereins von Schwaben und Neuburg (enthält viele Pflanzen von Caflisch etc.) Herbar des b. Lyceums in Eichstätt (mit Pflanzen von Ph. Hoffmann, Dr. Schwertschlager, Lutz, Lang etc.) Herbar Ade in Weismain (Oberfranken). „ Becker in Ostrowo-Filehne (Posen). „ Buchenau in Bremen. „ Du Moulin in der Kgl. Realschule zu Neuburg a. D. „ Erdner in Donauwörth (Hl. Kreuz) und zwar I. Herbarium neoburgense : Enthält nur die Belegexemplare aus der Neuburger Flora; H. Herbarium generale: Auch in dieses sind Belegexem- plare bezw. Duplikate aus der Neuburger Flora aufgenommen worden, soweit solche vorhanden waren. Herbar Fischer in Bamberg. ,, Frickhinger in der Einhornapotheke zu Nördlingen. ,, Gross in Neustadt a. H. „ Gerstlauer in Augsburg. „ Gugler in Neuburg a. D. (z. Z. zum Verkaufe ausgeschrieben). „ Focke in Bremen. „ Hackel in Graz, jetzt Attersee. ,, V. Hayek in Wien. „ Kükenthal in Coburg. Lang in Monheim. (Es ist uns unbekannt, wohin Lang's H. Herbar. kam; wahrscheinlich an das Lyzeum in Eichstätt. Lang's L Herbar. ist im Cassianeum zu Donauwörth). „ A. Mayer in Regensburg. „ Murr in Feldkirch (Vorarlberg). ,, Paul in München. „ Pöverlein in Ludwigshafen. „ Rubner in Regensburg. ,, Schwarz in Nürnberg. ,, Schulze in Jena. ,, Schuster in München, ,\ Schwertschlager in Eichstätt. „ von Seemen in Berlin, „ Torges in Weimar. „ Vollmann in München. „ Winter in München. „ Semler in Nürnberg. „ Zahn in Karlsruhe. „ Zinsmeister in Wengen (Post Burgheim). VI. Pflanzenverzeichnis. I. Embryophyta zoTdiogama Engl. (Arehegoniatae de Bary) Pteridophyta Cohn. (Cryptogamae vasculares. Qefässkryptogamen). 1. Familie* Polypodiaceae R. Br. Farne. 1. Aspidium Swartz. — Scliiklfarn. 1. A. pliegopteris (L.) BauDig. (= Phegopteris polypodioides Fee). Buchenfurn. 4 Schattige Laubwälder. 6. — 8. Hu nicht beobaclitet. Nj Waldschlag nordöstl. vom neuen Militärschiessplatz bei Bitten- brunn gegen die Römerstrasse in einem kleinen Erdloch, wie sie im "Weissen Jura häufig vorkommen, in ziemlicher Anzahl mit fol- gendem ! ! ; Monheim beim Fallhaus (Fr.) An letzterem Fund- orte schon von Ph. Hoff mann und später von uns vergeblich gesucht. 2. A. dryopteris (L.) Baumg. (= Phcg. dryopteris Fee). Eichen- farn. 4 Schattige Laubwälder, Schluchten. 7.-8. Hu Esterholz bei Haselbach, Mochenbach (Haselbach), Königs- brunn (Tbierhaupten) (Z.); auf dem Ziegelberg bei Thierhaupten ; * Pöttmes im Walde hinter der Klause (Schwarz). Nj Rechts vom Fusswege, der vom Galgenberg bei Ried (Neu- burg a. D.) durch den Wald nach Attenfeld führt, eine kleine Gruppe mit anderen Farnkräutern, im Walde vom Galgenberg gegen Nassenfeis östl. der Strasse mit Aspid. lobatum, im Walde zwischen Gietlhausen und dem Forsthof (Neubg a. D.) an einer Stelle reichlich, in einem Waldschlag nordöstlich vom neuen Exer- zierplatz (Bittenbrunn) gegen die Römerstrasse in einem Erdloch mit Aspid. phegopteris; * bei Eichstätt im Park an mehreren Stellen in grosser Menge (Hof.). 3. A. Robertianum (L.) Luerssen. (= Pheg. Robertiana. A. Br.). Storchschnabeltarn. 4 Steinige Abhänge auf Kalk. 8.-9. Hu nicht beobachtet. Nj An einer Mauer beim Engl. Institut am Nachtberg (Neu- burg a. D.), steinige Abhänge beim städt. Wasserwerke spärlich (Nbrg. a. D.), bewaldete Abhänge des Burgwaldes vor dem alten 45 Scbiessplatz (Oberhausen), auch noch beim alten Schiessplatz selbst, an den steinigen Abhängen bei der „Kaiserburg" (Oberhausenj zur Donau hinab massenhaft, vor Joshoten von Neuburg a. D. her an einer alten Silberweide, an Felsen bei Hütting. * Wellheim, * Kon- stein, * im Spindeltal, an einem Felsen zwischen Gundelsheim und Möhren, Uhlberg bei Möhren an einer Felspruppe gegen Rothen- berg (1910). 4. A. thelypteris (L.) Sw. (— Polystichum thelypteris Roth). Sumpf-Schildfarn. 4 Toilige, sumpfige Wälder u. Wiesen. 7.-8. Hu und Nj nicht beobachtet. Nk (Ries) an sandigen, sumpfigen, meist bewaldeten Stellen bei den „Drei Schwalbmühlen" am Fusse der Sandbügel nahe der Schwalb, auch noch schwalbabwärts gegen die Mathes-Mühle, meist in grosser Menge ! ! Die betreffenden Stellen sind bei nasser Wit- terung kaum passierbar; die Begleitpflanzen sind meist Chryso- splenium alternifolium L., Cardamine amara L. und Chaerophyllum hirsutum Vill. — Es erscheint uns fast unbegreiflich, dass diese Pflanze von Fr. , der die drei Schwalbmühlen öfters besuchte, übersehen werden konnte. 5. A. iiiontaiium (Vogler) Ascherson (= Polyst. montanum Roth). ßerg-Schildtarn. 4 Bergwälder, besonders auf. Sand. 6.-9. Hu nicht beobachtet; Nj Am Westrande des Stückelbergwaldes bei Monheim reich- lich mit Blechnum Spicant und Viola palustris!!; Monheim im Stadtwalde und im Sixtusschlage am Wege nach Rothenberg (Hof.) ; beim Monheimer Fallhaus (Fr., von uns daselbst nicht beobachtet) ; Wemding bei der Mathesmühle (Schw. ; ob hier nicht eine Ver- wechslung mit Aspid. thelypteris vorliegt?); * im Walde zwischen Buchdorf und Hafenreuth (Z,!) 6. A. filix mas (L.) Sw. (=; Polystichum filix mas Roth.) Wurm- farn. 4 Laubwälder, Gebüsche. 7.-9. Hu verbleitet z. B. Sehensand gegen Bailersdorf und Unter- hausen in feuchten sandigen Waldteilen, Bayerdilling etc. Nj weniger verbreitet, meistnur auf saudigerAlbüberdeckung : Rieder Wald, Igstetten (Nbrg. a. D.), Römerstrasse zwischen Gietlhausen u. Riedensheim, * Spindeltal b. Konstein ; um Monheim häufig (Lg.) var. crenatum Milde ad var. subintegrum Doli: Nj * Spindeltal bei Konstein auf schattigen Felsen I ! 7. A. spiuulosum (Miiller) Sw. (= Polyst. spinulos. DC.) Dorn- farn. 4 Feuchte Wälder, Sümpfe. 6.-9, A. ssp. A. eu — spinulosum: Hu verbreitet z. B. in feuchten Wäldern bei Wagenhofen, Bai- lersdorf, Sehensand, Bayerdilling ; Donaumoos in einem Erlenbruch gegen Brunnen (Se). Nj auf sandigen Waldstellen : Rieder Gemeindewald (Nbrg. a. D.), Römerstrasse zwischen Gietlhausen u. Riedensheim, Waldweg vom Galgenberg nach Attenfeld, Wolpertsau (Bergen) an feuchten Wald- 46 stellen massenhaft; Stückelberg bei Monheim (H. !!); * Dollnstein u. Solnhofen (Fr.); Ublberg bei Möhren. Nk (Ries) Schwalbquellen (Hof.); Sumpf bei den 3 Schwalb- mühlen. var. exaltatum Lasch verg. ad elevatum A. Br.: Nj Waldsumpf bei Igstetten (Nbrg. a. D.) ! ! ß. ssp. dilatatum (Hoffm.) Sm. : Nj Stückelberg bei Monheim (Fr. u. Hof. ! !) ; Fallhaus bei Monheim (Fr., von uns nicht mehr gefunden); Hu Im Walde auf dem Ziegelberg bei Thierhaupten ! ! Eine offenbar monströse Form von ssp. eu-spin. mit oft nahezu dreieckigen Fiederchen und Abschnitten der Fiederchen, welch' ers- tere z. T. verkürzt und unregelmässig eingeschnitten sind, fanden wir am Stückelberg bei Monheim; sie gehört vielleicht zu m. erosum Lasch. A. Loiichitis (L.) Sw. scharfer Schildfarn. 4 Schattige Ge- birgsabhänge, selten in der Ebene. 8. — 9. Nj Nur am Grenzgebiete an einer alten Mauer an der Strasse durch Wdsserzell ein Exemplar!! (1901). Wahrscheinlich ur- sprünglich angepflanzt ; es ist jedoch unseres Erachtens nicht aus- geschlossen, dass die Pflanze ein Ueberbleibsel einer früheren Ver- breitung um Eichstätt ist, da Dr. Schwertschlager die Art wild bei Kipfenberg fand. 8. A. lobatum (Huds.) Sw. lappiger Schildfarn. 4 Waldige Ge- birgsabhänge. 7. — 9. Hu In einem Gebüsche am Waldrand bei Bayerdilling (Z.!). Nj im Walde vom Galgenberg (Nbrg, a. D.) gegen Nassenfeis östlich von der Strasse 2 Exemplare mit Asp. dryopt. ! ! Nk (Ries) * Im Nonnenholz bei Wemding (Fr.). 2. Cystoi»teris Beruh. - Blaseufarn. 9. C. fragilis (L.) Beruh. Zerbiechlicher Bl. 4 Felsritzen, Mauern. 6.-9. Hu wenig beachtet: Sandiger Hohlweg beim Strasser Keller mit Polyp, vnlg. (Nbrg. a. D.); in einem sandigen Einschnitt an der Strasse zwischen Walda und Ried (Pöttmes). Nj An den Ufermauern der Donau beim Engl, Garten und am Nachtberg massenhaft, Abhänge des Burgwaldes zur Donau (mit Asp. Robert,), Steingeröll am Steinbruch bei Laisacker, Abhänge des Waldes gegenüber Stepperg; „Pumperloch" bei Rothenberg (Mon- heim) (Lg.): Schwalbquellen bei den „3 IMühlen" (mit Polyp, vulg.), Spielhof bei Möhren in einem Ziehbrunnen, bei Gundelsheira und Möhren an schattigen Felsen, viir. pinnatipartita Koch : Nj Abhang des Burgwaldes bei Neuburg a. D.ü C. alpiua Link. Nj Pumperhöhle zw. Otting u. Asbacherhof (Fr.) Diese Bestimmung ist nach Hof. falsch, da an der bezeich- neten Stelle, dem „Pumperloch" bei Rothenberg, nur C. fragilis wächst; Hof. untersuchte die fragl. Pflanze mikroskopisch. 47 3. Polypodium L. — Tüpfelfarn. 10. P. vulgare L. gemeiner T. 4 Felsen, Baumwurzeln etc. 8.-9. Hu Beim Slrasser Keller in einem sandigen Hohlwege, an san- digen Abhängen beim Sinninger Keller; bei Töding (Z.). Nj Im Burgwalde bei Neuburg a. D., besonders schön und zahl- reich an einem Abhänge beim „Kreidewerk", an Abhängen des Oberhauser Waldes bei der ,. Kaiserburg", häufig bei * Wellheim z. B. in einer Schlucht der „Platte"; am * Römerberg bei Aicha (Hof.) ; an Felsen bei einer der Schwalbquellen nächst den „3 Mühlen" * Burg bei Hoppingen. var. dentatum Lasch u. var. auritura Wallr. zugleich mit m. furcatifidum Lnsch: Burgwald bei Neuburg a. D. !! 4. Atliyriuni Roth. — Fiauenfaru. 11. A. filix femina (L.) Roth (= Asplenum filix femina Bernh.) echter Frauenfarn. 4 Wälder, Gebüsche. 7—8. Hu verbreitet z. B. Sehensand, Bayerdilling; im Donaumoos in einem Erlenbruch gegen Brunnen (Se.). Nj seltener, auf sand. Albüberdeckung: Rieder Wald (Nbrg.), Röraerstrasse zwischen Gietlhausen und Riedensheim, beim neuen Schiessplatz (Bittenbrunn), Waldweg vom Galgenberg nach Atten- feld: Monheim häufig (Lg.). Nk (Ries) in Sümpfen bei den „8 Scliwalbmühlen". Der Farn erscheint meistens in der var. fissidens Milde; eine der var. rhaeticum Moore angenäherte Form in einem Erd- loch im Walde über Bittenbrunn. ! ! I 5. Asplenum L. — Milzfarn. 12. A. Triclionianes L. braunstieliger M. 4 Mauern, Felsritzen. 7. — 8. Hu in einem sandigen Hohlwege am Strasser Keller; sandiger Einschnitt an der Strasse zwischen Walda und Ried (Pöttmes). Nj Im Burgwald bei der „Alten Burg" häufig, an Dolomitfelsen am Westrand des Waldes gegenüber Stepperg, am Leithenberg im „Eila" westl. von Bittenbrunnen auf Dolomitblöcken, an bemoosten Felsen zwischen Bergen und Bauchenbergmühle im Walde, in Fels- spalten über Hütting massenhaft, Dolomitfelsen zwischen Ried und Joshofen. Felsen im Walde zwischen Attenfeld und Meilenhofen, * im Spindeltal und sonst bei Konstein auf Felsen. Kalkfelsen bei den „3 Schwalbmiihlen", an Felsen bei Möhren; * auf der Burg bei Hoppingen; Uhlberg bei Möhren an Felsen. 13. A. viride Huds. grünstieliger M. 4 Felsen, Abhänge. 6.— 10. Hu nicht beobachtet; Nj an den nördlichen Abhängen des Burgwaldes vor dem alten Schiessplatze (Oberhausen) mit Aspid. Robert., auch noch an den Abhängen beim Schiessplatze selbst (an beiden Orten spärlich) !!, an den Abhängen des Waldes gegenüber Stepperg !! (ebenfalls spärlich). 48 U. A. rilta muraria L. Mauorrante. 4 Mauern, Felsen. 7.-9. var. Brunfelsii Heufler: in Hu u. Nj gemein z. B. Hof- gartenmauer in Neuburg a. D. var. multicaule Presl (= elevatum Lang): Nj Mauer zum Kirchberg bei Joshofen ! I var. leptophyllum Wallr, : Nj an einer Höhle auf dem Stein- bruche bei Laisacker, Steinbruch bei Joshofen auf der Höhe gegen Ried, Mauer um die Ruine Graisbach ! ! 6. Scolopeiulrium Sm. — Hirsclizunge. 15. S. vulgare Sm. gemeine Hirschzunge 4 Schluchten, Felsen. 7.-8. Hu nicht beobachtet. Nj An dem steilen Bergabhang des ,,Langenberg" südlich der Spindeltalstiasse über der Kirchenruine in schattigem Laubwald auf bemoosten Felsblöcken bei Konstein (Lu. ! !) ; in einer Fels- schlucht der „Platte" bei * Wellheim (Schw, !!); an beiden Fund- orten begleitet von Lunaria rediviva. Fr. gibt als Fundort für Sc. * Leitheim an; wir konnten die Pflanze dort nicht finden und können uns auch gar nicht denken, wo daselbst für sie ein ge- eigneter Standort wäre. m. crispum Willd.: Nj Wellheim (Schw.!). 7. Blechuum L. — Rippenfarn. 16. B. spicant (L.) Witli. gemeiner R. 4 feuchtige, schattige Wälder. 8.-9. Hu In einem feuchten Walde bei P>ayerdilling mit Rubus tere- ticaulis. !!, aut dem Ziegelberg bei Thierhaupten, ebenfalls mit Rub. ter. ! ! Nj Im Rieder Gemeindewald (Nbrg.) nördl. der Strasse nach Bergen im sog. Dörnerschlag nur wenige Exemplare (Derlei Pflänz- chen können sieh wegen des unrationellen ., Streurechens" nicht halten)!!; Slückelberg bei Monheim am Westrande des Waldes an einem sandigen Gräbchen (Fr. !!, von Hof. nicht gefunden, da- gegen von Lang und uns daselbst reichlich und fruchtend*) beob- achtet); bei einet' der Schwalbquellen bei Wemding und zwar bei der Quelle der ersten Schwalbmühle (Lg.; von uns wurde daselbst nur Polypodium vulgare gesehen). 8. Pteridium Gleditsch. — Adlerfarn. 17. P. aquiliuum (L.) Kuhn, gemeinei- Adlerfarn 4 Wälder, Heiden. 6—8. Hu verbreitet, besonders üppig und hoch im Walde rechts von Sehensand nach Unterhausen, Bayerdilliug. Nj nur auf sandiger Allitiberdeckung: Burgwald (Nbrg.), Rieder Wald im „Dreistcinerschlag", am Galgenberg rechts beim Beginn *) Wir haben die Pflanze im Gebiete nur hier fruchtend beobachtet! 40 des Waldes (Nbrg.); Monheim auf dem Stückelberg und im sog. Wäldclieu (Hof., Lg.), bei Hagau und * auf dem Blossenberg bei Wemding Hof.) V a r. 1 a n u g i n 0 s u m Hook : Nj Burgwald bei Neuburg a. D, ! ! 2. Faiiiilie. Opliiogiossaceae B. Br. Natterzuiigengewächse. 9. Botrycliium Sw. — Mondraute. 18. IJ. Liinaiia (L.) Sw. gemeine M. 4 Heiden, Abhänge. 5. - 6. Hu An einer heideartigen Stelle zwischen dem Ende der Moorwiesen und dem Eisenbahnkörper bei Kreut (Nbrg.) !! eiu Exemplar; am Rande des Donaumooses bei Baiern (Rohrenfels) (Gu., Weber). Nj Am Rande des Burgwaldes bei Nbrg. am grossen Kalk- steinbruch an einem bebuschten Schuttkegel mehrere Exemplare !!, felsige Abhänge beim Groppenhof (Dollnstein) ! ! ; Hartbüchelberg bei Ensfeld (Lu.) und Ostabhang des Sonderholzbcrges daselbst (Hot.) Die Pflanze vom Groppenhof erinnert einigermassen an B. ra- mosum (Roth) Asch. (= ß. rutaceum Willd.), da der sporenlose Blattteil sich erst weit über der Mitte vom spoi'entragenden, der kaum länger ist, trennt. Wir sind aber eher geneigt, sie für eine Kümmerform des trockenen Juraabhanges zu halten. B. Familie. Equisetaceae 1)C» Schachtelhalme. 10. Equisetum L. — Schachtelhalm. 10. E. palustre L. Sumpf-Sch. 4 Sümpfe, Wiesen, Pfützen. 5.-7. Hu gemein z. B. alte, feuchte Kiesgrube beim Neuburger Bahn- hof, Bahnkörper bei Kreut; im Donaumoos (Sehr., P.) Nj Riedensheim, Nassenfeis, Wolkei tshofen ; Monheim (Lg.) gemein. Nk (Ries). Bei den 3 oberen Schwalbmühlen (Hof.) var. polystachyum Weigel: Hu Weiher bei der Beut- mühle !!, Lechkies oberhalb der Eisenbahnbrücke bei Rain !!; Nk bei den 3 oberen Schwalbmühlen (Wemding) (Hot). 20. E. limosum L. Schlamm-Sch. 4 Sümpfe, Moore. 5.-7. Hu feuchte, alte Kiesgrube beim Neuburger Bahnhof, zwischen Bahnhof und Längenmühle südl. vom Bahnkörper in einem Sumpfe ; im Donaumoos (Sehr., Se. u. P.); Moorwiesen bei Kreut, Sumpf zwischen Weichering und Hagau. Nj Aebtissinweiher bei Monheim (Lg.); Monheimerkreut, Floz- heim und Fünfstetten (Er.). Nk (Ries) Wildbad Wemding (Fr.) 21. E. ramosissimiim Desf. ästige Seh. 4 Feuchter und trockener Sandboden, Flussufer. 7. — 8. 4 50 Hu Auf Lechkies, bezw. Lechsand am rechten Ufer ca. 1 km oberhalb der Eisenbahnbrücke bei Rain an 2 Stellen Juni 1901 reichlich gefunden und zwar in der var. g racile Milde (vergens ad lus. polystachyum Luerssen)!! Diese Art ist auch bei Augsburg auf Lechheiden beobachtet, weshalb uns das hiesige Vorkommen nicht Wunder nehmen darf. 22. E. hiemale L. Winter-Sch. 4 Feuchte Wälder, Ufer. 6—8. Hu Am Ostrande des Engl. Gartens bei Neuburg a. D. nahe der Donau, im Stadtwald bei Grünau, * on einem Strassenrain zwischen Alteneich und Edelshausen zahlreich (Berg i. Gau), an einem feuchten Abhang zwischen Nördling und Wächtering (Rain), in der Fasanenschütte bei Bittenbrunn reichlich (gefunden im B'e- bruar 1899 !!). Nj An den nördlich gelegenen Abhängen beim städtischen Wasserwerk spärlich, in Schütten zwischen Bergheim und Gerol- fing ; Gerolfing (Hof.) ; Quelle am Wege von Monheim nach Unter- buch (Lg!) Nk (Ries) Zwischen den ,,3 Mühlen" u. der Mathesmühle (Hof. 1 var. ramigerum Milde: * An einer Hecke zwischen Mei- tingen und Thierhaupten !! Die Pflanze wird auch um Neuburg für Schreiner zum Polieren gesammelt. 23. E, variegatum Schleich, Bunter Schachtelhalm. 4 Sandige Orte. 8.-9. Hu Alte Kiesgrube beim Neuburger Bahnhof gegen Feldkirchen an feuchten Stellen ! !, in einem Sumpfe bei der Längenmühle (Nbi-g.) südl. vom Bahnkörper ! !, zwischen Altmannstetten und dem Längenmüllerbach in feuchtem Weidengebüsch an Stelle einer ver- lassenen Kiesgrube links der Strasse ! !, alte Kiesgrube bei Wei- chering nächst dem Bahnhof ! !, Karlskron am Bahnübergang von Lichtenau her !!, auf den Kiesablagerungen des Lech oberhalb der Eisenbahnbrücke bei Rain ! ! ; Thierhaupten (Z.) ; feuchte Wiesen zwischen Laisacker und Bittenbrunn spärlich ! !, * Schrobenhausen am Bahnkörper gegen Edelshausen massenhaft und üppig ! ! Nj in einer feuchten neu ausgehobenen Vertiefung an der alten Strasse durch den Burgwald nach Oberhausen !! Die Pflanze siedelt sich, wie es scheint, gerne an neu entstan- denen sandigen oder kiesigen Lokalitäten an und erhält sich mei- stens daselbst. 24. E. Silvaticum L. Wald-Sch. 4 Feuchte Wälder 5.-6. Hu Am Wahlrande zwischen Sehensand u. Oberhausen in der Nähe des Bahnkörpers; im Esterholz bei Haselbach (Z.) Nj im Burgwald (Nbrg.) beim Kreidewerk an einer sumpfigen Stelle, in dem Wäldchen westl. von der Beutmühle (Oberhausen), im Walde bei St. Willibald (Attenfeld), im Walde bei der Wol- pertsau (Bergen); um Monheim geraein (Lg); am Dosweiher bei Wemding, * zw. Leitheim u. Hafenreuth (Fr) Eine elegante, leider sehr hinfällige Pflanze! 51 E. prateiise Ehrh. Wiesenschachtelhalm. 2|. Feuchter, schat- tiger Boden. 5.-6. ist von Fr. für den Mühlberg bei * Pappenheim (Nj) angegeben, was aber Pr. wohl mit Recht bezweifelt. 25. E. arveiise L. Zinnkraut. 4 Feuchte Aecker, Ufer 3. -4. Ueberall, auch in Nj z. B. bei Monheim (Lg.) gemein. 26. E. Telmateja Ehrh. (= E. maximum Lmk). Elfenbein-Sch. 4 Feuchte Gebüsche. Wälder 4. — 5. Hu An feuchten Stellen in Prof. Müller's ehemaligem Garten in Laisacker in zahlreichen Exemplaren ! ! Nj Marxheim, Lechsend (Fr.), besonders an feuchten Abhängi^n bei der Ruine vor Lechsend!!, ebenso westlich davon an feuchten Stellen massenhaft!!, auch südwestlich von Lechsend in einer feuchten Hecke ! ! ; zw. Leitheim u, Altisheim (Hof.) ; zw, Hafen- reuth u. Altisheim (Fr.). Diese Pflanze ist sehr leicht zu erkennen an den elfenbein- weissen Stengeln. 4. Fcainilie. Lycopodiaceae (DC.) Mett. Bärlappgewächse. 11. Lycopodimu L., Bärlapp, Schlaugeiimoos. 27. L- Selago L. Tannen- B. 4 Feuchte, waldige u. felsige Orte. 7. — 8. Nj l^ei Monheim im Sixtusschlage am Wege nach Rothenberg nur wenige Exemplare (Hof).); Stückelberg bei Monheim (Fr.), wo nach Hof. die Pflanze nicht mehr zu finden ist. Wir konnten sie daselbst zwar auch nicht mehr finden; es ist aber trotzdem nicht ausgeschlossen, dass sie sich, wie Blechnum Spicant, das Hof. auch entging, in einigen Ex. erhalten hat. 28. L. aiinotimim L. sprossender B. 4 Wälder, Heiden 7,-8. Nj Bei Monheim im Walde gegen Rothenberg an einem Bache in der Nähe des Reservoirs der städt. Wasserleitung ! ! ; bei Mon- heim im Sixtusschlag am Wege nach Rothenberg (Hof) ; im Nadel- wald unweit der Pflegermühle bei Wemding (Fr.). 29. L, iimiulatum L, Sumpf-B. 4 Moor, Sümpfe 7.-8, Nj * auf sandiger Albüberdeckung nächst Buchdorf auf einer Gänseweide mit vielen kleinen Tümpeln gegen Daiting; die betreff- ende Lokalität führt auf der geolog. Karte von Gümbel den Namen : „Auf dem Sand". Wir fanden die Pflanze nur spärlich ! ! Auf dem Stückelberg bei Monheim (Fr.), wo Hof. die Pflanze nicht mehr fand und auch wir nicht; sie war aber sicher da, da der vorige Standort bei Buchdorf nicht weit entfernt ist und an beiden Lokalitäten das gleiche Substrat vorhanden ist, nämlich feuchter Sandboden. 30. L. clavatum L. keulenförmiger Bärlapp. 4 Wälder, Heiden. 8.-9. Hu An waldigen Abhängen bei Ambach sehr zahlreich; Kugel - holz bei Ehekirchen, zwischen Weihdorf u. Echsheim (Z.) 52 Nj Am sog. Grünen Weg im Rieder Wald bei Gietlhausen (Nrbg.) ; im Wald oberhalb Bittenbrunn (Weber) ; an einem Wald- weg am „Abgebrannten Schlag" im Rieder Wald, im Seminar- wald „Ruthen" bei Gietlhausen; Stückelberg bei Monheioa (Fr.). 31. L. complaiiatum L. flacher B. 2j. Wälder, Heiden. 7.-8. Hu „Herr P. Augustin Bauer tand diesen seltenen Bärlapp um Thierhaupten", schreibt Schrk. in seiner „Baier. Flora". Die Beschreibung bei Schrank stimmt gut; auch findet sich L. compl. in der angrenzenden Flora von Augsburg an mehreren Stellen, so z. B. bei Affing, welches kaum 2 Va Stunden von Tierhaupten ent- fernt ist. -ev-^S»-^!^ II. Embryophyta Siphonogama Engl. (Phanerogamae). A. Qymnospermae Brongniart. (Coniferae Juss. Zapfenfrüchtler.) Familie, Taxcaceae Rieh. Eiben. Taxus (Tournef.) L. — Die Eibe. T. luiccata L. gemeine E. l^ Wälder 3. — 4. Jm Gebiete nicht wild gefunden, aber häufig kultiviert z. B. am Kloster der Baim- herzigen Brüder St. Wolfgang in Neuburg a. D. 5. Faiiillie. Pinaceae Lindl. Zapfenträger. 12. Abies (Touruef.) L. — Tauue. 32. A. alba Mill. (= A. pectinata DC.) Weiss- oder Edeltanne. 5 Wälder 5. Im Gebiete selten. Hu Weveld'sche Waldungen südlich von St. Wolfgang (hier ziemlich häutig) ; Waldabhänge zwischen Hirst und Ilaselbacher Moor, zum Teil schöne Bäume (Z.Ü), Mochenbach (Z.); Wald- abhang zwischen Thierhaupten und Bach, Nj Rieder Wald (Neuburg a. D.) spärlich im ,,Dörningerschlag" und' in ,, Brand" , im Unterstuller Holz gegen Nassenfeis (meist nur schwache Bäumchen); Monheim und Hahnenkaram (Fr.) 13. Picea Link. — Fielite. 33. P. excelsa (Lmk.) Lk. gem. Fichte, Rottanne. ^ Wälder 5. Im Gebiete verbreitet; mit Piuus silvestris die Nadelliolzwaldungen bildend. - Hu Im Donaumoos auch in Dörfern angepflanzt (F.). Nj Galgenberg bei Wemding ; hier stand nach Fr. i. J. 1843 eine hohe Fichte, die man allenthalben vom Ries aus selbst bei fünfstündiger Entfernung aus dem Laubwald herausragen sah. Sie hatte eine Höhe von 91' bayr. und bei Brusthöhe einen Umfang von 8' 10" und ist wohl längst verschwunden. 54- Dciin Docherbof (Sinning) beobachteten wir in einer jungen Pflan- zung Bäumchen, welche vielleicht zu Picea alpestris Stein (oder zur P. cauadensis [Mill.] Köhne) gehören; sie sind wahrscheinlich durch Samenverwechslung dorthin gekommen. 14. Larix (Toiirnef.) Mill. — Lärche. 34. (lecidua Mill. gemeine L. X) Wälder, Ortschaften 4.-5. Im Gebiete hier und da kultiviert und quasispontan. Uli In Dörfern im Donaumoos angepflanzt, (P.) Nj Rothenberg, Warching (Fr.) Die Lärchen leiden bei uns z. T. sehr unter gewissen Flechten- arten, die ihren Wuchs hemmen und ihre Schönheit verderben, so z. B. im Walde an der Strasse von Ried nach Bergen. 15. Pinus (Touriief.) L. — Föhre, Kiefer. 35. P. silvestris L. gem. Föhre. ■^ Wälder 5. Mancherorts häufig, besonders auf sandiger Albüberdeckung. Hu Im Donaumoos, auch gepflanzt. Nj Moiiheim (Fr.) ^k Stadelmühle bei Werading, der Hauptbaum im Nadelholz a. d. Schwalb (Fr.). var. turfosa Woerlein ; Moorige Wiesen bei Feldmühle (Hüt- ting), wahrscheinlich auch im Donaumoos. — Die Föhre wird um Neuburg a. D. ,, Mandel" genannt und ist ein besonders von Bäckern gesuchtes Brennholz ; sie wird vielfach jetzt von der Fichte verdrängt. P. nigra Aruold ssp. Austriaca Höss (= ssp. nigricans Host) Schwarzföhre. 1^ Wälder, Anlagen 5. Hu Im Park zu Sulz (Rain) stehen grosse Bäume mit Frucht- zapfen. Nj Im Rieder Gcmeindewald findet sich am Fusswege von Hesse- lohe zur Strasse nach Bergen ein kleiner Bestand, der sein Dasein der damaligen Billigkeit des Schwarzföhrensamens gegenüber dem der gem. Föhre zu verdanken hat. P. Strobus L. Weymouths-Kiefer. l^ Anlagen 5. Im Park zu Sulz (Rain) starke Bäume mit Fruchtzapfen und auch sonst in Gärten kultiviert. 16, Juniperus (Tournef.) L. — Wachholder. 36. J. communis L. gemeiner W. ^ Wälder, Heiden, 4.-5. Überall gemein. J. 8abiua L. Seven- oder Sadebaum t} 4. — 5. Früher mehr kultiviert wird derselbe als Träger des Gymnosporangium Sabinae jetzt vielfach entfernt; ein Exemplar mit Gymn. Sab. behaftet be- obachteten wir z. B. in Hesselohe in einem Bauerngarten. 55 Tliya (früher meist Thuja geschrieben), Thuja. Th. gigailtea Nlitt. oder vielleicht wahrscheinlicher Th. Stau- dishi Carii (= Th. Japonica Maxim.)*) beobachteten wir neuer- dings Hu im Unterhauser Forst zwischen Unterhausen und Sinning und auch Nj bei Monheim im Walde kultiviert; ob sie sich als Waldbaum bewähren wird? Tli. occidentalis L. u. Th. orieutalis L. werden vielfach in Anlagen, Gottesäckern usw. kultiviert B. Angiospermae Brongniart. 1. Klasse. Monokotyledones Juss. (Monokotyledoneae Engl.). (). Familie. Typliaceae Jiiss. Eolirko]beiii»cwäclise. 17. Typha (Touiuef.) L. - Rohrkolben. 37. T. latifolia L. breitblättriger R. 4 Teiche, Gräben. 7.-8. Hu Tümpel bei Sehensand, Weiherchen beim Docherhof, zwischen Weichering u. Lichtenau; im Domiumoos (P.); Weiher bei Strass, feuchte Kiesgrube bei Rohrenfeld, in einem Weiher bei Schorn links an der Strasse nach Pöttmes massenhaft, Altwasser beim Moyschlösschen, in einem Graben zwischen dem „Heinle-Schlösschen" und der Bittenbrunner Strasse spärlich. Nj Im Weiher beim Forsthof (Bergen) ; bei * Wolkertshofen (Hof.); Weiher bei Otting (Hof. ! !) ; Weiher bei Haunsfeld ( Dollnstein) (Lu); südl. von * Buxheim in einem Torfstiche. 38. T. angustifolia L. schmalblättriger R. 4 Teiche, Gräben. 7.-8. Nk (Ries). An einem kleinen Tümpel an der mittleren Schwalb bei einer der Mühlen (Schneid). Wir konnten die PÜanzc daselbst trotz vieler Exkursionen nicht linden. — Ausserhalb des Gebietes wurde die Pflanze zunächst bei Ingolstadt beobachtet (Schrank; Strehler führt sie nicht mehr an !). 39. T, minima Funk. Zwerg-R. 4 Flussufer, Auen. 5.-6. - Hu Auf den Kies-, bezw. Snndablagerungen des Lechs auf dem rechten Ufer vor der Eisenbahnbrücke bei Rain bis nahe zur Mün- dung stellenweise in grosser Anzahl beobachtet ! ! ; bei Nieder- • schönefold (Z); auf dem linken Lechufer nicht weit oberhalb der Eisenbahnbrücke !!, bei der Holzmühle (Obemdorfj !!; Oberpeiching (Z.)- Lech bei Meitingeu (DV.). *) Die Pflänzchen waren noch zu jung, um sicher bestimmt werden zu können. 5G Die Gestalt des Kolbens variiert, bei dieser Art vom Kurzcylin- driseben, Langelliptischen bis zum Kugeligen; die zuletzt genannte Form, die wir schön ausgebildet bei der Holzmühle ! ! (Oberndorf a. L.) beobachteten u. sammelten, nennen wir UOV. form, globosa Erdner: „Kolben kugelig, klein". i) 7. Familie. Sparganiaceae. Igelkolbengewächse. 18. Spargaiiium (Tournef.) L. - Igelkolben. 40. S. ramosum Huds.') ästiger J. 4 Gräben, Teiche. 7.-8. A. ssp. neglectum Beehy fpro sp.) Hu Tümpel beim Docherhof (Sehensand)!!, Heinrichsbeim gegen Robrenfeld am Waldrand!!; zw. Etting u. Bayerdilling (Z.!); Tbierbaupten gegen Bach ! !, Weiher bei Schorii ! ! (Pöttmes), in einem Gräbchen beim ,,Heinleschlösschen'" (Bittenbrunn). Nj Stückelberg bei Monheimü, Werading bei Waldstetten am Waldrande!! * Seefahr-Mühle in einem Graben gegen Attenfeldü var. microcarpum Neum. Hu beim Docherhof!!, „Heinle- schiösschen" bei Bittenbrunn ! ! ; zw. Etting u. Bayerdilling (Z.) var. oocarpura Celak. Hu beim Docherhof!! B. ssp. polyedrum A, u. Gr. var. typicum. Hu Heinrichsbeim gegen Robrenfeld am Waldrande ! !, Längenmühle an einem Sumpf am Bahndamm ! !, Beutmühle (Oberhausen ; hier kein fruchtendes Exemplar beob- achtet, könnte darum auch zu ssp. negl. gehören) ; Donaumoos (P. als ramos.); * Aumühle bei Schrobenhausen. Nk Tümpel bei Wemding geg. das Wildbad!!, in der Ussel zwischen Flotzheim u. Hochfeld (Lg., als ramosum bezeichnet !) var c 0 n 0 c a r p u m Celak. Hu : Mit voriger bei Heinrichsbeim ! ! 41. S. Simplex Huds. einfacher J. Gräben, Ufer. 7.-8. Hu Altwasser zwischen dem Engl. Garten u. dem Grünauer Wald (Nbg.), Laisacker in dem Altwasser bei Prof. MüUer's Garten, Altwasser in den Schütten bei Joshofen u. Bergheim, Altwasser an der Westseite der Fasanenschütt bei Bittenbrunn, Graben zwischen „Heinleschlösschen" u. Bittenbrunn (mit S. negl.); Karlshnld. Nj * Graben zwischen der Seefahrmühle u. Attenfeld (mit S. negl); * zwischen Wolkertshofen u. der Heidmühle (Hof); * bei Pettenhofen u. Mühlheim in Torfgräben; * Buchdorf (Z.); in der Gailach u. Ussel bei Monheim hfg. (Lg.) ; * halbausgetrockneter Weiher bei Moritzbrunn. 42. S. minimum Fries kleiner J. 4 Teiche, Sumpf. 7. — 8. Nj in einem Waldsumpf bei Igstetten rechts von der Strasse nach Bergen ! ! (in den letzten Jahren nicht mehr beobachtet !) ; ') Die latcin. Diagnose siehe im „Anhang" B. -) Herr Dr. Gräbner in Berlin hatte die Güte, unser Sparg. ramos.- Material durchzusehen. 57 in einem Waldsumpf zwischen Oberliausen u. der „Kaiseiburg" setir zahlreich. ! ! Nk (Ries) In einem Weiher zwischen der Ptiegermühle u dem Wildbad (Fr.). Potamo2:e(onaceao Asch. — Laichkraiitgewachse. 19. Potamogetoii (Tournef). L.*) — Laichkraut. 43. P. iiataiis L. schwimmendes L, 4 Stehende und langsam flies- sende Gewässer. 7.-8, Ueberall i. G. Hu fast in allen Altwassern der Donau, Pflanzweiher (Nbg.) ; Donaumoos (P.) in der Ach; * Weiher bei der Klause nächst Pöttmes; Miihlliardl-Weiher bti Strass. Nj Altwasser am Fusse des F'inkensteins (Bittenbrunn), „Rotes Wasser" bei Riedensbeim, in der üssel bei Rennertshofen ; Schiess- liausweiher bei Monheim (Lg.); * Hafenreuth. var. prolixus Koch (= serotinus Schrad.) : Hu in einem stark fliessenden Bächlein in den Lechauen bei Thierhaupten mit Blütenansätzen ! ! 44. P. fluitaus Roth flutendes L. 4 Flüsse, Altwasser etc. 7.-8. Hu In der rasch fliessenden Ach bei Thierhaupten noch inner- halb des Gebietes sehr reichlich, besondeis an dem Ablass zwischen Th. u. Bach ! ! ; wir konnten keine Blüten entdecken. Xk (Ries) * In der langsam fliessenden Eger zwischen Grossel- fingen u. Deiningen nahe dem Grenzgebiete ; hier reichlich blühend ! !, * in der Wöniilz bei Harburg ! ! var. typicus Baagoe: in der Eger bei Deiningen !! var. IJilotii Fr. Schltz. : in der Ach bei Thierhaupten !! 45. P. alpinus Balbis rötliches L. 4 Bäche etc. 7.-8. Hu In einem Moorgrabeu zwischen Haselbach u. der Kopfmühle (Rain) ! !, * in einem Graben bei der Donaumühle nächst Schrobeu- hausen reichlich !!; Weiher bei Miederschönenfeld (Z.!) Nj * In der Schutter bei der Seefahrmühle !!, in einem Bache, welcher bei der ,. Schanze'' (HüttingJ in die Schutter mündet, reichlich ! ! var. angustifolius A, u. Gr.: Hütting, Schrobenhausen !! var. obscurus A. u. Gr : Haselbach, Seefahrmühle !! 46. P. gramineus L. grasartiges L. 4 Gräben etc. 7.-8. Hu In einem Graben zwischen dem „Eichet" bei Zell u. dem Bahnkörper bei Heinrichsheim sehr reichlich (Ge ! !) und zwar in den Formen: var. stagnalis Fries, var, lacustris Fries u. Mittelformen zwischen beiden; nahe dem Grenzgebiet: Gabelholz (bei Ingolstadt?): Ber. Bayer. Bot. Ges. XI. Seite 148. P, Zizii Cham. U. Schi, ist von Schwarz für den „Weiher hinter der Klause westl. Pöttmes zahlreich" angegeben (Ber. II. *) Herr Prof. Dr. Fischer in Bamberg revidierte einen Teil meines Pota- mogeton-Materials. 58 Bayer. Bot. G. p. 68) ; mehrmalige Exkursionen dortliin haben uns überzeugt, dass an genannter Lokalität nur P. lucens L. vorkommt. Die uns von Schw. vorgelegte Pflanze ist auch nichts anderes als P. lucens, was Seh. bereits auch selbst eingesehen hatte. 47. P. lucens L. glänzendes L. 2|- 7. — .8. Allwasser, Weiher. Hu : Altwasser beim Moy-Schlösschen an der Donau, Altwasser am Fusse des Finkensteins, bei Grünau, bei Weicliering, bei Hagau, Ziegelschütt bei Weichcring, Weiher bei der l^eutmühle, ,, rotes Wasser" bei Riedensheim, * Weiher bei der „Klause" nächst Pöttmes ; bei Kreut in einem Gräblein, Mühlhardtweiher bei Strass. Nj nicht beobachtet. — Var. nitens Cham.: Altwasser beim Moy-Schlösschen, ! ! var. vulgaris Cham, subvar. acuminatus Fries: Weiher bei der „Klause" nächst l'öttmes zahlreich. !! 48. P. perfoliatus L. umfassendes L. 4 Altwasser etc. 7. — 8. Hu Im Längenmüllerbach am Ostrand des Engl. Gartens, in einem Altwasser um die Ziegelschütt bei Weichering; in der Ach im Donaumoos (P.) ; in der „Kleinen Paar" bei Moos bis zur Mülldung gegenüber Stepjjerg, Altwasser des Lechs bei Thier- hauplcn -, Altwasser der Donau am Südrand der „Fasanenschütt" bei Bittenbrunn, Altwasser am Fusse des Finkensteins, bei Berg- heim, bei Riedensheim, * in der Schutter zwischen Dünzelau und Ochsenmühle. 49. P. crispus L. krauses L. 4 Stehende und fliessende Gewässer. 5. — 6. Hu Priaiizweiher (Nbrg.), Bachweiher (I-cldkirchen), in der Ach zwischen Rohrenfels und Ludwigsmoos ; Donaumoos (P.) ; in dem grossen Altwasser um die Ziegelschütt bei Weichering, Mühlbach bei der Kopfmühle und zwischen Etting und Gempfing, kleine Paar zwischen Gempting und Staudlieim, Münster a. L., Eden- hauser Bach und Ach bei Thierhaupten, Beutmühl-Weiher (Nbrg.) Nj * In der Schutter bei der Seefahrmühle, * bei Wolkerts- bofen, in einem Bache zwischen Monheim und Warching, bei Weil- heim geg. Weilheimerbach (Monheim) var. serrulatus Rchbch. : * in der Schutter bei der See- fahrmühle (Meilenhofen). ! ! 50. P, compressus L, Hachstengliges L. 4 Stehende und langsam fliessende Gewässer. 7 — 8. Hu In einem Altwasser zwischen der Mündung des Längen- müllerbaches und dem Grünauer Wald (unter P. mucr.)!!, am Westrande der Fasanenschütt bei Bittenbrunn ebenfalls in einem Altwasser unter P. mucion. u. Batrach. divaricat. !! P, olitiisitolius M, u. K, stumpiblüttriges L. Bäche etc. 7. — 8. Hu Von Se. für Karlshuld im Donaumoos angegeben; die Pflänzchen, von denen sich im Ilerbar. des naturwisseusch. Vereins für Schwab, u. Nbg. Proben beflnden, von Se.'s Hand gesammelt, sind nach Dr. Fischer's Urteil entweder junger Pot. pusillus var. BerchtoJdi oder eventuell P. mucronatus; „eine sichere Bestim- 59 mung lassen die jungen Pflänzchen nicht zu, nur eines ist fast sicher, dass sie niclit P. obtusifolius sind". (Fischer). 51. P. mucroiiJitiis Sclirader. — stachelspitziges L. 4 Gräben, Teiche, Altwasser. 6. Hu In einem Altwasser zwischen der Mündung des Längen- müll erbaches und dem Grünauer Wald (Nbrg.) unter P. compress. ! !, in einem Altwasser am Nordrande der Viehweide bei Moos unter P. pectinatus ! ! , in einem Altwasser am Westrande der Fasanen- schütt bei Bittenbrunu ! ! mit P. compress. Diese Art blüht schon Mitte Juni (nicht Juli oder August, wie in den meisten Floren angegeben ist!) und fruchtet sehr rasch, um nachher ganz zu verschwinden; sie versteckt sich auch sehr gerne unter andere schmalblättrige Laichkrautarten. 52. P, piisillns L, kleines L. 4 Stehende Gewässer. 7.-8. Hu jMoorwiesen bei Kieut, Wiesengräben südöstl. vom Mühl- hardt -Weiher bei Strass, Gräben bei der Langwiedmühle (Moos), Moorgräbchen zwisclien Zell und Brück, Graben bei Heinrichsheim (mit P. gram.), Beutmühle, Saliter und Kahlliof (Nbrg.), Docher- hof (Sehensand), Karlshuld im Donaumoos, in Gräben zwischen Klingsmoos und Pöltmes, * Pöttmes im Weiher bei der Klause, Graben zwischen Klingsmoos und Pöttmes, Graben zwischen Hasel- bach und Etting, * Altwasser am Lechufer gegen Oberndorf bezw. Holzraühle, Wiesengraben südlich von Thierhaupten bei Bach. var. brevitolius Meyer: Moorgraben bei Kreut. !! var. squarrosus A. u. Gr. gegen var. ramosissimus Aschers: Zell gegen Hruck. ! ! 53. P. pectinatus L. kammförmiges L. 4 Altwässer, Bäche. 7. — 8. Hu Massenhaft im Längcnmüllerbach am Ostrand des Engl. Gartens (Nbrg.), in Altwassern zwischen dem Engl. Garten und Grünau, in der Ach' bei Weichering, in der Ach bei Karlshuld, in der kleinen Paar zwischen Gerapting und Staudheim massenhaft, Münster, Ede.nhauser Bach und Ach bei Thierhaupten, * Obern- dorfer Moor ; Lechmündung (Hof.) ; Donaumoos (P.) ; Altwasser an der Fasanenschütt bei Bittenbrunn, unter dem Finkenstein , bei Riedensheim, zwischen Moyschlösschen und Joshofen. var. scoparus Wailr. : Zwischen Moyschlösschen und Joshofen, Münster !! var. interruptus Aschers.: Ach bei Thierhaupten !! 54. P. deusus L. dichtblättriges L. 4 Bäche etc. 7 —8. Hu Pflanzv/eiher (Nbrg.), Graben zum Beutmühl-Weiher (Nbrg.); Donaumoos in der Ach (P,); Ludwigsmoos in Moorgräben, zwischen Klingsmoos und Pöttmes, * Weiher bei der ,, Klause" (Pöttmes), Mühlbach zwischen Etting und Gerapting, Münster, Gräben und Ach bei Thierhaupten ; * in der Schütter von der Quelle bis zur Mündung (Hof.); im Sprösselbach bei Rennertshofen. var. serratus Asch: Pflanzweiher, zw. Klingsmoos u. Pöttmes !! var. ovatus A. u. Gr.: Seefahrmühle iu der Schutter !! 60 Bastard ? - P. hiceiis L. X liataus L. ? : Diesen Bastard könnte nach Dr. Fischer eine in einem Altwasser am Fusse des Finkensteins als r. serotinus gesammelte Pflanze darstellen; sie „hat bis 20 cm lange Stipeln, was mir sonst noch nie vorgekommen ist" (Fischer); statt natans könnte nach F. vielleicht auch fluitans beteiligt sein. W i r halten die Pflanze eher für eine herbstliche Jugendform von P. natans. 30. Zannichellia (Mich.) L. — Zaimichellie. 55. Z. palustris L, kurzgestielte Z. 2j. Flüsse, Weiher etc. 5.-9. Hu Im ,, Pflanzweiher" beim Eisenbahndurchgang gegen Feld- kirchen 1902 spärlich beobachtet!!, in einem Weiher in der Ortschaft Münster a. L. zahlreich !!, in der Ach bei Münster!! und bei Königsbrunn (Thierhaupten) !! An allen genannten Lokalitäten die var. major Koch.! 9. Fainilie Jiincagiiiaceae liicli — Bliiuienbiiisengewächse. 31. Triglochiu L. — Dreizack. 56. T. palustris L. Sumpf- Dr. 4 Sumpfige Wiesen, Graben- ränder. 4 6. — 7. Hu Moorwiesen bei Kreut, sumpflge Wiesen beim Kahlhof (ISbg.); Donaumoos (Schrk., Se. u. P.); im Donaumoos bei Ludwigsmoos, im Moor zwischen dem Hauptkanal u. Kleinhohenried (Karlshuld), Walda an einem Wiesengraben, * Pöttmes auf Sumpfwiesen, nasse Wiesen zwischen Laisacker u. Bittenbrunn; Bertholdsheim (DV.). Nj Pfützen bei Flotzheim (Lg.) ; Huisheim ; Herbermühle (Wied.! !), * Torfwiesen bei Wolke rtshofen. 10. Familie. Alismataceae Juss. — Fi'o seil löftelge wachse. 22. Alisma L. — Froschlöffel.*) 57. A. Plaiitago (L.) Michalet, gemeiner Fr. 4 Gräben, Alt- wässer. 7.-9. Ueberall gemein. Es ist das die ssp. Michaletii A. u. Gr.; auch Nj um Monheira (Lg.) ; Hu im Donaumoos (Se. u. P.l. var. latifolium Kunth f. terrestre Glück: Sumpf unterhalb des Moysciilösschens ! ! V ar. 1 ati fo 1 i u m Kunth f aquaticum Glück : Pflanzweiher (Nbrg.) ! ! var. lanceolatum Schltz, f. terrestre Glück: Sumpf bei de.- Längenmühle ! ! *) Wir folgton bei diesem Genus der Bearbeitung der europ. Alismaceen von Prof. Dr. Glück in Heidelberg in der Allg. Bot. Ztschft. 1906 S. 23 ff. 61 58. A. gramiiiifolium Ehrh. (= A. arcuatum Michal.) gras- blättrigcr Fr. 4 Altwasser. 7. — 9. Hu In bezw. an einem Altwasser zwischen dem Engl. Garten bei Nbrg. a. D. u. dem Grünauer Wald !! u. zwar in den 3 Formen: f. angustisimum A. u. Gr. f. typi cum Bock. f. terrestre Glück (das eigtl. A. arcuatum Michal.). Diese Form kam nicht zum Blühen, während die beiden anderen reichlich blühten und fruchteten. Wir erblicken darin einen weiteren Be- weis, dass nicht diese, wie es scheint, selten zum Blühen kom- mende Landform, sondern eine von den beiden anderen Formen den Typus der Art darstellt. Was den Artcharakter des A. gra- minifolium anlangt, so schreibt Glück a. a. 0. S. 24: ,,Mit Rück- sicht auf die vielen von mir angestellten Kulturversuche (muss) eine strenge Scheidung des A. Plantago (L.) Mich. u. des A. gramini- folium Ehrh. vorgenommen werden.'" Unsere Beobachtungen in der Natur stimmen vollständig damit überein — P'r. gibt A. gra- minifolium „Wahlbrg." Nj an sumpfigen Stellen des Stückelberges gegen Ried (JMonheim) an; wir haben die Pflanze nicht gesehen und können deswegen nicht entscheiden, ob sie hierher gehört, was sehr wahrscheinlich ist, da bisher eine grasblättrige Abart des A. Plantago (L.) Michalet nicht beobachtet wurde. 23. Sagittaria L. — Pfeilkraut. 59. S. saiS^ittifolia L. gemeines Pf. 4 Siehende Gewässer etc. 6 —7. Verbreitet im Gebiete, z. B. Hu In einem Altwassertürapel unterhalb des Moyschlösschens (Nbrg), in den Schütten bei Joshofen, in einem Altwasser am Fusse des Finkensteins, am Südrand der Fasanenschütt bei Bit- tenbrunn, Tümpel beim Eilahof (Bittenbrunn), Altwasser nöidlich von Strass gegen Bertoldsheim ; Bertoldsheim (DV.) ; fehlt sicher auch Nj nicht. 11. F.auülie. Butoinaceae Rieh. - Schwaiieiiblumeiigewächse . 24. Butomus Touruef. — Schwauenblume. 60. B. umbellatus (Touruef) L. doldenblütige Seh. 4 Gräben, Ufer, 6.-8. Eine unserer schönsten Wasserpflanzen, welche sich zur Anpflanzung an Weihern, grösseren Aquarien etc. sehr empfiehlt. Hu In einem kleinen Sumpf am „Brandl" (Nbrg. a. D.), in einem Graben am Westrande der Bürgerschwaige, an einem Alt- wasser westl. von Heinrichsheim, in einem Graben u. in einem Weiher bei der Beutraühle; im Donaumoos (Sc); in der Ach zwischen Karlshuld u. Untermaxfeld (P.); hinter Feldkirchen im Moos (Beck); bei Eschling u. Gempfing (Z.); Bertoldsheim (DV.). 62 Nj In der Gailacli bei Monheim mehrere Exemplare (Lg.); "Weilheim (Monheim) gegen Weilheimerbach in einem Graben in Unmenge; * Wolkertshofen (Hof.). NK (Ries) Wemding (Egeuberger). 12. Familie. Hydrocliaritaceae DC. — Frosclibissgewäclise. 25. Ilydrocharis L. — Frosclitoiss. 61. H. morsus raiiae L. gemeiner Fr. 4 Stehende Gewässer 7. --8. Hu In einem Tümpel an der Rohrenfelder Strasse vor Hein- richsheim unter der Brücke, Weichering in einem Altwasser bei der Rosenschweig zahlreich; Bertoldsheim (DV.); * Mühlried bei Schrobenhausen ; * Oberndorf (DH.) ; Altwasser der Donau zwi- schen Joshofen u. Bergheim unter Lemna. Nj Torf graben zwischen Feldmühle u. Wellheim, * Wolkerts- hofen bei den „Gläsbrünnen", * Solnhofen in der Altmühl zahlreich 26 Helodea*) Rieh, et Mich. — Wasserpest. 62. H. cauadeiisis R. et M. gemeine Wasserpest. 4 Gewässer. 5,-8. Hu rtlanzweiher, Bachweiher (Nbrg), Weiher bei der Beut- mühle; Rain(Z.); in der Ach im Donaumoos (P.) ; ausserhalb des Gebietes bei Ingolstadt (Bleicher); Altwasser an der Westseite der Fasanenschütt, Altwasser am Fusse des Finkensteins, Altwasser zwischen Moy-Schlösschcn u. Joshofen (auch blühende Exem- plare), Altwasser zwischen Bittenbrunn u. Laisacker. Nj Die Schutter ist stellenweise ganz mit Helod. canad. angefüllt, so z. B. zwischen der Seefahr- u. Baucheiiberjj;mühle (Schw. !!); in der Schutter unterhalb Feldmühle. Ueberall nur die weibliche Pflanze ! IB. Familie Cyperaceae Juss. — Rietgräser, 27. Cyperus (Tournef.) L. — Cypergras. 63. C. flavescens L. gelbes C. 0 Feuchte Plätze, Moore. Gräben. 7.-8. Hu In einer feuchten verlassenen Kiesgrube zwischen Feld- kirchen und Wagenhofen (Nbrg.) rechts von der Strasse in der Nähe des Bachweihers ! !, auf den Moorwiesen zwischen Strass und Leidiingü, Bertoldsheim (DV.). Nj Am Slückelberg bei Monheim, * zwischen Buchdorf und Hafenreuth (Fr.) ; * auf Sumpfwiesen /wischen Wolkertshofen und der Moosmühle zahlreich (Hof. ! ! ). Nk (Ries) Bei der unteren der „3 Schwabmühlen" (Fr.); Schwalbwiesen und * Noiinenholz (Hof). *) „IFelodea" bessere Schreibweise für „Elodea". 63 64. C fiiSCUS L. dunkelbraunes C. 0 Moore, Gräben. 7. —8. Hu Am Bachweiber bei Feldkirchen zahlreich!!; Kiesgrube bei Feldkirchen (Ge,); in einem Sumpfe beim Beutmühl-Weiherü (Oberhausen), hier zum Teil Riesenexemplare!, in einer feuchten Kiesgrulie bei Heinrichsheim ! ! , dto. zwischen Brück und Max- weiler!!, Sumpf bei Weichering!!, dto, bei Lichtenau!!; Graben bei Kochheim und Karlshuld im Donaumoos (P.); Moorwiesen zwischen Strass und Leidling ! ! Nj Moorwiesen - Bächlein bei Joshofen!!, * in einem Moraste bei der Wolkertshofer Mühle ! !, * zwischen Buxheim und Petten- holen (Hof); * an und im „Moosgraben" und ,, Siegelgraben" bei Mü hl hausen ! ! Nk (Ries) Zwischen Kriegstatthof und Herbermühle (Fr.); * Ammerbach (Hof). var. virescens Hoifm.: Hu an einem Altwassertümpel unter dem Moyschlösschen (Winter !) ; Nj Moorwiesenbächlein bei Joshofen ! ! C. fusc. ist im Gebiete viel weiter verbreitet als C. flavescens ; letztere ist allerdings auch leichter zu übersehen !■ 28. Schoeuus L. — Kopfriet. 65. S. nigricans L. schwärzliches K. 4 Moorboden. 5.-6. Hu Auf der Viehweide bei Waaenhofen an einer Stelle, fast versteckt unter Juncus obtusitlorus ! ! , auf der Gänseweide bei Strass ! ! ; im Donaumoos (Schrk.) ; Moorwiesen zwisühen Hasel- bach und Kopfmühle zahlreich mit folgendem (Z.ü), Moorwiesen bei Thierhaupten (Z.) Nj Monheim (Pitl.) Nk (Ries) auf feuchten Wiesen bei Huisheim gegen die Pfleger- mühle ! ! 66. S. ferrugineus L. rotbraunes K. 4 Moore, feuchte Wiesen. 5.-7. Hu Moorwieseu bei Kreutü, dto. bei Ergertshausen (Rohren- fels)!!, auf feuchten Wiesen nordöstlich vom Strasser Keller!!, Moorwiesen zwischen Strass und Leidling!!; Donaumoos (Se.) ; gegen Lichtenau von Karlshuld aus (P.) ; zwischen Brunnen und Karlshuld im Donaumoos! !; im Haselbacher Moor (Z. ! ! ); im Donau- moos bei Walda an mehreren Stellen ! ! N j * Auf den Sumpfwiesen zwischen Wolkertshofen und der Moos- miih'lc sehr zahlreich (Hof!!); * auf Torf\de.sen zwischen Pettenhofen und Buxheim!!, * Dünzelauü Nk (Ries) Feuchte Wiesen bei Huisheim gegen die Pfleger- mühle!!, dto. bei der Herbermühle!! Bastard : Schoeuus ferrugineus L. X nigricans L. Hu Im Hasel bacher Moor unter den zahlreich vertretenen Eltern (Z.ü), Moorwiesen bei Thierhaupten (Z.). Wahrscheinlich 64 auch bei Huisheim (NK) unter den Eltern ; die Zeit erlaubte es uns leider nicht, daselbst länger darnach zu suchen. Der Bastard gleicht meistens einem kräftigen S. ferrug. mit höherem Wuchs, längeren Blättern und längerem Hüllblatt. 29. Scirpiis (Toiirn.) L. — Simse, 67. S. paiiciflorus Lightf. wenigblütige Simse. 4 Torfmoore, Sümpfe. 6.-8. Hu Sumpfwiese bei der Beutmülile neben dem Weiher (mit Car. dioica u. limosa)!!, auf der Gänseweide bei Weihdorf!!, im Donaumoos zwischen Schainbach und Abenberg ! ! (Walda) ; Hasel- bacher Moor (Z.! !) Nj Stückelberg, Ried und Hagenbuch bei Monheim (Fr., Prtl.) •, * Buchdorf „auf dem Sand"!! S. caespitosiis L. rasenförmige S. 4 Torfmoore. 5.-6. Diese Art wird von Schrank vom Donaumoos auf Moorwiesen angegeben, eine Angabe, welche Sendtner wohl mit Recht be- zweifelt •, auch Strehler gibt sie als ., selten im Donaumoos" an. Es liegt wohl in beiden Fällen eine Verwechslung mit S. pauci- florus oder vielleicht mit Eriophorum alpinum in blühendem Zu- stande vor. 68. S. setaceiis L. borstenförmige S. © Ueberschwemmte Orte, Wege. 7.-8. Hu An feuchten, etwas sandigen Stellen westlich vom Bach- weiher (Feldkirchen) gegen die Strasse!!, an feuchten Stellen der neben der Hauptstrasse gelegenen Viehweide nächst Wagenhofen ! ! ; bei Kreut (Ge. !). Nj An den Usselquellen bei Nussbühl (Lg., teste Schw.) ; * Buchdorf ,,auf dem Sand". Nk (Ries) Bei der Pflegermühle und dem Kriegstatthof (Fr.) var. pseudoclathratus Schramm: Kreut (Ge. !) 69. S. lacustris L, See-S. 4 An stehenden und fliessenden Gewäs- sern. 6.-7. Ueberall i. G. verbreitet. Hu z. B. an einem Tümpel unter dem Moy- Schlösschen (mit S. Tabernaem.), im Weiher bei der Beutmühle, bei Kreut; im Donaumoos (Se.) -, an der Ach und an den Hauptgräben (P.) ; Alt- wasser bei Niederschönenfeld, dto. am Fusse des PMnkensteins. Fehlt sicherlich auch in Nj nicht. 70. S. Tal>eriiaemoiitaiii Gm. Tabernämontans-S. 4 an gleichen Orten wie die vorige. 6. — 7. Seltener als vorige. Hu Altwassertümpel unter dem Moyschlösschen !! (Nbrg a. D.) mit vorigem; Neuburg (Prtl.) ; Kreut (Ge.); Neuschwetzingen (P.); Karlskron (Se !!); in den Lechauen zwischen Rain und der Mün- dung sehr zahlreich ! !, auch oberhalb der Lechbrücke noch zahl- reich !!; Lechaltungen bei Rain (Z.); Lech bei Meitingen (DV.); Altwasser am Fusse des Finkensteins ! !, in den Schütten zwischen 65 Moyschlösschen und Joshofen ! !, an Altwassern südwestl. und süd- östlich von Bergheim. ! ! Nj Monheim (Lg.). 71. S. triqueter L. dreikantige S. 4 Ufer. 6.-7. Hu: ,, Bloss an der Donau bei Marxheira beobachtet" (Fr); auf dieser Angabe beruhen auch die von Caflisch und Hoffmann', welche diese Art als S. Pollichii Godr. u. Gren. anführen; um Step- perg (Schrank). Es gelang uns leider nicht, die Pflanze an den angegebenen Orten wieder zu finden. 72. S. maritimiis L. Meer-S. 4 Ufer, Gräben. 6.-7. Nj In einem Graben zwischen Weilheim und Weilheimerbach (Monheim) ! ! Nk An Gräben beim Wildbad Wemding und gegen Wemding (Schneid ! !) ; * bei Ammerbach öfters an Gräben, am Rande des Nonnenholzes gegen Laub (Hof.); * bei Ammerbacherkreut (Schneid) ; * zwischen Amraerbach und Kronhof (Z.). var. comp actus Krocker: Eine angenäherte Form bei Weil- heim ! ! Ausserhalb des Gebietes ist die Art häufig bei Donauwörth, hauptsächlich an der Wörnitz; sie scheint aber nicht mit der Wörnitz der Donau sich mitzuteilen. 73. S. silvaticus L. Wald-S. 4 Gräben, Wälder (feuchte). 6.-7 Ueberall im Gebiete z. B. Hu An einem Sumpf am Bahnkörper zwischen Strass und Unter- hausen, Strass; Donaumoos (Se.); Wiese zwischen Lichtenau und Kleinhohenried (F.); Heinrichsheim. Nj Um Monheim gemein (Lg., Hof.). 74- S. compressus (L.) Fers, plattgedrückte S. 4 Feuchte Orte, zerstreut. Hu Beim Kahlhof; bei Neuschwetzingen im Donaumoos (F.); bei Weihdorf; Moorwiesengräbchen bei Joshofen, * Bächlein zwischen Irgertsheim und Dünzelau, * zwischen Dünzelau und dem Gabelholz, * auf nassen Wiesen bei Gerstetten (Brunnen). Nj Am Strassengraben in Bergen gegen Hütting; * Wolkerts- hofer Mühle (Ge.) ; feuchte Abhänge südöstl. von Lechsend, * Alt- wasser bei Altisheim. Nk Feuchte Wiesen bei Huisheim gegen die Pflegermühle. 30. Heleocharis R. Br. — Sclilammbinse. 75. H. palustris (L.) R. Br. gemeine Schlammbinse. 4 Ufer, Gräben. 7.-8. Hu Gemein z. B. Zell gegen Karlshuld, Donaumoos (Schrk., Se, und F.), sumpfige Wiesen bei Ried (Nbrg.). Nj Monheim gemein (Lg.), 66 %. H. uniglumis Lk. einbälgige S. 4 Sumpfige Orte. 6.-8. Hu Sumpfwiesen bei Kreut , Sumpf beim Beutmühl-Weiher, feuchte Kiesgrube bei Altmannstetten, dto. bei Weicbering; Ober- peiching (Z.) ; * zwischen Gerstetten und Alteneich (Berg i. Gau). Nj Feuchte Wiesen bei Hennaweidach (Unterstall), * Moorwiesen zwischen Wolkertshofen und Buxheim, * zwischen Wolkertshofen und Tiiuberfeld, * Pettenhofen, * Dünzelau. Nk (Ries) Huisheim •, zwischen Bühl und Huisheim, * Auhauser- höle (Fr.) Wir betrachten H. unigl. mit Garcke für eine gute Art, nicht bloss für eine Rasse von H. palustris, wie Aschers und Gräbner. 77. H. aciciilaris R. Br. nadeiförmige S. 4 Ueberschwemmte Plätze, Ufer. 7. — 8. Ira Gebiete verbreitet z. B. Hu Altwasserrinnsal unter dem Moyschlösschen, ausgetrockneter Altwasseraim am Fusse der Burgwaldabhänge; zwischen Bertolds- heim und Marxheim, zwischen Marxheim und Lechsend (Hof.). Nj nicht beobachtet, aber kaum fehlend. Die Art siedelt sich in austrocknenden Altwassern rasch an und überzieht sie mit einem saftig grünen Flaum. H. OYata (Roth) R, Br. eiförmige S. 0 Am Rande stehender Gewässer, abgelassene und ausgetrocknete Teiche. 7.-8. Nj Im Reinberg (bewaldete Höhe) bei Monheim (Fr.). Wir konnien daselbst die Pflanze nicht finden; da sie sich meist nur vorübergehend einstellt, ist sie wohl schon längst wieder ver- schwunden. 31. Eriophoium L. — WoHgras. 78. E. alpinum L. Alpen- W. 2|. Moore. 4.-5. Hu im Donaumoos bei Ludwigsraoos und Klingsmoos (Z. !); am Bäckenberg bei Baiern und südl. des Sandizeller Laichs (Hensele, von welchem die Fundorte Herrn Dr. Paul mündlich mit- geteilt wurden; letzterer konnte die Pflanzen an den angegebenen Orten nicht mehr finden). 79. E. vaginatum L. scheidiges W. 4 Moore, Sümpfe. 4.-5. Hu im Donaumoos auf Mooi wiesen (Schrank), von Sendtner vielleicht mit Unrecht bezweifelt, da die Pflanze ja doch kaum mit einer andern verwechselt weiden konnte; jetzt aber infolge der Kultur wohl verschwunden, auch von Z. vergebens gesucht; am Bäckenberg bei Baiern (Hensele nach Dr. Paul, welcher die Pflanze nicht mehr finden konnte). Nj In wasserhaltigen Mulden im Laubwalde zwischen Otting und Monheim (Lg. !); die hier gefundene Pflanze zeichnet sich nach Lg. vor der in Hochmooren wachsenden durch schlankeren Habitus aus. 80. E. polystacliyurn L. (= E. angustifolium Roth), schmalblättr. W. 4 Moore etc. 4.-5. Nicht überall. Hu Sumpfwiesen bei der Beutmühle, dto. bei Kreut, Karlshuld; Haselbacher Moor (Z.); Moorwiesen bei Joshofen ; Donaumoos (P.) 67^ Nj * Wolken shofen, Monbeimer Stadtwald (Hof.); Monheim häufig (Lg.). var. lax um M. u. K.: Nk bei der Herbermüble (F.). 81. E. latifoliiim Hoppe breitblättriges W. 2|. Moore etc. 4.-5. Ver- breitet z. B. Hu Sumpfige Wiesen bei der Beutmühle, bei Kreut, im „Flora- moos" bei Strass, nordöstl. von Strass auf feuchten Wiesen, Wagen- hofen; Donaumoos (Schrk.. Se. u. P.). Nj Bei Graisbach (Marxheim); * Wolkertshofen (Hof.). Kk (Ries) Wemding (Hof.) ; Steinbühl bei Wemdiug (Egenber- ger) ; Huisheim. 32. Cladium Patr. Br. — Schneide, 82. C, MarisciiS (L.) R. Br. Rohr-Sch. 4 Moore, Sümpfe. 7.-8. Hu Haselbacher Moor (Rain) (Z.); Karlskron in einem Sumpfe beim Bahnübergang über die Strecke Ingolstadt - Augsburg ! ! (schwächliche Form!). Nj * Buxheim gegen Wolkertshofen, * Torfstich bei Mühlliausen (Hof.) ; am rechten Ufer der Schutter auf dem Heilmeier'schen Torfstiche zwischen Pettenhofen und Buxheim an jener Stelle, wo eine Holzbrücke über die Schutter führt und mehrere Torthütten stehen ! !, auch auf dem linken Schutterufer in der Nähe des vorigen Fundortes ! ! 33. Caiex Mich. — Rietgras, ^) Segge. 2) 83. (_'. dioica L. zweihäusiges R. 4 Moor, Sümpfe. 4, — 5. Hu Auf einer sumpfigen Wiese beim Beutmühl-Weiher mit C, limosa (Nbrg.) !!, auf Moorwiesen bei Rohrenfels gegen Sinning, nahe bei Isenhofen !!, Moorwiesen im Donaumoos (Schrank); Haselbacher Moor zwischen Haselbach und Kopfmühle (Z.ü), hier stellenweise zahlreich; * Alteneich (Berg i. Gau) bei einem Torf- stich. !! Nj * Torfwiesen bei Wolkeitshofen (Hof. im „Prodromus"), var. scabrella Fries: Hu* In einem Phragmetum am Wald- rande bei Pöttmes gegen Kühnhausen.!! Diese hochwüchsige, am Stengel etwas rauhe Foi m scheint ein Produkt ihres Standortes — unter Schilf und andeien hohen Gräsern — zu sein; sie hat im Habitus etc. viel Aehnlichkeit mit C. Davalliana, von der sie sich jedoch sofort durch den lockeren Wuchs und die fast aufrecliten Früchte unterscheidet. 84. C. Davalliana Sm. Davall's R. 4 Moor, Ufer. 4.-5. Hu Nasse Wiesen beim Kahlhof (Nbrg.), Torfwiesen bei Kreut (Nbrg.), feuchte Wiesen bei Ergertshausen (Rohrenfeld), dto. bei ') Die Schreibweise Rietgras ist richtiger als Riedgras. '-) Ein Teil unseres Carex - Materials hat Kückental zur Revision vor- gelegen. ^^ 88 der Beutmühle (Nbrg.), Unterhausen ; Donaumoos (Se.) ; Haselbacher Moor, Walda, * Alteneich (Berg im Gau) , * Pöttmes gegen Kühn- hausen, * bei Brunnen (Niederarnbach). Nj Im Rieder Gemeindewald auf der ,, Bubenwiese" |(Nbrg,), * in Unmenge auf den Torfwiesen bei Wolkertshofen u. Buxheim; Usselursprung bei Nussbühl (Monheim) (Lg.) ; Moorbächlein bei Joshofen. Nk (Ries) Wiesengraben bei Gosheim und bei Huisheim gegen Bühl. 85. C. piilicaris L. Floh-R. 4 Torfige Plätze. 5.-6. Hu Neuburg (Prtl.); „Heiligenwiese" bei Lichtenau (Karlshuld) (P. !); Donaumoos bei Brunnen (Se.); * auf nassen Wiesen zwischen Dünzelau u. dem Gabelholz u. zwar zu beiden Seiten der Haupt- strasse Neuburg— Ingolstadt ! 1; * Reichertshofen (Vollmann). Nj Beitoldsheim (DV.); zwischen Hagenbuch und dem Sandel (Monheim), Otting (Monheim) (Fr.). Nk (Ries) Pflegermühle (Wemding) (Fr.). var. caespitosa Voll.: * Reichertshofen (Ingolstadt) mit der typischen. C. cyperoides L. cypergrasähnliches R. 2]. Teichränder. 6. — 9. Nj Bertoldsheim (DY.). Du Moulin hat die Angabe Sendtner entnommen, der sie in seinem Verzeichnisse der Pflanzen des Donaumooses S. 699 für das Douaumoos anführt, welch' letzteres D. mit seinen etwas vagen geographischen Begriffen in seine Flora von ,, Bertoldsheim" einbezieht. Sendtner ist aber a. a. Orte sicher ein Irrtum unterlaufen, da er in seiner „Flora von Süd- bayern" C. cyperoides vom Donaumoose nicht erwähnt, während er dagegen p. 893 C. psoudoc3q)erus davon anführt, die in seinem ,, Verzeichnisse" fehlt. C. cyper. ist also aus der Neuburger Flora vorerst zu streichen. 86. C. disticha Hiids. zweizeiliges R. 2|. Sümpfe, feuchte Wiesen. 5. — 6. Verbreitet z. B. Hu In der verlassenen Kiesgrube beim Neuburger Bahnhof, in einem Sumpfe bei der Längenmühle (Nbrg.), nasse Wiesen beim Kahlhof (Nbrg.), am Bachweiher, bei Sehensand, im ,,Narretholze" bei Wagenhofen, Schütten bei Bertoldsheim, bei Zell gegen Karls- huld; Donaumoos (Se. u. P.); Beutmühle bei Oberhausen, zwischen Heinrichsheim u. Rohrenfeld am Bahnkörper, bei Weichering, bei Unterbausen. Nj Moorwiesen bei Joshofen, in einem Sumpfe gegenüber dem Eingange zum neuen Schiessplatz bei Riedensheim ; * Wolkerts- hofen (Hof.); * Seefahrmühle bei Meilenhofen Schutter aufwärts (Schw.); Monheim gegen Itzing u. Tagmersheim (Lg.). Nk (Ries) Wemding (Egenberger). 87. Carex vulpiiia L. fuchsbraunes R. 4 Gräben, Sümpfe. 5.-6 Hu Au einem Sumpfe bei der Längenmühle (Nbrg.), bei Seheu- sand, im „Narretholz" bei Wagenhofen, feuchte Hecken bei Zell; 69 Burgheira, Tliierhaupten (Z,)-, feuchte Hecken bei Tliierhaupten, Oberschweige bei Weicherine, * an einem Sumpfe am Bahndamm zwischen Brunnen und Edelshausen (Schrobenhausen); im Donau- moos (Se.). Nj F'euchte Hecke zwischen Ried und Hesselohe, Vviesengräben beim Forstbof gegen Gietlhausen (Nbrg.), * bei Pettenhofen. 88. C. muricata L. (= C. contigua Hoppe) speerfr üchtiges R. Wiesen, Hecken, Wegränder. 5. — 6. A. ssp. C eu-muricata: Hu Verbreitet z. B. Am Fusse der „Hohen Schanz" gegen Sehensand, im Hofgarten zu Neuburg; im Donaumoos (Schrk.); Bertoldsheim, Ried (Nbrg.), Zell. Nj Hecke auf dem Rieder Kirchberg, im Walddistrikt „Molster" westl. von Rittenbrunn, auf dem Zitzeisberg bei Sehensand, Höflhof (Oberhausen), Forsthof (Nbrg.), Unterstaller Wald, Waldrand bei Wolpertsau (Bergen); Eiisfeld bei DoUnstein (Lu.); Monheim am Fusswege nach Otting (Lg.). var. longissima Tauscher: Nj Gebüsch hinter dem Stadel beim Moy-Schlösschen !!, Gut der Engl. Fräulein bei Neuburg!!; Hu Wengen (Z.). B. ssp. C. Leersii Fr. Schltz.: var. typica: Hu zwischen Wengen und Töding und zwar f. subvamosa Vollm. (Z.). Nj Abhänge bei Hüttin g 1 !, Steinbruch und Abhänge gegenüber Stepperg!!, Finkensteinwald gegen Riedensheim !! (mit f. subra- raosa), Waldschlag beim neuen Schiessplatz bei Riedensheim !!, Abhänge des Burgwaldes (Nbrg. a. D.) !!, W^ald beim Höflhof !! (Oberhausen), * Felsen beim Groppenhof ! !; Lochschlag bei Wem- ding (Egenberger). var. a n g u s t i f o 1 i a Vollm.: Nj Abhänge bei der Bauchenberg- mühl-Ruine !!, Waldschläge zwischen Schanz u. Feldmühle (Hüt- ting) ! !f Ensfeld (Lu ). var. trans. a typ. ad angustifol. : Nj Finkensteinwald gegen Riedensheim. ! ! var. depauperata Hampe: * Nj Ronheim bei Donau- wörth (Gu.). 89. C. diaudra Schränk l= teretiuscula Good.) rundliches R. 4 Sumpfwiesen, Gräben. 5. — 6. Hu Sumpf bei der Beutmühle (Nbrg), Kreut, Weiher u. sumpfige Gräben beim Bahnhofe Unterhausen, an einem sehr vernachlässigten Moosgraben bei Brunnen, bei Weihdorf; Haselbacher Moor, Gemp- ting (Z.); Donaumoos (Se.). Nj * Wolkertshofen bei der Mühle ! !, * auf nassen Wiesen zwischen Pettenhofen und Buxheim !!. var. major Koch: Moorwiesen bei Gempfing (Z.). var. tenella Beckmann: Weiher bei der Beutmühle !!. 70 90. C. paiiniciilata L. rispiges R. 4 Sümpfe, Gräben. 5.-6. Hu Moorwiesen bei Kreut, beim Bahnwärterbaus bei Sehensand gegen Unterhausen, Unterhausen, im „Floramoos" (Strass); im Doiiaumoos (Se.); Etting (Z.); Haselbach, Kopfmühle, Weihdorf, an einem sumpfigen Graben an der Viehweide bei Brunnen, * zwischen Eppertshofen und Dirschhofen. lus. basandrogyna: Hu Kopfmühle bei Etting (Z.). N,j Am Weiher beim Forsthof zahlreich, * Sohutterwiescn bei Wolkertshofen und Buxheim, * zwisclien Irgertsheim und Dünzelau an einem Bächlein. Nk (Ries) Herbermühle, ..3 Mühlen'- an der Schwalb (Fr.); Wiesengraben bei Gosheim ; * Nonnenholz (Hof). var. Simplex Peterm. : Nj An einem Gräbchen zwischen Irgerts- heim und Dünzelau ! ! und am Strassengraben in der Ortschaft Bergen!! — Diese Varietät scheint das Produkt trockener Stand- orte zu sein. 91. C. paradoxa WiUd. seltsames R. 4 Sumpfe, Moore. 5.-6. Hu Sumpf beim Beutmühlweiher (Nbrg ), Moorwiesen bei Kreut, an einem Gräbchen am Bahndamm zwischen Sehensand und Unter- hausen, bei Ergertshausen auf nassen Wiesen, bei der Kopfraühle und bei Haselbach; Haselbiicher und Staudheimer Moor (Z.); Gempting ; Burgheim (Z.) ; Neubuiger Donaumoos: Karlski on (Strehler) ; bei Walda. " Nk * Moosmühle (Wolkertshofen), * zwischen Pettenhofen und Buxheim-, * gemein bei der Seefahrmühle (Meilenhofen) mit ausschliesslich weibl. Aehren (Schw. ); Buxheim (Hofj. var. sparsiflora Lange: Weiher bei der Beutemübleü 93. C. praecox Schreber (= C. Schreberi Schrk.) frühzeitiges R. 4 Sandige Raine, Wiesen. Hu * Schrobenhausen gegen Hörzhausen zu (Weber). Nj An Ackerrainen der Feldparzelle „Hochgestad" längs des Waldsaumes bei Unterhausen gegen Stepperg i eichlich (Spahnü), [,,bei Oberhausen unweit Nbrg. a. D." Cafl. : Dieser Fundort stammt von Spahn und ist identisch mit dem vorigen], * am Fusse des „Ki'äuterranken" bei Hoppingen gegen dieWörnitz!! C. praecox ist im Gebiete eine seltene Pflanze, da das von ihr verlangte geolog. Substrat (Sand) im Gebiete selten ist. 93. C. brizoides L. zittergrasähnliches R. 4 Feuchte Waldstellen. 5. Hu im Wald ,, Nonnenlohe" bei Sehensand, am Bahndamm in der Nähe des Waldrandes zwischen Sehensand u. Unterhausen, im Walde beim Kahliiof (Nbrg), in dem Wäldchen bei Hardt (Nbrg.), im „Esterholz" (Haselbach) gegen Walierdorf. Nj Auf sandiger Albüberdeckung: in Burgwald liei Nbg. a.D., im Walde des Krametsberges bei Sehensand, im Oberhauser Walde gegen Stepperg, an einem Sumpf beim neuen Schiessplatz bei Riedensheim. im Staatswald bei Monheim, bei Warching- bei Ber- toldsheim (HV.). ' 71 Nk Bei Gosheim (Fr.) •, bei Wemding (Egeuberger) ; bei der Pflegermühle. Diese Segge wird an einigen Orten gesammelt u. kommt als „Seegras" in den Handel. 94. C. remota L. entlerntähriges R. 4 Feuchte "Wälder. 5.-6. Hu Im Esterholz zwischen Kopfniühle u. Agathazeil, im Walde zwischen Bayerdilling u. Töding (Z. i ; im Donauraoos bei Brunnen (Se.) in einem Erlenbruch ; * l)ei Schrobenhausen (Weber). Nj An einem l)ewaldeten Abhang zwischen Höflhof u. Ober- hauser Wald ! ! ; bei Ensfeld, besonders im „Handloh" am Wege nach den Wjelandshöfen (Lu. !) ; um Monheim nicht häufig in Wäldern u. auf Waldwiesen (Lg.); zwischen Monheim u. Reicherts- wies (Fr.); Uhlberg bei Möbren !! Im Gebiete leider nicht häufig, was wir hauptsächlich wegen der zahlreichen Bastarde bedauern, die C. rem. in Gegenden zu bilden pflegt, wo sie häufiger ist ; bei uns wurde nur C. leporina X re- mota (Z.) konstatiert (cf. Schluss der Gattg. !) 95. C. stellulatji (xood. (= C. echinata Murr.) stemfrüchtiges R. 4 Feuchte Wälder in Sümpfen. 5. — 6. Hu Neuburg a. I). (Fr.); zwischen Todenheim u. Unterpaar (Z). Nj In einem Waldsumpfe im Galgenbolz bei Ried (Ge.); auf dei- „Bubenwiese" im Rieder Wald ! !, in einem Waldsumpf, der „Eglache", bei Igstetten ! !, in einem Waldsumpfe über Bitten- brunn gegen Riedcnsheim !!, in einem Waldsumpfe zwischen Ober- hausen u. der ,, Kaiserburg" !!, auf dem Stückelberg bei Monheim !! Von uns ausschliesslich in Waldsümpfen, z. T, mit, z. T. ohne Sphagnum beobachtet. 96. C. leporiua L. Ilasenpfoten-R. 4 Waldschläge, Waldwegränder, Sümpfe. 6.-7. Hu zwischen Neuburg u. Ingolstadt (Schrank) ; im Donaumoos (Se.) ; auch auf trockenen Wiesen und au Grabenrändein im Donaumoos (P.); Langenmoosen; „Esterholz" bei Ilaselbach (Z.); im „Unterhauser Forst" beim Docherhof. Nj im Rieder Gemeindewald an vielen Stellen z. B. im Wald- schlag „Hildern", auf der „Bubenwiese", in einem Waldsumpf links von der Strasse nach Bergen, in einem Waldsumpf bei Ig- stetten (mit C. stellulata), feuchte Waldstellen bei Bergen, am AVald- wege zwischen Gietlhausen u. Bergen häufig, im Unterstaller Holz, an einem Waldsumpf zwischen Oberhausen u. der ,, Kaiserburg". var. argyroglochin Koch: Im „Esterholz" bei Haselbach (!), im Walde zwischen Bayerdilling u. Brunnenhof, Thierhaupten (Z.). 97. C. elongata L. verlängertes R. 4 Gräben u. Waldsümpfe. 5.-6. Nj An einem Graben beim Waldsumpfe gegenüber dem Ein- gang zum neuen Schiessplatze bei Riedensheim ! !, an einem Wald- sumpfe bei Igstetten („Eglache") ! !, an einem Waldsumpf zwi- schen dem „Finkenstein" u. der Monheimer Strasse zahlreich !!; im Rohrbacher Wald (Fr.. Hof.); um Monheim häufig !!; beim 72 Jngershof (Fünfstetten) (Fr.) ; Uhlberg bei Möhren an Waldtümpeln 1910 !! Nk Bei den 3 Scbwalbmühlen (Fr.) In Hu nicht beobachtet, fehlt aber kaum. 98. C, canescens L, weissgraues R. 2|. Gräben, Waldsümpfe. 5. - 6. Selten im Gebiete beol)achtet. Nj In einem Waldsumpf des Seminarwalddistrikts „Sand" bei Bergen, genauer zwischen Wolpertsau u. der Schutter, zahlreich !!, bei Monheim auf dem „Stückelberg" ! ! u. gegen Rothenberg ! ! Nk Gosheim, Pflegermühle (Fr.). Die Pflanze scheint feuchten Sandboden zu lieben, der bei uns seilen ist. 99. C, stricta Good. steifes R. 4 Moore, Ufer, Gräben. 4.-5. Nicht überall. Hu Auf nassen Wiesen bei der Beutmühle u. am Rande des Beutmühl-Weihers (Nbrg.), Altwasser beim alten Schiessplatz (Ol)erhausen), Moorwiesen bei Kreut, Gräben beim Kahlhof (Nbrg.), bei Altmannstetten u. Hardt (Wagenhofen), zwischen Zell u. Brück an einem Graben, zwischen Lichtenau u. Karlshuld ; im Donau- moos (Se. u. P.); Burgheimer Moor, * Oberndorf (Rain), im Profess. MüUer'schen Garten bei Laisacker. Nj Waldsumpf bei Oberhausen gegen die ,, Kaiserburg", am Forsthofweiher (?), * auf den Torfwiesen zwischen Wolkertshofen u. Buxheim ; Rohrbacher Wald, zwischen Rothenberg u. Otting, Ried u. Stückelberg bei Monheim (Fr.); Loch wei her bei Wemding (Egenberger). Nk Huisheim (Fr.). lus. l)asigyna: Burgheimer Moor (Z.). 100. C. Goodeuoughii Gay (= C. vulgaris Fries) gemeines R. 4 Sümpfe, Ufer. 5. — 6. Verbreitet. Hu Nasse Wiesen bei Kreut, an Moosgräben bei Hardt, in einer feuchten Kiesgrube bei Altmannstetten (Wagenhofen), bei Unter- hausen ; im Donaumoos (P.); Beutmühle; Burgheimer Moor. (Z.). Nj An einem Waldsumpf zwischen Oberhausen u. ,, Kaiserburg", in einem Waldsumpf an der Strasse von Ried nach Bergen, auf der „Bubenwiese" im Rieder Wald, l)eim Forsthofweiher, Wald- sumpf beim Finkenstein, Wiesenmulde mit Wasser zwischen Moy- schlösschen u. Rieder Ziegelei; Monheim (Lg.); * Moorwiesen zwischen Pettenhofen u. Buxheim, Waldsumpf zwischen Bergen u. Bauchenbergmühle. Nk Im Schwalbholz bei Wemding (Egenberger). var. elatiorA. u. Gr. subvar. recta Fleischer: Nj In einem Sumpf i)ei Unterhausen gegen Stepperg!!, am Forsthofweiher !! (Bergen). var. elatior A. u. Gr. subv, torn ata Fries: Nj Unterhausen gegen Steppei-g ! ! var. curvata A. u. Gr. : Nj Forsthof weiherü, Waldsumpf bei Oberhausen ! !. Hu Altmannstetten ! ! 73 var. curvata A. u. Gr. uov. subv. fusca Erdiier: „Deck- blätter gelbbraun mit grünem Mittelfeld":*) Nj Forsthof- Weiher! ! (Bergen) mit typischer curvata, bei welcher die Deckblätter schwarz sind. var, curvata A. u. Gr. subvar. chlore st achya Aschers. (= chlorocarpa Wimmer) : Nli Schwalbholz! (Wemding) (Egenberger). var. juncea Fr. Hu P.urgheimer Moor (Z,). lus. subbasigyna u. choristan tha: Aj F'euchte Wiesen- mulde bei Ried (Mbrg.) ü 101. C. gracilis Ciirtis (= C. acuta (L.) Good. spitzkantiges R. 4 Gräben, Ufer. 5,-6. Verbreitet. Hu Am LängenmüUerbach bei der Längenmühle (Nbrg.), bei Sehensand, an Gräben beim Kahlhof, bei Kreut, bei der Beut- mühle, an einem Altwassertümpel beim Moy-Schlösschen, bei Zell; im Donaumoos (Se. u P.); am Eingang zum grossen Exerzier- platz bei Heinrichsheim, xlltwasser zw. Moy-Schlösschen und Jos- hofen, Joshofen, Weichering; Rain, Münster, Thierhaupten, * Ostendorf. (Z.) Nj Weiher beim Forsthof, Wiesenmulde oberhalb Ried, Graben zwischen Bergen und Hütting ; * Wolkertshofen (Hof); an der Ussel bei Monheim gemein (Lg.) Nk (Ries) Wemding (Egenberger). var. genuina Asch,: An allen oben angegebenen Fundorten!! var. per Sonata (Fries) Kükenth. : In einem Altwasser zwischen Neuburg a. D, u. Joshofen!!; Thierhaupten, Münster, Rain, Step- Perg (Z. !) lus. cladostachya: i mStaudheimer Moor !! Prächtige Pflanze ! 102. C. limosa L. Schlamm-R. 4 Sümpfe, Moore. 5.-6. Hu Aut einer Sumpfwiese nächst dem Beutmühl - Weiher bei Oberhausen mit C. dioica u. Scirpus paucifiorus ! ! ; im Hasel- bacher Moor stellenweise zahlreich, ebenfalls mit Carex dioica (Z, ! !) ; im Donaumoos auf Moorwiesen (Schrank; von Sendtner mit ? versehen, aber wohl mit Unrecht, da ja die Pflanze in dem vom Donaumoos nicht weit entfernten Haselbachermoor zahlreich vorhanden ist. Infolge der Cultivierung mag aber die Art jetzt verschwunden sein). Nj scheint sie ganz zu fehlen. 103. C. tomeutosa L, Filziges R. 4 Heiden, Wälder. 5.-6. Hu Im Engl. Garten bei Neuburg, bei Kreut, am Eingang zum grossen Exerzierplatz bei Grünau an einem Graben häufig, im Stadtwald bei der Bürgerschwaige häufig, nordwestlich von der Beutmühle bei Oberhausen gegen die Donau, am alten Schiess- platz bei Oberhausen, am Bahnkörper zwischen Heinrichsheim u. Rohrenfeld, Weichering an mehreren Stellen ; im Donaumoos (Se.) ; Grabenränder bei Karlshuld (P.) ; Thierhaupten, Münster, Holz- l kirchen (Z.) ; * Oberndoi f gegen Ellgau. ^ l *) Die lateinische Diagnose siehe im „Anhang" B. 74 Nj wie es scheint bedeutend seltener; an einem Waldrand im „Eila" westlich von Bittenbrunn, im Unterstaller Holz auf dem Galgenberg bei Ried ; Monheim am Fussweg nach Itzing (Lg.) Nk (Ries) Wemding im Schwalberholz (Egenberger). lus. cladüstachya : bei Thierhaupten (Z.) 104. C. ericetoriim Poll. Heide- R. 2]. Sandiges Heideland, Wald- ränder, 4. — 5. Hu An einem Rain am Waldrand beim 1. Bahnwärterhaus wn Sehensand nach Unterhausen rechts vom Bahnkörper, Wal- dung zwischen Unterhausen und Sinning bei Beginn des Waldes, an sandigen Rainen bei Sinning, Waldschlag beim Docherhof, an einem sandigen Rain an der Strasse zwischen Schönesberg u. Walda, * an einer Sandgrube bei Alteneich; Thierhaupten, Königsbrunn, Moos, Eschling, Oberbaar (Z.). Nj selten, auf sandiger Albüberdeckung : beim alten Steinbruch auf dem Zitzeisberg; am Ostraudc des Schönbichl (Sehensand) (Ge.). Nk (Ries) An der Schwalb (Fr.); bei den „3 Schwalbmühlen" (Wemding). 105. C venia Till. (= C. caryophyllea Latourette) Frühlings R. 4 3.-4. Raine, Wälder. Im ganzen Gebiete gemein, auch Nj z. B. Monheim geraein (Lg.). 106. C. umbrosa Host (= C. longifolia Host) schattiges R, 4 Wälder, seltener Wiesen. 4. — 5. Hu Im Walde zwischen Sehensand und Unterhausen, Wald- schlag beim Docherhof, Alter Schiessplatz, an Gräben bei der Kopfmühle (Etting). Nj Burgwald bei Neuburg a. D., im Walde bei Kreut, im Oberhauser Wald gegenüber Stepperg, im AValde von Gietlhausen zum Forsthof, im Walde beim Finkenstein (Bittenbrunn), im Brunnholz bei Igstetten, im Rieder Gemeindewald an vielen Stellen z. B. in den Walddistrikten Hildern, Römerstrasse, Dreisteiner- schlag, im Walde an der Strasse nach Bergen, um Bergen selbst; um Monheim (Lg.); Uhlberg bei Möhren. Nk Auf Sand bei den ,,3 Schwalbmühleu", var. pratensis Vollmann: Auf Wiesen im Donaumoos zwischen Zell und Karlshuld zahlreich. !! 107. C. piluliferaL. pillentragendes R. 4 W^aldschläge, Heiden. 4. — 5. Hu Auf einer Heidewiese zwischen dem Kahlhof und dem südlich davon liegendenWaldteil ; zwischen dem Kahlhof und Sehensand (Win- ter); an einem Waldrand bei Sehensand (Ge.); auf einer Heide am Bahnkörper bei Kreut, zwischen Kreut und Docherhof, in einem Waldschlag beim Docherhof, * Linden gegen Langen- moosen, * Waldschläge östlich von Niederarnbach. Nj Im Unterhauser Wald gegen Stepperg; im Buigwald bei Neuburg (Ge.)-, im Rieder Walde im ,, Dreisteinerschlag ', dto. in der „Haslachen", Waldschlag östlich von Bergen, zwischen Gietl- 75 hausen und Bergen mehrfach, im Unterst aller Holz ; im Rohr- bacher Wald, um Monheim (Fr ). var. longibracte ata Lange : Nj Waldschlag beim Docherhof (Sinning) (Gu.). 108. C. montaiia L. Berg-R 4 Wälder. 4.- 5. Hu nicht häufig beobachtet. Im Walde beim Sinninger Keller (liier auch mit blattartigen Hüllblättern ! !) ; bei Oberbaar (Z.). Nj Nordabhänge des Burgwaldes bei Neuburg a. D., im Laub- walde des Zitzeisberges bei Sehensand, in einem alten wahr- scheinlich ehemals bewaldeten Kalksteinbiuche bei der Rieder Dampfziegelei, am Waldweg zum Finkenstein vom „Eila" (Bitten- brunn) aus, im Oberhauser Wald gegen die Kaiserburg; Itzing (Monheim), zwischen Lommersheim und Wemding (Lg); Sudab- hänge des W^aldes beim Finkenstein. Nk Wemding (Egenberger ) ; wahrscheinlich hier auf Nj. C. mont. gehört zur charakteristischen Laubwaldtlora des Weis- sen Jura im Frühling mit Hepatica nobilis, Lathyrus vernus u. dergl. 100. C. liiimilis Leysser niedriges R. 4 Steinige Abhänge. 3.-4. Hu nur in den Lechauen bei Thierhaupten (Z.) beobachtet. Der angegebene Standort ist etwas auffallend; indes — es kommen in den Lechauen bei Thieihaupten auch noch mehrere andere Pflanzen vor, welche sonst bei uns Kalkabhänge bewohnen, wie Peuccdanum Cervaria, Laserpitium latifolium etc. Nj Am Finkenstein wcstl. von Bittenbrunn !!, an den Ab- hängen östlich und westlich vom Finkenstein ! !, an den südlichen Kalk-Abhängen bei Hütting !!, an südlich gelegenen Jura- Ab- hängen zwischen Feldmülile und Bauchenbergmühle ! ! (Hütting). Die Pflanze ist leicht zu übersehen, da die kurzen Blütenstengel zwischen den zahlreichen Blättern versteckt sind. Es ist oft ein glücklicher Zufall, der zur Entdeckung der PHanze führt; so halten Piofessor Winter und der Verfasser die Aulfindung am Finkenstein dem Umstände zu verdanken, dass wir uns zum Aus- ruhen auf den Waldboden niedergelassen hatten. 110. C. digitata L. gefingertes R. 4 Laubwälder. 4.-5. Ver- breitet, in Hu weniger beobachtet. Hu Englischer Garten bei Neuburg a. D. Nj Burgwald bei Neuburg a. D., Zitzeisberg bei Sehensand, im Oberiiauscr Wald gegen Stepperg, im Walde heim Finkenstein, alter Steinbruch über Ried; bei Ensfeld (Hof.); zwischen Wemding und Lommersheim (Lg.). var. c 0 m p a c t i 0 r Kükenthal (Aehrchen genähert) : Abhänge des Buigwaldes zur Donau, von uns ursprünglich für Carex digi- tata X ornithopoda gehalten. 111. C. ornithopoda Willd. Vogelfuss-R. 4 Laubwälder. 4.-5. Hu Im Englischen Garten bei Neuburg a. D., m der Schutte beim Saliier (Nbrg. a. D.), bei Kreut; bei Wengen, Oberbaar (Z.). 7G Nj Abhänge des Burgwaldes bei Neul)urg a. D., im Walde bei Oberhausen gegen Stepperg, im Walde auf dem Zitzeisberge, ver- lassener Steinbruch oberhalb Ried, Donau-Auen bei Joshofen, im Wiilde beim Finkenstein. iiov. var. arcuata Erdner: „durch die dünnen, z.T. stark bogig gekrümraten Stengel (und öfters auch Blätter) etwas an C. ornithopodioides Hausm. erinnernd.''^) Erdner. Abhänge des Burgwaldes bei Neuburg a. D. ! ! 112. C. alba Scop. weisses R. 2| Auen. 4.-5. Hat ihr Dasein offenbar der Donau zu verdanken, von welcher es sich nie be- trächtlich entfernt. Hu Im Engl. Garten bei Neuburg a. D.^), in der Fasanen- schütt bei Bittenbrunn, im Walde zwischen Unterhausen und Sinning, Oberschwaig bei Weichering, Schütten bei Joshofen; Gempfing (Z.) ; Bertoldsheim (DV.); Karlskron, * Gabel (Streh'- 1er); Marxheim (Fr.); am Rande der Auenwälder von Rain über Oberndorf nach Ellgau. Nk Im Burgwald bei Neuburg a. D. mehrfach, am Rande des Unterhauser Waldes gegen Stepperg auf der Uuterhausen und Stepperg zugewandten Seite, auf dem Zitzeisberg bei Sehensand, im Walde beim Finkenstein, verlassener Steinbruch bei Ried. Wir glauben, die Pflanze auch bei Wellheim oder bei Ried nächst Dollnstein beobachtet zu haben, können es aber nicht mehr mit Bestimmtheit versichern. Ein Vorkommen dieser sub- alpinen Art im ,,Wellheimer Trockental" wäre ein weiterer Be- weis dafür, dass durch dasselbe ehemals die Donau floss. Wir empfehlen die Pflanze weiterer Beobachtung an den genannten Lokalitäten. 113. C. paiiicea L. Hirsen-R. 4 Feuchte Orte, Sümpfe. 5.-6. Verbreitet. Hu Kahlhof bei Neuburg a. D., Altmannstetten (Wagenhofen), Kreut (Oberhausen), Weichering, Moorwiesen zwischen Zell und Brück; im Donaumoos (Se. u. P.); Eingang zum grossen Exerzier- platz bei Grünau, * Alteneich, * Oberndorf, Schütten bei Jos- hofen, Strass. IS'j Im Rieder Wald massenhaft auf der „Buben wiese"; Mon- heim (Lg.). Nk (Kies) Wemding (Egenbeiger). var. refracta Klingg. : Donauauen bei Joshofen auf einer feuchten Waldwiese mit lus. subbasigyna. !! var. longipedunculata A. u. G : feuchte verlassene Kies- grube bei Altmannstetten mit lus. acrandra. !! IIJ:. C. glauca Murray graugrünes R. 4 Feuchte Wälder, Gräben. 4. — 5. Gemein, z. B. ') Die lateinische Diagnose siehe im ., Anhang' B. ") Von diesem Fundorte wurde die Pflanze von uns im Hegonsburger Exsikkatenwcrk sub. Nr. 242 ausgegeben. 77 Hii auch im Donaumoos an trockenen Grabenrändern bei Karls- huld (F., Se.); feuchte Kiesgrube bei Rohrenfeld. Nj um Monheim (Lg.); Uhlberg bei Möhren in Riesen- exemplaren. Nk um Wemding (Egenberger). var. cuspidata (Host) A. u. Gr. f. hirtella Vollmann: Hu * Reichertshofen in einem Föhrenwalde (Vollmann). 115. C. pallesceiis L. bleiches R. 4 ^Välder. 5.-6. Verbreitet, z. B. Jdu Waldrand beim Kahlhof (Nbrg.); im Donaumoos au Graben- rändern bei Karlshuld (P.); * zwischen Linden u. Langenmoosen. \j Wald auf dem Zitzeisberg bei Sehensand, im Rieder Wald mehrfach, Waldschläge bei Oberhausen, im Unterstaller Holz auf dem Galgenberg; bei der Seefahrmühle (Meilenhofen) (Schw.); Uhlberg bei Möhren; Wolkertshofen auf Wiesen an der Schutter (Hof.); Monheim (Lg.). Nk Kriegstattbof bei Wemding (Fr.). var. elatior A. u. Gr.: Waldschläge am Uhlberg bei Möhren bis zu 60 cm hoch ! ! var. undulata Kunze: beim Kahlhof am Waldrande!! 116. C. Silvatiea Hntls. Wald-R. 4 Wälder. 5.-6. Verbreitet, z. B. Hu Sehensand (Nbrg. a. D.). Nj Burgwald (Nbrg.), Unterstaller Holz, Zitzeisberg (Sehensand), Monheim gegen Rothenberg, Uhlberg bei Möhren. Nk Im Erlenschlag nächst der Pflegermühle (Hof.). 117. C. sempervireus Till, immergrünes R. 4 Auen. 6. — 8. Nur Hu Lechauen westlich von Thierhaupten nördlich der Strasse nach Meitingen iu der Nähe des Lechdamms mit Erica carnea, Daphne Cneorum etc. und auch an anderen Stellen des Thier- hauptener Lechfeldes (Z. ! !), Lechauen bei Münster u. Oberndorf (Z.). Vom Lech in die Ebene herabgeführt kommt die Pflanze auch bei Augsburg vor. 118. C. Honischuchiana Hoppe (= C fulva Good.) Hornchuchs- R. 4 Moorige Wiesen. 5. — 6. Hu Feuchte Wiesen beim Kahlhof und bei Kreut (Nbrg.), Wagenhofen, Altmannstetten, Sehensand; Donaumoos (Se. u. P.); im Moos bei Ergertshausen (Rohreufels); Haselbacher u. Staud- heimer Moos (Z. !!); * Alteneich (Berg i. Gau), Lechsend; * Obern- dorf, Unterhausen (Z.) : Karlskron (Strehler); Bertoldsheim (DV.). Nj Torfwiesen zwischen Pettenbofen und Buxheim. Nk Pflegermühie (Wemding); Haunzenmühle (Wemding) (Fr.). lus. acrandra: Lechsend!! lus. glomerata (=1. approximata Murr) mit lus. refracta (nov. lus.) Erduer: , .Blutenstand bis zum untersten Tiagblatt fast rechtwinklig zurückgebrochen''*) Erdner und zugleich mit lus. siibbasiramosa (nov. Ins.) Erduer: „Ueber dem Grunde des Stengels ein bis über die Mitte desselben reichender ziemlich •) Die latein. Diagnose siehe im „Anhang" B. 78 kräftiger Ast entspringend mit mehreren weibl. Aehrchen an der Spitze und einem solchen am Grunde"*) Erdner. Hu Altmann- stetten bei Wagenhofen in einer bewachsenen ehemaligen Kiesgrube ! ! 119. C. distaiis L. entferntähriges R. 2|. Feuchte Wiesen. 5.-6. Hu Moorige \^ lesen bei Hardt (Nbrg.), dto. bei Kreut, beim Kahlhof, bei Ergertshausen (Rohrenfels), bei Sehensand, zwischen Heinrichsheim und Rohrenfeld am Bahnkörper an feuchten Stellen; im Donaumoos (Se.); Thierhaupten (Z.); * Pobenhausen, * Dün- zelau, Walda, Lechsend. Nj Kasse Wiesen bei Hennaweidach (Unterstall), Joshofen, Unterhausen gegen Stepperg; Seefahrmühle (Schw.); Moorwiesen bei Wolkertshofen (Hof.). Nk Huisheim an feuchten Stellen. 120. C. flava L. gelbes R. 4 sumpfige Wiesen, Moore, Wälder. 5. — 6. ssp. eu-flava A. u. G. Rasse vulgaris Doli.: Hu Moorwiesen bei Kreut, Sumpf bei der Beutmühle (Ober- bausen), Sehensand, Kiesgrube beim Neuburger Bahnhof gegen Feldkirchen; im Donaumoos (Schrk., Se., P.); Bertoldsheim (DV.); * Brunnen, * Alteneich, am alten Schiessplatz bei Oberbausen, * zwischen Oberndorf und Ellgau. Nj * Moorwiesen bei Wolkertshofen und Buxheim, Monheimer Stadtwald; Monheim gemein (Lg.). Nk Pflegermühle bei Wemding an Waldgräben. Rasse lepidocarpa Godr. : Hu Moorwiesen bei Kreut, im Haselbacher Moor (hier, wie es sclieint, ausschliesslich lepid. ohne vulgaris!), * Alteneich bezw. Oberarnbach , Karlshuld, Altmannstetten (Wagenhofen), Strass gegen Leidling; Töding sehr häufig (Z.); Brunnen (Se.); Donau- moos (P.). Nj * Moorwiesen zwischen Pettenhofen und Buxheim, * zwischen Wolkertshofen und Buxheim (an einem Exemplar das unterste weibl. Aehrchen weit unter der Mitte des Stengels entspringend mit langem Stiele, fast = lus. subbasigyna. E.). ssp. Oederi Ehrh.: Hu Kiesgrube beim Neuburger Bahnhof gegen Feldkirchen, Kiesgrube zwischen Feldkirchen und Wagenhofen rechts von der Strasse an feuchten Stellen sehr zahlreich ; im Donaumoos (P.) ; Bertoldsheim (DV.) ; Kiesgrube bei Rohrenfeld, Kreut, * Alteneich (Oberarnbach), auf Torfstichen zwischen Längenmüllerbach und Obermaxfeld öfters, Karlskron (hochwüchsige Form!), am Bahn- körper zwischen Brück und Weichering in einem Graben, * Kies- grube bei Oberndorf a. L. ; Haselbacher Moor, Rain, Thier- haupten (Z.). Nj Wolkertshofen (Hof.); zwischen Pettenhofen und Buxheim im Moore. Nk (Ries) Haunzenmühle, Wildbad (Fr.). var. canalic ulataCallme: Hu Kiesgrube bei Thierhaupten (Z.). *) Die latelii. Diagnose siehe im ,, Anhang" B. 79 lus. cyperoides Marss. (= lus. glomerata Callrae): Kies- grube bei Feldkirchen und Kiesgrube beim Neuburger Bahnhof au letzterem Orte auch mit lus. hypogyna, acrandra und z. T. subbasigyna !! 121. C. pseudocyperiis L. cypetgrasartiges R. 4 Gräben. 6. Hu Beutmühle (Spahn, Ge. !) ; an einem Moorgraben westlich von Kreut in grösserer Anzahl (Geitner ! !) ; Sumpf an der Strassen- kreuzung Zell-Weichering und Zell-Karlshuld ! !, Graben am Bahn- damm zwischen Brück und Weichering !!; Rosing (Z.); Donau- moos bei Klingsmoos und Karlshuld (Strebler); in einem Moos- graben zwischen Kleinhohenried und dem Hauptkanal ziemlich hfg, 1 ! ; auch nördlich von Karlshuld reichlich (P.). Nj Ensfeld (Schw.). Diese Fundortsangabe stammt wohl von Lutz ; in dem für uns angefertigten Verzeichnisse der Pflanzen um Ensfeld gibt L. die Pflanze nicht an. 122. C. aciitit'ormis Ehrh. (= C. paludosa Good). Sumpf - R. 4 Gräben etc. 5. Verbreitet. Hu Eingang zum grossen Exercierplatz bei Grünau. Graben und Weiher bei der Beutmühle, zwischen Sehensand und Kreut in einem Graben neben dem Eisenbahnkörper, zwischen Zell und Brück, beim Kalilliof (Neuburg); im Donaumoos (Se.); bei der Kopfmühle (Etting), Thierhaupten, Schütte unter dem Moy-Schlöss- chen (Nbrg.), * Pöttmes, * Pobenhausen. Nj Häufig an der Schutter zwischen Wolkertshofen und der Ochsenmühle (Hof). Mk Wiesengraben bei Gosheim. var. verg. ad var. spadicea A. u. G. (=:; var. Kochiana Garcke) mit lus. acrogyna u. z. T. choristantha: Grosser Exer- zierplatz bei Grünau. ! ! 123. C. riparia Curt. Ufer-R. 4 Gräben, Weiher. 5.-6. Hu Auf feuchten Wiesen und in einem Graben zwischen Zell und Brück !!, am Westrande der Bürgerschwaige !!, an einem kleinen Weiher zwischen Heinrichsheim und Robrenfeld !!; Karls- huld im Donaumoos (Paul); am Weiher bei der Beutmühle (Ober- hausen) !!; Buigheim, Rain (Z.j; Altwasser zwischen Stepperg und Marxheim (Hof.). Nj Neuburg am ,, Alten Weiher" unfern der Strasse nach Rain (Se.) ; au einer feuchten Waldstelle neben dem Fusswege, der unten am Abhänge des „Burgwaldes" zum alten Schiessplatz bei Oberhausen führt, spärlich !!. Nk Wildbad Wemding (Fr.) var. verg. ad aristat. A. u. G.: Hu zwischen Zell u. Brück !! 124. C. rostrata With. (= ampullacea Good.) 4 Gräben, Sümpfe. 5.-6. Hu Kreut, Beutmühle, Sehensand, Muhlhardt-Weiher bei Strass, Strass gegen Leidling, Weiher beim Bahnhof Unterhausen, Hasel- bacher Moor, * Oberndorf gegen Ellgau; Donaumoos (Se.). 80 Nj Moorwiesenbäcblein bei .Toshofen gegen die Ingolstädter Strasse, * Moor zwischen Wolkertshofen und Buxheim, Graben zwischen Füiifstetten und dem Ingershof, Weiher beim Rothen- bergerhof, Waldsumpf bei Igstetten. lus. mesogyna, acrandra, subl)asigyna und choris- tantha: Haselbacher Moor in einem Graben an der derselben Pflanze !! 125. C. vesicaria L. Blasen-R. 4 Ufer, Sümpfe. 5.-6. Hu Eingang zum grossen Exerzierplatz bei Grünau, Kreut, Beutniüble gegen den alten Schiessplatz, Sehensand, Weichering bei der Oberschwaig und gegen Hagau ; * im Erlenbruch bei Brunnen im Donaumoos (Se.) ; Donaumoos (P.) ; bei Zell, in den Schütten bei Bertoldsheim, Lichtenau gegen Karlshuld. Nj Rieder Gemeindewald in einem Sumpf an der Strasse nach Bersien, Waldsumpf bei Igstetten, Waldsumpf beim Finkenstein (Bittenbrunn), Weiher beim Forsthof; * Morizbrunn (Hof.) ; Mon- heim (Lg.); zwischen Füiifstetten und dem Ingershof, Weiher- chen beim Rothenbergerhof ; * Seefahrmühle bei Meilenhofen (Schw.); Waldtümpel auf dem Uhlberg bei Möhren. Nk (Ries) Wemding (Hof.). 126. C. lasiocarpa Elirh. (= C. filiformis L.) fadenblättriges R. 4 Giäben, Sümpte. 5. — 6. Hu In einem kleinen Weiher am südöstl. Fusse des St. Wolf- gangberges über Sinning (Spahn !) ; Moosgräbchen bei Hardt gegen den Längenmüllerbach mit Viola stagnina !!; Bertoldsheim (DV.). Nj * Zwischen Pottcnhofen und Buxheim einige hundert Meter vor der Brücke ülter die Schutter in stehendem Wasser links und rechts vom Wege !!. Diese Art scheint an weniger nassen Stellen nicht gerne zu zu blühen, ist aber au den stark gegitterten schmalen Blättern auch in nicht blühendem Zustande leicht zu erkennen. 127. C. liirta L. rauhhaariges R, 2j. Gräben, Pfützen. 5.-6. Gemein in Hu u. Nj, auch im Donaumoos (Se. u, P.) und um Monheim (Lg.) var. paludosa Winkler: Nj Lehmgrube bei Hesselohe; die Pflanze von diesem Standorte ist schwächer behaart als beim Typus, ist aber nicht var. hirtiformis Pers. !! var. hirtiformis Pers: Hu zwischen Münster u. Holzheim (Z.). Bastarde. 1. Carex diaudra Schrank x paradoxa WUld. Hu Moorwiesen bei Gempflng u. im Haselbacher Moor (Z.). 2. C. panuiculata L. X paradoxa WiHd. Hu Im Ilaselbacher Moor u. im Walde zwischen Wengen u. Etting an einer sumpfigen Stelle (Z., nach welchem der Bastard teilweise fruchtet; der Bastard vom zuletztgenannten Fundorte stellt die Kombi- nation subp anniculat a A. u. G. dar, Z., teste Kükenthal). 81 3. C. leporina L. X remota L. (= C. Ilseana Ruhmer) Hu Im Esterholz bei Haselbach (Neu für Bayern; *) Z.). 4. C. Goodenoughii Gay x stricta Good. Hu Graben beim Kahlhof !! (Neuburg); Altwasser bei der Beut- mühle (Ge.); Schnödhof, Burgheim (hier auch f. vari egata Zinsmeister u. comb, super- G 00 denoughii), Münster, Thierhaupten (Z.) ; * Reichertshofen (Vollmann). lus. subbasigyna: Kahlhof !! 5. Car. gracilis Curtis X stricta Good. Hu Schnödhof (hier auch comb, superstricta ; Z.'), Auen bei Burgheim, Lechauen bei Thierhaupten (Z. ! !) ; * Schwaighöfe nächst Genderkingen (Z.) Bei Thierhaupten fand Z. ! auch C. gracilis var. personata x stricta = C. Gugleri Zinsmeister (s. Mittlgn. Bayer. Bot. Ges. II. Bd. Nr. 10, p. 157). 6. C. Goodeuougliii Gay X gracilis Curtis. Hu Feuchte "Wiesenmulde zwischen der Rieder Kirche u. dem Moyschlösschen bei Neuburg a. D. unter den Eltern ! ! (Hier auch mit lus. pleiostachya feminea u. z. T. lus. acrandra an der nämlichen Pflanze !!); Burgheimer Moor (mit comb, intermedia u. super- gracilis, letztere Riickbastard. Z.!) 7. C. flava L. X Hornschucliiaiia Hoppe. Dieser häufigste Cai'ex-Bastard erscheint in 3 Combinationen bezw. Formen: a) Carex eu-flava Rasse vulgaris Doli X Hornchuchiana Hu Lechauen bei Rain (Z.) ; bei den nun folgenden Fundorten ist es ungewiss, ob sie hierher oder vielleicht zu den folgenden Formen gehören, da einfach flava X Hornsch. bezw. fulva Good. angegeben ist : Bertoldsheim (DV.j; Donaumoos (Se.); Karlskron (Strehler). Nj Schuttermoos bei Buxheim gegen die Moosmühle !! Nk Zwischen den Schwalbmühlen u. Huisheim (Fr.). Unsicher, ob hierher gehörig! b) C. eu-flava Rasse lepidocarpa Tausch X Hornschuchiana. Hu „Ueberall, wo die beiden parentes, so: Burgheimer, Hasel- bacher 1, * Oberndorfer Moor u. Donaumoos bei Klingsmoos'- (Z.); Karls- *) Siehe Mittle. Bayr. Bot. Ges. IL Bd. Nr. 10, S. 158 ! - Dr. Voll- mann führt in seiner Aufzählung der für Bayern sicheren Cyperaceen-ba- starcle (Mittig. Bayr. Bot Ges. U. Bd. Nr. 14 S. 244) Car. lep. X rem. nicht an; sollte Z.'s Bestimmung sich nicht als stichhaltig erwiesen oder die Pflanze V. nicht vorgelegen haben? 6 huld (P.) (hier mit lus. acrandra!); Staudheimer Moor, Thierhaupten, Moorwiesen bei Unteihausen! (Z.). c) C. flava ssp. Oederi Ehrli. X Hornschuchiana. Hu Staudheimer Moor, Kiesgrube bei Tiiierhaupten (Z.)-, * ver- lassene Kiesgrube vor Oberndorf gegen Rain !! (hier comb. sub-Oederi A. u. G.)!! 8. Carex rostrata With. X vesicaria L. Hu Z. ohne nähere Fundortsangabe. Nj In einem Waldsumpf bei Igstetten (Nbrg.), „Eglache" genannt, zahlreich unter den Eltern (Maria Erdner) !! u. zwar comb, subvesi- caria mh, (mit rauhem u. glattem Stengel) ! !, intermedia mh. !! u. subrostrata mh. (mit glattem u. rauhem Stengel) !!, Sumpf neben dem Weiher beim Forsthof (Bergen) u. zwar comb, subrostrata (mit glattem Stengel) ! !, Weiherchen beim Rothenbergerhof (Wemding) unter den Eltern ! ! (comb, intermedia). — Die Pflanze wurde von uns im Regens- burger Exsikkatenwerk sub Nr. 1180 a. u. b. in 2 Formen ausgegeben. Mischlinge. 1. Carex eu-flaya Tulgaris X Oederi. Hu Staudheimer Moor, Lechsand bei Rain, Unterhausen (Z.). 2. C. eu-flava lepidocarpa X Oederi. Hu Rain (Z.). 14. Ftiuiilie. Gramineae Juss., Gräser. ) 34. Phragmites Triu. — Schilfrohr. 128, P. communis Triu. gemeines Seh. 4 Ufer, Teiche. 8. — 9. Im ganzen Gebiete verbreitet, z. B. Hu auf moorigen Wiesen zwischen Zell und Brück Bestände bildend ; im Donaumoos (Sehr. u. P.) -, * im Oberndorfer Moor in ungeheuren Mengen. Nj auch bei Monheim (Lg.) 35. Sesleria Scop. — Seslerie. 129. S. coerulea (L.) Ard. blaue S. 4 Steinige Plätze, Moore. 4.-5. a) Rasse calcarea Opiz (pro spec.) (=: S. varia Wettst.) Nur Nj Steinige Abhänge beim städt. Wasserwerk nächst Neu- burg a. D., nördliche Abhänge des Burgwaldes zur Donau (Nbrg.), Finkenstein (Bittenbrunn), * im Wellheimer Trockental an allen Felsen und Abhängen ; * Konstein (Fr.) *) Einen Teil meiner Gramineen hatte Prof. Hackel in Graz (jetzt Attersee) durchzusehen die (Uite. Die Blätter der Pflanze vom „Finkenstein" haben im Gegen- satz zur Diagnose der Rasse calcarea in der Syn, von A. und G. eine stark uragerollte Spreite und ziemlich kurze Aehren; Rand- und Mittelnerven der Blätter sind dagegen in Uebereinstimmung mit der Diagnose stark hervortretend. b) RasseuliginosaOp. (=S. coerulea Wettst). Scheint nur Hu vorzukommen: Moorwiesen bei Kreut (Nbrg), sumpfige "Wiesen bei Ergeitshausen (Rohrenfels); im Donaumoos (Se. u. P.); zwischen Kailshuld und Zell; Staudlieimer Moor, Niederschönen- felder Moor, Haselbacher Moor, Thierhaupten, * Oberndorfer Moor massenhaft (Z.). Die Pflanze von Ergertshausen hat im Gegensätze zur Diagnose wenig umgerollte Blätter und ziemlich lange Aehrchcn, Mittel- und Randnerven der Blätter sind aber in Uebereinstimmung mit derselben schwach entwickelt. — Nach unseren Beobachtungen verdienen die beiden Formen nicht, als Rassen, ja vielleicht nicht einmal als Abarten angesehen zu werden. 3(>. Eragrostis Host. — Liebesgras. 130, E. minor Host kleines L. 0 Nur adventiv, aber mit stets wachsender Ausbreitung. 8. Hu Neuburger Bahnhof an der Perronsperre und sonst (1900), in den Geleisen und auf dem Bahnkörper überhaupt zwischen dem Neuburger Bahnliof und Sehensand auf einer grösseren Strecke zahlreich (1899), Unterhausen an der Holz- ladestelle, Burgheim zwischen den Geleisen am Bahnhof, am Bahndamm bei Rohrenfeld. — Dieses schöne Gras hat sich in der Zwischenzeit wohl überall zwischen Ingolstadt und Donau- wörth am Bahnkörper angesiedelt ; an der Donauwörth - Treucht- linger und Nördlingen - Weradinger Bahn von uns bislang nicht beobachtet. 37. Molinia Mnch. — Pfeifengras. 131. M. coerulea (L.) Meh. blaues Pf. 4 8.-9. Feuchte Wälder, Streuwiesen. Verbreitet, Hu Moorwiesen bei Kreut, Moor wiesen zwischen Zell u. Brück mit Calamagrostis neglecta, Waldschläge zwischen Strass u. Ortl- fing; im Donaumoos (Sehr., Se. u. P.) ; Karlskron (Strehler); * im Oberndorfer Moor in ungeheurer Menge; * Gabel (Strehler). Nj Im Burgwald bei Neuburg a. D. ; Monheim nicht häufig (Lg); * Wolkertshofen (Hof). NU (Ries) Im Nonnenholz und im Riedgraben (Hof. !!)' „Die kleinere Form": Im oberen, noch feuchten Donau- moos (Schrank); auf Moorboden bei der Herbermühle u. zwischen Wildbad u. Fessenheim (Fr.), „Die grössere Form": Im unteren, schon trockenen Donau- moos (Schrank). 6* B4 Eine monströse Form mit kugeligen, dichten, ca. 1cm im Durchmesser haltenden Blütenständen: Donaumoos (Paul). 38. Catabrosa PB. — Quellgras. 132. C. aqiiatica (L.) PB. (= Glyceria aquatica Presl). 2^ Wasser- Qu^ 6, 7. Stehende Gewässer, Quellen, feuchter Schlamm. Hu In einem Graben in der Nähe des Bahnkörpers zwischen Kreut und Unterhausen zahlreich, in einem Tümpel zwischen Unterhausen und Stepperg, in dem Bächlein, welches zwischen dem Bahnhof Strass und dem Strasser Keller durch die Wiesen fliesst-, bei Pessenburgheim. Staudheim, zwischen Längloh und Bonsal, Münster (Z.); im Donaumoos (Se.); Klingsmoos (P.). Nj In dem Sumpf beim Molsterbrünnlein (Bittenbrunn) (1899 ; scheint nunmehr verschwunden 1905); in einem Graben zwischen Egweil und dem Oberholz bei Hennaweidach zahlreich (Gu. ! !) ; Tümpel bei Emskeim (Lu.) ; Hagenbuch (Fr.); [Monheim: Prtl.] (damit meint wohl Prtl. den früheren Standort bei Hagenbuch, E.). Nk lluisheim, Wildbad (Fr.); in einem Graben zwischen Wild- bad und Wemding ! !. 89. Köleria Pers. — Kölerie. 133. K. cristata (L.) Pers. kammförmige K. 4 Trockene Hügel, Wiesen, Raine 6. — 7. "Verbreitet z. B. Hu im Donaumoos (P.). Nj Feldweg von der ,, Hohen Schanz" zum Zitzeisberg an Rainen, Steinbruch bei Laisacker, Raine beim Fuchsbräukeller (Nbrg.), ssp. ciliata Kerner: im Donaumoos (P.) ssp. gracilis Pers. (pro spec): Fuchsbräukeller (nicht typisch !). 40. Meliea L. — Perlgras. 134. M. ciliata L. gewimpertes P. 2j. Kalkfelsen. 5. — 6. Nur Nj und zwar in 2 Unterarten: A. ssp. M. transsil- vanica Hackel: Am Fusse des ,, Finkensteins" bei Bittenbrunn im Steingeröll in wenigen Exemplaren !!, (ob noch?), zahlreich auf den Felsen bei Mauern ! !, * B^'elsen gegenüber Harburg an der Strasse nach Wemding bei der Höhle !!; Bertoldsheim (DV.); zwischen Hütting und Gammersfeld (Hof). NB. Die 2 letzten Standorte gehören vielleicht zu folgender Unterart, da Du Moulin und Hoffmann die 2 Unterarten nicht auseinanderhalten. B. ssp. M. nebrodensis Parlat. An und auf Felsen bei Hütting zahlreich ! !, Kreu^elberg bei Wellheim !!; überhaupt Ab- hänge des Schuttertales gemein (Schw.) 135. M. iiutaiis L. nickendes P. 2J. Laubwälder. 5. — 6. Gemein, besonders in Nj Monheim (Lg.); Uhlberg bei Möhren mit M. uniflora in Waldschlägen. 85 130. M. Ulliflora Ketz, einblütiges P. 4 Laubwälder. 6.-7. Nur Nj beobachtet: Wald bei Gundelsheim in einer kleinen feuchten Felsenschlucht !!, am Uhlberg bei Möhren in Wald- schlägen mit M. nutans, Eij'mus euroi^aeus u. CalamagrOötis arun- dinacea ! !, * auch am Wege vom Uhlberg zu den Spielhöfen (Möhren); beiWerading (Fr. u. Hof.); * Wellheim, Solnhofen (Hof.). Diese leicht erkennbare Art hat mit M, nutans, unter deren Formen man sie gerne sucht, nichts zu tun. 41. Atroi)is Ruprecht. — Schwaden, 137. A. (listaiis (L.) Grisb. (= Glyceria distans Wahlbrg. = Festuca distans (L.) Kth.) abstehender Seh. 4 Düngerhaufen, Mauern. 6.-9. Gerne an Stellen, welche von Mistjauche u. dgl. bewäs- sert sind. Hu An der Gartenmauer des „alten" ehemaligen Zieglers von Ried zum Moy 'sehen Oekonomiegute in der Nähe der Dünger- stätte ! ! ; im Rieder Gottesacker an Wegen und Mauern spär- lich ! !, an einer Mauer in Hesselohe beim Wirt ü; Ober- und Untermaxftld, Karlshuld (Strehler; von uns u. Dr. Paul hier nicht beobachtet-, die 2 Angaben bedürfen der Bestätigung). 42. Glyceria R, Br. — Süssgras, Schwaden. 138. G. aquatica (L.) Whlbrg. (= G. spectabilis M. et K.) Wasser- Schw. Teich- und Flussufer. 7.-8. Verbreitet z. B. Hu Altwasser an der Fasanenschütt bei Bit- tenbruun, in einem Sumpfe zwischen Laisacker und Bittenbrunn, in einem Graben am „Brandl" (Nbrg.l, in einem Graben am Grünauer Wald, Altwasser zwischen Burgheim und Bertoldsheim ; im Donaumoos (Se. und P.); Thierhaupten (Z.). Nj * Gräben bei Meiienhofen; in der Ussel bei Monheim häufig (Lg.). 139. G. fluitaus R. Bv. Mannagras. 4 Gräben, Sümpfe. 6.-8. Hu Nasse Wiesenstelle am „Brandr^ (Neuburg), Sumpf bei der Längenmühle, Pflanzweiher bei Neuburg (mit Gl. plicata und dem Bastarde beider), beim Kalilhof in Gräben, am ßeutmühl- weiher und sonst in der Nähe der Beutmühle, bei Heinrichsheim, bei Moos (Strass) , Schütten zwischen Joshofen und Bergheim, zwischen Zell u. Brück, Sehensand ; im Donaumoos (Sckrk., Se. u.P.). Nj Nasse W^aldstellen bei Igstetten (Attenfeld) mehrfach, bei Weilheim (Otting). var. loliacea (Huds.) Godr. : am Pflanzweiher ! !, an einem Altwasser zwischen Joshofen und Moyschlösschen !! var. poiformis Fries: am Pflanzweiher ! !, an einer feuchten Waldstelle beim Forsthof (Bergen) gegen die Römerstrasse 1! Wir sind eher geneigt, die Pflanzen beider Standorte für Gly- ceria fluitans X plicata zu halten; bei der Pflanze 86 vom PHanzweiher gibt auch Prof. Hackel die Möglichkeit eines Bastardes zu, der sicii bier unter den beiden Eltern leicht bilden konnte. Die Pflanze vom Forsthofe hält Hackel für P. fluitans, was schon aus dem Grunde nicht möglich ist, da dieselbe gelbe Staubbeutel hat, während typ. fluitans blaue hat. Hier fehlen zwar die beiden Eltern, wns aber die Möglichkeit eines Bastardes nicht ausschliesst, da auch manche andere Hybriden oft weit ent- fernt von den Erzeugern vorkommen. — var. poiformis od. ev. G. fluit. X plic. nova inoiistrositas yivipara Erdiier: „Aehrchen in Laubsprosse auswachsend",*) am Pflanz weiher in mehreren Exemplaren beobachtet ! ! 140. G. plicata Fries gefalteter Seh. 4 Gräben, Weiher. 6.-8. Nicht selten ; bisher oft übersehen. Hu Im Pflanzweiher bei Neuburg (mit G. fluit.) ! !, im Strassen- graben bei Ried gegen Neuburg und gegen Hesselohe ! !, Schütten zwischen Joshofen u. Bergheim !!, Karlshuld im Strassengraben ! !, Etting !!; bei Wächtering, zwischen Bonsal u. Längloh (Z.); Ber- toldsheim (DV.) ; * bei Alteneich (Oberarnbach) ! !. Nj * In einem Graben bei der Wolkertshofer Mühle zahl- reich ! !, Graben und Weiher bei der Beutmühle ! !, 2 nasse Waldstellen bei Igstetten (Attenfeld) (beidesmal mit G. fluitans) !!, Attenfeld ! !, * Egweil !!; Gräben bei Monheim (Lg). Nk Huisheim ! !, Graben zwischen Wildbad und Wemding ! !. 43, Festuca L, — Schwingel, 141. F. gigautea (L.) Yill. Riesen-Schwingel. 4 Laubwaldungen, feuchte Gebüsche. 6. — 7. Hu In feuchtem Weidengebüsch bei den „Brandlwiesen" (Nbrg.), Gebüsch unter dem Moy-Schlösschen gegen Joshofen, in der Fasanenschütt bei Bittenbrunn ; Bertoldsheim (DV.). Nj An den Abhängen des Burgwaldes bei Neuburg zur Donau, am Waldweg zum Finkenstein vom ,,Eila' aus (Bittenbrunn) ; Ensfeld (Hof.) ; Monheim hfg. (Lg.) •, im Walde zwischen Lommers- heim und Wemding. Nk * Ammerbach (Wemding) (Hof.). 142. F. aruudinacea Schreb. Rohr-Schw. 4 Flussufer. 6.-7. var. vulgaris Hackel : Hu In feuchtem Gebüsche bei den „Brandlwiesen" an der Donau (Neuburg), Weidengebüsch unter dem Moyschlösschen, an der Donaubrücke bei Marxheim, zwischen Neuburg und Bergheim am Donauufer; an den Schütten bei Bertoldsheim (DV.); an Moor- gräben bei Kreut, an einem feuchten Waldrand bei Sehensand, an einer feuchten Stelle auf dem grossen Exerzierplatz. Nj nicht beobachtet. *) Die latein. Diagnose siehe im „Anhang" B. 87 var. vulgaris Hackel subvar. strictior Hackel : Am Doiiau- ufer unter dem Moyscblösscheii. var, fasciculata Sonder : Weidengebüsch an den Brandl- wiesen. Diese Varietät macht eher den Eindruck einer Mon- strosität. F. arund, entfernt sich, wie es scheint, nicht allzuweit vom Donauufer. 143. F, datior L. (= F. pratensis Huds). Wiesen-Sch. 4 Wiesen, Raine etc. 6. — 7. var. typica Hackel: Überall im Gebiete verbreitet z. B. Ried, Brandlwiesen (Nbrg.); Donaumoos (Se. u. P.). var. sub spie ata A. u. G. : Nj Im Obstgarten des Direktors der Glasfabrik in Konstein !!; eine vielleicht hierher gehörige Pflanze sammelte D. bei ßertoldsheim (DH.). var, intermedia Hackel: Grosser Exerzierplatz b. Grünau ; diese Ptlanze ist nach Hackel vielleicht = F. elatior X arun- dinacea, wie wir sie bestimmt hatten !!. 1-44. F. heterophylla Haenke verschiedenblätteriger Seh 4 6. — 7. Wälder, Auen, Hu Im Unterhauser Forst in der Nähe der „Roten Saul" nahe der Strasse ! ! ; im Donaumoos auf ,,W lesen"' (Se. ; dürfte kaum richtig sein, da wir die Art im Gebiet sonst nirgends auf Wiesen beobachten konnten). Nj Im \Yalde auf dem Zitzeisberge (^ Sehensand) mehrfach !!, Burgwald bei Neuburg !!, im Rieder Gemeindewald !!, Wald- lichtung bei tgstetten (Attenfeld) !!, Waldschlag gegen Nassen- fels auf dem Galgenberg !!, im ,,MoIster" bei Bittenbrunn in grosser Menge ! !, am Waldrande nordwestlich von Mauern über den Felspartieen !!; Waldschlag über Bittenbrunn (Ge. u. Gu.). Nk Schwalbtal (Fr.^; PÜegermühle bei Wemding !! iiov, var. robustii Erdiier: ,,Sehr kräftig, bis 1 m hoch, Stengel dick, steif, Aehrchen gross" :*) Unterhauser Forst bei der „Roten Saul" ! !. 145. F. rubra L, roter Seh. 4 Wiesen, Raine, Wälder. 5. — 6. Verbreitet. Hu Zwischen Neuburg und Ried, auf den Brandlwiesen am Donauufer (Nbrg ), am Hesseloher Kirchenweg, im Weidengebüsch unter dem Moyschlösschen (Nbrg.); im Donaumoos fP.). NJ An der Staatsstrasse von Ried nach Ingolstadt an Acker- rain'en, hier var. vulgaris subvar. megastachys Gaud., an grasigen Abhängen im Burgwald (Nbrg.), an Rainen am Rieder Kirchen- weg, am Fusswege zwischen Ried und Unterstall, Waldrand an der Strasse von Ried nach Bergen, WaldschUlge vom Galgenberg gegen Nassenfeis, Waldränder beim Forsthof und gegen Gietl- hausen. *) Die latein. Diagnose siehe im „Anhang" B. 88 var. multiflora (Hoffm.) A. u. G. : Am Garten der Barm- herzigen Brüder beim Turm (Isbrg.) (Ge.). var. subcaespitosa Sonder: Anlagen beim Landgericht Neuburg ! !. var. fallax Hackel: Nj Am Waldrande beim Forsthof (Bergen) !! (teste Hackel), Wäldchen bei Gietlhausen !! (Nbrg.), jik Pflegermühle !! Diese Abart oder besser ,, Kasse" wird häufig für F. heterophylla gehalten, welch' letztere am leichtesten am Habitus erkannt wird, da ihre Bestimmung nach dem behaarten Fruchtknoten bei jungen Exemplaxen oft grosse Schwierigkeit bereitet. 146. F. OTina L. Schafschwingel. 4 Heiden, Felsen etc. 5.-6. var. vulgaris Koch: gemein Nj u. Hu, auch im Donau- moos (Sehr. u. P.). var. duriuscula Koch subvar. trachyphylla Hackel: Donauufer zwischen Neuburg und Joshofcn !! (teste Hackel). var. glauca Hackel: Nj Felsen bei Hütting!!,* Konstein am Römerberg ! !, * Mörnsheim in den Steinbrüchen ! ! ; * Steinbrüche bei Mühlheim, Solnhofen (DV.); * Mühlheim (DH.)-, * Schlossruine bei Dollnstein (Fr.). Die graugrüne Farbe d. i. der schwache Wachsüberzug dieser Varietät verschwindet zumeist im Herbar. 147. F. sciuroides Roth (= F. Dertonensis A. u. G.) Eichhom- schwanz-Sch. ® Sandiger Boden. 5.-6. ^j Auf einem sandigen Acker, der schon mehrere Jahre brach gelegen war, am Waldrande gegen St. Willibald an jener Stelle, wo der Fussweg von Attenfeld her nach Bergen in den Wald einmündet zahlreich mit Aera caryophyllea a. 1903 u. 1904 be- obachtet; ob noch vorhanden? Die Pflanze war am angegebenen Fundort so zahlreich vorhanden, dass wir sie für das Regens- burger Exsikkatenwerk sub Nr. 913 liefern konnten. Sie wird jedenfalls verschwinden, wenn das betreffende Aeckerchen wieder angebaut wird. *148. F. siWatica Till. Waldschwingel 4 Schattige Wälder. 6.-7. Nj * Hahnenkamm bei Treuchtlingen (Fr.); über den Hahnen- kamm verbreitet, aber nicht häufig (Hof.). — Wir führen die Pflanze deswegen an , weil es durchaus nicht ausgeschlossen scheint, dass sie innerhalb des Haupt - Gebietes, besonders am Uhlberg bei Möhren, noch gefunden wird. Bastarde. 1. Festiica aruudiiiacea Sclireber X elatior L, Hu Auf dem grossen Exerzierplatz bei Grünau an einer feuchten Stelle unter den PCltern ! ! ; siehe dazu Fest, elatior var. intermedia Hackel S. 87. Sonstige Begleitpflanzen sind an der genannten Stelle noch Viola pumila u. V. stagnina. 89 2. Festuca aruiidiiiacea Schreb. x gigaiitea (L.) Till . Hu Im Weidengebüscli an den „Brandlwiesen" bei Neuburg nächst dem Donauufer 1904 zahlreich entdeckt und für die Flora exsiccata Bavarica in Eegensburg sub Nr. 914 gesammelt !!; die ersten Exem- plare stehen schon am obersten Teile des Nachtberges am Donauufer !!. -- Ebenfalls zahlreich in der Schutte unter dem Moy - Schlösschen nächst Neuburg unter den zahlreich vertretenen Eltern ! !. Nach Hackel stellt unsere Pflanze „eine neue Form des bekannten Bastardes Fest, elatior X gigant. = F. Schlickumii" dar. Wir ziehen sie zu F. Fleischeri Rohlena (= F. arund. X gigant.). Sie ist neu für Deutschland! Eine ausführliche Beschreibung gaben wir in Mittlgn. Bayer. Bot. Ges. I. Bd. Nr. 34, S. 426, 1905,») Zu diesem Bastarde gehört als iiov. form.: F. Mnyaiia Erdiier = Fest, arund. var. fasci- culata Sonder X Fest, gigantea: Schütte unter dem Moyschlösschen ! ! „Bei dieser Form des Bastardes ist statt der var. vulgaris der F. arund, die var. fasciculata Sonder beteiligt, wodurch die ganze Pflanze infolge der geknäuelten Aehrchen ein der letztgenannten Abart ähnliches Aussehen erhält.'' E.'^) Wir nennen die Pflanze dem Besitzer des Moy- schlösschens, dem Grafen Moy von Stepperg zu Ehren: „F. Mo^ana''. 8. F. elatior L. X gigantea (1 .) Till. Hu Donauuter bei Neuburg a. D. {Ge. u. Gu.). Wir haben die Pflanze nicht gesehen, halten es aber für sehr wahrscheinlich, dass dieser mit dem vorigen nahe verwandte Bastard nicht fehlt, da z. B. am Donauufer bei den Brandlwiesen neben F. arund, auch F. elatior häufig mit F. gigantea zusammen vorkommt. Auch ist dieser Bastard, der als Fest. Schlickuraii Grantzow schon lange bekannt ist, viel häufiger als der vorige. 4. F. elatior L. X Lolium pereuue L. (= X F. loliacea Gurt.) Hu Am Wege von Neuburg zum Moy - Schlösschen (Ge. !!; von uns sub Nr. 915 daselbst für die Flor, exsicc. Bav. gesammelt)-, beim Stadt. Donaubad am Eingange zum Engl. Garten bei Nbrg., bei Berg- heim, vom Pflanzweiher bei Nbrg. gegen Hardt (Ge.); am Wege von der „Kleinen Schanz" zur Hoffmann'schen Säge (Nbrg. a. D.). ! ! Eine wohl hierher gehörige I'flanze wurde von Graf Du Moulin beim „Ren- nertshofer Brückchen" gesammelt; das betr. Exemplar im DH., welches uns den Eindruck einer m. vivipara macht, ist zu mangelhaft, um sicher bestimmt werden zu können. comb, panniculata Sonder (= F. loliacea Gurt. f. panniculata Sonder): Weg von Neuburg zum Moyschlösschen. !! Festuc. elatior X I-ol. perenne ist der älteste bekannte u. häufigste Grasbastard, wenn auch oft Fest, elatior var. subspicata und dieser ') Diese Abhandlung ist im „Anhang" abgedruckt. ') Die 1 a t e i n. Diagnose siebe im „Anhang" B. 90 ähnliche Formen dafür gehalten werden; auch Lol. perenne m. compo- situm wird manchmal damit verwechselt. 5. Festufa elatior L. x Lolinm multiflorum Lam. Hu Am Wege von Neuburg zum Moyschlösschen (Ge. ! !). Von Hacke) als F. loliacea B. aristata A. B. bestimmt; aber „es spricht nichts gegen die Deutung (des Verfassers) als T^ol. multifl. X Fest, elat." (Hackel in litt.). Eine vielleicht hierher gehörige Pflanze mit allerdings sehr kurzer Granne wurde von Du Moulin bei Bertoldsheim gesammelt (DH.). 44. Bracliypodiuiu PB. — Zwenke. 149. B. silvatieum (Hnds.) R. et S liultes. Wald-Z. 4 Laub- wälder, Hecken. 7. — 8. Verbreitet; z. B. Hu Fasanenschütt bei Bittenbrunn, Lechschütten zwischen Niederschönenfeld und Marxheim massenhaft, Nj Abhänge des Burgwaldes bei Nbrg. a. D. zur Donau, Ab- hang unter dem Moy- Schlösschen, im Walde beim Finkenstein (Bittenbrunn) sehr häutig. 150. B. id'nuatuiu (L.) TB. gefiederte Z. 4 Raine, Heiden, Wälder. 6. — 7. Ebenfalls verbreitet z. B. Mu Im Donaumoos an einem anmoorigen Wegrand von Karls- huld gegen Zell (P.). Nj Am Rieder Kirchenweg, am Fusswege zwischen Ried und Unterstall, an Abhängen zwischen Moyschlösschen und Joshofen an der Donau, Bittenl)runn gegen Riedensheim. 45. Poa L. — Rispengras. 151. P. .innua L. Einjähriges R. 0 Wege, Gärten etc. 3. — 10. Im ganzen Gebiete, auch Hu im Donaumoos (P.) u. Nj um Mon- heim gemein, 152. P. nemoralis L. Hain-R. 2|. Wälder, Gebüsch. 6.-7. Verbreitet. var. vulgaris Gaud, gemein z. B. Hu Hofgarten in Nbrg., Nj Lorsthof, Zitzeisberg. var. tenella Rchbch.: Hu an dem schattigen, felsigen Ab- hang unter dem Moyschlösschen. ! ! V a r. f i r m u 1 a Gaud. : Nj am Donauufer zwischen Moyschlösschen und Joshofen !!, Hu zwischen Strass und Ortlfing an einem Wald- rande ! !, Nj auf Felsen bei Hütting und Elleubrunn. ! ! var. rigidula M. u. K, : Nj an den alten Steinbrüchen zwischen Moyschlösschen u. Joshofen !!, am ,,SchönbichP' bei Sehensand. !! var. glauca Koch: Hu Marxheim (Fr.), Hier möglicherweise vom Lech aus den Alpen herabgeführt; wahrscheinlicher ist die Pflanze aber var. rigidula, welche auch z. T. blaugrüne Blätter hat. 153. P, palustris L. (= P. serotina Ehrh.) Sumpf-R, 4 Ufer, feuchte Plätze. 6.-7. Zerstreut. 91 var, glabra Aschers. (Die häufigste Form): Hu Sumpfige Stellen am Bahnkörper l)ei der Längenmühle, Streuwiesen zwi- schen Zell u. Brück, am Donaufer bei den ,,l>randlwiesen" (Nbrg.), auf Wiesen in den Schütten zwischen Burgheini u. Bertoldsheim ; Bertoldsheim (DV.); Schütten zwischen Joshofen u. Bergheim. Nj Waldsumpf an der Strasse von Ried nach Bergen, Wald- sumpf bei Igstetten (Attenfeld), Donauufer unter dem Finkenstein (Bittenbrunn). var. ferti 1 i s Rchbch: Hu an sumpfigen Stellen unter dem Moy- Schlösschen (Nbrg.) !1 P, Chaixii YiH, (= P. sudetica Haenke) Wald-R. 4 Berg- wälder. 6.-7. Im Gebiete noch nicht konstatiert, dürfte aber Nj nicht fehlen. Wir machen besonders auf den Uhlberg u. die angrenzenden Bergwälder aufmerksam, wo auch Elymus europaeus vorkommt, der die Poa Chaixii meistens begleitet. 15-1. P, triviaHs L, gemeines R. 4 Wiesenränder, Gräben. 6. — 7. Im ganzen Gebiete gemein, hier und da auch in Wäldern, wie z, B. Nj beim Forsthof (Bergen), öhlberg bei Möhren; Hu auch im Donaumoose (Se. u. P.) var. glabra Doli: Nj am Rieder Kirchenweg am Rande eines Ackers ! !, F'eldweg zwischen Ried u. Unterstall !! Diese Var. mit glattem Stengel könnte mit P. pratensis L. verwechselt werden, von welcher sie sich durch das lange Blatthäutchen unterscheidet. Freilich konnten wir auchP. prat. hier u. da mit verlän ge rten Blatthäutchen beobachten; diese hat aber lange Ausläufer und anderen Habitus. 155, P, pratensis L. Wiesen-R. 4 Wiesen, Wegränder etc. : ge- mein, z. B. Hu im Donaumoose (Se. u. P.); auch in Wäldern häufig z. B. Nj im ,,Molster" bei Bittenbrunn mit Milium effusam, in Wäldern beim Forsthof u. bei Bergen, Uhlberg bei Möhren. var vulgaris Gaud. subvar. glauca Lej. et Court,: Nj im Wald beim Finkenstein !! (Bittenln-unn). V a r, a n g u s t i 1 0 1 i a Sm. : Nj auf einer Gartenmauer in Bergen ! ! var. anceps Gaud.*j: Nj Rieder Kirchenweg !!, Hesselohe gegen Laisacker ! !, Uhlberg bei Möhren ! ! 156. P, compress.i L. zusammengedrücktes R. 4 Steinige, seltener feuchte Orte. 6.-7. Hu An einem anmoorigen Grabenrand bei Neuschwetzingen (Donaumoos) (F.); auf feuchten Wiesen im Unteren Lechfeld (Thierhaupten, Oberndorf etc.) (DV.);* am Bahndamm zwischen Brunnen u. Edelshausen, alte Gartenmauer bei Niederschönenfeld. Nj An der Strasse oberhalb des Fuchsbräukellers gegen Ober- hausen, an der Strasse im Burgwald an einer feuchten Stelle (sehr üppig!), am Donauufer zwischen Moyschlösschen n. Jos- *) Diese Var. der P. pratensis mit etwas zusammengedrücktem Stengel wird von Anfängern manchmal für P. compressa L. gehalten; wer aber letztere einmal kennt, wird sie leicht von allen Formen der P. prat unterscheiden. hofen an den Steinbrüchen häufig, Steinbrüche bei Laisacker, auf dem Finkenstein u. dem Walde hinter dem Finkenstein, auf Gedungen über Bittenl)runn gegen Riedensheim vor dem Walde, bei Oberhausen, an felsigen Abhängen bei der Feldmühle, Ruine Graisbach, auf dem ,,Schönl)ichl" bei .Sehensand; Flachsberg bei Oberhausen (Ge); Fünfkirchen, Wellheira u. Konstein (Fr.); zwischen Guiidelsheim u. Möhren, auf Felsen bei Möhren. 40, Bromns L. — Trespe. 157. B. secaliuus L, Roagen-Tr. 0 Saatfelder. 6.-7. Ver- breitet z. B, Hu Brück (Zell), ,,EiIa" westl. von Bittenbrunn, Laisacker, Biltenbrunn, Joshofen. Nj Am Rieder Kirchenweg, Aecker auf dem Zitzeisberg, Hesse- lohe gegen den Rieder Wald; Monheim häufig (Lg.), var. typica subvar. glabratus F. Schltz.: Nj bei Ried am Kirchenweg, Laisacker im Orte. var. typica s u bv ar. submuticus Rcl)l»ch.: jSj zwischen Hesse- lohe u. dem Rieder Wald. var. veluti n US Koch: Nk zwischen Wildbad u. Wemding (Fr.). 158. B, arveiisis L. Aecker-Tr. 0 Aecker, Wegränder etc. 6. — 7. Rasse eu-arvensis A. u G, Hu IJahnböschung bei Unter- hausen (Spahnl; am Lech zwischen Rain u. Münster (Gu!j. Nj Auf einem Acker zwischen Ried u. Joshofen auf der Höhe gegen das ,, Rosental" !!, Ackerländer auf dem Zitzeisberg !!, am Wege von Gietlhausen nach Ried nahe ersterem !!, Leithen- äcker westlich von Bittenbrunn !!, Bahnkörper zwischen Gundels- heim u. Möhren mehrfach ! ! ; * Steinbrüche bei Mühlheim und Solnhofcn (DV.), Rasse splendens Velen. : Auf einem Acker unter Espar- sette bei der Kirche zu Ried. ! ! Bei dieser Pflanze ist die Deck- spelze durchwegs länger als die Vorspelze, was wir übrigens auch bei der auf den Leithenäckern bei Bittenbrunn gesammelten teil- weise bemerken konnten, 150. B, commutiitus Schrader, verwechselte Tr. 0 Aecker, seltener Wiesen, Wegränder. 5, — ß. Hu Neuburg a. D. an Wegen und Häusern zur ,, Kleinen Schanz" f,, Einigermassen zu B. ] aponicus Thu nb. [= B. patulus M. u. K.] hinneigend; langgrannige Form." Hackel in litt.)!! (für Nbrg. a. D. schon von Se., Ca. u. DV. angeführt), * am linken Schutterufer zwischen der Haindel- und Ochsenmühle mas- senhaft auf Wiesen ! ! (Dünzelau), an einem Graben bei Rohren- feld ! !, an der Westseite des Stadtwaldes bei Grünau auf feuchten Wiesen ! !, zwisclien Leidling und Strass ! !, zwischen BayerdiUing und W^ächtering an der neuangeiegten Strasse I !, an der Gustav- Philippstrasse zu Neuburg !!, auf Tortstichen bei Obermaxfeld im Donaumoos !! („forma ad möllern vergens, die Rispenform 93 ist etwa in der Mitte zwischen beiden." Hackel in litt.), Hardtü, Kreut !!, Dezenacker !!; Zell gegen Karlshuld (Ge.); Brandl- wiesen bei Neuburg a. D. !! (hier auch mit blau angelaufener Rispe !), Nj Hesselohe am Wege gegen Gietlhausen an einer Hecke !!, Stepperg an der Ussel beim Sommerkeller ! !, Leithenäcker westl! von Bittenbrunn (mit B. arv.) ; * DoUnstein (Gu.); feuchte Wiese bei Weilheim 1910 !!. f. nanus (= var. depauperatus Uechtrtz) : Nj Brachacker bei Attenfeld !! (teste Hackel). B. commutatus ist leider in vielen Floren, so auch noch in der 20. Auflage des Garcke als variet. von B. racemosus L, aufge- führt und deswegen vielfach übersehen, bezw. mit B. racemosus zusammengeworfen, welch' letzteren wir im Gebiet nicht finden konnten. ßO. B. mollis L. f= B. hordeaceus L.) weichhaarige Tr. ® Wiesen, Wegränder. 5.-6. var. typicus verbreitet im ganzen Gebiete, z. B. Hu Gustav Philippstrasse in ISl)rg, a. D.; im Donaumoos (Se. u. P.); Nj Aecker am Rieder Kirchberg (hier auch mit lockerer Rispe); Monheim hfg. (Lg.). f. nanus A. u. G. : Nj Brachacker bei Attenfeld (mit der f. nanus von B. commutatus j !!. var. typicus vergens ad var. leptostachys Beck: Gustav Philippstr. in Nbrg. ! ! var, leptostachys Beck: Gustav Philippstr, !! (etwas gegen var. pseudoracemosus A. u. G. hinneigend), hier auch mit etwas lockerer Rispe (teste Hackel), Brandlwiesen bei Neuburg a. D. !!, Wiesengraben bei Huisheim gegen die PÜegerraühle (lockere Rispe) ! ! 61. B. ramosus Huds. (= B. asper Murr.) ästige T. Wälder, Gebüsche. 6. — 7. Hu wenig beobachtet: Jesuitenholz bei Zell. Nj häufig z, B. an den Abhängen unter dem Moyschlösschen, am Waldrande im „Eila" u, im Walde beim Finkenstein (westl. von Bittenbrunn) sehr zahlreich, an der neuen Strasse durch den Burgwald, an den Abhängen des Burgwaldes gegen die Donau, Wald auf dem Zitzeisberg (Sehensand); Bertoldsheim (DV.); Ensfeld (Hof.). Rasse eu- ramosus A. u. G. : Nj Wald zwischen Stepperg und Unterhausen ! !, am Uhll)erg bei Möhren, !! Rasse Beneckenii A. u. G.: Nj im „Molster" westlich von Bittenbrunn (Ge, u, Gu. !!}; Unterhauser Wald gegen Stepperg !! (hier nicht typisch, weil das Trag))latt des untersten Rispenastes am Rande rauhliaarig ist. E.l; Uhll)erg bei Möhren. !! 62. B. erectus Huds, aufrechte T. 4 Raine, Hügel, gemein, 5.-7. z. B. Hu Hecken bei St. Wolfgang (Kloster der Barmh. Brüder) in Nbrg.; Donaumoos (P.) 94 N j An Rainen unter und an dem Rieder Kirchberg, Steinbruch bei der Rieder Dampfziegelei, auf der ,, Hohen Schanz" (Nbrg.), Riedensheim , Bertoldsheim , Attenfeld ; Bertoldsheim (DV.) ; zwischen Hagau u. Polsingen (Fr.) ; Monheim nicht sehr häufig (Lg.) var. vi 11 OS US A. u. G. : Hu Hecke beim Kloster der Barmh Brüder ! !, Nj Fussweg zwischen Ried u. Unterstall ! ! (Die Scheiden sind teilweise behaart trotz A. u, G.). var glabriflorus Borb. : Hu Hecke beim Kloster der Barmh. Brüder ! ! (Scheiden z. T. bewimpert trotz A. u. G). var. JJ 0 r b a s i i Hackel : Nj Wegrand zwischen Hesselohe und Galgenberg ! ! 163. B. inermis Leyss. grannenlose Tr. 4 Wege, Raine. 6.-7. var. typicus: Hu Neuburg a. D. (DV. u. Ca.); an der Donau zwischen Neuburg u. Joshofen ! !, an der ,, Kleinen Schanz" an Zäunen !!; beim Neuhofkeller !! (Nbrg.), Brück (Zell) ! !. Nj Leithen westl. von Bittenlirunn ! !, Fussweg zwischen Ried u. Uuterstall ! !, zwischen Wemding u. Wolferstadt bezw. Polsingen ! ! NB. Die var. typicus hat oft einen kleinen „mucro" z. B. an der ,, Kleinen Schanz" ! !, ist aber deswegen noch nicht var. aristatus Schur. var. aris tat US Schur : Hu Neuburg an der ,, Kleinen Schanz" !! Diese Varietät ist von B. crectus oft schwer auseinanderzukennen ; indes die Grannen sind kürzer und das Kolorit der Aehrchen ist wegen der oben gelblichen Spelze gelblichgrün. 164. B. Sterins L, taube Tr. 0 Schutt, Wege. 5.-8. Verbreitet z. B. Hu Hofgartenmauer in Neuburg, Mauer am Moy'schen Oeko- nomiegut in Ried, Brück (Zell). Nj Steinbruch beim Pulverturm (Nbrg.), Hesselohe gegen Gietl- hausen, an der Ussel beim Stepperger Sommerkeller massenhaft, Laisacker, Nachtberg in Neuburg; Bertoldsheim (DV.); Möhren. 165. B. tectorum L, Dach-Tr. 0 Wege, Mauern. 5. — 8. Häufig auf Bahngeleisen. Hu Am Neuburger Bahnhof zwischen den Geleisen, Kiesgrube gegen Feldkirchen, Bahnhof Rohrenfeld — Brück, auf den Geleisen zwischen Neuburg und Unterhausen mehrfach, Strass, auf einer Mauer an der „Kleinen Schanz". Nj Ruine über Hütting, Ruine über Wellheim, Möhren. Sclerochloa P. B. — Hartgras. * S. dura PB. (= Poa dura Scop.) gemeines H. 0 An und auf sandigen Wegen. 5.-6. Nj Hart an Wolkertshofen an dem Wege nach Tauberfeld mehrfach (Hof.). Wir haben an der betreffenden Stelle fleissig Nachschau gehalten, konnten die Pflanze aber nicht mehr finden. ^95 47. Dactylis L. - Knäuelgras. ](>(>. 1). glomerata L. gemeines K. 4 Wiesen, Wälder. 6.-7. Gemein z. B. Hu auch im Donaumoos (P.), Nj Monbeim und zwar der Wiesen- und Waldtypus (Lg.). var. abbreviata Drejer: Hu Nordrand des Scbilfdickicbts zwiscben Zell und Brück !! Die Pflanze ist auffallend bocb, wahrscbeinlich wegen der vielen Feuchtigkeit, während diese Ab- art, die sonst an trockenen Orten wächst, gewöhnlich niedrig bleibt. Diese Form wird oft für var. hispanica Roth gehalten, mit der sie aber nichts zu tun hat. 48. Briza L. — Zittergras. 107. B, media J., gemeines Zittergras. 4 Wiesen, Raine, Wälder. 5.-6. Verbreitet auch Hu im Donaumoos (Sehr., Se., u. P.j ; Nj Monheim häufig (Lang). var. major Peterm. Nj An der Strasse vom Galgenberg (Ried) nach Bergen auf dem Rieder Viehtrieb. !! Hat auffallend grosse Aehrchen ! 49. Triudia B. Brown. — Dreizalin. 168. T. (lecuml)ens (L.) PB. (= Sieglingia decumbens Bernh.) iiiederliegender Dr. 4 Lichte Waldungen, Triften. 6.-7. Zer- streut z. B. Hu „Heiligenwiese" bei Lichtenau (Paul j ; grasige Abhänge bei lildorf, Nj Im Rieder Wald mehrfach z, B. im Waldschlag ,,nildern", im „Dörningerschlag", im ,, Dreisteinerschlag" •, Bertoldsheim (DV.). Nk Sandiges Alluvium an der Schwalb (Wemding) (Fr. u. Hof.j. 50. Cynosurus L. — Kammgras. 169. C. cristatus L. gemeines Kammgras. 4 Wiesen, Wälder, Raine. 6. — 7. Verbreitet, auch in Nj auf Wiesen bei Monheim gemein. — • Eines der zierlichsten und am leichtesten kennbaren Gräser unserer Flora! 51. Deschanipsia P. Beaiiv. - Schmele. 170. D. caespitosa (L.) PB. (= Aera caespitosa L.l rasenförmige Seh. 4 Feuchte Wiesen, Wälder. 6.-7. Geraein im ganzen Gebiete, auch im Donaumoose (ScLrk., P. u. Se.J; Monheim ge- mein (^Lg. ). var, montana Rchbcb.: Hu Schütten bei Niederschönenfeld, vielleicht vom Lech aus den Alpen in die Ebene berabgefübrt, !! m 0 n b t r, V i V i p a r a : Hu Donau- Auen beim alten Schiessplatz (Gu.j. 06 171. D. flexiiosa (L.) Triii. (= Aera flexuosa L.) geschlängelte Seh. Sandige Wälder. 6.-7. Verbreitet, z. B. Hu Am Bahndamme nächst Unterhausen nahe am Walde. Nj Im Rieder Gemeindewald z. B. in der „Haslachen", in „Bildern", im ,, Abgebrannten Schlag", im „Dreisteinerschlag", im Walde nördlich von Mauern; im „Sixtusschlag" bei Mon- heim (Lang). Nk Alluvialsand nächst den „3 Schwalbmühlen" (Wemding). Diese Art siedelt sich auf W^aldschlägen nach dem Abholzen oft in ungeheurer Menge an. 52. Corynephorus P. Beauv. — Silbergras. 172. C. canescens iL.) PB. (^ Weingärtneria canescens Bernh.) graues S. 4 Sandige Stellen. 7. — 8. Hu * Brunnen, * Pobenhauser Kalvarienberg (Südrand des Donaumooses auf sandigen Diluvialhügeln) (Se. !!); * in einer Sandgrube bei Alteneich (Berg im Gau) in grosser Menge (mit Filaga arv. u. Sarothamnus vulg. ) ! !, * Königslachen bei Schvoben- hausen !!, * umSchrobenhausen selbst (Ca.) z.B. am Kalvarienberg ! ! Nj An einer Sandgrube nächst Fünfstetten ! ! (mit Helichrys. aren., Anchus offic. etc.). Nk Auf Sand zwischen den ,,3 Schwalbmühlen" und der Lenzenmühle iW'emding) !!; bei den Schwalbmühlen, zwischen Rudelstetten u. Kriegstalthof (Fr.). Im Gebiet selten, weil das nötige Substrat (Sand) selten ist. 53. l^risetum Pers. — Oranuenhafer. 173. T. flavescens (L.) PB. Gold - G. n Wiesen, Gräben. 6.-7. Verbreitet, auch im Donaumoos (Paul). Schon von Schrank für * Langenmoosen am Südrandc des Donaumooses angegeben. 54. Avena Touruef. — Hafer. A. sativa L. gemeiner H. 0 Gebaut und hier und da ver- wildert. 7.- 8. An Formen wurden beobachtet: ssp. A. dif- fusa A. u. G. var. mutica Alef. u. var. aristata Krause: z. B. Nj Aecker bei Hesselohe; ssp. orientalis Schreb. var. tatarica Ard.: Nj Hesselohe unter der vorigen Unterart. 174:. A. fatua L. Windhafer. 0 Unkraut unter der Saat. 7. — 8. Häufig, auch Hu im Donaumoose, Aecker zwischen Neuburg u. Sehensand; Wengen (,Z.) ; Nj Aecker bei Ried u. Hesselohe. 175. A, pubescens Huds. weichhaariger H. 2|. Wiesen, Raine. 5. — 6, Verbreitet, auch Hu im Donaumoos auf trockenen Wiesen (Paul). var. alpina Gaud. (= var. glabrescens Rchbch.): Nj Ried an einem Ackerrand zum Kirchbei'g (teste Hackel) !! 176. A. pratensis L. Wiesen-H. 4 6.-7. Raine, Heiden, Abhänge. Zerstreut. k 97 . . Till Auf heidenrtigen Wiesen am Eingänge zum „Grossen Exerzierplatz" bei (iiünau (Nbrg.l ! !, Strass !!, zwischen Sulz und Holzheim !!; Weugen, Münster, Stadel u. * Oberndorf (Z.j; Scliiiödcrbuck bei ncitoldbheim !!; Schrobenbausen (Cafl.). Nj An den steinigen Abbangen zwischen dem „Brandl" und dem städtischen Wasserwerk bei Neuburg zahli eich :.!!, an Rainen des Steinbruches gegenüber der Rieder Dampfziegelei !!, Raine am Rieder Kirchbeig !!, an der Strasse \on Ried nach Beigheim ! !, bei Ilesselohe an Rainen und an Hohlwegen ! !, Laisacker auf den Steinbrüchen ! !, (jietlhauscn !!, über Bittenbrunn auf Heiden und an Rainen neben der Strasse nach Riedensheim ! !, am Fuss- wege zwischen Ried und Unterstall ! !, an der Strasse von Ried nach Bergen ! !, um Beigen selbst !!, am Steinbruch beim Fuchs- bräukeller !! (Neuburg). Avena pubescens u. A. pratensis, welch' letztere bei uns nie auf eigentlichen \\ lesen vorkommt und infolge ihres unangebrachten Namens manchen Anfänger irreführt, kommen oft in Menge unter- einander vor. Trotzdem dieselben offenbar nahe mit einander verwandt sind, gelang es uns doch nie, einen Bastard oder eine auch nur bastardverdächtige Form zu finden. Hei einiger Uebung sind die beid» n Arten auch unschwer auseinander zu halten. Bastard. Avena fatua L. X sativa L. ssi). A, diffusa A. ii. G. form, iiüva intermedia Erdner: „Aehrchen 2blütig, untere Hüllspelze 8-, obere lU-nervig, Deckspelze nur am Grunde, Aehr- chenacbse völlig weisslichgelb behaart.'") So Nj auf Gersten-Aec- kern bei Hesselohe unter den Erzeugern nicht gerade selten 1906 ! !. Wir halten die Pflanze mit Rücksicht auf die Vorkommens-Ver- hältnisse für den genannten Bastard und nicht etwa für Avena fatua var. glabrata Peteim. Derselbe ist sicherlich vielfach über- sehen worden. ; Hu Wengen bei Burgheim (Z.). Zu welcher Form die Pflanze von hier gehört, entzieht sich unserer Kenntnis. 55. Arrhenateriim PB. — Glatthafer. 177. A, elatiiis (L.) M. u. K. (= Avena elatior L.) französisches Raygras. 4 Wiesen, Wege. 6.-7. Verbreitet, auch Hu im Donaumoos (Paul); die gemeinste Abart ist var. vul- gare Fries. var. biaristatum Aschers: Nj Steinbruch zwischen Neuburg und Joshofen !!. 56. Aera') L. — Schmele. 178. A. caryopliyllea -L. (= Avena caryophyllea Web.) Nelkcn- Sch. 0 Sandige Raine, Aecker etc. 5.-6. ') Die latein. Diagnose siehe im „Anhang" B. ') Früher meist „Aira" geschrieben! Hu An schwachbegrasten Rainen am Stiassengraben zwischen Slrass und Leidling !! (1900, ob noch ?; die Pflanze war be- sonders häufig 300-400 m vor dem Strassenkreuze); Waldrand bei Leidling (Gu.) ; an einer Halde zwischen Leidling und llldort (Spahn); * Brunnen, * Reicher tshofen (Se.)-, * Schrobenhausen (Lg.J; *' Gabel (Schrk.). Nj Auf einem sandigen Brachacker am Waldrand zwischen Attenfeld und Bergen mit Fest, sciuroides (Ob noch ?) !! 57. llolcus L. — Honiggras. 179. H. lanatus L. wolliges Honiggras. 4 Wiesen, Wegränder, Wälder. Gemein, auch Hu im Donaumoose (Schrk., Se. u. P.) ; Kj Monheim häufig. (Lang). 180. H. mollis L. weiches H. 4 Lichte Waldungen, Waldschläge. 7.-8. Zerstreut. Hu Waldabhang bei Ambach !!, Ehekirchen gegen den Lorenzo- berg !!; Holzheim, Königsbrunn (Thierhaupten) (Z.); * Gabel (Strehler und Hoffmann). Nj Im Rieder Gemeindewald z. B. im Waldschlag „Hildern" und im „Dreisteinerschlag" !!, am Saume des Hölzchens bei Henna- weidach (Unterstall) !!; Bertoldsheim (DV.); * feuchte Wiesen bei WolkertshoteniHof.); Monheim verbreitet (Lg.) ; im Walde zwischen Weilheim und Gundelsheim !!, im Walde bei Wemding gegen Polsingen I!. 58. Phleiim L. — Lieschgras. 181. P. Böhnieri Wib. Böhmers-L. 4 Heiden, Weiden, dürre Ab- hänge. 6. — 7. Ziemlich verbreitet, z. B. Hu wenig beobachtet: Gempfing (Z.). Kj verbreitet z. B. Heide westl. der Eichstätter Strasse vor Eintritt derselben in den Wald am Galgenberg bei Ried, auf den Steinbrüchen über Laisacker; Kalkranken bei Bertoldsheim (DV.) ; Abhänge des Schuttertals (bei Wellheim etc.) gemein (Schw.); * Kräuterranken bei Hoppingen (Gu.); * Harburg (Fr.). monstr. viviparum Ascherson: * Kräuterranken bei Hop- pingen (Gu!, ausgegeb. von Gu. vom genannten Standorte in der Flor, exsicc. Bav. sub Nr. 690). 182, P. pratense L. Thimotheus-Gr. 4 Wiesen, Wege, Gräben. 6.-7. Gemein, auch Hu im Donaumoose (P.); Nj um Monheim gem. (Lg). var, nodosum L. Hu Wengen, Wächtering (Z.) Fr. gibt eine monströse Form von ,,P. nodosum'^ vom Kräuterrauken an, „welches letztere von Ph. Böhmeri zu unterscheiden oft schwer fällt". (Veg. Verh. p. 209). Wahrscheinlich hat er die von Gu. beobachtete vivipare Form des Ph. Böhmeri im Auge gehabt. 99 form, pseudonodosum Gugler: In der weiteren Um- gebung von Neuburg a. D. (Gu.) (Die Beschreibung dieser neuen Form siehe Mitt. Bayer. Bot. Ges. I. IM. Nr. 40), 59. Alopeciirus L. — Fnchsschwaiiz. 183. A, pratensis L. Wiesen-F. 4 Wiesen, Gräben. 5.-6. Ge- mein ; Hu auch im Donaumoose (P.) ; Nj Monheim (Lg.) gemein. *184. A. agrestis L. Acker-F. 0 Aecker. 6.-7. Sehr selten. Hu Aut Lechkies unmittelbar oberhalb der Eisenbahnbrücke bei Rain auf dem linken Ufer ein kräftiger Stock (1901 !!). Diese im Gebiete nur hier beobachtete Art ist nahe dem Grenz- gebiete bei Donauwörth gar nicht selten z. B. auf Aeckern auf dem Schellenberg, Aecker bei Zusum etc. 185. A. geniculatus L. geknieter F. 0 Gräben, feuchte Orte, aus- getrocknete Altwasser. 5. — 8. Zerstreut, z. B. Hu An einer feuchten Stelle am ,,Brandl" gegen das Wasser- werk in Neuburg. Nj In einem fast ausgetrockneten Altwasserarm zwischen Jos- hofen und Bergheim; Bertoldsheim (DV.) ; Pfützen bei Lieder- berg (Lg.). 186. A. fulvus Sin. rotgelber F. 0 Pfützen, Gräben. 5.-8. Zer- streut, z. B. Hu Im sogenannten Schindergraben an der Strassevon Neuburg nach Ilohrenfeld, in dem trockengelegten Weiberchen neben dem Pflanzweiher, im Gänseweiher bei Hesselohe gegen Laisacker, Altwasser am Westrande der Fasanenschütt bei Bittenbrunn. Nj Am Waldwege von Gietlhausen zum Forsthofe an einer feuchten Stelle, in einem Tümpel beim Igstetter Hof (Attenfeld) ; Bertoldsheim (DV.); Slückelberg bei Monheim (Fr.); Weilheim. Nk Wildbad Wemding (Fr.). nov. var. interruptns Erdner: „Aehrenrispe mit einem kleinen die Basis der ersteren erreichenden Seitenährchen, so dass die Hauptähre unterbrochen erscheint." ')Im Schindergraben an der Strasse von Neuburg nach Rohrenfeld. 60. Calamagrostis Ad. — Reitgras. 2) 187. C. lanceolata Rth. (= Cal. Calamagrostis Karsten). Lanzett- liches R. 4 Feuchte Wiesen, feuchte Wälder. 7.-8. Hu Streuwiesen zwischen Zell und Brück in der f. simpIex u. ramosa Host mit Cal. neglecta unter Phragmites comm. u. Molinia coerul. !! (Von diesem Fundorte in der Flor, exsicc. Bav. sub Nr. 497 ausgegeben vom Verfasser), am Nordrande des „Erlet", ') Die 1 a t e i n. Diagnose siehe im „Anhang", Abtlg B. *) Beim Studium dieser sehr kritischen und zur Bastardbildung neigenden Gattung hatten wir uns der liebevollen Unterstützung des Herrn Oberstabs- arztes Dr. Turges, des besten Kenners der Gattung, zu erfreuen.^^ 100 eines ieuchten Wäldchens bei Unterhausen (form, raraosa Host) ! ! (mit Cal. epigeiosl. Nj Sumpf am Waldrande bei Waldstetten !! (Wemdingl; auf Waldhügeln bei Wemding (Fr.). Nk An einem Waldrande zwischen Wildbad und Rudelstetten bei Wemding !!, Riedgraben bei Laub am Rande des Nonnen- holzes !! (f, ramosa Host). In der Umgebung von Wemding könnte mit Aussicht auf guten Erfolg nach Hybriden von Cal. lanceol. mit anderen Cal. -Arten geforscht werden. 188. C. littorea DC. (= C. Pseudophragmites Baumg.) Ufer-R. 4 Flussufer. 7.-8. Hu Am Donauufer bei Neuburg zwischen der „Insel" und dem Moyschlösschen spärlich auf Flusskies ! !, auf Lechkies oberhalb der Eisenbahnbrücke bei Rain am rechten und linken Ufer sehr zahl- reich ! ! (Von diesem Fundorte wurde die Art von uns sub Nr. 591 in der Fl. ex sie c. Bav. als Ca), pseudophragmites Baumg. (= C. littorea DC.) und nicht, wie es auf der ge- druckten Etikette und im Verzeichnisse der ersten 1000 Arten heisst, als C. Halleriana DC. ausgegeben. Von wem letztere Bestimmung herrührt, wissen wir nicht; sie ist aber jedenfalls unrichtig. Wahrscheinlich hat der Verfasser der Etikette Calara. pseudophragm. Baumg. (= littorea DC.) mit Cal, pseudophragm. Rchbch. (= C. Halleriana DC.) konfundiert, ohne die Pflanze selbst nachzuprüfen!), Lechkies bei Münster !!,- Thierhaupten (Z.); Marxheim (Fr.). Nj An einem Steinbruche zwischen dem Alten Schiessplatze bei Oberhausen u. der Beutmühle auf Schutt ! ! (ca. V2 km von der Donau entfernt!). Die Art begleitet also den Lech in seinem ganzen Laufe im Gebiet, während sie an der Donau nur sehr spärlich heruntergeht. 189. C. epigeios (L.) Roth. Land-R. 4 Ufer, Wälder, Sümpfe. 6.-8. Verbreitet. Hu Am Donauufer bei der städt. Badeanstalt an der Donau (Nbrg.), am Donauufer an den Brandlwiesen (Nbrg.), am Donau- ufer zwischen Neuburg und Joshofen auf Schutt der Steinbrüche, im Unterhauser Forst gegen Sehensand u. Sinning, Thierhaupten gegen Bach, Heinrichsheim, Kreut, zwischen dem Neuburger Bahn- hof u. der Läiigenmühle in einem Sumpf am Bahnkörper, Lech- ufer und Bahnhof in Rain, * Steingrifi" bei Schrobenhausen bei der Dampfziegelei, Münster. Nj Zitzeisberg bei Sehensand, am Donauufer von Bittenbrunn gegen den Finkenstein, zwischen Ried und Bergheim links von der Staatsstrasse an einer feuchten Stelle, im Rieder Gemeinde- wald an der Strasse nach Bergen, Waldschlag „Ruthen" bei Gietlhausen, an den Abhängen bei der ,, Kaiserburg" (Oberhausen) zur Donau, am Stepperger Steinbruch auf dem rechten Donauufer, im Burgwald bei Neuburg; an der Ussel bei Monheim (Lg.). 101 Nk ( Ries) Wemding (Hof.) ; Wildbad Wemding, * Amraerbach (Fr.). var. subquiiiquenervia Torges: Hu Am Donauufer unter dem Moyscblösschen !! (Nbrg ). Von diesem Fundorte wurde ge- nannte Varietät sub Nr. 592 in der Fl. exs. bav. ausgegeben. var. paralia(s) Fries: Hu Am Donauufer an den Brandl- wiesen gegen den Burgwald. ! ! var. Reichenbachiana Grecescu: Hu Schütten bei Nieder- schönenfeld. ! ! 190. C. ueglecta (Elirli.) Fries übersehenes R. 2|. Moorwiesen. 7.-8. Sehr selten. Neu für Bayern. !! Hu Am 2 1. Juni 1901 auf den Streu wiesen zwischen Zell u. Brück zahlreich entdeckt u. für die Fl. exs. bav. sub Nr. 498 gesammelt. Das Nähere siehe in Mittlgn. Bayer. Bor. Ges. I. Bd. Nr. 22, 1902, S. 223 u. 224. Dieser Artikel findet sich im ,, Anhange" abgedruckt! Trotz eifrigen Suchens gelang es uns nicht, einen 2. Fundort dieser in Süddeutschland äusserst seltenen Pflanze zu entdecken. Den Vorschlag, den wir in unserem ., Orientierenden Ueberblick über die Neuburger Flora" S. 15 gemacht haben, einen kleinen Teil jenes Streuwiesenkomplexes „als Naturdenkmal" anzukaufen, möchten wir hier wiederholen. 191. C. varia (Schrader) Host (= C. montana DC.) Berg-R. 4 Abhänge, Wälder, Moorwiesen. 6. — 7. Hu An einem Gral)en auf den Torfwiesen bei Kreut unter Phragmites ziemlich häufig !!, * Lechauen bei der Holzmühle (Oberndorf) !!; Thierhaupten (Z.). Nj Au den Abhängen zwischen Sing's Garten und dem städt. Wasserwerke bei Neuburg zerstreut ! !, an den nördlich gelegenen Abhängen des Burgwaldes zur Donau stellenweise zahlreich !! (hier sub Nr. 499 für die Flor. exs. bav. gesammelt), auch noch nahe dem alten Schiessplatze ! !, auf dem Zitzeisberg ! ! (Sehensand). NK Zwischen Huisheim und den Schwalbmühlen (Fr. ; von uns daselbst nicht beobachtet!). var. inclusa Torges: Torfwiesen bei Kreut (teste Torges). 193. C. anmdinacea (L.) Rtli. (= C silvatica DC.) Wald-Sch. 4 Wälder. 6.-7. Hu Waldschläge am Fusswege gegen Sehensand und Sinning von Unterhausen aus zahlreich (mit C. epigeios) !!,*) Waldschlag nordöstl. vom Strasser Keller zum „Mühlhardt"-Weiher reichlich. Nj Im „Handloh" bei Ensfeld(Lu); Waldschläge am Uhlberg bei Möhren !!, Wald zwischen Lommersheim und Wemding !!, Wald beim Dossweiher (Wemding) mehrfach. ! ! var. brachycladaTorges:Nj Uhlberg ! !, Hu Unterhauser Forst gegen Sehensand ! ! (hier auch mit subvar. interrupta Torges) 1 1 *) Von diesem Standorte sub Nr. 1185 für die Flor. exs. bav. vom Ver- fasser gesammelt. i 10i2 Bastarde : 1. Calamagr. arundiiiacea (L.) Roth x epigeios (L.) Roth (=: X Cal. acutiflora (Schrad.) Rchbch. Hu Am Fusswege von Unterhausen nach Sinning im Walde einige Stöcke !!. Die Erzeuger befanden sich nicht in unmittel- barer Nähe, aber doch nicht gar weit entfernt davon. Vielleicht waren dieselben früher auch an derselben Stelle vorhanden, mussten aber beim Heranwachsen des Waldes verschwinden, wäh- rend der zähere Bastard sich erhalten hat. — Die Rispe ähnelt der von Cal. arund., ist jedoch schwach lappig geknäuelt, Hüll- spelzen lanzettlich-pfriemlich, an der Spitze etwas seitlich zu- sammengedrückt und auf dem Rücken etwas rauh. Haare der Aehrchenachse etwas über halbsolang als die Deckspelze, letzere etwa ^/'ö solang als die Hüllspelze. Gianne im unteren Drittel der Deckspelze abgehend, die Hüllspelzen + überragend. Be- haarter Fortsatz der Aehrchenachse, wie es scheint, fehlend. Die Rispe ist schwach entwickelt, weil die Pflanze im tiefen Wald- schatten wuchs. 2. Cal. epigeios (L,) Roth X littorea DC. (= X Cal. Wirtgeniana Hausskn.) Hu Am Donauufer oberhalb des Moy-Schlösschens bei Nbrg., wo Cal. epigeios massenhaft und C. litorea spärlich wächst, eine reiche Gruppe. Wir sammelten die Hybride für die Fl. exsicc, bav. sub Nr. 593. — Wir beobachteten auch Exemplare, wo die Granne nicht, wie A. u. G. verlangen, endständig ist, sondern etwas unterhalb der Spitze der Deckspelze abgeht. -- Diese, wie die vorige Hybride lag Torges zur Begutachtung vor. 61. Apera Ad. — Wiudhalm. 193. A. Spica veuti (L.) PB. gemeiner W. 0 Aecker, Schutt. 6.-7. Verbreitet; auch im Donaumoos als Ackerunkraut (Paul). 62. Agrostis L. — Straussgras. 191. A. vulgaris With. gemeines Str. 4 Waldblössen, Raine. 6.-7. Verbreitet z. B. Hu Wiesen im Donaumoos; Nj Rieder Wald an vielen Stellen; Monheim (Lg.). var. dubia Lam. (= var. aristata Tausch): Im „Dreisteiner- schlag" des Rieder Waldes. !! 195. A. alha L. weisses Str. 2|. Ufer, Wege. 6.-7. Gemein; z. B. Hu Sumpf am Bahnkörper zwischen Neuburg und der Längen- mühle; Donaumoos (Schrk., Se. u. P.). Nj Ried, Laisacker, Burgwald am Donauufer (Nbrg.). 103 var. subarisiata Celak.: Am Donauufer beim Burewald (Nbrg.). !! 196. A, caniiia L. Hunds-Str. 4 Feuchte Wälder, Sümpfe. 6.-7. Eine der niedlichsten Gramineen, die, unter grösseren PÜanzen versteckt, leicht übersehen wird; ihr Hauptaufenthaltsort sind Waldsümpfe. Hu „Anschütten" bei Bertoldsheira (DV.); Marxheim (Fr.). Nj An feuchten Stellen der „Bubenwiese" im Rieder Geraeinde- wald !!, Waldsumpf („Eglache") bei Igstetten !!, Waldsumpf an der Strasse vom Galgenberg (Ried) nach Bergen !!, im Wald- sumpf gegenüber dem Eingang zum neuen Schiessplatz bei Riedens- heim ! !, in einem Waldsumpf von Oberhausen zur „Kaiserburg" !!. Nk Kriegstatthof (Fr.) bei Wemding. 63. Miliuiu L. — Flattergras. 197. M. effiisum L. gemeines Fl. 4 Laubwälder. 6. — 7. Verbreitet; z.B. Hu Jesuitenholz bei Zell. Nj Im Walde beim Finkenstein (westl. von Bittenbrunn), Burg- wald (Nbrg.), Wald auf dem Zitzeisberg (Sehensand), Wald zwi- schen Gietlhausen und Bergen ; im ,,Sixtusschlag" bei Monheim (Lg.); in allen Wäldern zwischen Weilheim und dem Uhlberg bei Rothenberg. 64. Stipa (besser Stupa) L. — Pfriemengras. 198. S. pennata L. Federgras. 4 Kalkfelsen. 5. — 6. Sehr selten. Nj Am „Finkenstein", westlich von Bittenbrunn, einem stark gegen die Donau vorspringenden steilen Felsen des oberen Weissen Jura mit südlicher Neigung, besonders gegen den jähen Absturz. Auch nicht blühend leicht kenntlich an den rasigen starren borstlichen Grundblättern. Frickhinger-Schnizlein haben zuerst in ihren „Vegetationsverhältnisse etc." (1848) die Angabe: „Bei Neuburg a. D." ohne nähere Bezeichnung ; Sendtner in „Vegetationsverhältnisse Südbayern's" nennt den Finkenstein aus- drücklich (1854); auch Du Moulin sagt in seinem „Ver- zeichnis" Finkenstein 1,4. — Die Finkensteinpflanze stellt die ssp. St. Mediterranea A. u. G., Rasse pulcherrima C. ; Koch (= St. Grafiana Steven) dar, wie sie besonders im ■' Südosten (Ungarn: hier „Waisenmädchenhaar" genannt etc.) vor- \ kommt, aber auch bei Regensburg konstatiert ist. Die Finken- i^ Stein-Vegetation hat überhaupt mit der Regensburger viele Aehn- lichkeit; wir erinnern nur an Mercurialis ovata, welche hier wie dort vorkommt und sonst nirgends beobachtet ist. — Wir haben R an dem Abhänge des Finkensteins einen Aussaatversuch gemacht f mit Stipa pennata ssp. St. eu-pennata Rasse Joannis Celak., \ der minder schönen Schwester der echten Finkensteinpflanze, wie r es scheint aber, ohne Erfolg. Die Rasse Joannis ist nördlich der 104 Alpen die gewöhnlichste Form. Wir bitten dnngend um Scho- nung der prächtigen Ptlanze, bitten überhaupt, den „Finkenstein" mit botan. Schülerexkursionen za verschonen. 65. Hierocliloa Gmeliii. — Mariengras. 199. H. odorata (L.) Walilbrg. wohlriechendes M. 4 Auen- ^ Wälder. 5. — 6. Sehr selten im Gebiete. Hu Feuchtes Auenwäldchen bei Rain oberhalb der Eisenbahn- brücke am rechten Lechufer spärlich (Z.!). Bertoldsheim: „Von Gallisch hier entdeckt, nun verschwunden" (DV.). — Diese Art, welche auch bei Augsburg in den Lechauen vorkommt, wird sich i , gewiss noch öfters im Gebiete finden lassen. — Sollte die „sehr kurze" Granne der . oberen Hüllspelze manchmal ganz fehlen? Wir konnten selbst mit der Lupe oft keine finden. 66. Anthoxanthiim L. — Ruchgras. 200. A. odoratum L. gemeines R. 4 Wiesen, Wälder, Moore. 5.-6. var. vulgatum A. u. G. : gemein, auch Hu im Donaumoos (Schrk., Se. u. P.); Nj Monheira (Lg.); Nk Schwalberholz (Wemding) (Egenberger). var. umbrosum Bolle verg. ad var. silvaticum A, u. G. : Hu Esterholz bei Wengen ! ! (Scheiden alle behaart, wie bei silvaticum!) var. tri aristatnm Beck nov subvar. tnrfosum Erdner: Hu Am Hauptkanal bei K'arlshuld im Donaumoose!! Die Pflanze weicht von der in der Synops. von Asch u. Grbner. S. 26 gegeb. Be- schreibung der var. triaristatum Beck dadurch ab, dass die Deck- spelze nicht ,,an der Spitze kurz begrannt ist", sondern unter- halb der Mitte lang begrannt ist.*) — Hackel, dem die Pflanze vorlag, hielt sie auch einer besonderen Benennung für wert. : 67. Phalaris L — Glanzgras. 201. P. arundinacea L, rohrartiges G. 4 Gräben, Ufer. 6.-7. Verbreitet, z. B. Hu Sumpf zwischen Neuburger Bahnhof u. Längenmühle südl. vom Bahndamm, Zell an der Strassenkreuzung nach Weichering und Karlshuld; Graben bei Karlshuld im Donaumoos (Se., Paul); Donauufer unter dem Moyschlösschen und am Nachtberg (Nbrg.j Nj An der Ussel bei Monheim (Lg.) Die var. picta L. (pro spec), bei welcher die Blätter weiss gestreift sind, im Gebiete nirgends wild beobachtet, aber häutig kultiviert. P. canaricnsis L. Kanariengras. 0 7. — 8. Hier und da als .Vogelfutter gebaut und verwildert z. B. : *) Die Int (.'in. Diagnose siehe im ^Anhang" B. 105 Hu Auf Schutt beim städt. Donaubad (Nbrg.l, im „Brandl" an einem Hause (Nbig.), Steinbruch links von der Donauwörther Strasse oberhalb des Fucbsbräukellers Nbrg.), Schutt beim Neu- hofkeller (Nbrg.), Schutt an der Strasse von Neuburg nach Rohrenfeld; Kopfraühle bei Etting (Z.); Schutthaufen bei Nieder- schöueuteld (Lg.). 68. Elymus L, — Haargras. 202. E. europaeiis L. europäisches H. Laubwälder. 6.-7. Sehr selten, verlangt höhere Lagen, als wir sie im Gebiete öfters haben ; meist begleitet von Poa Chaixii Vill. Nj Zahlreich in Waldsehlägen am Uhlberg bei Möhren mit Calamagrostis arundinacea u. Melica uniflora, auch noch bei der Kirchenruine ! ! 69. Hordeiim (Touriief.) L. — Gerste. 203. H, muriiiiim L. Mäuse-G. 0 Wege, Mauern, Schutt. 7. — 8. Zerstreut — verbreitet z. B, Hu In der Seminarstrasse zu Neuburg an der Gartenmauer, an der ,, Kleinen Schanz" zu Nbrg., am Wallfahrtskirchlein auf dem ,, Kahlhof' (Wagenhofen), bei einem Bahn wärterhaus zwischen Heinrichsheira und Rohrenfeld. Nj Am Kirchberg zn Ried und sicher weiter verbreitet. H. secaliuum Schreber (= H. nodosum der Autoren) Rog- gen-G. 4 Wiesen. 6. — 7. Sehr selten. Nk (Ries) Nahe dem Grenzgebiete um Alerheim, namentlich unterhalb des Wennenberges, nordwestlich neben Grosselfingen in ungeheurer Menge an den Wiesenwegen (Fr.). H. sativum Jessen Saatgerste 0 u. ® 6.-7. In verschie- schiedenen Unter- und Abarten im Gebiete gebaut. Secale (Tounief.) L. — Roggen. 8. cereale L. Roggen, im Gebiete meist „Korn" genannt. Im Gebiete überall häufig gebaut und gelegentlich verwildert. Triticum (Tourn.) L. — Weizen. T. sativum Lmk. (erw.) Saatweizen. 0 u. ® 6.-7. Ge- baut, hauptsächlich in den 2 Unterarten: ssp. vulgare Vill. (als Art) Weizen, um Neuburg fast aus- schliGSslicli * ssp. Spelta L. (als Art) Dinkel, Spelz, um Neuburg nur ganz vereinzelt. 70. Agropynim P. Beauv. — Quecke. 204. A. repens (L.) PB. f= Triticum repens L.) kriechende Quecke 4 Bebauter Boden, Zäune, Hecken, Gärten. 6.-7. Gemein, auch 106 Hu im Donaumoose, Nj um Monbeim geraein. RassecaesiumPreshNj An der Seminarraauer in Neuburg a.D. !! Rasse vulgare Doli var. arve nse Rcbbch. : Die häufigste Form z. B. Nj Hesselobe nacb Laisacker ! ! Rasse majus Doli: Hu „Kleine Scbanz" in Neuburg !!; die Pflanze stimmt mit dieser Form nocb am meisten überein; var. aristatum Doli subvar. subulatum Scbreber ist nicht ausge- schlossen, wenn auch die 7—8 nervige Hüllspelze dagegen spricht. Gegen beide Formen spricht die graugrüne Farbe der Pflanze; sie ist aber bei keiner der unter dieser Rubrik in der Synopsis von A. u. G. stehenden Formen unterzubringen. Rasse glaucum Doli: Nj Am Wege von Hesselohe nach Laisacker ! ! Rasse aristatum Doli var. Leersianum Rchbch.: Ber- toldsheim (DH., als triticum caninum X lolium perenne? von D. bestimmt !) 205. A. caninum (L.) R. et Schult. (= Triticum caninum L.) Hunds-Q. 4 "Wälder, Gebüsche. 6. — 7. Verbreitet, z. B. Hu Im Hofgarten zu Neuburg a. D., im Gebüsch bei der Stadt. Donaubadeanstalt, Jesuitenholz bei Zell, Nj An dem Jurabhange unter dem Moyschlösschen (Nbrg.). nov. monstr. viviparum Erdner: „Die Aehrchen zum Teil lange Sprosse treibend."*) Auf Schutt am Rande der Schütte unter dem Moyschlösschen (Nbrg. a. D.). 71. Lolium L. — Lolch. 206. L. perenne L. Engl. Raygras. 4 Wegränder, Wiesen. 6. — 10. Verbreitet bis gemein, z. B. Hu im Donaumoos (P.), Nj Mon- beim gemein (Lg.). — An Varietäten u. Monstrositäten wurden beobachtet: var. orgyiale Doli: Bertoldsheim an Wegen (DH. !) var. cristatum Doli: Wiesen bei Neuburg (DH. !) ; Bitten- brunn am Fusswege nach Riedensheim ! ! var. pauciflorum A. u. G. : Brachacker bei Attenfeld (teste Hackel) !!, Schnöderbuck bei Bertoldsheim !!; Buch (Schrk. als ,, Lolium tenue", welches hierher gehört). var. longiglume Crtz. : Seeweide Bertoldsheim (DH. !) monstr. compositum Sm.: Neuburg a. D. im Gottesacker ! !, Kirchhof zu Ried ! ! ; Bertoldsheim auf der Seeweide und au Wegen mehrfach (DH. !). monstr. ramosum Sm. : Bertoldsheim (Dil. !). Graf Du Moulin scheint den Formen des Lol. perenne beson- deres Interesse entgegengebracht zu haben ; ein von ihm am Rande eines Leinackers als Lol. per, — arv. ? an multiflo).? gesammeltes Exemplar ist typisches Lol, perenne. *) Die lat. Diagnose siehe im „Anhang" Abtlg. B. 107 207. L. inultifloriim Lmk. (= L. italicum A. Br.) Ital, Raygras. 4 Wiesen. Raine, Aecker. 7 — 9. Verbreitet z.B. Hu Auf den Brandlwiesen bei Nbrg. (auch kultiv.), im „Eila" westl. von Bittenbrunn ; im Donaumoos (P.). Nj Ackerränder am Rieder Kirchenweg, zwischen Hesselohe und dem Galgenberg auf Bracliäckern, zwischen Hessellohe und Gietlhausen, Brachacker zwischen Attenfeld und Bergen, Strassen- graben beim neuen Schiessplatz an der Monheimer Strasse (Nbrg.); Bertoldbheim (DV.); Monheim nicht selten auf Aeckern (Lg.)- var. longiaristatum A. u. G. : Brandlwiesen (kult.) ! ! , Rieder Kirchweg !! : Bertoldsheim Inder Kanalschütt und auf dem Kreuzelbuck (DH. !). var. subrauti cum Mutel: Leinberg bei Ried ! ! (kult.); Ber- toldsheim kult. (DH. !). var. submut. verg. ad muticum DC. : Leinberg bei Ried (kult. !!). var. micr Ostac hyura Uechtz. : Brachacker bei Attenfeld ! ! und zwar in der var. subrauticum u. var. muticum D. C. 208. L. temuleiituin L. Taumel-L. 0 Unter der Saat, besonders in Gerstenfeldern. 6. — 7. Sehr selten. Nj Auf einem Acker am Galgenberg bei Ried unter Vicia sativa sehr spärlich !! (1905). — Nahe am Grenzgebiet wurde die Art von Strehler bei Ingolstadt beobachtet. — Es ist geradezu auftauend, wie selten Lei. temul. im Gebiete beobachtet wurde; die Ptlanze vom Galgenberg ist var. macrochaeton A. Br. Du Moulin gibt auf der P^tikette eines Lol. tem. nur „in agris" an ; die Pflanze stammt wohl sicher von Bortoldsheim ! 209. L, remotum Schrank (= L. linicolum AI. Br.) Leinacker-L, 0 Auf Leinäckern. 6. — 7. Hu Auf einem Leinacker bei Zell reichlich !!; auf Leinäckern bei Neuburg a. D. und * Gerolting (^Hof.J; nahe am Grenzgebiet: Ingolstadt (Strehler bei Sendtner). Nj „in agris" DH. (wohl sicher von Bertoldsheim!). uov. moustr. ramosum Erduer: „Ist die gleiche Monstro- sität von L. remotum wie m. ramosum Sm. von Lol. perenne".*) Marxheim (DH„ leg. 1. 7. 68). Wir konnten diese Monstrosität nirgends in der Literatur erwähnt finden. Bastard. Lol. multiflorum Lmk. X L. perenne L. Hu Auf einer Wiese nahe der Badeanstalt am „Brandl" zahlreich unter den kultivierten Erzeugern ! ! , am Rande der *) Die lato in. Diagnose siehe im „Anhang" Abtlg. B. 108 Scliütte unter dem Moy-Schlössclien auf Schutt !! Die Pflanze vom letzten Fundort haben wir liultiviert; sie blieb steril. Nj Auf einem Kleeacker bei Stepperg unter Lol. perenne ! ! (Diese Pflanze ist uns nicht ganz sicher). 72. Nardus L. — Borsteiigras. 210. N, stricta L, steifes B. 4 Heiden, Wälder, Moore. 5.-6. Hu Auf Heidewiesen u. Viehweiden südl. und südwestl. vom Kahlbof gegen Wagenhofen, nahe dem ersteren, zahlreich und häuüg mit Carex pilulifera !!, auf der Schweineweide bei Wagen- hofen !!; im Donaumoos (Se.); * am Waldrand bei Linden gegen Langenmoosen ! ! ; Neukirchen auf einer Heide (Z.). Nj An einem Waldsumpf zwischen Oberhausen u. der ,, Kaiser- burg" nahe am Wege !!, im Rieder Gemeindewald auf der „Buben- wiese" u. im ,, Dreisteinerschlag" zahlreich !!, im Walde auf dem Zitzeisberg bei Sehensand ! !, Mühlberj^ bei Attenfeld ! ! ; Bertolds- heim an einem Waldrand (DV. u. DH. !); an einem feuchten Waldrand bei Waldstetten (Wemding) !!, * „auf dem Sand" bei Buclidorf. Nk Mathesmühle bei Wemding (Hof.). Diese Pflanze wird leicht übersehen, da die kurzen Blüten- stengel sich unter den zalilreichen Blättern verstecken ; die zahl- reichen borstl. Blätter verraten dieselbe aber meistens. 73. Leersia Swartz. — Wilder Reis. 211. L. oryzoides (L.) Sw. (= Oryza clandestina A. Br.) wilder Reis. 4 Gräben, Ufer. 8.-9. Hu An einem Graben nächst der Beutmühle gegen die Donau (Oberhausen) ! !, an einem Altwasser nordwestlich von der Beut- mühle an der Donau ! ! Nj In einem Giaben bei Bergen gegen die Wolpertsau nahe dem Brückchen eine reiche Gruppe !! (hier die Rispe vollständig entwickelt am 13. IX, 1900 !); in unmittelbarer Nähe der unteren Ilaidmühle (,,Gogenmühle") bei Wolkertshofen in einem Graben an jener Stelle, wo derselbe in die Schütter mündet (Hof.!!). * An einem Weiherchen bei Buchdorf gegen Hafenreuth nahe der Strasse ! ! Dieses Gras ist offenbar ursprünglich nicht einheimisch, da es die Rispen nur sehr selten vollkommen entwickelt; es scheint seinen Ausgangspunkt von den ,,Reisraühlen" in die benachbarten Gräben genommen zu haben und so weiter verbreitet worden zu sei». In wärmeren Gegenden ist es ein Unkraut unter dem Reis. 74. Paiiicum L. — Hirse. 212. P. saiiguiuiile L. Blut-H. 0 Gärten, Aecker. 7. — 9. Zerstreut. Hu Ptari garten bei Hl. Geist in Neuburg, Gärten an der 109 Blumen- u. Rossletteustrasse zu Nbrg., Gottesacker in Nbrg a. D., in der Gosse an der Südost - Mauer des Hofgartens in Nbrg., Wirtsgarten in Ried, Apothekergarten in Rennertshofen ; Unter- hausen (Spahn). NB. Für Neuburg schon 1789 von Schrank als von Frölich gesammelt angegeben! Nj BertoMsheim (DV.). var. atrichum A. u G. : Pfarrgarten zu Hl. Geist in Nbrg. 213. P. lineare Krock. Fadenförmige H. 0 Brachäcker, Wald- wege, Kiesgruben. 7. — 9. Hu Auf dem Neuburger Bahnhof zwischen den Geleisen, auf Weiden und in alten Kiesgruben in der Nähe des Bachweihers bei Feldkirchen zahlreich ; * auf dem Pobenhauscr Kalvarienberg. Nj Auf einem Brachacker unter dem Rieder Kirchbei-g zahl- reich (hier für die Flor. exs. bav. sub Nr. 149 gesammelt!), auf Aeckern der Joshofer Markung, auf Aeckern bei Attenfeld, auf einem Weg im Rieder Gemeindewald, Abtlg. „Hildern" ; Bertolds- heim (DV.). >'k Mathesmühle (Fr.). 314. P. Crus galli L. Hülmer-H. 0 Schutt, Gärten, Aecker. 7.-9. Verbreitet, z B. Hu Schutt beim städt. Donaubad, Pfarrgarten zu Ried, Kar- toffelacker zwischen Neuburg und dem Moyschlösschen, Bachweiher bei Feldkirchen, Kartoffeläcker * bei Reichertshofen. Nj Kartoffeläcker bei Bergheim ; Bertoldsheim (DV.). Nk (Ries) Kriegstatthof (Fr.). var. longisetum Doli: Pfarrgarten zu Ried!! P. miüaceum L. gemeine Hirse. 0 7. — 8. Auf Schutt u. dgl. verwildert, selten gebaut. Hu Schutt beim städt. Donaubad, dto. an der Strasse nach Rohrenfeld. Nj Im Pflaster am Zieglerhaus in Neuburg a. D., Schutt an der Donauwörther Strasse. Nk * Ammerbach und Laub im Ries gebaut. 75. Setaria PB. — Borstenhirse. 215. S. TerticiHata (L.) PB. quirlblütige B. 0 Bebauter Boden. 7.-8. Hu Neuburger Bahnhof zwischen den Geleisen, im Pfarrgarten zu Ried, in einem Gärtchen beim Armenhaus in Hesselohe ; Neu- burg in Gärten (DV.). Nj Gottesacker zu Ried (Ol), Anlage vor dem Landgericht in Nbrg. a. D. (in der häufigsten Form: var. brtvisetum Godr, ; wohl jetzt mit dem Neubau verschwunden) 21(). S, viridis (L.) PB. grüne B. 0 Aecker, Verbreitet. 7.-8. z. B. Hu Bahnhof Neuburg in den Geleisen, zwischen Burgheim u. Bertoldsheim. HO Nj Auf Aeckern der Rieder und Unterstaller Flur, zwischen Bertoldsbeim und Erlbach; Bertoldsbeim (DV.); Monbeim (Lg.) var, Wein mann 11 A. u. G. : Im „Oberholz" bei Hennawei- dach (Unterstall) !! Zu S. viridis gehört als Unterart: S. italica PB. ital. Kol- benbirse. 0 7.-8. kultiv. und verwildert z. B. Pfarrgarten in Ried; an öden Plätzen in Nbrg. a. D. (Ge.); am Rande eines Kartoffelackers zwischen Laisacker u. Hesselohe. 217. S. glauca (L,) PB. gelbhaarige B. 0 Aecker. 7.-9. Ver- breitet z. B. Hu Aecker zwischen Feldkirchen und Wagenhofen, zwischen Niederschönenfeld und Marxbeim. Nj Aecker am Rieder Kirchberg, bei Attenfeld, zwischen Hesse- lohe und dem Walde; Bertoldsbeim (DV.). 76. Andropogon L. — Bartgras. 218. A. Ischaemou L. gemeines Bartgras. 2j. Raine, Hügel, Heiden. 7.-9. Zerstreut. Hu Unterhausen (Spahn); Höhen zwischen Eschling und Kun- ding (Z.); Eschling am Kirchberg. Nk Um Neuburg a. D. (Schrank 1789!); auf der „Hohen Schanz" (Nbrg.), Joshofen an steinigen Abhängen in der Nähe der Kirche und gegen Ncnburg, an Ackerrainen zwischen Jos- hofen und Ried auf der Höhe ; zwischen Bittenbrunn und Riedens- heim, zwischen Rennertshofen und Bertoldsbeim (Hof.V, bei Ber- toldsbeim gegen Erlbach und Neuhausen ; Kalkhügel bei Bertolds- beim (DV.); am Südrand des Unterhauser Waldes gegen Stepp- berg ; Gansheim (Fr.). Zea L. — Mais. Z. Mays L. Mais, türkischer Weizen. 0 6. — 7. Kultiviert in mehreren Spielarten, wie Pferdezahn-, Riesen-Mais etc. Hier und da auch als Zierpflanze in Gärten. 15. Familie. Araceae Juss. — Aroiigewäclise. 77. Acorus L. — Kalmus. 219. A. Calamus L. gemeiner K. 4 Gräben, Ufer. 6. — 7. Hu In einem breiten Graben, der vom Südrande des grossen Exerzierplatzes zum Längenmülleibach geht, mehrfach, in einem Altwasser zwischen dem Engl. Garten und Grünau, im Längen- müllerbach zwischen Längenmühle und Schleifmühle, in einem Sumpf beim alten Schiessplatz bei Oberhausen, an der Ussel bei bei Stepperg; im Donaumoos (Schrk., Strehler), * Gabel (Ingol- stadt: Strehler). Nj Im Weiher bei der Beutmühle; Bertoldsbeim (DV.). 111 Nk * In der Wörnitz bei Heroldingen und sonst (ausserhalb des Gebietes bei Donauwörth in grossen Mengen), * in der Eger bei Deiningen (Fr.). 78. Ariim L. — Aronsstab. 220. A. maciilatum L. gefleckter A. 4 Feuchte Waldstellen. 5. Hu Im Engl. Gaiten bei Neuburg an mehreren Stellen spärlich, an einem feuchten Waldrand bei Sehensand gegen Unterhausen nahe dem Bahnkörper (mit Leucoium vernum), Fasanenschütt bei Bittenbiunn, Wäldchen bei Krout am Bahnkörper, im „Erlet" bei Unterhausen; im Walde bei Grünau (Beck, Weber); in der Bergheimer Schütte. Nj Hecke zwischen itzing und Kölburg, am Kaltsbach zwischen Mouheim und Itzing, zwischen Ried und Natterholz, am Toten- brünnlein bei Monheim (Lg. !!); im Monheimer Stadtwald, bei Wittesheim (Hof.); in einer Waldschlucht zwischen Weilheim und Möhren; * in einer Felsschlucht der ., Platte" bei Wellheim (Schw. !!); * bei der „Alten Bürg" nächst Aicha (Wellheim). 16. Familie. Lemiiace.ae Lk, - Wasserlinseii- gewächse. 70. Spirodela Schleideu. — Wasserlinse. 221. S. polyrrhiza (L.) Schleideu ,= Lemna polyrrhiza [L.) viel- wurzlige W. 4 Stehende Gewässer. 5. Hu In einem Altwasser am Nordrand der Fasanenschütt, in einem Gräbchen am Ptlanzweiher, in einem Tümpel in Münster a. L., in einem Altwasser zwischen Joshofen und Bergheim; im Donaumoos (Se.). Nj In einer „Hülbe" in Gietlhausen (Nbrg.), in einem Tümpel bei Gammersfeld. Nk Im Johannisweiher bei Wemding (Egenberger), 80. Lemua L. — Wasserlinse. 222. L. trisulca L. dreifurchige W. 4 Stehende u. langsam fliessende Gewässer. 5.-7. Hu In den Altwassern am Westrand der Fasanenschütt, in einem Tümpel an der Strasse von Neuburg nach Heinrichsheim an der Brücke, Altwasser zwischen Joshofen und Bergheim; in der Ach u. in den Hauptgräben im Donaumoos (Paul, Sendtner): in der Ach und sonst bei Thierhaupten, in einem Bächlein bei Nj * In der Schutter stellenweise zahlreich z. B. zwischen Feldmühle und Bauchenbergermühle, bei Wolkertshofen (Hof.); * zwischen Moos- u. Reinboldsmühle (Buxheim); * zwischen Nas- senfels und Egweil. 112 223. L. minor L. kleine W. 2|. Stehende Gewässer. 5.-7. Gemein, auch jni Donaumoos (Scbrk., Paul). 224. L. gibba L. buckelige W. 2|. Stehende Gewässer. 5.-7. Hu In einem Gräbchen zwischen Laisacker und der Bitten- brunner Strasse nahe dem „Heinleschlösschen" unter L. minor neben Typha latif. u. Glyceria aqu. etc., in einem kleinen Tümpel in Münster a. L. Nj * In einem Graben bei der oberen Haidmühle (Wolkerts- hofen), in einem Weiher in Tagmersheim in Unmenge, * bei Pet- tenhofeu in Gräben und Tümpeln. 1 7. Familie. Juncaceae Bartliiig. Binseiigewäclise.*) 81. Juiicus Touriift. — Binse. 225. Leersii Marss. (= J. conglomeratus Aut.) Knäuel-B. 4 Feuchte Wälder. 6. — 7. Bei uns fast ausschliesslich in Wäldern. var. typicus A. u. G. verbreitet, z. B. Hu Donaumoos (Se.), Nj Burgwald (Nbrg. a. D.), im Rieder Wald in den Wald- distrikten „Hildern" ,, Haslache" und ,, Bubenwiese", Brunnholz bei Attenfeld; Monheim (Lg.). var. subuliflorus (Buch.l A, u. G. : Nj Wald bei Igstetten !! (Attenfeld) , Monheim im Walde gegen Büttelbronn ! !. — Diese Varietät hat im Gegensätze zum Typus eine flattrige Rispe, wo- durch sie J. effusus ähnlich sieht. 226. J. effusus L, Flatter-B. 2; Gräben, Ufer, Wälder. 4 6.-7. Bei uns fast ausschliesslich in Wäldern oder an Waldrändern. var. typicus A. u. G. verbreitet, z. B. Hu im Donaumoos (Schrk., Se. u. P.). Nj Waldsumpf an der Strasse nach Bergen, Waldschlag ,, Buben- wiese" und nördlich davon, Waldschlag ,, Haslache" (Ried), Brunn- holz (Attenfeld), Bergen ; Monheim (Lg.) ; Mühlberg bei Attenfeld. var. compactus Lej. et Court.: Nj Waldblösse bei Igstetten, Gräbchen bei Attenfeld gegen den Galgenberg, „Haslache" im Rieder Gemeindewald. Diese Varietät gleicht mit ihrer geknäuelten Rispe dem J. Leersii, 227. J. glaucus Elirli. blaugrüne B. 2|. Feuchte Orte. 6,-8. Ver- breitet bis gemein. Diese Art kommt bei uns nur selten in Wäldern vor, z. B. Hu im Walde zwischen Sehensand und Unterhausen, Nj Brunn- holz bei Igstetten (Attenfeld). var. curvatus A. u, G. : Gemein, z. B. Hu Bachweiher (Nbrg. a. D.); im Donaumoose bei Brunnen (Paul) Nj an der Strasse nach Bergen, im Gäuseweiher bei Hesselohe; Monheim (Lg. 11). ) Ein Teil unserer Juncaceen lag Buchenau in Bremen zur Begut- achtung vor. 113' var. s tri et US A. u. G, : Nj Gräbchen bei Attenfeld u. sicher- lich weiter verbreitet. Eine form. depaui)erata dieser Art, die wir ursprünglich für J. glaucus X effusus hielten, sammelte Lang bei Monheim. J. filiformis L. fadenförmige B. 4 Sumpfige Orte, feuchte Wie-^en. 6. — 7. Diese Art wird von Schrank für das Donaumoos angegeben ,,auf Moorwiesen"; seine Angabe ist aber von niemand seither bestätigt worden und bezieht sich wahrscheinlich auf J. glaucus; denn Scbrank's J. filiformis umfasst offenbar auch den J, glaucus, den er in seiner „Baiersche Flora" nicht anführt. — Die An- gabe des J. tilif. in ,,Botan. Untersuchung einzelner Moore: 5. Die heutige Flora des Donaumooses" von Dr. Hermann Paul für „Moorgraben bei Hardt gegen den Längenmüllerbach" beruht auf einem Versehen unsererseits; es sollte dort heissen: ,,Carex" flliforrais (siehe diese!). — Lang gibt J. filif. auch für Monheim „aui Moorwiesen häutig" an, was auf einer Verwechslung (viel- leicht mit J. compressus, den er nicht anführt) beruhen dürfte. 228. J. caj.itatns Weigel köpf blutige B. 0 Sandige, feuchte Plätze. 6.-8. Sehr selten. Nj auf sandigen, feuchten Aeckern bei Heidmersbrunn und Jngershof (Fr.l; * „auf dem Sand'' bei Bucbdorf !! i Monheim) mit J. squarrosus, Drosera rotundifolia, Pinguicula vulgaris, Lyco- podium inundatura, Centunculus minimus etc. In beiden Fällen ist das geologische Substrat „sandige Albüberdeckung" nach Gümbel, vielleicht aber auch ,, Granit sand". 229. J. lampocarpiis Elirli. (= J. articulatus L.) glanzfrüchtige B. 4 Feuchte Orte. 7. — 8. .var. typicus A. u. G. gemein, auch im Donaumoos (Se., P. !!) 110 V. form, maxiiiius Erduer: „Pflanze bis 1 m hoch, Rispe sehr gross mit weitabstehenden Ästen"*): so Hu auf schlammigem Ufersand des Lechs zwischen Feldheim und Marxheim !! var. pallidiflorus A. u. G. : Hu auf Lechkies bei Rain auf dem linken Ufer oberhalb der Eisenbahnbrücke ! ! Rasse macrocephalus Pari. : Hu Karlskron am Uebergang über die Eisenbahn gegen Lichtenau. ! ! Exemplare, bei denen durch den Stich von Livia juncorum Latreille die Köpfchen teilweise in Blattbüscliel umgewandelt sind, wurden beobachtet: Nj in einem Sumpf nächst der Wolkertshofer Mühle !! (Nassenfeis), (zugleich Zwergform) und Nk an der Schwalb (Fr.). 230. J. acutifloriis Ehrh. (= J. silvaticus Reichard). 4 Sumpf- boden. 7.-8. Selten. Hu An einem Moorgraben zwischen Strass und Leidling 1 ! mit J. obtusiflorus, Phragmites, Carices etc.; hier die var. p al- les cens Bluff, u. Fingerh. •) Die latein. Diagnose siehe im ,, Anhang" Abtlg. B. 114 Nj In "Waldsümpfen bei Monheira hfg. (Lg.); Stückelberg bei Monheim (Fr., Lg.). >ik An den Weihern beim Wildbad (Ries bei Wemding) (Fr.). Junge, unentwickelte Exemplare von J. lamproc. werden gerne mit J. acutifl. verwechselt. 231. J. atratus Krock. schwarzblütige B. 4 Sumpf, Uferkies. 6 —8. Sehr selten. Nur Hu ,Jm Neuburger Donaumoos" (ohne nähere Angabe) (Sendtner „Veg. Verh. Südb." S. 265 u. von dort in die meisten Floren übergegangen). Wir haben uns vergebens bemüht, ein Belegexemplar von Sendtner zu Gesicht zu bekommen; im Herb. Boicum zu JMünchen fehlt nach gütiger Mitteilung Dr. Vollmann's J. atratus vollständig, 232. J. obtusifloriis Ehrh. stumpfblütige B. 4 Moor, Sumpf. 7.-8. Hu Sumpf am Bahnkörper zwischen dem Neuburger Bahnhof und der Längenmühle, Moorwiesen bei Kreut, Sumpf am Bahn- körper zwischen Unterhausen und Strass, Graben beim Docher- hof (Sinning), Viehweide bei Wagenhofen, Kopfmühle bei Etting, Moorwiesen zwisclien Strass u. Leidling sehr zahlreich, im Donau- moos bei Klingsmoos, Walda, * Pöttmes bei der Klause und süd- lich der Strasse nach Wiesenbach, Münster, Karlskron u. * Rei- chertshofen verbreitet. >j * Im Schuttermoor zwischen der Wolkertshofer- und Moos- mühle (Nassenfeis). Kk (Ries) Huisheim ; an der Schwalb (Fr.); Schwalbwiesen (Hof,). uov. Tar. tyiiicus Erduer „Perigonblätter strohgelb"*): So am häufigsten, nov. var. rulbeHiis Erdner „Perigonblätter auf dem Rücken rötlich, Kapsel braun, durch das Kolorit sofort auffallend"*): Hu Moorwiesen zwischen Strass und Leidling ! ! var. Schillingeri Bischer: Hu Haselbacher Moor (Z.). 233. J. alpinus Vill. Alpen-B. 4 Torfboden, Ufer. 7.-8, Hu Verlassene Kiesgrube bei Feldkirchen, Graben beim Docherhof, bei Heinrichsheim am Bahnkörper, ebenso zwischen Rohrenfeld und Maxweiler, zwischen Brück und Weicheriug, Kiesgrube im Walde bei Rohrcufeld, in halbausgetrockneten Alt- wassern an der Schnöderschütt (Bertoldsheim); Bertoldsheim (DV.) ; Schütten und Kiesbänke am Lech bei Rain und Niederschönefeld; Thierhaupten (Z.) ; zwischen Feldheira und Marxheim, Altwasser bei der Beutmühle, Münster, Dammgruben beim Finkenstein gegen Riedensheim, Donaumoos bei Karlskron. Nj Hagenbuch (.Monheim) (Fr.); * Buchdorf „auf dem Sand". ISk (Ries) Wildbad Wemding, Huisheim (Fr.). ■. J. alpinus ist im Gebiete nur in der Rasse fusciater Rchbch. vertreten ; zu dieser gehört auch die nov. form, gigan- *) Die latein. Dicagnose siehe im „Anhang" Abtlg. B. 115 teus Erduer , »Pflanze bis 1 m hoch, Rispe sehr lang (30 cm und länger) und dichtl)lütig"*) : Auf feuchtem schlammigen Ufersand des Lechs zwischen Feldheim und Marxheim ! !. 234. J. supiuiis Moeiicli niedrige B. 4 Feuchter Sandboden. 7. — 8. Im Gebiete selten. Nj Auf dem Stiickelbeig bei Monheim an feucliten, sandigen Stellen am Wege, der am Südwestrand des Waldes hinführt !! ; Stückelberg (Fr.)-, Bertoldsheim (DV., Ca.). Nk Pflegermühle bei Wemding (Fr.) Hu Ausserhalb des Gebietes zunächst bei Ingolstadt (Schrk., von Strahler nicht mehr beobachtet). Am Stückelberg z. T. mit durchwachsenen Köpfchen beobachtet ! ! 235. J. squaiTOSUS L. sperrige Binse. 2|. Feuchte sandige Orte. 7.-8. Nj * ,,Auf dem Sand" bei Buchdorf mit J. capitatus, Drosera rotundifolia etc. in kleinen Wassertümpeln nicht zahlreich !!; auf dem Stückelberg (Monheim) gegen Ried (Fr.); wir konnten die Pflanze am letztgenannten Orte trotz wiederholten Suchens nicht mehr finden, zweifeln aber keinen Augenblick, dass dieselbe ehe- mals vorhanden war, da der Stückelberg das gleiche geol. Sub- strat bietet, wie „der Sand" bei Buchdorf. Hu Ausserhalb des Gebietes zunächst bei Ingolstadt (Schrk., Ca., von Strehler nicht gefunden). 236. J. compressus Jacq. zusammengedruckte B. 2|. Nasse Wiesen, Wege. 7.-8. var. ty picus A. u. G.: Gemein z. B. Hu Pflanzweiher (Nbrg.), Sumpf zwischen dem Neuburger Bahnhof und der Längenmühle südlich des Bahndamms •, N j Waldweg zwischen Gietlhausen und Forsthofweg; Bertoldsheim (DV.). SU b var. elongatus A. u. G. : Pflanz weiher !! (hier auch' lus. bracteosus Kit.) ! ! ' subvar. laxus A. u. G.: Neuburg a. D. (Gerstlauer!) subvar. condensatus A. a. G,; Längenmühle !! .]. Gerardi Loisel. Gerard's B. 4 Feuchte, besonders salz- haltige Orte. 7.-8. Als diese Art wurde von einem bekannten Systematiker eine von uns in einem Altwasser bei der Beutmühle gesammelte Pflanze bestimmt; derselbe schrieb dazu: Blütenhüllblätter fast so lang als die längliche ovale 3 seifige KapseP'. Wir können uns aber trotz- dem nicht entschliessen, diese Diagnose als richtig anzuerkennen, sondern betrachten die Pflanze als J. compressus Jacq. var. typ. subvar, elongatus. Die abweichenden Merkmaie schreiben wir auf das Konto des Standortes; sie wuchs nämlich zwischen Phragmites und anderen hohen Gräsern und Scheingräsern am Rande eines Altwassers. J. Gerardi wächst dagegen fast aus-" schliesslich am Meeresufer und an anderen salzhaltigen Orten. *) Die latcin. Diagnose siehe im „Anhang" Abtlg. ß. 116 237. J. bu^Oiiius L. Krötenbinse. 0 Feuchter (Sand-)Boden. 6.-7. Gemein z. B. Hu im Donauraoos (Schrk. u. P.), Nj Monbeim gemein (Lg.). — Ein im Burgwald bei Nbrg. an einer frisch ausgehobenen Vertiefung neben der neuen Strasse gesammelte Pflanze hielten wir ursprünglich für J. ranarius Perr. et Song. ; sie ist aber nichts anderes als typischer bufonius, da die äusseren langen Hüllblätter wahrscheinlich durch Verwitterung (die Tflanze ist am 23. Nov. gesammelt!) zerstört sind. Bastarde : 1. Jiiiiciis effijsus L. X leersii Marssoii. Im September 1902 stiessen wir im Rieder Gemeindewalde (Nbrg. a.D.) (Nj) in der Nähe der sog. Bubenwiese an einer etwas feuchten Stelle auf einen Juncus-Stock mit kiäftig entwickelten Halmen, deren Spirren jedoch alle nach der Blütezeit abgestorben waren und daher kein ein- ziges Früchtchen trugen. Diese bei den sonst so fruchtbaren Binsen ungewohnte Erscheinung fiel uns sehr auf und wir forschten nach, ob es sich nicht vielleicht um eine Hybride handle. June, effusus war zahl- reich in der Nähe, J. Leersii ebenfalls, aber weniger zahlreich ; von J. glaucus, die bei uns in Wäldern überhaupt selten ist, war weit und breit keine Spur zu sehen. Es konnte sich deshalb nur um den Bastard J. effusus X Leersii handeln. Da bei dem völligen Mangel an Früchten diese nicht zur Vergleichung herangezogen werden konnten, musste sich die Untersuchung hauptsächlich auf die Gestalt des Stengels beschränken. Derselbe war schon in lebendem Zustande (bei Herbarpflanzen des J. effus. ist das fast immer der Fall !) (fein) gestreift, wenn auch nicht so stark wie bei J. Leersii •, das Grün desselben war heller als bei effusus. Das Hüllblatt war an der Ansatzstelle der Rispe etwas bauchig verbreitert, wenn auch nicht so stark als bei J. Leersii ; die Rispe selbst war schwach flattrig. Die Pflanze ist also in allen Teilen intermediär zwischen J. effusus u. J. Leersii. Wir legten die Pflanze dem berühmten Juncareen- Specialisten Buchenau zur Begutachtung vor; derselbe schrieb: „June, eff. X Leersii vel J. effus. morbidus; J. effus. erkrankt in tiefen Sümpfen und nimmt schwach gerippte Stengel an". Um eine Er- krankung kann es sich in unserem Falle nicht handeln, da die Binse an einer nur massig feuchten Stelle wuchs und die nebenan stehenden sicheren J. effus. -Exemplare tadellos fruchteten. Auch Herrn Prof. Dr. Fischer in Bamberg sandten wir die Pflanze zur Einsichtnahme zu; er schrieb mir: „IhrJuncus nimmt unzweifelhaft sowohl morphologisch wie anatomisch eine Mittelstellung ein zwischen J. effus. u. Leersii". Dieser Umstand und dazu noch die völlige Sterilität lassen keinen Zweifel zu, dass hier eine Kreuzung zwischen den genannten Binsenarten vorliegt, die nicht gerade häufig sein dürfte trotz der nahen Verwandtschaft der beiden Arten, da J. Leersii bei uns bedeutend früher blüht als J. effusus.*j *) Buchenau führt in seiner Juncus - Monographie in Englei's ,Das Pflanzeiireiih' p. 137 fünf Fundorte aus Deutsihlaud Uiniieutlich auf, 117 J. eff. X Leersiiist u. W. in Bayern noch nicht konsta- tiert worden. (Vergleiche dazu Allg. Bot. Zeitschrift 1902 S. 112!) 2. Juiicus eifusus L. x glaiiciis Ehrh. "NJ. In einem Wiesengräbchen bei Attenfeld am Fusswege nach Ried einige 100 Schritte vor dem Walde unter den Eltern im Aug. 1905 reichlich (ca. 20 Stengel) beobachtet; die Kapsel war zum Teile aus- gebildet, aber ohne Samen. Die Pflanze lag Buchenau zur Revision vor. Als wir einige Jahre später wieder vorüberkamen, konnten wir kein Exemplar mehr finden, trotzdem wir die Pflanze sehr geschont hatten; sie kommt aber wohl zweifellos wieder. Die Stengel werden in den meisten Jahren mit dem Wiesengrase im Frühjahr abgemäht, haben es also (wie a. 1905) nur einem günstigen Zufall zu verdanken, wenn sie zum Blühen kommen. Nk ,,Iu einem während des Sommers ausgetrockneten Graben zwischen dem Eichenhaine u. dem Kriegsstatthofe, 10 Schritte entfernt vom Haine" (Fr. in „Veg. Verb." S. 200 u. 201, wo er auch eine gute Beschreibung seines J. glauco-effusus (>< J. diffusus Hopp.) gibt. Ge- nannte Lokalität ist bei Wemding im Ries. 3. Jimc. aciitiflorus Ehrh. X alpiniis Vlll. = X Juucus Langii Erdner. Diesen neuen Binsenbastard fanden wir Nj in einem kleinen Sumpfe zwischen der Brandkapelle und dem Stückelholz bei Monheim, dem letzteren bedeutend näher, in Menge; ein 2. Fundort liegt ca. 100 bis 150 m. weiter gegen Monheim zu an einem sumpfigen Feldwege, bezw. Feldgraben, ebenfalls in Menge. An beiden Orten scheinen jetzt die Erzeuger völlig zu fehlen •, sie wurden durch den lebenskräftigeren Bastard im „Kampfe um's Dasein" wahrscheinlich verdrängt. Eine ausführliche Beschreibung des J. Langii mh. gaben wir in Kneucker's „Allg. Bot. Ztschft." Nr. 12, 1906*}; sie ist im „Anhange" Abtlg. A abgedruckt. Der Bastard war so reichlich da, dass ich ihn sowohl in der Flor, exsicc. Bavar. sub Nr. 1265 in 60 Expl. als auch in A. Kneucker: „Cyp., Rest., Centrolep. et Juncaceae exsiccatae" VII. Lfg. 1909 Nr. 206 in 120 Ex. ausgeben konnte. Die Pflanze lag Buchenau ebenfalls zur Begutachtung vor, welcher sie in seiner Monographie der Juncaceae in Englers „Das Pflanzenreich" S. 210 an erster Stelle auf- nahm-, bei der Bastardierung ist selbtverständlich J. alp. var. fus- ciate r beteiligt. 4. Juiic. alpinus Till. X lampocarpus Ehrh. Hu Verlassene Kiesgrube bei Feldkirchen (Nbrg.) unter den Eltern an einem Tümpel !!, in einem Graben zwischen Bahnhof Rohren- *) Die latein. Beschreibung siehe im „Anhang" Abtlg. B. 118 feld u. Maxweiler südl. vom Bahnkörper mehrere reiche Gruppen unter den Eltern Ü — von hier wurde die Pflanze in Fl. exs. bav. sub Nr. 1264 ausgegeben — , zwischen Strass und Leidling auf den Moorwiesen ! ! (meist steril, hier nnd da auch ausgebildete Samen, also B. Roeperi A. u. G,), an der Strasse von Lichtenau nach Karlskron kurz, nach- dem dieselbe die Strecke Ingolstadt-Augsburg überschritten hat, in einem Sumpf !! Auch diese Hybride lag Buchenau vor-, er nahm sie in die oben angeführte Monographie S. 216 auf: „J. alp var. fusciater X lampoc. Neuburg in Scliwaben. Erdner." 82. Luziila Desveanx. — Hainbinse. 238. L. pilosa (L.) Willd. behaarte H. 4 Wälder. 4.-5. Ge- mein, auch in > j z. B. Wald über Hesselohe ; Monheira häufig (Lg.) ; Wem- ding in Wäldern hfg. (Egenberger). 239. L. angustit'olia (Wulf.) Garcke (= L. albida DC). schmal- blättrige H. 4 Wälder. 6, — 8. Gemein, auch in Nj z. B. Rieder Gemeindewald , Gietlhausen zum E'orsthof, Burgwald bei Neuhurg, Zitzeisberg bei Sehensand; IMonheim häufig (Lg.); Wemding (Egenberger); Uhlberg bei Möhren, var. rubella Hoppe: Uhlberg bei Möhren gegen Auern- heim 19:0 !!. 240. L. campestris (L.) I)C. gemeine H. 4 Heiden, Wälder. 3.-5. Gemein und zwar in folgenden Unterarten : 1. ssp. L. vulgaris Buch.: Gemein. Hu auch auf trockenen Wiesen im Donaumoos (P.); Nj z. B. auf der ,, Bubenwiese" im Rieder Geraeindewald; Monheim gemein (fg.). 2. ssp. L. multiflora (Ehrh ) Lej (= L. multiflora Lej.). Verbreitet z. B. Nj Rieder Gemeindewald !!; Oberhausen zur ,, Kaiserburg" !!; Bertoldsheim (DV.); Monheim auf Waldblössen häufig (Lg.); zwischen Monheim und Otting, Rothenberg, * Wellheim (Fr.) ; Wemding (Egenberger). Nk (Riesj „3 Schwalbraühlen" auf Diluvialsand !!; Schwalb- wald, Kriegsstatthof (Fr.). 3. ssp. L. sudetica (Willd.) Presl. (= L. sudetica DC), Sehr selten und zwar Rasse alpina A. u. G, ; Hu Mooiwiesen am Waldrand zwischen Pöttmes und Wiesenbach unter Phrag- mites mit Gentiana asclepiadea, Pedicularis Sceptrum Carolinum, Drosera rotundifolia etc. ! ! Wir dachten bei dieser Pflanze ursprünglich an Luz. camp, ssp. mnltifl. Rasse typ. A. u. G. var. flexuosa R. Beyer; es fehlt aber der dichtrasige Wuchs ;^ Stengel meist einzeln) und die anderen Merkmale der Luz. multiflora gehen ihr ebenfalls ab. 119 18. Familie. Liliaceae D€. Liliengewächse. 83. Tofleldia Huds- — Tofleldie, Simsenlilie.*) 241. T. cal.vculata (L.) Wblbrg. kelcbblütige T. 4 Wiesen, Moore, Gräben. 7. — 8. Hu Neuburg a. D. (Sclirank !); auf feucbteu "^¥iesen nordöstl. vom Strasser Keller sehi- zahlreicb (mit Crepis succisifolia), alte Kiesgrube beim Neuburger Bahnhof; nasse kurzgrasige Wiesen im Donaumoos (Paul, Sendtner) ; Waldrand zwischen Rain und Oberndorf. Nj Am „Nachtberg'' und ,, Basteiberg" (Weber); am Wege vom Kreuz hinter dem ,, Kreuzbräukeller" (Neuburg) zum Zitzeis- berg zahlreich, am Zitzeisberg selbst oberhalb Sehensand, nördlich der Strasse nach Ingolstadt auf der Höhe von Joshofen ; Ber- toldsheim (DV.) ; * Wolkertshofeu (Hof.). var. capitata Rchbch. : Bertoldsheim (DV.). 84. Colchicum (Tourn.) L. — Zeitlose. 242. C. autniunale L. Herbst-Z. 4 Wiesen. 9. — 10. Verbreitet — gemein ; z. B. Hu auch im Donaumoose auf Achwiesen gegen Kochheim (P.); Monheim gemein (Lg.). Im Frühjahr blühende Exemplare werden von Anfängern gerne für Crocus vernus gehalten; solche wurden beobachtet Nj bei Mon- heim (Lg. als Croc. vern. !); Flozheim (Frickhinger). 85. Antbericum (uacli Asclierson besser: Anthericus) L. Zauulllie. 243. A. Liliago L. astlose Zaun-L. 4 Lichte Wälder, 5. - 6. Hu Südwestrand des Unterhauser Forstes zwischen Strass und Leidling an waldigen Abhängen, auch noch in nächster Nähe des Strasser Kellers mit Centaurea pseudophrygia (Beck !!); auch nordöstl. vom Strasser Keller auf Waldschlägen und im Walde selber zahlreich ! !, auf Waldschlägen zwischen Strass und Ortl- fing massenhaft ü; bei Kunding und Gempting (Z.). Nj Auf dem Gerolle der Berge bei Neuburg (Fr., wahrschein- lich mit A. ramosum verwechselt. E.). Nk Zwischen den Schwalbraühlen und Wemding (Fr.) ; Wemding im Walde gegen die Schwalbquelle (Hof. i ; Wemding „Metzenau" und „StadteseP') (Egenberger). *) Diese Gattung bildet nach ihrem sesamten Habitus den Ucbeigang von den Liliaceen zu den Juncaceen; anstatt „Simsenlilie" wurde sich des- halb besser der Name „Binsenlilie" empfehlen. 120 244, A. ramosum L. ästige Z. 2; Abhänge, trockene Wiesen. 6.-7. Hu Auf dem grossen Exerzierplatz bei Heinrichsheim, Kiesgrube nordöstlich von Rohrenfeld, im Stadtwalde bei der „Bürger- schwaige"' ; Thierhaupten , Oetz, Niederschönenfeld, Straupen, Biding, Strass l Z.). Nj Abhänge beim städt. Wasserwerk, Finkenstein, (Bittenbrunn), Abhänge des Burgwaldes gegen die Donau (Nbrg.). Felsen bei Hütting, Feldmühle, Wellheim, Groppenhof, Dollnstein ; Konstein Hof., Fr.)-, Liederberg bei Monheim (Lg.); * „Warte" bei Am- merbach (Hof.); Doosbuck bei Werading (Egenberger) ; Ber- toldsheim {DY.). Nk (Ries) Wemding (Fr.); an der Strasse von Wemding zu den „3 Schwalbmühlen" (Lg.). 86. Asparagus (Tourii.) L. — Spargel. 245, A. officinalis L. (= A. altilis Aschers.) gemeiner Sp. 4 Fluss- ufer. 6. — 7. Spontan findet sich der Spargel bei uns wohl nur Hu in den Schütten zwischen Joshofen und Bergheim, auch in der Nähe der von den Schütten umgebenen Felder ; ,,in den An- schütten bei Bertoldsheim gewiss spontan" (DV. und DH.); am Donauufer vom „Eila" (Bittenbrunn) zum Fusse des Finkensteins und gewiss auch sonst am Donauufer. Hier und da findet man den Spargel auch verwildert wie z. B. am Bahndamm zwischen Neuburg und Rohrenfeld. 87. Maj mthemiim Web. — Schattenblume. 346. M. bifolium (L.) Schmidt zweiblättrige Seh. 4 Schattige Wälder. Gemein in allen Teilen des Gebietes z. B. Hu Wengen (Z.)-, Nj Monheim (Lg.); Nk (Ries) massenhaft an den Schwalb- mühlen in den Erlenschlägen. 88. Polygouatum (Touru.) All. — Weisswurz. 247. P. verticillatum (L.) AH. quirlblättrige W. 2^ Schattige Ge- birgswälder. 5.-6. Selten. Nur Nj in der näheren und weiteren Umgebung des hochgelegenen Monheim beobachtet: Monheim (Prantl)-, Rand der Hetzleshof- wiese bei Wittesheim, Kölburg gegen Monheim zu und im soge- nannten Wäldchen (Hof. ! !) ; im Stadtwald bei Monheim in Menge z. B. am Wege nach Unterbuch (Lg. !!); an einem Waldrand gegen Rothenberg ! !, im Walde auf dem „Reinberg" (Mon- heim) 1!-, Bertoldsheim: „Einmal getroffen" sehr selten. (^DV. ; bei den vagen geographischen Begriffen Du Moulin's könnte sehr leicht der Standort bei Monheim gemeint sein ; zieht ja Du Moulin sogar Eichstätt und noch weiter entlegene Lokalitäten zur „Flora von Bertoldsheim"!); Spitzmühle bei Itzing (^Monheim) (Fr.). 121 24:S. P. offlciuale All. Salamonssiegel. 4 Laubwälder, Hecken. 5.-6. Verbreitet z. B. Hu Wäldchen bei Hardt (Neuburg) ; Nördling, Kunding, Strau- pen, Thierhaupten (Z.) Nj Hohlweg von der ,, Hohen Schanz" zum Zitzeisberg, West- rand des Unterhauser Waldes gegen Stepperg zu den Steinbrüchen und in Waldschlägen, felsige Abhänge unmittelbar vor dem Fin- kenstein (Bittenbrunn); Bertoldsheim (DV.); Monheimer Sfadt- wald, * Blossenberg (Wemding) (Hof.); im Stelzer und am Kalts- bach (Monheim) (Lg.). 249. P. miiltifloriim (L.) All. vielblüige W. 4 Gebüsche, Wälder. 5. — 6. Verbreitet, z. B. Hu Wald bei Grünau, Schütten zwischen Bergheim und Gerol- fing; Wengen, Gempfing (Z.). Nj Auf dem „Weingarten" westlich von Bittenl)runn, beim Igstetter Hof in einer Hecke (Attenfeld) ; Monheim, * „Warte" bei Wemding (Hof.); Uhll)erg bei Möhren. Nk (Ries) Erlenhain bei der Pflegermühle (Wemding). 89. Coiivallaria L. - Maiblümclieii, Maiglöckclieu. 250. C. majalis L. gemeines M. 4 Wälder. 5.-6. Im Gebiete zerstreut — verbreitet, z. B. Hu Wald beim Kahlhof, Wald von Sehensand gegen Sinning, Wald bei Sinning, am Bahndamm zwischen Sehensand u. Unter- hausen in einem Wäldchen, in den Schütten zwischen Bergheim u. Geroliing häufig, Wald bei Grünau, Wald von Zell gegen Brück. Nj Wald beim Finkenstein, in einem Fichtenwald auf dem Galgenberg ober Ried (hier aber spärlich blühend), im Walde zwischen Unterhausen und Stepperg in prächtigen Exemplaren, Wald zwischen Fünfstetten und Gossheim; Monheim stellenweise in Menge (Lg.). Ein Herr aus Neuburg behauptete allen Ernstes, in einem Walde bei * Solnhofen (NJ) blaue Maiblümchen beobachtet zu haben, aber nur an einer beschränkten Stelle; vielleicht handelt es sich hier um den 1. rosea Rchbch., bei welchem die Perigonblätter aussen mit rosa Mittelstreifen versehen sind, vielleicht gar um Muscari botryoides (!), dessen Blüten entfernte Aehnlichkeit mit denen von Convallaria haben. 90. Paris L. — Einbeere. 251. P. quadrifolia L. vierblättrige E. 4 Wälder, Gebüsche. 5.-6. Verbreitet, z. B. 122 Hu Englischer Garten (bei Neuburg a. D ), im „Eichet" bei Zell (hier auch mit 5 Blättern),*) Jesuitenbolz bei Brück; Gemp- fing, Holzmühle (Z.). Nj Monheim stellenweise (Lg.); Rothenberg (Fr.). Nk (Ries) Pflegermühle bei Wemding ( Hof. ! !). 91. Lilium (Tourii.) L. — Lilie. 352, L. Martagou L. Türkenbund-L. 4 Laubwälder. 6.-8. Ziem- lich verbreitet, z. B. Hu Engl. Garten (Neuburg), Unterhauser Forst gegen Sinning, im „Eichet" bei Zell, Wald zwischen Strass und Ortlfing, bei Grünau, „Jesuitenholz" bei Zell ; Kunding, Gempfing, Königsbrunn, Ortlfing (Z.). Nj Auf dem ,, Weingarten" westl. von Bittenbrunn, Westrand des Unterhauser Waldes gegen Stepperg; Bertoldsheim (DV.); Monheim nicht selten (Lg., Hof); Wald zwischen Fünfstetten und Gossheim; * Ammerbach (Wemding) (Hof.). Der ,, Türkenbund", eine der schönsten Zierden unserer heimi- schen Flora, scheint auf das geologische Substrat nicht angewiesen zu sein; er ist bei uns im Terliärgebiet ebenso verbreitet als im Weissen Jura. Er scheint seine Existenzbedingungen in dem Moderboden der Laubwälder zu finden ; die Zwiebel wird von Wurzelgräbern an manchen Orten gesammelt. Fritillaria L. — Schachblume. F. Meleagris L. gem. Seh. 4 Feuchte Wiesen. 4.— 5. Ueber diese herrliche Blume schrieb mir Professor E. Düll : „F. M. fand ein Schüler einmal am Rande der Schotterterasse zwischen Feld- kirchen und der Krautkapelle". Hierher wohl aus einem Garten verschleppt! — ,,Mir ganz gewiss bei Neuburg angegeben, konnte sie nicht finden". (DV.) — Sehr selten bei Neuburg a. D. (Caflisch). Spontan ist die Schachblume bei uns gewiss nicht; sie wird aber hier und da z. B. im Pfarrgarten zu Ried wegen ihrer auf- fallenden Blüte kultiviert und kann auf diese Weise mit Garten- schutt etc. verschleppt werden. 92. Tulipa (Tourii.) L. - Tulpe. 253. T. silvestris L. Wald-T. 4 Baumgärten, Weinberge. 4.-5. Hu Im Baumgarten bei St. Augustin (Priesterhospital der „Barmherzigen Brüder") in Neuburg in zahlreichen Exemplaren, von denen aber alljährlich nur wenige zur Blüte kommen, da das rasch emporwachsende Gras ihnen Licht und Luft raubt. *) lus. quinquefülius Bänitz. 123 In den Garten verpflanzt blüht die Wald- oder besser „wilde" Tulpe jedes Jahr reichlich, die Stengel werden sogar 2 — 3 blutig; sie wird aber in wenigen Jahren wegen der rasch sich vermehrenden Zwiebeln , die dazu noch Ausläufer treiben , ein schwer auszu- tilgendes Unkraut, was bedauerlich ist, da die grossen goldgelben wohlriechenden Blüten eine Zierde jedes Gartens wären. — F. s. wurde früher ah Gemüse gebaut und hat diesem Umstände wohl auch ihr Dasein im Baumgarten von St. Augustin zu verdanken, der früher der ., Hofwuchsgarten" war (im Gegensatze zum eigtl. ,, Hofgarten", der nur als Lustgarten diente); ,,die Zwiebel ist mit Oel und Pfetfer gewürzt oder in Zucker eingemacht, eine schmackhafte Speise" (Ch. F. Hochstetter: Populäre Botanik, 2. Ausgabe, Reutlingen 1837 S. 179). 93. Scilla L. — Scilla, Meerzwiebel. 254. S. bifolia L. zweiblütige Sc. 4 Auenwälder, Wiesen, Abhänge 3. — 5. Verbreitet, aber nur Hu z. B. Engl. Garten (Nbrg.), Schütten bei Joshofen, Bergheira ; Geroiting (Hof.); Schütte beim alten Schiessplatz (Oberhausen); Staudheim (Z.; Bertoldsheim (Fr., DV.); Marxheim (Fr., Hot). Sc. bif. begleitet die Donau, soweit sie das Gebiet durchfliesst : Von Geroliing bis Marxheim ; etwas davon entfernt wurde sie be- obachtet bei Ortlting (Z.). flor. alb. : Im Grasgarten bei St. Augustin !! ; Schütte beim alten Schiessplatz (Ge.) ; Schütte bei Joshofen (Gu.); Bertolds- heim (DV.). fl. roseo: Bertoldsheim (DV.). Wir haben Sc bif. öfters von einer Art Rost befallen an- getroffen; Fruchtknoten etc. sind in einen schwarzbraunen Staub verwandelt, die Perigonblätter schliessen sich darüber zusammen-, so z. B. im Pfarr-Baumgarten zu Ried ! !. Sc. bif. ist einer unserer schönsten und frühesten Frühlings- boten. Wie prächtig schmückt sie alljährlich die sonnigen Ab- hänge beim Moy- Schlösschen (Nbrg.)! Im Jahre 1898 konnten wir am 12. März das erste Sträusschen im „Engl. Garten" pflücken. — Vor dem Anpflanzen in Gärten müssen wir warnen; sie wird dort ein fast unausrottbares Unkraut. 94. Oruithogalum (Tourii.) L. — Vogelmilch. 255. 0. iimbellatiim L. doldige V. 4 Wiesen, Aecker. 4.-5. Zerstreut. Hu Im Grasgarten bei St. Augustin u. St. Wolfgang in Neu- burg a. D., auf dem Gottesacker zu Nbrg. vereinzelt ; bei IJldorf, Pessenburgheim (Z.); Bertoldsheim am Rande der Schütten auf dem rechten Donauufer, * an einem Waldrande bei Niederarnbach. 124 Nj Im „Eila" westlich von Bittenbrunn an Wiesenrändern und auf Aeckern (,,Leithenäcker") ; Bertoldslieim (DV.). 0. u. ist bei uns kaum einheimisch, wohl überall nur verwildert oder verschleppt. 0. uutaiis L. nickende V. 2j. Gärten, Wiesen. 4. — 5. Im Gebiete selbst nicht beobachtet; nahe dem Grenzgebiete: Nj Hof- garten zu Eichstätt in grossen Mengen (Hof.). 95. Miiscari (Tourn,) L, — Muskathyazinthe, 256. M. comosum (L.) Mill. schopfige M. 2; Sandige Äcker. 5.-6. Hu Im Engl. Garten (Nbrg.) bei der Militärschwimmschule (Beck; die Pflanze ist wohl ehedem von der Donau dort ange- schwemmt worden, nun aber schon längst wieder verschwunden E.); auf einem Acker bei Dezenacker 1 Exemplar (Ge.); * auf Äckern hinter dem Kalvarienberg bei Schrobenhausen ! ! •, * zwi- schen Reichertshofen und Pobenhausen, zwischen Brunnen und Niederarnbach (Se.); * Bahndamm bei Edelshausen (Eiböck); * Schrobenhausen (Schrank, Frickligr., Sendtner, Cafl.). Nj Auf einem Saatfeld an der Donauwörther Landstrasse 1 Exemplar (Weber). M. c. muss an den Fundorten in näherer Umgebung von Neu- burg a. D. immer als verschleppt angesehen werden; spontan tritt sie erst auf dem Tertiär am Südrande des Donaumooses (Pobenhausen, Brunnen, Niederarnbach usw.) auf. 257. M. racemosum (L.) xMill. traubige M. 4 Gärten etc. 5. Hu Im südlichen Teile des Hofgartens in Neuburg a. D. spär- lich, im Grasgarten bei St. Augustin (Nbrg.), am Rande eines Ackers bei Sinning. M. c. ist an den beiden zuerst genannten Fundorten wohl sicher Ueberbleibsel früherer Kultur im Hofgarten und Hofwuchsgarten (Garten von St. Aug.), am letztgenannten aus einem Garten mit Dünger oder dergl. verschleppt. 258. M. botryoides (L.) MiU. Träubelhyazinthe. 4 Wiesen, Wäl- der. 4.-5. Hu Auf einer Wiese rechts vom Fusswege von Neuburg nach Laisacker reichlich !! (1905); auf Wiesen in der Nähe des Ge- stüts bei Rohrenfeld sehr zahlreich (Beck ! ! ; der Pflanze wird hier leider von Augsburger Kräuterhändlerinnen, welche sie mit der Zwiebel ausgraben, stark nachgestellt; dieselbe gehört ge- setzlich geschützt !); Ortlfing (Z.). Nj Stepperg am Wege zum Finkenstein (Beck); Monheim (Prtl.); zwischen Monheim und Wittesheim (Hof.); nordöstlich von Wittesheim auf einer Waldwiese in ungeheurer Menge, sonst um Monheim vereinzelt (Lg.); zwischen Fünfstetten und Itzing (Fr.); Bertoldsheim (DV.). Nk (Ries) Wildbad und Herbermühle bei Wemding (Fr,). 125 Hemerofallis L. — Tugeslilie. H. fulva L. braune T. 4 Verwildert. 7.-8, Nj Auf der Felsengiuppe am Abhänge unter dem Moy-Schlöss- chen (Nbrg.) in ziemlicher Menge; jedenfalls bei der ,. Reisach- Ruhe", wie das Moj^-Schlösschen ursprünglich hiess, früher kulti- viert und jetzt verwildert. Hu ausserhalb des Gebietes zunächst bei Ingolstadt (Bleicher). Diese Art wuchert, in den Garten verpflanzt, wie die folgende durch ihre fast unausrottbaren Ausläufer schrecklich; sie sind beide im Alpengebiet heimisch. H. flava L. gelbe T. 4 Verwildert. 6. Hu Nahe dem Gienzgebiet bei Ingolstadt (Schrank; ob noch?). 96. Oagea Salisb. — Goldstern. 259. G. pratensis (Whlnbrg. et Pers.) Schultes (= G. steno- petala Rchbcb.). Wiesen-G. 4 Aecker, Grasplätze. 4.-5. Hu Kahlhof auf einem Acker (Häuser !1); Hecke an der Bahn zwischen Neuburg und Sehensand (Gu.); Kreut auf einem Acker !!; Strass (Z.) ; Aecker bei Laisacker nächst den Krautgärten mit G. arvcnsis !!. Nj Ried im Pfari baumgarten ! !, Hecke am Rieder Kirchbeig und im Grasgarten des Mesners ! !, Gottesacker zu Ried !! (auf Gräbern!)-, Bertoldsheim in einem Garten (DV. u. DH. !); Acker zwischen Rothenbergerhof und Lommersheim (Lg.). 260. G. arvensis (Peis.) Schult. Acker-G. 4 Aecker, Raine. 3.-4. Hu Auf Acckern bei den Kraut gärten nächst Laisacker (mit G. pratensis), auf Aeckern am Wege von Hesselohe nach Laisacker, Aecker zwischen Neubuig und Sehensand; Sehensand (Ge.). Nj Auf Aeckern und an Rainen bei Ried (z. B. am Kirchberg), Hesfelohe, Unterstall (im Orte selbst an einem sandigen Abhänge), auf Aeckern auf der Höhe zwischen Moyschlösschen und Joshofen, Aeckern zwischen Ried und Unterstall seitlich vom Fusswege, am Strassenraine zwischen Ried und Bergheim; Acker beim Kreide- werk (Nbrg) (Häuser !) ; Bertoldsheim (DV.); Bergen gegen die Bauchenbergmühle; Monheim (Lg.); Rothenbergerhof gegen Lom- mersheim (Lg.) Einblütige Hungerform: Joshofen Ü Verschmelzung zweier Blüten und pliomerische Ver- grösserung der Blüte (10 Perigonblätter!): Unterstall !! G. minima (L.) Schult, kleinster G. 4 Waldwiesen, grasige Plätze. 3. — 4. Im Gebiet selbst nicht beobachtet; nahe dem Grenzgebiete Hu bei Ingolstadt (Schrank bei Sendtner). 261. G. lutea (L,) Schult. (= G. silvatica London) gelber G. 4 Feuchte Wälder, Gebüsche, Gärten. 4.-5. Verbreitet, z. B. 126 Hu Engl. Garten (Nbrg.), Schütten bei Josbofen, bei Berg- heim, alter Schiessplatz bei Oberhausen, Fasanenschütt bei Bitten- brunn, Gärten in Ried u. Hesselohe, Schutt beim „Saliter" (Nbrg.). — Gag. lut. findet sich in allen „Schütten" am Donauufer, soweit dieselbe das Gebiet durchläuft. Nj Bertoldsheim (DV.) ; Monheim nicht häufig (Lg., Prtl.) ; Warching (Hof.); zwischen Itzing und Spitzmühle (Fr.) ; * einzehi auf einem Felde zwischen Aicha und Wellheim (Schweriscblager). Einblütige jugendliche Exemplare mit langen, schmalen Blättern, langen, dünnen Blütenstielen u. 1 Stengelblatt ; Schutt beim ,, Saliter". 97. Alliiim L. — Lauch. 262. A. ursinum L. Bären-L. 2j. Feuchte Wälder, Schütten. 4. — 6. Verbreitet, oft schon von weiter Ferne durch den Geruch der Blätter und Blüten bemerkbar. Hu Engl. Garten (Nbrg.), Fasanenschütt bei Bittenbrunn in Menge, Donauauen bei Joshofen, dto. zwischen Joshofen u. Bergheim, Schutt unter dem Moyschlösschen (Nbrg.), in den Schütten nörd- lich von Moos zur Mündung der ,, Kleinen Paar"; an der Ach bei Niederschönenfeld (Z.) ; * feuchtes Wäldchen bei Genderkingen (Grub); Bertoldsheim (DV.). — Der Bärenlauch begleitet die Donau in den sog. Schütten innerhalb des ganzen Gebietes. Nj im Gebiete nicht beobachtet. 263. A. aciitangulum Schröder (=; A. angulosum L. z. T.) scharf- kantiger L. 4 Feuchte Wiesen, Heiden. 6. — 8. Hu Auf einer nassen Wiese nördlich von der Beutmühle zwi- schen dieser und der Donau zahlreich ! !, vereinzelt auch an den Wällen beim alten Schiessplatz (Oberhausen) !!; Bertoldsheim (DV.) ; Lechauen bei Oberndorf auf einer heideartigen Wiese zahlreich ! ! Nk Am Fusswege zwischen Wildbad und Anhauserhof an einem Wiesengraben (Schneid); * Riedgraben b. Laub (Wemding) spärlich ! ! Fehlt, wie es scheint in Nj ganz. 264. A. faHax Schultes (= A. montanum Schmidt). Berg-L. 21. Jurafelsen und -Abhänge. 6. — 8; nur Nj Auf dem Finkenstein (Bitten brunn), Felsen bei Hütting, dto. zwischen Feldmühle (,, Schanz") u. Wellheim verbreitet; * Well- heim (Hof. ! !) ; * zwischen Groppenhof und Dollnstein ; * Soln- hofen (Fr.); Bertoldsheim iDV.); auf Kalkleisen bei den ,,3 Schwalb- mühlen" (Fr.)-, * ,, Warte" (Wemding), * Wasserzell (Eichstätt) (Hof.); Felsen bei Mauern-, * Kräuterranken bei Hoppingen. A. f. ist ein ständiger Begleiter der Felsen des Weissen Jura im ganzen Gebiete. 265. A. suaveolens Jacq. wohlriechender L. 4 Feuchte Wiesen, Moore. 7,-8. 127 Hu An einem Graben zwischen Zell und Brück unter Phrag- mites zahlreich mit Calamagrostis neglecta u. C. lanceolata !!, zwischen Zell und Karlshuld zahlreich im Strassengraben ! ! ; auf trockenen Achwiesen von Karlshuld (Donaumoos) gegen Untermax- feld und bei Kochheim (Paul) ; Wiesen zwischen Brück und Wei- chering !! ; Bertoldsheim in „feuchten Anschütten" (DV); Staud- heimer Moor, Niederschönenfelder Moor, Thierhaupten (Z.); Oetz !! (Thierhaupten). Nj nicht beobachtet, fl. albo: * Oberndorf (DH!). 266. A. rotmidum L. runder Laucli. 4 Aecker. 6.-8, Hu * Oberndorf bei Donauwörth (Prtl., DH.-, von Du Moulin zuerst richtig als A. rot. bestimmt, dann in A. sphaeroceph. umbe- stimmt !). Nj Bertoldsheim aut Aeckern, ,, früher 5, jetzt 2" (DV., DH. ! u. Ca.); auf Aeckern östlich von Ensfeld ! (Lutz, Hof.); * Dolln- stein (Pitl., wohl identisch mit dem Fundorte Ensfeld bei Dolln- stein !). 267. A. Scorodöprasum L. (nach Aschers, besser: Scordoprasum). Schlangen-L 4 Gebüsch, Waldränder. 6. — 7, Hu Im „Hofgarten" zu Neuburg a. D. in Menge, hier viel- leicht ehemals kultiviert und jetzt verwildert; „die Zwiebeln von dieser Art sind nicht so scharf wie vom Knoblauch und haben einen feinen Geschmack ; man benützt besonders auch die Zwie- belchen aus der Dolde." (Ch. F. Hochstetter ,, Populäre Botanik", Reutlingen, 1837, S. 544), am Eingang zum Grossen Exerzier- platz bei Grünau im Gebüsch, in und am Stadtwald bei Giünau (Heinrichsheim), bei Rohrenfeld an mehreren Stellen, am Ostende des „Eichet" gegen Zell, auch am Nordrand des ,, Eichet" in der Kiesgrube, im „Jesuitenholz" bei Brück ; Bertoldsheim (Caflisch.). — Zu dieser x\.rt gehört wohl Allium Scorodoides Du Moulin. (Oesterr. Botan. Zeitscbft. XVil. 390 f. [1867]). „ümbella laxa, floribus depen den ti bu s, staminibus peri- gonium aequant. vel superantibus, floribus pallide roseis laterant (? E.) in AU. Scorodopraso. Verhält sich zu All. Scorodöprasum wie All. carinatum zu oleiaceum. Bei All. Scorodöprasum sind bekanntlich die Blüten- stielchen ziemlich gerade aufrecht und die Staubfäden kürzer als das purpurne Perigon. Ausserdem sind bei Scorodöprasum die Stiele der unterirdischen Zwiebelchen l-lV2mal, bei Scorodoides 2mal so lang als die Hauptzwiebel. An einer Hecke im angebauten Lande." Leider konnten wir im Herbar Du Moulin zu Neuburg AU. Scorodoides nicht finden; es ist aber wohl nichts anderes 128 als eine auf Kulturboden entstandene Form des All. Scorodo- prasum. Unsere Kulturversuche im Pfarrgarten zu Ried wurden leider durch den Wegzug unterbrochen. 268. A. viueale L. Weinbergs-L. 4 Aecker, Raine. 6.-7, var. typicum A. u. G.: nur Nj am Südrande des Rieder Waldes, Walddistrikt ,, Haslache" neben Rosa micrantha. var. compactum (Thuill.) Aschers, — Blütenstand ohne Blüten, nur mit Zwiebelchen — : Hu Engl. Garten bei Neuburg a. D,, zwischen Neuburg und Sehensand in einer Hecke, zwischen Neuburg und Ried, auf Aeckern zwischen Strass uud Ortlfing, auf einem Acker zwischen Thierhaupten und Bach. Nj An einem Raine beim Moy-Schlösschen (Nbrg.), Acker zwischen Ried und dem Waldschlag ,,Hildern", Abhänge und Wege im ,,Eila" (Bittenbrunn), auf Aeckern über Bittenbrunn gegen Riedensheim, an einer Hecke zwischen Hesselohe und Gietl- hausen nächst ersterem, Riedensheim, zwischen Ried und Berg- heim; Bertoldsheim auf Aeckern (DV. u. DH.). — Eine oder die andere der unter var. compactum aufgeführten Pflanzen gehört vielleicht zu var. typicum, da wir die Art mehrmals in nicht- blühendem Zustande trafen ; da aber var. compact, häufiger ist, haben wir sie hier eingereiht. 269. A. oleraceum L, gemeiner L. 2j. Gebüsche, Hecken. 7,-8. Verbreitet. Hu Engl. Garten (bei Neuburg a D.), im Hofgarten zu Nbrg., in und am Stadtwald bei Grünau, in Grasgärten zu Ried, z. B. im Pfarrgarten, an der Donau gegen Joshofen, westl. vom alten Schiessplatz bei Oberhausen gegen die ,, Kaiserburg", zwischen Hemerten und Münster (Rain); Baumgarten in Marxheim (DH.), Bertoldsheim (DV.). Nj Im ,,Eila" bei Bittenbrunn, besonders oben auf den Ab- hängen; Stepperg gegen Riedensheim, Monheim nach Warching (Hof.); Kölburg, im ,, Stelzer" (Liederberg) bei Monheim (Lg.); ,,Kalköfele" (^Wemding) (Egenberger). Nk Zwischen Wildbad Wemding und Rudelstetten. Die Art erscheint hier wohl überall in der var. virens Regel. 270. A. cariuatum L. gekielter L. 4 Gebüsche, Abhänge etc. 7. — 8. Verbreitet, zumeist in der var. tiexum A. u. G.: Hu Stadtwald bei der Bürgerscbwaige auf einem Waldschlage, grosse Kiesgrube nordwestlich von Rohrenfeld; Waldungen um Weichering (Schrank); Mooswiesen bei Lichtenau und Karlskron ; Achwiesen bei Untermaxfeld und Kochheim ( P. ) ; alter Schiessplatz bei Oberhausen, Schnöderbuck bei Bertoldsheim, * Lechauen bei Oberndorf, Abhang bei Hemerten, Oetz und Königsbronn bei Thier- haupten. 129 Nj Zwischen Oberhausen und Neuburg (Z.); Bertoldsheim (DV.); steinige Abhänge bei der Feldmühle, besonders an der „Schanz" bis gegen \Yellheira zahlreich, Kraraetsberg über Sehensand, West- rand des Waldes von Unterhausen gegen Stepperg. var. parviflorum Beck: Hu Grosser Exerzierplatz am Ein- gange bei Grünau, besonders in der Kiesgrube, an einem Busche und in den Vertiefungen. Wie es scheint, verkümmern die Blüten von All. carinatum an sehr sonnigen, hitzigen Standorten und sterben z. T. vor dem Aulblühen ab; so beobachtet in einer Kiesgrube bei Rohrenfeld und an der ,, Schanz" bei Hütting. 271. A, Schoenoprasum L. Schnittlauch. 4 Feuchte Wiesen, • Flussufer. 6.-7. Rasse ripariam Celak. : Hu in dem Phragmetum zwischen Zell und Brück ein einziger Stock unter All. suaveoleus. Calama- grostis neglecta etc. -- Wir wagen es nicht zu entscheiden, ob die Pflanze hier spontan oder nur verschleppt ist; da aber an der genannten Lokalität so manche Seltenheiten beisammen sind, möchten wir uns lieber für das Erstere entscheiden. 19. Fiimilie. Aniaryllidaceae R. Br. — Am aryllisge wachse. 98. Galauthiis L. — Schneeglöckchen, Schneetröpfchen. 27^. Gr. nivalis L. gemeines Seh. 4 Haine, Wiesen. 2.-4. Hu Am Nordrande der Fasanenschütt bei Bittenbrunn in wenigen Exemplaren, von welchen eines im Pfarrgarten zu Ried in Kultur genommen wurde. Der Fundort liegt ganz in der Nähe des bekannten Standortes von Leucoium vernum ! ! Wir wollen nicht entscheiden, ob es sich hier nur um eine Verschleppung aus Gärten, oder, was uns wahrscheinlicher dünkt, um eine An- schwemmung durch die Donau handelt. — Neuburg a. D., sel- tener als Leucoium vern. (Weber; wo?? W. meint wahrschein- lich, dass Gal. niv. in Neuburg seltener als Leuc. vern. kulti- viert werde?). — Ausserhalb des Gebietes zunächst bei Ingol- stadt (Schrank). Nj Terasse-Wiesen Bertoldsheim (DV. ; hier doch wahrschein- lich nur verwildert. E.) 99. Leucoium L. — Schneeglöckchen, Knotenblume. 273. L. verniim L. grosses Seh. 4 Feuchte Wälder. 2.-4. Im Gebiete sicher spontan ! Hu An einem Waldrande bei Sehensand nächst dem 3. Bahn- wärterhäuschen vom Neuburger Bahnhof aus gerechnet in grosser 130 Menge, in der ,,Nounenlohe", einem sumpfigen Wäldchen links der Strasse von Sehensand nach Bailersdorf, im ,,Engl. Garten" spärlich in der Nähe der Militärschwimmschule-, in der ,,Kälber- schütt" bei Grünau (Ge.) ; Wäldchen bei Krcut am Bahnkörper, im „Erlet" bei Unterhausen, in der Fasanenscbütt bei Bittenbrunn unfern der Schwabmühle ; am linken Lechufer nahe der Mündung einzeln (Z.) ; Bertoldsheim (DV.). Nj Zwischen It/ing und Bergstetten, zwischen Olting und der Strassenwirtschaft (Monheim), Grasgarten in (Monheimer-) Kreut (Lg.^; Itzing, „Sandle" (Monheim) (Fr.). Nk Wildbad Wemding (Fr.). nov. var. piriforme Erdner*) : Während bei der typischen Pflanze — iiov. var. typicum Erdner*) — die Frucht kreisei- förmig und meist dunkelgrün ist, hat dieselbe bei var. piriforme mh. eine länglich birnförmige bis länglich walzenförmige Gestalt d h. sie ist schmäler, was nach dem Pressen, bei welchem die Frucht stark gequetscht wird, nicht mehr so deutlich hervortritt als in lebendem Zustande, Auch die Blätter scheinen etwas länger und schmäler zu sein als beim Typus; die Faibe der Frucht ist gelbgrün, während sie bei var. typica mh. dunkelgrün ist. Wir haben die Pflanze fast 10 Jahre in Kultur gesehen; sie blieb völlig konstant. Der ursprüngliche Standort derselben ist Sehensand. var carpaticum Borb.: Wälder bei Sehensand mit der typ. (d. h. einblütigen) Form (Gu.; ob diese 2 blutigen Pflanzen von Sehensand mit dem siebenbürgischen carpat. identisch sind, lassen wir dahingestellt; in Kultur und auf fettem Boden wird Leuc. vern, oft 2 blutig). Narcissiis L. — Narzisse. N. poeticus L. weisse N. 2j. Gärten, Wiesen. 4. — 5. Hier und da im Gebiete verwildert. Hu Auf einer Wiese bei Altmannstetten gegen das Dacbs- hölzchen (Stengelheim); im Bezirk Rain als Gartenflüchtling (Z,). Nj In einem Grasgarten bei Monheim (Lg). 20. Familie. Iridaccae Jiiss. Schwert- lilieiigewäclise. 100. Iris L. - Schwertlilie. J. germanica L. deutsche Seh. 4 Felsen. 5. — 6, Nj Auf F^elsen bei Maixheim in Menge, wohl nicht ursprüng- lich (Fr.). Du-Moulin gibt vom gleichen Fundorte J. sambucina L. an, was uns wahrscheinlicher dünkt; es erscheint jedoch nicht Die latein. Diagnose siehe im „Anhang" Abtlg. B. "' ' 131 ausgeschlossen, dass ursprünglich beide Arten da waren. Jetzt sind beide verschwunden. — „Auf der „Alten Bürg" bei Aicha nächst Wellheim wächst diese Schwertlilie aus einer P^elsenspalte als kräftiges Exemplar hervor" (Hof.). Wir haben zur Beobachtung der Blüte 2 Exemplare kultiviert; sie waren beide J. sambucina, es mag indes auch hier früher (oder vielleicht noch jetzt) J. germanica vorhanden gewesen sein; es ist das am Fundorte schwer zu entscheiden, da immer nur wenige oder gar keine Exemplare zur Blute kommen. — Ausserhalb des Gebietes zunächst „in Donauwörth auf einem Felsen" (Fr.); gemeint ist hier der „Mangoldstein", auf welchem sich früher eine Burg erhob und wo sich J. germanica bis heute erhalten hat; wir haben die Pflanze mehrfach in blühendem Zustande beobachtet!! — Beim Kiichlein St. Wolfgang über Sinning wächst eine Iris im Ge- büsch, welche uns der Blüte nach eine Gartenspielart von J. germanica zu sein scheint; sie stammt wahrscheinlich aus dem früheren Mesner- oder Benefiziaten-Garten daselbst. *274. J. sambucina L. Holunder-Sch, 4 Felsen. 5.- 6. \j ,, Gewiss spontan auf Felsen bei Marxheim (Koch sagt Monheim)" (DV. und DH. !*) Die Bflanze wuchs ehemals wohl sicher auf den Felsen nächst der neuen Donaubrücke, welche zum Bückenbau verwendet wurden. Wir konnten kein einziges Exemplar mehr daselbst entdecken ; im Gottesacker zu Marxheim aber ist J. sambucina (mit noch einer anderen Ait) Charakter- pflanze, was wohl kein blosser Zufall ist; wahrscheinlich stammen die Pflanzen daselbst vom ursprünglichen Frickhinger-Du Moulin- schen Fundort. * Hoch oben auf den Felsen der ,, Alten Bürg" bei Aicha (Konstein bezw. Weliheim) reichlich am 29. V. 1901 nicht blühend beobachtet und in Kultur genommen, wo die Pflanze alljähilich vor allen anderen kultivierten Arten blüht; * bei Leitheira (Donauwörth) (Fr.); wir konnten die Pflanze daselhst nirgends erblicken, vielleicht war sie aus dem dortigen Schloss- garten früher verwildeit; * Eichstätt (Schw. in litt, ad Lang). — Iris sambucina und J. germanica scheinen früher auf den süd- deutschen Felsenburgen Modepflanzen gewesen zu sein; wir halten sie in Deutschland nirgends für spontan. Iris SCjliialens L. haben wir im Schlossgarten zu Bertoldsheim an Felsen und J. liitesceilS Lmk ebendaselbst und im Friedhof zu Fünfstätten quasispontan angetroffen. 275. J. Pseiul-Acorus L. gelbe Seh. 4 Gräben, stehende Gewässer. 6, — 7. Verbreitet, z. ß. Hu Allwasser unter dem Moy-Schlösschen (Nbrg.), Altwasser unter dem Finkenstein, bei Zefl, an der Ach bei Weichering, in der Sandrach bei Hagau; im Donaumoos (Schrk., Se. und P.); zwar *) Das hier von Du Moulin am 19. VI. 1870 gesammelte Exemplar ist zerfressen, aber wohl richtig bestimmt. D. V. 9* 132 * Dünzelau, Gabelwald ! ! (Schw.) ; Altwasser zwischen Burgheitn und Bertoldsheim sehr zahlreich, Nj Waldsumpf gegenüber dem Eingang zum neuen Schiessplatz bei Riedensheim ; Bertoldsheim (DV.) ; Schuttertal, besonders bei der ,, Schanze ' (Schw.); Monheim (Lg.). Nk Pflegermühle bei Wemding (Hof.). — Wo J. Pseudacorus, wie z, B. an einem Altwasser bei Weichering, ganze Gewässer einfasst, gewährt sie zur Blütezeit einen reizenden Anblick. 276. J. sibirica L. sibirische Seh. 2|. Feuchte Wälder, Wiesen. 6. Nj Auf der Westseite im ,, Sandle" zwischen Flotzheim und Monheim viele Exemplare zwischen Sphagnum (Lg. ! ! ; von hier von uns in Kultur genommen und jedes Jahr prächtig blühend; Ir. sib. verdient überhaupt mehr kultiviert zu werden und gedeiht im trockenen Gartenboden ebenso gut wie an Teichrändern etc.) •, auf feuchten Waldwiesen zwischen Fünfstetten und Nussbühl (Fr.). Nk Im Erlenschlage nächst der Pflegermühle (Hof.); * am nördlichen und nordöstlichen Rand des Nonuenholzes (Hof., Fr.); * an mehreren Stellen im Nonnenholz (Schneid). Oladiolus (Tourii.) L. — Schwertel. Gr. paluster Gaud. Sumpf-Sch. 2j. Sumpflge Wiesen, JMoore. 6.-7. Hn Donaumoos (Schrank als G. communis in seinen ,,Natur- histor. und ökon. Briefen über das Donaumoos" 1793 und zwar in dem Verzeichnis der auf dem Moore wachsenden Pflanzen [S. 32—36]. Von Sendtner in „Die Veget. Verhält. Südbay." S. 700 unter ,, Pflanzen des Neuburger Donauraooses" aufgeführt, aber in der „Flora von Südbayern" in demselben Werke über- gangen. — Die Pflanze hat wohl jetzt der fortschreitenden Kulti- vierung des Donaumooses weichen müssen ; es scheint uns aber nicht ausgeschlossen, dass sie irgendwo auf diesem riesigen Moor- komplex noch ein verborgenes Dasein fristet. 21. Familie. Orcliidaceae Juss. Knabenkraut- ge wachse. *) 101. Cypripedilum (früher Cypripediiim) L. — Frauenschuh. 277. C. Calceolus L. gemeiner Fr. 4 Auen, Wälder, Bergabhänge. 5.-6. Hu Im Walde bei Grünau an mehreren Stellen, in den Schütten zwisclien Bergheim und Gerolfing ebenfalls mehrfach ; * Gerolfing (Strehler, Hof.j ; Rain, Schwaighöfe des linken Lechufers gegen die Lechmündung, Thierhaupten (Z.) ; Lechsend (Fr.) ; Weiche- ring im Gemeindewald und gegen Haunwöhr (Thuma). *) Einen Teil unserer Orchidaceen hatte M. Schulze in Jena durchzu- sehen die Güte. 133 Nj Auf dem Zitzeisberg über Sehensaaid, im Walde beim Fiiiken- stein (BittenbriHin) rechts vom Wege vom „Eila" her und gegen Riedensheim, an den steilen Abhängen zur Donau hei der „Kaiserburg-" {Oberhausen); einzeln im Burgwald (Winter); Bertoldshcim (DV.); im „Kerngriff' und „Arbisberg" bei Ens- feld (I)ollnstein) (Lu.) ; Garamersfeld (Hof.); eine Anzahl von Exemplaren oberhalb der Wielandshöfe (Schw.); Monheim (Fr.). Diese durch ihre eigenartige Blüte leicht erkennbare schöne Ptianze bedarf der äussersten Schonung, wenn sie nicht ausge- rottet werden soll. 103. Liparis Rieh. — Glanzkraut. *'278. L. Loeselii (L.) Rieh. Lösel's G. 4 Moorige Wiesen. 6. Nur im Grenzgebiet. Hu * Im Oberndorfer Moor (bei Rain) nur 1 Exemplar (Z!). Nj * Auf den Torfwiesen zwischen der Wolkertshofer und der MoosmühJe an der Stelle, wo eine Reihe Erlen steht, nur 1 Exemplar (Hof. 1876; wir konnten die Pflanze trotz wieder- holten Suchens an der zuletzt genannten Stelle nicht mehr linden. Im Uebrigen pflegt die Pflanze nur in nassen Jahrgängen reich- licher zu erscheinen). 103. Coralliorrhiza (Hall.) R. Br. — Korallenwurz. 279. C. iiiiiata R. Br. aufgewachsene K, 4 Schattige Wälder. 6.-7. Sehr selten. Nj Im gemischten Wald „Kaspern" (gräfliches Holz) zwischen Emskeim und Ensfeld (Lutz ! ) ; * zwischen Wasserzeil und Reb- dorf am rechten Talabhang (Hof.). — Die grünlichgelb blühende unscheinbare Pflanze ist leicht zu übersehen, 104. Spiranthes Rieh. — Wendelorchis. 280. S, aiitumnalis Rieh. (=: S. spiralis K. Koch.) Herbst - W. 4 Heidewiesen, Waldwege. 8. — 9. Hu Bayerdilling (Z.) Nj Auf einer Heide östlich von der Monheimer Strasse über Bittenbrunn vor dem Eintritt in den Wald ! ! ; die Pflanze zieht sich auf einer \^■aldl)Iösse auch in den Wald selbst hinein unter Euphrasia stricta und Rostkoviana ! ! , auf einer Oedung zwischen Hesselohe und Gietlhausen (Gugler und Erdner), auf der Gänse- weide bei Oberhausen gegen die Donau !!; Bertoldsheim (DV.) ; Monheim gegen Kreut und Otting (Fr.); Monheim bei Wittesheim gegen die Rlühle zu (Lg.). Nk Herbermühle (Fr.). Die Pflanze mit ihrem blattlosen Stengel und der schmalen Traube ist leicht zu übersehen; der starre Stengel mit der weiss- lichen Blütentraube gleicht, flüchtig angeschaut, sehr einer blühenden Plantago. 134 105. Goodyera R. Br. — Ooodyere, Netzblatt. 281. 0. repens (L.) R. Br. kriechende G. 4 Nadelholzwälder zwischen Moos und Nadeln. 8.-9. Hu Wäldchen zwischen Nördling und Wächtering (Z !). Nj Bertüldsheim I (d. i. sehr selten) (DV.); * zwischen Langenaltheim und Solnhofcn (Fr.) — Nahe dem Grenzgebiet um Eichstätt mehrfach (Ilof.), 106. Listera R. Br. — Zweiblatt. 283. L. ovata (L.) R, Br. eiblättriges Zw. 4 Laubwälder, Auen. 5.-6. Verbreita, z. B. Hu Engl. Garten bei Neuburg a'D., im „Eichet" bei] Zell, Schütten bei Niederschönenfeld gegen Marxheim, Lechsend gegen den Schönenfelderhof, Schütten nördlich von Moos, * Wiese am Waldrand zwisclien Rain und Oberndorf, Tiiierhaupten. Nj Bertoldsheim (DV.) ; Ensfeld (Lu.). Nk (Ries) Pflegermühle (^Wemding); * Nonnenholz bei Laub (Fr.). 107. Neottia L. — Nestwurz. 283. N. uidus avis (L.) Rieh, gemeine N. 4 Wälder. 5.-6. Ver- breitet, z. B. Hu Buch (Ehekirchen) (Z.). Nj Wald beim Finkenstein (Bittenbrunn), Wald von Unter- hausen nach Stepperg beim grossen Steinbruch; Bertoldsheim (DV.); Wemding, * Soliihofen (Fr.); Monheim nicht selten, z.B. beim Rieder Ziegelstadel (Lg); Ensfeld (Hof.); Fünfstetten, am Uhlberg bei Möhren, zwischen Weilheira und Rothenberg-Zwerch- strass überall. 108. Epipactis (Hall., Crtz.) Rieh. — Sumpfwurz. 284. E. latifoHa (L.) All. breitblättrige S. 4 Wälder. 6—8. Rassepiatyp hyllairm. {=^ var. viridans Crtz.) verbreitet, z. B. Hu Stadtwald bei Grünau, Waldrand zwischen Königsbrunn und Thierhaupten ; * Gerolfing (Hof.). Nj Wald zwischen Galgenberg und Igstetten (Attenfeld), am Waldrand von Feldmühl bis Wellheim verbreitet ; Abhänge beim Finkenstein (Winter!!); Wald zwischen Gietlhausen und dem Forsthofweg; Bertoldsheim (L>V.); Monheim und Ried vielfach (Lg.). Rasse viridiflora irmisch (= var. varians Reichen- bach, non Crantz) : Nj Wald zwischen Galgenberg und Attenfeld ! ! , * im Wald- innern bei Pöttmes an einer feuchten Stelle!! 285. E. violaeea Durand Diiqiiesney (=r= E. latifolia ssp. E. varians Fleischmann und Rechinger, Epipactis varians Crantz, E. sessilifolia Petermann) violette S. 4 Wälder 8. — 9. 135 N.j Rechts vom Waldwege, der von dem alten „Massholden" im Rieder Walde, Abtlg. Brand, nach Gietlhausen führt, in weniger Exemplaren!! — Die Lippe war an der lebenden Pflanze herz- förmig, die 3 Höcker oder besser, der 3 lappige Höcker deutlich und etwas runzelig. Wir beobachteten öfters, dass aus dem näm- lichen Rhizom mehrere (bis zu 7) Stengel getrieben wurden, welche sehr kräftig, starr aufrecht und meist intensiv violett an- gelaufen waren ; der blaue Reif verliert sich leider beim Pressen meistens. Am 2. September (1903) waren nur 2 Exemplare ver- blüht, die anderen standen noch in schönster Blüte, während Ep. latifolia allenthalben schon verblüht hatte. Die unteren Blätter waren meist elliptisch-eiförmig, meist etwas länger als die Zwischen- glieder; es fanden sich aber auch Exemplare mit lauter lanzett- lichen Blättern. — Die gleiche Art noch einmal im Rieder Wald, Waldabllg Hildern gegen Haslache!! (Oktober 1903), am Wald- rande bei Igstetten!! — Eine von Gugler im Walde zwischen Galgetiberg und Attenfeld gefundene Pflanze halten wir für typische Epip. latifolia platyphylla. — Wemding im Walde gegen Wolfer- stadtü — Nahe dem Grenzgebiete fanden wir die Pflanze mehrfach an einem Waldrande bei Lederstatt (Donauwörth)!! nov. Ins. rosea Erduer : „Die ganze Pflanze— Blüten, Deck- blätter, Laubblätter und Stengel intensiv rosenrot, Stengel und Blüten etwas dunkler." *) 2 Exemplare resp. ein Zwillingsexem- plar im Rieder Walde, Abtlg. Hildern Ende Juli 1907 noch nicht aufgeblüht gefunden. — Die Pflanze wurde von M. Schulze als neue Spielart anerkannt (cfr. Synopsis von Asch, und G. 111. Bd., 1907, Seite 864). 386. E. riibigiiiosa Oaud. (= E. atripui-purea Raf. Car.) braun- rote S. 4 Wälder, sonnige Abhänge. 7,-8. Zerstreut, nur Nj beobachtet: Beim alten Steinbruch im Walde auf dem Zitzeisberg (Sehensand) an Schutthalden, an steinigen Abhängen bei Feld- mühle bis Wellheim zahlreich; Bertoldsheim (DV.); * Solnhofen, Hahnenkamm, Wasseizell (Hof.). Wir konnten keine Exemplare beobachten, die uns zweifelhaft waren, ob sie zu E. rubig. oder E. latifol. gehörten; auch hybride Foimen sahen wir nicht. 287. E. palustris (Scop.) Crantz echte Sumpfwurz. 4 Sümpfe. 6. — 7. Verbreitet, z. B. Hu An leuchten Stelleu der verlassenen Kiesgrube beim Neu- buvger Bahnhof gegen Feldkirchen, Kreut, Sumpfweiher bei der Beutmühle, im Floramoos bei Unterhausen, Strass an sumpfigen Stellen neben dem Bahnkörper gegen Unterhausen, auf Sumpf- wiesen zwischen Sinuing und Leidling, Weichering; im Donau- moos bei Neuschwetzingen (P.) ; dto. bei Karlskron, * Pöttmes am Waldrand gegen Wiesenbach mit Ped. Sceptr. Carol. etc.; * Gabel *) Die 1 a t e i n. Diagnose siehe im „Anhang" Abtlg. B. 136 (Strehler); Lechauen bei Rain gegen Oberndort stellenweise sehr zahlreich, Thierbaupten. Nj Bertoldsheim ( DV. ) ; an der Donau zwischen Riedensheira und Stepperg; * Wolkeitshofen (Hof.) Nk (Ries) Zwischen Wildbad und Rudelstetten. Eine prächtige Pflanze; leider ist die lange Lippe sehr hinfällig, 109, Cephalanthera Rieh. — Waldvöglein. 288. C. grandiflora (Scop.) Babington grossblütiges W, (= C. alba Simonk.) 21- Bergwälder. 5 — 6. Verbreitet in Nj z. B. Waldabhänge beim Finkenstein (Bittenbrunn), im Burgwald (Nbrg.), im Walde bei der Kaiserburg (Oherhausen), Wald von Ilütting nach Wellheim, dto. * bei Ried DoUnstein); Bertoldsheim (DV.)-, Ensfeld (Lutz;; Liederberg gegen den „Stelzer" (Monheim) (Lg.); Fünfstetten, am Uhlberg bei Möhren. Hu Waldrand zv,'ischen Rain und Oberndoif. 289. C. Xiphophyllnm (L. f.) Kchbch. fll. schwertblättriges W, 4 Laubwälder an Bergabhängen. 5 — 6. Sehr selten, Nj Im Walde ,,Beixenhart", genauer am ,,Hunneuring" nächst den Wielandsliöfcn bei Konstein; hier von Dekan Lutz in Ens- feld entdeckt, der dem Verfasser ein Exemplar mitteilte ; * an den steilen bewaldeten Höhen des Altmühlthals bei Wasserzell und Obereichstätt (Hof.) ; * Kräuterranken oberhalb Heroldingen (Fr.). 290. C. rubra (L.) Rieh, roies Waldvöglein. 4 Laubwälder, meist auf Kalk. 6.-7. Verbreitet in Nj; Hu seltener: Esterholz (Haselbach) einzeln, Bayerdilling (Z.). Nj z. B. im Walde beim Finkenstein (Bittenbrunnl, auf einem Waldschlag zwischen Bergen und Bauchenbergmühl-Ruine, Feld- mühle (Hütting) bis Konstein verbreitet; Ensfeld (Lu., Hof !); Bertoldsheim (UV.); Wemding (Fr., Egenberger); Hagau (Fr.); zwischen Monheim und Liederberg (Lg. ; am Uhlberg bei Möhren massenhaft. Eine der schönsten Pflanzen unserer Flora. 110. Hermiiiiuin R. Br. — Ragwurz. 291. H. Monorchis (L.) R. Br. gemeine Ragwurz. 4 Wiesen, Bergabhänge. 5. — 6. Sehr selten. Nj Bertoldsheim (DV.). - Wo der Fundort dieser im Ge- biete so seltenen Pflanze genaueihin zu suchen ist, lässt sich bei den mangelhaften Standorts Angaben Du Moulin's nicht sagen; im Hei bar Du Moulin's ist kein Belegexemplar vorhanden, was uns nicht Wunder nimmt, da D., abgesehen von einigen kriti- schen Genera, auch die seltensten Pflanzen aus dem eigenen Gebiete nicht einzulegen pflegte. 137 111. Gymnadenia K. Br. — Nacktdrüse, Häudelwurz. '^92. G. COiiopea R. Br. grosse N. 4 Heide- Wiesen, Wälder, Raine. 6—7. Verbreitet z. B. Hu Gedungen bei Rohrenfeld (Brück), Kreut, im „Eila" (Bittenbiunn) auf schlecht gepflegten Wiesen, Schnöderbuck zwi- schen Burgheim und Bertoldsheim, Lechauen bei Rain gegen Obeiiidorf. * Oberndorf, Lechauen südwestl. von Thierhaupten massenhaft mit Anacamptis pyramidalis, die dort ebenfalls sehr zahlreich vorkommt (die Auffindung einer Hybride zwischen diesen beiden Pflanzen ist nicht ausgeschlossen !), * Ostrand des Gabelholzes bei Dünzelau südlich der Strasse Neuburg-Ingolstadt. NJ An Waldrändern zwischen Hütting und Wellheim; Hagen- buch bei Monheim (Fr.); Ensfeld, Monheim (Hof.); Wemding (Egenberger) ; zwischen Hochfeld und Graisbach (Lg.); Bertolds- heim (DV.). 293. G. odoratissima (L,) Rieh, kleine N. 2|. Heidewiesen (feuchte). 6.-7. Sehr selten; nur Hu Heidewiesen bei Thierhaupten (Z.!). 112. Platauthera Richard. — Kuckucksblume. 294. P. bifolia (L.) Rchbch, zweiblättrige K. 4 Wälder, Heide- wiesen. 6. — 7. Verbreitet, z. B. Hu Schnödeibuck zwischen Burgheim und Bertoldsheim, Lech- auen bei Thierhaupten. Nj Ried mehrfach, Igstetten (Attenfeld) gegen St. Willibald, Bergen auf Gedungen und in Hohlwegen massenhaft, Hohlweg bei Hesselohe gegen den Wald, Zitzeisberg bei Sehensand ; Monheim hfg. (Lg.); zwischen Weilheim und Rothenberg hfg. var. densiflora Drejer (angenähert i : Ried (Nbrg.) ! ! 295. P. chlorautha Cust. (= P. montana Rchbch. fil.) Berg-K. 4 Laubwälder, Auen 5. — 6. var. laxiflora Drejer (pro P. bifol.) : Nj im Walde beim Finkenstein besonders gegen den neuen Schiessplatz an der Mon- heimer Strasse hinauf !!, Zitzeisberg bezw. Krametsberg bei Sehen- sand ! !, im Walde zwischen Oberhausen und der Kaiserburg !!; Monheim im Staatswalde gegen Rothenberg und Büttelbronn, zwischen Behau und Wittesheim (Lg ); im Walde zwischen Fünf- stetten und Lommersheira ! ! Hu Lechauen bei Rain auf dem linken Ufer gegen Oberndorf ! ! var. densiflora Drejer (pro Plat. bif.J: Hu Lechauen bei Thierhaupten !! 113. Ophrys L. (z. T.) — Erauenträne. 296. 0. muscifeiM Hudson, die Fliege. 4 Grasige Hänge, lichte Wälder. 5.-6. Sehr selten. Hu Heidewiesen bei Thierhaupten, Bayerdilling : Waldrand westlich von Nördling (Z.). 188 Nj Im Walde auf dem Zitzeisberg bei Sehensand am Stein- bruclie und westücli davon auf den Schuttkegeln (Beck; !!; im ,, Hörlein" bei Ensfeld zahlreich (Lutz ! ! ). ,,Man vergleicht die Blumo mit einer Mücke, wovon die sammt- artigc Lippe den Leib, die 2 schmalen Kronblättchen die Fühl- hörner vorstellen" (Ch. F. Hochstetter ,, Pop. Botanik" S. 371). 0. apifera Huds. die Biene. 4 Buschige Kalkhügel. 6.-7. Angeblich: Umgebung von Neuburg a. D. selten (Weber in ,,Bot. Schülerwanderungen". I. Teil, S. 25 Anmkg.). Uns ist es in mehr als 12 Jahren nie gelungen, auch nur 1 Exemplar der 0, apifera zu entdecken und wir glauben daher m;t Recht an dem Vor- kommen dieser und der folgenden Art in Neuburgs Umgebung zweifeln zu sollen. ,, Exemplare der angegebenen Orchideen sind aber in der Umgebung Neuburgs so selten, dass ich den Standort anzugeben mich scheue" (Weber a. a. 0.); warum so schüchtern? 297. 0. aranifera*) Huds, die Spinne. 4 Heidewiesen, 5.-6. Sehr selten. Hu Ileidewiesen bei Thierhaupten (Z.) ; Umgebung von Neu- burg a. D. selten (Weber a. a. 0.); von dieser Angabe gilt das Gleiche wie von 0. apifera, wir konnten 0. aranifera in der näheren Umgebung Neuburgs nie finden. 298. 0. fuciflora (Crautz) Rchll)ch. (= 0. arachnites Murrey). Die Hummel. 4 Heidewiesen, (j. Hu Auf einer nicht gedüngten "Wiese im „Eila" links vom Wege zum ,, Finkenstein" (Bittenbrunn) nicht sehr zahlreich!!; auf den Anwiesen an der Donau bei Oberhausen gegenüber dem „Finkenstein" an mehreren Stellen mit Peucedanum officinale etc. ! ! (Müller) ; am Eingang zum Grossen Exerzierplatz bei Grünau (Nbrg. a. D.) hauptsächlich in einer Vertiefung! ! ; auf Gedungen im Grünauer Wald (Ge.) ; auf Gedungen im Walde nordöstlich von Rohrenfeld hauptsächlich an einer grossen Kiesgrube zahl- reich mit den verschiedensten Zeichnungen auf der Lippe ! ! , am ,, Schnöderbuck" zwischen Burgbeim und Bertoldsheim sehr zahl- reich und in üppigen Exemplaren mit Crepis alpestris, Hippophae rhamno'ides etc.!!; Beitoldsheim (DV.); Marxheim am sogenannten ,, Brand" (Fr.); Thierhaupten (Z.); ausserhalb des Gebietes bei Ingolstadt (Bleicher). Wir können es uns nicht versagen, hierher zu setzen, was Ch. F. Hochstetter a. a, 0. über 0. arachnites im weitesten Sinne — sie umfasst nach ihm 0. araneifera, 0. fuciflora und 0. api- fera — schreibt: „0. arachnites hat eine breite, stark gewölbte oder aufgeblasene, dunkelbraunrote sammtartige Honiglippe, welche man mit dem dicken Leib einer Spinne verglichen hat, oder mit einem Totenkopf, womit sie in der Tat viel Aehnlichkeit hat. Als ich aber einmal diese Blume näher betrachtete, erblickte ich *) Besser die Schreibweise; araneifera. 139 ein Bild, das meiner Seele gar wohl tat — das Bild der Un- sterblichkeit, nämlich ein gar hübsches Täubchen, über dem Toten- kopf aufHiegend; denn das Säulchen, woran die beiden Staub- beutel befestigt sind, hat genau die Gestalt des Vorderleibes einer Taube mit Schnabel und Augen (die Staubbeutel sind die Augen), die beiden zur Seite stehenden schmalen Kronenblätter sind die Flügel, die 3 äusseren breiteren Blumenblätter bilden einen schönen Schweif, wie bei der Pfauentaube, und die Unterlippe ist, wie schon gesagt, der Totenkopf. Wer die völlig aufgeblühte Blume genau betrachtet, kann die überraschende Aehnlichkeit gewiss nicht verkennen; ich nenne daher diese schöne Blume die Un- sterblichkeitsblume, und danke meinem Schöpfer, der mich solche Wunder nicht bloss in meinem Geiste, sondern auch in der Blumenwelt erblicken lässt." 114. Orchis*) L. — Knabenkraut. 209. 0. purpiireus Hiids. purpurrotes K. 4 Bergwälder, buschige Abhänge. 5.-6. Sehr selten. Nj Im schattigen Laubwald des ,,Arbisberg" bei Ensfeld (Kon- stein) und im „Honig" südöstlich von Ensfeld an mehreren Stellen (Lutz !!; wir hatten Gelegenheit im Juni 1899 die herrliche Pflanze am erstgenannten Fundort unter Führung von Herrn Dekan Lutz prächtig blühend zu bewundern; sie unterscheidet sich von 0. Rivini (= 0. militaris) sofort durch den aussen rot- braunen Helm, der bei milit. aschgrau ist); beim Ingershof zwi- schen Fiinfstetten und Wemding (Fr.). 300. 0, Rivini Gouan (= 0. militaris L. z. T.). Helm-K. 4 P^euchte Wiesen, Gebüsche. 5. — 6. Ziemlich verbreitet im Gebiet z. B. Hu Am Eisenbahnkörper zwischen Sehensand und Unterhausen zahlreich und von hier bis Donauwörth beobachtet, am Eisenbahnkörper zwischen Neuburg und Weichering, Weichering beim Fort Rosenschwaige etc., Thier- haupfen in den Lechauen, Nj An der „Hohen Schanz" nächst Neuburg, auf Hügeln zwi- schen Neuburg und Joshofen an der Donau im Gebüsche; Ber- toldsheim (DV.) ; Ensfeld nach Tagmersheim (Hof). lus. albiflorus: Am Bahndamm nächst Unterhausen !!, zw. Neuburg und Weichering an der Bahn ! ! 301, 0. ustulatus L. dunkelschopfiges K. 4 Heidewiesen, Raine, 5. — 6. Ziemlich verbreitet. Hu Auf mageren Wiesen zwischen dem Ostrand des „Engl. Gartens'- bei Neuburg und dem Grünauer Wald, auf dem Grossen Exerzierplatz bei Grünau, auf Gedungen bei Rohrenfeld, bei Lich- tenau; im Donaumoos (P.); Neuburg a. D. (Schrank 1792!); *) Orchis ist Masculinum, also 0. purpuieus, nicht purpure a, wie man früher schrieb. 140 _ Marxheim (Lg.); Bertoldsheim (DV.) ; Rain, Oetz (Z.); bei Wald- aii einem Wiesengraben; lUdorf (Z.); Beutmühle, Joshofen, im ,,Eila" westl von Bittenbrunn mit 0. coriophorus u. Ophrys fucia flora, * beim Gabelholz; * Gcrolfing (Hof.). Nj Oedung bei Hesselohe gegen den Galgenberg; Ensfeld (Lutz). Schrank nennt dieses zierliche Knabenkraut das ,, punktierte K." wegen der dunkel purpurroten Punkte auf der weissen Lippe. 303. 0. coriophorus L. Wanzen-K. 4 Heidewiesen. 5.-6. Zer- streut — verbreitet. Hu Auf Wiesen im Engl. Garten bei Neuburg a. D. ; auf dem Grossen Exerzierplatz bei Grünau (Ge.) ; Auwiesen bei Ober- hausen mit Ophrys fuciflora, auf den Moorwiesen bei Kreut; Beut- mühle, Fasanenschütt, Wagenhofen im Moos (Beck); auf unge- düngten Wiesen im ,,Eila" westl. von Bittenbrunn, auf Gedungen nordwestlich von Rohrenfeld im Walde zahlreich; im Donaumoos (Scluank, Se. u. P,); an einem Raine zwischen Burgheim und Wengen 1 Exemplar (wohl verschleppt), Ortlfing gegen Bidiiig; Oberndorf, Mochenbach, Wallerdorf, Holzkirchen (Z.); alter Schiessplatz bei Oberhausen (Gu.); in der Nähe des Strasser Weihers (Spahn); * zwischen JJünzelau und dem Gabelholz. Nj Auf einer Oedung am Wege vom Kreuzbräukeller zum Zitzeisberg (Sehensand); Bertoldsheim (DV.); Ensfeld (Fr.; nach Hof. ist diese Angabe falsch); Monheim (Hof.); Kölburg (Hof. u, Schw. in lit. ad Lg.) ; zwischen Otting u. Monheim, zwischen Daiting und Marxheim (Lg.). Der. schmutzig rotbraune Helm und die wanzenartig riechenden Blüten verleihen der Pflanze eine Eigenart, an welcher sie leicht erkennbar ist. 303. 0. Morio L. gemeines K. 4 Wiesen, Heiden, Raine 4 — 5. Ver- breitet, z. B. Hu Auf (feuchten) Wiesen beim Kahlhof ( Neuburg) in Menge; Zell (Ge.); zwischen Lichtenau u. Karlshuld, * Alteneich iBerg im Gau), * Dünzelau an vielen Stellen, besonders schön und üppig an einem militär. Fort. Nj Oedung von Ried bezw. Hesselohe gegen den Galgenberg, Oedung bei Gietlhausen, an einem Raine am Fusswege von Unterstall nach Bergheim, Wolpertsau (Bergen); Bertoldsheim (DV.) ; * Wellheim, * Konstein, Ensfeld, Monheim, * Wolkertshofen, * Buxheim (Hof. u. Lg.) ; Nk (Ries) Herbermühle (Fr.). flor. albo: Wiese beim Kahlhof, Wolpertsau, zwischen Lich- tenau u. Karlshuld; Zell (Ge.); Bertoldsheim (DV.). Die Art ist an dem (purpurroten) Helme mit starken grünen Adern leicht erkennbar, wenn auch das Rot der Blüten in allen möglichen Nuancen, vom lichtesten rosa bis zum dunkelsten purpurblau auftritt u. so zu Verwechslungen Anlass giebt. 141 304. 0. masculiis L. männliches K. 4 Wälder, Wiesen. 5.-6, Sehr zerstreut. Hu Im „Eichef bei Zell, einem ziemlich leuchten Walde, zerstreut!!, am Nordwest-Zipfel des JesuitenhoJzes bei Zell in mehreren Exemplaren!! (1901); die Angabe Webers vom Kahlhof (Neuburg) ist jedenfalls falsch, es liegt wahrscheinlich eine Ver- wechslung mit dem formenreichen 0. Morio vor. Nj Am ,,Arl)isberg" bei Ensfeld gegen die Spindeltalstrasse an einem Waldabhang mehrere Exemplare (Lutz!); Weg von Monheim nach Otting (Schw. in lit. ad Lg.); Waldweg bei Ried am Fusswege nach Daiting (Lg.); am Fusswege von Liederberg (IVlonheimi nach Rögling (Hof.); Waldlichtung über dem „Weissen Weg'* an der Monheimer Strasse bei Wemding (Schneid); Ber- toldsheim (DV.); an einem grasigen Waldrand zwischen Weilheim u, Zwerchstrass 1900!! var. acutiflorus Koch: Die häufigste Form, z. B. am ,,Arbisberg'-' bei Ensfeld. var. obtusiflorus Koch: Jesuitenholz bei Ze\l. 305. 0. lüxifloriis Lmk. lockerblütiges K. 2|. Sumpfige Wiesen, Moore. 6. — 7. Im Gebiete nur die s s p. paluster Jacq. : Hu Haselbacher Moor zwischen der Kopfmühle u. Haselbach stellen- weise in Menge (Zu) — Es ist ein köstlicher Genuss, Mitte Juni diesem echten Wiesenmoore einen Besuch abzustatten u. die Orchis- geschmückten Moorwiesen, denen 0. pal. einen besonderen Reiz verleiht, zu durchwandern oder stellenweise zu durchwaten ; — Schönenfelder Moor ebenso reichlich wie im Haselbacher Moor, Thierhauptner Moorwiesen . * Oberndorfer Moor (Z.) ; * auf einer moorigen Wiese beim Gabelholz (Strehler); dieser Fundort ist wahrscheinlich identisch mit dem von Schw. beim Gabelholz entdeckten : auf einer nassen Wiese nördlich der Hauptstrasse von Dünzelau zur Gabel, kurz vor dem Eintritte derselben in das Gabelholz!!; Nj * Moorwiesen bei Buxheim (Arnold bei Hof. ; von Hof. nicht mehr gefunden, von mir aber zwischen Pettenhofen u. Bux- heim nahe der Schutterbrücke wieder entdeckt (1905!!)-, Bertolds- heim (DV.). Nk (Ries * Wiesen am Eulenhof bei Laub, bei Kreut, östlich von Ammerbach, (Schneid) ; Huisheim nahe dem Wege zur PHeger- mühle an einem Wiesengraben ein Exemplar!! 0. paluster unterscheidet sich von allen Arten unserer heimischen Flora durch die sehr lockere Traube mit verhältnismässig grossen u. wenigen Blüten; gewisse locker- u. grossblütige Formen des 0. Morio sind sofort an dem grüngeaderten Helme zu erkennen, auch blüht 0. Morio um einige Wochen früher als 0. paluster, der meist erst zu blühen anfängt, wenn 0. Morio das Ende der Blütezeit erreicht hat. var. micrantha Domin: Im Bezirk Rain ohne nähere Fund- ortsangabe (Z.). 142 306. 0. maciibttus L. geflecktes K. 4 Wälder, nasse Wiesen. 6. Verbreitet. Hii Am Bahndamm zwischen Sehensand und Unterhausen (Spahn ! l), Unterhauser Forst an vielen Stellen, besonders an dem von der Station Unterhausen zur Sinninger Stiasse führen- den Fussweg, an feuchtem Waldraiide nordöstlich vom Mühlhardt- Weiher bei Strass, Lechsend auf feuchten Wiesen; * Gabel (Strehler); Wiese beim Kahlhof (Weber; wir haben dort keinen 0. maculatus sehen können !). Nj * WelUieim (Schw.); Monheira häufig (Lang); 0:ting gegen Monheim im Walde, von Monheim zum Rainberg; von Monlieim nach Warching (Hof.) ; Waldrand und Wiesen beim Ingershof (Fünfstetten) ; Bertoldsheim (DV.). Nk (Ries) Pflegermühle bei Wemding. var. ovalifolius Beck: Waldrand beim Ingershof! ! var. candidi ssim u s Krock. : Auf Wiesen bei Ensfeld ! ! ; Wälder bei Sinning (Gu.). var. Biermanni Ortm, — während bei var, candidissimus die Blüte völlig weiss ist, ist bei var. Biermanni die Lippe, purpurn gestreift oder gefleckt — ; so bei der Pflegermühle (Wemding) ! ! 307. 0. latifolius L. breitblättriges K. 2j. Feuchte Wiesen, Wald- ränder. 5. — 6. Verbreitet. Hu Zwischen Neuburg und Längenmühle in einem Sumpfe am Bahnkörper, einige Ex. auch am Bahndamm selbst, auf Wiesen beim Kalilhof massenhaft, nasse Wiesen bei Kreut, Altmannstetten (Wagenhofem, bei Näher- und Fernmiltenhausen, Weichering (hier auch mit ungefleckten Blättern) ; im Donaumoos (Schrank, Se. u. P.) ; Thierhaupten, * bei Dünzelau, Weihdorf gegen Haselbach, * Linden und Alteneich (Berg im Gau), Lechsend, Haselbacher Moor. Nj Sumpf beim Bahnwärterhaus am Zitzeisberg (Sehensand), bei Hennaweidach auf sumpfigen Wiesen; * Wolkeitshofen, Ens- feld, Monheim [Uof.) ; Monheim häufig (Lg.) ; * Schuttertal zwischen Wellheim und Dünzelau (Schw.); Bertoldsheim (DV.l; Fünfstetten (auch mit ungefleckten Blättern) am Waldrande gegen Gosheim, Ingershof (Fünfstetten). Nk (Ries) Schwalbmühlen (Pflegermühle, ,,3 Mühlen" etc.) (hier auch mit ungefleckten Blättern); bei einer der Schwalb- mühlen finden wir auch ein Ex. mit weisser Lippe und rosarotem Perigon ; dieselbe Farbenspielart fand auch Torges bei Weimar. Wir nennen sie iiov. lus. alborosaceus Erdner*). var. SU b maculatus A. u. G. — Blätter wenig oder gar nicht gefleckt — siehe oben! iiov. Ins. comosiis Erdiier: * „Hochblätter verlängert; im oberen Teile der Aehre nur Hochblätter ohne Blüten; da- durch unterscheidet sich 1. coraosus von var. macrochlamys A. *) Die latein. Diagnose siehe im ,,Auliaiig" D. 143 u. G., wo oben Blüten vorhanden sind. Dieser lusus ist nach M. Schulze vielleicht durch Frost entstanden. - Nasse Wiesen beim Kahlhof mit dem Typus u. 0. Morio). 308. 0. iucarnntus L. Fleischfarbiges K. 2|- Feuchte Wiesen, Moore. 6.-7. Verbreitet. Rasse lanceatus Kchbch. var. typicus Beck — die bei weitem häutigste Form im Gebiete — Hu In einem Sumpf am Bahndamme zwischen dem Neuburger Bahnhof und der Längenmühle, am Bahndamm beim Kleinen Exerzierplatz, Grosser Exerzierplatz, Streuwiesen zwischen Zell und Brück (hier blasspfirsichblütig), Kreut, Weichering gegen Hagau, nasse Wiesen zwischen Burgheim und Bertoldslieim, beim Schnödhof, Lechauen bei Rain, Lcchsend, Weihdorf gegen Hasel- bach, Haselbacher Mcor, Beutmühle bei Oberhausen; * bei Dünzel- au auf Toriwiesen zahlreich, besonders in der Nähe des Gabel- holzcs (Schw.) ! !; Haselbacher u. Staudheimer Moor (Z ); * Obern- dorf (DH.) ; Donaumoos (P.). Nj ,, Bubenwiese'" im Rieder Gemeindewald; Bertoldsheim (DV.^i ; Sumpfwiesen * bei Wolkertshofen (Hof!!) und * ßuxhcim. Nk iRies) * Ammerbach (Fr.). subva. r. haeniatodes M. Schulze: Beutmühle!! (westlich von derselben); Sumpf bei Weichering!! (teste i\I. Schulze). Rasse serotinus Haussknecht: Staudheimer Moor — die Pflanzen fiengen zu blühen an als der typ. incarnatus bereits zur Hälft(^ verblülit halte; vielleicht sind es schwache, jugendliche, zum 1. Male blühende Exemplare, die deswegen längere Zeit zur Entwicklung der Blüte benötigen. Diese Rasse wird gerne mit 0. Traunsteineri verwechselt Rasse serot. nov. Ins albifloras Erduer „Blüte rein weiss, während von Rasse serot. bisher nur hellpurpurne (Typus!) bis hellrosa gefärbte Blüten bekannt waren."*) So: Hu Näher- mittenhausen ! ! 309. 0. Traunsteineri Sauter Traunsteiners-K. 4 Torfigo, moorige Wiesen. 6. — 7. Sehr selten. Hu Haselbacher Moor (Z.) und zwar Rasse eu-Traunsteineri A u. G. var genuinus, A u. G. — die häufigste Form — ; wir glaubten die Pfiauze auch im Staudheimer Moor gefunden zu haben, M. Schulze erklärt sie aber als 0. incarnatus (schwache Form, s. oben !) Bastarde. 1. Orchis incaruat'is L. x latifoHiis L. (= X 0. Ascliersonianus Haussknecht). Hu Staudheimer Moor unter den Erzeugern ! ! und zwar in folgenden Kombinationen: f. vers. 0. latifol., f. intermedia u. f. vers. 0. incarnat. (teste M. Schulze); im Haselbacher iMoor, im *) Die latein. Diagnose siehe im „Anhang" Abtlg. iJ. 144 Donaumoos (Z.) und sicher noch weiter verbreitet, wo die beiden Erzeuger zusammen vorkommen. — Der Bastard ist oft schon an der Ueppigkeit der belrcffenden Pflanzen zu erkennen ; so sahen wir im Staudheimer Moor bei Burgheim Exemplare, die 50—60 cm hoch waren und einen enorm dicken Stengel hatten. — Es empfiehlt sich beim Einlegen von Orchideen-Hybriden sehr, einige Einzel-Blüten sorgfältig zu pressen, weil sonst das Nach- bestimmen ungemein erschwert wird. var. (vielleicht besser lus.) ophryoides Zsmstr. : Hu Hasel- bacher Moor (Z. ; cfr. M. B. B. G. 1910, II. Bd. Nr. 17, S. 297 ff.). '-. 0. latifoliiis L. x laxifloriis Link, ssp. paliister Jacq. Hu Haselbacher Moor bei Rain in Schwaben (nicht „Ober- bayern", wie es in der Synops. von A. u. G. III. Bd. S. 765 irrtümlicherweise heisst). -- Diese bisher nur in der Schweiz im Kanton Waat bei Aigle von Haussknecht beobachtete Hybride fand Z. unter den zahlreichen Erzeugern im Haselbacher Moor in 1 Exemplar. 3. 0. latifoliiis L. X Traiiiisteineri Sauter. Hu Haselbacher Moor (Schwaben) unter den Erzeugern .(Z.). — Diese Hybride wurde auch in Oherbayern und Niederbayern an mehreren Stellen gefunden. 4. 0, iiicarnatus L. X Traunsteineri Sauter. Hu Schwaben, (nicht Oberbayern !) : Rain : Staudiieimer (nicht Steutheimer !) und Haselbacher Moor (Z. ! cfr. Syn. von A. u. G. III. Bd. S. 758). — Ob diese Verbindung als Bastard oder als nicht hybride Zwischenform aufgelasst werden wili, hängt davon ab, ob man 0. Traunsteineri und incamatus als eigene Arten oder nur als Rassen bezw. Unterarten derselben Art gelten lässt, wie z. B. A. u. G. noch in ihrer „Flora des nordost- deutschen Flachlandes" tun, während in der Syn. 0. Traun- steineri als eigene Art behandelt wird. 115. Anacamptis Rieh. — Huiidswurz. 310. A. pyramidalis (L.) Rieh, pyramidenförmige H. 4 Heide- wiesen. 6. — 7. Selten Hu Auf einer mageren Wiese im ,,Eila" westlich von Bitten- brunn ein Exemplar 1901!! (mit Ophrys arachnites, Orobanche gracilis etc ) ; Anschütten bei Bertoldsheim sehr selten (DV., Ca.); Schwaighöfe des linken Lechufers (Z.); in der Nähe des Lech- dammes nördlich der Strasse Meitingen— Thierhaupten am rechten Ufer gegen Oetz (Thierhaupten) an mehreren Stelleu!!; auch süd- lich der genannten Strasse stellenweise sehr zahlreich auf Heide- wiesen (Z. ! !). 145 2. Klasse. Dicotyledones Juss. (Dicotyleae). I. Unterklasse Archichlamydeae Engler (Clioripctalae Eichler u. Apetalae Juss.) 22. Familie. Jii2:laii(iaceae DC, Waliiiissgewäclise. Julians L. Walimss. J. regia L. gemeine W., Nussbaum. ^ Häufig angepflanzt. 5. Im Gebiete in verschiedenen Spielarten, die sicli hauptsächlich auf die Grösse, Dick- oder Dünnschaligkeit der Frucht beziehen, neuerdings auch an Strassen angepflanzt. 23. Familie. Salicaceae Rieh. Weideiigcwäclise. 116. Populiis. (Trii.) L. — Pappel. 311. P. nigra L. Scliwarz-P. ^ Ufer, Wälder, Wiesenränder. 4. Ver- breitet im Gebiet, z. ß. Hu Engl. Garten bei Neuburg, besonders am Eingange in rie- sigen Exemplaren, Schütte gegenüber dem „Saliter" (Nbg.), am Donauufer zwischen Moyschlösschen und Joshofen, Bergheim, Fa- sanenschütt bei Bittenbrunn. Nj wie es scheint etwas seltener z. B. im Rieder Wald, Abtlg, Hildern. Rasse typica Beck; die gewöhnliche und häufigste Form. Rasse Italica Duroi var. pyramidalis A. u. G. : jetzt nur mehr hier und da, früher viel häufiger kultiviert. Es ist schade, dass die imposante Pyramiden-Pappel als Alleebaum immer mehr verschwindet. P. moiiilifera Alton (= P. canadensis Desf.) Rosenkranz-P. ^ Zierbaura. 4 Hier und da kultiviert, z. B. Nj auf der „Hohen Schanz' bei Neuburg. P. balsamifera L. Balsam-P. ^ Zierbaum. 4. Hier und da kultiviert und durch die zahlreichen Wurzelschösslinge ver- wildert z. B. Hu Im Englischen Garten bei Neuburg an der Rohrenfelder Strasse; zwischen Engl. Garten u. Grünau (Winter ; Nj Auf dem Galgenberg ober Ried an der Staatsstrasse mehrere Bäume, die ihre Ausläufer weit seitwärts heraussenden, Feldmühle (Hütting). P. candicans Alton. Ontario-P. T> Zierbaum. 4. Hier und da kultiviert und verwildernd z. B. Hu Am Schlossgraben in Rohrenfels, Nj auf der „Hohen Schanz" bei Nbrg. 10 146 312. P. alba L, Silber-P. T^ Flussuter, Wälder, hier und da kulti- viert. 3. — 4. Bei uns häufig und gewiss spontan z. B, Hu im Engl. Garten b. Nbrg. prächtige Exemplare, Schütte gegen- über dem ,,Saliter" iMbrg.). Fasanenschütt (Bittenbrunn), am üonau- ufer gegen Joshofen, Bergheim -, zw. Burgheim u. Marxheim (Hof.). Nj, wie es scheint seltener, z. B. Rieder Wald, Abtlg. Hildern. Die im Gebiet spontan vorkommende Pflanze entspricht der Rasse genuin a Wesra. ; die Blätter der älteren Zweige haben indes nicht sehr unregelmässige, zahlreiche spitze Zähne, wie für genuina verlangt wird, sondern ziemlich wenig zahl- reiche abgerundete unregelmässige Zähne, wodurch sich unsere Pflanze der var. megaleuce Dode näheit, welche aber im Gegensatze zu jener grosse Blätter hat. Die Blätter,welche an- fangs schneeweissfilzig sind, werden später grau- oder giünflockig und verkahlen zuletzt fast ganz. 313. P. tremula L. Zitter-P., Espe. '^ Wälder, Auen. 3.-4. Ver- breitet in Hu u. Nj. var. typica Köhne: die hfgste Form. var, villosa Lang: Nj Waldschläge oberhalb Bittenbrunn und beim Finkenstein gegen den neuen Schiessp'atz ! ! Bastard. Pop. alba L. X tremula L. (— X P. canescens Smith. — Graupappel). Hu Ake Kiesgrube beim Neuburger Bahnhof ein Strauch ! !, an einem kleinen Tümpel in der Nähe des Eilahofes (Bittenbrunn) ebenfalls ein Strauch ! ! ; Donauauen nördlich von Staudheim, Lechauen bei Thierhaupten (Z.) ; Zell auf Moorboden (Gu.) ; „am Donauuler bei Marxheim stellenweise mit Populus tremula, Fraxinus, Tilia u. Quercus den Waldbestand bildend" (Fr.); * Oberndorf (DH. !). Nj An einem verlassenen Kalksteinbruche zwischen Moy- Schlösschen u. Joshofen an einer Stelle sehr zahlreich als Strauch u. Baum (Gu.ü), Waldrand bei der „Beutmühle" (Oherhausen) (Gu.); Bertoldsheim (DV). Schnizlein u Frickhinger, welche in ,,die Vegetationsverhältnisse etc." Pop. alba nur für eine vermutliche Abart der Pop. canescens halten, wollen in ihrem Gebiete letztere häufiger beobachtet haben als ersteie, weshalb Caflisch schreibt: P. canesc. ,,in Nj häufiger als vorige" (alba). Jndes schon Hof. sagt: „Pop. can. entschieden seltener als voiige Art" (alba) u. auch Prantl schreibt: „Pop. can. angeblich häufiger als alba." Im Gebietender Neuburger Flora, wo Pop. alba alle Auenwälder an der Donau zahlreich bewohnt, bildet P. canesc. entschieden nur die Ausnahme und tritt als ausgesprochene Hybride nur da auf, wo die beiden Er- zeuger zahlreich zusammen wachsen. 147 117. Salix (Trii.) L. - Weide. i) S, pentaiidra L. fünfraännige W. 5 Feuchte Wälder, Moore. 5.-6. Im Gebiete nur kultiviert und mancherorts verwiliert; wir haben nur die weibliche Pflanze beobachtet. Nj Auf der „Hohen Sclianz" bei Neuburg a. D. kultiviert u. an dem Abhänge eines verlassenen Steinbruches zahlreich ver- wildert (wahrscheinlich durch Wurzelschösslinge oder Ausläufer?), Stepperg (^ stammt jedenfalls aus dem Gnifl. Moy'schen Park). Hu lu einer alten Kiesgrube beim Neuburger Bahnhofe gegen Feldkirchen, Sulz u. Ilemerten bei Rain. 314. S. fragills L. Bruch-W. 5 Dörfer, Wege, Ufer. 4.-5. Wohl meist kultiviert, seltener wild. Hu An einem Garteuzaun bei Wengen (Z ! !) ; Hausen bei Bayerdilling an der Kleinen Paar! !, an einem Bächlein zwischen Bayerdilling u. Nördling !!, Thierhaupten in den Lechaueu beim ,,Zoll" ! ! , * um Schrobenhausen häufig z.B. bei der „ Üonaumühle. " ! ! Nj Um Monheim auffallend häufig (mit vollständig kahlen, stark klebrigen jungen Blättchen)!!, zwischen Itzing u. Monheim an der Strasse ! ! , zwischen Fünfstetten u. Otting ! ! , Jngershof u. Lommershcim bei Fünfstetten!!, * Schweinspoint an der Strasse nach Gansheim !!; Bertoldsheim (DV). Nli (Riesj Bei den „3 Schwalbmühlen'' an der Schwalb!! var. discolor Kern. f. latifolia And.: Schrobenhausen !! ,, „ ,, f. anguslifolia And. : Wengen ! ! var. concolor Iverner f. latifolia And.: Schweinspoint!! „ ,, ,, 1. angustifolia Kerner : Hausen (Bayer- dilling)!! var. decipiens: Vielleicht gehört eine bei Möhren (Nj) ge- sammelte Pflanze hierher ; wahrscheinlicher aber ist sie = S. frag. X pentandra. Nach Sendtner in ,,Veget. Verb. Südbay." ist S. fragilis ,,an der ganzen Donau und dem Unterlaufe ihrer Confluenten ver- breitet." Uns ist es bislang nicht gelungen, ein sicheres S. frag.-Exemplar an der Donau, soweit sie das Gebiet durch- läuft, übeihaupt zu finden; was uns dort begegnete, war nach genauer Untersuchung der Blüten immer Sal. fragilis x alba, welche früher vielfach u. so höchstwahrscheinlich auch von Sendtner als var. Russeliana Sra.^) zu fragilis gezogen wurde. Es sind deshalb die Verbreitungsangaben der Sal. fragilis sehr der Be- stätigung bedürftig. Die sicheren Funde im Gebiete, vielleicht mit Ausnahme derjenigen um Monheim u. Wemding, stammen vielleicht auch nur von ehemaliger Kultur her. ') Beim Studium u. der Bestimmung der zahlreichen Arten, Varietäten u. Formen der Gattung Salix durften wir uns der gütigen Unterstützung des ausgezeichneten Weidenkenners A. Mayer in Hegensburg erfreuen. ") Scbniz.-Frickhgr. z. B. sagen in ihren „Veget. Verh," etc. bei S. frag, „r) Russeliana Sm. an vielen Orten sogar noch häufiger als die vorige (d. i. die typische) Varietät.'" 315. S. alba L. Silber-W.*) ^ Ufer, Wege, Dörfer 4.-5. Tm ganzen Gebiete verbreitet, spontan und kultiviert, besondei-s als sogen. Kopfweide ; folgende Formen wurden beobachtet : Rasse typica var, vulgaris: überall gemein; subvar. a r g e n t e a Wimm. : verbreitet, subvar. coerulea Sm. (Wimm.) selten: Schütte zwischen Burgwald und Donau, var. angustata Anders, subvar. argentea Wimm. z. T, : Schütte unter dem Moyschlösschen bei Neuburg a. D. Rasse vitellina L. (pro spec): vielfach kultiviert in vielen Formen z. B, Ried. — Eine ,,Vergrünung" beobachtete Du Moulin bei Bertoldsheim (DH. !). — Prächtige, alte Exemplare der Silber- weide stehen am Rande der Schütte zwischen Moyschlösschen und Insel (Neuburg a. D.). 316. S. amygdjilina L. (erweitert) Mandel-Weide. ^ Ufer, Hecken. 4. — 5. Gemein in Hu und Nj und zwar sowohl in der var. discolor Koch (=; S. amygdalina L.) und in der var. con- color Koch (= S. triandra L.); bei beiden Varietäten beob- achteten wir sowohl die f. latifolia Andeis. wie die f. angusti- folia Anders. In grosser Menge stehen alle diese Formen zusammen in der Schütte unter dem Moyschlösschen. Hier und am Bahnkörper zwischen Heinrichsheim und Rohrenfeld sahen wir auch eine Form mit abwisclibaren Härchen an den jungen Blättclien, die der typischen Form fehlen. Wir haben diese Form genauer studieit und glauben dazu noch bemerkt zu haben, dass die Narben etwas verlängert und aufrecht abstehend, die Staub- fäden kürzer und die Kätzchen dicker sind; auch die Blütezeit ist eine etwas spätere als bei der typ. amygdalina. Unsere Ver- mutung, dass dieselbe aus einei' Verbindung mit S. alba hervor- gegangen sei, hat sich indessen nicht bestätigt; die Zahl der Staubfäden bei männl. Ex. war ausschliesslich drei, wenn auch hier und da einer verkümmert war, und die Behaarung zu wenig stark. Die Form, welche wir ausserhalb des Gebietes auch bei Donauwörth antiafen, verdient aber weitere Beobachtung. 317. S. daphuoides Till. Schimmel- W. ^ Ufer, Wege, selten Wälder. 3. — 4. Zerstreut. Hu Mündung des Längenmüllerbaches in die Donau bei Neu- burg, am Donauufer zwischen dem Engl. Garten und Grünau, Wäldchen gegenüber dem Saliter gegen die Donau, alte Kiesgrube beim Neuburger Bahnhof gegen Feldkirchen, Grosser Exerzierplatz bei Grünau, am Bahnkörper bei Kreut (einige schöne Bäumelj, an der Kleinen Paar zwischen Moos und der Einmündung in die Donau, im Donauraoos bei Heinrichsheim, Karlshuld (im Orte einige schöne Bäume!), Karlskron, Ludwigsmoos, im Haselbacher Moor, im „Eilu" westl. von Bittenbrunn gegen den Finkenstein. *) Um Neuburg ,,Felber" genannt, ein Name, den sie allerdings mit noch einigen anderen Weidenarten teilt. 149 Nj Steinbrüche beim Fuchsbräukeller und auf der ,, Hohen Schanz" bei Neuburg a. D., Steinbruch am ,, Burgwald" (Nbrg ) in der Nähe der Donauwörther Strasse, Abhänge beim alten Schiess- platz bei Oberhausen und am Donauufer daselbst, Steinbruch gegenüber Stepperg auf dem rechten Donauufer, Donauufer und Abhänge zwischen Neuburg und Joshofen, Rieder Gemeindewald auf einem Holz-Schlage. An den aufgezählten Fundorten ist S. daph. wohl fast überall spontan ; hier und da wird sie auch, hauptsächlich wegen der grossen, weissen weibl. Kätzchen, die am Palmsonntag sehr be- gehrt sind, kultiviert. Aus diesem Grunde wird der Schimrael- weide auch an ihren natürlichen Standorten meist von Kindern sehr nachgestellt und die betreffenden Bäume und Sträucher werden oft schändlich zugerichtet. Die Blätter von S. daph. sind in der Jugend oft ziemlich stark behaart und zwar nicht bloss mit rostfarbigem abwischbarem, sondern auch oft mit grauweissem länger dauerndem Filze, ein Umstand, welcher sich auch bei den Hybriden der S. daph. mit sonst kahlen Weidenarten wie z. B. mit S. purpurea bemerklich macht und bei Nichtbeachtung auf eine falsche Fährte führt. Die Narben sind nicht immer ungeteilt, wie meist angegeben wird, auch sind die Antheren nicht immer gelb, sondern in der Jugend öfters rötlich und zwar auch bei der typischen Abart, nicht bloss bei var. pomeranica Willd. var. pomeranica Willd. (pro sp): Hu Wengen (Rain) (Z.) 318. S. purpurea L. Purpur-W. "^ Ufer, Gräben, Wälder. Gemein in Hu und in Nj. An Spielarten wurden im Gebiete beobachtet: var. gracilis Wim.: Hu Kreut (Nbrg.) (Ge. !) var. sericea Ser. — Blatt seidenhaarig — : eine vielleicht hierher gehörige Pflanze von den IMoorwiesen bei Etting ohne Blüten hält A. Mayer wohl mit Recht eher für S. purpurea X repens; eher gehört eine ursprünglich als S. purp. X vim. be- stimmte Pflanze von Karlshuld zu dieser Spielart. — Die Blätter an Wassertrieben oder Stockausschlägen werden oft sehr breit und verleiten Anfänger zur Vermutung einer Bastardierung mit breitblättrigen Weiden. 319. S. vimiualis L. Korb-W. ^ Ufer, Wälder, Steinbrüche. Ver- breitet und stellenweise zahlreich, z. B. Hu Schütten, Donauufer und Steinbrüche zwischen Neuburg und Joshofen, Joshofen, „Brandlwiesen" bei Neuburg am Donau- ufer sehr zahlreich, * Schrobenhausen. Ni Rieder Wald in Waldschlägen (nicht häutig), Steinbruch an der Strasse von Ried nach Bergen im Walde, Burgwald bei Neuburg a. D. ; Bertoldsheim (DV.) ; * Torfwiesen bei Wolkerts- hoten (Hof.); * Gräben bei Aicha (Wellheim) (Hof.). Wir haben im Gebiete sowohl die var. vulgaris Kern, als die var. tenuifolia Kerner beobachtet. Die Blätter dieser Art werden von Insekten ganz besonders gerne deformiert. 150 320. S. iucana Schrank graue oder Lavendel -W. X> Ufer, Stein- brüche, Wälder. Im Gebiete nicht selten, aber hauptsächlich auf das Donauufer beschränkt, nur seltener etwas davon entfernt. Hu Schütte beim ,,Saliter"' (Nbrg.) gegen die Donau, alte Kiesgrube zwischen Neuburg und Feldkirchen beim Bahnhof, Schütten zwischen Bargheim und Bertoldsheim sehr zahlreich, an einem Torfstich zwischen Etting und Gcmpfing, am Lcchufer bei Rain und Thierhaupten in ungeheuren Mengen, Maixheim; auf Sandl)änken des Lechs bei dessen Mündiuig (Fr. ! !), * an der Donau bei Leitheim (Fr) ; am Donauufer zwichen Moy- schlösschen und Joshofen sehr zahli eich, Bergheim (hier an Stock- ausschlägen sehr breitblättrige Formen beobachtet!!), im ,,Eila" (Bittenbrunn) gegen den Finkenstein. Nj Zitzelsberg-Wald bei Neuburg a. D., Abhänge beim slädt. "Wasserwerk, Rieder Gemeindewald, alter Steinbruch zwischen Laisacker und Gietlhausen, Steinbruch gegenüber Stepperg. Eine unserer elegantesten Weiden; zur Blütezeit, die in der Mitte zwischen der vou S. purpurea, caprea etc. und den fragiles steht, leicht kenntlich an den zahlreichen goldgelben, zurück- gekrümmten Kätzchen. nov. var. glabrescens Erdiier: „Der Filz der Blattunter- seite schwach, so dass das Grüne etwas zum Vorschein kommt''*). So bisher nur in einem kräftigen Stocke an der Stiasse von Meitingen nach Thierhaupten in den Lechauen nach Ueberschrei- tung der Lechbrücke linker Hand beobachtet ! ! Nach der Blatt- gestalt, welche fast die der typ. S. ine. ist, kann an eine Bastar- dierung, etwa mit S. purp., nicht gedacht werden; die Blätter sind etwas breiter, weniger zurückgerollt und etwas schärfer ge- sägt als beim Typus, was zur Ergänzung beigefügt werden soll. f. a n d 1- 0 g y n a : am Donauufer zwischen Neuburg u. Joshofen ! ! 321. S. caprea L. Saalweidc. X> Wälder, Waldschläge, Steinbrüche. 3. — 4. Gemein in Hu u. Nj, besondeis in Waldschlägen, wo sie oft massenhaft auftritt und sehr lästig wird ; am Donauufer nur da, wo Wälder oder steinige Abhänge an dasselbe herantreten; seltener in Mooren, z. B. im Donaumoos bei Karlshuld an der Strasse nach Zell (strauchförmig), * Schuttermoor bei Pettenhofen. Aendert in Blattform, -grosse u. -behaarung vielfach ab. Auch von dieser Art werden die Kätzchen als ,, Palmzweige" am Palm- sonntage benützt ; um Neuburg wird S. caprea deshalb auch viel- fach ,, Palmbaum" genannt. 322. S. cinerea L. aschgraue Weide. T^ Moore, Ufer, feuchte Wälder, selten an trockenen Standorten. 3.-4. Hu Alte feuchte Kiesgrube beim Neuburger Bahnhof gegen Feldkirchen, Sehensand, Kreul, Beutmühle (Oberhausen), Stadt- wald bei Grünau hauptsächlich am Rande gegen Heinrichsheim, *) Die 1 a t e i n. Diagnose siehe im „Anhang", Abtlg. B. 151 zwischen Heinrichsheim u. Rohrenfeld, Heinrichsheira, Zell gegen Brück, zwischen Rohrenfels und Ehekirchen an der Strasse, im Donaumoos verbreitet z. B. bei Stengelheim, Karlshuld, Unter- maxfeld ; Hesselohe gegen Laisacker. Nj Rieder Wald, Laisacker gegen Gietlhausen, Wald bei Gietl- hausen, ,.Hohe Schanz*' bei Neuburg in und an alten Stein- brüchen, Waldsumpf gegenüber dem Eingang zum Neuen Schiess- platz bei Riedensheim; ßertoldsheim (DV.) ; Monhcim u. Itzing an der Ussel (Fr.); Fünfstetten u. .Ingershof; * ^^'olkertshofen (Hof. !) ; an der Sciutter zwischen Feldraühle ( Hütting) und der ehemaligen Bauchenbergmühle. Ausser der var. typica, der häufigsten Spielart, beobach- teten wir: var. spuria Wimm. : auf Torfstichen bei Obermaxfeld mehr- fach ! !, f androgyna: Stadtwald bei Grünau!!, Moorwiesen bei Burgheim ! ! f. cladostemma: Moorwiesen bei Burgheim (Z. 1). Bei dieser Form sind die Staubfäden z. T. gabiig; es kann aber schon aus dem Grunde nicht an einen event. Bastard mit S. purpurea gedacht werden, weil sie zu 2 hinter jeder Schuppe stehen, wo- von oft 1 nicht gabiig ist, während die Bastarde mit S. purp, meist 1 bis zur Mitte ungefähr verwachsenen Staubfaden aufweisen. 323. S. aurita L. Ohr-W. ^ Waldränder, Moore. 4.-5. Im Ge- biete verbreitet, z. B. Hu Kreut auf den Moorwiesen gegen den Bahnkörper, Lehen- holz bei Stengelheim, im ganzen Donaumoos, besonders in der Nähe des Hauptkanals, Altmannstettcn (Wagenhofen), * zwischen Linden und Langenmoosen (Schrobenhausen). Nj Rieder Gemeindewald an vielen Stellen, Wald zwischen Gietlhausen und Bergen; Wald zwischen Aicha und Ochsenfeld (Schw.); Bertoldsheim (DV.); Torfwiesen bei Wolkertshofen (Hof.). Am Üonauufer haben wir S. aurita nie beobachtet. — Aendert in Blattgrösse und Blattform bedeutend ab; im Gebiete wurden beobachtet (ausser der typischen Form) : var. minor Anders.: im Donaumoos häufig, z. B. bei Karlshuld in der Nähe des Hauptkanals!!; hier auch subvar. crispata; desgleichen im Schuttermoor bei Wolkertshofen und Buxheim ! ! ; f. pseudohermaphrodita Cam. : Hu Moorwiesen b. Burgheim (Z.). 324. S. nigricans Smith schwarzwerdende W. 5 Moore, Wäldei-, Ufer. 4. Im Gebiete in zahli eichen Formen, besonders häufig im Donaumoos und in den Lech- und Donau-Schütten. Hu Alte Kiesgrube beim Neuburger Bahnhof gegen Feldkirchen, Engl. Garten an der Mündung des Längenmüllerbaches, Moor- wiesen bei Kreut, an der Strasse zwischen Rohrenfeld und Elie- kirchen, Stengelbeim, Altmannstettcn, Obermaxfeld, Untermaxfeld, zwischen Zell und Karlshuld, Karlshuld gegen Niederarnbach, 152 Sebensand, Burgheimer Moor, Etting, zwischen Elting und Gempfing, am Lech bei Rain, Niederschönenfeld in den Donau- und Lech- schütten, Lechschütten bei Meitingen am ,,Zol[", an einem Alt- wasser bei der Beutmüble ( Oberhausen 1, * Schrobenbausen. Nj Steinbruch am Burgwalde (Nbrg a. D.), Rieder Gemeinde- wald, Wald zwischen Giellhausen und Bergen, im ,, Weingarten" westl. von Bittenbrunn, an und in einem alten Steinbruche beim Ziegler in der Au (Gietlbausen), Monheim und Ried bei M. (Fr., Hof."; * Torfwiesen bei Wolkertshofen und Buxheim. An Spielarten wurden im Gebiete beobachtet: var. vulgaris A. May.: die häufigste Form ; suljvar. hir- suta: Kopfmühle bei Etting (Rain)!! var. elliptica S6r. s üb var. glabrescens A. May.: Donaumoos bei Untermaxfeld (Gu.) ; Moorwiesen bei Buxheim ! ! var. pseudoglabra Schatz in litt, (ad A. Mayer?): Donaa- moos bei Karlshuld gegen den Hauptkanal ! ! var. microphylla Gaud. (= parvifolia Wiram.): Moorgraben bei Kreut (Nbrg. a. D.) ! ! Hierher wahrscheinlich auch var. parvi- folia Ser. f. angustifolia : Staudheimer Moor (Z.). var. angustifolia Ser.: Donaumoos bei Obermaxfeld!! f. proleptica ^': Wengen (Z.) f. leiocarpa Neilreich: Dieser Form angenähert bei Karls- huld gegen Kleinhohenried und am Hauptkanal (an letzterem Fund- ort Fruchtknoten fast herzförmig verbreitert !) ! ! f. eriocarpa Koch: Karlshuld am Hauptkanal!! f. trichosticha A. Mayer: angenähert bei Karlshuld gegen Kleinhoheni ied ! ! nov. forma densiflora Erdner: ,, Während bei der typischen S. nigricans die 9 Kätzchen fast lockerblütig sind, sind sie bei dieser Form sehr dichtblütig" ; *) vermutlich findet sich f. densi- flora bei allen Blatt- Varietäten der S. nigricans. So beobachtet bei Karlshuld im Donaumoos: am Hauptkanal bei Kleinhohenried und gegen Niederarnbach ! ! 325. S. repens L. kriechende W. t> Moore, Gräben, sehr selten an trockenen Stellen. Zerstreut im Gebiet. Hu Alte Kiesgrube beim Neuburger Bahnhof gegen Feldkirchen, Bäche und Moorwiesen bei Kreut, Altmanstetten, in Unmenge zwischen Kleinhohenried und dem Hauptkanal im Donaumoos, Strassengraben zwischen Zell und Karlshuld (hier z. T. Exem- plare, welche fast 1 m hoch sind), am Bahndamm zwischen Unter- hausen und Strasse an einem Graben, * zwischen Linden und Langenmoosen, Nj Auf einer Oedung zwischen Hesselohe und Galgenberg an einer ganz trockenen Stelle e i n kräftiges Eremplar. welches aber nicht blühte ; Bertoldsheim (DV.) ; * Moorwiesen bei Wolkerts- *) Die 1 a t e i n. Diagnose siehe im „Anhang" Abtlg. B. 153 hofen und Buxheim (Hof. !!l; Moorwiesen zwischen Wittesbeim und Kotheuberg (Monheim) (Hof.). Kk (Ries) Riedgraben bei Laub massenhaft!! var. vulgaris Wimm.: so fast ausschliesslich an den an- gegebenen Fundorten ! ! var. rosmari nifol ia Koch (nicht ganz typisch): moorige Gräbchen bei Kreut ! ! f. proleptica: im Donaumoos zwischen Zell und Karlshuld an der Strasse ! ! Bastarde. Vorbemerkung. Es ist selbstverständlich, dass in einem an Weiden so reichen Gebiete, wie es das Neuburger ist, auch eine grosse Anzahl von Weidenhybriden zu finden sein werde, wie denn auch fast 2 Dutzend solcher konstatiert sind. Unter diesen zeichnen sich die von S. daphnoides und incana mit anderen Arten durch besondere Seltenheit aus. Trotzdem aber sind noch Lücken vorhanden, welche sicher früher oder später ausgefüllt werden. So ist im Gebiete S. alba X amygdalina noch nicht beobachtet, trotzdem die beiden Arten fast überall in Menge beisammen stehen. S. fragilis X amygdalina wird im Gebiete, abge- sehen von der Umgegend von Monheim und Wemding, wegen der Selten- heit von S. fragilis nicht leicht gefunden werden; dagegen erscheint es durchaus nicht ausgeschlossen, den Tripelbastard (alba X frag.) X amygd., der unseres Wissens überhaupt noch nicht konstatiert ist, bei der Häufigkeit von Sal. alba X fiagilis zu entdecken; im Donaumoos, wo S. frag. X pcntandra verbreitet ist, wäre S. (frag. X pent.) X alba zu suchen.*) S. amygd. X viminalis ist zwar nahe dem Grenzgebiete gefunden, fehlt aber wohl sicher auch im eigentlichen Gebiete nicht. Von den daphnoides und incana-Bastarden gehen uns noch ab: S. da- phnoid. X vim., incana X pu'P-, incan. X vim. und caprea X daphn., letztere, trotzdem caprea X daphn. X purpur. konstatiert ist. Nicht sicher sind S. cap. X nigricans, cinerea X lepens und aurita X C'Q- X repens, während S. caprea X purpurea und S. nigricans X repens noch ganz fehlen. Wir glauben bemerkt zu haben, dass da, wo die verfchiedenen Weiden- Arten in grosser Anzahl beisammen stehen, die Bastardbildung spärlich vor sich geht; so konnten wir in der weidenreichen Schütte unter dem Moy-Schlösschen und in den Lechschütten zwischen Meitingen und Thierhaupten, die fast ausschliesslich aus Weiden der verschiedensten Arten bestehen, nur die allergewöhnlichsten Hybriden und auch diese nur in geringer Anzahl konstatieren. Freund Gerstlauer machte dieselbe Beobachtung auch bei Augsburg Wo dagegen eine Art spärlich ver- treten ist, wie z. B. daphnoides zwischen Neuburg und Joshofen, andere *) Auch der Tripelbastard S. caprea X viminalis x purpurea wird wohl sicher zu finden sein, da S. purp. X vim. stellenweise Bestände bildet und auch S, capr. x vim. nicht selten ist. 154 hingegen zahlreich vorhanden sind, erscheint die Bastardierung bedeutend eileichtert. Uebrigens bedürfen diese Verhältnisse noch eingehenderen Studiums. 1. Silix fragilis L. X pentandiM L. Diese Hybride ist im Donaumoos und den angrenzenden Gebieten ziemlich vei breitet und zwar in der Form x S. cuspidata Schultz. Ueber ihre Herkunft konnten wir nur ertahrcn, dass vor Jahren grössere Anpflanzungen der verschiedensten Arten im Donaumoos gemacht wurden, worunter wahrscheinlich auch S. cuspidata war; wahrscheinlich geschah die Anpflanzung zum Zweck der Korbflechterei, die ja in Karlshuld auch fabrikmässig botrieben wird; Private machten sich das wohl zu Nutzen und vermehiten die Pflanzen durch Stecklinge. Sendtner tut der Pflanze in seinem Verzeichnisse vom Jahre 1852 noch keine Er- wähnung. Wir beobachteten nur die weibl. Pflanze. Hu In Karlshuld, sowohl in der Ortschatt selbst (als Baum und Strauch) als auch ziemlich entfernt vom Orte zwischen Brandheim und dem Hauptkanal mitten im Moose, K'arlskron ebenfalls mehrfach als Strauch und Baum, Untcrmaxfeld an der Ach, * am Rande des Donau- mooses zwischen Siffenhofcn u, Altenaich (Berg im Gau), * bei Altenaich, selbst, * Königslachen bei Schrobenhausen und in der Nähe der Grossen Paar zwischen Aumühle und Schrobenhausen. Nj Bei einer Mühle in Möhren (Treuchtlingen 1 ; hier als X S. Pokornyi Kerner; es ist übrigens nicht ausgeschlossen, wenn auch weniger wahrscheinlich, dass diese Pflanze, die als Kopfweide nicht blüht, S. fragilis var. decipiens ist. 2. Sal. alba L. X fmgilis L. Im ganzen Gebiete an Ufern, in Gebüschen und in Dörfern sehr verbreitet, spontan und kultiviert. Er vertritt im östlichen Teile des Gebietes in der Kultur die S. fragilis fast vollständig, ist aber gewiss auch spontan, trotzdem S. frag, in diesem Teile des Gebietes wohl voll- ständig fehlt; letztere mag früher do)t häufiger gewesen sein, wurde aber allmählig durch den lebenskräftigeren Bastard verdrängt. Er tritt im Gebiete als X S. Russelia na Smith in den Combinationen : glabra Wimm. und vestita Wimm. und als X S. viridis (Wimm.) Fries, welche letztere wahrscheinlich = S. frag concolor X alba ist, auf. Hu Brandlwiesen bei Neuburg (var. vestita Wimm. form, neglecta), Beutmühle mehifach (var. glabra f. latifolia!, in den Schütten nördlich von Strass, bei der Langwiedmühle (Burgheim), Eschling; Sehensand, Stengelheim und Rohrenfeld (Gu., var, viridis); Schütte bei Grünau, Schütte unter dem Moy-Schlösschen (var. glabra f. latifolia und var. viridis), Münster a. L., Ried (Nbrg.) var. glabra f, angustifolia), Unter- staller Viehweide gegen die Donau (var. glabra f. angustif.). Schütten zwischen Joshofen und Bergheim mehifach, Weichering, Laisacker (wohl kult.). * Aumühle bei Schrobenhausen. Nj Burgwald gegen die Donau (var. viridis i, Unterstall (var. glabra angustif. und var. viridis), Forsthof, zwischen Itzing und Monheim, 155 Scbweinsi)oint an der Strasse nach Gansheim unter den beiden Erzeugern, lieber S. Russelia!ia Sm. siehe das Weitere bei S. fragilis! 3. S. bab.vlonica L. X fmgilis L. (= x S. blanda Anders,). Nj Im Gräfl. Moyschen Park zu Stepperg in einigen Exemplaren kultiviert, wovon eines von der Strasse aus sichlbar und erreichbar ist!!; die Bestimmung dieser interessanten Hybride stammt von 0. von Scemen, dem Bearbeiter der Gattung Salix in der Synopsis von Ascherson und Gräbner. Die Kätzchen sind monströs und andiogyn. Wir hatten die Weide ursprünglich für S. (alba X frag) X babylon. gehalten, 4. S. amygdaliua L. X Yiminalis L. Hu Nahe dem Grenzgebiet am Donauufer zwischen Zirgesheira und Donauwörth (linkes Ufer), fast genau auf der Höhe des Zirges- heimer Steinbruches, nahe dem Verschönerungsweg an einer Pyramiden- pappel 2 kleine Sträucher und etwas davon entfernt (10 Schritte) ein 3. Ex. zwischen zahlreicher S. amygd. und viminalis, alle 3 ? !! A. Blüte: Kätzchen dünn-cylindrisch, nicht viel stärker als bei S. amygd., mit den Blättern erscheinend, am Grunde grüne Blättchen Schuppe 2 farbig, am Grunde heller, oben gelbbraun, an der Spitze lang behaart. Fruchtknoten schwach seidig behaart, gestielt, Stielchen etwa doppelt solang als das Nektarium, Griffel deut- lich, mittellang, N -rbe etwa so lang als der Griffel, gespalten, zurück- gekrümmt. Nektarium das Stielchen des Fruchtknotens etwas um- fassend, etwas schmäler als bei amygd., im Uebrigen aber dem von S. amygd. ähnlicher. B. Blätter: Junge Blättchen ober- und besonders unterseits deutlich seidig behaart, Härchen parallel zu den Seitennerven, oft an der Unterseite etwas eingerollt ; Blätter später oberseits kahl und glänzend, unterseits schwach behaart bis fast kahl, lanzettlich bis lineal- lanzettlich, feiugezäbnelt, meist lang und fein zugespitzt, seltener kurz- zugespitzt; Nebenblätter lanzettlich-lialbherzförraig. C. Zweige etwas behaart, an der Anwachsungsstelle brüchig, braun; Knospen meist kahl. — Wir haben die Hybride für den 16. Faszikel des Flor. exs. Bav. gesammelt. Unsere Weide stimmt mit keiner der beschriebenen Formen völlig überein, am wenigsten mit X S. raollissima Ehrh., welche einen Rückbastard zu S. viminalis dar- stellt; sie steht ungefähr in der Mitte zwischen X S. Trevirani Sprengel und S. Hippophaefolia Thuill. Die S. virescens Forbes, welche auch zu diesem Formenkieis gehört, kennen wir nicht. 5. S. daphnoides Vill. X purpurea L. Nj Am alten Schiessplatz bei Oberhausen in der Nähe des Wa,ch- hauses an einem Felsblock ein strauchiges, älteres Exemplar!! — Eine nähere Beschreibung dieser seltenen Hybride, welche nach A. Mayer neu für Bayern war, (die Angabe: „Kissinger Lechufer bei Augsburg" 156 [Caflisch, 2. Aufl. S. 282] scheint ohne neuerliche Bestätigung) gaben wir in Mittig. Bayer. Bot. Ges. I. Bd. Nr. 27, S. 300; sie ist im „Anhang" abgedruckt. Die Pflanze wurde von uns sub. Nr. 831 für die Flor. exs. Bav. gesammelt. Eine vor. Gerstlauer in „Bericht XI. Bayer. Bot. Ges.'' S. 219 als S. caprea X daphnoides für Neuburg a. D. angegebene Pflanze ist nach den uns vorliegenden Blattzweigen wohl gewiss Sal. purp. X daphnoides. Dafür sprechen schon die schmalen linealen Nebenblätter, welche noch schmäler als bei S. daphn. sind, während S. cap. X daph. Nebenblätter haben müsste, die breiter als bei S. daph. sind. Die jungen Blättchen sind auch fast ausnahmslos im letzten Drittel , wie bei purpurea, verbreitert. Wenn G. sich erinnern zu können glaubt, ein einziges ^ Blütenkätzchen mit „lang" gestielten Fruchtknoten beobachtet zu haben, so dürfte hiebei vielleicht doch ein Gedächtnisfehler unterlaufen sein Von S. neoburgensis i. e. S. capr. X daph. X purp, unterscheidet sich die Pflanze, die am Steinbruche beim Pulverturm bezw Fuchsbräukeller ( Nj ) als junger nicht blühender Strauch wächst und die wir öfters lebend zu beobachten Gelegenheit hatten, ebenfalls durch die schmalen Nebenblätter und die schmäleren, lang zugespitzten Laubblätter, 6. S. daplmoitles Till. X iiicana Schrank. Nj Zwei junge noch nicht blühende Sträuchlein in einem alten Steinbruche zwischen Moyschlösschen und Joshofen, nicht weit entfernt vom Donauufer ! ! — Während die jungen Blättchen im Frühjahr einer schmalblättrigen S. daphn. gleichen und ziemlich kahl sind, nähern sie sich ein Vierteljahr später in der Gestalt und Behaarung einer breitblättrigen S. incana, so dass jemand, der nicht wüsste, dass 2 zu verschiedenen Zeiten gesammelte Blattzweige vom nämlichen Strauche sind, niemals die Zusammengehörigkeit derselben vermuten würde. Der Bastard weist also 2 ganz verschiedene Vegetationsperioden auf: im Frühjahr die einer S. daphn., im Sommer die einer S. incana, wobei allerdings der deutliche Schimmel an den jungen Aesten den Einfluss der daphnoides deutlich verrät. 7. S. purpurea L. x repens L. Hu Im Donauraoos zwischen Brandheim und dem Hauptkanal (Karlshuld)!!; bei Untermaxfeld im Donaumoos (Gu.) ; Moorwiesen bei Töding, Burgheim und Staudheim (Z. !}. Ein Exemplar von Etting (Rain) bei der Kopfmühle (Z. u. E.) bleibt zweifelhaft, ob hierher oder event. zu S. purp. var. sericea gehörig, da keine Blüten vorhanden waren ; die Zugehörigkeit zum Bastarde hat aber mehr Wahrscheinlichkeit. 8. S. purpurea L. X vimiualis L, (= X S. rubra Huds.) Mit Sal. frag. X alba die häufigste Weidenhybride im Gebiete, die, wie z. B. an einem Altwasser zwischen dem alten Schiessplatz und dem Oberhauser Wald, manchmal kleine Bestände bildet. 157 Hu Neuburg auf Schutt Iiei der Neuhotbrauerei fob noch?), Donau- ufer beim städr. Bade (V), Donauufer beim ,,Saliter" (Nbrg.), Donau- altwasser beim alten Schiessplatze (Oberbausen), an der Donau zwischen dem Engl. Garten und dem Grünauer Wald, am Strassengraben zwischen Zell und Karlsbuld, (vielleicht gebort hierher auch ein in Karlshuld selbst gesammeltes jugendliches Exemplar, eher aber zu S. purp. var. sericea!), Lechauen zwischen der liecbbrücke bei Rain und Feldheim, Lechauen beim „Zoll" bei Thierhaupten, Schütte zwischen dem Moy- schlösschen und der ,, Insel" (Neuburg) (S (var. serrata Wimm.ü), zwischen Moyschlösschen und Josbofen an der Donau, Donauufer südl von Bergheim (S u. 9), Fasanenschütte bei Bittenbrunn am Westrande (c^ u. V); Berloldbheim (DV.). Die Bastardnatur dieser Pflanze ist am deutlichsten bei ^ Exempl. zu erkennen, bei welchen die Staubfäden -f mit einander verwachsen sind. 9. S. capre.a L. X cinerea L. Einer der häufigeren Weidenbastarde; bis jetzt beobachtet: Hu Westrand des Stadtwaldes bei Grünau zahlreich, an einem Graben bei Rohrenfeld gegen Heinrichsheim ; am ,, Reich" bei Gempfing („steht in den Blättern der S. caprea näher" (Töpffer) (Z.)-, Holzkirchen (,, nähert sich in den Blatte n der S. cinerea" (Töpffer) (Z.). Nj Am Rande des „Burgwaldes" beim alten Schiessplatz (^ (Nbrg.), Beutmühle bei Oberhausen an mehreren Stellen, Rieder Wald an der Strasse nach Bergen, an der Schutter bei der Fcldmühle (Hütting) gegen die ehemalige Bauchenbergmühle. var. Reich ardtii Kerner: Rohrenfeld gegen Heinrichsheim!! f. metamorph a Tocpffer: Waldrand bei Holzkircheu (Z.). S. caprea L. X daphiioides Vill. Als diesen Bastard bestimmten wir ursprünglich eine am Donau- ufer zwischen Moysclilösscben und Joshoten gefundene Hybride, die wir in Mittig. Bayer. Bot. Ges. I. Bd. Nr. 27, 1903, S. 301 als X S. neo- burgensis beschrieben. Nach vieljähriger Beobachtung in Kultur er- kannten wir, dass ausser S. cap. und daphn. auch noch purp, an der Bastardbildung beteiligt sein rauss, so dass also X S. neoburgensis = S. caprea X daphnoides X purpurea ist Das Nähere siehe bei diesem Tripelbastard am Schlüsse! — Eine von Gerstlauer im Bericht XI. der Bayer. Bot. Ges. S. 219 für Neuburg angegebene Sal. capr. X daphn. ist wohl ganz sicher S. purp X daphn,, wo das Nähere nachzulesen ist. 10. S. caprea L. X incana Schrank (= X S. Seringeaua Oaudin). Nj Am und in den verlassenen Steinbrüchen zwischen Neuburg und Joshofen in mehreren teils bäum-, teils strauchartigen Exemplaren !! Wir gaben die Pflanze von diesem Standort in der Flor. exs. Bav. 158 sub Nr. 560 aus. Wenn Töpffer in Mitt. Bayer. Bot. Ges 1 Bd. Nr. 34 schreibt, dass die Pflanze eine breitblättrige Form des Bastards dar- stelle und der S. caprea näher stehe, so können wir diese Meinung nicht teilen ; sie nimmt nach unserer Meinung in allen Teilen eine intermediäre Stellung ein. Dagegen steht die von Ge. ! ! Nj in einem alten Steinbruche zwischen Gietlhausen und Laisacker gefundene Pflanze wenigstens in den Blättern der S. capica näher. 11. S. caprea L. X nigricans Sm. Hu Moorwiesen bei Buigheim, Haselbaclier Moor (Z., det. Töpflfer). Z. ist laut mündlicher Mitteilung mit dieser Deutung nicht einver- standen; er hält die betreffenden Pflanzen für S. cinerea X nigricans. 12. S. caprea L. X viniinalis L. Hu In einem kleinen Gebüsche an der Strasse nach Heinrichs- heim bald nach dem Uebergang über den LängenmüUerbach ! ! .— hier var. angustiiolia Wimm. = X S. Vratislaviana Kern. — Nj Am Rande des Burgwaldes gegenüber dem Kreidewerk ! !, am Steppeischen Steinbruch in der Nähe der Donauwörther Strasse ! !, an den Abhängen des Burgwaldes (Nbrg.) zum alten Schiessplatz mehr- fach !! — hier der var. capraeforrais Wimm. genähert — , Wald- rand bei der Beutmühle ! !, verlassene Steinbrüche zwischen Neuburg und Joshofen !! — hier var. seri can s Tausch — , Steinbruch gegen- über Stepperg am rechten Donauufer !!, an der Donau bei Bertoldsheim (von Caflisch als X S. acuminata Sm. d. i. S. capr. X vim. var. latifolia Wiramer bezeichnet). — Eine vermutlich hierher gehörige Pflanze, welche wir an einem Sumpfe bei der Längenmühie fanden (sie ist leider jetzt verschwunden!), bezeichnete A. Mayer als tripelbastard- verdächtig 5 mangels Blüten lässt sich nichts Sicheres sagen. Es[könnten wohl nur (caprea X ein.) X vim. oder event. (ein. X aurit.) X vim. in Betracht kommen. 18. S. cinerea L. X nigricans Sm. Hu Sehensand gegen Ballersdorf, da wo die Waldstrasse nach Unterhausen abzweigt, unter zahlreicher S. cinerea u. nigricans ein V Strauch !!; Burgheimer Moor (Z. !) Nach Z. gehören auch die von Toepffer als S. caprea x nigr- gedeuteten Pflanzen vom Haselbacher und Burgheimer Moor hierher. Ein von uns am Lechufer bei Rain gesammeltes Ex. ohne Blüten ist auch wohl S cinerea X nigricans. 14. S. cinerea L. X purpurea L. Nj Ein kräftiger Strauch am Steinbruch beim Fuchsbräukeller (Nbrg.) an einem Abhänge; die Pflanze wurde sub Nr. 666 in der Flor. exs. Bav. ausgegeben ! ! Was die Form anlangt, so wurde die Pflanze von Toepffer als var. cinerascens Wimm. gedeutet, während sie A.Mayer wohl richtiger als var. glaucescens Wimm. bezeichnete. _ 159 — Eine von Z. im Staudheimer Moor gesammelte und von Toepffer als ein. x purp. var. glaucescens f. Mayeri Blüral. gedeutete Pflanze gehört nach mündlicher Mitteiig. Z.'s zu S. aurita X purpurea (s. unten!). 15. S. cinerea L. X vimiiiiilis L. >'j Alter Steinbruch auf der ,, Hohen Schanz'- (Nbrg. a. D.) (Ge. ! !) •, wahrscheinlich gehört hierher auch eine am Schutterufer bei der Feld- mühle (Hülting) gesammelte Pflanze ohne J^lüten. 16. S. aiirita L. X caprea L. Nj Diesen schwer zu erkennenden Bastard glauben wir in einem strauchartigen Ex, im Walde zwischen (Hetlhausen und dem Forsihof (Bergen) gefunden zu haben !! Um die Richtigkeit der Bestimmung beurteilen zu können, ist es unbedingt notwendig, die Pflanze in 1 e be n- dem Zustande mit den umstehenden Exemplaren von S. caprea und aurita zu vergleichen. Die Blatlform nähert sich bei unserer Hybride mehr der S. aurita. das Blatt unterscheidet sich aber in lebendem Zu- stande vom aurita-Blatt dadurch, dass es weniger i unzlich und auf der Oberseite glänzender ist; auch die bedeutendere Grösse des Blattes und der Kätzchen unterstützen unsere Deutung, S. capr X aurit. ist in unseren Waldschlägen, wo die beiden Eltern zahheich beisammen stehen, gewiss noch öfters zu finden. 17. S. aurita L. X cinerea L, Eine unserer häufigsten Hybriden, z. B. Hu am Rande des Grossen Exerzierplatzes gegen die Grünauer Strasse — var. truncata Lasch — !!, Moorwiesen bei Kreut!!, Gartenhecke bei Unteriiausen gegen den Wiesengruiid ! ! , im Donaumoos zwischen LängenmüUerbach und Unteimaxfeld! ! , Karlshuld gegen den Hauptkanal!!, * Schuttermoor bei der Wolkertshofer Mühle (Nassen- fels)!!, desgleichen gegen die Moosmühle (Buxheim)!! Nj Rieder Wald an der Strasse nach Bergen am Strassengraben unter den Eltern!!, im Wald zwischen Gietlhausen und Bergen!! Diese Hybride bildet stellenweise ganze Bestände, so im Schutter- moor bei Wolkertshofen und Buxheim und im Donaumoos bei Karlshuld. 18, S. aurita L. X nigricans Sm, Hu Ein grosser Strauch rechts beim Eing.ing von Karlshuld von Zell her!! ^; Donaumoos bei ünlcrmaxfeld ? (Gu.); Moorwiesen bei Burgheim ^ (leg. Z., det. Töpffer; Z. ist geneigt diese Pflanze eher für ein, X nigr., als für aurita X "igr- zu halten). 19. 8. aurita L. X purpurea. Hu Staudheimer Moor (Z.) Diese Pflanze war von Toepffer als ein. X puip. var. glauce-cens Wimm. f. Mayeri Blüml. bestimmt worden, ist aber nach mündlicher Mitteilung Z's S. aurita x pur- purea-, wir haben die Pflanze nicht gesehen. 160 20. S. aurita L. x repens L. Diese Hybride ist im Donaumoose ziemlich Läufig; bei manchen Formen schwankten wir, ob wir uns nicht eher für S. cinerea X repens oder für Sal. aurita X cinerea X repens entscheiden sollten, konnten uns aber trotz zustimmender Aeusserung eines Spezialisten nicht dazu entschliessen. Eine Auffindung des Tripelbastardes (aurita X cinerea) X lepens ist bei dem häufigen Zusammenwachsen von aurita X cinerea mit repens leicht möglich. Hu im Donaumoos bei Karlshuld in der Nähe des Hauptkanals!! nnd zwar var. argentifolia und var. intermedia A. May., letztere haupt- sächlich in der f. lanceolata; auffallend erschien uns eine f. der var. intermedia mit sehr bald verkahlenden Blättchen, die wahrscheinlich der Formel S. aurita X repens var. vulgaris Wimm, subvar. nuda Wendr, entspricht; in einem Torfstich zwischen Stengelheim und dem ,, Lehenholz" (,,Dachshölzl") reichlich und in mehreren Formen!!; Donaumoos bei Untermaxfeld (Gu.); Bertoldsheim (Cafl. als S. ambigua Ehrh.); auf den Lechinseln bei Marxheim (Fr., ebenfalls als S. ambigua Ehrh.). 21. S. anrita L. X viminalis L. Nj Im Rieder Wald, Abtlg. „Hildern" gegen ,, Haslachen" ein junges Exemplar ohne Blüten ! ! (det. A. Mayerj. 22. S. caprea L. X daphnoides Vill. X purpurea L, (= X S. neuburgensis Erduer.) Nj An einem verlassenen Steinbruche zwischen dem Moyschlösschen (Nbrg a. D.) und Joshofen nahe dem Donauufer ein grösseres und ein kleines Bäumchen, beide im Schatten einer älteren S. capreaü Diese Pflanzen wurden von uns ursprünglich für S. caprea X daphnoides (siehe diesen Bastard!) gehalten und als solcher in Mittlgn. Bayer. Bot. Ges. Bd. 1. Nr. 27, 1903, S. 301 publiziert (der Aufsatz ist im ,, Anhang" abgedruckt!). Nach mehrjähriger Beobachtung im Freien und in der Kultur erkannten wir aber, dass ausser S. caprea und da- phnoides auch noch S. purpurea an der Baslardbildung beteiligt sein müsse und beschrieben diesen neuen Tripelb astard — Salix caprea X daphnoides X purpurea Erdner — unter dem früheren Namen X Salix neoburgensis ausführlich in der Alig. Bot. Ztschrft. von Kneucker, 1909, Nr. b-*) diese Abhandlung ist ebenfalls im ,, Anhange" abgedruckt. Wir haben den Tripelbastard als Nr. 1261 für die Flor, exsicc. Bavar. gesammelt. In der Synopsis von A. und G. hat 0. von Seemen, der Bearbeiter der Gattung Salix, den neuen Tripelbastard im IV. Bd. S. 315 zwar erwähnt, ihn aber mit einem ? versehen und den Vermerk beigefügt: „Material war nicht zu erhalten". Es ist zwar richtig, dass 0. von Seemen uns unter dem 11. VI. 09 ersuchte, ihm von Salix neobur- *) Die latein. Beschreibung siehe im „Anhang" Abtlg. B. 161 gensis ein Exemplar zu schicken ; die Selbstachtung aber zwang uns, darauf nicht zu reagieren, da derselbe 0. von Seeraen unser Anerbieten vom 29. 11. 1908, ihm für die ,, Synopsis" unser Salix-Material schriftlich zusammenzustellen, mit den Worten abfertigte: (Ich) „bitte von Ihrem Vorhaben abzustehen und mir kein Salix-Material zu schicken." Zu- dem war zu der Zeit, wo Herr von Seemen uns um Material ersuchte, die S. neoburgensis bereits im XV. Faszikel des Flor, exsicc. bav. sub Nr. 1261 ausgegeben, wo sie zu jederraans Einsicht auflag. Das 0. von Seeraen'sche ,,?" tut selbstverständlich der richtigen Bestimmung nicht den geringsten Eintrag, da die Autorität des Herrn A. Mayer in Regensburg, der dem neuen Tripelbastarde Pate stand, uns mindestens ebenso viel gilt, als die des Herrn von Seemen in Berlin. 24. Familie. Betiilaceae Rieh. Birkengewäelise. 118. Carpiims (Trii.) L. — Hainbuche, Hageiibuche, Weissbuche. 326. r. Betulus L. gemeine Hain- oder Hagenbuche. ^ Wälder, Hecken. 4. — 5. Verbreitet, insbesondere in Nj, z. B. Rieder Gemeindewald (so standen in Abtlg. ,,Hildern" ein Paar alte, prächtige Exemplare, deren dichtes Gezweig so tief herabhieng, dass ein Mann kaum aufrecht darunter stehen konnte; sie dienten Hirten u, dgl. als Unterschlupf bei Regen und als Spielplatz; eine davon ist leider abgebrannt i; eine einzelnstehende verwitterte alte H. stand oberhalb Bittenbrunn nördlich der Strasse nach Riedensheim auf der Heide vor dem Beginn des Waldes, Ober- hauser Wald gegen Stepperg, * Wellheim, * Konstein („Carp. Bet. bildet den Hauptbestand der Laubwälder bei Aicha, Konstein und im Rieder Tal; überhaupt im Schuttertal sehr verbreitet." Schw.), wo sie die Stelle der Fagus silvat. z. T. vertritt; einzeln stehende riesige Bäume im ,, Eichet" bei Ensteld (HofJ. — Nahe dem dem Grenzgebiete bildet die Hagenbuche auch um Donauwörth z. B. am Schellenberg den Hauptbestand des Laubwaldes. 119. Corylus (Trn.) L. — Haselnuss. 327. C. Avellana L. gemeine H. b Wälder, Hecken, Gebüsche. 2.-4. Im ganzen Gebiete wild und kultiviert; die kultivierten Exemplare werden vielfach von Schildläusen befallen, die die betreffenden Zweige allmählig zum Absterben bringen. 120. Betula (Trn.) L. - Birke. 328. B. verrucosa Ehrh. (= B. alba L. z. T.) gemeine Birke T; Wälder, Anlagen etc. 4.-5. Verbreitet in Nj u. Hu, auch im Donaumoose (Schrank, P. !!), wo sie in Dörfern, um Friedhöfe und auch sonst vielfach kultiviert wird; das Holz der in Nj ge- wachsenen Bäume ist härter und wird dem vom Donaumoose vor- gezogen. — Die Form mit hängenden Zweigen — B. pendula n 16^ ßoth — hier und da wild und kultiviert, z. B. an der „Kleinen Schanz". — Junge Zweige und unentwickelte Blätter sind auch bei B. verruc. vielfach behaart, jedoch nie so stark wie bei B. pubescens ; auch verliert sieh die Behaarung später meist voll- ständig, während B. pub. auch dann meist noch, wenigstens in den Aderwinkeln, behaart ist. Wir sind uns nicht klar geworden darüber, ob anders gestaltete, meist herzeiförmige Blätter mit ziemlich starker, bleibender Behaarung an Stockausschlägen immer zu Bet. pubescens oder vielleicht auch teilweise zu B. verruc. ge- hören; wir konnten in der Literatur auch keine Angaben darüber finden. 329. B. pubescens Elirh. weichhaarige B. 1^ Moore, Wälder. 4.-5. Zerstreut bis vei breitet. Hu Auf einer Heide am Waldrand beim Kahlhöf in Strauch- form ! ! , verlassene Kiesgrube beim Neuburger Bahnhof gegen Feidkirchen ! ! , beim Docherhof (Sinning) ! ! , Wäldchen bei Hardt ! ! ; im Donaumoos (Se. u. P.j und zwar zwischen Karlshuld und Niederarnbach häufig (meist in Strauchform)! !, am Hauptkanal !! , * zwischen jSiederarnbach und Probfeld ! ! , bei Stengelheira und Ludwigsmoos als Strauch und Baum (auch an der Strasse)'.!, Kreut am Bahnkörper ! ! ?H'j Im ,, Burgwald" bei Nbrg. stellenweise häufig!!, an den steinigen Abhängen beim städt. Wasserwerk!! (hier wahrscheinlich angepflanzt), bei Gietlhausenü , zwischen Feldmühle und Well- heim auf dem Baron von Tucher'schen Torfstich in Strauchform ! ! ; zwischen Otting und Rothenberg (Fr.); zwischen Monheim und Werading (Hof., Prtl.) ; * ,, Warte" bei Ammerbach (Hof.) ; Wemding gegen Polsingen!!, Monheira am Stückelberg!! Nk (Ries) Pflegermühle bei Wemding!! var. odorata Bech stein: zwischen Karlshuld und Nieder- arnbach ! ! , Torfstich bei Feldmühle ! ! , in beiden Fällen strauch- förmig. Ob genannte Spielart nicht vielleicht nur eine Jugend- form des Blattes oder die Blattform der Stockausschläge darstellt, wollen wir nicht entscheiden. Die Unterart carpatica Willd. bisher nicht beobachtet, vielleicht im Donaumoos noch aufzufinden. 330, B. humilis Schrank niedrige B. ^ Moore, Gräben. 4.-6. Selten. Hu An einem Graben südwestlich von Kreut (Nbrg.) in der Nähe des Bahnkörpers ein kräftiges Exemplar!!; Wegrand zwischen Stengelheim und Baiern (Rohrenfels), im Donaumoos an der Ach bei Kavlshuld und Grasheim (P.) ; am südlichen Ufer des Hauptkanals gegenüber dem Bahnhof Niederambach in der Nähe einer Brücke ! 1 Diese Art, welche unser Schrank zuerst erkannte, *) scheint *) , Diese Birke, die ich ehemals für die Linneiscbe Betula naua hielt, ist sie nicht, kömmt ihr aber ungemein nahe" Schrank. .,Baiersch. Flora" 1789, I. Bd S. 120. In seiner „Baier. Reise" S. 170, 17813 führt er sie noch unter B. nana auf. 163 früher, auch noch zu Sendtnei's Zeiten, im Donaumoose sehr ver- breitet gewesen zu sein. Wir haben bereits in unserem „Orien- tierenden Ueberblick über die Neuburger Flora" die Angabe Schrank's erwähnt, dass Bet. hum. in der „Krakau", einem lange sich fortziehenden Gebüsche auf dem Mittelmoore, begrenzt dm ch die 2 Linien: Lichtenau — Pobenhausen und Feldkirchen— Berg im Gau und zwischen der Ach und dem nächsten nördl. Graben so häutig war, ,,dass sich aus dieser Gegend allein alle botanischen und Liebhaber-Gärten in ganz Europa versehen Hessen" (Sclirank: ,,Naturhist. und Ökonom. Briefe ühev das Donaumoos" Mannheim 1795, S. 37). Die ., Krakau", schreibt er a. a. 0. S. 5 weiter, „besteht ausser strauchartigen Weiden grösstenteils aus meiner Bet. humilis; aber ungeachtet man denken sollte, der Boden müsste durch das Wurzelgeflecht baumartiger Pflanzen fester werden, so warnte man mich gleichwohl zu Neuburg noch heuer (1793) vor der Krakau, weil es dort wegen des Versinkens sehr gefähilich sei" u. S. 116 „Endlich nimmt die Torfbirke (Bet. hura.) nordwärts der Ach einen Platz von mehreren Morgen ein, wo sie aber so niedrig bleibt und sich so sehr an den Boden drückt, dass ich sie anfänglich für eine unbekannte krautartige Pflanze an- sah, bis ich sie näher betrachtete." Bastard. Betula pubesceus Ehrh. x vernicos.'i Ehrli. Hu Am Hauptkanal im Donaunioose bei Karlshuld, genauer zwischen Kleinhohenried und Niederarnbach, ein junges Bäumchen unter den Erzeugern. — Neu für Bayern! — Blüten zweige und Blätter behaart, aber weniger stark als bei B. pubescens; Blätter eirautenförmig, denen von B. verruc. sehr ähnelnd aber mit ab- gerundeten Ecken, stark klebrig, doppelt gesägt, aber nicht so tief und scharf wie bei B. verruc, ziemlich lang zugespitzt. Fr ucli tkätzchen dünn walzlich mit abstehenden Schuppen, letztere (schwach)zottig, ihr Mittellappen bedeutend länger als die Seitenlappen. Der Bastard ist fast in allen Teilen intermediär und leicht zu erkennen. Von B. verruc. unterscheidet er sich schon durch die Behaarung der Zweige und Blätter, von B. pubesc. durch die Gestalt, Serratur und längere Zuspitzung der Blätter und den langen Mittellappen der Blütenschuppen, von B. carpatica W. K. durch die doppelt gesägten Blätter, welche länger als breit sind und die nicht zurückgekrümmten Seitenlappen der Schuppen. 121. Alnus (Till.) Gaeituer, Erle. 331. A. glutiiiosa Oaertner gemeine E. V Ufer. 2.-4. Fast überall im Gebiete gemein, z. B. 11* 164 Hu auch im Donauraoose (Se. u. P.) ; Bertoldsheim in feuchten Wäldern (DV.). Nj Bauchenbergmühle (Bergen) häufig (Schw.l; fehlt aber um Ensfeld (Lutz). Wir haben diese Art nirgends am Donauufer beobachtet, wo A. incana ihre Stelle vertritt; an anderen entsprechenden Loka- litäten dagegen, auch an den Nebenflüsschen der Donau, wächst fast ausschliesslich diese Art und A incana bildet die Ausnahme. 332. A. iucaiia DC. Grau- oder Weiss-Erle. ^ Flussufer, selten Wälder. 2.-4. Verbreitet. Hu Gemein am Donauufer!!; „die einzige Donauart" (DV.) ; sonst selten: Ufer der Gewässer im Donaumoos (P.); Bahnkörper zwischen Sehensand und Kreut (mit A. glutinosaÜ); Marxheim, Neuburg und Gerolfing (Hof.) Nj In der „Eglache^', einem Waldsumpf bei Igstetten (Atten- t'eld ! !) , Wald zwischen Marxheim und Daiting ! ! , ,,Asemer-Graben'' bei Graisbach (mit A. glutinosa ! !} ; Stückelberg, Kölburg, Itzing (Monheim) (Fr.); * Wolkertshofen (Hof.) Nk (Ries) Schwalbmühlen bei WemdingÜ A. incana ist die ständige Begleiterin der Donau, soweit sie das Gebiet durchfliesst, entfernt sich aber nur ausnahmsweise weiter von derselben. Bastard. Alnus glutinosa Gärtner x incana DC. Nj Am ,,Asemer" Graben bei Graisbach und zwar auf der Westseite desselben, einige 100 Meter oberhalb der letzten Häuser von Graisbach gegen Gansheim unter den Eltern! ! (^18, VL 1903). — Blätter ober- und besonders unterseits stark behaart, in der Jugend oben ziemlich klebrig (d. i. harzdrüsig), stumpf oder selten mit ganz kurzer Spitze. Serratur weniger scharf und tief als bei A. incana, mehr ausgeschweift gezähnt (cfr. glutinosa !). Fruchtkätzchen kurz aber deutlich gestielt, kleiner als bei incana; (es war nur ein älteres, dagegen ca. 6 junge vorhanden, welche schmächtiger und stärker klebrig waren als bei A. incana). Der kleine Baum steht in seinen Merkmalen so ziemlich in der Mitte zwischen den beiden Erzeugern und entspricht wohl der X A. pubescens Tausch. — Zu dieser Form des Bastardes scheint auch eine Pflanze am Nordrand des ,.Etlet" bei Unter- hausen zu gehören, welche dort ziemlich häufig zu sein scheint!! Ob hier beide Eltern da sind, wissen wir aus dem Gedächtnisse nicht mehr anzugeben; jedenfalls aber waren sie ursprünglich vorhanden. — Auf dem Galgenberg über Ried steht eine Reihe von Bäumchen uud Sträusschen, welche sicher auch zu dieser Hybride, aber zu einer anderen Form derselben, etwa X A. am- bigua Beck gehören ! ! Die Blätter sind ebenfalls meist stumpf, 383. 165 hier und da mit aufgesetztem Spitzchen, die Behaarung der Blatt- unterseite ist filzig, aber weniger intensiv als bei A. incana, da- gegen konnten wir von einer Harzdrüsigkeit der jungen Blättchen nichts bemerken. Die Pflanzen stehen in den meisten Merkmalen der A. incana näher. Hu Einige Bäume und Sträucher, die wohl ebenfalls zu X A. arabigua Beck gehören, stehen am Bahnkörper zwischen Sehen- sand und Unterhausen und zwar auf der Südseite zwischen dem 2. und 3. Bahnwärterhäuschen von Neuburg aus!! 25. Familie. Cupulifer«ae Rieh. (Fagaeeae Prantl) Napfelienfrüehtler, 122. Fagus (Trn.) L. — (Rot)buche. F. silvatica L. Rotbuche. ^ Wälder. 4.-5. Im Gebiete, be- sonders auf dem „Weissen Jura", sehr verbreitet. Durch prächtige Buchenhallen führt der W^eg von der „Alten Burg" (Nbrg. a. D.) zum Alten Schiessplatz bei Oberhausen am Fusse der Abhänge des Burgwaldes. m. sanguinea bort. (= var. purpurea Ait.) : ein junger Strauch auf einer Waldblösse bei Igstettenü 1905 (Attenfeld); wir konnten ihn aber einige -lahre später nicht mehr beobachten. 123. Quercus L. ~ Eiche. 331:. Q. Rol)ur L. (= Q- pedunculata Ehrh.) Sommer- oder Stiel- eiche (im Gebiete meist „Haseleiche"' genannt). ^ Wälder. 5. Verbreitet, im Donaumoos angepflanzt (Paul). 335. Q. sessiliflora Smith. Stein- oder Wintereiche (bei uns „Kohleiche" genannt). ^ Wälder, 5. In ^^j ziemlich verbreitet, z. B. Am Waldrand beim Kreide- werk ! ! (mit Q. Robur), im Walde bei der ,, Kaiserburg" (Ober- hausen)!!, in den kleinen Privatwäldchen bei Gietlhausen und auch strauchartig in Hecken daselbst!!, im Walde an der Strasse von Ried nach Bergen!!; bei Ensfeld ziemlich verbreitet in z. T. starken Bäumen (Lutz!!); Rothenbergerhof (Wemding) (Fr.); zwischen Wemding und OitingÜ, zwischen Weilheim und Gundels- heimü, Möhren im Walde zum UhlbergÜ, * Buchdorf gegen BaierfeldÜ. Hu Im Walde zwischen Unterhausen und Sinning ! ! (die Blattunterseite z. T. mit einer Art von Schildläusen befallen), in Wäldern bei Ehekirchen; Hirst, Esterholz (Haselbach) (Z.). Das Holz von Q. sessiliflora ist weit weniger hart, als das von Q. Robui-, eignet sich aber wegen der leichteren Bearbeitbarkeit zu manchen Gegenständen sehr gut. 166 Bastard. Quercus Robur L. x sessilitlora Smith. Neu für Bayern. Diese Hybride fanden wir im Jahre 1899 am Saume des Burg- waldes nächst dem Kreidewerk bei Nbrg. a. D. unter Q. Robur u. sessiliflora in 2 kräftigen Bäumen, die auch (z. T. aber ver- kümmerte) Früchte trugen. Eine nähere Beschreibung gaben wir in den Mittign. der Bayer. Bot. Ges. I. Bd. Nr. 27, 1903, S. 300; die betreffende Abhandlung ist im „Anhang'* abgedruckt. Wir sammelten den Bastard auch für die Flor, exsicc. Bav. sub Nr. 476. — Die 2 Bäume sind Eigentum des Kreidewerkes; auf Ansuchen wurde uns von der verehrlichen Direktion die Erhal- tung dieser Naturdenkmäler bereitwilligst zugesichert. Wir danken ergebenst für dieses verständnisvolle Entgegenkommen. 2(). Fiiiiüie. Ulmaceae Mirbel, Ulmeiigcwäclise. 12i. Ulmus L. — Ulme, Rüster. 836. U. campestris L. Feld-U. 1^ Wälder, Hecken. 3.-4. Wild und kultiviert; verbreitet, z. B. Hu Im Engl. Garten bei Nbrg. z. T. in prächtigen Exem- plaren, Hofgarten in Nbrg., ,,Hohe Schanz" bei Nbrg. ; im Donau- moos angepflanzt (Paul). Nj An der Donau von Neuburg nach Joshofen häufig, im „Eila" westl. von Bittenbrunn, Westrand des Waldes von Oberhausen nach Stepperg. In manchen Jahrgängen sind fast gar keine Blüten zu beob- achten, in anderen dagegen Blüten ohne Zahl. V a r. suberosa Ehrh.: am Donauufer zwischen Neuburg und Joshofen; * Gerolfing (Hof.). 337. U, montaua Withering Berg-U. ^ Wälder, Anlagen. 5. Viel seltener als die vorige Art, wohl manchmal nur kultiviert, aber sicher auch spontan. Hu: Die Allee an der Strasse von Lichtenau nach Poben- hausen besteht meist aus U. montana ! ! Nj Am Donauufer bei der „Klause" mehrere Exemplare !!, im Walde unmittelbar an der ,,Kaisei'burg" bei Oberhausen ! !, am Waldrande beim Kreidewerk (Nbrg. a. D.) !!, auf der „Hohen Schanz" !!, Bertoldsheim im Schlossgarten !!, im Burgwalde bei der „Alten Burg" ! !, Graisbach !!; Ensfeld nicht oft (Lutz). Manche, wie z. B. Ascherson u. Graebner betrachten U. mon- tana nur als Unterart von U. campestris; wir konnten nie Ueber- faiigsf'oimen zwischen U. mont. u. camp, beobachten, auch gelang es uns nicht, hybride Formen zwischen beiden zu entdecken. 167 'ifiH, U. eifiisa Willd. Flatter-U. 1^ Wälder. 3.-4. Wild und kul- tiviert, ziemlich selten. Hu Im Engl. Garten au mehreren Stellen ! !, besonders in der Nähe der Militärschwimmschulc und an der Strasse nach Grünau ; Niederschönenfeld (DH.!); Marxheim (Fr.). Nj „Hohe Schanz" bei Neuburg a. D. !!, Waldsaum im „Eila" bei Bittenbrunn ! !, Unterstall ! !, Bergheim an der Hauptstrasse beim Eingange in die Ortschaft !!. Nach der Blattgestalt sind die 3 Ulmen-Arten oft schwierig oder gar nicht auseinanderzukennen ; die Früchte allein geben sicheren Aufschluss, Celtis australis L. - der Zürgelbaum — , welcher zu dieser Familie gehört, steht in einigen grösseren Exemplaren im Engl. Garten zu Neuburg a. D. !! 27. Familie. Moraceae Eiidl. MaulbeergewäcJise. Monis (Tru.) L. — Maulbeere. M. alba L. weisse Maulb. ^ Kultiviert. 5. Frucht weiss, selten rötlich bis schwarzrot. Hu Im Englischen Garten bei Neuburg an der Strasse nach Grünau ; unseres Wissens jetzt gefällt. Nj An einer Hecke beim Moyschen Oekonomiegut (Nbrg.) am Wege von Ried her!!; am Kalvarienberg bei Wemding (Hof.; ob noch V). M. uigra L. schwarze M. ^ Kultiviert. 5. Frucht schwarzviolett. Hu Im Engl. Garten bei Neuburg a. D. mit voriger; ob noch? Nj Kalvarienberg bei Wemding (Hof. ; wahrscheinlich jetzt ver- schwunden). Es ist zu bedauern, dass die stattliche Reihe von Maulbeer- bäumen im Engl. Garten, unter denen vielleicht auch noch M. rubra L. (mit schwärzlichroten Früchten) sich befand, gefällt wurde ; sie bot dem Naturfreund willkommene Abwechslung, den Kindern eine begehrte Leckerspeise. Man sollte derartige Rari- täten so gut und so lang als möglich schonen; vielleicht ist doch der eine oder andere Baum der Axt entgangen. 125. Kumulus L. — Hopfeu. 389. H. Lupulus L. gemeiner Hopfen. 4 Ufer, Hecken, Auenwälder. 7. — 8. Verbreitet; kultiviert fast nur im südl. u südöstl. Teile des Grenz-Gebietes um Pöttmes, Schrobenhausen und Reichertshofen ; wild hauptsächlich in Hu in den „Schütten", wo er die Bäume oft lianenartig in Gesellschaft von Clematis vitalba überzieht und mit einander verbindet; so hauptsächlich in der sog. „Porzellan- schtitt" am Fusse des Burgwaldes gegen die Donau beobachtet, wie diese 2 Gewächse oft undurchdringliche Dickichte bilden. — 168 Die männliche PHanze, welche nicht kultiviert wird, z. B. Hu in|^der Hecke vor dem „Saliter" bei Neuburg a. D. !!; Joshofen (Ge.) ; Unterstaller Viehweide!!; Gerolfing (Hof,)-, Schütte bei Marxheim ! ! ; N j Monheim hier und da (Lg.). Hum. japonicus S. u. Z., welcher der vorigen Art sehr ähnlich ist, hier und da kultiviert und verwildert, z. B. Ried ! ! Caniiabis (Trn.) L. — Häuf. C. sativa L. gem. Hanf. 0 Kultiviert. 7. — 8. Wir haben den Hanf im Gebiete nur selten kultiviert gesehen •, so einmal an einem Bahnwärterhause bei Unterhausen ; beim Forsthof (Bergenj ; * Pöttmes (Schwarz) ; Monheim in kleinen Partieen (,Lg.). 28. Familie. Urticaceae Endlicher, Nessel- gewächse. 126. Urtica (Toiirn,) L. — Nessel. 34:0. TJ. ureilS L. kleine Brennessel. 0 Gärten, Schutt. 7 — 9. Ver- breitet, aber seltener als U. dioeca; Hu^ auch im Donaumoose (P.); Nj Monheim weit seltener als dioeca (Lg.). Diese Art brennt nach unserem „Empfinden" weit stärker als die folgende. 341. U. dioeca L. grosse Brennessel. 4 Zaun, Hecken, Wälder. 7. — 9. Ueberall gemein, auch Hu im Donauraoos (P.); Nj Mon- heim gemein. Die verschiedenen Abarten, wie var. angustifolia Ledeb. u. var. hispida Weddell bedürfen bezüglich ihres Vorhandenseins und ihrer Verbreitung im Gebiete näherer Untersuchung. 127. Parietaria (Tuuru.) L. — Glaskraut. 342. P. offlciualis L. gebräuchliches G 4 Mauern, Schutt, Hecken. 6.— 10. Selten. Hu An der Gartenmauer von St. Augustin in Nbrg. in der Nähe eines zu diesem Kloster gehörigen bewohnten Turmes an der ßahnhofstrasse (I900j ! !, an einem Graben nächst dem Zoll- häuschen an der Donauwörther Strasse nahe der Seminarmauer (Nbrg.) ! ! , in dem Gebüsche am Fusse der Abhänge zwischen Sing's Garten d. i. der Bastei u. dem „Saliter" mehrmals (Nbrg.) Bei uns nur die Rasse ereota M. u. K. ; die Pflanze war früher wohl offizineil und hat sich an manchen Orten erhalten. 29. Farn. Lorantliaceae Don. — Riemenblnmen- ge wachse. 128. Viscnm L. - Mistel. 343. V. iilbiiui L. weisse M. ^ Auf Aesten verschiedener Bäume schmarotzend, 3. — 4. 169 var. typi cum Beck: Hu auf Obstbäumen in Bittenbrunn mehrfach ! ! (neuerdings auf Betreiben des Bezirks-Obstbauvereines vielfach entfernt), auf der „Churfürstenlinde" in der Fasanen- schütt bei Bittenbruun sehr zahlreich ! ! ; auf Ulmen bei Marx- heim (F.) \j Laisacker auf einem Apfelbaum an der Hecke am Abhänge gegen den ehemals Prof, Müller'schen Garten ! ! ; Schweinspoint (Marxheim) (DH.). var. austriacum Wiesb. (= var. laxum Wiesb., nicht Boiss. u. Reut.): Nj Auf Föhren im Rieder Gemeindewalde an verschiedenen Stellen z. B. Abteilung „Mildern", Abtlg. „Haslache", Äbtlg. „Dreisteinerschlag", am Waldrand bei Gietlhausen nächst dem „Herzfelder" ! !, Attenfeld (nach Mittig. eines früheren Lehrers daselbst). V. austr. wird von Holzarbeitern vielfach als Merk- würdigkeit mit nach Hause gebracht; die von uns gesehenen Exemplare hatten immer schmälere Blätter und kleinere Beeren als der Typus. 30. Familie. Santalacae R. Bn - Santelgewächse. 129. Thesiuiu L. — Vermeinkraut, Bergflachs. 344. Th. bavarum Schrank Baier. Reis. 1786 (= Th. montanum Ehrhart 1791), bayerisches oder Gebirgsvermeinkraut, Bergflachs. 4 Bewaldete oder buschige Bergabhänge, Bergwälder. 6. — 8. Im Gebiete nur auf dem Weissen Jura beobachtet : Nj „Finkenstein" westl. von Bittenbrunn Burgwald an den Abhängen gegen die Donau mit Calamagrostis varia, in dem Walde bei der „Kaiser- burg" nördl. von Oberhausen, am Steinbruche gegenüber Stepperg auf dem rechten Donauufer; Bertoldsheira (DV.); Hütting; auf dem Berge zwischen Konstein und Wellheim (Hof.); überhaupt ,,auf allen Abhängen des Schutter- und Riedertales" (Schw.); Arbisberg bei Ensfeld (Fr.); im ,, Stelzer" bei Liederberg (Mon- heim) auf Kalkhügeln (Lg.). Es ist uns unerfindlich, wie man an dem Artcharakter von Th. bav. zweifeln kann; auch Asch. u. Grab, in ,, Flora des nord- ostdeutschen Flachlands" S. 264 schreiben noch: ,,Th. interme- dium findet sich öfter an schattigen Waldstellen mit breiten Blättern und weitläufigerer Rispe, in der Tracht an das mittel- deutsche Th. montanum erinnernd, welches indes viel grösser und wegen der nicht kriechenden Grundachse „wahrscheinlich" als Art festzuhalten ist. Linnes Thesium Linophyllum umfasst sowohl Th. bavar. wie Th. intermed. ; indes schon Schrank schreibt in seiner „Baier. Flora" 1789 1. Bd. S. 507: ,,Ganz sicher ist gegenwärtige Art (Th. bav.) von der vorigen (Th. linifolium = Th. intermedium wenigstens z. T.) mehr verschieden als die vorige von der ersten (Th. alpinum) ; man muss also entweder alle drei 170 für eine einzige Art erklären, oder die gegenwärtige sowohl als die Alpenart von dem leinblättrigen trennen. Ich wäre geneigt, das erste zu thun ; aber ich habe die Kultur dieser 3 Arten nicht versucht, das Orakel der Natur noch nicht gehörig befragt, und daher keine entscheidende Antwort erhalten". Wir hatten Ge- legenheit, die beiden Thesium -Arten mehrfach in der Natur zu beobachten und sind ebenfalls zu der Ueberzeugung gekommen, dass zwischen beiden zwar verwandtschaftliche Beziehungen be- stehen, dass aber die Unterschiede völlig hinreichen, nm 2 ge- trennte ,,gute" Alten zu begründen. Auch ist wenigstens in un- serem Gebiete der Standort von Th. bavar. ein ganz anderer als der von Th. intermed. ; ersteres liebt lichte oder auch etwas schattige Bergwälder, Waldblössen, l)ewaldete oder buschige Ab- hänge, letzteres kahle Hügel, Raine oder Haiden. Wir konnten Th. intermed. zwar nie im Walde beobachten, sind aber über- zeugt, dass es auch im Waldesschatten seine kriechende Grund- achse bezw. seine Ausläufer ni cht verlieren würde. Alle 3 Arten zusammenzuwerfen, wie Schrank geneigt scheint, wäre unnatürlich, da Th. alp. sich von Th. bav. u. liniF. schon durch die zur Frucht- zeit röhrigen, nur an der Spitze eingerollten Blütenhüllen unter- scheidet. Der Schrank'sche Name (Th. bavarum) hat übrigens die Priori- tät vor dem Ehrhart'schen (Th. montanum), da Schrank sein Th. bav. bereits 1786 in seiner ,,Baiersche Reise'' aufstellte u, 1789 bereits in seine ,,Baiersche Flora" aufnahm, während das Th. mont. Ehrhart's erst vom Jahre 1791 stammt; auch ist die in der „Baiersch. Flor." gegebene Diagnose zwar kurz: ,,die Aeste rutenförmig ; die Blätter lanzettförmig, dreinervig ; die Blüten in einer Rispe", aber hinreichend deutlich. 345. Th. iutermedium Schrader (1794) (= Th. linifolium Schrank z. T. 1786) mittleres V. 4 Steinige Hügel, Haiden, Raine. 6.-7. Nj Auf den kahlen Hügeln des Weissen Jura zwischen Neu- burg und Joshofen zahlreich ! ! , auf der Heide über dem grossen Steinbruche bei Laisacker massenhaft ! ! , am Rande des Stein- bruches bei der Ziegelei in der Au, besonders an einem Schutt- kegel, welcher mit einer Tilia ulmioiia gekrönt ist!!, an Rainen am Feldweg zwischen Hesselohe und der Waldabtlg ,, Brand" des Rieder Waldes!!, auf einer Oedung zwischen Hesselohe und Gietl- hausenÜ; Bertoldsheim (DV.). Hu Neuburg a. D. ,,auf Triften" (Fr.) ; Donaumoos (Schrank) ; Gerolfing (Prantl nach Hoffmann). Ob in diesen 3 Fällen nicht eine Verwechslung mit Thes. pratense vorliegt, lassen wir dahin gestellt; wir haben Th. intermed. in Hu nicht gesehen. — Wir waren ursprünglich geneigt, den Schrank'schen Namen Th. lini- folium (Baier. Reise 1786, 129) voranzustellen, haben aber die Ueberzeugung gewonnen, dass das Schrank'sche linifolium z. T. auch Th. pratense, das er in seiner „Baier. Flora" nicht an- führt, umfasst. Das geht uns scheu aus der näheren Verwandt- 171 scliaft seines Th. liiiifolium mit alpinum als mit Th. bav. hervor, während intermed. jedoch mit Th. bav. zweifellos näher verwandt ist, als mit alpin.; auch gibt er sein Th linifol. von Standorten wie /. B aus dem Donaumoos an, wo jetzt nur Th, prat, be- obachtet ist. Die Diagnose in der „Baier. Flora": ,,Die Blätter linientormig lanzettähnlich •, die Blütentraube mit mehrblütigen Blütenstielen, die länger sind als ihr Achselblatf spricht etwas mehr für Thes. intermed., bei welchem die Blütensiiele fast von der Spitze an schon ästig sind, während bei pratense die oberen meist einblütig und erst die späteren mehrblütig bezw. ästig sind. ^{4(i. Th, pratense Ehrli. Wiesen-V. 4 Heidewiesen, Auen, seltener Raine. 6.-7. Nicht selten, meist Hu Am Eingange zum Grossen Exerzierplatz von der Grünauer Strasse her 1 ! , Lichtenau gegen Pobenhausen ! ! ; Karlshuld auf Wiesen gegen Lichtenau (P.). beide im Donaumoos; * Schutter- Wiesen bei Dünzelau I ! . Wiesen in den Schütten bei Schnöd (Bertoldshcim)!!; „Bertoldsheimer Anschütte'' (DH.) ; zwischen Leidling und StrassÜ, Lechauen bei Rain!!, auf Heidewiesen zwischen Rain und Oberndoifü; Thierhaupten (Z.). Nj An einem Rain in einem verlassenen, jetzt aber z. T. wieder in Betrieb gesetzten Steinbruch über Ried bei der Ziegelei!! (1898, und 1907 wieder beobachtet); Bollenschlag bei Ensfeld (Hof.); * Dollnstein (Prtl.; wahrscheinlich ist der vorige Standort ge- meint) ; Sandgrube an der Strasse von Monheim nach Treucht- lingen, nächst ersteremü; zwischen Rothenberg und Otting, Fünf- stetten (Hof.). Bei oberüächlicher Beobachtung leicht mit Th. intermed. zu verwechseln; der spindelförmige Wurzelstock des Th. prat. gibt aber sicheren Aufschluss. :M7. Th. rostratum M. u. K, schnabelförmiges V. 4 Heidewiesen, Auen. 6.-7. Sehr selten. Hu Von Ge. Ende Mai 1905 am Rande eines Föhrenwaldes zwischen Sinning und der Waldstrasse Unterhausen— Sinning ge- funden ! ; von Gu. etwas vom vorigen Fundorte entfernt an einem Waldwege gesammelt. Der Fundort dieser Pflanze, die fast hauptsächlich auf Heide- wiesen im Lech- und Isargebiete und auf den Alpen wächst, ist etwas eigentümlich. — Die Art ist leicht kenntlich an dem einzigen Decklatt unter jeder Blüte, während die vorigen Arten deren 3 haben. 31. Familie. Aristolocliiaceae Juss. Osterliizei- gewächse. {30. Aristolochia L. - Osterluzei. *348. A. Clematitis L. gemeine 0. 4 Zäune, Wege. 5.-6. Wohl ursprünglich in Bayern nicht einheimisch; vielleicht trutier als Garten- oder Arzneipflanze kultiviert, jetzt mancherorts verwildert. 172 Nj Nur im Grenzgebiete: Harburg (Fr.). Scheint, wenigstens früher, auch in der Nachbarschaft von Harbuig z. ß. Oberreim- lingen, zwischen Nördlingen und der Marienhöhe (Fr.) vorhanden gewesen zu sein 131. Asariim (Toiirn.) L. — Haselwurz. 34:9. A. europaeuiii L. europ. H. 21. Feuchte Laubwälder. 3.-4. Verbreitet im ganzen Gebiete, z. ß. Hu Engl. Garten, feuchtes Gebüsch im „Eila" (ßittenbrunn) ; Niederschönenfeld (Z.). Nj Monheim häutig an Quellen in Laubwäldern (Lg.). ^'k (Ries) An einem Wald-Abhang bei den „3 Schwalbmühlen" (Wemding). Die Pflanze blüht schon im ersten Frühling, aber sehr ver- borgen im Gebüsch zwischen Moos und alten Baumblättern, ßlätter und Wurzel waren früher offizineil. 32. Familie. Polygonaceae Juss. Kiiöterich- gewächse. 132. Rumex L. — Ampfer. 350. R. maritimus L, Strand-A. 0 u. © Teiche, Flussufer, Bäche. 7, — 8. Zerstreut. Hu Ausgetrocknetes Weiherchen neben dem Pflanzweiher !!, am Bachweiher bei Feldkirchen ! !, Beutmühl-Weiher (bei Ober- hausen) !!, einzeln in der Schütte unter dem Moyschlösschen ! ! ; Ausstich am Kleinhohenrieder Erdweg (P.); Staudheimer Moor (Z.). Nj Forsthof-Weiher (Bergen) ! !, * Moorgraben auf den Torf- wiesen südlich von BuxheimÜ; * Moosmühle (Hof.); * Tauberfeld (Hof., Prtl.); an der Schutter zwischen der Seefahr- und einstigen Bauchenberg-Mühle !!, Weiher bei Otting (Prtl. !!); zwischen Otting und Waldstetten (Hof.); Monheim, * Buchdorf (Fr.!!). Nk (Ries) Wildbad, Kriegsstatthof bei Wemding (Fr.). R. maritimus wechselt z T. den Standort oft, d. h. siedelt sich an trockengelegten Weihern, eingetrockneten Gräben etc. an und verschwindet wieder, wenn diese Lokalitäten mit anderen Pflanzen überwachsen sind. An einigen Orten aber, wie bei Buchdorf, wo die Pflanze schon 1848 von Fr. und 1905 vom Ver- fasser beobachtet wurde, ist sie konstant. ssp. (Rasse?, Bastard?) limosus Thuillier pro sp. (= R. paluster Sm., R. conglomeratus Murray X maritimus L.?): Fast immer au den gleichen Orten mit R. marit., mit ihr auf- tretend und mit ihr verschwindend, z. B. Hu Ausgetrocknetes Weiherchen neben dem Pflanzweiher !!, (mit spärlichem R. marit.), Bachweiher ! !, Graben bei Bayerdilling gegen Hausen ! ! 173 Nj * An der Schutter zwischen Seefahr- und Bauchenberg- mühle ! !, * Buchdorf ! ! Ob K. limosus Unterart bezw. Rasse von R. marit. oder, wie Beck u. andere wollen, R. conglomeratus ;< maritiraus ist, lassen wir dahingestellt ; die letzte Annahme hat aber grosse Wahrschein- lichkeit für sieb. Uns ist kein Fall bekannt, wo eine Art fast immer von einer Unterart bezw. Rasse, wie von einem Trabanten, begleitet ist, wie R. marit. von R. limosus; im Gegenteil. — Art und die zu ihr gehörigen Formen bewohnen meist getrennte Areale. Dieses fast beständige Zusammenvorkommen des R. limos. mit marit. lässt darauf schliessen, dass ersteres sich in einem aktuellen Abhtängigkeitsverhältnis von letzterem befindet, so dass es ohne marit. nicht (leicht) existieren kann.^) Das ist aber bei einer Unterart (Rasse) nicht der Fall — man müsste event. nur an Mutation denken — , wohl aber bei einem Bastarde, der infolge der Ein- (oder auch Zwei?)jährigkeit des einen parens (marit. !) und der verminderten Fruchtbarkeit sich oft wieder auf's Neue zu bilden genötigt ist, und, wie es scheint, bei dem fast ständigen Zusamraenwohnen der beiden Erzeuger — R. marit. u. conglom, — sich auch leicht bildet. Deswegen verschwindet auch der R. limos. fast immer wieder zugleich mit R. marit. Es würde sich deshalb vielleicht empfehlen, R, limosus als die typische Form des Bastardes R. conglomeratus X maritimus zu betrachten^) während X R. Knafii Celak. u. X R. Warrenii Trimen, die auch als als R. congl. X marit. gedeutet sind — wir kennen beide nicht — vielleicht andere Formen des nämlichen Bastardes darstellen. Jedenfalls bedarf R. limosus noch eingehender Untersuchung bezw. Beobachtung. 351. B. obtusitolius L. stumpfblättriger A. 4 Gräben, Schutt, Wälder. 7.-8. Gemein, auch Hu im Donaumoos (P.) und Nj um Monheim (Lg.). — Am häufigsten ist die var. agrestisFr. ; ob die var. Silvester Wallr. (typicus Beck) im Gebiete ver- treten ist, wissen wir nicht. Wir haben zwar R. obtusif. des Oefteren auch in Wäldern beobachtet, so z. B. an feuchten Wald- stellen zwischen Gietlhausen und dem Forsthofweg, aber nur in der var. agrestis; nur bei einem Exemplar von dort zweifelten wir längere Zeit, ob es event. var. Silvester sei oder R. obtusif. X sanguineus, welch' letzterer am genannten Orte ebenfalls häufig ist, entschieden uns aber für den Bastard (siehe unter „Bastarde" !). 352. R. conglomeratus Murray knäuelblütiger A. 4 Ufer, Gräben. 7.-8. Mit R. obtusif. u. crisp. die gemeinste Art im Gebiete, z.' B. Hu Ried, Hesselohe, Joshofen , Finkenstein (Bittenbrunn), an Altwassern der Donau (mit R. sanguineus etc.); auch im Donaumoos (P.). Nj Rieder Wald; Nk Wemding an der Strasse nach Nördlingen. ■) Wir haben R. limosus noch nie allein d. i. ohne marit. beobachtet! ■) Ein Exemplar vom Pflanzweiher betrachten, wir sicher als R. congl- X marit (siehe „Bastarde" !). 174 Leicht erkennbar an den kleinen inneren Perigonzipfeln, die meist alle grosse Schwielen tragen. 353. R. sailguineus L. (= R. nemorosus Schrader) Hain-A. 2|. Feuchte Wälder, Ufer. 7.-8. Zerstreut. Hu Im Gebüsch bei der städt. Badeanstalt an der Donau einige Exemplare !!, an Altwassern der Donau beim ,, Finken- stein" (Bittenbrunn) ! !, in feuchten Schütten nördlich von Moos (Strass) bis zur Mündung der kleinen Paar zahlreich ! ! Nj An feuchten Stellen eines Laubwaldes zwischen Gietlhausen und dem Forsthofweg zahlreich mit R. obtusif. ! !, ebenso beim Neuen Schiessplatz (Riedensheim) !!, in einem feuchten Waldschlag nahe der „Bubenwiese" im Rieder Wald!!; Monheim an Gräben und Ufern verbreitet (Lg.) Fast überall überall die var. viridi s Sm. (pro spec); sel- tener var, genuinus Koch (= R. sang. L.); R sang, bewohnt bei uns fast immer feuchte Wälder, während sein Verwandter R. conglom. weniger schattige Lokalitäten vorzieht. 354. R. crispus L. krausblättriger A. 4 Aecker, Wege, selten Wälder. 6. — 8. Gemein, auch im Donauraoos (Hu) und Monheim (Nj) ; meist in der var. unicallosus Peterm, ; die var. typicus Beck — alle 3 Zipfel schwielentragend — seltener. 355. R. Hydrolapatlium Hutls. Huss-A 4 Ufer, Altwasser. 7. — 8. Zerstreut. Hu Im Gebüsch bei der städt. Badeanstalt an der Donau spärlich, Schütte zwischen dem ,,Engl. Garten" und Grünau, in dem Graben, der vom Südiande des Grossen Exerzierplatzes zum Längenmüllerbach geht, in der Schütte unter dem Moy-Schlösschen spärlich mit R. aquat. und max., Altwasser am Fusse des ,. Finkenstein" (Bittenbrunn), an einem Graben nördlich von der Beutmühle zur Donau zahlreich, Schütte bei Joshofen, Altwasser zwischen Joshofen und Bergheim, Stengelheim ; Ach und Haupt- kanäle im Donaumoos (P.) ; in einem Graben nördlich von Rohrenfeld. Nj Beim Beutmühl- Weiher (Oberhausen), am „Roten Wasser" bei Riedensheim, * an der Schutter vielfach z. B. bei der Wolkerts- hofer Mühle. Mit R. maximus die stattlichste Art; auffallend durch die grossen, langen nach beiden Seiten verschmälerten Grundblätter. 356. R. maximus Schreber Riesen-A. 2]. Gräben, Altwasser 7.-8. Zerstreut. Hu Weidengebüsch am Rande der Brandlwiesen an der Donau!! (Nbrg), an Altwassern zwischen dem Engl. Garten und dem Grünauer Wald ! !, Weidengebüsch am Fusse des Moyschlösschens spärlichl!, Altwasser der Donau am Fusse des Finkensteins (Bittenbrunn) zahlreich!!, an der Mündung der Kleinen Paar gegenüber Stepperg unter Phragmites zahlreich und in Riesen- exemplaren! !, * bei der Aumühle (Schrobenhausen) ! ! 175 R. max. mag vielleicht eine ursprünglich hybridogene Art sein, entstanden aus R. aquaticus und Hydrolapathura; sie tritt aber völlig selbständig auf, erfreut sich tadelloser Fruchtbarkeit und zeigt Merkmale, wie die am Grunde stets schiefen unteren Blätter, die den beiden vermutlichen Erzeugern fehlen. Sie bildet sicher auch Bastarde mit den anderen Rumex-Arten, die aber bislang, mit einer einzigen Ausnahme — R. aquat. X maximus s, unter ,,l^astaTde" — noch nicht beobachtet scheinen. R. maximus hat also das Artrecht sich längst erworben. 357. R. aquaticus L. Wasser-A. 4 XJfer, besonders grösserer Flüsse. 7.-8. Im Gebiete fast nur am Lech und ander Donau beob- achtet, hier aber häufig, z. 15. Hu Beim städtischen Donaubad (Nbrg.), im Weidengebüsch, an den „Brandlwiesen" (Nbrg), Schütte unter dem Moyschlösschen, Altwasser am Fusse des Fiukensteins (Bittenbrunn), Füsenenschütt (Bittenbrunn), Schütten nördlich vom Moos (Stiass), am Donau- ufer zwischen Neuburg und Joshofen •, zwischen Marxheim und Leitheini (F'r.); Münster am Lech. Es ist nicht ganz richtig, dass, wie Beck*) angiebt, die Frucht- stiele bei R. aquaticus ungegliedert seien ; aber die Knoten sind so klein, dass sie mit unbewaffnetem Auge kaum sichtbar sind. Wie bei R crispus, conglom., sangu., Hydrol. sind auch bei R. aquaticus die inneren Perigonzipfel oft am Grunde etwas ausge- schweift gezähnt. 35S. R, sciitatus L. schildblättriger A. 4 Alte Mauern, Felsen. 5. — 7. Selten. Nj An alten Mauein am ,, Nachtberg" in Neuburg an mehreren Stellen (die Pflanze ist schwer auszurotten und erscheint immer wieder, wenn auch die betreffenden Mauern frisch verputzt werden) ! ! ; Hofgarten-Mauer (Ge.) ; an der Schlossmauer in Ber- toldsheim ! ! (ob nicht infolge der Renovation nebst Antirrhinnm majus verschwunden?); auf Kalktelsen in Bertoldsheim I, 5 (DV.). — R. scutatus ist eine Alpenpflanze, wird aber seit alten Zeiten (jetzt weniger) als ,, französischer Saueiampfer" (Beck) in Gärten kultiviert und ist jetzt mancherorts verwildert. Die Neuburger Pflanzen stammen jedenfalls noch aus den Zeiten der Pfalzgrafen von Neuburg, von denen uns noch einige andere ,, Delikatessen", wie Tulipa silvestris. erhalten geblieben sind. 359. R. acetosella L. kleiner A. 4 Sandige Heiden, Waldblössen 5. — 7. Verbreitet, z. B. Hu Sandige Brachäcker zwischen Feldkirchen und Wagenhofen, Altmannstetten, Hardt; im Donaumoos (Schrck., Se. u. P.). Nj Auf Waldblösen im Rieder Wald; Monheim gemein (Lg) Nk Auf Diluvialsand bei den ,,3 Schwalbmühlen" (Wemding) in Unmenge. *) Beck „Flora von Niederösterreich" S. 317. 176 Ueberall die var, vulgaris Koch (= var. typicus Beck). 360. R. acetosa L. Sauer-A. 21- Wiesen, Wälder. 5, — 7, Gemein, auch Hu im Donaumoos (Schrk., Se. u. P.) ; Nj um Monheim gemein (Lg.). var. typicus Beck {= var, pratensis Wallroth, nicht M. u. K.) : so überall. var. auricu latus Wall r. subvar. fissusKoch: Hu Wäl- der bei Thierhaupten (Gu ). Bastarde. 1. Rumex obtusifolius. L. X sanguineus L. Nj Unter den zahlreich vorhandenen Erzeugern in einem Wald- scblag an der Römerstrasse, kurz nachdem dieselbe, von Gietlhausen (Nbrg. a. D.) her, den Weg zum Forsthof überschritten hat ! ! Wir schwankten einige Zeit, ob nicht ß. obtusifolius var. Silvester vorliege; die am Grunde unterbrochenen Scheintrauben aber, die Ein- zahl der Schwielen und die übrigen unten folgenden Merkmale bewogen uns aber, uns für die Hybride zu entscheiden. Innere Perigonzipfel länglich-lanzettlich, stumpf, schmäler und verhältnismässig länger als bei R. obtusifulius, am Grunde schwach, aber deutlich gezähnt, meist nur einer eine Schwiele tragend, Blüten- stiele nahe dem Grunde gegliedert, Blüten quirle alle blattlos, Aeste aufrecht abstehend, die unteren Blätter herz- eiförmigläng- lich, stumpflich (fast wie bei R. obtusit.), die oberen wie bei R. sanguineus. 2. R. coiiglomeratus Murray X crispus L. Hu An einem Strassengraben in Ried (Nbrg. a. D.) gegen die Schule unter den Erzeugern e i n sehr kräftiger Stock ! ! Habitus von R. conglom. mit ziemlich weit abstehenden z. T. verzweigten Aesten, an welchen die Blütenquirle bis ungefähr % der ganzen Länge mit Deckblättern versehen sind ; der mittlere Blütenstand selbst fast bis zur Spitze beblättert und weniger dicht als bei crispus. Während jedoch die Pflanze in diesen Stücken mehr dem R. conglom. gleicht, neigt sie in den übrigen Stücken mehr zu R. crispus, an welchen sofort die wellig krausen, lanzettlichen Blätter erinnern. Die inneren Perigonzipfel sind eiförmig-länglich, kleiner und schmäler als bei crisp., meist zwei, öfter nur einer oder alle 3 schwielentragend. Nüsschen meist fruchtbar. 3. R. conglomeratus Murray X maritimus L. Hu Unter den Eltern — maritimus nur spärlich — in einem ausgetrockneten Weiherchen neben dem Pflanzweiher bei Neuburg a. D. ! ! Wir hatten die Pflanze ursprünglich als R. limosus Thuillier (= B. paluster Sm.) bestimmt. Während wir es jedoch bei den 177 übrigen Funden des R. limos. dahingestellt lassen, ob sie eine Unterart (Rasse?) des raaritiraus darstellen oder Bastarde von R. conglom. u. raarit. sind, sehen wir uns hier genötigt, eine Hybride anzunehmen. Blütenstand nicht bloss am Grunde, wie bei R, limos. gewöhn- lich verlangt wird, sondern schon an der obersten Spitze unterbrochen. Blätter nicht lanzettlich oder liueallanzettlich, wie bei R. marit. u. limos. — in der uns zur Verfügung stehenden Literatur konnten wir keine speziellen Angaben über die Blattgestalt des R. limos. finden; deswegen glauben wir annehmen zu dürfen, dass sie die von R. marit. sei — , sondern länglich-lanzettlich. Auch alle übrigen Teile der Pflanze — Perigon, Zähne desselben, Aeste — nehmen eine intermediäre Stel- lung ein. 4, K. coiigloiueratiis Miirray X obtusifolius L. Nj Im Rieder Gemeindewald, Abtlg. „Haslache", neben dem Weiherchen unter den Erzeugern ! ! Habitus im allgemeinen von R. conglom., Blätter mehr von ob- tusifol., Aeste zahlreich, weit abstehend; Scheintrauben bis weit hinauf (^,'3) beblättert; innere Peri go nzipf el klein, schmäler aber verhältnismässig länger als bei R. obtusif, mit kurzen aber deutlichen Zähnchen. Meist alle Schwielen tragend. Hu Zell bei der „Luitpoldslinde" unter den Eltern ! ! Die Pflanze ist noch sehr jung, wahrscheinlich aber doch R. conglom. X obtusif. Habitus von R. obtusifolius, an welchen auch die herzförmig- länglichen mittleren Blätter erinnern. Der mittlere Blüten stand weit über die Mitte hinauf beblättert, die Blütenquiile, besonders der unteren Aeste, bis ungefähr zur Mitte mit Deckblättchen. Die inneren Peri g 0 n- zipfel sind schmäler als bei obtusifolius, länglich, stumpf-, am Grunde mit ganz kurzen, oft kaum sichtbaren Zähnchen, alle 3 schwielen- tragend. Die ganze Pflanze ist zierlicher, schlanker und ästiger als obtusifol. Es ist jedoch nicht ausgeschlossen, dass R. obtusifol. allein vorliegt; die Zähne der inneren Perigonblätter sind vielleicht der Ju- gend halber noch nicht entwickelt. 5. ß. crispus L. X obtusifolius L. Hu Am Strassengraben zu Ried am Wege zur Schule unter den Erzeugern !! (Die Pflanze ist noch zu jung, um ganz sicher bestimmt werden zu können; es ist aber nach der Gestalt der Blätter und der inneren Perigonzipfel höchst wahrscheinlich, dass R. crisp. X obtusifol. und zwar X R- pratensis M. u K. vorliegt. — Im Weidengebüsch bei den „Brandlwiesen" nahe dem Donauufer (Nbrg ) ! !, in Zell nahe der Luitpoldslinde an einem Graben !!, Ballersdorf !! Eine in der Schütte unter dem Moyschlösschen gesammelte u. ursprünglich als R. crisp. X obtus. bestimmte Pflanze ist doch wahrscheinlich nur crispus da auch bei crispus (ebenso wie bei conglom., sang., Hydrol. u. aqu.) die inneren Perigonzipfel' oft gegen den Grund undeutlich ausgeschweift ge- zähnt sind. 178 Nj Rieder Wald bei Neuburg an der „Haslache" !! Innere Perigo nzip fei herzeiförmig mit ziemlich langer stumpfer Spitze, welche jedoch kürzer als bei obtusifol. ist, am Grunde mit kurzen Zähnchen, meist nur ein Perigonzipfel schwielentragend; mittlere Blätter länglich lanzettlich, am Rande oft etwas wellig. Der Bastard stellt die Form X R pratensis M. u. K. dar. 6. R. aqiiaticus L. x crispus L. IVj Am Donauufer unter zahlreichem R, aqu. u. crisp. zwischen Moyschlösschen und Joshofen ! ! Innere Perigonzipfel z. T. rundlich eiförmig, manchmal alle, oder 2, oder auch nur einer schwielentragend; Schwielen immer schwach und klein; Blätter am Rande wellig, wenn auch nicht so stark wie bei crispus-, Nüsschen teils voll, teils leer; Blütenstiele deut- lich gegliedert, während sie bei R. aqu. nur undeutlich gegliedert und mehr nur allmählig gegen den Grund zu verdickt sind. 7. B. aquaticus L. X maximus Schreber. iiov. hybrid. = X Rumex friiigillimontaiius') Erdiier. Hu Altwasser der Donau am Fusse des Finkensteins bei Neuburg a.D.!! Tracht des R. aquaticus; Blätter am Grunde schief herz- förmig, abgerundet, an die von R. max. erinnernd, weder verschmälert (wie bei Uydrolap.), noch verbreitert (wie bei aquaticus), fast durchweg gleichbreit ; lUattstiel rinnig (aqu.), mit ziemlich scharf hervortreten- den Kanten (max.); innere Perigonzipfel teils alle 3 (max.), teils 2, teils 1, teils keiner (aqu.) schwielentragend, Schwielen immer sehr schwach, (ähnliches Verhalten der Schwielen beobachteten wir bei einer anderen Hybride des aquat., bei aqu. X crispus!); Fruchtstiele sehr brüchig, bald verdorrend und deswegen leicht abfallend ; Früchte fehlschlagend, bezw. Nüsschen leer^j. — Dass Rum. aqu. und nicht etwa R. Hydrolap., welcher auch da war, an der Bastardierung be- teiligt ist, geht abgesehen von der sehr veränderlichen Zahl der Schwielen und der Blattgestalt, welche wenigstens etwas in dem Blatt- stiel verschmälert sein müsste, schon daraus hervor, dass gerade diese 2 Arten gleichzeitig blühen, während R hydrolap. zu dieser Zeit meist schon fruchtet. — Gefunden 10. Vlll. 1904. — Nach denen, welche R. maximus für R. aquaticus x Hydrolapathum halten, wäre die Pflanze = R. aquaticus X (aquaticus X Hydrolapathum), also ein Rückbastard zu R. aquaticus. 8. R. aquaticus L. x obtiisifolius L. Hu Altwasser am Fusse des „Finkensteins" (Bittenbrunn) (Gu.); wir haben die Pflanze nicht gesehen. ) Vom „Finkeiistein", an dessen Fusse die Pflanze gewachsen ist. ) Die 1 ate in. I Beschreibung dieser Hybride siehe im , Anhang", Abtlg. B. 179 133. Polygonuin (Trii.) L. — Knöterich.*) 361. P. Bistorta L. Wiesen-K., Scblangenwurz. 2J. Feuchte Wiesen. 6. — H. Zerstreut. Hu Feuchte Wiesen südwestl. von Kreut (Geitner!!); nasse Wiosen am Waldrand südöstlich vom Mühlhardt-Weiher bei Strass ; zwischen Station Strass - Moos und dem Strasser Keller (Ge.); Staudheinier Moor zahlreich; im Doiiaumoos (Schrank); zwischen Untermaxfeld u. Karlshuld; Ivarlskron (Strehler); * im Gabelholz (Schw.); * Schrobenhauseii u. Umgebung (Weber); Etting, Ueber- acker, Sallach, Kopfmülile, Mochenbach , Kuuding, Gempting, -Wangen (Z.). ^J Auf feuchten Wiesen nördlich von Ensfcld (K'onstein) zahlreicii (Lutz)!!; Monheim (Lg.); Wiesen u. Gräbeu zwischen Fiinfstetten und demJngershof ; Weilheim, Ottiiig (Hof.); Wiesen zwischen Weilheim nnd Zwerchstrass. Nk (Ries) Wcmding (Fr.); * Nonnenholz (Hof); Schwalber- holz bei Wemding (Egenberger) ; Pflegermühle (Werading). var laeveBcck: bei uns die häufigste Form z.B. Hu Kreut !!, Untermaxfeld ! ! var. puberulum Beck (angenähert): Nj Ensfeld ! ! Unter allen einheimischen Knöterich - Arten die ansehnlichste und schönste! 362. P. viviparum L. KnöUchen-K. 4 Trockene u. feuchte Triften. 6.-8. Sehr selten. Hu Auf Moorwiesen bei Oetz (Thierhaupten), Münster am Lech (Z. !). Wohl der nördlichste Standort dieser im Alpengebiet sehr ver- breiteten Pflanze! Sendtner kennt nur ihr Vorkommen am Lech b j Augsburg und an der Isar bis München ; sie steigt aber am Lech bis nahe zu dessen Mündung herab. 363. P. ampliibium L. ortswechseluder K. 2|. Ufer, Gräben, Teiche, 6—8. Ziemlich verbreitet; z. B. Hu Altwasser am Ostrande des Engl. Gartens bei Nbrg. ; Laisacker (Ge.) ; im Strasser Weiher, im Mülilhardt- Weiher bei Strass; im Donaumoos in der Ach und den Kanälen (P.) ; Bach zwischen Etting und Gempfing. Nj Hütting (Hof,); im Schiesshaus- und Friedhof-Weiher bei Monheim in Menge (Lg.). var. na t ans Moench: so am verbreitetsten ! ! var. terrestre Leers: in (meist trockenen) Gräben und auf Aeckern in und bei Ried!!, meist nich t blü he nd, in dem nassen Jahrgange 1906 wurden aber mehrfach auch blühende Exemplare beobachtet, Ackerränder zwischen Ried und Laisacker z. T. in Menge ! ! ; auch im Donaumoos an Ackerrändern (P.). *) Herr J. Schuster in München bat einen Teil unseres Polygonum- Materials durchzusehen die Güte gehabt. 12* 180 B64. P. tomentosum Schranli filziger K. 0 Feuchte Aecker (be- sonders auf Kartoffeläckern !), Teiche, Gräben. 7. — 9. Zerstreut, oft aber in Menge. nOT. Tai", typicum Erdner : „Perigon grünlich, Stgl. nicht rot punktiert"*) : Hu z. B. Aecker bei Ried ! !, feuchte Acker- ränder zwischen Hessellohe und Neuburg ! ! , Heinrichsheim ! ! Nj Aecker, besonders Kartoffeläcker bei Gietlbausen ! !, Bergen !!, am Rand des Schlossweihers bei Otting ! ! nov. var. purpureum Erdner: „Während das Perigon beim typischen P. tomentosum grünlich und der Stengel nicht rot punktiert ist, ist ersteres bei dieser hübschen Spielart intensiv purpurrot und letzterer rot punktiert^'*) ; so nur am Ufer des Schlossweihers bei Otting beobachtet ! ! var. prostratum Asche rson : Am Rande des Bachweihers bei Feldkirchen (Neuburg) ! !. Wir haben uns nach dem Vorgange von Ascherson und Gräbner in ,, Flora des nordostdeutscben Flachlandes" S. 273 und dem Garcke's in „Flora von Deutschland" 20. Aufl. S. 248 entschlossen, P. tomentosum als eigene Art und nicht als Varietät von P. lapa- thifolium, wie Beck ,, Flora von Niederösterreich" S. 323 und nach ihm Schuster in „Mittig. Bayer. Bot. Ges." 2. Bd. Nr. 4, S. 50 ff. 1907 thun, aufzuführen. P. tom. hat entschieden einen höheren Grad von Selbständigkeit als die anderen Formen des P. lapathifol.: auch sind, wie A. u. Gr. a. a. 0. richtig bemerken, die Blüten des ersteren viel grösser als die des letzteren und auch als die von P. persicaria. — Schrank's Diagnose seiner neuen Art in ,, Baier. Flora" 1789, 1. Bd. S 669 lautet: P. tom. „die Blätter eiförmig lanzettähnlich, unten filzig ; die Blattansätze gefranzet (aber nur kurz und fein! der Verf.); die Aeiiren eiförmig. Die Stengel auf- recht, niedrig, rot (nicht immer! d. V.); die Blätter gefleckt und fleckenlos; die Blüten sechsmännig, meistens vierspältig; der Griffel doppelt". ,, Wohnort: an Flüssen (am Rheine)". „Polygonum foliis ovatolanceolatis, subtus tomentosis, spicis ovatis, vaginis ciliatis. Haller bist. n. 1556." So Schrank. 365. P. lapathifolium L. ampferblättriger K. 0 Gräben, Ufer. 7. — 9. Gemein, z. B. in Hu Ried in Gräben; Donaumoos (P.); Nj Oberhausen ; Monheim gemein (Lg.). var. normale Schuster: die häufigste Form. var. nodosum Pers. : Nj hfg. an Ackerrändern bei Monheim und Itzing (Fr.). var. pseudodanubiale Schuster: Nj Graben in Ried!! var. normale vergens ad var. pseudodanubiale: Hu Hesselohe ! ! var. incanum (F.W. Schmidt) Schuster: so bezeich- nete Schuster die von uns vorgelegten Exemplare des P. tomen- tosum Schrank und zwar zog er sie zu seiner ssp. verum. *) Die lateiii. Diagnose siehe im , Anhang" Abtlg. B. 181 366. P. Persicaria L. pfivsicbblättriger K. 0 Gräben, Aecker, Gärten. 7 — 9. Gemein, z, B. Hu Strassengrabea in Ried (mit P. lapathif., mite und stellen- weise Hydropiper), Hesselohe, Bacbweiher bei Feldkirchen, Schönes- berg-, Donaumoos (Se. u. PJ. Nj Aecker über Hesselohe, Rieder Gemeindewald, Abtlg. ,, Haslache". var. agreste Meisn.: z. B. Pfarrgarten zu Ried!! 367. P. Hydropiper L. Wasserpfefter. 0 Feuchte Stellen, Gräben, "Wälder. 7.-9. Verbreitet, z. B. Hu Bachweiher bei Feldkirchen, ausgetrocknetes Altwasser unter dem Moyschlösschen (Nbrg.), Hesselohe (mit P. mite etc.), Berg- heim gegen die Donau. Nj An feuchten Wegen etc. im Rieder Gemeindewald, im Walde beim ,, Finkenstein" (Biltenbrunn) gegen die Monheimer Strasse, zwischen Gietlhausen und dem Forsthofweg, Bergen, Unterstall; Monheira häufig (Lg.). Nk (Ries) Erlenhain an der Schwalb (Fr.). var. angustifolium A.B. (angenähert) : Nj Rieder Gemeinde- wald ! 1 P. Hydrop. bewohnt bei uns meist die Wälder, seltener trifft man sie in Ortschaften. 368. P, mite Schrauk milder K. 0 Gräben. 7.-10. Zerstreut; wohl öfters übersehen 1 Hu Ried in Strassengräben ! !, Waldweg zwischen Kreut und dem Docherhof ! !, Weichering ! !, Ambach ! !, Ehekirchen ! !, Schönesberg ! !, Thierhaupten ! 1, * Meitingen 1 ! Nj Strassengräben "in Oberhausen ! !, Riedensheim ! !, Unter- stall ! ! , Otting ! ! Während P. Hydrop. bei uns meistens Wälder bewohnt, zieht P. mite Ortschaften vor. — Schrank schreibt in ,, Baier. Flora" 1789 S. 668 u. 669: „P. mite. Die Blätter eiförmig lanzettähn- lich, die obersten linienförmig, alle glatt, die Blattansätze ge- franzet. Polygonum foliis ovato lanceolatis, glabris, spicis strigosis, vaginis ciliatis. Haller bist. n. 1555. Persicaria angustifoiia C. B. prodr. 43. Wohnort: Torfgründe. Anm. Das Ansehen von der flecklosen Abart des Wasserpteffers, aber nicht scharf, u. Franzen an den Blattansätzen". 369. P. minus Huds. kleiner K. 0 7.-9. Feuchte Stellen, Wälder. Zerstreut, oft auch übersehen. Hu Halbausgetrockneter Altwasserarm unter dem Moy-Schlöss- chen massenhaft!!; zwischen Leidling und Strass (Gu.) N] An feuchten Stellen am Waldwege vom Galgenberg (Ried) nach Igstetten und nach Attenfeld ! !, im Rieder Wald, Abtei- lung „Haslache" auf Waldwegen und an der Haslache selbst ! !, Waldweg zwischen Gietlhausen und dem Wege zum Forsthof ! !, Waldwege oberhalb Bittenbrunn ! ! ; * Wolkertshofen und Bux- heim (Hof.); Bertoldsheim (DV.) ; Ried, Hagenbuch (Monheim) (Fr.) 182 Nk (Ries) Ftiegerraühle, Wildbad, Knegsstatthof(Weradiiig)(Fr.) iiov. yar. typicum Erdiier; „Blätter lineal oder lineal- lanzettlich",*) so fast überall an mehr trockenen und sonnigen Standorten. iiov. var. iimbrosiim Erdiier: ,, Blätter nicht lineal oder lineallanzettlich , sondern breitlanzettlich"^) Schattenform, An feuchten Stellen am Waldwege zwischen Galgenberg und Igstetten ! ! (Neuburg a. D.) und sicher noch öfters. var. interruptum IMeissn.: ausgetrockneter Altwasserarm am Fasse des Mo} schlösschen (Nbrg,) ! !, 870. P. aviciilare L. Vogel-K. 0 Wege, Aecker. Raine usw. 7. — 10. Gemein, auch Hu im Donaumoos (P.) und Nj um Monheira (Lg.). Die „Formen" dieser vielgestaltiuen Art haben wir nicht unter- sucht, da sie uns offengestanden zu minderwertig erschienen. Wer Lust hat, kann in kurzer Zeit viele, vielleicht sogar ,,neue" Formen konstatieren. 87). P, conv-'lvulus L. Wnden-K. 0 Aecker. 7 — 10. Gemein, als Ackerunkraut auch Hu im Donaumoos (P.); Nj um Monheim geraein (Lg.) 372. P. (liimetorum L. Hecken-K. 0 Hecken, Zäune. 7.-8. Zerstreut. Hu Hecke gegenüber dem ,, Löwengarten" ( Wirtscliaft) in ISIeuburg ! ! ; in einer Hecke beim Moy'schen Oekonomiegut (Nbrg.) (Ge.); Neuburg (Prtl. ) ; Gottesacker in Bittenbrunn !!, zwischen Strass und Leidling !!. Nj Gartenzaun in Ried am obersten Hause rechts !!, Hecke westlich von Bitteiibrunn im ,,Eila'" !!; Bertoldsheim (DV.). P. cuspidatum Sieb, et Zucc. (=-P. Sieboldii hört.): verwildert an einem Gartenzaun beim Armenhause in Hesselohe !!. (In Ost- asien heimisch, neuerdings vielfach in Gärten und verwildert.) Bastard. Trotz der nahen Verwandtschalt vieler Folygonum-Arten, die vielfach am nämlichen Standorte zusammen vorkommen — in Hesselohe z. B. wächst P. lapathifol., Persicaria, mite u. Hydro- piper in Menge durcheinander — konnten wir bislang nur' einen einzigen Bastaid finden. Wir haben freilich auch erst spät an- gefangen, systematisch darnach zu suchen ; die äussere Veran- lassung hiezu gab Schusters instruktiver Aufsatz : „Versuch einer natürlichen Systematik des Polygonura lapathifolium L." in Mittl. Bayer. Bot. Ges. 2. Bd. Nr. 4, 1907, S. 50 ff. Polygouiim mite Schrank x Persicaria L. Hu im Strassengraben zu Ried (Nbrg.) unter den Eltern !!, im Strassengraben in Schönesberg (Ehekirchen) !! (teste Schuster); *) Die latein, Diagnose siehe im „Anhang" B. 183 * Weiher bei Ammerbach im Ries (Schneid). — Blutenstand weniger dick und dicht als bei P. Persic, aber nicht so locker und schlank als bei mite. — Der häufigste Polygonura- Bastard! Fagopyruin (Trn.) Gärtner — Buchweizen. F. escnlentum Moeucli echter B. 0 Hier und da kultiviert 6.-8. Nk (Ries) Werading hier und da gebaut (Egenberger). 33. Familie. Chenopodiaceae Vent, Gänsefiiss- gewächse. 134. Polyonemum L. — Knorpelkraut. 373. P. arvense L. Feld-K. 0 Sandige Aecker. 7.-8. Zweifelhaft für das Gebiet. Prantl gibt in seiner „Exkursionsflora für das Königreich Bayern" an: Hu „Rohrbach bei Donauwörth". Die Angabe stammt wahrscheinlich von Graf Du Moulin; es lässt sich aber kaum annehmen, dass Du Moulin jemals nach dem weltent- legenen Rohrbach bei Donauwörth, genauer bei Harburg gekom- men sei. Dagegen lag ihm ein anderes Rohrbach bei Rennerts- hofen (Nenburg) sehr nahe. Dieses liegt zwar nicht in Hu, son- dern in Nj, was aber auch bei dem ,, Donauwörther" Rohrbach der Fall ist*); an anderer Stelle (Seite 319 unter Rosa sepium var. pubescens) führt Prantl offenbar das nämliche Rohrbach als in Nj liegend auf. Da an der Donau die Grenzen von Hu sehr schwanken und vielfach auf das nördliche Ufer hinübergehen, ist eine solche Verwechslung leicht möglich. Du Moulin führt in seinem ,, Verzeichnis" zwar nicht Polyc. arvense, aber doch P. majus an, was Prantl wahrscheinlich als unglaubwürdig in P. ar- vense umgeändert hat. — Nahe dem Grenzgebiet ist P. arvense von Nj Eichstätt ,,am jenseitigen Abhänge des Frauenberges auf einem wenig betretenen Gangsteig" (Hof.) und von Trendel bei Wem- ding (E. Frickhinger brflch), ebenfalls in Nj, angegeben. P. malus grosses K. 0 Sandige Aecker. 7. 8. Nj Bertoldsheim II. 4 (DV.) Wahrscheinlich ist dieser Fund- ort, wie oben bereits bemerkt, mit dem von Polyen. arvense bei Rohrbach identisch. Auffallenderweise hat Caflisch, dem das Du Moulin'sche Verzeichnis sicher vorlag, weder Polyc. majus noch arvense in seine Flora aufgenommen. Während Beck in ,, Flora von Niederöst." P. arvense und majus nur als Varietäten ein und derselben Art auffasst, verteidigen Asch, und Gräben in ihrer „Flora des nordostd. Flachlds." das Artrecht von P. majus energisch. *) Weiss lässt sich durch die Angabe Prtls ,.Hu" vorführen, das „Rohr- bach bei Donauwörth" als südlich der Donau liegend anzugeben. 184 Beta (Till.) L. — Runkelrübe, Mangold, B. vulgaris L. gemeine R. („Saurube" um Neuburgl '^ u. 0 Kultiviert. 7. — 9. Wird im Gebiete sehr häufig gebaut und zwar wohl ausschliesslich in der var. rapa Dumortier (r= var. rapacea Koch) als Futterrübe, rote Rübe, (,, Randich") und, wenn auch sehr selten, als Zuckerrübe. Die var. cicla L., den Gartenmangold, trafen wir nirgends gebaut an ; dagegen werden die Blätter bezw. Blattstiele der var. rapa wohl überall als Gemüse benützt. 135. Chenopodiiim (Tourii,) L. - Gänsefiiss.') 374. eil. liybridiim L. unechter G. 0 Schutt, Gartenland, Dörfer. 7. — 8.' Verbreitet, z. B. Hu Neuburg, Sehensand, Nj Ried; Monheim (Lg.). „Diese Art ist den Schweinen tötlich und überhaupt giftiger (?) Natur, wie schon der Geruch der Blätter anzeigt, welche wie das Kraut des Stechapfels höchst unangenehm riechen." Hochstetter „Pop. Bot." S. 171. Neuere Autoren erwähnen nichts mehr 7on der Giftigkeit der Art, 375. eil. urbicum L. steifer G 0 Mauern, Schutt, Dörfer. 8.-9, Selten. Nj An Mauern, Häusern und an der Strasse im Dorfe Berg- heim !!, auf Schutt und an Wegen in Bergen !! (1906 nicht mehr beobachtet), Egweil ! ! ; in Hil bisher nicht beobachtet. Hat in blühendem Zustande einige Aehnlichkeit mit Atriplex hasta- tum, fruchtend jedoch sind die beiden leicht auseinanderzukennen. Die Bergheiraer Pflanze entspricht der var. intermedium Mert. Koch. 376. eil. murale L. Mauer-G. 0 Mauern, Schutt. 7. — 9. Sehr selten. Hu An der Mauer und an Misthäufen unmittelbar vor dem unteren Tore in Rennertshofen ! ! Von Spahn, früher Pfarrer in Unterhausen, in den siebziger Jahren des vorigen Jahrhunderts da- selbst entdeckt und uns mitgeteilt; 1902 von uns an der näm- lichen Stelle wieder reichlich gefunden. In Fünfstetten an der Strasse auf Schutt in der Nähe der Kirche !! Diese in andeien Gegenden nicht seltene Pflanze wurde im Ge- biete nur an den genannten 2 Fundorten beobachtet; vielleicht mancherorts übersehen. 377. Ch. albiim L.^) weisser G. 0 Schutt, Wege, bebautes Land. 7.-9. Gemein. Diese ungemein veränderliche Art wurde im Ge- biete in folgenden Unterarten und Varietäten beobachtet: ') Unser Chenopod.- und Atriplex-Material hat Prof. Dr Murr in Feld- kirch Vorarlberg) geprüft. *) Siehe dazu Dr. Vollmanns instruktiven Aufsatz in Mitt. Bayer, üot. Ges. 1. Bd. S. 224 ff. : „Zur Kenntnis der Formen von Chenopodiura album." 185 1. ssp. album (genuiuum) : gemein; var. ob tusatura Gaud. : Hu Rain (angenähert) !! ; >j Ried !! Zweigexeraplare dieser Unterart, oft kaum fiagerhocb, sammelten wir an einer Mauer in Neuburg unter Ch. Vulvaria L. 2. ssp. viridesceiis St. Amaus: Hu Am Gärtchen des Hotels „Post'* in Neuburg a. D. ! ! Der Stengel der hier gefundenen Pflanze war prächtig rosa und olivgrün gestreift; beim 1. Bahnwärterhaus zwischen Unterhausen und Strass ! ! (angenähert). 3. ssp. subflcifolium Murr: Hu Auf Schult in der Nähe des Bachweiliers bei Feldkirchen (Neuburg) ! !, auf Schutt zwischen Ried und Moyschlösschen ! ! 4, ssp. pseudostriatum Zschacke: Hu in Menge auf Schutt beim städt. Bade an der Donau ! ! Dr. Murr schreibt hievon: „Interessante Stücke, wie man sie in so flotter Ausbildung selten sieht. Ich hätte früher hier sicher Hybridität angenommen (Cb. album X striatum. D. V.); jetzt stelle ich die Pflanze zu Ch. pseudostriatum Zschacke D. Bot. Mtsschrft. 1901 S. 25 = Ch. striatum > — album (nicht hybr.\ Uebrigeus gehen diese Exemplare in der Infloreszenz ein wenig gegen Ch. viride. Auch der lebhaft rotstreifige Stengel weist auf eine dem striatum nahe Form ; das echte striatum haben sie schwerlich, da die Gegend zu kalt ist" (? D. V.). 5. ssp. microphylhmi Coss, et Germ. (= ssp. concatenatum Thuillier, Rasse strjatiforme Murr.) Nj Im Hofraume des Pfarrhauses zu Ried 2 Exemplare ! ! Näheres über das echte Ch. striatum ist ausser dem in Note 1 angeführten Aufsatz Vollmanns zu finden in A. B. Ztschft. 1900 S. 202 ff., 1901 S. 164 ff. u. 179 ff. u. 1902 S. 3. 378. Ch. opulifoliiim Schrader, schneeballblättriger G. 0 Schutt, Mauern, Wege, 7.-9. Selten. var. typicum Beck: Hu Auf Schutt bei der städt. Bade- anstalt an der Donau !! (daselbst seit 10 Jahren beobachtet !). Nj Oberhausen an einer Mauer !!. var. obtusatum Beck: Hu städt. Badeanstalt an der Donau auf Schutt !!. Wir konnten weder hybride noch nichthybride Zwischenformen zwischen Ch. opulifolium und album finden ; was wir als solche an- genommen hatten, gehört nach Dr. Murr zu Ch. album ssp. pseudostriatum Zschacke. 186 eil. ficifolium Sm. Feigenblättriger G. 0 Wege, Schutt. 7.-8. Im Gebiete bisher nicht beobachtet, doch kaum ausbleibend. Wir möchten vor Verwechslungen mit dem ähnlichen Ch. album ssp. subficifolium warnen. 379. (Jh. polyspermum L. vielsamiger G. 0 Gärten, Schutt, Weg- ränder. 8. — 9. Sehr verbreitet, z. B. Hu Gartenunliraut im Donaumoos (P.l, Nj Pfarrgarten in Ried, Bergen; Fünfstetten (Fr.). Den beiden Formen a) cyraosora- cemosum Koch und ß) acutifolium Garcke haben wir keine Auf- merksamkeit geschenkt. 380. Ch. vulvaria L. stinkender G. 0 Mauern, Düngerstätten, Schutt. 7.-8. Verbreitet, z. B. Hu An Gebäuden und Mauern in Neuburg a. D. !!; Garten- mauer der Barmherzigen Brüder an der Westseite (Spahn); Zell !! Nj Hesselohe an einer Hofmauer !!, Bergheira !! „Ch. vulvaria ist. wie schon der Name sagt, sehr hässlich rie- chend, wie faule Häiingslacke, besonders wenn man das Kraut zwischen den Fingern reibt .... und war ehedem ein Heil- kraut gegen Hysterie." Hochstetter a. a. 0. S. 172. 381. Ch. Bonus Henricus L. Guter Heinrich. 4 Gräben, Wegrän- der etc. 5.-8. Gemein; auch Nj Monheim (Lg.). „Die jun- gen Blätter werden wie Spinat, die Wurzel sprossen wie Spargeln gegessen." Hochstetter a. a. 0. S. 171. 382. Ch. ruhriiin L. (= Blitum rubrum C. A. Meyer). Roter G. 0 Wege, Schutt, Düngerstätten. 7. — 9. Verbreitet, z. B. Hu Stadt. Donaubad, Neuhof-Keller (Neuburg), Sehensand, Zell ; Obermaxfeld auf einem Torfstich (Gerstlauer). Nj Ried, Hesselohe, Joshofen, Bergheim, Bergen, Meilenhofen, Buxheim auf Moorwiesen; Bertoldsheim (DV.). var. paucidentatum Koch (=: Ch. botryoides Sm.): am Rande des Bachweihers bei Feldkirchen in meist winzigen Exem- plaren ! !. Ch. rubrum wird im Alter meist ganz rot; sie soll den Schwei- nen giftig sein. Die im Gebiete beobachtete Form ist fast aus- schliesslich : var. blitoides Lej. (pro spec), 383. Ch. glaufum L. (= Blitum glaucum Koch) grauer G, 0 Düngerstätten, Wege, Schult. 7. — 9. Verbreitet, z. B. Hu Neuburg a. D. auf Schutt bei der städt. Badeanstalt an der Donau und beim Neuhofkeller, Sehensand, Brück, Zell, Karls- huld. Nj Ried, Attenfeld, Bergen, Forsthof, Stepperg, Rennertshofen ; Monheim in Menge (Lg.). ,,Ch. glaucum wird mit Recht auch die Mi st melde genannt weil diese Art vorzüglich an Misthäufen und an Gräben, wo Jauche abfliesst, daher am häufigsten in Dörfern, Vorstädten und auf Bauernhöfen wächst." Hochstetter a. a. 0. S. 172. 187 Spiiiacia (Trii.) L. — Spinat. S. oleracea L. gemeiner Spinat. 8 u. 0 Gebaut. 5.-6. Zum Küchengebrauch allgemein gebaut in zwei Spielarten : Sp. spinosa Moench u. Sp. inermis Moench, die vielfach (z. U. von Beck) auch als Arten angesehen werden, nach anderen aber nicht samenbeständig sind. 1156. Atriplex (Tni.) L. - Melde. 384. A. horteuse L. Garten-M. 0 7. — 9. Gebaut, besonders frülier, als Gemüse und stellenweise vorwildert z. B. Hu Hittenbrunn im Fi'iedhof ! ! und Nj Ried im Pfarrgarten ! ! Eine Spielart, die oft mit der typischen Form auftritt, hat rote Blätter und Stengel. 385. A. patulum L. schmalblättrige M. 0 Schutt, Mauern, Wege. 7.-8. Gemein, ausschliesslich in der Rasse macrothecum Beck; davon beoltachteten wir folgende Spielarten; var. integrifolium Beck häufig, z. B. Nj Gottesackermauer in Ried !! var. hastifolium Beck, ebenfalls häufig, z. B. Hli: Ried gegen Hesselohe ! ! var. hastifolium Beck, nov. siibvar. loiigidentatuni Erdlier „Spiessecken der Blätter sehr (bis 2'/2 cm) lang''.*) So auf Schutt am Strasser Keller !!. 386. A. hastatum L. spiessblättrige M. 0 Schutt, Wege, Dünger- haufen. 6. — 8. Verbreitet, z. B. Hu Schutt bei der städt. Badeanstalt an der Donau und beim Neuhotkeller, an der Strasse von Neuburg nach RohrenlVld nächst ersterem, Stengelheim an der Strasse; Strassen und Torfstiche im Donaumoos (P.). Xj Ried z. B. im Hofraum des Pfarrhauses; alter Schiessplatz bei Oberhausen (Gu.). Ueberall in der var. typicum Beck (= var. macrocarpum Celak.). 34. Familie. Ainaraiitaceae Juss. - Amaraiit- ge wachse. 137. Amaiantus (Trn.) L. — Amarant. 387. A. BHtum L. (= Albersia Blitum Kth.) Melden- A. 0 Bebauter Boden, Wege, Gossen, 7.-8. Hu Am Wege durch den Hofgarten in Neuburg an Mauern und in der Gosse !!; im Donaumoos als Garten- und Acker- *) Die latein. Diagnose siehe im „Anhang" B. 188 Unkraut (Paul); Burgheim auf Kartoffeläckern (Z.); nahe dem Grenzgebiet bei Ingolstadt (Bleicher). Nj Im Pfarrgarten und vielen anderen Gärten in Ried ! ! — "Wohl öfter übersehen! Bei uns wohl überall in der var. commutatus A. Kerner (= var. prostratus Fenzl) mit niedergestreckten Stengeln und an der Spitze der Aeste kurze Scheinähren bildend, während bei var. typicus Beck der Stengel aufrecht ist und die Blütenknäuel sämt- liche blattwinkelständig sind. — A, Bl. wurde nach Hochstetter „vor Zeiten in der Arzneikunst gebraucht nnd heisst auch an einigen Orten Blutkraut". 388. A. retroflexus L. zurückgekrümmter A. 0 Schutt, Aecker. 7. — 9. Zerstreut. Hu Am Bahndamm beim Neuburger Bahnhof bei der Durch- fahrt nach Feldkirchen ! !, auf einem Acker zwischen dem Pflanz- u. Bjchweiher bei Neuburg unter Kartoffeln massenhaft (1906 !!), in Klingsmoos neben der Strasse nach Pöttmes !!, Schönesberg !!; Burgheim (Z.). Nj Auf einem Schutthaufen bei Bergen gegen Wolpertsau ein Exemplar (1900 !!). A. r. ist wohl bei uns ursprünglich nicht einheimisch; Heimat unbekannt. A. paimiculatus L. rispiger A. 0 Zierpflanze. 6.-9. Hier verwildert, so var. purpurascens Moq -Tand. : Hil Schutt zwischen Ried und Moyschlösschen ! ! A. caiidatus L. Fuchsschwanz 0 Als Zierpflanze häufig kulti- viert. 6. 9. Ist vielleicht nur eine Abart des vorigen-, stammt aus Ostindien und Abyssinien, nach andern aus Peru. 35. Familie. Portiilacaceae Juss. — Portulak- gewächse. 138. Moutia (Miclieli) L. - Montie. *889. M. minor Grmelin kleine M. 0 Feuchte sandige Aecker und andere sandige Plätze. 5. Sehr selten im Gebiete, da das not- wendige Substrat, ,, feuchter Sand" nicht häufig ist. Hu * Auf sandigen Aeckern neben den Anhauser Höfen mit Myosurus minimus (Wemding) (Fr.); Kriegsstatthof (E. Frick- hinger brieflich). Am letztgenannten Fundorte von Gugler und Hoock am 28. Mai 1900 für die Flor, exsicc. Bav. gesammelt. 139. Portulaca (Tni.) L. — Portulak. 390, P. oleracea L. gemeiner P. 0 Bebauter Boden, Wege. 6. — 9. Selten. 189 Hu Gottesacker in Neuburg a. D. auf mehreren Wegen (1905 ! !) ; im botan. Garten der Realschule zu Neuburg auf Wegen (Gu.)! Nj Im Pfarrgarten zu Ried auf bekiesten Wegen ! ! • Bertolds- heim (DV., DH. u. Caflisch). P. 0. tritt oft mit der jetzt als Zierpflanze beliebten Port, grandiflora, welche prächtige verschiedenfarbige grosse Blüten hat, auf. Sollte das Zufall sein oder Samen tälschung? P. sativa Haw., anderwärts zum Küchengebrauch gepflegt, wurde bei uns in Kultur nicht beobachtet; sie ist wohl nur eine Kultur- varietät von P. oleracea. 36. Familie. Caryopliyllaceae Juss. — Nelken- gewäclise. 1. Unterfamilie. Silenoideae (DC.) A. Br. 140. Agrostemma L. — Rade. 391. A. (lithago L. Korn-R. 0 u. ••) Unter dem Getreide. 6.-7. Geraein, auch HU im Donaumoos (P.); \j Monheim gemein (Lg.). A. G. „ist durch die schwarzen Samen, welche beim Ausdreschen des Getreides mit unter die Getreidekörner kommen, schädlich; denn das Mehl wird davon bläulich, bitter und ungesund." Hoch- stetter a. a. 0. S. 212. Dass das Mehl dadurch giftig wird, wie andere meinen, ist nicht erwiesen; auch ist die Gefahr, dass Korn- rade-Samen unter das Getreide kommen, durch die modernen Vorrichtungen (Trieurs etc.) sehr minimal geworden. — Im Uebrigen ist A. G. unter unsere schöneren Pflanzen zu rechnen und würde wohl auch mehr geschätzt werden, wenn sie nicht so verbreitet wäre. 141. Yiscaria Röhl. — Pechnelke. 39S. Y. vulgaris Eöhl. (= V. viscaria (L.) Voss, Lychnis Viscaria L. gemeine P. 4 Waldränder, Raine, grasige Abhänge mit etwas sandigem Boden. 5 — 6. Zerstreut bis verbreitet. Hu Sandige Abhänge bei Ortlfing, am Bahnkörper von Strass nach Buigheira massenhaft, an Strassenrainen zwisciien Rohren- feld und Khekirchen mehrfach. ?fj Am Rande des Zitzelsberg-Waldes über Sehensand, an Acker- raiiien neben dem mittleren Fussweg von Hesselohe zur Strasse nach Bergen, Oedung an der Strasse von Neuburg nach Eichstätt auf dem Galgenberg, Untersiall, Hennaweidach; Monheim (Hof); überwachsene Sandgrube nordwestl. von Rothenberg einige Gruppen (Lg.); Ensfeld (Hof); Haitbüchelberg bei Ensfcld häuflg (Lg. u. Prtl.); Wemding an mehreren Stellen (Hof., Egenberger); zwischen Wemding und Fünfstetten (^Fr.); Giglberg bei Hüttiag (Beck). 190 Nk (Ries) Bei Grossheira auf feuchten Wiesen und auf Wald» ■wegen; untere Schwalbraühle (Lg.) Eine unserer schönsten einheimischen Blumen; auch in Gärten oft mit gefüllter Blüte. 142. Silene L. — Leimkraut. 393. S. vulgaris (Mch.) Garcke (= S. inflata Sm., S. venosa Ascherson, S. Cucubalus Wibel) aufgeblasenes L. 2|- Wiesen, Raine. 5. — 7. Gemein, auch Hu im Donaumoos (P.) u. Nj um Monheira häufig (Lg.) var. typica Beck: so am häufigsten; var. angustifolia DC. (angenähert) : Ried ! ! — An den aufgeblasenen, fast kugel- runden, adrigen Kelchen im Fruchtzustande leicht zu erkennen. »i94. S. Otites Sm. Ohrlöffel -L. 4 Sandige Abhänge und Heiden. 5.-7. Selten. Hu unseres Wissens nicht beobachtet, Nj Bei Monheira im sog. Stelzer zwischen Wittesheim, Rög- ling u. Mühlheim an einer Stelle (Lg. !j ; * am Kräuterranken bei Hoppingen gegenüber dem Bahnhof stellenweise zahlreich, besonders an den untersten Partieen ! ! Nk (Ries) Zwischen der Herbermühle und dem Wildbad Wem- ding (Fr.); an einem Steinbruch bei der Herbermühle (Wiede- mann !); zwischen Gosheim und den .,3 Schwalbmühlen" (Hof); Gosheim am Rande eines Föhreiiwäldchens (Wiedemaiin) ; ,,auf Alluvialsand" (Diluvial-Sand? d. V.) neben den 3 Schwalbmühlen, zwischen Fünfstetten u. dem Mittelwegerhof (Fr.) Diese Ait hat nur auf dem Diluvialsand des Rieses eine etwas grössere Verbreitung, 395. S. dicliotoma Ehrli. gabeliges L. 0 Unter Klee, auf Schutt. 7.-9. Hu Zwischen Feldkirchen (Nbrg.) und dem kleinen Exerzierplatz (Gu.); Zell (Ge.); Wengen 1905 !!; Kopfmühle, Straupen, Walleidorf, Zellhof (RainJ, überall masseuhalt (Z.J ; Nieder- schöuenfeld (Z.). Nj Auf einem Kleefeld zwischen dem Zitzeisberg u. dem Burg- wald (Nbrg.) !!; Kleeacker bei Oberhausen (Ge. 1904); Klee- feld zwischen Hesselohe u. Gietlhausen ! !,^dto. zwischen Rothen- berg u. Weilheim ! ! Nk. (Ries) Aecker (Klee-Ä.) bei Gosheim ! !, Bahnhof-Anlagen in Wemding 1910 ! !, Bahnkörper zwischen Wemding und Wild- bad rechts 1900 ! ! S. d. wurde von Gerstlauer 1904 im Juni zum ersten Male auf einem Kleeacker bei Oberhausen beobachtet und breitete sich seither immer mehr aus; sie ist wahrscheinlich mit Kleesaat aus Südostcuropa eingeschleppt und tritt besonders in trockenen Sommern meist in Kleefeldern zahlreich auf. 191 396. S. nutans L. nickendes L. 4 Abhänge, Raine. 5.-8. Ver- breitet; Hu z. B. bei Nördliug (Z.); Mouheiin zabheich (Lg.). Im Donaumoos nicht beobachtet. Die im Gebiete allein beobachtete Spielart ist die var. ty- pica Beck. 397. S. ilOCtiflora L. (= Melandryum noctiflorum Fries) nacht- blühendes L. 0 Aecker. 7.-9. Verbreitet, z B. Hu Um Neuburg auf Brachäckern häufig, auf Aeckern zwischen Hesselobe und Neuburg, auf einem Acker zwischen dem grossen Exerzierplatz bei Grünau und der Donau. NJ Aecker zwischen Hesselohe und Gietlhausen, auf einem Gerstenacker unterhalb des Rieder Kirchberges; Bertoldsbeim (DV.); * am Ufer der Schutter zwischen Seenfahr- und Bauchen- berg-Mühle, Möhren, S. n. tritt nach dem Mähen des Getreides auf fast allen Stoppel- äckern auf, meist in kleinen, oft nur 1 oder 2 blutigen Exem- plaren, manchmal auch böher und ästig, wo es dann mit Melan- dryum album einige Aehnlichkeit hat, sofort aber an den zart fleischroten Blüten zu erkennen ist. Die Blüten öffnen sieb erst am Abend und scbliessen sieb, wenn die Sonne höher hei auf- steigt, am Vormittag. 338. S. linicola Gmeliu Flachs — L. O Nur auf Leinäckern. 6. — 7. Sehr selten, ob überhaupt noch?- Nj Auf Flachsfeldern bei Bertoldsbeim, z. T. mit Cuscuta epi- linum ; leg. Du Moulin, welcher 2 Exemplare davon in seinem Herbar zu Neuburg hintc: lassen hat; auch in seinem „Verzeichnis" führt er die Art an, woraus aucii Caflisch seine Angabe geschöpft hat. Ob z. Z. um Bertoldsbeim noch Lein gebaut wird, und ob die Art noch vorhanden ist, entzieht sich unserer Kenntnis. — Unter dem,, Frühlein-' bei Flotzheira und Ried (Monheim) (Fr.). Ob noch ? S. Armeria L. Garten — L. 0 Kultiviert und verwildert. 7.-8. Hu Wir fanden einmal ein Exemplar an einem Moosgraben im Donaumoos in einer Ortschaft, wissen aber nicht mehr genau anzugeben, wo? Jedenfalls war die Pflanze nur Gartenflüchtling. 143. Lychuis L. — Krauzrade, Lichtnelke. 399. L. flos cuculi L. (= Coronaria flos cuculi A. Br.) Kuckucks-N. 4 Feuchte Wiesen, Gräben. 5.-7. Gemein, auch Hu im Donau- moos (Schrk., Se. u. P.); Monheim gemein (Lg.) L. f. fasst alle Bächlein und Gräben auf unseren Wiesen ein, färbt in feuchte. en Lagen aber auch ganze Wiesen rot. L. Corouaria (L.) Lmk. Vexiernelke. 4 Zierpflanze und hier und da verwildert. 6. 7. Nj Kreuzweg in Monbeim (DH. !) L. C. wurde früher viel mehr als jetzt in Gärten und Anlagen gezogen; jetzt sieht man 192 sie nur selten mehr auf Gottesäckern u. dgl. Sie erinnert im Habitus und in der Blume an Agrostemma Githago, mit der sie früher als Agrost. Coronaria in eine Gattung gebracht war. Die Blätter, Kelche und der Stengel sind mit dichtem grauem Filz tiberzogen. 144. Melandryiim Köhling, Lichtuelke. 400. M. album (Mill.) Garcke (= Lychnis vespenina Sibthorp, L. dioica L. z. T., Meland. pratense Röhlg.) weisse L. 0 und 2J- Aeckei-, Raine. 5. — 8. Verbreitet, z. B. Hu auch im Donau- moos (P.J; Nj Accker bei Ried (Spahn ! !); Monheim überall, aber sehr zerstreut, Möhren (Lg. 1 — Die grossen weissen Blumen duften abends und nachts angenehm; sie sind viel grösser als bei der ähnlichen Silene noctiflora und fast immer rein weiss. 401. M. rubrum (Weig.) Garcke. (== L. diurna Sibthorp, L. dioica L. z. T., Melandr. silvestre Röhlg.J 21. Wälder, seltener feuchte Wiesen. 5.-7. Häufig, auch Nj bei Monheim an Bacb- ufern zerstreut (Lg.); Schwalbursprung (Fr.) — Mit hellrosa, fast weissen Blüten beobachteten wir die Art am Rande eines feuchten Gehölzes beim Ingershof (Fünfstetten) ; die Pflanze war aber reines M. rubr., nicht etwa M. rubr. X album. 145. Cucubalus (Trn.) Hühuerbiss. 402. C. baccifer L. beerentiagender H. 2j. Gebüsch, feuchte Wiesen, 7.-9. Sehr zerstreut. Hu In einem Weidengel)üsch unter dem Moyschlösschen {Ge. 1899 ! !); in einer Hecke nächst Bergheim am Fahrwege ^ur Fähre über die Donau ! ! ; an der Donau gegen Gerolfing (Geitner) ; Bertoldsheim in Schütten (DH., Cafl. u. DV, : „nur an Flüssen im Schatten der S. alba-, ob Schmarotzer?"); bei Marxheim (Fr.); * Ingolstadt (^Bleicher), C. baccifer wächst ausschliesslich in der Nähe der Donau ; ausserhalb des Gebietes zahlreich und häufig um Donauwörth. — Wir konnten in der Literatur nirgends etwas darüber finden, dass die Pflanze ein Schmarotzer sei ; sie braucht eben Weiden und anderes Gesträuch als Stütze für die kletternden Stengel und die schweren Früchte 146. Taccaria Medikus. — Kuluielke, 408. V. pyramidata Med. Acker-K. 0 Aecker, Schutt. 6.-7. Sehr zerstreut. Hu Auf einem Acker nächst dem Bahnwärterhaus bei Sehen- sand zahlreich unter Vicia sativa ! ! (1900), beim Moy'schen Oeko- nomiegut zahlreich ebenfalls unter V. sativa (1906 ! !) ; Wengen, Gempfing (Z.j; Leinfelder bei Niederschönenfeld (DV.); Erbsen- feld beim Kahlhof (Weber). _ 193 Nj Unter Vicia villosa beim Kreidewerk 1900, hier auch fl. albo !!; Wemding: Aecker am Fuchsberg (Egenberger) ; Ber- toldsheim (DV.) ; * bei Mörnsheim oben bei den Steinbrüchen auf Aeckern (Hof.). Eine schöne Pflanze, aber unbeständig; überall im Gebiete die var. typica Beck. 147. Biaiithus L. — Nelke. 404. D. Armeria L. rauhe N. 0 u. 4 Bergwälder, Waldränder. 7.-8. Zerstreut. Hu Am Ostrande des ., Eichet" bei Zell spärlich !! Nj Rieder Gemeindewald bei Gietlhausen, Abtlg. Brand !!, auf einem Waldwege südlich der Monheimer Strasse oberhalb Bitten- brunn !!. auf dem ,, Hummelberg" beim neuen Schiessplatz stellen- weise zahlreich { Riedensheim) !!, im Walde zwischen Gammersfeld und Rohrbach !!; Bertoldsheim (DV. ); zwischen Monheira, Ried und Itzing öfters (Schw. in lit. ad Lang); Monheim (Prtl.) ; Stadt- wald bei Monheim !!; Fussweg am Wannerschlag, Spitzmühle bei Jtzing (Lg., Prtl): Wald zwischen Fünfstetten und Wemding, Wolferstadt (Fr.) ; nahe dem Grenzgebiet bei Lederstatt (Donau- wörth) ! !. Nk (Ries) Kriegsstatthof (Fr.); * Ammerbach !! 405. D, Carthiisianorum L. Kaithäuser-N. 2|. Raine, Grasplätze, Triften. 6. — 8. Gemein; z. B. Hu für den Bezirk Rain von Z. 38 Fundorte angegeben, auch im Donaumoos (P.). Nj um Monheim überall (Lg.) fl. albo: Bertoldsheim, Oberndorf (DH. !) (beide Male weisse Blüten und hellgrüne Kelche — eine auffallende, auf Albinismus zurückzuführende Form). var. multiflorus Petermaün: Unterhausen (DH.!); diese Form wird gerne (auch von Du Moulin) mit D. atrorubens Allioni verwechselt, der aber in Deutschland nicht vorkommt. var. multicaulis Peterm.: Sieglohe (Stepperg) (DH !). Graf Du Moulin beschreibt in der Oesterr. Bot. Ztschrft. XVH. S. 890 [1867] einen „Dianthus vernus Du Moulin." „Bertolzheim bei Keuburg a. D., 1150-1200 p. F. — Gaule 2—4 pollicare, 1 — 3 floro, squamis calicis viridibus, lanceo- latis, subpatentibus. fl. Majo. Blühet schon Ende Mai auf dürren Kalkhügeln, mahnt im ganzen Habitus an eine Zwerg- form von D. Carthusianorum, von welchem er sich ausser der (sie !) krautigen, lanzettlichen, etwas abstehenden Kelchhüllen durch ein etwas verschiedenes Rot unterscheidet, etwa von der Färbung des D. deltoides". Dr. Pöverlein, dem wir die Diagnose verdanken, schreibt dazu: „Vielleicht identisch mit dem in Thüringen und bei Mering, un- 194 weit Augsburg, beobachteten D. Carthusianorura X deltoides = D. Duflftii Hsskn." Leider befindet sich im Herbar Du Moulin zu Neuburg kein Belegexemplar für den Dianthus vernus. Wir glauben aber be- stimmt, den D. v. selbst gefunden zu haben u. zwar auf sonnigen dürren Kalkhügeln bei Hütting (Nbrg, a. D.), am 18. Mai 1900 z. T. blühend. Zunächst hat diese Pflanze nichts zu tun etwa mit D C. var. pusillus Beck, wo die drei Blüten zu 1 oder 2, oder mit var. nanus Ser., wo sie köpfchenförmig vereinigt stehen, in beiden Fällen mit 3 — 10 cm hohem Stengel. Unseie Pflaiize ist schon im jugendlichen Zustande 15 cm hoch und erreicht später gewiss die doppelte Höhe; die 3 Blüten stehen einzeln auf 5 bis 7 cm langen Stielen, nur eine ist kurz gestielt (1 Va cm). Auch die Vermutung Dr. Pöverleins, dem wir unsere Pflanze vor- legten, dass sie vielleicht = D. Carth. X delt. sei, trifft nicht zu; denn in diesem Falle müsste sich doch in der Zahl und An- ordnung der Deckblätter und Kelchschuppen, in der Behaarung der Pflanze und Zeichnung der Kronblätter eine Aenderung zeigen, unsere Pflanze entspricht aber in allen diesen Punkten vollkommen dem D. Carthusianorum. Näher der Wahrheit kommt Poev., wenn er schreibt, dass es nicht ausgeschlossen sei, dass man es lediglich mit einer Wachstumsanomalie zu tun hat. Die ,, Anomalie" ist aber nicht pathologischer Art, sondern das Produkt des Stand- ortes, der dürren, sonnigen Kalkhügel, auf denen sowohl Du Moulin wie der Verfasser die Pflanze gefunden hat; diesem Standorte ver- dankt sie auch die frühe Blütenzeit (Mitte bis Ende Mai). Wir betrachten unsere Pflanze, die, wenn auch die Kelclizipfel nicht immer krautig und lanzettlich sind wie Du Moulin verlangt, mit D. vernus Du Moulin wohl sicher identisch ist, als eine früh- blübende Rasse des D, Carthusianorum und sagen : Kasse vernus (I)a Moulin) Erdner: *) Nj Dürre Kalk- hügel bei Bertoldsheim (Du Moulin) und Hütting!!; im Weissen Jura sicherlich noch weiter verbreitet, aber bisher übersehen. D. Seguierii Villars Seguiers Nelke. 4 Trockene Waldränder, Wiesen. 7. — 8. Im Gebiete fehlend; die im Herbar Du Moulin befindliche Pflanze, die er mit D. Seguierii ? bezeichnet, kann schon wegen der langen Blattscheiden kein D. Seg. sein; auch stimmt die Blumeukrone nicht zu dieser. — Nahe dem Grenz- gebiete auf Waldwiesen bei Ingolstadt (Bleicher). 406. D. deltoides L. deltafleckige oder Heide-N. 4 Sandige Wald- ränder, Waldschläge, Raine. 6. — 9. Hu An einem Raine bei Kreut (Weber); im Donaumoos zwischen Kleinhohenried und Niederarnbach sehr verbreitet ! ! ; Karlshuld (P.); Ambach bei der Kirche! !,* Waldränder bei Brunnen ! !, * Langenmoosen I !; Bayerdilling, Haselbach (Z.); * Gabel (Strehlcr). Die lato in. Diagnose siehe im ,, Anhang" Abtlg. B. 195 Nj Auf einem Waldschlag im Rieder Gemeindewald, Abtlg. Hildern ! !, auf der „Bubeiiwiese" im Rieder Wald sehr zahlreich (1899!!), bei Attenfeld z.B. am Mühlbergholz!!, in Waldschlägen zwischen Ellenbrunn und Mauern!!, an der Strasse nach Bergen auf einer Viehweide im Walde !!, Oedung zwischen GietJhausen und Hiittingü, Giglberg bei Hütting ! ! ; * Aecker und Heiden zwischen Biesenhardt und Feldraühle (Schw); Monheim ziemlich spärlich z. B. Wannenschlag (Lg.); Sandgrube neben der Strasse von Monheim nach Treuchtlingen ! ! ; Bertoldsheim (DV.); * Wald- rand zwischen dem Brennhof und Sonderhof (Hoppingen) ! ! Nk (Ries) Wildbad Wemding (Fr.) ; auf dem Diluvialsand des Rieses sicher weiter verbreitet. nov. var. steiiopetalus Erdiier: „Spreite der Blumenblätter schmal, klein, nach vorn verschmälert, so dass das ganze Blumen- blatt eine schmal elliptische Gestalt hat, vorn wenige (1 — 3) kleine Zähnchen. Die Pflanze niedriger als sonst (16 — 20 cm)"*) Unter zahlreichem typischen D. deltoides Nj auf dei' sog. Buben- wiese im Rieder Wald eine kleine Gruppe auf einem Ameisen- haufen; dieser Standort kann aber die abnorme Bildung der F'flanzc nicht allein verursacht haben, da auf demselben Haufen ganz typische Exemplare standen. iiov. var. arciiatiis Erdner: „Stengel u.Aeste niederliegend, bogig aufsteigend; Fetalen ohne iielie Punkte".*) Nj Auf einer Gänseweide bei Attenfeld am Waldrandc ein einziges Exemplar mit dem Typus. *407. D. caesius L. Pfingst-N. 4 Steinige Abhänge, F'elsen. 5. — 6. Selten, nur im Grenzgebiete. Nj Bei Wasserzeil nahe dem Bahnhofe auf einem Felsen des Weissen Jui'a zahlreich (Hof.!!); nahe dem Grenzgebiete bei Eich- stätt am Neuenweg bis hinab zum Engl, Garten und am Frauen- berg (Hof.!!). Vom Fundorte bei Wasserzeil verpflanzten wir einige Exem- plare auf unser kleines Alpinum, aus Üolomilblöcken bestehend, in den Pfarrgarten zu Ried. Da konnten wir beobachten, dass eine Anzahl der Pflanzen schmälere Blattei-, schlankeren Habitus und zugleich lebhafter rote Korollen aufwies als die übrigen; sie erinneten uns lebhaft an D Silvester vom Alpengebiet bei Immen- stadt (Stuiben, Steineberg etc.), die Kronblätter waren aber am Grunde bärtig und wohlriechend. Solange wir die Pflanzen beob- achten konnten — 9 Jahre — behielten sie die abweichenden Merk- male bei ; wir haben leider nicht konstatiert, ob schon am natür- lichen Standorte bei Wasscrzell zwei verschiedene Formen wuchsen oder niclit, oder ob die schmalblättrige Form erst in der Kultur entstand. Wir nennen sie nov. var. angustifollus Erdner *) 408. D. Superbus L. Pracht-N. 4 Feuchte moorige Wiesen, Wälder. 7.-8. Ziemlich verbreitet. ') Die latein. Diagnos^e sielte im ..Anhang" Abtlg B. 196 Hu Nasse Wiesen zwischen Bittenbrunn und Laisacker, Wiesen westlich vom Kahlhof (Nbrg.), auf Wiesen und in Waldschlägen nordöstlich von Strass, Waldstrasse zwischen Unterhausen und Sinning; Kreut (Ge. ); im Donauraoos (Schrie, u. P.); Moorwiesen bei Karlskron, auf Wiesen an der Strasse zwischen Klingsmoos und Pöttmes, zwischen Schainbach und Abenberg (Walda); Ober- maxfeld (Ge.l; * Dünzelau in grossen Mengen au£ den Wiesen gegen das Gabelholz!! (Hof,), Oetz bei Thierhaupten. Nj Rand des Burgwaldes beim Kreidewerk (Nbg. a, D.); Ber- toldsheim häufig (DV.); Gansheira (DH.); ,, Bubenwiese" im Rieder Gemeindewald, ,,Mähderwie^en" bei Ensfeld-, Bergstetten nach Monlieim auf Wiesen (Lg.); Stückelberg-Ilolz (Monheim) ; Wemding, * Blossenberg (Wemding), zwischen Graisbach und Daiting (Hof.) Nk (Ries) Schwalberwald, * Nonnenholz (bei Wemding) (Hof.) Eine der zierlichsten Pflanzen unserer Flora mit angenehmem Wohlgeruche Bastard. Diaiithiis Armeria L. X deltiides L. Nj Hölzclien zwischen Steppeig und Riedensheim, von Graf Du Moulin am 29. VL 1866 gesammelt und als D. delt. X arm. ? bestimmt. Die Pflanze liegt im Herbar Du Moulin zn Neuburg und ist unzweifelhaft der oben genannte Bastard. Der Habitus ist der von D. Armeria — deswegen setzte Du Moulin mit Recht hinzu : floribus fasciculatis — die Blütenbüschel sind aber weniger dicht als bei D. Armeria, die Blüten grösser als bei dieser. D. Carth. kommt nicht in Betracht, weil sonst die ganze Pflanze weniger dicht behaarX sein raüsste, und die Blütenbüschel dichter wären. 148. Saponaria L. — Seifenkraut. 409. S. offlciualis L. gebräuchliches S. 2|. Flussufer, Hecken. 7. — 8. Ziemlich verbreitet, z. B, Hu In der Schütte unter dem Moyschlösschen (Nbrg.), an der Donau zwischen Neuburg und Joshofen ; Neuburg, Gerolfing (Hof.) ; Anschütte bei Bertoldsheim (DH., Ca.); Fasanenschütt bei Bitten- brunn, überhaupt am ganzen Donauufer und in den Schütten gemein; Kunding, Wengen (Z.); Sehensand in einer Hecke am Bahnkörper, Kartoffeläcker beim Kahlbot (Nbrg.). Nj Ensfeld (Lu. u. Hof.); * Mörnsheim (Prtl.); * Mühlheim, Monheim an der Gailach bei der Stadtmühle (Lg.); Wemding (Fr.); * Konstein (Hof.). Die im Gebiete verbreitetste Form ist die mit behaarten Kel- chen, Stengeln und Blatträndern, welche Graf Du Moulin sicher- 197 lieh mit seiner Sap. alluvionalis, welche er in der Oester. Bot. Ztschrft. XVII. S. 390 [1867] publizierte , geraeint hat. Du Moulin schreibt a. a. 0.: „Saponaria alluvionalis Du Moulin. Bertolzheim bei Neuburg a D., 1150 — 1200 p. F. Calice glanduloso-villoso, coronis corollae antheras aequantibus. fol. nebuloso-pellucidis. Cetera ut in S. officinale. — Indem nun die glatte (i. e. kahle, d. V.) S. officinalis nur an steinigen, trockenen Rainen, Wegrändern u. dergl., wie^) in den Anschütten, die drüsig-haarige S. alluvionalis dagegen nur in den Anschütten in massig feuchter Lage, im Halbschatten der Weiden und Erlen vorkommt, so dürften beide zu trennen sein." — Du M. nennt diese Sap. in seinem Verzeichnisse S. off. B. danubialis Du Moul. Cafl. schreibt in der 2. Aufl. seiner Exkursionsflora S. 45: ,,S. allu- vionura''; die richtige Schreibweise lautet jedoch S. alluvionalis. Wir konnten nun an den zahlreichen von uns untersuchten Pflan- zen nie eigentliche Drüsenhaare beobachten, auch das im Du Moulin-Herbar zu Nbrg. liegende Exemplar hat keine solchen; es dürfte also ein Beobachtungsfehler seitens Du Moulin's vorliegen ; auch in der Literatur konnten wir von einer Form mit Drüsen- haaren (ausser der Du Moulin'schen) nichts entdecken. — Der Du Moulin'scbe Name hat entschieden die Priorität vor dem Beck- schen, der die behaarte Form des Sap. off var. typica nennt; er korrigiert übrigens selber S. 1327 der „Flora von Nieder- österreich" seine var. typ. in var. alluvionum (soll heissen allu- vion a 1 i s) um. — Es ist unrichtig , dass Sap. OJffic. var. alluvionalis (Du Moulin) Erdner, wie wir die Pflanze nunmehr nennen,^) nur in den Anschütten vorkomme; wir haben die be- haarte Abart z. ß. in einer Hecke zwischen Neuburg und Sehensand und auf Kartoffeläckern beim Kahlhof bemerkt, wie wir anderseits die kahle Abart, die unverhältnismässig seltener im Gebiet vorkommt, auch in Schütten beobachteten, so in der Schütte unter dem Moyschlösschen (mit der behaarten) und in der Südwestecke der Fasanenschütte. Nach Beck ist die kahle Form :;= var. glaberrima Ser. und scheint auch in Niederösterreich viel seltener zu sein als die behaarte. Einigermassen veränder- lich ist bei S. offic. auch die Blattgestalt, welche teils elliptisch, teils länglich ist. — Wurzel und Blätter waren offizinell und ,, ent- halten ein seifenartiges Wesen, welches durch Zerquetschen und mit Wasser ausgezogen zum Waschen benützt werden kann." Hochstetter a. a. 0. S 201. ') Soll wohl heissen „nie" in den Anschütten, da Du Moulin in seinem „Verzeichnis" schreibt: „(S. all.) nur in den Anschütten und in den An- schütten nur diese.' Ob hier ein Druck- oder Schreibfehler des Herrn Mitteilers vorliegt, können wir nicht sagen. =) Die vom Verfasser verbesserte Du Moulin'sche latein. Diagnose siehe im ,,Anbaiig" AI Ug. B. rj8 149. Ojpsophila L. — Gipstraut. 410. 0. repeiis L. kriechendes G. 4 Flusskies. 5.-8. Sehr selten. Hu Am linken Lechufer bei Rain (Z. 1903 !) — Diese Art, welche die Alpenflüsse ziemlich weit herab zu begleiten pflegt, war bisher am Lech nur bis Augsburg beobachtet; sie ist aber sein Begleiter bis zur Mündung bei Rain. 411. G- muralis L Mauer-G. 0 Feuchte Aecker, Waldwege. 7.-9. Selten, Hu Wald zwischen Leidling und Strass (Gu.); * Gabel (In- golstadt) (Schrank'. Nj An mehreren feuchten Stellen des Waldweges zwischen Gietlhausen und dem Wege zum Forsthof, nahe dem ersteren 1!; zwischen Rennertshofen und Stepperg, Stepperg am Fusse des Antoniberges (Hof.); sandiger Brachacker bei Igstetten (Atten leid) unter Festuca Dertonensis (Gu.); * auf einem Acker bei Witten- feld nächst Adelsschlag ! ! Im Gebiete ein recht seltenes Pflänzchen; verlangt sandigen Boden. 150. Tunica Scop. — Felsuelke. 412. T. saxifraga (L.) Scopol! echte Felsnelke. 4 Steinige Heiden, Hügel. 7.-9. Nicht selten. Hu Um Neuburg nicht selten z. B. in und an der alten Kies- grube beim Neuburger Bahnhof, Joshofen auf der Viehweide und an den Steinbrüchen gegen Neuburg; * Gerolfing, Irgertsheim (Hof.) ; Unteihausen (Spal)n) ; zwischen Riedensheim und Stepperg ; Bertoldsheim(Fr.); Marxheim ; Rain (sogar auf dem Bahngeleise!!». T. s. begleitet die Donau, soweit sie das Gebiet durchfliesst 11; auch den Lech von Thierhaupten über Münster bis zur Mündung (Z.); Sulz, Hemerten, Holzheim. NJ Laisacker auf den Dolomit-Steinbrüchen, Hütting; Dolomit- telsen zwischen Mauern und Hütting (Sclrw. ); zwischen Ried und Unterstall (Hof.); * Wellheim; Itzing (Fr.); Monheim (Prtl.); * Doilnslein (Fr.); Waldrand auf dem Stückelberg (Monheim». fl. albo: Steinbrüche über Laisacker selten !! T. s. ist ein reizendes Pflänzchen, das im Herbst Heiden und Felsen überzieht. 413. T. prolif'era (L.) Scop. (= Dianthus prolifer L., Kohlrauschia prolifera Kunthj, sprossende F. 0 Mit Sand bedeckte Kalkhügel des Weissen Jura. 7. — 9. Nj An sandigen Abhängen der Jurakalkhügel bei Feldmühle (Hütting), besonders bei der sogen. Schanz bis gegen Wellheim am linken Schutterufer zerstreut bis verbreitet (Ge. ! !); Römerberg bei Konstein ! ! ; * bei Mörnsheim unterhalb der Platten-Kalk- steinbrüche (Hof.j. T. p. beschränkt sich bei uns auf die sonnigen, südlich gele- genen Abhänge des Weissen Jura, wo dieselben mit Sand bedeckt sind. 199 2. Unterfamilie: Alsinoideae Engler. 151. Holosteiim L. — Spurre. 414. H. umbellatum L. doldenblütige Sp. 0 Raine, Aecker. 3.-5. Verbreitet, z. B. Hu Eisenbahndamm zwischen Neuburg und Robrenfeld, Zell. Nj An Rainen unterhalb der Kirche zu Ried, Abhang zwischen Feldmühle und Bauchenbergmühle-Ruine. H. u. ist in der var. typicum Beck und var. glabratum Beck vertreten; manchmal finden sich diese beiden „Abarten" auf ein und derselben Pflanze, indem die oberen Blätter am Rande drüsig behaart, die unteren kahl sind. 152, Sagiua L. — Mastkraut, Knebel. 415. S. procumbens L, liegendes M. 4 Sandige, feuchte Waldstellen, Aecker, Moore. 5.-9. Verbreitet, Hu An einem Waldrande südwestlich vom Kahlhof (Neuburg) zahlreich, auf Weiden und in verlassenen Kiesgruben beim Bach- weiher (Feldkirchen); im Donaumoos (Se. und P.); * Alteneich bei Berg im Gau. Nj Im Rieder Gemeindewald an vielen Stellen, z. B, im „Drei- steinerschlag", in der ,, Haslache", am „Grünen Weg" zwischen Gietlhausen und der Strasse nach Bergen an leuchten Stellen, Viehweide an der Strasse nach Bergen im Walde, im Pflaster des Pfarrhofes zu Oberhausen ; um Monheim häufig (Lang) ; * Buch- dorf; * Steinbrüche (bei Mühlheim, Solnhofen) (DH.). Nk (Ries) Wemding an der Schwalb auf Alluvialsand (Hof.\ Die im Gebiete allein beobachtete Form ist die var. typica Beck, 416. S. apetala Arduiuo kronloses M. 0 Feuchte, sandige Aecker, Wegländer, 5. — 7. Selten. Hu An schwach begrasten Rainen am Strassengraben zwischen Strass und Leidling, nahe dem ersteren mit Avena caryophyllea und Arenaria serpyllif, ! ! ; * nahe dem Grenzgebiete auf Brach- äckern zwischen Gaimeisheim und der Ochsenmühle, zwischen Eichstätt und Ingolstadt (Hof.); auf einem Brachacker zwischen Münster u, Thierhaupten mit Trifolium incarnatum sehr zahlreich ! !. Das meist winzige Pflänzchen ist leicht zu übersehen. 417. 8. nodosa (L.) Fenzl knotiges M. 4 Moorige Wiesen, Gräben. 7. — 8. Zerstreut. Hu Feuchte Wiesen u. Gräben hinter dem Kahlhof (Nbrg. a. D.) ; Kiesgrube bei Feldkirchen (Nbrg.) (Ge.); Donaumoos (P.) ; Moos- gäben bei Ludwigsmoos u. Karlshuld, zwischen Schainbach und Abenberg (Walda) auf Moorwiesen. Nj Waldrand an der Monheimer Strasse oberhalb Bittenbrunn ! ! (Gu.) ; Wiesenbächlein bei Joshofen gegen die Ingolstädter Strasse ; Monheim (Prtl); Stückelberg beim Fallhaus (Fr.l; * ßuchdorf „auf dem Sand". 200 Nk (Ries) Viehweide neben der Heibeiniüble (Fr.) (Wemding). var. typica Beck: so wohl am häufigsten; var. pubescens Koch (=: var. glandulosa l^Bess.) Aschers ): Hu Kahlhof (Neuburg). 153. Alsine Wahlbrg. — Miere, A. Tema (L.) Bartling Frühlings -M. 2j. Steinige Abhänge. 5. — 6. u. Herbst. Sehr selten; nahe dem Grenzgebiete Nj bei Eichstätt am linken Talabhang oberhalb der Linden an der Strasse nach Landershofen an vielen Stellen und mitunter reichlich (Hof.). Diese in den bayerischen Alpen veibreitete Art findet sich auch im Frankenjura an verschiedenen Stellen, z. B, Pegnitz, Velden, Gräfenberg, Hauburg etc. — Alsine setacea M. u. K. tritt dem Gebiete zunächst erst im Weissen Jui a bei Kipfenberg auf. 418. A. Jacqiiini Koch Sand-M. 0 Trockene Hügel, sandige Felder. 7. — 8. Sehr selten. Bertoldsheim (DV.). — Ob der Fundort in Hu oder Nj gelegen ist, vermögen wir bei der unbestimmten Angabe Du Moulin's nicht sicher zu sagen. Nach der Angabe Caflisch's: ,,Am Lech bis zur Donau," hätten wir denselben wohl in den Lechauen von Mei- tingen bis zur Lechraündung (also Hu) zu suchen. In der be- nachbarten Augsburger Flora ist A. J. bei Stierhof und im Me- ringer Lechfeld auf trockenen Grasplätzen und Hügeln gefunden worden. 419. A. teuuifolia (L.) Wahlbrg. schmalblättrige M. ij. Grasige sandige Abhänge. 5. — 8. Selten. Nj Dürre Abhänge bei der Ruine ober Hütting mit Arabis auriculata, A. hirsuta, Saxifraga tridactylites etc., nicht beson- ders zahlreich und aus der daselbst ebenfalls vorkommenden Arenaria serpyllifolia schwer herauszufinden 1!; * am Römerberg („Dacherfelsen") bei Konstein (Maria Erdner !!); dürre Abhänge südlich der Spindeltalstrasse beim „Spindelkirchlein" (Ruine) nächst Konstein ! ! A. t. beschränkt sich bei uns auf die sonnigen, meist sandigen Abhänge des Weissen Jura; sie ist wegen ihrer Zartheit und der Aehnlichkeit mit Arenaria serpyllifolia, welche sie fast stets be- gleitet, leicht zu übersehen, wie sie denn auch Hof. und Schw., die im Hütting -Wellheimer Trockental viel botanisierten, ent- gangen ist. 154. Arenaria L. — Sandkraut. 420. A. serpyllifolia L. quendelblättriges S. 0 und © Aecker, Schutt etc. 6. — 8. Verbreitet; z. B. Hu auch im Donaumoos (P.); Nj um Monheim gemein (Lg.). var. typica Beck: so am häufigsten z. B. Ried. 201 V a r. V i s c i d a L 0 i s e 1. : so Nj an dürren sandigen Abhängen des Weissen Jura am Finkenstein ! ! (Bitteiibrunn), Hütting ! !, * Kon- stein ! !, Spindeltal ! 1, * Groppenhof ! !. 155. Möhriiigia L. — Möhiingie. 421. M. trineryla (L.) Clairy. dreinervige M. 0 Wälder, Gebüsch. 5.-6. Verbreitet, z. B. Hu Engl. Garten bei Neuburg a. D. Nj Abhänge an der Donau zwischen Neuburg u. Joshofen, Wald zwischen Bergen u. Gietlhausen ; im „Sandle" bei Mouheim (Lg.). 156. Ceiastium L. — Horukraiit. 422. C. glomei'Jitum Thulll. (= C. viscosum L.) knäuelblütiges H. © Waldwege, Waldschläge. 4. — 8. Hu Waldschlag beim Docherhof (Sinning) ! !, Waldstrasse zwischen Sehensand und Unterhausen !!, Rand des Lehenholzes (,,Dachshölzl-') bei Stengelheim !!, Esterholz bei Uaselbach !!. Nj Im Rieder Gemeindewald an verschiedenen Stellen ! ! z. B. auf einem Waldwege in der Abtlg. ,, Haslache", im ,, Dreisteiner- schlag", feuchte Waldwege von der ,, Römerstrasse" zur ,, Buben- wiese". Waldschläge östlichund westlich vcn Bergen !!; * Schutter- wiesen bei Buxheim und Wolkertshofen (Hof.) Nk * Anhauserhöfe (Wemding) (Fr.). nov. var. strictum Erduer : „Stengel steif, dick, gedrungen, Trugdolden, wenigstens zur Blütezeit, büschelig zusammengezogen ;"*) so an mehr sonnigen, trockenen Waldstellen z. B. im Rieder Wald !! (Nji. nov. var. laxum Erdner: „Stengel schlaff, dünn, schlank; Trugdolden meist nicht büschelig zusammengezogen ;"*j so an mehr feuchten, schattigen Waldstellen, z. B. Hu im Lehenholz !! (,,Dachshölzl") und Nj an feuchten Waldstelleu zwischen Gietl- hausen und dem Forstbofweg !!. C. g. siedelt sich gern auf Holzabfuhrwegen an, wenn dieselben nicht mehr benützt werden. 423. C. brachypetalum Desp. kleinblütiges H. ® Hügel, Raine. 4.-6. Selten. Die im Gebiete allein beobachtete (Rasse oder) Unterart ist C. tauricum Sprengel (= C. brachypet. var. glandulosum Koch) : Nj an grasigen, sonnigen Abhängen im ,,Eila" westlich von Bittenbrunn mit Thlaspi perfoliatum !!, bei Bertoldsheim am Eingange des Dorfes von Rennertshofen her an felsigen Stellen eben- falls mit Tbl. perfolatum !!. C. b, versteckt sich gerne im Grase auf sogen, poutischen Hügeln und wird deswegen leicht übersehen. *) Die 1 a t e i n. Diagnose siehe im „Anhang", Abtlg. B. 202 424. C. semideeaudrum L. fünfmänniges H, 0 und ® Heiden, Weiden, Raine. 3. — 5. Diese Art tritt im Gebiete in 2 Ab- arten (Rassen ?) aut: 1. var. pumilura Curt. (= var. anomalum Schrank, C. se- raidecandrum Schrank baier. Flor. 1. Bd. S. 731). So verbreitet : Hu An der verlassenen Kiesgrube beim Neuburger Bahnhof, Kiesgrube bei Feldkirchen, zwischen Neuburg und Sehensand an Rainen und am Eisenbahndamm, an sandigen Abhängen des Eisen- bahnkörpers bei Kreut, ,,Brandlwiesen" bei Neuburg a. D. an mageren Stellen, bei Walda häufig, * Alteneicb, * Linden (Berg im Gau), Heide beim Eilahof (Bittenbrunu), am Bahnkörper nächst dem Unterhauser Bahnhof, Waldweg zwischen Unterhausen und Sinning, Sinning, besonders beim Sinninger Keller ganze (sandige) Abhänge bedeckend (mit Veronica verna, V. praecox etc.), zwi- schen Dezenacker und Leidling, zwischen Weichering und Neu- schwetzing ; im Donaumoos (P.); aut sandigem Torfboden in der Nähe des Hauptkanals auf der Strecke, welche parallel mit dem „Brandheimer Erdweg" fliesst ; zwischen Brandfeld und Probfeld in Neubrüchen auf Toifgrund mit sandiger Beimischung (Se.); * Schrobenhausen verbreitet lEiböck). Nj Auf dem ,,Bullenbuck" ( Schweineweide) bei Hesselohe, auf einer Heide oberhalb Unterhausen gegen Stepperg, sandige Stellen zwischen Hesselohe und dem Rieder Wald, Abtlg. ,,Hildern'*, * Pettenhofen am Abhänge bei der Kirche, * an dem Feldwege, (Röraerstrasse?), welche von der Strasse Wolkertshofeu — Buxheira gleich hinter Wolkertshofen rechts abzweigt, ungefähr 1000 Schritte feldeinwärts massenhaft, * Abhänge bei Wellheim. Nk (Ries) Schwalbursprung bei Wemding (Hof.); „im unteren Ries die Heiden und Weiden bedeckend". (Fr.). Diese Abart ist, besonders zur Blütezeit, meist sehr niedrig und kann leicht übersehen werden; leichter ist dieselbe im Fruchtzustand zu erkennen, weil dann die Stengel und Blätter gelblich werden; sie siedelt sich mit Vorliebe an frisch entstan- denen kahlen sandigen Lokalitäten an, auch wenn dieselben noch so klein sind, 2. var. glutinosum Fries (= var. obscurum Chaub., Gerast, semidec. Linne spec. plant, nach Schrank Naturhist. und Ökonom. Briefe üb. das Donaumoos, 1795, S. 72): Hu In der Moorgegend unter Berg im Gau (Schrank 1793); auf Moorwiesen im Donaumoos zwischen Lichtenau und Karlshuld bezw. Kleinhohenlied stellenweise massenhaft ! !, Weichering gegen Neuschwetzing mit var. pumilum ! !. Nj Auf einer Oedung an der Strasse von Ried zum Galgcn- berg zahlreich ! !, Hesselohe gegen den Rieder Wald an Rainen !!. Feldweg zwischen Unterstall und Bergheim ! !. Nk Im tiefen Sande bei den ,,3 Scbwalbmühlen" (Wemding) (Fr. als C. semid. ß) glandulosum: „kräftiger und grösser wer- dend"; wahrscheinlich hierher gehörig. D. V.). ^3 Schrank erkannte den Unterschied zwischen diesen 2 Abarten wohl zuerst deutlich, indem er in seinen „Naturhist. u. Ökonom. Briefen über das Donaumoos'', 1795, S. 72 schreibt: „Cerastium semidecandrum, floribus pentandris, petalis emar- ginatis. Diese Pflanze fand ich in der Moorgegend unter Berg im Gau. Sie unterscheidet sich sehr von derjenigen, die ich in meiner bayer. Flora angeführt habe; und nun erst sehe ich, dass Cerastium semidecandrum, wie es in den neueren Schriften des Linne und der folgenden Schriftsteller dasteht, eine unreine Art sei, in- dem man zwei ganz verschiedene Pflanzen und ihre Synonymen vermenget hat. Ich will der Verwirrung abhelfen, und was zu trennen ist, trennen. I. Cerastium semidecandrum, floribusdecandiis; staraini- bus alternis castratis; petalis emarginatis (= C. semid. Linne spec. plant.) Wohnort: Feuchte Gründe, auch Torfmoore; Blütezeit: Juni, Juli. Die Pflanze wird last fusshoch, die Stengel anfangs nieder- liegend, dann aufrecht, also im Ganzen aufstehend, sehr einfach; mit einer ziemlich weitläufigen gabiigen Rispe etc. II. Cerast. anomalum, flor. absol. pentandris; petal. emarg. (= C, semidec. Baier. Flora). Wohnort: Auf Wällen, an Strassen, auf mageren Plätzen; Blütezeit: April, Mai. Die Pflanze wird etwa fingerhoch, bleibt auch kleiner; die Stengel ziemlich aufrecht, ganz einfach mit einer kleinen gabiigen Rispe etc. Wir ersehen daraus, dass Schrank die Unterschiede zwischen var. pumilum und glutinosum ziemlich deutlich erkannt hat, wenn er sich auch in der Annahme täuscht, dass letzteres nur an feuchten, ersteres nur an trockenen Standoiten vorkomme; im Donaumoos z. B. kommen beide Varietäten vor, wenn auch var. pumilum die trockneren Standorte aufsucht ; bei Ried wächst andererseits var. glut. an ganz trock. Stellen. Ob die Schrank'sche var. anomalum vor dei' Curt.'schen var. pumilum die Priorität hat, wissen wir nicht. 425. C. triviale Link (= C vulgatum L.. C. caespitosum Gilib.) 0, ® und 4 Aecker, Wiesen, Wege. 4.~10. Gemein, auch Hu im Donaumoos (Se. u. P.) ; Nj Monheim gemein (Lg.) ; überall die var. typ i cum Beck. 426. C. arvense L. Acker-H. 4 Raine, Wegränder. 4.-5 var. typicum Beck: Sehr verbreitet z. B. Hu im Donau- moos (P.); Nj am Wege von Hesselohe zur Rieder Kirche; Monheim gemein (Lg.) var. viscidulura (? d. V.; det. Gugler) (mit Drüsenhaaren auch am Stengel, nicht bloss an den Blütenstielen und Kelchen) : Hu Sinning an sandigen Abhängen beim Sinninger Keller in Menge!! u. Gu. C. mit seinen grossen weissen Blüten hat einigermassen Aehn- lichkeit mit Stellaria Holostea, welch' letztere aber meist höher 204 und kahler ist und viel längere und spitzere Blätter hat; auch sind bei St. Hol. die Blumenblätter tiefer gespalten als bei Cer. arvense. 157. Stellaria L. — Steriimiere. 427. St. aquatica (L.) Scop. (= Malachium aqu. Fries, Cerastium aquaticum L., Myosoton a. Moench), Wasserdarm, Weichkraut. 4 Gräben, Gebüsch. 6. — 8. Gemein , z. B. Hu Graben zwischen Ried und Hesselohe, Weidengebüsch unter dem Muy-Schlösschen ; Donaumoos (P.); Nj * zwischen der unteren und oberen Heide- mühle bei Nassenfeis (H.)-, um Monheim hier und da (Lg.). St. aq. hat einige Aehnlichkeit mit St. nemorura, unterscheidet sich von ihr aber schon durch die 5 Griffel und den kletternden Stengel. 428. St. uemorum L. Hain-St. 4 Feuchtes Gebüsch, Wälder. 5. — 7. Zerstreut. Hu Nordsaum des Engl. Gartens bei Neuburg, besonders in der Nähe der Militärschwimmschule in grosser Menge und in der Nähe des Längenmüilerbaches ! !, an einer Hecke nächst Neuburg an der Strasse gegen Bittenbrunn!!, Südrand der Fasanenschütt bei Bittenbrunn!!, beim Eilahof (Bittenbrunn j an 2 Stellen nahe dem Donauufer!!, im „Erlet" bei Unterhausen!!, im Waldezwi- schen Weichering und Neuschwetzingü, Schütte unter dem Moy- schlösschen! !; * Gabel (Ingolstadt) (Schrank). Nj Waldfahrwege um Monheim gemein (Lg. ? ob nicht Ver- % wechslung mit St. uliginosa? d. V.) Nk (Ries) Bei den ,^3 Mühlen" an der Schwalb (Hof.). var. latifolia Pers.: Njitzing, Stückelberg (Monheim) (Fr.). 429. St. media (L.) Cyr. Hühnerdarm 0 u. ® Gärten, Brachäcker, Schutt etc. 2 — lO. Ueberall gemein und zwar die var. typica Beck, auch Hu im Donaumoos-, Nj Monheim gemein (Lg.). — Mit Capselle bursa pastoris die gemeinste Pflanze im Gebiete. — Die nahe verwandte St. pallida Pire (= St. apetala Opiz) haben . wir leider nicht gefunden. 430. St. Holostea L. grossblumige St. 2J. Laubwälder, Gebüsche, Hecken. 4. — 5. Zerstreut. Hu Hecke an der Heinrichsheimer Strasse nächst Rohreufeld, Wald zwischen Weichering und Neuschwetzing zahlreich, Hecke an der Lechbrücke bei Rain ; Engl. Garten (Weber). Nj Waldränder * bei Wellheim, im Spindeltal bei Konstein, bei Ensfeld; Bertoldsheira (DV., Ge. !! ); Erlbach (Ge); * zwischen Konstein und Wellheim, zwischen Konstein und Ensfeld (Hof.); um Monheim häufig (Lg.) ; * Buchdorf bei Monheim. var. bracliystachya (Autor?): Bach (Bertoldsheim) (DH !), Wir konnten in unserer Literatur nirgends eine solche Varietät finden ; vielleicht stammt sie von Du Moulin selbst. Wir haben leider ver- gessen, uns über die Du Mouliu'sche Pflanze Notizen zu machen. 205 431. St. glauca Witli. (= St. palustris Ehrb.) blaugiüne St. 4 Feuchtes Gebüsch, Sümpfe. 6.-7. Zerstreut, Hu In einem Sumpfe am „Brandl" (Nbrg.), feuchtes Gebüsch unter dem Moyschlössclien, zwischen Krautkapelle und dem Längen- raüllerbach an einem Wiesenrand; * Gabel (Ingolstadt) (Strehler) ; im ,,Erlet" bei Unteihausen (Ge.) Nj Rieder Gemeindewald, Waldsumpf gegenüber dem neuen Schiessplatz bei Riedenslieira, feuchtes Gebüsch zwischen Gietl- hausen und Bergen ; in Wäldern und auf Wiesen um * Konstein, * Wellheim, Allstetten, Emskeim (Schw); auf feuchten Wiesen bei Ensfeldü (Hof, Prtl., Schw.); * Morizbrunn (Hof.); Bertolds- beim (DV.). Nk (Ries) Wildbad Wemding (Fr.). var. typica Beck: 50 am häufigsten; var. parviflora Rchbch.: z. B. Schütte am Fusse des Moy- schlösschens! ! var. viridis Lange (Blätter grasgrün): seltener, aber überall im Gebiete. 432. St. graininea L. Gras-St. 4 Gebüsche, Hecken, Waldwiesen. 5. — 8. Ziemlich verbreitet, z. B. Hu Donaumoos (Se. u. P.l; * Leitheim. Nj Gebüsch am Fusse des Rieder Kiichberges gegen Hesselohe, Rieder Wald, Abteilung Bildern, Igstetten, Gietibausen, zwischen Gietlhausen und Bergen; Monheim häufig (Lg.). var. Dilleniana Moench (als Art): * Nk (Ries) in einem Bache am Waldrand zwischen Fessenheim und Wildbad (Fr.); hier vielleicht, besonders auch wegen des Standortes (,,in einem Bache'-), doch nur eine Form von St. glauca, bei welcher Fr. die genannte Varietät anführt. 483. St. uliginosa Murray Sumpf-St. 4 Feuchte Waldwege, Wald- schläge. Waldsümpfe. 6.-7. Zerstreut.' Hu * Gabel (Ingolstadt) (Strehler). Nj Feuchter Waldweg zwischen Gietibausen und Forsthof, zwischen Gietlhausen und Bergen, Waldweg zwischen Gietlhausen und Hütting, im „Dieisteinerschlag" (Rieder Wald) und in Ab- teilung ,,Rümerstrasse" massenhaft, Waldsumpf bei Igstetten („Eglache'') (Attenfeld); * Konstein, Ensfeld, Otting an der Strasse nach Wemding (Hof.). var. typica Beck: so ausschliesslich im Gebiete. 158. Sperguia L. — Spergel. 434. Sp. arvensis L. Acker Sp. 0 Sandige Aecker, sandige Stellen in Mooren. 6.-8. Verbreitet, z. B, Hu Schutt bei der städtischen Badeanstalt an der Donau, san- dige Aecker bei W^agenhofen, Ballersdorf, Fernmittenhausen; *Berg im Gau, * Langenmoosen (Schrank !I); Donaumoos (So. u. P.). 206 Nj seltener z. B. Sandige Aecker um Rutbenberg und Lieder- berg (Monheira) (Lg.). Wohl überall die var. vulgaris Boenn. 435. Sp. Morisoiiii Boreau (=; Sp. vernalis WiUd.) Morison's Sp, 0 Sandige Wälder, Moore und Aecker. 5. — 6. Hu Im Neuburger Donaumoos bei Brandheim neben dem Haupt- kanal auf Neubrächen mit sandiger Beimischung auf Torf (Se.); auf sandigem Torfboden in der Nähe des Hauptkanals auf der Strecke, welche mit dem ,,Brandheimer Erdweg" parallel fliesst (Mai 1900) und zwar sowohl mehr gegen Probfeld als gegen Niederarnbach ! ! (dieser Fundort dürfte mit dem ersten identisch sein!), * in sandigen Waldschlägen östlich von Oberarnbach ! !, * am Rande eines Ackers östlich von Alteneich !!, bei Klein- hohenried gegen Niederarnbach ! !. Nk Auf Sand bei den „3 Schwalbmühlen" (Fr. ! !, massenhaft auf dem Sandberge, wo das Material für die Wemdinger Ziegel- steinfabrikation gewonnen wird). Fehlt in Nj; Sendtner und Frickhinger führen die oben ge- genannten Fundorte unter Sp. pentandra L. auf; wir konnten daselbst aber nur Sp. Morisonii sehen; vielleicht gelingt es, im Schwalbtal auch die echte Sp. pentandra L noch zu finden. 159. Spergularia (L.) Presl. — Schuppenmiere. 430. Sp. rubra Presl (= Sp. campestris (L.) Aschers., Lepi- gonum rubrum Wahlbrg.) rote Seh. Sandige Aecker, Moore. 0—4 Selten. Hu Brandheim im Donaumoos (Sdtner.) ; Wege im Donaumoos (Paul); am Fussweg von Kleinhoheniied nach Niederarnbach (Donaumoos) nahe dem ersteren !!; auf dem ausgetrockneten alten Moore zwischen Karlshuld und Pobenhausen { Strehler) ; * um Alteneich (Berg im Gau) öfters !!; * zwischen Linden und Lnngenmoosen !!. Nj Nordwestseite des Stückelberges auf Kies-Sand (Lg ) ; * Hafenreuth an einer sandigen Stelle bei den letzten Häusern gegen Kaisheim ! ! Sp. rubra ist im Gebiete, besonders auf dem Weissen Jura, eine Seltenheit. 3. Unterfamilie. Paronychioifdeae (St. HiL) A. Br. IßO. Herniaria (Trn.) L. — Bruchkraut. 437. H. j^labra L. kahles B. 4 Sandiger Boden. 6.— 10. Sehr zerstreut. Hu An entblössten Stellen der Schweine weide am Fusswege zwischen Neuburg und dem Bachweiher nächst letzterem 1 !. in ^07 einer verlassenen Kies- bezw. Sand-Grube bei Feldkirchen gegen- über dem Bachweiher zahlreich ! !, Viehweide bei Joshofen ! !, am Strassengraben zwischen Leidling u. Slrass nächst letzterem ! !; auf Torf bei Klingsmoos im Donaumoos (Se.); Donauraoos (P. ); auf Torfstichen bei Karlshuld ! !, * Alteneich (Berg im Gau) !!, * Linden gegen Langenmoosen I !. Nj Bertoldsheim (DV. ; ob nicht Hu? d. V.). Jjk An der Schwalb bei Wemding (Hof.). var. puberula Petermann (= var. typica Beck) : so im Ge- biete wohl ausschliesslich. 4. Unterfamilie. Scleranthoideae Lk., A. Br. 101, Sclerauthus L. — Kiiäuelkraut. •438. Sc. auniius L. einjähriges K. 0 u. 9 sandige Aecker, sandige Stellen. 6.— 10. Verbreitet, z. B. Hu im Donaumoos (Paul); NJ Zitzeisberg ober Sehensand (Nbrg.), Aecker bei Gietlhausen (Ried); Monheim gemein (Lg.). var. agr estis Rupr. {:r= var. verticillatus Tausch): z. B. Pfarrgarten in Ried ! ! var. arenarius Rupr. (=rz var. hibernicus Rchbch.) : z. B. * Kalvarienberg bei Pobenhausen. 439. Sc. pereunis L. ausdauerndes K. 4 Sandige Stellen. 5. — 10. Zerstreut. Hu Sandige Waldränder am Wege zwischen Ried (Ehekirchen) u. Weihdorf!!, in einem Föhrenwäldchen an der Strasse von Sulz nach Holzheim!!, an einem sandigen Abhänge bei Ambach!!; * an sandigen Rainen auf dem Kalvarienberg bei Pobenhausen!! (Se.) ; * Reichertshofen, * Brunnen (Se.); auf sandigen Wegen zwischen Gerstetten und Alteneich ! ! ; * an einer Sandgrube bei Alteneich sehr zahlreich!!, an sandigen Rainen bei Linden (Langen- moosen)!!, * um Schrobenhausen verbreitet!! Nj Stückelberg bei Monheim an der Nordwestecke!!, Sandgrube an der Strasse nach Treuchtlingen nächst Monheim zahlreich ! ! 5 Hagau (Wemding) auf sandigen Waldsehlägen (Egenberger). Nk (Ries) an der Schwalb bei den „3 Mühlen" auf Alluvial- sand (Fr.) ; zwischen den 3 Schwalbmühlen und der Lenzenmühle! Var. typicus Beck: So am verbreitetsten, z, B. Arnbach, zwischen Ried und Weihdorf, Kalvarienberg bei Schrobenhausen, var. laricifolius Reichbch.: Auf dem Kalvarienberg bei Pobenhausen in einer Sandgrube!!. Wir suchten an dieser Stelle, wo Se. annuus und perennis durcheinander wachsen, ver- gebens nach dem Bastarde zwischen beiden. 208 37. Familie. Nympliaeaceae DC. — Seerosen- gewächse. 162. Nympliaea (L.) Sm. — Seerose. MO. N. alba L. weisse S. 4 Teiche, Altwasser, Gräben. 6. — 8. Zerstreut. Hu Im Längenmüllerbach bei Neuburg, Altwassergrabeii bei Laisackei-, Mühlhardtweiher bei Strass, Altwasser zwischen der Beutmühle (Oberhausen) und der Donau; Donaumoos (Se. u. P.); * Pöttmess im Weiher bei der ,, Klause", * Aumühle bei Schroben- hausen. Nj Im ,, Roten Wasser" bei Riedensheim, Weiher bei der Beut- mühle (Oberhausen) ; * Waldweiher über Wellheim, genauer über dem ,, Kreuzlesberg'' (Wölfle); * Buxheim, Wolkertshofen (Hof,); * Weiher bei Kaisheira in Menge. Die Pflanze vom Mühlhardtweiher bei Strass ist var, sphaero- carpa Casp., subvar. flava Casp., form, chlorocarpa Casp., subf. xanthostigraa Casp. ; auch die Pflanzen der übrigen Fundorte werden wohl meist so bestimmt werden müssen. — Es ist ein hoher Naturgenuss, den oben genannten Mühlhardt- Weiher oder die Weiher bei Kaisheim mit Hunderten von Seerosen im Hoch- sommer bedeckt zu sehen. 103. Nuphar Sm. — Teichrose. 44:1. N. luteum (L.) Sm. gelbe T. 2|. Stehende und langsam fliessende Gewässer. 6. — 8 Häuflg, z. B. Hu Altwasser bei der Heutmühle (Oberhausen) gegen die Donau, Tümpel bei Heinrichsheim, besonders üppig und zahlreich in einem grossen Altwasser bei Schnöd (Burgheim) ; Donaumoos (Se. u. P.) ; Alt- wässer südöstlich von Bergheim, * Leitheim, * Altisheim, Burgheim. Nj Im ,, Roten Wasser" bei Riedensheim. Im Herbar Du Moulin zu Neuburg liegt eine von Du Moulin selbst gesammelte Pflanze aus einem Graben bei Moos, welche er als Nuphar luteum var. pumilum bestimmte; da die Narben ganzrandig und die Staubbeutel lineal sind, dürfte trotz der kleinen Blüten und Blätter kein N. pumilum Smith vorliegen. 38. Faiiiilie. Ceratopliyllaceae Gray. — Horii- blattgewäclise. 161. Ceratophyllum L. — Hornblatt. 412. C. demersum L. stachelfrüclitiges H. 4 Stehende und langsam fliessende Gewässer. 7.-8. Zerstreut. Hu Häufig angeschwemmt an der städt. Badeanstalt an der Donau, Altwasser zwischen dem Engl. Garten und Grünau, in einem Tümpel bei Bittenbrunn, welcher mit Glyceria spectabilis . 209 und Phragraites bewachsen ist ; im Donaumoos (Se.) ; in einem Graben bei der Langwiedmühle (Strass), in der Kleinen Paar zwischen Gempfing und Staudheim stellenweise massenhaft, in der Ach zwischen Rain und Niederschönenfeld. Nj nicht l)eobachtet, aber wohl kaum fehlend. C. submersum L. glattfrüchtiges H. 4 An gleichen Standorten wie die vorige Art. 7. — 9. wird von Schrank ,,in stillen Wäs- sern um Ingolstadt" angegeben (Schrank, Baier. Flora, 1. Bd., S. 739) ; diese Angabe wird schon von Sendter wohl mit Recht bezweifelt und Strehler wie Bleicher führen C. s. für die Flora von Ingolstadt nicht mehr an. Schrank hat wohl die Art nicht gekannt, was aus einer ,, Anmerkung" hervorgeht, die er a. a. 0. macht: „Diese Art soll nur eine Abart der vorigen sein." Wer das echte C. s. nur einmal gesehen hat, wie wir z. B. aus dem Fichtelgebirge bei Selb, der kann bei der grossen Verschiedenheit beider Arten — C. s. ist hellgrün, zarter und viel weicher als C. dem. — gar nicht auf den Gedanken kommen, dass es nur eine Abart von Gerat, demersum sei, 39. Familie. Ranunciilaceae Jiiss. — Haliiienfiissgewäclise. 165. Caltlia L. — Dotterblume. 4-4'J. C. palustris L. Sumpf-D. 4 An Gräben, Bächen, Flüssen. 4. — ()., öfters im Herbst wieder. Gemein, auch Hu im Donau- moos (P.) u. Nj um Monheim (Lg.). C. p. wechselt je nach dem Standorte sehr in Grösse der Blüten und Blätter, am verhreitetsten dürfte sie aber wohl in der var. typica Beck sein ; sie ist ein reizender Schmuck unserer Bäche und Gräben. 16(), Trolliiis L. — Trollbliiine. 444. T.europaeus L. europäische T. 4 Feuchte, oft moorige Wiesen. 5^ — 7, Im östl. Teile des Gebietes sehr zerstreut, im westl. und nördl. verbreitet. Hu Wiesen bei Kreut; Wiesen hinter dem Kahlhof gegen den Wald (Beck) -, Sehensand (Nbrg.) feuchte Wiesen bei Ergertshausen (Rohrenfels); Wiesen bei Klingsmoos (Paul); Burgheimer Moor; Karlskron (Strehler) ; Etting, Gempfing, Walda, Oetz, Thierhaupten, Neukircben, Heimpersdorf, llldorf, Gempfing, Ueberacker, Sallach, Oberpeiching, Stadel, Riedheim, Pessenburgheim, Nördling, Wäcli- tering, Tannenhof, Bergendorf, Unterhaar, Weisenbach, Eschling, Kunding (Z.). Nj Bergen ; Ensfeld auf allen Wiesen ! ! (Schwertschi., Hof.) ; Altstetten, Emskeim (Schw.) ; Monheim, Otting (Hof); Beutmühlen bei Fünfstetten, Wolpertsau bei Bergen; Monheim gemein (Lg.); auf Wiesen von Bergstetten bis Monheim, überall auf den Wiesen von Weilheira bis zum Uhlberg. 14 ^10 ■ Nk (Ries) Wiesen zwischen Huisheim und Bühl. Die im Gebiete ausschliesslich beobachtete Form ist die var. typicus Beck forma latisectus Beck. T. eur. zieht feuchte und höhere Lagen vor; im trockenen und niedrig gelegenen Donautal fehlt sie deshalb fast ganz. Helleborus (Ad,) L. — Nieswurz, H. viridis L. grüne N. 4 Gebirgswälder. 3.-4. Bei uns nicht einheimisch ; früher oft angepflanzt und verwildert, so Hu Garten- hecke bei Eschling (Z.) ; sicher Gartenflüchtling. — ,,Die Wurzel wird ihrer Schärfe wegen für's Vieh als Haarseil benützt." Hoch- stetter ,,Pop. Botan." S. 239. Wir beobachteten H. v. bis auf den heutigen Tag in einem Bauerngärtchen in Bittenbrunn gegen das „Eila" kultiviert. Nj Aul dorn Hahnenkamm sporadisch (Fr.; ohne nähere Orts- angabe. Ob spontan? d. V.). Wir haben mehrfach Versuche gemacht, H. f oetidus L., welchen wir im Pfarrgarten zu Ried kultivierten, durch Samen weiter zu verbreiten; so in einem Steinbruche bei Ried und im Burgwalde bei Neuburg. Diese Versuche schlugen aber scheinbar alle fehl, 167. Actaea L. — Christophskraut. 445. A, spicata L. ährenblütiges Chr. 4 Schattige Laub- und Berg- wälder. 5. — 6. Zerstreut. Hu Nördling (Bayerdilling), Königsbrunn (Thierhaupten) (Z.). Nj An den Abhängen des Burgwaldes zur Donau, besonders in der JSähe der ,, Alten Burg" ! !, am alten Schiessplatz und bei der Beutmühle ! !, bei der „Kaiserburg" (Oberhausen) und an den steilen Abhängen daselbst zur Donau ! !, im Walde zwischen Bittenbrunn und Riedensheim in der Nähe des Neuen Schiess- platzes 1!, * an der ,, Alten Bürg" bei Aicha (Wellheira) ! !, an den waldigen Abhängen bei der Bauchenberg-Mühle (Bergen) !!; Waldabteiluiigen „Kaspern" und „Kerngriff" bei Ensfeld (Lu.); Weilheim an 2 Stellen (Lg.) ; Wald zwischen Fünlstetten und Gosheim ! !, am Uhlberg bei Möhren an mehreren Stellen ! !, an Jurafelsen bei den „3 Schwalbmühlen" ! !, * am Kräuterranken bei Hoppingen ! !. Nach Hochstetter und Garcke sind die schwarzen Beeren, Wurzel und überhaupt die ganze Pflanze giftig; andere, wie Ascherson und Gräbuer erwähnen nichts davon. Das Blatt von A. sp. hat einige Aehnlichkeit mit dem von Aruncus Silvester, ist aber bei einiger Uebung nicht schwer davon zu unterscheiden. 168. Nigella (Trn.) L. — Schwarzkümmel. 446. N. arvensis L. Acker-Schw. 0 Stoppelfelder, Brachäcker, be- sonders auf Kalk. 7.-9. Zerstreut. ^11 Hu Auf Aeckeni bei Neuburg (Schrank 1792); Strass gegen Bidingü; zwischen Biding und Leidling (Ge.); zwischen Bergen- dorf und Pessenburgheim ! !; Wengen, Gempfing, Münster, Hemerten, Eschling (Z.); Kreut (Weber); * Pöttmes (Schrank 1792); * Gabel bei Ingolstadt (Strehler). Nj Auf einem Acker an der Donauwörther Strasse bei der Kilometersäule vor dem Burgwald mit Stachys annuaÜ, auf einem Acker oberhalb der Joshofer Steinbrüche zwischen Moy-Schlösschen und Joshofen ! !, auf Aeckein oberhalb des grossen Steinbruches bei Sehensand ! !, Aecker beim Unterstaller Steinbruch ! ! ; ,,Scliwarz- äcker" bei Unterhausen oberhalb der Steinbrüche (Spahn); Ber- toldsheim auf trockenen Aeckern (DV.); Ensfeld (Lg.); Mittel- wegerhof (Fünfstetten), zwischen Tagraersheim und Konstein (Fr.); *Amerbach!! (Hof.); Acker bei Tagmersheim, Ammerfeld (Lg.); * auf Aeckern nächst Mühlheim gegen Langenaltheim zahlreich mit Ajuga Chamaepitys, Torilis infesta und Teucrium Botrys ! !, * Brenn- hof bei Hoppingen ! ! var. typica Beck: so am häufigsten. var. verruculosa Beck: Nj Unterhausen (Spahn!). N. a, ist ein reizender Schmuck unserer Stoppelfelder auf Kalk- und Lehmboden. 169. Aquilegia (Trii.) L. — Akelei. 447. A. vulgaris L. gemeine A. 4 Laubwälder, vorzüglich auf Kalk- boden. 6,-7. Verbreitet. Hu Grünauer Wald (Nbrg.), Engl. Garten (Nbrg.), Wald zwi- schen Hagstadel (Rohrenfeld) und Schornreuth, Auwald zwischen Weichering und Hagau bezw, Lichtenau; Schütten bei Bertolds- heim (DV.) ; „Oberscbwaige" bei Weicheriug. Nj Zitzeisberg (Nbrg. a.D.), in einem verlassenen Steinbruch beim Neuburger Kreidewerk, Wald westlich von Bittenbrunn im „Eila'', im Walde bei der „Kaiserburg "(Oberhausen); Ensfeld, * Amer- bach (Hof.); Monheim nicht selten (Lg., Hof); Waldabtlg. „Kas- pern" bei Ensfeld (Lg.); Wald zwischen Fünfstetten und Gos- heim und zwischen Fünfstetten und den ,,3 Schwalbmühlen", Uhlberg bei Mühren, zwischen Weilheim und Rothenberg überall in den Wäldern, A. vulg. erscheint im Gebiete in verschiedenen Farbenspiel- arten. Während wir im Juragebiet nur die typische hellbaue Spielart beobachten konnten, tritt sie in den Auenwäldern an der Donau in den verschiedensten Nuancen des Blau auf, von hellblau bis zum dunkelsten Schwarzviolett, genau wie bei A. atrata. Die schwarzviolette Spielart wird vielfach mit der echten A. atrata verwechselt, mit der sie jedoch nur die Farbe gemein hat, während die Staubblätter die Honigblätter nicht oder nur undeutlich über- ragen • auch hat die Blumenkrone dieselbe Grösse wie sonst bei 14* vulgaris. In einem Grenzgebiet, wo, wie bei uns, beide Arten zusammentreffen, ist es freilich nicht ausgeschlossen, dass die dunkelblütige Varietät der A. vulgaris hybridogener Ab- stammung ist ; es ist ihr jedoch im Laufe der Zeit von atrata nichts mehr übrig geblieben, als nur die dunkle ßlütenfarbe. Für die hybridogene Abstammung würde insbesondere auch der Umstand sprechen, dass sie immer von den verschiedensten Farben- Uebergangsstufen bis zum typischen Hellblau begleitet ist. Wir nennen diese dunkelvioletto Form der A, vulg. : iiov. var. pseu- doatrata Erdner *). — Ob var. pseudoatrata nur eine Farben- spielart oder eventuell hybrider Abstammung ist, diese Frage Hesse sich ferner bis zu einem gewissen Grade zu Gunsten letzterer Ansicht entscheiden, wenn sie in Gegenden, z. B. im Weissen Jura, fehlen würde, wo auch die echte A. atrata fehlt. Diesbezügliche ge- naue Beobachtungen wären sehr interessant. A. vulgaris nov. var. p send o atrata Erdner wurde beobachtet: Hu Wald bei der „Kaiserburg" (Oberhausen), an dessen steilen Abhängen unmittelbar die Donau vorüberrauscht ! !, in einem verlassenen Steinbruch beim Kreidewerk, ebenfalls nicht weit von der Donau entfernt!!, im Engl. Garten nächst Neuburg!!, bei der Oberschwaige (Weichering)!!, im Walde zwischen Hag- stadel und Schornreuth (Rohrenfeld) ! !, im Walde zwischen Wei- chering und Hagau bezw. Lichtenau!! 448. A. atrata Koch ( — A. atroviolacea Ave Lall.) dunkle A. 4 Auen. 6. — 7. Im Gebiete nur in den Auen be/w. Auwäldern (,. Schütten") des Lechs und noch eine kurze Strecke nach der Mündung des- selben an der Donau, etwa bis Bertoldsheim. Hu Thierhaupten ! ! (Z.), besonders auf den Lechheiden süd- westlich von Th. mit Linum viscosum, Anacamptis pyramidalis etc. zahlreich und häufig ! 1, Heidewiesen und Schütten zwischen Ellgau Oberndorf und Rain!!, Schütten und Auen zwischen Lechsend und Schönenfelderhof ! !, dto. zwischen Niederschönenfeld und Marxheim!! (Z., DH.); Anschütten bei Bertoldsheim, Schnöder- buck, Burgheim (DV., DH. u. Z.). A. atrata unterscheidet sich von allen Spielarten der A. vulg., auch von der var, pseudoatrata Erdner, durch die die Honigblätter deutlich ( 5 —8 mm) überragenden Staubblätter, die fast immer kleinere Korolle — auch in der Kultur bleibt sie etwas kleiner als bei A. vulg. — und den Habitus. Es lassen sich im Gebiete zwei Formen unterscheiden : nov. var. minor Erdner : „Ganze Pflanze niedrig, Blütenstand wenig verzweigt, wenigblütig, Blüten ziemlich klein, Blätter unterseits fast kahl*';*) so auf trockenen Heiden an Alpenflüssen, z. B. Thierhaupten!!, Ellgau!!. Obern- dorf!!, Niederschönenfeld!! etc. und nov. var. major Erdner: „Die ganze Pflanze höher (aber nicht so hoch als A. vulg. var. *) Die latein. Diagnn.se .siolio im ...Anlinnü" Alitlg. B. 213 pseudoatrata Erdner), Blutenstand reicher verzweigt, vielblütig, Blüten grösser, Blätter unterseits ziemlich behaart ;" *) so in feuch- ten Auenwäldern am Lech und zum Teil noch au der Donau, z. B. Niederschönenfeld ! ! ; Bertoldsheim (DH. !). Wir haben A. atrata nie mit anderen als schwarzvioletten Blüten beobachtet, zumal in Gegenden, wo A. vulg. ganz fehlt, wie in den Lechauen von Thierhaupten bis Marx heim. Die Angabe Caflisch's, dass A. atrata im Jura verbreitet sei, ist selbstverständlich falsch, ebenso die Prantl's für Donauwörth. 170. Delpliiuium (Trii.) L. — Rittersporn. 449. 1). Cousolida L. Feld R. 0 u. ® Getreideäcker. 6.-8. Sehr verbreitet, schon von Schrank 1792 auf Aeckern bei Neuburg an- gegeben ; auch um Monheim hfg. (Lg.), und zwar fast ausschliesslich in der iiOT. var. typicum Erdner: „Mittellappen des Honig- blattes kurz und breit, tief ausgerandet, Seitenlappen abgerundet •, Narben an der jungen Frucht häckchenförmig ; Blattabschnitte schmal; Blüten meist dunkelazurblau".*) Von dieser typischen Form unterscheidet sich eine Pflanze, welche wir in einem Kornfelde bei Riedensheim fanden, ganz bedeutend. Bei ihr ist der ,, Mittellappen des Honigblattes schmäler und länger, tief ausgerandet, die Seitenlappen wenig abgerundet, fast rechtwinklig vom Mittellappen abgehend ; Narbe der jungen Frucht oben nur verdickt; Blattabschnitte breiter, Blüten hellazurblau.'*) Wir etwas nennen diese Abart nov. var. paradoxum Erdner. Es wäre uns interessant zu erfahren, ob diese Pflanze, die wir beim ersten Anblick für eine ausländische Art hielten, weiter verbreitet ist. D. Ajacis L. Garten-R. wird hier und da kultiviert urd ver- wildert gern, so im Pfarrgarten zu Ried bei Neuburg, wo er seit 10 Jahren nicht mehr gebaut wird und trotzdem sich forterhält. 171. Aconitum (Trn.) L. — Eisenhut. 450. A. Napellus L. echter Eisenhut 4 Fluss-Auen. 7. — 9. Nicht selten. Hu Am ganzen Lech- und Donau-Ufer innerhalb des Gebietes z. B. Engl. Garten bei Neuburg, in der ,,Porzellanschütt" am Fusse des Burgwaldes (Nbg.), Fasanenschütt bei Bittenbrunn, besonders in der Südwestecke, Schütten zwischen Burgheim und Bertolds- heim, Schütte nördlich von Moos ; Donauschütten von Marxheim bei Neuburg (Fr.); im „Erlet" bei Unterhausen (Spahn) ; in einem feuchten Gebüsch südl. der Strasse nach Rohrenfeld zwischen Neuburg und Heinrichsheim. Nj Nur im Ufergebüsch der Ussel zwischen itzing und Hoch- feld (Monheim) viele Exemplare (Lg.) ; die Pflanze ist jedenfalls von der Donau an diesem Nebenflüsschen bis Monheim hinaufgewandert. *) Die latein. Diagnose siehe im „Aiihaug", Abtlg. B. 214 var, hemisphaericura Beck: so wohl an allen Fundorten ; die selteneren Abarten var. typicum Beck und var. tauricum Wulf, im Gebiete nicht beobachtet. A, panniculatum L. wird von Arnold in Bericht IV. Bayei-. Bot. Ges. S. 73 für Eichstätt angegeben; Schwarz „Flora von Nürn- berg-Erlangen" nahm diese Angabe auf, während Prantl sie wohl mit Recht bezweifelt hatte. A. Stoerkianum Rchbcli. 4 Gebirgswälder, Alpen. 7.-9. Nk (Ries) Ein einziger Stock zwischen Bühl und Wemding im Walde, wohl Gartenflüchtling; seit 10 Jahren beobachtet (Fr.) — A. St. mit seinen ansehnlichen blauweiss gescheckten Blüten wird häufig in Gärten kultiviert (z. B. in Gietlhausen bei Nbrg. a. D.) und verwildert hier und da. 451. A. variegatumL. bunter Eisenh. 4 Bergwälder. 7.-8. Sehr selten, Nj !m Juratal zwischen Liederberg (Monheim) und Mühl- heim (Mörnsheira) im sog. Stelzer auch noch innerhalb des Mon- heimer Bezirkes an Abhängen sehr zahlreich ! ! (Hof., Lg.) ; unter- halb Wittesheim (Monheim) in Hecken (Lg.; Iiiemit ist wohl der vorige Fundort gemeint ; vielleicht finden sich auch noch bei Wittesheim Exemplare). Die Blüten sind meist einfarbig hellblau, nur selten ein wenig weiss gescheckt. — Wir haben die Pflanze in einem bewaldeten verlassenen Steinbruch zwischen Moy-Schlösschen und Joshofen (ob mit Erfolg?) ausgesät, 452. A. Lycoctonum L. (— A. Vulparia Rchbch.) gelber E. 2|- Laubwälder, Gebüsch. 6. — 7. Zerstreut; var. typicum Beck : Hu Gnadenfeld, Nonnenlohe (Nbrg.) (Beck); Nordrand des Unterhauser Forstes zwischen Sehensand und Unterhausen ! ! (Z.) ; Donaumoos (Se.) Nj Nordal3hänge des Burgwaldes (Nbrg.) zur Donau, an den steilen Abhängen zur Donau bei der „Kaiserburg" (Oberhausen) ; * Wälder im Spindeltal bei Konstein-, Ensfeld, Wittesheim (Hof. ); „Stelzer" (Monheim) (Lg.); Uhlberg bei Möhren, auch am Fusse desselben von Rothenberg her mit Cardamine Impatieiis ! ! var. humile (Autor?): Schattige Wälder bei Möhren (Fr.). 172. Myosiirus (Dili.) L. — Mäiiseschwäiizcheii. 453. M, minimus L. kleinstes M. 0 ® Aecker mit feuchtem Ton und Sand. 4. — 5. Nicht häufig. Hu Aecker nächst Sinningü; Münster, Sulz (sehr häufig), Thierhaupten (Z.!). Nj Saatfelder zwischen Unterstall u. Hennaweidach ! ! ; Rohr- bach, (bei Ensfeld (Hof.) verschwunden) (Lutz); Aecker zwischen Flotzheim und Itzing ( Lg.). Nk (Ries) Kriegsstatthof (Gu.j ; Anbauser Höfe (Wemding) (Fr.). S215 M. ni, wird in blübendem Zustande wegen seiner Kleinheit leicht übersehen •, die langen Fruchtähren führen leichter auf seine Spur. 173. Rannucnlus (Hall.) L. — Haliuenfoss, Froschkraut. 454:. R. Ficaria L. (= Ficaria verna Huds.) Feigwurzel, Schar- bockskraut. 4 Feuchte Hecken, Gärten etc. 4. — 5 Im ganzen Gebiet verbreitet, auch Nj z. B. Monheim gemein (Lg.) ; die häufigste Form scheint t. divergens Schultz zu sein. 455. K. fluitaiis Lmk. (= R. peucedanifolius Schrank, Batrachium fluitans Wimm.) flutender H. 4 In stark fliessenden, selten in stehenden Gewässern. 6, — 8. Zerstreu Hu An der Badeanstalt an der Donau bei Neuburg häufig, blühend und fruchtend, angeschwemmt, in Altwässern der Do- nau zwischen dem Engl. Garten und dem Grünauer Wald; in der Ach und in den Kanälen im Donauraoos (P.); sehr zahlreich in einem die ,,Bergheimer Schütf bei Weicheriug umziehenden Altwasser auf dem rechten Donauufer, Altwasser des Lechs bei Rain, Bach bei Thierhaupten. Nj * In dem durch Mühlheim (Mörnsheim) fliessenden Bächlein. 456. K. atxiiatilis L. (= B. aquatile Dum.) Wasser-H, 4 In stehen- dem und langsam fliessendem Gewässer. 6. — 8. Die typische Form — var. peltatus Schrank (= var. typicus Beck) — im Gebiete sehr selten Hu In einem Weiher- chen zwischen Heinrichsheim und Rohrenfeld links von der Strasse ! ! Nj * In einem Waldweiher im Ad Ischlager Gemeindewald in Menge (Hof.). Die Ursache, warum der typ. R, aquat. im Gebiete so selten ist, liegt vielleicht in der Beschaft'enheit unseres meist sehr kalk- haltigen Wassers. var. paucistamineus Tausch: Hu In einem Tümpel an der Grünauer Strasse vor Beginn des Waldes (Nbrg.) !!, an dem Brückchen bei Heinrichsheim ! 1, in einem Graben nordöstlich von Rohrenfeld ! ! ; in einer Sandgrube bei Feldkirchen (Gu.) ; im Donaumoos (V.i; in einem Tümpel beim Eilahof !!; in einem Graben bei Lechsend ! ! ; hinter Neuhausen (DH., f. terrestris); Nj Monheim gemein (Lg.). var. confervoides Fr.: Hu Gänseweiher bei Hesselohe gegen Laisacker ! ! ssp. R. diversifoliiis Schrank (Baiersch. Flora S. 103, 1 7 8 9) (= R. Petiveri Koch, Batrachium Petiveri van den Bossche), Hu In einem Wiesengraben zwischen Zell und Brück (Nbrg.) mit R. divaricatus u. Hottonia palustris !! (1902), * in einem Tümpel bei der Gabelwirtschaft (Ingolstadt) gegen Neuburg!! (1902). R. diversif. Schrk. ist zweifellos der R. Petiveri Koch und_hat infolge dessen die Priorität vor letzterem. Die Pflanze von der „Gabel", dem ehemaligen Sammelgebiet Schrank's, stimmt genau 216 mit der von Zell übereiu. Wie Asch. u. Grab, dazu kommen, dem Schrank'schen R. diversif. „rechtwinklig ausgeschnittene" Schwimmblätter zuzuschreiben, wissen wir nicht; Schrank erwähnt in seiner Diagnose davon nichts. Die Sch.^sche Diagnose lautet: ,,R. diversifolius. Der Stengel schwimmend; die oberen Blätter nierenförmig, tellerähnlich, bandförmig zerteilt; die unteren haarähnlich." ,, Wohnort: Um Ingolstadt." — Wenn A. und G. schreiben: „Zu wenig konstant, um als Art aufrecht erhalten zu werden" (Fl. des nordostd. Flachlds. S. 334), so stimmen wir im Allgemeinen damit überein, können uns aber hinwiederum doch nicht entschliessen, ihn nur auf dieselbe Wertstufe wie var. paucistamineus und var. confervoides zu stellen ; schon die ausser- halb des Wassers nicht, oder sagen wir besser, wenig zusammen- fallenden Zipfel der untergetauchten Blätter geben ihm einen höheren Grad von Selbständigkeit ; auch sind die Früchtchen nur ganz wenig behaart. 457. R. divaricatus Schrauli 178« (= R. circiuatus Sibth. 1794, Batrach. divaricat. Wimm.) starrer H. 4 Stehende und langsam fliessende Gewässer. 5.— 7. Hu Pflanzweiher bei Neuburg, Graben zwischen Zell und Brück, in einem Altwasser an der Stelle, wo bei Zell die Strasse nach Karlshuld von der nach Weichering abzweigt, in ungeheurer Menge in dem die ,,Ziegelschütt" bei Weichering umfliessenden Altwasser, am Südrand der Fasanenschütt bei Bittenbrunn in einem Altwasser, Altwasser am Fusse des Finkensteins (Bittenbrunn), zwischen dem Moyschlösschen und Joshefen, Gänse weiher bei Hesselohe, * Leitheim, * xlltisheim ; Etting, Münster, Oberbaar (Z.) Nj In dem Bächlein, welches westlich von dem von der Ingol- städter Strasse zur Joshofener Kirche führenden Wege durch die Wiesen fliesst, bei Stepperg. Der Schrank'sche R. divaricatus — 1789 — hat die Priorität vor dem Sibthorp'schen R. circinatus — 1794 — . ■ioS. R. sceleratus L. Gift-H. 0 Strassengräben, Pfützen, Sümpfe, G. — 8. Nicht gerade selten. Hu Pflanzweiher (Weber); Rohrenfeld, Gräben bei Zell; Strassengräben in Untei-hausen (Ge.); Strassengräben von Ried gegen Neuburg nächst ersterem, in einer Pfütze von Ried gegen Hesselohe, Westrand der Fasanenscliütt bei Bittenbrunn, Bitten- brunn gegen Neuburg, Thierhaupten gegen Bach; Hirst bei Wengen (Z.) Nj An der ,, Haslache" im Rieder Wald; * Pettenhofen; * Wol- kertshofen !! (Hof.V 459. R. Flaiumula L. brennender H. 4 Gräben, Sümpfe, Moore. 6. — 9. Verbreitet, z. B. Hu Feuchte Wiesen westlich vom Kahlliof (Nbrg.j ; im Donau- moos (Schrk., Se. u. P.); Münster (Z.J; * nasse Wiesen bei Brunnen. 217 Nj ,, Bubenwiese'- im Rieder Gemeindewald; Monheira (Lg.); * Schutterwiesen bei Wolkertshofen Ü (Bof.), Buxheim u. Dünzelau (Hof.). 4G0. R. Lingua L. grosser H. 4 Gräben, Altwasser, tiefe Pfützen. 7. — 8. Zerstreut. Hu All der Strasse von Neuburg nach Rohrenfeld einige 100 m über Heinrichsheira draussen in einem Graben zur Bürgerschwaig hinüber häufig (Beck!!); in einem Tümpel kurz vor Heinrichs- heim an derselben Strasse, in Gräben bei Zell, zwischen Weiche- ring und Lichtenau, in grossen Mengen in den Altwassern zwi- schen Burgheim und Bertoldsheim, am Müblhardt- Weiher bei Strass, Moorwiesen zwischen Haselbach und Etting, Langwied- mühle bei Strass; Graben bei Klingsmoos (P.) ; Waldsumpf bei Zell (Ge.l ; Kopfmühle (Haselbach) (Z.) ; Schnöderbuck und Alt- wasser bei Schnöd (DH., DV. ); * Pötlmes (Schrank). Nj In einem Graben bei Laisacker, in Tümpeln am Fusse des Finkensteins, in einem Sumpf gegenüber dem Eingang zum Neuen Schiesspiatz bei Riedensheim, in Tümpeln bei den Baron von Tucher'scben Torfstichen bei Wellheim, bei der Beutmühle (Ober- hausen). var. hirsutus Wallr.: Hu Zell (Nbrg. a. D.) !! R. L, ist bei weitem die stattlichste unter unseren Hahnenfuss- Arten. 461. R. auricomus L. goldgelber H. 2j. Feuchte Wälder, Gebüsch, Anlagen. 4. — 5. Zerstreut. Hu Engl Garten bei Neuburg ! ! , im ,, Eichet" bei Zell und teilweise auch auf die austossenden Wiesen übertretend ! !, Wald zwischen Heinrichsheim und Rohrenfeld ! !, Fasanenschütt bei Bittenbrunn ! ! ; Unterhauser Forst (Ge.) ; im „Erlet" bei Unter- hausen ! !, Wiesen am Burgheimer Moos zahlreich ! ! Nj Am Kirchberg zu Ried ! !, Waldrand im „Eila" westl. von Bittenbrunn !!, in den Anlagen beim Moyschlösschen !!, Gietl- hausen im Gebüsch !!, um Monheim vielfach auch aufwiesen !!, in Wäldern bei Wemding ! ! Ueberall die var. t5^picus Beck; var, reniformis Ki ttel überall mit dem Typus ; letztere ist wohl keine eigene Varietät, sondern nur jugendliche Blattform der typ. Pflanze (Blätter un- geteilt, am Randgekerbt, nierenförmig). 462a. R. acer L. scharfer H. n Wiesen, Raine. 5.-8. Ueberall ge- mein, auch Hu im Donaumoos (Se. u. P.) und Nj Monheim (Lg.)- 4621). R. Steveui Amlrzj. Stevens-H. 4 5.-7. Mit Grassamen eingeschleppt; bisher nur beobachtet: Nj Weilheim (Treuchtlingen) beim Bahnhof ein Ex. 1910 !! 463. R. lanuginosus L. wolliger H. 4 Wälder, Waldränder. 5.-7. Sehr zerstreut. Hu Im „Eichet" bei Zell sehr zahlreich !!, Im Jesuitenholz bei Zell ! !, im Wald zwischen Weichering, und Neuschwetzing !! ; gl8 im ., Esterholz" (Haselbach) und bei Thierhaupten (Z.); im Weiden- gestrüpp unter dem Moyschlösschen spärlich ! ! Nj Im Burgwald bei Neuburg spärlich ! ! ; im Rohrbacher Wald (Fr.); * im Wald bei Zell an der Speck (Nassenfeis) (Hof.); * * an Waldrändern bei Wellheim ui.d im Spindeltal (Konstein) zahl- reich !!; Monheim an feuchten Waldstellen z. B. im Stadtwald zahlreich (Lg.); in Wald-Abtlg. „Kaspern" bei Ensfeld (Lutz); im Lochschlag bei Wemding (Egenberger). Diese Art liebt feuchte und schattige Wälder und Waldränder. 464. K. polyauthemus L, vielblütiger H. 4 Waldränder, Wald- wiesen, Wälder. 5. — 8. Zerstreut. Hu Im Walde östlich vom ,, Floramoos" zwischen Unterhausen und Strass !!, Wald zwischen Strass und Ortlfing !! Nj Verlassener Steinbruch bei Ried, der z. T. bewaldet ist !!, Abhänge des Burgwaldes zur Donau ! !, im Walde auf dem ,,Schön- bichl" bei Sehensand ! !, im Unterstaller Holz auf dem Galgen- berg !!, im Walde beim ,, Finkenstein" (Bittenbrunn) ! !, Wald- schlag an der neuen Strasse nach Nassenfeis; Bertoldsheim (DV.) ; Monheim hier und da z. B, am Stückelberg (Lg.). var polyanthemoides Boreau : Steinbruch über Ried ! ! und so wohl am häufigsten. Rasse silvaticus Thuillier (pro sp.) (= R. nemorosus DC.) Wald-H. 4 Wälder. 5.-8. Fast immer in Begleitung des typischen R. polyauthemus, z. B. Hu Zwischen Biding und St. Wolfgang an Waldrändern ! ! Nj Burgwald bei Neuburg a. D. ! !, an den steinigen Abhängen beim städtischen Wasserwerk bei Nbrg, ! !, im Rieder Gemeinde- wald, Abtlg. Hilderu ! ! R. silv. als eigene Art aufzufassen, ist wohl kaum angängig, da alle Merkmale, die ihn von R. polyanth. unterscheiden sollen, schwanken. Die Blattgestalt, die Behaarung des Stengels und das von den Meisten als sicherstes angenommene Unterscheidungs- merkmal, die Einrollung des Fruchtschnabels, sind zu wenig konstant. Wir haben Fruchtexemplare des R. silv. gesehen, wo nur bei dem einen oder andern Teilfrüchtchen der Schnabel ein- gerollt war, während die Mehrzahl nur einen kurzhackigen Schnabel hatte ; mangels eines anderen sicheren Merkmals ist man aber, wenn mau R. silvat. nicht ganz fallen lassen will, genötigt, solche Exemplare zur Rasse silvaticus zu rechnen. In blühendem Zustande ist es unseres Erachtens unmöglich, eine sichere Be- stimmung zu geben. 4:65. R. repeus L. kriechender H. 2|. Gräben, Wegränder, leuchte Aecker. 5. — 8. Ueberall gemein, auch Hu im Donaumoos (P.) und Monheim (Lg ) var. typicus Beck: so wohl am häufigsten; var. myrr- hiphyllus Wallr. : ebenfalls nicht selten, besonders an sehr feuchten Standorten. ^19 4:60, R. bulbosus L. knolliger H, 4 Raine, Heiden, Wiesen, Acker- ränder. 5. - 7. Gemein, z. B. Hu im Donaumoos (Paul) ; Nj Kirch- berg und Weingarten bei Ried, an den Abhängen beim städt. Wasserwerk nächst Nbrg. ; Monheim (Lg.) nav. var. typicus Erduer : „Kelchzipfel, wenigstens am Ende der Blütezeit, alle zurückgeschlagen'';*) so fast ausschliesslich. iiov. var. distaiis Erdiier : ,, Kelchzipfel, auch am Ende der Blütezeit, nur abstehend, nicht zurückgeschlagen'';*) so Nj an der Strasse von Ried nach Bergen am Waldrande ! ! uov. var, decipiens Erdner: „Unteres Steiigelblatt fast bandförmig tiefgeteilt mit etwas längerem Mittelzipfel, im Umrisse sich der rundlichen Form nähernd, die oberen zwei eiförmig- länglich mit fast ganzrandigen schmalen Zipfeln; die Stengelblätter erinnern somit etwas an die von R. auricomus, unter welchem die Pflanze v,'uchs. Die Behaarung der ganzen Pflanze bedeutend schwächer als sonst bei R. bulbosus";*) so Nj am Kirchberg zu Ried eine einzelne Pflanze unter vielen typischen und mit R. auricomus. var. Huthii Asch, und Grab. (= var, glaberrimus Huth) : Hu zahlreich aufwiesen am Fusswege zwischen Hesselohe u. Neuburg !l 467. K. sardous Crtz. (= R. Philonotis Ehrh.) sard. H. 0 Aecker, Brachen, Wegränder. 6. — 8. Sehr selten, nur Nk (Ries) auf Aeckern zwischen den Schwalbmühlen (Wem- ding) u. Huisheim (Fr.). — Es gelang uns leider bisher nicht, die Pflanze dort wieder zu flnden; die Standörtlichkeit wäre in- dessen entschieden dazu geeignet. Nj Auf feuchten Brachäckern bei Fünfstetten (H. Fr.). 468. R. arvensis L. Acker-H. 0 u. 8 Auf Saatfeldern. 6.-8. Ver- breitet, z. B. Hu beim Kahlhof (Nbrg.); Nj Ried, Joshofen, Riedensheim; Monheim (Lg.). — Die var. inermis Koch konnten wir leider im Gebiete nicht flnden, 174. Anemone (Trn.) L. — Windröschen, Anemone. 469. A. Silvestris L. Wald-W. 4 Kalkhügel. 5.-6. Sehr selten. Nur Nj Im Waldschlage „Hörlein ' bei Ensfeld (KonsteinJ in vielen Exemplaren (Lutz!! 1899). Lutz berichtet darüber: „Lichtes Laubwaldjungholz, gemischt mit Sträuchern, gegen Süden abfal- lend, wie eine Wiese ganz mit Gras bedeckt. Der Untergrund ist Kalk des Weissen Jura. In manchen Jahrgängen haben auf dieser ungefähr 350 Are grossen Stelle der Eichstätter Alb über 100, in andern Jahrgängen dagegen nur wenige geblüht". Ber. Bayer. Bot. Ges IV., Seite 23. 470. A. nemorosa L. gemeines Windr. 4 Wälder, Gebüsch. 3.-4. Gemein, auch Nj Monheim (Lg.). var. purp Urea Gray (= var. rosea Peterra.): hier und da, z. B. Nj in einem verlassenen Steinbruch oberhalb Ried !! Blieb in Kultur konstant. ♦) Die latein. Diagnose siehe im „Anhang" Abtlg IJ. 220 ■471. A. raimiiculoitles L. gelbes W. 4 Schattige Laubwälder, Ge- büsch. 4. — 5. Verbreitet, z. B. Hu Engl. Garten bei Nbrg., Hofgarten in Nbrg., am Donau- uter beim „Saliter" (Nbrg.), Donau - Schütten bei Joshofen, im ,, Eichet" bei Zell (hier auch stellenweise auf die angrenzenden Wiesen übergehend !), im „Erlet" bei ünterhausen, Schütten zwischen Burgheim und Bertoldsheim; Mochenbach (Haselbach) (Z.); Fasanenschütt (Bittenbrunn). Nj Im Walde beim Finkenstein (Bittenbrunn), Bauchenberg- mühle (Ruine) bei Bergen; Itzing , Kölburg (Fr.); Monheim (Prtl., Lg.). var, pallida Gugler (mit blassgelben Blüten; ist aber nicht Hybride mit A. nemor.): Engl. Garten bei Nbrg. mit der typischen goldgelb blühenden einige Gruppen (Gu. ! !). — A. nem. X ranunc. haben wir trotz häutigen Zusammenvorkommens der beiden Arten nicht gefunden! 175. Hepatica Dill. — Leberblümchen. 472. H. triloba Oil. (= H, nobilis Schreb., Anemone Hepatica L.). Märzenblümchen 2|. Laubwälder, besonders auf Kalk, 3. — 4, Zer- streut bis verbreitet, z. B. Hu Esterholz bei Haselbach, Kugelholz (Ehekirchen), Straupen, Gempfing (Z.). Nj Nordabhänge des Burgwaldes bei Nbrg., bewaldete Ab- hänge westlich von Bittenbrunii im „Eila", verlassener Steinbruch oberhalb Ried, Hecke am Rieder Kirchberg sehr spärlich ; in Laubwäldern bei Monheim häutig, bei Wittesbeim ebenfalls häufig, zwischen Gansheim und Blossenau (Lg.). flor. rubro: Am ,, Weingarten" westlich von Bittenbrunn vereinzelt unter den blauen ! ! ; die weissblütige Spielart konnten wir im Gebieie nirgends finden, sie fehlt aber sicher nicht. 176. Pulsatilla Tourn. - KulischeUe. 4:73. P. vulgaris Mill. i^= P. pulsatilla (L.) Karst., Anemone PuLsatilld L.) gemeine K., Osterblume. 4 Sonnige Lehm-, bezw. Kalk-Hügel, Heiden. 3.-4. Vei breitet. Hu Am Waldweg zwischen Sinning u. Unterhausen ; Töding, Wengen, Kopfmüble, Illdorf, Bonsal, Burgheim, Holzkirchen, Bayerdilling, Gempfing, Wallerdorf, Holzheim, Bergendorf, Stadel, Pcssenburgheim, Staudheim, Kunding, Unterhaar, Eschling (Z.). Xj Am Kirchberg zu Ried, in einem verlassenen und jetzt zum Teil wieder in Betrieb gesetzten Steinbruch oberhalb Ried, Gedungen westlich von der Eichstätter Strasse zum Galgenberg (Ried), Oedung von Hesselohe zum Galgenberg, Steiubrüclie bei Unterhausen, an den Abhängen westl. von Bittenbruun im „Eila", von der „Hohen Schanz" (Nbrg.) zum „Zitzeisberg", Abhänge des Burgwaldes zur Donau (Nbrg.), Steinbrüche bei Laisacker, Bergen ; am Stückelberg etc. bei Monheim (Lg.). 221 Nk (Ries) Auf Alluvialsand der Schwalb (Wemding) (Fr.), form, laciniata Bogenhard : Verlassener Steinbruch bei Ried ! ! flor. albo: Nj Ein Ex. auf einer Oedung von Hesseloha zum Galgenberg ! ! nov. monstr. Häiiseri Erdiier : „Hochblauhülle sehr ver- grössert, länger als die kleine Blüte, 3 geteilt; 2 Teile kleiner mit meist umgerollten Zipfeln (aber immerhin um die Hälfte grösser als sonst), fast bandförmig geteilt, der 3. Teil fast doppelt so gross als die beiden anderen, mit flachen, ziemlich breiten Zipfeln, fast den Grundblättern ähnlich, mit 2 — 3 Fiederpaaren, die nicht gegenständig sind und 1 bis 3 Fiederchen haben; Hülle und Blätter wenig behaart. Die genaue Bestimmung der Pflanze mag so lauten: P. vulgaris Mill, var. grandis Wender, f. serotina Beck nov. monstr. Häuseri Erdner."*) Sie ist nach dem Finder der- selben, dem Seminarpräfekten Philipp Häuser in Nbrg., der sie im Grasgarten des Studienseminars daselbst entdeckte, benannt. Die Pflanze macht einen ganz eigentümlichen Eindruck; man glaubt eine fremde, ausländische Art vor sich zu haben. An der Bildung dieser äusserst interessanten Monstrosität trägt sicherlich die späte Blütezeit — Mitte Mai 1907 — und der Fundort, ein Grasgarten, viel Schuld. Die Grundblätter sind vollständig ent- wickelt und entsprechen der var. grandis Wender, mit verhält- nismässig breiten Zipteln. Spätblühende Exemplare wurden speziell bei genannter Abart des Oefteren schon, auch mit vollständig ent- wickelten Grundblättern, beobachtet; die Pjildung der Hochblatt- hülle aber ist hier einzigartig. P. pratensis L. — Weber, Bot. Schülerwanderungen U. Teil, S. 31 -- kommt selbstverständlich um Nbrg. nicht vor. 177. Clematis L, — Waldrebe. 474. Cl. Vitalba L. gemeine W., Hexenstrang, Judenstrick. 1^ Hecken, Waldränder. 7. — 8. Verbreitet, z. B. Hu Marxheim (Fr,), Nj Hecke zwischen Ried und Hesselohe; Monheim (Lg.), Nk (Ries) Huisheim (Fr.). Cl. Vit. bildet mit Humulus Lupulus in den Schütten oft un- durchdringliche Dickichte. Kinder benützen manchmal den dürren Stengel, um damit erste Rauchversuche zu machen. Cl. recta L. aufrechte W. 4 Lichte Auen, Gebüsch, Kalkfelsen. G. — 7. Unsicher für das Gebiet. Hu ,.ßei Neuburg [in 80a] auf dem linken Donaufer in den Bezirk hereintretend" (Fr.). Die Nummer [80 a] auf der geognostisch-topographischen Karte Schnitzl.-Frickg.'s umfasst auf dem linken Donauufer die Strecke von Stepperg bis Neuburg; es ist uns aber leider nie gelungen, auf dieser von uns viel besuchten Partie des Donauufers, wozu *) Die latein. Diagnose siehe im „Anhang" Abtlg. B. unter anderem auch der berühmte Finkenstein gehört und wo die Pflanze recht wohl vorkommen könnte, auch nur ein Exemplar davon zu entdecken. Es dürften darum verschiedene auf der Frickhinger'schen basierende Angaben, wie z. B. bei CaÜisch : ,,An der Donau aufwärts bis Neubuig" und in Bericlit IV der Bayer. Bot. Ges.: „Donautal von Neuburg abwärts bis Obernzeil'" zu korrigieren sein. — An der Donau bei Marxheim (Lang), Weder im früheren noch im späteren Herbar Lang's findet sich für diese Pflanze ein Belegexemplar ; nur Cl. Vitalba ist vertreten 178. Thalictrum (Trn.) L. — Wiesenraute. 475. Tli. aquilegiifolium L. akeleiblättrige W. 4 Gebüsch, Ufer, Schütten. 5. — 6. Zerstreut. Hu Engl. Garten bei Neuburg ! ! (besonders am Nordrande desselben, aber auch im Innern), in den Wäldern bei Grünau !!; Lechheiden bei Tbierhaupten !! (Z,); im Uonaumoos (Sendtner). Nj An den Abhängen des Burgwaldes gegen den Alten Schiess- platz und sonst (Oberbausen) ! !, am Ostabhange des Waldes zwi- schen Unterhausen und Stepperg zahlreich ! ! ; im Stadtwald bei Monheim (Lg.); Bertoldsheim (DV.). Nk (Ries) * Amraerbach, Nonnenholz (Fr.). var. typicum Beck: so am häufigsten. var. triste W all r.: Hu Donauschütten bei Marxheim, Nk (Ries) *Nonnenholz (Wemding) (Fr.). flore pure albo: Hu Lechheide südwestl. von Tbierhaupten ! ! — Uebergänge von weiss zu blau sind häufiger, z. B. auch bei Tbierhaupten ! !. 476. Tli. minus L. kleine W. 4 Felsen, steinige Abhänge, Heiden, trockene Wälder. 5. — 6. Zerstreut, stellenweise häufig. Hu Neuburg a. D. (Fr.); dieser Fundort gehört höchst- wahrscheinlich auch zu Nj. Nj An dem verlassenen Steinbruche auf dem Zitzeisberg bei Sehensand ! !, rechts vom Wege, der vom Kreidewerk zur ,, Alten Burg" führt an einem steinigen Abhänge des Burgwaldes (Nbrg.) ! !, am „Finkenstein'' westlich von Bittenbrunn reichlich ! ! (DH. als Tb. Jacquin. !), Felsen bei Hütting, Mauern, zwischen Feldmühle und Wellheim, * Wellheira, * zwischen Wellbeim und Konstein ; * Rieder Tal auf allen Felsen!! (Schw.); * Konstein am Römerberg !! (Hof); Felsen im Spindeltal (Konstein) (Lg. ! !). var. roridum Wallr. : Finkenstein !!; Bertoldsheim (Ber. IV. Bay. Bot. Ges.). In dieser Form tritt die Pflanze an den sonnigen Felsen des Weissen Jura wohl am häufigsten auf; nicht selten sind auch Pflanzen, wo der eigentliche ,,Reif'' an Stengel und Blättern fehlt, die Blatt-Unterseite aber doch seegrün ist. Die Form virens Wallr. mit beiderseits grünen Blättchen haben wir nicht beobachtet. 223 var. silvaticum Koch: Nj in einem Privatwäldchen bei Gietlhausen (Nbrg.) um eine Vert'iefung ! ! Blätter (fast) doppelt so gross als sonst bei Th, minus, Pflanze bedeutend höher-, sie wurde von einem berühmten Systematiker als Th. flexuosura {z=z Th. Jacquin.) bestimmt, was aber nicht richtig ist, da die Pflanze nicht vom Grunde an beblättert ist and die Rispenäste ausgebreitet, fast wagrecht sind, nicht aufrecht abstehend wie bei flexuosum. 477. Th. galioides Nestl. labkrautblättrige W. 4 Heiden. 6.-7. Sehr selten. Hu Schnöd (zwischen Burgheim und Bertoldsheim) (DH.!, DV.). Die Pflanze ist richtig bestimmt ; sie besteht nur aus einem grösseren Aste und infolgedessen ist der scheinbare Stengel weniger gefurcht-, Rhizom fehlt; an ein schmalblättriges Th. fla- vum kann aas verschiedenen Gründen nicht gedacht werden. Sie wurde am 3ü. 7. 71 von Du Mouiin gesammelt; wir konnten an dem für Th gal. sehr geeigneten Platze keine weiteren Exemplare finden. 478. TIl. flavum L. gelbe W. 4 Flussufer, Altwasser, Sümpfe. 6. — 7. Verbreitet, aber nur: Hu Schütte unterhalb des Moyschlösschens (Nbrg.), in einem Sumpfe am Bahnkörper zwischen Neuburg u. der Längenmühle, Sumpfwiesen bei der Beutmühle (Oberhausen), Altwasser am Fusse des „Finkensteins" (Bittenbrunn), am Donauufer und in Sümpfen zwischen Riedensheim und Stepperg, in grosser Menge an den Altwassern u. an feuchten Wegen in den Schütten zwischen Burgheim u. Bertoldsheim ; Wannergi'ies (DH ! ) bei Bertoldsheim ; Niederschönenfeld (Fr.) ; Marxheim (Hof.) ; im Donaumoos (Paul) ; * Dünzelau (Hof.). var. rufi nerve Lej.: Hu Sumpfwiesen bei der Längen- raühle (Nbrg.) an trockenen Stellen zahlreich!!; Bertoldsheim (DV,): „Hat öfter Verästelung der Blattstiele ohne Nebenblätter". Du Mouiin, Sendtner gibt eine var. nigricans zwischen Zell und Karls- huld im Donauraoos au ; die var. nigricans Scop. gehört aber nach Beck zu Th. angustifolium Jacq., das im Gebiet nicht beobachtet ist; es handelt sich bei der Sendtner'schen Pflanze jedenfalls um eine Form des vielgestaltigen Th. flavum. Tb. angustifolium L. ist von Schrank für Ingolstadt ,,in der Gegend bei Kothau und des rothen Grieses" angegeben ; es handelt sich hier wohl zweifellos um Th. galioides Nestler ; die Pflanze wird von Strehler und Bleicher in ihren Pflanzenverzeich- nissen von Ingolstadt nicht mehr aufgeführt. 179. Adonis (1)111.) L. — Adonisröschen, 479. A. aestivalls L, Sommer-A. 0 Saatfelder. 6.-7. Verbreitet, z. B. Hu Ellgau (Z.l; * Ostendorf; Nj Ried, Joshofen, Neuburg; Ensfeld (Hof.); Monheim gemein (Lg). 224 var. citrinus Hoff, (pro spec.) seltener: Hu Ellgau (Z.); * Ostendorf!!; Nj In einigen Exemplaren auf Aeckern zwischen Hesselühe u. Gietlhausen ! !; um Ensfeld häufig (Lutz); Monheim nicht häufig (Lg.) ; auf Aeckern im Spindeltal bei Konstein ! ! ; um Bertoldsheim (DV.) ; zwischen Zwerchstrass und Weilheim (Fünfstetten) !!, zwischen Gosheim und Mündling !! 480. A. flammeus Jacq. Flammen - A. © Unter der Saat, meist auf Kalkboden. 6. - 8. Zerstreut, Hu Auf Getreideäckern bei Dezenacker (Sinning)!!, Aecker bei Lichtenau ! ! ; Lechfeld von Meitingen abwärts (Caflisch) ; im Rainer Bezirk (ohne nähere Angabe) (Z.); * Oberndorf (Prtl.) Nj Auf einem Acker zwischen Hesselohe und Gietlhausen mehrere Exemplare!! (1902), an einem Steinbruche und auf Aeckern gegen Joshofen mehrere Ex. (1899 und 1903)!!, auf Aeckern beim Spindelkirchlein (Konstein)!!; auf Aeckern um Ens- feld sehr häufig (Hof.!; nach Lutz nicht mehr zahlreich) ; Bertolds- heim häufig (DV. Cafl.). var. typicus Beck: so am häufigsten; var. anomal US Wallr. (angenähert; unsere Pflanze weicht durch zahlreichere Blumenblätter (5 — 6) und kleine P.lüten ab; die Blumenblätter sind aber am Grunde nicht schwarz); Hu Aecker bei Lichtenau gegen Hagau (Weicheriug) an einer Stelle zahlreich!! A. vernalis L. — Weber Bot. Schülerwanderungen IT. Teil S. 33 — kommt um Nbrg. nicht vor; offenbar eine Verwechs- lung mit Ad. citrinus Hoff (siehe oben !). Maj*;uoliaceae DC. Liriodendron tulipifera L. Tulpenbaum tf 6. Einige Exemplare Nj im Schlosspark zu Fünfstetten, worunter ein sehr starkes mit reichlichen Blüten ! ! 40. Familie. Berberidaceae Ventenat - Saiier- dorngewäclise» ISO, Berberis L. — Sauerdorn. 481. R. vuli^aris L, gemeiner S. T} Hecken, Waldränder. 5.-6. Nicht selten; auch Hu im Donaumoos (Se. u. P); * zwischen Pöttmes, Pertenau und Grimolzhausen (Schwarz); Nj Monheim (Lg.); * Dollnstein (Fr.) B. V. ist wegen des Berberizenrostes (Aecidium berberidis), der die roten Flecken auf den Blättern verursacht und den Rost des Getreides erzeugt, dem Getreidebau schädlich und sollte daher möglichst entfernt werden. Mahonia aquifolium Nuttal (=: Berberis aquifolium Pursh) mit gefiederten, immergrünen Blättern und gelben Blüten- trauben wird manchmal kultiviert, z. B. im Gärtchen vor dem Kloster St. Wolfgang in Neuburg !! 225 41. Familie. Papaveraceae DC. — Mohngewäclise. I. Unterfamilie. Papaveroideae DC, A. Br. 181. Papaver (Tru.) L. - Mohn. 482. P. Argemone L. Sand-M. 0 Auf Aeckern. 5.-7. Sehr zerstreut. Hu Im Winterkorn bei Sehensand ! !, Kahlhof ! ! Nj Auf einem Acker am Fusse des Rieder Kirchberges !!, auf Aeckern von der „Hohen Schanz" zum Zitzeisberg (Sehensand) !!; Laisacker (Ge.); Unterstall ! !, Hennaweidach ! !, Bergen !!; auf Kalkäckern bei Bertuldsheim häufig (DV.) : „Blüht 14 Tage früher als P Rhoeas" Du Moulin-, das konnten auch wir überall kon- statieren; Monheim (Lg.); Itzing ! ! 483. P. Rhoeas L. Acker-M., Klatschrose. 0 Aecker, Schutt. 5.-7. Meist gemein, im Donaumoos (Hu) nur einmal bei Kleinhohen- ried auf einer Brache (Paul); Nj Monheim (Lg.). var. typicum Beck: so fast ausschliesslich im Gebiete. var. strigosum Boenningh.: Nj Aecker bei Ried!! 484. P, (luMum L. zweifelhafter M. 0 Sandige Aecker, Abhänge. 6.-7. Selten. Hu Acker beim Kahlhof!!; Unterhausen auf Aeckern (Spahn). Nj Abhang bezw. Felsen an der Ruine bei Hütting ! !, * Schloss- ruine Wellheira ! ! ; * Koniacker bei den Wielandshöfen (Konstein) (Schw.); auf Feldern bei Erlbach (DH.); am Bahndamm bei der Station Otting - Weilheim 1910!! P. Somulferum L. Schlaf-M. 0 Kultiviert und verwildert, 6.-8. z. B. auf Schutt am Rieder Kirchberg, jedenfalls aus dem Gottesacker daselbst stammend, und zwar var. nigrum DC. Wir haben im Gebiete nirgends grössere Kulturen von P. s. angetroffen ; es scheint ausschliesslich als Zierpflanze kultiviert zu werden. Glaucium flavum Crantz — gelber Hornmohn — wurde nahe dem Grenzgebiet an der Willibaldsburg bei Eichstätt von Hof. gefunden und ist wohl Ueberbleibsel vom früheren fürst- bischöfl. botan. Garten daselbst; er ist auch in dem berühmten „Hoitus Eystettensis" von Besler, Bas., 1613, der die Bilder der in dem genannten botan, Garten kultivierten Pflanzen enthält, im H. Bande, fol. 6. ordo 12 abgebildet. 182. CheHdonium (Tru) L. — SchöUkraut. 485. Ch. malus L. gemeines Seh. 4 Hecken, Mauern. 5.-8. Gemein, auch Nj Monheim hfg. (Lg); eine form, verg, ad var. laci- niatum Miller: Nj Hecke in Ried !! „Die ganze Pflanze hat einen scharfen, bittern, gelbeij Saft, der in Tropfen sogleich hervorkommt, wenn man einen Teil ab- reisst; als Futter ist diese Pflanze für das Vieh sehr schädlich, aber man benutzt den Saft mit Nutzen zur Heilung böser Ge- 15 schwüre bei Pferden und wohl auch bei Menschen, indem man ihn auf gezupfte Leinwandfasern tröpfelt und in die Wunde legt; auch kann man Wa: zen damit wegbeizen." Hochstetter, „Popul. Botanik" S. 225. 2. Unterfamilie. Fumarioideae A. Br. 183. Corydalis DC. — Lerchensptrn. 486, C. Cava (L.) Schwegg. und K. (= C. tuberosa DC.) gem. L. 2f Hecken, Gärten, Wälder. 3. — 5. Hu im Neuburgcr Gottesacker und nebenan auf dem städt. Eiskeller zahlreich; im Vollrath'schen Garten zu Nbrg. und in anderen Gärten daselbst !! (Ge.); in der Schütte gegenüber dem ,,Saliter" (Nbig.), im ,, Eichet" bei Zell, besonders am Nordwest- rande desselben, im Jesuitenholz bei Zell; Bayerdilling (Z.) Nj An einem Abhänge zwischen dem ,,Saliter" und der ,, Klause" bei Nbrg., in einem Wäldchen zwischen der Beutmühle und Ober- hausen (Spahn, Ge. !!); * in feuchten Schluchten an der ,. Alten Bürg'" bei Aicha (Konstein); BoUenschlang bei Ensfeld (Lutz); Moiiheim am Kaltsbach, Wemdiug in Obstgärten reichlich (Lg.j Nk (Ries) Bei den o Schwalbmülilen (Ries). Es ist ein farbenprächtiger Anblick, im Frühjahr ganze Gärten und Abhänge mit blauen, loten, gelben und weissen Lerchen- spornen bedeckt zu sehen. 184. Fumaria (Trn.) L. — Erdriiuch. 487. F. officilialis L. gemeiner E. 0 Accker, Brachen, Schutt. 5. — 9, Meist gemein; um Monheim (Nj) nicht geraein ( L3.) var tenuiflora Fries: Hu Acker an der Strasse zwischen dem Engl. Garten und dem Grossen Exerzierplatz bei Giünau (Gu. !!); Schutt im Donaumoos bei Zell (Gu.^. 488. F. TalUaiitii Loiseleiir buschiger E. 0 Auf Aeckern, Schutt. 6.-9. Sehr zerstreut. Hu Am Lech bei Rain, * Oberndorf, * Ellgau (Z.) ; * Osten- dorf ! !, * Gottesacker zu Berg im Gau reichlich ! ! Nj An den Jura- Abhängen über Hütting ! !, waldige Abhänge zwischen Ellenbrunn und Gammersfeld sehr spärlich ! !, Fünf- stetten !!, zwischen Rothenberg und Weilheim (Otting) !!; Ber- toldsheim auf Aeckern (DH. !, DV). F. V. scheint in manchen Jahrgängen 1 eichlicher, in anderen sparsam aufzutreten. 42. Familie. Cruciferae Jusj?. — Kreuzblütlei'. 185. AHiaria Ad, — Kuoblauchhederich. 489, A. o!flcinalis Andrz. gemeiner K. © Hecken, Gebüsche. 4.-5. Verbreitet, z. B. 227 Hu Hotgarten zu Neuburg; Rain. Holzkirchen (Z.). Nj Ried; Monheim z. B. Itzing (Lg.). Die Blätter riechen stark nach Knoblauch; die Pflanze war früher offizinell. 186. Coehlearia L. — Löffelkraut. 490. C. officinalis, L. gebräuchliches L. 0 Bäche, Quellen. 5.-6. Sehr selten. Hu Am Mühlbach („Kohlgraben") zwischen Haselbach und Kopf- mühle, besonders nahe der letzteren stellenweise zahlreich (Z. !!); * Aumühle (bei Schrobenhausen) (Weber) ; * Schrobenhausen (Fr.). Diese Pflanze, welche an den Meeresküsten der nördl. Länder und an mineralischen Quellen z. B. Soden bei Frankfurt, zuhause ist, ist bei uns kaum ursprünglich spontan ; sie wurde, ehemals mehr als jetzt, in Gärten gezogen und hat sich wohl an geeig- neten Standorten angesiedelt. 187. Thlaspi (DIU.) L. - Pfennigkraut. 491. Tli. arvense L. Acker-Pf. 0 Aecker, Schutt. 5.-10. Im ganzen Gebiete verbreitet, auch Nj Monheim (Lg.) Die grossen, fast runden, geflügelten Schötchen haben der Pflanze wohl den Namen ., Pfennigkraut" eingetragen. 492. Th. perfoliatum L. durchwachsenes Pf. 0 Abhänge, Raine, Aecker, Felsen. 3. — 5. Zerstreut. Hu im Garten der Barmherzigen Brüder zu Neuburg unter Beerensträuchern !! (eingeschleppt?); im abgeschlossenen Teile des Hofgartens (Ge); in der Schütte unter dem Moyschlösschen (Neu- burg a. D.) spärlich ! ! ; Marxheim (Z.). Nj An einem grasigen Abhänge im ,,Eila" westlich von Bitten- brunn mit Cerastium brachypetalum ! !, am Bahnkörper nächst Unterbausen beim Bahnhof ! ! ; im „Hörlein" bei Ensfeld (Lutz ! !) ; auf Aeckern im Spindeltal bei Konstein !!; Bertoldsheim ,,auch mit einfachem Stengel" (DV. ; Bertoldsheim auf Aeckern unter dem Getreide ! !, an Felsen bei Mauern zahlreich ! !, an einer alten Mauer bei Graisbach ! ! ; Monheim (Lg.) *493. Tli. montanum L. Berg-Pf. 4 Steinige Abhänge auf Kalk 4. — 5. Sehr selten. Nj * Auf dem Römerberg (,, Dacherfelsen") an der Seite gegen Konstein (Schw. , daselbst vom Yerf. in grosser Menge beobachtet); * Solnhofen in der Nähe der Steinbrüche (Fr.) Th. m. wurde bis jetzt nur im Grenzgebiete beobachtet. Iberis L. — Schleifenblume. I. amara L. bittere Schi. 0 und ® Aecker auf Kalkboden. 5.-8. Diese Art wird von Hauser in Schnizlein's u. Frickhinger's „Yegetationsverhältnisse" auf Aeckern bei Dollnstein in unserem 15* 228 Grenzgebiete angegeben ; Sehn. u. Fr. lassen sie aber als zweifel- haft ohne Nummer und wohl mit Recht. Hauser, auf den Seh. und Fr. grosse Stücke hielten, so dass sie im ,,Vorberieht" Seite V sagen: „Es entspann sich (infolgedessen) eine solche Bekannt- schaft, dass wir das Vergnügen hatten, dessen ungemein fleissige mit vielen Seltenheiten gezierte Beiträge (!) unserer Arbeit einzuverleiben", verdient dieses Vertrauen durchaus nicht; er hat im Gegenteil die sonst vorzügliche Arbeit Seh. und Fr.'s mit seinen vielen zweifelhaften und offenkundig falschen Angaben stark in Misskredit gebracht. Mit was Hauser Iberis amara ver- wechselt hat, wissen wir nicht, vielleicht mit Orlaya grandiflora, bei der ja auch 2 Kronblätter bedeutend grösser sind als die übrigen und die um DoUnstein gewiss nicht fehlt. Caflisch hat die Angabe Hauser's in seine Flora aufgenommen. 188. Lepidiuin L, — Kresse. *494, L. Draba L, Hungerblumchen-Kr. 4 Auf Schutt, an Wegen. 5. — 6. Im ,, Hauptgebiete" auffallenderweise nicht beobachtet; im „Grenzgebiet'" von Bleicher um Ingolstadt an Wegrändern, Aeckern, Glacis und von Hoffmann um Eichstätt nur an einer Stelle, aber daselbst in grosser Menge konstatiert; sie wird früher oder später als Ruderalpflanze auch bei uns auftreten. 495. L. campestre (L.) R. Br. Acker -Kr. 9 Aecker, Schutt. 6. — 7. Selten beobachtet. Hu Häufig am ,, unteren Lechfeld" (DV. ; Du Moulin versteht unter dem ., unteren Lechfeld" immer die Lechauen von Meitingen bis zur I.echmündung); Thierhaupten (Z. !). Nj Nördlich von Ensfeld auf den „Eichholzteilcn" (Lu.); im ,, Spindeltal'' bei Konstein auf Aeckern'.!; Aecker zwischen Mon- heim, Kreuth und Ziegelstadel nicht hfg. (Lg.); am Bahnhof Weilheim-Otting an Gräben und am Bahndamm ! ! Nk (Ries) Kriegsstatthof (Fr.). 490, L. riiderale L. Schutt-Kr. 0 Schutt, Mauern. 6.-8. Nicht häufig; wolil öfters übersehen. Hu Auf dem Neuburger Bahnhof an den Perronsehrauken und zwischen den Geleisen am Güterbahnhof!!; im Grenzgebiete bei Ingolstadt (Bleicher) und Donauwörth ! ! Nj Im Pflaster des Pfarrhofes zu Ried!! (vielleicht von uns dort- hin verschleppt). L. sativum L. Gartenkresse wird vielfach angebaut, wurde aber nie verwildert angetroffen. 189. Ci>rouopjis (Hall.) Gärtner. — Kräheufiiss. 497. C. ßuellii All. (— Senebiera Coronopus Poir.) Ruell's Kr. 0 u. ® Wege, Gräben, Dörler. Sehr selten. 229^ >j ßertoldsheim häutig (DV.), Aecker gegen Rennertsliofen ( DPI. !) Wir haben die Pflan/e an den angegebenen Oiten nicht tinden können. Nk (Ries) Nahe dem Grenzgebiete beim Mäderhnf bei Hoh- kirchen in Weggeleisen und auf pechschwarzem Humus bei Wechingen (Lg.) 190. Teesdalea R. Br. - Teesdalee. ^98. T. midicaulis (L.) R. Br. © u. S Sandboden. 4.-5. Selten. Hu Am Hauptkaiial im Donaumoos bei Katlshuld an einer sandigen Stelle und zwar an der Strecke desselben, welche zwischen der Brücke, über welche der von Kleiuhohenried gegen Niederarnbach fülirende Fussweg führt und zwischen der, von dieser Stelle aus gerechnet, zweiten Brücke über den Hauptkanal gegen Probfeld liegt, im Mai 1900!!; * Schrobenhausen und Umgebung (Weber). Nj Nur in Sandgruben und in Sandäckern bei Rotheuberg (Mon- heim (Lg.!). 191. Biscutella L. — Brillenscliote. 499. B. laevigata L. gemeine Br. 4 Steinige Abhänge, Felsen, Hei- den. 5.-7. Selten. Hu Unteres Lechfeld zwischen Meitingen und Lechmüiidung „mit sehr verschiedener Behaarung" (DV.) ; Heiden bei Münster, Thier- haupten und * Oberndorf (Z.!). Nj * Auf Felsen des Weissen Jura gerade gegenüber der Wirt- schaft zu Ried (DollnsteinJ zahlreich (Schw.ü); * auf einer Fel- sengruppe im Rieder Tal auf der rechten Seite desselben zwischen dem (iroppenhof und Dollnstein an mehreren Stellen zahlreich mit Arabis petraea und Alyssum montanum ! ! Die von uns im Rieder Tal im Fränkischen Jura gesammelten und die uns von den Lechheiden bei Thieihaupten mitgeteilten, jedenfalls vom Lech aus den Alpen herabgefühlten Exemplare stimmen, auch in der Behaarung, genau miteinander überein. B. 1. ist im Fruchtzustande an den brilleaförmigen Schötchen leicht zu erkennen. 192. Barbaraea R. Br. — Barbarakraut. 500. B. vulgaris R. Br. gemeines B. © Ufer, Gräben, nasse Plätze. 5. — 7. Verbreitet, z. B. Hu Strassengraben zu Ried, Schütte unter dem Moyschlösschen, am Donauufer zwischen Moyschlösschen und Joshofen; im Donau- moos bei Karlshuld und Niederarnbach ! ! (Paul). Nj Stepperg; Monheim (Lg.). var. typica Beck: so im Gebiete am häutigsten. var. arcuata (pro spec.) : Nj Fünfstetten, Otting, Weilheim (Fr.) 230 501. B. stricta Audrz. steifes B, © Feuchte Orte. 5.-7. Seltener als die vorige Art. Hu Am Donauufer zwischen Moyschlösschen und Joshofenü, auf einer Kiesbank gegenüber der Badeanstalt an der Donau beim Engl. Garten (Nbrg.)!!, Donauufer bei Marxheim!!; Rain, Bayer- dilling (Z.). Nj Bergen I !, Steinbruch bei Lechsend ! ! 193. Nasturtium R. Br. — Bruuiienkresse. 502. N. oft'icinale R. Br. gemeine Br. 4 Quellen, Bäche. 6.-9. Ver- breitet, z. B, Hu Bittenbrunn; Donaumoos (Schrk., Se. u. P.). Nj Bächlein zwischen Moyschlösschen und Joshofen, besonders bei dessen Mündung in ein Donau-Altwasser, Mauern ; Monheim gemein (Lg.). „Das Kraut dieser nützlichen Pflanze schmeckt scharf und bitter, wie die Gartenkresse, wird ebenso zu Salat benützt und ist sehr gesund; es wird auch in der Heilkunde angewendet, besonders gegen den Scbarbock." Hochstetter ,,Pop. Bot." S. 283. 503. N. Armoracia (L.) F. Schultz (= Cochlearia Arraoracia L.) Meerrettig. 4 6. — 7, Selten gebaut (wohl weil der entsprechende Boden mangelt und die "Wurzel infolgedessen zu scharf wird) und hier und da verwildert; stammt aus Südosteuropa (Ungarn etc.) Hu An einem Felde beim „Schusterhäusle" an der Strasse von Neuburg nach Grünau!!, am Strassengraben links vom Ein- gange nach Ried!!, Unterhausen an einem Graben!!; Kreut am Eingange der Ortschaft (Weber). Nj Als Flüchtling aus Bauerngärten hier u. da um Monheim (Lg.) 504^. N. amphibium (L.) R. Br. ortswechselnde Br. 2j. Altwasser, Ufer. 5.-7. Verbreitet, z. B. Hu Schütte am Fusse des Moyschlösschens bei Neuburg, am Donauufer gegenüber dem Finkenstein westl. von Bittenbrunn, in den Schütten bei Bertoldsheim, am Donauufer bei Marxheim; Lechsend (Lg.); Strassengraben in Karlshuld im Donaumoos (Paul); * Leitheim (Fr.). — Nj nicht beobachtet! N. a. scheint im Gebiete hauptsächlich in der var. indivisum Rchbch. verbreitet zu sein, so z. B. Anschütten bei Bertoldsheim (DH.); Marxheim, Leitheim (Fr.); var. Morisoni Tausch (pro spec.): Nj Finkenstein bei Nbrg. a. D. (Caflisch)*) gehört ofien- bar zu N. amphibium X silvestre (siehe dieses!). 505 N. silTestre (L.) R. Br. Wald-Br. 4 Flussufer, Wiesen, Acker- ränder, Gräben. 6. — 7. Verbreitet, z. B. Hu Am Pflanzweiher bei Neuburg, am Donauufer unter dem Moyschlösschen, Unterstaller Viehweide gegen die Donau, Bach- weiher, Schütten bei Bertoldsheim; Weg bei Kleinhobenried (Karls- *) Siebe Ber. Bayer. Bot. Ges. V. 1897, S. 184. 231 huld) im Donaumoos (Paul); Donauufer bei Oberbausen gegen- über dem Finkenstein. Nj Auf feuchten Aeckern beim Palverturm oberhalb Neuburg beim Fucbsbräukeller ; um Monheim vereinzelt. var. typicum Beck: so am häufigsten; var. rivulare Rchbch.: Graben zu Ried!! 506. N. palustre (Leysser) DC. Sumpfkresse. 0 u. G Flüsse, Bäche, Sümpfe. 5. — 9. Zerstreut, z. B Hu Am Donauufer bei der Badeanstalt am Eingang zum Engl. Garten (Nbrg.), in der Schütte unter dem Moyschlösschen, am Bachweiher (Feldkirchen); Längenraühle (Ge.); Unterstaller Vieh- weide gegen die Donau ; im Donaumoos (Schrk., Se. u. P,). Nj Am Weiher bei der Beutmühle (Oberhausen) ; Bachufer bei Monheim vereinzelt (Lg.). N. p. scheint im Gebiete nicht so häufig zu sein wie N. amphib. und silvestre. Bastarde. 1. Nasturtiiim amphibium (L.) R. Br. x silyestre (L.) K. Br. (= X N. auceps Rchbch.). Hu Weidengebasch am Fusse des Moyschlösschens bei Neuburg a. D. unter den Erzeugern ! !, Südrand der Fasaiienschütt bei Bitlenbrunn am Donauufer ! !, Altwasser nordwestlich von der Beutmühle (Oberhausen) gegenüber dem Finkenstein !!; ßertolds- heim (Du Moulin nach Caflisch's Flora, 2. Aufl., „Nachtrag'' S. 381.). Hierher gehört jedenfalls auch die als var. Morisoni Tausch bestimmte Pflanze im Herb des Augsburger naturwissenschaftlichen Vereins, welche Caflisch (jedenfalls unter Fühiung Du Moulin's) am Finkenstein bei Nbrg. sammelte (Ber. Bayer. Bot. G. V., 1897, S. 182 bezw. 184). Eine von uns dem Finkenstein gegenüber auf dem rechten Donauufer gesammelte Pflanze, die wir im Her- bar als f. subamphibium bezeichnet haben, gehört wohl auch zu var. Mor. Tsch. N anceps fehlt wohl nirgends, wo N. amph. und silv. zusammen- treffen. 2. N. amphibium (L.) R. Br. X palustre (Leyss.) HC. Hu Fasanenschütt bei Neuburg a. D. (Ge. und Gu.). Wir haben die Pflanze nicht zu Gesicht bekommen , zweifeln aber nicht an ihrer richtigen Deutung. 3. N. palustre (Leyss.) DC. X silvestre (L,) R, Br. Hu Weidengebüsch am Fusse des Moyschlösschens bei Neu- burg a. D, unter den Erzeugern!! (Die Pflanze stimmt genau mit der Diagnose bei Weiss (Flora v. Bay.) S. 32 überein), Unter- staller Viehweide am Eingänge in die Schütten (hier f. sub- palustre) !!; Bittenbrunn (Gu., nach dem Finder nicht sicher), 232 Hardt im Donaumoos (Gu.); Bertoldsheim (Du Moulin in Ca- tiisch's Flora, 2. Aufl., „Nachtrag" S. 381). 194. Cardamiue L. — Schaumkraut.*) 507. C. impatiens L. Spriug-Sch. © Feuchte, schattige Bergwälder. 5. — 7. Sehr selten. Nj In der Nähe der Pumperhöhle (eines Erdfalls) zwischen Otting und Asbacherhot (Monheim) (Fr.); schattige Felsspalten im Stelzer bei Monheim (Lg. ; in dem älteren Herbar Lang's im Cassianeum zu Donauwörth befindet sich ein Exemplar ohne Orts- angabe); * Steinbrüche (DV.; unter ,, Steinbrüche" versteht Du Moulin in seinem Verzeichnisse die Plattenkalk-Steinbrüche bei Mühlheim, Solnhofen, Langenaltheim u. Mörnsheim) in feuchtem Ge- büsch; auf dem Hahnenkamm (Hof.), auch noch innerhalb des Gebietes bei Rothenberg am Fusse des Uhlbergs an einer be- schatteten Felsgruppe und am Wege vom Uhlberg zu den Spiel- höfen 1910 !! 508. C. hirsuta L. behaartes Seh. 0 und ö Schattige, feuchte "Wälder. 4. — 6. Wohl nur in der ssp. silvatica Lk, : Nj Im ,, Handloh" östlich von Ensfeld häufig (Lutz und' Schw.) ; Flotz- heim, Monheimerkreut und Daiting (Fr.; von Prantl wohl mit Unrecht angezweifelt). ssp. multicaulis Hoppe (=: C. hirsuta L.) : Nj an der Ussel bei Monheim (Lg. als C. hirsuta). Ob die Pflanze richtig be- stimmt ist, wissen wir nicht; wahrscheinlich gehört sie zur vorig. Unterart. 509. C. pratensis L. Wiesen-Schaumkraut. 2j. Feuchte Wiesen, Grä- ben. 4. — 5. Gemein, auch Hu im Donaumoos (Schrk., Se. u. P.) und Nj um Monheim (Lg.) Es wäre uns interessant zu erfahren, warum die Pflanze in manchen Gegenden den wenig ästhetischen Namen „Bettbrunzer" führt. 510. C. amara L. bitteres Seh., falsche ßrunnenktesse. 4 Bäche, Quellen, Altwasser. 4. - 5. Zerstreut. Hu An einem Bache südlich vom Kahlhof (Nbrg.), zwischen Sehensand und Bailersdorf in feuchten Wäldern und sumpfigen Gräben, in den feuchten Schütten zwischen dem Ostrand des Engl. Gartens und dem Westrand des Grünauer Waldes, an einem Bache zwischen Walda und Weihdorf, in Schütten zwischen Bergheim und Gerolfing ; im „Erlet" u. s. w. bei Unterhausen (Ge. ! !) ; Graben zwischen Kreut und Unterhausen mit C. pratensis, Fa- sanenschütt bei Bittenbrunn. Nj An sumpfigen Gräben bei der Beutmühle ; Itzing gegen Monheim. *) An mehreren Arten dieser Gattung hält die Larve der Schaum- cikade sich gerne auf und erzeugt an Blättern und i^tengel den häufig zu er- blickenden Schaum. 233 Nk In Menge in den Sümpfen bei den ,,3 Schwalbmühlen (Wemding). var. typica Beck: so am häufigsten. var. hirta Wim. f. lilacina: Nk (Ries) an einem Wiesen- gräbchen zwischen Huisheim und Bühl ! ! — Wir hielten diese Pflanze im Anfange für C. amara X pratensis, was aber nicht leicht möglich ist, da sonst die Stengelblätter schmäler und we- niger gezähnt und die Blüten giösser sein müssten. Der genannte Bastard fehlt auffallenderweise im Gebiete, trotzdem die beiden Arten mancherorts zusammentreffen. C. a. wird oft mit der Brunnenkresse — Nasturtium officinale — verwechselt und ähnlich verwendet ; sie ist aber viel bitterer, hat grössere Blüten mit roten Staubbeuteln und gerade, längere, zusammengedrückte Schoten. 195. Deiitaria (Tourn.) L. — Zahnwurz. D. eiliieaphyllos L. neunblättrige Z. 4 Schattige Laubwälder, Schluchten. 4. — 5. Nj * Zwischen Solnhofen und Pappenheim (Haus er bei Schnizl. u Fiickgr., die kein Exemplar davon gesehen haben und die Pflanze auch ohne Kummer lassen; nach Hof. ist sie daselbst nicht mehr zu finden und auch nach Prantl zu streichen. Bei der bekannten Unzuverlässigkeit der Hauser'schen Angaben ist die Wahrscheinlichkeit, dass die Pflanze jemals am angegebenen Standorte vorhanden war, sehr gering; andererseits können wir uns aber gar nicht denken, mit was H, die leicht zu erkennende Pflanze verwechselt haben möchte). 511. D. bulbifera L. zwiebeltragende Z. 2(. Schattige Laubwälder. 5.-6. Sehr selten. Nj Bei der alten Burg nächst Neuburg a. D. (Schrank, leg. Frölich vor dem Jahre 1789!); Neuburg a. D. (Prantl). Wir konnten trotz eifrigen und oftmaligen Suchens an der genannten Lokalität, wo die Art recht wohl vorgekommen sein konnte, kein Exemplar mehr finden ; am Westrande des Waldes zwischen Unter- hausen und Stepperg gegen die Stepperger Steinbrüche über schat- tigen Felsen einige Exemplare 1902!!; im schattigen Laubwalde südlich der Spindeltalstrasse bei Konstein am sog, Langenberg in zahlreichen Exemplaren (Lutz!!). Dieser Fundort liegt nach Lutz wahrscheinlich noch im „Hauptgebiete''; im Grenzgebiete zwischen Giaisbach und Buchdorf gegen Hafenreuth (Fr.; von Prtl. wohl mit Unrecht angezweifelt). Wir haben Versuche gemacht, die „Zwiebeln" auszusäen, aber ohne Erfolg; vielleicht waren dieselben noch nicht völlig reif. 196. Lunaria L. — Mondviole. 512. L. rediviva L. spitzfrüchtige M. 4 Schluchten. 5.-6. Sehr selten, nur 234 Nj zwischen bemoosten Felsblöcken im Laubwalde südlich der Spindeltalstrasse über dem Spindelkirchlein (Ruine) zahlreich mit Scolopendrium vulgare etc. (Lutz!!); * in den Schluchten des „Löwenköpfle" bei Konstein (Wölfleü); in einer Schlucht der „Platte" bei Wellheim, ebenfalls mit Scolopendrinum (Schw. ! !) ; an der Ostseite der ,. alten Bürg" bei Aicha (Konstein) spärlich (Schw.) Diese Pflanze, die ein Schmuck der schattigen Alb- Wälder ist, verdient fast mehr als die folgende Art in Gärten gezogen zu werden. L. annua L, einjälirige M., Silberblatt. © 4. — 5. Häufig in Gärten und manchmal daraus verwildert ; so Nj neben einem überhängenden Felsen beim Moyschlösschen ! ! ^und bei Laisacker an einem Gartenzaun !! — L. a. findet als ,, Silberblatt" häufig in Trocken-Bouquets Verwendung. 197. Sisymbrium L. — Rauke. 513. S. Officinale (L.) Scop. gemeine R. 0 Schutt, Zäune, Wege. 5. — 9. Meist gemein, auch Hu im Donaumoos (Paul) und Nj um Monheim hier und da (Lg.). 514. S. strictissimum L. steife R. 2\. 6.-7. Diese sonst an Flussufern in feuchten Gebüschen heimische Pflanze wächst Nj am Römerberg („Dachet felsen") bei Konstein bezw. Aicha aus Felsritzen hervor, leider sehr spärlich und bedarf der äussersten Schonung (Hof ; 1899!!). Die Brandungsfurchen an dem genannten Felsen be- weisen freilich, dass dort ehemals ein gewaltiger Strom voiüber- rauschte, an dessen Ufer Sis. str. ihr natürliches Dasein fristete. S.SopbiaL. siehe unter DescurainiaWebb undBerth. weiter unten ! 198. Myagium (Trii.) L. -Hohldotter. 515. M. perfoHatum L, gemeiner Hohld. © Unter der Saat. 5.-6. Sehr selten und nur im Grenzgebiete. Hu * Unteres Lechfeld (zwischen Meitingen und Lechmündung) (DV.); * Lechfeldäcker bei Oberndorf (DH. u. Ber. Bayer. Bot. G. IV. S. 246); * Aecker bei Ellgau zwischen Meitingen und Rain (Caflisch); * in Getreideäckern bei Ostendorf (Z.). — Diese sonst bei uns unbebeständige Pflanze hat sieb vom Jahre 1866, wo Graf Du Moulinsie bei Oberndorf sammelte, bis jetzt (Z. sammelte sie 1903 bei Ostendorf, das von Oberndorf nicht weit entfernt liegt) erhalten. Isatis L. — Waid. J. tinctoria L. Färberwaid. © Steinige, felsige Abhänge. 5. — 6. Unsicher für das Gebiet. Nj Neuburg a. D. auf Kalkfelsen (Fr. und zwar vai-. campestris Stev.); wir konnten die leicht erkenn- und sichtbare Pflanze nir- gends mehr um Nbrg. entdecken; sie scheint vei'sch\Aunden zu sein. — Nahe dem Grenzgebiete auf Kalk- und Tonboden bei Ingolstadt (Bleicher). 235 199. Diplütaxis ÜC. — Rampe, Doppelsame. D, teniiifolia (L.) DC. schmalblättrige R. 4 Wegränder, Mauern. 6.— 10. Die im Herbar Du Moulin zu Nbrg. befindlichen Pflanzen von Ber- toldsheim und Burgheim, die Du Moul. als D. teuuifolia be- stimmte, sind teste Pöverlein D. muralis ,,var, ramosa" Neilreich d. 1. Formen mit einigen Blättchen am Stengel und längeren Scijoten, wie sie tiberall zu finden sind, während die jungen Ex. nur eine Rosette von Grundblättern haben. Du Moul. schreibt in seinem Verzeichnisse : „Die Kochsche Diagnose ist im Allgemeinen, aber nicht unbedingt richtig; durch die Kul- tur bekommt tenuifolia einfache Blätter und muralis längere Blütenstielchen und wird diese im Alter buschig, lialbstrauchig (Köberlin); in der Jugend hat muralis einen einfachen,- nur an der Basis beblätterten Stengel; später wird sie gross und sehr beblättert. Daher hat man in neuerer Zeit eine mittlere Art aufgestellt, transitoria mh., intermedia Schur." Und trotz dieser klaren Erkenntnis die falsche Bestimmung im Herbar?! Die be- treffenden Pflanzen waren jedenfalls vorher gesammelt und be- stimmt und nachher nicht mehr berichtigt worden, — Hoffmann gilit D. tenuifolia von folgendem Fundorte an: ,,Hart am Donau- ufer zwischen Bertoldsheim und Marxheim, bei Lechsgemünd gegen Leitheim hin häufig" ; er dürfte demselben Irrtum, wie Du Moulin, anheimgefallen sein. — Wegränder, Schutt: Ingolstadt (Bleicher; 2 d V.). — Die echte D. tenuifolia kennen wir schon lange von Dilliiigen her, wo sie an alten Mauern hfg. ist; wir haben mit Samen von dort Aussaatversuche gemacht, aber, wie es scheint, ohne Erfolg. 516. D. muralis DC. Mauer-R. 0-4 Schutt, Aecker. 5.— 10. Zerstreut. Hu Im Neuburger Gottesacker 1905!!, in einer verlassenen Kies- grube gegenüber dem Bachweiher bei Feldkirchen ! ! (var. ramosa Neilreh.)!!, am Bahnhot bei Weichering!!; in Aeckern bei Ber- toldsheim häufig (DV. u. DH.), Burgheim (DH.), letztere 2 als D. tenuifol. bestimmt. Nj Auf dem Gottesacker zu Ried (var. ramosa)!!, an den süd- lich gelegenen Abhängen im „Eila" westl. von Bittenbrunn in einer Hecke spärlich!!, Gottesacker und Aecker bei der Joshofer Kirche ! ! 200. Erucastrum Presl. - Hundsrauke. 517. E. Polliehii Schmp, et Sp. Pollich's H. 0 - 4 Flussufer, Schutt. 4.-10. Häufig, z. B. Hu Gottesacker zu Neuburg, am Donauufer vom Moyschloss- chen nach Joshofen, Schütte unter dem Moyschlösschen, Karlshuld im Donaumoos an der Strasse, Unterbausen ; Bayerdilling, Tbier- haupten (Z.); Donauufer bei Bertoldsheim (DH.); Neuburg, zwi- 236 sehen Bertoldsheim und Marxheim, zwischen Marxheim und Leit- heim, Gerolfing (Hof.). Nj Neuburg in der Nähe des Pulverturms und am Fusse der Abhänge beim städt. Wasserwerk. Scheint sonst in Nj nicht beobachtet! 201. Brassica L. — Kohl. B. oleracea L. Gartenkohl. 0 und <:}) 5. — 6. Gebaut in vielen Abarten, als Kraut (Kopfkohl), Wirsing, Blattkohl, Blumenkohl, Rosenkohl und Kohlrabi; selten verwildert. 518. B. Rapa L. Rübe, Rübsen. 0 und ® Gebaut, fast ausschliess- lich als weisse oder Stoppelrübe (var. esculenta Koch) und vielfach verwildert, z. B. Hu Aecker gegen Grünau, auf Aeckern zwischen Kleinhohen- ried (Karlshuld) und dem Hauptkanal im Donaumoos zahlreich, sandige Stelle am Donauufer unter dem Moyschlösschen, wohl an- geschwemmt Nj Aecker über Ried, Acker am Zitzeisberg, Füiifstetten unter dem Getreide. — Diese verwilderte Pflanze entspricht der var cam pestris L. B. Napus L. Reps. ® und 0 5. Wird im Gebiete wenig ge- baut u. fast ausschliesslich als var. esculenta DC. — Bodenkohl- rabi — , höchst selten als Oelpflanze; so nur auf den Gutshöfen Otting und Fünfstetten morgenweise, jedoch nicht von Bauern, (Lg.), und nahe dem Grenzgebiete zwischen Kaisbeim und Donau- wörth auf einem zum Ramhofe gehörigen Grundstücke (1909). — Wir haben diese Art im Gebiete nie verwildert angetroffen! B. elongata Ehrh. (^= Erucastrum elongatum Rchbch., Sisym- brium elongatum Prtl.) Nur im Jahre 1902 auf Schutt beim Neubau der Neuhofbrauerei in Neuburg und zwar in der ssp. armoracioides Czerniajew (= var integrifolia Boiss., persica Boiss, und Hohen.) mit ungeteilten und kahlen, nicht steithaarig gewimperten Blättern beobachtet (mit einigen anderen Ruderal- pflanzen) und jetzt wieder verschwunden. Entdeckt von Frau Professor Dr. Hämmerle, damals in Nbrg. B. nigra Koch (= Sinapis nigra L.) schwarzer Senf. 0 Fluss- ufer. 6. — 7. Bisweilen gebaut und verwildert; Nj Unter der Saat bei Warching ( Fr.); wahrscheinlich daselbst schon längst wieder verschwunden. B. n. scheint früher viel mehr als jetzt — wir haben ihn im Gebiete überhaupt nie kultiviert ge- funden — wegen der rotbraunen, sehr scharfen Samen zum me- dizinischen Gebrauch und zur Bereitung des „französischen Senfs" angebaut worden zu sein. 519. B. Sinapistrum Boiss. (= Sinapis arvensis L.) Acker-Senf, auch vielfach Hederich genannt, welch' letzterer Name eigentlich dem Acker-Rettich zukommt. 0 Aecker, Schutt. 6 — 7. Gemein, auch Hu im Donaumoos (Se. und P,) und Nj Monheim (Lg.) 237 var. leiocarpa Neilr. : so wohl am häufigsten; var. Orientalis Murr. (== var. dasycarpa Neilr.) z. B Ried (Nbrg.)!! 202. Siuapis Trn. — Senf. 520. S. alba L. weisser Senf. 0 6.-7. Kultiviert und gelegentlich verwildert; z. B. Hu augebaut bei Zell und Brück (1900) !!, dto. bei Kreut (1901) !! Nj Auf einem Krautfeld am Verbindungsweg von der Donau- wörther Strasse zur Beutmühle zahlreich (1900) !!; Bertolds- heJm (DH.) S. a. wird zum Arzneigebrauch u. als „deutscher Senf-' verwendet. 203. Raphamis (Trn.) — Rettich. 521. R. Raphanistrum L. (= Raphanistrum Lampsana Gärtner) Acker-Rettich. Hederich. 0 Aecker, 6. — 7, Im ganzen Gebiete gemeines Ackerunkraut, auch Hu im Donaumoos (Se. u. P.) und Nj um Monheim~(Lg.) flore albo. : z. B. Ried ! !, Gietlhausen zum Teil häufiger als die gelbliche Form ! !. — Brassica Sinapistrum und Raph. Rha- phanistrum sind unsere gemeinsten Ackerunkräuter; sie bedecken oft ganze Felder in unglaublicher Menge. 204. Desciirainia Webb und Rerth. — Sophienkraut. 522. D. Sophia (L.) Webb u. Berth. (= Sisymbrium Sophia L.) gemeines Soph, 0 und ® Schutt, Wege. 5. - 10. Verbreitet, z. B. Hu Brück (bei Zell); * an der Strasse bei Niederarnbach am Rande des Donaumooses (P.) Nj Ried an Häusern und am Dorfgraben ; Monheim nicht sehr häufig (Lg) 205. Stenophragma Celak. — Schmal wand. 523. St. Thalianum (L.) Celak. Acker-Schmalwand. ® Sandige Saatfelder, Brachen. 4. — 5. Zerstreut. Hu Aecker beim Kahlhof (Nbrg. !!), Sinning !!, an sandigen Rainen bei Kreut ! ! ; Langwiedmühle bei Strass (Ge.). Nj Auf einem sandigen Acker bei Gietlhausen am Rande des Rieder Gemeindewaldes ! !, auf Aeckern auf dem Galgenberg bei Ried ! !, auf Aeckern bei Igstetten (Attenfeld) ! !, auf Aeckern bei St. Willibald (Attenfeld) !!, auf Aeckern beim Forsthof ! !, Aecker vor Unterstall am Fusswege von Ried her ! !, auf dem „Weingarten" bei Ried !!; Monheim, besonders bei Rothenberg auf Sand gemein (Lg.) 238 206. Turritis L. — Turmkraut. 524. T, glabra L, kahles T. e Raine, Wälder. 6.-7 Zerstreut. Hu Wäldchen zwischen Kreut und Unterhausen nördlich vom Bahndamm ! !, am Eisenbahndamm zwischen Unterhausen und Strass ! !, an der Strasse von Unterhausen gegen Strass in einem Gebüsch nahe dem ersteren ! !, zwischen lUdorf und Leidling ! !, an Rainen bei Walda öfters ! !, Sinning in der Nähe des Kellers ! ! ; ., Eichet" bei Zell (Ge.); Kunding (Z.); im Donaumoos (Se.) Nj Im Walde auf dem Zitzeisberg über Sehensand ! !, im Walde bei der ., Kaiserburg' (Oberhausen) ! ! •, Monheim nicht häufig, am zahlreichsten zwischen Wittesheim und Mühlheim (Lg.); Wald- abhang zwischen Fünfstetten und den ,,3 Schwalbmühlen" !!; zwischen Wemding und dem Rothenbergerhof (Fr.); zwischen Weilheim und dem Uhlberg ! !, auch am Uhlberg selbst, bei Möhren gegen Rehling !!, Wemding gegen Wolferstadt !! 207. Aral)is L. — Gänsekresse. A. al[iiua L. AIpen-G. 4 Felsen, Gerolle. 5. — 8. Sehr zweifel- haft für das Gebiet. Nj * Auf dem Hahnenkamm unweit Treuchtlingen (Fr.). — Die Angaben von A. alpina für den Frankenjura sind wohl fast alle zweifelhaft. Vielfach handelt es sich um verwilderte A. albida Steven, welche eine nahe Verwandte der A. alp. ist und in Gottes- äckern etc. oft angepflanzt wird; manchmal mag wohl auch eine Verwechslung mit A. auriculata Lmk. vorliegen, die in älteren Florenwerken über die Frankeualb meist fehlt und deren Ver- breitung erst in neuerer Zeit sicherer konstatiert ist; auch Schnizl. und Fr. führen A. auric. für ihr Gebiet nicht an, obwohl sie da- selbst keineswegs fehlt. 525. A. auriculata Lmk. geöhrte G. 0 Steinige, sonnige Kalkab- hänge. 4. — 5. Selten, nur Nj An den Abhängen und auf Felsen über Hütting an mehreren Stellen zahlreich!! (entdeckt im April 1900), an dem Abhänge über den Baron von Tucher'schen Heustadeln zwischen Feld- und Bauchenbergmühle 1902!!; am Römerberg („Dacherfelsen") bei Konstein (Schw. ; von uns selbst 1900 daselbst in wenigen Exem- plaren beobachtet). var. typica Beck: so im Gebiete wohl ausschliesslich. A. auric. sucht sich sonnige, steinige Abhänge des Weissen Jura aus und ist meist mit Ar. hirsuta, die ihr sehr ähnlich, aber 0 oder 4 ist, und mit Alsine tenuifolia vergesellschaftet; sie ist gewiss an manchen Orten übersehen und steht meist schon in Früchten, wenn A. hirsuta zu blühen anfängt. 526. A. hirsuta Scop. rauhhaarige G. 0 oder 4 Raine, Heiden, Abhänge. 5.-6. Im Gebiete in 2 Unterarten: ^39 1. ssp. A. eu-hirsutia Erdner, var. typicaBeck: so am meisten verbreitet z. B. Hu auf trockenen Wiesen zwischen dem Engl. Garten und dem Grünauer Wald (Nbrg.) •, auch im Donau- moos (Sendtner und Paul) ; im Hofgarten zu Neuburg auf einer Mauer. Nj z. B. an (Ion Valdahliäiigcn östl. vom Finkenstein, Hütting an Felsen und Abhängen unter Ar. auriculata, im Walde zwischen Fünfstctten und Gosheim, Uhlberg, Station Otting- Weilheim am Bahndamme; Moorwiesen bei Buxheim sehr häufig (Hof.); * Soln- hofen (Fr.!!); Monheira (Lg.). iiov. var. decipieiis Erdner: Schoten z. T. etwas abstehend und dadurch einigermassen an Ar. auric. erinnernd, unter welcher die Pflanze wuchs."*) Wir dachten ursprünglich an A. aur. X hirsuta wegen der etwas abstehenden Schoten, der bald absterbenden Rosette (sie war am 28. Mai fast ganz verwelkt), des schwachen Rhizoms, das uns einjährig zu sein schien und wegen der Be- haarung, welche am unteren Teile des Stengels ziemlich mit Stern- haaren vermischt ist. Aber die ziemlich gut entwickelten Schoten auf dünnen Stielchen Hessen uns von dieser Deutung wieder abkommen. Die Rosette verwelkt wohl deshalb so früh und das Rhizom ist wohl deswegen so schwach, weil die vorliegende Pflanze wohl 0 ist, was ja bei Ar. hirsuta häufig vorkommt oder viel- leicht die Regel ist. Die Pflanze wuchs mitten unter A. auriculata an dem sonnigen Abhänge bei der Ruine Hütting!!. 2. s s p. A, G e r a r d i (Besser) E r d n e r, nov. v«ar. normalis Erdner:*) Hu Mooiwiesen zwischen Krautkapelle (Nbrg.) und Längen- müllerbachÜ; Obermaxfeld iGu ); Zell (Ge. i; zwischen Zell und Karlshuld!!; Kochheira (P.); Staudheimer Moor (Z.). Nj * Torfwiesengiäben bei Buxheim, * Totfstich bei der Haindel- mühle (Düiizelau) (Hof.); * auf den Schutterwiesen zwischen Pettenhofen und Buxheim nahe der Schutter zahlreich!!. Was Hoffmann S. 15. schreibt: „(A.-Ger. ist) durch die an der unteren Stengelhälfte sehr dicht stehenden, an den Stengel angedrückten und denselben fast ganz verdeckenden Blätter von Ar. hirsuta schon von ferne zu unterscheiden" ist im All- gemeinen richtig; sie blüht auch später als A. hirsuta und bildet unsere var. normalis. Wir haben aber gerade an den von Hoffmann angeführten Lokalitäten eine Form gesehen, bei weicher die Behaarung wie bei der typischen Gerardi ist, aber die Blätter sind viel weniger zahlreich, verdecken den Stengel, auch an der unteren Hälfte nicht ganz, sind etwas ab- stehend, weniger gezähnt (besonders gegen die Spitze) und stumpfer; sie ist sehr ästig, indem fast aus jedem Blattwinkel bis zur Basis des Stengels ein Ast entspringt. Diese Form, welche Hoffmann offenbar für typische eu-hirsuta hielt und von der er mit Recht *) Die latein. Diagnose siehe im „Anhang" B. 240 sagt, dass sie daselbst in Menge vorkomme, rauss nach unserer Ansicht zu ssp, Gerardi gerechnet werden, mit der sie in der Be- haarung vollständig übereinstimmt und für die auch der reichlicher beblätterte Stengel und die Zähnung der Blätter spricht; sie hat aber zweiffellos Anklänge an ssp. eu-hirsuta, wie wir oben her- vorgehoben haben. Wenn wir am Fundorte typ. eu-hirsuta ge- sehen hätten, hätten wir vielleicht keinen Anstoss genommen, sie als Bastard bezw. Mischling zwischen ssp. eu-hirsuta und ssp. Gerardi anzusehen ; so aber betrachten wir sie eher für eine Abänderung der ssp. Gerardi in der Richtung gegen eu-hirsuta und nennen sie Arabis hirsuta ssp. A. Gerardi iiov. Tai*, intermediia Erdner, *) 527. A. petraea (L.) Lmk. Stein-G. 2; Felsen. 4.-5. Sehr selten; nur im Grenzgebiete. Nj * Auf den Felsen, welche zwischen dem Groppenhof und DoUnstein rechter Hand liegen, stellenweise zahlreich, weiss und lila blühend (entdeckt vom Verfasser 1901 ! !)•, * auf dem Hahnen- kamm bei Heidenheim und auf der Eichstädter Alb bei Solnhofen (Fr. ; diese beiden Fundorte sind nach Prantl ,,Bot. Monats- schrift 1890 VIII zu streichen), ebenso wie die Angabe Hoffmanns in seinem „Prodromus" „bei Wasserzell" (Hoffm. S. 16). iiov. var. fallacina Erdner: „Der Stengel in seinem un- tersten Teile (Vö — 's der ganzen Länge) sehwach behaart, die Be- haarung bald aus einfachen, bald aus ästigen Haaren bestehend, manchmal beide gemischt, später fast verschwindend. Blätter fast immer leierförmig-fiederspaltig, ziemlich dicht mit ästigen Härchen bestreut. Die ganze Pflanze robuster als die typ. petraea (z. B. bei Weltenburg), manchmal eine Höhe von 30 cm und darüber er- reichend. Blüten meist weiss, nicht selten aber auch lila wie bei A. arenosa. Scheint eine Abänderug der A. petraea in der Rich- tung gegen A. arenosa." *) So Nj * an den Felsen beim Groppen- hof (DoUnstein)!! 528. A. arenosa (L.) Scop. Sand-G. 9 Felsen. 4.-6. Sehr selten; nur im Grenzgebiet. Nj * An Felsen zwischen dem Eichstätter Centralbahnhof und Wasserzeil !! ; * Anlage bei Wasserzeil (Hoff. „Prodr."); * an der Brüstungsmauer an der Strasse von Wasserzell nach Konstein nahe dem Eisenbahnübergang ! ! An beiden Orten ist es die var.'. typica Beck. A. Turrita L. Turm-G. 0 Felsige Abhänge. 5.-6. Sehr zweifelhaft im Grenzgebiete; Nj Unweit der Solnhofer Brüche in 2 Exemplaren gefunden (Fr. I Die Angabe stammt wieder von Hauser und ist wohl sicher zu streichen-, vielleicht hat H. Turritis glabra oder eine hochwüchsige A hirsuta für A. Turrita gehalten. *) Die latein. Diagnose siehe im „Anhang" B. 241 208. Erysimum L. — Sehoteudotter. 52ft. E. cheirauthoides L. Acker-Sch. 0 Auf Schutt, Aeckern. 6. bis 10. Meist verbreitet; z. R. Hu Auf Schutt ausserhalb des Eisenbahiiduichganges nach Feldkirchen (Nbrg.), besonders häufig auf Aeckern und dgl. ira Donauraoos (! ! P.); Weichering, Karlskron, * Gerolfing, * Poben- hauseu tStrehler). Nj Auf dem Rieder Gottesacker, Aecker am Rieder Kircbberg, zwischen Weilheim und Gundelsheim ; Monheim auf Aeckern ge- mein (Lg.). Nk (Ries) Auf Alluvialsand bei den ,,3 Schwalbraühlen" (Wem- ding). (Hof.) 530. E. liieraciifolinm L. steifer Seh. 0 Weidengebüsch, Mauern. 6.-7. Selten. Hu Im unteren „Brandl" (Neuburg) an der Basteimauer („Hofrat Sing's Garten") und am Fusse derselben zahlreich (1899 ! !), beim Sommerkeller an der Ussel in Stepperg zahl- reich 1898 und später !! var. stricta Flor. Wett. : so an beiden Fundorten. 531. E. crepidifoHiim Rchbfh, pippaublättriger Seh. e Kalkfelsen, steinige Abhänge, 5 — 6. Nj Am ,, Finkenstein" bei Neuburg a. D. Ü, auch östlich und westlich davon am Rande der Steinbrüche !!; Neuburg a. D. (Fr.); Stepperg (DH.); Monheim (Schnizlein: Die Flora von Bayei'n, 18 47) ; Römerberg (,, Dacherfelsen") bei Konstein (Schw.); * zwischen den Wielandshöfen und Ried (Dollnstein) (Schw. !!) an der westliclien Talwand. 532. E. odoratum Ehrh. wohlriechender Seh. 0 Felsen, steinige Abhänge. 6. — 7. Im Jura verbreitet. Nj Finkenstein bei Neuburg a. D, (Caflisch; wir haben da- selbst nur E. crepidifolium beobachtet ! ) ; Felsen und Abhänge bei Ilütting ! !, bei Mauern (massenhaft) 1 1, Bauchenbergmühle-Ruine !!, * Wellheim !!, * Spindeltal und sonst bei Konstein massenhaft!!-, * Ried (Dollnstein) (Schw.); Monheim (Besnard). Diese wohlriechende Pflanze mit ihren grossen leuchtend gelben Blüten ist ein Charakteristikum unserer Felsen und Abhänge im Weissen Jura; Unkundige und Anfänger halten dieselbe vielleicht für Goldlack. 209. Capsella Medikus. — Hirtentäschel. 533. €. Bursa pastoris (L.) Miich. gemeines H. 0 Aecker, Schutt, Hausränder. 8.— 10. Gemein, auch Hu im Donaumoos und Nj um Monheim gemein (Lg.). var. typica Beck: so am häufigsten ; var. integrifolia DC: Nj Aecker bei Ried !!. — C. B. p. ist mit Stellaria media unsere gemeinste Pflanze; blüht, wie diese, fast das ganze Jahr. 16 242 210. Draba L, — Hniigerbliinie. 534. Dr. a'izoides L. immergrüne Hungerblume 4 Dolomitfelsen. 3. — 5. Sehr selten, vielleicht jetzt verschwunden. Nj An Kalkfelsen ganz nahe bei Hütting im J. 1877 (Spalin!) am südlichen Abhang (,,Ich machte den Weg über Mauern, Hüt- ting und Wellheim nach Eichstätt" Spahn). Wir haben öfters nach dem uns wohl bekannten Pflänzchen an der von Spahn an- gegebenen Lokalität gesucht, aber vergebens. Auch in nächster Nähe von Eichstätt fehlend; erscheint erst im Altmühltal bei Kipfenberg (Hof.). — * Hahnenkamm, * Treuchtlingen, * Soln- hofen (Fr ; von Hof. daselbst nie gefunden!). — Die Pflanze von Hütting ist die var. montana Koch (= Dr. aizoon Wahlbrg., Dr. ciliaris Schrank (non L,). 5;i5. J)r. verua L. (— Erophila venia E. Mey.) Frühlings-H. 0 Aecker, Heiden, Raine, trockene Wiesen. 3. — 4. Geraein, auch um Monheim (Lg.) und zwar meist in der var. K rocke ri Andrz. (= var. typ. Beck). var. praecox (Stev.) Boiss. (-= var. spathulata Läng, var. brachycarpa Jord.) : Hu Neuburg a. D. (Ge.); Kiesgrube bei Feldkirchen!! (Nbrg.); Sinning an Abhängen beim Keller!! Nj Steinbrüche über Laisacker ! !, Gedungen bei Hesselohe (,,Bullenbuck" etc. i !!, auf Gedungen zwischen Hesselohe und Gictihausen ! !, Gedung an der Strasse von Ried gegen den Gal- genberg !!; Möhren, Fünfstetten (Fr,). 211. Cameliiia Crtz. — Dotter. 53(>. C. Sütiv.i Crtz. gemeiner Dotter. 0 Getreidefelder. 6. - 7. Ziem- lich verbreitet, auch Hu im ' Donaumoos (Stdtner.); Nj z. B beim Bahnhof Oiting- Weilheim am Bahndamm. — Die im Gebiete am meisten verbreitete Varietät scheint var. microcarpa Andrz, zu sein ; so Nj auf Aeckern am Rieder Kirchberg ! ! ; in Aeckern bei Bertholdsheim (DU!); Kölburg (Monheim) (Lg.). 587. C. deiitata Pers. gezähnter D. 0 Leinäcker. 6. — 7. Selten, Hu Kunding, Wengen, Eschling, Schönesberg (Z.) ; * zwischen Reichertshofen und Pobenhausen (Se.). Nj Auf einem Leinacker bei Hesselohe sehr zahlreich i. Jahre 1900 !!; Fiachsacker zwischen Kölburg und Itzing (Lg.) var. pinnatifida Hörnern.: Hesselohe !! 212. Neslea Desv. — Finkeiisame, Dötterlein. 538. N. pauuiculata (L.) Desv. rispiges D. 0 Getreideäcker. 5.-7. Verbreitet, auch Hu im Donaumoos (P.) ; Nj Monheim häufig (Lg.); Wemding (Egenberger). N. p. hat in blühendem Zustande Aehnlichkeit mit Camelina sativa, unterscheidet sich aber von ihm leicht durch die goldgelben Blüten; im P'ruchtzustand ist keine Verwechslung möglich. 243 Alyssnm (Trii.) L. — Steinkraut. 539. A. montaiiuiiiL. Berg-St. 2^ Kalkfelsen, steinige Abhänge. 3.-5. Selten, nur im Grenzgebiete. Nj Bertoldsheim (ohne nähere Angabe, DV.) nicht häufig; * auf Felsen und an Abhängen zwischen dem Groppenhot und Dolln- stein zahlreich (Schw. !!)-, * auf einem Felsen beim Bahnhof Wasserzell !!; auf dem E'bsenberg (,,Arbisberg" ? d. V.) bei Ensfeld (Fr. ; nach Lutz hier verschwunden) ; * auf den Dolorait- felsen bei Dollnstein, * um Eichstätt häufig (Hof. ! !). 540. A. calycinum L. Kelch-St. 0 und ® Aecker, Dämme, Mauern. 5—6. Gemein, auch Nj Monheim (Lg.) und Wemding (Egen- berger). A. saxatile L. haben wir in einem verlassenen Steinbruch gegen Joshofen ausgesät, aber ohne Erfolg. 214. Berteroa DC. — Oraukresse. 541. B. ilicaiia (L,) DC. gemeine Gr. S Wege, Mauern, Raine 6. — 10. Zerstreut. Hu Neuburg n. D. (Schrank, leg. Frölich vor dem Jahre 1789; auch Fr.). Hat sich bis heute an verschiedenen Stellen er- halten z. B. Mauer an der Seminarstrasse ! !, auf der „Hohen Schanz" ! !, an der ., Kleinen Schanz" beim Neuhof!!; * Poben- hauser Kalvarienberg ! !, * Reichertshofen !!. Nj Wemding gegen die Wallfahrt ! ! (Hof. ; Gottesacker (Lg.) Nk (Ries) Mathesmühle (Wemding) (Fr.); Schwalbmühlen (Lg.) Hesperis L, — Nachtviole. H. inatronalis L. geraeine N. ® und 2j. Gartenpflanze und ver- wildert. 5.- 6. Häufig angepflanzt und hier und da als Garten- flüchtling, z. B. Hu an einem Moosgiabeu bei Obermaxfeld !! Nj am Nachtberg zu Nbrg. !!, in einem Waldschlage zwischen Höflliof und dem Kaiserburg-Wald bei Oberhausen ! !, Sing's Garten (Bastei) in Nbrg. oben auf der Mauer ! ! 215. Bunias L. — Zackenschote. 542. B. OrientaHs L. morgeuiäudische Z. ® und 2j. Schutt, Dämme. 6.-7. Sehr selten; eingeschleppt, aber beständig. Hu Lechheide südwestlich von Thierhaupten nahe dem Lech- damm (Z. 1902, von uns daselbst 1909 wieder beobachtet). Nk (Ries) Huisheira (Wemding) (Z.). 216. Conringia Heister. - Conringie. 543. C. Orientalis (L.) Audrz. (= Erysimum or. R. Br., Arabis Orientalis Prantl) orientalische C. 0 Aecker. 5.-7. Sehr selten; eingeschleppt, aber beständig £44 Hu * Unteres Lechfeld (DV. ohne nähei'e Angabe, also zwischen Meitingen und Lechraündung) ; diese Angabe Du Moulin's Staramt aus der Zeit vor 1869, und 1903 fand Z die Pflanze in dem angegebenen Gebiet wieder bei Eilgau! Nj Aecker bei Monheim sehr vereinzelt und selten (Lang). Nk (RiesJ Huisheim (Z ). C. austriaca (Baumgart.) Sweet (=; Erysimum austriacum Baumg., Arabis austriaca Prantl). 0 und 0 Schutt, Aecker. 5. bis 8. Zweifelhaft. Hii * Aecker im Unteren Lechfeld bei Oberndorf (Cafl., der die Angabe ofi'enbar, schon nach dem Ausdrucke ,, Unteres Lech- feld" zu schliessen, von Du Moulin hat, welcher aber in seinem Ver- zeichnisse nur C. Orientalis angiebt) ; scheint auf einer Verwechslung seitens Cafliscli's zu beruhen. — rrantl's Angabe ,, Lechfeld" ist jedenfalls Cafl. entnommen und ist damit der obige Fundort ge- meint ; im eigentlichen Lechfeld bei Augsburg kommt C. austr. nicht vor. — Die Art ist wohl zu streichen ! 43. Familie. Resedaceae DC, Resedagewächse. 217. Reseda L. — Keseda. 544. B. lutea L. gelbe R. 0 Schutt, Hügel, Ufer. 6.-8. Zerstreut. Hu Beim Moy'schen Oekonomiegut nächst Ried ! ! ; Joshofen (Ge.); Üonaumoos (P.); Marxheim (F.). Nj Beim Pulvci türm nächst dem Fuchsbräukeller b. Nbrg. ! !, auf dem Zitzeisberg über Sehensand ! !, Hesselohe gegen den Galgenberg ! ! ; Ensfeld gegen Ammerfeld (Lu.); Wittesheira, Ensfeld (Lg.). Nk Erste Schwalbmühle spärlich (Lg.). — R. 1. ist der Garten- resede (R. odorata L.) ziemlich ähnlich, aber fast geruchlos, var. crispa J. Müller: NJ Joshofen (Nbrg.) !! 545. R. luteola L. Färber -Wau. 3 Wege, Schutt, Hügel. 6. — 8. Zerstreut. Hu Viehweiden und Kiesgruben beim Bachweiher massenhaft (Feldkirchen) !!, auf Schutt in Ried gegen das Moyschlösschen !!; Bayerdiliing (Z). Nj An dem grossen Steinbruch über Sehensand !!, am Rande des Waldes auf dem Zitzeisberg mit Res. lutea ! !, Abhang des Burgwaldes bei der „Alten Burg" (Nbrg.) !!, „R. 1. ist ein wichtiges Farbkraut, das in allen seinen Teilen einen gelben Farbstoff enthält, der mit Zusätzen von Indigo, Blauholz, Krapp u. dgl. noch zu vielen anderen Farben benützt werden kann". „In Fiankreich wird er (der Färberv.'au) häufiger gebaut als in Deutschland, den besten erhält man von Marseille". (Ilochstetter „Pop. Bot."). J45 44. Fiiiiiilie. Drosoriice.ae DC, Soniientaugewächse. 218. Drosera L. — Soimeiitau. r)4(). D. rotimdifolia L. rundblättriger S. 4 Moore. 7.-8, Selten. Hu * In einem Spliagnetum südlich der Strasse von Pöttmes nach Wiesenbacb mit Phragmites, Gentiana asclepiadea, Pedicu- laris Sceptrum Carolinum etc. reichlich !!, * auf nassen Wiesen nordöstlich von der Aumühle (Schrobenhausen) in Sphagnum- Polstern zahlreich ! ! ; * Schrobenhausen und Umgebung (Weber). N j * Auf Torfwiesen bei Wolkertshofcn (Hof. in seinem „Pro- dromus'". Wir konnten bei Wolkertshofcn nie ein einziges Exem- plar sehen; Hof. erwähnt in seiner ,, Exkursions-Flora" den ge- nannten P'undort niclit mehr); * Buchdorf ,.auf dem Sand", einer Gänseweide mit zahlreichen kleinen Tümpeln u. ausgesprochenem Sandboden (Granitsand V) mit Juncus squarrosus, J. capitatus, Pinguicula vulgaris etc. ohne Sphagnum ! !. Nk (Ries) An feuchten Stellen des Schwalbwaldes zwischen Ptlegermühle und Gosheim spärlich (Fr.). — Wiedemann u. d. V. haben daselbst vergeblich gesucht. 547. D. aiig:lica Hiids. (= D. longifolia L. z. T.) englischer S. 4 Tortmoor, Sümpfe. 7.-8. Sehr selten, nur Hu an sehr nassen Stellen des Moores zwi- schen Haselbach und Kopfraühle (Etting bei Rain) an mehreren Stellen zahlreich (Z. !!); hier ohne Sphagnum (auf Alm?); * Au- mühle bei Schrobenhausen (Weber); * Donaumoos nördlich von Schrobenhausen (Eiböck). Beide Drosera-Arten gehören zu den insektenfressenden PHanzen; es linden sich auch in den Blättern meist die Bälge von Mücken u dgl. Sie reagieren auch auf Käse etc. und verzehren dieselbe. D, intermedia Hayne gibt Paul (Ber. Bayer. Bot. Ges. Bd. XH. S. 220) als vom Verfasser im „Käsmoor bei Ried" ge- funden an. Wir haben die Pflanze im Gebiete nirgends gefunden und kennen auch kein „Käsmoor bei Ried". 45. Familie. Ci assulaceae DC, Dickblattgewäclise. '219. Setluiu L, — Fetthenne. 548. S, maximum Siiter (= S. Telephium L. var. d u. e) grosse F. 4 Raine, Felsen, Abhänge. 7.-8. Hu nicht beobachtet; scheint sich bei uns auf den Weissen Jura zu beschränken. Nj Auf Felsen am „Nachtberg" in Neuburg, an Abhängen und auf Felsen an der Donau zwischen Neuburg und Joshofen, Gietl- hausen an steinigen Stellen, am Fusse der Abhänge östlich vom Finkenstein gegen die Donau zahlreich, Riedensheim, Basteimauer ( Sing's Garten") bei Nbrg. ; Bertoldsheim (DV.); * im „Stelzer" zwischen Monheim und Mühlheim (Lg.); Schwalbursprung (bei 246 Wemdiiig, bezw. Gosheim), * DoUnstein, * Solnhofen (B>.); * Ammerbach gegen Kreut fHof.).- Wemdiug mehrfach, auch an der Stadtmauer und gegen Lommersheim. 549. 8. purpureimi (L.) Link {= S. Telephium var. b. purpureum L.) purpurrote F. 4 Gebüsche, Raine. 7, — 8. Hu Zwischen der Münchener Strasse und dem Bahndamm vor dem ersten Bahnwärterhaus gegen Rohrenfeld, Waldrand beim Kahlhof (Nbrg.), Bayerdilling ; Gempfing, Töding (Z.); Hemerten (Münster); Marxheim (DH.); * Gabel (Ingolstadt) (Hof.). Nj An Rainen auf dem Wege vom Pulverturm (Neuburg) zum Kreidewerk; Bertoldsheira (DV,); in einem verlassenen Steinbruch beim Kreidewerk (Nbrg.), am Rande des Burgwaldes beim Kreide- werk, auf dem Galgehberg am Rande des Unterstaller Holzes; Monheim häufig (Lg.); Zitzeisberg und am Wege dorthin. Mv(Ries) Massenhaft an Waldrändern beim Wildbad Werading; * Muttenholz hinter Fessenheim (Fr); * Nonnenholz (Hof.). Schnizlei n - Frickh inger schreiben: „Durch jahrelanges Beobachten des Sed. maximum Sut. u. purpurascens Koch kamen wir zu der Ueberzeugung, dass dieselben in einander übergehen". (Vegetationsverh. S. 132). Auch Hoffmann hält die beiden Arten nur für Spielarten u. schreibt: „Eine Uebergangsform mit grün- roten Blüten fand ich im Walde beim Pumperloch zwischen Monheim und Otting" (Exkurs.-Flora S. 94). Die Blattgestalt variiert tatsächlich u. bietet kein sicheres Unterscheidungsmerkmal. Die Einfügung der inneren Staubblätter ist schon konstanter, wenn es auch nicht richtig erscheint, dass sie bei S. max. immer dem Grunde und bei Sed. purp, immer Ve über dem Grunde eingefügt seien; wir sahen sie hier und da bei ersterem ca, Vs über dem Grunde und bei S. purp, ^/.s — Va über demselben ein- gefügt. Was endlich die Blütenfarbe anlangt, so sahen wir Sed. max. nie anders als mit grünlich gelben Blüten und, wenigstens in unserem Gebiete, nur auf dem Weissen Jura, während S. purp, in der Blütenfarbe tatsächlich stark abändert. Abgesehen von den geringeren Abänderungen zwischen rosa, purpurrot u. dunkel- purpurrot erscheinen hier und da solche mit grünlich gelb-roten Blüten und zu diesen gehört sicher die Hoffmann'sche „Ueber- gangsform" und wahrscheinlich die von Fr. erwähnten grünlich- gelb blühenden S. purpur.-Formen von den ,,3 Schwalbmühlen", die dort vorwiegend sein sollen, während die rolblühenden mehr vereinzelt seien. Es ist allerdings auch nicht ausgeschlossen, dass Fr., der nach der Blattgestalt einteilt — Sed. cordatum (= S. maximum), Sed. rotundatum (= S. purp.) — dort ein- fach S. max. gesehen hat mit Blättern, wie sie sonst meist bei S. purp, vorzukommen pflegen. Gegen letztere Ansicht spricht aber freilich wieder der Umstand, dass er sein gelblicbgrün- blühendes S. purp, auf dem tiefen ,, Sande" bei den 3 Schwalb- mühleii beobachtete, ein Umstand, der für Sed. purp spricht, da wir S. max. im Gebiete nie anderswo als auf Weissem Jura sahen, 247 wäliieiiii Ö. puip. sich au keine besliniiuie ßodenait bindet. Wir selbst haben die grünlichgelb-rote Spielart öfters in der Umgebung von Strass (Hu) gegen Bidiug und Leidling und an Ackerrainen bei * Ammerbach (Wemding) (Nj) gesehen und nennen sie dem Verfasser der „Exkursionsflora für Altmühl etc.". l'li. Hoflfmann zu Ehren: Sed purpureum (L.) Link nov. var. Hoffiiiaiuii Erdner: ,, Blüten grünlichgelb-rot; die inneren Staubfäden, wie beim Typus, ^6 — ','2 über dem Grunde der Kronblätter inseriert ; Blattgestalt wechselnd".*) 550. S. villosum L. zottige F. © Tortige Wiesen, Sümpfe. 7.— 8- Sehr selten, nur Nj (sand. Albüberdeckung) Stückelberg gegen Ried (Monheim) (Fr.). Wir konnten die Pflanze am angegebenen Fundorte nicht mehr ausfindig machen, der Standort wäre aber für sie entschieden geeignet — feuchter Sand — . Wir geben die Hofli'nung nicht auf, sie hier oder vielleicht ,,auf dem Sand" bei Buchdorf wieder zu entdecken. Im älteren Herbar Längs im Kassianeum zu Donau- wörth findet sich ein richtig bestimmtes Exemplar der Pflanze, aber — wie regelmässig — ohne Fundortsangabe. — Auf dem Diluvialsande der Schwalb bei der Pflegermühle (Wemding) (H. Frickhinger). 551. S. albuiii L. weisse F. 4 Kalktelsen, steinige Abhänge 7. — 8. Verbreitet in XJ Finkenstein (Nbrg. a. D.), am Bahnkörper zwischen Kreut und Unterhausen in Steinritzen , Hütting , felsige Abhänge bei Mauern und Ellenbrunn, Feldmühle (Hütting), sogar auf den Dächern der Baron von Tucher'schen Ställe, die mit Kalkplatten gedeckt sind, Konstein im Spindeltal, * am Rörnerberg etc. ; Ber- toldsheim (DV,); Ruine Graisbach; Monheira an Kalkfelsen und Mauern gemein (Lg.); Möhren. Fast überall, wo S. album in grösserer Menge wächst, trifft man auch den ,, Apollo", einen schönen Schmetterling. 55*2. S. acre L. Mauerpfeffer. 4 Felsen Mauern, Raine. 6. — 7. Ge- mein, auch Hu im Donauraoos (Se. und P.) ; Nj Monheim ge- mein (Lg.). var sexangulare L. (pro spec): Nj Abhänge bei der Kirche zu Joshoten ! !, Hu Kiesgrube zwischen Sulz und Holzheim ! ! — Auch Du Moulin gibt in seinem Verzeichnisse S. sexang. für Bertoldsheim an, meint aber jedenfalls S. boloniense (=:: Sed. sexang. Aut. nicht L.) damit, das darin fehlt. Während Ascheis u. Grab. u. Garcke, denen wir folgten, für S. acre var. sex fordern, dass die Blätter an den blühenden Zweigen weniger dicht dachziegelig seien, verlangt G. Beck in „Flora von Niederöst." das Gegenteil. Wer hat Recht? 553. S. bolouieuse LoiseJ. sechszeilige F. 4 Steiniger Boden, Felsen. 6. — 7. Zerstreut bis häufig, z. B. ^) Die 1 a t e i n. Diagnose siehe im „Anhang" Abtlg. B. 248 Hu Häufig am Donauufer, z. B. zwischen Neuburg und Jos- liofen, Kiesgrube zwischen Sulz und Holzheim. Nj Abhänge bei der Kirche zu Joshofen, an Felsen b. Mauern ; Monheim vielfach (Lg.) z. B. auf dem Stückelberg !. S. reflexiim L. zurückgekrümmte F. 4 Felsen, sonnige Ab- hänge. 7.-8. Unsicher für das Gebiet. Nj Stückelberg bei Monheim (Lg.). Wir haben die Pflanze dort nie gesehen ; was als S. refl. im Lang'schen Herbar zu Donau- wörth liegt, ist stark verblühtes S. boloniense ohne Fundortsan- gabe. * Nahe dem Grenzgebiete um Eichstätt nicht selten, z. B, am Neuenweg mehrfach (Hof. ! !) ; * saudige Waldstellen, sonnige Abhänge des Jura bei Ingolstadt (Bleicher). Sempervivum L. ^ Hauswurz. S. tectoruin L. Hauswurz, Dachwurz. 4 7.-8. Im Gebiete vielfach auf Mauern , auf Dächern etc. angepflanzt , auch Nj um Monheim (Lg.). Die Landleute halten viel auf diese Pflanze in verschiedenen Krankheitei) ; mancherorts wird ihr wohl auch eine abergläubische Bedeutung, z. B. Schutz gegen Blitzgefahr beigelegt. S. soboHferiim Sims sprossende H. 4 Felsen, Sandhügel. 7. — 8. Im Gebiete sehr selten angepflanzt und verwildert, so gewiss auch Nj ,, Einige Felsen (in Bertoldsheim) mit seinen Rosetten überziehend, aber sehr selten blühend." (DV ). -- Viel- leicht von Du Moulin selbst angepflanzt? 46. Familie. Saxifragaceae Venteiiat. — Stein- brechgewäclise. I. UnterfamiHe. Saxifragoideae A. Br., EngL 220. Saxifraga L. — Steinbrech. 554. S, tridactylites L. Finger-St. 0 u. ® Sandige Felder, Hügel. 4. — 5, Ziemlich verbreitet, z. B. Hu Wiese unter dem Engl. Garten bei Nbrg. (Ge.); Sinning; zwischen Wengen und Gempfing (Z.); Kreut; im Donaumoos auf Maulwurfshaufen bei Kleinhohenried (P.) NJ Aecker am Rieder Kirchenweg, Joshofen, Saliter (Nbrg.), Hütting auf Kalkfelsen und an steinigen Abhängen ; Rehau auf Kalkfelsen (Lg.) S. t. bevorzugt entschieden sandigen Boden und kommt im Weissen Jura nur da vor, wo derselbe mit Sand überdeckt ist, 555. S. graiiulata L. Körner-St. 4 Wiesen (trockene), Raine, Heiden. 5. — 6. Zerstreut. Hu Am Wege von Neuburg nach Hardt, auf Wiesen bei Kreut, Sinning; Wengen (Z.); * Niederarnbach zahlreich auf trockenen Wiesen. 249 NJ Oeduug an der Eicbstätter Strasse oberhalb der Rieder Kirche, am Wege von Gietlhausen zum Forsthof nächst letzterem. Un- terstall, am Rande des Burgwaldes gegen Kreut ; Rieder Wald (Ge. ) ; Oberhausen, * Wolkertshofen ; * zwischen Dollnstein und Wellheim in dem Trockental (Hof); Monheim häufig (Lg.). Auf Gottesäckern und in Gärten sieht man im Gebiete häufig S. hypnoides L. u. S. decipiens Ehrh. kultiviert; wild haben wir letztere im Gebiete nirgends angetroffen. 221, Chrysospleuiiim (Tru.) L. — Milzkraut. 55(>. Ch. alteriiifolium L. wechselblättriges M. 4 Quellige, waldige Plätze. 3. — 4. Zerstreut. Hu Im ,,Erlet" bei Unterhausen (Ge. !!); im Esterholz in Gräben gegen Wallerdorf tZ. Ü); am „Kohlgraben" (Mühlbach) bei Mochenbacb (Haselbach ! ! ; zwischen Unterhaar und Tannen- hof, Mochenbach (Z.). Nk * An feuchten Stellen bezw. in Schluchten der ,, Alten Bürg" bei Aicha zahlreich!!; Monheim häufig (Lang!!). Nk An den Schwalbmühlen (Fr.) ; Sumpf bei den ,,3 Schwalb- mühlen" massenhaft mit Cardamine amara u. AspidiumThelypteris! i 222. raruassia (Tru.) L. - Herzblatt. 557. P. palustris L. Sumpf-H. 4 Nasse Wiesen, Raine. 7.-8. Ziemlich verbreitet, z. B. Hu Nasse Wiesen zwischen Laisacker und Bittenbrunn, Wei- chering am Bahnkörper gegen Rohrenfeld massenhaft ; Donauraoos (Schrank u. P.); zwischen Wengen und Burgheim (Z.) Nj Auf dem Kirchberg zu Ried, Hohlweg von der ,, Hohen Schanz" zum Zitzeisberg (Nbrg. ), feuchte Wiesen bei der Beut- mühle Oberhausen); * Wolkertshofen, * Buxheim, Stepperg und Marxheim (Hof.); auf nassen Wiesen von Monheim gegen Flotz- heim und Nussbübl— Fünfstetten in grösster Menge (Lg.). 2. Unterfamilie: Philadelphoideae A. u. G. (= Philadelphaceae Don) Philadelphus L. — Pfeifeustrauch, Jasmiu. Ph. corouarius L. wilder Jasmiu ^ 5.-6. Häufig kultiviert und stellenweise verwildert, z. B. Nj in einem Hohlwege von Hesselohe gegen Gietlhausen, im Schlosspark zu Bertoldsheim ; Monheim kultiviert (Lg.) — Seltener wird in Gärten der ähnliche Ph. to mentosu s Wa 11. kultiviert, der sich durch kleinere, weniger stark riechende Blüten und stärker behaarte Blätter unterscheidet; so im Pfarrgarten zu Ried (mit Ph. cor.) 250 3- Unterfamilie: Ribesoideae Engl (= Grossulariaceae DC.) '228. Kibes L. — Stachel-, Johannisbeere. 558. 1{. niü^nim L. Gicbt oder Wanzenbeere. t> Feuchte Auen, Gräben. 4. — 5. Zerstreut, aber gewiss im Gebiete spontan. Hu An einem Altwasser der Fasanenschütt bei Bittenbrunn an der Westseite!!, auch auf der Lourdesgruppe in Bittenbrunn ein Exemplar, wohl von Vögeln dorthin verschleppt!!, Altwasser bei dem grossen Kreidebruch im Burgwald bei Nbrg. !!, Altwasser westlich vom alten Schiessplatz bei Oberhausen!!; in den Schütten von Boitoldsheim häutig (DV.); insbesondere auf dem rechten Donauufer daselbst!!; an einem Graben zwischen Walda u. Weih- dorf!!; Illdorf (Z.); Schütten zwischen Moyschlösscben und Joshofen und ebenso zwischen Joshofen und Bergheim an mehreren Stellen!!, * Graben zwischen Pöttmes und Wiesenbach bezw. Kühnhausen !! Nj Monheim gemein (Lg.) Ob spontan ? d. V. Nk (Ries) Wildbad, Gosheim, Pfleger mühle, untere Mühle (Fr.); Mathesmühle, 3 obere Mühlen (Hof. ; an letzter Lokalität in einem Erlen-Sumpfe von uns im J. 1909 massenhaft beobachtet!!). 559. R. rubrum L. Johannisbeere. |» Schattige Waldungen. 4. — 5. Zerstreut; ob spontan? Hu Engl. Garten bei Nbrg. !!, Fasanenschütt bei Bittenbrunn im Innern derselben ! !, Weidengebüsch am Fusse des Moyschlöss- chensü, in einem bewaldeten Einschnitte (ehemaligen Steinbruche) zwischen Moyschlösscben und Joshofen ! ! Nj Monheim gemein (Lg.). Wohl nur kultiviert; d. V. 560. R. («rossularia L. Stachelbeere. ^ Hecken, Wälder. 4,-5. Micht selten kult., aber sicher auch wild, z. B. Monheim (Lg.) ; die wilde PÜanze ist var. uva crispa L., die wohl in keinem Teile des Gebietes fehlt. IJ. alpinum L. Alpen -J. ^ Kult, im Engl. Garten zu Nbrg.!! 47. Familie. Rosaceae Juss, — Rosengewäclise» I. Unterfamilie. Spiraeoideae Aschers. 224. Spiraea L. — Spierstaude. 561. Sp. ulniifolia Scop, ulmenblättrige Sp. ^ Angepflanzt und ver- wildert. 5.-6. Infolge früherer Kultur an manchen Orten quasi- spoatan, so Nj Am ,, Nachtberg" in Neuburg !!, auf der „Hohen Schanz' unterhalb des Kalvarienberges ! !, in Hecken über dem Moyschlösscben gegen Ried ! !, im Hohlweg von Hesselohe gegen Gietlhausen !!, Neuburg an der Donauwörther Strasse !! ; auf dem ,, Finkenstein" bei Nbrg., ob angepflanzt? (DV. !!j. Die letzt- genannte Verwilderung geht wenigstens auff 40 Jahre zurück, da Du Mouliu seine Beobachtung am Finkenstein vor dem Jahre 251 1869 machte; noch weiter gehen aber die vom Moyschlosschen und Hesselohe zurück, die wahrscheinlich aus den Zeiten des Grafen Reisach (Moyschlosschen, früher ,, Reisachruhe") und des Baron von Flachslanden, dem das Schlösschen in Hesselohe ge- hörte, stammen. — Manche betrachten öp. ulmifolia Scop. als Abait von Sp. chamaedryfolia L, Ausser der genannten sind im Gebiete noch eine Aflzahl anderer Spiraea- Arten angepflanzt und zum Teil \ erwildert, so: Spiraea salicifoliaL.: *in der Gegend von Schrobenhausen (Schrank); Sp. alba Du Roi: verwildert in einer verlassenen Kiesgrube beim Neuburger Bahnhot !!; Sp. Pikoviensis Bess. {=^^ Sp. crenifolia C. A. Mey. X media Schmidt): „Hohe Schanz'- beim Aussichtsturm-, Sp. opulifolia L. (== Physocarpns opal. (L.) Maxim): ,,Hohe Schanz", Ried etc.; Sp. Hyper icifolia Ij. : wahrscheinlich im Gräfl, Park zu Bertoldsheim quasispon- tan (nisi fallor); Sp. sorbifolia L. (= Basilima sorbif, Rafin.) : Pfarrgarten zu Ried. "i'ib. Aruiicus L. — Oeisstoart. 502. A. Silvester Kostel. Wald-G. 4 Feuchte Bergwälder, Abhänge. 6.-7. Zerstreut. Hu Waldrand bei G empfing, Wengen (Z.\ NJ Nördliche Abhänge des Burgwaldes gegen die Donau, be- sonders zahlreich in der Nähe der „Alten Burg" !!, an den steilen Abhängen zur Donau bei der „Kaiserburg'- (Oberhausen M !, in einer Erdsenkung im Rieder Wald, Abteilung Hildern spär- lich ! ! ; M(.nheim nicht selten z. B. im Walde bei Liederberg (Lg.l ; im „Rauhen Bogen" zwischen Daiiing u Graisbach (Fr.). Mi (,Ries) Im Walde um den grossen Weiher bei Wemding (Hof.). A. s. verdient ob seiner Schönheit in jedem Garten ein Plätzchen. 2. Unterfamilie. Pomoideae Focke (= Pomariae Asch.). 226. Cotoiieaster Med. — Zwergmispel. 563. C. integerrima Med, (= C vulgaris Lindl., C. cotoneaster (L.) Karst.) gemeine Zw. 1^ Felsen etc. 4.-5. Nur Nj: Auf dem Finkenstein (Nbrg. a. D) ! !, auch noch westlich davon ! !, im Walde bei der „Kaiserburg" (Oberhausen) an mehreren Stellen, besonders auf Waldblössen bezw. jungen Schlägen !!, an den Steinbrüchen Stepperg gegenüber!!; Stein- bruch bei Stepperg, Ellenbrunner Holz (DH.); an den Felsen unterhalb der Schlossi uine Hiitling in kräftigen Exemplaren ! ! ; Felsen bei der „Feldmühle" (Hütting) (Schw.); auf einem ex- ponierten Felsen am Rande der Wolpertsau gegen Feldmühle ! !, * auf Felsen bei Wellheim z. B. auf dem Kreuzelberg und bei * Konstein z. B. am Römerberg und im Spinddtal (Lu. !!); aui einem Felsen nächst dem „Löwenköpfle" (Konstein!!); * ant dem „Müblberg" bei Wellheim in schönea Exemplaren zerstreut (Schw. !!); * auf Felsen der ,, Alten Bü'g" bei Aicha !!•, Ber- toldsheim (DV.); im „Handloh" bei Ensfeld (Lu.); * Solnhofen (Fr); * Felsen gegenüber Harburg an der Strasse nach Wem- ding !!. var. borealis Dippel: am Finkenstein !!; var. verg. ad var, boreal. ; Hütting !!. 227. Crataegus L. — Weissdorn. 564. Cr. oxyacaiitha L. gemeiner Weissdorn, t) Hecken, Waldrän- der. 5. — 6. Verbreitet, z. B. Hu im „Eila" westlich von Bittenbrunn gegen den Finkenstein. Nj Rieder Gemeindewald; Monheim hfg. (Lg.). var. genuina Rouy et Camus: so am häufigsten z. B, im ,.Eila" (Bittenbrunn}. var. laciniata Wallroth Nj Am Donauut'er zwischen Moyschlösschen und Joshoten ! !, am Wege von Hesselohe zum Rieder Wald !I. — Wir hatten beide Ptianzen ursprünglich für Grat, oxyac, X monogyna angesprochen ; da aber die erste meist und die zweite fast ausschliesslich 2giiffelig ist und nur in ein- zelnen Blüten 1 Griffel vorkommt, so haben wir die Pflanzen hierher gezogen, da ja auch bei Cr. oxyac. hier und da eingriifelige Blüten vorkommen. 5(>5. C. monogyna Jacq. eiugriffeliger W. ^ Hecken, Abhänge. 5. Ziemlich verbreitet, z. B. Hu Donau- Auen südlich von Bergheim. Nj Südrand des Rieder Gemeindewaldes in einer Hecke zahl- reich, Hohlweg von Hesselohe gegen Gietlhausen, am ,, Nachtberg" in Neuburg; * zwischen Witteslieim und Solnhofen (Fr.j ; Mon- heim, zwischen Ried und Daiting (Lg.). var. typica A u. G, form, fissa (Poir.) A. u G. : Nj Felsen am Nachtberg ! !, var. intermedia (Fuss) A. u. G.: Nj Fuchsbräukeller bei Nbrg. !! (kaum C. monog. X oxyac, da fast immer eingriffelig; zerstreute 2 griffelige Blüten kommen auch bei C. monogyna vor). Bastard. Crataegus monogyna Jacq. X oxyacantha L. Vorbemerkung. Wir lassen es dahin gestellt, ob es nicht zweck- mässiger wäre, Cr. monog. und oxyac. als Unterarten unter einer Art zu vereinigen. Während die extremen Ausbildungen der beiden Arten gewaltig von einander verschieden zu sein scheinen, existieren doch viele, wohl kaum lauter hybride, Zwischenformen, die sie fast lückenlos mit einander verbinden. Die Zahl der Griffel, die Blattteilung, die Behaarung der Blütenstiele und Kelche ^53 — alles schwankt. Wir wagen daher nur jene Individuen als Bastarde anzusprechen, wo die Zahl der ein- und zweigriffeligen Blüten so ziemlich gleich gross ist, besonders wenn diese Er- scheinung noch durch intermediäre Behaarung oder Blattgestalt gestützt wird. Solche Formen sahen wir Nj in einer Hecke von Hesselohe durch die ,, Gemeingasse" zum Rieder Wald ! ! (Blüten teils mit 1, teils mit 2 Griffeln, Griffel manchmal auch bis zum letzten Drittel verwachsen; Kelchbecher und oberster Teil der Blütenstiele an manchen Blüten etwas behaart, an anderen kahl. — Eine nach allen Richtungen intermediäre Pflanze). — Hecke am Südrande des Rieder Gemeindewaldes, Abtg. Hildern ! ! — Hecke zwischen Ried und Hesselohe!! (Fast ausschliesslich ein- griffelig; Kelchbecher und Blütenstiele kahl; Blätter intermediär. Die Pflanze entspricht vielleicht der comb, intermixta Wenzig; an Cr. raonogyna var. intermedia (Fuss) A. und G. kann wohl kaum gedacht werden, es müsste denn die Varietät selbst hybri- dogenen Ur.-prungs sein). — In einer Hecke beim Bahnhof Un- terhausen Ü (1 u. 2 griffelig, Blütenstiele und Kelchbecher kahl; vielleicht comb, pseudolaciniata Sanio f. liocalyx Sanio.). Mespiliis L. — Mispel. M. germanica L. gemeine M. ^ 5. Im Gebiete nur kultiviert; z. B. im Garten von St. Augustin!!. Cydoiiia (Trii.) Persooii — Quitte. C, vulgaris Pers. gemeine Q. ^ 5. Nur kultiviert; selten (lua3isi)ontan, so auf der Ruine Graisbach ! ! ; kultiviert z. B. JVloyschlösschen! !, Unterstall !!, Ried!! — Die „Apfelquitte" (var. maliformis Mill.) u. die „Birnquitte" (var. oblonga Alill.) sind nur Formen der C. v. 228. Pirus (Tni.) L. (erweitert) — Birne, Apfel. 5r>(>. P. communis L. Birnbaum ^ Laubwälder. 4. — 5. Zerstreut, z. B. Nj im Walde beim Finkenstein (Nbrg.), bei Mauern auf Felsen; Monheim ziemlich häufig (Lg.). Hu Zwischen dem Rettenhof u. dem Donaumoos in der Waldung („Eichet"? d. V.) (Schrank); im Donaumoos angepflanzt (P.). ssp. P. sativa Lam. (= var. hortensis Beck): Nj am Donau- ufer zwische)! Moyschlösschen und JoshotenÜ und gewiss öfters. — Diese Unterart findet sich meist in Gärten, aber auch nicht selten verwildert. 567. P. Malus L. Apfelbaum 1^ Laubwälder. 5. Zerstreut; z. B. Nj !m Walde zwischen Bittenbrunn und Riedensheira an der Strasse, im ,, Weingarten" westl von Bittenbrunn, ebenso weiter westl. gegen den Finkenstein zu mehrere prächtig blühende Bäume; Monheim ziemlich häufig (Lg.). Hu In der Waldung zwischen dem Rettenhof und dem Donau- moos („Eichet"? d.V.) (Schrank); im Donauraoos angepflanzt (P.) SSI- SS p. P. silvestris S. F. Gray: Nj Im „Eila" gegen den stein ! ! und so wohl häufig. 568. P« aiicuparia (L.) Gärtner (= Sorbus aucuparia L.) Vogel- beere. |) In Wäldern; an Strassen oft angepflanzt. 5. — 6.; z. B. Nj im Biirgwald bei Neuburg, im Walde bei der ,, Kaiserburg" (Oberhausen); Monheim ziemlich häufig (Lg.) — Im Gebiete nur die var. typica A. u. G. beobachtet. 569. P. Aria (L.) Elirhart (= Sorbus Aria Crtz.) Mehlbeere. 1^ Waldige Abhänge. 5. Zerstreut, wohl nur Nj Verlassener Steinbruch beim Kreidewerke bei Neuburg ! !. im „Rurgwalde'' bei Neuburg bei der ,. Alten Burg" ! !, im Walde bei Unterhausen gegen Stepperg an vielen Stellen, besonders häu- fig an den steilen Abhängen bei der ,, Kaiserburg" !!, am Fin- kenstein westlich von Bittenbrunn ! ! ; Bertoldsheim (DV.); Ens- feld auch als Baum (Lu.) ; auf Felsen bei Hütting ! !, * Wellheim ! !, * Konstein !!, * Ried (Dollnstein) ! ! * Groppenhof !!, Wald zwischen Fünfstetten u. Gosheim ! !, * als Baum über Ronheim (Harburg) und Heroldingen !! (hier auch mit tiefer eingeschnittenen Blättern, an P. suecica (L.) Garcke erinnernd). var. typica A. u. G. : auf Felsen im Spindeltal bei Kon- stein und fast überall so ! ! (die Blätter variieren bedeutend in Form und Grösse, oft am nämlichen Zweige!) var. typica A. u. G. gegen var. cyclophylla (Beck) A. u. G.: auf Felsen im Spindeltal über der Kirchenruine auf der linken Seite von Konstein her !!. var. edulis (Willd.) A. u. G. gegen var. salicifolia (Myr.) A. u. G. : auf Felsen im Spindeltal mit den beiden vorigen Formen ! ! — Diese Pflanze steht der var. salicifolia durch die am Grunde fast stets deutlich keilförmigen Blätter recht nahe. P. MoHgeotii (Soyer- Willem, u. Godr.) A. u. G. 1^ 6. Im Gebiete nur kultiviert, so am Bahnhofe Unterhausen !! — Wird vielleicht manchmal für P. ar. x aucup. gehalten ! 570. P. torniiiialis (L.) Eliiii. (= Sorbus torminalis Crtz.) Atlas- bccie, Eisbeere (unter letzterem Namen geht bei uns allerdings meist Prunus Padus!) t) Wälder. 5. Ziemlich häufig, nur be- obachtet in Nj : häufig als Strauch in den Wäldern um Neu- burg, z. B. im Burgwald, auf dem Zitzeisberg, im Walde beim Finkenstein; im Pfarrwald zu Unterhausen (Spahn); Bertoldsheim (DV , Prtl.); im Walde zwischen Unterhausen und Stepperg mehr- fach ; IMonheim in Hecken vielfach (Lg. z B. bei It^ing, Wittes- heini); Wald bei Gosheim. — Als Baum z. B. im Burgwald ,,ein schöner Darmbeerbaum" (Schrank 1793); auf dem Galgenberg über Ried 2 Exemplare an der Eichstätter Strasse ! !, am Wald- rand über Gietlhausen ! !, an der Strasse nach Bergen ! !, in Unterstail ! ! ; häufig als grosser Baam zwischen Eraskeim und Ensfeld (Lu., Schw.) ; öfters an der Strasse von Monheim nach Donauwörth ! !, * Wälder bei Hoppingen ! !. 255 var. glaberrima A. u. G. : Galgenberg bei Nbrg. und so wobl am häufigsten !!. Die Früchte von P. t. werden in Neuburg hier und da in „teigem" Zustande auf den Wochenmarkt gebracht bezw. feilgeboten. Bastard. Pirns Aria (L.) p]lirh. X aneiiparia (L.) Oärtiier. Nj Im ehemalig grätl. Park zu Fünstetten in der Nähe des Haupteinganges am Zaune, von aussen erreichbar ! ! — Wahrschein- lich ehemals kultiviert ; steht hinsichtlich der Merkmale so ziem- lich in der Mitte zwischen den beiden Erzeugern. Blätter im unteren ^Is mit 2 — 4 Fiederpaaren, die oberen ^k mehr oder weniger tief gelappt; die Früchte fallen meist unreif ab, die blei- benden matt ziegelrot. — * Bei Pappenheim (Fr,). 3. Unterfamilie. Rosoideae Pocke. 229. Kubus L. ) — Brombeere, Himbeere. 571. K. saxatllis L. Steinbeere 2j. Laubwälder, besonders auf Kalk- boden. 5. — 6. Zerstreut, z. B. Hu Lehenholz im Donaumoos; Gemi^fing, Mochenbach (^bei Haselbach \ Lorenzoberg bei Ehekirchen (Z.). Nj häufiger: Im Burgwald bei Neuburg a. D., Zitzeisberg bei Sehensand, im Walde zwischen Unterhausen und Stepperg, im Walde zwischen Bittenbrunn und Riedensheim, Attenfeld, Bergen ; Ens- feld (Lu.) 572. B. IdaeuS L. Himbeere ^ Wälder, Hecken. 5.-8. Im ganzen Gebiete verbreitet. Nj etwas seltener, aber Monheim gemein (Lg.) Du Moulin sammelte bei ßerioldsheim 1 Ex. flor. apetal. und mit unter- seits grau- (nicht weiss-) filzigen Blättern (DH.). lus. fructibus luteis (der Gärtner): Hu am Esterholz be- Wengen sicher wildwachsend {Z !!), 573. R. suberectus 0. Anders, fast aufrechte BromI)eere. T^ Wald- ränder, Holzschläge, bewaldete Abhänge. 6. Häufig, z. B. Hu Gnadenau beim Kahlhof (Nbrg. a. D.), Sehensand gegen Unterhausen; Bertoldsheim **), Marxheira (DH.) ; Gumpenberg bei Pöttmes, Hirstbei Wengen, Haselbach, Nördling, Bayerdilling, Pes- senburgheim, Lorenzoberg bei Ehekirchen, Waldrand beiBallersdorf. *) Ein beträchtlicher Teil unserer und Z.'s Brombeeren wurde von dem bekannten Batologen Dr. W. 0. Focke in Bremen durchgesehen. Vergleiche hiezu „Die Brombeerenliorula von Neuburg a. D." von Eugen Erdner und J. H. Zinsmeister (Mittlgn. Bayer. Bot Ges. I. Bd Nr. 39 u. 40, 1906) und , Bayer. Brombeeren" von Eng. Krdner (Mittig. Bayer. Bot. Ges. IL Band, Nr. 18, 1911). **) Ein von Du Moulin hier gesammeltes Ex. hat fast lauter ganze Blätter am Blütenzweig und blattachselständige einz eine Blüten ; auch 2 Ex. mit 6 und 7zäblig. Blättern stammen von hier. _ 256 _ Nj Burgwald bei Neuburg a. D., im Walde bei Oberhausen, zwischen Gietlhausen und Forstbof, Kiedensheim; Hainberg bei Hütting (DH.); Stadtwald bei Mouheira (hier auch mit 6 — Tzähligen Blättern) und in Hecken daselbst, Attenfeld, Pflegerraühle an der Schwalb auf Alluvialsand, an der Strasse von Monheim nach Treuchtlingen, in Hecken fast bis in die Ortschaft Monheim gehend, Rainberg bei Monheim, Wemding gegen Otting bei Waldstetten, * Jagdhaus zwischen Lederstatt und Hafenreuth. Am Rande des ßurgwaldes beim Kieidewerk und an einem sonnigen Abhänge bei Nördling beobachteten wir eine Form mit stark gefalteten oberen Blättchen und kräftigeren Stacheln, die Blüten sind jedoch ganz wie beim typ. suberectus ; sie ist offen- bar nur eine Standortsform. 574. R. sulcatus Vest gefurchte ßr. t) Lichte Waldstellen, Wald- ränder, Abhänge. 6. — 7. Hu Hirst und im Esterholz bei Wengen ; Wengen, Buch (Z.); Nördling und Hausen bei Bayerdilling, Wächtering, Pöttmes, Thierhaupten. Nj Burgwald bei Neuburg a. D. an mehreren Stellen , Wald zwischen Oberhausen und der Kaiserburg, neuer Schiessplatz bei Riedensheim, Monheim im Stadtwald, * Wald zwischen Lederstatt und Hafenreuth, * Waldsaum bei Lederstatt. 575. K. plicatiis Wh. U. N. faltenblättrige B. ^ Bergwälder, Wald- ränder. 6. — ^8. Von Z. ursprünglich nur Hu in 1 Exemplar bei Buch gesammelt u. dann längere Zeit nicht mehr beobachtet, jedoch neuerdings wieder gefunden. Nj Am Rande eines Waldschlages zwischen Wemding u. Otting bei Waldstetten einige Stöcke mit R. suberectus ! ! ssp. R. Bertramii G. Braun: Hu Waldrand bei Wäch- tering (Rain) (Z.), Diese Art ist im Gebiete selten, da sie höhere und rauhere Lagen und sandigere Böden liebt als sie bei uns häufiger zu finden sind. 576. R. uitidus W. U. N. glänzende B. T^ Wälder, Bachufer. 7.-8. Sehr selten, nur die var. integribasis P. J. Müll.: Hu Wengen (Z.). 577. R. rliamuilblius Wh. U. N. kreuzdornblättrige B. ^ 7, Diese in Süddeutschland bisher sehr selten beobachtete Art wurde von Z. Hu an einem Waldrande bei Hirst !! (Wengen) im J. 1004 für Bayern neu gefunden;*) sie wurde inzwischen auch bei Regensburg gesammelt. 578. R. vul^^aris W^h. U. N. gemeine B. T; Hügel, Waldlichtungen, Steinbrüche. 6. Diese bei uns nicht ,, gemeine", sondern im Gegenteil sehr seltene Art wurde vom Verfasser im Jahre 1902 für Bayern neu aufgefunden und bisher an folgenden Orten beobachtet: *) Vgl. Mittgin. Bayer. Bot. (Jes. I. Bd. No. 35 (19Ü5) p. 449. 257 Nj Burgwald bei Neuburg a. D ! !,*> Waldrand zwischen Unter- bausen und Stepperg in einem Steinbruche ! !, Riedensheim in dem Wäldchen gegen Stepperg!! Ueberall wohl der Rasse Lindleyanus (Lees) Focke angenähert. — R. v. ist westlich vom Gebiete bei Donauwörth weiter verbreitet. 571). K. thyrsoideus Wimm. straussartige B. ^ Waldränder, Wald- wege, Hecken. 6. 7. Diese Sammelart ist im Gebiete in fol- genden Unterarten vertreten : A. ssp, R. caudicans Wh. : Hu Wengen, Esterholz (Wengen), Haselbach, Walda (Z.). W] Burgwald bei Neuburg a. D., Gietlhausen an mehreren Stellen, Forsthof, Bauchenbcrgmühle (Bergen), * Wald zwischen Lederstatt und Hafenreuth. B. ssp. R. thyrsanthus Focke: Hu Wengen (Z); Hausen und Nöidling bei Bayerdilling ; Nj Burgwald, Gietlhausen, Ig- stetten, Attenfeld, Dittenfeld (Stepperg), Bauchenbergmühle (Bergen). C. ssp. R. phyHostachys P. J. Müll. Diese Unterart findet sich in der t. elatior Focke (als Art): Hu Sehensand gegen Unterhausen, zw. Unterhausen u. Sinning ; Wengen, Etting, Haselbach, Buch (Z.); Pöttmes beim Pleitzhof. Nj Burgwald, Wald zw. Unterhausen und Stepperg, Rieder Wald, Gietlhausen am Seminarwald und sonst, Forsthot, Bergen, zw. Seetifahr- und Bauchenbergmühle am Waldrand, zw. Hütting und Wellheim mehrfach z. B. aut dem Giglberg, Gebüsch an der Strasse von Ried nach Na=senfels, Attenfeld, * Hafenreuth mehrfach in Hecken. D. ssp. R. constrictus Lefv. u. P. J. M.: Hu häufig bei Hirschhof (Wengen) (Z.). (Cfr. Mittig. Bayer. Bot. Ges. II. Bd. Nr. 16, S. 270). var. rosaeiflorus Sudre: häufig Hu bei Wengen, Etting, Gempfing, Buch, Haselbach (Z.). ZwischenMen einzelnen Unterarten des R. thyrsoideus existieren zweifellos Uebergänge; so sahen wir M ittel formen zw. R. candicansu. thyrsanthus im Burgwald, bei Gietlhausen und Dittenfeld; zw. thyrsanthus u. elatior bei Attenfeld (leg. Gerstl.)-, zw. elatior u. persicinus A. Kern.?: Rieder Waldbau mehreren Stellen. 500. R. tomentosus Borkli. filzige B. V Waldränder, Abhänge, fast ausschliesslich auf Kalkboden. 6. Hu sehr selten: Etting (f. cinereus Focke) (Z.). Nj A. form, canescens Wirtg. : Bergen gegen Wol- pertsau ! !, Bauchenbergmühle !!, zwischen Weilheim und Zwerch- strass ! !, Felsen und Waldschläge zum Uhlberg bei Treucht- lingen ! !; * Mühlheim (DH. !); Wemding gegen Wolferstadt !!, * Moritzbrunn ! ! *) Wir haben die Pflanze von diesem Fundorte i. d. Fl. exsicc. Bav. ausgegeben. 258 B. form, cinereus Focke: Gietlhausen*) (gegen f. canes- cens) ! ! ; * Müblheim (DH, !). C. form, glabratus Godr.: Bergen!!, Meileohofen in der Kähe der Schutter !! ; * Mühlheim (DH. !; hier gegen f. setoso- glandulosus). D. form, setoso - glandulosus Wirtg. : Felsen bei Mauern ! ! 581. R. bifrons Test verscbiedenseitige B. ^ Wälder, Hecken. 6. - 8. Im Gebiete verbreitet. Hu Wengen (Z.) ; Bayerdilling, Hausen, Nördling, Dezenacker, Oberpaar, * Pleitzhof bei Pöttmes, Waldrand beim Kahlhof. Nj Burgwald, Oberhausen, Rieder Wald (gemein), Gietlhausen, Igstetten, Attenfeld, Galgenberg bei Ried, Wäldchen bei Henna- weidach, Forsthof, Bergen (ein Strauch sogar mitten im Orte !); Haiiiberg bei Hütting i DH.) ; * zw. Seenfahr- u. Bauchenberg- mühle; Trugenhofen (DH.); Monheim im Walde an der Strasse nach Treuchtlingen, Wemding gegen Polsingen, * Hafenreuth. 582. R. hedycarpus Fotke süssfrüchtige R. 1^ Waldränder, Hecken, Holzschläso. 7. — 8. SSp. R. macrostemoii FocKe. im Gebiete ziemlich ver- breitet, jedoch Hu seltener. Hu Hirst (bei Wengen), Holzkirchen, Buch (Z.). Nj Rieder Wald (verbreitet), Gietlhausen an mehreren Stellen, Forsthof, Bergen, Igstetten, Attenfeld, Waldsaum an der Strasse nach Nassenfeis, Wald oberhalb Bittenbrunn und Laisacker, Wald zwischen Wemding u. Lommersheim. — Manche Ex. nähern sich der Unterart Godronii Lecoq. u, Lam. durch plötz- lich in eine lange schmale Spitze verschmäleite Endblättchen; so z. B. mitten unter typ, macrostemon beobachtet auf dem Galgenberg bei Ried und an der Strasse nach Bergen ! ! 583. R. viUicaulis Köhler rauhstenglige B. 1^ Waldränder, Lich- tungen und junge Holzschläge. 7. — 8. Nj Zwischen Attenfeld und Meilenhofen (Gu. .nach Z.) — Eine von Z. im Walde zwischen Wemding und Fünfsteiten ge- fundene u. als R. villic. bestimmte Pflanze gehört nach Dr. Focke zur Macroätemon-Gruppe. 584. R. rhonibifolius Wh. rautenblättrige B. 1^ Waldwege, Wald- ränder. 6. Diese Art wurde von Z. im J. 1904 für Bayern neu gefunden. Nur Hu Esterholz bei Wengen häufig ! !, einzeln bei Mochenbach, Buch, Töding, Bayerdilling (Z.). Z. zieht die Pflanzen des Gebietes zu ssp. R. sueviacus (Sudre) Zinsmstr. *) Die Pflanze von G.. welche durch ihre Ueppigkeit (grosse Blüten, grund- und endständige orosse Blütenstände) aufläl]t. stellt viplloiclit'doch schon einen R. caes. >; sii])ertompnto.sns dar. 259 585. R. vestitus Wh. U. N. bekleidete B. 1^ Waldränder, Wald- wege. 6.-8. Nur Hu beobachtet und zwar: Waldrand bei Unterbausen !!; Wengen, Hirst, Mochenbach, Haselbach, Ester- holz, Lechlingszell, Pessenburgheim, Ehekirchen (Z.); Schornholz gegen Gumppenberg ! I, BayerdillingÜ 58(>. R, Meukei Wh. u, N. Menke's B. 1^ Wälder. 6. (Eine der am frühesten blühenden Brombeeren !). Hu nicht beobachtet. Nj eine der häufigsten Arten: Rieder Wald, Gietlhausen (ge- raein), Unterstaller Holz, Attenfeld, Igstetten, Forsthof; Hain- berg bei Hütting (DH !) ; Bergen , Riedensheim , Giglberg bei Hütting, Burgwald. Unter den von Focke angeführten Rassen steht unsere Pflanze der Rasse teretiusculus (Kltbch.) Focke am nächsten. Riesenexemplare des sonst schwächlichen R. Menkei mit sehr dicken, langen, kletternden oder niederhängenden Schösslingen, sehr grossen Blättern und Blütenständen finden sich in Hecken bei Gietlhausen ; wir nennen diese Form, welche nicht hybrid ist ( cfr. dagegen R. Menkei X radula !) nov. f. giganteus Erdiier.*) 587. R. rudis Wh. n. N. rohe B. ^ Bewaldete Abhänge, Gebüsche. 6. — 7. Nur Hu beobachtet und zwar von Z. : Wengen, Etting, Holzkirchen , Mochenbach , Haselbach , Lorenzoberg bei Ehe- kirchen ; vom Verfasser * zwischen Buchdort und Baierfeld ! !, * zwischen Buchdort und Hafenreuth ! !, * Hafenreuth am Wald- saum und in einer Hecke Ü, * an einem Waldrand beim Pleitzhof (Pöttmes) ! ! — Siehe hiezu die Bemerkungen in unserem Auf- satze „Bayerische Brombeeren" (Mittig. Bayer. Bot. Ges. II. Bd. Nr. 18, 1911), welcher in IV. „Literatur über die Neuburger Flora'' nicht mehr aufgezählt werden konnte. 588. R. radula Wli. Raspel-B. ^ Gebüsche, Hecken, Waldränder. 6. Zerstreut. Hu Wengen, Hirst, Mochenbach, Haselbach , Lechlingszell, Buch, Bayerdilling (Z.). Nj Gietlhausen an verschiedenen Stellen ! !, Schweinspoint ! ! , Mon- heim am Waldrand auf dem Stückelberg spärlich!!, * Buchdorf in einer Hecke. 589. R. scaber Wh. u. N. rauhe B. ^ Bergwälder. 6.-7. Im Gebiete nur die Unterart: ssp. R. tereticaulis P. J. Müll. Nur Hu Esterholz, Hirst (Z. Ü); Bayerdilling !!, Thierhaupten im Walde auf dem Ziegelberg reichlich Ü Die Schattenform von Bayerdilling und Thierhaupten mit ihren grossen schlaffen Blättern macht einen von den an sonnigen Stellen des Esterholzes gewachsenen Ex. ganz verschiedenen Ein- druck ; nach Focke gehören aber auch letztere zu R. tereticaulis. Die latein. Di;ii>no.se sielio im ..Anhang" B. 17* 2G0 590. R. apiciilatns Wh. u. N. stachlige B. 1^ Waldränder. 7. Hu Weilgen. Holzkirchen, Straupen u. l'essenburgheim (Z.) .591. R. Caflischii Focke Caflisch's B. t> Wälder, Waldabhänge, Gebüsche. 6. --7. ImGebiete nur die Unterart R. eu- Caf- lischii Focke; sie findet sich annähernd typisch: H II Wengen, Etting(Z.) ; Pöttraes. Nj Forsthof, Bergen (an diesen 2 Fundorten sehr zahlreich); Hainberg bei Hütting (L)H.). — Von den zu R. eu- Caflischii gehörigen Rassen wurden beobachtet: B. epipsilos Focke erw.*): Hu Wengen, Etting, Töding, Hirst (neigt z. T. gegen eu - Cafl. typ.), Esterholz [Z.). Nj Burgwald, Rieder Wald an mehreren Stellen, Galgenberg gegen Nassenfeis, Unterstaller Holz, Gietlhausen, Wald oberhalb Bittenbrunn gegen Riedensbeim, Forsthof. Nj Rieder Wald. Gietlhausen, Forsthof, Bergen, Igstetten, C. thelybatos Focke: Hu Wengen, Esterholz, Haselbach, Holzkirchen (Z ); Pöttraes. Strasse nach Nassenfeis, Attenfeld, Riedensbeim, Oberhausen. 592. R. melauoxylon. MiUl. u. Wirtg. dunkelholzige B. X> Wald- ränder, Hecken, 7. — 8. Von Z. Nj im Walde zwischen Ried u. Gietl- hausen angegeben; er meint damit wahrscheinlich jene Pflanzen, die Focke zu R. Caflischii Focke Rasse epipsilos Focke (erweitert) gezogen hat.**) 593. R. corymbosus P. J. MiUl. ebensträussige B "0 Wälder. 7. Von Z. nur bei Wengen (Hu) gefunden. Nach Dr. Focke: ,, Stacheln etwas kräftiger als gewöhnlich", 594. R. Köhleri Wh. u. N. Köhler's B. T) Bergwälder, Waldränder. Der typische R. Koelileri ist bis jetzt im Gebiete nicht sicher konstatiert ; Zwcrgexemplare (f. brevis Grerali [als Art]), welche sich demselben nähern, sind bei Wengen (Z.) und bei Pöttraes (beide Hu) gefunden ; dagegen ist im Gebiete sehr verbreitet die Rasse Bavaricus Focke: Hu Wengen, Holzheim, Bayer- dilling, Oberpaar, Wiesenbach, Schorn, * Pöttraes, Thierhaupten, Sehensand, Docherhof (an den meisten P'uiidorten von Z. beobachtet). Nj Ried, Gietlhausen, Bergen, Attenfeld, Galgenberg gegen Nassenfeis. Formen, welche sich nach Dr. Focke dem R. Reuteri an- schliessen und den Uebergang zur Gruppe des hirtus machen (Blutenstand lockerer, sparrig, Kelchzipfel an der halbreifen Frucht oft aufgerichtet, Blüten meist blassrosa) fanden wir im Rieder Wald, an der Strasse nach Bergen, im Walde bei Bergen, Waldrand gegen Nassenfeis und bei Pöttraes gegen Gurapenbeig. 595. R. viridis Kalteuhach unkultivierte B. ^ Wälder, Hecken, Waldabhänge. 6.-7. *) Die hiesige Pflanze weicht etwas von der von Focke (Synops. Asch, u. Gr VI Bd. pag. 587) beschriebenen durch kürzer gestielte Seitenblättchen ab, gehört aber nach F. doch zu dieser Rasse. **i F/iese Art wäre wolil besser ohne Nummer üeblieben. 261 Kasse iiicultus Wirtji^eil (als Art). Von dieser Rasse, welche wohl l)esser, wie ursprünglich, als Art betrachtet werden dürfte, lassen sich im Gebiete leicht 3 Formen unterscheiden; die erste forma a. stimmt genau mit der von CaÜisch bei Augsburg ge- sammelten und von Fockc eingesehenen Pflanze übereiii ; diese Ferra, welche Nj nicht beobachtet ist, ündet sich in Hu sehr häutig: ]\Iitteiihausen (Gu.); Ambach, Schornholz, Haselbach, Esterholz, GemptingiZ.); Bayerdilliiig (sogar in Hecken!), Nördling, Hausen; Hölzlarn (Z.); Thierhaupten ; i.a. stellt nach Dr. Focke eine Mittelform zwischen R. hirtus u. pallidus bezw. thyrsiÜorus dar. forma /?. stimmt mit der in der Flor, exsicc. Bav. sub Nr. 177 ausgegebenen und von E. Kaufraanu bei Nürnberg gesammelten Ptianze überein ; sie tindel sich Hll im Esterholz (Z, ! !), Nj Wald- rand bei Riedensheim ! ! und ist nach Dr. Focke Mittelform zwi- schen R. hirtus und fuscus. forma y. ist bis jetzt nur in Hu im Esterholz und bei Hasel- bach ^Z.Ü) gefunden worden und steht durch die aufgerichteten kelchzipfel an der halbreifen Frucht und die zahlreichen, langen, rötlichen Drüsenborsten und Nadelstacheln dem Formenkreise des hirtus nahe, weicht jedoch durch den Blütenstand, die Blatt- gestalt und die nur am Grunde roten Drüsenborsten und Nadel- stacheln von ihm ab. Dr. Focke spricht sich darüber nicht aus, zählt sie aber zur Rasse incultus. — Den von Focke in der Sy- nopsis von A. u. G. VI. Bd. p. 609 beschriebenen incultus ,,mit am Grunde wenig verbreiteten Stacheln'' sahen wir aus dem Ge- biete nicht, wohl aber von Ottobeuren in Schwaben, von P. K. Kuhn gesammelt und durcli Dr. Focke bestätigt, 51M). R. Schleichen W. U. N, Schleicher'« B. ^ Waldränder, Ge- büsche, Hecken. 6. — 7 Sehr Selten. Hu Waldsaum bei Wengen (Z.). 597. R. HeUardii Wh. u. N. Bellardi's B. ^ Wälder an etwas feuchten Stellen. 6. Hu Esterholz (Z. !!j, Ehekirchen (Z.) ; Bayerdilling !! Nj Waldrand bei Igstetten (Attenfeld) !!; Monheim (DH.!). *598. R. divexiramus P. J. MüH. durcheiuandergewachsene B. ^ Bergwälder. 6.-7. Nj Hecke am Waldrand bei Hafenreuth im Grenzgebiete!!; die Pflanze von hier gehört zur var. rectiflorus Erdner. (cfr. Mittig. Bayer. Bot. Ges. II. I3d., Nr. 18, 1911). 51)9. R. serpens Wh, kriechende B. "i) Wälder, Waldränder. 7. Nj an einem Waldrande bei Attenfeld gegen Bergen in wenigen Exemplaren ! ! Die hier gesammelte Pflanze ist nach Dr. Focke eine Varietät von serpens und unterscheidet sich vom Typus durch sehr zahl- reiche, kurze, ziemlich stark gekrümmte Stacheln; auf der Ober- seite der blütenständigen Blätter linden sich z. T. zahlreiche Stachelchen. — Die typische Form findet sich Nj im Grenz- 262 gebiete bei Hafenreuth zahlreich am Waldraude und im Walde gegen Lederstatt !!, im Walde zwischen Buchdorf u. Hafenreuth !! 600. R. chlorostsichys P. J. Müll. ^;= R. brachyandrus Grli.) grüuährige B. ^ Wälder. 6. — 7. Nur Hu bei Thierhaupten au einem Waldraude gegeu Maria- Elend unter zahlreichem R. incultus f. «. von Z. (! !) getunden. 601, K. caesius L. blaubereifte B. 1^ Fluss- und Bachufer, feuchte Waldränder. 5. — 9. A. vulgaris: Im ganzen Gebiete gemein*) und zwar meistens in der f. aquaticus W. u. N. ; so in ungeheuren Mengen z. B, an den Ufern des Lechs und der Donau; die f. arvalis Rchb. ist weit^seltener. B. glandulosus: Hu bei Straupen (Z.) ; Nj Ried!!, * zwischen Mündling und Gossheim ! ! — Dem R. caesius sehr ähn- liche Pflanzen von Igstetten und Wagenhofen ziehen wir, da die Flüchte nicht blau bereift sind, zu R. Kolbii mh. (s. u.), 603. K. uemorosus Hayiie (= R. dumetorum Wh.) Heckcn-B. 1^ Hecken, Waldränder. 5. 6. In zahlreichen Formen im Gebiete verbreitet. Hu Sehensand, St. Wolfgang bei Sinning, Strass ; Wengen (Z.) ; Bayerdilling, Nördling ; Holzkirchen (Z.) ; Pöttmes. Nj Burgwald, Zitzeisberg, Rieder Wald, Gietlhausen, Forsthof, Igstetten, Bergen, Nassenfeis, Hennaweidach, Bittenbrunn, Feld- mühle (Hütting), Ammerfeld, Monheira, Schweinspoint; Erlbach (DH.); Wemding gegen Polsingen. ssp. R. serrulatus Linde b. (angenähert): Hu Thierhaupten auf dem Ziegelberg in einem Erdloch I ! (cf. hiezu Mittig. Bayer. Bot. Ges. II. Bd. Nr. 18, 1911). R. scabrosus P. J. M., eine nach Fockc wohl zum Formen- kreise der R. nemor. gehörige Pflanze (nach Z. Abkömmling des R caes. u. vestitus), giebt Z. * links der alten Strasse von Har- burg nach Wemding (Nj) an. 603. R. Lascliii Focke Lasch's B. 1^ Hecken, Waidränder. 6. 7, Im ganzen Gebiete verbreitet; Hu Bailersdorf; Näher-? Fern-? Mittenhausen (Gu.); Wengen, Ilolzkirchen, Haselbach, Bayerdil- ling etc. (Z..) Nj Burgwald, Zitzeisberg, Ried an vielen Stellen, Unterstaller Wald, Gietlhausen, Riedensheim, Stepperg, Schweins- point; Erlbach, Bertoldsheim (DH.) ; Monheim im Stadtwalde und sonst. — Sehr viele der in Lokalfloren angeführten und in Herbarien liegenden ,,R. caesius X candicans'' und wohl z. T. auch „R. caes. X bifrons'" gehören zu dieser Art, welche im Gebiete, was Häufigkeit anlangt, mit R. nemorosus Hayne und den samenbeständigen Formen des R. caes. X tomentosus = R. Kolbii Erdner um die Palme streitet. *) D. sammelte bei Burgheim ein Pix mit uuvollkommen özähligen l'lätkrn (DH.) Nahe dem Grenzgebiete beobachteten wir bei Donauwörth Exen)plare mit vollkommen Szähligen Blättern. 263 (>04. H. Kolbii') Erdiier (iiova species collectiva) Kolb's B. 5 Hecken, Waldrändei*, Steinbrüche. 6. In dieser Sanimclart fassen wir alle^) samenbeständigen Abkömmlinge des in Bayern und, wie es scheint, in ganz Süd- und Mitteldeutschland ungemein häutigen Bastardes R. caesius X tomentosus zusamniou. Während die unmittelbaren Hybriden des caes. u. toment. wenig oder gar nicht fruchten, ist die Fruchtbarkeit des R Kolbii durchschnitt- lich gut bis sehr gut, seltener mittelmässig bis schwach. Wir könnten leicht verschiedene Unterarten, Rassen und Spielarten dieser Art, welche wir einem neuen Formenkreise der Coryli- folii, den ,,Sub-Tomentosi" Erdner einverleiben, unterscheiden, unterlassen es jedoch, weil wir es tür wertlos erachten. R. Kolbii Erdner. ^ „Niedrig, meist hingestreckt, krie- chend oder in Gebüschen kletternd; Schössling im Herbste mit wurzelnden Spitzen, kantig gefurcht bis (fast) stiel- rund, meist schwach behaart, mehr oder weniger bereift. Stacheln meist ziemlich schwach und kurz, bald gerade, bald leicht gebogen bis sichelig; oft ziemlich gleichartig mit spärlichen Stieldrüsen, oft aber auch sehr ungleich mit zahlreichen Stieldrüsen und Stachel- chen (fast nach Köhleri-Art). Blätter meist fünfzählig, seltener dreizählig. Blattstiele oberseits meist deutlich rinnig. Neben- blätter lineal lanzettlich. Blättchen meist grob und ungleich, hier und da eingeschnitten gesägt, oberseits fast immer mit zahl 1 eichen Sternhärchen, welche nur bei den dem R, caesius zunächst stehenden Formen ganz zu fehlen scheinen; nnterseits meist grau tilzig, selten nur weichhaarig. Endblättcheu von sehr wechselnder Gestalt, fast rhombisch-eiförmig bis breit herzeiförmig, Seitenblättchen ungestielt oder sehr kurz gestielt. Blütenstand meist kürzer und breiter als bei R. tomentosus, oft fast eben- sträussig, manchmal auch sparrig mit spreizenden langen Blüten- stielen. Blüten meist gross, oft sehr gross. Kelchblätter aussen graufilzig, manchmal monströs vergrössert. Kronblätter breit elliptisch, weiss, manchmal mit gelbl. Anflug Früchte meist gut entwickelt, seltener nur wenigptiaumig oder einzelne ganz fehl- schlagend, blauschwarz, unbereift. =')" Am häufigsten auf Kalkboden, seltener auf kalkarmen Böden; besonders an Waldrändern auf dem Weissen Jura, in alten Kalk- ') Benannt nach Herrn 0. von Kolb, ehemals Apothekcnbositzer in Kempten, ilaselbst im Jahre 1898 gestorben, dem ausgezeichneten Kenner der Allgäuer Flora und hervorragenden Lepidopterologen, unserem liebens- würdigen Lehrmeister in der Floristik. ^) Einzelne meist unfruchtbare Formen dieser äusserst vielgestaltigen hybridogenen Art sind schnu unter den verschiedensten Namen beschrieben worden von denen sich aber wohl keiner zur Zusammenfassung al 1 er Formen eignet. Vergleiche hiezu Mittig. Bayer. Bot. Ges. II. Bd., Nr. Ih, 1911: „Bayerische Brombeeren" vom Verfasser! ^) Die l.-itein Beschreibung dieser hybridogenen Art siehe im „An- hang"-, Abtlg. B. 264 Steinbrüchen, an Waldwegen. Wir führen hier nur jene Fund- orte auf, an welchen wir die PÜanzen selbst auf ihre Frucht- barkeit geprüft haben ; sie liegen fast alle in Nj : Burgwald, Zitzeisberg, Ried in und an mehreren Steinbrüchen und im Rieder Wald, Gietlhausen, Igstetten, Strasse vom Galgenberg nach Ber- gen, Waldrand an der Strasse nach Nassenfeis, Wald beim neuen Schiessplatz bei Riedensheim, * links der alten Strasse von Har- burg nach Wemding, Monheim z. B. Rainberg, Wald gegen Büttelbronn. Wahrscheinlich gehören hierher auch die Pflanzen von Strass !!; Wengen, Hirst, Etting, Wächtering (säratl. Hu, leg. Z.); Mühlheim (DH.J ; Wemding-Harburg ! ! 605. K. corylitolius Sm. hasselnussblättrige B. ^ Hecken, Wälder, 6. 7. Im Gebiete nur in der zu eu-corylifolius Focke gehörigen Rasse callianthus P. J. Müller (als Art) vertreten, welche die Mittelformen zwischen R. caesius u. R. bifrous umfasst. Diese an ihren hül)schen blassroten Blüten und rundlichen fein gesägten Blättchen leicht erkennbare Rasse, welche in Bayern weiter ver- breitet zu sein scheint — wir sahen Ex. von Dinkelscherben und Hoppingen (beide leg. Caflisch 1880 als R. dumetorum f.) — wurde von uns für Bayern neu gefunden bezw. erkannt. Hu,?,Holzkirchen (Z); Nj Gebüsch bei^Ried, Wald auf dem Zit- zeisberg bei Neuburg a. D mehrfach, Loramersheim in einer Hecke, Wald zw. Möhren undTRothenberg über den Uhlberg. 606. R. Ziusmeisteri Erdiier (uova species) Ziusmeisters B. tf Waldränder, Gebüsche. 6 — 7. Diese Art, welche wir ursprüng- lich als unmittelbaren Bastard von R. caesius L. und R. eu- Caflischii Rasse epipsilos Focke (erw.) aufgefasst hatten*), umfasst die + samenbeständigen Mittelformen zw. R. caesius und der Sammelart R. Caflischii Focke, welche wir den Corylifolii und zwar der neu zu schaffenden Untergruppe der „Sub-Apiculati" Erdner anreihen. R., Ziusmeisteri im engeren Sinne fassen wir als MittelformjiZwischen R. caesius und R. epipsilos Focke (er- weitert) "auf, R. Ziusmeisteri Erdner ^ ,.Schössling stumpfkantig, (fast) kahl, mit spärlichen Stieldrüseu und Stachelclien und 1 zahlreichen, etwas ungleichen, kurzen aber kräftigen aus breitem Grunde rückwärts geneigten Stacheln, dunkel rotbraun f^efärbt. Nebenblätter breit lineal-lanzettlich. Blätter meist fünfzählig, äussere Seitenblättchen ungestielt. Blättchen grob und ungleich, meist eingeschnitten gesägt, unterseits blasser, kurzhaarig ; End- blättchen breit herzeiförmig bis herzeirauteiilörmig, mit ziem- lich langer Spitze, manchmal 2 — 3 lappig. Blütenstand meist lang, unten unterbrochen, manchmal bis zur Spitze durch- blättert, mit langen, sparrig, oft rechtwinklig abstehenden, wenig- blütigen Aestchen. Achsen locker zottig behaart mit in den *) S. Mittig. Bayer. Bot. Ges. 1. Bd. Nr. 40 «. 544! 265 Haaren versteckten kurzen Stieldiüsen und Stachelchen und zahl- reichen kurzen, aber kräf igen gebogenen Stacheln an der Hauptachse und an den Nebenachsen. Kelchblätter aussen grün, etwas grau- tilzig, abstehend, oft blattig-monströs, am Grunde oft mit zahlreichen Nadelstacheln. Blüten sehr gross, weiss, in der Knospe oft mit rötlichem Anflug; Fruchtbildung mangelhaft". — An beiden Fund- orten, von denen der eine bei Neuburg (Nj), der andere bei Wengen (Rain) (Hu) liegt, findet sich R. Cati. B. epipsilos in Menge ; die Beteiligung von R. caesius geht schon aus der Breite der Neben- blätter und der Beschaffenheit der Laubblätter hervor. Wir nennen die Pflanze unserem lieben Freunde und Mitarbeiter zu Ehren, welcher dieselbe gleichzeitig mit uns fand, Rubus Zins- meisteri.^) *007 R. Werdensis^) Erdiier (iiova species) Bonauwörther B. ^ Waldränder 6. 7. Wie R. Zinsmeisteri Erdner die -j- samenbeständigen Mittel- formen zwischen R. caesius und der Sammelart R. Catiischii um- fasst, so fassen wir unter R. Werdensis Erdner die nicht un- mittelbar hybriden Zwischenformen zwischen R. caesius L. und R. rudis Wh. u. N. zusammen und reihen sie dem neu zu kreiei en- den Formenkreise „Sub-Radulae" Erdner der Corylifolii ein. Der Zusammenhang mit R. rudis tritt am meisten in der Blattbe- schaffenheit zu Tage, welche in Form, Serratur und langer, schlanker Zuspitzung deutlich auf die genannte Art hinweist. Dazu kommt noch der Blutenstand mit seinen zahlreichen die Behaarung über ragenden Stieldrüsen und seiner schwarzroten Färbung. Auffallend spärlich und schwach sind sowohl im Blütenstande wie am schwarzroten Schössling die Stacheln; an letzterem sind auch die Stieldrüsen meist nur in ganz geringer Anzahl vorhanden ; die äusseren Seitenblättchen der 5 zähligen Blätter sind sehr kurz gestielt, lauter Dinge, durch welche sich, wie durch die breiteren Nebenblätter, die Beteiligung von R. caesius deutlich verrät. Die Fruchtbarkeit der R. Werdensis scheint ziemlich beschränkt.^) Wir fanden ihn an Wal.irändein in Nj bei Baierfeld, Buchdorf u. Hafenreuth in der Nähe der beiden Erzeuger im Grenzgebiete. Westlich davon beobachteten wir ihn noch in grosser Menge bis in die nächste Nähe von Donauwörth, trotzdem R. rudis daselbst bereits zu fehlen scheint. Bastarde. 1. Kubus bifroiis Test X R. thyrsoideiis Wimin. A. caiidicans Wh.'*) (= X R. Grerstlaiieri Erduer nov. hybr.) Die Pflanze, welche im Habitus und auch sonst in mancher Be- ') Die latein. I'eschreibung siehe im „Anhang" Abtlg. B. =) Nach dem 1. Fundorte Donauwörth benannt, das früher „Werd" hiess. ^) Die latein. Beschreibung siehe im „Anhang" Abtlg. B. *) Cfr. Mitt. Bayer. Bot. Ges. 1. Bd. Nr. 40, 1906. 266 Ziehung dem R. bifrons ähnlich ist, unterscheidet, sich von ihm in fol genden auf R. candicans hinweisenden Merkmalen : a) Im Blüten Stande. Die ßlütenrispe ist dichter, länger und schmaler, die Früchte sind kleiner als bei bifrons. b) In den Blättern. Die am mittleren Teile des Schösslings betindlichen sind stets unten weisslich-grautilzig u. ausserdem mit dichten kurzen weichen schimmernden Haaren auf den Nerven besetzt, welche bifrons fehlen; die am oberen Teile des Schösslings und die im Schatten gewachsenen sind meist nur weiss-filzig mit schwacher oder fehlender anderweitiger Behaarung. Der Filz der Blattunterseite ist nicht schnee- weiss wie bei bifrons, sondern etwas grau oder grünlich. Die Blattsubstanz ist dünner, deswegen das Laub schlaff und oft zusammenfallend ; das Grün der Blattoberseite ist heller und weniger glänzend als bei bifrons, auch an sonnigem Standotte. Die Serratur des Endl)lättchens ist besonders im vorderen Dritteil ungleich und grob, zum Teil eingeschnitten gesägt und erinnert lebhaft an die des candicans-Blattes, doch sind die Zähne pfriemlich zugespitzt wie beim bilraus=Blatt. Die Blättchen am mittleren und oberen Teile des Schösslings sind länger und schmaler als bei bifrons, etwa elliptisch, mit ziemlich langer Spitze. *) Wir fanden die Pflanze am Rande eines Waldes bei Gietlhausen (NJ) nächst Neuburg a. D., wo R. bifrons in nächster Nähe, candicans in massiger Entfernung zu finden ist, und nennen sie nach unserem verehrten Freunde, dem Herrn Laoidgerichtsrat L. Gerstlauer in Augs- burg, der sich um die Neuburger Flora grosse Verdienste erworben hat, K. Oerstlaueri Erdner. 2. R. bitrous Vest X H. rudis Wh. u. N. Von Z. (!) 1905 in den Wäldern um Wengen (Hu) in einem Strauche gefunden. Eine nähere Beschreibung dieser seltenen Hybride gab Z. in Mitteilungen Bayer. Bot. Ges. I. Bd. Nr. 40, S. 541, 1906. 'i. R. bifrons Test X R. eii Caflischii Focke Rasse thelybatos Focke. (= X R. neoburgensis Zinsmeister) Diese sehr interessante Pflanze fand Z. 1905 in einem Walde bei Wengen (Hn) unter den Eltern und beschrieb sie in den Mittig. Bayer. Bot. Gesell. Bd. 1, Nr. 40 S. 542. Der von uns a. a. 0. erwähnte mutmassliche R. bifrons X R- eu-Caflischii vom Forsthofe dürfte trotz Focke's Zustimmung doch wohl nur ein R. eu-Cafl. sein mit spärlicheren Drüsen und hellerem Filz der Blattunterseite. 4. R. bifrons Test X R. Köhleri Wh, u. N. 2. bavaricus Focke. ^) Fundort: Nj Wald zwischen Trugenhofen und Rohrbach; leg. Graf Du Moulin; Belegexemplar im Herbar Du Moulin zu Neuburg a. D. — Man könnte bei dieser Pflanze vielleicht auch an die Verbindung R. 1 *) Die lato in. Beschreibung siehe im „Anhang*' Abtlg. B, ^G7 bifroiiä X Caflischii denken; allein die grosse Anzahl der Drüsenborsten und Nadelstacheln mit einzelnen langen sicheligen Stacheln am Blüten- zweigo spricht deutlich für eine Beimischung von R. Köhleri Bavaricus. Das Schösslingsstück ist, weil ganz oben weggenommen, leider nicht recht brauchbar. 5. K. radiihi ^\. X Meiikei Wh. u, N. ') (= X R. Wiiiteriamis Erduer). Schössling kräftig, in massig hohem Bogen aufsteigend, dann niederliegend, unterwärts rundlich, oherwärts stumpfkantig mit gewölb- ten Flächen, kurz tilzig zottig mit ungleichen im Filze versteckten Stieldrüsen und Stachelchen, welche kürzer und spärlicher sind als bei Radula. Stacheln massig kräftig, schwächer als bei radula, kräftiger als bei Menkci. schmal lanzettlich, etwas rückwärts geneigt. Blätter fUnfzählig, Blättchen fest, fast lederig, nach vorn zu grob und ungleich scharf gesägt (Sorratur gröber als bei radula), oberseits (fast) kahl, unterscits grautilzig mit längeren weichen Haaren an den Nerven, welche radula meist tehlen. Endblättchen aus gestutztem oder schmal ge- rundetem Grunde elliptisch oder länglich verkehrt eiförmig mit langer fast plötzlich aufgesetzter Spitze. Blütenstand teils mit ziemlich schwa- chen lückwärts geneigten kurzen Stacheln (nur gegen die Basis er- scheinen stärkere und längere!), ziemlich lang, breit, nach oben ver- jüngt, locker, mit langen aufrecht abstehenden Aestchen, teils mit langen und starken Stacheln, ziemlich kurz und breit, nach oben kaum ver- jüngt, locker, mit langen Aestchen, welche unten in den Blatt achseln aufrecht abstehen, in der Mitte des Blütenstandes rechtwinklig abgehen. Die erste Form des Blütenstandes gleicht also in den Stacheln dem Menkei, in der Gestalt dem radula, die andere in den Stacheln dem radula, in der Gestalt dem IMenkei. Die Achsen des Blütenstandes sind tilzig-zottig mit ungleichen, die Haare kaum oder deutlich überragenden Stieldrüsen und Stachelchen. Kelchblätter locker zurückgeschlagen; Früchte gut entwickelt. ^) — Wir fanden die Pflanze unter den Eltern Nj bei Gietlhausen nächst Neuburg a. D. und nennen sie Herrn Studienrat A. Winter in München zu Ehren, mit dem wir um Neu- burg zu botanisieren die Ehre hatten, R. Wiiiterianiis Erdiier. (). R. eii-Caflischii Focke D. tlielybatos Focke X Köhleri W. II. \. 2. Bavaricus Focke (x Rubiis Gugleri Erdiier.)^) Schössling aus bogigem Grunde hingestreckt oder kletternd, unter- wäits stumpfUantig, oherwärts scharfkantig etwas gefurcht, mit zerstreu- ten ungleichen Stieldrüsen, Stachelhöckeru, einzelnen Drüsenborsten und ungleichen schmallanzettlichen ziemlich schwachen Stacheln, welche ge- rade oder etwas rückwärts geneigt sind. ') Cfr. Mittig. Bayer. Bot. Ges. 1. B'd. Nr. 40. 1906 ^) Die latein. Beschreibung siehe im „Anhang" Abtlg. B. ') Cfr. Mittig. Bayer. Bot. Ges. 1. Bd., Nr. 40, 1906. 268 Blätter fast ausscbliesslich dreizählig (thelybatos !), beiden fünf- zähligon die inneren Seitenblättchen lang gestielt, Blätteben unterseits locker grau- oder weisstilzig, derb, lederig ; Endblättchen aus aus- gerundetem Grunde breit eiförmig bis elliptiscb, kurz zugespitzt (Zu- spitzung etwas länger und scbmaler als bei telybatos); Serratur grob und ungleicli, doch etwas feiner und schärfer als bei thelybatos. r>lütenstand ziemlich lang, dicht, mit sparrig, manchmal rechtwinklig abstehenden Aestchen, oft sehr üppig und am Grunde mit jungen Blüten- ästen, locker bis dicht behaart — die 1905 gesammelten Zweige viel- fach mit der Filzkrankheit behaftet — , mit zahlreichen ungleichen Stieldiüsen, -r zahlreichen ungleichen Drüsenborsten und Nadelstacheln und manchmal ziemlich kräftigen zerstreuten meist rückwärts gebogenen, ebenfalls ungleichen Stacheln besetzt. Der Blütenstand erinnert oft leb- haft an den von R. Köhleri Bavaricus. Kronblätter ziemlich klein, blass rosa, Fruchtansatz mangelhaft ; doch muss es weiteren Beobachtungen überlassen bleiben, ob die=; eine Folge der vorigjährigen grossen Trocken- heit oder die Regel ist.*) Ein kräftiger Busch Nj im Rieder Gemeindewald in Gesellschaft v. R. Köhleri l^avar., bifrons etc. ; thelybatos steht einige hundert Meter davon entfernt in einigen grossen Gruppen. Zinsmeister fand denselben Bastard 1904 in den Wäldern um Wengen. Wir nennen die Pflanze nach dem Finder derselben, dem f Herrn Reallehrer Gugler in Neuburg a D., Ihibiis Giigleri Erdiier. 7. R. caesius L. x Idaeiis L. Graf Du M o u 1 i n fand diesen Bastard an folgenden Orten : Nj Marxheim (dem R. caesius näher stehend; Blättchen fünfzählig gefiedert ; Herbar des naturwissenschaftl. Vereins von Schwaben und Neuburg), Gansheira (Blätter z. T. fünfzählig gefiedert, Schösslinge schwach stachelig, bereift, jüngere Blätter unterseits graufilzig, ältere schwach behaart mit wenigen Sternhaaren, Nebenblätter breiter als bei Idaeus ; Herbar Du Moulin in Neuburg) ; * Mühlheim („mit streng kriechenden an 8 — 10 ' langen Trieben, Blätter gefiedert, Kelch anliegend, faucht steril", Notizen von Graf Du Moulin), * Mörnsheim (intermediäre Form; Blätter siebenzählig; Herbar des naturwissenschaftl. Vereins von Schwaben und Neuburg). Dieser letzte Fundort deckt sich vielleicht mit dem vorigen. 8. K. caesius L. X tomeiitosus Borkh. Wir fuhren hier nur jene offenbar primären Bastarde an, welche ganz oder fast ganz (indem nur einige wenige Teil früchtchen zur Entwicklung kommen) steril sind. Hu Kreut in der Nähe des Bahnüberganges ! ! ; Nj Waldrand bei Igstetten !! Letztere Pflanze haben wir in der F\. exsicc. Bav. ausge- geben. Die samenbeständigen Abkömmlinge des caes. X tomeiit. siehe unter R. Kolbii mh. *) Die latoin. Beschreibung siehe im „Anhang" Abtlg. B. 269 __ 9. R. caesius L. X bifrons Vest. Nj Zwischen Weilheim und Möhren nahe dem Bahnkörper!! Hu Bei Hirschhof (Wengen) (Z. mit Vorbehalt!). 10. R. nulis W. u. N. x vestitus W. u. N. Hu Holzkirchen und Wengen (Z.). 11. R. Caflischii Foeke Rasse epipsilos Focke X rudis W. u. N. Hu Wengen gegen Bayerdilling (Z.)-, diese Pflanze wurde von Z. als R. bregutiensis A. Kerner in der Flor, exsicc. Bavar. ausgegeben, später aber (Mittig. Bayer. Bot. Ges. H. Bd. No. 16, S. 271) als der genannte Bastard umgedeutet. 230. Fragaria L. — Erdbeere. 608. F. vesca L. Walderdl)eere. 4 Wälder, Gebüsche. 5.-6. Sehr verbreitet im ganzen Gebiete, auch Nj um Monheim gemein (Lg.). var. typica A. u. G.: so überall; form, minor. Ser. : nicht selten z. B. Nj Rieder Wald ! ! lus. crenata Schur: Nj Heide am Waldrand auf dem Galgenberg bei Ried j! Nach Asch. u. Gr. ,, Synopsis" S. G51 : ,, Bisher nur in Siebenbürgen". Rasse s emperfloren s Ser. : Nj Gemeingasse bei Hesselohe, wohl verwildert ! ! Es ist übrigens nicht .ausgeschlossen, dass diese Pflanze schon Frag, elatior x vesca darstellt, die ja in Gärten nicht selten kultiviert wird, da die Blütenstiele vereinzelt (auch seitliche) wagrecht abstehend behaart sind. 609. F. elatior Ehrli. (= F. moschata Duch.) hohe E. 4 Wald- ränder, Raine. 5. — 6. Selten. Hu Am Rande des Burgwaldes beim Kreidewerk nächst Neu- burg a. D. eine reiche Gruppe 1903 !!; am Ostabhang des Son- derholzberges bei Ensfeld, * an einem Waldrand bei Zell (Meilen- hofen) (Hof.) ; um Monheim gemein (Lang; Lang hat offenbar hochwüchsige Formen von F. vesca und vielleicht auch von F. collina (wenigstens zum Teile) für F. elat. gehalten, wenn letztere auch um Monheim wohl nicht ganz fehlt; im älteren Herbar Lang's zu Donauwörth befindet sich keine echte F. elatior.). 610. F. colliua Ehrh. (= F. viridis Duch.) Knackelbeere. 4 Raine, Hügel. 5.-6. Zerstreut. Hu selten beobachtet: an einem Graben zwischen Zell und Brück ! !, bei Biding (Strass) mehrfach ! !, am Bahnkörper zwischen Kreut und Unterhausen ! ! Nj häufiger : Abhänge nächst dem Moyschlösschen ( Nbrg.) ! !, Genleingasse bei Hesselohe!!, Ried an der Strasse gegen Berg- heim an einer Stelle ! ! , auf dem Galgenberg links an der Strasse nach Nassenfeis mit Fr. vesca!!, im geschlossenen Teile des 270 _ Hofgartens zuNbrg. Ü; Joshofen (Ge.); am Fusswege zwischen Ried und Unterstall in einem Hohlwege und um Unterstall selbst reichlich ! ! , an einem Waldrand bei Altenfeld gegen Meilen- hofen ! ! , an einem Raine und am Waldrand beim Forsthof ! !, an einem Abhänge im ,,Eila" westlich von Bittenbrunn ! ! ; am „Hochgestad" bei Unterhausen (SpahnÜ); häufig an den Ab- hängen des oberen Schuttertales (Schw. !!); an den felsigen Ab- hängen über Hütting z. B. in nächster Nähe des Pfarrhofes ! !, Abhänge bei Mauern ! !, Abhänge nördlich der Schutter zwischen Feldmühle und Wellheim !!, * am Römerberg (,. Dacherfelsen") bei Konstein!!, * zwischen dem Groppenhof und Dollnstein rechts auf den Hügeln ! ! ; Ensfeld (Lutz) ; Wegränder bei Bertoldsheim (DV.); Monheim gemein (Lg.; ? d. V.); Rieder Wald am Gang- steig nach Bergen !!, Hohlweg bei Bergen !! Bastarde. 1. Fragaria collina Ehrli. X vesca L. Nj Waldsträsschen bei Gietlhausen gegen den Forsthof (Nbrg.) unter den Eltern in mehreren Exemplaren ! ! — Die Bastardpflanzen fallen schon zur Blütezeit und noch mehr in fruchtendem Zustande durch ihre Ueppigkeit, die sich besonders durch Höhe, Vielstengligkeit und reiche Verzweigung kundgibt, auf. Die Kelchblätter sind den Früchten nicht so stark angedrückt wie bei F. coli., sondern nur locker anliegend oder z, T, etwas abstehend ; die Aussenkelchblätter sind so lang oder meist kürzer als die Kelchblätter. Die Pflanze ist ziemlich gut fruchtbar; einzelne Blüten schlagen fehl. Eine etwaige Beteiligung von F. elatior kommt trotz der bedeutenden Höhe nicht in Betracht, da in diesem Falle wenigstens ein Teil der Blütenstiele wagrecht abstehende Behaarung zeigen müsste. — Im geschlossenen Teile des Hofgartens zu Neuburg, ebenfalls inter parentes ! ! — Blüten kleiner als gewöhnlich bei F. collina, die Kronblätter sich kaum deckend. Blätter weniger behaart als sonst bei F. coli., die Behaarung jedoch schillernd. Kelchblätter ebenfalls weniger behaart als bei F. coli., kürzer oder so lang als die Aussenkelchblätter, nach dem Abblühen zusammen- schliessend. Ganze Pflanze üppig, Stengel schon weit unten verzweigt, Blütenstiele doldenartig gestellt ; erinnei t in vielen Stücken an F. collina var. umbelliformis A. u. G., von welcher die genannten Autoren sagen : „Könnte vielleicht einer Kreuzung der F. vesca mit F. viridis (i. e. collina, d. V.) entstammen. Synopsis VI. Bd. S. 656. 2. F. elatior Ehrh. X vesca L. Nj Rand des Burgwaldes beim Kreidewerk nächst Neuburg a. D. unter den Erzeugern ! ! — Habitus von elatior, meist viel höher (bis 30 cm) und üppiger als F. vesca, meist mehrere Stengel aus demselben Rhizom treibend. Behaarung des Stengels und der Blattstiele fast ebenso dicht abstehend-zottig wie bei F. elatior. Die seitenständigen Blütenstiele 271 meist aufrecht oder angedrückt, die mittleren meist wagrecht abstehend behaart. Bei manchen Blütenstielen scheint ein Widerstreit in der Be- haarung stattzufinden, indem neben aufrechten oder angedrückten auch zum Teile wagrecht abstehende Haare vertreten sind, Blumenblätter etwas kleiner als bei F. elatior, Blüten meist zwittrig, doch scheinen auch unvollkommen 2 häusige darunter zu sein. Ein vorigjähriger Stengel, der an e'mova Exemplar noch gut erhalten ist, weist nur ganz wenige, wie es scheint verkümmerte Früchte auf. Das mittlere Blättchen ist länger gestielt als bei F. vesca und nähert sich in der rundlich-rhom- bischen Form dem von F. elatior. — Vielleicht gehört hierher auch die als Rasse semperflorens Ser. bei F. vesca aufgeführte Pflanze von Hesselohe mit z. T. wagrecht abstehend behaarten seitlichen Blütenstielen. 3. F. colliua Ehrh. X elatior Elirh.? Nj * Am Fusswege von Ried (Dollnstein) nach Konstein in einem Gebüsch !! Die Pflanze vom genannten Fundorte wurde von uns zunächst als F. elatior und später als collina bestimmt, entspricht aber wahrschein- lich der angeführten Verbindung. Der Mehrzahl der Merkmale nach, z. B. nach den die Kelchblätter an Länge überragenden Aussenkelchblättern, ist die Pflanze F. collina. Auffallend und für Beteiligung von F. elatior sprechend ist der Umstand, dass die meisten Blütenstiele, auch die seit- lichen, wagrecht abstehend behaart sind. Auch die Blätter, speziell das mittlere Blättchen, das, wie im Gebiete meist bei F. elat. rundlich- rhombisch ist, und nicht wie bei F. collina eiförmig, spricht für den Bastard. Am Fundorte wurde weder F. elatior noch F. coli, beobachtet. 231. Poteutilla L. (erweitert) — Fingerliraut.*) 611. P. aiiseriiia L. Gänserich. 4 Gräben, Weiden. 5. — 7. Im ganzen Gebiete gemein, auch Hu im Donaumoos (Se. und P.) und Nj Monheim gemein (Lg.). Die verbreitetite Foim ist die var. ar- ge nti na I Huds.) A. u. G. ; nicht selten ist auch var. sericea Hayne, z. B. beim Höflhof (^Oberhausen). 612, P. rupestris L. Felsen-F. 4 Hügel, Waldränder, sonnige Plätze. 6.-7. Selten. Hu Nächst dem Keller von Sinning (Spahn); in einem Wäld- chen bei Sinning (Hof.); Uuterhausen (Spahn bei Caflisch); am Rande eines Föhrenwaldes zwischen Strass und Leidling (Gu.); Ortlfing in einem Defile von Strass her, zwischen Biding und St. Wolfgang mehrfach an Waldrändern (Gu !!). Nj An dem von der „Kaiserburg" bei Oberhausen nach Step- perg auf der Höhe der Donau entlang führenden Fusswege!! (1900). Die im Gebiete am meisten (oder ausschliesslich?) verbreitete Form ist: f. gland ulosa Th. Wolf. Potentill *) Einen Teil unserer Potentillen hatte Dr. Pöverlein, der berühmte tillenforscher, aurchzuselien, bezw. zu bostimmen die Güte. 272 613. P. palustris (L.) Scop. (= Comarura palustre L.) Blutauge. 2j. Sümpfe, Gräben. 6.-7. Zerstreut. Hu Kreut (Nbrg. a. D.) (Ge.); auf feuchten Wiesen beim Mühlbardt-Weiher nach Strass ! ! ; Burgheim hänfig, Staudheira, Haselbacher Moor (Z.); Donaumoos (Schrk., Se. u. P.). Nj In einem Sumpfe gegenüber dem Eingange zum neuen Schiessplatze bei Riedensheim ! !, in einem Sumpf am Waldrande östlich vom neuen Schiessplatz ! !, in einem Waldsumpf zwischen dem Finkensteiu und der Monheimer Strasse !!, auf der „Buben- wiese" im Rieder Gemeindewald !!; Ensteld, * Morizbrunn (Hof.). Nk (Ries) Bei den ,.3 Schwalbmühlen" (Wemding) (Fr., Hof.). var. verg. ad var. villosum P e rs, : ,,nubenwiese" im Rieder Wald !! P. recta L. aufrechtes F. 2j. Sonnige Hügel, steinige Orte. 6.-7. Fehlt im Gebiete; nahe dem Grenzgebiete für Donauwörth (Prtl.) angegeben. Diese Angabe stammt aus Schrank, ,,Baiersche Flora" leg. P. Bauer, 1789, wir konnten die Pflanze daselbst bisher nicht wieder finden. 614. P. caiiescens Bess. graues F. 2|. Sonnige Hügel. 5—7. Sehr selten, nur in Nj an den Felsen über Hütting und zwar an jener Stelle, wo ein grosses schwarzes Kreuz auf weissem Grunde, das schon von weitem sichtbar ist, wenn man von Bergen herkommt, angebracht ist, in zahlreichen Exemplaren (1900 !!). Nach unserer Bestim- mung entspricht die Pflanze von dort der var. typica Beck, sub- var. vulgaris A. u. G., während ein bekannter Potentillenforscber dieselbe als var. fissidens Zimmet. bestimmt hat, wogegen aber die Gestalt der Blätter und Nebenblätter spricht. 615. P. argeutea L, silberblättriges F. 4 Wege, Waldränder, haupt- sächlich auf Sand. 6. — 9. Zerstreut. Hu An einem sandigen Waldrand bei Baiern (Rohienfels ! !), Sinning am Eingang des Dorfes vom Docherhof her!!, Waldrand bei Ergertshausen (Wagenhofen ! ! ) , Strass Ü , an Waldrändern zwischen Weihdorf und Ried (Walda ! !), bei einem Bahnwärter- haus zwischen Unterhausen u. Strass ! ! ; Weihdorf, Unterpeiching (Z.) ; Ortlfing ! !, * Irgertsheim ! ! Nj Hesselohe hinter dem Waldsberger ! !, an den Abhängen zum alten Schiessplatz bei Oberhausen !!, Ackerrain südwestlich von Bergen !!; * Egweil (Ge.) ; Bertoldsheim (^DV.); an den be- waldeten Berghängen nördlich der Spindeltalstrasse bei Koustein ! ! ; zwischen Monheim u. Rothenberg auf Sand vielfach (Hof., Lg.). Nk (Ries) Wemding, Kriegsstatthof (Fr.); WMIdbad (Hof.); zwischen den „3 Schwalbmühlen" (Wemding) u. der Pflegermühle zahlreich ! ! var. typica Beck: Hu * Irgeitsheim gegen Pettenhofen und so wohl am häufigsten ! ! var. tenuiloba Schwarz: Nj Hohlweg bei Bergen!! 273 var. tenuiloba Sclawarz gegen var. perincisa Zim- m e t. : Hu zwischen Weihdorf und Ried ! ! , Nj Abhänge im Spindeltal bei Konstein !! P. colliiia Wibel z. T. (= P. Wiemanniana Günther und Schummel) 4 Sandige Orte, Hügel. 5.-6. wird von Spahn tür grasige Abhänge am „Ilochstad'' bei Unterhausen an Ackerrainen angegelien ; wir haben vergebens danach gesucht. Es liegt wohl eine Verwechslung mit einer Form der P. argentea, die Sp. nicht auführt, vor. 616. P. reptaiis L. kriechendes F. 4 Wege, Gräben, feuchte Stellen. 6.-8. Gemein, z. B. ^J Ried; Monheim gemein (Lg.); Hu im Donaumoos (P.) z. B. bei Stengelheim ! ! var. vulgaris A. u. G. : so fast überall, var. raicrophylla Tratt. : an einer feuchten Stelle auf dem Grossen Exerzierplatz bei Heiurichsheim bezw. Grünau !! 617. P. silvestris Neck. (= P. Tormentilla Schrank, Tormentilla erecta L.) Tormentill. 4 Wälder, Moore. 6.-9. Im ganzen Gebiete verbreitet, so Hu Wengen Z.); Donaumoos (Schrk, Se. u. P.); Nj Monheim gemein (Lg.). Wohl fast überall die var. typica Beck: z. B. in einem Sumpfe bei der Beut- mühle (Oberhausen). — Eine von Hoifmann auf den Moorwiesen bei WolkertslioFen gesammelte und als Tormentilla procumbens be- stimmte Pflanze ist nach Schwertschlager's Mitteilung nur eine Form des P. silvestris mit niederliegendem, aber an den Kanten nicht wurzelnden Stengel und meist ganzrandigen Nebenblättern; die allein vorhandenen oberen Blätter sind meist 3 zählig und ungestielt bis kurz gestielt; Blüten klein, wie es scheint, 4 zählig. 6iS. P. rubens Ziiiimet. (^= P. opaea (L.) Roth) rötliches F. 4 Raine, Heiden, Waldschläge. 4. — 6. Zerstreut — verbreitet. Hu Engl. Garten bei Neuburg a. D., Grünau auf einer Oedung im Walde, Burgheim ; zwischen Kunding und Burgheim, Oetz, Thierhaupten (Z.); Schnöderbuck zwischen Burgheim und Ber- toldsheim (DE!!); Raine zwischen Hesselohe und Laisacker. Nj In einem Hohlweg zwischen Donauwörther Strasse u. Zitzels- l)erg, Rieder Gemeindewald in dem Waldschlag ,,Hildern" zahl- reich, auf einer Oedung zwischen Hesselohe und dem Galgenberg, an der Strasse von Ried nach Beigen, Strassenraine zwischen Ried und Bergheim, am Rieder Kirchenweg an Rainen, bei Lais- acker öfters, auf Waldblössen des Waldes zwischen Unterhausen und Stepperg zum Teil massenhaft, Abhänge westlich von Bitten- brunn im ,,Eila"; Unteihauser Pfarrwald (Spahn); Bertoldsheim (DV. u. DH.); zwischen Fünfstetten und Gossheim; Itzing (Mon- heim), „Warte" bei Ammerbach (I-^g.) var. typica Pö Verl. : so überall, form. pusillaA, u. G, : Nj Igstetten (Nbrg.). 619. P. venia (L. Z. T.) Fotli f= P. Tabemaemontani Aschers.) Frühlings-F. 4 Raine, Abhänge. 3. — 5. Im ganzen Gebiete ge- 18 274 mein, auch Nj um Monbeim (Lg.); Hu Gallenmühle (Bertolds- heira) (DH.!)' var, tj' pica A. u. G. : die häufigste Form z. B. bei Ried !! ; f. glandnlosa Th. Wolf: Schnöderbuck (Bertoldsheim) !! V ar. in ci sa (Tausch) A, u. G. (angenähert) : Schnöderbuck ! ! ; Mauern (DH.!). — Die Art ist nicht selten mit Phyllerium (Filzkrankheit) behaftet; so beobachtet Hu am Schnöderbuck zwischen Burgheim und Bertoldsheim ! !, zwischen Weihdorf und Ried ! ! Solche erkrankte Pflanzen werden von Anfängern nicht selten für P. arenaria Borkh. gehalten. 020. P. Gaudini Gremli Gaudin's F. 4 Auen, Gebirge. 3.-5. Sehr selten; nur einmal (am 27. VII. 1870) von Du Moulin bei Step- berg (Nj) gefunden ! Das betreffende Exemplar liegt im Herb. Du Moulin's zu Nbrg. und ist von Dr. Pöverlein bestimmt; es stellt die var. longifolia Th. Wolf dar. Diese sonst fast ausschliesslich auf das Alpengebiet beschränkte Art ist vielleicht vom Lech aus Nordtirol, wo sie beobachtet wurde, heiabgeführt worden. Es sind allerdings auch isolierte Standpunkte, wie im Königreich Sachsen, beobachtet worden. Oberflächlich betrachtet macht die Art den Eindruck einer Pot. verna X arenaria. 621. P. arenaria Borkh. [^ P. cinerea Auct.) Sand-F. 2\. Sandige und felsige Orte. 4.-5. Auch diese Art ist, wie die vorige, bisher nur an einem einzigen Standorte von Graf Du Moulin gefunden worden, näm- lich auf dem Schnöderbuck bei Bertoldsheim am 29. IV. 1866. Das Belegexemplar befindet sich ebenfalls im Herbar Du Moulin zu Neuburg ; es ist die var. cuneifolia Th. Wolf. — Wir konnten an dem uns wohl bekannten Fundort kein weiteres Exemplar mehr entdecken. 622. P. alba L. weisses F. 4 Trockene Waldränder. 5. — 6. Sehr zerstreut. Hu Am Rande der verlassenen Kiesgrube bei Feldkirchen gegen den Kahlhof (Gu. !!); auf einer Waldschneuse bei Sehen- sand, welche von der Waldstrasse nach Unterhausen gegen den Bahndamm abzweigt, Waldrand bei Sehensand (Ge. !); Unterhausen am Wege zum Strasser (Mühlhardt-) Weiher (Spahn); in dem Wald zwischen Sfrass und Biding zu beiden Seiten des Weges !!, am Waldrande zwischen Strass und Leidling mehrfach ! ! ; Biding (Z. ) ; bei Unterhausen (Hof.). Nj In einem Waldschlag an der Beutmühle (Oberhausen) zur ,, Kaiserburg" spärlich (Ge.); reichlich am Waldrande bei der ehemaligen Bauchenbergmühle (Schw.); * an einem Waldrande bei .Meilenhofen (Hof.); Bertoldsheim (DV.); * bei der Seenfahrmühle (Moilenhofeii) (Lg.). Nk (Ries) Nonnenholz (Fr.). var. reducta G. Vi dal: Kiesgrube bei Feldkirchen (Gu. ! !). _m 623. P. sterilis (L.) Grcke (= P. P'ragariastrum Ehrh.) erdbeer- blättriges F. 2J. Waldwege, Waldränder. 3.-5. Nur Hu: Im „Esterholz" am Waldwege von der Kopfmühle (Rain) gegen Wallerdorf (Z. !!■. P. St. hat grosse Aehnlichkeit mit Fragaria vesca, unterscheidet sich von letzterer aber schon in blühendem Zustande durch die ausgerandeten Kronblätter. Bastard. Potentilla rubeiis Zimmet. X venia (L. z. T.) Roth. Wohl überall unter den Erzeugern in verschiedenen Combinationen. Hu Schnöderbuck bei Be toldsheim gegen I>urgheira ! ! Nj Burgwald (Nbrg. a. d. D.)!!, Zitzeisberg (Sehensand)!!; ISeuburg (Ge.); Steinbrüche und JRaine bei Laisacker!!, Hohlweg bei Hesselohe gegen Gietlhausen am Ausgange desselben ! !, Ig- stetten an einem Wiesenraine ! !, Steinbruch gegenüber der Rieder Dampf/.iegelei !!, Unterstaller Kirchhof!!, an der Strasse von Ried nach Bergen im Walde über dem Galgenberg ! ! 232. Geum L, — Nelkenwurz, 624. 0. iirbauum L. echte N. 4 Feuchte Hecken, Wälder. 7.-9. Sehr verbreitet im ganzen Gebiete, z. B. Hu Ried, Hesselohe, Sehen- sand; * Gerolfing (Hof.); Nj Ensfeld (Hof.); Monheim nicht häufig (Lg.). 625. G. rivale L. Bach-N. 4 Bäche, nasse Wiesen. 5. — 6. Gemein, auch Hu im Donaumoos (^Schrk., P.) ; Nj Monheim gemein (Lg.). Monströse Formen wurden gefunden : Nj * Wellheim (leg. Wölfle) : Vergrünung, die 5 Kelchblätter sind den Laubblättern ähnlich, die 5 Kronblätter z. T. vergrünt, z. T. gefärbt (braunrot) ; auch im Rainer Bezirk wurden von Z. solche Formen beobachtet, die ursprünglich für G, riva!. X ui'^^- gehalten worden waren. Bastard. Geum rivale L. X urbauum L. Hu Bertoldsheim einige Male gefunden (DV.), W^iesen gegen Staudheim (DH!'. Von letztgenannter Pflanze urteilt Pöverlein: „Lediglich die Kürze des oberen Griöelgliedes lässt auf Beteili- gung von urbanum schliessen: Geum superrivale X urbanum." 233. Ulmaria (Tru.) HiU — Mädesüss. 626. U. peutapetala Gilib. (= Filipendula Ulmaria Maximow.) echtes M. 4 Gärten, feuchte Wiesen. 6.-7. Verbreitet im Ge- biete, auch Hu im Donaumoos (Sdtner. u. P.); Nj Ensfeld häufig (Lu.). 18* 276_ var. discolor Koch f= var. glauca (Schultz) A. u. G.): so am verbreitetsten z. B. Hu Strass gegen Unterhausen ! ! ; an der Donau bei Marxheim (Fr.); Nj Bertoldsheim sehr häufig (DV.) ; ]\Ionheim nicht selten (Lang). var. den u data Beck: so weit seltener z. B. Hu Sehen- sand gegen Kreut ! '. Nj Bertoldsheim selten (DV); Monheim nicht selten im Ufei'- gebüsch (Lg.). 627. U. Filipentlula (L.) J. HiH (= Filipendula hexapetala Gilib.j. knolliges M. 4 Heidewiesen, Hüge), 6. — 7. Zerstreut. Hu Am Grossen Exerzierplatz bei Heinrichsheim ! ! , bei der Bürgerschwaige (Heinrichsheim) zahlreich ! ! , am alten Schiess- platz bei Oberhausen auf Wällen !!, auf Wiesen bei der Beut- mtihle !!, massenhaft auf einer Fferdeweide bei Hagstadel (Roh- renfeld) ! ! ; im Donaumoos (Schrk.) ; an der Ach bei Karlshuld (P.); Oetz. Niederschönenfeld (Z.); * Oberndorf!! Nj Monheim nicht selten z. B. am Fusswege nach Liederberg und ünterbuch (Lg., Fr.); Ensfeld häufig (Lu., Hof.); Daiting (Prtl.); Wittesheim, zwischen Graisbach und Daiting (Hof.); Waldwiese zwischen Weilheim und Zwerchstrass ! ! Nk (Ries) Wildbad Wemding '/4 Stunde davon entfernt (Wie- demann. Hof, Fr.)-, * Nonnenholz und Mäderhof (Fr.). U. F. ist eine der schönsten Pflanzen im Gebiete und verdient ein Plätzchen im Garten. 234. Agriniouia (Trn.) L. — Oderinennis?. ()28. A, Eupatoria L. gem. 0. 4 Raine, Hecken, Wege, Wald- ränder. 6.-8. Sein verbreitet, auch Nj um Monheim (Lg.); fehlt gewiss auch im Donaumoos nicht. f>29. A. odorata MiUer wohlriechender 0. 2j. Waldränder, Hecken. ().— 8. Sehr selten. Nj An einem Waldrande und in einer Hecke nordwestlich von Atten.'eld gegen die Speckmühle mit A. Eup. ! ! (1905 zahlreich), an einem Waldrand zwisrhen Attenfeld u. Meilenhofen spärlich (190G !!) ; Bertoldsheim (DV. ; „Muss hier vorkommen, denn ich habe einmal nach einer Exkursion ein Früchtchen am Rocke hängend gefunden". Du Moulin. Wer A. od. einmal kennt, wird dasselbe gewiss, wie Du Moulin, nach einem einzigen Frücht- chen bestimmen können, d. V.). Nk (Ries) An einem Waldrande zwischen Wildbad Wemding und Rudelstetten (1909 !!). Bastard. Affrimouia Eupatoria L. X odorata Miller. Nj Unter den Eltern an einem Waldrande zwischen Attenfeld und der Speckmühle in e i n em Exemplai e 1 905 ! ! — Die Früchtchen waren alle, ein einziges ausgenommen, unreif abgefallen. Das eine PVüchtchen ist verkümmert, kürzer und breiter als bei A. Eup., wenig gefurcht; äussere Stacheln desselben wag recht abstehend (nicht zurückgebrochen; wenn an dem Früchtchen eine Anzahl Stacheln zurückgebrochen erscheint, so ist das nur Folge des Fressens); Blätter uuterseits schwach filzig, spärlich drüsig. Die ganze Pflanze ist intermediär. 235. Alchemilla (Trii.) L. — Fraiieiimautel. G30. A. vulgaris L. gemeiner Fr. 4 Waldwiesen, Wälder. 5.-8. Im Gebiete wohl überall verbreitet, aber fast ausschliesslich in Wäldern, z. B. Hu Hirst bei Wengen (Z.), Nj Ried am Dorfgraben, Rieder Gemeindewald an vielen Stellen, Unterstaller Holz; Monhcim geraein (Lg.) —Die im Gebiete fast ausschliesslich vorkommende Form lässt sich als ssp. A. eu- vul- garis A. u. G., Rasse silvestris (Schmidt) A. u, G., form, pasto- ralis (Buser) A. u. G. bestimmen ; so z. B. \j Waldschläge bei Ried ! !, mehrfach im Unterstaller Holz ! !; im Rohrbacher Wald, im Walde bei Ried und * Solnboten (Fr.), — Von Fr. wird auf höher ge- legenen Wiesen bei Kölburg (Nj) var. raon tan a Will d. und von Schw. dieselbe Varietät (ohne Autoren - Namen) mehrfach bei der Feldmühle und Wellheim im Walde angegeben (ebfUs. Nj). In beiden Fällen liegt wohl sicher nicht var. montana ,.Willd.'-, die A. u. G. als ssp. zu Alch. pubescens Lara, ziehen, sondern eine Form bezw. Unterart der A. vulgaris vor, sei es var. montana ,, Schmidt" der ssp. A. alpestris Schmidt, sei es vielleicht var. micans (Buser) A u. G. der ssp. A. eu - vulgaris A u. G , die beide im Schweizer Jura beobachtet sind und daher wohl auch im Frankenjura nicht fehlen. Auch Prantl und Garcke führen in ihren Floren die alpine A. mont. ,,Willd.' für die Ebene an. 031. A. arvensis Scop. Acker-Fr. 0 Aecker. 5. — 10. Im ganzen Gebiet auf etwas sandigen Aeckern verbreitet; in Nj (z. B. Mon- heim), wie es scheint, etwas seltener, (Lg.). 236. Saiiguisorba L. - Wieseiikiiopt. 032. S. officiualis L. gemeiner W. 4 Feuchte Wiesen. 7.-9. Ver- breitet; auch Hu im Donaumoos aufwiesen (P. ) ; Nj Monheim gemein (Lg.). 033. 8. minor Scop. (= Poterium Sanguisorba L.) kleiner W. 4 Hügel, Raine, Wiesen. (5. — 7. Ueberall im Gebiet verbreitet, auch Nj bei Monheim: Ensfeld, Liederberg, Wittesheim (Lg.). var. virescens Abromeit: Nj Hesselohe!! und gewiss häufiger. ssp. muricata Focke (— Poterium polygamum Waldst. u. Kit.): Nj Am Rieder Kirchberg unter Esparsette ! ! (^höchsiwahr- 278 scheinlich ; reife Früchte fehlen), Ried gegen Joshoten auf dem „Weingarten" ! ! , zwischen Hesselohe und dem Rieder Walde am Wege ! ! Hu Beim Neuburger Bahnhof an Rainen und Wegen ! ! 237. Rosa (Tiii.) L. - Rose.*j R. lutea Mill. gelbe Rose. 1^ 6. Im Gebiete hier und da kultiviert und selten verwildert ; z. B. Hu An einem Bauernhause zu Kreut (Nbrg.), hier die var. punicca Mill. mit aussen gelben, innen rotbraunen Korollen ; Nj nahe dem Grenzgebiete an mehreren Stellen am Kugelberg bei Eichstätt (Schw.) In Oberndorf a. L. sieht man in Gärten vielfach eine gelbe Rose mit gefüllten bezw. halbgefüllten Blüten, die wir ursprüng- lich für R. lutea hielten, sie ist aber wahrscheinlich die damit verwandte R. hemisphaerica Herrmann ( = R. sulphurea Ait ). R. alpina L. (= R. pendulina L. ) Alpine R. ^ Gebirgswälder. 6. — 7. Zweifelhaft für das Gebiet. Du Mouün gibt sie in seinem Verzeichnisse der Flora von Bertoldsheim für Graisbach an .- er schreibt dort: ,,In der Nähe von Graisbach häutig in Hecken, blüht 14 Tage vor der cinnamomea". Wir haben an genannter Lokalität mehrmals vergebens danach gesucht und nur R. cin- namomea gesehen. Die zur subsectio Alpinae Desegl. gehörige R. blanda Alton (= R. fraxinifolia Gmelin) wird von Schw. für den Kugelberg bei Eichstätt als verwildert unter Sträuchern von R. pimpinelli- folia angegeben. R. pimpineHifoHa L. bibernellblättrige R. ^ Steinige Gebüsche. 6 — 7. Im Gebiete sicher nicht einheimisch, sondern nur gelegent- lich aus Gärten und Anlagen verwildert , so N j Bertoldsheim einige kleine Stöcke an einem Abhänge, wo sie von Gebüsch überwuchert, nicht blühen (DV.j; im „Hirschgarten" zu Monheim verwildert und (juasispontan (Lg. !!); Hu in einer Hecke bei Rain (Fieger!) Nahe dem Grenzgebiete findet sich R. p. in der Anlage bei Eichstätt auf Dolomitfelsen an einer Stelle ziemlich häufig (Hof.); desgleichen am Kugelberg daselbst mehtfach in mehreren Abarten und Formen ; Schw. hält auch dieses Vorkom- men für quasispontan. 634. R. ciunamomea L. Zimt-R. 1^ Hecken, Gebüsch, Waldränder. 6. Im ganzen Gebiete verbreitet und sicher spontan ; z. B. Hu Neuburg a. D. (Fr., Prtl. !!); Sehensand, Feldkircheu, Heinrichsheim, Stengelheim, Biding gegen St. Wolfgang, Ried (Walda) gegen Weihdorf sehr zahlreich ; * bei Pöttmes, jedenfalls infolge früherer Kultur (? d. V.) (Schwarz); Schönesberg und *) Bei Erforschung der Neubuiyer Kosen hatttu wir uns der Unter- stützung der bekannten Rhodologen Prof. Dr Schweitschiager in Eichstätt und Rektor Dr. Keller in Wintcrthur zu erfreuen. ^ 279 . Eliekiri'.licii, Schütten zwischen Niederschönenfeld und Marxheim, Lechauen bei Rain, zwischen Lechsend und Rain, Thierhaupten, * Oherndorf a. L., *Auraühle u. Kalvarienberg bei Schrobenhausen. Nj Häufig um Ried (Nbrg.); Joshofen auf Hügeln und be- sonders am Donauufer (Hof. !!); Fuchsbräukeller nächst Nbrg., Graisbach; Monheim hier und da, z. B. Spitzmühle, Itzing (Lg.!!) Warching, Rainberg, Liedeiberg, Otting-, zwischen Vv'arching und' Tagmersheim, Daiting (Fr.); Eittenbrunn, zwischen . Wittesheim und Mühlheim, Wemding (Hot); Bertoldsheim (DV.) ; * üaieifeld gegen Buchdorf; Spindeltal, Ensfeld (Schw.); Strasse von Easfeld nach Mörnsheim (Lutz); an einm Waldrand bei Otting. Nk (Ries) Wemding überall, Herbermühle, zwischen Wildbad und Füufstetten (Fr., Schneid !!) R. c. ist im Gebiete zweifellos spontan und Schw. hat Recht, wenn er schreibt: „Die Verbreitung der echten, ungefüllten R. cinnaraomea scheint von den Alpen her ihren Weg über die schwäbisch-bayerische Hochebene und die Flusstäler zur Donau genommen zu haben''. (,,Die Rosen des südl. u. mittl. Franken- jura", S. 109). Im Donautal speziell übertrifft sie an Häufigkeit und Zahl der Individuen alle übrigen wilden Rosen, R. cauina nicht ausgenommen, und liebt besonders die Ränder der feuchten sog. Schütten. Sie ist eine herrliche Zierde unserer Flora und fängt vor allen anderen Rosen schon Ende Mai zu blühen an. — An einem Waldrand bei Otting (>j) beobachten wir R. cinna- momea zahlreich mit oner von den anderen Rosenäpfeln sehr ab- weichenden Art von Gallen besetzt. var. typica H. Braun: so im Gebiete last ausschliesslich beobachtet ; torm. foecundissima tMünchhausen) Koch: N.j im Spindel- tal bei Wellheim und mehrfach bei Eichstält (Schw.) R. rubrifolia Villars ist bisweilen angepflanzt und verwildert, z. B. in der Nähe des Grenzgebietes bei Eichstätt am neuen Weg (Schw.); sie gehört den Alpen an. G35. K. arveusis Huds. (= R repeus ScopoliJ Feldrose, ff Wald- ränder, Gebüsche. 6. — 7. Zerstreut. Hu nicht beobachtet, aber sicherlich daselbst nicht fehlend. NJ Waldschlag nördlich von Ried !!, Zitzeisberg bei Sehen- sand ! !, Igstetten ! !, Hecken bei Gietlhausen ! !, im Walde beim Finkenstein (Eittenbrunn) an mehreren Stellen !!, Eergen gegen die Wolpertsau an einem Waldrand !!, am Waldrand zwischen Feldmühle und Bauchenbergmühle !! ; Eertoldsheim (DV.); Grais- bach !!; Ensfeld, Ried, Wellheim gegen Feldmühle (^Schw.); Leitenschiag bei Eertoldsheim (DH.). var. typica R. Keller: so wohl am häufigsten, z. B. Nj Zitzelsbeig (Sehansand) !! ; um Monheim verbreitet (Schw ) f . 0 V a t a (Lejeune) Desvaux : Nj * rechter Waldrand des Trocken- tals zwischen Wielandshöfe und Ried !!; Waldweg zwischen Feld- mühle und Biesenhardt (^Schw,). ■ ^80 f. repens (Öcop.) Borbas: Nj Waldrand bei Ensfeld (Schw.). var. bibracteata Huds. form, um bell ata Godet: Gietl- hausen ! ! R. pomifera Herrmami Apfel-R. "^ 6. Kultiviert und selten verwildert. Nj Bertoldsheim (Catl., Prtl. 5 von Du Moulin in seinem Ver- zeichnisse nicht angeführt); in der Nähe des Grenzgebietes bei Eichstätt im Ochsenkellertal (Schw.). R. pomifera sieht man wegen der grossen Früchte, „Hage- butten", hier und da kultiviert-, in neuerer Zeit wird sie von R. rugosa Thunb., der Kartoffelrose, verdrängt. 636. B. tomentosa Smith filzige Rose, fi Waldränder, Wege. 6. Zerstreut bis verbreitet. Hu Gartenhecke bei einem Bahnwärterhaus zwischen Neuburg und Sehersand, Sehensand gegen Unterhausen, Hecke zwischen Bittenbrunn und dem „Heinleschlösschen", Längloh (Sinniug), Waldrand bei Hirst gegen das Haselbacher Moor ; Rand des Hasel- bacher Moores, Waldrand bei Heimpersdorf (Z.); Bertoldsheim in Schütten (DH.). Nj Burgwald bei Nbig., am Rande des Waldes zwischen Unter- hausei) und Stepperg, Zitzeisberg über Sehensand, nordöstlich vom neuen Militärschiessplatz bei Riedensheim, auch nordwestlich von demselben, Stepperg, Ellenbrunn ; Mauern!! (DH.); Hütting, * Well- heira, Ensfeld, Bauchenberg-Mühle (Bergen), Rohrbach, * Buch- dorf gegen Baierfeld ; Mandelberg bei Liederberg (Monheim) (Lg.) ; * Kaisheim (Z.); Bertoldsheim (DV.). R. t. ist in Nj entschieden häufiger als im Tertiärgebiet. var. cinerascens (Dumortier) Crep. f. subduplicata Borbas : Hu an einem Bahnwärterhaus zwischen Neuburg und Sehensand ! ! var. subglobosa (Smith) Carion : Nj Rohrbach!! f. dimorpha (Dcsegl.) R. Keller; Nj Neuer Schiessplatz (Bittenbrunn) (Gu. !) f. fallax Schw.: Nj Trockental gegenüber IMauern (Schw.), var. S e r i n g e a n a Dumortier : Nk (Ries) * Amraerbach (Schneid). f. poecilacantha Schw. : Nj Waldsaum bei Emskeim (Schw.); * Strasse Möhreu-Treuchtlingen ( Schneid). var. pseudocuspidata Crepin : Nj Trugenhofen gegen Rohr- bach (DH). var. vera Schw.: Nj Nahe dem Grenzgebiete bei Treucht- lingen (Schwarz). var. umbelliflora (Swartz) Crep.: Nj Treuchtlingen (Prech- telsbauer). 637. R. Juudzillji Hess. Jundzill's R. ^ Raine, Abhänge. 6. Selten. Hu Töding, Holzkirchen (Z.). Nj An einem Raine bei Hesselohe hinter dem Anwesen des Waldsberger! !, an bezw. in einem Hohlwege am Wege von Gietl- hausen nach Hütting bei Bergen!!, * Hecke bei Leitheim!! 261 var. Pugetii ( Boreau) Crep. form, typica Christ: Nj Ab- hang bei HesselobcÜ, Bergen (Nbre,)!!; Hütting (DH.). var. heteracantha Christ: Nj Hecke bei Leitheim!! (vis. \{. cauiiiii L. Hundsrose f> Hecken, Wälder. 6. Gemein; auch Nj um Monheim (Lg.). — R. can. ist ungemein veränderlich und tritt daher im Gebiete in vielen Abarten und Formen auf. var. glaucescens Desvaux: Nj Links am Wege von Ried zum Moyschlösschen in einer Hecke ! ! f. nitens Desvaux (angenähert): Nj Gietlhausen (Nbrg.)!! var. ololeia (Rip.) H. Braun: Nj' Monheim (Lang). var. frondosa (Stev.) H. Braun: Nj Verlassene Steinbrüche bei JoshofenÜ f. acuminata H. Braun: Nj Am Rande des Rieder Waldes, Abtgl. „Haslache-'M!! — Die Griffel sind bei dieser Pflanze schon an den Blüten auffallend lang, eine Eigentümlichkeit, die »ach Schw. an den verschiedensten canina-Formen sich findet; sie zeigt aucli am Mitteinerv eine schwache Behaarung und ist vielleicht Ucbergangsform zu var. hispiduloides Schw. var. hispiduloides Schw.: Nj Galgenberg bei Ried!! (Die Kelchzipfel fast bis zur Fruchtreife bleibend, abstehend oder zu- rückgeschlagen). var. montivaga^) (Desegl.) Borbas: Nj Steinbruch bei Marx- heim!!; Nk * Lierheim im Ries (Schneid). liova forma liaesitaus Erdner: „Kräftige, ziemlich zahlreiche, am Grunde der Blätter zu zweien stehende gekrümmte Stacheln am Schössling; Blütenzweige mit schwächeren, gekiümmten, am Grunde der Blättchen ebenfalls zu 2 stehenden Stacheln ; Blattstiel sehr schwach behaart; Blättchen, besonders an den Blütenzweigen, auffallend klein, länglich bis eilänglich, scharf zugespitzt. Blüten- stiele kurz, Kelchbecher kugelig klein. Kelchblätter an der- selben jungen Frucht z. T. zurückgeschlagen, z. T. auf- recht, z. T. abstehend (daher der Name: haesitans =: schwan- kend, unentschlossen!), lange bleibend."^) — * Abhänge des Weissen Jura zwischen Leitheim und Altisheim ! I f. composita Schw.: Nj Kalvarienberg bei Gosheim (Schw.). var. j u r e n s i s S c h w. : Nj Gottesacker in Ried (Nbrg. a. D.) ! ! ; Steinbruch bei Emskeim (Schw). var. semibiserrata Borb. : Nj an einem steinigen Abhänge bei Joshofen ! ! var. mentacea (Pug.) H. Braun: Nj Attenfeld zwischen Eich- stält und NeubuigÜ, * Gartenecke in Egweill! var. biharieusis Borbas f. salicetorum H. Braun: Nj ') Schwertschlager macht in seinem Werke S. 86 und sonst aus dieser Waldabtlg. „Haslache" im Rieder Wald ein „Haslachen nächst Nbrg. a. D." ') Schnetz zieht neuerdings (Mittl. Bayer. Bot. Ges. II. Bd. No. 17 1910) K. montivaga wohl mit Recht zum Formenki-eise der R. glauca ssp. subcauina Schwertschlager ^) Die latein. Diagnose siehe im „Anhang", Abtlg. B. 382 * Am Fusse eines Felsens am Waldrande in unmittelbarer Nähe der Wiclandshöfe (Koustein)!! var. vinealis (Rip.) R. Keller: Nj * Berghang links von Dollustein (Schw.). var. dumalis Becbstein : N j am Rieder Kirchberg ! ! — Die ge- nauere Form vermochten wir nicht zu bestimmen. Die Pflanze hat auf- alleud verlängerte Blättchen. Auch Schwertschlager, dem sie vorlag, schreibt nur: „Rosa canina vom Formenkreise der R dumalis''. var. ru be lliflora (Desegl.) Borbas: Nj Felsabhang bei Rohr- bach im Trockentale, bei Fünfstetten am Wege nach Gosheim (Schw.). f. racemulosa H. Braun: Nj Bittenbrunn bei Neuburg a. D. ! ! var. laxifolia Borbas: Nj am Waldrande bei Igstetten ! ! (Blätter stark glänzend!». var. Erdneri R. Keller in lit. : Nj Am Rande eines Kalk- steinbruches bei Marxheira eine kleine Gruppe ! ! — Von dieser Rose schreibt Schwertschlager a. a. 0. S. 79, Anmkg. 1 : ,, Diese Form wurde von Hrn. Pf. E. p]rduer in Donauwörth, dem Erforscher der Flora von Neuburg a. D., entdeckt und mit vielen anderen Funden mitgeteilt; nach ihm hat Hr. Prof. R. Keller die Beschreibung unter dem obigen Namen übernommen, aber bis jetzt nicht publiziert. Ich tue das also vorläufig, ohne einer späteren Beurteilung von R. Keller zu präjudizieren."' — Der Brief Dv. R. Kellers, der u. a. von der var. Erdneri handelt, stammt vom 28. November 1902. Es heisst darin : „Die R. ca- nina L. hat mich besonders interessiert. Ich danke Ihnen im Voraus für dieselbe. Ihre Stellung ist unter Zugrundelegung der Einteilung der Synopis folg.: R. canina B. I. a. 1. b. 2. und nun dieser 2. — adscita — (pag. 163) anzureihen. Ich bereite eine kleine Arbeit über neue oder seltene Abänderungen europäischer Rosen vor. Würden Sie mir gestatten, diese Rose als R. canina var. Erdneri zu publizieren? Wenn ja, würden Sie, wie das in der Synopsis von Aschner geschiebt, mir einige Personalien, die Sie betreffen, zukommen lassen?" Die Erlaubnis hiezu wurde unsererseits erteilt ; Dr. Keller ist aber unseres Wissens bis auf den heutigen Tag noch nicht dazu gekommen, die oben erwähnte Arbeit mit der Publizierung der var. Erdneri herauszugeben, so dass der eigentümliche Fall eintrat, dass ein dritter, zunächst unbeteiligter, nämlich Hr. Prof. Schwertschlager die Beschreibung derselben übernahm. Dieselbe lautet: ,,var. Erdneri: auffal- lend h e t e r a k a n t h : am Stamme und öfter auch an den Zweigen Stacheln von allen Grössen, gebogen bis gerade, die kleinsten am geradesten und zuweilen als Drüsenborsten ausge- bildet. Die Blättchen eiförmig oder elliptisch, kurz zugespitzt, in den Blattstiel verschmälert oder kurz zugerundet-, Blattstiele beHäumclt •, manche Zähne einfach. Blütenstiele mittellang, Hoch- blätter gut ausgebildet. Kelchzipfel nach dem Verblühen zurück- geschlagen und bald abfällig. Griffel stark haarig, Scheinfrüchte eiförmig.'" Lat. Diagnose (ebenfalls von Dr. Schwertscblager): „Ad- 283 rairaiida aculeorum diversitas: in caule et fretiucnter in ramis aculei magnitudine sumraopere variantes, recti vel curvati et niinimus quisque rectissimus ac saepenumero glandula iustructus. Petioli plumosi ; foliola ovata vel elliptica, cum apice brevi, in basin constricta (vel breviter rotundata, d. V.); senatura duplex admixtis «[uibusdam dentibus simplicibus; bracteae robustae. Pcdicelli longitudinis modicae. Styli pilosiores. Receptacula fruc- tifera ovoidea. — Nach einer briefl. Mitteilung von Hrn. Erdner hat die Rose bei der Kultur in der ersten Generation die Hetera- kanthie im wesentlichen beibehalten ; doch wurde sie merkbar schwächer/' Schwertschlager a. a. 0. S. 83 u. 84. Die letzte Bemerkung Schw.'s muss dahin korrigiert werden, dass zwar bei den allerersten aus den Sam n aufgegangenen schwachen Trieben die Heterakanthie schwächer war, dass aber die späteren kräftigen Schösslinge dieselbe in genau gleich staikem Masse zeigten wie am loc. classicus, trotzdem der Gartenboden, in welchem die Kultur erfolgte, bei weitem nicht den Kalkgehalt hatte, wie der natür- liche Standort. Wir hatten 6 Jahre lang Gelegenheit, die Pflanze in Kultur zu beobachten und konnten zu unserer Freude niclit die geringste Abnahme der Heterakanthie beobachten. Schw. sah im Frühjahr 1906 eine ganz ähnliche Canine am Abhänge des Galgenbergs bei Eichstätt, konnte aber zur Fruchtzeit den Strauch nicht mehr finden. Wir selbst konnten trotz sorgfältigen Suchens keinen anderen Fundort entdecken. var. eriostyla (Rip.j ßorbas f. adunca Schw.: Nj am Wege von Emskeim nach Gammersfeld (Schw.). var. biserrata (Merat) Baker f. giaucina Ripart: Nj Rieder Kirchberg ! ! var Schottiana Seringe: Nj * Mühlberg bei Wellheim (Schw.); Steinbruch oberhalb Ried gegenüber der Dampfziegelei !!; Bachranken bei Bertoldsheim (DH !). f. hypsisepala Schw.: Nj Waldsaum ob der Feldmühle, Fussweg von Fünfstetten nach Gosheim (Schw.). 639. R. glaiica Vill. meergrüne R. ^ Hügel, Raine. 6.-7. Sehr zerstreut. Hu Auf den Hügeln zwischen Ortlfing und Biding nächst ersterem ! ! Nj An einem verlassenen Steinbruche zwischen Ried und Jos- hoten ! !, auf dem „Weingarten" über Ried ! !, Abhang bei Grais- bach gegenüber der Schlossruine !!; Ensfeld, '■■■ Groppenhof, * Wellheira (Galgenberg) (Schw.); * Baierfeld gegen Buchdorf an einem Waldrande !! var falcata (Puget) Borbas: Nj * Baierfeld (Buchdorf). f. Gravetii Borbas: Nj Nördlich von Gosheim (Wemding), * westlich von Treuchtlingen (Schw). var. complicata (Gren.) Christ: Hu Abhänge zwischen Ortlfing und Biding !!; Nj zwischen Ensfeld und Tagmersheim (Schw.); Graisbach !! g84 var. rayriodoiita Christ: Nk (Riesi mehrmals aii der Strasse zwisclieii Gosheim und den Schwalbraiihlen (Schw.) var. pseudofalc ata R. Keller: Nj Am Fusswege von Fünf- stetten nach Gosheim (Schw.). var. veridica Schw. ( wie die folgende zur ssp. subcanina (Christ) Schw. gehörig): Nj Joshofen !!, Ried !! var. denticulata R. Keller f. Dorrii Schw.: Nj * West- lich von Treuchtlingen (Schw. ). 640. K. (luiuetorum Tliuillier Hecken-R. tf Hecken, Waldränder. 6. Verbreitet im ganzen Gebiete, z. B. Hu Seheiisand, Strass-, Nj Ried, Hesselohe; ßertoldsheim (DV.); ist ebenfalls in vielen Formen vertreten. var. pl atyphylla (Rau) Christ: Nj Abhänge zwischen Moy- schlösschen und Joshofen ! !, Ried ! !, Unterstaller Holz ! !, zwischen Ellenbrunn und Gammersfeld ! ! f. sphaeroi dea Schw.: Verlassene Steinbrüche bei Joshofen !! (Die Kelchzipfel sind bei dieser Pflanze an der jungen Frucht meist wagrecht abstehend, d. V.); am Weiher zwischen Gosheim und Fünfstetten (Schw.). var. hirta H. Braun f. urbicoides (Crep.) H. Braun: Nj Rieder Gemeindewald (Ecke „Mildern" gegen „Haslache") ! ! ; zwischen Eraskeim und Rohrbach (Schw.), var. ThuiUeri Christ: Nj „Saliter' gegen das Kreidewerk (Nbrg. ) ! !, Igstetten (Nbrg.) Ü ihier etwas gegen var. solstiti- alis (Besser) H. Braun); ßertoldsheim (DH). var. tiichoneura (Rip.) Christ: Nj Fussweg von Ried nach Unterstall ! !, Ried !!, Steinbruch bei Marxheim !! var. cinerosa Desegl. : Hu am Rande des Unterhauser Forstes zwischen Strass und Leidliug !!; Nj Ellenbrunn (ÜH.). var. Gremliana Christ (verg. ad. var. trichoneur. (Rip,) Christ): Nj Igstetten ! ! var. solstitialis (Bess.) H.Braun (verg. ad var. cineros. Desegl, 1 : Nj Attenfeld gegen Zell an der Speck ! ! var. trichoidea (Rip.) R. Keller: Nj Am ,, Hartlein",*) einem Hölzchen zwischen Riedensheim und Stepperg ! ! var. subglabra Borbas: Nj Trockental bei Rohrbach (Schw.). f. decalvata Crepin: Nj Joshofen auf den steinigen Anhöhen westlich vom Orte ! ! var. uncinelloides (Puget) H. Braun: Nj Ellenbrunn (DH!). f. juncta (Puget) H. Braun: Nj Kirchberg zu Ried !!; Fels- abhang im Trockental bei Rohrbach (Schw.); Hu Bahnwärterhaus bei Sebensand ! ! f. s u bun cinelloi de s Schw.: Nj Steinbruch beim Kreide- werk (Nbrg. ) ! ! *) Schw. inaclit aus ,, Hartlein"' a. a. o. S. H5 ,, Harttal" bei 8tepperg; im Volksmunde heisst u. W. das betrettende Wäldchen . Hartle". 285 var. hirtifolia H. Braun: Ni Steinbruch*) bei Neuburg a. D. (DH. !) G4L H. coriifolia Fries lederblättrige R. ^ Hecken etc. 6. Selten. var, typica Christ : Nj Mehrmals westlich von Gosheim(Schw.). var. Irutetoruni (Bosser) H. Biaun: Nk (Ries) * zwischen dem Kriegsstatthot u. den Anhäuser Höfen bei Bühl (Schneid). f. bispinosa Schw. : Nk (Ries) bei Werading an der Strasse nach Gosheim und zwischen den Schwalbmühlen und Gosheim (Schw.). var. dimorph icarpa Borbas et H. Braun : Nj An der Römerstrasse bei Dittenfeld, bevor dieselbe die Strasse nach Ditten- leld überschreitet, eine Gruppe 1904 !! Die Pflanze von hier gehört zur ssp. subcollina (Christ) Schw. fi42. R. toineiltella Lern, feintilzige R. 1^ Hügel, Felsen. G. Sehr selten. var. sepioides R. Keller: Nj * Mehrfach auf Felsen der ,, Alten Bürg" nächst Aicha bei Wellheira (Schw. !) ,. Diese Rose hat sehr kurze Blütenstiele. Sie wurde seinerzeit von Crepin als tomentella erkannt". Schw. a. a. 0. S. 73, Anmkg. 2), — Die Rose vom genannten Fundorte hatte Schw. früher als var. aftinis (Rau) Christ, bestimmt. var. ob tusi folia (Desvaux) Crepin: NJ bei der Fuchsmühle (Möhren) (Schneid). i'Al\. H. rilbigiiiOSii L. Wein-R. X) Abhänge, Gebüsch. G. Zerstreut bis verbreitet. Hu wenig beobachtet : Am Donauufer zwischen Riedensheim und Stepperg, in einer Hecke bei Sulz (Rain). Nj Viel häutiger z. B. Abhänge zwischen Neuburg und Jos- liofen, Unterhausen über den Steinbrüchen am Fusswege nach Oberhausen, Steppeig mehrfach, Hesselohe gegen Gietlhausen auf einer Oedung an einem Raine, Mauern, Hütting an den südlich gelegenen Abhängen, Abhänge bei Marxheim gegen Lechsend zahlreich; Rohrbach, zwischen Marxheim und Leitheim (Hof.); Trugenhofen (DH.) ; üertoldsheim (DV.) ; Liederberg (Monheim), Gundelsheim (Lg.). — Wir konnten an dieser Art nirgends im Gebiete sog. Rosenäpfel d. i. eine durch Rhodites rosae Hartig hervorgerufene Mark-Galle, die an Rosa canina und deren nächsten Verwandten nicht selten ist, beobachten; ausserhalb des Gebietes sahen wir solche an R. ruhig, in Donauwörth. var. um bei lata (Leers ) Christ: Nj Schuttertal zwischen Feldmühlc und Biesenhardt (Schw. ) var. horrida Lange: Nj Feldabhang im Trockental gegen- über Mauern (Schw ) var. pimpinelloides Christ: Nj Ellenbrunner Holz (DH). var. comosa (Rip.) Dumortier: Nj Abhang zwischen Moy- Schlösschen und Joshofen ! ! '^) Scliw, las ,,Hembruck • aiislatt ,,Steiubrucli" g86 f. acantophora J. B. von Keller: Nj * Linker Talbaiig bei DoUnstein (Schw.), var. microphyllaR, Keller f. r otundi folia Rau : Nj Hinter dem Schlosse Möhren (Schneid). var. liostyla Christ: Nj Trockental bei Hütting gegenüber Ellenbrunn (Schw.). var. Gremlii Christ: Hu Wengen (Rain) (Z.ü). 614. R. micraiitha Smith kleinblütige R. t> Abhänge, Hecken. 6 Sehr zerstreut. Hu selten beobachtet: Kopfmühle bei Ettingü; Esterholz (Wengen) (Z.). Nj Am Fusse des Rieder Kirchberges in einer Hecke spärlich!!, auf den Höhen bei Josbofen und am Pfarrwege zur Kirche daselbst zahlreich ! !, am Rande des Rieder Gemeindewaldes, Abtlg. Hildern und Haslache! !, Mauera ! !, Ellenbrunn ! !, * Wellheim ! ! ; Rohrbach, Hütting, Feldraüble (Schw.); * Groppenhof bei DoUnstein links auf der Höhe!!, Giglberg bei Hütting!!, Steinbruch bei Lechs- endü, Waldiand bei Igstetten, auf dem Galgenberg bei Ried im Unterslaller Holz ! I var. typica Christ: Nj Waldsaum oberhalb Hesselohe!!, Dolo- mitfelsen bei Mauern!!; Rohrbach, Hütting (Schw.). , f. di min Uta (Boreau) H. Braun: Nj Rieder Gemeindewald!! var. permixta (Desegl.) Borbas : Nj Anhöhen bei Josbofen!!: rechte Seite des Trockentals nahe Rohrbach (Schw.). 645. R. agrestis Savi (= R. sepium Thuillier) Zaun-R. ^ Abhänge, Gebüsch 6. Sehr zerstreut. Hu selten : an der Mündung des Längenmüllerbachs am Engl. Garten (Nbrg.) !! Nj Schuttkegel bezw. veilassene Steinbrüche bei Josbofen ! !, steiniger Abhang bei Ellenbrunn!!, bei Mauern!!, Stepperg z. B. gegen Riedensheim ! !, Raine auf dem „Weingarten" westlich von Bittenbrunn!!, Hütting!!, Rohrbach gegen Rennertshofen ; Ber- toldsheim (DV.); Monheim z. B. im Stadtwald (Lg.). var. p übe sc e HS (Rapin) Christ: Nj Anhöhen bei Jos- bofen ! !, Dolomitfelsen des Trockentals bei Mauern ! ! ; rechte Seite des Trockentals bei Rohrbach, Feldmühle, Emskeim. Well- heim (Schw.*. f. vinodora (Kerner) Borbas: Nj Leithen bei (Mttenbrunn !! (f. glandulosa); Waldsaum ober der Feldmühle bei Wellheim, vielfach am Kalvarienberg bei Gosheim, * Talhang links von DoUnstein (Schw.). f. albiflora (Opiz) H.Braun: Abhänge („Rosental") bei Jos- bofen !! f. belnensis (Ozanon) H. Braun: Nj Feldabhang im Trocken- tal bei Hütting gegenüber Ellenbrunn, mehrmals am Fusse des Kalvarienberges bei Gosheim, linke Seite des Schuttertals zwi- schen Schanz und Bauchenbergmühle (Schw.). 287 _ f. pinnatösepala A. Schwarz: Nj bei Erlbach nächst Ber- toldsheim (DH.). f. glandulosa A. Schwarz: Nj im Schuttertal zwischen Sclianz und Bauchenbergmnhle ! !, bei Bittenbrunn ! ! : Rohrbach (1)H.); Ruine Hütting !! 646. 1{. elliptica Tausch (= R graveolens Grenier) elliptische R. ^ Hecken, Raine, Waldränder. 6. Hu In einer Hecke zwischen Strass und BidingÜ Nj Hohe Schanz bei Neuburg a. Du, Waldrand bei Igstetten in der Nähe der Strasse nach Bergen!!; Feldmühle, Emskeim, Wellheim (Schw.l; * Wittenfeld bei Adelschlag Ü, * Mörnsheim am Wege zu den Steinbrüchen ! !, Abhänge bei Mauern !! var. Billietii (Puget), Christ, f. lanuginosa Schw. : Nj häufig am Steinbückle bei Emskeim (Schw.). var. typica Christ: Nj * bei Mörnsheim (Schw.: „Hier die Blütenstiele etwas lang, also Neigung gegen die Unterart ino- dora." Schw.). f. hispida M. Schulze: Hu Hecke am Waldrande zwischen Strass und Biding ! ! ; Nj Bei Emskeim am Wege nach Gammers- feld. Feldmühle (Schw.). var. calcarea Christ: Nj Hohe Schanz bei Neuburg a D !!; bei Möhren an der Strasse nach Treuchtlingen (Schw.) ; * Stein- brüche bei Mörnsheim !! f. glandulosa Sagorski : Nj Berghang links von Dollnstein (Schw.). f. gypsophila Sagorski: Nj * Hecke zwischen Adelsehlag und Wittenfeld !! ssp. inodora (Fries) Schwertschlager: var. genuin a Schw.: Nj Neuer Schiessplatz bei (Riedensheim bezw.) Bittenbrunn !!; Erlbach (DH. : „wahrscheinlich" Schw.) f. briacensis H. Braun: Nj Sandgrube bei Dittenfeld !! f. Ion gipe data Schw.: Nj Schuttertal zwischen Schanz und Bauchenbe; gmühle ! ! (An diesem Standort wurde die f. longi- pedata Schv,'. vom Verfasser zuerst entdeckt ; sie bildet nach Schw. eine gute Lokalrasse des Schutterfals und seiner nächsten Um- gebung.), zwischen Ellenbrunn und Gammersfeld (ohne Stieldrüsen am Blütenstiele) ! !, Waldrand beim neuen Schiessplatz am Hummel- berg (z. T. hispid; d. V.) Ü; Waldsaum links ober der Feld- raülile, linke Seite des Schuttertals gegenüber der Feldmühle (Schw.) f. d 0 1 0 ra i t i c a Schw. : Nj an der Strasse von Ried nach Bergen ! i 647. R. J^allica L. Zwerg-R. f> Ackerraine, Waldränder 6. Zerstreut bis verbreitet. Hu Wengen (Z.!); * Gabelholz (Ingolstadt) (Strehler). Nj Verbreitet: Am Südrande des Rieder Gemeindewaldes, speziell der Abtlgn. „Hildern'- und „Haslache'' !!, im Waldschlag „Hil- dern" selbst ! !, am mittleren Fusswege von Hesselohe zur Baringcr Strasse an einem Ackorraino !!, zwischen Ried und Unterstall an 28R mehreren Feldrainen!!, bei Igstetten (Nbrg.) zahlreich in einem Hohlwege und am Waldrande!!, in einem Defile südwestlich von Bergen!!, am Rande des Burgwaldes beim Stepper'schen Steinbruche ! !, auf dem Zitzeisberg an mehreren Stellen ! !, bei Ensfeld an Waldrändern (Lu. ! !), * bei Wellheim an einer Hecke zum sog. Zigeunerloch ! ! ; Bertoldsheim häufig (DV. ) ; zwischen Zwerchstrass und Weilheim! !, * Buchdorf gegen IJaierfeld! !; JVIon- heim an vielen Stellen (Lg,!!) z. B. Kölbuig, Itzing und Mon- heim. zwischen Monheim und Wittesheim (Lg. 1-, Itzing!!, am Wald- raiide rechts von der Strasse Bergen-Hütting gegen die Wolpertsau mit Ros. arvensis! !, bei Rohrbach an einer Hecke!!, ,, Weingarten" westlich von Bittenbrunn ! ! ; bei Hütting, am Waldrande gegen Ellenbrunn (Schw.); im ,, Sandle" bei Monheim, Gundelsheim, Leit- heim ( Fr. ) ; "Waldweg von Wolferstadt nach Gundelsheim (Hof.). Nk (Ries) * Nonnenholz (Wemding) (Fr.). var, austriaca (Crantz) H. Braun: Nj Mehrfach am Doos- weiher bei Wemding (Schneid). f. haplodonta Borbas: Nj Zitzeisberg bei Neuburg a. D.Ü; Neuhausen ( Marxheim), Buckscnlagäcker bei Bertoldsheim iDH. !). var. i)umila (Jacci, ) H. Braun: Nj Igstetten (Nbrg.)!!, an einem Ackerrand am Südrande des Rieder Gemeindewaldes!!; mehrfach bei Monheim (Lg.). var. officinalis Thory: Vielleicht gehört eine von Z. bei Wengen (Hu) gesammelte Pflanze mit dunkelpurpurroten Blüten hierher. Zwischen den einzelnen Formen existieren nach Schw. Ueber- gänge; so zwischen var. austriaca und f. haplodonta: Nk (Ries) Fahrweg von Wemding zur Mathesmühle (Schneid) ; zwischen au- striaca und pumila: \j Waldrand bei Hütting (Schw.). Nach dem Grade derBestachlung lassen sich 3 Formen unterscheiden : 1. uov. f. valdearniata Erdner: „Stacheln und Drüsen- borsten am Scliösslinge (und BJütenzweige) selir zahlreich (ähnlich wie bei Rubus Köhleri), die stärkeren Stacheln kräftig, etwas ge- krümmt." *j So nur im westlichen Teile des Gebietes im Be- zirk Rain und in dem angrenzenden Teile des Bezirks Neuburg be- obachtet: Hu Wegränder bei Wengen iZ. !); Buckschlagäcker bei Bertoldsheim (DH!). 2. UOV.- f. armata Erduer: „Stacheln und Drüsenborsten am Schössliug (und Blütenzweige) massig zahlreich, auch die grösseren Stacheln verhältnismässig schwach, wenig gekrümmt". *) So im östlichen Teile des Gebietes ausschliesslich beobachtet, z. B. NJ bei Igstetten (Nbrg.) ! !, Ried !! 3. uov. f. iueruiis Erdner : ,, Stacheln und Drüsenborsten am Schösslinge (und Blutenzweige) sehr spärlich oder fehlend; die stärkeren Stacheln, wenn vorhanden, sehr schwach." *) Diese *) Die latein. Diagnose siehe im „Anhang" Abtlg. H. 280 Form scheint sich hauptsächlich durch Abfallen der Stacheln an 2- bis mehrjährigen Stämmchen (bezw. Blütenzweigen ) aus der f. arraata zu bilden, wurde aber auch an einjährigen Trieben schon beobachtet. So Nj am Zitzeisberg bei Neuburg a. D. ! ! ; Neu- hauseii (Marxheim) (DH !). Rosa centifolia L., unsere Gartenrose, die jetzt vielfach durch andere Arten und Hybriden verdrängt ist und nach allgemeiner Ansicht der neueren Rhodologen eine Kulturform der R. gallica darstellt, findet sich manchmal verwildert, z. B. in einer Hecke bei Attenfeld (Nj), Sie setzt manchmal auch gut ausgebildete Früchte an, so an einem Bauernhause in Ried, wo sie halb- verwildert ist und keine Pflege geniesst. Bastarde. 1. Rosa aiTensis Hiuls. X gallica L. Hu Wengen, Mochenbach, Hirst(Rainl, Wald bei Holzkirchen (Z.!) Nj An einem Waldrande bei Igstetten unter Rubus caesiusü, zwischen Ellenbrunn und Gammersfeld am Wege, nächst dem letzteren, eine reiche Gruppe !!; Ensfeld (Lutz, Schw. !); fJuckschlag bei Bertoldsheira (DH. !, teste R. Keller!). var. horrida Schw.: Hu Holzkirchen bei Rain (Z , det. Schw.); die Hybride von diesem Fundort hat, wie aus ihrer intensiven Bestach- lung hervorgeht, entschieden die R. gallica f. valdearmata Erdner zur alt. parens. Die Schwertschlager'sche Benennung dieser Bastard- form als var. ,, horrida" ist sehr zutreffend. var hybrida (Schleicher) R. Keller: Nj Gammersfeld !!; Ensfeld (Lu., Schw.). var. ensfeldensis Schw. : Nj Ensfeld am Fusswege nach Mörns- heim im Waldteil „Keller" (Lu!, Schw.). 2. ß. gallica L. X tomentosa Sm. Nur im Grenzgebiete beobachtet: Nj Massenhaft und sehr typisch am linken Hang des Altmühltals bei Dollnstein in der Nähe der Zie- gelei" (Schw.) ; *Nk (Ries): Nonnenholz im Ries, am Wege Eulenhof- Wechingen. (Schneid). 3. R. agrestis Savi X elliptica Tausch. N1 An der linken Talseite des Schultertals zwischen der „Schanz" und der Bauchenbergmühle (-Ruine) 2 Sträucher (Schw.). Diese Hy- bride entspricht nach Schw. der Formel; „R. agrestis Savi var. pubes- cens Christ, f. vinodora Borb. > X R- elliptica Tausch var. typica Christ f. hispida Schulze. 1 V 290 4. R. arvensis Hiids. X canina L.? Eine vielleicht hierher gehörige Form fand Schw. im Grenzgebiete neben dem Waldwege zwischen Biesenhardt und Feldmühle bei Well- heim in blühendem Zustande unter den Eltern. 5. Ros. canina L. X gallica L. var. Kosinscia na Besser : N j Zitzeisberg *) bei Neuburg a. D, ! ! Die [wenig fruchtende Pflanze weicht durch die an der oberen Hälfte des Blättchens meist einfache Zahnung ab gegen var. macrantha R. Keller, unter welcher Marke Schw. eine R. canina X gallica vom „Krammetsberg'' bei Neuburg anführt, ,, Krammetsberg" heisst auf einigen Karten die nämliche Lokalität wie Zitzeisberg im Volksmunde; die von Schw. angefühlten var. macrantha und var. Kosinsciana stammen vom nämlichen Stocke. — Waldrand bei Hütting (Schw.: ,,Die vor- liegende Rose ist auf dem Rücken der Kelchblätter ziemlich schwach bedrüst, sonst entspricht sie der var. Kosinsciana." Schw. a. a. o.). — Hertoldsheira (DV. „Eine (Rose) mit grossen purpurnen Blüten, Blattstiel stark drüsig behaart, Blätter etwas lederig, halte ich für die canina X gallica". Du Moulin. Das dürfte die Pflanze sein, welche Borbas ,,e Suevia boica (Bertolzheimj" im Ilerbar Richter's gesehen hat; sie stammte zweifellos von Du Moulin her, wie schon aus der Schreibweise ,,Bertolzheim", die Du Moulin anstatt des jetzt üblichen „Bertoldsheim' wälilte, hervorgeht. (Schw. „Die Rosen des südlicben und mittleren Frankenjura" S. 123, Anmkg. 3 am Schlüsse). — 2 wahrscheinlich zu can. X gall. gehörige Pflanzen sahen wir bei Attenfeld (gegen Ried) und am Südrande des Rieder Gemeindewaldes-, beide blühten noch nicht. f. raoravica Borbas: Nj Rieder Gemeinde wald am Gangsteig nach Bergen ein Stock !! 6. R. tlunietorum Thuill. x ^fillica L. var. collina (Jacq ) R. Keller: NJ Eingang des Spindeltals bei Wellheim rechts (Schw. !!); am Rande des ,, Burgwaldes" bei Neuburg in der Nähe der Donauwörthci Strasse eine reiche Gruppe ! ! — Wahr- scheinlich gehören hierher die von Du Moulin bei Bertoldsheim (Nj) beobachtete R. collina („collina nicht selten", DV.) und die R. canina 2. collina Jacq. et Rau Frickhinger's von Nj : Wolferstadt, Möhren, Otting'und Büttelbrunn. f, vineticola H. B aun: Nj Hecke beim „Saliter" zum Kreide- werk (Nbrg. !!) (Von R. Keller als R. gall. X dumetorura f. Thuilleri Christ bestimmt). var. interposita R. Keller: Nj Zweimal zwischen Ellenbrunn und Gammersfeld an einem schwach bewaldeten Abbang in einer grösseren Anzahl von Exemplaren l! — Die Pflanzen setzten nach unserer Be- obachtung überhaupt keine Früchte an; die Blütenstiele wurden rasch gelb und fielen ab. R. Keller bestimmte diese Hybride als R. gallica X dumetorum vers. hemitrich. Ripart. *} Scliw. schreibt a. a 0. intümlicherweise „Zitzeisheim". 291 7. R. dumetornm Tliiiill. x Jundzillii Besser. Nj An eiuem Feldraine bei Hesselohe hinter dem Anwesen des Waldbcrgers mitten unter R. Jundzillii var. typica ß. Keller f. typica Christ ein winziges Stöckchen (30—32 cm hoch), das aber blühto und einmal fruchtete !! Schw. schreibt a. a. 0. darüber: „Die Rose Erd- ner's hat Zwergwuchs, schmälere Blättchen mit stärkerer Behaarung und fast rein doppelt gezähnt; Blattstiele schwach drüsig; Blüte blass. Ich war geneigt, sie für eine reine dumetorum var. caesia (Baker) R. Keller zu halten, so sehr hat sie das Aussehen einer dumetorum." Schwertschlager hält sie jetzt aber sicher für einen Bastard, (a. a. 0. S. IHl), — Wir haben die Pflanze, die jetzt leider eingegangen zu sein scheint, vom Jahre 1902-1906 jährlich beobachtet; sie kann niclit R. dumet. var. caesia sein: 1. wegen des Zwergwuchses (30— 35 cm Höhe), 2. wegen der offenbar verkümmerten Früchte, 3. wegen der weder auf dem Rücken noch am Rande drüsigen Kelchblätter und 4. wegen der weissen Korolle, die bei var. caesia meist lebhaft rot ist (bei unserer Pflanze ist sie nur beim Aufbrechen der Knospe schwach fleischrot gewesen) 8. R. dumetorum Thuill. x micrantlia Sm. Nj Waldrand gegenüber dem Toifstadel der Feldmühle bei Well- heim (Schw.); nach Schw. genauer: R. dumetorum Thuill. var. tri- ehoneura Christ X < micrantha var. typica Christ (a. a. o. S, 133). 9. R. ciuuamomea L. X gallica L. (= X R. turbinata Aiton). Im Grenzgebiete in der Ortschaft Oberndorf a. L. an einem Bauern- hause, bezw. am Bachrande eine reiche Gruppe mit halbgefüllten Blüten 1907 !! — Mit ebenfalls halbgefüllten Blüten sahen wir R. turbinata mehrfach in Gärten und auf Gottesäckern in * Genderkingen und * Altisheim. — Was Schw. a. a. 0. S. 135 Anmerkg. 2 sagt, trifft auch bei unseren Exemplaren zu: die Oberseite ist nicht, wie die Synopsis von A. und G. will, kahl, sondern zerstreut flaumig, die Unterseite ist nicht bloss auf dem Mittelnerv, sondern auch sonst behaart. Wir fügen noch hinzu, dass auch die Stacheln nicht spärlich, sondern, besonders am oberen Teile des Schösslings, sehr reichlich sind, ähnlich wie bei Schösslingen der R. cinnamomea. Wir halten R. tuib ganz sicher für R. cinnara. X gallica; die späte Blütezeit spricht nicht gegen Beteili- gung der früli blühenden R. cinnam., sondern ist auf Konto der h a 1 b - gefüllten Korolle zu setzen; gelullte oder halbgefüllte Blumen blühen •ramer später als die entsprechenden einfachen. 4. Unterfamilie Amygdaloideae Engl., Steinobstbäume. 238. Prunus L. — Kirsche, Pflaume etc. (>4S. P, Padus L. Traubenkirsche, auch Eisbeere genannt. X) Ufer, Wälder, Gebüsche. 5, Verbreitet, im ganzen Gebiete z. B. Hu 19^ Engl. Garten bei Nbrg a. D., Fasanenschütt bei Bittenbrunn; an Gräben im Donauraoos hier und dafP.); Nj Monheim' zerstreut (Lg.). Wir haben überall nur die var. typica Köhne f. genuina A. und G. beobachtet; bei Josbofen (Nbrg) sahen wir einen Baum, bei dem die Fruchtknoten durch Gallen abnorm v>,'rgrössert waren. P. s e r 0 1 i n a E h r h., ein schöner Baum mit lorbeerartigen Blättern, ist in den Anlagen beim Bahnhof Burgheim angepflanzt (1904!!). 649. P. Mahaleb L. Türkische Weichsel ^ Sonnige, steinige Abhänge. 5. — 6. Selten, nur Nj Felsige Abhänge bei Stepperg (DV.) ; die Pflanze hat sich an den steinigen Abhängen des Antoniberges, wenn auch spärlich, bis heute (1900j erhalten!!; Marxheim (Fr., Prtl.); an einem Felsen beim Moyschlösschen ein Exemplar (1907!!). An den bisher genannten Fundorten wohl sicher spontan ! An den folgen- den sicher nur kultiviert: Hu an mehreren Stellen im Engl. Garten bei Neuburg ! !, am Nachtberg (Nbrg.) bei der Lourdesgrotte ! ! Ueberall die var. typica A. u. G, 650. P. avium L. Süsskirsche ^ Waldungen, Hecken, Auen. 4.-5. Kultiviert und wild (oder verwildert?). var. silvestris Dierbach : wohl im ganzen Gebiete, bald häufiger, bald seltener, z. B. Hu am Donauufer zwischen Neuburg und Joshoten ! ! ; Nj in einem Hohlwege bei Hesselohe ! !, * Hop- pingen am Kräuterranken ! ! Berühmt durch seine Kirschenpflanzungen, die auf einen gewissen Buxbaum, den Kammerdiener des auf dem Gottesacker zu Ried ruhenden Freiherin von Flachslanden zurückgeführt werden, ist die Ortschaft Gietlhausen bei Neuburg a. D. Es ist ein Hoch- genuss, im Monat Mai das Kirschenblüten-Meer daselbst zu be- wundern. Möchte nur die für einzelne Einwohner recht respektable Einnahmequelle durch rechtzeitiges Nachpflanzen der zum Teil schon alten Bäume erhalten bleiben. P. cerasus L. Weichsel, Saueikirsche. 1^ 4.-5. Kultiviert und verwildert, so Nj an den Abhängen beim städtischen Wasserwerk nächst Neuburg!!, an den Abhängen bei Joshoien. Hier die ssp. P. eu-cerasus A. u. G.; die ssp. P. acida K. Koch — Strauchweichsel, Ostheimer Weichsel — glauben wir an einem Abhänge beim Prof. MüUer'schen Garten in Laisacker halbver- wildert angetroffen zu haben ; wir haben leider nie Früchte davon zu Gesicht bekommen. P. Persica (L.). Stokes, Pfirsich, u. P. Armeniaca L., Aprikose, werden in und um Neuburg mit gutem Erfolge kultiviert. 651. P. spiuosa L. Schlehe, Schwarzdorn. 1^ Hecken, Waldränder. 4.-5 Gemein, wohl überall die Rasse typica C.K.Schneider, auch Hu im Donaumoos hier und da (P.), Nj Monheim gemein (Lg. \ — An Abänderungen konnten wir nur solche mit auffallend grossen Früchten, die fast kleinfrüchtigen Reincclaudes an Grösse gleichkamen, beobachten; so z. B. bei Ballersdoif (Hu) an einem Waldiaiulc. 203 P. iusititia L. Reineclaude, „Zipperl'-, PÜaume. ^ Kultiviert se ten verwildert, so ISk (Ries) an Abhängen bei der Hainzenmühle (Wemding) (Fr.). - Am häufigsten findet sich die Rasse itahca C. K. Schneider — Reineclaude — angepflanzt. P. domestica L. Zwetschge. ^ 4. Sehr häufig im Gebiete kul- tiviert und manchmal verwildert, z. 15. an einem Abhänge bei den Steinbrüchen vom Moyschlösschen gegen Joshofen, aber kaum als var. silvestris Borkh. zu betrachten, bei weicher die Zweige z. T. Dornen bilden. - In manchen Jahren sieht man die Früchte von P. dorn., jedenfalls durch den Stich einer Gallwespe, zahlreich deformiert; solche Missbildungen, in manchen Gegenden „Zwetsch- gennarren" genannt, werden von Kindern mit Vorliebe gegessen. 48. Fiunilie. Legiimiuosae ErulL, Hülsenfrüchtler. Unterfamibe. Papilionatae L., Schmetterlingsblütler Laburimm (L.) Gfrisb. — Goldregen. . L. vulgare Grisb. (= Cytisus Laburnum L.) ^ 4.-5. Oft kultiviert z. B. auf der „Hohen Schanz" bei Neuburg a. D. !! Ein prächtiger Strauch, der leider giftig ist. 5i39. Cytisus L. — Geissklee. 052. C. nigricans L. schwarzwerdender G. ^ Abhänge, Gebüsche. 6. --7. Ziemlich verbreitet. Hu Wälder am Wege von Unteihausen nach Sinning (Spahn); Strass; St. Wolfgaug, Ambach, Gempfing, Pessenburgheim (Z.); Unterhauser Forst. Nj Im Burgwald bei Neuburg a. D. an den Abhängen gegen die Donau und sonst, auf dem Zitzeisberg bei Sehensand, am P'inkenstein bei Bittenbrunn; Pfarrwald bei ünlerhausen (Spahn) ; Ensfeld (Lutz); Monheim hier und da, z. B. zwischen Monheim und Otting (Lg.); Monheim zwischen dem F'allhaus und Rothen- berg (Fr.); zwischen Wemding und Wolferstadt; am Doosbuck bei Wemding (Egenberger); Haidmersbronn, * Warte bei Ammer- bach, im Rohrbacher Wald und * bei Wellheim (Fr.); Uebers- feld und * Blosscnberg (Hof.). Wohl überall die Rasse genuinus Pospich. var. typicus Beck. 053. C. ratisbonensis Schaff. Regensburger G. ^ Steinige Abhänge, Heiden. 4.-5. Im Bezirk Rain ziemlich verbreitet, in den Be- zirken Neuburg und Monheim fast fehlend. Hu Zwischen Biding und Illdorf, Kunding, Neukirchen, Thier- haupten, Münster, Straupen, WallerdorF, Wächtering, Tannenhof, Unterhaar, Bergendorf, Pessenbuigheim, Nördling, Oberbaar (Z.); Abhänge an der Ach bei Hemerten (Münster) ! !, zwischen Münster und Holzheim mit Calluna vulgaris !!, zwischen Sulz und Holz- 294 heim in einem Föhrenwäldchen an der Strasse ! !, Bayerdilling an einem Waldrand und sonst zahlreich ! ! ; Schnöderbuck und Schnöd (Bertoldsheim) (DH.!; an diesen beiden Lokalitäten, die an der Grenze zwischen den Bezirken Rain und Neuburg liegen, tritt C. r. in den Bezirk Neuburg ein). — Nach Caflisch ist C. r. auf den Heidewiesen des Lechgebietes häufig; uns ist sie auf den eigentlichen Lechheiden innerhalb des Gebietes nicht be- gegnet. — Nach A. u. G. wäre unser C. r als Cytisus hirsutus L. ssp. ratisbonensis Schaeff. var. vulgaris (Wimm. et Grab.) A. u. G zu bestimmen. Auf der ,, Hohen Schanz" bei Xeuburg ist eine Cytisus -Art angepflanzt, die unseres Erinnerns zu C. capitatus Jacq. oder einer verwandten Art gehört; wir haben leider kein Exemplar eingelegt. 240. Sarotliainims Wimm. — Besenstraucli. 654:. S, scoparius (L.) Wimm. gemeiner B. t> Wälder, Heiden. 5. — 6. In nächster Umgebung von Neuburg a. D sehr selten, überhaupt auf Nj fast fehlend wird S. sc, erst im Tertiärgebiet südlich und südwestlich vom Donaumoos häufiger. Hu An waldigen Abhängen zwischen Ried (Ehekirchen) und Weihdorf!!, * Pöttmes !!, Schornholz (Schorn)!!, * zwischen Linden und Langenmoosen ! !, * in Waldschlägen bei Oberarn- bach gegen Brunnen !!, dto zwischen Niederarnbach u. Brunnen !!, * auf sandigen Heiden östlich von AUeneich !!, * auf dem Kal- varienberg bei Pobenhausen ! !, zwischen Pobenhausen u. Nieder- arnbach ! ! , * von Edelshausen bis Schrobenhausen verbreitet ! ! ; * Reichertshofen ( Se.) ; * Hohenried, * Schrobenhausen (Schrk.) -, Lechlingszell, Heimpersdorf, untere und obere Perlsmühle, Neu- kirchen, Hölzlarn, Walda (Z.). W Im Rieder Wald, Abteilung ,,Hildern-', einige Exemplare (F. Maier ! I), im Oberholz bei Hennaweidach (Winter ! !), am Waldrande zwischen ,, Schanz" u. Feldmühle einige Exemplare ! ! ; * am linken Waldrand des Rieder Tales gegenüber dem Groppen- hof (DoUnstein) 6 grosse alte Sträucher (Schw. : „Wichtig, weil erstes sicheres Vorkommen auf Weissjura"); nur nördlich von Monheira auf Sand und Lehm (wie Cytisus sagittalis), z. B. im sog. Katzenberger viele Exemplare auf einem kleinen Raum bei- sammen, weiter südlich nur noch selten vereinzelte Stöcke, im sog. Wäldchen bei Monheim (Lg.); in einem Waldschlag beim Spiel- hof zwischen Möhren und dem Uhlberg einige Stöcke ! ! — Auf Nj scheint S. sc. nur da vereinzelt vorzukommen, wo derselbe stark mit Sand oder Lehm überdeckt ist. 241. Geiiista L. — Ginster. (>55. G. tinctoria L, Färber- Ginster. ^ Heiden, lichte Wälder, Dämme. 6. — 7. Verbreitet, z. B. 295 H\i Kreut (Nbig.). Strass, besonders zahlreich au tlon Ab- hängen am Eisenbalmkörper und in einem Waldsclilag gegen Unterhausen, zur Blütezeit ein goldenes Blütenmeer bildend, in Waldschlägen zwischen Strass u. Ortlfing, Bayerdilling; ,,auf dem Moor von Pöttraes und in den Waldungen bei Waldr( -h) (! !) kam sie mir mit unregelmässig vierkantigen Stengeln und Zweigen vor, indem die beiden erhabenen Streiten, welche von den Blattansätzen herablaufen, bis sie wieder auf Blattansätze treffen, weiter vor- springen". Schrank (Naturliist. u. ök. Briefe über das Donaumoos" 1795); Donaumoos (Schrank u. Paul). NJ Verlassener Steinbruch gegenüi)er der Darapfziegelei zu Ried, Wald zwischen Fünfstetten und Gosheim; Wemding (Egen- berger); zwischen Monheim uud Otting, weniger häufig als G. germanica (Lg i. Die im Gebiete am meisten verbreitete Form ist Rasse vulgaris Spach var. genuina Pokorny. var. umbrosa Bönningh.: >'j Wald zwischen Wemding und Otting und sicher öfter !!. Genista pilosa L. im Herbar Lang zu Donauwörth, das er als zwischen Monheim u. Otting gefunden angibt, ist ein jugend- liches Exemplar von Gen tinctona mit einzelnen unentwickelten Blüten in den Blattachsehi. 050. 0. sagittalis L. (= Cytisus sagittalis Koch) geflügelter G. f> Wälder, Waldränder. 5.-6. Sehr zerstreut. Hu nicht mit Sicherheit konstatiert: Neuburg a. D. (Prantl; wo? d. V.). Nj Eine reiche Gruppe am Waldrande neben der alten Strasse vom Burgwald (Nbrg.) nach Oberhausen i Winter !!); Monheim und zwar nur nördlich davon auf Sand und Lehm z. B. bei Rothenberg, Otting, Wolferstadt ziemlich häutig Lg.); Sandgrube an der Strasse von Monheim nach Treuchtlingen ! ! ; Ensfeld I Hof. ; Wald zwischen Fünfstetten und Gosheim ! ! , Ingershof und Haidmersbronn bei Fünfstetten !!, Wald am Uhlberg bei Möhren !!; Wemding in Wäldern (Hof, Egenberger ; * I-Jeuhof bei Kaisheim (Z.i; zwischen Weilheim und Zwerchstrass !!. ^'k (Ries) An der Schwalb bei Wemding ziemlich häutig (Lg.). G. sag. liebt sandige Albüberdeckung wie Sarothamnus vulgaris, tritt aber nicht so spärlich wie letzterer, sondern meist in grös- serer Menge auf. 057. G. geriiiauica L, deutscher Ginster ^ Heiden, Wälder. 5.-6. Verbreitet z. B. Hu Strass, zwischen Strass und Ortlfing, Bayerdilling, Schorn. Nj Verlassener Steinbruch über Ried, Wald bei der Kaiserburg (Oberhausen), Wald zwischen Fünfstetten und Gosheim; Monheim auf Sand überall (Lg.) ; zwischen Weilheim und Zwerchstrass, am Uhlberg bei Möhren. 296 Lupinus (Tru.) L. — Lupiue, Wolfsbohne. L. Intens L. gelbe L. 0 5.— Herbst. Sehr selten im Gebiete angebaut; nui' Hu in einer Pflanzschule im Walde bei ünter- hausen nahe der ,. Roten Saul" zur Gründüngung 1905 kultiviert !! L. aiigiistifolius L. blaue L. 0 5.-6. Im Gebiete selten angebaut, häufiger wohl nur im Grenzgebiete bei Schrobonhausen z. B. Hu bei der Aumühle (1902)!! L. polyphyllus Lindl. vielblättrige L, 2J- 6.-8. Mancherorts in Wäldern als Wildfutter angebaut; im Gebiete noch nicht be- obachtet. 242. Ononis L. — Hauhechel. 658. 0. spiiiosa L. dornige H. 4 Triften, Heiden, Wege, Raine. 6. — 7. Gemein, auch Nj um Monheim (Lg.) ; fehlt sicher auch im Donaumoos nicht. t. albifloia Schur: Nj zwischen Fünfstetten und OttingÜ, zwischen Monheim und WarchingÜ — Ueberall nur die Rasse typica A. u. G. var. genuina A. u. G. beobachtet; blüht oft noch prächtig im Spätherbst. 059. 0. repeus L. kriechende H. 2|. Sandige Raine, Wege. 6.-7. Verbreitet, aber nicht so häufig wie vorige, z. B. Hu * Pöttmes gegen Pertenau. Nj Hesselohe (Nbrg.) gegen den Rieder Wald in Hohlwegen, Hesselohe in einem Hohlwege gegen Gietlhausen, Bittenbrunn, Bergen gegen Wolpertsau und die Bauchenbergmühle, zwischen Ellenbrunn und Gammersfeld, am Fusswege zwischen Ried und ünterstall ; um Monheim weniger häufig als vorige (Lg.). — Die gewöhnlich beobachtete Form ist ssp. 0. procurrens Wallr. Rasse vulgaris Lange; die hiezu gehörige var. spinosissima Lange: Nj Hesselohe gegen Gietlhausen ! ! var. mitis Spenn. : Nj Bittenbiunn! ! Nach dem Bastarde 0. rep. X spin. haben wir bislang ver- gebens gesucht. 243. Medicago L. — Schueckenklee. (>(>(). M. sativa L. (= M. sativa L. ssp. M. macrocarpa Urban Rasse vulgaris Urban) Luzerne. 4 6. — 8. Vielfach angebaut und ver- wildert ; so z. B. Nj Ried ; in Laubwäldern des Schuttertals z. B. * bei Espenlohe und Feldmühle (Schw.); Monheim (Lg.). — Die Blütenfarbe schwankt vom tiefsten Violett bis zum hellsten Lila und fast Weiss ; auch weiss-blau gescheckte Blüten haben wir beobachtet. 661. M. falcatii L. (= M. sativa L. ssp. macrocarpa Urban Rasse falcata Doli) Sichelklee. 4 Wege, Raine. 6.-9. Gemein, auch Nj Monheim (Lg.); Hu Donaumoos (P.). 297 6<>2. M. lupuliiia L. Hopfen Idee. 0 4 Wiesen, Raine, Aecker. 4.-9. Gemein, auch im Donaumoos (Schrk., P.). Schrank schreibt a. a. 0. 1795: ,, Diese Pflanze wächst auf dem noch nassen Moore um Pöttmes sehr häufig." (S. 87). -• Die im Gebiete ausschliesslich beobachtete Form ist Rasse typica Urban var. vulgaris Koch. — M. 1. wird neuerdings um Neuburg a. D. z. B. Ried, Unterstall etc. als ,, Gelbklee" häufiger angebaut und zur Blütezeit durch ihren süsslichen intensiven Woblduft schon von ferne erkannt. 6ü3. M. niiiiima (L.) Bartal. kleinster Seh. 0 Abhänge, Heiden, Raine. 6.-7, Selten. Hu: nicht beobachtet. Nj An den steinigen Abhängen unterhalb der Kirche zu Joshofenü, * am Kirchberge zu Irgeitsheim (Bergheim) sehr zahl- reich und üppig!!, an felsigen Abhängen beim Schlosse zu Ber- toldsheimü (DV , Cafl , Prtl.), * in Wellheim an dem Berge, den die Schlossruine krönt!! var. vi sei da Koch: Nj steinige Abhänge beiJoshofen auf Kalk! ! var. pubescens Webb (verg. ad. var. mollissima Koch): Nj * IrgertsheimÜ (auf Sand). Bastard. Med. falcata L. x sativa L. (=: M. sativa L. ssp, M. raacroearpa Urban Rasse varia Urban). Hu Am Wege zum Moyschlösschen beim K. Forstamt in Neu- burg a. D., ,,Hohe Schanz" beim Neuburger Bahnhof, obere Schanz (Ge.); zwischen Feldkirchen und dem kleinen Exerzier- platz bei Neuburg, Grünau (Gu.); an einem Graben an der Strasse vom Bahnhof Rain zur Stadt Rain (Fieger!); Rain: zwischen dem Bahnhof und der Eisenbahnbrücke links von dem Bahnwärterhaus 1905!! — An den all' den genannten Fundorten wurde die Hybride mit grünlich-missfarbigen Blüten beobachtet. Am letztgenannten sammelten wir auch eine Form mit rein gelben, später etwas bräun- lichen Blüten, die wir ursprünglich für reine M. falcata hielten; indes die Beschaffenheit der Früchte mit 1 bis 1 V2 Windungen und die Gestalt der Blättchen sprechen auch hier für den Bastard M. falc. X sat. 244. Melilotus Tru. — Steinklee, Honigklee. 664. M. altissimus Tliuill. hoher Steinklee. 0 Flussufer, Auen. 7. — 9. Zerstreut. Diese Art wurde im Gebiete nur Hu am Donauufer oder in der Nähe desselben beobachtet, z. B. Neu- burg a, D. ! !, Ried ! !, in der Schütte am Fusse des Moyschlöss- chens ! !, am Donauufer zwischen Neuburg und Joshofen (hier auch manchmal auf Nj übergehendj !!, westlich von Bittenbrunn gegen den ,, Finkenstein" I ! ^98 _ Ueberall Rasse raacrophyllus A. u. G. var. typicus A. u, G. ; M. a. wird oft mit M. officinalis verwechselt, von welchen er sici{ durch die bedeutendere Höhe und die weichhaarigen Früchte unterscheidet. 005. M. oificinalis Desr. gebräuchlicher St. B Wege Aecker. 7.-9. Gemein, auch Nj Ensfeld (Lutz) und Monheim (Lg.). 000. M. albus Uesr. weisser St. 9 Triften, Aecker. 7. — 9. Ver- breitet, auch Nj z. B. Ensteld häutig (Lutz) u Monheim gemein (Lg.) Wohl überall die var. typicus A. u. G. : Nj Ried am Kirchberg etc. — Wir haben öfters nach M. albus X officinalis gesucht, aber immer vergebens, trotzdem die 2 Arten oft massenhaft neben- einander wachsen. 245. Trifolium Trn, — Klee. 007. T. prateuse L. Rotklee. 4 Wiesen, Raine, Triften. 5.-9. Ge- raein, auch Hu im Donaumoos (Schrk,, Se. u P.) ; Nj Monheim angebaut (Lg.). — Die im Gebiete beobachtete Form entspricht der ssp. T. eu-pratense A. u. G. Rasse sativum Schreber var. ty- picum A. u. G. lus. albiflorum Sanio : Nj Auf einem Kleeacker bei Ried einige Exemplare ! ! 008. T. alpestre L. Wald-Kl. 4 Lichte Waldstellen, Heiden. 6.-8. Zerstreut. Hu Ära Lorenzoberg bei Ehekirchen ! ! ; Bonsal, Straupen, Hirst (VVengen), Mochenbach, Tödiug, Bayerdilling, Nördling, Wächtering (Z.); * Gabel (Strehler). Nj Steinbrüche gegenüber der Rieder Dampfziegelei !!, Burg- wald !!, Zitzeisberg iGe.) ! !, Abhänge westlich von Bittenbrunn! !, Unterstaller Wald auf dem Galgenberg!!, Stepperg !!; Monheim ziemlich häutig (Lg.) Wir haben überall die Rasse eu-alpestre A. und G. var. di- stacliyura Ser. beobachtet; die Blättchen sind sehr verschieden- gestaltig: lineallanzettlich bis schmalelliptiscli. 001). T. ocliroleutum L. blassgelber Kl. 4 Waldlichtungen, Herg- wiesen. G. -7. Sehr zerstreut. Hu nicht beobachtet. Nj BertolJsheira (DV.); Waldrand am Wege von Marxheim nach Daiting !!, Wiese ara Waldrand östlich von Lechscnd ! !, südwestlich von Lechsend gegen die Donau auf Wiesen ! !, grasige Abhänge nördlich von Graisbach ! ! ; Monheira (Prtl.) ; Waldwiese bei Flotzheira, ira ,, Stelzer" zwischen Liederberg (Monheim) und Mühl- heira, Sandle (Monlieira \ (Lg ); auf bewaldeten Hügeln bei Reicherts- wics (Fr.); Ensfeld an mehreren Stellen (Prtl., Hof. ) z. 15. im ,. Hand- loh", im Walde zwischen Ensfeld und Emskeim (Lutz) ; am Waldwege zwischen Wolferstadt und Gundelsheim an raehreren Stellen (Hof.); * grosse Gruppen im Walde zwischen Saupark und Konstein (Schw.). 290 iuO. T. iiicaruatum L. Jnkamat-Kl. 0 6.-7. Hier und da an- gebaut und verwiMot't. Hu Von der Einöde „Bürgerschwaig" zur Rohrentelder Strasse bei einem Bauernhofe i Nbrg.) ! !, um den neuangelegten ideineren Weihor bei der IJeutraühle (Oberhausen) 1902 !!, Aecker zwischen Münster a. L. und Thierhaupten !!•, * Krankenhaus Oberndorf (DH.); * Ingolstadt (Bleicher). Xj Feldweg und Ackerränder von Neuburg zum Zitzeisberg ! ! Wohl überall die Rasse elatius Gib. et Belli, so z. B. bei der ,, Bürgerschwaig" ! ! Am gleichen Standorte mit der Rasse elatius linden sich meist auch kleine Exemplare, die nur als Kümmer- linge zu betrachten sind. T. i. ist die schönste unserer einheimischen Kleearten. H7I. T. Jirveiise L. Acker-Kl. 0 Aecker, Waldschläge, Heiden mit Sandboden, 6 — 9. Ziemlich verbreitet, z. B. Hu Strass gegen Orllting, bei Hesselohe an einer Sandgrube. >'J Aecker am „Schönbichl" (Sehensand), Ellenbrunn gegen Rohrbach; Monheim überall in Menge (Lang); am Uhlberg bei Möhren zahlreich. T. a. ist an den zottigen Köpfchen, in welchen die kleinen Blüten fast unsichtbar sind, leicht zu erkennen; er führt daher auch den Namen ,, Katzenklee". 072. T. medium L. mittlerer Klee. 4 Waldränder, Waldblössen, Triften. 6.-7. Zerstreut. Hu Neuburg a. D. (Schrank ; im Stadtwalde bei Grünau !!, zwischen Moyschlösschen und Joshofen !!; * Gabel (Ingolstadt) (Schrk. und Strehler). Nj Verlassener Steinbruch gegenüber der Rieder Dampfziegelei und sonst ! !, Burgwald bei Neuburg, besonders rechts vom Wege vom Kreidewerk zur „Alten Burg" an einer Waldlichtung !!, Zitzeisberg (Sehensand) !!, Abhänge westlich von Bittenbrunn gegen den Finkenstein!!, Stepperg am Wäldchen von Riedensheim her !!; Monheim verbreitet (Lg.); Fünfstetten, Wemding (Fr.). Schrank schreibt in seinen „Briefe über das Donaumoos" 1795 S. 49: ,,Tch habe diesen Klee (trifolium fiexuosum Jacq. =^. t. medium L.), der auch sonst in Bayern und schon hier und da um Neuburg wildwächst, als ein vortreffliches Futterkiaut zu Neuburg a.D. bei dem Weingastgeber und Brauer, Herrn Schneider, kennen gelernt". Gemeint ist damit wahrscheinlich der Wirt vom Goldenen Kreuze, wo sich Schrank 1792 einlogiert hatte, weil er da ,,so nahe als möglich am Moore war." (Schrk. „Sammig. naturhistor. u. physik Aufsätze" Nürnberg 1796, S. 136.). Die in unserem Gebiete am häufigsten beobachtete Form von T. m. ist ssp. T. flexuosum Jacq. Rasse typicum A. und G. var. genuinum Rouy und Fouc. Hiezu kommt als nov. subvar. : o 00 distachyum Erdner: ,,Mit 2 gestielten ßlüteuköpfchen, wäh- rend der Typus nur eines hat; Blätter bald breiter, bald schmäler." *) 673, T. rilljens L. rotköpfiger Kl. 4 Lichte Waldstellen, Heiden. 6. — 7. Zerstreut. Hu wie es scheint, seltener : Wald am Wege von Unterhausen nach Sinning i Spahn) ; * Gabel (Ingolstadt) (Strehler). NJ Im Burgwald rechts vom Wege, der vom Kreidewerk zur ,, Alten Burg" führt ! !, bei dem verlassenen Steinbruch auf dem Zitzeisberg (Sehensand) !!, Abhänge westlich von Bittenbrunn !!, Finkenstein !!; Pfarrwald bei Unterhausen ( Spahn U Bertoldsheim (DV.) ; bei Ensfeld z. B. im ,,Hörle" und im „Breittnhart" (Lutz); auf den bewaldeten Kalkhügeln zwischen Liederberg (Monheim) und Mühlheim öfters (Lg.); zwischen Wemding und Otting im Walde !!; * Blossenberg (Wemding) (Hof.) T. r. ist leicht erkennbar an den langen, roten Blütenköpfen; wir haben überall nur var. genuinum Pospich, gesehen. 674. T. fragiferuni L, Erdbeer-Kl. 4 Feuchte Wiesen, Ufer, Gräben. 6. -9. Zerstreut. Hu An der Donau beim Winter'schen Bade nächst Neuburg!!, zwischen dem Moyschlösschen und Joshofen an den Altwassern in den Schütten zahlreich ! !, Schütten bei Bergheim !!; im Donau- moos an Wegen und auf Viehweiden, bei Berg im Gau (P.); zwischen Schainbach und Abenberg ! ! (Walda , Münster a. L. !!; Illdorf, Etting (Z.) Nj An dem Bächlein, welches durch die Joshofener Moor- wiesen zur Donau fliesst !!, * auf Wiesen im Rieder Tal nächst Ried (Dollnstein)!!; Bertoldsheim (DV , Hof.); * Wellheim (Prtl., Hof.); Monheim gruppenweise z. B. am Stückelberg, (Hof., Lg.); Flotzheim (Fr. ; Stepperg, Lechsend (Hof.) Nk (Ries) Wildbad (Wemding) (Hof.); an der Schwalb, * Mäderhof (Wemding) (Fr.). T. f. gleicht zur Blütezeit einem schwachen T. repens, zur Frucbtzeit ist es an den durch die aufgeblasenen Kelche gebildeten runden, erdbeerähnlichen Köpfchen leicht zu erkennen. 7(J5. T. moiitaiium L. Berg-Kl. 4 Trockene Wiesen, Heiden, Raine. 5.-7. Verbreitet, z. B. Hu Engl. Garten bei Neuburg; von Z. im Be^irk Rain von 22 Fundorten angegeben; Donaumoos (Schrk., Se. u. P.) Nj Monheim stellenweise (Lg.) ; Wälder des Schuttertals häufig (Schw.). var. angustifolium A. u. G. : Hu Heide bei Rohrenfeld ! !. (>7(>. T. repens L. Weiss-Kl., kriechender Kl. 4 Wiesen, Wege. 5. 9. Gemein, auch Hu im Donauraoos (Sendtner u. Paul). 077. T. liybridum L. Bastard-Kl. 4 Feuchte Wiesen, Wälder. 5.-9. Ziemlicb verbreitet *) Die latcin. Diagnose siehe im .,Aiiliaiig", Abtlg. B. 301 Hu Am Pflanzweiher bei Neuburg a. D., auf Wiesen zwischen Ried und Bittenbrunn, im „Eila" westlich von Bittenbrunn, Auen westlich u. nordwestlich von der ßeutmiihle (Oberhausen), Münster a. L,, Thierhaupten; im Donaumoos i Se. u. P. >; * zwischen Dünzelau und Gerolfing (Hof.'. Nj Wiesen nordwestlich von Joshofen, Wegränder bei Mauern ; Monheim häufig i Lg. i z. B.Ried, zwischen Monheim u. Warching (Hof.); * Schutterwiesen zwischen „Schanz" und Wellheira (Schw.); * Wolkertshofen (Hof.). T. h. ist an den zweifarbigen, weiss-noten Blütenköpfen leicht zu erkennen und ist trotz seines Namens kein Bastard ; nur ssp, T. fistulosum Gilib. beobachtet. 678. T. agrarium L. (= T. aureum PolL, T. strepens Crantz) Gold-Kl. © Waldschläge und Bergwiesen 6. — 7 Verbreitet, z B. Hu Lorenzoberg bei Ehekirchen ; * Gabel bei Ingolstadt (Strehler). Nj Burgwald bei Neuburg a. D. (Ge.); Waldschlag nordöstlich von Laisacker, an der Donauwörtherstrasse vor Oberhausen, * Waldrand bei Espeulohe (VVellheim); lichte Waldschläge um Monheim (häufig (Lg.). ()79. T. procumbens L. (= T. campestre Schreber) liegender Gold- klee 0 Aecker, Brachen. 5. — 9. Veibreitet, z. B NJ an der Strasse durch den Burgwald (N'euburg), Aecker bei Joshofen, Verschönerungsweg gegenüber dem Fuchsbräukeller (Nbrg.); Ot- ting, Rothenberg (Fr); Monheim gemein (Lg) — Ist jedenfalls in Hu ebenso verbreitet wie in Nj. T. p. erscheint wie eine verkleinerte Ausgabe des vorigen, ist jedoch an den länger gestielten mittleren Blättchen leicht davon zu unterscheiden. 680. T. minus Sm. fadenförmiger Kl. 0 Waldschläge, feuchte Wiesen. 5. — 9. Ziemlich verbreitet ; z. B. Nj Waldschlag .,Hildern'', im Rieder Gemeindewald, Burgwald bei Neuburg; Joshofen, Oberhausen (Ge.) ; * zwischen Morizbrunn und Terapelhof, * Sumpfwiesen bei Wolkertshofen (Hof.); Hu ge- wiss ebenso verbreitet wie in Nj. T. Dl. hat Aehnlichkeit mit Medicago lupulina, ist aber an den Früchten leicht von demselben zu unterscheiden, auch meist zarter und kleiner als letzteres. 246. Anthyllis L. — Wuudklee. 081. A. Yulneraria L. gemeiner W. 4 Grasplätze, Heiden, Raine. 5.-6. Gemein, auch Hu im Donauraoos (Schrk., F. ; zwischen Wengen und llldorf. Nj Ried an einem verlassenen Steinbruche und sonst, Beutmühle bei Oberhausen; Monheim sehr häufig (Lg). Diese sonst so sehr veränderliche Pflanze wurde im Gebiete fast nur in der ssp. A. vulgaris Kerner Rasse typica A. u. G. var. 302^_ genuina Rouy beobachtet; ein bei Ried gesammeltes Exemplar weicht durch die zahlreicheren, regelmässig verteilten Stcngel- blätter gegen Rasse Kerner i Sagorski ab. 247, Lotus (Trn.) L. — Hornklee. (J82, L. COrniculatus L. gemeiner H. 2|. Wiesen, Raine, Wälder. 5.-9. Gemein, auch Hu im Donaumoos (Schrk., Se. u. Pj; Nj Monheim (Lg. '. Fast überall die Rasse eu-corniculatus A. u G. var. arvensis Ser. subvar. genuinus Pospicb.; auf sumpfigen Wiesen bei * Pött- mes (Hu) wurde subvar. silvaticus Baumg. beobachtet !L (!83. L.uliginosus SchkuhrSumpf-H. 4 Feuchte W'aldwiesen, Moore. 7.-8. Sehr selten. Hu nur: Wiese bei Karlshuld im Donaumoos (Paul ! 1905, nach ihm vielleicht mit Grassamen ausgesät). Nj * In einem Weidengebüsch an einem Weiherchea zwischen Buchdorf und Hafenreuth ! !. Schw, glaubt L. u. auf sumpfigen Wiesen am Fusswege von Mon- heim nach Tagmersheim , näher letzterem Orte beobachtet zu haben (lit. ail Lang d d. 24. VI. 1889; im Herbar Längs zu Donauwörth ist die Pflanze vorhanden, aber, wie fast regelmässig, ohne Angabe des Fundortes). Die Pflanze vom Donaumoos ist var. glabriusculus Babingt. 684. L. siliqiiosus L. (= Tetragonolobus sili(iuosus Roth). Spargel- bohne. 4 Feuchte Wiesen, Triften. 5. — 6. Zerstreut. Hu Donaumoos bei Neuschwetzingen Paul, Gugler ; bei Rain in den Lechauen, besonders bei der Eisenbahnbrücke und sonst in Menge ! !, Schönenfelder Ilofü, Lechsendü, * zwischen dem Lech und Genderkingen, * zwischen Genderkingen und Ham- lar !!; Heidewiesen bei Moos (Strass) (Ge.); * Oberndorf !!, Lechauen bei Thierbaupten gegen Oetz und südwestlich von Thier- haupten in grosser Menge ! ! ; Bertoldsheim in den Schütten DV. u. DH.); * Gerolfing (Hof.). Nj Wiesenabhang zwischen Graisbach und Marxheira in Menge (Lg. i; Weilheim V iSchw. in lit. ad Lang als\,wahrscheinlich'''"an- gegebeni; * zwischen Hennaweidach und Pettenhofen an Wiesen- gräben ! !, * zwischen Pettenhofen und der Schutter ! !, * zwischen Irgertsheim und Dünzelau ! !, zwischen Dünzelau und Gabel ! !. Nk (Ries) Wiesengraben zwischen Hui^heim und der Pfleger- müiile !!, dto. zwischen den „3 Schwalbmühlen" und Fünfstetten ! ! ; zwischen den Schwalbmühlen und Huisheim (Fr.)'; Mathesmühle (Hof.); Wemding (,, Paradiesspitze'') (Egenberger). — üeberall var. genuinus Gren. und Godr, ; bei Thierbaupten steht L. s. massenhaft unter L. cornic, wir konnten aber keine£Hybriden finden. 303 Gralega (Tni.) — Geissraiite. G. offlciualis L. gebräucliliche G. 4 7. — 8. Manchmal ange- pflanzt und sehr selten verwildert; so im Grenzgebiet Hu bei Reichertshofen (Vollmann in Bericht XI, Bayer. Bot. Ges. 1906). 248. ßobinia L. — Kobinie, Akazie. 085. |{. Pseud-Acacia L. wilde Akazie 1^ 6. Ueberall im Gebiete kultiviert, und zwar meist die Rasse typica A. u. G. var. vulgaris A u. G., seltener die Kugelakazie: Rasse umbraculifera DC. — Hier und da sieht man aucli Rob. bispidaL. mit rosaroten Blüten und R. viscosa Vent. mit klebrigen Zweigen angepflanzt. Amorpha fruticosaL., ein Zierstrauch mit kleinen dunkel- blauen Blüten in langen, dichten IMütentrauben aus Nordamerika, ist auf der ,, Hohen Schanz" bei Neuburg und wohl auch sonst an- gepflanzt. Colutea L, — Blaseiistrauch. €. arboresceiis L. baumartiger Bl. T) 6, 7. Häuflg als Zier- strauch angepflanzt, z. B. auf der „Hohen Schanz" bei Neuburg; ist an den einer Fischblase ähnlichen aufgeblasenen Schoten leicht zu erkennen. Die Blüten sind bochgelb in 2 — 6 blutigen Trauben. Carag:aiia Royeu — Erbseiistraiicli. C. arboresceiis Lani. baumartiger E. ^ 5. Ebenfalls häufiger Zierstrauch aus Sibirien mit einzelnen goldgelben Blüten; z. B. ,.Hohe Schanz" bei Neuburg a. D. 249. Astragalus iTrii.) L. - Tragant. (ISß. A. firlycypliyllos L. Bären-Tr., Wolfsschote. 4 Laubwälder, Ge- büsch. 6. — 7. Verbreitet, z. B. iNj Monheim. Wittesheira etc. (Lg.) ; Wälder des Schuttertals häufig (Schw.); * auf dem Blossenberg bei Ammerbach Hof.); Hu woiil ebenso verbreitet. ()S7. A, Cicer L. Erbsen-Tragant. 4 Ackerräuder, Hecken. G.— 7. Zerstreut. Hu Kiesgrube verlassene) ])eim Bahnhof Neuburg gegen Feld- kirchen !!, zwischen Neuburg und Sehensand, besonders in einer Hecke am Bahnkörper ! !, zwischen Sehensand und Unterhausen ! ! ; Wiese bei Hollenbach (Schrank 1792); Waldrand bei Bayer- dilling !!, dto. bei Pessenburgheim gegen Bergendorf !!; Rain, Eschling, Etting, Kunding, Nördling, Wächtering, Haselbach, Holz- kirchen, Gempfing, Weihdorf. Schorn. Bonsal, Kopfmühle (Etting i (Z.) :Nj Hecke oberhalb Ried gegen das Moyschlösschen ! !, Acker- rand von der „Hohen Schanz'^ zum Zitzeisberg!!, Ackerränder an der Donauwörther Sirasse zum Burgwald!! Ackerränder bei 304 Oberhausen!!, Hesselohe gegen den Rieder Wald!!; Aecker an der Strasse zwischen Joshofen und Bergheim ((lu.); Ensfeld häufig (Lutz). Nk An einem Ackerrand Lei Gosheim !! 250. Oiiobrychis (Trii.) L. — Esparsette. GS8. 0. sativ.!. Lmk. (= 0. viciaefolia Scop.) gem. E. 21- Grasplätze, Wiesen, Raine. 5. — 7. Verbreitet; oft gebaut und verwildert. Ob wirklich ursprünglich einheimisch? Auch Hll im Donauraoos bei Neuschwetzingen aaf anmoorigem Boden (P.) ; Nj um Mon- heim häufig kultiviert und verwildert (Lg.). 251. Oruitbopus L. — Klaueiisehote, Vogelfuss. *689. 0. perimslUus L. kleine Kl. 0 Sandfelder, Sandgruben 5.-7. Sehr selten. Hll * in einer Sandgrube östlich von Alteneich (Berg in Gau) zahlreich!!, * am Rande eines Kornackers in der Nähe der er- wähnten grossen Sandgrube!!, * an einem sandigen Ackerrain bei Linden (Langenmoosen)! ! Ueberall die Rasse eu-perpusillus A. u. G., var. genuinus Rouy. *0. sativiis Brot. Serradella. 0 6.-7. Im Tertiärgebiet am Südrand des Donauraooses öfter angepflanzt und gelegentlich ver- wildert ; so Hu * am Kalvarienberg bei Pobenhausen ! !, * Edels- hausen, * Schrobenhausen, * Alteneich (Berg im Gau). — 0. sat. wird fast ausschliesslich auf Sandboden kultiviert; neuerdings sollen auch Versuche auf anderen Böden gemacht worden sein. Ob mit Erfolg? 252. Coronilla li, — Kronwicke. 090. C. montana Scop. (= C. coronata L.) Berg-Kr. 4 Felsige, bewaldete Abhänge. 6,-7. Zerstreut, nur Nj : Finkenstein bei Neuburg a. I). und etwas westlich davon an dem steil abfallenden Steinbruche ! ! ; in den Bergwäldern auf dem linken Donauufer bei Neuburg a,^D. iFr.; er meint damit wohl gewiss die Wälder westlich von Bittenbrunn gegen den Finkenstein, d V. i; Felsen bei der Feldraühle ( Schw.) ; * Felsen bei Wellheim z. B. am Mühlberg !! und bei Konstein !!; Felsen des ,, Handloh" gegen die Spindeltalstrasse (Lutzl; auf dem Erbsen- berg bei Tagmersheim (P'r. ; wahrscheinlich ist damit der „Arbis- berg'- bei Ensfeld gemeint, d. V.)-, im Walde zwischen Waldstetten und Wolferstadt, Schwalbquelle (Gosheim \ * Blossenberg bei Ammerbach (Hof.). ()91. C. varia L. bunte Kr. 4 Wegränder, Raine, Waldränder. 6. — 8. im ganzen Gebiete gemein, z. B. Hu auch im Donaumoos auf anmoorigem Boden bei Niederarnbach (P.J; 305 Nj Monheim gemein (Li?.); auf sandigen Aecltern beim Mittel - wegerhof (Füafstetten\ * auf Süsswasserlialk bei Amraerbacli, * Steinbrüche bei Mörnsheim (Fr. i. Nk (Ries) Auf sandigen Aecljern neben dem Kriegsstatthof. Wenn A. und G. C, varia für eine „hübsche'' Pfiauze halten, so ist das ihre Sache; bei uns geriert sie sich wie ein recht gemeines Unlsraut. Wohl überall nur die var. typica Beck, 253 Hippoerepis L. — Huleiseiilike, 692. H. ComOSii L. schopfiger H. 2|. Heiden, Raine. 5. — 7. Verbreitet in Hu und Nj Für Hu werden von Z. 23 Fundorte aus dem Bezirk Rain genannt: Wengen, Illdorf, Kunding, Mittelstetten, Gempting, Oberpeiching, Münster, Eschling, Länglohe, Wallerdorf, Pessenburgheira, Straupen, Nördling, Etting, Unterhaar, Staudlieim, Rain, Neukirchen, Thierhaupten, Mochenbach, Buch, Bonsal, Riedheim; Donaumoos (Schik., P. t; Burgheim. Grosser Exeizier- platz bei Heinrichsheim. Nj An Ackerrainen zwischen der Rieder Kirche und Hesselohe Bergen; Monheim häufig z. B. im ,, Stelzer", Graisbach (Lg.) zwischen Fünfstetten und Gosheim; Wemding geraein (Egenberger) 254. Vicia (Tiii.) L. - Wicke. 2. Pol.ygala L. — Kreuzblume. 733. P. vulgare L. gemeine Kr. Ij. Waldplätze. 5.-6. Sehr ver- breitet, z. B 317 Nj Rieder Gemeindewald, Unterstaller Wald, Wald bei Ober- hausen bei der ,, Kaiserburg" ; Monheim gemein (Lg.); Hu sicher- lich ebenfalls häufig. var. typicum Beck: so im Gebiete wohl ausschliesslich. 734. P. comosum Schkulir schopfige Kr. 4 Heiden, Raine. 5. — 6 Im Gebiete überall verbreitet, z B. Hu am Eingänge zum grossen Exerzierplatz bei Grünau. Nj Fussweg zwischen Ried und ünterstall auf Oedungen, Rieder Gemeindewald gegen Bergen, am Rande des Waldes zwischen Unterhausen und Stepperg; Monheim häufig z, B. bei Rögljng (Lg). var. typicum Beck : so wohl am häufigsten, z. B. Hu auf dem grossen Exerzierplatz bei Grünau, rot- und blaublütig. 735. P. amarimi L. bittere Kr. 2|. Gräben, feuchte Wiesen 5. — 8. Verbreitet, z. B, Hu am Eingang zum grossen Exerzierplatz bei Grünau ; im Donaumoos (Schrk., P. u. Se.). Nj Rieder Gemeinde wald am Strassengraben gegen Bergen, Stepperger Steinbruch ; Monheim z. B. zwischen Itzing und Köl- burg, Rögling (Lg.); Werading (Hof.). Rasse amarelium Crtz. var. uliglnosum Rchbch. subvar. Austriacum Crtz. : Hu nicht selten auf dem Donaumoos und auf Torf gründen: Karlskron, Karlshuld, Maxfeld, * Gabel, * Pobenhausen (Strehler); Nj Waldwiesen bei Otting und Rothenberg (Fr.). var. orbiculare Chodat: Hu Grosser Exerzierplatz bei Grünau und wohl häufig !! Rasse genuin um Koch: so vielleicht Nj an dem Stein- bruche gegenüber Stepperg 1 ! 736. P. Chamaebuxus L. buxblättrige Kr. '^ Föhrenwälder, Wald- ränder, Heiden. 3.— Herbst. Verbreitet, z. B. Hu Wengen, Kugelholz (Ehekirchen), Thierhaupten (Z.) ; Schroben- hausen (Schrk.). Nj Verlassener Steinbruch gegenüber der Rieder Dampfziegelei, bei Gietlhausen an Waldgräben und sonst, im Rieder Gemeinde- wald an der Strasse nach Bergen und sonst; im Pfarrwald bei Uuterhauson (Spahn) : im .,Hörle'- bei Ensfeld häufig (Lu); zahl- reich an den Rändern des Unterhauser-Stepperger Waldes; Ab- hänge von Hütting bis Konstein überall gemein (Schw.) ; zwischen Warching und Tagmersheim (Fr.); * Dollnstein (Hof); in Föhren- wäldern bei Monheim vielfach z. B. auf dem Stückelberg, Wittes- heim (Lg.) var. grandiflorum Gaud. (= var. rhodopterum Brügg.) f. heterochroum Borb. [Saum (= vordere Hälfte) der Krone rosenrot, die Röhre und der Kelch gelb] Nj in einem Hohlwege vom Zitzeisberg (Sehensand) zur „Hohen Schanz" ! !, an einem Strassenraine zwischen Bergen und Hütting ! !, an den steilen, südlich gelegenen Felsabhängen über Hütting ! ! 318 P. Ch. bereitet dem Anfänger durch seine von den übrigen Polygala-Arten sehr abweichende Tracht meist grosse Schwierig- keit beim Bestimmen ; es hat Aehnlichkeit mit manchen Papilio- naceen, ist jedoch durch die 2 seitlichen grösseren Kelchblätter („Flügel''), die an Stelle der 1 blättrigen Fahne der Schmetterlings- blütler stehen und durch die buxblättrigen, lederartigen Blätter leicht zu unterscheiden. 54» Fainilie. Euphorbiaceae Jiiss. — Wolfsmilch- gewäclise. 263. Mercurialis (Trn.) L. — Bingelkraut. 737. M. pereimis L. ausdauerndes B. 4 Laubwälder, Gebüsche. 4, — 5. Häufig, z. B. Hu Engl. Garten bei Neuburg, Sehensand, Jesuitenholz bei Zell. Nj Abhang des Burgwaldes beim Kreidewerk, Westrand des Waldes zwischen Unterhausen und Stepperg; Monheim häufig (Lg.); * waldige Abhänge beim Groppenhof (Dollnstein). form, elliptica Hausskn: Hu Engl. Garten, Nj Wald- rand und waldige Abhänge im ,,Eila" westlich von Bittenbrunn, Uhlberg bei Möhren und so am häufigsten. Jugendliche Exem- plare haben meist schmal-elliptische bis längliche Blätter, ältere elliptische bis breitelliptische. form, ovatifolia Hausskn.: Nj Westrand des Stepperger Waldes gegen Unterhausen mit f. elliptica 1 1, Uhlberg bei iMöhren (ebenfalls mit f. ellipt. ) !! — Diese Form, welche häufig irr- tümlicherweise für Merc. ovata Stbrg. und Hop. gehalten wird, aber in allen Teilen von derselben verschieden ist, scheint weit seltener als die f. elliptica vorzukommen. Ueber M. ovata und deren Verschiedenheit von M. perennis, insbesondere von deren Form ovatifolia, siehe „Denkschriften der Kgl. Bot. Ges. in Regens- burg", Vn. Bd., S. 48, wo Dr. Vollraann in klarer und über- zeugender Weise den Artcharakter der M, ovata beweist, 738. M. ovata Sternberg und Hoppe eiförmiges B. 4 Steinige Allhänge. 4. — 5. Sehr selten. Nj An einem Abhänge etwas östlich vom ,, Finkenstein" unge- fähr auf halber Höhe auf einer beschränkten Stelle nicht reich- lich; 1901 hier vom Verfasser entdeckt. M. perennis ist an dieser Stelle nur in wenigen, schwachen Exemplaren vertreten ; der Standort, ein trockener südlicher Abhang des Weissen Jura, ist ihr offenbar zu wenig feucht und zu sonnig. Vollmann schreibt über die Auffindung dieser in Deutschland ausseist seltenen Pflanze in ,, Berichte Bayer. Bot. Ges." Bd. IX, S. 47 : ,, Bisher war das Vorkommen dieser Pflanze im Deutschen Reiche nur um Regensburg konstatiert. Dieser neue Fundort ist inso- ferne pflanzengeographisch höchst beachtenswert, als dadurch wohl der Beweis erbracht sein dürfte, dass M. ovata Sternb. u. Hoppe, die in drr Hauptsache Mediterranpflanze und sicher — trotz Krasans 319 nach meiner Ansicht auf unzulänglichen Kulturversuchen beruhender gegenteiliger Behauptung — eine von M. perennis scharf zu tren- nende Alt ist, in die Gegend von Regensburg nicht, wie schon behauptet wurde, durch Verschleppung jüngeren Datums gelangt ist, sondern dass M. ovata wohl schon zu jener fernen Zeit, wo in unserer Gegend ein trockeneres und wärmeres Klima als heute herrschte, mit vielen anderen Elementen aus dem Südosten Europas eingewandert ist und diese beiden Lokalitäten im Donau- tale noch die Reste dieser Einwanderung darstellen , denen sich vielleicht bei genauer Prüfung noch manch anderer Fundort im Frankenjura zugesellen dürfte. — Diesen Ausführungen Voll- manns stimmen wir vollständig bei. Zu jenen Pflanzen, die mit M. ovata gleichzeitig aus dem Südosten eingewandert sind, ge- hört zweifellos die am nämlichen Fundorte vorkommende Stipa pennata L., die hier charakteristischer Weise in einer Form — ssp. St. Mediterranea A. u G. Rasse pulcherrima C. Koch {=^ St. Grafiana Steven) — auftritt, wie sie sonst nur im Südosten, bezw, in den Mitteimeerländern aufzutreten pflegt. — An Formen der M. o. ist sowohl var, typi ca Vollmann als auch v ar. an gu - stior Vollraann am Fundorte vertreten; wir beobachteten auch Exemplare, die weder zu der einen noch zu der anderen Form völlig passen. Bei allen Formen kommen Individuen mit fast sitzenden und kurz gestielten Blättern vor, die Stiele sind indes nie so lange wie bei M. perennis. 739. M, ailiiua L. einjähriges B. 0 Gärten, Schutt, seltener Aecker. (j__10. Sehr verbreitet, z. B. Nj zu Ried in allen Gärten und Hu zu Neuburg an der Schlossmauer (Spahn)!! 264, Eupliorbia L. (= Tithymaliis Touiiief.) — Wolfsuiilcli 740. E. lielioscopia L. sonnwendige W. 0 Gärten, Schutt, Aecker. 6.-9. Gemein; mit Eupb. Peplus L. unsere häufigste Wolfs- milchart, auch Nj um Monheim gemein (Lg.). 741. E. stricta L. steife W. 0, 9 und wohl auch 2|. Waldränder, Gebüsch. 6. --9. Zerstreut. Hu Südrand des Engl. Gartens bei Neuburg !!, Wald bei Grünau ! !, an der Donau beim „Saliter' (Nbrg.) ! !, Ried und Hesselohe an Zäunen und in Hecken !!, im ..Eila" westlich von Bittenbrunn häufig an Waldrändern u. Schütten!!, Heinrichsheim ! !, Brück I !, Joshofen ! ! ; Hirst (Wengen ) (Z.) ; in den Lechauen bei Thierhaupten !!; * Oberndoif (Z., DH. als „E. platyphyllos-' !); Anschütten bei Bertoldshtim (DH.) ; Bittenbrunn (Hof). Nj Waldrand oberhalb Bittenbrunn gegen Riedensheim !!-, Stepperg (Hof); Bertoldsheim (DV.); Monheim (Lg.). noY. rar. typica Erdner: „Blätter beiderseits kahl oder nur mit vereinzelten Haaren";*) so Hu bei Ilesselohe, im^,^,Eila'' (Bittenbrunn) und an den meisten Fundoiten im Gebiete " •) Die latein. Diagnose siehe im „Anhang' Abtlg. B. II 3^0 nov. yar, piibescens Erdner : „Blätter unterseits, manchmal auch oberseits reichlich weicbhaarig".*) So nur Hu Lechheiden bei Thierhaupten !!. — Diese Pflanze ist sicher 2 jährig, wenn nicht ausdauernd; Garcke (20. Aufl.) sagt: ,,0, 4?", Beck ,,ein- bis zweijährig". Die Pflanze von Thierhaupten ist auch mehr- bis vielstenglig, während M. str. sonst bei uns meist nur einen, selten 2 - 3 Stengel hat; sie ist vielleicht eine Form des mageren sonnigen Heidebodens. 742. E. platyphylios L. breitblättrige W 0 Wege, Dörfer, Gräben. 7.-9. 'selten. Hu An einem Gartenzaune nächst der frisch gepflanzten „Luit- pold-Linde" in Zell reichlich (1901 !!); * Aecker bei Obern- dorf (DH. !). Nj An den Weihern bei der Beutmühle (Oberhausen) einige Exemplare 1902 !!, am Strassengraben zwischen Fünfstetten und Otting einige Exemplare 1907 !!; Bertoldsheim (DV.). Nk (Ries) * Ammerbach auf einer Weide nächst dem Dorfe ! ! (1909). — Ueberall die var. litte rata Jacq. (unterseits und am Rande zottig). E. pl. hat viel Achnlichkeit mit der vorigen Art, unterscheidet sich aber von ihr u, a. durch die nach vorne deutlich verbreiterten Blätter und die fast doppelt so grossen Früchte. E. dulcis Jacq. süsse W. 4 Schattige Laubwälder, gern auf Kalk. 4.-5. Zweitelhaft für das Gebiet ! Nj Bertoldsheim (DV.); Finkenstein am Donauufer (DH, ; das im Herbar Du Moulin zn Neuburg liegende Exemplar ist sehr mangelhaft gesammelt, ohne Früchte und mit schlechtem Blütenstand, und bleibt deswegen zweifelhaft; es ist wahrscheinlich E. verrucosa, die wir am Finken- stein auch allein beobachtet haben, d V.) ; auf dem Hahnenkarara (Fr. ohne nähere Standortsangabe ; vielleicht am Uhlberg bei Möhren und in den anstossenden Wäldern noch zu finden, d. V,). Hu Früher von Z. für den Bezirk Rain angegeben, aber später bezweifelt. Nach Schrank (bei Sendtner „Veget. Verb." S. 700) im Donaumoos; die Angabe Sch's. bezieht sich wahrscheinlich auf E. verrucosa, mit der er auch in seiner „Baier, Flora" E, dulcis verwechselt. 743. E. verrucosa Lmli. warzige W. 4 Heiden, Raine, Gebüsch. 5. — 6. Verbreitet, z. B Hu Engl. Garten bei Neuburg, grosser Exerzierplatz bei Grünau, im ,,Eila" westl. von Bittenbrunn ; im Donaumoos auf anraoorigem Boden bei Neuschwetzingen und an der Strasse gegen Zell (Paul) ; Wengen, Rain (Z.); Lechauen bei Thierhaupten z. B. gegen Oetz. Nj Abhänge beim Finkenstein, zwischen Fünfstetten und Gos- heim; Monheim (L^^); Bertoldsheim (DV.). nOY. var. typica Erdner: „Vorblätter und Drüsen gelb."*) *) Die latein. Peschrcibnng siebe im „Anhang" Abtlg. B. m So au sonnigen, trockenen Standorten z. B. Hu auf dem grossen Exerzierplatz und fast überall. iiov. var. viridis Erdner: „Vorblätter und Drüsen grün" ;*) so hauptsächlich an feuchten, schattigen Standorten in Wäldern und an Bächen Hu Wald bei Grünau!!, * Wald zwischen Oberndorf und Ellgau an einem Bache ! ! Während die typische Form an den gelben Vorblättern und Drüsen leicht zu erkennen ist, zeigt die var. viridis einige Aehn- lichkeit rait E. dulcis, die jedoch an den später schwarzpurpur- roten Drüsen leicht zu erkennen ist. 744. E. palustris L. Sumpf-W. 4 Feuchte Wiesen, (halb) ausge- trocknete Altwasser. 5.-6. Nur Hu Auf Sumpfwiesen zwischen der Beutmühle und Oberhausen (Spahn!); Beutmühle (DH. u. Hof.!); (wir konnten trotz wieder- holten Suchens die Pflanze bei der Beutraühle nicht mehr finden; d. V.); an einem Graben und auf Streuwiesen zwischen Zell und Brück unter Phragmites zahlreiche Exemplare (1900 und später!!); in einem fast ausgetrocknetem Alt wasserarme nordöstlich von Moos am Rande der Schütten zahlreich (1902!!); an einem Alt- wasser zwischen Burgheim und Bertoldsheim links von der ersten Brücke am Eintritte in die Schütten!!; Bertoldsheim (DV); beim Schnödhof gegen Staudheim !!; Schönenfelder Moor (Z.); im Donaumoos (Schrank; wohl jetzt verschwunden, d V.) 745. E. amygdaloides L. mandelblättrige W. 4 Lichte Waldplätze, Waldränder. 4, — 6. Sehr selten. Nj Jra Thurn und Taxis'schen Garten am Nachtberg zu Neu- burg a. D. im Gebüsche einige Exemplare 1899 ! ! (Vielleicht mit Sträuchern dorthin verschleppt; es ist aber nicht aus- geschlossen, dass die Pflanze am „Nachtberg" ursprünglich d. i. bevoi- die Gärten dort angelegt wurden, einheimisch war und der Fund im Taxis-Garten den letzten Ueberrest der ehmaligen Ver- breitung darstellt); im Walde zwischen Fünfstetten und Gosheim auf den südlichsten Ausläufen des Hahnenkamms mehrfach (Hof.; nach Hof. ist E. a eine charakteristische Pflanze des Hahnen- kamms. Excursionsfl, S. Vill); * im Walde zwischen Hafenreuth und Altisheim (Lg.). — E. a. ist an den am Grunde zusammen- gewachsenen Vorblättern sehr leicht zu erkennen und ist nicht bloss für den Hahnenkamm, sondern auch für die schwäbische Alp (Uärdtsfeld etc.) eine charakteristische Pflanze. 746. E. Cyparissias L. Cypressen-W 4 Raine, Aecker etc. 5. 6. Gemein. Hu für den Bezirk Rain von Z. von 36 Fundorten an- gegeben, auch im Donaumoos (Schrk., P.); Nj Monheim gemein (Lg.) E. C. wurde auch im Gebiete häutig mit dem Blattpilz Aeci- dium Euphorbiae behaftet angetroffen ; solche Exemplare bekommen eine gelbgrüne Farbe, breitere Blätter und selten Blüten. An- fänger könnten versucht sein, solche Pflanzen für E. Esula zu halten. 21 iE. Esula 1. scliarfo W. 2(. Feuchte Triften, Wegränder. 6.-8. Für das Gebiet sehr zweifelhaft ; wir haben nie ein Exemplar zu Gesicht bekommen. Du Moulin gibt zwar in seinem Verzeich- nisse diese Art fiir die Flora von Bertoldsheim au; bei seinen vagen geographischen Begriffen könnte er indes ganz leicht den folgenden Fundort als zur Flora von Bertoldsheim gehörig be- trachtet haben. — Nicht gemein auf Wiesen, unter Weidengebüsch und in Schütten bei Ingolstadt, nahe dem Grenzgebiete, (Strehler, Bleicher). Auch Hoffmann hat diesen Fundort in seine Ex- kursionsflora aufgenommen, was bei der grossen Zuverlässigkeit dieses Autors sehr für das tatsächliche Vorkommen von E. E. um Ingolstadt spricht. E. E. ist der vorigen Art sehr ähnlich, wird aber meist höher, die Blätter sind breiter, besonders gegen die Spitze, und stumpf, und der Stengel ist nicht so dicht mit Blättern besetzt. 747. E. PepliiS L. Garten-W. 0 Gartenland, Aecker. 7.— 10. Ge- mein, fehlt sicher auch Hu im Donaumoos nicht; wird vielleicht manchmal mit der ähnlichen E. helioscopia verwechselt. 748. E. exigua L. kleine W. 0 Aecker, Brachen. 6.— 10. Sehr häutig, auch Nj um Monheim gemein (Lg); wohl fast überall die var. acuta L, Gugler will am Zitzeisberg auch die var. retusa Roth beobachtet haben. 55. Familie. Callitrichaceae Lk., Wasserstern- gewächse. 265. Callitriche L. — Wassersterii. 749. C. stagnalis Scop. Teich-W. 4 Sümpfe, Gräben. 7. — 10. Sehr selten. Nj In einem Waldsumpfe beim igstetter Hof (Neuburg a. D.) und zwar var. vera Ascherson und var. platycarpa Kütz. !! (teste Dr. Fischer, Bamberg). — Wir konnten trotz mehrjähriger Beobachtung leider nie Früchte an den Pflanzen des genannten Fundortes entdecken, zweifeln aber nicht an der Rich- • tigkeit der Bestimmung. — * An sumpfigen Stellen des Waldes bei Wasserzell (Hof.). 750. C verualis Kütz. Frühlings-W. 4 Stehende und langsam flies- sende Gewässer. 5. — 10. Zerstreut. var. stellata Hoppe: Hu in einem Altwasser an der West- seite der Fasanenschütt bei Bittenbrunn! !, Allwasser nordwestlich von der Heutmühle (Oberhausen) ! !, Münster a. L. ! ! ; Donaualt- wasser bei Neuburg a. D. und Torfgräben im Donaumoos (Ge.). Nj Tümpel bei Igstetten ! ! ; * Forellenbach bei Mülilheim (Hof,). V ii r. a II g II s t i f 0 1 i a H 0 p p e : Hu Münster a. L. ! ! ; Nj Igstetten ! ! var. minima Hoppe: Nj an feuchten Stellen des ,, Grünen Weges" zwischen Gieilhausen und der Strasse nach Bergen!!, 3^ zwischen üietlhausen und der Strasse zum Forsthof!!, im Walde bei der „Kaiserburg" (Oberhausen) !! und sicher weiter ver- breitet. C. V. haben wir fast an allen Orten und in allen Varietäten (var. angustifolia ausgenommen) immer reichlich fruchtend ge- troffen. 751. C. hamiilata Kütz, hackiger W. 4 Feuchte Waldwege, Sümpfe. 6.— 10. Selten. Nj An feuchten Stellen des Waldweges vom Galgenberg (Ried) nach Igstetten in dem nassen Jahrgange 19 2!!, in einem Wald- sumpfe bei Igstetten (Neuburg a. D.)!! — Die Pflanzen an den genannten Fundorten dürften (teste Dr. Fischer) sicher sein. Wenn wir auch keine Früchte an denselben fanden, so konnten wir doch die charakteristischen sehr langen und zurückgekrüramten Griffel beobachten. Vielleicht hierher gehörige Exemplare sahen wir in einem Graben in Münster am Lech. — Frickhinger gibt eine var. angustifolia Hoppe der C. haraulata von Nk (Riesj an : Weiher bei der oberen der 3 Schwalbmühlen ; vielleicht sah er die var. trichophylla Kütz., wahrscheinlich aber nur die var. angustif. von C. vernalis. — C. autumnalis L. wurde uns von Herrn Dr. E. Frickhinger als in einem Weiher im Schwalbtal gefunden angegeben, was aber wohl sicher auf einer Täuschung beruhen dürfte. Buxaceae Kl. und Grck. — Buchsgowächse. Buxus (Trn.) L. — Buchs, Buchsbaum. B. sempervirens L. gem. Buchs (-bäum) X) 3.-4. — Dieser im Moseitaie, im Elsass und in Baden einheimische immergrüne Strauch wird im Gebiete als Einfassungs- und Solitärptlanze sehr häufig kultiviert. Anacardiaceae Lindley — Terebintheugewächse. Bhus (Tru.) L. — Sumach. Rh. typhiua L. Hirschkolbeu, Essigbaum. ^ 6. — 7. In Anlagen und Garten häufig kultiviert und an den roten Fruchtkolben im Herbste leicht erkennbar. Eine Anzahl alter Exemplare standen auf der „Hohen Schanz" am Kalvarienberg; ob sie wohl der Neuerrichtung der Kreuzigungsgruppe zum Opfer gefallen sind? R. t. stammt aus Nordamerika. Cotinus (Trn.) Scop. — Perückenbaum. C. Coggyria Stop. (= Rhus Cotinus L.) Perückenbaum X} 6.-7. Hier und da angepflanzt z. B. im Garten des Forstamtes Neuburg- West; Staramt aus Südosteuropa und kommt schon in Nieder- östeireich wild vor. 21* 3^4 Aquifoliaceae DC, Stechpalmengewächse. Hex L. — Stechpalme. 1. Aqiüfolium L. Stechpalme. ^ 5. 6. Dieser schon in unseren bayerischen Alpen einheimische immergrüne Strauch mit dornig gezähnten Blättern wird hier und da kultiviert; so unseres Erin- nerns in Rohrenfeld in einem zum Gestüte gehörigen Garten. 56. Familie. Celastraceae R. Br. — Spindelbaiim- gewäclise. 266. Evoiiymus (Trii.) L. — Pfaffeiiliäppchen. 752. E. europaea L. z. T. europäisches Pf,, Spindelbaum. X> Hecken, Wälder. Verbreitet, auch H« im Donaumoos an Gräben und in Gebüschen (P.) ; Nj Monheim hier und da. Die orangefarbenen Früchte haben Aehnlichkeit mit dem Birett der kathol. Geistlichen; daher der Name „Pfaffenkäppchen, Pfaffenhütlein." 57. Familie. Stapliylaeaceae Bartling — Pimper- niissge wachse. 267, Staphylaea L. — Pimpernuss. 753, St. pinnata L. gefiederte P, ^ Abhänge in Laubwäldern, 5.- 6. Sehr selten wild, manchmal kultiviert. Nj An den steilen Abhängen zur Donau bei der ,, Kaiserburg-' (Oberhausen) und zwar hauptsächlich an der Stelle, wo an dem auf der Höhe befindlichen Fusswege nach Stepperg sich ein Erdloch befindet, jedoch auch schon weiter abwärts!! (1900 u. später); „am Felsengestade der Donau bei Stehberg, einem Dorfe der Neuburgerpfalz" (Schrank 1789); ob Schrank den vorigen Stand- ort, der aut dem rechten Donauufer liegt, oder einen zweiten bei Stepperg, das auf dem linken Donauufer liegt, im Auge hatte, lässt sich nicht mehr entscheiden. Wir halten unseren zuerst genannten Fundort, der ziemlich weit entfernt von menschlichen Ansiedelungen liegt und dem natürlichen Voikomraen der Pflanze ganz entspricht, für sicher spontan. — Ein Exemplar am Nacht- berg bei Neuburg (1904) in einem verwahrlosten Garten ist wohl sicher kultiviert. 58. Familie. Aceraceae DC — Alioriigewachse. 268, Acer L. — Ahorn. 7.54. A. Pseudoplataiius L, Berg-A. 1^ Laubwälder. 5.— 6. Wild und häufig kultiviert; wild: _ 325 Nj Waldrand im ,,Eila", westlich von Bittenbrunn!!, an der „Kaiserburg" bei Oberhausen!! und an den steilen Abhängen daselbst zur Donau!!, * an der ,, Alten Bürg" bei Aicha (Kon- stein) ! ! , um Ensfeld in mehreren Waldungen häufig (Lutz). — Die Allee an der Strasse von Neuburg nach Ried besteht haupt- sächlich aus Berg-Ahorn, nur hier und da ist ein Spitzahorn eingesprengt. <55. A. l»latauoides L. Spitz-A. "^ Wälder 4.-5. Häufig kultiviert; seltener wild, so: Nj um Ensfeld in mehreren Waldungen häufig, nicht angepflanzt (Lutz, Schw.); Monheim (Prtl.); Wittesheim (Fr.); * „Alte Bürg" bei Aicha (KonsteinjÜ — Die Allee zwischen Neuburg und Bitten- brunn besteht fast nur aus A. plat. 756. A, campestre L. Feld-A., Massholder. T^ Hecken, Wälder. 4. — 5. Im ganzen Gebiete verbreitet, hauptsächlich als Strauch. — Im Engl. Garten bei Neuburg a. D. (Hu) und im Rieder Gemeinde- wald bei Gietlhausen (Nj ) finden sich einzelne ansehnliche Bäume des Feldahorn, vom Volke gewöhnlich Massholder genannt ; A. c, bildet um Ensfeld bis 50' hohe Bäume (Hof,), A. Negundo L. (— Negundo aceroides Moench) sahen wir um Neuburg mehrfach angepflanzt, so beim Realschul-Pensionat gegen P'eldkirchen, au der Strasse nach Ried ein Exemplar. Er ist an den gefiederten Blättern leicht zu erkennen ; oft sind sie auch nur Szählig. 59. Familie. Hippocastaiiaceae DC — ßoss- Itastaniengewächse. 269. Aesculus L. — Rosskastanie. A. Hippocastf^num L. gemeine Rosskastanie. ^ 5.-6. Im ganzen Gebiete häufig kultiviert. A. H. gewährt im Mai, wenn sie mit ihren weissen Blüten- kerzen, denen die gelben und später roten Saftmale ein buntes Aussehen geben, geschmückt ist, einen grossartigen Anblick. Ausser A. Hipp, sahen wir im Gebiete öfters angepflanzt den Bastard: Aesculus Hippocastauum L. X A. Pavia L. (= X A. caruea Willd., A. iiiMcuuda Lodd.) So in Nenburg zahlreich im Hofgarten, bei der Hofkirche; in Hesselohe beim Eingang zum Schlösschen (Gasthaus) und noch an manch' anderen Orten. — Die Früchte dieser Hybride fallen zum allergrössten Teil unreif ab; die wenigen, die bleiben, sind schwach mit Stacheln besetzt und meist verkümmert. ,— Der Bastard wird häufig mit der echten A. Pavia L. (= Pavia rubra 326 Lam.) verwechselt, die wir im Gebiete ebenso wenig kultiviert sahen, wie die gelbblübende Aesc. flava Alt. (= P. flava DG.). Dagegen glauben wir die niedrige, strauchartige Aesc. parviflora Walt, einmal (auf der „Hohen Schanz"?) beobachtet zu haben. 60. Familie. Balsaminaceae A. Rieh. — Balsamiiiengewäclise. 270. Impatiens L. — Springkraut. 757. 1. Noli tangere L. Rührmichnichtan, wilde Balsamine, 0 Feuchte Gebüsche, feuchte Wälder. 7.- 8. Zerstreut. Hu Engl. Garten an der Strasse nach Grünau !!, feuchter Wald zwischen Sehensand und Ballersdorf ! !, Eingang zur ,,Fa- sanenschütt" bei Bittenbrunn !U feuchter Wald (,,Erlet") westlich von Unterhausen !!. an der Donau zwischen Moyschlösschen und Joshofen ! ! Nj Gruppenweise an vielen Stellen um Monheim !! (Lg.); auf Felsen im Spindeltal !! (Lutz); * in einer Felsschlucht des Weissen Jura (,, Platte") bei Wellheim (Schw. !!); oberhalb der Schwalb- mühlen bei Wemding (Hof. ) ; am Dossweiher (F'r.). Nk (Riesl Massenhaft bei der Pflegermühle (Wemding) ! !, Wildbad Wemding !!; Pfleger- und untere Mühle, zwischen Wem- ding nnd W^ildbad (Fr.), * Ammerbach (Hof.). „Bewundernswert ist an dieser Pflanze die Empfindlichkeit der fünfklappigen länglichen Kapseln, welche bei der geringsten Berührung, wenn sie reif sind, mit vieler- Gewalt aufspringen und die Samen umherstreuen, wobei sich die Klappen schneckenförmig zusammendrehen." Hochsteiter ,, Populäre Botanik" S, 148. Gl. Familie. Rhamnaeeae R. Br. — Kreuzdoru- gewächse. 271. Bhamnus (Tni.) L. — Kreuzdorn. 758. Rh. cathartica L. gem Kr. ^ Gebüsch, Waldränder. 5. — 7. Zerstreut. Hu In einer Hecke bei Sehensand gegen Bailersdorf ! !, Hecke zwischen Ried und Hesselohe !!, an der Donau unter dem Moy- schlösschen Ü, Schütten zwischen Joshofen und Bergheim !!, im „Dachshölzl" bei Stengelheim !!; im Donaumoos (Schrk. u. P. ) Nj Hinter der Rieder Kirche auf einer kleinen Oedung ! ! (nun verschwunden bezw. umgebaut \ an den Abhängen westlich von Bittenbrunn im „Eila"!!, am Finkenstein an fast unzugäng- lichen Stellen!!, im „Burgwald" (Nbrg. !!, am Südrand des Waldes bei der ,. Kaiserburg" (Oberhausen), beim trigonometr. Signal auf dem Galgenberg über Ried!!, Felsen und Abhänge bei Hütting !!, 327 iMauernÜ, Steppeig am Antoniberg etc.!!, Feldmühle!!. * Well- heira !!, * Konstein !!, Hertoldsheim !!; Monheim hier und da z. R. bei Itzing (Lg.). Kh. saxatilis L. Fels-K. ^ Felsige Abhänge, Flussanen. 5.-6. Im eigentlichen Gebiete nicht beobachtet, dagegen Nj nahe dem Grenzgebiete an der linken Talwand des Altraühltals bei Eichstätt sehr verbreitet (Hof.). - Die Pflanze könnte übrigens vielleicht noch in den Lechauen von Meitingen bis Marxheira gefunden werden, da sie um Augsburg in den Lechauen an einigen Stellen beobachtet wurde. '<50 IMi. Frangula L, (= Frangula Alnus Mill.) Faulbaum. X> Wäl- der, Gebüsche, gern an moorigen, feuchten Stellen. 5.-6. Ziem- lich verbreitet, z. B. Hu Moorwiesen bei Kreut (Oberhausen), Streuwiesen zwischen Zell u. Brück ; im Donaumoos (P.), z, ß. am Hauptkanal b. Karlshuld Schütte beim ,.Saliter" (Nbig), Unterhauser Forst gegen Sinning Nj Kalksteinbruch oberhalb Ried, steinige Abhänge bei der ,, Kaiserburg'* (Oberhausen). Titaceae Lindley — Rebengewächse. Vitis L. — Weinrebe. V. vinifera L. edle Weinrebe, t} 6. 7. Im Gebiete nur an Häusern u. dgl. kultiviert; in früheren Zeiten an einigen Orten im Grossen gebaut, wovon die noch erhaltenen Namen ,, Weinberg" (oder ,, Weingarten"?) bei Ried und „Weingarten" bei Bittenbrunn Zeugnis geben. Am ei stgenannten Orte sollen noch vor einem Jahrzehnt uralte Weinstöcke als letzte Reste ehmaliger Kultur gestanden sein und zwar in der Nähe des jetzigen Moyschlöss- chens. — In einem in der Pfarrregistratur zu Ried befindlichen alten Verkündbuch aus der Mitte des 17. Jahrhunderts werden bei einem sog. Seelenbeschrieb die Mehrzahl der Bewohner von Ried als ,,Vinitores" aufgeführt. Nach erhaltenen Nachrichten muss indes der ,, Neuburger" bezw. „Rieder" nicht von hervor- ragender Güte gewesen sein. Auf einer in unserem Besitze be- findlichen Karte, welche dieUeberschrift trägt „Die Chur-Pfaeltzische Haupt und Respective Residenz- Statt Neuburg an der Donau" sind die „Weinberge" ungefähr vis-ä-vis dem Eingange zur ,,Wild- pret Schuef (dem heutigen „Engl. Garten") eingezeichnet. Diese Karte entstammt wohl ebenfalls dem 16. Jahrhundert nnd ist offen- sichtlich einem alten Buche entnommen. Ampelopsis Michx. (= Quinaria Raf.) - Wilde Kebe. A. quinquefolia Miihx. (= Quinaria quinquefolia (L.) Köhne) wilde Rebe. 1? 7. — 9. Ueberall kultiviert zur Bekleidung von Lauben, Mauern etc. und gelegentlich verwildert. — Einen prächtigen Anblick gcwäluen die im Herbst sich bald rot färbenden Blätter. ;j^8 62. Familie. Malvaceae R. Br. — Mal venge wachse. 272. Malva L, - Malye. 760. M. alcea L. spitzblättnge M. 4 Raine, Hügel. Hecken. 7.-8. Ziemlich verbreitet, z. B. Hu Am Wege nach Sehensand, bei Sinning, Hesselohe, Jos- hofen, Thierhaupten ; Unlerhausen (Spahn) -, Rennertshofen (Fr.) ; * Pöttmes (Schwarz). Nj Hecken zwischen Ried und Moyschlösschen auf der Höhe, zwischen Ober- und Unterhausen, Abhang gegenüber dem Antoni- berg bei Stepperg, Laisacker gegen Gietlhausen, Baucbenberg- mühle (Bergen); Monheim, Itzing (Fr.); Wemding (Egenberger) ; Wittesheim (Lg.) Nk (Ries) Wildbad Wemding (Fr.). var. fastigiata Cav.: Nj in einer Hecke bei Laisacker gegen Gietlhausen ! ! var. latisecta Nlrch. : so am häutigsten, z. B. Xj bei der Bauchenbergmühle ! ! var, excisa Rchbch (angenähert): Hu am Bahndamm bei Kreut (Nbrg.) mehrfach !! 761. M. moschata L. Moschus-M. 4 Äcker, Hügel. 7.-9. Sehr selten. Hu In einem Luzernacker zwischen Thierhaupten und Bach zahlreich (1903 !!); Neuburg a. D. (Cafl. u. Prtl., ohne nähere Angabe; vielleicht ist der folgende Fundort damit gemeint, den wohl Du Moulin seinem botan. Freunde Caflisch mitgeteilt hat). Nj -Bertoldsheim (DV.). M, ra. hat viel Aebnlichkeit mit M. Alcea, ist aber an den abstehenden einfachen Haaren am Stengel und später an den rauhhaarigen Früchtchen leicht zu erkennen. 762. M. SÜvestris L. wilde M. 0 u. 2|. Wege, Schutt, Hecken. 7.-8. Sehr verbreitet, z. B. Hu in Hesselohe an Gräben ; auch Nj Monheim (Lg.). var. typica Beck: so wohl am häufigsten z. B. Hu * in einem Haberacker bei Oberndorf (Z. !). var. hispidula Beck: Hu Ried bei Neiiburg a. D. !!. fl. albo: Nk (Ries) Wallfahrtskirche Wemding (1910) !!. M. crispa L. krause M. 0 7.-9. Hier und da kultiviert und gelegentlich verwildert, z. B, Hu Thierhaupten (Z. 1902); auf- fallend viel gezogen in Bauerngärten in * Grimolzhausen (Schwarz); Gottesacker in Ludwigsmoos ! !. Nj einige Stöcke am Eingange zum Igstetter Hof (Neuburg) ! !. 763. M. neglecta Wallr. übersehene M. 0 Wege, Häuser. 6. — 9. Sehr gemein, auch Nj Monheim ( Lg.). var. typica Beck: Nj Ried und so wohl fast überall. 329 Althaea L. — Eibisch. A. ofüciualis L. gebräuchlicher E. 2j. 6.-7. kultiviert u. ver- wildert, z. B. * Hu Meitingen a. L. an einem Gartenzaun !!. 6:^. Familie. Tiliaceae Juss. — Lindengewächse. 273. Tilia L. - Linde. 7(>4. T. platypliyllos Scop. (= T. grandifolia Ehrh.) Sommerlinde. ^ Wälder. 6.-7. Kultiviert und wild. Hu wild nicht beobachtet; Nj an den Abhängen des Burg- waldes zur Donau, besonders bei der „Alten Burg'' !!, am West- rande und an den Nordabhängen des Waldes zwischen Unter- hausen und Stepperg ! !, am Rande des Waldes beim „Finken- stein" (Nbrg.) gegen die Donau ! !, * bei der „Alten Bürg'' bei Konstein !!; Bertoldsheim (Du Moul.-Herb.). Kultiviert z. B. Hu Engl. Garten bei Neuburg a. D., Nj „Hohe Schanz" (nicht ganz sicher!), Kirche bei Joshofen. var. typica Beck 1. mutabilis Host: Nj „Alte Bürg" bei Konstein und so wohl am häufigsten ! !. var. grandifolia Ehrh, f. pilosa Presl: Nj Wald beim Finkenstein ! !. Die Früchte sind z T. stark kantig, wie z. B. beim Finken- stein, zum Teil undeutlich kantig, wie z. B. bei der „Alten Bürg" (Konstein). 765, T. ulniifolia Scop. (= T. parvifolia Ehrh., T. cordata Mill.) Winter-L. ^ Kultiviert, aber sicher auch wild. 7. — 8. Hu wild: an einem Bache bei Rohrenfeld von der Heinrichs- heiraer- zur Grünauerstrasse !!, ,, Eichet" bei Zell !!; Nj am Rande des ,, Burgwaldes" (Nbrg.) gegen die Beutmühle ! !, West- rand des Waldes zwischen Uuterhausen und Stepperg ! !. Kultiviert z. B. Hu Engl. Garten; Nj ,.Hohe Schanz", Allee am Rieder Kirchberg. var. typica (,,am Grunde herzförmig") im Gebiete nicht be- obachtet; var. ovalifolia Spach: Ried !! und so wohl am häufigsten. Bastard. Tilia plat.vphyUos Scop. X nlmifolia Scop. (=X T. intermedia DC, T. vulgaris Hayne). Nj Ein Exemplar bei der Kirche zu Joshofen 1907 !I; dasselbe wurde jedenfalls daselbst angepflanzt, stammt aber vielleicht von einem natürlichen Standorte aus dem Gebiet. — Die Pflanze von .loshofen ist in allen Teilen intermediär: Blätter grösser als bei T. ulniifolia, kleiner als bei T. platyphyllos, unterseits weniger stark meergrün als T. ulm. und ausser in den braunbärtigen Adcrwinkeln auch sonst zerstreut behaart, aber nicht ganz gleichfarbig und nicht so stark behaart als T. plat. ; 330 Ebensträusse 2 — 6 blutig, Früchte sehr undeutlicli kantig; einjährige Triebe kahl. Ausser den genannten Arten haben wir im Gebiete noch kultiviert angetroffen: T, euchlora K. Koch (=:T. dasystyla Loud.), Krimlinde: im Gottesacker zu Neuburg und auf der „Hohen Schanz"; T. hetero- phylla Vent. (= T. alba Michx. non Ait.): Bahnhof- Anlage zu Unter- hausen; T. pubescens Ait.? oder violleicht wahrscheinlicher: T. platy- phyllos var. grandifolia f. mollis Ortm : ein Exemplar im Hofgarten zu Neuburg. 64. Familie. Hypericaceae DC. — Joliaiiiiiskraiit- gewächse. 274. Hyperitiim L. — Joliaiiiiiskraut, Hartheu. 766. H. perforatum L. gemeines J. 4 Raine, Gebüsche, Wald- schläge. 7. — 8. Ueberall häufig, auch Hll im Donaumoos (P.) ; Nj Monheim gemein (Lang). — Die im Gebiete häufigste Form ist var. typicum Beck f. vulgare Neilr. var. angustifolium DC. : Hll auf einer Ödung bei Rohren- feld an einer Kiesgrube !!. iiov. Ins. ramosissimiim Erdiier: „Ae^te und Zweige sehr zahlreich und gedrängt";*) so Hu am Donauufer zwischen Lecbsend und Leitheim; leg. Du Moul.(!j, in seinem Herbar mit der Bezeichnung var. caespitosura ohne Autorennamen und ohne Be- schreibung. 767. H. quadraiigulum L. vierkantiges J. 4 Waldwiesen, Gebüsche. 7. — y. Zerstreut. Hu Donauauen bei Grünau (Neuburg) ! !, an einem breiten Graben ca. ^'2 km westlich von Heinrichsheim ! !, Weidengebüsch an den ,,Brandlwiesen" bei Neuburg gegen den ,,Saliter" ! !, in der Schütte unter dem Moyschlösschen (Nbrg.) ! !, Schütten südlich von Bergheim ! !, Bayerdilling ! ! ; * Gabel (Ingolstadt) (Strehlei), Nj Am Waldrand auf dem ,, Zitzeisberg" über Sehensand ! !. Waldlichtung bei Igstetten (Attenfeld) ! ! ; Monheim nicht häufig (Lg.) Zu Hyp. quadrangulum geholt wohl sicher das von Graf Du Moulin in Oesterr. bot. Zeitschrift XVH. 390 [1867] publizierte Hyp. sepalastrura. Wir lassen zur Begründung unserer .Ansicht den betreifenden Abschnitt aus Du Moulin's Aufsatz: ,,Zur Flora von Hertolzheim in Bayern" folgen: Hypericum sepalastrum Du Moiiliu. Beitolzheim bei Neuburg a. D., 1150—1200 p. F. ,, Gaule suberecto, 2—4 pollicare, sepalis magnis, margine paulis glandulis sessilibus instiuctis, obovato ellipticis, petala superantibus,patentibus. ^) Die 1 a t c i n. Diagnose siehe im „Anhang", ALtIg. B. 331 Die Sepalen sind wagrecht abstehend von der Grösse und Ge- stalt der Blätter. Der Name kann sowohl die abnorme Entwick- lung in pejorativer Endigung, als auch die sternförmige Gestalt der Sepalen bedeuten. In einem feuchten, nicht dichten Föhren- walde". Es handelt sich hier offenbar um eine monströse Form von H. quadrangulum mit abnorm vergrösserten Kelchblättern. Im Herbar Du Moulin zu Neuburg konnten wir leider kein Beleg- exemplar finden; die Gestalt der Kelchblätter („sepalis obovato ellipticis") weist indes deutlich genug auf Hyp. quadrangulum hin. 7(>N. H. tetrapterum Fr. {= H. acutum Moench) vierflügeliges J. 4 Gräben, feuchte Orte. 7.-8. Ziemlich verbreitet, z. B. Hu feuchte Hecke zwischen Ried und Hesselohe, Gräben bei Ilesselohe und Joshofen, Längenmühle bei Neuliurg in einem Sumpfe; Zell (Ge,); sehr zahlreich auf der Gänseweide bei Brück ; im Donaumoos (Se. u. P.); Eschling (^Z.l. Nj Monheim nicht häufig, z. B. an der Gailach (Lg.). 769. H. humifiisum L. liegendes J. 4 Waldblössen, Weiden. 6. — 9. Zerstreut. Hu Wengen, Lechlingszell (Z.). Nj Im Rieder Gemeindewald an vielen Stellen auf Wald- blössen bezw. in jüngeren Schlägen z. B. im ,, Dreisteiner- schlag"!!; im „Dörnerschlag" reichlich (1900 ! !), in der Abtlg. „Haslache"!!; * Morizbrunn (Hof.); * Buchdorf (,.auf dem Sand.")!! Nk (Ries) * Nonnenholz (Fr.). var. typicum Beck (ohne Drüsenhaare an den Kelchen) : so wohl am häufigsten. var. decurabens Peterm. (mit schwarzen Drüsenhaaren an den Kelchen): Nj im Rieder Walde, Abtlg. ,, Dreisteiner- schlag" ! ! H. pulchrum L. schönes J. 4 Gebirgswälder. 7. — 9. Sehr zweifelhaft für das Gebiet. Lang glaubt sicher, diese Art um Monheim gesehen zu haben und behauptet zugleich, dass er sie in seiner früheren Sammlung, die jetzt im Kassianeura zu Donauwörth sich befindet, gehabt habe. Letztere Behauptung ist aber, wie unsere Nachforschungen ergaben, unrichtig. Richtig dagegen ist, dass die Gebirgswälder um Monheim diese Art beherbergen könnten. 770. H. montanum L. Berg J. 4 Wälder, Gebüsche. 6.-8. Zer- streut, z. B. Hu Engl. Garten bei Neuburg a. D., Unterhauser Forst. Nj Waldlichtung bei Igstetten, am Waldrand im ,,Eila'' wcstl. von Bittenbrunn; Monheim stellenweise z. B. Wittesheim (Lg.). var. typicum Beck: so wohl am häufigsten. var. scaberulura Beck: Waldrand im „Eila" (Bittciibrunn). 332 771. H. hirsutiim L. behaartes J. 2\. Wälder, Auen, Gebüsch. Zer- streut; z. B. Hu Engl. Garten bei Neuburg a. D., Schütten südlich von Bergheim; Wengea (Z.). Nj „Schönbichl" bei Sehensand, Abhang bei der ,, Alten Burg" (Nbrg.) 1904 massenhaft, Waldrand im ,,Eila" (Bittenbrunn); Monheira häufig z. B. Wittesheim (Lg.); Otting, Reichertswies, zwischen Wemding u. Wolferstadt (Fr.). Bastard (?) Hypericum pertoratum L. X quadrangulum L. (= X Hyp. mixtum Du Mouliu?) Graf Du Moulin edierte in ,,Oesterr. bot. Zeitschrift" XVII. 390 (1867) sein Hyper. mixtum, in dem er ein Hyp. perfor. X quadr. ver- mutet. Wir geben im Nachstehenden den Du IMoulin'schen Wortlaut wieder. Hypericum mixtum Du Mouliu. Bertolzheim bei Neuburg a. D., 1150—1200 p. F. ,, Gaule ancipite ut in H. pertorato, sepalis ellipticis obtusis ut in H. quadrangulo. Scheint ein Bastart (sie!) zu sein zwischen H. perforatum u. H. quadrangulum, kommt nur vor in der Nähe dieser zwei vermeintlichen Eltern in massig feuchten Anschütten. Es ist ein H. perforatum, wenn man den abwechselnd zweischneidigen Stengel, ein H. quadrangulum, wenn man die Form der Sepalen berücksichtigt."' Im Herbar Du Moulin in der Realschule zu Neuburg a. J). liegt ein Hyp. mit folgender Bezeichnung: ,,Hyp. perforatum fol. non per- forato-pellucidis, lob. cal. ovatis. mixtum C. D. Schönenfeld 23. 7. 66. '• Das Ex. besteht nur aus dem oberen Teil der Pflanze, der deutlich vierkantig ist, wenn auch 2 Kanten minder stark ausgeprägt sind; die Kelchzipfel sind eiförmig-elliptisch, stumpf ; die oberen Blätter sind deutlich und reichlich durchscheinend punktiert. Nach unserer Ansicht ist die Du Moulin'sche Pflanze nichts anderes als ein typisches Hyp. quadrangulum L, ssp. quadrangulum L. Die ssp, erosum Schinz kommt nicht in Betracht, da die Kelchzipfel weder gezähnt noch zugespitzt sind; auch Hyp. Desetangsii ist wegen der eiföimig-elliptischen stumpfen Kelchzipfel ausgeschlossen. Da Du Moulin sonst ein gewissenhafter Be- obachter ist, möchten wir annehmen, dass ihm das in seinem Herbar erhaltene Ex. vielleicht selbst zweifelhaft vorkam, weshalb die Diagnose auf der Etikette so unsicher lautet, dass er aber Exemplare beobachtet hatte, die der gegebenen Beschreibung genau entsprachen und sicheres Hyp. perf. X quadr. waren. — Di. W. 0. Focke „Die Pflanzen-Misch- linge" Berlin 1881. 72. schreibt über diese Hybride*): „H. perforatum *) Dem Verfasser gütigst mitgeteilt durch Dr. Pövorleiu - Ludwigshafen. 333 L. X quadrangulura L. ist mehrfach beobachtet worden zuerst von Lasch im Brandenburgischen. Hieher H. quadrangulum var. hybridum Lee. et Lmtt. u. H. mixtum Du Moulin Oe. B. Z. 1867, S. 390 Martrin - Donos bezweifelt die Hybridität der Mittelform, weil sie in Gegenden vorkommt, wo II. quadrangulura fehlt. A. Kerner sagt, dass sie auch im Wiener Wald an Stellen vorkommt, wo H. quadiangulum gar nicht gedeiht. Es ist zweifelhaft, ob die verschiedenen Beobachter wirklich die gleiche Mittelform vor Augen gehabt haben. Garcke (Fl. 1878) gibt zwar nur einen einzigen deutschen Standort an, da- gegen wollen manche sorgfältige Lokaltioristen den Bastard in ihrer Gegend erkannt haben, z. B. Ritschi (Posen), Kemmler (Schwab. Alp.)^ Beckhaus (Höxter); auch in Ungarn (Borbas), Auvergne." Elatinaceae Camb. — Täunelgewächse. Elatiiie L. — TäiineL Es ist auffallend, dass aus dieser Familie, bezw, Gattung bisher im Gebiete kein einziger Vertreter beobachtet wurde. Wenn wir aber die geologischen Verhältnisse des Gebietes berücksichtigen, so müssteu wir es rein für einen glücklichen Zufall halten, einer Elatine - Art zu begegnen. Die Gattung Elatine liebt feuchte sandige Standorte; solcher aber sind es im Gebiete zu wenige und zu beschränkte, um da- selbst mit Aussicht auf eine grössere Anzahl Sandpflanzen rechnen zu dürfen. — Herr Medizinalrat Holler*) aus Memmingen, unser leider jetzt verstorbener bot. Freund, glaubte am Fusse eines mit Flechten bewachsenen Kalk-Felsblockes an der Ussel bei Stepperg eine Elatine- Art beobachtet zu haben, gab aber selbst zu, dass es vielleicht nur eine Landform einer Callitriche gewesen sei, die ja bekanntlich im nichtblühenden Zustande grosse Aehnlichkeit mit Elatine haben. Wir konnten daselbst nur eine Callitriche beobachten, und die Wahrscheinlich- keit, dass auf dem Weissen Jura, der unmittelbar an die Ussel heran- reicht, eine solche jemals aufgetreten ist oder jemals auftreten wird, ist äusserst gering. 65. Familie. Tamaricaceae Desvaux. — Tama- riskengewäclise. 275. Myricaria Desvaux. — Myrikarie. 772. M. germanica (L.) Desv. Deutsche M. ^ Kiesige Flussufer. 6. — 7. Sehr selten. Hu Bis in die Donauschütten bei Marxkeim vom Lech aus den Alpen herabgeführt (Fr.l; auf den ausgedehnten Kiesablage- rungeu an der Mündung des Lech in die Donau Marxheira gegen- über in Menge (Hof.); zwischen der Lechmündung und der Lechbrücke bei Rain sehr zahlreich und in prächtigen Exemplaren *) Holler hat seinerzeit im Uferschlamm des Wöllonburgev Weihers Elatine Hydropiper L. entdeckt (cfr. Scndtnor ,Veget. Vorh." S. <52). 334 (1900 und später!!), auch oberhalb der Brücke 1901 ! !, beson- ders bei der Holzraühle auf Kiesbänken 1902 ! !, in den Lechauen bei Münster!! (Z.); Bertoldsheim (DV. ; wahrscheinlich ist, da Du Moulin in seinem Verzeichnisse meist keine' näheren Fund- ortsangaben gibt, der Fundort an der Lechmündung gemeint; bis Bertoldsheim selbst geht M. g. nicht leicht herunter). 66. Familie. Cistaceae Duiial - Cistrosengewäclise. 276. Helianthemum (Trn.) Miller. — Soimenröschen. 773. H. Chamae istus Mill. {^= H. vulgare Gaertner) gem. Sonnen- röschen, t} Heiden, Raine. 6.-8. Verbreitet, auch Hu im Donaumoos (Schrank, Paul), Nj Mon- heim häufig (Lg.). — Im Gebiete haben wir nur die var. obscurumPers. (pro sp.) beobachtet und zwar meist die f. lanceolatum Willk. z. B, Nj Finkenstein bei Bittenbrunn !!, * Groppenhof bei Dollnstein an den Abhängen ! !, * ,, Kräuter- ranken'" bei Hoppiugen ! ! — Zwischen Gietlhausen und Hesselohe beobachteten wir eine Form mit blassgelben Blüten — iiov. Subf. rallidifloriim Eidner — *), f. typicum Beck : Nj Wemding (Egenberger), * Groppenhof bei Dollnstein !! H. Fiimaiiii (L.) Miller Zwerg -S. 1^ Sonnige Kalkhügel. <5. — 10. Im Gebiete selbst nicht beobachtet; nahe dem Grenz- gebiet auf Dolomitfelscn oberhalb des sog. Engl. Gartens bei Eichstätt an einer Stelle in ziemlicher Menge (Hot.). 67. Familie. Violaceae DC — Veilchengewächse. 277. Tiola (Trn.) L. — Teilchen.**) 774. V. odorata L. wohlriechendes V. 4 Hecken, Gebüsche. 3. — 4. Ver- breitet, z. B. Hu Engl. Garten bei Neuburg a. D , Schütte gegenüber dem ,,Saliter" (Nbrg.), ,, Eichet" bei Zell, Fasanenschutt bei Bitten- brunn, Schütte bei Joshofen gegen Neuburg massenhaft, Schütten zwischen Joshofen und Bergheim. *) Die latein. Diagnose siehe im ..Anhang" B. **) Bei Erfoischung dieser schwierigen aber sehr interessanten Gattung hatten wir uns insbesondere der Unterstützung unseres verehrten Freundes, des Herrn Landgerichtsrates L. Gerstlauer in Augsburg, zu erfreuen. G. pub- lizierte in No. B4 der xVlittlg. Bayer. Bot. Ges. 1. Bd. einen ausgezeichneten Ar- tikel : ,.Ueber die Veilchenüora von Neuburg a D. und Umgebung". — W. Becker, der bekannte Veilchenforscher, hatte die Uüte, die meisten der angeführten Funde durchzusehen; seine gediegene Arbeit über die Bayer. Veilchen im Bericht VJll der Bayer Bot. Ges" Abtlg. 11. gab den äusseren Anstoss zu intensiverem Eingehen auf diese Gattung. — Die Entdecker der einzelnen Fundorte sind, soweit es hier nicht geschieht, in Gerstiauer's oben angeführter Arbeit genannt. 335 N,j Nacbtberg und ,.Hohe Schanz'' bei Neuburg, am Kirchberg zu Ried, an den Abhängen westlich von Bittenbrunn im ,,Eila"' bis gegen den Finkenstein. Oberhausen; Monheim (Lg.). An Abarten wurden im Gebiete folgende beobachtet: var. dumetorum (Jord.) W. iJecker: Hu Längenmühle (Nbrg.), Fasanenschütt bei Bittenbrunn (Ge.) und gewiss noch an manchen anderen Orten. var. longi fi mbriata N eum. : Hu Schütte beim „Saliter" ! !; Fasanenschütt (Ge.). Nj Hohlweg bei Hesselohe!!, Abhänge westlich von ßitten- brunnÜ — Diese ,, forma" ist vielleicht besser als Monstrosität aufzufassen, da mit der Verlängerung der Fransen der Neben- blätter manchmal auch noch andere Abänderungen monströser Natur, z. B. Umwandlung der Nebenblätter in eigentliche Blätter, auftreten. Manche Exemplare dieser Form erinnern an V. odorata B. Favrati Hausskn. (s. Becker „Zur Veilchenfiora Tirols" S. 4). Farbenspielarten: var. alba aut: Hu geschlossener Hofgarten, Garten des Herrn Kommerzienrates Rindfleisch (Ge. i ; „Insel" (Neuburg a. D ) ! ! var. sordida Zwanziger: Hu Hof garten, Rindfleischgarten (Ge.) ; Gottesacker zu Neuburg a. D.) ! ! var. variegata DC: Nj Abhänge des „Weingartens" west- lich von Bittenbrunn ! ! iiov. var. i»allida Erdner: „Blütenfarbe blassblau wie bei V. hirta, Krone innen oft mit einem ziemlichen grossen weissen Fleck."*) Während die im ersten Frühjahr erscheinenden Blüten der V. odo- rata, besonders jene an schattigen Standorten, sich meist durch eine prächtige dunkelviolette Farbe der Blumenkrone auszeichnen, sind die später erscheinenden, zumal an mehr sonnigen Standorten, oft sehr blassblau und werden gein mit V. hirta confundiert. Das Letztere ist besonders dann der Fall, wenn die Ausläufer fehlen, was bei jüngeren Exemplaren der V. odorata voikommt; solche Pflanzen treiben später, besonders in den Garten verpflanzt, reich- lich Ausläufer. 7; 5. V. suavis M B. sens. lat. Lieb-V. 4 3.-4. „Schloss- und Hofgärten alter Fürsten- und Edelsitze" (Gerstl. a. a. 0.). — Wir halten uns bei der Nomenklatur dieser Art an die von W. Becker in einem Briefe an den Verfasser vom 25. IV. 1907 und in einer Karte vom 29. IV. 1007 gemachten Ausführungen, nach welchen V. cyanea Gel., V. austriaca Kern, mit V. saepincola Jord., V. Beraudii aut. etc. als „Rassen" der V. suavis M. B. sens. lat. angesehen werden. Nach der früheren Auffassung B's., wie sie besonders in AUg. Bot. Ztschrft. 1903 S 114 niedergelegt ist, müssten unsere Pflanzen als V. saepincola Jord. (= V. suavis aut. non M. B.), bezw. als var. cyanea Celak. (pro spec.) dieser Art bestimmt werden. *) Die latein. Diagnose siehe im „Anhang", Abtlg. B,! ^36 Rasse cyanea Celak. (pro spec): Nj au einem sonnigen Raine des geschlossenen Hofgartens zu Neuburg am Rande eines Gebüsches (hieri. J. 1903 von Herrn Sekretär Gehrer entdeckt)!!-, vereinzelte Exemplare finden sich auch im offenen Teile des Hof- gartens an mehreren Stellen !!; Garten des Heirn Koramerzien- rates Rindfleisch, Schlossterasse (Ge.); an einer Stelle am „Nacht- berg" in der Nähe der Lourdesgrotte ! ! Hu Engl. Garten bei Neuburg a, D. an mehreren Stellen (Gu ! \). Während diese interessante Yeilchenart an ihren natürlichen Standorten z. T. wenig blüht und fruchtet, nimmt sie im Garten riesige Dimensionen an und blüht und fruchtet sehr reichlich. Im Gebiete wurde nur die var. perfimbriata Borb. mit Fransen, die länger als die halbe Breite der Nebenblätter sind, beobachtet. üeber die Herkunft der Pflanze, bezw. den Zeitpunkt, wo sie im Hofgarten zu Neuburg angepflanzt wurde, konnten wir trotz eifriger Nachforschungen nichts Näheres in Erfahrung bringen. Sie stammt sicheilich noch aus jenen Zeiten, wo Neuburg chur- pfälzische Haupt- und Residenzstadt war, hat sich also — wenig gerechnet — mehr als ein Jahrhundert, vielleicht sogar mehrere Jahrhundeite erhalten. Es muss einmal eine Zeit gegeben haben, wo V, cyanea Gel. an den Höfen Modepflanze war, weshalb sie, wie Gerstlauer treffend sagt, in „Schloss- und Hofgärten alter Fürsten- und Edelsitze-' viel kultiviert wurde und später ver- wilderte. Sie wurde ja z. 13. vor wenigen Jahren auch in Gärten bei der ,, Alten Burg'' in Nürnberg von Nürnberger Floristen ent- deckt. In dem seinerzeit berühmten Eichstätter fürstbischöfl. botan. Garten wurde sie offenbar noch nicht kultiviert ; denn sonst hätte der Verfasser des ,,Hortus Eystettensis", Besler, Basil., dieselbe sicher abgebildet und beschrieben. In dem uns vor- liegenden Abdruck des „Hort. Eysfett." von 1713 sind (schlecht) abgebildet und beschrieben 3 offenbar zu V. odorata, 3 zu V. hirta, 2 zu V. elatior und 5 zu V. tricolor gehörige Formen. In einer feuchten, schattigen Ecke des geschlossenen Hofgartens zu Neuburg fanden wir eine Anzahl von Exemplaren, die W. Becker zunächst als „V. saepincola Jord. (schmalblättrig)" und später als „schmalblättrige cyanea" bestimmte. Wir nahmen ein Exemplar in Kultur und bemerkten folgende Unterschiede von der typischen Rasse cyanea Gel. (pro spec): Blätter schmäler und länger, spitzer, dunkler grün ; Blüten dunkler blau und kleiner, kürzer gestielt; Kelchzipfel etwas vom Blütenstiele abstehend; Kelchblätter etwas schmäler und länger; Kapseln kleiner, meist grün ; Blütezeit etwas früher ; Ausläufer länger und dünner, meist oberirdisch". Vielleicht ist diese ,, schmalblättrige cyanea-' die Form schattiger, feuchter Standorte, während an den sonnigen dürren Rainen des Hofgartens die typische breitblättrige cyanea wächst. Unsere diesbezüglichen Beobachtungen stehen freilich im Gegensatz zu Beckers Ansicht, der die typische cyanea 387 als Produkt feuchtiger schattiger Orte betrachtet (A. B. Z., 1903, S. 117). In einer etwas sonnig gelegenen Hecke des Engl. Gartens rechts vom Eingange beobachteten wir Exemplare der cyanea, welche — wenigstens der Blattgestalt nach — den Uebergang von der „schmalblättrigen" zur typischen „breitblättrigen" cyanea herzustellen scheinen. Wir haben die V. cyanea an einigen Stellen um Neuburg aus- gesät; ol) mit Erfolg? 776. V. Iiirta L. rauhhaariges V. 2j. Wiesen, Raine, Wälder. 3. — 5 Gemein im ganzen Gebiete. var. fr at er na R ebb eh.: so am häufigsten an sonnigen Stand- orten. uov. form, pseudoareuaria Erduer: „Pflanze klein, nied- rig, meist einzeln (nicht dichtrasig), Nebenblätter meist etwas länger gefranst".*) Diese Form ist im Habitus der V. arenaria sehr ähnlich u. wächst, wie letztere, an recht dürren u. sandigen Lokalitäten mitten unter V. arenaria, mit der sie bei raschem Sammeln wegen ihrer grossen Aehnlichkeit leicht koiifundiert und eingelegt werden kann. var. vulgaris Rchb : so nicht selten an schattigen Stand- orten, in Wäldern, Schütten, Gebüschen, z. B. Hu in der fasancn- schütt {Bittenbrunn), Schritte gegenüber dem ,.Saliter" (Nbig.), an einem Waldrande bei Zoll. — Die Blüten ?ind bei var. vulg. meist dunkler blau und in der Farbe oft wenig von denen der V. odorata verschieden. F a r b e n s p i e 1 a r t e n : var. alba: Hu Moserschütt bei Bertoldsheim (DH.); Nj Stein- bruch bei Ried (Gc.). nov. var. Hlacina Erduer: „Blüten blassiila, wie bei des var. lilacina Celak. der V. silvestris".*) Hu am Rande des „Eichet" bei Zell ! !. var. variegata: Nj Waldrand auf dem ,,Schönbichl" bei Sehensand !!, Abhänge 'zwischen Feldraühle und Bauchenbcrger- mühle am linken Schutterufer ! !. Die Pflanze vom letzteren Fundorte hat in Kultur ihre Farbe beibehalten. Gcrstlauer bemerkte auch bei V. hirta Nebenblätter mit ver- längerten und zum Teil bewimperten Fransen, also eine f. longi- fimbriata; so Hu Schütte beim „Saliter" (Neuburg', Nj Alter Steinbruch bei Ried (beide von Gerstl. gefunden j. 777. V. coHiua Hess. Hügel-V. 4 Abhänge, Schütten, Gebüsche. 3.-5. Zerstreut, um Neuburg selbst verbreitet.**) var. typica (blaublühend): *) Die latein. Diagnose siehe im , Anhang", Abtlg. B! ♦*) V. coli, ist schon von Seniltner .Veg. Verh." 1854 für Neuburg an- gegeben, ^g 338 Hu Engl. Garten bei Neuburg, Schütte beim „Saliter^' (Nbrg.), Gebüsch am Bahnkörper bei Kreut, Waldweg zwischen Unter- bausen u. Sinning, Fasanenschütt bei Bittenbrunn, Eilahof westl. von Bittenbrunn, Schütten bei Joshofen, Auen zwischen Joshofen u. Herghcim; am Schnöderbuckranken bei Bertoldsheim (DH. !!). Nj „Hohe Schanz" bei Neuburg spärlich im Gebüsch, Burg- wald (Nbrg.), steile nördl. Abhänge zur Donau bei der ,, Kaiser- burg" (Oberhausen , Steinbruch gegenüber Stepperg, Steinbruch oberhalb Ried, südliche Abhänge westlich von Bitteubrunn am „Weingarten", Abhänge westl. vom ,, Finkenstein" (Bittenbrunn), nördliche Abhänge zwischen Feldmühle (Hütting) und Bauchen- bergmühifc nahe der Schutter, Abhang bei Joshofen, Waldabhang zwischen Fünfstetten und Gosheim. var. declivis Du Moulin (weiss blühend): Hu Engl. Garfen bei Nbrg., Schütte gegenüber dem „Saliter", am Bahnkörper bei Kreut, Fasanenschütt (Bittenbrunn), Schütten bei Joshofen ; Bertoldsheim an verschiedenen Stellen, z. B. am „Schnöderbuckranken", loc. class. !!, leg. Du Moulin 14. IV. 1866. Nj Verlassener Steinbruch, jetzt bewaldeter Einschnitt, zwischen Moyschlösschchen und Joshofen zahlreich — hier nur weiss- blühend, höchstenfalls mit schwach bläulichem Anflug, während sonst die blau- und die weissblütige Spielart meist mit einander vorzukommen pflegen — , Burgwald (Nbrg.l. Du Moulin hat seine V. declivis, oder, wie er ursprüng- lich schrieb, decliva*) (beide Formen kommen vor !) in der Oesterr. bot. Ztschft. XVII. 389 f. (1867) publiziert. Der Wort- laut ist folgender: Viola decliva Du Moulin. „Floribus albis, sine macula, sepalis apice glabris, fl. odori (!) et cet. ut in V. collina". Bertolzheim bei Neuburg a. D. ,,an verschied' nen Stellen, wo- von die zwei äussersten über 5 Poststunden von einander ent- fernt sind, auf sandigem, massig feuchten AUuvios- (sie!) Boden, immer am Abhänge alter Donau - Rinnsale, daher ihr Name." 1150-1200 p. F. V. c. entfernt sich tatsächlich, wie Du Moulin bei V.decl. mit Recht hervorhebt, nie weit von der Donau; eine Ausnahme machen nur die beiden Fundorte bei der Feldmühle (Hütting ) und im Walde zwischen Gosheim und Fünfstetten. -- In der Regel zieht V. coli. schattige und etwas feuchte Standorte vor, verschmäht aber auch sonnige Abhänge nicht, wie es z. B. die Leiten westlich von Bittenbrunn sind. — Auf lockerem Boden entwickelt V. coli, manchmal, ähnlich wie V. hirta, aiisläuferartige oberirdische *) Später schrieb Du Moulin selbst, z. B. in seinem^BertoIdsheimer Florenverzeichnisse, declivis. eine Schreibweise, die dann auch Caflisch in seiner Exkursionsflora adoptierte. 339 Triebe, was Anfänger leicht zu falschen Bestimmungen verleitet; das ist die f. stolonifera Murr: Nj an einem beschatteten Abhänge zwischen Moyschlösschen und Joshofen ! ! Was die Diagnose der V. declivis in der Oesterr. bot. Ztschlt. anlangt, so sind die Worte derselben ,,flor. alb. sine macula" cum grano salis zu verstehen ; wir haben V. d, oft mit bläulichem Anfluge gesehen. Des Weiteren sind die obersten Spitzchen der Kelchblätter auch bei typischer collina meist kabl, wenn auch zu- zugeben ist, dass die Kelchblätter der declivis im Allgemeinen weniger behaart sind als die der typischen collina. Die ursprung- liche Diagnose der V. declivis, wie sie Du Moulin in seinem Bertoldsheimer Florenverzeichnisse gibt und Caflisch z. T. in seine „Exkursionsflora" aufgenommen hat, lautete: ,,Petalo inferiori acuminato, canaliculato, flor. semper albis, calice concolore, odore jasmini offic." Das Meiste hievon gehört, wie viele Untersuchungen an lebendem Material bewei-^en, die weisse Blütenfarbe ausgenom- men, in das Reich der Phantasie. Das sah ofienbar auch Du Moulin selbst ein, weshalb er die Diagnose in der Oest. bot. Zeitschrift in der oben angeführten Weise zustutzte. 778. V, palustris L. Sumpf-V. 2|. Torfmoore, Gräben, feuchte Wiesen, 4. — 5. behr selten. Nj Monheim auf dem Stiickelberg am Südrande des Wäldchens in einem sandigen Graben ! ! (Dieser Fundort v,'urde jedenfalls von dem in den Dreissiger bezw. Vierziger Jahren des verflossenen Jahrhunderts zu Monheim wirkenden Landgerichtsarzt Dr. W. Schnizlein entdeckt und von dessen Sohn Dr. A. Schnizlein in die ,,Vegetations- Verhält."' S. 108 aufgenommen). — In einer Pfütze zwischen Stückelberg und Brandkapelle (Lg. ! !) ; an einem Weiher bei Rothenberg (Monheim) (Lg.j. — Wir haben die Pflanze an den 2 zuerst genannten Fundorten selbst eingesehen und gesammelt; Prautl bezweifelt also mit Unrecht in seiner Excursionsflora den Monheimer Standort, welcher Nj angehört Der Weisse Jura ist an den genannten Stellen mit tiefem Sande überdeckt, vielleicht ist es auch Granitsand, was hier zu Tage tritt. 779. V. mirabilis L. W^under-V. 4 Laubwälder, Schütten. 4.-5. Ziemlich" verbreitet. Hu Engl. Garten bei Nbrg. a. D., „Eichet" bei Zell, Wald von Grünau gegen Rohrenfeld, Schütte gegenüber dem „Saliter" (Nbrg.), „lüilef^ bei Unterhausen, Schutte zwischen ßurgheim und Bertoldsheim, Schütten bei Niederschönenield, Fasanenschütt bei Bitteubrunn, Schütten zwischen Joshofen und Bergheim ; Marx- heim, Rain, Thierhaupten (Z.) Nj „Schönbichl" bei Sehensand, Waldschläge bei Oberhausen gegen die „Kaiserburg'\ verlassener Steinbruch oberhalb Ried, Abhänge westlich von Bittenbrunn, am Waldweg vom „Eila- zum Finkenstein-, „Kerngriff- und „Arbisberg" bei Ensfeld (Lutz); im Gerichtsholz bei VVemilin,; (Egenbergen; felsige Abhänge bei 22* 340 den 3 Schwalbmühleii (Wemding\ Waldabhaug zwischen Fünf- stetten und Gosheira ; * Blossenberg (Werading) (Fr.) ; * Amraer- bach I Hof.) Wie aus obigem Verzeichnisse hervorgeht, begleitet V. m. die Donau, soweit sie das Gebiet durchläuft, auf dem Alluvium der feuchten Auenwälder; sie scheint also nicht, wie W. Becker meint, auf Kalk angewiesen zu sein. Wir haben bei V, m des Oefteren auch am Stengel chasmo- garae und nicht bloss kleistogame Blüten bemerkt; desgleichen haben in Kultur auch die grundständigen Blüten gefruchtet. 780. y. Kiviniaiia*) Rtlibcli. Rivins V. 4 Wälder, Schütten, Hecken. 4. — 6. Sehr verbreitet, z. B. Hu am Rande der Schütte gegenüber dem „Saliter" (Nbrg.), Waldrand und Waldschläge von Sehensand gegen Unterhausen, ,, Eichet" bei Zell in jungen Schlägen, Fasanenschütt bei Bitten- brunn ebenfalls in Schlägen, Schütten zwischen Joshofen u. Bergheim. >j Hecke bei Hesselohe gegen den Galgenberg, Pfarrhof in Ried (wohl früher mit Waldstreu eingeschleppt), Burgwald bei Neuburg a. D., im „Molster" bei Bittenbrunn und am Fusse der Abhänge westlich davon, Laisacker, Abhang unter dem Moy- schlösschen (ISbrg. i, zwischen Moyschlösschen und Joshofeu, Rieder Gemeindewald an vielen Stellen, Seminarwald zwischen Gietlhausen und Foisthof, zwischen der Bauchenberg- und Feldmühle; Mon- heim (Lg. ; häufig ! !). Die typische Form der V. I^iviniana wählt sonnige Standorte, z. B. Waldränder, junge Schläge ; an mehr schattigen Standorten (im Innern der Wälder, in Schütten etc.) trifft man die var. nemorosa N. W. M. : Hu Engl. Garten, Schütte beim ,, Saliter-', Kreut, ,, Eichet" bei Zell, ,, Eilet" bei Unterhausen, Fasanenschütt (Bitteubrunn). ^j Hecke bei Hesselohe (mit var. typ.), Rieder Wald, Forsthof. f.' vi 1 los a N. W. M.: Hu Engl. Garten (Ge.); Kreut !!; Nj Burgwald, Zitzeisberg (Gu.); Waldschlag zwischen Forsthof und Gietlhausen ! ! An Monstrositäten haben wir im Gebiete beobachtet: Ein Ex. mit 2 grossen, wohl ausgebildeten Spornen : Hu an einem Waldrand zwischen Sehensand uud Kreut. Ein Ex. mit 3 kleinen Spornen : Nj Rieder Wald, Abteilung ,,Hildern"; dieses Ex. zeichnete sich ausserdem noch durch kleine Blüten und blauweiss gescheckte Blumenblätter aus. In den Gar- ten verpflanzt behielt es alle diese Eigenschaften bei und fruchtete reichlich. Ein Ex. mit 4 nicht verwachsenen Krön- und 5 blattartigen Kelchblättern fand Du Moulin Nj auf den Hochwiesen bei Marx- heim (DH !). *) Die Art-Unterschiede zwischen V. Riv. u. V. silvestris behandelt W. Becker eingehend in seiner Ar])eit ülier die Bayer. Veilchen (Ker. VIII Bayer. IJot. Ges. S. 264); siehe dazu Allg. Bot Ztschft. 1906, Nr. IJ, S. 170. 341 Zwei Exemplare mil grossen und breiten, blattartigen, z. T. ganzrandigen Nebenblättern: Hu zwischen Unterhausen und Sin- ning, Xj im Buigwald; das letztgenannte Ex. hat z. T. auch blattartige Brakteen. Nach W. Becker (litt. d. d. 12. 8. 07) sind V. Eiv. und sil- vestris besser geschieden als V. canina und mont. ; er hat auch eine verschiedene Form des Narbenschnabels beobachtet. Nach unserem Empfinden würden V. Riv. und silv. wohl am Besten als Unterarten der V. silv. behandelt 780. V. silvestris Rchbch. Wald-V. 4 Wälder, Gebüsche, Hecken. 4.-6. Verbreitet, z. B. Hu Engl. Garten bei Nbrg., Gebüsch an der Donau bei den Brandlwiesen, ,,Saliter"-Schütte, im Walde zwischen Grünau und Rohrenfeld, „Eichet'' bei Zell, Fasanenschütt bei Bittenbrunn, in den Schütten bei Joshofeu uud Bergheim. Nj Bui-gwald (Nbrg.), Hecke auf dem Rieder Kirchberg (wohl mit Gesträuchern eingeschleppt), bewaldete Abhänge im „Eila" westlich von Bittenbrunn, am Waldrand an der Strasse nach Nassenfeis; Monheim überall (Lg.) f. villosa (nach W. Becker): Hu Engl. Garten !!; Waldrand beim Kahlhof ! !, am Bahnkörper bei Kreut !! An F a r b e n s p i e 1 a r l e n haben wir beobachtet : f. lilacina Gel.: Nj Zitzeisberg, Hu Kreut. f. paliida N. W. M.: Nj alter Schiessplatz gegen die Beut- mühle; Hu Fasanenschütt bei Bittenbrunn, Joshofer Schütte. Ob im Allgemeinen V. silvestris oder V. Riviniana häufiger ist, können wir nicht entscheiden; in unserem Gebiete scheint V. Riv. zu überwiegen gegenüber der V. silvestris , mit welcher häufig die V. Riv. var. nemorosa confundiert wird. 782. V. rupestris Schmidt (=^ V. arenaria DC.) Sand-V. 4 Sandige Raine, Heiden. iS, — 6. Zerstreut. var. arenaria (DC.) G. Beck: Hu Engl. Garten am Rande einer Kiesgrube, an Rainen an und auf sandigen Grasplätzen in der Schütte gegenüber dem ,,Sa- liter", am Bahnköiper bei Kreut (Nbrg.), Waldweg zwischen Unter hausen und Sinning, an Rainen bei Sinning; Burgheimer Viehweide (DH. !;*) ; Wengen, Töding, Eschling, Tannenhof, Thier- haupten (Z.); Hoidewiese westlich vom alten Schiessplatz bei Ober- hausen, Grünau, im ,.Eila" westlich von Bittenbrunn an ver- schiedenen Stellen, Viehweide südlich von Bergheim, an einem Wiesenrain zwischen Moyschlösschen und der ,, Insel" (Nbrg.), am Donauufer bei Joshofen. Nj Zwischen Ried und Joshofen an einem Ackerrain über den Steinbrüchen , südlich gelegene Abhänge zwischen Bauchenberg- * Du Moulin führt in seinem Verzeichnisse eine „V. canina minor", sehr niedrig mit meist weissen Blüten, von Viehweiden bei Bertoklsheim an. Ob diese Pflanze nicht V. arenaria war, die in dem Verzeichnisse ganz fehlt? 342 und Feldmühle, südl. Abhänge über Hütting, „Schönbichl" bei Sehensand, Obei hausen. form, protensa G. Beck: Hu Schütte beim „Saliter", Nj „Schönbichl" (Sehensand'. var. glabrescens Neuni.: Hu Engl. Garten; Kreut (Gu.); Nj Zitzeisberg (Sehensand). var. glaberrima Neum.: Hu Engl. Garten; * Nj Acker- rain oberhalb der Joshofener Steinbrüche; * Strass bei Neu- burg a. D. (Z.), V. rupestris kommt wohl an allen Fundorten ebenso oft weiss- wie blaublühend vor; die behaarte Form (V. arenaria [DC] Beck) ist im Gebiete weitaus am häufigsten. 783. Y. canina (L.) Kchb. Hundsveilchen. ^ Waldränder, Waldschläge, Heiden, Moore. 5. — 6. I. var. t y p i c a : f. lucorum Rchbch.: Hu Hardt bei Neuburg in einem Ge- büsche, an Torfgruben zwischen Zell und Karlshuld, im Donau- moos zwischen Karlshuld und Neuschwetzingen, Dachshölzchen gegen Stengelheim; Biding (Z.). Nj Rieder Gemeindewald (besonders in den Abteilungen Hildern, Haslache und Dreisteinerschlag), Unterstaller Wald an der Strasse nach Eichstätt, Eorsthof an Waldrändern und sandigen Waldwegen, an einem Waldsumpfe an der Strasse nach Bergen, um Monheim auf !?andigcm Boden sehr verbreitet, z B. auf dem Stückelberg, Sandgrube bei Rothenberg im Walde. f. ericetornm Rchbch.: Hu auf einer Heidewiese beim Kahl • hof, auf Moorwiesen bei Hardt, im Donaumoos an trockenen Stellen, Wegen etc., z. B. massenhaft zwischen Karlshuld, Niederarnbach und Brunnen, zwischen Zell und Karlshuld, Lichtenau gegen Karls- huld ; Bachwiesen bei Bertoldsheim, Viehweide bei Erlbach (DH.!). Nj * Moorwiesen bei Buxheim. Nk (Ries) Auf tiefem Alluvialsand bei den „3 Schwalbmühlen" (Wemding . f. sabulosa Rchbch.: Hu Docherhof (Sinning) (Ge.); Nj Burgwald (Nbrg.) (Ge.). H. var. vergens ad. V. montan. Diese Gruppe umfasst die nicht hybriden Zwischenformen zwischen V. canina und V. montana, die in unserem Gebiete, in welchem die beiden ,, Arten" zusammeiistossen, häufiger sind als die typischen Formen der V. can. u. mont. Man könnte diese Gruppe, wie W. Becker gelegent- lich getan hat, als V. can. var. submontana*) bezeichnen; später erklärte Becker — wohl mit Unrecht — eine solche Bezeichnung für zwecklos. — Auch bei diesen Zwischenforraen könnte man, wie Gerstlauer a. a. 0. mit Recht hervorhebt, die 3 Standesformen: lucorum, ericetoium und sabulosa unterscheiden; wir halten es aber *) Wir wenden im Nachstehenden die Bezeichnung submontana der Kürze halber manchmal an ohne dadurch der Becker'sehen Entscheidung vorgreii'en zu wollen. ;j43 für überflüssig, bei Anführung der Fundorte noch einmal diese Dreiteilung eintreten zu lassen. — Die Uebergangsform bildet in Hu südlich der Donau bei uns die bei weitem häufigste Form der V. canina ; in Nj nördlich der Donau wird sie, wie V. canina über- haupt, seltener und tritt nur auf jenen Partieen des Weissen Jura wieder häufiger auf, die, wie bei Monheim, stark mit Sand über- deckt sind. V. canina scheint überhaupt sandige Unterlagen zu bevorzugen und kommt deshalb im ,, Weissen Jura" nur sehr spo- radisch vor. — Es ist vielfach unmöglich zu sagen, ob im ein- zelnen Falle var. typica oder var. submontana vorliegt ; die Grösse der Nebenblätter z. B, variiert oft an den verschiedenen Stengeln des nämlichen Stockes. Es ist deshalb nicht zu verwundern, dass ein ausgezeichneter Veilchenkenner von einer Anzahl Stengeln, die dem gleichen Stocke entnommen waren, den einen Teil als var. typ,, den anderen als var. submont. bestimmte. — Uebergangs- formen wurden beobachtet: Hu am Bahnkörper bei Kreut massenhaft (mit V. mont. !), beim Docherhof ( Sinning) mit typ. sabulosa, am Waldrand beim Kahlhof, zwischen Hardt und Obeimaxfeld, zwischen Karlshuld und Zell, Untermaxfeld, zwischen Karlshuld und Niederarnbach (mit typ. ericetorum) Lichtenau gegen Karlshuld, Unterhauser Forst. Nj Burgwald; im Walde bei der ,, Kaiserburg" (Gu.); Rieder Wald, Gietlhausen gegen den Forsthof, an Waldrand rn vom Forst- hof gegen Bergen. 784. V. moiitaiia L. Bergveilchen. 4 Waldränder, Waldschläge. 4.-6. Wir schicken voraus, dass es sehr schwierig, wenn nicht un- möglich ist, in allen Fällen die Grenze zwischen V. can., besonders der var. submontana und der eigentlichen V. montana L. zu ziehen. Auf Grund eingehender Studien im hiesigen Grenzgebiete zwischen V. can. u. mont kommen wir mit Freund Gerstlauer zu der An- sicht, dass es wohl am richtigsten wäre, V. can. u. mont. als ssp. ein und derselben Art zu betrachten •, die Verbindung zwischen diesen Unterarten stellt ganz zwanglos die var. submontana her. Die V. montana ist bis jetzt, vielleicht abgesehen von dem hoch- gelegenen Monheim, wo sie indes noch nicht sicher konstatiert ist, im Gebiete nördlich der Donau nicht beobachtet. Sollte die Donau die beiden ,, Arten" so scharf trennen? var. typica: Hli am Bahnkörptr bei Kraut, Sehensand, zwischen Kreut und Docherhof in Waldschlägen, Unterhausen gegen Sehensand (Gu.j und Sinning, Sinning, Kahlhof. — Der von Gerstlauer a. a. 0. erwähnte Fundort: Donaumoos bei Hardt fällt weg, da diese Angabe nach ihm selbst auf Täuschung beruht, so dass also V. montana bei uns, im Gegensatz zu Oberbayern, nicht in Mooren beobachtet ist. - Wengen, ßiding, Holzheim (Z.). Nj Burgwald bei Neuburg a. D., besonders beim Kreidewerk, an vielen Stellen, Flachsberg bei Unterhausen. NB. Beide Fund- orte liegen noch südlich der Donau, da der Weisse Jura hier über die Donau hinübergreift. 344 f, m i n 0 r (nach Becker): Nj an der neuen Strasse im Burgwald (Ge.). var. Einseieana (F. Schltz.) W.Becker: Nj Flachsberg bei Unteihausen (Ge.) var. neraor alis (K ü tz.) W.Becker: Nj Burgwald, Flachs- berg; Kaiserburgwald (Gu.1. Hu z. B. Docherhof (Ge). var. Schultzii (Billot) W. Becker. Trotzdem W.Becker die von uns als var. Schultzii bezeichneten Exemplare als solche nicht gelten Hess, sind wir doch überzeugt, dass ein Teil der unter var. typica aufgeführten Funde hierher gehört, besonders solche vom Burgwald und von Kreut. Um Monhe'm ist zwar V. moatana selbst nicht konstatiert, wohl aber V. montana X Riviniana; also dürfte erstere kaum fehlen. 785. V. staguiiia Kit.*) Graben- V. 4 Gräben, Bäche, Moorwiesen, ausgetrocknete Sumpfe. 5. - 7. Zerstieut. Hu Grosser Exerzierplatz bei Heinrichsheim bezw. Grünau sehr zahlreich (mit V. pumila i, Heinrichsheim, Brück, Hardt, übermaxfeld, zwischen Zell und Karlshuld; Sumpfwiesen am Nord- rande des Donaumooses bei Kochlieim bis gegen Lichtenau (Paul) ; zwischen Zucheriug und Karlskron (Strehlerj; am Räude der Moor- wiesen bei Kreut (Nbrg.) sehr spärlich, scheint jetzt ganz ver- schwunden; Münster (Z.). Nj nicht beobachtet. — Fahrnbacher gibt zwar bei Sendtner,,Veget. Verh." S. 742 V, st. vom Burgholz bei Neuburg an; diese schon von Sendtner selbst bezweifelte Angabe beruht sicher auf einer Verwechslung mit V. montana. var. Billotii F. G. Schultz: Hu Grosser Exerzierplatz bei Grünau, Heinrichsheim in der Nähe des Bahnkörpers, Hardt. 786. V. pumila Chaix (= V. pratensis M. K.) Zwerg- V. 2J. Feuchte Wiesen, Moore, Heiden. 5. — 7. Zerstreut. Hu Grosser Exerzierplatz bei Grünau, Brück (Zell), Fleischers- hausen, Hai dt (mit \'. stag.), zwischen Längenmühle und Kraut- kapelle, im Donaumoos zwischen Zell und Karlshuld, zwischen dem ,, Schneider'' und Uutermaxfeld, zwischen Weichering und Lichtenau ; Karlskron (Strehler) ; Lichtenau gegen Karlshuld, Karls- huld gegen Neuschwetzing, Lichtenau gegen Pubenhausen, am Rande eines Grabens zwischen Zell und Brück (scheint verschwunden), Beulraühle auf nassen Wiesen gegen die Donau; Schnöd zwischen Burgheim und Bertoldsheim, Stepperg in den Schütten (DH.!); Schönenfelder Moor (Z. i; Lechfeld bei Münster, Thierbaupten und * Oberndorfer Moor (Z.); Wiese im ,,Eila" westlich von Bittenbrunn (Beck, Schnetz ! ; scheint verschwunden; d. V.) Nj nicht beobachtet. var. fallacina Uechtr. : Hu Grosser Exerzieiplatz (Ge. !!) ; im Douaumoos zw. Karlshuld u. Neuschwetzingen ! ! — Diese Form gibt leicht Veranlassung zu Verwechslungen mit V. pumila Xstagr.ina *) Vergleiche hiezu: GerstJauer, L. „lieber den Artcharakter von V. stagnina Kit. u. V. pumila Chaix." Mittl Bayer. Bot. Ges. No. 35 1. Bd. 345 787. V. elatior Fries Hobes Veilchen. 4 Feuchte Gebüsche, Wiesen. 5. — 7. Sehr selten. Hu Schnöd zwischen Burgheim und Bertoldsheim, Bertolds- heimer Schütte (DH!); Lechheidebei Münster und Thierhaupten (Z.!). Von Pfarrer Spahn besitzen wir ein richtig bestimmtes Exem- plar mit der Etikette: Waldweg zwischen Sinniug und Unterhausen; es ist indessen fast ausgeschlossen, dass V. e. dort vorkommt oder jemals vorgekommen ist. An der angegebenen Lokalität finden sich nur hochwüchsige Exemplare von V. montana L, ; es scheint eine Etiketten-Verwechslung vorgekommen zu sein Nj nicht beobachtet. iiovaforni. glabrescens Erduer: „Die ganze Pflanze fast kahl."*) Hu: Thierhaupten (Z. !)•, auch die oben erwähnten Spahn'schen Exemplare gehören hierher. 788, V. arveusis Murr. Acker- Veilchen , Stiefmütterchen. 0 0 Aecker, Schutt, Gärten. 4. — 9. Gemein, auch Nj um Monheim (Lg.) und gewiss ebenso Hu im Donaumoos. form. verg. ad \\ alpestr. (DC.) Wittr. : Nj Aecker hinter Ried (Ge. ! !). f. verg. ad V. tricolor. L : Nj Pfarrgarten zu Ried !! Eine andere Pflanze vom gleichen Fundorte bezeichnete W. Becker als V. tricolor. hört. f. recedens ad arv. Wir sind der An- sicht, dass beide Pflanzen verwilderte ,, Pensees" d. h. Rück- schläge zu V. arvensis sind, welche nach Becker die Urform von V. alpestris und V. tricolor, also auch von V. tricol. hört. := Pensee ist. — Während die Pflanzen vom Rieder Pfarrgarten zwar kleinblütig, aber doch Sfarbig sind und zwar schon vom Anfange der Blütezeit an, ist eine andere vom Rieder Gottesacker — offenbar ebenfalls eine verwilderte Pensee — im Anfange der Blütezeit rein gelb, im weiteren Verlaufe derselben aber werden die oberen Kronblätter bis zur Mitte blassblau und über der Mitte dunkelblau; sie hat also zunächst den Rückschritt von der V. tric. bort, zur V. arv. gemacht und macht dann umgekehrt wieder den Fortschritt zur V. tricolor. Während W. Becker in seiner Bearbeitung der Bayer. Veilchen die V. tricolor-Gruppe noch in 3 „Arten" spaltet, lässt er in seiner Arbeit: ,,Die Systemat. Behandlung der V. arv. s. 1. auf Grundlage unserer ph^dog. Kenntnisse" (Mitt. Thür. Bot. V. 1904) und in der weiteren Studie: „Zur Veilchenflora Tirols" nur mehr 2 „Arten" bestehen, indem er V. tric. und alp. nicht mehr von einander trennt. Wird Becker nicht auch V. tricol. und V. arv. noch zusammenziehen, da er in der zuerst genannten Arbeit S. 29 wörtlich sagt: „Es ist mir möglich, eine kontinuier- liche Reihe von Uebergangsformeu aufzustellen, die von der klein- blütigen, hellgelben V. arv. zur makropetalen, violetten V. tricolor hinführt"? — Zu V. tricol. hört, reced. ad arv. rechnen wir auch *) Die latein. Diagnose siehe im , Anhang". Abtlg. B! 346 eine von Gugler im Donaumoos zwischen „Schneider" und Unter- raaxfeld gesammelte Pflanze , welche wohl, wie manche andere Pflanzen, z. B, Hesperis matronalis, Narcissus poeticus etc. bei Torfarbeiten aus Gärten dorthin verschleppt wurden. Gugler be- zeichnet sie in Ber. Bayer. Bot. Ges. XI., S. 185 als V. tricolor L. ssp. alpestris (DC.j Wittr. var. Zermattensis Wittr. f. versi- color W. Becker. Bastarde. Hybride Zwischenformen zwischen den einzelnen Veilchenarten sind nicht selten; besonders die stengellosen Veilchen zeichnen sich durch ihre grosse Neigung zur Bastardbildung aus, so dass Dr. Murr in A. B. Z. 1903 S. 179 sie mit Recht „ein bastardwütiges Geschlecht" nennt, „wo die Hybride an Häufigkeit des Auftretens eine ihrer beiden Stamraeltern manchmal um das Hundertfache übertrifft." Wir hatten im Pfarrgarten zu Ried viele Jahre mehr als ein Dutzend Veilchen- hybriden aus der Neuburger Flora in Kultui-, hauptsächlich zu dem Zwecke, um die Frage der Fruchtbarkeit oder Unfruchtbarkeit derselben genau studieren zu können. Das Resultat unserer Beobachtungen haben wir in unserem Artikel : „Sind die Veilchenbastarde fruchtbar oder nicht", der in der AUgem. Bot. Ztschrift 1907, Nr. 7/8 erschienen*) und im „Anhange'" abgedruckt ist, niedergelegt. Für die grosse Mehr- zahl der im Gebiete beobachteten Veilcheuhybriden sind in der mehr- fach erwähnten W. Beckerschen Arbeit über die Bayer. Veilchen die entsprechenden Diagnosen bezw. Beschreibungen gegeben ; für die wenigen dort nicht beschriebenen geben wir sie am entsprechenden Orte oder im ,, Anhang". Eine grössere Anzahl der im Nachstehenden aufgeführten Hybriden sind bezw. waren für Bayern und einige auch für Deutschland neu. 1. Tiola odorata L. x suavis M. B. sens. lat. Rasse cyauea Cel. (pro sp.)« Dieser für Bayern neue Bastard wurde zuerst von Gerst- lauer im Garten des Herrn Kommerzienrates Rindfleisch zu Nbrg. i. J. 1904 und bald darauf von Gugler im Engl. Garten bei Nbrg. und vom Verfasser am ,, Nachtberg" zu Nbrg. gefunden. Da für die genannte Hybride in Beckers Arbeit keine Diagnose gegeben ist, lassen wir eine solche folgen, die für sämtliche beobachteten Formen des Bastardes passt. „Meist Ausläufer treibend, sehr selten ohne solche. Ausläufer meist lang und dünn, wurzelnd, oberirdisch; oft verkürzt, dicker, z.T. unterirdisch, wagrecht vom Wurzelstock abgehend. Frühjahrsblätter rundlich nierentörmig bis breit eiherziörmig, meist freudig grün, schwach behaart, Behaarung aber stärker als bei cyanea, glänzend, Blattstiele brüchig ; Sommerblätter gross, lang gestielt, breit eiföiraig, meisl stumpf, stark behaart. Nebenblätter breitlanzettlich, meist lang zugespitzt, an *) Vergleiche dazu noch W. Beckers Beobachtungen in Allg. Bot. Zeit- schrift 1906, S. 170. 347 der Spitze etwas behaart, meist mit spärlicheren und kürzeren Fransen als bei cyanea var. perfimbriata Borb. — nur diese Variet. im Gebiete beobachtet — . Deckblättchen an den Blütenstielen (Brakteen) teils unter Mitte, teils in der Mitte inseriert, oft am gleichen Stocke wech- selnd; Kelchblätter breiter als bei V. od., nicht mit fast parallelen Rändern wie diese, sondern allmählig verschmälert; Kelchblätter-An- hängsel länger als bei V. cyan. und dem Blütenstiel nicht anliegend. K r 0 n b 1 ä 1 1 e r beim Oeffnen der Knospe hellblau, später bedeutend nach- dunkelnd, besonders beim Pressen, meist mit den Rändern sich deckend, Krone mittelgross bis gross, im Innern mit weissem Fleck, sehr wohl- riechend; Sporn meist plump, oft kurz, sclimutzigblau ; Kapseln an allen Blüten behaait, oft gut ausgebildet, mit keimfähigen Samen.*' Der Bastard wurde im Gebiete in mehreren Formen beobachtet: f. perodorata Erdner: ^) ,,Der V. od näher stehend, mit langen und dünnen, oberirdischen Ajisläufern, Blätter meist denen von V. od. näher stehend in Form, Farbe (dunkelgrün) und Behaarung ; Nebenblätter ziemlich breit, wenig und kurz gefranst". — So Hu im Engl. Garten ! ! llOV. f. intermedia Erdner : „Ausläufer z. T. oberirdisch, z, T. unter- irdisch, oder derselbe Ausläufer zunächst unter-, dann oberirdisch ver- laufend, bald kürzer, bald länger, bald dünner, bald dicker. Nebenblätter auch meist wenig und kurz gefranst; Blattgestalt, Blattfarbe und Be- haarung verschieden."^) — So Nj am Nachtberg bei Nbrg. 1! nov. f. Mariae Erdner :^i ,, Ausläufer fehlend oder sehr kurz; Blätter gross, breit eiherzförmig, schwach behaatt; Nebenblätter dicht und lang gefranst ; Blüten sehr gross, zuerst hellblau, dann dunkelblau, fast violett; unfruchtbar."') — Diese reizende Hybride, die sich Inder Natur und noch mehr in Kultur als solche durch ihre ungemeine Uep- pigkeit verriet, steht in allen Teilen der V. cyanea näher. — So ein Stock Nj im geschlossenen Hofgarten zu Neuburg a. D. ! ! Die kultivierten Exemplare fruchteten ziemlich reichlich aus kleisto- gameu und chasmogamen Blüten. 2. V. hirta L. X suavis M. B. sens. lat. Rasse cyanea Cel. (pro sp.) Hu: Englischer Garten bei Neuburg a. D. in einem Exemplar, das in Kultur genommen wurde 1906 !! Neu für Deutschland! Eine ausführliche Beschreibung dieser Hybride gaben wir in Nr. 4 der Mittlgn. Bayer. Bot. Ges. H, Bd 1907 : „Viola hirta L. X saepincola Jord. var. cyanea Celak. pro spec. nebst einigen Beobachtungen an anderen Veilchenhybriden." Der genannte Aufsatz ist im „Anhang" abgedruckt. Auch bei dieser Hybride ist die var. perfimbriata Borb. der V. cyanea Celak. beteiligt. ') Die lat ein. Diagnose siehe im „Anhang", Abtlg. B. Vergleiche dazu AUg. Bot. Ztschrift 1907, Nr. 7 8, wo f. perodorata publiziert ist. ) Meiner lieben Schwester Maria zu Ehren, die an den botan. Studitn des Bruders stets regen Anteil nahm. 348 3. V. hirta L. X odorata L. Dieser Bastard tritt im Gebiete in vielen Formen auf, besonders wenn man nicht bloss die Ausläufer, sondern auch andere Merkmale, z. B die Blattgestalt in Betracht zieht. Es kommen auch Formen mit langgefransten Nebenblättern vor, bei denen jedenfalls die f. longifim- briata der V. odorata oder hirta beteiligt ist. Hauptsächlich aber werden von genannter Hybride 2 Formen unterschieden, f. permixta Jordan und 1. pseudosaepincola W. Becker. f. permixta Jord. : Hu Engl. Garten bei Nbrg. a. D., Garten des Kommerzienrates Rindfleisch, Schütte beim ,,Saliter", ,, Eichet" bei Zell. Waldweg zwischen Uiiterhausen und Sinning, Sinuing, Fasanen- schütt bei Bittenbrunn, Schütten zwischen Joshofen und Bergheim ; hier- her gehören wohl auch die nicht näher bezeichneten Pflanzen von Esch- ling und Töding (Z.) Nj Rieder Kirchberg, Hesselohe an einer Gartenhecke, an den Steinbrüchen zwischen Moyschlösschen und Joshofen, ünterstall in einer Hecke zahlreich, Abhänge westlich von Bittenbrunn im ,;Eila". f. pseudosaepincola W. Becker: Hu Engl. Garten, Schütte beim ,,Saliter"', auf der ,, Insel" (Nbrg.). Nj Hesselohe; Wemding im Lochschlag am Waldstetter Weg (Egen- berger). Zwischen f. permixta und f. pseudosaepincola finden sich vielfach Uebergänge, indem entweder am gleichen Stocke kurze, nicht wurzelnde und zugleich lange, wurzelnde oder nur lange, aber nicht wurzelnde Ausläufer vorhanden sind; so z. B. Nj Rieder Kirchberg !!, zwischen Moysclilösscben und Joshofen ! ! Die von uns kultivierten zahlreichen Exemplare fruchteten z. T. wenig oder gar nicht, z. T. reichlich. Man findet hier und da auch Exemplare, die ganz ohne Ausläufer sind ; es dürften das meist jugend- liche Pflanzen sein, die in Kultur bald zahlreiche Ausläufer treiben. 4. V. hirta L. X odorata L.) X suavis M. B. sens. lat. Rasse cyanea Celak. (pro sp.) = V. permixta Jord. X suavis M. B. s. 1. Kasse cyauei Cel. pro sp. = x V. neoburgensis Erduer. Nov, hybr. Der genannte Tripelbastard wurde vom Verfasser in 2 Exemplaren im Engl. Garten bei Neuburg a. D. (Hu) 1906 entdeckt und in Kultur genommen. Nach 2jähriger Beobachtung im Garten wurde er von uns in Allg. bot. Ztschrft. 1908 Nr. 5, Seite 72 f. publiziert; der betreffende Aufsatz wurde in den „Anhang" im Wortlaute aufgenommen.*) Zur Zeit, wo wir diese Zeilen niederschreiben ^April 1910), blüht die Pflanze wieder reichlich in unserem Garten zu Donauwörth nnd bestärkt uns wieder in ihrer richtigen Deutung. Es gelingt uns absolut nicht, die- selbe unter V. odorata X hirta oder odorata X cyanea oder cyanea X hirta allein unterzubringen; es muss ein dritter Bildungsfaktor zur vollständigen Erfassung herangezogen werden. *) Die lat ein. Diagnose siebe im ,, Anhang" Abteilung B. 349 5. Tiola collina Besser X odorata L. Genannte Hybride scheint sich nicht gerne zu bilden und ist darum im Gebiete selten. Hu Schütte beim .,Saliter" ,Nbrg.)!! (wirbesitzen von diesem Fund- ort auch ein Exemplar ohne Ausläufer!); Fasanenschütt bei Bitten- brunn? (Ge.). Nj Abhänge westlich von Bittenbrunn im Weingarten und Molster (Gu.)!!, hier =: V. collina X < odorat., also die echte V. merkensteineusis Wiesb. (= V. od. X coli. f. perodorata Erdner in Mitt. Bayer. Bot. Ges. 2. Bd. 1907, S. 60). Unsere kultivierten Exemplare haben nie gefruchtet. (>. AMola collina Bess. X hirta L. Dieser Bastard scheint sich im Gegensatze zum vorigen leicht zu bilden und ist da, wo die beiden Eltern zusammentreffen, meist zahl- reich zu finden. Hu in der Schütte beim „Saliter" (Nbrg.) sehr reichlich, Engl. Garten bei Neuburg, Schütte bei Joshofen, Nj Verlassener Steinbruch oberhalb Ried, Abhänge zwischen Moy- schlösschen und Joshofen, Abhänge und Waldrand im ,,Eila" westlich von Bittenbrunn, Nordabhang zwischen Feldmühle und Bauchenberg- mühle I Hütting), an der „alten" Strasse nach Nassenfeis beim Aufschläger- Denkmal eine reiche Gruppe (hier fehlt V. collina; der Bastard wurde vielleicht mit Baumaterial für die neue Strasse verschleppt). Eine interessante Form des genannten Bastardes fanden wir vor ca. 9 Jahren in einer bewaldeten Schlucht zwischen Moyschlösschen und Josholen (Nji unter lauter V. declivis Du Moulin; sie unterscheidet sich von der typischen V. coli. X hirta hauptsächlich durch die präch- tigen, fast milchblauen oder vielleicht besser hellgraublauen Blüten und die hellgrünen Blätter und hat die genannten Eigenschaften in lang- jähriger Kultur beibehalten. Wir konnten nie Fruchtansätze beobachten ; dieselbe Form sahen wir auch in der Schütte beim „Saliter" (Huj. Wir nannten diese interessante Pflanze in Mitt. Bayer. Bot. Ges. 2. Bd. 1907, S. 60 dem Grafen Du Moulin, dem Autor der V. declivis, zu Ehren : X Viola Dumoulini Erdner.*) 7. V. mirabilis L. X silvestris Rchbch. Hu Engl. Garten bei Neuburg (und zwar f. scapigera Neum. und f. axiliflora Neura.), Auen und Stadtwald bei Grünau Ge. u. Gu.) ; Waldrand bei Heinrichsheim gegen Rohrenfeld!!, „Eichet^' bei Zell am Rande gegenüber der Landstrasse ! ! (das hier gesammelte Ex. lüsst durch die Gestalt der Blätter die Beteiligung von V. silvestris u. nicht etwa von V. Riviniana var nemorosa am deutlichsten erkennen), Fasanenschütt bei Bittenbrunn ! !. Wir hatten die Hybride von Heinrichsheim 6 Jahre in Kultur; sie hat nie gefruchtet, aber gewaltige Dimensionen angenommen. *) Latein. Diagnose siehe im ,.Anhang'', Alttlg. B. 350 8. T. mirabilis L. X Riviniaiia Kelibch. Hu Fasanenschütt bei Bittenbrunn (Gu.) ; Königsbrunn bei Thier- haupten (Z.). ^'j Verlassener Steinbruch bei Ried !! — Diese Pflanze stellt ganz sicher V. mir. X Riviniana dar, da ausser V. mirabilis nur typische V. Riv., aber keine var. nemorosa und keine V. silvestris sich vorfand; sie hat in Kultur ihre charakteristischen Merkmale bei- behalten und nie Früchte angesetzt. 9. V. Riviniaiia Rclibch. x silvestris Rclibcli. Während W. Becker in seiner Arbeit ,,Zur Veilchenflora Tirols" V. Riviniana X silvestris nicht als Hybride gelten lässt, ,,da die hiezu gerechneten Formen entweder nur Uebergänge des Typus zur extremen Varietät oder Kreuzungen der Formen einer Spezies sind"', tritt er neuerdings auf Grund umfangreicher Kulturversuche für den Bastard- charakter derjeiben ein (Ailg. Bot. Ztschft. 1906, S. 170, und sieht sich auf Grund dieser Ergebnisse genötigt, V. Riviniana als Art aufzufassen. Wir haben bei unseren Kulturversuchen die nämlichen Eifahrungnn ge- macht wie W. Becker und die Hybride an folgenden Orten beobachtet: Hu Engl. Garten (Nbrg. a D.), Schütte beim ,,Saliter", Fasanenschütt bei Bittenbrunn, Grünau ; Nj Zitzeisberg (Sehensand), Fichtenhecke auf dem Galgenberg gegen Nassenfeis. Forsthof Bergen). 10, V. Riviniana Rchbch. X rupestris Schmidt var. arenaria (DC.) Beck. Hu Am Bahnkörper bei Kreut (Neuburg a. D.) unter den Eltern in 2 Formen: f. sub-Riviniana N. W. M. und f. sub-rupestris N. W. M, 1903 !!. Hier für Bayern neu aufgefunden . Nj Auf dem ,,Schönbichl" bei Sehensand auf der Ostseite in einem Föhren Wäldchen unter den Eltern (Gerstl. 1904). Die Pflanze von Kreut hat in Kultur noch nie Früchte getragen. 11. V. caiiina (L.) Rclibch. X rupestris Schmidt. Hu am Bahnkörper bei Kreut 1903 vom Verfasser für Bayern neu gefunden und zwar in der Komb. V. can. X rup. var. arenaria; (las hier gefundene Exemplar hatte ungefähr 50 Stengel und wurde schon von Weitem als Bastard erUamit. 1907 wurde die Hybride wieder gesammelt und in Kultur genommen *j Nj Schönbichl bei Sehensand (Gerstl.). 12. V, montana L. X rupestris Schmidt? Der genannte Basiaid wurde von W. Guglcr in Nr. 39 der Mittig, Hayer. Bot. Ges. 1906 als neu für Deutschland publiziert; er fand den- *) Gugler fand später am gleichen Orte V. can. X lup. var. glabres- cens Neum. 351 selben Hu an einer schattigen Bahnböschung bei Kreut (Nbrg.). — In dem citierten Aufsatze fehlt der Beweis , dass bei fraglicher Hybride V. montana und nicht, was sehr wahrscheinlich ist, die V. can. verg. ad mont. als altera parens beteiligt ist. V. montana u. V. rupestris treffen bei uns in der Blütezeit nicht leicht zusammen; in Kärnten und Schweden, wo V. mont. X rup. bereits beobachtet ist, mag das der Fall sein. V. can. verg. ad mont. ist auch am genannten Fundorte viel häu- figer und blüht früher als die echte V. montana. Im Uebrigen verweisen wir auf die unten folgenden Bemerkungen zu V. canina X montana. 13, y. canina (L.) Reichbch. X Riviniana Hchbth. Diese Hybride findet sich wohl überall unter den Eltern und bildet oft, besonders in jungen Waldschlägen, ganze Kolonien, die der Zahl nach die beiden Eitern, insbesondere V. canina, weit übei treffen;*) sie ist sehr vielgestaltig und nähert sich in ihren Merkmalen bald mehr der V. Riv. - f. subriviniana Neum. — , bald mehr der V, canina — f. subcanina Neum. — . Die zuletzt genannte Form kann sehr leicht mit V. canina selbst verwechselt werden und es ist eine sichere Unter- scheidung im blühenden Zustande oft rein unmöglich; es bleibt meist nichts anderes übrig, als abzuwarten, ob die zweifelhaften Stöcke fruchten oder nicht. Bei manchen Exemplaren trifft man auch kleine Basal- blätter an, die sonst meist fehlen ; manche sind auch behaart, was auf die Beteiligung des V. Riv. var. villosa schliessen lässt. Häufig ist der eine parens V. canina verg. ad mont. ; in diesem Falle wäre die Hy- bride richtiger als V. (canina -montana) X Riviniana zu bezeichnen; so hauptsächlich bei Kreut (Hu) und im Burgwald (Nj). Die typische V. canina X Riviniana beobachteten wir z. B. Hu Waldrand beim Kahlhof (f. subriviniana und f. subcanina), Bahnböschung bei Kreut (f. subriv. u. subcan.), Sehensand (f. subcan.), Ballersdorf, Waldung zwischen Uuterhausen und Sinning, Docherhof (subriv. u. subcan.). Nj Burgwald bei Neuburg a D., Zitzeisberg bei Sehensand, Ober- hausen, Rieder Gemeindewald stellenweise massenhaft, Unterstaller Wald, Waldränder beim Forsthof und bei Gietlhausen, Monheira z. B. am Stückelberg nnd bei Sandgruben in der Nähe von Rothenberg. Wenn bei dem genannten Bastarde anstatt der typischen V. Rivi- niana deren Abart nemorosa beteiligt ist, so macht sich das hauptsäch- lich durch den bläulichen Sporn der betreffenden Pflanzen bemerklich. Solche Exemplare müssten also genauer als V. canina (1>.) Reh b eh. X Riviniana Rchbch. var. nemorosa N. W. M. bestimmt wer- den. So wurde die Hybride beobachtet: Hu am Bahnkörper bei Kreut (f. subcan.), beim Docherhof iSin- ningj (subriv.), Unterhauser Wald (subcan.), Sehensand (subriv.). Kahl- hof (subriv.). Nj Rieder Wald (subcan. u. subriv.). Unterstaller Holz (subcan.) *) Wir haben b^i diesem Bastarde, besonders in Kultur, unterirdische dünne Ausläufer in grosser Zahl beobachtet, durch welche er sich in kurzer Zeit ein j^rosscs Areal erobert. 352 14. V. caniiia (L.) Rclibch. x silvestris Rchbch. Im Jahre 1903 vom Verfasser im Rieder Wald für Bayern neu gefunden. Hu Kahlhof bei Neuburg a. D. (hier auch in einer Form, bei der V. silvestris var. villosa beteiligt sein dürtte). Nj Burgwald bei Nbrg. a. D., Rieder Gemeindewald, Abtlg. Hildern. Die Pflanze vom Rieder Wald ist vollständig steril und verrät sich schon durch ihre bedeutende Höhe (bis 50 cm) als Bastard. V. canina (L.) Bchbcli. X montana L.? Was wir früher selbst bei Kreut unter diesem Namen sammelten und auch bei Gerstlauer vom Docherhofe sahen, möchten wir heule nicht mehr als Bastarde, sonden nur als nichthybride Zwischenformen zwischen V. can. und mont. betrachten. Das von uns in Kultur ge- nommene Exemplar von Kieut, auf welches Gerstlauer in seinem Auf- satze über die Veilcheuflora von Neuburg und Umgebung wegen seiner Sterilität hinweist, hat sich nachträglich als V. canina verg. ad mont. X Riviniana in einer der ersteren näher stehenden Form entpuppt; auch die von Gerstl. beim Docherhof ges. Ex. dürften vielleicht dieser P'ormel entsprechen, wenn sie nicht reine V. can. verg. ad mont, sind. — W. Becker schreibt in seiner Arbeit: ,,Zur Veilchenflora von Tirol" S. 23: „V. canina X montana ist sicher nur nicht hybride Uebergangsform der beiden phylogenetisch nächst verwandten subspecies". Wir wollen indes nicht leugnen, dass es auch unfruchtbare hybride Zwischenformen zwischen V. can. u. mont. geben könne; sind ja doch manchmal sogar Varietäten-Bastarde steril (cfr. Carex flava X lepidocarpa und Carex flava X Oederi in ,, Denkschriften der Kgl. Bot. Ges. in Regensburg, VII. Bd., neue Folge 1. Bd. 1898, S. 143). Im Uebrigen verweisen wir auf das bei V. canina var. verg. ad mont. S. 506 Gesagte. 15. T. montana L. X Kiviniana Bchbch. Die genannte Hybride ist oft schwer zu unterscheiden von V. can. X Riv und besonders von V. can. verg ad mont X Riv. Eine aus- fuhiliclie Beschreibung der X V, Weinharti W.Becker (= V. mont. X Riv.) gibt Max Britzelmayr im 35. Berichte des naturwissenschaftlichen Vereins von Schwaben und Neuburg S. 157 If., wo er auch die Unter- schiede von den nächst verwandten Hybriden hervorhebt. Hu Kreut (Nbrg. a. D.), Docherhof (Sinning) — hier V. Riv. X montana var. nemoralis (Kütz. : W. Becker — , Unterhauser Forst, Sinning (Ge.); Strass (Z.). Nj Burgwald am Rande beim Kreidewerk und sonst, Oberhausen (Ge.); Monheim (Stückelbergj ! !. 16. V. montana L. X silvestris Rchbch. Hu Docherhof (Sinning K Sinning, Unterhauser Forst bei der „Roten Saul" (Ge. !). Nj nicht beobachtet. 353 17. V. canina (L.) Kchl)ch. x stagniiia Kit. Hu am Rande des Donaumooses bei Hardt reichlich ; an diesem Standorte von Gerstlauer wahrscheinlich für Bayern neu gefunden und zwar in der f. stricta Neum. ! — Am nämlichen Orte fanden wir auch V. can. X stagnina var. Billottii F. G, Schultz. — Gugler will V. can. X stag. auch jenseits des LängenmüUerbaches bei Oberraaxfeld gefunden haben. N.j fehlend. 18. V. canina (L.) Rclibch. X pumila Chaix. Hu Im Donaumoos zwischen Zell und Karlhuld, genauer: zwischen dem „Schneider" und Unterraaxfeld (hier von Gugler zuerst für das Gebiet gefunden) ! ; bei Hardt (Ge.) ; zwischen Lichtenau u. Karlshuld in der Ecke, wo die Kanalstrasse von der Strasse nach Pobenhausen abzweigt !!, zwischen Karlshuld und Neuschwetzingen stellenweise sehr zahlreich !!; Zell, Lichtenau und Kochheim (Ge.). Bei Neuschwetzingen sammelten wir auch Exemplare, die lebhaft an V. mont. X pum. erinnern; da aber V. mont. bislang im Donaumoos nicht konstatiert ist, dürften diese Pflanzen die Formel V. can. verg. ad mont. X pumila var. fallacina darstellen. Nj nicht beobachtet. 19. Yiola pumila Ghaix X stagnina Kit. Hu Grosser Exerzierplatz bei Grünau unter den Eltern von Gerst- lauer ein Exemplar gefunden (teste W. Becker); später el)enfalls von Ge. im Donaumoos bei Zell entdeckt, — Im Jahre 1905 fand auch Verfasser ein weiteres Exemplar auf dem Grossen Exerzierplatz (teste Gerstlauerj. — V. pum. X stagn. scheint sich trotz der nahen Ver- wandtschaft der beiden Erzeuger nicht gern zu bilden, 68. Familie. Thymelaeaceae Juss. — Seidel bast- gewächse. 278. Thymelaea (Trn.) Lmk. — Spatzenziinge. 789. Th. Passerina (L.) Coss und Germ, einjährige Sp. 0 Trockene Anljöhen, lehmige Aecker. 7.-8 Sehr selten. Hu Neuburg a. D. (Prtl.) ; * Stoppelfelder an der Höhe bei Pertenau östl. Pöttmes (Schwarz); * Aecker bei Harburg (Fr,). Nj Am Rande eines Ackers an den Abhängen des „Weingartens" wesiiich von Bittenbrunn 1900 und später beobachtet und ge- sammelt!!; Bertoldsheira (DV.), Die Pflanze hat im Aussehen Aehnlichkeit mit gewissen Thesium Arten, der Fruchtkelch mit den Früchten der Valeiianella-Arten, 23 354 279. Daphne L. — Seidelbast. 790. D. Mezereum L. gemeiner S. T^ Wälder. 3. Im ganzen Gebiete, das Donaumoos vielleicht ausgenommen, verbreitet ; auch Nj z. B, Bertoldsheira (DV.); Monheim vereinzelt (Lg.). var. alba Alton: Nj Am Nordabhang des Burgwaldes bei Neuburg ein Stöckchen ! ! 791. D. Cneorum L. wohlriechender S. t) Heiden, Gedungen. 5.-6. Selten. Hu Zwischen Thierhaupten und Meitingen auf dem i-echten Lechufer in der Nähe des Lechdamms gegen Oetz (Z. !!) mit Erica carnea ; Donauauen zwischen Burgheim und Bertoldsheim am „Schnöderbuck" spärlich (Gu.); Bertoldsheira (DH. u. DV.); zwi- schen Sulz und Holzheim, Oetz, Hemerten, Münster (Z.); * lichte "Waldstellen bei Oberndorf a. L. (Grub). D. C. ist ein reizendes Sträuchlein mit teinem Wohlgeruche, bedarf aber im Gebiete und sonst äusserster Schonung. 69. Familie. Elaeagnaceae R. Br. - Oelweiden- ^ewäclise. 280. Hippophae L. — Sanddorn. 792. H. rliamnoides L. weidenblättriger S. ^ Flussufer, Kiesbänke, Heiden. 4. — 5. Selten. Hu In den Schütten zwischen Joshofen und Bergheim nahe den in den Schütten liegenden Aeckern!!, in den Donauauen bei Bergheim stellenweise zahlreich, besonders bei Flussbau-No. 118 C, aber auch schon weiter oben in der Nähe der Fähre ! !, am Schnöder- buck zwischen Burgheim und Bertoldsheim zahlreich, auch in baum- artigen Exemplaren 1900 '.!, am Bahnhof Kain mitten in den Geleisen eine kleine Gruppe 1900!!, zwischen der Lechbrücke bei Rain und der Lechmündung bei Marxheim an verschiedenen Stellen, jedoch nur in kleineren Exemplaren! !, von diesem Standorte schon von Fr. angegeben, jedoch auffallenderweise von Hof. nicht ge- funden; Bertoldsheim (DV); bei Rain auch noch oberhalb der Eisenbahnbrücke ! !, besonders bei der Holzmühle (Oberndorf) in grossen Exemplaren ! !, an Abhängen an der Ach bei Hemerten (Münster)!! (kultiviert?), in einer Kiesgrube zwischen ßurgheim u. Bertoldsheim ! !, * bei Genderkingen am Eisenbahnkörper! !, noch in nächster Nähe von Joshofen beim letzten Hause gegen Berg- heim 1903!!; Gerolfing (Hof.). H. rh. hat in den Blättern viel Aehnlichkeit mit Salix incana, die meist an denselben Standorten vorkommt, ist aber an den Früchten, die, wenn auch vertrocknet, den ganzen Winter bis zum Frühjahr hängen bleiben, leicht davon zu unterscheiden. Um Berg- heim, wo wir die Pflanze am häufigsten beobachteten, ist sie in den Donauauen ein recht lästiges Unkraut und wird von den Be- wohnern ,,Mamelisten- (oder Mamelutten-?) Dorn" genannt. 355 70. Familie. Lytliraceae Juss. — Weidericli- gewächse. 281. Lythrum L. — Weiderich. 703. L. Salicaria L, gemeiner W. 2|. Gräben, Weiher, Sümpfe. 7.-9. Verbreitet im ganzen Gebiete, auch Hu im Donaumoos (Schrk. u. P.); Nj Monheim geraein (Lg.). Diese schöne Pflanze ändert, abgesehen von der Behaarung, aucli mit stumpfen und spitzen Dlättern ab; auch sind die Exemplare bald stark ästig, bald wenig ästig. 282 Peplis L. — Bachburgel. 794. P, Portula L. gemeine B. © Feuchte sandige Wege in Wäl- dern. 7.-9. Sehr zerstreut. Hu Im Bezirk Rain ohne nähere Angabe (Z.); * „Gabel" (Ingolstadt) (Schrank) Nj An feuchten Stellen des sog. grünen Weges, auch ,, Trift" genannt, vom Galgenberg nach Gietlhausen ! !, an feuchten Stellen des Waldverbindungsweges zwischen Gietlhausen und der Strasse zum Forsthof (Nbrg,) !!, an einem Waldwege am ,, Dreisteiner- schlag" im Rieder Wald ! !; im Stadtwalde bei Monheim !(Hof.); Ried (Monheim) (Fr.); * in Wasserlöchern ,,auf dera]_Sand" bei Buchdorf schwimmend (1910) !!. Nk (Ries) Pflegermühle, * Nonnenholz (Wemding) (Fr.), P P. wächst meist mit Landformen von Callitriche zusammen an feuchten Stellen der Waldwege, ist aber bedeutend kräftiger und hat grössere Blätter. 71. Familie. Onagraceae Juss., Nachtkerzeii- gewächse. 283. Oeiiothera L.*) (^ Onagra [Trn.] Scop.). — Nachtkerze. 795. 0. biennis L. (= Onagra biennis [L.] Scop) zweijährige N. 0 Ufer, Schutt, 6.-8. Verbreitet, z. B. Hu an der Donau von Neuburg nach Joshofen, im ,,Eila" west- lich von Bittenbrunn, beim Winterschen Bad an der Donau (Nl)rg. ), Rain, besonders auf Lechkies, Münster; an Grabenrändern bei Karlshuld im Donaumoo^ (Pauli- Nj Bertoldsheim (DV.); Monheim vereinzelt, wohl Garten- flücht-ling (Lang.). var. parviflora Koch: Nj Bertoldsheim (DH.)-, vielleicht gehört hierher auch eine am Lechufer bei Rain gesammelte Pflanze, die wir urspiünglich für 0. muricata hielten; das Exemplar ist sehr mangelhaft, daher nicht sicher zu bestimmen. *) Aschers, u. Gräbner halten die Schreibweise „Onothera" für die richtige. ' 23* 356 !•■ <96, 0, muricata L, (= Onagra muricata [L.] Meli.) stachelige N. 0 Flussufer, Kiesbänke. 6. — 9. Hu Neuburg a,' D. (Cafl., Prtl., Garcke.); in einer Sandgrube am Rande der zwischen der „Insel" und dem Moyschlösschen gelegenen Schütte ein kräftiges Exemplar 1903!! Nj Am Abhänge eines verlassenen Steinbruches zwischen Moy- schlösschen und Joshofen einige Exemplare 1902!!; Bertoldsheim (DH. uud DV.!, Caflisch). 224. Epilobiuni L. — Weidenröschen.^) 797. E, hirsutum L, rauhhaariges W. 4 Ufer, feuchte Gebüsche, sehr selten in Wäldern. 6. — 8. Zerstreut. Hu Längenmühle bei Neuburg a, D., Bachweiher bei Feldkirchen gegen die Strasse, Sehensand, Beutraühle in Gräben, Unter- hausen an vielen Stellen, besonders längs des Eisenbahnkörpers, Rolirenfeld; im Donaumoos an der Ach und am Hauptkanal (P.); Walda, Pöttmes, Münster a. L., Lechsend, zwischen Ried und Hesselohe, Laisacker. Nj An einer si mpfigen Stelle im ,, Burgwald" bei Neuburg — einziger von uns beobachteter Fundort im Walde — , Oberhausen gegen den Wald bei der ,, Kaiserburg"; Monheim z. B. bei Mühl- heim (Lg.). var. vulgare Hausskn.: so am verbreitetsten ; nova form, apricum Erdner: ,, Blätter lanzettlich, derb, dick, graugrün; Stengel aufrecht •, B ütenstaud vielblütig'";^) so an sonnigen Stand- orten z. B. Hu am Bahnkörper zwischen Rohrenfeld und Maxweiler! ! ncv. form, umbrosiim Erdner: „Blätter länglich — länglich eiförmig, dünn, schlaff, dunkelgrün; Stengel schlaff; Blütenstand wenigblütig";^) so Nj im Burgwald bei Neuburg!! — Formen, die zwischen f. apr. u. f. umbr. ungefähr in der Mitte stehen, sind wohl am häufigsten, so z. B. Hu an einem Graben bei Unterhausen! ! var. villosum Hausskn. f. oblongifolium Hausskn.: Hu Unterhausen (Ge.). 798. E. parviflorum Schreb. kleinblütiges W. 4 Ufer, Gräben, Sümpfe. 6. — 7. Verbreitet, z. B. Hu Pflanzweiher bei Neuburg a. D., Sumpf zwischen dem Neu- burger Bahnhof und der Längenmühle, Bachweiher bei Feldkirchen, Sehensand, Unterhausen, zwischen Unterhausen und Strass gegen den Mühlhardt- Weiher, Strass, Münster a. L. Nj Ried, Laisacker, Burgwald bei Neuburg a. D., Waldsumpf bei Igstetten, Molsterbrünnleiu über Bittenbrunn, bei Bergen, „Bubenwiese" im Rieder Wald, Joshofen; Monheim (Lang). ') Unser Epilobien-Material wurde von den Herren Hepp und Rubner gütigst revidiert. -- Wer sich für die Gatfung Epilobium interessiert, den verweisen wir auf die ausgezeichnete Arbeit K Rubner's: „Die bayerischen Epilobiumarten, -bastarde u. -formen" in ..Denkschriften der Kg], bayer. Bot. Ges. in Regensburg" IX. Bd. Neue Folge IV. Bd. S. 110^261. *) Die latein. Diagnose siehe im ,, Anhang" AbtIg. B. 357 form, apricum Hauskn.: Hu Feuchte "Wiesen zwischen Unterhausen und StrassÜ form, umbrosum Hk. (= f. subglabrum Koch': Nj Burg- wald (hier schmalblättrig)!!, Laisacker, Attenfeld (an den 2 letzten Fundorten breitblättrig) ! I form, mentho'ides (Boiss.) Hk. ; Nj Molsterbrünnlein bei Bitten brunn ! ! form, raollissimum Welw.: Hu Bittenbrunn!! 799. E. inontauum L. Berg-W. Waldschläge, -wege, -ränder, 6.-7. Verbreitet z. B. Hu Esterholz bei Wengen, Waldabhänge bei Münster, Tlierhaupten. Nj Burgwald bei Neubirg, Zitzeisberg bei Sehensaud, Stein- bruch gegenüber Stepperg, Igstetten, Attenfeld gegen Bergen, an der Strasse von Ried nach Bergen, Rieder Wald an vielen Stellen, Oberholz bei Unterstall, Monheim, Uhlberg bei Möhren ; zwischen Konstein und Wellheim (Hof.). f. subcordatum Hk. : Nj Burgwald! !; Monheim (Lang). Einige jetzt unter E. mont. eingereihte Pflanzen glaubteu wir als E. coli in um Gmel bestimmen zu sollen, was aber Hepp und Rubner nicht bestätigten. Hepp schrieb uns: ,,E. coli, dürfte in der Neuburger Gegend kaum vorkommen, da es eine kieselholde Pflanze ist" und Rubner schreibt a. a. 0.: „E. collinum ist eine typische Kieselpflanze, die Kalkböden ebensosehr flieht, als sie auf kieselhaltigen Böden jeder Art häuüg auftritt." S. 191. Die in den Floren gegebenen Beschreibungen des E. coli, sind meist un- genügend zur sicheren Erkennung derselben. E. c. ist offenbar mit E. mont. phylogenetisch nahe verwandt ; patierte Exemplare des letzteren, wie sie in Waldschlägen, die in unserer Gegend vielfach abgegrast werden, häufig vorkommen, haben in der Tracht viel Aehnlichkeit mit E. collinum. 800. E. aduatum Griseb. herablaufendes W. 4 Sümpfe, Bäche, feuchte Kiesgruben. 7. — 8. Zerstreut. Hu In einem Sumpfe bei der Längenmühle an mihreren Stellen zahlreich ! !, in einem ausgetrockneten Weiherchen neben dem Pflanzweiber spärlich 1! (ob noch? d. V.), feuchte Kiesgrube bei Heinrichsheim nahe der Rohrenfelderstrasse ! !, Waldrand beim Kahlhof!!, Bayerdilling gegen Wallerdorf!! Nj Ried (Nbrg.) an einem Graben spärlich!!, Dittenfeld! !, an einem Graben bei Bergen gegen WolpertsauÜ, Bergen südlich der Strasse gegen Hütting an einem Graben!!, * Wellheim Ü, Wald zwischen Werading und OttingÜ Ein Lusus mit wlrtelig zu 3 gestellten Blättern wurde von uns bei Heinrichsheim gesammelt. E, a. meidet in unserem Gebiete fast ausschliesslich den eigent- lichen Wald, wo es von E. obscurum (Schreb.) Rchbch. ver- treten wird. Diese und die 2 folgenden Arten wurden f-üher unter dem Namen 358 E, tetragonum aut. zusammengefasst ; es lässt sich deshalb bei älteren Angaben des E. tetrag nicht mit Sicherheit entscheiden, welche der 3 ,, Arten" geraeint ist.*) E adnatum, Lamyi und obscurum sind zweifellos nahe verwandt und es liegt sehr nahe, dass zwischen denselben nichtbybride Uebergangsformen existieren. Wir haben alle 3 Arten aus Samen im Garten gezogen ; die charak- teristischen Merkmale derselben haben sich als konstant erwiesen. 801. E. Lamyi F. Schultz Lamj^'s W. 4 An mehr trockenen Wald- stellen, Hügel. 7.-8 Sehr selten. Hu bisher nicht beobachtet, Nj An einer Stelle nächst der alten Strasse vom Galgenberg bei Ried gegen Nassenfeis 1906! ! E. L. hat sich an dieser durch den Strassenbau neu geschaffenen Lokalität offenbar frisch an- gesiedelt; ob es sich wohl erhält? — Waldblösse bei Igstetten!! (das Exemplar ist noch sehr jung und nach unserer Meinung trotz der Bestätigung durch Hepp und Rubner nicht ganz sicher; wir konnten später an dieser Stelle kein E Lamyi finden, sondern nur obscurum), an einem trockenen Graben des Stadtwaldes bei Mon- heim gegen Kölburg!! (hier eine Form mit scharf gesägten Blättern fast wie bei E. adnat., was nach Hepp bei Ex., welche durch Reproduktion entstanden sind, häufig vorkommt), auf Waldschlägen am Uhlberg bei Möhren (1909!!) E. L. ist von E. adnatum und E. obscurum durch die fast doppelt so grossen Blüten und die frühere Blütezeit nicht schwer zu unterscheiden; Beides hat es auch in Kultur beibehalten. 802. E. obscurum (Schreb.) Rchbch, dunkelgrünes W. 4 Feuchte Waldplätze, Waldwege, Waldsümpfe. 7. - 8. Wohl im ganzen Ge- biete verbreitet. Hu wenig beobachtet: Wald bei Bayerdilling ! ! Nj Rieder Gemeindewald an vielen Stellen z. B. in Waldabteilung Haslaohe u. Brand ! !, Waldsumpf an der Strasse vom Galgenberg nach Bergen linker Hand!!, Waldsumpf („Eglache"') bei Igstetten (Atten- feld)!!, Waldweg zwischen Attenfeld und Bergen!!, Waldschlag oberhalb Bittenbrunu und östlich vom neuen Schiessplatz ! !, Wald- schlag bei Monheim gegen RothenbergÜ, in einem Waldgraben auf dem Uhlherg bei Möhren ! ! E. 0. unterscheidet sich von E. adnatum und Lamyi schon durch die seicht und spärlich gezähnten Blätter und den Stand- ort in feuchten und schattigen Wäldern -, wir haben dasselbe in unserem Gebiete nie ausserhalb des Waldes beobachtet. 803. E. roseum Schreb. rosenrotes W. 4 Gräben, Bäche, seltener feuchte Waldstellen. 7. — 8. Verbreitet, z B Hu Sehensand, Wald zwischen Kreut und Docherhof, Strass gegen Leidling, Bayerdilling, Münster a. L., Ried, Hesselohe, Bittenbrunn. *) E. tetrag. ist z. B. von Laug für Monheim angegeben. 359 Nj Rieder Gemeindewald (spärlich), Laisacker, Bergen, Atten- feld; im Föhrenwäldchen zwischen Monheira und Flotzheim (Lang). E. ros. wählt sich im Gebiete hauptsächlich Gräben in Dörfern zum Wohnorte aus und dringt manchmal sogar in die anliegenden Gärten ein. 804. E. palustre L. Sumpf-W. 4 Sumpfige Wiesen, feuchte Wald- stellen, Sümpfe. 7. — 8. Zerstreut bis verbreitet. Hu Sumpf bei der Längenmühle (Nbrg. a. D.), Nordrand des „Eichet" bei Zell an Wiesengräben, Unterhausen in Gräben am Bahnkörper, Strass gegen Leidling, nasse Wiesen zwischen Lais- acker und Bittenbrunn ; Gräben im Donauraoos (Paul). Nj ,, Bubenwiese" im Rieder Gemeindewald, Waldblösse bei Ig- stetten (Attenfeld), zwischen Gietlhausen und der Strasse zum Forsthof auf einem Waldweg, Waldsumpf an der Strasse nach Bergen, Forsthof-Weiher (Bergen), Waldsumpf oberhalb Bitten- brunn gegen den neuen Schiessplatz, Molsterbrünnlein (Bitten- brunn); * Sumpf bei der Wolkertshofer Mühle, Nassenfeis (Hof.); Monheim gegen Rothenberg. var. genuinum G. u. G. form, subdenticulatum Rubner: an den meisten Fundorten mit der form, normale Rubner. var. pilosum Koch: Nj Igstetter Hof bei Neuburg a. D. (nicht bei Krumbach, wie Rubner a. a. 0. S. 237 schreibt) (Ge.); Nk (Ries) in der Nähe des Wildbades an Gräben (Fr.J. Bastarde. 1. Epilobium hirsutum L. x montauum L. (= X E. erro- neum Hk.). Nj*) Sumpfige Stelle im Burgwald bei Neuburg a, D. unter den Eltern 1906 !!. Neu für Bayern und wahrscheinlich für Deutschland überhaupt. Da E. h. bei uns sehr selten in den eigentlichen Wald, den Standort des E. montanum, gebt, dürfte die genannte Hybride bei uns und wohl in ganz Deutschland sehr selten sein. Dieselbe ist uns aus Deutschland nur bekannt geworden von Brandenburg: Berliner Universi- tätsgarten zwischen den — jedenfalls kultivieiten — Eltern entstanden (Lindemuth in Aschers, u. Grab. „Flora des nordostdeutsch. Flachlandes" S. 506) und von Schlesien: Falkenhain (77, Jahresbericht der schles. Ges. für Vaterland. Kulturj als „vermutlich". Da es sich bei dem ersten Fundorte nur um eine kultivierte und bei dem zweiten um eine unsichere Pflanze handelt, darf unser Fund als neu für Deutschland bezeichnet werden. — Eine ausführliche Beschreibung der Hybride gibt 0. Malte in „Bot. Notiser- 1903, Heft 6, S. 277—286 mit Abbildung-, *) Rubner schreibt irrtümlicherweise „Hu"; der Burgwald liegt wohl südlich der Donau, aber auf „Weissem Jura", der hier die Donau überschreitet, gehört also nach Prautl zu Mj. 360 er erwähnt dort 3 F'undorte, einen in Schweden (inven. Malte), einen in Jütland (inv. Lange), und einen ,, zwischen Gelting, Nybye und Nord- schen am Walle'- (inv. Hansen). Die zwei letzten Fundorte hat Malte der Monographie der Gattung Epilobiura von Haussknecht S. 63 ent- nommen, der zuerst genannte Fund M'urde von ihm selbst gemacht. Rubner schreibt in ,. Denkschrift. Kgl. bayr. bot. Ges." IX. Bd. S. 169 über unsere Hybride Folgendes: ,, Dieser von Herrn Pfarrer Erdner entdeckte Bastard nähert sich in den mir zu Gesicht gekom- menen Exemplaren E. montanum f. latifolium, wofür er von mir auf Grund seiner grossen Blätter und Blüten anfangs gehalten wurde ; zu- dem sprachen die etwas herzförmigen, zum Teil kurz gestielten Blätter gegen eine Verbindung mit E. hirsutum. Da sich jedoch die dem zu bestimmenden Material nicht beigelegte Innovation nach gütiger Mit- teilung des Finders als völlig intermediär erwies, zudem auch in der doppelten Stengelbeliaarung, sowie in der Form der Fetalen der Einfluss von E. hirsutum sich nachweisen lässt, ist an der Bastardnatur dieser Exemplare nicht mehr zu zweifeln. Hiermit stimmt auch das mir mit- geteilte häufige Absterben der Blütenknospen vor der Entfaltung, wie das schon des öftern bei Bastarden beobachtet wurde, überein." — Zur Klarlegung des Sachverhaltes möge Folgendes dienen. Die grossen und, wir fügen hin.iu, schlaffen, dünnen und lebhaft grünen Blätter sind nicht bloss dem E. montanum f. latifolium eigen, sondern auch der f. umbrosum von E. hirsutum, wie wir es am Fundorte allein beobachtet und gesammelt haben. Das E. mon- tanum des Fundortes ist nicht etwa die f. latifolium Berg, oder auch nur f. umbrosum Hk., sondern var. tj^picum Hepp et Rubner f. sub- cordatum Hk.; keines der zahlreich vorkommenden E. mont. weist Ver- änderungen auf, welche auf den schattigen feuchten Standort zurückzu- führen wären. — Die Blattstiele sind an zwei Exemplaren etwas länger, weil sie Seitenstengel oder besser „Ersatzstengel" der einen putierten Pflanze sind. An Seitenstengeln und Aesteu sind aber die Blätter auch von reinem E. hirsutum oft sitzend (nicht stengelum- fassend), nicht herablaufend und sogar manchmal kurz gestielt. Der Einfluss des montanum mit seinen am Standorte fast durchwegs (kurz)- gestielten Blättern hat dann noch eine kleine Verlängerung der Stiele zur Folge. Die 2. nicbt putierte Pflanze hat lauter si tzend e Blätter, von denen einige sogar eine Neigung zum Herablaufen zeigen.*) — Die Blätter sind auch nicht, wie es von E. mont. latifolium verlangt wird, stark gezähnt, sondern bedeutend schwächer als sonst E. mont., etwa so wie bei E. hirsutum, — Die Grösse und Gestalt der Fetalen und die ganz dunkelrote Farbe derselben, die sich gepresst lange er- halten hat, spricht viel eher für Beimischung von hirsutum als für ein grossblütiges montanum, das am Platze nicht entfernt die grossen Blüten der in Frage stehenden Bastardpflanzen zeigt und recht blassblütig ist. *) „Etwas herzeiförmige" Blätter, wie Rubner a. a. 0. sie beobachtet haben will, konnten wir an unseren Exemplaren nicht entdecken. Es wäre aber nicht zu verwundern wenn der Einfluss der f. subcordatum sich bei der Hybride in dieser Richtung bemerklich machen würde. 361 Direkt gegen alleiniges E. montanum var. latif oli um sprechen folgende Merkmale: 1. Die selbstverständlich kürzere, aber deutlich doppelte Be haa- rung (Ileterot richie) des Stengels; die kürzeren Haare sind zwar nicht deutlich drüsig, wie bei E. hirsutum, aber doch au der Spitze verdickt. Eine Vergleichung der Behaarung der Hybride mit der des am nämlichen Standorte gewachsenen E. mont. lässt den Unterschied deutlich in die Augen springen! 2. Die Blattgestalt, welche für gewöhnlich nicht, wie bei E. mont. f. latifol., ,,basi late rotundatum", sondern zum grossen Teile, wie bei hirsutum, parallelrandig und dann gegen die Basis kurz ver- schmälert und nach oben kurz zugespitzt ist, während das E. mont. am Fundorte aus breitem Grunde lang zugespitzt ist. 3. Die Serratur ist nicht, wie schon oben bemerkt, ,,grossius- cula'', sondern viel feiner als bei E. montanum, mit viel zahlreicheren, feineren, „scharfen, hackig nach einwärts gebogenen" Zähnen wie bei E. hirsutum (cfr. Rubner Allg. Bot. Ztschrft. 1906, S. 172). 4. Die Innovation konnte leider nicht lange genug beobachtet werden, da sie in der Kultur bald zu Grunde ging. Sie war unter- irdisch, blassgelb, noch ohne entwickelte Niederblätter, der von E. mon- tanum zwar älinlich, aber trotz des jugendlichen Stadiums viel kräftiger und länger. Wir möchten sie jetzt nicht mehr als „völlig intermediär-' bezeichnen wie trüber, sondern als dem E. mont. etwas näher stehend. Eine ähnliche Beobachtung machte übrigens auch 0. Malte, dessen aus- führlicher Beschreibung sich wohl K. Rubner a. a. 0. S. 168 ange- schlossen hat, wenn er von E. hirs. X mont. schreibt : „Die langen Stock- sprossen von E. hirsutum sind durch den Einfluss der knospenartigen Innovation von E. montanum stark verkürzt, meist nur einige Zentimeter lang und völlig unterirdisch." "Wir hatten die Hybride, welche mitten unter wenigen hirsutum- und zahlreichen montanura-Exemplaren stand, am natürlicheu Standorte auf den ersten Blick erkannt, was ur.s bei unseren langjährigen Ba- stard-Studien immer als ein gutes Omen erschienen ist und hätten nie geglaubt, dass es zur „Rettung" derselben eines langen Kampfes mit den Herren Spezialisten bedürfte. Wir gestehen freilich auch gern ein, dass wir insofern einen Fehler gemacht haben, als wir aus „Vorsicht" zur Revision nicht das eine tadellose, sondern die 2 von einem pu- tierten Stengel stammenden Exemplare vorlegten. 2. E. parviflorum Schreiber x roseum Schreber (= X E. persicinum Rchbcli.) Die häufigste Epilobium-Hybride im Gebiete ! Sie ist wohl überall unter den Eltern zu finden und tritt in zahlreichen Formen auf; sie wurde beobachtet z. B. Hu Graben bei Unterhausen, Strass gegen Leidling, an einem Bache zwischen Bayerdilling und Nördling, Graben in Ried (Nbrg. a. D.). Nj Laisacker an einem Graben, an einer feuchten Stelle im Burgwald (Neuburg a. D.j, an einem Graben in Bergen gegen Hütting, Attenfeld. 362 8. Epilobiam iiiontanum L. X obscuriiin (Schreb.) Rchbch. {== X E. aggregatum Celak.) Hu nicht beobachtet. Nj An einem feuchten Waldwege im Rieder Gemeindewald ! !, auf einem Waldschlage bei Igstetten 1903 zahlreich beobachtet !!; 1906 konnten wir daselbst kein einziges Exemplar mehr finden, verschiedene Distelarten scheinen alles öebrige erdrückt zu haben. 4. E. moiitaiium L. XpaliistieL. (= X E. montaniforme Knaf). Nj Auf einer Waldblösse bei Igstetten uuter den Eltern 1906 !! 2. P'undort für Bayern! — Eine Beschreibung dieser seltenen Hybride gibt Hepp in A. B. Z. 1906, Nr. 5, Seite 72—74. 5. E. montanum L. X parviflorum Schreber (= X E. limosiim Schur). Nj An einer feuchten Stelle des Burgwaldes bei Neuburg a. D. 1904 und 1906 zahlreich beobachtet, auch in einer dem E, montanum nahe stehenden Form, vielleicht Rückbastard ! !, Waldgraben bei Ig- stetten (Nbrg.) 1907 ! !. Diese Hybride scheint sich leicht zu bilden, wo die Eltern zu- sammentreffen. 6. E. montanum L. X roseum Schreber. (= X E. gliUiduli- gerum Knal"). Nj An einer feuchten Stelle des Burgwaldes bei Neuburg a, D. 1904 und 1906!! in ziemlicher Anzahl. — Auf einem kleinen Räume fanden wir hier 4 verschiedene Epilobium-Bastarde. 7. E. palustre L. X parviflorum Schreber (= X E. rivulare Wahlbrg.) Hu An einer sumpfigen Stelle bei einem der letzten Häuser in Strass gegen Leidling 1906 !! Nj In einem Sumpfe beim sog, Molsterbrünnlein oberhalb Bitten- brunn gegen Riedensheim zahlreich 1905 !! Wir haben daselbst auch eine Form beobachtet, welche möglicherweise E. (parviflorum X palustre) X parviflorum darstellt. 8. E. adnatum Griseb. X palustre L.? (=x E. LaschianumHk.) Lieber die Deutung dieser Pflanze sind wir mit Hepp und Rubner nicht einig geworden. Wir hielten dieselbe ursprünglich für reines E. palustre, was H. und R. für ausgeschlossen hielten, weil die Blätter nicht ganzrandig seien. Rubner ist aber inzwischen offenbar anderer Ansicht geworden, da er selbst eine f. subdenticulatum von palustre auf- gestellt hat, bei welchem die Blätter schwach aber deutlich entfernt gezähnt sind; er lügt noch eigens bei : ,,Kein Bastard!" Später glaubten wir die Pflanze als E. palustre X adnatum deuten zu sollen, da sie 383 unter zahlreichem E. palustre und adnatum stand-, H. u. R. hielten aber die Beteiligung von E. adnatum mit Rücksicht auf die, geringe Zähnelung und den Blattgrund so gut wie ausgeschlossen und bestimmten sie als E obscurumx palustre. Nun fehlt aber E. obscurum am Fundorte gänzlich und war auch gewiss niemals da, da dasselbe im Gebiete nie den Wald verlässt, während der Fundort unserer Pflanze ein weit von jedem Walde entfernter Sumpf am Bahnkörper zwischen Neuburg und lleinrichsheim (Hu) in der Nähe der Längenmühle ist. Wenn nun unsere Pflanze wirklich ein Bastard ist und wir neigen jetzt auch mehr dieser Ansicht zu — , dann kommt als alter parens wohl )iur E. ad- natum in Betracht; die geringe Zähnelung und der verschmälerte Blatt- grund schliessen adnatum nicht aus; das Exemplar stellt dann eben eine dem E. palustre näher stehende Form des Bastardes dar. Uebrigens ist bei E. adnatum der ßlattgrund oft sehr schwach herablaufeud; auf der anderen Seite aber glauben wir bei unserer Pflanze in lebendem Zustande am Stengel streckenweise schwache Kanten bemerkt zu haben. Rubner führt sie a. a. o. S. 224 unter E. obscurum X palustre auf, während er dieselbe Pflanze S. 207 unter E. adnatum X P^,- lustro wohl zu Unrecht mit ? versieht. Da die Innovation fehlt, lässt sich wohl nie eine vollständig sichei'e Bestimmung geben; für reines palustre f. subdenticulatum dürfte die Zähnelung doch wohl zu kräftig und zu dicht sein. 9. E. Lamyi F. Schultz X obscurum Schreber? Auch bezüglich dieser Pflanze, welche wir an einem Waldsumpfe zwischen dem Galgenberg und Bergen (Nj) nächst der Strasse fanden, konnte eine Einigung nicht erzielt werden. Wir hielten sie für reines obscurum, Hepp und Rubner glaubten wegen der Innovation und stär- keren Behaarung des Mittelnervs des Blattes eine Bastardierung dieser Art mit E. Lamyi annehmen zu müssen, die für Bayern neu gewesen wäre. Wir haben Lamyi am Fundorte nicht beobachet; das Material ist sehr spät (2. Nov. 1903) gesammelt und mangelhaft. Die ausläufer- artige Innovation, die Hepp und Rubner „sehr auffallend" finden, hat sich eben in der langen Vegetationszeit sehr kräftig entwickelt, Ad- ventivwurzeln getrieben und an der Spitze eine ziemlich dichte End- rosette gebildet, was freilich etwas an E. Lamyi erinnert. Ehei', als einen Bastard, stellt unseres Erachtens die Pflanze eine nichthybride Zwischenform zwischen E. obscur. und Lamyi dar. Hepp und Rubner haben in Anbetracht des geringen Materials von einer Veröffentlichung abgesehen ; auch erwähnt sie Rubner nicht in seiner Epilobienarbcit. — Vielleicht gehört eine Nj bei Igstetten (Neuburg a. D.) gesammelte Pflanze zu E. obsc. X Lam.; dieselbe ist aber mangels Innovation nicht sicher zu deuten. 285. Chamaeuerium Spach. — Weidenröschen. 805. Ch. augustifolium (L.) Scop. (— Epilob. angust. L.) schmal- blättriges W. 4 Waldschläge, Waldränder. 6.-8. Im ganzen Gebiete, auch Nj um Monheim (Lg.) gemein. 364 286. Circaea (Tru.) L. — Hexenkraut. 806. C lutetiana L. gemeines H. Feuchte Laubwälder, Waldgräben, Schläge, 7. — 8. Zerstreut. Hu ,, Esterholz" bei Wengen (Rain\ zwischen Wächtering und Haselbach (Z.). Nj An einer surai^figen Stelle links vom Waldwege zum Finken- stein bei Bittenbrunn ! !, an einer feuchten Stelle bei der ,, Alten Burg'- (Neuburg a, D.) !!, an der Römerstrasse bei Gietlhausen nahe der Stelle , wo dieselbe die Strasse zum Forsthof über- schreitet !!, Waldschlag bei der ,, Bubenwiese" im Rieder Wald und westlich davon an mehreren Stellen !!; Maltheserholz bei Bergen (Ge. ü); Monheim in kleinen Gruppen hier und da z. B. im Jägejholz, Reinberg (Lg.), im Stadtwalde (Hof.) ; Eichelwiesen- grund bei Wittesheira im Gehäu (Fr.); zwischen Gundelsheim und Möhren !!. var. ovatifolia Lasch: Nj Rieder Wald !! und so wohl am liäufigsten. (!. intermedia Ehrh.? Von Sendtner in ,,Die Vegetationsverh. Südb." S. 700 vom Erlenbruch gegen Brunnen, unkultivierte Teile im Donaumoos, mit ,,?•' angegeben; in der ,, Flora von Südbayern" gibt er vom selben Fundorte C. alpina an, C. interm. dürfte also wohl zu streichen sein. 807. C. alpina L. Alpen -H. 4 Schattige, feuchte Wälder. 6—7. Sehr selten. Hu Im Erlenbruch bei Brunnen im Donaumoos (Sendtner). Nk (Ries) In Menge im Schwalbwalde südlich neben der Pfleger- und Stoffelmühle unter dem Erlenbestande (Fr.; an diesem Fund- orte 1909 von uns wieder zahlreich beobachtet). 72. Familie. Halorrhagidaceae R. Br. — Meer- beerengewächse. 287. Myriophyllum Vaillant. — Tausendblatt. 808. M. verticillatum L. quirlblütiges T. 2j. Gräben, Altwasser. 7. — 8. Zerstreut. Hu Donaumoos (Se. u. P.); Moosgräben bei Ludwigsmoos !!, in einem Graben bei der Langwiedmühle bei Strass zahlreich 1!, in einem Altwasser nahe der Mündung des Längenmüllerbaches (Nbrg.) ! !, Altwasser an den ,,Brandlwiesen" gegen den Burg- wald (Nbig.) !!, Altwasser nordwestlich von der Beutmühle (Ober- hausen)!!, in einem Tümpel bei Heinrichsheim !! ; Ach u. Kanäle im Donaumoos (Paul). 809. M. spicatura L. ähriges T. 4 Teiche, Altwasser. 7.-8. Zer- streut, z. B. Hu im Bachweiher bei Feldkirchen (Nbrg ) ! !, in einem Graben zwischen Klingsmoos und Pöttraes im Donaumoos !!, Altwasser nordwestl. von der ßeutmühle (Oberhau-sen) mit M. verticillatum !!. 365 288. Hiiipuiis L. — Tannwedel. 810. H. vulgaris L. gemeiner T. 4 Gräben, stehende Gewässer. 7. — 8 Zerstreut. Hu Sehr häufig in den Donau- Altwassern östlich vom Engl. Garten ! !, Altwasser beim „Eilahof-^ (ßittenbrunn) ! !, Weiden- gebüsch unter dem Moyschlösschen in einem Sumpfe ! !, Altwasser bei Joshofen !!; Graben bei Kochheim im Donaumoos (P.) • Feld- heim, Münster a. L. (Z); bei der Marxheimer Brücke ! !, * Altis- heim !!; Bertoldslieim, Marxheira (Hof. ». Nj Doosweiher bei Wemding (Fr., Hof.). Nk (Ries) Mathesmühle (Hof.); Waldweiher beiden „3 Müh- len'' (Lg.). 73. Familie. Araliaceae Jiiss. — Aralien- gewäclise. 289. Hedera L. — Efeu, 811. H. Helix L. gemeiner E. ^ Wälder, Mauern. 9.— 10. Ver- breitet. — Blühende Exemplare haben wir beobachtet: Hu an der Lourdesgrotte bei Bittenbrunn !!, Nj am ,, Nachtberg" in Neuburg ! !, an einer Esche im Brandl (Nbrg ) ü; alte Stadt- mauer in Monheim (Lg.); Ruine Graisbach ein sehr alter Stock!!, Felbblock beim Steinbruch in Lechsend !!, * ,,Alte Barg-' bei Aicha (Konstein) !! (Schw.). 74. Familie. Umbelliferae Jiiss. - Dolden- gewächse. 290. Astrantia (Trn.) L. — Sterndolde. 812. A. major L. grosse Sterndolde. 4 Schattige Wälder. 6. — 8. Zerstreut. Hu In einem Wäldchen südlich von Kreut zahlreich ! !, im Unterhauser Forst an der Strasse nach Sinning häufig !!, in einem Waldschlage nordöstlich von Strass in der Nähe des Bahnkörpers zahlreich ! ! ; Niederschönenfeld, Thierhaupten (Z. ). Nj Rieder Gemeindewald ! ! , ati dem schattigen Ufer eines Bächleins am Nordwest -Ausgang von Laisacker einige Exem- plare ! !, an der Strasse zwischen Galgenberg und Bergen im Walde !!; Bertoldsheim (DV.); Ensfeld (Lutz ; Fünfstetten, Rothenbergerhof, Otting, Büttelbronn, Reinberg (Monüeim), * Dolln- stein (Fr.); Burgwald bei Neubuig a. D, gegen den alten Schiess- platz (Beck); Monheim häufig (Lg.); zwischen Wemding und Wolferstadt !!, Möhren !!. var typica Beck: so im Gebiete ausschliesslich beobachtet — A. m. ist eine unserer schönsten einheimischen Blumen; eine Zierde feuchter Wälder und der Waldbächlein. 366 * 291. Saniciila (Trn.) L. — Saiiikel. 813. S. europaea L. gemeiner S. 4 Schattige Laubwälder. 5. — 6. Verbreitet, z. B. Hu Neuburg a. D. (Schrank); im „Eichet" bei Zell, im „Erlet" bei Unterhausen; Gempfing, Thierbaupten (Z.). Nj Im Walde beim Finkenstein ( Neuburg a. D.) ; Monheim häufig (Lg.j ; Wald zwischen Fünfstetten und Gossheira, Uhlberg bei Möhren. 292. Aegopodiuin L. — Geissfuss, Giersch. 814. A. Podagraria L, Podagrakraut. 2|. Hecken, Wiesen, Wälder. 5. --7. Gemein, auch Hu in Ortschaften im Donaumoos (P.); Nj Monheim gemein (Lg.). novii moustros. involucratum Erduer: ,, Während bei Aegopod. Podagr. sonst Hülle und Hüilchen fehlen, ist hier die Hülle welligblättrig und die Hüllchen sind vielblättrig und oft fiederspaltig. Die Blüten machen einen verkümmerten Eindruck".*) Hu Thierbaupten an einem Altwasser des Lechs ! ! — Vielleicht ist der feuchte Standort in hohem Grase mit schuld an der Miss- bildung. — A. P. wurde früher gegen das Podagra gebraucht. 293. Sium L. — Merk. 815. S. liitifolium L. breitblättriger M. 4 Altwässer, Flüsse. 7.-8. Im Douautale verbreitet, sonst zersreut; z. B. Hu in einem Alt- wasser zwischen Moyschlösschen und der ,, Insel" bei Neuburg, in den Altwassern um die Fasanenschütt bei Bittenbrunn, in den Altwassern am Fusse des Finkensteins, dto. bei Moos (Strass) ; Burgheim (Z.); im Donaumoos (Se. u. P.) ^'j Fünfstetten (Fr.) ; im Möhrenbach (Hof,). Nk (Ries) In einem Wiesengraben beim Wildbad Wemding gegen Rudelstetten. Die untergetauchten und die Stengelblätter der Pflanze sind ge- waltig verschieden ; sie sind jedoch durch Uebergänge mit einander verbunden. 816. S. angUStifoHum L. (= Berula angustifolia Koch) schmal- blättriger M., Berle. 4 Gräben. 7,-8. Hu Wiesenbach beim Kahlhof (Nbrg.) ; Donaumoos ^Se, u. P,); in Moosgräben bei Ludwigsmoos, Klingsmoos, * Pöttmes häufig, in einem Bächlein, welches, von Joshofen herkommend, bei Berg- heim in die Donau mündet, * in einem Bache zwischen Geuder- kingen und Altisheim. Nj In einem Bächlein südlich der Strasse nach Ingolstadt gegen Joshofen in der Nähe der Mündung desselben; an der Ussel zwischen Flotzheim und Itziiig, Graben zwischen dem Distelbriinnen und der Wittesheimer Mühle (Lg.); Ensfeld (Lutz); * in einem Bache, welcher durch Mühlheim (Mörnsheim) fliesst. *) Die 1 a t e i n. Diagnose siehe im ,, Anhang" Abtlg. B, 367 294. Pimpiiiella L. — Bilberiielle. 817. P. magna L. grosse B. 2j. Wälder, Schütten. 6.-9. Zerstreut, z. B. Hu in den Schütten zwischen Joshofen und Bergheim, in den Schütten zwischen Niederschönenfeld und Marxheim, im Stadtwald bei Grünau. Nj Im Walde auf dem Zitzeisberg (Sehensand) an dem ver- lassenen Steinbruche. 818. P. Saxifraga L, gemeine B, Raine, Heiden, Wege. 7.-9. (jemein, z. 1!. Hu Engl. Garten bei Nbrg., grosser Exerzierplatz bei lleinrichsheim; Wiesen im Donaumoos (Paul); Nj Monheim gemein (Lg.). Da im Gebiete die beiden Bibernell-Arten selten zusammen vorkommen, konnte bislang der Bastaid zwischen beiden nicht gefunden werden. — Zu dieser Gattung gehört auch der Anis — Pimp. Anisum L. — , der ob seiner mannigfachen Verwendung, z. im Brote, hier und da kultiviert wird. 295. Bupleurum (Trn.) L, — Hasenohr. *S19. B. lalcatum L. sichelblättriges H. Ij. Steinige Hügel und Ab- hänge auf Kalk. 8. — 10. Bisher nur im Grenzgebiete beobachtet: Nj Harburg, Hahnen- kamm, Wennenberg (Fr.). — Nahe dem Grenzgebiete häufig in der nächsten Umgebung von Eichstätt z. B. am Neuenweg (Hof. !!) *820. B. longifolium L. langblättriges H. 4 Wälder, Gebüsche. 7.-8. Ebenfalls, wie die vorige Art, nur im Grenzgebiete: Hu Gabel bei Ingolstadt in einem Gebüsch (Strehler, Bleichen; Nj Kräuter- ranken bei Hoppingen, Hahnenkaram (Fr); nahe dem Grenzgebiete sehr häufig bei Eichstätt z. B. bei Wasserzeli, an der bewaldeten rechten Talwand von Eichstätt bis gegen Pfünz hinab (Hof). 821. B. rotundifolium L. rundblättriges H. 0 Aecker. 6.--7. Sehr selten. Hu Thierhaupten (Zinsmeister) auf einem Roggenfeld (1902). Nj Bertoldsheim (DV.); Möhren (Fr.j. 296. Apium L. — Scheiberich, Sellerie. 822, A. repens (Jacq.) Kchbch. (= Helosciadium repens Koch) kriechender 8ch. 4 Sumpfige Stellen. 7. — 9. Sehr selten. Hu In einer verlassenen Kies- bezw. Sandgrube gegenüber dem Bachweiher bei Feldkirchen (Nbig.) an der Strasse nach Wagen- hofen ziemlich reichlich (1900 ! !), am Rande des Bachweihers selbst mehr vereinzelt ! !, zwischen Strass und Leidling an einem Wiesengraben 1903 ! ! ; nasse Stelle bei Sehensand gegen Bailers- dorf (Gu. 1904); Viehweide bei Brunnen im Donauraoos (Paul). Nj nicht beobachtet. A. graveolens L. Sellerie. 0 Salzhaltige Orte, Seestrand. 7.-9. Im Gebiete viel gebaut als Gemüsepflanze. — Die wilde 368 Sellerie, welche in Deutschland nur an wenigen Orten, nämlich hauptsächlich am Meeresufer und an anderen salzhaltigen Orten vorkommt, soll schädliche Eigenschaften haben, was von Anderen bestritten wird-, ihre Wurzel und ihre Blätter sind viel kleiner als die der kultivierten, 297. Cicuta L. — Wasserschierling. 823. C. virosa L. g'ftiger W. 4 Ufer, Sümpfe. 7.-8. Zerstreut. Hu * An einem Bache zwischen Genderkingen und Altisheim ! I, * bei der Aumühle (Schrobenhausen) öfter !!. Nj * An der Schulter bei der Wolkertshofer Mühle häufig ! !, * auf dem Baron von Tucherschen Torfstich an der Schutter bei Wellheim l!. * an der Schutter bei der Seefahrraühle (Meilen- hofen) !!; * in den Lachen der Moorwiesen bei Wolkertshofen (Hof.). Nif (Ries) Unter den 3 Mühlen an der Schwalb, Weiher zwischen Herbermühle und Wildbad (Wemding) (Fr.). — Die Pflanze gehört nach Aschers, u. Grab, zu den giftigsten unserer Flora -- Weber gibt in seinen „Schülerwanderungen" als Fundort für C. V. die nähere Umgebung von Neuburg a. D. an; wir konnten sie um Neuburg nie finden. 298. Falcaria (Riv.) Host — Sichelmöhre. 824. F. vulgaris Beruh, gemeine S. 4 Aecker, Feldränder. 7.-9. Verbreitet, z. Ü. Hu Am Bahndamm östlich vom Durchgang nach Feldkirchen-, Unterhausen an Wegen (Spahn); Wengen, Bayerdilling, Eschling (Z.). Nj Aecker bei Ried, Laisacker, Bittenbrunn •, Bertoldsheim (DV.) ; Liederberg bei Monheim (Lg.). Petroselinum Hoff. — Petersilie. P. sativum Hoff. Petersilie. 0 6.-7. Im Gebiete häufig gebaut und hier und da verwildert. P. s. ist nach Hochstetter in Sardinien und anderen südl. Ländern einheimisch. 299. Carum L. - Kümmel. S25. C. Carvi L. gemeiner Kümmel, -j' Wiesen, Raine. 4—5. Gemein, auch Hu auf Wiesen im Donaumoos (P.) ; Nj Monheim gemein (Lg.). Der (Gebrauch der Samen als Gewürz am Brote, in Gemüsen etc. ist bekannt; auch in der Arzneikunst werden sie verwendet. 300. Plenrospermum Hoff. — Rippensame. 826. P. austriacum (L.) Hoff, österreichischer R. 0 oder 4 Ufer, Bergwälder. 6.-7. Zerstreut. 369 Hu In einem Hohlwege, der von der Station Unterhauscn zur Sinninger Strasse führt!! (1905 wieder spärlich beobachtet!!), Fasanenschütt bei Bittenbrunn in der Nähe der Churtürstenlinde einige Exemplare!!, in den Schütten bei Bertoldshoim gegen ßurg- heim, besonders im sogen. Schnöderbuck zahlreich (1901 u. 1906!!), in den Schütten zwischen Niederschönenfcld und Marxheim ! !, in den Schütten zwischen Lochsend und dem Schönenfelder Hof ! ! ; Gempting, Rain in den Lechauen, Thierhaupten! ! (Z.); * Lechauen zwischen Oberndorf und Ellgau !!, am Nordrand des ,,Eichet''' bei Zell einige Exemplare!!, in den Schütten zwischen Bergheim und Gerolfing mehrmals, besonders an der Irgertsheimer Viehweide im Gebüsch ! !. Nj Am Nordabhang des Burgwaldes bei Neuburg a. D. ziemlich reichlich ! !, an den Abhängen zur Donau bei der ,, Kaiserburg" (Oberhausen) zahreich und in prächtigen Exemplaren mit Staphy- laea pinnata ! !. PI. austr. hat jedenfalls der Donau und dem Lech sein Dasein zu verdanken ; es entfernt sich deswegen auch nirgends weit von diesen beiden Strömen. Auffallenderweise wird die Pflanze weder von Du Moulin noch von Frickhinger erwähnt , letzterer gibt Levisticum officinale Koch als ,,ve. wildert auf den Donauschütten bei Maixheim" an; ob er nicht PI. austr. damit verwechselt hat? 301. Couium L. — Schierling. 827. C. niaculatuin L. gefleckter Seh. 0 Schutt, Felder, Zäune. 7.-8. Zerstreut. Hu Auf einem Acker links von der Münchener Strasse zwischen Neuburg und Rödenhof 1899 ! ! , an Hecken bei Rohrenfels 1901 ! !, Strass in der Ortschaft selbst zahlreich unter Matricaria discoidea 1903 I!; Thierhaupten, Brunnenhof bei Etting (Z.); * Gerolfing (Strehler); Feldkirchen bei Neuburg (Gerstl. !). Nj Stepperg auf Aeckern am Antoniberg ! !, * auf der Schloss- ruine über Wellheim 1898 !!; Wittesheim (Fr.); Lochweiher bei Wemding ! (Egenberger). Alle Teile dieser Pflanze sind sehr giftig ; die Blätter haben, besonders wenn man sie reibt, einen unangenehmen mäuseartigen Geruch. 302. Cliaeropliyllum, L. — Kälberla'opf. 828. eil. teniuliim L. betäubender K. © Mauern, Hecken, Schutt.' 5.-6. Sehr verbreitet, z. B. Hu Neuburg a. D., Ried; Hemerten (Münster a. L.), Königs- bronn (Z.). „Diese Pflanze ist giftiger Eigenschaften verdächtig, wird auch oft mit dem gefleckten Schierling verwechselt, von dem sie jedoch sehr verschieden ist." Hochstetter a. a. 0. S. 165. 829. eil. bulbosum L. knolliger K. 0 Hecken, Gebüsch. 6.-7. Zerstreut. 24 370 Hu In einer Hecke bei Sehensand gegen den Zitzeisberg ! !, in einem Gebüsch zwischen Docherhof und Sinning ! !, an einem Zaune bei Rohrenfels ! !, bei Fernmittenhausen (Sinning) !!, bei Kreut (Neuburg a. D) !!, bei Ried (Walda) gegen Weihdorf in Hecken !!, Ehekirchen ! !, Schönesbeig ! !, Wagenhofen !!, * bei Dünzelau gegen Gerolfing !!, an einer Hecke bei Sulz (Rain) !!; an einer Hecke bei Ballersdorf (Spahn); * Pettenhofen gegen Mühlhausen an einer Hecke ! !. Nj Am Westrand des Waldes auf dem Zitzeisberg eine reiche Gruppe !!, an Zäunen bei Stepperg ! !. Die 2jäl)rige Pflanze bildet eine kleine Wurzel und ist essbar. 830. Ch. aureiim L. goldgelber K. 4 Gebüsche, Hecken, Gärten. 6. — 7. Zerstreut. Hu An der Münchener Strasse zwischen Neuburg u. Zell, be- sonders beim Rödenhof !!, im u. am ,, Eichet" bei Zell !!, in und an Waldschlägen zwischen Strass und Ortlting ! !, Brück (Zell ) !! zwischen Münster a. L. und Thierhaupten ! ! ; Pessenburgheim (Z.), Nj Hecke zwischen Unterhausen u. Strass an der Landstrasse ! !, in Oberhausen an Hecken und in Grasgärten zahlreich ! !, in Riedensheim an einem Gaitenzaun !!, Emskeim in Hecken ! !, Graisbach !!, Hütling ! !, * Wellheim ! !, * Konstein !!; Wemding (Fr.); Monheim an einer Hecke gegen den Stückelberg ! !, Fünf- stetten gegen Otting ! !, Waldweg zwischen Fünfstetten und Gos- heim ! !, im Walde am Uhlberg bei Möhren !!, zwischen Weil- heim und Zwerchstrass-Rothenbeig überall (1910)1!. ISk (Ries) Schattige Wälder an den unteren Schwalbmühlen (Lg.). var. glabriusculum Koch: Auf Waldwiesen im Reinberg, einem Walde eine Stunde südöstlich von Monheim (Fr). — Ch. aur. hat viel Aehnlichkeit mit Anthriscus silvestris (L.) Hoff., ist aber durch die langvorgezogenen Spitzen der Blättchen und die Früchte nicht schwer davon zu unterscheiden. 831. Ch. hirsutim L. rauhhaaiiger K. 4 Feuchte Stellen in Wäl- dern, an Bächen. 6.-8. Zerstreut. Hu An feuchten Waldstellen zwischen Sehensand und Bailers- dorf !!, an einem Bächlein südlich vom Kahlhof vereinzelt ! !, am Rande des ,,Erlet". eines feuchten Waldes westlich von Unter- hausen massenhaft ! !, an einem feuchten Waldrand nordwestlich vom Mühlhardt -Weiher bei Strass zahlreich ! !, Gänseweiher bei Bayerdilling ! !, * Pöttmes !!; Haselbacher Moor (Z.); Donau- moos im Erlenbruch gegen Brunnen (Se.); * Gabel bei Ingol- stadt (Strehler). Nj An sumpfigen Gräben bei der Beutmühle massenhaft !!; Schwalbursprung, Ingershof (Fünfstetten ), Haidmersbronn, Doss- weiher bei Wemding (P'r. ! !); Wald zwischen Monheim u. Büttel- bionn ! !, Weilheim gegen Weilheimerbach !!. Nk (Ries) Bei den 3 Schwalbmühlen in Erlen-Sümpfen massen- haft (üHof.): rflegermühle (Wemding)!!; * Ammerbach (Hof.). ^71 303. Anthrisciis Hoflf. - Kerbel. 832, A. silvestris (L.) Hoff, wilder K. 4 Hecken, Wiesen, Raine, Gärten. 4. — 6. und im Herbste. Gemein, auch Monheim (Nj) ( L.ang). — A. s. ist unsere am frühesten blühende Umbellifere, die oft auch im Herbste noch einmal zum Blühen kommi. S33. A. Cerefoliiiiii (I .) Hoff. Garten-K. ® 5.-6. Kultiviert und hier und da verwildert; so z. ß. Xj am „Nachtberg" in Neuburg a. D. reichlich neben einem Felsen 1906 ! !, am ,, Graben" gegen das Seminar auf einer Mauer 190G I!. 304. Scaiulix L. — Nadelkerbel. *834. S. Pecteii Veiieris L. Venuskamm. 0 Unter der Saat. 5. — 6. Sehr selten. Hu * An einem Ackerrand bei Oberndorf a, L. gegen Ellgau 1907 !!; * Ostendo:f nahe dem Lech bei Rain (Z. !). Das Blatt dieser Tiianzc hat viel Aehnlichkeit mit dem von Orlaya grandittora; in blühendem und noch mehr in fruchtendem Zustande sind die beiden Pflanzen sehr leicht auseinanderzuhalten. 305. Oeiiaiithe L. — Hossfeiuhel, Pferdekttmmel. 835. Oe. fistulosa L. löhriger R. 2\- Gräben, Bäche. 7.-8. Sehr zerstreut. Hu An Altwassern in den Schütten zwischen dem Moyschlösschcn und Joshofen ! !, Schütten östlich von Joshofen ! !, am untersten Laute des Bächleins, welches, von Joshofen het kommend, bei Hergheim in den Schütten in die Donau mündet ! ! ; * Gabel bei Ingolstadt (Strehler). Nj * Nahe dem Grenzgebiet zwischen Wasserzeil und der Hof- mühle sehr häufig (Hof ). Nk (Ries) Wiesengraben zw. Wildbad u. Rudelstetten 1909!! 836. Oe. aquatica Lmk. (= Oe. Phellandrium Lmk., Phellandrium aquaticum L.) Wasserfenchel. 0 Sümpfe, Altwasser. 7.-8. Zerstreut, z. B. Hu In den Altwassern um die Fasanenschütt bei Bittenbrunn!!, Altwasser am Fusse des Finkensteins ! !, dto. zwischen dem Engl. Garten (Nbrg.) und dem Grünauer Wald !!, bei Heinrichsheim ! !, in einem Weiher zwischen Zell u. KarlshulJ ! !, in einem Tümpel beim „Eilahof" (Bittenbrunn) !!, * Altwasser bei Altisheim; Giaben in Karlshuld im Donaumoos (f^aul), Nj * Wolkertshofen (Nassenfeis) (Hof.). Nk (Ries) Wemding in einem Weiher gegen das Wildbad !!. 306. SeseU L. — 8esel. 837. S. aimuum L. (= S. coloratum Ehrh.) starrer S. 0 und 4 Trockene, grasige Hügel. 7.-8. Zerstreut. 24* 372 Hu Um Neuburg a. D. (Schrank, leg, Froehlich vor 1789!); auf einer Oedung bei Grünau südlich der Strasse !!•, am Wege von Unterhausen nach Sinning ! ! (Spahn). auf den bewaldeten Höhen zwischen dem Strasser Keller u Leidling, zwischen Rohren- fels u. Nähermittenhausen an der Landstrasse !!, Hemerten (Rain)ll. Nj Auf den steinigen Hügeln zwischen Moyschlösschen bis zur Joshofener Kirche !!, Hohlwege und Gedungen von der ,, Hohen Schanz" und dem Kreuzbräukeller zum Zitzeisberg ober Sehen- sand !!, Rieder Kirchberg einige Exemplare (1908 u. 1906 !!), hinter Hesselohe gegen (üetlhausen auf dem Hullenbuck ! !, zwi- schen Beutmühle und Gberhausen an der Strasse !!, Abhang zwischen Ri( d und Moyschlösschen !!; Bertoldsheim (DV.J. Nk (Ries) Wald bei Amraerbach (Wemding) !! (Hof.). var. pygmaeum Aschers.: Hu Auf sandigen Waldhügeln zwischen Strass und Leidling; Nj Kalkhügeln bei Joshofen !! — Diese Form ist wohl überall mit dem Typus anzutreffen, wo der Boden recht mager ist. 307. Libanotis Crantz — Heilwurz. 838. L. montaua Crtz. (= Seseli Lib. (L.) Koch) Berg-Heilwurz. 0 und 2J- Felsige Abhänge, Hügel. 7.-8. Selten; nur Nj Im ,, Stelzer" zwischen Liederberg (Monheim) u. Mühlheim reichlich !!, an steinigen Abhängen am Bahnkörper zwischen Gundelsheim und Möhren ! !, * auf einem Felsen gegenüber Ried (DoUnstein) mit Biscutella laevigata ! !, * Hahnenkamm bei Treucht- lingen Ü; an steinigen Abhängen bei Wasserzeil (Hof.); besonders unter dem Felsen mit der altrömischen Büste zahlreich ! ! ; PCon- stein Hof.). — L. mont. ist eine stattliche Umbellifere, die an den untersten Paaren der Blättchen, welche an der Mittelrippe kreuzständig sind, leicht zu erkennen ist, auch wenn sie noch nicht blüht. 308. Aethiisa L. — Gleisse, HundspetersiUe. 839. A. Cynapiiim L. Hundspetersilie. 0 Aecker, Gärten, Schutt. G. — 10. Sehr verbreitet, z. B. Nj Neuburg a. D., Ried; fehlt sicherlich auch Hu im Donaumoos nicht. var. agrestis Wallr. : Nj Aecker um Ried und Hesselohe, Gottesacker bei Ried und wohl nirgends im Gebiete fehlend. A. C. hat, wie Cicuta virosa u. Conium maculatum, ,, giftige Eigenschaften, jedoch nicht in so hohem Grade, ist aber doch in Gärten gefährlich, weil sie leicht mit der Petersilie verwechselt wird; sie unterscheidet sich übrigens von der Petersilie und vom Kerbel (Anthriscus Cerefolium, d. V.) durch das dunklere, glän- zende Grün und durch den eckelhaiten Geruch (wenn man die Blätter zwischen den Fingern reibt, sonst ist sie gewöhnlich ge- ruchlos), im blühenden und fruchttiagenden Zustand hauptsächlich durch die von den Döldchen (nicht von der Haupt iolde, welche 373 ohne Hüllblätter ist) einseitig herabhängenden drei schmalen Hüll- blättchen." Hocbstetter a, a. 0 S. 163. Neuerdings werden übrigens die giftigen Erscheinungen der Hundspetersilie bezweifelt, 309. Sil aus Besser - Silau. HiO. S. pratensis (Crtz.) BeSS. gemeiner S. 4 Fruchtbare (etwas feuchte) Wiesen. 6. — 8. Verbreitet, z. B. Hu am Wege zum Moyschlösschen, im „Eila" westlich von Bittenbrunn, auf einer Wiese am Rande des ,, Eichet ' bei Zell; Wiesen im Donau- moos (P.). Nj Monheim gemein (Lg.). S. pr. ist durch die blassgelbe Blütenfarbe von den ähnlichen Peucedanum palustre und Selinum carvifolia und die feine Serra- tur des Blattrandes von Laserpitium prutenicum leicht zu unter- scheiden. 310. Foeiiiculum (Tru.) L. — Fenchel. F. viilg:are Mill. (=; F. capillaceum Gilib) echter Fenchel. 0 u. 4 7. — 8, Hin und wieder gebaut und verwildert, so Hu auf Schutt beim Winterschen Bade an der Donau bei Nbrg. 1907 !1. Die Früchte des Fenchels werden in manchen Gegenden, wie z. B. in Neuburg, in ähnlicher Weise wie die des Kümmels als Gewürze im schwarzen Brote verwendet. — F. v. hat viel Aehn- lichkeit mit dem Dill (Anethum graveolens), wird aber meist höher, hat grössere Blätter mit längeren und noch feineren Zipfeln und sehr grosse, gelbe Blütendolden ; die Früchte von F. v. sind stiel- rund, die von A g. vom Rücken zusammengedrückt. Levisticum Koch — Liehstöckel. L. officinale Koch gebräuchliches L. 4 6. — 7. Selten im Gebiete kultiviert, z. B. in Huisheim (Fr.). — Frickhinger schreibt: ,, Verwildert auf den Donauschütten bei Marxheim; der nächste Garten, worin diese Pflanze kultiviert wird, ist 3 Stunden von dem Standorte entfernt zu Huisheim." Diese Behauptung beruht, wie schon oben bemerkt, wahrscheinlich auf einer Verwechslung mit Pleurospermum austriacum, das in den Schütten bei Marx- heim zahlreich vorkommt, aber von Fr, nicht angegeben wird. — In manchen Gegenden z, B. im Allgäu wird L. o. auch heutzu- tage noch auf dem Lande angebaut, getrocknet aufbewahrt und bei Krankheiten der Haustiere angewendet. 311. Angelica L. — Engelwurz. 841. A. silvestris L. Wald-E. £•• Gräben, feuchte Wiesen, Schütten. 7._8. Verbreitet, auch Hu auf Wiesen im Donaumoos (P,); Nj Monheim gemein (Lg.). var. typica Beck; so wohl am häufigsten; 374 var. elatior Wahlbrg. (= Angel, montana Schleicher): Nj im Osterhölzle bei Fünfstetten, Hu * im Nonnenholz bei Wemding (Fr.). 312. 8elinum L. — Silge. 812. S. Carvifolia L. kümmelb'ätterige S. 21- Feuchte Wälder, feuchte Wiesen. 7. — 8. Zerstieut. Hu Unterhauser Forst an der Strasse von Unterhausen nach Sinning (Spalin !!j; in einem Waldschlag nordöstlich von Strass !!, auf Streuwiesen zwischen Zell und Hruck ! !, am Waldwege zwischen Sehensand und dem Docherhof ! ! ; Wiesen bei Unter- raaxfeld (Paul); Tbierl.aupten (Z.). Nj Im Rieder Gemeindewald an mehreren Stellen z, B. am ,, Grünen Weg" !!, Waldschlag „Platte" über Bittenbrunn !!; Fünfstetten (Fr.). Nk (Riesj Wildbad Wemding (Fr.); * Nonnenholz bei Laub (Fr., Hof.). S. c. ist von dem ähnlichen Peucedanum palustre am leichtesten durch den geflügel t- kantigen Stengel und den Mangel der Hülle zu unterscheiden. Wenn Aschers, u. Grab, zur Unterschei- dung der beiden Pflanzen ,,die kaum am Grunde etwas rauhen Doldenstrahlen" des Sei. carvif. anführen, so müssen wir be- merken, dass auch bei Sei. carvif,, wie bei Peuced. pal., die Doldenstrablen oft der ganzen Länge nach rauh sind, wenn auch gewöhnlich nicht so stark wie bei letzterem. Auethum (Trii.) L. - Dill, Gurkenkraut. A, graveoleus L. gemeiner D. 0 6.-7. Wächst in Spanien, Portugal und sonst in Südeuropa wild, wird bei uns kultiviert und verwildert manchmal, so z. B. Nk in auffallender Menge am Rande eines Waldes zwischen Wildbad und Rudelstetten (Hof. ; sollte hier nicht vielleicht eine Veiwechslung mit dem an genannter Lokalität schon von Frickhinger beobachteten, neuerdings von Wiedemann wieder aufgefundenen, Hoffmanu aber offenbar entgan- genen Peucedanum officinale vorliegen? Peuced. off. ist schon durch die vielblätterigen Hüllchen leicht von An grav. zu unter- scheiden, bei welchem sie meistens ganz fehlen oder doch nur wenigblätterig sind. Die Unterschiede zwischen dieser Pflanze und dem sehr ähn- lichen Foeniculum vulgare siehe bei letzterem. — Man pflegt die ganzen Samen dolden an eingemachte Gurken zu tun ; daher der Name Gurkenkraut." 318. Peucediuiuiii L. — Haarstrang. 813. P. olHcinale L. gebräuchlicher H. 4 Feuchte Auen, Heiden, Wälder. 7.-8. Zerstreut. 375 Hu Auf den Auwiesen nördlich von Oberhausen an der Donau zahlreich !!; Weichering auf fruchtbaren Wiesen (Strehler); in den Schütten zwischen Lechsend und dem Schönenfelderhofe!! Nj An einer feuchten Stelle von Riedensheim gegen den Finkenstein (vou Holler als nicht ganz sicher mitgeteilt); in Menge an 2 beschatteten Felsen des Schuttertals gegenüber Feld- mühle (Schw.) ; in einer feuchten Felskluft bei Feldmühle an jener Stelle, wo die Schutter sich gegen Osten wendet !! Nk (Ries) Zwischen Wildbad und Rudelstetten, * Nonnenholz (Fr.); Wäldchen ^k Stunde vom Wildbad Wemding (Wiederaann; dieser Fundort ist wohl mit dem vorigen identisch, d. V. ). Peuced off. ist von den ähnlichen Anethum graveolens und Foeniculum vulgare schon durch die vieiblättrigen HuUchen, die bei den genannten 2 Pflanzen meist ganz fehlen (oder bei Aneth. graveol. nur wenigblätteiig sind), leicht zu unterscheiden. 844. P. Chabraei (Jac(j[.) Gaiid. Scheiden-H. 4 Waldränder, Hecken. 6. — 7. Sehr zerstreut. Hii Südlich der Strasse von Neuburg nach Grünau am Rande des Stadtwaldes ! !, auch im Innern des Stadtwaldes bei Grünau an Waldwegen ! !, Hecke bei Rotheim zwischen Brück und Wei- chering ! ! Nj Waldsaum des Zitzeisbergs (Neuburg) gegen Kreut ! !, ;im Wege vom Zitzeisberg gegen Kreut in Hecken ! !, auf beiden Seiten der Eichstätter Strasse vor dem Verlassen des Waldes beim Strassenwirt bei Attenfeld Ü. 845. P. Ceryaria (L ) Cuss, Hirschwurz. 4 P,ergabhänge, Heiden. 7. — 8. Zerstreut. Hu Auwiesen nordwestlich von der Beutmühle an der Donau ungefähr gegenüber dem Finkensteiu ! ! (nicht blühend) ; Thier- haupten (Z.). Nj Waldiger Abhang westlich vom ,, Weingarten" (Bitten- brunn) !!, Finkenstein westlich von Bittenbrunn ! !, am Wege vom Finkenstein an der Donau nach Stepperg ! ! ; Bertoldsheim (DV.); * am ,, Mühlberg" bei Wellheim sehr zahlreich !!; Felsen im „Handloh" bei Ensfeld (Lutz) ; Neuburg, Gosheim, Fünfstetten (Fr.) ; * Blossenberg bei Ammerbach (Wemding) (Hof.) ; Steinbruch bei der Weradinger Ziegelsteinfabrik ! !, * am Kräuterranken bei Hoppingen ! ! 846. P. Oreoselinum (L,) Moench Grundheil. 4 Lichte Wälder, sandige Abhänge, 7.-8. Zerstreut. Hu Hohlweg nächst dem Strasser Keller !!, Wald nordöstlich von Strass ! !, zwischen Strass und Ortlfing ! ! ; Straupen, Bastl- mühle, Wickesmühle, Riedheim, Gempfing, Hayerdilling, Buch, Oetz (Thierhaupten), Walda (Z.); Thierhaupten gegen Bach!!, * Königslachen (Schrobenhausen) ! ! Nj Am Zitzeisberg bei Sehensand ! !, in einem Hohlweg vom Zitzeisberg zur Donauwörther Strasse !!, bei dem Steinbruche 376 gegenüber Stepperg auf der Höhe ! ! ; * „Warte" (Wemding), Fünf- stetten, Haidmersbronn (Fr.); im Walde zwischen Wemding und Otting, zwischen Oiting und Kreut (Monheim), Stückelberg bei Monheim, zwischen Hagau und Ammerbach (Hof.); im Walde zwischen Fünfstetten und Gosheim ! !, * Wälder bei Ammerbacb !!, * am Kräuterranken bei Hoppingen ! ! Nk (Ries) Auf dem tiefen Sand bei den „3 Schwalbmühlen" (Wemding) (Fr. !!j; zwischen Wemding u. der Schwalbquelle (Hof.) 847. P. alsaticum L. Elsässer H. 4 Hecken, Raine. 7.-9. Sehr selten. Nj In einer Hecke zwischen Fünfstetten und Otting an der Strasse, ungefähr auf der Höhe des Ingershofes (Hof.; 1907 von uns an dieser Lokalität wieder reichlich aufgefunden !!); in Ge- büsch und Bergwäldern zwischen Wildbad und Fünfstetten (Fr. ; * am Fusse des Blossenberges (Wemding) (Hof.); * in Hecken an Ackerrainen bei Ammerbach stellenweise zahlreich (1909 ! !). Die Blattgestalt wechselt bcn dieser seltenen Peucedanum-Art mannigfach : iiova forma geimiuum Erduer: „Endzipfel der Blättchen 3 — 4 mm breit." *) So wohl am häufigsten, z. B. bei Fünfstetten gegen Otting ! ! nov. form. latifolium Erduer : „Endzipfel der Blättchen 5-6 mm breit";*) so bei Fünfstetten gegen Otting mit der vo- rigen und der folgenden Form ! ! uov. form, niigustifolinm Erduer : „Endzipfel der Blättchen IV2 — 2'/2 mm br.''*) Fünfstetten gegen Otting!!, Ammerbach!! 848. P. palustre Much. (= Thysselinum pal. Hoff.) Sumpf-H. 0 Moore, Sümpfe. 7. — 8. Zerstreut. Hu Auf den Moorwiesen bei Kreut stellenweise zahlreich unter Phragraites ! !, am Nordrande des ,, Eichet" bei Zell, ebenfalls unter Phragmites und mit Inula britannica ! !, an einem Moos- graben und auf Streuwiesen zwischen Zell und Brück mit La- thyrus paluster !!, Moosgräben bei Hardt iNbrg.) ! !, zwischen Untermaxfeld und Karlshuld im Donaumoos ! ! ; Donaumoos nächst Weichering (Schrk.j. Nj Sumpfwiesen bei Flotzheim an der Ussel (Lg.); * Moor- gräben nördlich der Schutter bei Buxheim (Hof ! !) ; * auch süd- lich der Schutter zwischen Pettenhofen und Buxheim !! Nk * Riedgraben bei Laub (Wemding) (Ernst Frickhinger). Die Unterscheidungsmerkmale zwischen Peuced. pal. und dem ähnlichen Selinum Carvifolia siehe bei letzterem! Beide Pflanzen kommen manchmal zusammen vor auf moorigen Wiesen und können bei oberflächlicher Betrachtung leicht verwechselt werden. 314. Pastinaca (Trn.) L. - Pastiuak. 849. P. sativa L. gemeiner P. -^ Wiesen, Gräben. 7. — 8. Sehr ver- breitet, auch Hu auf Wiesen und an Wegen im Donaumoos (P. ) ; *) Die latein. Diagnose siehe im ,, Anhang" B. 377 Nj Mouheim gemein (Lg.). — Es wurde ausschliesslich die var. ty- pica Beck beobachtet. P. s. scheint früher häufig in Gärten gepflanzt und teils als Gemüse, teils als Salat und Zutat zum Riadfleisch und zu Suppen benützt worden zu sein. Wir haben dieselbe im Gebiete nirgends kultiviert angetroffen und auch von einer Verwendung derselben in der Küche nichts in Erfahrung gebracht. • 315. Heraeleum L. — Bärenklau. 850. H. Sphondylium L. gemeiner B. 4 Wiesen, Wälder. 6. — 10. Gemein. — Der Bärenklau erscheint auf unseren Wiesen erst nach der Heuernte im Oehmd. Hu auch auf Wiesen und an Wegen im Donaumoos; Nj Mon- heim gemein (Lg.) Rasse branca ursina (Crtz.) All. f. latifolium: so wohl am häufigsten und zwar sowohl mit gelappten Blättchen z. B. Nj im Rieder Wald und an den meisten Orten, als auch mit fiederigen Blättchen: Nj Monheimer Stadtwald ! ! ; hier auch flore roseo beobachtet. var. e 1 e g a n s J a c q. : nach Fr. zugleich mit der Hauptart in Bergwäldern zwischen Wemding und Lommersheim (Nj). — Beck zieht H. elegans Jacq. als var. zu H. angustifolium jacq., von dem er sagt, dass es in den Kalkalpen kaum unter 1000 m herab- steige. Die Frickhinger^sche Pflanze ist wohl nur eine schmal- blättrige Form der Rasse branca ursina, vielleicht dieselbe, die wir im Stadtwald bei Monheim beobachtet haben. 310. Laserpitium *) (Trn.) L. — Laserkraut. 851. L. latifolium L. breitblättriges L. 4 Bergwälder, steinige Ab- hänge. 7. — 8. Zerstreut. Hu Nur auf den Lechauen bei Thierhaupten beobachtet, aber hier massenhaft (Z.). Nj An den Abhängen des Burgwaldes gegen die Donau ! !, im Walde auf dem Zitzeisberg (Sehensand) ! !, an den „Leiten" west- lich von Bittenbrunn ! !, Finkenstein ! ! ; beim Steinbruch unter- halb der Beutmühle (Spahn) !!; Bertoldsheim (DV.); * häufig an Abhängen des Rieder Tales (Schw.) ; Füntstetten (Fr.); * Blossen- berg bei Wemding (Hof.); Kalkfelsen zwischen Liederberg (Mon- heim) und Mühlheim (Lg.); zwischen Wemding und Lommersheim !! var. asper um Crtz.: Am Finkenstein bei Bittenbrunn (Nj !!); ob var. asperura oder var. typicum Beck im Gebiete häufiger ist, entzieht sich unserer Kenntnis. 852. L. prutenicum L. preussisches L. 0 Feuchte Wälder, nasse Wiesen. 7. — 8 Zerstreut. Hu An einem Waldrande beim Kahlhof (Neuburg a. D.) und *) Aschers, u. Grab, achreiben Laserpicium! 378 auf der anstossenden Heide ! !, am Waldwege von Kraut zum Docherhof nächst letzerem Ü, im Unterhäuser Forst an der Strasse nach Sinning und sonst ! !, am Waldsaum und auf nassen Wiesen zwischen Strass und Leidling ! ! ; Biding, Ortlfing, Schönesberg im „Kugelholz" (Z.); Waldschlag nordöstlich von Strass!! ?(j Im Rieder Geraeindewald an verschiedenen Stellen, z. B. am ,, Grünen Weg'' !!, im „Dreisteinerschlag"!!, im „Abgebrannten . Schlag" ! !, am Waldrand bei Gietlhausen ! !, im Walde zwischen Unterhausen und Stepperg an mehreren Stellen ! !, im Walde bei der ., Kaiserburg" (Oberhäusern!!, im Seminarwald ,, Ruthen" bei Gietlhausen !!; Fünfstetten (Hof., Fr.); Huisheim, * Warte bei Ammerbach (Fr.); Blossenberg bei Ammerbach (Hof.); * Wald zwischen dem Brennhof und dem Kräuterranken ( Hoppingen ) ! ! Nk (Ries) Zwischen Wildbad Wemding und Rudelstetten (Hof.); * Nonnenholz (E. Frickhgr. ). Die Breite u. Länge der Blättchenzipfel wechseln bei L. p. sehr stark. *853a. L. Siler L. Berg-L. 4 Felsen. 7.-8. Sehr selten. Nj * Kräuterranken bei Hoppingen (H. Frickhinger). 317. Dauciis (Tru.) L. — Möhre. 853. D, Carota L. gemeine M., Karote. 0 u. 0 Aecker, Wege. 6. — 10. Gemein, auch Hu auf Wiesen und an Wegen im Donaumoos (P.); Nj Monheim gemein (Lg.). D. C. ist die wilde Stammform der im Gebiete überall gebauten „Gelben Rübe." Die Wurzel der wildwachsenden Pflanze ist meist nur dünn und weisslich, übrigens von demselben Geschmack, wie die der kultivierten. 318, Orlaya Hoff. — Breitsauie. 854. 0. grandiflora (L.) Hoff, grossblütiger Br. 0 Unter der Saat. 7. — 8. Sehr zerstreut. Hu Bei Hollenbach und Ortlfing (Schrk. 1792); auf einigen Aeckern zwischen dem Docherhof und Sinning! !, auf Aeckern be- Bayerdilliiig, Pessenburgheira und Bergendorf stellenweise masseni haft (1903!!); Bonsal, Wengen, Gempfing, Münster a. L., Waller- dorf, massenhaft bei Wächtering (Z); Nähermittenhausen (Gu.). Nj Auf einem Acker am Zitzeisberg (Sehensand) gegen die Donauwörther Strasse (1899!!); an einem Abhänge bei Mauern (Dr. Rehm!); Bertoldsheim (DV.) ; Fünfstetten, * Konstein (Fr). 0. g. variiert stark in der Länge u. Breite d. strahlenden Kronblätter. 319. CaucaHs L. — Hattdolde. 855. €. daucoides L. möhrenförmige H. 0 Unter der Saat. 6.-7. Sehr selten. Nj Bertoldsheim (DV.) ; * in einem Steinbruche bei Mörnsheim, jedenfalls von den anliegenden Aeckern hereingekommen (1901)! !, * steinige Aecker beim Brennhof (Iloppingen) 1909!! 379 320. Turgeiiia Hoff. - Tnrgenle. 856. T. latifolia (L.) Hoff, breitblätlrige T. 0 Unter der Saat, auf Schutt. 6.-7. Selten. Nj An einem Raine zwischen dem Ncuhofkelier und dem Kreuz- bräukeller ein Exemplar, 1902 von Frau Prof. Dr. Hämmerle gefunden! — Die Pflanze wurde vermutlich mit Schutt beim Neu- bau der Neuhofbrauerei dorthin gebracht, d. V.; Bertoldsheim ,,nur einmal auf einem Acker rechten Ufers gefunden" (DV.), in Waizoufeldern an der Haupt-? (schlecht leserlich!) Strasse (DH.), Nk (Ries) Nahe dem Grenzgebiet beim Mäderhof (Holzkirchen) (Fr.) 321. Torilis Ad. - Klettenkerbel. 857. T. Autlidscus (L.) Gmel. gemeiner K. 0—0 Hecken, Zäune, Wege. 6. — 8. Geraein, auch Hu im Donaumoos an der Dorfstrasse in Karlshuld (Paul); Sulz bei Rain (Z.). Nj Monheim gemein (Lg.). •858. T. iiifesta (L.) Koch (= T. helvetica Gmel.) Schweizer K. © u. ® Aecker. 7. — 8. Sehr selten, nur Nj im Grenzgebiete auf steinigen Aeckern nächst Müblheim an der Strasse gegen Langenaltheim reichlich 1901 Ü. — Nahe dem Grenzgebiete auf einem Acker des linken Altmühl-Talabbanges bei Eichstätt ! ! Der ,, Widerhacken" an der Spitze der Fruchtstachelchen ist sehr kurz, kaum mit der Lupe sichtbar; G. Beck schreibt daher mit Recht: „Stachelborsten"' kurz widerhackig (Fl. v. Nieder- österreich S. 657.) T. inf. ist aber trotzdem leicht von T. Anthr. durch die 1 blättrige oder fehlende Hülle zu unterscheiden, die bei letzterer vielblättrig ist. Coiiaiidriim L. — Koriander. C. sativum L. Koriander. 0 6. — 8. Kultiviert und manchmal ver- wildert, z. B. Hu beim 2. Bahnwärterhaus von Neuburg gegen Unterhausen!!; auf Aeckern beim Engl. Garten nächst Neuburg (Gu. 1 ; Nj auf Aeckern bei der Beutmühle ! ! — C. sat. wird in manchen Gegenden, z. B. in Neuburg, wo man das schwarze Brot gern stark würzt, mit Fenchel, Kümmel und z. T. auch Anis in das Brot getan. 75. Familie. Cornaceae DC. — Hartriegelgewächse. 322. Cornus (Trn.) L. — Hartriegel. 859. C. sangninea L. roter H. T^ Hecken, Wälder. 5.-6. Ver- breitet, z. B. Hu häufig an der Donau zwischen Neuburg und Joshofen; Nj Finkenstein-Wald; Monheim häufig iLang). C. s. ist im Herbste, wo seine Blätter sich prächtig rot färben, eine Zierde unserer Hecken und Wälder. 380 C. stoloiiifera Micliaux (— C. alba Auct. non L ) weisser H. 1^ 6.-7. Hier und da angepflanzt, z, B. Nj auf der „Hohen Schanz" bei Neuburg a. D. ! ! 860. C. mas L. Dürlitze, Kornelkirsche. ^ Hecken, Gebüsche, Wälder. 3.-4. Im Gebiete sicher auch spontan! Bei manchen Fundorten, namentlich in Hecken in und bei Ortschaften, lässt sich nicht mit Sicherheit entscheiden, ob das Vorkommen spontan oder quasi- spontan ist. Hu Am Donauufer zwischen Moyschlösschen und Joshofen ! ! Nj Ried!!, Hesselohe!!, Waldabhänge westlich von Bittenbrunn, besonders zahlreich an den Abhängen östlich und westlich vom Finkenstein! ! (hier sicher wild!), Waldrand zwischen der Bauchen- berg- und Feldmühle ander Schutter!! (wild!); Emskeim gemein (Schw.); Ensfeld sehr verbreitet und wild (Lutz); Monheim sehr vereinzelt (Lg. ). „Die kleinen gelblich grünen Blüten gehören mit zu den ersten im Jahre, denn sie brechen bei uns schon im März oder anfangs April auf, wenn noch kein anderer Baum blühen will, und die rote Frucht, die walzenförmig länglich aussieht, und, recht reif, einen angenehm säuerlichen und kühlen Geschmack hat, wird an einigen Orten genossen ; die unreif mit Salz eingemachten Früchte kommen in Ansehen und Geschmack ziemlich mit den Oliven über- ein !! Hochstetter „Popul. Bot." S. 86. 2. Unterklasse. Sympetalae Lk. (Metachlamydeae Engl.) 76. Familie. Piroiaceae Lindley — Wintergrün- gewäclise. 323. Pirola (Tni.) L. - Wintergrün. 861. P, uniflora L. einblütiges W. 4 Schattige Wälder, gerne in Moos- decken. 6. — 7. Selten. Nj Im Rieder Gemeindewald an wenigen Stellen und immer ipärlich: ,, Grüner Weg" an einem Graben 1907!!, an der Römer- strasse zwischen Igstetten und Gietlhausen in der Nähe der Stelle, wo sie von der Strasse nach Bergen gekreuzt wird!! (1905), im ,,Dörnerschlag" in der Nähe des Galgenberges! !, Galgenberg rechts in einem kleinen Wäldchen eine kleine Gruppe 1904!!; im Unter- staller Wald gegen Nassentels (Oberlandesgericbtsrat Zimmermann !) ; am Fusswege von Monheim nach Rothenberg an einer Stelle (Lang); zwischen Wittesheim und Rehau (Hof). Nk (Ries) Pflegermühle bei Wemding (Egenberger). 862. P. secunda L. (= Ramischia secunda Garcke) einseitswendiges W. 4 (Nadelholz-) Waldungen. 6. — 7. Ziemlich verbreitet z. B. Nj Rieder Gemeindewald ; Wald zwischen Attenfeld und Bergen ; Stadtwald bei Monheim (Lang). Nk (Ries) Unter Erlen bei der Pflegermühle (Fr.). 381 863. P. chlorantha Swartz grünblüliges W, 4 Wälder. 6.-7. Zerstreut; fast nur auf „Weissem Jura" beobachtet! Nj Burgwald bald hinter dem Kreidewerk (Neuburg) ! !, auf dem „Zitzeisberg" stellenweise zahlreich (Seliensandj !!, im Walde bei der „Kaiserburg"!!, Rieder Gemeindewald!! z. B. Abtlg. „Ilas- lache"!!; Wald zwischen Attcnfeld und Bergen (Ge.); Monlieim sehr selten und vereinzelt (Lg., Prtl.); zwischen Monheim und Kölburg, Meilenhofen u. Dollnstein (Hof., Prtl.); Bertoldsheim (ÜV.). ; * „Warte" bei Wemding (Fr.). Hu Unterhauser Forst !!. 864. P. rotuildifolia L. rundblättriges W. 4 Schattige Wälder, feuchte Waldstellen, (i. — -7. Zerstreut. Hu Hohlweg bei Sinning gegen Unterhauseu ! ! ; * Schroben- hausen (Schrk.). Nj Burgwald (Nbrg.) beim Kreidewerk, auch am Wege zum alten Schiessplatz !!, im Seminarwald ,, Ruthen" bei Gietlhausen !!, bewaldeter Einschnitt (wohl verlassener Steinbruch?) zwischen Woyschlösschen und Joshofen eine kleine Gruppe !!; Zitzeisberg bei Seheiisand (H. Weber); Bertoldsheim (,DV.) ; Monheim gruppen- weise an verschiedenen Waldstellen z. B. im Sixtusschlag (Fr., Lg. 1 ; im ,, Handlohe" östlich von Ensfeld (Lutz, Hof.); Wolfer- stadt (^Fr.); Wald zwischen Weilheim und Gundelsheim, zwischen Graisbach und Daiting (Hof.); Wald zwischen Rothenberg und Zwerchst'ass !!, dto. zwischen Zwerchstrass und Weilheim ! !. 865. P. miuor L. kleines W. 4 Wälder. 6.-7. Ziemlich ver- breitet, z. B. Nj Im Walde bei Gietlhausen (Nbrg.); im Rieder Gemeinde- wald, Bergen, im Walde beim „Finkenstein" gegen Riedensheim; Monheim zerstreut (Lg.), z. B. im Stadtwald (Hof.); zwischen Weilheim u. Gundelsheim, zwischen Graisbach u. Daiting (Hof.) ; Wemding, Reichertswies und Ried (Monheim) (Fr.). Nk (Ries) Stoffelmühle (Fr.) und Pflegermüble !! (beide bei Wemding). 324, Mouotropa L. — Ficlitenspargel. 866. M. Hypopitys L. gemeiner F. 4 Schattige Wälder, zwischen halbiaulen uud modernden Blättern und Nadeln. 7, — 8. Ver- breitet, z. B. Hu im Stadtwald bei Giünau, Nj im Rieder Wald; am Fussweg von Monheim nach Otting öfter (Lg.); Wemding, Hagau (Fr.); * Kräuterranken bei Hoppingen. Man unterschied früher M. Hypopitys L : Fichtenspargel (= M- hirsuta Roth), so in Kiefern- oder Fichtenwäldern, weichhaarig, und M. Hypophegea Wallr,: Buchenspargel, so besonders in Bu- chenwäldern, kahl; diese beiden „Arten" sind offenbar nichts anderes als Standortsmodifikationen. 382 77. Familie. Ericaceae Lindley — Heidekraiit- gewäclise. Aretostaphylos Ad. - Bärentraube. A. Uva iirsi (L.) Sprengel gemeine B. 1^ Nadelwälder, Heiden. 4. — 5. Sehr zweitelhaft; nur im Grenzgebiete: Nj Zwischen Pappenlieira u. Langenaltbeim u. auf dem Mühlberg bei Pappen- beim (Fr.); von Prantl wohl mit Recht bezweifelt. 325. Vaccinium L. — Heidelbeere. 867. V. Myrtillus L. Heidel- oder Schwarzbeere. "^ Sandige Wälder. 5. — 6, Im Tertiärgebiet südl. der Donau verbreitet, im Franken- jura nur da, wo derselbe reichlich mit Sand überdeckt ist. - Hu z. B. Wälder bei Fernmittenhausen, Ambach, Eliekirchen. Nj Im „Burgwald" bei Neuburg in Masse — hiei- im Haupt- gebiete der Kieselkreide, des sog. Neuburger Weiss — ; Monheira in allen Nadelwäldern (Lg.j. ^'k (Ries) Auf Alluvialsand bei den 3 Schwalhmühleii (Wemding). 868. Y, uHginosnm L. Rauschbeere T^ Moore, moorige Wälder. 5.-6. Nur im Grenzgebiete und auch hier sehr selten und viel- leicht jetzt verschwunden. Nk (Ries) ,, Nonnenholz" bei Laub (Wemding) im sogenannten Riedgraben (Ernst Frickhinger in litt, und in ,,lnaugural-Disser- tation', Nördlingen 19 4, S. 44). Wir konnten die Pflanze am angegebenen Fundorte 1909 leider nicht mehr finden, geben aber zu, dass die Lokalität für ein Vor- kommen derselben geeignet wäre. 869. V. Vitis idaea L. Preisseibeere. ^ Sandige Wälder. 5.-7. Die Preisseibeere gehört im ganzen Gebiete, auch im Tertiär südlich der Donau, 3u den Seltenheiten ; sie wurde nur beobachtet : Hu Im Nadelwald zwischen Ehekirchen und Buch unter Vacc. Myrt. an einer Stelle reichlich 1899 !!; am Fusswege von Bon- sal nach Ehekirchen (Z.; vielleicht mit dem vorigen Fundorte identisch, d. V.) ; spärlich im Walde bei Bonsal, im ,, Streich- holz" zwischen Arabach und Fernmittenhausen ebenfalls nur spär- lich (Wagner); * Schrobenhausen (Eiböck). NJ im Walde zwischen Funfstetten und Lommersheim! (Lang). Nk (Ries) Um Wemding mehrfach (Schneid; manche B'undorte wahrscheinlich zu Nj gehörig? d. V.); an den Schwalbmühlen (Frickhgr.). Von einzelnen Personen wollen auch in den Jurawäldern bei Attenfeld, Meilenhofen und über Bittenbrunn vereinzelte Exem- plare gesehen worden sein. Wir können diese Angaben weder bestätigen noch bestteiten. 870. V. Oxycoccs L. Moosbeere. 1^ Nasse, torfige Orte. 6.-8. Sehr selten. 383 Nk (Ries^i : ,,Ira feuchten Nadelholze bei der Pflegerraühle, einige hundert Schritte südlich von dieser" (Fr. „Vegetationsverh."; trotzdem diese Lokalität, an der wir z. B. die ebenfalls von Fr. angegebene Circaea alpina in Menge wieder fanden, tür V. 0. sehr geeignet wäre, konn'.en wir die Pflanze daselbst nicht mehr finden); * Nonnenholz bei Laub im sogen. Riedgraben (Ernst Frickhinger in „Inaugural-Dissertation" S. 44) mit Vacc. uligi- nosum; wir haben auch hier vergeblich gesucht, d. V, 326. Call Ulla Salisb. — Heidekraut, 871. C. vulgaris (L.) Salisb. gemeines H. X) Sandige Heiden und Wälder. 8. — 9. Stellenweise zahlreich, stellenweise ganz fehlend ; in Nj nur auf sandiger Albüberdeckung. Hu z. B. im Donaumoos in Gebüsch südlich von Karlshuld auf sandig-moorigem Substrat !!; am Hauptkanul im Donaumoos beim Kleinhohenrieder Erdweg (Paul); angeblich südlich des Sandizeller Laiches und des Bäckenberges bei Baiern (Hensele nach Paul, von letzterem hier nicht wieder gefunden). Nj z. B Rieder Gemeindewald bei Gietlhausen usw., Unter- stall'er Holz gegen Attenfeld; Monheim geraein (Hof., Lg., Fr,); Haidmersbronn, * Mörnsheim (Fr.). Nk (Ries) Häufig und zahlreich auf Diluvialsand an der Schwalb (^Wemding). flore albo: Hu Untei hauser Forst gegen Sinning !!; Gietl- hausen ; !. 327. Erica (Tni.) L. — Glockenlieide. 872. E. carnea L. fleischfarbige Gl. V Heiden im Lech-Donaugebiet. 4.-5. Sehr selten. Hu Am rechten Lechnfer in der Nähe des Lechdammes links der Strasse Meitingen-Thierhaupten gegen Oetz mit Daphne Cne- orum, Carex sempervirens etc. (Z. Üi; Heidewiesen bei ISieder- schönenteld spärlich (Z.) — H. Weber gibt im 2. Teile seiner botar. Schülerwanderungen S. 45 E. c. für Waldlichtungen in der näheren Umgebung von Neuburg a. D. an, was auf Irrtum beruht, 78. Familie. Primulaceae Vent. - Schlüssel- blumeiigewächse. 328, Primula L. — Schlüsselblume, Primel. 873. Pr. farinosa L. Mehl-Schi., Mehlprirael, 4 Torfige Wiesen. 5—6, Zerstreut — verbreitet. Hu Feuchte Wiesen und Gräben beim Kahlhof (Nbrg.), Torf- wiesen bei Kreut (Nbrg.), am Eisenbahndaram zwischen Sehensand und Unterhausen in Gräben, auf dem Grossen Exerzierplatz bei 384 Heinrichsheira bezw. Grünau an mehreren Stellen, an Altwassern zwischen dem Ostrand des Engl. Gartens bei Nbrg. und Grünau, im Ergertshauser Moor bei Wagenhofen massenhaft, aut Torf- wiesen zwischen Sinning und Leidling, auf den Wiesen in den Schütten bei Bertoldsheim und Schnöd ; Buch, Haselbacher Moos ! !, Etting, lUdorf, Oberpeiching, Thierhaupten (Z.); an nassen Stellen am Bahnkörper zwischen Heinrichsheim und Rohrenfeld; * bei Dünzelau im Schuttertal (Scliw. ! ! ) ; * zwischen Siffenhofen und Alteiieich (Berg im Gau) massenhaft, * zwischen Linden und Langenmoosen ; Doiiaumoos (Schrk., Se. u. P.); * Pöttmes (Schrk.). Nj Bertoldsheim (DV.); an mehreren Stellen um Monheim : Ziegelstadel, Otting, Tumpeiloch (soll wohl heissen : ,, Pumperloch" bei Otting, d. V.) (Lg. teste Schw.) ; Ensfold selten : Wiese gegen Mühlheim (Lutz); Graisbach, * Daiting, Fünfstetten, Ingershof (P>.); * Wolkertshofen, Ammerfeld (Hof); beim Hendelhof /wi- chen Otting und Wolferstadt, beim Strassenwirtshaus an der Wem- dinger Strasse zwischens Monheim und Wemding (Lg.) Nk (Ries) Herbermühle (Wemding), * Ammerbach, * Nonnenholz (Laub) (Fr.). fl. albo: Schütte am Schnöderbuck zwischen Burgheim und Bertoldsheim ! ! P. f. ist eine der lieblichsten Blumen unserer Flora. 874. P. elatior Jacq. hohe Schi. 4 Wälder, Schütten, sehr selten auf Wiesen. 3, — 4. Zerstreut — verbreitet, z. B. Hu Engl. Garten bei Neuburg a. D., Fasanenschütt bei Bitten- brunn, ,, Eichet" bei Zell, hier stellenweise auch auf die angrenzenden Wiesen übertretend, Jesuitenholz zwischen Zell u. Brück, Donauauen bei Joshofen, Schnöderbuckranken zwisch.Burgheira u. Bertoldsheim, Donauauen zwisch. Joshofen u. Bergheim, Lechauen bei Thierhaupten. Nj Am Waldrande von der Beufmühle gegen Oberhausen, hier auch auf Wiesen übertretend, Westrand des Waldes zwischen Unterhausen und Stepperg, am Nacht- und Basteiberg in Neu- burg a. D.; Spindeltal, Konstein Schw. ■; Ensfeld gemein (Lu.). P. e. ist im Gebiete bei weitem nicht so verbreitet, wie Pr. officinalis; sie beschränkt sich fast ausschliesslich auf feuchte Wälder und Schütten und tritt nur selten auf die anstossenden Wiesen über. 875. Pr. officinalis Jacq, gebräuchliche Schi. 2|. Wiesen, selten in Wäldern. 3.-4. Sehr verbreitet. Diese Art bedeckt im Frühjahr alle Wiesen des Donautales in unglaublicher Menge und tritt nur selten in den anstossenden Wald ein, wie z. B. in die bewaldeten „Leiten" westlich von Bittenbrunn, in den ,, Eichet" bei Zell. Blüten mit schwefelgelber Farbe haben wir an einem Waldrand an der Strasse nach Nassenfeis beim Strassenwirt beobachtet, ohne dass an einen Bastard mit Pr. elatior gedacht werden könnte, welche daselbst fehlt. 385 Bastard. Primula elatior Jacq. X olflcinalis Jacq. Hu Nordwestrand des „Eichet" bei Zell in einem Gebüsche 1904!'. Hier treffen Pr. offic. — auf Wiesen — u. Pr. elatior — am Waldrande — in einem Gebüsche zusammen, und es treten daselbst Mittelformen auf, die jedoch fast alle der Pr. olficinalis näher stehen, so dass wir sie zunächst nur für Schatten formen der Pr. off. oder höchstens für nichthybride Zwischenformen zwi- schen den beiden Arten hielten. 3 Stöcke aber, die wir zur Be- obachtung in Kultur nahmen, trugen, ausgenommen die der Pr. offic. eigentümliche kurzgrauflaumige Behaarung, auffallend intermediären Charakter und fielen schon an ihrem natürlichen Standorte durch ihre Ueppigkeit auf Die Beobachtung in der Kultur ergab für 2 derselben die sichere Bastardnatur, der 3. blieb zweifelhaft. Bei den ersteren ist die Blumenkrone beim Aufblühen zwar goldgelb und glockig, später jedoch wird ihr Saum beinahe flach und die Farbe viel heller als sonst bei Pr. offic. Die 5 orangefarbenen Flecke am Grunde der Blütenzipfel fliessen fast (wie bei Pr. elat.) in einen Ring zusammen, die Zipfel sind breiter als bei Pr. off. und greifen mit ihrem Saume über; die Kanten der Kelchzipfel sind grün, die Kelchziptel spitz. — Mit Rücksicht auf alle diese Merkmale, die einen intermediären Charakter tragen, glauben wir berechtigt zu sein, diese 2 Pflanzen als Hybriden zu be- trachten trotz der kurzgrauflaumigen Behaarung, die auch G Beck an seinen Bastardpflanzen konstatierte. (Siehe Flora v. Niederöst. S. 916!). Bei der 3. Pflanze waren die Blütenzipfel schmäler und tief ausgerundet, die Kelche jedoch noch intensiver grün als bei der 1. und 2. — Im Pfarrgarten zu Ried, wo wir Pr. acaulis und die rotblühende Form der Pr. elatior kultivierten, bildete sich ein durch seine schmutzig rote Farbe und die kurzen Blüten- stiele leicht kennbarer Bastard zwischen beiden. 329. Hottouia (Boerli.) L, — Wasserfeder. 876. H. palustris L. gemeine W. 4 Gräben, Altwasser. 5.-6. Zerstreut. Hu In einem Altwasser zwischen dem Ostrand des Engl. Gar- tens bei Neuburg a. D. und dem Grünauer^Wald !! (Beck), in einem Moosgraben zwischen Zell und Brück!! (Beck) sehr reich- reichlich (hier für die Flora exsicc. bavar. in Regensburg unter Nr. 471 gesammelt), in einem Sumpfe an der Stelle, wo bei Zell die Strasse in's Donaumoos nach Karlshuld von der Hauptstrasse abzweigt !!, im Strassengraben zwischen Zell'und Karlshuld I! •, im Donaumoos (Se.); Ludwigsmoos (Z.) ; in ""einem Altwasser um die ,,Ziegelschütt" bei Weichering ! !, Altwasser südlich von Berg- heim ! ! ; in der Ussel beim Bräuhaus in Stepperg (Holler) ; Alt- wasser beim Schnödhot (Bertoldsheim) I !, in Torfgi äben nord- m westlich dof Station Burgheim ! !, in einem Graben zwischen Töting und Gempfing 1!, Altwasser am Westrand der Fasanen- schütt (Bittenbrunn) ! 1, Altwasser bei der Marxheimer Brücke und gegen Lechsend !!; Bertoldsheim (DV,); Graben bei Kochheim (Paul) Nj Nur Buxheim (Hof.) im Schuttermoor. Es ist ein Anblick von seltener Schönheit, ganze Altwasser oder Gräben (wie z. B. zwischen Zell und Brück) mit blühender Hottonia angefüllt zu sehen. Gewiss würde sich die Wasserfeder auch für Aquarien etc. empfehlen. Samolus (Trn.) L. — Bniige. S. Valeraudi L. 4 Nasse, besonders salzhaltige Wiesen, Gräben. 6. — 9. Sehr zweifelhaft für das Gebiet. Fr. schreibt hierüber : „Es wurden mir Exemplare vorgelegt angeblich von Neuburg a. D. Dieser Standort hängt mit dem von Schrank angegebenen „Reichertshofen" nahe zusammen." Frick- hinger ,,Vegetationsverh." S. 178. — .In Wässern um Reicherts- hofen (Schrank); Reichertshofen (Prtl.) ; ,,soll nach Schrank um Reichertshofen bei Ingolstadt vorgekommen sein" (Caflisch). — Wir haben die Pflanze weder um Neuburg a D. noch bei Reicherts- hofen finden können. 3;J0. Lysimachia (Trn.) L. — Oilbweiderich. 877. L. vulgaris L. gem. G. 4 Ufer, Sümpfe, Gräben. 6.-7. Ver- breitet, auch Hu im Donaumoos (Schrk. u. P.); * Wiese zwischen Dünzelau und Gerolfing. * Gabel (Hof.); Nj Monheira nicht häufig (Lg); Nk (Ries) * Nonnenholz (Hof.!!) bei Wemding. 878. L, Nummularia L. Pfennig-G. 4 Gräben feuchte Wiesen. 6.-7. Verbreitet, auch Hu an Grabenrändern im Donaumoos (P.); Nj Monheim hier und da in Menge (Lg.) 879. L. nemorum L. Hain-G. 4 Feuchte, schattige Laubwälder. 5. — 7. Sehr selten. Hu * Schrobenhausen und Umgebung (Weber). Nj Monheim im Stadtwald an 2 Stellen, wovon die eine am grossen Fuchsbau am Wege nach Unterbuch! (Lg., Prtl.); am Fusswege zwischen Ensfeld und Ammerfeld im Walde (Lutz 1899!). 880. L. thyrsiflora L. (= Naumburgia thyrsifl. (L.) Mch.) Strauss-G. 4 Sümpfe, Weihenänder, Moorgräben. 6.-7. Selten. Hu Am Rande des Mühlhardt- Weiheis bei Strass sehr zahl- reich (1901)1!, am Rande eines Altwassers nahe dem Hölzchen zwischen Heutmühle (Oberhausen) und der Donau (1901)!!, am Rande des ,, Roten Wassers" bei Riedensheim (1901)!!, * bei der Auraühle (Schrobenhausen) unter Phragmites ! ! (1902). Nj Bertoldsheim (DV. ; dieser Fundort dürfte wohl eher zu Hu gehören, d. V.); * bei der Wolkertshofer Mühle spät lieh (Gerst- liuur 1901 !). 387 __ Diese Art kann wegen der kleinen unscheinbaren Blüten, noch mehr aber in verblühtem Zustand^, leicht übersehen werden, zu- mal sie sich mit Vorliebe in hohen Gräsern und Stauden am Ufer von Weihern etc. versteckt. 331. Trientalis (Rupp.) L. — Siebenstern. 881. T. europaea L. europ. S. 4 in lockerem Boden in Laub- und Nadelwäldern. 5.-7. Sehr selten. Nj Im Jägeiholz bei Monheim an einem Waldfahrwege eine kleine Gruppe, 1903 von einem Monheimer Bürger, der sie auf dem Hute trug, entdeckt und Freund Lang mitgeteilt. Wir haben unter Längs Führung selbst vom Fundorte Einsicht genommen, — Frickhinger wurden seinerzeit aus dem Pappenheimischen Exem- plare vorgelegt; ein Vorkommen in dieser Gegend ist nicht aus- geschlossen 332. Anagallis (Trn.) L. - GauchheiL 882. A. arvensis L. Acker-G. 0 Aecker, Gärten, Schutt. 6.-10. Gemein, auch Hu als Ackerunkraut im Donaumoos (Paul); Nj Monheim gemein (Lg.). — Wir konnten A. a. im Gebiete nur mit roter Blüte beobachten ; auf Aeckern am Schönenberg bei Ell- wangen (Württbrg.) sahen wir massenhaft die trübblaue Spielart. 883. A. coerulea Sclireb. blauer G. 0 u. ® Aecker, Brachen, 6. — 10, Sehr zerstreut. Hu Bahnhofanlage in Rohrenfeld-Bruck 1 905 ! !, * auf Aeckern bei der Holzmühle (Oberndorf a. L.) stellenweise zahlreich 19021! Nj Auf einem Acker am Forsthofwege nahe dem Waldsaume ober- halb Bittenbrunn 1898 ! !, 1899 wieder in der Nähe des vorigen Stand- ortes beobachtet ! !, zwischen Hesselohe und dem Galgenberg auf einem Acker einige Exemplare 1905 ! ! ; Bertoldsheim (DV.); Fünf- stetten (Fr.);* Acker an der alten Strasse von Harburg nach Wem- ding 1909 ! ! — Bei den Exemplaren von Bittenbrunn sind die Kronzipfel ziemlich di cht drüsig gewimpert! Dieses Merkmal scheint also nicht konstant zu sein ! Ob es nicht vielleicht ange- zeigt wäre, mit Ascherson und Gräbner in der Flora des nord- ostdeutschen Flachlandes S. 549 die beiden Anagallis-Arten als Rassen oder Unterarten einer Art anzusehen ? 333. Ceutunculus (Diu.) L. — KleinHng. 884. €. minimus L. kleinster Kl. 0 Feuchte sandige Aecker, Brachen, Heiden. 6. — 9. Sehr selten Nj Am Stückelberg bei Monheim (Fr.); von uns daselbst nicht wieder gefunden, die Lokalität wäre aber dazu sehr geeignet, d. V. ; * „auf dem Sand" bei Bucbdorf auf einer feuchten, sandigen Gänseweide 1909 ! ! mit Sagina nodosa, Juncus capitatus, June, squarrosus, Lycopodium inundatum, Drosera rotundifolia, Pingui- cula vulgaris etc. 2^" 388 Nk (Ries) Im Schwalbtal bei Wemding ohne nähere Angabe (E. Frickhinger briefl.). • Das winzige Pflänzchen ist ungemein leicht zu übersehen; es liebt feuchte sandige Orte, 79. Familie. Piumbaginaceae Juss. — Bleiwurz- gewächse. 'VH, 4rmeria Willd. — Grasnelke. 885. A. vulgaris Willd. gemeine G. 2j. Sandige Raine. 5.-9. Sehr selten. Hu * Auf sandigen Rainen um Schrobenhausen nach Apotheker Fahrnbacher (*^e., Ca u Prtl.); am Eisenbahndamm nächst dem Bahnhof Schrobenhausen gegen Edelshausen zu beiden Seiten eine kürzere Sirecke zahlreich 1902!! Nj Sandgruben bei Rothenberg (Monheim) ein einziges Exem- plar (Lg. ! ). Während es sich bei dem Schrobenhausener Fundorte möglicher- weise um eine Verschleppung handelt, dürfte der Fund bei Rothen- beig wohl auf Eindringen der Pflanze aus dem mittelfränkischen Keupergebiet zurückzuführen sein. 80» Familie. Oleaceae Lindley — Oelbaum- gewächse. 335. Ligustrom (Trii. L. — Liguster. 886. L. vulgare L. Rainweide. ^ Hecken, Wälder. 6. — 7. Verbreitet, auch Nj Monheim häufig (Lg.) L. V. hat ,, weisse Blumen in dichten Rispen, welche einen starken süsslichen Geruch haben und in den Monaten Juni und Juli den Strauch zieren; die schwarzen Beeren erscheinen im Herbste, haben eine purgierende Eigenschaft und dienen den Winter über vielen Vögeln zur Nahrung ; auch kann man sie zum Färben brauchen •, die Kerne geben Oel. Das harte Holz verarbeiten die Drechsler." Hochstetter a. a. 0. S. 92. 3J6. Syringa L. Flieder. 887. S. vulgaris L. gemeiner Fl. ^ 5. — 6. Kultiviert und verwildert ; so Nj am Nachtberg in Neuburg a. D. quasispontan auf Felsen und an Abhängen an vielen Stellen ! !, ebenso auf Felsen beim Moyschlösschen (Nbrg.)!!, in einer Hecke bei Hesselohe gegen Gietlhausen ! ! ; Bertoldsheim verwildert (DV.) ; auf der Ruine Graisbach ! ! S. chineiisis Wilid. (= S. rotomagensis A. Rieh., S. dubia Pars.) chinesischer Flieder. ^ 5.-6. Vielfach in und um Neuburg kul- 389 tivicrt ; verwildert auf einem Felsen beim Moyschlösschen ! ! ; Ber- toldsheim : pflanzt sich aus Samen spontan fort (DV.). S. persica L. persischer Fl. ^ 5.-6. Diese kleinste unter den bei uns kultivierten Fliederarten trifft man nur selten an, z. B. Neuburg im Garten von St. Augustin mit den beiden vorigen ! ! S. Josika a Jacq. fll, Josik. Fl. ^ 5.-6. Ebenfalls nur selten kultiviert, z. B. auf der ,, Hohen Schanz" ! ! ; im Garten der Villa Fick ! ! . 337. Fraxiiiiis (Trii.) L. — Esche. 888. F. cxelsior L. hohe Esche. ^ Wälder, Auen. 4.- 5. Verbreitet, kultiviert und wild; z. B. Hu Engl. Garten bei Neuburg, Fasanen- sctiütt bei Bittenbrunn; im Donaumoos angepflanzt (Paul); Nj VValdsumpf beim Finkenstein; Monheim kultiviert (Lg.). lus. heterophylla Vahl (=: lus. monophylla Desf.j: Diese eigenartige Spielart mit einlachem nicht gefiedertem Blatte sahen wir 1904 Hu im Donaumoos bei Untermaxfeld an einem Bierkeller ; ob kultiviert? 81. Familie. Geiitianaceae Jiiss. — Eiiziaiigewächse« 338. Liniiiaiithemuui Gmel. — Siimpfrose. 88t). L. uyinphaeoides (L.) Link seerosenartige S. 4 Altwässer. 7.-8. Selten. Nur Hu Neuburg (nach Fahrnbacher bei Sendtner) ; in einem Alt- wasser '/i Stunde nördlich von Moos gegen Bertoldsheim an der Mooser Viehweide ziemlich reichlich 1900 ! ! ; Burgheim (leg. Du Moulin et comm. Cafl. bezw. Spahnlj; Bertoldsheim (DV.); im „Roten Wasser'* bei Riedensheim zahlreich unter Nymphaea alba und Nuphar luteum 1901 !! (blühend daselbst beobachtet am 23. August); * in einem Altwasser unterhalb des Sclilossgartens in Leitheim massenhaft 1902 !!; * Donaualtwasser bei Leitheim und Altisheim (Z.); * in der Wörnitz bei Harburg !! (Hof.). Die Blätter von L n. gleichen Miniaturblättern von Nymphaea bezw. Nuphar und schwimmen wie diese auf dei Oberfiäclie des Wassers; sie sind jedoch, abgesehen von der weit geringeren Grösse, an der lederfarbenen punktierten Unterseite leicht zu er- kennen. Das zuletzt genannte Merkmal und die verschiedenartige Nervatur unterscheidet die Pflanze auch von den in der Grösse fast gleichen Blättern von Hydrocharis Morsus ranae, die auch manchmal ganze Wasserflächen überzieht. 339. Meuyaiithes (Trii.) L. — Fieberklee, 890. M. trifoliata L. dreiblättriger F. 4 Gräben, Sümpfe. 5.-6. Zerstreut. Ha Kreut (Nbrg.)!!, Zell gegen Brück !!; Gräben im Donau- moos (Schrk., P.). 390 Nj Waldsurapf gegenüber dem Eingange zum neuen Schiess- platz bei Riedensheim ! !, in einem Waldsumpt zwischen dem „Finkenstein'' (Bittenbrunn) und der Monheimer Strasse ! !, Wald- sumpl oberhalb Bittenbrunn ! !, „Bubenwiese" im Rieder Wald ! !, in einem Moorwiesen-Bächlein zwischen Joshofen und der Ingol- städter Strasse ! !, auf Sumpfwiesen bei der Beutmühle ! ! ; Ber- toldsbeim (DV.); zwischen Tagmersheim und Uebersfeld (Lutz); zwischen Flotzheim und der Strassenwirtschaft in einer Pfütze (Lg.). M. t. gehört zu den elegantesten, aber leider auch hinfälligsten Blüten unserer Flora; die ganze Pflanze ist sehr bitter und fand früher bei Wechselfieber und anderen Krankheiten Verwendung. 340. Gentiaua (Tru.) L. — Enzian. 891. 0. germanica Willd. (= G. Wettsteinii Murb.) deutscher E. 0 Raine, Heiden, Wiesen. 8. — 9. Verbreitet, z. B. Hu Bittenbrunn, Ried, Moosgraben zwischen Zell und Karls- huld im Donaumoos. W Zitzeisberg (Sehensand', Abhänge vor dem städtischen Wasserwerk bei Neuburg, am Waldrande oberhalb Bittenbrunn an der Monheimer Strasse, zwischen Attenfeld und der Monheimer Strasse, Waldrand zwischen Feld- und Bauchenbergmühle ; Ensfeld häufig (Lu.); Monheira gemein (Lg.); Rothenberg (MonheimJ (Hof ). flor. all).: Nj Einige Exemplare am Fusse des Rieder Kirch- berges ! ! 1 1904). G. g. ist im Herbste eine Zierde unserer Heiden und Raine ; die nahe verwandte G, Sturmiana A. u. J. Kern er wurde bisher im Gebiete nicht beobachtet. 89;i. Gr. ciliata L. gefranster E. 4 Abhänge, Waldschläge, Heiden. 8. — 9. Zerstreut — verbreitet. Hu Bahnkörper zwischen Sehensand und Kreut, am Bahnkörper beim Bahnwärterhaus nächst Heinrichsheim und gegen Rohrenfeld, am Bahnkörper zwischen Rohrenfeld und Weichering; Rain, Thier- haupten, zwischen Unterhaar und Holzheim (Z.). Nj Bittenbrunn gegen Riedensheim (Hof. ! !), in einem Wald- schlag auf dem Galgenberg im Unterstaller Holz, zwischen Atten- feld und Meilenhofen, steinige Abhänge vor dem städt. Wasserwerk bei Nbrg., an den Abhängen zum alten Schiessplatz bei Oberhausen, am Südrand des Waldes bei der ,, Kaiserburg" (Oberhausen), Wald- rand zwischen Feldmühle und Bauchenbergmühle; Ensfeld (Lu.); Rohrbach, * Mörnsheim, Ried (Monheim) (Fr.); Bergen (Hof.); Monheim vereinzelt (Lg.) ; Möhren, Uhlberg bei Möhren. G. c. bildet mit Gent. germ. den Herbstschmuck unserer Ab- hänge und Waldschläge, ist aber etwas seltener als letztere. 803. Gr. cruciata L. kreuzblättriger E. 4 Waldränder, Raine. 7. - 9- Zerstreut. 801 Hu Eingang zum Grossen Exerzierplatz bei Grünau ! !, Grün- auer Wald, besonders auf einer Oedung nächst Grünau !!, am Rande der Schütten bei der Joshofener Viehweide zwischen Jos- hofen und Bergheira an einer Stelle zahlreich ! ! ; Donaumoos (Schrk.); * Pöttmes (Schwarz); * ira Gebüsch bei einer grossen Saudgrube nächst Pertenau (Pöttmes) !!, * Lechauen gegen Obern- dorf!!; Holzkirchen, Strauper., zwischen Nördling und Wäciitering, Pessenburgheim, Hagenheim, Kopfmühle , Esterholz , Holzheim, Wengen (Z.) ; südlich vom Sandizeller Laich iPaul). Nj Westrand des Waldes zwischen Unterhausen und Stepperg sehr zahlreich ! !, Jägerhaus bei Siglohe !!, zwischen Rohrbach und Ellenbrunn ! !, bei Emskeim ! !, zwischen Ellenbrunn und Gammersfeld !!; Ensfeld häufig (Lg.). *894:, Ci. asclejiiadea L, Würger-E. 4 Bergwiesen, Abhänge. 8.-9. Sehr selten. Hu Südlich der Strasse von Pöttmes nach Wiesenbach an einem feuchten Waldrande auf Streuwiesen in einem Phragmetum mit Pedicularis Sceptrum Carolinum, Drosera rotundifolia und Sphag- num-Arten, ungefähr ^U Stunde von Pöttmes entfernt. Hier 1904 von Frau Landgerichtsrat Schiller in Neuburg a. D. entdeckt und 1 907 vom Verfasser wieder reichlich beobachtet, — Dieser Fundort dürfte wohl der nördlichste im Bayern sein und ist um so auf- fallender, als er sich in ziemlich giosser Entfernung von einem Alpentiusse befindet. — Nach Z. soll die Pfianze auch in einzel- nen Exemplaren am Lech bei Thierhaupten gefunden worden sein, was gar nicht zu verwundern wäre. 895. G. Pneumouauthe L. Lungen-E. 4 Feuchte, moorige Wiesen. 7. — 10. Zerstreut —verbreitet. Hu Feuchte Wiesen bei Hardt I !, Streuwiesen bei Heinrichs- heim links (Ge.) und rechts vom Bahnkörper!!, zwischen Heinrichs- heim und dem ,, Eichet" bei Zell!!, zwischen Brück und Weiche- ring ! I, bei Zell gegen Brück im Gebüsch, auf Wiesen und zwischen Phiagraites zahlreich ! !, zwischen Zell und Karlshuld ! ! ; Wiesen im Donaumoos (Schrk. u. P. ); Karlskron !!; Burgheim (DH.) ; Schönenfelder Moor, Holzkirchen, Thierhaupten (Z.)-, * Oberndorter Moos (Z. !!). Nj Mouheim (Prtl.); zwischen Monheimer-Kreut und Otting (Hof.); Nussbühl, Büttelbronn und Monheimer-Kreut (Fr.); Üer- toldsheim (DV); Reichertswies (Fr.l; Ensfeld (Lu.)-, * Sumpf- wiesen zwischen Wolkerishofen und der Moosmühle ! !, auch östlich der Moosmühle auf Schutterwiesen ! ! Nk (Ries) * Nonnenholz bei Wemding (Fr.). var. lati folia Frölich : Nj Reichertswies (Monheim ; (Fr.). Nk Nonnenholz (Wemding) (Fr.). 896. G. acaulis L. (= G. vulgaris G. Beck) stengelloser E. 4 Moor- wiesen, Heiden, ö. — 7. Selten. 392 Hu An einem Bächlein auf den Torfwiesen bei Kreut nur wenige Exemplare (Ge. !! 1900 und 1903); auf Moorwiesen bei Ergerts- hausen ( Rohrenfels ) an einigen Stellen reichlich (entdeckt von Herrn Sekretär Metzger in Neuburg a. D. !!j; im Donaumoos (Se.) ; Karlskron auf feuchten Wiesen, in der Nähe des Atzel- rieder Holzes (Strehler) ; im Donaumoos zwischen Karlshuld und Brunnen zerstreut ! !, auf Sumpfwiesen zwischen Schainbach und Abenberg ! !, * Sumpfwiesen zwischen Langenmoosen und Linden ! !, auf sumpfigen Wiesen zwischen Walda und Weihdorf ! ! ; im Hasel- bacher Moor gegen Mochenbach (Z.) !!; Walda, Thierhaupten, Münster, * Oberndorfer Moor (Z.); Bertoldsheim (ohne nähere Fundortsangabe) (DV.), Die beiden Fundorte bei Kreut (Neuburg a. D.) und Ergerts- hausen (Rohrenfels) sind wohl die beiden nördlichsten bisher in Bayern beobachteten. 897. G. venia L. Frühlings-E. 4 Feuchte Wiesen, Heiden. 4.-5. Verbreitet, z, B Hu im Donaumoos (Schrk., Se, u. P.); Brandheim im Donau- moos; aus dem Bezirk Rain sind von Z. 38 Fundorte angegeben; Ergertshauser Moor, Moor wiesen bei Kreut, zwisch. Zell u. Brück. Nj Igstetten (Nbrg.) auf einer Heide am Waldrand, Joshofen an einem ßächlein gegen die Ingolstädter Strasse, am Wege von Neuburg zum Zitzeisberg, ,, Bubenwiese" im Rieder Wald, ßitten- brunn an der Strasse zum alten Schiessplatz, Laisacker auf den Steinbrüchen, an der Strasse zwischen Ried und Bergheim, * auf den Torfwiesen bei Wolkertsholen und Buxheim; Monheim ge- mein (Hof., Lg.); Ensfeld (Lu.); Emskeim, ßauchenbergmühle, * Aicha (Schw.). flor. alb. : Hu Schnödhof zwischen Burgheim und Bertoldsheim (Gu. 1908). G. V. mit ihren prächtig-azurblauen Blüten bildet einen herr- lichen Frühlingsschmuck unserer Heiden und Gedungen. 898. G. utriculosa L. bauchiger E. 0 Moorwiesen, feuchte Wälder. 5. — 6. Selten. Hu Auf dem grossen Exerzierplatz bei Grünau bezw. Heinrichs- heim zerstreute Exemplare!!; Nähermittenhausen (Gu.); zwischen dem Lehenholz u. Baiern (Rohrenfels) ! ! ; Moorwiesen bei Kreut (Nbrg.) (Ge.); Donaumoos (Schik., Se. und P.) z. B. Lichtenau, Kochheim, zwischen Zell und Karlshuld an der Strasse (P.); Thierhaupten, * Oberndorfer Moor (Z. 1. Nj Am grossen Steinbruch auf dem Zitzeisberg (Sehensand) nicht reichlich (Beck ! !) ; * auf den Schutterwiesen bei der Wol- kertshofer- und Moosmühle (Hof. ! !) ; * Torfstich zwischen Petten- hofen und Buxheim ! !, Nk (Kies)j Wiesen an der Schwalb (Wemding) (Fr.) -, Streuwiese bei Huisheim gegen die Pfiegermühle unter Schoenus ferrugineus etc. 1909 !!. 393 3U. Erythraea Rieh. — Tauseudgiildeiiliiaut. 899. E. Ceutaurium (L.) Pers. gemeines T. 0 u. 0 Waldschläge, Waldwiesen. 7. — 9. Verbreitet, auch Hu im Donaumoos auf Wiesen (Schrank, Paul); Nj Waldschlag bei Laisacker (Ge.); Monheim häufig (Lg). fl. albo: Hu Bei Marxheim auf dem rechten Donauufer (Fr.); Nj Bertoldsheim (DV.). 900. E. pulcheUa (Sw.) Fries niedliches T. 0 und 0 Feuchte Wiesen. 7.-8. Zerstreut, Hu Feuchte Kiesgruben bei Feldkirchen gegen Wagenhofcn in der Nähe des Bachweihers links und rechts von der Strasse ! !, feuchter Acker beim Kahlhof (Feldkirchen) !!, zwischen dem Engl, Garten bei Neuburg u. Grünau an der Donau ! !, zwischen Hein- richsheim und Neuburg am Bahnkörper !!• im Donaumoos auf Wiesen bei Karlshuld, am Geiwitzenweg (Paul); Walda !!; Schö- nenfelder Moor (Z.); * in Menge zwischen Pertenau u. Grimolz- liausen (Schwarz). Nj Südlich von Attenfeld an einer feuchten Stelle des Weges, der vom Galgenberg nach Attenfeld führt Ü, * auf dem Sand bei Buchdorf ! !. fl. albo: Nj Bertoldsheim (DV.). 82. Familie. Apocynaceae R. Br. — ImmergTÜn- gewächse. 342. Yiiica L. — Immergrün. 901. V. minor L. kleines L 2|. Wälder, Hecken. 4. — 5. Sehr zerstreut. Hu Am Westsaurae des Stadtwaldes bei Grünau !!, im Walde bei Sehensand!!, in einem Hohlwege von Hesselohe gegen Gietl- hausen !!, Hohlweg bei^Hesselohe gegen den Wald !!; Wengen, Straupen (Rain) (Z.) Nj Gebüsch und Abhänge beim Moyschlösschen (Nbrg, a. D.) !!; im „Keller" bei Ensfeld (Lu.); in Laubwäldern um Monheim häufig (Lg); im Burgwald bei Neuburg (H. Weber); Wemding, * Langenaltheimer Steinbrüche (Fr.); in Menge und in prächtigen Exemplaren auf dem Ublberg bei Möhren 1910 ! ! In einzelnen Fällen, insbesondere bei Fundorten in der Nähe von Ortschaften, ist es schwierig zu unterscheiden, ob die Pflanze spontan oder nur verwildert ist. 83. Familie. Asclepiadaceae R. Br. — Seideii- pflaiizengewächse. 343. Vincetoxicum Meli. — Stiiwalbeuwurz. 903. y. offlcinale Meli, gemeine Schw. 4 Steinige Hügel, Abhängo. 5, — 6. Zerstreut, nur Nj beobachtet: „Weingarten" u. „Finken- 894 stein" westlich von Bittenbrunn !!, Abhänge nächst Joshofen an einer Hecke !!; Burgwald bei Nbrg. a. D. (Ge,); Steinbrüche bei Marxheim gegen Lechsend ! ! ; Strasse von Wemding nach Hagau (Egenbergei) ; im ,, Stelzer" zwischen Liederberg (Monheim) und Mühlheim, bei Ensfeld und bei den 3 Schwalbmühlen (Wemding) (Lg.) ; Wald zwischen Füntstetten u Gosheim vieltach ! !, Stein- bruch bei der Ziegelsteinfabrik Wemding !!, * Felsen an der Strasse von Harburg nach Wemding!!, Gundelsheim !!, zwischen Gundelsheim und Möhren ! !, Möhren ! !, Felsen zwischen dem Spielhof (Möhren) und dem ühlberg ! !, Uhlberg !! var. laxiflorura (nach Du Moulin in seinem Verzeichnisse der Flora von Bertoldsheim ; = Vincetox. laxum Gren. [Cynanch. lax. Bartl.]? d. V.): Nj Bertoldsheim. 84. Familie. Convolviilaceae Jiiss. — Wiuden- gewächse. 344. Convolvulus (Trii.) L. — Winde. 1)03. C. arveiLsis L. Acker -W. 4 Aecker, Gärten. 6 — 9. Gemein, auch Hu im Donaumoos als Ackerunkraut; Nj Monheim ge- raein (Lg.). 1K)4, C. sepiiini L. (= Calystegia sep, R. Br.) Zaun-W. 4 Hecken, Ge- büsche. 7. — 10. Sehr verbreitet, auch Nj um Monheim vielfach (Lg.). 345. Cuscuta (Trii.) L. — Seide. 905. C. europaea L. europäische S. 0 Auf Nesseln, Hopfen, Weiden etc. schmarotzend. 7. — 8. Zerstreut. Hu Auf Nesseln bei Hesselohe gegen Laisacker ! !, in einer Hecke zwischen Bittenbrunn u. „Heinleschlösschen" ! !, an einem Zaune bei Bittenbrunn gegen das ,,Eila" auf Nesseln !! Nj In einem kleinen Gebüsch am Feldwege von Ried gegen Joshofen über dem Moyschlösschen auf Urtica dioeca ! ! ; Monheim hier und da (Lg.). 906. C Epithymum L. Quendel-Seide. 0 Auf verschiedenen Papi- lionaceen, Galium etc. 7.-8. Zerstreut. Hu Auf Wiesen zwischen Neuburg und dem Moyschlösschen ! ! (auf Lotus corniculatus und Galium Mollugo \ auf Wiesen bei Hesselohe ! !, Walda ! !, Sehern am Waldrand beim Pleitzhof auf Thymus Serpyllum und Sarothamnus scoparius 1 ! ; im Donau- moos (Paul). Nj Gietlhausen auf Wiesen und in Gärten auf verschiedenen Pflanzen ! !, * am Mühlberg bei Wellheim ! ! ; auf der ,,Burg" bei Hoppingen auf Asperula glauca !!. var. Trifolii Babingt. Klee-S. : Hu Kleeacker bei Kreuth!! (Nbrg. a. D.). 395 907. C. Eliiliuum Weihe Flachs-S. 0 Auf Flachsfeldern. 7.-8. Sehr selten. Hu Kunding, Eschling, Schönesberg (Ehekirchen) — hier auch Camelina dentata angreifend — (Z. !). Nj Bertoldsheim .DV.): „Greift auch das im Leinfeld wach- sende Lolium linicolum au." Du Moulin. Da im Gebiete nur mehr sehr wenig Flachs gebaut wird, wer- den auch die bekannten Flachsunkräuter — Lolium linicolum, Camelina dentata, Cuscuta Epilinum, Silene linicola — immer seltener oder fehlen bereits ganz. 85. Familie. Polemoniacetae Lindl. — Himmels- leitergewächse. 346. Polemoiiiuni (Trii.) L. — Himmelsleiter, Sperrkraut. 908. P. coeruleum L. blaue Himmelsl. 4 Feuchte Wiesen, Wälder, Ufergebüsche. 6. — 7. Zweifelhaft für das Gebiet; zur Zeit vielleicht schon ganz verschwunden. Hu nicht beobachtet; Nj an Wiesenbächen zwischen Ingers- hof und Fünfstetten (Fr.); hier offenbar schon von Graf Du Moulin vergebens gesucht, denn er schreibt in seinem Bertolds- heimer Florenverzeichnisse: ,,An den Quellen der Ussel, wo es Schnizlein (und Frickhinger ,, Vegetationsverhältnisse, S. 162, d.V.) angibt, nicht gefunden, dagegen bei (m?j Rothenbuck (? unleser- lich !), wo es häufig ist, blau und weiss." Die Quellen der Ussel sind zwar nicht zwischen Fünfstetten und Ingershof, wo wir selbst 1909 die Pflanze vergebens suchten, aber doch in der Nähe bei Nussbühl. Nk (Ries) An feuchten Waldgräben zwischen Rudel stetten und Wildbad (Fr.; auch hier 1909 von uns vergeblich gesucht !); Schwalbtal (Wemding), * Riedgraben bei Laub (Ernst Frick- hinger). — Im Herbar Lang zu Donauwörth ist P. coer. vor- handen, aber, wie gewöhnlich, ohne nähere Standortsangabe; dasselbe stammt wahrscheinlich aus der Umgebung Monheims, ist aber wohl nur Gartenttüchtling. Aus der Gattung Phlox L., welche ebenfalls zu den Polemonia- ceae gehört, haben wir eine Art, wahrscheinlich Phlox Drum- mondi Hk. oder event. Ph. paniculata L. (.=. Ph. decussata hört.) Hu in der Schütte zwischen Moysclilösschen und ,, Insel" bei Neuburg verwildert angetroffen ; wir konnten die Pflanze nicht nachprüfen, da wir sie leider nicht eingelegt haben. Hydroiihyllaceae (R. Br.) Liudl. Phacelia Juss. — Pliazelie, Ph. tanacetifolia Benth. wird in neuester Zeit öfter kultiviert (z. B. 1903 auf einem Acker zwischen Längenmühle und Röden- hof ! !) und verwildert gelegentlich; so Hu einige Exemplare beim Winterschen Bade nächst Neuburg a. D. auf Schutt 1907 ! !. 396 8(). Fjiinilie. llonagiiiaceiie Desv. — Boretsch- gewäclise. 347. Cynoglossum (Trii.) L. — Hiindszuiige. 009. C. ofHciuale L. gemeine H. 0 Schutt, Raine. 5. — 7. Zerstreut. Hu Ära Bahnkörper zwischen Sehensand und Uaterhausen (Ge.l ; Bergheim gegen die Donau ! !, * Gerolfing auf Schutt !!, zwischen Marxheim und Lechsend ! ! , auf Schutt zwischen Thiei haupten und Bach ! !. Nj Oberhausen in der Oi tschaft !!. Stepperg !!, Mauern ! !, zwischen Riedensheim und Stepperg !!; Ensfeld !!, Wolferstadt (Fr.); Wcmding ( Egenbeiger) ; auf Biachfeldern zerstreut um Monheim z. B. zwischen Wemdin,' und den 3 Schwalbmühlen (Lg.). 348. Aspenfgo (Trii.) L. — Schlaiigeuäuglein, Scharlkraut. 1)10. A. procuiiibeiis L. niederliegendes Scb. 0 Schutt 5,-6. Sehr selten. Vielleicht z. Z. ganz verschwunden. Hu Beim Ncuhofkeller in Neuburg am Ende der Kegelbahn einige Exemplare in einer Vertiefung, die mit Schutt angefüllt war 1902 ! !. Nj In einem Alten Steinbruch auf der „Hohen Schanz" (Weber 1905). 349. Lappula (Rupp.) Meli. — Igelsame, 911, L Myosotis Meli. (=: Echinospermum Lappula Lehmann) ge- meiner 1. £•) Schutt, Raine. 6. — 7. Hu nicht beobachtet. Nj Hütting (DH.), Bertoldsheim (DV., ohne nähere Angabe) ; bei Ensfeld auf einer Waldblösse gegen das Spindeltal (Lu. 1899 !); * Mühlheim an einem Strassenraine gegen Langenakheira 1901 !!; * auf der Schlossruine in Dollnsteiu (Fr.). 350. Piilmonaria (Trn.) L. — Lungenkraut. P. aiigustifolia L. schmalblättriges L. 4 Wälder. 1. — 5. Für das Gebiet äusserst zweifelhaft; wohl überall mit schmalblättriger P. monlana Lej. verwechselt. Hu Am Donauufer bei Neuburg (Fahrnbacher bei Sendtner ,,Vegetationsvei'h. S. 289; von S ndtner offenbar nicht angezwei- felt, trotzdem er die Angabe in Klammer setzt; letzteres geschieht nur, weil der Fundort auf dem linken Donauufer liegt, das nicht mehr zu seinem eigentlichen Gebiete(,, Südbayern") gehört). — Diese Angabe wurde von Prantl unter P, azurea Besser in seine Ex- kursionstiora aufgenommen und ebenfalls nicht bezweifelt; sie ist aber wohl trotz Sendtner und Prantl falsch, da für sie jegliche neuere Bestätigung fehlt, wohl aber P, montana am linken Donau- ufer bei Bergheim von Hoffmann an mehreren Stellen beobachtet ist. 897 Nj Auf dem Kräuterranken bei Hoppingen (Fr.) ; vielleicht Verwechslung mit Lithospermum purpureo-coeruleum, dessen Blät- ter Aehnlicbkeit mit denen von P. angustifolia haben und das Fr. für den Kräuterranken nicht angibt, trotzdem es daselbst nicht fehlt (Pulm. angustif. im Herbar Lang zu Donauwörth ist eben- falls Lithospermum purpureo-coeruleum !) ; * Dolinstein (Lang), Vergleiche die nebenstehende Bemerkung ! Kk (Ries) Am südlichen Teile des Nonnenholzes (Fr., von Prantl ebenfalls als P. azurea aufgenommen ; dürfte gleichfalls auf Verwechslung mit P. montana beruhen, die neuerdings Schneid im Nonnenholz sammelte !). 912. P. officiiialis L. gebräuchliches L. 2|. Wälder, Gebüsch. 3.-4. Im ganzen Gebiete, ausgenommen das Donaumoos, verbreitet und zwar hauptsächlich die Form mit gefleckten Blättern: var. maculata Aschers. (= var. typica Beck); so z.B. Nj in den Waldungen westlich von Bittenbrunn ! ! ; Wemding (Egenberger) ; Monheim (Lg.). var, obscura Dumort, (= var, Immaculata Opiz) z. B.: Hu Mochenbach (Haselbach), Bayerdilling, Lechlingszell (Z.); Nj am alten Schiessplatz bei Oberhausen !!; var. obscur. fl. albo: Nj Zitzeisberg (Sehensand) ! !, 913. P. moiitaiiji Lej, (= P. moUis WolffJ Berg-L. 4 Gebüsch, Auen, Wälder. 4 — 5 Hu Lechauen vom Eintritt des Lech in das Gebiet bis zur Mündung, z, B, Thierhaupten ! !, Rain (besonders zahlreich in der Nähe der Eisenbahnbrücke !!), Feldheim, Niederschönenfeld (Z.); Bertoldsheim (DV.); in den Donauauen bei Bergheim an mehieren Stellen zahlreich (Hof., Prtl.). Nj In einem Gebüsch zwischen Monheim und Itzing (Lg, ! !) ; in einer Hecke an der Strasse von Monheim nach Wemding gegenüber der Strassenwirtschaft (Lg.); Waldrand beim Rothen- bergerhof (Fünistetten) !!; Fasanerie bei Eichstätt (Hof.). Nk (Ries) Schwalberholz (zwischen Wildbad und Schwalb) bei Wemding (Schneid); Wildbad Wemding (Gu.) ; * Nonnenholz (Wemding) (Schneid), Während die Pflanzen vom Lech und wobl auch vom Donau- ufer sich meist durch steifer behaarte, längere und schmälere Blätter auszeichnen, weisen die Pflanzen von Nj und Nk weicher behaarte und meist etwas breitere lilätter auf und bilden damit den Uebergang zur P. mollissima Kerner, die nach G.Beck wohl nur als eine Form der P. montana aufzufassen ist. Der P. molli- ssima stehen besonders die Exemplare vom Rothenbergerhof nahe, bei denen die Blattstiele länger als die Fläche der Blattes, schmäler und oberwärts plötzlich verbreitert sind; ihie Sommer- blätter sind weicher behaart als die von allen übrigen Standorten und in eine dünne ziemlich lange Spitze verschmälert; die ganze Pflanze ist niedriger und schmächtiger als sonst P. montana zu 398 sein pflegt. — Auffallend ist, dass P. raont. im Gebiete Fr. ganz entgangen ist; er hat sie offenbar mit P. angustifolia verwechselt, die er freilich auch nur von 2 Fundorten im Gebiete angiebt. Borrago (Trii.) L. - Boretsch. B. offlcinalis L. gebräuchlicher Boretsch, Gurkenkraut. 0 Im Gebiete ziemlich viel kultiviert und hier und da in Gärten und auf Schutt verwildert. 351. Anchusa L. — Ochsenzunge. 914-. A. offlcinalis L. gebräuchliche 0. © Sandige Wegränder, san- dige Aecker, Sandgruben. 5.— 10. Sehr zerstreut. Hu Engl. Garten bei der Militärschwimraschule (Nbrg.) (Beck ; ist wohl schon längst wieder verschwunden, d. V.); an einem Wege bei Sinning (Z.) ; * an der Strasse zwischen Pobenhausen und Niederarnbach ! !, * sandige Wegränder und Raine bei und in Reichertshofen massenhaft ! !, * Eisenbahndamm bei Schroben- hausen (Weber). Nj Bertoldsheim (DV.); Fünfstetten an einer Sandgrube !! .Fr.); zwischen Gundelsheim und Möhren, Ensfeld (Lg.) ; Wemding (Fr., Egenberger) , z. B, zwischen Wemding und den Schwalbquellen (Hof.), am Strassenraine zwischen Wemding und der Ziegelstein- fabrik !!. — A. o. tritt auf dem „Weissen Jura" nur da auf, wo derselbe stark mit Sand überdeckt ist. Nk (Ries) Schwalbmühlen bei Wemding, Gosheim (Fr.). var. angustifolia L. (pro spec.) : Hu* Reichertshofen (bei Ingolstadt) (Schrank). Diese Form ist nach G Beck in der Flora von Niederöster- reich häufiger als die var. typica Beck. 352. Lycopsis L. — Krummhals. 915. L. arvensis L. (= Anchusa arvensis M. B.) Acker-Kr. 0 Äcker. 5. — 10. Zerstreut — verbreitet, z. B. Hu Aecker am Wege von Neuburg nach Sehensand, Wagen- hofen; Moos (Strass) (H. Weber); Walda, Winden bei Thier- haupten (Z.). Nj Attenfeld (Nbrg); Wemding (Egenberger)-, Hagau (Hof,); Monheim häufig (Lg.). Nonnea Med, — Napfkraut. N. l)\illa (L.) DC. (= Lycopsis pulla L.) braunes N. 4 Aecker, Wegränder. 5.-6. Zweifelhaft, nur im Grenzgebiete : Hu : „H. Kanon. Öggl hat die Tflanze von Gurappenborg bey Pöttmes erhalten" Schrank (Baier. Flor. S. 44G, 1. Bd.); „nach Schrank auch um Pöttmes" (Sendtner). — Wir konnten die Pflanze am angegebenen Fundorte nicht mehr finden. 399 Ji53. Sympliytum (Trn.) L. — Beinwell. 916. S. oflicinale L. gemeiner B. 4 Ufer, Wegränder, Wiesen. 5. — 8. Gemein, auch Hu im Donaumoos (Se. u. P.)-, Nj Monheim (Lg.). Meist die var. typ Beck; var. augustifoli um Opiz z. B. Hu am Grossen Exerzier- platz bei Grünau ! ! und wohl häufiger. 917. S. tuberosum L. knolliger B. 4 Schattige Waldränder, Wälder. 4. — 5. Zerstreut und zwar nur Nj : Zitzeisberg über Sehensand (Ge.); am Rande des Rieder Waldes bei Gietlhausen und ostwärts davon an mehreren Stellen ! !, an der Strasse vom Galgenberg über Ried nach Bergen an einem Waldgraben ! !, am Waldrande vom Forsthof gegen Bergen ! !, im Walde beim „Finkenstein" westlich von Bittenbrunn ! !, * Waldabhänge beim Groppenhof (Dollnstein) !!; Ensfeld häufig (Lutz, Hof.); * Konstein bei der Glasfabrik, Tagmersheim (Fr.); Ammerfeld (Lg.); Bertoldsheim (DV.)-, * Meilenhofen (Hof.). var. latifolium Beck: Nj Am Wege vom „Eila" (Bitten- brunn) zum Finkenstein ! ! und so wohl am häufigsten. 354. Lithospermum (Trn.) L. — Steinsame. 918. L. OificinaleL. gebräuchlicher St. 4 Auen, Gebüsche, steinige Orte. 5.-7. Zertreut. Hu Bürgerschwaige bei Heinrichsheim ! !, an einem Graben öst- lich von Heiurichsheim ! !, an der Donau bei Bergheim ! ! Auen- wälder östlich von Weichering ! !, Lechauen bei Rain ! ! Nj Burgwald bei Neuburg a. D. !! ; Unterhausen bei der ,, Kaiser- burg" (Spahn) ; Waldschläge bei der „Kaiserburg" ! ! ; Kalkfelsen am Schwalbui Sprung, Huisheim (Fr.); Bittenbrunn (Hof); alter Steinbruch zwischen Herbermühle (Wemdingjund Kriegsstatthof!!; * Blossenberg bei Ammerbach (Lg.) 919. L. purpureo-coeruleum L. rotblauer St. Bewaldete und steinige Abhänge auf Kalk. 5.-6. Zerstreut. Nur Nj Am Fusse der bewaldeten Abhänge westlich von Bittenbrunn stellenweise reichlich!!, auch noch in der Nähe des Finkensteins! ! ; bei den Stepperger Steinbrüchen auf dem rechten Donauufer (Spahn !) ; am Westrande des Waldes zwischen Unterhausen und Stepperg!!, an felsigen Abhängen bei der „Schanz" (Hütting)!!, an einem Waldrande zwischen Feldmühle und Wellheim! !; an einer Stelle von Ensfeld gegen die Spindeltalstrasse zahlreich (Lutz) ; zwischen Ensfeld und Konstein (Lg.); Unterhausen (Hof.); Bertoldsheim (DV.). L. p ist unstreitig eine der schönsten Blumen unserer Flora. Da die roten und blauen Blüten, wie die Blätter, rasch welken, ist es bei grosser Hitze unumgänglich notwendig, den gepflückten Strauss mit einer Papierhülle zu umgeben. Beim Pressen werden die Blätter gerne schwarz, besonders wenn man sie langsam trocknet ; bei raschem Trocknen, besonders auf oder im Herde, bleiben sie 400 meist schön grün. Die Früchtchen werden bei der Reife por- zellanartig weiss. 020. L. ai'vense L. Acker-St. 0 Aecker, Brachen. 4. — 6. Gemein, auch Nj um Monheim (Lg.). 355. Myosotis (Dill.) L, — Vergissmeiniiiclit. 92J. M. palustris Roth Sumpf- V. 4 Gräben, feuchte Wiesen 5.-8. Gemein, auch Hu im Donaumoos (Se. und P. ; Nj Monheim gemein (Lg.). var. strigulosa Rchbch. : Hu Bittenbrunn ! ! ; N j Pfützen bei Otting und Fünfstetten (Fr.). 922. M. caespitosa Schultz rasiges V. 0 und 0 Lehmige, feuchte (auch trockene?) Wiesen, Gräben. 6.-8. Sehr selten. Nj Auf einer trockenen Wiese am Stückelberg bei Monheim (Fr.)-, auf einer trockenen Wiese zwischen Donauwörth und Mon- heim (Catiisch, Prtl.). Cafl. u. Prtl. meinen offenbar den Frick- hinger'schen Standort bei Monheim ! Uns ist es trotz wiederholten Suchens an dem uns wohl be- kannten Fundorte nicht gelungen, die Pflanze wieder zu finden. — G. Beck hält M. caespitosa Schultz nur für eine kleinblütige schmalblättrige M. palustris var. strigulosa Rchbch, (Flora von Niederösterr. S. 969). 923. M. arenaria Schrad. (M. stricta Link) Sand-V. 0 Sandige Ackeri'aine. 4. — 5. Zerstreut. Hu Aecker beim Kahlhof (Neuburg a. D.) ! !, dto. bei Wagen- hofen ! !, dto. zwischen Sehensand und Kahlhof ! !, zwischen Burg- heim und Eschling !!-, Sinning !!; Agathazeil (Haselbach) (Z.); * Niederarnbach (Se. !!); * Brunnen ! !, * an sandigen Rainen bei WaldaÜ * Berg im Gau!!, * Langenmoosen Ü, * Linden!!, * Alteneich ! ! ; * Schrobenhausen (Prtl.). Nj nur auf sandiger Albüberdeckung: Attenfeld gegen St. Willibald auf Aeckern ! !, Aecker bei Unterstall und Henna- weidach !!, Bergen ! !, Gietlhausen ! !, kleine Oedung von Ried gegen den Galgenberg ! !, Itzinger Keller auf Granit!!; Monheim, z. B. bei Rothenberg (Lg.); sandige Aecker bei Gosheim !! 924. M. versicolor Sm. buntes V. © Auf sandigen Aeckern, Sand- gruben. 5.-6. Selten. Hu Karlshuld auf Torfwiesen (Gu.).- * um Langenmoosen auf Aeckern und am Wege öfter ! ! ; Strelaholz östlich von Echsheim (Z.). Nj Auf Aeckern westlich von Attenfeld gegen St. Willibald am Waldiande 1899 !!, auf Aeckern bei Bergen gegen Wolpertsau 1903!!; Rothenberg bei Monheim in Sandgruben und auf Aeckern (Lg. ! !). M. vers. findet sich meist in Gesellschaft von Myos arenaria und hier und da auch von M. hispida auf sandigen Aeckern. 925. M. silvatica Hoff. Wald-V. 4 Waldubhänge, Waldränder. 5.-7. Zerstreut. 401 Hu Wald: and bei Biding ! !, Eilahof westlich von Bittenbrunn am Donauufer !! (hier wohl nur angeschwemmt). Nj Nordabhänge des Burgwaldes bei Neuburg a. D. gegen die Donau ! !, Westrand des Waldes zwischen Unterhausen und Step- perg an Felsen ! !, auch noch bei den Steinbrüchen gegenüber Stepperg !!; Monheim verbreitet!!, z. B. Stückelberg, Ried (Lg.); Werading (Egenberger ! ) ; * Abhänge bei der Feldmühle an der sog. Schanz u. s. w. !!, * Konstein bei den Wielandshöfen zahl- reich !!; * Galgenberg bei Wellheim (Schw.); Abhänge beim Groppenhof sehr zahlreich ! ! var. laxa Neilr. : Hu Eilahof und so wohl am häufigsten !! ; hiezu: nov, form, longipedata Erduer: ., Fruchtstiele lang (bis 10 mm), mehrmals länger als die Fruchtkelche";*) so Nj am Westrand des Waldes zwischen Uuterhausen und Stepperg au schattigen Felsen ! ! — Eine Form, welche den Typus mit f. lon- gipedata verbindet, sahen wir * bei der ,, Alten Bürg" nächst Aicha (Konstein) ! !. 926. M. hispida Schldl. pat. steifhaariges V. 0 Auf sandigen Aeckern, an Rainen. 5. — 6. Sehr zerstreut. Hu Sandige Aeker beim Kahlhof (Neubuig) mit M. arenaria 1905 !!; Kiesgrube bei Feldkirchen gegen Wagenhofen an einem Raine 1905 !!; beim Docherbof (Gu.); in einem Defile von Strass gegen Ortifing !!; Waldsaura bei Leidling (Gu.); an einem sandigen Raine an der Strasse von Schönesberg nach Walda nächst letzterem !!; Ambach an mehreren Stellen z. B. am Kirch- berg (Gu.). Nj Nur selten auf sandiger Albüberdeckung : Monheim an san- digen Rainen bei Rothenberg, Rothenbergerhof (Lg!); Sand- grube bei Fünfstetten !! (1909). Nk Am Rande eines Eichenhaines beim Kriegsstatthof (Fr. ). 927. M. intermedia Link mittleres V. ® und 0 Aecker, Brachen, Schutt, seltener Wälder. 5.-6. Verbreitet. var. agrestis Schi.: so fast gemein, auch Hu als Acker- unkraut im Donaumoos (P.)-, bei Hardt und 0')erraaxfeld auch auf Moorwiesen 1905 !!. var. silvestris Schi.: viel seltener als vorige Varietät ; Hu am Lorenzoberg bei Ehekirchen ! ! ; Nj Waldweg zwischen Gietl- hausen und Hütting !!, Waldscblag bei Bergen !!. 356. Ceiinthe (Tin.) L. — Wachsl)lume. 928. C. minor L. kleine W. 0 Wege, Ackerränder. 5,-6. Zerstreut. Hu Grosser Exerzierplatz bei Neuburg (Ge.) ; Gereutwiesen bei Neuburg gegen Heinrichsheim 1907 !!, am Nordrand des „Eichet" bei Zell an einer Kiesgrube ! !, bei Rohrenfeld gegen Brück ! !, an der Strasse von Neuburg nach Grünau ! !, am Wald- *) Die latein. Diagnose siehe im „Anhang", Abtlg. B. 20 402 säume zwischen Bahnhof Weichering und Lichtenau !!; einmal an der Ach bei Karlshuld (Pauli; auf einem Ackerfeld bei Kreut (H. Weber) ; bei Bergheim an der Donau ! ! ; Bergheim, * Gerol- fing (Hof.). Nj An Hecken bei Oberhausen gegen die Donau hinab und an der riauptstrasse gegen Neuburg 1! (Spahn), an der Donau zwischen Moyscblösschcn und Joshofen in den verlassenen Steinbrüchen und am Wege!!, auch oberhalb der genannten Steinbrüche ! !, bei Rie- densheim; Waldschlag bei Bittenbrunn (Ge.) ; Ellenbrunn gegen Gammersfeld (Fieger); Ellenbrunn (DH.), Bertoldsheim (DV.). var. maculata L. (pro spec): Nj Neuburg gegen Joshofen und so wohl am häufigsten ! ! 357. Echium (Tin.) L. — Natterkopf. 929. E. vulgare L. gemeiner N. 0 Wege, Raine, Schutt. 6. — 9. Ge- mein, auch Hu an Wegrändern im Donaumoos (P.) ; Nj Monheim vielfach (Lg.). flor. albo: Nj * Im Spindeltal b. Konstein (Maria Erdner 1906 !!). 87. Familie. Verbenaceae Jiiss. — Eiseiikraut- gewäclise. 3.58. Tel bena (Trn.) L. — Eiseukraut. 930. V. officinalis L. gebräuchliches E. 2|. Wegränder, Raine. 6.-9. Gemein, so auch Nj um Monheim, z. B. auf Schutt bei Rothen- berg (Lg.). ,,Das Kraut ist bitterlich und zusammenziehend, und wurde ehedem häufig als Arzneimittel augewendet; die Wurzel, zu den eingemachten Gurken gelegt, erteilt denselben einen angenehmen Geschmack." Hochstetter „Popul. Botanik"^S. 254. 88. Familie. Labiatae Jiiss. — Lippenblütler. 359. Ajuga L. - Günsel, 931. A. reptans L. kriechender G. 4 Feuchte Wiesen, Raine, Gräben. 5. — ü. Im ganzen Gebiete verbreitet, auch Hu im Donaumoos (P.); Nj Monheim gemein (Lg.). — Ueberall nur die var. typica Beck beobachtet, bei welcher die Blütenfarbe blau, fleischrot und weiss variiert. 932. A. geneveusis L. Genfer-G. 4 Trockene sandige Hügel, Wälder. 5. — 6. Zerstreut. Hu An sandigen Rainen bei Waldaü; Stadel (Rain) (Z.). Nj Auf sandiger Albüberdeckung: Abhänge zwischen M03-- schlösschen (Neuburg) und Joshofen an mehreren Stellen, auch in nächster Näher des Moyschlösschens noch! !, Abhänge im''.,Eila" 403 westlich von Bittenbrunn!!, am Fusswege zwischen Ried und Unter- stall ! !, Uiiterstall ! !, an den Abhängen über Hütting zahlreich, besonders bei einem Kreuze!!, * am Römerberg bei Konstein!!, am „Hochgestad'' und am Rande des Waldes bei Unterhausen gegen Stepperg!!; Ensfeld (Hof.); im ,, Stelzer" bei Liederberg (Monheimi (Lg.); zwischen Weilheim und Möhren häufig am Bahnkörper!!; Hagau bei Wemding (Egenberger). flor. roseo: ]Sj* Uhlberg bei Möhren!! var. macrophylla Schübl. und Mart. : Nj Monheim (Lg.); zwischen Weilheim und Möhren!!, * am Kräuterranken bei Hop- pingen !! — Aschers, und Grab, betrachten var. macroph. als Herbstform mit vorhandenen Grundblättern, welche durch den P3'ramidalen Wuchs und oft kürzere Behaarung an A. pyramidalis L. erinnert. 933. A. Chamaepitys (L.) Sclireb. gelbblütiger G. 0 Brachäcker mit steinigem Hoden. 6. — 9. Sehr selten. Nur ^J auf Aeckern mit starkem Kalkgeröll beobachtet: auf einem Brachacker zwischen Ried u. Joshofen wen'ge Exemplare ! ! ; Neu- burg a. D. (Prtl.); Bertoldsheira (DV.); * auf einem Brachacker zwischen Feldmühle (Hütting) u. Wellheim, dem letzteren zunächst, auf dem linken Schutterufer! ! ; * auf Aeckern bei Mühlheim (Mörns- heim) gegen Langenaltheim 1901!!, * auf einem Acker an der alten Strasse zwischen Harburg und Wemding 1909 zahlreich!!. Ueberall nur die var. typica Beck beobachtet. 360. Teucriiim L. — Gamaiider. T. Scorodonia L. salbeiblättriger G. 4 Waldränder. 7. - 9. Für das Gebiet sehr zweifelhaft. Nur Nj für das Grenzgebiet im Walde bei den Steinbrüchen nächst Mühlheim bezw. Solnhofen von Graf Du Moulin in seinem Verzeichnisse der Bertoldsheimer Flora angegeben und zwar als ,,I, 2" d. i. sehr selten in wenigen Exemplaren. Da T. S. unseres Wissens sonst im Gebiete des Weissen Jura nicht beobachtet ist, könnte es sich hier, was öfter vorkommt, nur um ein versprengtes Vorkommen handeln. 934. T. JJotryS L. traubiger G. © Kalk-Abhänge, steinige Brachen. 7. — 8. Sehr zerstreut. Nur Nj Neuburg an der Donau (Pitl.); auf Felsen bei Mauern zahlreich ! !, zwischen Rohrbach bezw. Emskeim und Ellenbrunn an Felsblöcken !!; auf dem ,,Wenneberg'- bei Ensfeld (Lutz); * auf steinigen Heiden und teilweise auch auf steinigen Aeckern /wischen Feldmühle u. Wellheim auf dem linken Schutterufer ü, * bei Mühlheim (Mörnsheim) an Rainen u. auf steinigen Aeckern 1901!! mit Ajuga Chamaepitys und Torilis infesta; Bertoldsheim (DV.); * Kräuterranken bei Hoppingen (Fr.). 935. T. Scordium L. Knoblauch -G. 4 Feuchtes Gebüsch, Ufer, Sümpfe. 7. — 8. Zerstreut. 26^ 404 Hu Am Rande des Bachweihers bei Feldkirchen (Nbrg. a. D.) und an einem Tümpel gegen die Strasse nach Wagenhofen (1899 und 1904)!!, in einem Schilficht zwischen dem ,. Eichet" bei Zell und Heinrichsheim bei Potamogeton gramineusÜ, am Nordrande des ,, Eichet" an Wiesengräben reichlich!!, an einem Graben und am Rande eines Phragmetum's zwischen Zell und Brück!!, in einer feuchten Kiesgrube zwischen Brück und Weichering!!, an einem Graben am Bahnkörper zwischen Brück und Weichering!!, ander Strassenkreuzung von Zell nach Weichering und Karlshuld ! ! •, Weicliering gegen Lichtenau sehr zahlreich (Schrank : ,,Der Lachen- knoblaucb z. B. kam mir nur in der Nachbarschaft von Weichering, nach Lichtenau hin, zu Gesicht, wo er einen etwa ein Paar Tag- werke grossen Raum einnimmt, ist aber da in unbeschreiblicher Menge vorhanden." Briefe über das Donaumoos 1795. „Lachen- knoblauch" nennt Schrk. das Teuc. Scordiura, weil es knoblauch- artig riecht; es wird auch (Knob-) Lauch- Gamander genannt); in einem Sumpfe südlich vom Bahndamm zwischen Bahnhof Neu- burg und Längenmühle 1901 ! !, am Rande eines Altwassers zwischen Beutmühle (Oberhausen) und der Donau!!, Kiesgrube im Walde bei Rohrenfeld gegen die Donau!!; Graben an der Strasse nach Neuschwetzing, an der Ach bei Karlshuld, Ausstich in Karlshuld (Paul); Karlskron am Bahnübergang von Lichtenau her 1905!!; Schönenfelder Moor (Z.); Anschütten bei Bertoldsheim (DV.); * Schrobenhausen (Schrk.). Nk (Ries) Kriegsstatthof gegen Rudelstetten (Fr.); * Bühl bei Wemding (Schneid). Teuer. Scordium kann leicht übersehen werden, da es sich mit Vorliebe in den höheren Stauden an den Ufern von Weihern u. dgl. versteckt. 936. T. Chamaedrys L. gemeiner G. 4 Steinige Abhänge, Heiden. 6 — 8. Zerstreut. Nur Nj beobachtet : Am Finkenstein westlich von Bittenbrunn ! !, steinige Abhänge bei Joshoten gegen Neuburg ! !, Felsen bei Mauern !!; Mauern bis Hütting (Schw.); * Wellheim (DH.); Ber- toldsheim (ÜV.); am Waldwege von der ,, Kaiserburg" (Oberhausen) gegen Stepperg!!, am Südrand des Waldes zwischen Unterhausen und Stepperg!!; Ensfeld gemein (Lu.); Warching (Fr.); im „Stelzer" zwischen Liederberg (Monheim) und Mühlheim (Lg.); an den Felsen bei Hütting und Wellheiraü, * zwischen Harburg und Wemding! ! 937. T. moiitauum L. Berg-G. 4 Steinige Abhänge, Heiden. 6.-8^ Zerstreut. Hu Bei u. in einer Kiesgrube auf einer Oedung nordöstlich von Rohrenfeld!!, im „Schnöderbuck" zwischen Burgheim und Bertolds- heim auf Gedungen zahlreich!!, * Waldränder zwischen der Lech- brücke bei Rain und der Holzmühle bei Oberndort a. L. ! !, Hemer- ten zwischen Rain und Thierhaupten! !, in der Nähe des Lech- 405 damms bei Oetz (Thierhaupten) ! ! ; Thierhaupten, Oetz, Gempting, Niederschöneafeld (Z.); Bertoldsheimer Anschütten (DH., DV.). Nj Finkeustein westlich von Bittenbrunn!!, zwischen Ellenbrunn und Garamersfeldü, zwischen Ellenbrunn und Emskeim bezw. Rohr- bach ! !, am Südrande des Waldes zwischen Unterhausen und Step- perg ! !, Schafweide und andere Abhänge vor und bei Hütting ! ! ; Ensfeld gemein (Lu.); Wemding, Wittesheim (Fr.); Liederberg bei Monheim (Lg.). 361. MaiTul)ium (Trii.) L. — Audoiii. 938. M. vulgare L. gemeiner Andorn. 4 Wege, Mauern, Schutt. Sehr zerstreut. Hu Neuburg a. D. (Prtl.); Sinning im Dorfe selbst!!, Illdorl bei der Kirche!!, Münster am Lech!! Nj Oberhausen bei der Kirche!!, Bergheim an der Strasse durch die Ortschaft!!, in Bertoidsheim au Häusern!!; am Antoniberg bei Stepperg (Hof.); Uebersfeld, unterhalb der Kirche in Fünf- stetten und am Wege nach Wemding!! (Fr.); am Fusswege von Monheim nach Unterbuch einige Exemplare, Fünfstetten bei der Schlösslewirtschaft und beim Schulhause (Lg.). 362. Meata*) (Tru.) L. - Minze. 939. M. longifolia Huds. (= M. silvestris L.) Wald- (vielleicht besser: wilde) Münze. 4 Gräben, Ufer. 7. — 8. Sehr verbreitet, auch Hu im Donaumoos !! (Paul); Nj Monheim gemein (Lg.j, An Formen wurden im Gebiete beobachtet: var. maior Wirtgen: Hu in einem Moosgraben bei Bofz- heim (Karlskron) im Donaumoos ! ! Nach Dr. Vollmann nicht ganz typisch. Nj (oder Nk?) ,, Kessel" bei Wemding (Egen- berger als var. mollissimal). — Nach Vollmann ist var. major eine bei uns seltene Varietät, die in Bayern bisher nicht ganz typisch beobachtet ist; die grossen Zähne des Blattrandes stehen fast senkrecht zur Blattachse. var. ensidens Briq : Hu Ried bei Neuburg!! (Diese Varie- tät unterscheidet sich nur wenig von der folgenden! Vollmaun). var. oblongifolia Wimm. et. Grab.: Hu Ried !! var. grandis Wimm. et Grab.: Nj Molsterbrünnlein ober- halb Bittenbrunn ! ! var. jurana (Des e gl. et Dur.) Briq.: Hu Schütten bei Joshoten ! ! var. sordida Wimm. et Grab.: Hu Marxheim!!; Nj Alt- wasser am Fusse des Finkensteins westlich von Bittenbrunn ! ! , zwischen W^eilheim und Weilheimerbach ! ! *) Menta lautet die richtige Schreibweise, nicht Mentha! — Herr Dr. Vollmann in Müncben hatte die Güte unser Menta-Material zum grössten Teile zu revidieren. 406 940. M. a(iuatica I. Wasser-M. 4 Gräben, Ufer. 7.-8. Ver- breitet, z. B. Hu Pflanzweiher bei Neuburg a. D., Hesselohe am Gänseweiher gegen Laisacker, Laisaclter, in den Schütten bei Bergheim, Strass gegen Leidling, Münster a. L.; Donaumoot; (Paul); Altwasser am Fusse des Finkensteins (Bittenbrunn). Nj Joshofen , Beutmühle bei Oberhausen ; Monheim nicht häutig i Lg ). M. a. ändert ebenfalls vielfach ab; folgende Formen wur- den beobachtet : var. capitata (Opiz) Briq. f. paradoxa Briq. : Hu Strass ! ! var. denticulata (Strail) H. Braun: Nj * Egweil !! var. Lobeliana Becker: Nj * Egweil !! vai-, maior Sole) Briq.: Nj Beutmühle (Oberhausen)!! 94). M. arvensis L. Acker-M. 21- Feuchte Aecker, Gräben, Wiesen. 7. — 8. Gemein, z. B. Hu auf nassen Wiesen zwischen Laisacker und Bittenbrunn ; auch im Donaumoos auf Aeckern, Wiesen, an Gräben (Paul); Sumpf bei Karlskron. Nj Im Rieder Wald an feuchten Stellen, Ried auf feuchten Aeckern, im Walde bei der „Kaiserburg" (Oberhausen), Attenfeld an sumpfigen Stellen im Dorfe •, Monheim gemein (Lg.). An Formen wurden beobachtet: ssp. p raeco x (Sole) VoUm. var. obtusifo lia Lej. et Court. : N j Waldwege im Rieder Gemeindewald ! ! var. praecox (Sole Sm : Nj Waldweg zur ,, Kaiserburg" bei Oberhausen ! ! ssp. austriaca (Jacq.) Briq. var. badensis (Gmel.) Briq. : Hu Nasse Wiesen zwischen Laisacker und Bittenbrunn ! ! ; Nj Galgenberg bei Ried ! !, Attenfeld ! ! ssp, pari etar iifolia (Becker) VoUm. var. parietarii- foli a (Beck.) Briq. (wohl = var. typica VoUm.): Hu am Donau- ufer bei Neuburg a. D. (Gerstlauer). Bastarde, bezw. hybridogene Arten. 1. Meuta aqiiatica L. x arveusis L. (= X Meuta verticillata L., x M. sativa L.) Diese zur Art gewordene Hybride ist im Gebiete sehr verbreitet und wurde auch an Orten beobachtet, wo ein oder beide Erzeuger fehlen •, z. B. Hu Ilesselohe am Gänseweiher, „Rotz" genannt, gegen Laisacker!!, Joshofen in den Schütten !!, beim 1. Bahnwärterhaus von Neuburg gegen Rohrenfeld an einer sumpfigen Stelle!!, Waldweg bei Grünau ! !, Münster a. L. ! !, trockengelegter Tümpel neben dem Pflanz weiher (Neuburg) ! !, in den Schütten von Joshofen gegen Bergheim !!, Nörd- ling gegen Bayei dilling ! !, Bacliweiher bei Feldkirchen ! !, im Weiden- _ 407 gestrüpp an den Brandlwiesen bei Neuburg!!, Altwasser am Fusse des ,,Finkensteins" !!; Burgwald an der Donau (Ge.); Sumpf bei Karlskron im Donaumoos ! ! ; Strassengraben bei Karlshuld gegen Kleinhohenried (Paul);^ Weichering ! !, Strass !! Nj * Nassenfeis Gerstlauer!); Beutmühle (Oberbausen) !! M. verticillata ist als ursprünglicher Bastard sehr formenreich; im Gebiete wurden folgende Formen beobachtet: var. clinopodiifolia (Host) Vollm.: Nj Graben bei Nassen- fels (Ge. !). Die hier gesammelte Pflanze ist eine f. subspicata Briq. mit reduziertem endständigen Blattschopf! var, ovalifolia (Opiz) Briq.: Hu Hesselohe !!; Nj Beut- mühle!! (Oberhausen) An letzterem Fundorte auch eine f. pseudo- stacbya Briq. mit endständigem, kopfförmigen Scheinquirl! Nach G. Beck „Flora von Niederösterreich''' müsste die zuletzt genannte Form als M. aqu. > X arvensis (= X M. paludosa Sole) bestimmt werden. var. crenata (Becker) G. Beck: Nj „Molsterbrünnlein" über Bittenbrunn ^egen Riedensheim ! ! ; hier auch eine f. subspicata Briq. var. n iti d a (Host) Vollm.: Hu Feuchter Waldweg bei Grünau! ! var. viridula (Host) Vollm.: Hu Schütten bei Joshofen !1; Nj Beutmühle ! ! 2. Meuta a^uatica L. x longifoHa Huds, (= X M. dumetorum Schultes). Diese Hybride kommt im Gebiete nur sehr zerstreut vor und ist an allen Fundorten als unmittelbarer Bastard von M. aquatica und lor.gifolia anzusehen. var. nepetoides (Lej.) Becker (angenähert): Nj Beutmühle bei Oberhausen ! ! Wir hatten diese Pflanze ursprünglich nur für eine stark behaarte Foim der M. aquatica gehalten ; sie kann aber nicht reine aquatica sein, da die Innenseite der Korolle nicht behaart ist. Da nun M. rotundi- tolia bei uns ganz fehlt, kann nur M. longifolia als alter parens in Betracht kommen. var. hirta (Willd.) Vollm : Hu Strass am Ende des Dorfes gegen Leidling in einem Sumpfe ! ! var. Giersteri Vollm. (angenähert): Nj Schutterufer bei der Seenfahrmühle (Meilenhofen) !! var. L angii (Steudel) Vollm.: Hu Hesselohe an der „Rotz"!! 3. Menta arvensis L. x spicata (L.) Huds.*) (== X Menta gentilis L.) Im Gebiete offenbar nur Garteuflüchtling, da M. spicata nur sehr selten kultiviert beobachtet wurde. var. obtusa Vollm,: Hu Feldkirchen bei Neuburg an einem Gartenzaun ! I (von Vollm. als var. resinosa Opiz bestimmt, welche andere als var. zu M. rubra Sm. stellen). *) M. spicata (L.) Huds. ist — M. viridis L. 408 var. Reic henbachii Briy. : Nj Garteuzaun in der Ortschaft Attenfeld ! !. 4. Meiita loiigifolia Huds. X rotimdifolia L. {= X Menta TÜlosa Huds.) Auch diese Hybride ist im Gebiete nur als Gartenflücbtling anzu- sehen, wenn sie auch manchmal weiter entfernt von menschl. Ansied- lungen angetroffen wird; M. rotundifolia L. kommt im Gebiete weder wild noch kultiviert vor. var. Ripartii (Dcsegi. et Dur.) Vollm.: Hll an einem Graben an der Unterstaller Viehweide gegen die Donau, ziemlich weit von U. selbst entfernt ! !. Nj Gietlhausen an einem Graben bei einem der untersten Häuser von Laisacker her ! !, Attenfeld in der Ortschaft selbst ! !, Rieder Kirch- berg beim Mcsnergärtchen !! (Diese Pflanze stammt unseres Wissens von Unterstall). Die anderwärts vielfach kultivierte M. piperita L., Pfefferminze, die für einen Bastard aus M. aquatica L. mit M. spicata (L.) Huds. angesehen wird, haben wir im Gebiete nur sehr selten kultiviert und nie verwildert angetroffen. Sie ist nach Hochstetter a. a. 0. S. 547 ,,eine in England wildwachsende Art, (? d. V.) wird als ein ein vortreffliches Teekraut jetzt auch häufig in Deutschland gebaut und in Gärten gehalten und findet sich hin und wieder auch schon verwil- dert bei uns Der Tee, wozu die Pfeffermünze benützt wird, hat sehr heilsame Eigenschaften ; auch wird aus ihr ein ätherisches Oel bereitet, das zur Bereitung der Pfefferminzküchlein und zu ärztlichem Gebrauche dient.'* 363. Lycopiis (Tru.) L. - Wolfsfuss. 942. L. europaeus L. gemeiner W. 4 Gräben, Ufer. 7.-8. Sehr verbreitet, besonders an Gräben in Ortschaften, z. B. Hu Ried, Hesselohe, Wagenhofen; Donaumoos (Paul); Nj Bergen; Monheim am Friedhofweiher (Lg.), 364:. Origamim (Trn.) L. — Dosten. 943. 0. vulgare L. gemeiner Dosten. 4 Raine, Hügel. 7.-9. Sehr verbreitet z. B, Nj Ried, Möhren ; Monheim zerstreut (Lg.). — 0. Majorana L. — Majoran, Mairan — wird zum Küchen- und Arzneigebrauch vielfach in Gärten kultiviert; er wächst nach Hoch- stetter in Palästina und Portugal wild. 3G5. Thymus (Tru.) L. — Quendel. 944. Tli. Serpyllum L. Feld-Qu. 4 Raine, Brachen, Heiden. 7.-9. Gemein. Th. Serp. wurde in verschiedene „Arten" und von andern in verschiedene ,, Rassen" gespalten, welche offenbar durch zahllose 409 Mittelformen miteinander verbunden sind, so dass es oft unmög- lich wird, eine bestimmte Pflanze in einer ,Art" oder ,, Rasse", unterzubringen. Rasse chamaedryä Fr. form, citriodorus Schreb. : z. B, Hu im Donaumoos ( Paul) ; Nj Ried ! !, Laisacker ! !, Nachtberg in Neuburg ! !. Die Bestimmung geschah nach Aschers, und Grab. ,, Flora des nordostdeutschen Flachlandes" S. 591. Nach G. Beck ,, Flora von Niederösterreich" wäre die Pflanze von Ried als Thymus ovatus Mill. var. typicus Beck zu bestimmen, nach Prantl „Exkursionsfloia v. Bayern" als Th. Chamaedrys Fr. Eine zu Rasse chamaedrys f. citriodorus gehörige Form mit schmäleren Blättern sammelten wir: Nj auf einer Oedung von Hesselohe gegen den Galgenberg ! !, an den Steinbrüchen bei Laisacker ! !. Nach G. Beck wäre diese Pflanze als Th. ovatus Mill. var. subcitratus Schreb. zu bestimmen wegen der weniger behaarten Kelche. Rasse an gus t if ol ius Pers.: Nj Steinbruch oberhalb Ried gegenüber der Dampfziegelei ! !, Rieder Kirchberg ! !, Abhänge beim städtischen Wasserwerk nächst Neuburg !!; Hu Raine zwischen Burgheim und Wengen !!; Nk (Ries) Wemding (Prtl.). Nach G. Beck wäre die Pflanze vom Steinbruch oberhalb Ried und wohl auch die von den übrigen Fundorten zu bestimmen als : Thymus serpyllum L. var. typicus Beck, nach Prantl als Th. Ser- pyllum L. Unsere Bestimmung erfolgte nach Asch, und Grab. Eine Mittelform zwischen Rasse chamaedrys Fr. und angustifolius Pers., bei der die Stengel nicht ganz stielrund, sondern etwas 4 kantig, meist rundum , hier und da aber nur an den Kanten behaart sind und der Blütenstand weniger kopfig, als viel- mehr kurzährenförmig ist, sammelten wir auf mergeligem Kalk- gerölle am grossen Steinbruche über Laisacker (Nj). Die auf- fallende lange wimperige Behaarung der Pflanze spricht für eine form, lanuginosus Schk., die Asch, und Grab, für Rasse cham, und angust. anführen. Vielleicht entspricht die Pflanze dem Th. Celakovskyanus Schulze, der nach A. u. G. eine wohl hybride Mittelform zwischen cham, und ang. ist. Nach G. Beck würde sie am ehesten zu X Th. Braunii Borb, stimmen, der nach ihm ein Rastard zwischen Th, ovatus Mill, var. subcitratus Schreb. und Thymus praecox Opiz var. spathulatus Opiz ist. Der letztere ist zwar bislang im Gebiete nicht beobachtet, fehlt aber kaum. Hyssopus (Trii.) L. — Ysop. H. offlcinalis L. gebräuchlicher Y, 4 7.-8. Hier und da an- gepflanzt z. B. in Menge auf dem Gottesacker zu Marxheim flore albo, und gelegentlich verwildert, z. B. Hu auf Schutt in * Oberndorf a. Lech. — H. o. stammt aus dem Alpengebiet und kommt zu- nächst in Niederösterreich wild vor (Asch. u. Gr.). — „Das Kraut 410 ist gewürzhaft bitter, wird als Tee zum Gurgeln gegen Husten benützt und ist überhaupt in den Apotheken gebräuchlich." Hoch- stetter a. a. 0. S. 254. Satiireja (Trn.) L. — Bohnenkraut. S. hortensis L. Bohnenkraut. 0 7.— 10. Gebaut und sehr häuüg in Gälten verwildert, bezw. sich selber aussäend. — ,,Die ganze Pflanze riecht und schmeckt sehr gewürzhaft, wird besonders zur Würzung der Gartenbohne oder in Würste und zu verschiedenen anderen Speisen benützt. Die Saturei ist im südlichen Frankreich, am Kaukasus und in anderen südlichen Ländern einheimisch." Hochstetter a. a. 0. S. 545. — In manchen Gegenden Schwabens ist S. h. unter dem Namen „Josefle" bekannt. 806. Calamintha Meli. - Kalaminthe. 945. C. Acinos Clairville (= Satureja Acinos (L.) Briq.) Feld-K. 4 Abhänge, Raine. 6.-9. Zerstreut — verbreitet z. B. Hu Sehensand; Donaumoos (Schrank). Nj Fucbsbiäukeller in Nbrg., Unterhausen, Joshofen ; Laisacker (Ge.); Liederberg bei Monheim (Lg.) ; Möhren; Wemding (Egen- burger). 11. pallido (mit blassblauen bis fast weissen Blüten): Nj * am Römerbeig („Dacherfelsen") bei Konstein !!. 367. Clinopodium Tourn. — Wirbeldosten. 946. C. vulgare L. (= Satureja Clinopodium (Spenner) Briq., Cala- mintha Clinopodium Spenner). gemeiner W. ij. Wälder, Gebüsche. 7.- -9. Verbreitet, auch Nj Monheim häufig (Lg.). 368. Nepeta L, — Katzenminze. 947. N. Cataria L, gemeine K. 4 Schutt, Wege, Zäune. 6.-8. Sehr zerstreut. Hu Sinning an Wegen im Dürfe ! !. Nj An einer Hecke an der ,, Gemeingasse" von Hesselohe zum Rieder Walde 1901 spärlich!!, beim Igstetter Hof Attenfeld) !!, im Steinbruch gegenüber der Rieder Dampfziegelei spärlich 1905 ! !, * auf der Ruine über Wellheim 1 !. Nk (Ries) Auf dem Kriegsstatthot' (Fr.). „Die Katzen haben eine besondere Zuneigung (? d. V.) zu diesem Kraut, so dass sie sich darauf herumwälzen und es zer- raufen, wenn sie es finden". Hochstett. S. 249. 369. (flechoma L, — Gundelrebe. 948. G. hederacea L. epheublättrige G. 4 Hecken, Zäune, Wiesen. 4. — 5. Gemein; auch Hu im Donaumoos (Paul); Nj Monheim gemein (Lg.). 411 370. Melittis L. — Immenblatt, wilde Melisse. 940. M. Melissophyllum L, raelissenblättriges I. 4 Laubwälder. 5.-7. Verbreitet. Hu seltener: Lebenholz ' „Daxhölzl") bei Stengelheim, am Waldrande zwischen Biding und Dezenacker; Gempfing (Z.). Nj Im Burgwald bei Neuburg, im Walde bei der „Kaiserburg'*- (Oberhausen); Unterhauser Pfarrwald (Spahn); Westrand des Waldes zwischen Unterhausen und Stepperg, im Walde zum „Finkenstein" westlich von Bittenbrunn, in einem verlassenen Steinbruche gegenüber der Rieder Dampfziegelei ; Zitzeisberg über Sehensand (Ge.); Bertoldsheim (DV.); Ensfeld (Lu., Hof.); Wolfer- stadt, Ingeishof, Neuburg, * Ammerbach fFr.); Monheim in Laub- wäldern mehrfach (Lg., Hof.)-, Emskeim, 3 Schwalbmühlen (Wem- ding) (Hof.); im Walde zwischen Fünfstetten u. Gosheim zahlreich, ebenso zwischen Fünfstetten u. Lommersheim, zwischen Weilheim und Rothenberg— Zwerchstrass !!, Uhlberg bei Möhren !!, Nk (Ries) Mathesmühle bei Wemding (Hof.). M. M. ist eine Zierde unserer Laubwälder auf dem Weissen Jura, wo sie am häufigsten vorkommt und wohl nirgends fehlt. Ihr häufiges Vorkommen um Neuburg a. D. ist schon Schrank aufgefallen, der schreibt: ,,Die schöne Melittis .... (ist) in den Waldungen um Neuburg gemeine Pflanze" (,, Sammig. naturhist. und physik. Aufsätze" 1796, S. 140. Die ansehnlichen Blüten sind teils purpurrot, teils weiss, teils gescheckt. — Die Pflanze ändert ab: nov. var. typica Erdiier: „Blätter eiförmig, die unteren oft etwas herziörmig, die oberen länglich -eiförmig".^) So fast überall im Gebiete. nov. var. moutana Erdner: „Blätter schmäler, die unteren schmalelliptisch bis länglich, an der Basis abgerundet, die oberen länglich bis lanzettlich; Wuchs niedriger, Blüten meist weiss".*) So nur Nj im Grenzgebiete an einem sonnigen steinigen Abhänge gegenüber Hoppingen am sog. Kräuterranken. 371. Leonurus^) (Trn.) L — Herzgespann. 950. L. Ciirdiaca L. gem. H 4 Raine, Schutt, Häuser. 7.-8. Ver- breitet, z. B. Hu Hesselohe, Wagenhofen, Zell, Brück; Rennertshoten an Mauern (Spahn). Nj wohl sicher ebenso verbreitet wie in Hu. — L. C. hält sich in unseren Dörfern an die Häuser, Mauern und Wege; sel- tener findet sie sich ausserhalb der Ortschaften. •) Die latein. Diagnose siehe im ,Anhang^ Abtlg. B! =j Nach Garcke, 2U. Aufl , würde richtiger „Leonturus* geschriebeu. 412 372, Lamium Trii. — Taubnessel. 1)51. L. amplexicaule L. stengelumfassende T. 0 Aecker, Schutt. 3.— 10. Verbreitet, z. B. Hu Kreut (Oberhausen); * um Pöttmes (Schrank 1792). Nj Aecker am Rieder Kirchberg; Monheim gemein (Lg.), 952. L. purpureum L. purpurrote T. 0 Aecker, Schutt, Häuser, Gärten. 3. —10. Ist eine unserer allergemeinsten Pflanzen, die fast das ganze Jahr anzutreffen ist und mit Stellaria media und Capsella Bursa pastoris um die Palme der Gemeinheit streitet. Trotzdem wir L. purpureum des Oefteren im Gebiete in Ge- sellschaft von L. amplexicaule angetroffen haben, gelang es uns doch nie eine hybride Mittelform zwischen beiden zu finden; in einigen Gegenden Norddeutschlands scheinen solche nicht gerade selten zu sein. 053. L. maculatum L. gefleckte T. 2j. Hecken, Zäune etc. 3.— 10. Gemein, auch Hu an Dorfstrassen im Donaumoos (F.). — Nach Asch, und Grab, in der Flora des nordostdeutschen Flachlandes (S. 600) finden sich in ihrem Gebiete nur selten Blätter, die in der Mitte eine weisse Längsbinde haben; wir haben überhaupt n i e einen solchen weissen Fleck, von dem die Art eigentlich ihren Namen hat, beobachtet. 954. L. album L. weisse T, 2j. Zäune, Wege. 4. — 10. Gemein, Hu auch an den Dorfstrassen im Donaumoos; Nj um Monheim öbenfalls gemein (Lg.). 955. L. Oaleobdolon (L.) Crantz (— Galeobdolon luteum Hudson) Goldnessel. 4 Feuchte Wälder, Hecken. 5.-0. Verbreitet, z. B. Hu Wengen, Haselbach, Kunding, Hirst, Kugelholz (Walda) (Z.); * Pöttmes (Schrank 1792) Nj Ried am Fussc des Moyschlösschens; Bertoldsheim (DV.); Monheim häutig (Lg.). var. typicura Beck: So am häufigsten. var. montanum Pers.: Wemding, * Solnhofen, Hahnen- kamm (Fr.). Bastard: Lamium album L. x maculatum L. Neu für Bayern. Hu Zell bei Neuburg a. D. in der Nähe der frischgepflanzten Luitpoldlinde ein Exemplar 6. 7. 1903 !!. — Die Blätter unserer Pflanze sind mehr zugespitzt und schärfer gesägt als bei L. ma- culatum ; die Halbquirle 5 — 8 blutig ; Blüten fast weiss mit einem Rosa-Anflug. Die Blumenkronröhre ist über dem (nur ganz wenig schief) fast quer verlaufenden Haarriug nicht bauchig, sondern rasch in den Schlund erweitert. Die Behaarung des Randes der Oberlippe ist kürzer als bei L. album, aber länger als bei L, 413 raaculatum. Der Kelch ist kürzer als die Kroiiröhre, die Kelch- zähne ungefähr so lang wie ihre Röhre Die Samen sind meist verkümmert. Die Pflanze fiel, abgesehen von der Blütenfarbe, sofort durch ihre Ueppigkeit auf. 373. Ballota (Tni.) L. - Ballote. 956. B. nigra L. scliwarze B. 4 Zäune, Wege, Schutt. 6.-8. Sehr verbreitet, z. H. Nj am Rieder Kirchenweg an einem Gartenzaune ; auch Monheim häufig (Lg.), Im Gebiete wurde nur die var. vulgaris Hoff. u. Lk. (= var. typica Beck) beobachtet und zwar form, setulosa Beck: Hu Bittenbrunn ! ! ; die hier gesammelten Exemplare gehören zugleich zur form, urticifolia Ortm. form, urticifolia Ortm.: Hu Bittenbrunn !!; angenähert beim Kahlhof ! ! (hier auch mit Blüten, bei denen nur die Unter- lippe blassblau, das Uebrige weiss ist). form, leucantha Beck mit rein weissen Blüten: Hu Lais- acker ! !. Bei diesen Exemplaren sind Blätter u. Kelche typisch. 374. Stachys (Trn.) L.^) - Ziest. 057. St Silvaticus L. Wald-Z, 4 Wälder (feuchte), Hecken. 7.-8. Verbreitet, z. B Hii am Fusse des Moyschlösschens (Nbrg. a. D.) im Gebüsche; Nj im Walde bei der ,, Kaiserburg'' ; Monheim häufig (Lg.). 958. St. paluster L. Sumpf-Z. 4 Ufer, feuchte Aecker. 7 - 8. Ver- breitet, z B. Hu an der Donau zwischen Moyschlösschen und Joshoten, Schütten bei Bergheira ; Nj Monheim vielfach (Lg.). Die Pflanze ändert ab: nov. var. genuinus Erduer: „Blätter lanzettlich bis läng- lich lanzettlich ; untere sehr kurz (bis höchstens 5 mm lang) ge- stielt."^) Die häufigste Form. nov. var. psendoambiguus Erdner: ,. Blätter breiter, länglich bis länglich elliptisch, länger (5 -lü mm lang) gestielt."^) So Hu am Waldrande nahe der Bürgerschwaige bei Heinrichsheim mit typ. paluster und silvaticus, ist aber kein Bastard ! !, Schütten zwischen Joshofen u, Bergheira ! ! — Pseudo-„ambiguus" nennen wir die Pflanze wegen ihrer Aehnlichkeit mit St, ambiguus Smith — St, paluster X silvaticus, mit welchem unsere Pflanze häufig verwechselt wird ; dieser hat jedoch keine knolligen Ausläufer, — Zu var, psendo- ambiguus gehören wohl sicher die von Du Moulin in schattigen Anschütten bei Bertoldsheim ,,in grosser Menge" gefundenen Pflanzen, die er als St, ambiguus in seinem Verzeichnisse anführt und die ') Stachys ist masculini generis ! ^) Die latein. Diagnose siehe im „Anhang". Abtlg. B! 414 schon Caflisch wohl mit Recht nur als Varietät von St. paluster betrachtet, während Prtl. sie wiederum als Bastard angiebt. Auch eine von den Herren Geitner und Weber aut dem Zitzeisberg ge- fundene Pflanze, die sie als Hybride auffassten, ist wohl nichts anderes als unsere Varietät. - Eine Mittel form zwischen var. genuinus und var. pseudoambiguus scheint eine von uns in den Krautgärten unterhalb des Moyschlösschens bei Ried gefundene Pflanze darzustellen, bei welcher zwar die unteren Blätter etwas länger gestielt, aber nicht breiter als beim Typus sind. 959, St. sermaniciis L. deutscher Z 0, selten 4 Sonnige Raine, Wegränder. 7.-9. Zerstreut. Hii Südlich von Bergen gegen die Donau ! !, Bayerdilling gegen Nördling! !; Biding, Etting, Töding, KittclmüblebeiUnterpeiching(Z.). INJ An einem Raine am Wege durch Laisacker von Hesselohe her! !, an einem Abhänge zwischen Ried und dem Moyschlösschenü, * am Kiichberg zu Irgertsheimü, Mauern!!, bei Hütting an mehreren Stellen!!, zwischen Rohrbach und Ellenbrunn !!, Stepperg am Wege zum Antoniberg und am Fusswege gegen Riedensheim !!, Abhänge bei (Jraisbach zahlreich!!; * Schäfstall (Altisheim) (Z.); * an der Strasse von Harburg nach WcmdingÜ, Möhren!!; Ber- toldsheim (DV); * Dolinstein (Fr,)-, Herbermühle an einem ver- lassenen Steinbruch am Ackerrand!! (Wiederaann). St gerra. hat einige Aehnlichkeit mit St lanatus Jacq., einer bei uns viel kultivierten Zierpflanze aus dem nördlichen Orient, bei welcher jedoch Blätter und Stengel dicht weissfilzig sind. 1)60. St. arveiisis L. Acker-Z. 0 Aecker 7.— 10. Für das Gebiet sehr fraglich ; wir konnten diese Art nirgends beobachten, trotz- dem sie für mehrere Orte angegeben ist. Hu Weicheriug (Schrank 1792 in ,, Sammlung nalurhipt. phys. Aufs." S. 192). Nj Rehau, Spitzmühle (Monheim), * Dolinstein (Fr.); bei Marx- heim (Fr., Caflisch). Nach H. Weber in seinen „Schülerwanderungen" II. S. 16, soll St. arv. auch in einem Acker zwischen Hesselohe und Laisacker gefunden worden sein; es dürfte indes hier sicher eine Verwechs- lung mit einer Ackerform von St. paluster vorliegen, wie sie, be- sonders bei Anfängern, vielfach vorkommt. 961. St. aiiimus L einjähriger Z. 0 Aecker auf der Kalkformation. 7. — 10. Sehr selten, nur Nj Neuburg a. D. (Spahn !) ; auf einem Stoppelacker bei der Kilometersäule vor dem Burgwald bei Neuburg a D. unmittelbar an der Donauwörther Strasse ziemlich reichlich im Oktober 1900!! St. annuus pflegt, wie manche andere Pflanze, z. B. Nigella arvensis, Linaria spuria, Silene noctiflora und andere, erst nach dem Abernten auf den Stoppelfeldern aufzutreten. 963. St. rectus L. gerader Z. 4 Abhänge, Raine. 6.-9. Ver- breitet, z. B. 415 Hu Wengen, Burgheira , Gerapfing, Rain, Etting, Nördling, Straupen, Mochenbach, Eschling, Kunding, Bonsal, Baj^erdilling, Wallerdorf, Wächtering, Wickesmühle, Hagenheim, lUdorf, Unter- haar {Z.). Nj Raine am Rieder Kirchberg, zwischen der Rieder Dampf- ziegelei und dem Moyschlüsschen bei Neuburg, Abhänge beim Wasserwerk bei Neuburg, am W^ege von Bittenbrunn zam „Fin- kenstein" an Felsen, Waldabhang bei Gosheim; Monlieim ver- breitet (Lg. ). 375. Betonica Tourn. — Betonie. 963. B. offlcinalis L. (= Stachys Betonica »Bth ) gebräuchliche B. 4 Wälder, Heidewiesen. 6. — 8. Verbreitet, auch Hu im Donau- moos (Paul; jedenfalls auf sogen, einmähdigen Wiesen, d. V. ; hier auch von Schrk. u. Se. schon beobachtet) •, Nj Monheim häufig (Lg.); Nk (Ries) auf einer Wiese zwischen Huisheim und der Pflegermühle. var. hirta Leyser: * Nk (Ries) im Nonnenholz (^Werading) einige PJxemplare mit weissen Blüten (Fr.). var. stricta Ait. : Nj Rothenberg gegen Büttelbrunn, Hoch- feld gegen Leitheim (Fr.). 376. Galeopsis L. — Hohlzahn, 064. (x. Ladauum L. Acker-H. 0 Aeckei-, Raine. 7.-9. Ver- breitet und zwar nur die ssp G. angustifolia Ehrh., z. B. Nj an den steinigen Ab- hängen bei Joshoten, an den Steinbi üchen bei Laisacker, auf Aeckern bei Ried u. Unterstall, Möhren; Monheim auf Stoppelfeldern (Lg.) ; in Hu nicht beobachtet, fehlt aber daselbst gewiss nicht. — G. angustif. tritt im Herbst oft in solcher Menge auf Stoppelfeldern des Weissen Jura auf, dass dieselben rot gefärbt erscheinen. flore albo: Nj * auf einem steinigen Acker bei Wellheim gegen Aicha ! !. 965. (x. Tetrahit L. gemeiner H. 0 Aecker, Schutt, Gebüsch. 7. — 9. Sehr verbreitet, auch Hu im Donaumoos als Ackerunkraut (P.) ; Nj Monheim gemein (Lg.). fl. albido (Blüten nahezu weiss): Hu in einem Waldschlag zwischen Kreuth und dem Docherhof (Sinning) ! !. Die im Gebiete allein beobaclitete Form ist die var. typica Beck f. arvensis Schlecht. 966. G. bifida BönuingJi. ausgerandeter H, 0 Gebüsche, Wälder. 7.-8. Zerstreut. Hu In einem Waldscblage zwischen Kreut (Nbrg.) und Docher- hof in der Nähe des Verbindungsweges zwischen beiden 1902 ! ! (hier mit G. Tetrahit und mit demselben bastardierend ! !), am Waldwege zwischen Sehensand und Doclierhof am Rande einer _416 Pflanzschule (hier mit Gal. versicolor), am Lechufer bei Münster gegen Oberpeiching unmittelbar am Flusslaufe in reichen Grup- pen !!, beim Zollhaus an der Lechbrücke von Meitingen gegen Thierhaupten und am Strassengraben links und rechts gegen Thierhaupten ! I. Nj Im Rieder Wald, Abtlg. „Dreisteinerschlag" ! !, Seminar- wald „Ruthen" bei Gietlhausen !!, im Walde zwischen Bergen und Hütting südlich der Strasse ! ! ; Galgenberg über Ried (Nbrg.) (Ge.); an der „Beutmüble" reichlich 1902 !!, Schweinspoint gegen Gausheim an einer Hecke 1905 !!. ?Jk (Ries) Im Walde zwischen Wemding und Rudelstetten 1909 !!. flore albo - purp urco — Blüten weiss, nur die Lippe rot — : Hu Thierhaupten gegen Maria Elend !!, Gal. bifida, die von manchen, z. B. G. Beck und Ascherson und Gräbner, nur als Varietät von Gal. Tetrabit betrachtet wird, macht im Gebiete ganz den Eindruck einer eigenen Art und be- wohnt daselbst fast ausschliesslich Wälder und feuchtes Gebüsch, wurde aber nie auf Aeckern beobachtet, wo Gal. Tetrahit häufig zu finden ist. Wir konnten im Gebiete auch nirgends nichthybride Mittelformen beobachten ; an der einzigen Stelle dagegen, wo wir Gal. Tetrahit und bifida zusammen antrafen, bildeten die beiden Arten reichlich Bastarde, (clr. Schluss der Gattung !). 967. G. speciosa Mill. (= G. versicolor Gurt.) bunter H. 0 Aecker, Brachen, Wälder. 7. — 8. Zerstreut. Hu Am Rande des Stadtwaldes bei Grünau nördlich der Strasse ! !, an der Waldstrasse zwischen Sehensand und dem Docherhof, be- sonders am Rande einer Pflanzschule !! (hier mit Gal. bifida), in einem feuchten Wäldchen westlich von Unterhausen zahlreich ! 1, Aecker beim Schönenfelder Hof (Rain) !!, * Aecker und Hecken bei Oberndorf, besonders bei der Holzmühle ! ! Nj Am Basteiberg bei Neuburg (11. Weber)-, Monheim an schat- tigen Waldstellen und im Getreide (Hof., Lg.); Otting (Hof., Fr.)-, Hochfeld gegen Leitheim (Fr,); zwischen Wemding and Wolfer- stadt !!; Wemding (Fr.)-, Hagau (Hof.); Bertoldsheim (DV.). Nk (Ries) Wildbad Wemding (Hof.). — Wir haben überall nur die var. typica Beck beobachtet. 968. G. pul)esceiis Besser weichhaariger H. 0 Wege, Gräben, Acker- ränder. 7.-8. Zerstreut. Hu Hesselohe an Hecken bezw. Zäunen ! !, Bayerdilling ! !, Walda !!, Münster a. L. ! !, Bittenbrunn !! Nj An einem Strassengraben oberhalb Ried an der Strasse gegen Ingolstadt !!, auf Aeckern bei Ried verbreitet ! !, zwischen Weillieim und Möhren ! !, zwischen Wemding und Wolferstadt ! ! form, albiflora Doli: Hu in Walda reichlich in der Nähe der Kirche 1907 ! ! var. Walt er Ina Schlecht. (= var. hispida Tausch): Nj Pfarrhof zu Ried ! !, Hesselohe an einem Zaune ! ! — Diese Form 417 mit zahlreichen längeren steifen Borsten neben dem kurzhaarigen weichen Flaume haben wir anfänglich, zumal da manchmal auch eine Verkürzung der Blumenkronröhre damit verbunden war, für eine (hybride?) Mittelform zwischen Gal. pubescens und Tetrahit gehalten, halten sie jetzt aber mit G. Beck für eine Abänderung der G. pubescens in der Richtung gegen G. Tetrahit. Bastard. Galeopfsis bifida Boeiiuiiigh. x Tetrahit L. flor. albido. (= X Galeopsis iiifallibilis Erdiier, iiov. hybr.)*) Diese Hybride fanden wir unter zahlreicher G. bifida und Te- trahit in einem Waldschlage zwischen Kreut (Neuburg) und dem Docherhof im Jahre 1903. Gal. Tetr. war dort ausschliesslich mit weisslicher Blumenkrone vertreten, Gal. bif. mit fleischroter Korolle, wobei der Miltellappen der Unterlippe dunkelbraunrot war. - Der Bastard stand hinsichtlich der P'arbe, Gestalt und Grösse der Blüten fast genau in der Mitte der beiden Eltern. Im ersten Jahre der Beobachtung hielten wir die Pflanze bei flüchtiger Betrachtung für die rote Farbenspielart der Gal. Te- trahii; bei Vergleichung unserer Pflanzen mit typischer rot- blühender G. Tetrahit in frischem Zustande trat jedoch der Unter- schi ed zwischen beiden sogleich zu Tage Der Mittelzipfel der Unterlippe unserer Hybride ist nicht ,, nahezu quadratisch" wie bei G. Tetr., sondern länger als breit, nicht „flach", sondern bald am Rande etwas umgerollt, die Farbe desselben dunkler rot als selbst bei typischer rotblühender Tetr.**), was auf Rechnung der G. bif zu setzen ist, deren MitteJlappen fast ausschliesslich, selbst bei sonst weiss blühenden Exemplaren, tief violett-braunrot ist. Die Bastardierung mit weisslich blühender G. Tetrahit, welche, nebenbeigesagt, die Erkennung des Bastardes bedeutend erleichterte, macht sich jedoch durch die weisslich-rötliche Farbe der beiden Seitenzipfel der Unterlippe mit dunkleren Flecken in der Mitte leicht erkennbar; auch die Oberlippe ist ziemlich hellrot. Der gelbe Hof am Grunde der Unterlippe ist nicht so gross wie bei Tetrahit, auch die rote Umsäumung desselben war ziemlich schwach. — Von Gal. bifida unterscheidet sich der Bastard durch folgende Merkmale: Der Mittellappen der Unterlippe ist breiter und weniger eingerollt auf den Seiten, die Farbe desselben ist etwas (wenn auch nicht viel) heller, der ihn umgebende weisse Rand breiter als sonst bei bif. (weiss- liche Tetr.!). Die Seitenzipfel sind ebenfalls etwas heller, die roten Punkte in der Mitte desselben dagegen deutlich und ziem- lich dunkel (wie meist bei weisslicher Tetraliit); die ganze Hlumen- krone ist etwas grösser als bei typischer bifida. — Die Bastard- *) Die latein Diagnose siehe im ,, Anhang" Abteilung B. **) Die dnnkelroto Farbe hat sich auch im Herbar lange erhalten. 27 418 natur der Pflanze zeigte sich insbesondere auch durch die geringe Fruchtbarkeit. Während bei den Erzeugern am Fundorte durch- weg in jedem Fruchtkelche 3 — 4 entwickelte Nüsschen waren, trug die Hybride meist nur 1 (selten 2 und höchstselten 3) gut entwickelte Früchtchen, während die übrigen unentwickelt blieben. — Mit Rücksicht auf alle diese Umstände, insbesondere den fast genau intermediären Charakter und die stark reduzierte Frucht- barkeit unserer Pflanze nehmen wir keinen Anstand, dieselbe als Bastard (oder event. Mischling) und nicht etwa als nichthybride Mittelform zwischen Galeopsis bifida und Tetrahit anzusehen. 377. Bninella (Trn.) L. — Br(a)iinelle. 969. B. vulgaris L. gemeine Br. 4 Wälder, Raine, Wiesen. 7. — 9. Sehr verbreitet , hauptsächlich an Waldrändern und auf Wald- wegen, seltener an freigelegenen Rainen und auf Wiesen ; Hu im Donaumoos auf Wiesen (Paul); Nj Monheim gemein (Lg.). var. typica Beck: so im Gebiete am verbreitetsten. var. parviflora Poiret: Nj Rieder Gemeindewald und ge- wiss häufiger ! !. 970. B. graiuliflora Jacq. grossblumige Br. 2j. Raine, Hügel, seltener Wälder. 7. — 8. Ebenfalls sehr verbreitet, z. B, Nj Ried am Kirchberg, in einem verlassenen Steinbruch gegenüber der Rieder Dampfziegelei, Gietlhausen ; Monheim zerstreut (Lg. \ — Während die vorige mit Vorliebe feuchte Waldwege und Waldränder be- wohnt, liebt diese Art mehr freie Plätze an Strassen- und Weg- rainen, an Hügeln etc.; sie scheint kalkreichon Boden zu bevor- zugen, fehlt aber wohl auch im Tertiärgebiet südl. der Donau nicht. Bastard ? Brunella grandiflora L. X vulgaris L.? Wir haben an verschiedenen Orten, z. B. Nj am Fusswege von Hesselohe nach Gietlhausen, an einem Abhänge zwischen Ried und dem Moyschlösschen, an einem solchen zwischen Moyschlöss- chen und Joshofen und in einem Steinbruche oberhalb Ried Bru- nella-Formen beobachtet, welche in manchen Beziehungen eine Mittelstellung zwischen Br. grandiflora und vulgaris, unter denen sie meist vorkamen, einzunehmen schienen. Die Grösse der Blumenkrone war meist intermediär, die Anhängsel der Staub- fäden bald mehr zahn-, bald mehr sichelförmig, die Zähne der Unterlippe der Blumenkrone mehr abgestutzt als bei grandiflora, aber länger als bei vulgaris, die Blütenähren länger walzlich als sonst bei B. grandiflora, aber meist kürzer als bei B. vulg. Die übrigen Verhältnisse aber sprachen meist mehr für Br. grandi- flora: Die Blütenähreu waren meist + gestielt und die Grund- achse unter dem Boden verzv,'eigt. Manche derselben zeichneten sich duicli kolossale Ueppigkeit aus. Unsere Kulturversuche mit 419 einer Anzahl vermutlicher Bastardpflanzen, die grösstenteils von dem Abhänge zwischen Ried und dem Moyschlösschen bei Neu- burg stammten, wo beide Arten untereinander wachsen, mussten infolge unseres Wegzuges von Ried nach Donauwörth leider ab- gebrochen werden, so diss wir es nicht wagen, ein definitives Urteil darüber abzugeben, ob die betreffenden Pflanzen hybride oder uichthybride Zwischenformen zwischen Brunella vulgaris und grandiflora oder nur Formen der letzteren waren. 378. Salvia L. - Salbei. 971. S. pratensis L. Wiesen-Salbei. 4 Raine, Wiesen. 5. — 9. Meist gemein, auch Hu im Donaumoos (P.); Nj Monheim nicht gerade häufig (Lg.). fl. albo: Hu am Wege von Brück nach Rohrenfeld ! !, zwi- schen Weichering und Hagau ! ! ; Nj Bertoldsheim öfter (DV.). — Im Uebrigen ist die Blütenfarbe von S. prat. kolossalen Schwan- kungen unterworfen vom lichtesten Blau zum tiefsten Violett und fast Rot. uov. form, umbrosa Erdiier: ., Untere Blätter sehr lang, länglich-lanzettlich, Blütenquirle weit von einander entfernt".*) So an sehr schattigen Orten, z. B. Hu im Parke zu Sulz zwischen Rain und Holzlieim 1 !. S. silvestris L. wilde S. 2|. Wegränder, Raine, 7.-8. Sehr zweifelliaft für das Gebiet. Nj Bertoldsheim ,,nur einmal auf einer Waldwiese" (DV.); Bertoldsheim (Caflisch). — Die Angabe bei Caflisch stammt jeden- falls von Du Moulin und der Fundort ist identisch mit dem ersten. Im Herbar Du Moulin's zu Neuburg liegt zwar eine S. silv., aber ohne Fundort und Fundzeit. Es ist zwar nicht ausgeschlossen, dass die Pflanze vom oben angegebenen Fundorte stammt, aber wahr- scheinlicher, dass es ein von Du Moulin kultiviertes Exemplar ist; solche lässt Du Moulin hier und da ohne nähere Angaben auf der Etikette. Vielleicht hat Du Moulin auf der genannten Waldwiese eine Form der S. silvestris mit gefärbten Hochblättern gesehen, wie sie hier und da vorkommen; uns ist S. s. im Ge- biete nie begegnet. i)72. S. verticillata L. quirllilütige S. 2J. Raine, Wege, Hügel. 7.-8. Sehr zerstreut. Hu An der Strasse von Heinrichsheim nach Rohrenfeld ! 1, Bahnhof Rohrenfeld u. auch sonst in der Umgebung von Rohren- feld sehr häufig ! !, Weichering an mehreren Stellen !!; Moos (Strass) (H. Weber); Thierhaupten (Z.). Nj Beim Steinbruche bei Laisacker ! ! ; Stepperg (Hof.) ; an Abhängen zwischen Reunertshofen und Trugenhofen ! ! ; Burgwald bei Neuburg (Ge.) ; Bertoldsheim (DV.). *) Die latein. Diagnose sioho im „Anhang" R. 2V 420 Salvia Aethiopis L., die ungarische S. © 6.-7., die früher an den Abhängen des St. Willibaldsbergs bei Eichstätt in der Nähe des Grenzgebietes vorkam und offenbar aus dem vormals daselbst gelegenen fürstbischöfl. botanischen Garten stammte, ist jetzt nicht mehr zu finden. (Ph. Hoffmann S. 192 , Anmkg.). In dem berühmten Werk von Bas. Besler, dem Hortus Eystet- tensis, in welchem die in dem genannten botan. Garten kultivierten Gewächse abgebildet sind, findet sich im 2. Bande 8. Ordnung fol. 3 unter den ,,plantae aestivales" Salvia Aethiopis als „Ae- thiopis" Phlomitis Lobel abgebildet, ein Beweis, dass sie daselbst sicher -voi banden war. S. Aeth. hat sich auch an anderen Orten lange aus ehemaliger Kultur erhalten ; Prantl füliit sie trotz Hoff- mann's Bemerkung in seiner „Exkursionsflora" noch an. In Bauerngärten wird auch jetzt noch, wie seit unvordenklichen Zeiten,*) S. officinalis L., die in Südeuropa einheimisch ist, kultiviert, „weil ihre gewürzhaften Blätter an mancherlei Arten von Speisen getan werden, um sie wohlschmeckender zu machen; auch dient die Pflanze zum Arzneigebrauch und als Hausmittel zum Reinigen des Zahnfleisches und der Zähne, oder als Tee zum Gurgeln". Hochstetter S. 545. 379. Scutellaria L. — Helmkraut. 973, S. galericulata L. gemeines H. 4 Ufer, feuchte Orte. 7. — 8. Zei-streut. Hu Streuwiesen zwischen Zell und Brück!!; Kunding, Etting, Haselbach, Pessenburgheim (Z.); an Gräben beim Schnödhof zahl- . reich Ü, auch sonst an feuchten Stellen zwischen Burgheim und Bertoldsheim ! !, auf Lechkies bei Rain !! ; im Donaumoos (Schrk. u. P.); * am Ostraude des Gabelholzes (Ingolstadt) zahlreich II. Xj Sumpfige Stellen im ,. Burgwald" (ISbrg.) !!, am Weiher beim Forsthof (Bergen) !!; Bertoldsheim (DV.); Monheim und Otting verbreitet ! ! ; Stückelberg, Aebtissinnen- und Rothenberger- weiher bei Monheim (Fr.). Nk (Ries) Wildbald Wemding, * Nonnenholz (Wemding) (Fr.) 89. Familie. Solaiiaceae Juss. — Nachtschatten- gewächse. 380. PhysaHs L, — Judenkirsche. 974. Ph. Alkekeugi L. gemeine J. 4 Hügel, Waldränder, Weinberge. 6. — 7. Jjelten. , Nj In einem Gebüsch westlich von Bittenbrunn bei dem Stein- bruche im „Eila" spärlich (Winter !!); am Waldrande bezw. an *) »Kräftig spross im jungen Garten Akelei u. Ros' u. Quendel, Blasse Salbei, Dill und Eppich, ' Eberraute und Lavendel. Weber: „Dreizehnlindon" 55. Auflage S. 11. 4^1 einem steinigen Abhänge westlich vom erstgenannten Fundorte gegen den „Finkenstein'' reichlich !!; Bertoldsheim (D.V.) ; am Waldrande bei der sogen. Schanz nächst Feldmühle (Hütting) (Baron von Tucher). Die Pflanzen vom „Eila" bei Bittenbrunn sind vielleicht ein Relikt aus den in früheren Zeiten dort bestandenen Weinbergen, an welche noch jetzt der Name „Weingarten" erinnert, den der betreffende Fundort heute noch führt. — „Zur Zeit der Frucht- reife geben die hochroten, aulgeblasenen, niederliängenden Kelche der Pflanze ein schönes Ansehen." Hochstetter a. a. 0. S. 144 f. 381, Solanum L. — Nachtschatten. 9?5. S. nigrum L. schwarzer N. 0 Schutt, Zäune, Wege. 7,-9. Zerstreut, z. B. Hu Auf Schutt beim „Bachweiher" !!; auch in Feldkirchen selbst (Ge.) •, Kartoffeläcker zwischen Hesselohe und Laisacker !!, Hesselolie ! ! ; Dorfstrassen im Donaumoos (Paul). Nj Ried an vielen Stellen ! ! ; Monheim auf Schutt hier und da (Lg). var. vulgare L. (mit schwarzen Früchten): so am häufigsten. var. chlorocarpum Spanner: Nj Wirtsgarten in Ried ! !, Hesselohe ! !. S. tuberosum L. Kartoffel. 4 7.-8. Ueberall in Menge kul- tiviert, am meisten wohl auf dem sandigen Tertiärboden am Süd- rande des Donaumooses. Die Kartoffel wächst wild in Chile und Bolivia und wurde be- kanntlich durch die englischen Seefahrer Walter Raleigh 1584 und Francis Drake 1586 nach Europa gebracht In unserem Ge- biete bildet die Kartoffel und das „Kraut" mit Schweinefleisch im Winter fast die einzige Nahrung der Landbevölkerung. 976. S. Dulcamara L. Bittersüss. ^ Feuchte Gebüsche, Ufer, 6. — 8. Verbreitet, auch Hu im Donaumoos (Paul); Nj Monheim inTJfer- gebüsch hier und da. Das Holz dieser Pflanze mit ihren hübschen blauen Blüten ,, schmeckt anfangs bitter, dann süss und wird (bezw, „wurde", d. V.) zum Arzneigebrauch benützt. Sie .... hat betäubende Eigenschaften, besonders muss man die Kinder vor dem Genuss der Beeren warnen." Hochstetter a. a. 0. S. 146. 382. Atropa L. - Tollkirsche. 977. A. Belladonna L. gemeine T. 2|. Sandige Waldschläge, sandige Waldabhänge. 6. — 7. Zerstreut. Hu Im Tertiärgebiet ziemlich verbreitet: Sandige Waldabhänge bei Arabachü, * Waldschläge östlich von Oberarnbach mit Sper- gula Morisonii I!; Hirst (Wengen), Esterholz (Haselbach), Töding, Ettiiig, Bayerdilling, zwischen Unterhaar u. Tannenhof (Z.) ; Thier- hauplen ! !, Bach ! !, Oetz ! !, Münster ! !, Bayerdilling ! !, Nördling ! !, Schornholz i^Pöttmes) ! I ; * Schrobenhausen häufig (Weber). 422 Nj weit seltener, nur vereinzelt auf sandiger Albtiberdeckung : Bertoldsheim (DV.^; einzeln bei Wemding, Haisheim (Fr.)*); * Mörnsheim !!, * Wasserzell !!. form, monstrosa Zinsmeister : „Planta nunquara florens, florura loco ramis ex foliorum angulis iterum iterumque nascen- tibus". Hu Wengen (Rain). Siehe Ber. XI. Bayer. Bot. Ges. S. 210. In der näheren Umgebung von Neuburg a. D. haben wir in 12 Jahren nicht ein einziges Exemplar der Tollkirsche gesehen, wenn auch manche behaupten, hin und wieder (z. B. bei Bergen) solche vereinzelt gefunden zu haben. 383. Lyciuni L. — Teufelszwirn, Bocksdorn. 978. J.. haliniifülinm Mill. (= L. barbarum auct. non L.) melden- blätti iger T. ^ 6. — 8. Ursprünglich angepflanzt und jetzt man- cherorts verwildert, z. R. Hu Bayerdilling! !, Nj im Hofgarten zu Neuburg ! !, beim Schulhaus in Ried ! !, in Hecken in der Nähe der Wirtschaft in Hesselohe gegen Gietlhausen! !, hier zum Teil als lästiges Unkraut auch auf die anstossenden Aecker übergehend; Monheim hier und da an Zäunen (Lg.). L. h. stammt aus Spanien und verwildert leicht. 384. Hyoscyamus (Trn.) L. — Bilsenkraut. 979. H. niger L. schwarzes B. 0 0 Schutt, Wege. 6.-8- Zerstreut. Hu Wagenhofen ! !, Brück (Zell)!! (1902), Weichering (1903) !!, Kiesgrube beim Bachweiher (Feldkirchen) (1901) ! !, Lichtenau (1906) !!; auf Schult bei Feldkiichen (Weber). Nj Hesselohe ! !, Oberhausen ! !, Bergen ! ! ; Bertoldsheim (DV.); Feldweg zwischen Wittesheim und dem ,, Stelzer", steinige Raine zwischen Liederberg (Monheim) und Mühlheim (Lg.). var. biennis Neilr. : so wohl im Gebiete ausschliesslich. 385. Batura L. — Stechapfel. 980. D. Stramonium L. gemeiner St. 0 Schutt, Garteuland. 7. — 9. Sehr selten. Hu In Rain auf Schutt, Krautgarten bei Holzkirchen (Z.! 1904); auf einem Schutthaufen beim Pflanzweiher (Neuburg) (Geitner und H. Weber 1904; 1906 verschwunden); auf dem Versuchsfeld bei Karlshuld im Donaumoos (Paul 1905). Nj Bertoldsheim selten (DV. \ D. St. ist ,, wahrscheinlich in Südrussland, Kaukasien und der Tartarei einheimisch; bei uns erst seit Ende des 17. Jahr- hunderts eingewandert." Aschers, und Grab. „Flora des nord- ostd. Flachlds." ") Die letzten 2 Fundorte gehören vielleicht zu Nk (Ries). 423 90. Familie. Scrofulariaceae R. Br. ßraun- wiirzge wachse. 386. Yerbascuni L. — Wollblume, Königskerze. 981. y. Lyclinitis L. Lichtuelken-W. 0 Steinige Hügel, kiesige Plätze. 7. — 8. Verbreitet, z. B. Hu Auf der Joshofeuer Viehweide zwischen Joshofen und Berg- heim, auf der Unterstaller Viehweide spärlich, Bayerdilling, zwischen Münster und Thierhaupten. Nj Auf den Hügeln und am Donauufer zwischen Moyschlöss- chen und Joshofen, Mauern, Ellenbrunn, Stepperg, Feldmühle (Hütting), * Welihcim, Steinbruch auf der ,, Hohen Schanz" (Neu- burg). Gietlhausen, * Spindeltal bei Konstein, Steinbruch bei Ried; Werading (Egenberger); Abhänge bei Wittesheim und Liederberg (Lg.; ; Bertoldsheim (^DV.). Nk (Ries) Bei der Herbermühle (! Wiedemann). var. album Miller (pro spec.) : Hu Münster !!, Thier- haupten !!, Bayerdilling !!; Nj Steinbruch bei Ried ! !, Gietl- hausen ! !, Ellenbrunn !!, Feldmühle ! !, * Wellheim ! !, Stein- bruch auf der ,, Hohen Schanz" 1904 ! !, * Spindeltal bei Kon- stein ! !. Während in der näheren Umgebung von Xeuburg die gelb- blühende Form überwiegt, sind nach Ph. Hoffmann in der Um- gebung von Eichstätt die wei ss blühenden Exemplare in der Mehrzahl. 982. y. nigrum L. schwarze Wollblume. 4 Hügel, Waldblössen, Waldränder. 7. — 8. Sehr zerstreut. Hu In einer verlasseneu Kiesgrube bei Feldkirchen gegenüber dem Bachweiher eine Anzahl von Exemplaren ! !, * Königslachen ! !, * Mühlried ! ! ; * Schrobenhausen (Eiböck ! !). Nj An einem Abhänge zwischen Ellenbrunn und Emskeim ! !, auf Waldschlägen bei Feldmühle ! ! und * Wellheim ! ! (Mühl- berg); Gebüsch und Waldblössen bei Monheim vereinzelt (Lg.); Bertoldsheim (DV.); Möhren ! !, * Mühlheim und * zwischen Mühl- heim und Mörnsheim ! !. Nk (Ries) Zwischen Herbermühle und Kriegsstatthof 1909 Ü Auffallend ist das seltene Vorkommen dieser Art in der näheren Umgebung von Neuburg; sie wird erst häufiger im Trockental von Stepperg nach Dollnstein und am Südrande des Donaumooses im Tertiärgebiet. 983. Y. Blattaria L. Schaben-W. Q Wege, Schutt, Raine. 6.-7. Sehr zerstreut. Hu Auf dem Gottesacker zu Neuburg ! !, an der Fasanenschütt bei Bittenbrunn 1 !, Ried an mehreren Stellen ! !, Südrand der Unterstaller Viehweide gegen die Donau an einem Raine !!, am Eiseubahnkörper bei Neuburg gegen die Längenraühle ! !, Kies- 424 grübe bei Feldkirchen !!, Weicbering !!; Bittenbrunn, Grünau, Marxbeim (Hof.). Nj Auf der Heide nördlich der Monheimer Strasse oberhalb Bittenbrunn beim Eintritt in den Wald ! !, Stepperg im Orte selbst und an den Abhängen zur üssel ! !, am Wege von Stepperg nach Rennertshofen 1908 !!; Hertoldsheim (DV.). Diese schöne Art wechselt oft ihren Standort und ist an Orten, wo sie im Vorjahre häufig war, im folgenden Jahre nicht mehr zu finden, während sie an anderen Orten neu auftritt. 984. V. phlomoides L. Windblumen-W. 0 Hügel, Wege. 7.-8. Unsicher für das Gebiet. Nj Zwischen Wemding und Fünfstetten, auf Feldern bei Gundels- heim (Fr.); * am Wege von Wasserzell nach der Fasanerie längs der Eisenbahn (Hof.); * Eichstätt (Prtl.). W i r konnten trotz sorgfältiger Beobachtung V. phl. im Gebiete nirgends finden. Ob an den genannten Fundorten nicht eine Ver- wechslung mit schwachen Exemplaren des Verb, thapsiforme, wie sie an dürren Orten vorkommen, mit weniger herablaufenden Blät- tern und lockerem Blütenstande, vorliegt? Solche Exemplare unterscheiden sich nach Asch. u. Grab, von V. phlom. durch die Blattgestalt. Freilich wollen mehrere Schriftsteller V. thapsif. wegpn vorhandener Uebergänge nicht von V. phlomoides trennen ; Asch, und Grab, konnten sich aber von dem Vorhandensein der behaupteten Uebergänge nicht überzeugen. 985. V. thapsus T/. kleinblütige W. © Waldschläge, steinige Orte. 7.-8. Verbreitet, z. B. Hu Pfarrgarten zu Bitlenbrunn, Bayerdilling; im Donauraoos (Paul). Nj Waldschlag bei der „Alten Burg" (Neuburg), Waldschlag auf den Höhen westlich von Bittenbrunn zum ,,Eila", Mauern, massenhaft an einem Waldabhang zwischen Rohrbach und Ellen- brunn; Bertoldsheim (DV.); * zwischen Eichstätt (Centralbahnhof) und Wasserzeil. 986. V. thapsiforme Schrader grossblumige W. 0 Hügel, steinige Orte. 7.-8 Verbreitet, z. B. Hu Ried an mehreren Stellen, Joshofen, auf der grossen Vieh- weide südlich von Bergheim. Nj Waldschlag bei der „Alten Burg" (Neuburg) mit voriger; Bertoldsheim (DV.) ; Wemding, * Ammerbach (Fr.). Kleine Exemplare dieser Art, wie sie manchmal an dürren oder steinigen Stellen vorkommen, haben oft nicht vollständig herab- laufende Blätter und können zu Verwechslungen mit V. phlo- moides Anlass geben. Solche Exemplare haben wir z. B. be- obachtet: Nj auf dem Zitzeisberg über Sehensand !! u. * zwischen Moritzbrunn und dem Eichstätter Centralbahnhof ! ! Diese und die vorige Art wachsen manchmal zahlreich unter- eiiiandei'; so z. B. auf einem Waldsclilag bei der „Alten Burg" 425 1903. Trotz der gewiss nahen Verwandtschaft beider konnten wir aber bislang weder hybride noch nichthybride Zwischenformen entdecken. — Heide Arten, insbesondere aber die letzte, trifft man oft in unseren Bauerngärten kultiviert, hauptsächlich wohl zu dem Zwecke, dass sie in dem Kräuterbüschel Verwendung linden, der am Fest Maria Himmelfahrt zum Weihen gebracht wird. Sie enthalten „in allen ihren Teilen einen Schleim, den feinsten aber in der Hlumenkrone, welche deshalb eingesammelt und als heilsamer Tee, besonders bei Heiserkeit und Brustkrank- heiten, gebraucht wird; überall ist daher der Wollblumentee be- kannt Die Blumen .... dienen auch zum Färben, na- mentlich färben sie Wolle und Baumwolle schön blassgelb und mit Zusätzen sehr schön blau.'' (Hochstetter a. a. 0. S 142.). Bastarde. 1. yerbascuin Blattaria L. X lychnitis L. (= X V. Oaudini Doeli). Hu An einem Raine am Südrande der Unterstaller Viehweide südlich der Ingolstädter Strasse gegen die Donau unter V. Blat- taria und spärlichem V. Lychnitis 1903!! Habitus von V. Blattaria, von welcher sich unsere Hybride jedoch sofort durch die zu 2 — 4 auf ziemlich langen Stielchen in Trauben stehenden Blüten unterscheidet. Traube gedrungene als bei V. Blatt., Blüten kleiner als bei dieser, jedoch bedeutend grösser als bei V. Lychn, Staubfäden violett wollig. Blüten- stiele und oberer Teil des Stengels mit drüsigen und ästigen Haaren besetzt. Blätter ungefähr vom Zuschnitte derer von V. Lych.; oberseits nur in der Jugend etwas behaart, unterseits auch später noch etwas sternhaarig. Fruchtknoten filzig weichhaarig (bei V. Blatt, nur spärlich drüsig). — Verbascum nigrum, an dessen Beteiligung bei der Bastardbildung eventuell auch gedacht werden könnte, kommt als alter parens nicht in Betracht, weil bei den Hybride alle, auch die unteren, Blätter nicht herzförmig (wie ber nigrum), sondern in den Stiel verschmälert sind, und weil V. nigr. am Fundorte und dessen Umgeb.ing ganz fehlt und überhaupt in der näheren Umgebung Neuburgs höchst selten ist. — Der be- schriebene Bastard dürfte für das diesseitige Bayern neu sein, für die Pfalz ist er von Mechtersheim bei Speyer angegeben. 2. Lyelinitis L. X nigrum L. (= x Verl). Schiedeauum Koch). Nj Bei den Schwalbquellen (Wemding) (Herz; nach Lang in litt, ad Schwertschlager j. — Im früheren Herbar Lang's im Cassia- neura zu Donauwörth ist die genannte Hybride richtig bestimmt vorhanden, leider, wie fast immer, ohne Ort und Zeit ; das Ex, gleicht einem ästigen V. nigrum mit kleinen Blüten. 426 3. V. Lychiiitis L. x thapstts L. (= X V. spurium Koch). Nj In einem Waldschlage auf dem Uhlberg bei Möhren ein Exemplar unter zahlreichen V. Lych. und thapsus 1910!! — Die Pflanze ist von letzterem durch die kurz herablaufenden Blätter und den etwas ästigen Blütenstand sehr leicht zu unterscheiden. 387. Scrofularia (Tourii.) L. — Brauuwurz, 987. S. nodosa L. knotige Br. 4 Wälder, Gebüsche. 6.-8. Ver- breitet, z. B. Hu Wald bei Grünau (Nbrg.), „Eichet" bei Zell, Bayerdilling ; Esterholz bei Wengen (Z.); Gräben im Donaumoos (Paul). Nj Wald beim Finkenstein (Bittenbrunii); Monheim viel- fach (Lg,). 988. S. alata Oil. (= S. umbrosa Dumort.) geflügelte Br. 4 Gräben, Ufer. 6.-9. var. typica: Hu Bayerdilling ! !, Nördling Ü, Hausen !!, Rain ! ! ; Gräben im Donaumoos (Paul) ; Nj Beutmühle ! ! (Ober- hausen) mit var. Neesii Wirtg. ; Monheim vielfach (Lang^ var. Neesii Wirt gen: Hu Gräben im Ried !!, Hesse- lohe !!, Bittenbrunn !!, Münster a. L. !!, Unterhaar an der kleinen Paar ! !, Altwasser gegen den FMnkenstein westlich von Bitten- brunn ! I ; Nj Beutraühle bei Oberhausen (mit var. typica) ! ! ; Bertoldsheim (DV.). — Wir haben an den von uns gefundenen Exemplaren der var. Neesii die Staminodien jedesmal in lebendem Zustand untersucht und fanden sie immer 3 mal so breit als lang; var. Neesii ist meist schon an den lebhafter rot gefärbten Korollen zu erkennen und in der näheien Umgebung von Neuburg entschieden viel häufiger als die typische Varietät, die hingegen im westlichen Teile des Gebietes häufiger wird. 388. Gratiola L. — Gnadenkraut. 989. G. officinalis L. gebräuchliches G. 4 Sumpfwiesen, Gräben. 6, — 8. Sehr selten. Hu An der Donau bei Marxheim (Fr., Cafl. ; Prtl. : „früher Marxheim" ; letzterer stützt sich jedenfalls auf Ph. Hoffmann, der, wie Du Moulin, die Pflanze am angegebenen Fundorte nicht mehr entdecken konnte. Auch uns gelang es nicht, die Pflanze wieder aufzufinden ; sie mag sich aber trotzdem an einem beschränkten Platze bis heute erhalten haben). Nj Itzing gegen Monheim im Graben neben der Staatsstrasse (Z. 1903!!). Wir haben vom Itzinger Fundorte ein Exemplar an eine ziem- lich trockene Stelle des Gartens verpflanzt; trotzdem gedeiht die Pflanze gut und blüht jedes Jahr reichlich, ein Beweis für die Anpassungsfähigkeit der Pflanzen. 427 3Sy. Limosella (Lindern) L. — Schlamnilini^. 990. L. aquatica L. Sumpf-Schi. 0 Pfützen, feuchte Gräben. 7.-8. Zerstreut. Hu Am Bachweiher bei Feldkirchen, besonders in einem halb- trockenen Graben, zahlreich!!, Pfütze in den Schütten zwischen Joshofen und Burgheim!! N j An feuchten Stellen des sog. Grünen Weges zwischen Gietl- hausen und der Strasse nach Bergen ! !, an ähnlichen Standorten im Walde zwischen dem Galgenberg und AttenfeldÜ, Wald- weg zwischen Gietlhausen und dem Wege zum Forsthof! !, * Buch- dorf „auf dem Sand"!! (1909); Bertolsheim (DV.). 390. Autirrhiniini L, — Löwenmaul. A, niajus L. grosses L. 4 Alte Mauern. 6. — 8. Kultiviert und sehr selten verwildert. Nj An den Bertoldsheimer Schlossmauern ,,sehr häutig spontan" (DV., DH. ; von uns daselbst i J. 1900 noch reichlich beobachtet hat die Pflanze in der Zwischenzeit wohl der Reparatur der Schloss- mauern durch den jetzigen Besitzer, einen Enkel des Botanikers Graf Du Moulin, weichen müssen) ; nahe dem Grenzgebiete an der Ruine Pappenheim (Lg.). 99L A. Orontium L. Feld-L. 0 Aecker, Brachen. 7. — 10. Sehr selten. Hu Unteres Lechfeld (von INIeitingen bis zur Lechmündung) (DV.); * Gabel bei Ingolstadt (^Schrank); * sandige Aecker bei Ingolstadt (Bleicher). 39L Linaria (Trn.) L. — LeinUraut, Frauenflachs. 993. L. arveusis (L.) Desf. Acker-L. 0 Sandige Aecker, Sandhügel. 7, --8, Sehr selten. Nk (Ries) Auf sandigen Aeckern im Schwalbtal bei Wildbad Wemding (E. Frickhiuger). — Wir haben zwar selber diese Art bisher am angegebenen Orte nicht finden können, zweifeln aber nicht an der Richtigkeit der Angabe, da die genannte Lokalität für sie sehr geeignet ist. 993. L. vulgaris Mill. gemeines L. 4 Raine, Wege, Schutt. 6. — 9. Sehr verbreitet im ganzen Gebiete, fehlt auch Hu im Donaumoos nicht (Schrank, Paul) ; Monheim zerstreut (Lang). Diese schöne Pflanze, die im Gebiete wohl überall häutig ist, hat im Ansehen grosse Aehnlichkeit mit dem gelbblühenden grossen Löwenmaul, was ihr auch den Namen „kleines Löwenmaul'' ein- getragen hat. 994. L. Elatine Mill. {= Elatinoides Elatine (L.) Wettst.) spiess- blättriges L. 0 Kalkige und lehmige Aecker. 7.— 10. Sehr selten. Nj Bertoldsheim selten (DV. ), Diese Art teilt mit der folgenden die Art des Vorkommens auf Stoppeläckern, kann aber wegen ihrer niederliegenden Stengel leicht tibersehen werden. 428 095. L. spuria Mill. (= Elatinoides spuria (L.) Wettst.) eiblättriges L. 0 Hu Neuburg a. D. (Schrank 1789, leg. Frölich); in einer Kiesgrube am ,, Eichet" bei Zell einige Exemplare ! !, auf Stoppel- feldern bei Niederschönenfeld gegen Marxheim zahlreich 1900!!; * Stoppelfelder zwischen Pöttmes und Grimolzhausen (Schwarz) ; * Meitingen gegen Thierhaupten ! ! Nj Auf Aeckern am Fusse des Rieder Kirchberges, sowohl am Kirchenwege als auch am Schulwege ! ! ; auf Aeckern an der Ingol- stadter Strasse zwischen Ried und Joshofen (Winter); aul Aeckern bei Joshofen oberhalb der Steinbrüche!!, auf Kartoffeläckern an der Strasse von Ried nach Bergheim!! ; Bertoldsheim selten (DV.) ; Itzing (Hof.); auf Aeckern links der Strasse von Itzing nach Köl- burg (L.); * Aecker an der Strasse von Harburg nach WemdingÜ 996. L. minor Desf. (= Chaenorrhinum minus (L ) Lange) kleines L. 4 Schutt, Steinbrüche. 7.— 10. Verbreitet, z. B. Hu Auf der Hofgarten-Mauer in Neuburg; auf nacktem Torf- boden im Donauraoos, auch auf Abraum (Paul); * Kartoffeläcker bei Reichertshofen, Nj Steinbrüche bei Laisacker, Acker zwischen Ried und Jos- hofen; Basteiberg bei Neuburg (H. Weber); auf einem Torfstich bei Wolkertshofen (Hof.). 997. L. cymbalaria Min. (— Cymbalaria muralis Baumg.) efeublättr. L. 4 5. — 9. In Italien, auch schon im österreichischen Küstenlande, einheimisch ; bei uns seit alter Zeit kultiviert und an Mauern, an Ruinen u. dgl. quasispontan, z. B. Hu Am Donau-Quai bei der Rosschwemme in Neuburg I! Nj Auf einer Mauer beim Durchgang durch den Hotgarten in Neuburg ! !, auch im südlichen Teile des Hofgartens an alten Mauern ! !, im ,,Brandl" (Neuburg) an einer Gartenplanke!!; an der Ruine Graisbach 1 907 ! ! ; an einer Bauerngartenmauer in Bertoldsheim (DV.) Linaria bipartita Willd., eine Zierpflanze aus Südspanien, Portugal u. Marokko, fanden wir einmal Hu auf Schutt beim,, lleinle- schjösschen" nächst Laisacker. 392. Veroiiica L. - Ehrenpreis. 998. V. Teucrium L. (= V. latifolia Auct.) breitblättr. E. 4 Raine, Waldränder, Abhänge. 6.-7. Verbreitet, z. B. Hu Eschling, Etting, Staudheim. Unterhaar (Z.); * bei Ingol- stadt am Wege nach Neuburg (Schrank). Nj sehr verbreitet, gehört zu den Charakterpflanzen des Weissen Jura, z. B. auf Felsen am Nachiberg zu Neuburg, am Kirch- berg zu Ried spärlich, am Donauufer zwischen Neuburg und Jos- hofen, in einem Hohlwege bei Hesselohe, an Rainen am Fusswege zwischen Kied und Unterstall, in einem Gebüsch zwischen dem Moyschlösschen und der Rieder Dampfziegelei, am Finkenstein bei Bittenbrunn; im „Stelzer" bei Monheim gegen Mühlheim (Lg,); an Kalkfolsen bei Gosheim gegen Fünfstetten ; Wemding (Egen- bergcr ; * Feldmühle und Welllieim häufig (Schw.). 429 var. raaior Schrader: Nj zwischen Moyscblösschen und Joshofen und so am häufigsten ! !. var. minor Sehr ade r: Nj * am Fusse des Kräuterranken bei Hoppingen !! und gewiss öfter. 999. V. austriaca L. (= V. dentata Schmidt) österreichischer E. 4 Abhänge. Heiden. 5.-6. Selten. Hu Auf Heidewiesen am Lech bei Münster (Z.!) Nj * An steinigen Abhängen und Rainen bei Ronheim (Har- burg)!!. * am sogenannten Kräuterranken bei Hoppingen gegenüber dem Bahnhof an mehreren Stellen in Menge (Gu , Hoock ! !), auch auf dem rechten Ufer der Wörnitz ! ! var. dentata Schmidt (prs. spec): so am häufigsten!!; eine Form, bei welcher die Blätter zu 3 in Quirlen stehen, sammelten wir auf der „Burg'' bei Hoppingen. var. p r a e t e r i t a B e c k — mit lauter ganzrandigen Blättern — haben wir ganz typisch nirgends beobchtet ; Uebergangsformen von var. dentata zu dieser Abart sind dagegen sehr häufig an all' den angegebenen Fundorten. üeppige Exemplare der Ver. austriaca haben breitere und stärker gesägte Blätter; bei diesen sind auch die untersten Blätter des Gipfelsprosses manchmal gesägt. So auf der ,,Burg" bei Hop- pingen ! ! Solche Exemplare machen den Eindruck von Ueber- gangslorraen zu V. Teucrium, stellen aber doch nur eine Form von V. austriaca dar. — Noch vei führerischer weisen auf Ver. austriaca— Teucrium einige Pflanzen hin, die wir am Kräuterranken gegenüber Hoppingen als l'orm der V. Teucrium sammelten. Sie weichen von letzterer dadurch ab, dass die Blütenstiele so lang (manchmal sogar etwas länger) als ihre Tragblätter sind; die Kelchzipfel sind weniger behaart, die Blätter, insbesondere die des Gipfcisprosscs, schmäler als sonst bei V. Teucrium (auch die Serratur derselben tiefer und etwas anders gestaltet, als gewöhnlich bei V, Teuer.; wir legen jedoch auf dieses Merkmal wenig Gewicht, weil die Serratur auch bei typischer V. Teucrium sehr schwankt); Blütezeit nahezu gleichzeitig mit V. austriaca, während die typ. V. Teuer, etwas später Müht ; Blütenfarbe beim Trocknen und Blütengrösse intermediär. Es handelt sich aber auch wohl hier nur um eine Variation der V Teucrium in der Richtung gegen V. austr., wenn es auch nicht zu verwundern wäre, an der genannten Lo- kalität, wo die beiden nahe verwandten Arten zusammen vor- kommen, auf hybride oder nichthybride Zwischenformen zu stossen. V. prostrata L. niedergestreckter E. 4 Sonnige Abhänge, Raine, 5. — 6. Sehr zweifelhaft für das Gebiet und wohl sicher zu streichen. Nj Nach Apotheker Fahrnbaclier am Finkenstein bei Neuburg a. D (Sendtner); Neuburg a. D. (Cafl. u. Prtl.); „trotz Scndtner nicht gefunden" (DV.). 430 Wie Graf Du Moulin ist es auch uns ergangen ; wir sahen dort nur Veronica Teucrium und officinalis. — Die Angabe Fr.'s der V prostrata bei Harburg*) bezieht sich, wie seine sämtlichen An- gaben der V. prostr. vom Weissen Jura, auf Veronica austriaca L. ; die von Hoock bei Nördlingen als V. prostrata gesammelten und in der Flor, exsicc. Bav. sub. Nr. 40 unter diesem Namen ausgegebenen Pflanzen gehören ebenfalls zu V. austriaca L. 1000. V. Chamaedrys L. Gamander-E. 4 Raine, Wälder, Wiesen. 4. — 6, Verbreitet, auch Hu im Donaumoos auf Wiesen; Nj Monbeim gemein (Lg.). var. pinnatifida Asch. u. Grab.: Nj Monheim ! (Lang). 1001. y. urticifolia Jacq. nesselblättriger E. 4 Gebirgswälder, Ab- hänge und mit den Flüssen in die Ebene kommend. 5. — 7. Hu ,, Einmal gefunden", schreibt Du Moulin in seinem Ver- zeichnisse der Flora von Bertoldsheira. Obgleich Du Moulin den Fundoit nicht genauer angiebt, ist doch mit Sicherheit anzunehmen, dass er diese Art auf Lechkies von Meitingen bis zur Lechmündung bei Marxheim gefunden hat. — Ob noch vorhanden? 1002. V. moutaiia L. Berg-E. 4 Schattige Laub-, besonders Buchen- wälder. 5. — 6, Sehr selten. Hu Im ,, Esterholz" bei Wengen (Z. ; 1905 selbst eingesehen und gesammelt). Nj Im Walde zwischen Ensfeld und Mörnsheim (Lu., Schw.); Ensfeld (Lg.). 1003. V. offlcinaHs L. gebräuchlicher E. 4 Wälder, Waldschläge, Heiden. 6.-9. Sehr verbreitet, z. B. Hu im Donaumoos an Wegrändern und auf trockenen Gedungen (Schrk., F.). Nj Zitzeisberg ob Sehensand, Ried in einem verlassenen Stein- bruch, Rieder Gemeindewald auf Schlägen, im Walde beim „Finkenstein" (BittenbrunnJ ; Monheim (Lang). — .,Die ganze Pflanze ist bitter, wird zu Thee und Kräuterwein gebiaucht". Hochstetter „Pop. Botan." S. 109. 1004. V. SCUtellata L. schildfrüchtiger E. 4 Sümpfe, Gräben. 6.- 9. Zerstreut. Hu Sumpf beim 1. Bahnwärterhaus zwischen Neuburg und Rohrenfeld !!, Gänseweiher (,,Rötz") zwischen Hesselohe und Laisacker !!, an einem Bächlein zwischen Zell und Brück an den Streuwiesen!!; Feldkirchen (Ge.); Hardt ! !, Obermaxfeld !!; Donaumoos (Se. u. P.); Kreuter Wiesen (Nbrg.) (H. Weber). Nj „Bubenwiese" im Rieder Gemeindewald ! !, ,,Eglache" bei Igstettcn (Attenfeld ) ! !, am Mühlberg bei Attenfeld auf einer Gänseweide ! !, feuchte Wiesenmulde zwischen der Rieder Kirche und dem Moyschlösschen !!; Stückelberg, Hagenbuch, Flotzheim (Monheim) (Fr.). Nk (Ries) Kriegsstatthof bei Wemding (Fr.). *) Auch Herrn. Frickbinger giebt in seiner Flora des Rieses 1911 auf Seite 275 V. p. Mieder iritümliclierweise für Harburg an. 431 1005. V. Anagallis L.*) Wasser- E. 2|. Gräben, Altwasser, Ufer. 5.-8. Verbreitet, z. B. Ifu Strassengraben von Ried nach Neuburg und gegen Hesse- lohe, Bittenbruiin, Bachweihei- bei Feldkirchen; Längenmühle (Ge.); Kiesgrube bei Feldkirchen, Altwasser zwischen Joshofen und Bergheim, Schütte am Fusse des Moyschlösschens (Nbrg.); im Donaumoos (Paul); llldorf (Z.). Nj Monheim gemein (Lg.) ; * Bächlein zwischen Irgertsheim und Dünzelau. ssp. V. eu- Anagallis var. typica: Hu Ried, Bachweiher bei Feldkirchen und so am häufigslen. var. typica verg. ad var. anagalliforrais Bor.: Hu Unterstaller Viehweide !! var. anagalliformis Bor.: Hu Bachweiher bei Feld- kirchen ! ! var. anagalliformis Bor. verg. ad var. elataR. et S.: Hu Sehensand !! Hier zum Teile auch mit einer durch den Rüsselkäfer Gym- netron villosulus Schoenh. verursachten Fruchtgalle, welche, ent- sprechend der Gestalt des Fruchtknotens, kugelrund ist. ssp. V. aquatica Bernhardi : Hu Schütte am Fusse des Moyschlösschens (Nbrg.) ! !, Altwasser-Ränder zwischen Moy- schlösschen und Joshofen ! !, zwischen Joshofen und Bergheim mehrfach in ausgetrockneten Altwassernrmen ! !, Bachweiher bei Feldldrchen ! ! ; Feldkirchen, Sehensand, Zell (Ge. u. Gu.); * Reichertshofen (Vollmann). var. laevipes Beck: Hu Unterst aller Viehweide !! und so wohl am häufigsten. var. glandulifera Celak.: Hu Altwasser zwischen Neu- burg und Joshofen ! ! ssp. V. auagalloides Gussone: Hu Schütte am Fusse des Moyschlösschens in einer feuchten Sandgrube !!, in einer feuchten Kiesgrube nordöstlich von Rohrenleid ! ! (hier auch mit der oben erwähnten Fruchtgalle, die aber bei dieser Unterart, entsprechend der Gestalt des Fruchtknotens, nicht rundlich, son- dern elliptisch ist). 1006. V. Beccabuuga L. Bachbunge. 4 Gräben, Lachen. 5.-8. Gemein, auch Hu im Donaumoos (PaulJ; Nj Monheim gemein v"ar. minor Schlecht.: Nj an einem Gänseweiherchen zwischen Unterhausen und Stepperg 1905 !! 1007. V, loügitolia L. langblättriger E. 4 Feuchte Wiesen, Gebüsch. n Q Selten. var. vulgaris Koch: im Gebiete nirgends beobachtet. *) Herr J. Schuster in München hat unsere Wasser -Ehrenpreise und einige andere durchgeschaut. 432 var, media Koch: Nj Am oberen Rande der alten Bastei- mauer in Neuburg, nur von Hofrat Sing's Garten aus erreichbar, 1899 und später !! — Diese Abart wird hier und da auch in Gärten Icultiviert und ist nach Schuster vielleicht von Ameisen verschleppt worden. — Mauer an den Winterteichen zu Wemding (Egenberger; auch hier handelt es sich wohl nur um eine Ver- schleppung aus Gärton, d. V.) — Die Neuburger Pflanze gehört zur form, subtoraentosa Rchbch. var. maritima Koch: Hu an einem Moosgräbchen zwischen Kailshuld und Braunen links der Strasse kurz vor der Brücke über den Hauptkanal 1901 !!*), zwischen Zell und Karlshuld Ü; zwischen Karlshuld und Grasheim (Paul) ; Karlshuld, Maxfeld, * Pobenhausen (Streliler); * Nordrand dos Nonnenholzes bei Laub im Riedgraben !I (Schneid); hier in Unmenge, d. V. var, maritima Koch verg. ad var. media Koch: eine wohl so zu deutende Form sammelte Wiedemann im Metze- nauer Ring beim Kriegsstatthof (Nk) 1909 ! V. spiiria L. spec. pl. wird von Schrank in seinen ,,Naturhist, und ökon. Briefe über das Douaumoos'" S. 52 für das Neuburger Donaumoos angegeben (1793); dieselbe Pflanze führt er auch in seiner „Baier. Flora'' 1789 als bei Ingolstadt hinter dem roten Turm in Gesellschaft des Allium senescens (^ All. acutangulurn, d. V.) vorkommend auf. Er beschreibt seine V. spuria folgender- raassen: ,,Die Aehren an den Enden (seine „V. longifolia" soll die Aehre an der Spitze haben) ; die Blätter langgezogen lanzett- ähnlich, sägezähuig mit abwechselnd grösseren und kleineren Zähnen, meistens dreifach," Baier. Flora S. 208. Schrank versteht demnach unter seiner V. spuria offenbar nichts anderes, als eine Form der V. longifolia, wahrscheinlich var. maritima Koch, mit meist wirtelig zu 3 stehenden Blättern, wie wir sie selbst bei Karlshuld im Donaumoos beobachtet haben, üebrigens schreibt er selbst a. a. 0. : ,,Er (Ver. spuria) ändert ab, auch im Freyen, — die Pflanze scheint also auch schon zu Seh. 's Zeiten kultiviert worden zu sein, d. V. — mit blossen Gegenblättern. Die Anmerkung des Ritters von Linne (m): haec semper folia terna promit, ist daher nicht ganz richtig. Auch ist die gegen- wärtige y . spuria mit jener keineswegs zu verwechseln, die im IH. Bande der Amoenitates academicae pag. 35 beschrieben wird." — üeppige Exemplare der Ver. longifolia tragen übrigens nicht nur eine einzige Aehre an der Spitze, sondern auch, wie Schrank will, „Die Aehren an den Enden." Die Pflanzen vom Donaumoos und Ingolstadt, die Schrank als V. spuria bezeichnet sind also nichts anderes, als Formen der Ver. longifolia L.; die echte V, spuria L. ist eine in Deutschland sehr seltene Pflanze, die nur in Bergwäldern im Harz, in Thüringen und bei Halle an der Saale vorkommt. ") Hier auch mit Blättern, welche wirtelig zu 3 stehen, d. V. 433 1008. y. spicata L, äbriger p]. 4 Heidewiesen, Raine. 7.-8. Zerstreut, Hu Auf einer Heide bei Grünau südlich der Strasse ! I, zahl- reich zwischen dem Strasser Keller und Leidling, auch noch in unmittelbarer Nähe des ersterenÜ, beim Bahnwärterhaus vor Strass von Neuburg her!!, Hemerten (Münster a. L.)!!, * Obern- dorf a. L. vor der Holzmühle ! ! ; Eschling, Etting, Gerapfing, Wengen, Oetz bei Thierhaupten (Z.) ; zwischen Riedensheim und Stepperg in der Nähe der Donau ! ! Nj Zwischen Beutmühle- und Oberhausen an der alten Strasse zahlreich!!, zwischen Feldmühle und Wellheim zerstreut an felsigen Abhängen !!, * am Kräuterranken gegenüber Hoppingen zahlreich ! 1 ; Bertoldsheim (DV.) var. vulgaris Koch (= var. typica Beck): so fast aus- schliesslich. — Des Öfteren wurden Zwerg exemplare beobachtet, die nur fingerlang sind, z. B. Nj bei Oberhausen I ! (Müller). — Pflanzen mit ganzrandigen Blättern (vielleicht var. nitens Host?) beobachtete und sammelte Du Moulin bei Moos! (Strass). 1009. V. serpyllifolia L. quendelblättriger E. 4 Waldwege, Wiesen, Waldschläge. 4.-9, Zerstreut. Hu Im ,,Eila" westlich von Bittenbrunn!!, Waldwiesen im ,,Narretholz" gegen WagonhofenÜ, am Pflanzweiher (Nbrg.)!!; Kiesgrube bei Feldkirchen (Ge.); im Donaumoos (Paul). Nj Aecker und Waldwege bei Gietlhausen ! !, „Bubenwiese" im Rieder Gemeinde wald ! !, Hesselohe gegen die Waldabteilung ,,HiIdern"! !, Moyschlösschen am Wege nach Ried !!, Igstetter Hof bei Atteiffeld ! ! ; Acker beim Rothenbergerhof (Lg.) ; auf dem ühlberg bei Möhren vielfach ! ! ; * zwischen Adelschlag und Möcken- lohe (Hof.). 1010. V. arvensis L. Feld-E, 0 Grasplätze, Aecker, Raine. 4.-5. Sehr verbreitet, auch Hu im Donaumoos (Se, u. P. ) var. nana (Lara.) Koch: Hu Sinning beim Keller!!; Nk (Ries) auf Alluvialsand an der Schwalb bei Wemding (Fr.). 1011. V. veruii L, Frühlings-E. 0 Sandige Aecker, sandige Raine. 4. — 5. Sehr zerstreut. Hu An Rainen bei Sinning, insbesondere an Abhängen beim Sinninger Keller 1 !, sandige Raine nächst Walda an der Strasse von Scbönesberg her!!, * an einem Raine bei Niederarnbach gegen die Hauptstrasse nach Brunnen ! !, * Alteneich, * Linden ! ! ; * Schrobenhausen (Se. u. Cafl.)-, * Reichertshofen, * Niederarn- bach (Se.l Nj An einem Erdhaufen an der Strasse von Ried gegen den Galgenberg 1! (1906 ^ am Feldwege zwischen Unterstall und Berg- heim an einem dürren, sandigen Raine (1906)!! Nk (Ries) Zwischen der Mathesmüble und den 3 Schwalbmühlen (Wemding) (Fr., Gu.). ,.,.-.. o- ■ form. V erg. ad var. Bellar dl (Wulf.) Koch: Hu Sinninger Keller" (Zwergexemplare mit nahezu ganzen Blättern!) 28 434 •1012. T. Dilleuii Crtz. Dillens-E. ® u. 0 Sandige Aecker. 4.-6. Sehr selten. Nur im Grenzgebiete auf einem sandigen Acker östlicb von Alteneich bei Berg im Gau zahlreich 1900!! — Es widerstrebt uns fast, diesen mit V. verna so nahe verwandten Ehrenpreis als eigene Art aufzuführen ; indes alle uns zur Ver- fügung stehenden Florcuwerke, mit Ausnahme G. Beck's, der V. Dillenii Crtz. als Synonym zu V. verna stellt, behandeln ihn als eigene Art. Dr. Pöverlein hat unsere Bestimmung bestätigt. 1013. V. triphyllos L. dreiblättriger E. 0 Aecker. 3.-5. Ver- breitet, z. B. Hu Aecker zwischen Hesselohe und Neuburg, dto. zwischen Hesselohe und Laisacker, Zell. Nj Ried, Bittenbrunn, Joshofen, Bergheim; Monheim häufig (Lg.) Nk (Ries) Aul sandigen Aeckern zwischen Huisheim und Bühl. 1014. V. i>raecox All. frühzeitiger E, 0 Aecker, Abhänge, Dämme. 4. — 6. Zerstreut. Hu Aecker bei Feldkirchen (Ge. !!); Bahndamm zwischen Neuburg und Heinrichsheim ! !, Aecker zwischen Neuburg u. Zell ! !, Siniiing auf Aeckern und an Abhängen beim Keller!! Nj mehr verbreitet als in Hu: Aecker und Raine an der „Hohen Schanz'' bei Neuburg!!, Aecker am Rieder Kirchberg!!, Aecker zwischen Ried und dem Moyschlösschen ! !, Joshofen ! !, Stepperg! !, südliche Abhänge bei Hütting (Zwergexemplare, mit Saxifraga tridactylites) !!, auf einer Oedung zwischen Hesselohe und Gietl- hausen ! !, Abhänge des Weissen Jura zwischen Bauchenberg- und Feldmühle (Hütting i ! !, Aecker beim Kreidewerk nächst Neuburg zum Burgwald ü, beim Saliter (Nbrg.)!!, Aecker zwischen Hesse- lohe und Laisacker ! !, Unterstall!!, Abhang westlich von Bitten- brunn!!; ,, Schwarzäcker" bei Unterhausen (Spahn); Bertolds- heim (DV.). Nk (Ries) Aecker zwischen Huisheim und Bühl ! ! 1015. V. Touruefortii Gmeliu Tournfort's E. 0 Aecker, Gärten, Schutt. 3.-5. Sehr verbreitet, fast gemein, z. B. Hu Neuburg; Nj Ried, Joshofen; Monheim häufig (Lg.); Bertoldsbeim (^DV.). var. microphylla Wiesbau r: Hu Aecker beim Wasen- meister nächst Neuburg a. D. ! ! ; zwischen Hesselohe und Lais- acker 1906!! var. macrophylla Wiesbaur: Nj Pfarrgarten zu Ried und jedenfalls häufiger ! ! V. Tournef. ist unter den ,,Ackerehrenpreiseu" mit V. hederi- folia L. die gemeinste Art im Gebiete. 1016. V. polita Fries glänzender E. 0 u. ® Aecker, Gartenland. 3. — 10. Verbreitet (jedoch nicht so häufig wie die vorhergehende Art und an manchen Orten ziemlich spärlich), z. ß. Hu Aecker zwischen Neuburg und Hesselohe, Zell, Pfarrgarten zu Ried. _ 435 Nj Neuburg auf Acckorn beim Militärlazaret, Aecker an der Ingolstädter Strasse zwischen Ried und Bergheim, Joshofen, Gietl- hausen, Unterstall, Attenfeld, Oberhausen. var. autumnalis Lange: Hu Aecker beim Wasenmeister nächst Neuburg a D. ! ! Nj Feld-Rain bei Attenfeld!!, Aecker bei Bergheim!! -— Diese Varietät hat Aehnlichkeit mit dem Bastarde V. polita X Tourne- fortii (= X V. Vollmanni J. Schuster), bei dem jedoch die Kapsel mehr der V. Tournefortii genähert, also nicht so regelmässig ab- gerundet ist. Auch ist bei var. aut. der Pollen normal. Die Samenzahl ist schwankend, kann indess auch bei typischer polita bei schlechter Ernährung reduziert sein. Der Name ,, autumnalis" ist nicht ganz gerechtfertigt, da man solche Varietäten natürlich ebensogut im ersten Frühjahr finden kann. (Schuster in schedula). 1017. V. agrestis L. Acker-E. 0 u. ® Sandige Saatfelder, Raine, entblösste sandige Stellen. 3. — 10. Sehr zerstreut. Hu Am Rande eines sandigen moorigen Ackers bei Hardt (Neu- burg) am Feldwege vom Bachweiher (^ Feldkirchen) zum Längen- müllerbach 1899!!; auf mehreren Aeckern bei Hardt (Gu, 1905); Heinrichsheim (Ge.) ; an einem Raine westlich vom Pflanzweiher (^Nbrg.) (Ge. 1902); in einer verlassenen Kiesgrube gegenüber dem Bachweiher bei Feldkirchen (1900!!), auf einer entblössten Stelle der Schweineweide am Fusswege zwischen Neuburg und dem Bachweiher ! ! ; Kartoffeläcker zwischen Fleischnershausen und Hardt (Ge. 1905); Acker gegen Grünau nördlich der Strasse 1906! !; Aecker bei Moos und beim Schnödhof! (^Burgheim) (Ge.); * Krautgarten bei Reichertshofen auf moorigem Sandboden (Pracht- exemplare!) (1905!!) Nj An einem Feldwege links von der Donauwörther Strasse von Neuburg gegen Oberhausen (H. Weber ; wir haben kein Be- legexemplar davon gesehen). V. agr. ist im Gebiete weit seltener als Tournef. u. polita, mit welch' letzterer sie häufig verwechselt wird ; sie tritt nur auf sandigen Böden auf und auch hier meist nicht reichlich. lOlS. V. opacii Fries glanzloser E. 0 u, (i) Aecker. 3.-5. und im Herbste. Selten. Hu Im Wintergetreide und auf Kleeäckern zwischen Neuburg und Hesselohe sehr zerstreut 1899!! (1905 daselbst wieder beobachtet ! !) ; auf einem Kleeacker hinter dem Engl. Garten gegen Grünau an der Strasse über dem LängenmüUerbach drüben 1905 (Gu.); Kartoffel- und Rübenäcker zwischen Fleischners- hausen und Hardt (Ge. 1905); auf Aeckern zwischen dem Pflanz- und Bachweiher (Gu.J; in den Krautgärten bei Burgheim (Ge. !); auf einem Acker beim Docherhof gegen Bailersdorf in Pracht- exemplaren 1906!! Nj Aut einem Acker beim Kreidewerk nächst Neuburg a. D. (1905)!! ^ -28* 436 V. opaca ist der seltenste unter unseren Ackerehrenpreisen ; er scheint nicht so ausschliesslich auf Sandboden angewiesen zu sein wie V. agrestis. 1019. y. hederifolla L. efeublättriger E. 0 u ® Aecker, Schutt, Hecken. 3.-5 und Herbst. Gemein, sicher auch Hu im Donau- moos; Nj Monheim gemein (Lang). var. typica Beck: so am häufigsten; florealbo: Nj An- lagen beim Moyschlösschen ! ! var. praestabilisBeck f= var. cymbalariaefolia Schmidt): Nj auf einem Acker zwischen Ried und Joshofen und gewiss verbreiteter ! ! Bastard. Veronlca agrestis L. x Touriiefortii Gmeliii (= X V. Wiesbauriaiia J. Schuster). Hu Heinrichsheim bei Neuburg a. D. (Ge., teste Vollmann 1905; nach Vollmann wäre die Hybride von Ge. nicht bei Hein- richsheim, sondern bei Fleischnershausen (ebenfalls bei Neu- burg a. ü ) gesammelt worden. — Wir haben leider kein Beleg- exemplar der interessanten Hybride erhalten können und sind deswegen auch nicht in der Lage, eine Beschreibung derselben zugeben. Eine ausführliche Beschreibung giebt übrigens J. Schuster in Mittig. Bayer. Bot. Ges. 1. Bd. No. 36, 1905, S. 455 f. 394. Digitalis (Trii.) L. — Fingerhut. 1020. I), auibigua Murray (= D. grandiflora Lmk.) blassgelber F. 4 Waldschläge, Abhänge. 6.-7. Zerstreut. Hu In einem Waldschlage nordöstlich vom Strasser Keller gegen den Mühlhardt-Weiher zahlreich!!, in Waldschlägen zwi- schen Strass und Ortlfing mehrmals (Z.I!), Waldabhang zwischen Thieihaup'en u. Bach sehr zahlreich ! ! ; Eichberg im Kugelholz (Z ). Nj Bertoldsheim (DV. ; zwischen Wemding und Loramersheim, * auf der Warte bei Ammerbach (Fr.!!); Hagau bei Wemding (Egenberger); Stückelberg bei Monheim (Hof.); * in den schat- tigen Laubwäldern nördlich und südlich der Spindeltalstrasse an Bergabhänaen (Lu. !!); nördlicher Abhang zwischen Bauchen- berg- und Feldmühle zahlreich ! ! ; * an bewaldeten Abhängen bei Wasserzell ! ! (Hof.); Waldschläge auf dem ühlberg bei Möhren I ! Nk (Ries) Zwischen Herbermühle (Wemding) und Kriegsstatt- hof!!; zwischen Wildbad Wemding und Rudelstetten (Fr.). Wir haben überall nur die var. acutiflora Koch (= var. typica Beck) beobachtet. 391. Euphrasia (Trn.) L. — Augentrost.*) 1021. E. stricta Kost steifer A. 0 Heiden, Waldwege, Waldschläge. 7.— 10. Sehr verbreitet, z. ß. *) Unsor Euphrasia- und Odontites-Material haben die Herren Pöverlein und Vollnninn ilurchiAOselien. 437 Hu Kiesgrube beim Neuburger Bahnhof gegen Feldkirchen, beim Bahnwärterhaus zwischen Unterhausen und Strass, im Donau- moos bei Kleinhohenried (Karlshuld); Probfeld im Donaumoos (Paul) ; Unterhausen, * Königslachen (Schrobenhausen), Schorn. * Pöttmes. Nj Burgwald bei Neuburg a. D., Rieder Gemeindewald auf allen Waldwegen und Waldschlägen, z. B, Abtlg. Hildern, Gietl- hausen gegen den Weg zum Forsthof und auf der Römerstrasse gegen den neuen Schiessplatz, oberhalb Bittenbrunn gegen Riedens- heim am Waldrande und auf Waldblössen, Heide von Hesselohe gegen den Galgenberg, Oedung am Fusswege von Ried nach Unterstall, Steinbrüche über Laisacker, Hohlweg und Oedung von Hesselohe gegen Gietlhausen, Steinbruch gegenüber der Rieder DampFziegelei, Oedung auf dem Galgenberg und an der Eich- stätter Strasse über Ried, verlassene Steinbrüche bei Joshofen; Ensfeld häutig (Lu,). E. stricta ändert vielfach ab; die meisten ihrer Formen dürften indes nur als Standortsmodifikationen aufzufassen sein. Während die auf offenen Plätzen z. B. sonnigen Heiden, Ged- ungen etc. gewachsenen Exemplare meist niedriger sind und weiss- liche Blüten mit bläulichem Anfluge besitzen, sind die Pflanzen auf schattigen Waldblössen und Waldwegen meist bedeutend höher und zeichnen sich durch schöne, tiefblaue Korollen aus. — Eine extrem ausgebildete Schatten-, bezw. Waldform ist die nov. form, pseudosuecica Erdner : „Stengel einfach oder nur im oberen Teile verzweigt, entfernter beblättert, Blattzähne etwas weniger spitz;"*) durch diese Merkmale an form, suecica Murb. et Wettst., die frühblühende Rasse der E. stricta, er- innernd; sie blüht aber im Gegensatz zu dieser im August und September. Sie wurde von uns beobachtet Nj an einem schat- tigen Abhänge des Burgwaldes bei Neuburg a. D. !! gegen den alten Schiessplatz und angenähert Hu an einem Waldrande bei Unterhausen gegen Sinning ! 1. Auch die Blattgrösse bezw. Blattgestalt variiert sehr stark ; so beobachteten wir die var. 1 atif olia Freyn mit auffallenden grossen und dichtgedrängten Blättern Hu in einer Sandgrube bei * Königslachen (Schrobenhausen)!! Im Gegensatze zu dieser ungemein robusten und gedrungenen Pflanze steht die nov. form. microphyUa Erduer: ,.Blätter sehr klein, im Uebrigen von denen der typischen E. stricta nicht ab- weichend; Pflanze sehr schlank (bis 40 cm hoch) und mager."*) Diese Form sammelten wir in einer verlassenen Kiesgrube beim Neuburger Bahnhof (Hu) auf sehr magerem, sterilen Boden. form, angustifolia nennt Gugler (Mittig. Bayer. Bot. Ges. 1. Bd., Nr. 40, S. 536, 1906) eine Form der stricta, bei *) Die latein. Diagnose siehe im „Anhang", Abtlg. 13.! 438 der die (unteren) Blätter auffallend lang und schmal sind und im Zuschnitte lebhaft an die von E. salisburgensis erinnern, mit der jedoch diese F'orm nichts zu tun hat, da die Kapsel reich- lich mit steifen Borsten besetzt ist. Wir beobachteten und sam- melten diese Pflanze schon im Jahre 1900 am Rande der neuen Strasse durch den Burgwald bei Neuburg und legten sie schon damals Dr. Pöv. zur Begutachtung vor; 1905 sammelte sie dann auch Gugler ,,an der Wegböschung der Donauwörther Strasse im Burgwald bei Nbrg. a. D.", also am nämlichen Fundorte. — Auch die Behaarung der Blätter wechselt bei E. stricta. Meist sind die Blätter ganz kahl; auf einem Waldweg bei Gietlhausen (Nbrg., Nj) sammelten wir jedoch auch Exemplare, bei denen die unteren Blätter reichlich behaart sind. Die Fruchtkapseln sollen bei E. stricta kürzer oder höchstens so lang sein als die Kelchzähne. Gerstlauer fand jedoch Hu in einer Kiesgrube beim Neuburger Bahnhof Exemplare, bei der die Kapseln länger als die Kelchzähne sind, was uns sehr bemerkenswert erscheint. 1022. E. iiemorosa (Pers.) Gremli Hain-A. 0 Wiesen, Triften. 8.— 10. Sehr selten. Hu Am Hauptkanal im Donaumoos zwischen Karlshuld und Niederarnbach auf sandig - moorigem Boden mit Teesdalea nudi- caulis, Spergula Morisonii etc. 1901 ! !. Nach Dr. Pöverlein „strafte Form ! Kapsel die Kelchzähne meist überragend." Blüten klein. — Eine ebenfalls im Donaumoos bei Kleinhohenried (Karls- huld) gesammelte und ursprünglich als E. neraorosa bestimmte Pflanze lässt nach Dr. Vollmann eine sichere Deutung nicht zu, weil die Blüten noch zu wenig entwickelt sind und reife Früchte fehlen. Nach unserer unmassgeblichen Meinung ist die typische E. nemorosa im Neuburger Florengebiet gar nicht vorhanden, da hiezu der geeignete Standort fast ganz fehlt. Nach unserer Beob- achtung ist sie eine Kieselpflanze, die uns in vollständig typischer Ausbildung z. B. an den Sandsteinbrücheu bei Oberschleichach im Steigerwalde in Menge begegnet ist, wo sie auch vollständig den Eindruck einer eigenen Art macht und keine Uebergänge zu E. stricta zeigt, trotzdem letztere nicht fehlt. Unsere Pflanzen vom Donaumoos sind wohl nichthybride Uebergangsformen von E. stricta zu E. nemorosa, die ihre Existenz dem sandigen Substrat verdanken. Hiezu gehören auch wohl sicher die Pflanzen, welche Gugler bei Untermaxfeld, ebenfalls im Donaumoos, sammelte ; die von Dr. Paul in „Botan. Untersuchung einzelner Moore'* auf Wiesen bei Lichtenau angegebene E. nemorosa ist nach Dr. Vollm. Euphrasia raontana Jord. 1023. E. gracilis Fries schlanker A. 0 Trockene Heiden, dürre sandige Hügel. 6. — 8. Sehr selten. Hu Weihdorf (Pöttmes) (Zinsmeister). 130 Nj * ,,auf dem Sand"', einer sandigen Gänseweide bei Bucb- dorf (Monheim). — Die Pflanzen von diesem Fundorte stellen viel- leicht doch nur eine schwächliche Form der E. stricta Host dar, da die Brakteen teilweise etwas begrannt sind, was nach Dr. Voll- mann freilich auch bei E. gracilis manchmal vorkommen soll. (Mittig. Bayer. Bot. Ges. 1. Bd. S. 462, 1905). 1024:. E. salisl)urgeiisis Funk Salzburger A. 0 Steinige Abhänge, Felsen. 6. — 8. Sehr selten. Nj Steinige Abhänge zwischen dem ,,Brandl" u. dem städtischen Wasserwerk bei Neuburg a. D. ! ! — An diesem Fundort wurde sie von Gerstlauer im Jahre 1905 vielleicht zuerst gesammelt, vom Verfasser aber im gleichen Jahre, unabhängig von Gerstl., nicht bloss gesammelt, sondern auch erkannt. Dahin ist die Bemerkung Guglers in Mittl. Bayer. Bot. Ges. 1. Bd. S. 536, Anmkg. 1) richtig zu stellen; in einem verlassenen Steinbruche beim Kreidewerk (Nbrg. ) spärlicli (Gu. !!). 1025, E. Rostlvovinna Hayiie (= E. officinalis der meisten Autoren, E. pratensis Fries; 0 Wiesen, Raine. 7. — 9. Verbreitet, auch Hu im Donaumoos (Schrk , Se. u. P.) ; Monheim gemein (Lg.). var. typica Beck: so am häufigsten mit grösseren und kleineren, weissen und blauen Blüten. Rasse ni o n t a n a Jordan (die trühblühende Rasse) : ■ Hu auf Wiesen gegen Lichtenau (^Weichering) (P. !); Donausebütten zwischen Burgheim und Bertoldsheim (Ge. !); Haselbacher Moor (Z.); Nj * Schuttermoor zwischen Pettenhofen und Buxheim (hier am 13. Juni 1905 vom Verfasse:- gesammelt). — Nach Dr. Vollmann sind diese Pflanzen wohl E. montana, doch nicht ty- pisch, weil die unteren luternodien sehr kurz sind. Bastard. Euphrasia Kostkoviaua Hayue x stricta Host. Auf einem Waldwege oberhalb Bittenbrunn gegen Riedensheim auf einer gemeinschaftlichen Erkursion des Verfassers mit W. Gugler von letzterem in einem Exemplare unter zahli eichen E. Rostk. und stricta 1901 gefunden !! — Habitus von E. stricta, Blätter und Brakteen begrannt, aber ziemlich reichlich mit Drüsen besetzt, Blumenkrone hellviolett (die E. Rostk. am Fundorte blühte ausschliesslich weiss, die E. stricta dunkelviolett), grösser als bei E. stricta, aber kleiner als bei E. Rostk. Reife Kap- seln fehlen. — Ein vom Verf. im Burgwald hei Nbrg. a. D. ge- sammeltes Ex. hat VoUm. für verdächtig auf E. Rostk. > > stricta gehalten, doch sind ihm die Drüsen zu zahlreich. — Der Ba- stard scheint trotz der nahen Verwandtschaft der beiden Erzeuger nicht häufig zu sein. 395. Odoutitis lUv. — Zahutrost. 1206. 0. Odoutitis (L.) Wettst. rotblütiger Z. © Aecker, Gedungen, Wälder. 6.-8. Zerfällt in 2 Unterarten: 440 ssp. 0. venia (Bell.) Dum. (= 0. rubra Pers., ü. rubra Gil. var. vulgaris Mch.): Hu Im Bezirk Rain mehrfach (Z.); Lechsend ! !, Graisbach zahlreich!!; Ackerunkraut im Donaumoos (P.); Genderkingen !!, * Altisheim ! ! Nj Ptied auf Aeckern mehrfach, z. B. am Kirchenweg (hier 10. VIl. gesammelt) !!, auf Aeckern am Wege von Hesselohe nach Gietlhausen ! ! Nk (Ries) Huisheim auf Aeckern 1909 !! Die ssp. 0. verna ist im Gebiete die seltenere Unterart und kommt fast ausschliesslich nur auf Aeckern unter dem Getreide vor. ssp. 0. serotln.a (Lmk.) Rchbch. : so weit verbreiteter z. B. Hu Hesselohe ! !, Strass ! ! ; Nj Rieder Gemeindewald ! ! — Diese Unterart kommt im Gegensatze zur vorigen fast nie auf Aeckern — Stoppeläcker ausgenommen — vor, sondern auf Weiden, an Wegen, Gräben und dgl. flor. albo: Hu auf einer Gänseweide bei Laisacker !!; Nj Waldrand von Rehau gegen Gundelsheim (! Lg.) Ein Exemplar mit Verbänderung (fasciatio) fanden wir in einer Kiesgrube beim Neuburger Bahnhof (Hu) ! ! Eine Zwischenform zwischen ssp. 0. verna und ssp. 0, sero- tina sammelten wir bei Hesselohe (Nj) an einer Tongrube unter typischer 0. serotina ! ! ; sie ist wohl der Mehrzahl der Merkmale nach zu 0. serot. zu ziehen, hat aber Brakteen, welche viel länger als die Blüten sind (Dr. Vollmann in sched.). 0. lutea (L.) Rchbch. gelber Z. 0 Sonnige, steinige Hügel. 7.-9. Sehr zweifelhaft für das Gebiet. Graf Du Moulin gibt diese Art in seinem Verzeichnisse für die Flora von Bertolds- heim an ; bei seinen vagen geographischen Begriffen ist es jedoch nicht ausgeschlossen, dass er die bekannten Fundorte bei Eich- stätt (an einer Stelle vor dem Buchthaler Tore an der linken Talwand) oder gar die von Riedenburg oder Weltenburg im Altmühltale meint. 396. Alectorolophus Hall. — Klappertopf.*) 1027. A. minor (Ehrh.) Wimm. et Grah. kleiner K. 0 Wiesen, Raine, Ufer. 5. — 6. Gemein, z. B. Hu Kahlhof, im ,,Eila" westlich von Bittenbrunn, an der Strasse von Neuburg gegen Grünau und Rohrenfeld, am Lech- ufer bei Rain, Kiesgrube beim Neuburger Bahnhof gegen Feld- kirchen ; Donaumoos (Paul). Nj Bertoldsheim selten (? d. V.) (DV.) ; Monheim gemein (Lang). Eine schmalblättrige Form, die jedoch mit A. steno- phyllus (Schur, Sterneck nichts zu tun hat, fanden wir Hu auf der Lechheide bei Thierhaupten. *) Die Herren Dr. Behrendsen, Dr. Pöverleiii, iSemJer und Dr. Voll- mann Latten die Güte, unser Alectorolophus-Material zu prüfen. 441 var. vittulatus Gremli: Nj an der Landstrasse bei Bergheim ! ! 1()3S. A. steuoplij ilus (Schur) Sterueck engblättr. K. 0 Raine, Ab- hänge, Wege. 8.-9. Sehr selten; Herbstform der vorigen Art. Hu x\uf einem Waldwege bei Grünau (Neuburg), gesammelt am 13. Aug. 1901 !! Eine schmalblättrige Form von A. minor giebt auch Fr. (S. 170 f.) vom Altmühltal zwischen dem Hammer und Dollnstein im Grenzgebiete an ; ob A. stenophyllus ? 1029. A. maior (Ehrh.) Rclil)cli. grosser K. 0 Wiesen, Moore, Ufer. 5.-6. Zerstreut. Hu Streuwiesen zwischen Zell und Brück ! ! (form, ramosus Pöv.), zwischen Karlshuld und dem Hauptkanal ! !, zwischen Unteimaxfeld und Karlshuld im Donaumoos (f. lougiramosus Pöv.) !!; Donaumoos (Schrk., Se. u. P ); Haselbacher Moor !! (hier auch eine schmalblättrige Form, aber nicht A. montanus!); Strass ! !, Hardt ! ! ; Wiesen bei Moos (Ge.). Nj Unterhausen !!, Wolkertshofen (Nassenfeis) (f. ramosus Pöv.) 1!, massenhaft zwischen * Pettenhofen und Buxheim 1!, Bergheim !! (f. simplex Pöv.); Rothenbergerhof (Wemding) (Fr.). Nk (Ries) Huisheim (Fr.\ A. maior ist im Gebiete bei weitem nicht so verbreitet, wie A. minor und A. Alectorolophus, und beschränkt sich der Haupt- sache nach auf nasse Wiesen und Moore. 1030. A. moutauus Fritscli (= A, serotinus Schoenh) Berg-K. 0 Moore, nasse Wiesen. 8. — 9. Selten. Hu Streuwiesen östlich von Heinrichsheim mit Inula Britan- nica (Ge. ! !, teste Sterneck), am Bahnkörper zwischen Rohren- feld und Maxweiler ! !, Donaumoos am Hauptkanal zwischen Karlshuld und Niederarnbach ! !, Mooswiesen bei Karlskron 1 !, am Donauufer am Fusse des Finkenstein (Bittenbrunn) ! ! ; Ber- toldsheim (DH. als Rinanth. angustifolius) ; auch Dr. Behrendsen erwähnt in ,, Florist. Beiträge zur Kenntnis der Gattung Alecto- rolophus All." (Verhandlungen B. V. Brandenburg XLV, 1904, S. 51) ein Exemplar von „Bertolzheim in Suecia boica", was richtig wohl Suevia boica heissen soll ; es handelt sich sicher um ein von Du Moulin bei Bertoldsheim gesammeltes Exemplar, wie Dr. Pöv. mit Recht annimmt [ßer. Bayer. Bot. Ges. Bd. X, 1905, S. 16, Anmkg. 1)]; Lechufer bei Rain !! — Ein von uns am Zelier Kanal bei Brück gesammeltes Ex. bleibt zweifelhaft, ob hierher gehörig oder nur ästivaler A. major, weil putiert. A mout. ist die Herbstform des Alectorolophus maior (Ehrh.) Rchbch. 1031. A. Alectorolophus Sterneck (= A. hirsutus All.) rauhhaar. K. 0 Meist unter der Saat. 6.-7. Sehr verbreitet. — Ilievon sind verschiedene Unteraiten oder Rassen?) unterschieden wor- den, so 11-2 s s p. A. a r V e n s i s S e m 1 e r : Hu Neuburg mehrfach auf Aeckern und den anstossenden Wiesen (Ge., teste Semler), auch südlich der Doriau (Ge. u. Gu., teste Pöverlein). var. nigro-striolatus Semler: Hu Grosser Exerzierplatz bei Heinrichsiieim (Nbrg.) und Schnödhof bei Biirgheim (Ge., teste Seml.). ssp. A. m e dius Stern eck : Hu Neuburg a. D. (Gugler, teste Pöverlein); Nj Rieder Kirchberg aut Grasplätzen ! ! (teste Pöv, ; reife Samen fehlen). ssp. A. b u c c a 1 i s St e r n e c k : Hu Umgebung von Neuburg a. D. (Ge. !I; teste Semler u. Pöv.), grosser Exerzierplatz bei Heinrichsheim (Ge., teste Seml., hier nach S. , .nicht ganz ty- pisch"); ,, Bürgerschwaige" an einem "Wiesenrain !! (teste Pöv. u. Seml.), auf Wiesen zwischen Xeuburg und Ried ! ! (teste Pöv. u. Seml.). lO'i'i. A. angustifoUus Sterneck schmalblättriger K. 0 Raine, Schütten. 7.-9. Zerstreut, Hu Am Bahnkörper zwischen Sehensand und Unterhausen reichlich!!, am Südrande der Fasanenschütt bei Bittenbrunn spärlich 1909!!, Lechbrücke bei Rain!!, Schütten zwischen Nie- derschönenfeld und Marxheim, zum Teil in Riesenexemplaren ! ! ; Lechheide bei Oberndorf (DH als Rhinanth. alpin.) ; Schütte am Fusse des Moyschlösschens bei Neuburg a. D. spärlich 1907!!, Schütte bei JoshofenÜ, an Strassenrainen zwischen Ehekirchen und dem Lorenzoberg 1901 sehr zahlreich!!; Leopoldinen-lnsel in Neuburg (Ge.). Nj Am Verbindungsweg zwischen der üonauwörtherstrasse und dem Kreidewerk und in dem an demselben gelegenen verlassenen Steinbruche in Menge!!, an Rainen an der Strasse durch den Burgwald und zwar unmittelbar, bevor die neue Strasse rechts abzweigt ! !, einzelne Exemplare am alten Schiessplatz bei Ober- hausen ! !, an der Monheimer Strasse beim neuen Schiessplatz gegen Riedensheim! !, * Wälder bei Aramerbach 1909 ! !, * Kräuter- ranken bei Hoppingen (Fr., 1909!!); * DoUnstein (Fr.); Ber- toldsheim (DV.). Während der A. angustifolius an allen übrigen Fundorten im Gebiete allermeist ganz typisch ausgeprägt ist, treten am Lech- ufer bei Rain und hier und da auch am Donauufer abweichende Exemplare auf, bei denen die Zahl der Interkalarblätter bis auf 3, 2, ja sogar 0 reduziert ist. Es scheint sich hier um Pflanzen zu handeln, die ursprünglich von den Alpenflüssen aus dem Ge- birge herabgeführt wurden, wo ja der A. angustifolius ebenfalls stark variiert; vielleicht macht sich auch der Einfluss des A. montanus Fritsch bemerkbar, der an den genannten Lokalitäten nicht selten unter A. angustifolius auftritt. 1033. A. VoHinanui Pöverlein VoUmann's K. 0 Flussufer. 6.-7. Sehr selten. 443 Hu Nur einmal in den Lechauen zwischen der Strassenbrlicke bei Rain und der Lechmündung beobachtet und gesammelt am 27. VI. 1902!! Bestimmt durch Dr. Behrendsen ! — Die ziem- lich reichlich vorhandenen Pflanzen fielen sofort durch ihre ver- hiiltnismässig breiten Blätter und die reiche Verzweigung von der Mitte an auf; Interkalarblätter waren keine vorhanden. Wir haben die Pflanze später (1906) wieder aufgesucht, konnten sie aber leider nicht mehr finden, was wir eher der grossen Aus- dehnung der Lechauen nahe der Mündung als dem Verschwunden- sein derselben zuschreiben. — Eine von Gerstlauer auf der Leo- poldinen-lnsel in Neuburg a. D. als A. Voll, gesammelte Pflanze halten wir für A. angustifolius. Bastard. Alecforol()i>lms eu-maior (Elirli.) Kchbcli. X minor (Erli.) AViinni. et Grab, (= X A. fallax (W.O.) Sterueck. Nj * Schuttermoor bei Pettenhofen gegen Buxheim unter den Eltern 15. VI. 19051! (det Dr. Behrendsen). — Die eine Pflanze hat den Habitus eines A. eu-maior mit grünen Deckblättern, kleineren Blüten und kleinerem Zahn der Oberlippe, die andere gleicht mehr einem A. minor mit etwas bleichen Deckblättern, grösseren Blüten und grösserem Oberlippenzahn. Hll Burgheim gegen Bertoldsheim (Ge., det. Sterneck u. Semler). 8U7. Pedicularis (Tourn.) L, — Lausekraut. 1034. P. Sceptrum Caroliuiim L. Karlsscepter 4 Flussauen, Moor- wiesen. 6.-8. Selten. Hu In den Lechauen zerstreut von Thierhaupten bis zur Mün- dung bei Marxheim, z. B. Thierhaupten, * Ostendorf, Ellgau ver- einzelt (Z.); * Oberndorf a. L.ü, Eisenbahnbrücke bei Rain!!, Feldheim!!, zwischen Feldheim und der Donaubrücke bei Marx- heim!!, Schütten bei Niederschönenfeld und Marxheim!! ; zwischen Burglieim und Bertoldsheim (!Spahn) ; * südlich der Strasse von Pöttmes nach Wiesenbach auf Streuwiesen nicht sehr reichlich (mit Drosera rotundifolia, Gentiana asclepiadea etc.) 1907!!; Bertoldsheim auf trockenen Wiesen (DV.). Nk (Ries) * Am Rande des Nonnenholzes gegen Laub im so- gen. Riedgraben (Hot., Schneid) an vielen Stellen ! !. Von Fr. auffallenderweise ganz übersehen ! 1035. P. silvatica L. Wald-L. Q Feuchte Waldstellen, Moorwiesen. 5.-7. Selten. Nj Um Monheim auf Waldwegen, in Fahrgeleisen, z. B. im Sandle, auf dem Stückelberg, auf Moorwiesen (Lg. ! !) ; im Stadtwald !!; Waldblösse am Fusswege von Otting nach Wera- ding unfern des Schlosses (Schneid); an der Schwalb (Fr.); im Schwalberholz bei Wemding (Egenberger !). 444 Nk (Ries) * Im Nonnenholz bei Laub (Wemding). In den Bezirken Neuburg nnd Rain bisher nirgends beobachtet. 1030. P. palustris L. Sumpf-L. 0 Sümpfe, Wiesen. 5.-7. Ziem- lich verbreitet, z. B. Hu Sehensand, Kreut (Nbrg.), Wagenhofen, Strass, Weih- dorf gegen Haselbach ; Donaumoos (Schrk.). Xj ßeutmühle bei Oberhausen, * Schuttermoor bei Wolkerts- hoten und Buxheim ; Monheimer- Kreut, Flotzheim (Fr.); Mon- heim nur am Westrande des „Heuberges'' an der Ussel (Fiang.). 308. Melainpyrum (Trii.) L. — Wachtelwelzeu. 1037. M. cristatum L. kammähriger W. ■ 0 Wälder, Heidewiesen. 6. — 8. Zerstreut. Hu Im Walde bei der Bürgerschwaige (Grünau) ! !, im Walde bei Rohrenfeld und Schornreuth (Weichering) ! ! 5 Donaumoos (Schrk.); Achwiesen bei Karlshuld fP.). Nj Auf einem Acker (!) von Neuburg zum Zitzeisberg einige Exemplare, wohl verschleppt (1907)! !; Ensfeld, Hagau, Schwalb- quellen, * Warte bei Ammerbach , * zwischen Huisheim und Harburg (Hof.); hochgelegene Wiesen bei Graisbach häufig (Lg.). 1038. M. arvense L. Acker -W. 0 Getreidefelder. 6.-8. Ver- breitet, z. B. Nj Ried, Hesselohe, Laisacker ; Monheim ver- breitet (Lg.). fl, albo: Hu Raine zwischen der Rieder Kirche u. Unterstall (Gu. 1903). 1039. M. pratense L. Wiesen-W. 0 Waldschläge, Waldränder, Wald- wiesen. 6. — 8. Verbreitet, z. B. Hu Weichering (Schrk.); Lorenzoberg bei Eliekirchen; Nj Finkenstein bei Bittenbrunn, Brunnholz bei Attenfeld. var. commutatum Tausch (pro sp,): so im Gebiete aus- schliesslich beobachtet. M. uemorosum L. Hain-W., im Gebiete nirgends gefunden; nahe dem Grenzgebiete von Bleicher in Bergwäldern bei Ingol- stadt angegeben. 91. Familie. Orobanchaceae Rieh. — Sommer- wurz^ e wachse. 3*J9. Orobanche L. — Sommerwurz. 1040. 0. ramosa L. ästige Sommerwurz. 00 Auf Hanf. 6.-8. Sehr selten, vielleicht jetzt verschwunden. Hu Zwischen Neuburg und Ingolstadt (Schrk., Se , Fr. und Prtl.); auf Hanf im ,,Eila" westlich von Bittenbruun (DH. !); * in Menge in Hanfäckern in Grimolzbausen an der Strasse nach Pötimes (Schwarz ! 13. 8. 1891.) Nj Bertoldsheim (DV.). 445 Unter den Pflanzen von Grimolzhausen, die mir Herr Ober- stabsveterinär Schwarz in Nürnberg mitzuteilen die Grüte hatte, sind die beiden Formen : t. monoclonos Wallr. u. f. poly- clonos Walir. vertreten. — Da im Gebiete nur mehr sehr wenig Hanf gebaut wird, ist 0. raraosa vielleicht auf dem Aus- sterbeetat. *1041. 0. coerulea Vill. (= 0, purpurea Jacq). blaue S. oo Meist auf Achillea Millefolium schmarotzend. 6. — 7. Im Hauptge- biete fehlend. Im Grenzgebiete: Nk (Ries) auf Kalkhügelu im unteren Ries auf dem Wennen- berg und am Lierheimer Tiergarten (Fr.), — Da wir diese Art im angrenzenden württembergischen Ries auf der Ruine Flochberg bei Bopfingen konstatieren konnten, ist dieselbe wohl auch an den beiden angegebenen Fundorten im bayer. Ries nicht verschwunden. Sie ist an der amethystfarbenen Krone leicht zu erkennen. 1042. 0. gracilis Smith (= 0 cruenta Bertol.) schlanke S. oo Auf Hippocrepis comosa und anderen Pflanzen schmarotzend. 6. — 7. und bis in den Herbst. Verbreitet und zahlreich. Hu In den Donau- und Lechauen überall häutig, z. B. auf "Wiesen zwischen Neuburg a. D. und Bittenbrunn bezw, Lais- acker ! !, im ,,Eila" westlich von Bittenbrunn stellenweise in Menge ! !, am alten Schiessplatz und aut den Anwiesen bei Öberhausen ! !, Schnöderbuck bei Bertoldsheim ! !, zwischen Grais- bach und Leitheim ! !, * Altisheim ! !, auf Wiesen im Engl. Garten bei Neuburg ! !, * Wiesen zwischen Rain und Obern- dorf a. L., * Lechauen bei Oetz (Thierhaupten) !!, auch süd- westlich von Thierhaupten in den Lechauen !!. — Seltener entfernt sich die Pflanze etwas weiter vom Donau- bezw. Lech- ufer, z. B. Waldränder zwischen Strass u. Onlfing ! !, * Wiesen zwischen Lechsend und Rain zahlreich 1907 !!. N,j Verlassener Steinbruch oberhalb Ried gegenüber der Dampf- ziegelei ! !, Oedung zwischen Hesselohe und Laisacker ! !, Oedung von Hesselohe gegen den Galgenberg ! !, zwischen Laisacker und Gietlhausen spärlich !!, ebenso zwischen Moyschlösschen u. Ried an einem Abhänge 1907 !!; Bertoldsheim (DV.). 0. gracilis ändert ungemein häufig ab; Blütenfarbe, -gestalt, -grosse, Gestalt der Aehre u. Höhe der Pflanze, alles ist grossen Schwankungen unterworfen. Die Krone ist innen zwar meistens blutrot, ofc aber auch gelb : f o r m. p a n x a n t h a B e c k (= Orob. concolor Bor.): so z. B. Hu auf Wiesen im Engl. Garten Ü, Nj Steinbruch über Ried ! !. Diese Form gibt oft zu Verwechs- lungen, etwa mit 0. caryophyllacea oder 0. epithymum Anlass, — Sehr auffallend ist die nov. form, alboviolacea Beck et Erduer: „Stengel, Deckblätter und oberer Teil der Blumen- krone intensiv violett angelaufen, unterer (kleinerer) Teil der letzteren weisslich ; Narbe reinweiss".*) So vom Verfasser am *) Latein. Diagnose siehe im ,. Anhang", Abtlg. B. 446 28. VI. 1907 Nj in einem verlassenen Steinbruch oberlialb Ried gegenüber der Dampf Ziegelei in 2 Exemplaren gefunden. Wir übersandten ein Exemplar dem berühmten Monographen der Gattung Orobanche, G. Beck, Universitätsprofessor in Prag, welcher der Pflanze den vorgesetzten Namen gab. Leider hat sie im Herbar die prächtige Färbung fast ganz verloren; sie scheint auf Brachypodium pinnatum geschmarotzt zu haben. — Wir haben überhaupt den Eindruck gewonnen, als ob Orob. gracilis in der Wahl ihrer Nährpflanzen sehr weitherzig sei; vielleicht ist darauf auch die starke Variabilität der Pflanze (wenigstens zum Teile) zurückzuführen. 1043. 0. caryopliyllacea Smith (= 0. Galii Duby) nelkenduftende S. CO Auf Galium schmarotzend. 6. — 7. Hu Kreut bei Neuburg a. D. (Ge ; wir haben die Pflanze daselbst nicht beobachtet); am Eschlinger Berg bei Wengen (Burgheim) (Z. 1904). Nj * Auf der Schlossruine über Wellheim 1898 (und 1907 wieder) nicht zahlreich !!; Bertoldsheim (DV.); zwischen Warching und Tagmersheim, Graisbach, * Leitheim (Fr.); * Wasserzell gegen Wellheim (Hof. i; * am Kräuterranken gegenüber dem Bahnhof Hoppingen ! !. f. gilva Dietr.: NJ * Wellheim !!; f. citrina Dietr.: ■ Nj * Hoppingen !!. lOU, 0. lutea Baumg. (= 0. rubens Wallr.J rötliche S. co Auf Medicago sativa u. falcata schmarotzend. 5.-6. Mit 0. gra- cilis im Gebiete die häufigste Sommerwurz. Hn Engl. Garten bei Neuburg a. D, !!; an Strassengräben bei Neuburg a. D. (Fr.); im „Eila" westlich von Bitter:brunn ! ! ; massenhaft bei Burgheim, Bayerdilling (Z.); * Gabel bei Ingol- stadt (Hof.); * am Fort Hartmann bei Dünzelau massenhaft ! !, Schnöderbuck zwischen Burgheim u. Bertoldsheim! !; Grünau (Ge.). Nj Steinbruch beim Fuchsbräukeller (Neuburg) ! !, zwischen Hesselohe und Gietlhausen auf einer Oedung ! !, Moyschlösschen gegen Joshofen am Wege u. an den Abhängen ! !, Unterstall!!, Hesselohe u. Laisacker auf einer Oedung ! !, Ptieder Kirchberg ! !, Hohlweg u. Gedungen zwischen Hesselohe u. dem Galgenberg ! !, verlassener Steinbruch zwischen Laisacker und Gietlhausen ! !, Oedung zwischen Neuburg und dem Zitzeisberg bei Sehensand 1907 !!; Monheim (PrtL); Kölburg (Hof); Strasse von Ried nach ßergheim ! !, an der Strasse von Neuburg nach Oberhausen ! !. 0. lutea ändert ab: var. typica Beck f. collecta Beck: so im Gebiete am häufigsten; 1. pallens A. Br. (= f. lutea Beck): Nj einige Gruppen zwischen dem Höflhof (Oberhausen) u:id dem Walde gegen die Kaiserburg !!, zwischen Hesselohe und Laisacker auf einer Oe- dung!!; Hu * zwischen Berg im Gau und Langenmoosen ! ! Bei 447 dieser prächtigen Spielart ist die ganze Pflanze hellgelb und schon von weitem erkennbar. 0, niimiii ((leuistae) Tliuill, Ginster-S. oo Auf Sarothamnus schmarotzend. 5.-6. „wird von Apotheker Fahrnbacher um Neuburg a. D. auf Gonista angegeben Wenig wahrscheinlich." (Sendt. „Vegetationsverb. Südbay." S. 836). Auch Graf Du Moulin gibt 0. rapum in seinem Verzeichnisse der Flora von Bertolds- heini an ; vielleicht hatte er dabei die Sendtner'sche Angabe im Auge, vielleicht vermeinte er auch, diese Art um Bertoldsheim beobachtet zu haben. Da nun aber in dem erwähnten Verzeich- nisse auffalienderweise 0. lutea (= 0. rubens) fehlt, so liegt sicherlich eine Verwechslung mit dieser Art vor. Was Fahrn- bacher mit seiner 0. rapum meinte, wissen wir nicht ; soviel aber wissen wir bestimmt, das 0. rapum Thuill. um Neuburg nicht vorkommt. 1045. 0. Epithyinum DC. (= 0. alba Stephan) Quendel-S. oo Auf Thymus Serpyllum schmarotzend, 6. — 7. Sehr selten. Hu Marxheim (Prantl) ; auf Wiesen an der Donau von Bitten- brunn bis Marxheim sehr häufig (Hof.). — Beide Angaben sind zu streichen! Wir haben an den angegebenen Lokalitäten nie auch nur ein einziges Exemplar von 0. Epithymum beobachtet, wohl aber wächst dort 0. gracilis, die weder Hoffmann noch Prantl von doi t angeben, in Menge. Nach Dr. Schwertschlager's gütiger Mitteilung ist die Orobanche von Marxheim im Herbar Hoffmaun's zu Eichstätt nichts anderes als 0. gracilis. ^'k (Ries) Am südlichen Waldrande zwischen den 3 Schwalb- mühlen und der Pflegermühle (bei Wemding) neben Gnaphalium arenarium (Fr.). Nj Nahe dem Grenzgebiete bei Eichstätt auf Kalkbügeln sehr häufig, z. B. am Neuenweg, am Prinzensteig (Hof.). 400. Lathraea L. — Schuppenwurz. 104G. L. S(liiaiiiaria L. gemeine Seh. 4 in feuchten Wäldern auf Baumwurzeln schmarotzend. 3. — 5. Hu Engl. Garten bei Neuburg a. D. häufig !!, Wäldchen am Bahnkörper bei Kreut (Nbrg.) ! !, Fasanenschütt bei Bitten- brunn ! !, Donau-Auen bei Joshofen ! ! ; Neuburg a. D. (Fr.) Nj Monheim in Laubwäldern an mehreren Stellen (Lg. ), z. B. nach Wittesheim, Liederberg nach Rögling, Monheimer Stadtwald (Hof.); Ensfeld am Wege nach Haunsfeld bis zum Langenberg (Lutz). 92. Familie. Leiitibulariaceae Rieh. — Wasser- lielmge wachse. 401. Pinguiciila (Touru.) L. — Fettkraut. 1047. P, vulgaris L. gemeines Fettkr. 4 Torfige, feuchte Wiesen, Gräben. 5. G. Zerstreut. 448 Hu Moorwiesen bei Kraut (Nbrg.) zahlreich ! !, zwischen Unter- hausen und Strass in einem Sumpfe am Bahnkörper ! !, sumpfige Wiesen zwischen Strass und Leidling ! !, an Grabenrändern im Ergertshauser Moor (Rohrenfels) !!; im Donaumoos (Schrk., Se.) ; Torfwiesen zwischen Rohrenfels und Ludwigsmoos ! ! ; Klingsmoos gegen Schönesberg (P.); Buch, zwischen Wengen und Gempfing, Unterhaar (Z.); * zwischen Siffenhofen u. Alten- eich (Berg im Gau) ! !, zwischen Linden und Langenmoosen ! ! ; * beim Gabeliiolz (Ingolstadt). Nj Moorwiesen bei Joshofen gegen die Ingolstädter Strasse spärlich!!; Monheim (Prtl.), 2. B. Brandkapelle!! (Lg., Hof.); Nordrand des Stückelberges (Lg.); * Buchdorf „auf dem Sand" ! ! ; * Wolkertsholen, * Meilenhofen gegen Bergen (Hof.); * Schutter- moor zwischen der Wolkertshofer- und Moosmühle (ßuxheim) ! ! ; Bettoldsheim (DV.); * zwischen Buchdorf und Hafenreuth an einem Weiherchen ! ! Nk (Ries) Herbermühle und * Ammerbach bei Wemding (Fr.). f 1. lilacino: Hu * Reichertshofen (Vollmann in Bericht Bayer. Bot. Ges. XI, 1906). 1048. P. alpiua L, Alpen-F. 4 Torfwiesen, Moore. 5. — 7. Selten. Hu Auf Moorwiesen zwischen Schainbach und Abenberg (Walda) mit Gentiana acaulis sehr zahlreich, im Haselbacher Moor gegen Etting stellenweise zahlreich (Z.ü). Nj Bei der Moosmühle zwischen Pettenhofen und Buxheim im Schutterraoor an einem Moosgraben 1902 !!; Torfwiesen zwischen Wolkertsholen u. Buxheim ziemlich häufig (Hof,, Prtl.) — Hier ist vielleicht der einzige Fundort dieser alpinen Art nörd- lich der Donau und einer der nördlichsten in Bayern und bezw. Deutschland überhaupt. Ob die Pflanze an diesem Orte als Eis- zeitrelikt zu betrachten ist oder ob sie ihr Dasein einem Donau- laufe zu verdanken hat, der aus dem Stepperg-Dollnsteiner Trockentale bei Feldmühle (Hütting) in das Bett der heutigen Schutter abfloss, lassen wir dahingestellt. 402. Utricularia L. — Wasserschlaucli. 1049. U. vulgaris L, gemeiner W. 4 Gräben, Sümpfe, Torftümpel. 6. — 8. Zerstreut. Hu In einem Tümpel bei Heinrichsheim an der Brücke von Neuburg her ! !, in einem Graben zwischen Zell und Brück zahl- reich!!, in Altwassern zwischen Joshofen und Bergheim!!; im Donaumoos (Se.); Moorwiesen zwischen Haselbach und Etting!!, zwischen Etting und Gempfing!!; Leitheim (Fr.). Nj * Zwischen Wolkertshofen und der Heidmühle, Hütting (Hof.); Bertoldsheim (DV.). 1050. TJ. negiecta Lehmaun übersehener W. 2|. Torfsümpfe, Moor- gräben. 6.-9. Sehr selten. 449 Nj In einem Tümpel auf dem Baron v. Tucher'schen Torfstieb zwischen Feldmühle und Hütting 4. IX. 1900 1! — Die weitere Vei breitung dieser Art in Bayern, die nach Prantl bisher nur von Eichstätt, das ca. 15 km von unserem Fundorte entfernt liegt, bekannt war, ist nach Ascherson sehr wahrscheinlich, da ihm aus der eben en Schweiz bisher nur diese Art und keine vulgaris vorlag. 1051. U. intermedia Hayne mittlerer W. 4 Gräben, Moore, Sümpfe. 7. — 8. Sehr selten. Hu Im Donaumoos bei Neuburg (Sendtner „Vegetationsverh. Südb." S. 699); an sehr nassen Stellen des Moores zwischen Haselbach und Kopfmühle (Etting) mit Utr. minor und Drosera anglica ! ! Die Pflanze vom Haselbacher Moor weicht in folgenden Stücken von U. intermedia ab und neigt dadurch der U. ochroleuca R. Hartmann zu: Die Blätter der Laubsprosse hier und da mit Schläuchen; Blattzipfel nach der Spitze verschmälert, mit beiderseits 3 — 5 Wimperborsten auf deutlichen Zähnchen; Wiuter- knospen kugelig. — Man könnte die Pflanze eventuell zur var. Kochiana Celak. der Utr. intermedia stellen, bei welcher jedoch die Laubsprosse keine Schläuche tragen und die Winterknospen nach Asch, und Grab, eiförmig-länglich sind. Blüten fehlen leider, so dass die Gestalt und Länge des Sporns nicht unter- sucht werden konnte. 1052. U. minor L. kleiner W. 4 Gräben, Sümpfe, Torfstiche. 6. — 8. Selten. Hu In Torfgräben bei Staudheim südlich vom "Eisenbahnkörper in der Nähe der Kleinen Paar bei einem einzeln stehenden Häus- chen (Z. 1901!!), im Haselbacher Moor unter U. intermedia (Z. 1902 u. 1904!!), * Oberndorfer Moor (Z. 1904). 93. Familie. Globulariaceae DC. - Kugel- blumeiigewäclise. 403. Globularia (Tru.) L. - Kugelblume. 1053. G. vulgaris L. (= G. Willkommii Nyman) gemeine K. 4 Heiden, steinige Hügel. 5.-6. Hu Am Eingange zum Grossen Exerzierplatz bei Nenburg von der Grünauer Strasse her zahlreich I !, auf einer Oedung, bezw. an einer Kiesgrube nordöstlich von Rohrenfeld Ü, Oedung bei Grünau !!; Münster, Thierhaupteu (Z.). Nj Ueber den Steinbrüchen bei Laisacker (Winter !!); stei- nige Abhänge und Raine bei * Mörnsheim und Ensfeld (Lg.); im „Hörle" bei Ensfeld (Lutz !!); * Auf Heiden und an Rainen über Ronheim (Harburg) 1909 ! !. 450 94. Familie. Plaiitagiiiaceae Juss. — Wegerich- gewächse. 404. Plantago L. ~ Wegerich. 1054. P. maior L. grosser Wegerich. 21- Wege, Weiden, Raine. 7.— 10. Sehr verbreitet, auch Hii im Douauraoos (^P.) ; Nj Monheim geraein (Lg.). var. intermedia Gil (= var. limosa Kit.): Hu Bach- weiher (Nbrg. a. D.) ! !. var. asiatica L, f. nana Tratt. : Hu feuchte Kiesgrube zwischen Brück und Maxweiler ! !. 1055, P. media L. mittlerer W. 4 Wiesen, Triften, Raine. 5.- 6. Sehr verbreitet, fehlt auch Hu im Donaumoos nicht; Nj Mon- heim gemein (Lg.). Es wurde im Gebiete ausschliesslich die var. typica Beck be- obachtet. 10.56. P. laiiceolata L. Spitz-W. 4 Wege, Raine etc. 4.-9. Ge- mein, auch Hu im Donaumoos (Schrk., Se., P.); Nj Monheim ebenfalls gemein (Lg.). var. altissima L. (angenähert): Nj Ried an Gräben, Häu- sern und Wegrändern ! !. var. spha er ostachya 'DC: Hu Auf trockenem Torf- boden beim ,,DaxhölzP' (Stengelheim) im Donaumoos ! ! ; N j an Felsen bei Hütting 1907 !!. Wenn auch früher schon dem Spitzwegerich, insbesondere dem ausgepressten Saft desselben, bedeutende Arzneikräfte zugeschrie- ben worden waren, so ist derselbe doch erst neuerdings wieder durch die Anhänger Kneipp's mehr zu Ehren gekommen. 95. Familie. Rubiaceae DC. — Rötengewächse. 405. Slierardia (Dill.) L. — Slierardie. 1057. S. arvensis L. Acker-Sh. 0 u. 0 Aecker, Schutt. 4. — 10. Sehr verbreitet, auch Hu im Donaumoos an Dorfstrassen (Paul) ; Nj Monheim gemein (Lg.). 406. Asperula L. — Meier. 1058. A. arvensis L. Acker- M. 0 Aecker mit Kalk- und Lehm- boden. 5.-6. Sehr selten. Nj Um Monheim hier und da auf Aeckern (Lg.; trotz der Mitteilung Längs an den Verfasser, dass er A. a. in seinem früheren Herbar sicher aus der Umgebung von Monheim besessen habe, ist diese Pflanze im Herbar Längs zu Donauwörth nicht vorhanden); * Solnhofen (Fi-., Prtl.). 451 1059. A. tinctoria L. Färber -M. 4 Steinige Abhänge, Heiden. 6. — 7. Sehr zerstreut. Hu Auf Heiden an der Donau zwischen Bergheim und Gerol- fing, besonders auf der Irgertsheimer Viehweide 1901 zahlreich!!; trockene Wiesen an der Ach bei üntermaxfeld (Paul). Nj Auf Felsen Itei Feldmühle (Hütting) auf dem linken Schut- terufer Ü, am Westrande des Waldes zwischen Unterhausen und Stepperg an Felsen, besonders zahlreich bei dem Steinbruch gegenüber Stepperg 1902 !!; im „Stelzer" zwischen Liederberg und Mühlheim (Monheim) häufig (Lg ) ; * auf Felsen beim Spindel- kirchlein (Konstein) 1906 ! !, * auf Felsen gegenüber Ried bei DoUnstein ! ! ,,Die dünne kriechende rote Wurzel färbt gut rot." Hochstetter Pop. Bot. S. 124. 1060. A. cynanchica L, Hügel-M. 4 Raine, Heiden. 6.-7, Ver- bleitet, z. B. Hii Trockene Wiesen an der Ach im Donaumoos (P.). Nj verbreiteter, z. B. an Rainen bei Ried, Joshofen, Stein- bruch bei Laisacker, Hohlweg zwisehen Hesselohe und dem Rieder Wald, ,,Hochgestad" oberhalb Unterhausen gegen Step- perg, steinige Abhänge bei Graisbach; im „Stelzer" zwischen Liederberg (Monheim) und Mühlheim und auch sonst ge- mein (Lg.). 1001. A. glaiica (L.) Bess. blaugrüner M. 2]. Steinige Abhänge, Felsen. 6.-7. Zerstreut. Hu Lechheide bei Oetz (Thierhaupten) (Z. ; ob nicht aus Ver- sehen mit A. tinctoria verwechselt ? d. V.). Nj Finkenstein westlich von Bittenbrunn, Felsen und Abhänge beim Moyschlösschen (Neuburg) ! !, Mauern auf Felsen !!. Hüt- ting!!, Stepperg!!, * Wellheim 11; häufig auf Felsen des Schut- tertals, auch hoch bei der Bauchenbergmühle (Schw.); Gosheim, Galgenberg bei Wemding, Konstein (Fr.); Wald zwischen Fünf- stetten und Gosheim zahlreich 1909 !!; bei den 3 oberen Schwalb- mühlen (Wemding) (Hof.); * auf der ,,Burg" bei Hoppingen!!, * bei Ronheim «Harburg) !!; Bertoldsheim (DV.) ; im „Stelzer" bei Liederberg (Monheim) und bei Ensfeld (Lg.). Schrank führt in seiner „Baiersch. Flor." S. 402 ein Galium scabrum L. syst, veget. an und bemerkt dabei : „H. Frölich hat es um Neuburg an der Donau gefunden." Dieses Gal. scabrum ist offenbar nichts anderes als eine Form der Asperula glauca (=: Galium glaucum L.), denn Schrank schreibt selber a. a. 0. in einer Anmerkung: „Die Pflanze unterscheidet sich vom meer- grünen Labkraute durch ihre ansehnliche Höhe (sie wird bei- nahe mannshoch), dickere Stengel und die sattgrüne Farbe der Stengel " Wir glauben selber um Neuburg Exemplare von Asp. glauca gesehen zu haben, bei denen die blaugrüne Farbe der Stengel und Blätter nicht so intensiv ausgeprägt war und die 2'J* 452 sich zugleich durch grosse Ueppigkeit ausgezeichnet haben. G. scabrura L. ist nach G. Beck „Flora von Niederösterreich" S. 1121 wenigstens z T, = G. rotundifolium L. 1062. A. odorata L. Waldmeister. 2j. Wälder. ^. — 6. Ziemlich ver- breitet, aber meist nur gruppenweise, z. B. Hu Sehensand (Neuburg), ,, Eichet" bei Zell; Torfstich am Lehenholz („Daxhölzl") bei Stengelheim (Ge.); Ehekirchen. Nj Im Walde beim Finkeustein (Bittenbi'unn), Gietlhausen im ,, Peterholz-' an mehreren Stellen gruppenweise, Westrand des Waldes zwischen Unterhausen u. Stepperg -, Monheim gruppen- weise massenhaft, z. B. am Fusswege nach Büttelbronn und im Walde nach Graisbach, sonst weniger häufiger (Lg.); * bewal- dete Abhänge im Spindeltal (Konstein); Uhlberg bei Möhren. Die Verwendung dieser Pflanze zum Maiwein etc. ist bekannt; Unkundige verwechseln häutig Galium silvaticum L. damit. 407. Gralium L. — Labkraut. 1063. (x. Cruciata (L.) Scop. Kreuz-L. 4 Hecken, Gebüsche. 4 — 5. Verbreitet, z. B. Hu an der Donau von Neuburg nach Joshofen, an der Strasse zwischen Neuburg u. Zell; Wiesen im Donaumoos (P.); Lechs- end, * Leitheim; Schütte beim ,,Saliter" (Ge.). Nj Igstetten (Attenfeld), Bergheim, Rieder Kirche; Monheim verbreitet (Lg.); * Spindeltal bei Konstein. 1064. G. tricorne With. dreihörniges L. 0 Auf Aeckern mit Kalk- und Lehmboden. 7. — 10. Sehr selten. Nj Bertoldsheim ( DV.). Du Moulin giebt in seinem Verzeich- nisse der Flora von Bertoldsheim leider, wie gewöhnlich, keinen näheren Fundort an; in seinem Herbar liegt kein Exemplar aus der Neuburger Flora. — Wir konnten die uns wohl bekannte Pflanze bisher selbst leider nirgends im Gebiete finden. 1065. Gr. Apariue L. Kleban. 0 Aecker, Hecken, Schutt, 6. — 10. Sehr verbreitet, auch Hu als Ackerunkraut im Donauraoos (P.); Nj um Monheim häufig (Lg.). ssp. G. spurium L. sehr selten beobachtet, nur Nj Ber- toldsheim in Lein (DH., DV.). Diese im Gebiete wohl sicher weiter verbreitete Unterart wird von den einen nur als Abart von G. Aparine (so von Asch. u. Grab, in ,, Flora des nordostd. Flachlandes"), von andern (z. B. G. Beck in seiner ,, Flora von Niederösterreich)" als Art behandelt. 1066. Gr. uligiiiosum L, Moor-L. 4 Sumpfige Stellen, Gräben. 5.-7. Sehr zerstreut. Hu Gräben und Ausstiche im Donaumoos (Se., P.); Hasel- bacher- und Staudheimer Moor (Z,); Neuburg (Fr.). Nj Sumpfige Wiese neben dem Weiher bei der Beutmühle (Oberhausen) ! !, nasse Waldstelle bei Igstetten ( Attenfeld) ! ! ; Mon- 453 heim häufig (Lg., teste Schw.) ; * Torfgräben bei der Moosmühle (Wolkertshofen) ! ! Nk (Ries) Au der Schwalb (Wemdiug) auf Wiesen (Hof.) ; Herbermühle, Wildbad Wemdiug (Fr.). G. u. ist im Gebiete bei weitem nicht so verbreitet wie die folgende Art. 1()()7. Gr. palustreL. Sumpf-L. 4 Sümpfe, Gräben 5.-7. Verbreitet, z. B. Hu Sumpf am „Brandl" (Neuburg), Altwasser am Fusse des Moyschlösschens, Moorwiesen bei Kreut (^Oberhausen) ; Fasanen- schütt bei Bittenbrunn (Ge.); im Donaumoos (Schik., Se., P.) Nj Wiesenmulde zwischen Ried und dem Moyschlösschen, Beutmühle ( Oberhausen j; Monheim häufig, z. B. Monheimer- Kreut (Lg.). var. elongatum Presl: Hu Ostrand des Stadtwaldes bei Grünau gegen die Bürgerschwaige zwischen Phalaris arundinacea etc. ! 1, * Weidengebüsch zwischen Buchdorf und HafenreuthÜ var. caespitosum G. Mey. (= var. brachyphyllum Opiz): Hu: Uferschutzmauer an der Donau bei Neuburg a. D. !! 1068. (jf. boreale L. nördliches L. 4 Heide- und Moorwiesen, Wald- blössen. 7. — 8. Zerstreut. Hu Moorwiesen bei Kreut (Nbrg.)!!; Strass (Ge. !!); trockene Wiesen im Donauraoos (Se. u. P.)} * Moorwiesen zwischen Obern- dorf und Ellgau ! ! Nj Verlassener Steinbruch gegenüber der Rieder Dampfziegelei ! !, Zitzeisberg bei Sehensand!!; im Walde zwischen Unterhausen und Stepperg von der ,, Kaiserburg" zum „Fischerniki" ! !; Burgwald bei Neuburg (Ge. ! !) ; Monheim häufig (Lg ); Wemding (Egenberger); * Moorwiesen bei Buxheim (Hof,!!), dto. bei Wolkertshofen!! var. hyssopifolium Hoff.: Nj Reichertswies und Hagen- buch (Monheim) (Fr.) 100«. G. rotundifoHum L. rundblättriges L. 4 Schattige Wälder. 6. — 8. Sehr zerstreut. Hu Königsbrunn bei Thierhaupten (Z.). Nj Im Rieder Gemeindewald an mehreren Stellen, z. B. Ab- teilung ,, Haslache" zahlreich!!, AbtIg. „Hildern" eine reiche Gruppe!!, Abtlg. „Brand" einige Exemplare!!, im Seminarwald südwestlich von Bergen mehrere reiche Gruppen nahe dem Wald- rande bei Brombeer-DickichtenÜ, Wald gegen Nassenfeis !!, in dem Fichtenwald links der Strasse von Bittenbrunn zum Forst- hof in wenigen Exemplaren!!, * zwischen Meilenhofen und Moritz- brunn sehr" zahlreich, auch noch nächst letzterem!!; * zwischen Prielhof und Meilenhofen im Walde gemein (Hof.) ; Monheim im Jägerholz (Lg.); am Stückelberg ! !, im Walde gegen Büttelbronn ! ! 1070. 0. verum L. echtes L. 4 Raine, Wiesen, Waldschläge. 6.— 10. Sehr verbreitet, auch Hu im Donaumoos (Schrk., Se. und P.); Nj Monheim geraein (Lg.). var. typicum Beck: so am häufigsten. 454 Rasse Wirtgeni Fr. Schultz (=: var. praecox Laug): sehr zerstreut. Hu Am Gänseanger bei Biding! !, auf Moorwiesen bei StrassÜ; Moorwiesen bei Kreut (Nbrg.) und Hardt (Ge, u. Gu.) Nj Rieder Gemeindewald! !, Burgwald vereinzelt! !, *imScbutter- raoor zwischen Pettenhofen und Buxheim massenhaft!! Nk (Ries) Nasse Wiesen bei Huisheim 1909!! Rasse Wirtgeni bewohnt mit Vorliebe moorige Wiesen und fehlt deshalb sicherlich auch im Neuburger Donauraoos nicht. 1071. G. MoUugo L. gemeines L. 2\. Gebüsche, Hecken, Wiesen. 5,-8. Sehr verbreitet, auch Hu im Donaumoos (Se. u. P.) ; Nj Monheim gemein (Lg.). var. erecturaHuds. (pro spec.) : Nj Ried, und so wohl am häufigsten. 1072. €r. silvaticiim L. Wald-L. 4 Schattige Wälder. 6.-7. Sehr verbreitet, z. B. Nj im Burgwald bei Neuburg a. D., verlassener Steinbruch gegenüber der Rieder Dampfziegelei im Gebüsch ; Monheim gemein (Lg.). 1073. Gr. asperum Schreber (= G. silvestre Poll.) Heide-L. ij. ■Trockene Wälder, Heiden. 6. — 8. Zerstreut, und zwar nur die ssp. asperum (Schreb.) Schuster: Hu Strass südöstlich vom Mühlhardt-Weiher !!, Lechheiden bei Thierhaupten ! ! Nj Verlassener Steinbruch gegenüber der Rieder Dampfziegelei an Rainen!!, Rieder Gemeindewald Abtlg. „Hildern" und wohl auch sonst ! !, Hohlweg zwischen Hesselohe und dem Rieder Wald !!, Oedung zwischen Hesselohe und Gietlhausen ! !, Wald- schläge von Ried gegen Nassenfeis ! !, Waldränder bei Ditten- feldÜ; Möhren, Monheim (Fr.); * Preisen beim Spindelkirchlein nächst Konstein ! ! var. glabrum (Schrader) Schuster: Nj Waldrand beim Forsthof und so am häufigsten ! ! form, austriacum (Jacq."» Sehnst.: Hu Lechheide bei Thierhaupten 1909 I! var. sc ab r um (Jacq.) Sehnst.: Nj Waldschlag von Ried gegen Nassenfeis ! !, * Langenberg bei Konstein ! ! var. hispidum (Schrader) Schuster — mit rückwärts rauhem Stengel — : Nj Rieder Wald Abtlg. „Hildern" !!, Hummelberg zwischen Bittenbrunn und Riedensheim ! ! Bastard. Galiuni Mollugo L. x verum L. (= x G. ochroleucum Wulff). Im ganzen Gebiete nicht selten; wohl überall unter den Er- zeugern. 455 Hu All der Ostspitze des „Eichet" bei Zell 1908 !!; Burg- heim, Mochenbach, Straupen, Thierhaupten, Wengoii, Holzkirchen, Wächteriiig (Z.); Hecke an der Bahn zwischen Neuburg und Sehensand (Gu.). Nj Am Kirchberg zu Ried an mehreren Stellen ! !, verlassener Steinbruch gegenüber der Rieder Dampfziegelei ! !, an Rainen zwischen Hesselohe und Laisacker ! ! — An letzterem Orte und am Kirchberg zu Ried fanden wir eine Form des Bastardes, welche sehr schwach riecht und wohl als G. super-MoUugo X verum zu betrachten ist; sonst riecht der Bastard fast ebenso stark wie G. verum. — Igstetten (Attenfeld) ! !, im Rieder Wald an der Strasse nach Beigen ! !, Gietlhausen !!, Bittenbrunn ! !, Zitzeisberg über Sehensand ! !, an der Donauwörther Strasse von Neubuig nach Oberhausen in einem verlassenen Stein- bruche ! ! ; Bertoldsheim (DV.), 96. Familie. Adoxaceae Fritsch. — Moschuskraiit- gewäclise. Die Unterbringung der Gattung Adoxa L. in einer eigenen Familie — Prantl hat dieselbe bei den Saxifragaceae, Caflisch bei den Caprifoliaceae — stimmt mit den eingehenden Unter- suchungen von A. Eichinger in „Mittlgn. Bayer. Bot. Ges." 2. Bd., Nr. 5 und 6, überein. 408. Adoxa L. — Moschuskraut. 1074. A. Moschatelliiia L. gemeines M. 4 Schattiges Gebüsch, feuchte Wälder. 3,-4. Zerstreut. Hu An der Südseite der Schütte beim „Saliter" (Nbrg.) ! !, bei Sehensand am Waldrand in unmittelbarer Nähe des 2. Bahji- wärterhäuschens von Neuburg aus !!, am Nordwestrand des ,, Eichet'' bei Zell ! !, auch an einigen anderen Stellen dieses Wäldchens !!, Wäldchen („Erlet'') bei Unterhausen !! ; Bayer- dilling, Haselbach, Biding, Eschling, Holzkirchen (Z ) ; * Ingolstadt (Bleicher). Nj An einem Abhänge zwischen dem „Saliter" (Nbrg.) und der , .Klause" ! !, an der Kaiserburg bei Oberhausen !!, Hecke und Gebüsch bei Oberhausen !! ; Ensfeld (Lutz); im Bollenschlag bei Ensteld (Hof.); zwischen Wemding und Fünfstetten (Fr.); Haidmersbronn gegen den Rothenbergerhof, Waldgraben bei Flotzheim (Lg.). Von dem „auffallenden" Bisam- oder Moschusgeruch, den dieses Ptlänzchen in Blüten, Früchten und Blättern haben soll (cfr. Hoch- stetter „Pop. Bot." S. 1961, konnten wir nur wenig oder gar nichis bemerken. 456 97. Familie. Caprifoliaceae Juss. — Oeissblatt- gewächse. 409. Sambucus (Trii.) L. — Holuiuler. 1075. S. Ebulus L. (= Ebulum humile Grcke.) Zwerg-Holunder. 21- Waldschläge, Raine. 7. — 8. Zerstreut. Hu Waldschlag bei Hürst (Wengen) ! !, Bayerdilling ! !, am Waldrande zwischen Sulz und Holzheira ! ! ; Wengen, Mochen- bach, Esterholz, Unterhaar, zwischen Thierhaupten und Neu- kirchen (Z.). N.j Waldrand bei Gietlhausen !!, an der Strasse von Ried nach Bergen hinter einer Fichtenhecke ! !, zwischen der Seenfahr- und Bauchenbergmühle an der Schutter zahlreich ! !, am Wald- rand zwischen Bauchenbergmühle und ,, Schanz" (Hütting) ! !, * Wälder bei Konstein häufig!!; Ensfeld (Fr., Lu. !!); zwischen Rögling und Mühlheim (Hof. ) ; ,,Totenbrünnlein" (Monheim), zwischen Warching und Natterholz (Lg.) ; * Schutter- und Rieder Tal (Wellheim und DoUnstein) überall (Schw.).; Wemding (Fr.); zwischen Weilheim und Möhren 1909 !!, am Wege von Rothen- berg auf den Uhlberg 1910 ! !, Waldabhang zwischen Emskeim und Ellenbrunn ! !, * an der Strasse zwischen Tagmersheim und Mühlheim !!. Diese Pflanze, die in vielen Gegenden nur aus ehemaliger Kultur verwildert vorkommt — die schwarzen Beeren wurden in der Medizin gebraucht — , ist bei uns gewiss spontan, wie ihr Vorkommen selbst in den entlegensten Waldgegenden beweist. 1076. S. nigra L. gemeiner H. 4 Hecken, Häuser etc. 6.- -7. Sehr verbreitet, auch Nj um Monheim gemein (Lg.). — Die Blüten ,, geben getrocknet einen vortrefflichen schweisstreibenden Tee; die reifen schwarzen Beeren werden als Muss gekocht und haben, wie auch die Rinde, eine blutreinigende Kraft." (Hochstett. S. 88j. 1077. S. racemosa L. Trauben-H. "^ Bergwälder, Abhänge. 4.-5. Zerstreut, z. B. Hu Waldabhänge bei Nördling und Hausen (Bayerdilling)!!, Waldschlag zwischen Münster und Thierhaupten!!, Fernmitten- hausen und Ambach an Waldabhängen ! ! Nj Im Burgwald rechts vom Wege zur ,, Alten Burg" in einem Waldschlage!!. Unterhauser Pfarrwald!!, an einem Waldabhange bei der Bauchenbergmühle!!; Ensfeld (Lutz); * von Wasserzeil nach Konstein (Hof.) Der Traubenholunder ist im Schmuck seiner roten Beeren- Rispen eine Zierde jeder Gartenanlage. 410. Lonicera L. — Heckenkirsche, Geissblatt. L. Caprifoliiiin L. Geissblatt. ^ 5. — 6. Im Gebiete seit alten Zeiten vielfach kultiviert und manchmal verwildert; so z, B. Nj in Hecken beim Moyschlösschen (Neuburg)!! 457 1078 L. Xylosteum L. gemeine H. X> Hecken, Waldränder, Wald- schläge. 6.-7. Sehr verbreitet, z. B. Nj im Walde zwischen Unterhausen und Stepperg; Monheim häuttg (Lg.). Der Lon. Xylosteum sehr ähnlich ist die häufig als Zierstrauch geptianzte Lon. tatarica L.; sie hat grössere rötliche Blüten und stammt aus Osteuropa. 1079. L. coerulea L. blaue H. 1^ Steinige Orte, feuchtes Gebüsch. 5. Sehr selten. Nj Von Pfarrer Spahn in den Jahien 18T2 — 1879 einmal im Unterhauser Pfarrwald gefunden ; ein richtig bestimmtes Exem- plar vom genannten Fundorte befindet sich, von Spahn mitgeteilt, in unserem Herbarium neoburgense. — Der Unterhauser Pfarr- wald liegt am Fusswege von Unterhausen nach Stepperg, bildet ein Dreieck und stösst gleich beim Eingang in den Stepperger Wald mit der Spitze an den Weg. Der Vorfahre Spahn's hatte mehrere Jahre nicht nachgepflanzt; auf diesen Waldblössen fand Spahn Manches, u. a. auch Lon. coerulea L. — Wir haben am angegebenen Orte Nachschau gehalten, aber leider umsonst. Wie die Pflanze dorthin kam, ist schwer anzugeben ; unseres Wissens wurde sie bisher im Jura nirgends gefunden. Die nördlichen Abhänge des Unterhaus. -Stepperg. Waldes bergen allerdings manche Rarität, wie z. B. Pleurospermum austriacum, Staphylaea pinnata etc., die wohl der unmittelbar am Fusse der Steilhänge vorüber- rauschendeii Donau ihr Dasein zu verdanken haben. Ob nicht vielleicht auch L. coerulea dort ein verstecktes Plätzchen ge- funden hat bezw. hatte und von hier an den Südrand des des Waldes herübergewandert ist? Symplioricarpns Dillen. — Schneebeere. S, racemosus Mich. Schneebeere, ein allgemein bekannter Zier- strauch aus Nordamerika, findet sich Nj am Nachtberg in Neu- burg verwildert ! ! 441. Viburnum L. — Schneeball. 1080. Y. Lantana L. wolliger Seh t> Hecken, Wälder. 5. Verbreitet, auch Nj um Monheim an Waldrändern und in Hecken (Lg.) Die beerenartige Steintrucht, die anfänglich grün, dann hell- rot und zuletzt schwarz ist, wird von Vögeln begierig aufgesucht. Man trifft V. L. auch manchmal in Gärten und Parks angepflanzt. 1081. V. Opulus L. gemeiner Seh. ^ Schütten. Waldränder, Hecken. 5.-6. Ziemlich verbreitet, auch Nj um Monheim vielfach an Hecken und Waldrändern. m. roseum L. wird als „Schneeball" mit lauter geschlechts- losen Blüten in kugeliger Trugdolde vielfach angepflanzt. 458 98. Familie. Valeriauaceae DC. — Baldrian- gewächsc. 412. Valeriaiiella PoU. — Rapünzchen. 10H2. V. olitoria (L.) Mch. Feldsalat. © u. 0 Aecker. 4.-5. Sehr verbreitet, auch Nj um Monheim gemein. - ,,V. o. ist gleich im ersten Frühling, wenn eben erst der Schnee weggeht, schon auf allen Aeckern zu finden, wo man ihn sammelt, um ihn als Salat oder Gemüse zu benützen." (Hochstetter a, a. 0. S. 115). 1083. V. Morisonii DC. (= V. deutata Poll.) gezähntes R. 0 Aecker. 6, — 8. Zerstreut. Hu Ackerränder beim Kahlhof (Nbrg.) ! ! und gewiss öfter. Nj Gietlhausen (Nbrg.) !!, auf Aeckern an der Strasse nach Bergen an jener Stelle, wo der Weg nach Igstetten abzweigt ! 1, Igstetten (Attenfeld) auf Aeckern am Fusswege nach Bergen!!; Josh(>fen (Ge.); Bertoldsheim unter der Saat (DH.) ; Monheim hier und da, z. B. zwischen Itzing und Kölburg auf der Anhöhe am Walde (Lg); Haidmersbronn (Fünfstetten) (Fr.j. var. liocarpa DC. : Nj Aecker an der Strasse von Ried nach IJergen ! !, Igstetten (Attenfeld) ! ! Wohl die häufigste Form. 1084. V. rimosa Bast, geehrtes R. 0 Aecker. 6. 8. Sehr zer- streut, meist mit voriger Art. Hu nicht beboachtet. Nj Auf Aeckern links vom Schulwege zur Rieder Kirche!!, auf Aeckern über den Joshofener Steinbrüchen!!, auf Aeckern neben der Strasse nach Bergen gegen Igstetten mit voriger Art!! , Igstetten am Fusswege nach Bergen ebenfalls mit der vorigen Art !!, Gietlhausen gleichfalls mit voriger!! var. liocarpa Rchbch,: Nj Strasse nach Bergen!!, Igstet- ten!!; so wohl am häufigsten. var. dasycarpa Rchbch.: Nj Strasse nach Bergen mit var. liocarpa ! I 413. Valeriana (Trn.) L, — Baldrian. 1085. V. ofFicinalis L. echter B. 4 Ufer, feuchte Wiesen, schattige Felsen. 6.-7 Sehr verbreitet, z. B. Hu im Engl. Garten bei Neuburg; auch im Donaumoos (P.); Nj Monheim gemein (Lg.). — „Die Wurzel hat einen durchdringenden, nicht angenehmen Geruch und enthält ein wesentliches Oel (äthe- risches Oel und Baldriansäure, Asch. u. Grab.). Sie ist ein vor- treffliches Arzneimittel, dessen Wirksamkeit besonders in neueren Zeiten anerkannt worden ist und wird vorzüglich bei Krämpfen, fehlerhafter Verdauung, Gicht, Fiebern und überhaupt gegen eine Menge Krankheiten mit grossem Nutzen gebraucht." Hochstetter „Pop. Bot." S. 114. 459 lOSO. V. dioeca L. zwcihäusiger B. 4 Feuchte Wiesen, Gräben. 5.-6. Sehr verbreitet, z. B. Hll im Engl. Garten bei Neuburg; auch im Donaumoos (Schrie, Se. u. P.); Nj Monheim gemein (Lg.). D9. Familie. Dipsaceae DC. - Kardeugewächse. 414. Dipsacus (Trii.) L. — Karde. 1087. 1). pilosus L. (= Cephalaria pilosa Grenier) behaarte K. © Schütten, Gebüsch, Zäune. 7.-8. Selten. Hu Nächst Joshofen in einer frisch geschlagenen Schütte gegen die Donau!!; im „Eila" westlich von Bittenbrunn (Se.); von Neuburg bis Deggendorf (Cafl.). Nj In Gebüsch und an Ackerrändern auf den Abhängen des sog. Weingartens westlich von Bittenbrunn ! !, Steppei g im Orte selbst an Zäunen 1902!!; Stepperg am Wege von Mauern her (Hof.); Bertoldsheim häutig, aber unbeständig (DV.) 1088. 1). Silvester Hiids. wilde K. 0 Wege, Raine, Schutt. 7. — 8. Sehr verbreitet, auch Nj um Monheim gemein (Lg.). — „Die Stieglitze („Distelfinken", d. V.) fressen begierig den Samen." Hochstett. S. 119. 415. Suceisa M. et K. — Abbiss. 1089. 8. pratensis Mch. Teufelsabbiss. 4 Feuchte Wiesen. 8.-9. Verbreitet, z. B. Hu Zell gegen Brück, feuchte Wiesen zwischen Laisacker und Bittenbrunn, Königsbrunn gegen Thierhaupten ; im Donaumoos (Schrk. u. P.). Nj Bei der Beutmühle (Oberhausen) ; Monheim gemein (Lg.). var. glabrata Peterm.: im Gebiete die häutigste Form. — S. p. ist mit Colchicum autumnale, Euphrasia Rostkoviana und den Gentiana-Arten einer unserer Herbstboten. 416. Knantia L. — Kuautie. 1090. li. arveusis (L.) Coulter Acker-K. 4 Ackerraine, Wiesen. 6.-8. Sehr verbreitet, auch Hu im Donaumoos (P.); Nj Mon- heim gemein (Lg.). var. typica Beck: Nj Moyschlösschen, Ried und überall im Gebiete. var. integrifolia G. Mey. : Nj Moyschlösschen (Nbrg.) und gewiss öfter. 1091. K. silvatica (L.) Duby Wald-K. 4 Wälder, Waldränder, schattige Abhänge. 7.-8. Zerstreut. Hu (wie es scheint, seltener als in Nj) : Im Walde zwischen Kreut (Oberhausen) und Doclierhofü, zwischen Thierhaupten und Königsbrunn !!; * Waldrand bei Pöttmes gegen Kühnüausen (1! Schwarz); * Gabel (Ingolstadt) (Strehler). 460 Nj Ziemlich verbreitet, z. B. an den Nordabhängen des Burg- waldes bei Neuburg a. D. ! !, auf dem Zitzeisberg und Schön- bichl über Sehensand ! !, im Walde bei der ,, Kaiserburg" (Ober- hausen) ! !, Basteiberg bei Neuburg!!, Rieder Gemeindewald!!, Waldrand bei Igstetten (Attenfeld) mit K. arvensis (wir konnten aber keine Zwischenformen beobachten, d. V.); Monheira häutig (Lg.); Wald zwischen Wemding und Otting 1909 ! ! var. typica Beck: so am verbreitetsten, z. B Nj Zitzeis- berg ! !, Burgwald ! ! (hier die längeren Haare am oberen Teile des Stengels, bezw. an den Blütenstielen sehr zahlreich, d. V.). var. drymeia He uff. : Hu* Pöttmes gegen Wiesenbach !! var. typica verg. ad. var. drymeia: Nj Basteiberg bei Neuburg a. D. ! 1 Ob K. silvatica eine ,,gute" Art darstellt, möchten wir fast bezweifeln ; wenn wir auch in keinem Falle zweifelhaft waren, ob K. silv. oder K. arvensis vorliegt, so vermochten wir doch bisher keine ganz sicheren Unterscheidungsmerkmale zu eruieren. Die Behaarung, die Hlattgestalt, die Farbe und Grösse der Blüten — ■ kurz alles schwankt. Es wäre jedenfalls sehr interessant, mit den beiden ,, Arten" eingehende Kulturversuche anzustellen, 417. ScaMosa L. — Skabiose. 1092. S. Columbaria L. Tauben-Sk. © u. ^ Trockene Raine, Wiesen. 6 — 10. Verbreitet bis gemein, auch Hli im Donau- moose (Se. u. P.) •, Nj um Monheira gemein (Lg.). Die im Gebiete allein beobachtete Form ist die var. typica Beck. 1093. S. cauesceus W. ii. K. {— S. suaveolens Desf.) wohlriechende Sk. 4 Sandige Abhänge, Heiden. 7. — 10. Selten. Nur Hu beobachtet: Bewabiete Abhänge an der Ach bei Hemerten gegen Münster ! !, in einem Föhrenwäldchen an der Strasse zwischen Sulz und Holzheim !!, Oetz (Thierhaupten) Ü. Thiei haupten gegen Maria Elend und sonst ! ! ; Münster, Thier- haupten gegen Oberbaar und Oetz, Bayerdilling, zwischen Gem- pUng und Staudheim (Z.). In den Amtsgerichtsbezirken Neuburg und Monheira, die zura grossen Teile dera Weissen Jura angehören, wurde S. canes- cens bisher nirgends beobachtet. 100. Familie. CucurMtaceae Jiiss. — Kürbis- gewächse. 418. Bryonia L, — Zaunrübe. B. alba L. schwarzbeerige Z. 21- Hecken. 6.-- 7. Ira Gebiete selbst nicht beobachtet. Von Schrank ,,Baiersch. Flor." S. 294 für Hu „um Pörnbach nächst Ingolstadt in Gehägen" angegeben. Dieser Ort liegt nicht allzuweit vom Grenzgebiete entfernt. 461 1094. B. dioeca Jac(|. rotbeerige Z. 2j. Hecken, Gebüsche. 6.-7. Zerstreut. Hu In einer Hecke bei Sulz zwischen Rain und Holzheim'.!; Burgheim, Schutt und Hecken in Thierhaupten, Münster a. L., * Oberndorf (Z.); Rain (Sendtner); Marxheim an einem Zaune in der Ortschaft selbst ! ! ; * Ingolstadt (Bleicher). Nj Neuburg an einem Zaune am Wege, der vom ,,Brandl" zum Pulverturm nächst dem Fucusbräukeller führt, spärlich 1901 ! ! ; Hecke in Huisheim, Gosheim, Burgmannshofen (Lg.)-, Wemding gegen Polsingen ! !, * Harburg gegen Wemding ! ! Nach Asch, und Grab („Flor, des nordostd. Flachlds." S. 682) ist B. alba (und gewiss auch B, dioeca, d. V.) „ursprünglich wohl nicht einheimisch, sondern als Zier- oder Arzneipflanze (Obs. Radix Bryoniae ) gebaut ; jetzt seit Jahrhunderten an Hecken und Zäunen eingebürgert Beide Arten riechen un- angenehm, enthalten einen sehr bitteren, purgierenden Extraktiv- stotf, Bryonin, und sind daher giftig." In diese Familie gehören die bekannten Garten-, bezw. Zier- pflanzen: Cucumis sativus L., Gurke, C. Melo L., Melone, Cucurbita Pepo L., Kürbis, C. maxima Duchesne, Riesen- kürbis und ähnliche Gewächse. 101. Familie. Campaniilaceae (Jiiss.) Duby — Giockeiibliimeiigewächse* 419. Campanula (Tru.) L. — Glockenblume. 1095. C. rotimtlitolia L. rundblättrige G. 4 Wiesen, Raine. 6.— 10. Sehr verbreitet, auch Hu auf Wiesen und an Wegen im Donau- moos (Paul); Nj Monheim häufig (Lang). flor. albo:' Hu an einem Wegraine zwischen Strass und Leidling 1900 I! — Beim Pressen werden die weissen Blüten, wie die wohl aller weissblühenden Glockenblumen, etwas bläulich, 109(>. C. pusilla Haeuke kleine G. 4 Flusskies. 6.-8. Sehr selten, nur Hu auf Lechkies : in den Lechauen etwas unterhalb der Strassenbrücke bei Rain ein kräftiger Rasen 1900 !! (und später auch Z.), auf Schwemmsand unterhalb Feldheim gegen die Mün- dung 1901!!, einige Stöcke auch oberhalb der Eisenbahubrücke bei °Rain auf Lechkies 1901 !!, auf dem linken Lechufer ober- halb der Eisenbahnbrücke bis zur Holzmühle öfter 1902 !!; Münster a. L. (Z.). C. pusilla wurde vom Lech aus den Alpen bezw. Voralpen zu uns herabgeführt; auffallenderweise hat Du Moulin die Pflanze noch nicht beobachtet. 1097. C. rapunculoides L. rapunzelartige G. 4 Aecker, Gartenland, * seltener Wäldef. 7. — 8. Sehr verbreitet, NJ um Monheim nur 462 zerstreut (Lg.). — An schattigen Abhängen des Burgwaldes bei Neuburg (Nj) wurden vom Verfasser Exemplare beobachtet, die durch die grossen Blüten, breiten Blätter und den lockeren Blüten- stand an C. Trachelium erinnerten; sie stellen indes nur eine Standortsform der behandelten Art dar. — Sehr ästige Exem- plare mit kleinen Blüten fanden wir * am Schntterufer bei Meilen- hofen an sandigen Abhängen (Nj). — C. rapunculoides ist in- folge ihrer tief in der Erde sitzenden Ausläufer ein fast un- ausrottbares Gaitenunkraut. 109S. C. Trachelium L. nesselblättrige G. 2|. Gebüsche, Wälder, Schutt. 7. — 8. Sehr verbreitet, z. B. Hu am Donauufer zwischen Neuburg und Joshofen, Ried, Bayerdilling. Nj am alten Scüiessplatz bei Oberhausen, am Rande des Waldes bei Obei hausen gegen die „Kaiserburg" ; Monheim ver- breitet (Lg.). var, urticifolia Schmidt: diese Abart scheint im Ge- biete viel verbreiteter zu sein, als die mit kahlem Kelche, z. B. Hu Hausen!! (Bayeidilling), Bayerdilling gegen Wallerdorf!!; Nj Moyschlösschen bei Keuburg ! !, Hesselohe gegen Gietlhausen! !, Höflhof (Oberhausen) ! ! fl. albo: Nj an einem Abhänge zwischen Moyschlösschen und Joshofen!! (im Allgäu bei Oberstdorf am Schlappolt, Söller etc. haben wir C. Trachelium vielfach nur weissblühend beobach- tet! d. V.). iiov. form, micrantha Erduer: „Blüten klein (meist kaum 2 cm lang), an den Spitzen der Aeste fast gehäuft, Stengel sehr rauhhaarig und sehr ästig."*) So nur Hu auf einem Schutt- haufen zwischen Bayerdilling und Wächtering 1904!! Eine der form, micrantha sich nähernde Form der var. urtici- folia mit auffallend lief eingeschnitten gesägten Blättern fanden wir Nj in einem Hohlwege zwischen Hesselohe und Gietlhausen. 1099. C. patula L, ausgebreitete G. 0 Waldschläge, Waldwiesen. 5. — 8, Nicht sehr häufig, nur zerstreut. Hu Sehensand ! !, auf Wiesen am Waldrande bei der Bürger- schwaige (Heinrichsheim)!!, Rain!!, * Oberndorf am Lech!! Nj ßurgwald bei Neuburg a, D.Ü, auf Waldschlägen und an Waldrändern auf dem Zitzeisberg!!, Rieder Gemeindewald öfter, z. B. Abtgl. „Hildern" auf einem Waldschlage ! ! — Wir haben diese Art nie auf Kultur-Wiesen im Donautale beobachtet ; nur in Waldschlägen, auf Waldwiesen und an Waldrändern auf dem höher gelegenen Weissen Jura trafen wir sie häufiger an; in der Umgebung von Monheim z. B. ist sie häufig bis gemein (Lg.). Sendtner und Paul haben dieselbe auch im Donaumoos (jedenfalls nur auf nicht gedüngten, sog. „einmähdigen" Wiesen, d. V.) beobachtet. *) Die latein. Diagnose siehe im „Anhang" B. m Die im Gebiete wohl ausschliesslich vorkommende Form ist var. st riet a "Wall r, C. Kapuiiciilns L, Rapunzel-Gl. 9 Grasplätze, Raine, Hügel. 5. — 8 Sehr selten, nur Nk (Ries) im Grenzgebiete zwischen Fessenheim und Wildbad Wcmding an Waldrändern (Fr.) — Ob die Pflanze, deren Vor- kommen am genannten Fundorte seit 1848 nicht mehr bestätigt ist, daselbst noch existiert, ist mehr als fraglich. Wir konnten von derselben nirgends eine Spur finden. — Schrank gibt C. Rapunculus auch ,,um Ingolstadt in Gehägen" an (Baiersch. Flor. S. 479); indes schon Strehler konnte sie nicht mehr finden. Das Vorkommen der Camp. Rap. im Gebiete ist offenbar nur auf ehemalige Kultur zurückzuführen ; denn die Wurzel ist wohl- schmeckend und essbar, weshalb die Pflanze heutzutage noch, z. B. im nordostdeutschen Flachlande, zuweilen angebaut wird. (Asch. u. Grab. S. 686). 1100. C. persicifolia L. pfirsichblättrige Gl. 4 Wälder, grasige Hügel, Abhänge. 6.-8. Ziemlich verbreitet, z. B. Hu in Waldschlägen zwischen Strass und Ortlfing; Nj grasige Abhänge vor dem städtischen Wasserwerk bei Neuburg, Zitzeisberg (Sehensand) ; Rieder Gemeindewald (Ge.); im Unterhauser-Stepperger Wald; Ensfeld, * „Warte" bei Ammerbach (Hof.); Monheim (Lg.). var. levicaulis Beck: so wohl im Gebiete am häufigsten. f. eriocarpa Koch: Nj Igstettenü, * Wellheim!!, an- nähernd auch an den Abhängen beim städt. Wasserwerk nächst Neuburg ! ! und gewiss häufiger. f. eriocarp. flore albo: Nj * Kreuzlberg bei Wellheim im Walde!! var. minor Beck: Nj Wald bei Igstetten (Attenfeld) !! (Auch diese Pflanze gehört zur form, eriocarpa Koch). 1101. C. Cervicaria L. natterkopfblättrige Gl. 4 Bergwälder. 7.-8. Sehr selten. Nj Ensfeld im „Handloh" an Felsen, nicht recht weit weg von der Kircheuruine, auf der Nordseite des Spindeltals (Lutz 1900!). Nk (Ries) * Nonnenholz bei Laub am Waldrande (Gugler!). 1102. C. glomerata L. kuäuelblütige Gl. 4 Hügel, Raine, Heiden. 5. — 7. Verbreitet, z. B. Hu Grünau bei Neuburg a. D. ; Lichtenau, Neuschwetzingen im Donaumoos (P.); Moos (Strass) (Ge.); Rain, Münster. Nj Rieder Kirchberg, Steinbrüche über Laisacker, verlassener Steinbruch beim Kreidewerk (Nbrg.); Oberhauseu (Ge.); zwischen Ellenbruiin und Gammersfeld, in einem Hohlwege und an Rainen zwischen Hesselohe und Gietlhausen, zwischen Rennertshofen und Trugenhofen, * Wellheim; „Warte" bei Ammerbach (Hof.). var. farinosaRochel: im Gebiete die häufigste Form, z. B. Nj zwischen Hesselohe und Gietlhausen!! flore albo: Nj Steinbruch bei Laisacker!! 464 form, rotundata Beck: * Nj am Mühlberg bei WelUieim ! ! (Scheint die eigentliche var. salviaefolia Wallr. zu sein). form, pusilla DC. (einblütig): Hu Ortlfing (Schrank). var, vulgata Beck: selten beobachtet, z. ß. form, elliptica Kit.: Nj Gundelsheim (Fr.). form. 1 0 n g i f 0 1 i a Wallr.: Hu Strasse von Lichtenau gegen Pobenhausen ! ! G, glom. ist ungemein variabel in Blaltgestalt, Behaarung und Blütengrösse. Bastard. Campaiiiila glomerata L. X rapiiiiculoides L. Stengel wie die Blätter kurzhaarig rauh (nicht grau kurzhaarig, wie die C. glom, am Fundorte!); Blätter, besonders am Grunde, tiefer ungleich kerbig gesägt als bei glom,, die mittleren kurz gestielt, die oberen mit abgerundeter (nicht halbstengelumfassender) Basis sitzend, alle länglich-lanzettlich aus breiterem Grunde allmählich in eine ziemlich lange Spitze, die fast ganzrandig ist, vorgezogen (die Blätter der C, glom. sind an der Spitze immer mehr stumpflich!); Blüten fast doppelt so gross als bei der C. glom, des Fundortes, mehr trichterig-glockenförmig, tiefer geteilt und stärker bewimpert, in einer fast einerseitswendigen Traube meist zu 2 — 3 gehäuft, unten auch auf J;^ langen Stielen einzeln (auch oben einmal aus einem sitzenden Köpfchen ein gestieltes mit 2 — 3 Blüten entspringend) ; Kelchzipfel etwas breiter, ebenso wie die Frucht- knoten weniger behaart als bei C. glomerata,*) Die Pflanze, welche wir in einem Exemplare unter lauter Camp, glomerata — C, rapunculoides steht aber in der Nähe — in einem Hohlwege Nj von Hesselohe gegen Gietlhausc-n (Nbrg. ) sammelten, macht einen pathologischen Eindruck, so dass wir, trotz der Bestätigung unserer Deutung durch einen hervorragenden Systeraatiker, der sich u. a. auch speziell mit der Gattung Campanula beschäftigte, lange schwankten, ob wir die Pflanze, die wahrscheinlich niedergetreten wurde und deswegen einen z. T. gewundenen Stengel annahm, als Monstrosität von C. glo- merata oder als C. glom. X rapunculoides — eine andere Campanula kommt als alter parens nicht in Betracht — auffassen sollten. Wenn sich aber auch ein Teil der Merkmale, wie die fast einerseitswendige Stellung der Blüten, die Vergrösserung und das teilweise Gestieltsein derselben, vielleicht durch die Lage der niedergetretenen Pflanze er- klären lassen, der grössere Teil derselben, wie die intermediäre Blatt- gestalt, Blattserratur, die Bekleidung der Pflanze etc. lässt sich nur durch Annahme der genannten Hybride erklären, und nachdem auch die oben angeführten Merkmale nicht dagegen, sondern eher dafür sprechen, nehmen wir keinen Anstand, die Pflanze als Campanula glomerata L. X rapunculoides L. zu deuten, urasomehr, als Camp, glomerata auch *) Die latein, Diagnose siehe im „Anhang" Abtlg. B. 465 mit der der Camp rapunculoides nahestehenden Camp. Tracheliura einen sicheren Bastard bildet. — Es entzieht sich unserer Kenntnis, ob die eben beschriebene Hybride schon constatiert ist; jedenfalls ist sie für Bayern neu. 420. Specularia (Heist.) A. DC. — Frauenspiegel. 1103. Sp. Speculuiii Yeneris (L ) A. DC. gemeiner Frauenspiegel. 0 Aecker, Wege. 6. 9, Vei breitet, z. B. Hu Neuburg, Feldkirchen, Feldheira (Rain). Nj Ried, Leitenäcker westlich von Bittenbrunn, Mauern ; Mon- heim verbreitet (Lg.) ; Fünfstetten und Flotzheira (Fr. !j ; Fünf- stetten gegen Otting; Hagau hol Wpmding (Egenberger), flore albo (beim Pressen bläulich werdend!): Hu * Obern- dorf gegen Ellgau ! ! flore pallido (blassblau): Hu * Oberudorf gegen Ellgau ! ! Du Moulin hat Nj bei Bertoldsheim auch kleinblütige Exem- plare beobachtet, ,, wodurch die Kelchzipfel länger erscheinen als die Blüten ; Uebergang zu hybrida" (DV.). Eine sehr kühne Vermutung, für die jeder Beweis fehlt, d. V. Sp. Speculum ist ein reizendes Blümchen, das Unkundigen hier und da aus dem Norden Deutschlands, wo sie sehr selten ist, von Gärtnereien als Zierpflanze um teures Geld zugesendet wird. 421. Phyteuma L. — Teufelskralle, Rapimzel. 1104. Ph. orbiculiire L. rundköpfige T. 21- Heiden, Wege, selten Wiesen. 5. — ü. Zerstreut. Hu Neuburg a. D. (Schrank 1792 Ij; auf dem grossen Exer- zierplatz bei Heinrichsheim bezw. Grünau ! !, zwischen Zell und dem „Eichet" ! !, Moorwiesen bei Kreut (Nbrg.) !! ; im Donauraoos l^Schrk.), z. B. zwischen Neustetten und Berg im Gau überall zahlreich ! ! ; Achwiesen, trockene Wiesen am Nordrande des Donauraooses (Paul) ; Wieseiibach, Kunding, Bayerdilling, Rain, Thierhaupten, Kopfmühle (Etting), Haselbacher Moor, Weihdorf, zwischen Schainbach und Abenberg (Z.); * Schutterwiesen zwischen Dünzelau und Ochsenraühle ! ! ; * Oberndorf a. L. ! !. Nj An der Ingolstädter Strasse zwischen Ried und Bergheim !!; Wiesen bei der Beutraühle (Oberhausen) (Ge,); Ensfeld, * Wol- kertshofen (Hof.); Rögling, Tagraersheim , Monheimer - Kreut (Fr); Monheim auf Bergwiesen gemein (Lg.); Fünfstetten ! !, Gosheira !!, Ingershof !!, Haidraersbronn !!, auf Wiesen zwischen Weilheim und Zwerchstrass zahlreich ! ! ; * Weilheim bei Mon- heim (Schneid) ; zwischen Ochsenfeld und Aicha (Schw. ). Nk (Ries) Wiesen an der Schwalb (Wemding) !!; Wildbad Wemding (Hof). var tvpica Beck: so im Gebiete wohl ausschliesslich. 30 466 form, genuinum Beck: Hu ,, Eichet" bei Zell und so wohl am häufigsten !!. form, interjectum Beck: Hil „Eichet" bei Zell ! !. 1105. Ph. 11 igriiui Schmidt schwarze T. 4 Feuchte Wälder. 5.-6. (Blüht bälder als die folgende Art !). Selten. Nj Beim Ingershof (Füiifstetten) (Fr.); von uns daselbst an einer feuchten Waldecke 1909 wieder ziemlich reichlich beob- achtet ; * zwischen Ammerbach und Wemding auf nasser Wiese (Schneid.). Nk (Ries) Im Erlenschlag bei der Pflegermühle (Wemding) (Hof.; 1909 daselbst von uns wieder beobachtet), im Walde zwischen Wildbad und Rudelstetten (Hof.); im Schwalberholz (Wemding) häufig (Egenberger); * auf Waldwiesen im Nonnen- holz (Fr.; von Schneid daselbst neuerdings überall massenhaft beobachtet). — Ph. nigrum Schmidt ist nach A. u G. nur eine „Rasse" von Ph. spicatum, „da nach Angabe vieler Schriftsteller in Gegenden, wo diese Form häufiger ist, sich Uebergänge finden" (Flor, des nordostd. Flachlds. S. 684); G. Beck („Flora von Niederösterreich" S. 1110) dagegen schreibt: „Bei uns ist die Pflanze räumlich von Ph. spicatum gesondert und in ihren Merkmalen scharf von Ph. spicatum geschieden." Das letztere trifft auch in unserem Gebiete zu. nov. form, atratum Erdner: „Untere Blätter in der Mitte schwarz gefleckt"*); so Nk (Ries) in einem Erlensurapf bei der Pflegermühle (Wem- ding) !!. 1106. Ph. spicatum L. ährige T. 2|. Wälder, feuchtes Gebüsch. 5. — 6. Ziemlich verbreitet, z. B. Hu im ,, Eichet" bei Zell (Ge.) ; Esterholz (Wengen), Kugel- holz (Walda), Haselbach, Kunding, Gempfing (Z,); * Pöttmes (Schrank 1792). Nj Zwischen Moyschlösschen und Joshofen an schattigen Ab- hängen und Rainen, Burgwald beim Kreidewerk (Neuburg), Wald zwischen Fünfstetten und Lommersheim; Monheim zahlreich (Lg.); Ensfeld (Hof.). Ueberall im Gebiete nur die var. typicum Beck beobachtet. 422. Jnsione L, — Jasioiie. 1107. J. montana L. Berg-J. 0 Sandige Hügel, Sandfelder, sandige Heiden. 6. --8. Zerstreut. Hu Sinning gegen Rohrenfels auf sandigen Heiden ! !, Baiern (Rohrenfels) in einem Waldschlage ! ! , Fernmittenhausen ! !, Ambach ! ! ; * Pöttmes (Schwarz ! !) ; * um Edelshausen und Schrobenhausen gemein ! !, zwischen Strass und Ortlfing ! !, auf den Anhöhen zwischen Ortlfing und Illdorf ! ! ; bei dei Lang- wiedmühle (Strass) (Ge.). *) Die latein. Diagnose siehe im „Anhang", Abtlg. B. 467 Nj Nur auf sandiger Albüberdeckuug : auf einem steinigen Hügel südwestlich von der Joshofener Kirche ! !, Bergen gegen Wolpertsau !!; Berioldsheim (DV,); Reichertswies (Fr.) ; Hagau (Egenberger, Hof.); Sandgruben bei Rothenberg (Monheim) in Menge (Lg.); Sandgrube an der Stiasse von Monheim nach Treucbtlingen ! !, Fünfstetten an einer Sandgrube ! !. Nk (Ries) : Wildbad Wemding zu den Schwalbmühlen (Hof.) ; zwischen Kriegsstatthof und Wildbad ! !. var. maior Koch: Nk (Ries) * auf dem Granitsande hinter Rudelstetten (Fr.). var. litoralis Fries: Nk (Ries) an mehreren Stellen der Wälder bei der Mathesmühle auf tiefem, dünenähnlichem Allu- vialsande (Wemding) (Fr.). 102. Familie. Compositae Adaiis. — Korbblütler. 423. Eupatorium (Trii.) L. — Wasserdosten. 1108. E. caniial)iiuiiu L. hantblättriger W. 4 Feuchte Abhänge, Gräiien, Gebüsch. 7. — 8. Verbreitet, auch Hu im Donaumoos (Paul); Nj Monheim an einigen Waldstellen spärlich (Lg.). „Diese Pflanze kann zum Schwarzfäi'ben gebraucht werden, sie ist bitter und gehörte sonst unter die Arzneimittel, die Stengel könnten wie Hanf benutzt werden; das Vieh rührt sie nicht an.'' Hochstetter a. a. 0. S. 335. 424. Solidago L. — Groldrute. 1109. S. virga aurea L. gemeine G. 4 Waldscüläge Waldränder. 7.-9. Verbreitet, z. B. Nj um Monheim gemein (Lg.). — Die im Gebiete allein vorkommende Form ist die var. vulgaris Lam. — S. V, a. „färbt schön gelb u braun, u. hat Heilkräfte." Höchst. S. 358. Einige nordamerikanische Solidago-Arten, wie S. canadensis L., S. serotina Ait., werden häufig kultiviert u. verwildern ge- legentlich. 425. Bellis (Trn.) L. — Gäiiseblümcheu, Massliebcheu. 11 10. B. pereunis L. gemeines G. 4 Wiesen, Raine, Weiden. 3.— 10. Ueberall gemein, auch Hu im Donaumoos (P.); Nj um Monheim ebenfalls gemein (Lg.). var. communis Beck: die häufigste Form. var. hirsuta Beck: Nj westlich von Bittenbrunn an einem verlassenen Kalksteinbruche!!; Hu Waldrand bei Sinning auf Sandboden (Gu.). 426 Bellidiastrum Cass. — Alpenmassliebclien. 1111. B. MicheHi Cass. Micheli's A. 4 Auen und Heidewiesender Flusstäler. 5.-6. Sehr selten. 30* ^468 Hu „Nur einmal gefunden" (DV.), — Trotzdem Du Moulin den Fundort nicht näher angiebt, ist es doch zweifellos, dass derselbe in den Lechauen von Meitingen bis zur Mündung zu suchen ist. Prantl schreibt von B. M. in seiner Exkursions- flora: ,,Am Lech bis zur Donau", Caflisch: ,,Auen und Heide- wiesen der Flusstäler bis zur Donau." — Dem Verfasser ist es zwar nicht gelungen, die Pflanze v^'iederzufinden ; sie dürfte aber trotzdem auf den ausgedehnten Kiesablagerungen des Lechs nicht fehlen oder sich früher oder später wieder ansiedeln. 427. Aster L. — Aster, Sterubliime. 1 1 12. A. Liiiosyris Beruh. (= Chrysocoma Linosyris L.) Goldhaar. 4 Steinige Abhänge auf Kalkboden. 7.- -9. Nur Nj, aber auch hier selten : Steinige Ahänge am Ende des Dorfes Joshofen gegen Neuburg ziemlich reichlich ! !, am Abhänge von der Joshofener Kirche zum Dorfe spärlich (Hot.) ! ! ; Felsen neben den 3 Schwalbmühlen (Wemding) (Fr.); bei der Schwalbquelle (Wemding) (Hof.); dieser Fundort dürfte wohl mit dem vorigen identisch sein, d. V.) ; Fünfstetten in der Nähe der oberen Beut- mühle (Schw.) ; * Kräuterranken gegenüber Hoppingen i Fr., stellenweise seh I reichlich !!) ; * Dollnstein (Fr., Prtl.); Wemding an einem steinigen Wege zwischen Waldabtlg. ,, Stadtesel" und „Fuchsleite" (Egenberger). Dieses hübsche Gewächs mit seinen schmalen, leinähnlichen Blättern macht einen von den übrigen Aster-Arten total ver- schiedenen Eindruck, der durch die fehlenden Zungenblüten noch erhöht wird, 1113. A. Ainellus L. Berg- Aster. 2j. Trockene Hügel, Raine. 7. — 10. Zerstreut. Hu Gempting, EschlingÜ, Etting, Wächtering (Z.); Bayer- diljing!!, Pessenburgheim ! !, Bergendorf!!; Burgheim, Ortlfing (Schrk.); Lorenzoberg (Ehekirchen)!! Nj Kirchberg zu Ried 1 !, Joshofen an den Abhängen bei der Kirche und gegen Neuburg!!, Abhang des Burgwaldes beim Kreidewerk (Nbrg.)!!, Zitzeisberg über Sehensand!!, in der Nähe des Neuen Schiessplatzes bei Riedensheim an der Mou- heimer Strasse!!, am Waldrande bei Oberhausen an der alten Strasse von Neuburg her!!, in einem verlassenen Stein- bruche beim Kreidewerk (Neuburg) ! !, Riedensheim ! !, Rohrbach ! !; Ensfeld (Lu.); Monheira, z. B. bei Liederberg u. Blossenau (Lg.); zwischen Rögling u. Mühlheim, * Mörnsheim, bei den 3 Schwalb- mühleu, Wemding (Fr.); Schwalbquelle (Wemding) (Hof.); Wälder bei Ammerbach ! ! ; am Kräuterranken gegenüber Hoppingen ! ! Einblütige Exemplare beobachtete Schrank 1792 Hu bei Burgheim und Ortlfing. A. A. mit ihren schönen blaustrahligen Blüten ist eine Zierde unserer Raine und Hügel im Herbste. 469 11 U. A. salicifolius Scholler (— A. salignus Willd.) weidenblättrige A. 2|. Ufergebüscb. 8.-9. Sehr zerstreut, aber meist in grösseren Gruppen. Hu Am Fusse des Moyschlösschens bei Neuburg a. D. in einem Weidengebüsch und am Rande eines Altwassers!!; am linken Donauufer Neuburg gegenüber spärlich (Hof.; vielleicht mit dem ersten Fundorte identisch, d. V.) ; an einem Altwasser der Donau zwischen dem Engl. Garten bei Neuburg und dem Grünauer Walde!!, in den Schütten zwischen Burgheim und Bertoldsheim stellenweise grosse Gruppen!!; Schütten bei Niederschönenfeld (DH., Z!). Nj Monheim früher am Badweiher (leg. Lg., det. Schw.; nach Lang wahrscheinlich A. Novi Belgii, als Flüchtling aus dem nahen Friedhof.) Fr. war das Vorkommen dieser Art im Gebiete noch unbe- kannt; er schreibt darüber in seinen ,,Vegetationsverh." S. 143 : „An der Donau von Regensburg bis nach Passau. Soweit die Donau auf den Bezirk trifft, und weiter, bis über Ingolstadt hinab, fehlt die Pflanze noch." A s. ist ungemein variabel, wie man beim Vergleich der einzelnen Exemplare des nämlichen Fundortes leicht ersehen kann. Bald sind die Aeste und die Aestchen des Blütenstandes ebensträussig, bald die Aeste traubig und die Aestchen eben- sträussig, bald sind die traubig gestellten Aeste einblütig. Exem- plare mit mehr traubigem Blutenstände erinnern lebhaft an A. frutetorum Wim. ( cfr. Asch. u. Grab. ,, Flora des nordostd. Flachlds." S. 701). Solche wurden z. B. beobachtet Hu am Fusse des Moyschlösschens!! und bei Niederschönenfeld (Zlj; sie sind aber doch wohl nichts anderes als Formen des vielgestaltigen A. salicifolius. A. leucanthemus Desf. weissbltuige A. 4 Flussufer, 9. — 10. Sehr zweifelhaft für das Gebiet. Hu ,, Ganze Strecken in den Anschütten (bei Bertoldsheim etc., d. V.) überziehend"' (DV,); Donauschütten bei Bertoldsheim (Cafl. nach Du Moulin ; Spahn). — Das im Herbar Du Moulin zu Neuburg liegende Exemplar ist typischer A. salicifolius, ebenso das dem Verfasser von Spahn mitgeteilte Exemplar, das letzterer von Du Moulin erhalten hatte. Uebrigens hat Du Moulin in seinem Berloldsheimer Pflanzenverzeichnisse selber geschwankt, da er zuerst schon „salicifol." zu schreiben angefangen hatte, was er dann in leucanthemus umkorrigierte. — A. 1. wird ferner von Z. im IX. Berichte der Bayer. Bot. Ges. S. 23 von den „Donau- auen bei Niederschönenfeld" angegeben. Die mir mitgeteilten Exemplare sind Formen von A. salicifolius, die sich, wie schon oben bemerkt, einigermassen dem A. frutetorum Wiram. nähern . 1115. A. parviflorus Nees kleinblütige A. 4 Flussufer. 8.-9. Selten. 470 Hu In dem Weidengestrüppe am Fusse des Moyschlösschens an der Donau an einer Stelle sehr zahlreich !!, an einem Alt- wasser am Fusse des Finkensteins westl. von Bittenbrunn 1907!!. ^'j „An einer feuchten Stelle des Jurawaldes" bei Bertolds- heira (DV.). — Es sei dem Verfasser gestattet an der Richtig- keit dieser Angabe zu zweifeln, da das Vorkommen des A. p, im ,,Jura" sehr unwahrscheinlich und durch keine weiteren Be- obachtungen verbürgt ist; vielleicht (oder wahrscheinlich) liegt eine Verwechslung mit dem bei Du Moulin nicht erwähnten Erigeron annuus (L.) Pers. (= Aster annuus L.) vor. 1116. A. Novi Belgii L. neubelgische A. 4 8. — 10. Häutige Zier- pflanze aus Nordamerika, die leicht verwildert und mancherorts ganz eingebürgert ist; z. B. Hu an einer Hecke beim „Schusterhäusl" an der Strasse von Neuburg nach Rohrenfeld ! !, an einem Gartenzaune beim Kahl- hof (Nbrg.) !!, in den Lechschütten beim ,,Zoll" zwischen Hel- lingen und Thierhaupten !!; Lechufer bei Rain (Z.); am Gottes- acker in Ludwigsmoos !!. A. N. B. ist ebenso veränderlich wie A. salicifolius, da die Blütenstände bald mehr ebensträussig, bald mehr traubig sind. Die Pflanzen des Gebietes scheinen meist zur Rasse serotinus Willd. (pro sp.J zu gehören. A. laevis L. glatte A 4 9. — 10. Häufige Zierpflanze aus Nordamerika; hier und da verwildert. Hu ( vielleicht besser schon Nj ?) : Hinter einer Hecke in einem Hohlwege bei Hesselohe gegen Gietlhausen massenhaft 1907 !!. — Die Stengel und Blätter sind, im Gegensatze zur vorigen, völlig kahl,*) Blüten grösser und dunkler blau, fast violett; die Pflanze von Hesselohe stimmt genau überein mit dem von Dr. Fischer von Bamberg in der Flor, exsicc. Bav, sub Nr. 717 ausgegebenen A. laevis L., der vielleicht doch nur eine Form des vielgestaltigen Aster Novi Belgii ist, vielleicht Rasse laevigatus Lam. — Auch A. laevis ändert in der Gestalt des Blütenstandes genau so stark ab, wie A. salicifolius u. A. Novi Belgii ; die unteren Hüllschuppen sind aufrecht oder doch nur an der Spitze etwas abstehend, während dieselben bei A. Novi Belgii (cfr. Lehmann, A. ,, Unsere Gartenzierpflanzen" S. 663) ,,vom Grunde an abstehend" sein sollen, was übrigens bei den Aster Nov Belg. -Pflanzen aus unserem Gebiete nicht zutrifft, trotzdem sie sonst genau zu dieser Art stimmen. CaUistephus Cass. — Sommeraster. C. chiueiisis Cass. (= Aster chinensis L.) chinesische S. © 8. — 11. Sehr hjlufig kultiviert u. gelegentlich verwildert, so z. B Hu auf Schutt beim Winter'schen Bade an der Donau bei Neuburg !!, Nj auf Schutt am Kirchberg zu Ried !!. *) nur die Blätter sind am Rande rauh, d. V. 471 428. Erigeron L. - Berufskraiit. 1117. E. cauadeusis L. kanadisches B, ® u. 0 Schutt, Mauern, Ufer etc. 7.-8. Sehr verbreitet, z. B. Nj an der alten Strasse vom Galgenberg oberhalb Ried nach Nassentels; Monheim oft in grösster Menge (Lg.). — „Staramt aus Nordamerika; seit dem 17. Jahrhundert in Europa einge- schleppt'^ Asch. u. Gr. „Flor. d. n. F." S. 703. 1118. E. acer L. scharfes B. -■ und 4 Raine, Abhänge, Mauern. 7.-8. Verbreitet, z. B. Nj an der alten Strasse vom Galgenberg nach Nassenfeis mit voriger Art; Monheim, besonders um Rothenberg (Lg.). ssp. E. dioebacliiensis 0. F. Müller (pro spec): Hu im Bezirke Rain (Z. 1904 ohne nähere Fundortsangabe)-, Bertoldsheimer Schütte (DH. !, DV.). 1119. E. aimuus (L.) Pers. (=Stenactis annua Nees) einjähriges B., Feinstrahl 0—4 Ufer, Wälder, Grasplätze. 7. — 8. Verbreitet, z.B. Hu In Menge am Donauufer und an den angrenzenden Hügeln zwischen Moyschlösschen u. Joshofenü; Hirst bei Wengen (Z.); Marxheim (Fr.). Nj Burgwald an der Strasse und in Waldschlägen massen- haft!!; Ensfeld (Lutzl; * Wasserzeil (Hof.); * Wald bei Biesen- hart, * Wellheimer Tal (Schw); Monheim vereinzelt in wenigen Exemplaren im Stadtwald und ,, Stelzer" bei Liederb^rg (Lg.); Wald gegen Rothenberg (Monheim) !!, Waldschläge zwischen den Spielhöfen und dem Uhlberg (Möhren) ! !. Die aufdringliche Amerikanerin drohte eine Zeit lang die botan. interessanten Abhänge zwischen dem Moyschlösschen und Joshoten vollständig zu okkupieren, scheint aber in den letzten Jahren etwas zurückgegangen zu sein. 429. Bideiis (Trn.) L. — Zweizahn. 1120. B. tripartitus L. dreiteiliger Z. 0 Gräben, Ufer. 7. — 10. Sehr verbreitet, z. B. Hu in Strassengräben in Ried u. Hesse- lohe; Donaumoos (Schrk. u. P.); Nj Monheim häutig (Lg.). — An Abarten wurden im Gebiete beobachtet: var. typicus Beck: so am häufigsten z. B. Hu Docherhof (Sinning). var. minor Wimm. et Gr. form, in t eger C. Koch: Hu Bachweiher (Neuburg) !! var. minor Wimm. et Gr. f. pumilus Roth: Hu Bach- weiher (Neuburg) !!. 1121. B. cernuus L. nickender Z. 0 Gräben, Sümpfe. 8.— 10. Zerstreut; nicht so häufig wie voriger. Hu Bachweiher bei Feldkirchen 11, Viehweide bei Wagen- hofen !!, Docherhof bei Sinning !!, zwischen Strass u. Leidling auf nassen Wiesen 1 ! ; im Donaumoos (Schrk. u. P.J. 472 Nj All einem Bächleiii bei Joshofen gegen die fngolstädter Strasse ! !, in Bergen in Gräben im Dorfe selbst !!, Attenfeld ! !, Forsthof I!, * Wellheim an der Schutter ! !, an einem Gänse- weiher nächst Tagmersheira !!; Monheim, z. B. Weiher bei Liederberg und sonst häufig (Lg.). var. radial US DC. : so im Gebiete fast ausschliesslich. var. disco'ideus DC. (ohne Strahlblüten): im Gebiete auf- fallcnderweise nicht heobachtet, wälirend sie sonst fast ebenso häutig zu sein scheint wie var. radiatus ! var. minimus Huds. : Hu Bachweiher bei Feldkirchen gegen die Strasse ! ! ; Nk ( Ries) auf Marschboden in der Nähe der Stadelmühle (Wemding) (Fr,). Heliaiitlius L. — Souneiibluiue. H. anuilUS L. einjährige S. 0 7 — 9, Häufig kultiviert and manchmal verAildeit, z. ß. Hu in Krautgärten bei Neuburg!!, auf Lechkies bei Rain !!. H. tuberosiis L. Topinambur, Erdapfel, Erdbirne. 4 10. — 11. (in uns. Klima häufig gar nicht zur Blüte kommend). Stammt aus Nordamerika; bei uns bisweilen gebaut und verwildert Nj Bei Riedensheim (Stepperg ) an einer GräÜ. Moy 'sehen Fasanenremise, ursprünglich gebaut und jetzt quasispontan 1901 ! !, auf der ,, Hohen Schanz-' bei Neuburg a. D. auf Schutt 1906 ! ! ; Hu bei Hemerten (Rain) gebaut 1903 !!. — Hier und da der nutz- baren Knollen wegen als Viehfutter (z. B. für das Wild) und als Gemüse kultiviert und selten verwildert. Rudbeckia L. — Ruclbeckie. R. hirta L. rauhe R. 4 7. — 9, Hin und wieder mit ameri- kanischem Gras- und Kleesamen eingeschleppt und auf Aeckern, an Wegen, an Eisenbahndämmen etc. verwildert. Hu Am Lechdamm bei Thierhaupten (leg. Z. 1901; 19Ö2 von ihm nicht mehr aufgefunden !). R. laciniata L. wird als ,, Goldaster" und unter anderen Namen häufig in Gärten kultiviert. 430. Anthemis L. — HundskaniiUe, 1122. A. tinttoriii L. Färber-H. 2j. Sonnige Hügel. Raine, Weg- ränder. 7.-8. Sehr zerstreut. Hu Am Wege zwischen Strass u. Leidling e i n Exemplar 1900 ! ! NJ An der Strasse zwischen Bergen und Hütting, nächst letz- terem (Beck!!); Bertoldsheim (DV.); an einem Abhänge gegen- über der Kuine Graisbach reichlich ! !; im ,, Stelzer" bei Wittes- heim, * zwischen Mötnsheim und Schönfeld (Lg.) ; zwischen Gundelsheim und Möhren an einem steinigen Abhänge neben dem Eisenbahnkörper mit Libanotis montana 1909 !!; beim Spindel- 473 kircblein (Konstein) auf dem Kapelleuberg (Lg.); nahe dem Grenzgebiet häufig bei Eichstä'tt, z. B. am Frauenberg ! !, Neuen- weg iHof.). „Die Pflanze wird zur Färberei benützt und giebt ein sehr schönes Gelb." Höchst. S. 349. 1123, A. arveiisis L. Acker-H. 0 u. © Aecker, Schutt. 5. — 10. Sehr verbreitet, auch ^'j Monheim gemein (Lg.). - Eine Form mit stärker (dichtkurzgrauflaumig) behaarten Blütenstielen und Anthodialschuppen fand Gerstlauer 1899 auf einem Acker bei Neuburg, eine andere mit auffallend breiten Blattspindeln, -fiedern und -Zipfeln der Verfasser auf einem Acker bei Gietlhausen 1905. A. a. hat zwar viel Aehnlichkeit mit Matricaria Chamomilla, der echten Kamille, lässt sich aber doch leicht von ihr unter- scheiden. Die Blätter sind doppelt fiederspaltig, aber nicht so fein gespalten wie bei M. Gh., der Fruchtboden ist zwar auch verlängert kugelförmig, aber mit lanzettlichen Spreublättchen versehen, die man leicht sieht, wenn man das Köpfchen durch- schneidet; auch ist derselbe nicht hohl, wie bei Matr. Cham., sondern kompakt; der Geruch der meist grösseren Blüten nicht so stark und nicht so angenehm, wie bei jener. IVH. A. Cotula L, stinkende H. 0 Schutt, Wege, seltener Aecker. 6. — 10. Sehr selten. Hu nicht beobachtet, trotzdem sie daselbst, besonders im südl. und östl. Teile, kaum fehlen wird ; von Strehler ist sie für * Ingol- stadt als gemein auf trockenen Aeckern, Wegen etc. angegeben. Nj * Aecker bei Buchdorf (Monheim) 1909!!, * zahlreich an Wegen und auf Aeckern. besonders Kartoffeläckern bei Hafen- reuth 1909 !! Nk (Ries^ Auf einem Kartoffelacker zwischen Wemding und dem Wildbad 1909 !!, an einem Fusswege durch die Felder zwischen der Wallfahrt Wemding und Ammerbach !! Die Seltenheit dieser (in anderen Gegenden, z. B. um Donau- wörth, verbreiteten) Art im Neuburger Florengebiet ist geradezu auffallend. — A. C. hat noch mehr Aehnlichkeit mit der echten Kamille alsdie vorige Art, zumal bei ihr die Blätter, fast wie bei jener, fein gespalten sind ; sie unterscheidet sich jedoch von ihr, abgesehen von den Spreublättchen und dem nicht hohlen Frucht- boden, schon durch den sehr unangenehmen Geruch der Blüten deutlich genug. — Fast noch schwieriger ist ihre Unterscheidung von Anthemis arvensis, die jedoch meist grössere Blütenköpfchen und breiter gespaltene Blätter hat und nicht so unangenehm riecht. Will man jedoch sicher gehen, dann ist in vielen Fällen eine Untersuchung der Spreublätter, die bei A. Cot. sehr schmal (borstenförmig , bei A. arv. aber lanzettlich sind, unbedingt not- wendig. — Bei Buchdorf und Hafenreuth wachsen A. Cotula und A. arvensis oft massenhaft untereinander ; sie scheinen aber keine hybriden Verbindungen miteinander einzugehen. 474 431. Achillea L. — Schafj^arbe. 1125. A. Ptarmica L. Bertram-Sch. 4 Ufer, feuchtes Gebüsch. 7.-9. Zerstreut, am Donauufer verbreitet, z. B. Hu in der Schulte am Fusse des Moyschlösschens bei Neuburg häufig ! !, zwischen dem Engl. Garten (Nbrg.) und dem Grünauer Wald massenhaft ! !, am Fusse des Finkensteins bei Bittenbrunn zahl- reich ! !; bei Stepperg (Schrk.); in den Schütten bei Bertolds- heim massenhaft ! ! Nj Um Monheim zerstreut, z. B. im Stadtwald, zwischen War- ching und Liederberg, im „Sandle" (Lg.); auf dem Rainberg (Monheim) Ü form, angustifolia (nach Fr.; wahrscheinlich = f. an- gustissima Heimerl, f. linearis DG.): Nj im Walde zwischen Hochfeld und Leitheim (Fr.) 1136. A. Millefolium L. echte Seh. 4 Wiesen, Wege etc. 6.-10. Sehr verbreitet, fehlt auch Hu im Donaumoos nicht (Paul) ; Nj um Monheim gemein (Lg.). flor. roseo: Hier und da unter der typischen, weissblühen- den Form, z. B. Hu Neuburg a. D. (Rubner!) var. I an ata Koch: Nj auf der alten Burg bei Lechsend (Fr). — Dieses Kraut ist nicht nur ein gutes Viehfutter, besonders für Schafe, sondern es hat auch Arzneikräfte ; die Blätter und Blumen werden zu Bädern und zu Tee benützt." Höchst. S. 350. A. uobills L. Edel-Sch. 4 Sonnige Hügel, Mauern, gerne auf Kalk. 7.-8. Fehlt im Gebiete; dem Grenzgebiete zunächst Nj bei Inching (Eichstättj im Altmühltale (Hof.). 432. Matricaria L. — Kamille. 1127. M. Chamomnia L. (= Chrysanthemum Cham. Bernh.) echte K. 0 Aecker, Schutt. Zerstreut, z, B. Hu Wiesenbach (Gugler 1905 !). Nj Hesselohe!!, GietlhausenÜ, Unterstall!!, Hennaweidach ! !, Igstetten ! !, Attenfeld ! !, Forsthof (Bergen) Ü ; um Monheim in Kornäckern oft in Menge (Lg.). Während die mit derechten Kamille oft verwechselte Acker -K., im Gebiete auch Hunds-K. genannt, überall verbreitet ist, tritt M. C. nur sporadisch auf, dann abei in Menge. — Die Unterschiede zwischen Matr. Cham, und Anthemis arvensis, bezw. Anth. Cotula sind bei den letzteren beiden genau angegeben, woselbst nach- gelesen werden möge. — „Die Kamille gehört unter die wich- tigsten Arzneikräuter, die Blumen sind allgemein als krampf- stillender und raagenstärkender Tee im Gebrauch, man bereitet aus ihnen durch Det-tiliation ein dunkelblaues ätherisches Oel." Hochstetter „Pop. Bot." S. 348. 1128. M. discoidea DC. (— Chrysanthemum suaveolens (Pursh.) Ascherson) strabllose K. 0 6.-7. 475 Aus dem östl. Asien und dem westlichen Amerika stammend ist die Pflanze jetzt an vielen Orten durch den Eisenbahnverkehr verbreitet worden und völlig eingebürgert, so z. B. Hu massenhaft am Wege zwischen dem Strasser Bahnhof und der Ortschaft 1899 und später ! !, Strasser Keller 1900 !!; Burg- heim (Z.) ; * Meitingen ! !, * zwischen Meitingen und Thier- haupten 1907 !!; * Reichertshofen (Vollmann). Nj Einige Exemplare im Kirchhofe zu Ried 1903 !! M. disc. hat wie Matr. Cham, eine hohle Blütenstandsachse, ist aber schon durch die fehlenden Strahlblüten von ihr leicht zu unterscheiden. Im Uebrigen hat sie nach Aschers, u. Grab. („Flora d. nordostd. Flachld." S. 725) dieselben Kräfte wie die echte Kamille. 1129. M. iiiodora L, (= Chrysanthemum inod. L.) geruchlose K. 0 Aecker, Schutt. 6.— 10. Verbreitet, z. B. Hu am Donauufer von Nesburg zur Winter'schen Badeanstalt, Gemeindekiesgrube bei Ried, Kahlhof. Nj Auf Aeckern bei Ried, Stepperg, Forsthof; Monheim (Lg.). M. inod. hat, insbesondere in den Blättern, welche 2 — 3 fach fiederteilig und, wie die von M. Cham., linealisch-fadenförmig sind, viel Aehnlichkeit mit letzterer, kann aber durch den nicht hohlen Fruchtboden und die grösseren Blüten leicht von ihr unterschieden werden. — VonAnthemis arvensisund Cotula, denen sie im Aeusseren sehr gleicht und mit denen sie anderwärts (leider nicht im Gebiete) Bastarde bildet, ist sie schon durch den Mangel der Spreublättchen verschieden 433. Chrysanthemum (Trn.) L, - Rainfarn, Wucherhlume. 1130. Chr. vulgare (L.) Beruh. (= Tanacetum vulgare L.) gem. Rainfarn. ^ Ufer, Wege. .7.-9. Im Gebiete ziemlich ver- breitet, an einigen Orten aber scheinbar fehlend-, z. B. Hu am Donauufer zwischen Neuburg und Joshofen zahlreich, überhaupt überall an der Donau, soweit dieselbe das Gebiet durchläuft-, Nj Neuburg, Bittenbrunn, Steinbrüche bei Lechsend (Hof.). Die Pflanze hat einen starken Geruch und ist bitter ; sie war früher offizinell und ihre jetzige Verbreitung ist wohl vielfach auf trübere Kultur zurückzuführen. — In Bauernkirchhöfen findet man sie hier und da als Zierpflanze. 1131. Chr. corymbosum L. (= Tanacetum corymbosum Schultz bip.) ebensträussiger Rainfarn. Bergwälder, Hügel. 6.-7. Ziemlich ver- breitet, hauptsächlich in den Bergwäldern des „Weissen Jura". Hu Kundiug, Gempfing, Arabach (Z.). Nj Burgwald bei Neuburg, Zitzeisberg über Sehensand, „Leiten" westlich von Bittenbrunn, Wald beim „Finkenstein" (Bittenbrunn), * Abhänge im Spindeltal bei Konstein; * Dollnslein, zwischen Gansheim und Uebersfeld (Fr.); Monheim nicht häufig, z. B. 476 Wittesheira im ,, Stelzer" bei Liederberg (Lg.) ; Wemding (Egen- berger, Lg.) ; am Uhlberg bei Möhren, zwischen Rothenberg (Wo) ferst adt) und Weilheim; auf Holzschlägen am Flachsberg bei Unterhausen (Spahn). Chr. cor. ist eine Charakterpflanze unserer trockenen Jura- Wälder. Chr. Partheiüum (L.) Beruh, (= Pyrethrum Parth. Sm., Tanacetum Parth. Schultz bip.) Mutterkraut. 4 Schutt, Wege. 6 — 9. Häufig kultiviert, besonders auf Kirchhöfen, und hier und da verwildert, z. B. Hu bei Feldkirchen (Nbrg.) ! ! , Marx- heira ! !. — In Südeuropa einheimisch, früher auch offizineil. 1132. Chr. Leiicaiithemum L. (= Leucanthemum vulgare Lmk.) gem. Wucherblume. 4 Wiesen, Raine. 6. — 9. Sehr verbreitet, auch Hu im Donaumoos (Schrk., Se., P.)-, Nj um Monheim ge- mein (Lg.). — Im Gebiete wurde nur die var. typicum Beck beobachtet und zwar in folgenden Formen : form, hispidum Bonn.: Nj Pfarrgarten in Ried ! !. UOV. form, ericetorum Erdner: „Ganze Pflanze mager, schlank, schmal- und kurzblättrig, kleinköpfig.''^) Form mageren Heidebodens : Hu An einem Waldrande zwischen Weichering und Lichtenau 1906 ! !. iiov. form, dissectum Erdner : „Alle Blätter, insbesondere die mittleren am Rande tief eingeschnitten, die Abschnitte bezw. Zipfel an der Blattbasis lang, schmal und den Stengel umfas- send";^) so nur Hu im Donaumoose an Ackerrändern zwischen Zell und Karlshuld 1904 !! und auf einem Torfstiche bei Sten- gelheim gegen das „Dachshölzl" 1905 !! beobachtet. Chr. segetum L. Saat-W. 0 Unter der Saat. 7. — 10. Im Gebiete nicht beobachtet; nahe dem Grenzgebiete von Schrank einmal um Ingolstadt gefunden, aber schon von Strehler nicht mehr angegeben. — Nach Garcke ,,Illustr. Flora von Deutsch- land", 20. Aufl. S. 713 ist Chr. seget. ,,in manchen Gegenden eine Landplage, in anderen ganz fehlend " Chr. COronarlum L. gekrönte W. 0 7.-8. Zierpflanze aus Südeuropa, in vielen Formen, auch mit gefüllten Köpfchen an- gepflanzt, besonders in Bauerngärten und auf Kirchhöfen, und manchmal verwildert, z. 13. Hu * in einer Kiesgrube nächst Mei- tingen !!. 431:. Artemisia L. — Belfuss.^) A. Absinthium L. Wermut. 4 7. — 8. Im Gebiete häufig ange- pflanzt und verwildert, z. B. ') Die latein. Diagnose siehe im ,, Anhang" Abteilung B. -) Ueber die Erklärung dieses Namens siehe bei Art. vulgaris am Schlüsse das Nähere. 477 Hu St. Wolfgang über Sinning am ehemaligen Mesnerhause 1903 !!. Nj Auf Schutt bei der Ziegelei in der Au (Nbrg.l 1900 !! (1906 daselbst nicht mehr beobachtet, d. V.); an Felsen des Donauufers bei Stepperg häufig (DV.; vom Verfasser daselbst nicht mehr gefunden). Nach G. Beck kommt die Pflanze schon in Niederösterreich an trockenen, steinigen, buschigen Stellen in Vorhölzern, Holzschiägen häufig bis in die Voralpen wild vor; in unserem Gebiete darf sie wohl nirgends als spontan betrachtet werden, wird aber seit Jahrhunderten als Arzneipflanze gebaut und hier und da ver- wildert angetroffen. Aschers, u. Grab. „Flora des nordostd. Flachlds." S. 728 schreiben darübei-, „Sprichwörtlich bitter und aromatisch ; der mit dem Kraut bereitete Branntwein (Absinth) ein beliebtes Magenmittel. Ausserdem wird die Pflanze auch bei der Bienenzucht angewendet (ob auch bei uns? d V.), da der Geruch diesen Tieren sehr unangenehm ist." Hochstetter (a. a. 0. S. 340) ergänzt den letzten, etwas mysteriösen Satz, dahin, dass er schreibt: ,.Die Bienen pflegt man. wenn man ihnen den Honig nehmen oder sie beim Schwärmen leichter behandeln will, mit angebraimten Wermutbündeln zu betäuben." 1133. A. aimua L. einjähiiger B. 0 7.-8. Stammt aus Südeuropa, selten eingeschleppt. Hu Zwischen Feldkirchen und dem Bachweiher linker Hand an der Strasse nach Wagenhofen reichlich 1899 und später!!. Die Pflanze ist jedenfalls mit dem dort liegenden Schutt hinge- kommen und scheint sich daselbst zu erhalten. 1134. A. vulgaris L. gemeiner B. 4 Unbebaute Stellen, Wege, Hecken. 7.-8. Verbreitet, z. B. Hu Ried, Hesselohe, Hollenbach, Dinkelshausen; im Donau- moos (Paul). Nj Monheim nicht häufig (Lang). var. coarctata Forseiles (— var. subspicata Lange): Hu ,,Aecker zwischen Neuburg u. Sehensand, typisch (^ Blütenstand gedrängt, einer ununterbrochenen Aehre gleichend ; Blätter doppelt fiederteilig mit linealen Abschnitten) und mit Uebergäugen zur Normalform, Lehmboden" iGugler, XI. Bericht Bayer Bot. Ges.). „Nach einem alten Aberglauben soll man im Gehen nicht er- müden, wenn man dieselbe (d. i. A. v., d. V.) am Fusse trägt; davon schreibt sich der Name Beifuss her". Hochstetter „Pop. Botan." S. 339. (Vergleiche dazu auch Asch u. Grab „Flor. d. n. Fl." S. 730 Anmkg. 1). 1135. A. campestris L. Feld-B. 4 Raine, steinige Stellen, Abhänge. 7__8. Ziemlich verbreitet, z. B. Hu Zwischen Neuburg und Pöttmes (Schrank-, „während der ganzen Reise hatte ich die graue Stöbe (Centaurea Stoebe) und den wilden Beifuss (Artomisia carapestris), Pflanzen, die san- 478 digen Boden lieben, zu beständigen Begleitern." (Sammlung naturhist. u. physik. Aufs. Nürnberg 1796; die Reise geschah am 28. Aug. 1792); sehr zahlreich bei Hollenbach ; aufgeschüt- teter Sandweg bei Kleinhohenried im Donauraoos (P.); für den Bezirk Rain von Z. von 28 Fundorten angegeben. Nj Auf sandiger Albüberdeckung, z. B. „Hohe Schanz" bei Neuburg, Ried, Joshofen ; am Rande eines Föhrenwaldes und an Sandgruben zwischen Rothenberg und Rehau (Lg.); Schwalbur- sprung (Wemding), * Ammerbach (Hof.); Wemding (auf dem Galgenberg), * Fünfstetten und Bertoldsheim (Fr.). Nk (Ries) 3 Schwalbmühlen (Wemding) auf dem tiefen Alluvial- sand (Fr.). form, psilophylla Beck: so im Gebiete wohl ausschliess- lich. — Eine hierher gehörige, jedenfalls durch Gallen deformierte Pflanze, bei welcher die endständigen und z. T. auch die seiten- ständigen Blütenzweige teils alle, teils nur einzelne verkürzt und in grosse Köpfe umgewandelt sind, fanden wir in mehreren Exem- plaren Nj * auf der Burg bei Hoppingen 1909! ! form, sericea Fries: im Gebiete typisch nicht beobachtet ; ausserhalb des Gebietes Nj auf Felsen bei Weltenburg nächst dem Kloster !! Artemis ia AbrotanumL., Eberraute, in manchen Gegenden auch ,, Gürtelkraut" oder ,, Gürtler" genannt und A. Dracuneu- 1 u s L., Estragon, trifft man erstere häufig, letztere seltener in Gärten angepflanzt. 435. Arnica (Riipp.) L. — Wohlverleib, Arnika. 1136. A. moiitaiia L. gemeiner W., Arnika. 4 Waldschläge, Wald- wiesen. 6. — 7. Zerstreut. Hu In Waldschlägen zwischen Strass und Ortlfing sehr reich- lich 1900!! (auch Z.); Weg von Unterhausen nach Strass in einer Waldlichtung rechts von der Strasse (Beck) ; im Unterhauser Forst gegen Sehensand 1905!!, * am Waldrand zwischen Linden und Langenraoosen 1902!!, * auf nassen Wiesen bei der Au- mühle (Schrobenhausen) ! ! ; Schrobenhausen (Schrk.); Kugelholz (Weihdorf) Buch, Etting, Bayerdilling iZ.). Nj Im Rieder Gemeindewald an mehreren Stellen*), z. B. in der Abllg. Dreisteinerschlag 1898 reichlich ! !, Abtlg. Hildern vereinzelt!!, Abtlg. ,, Abgebrannter Schlag"!!, Haslache 1907!!; auf dem Galgenberg im Unterstaller Holz (Beck); im Brunnholz bei Attenfeld 1904!!, am Waldwege zwischen Attenfeld und und Bergen ! ! ; Monheim (Hof.), z. B. im Walde nach Otting (Lg.); früher von Enst'eld gegen Mörnsheim zu (Lu.)-, * zwischen Ochsen- feld und dem Wellheimer Tal an mehreren Stellen (Schw.); Wem- ding (Egenberger). *) Die Pflanze siedelt sich gerne auf frischen Waldschlägen an, wenn auch meistens nur spärlich. 479 Nk (Ries) * Aramerbach (Hof.) ; * Nonnenholz bei Laub (Fr., Hof.). A. m. „ist eines der berrlichsten, wohltätigsten Arzneigewächse, um Stockungen des Blutes, Lähmungen u. dergl. zu beben •, da- her lässt sich der Name Wohlverleih (was Wohl verleiht) und Fallkraut (gegen die fallende Sucht) leicht erklären; doch muss dieses Kraut innerlich mit grosser Vorsicht angewendet werden. Die ganze Pflanze ist etwas klebricht anzufühlen und riecht harzig gewürzhaft. Die Wurzel, das Kraut und vorzüglich die Blüten werden in der Arzneikunst gebraucht — auch der Vieh- arzt wendet sie an; nur die Ziegen fressen die Pflanze gern". Hochstetter a. a. 0. S. 352. — Vergleiche hiezu, was Asch, und Grab. ,, Flora des n. Fl." S. 734 schreiben: ,.Die herrliche PÜanze hat in allen Teilen einen starken, aromatischen, an den Duft einer Gebirgswiese erinnernden Geruch-, von ihren Heil- kräften herrschen im Volke (wo man sie meist als Arnika kennt) die übertriebensten Vorstellungen; in allen möglichen Krank- heiten wird, wo sie häufig vorkommt, damit gequacksalbert". 43(>. Senecio (Trn.) L. — Greiskraut (fälschlich Kreuzkraut). 1137. S. spathulifolius (Omel.) DC. spatelblättriges G. 4 Moor- wiesen. 5. Zerstreut. Hu Auf den Moorwiesen bei Kreut nicht selten ! !, auf Moos- wiesen bei Rohrenfeld gegen Sinning ! !; auf feuchten Wiesen bei Näher- und Fernmittenhausen (Ge); auf feuchten Wiesen südöstlich vom Mühlhardt- Weiher (Strass) ! !, Haselbacher Moos ! ! ; Gempfing, Etting, Mochenbach (Z). Nj Beutmünle bei Oberhausen ! !, steinige Abhänge im Unter- hauser-Stepperger Wald gegen die Donau ! !, * im Schuttermoos zwischen der W^olkertshofer- und Moosmühle (Nassenfeis)!!, auf Moorwiesen bei der Feldmühle (Hütting) zahlreich ! ! ; Feldmühle gegen Wellheim massenhaft (Schw.); zwischen Hütting und Ellen- brunn, Monheim (Schw., Lg.); Monheimerkreut, Nussbühl, Fünf- stetten, Ingershof (Fr.); * Buxheim, Ensfeld (Hof.); Bergstetten (Monheim)!!; Beutmühlen (Fünfstetten) ! !, zwischen Fünfstetten und Gosheim auf Wiesen am Waldrande und vereinzelt auch im Walde selbst ! !. Nk (Ries) Wildbad Wemding, Huisheim, Gosbeim(Fr.); feuchte Wiesen zwischen Huisheim und Bühl ! ! flor. aurautiaco: Nj Abhänge im Unterhauser- Stepperger Wald mit der gewöhnlichen Form ! ! var. discoideaKoch: Hu Burgheim und am unteren Lech- feld mit der typischen Pflanze (DV.; am „unteren Lechfelde" Du Moulin versteht darunter die Lechauen zwischen Meitingen und der Lechmündung — haben wir S. spath. nicht beobachtet ; ob hier nicht vielleicht eine Verwechslung mit S. campester vorliegt? 480 Während S. spatbulifolius bei uns fast ausschliesslich feuchte, moorige Wiesen bewohnt, treffen wir sie im Unterhauser-Step- perger Walde an steinigen Abhängen gegen die Donau an, hier auch mit orangegelber Blüte, die sonst hochgelb ist. Versprengte Exemplare findet man hier und da auch in Wäldern, z. B. Nj an einem Waldschlage vom Galgenberg (Nbrg. \ gegen Nassenfeis ! ! und im Walde zwischen Fünfstetten und Gosheim ! ! 1138. S. campester (Retz.) DC. Feld-Gr. 4 Heidewiesen. 5.-6. Sehr selten. Hu Auf Heidewiesen bei Thierhaupten (Z. 1902!); Lechauen südwestlich von Thierhaupten an einer feuchten Stelle 1909 ! ! var. typicus Beck: Hu Heidewiesen bei Thierhaupten (Z. !). Der Standort dieser Pflanze ist offenbar ein trockener, wie denn auch Beck ,, Flor, von Niedstrch." S. 1217 von seiner var. typicus angiebt: ,,So namentlich auf trockenen Bergwiesen." var. procerus Rchbch. form, dentatus Rchbch. : Hu Lechauen bei Thierhaupten an einer nassen Stelle !! Von dieser Varietät schreibt Beck a. a. 0.: „Hin und wieder unter a (i. e. varietas typica, d. V.) an mehr buschigen, schattigen Stellen." Die var. procerus, welche offenbar dem feuchten bezw. schat- tigen Standorte ihre Existenz verdankt, scheint den üebergang von S campester zu S. spatbulifolius zu bilden, welch letzterer nach Aschers, u. Gräbner (a. a. 0. S. 735) und auch nach Garcke (Flora von Dtschld., 20 A., S. 720) wahrscheinlich nur Abart des Senecio campester ist. 1139. S. vulgaris L. gemeines Gr. 0 und ® Bebauter Boden. 3. — 10. Gemein, auch Hu an Dorfstrassen im Donaumoos (P.); Monheim ebenfalls gemein (Lg ). 1140. S. viscosus L. klebriges Gr. 0 und ® Steinbrüche, Wald- schläge, Schutt. 6. — 10. Zerstreut, z. B. Hu Am Donauufer zwischen Moyschlösschen und Joshofen auf Schutt aus den Steinbrüchen ! ! , am Eisenbahndamm bei Rain !!. Nj Am Steinbruch auf dem Zitzeisberg bei Sehensand ! !, am Steinbruch in Laisacker ! !, an der alten Strasse vom Galgen- berg (Nbrg.; gegen Nassenfeis !!, in der Ortschaft Unterstall !! ; Bertoldslieim (DV.) ; am Bahnkörper zwischen Weilheira, Gundels- heim und Möhren 1909 !!. 1141. S. silvatiCHS L. Wald-Gr. 0 Waldschläge, selten Torfboden. 7. — 8. Zerstreut — verbreitet; z. H. Hu Ackerränder zwischen Kleinhohenried und Niederarnbach im Donauraoos 1900 ! ! (auch Sendtner [,,Vegetverh." S. 799] hat die Art in Torfstichen z. B. bei Rosenheim und im Haspel- raoor gefunden !), Unterhauser Forst auf Waldschlägen. Nj Waldschläge im ,, Burgwald" (Nbrg.), Waldschlag nördlich der Monheiraer Strasse oberhalb Bittenbrunn, alle Strasse vom 481 Galgenberg (Nbrg.) nach Nassenfeis (mit voriger Art), zwischen Mouheira und Wittesheim, * in Wäldern bei Amraerbach. Trotz des häutigen Zusammenvorkommens von S. silv. und viscosus konnten wir nie eine hybride Verbindung zwischen beiden entdecken ! 1142. S. erucifoliiis L. raukeublättriges Gr. 4 Flussauen, Ufer. 7.-8. Zerstreut. Hu Zwischen dem Engl. Garten und Grünau (Nbrg.) am Donauufer ! !, im ,,Eila" westlich von Bittenbrunn ! !, zwischen Neuburg und Joshofen am Donauufer ! !, Schütten zwischen Jos- hofen und Bergheim ! !, Schütten z,wischen Burgheim und Ber- toldsheim ! !, zahlieich am Lech bei Rain ! !, am Lechdamm bei Thierhaupten gegen Oetz !!; Münstor a. L., Rain (Z.) ; im Walde bei Heinrichsheim ! !, im Walde zwischen Zell und Wei- chering nahe der Strasse massenhaft ! !. Nj Ensfeld (Lutz) ; im Ufergebüsch und auf den angrenzen- den Wiesen des Baches (eines Usselarmes) am Heuberg bei Monheim (Lg.); * an den Steinbrüchen bei Mörnsheim massen- haft !!. nov. var. pseiidobarbareaefolius Erdner: „A ebenen alle, auch die randständigen, kurzhaarig; Aussen hüllblätter 4 — 6, meist kürzer als die halbe Länge der Hülle; die un- teren Stengelblätter ungeteilt, un regelmässig ge- kerbt, die mittleren leierförmig mit sehr grossem, eitörmigen, unregelmässig eingeschnitten - gekerbten E n d a b - schnitte und beiderseits mit 1 — 3 weniggezähnten linealisch- lanzettlichen Seitenabschnitten, lebhaft an die Blätter von Barbaraea stricta erinnernd, die oberen regelmässig fiederteilig ohne grösseren Endlappen, Abschnitte länglich, un- regelraässig gezähnt, meist zu 4, vorwärts gerichtet. Die mitt- leren und oberen Blätter am Grunde den Stengel mit teils un- geteilten, teils mehrteiligen Oehrchen umfassend. Dolde nrispe mit aufrecht-abstehenden Aesten und Kopfstielen; Hüllblätter verkehrt-eiförmig, zugespitzt".*) Diese Varietät scheint den Uebergang von S. eruclfolius zu S. barbareaefolius Wimm, et Grab, zu bilden. Fundort: Hu Donau-Auen zwischen Joshofen und Bergheim l Neuburg) 1901 1! 1143. S. Jacobaea L. Jakobs -Gr 0 Raine, Wege. 7.-9. Sehr verbreitet, auch Hu an Ackerrainen im Donaumoos (F.); Nj Monheim gemein (Lg.). nov. var. parviflorus Erduer: „Zungenblüten klein, die Scheibenblüten wenig überragend- *). Nj * Ammerbach (Wemding) unter typ. S. Jacobaea und S. silvaticus !!; die Annahme eines Bastardes mit letzterem ist ausgeschlossen. ») Die latein. Diagnose siehe im „Anhang". Abtlg. P! «) 1 48^ 1144. 8. aquaticus Huds. Wasser-Gr. 0 Feuchte Wiesen, Gräben. 7. — 8. Zerstreut. Hu „Brandlwiesen" bei Nbrg. a. D. !!, feuchte Wiesen an der Münchener Strasse von Neuburg gegen die Längenmüble !!, Wiesen am Südrand des Waldes bei der ,,Bürgerscbwaige'' ! !, Wiesen südlich von Heinrichsheira ! !, feuchte Wiesen südöstlich vom Mühlhardt- Weiher bei Strass ! !, Brück gegen Weichering ! !, * Pöttmes 1907 !!, feuchte Wiesen zwischen Bittenbrunn und Laisacker !!; Wiesen bei Kochheim im Donaumoos (Paul). Nj * Schutterwiesen zwischen Egweil und Nassenfeis ! ! ; Ber- toldsheim (DV.); Monheim häutig (Lg.), z. B. zwischen Mon- heira und Otting ! !, am Stückelberg !!, feuchte Wiesen gegen (Monheimer)-Ried ! !. 1145. S. Fuchsii Omel. Fuchs' Gr. 4 Wälder, Gebüsche. 7.-8. Sehr zerstreut. Hu „Lehenholz" bei Stengelheim (Ge. 1904). Nj Waldige Nordabhänge bei der Bauchenbergmühle zahl- reich ! !, beschattete Felsabhänge bei Feldmühle an der Stelle, wo die Schutter sich nach Osten wendet ! !, * Waldabhänge im Spindeltal (Konstein) ! !, * „Alte Bürg" bei Aicha (Wellheim) ! ! ; Bertoldsheim (DV.); Itzing (Monheim), * Dollnstein (Fr.); „Stelzer" bei Liederberg (Monheim) und Schwalbmühlen (Wem- ding) (Lg.); zwischen Gundelsheim u Möhren mehrfach 1909!!, am Fusse des Uhlbergs am Wege von Rothenberg (Wolferstadt) her an einer beschatteten Felsgruppe !! (1910', * am Kräuter- ranken gegenüber Hoppingen 1909 !!. Nk (Ries) Wildbad Wemding (Fr.). Diese Art ist benannt ,,nach Leonhard (v.) Fuchs, geb. 1501, gest. 1568, zuletzt Prof. der Medizin zu Tübingen, mit Brunfels und Bock (Tragus), dem Nestor unter den Patres des 16. Jahr- hunderts, Verfasser der Historia stirpium 1542, Neu-Kreuter- buch Basel 1543. Nach ihm benannte Plumier die bekannte Gattung meist südamerikanischer Zierpflanzen ( Onotberaceae), bei uns nur Topfgewächse, in England vielfach winterhart. Nach der Blütenfarbe der Fuchsia- Arten ist die Anilinfarbe Fuchsin benannt". (Asch, und Grab. „Flor, des n. Flchlds." S. 739, Anrakg. 2). Weiteres über den im Gebiete (Wemding) geborenen Forscher siehe in „Geschichte der Erforschung der Neuburger Flora" S. 57. Sein ,,New Kreuterbuch" wird in antiquarischen Katalogen (z. B. Katalog 22 des Antiquariats Ottmar Schönhut Nachf. in München S. 19) als das schönste aller Kräuierbücher bezeichnet und in kompleten Exemplaren auf 300 Mk. bewertet. 1145a. S. iieniorensis L. Hain-Gr. 4 Bergwälder. 7. Sehr selten, nur im Grenzgebiete. Nk (Ries) * Nonnenholz (Wemding) häufig bis mannshoch (H. Frickhingcr). 1146. 8. sarracenicus Koch (= S. fluviatilis Wallroth) Ufer-Gr. 4 Ufergebüsch. 7.-9. 483 Hu Weidengebüsch am Fusse des Moyschlösschens (Nbrg.) am Donauufer sehr reichlich ! !, am Donauufer beim Winterschen Bade am Engl. Garten bei Neuburg ! !, in der „Porzellan-Schütt" gegen den alten Schiessplatz bei Oberhausen in einem frischen Schlage im Jahre 1900 massenhaft ! !, am Donauufer vis-a-vis dem Finkenstein (Bittenbrunn)!!, in den ausgedehnten Schütten nördlich von Moos bis zur Ach- (d. i. Kleinen Paar-) Mündung zahlreich ! !, Schütten bei ßeitoidsheira ! !, z. B. Schnöderschütt (Dil., DV.); an der Donau zwischen Ingolstadt und Neuburg, sowie bei Unlerhausen(Hof.); feuchte Wiesen bei HarJt(Ge. 1904). 1147. S. paludosus L. Sumpf-Gr. 4 Ufer, Altwasser, 7.-8. Ver- breitet, z, B. Hu im Weidengebüsch am Fussc des Moyschlösschens an einem Altwasser der Donau, an Altwassern am Fusse des Finken- steins (Bittenbrunn), in den Schütten zwischen Joshofen und Bergheim in Riesenexemplaren, an der Donau Stepperg gegen- über, am ., Roten Wasser" bei Riedensheim (Stepperg), in den Schütten nördlich von iMoos [Strass) zahlreich ; Bertoldsheim (DV.); Sumpfwiesen zwischen Zell u. Brück, Streuwiese zwischen Heinrichsheim u. Rohrenfeld om IJahnkörper; Wiesen bei Koch- heim im Donaumoos (Paul). 437. Tdssilago (Tru.) L. - Huflattich. 1148. T. Farfara L. gemeiner H. 4 Gräben, Bäche etc. 3. — 4. Sehr verbreitet, auch Hu im Donaumoos (P); Nj Monheim gemein iLg. ). — T. V. ,. gehört zu den heilsamen Arznei- kräutern; schon in den ältesten Zeiten wurde er gegen Husten u. Brustkrankheiten geiühmt, und noch immer werden Biätter u. Wurzeln für die Apotheken gesammelt". Höchst, a. a. 0. S. 342. 438. Petasites (Tru.) L. — Pestwurz, 1149. P. offlciuaHs Much, gebräuchliche P. 4 Gräben, feuchte Wiesen, Flussufer. 3. — 4. Sehr zerstreut. Hu An einem kleinen Weiher in der Ortschaft Sinning in Unzahl und zwar lauter gynodynaraische Pflanzen (== Tussilago hybrida L.) 1903 und 1905 ! !, an einem Graben nordwestlidi von Unterhausen gegen Moos ! ! : Niederschönenfeld an der Ach bei dem hölzernen Brückchen vor der Ortschaft ( ! !), Münster a.L., Thierhaupten (!!)(Z.); aufLechkies oberhalb derEiseubahn- brücke bei Rain mehrfach (Z.) I! (hier androdynamische Pflanzen — Tussilago Petasites L.), Donau -Auen bei der Marxheimer Brücke auf beiden Ufern !!. Nj * Wellheim an der Strasse gegen Hütting 1907 ! ! ; Schwalb- ursprung, zwischen Weilheira und Weilheimerbach (Fr. ) ; an den 8 obersten Schwalbmühlen (Hof.) und von hier bis über die Beutmühlen hinauf massenhaft !! 1909 [me es scheint, nur gynodynamische Pflanzen). Nk (Ries) Wildbad Wemding (Fr). 31* 484 „Die Wurzel hat einen widrigen, starken Geruch, einen bitter- gewürzhaften Geschmack, wurde ehedem als ein Mittel gegen die Pest angesehen und wird noch jetzt hin und wieder gegen Viehseuchen gebraucht; die Blätter sollen bösartige Geschwüre heilen". Hochstetter „Pop. Bot." S, 343. 439. Filago (Tiii.) L. - Filzkraut. 1150. F. germanica L. deutsches F. 0 Aecker, sandige Raine, sandige Heiden. 7.-8. Sehr zerstreut. Hu Fernraittenhausen (Rohrenfels) !!, Ambach (Ehekirchen)!!, Pesseuburgheim, Heraerten (Z,); * am Waldrand hinter der „Klause" bei Pöttmes und sonst ! !, * Pobenhausen ! !. Nj Auf einer sandigen Heide am grossen Steinbruch über Sehen- sand (Nbrg.;!!, sandige Aecker am Waldrande bei Gietlhausen !! ; * am Bahndamme zwischen Adelschlag und Tauberfeld (Hof.). Rasse apiculata G. E. Sm. (= var. lutescens Jord.): Hu * Pöttmes an sandigen Rainen gegen die „Klause''!!; Hemer- ten (Münster a. L.) (Z.) ; Nj sandige Aecker bei Gietlhausen I! Rasse canescens Jord. (pro spec.) : Nj Heide am Sehen- sander Steinbruch ! ! 1151. F. arvensis (L.) Fries Acker-F. 0 Sandige Aecker, sandige Waldschläge etc. 7. — 8. Zerstreut. Hu In einer Kiesgrube südlich vom Bachweiher bei Feldkirchen gegen Hardt ! !, zwischen Strass und Biding ! !, zwischen Weih- dorf und Ried (Walda) an Waldrändern !!, zwischen Ried und Walda in einem sandigen Einschnitte der Strasse ! !, * auf Sand- feldein bei Alteneich (Beig im Gau) !!, in einem Waldschlage bei Ambach ! !, zwischen Sulz und Holzheim (Rain) !!, * Poben- hausen !!, * Schrobeiihausen !! Nj Im Brunnholz bei Attenfeld !!, zwischen EUenbrunn und Mauern in einem Waldsc])lage auf dem Kobelberg !!, Gietlhausen (Nbrg.) ! I, zwischen Ellenbrunn und Rohrbach massenhaft in Waldschlägen !!, * Konstein !!, im Walde zwischen Unterhausen und Stepperg ! !, am Wege von Gietlhausen zum Forsthofweg ! ! ; Monheim, besonders bei Rothenberg (Lg.). 1152. F. minima Fries kleinstes F. 0 Dürre Hügel, sandige Raine. 7.-8. Sehr zerstreut. Hu Neuburg a. D. und * Reichertshofen (Fahrnbacher nach Sendtner, Prtl. ; wir konnten F. m. in nächster Umgebung von Neuburg nicht finden, d. V.); an einem Raine von Strass gegen Biding 1903 ! I, an einem sandigen Abhänge bei Ambach !!, * sandige Raine bei Berg im Gau ! ! (hier bis über 20 cm hoch !!), * Königslachen (Schrobenhausen) ! !, * Pobenhausen !! Nj Am Stückelberg bei Monheim (Hof.); * Buchdorf ,,auf dem Sand" ! ! Nk (Ries) Auf Alluvialsand an der Schwalb zwischen den 3 Mühlen und Gosheim (Fr.). 485 ; 440. Helichrysiim Craertner. — Strohblume. 1153. H. arenarium(L.) DC. Sand - Strohblume, Immortelle. 4 San- dige Raine, Dämme. 7, — 9. Zerstreut. Hu Am Eisenbahndamm bei Sehensand (Gu., H. Weber); Strass (DH. !); * Berg im Gau spärlich (Paul) ; zahlreich an Wald- rändern am Wege zwischen Weihdorf und Ried (Walda) !!, * zwischen Alteneich (Berg im Gau) und Linden!!, * an Feld- rainen zwischen Linden und Langenmoosen I !, * an Wegrainen zwischen Niederarnbach und Brunnen an der Hauptstrasse nach Schrobenhausen ! !;* Pobenhauser Kalvarienberg, * Brunnen (Se. ! !); * am Bahndamm zwischen Brunnen nnd Edelshausen ! !, * um Edelshausen und Schrobenhausen verbreitet I ! (Cafl. u. Prtl.); * Pöttmes (Schrank, Prtl. ; das von Schrank in „Baiersch. Flor," S. 365 f, von Pöttmes aufgeführte Gnaphalium Stoechas L. ist offenbar nichts anderes als eine Form des Helichrys. arenarium mit goldgelben Kelchschuppen, während sein Gn. arenarium schwefelgelbe Kelchschppen hat; eine Form mit weisslich- gelben Anthodialblättern fand Verfasser bei Edelshausen); * Schnellmannskreit bei der Feldkapelle (Schwarz). Nj Am „Hochgestad" oberhalb Unterhausen gegen Stepperg an einer Stelle spärlich 1902 !!; zwischen Strass und Stepperg iZ.); Bertoldsheim (DV.) ; Sandgrube bei Fünfstetten 1909 Ü; an den steinigen Abhängen zwischen der 1. und 2. Schwalb - mühle ( ,,Beutmühlen", d. V.) bei Fünfstetten zahlreich (Lg.); Rothenberg (Monheim); hier mit bleichen Köpfchen (Fr.). Nk (Ries) Auf Alluvialsand zwischen den 3 Mühlen und dem Mittelwegerhofe (Wemding) (Fr., der hievon schreibt : ,,Auf dem tiefen Alluvialsande südlich neben den 3 Mühlen an der Schwalb anfangend und in einer Länge von ^k Stunden bis zum Mittel- wegerhofe fortsetzend in solcher Menge, dass Kräutersammler von dieser kleinen Strecke alljährlich 10 Pfund Blüten einsammeln. Mit rein gelben und mit — an der Spitze — pomeranzenfarbigen Anthodiumblättchen bunt durcheinander." (,,Vegetatsvhltnsse" S, 145). — Dass solches Verfahren die herrliche Pflanze am angegebenen Fundorte nicht ganz ausrottete, ist sicherlich nicht Verdienst dieser Kräuter-Vandaleu, d. V.). — Hochstetter schreibt davon a. a. 0. S. 344 nur : Ehedem führte man die Blumtn als Arzneimittel in den Apotheken.'" 441. Gnaphalium (Trn.) L. — Ruhrkraut. 1154. a. sllvaticum L. Wald-R. 4 Waldschläge, Heiden. 7.-8. Verbreitet, z. B. Hu Waldrand zwischen dem Kahlhof (Nbrg.) und Wagenhofen ; Nj Rieder Gemeindewald ; Monheim oft massen- haft (Lang). var. virgatum Kitt.: Nj Waldschlag bei Igstetten !! und so wohl ausschliesslich. 486 1155. Gr. iiligiiiosum L. Sumpf-R. 0 Feuchte Aecker, Wälder. 7. — 10. Verbreitet, z. B. Hu Kahlhof (Nbrg.), Wagenhofen, Bachweiher bei Feldkirchen, Kleinbohenried bei Karlshuld, * Schrobenhausen; N.j Hesselohe am Gänse weiher, Mauern; Mon- heira gemein (Lg.); Forsthofweiber (Bergen). Zwergformen haben wir beobachtet: Hu am Bachweiher bei Feldkirchen, hier auch winzige Exemplare mit nur einem Kopfe 2. Ordnung!!; Nj Buchdorf „auf dem Sand." !! 1156. G. lllteo-album L. gelblich-weisses R. 0 Waldschläge, Sand- leider. 7.-9. Sehr zerstreut. Hu In einer verlassenen Kiesgrube bei Feldkirchen südwest- lich vom Bachweilier an der Strasse nach Wagenhofen rechts zahlreich 1906 ! !, Waldabhang bei Nördling (Bayerdilling) !!; Arahach häufig, Buch (Z.). Nj Rieder Gemeindewald, Abtlg. Dreisteinerschlag gegen die Biibcnwiese (liier auch vom Grunde an ästige Exemplare) ! !, in einer Pflanzschule bei der Bubenwiese !!, in einem Waldschlage nördlich der Monheimer Strasse oberhalb Bittenbrunn !!, im ,, Ober- holz'' bei Hennaweidach (Unterstall) ! !, an der Landstrasse durch Bergheim 1898 ! I Eine schöne Pflanze, die viel Aehnlichkeit mit solchen Exem- plaren des Helichrysum arenarium hat, bei welchen die Hüll- blätter weisslich gelb sind; bei letzterem sind jedoch die Pappus- borhten kui/.fedcrig rauh, während sie bei ersterem einfach fäd- lich sind. 412. Aiiteuuaria Gaertuer — Kalzeupfötchen. 1157. A. dioeca (L.) Gaert, (:= Gnaphalium dioicum L.) Katzen- pfötchen, Himmelfahrtsblurae. 4 Waldschläge, Heiden. 5.-6. Verbreitet, z. B. Hu * Edelshausen ( Schrobenhausen) ; Nj Rieder Gemeindewald ; Monheim häufig (Lg.). A. margjiritacea (L.) K. Br. (= Gnaphalium marg. L.) Immortelle. 4 7. — 8. Oetter angepflanzt und manchmal verwildert. • 443. Buphthalmiim L. - Riudsauge. 1158. B. salicifoHum L. weidenblättiiges R. 2|. Hügel, Abhänge, Heiden. 7.-8. Verbreitet, z. B. Hu Stadtwald bei der Bürgerschwaige (Nbrg ), Streuwiesen zwischen Heinrichsheira und Brück ; trockene Wiesen im Donau- moose (P.); Gempfiiig, Rain, Thierhaupten, Oetz (Z); * W^ald- ränder zwischen der Lechbrücke bei Rain und der Holzmühle. Nj Buigwald bei Neuburg, Zitzeisberg über Sehensand, Finken- stein bei Bittenbrunn, Steinbruch gegenüber Stepperg, Mauern ; Monheim im Stadtwald und im ,, Stelzer" (Liederberg) häufig (Lg.); I'ünfstetten, zwischen Uebersfeld und Gansheim, Ensfeld und Dollnstein (Fr.). 487 B. speciosum 8chreber ( — Telekia speciosa Baumg.) 4 8. Zierpflanze aus Südosteuropa; in Gärten sich von selbst ver- breitend und dadurch lästig werdend. 444. luula L. — Alant. I. Helenium L echter A. 4 7.-8. Manchmal angebaut und hier und da verwildert, so Hu in Wagenhofen 1899 !!, Sehensand 1904 !!; Lechsend (Hof. ). — „Stammt aus Vorderasien, wird in Gärten wegen der aromatischen Wurzel hin und wieder kultiviert, verwildert jedoch nur selten." Beck S. 1179. — „Die Wurzeln werden in den Apo- theken verkauft und überhaupt als ein vortreffliches magenstär- kendes Arzneimittel gerühmt; man bereitet aus ihnen den Alant- Avein und mit Honig einen Meth, der für die Brust sehr gesund sein soll.'- Hochstetter S. 354. 115*). l. salicilia L. weidenblättriger A. 4 Gebüsch, Waldränder. 7. — 8. Zerstreut. Hu Im Stadtwald bei der Bürgerschwaige (Heinrichsheim) zahlreich ! !, Streuwiesen zwischen Zell und Brück ! !, in den Schütten bei Bertoldsheim gegen den Schnödliol massenhaft ! ! ; im Doiiaumoos (Schrk.); anmoorige Wiesen am Nordrande des Dona mooses, bei Kochheim und Neuschwetzingen (P.); Rain, Niederschönenfeld, Staudheim, Thierhaupten (Z); Marxheim (Fr., Hof.) ; Lechauen gegen Oberndorf a. L, ! I Nj An den Abhängen im ,,Eila" westlich von Bittenbrunn!!, an einem Graben bei der Beutmühle (Oberhausen) ! !, am Stein- bruche gegenüber Steppeigü; Bertoldsheim (DV); Monheim im „Stelzer" bei Liederberg häufig (Lg); Weilheim und Gundels- heim (Monheim) (Schneid). Nk (Ries) Huisheim gegen die Pflegermühle in einer nassen Wiese 1909 !! 1160, I. hirta L. rauhhaariger A. 4 Steinige Hügel, Felsen. 5.-6. Hu Gempfing, Thierhaupten (Z ). NJ Abhang des Burgwaldes beim Kreidewerk (Nbrg.^ ! !, auf dem Finkenstein westlich von Bittenbrunn I !, auch noch west- lich vom Finkenstein an den steilen Steinbruch-Abhängen !!; am Flachsberg bei Untei hausen auf Holzschlägen (Spahn) : Stein- bruch gegenüber Stepperg oben am Waldrande ! ! ; Neuburg (Fr. ) ; Bertoldsheim (DV.) ; Monheim im „Stelzer" bei Liederberg (Lg.); * auf einem Felsen beim Eingang zum Spindeltal von Konptein aus rechts ! ! 1161. I. Conyza DC. sparriger A. 0 Steinbrüche auf Schutthalden, steinige Abhänge. 7.-8. Verbreitet, z. B. Hu Neuburg a. D. (Schrank 1789 als „L oculus Christi"); Wengen, Hirst, Esterholz, Wickesmühle bei Stadel (Z.). Nj Abhänge des Burgwaldes (Neuburg), besonders beim Kreide- bruch, Steinbrüche bei Laisacker, steinige Abhänge zwischen 488 Moyschlösschen und Joshofeu, Hohlweg bei Hesselohe gegen Gietl- hausen in einer Hecke, Mauern, Rohrbach, steinige Abhänge bei Bertoldsheim (! ! DV.), * am Mühlberg bei Wellheim ; Monheim, z. B. an steinigen Abhängen um Wittesheim (Lg.); Ensfeld (Lu.); zwischen Gundelsheira und Möhren, Möhren; zwischen Marxheim und Leitheim (Hof.); Wemding an Steinbrüchen bei der Ziegel- steiiifabrik, felsige Abhänge von Möhren zum Uhlberg. 1163. I. Britannica L. englischer A. 4 Streuwiesen, sumpfige Stellen. 7.-8. Selten. Hu Am Nordrand des „Eichet" bei Zell zwischen Phragmites und Peucedanum palustre an einer beschränkten Stelle nicht sehr zahlreich 1904!!; Streuwiese zwischen Heinrichsheim und Brück auf der Südseite des Bahnkörpers ca, 200 m von letzterem ent- fernt zahlreich (Ge. ! ! ) • auch noch einzelne kleine Gruppen bei Hcinrichsheira gegen Neuburg ! ! — Die genannten Fundorte hängen zusammen, indem die Streuwiesen sich vom „Eichet" bis zum Bahnkörper hinziehen (cfr. Karte von Neuburg von Stark!)-, Bertoldsheim (BV); auf feuchten Wiesen zwischen Marxheira und Lechsend (Fr., „wo ich trotz wiederholten Suchens die Pflanze nicht mehr finden konnte" (Hof.) •, Hof. hat die Pflanze wohl zu früh gesucht; denn er giebt als Blütezeit „Juni, Juli" an, die Pflanze kommt aber erst im August, d. V.); * „an der Strasse (von Ingolstadt) nach Neuburg, noch ehe man von Ingolstadt an die Maut Gabel kommt" (Schränk 1789); * Pöttmes (Schrk.). Nach Caflisch kommt I. B. in den ,, Donauniederungen von Neuburg bis Passau" vor, aber wohl überall spärlich. var vulgaris Beck: Hu am ,, Eichet" bei Zell !!; * Pöttmes (Schrk.) ; so wohl überall am häufigsten. form, viridis Wahlbrg. (angenähert). Hu am Bahnkörper bei Heinrichsheim ! ! — Diese Pflanzen sind zwar nicht ganz kahl, aber bedeutend schwächer behaart als sonst. 445. Pulicaria Gärtner — Flohkraut. '1163. P. vulgaris Gärt, gemeines Fl. 0 Weiden, Gänseanger. 7.-8. Selten. Hu In einer verlassenen feuchten Kiesgrube bei Feldkirchen gegenüber dem Bachweiher ziemlich reichlich ! !, Viehweide bei Bailersdorf!!, au Gräben und auf Gänseweiden in und bei Rohien- fels häufig 1! ; am Dorlbach in Rohrenfels (Spahn). Nj Bertoldsheim (DV.) ; * Buchdorf in der Ortschaft selbst !!. Schrank giebt die Pflanze auch von * Donauwörth an. — ,,Das Kraut dieser Pflanze soll Flöhe, Wanzen und Mücken vertreiben". Hochstetter a. a. 0. S. 354. 1164. P. dyseuterica Gärt. Ruhr-Fl 4 Gräben, Ufer, Altwasser. 7. — 8. Ziemlich verbreitet, z. B. Hu Neuburg (Schrk.) ; in den Schütten bei Joshofen, Bergheim, im „Eila" westlich von ßittenbrunn; * Altis- 489 heim. — Fehlt wohl nirgends in den Donau-Auen, d. V, — Rohren- fels, Walda, Münster, Nördling (Bayerdilling) ; Dorfstrasse in Untermaxfeld im Donaumoos (Faul) ; Joshofen, Bittenbrunn, Lechs- end (Hof.) ; * Pöttmes gegen das Donaumoos (Schwarz). Nj Bertoldsheim (DV.) und gewiss weiter verbreitet. P. dys. ,,hat Arzneikrätte, wurde sonst gegen die Ruhr ge- braucht ; die ganze Pflanze hat einen starken, etwas unangenehmen Geruch, wird aber doch vom Vieh gefressen." Hochstetter a. a. 0. S. 354. Calendula L. — Ringelblume. C. offlclnalis L, Garten-R. 0 6. —Herbst. Häufig im Gebiete kul- tiviert, besonders in Gottesäckern, daher der Name ,, Totenblume", und auf ausgeworfener Gartenerde, Schutt und dergl. verwildert. 446. Carlina (Trn.) L. — Eberwurz, Wetterdistel, Silberdistel. 1165. C. acaulis L. Silberdistel. 21- Steinige Abhänge, Raine, Heiden. 7. — 9. Ziemlich verbreitet, z. B. Hu Etting, Eschling, Stadel, Staudheim, Niederschönenfeld, Thierhaupten, Oetz (bei Thierhaupten) (Z). Nj An steinigen Abhängen zwischen Moyschlösschen und Jos- hofen zahlreich; Monheim häufig (Lg.). var. caulescens Lmk. (pro spec.) : fast überall mit der typischen acaulis und meist sogar häufiger als diese ; z. B. Nj bei Joshofen an steinigen Abhängen !! C. acaulis ist eine Zierde unserer Flora und wird als ,, Silber- distel" vielfach für Trockenbouquets verwendet. 1 166. C. vulgaris L. gemeine E. 0, selten ® oder 4 Raine, Heiden. 7.-9. Verbreitet, nur in der var. typica Heck beobachtet, z. B. Nj Ried; Steinbruch bei der Herbermühle (Wcmding) (Wiedemann ! !) ; Monheim weniger häufig als Carl, acaulis (Lg.). 447. Lappa Tourn. (= Arctium L.) — Klette.*) 1167. L. Ofticinalis L. (= L. maior Gärtner, Arctium Lappa L.) grosse Kl. 0 Wege, Schutt, Wälder. 7.-8. Verbreitet, z. B. Hu Am LängenmüUerbach bei Altmannstetten (Wagenhofen), beim ,.Saliter' und der ,, Klause" nächst Neuburg, Strasser Keller, zwischen Strass und Moos, Bittenbrunn gegen Laisacker, Stengel- heim und Ludwigsmoos im Donaumoos (! ! P.), vom Kahlhof nach Wagenhofen, Bayerdilling, Gempfing, Ehekirchen, Heinrichsheim, Unterstaller Viehweide gegen die Donau, Unterstall. Nj Alter Schiessplatz bei Oberhausen, Beutmühle, Burgwald (Neuburg), Ried, Joshofen, Igstetten (Attenfeld), Oberhausen. •) Vergleiche hiezu die im Anhange abgedruckte Abhandlung des Ver- fassers: „Neuburger Lappa-Arten. -Formen und -Bastarde." Mttl. Bayer. Bot. Ges. Nr. 31, S. 372 1., und Nr. 32, S. 388 ff., 1904. 490 L. 0. ist nach L. toraentosa die verbreitetste Art im Gebiete. Die Wurzeln dieser und der folgenden Arten ,, besitzen einen widerlichen, süssliciien Geschmack und werden als blutreinigendes Mittel in der Arzneikunst angewendet; ehedem gebrauchte man auch die Blätter und Samen." Hochstetter a. a. 0. S. 334. 1168. L. tomentosa Link. (= Arctium tomentosum [Lmk.] Schrk.) filzige Kl. 0 Sehr verbreitet an unbebauten Orten, auf Schutt, selten in Wäldern. 7.-8. z. B Hu Neuburg, Hesselohe, Bittenbrunn, Strass, Bayerdilling, Rain; Donaumoos (P.j; * Schrobenhausen. Nj Untorstall ; Asbacherhof bei Monheim (Lg.) Die Pflanze ändert im Gegensatz zur vorigen Art vielfacli ab : uov. var. typica Erdner: ., Köpfchen dicht spinnwebig- filzig".*) Form sonniger Standorte •, so am häufigsten. Eine sehr kleinköpfige Form beobachteten wir bei der Hofi'mann'schen Säge in Neuburg ! ! noy. var. umbrosa Erdner: ,, Köpfe nur schwach spinn- webig-filzig".*) Schattenform; so seltener, z. B. Hu im Walde beim Kahlhof ! ! var. glaberrima Fries (= var. denudata Lange), sehr selten: Hu Strasse von Neuburg nach Bittenbrunn 1900 Ü — Diese Pflanze wurde vom Verfasser früher a. a. 0. S. 389 als form, decalvata zu Lappa officinalis x tomentosa gezogen. Indes die stumpfen, strahlenden, inneien Hüllblättchen mit gerader kurzer Stachelspitze und die breiten äusseren Hüllblättchen sprechen für reine L. tomentosa. Die f. decalvata wird deswegen hiemit wieder eingezogen. Die stark spinnwebig-filzigen Köpfe mit ihren prächtig purpur- roten Blüten verleihen der Pflanze zur Blütezeit ein schönes Aussehen. 1169. L. minor DC. (= L. glabra Lmk., Arctium minus Schrk.) kleine Kl. © Wege, Schutt, nie in Wäldern beobachtet. 7.-8. Zerstreut, weniger häufig als die 2 vorbeigehenden Arten. Hu Neuburg an der Altwasser -Brücke ! !, am Realschul- pensionat ! !, im Hofe der äusseren Kaserne ! !, beim „Schneider- häusl" an der Strasse nach Rohrenfeld ! !, Bittenbrunn ! !, Strass !! (zahlreich), zwischen Dinkelshausen und Sej^boldsdorf ! !, Bayer- dilling !!, Gempfing !!, Walda !I, * Pöttmes !!, * Schroben- hausen !!; Donaumoos (P.). Nj Oberhausen!!; Rielensheim, Stepperg, Rennertsbofen (Hof.); Schweinspoint !!, * Wellheim 11, Unterstall !!. Die inneren rot gefärbten Hüllblättchen von L. m. haben manchmal, wie die von L. tomentosa, eine gerade (nicht hackig gekrümmte) Spitze, eine Erscheinung, die sich auch an den Bastarden derselben mit L. officinalis bemerkbar macht; diese Hüllblättchen sind indessen nicht so stumpf mit kurzer aufgesetzter Spitze (wie die von L. toment.), sondern mehr allmählig zugespitzt. Die latein. Diaguose siehe im ,, Anhang'" Abtlg. B. 491 iiov. form, macrocephala Erdiier: ,, Köpfchen um die Hälfte grösser als sonst bei L. minor; sonst wie der Typus'';*) so Hu bei der Längenmühle (Nbrg.) !!. — ist nicht etwa L. rainoi- X officinalis, da bei dieser die spinnwebige Behaarung der Köpfe fehlt; auch war L. off. am Fundorte nicht vorhanden. Auch L. minor X tomentosa kommt nicht in Betracht; bei dieser müssten die inneren Hüllblätter intensiver rot sein und wenigstens z. T. eine gerade Stachelspitze haben. 1170. L. uemorosa Koeruicke (= L. macrosperma Wallr., Arctium nemorosum Lejeune). Wald-Kl. 9 Schattige Wälder, Waldschläge, Waldwege. 7.-8. Selten. Hu An einem Waldwege zwischen Kreut (Nbrg) und dem Docherhof einige Exemplare 1902 ! ! (NB. Diese unzweifelhaft sicheren L. nem. waren seinerzeit von einem hervorragenden Systematiker als L. minor X officinalis gedeutet worden!), in einer Schütte zwischen Grünau (Nbrg.) und Bergheim in der Nähe der Ueberfuhr auf dem rechten Ufer spärlich 1903 ! !. Nj Auf einem Waidschlage am Abhänge der „Alten Burg'' im Burgwalde bei Neuburg a. D. 1903 in äusserst typischen Exemplaren ! ! (Wer diese Exemplare mit ihi en hängenden ele- ganten Zweigen einmal gesehen hat, kann nie mehr am Art- charakter der L. nem. zweitein ; wir wollten, wir könnten jedem Zweifler eine photographische Aufnahme derselben zusenden.); im Stadtwald bei Monheim (Lg.; wir haben 1903 selbst von diesen Pflanzen Einsicht genommen, der Fundort liegt links vom Unterbucher Wege); Waldschläge im Walde zwischen Unter- hausen und Stepperg 1906 !!; Waldlichtung im ., Sandbrunn" bei Wemding an der Polsinger Strasse (1909 ! !) am Lohweiher, am Bahnhof Otting -Weilheim (Schneid); auf Waldschlägen am Uhlberg bei Möhren zahlreich und typisch (1910).'!. iiov. var. typica Erdner: „Köpfchen 2—3 mal so gross als bei typ. L. minor; Aeste dünn, lang, rutenförmig, zurück- gebogen".*) So an fast allen Fundorten, z. ß. Hu Grünau gegen Bergheim !!, zwischen Kreut (Nbrg.) und Docherhof ! !, Nj Burgwald (Nbrg.) ! !, Monheimer Stadtwald ! !, Uhlberg ! !. var. microcephala Erdner (Mittl. Bayer. Bot. Ges. 1. Bd. Nr. 31, S. 373, 1904): „Köpfchen ca. iVamal so gross als bei typischer L minor; Aeste stärker, kürzer, weniger zurück- gebogen".*) So Hu Waldschlag zwischen Sehensand u. Docher- hof 1904 !! und gewiss öfter, var. microcephala Erdner verg. ad var. typica Er du er: Hu an einem Waldwege zwischen Kreut (Nbrg.) und Docherhof 1902 ! !. Der Verfasser hat L. nem. aus Samen vom Burgwald (Nbrg.) im Garten gezogen und beobachtet, dass sie alle cliarakteristi- schen Eigenschaften des natürlichen Standortes beibehielt. *) Die latein. Diagnose siehe im „Anhang'", Abtlg. B. 492 Bastarde. Vorbemerkung. So leicht die Lappa-Bastarde für gewöhnlich am natürlichen Standorte, wo auch die Formen der Erzeuger mit Sicher- heit konstatiert werden können, zu erkennen sind, so schwierig ist es meist bei Herbar-Exeraplaren, die oft mangelhaft gesammelt sind, sichere Bestimmungen zu geben. Wie wir schon a. a. 0 S. 373 bemerkt haben, ist es unbedingt notwendig, ausser seitenständigen jedesmal wenigstens einen endständigen Zweig mitzusammeln und sich über die Formen und den Standort der Erzeuger Notizen zu machen, 1. Lappa ofticiualis All. x tomentosa Lmk. Der häufigste Lappa-Bastard im Gebiete! Bisher wurde derselbe beobachtet : Hu ,,SchneiderhäusP' bei Neuburg an der Strasse nach Rohren- feld ! !, in Bittenbrunn gegen Laisacker ! !, in Laisacker seihst ! !, Strasser Keller ! !, Strass gegen Moos !!, Strass gegen den Bahnhof !!, Ueber- fuhr bei Bergheim !!, „Eila" westlich von Bittenbrunn !!, Burgheim am Wege nach Wengen ! !. Nj Am Wege von Hesselobe zum Rieder Wald !!, Bittenbrunn an der Strasse gegen Riedensheim, nächst ersterera !!, an der Strasse zwischen Schweinspoint und Gansheim !!. Wir haben a. a. 0. S. 389 von diesem Bastarde 3 Formen unter- schieden: form, intermedia, f. subofficinalis u. f. decalvata. Die form, decalvata haben wir oben (siehe die Bemerkung bei L. tomentosa!) wieder eingezogen (cfr. S. 490), da die betreffende Pflanze wohl sicher zu L. toment. var. glaberrima Fries gehört. Die form intermedia Erdner (Mittl. Bayer Bot. Ges. 1. Bd. Nr. 32, S. 389, 1904) müssen wir nach unseren jetzigen Beobachtungen dahin ergänzen, dass wir des Oefteren zu dieser Form gehörige Pflanzen beobachteten, bei denen die inneren Blättchen des Hüllkelches hacken- förmig sind, entweder alle, oder doch wenigstens ein Teil derselben.*) Die form, intermedia wurde beobachtet: Hu ,,Schneiderhäusl-' gegen Rohrenfeld !!, Strasser Keller !!, Strass in der Ortschaft selbst ! !, zwischen Strass und Moos ! !, Laisacker ! !. ^'j Hesselohe gegen den Rieder Wald ! !, Bittenbrunn an der Strasse gegen Riedensheim !!. Die form, subofficinalis Erdner (Mittig Bayer. Bot. Ges. l.Bd. Nr. 32, S. 389, 1904) beobachteten wir:*) Hu Ueberfuhr bei Bergheim !!. uov. form, subtomentosa Erdner: „Behaarung nur wenig schwächer als bei L. tomentosa; innere Hüllblätter stumpf, mit kurzer gerader Stachelspitze, aber die Hüllblätter so lang oder z. T. länger als die Blüten*'*); so Hu Bittenbrunn gegen Laisacker unter den Eltern!!. Bei der grossen Verbreitung dieser Hybride u. ihrer ungeschwächten Fruchtbarkeit darf wohl mit Recht angenommen werden, dass auch der Tripelbastard (Lappa officinalis X tomentosa) X minor im Gebiete früher oder später noch aufgefunden werden wird. *) Die latein. Diagnose siehe im „Anhang", Abtlg. B. ! 493 2. L. minor DC. x oflöcinalis All. Hu In Bittenbrunn gegen Laisacker unter den Erzeugern 1902 !!. — Hier beobachteten wir Exemplare, bei welchen die innersten, an der Spitze rot gefärbten HüUbLätter manchmal eine gerade Spitze haben, was ja auch bei L. minor manchmal vorkommt. Solche Exemplare unterscheiden sich von L. tomentosa var. glaberrima dadurch, dass die inneren Hüllblättchen nicht stumpf mit kurzer Spitze, sondern mehr allmählig zugespitzt sind. — Strass 1906 ! !, Burgheim an der Strasse nach Wengen ! !, Hausen nächst Baj^erdilling in einem Gebüsche gegen den Wald 1903 !!. 3. L. minor DC. x tomentosa Lmk. Hu Strass bei Neuburg a. D. mehrere Exemplare 1906 ! !. — Die a. a. 0. S. 389 von der Hoffmann'schen Dampfsäge bei Neuburg an- gegebenen Exemplare halten wir nunmehr nur für eine kleinköpfige Form der L. tomentosa. Es lassen sich zwei Formen des Bastardes unterscheiden: nov. form, intermedia Erdner: „Köpfchen etwas grösser als bei minor, stärker behaart als bei dieser, innere Hüllblätter rot, oft mit geiader Spitze; Blütenstand traubig-rispig, oben fast ebensträussig";*) so Hu in Strass mit folgender Form !!. noY. form, subtomentosa Erdner: „Köpfchen fast so stark spinnwebig als bei L. tom., aber kleiner ; innere Hüllblättchen rot, meist hackig; Blüten wenig länger als die Hüllblättchen ; Blütenstand wie bei f, intermedia",*) so ebenfalls Hu Strass (mit voriger Abart) ! !. 4. L. nemorosa Körnicke X offlcinalis All. Hu Bei der Ueberfuhr von Grünau nach Bergheim am Rande einer Schütte 2 Exemplare 1903 !! (Aeste nicht so stark hängend wie am folgenden Fundorte'. Nj Abhang bei der ,, Alten Burg' im Burgwalde bei Neuburg in einem Waldschlage unter den Eltern 1903 !!; Beutmühle bei Ober- hausen 1901 !!. form, intermedia Erdner*) (Mittig. Bayer. Bot. Ges. 1. Bd. Nr. 32, S. 390, 1904, abgedruckt im Anhange): Hu Fähre bei Berg- heim auf dem rechten Donauufer ! !, Nj „Alte Burg" (Neuburg a. D.). form, sub officinalis Erdner*) (Mittig. Bayer. Bot Ges. 1. Bd. Nr. 32, S. 390, 1904, abgedruckt im Anhange): Nj Beutmühle (Oberhausen) 1901 !!. Der Verfasser hat L. nem. X oific, die, wie alle Lappa-Bastarde, tadellos fiuchtet, im Garten kultiviert; siebehielt alle charakteristischen Eigenschatten bei und fruchtete ebenso stark wie die nebenan kulti- vierte Lappa nemorosa. *) Die latein. Diae;nose siehe im , Anhang", Abtli;. B! 494 448. Carduus (Trn.) L. - Distel. 1171. C. acanthoides L. Stachel -D. 0 Wege, Schutt. 7.-9. Im ganzen Gebiete verbreitet, z. B. 11 U Neuburg, Bachweiher bei Feldkirchen, ünterstaller Vieh- weide gegen die Donau, Viehweide südl. von Bergheim; Donau- moos (P.); auf dem Donaumoos und in den Auen bei Neuburg (Schrank ,,Naturbisr. etc. Briete über das Donaumoos" 1795; er schreibt a. a. 0. darüber: ,, Diese Distelart ( C. acanth.) steht nicht in meiner Flora von Bayern. In der Tat kam sie mir nicht eher vor als bei meinen Streifereien auf dem Donaumoos, und nachher noch in den Auen bei Neuburg. Vielleicht gings mir aber nur, wie einst Linne, dass ich sie im Vorübergehen für Card. ciisi)us hielt und nicht näher betrachtete", Nj Kirchberg und sonst zu Ried (Nbrg.); Monheim gemein (Lg.); * Mühlheim (hier Ülätter und Hüllschuppen sehr stark dornig) (DH.). Die im Gebiete ausschliesslich beobachtete Form ist var. poly- acanthos Schreber (pro sp.). flor. albo: Hu am Wege vom Pflanzweiher gegen Hardt 1902 !!; \j Bertoidsheim, Gansheim (! DH.). fl. carneo: Nj Erlbacher Viehweide, Erlbacher Lehm- grube (DH.!j. 1172. C. crispus T.. krause D. 0 Flussufer, Auen. 7.-8. Sehr zerstreut. Hu Am Fussc des Moyschlösschens (Nbrg.) in dem Weiden- gebüsch am Donaufer einige Exemplare!!, zwischen Moyschlöss- chen und Joshofen am Donauufer einige Exemplare !!, in der Schütte zwischen Joshofen u. Bergheim vereinzelt !!, am Rande des Schiessplatzes bei der Beutmühle ein Exemplar !!, in der Schütte am Fusse der „Alten Burg" („Porzellanschütt") bei Neuburg ! !, am Donauufer kurz vor dem Finkenstein (Bitten- brunn) !!, zwischen Finkenstein und Stepperg an der Donau im Gebüsche mit (C Personata) !!, an der Usselmündung bei Step- perg mehrere Exemplare!!. Nj Kölburg? (nicht deutlich lesbar, d. V.) (Monheim) (DH.); * Laub im Ries im Rohrach-Tal auf Juraalluvium bis ziemlich tief in den Hahnenkamm hinein (Schneid). C. crispus wird im Gebiete bald mit traubigen (z B. Moy- schlösschen und so wohl am häufigsten), bald mit gehäuften Köpfchen angetroffen (so z. B. an der Usselmündung, zwischen i'inkenstein und Stepperg); oft wechselt die Anordnung der Köpfchen auf ein und demselben Exemplar. var. intermedius Wimra. et Grab. (= var. integrifolius Celak.): Hu ..Porzellanschütt" am Fusse des Burgwaldes bei Neu- burg a. D. ! ! Mit weniger Wahrscheinlichkeit könnte man bei dieser Pflanze auch an eine nicht hybride Mittelform zwischen C. crispus und Personata denken, welche 2 Arten offenbar nahe mit einander verwandt sind; der Blütenstand ist indes der von 495 C. crispus. — Mehr noch macht den Eindruck einer Zwischen- form zwischen C. crispus und Pcrsonata eine unter lauter Per- sonata am Abhänge des Burgwaldes bei der „Alten Burg" ge- sammelte Pflanze, bei der die Köpfe zwar meist traubig und zuweilen sogar einzeln stehen, aber teilweise auch gehäuft sind. Die mittleren und oberen Blätter haben Zuschnitt u. Behaarung von C. crispus, sind aber nur seicht buchtig-gezähnt. — Auffallend ist es, dass sich gerade hier, wo C. Pers. in Unmenge mit spärlichem crispus vorkommt, diese abweichende)» crispus-Formen finden, während C. crispus an allen übrigen Fundorten, wo er allein wächst, ganz typisch ist; sie sind vielleicht doch von C. Personata beeinflusst. 117iJ. C. Personata (L.) Jacq. klettenartige D. 0 Ufer, Gebüsch. 7. — 8. Zerstreut bis verbreitet. Hu Nordrand des Engl. Gartens bei Neuburg ! !, am Ufer des LängenmüUerbaches am Ostrande des Engl. Gartens ! !, Schütten zwischen Joshofen u. Bergheim ! !, im Walde bei Grünau stellen- weise massenhaft ! !, Schütten bei Rohrenfeld und Weichering ! !, ,, Porzellanschütte" am Nordfusse des Burgholzes bei Neuburg, auch noch beim alten Schiessplatze I !, Fasanenschütt bei Bittenbrunn gegen den Eilahof ! !, am Donauufer beim Finkenstein!!, Schütten nördlich von Moos ( Strass) bis zur Mündung der Ach (genauer der ,. Kleinen Paar") !!, in den Schütten bei Bertoldsheim zahlreich !!; Schnöd (mit eingeschnittenen oberen Blättern), Schuöderschütte (hier ebenfalls mit eingeschnittenen, nichc herablaufenden oberen Blättern u kleinen Köpfen), Moserschütte (DH.); * Leiilieim (Fr.) Nj Abhang des Burgwaldes bei Neuburg a D. ! ! fl. albo (auch mit oberen fiederspaltigen, unterseits grünen Blättern. D. V.): Hu üertoldsheim (DH.). C. P. wechselt ungemein in Blattgestalt, Köpfchenform und Behaarung. Ein deutliches Bild seiner Veränderlichkeit zeigte der seinerzeit durch Card, nutans X Personata berühmt ge- wordene Waldschlag neben der „Alten Burg" (Nbrg.), wo schmal- blättrige und scbmalköpfige Formen mit weissfilziger Behaarung der Blattunterseite, breitblättrige und breitköpfige mit schwacher Behaarung der Blätter und die bei voriger Art erwähnten Ueber- gangsforraen von C. crispus zu C. Personata bunt durcheinander standen. Zu letzteren gehören wohl auch die von Du Moulin bei Bertoldsheim, Schnöd und Schnöderschütte erwähnten, bezw. gesammelten Pflanzen mit eingeschnittenen, bezw. fiederspaltigen oberen Blättern. — C. Pers. verdankt seine Existenz im Ge- biete wohl dem Lech, bezw. der liier, die ihn vom Voralpen- gebiete zur Donau herabgeführt haben. 1174. C. defloratus L. Berg-D. 4 Steinige Abhänge, Felsen. 6.-8. Sehr zerstreut. Hu Rain auf dem linken Lechufer gegen Oberndorf (Z. 1904 I). Nj Am Finkenstein bei Neuburg ! !, hier auch reichlich zum Donauufer herabsteigend ! !, an Felsen u. Waldrändern zwischen 496 Feldmühle und WcUhcira am linken Schutlerufer ! ! (Schw.), am Römerberg („Dachcrfelsen") bei Konstein (Schw.) ! !, Aicha (Koustein), Ensfeld (Schw.); im Spindeltal (Konstein) (Lu.); * am Felsen gegenüber Ried (DoUnstcin) ! !, * Felsen zwischen Groppenhof und Dollnstein rechts !!; * Mühlheim (IMörns- heim) (DH). var. summanus (Po 11.) DC. : Nj Finkenstein (Nbrg.) nnd so wohl am häufigsten ! !. var. cirsioides (Vi 11) DC.:Nj Finkenstein mit var. sum- manus ! !, Groppenhof (Dollnstein) ! ! ; Hfl Lechufer bei Rain (Z.!). Während die Pflanze am Lechufer bei Rain wohl sicher vom Lech aus den Voralpen herabgeführt wurde und mit der weiteren Verbreitung derselben auf dem Lechfelde bei Augsburg etc. zu- sammenhängt, gehören die übrigen Fundorte alle dem Weissen . Jura an, wo C, defl. wohl nirgends fehlt und vielleicht als Eis- zeitrelikt aufzufassen ist. 1175. C. nutans L. nickende D. 0 Schutt, Wegränder, selten Wäl- der. 7.-8. Sehr verbreitet, z. B. Hu Neuburg, Bittenbrunn, Bachweiher bei Feldkirchen, Saliter (Nbrg.), Viehweide südlich von Hergheim, Unterstaller Viehweide gegen die Donau, Viehweide bei Hardt, alter Schiessplatz bei Oberhausen; Schnöd (Burgheim) (DH.); am Eisenbahndamm bei Rain, * Meitingen, Lechdamm gegen Oetz (Thierhaupten); Dorf- strassen im Donauraoos (Paul). Nj Waldabhang, bezw. Waldschlag im Burgwald (Nbrg. a. D.) ; Monhcim gemein (Lg.). Nk (Ries) Graben bei der Herbermühle (Wiedemann). flor. albo: Hu Schutt beim Salitor (Nbrg.) !!; Seeweide bei Bertoldsheim (DH.). flor. roseo: Nj Bertoldsheim (DH.). C. nutans bedeckt die Viehweiden oft in unglaublicher Menge ; so z. B. Hu beim Bachweiher, bei Hardt etc. Bastarde. *) 1. Carduus acanthoides L. x nutans L. (= X C. orthocephalos WaUr.). Verbreitetster Carduus-Bastard im Gebiete. Hu Bachweiher bei Feldkirchen in einer Kiesgrube ! !, Unterstaller Viehweide gegen die Donau ! !, kleiner Exerzierplatz bei Neubui g ! !, Biding mehrfach ! ! ; Etting (Z.); Schnöd (Burgheim) (DH ); * Meitingen ! !. Nj Ried (Nbrg.) bei einem der obersten Häuser ! !, am Fusswege zwischen Ried und Josholen auf der Höhe!!, Joshofenü, Unterstall!!; Bertoldsheim (DV., Prtl.; hier auch C. superacanth. X nutans), Boschenmühle an der Ussel zwischen Gansheim und Trugenhofen, hier C. supernutans X acanth., (DH.). *) Die Carduus- und Cirsiumbastarde des Herbar Du Moulin in Neuburg haben wir im Jahre 1903 gemeinschaftlich mit dem f W. Gugler revidiert 497 Da C. acanth. X nut. im Gebiete ziemlich häufig ist, könnte viel- leicht auch einer der Tripelbastarde (C. acanth. X nut.) ^ Personata oder (C. acanth. x nut.) X crispus gefunden werden. 2. C. acanthoides L. X crispus L. (= X C. leptocephalus Peterm., X Ascliersonianus Rubm.). Hu An der Ussel beim Stepperger Sommerkeller einige Exem- plare unter den Eltern 1903 ! ! — Unterscheidet sich von C. acanthoides, welchem er vielleicht etwas näher steht, durch die meist zu 2, hier und da auch zu 3 auf kurzen Stielen stehenden Köpfe, deren Hüllschuppen in ein sehr schwaches Dörnchen auslaufen, etwas dachziegelig ange- ordnet und, wenn auch schwach, zurückgebogen sind. Die Blütenstiele sind an der Spitze meist nackt, die Blätter etwas weniger tief fieder- spaltig, weicher, mit weniger starken Dornen gewimpert, ihr herab- laufender Saum ebenfalls weniger bewehrt, auf der Unterseite etwas wollig, filzig. Alle diese Merkmale weisen auf C. crispus als alter parens hin und zwar auf die Form mit geknäuelten Köpfchen, wie sie am Fundorte tatsächlich vorkommt. — Schnöd (Burgheim) (DH. !, leg. Du Moulin 7. 7. 1872. — Köpfchen am Ende des Stengels geknäuelt oder einzeln , weiter unterwärts zu 2 — 3 am Ende^ kurzer Stiele ; Blätter buchtig fiederspaltig mit stark dornigen Zipfeln, ganz herab- laufend und stark dornig geflügelt, die oberen auf der Unterseite stark weissfilzig, die unteren verkahlend. — Die Pflanze war von Du Moulin als C. acanth. X Personata bestimmt worden; indes — Blütenstand, Form und Behaarung der Blätter sprechen entschieden mehr für Be- teiligung von crispus als von Personata; auch Dr. Pöverlein, dem wir die Pflanze vorlegten, sprach sich in diesem Sinne aus. — Ein weiteres Exemplar im Herbar Du Moulin ohne Standoi ts- und Zeitangabe scheint vom nämlichen Stocke zu stammen und in stark verblühtem Zustande gesammelt worden zu sein. C. acanthoides L. X Personata (L.) Jacq.? „Einmal einen sehr auffallenden Carduus gefunden ; wahrscheinlich Personata X acanthoides", schreibt Du Moulin in seinem Verzeichnisse der Bertoldsheiraer Flora. Der Card. ac. X Person, im Herbar Du Moulin's zu Neuburg ist, wie schon oben bemerkt, Card, ac. X crispus ; dass aber der von Du Moulin vermutete Bastard im Gebiete, wo sowohl C. acanth. wie auch Personata so häufig ist, vorkommt, ist höchst wahrscheinlich. 3. C. cripus L. x nutans (=X C. polyacanthus Schleicher). Hu Joshofener Schütte zwischen Joshofen und Bergheim ein Exem- plar unter den Eltern 1902 !! — Damm. ('? unverständliche Abkürzung auf der Etikette, aber höchstwahrscheinlich aus der näheren Umgebung von Bertoldsheim). Von Du Moulin als Card, acanth. X pers. , C. mul- tiflorus? bestimmt; gesammelt 20. 7, 1867. — Köpfchen dieser im Her- 32 m bar I)u Moulin befindlichen Pflanze am Stengel-Ende und am Ende ziemlich langer, sciiwachgeflügelter, filziger Aeste zu 2 — 4 geknäuelt, ziemlich gross und etwas nickend, HüUschuppen zurückgebrochen und breit (daher der auch vermutete C. raultiflorus Gaud. ausgeschlossen), zum Teil rot angelaufen; Blätter nach oben zu stark dekreszierend, auf der Unterseite schwach spinnwebig, tief fiederspaltig. Die untere Stengel- hälfte fehlt. — Ein weiteres Exemplar im Herbar Du Moulin, gesam- melt 20. 7. 1867, stammt sicher vom gleichen Stocke wie das vorige und stimmt genau mit demselben überein. — Ein 3. Exemplar ohne Orts- und Zeitangabe stammt wolil sicher auch aus dem Gebiete; es stellt einen C. supercrispus X nutans od. C. (crisp. X nut.) X crispus dar. 4. C. iiiitaiis L. X Personata (L.) Jacq. Neu für Deutschland! Beschreibung siehe in Mittig. der Bayer. Bot. Ges. No. 27, S. 299 f. (1903); sie ist im Anhange Abtlg. A. als 1. Abschnitt des Aufsatzes: „Einige interessante Bastarde aus der Neuburger Flora" abgedruckt. Hu Alter Schiessplatz bei Oberhausen (Nbrg ) an einer Stelle einige Exemplare unter den Eltern 1902 !! Nj Auf einem frischen Waldschlage bei der „Alten Burg" an einem Ab- hänge unter zahlieichem Card. Personata und spärlichem C. nutans 1903 reichlich, in den folgenden Jahren nur mehr spärlich ! ! — Der Ver- fasser hat die I'Üanze an diesem Fundorte gemeinschaftlich mit Gugler gesammelt und in der Flor, exsicc. Bav. sub No. 722 ausgegeben. 5. C. acaiithoides L, X defloratms L. Nj Ensfeid (Monheim) gegen die Spindeltalstrasse (Lg. 1903 !) — Habitus lebhaft an C defloratus erinnernd, von welchem sich die Pflanze aber durch folgende Merkmale unterscheidet: Stengel und Aeste bis nahe an den Grund der Köpfe fast regelmässig beblättert, auch die obeieii Blätter nahezu ganz herablaufend. Untere und mittlere Stengel- blätter fiederspaltig mit teils ungeteilten, teils 2 lappigen Fiedern, auch der vordere Teil (die Spitze) der Blätter noch fiederlappig, während derselbe sogar bei C. defl. var. cirsioides (Vill.) DG. meist ganzrandig ist. Köpfe etwas kleiner als bei C defloratus, einzeln, auf ziemlich kurzen Stielen, aufrecht; Hüllblättchen mit schmälerer Basis, spinnwebig gowimpert; Blütenfarbe heller rot als bei defl. Das Exemplar befindet sich in unserem Herbarium neoburgense. — * Mühlheim (Mörnshcim) (DH. !/. — Habitus des C. defl.; Blätter fiederspaltig, untere (wie öfter bei acanth. !) etwas spinnwebig behaart; Flügel der Blätter nicht ver- schmälert, gelappt bis gekräuselt, mit ziemlich kräftigen Dornen ; selbst die obersten Blättchen etwas, wenn auch schwach, herablaufend. Hüll- blätlchen breiter und kürzer als bei deflor , mit starkem Mittelnerv und kräftigen Dörnclion, spinnwebig behaart, über der Mitte wenig auswärts gebogen. Von Du Moulin am 17. 8. 1869 als C. acanth. x deflor.? bei Mühlhoim neben defloratus gesammelt 499 6. C. defloratus L. x nutans L. IIu Marxheimer Brücke 27.8. 1867 (DH.!) ,,An der Beimischung von nutans kann wohl schon wegen der Grösse der Köpfchen kein Zv/eifel aufkommen • für Beteiligung von defloratus sprechen die breiten, wenig fiederspaltigen und nur schwach dornigen Blätter, die am Stengel nur wenig herablaufen". Dr. Pöverlein. Dem fügen wir noch ergänzend bei, dass die Flügel am Blattgrunde breit und dann allmählich ver- schmälert sind ; die obersten Blätter laufen nicht ganz herab, die unteren ganz, aber sich nach unten verschmälernd 7. C. defloratus L. x Personata (L.) Jacq. Nj (an der Grenze von Hu) Am Fusse des Finkensteins bei Neu- burg ein Exemplar !! — Bei der Bastardierung ist nicht C. defl. var. summanus, sondern var. cirsio'ides beteiligt, wie aus der Blattgestalt hervorgeht. Die Pflanze unterscheidet sich von C defloratus var. cir- sioides, unter welchem sie gefunden wurde, durch die auch im oberen Teile fast regelmässig belätterten Stengel u. Aeste, welche vielfach bis unter die Köpfchen kraus geflügelt sind. Obere u. mittlere Blätter buchtig gezähnt bis flederlappig (var. cirsio'ides !), eiförmig länglich, untere und Grundblätter fast fiederspaltig (cfr. Personata!), unterseits sehr schwach spinnwebig. Köpfchen teils einzeln auf langen Stielen, meist aber zu 2 — 3 auf kurzen Stiefeln gehäuft, etwas kleiner als bei defl., einzeln, nickend. Dass C. Personata und nicht etwa crispus, welcher, wenn auch selten, in der Nähe des Fundortes vorkommt, bei der Bastardierung be- teiligt ist, geht, abgesehen von dessen zahlreichem Vorkommen am Fund- orte, schon daraus hervor, dass die oberen und mittleren Stengelblätter breiter als bei crispus, ungefähr von der Gestalt derer des C. Personata, weniger tief eingeschnitten und unterseits nur spärlich behaart sind. 449. Cirsium (Trii.) L. — Kratzdistel. 1176. C. lanceolatum (L.) Scopol! lanzettliche Kr. 0 Unbebaute Orte, Wege, Wälder. 6.-9. Verbreitet, z. B. Hu an dem Verbindungswege zwischen Bitten])runn und Lais- acker (mit C. eriophorum), Unterstaller Viehweide gegen die Donau, Bergheimer Viehweide, Viehweide gegen Hardt ; Dorf- strassen im Donaumoos (Paul) ; Schnöder schütte (Burgheim gegen Bertoldsheim) (DH. ; die Behaarung der Blätter gegen Rasse silvat., Früchte zum typ. lanceol. neigend, d. V.); Lechdamm gegen Oetz (Thierhaupten). Nj Monheim gemein (Lg.). Nk * Deiningen im Ries. (Die hier gesammelten Exemplare gehören trotz der z. T. sehr grossen Köpfe und trotz der z. T. nur halb herablaufenden oberen Blätter nicht zu C. erioph. X lanceol. Letzteres kommt auch bei reinem lanceolat. am oberen Teile des Stengels und an den Aesten vor. Bei einem Bastarde mit erioph. müssten die Köpfe und auch die Blattunterseite stärker wollig behaart sein). 32* 5ÖÖ flor. albo : Hu auf Schutt beim Saliter ! ! — Z wergexem- plare von nur 10 — 20 cm Höhe findet man hier und da auf mageren Viehweiden, z. B. Hu bei Hardt ( Nbrg.) ! ! Eine Monstrosität mit zu e i n e m Riesenkopfe zusammen- verwachsenen Blüteniiöpfchen sammelte Du Moulin Hu bei der Ueberfuhr über die Donau nächst Bertoldsheim ; er bezeichnete sie auf der Etikette treffend als f. celosio'ides. Rasse silvaticum Tausch pro sp. (= C. nemorale Rchbch. ) : Hu In einer Kiesgrube beim Bachweiher (Nbrg.) gegen Hardt ! !, Lechdamm gegen Oetz (Thierhaupten) ! ! Nj Im Rieder Walde auf einem Schlage nächst der AbtIg. ,, Bubenwiese" !!, an der Strasse von Ried nach Bergen hinter einer Fichtenhecke !!, im ,,Hardtle" bei Stepperg !!; Bertolds- heim, Hütting(DH !.) — Wir konnten bei dieser Rasse 2 Formen unterscheiden : nov. form, oligocephalum Erduer: ,, Köpfe am Ende des Stengels und der Aeste einzeln und gross" ;*j so Hu Kies- grube beim Bachweiher ! !, Strasse nach Bergen ! ! ; uov. form, polyceplialum Erdner: „Köpfe am Ende des Stengels und der Aeste zu 3 — 4 gehäuft, klein" ; *) so Nj auf einem Wald- schlage nördlich der ,, Bubenwiese" im Rieder Wald ! ! 1177. C. eriophorum (L.) Scop. Woll-Kr. ö Wege, Heiden, Auen. 7. — 8. Zerstreut. Hu Am Eingang zum Grossen Exerzierplatz bei Grünau !!; im Stadtwalde bei der Bürgerschwaige (Grünau) !!, Weg zwischen Bittenbrunn und Laisacker ! !, Waldrand bei Heinrichsheim ! !, Rain (Z.); * Meitingen !! Nj Bertoldsheim (DV., DH.); steinige Abhänge bei Grais- bach !!, Marxheim !!; Monheim nicht häufig (Lg.); Otting, Warching (!!), Wemding (Fr.); * Konstein ! !, * zwischen den Wielandshöfen und Konstein ! !, in Menge zwischen Bahnhof Möhren und dem Uhlberg ! ! Nk * Deiningen im Ries (mit C. lanceolat.) !! var. platy onychinum Wallr. (:= C. spathulatum Gaud.) verg. ad typic. : Hu Laisacker ! ! ; Nj Bertoldsheim (DH.) ; so wohl am häufigsten. fl. carneo: Bertoldsheim (DH.). Diese herrliche Distel verdient mindestens ebenso gut, wie z. B. Silybum Marianum (L.) Gärtner, in Anlagen und Parks kultiviert zu werden. 1178. C. palustre (L.) Scop. Sumpf-Kr. Q Feuchte Wiesen, Wälder. 7. — 8. Verbreitet, z. B. Hu am Eingang zum Grossen Exerzierplatz bei Grünau ; Wiesen im Donauraoos (P.j; am Lechdamm gegen Oetz (Thier- haupten). *) Die latein. Diagnose siehe im „Anhang* Abtlg. B. 501 __ Nj Rieder Wald, z. B. Abtlg. Bildern, Bubenwiese und auf dem angrenzenden Waldschlage massenhaft (mit lanceolat. und. arvense) ; Bertoldsheim (DH.) ; Monheim gemein (Lg.). Eine Form mit ungeteilten Blättern: Nj Bertoldsheim (DH. !) 1179. C. acaule (L.) All. stengellose Kr. 2j. Heiden, Ruine, trockene Abhänge. 7.- 8. Zerstreut bis verbreitet, z. B. Hu Grosser Exerzierplatz bei Heinrichsheim, im Stadtwalde bei Grünau, auf dem Kleinen Exerzierplatz bei Nbrg., Viehweide beim Bach- weiher (Feldkirchen), am Bahnkörper zwischen Rohrenfeld und Weichering; am Bäckenberg bei Baiern, an Wegrändern im Donaumoos zwischen Zell und Karlshuld auf anmoorigem Boden (P.); Oetz bei Thierhaupten; von Z. für 14 Orte im Bezirk Rain angegeben. Nj Waldschlag ,,Hildern" über Hesselohe (Nbrg.), Abhänge bei Joshofen , dürre Abhänge zwischen Bergen und Hütting ; Monheim verbreitet, z. B. Flotzheim, Wittesheim, Liederberg etc. (Lg.); * Mörnsheim, * Dollnstein (Fr.). var. caulescens Pers. (= var, dubium (Willd.) Koch) Hu an einem Wiesenraine beim Grossen Exerzierplatz (Neu- burg) ! !, im Stadtwalde bei der Bürgerschwaige (Grünau) zahl- reich ! !, Kleiner Exerzierplatz (Nbrg.) ! !, auf einer Oedung zwischen dem Engl. Garten und der Längenmühle (Nbrg.) ! !, Unterstaller Viehweide ! !, Viehweide bei Bergheira ! ! ; Eschling, Kittelmühle bei Rain (Z.); Scbnöd (Burgheim) mehrfach (ein Ex. von Du Moulin als ,, acaule X lanceol. ?" bezeichnet, von lanceolat. steckt aber nichts drinnen). Nj Steinige Abhänge vor Joshofen ! ! ; Bergen ! ! ; Gansheim mehrfach (als C. med. u. decolorat. fl, purp.) (DH.). Ueber die Unterschiede dieser Varietät von dem oft sehr ähn- lichen C. acaule X bulbosum siehe bei Letzterem ! 1180. C. rivulare (Jacq.) Link Bach-Kr. 4 Feuchte Wiesen, Moore. 5.-6. Selten. Hu Im Haselbacher Moor an einigen Stellen ziemlich reichlich (Z. Ü); Gempfing, Holzheim, Thierhaupten, im Donaumoos bei Schönesberg ein Exemplar (Z.); Lechauen südwestlich von Thier- haupten mit C. bulbosum an einem Altwasser des Lechs und mit Cjpripedilum Calceolus an einem Waldrand 1909 !! Schwache Pflanzen tragen oft nur ein Köpfchen am Ende des Stengels; so südwestlich von Thierhaupten in den Lechauen mit dem Typus ! ! — Cr, blüht am frühesten von allen unseren Cirsium-Arten; oft schon im Mai. 1181. C. bulbosum DC. knollige Kr. 2\. Moore, feuchte Heiden, Auen. 6.-8. Ziemlich verbreitet. Hu Eingang zum grossen Exerzierplatz bei Grünau, Stadtwald bei der Bürgerschwaige (Nbrg ), am Bahnkörper zwischen Rohren- feld und Weichering rechts, Rohrenfeld, Weichering gegen Lich- tenau, Lichtenau gegen Karlskron und Reichertshofen, zwischen 502 Zell und Karlshuld im Donaumoos an der Strasse und auf Wiesen, Brück (Zell), Kiesgrube gegen Feldkirchen beim Neuburger Bahn- hof, * zwischen Dünzelau und dem Gabelholze auf feuchten Wiesen sehr zahlreich, im ,,Eila" westlich von Bittenbrunn, Schnöderbuck zwischen Bargheim und Bertoldsheim ; Schnöd (hier auch mit ungeteilten Blättern, wie sie im Herbste und bei ver- letzten Exemplaren öfter vorkommen), * Oberndorf a. L. (die reiche Verästelung eines hier von Du Moulin gesammelten Exem- plares und die Blattgestalt ist auf die Verletzung des Haupt- stengels zurückzuführen; ein anderes von ihm hier gesammeltes Exemplar hat auffallend lange und schmale Blattzipfel und ist offenbar monströs) (DH.) ; * nasse Wiesen bei Leitheim, * zwischen der Lechbrücke bei Rain und der Holzmühle am Waldrand, Münster bei Hemerten, Oetz (Thierhaupten), Lechauen südwestlich von Thierhaupten (hier z. T. mit C. rivulare!); Thierhaupten, * Oberndorf, Oberpeiching (Z.) ; Donaumoos (Se. u. P.). Nj Einzelne Exemplare auf dem Zitzeisberg (Sehensand), Rieder Wald Abtlg. Hildern eine Gruppe, ebenso im Unter- staller Wald; Monheim nicht selten (Lg.), z. B. an der Strasse nach Wemding, zwischen Fünfstetten und Ottiug; Reichertswies, Buchdorf, Büttelbronn, Rehau,Gundelsheim, Tagmersheim, Blossenau (Fr.); Ensfeld, Rothenberg (Monheim) (Hof.). >ik (Ries) An der Schwalb (Wemding) (^Fr.); Herbermühle, Huisheim. Schwache Pflanzen haben manchmal nur ein Köpfchen am Ende des Stengels; so auf den Lechauen südwestlich von Thier- haupten !! beobachtet, wo C. b. — es ist dies der einzige bisher beobachtete Punkt im Gebiete — mit C. rivulare zusammen- trift't, während sich sonst die beiden Arten aus dem Wege zu geben scheinen. 1182. C. oleraceum (L.) Scop. gemeine Kr. 4 Feuchte Wiesen, Gräben. 7,-8. Sehr verbreitet, auch Hu im Donaumoos (Schrk., P.); Nj Monheim gemein (Lg.). — Bei Bertoldsheim fand Du Moulin auch 1 Exemplar mit un- geteilten Blättern. var. amarantinum Lang (= var. atropurpureura L. Keller): Hu Wiese am nördlichen Ende des Geiwilzenweges im Donauraoos (Paul!); Nj Bertoldsheim (DH ; nach Dr. Pöver- lein vielleicht doch Bastard mit einer normal rotblühenden Ait, wofür die ziemlich stark dornigen Blattzipfel sprechen ; ,,es sind eben oft wiederholte Rückbastardierungen von der Stammart manchmal überhaupt nicht mehr zu unterscheiden" (Pöverlein). 1183. C, arveiise (L.) Scop. Acker-Kr. Aecker, wüste Plätze, Wälder. 7. — 8. Sehr verbreitet, auch Hu als Ackerunkraut im Donaumoos (P.); Nj Monheim ge- mein (Lg.). var. commune Beck subvar. rüder ale Beck: sowohl 503 am Läufigsten, z B. Nj im „Molster'- westlich voii^Bittenbrunn ! ! (hier gegen form, horridum W i ra m. et Grab.). SU bvar. i ncanura Fr itsch : Nj Abhänge beim alten Schiess- platz bei Oberhausen ! !, Waldschlag bei der ,, Bubenwiese" im Rieder Wald ! !; Gansheimer Waldwiesen (! DH.) ; Hu Bertolds- heimer Anschütte (! DH.). V a r. 0 b t u s i 1 0 b u m Beck f. s u b i n c a n u m Beck: Nj im „Molster" westlich von Bittenbrunn in einer Baumschule ! ! var. hydrophil um Beck: Nj Rieder Wald, Abteilung ,,Hildern" !!, in einem Waldschlag nördlich der Bubenwiese im Rieder Wald !! — Diese Form wird wegen der z. T. herab- laufenden Blätter gern für C. arv. X pal., mit welch' letzterem sie in Wäldern oft zusammen vorkommt, gehalten.*) fl. albo: Nj im Rieder Wald, Abtlg. Hildern ! !, Waldschlag nördlich der Bubenwiese !!; Erlbach (DH!); Hu Schnöd (Burg- heim) (DH!). Eine Form mit kleinen Köpfchen^und'zahlreichen langen Aesten fand Du Moulin Hu zwischen Schnöd und Staudheim (auf der Etikette als brachypetalum [Du IMouIin] bezeichnet). — Wir machen bei dieser Gelegenheit auf den morpholog. Unterschied zwiscb. männl. u. weibl. Köpfchen aufmerksam, der Anfänger manchmal irre führt. Eine teratolcgische Missbildung, bei der die Spitzen dernicht- blübenden Stengel, wohl durch Insekten (Gallen ?)-Stich, kopf- artig verdickt und diese Verdickungen mit kleineren und grösseren Blättchen gekrönt sind, fanden wir Nj an einem Waldrand bei Igstetten (Attenfeld) !! - Eine Monstrosität mit ,, vergrünten" Blütenköpfchen beobachteten wir zahlreich Nj in einem Wald- schlage auf dem Uhlberg bei Möhren (1910) !! Bastarde. 1. Cirsium acaule (L,) AU. X bulbosum DC. Hu Stadtwald bei Grünau auf Waldschlägen stellenweise zahlreich ! !, am Rande des Grossen Exerzierplatzes bei Grünau ! !, hier auch C. (ac, X bulb.) X bulb. ! !, am Bahnkörper zwischen Rohrenfeld und Weichering rechts ! !, zwischen Zell und Karlshuld ! !, zwischen Lichtenau und Karlskron zablieich Ü; Bertoldsheim (DV.), z.B. Schnöd mehrfach (hier auch C. [ac. X bulb.] X bulb. u. ac. X [ac. X bulbos]), Burgheim (hier [ac. X bulb ] X bulb.) (DH. !) ; auf einer Viehweide bei Feldheim ! !, * Lechauen bei Oberndorf ! !, Heidewiesen südwestlich von Thierhaupten ! !, Oetz (Thierhaupten ! ! Nj Waldrand über Schweinspoint gegen Gansheim ! ! ; Otting i^Lg.) ; Blosseiiauer Berg (hier [ac. X bulb.] X bulb.) (DH. !). C. acaule X bulbosum ist nach C. ac. X oleraceum der häufigste Cirsium-Bastard im Gebiete. Er unterscheidet sich von dem ähnlichen C. acaule var. caulescens Pers. durch die meist kleineren Köpfe, den oberwärts meist nackten oder schwach bebhiiterten *) Cfr. Flor, exiec. bav. No. 830 ! 504 Stengel, die Blattgestalt — die Abschnitte der Blätter sind meist tief 2 — 3 spaltig mit auseinanderfahrenden Zipfeln — und die Blumenkrone, bei der der Saum so lang oder länger als die Röhre ist, während er bei caulescens kürzer als die Röhre ist. 2. C. acaule (L.) All. X laiiceolatum (L.) Scop. Sehr selten; nur Hu Kuhschütte bei Bertoldsheim (DH! •, leg. D. 8. VII. 1868 als C. aculeatum? lanceolatum). — Die Blattgestalt erinnert sehr an die von C. lanceolatum : tief fiederspaltig mit langem schmalem Endzipfel; Seitenzipfel fast 3 spaltig (cfr. acaule) mit in einen starken Dorn endigenden Zipfelchen ; oberseits nicht dornigkurzhaarig, auch nicht (oder kaum) herablaufend. Köpfchen gross, einzeln, auf ziemlich langen Stielen, Kronsaum kürzer als die Röhre, jedoch nicht so kurz wie bei C. lanceol., bis zur Mitte fünfspaltig; Hüllblättchen in einen ziemlich starken Dorn endigend, flockig behaart. Stengel ca. 35 cm hoch, stark spinnwebig behaart. — Der Bastard stimmt in allen Stücken mit der bei Schwarz „Flora von Nürnberg-Erlangen" S. 731 gegebenen Be- schreibung überein, 3. C. acaule (L.) All. x oleraceum (L.) Scop Hu An einem Raine gegenüber dem Eingang zum Grossen Exer- zierplatz bei Grünau ! !, Waldrand bei Grünau ! !, Grünauer Wald im Innern I !, am Strassengraben zwischen Karlshuld und Zell ! !, Lichten- heim (Lichtenau) ! !, hier auch rötlich blühend ! !, Bahnkörper zwischen Rohrenfeld und Weichering und gegen die Strasse ! !, Unterstaller Vieh- weide gegen die Donau ! !, an der Strasse zwischen Feldkirchen und Wagenhofen ! !, an Wegrainen zwischen Etting und Gempting ! ! ; Rain (Z.); * Lechauen von Rain gegen Oberndorf!!, Lechdamm von Thier- haupten gegen Oetz ! !, an der Strasse zwischen Burgheim und Bertolds- heim ! ! ; Bertoldsheim (DV. : ,, Vollkommen selbstständig auch an Orten, wo weit und breit die eine oder andere Elternart nicht zu finden ist, in vielen Formen." Du Moulin), z. B Gem. (?d, V.) Schütte, Schnöd- Burgheim (hier superac. X oler.), Burgheim (hier [ac. X ol.] X oler.) (DH. !). Nj Au den Abhängen beim städt. Wasserwerk nächst Neuburg a. D. ! !, Galgenberg über Ried ! !, * nächst Wasserzeil an der Strasse nach Kon- stein ! !, zwischen dem Forsthof und Bergen ! !, an der Römerstrasse zwischen dem Forsthofweg und Riedensheim ! !, Waldrand über Schweins- point gegen Gansheim !!, auf einer Oedung bei Warching gegen Blos- senau !!; Monheim gegen Warching (mit rötlichen Blüten; von Du Moulin als C. decoloratum X lanceolatum bestimmt ; von lanceol. steckt jedoch nichts drinnen !), * Jurawald bei Mühlheim, Dollnstein (als lanceol. X olerac.) (DH.!). C. acaule X oleraceum ist im' Gebiete der bei weitem häufigste Cirsium-Bastard. Er findet sich, wie Du Moulin mit Recht bemerkt, oft auch an Orten, wo keiner von beiden Erzeugern mehr vorhanden ist. Die Fruchtbarkeit desselben ist wie bei fast allen Cirsium-Hybriden, eine vollkommene. Er blüht im Gebiete fast ausschliesslich gelb ; rotblühende Exemplare sind im Gebiete selten constatiert, während sie in anderen 505 Gegenden (z. B. Schweinfuit auf den Grettstadter Wiesen, teste Gugler) liäutiger sind als die gelbblüheuden. Von dem ähnlichen C. bulbosum X oleraceum ist C. ac. X ol. durch die meist grösseren Köpfe, die halbkreisruiidlichen bis eiförmigen, meist 3 lappigen Abschnitte der Blätter und die meist bis unmittelbar unter die Köpfe reichende, stark dekreszierende Beblätterung mit meist kurzen Internodien verschieden. Der Mangel der ver- dickten Wurzelfasern ist kein sicheres Merkmal für acaule X oleraceum, da dies auch bei bulbos. X oier. vorkommt. Bei letzterem ist die Röhre der Blumenkroue etwas kürzer als der Saum, während dieselbe bei acaule X olerac. ungefähr so lang als derselbe ist. Rotblühende Exemplare von C. ac. X olerac, unter- scheiden sich von dem ähnlichen acaule x bulbosum am leichtesten durch den bis an die Spitze mit dekreszierenden Blättern beblätterten Stengel; die Blätter umfassen den Stengel meist deutlich. Auch fehlen bei ac X ol- die 2 — 3 spaltigen Zipfel der Blattabschnitte, welche C. bulbos. seinen Hybriden meist mitzuteilen pflegt. — Der Mangel der letzteren lässt ac. X ol. auch von dem Tripelbastard ac. X ol. X bulbos. meist leicht unterscheiden. 4* C. arvense (L.) Scop, X oleraceum (L.) Scop. Sehr selten: Hu Wengen gegen Etting (Z. 1905!) — Blüten gelb, Köpfchen grösser als bei arvense, oben ziemlich gehäuft auf kurzen Stielen, Hochblätter etwas abgerückt von dem Köpfchen. Die Beteili- gung des arvense verrät sich schon an den derben, bucbtigen, stark dornig gewimperten Blättern und wird bis zur Evidenz dadurch sicher, dass die Röhre der Blumenkrone mehrmals länger als der Saum der- selben ist. — NJ Gansheimer Waldwiesen; leg. Du Moulin 20. VHI. 1869 als arv. X olerac, (?). — Die Pflanze kann nur als C. arv. X olerac. gedeutet werden und steht so ziemlich in der Mitte zwischen beiden Eltern. Die Bestimmung wird durch den Umstand erschwert, dass das Exemplar ziemlich niedrig (ca. 35 cm hoch) ist. Die gelben Blütenköpfe stehen einzeln auf 2 Jangen Aesten, die stark beblättert sind; sie sind kleiner als bei olerac, aber grösser als bei arv. Die länglich-lanzettlichen Blätter sind buchtig eingeschnitten — gezähnt, die Zähne ziemlich stark dornig, die unteren 3 Stengelblätter fehlen, in der Achsel des 2. steht ein Kurztrieb, xin den (nicht vollständig entwickelten) Blüten ist der Kronsaum deutlich bis über die Mitte hinunter gespalten (cfr arvense!). — Von 2 anderen Exemplaren aus dem DH. von Schnöd und * Oberndorf, die von einem bekannten Systematiker als C. arv. X oler. bestimmt worden waren , ist das eine C. (pal. X olerac.) X olerac, das andere C. (olerac. X bulb.) X oleraceum. 5. C. bulbosum DC. X oleraceum (L.) Scop. Hu An einem Graben am Eingange zum Grossen Exerzierplaiz bei Grünau !!, Gottesacker in Neuburg auf dem unbenutzten Teile 1905 ein Exemplar !!, am Bahnkörper zwischen Heinricbslieim und Rohren- 506 feld ! !, ebenso zwischen Rohrenfeld und Weichering zahlreich ! ! , zwischen Zell und Karlshuld im Donaumoos öfter (mit ac. X oler.) 1!, Bofzheira (Lichtenau) bei Karlskron zahlreich ! !, hier auch (selten) rot- blühend 1905 !!; Hardt (Neubnrg), zwischen Ijehenholz und Rohren- fels, Wiesen bei Moos (Ge); Bertoldsheim (DV. ), z. B. Schnöd gegen Staudheim (als olerac. X ^aed. ; von acaule ist aber nichts drinnen, d. V), Burgheim mehrfach (ein Ex. von Du Moulin als (lanc. X oler.) X bulb. bestimmt, von lanceol. steckt aber nichts drinnen, d. V. ; ein 2. hier gesammeltes Ex. bezeichnete D. als lanceol X oler.; bei einem 3. Exemplar, das rot blüht, ist vielleicht auch noch acaule beteiligt, so dass es als Tripelbastard aufzufassen wäre, d. V.i, Bertoldsheim (südl. Stunkraut?; unleserlich, d V.), * Oberndorf (hier auch (oler. X bulb.) X olerac.) (!DH.); Staudheimer Moor, Thierhaupten (Z.); Lech- damm gegen Oetz (Thierhaupten). Nj Waldwiesen über Gansheim zahlreich 1905 !! (hier auch super- oleraceum x bulbosum). ^k (Ries) Wildbad Wemding gegen Rudelstetten !! Die Unterscheidungsmerkmale zwischen C. bulbosum X olerac. und C. acaule X olerac. sind bei letzterem angegeben. — Rot blühendes C. bulb. X olerac. unterscheidet sich von C. ac. x bulb. meist leicht durch die kleineren Köpfchen und die bedeutendere Höhe ; auch ist bei ersterem der Ivronsaum der Blüten länger als die Röhre. — C. ac. X bulb, X olerac. unterscheidet sich von bulb. X oler. meist leicht durch die grösseren Köpfe und die geringere Höhe. — C. riv. X oler. ist durch die stark gehäuften Köpfchen und die nur gezähnten Blatt- abschnitte verschieden, 6. C. bulbosum DC. X palustre (L.) Scop. Hu Wiesen bei Moos (Ge,); feuchte Schütte unterhalb der Lech- Eisenbahnbiücke bei Rain auf dem linken Ufer !!, Thierhaupten !! (Gu., Z); * Oberndorfer Moor (Z.). Nj Bertoldsheim (DV.), z. B. Schnöd (DH. !); ein anderes im DH. befindliches Exemplar von Bertoldsheim ist nach Gugler's und des Ver- fassers Ansicht C. bulb, X pal. X oler. (siehe bei diesem!) ; Monheim an der Strasse nach Wemding am Strassengraben 1 905 ! ! Nk (Ries) Zwischen Herbermühle und dem Kriegsstatthof (Wem- ding) 1909 !! C. bulbos. X pal. ist von allen übrigen Cirs, -Hybriden, bei welchen C. pal. nicht beteiligt ist, durch die halbherablaufenden Blätter, von oler. X pal. durch die rote Blütenfarbe und von pal, x rivul. durch die meist einzeln am Ende des Stengels und der Aeste stehenden Köpfe und durch die spreizenden Blattzipfel leicht zu unterscheiden. 7. C. bulbosum DC, X rivulare (Jacq) Link. Sehr selten; nur Hu an einer feuchten Stelle der Lechauen süd- westlich von Thierhaupten unter den Erzeugern 1909 reichlich !! -- Hier in 2 Formen beobachtet. Bei der einen sind die Wurzeln fadenförmig 507 (nicht rübeuföruiig verdickt); Blätter fiederteilig, Abschnitte 2— 3 spaltig, mit lanzettlichen Zipfeln' denen von bulbos. sehr ähnlich; Köpfe einzeln, auf verhältnismässig kurzen Stielen. Charakteristisch für diese Form des Bastardes ist die meist erst ganz oben erfolgende Gabelung des Blütenstengels in einköpfige Aeste ; charakteristisch ist auch der Winkel, unter welchem die Blütenäste abgehen, der grösser ist als sonst bei bulbos — Bei der anderen Form sind die Wurzeln schwach ver- dickt, Blätter fast wie bei bulbosura. Köpfe einzeln am Ende des Stengels und der Aeste, welch' letztere schon weit unten am Stengel abgehen. Diese Form des Bastardes steht dem bulb. näher; der Einfluss des rivulare macht sich aber schon durcii die wenig ver- dickten Wurzelfasern geltend. Der oben angeführte Fundort ist die einzige Stelle, wo wir C. bul- bosum und C. rivulare im Gebiete zusammen angetroffen haben. Asch, und G. „Fl. d. nord. Fl." S. 748 schreiben daher mit Recht unter bulbosum: „Diese schöne Art scheint in Deutschland fast stets das Zusammentreffen mit der vorigen nahe verwandten (C. riv.) zu ver- meiden, während sie in Frankreich zusammen vorkommen." 8. C. eriophorum (L.) Scop. X lanceolatiini (L.) Scop. Sehr selten : Nj an der Strasse von Monheim nach Warching, nächst letzterem, in einem Steinbruche unter den Eltern ein Exemplar 1903 !! — Köpfchen eiförmig-rundlich, kleiner als bei eriophorum, ziemlich dicht spinnwebig-wollig. Die Blätter zeigen fast ganz die Form von eriophorum, unten graufilzig, laufen jedoch alle ziemlich stark herab, fast wie lanceol. — Am Wege vom Bahnhofe Möhren zum Uhlberg unter zahlreichen C. erioph. und lanceol. ebenfalls nur ein Ex. (1910) !! Der Bastard scheint sich trotz der Verwandtschaft der Eltern nicht gern zu bilden ; wir haben unter den im Gebiete mehrfach zusammen beobachteten Erzeugern sonst immer vergebens gesucht. — Grosse Aehnlichkeit mit dem genannten Bastarde haben lanceolatum-Foi'men, bei welchen die oberen Blätter und die der Aeste nur teilweise herab- laufen, besonders wenn dazu noch die Köpfe ausnahmsweise gross sind ; solche Prtanzen haben wir Nk bei * Deiningen im Ries mit erioph. be- obachtet. C. laiiceolatuiii (L.) Scop. X oleracenm (L.) Scop. ? Dieser Bastard wird von Du ]\Joulin in seinem Verzeichnisse als wahrscheinlich für die Bertoldsheimer Flora angegeben. Ein in seinem Herbar befindliches, von ihm bei Burgheim gesammeltes und als C. lan- ceolat. X olerac. bestimmtes Exemplar ist C. bulbos. X olerac; die Blätter sind oben etwas rauh, wie wir es öfter bei bulbos. etc. beob- achtet haben; ebenso verhält es sich mit einem 2. Exemplar aus dem Herbar Du Moulin von *Oberndorf, das von einem hervorragenden Sy- stematiker als C. lanceol. X olerac, von Üu Moulin selbst richtig als C. bulb. X olerac. bestimmt wurde. C. lanc. X oler. dürfte also aus der Neuburger Flora ebenso zu streichen sein, wie C arvcnsc X bul- 508 bosum, das Du Moulin in einem Exemplar von * Oberndorf vermutete und ein anderer Systematiker von hier und voa Schnöd (Bertoldsheim) als solches bestätigte; beide Exemplare sind reines bulbosum. 9. C. oleraceum (L.) Scop. X palustre (L.) Scop. Hu Seliensand gegen Unterhausen in einem Waldschlage (Gu.) •, Moorwiesen zwischen Strass nnd Leidling ! ! ; Esterholz (Wengen), Thier- haupten (Z.) ; * Föttmes in einem Wäldchen links der Strasse Pöttmes- Grimolzhausen !! (1900), Lechdamm bei Thierhaupten gegen Oetz ! !, Karlskron im Donaumoos !!; Bertoldsheim (DV. ), z. B. Schnöd (hier auch (pal. X ol.) X ol.) und Burgheim (DH. !) Nj Sumpfige Waldstelle an der „Bubenwiese" im Rieder Gemeinde- wald alljährlich zahlreich ! !, Monheim am Stückelberg 1! (Lg., Z.), zwischen Itzing uad Buchdorf ü; Itzing (Z.i; Molsterbriinnlein über Bittenbrunn (Gu. u. Ge.). Nk (Ries) Wildbad Wemding (Fr); zwischen Wildbad Wemding und Fabrik 1909 !! C. olerac. x pal. ist von allen Cirs.-Hybriden, an deren Bildung palustre nicht beteiligt ist, sofort durch wenigstens kurz herablaufende Blätter zu unterscheiden. Ein Exemplar von der ,, Bubenwiese ' im Rieder Wald, bei welchem die Blätter nur ganz wenig herablaufen, erinnert im Habitus an C. arv. x olerac. ; die Beteiligung des arvense ist aber schon deswegen ausgeschlossen, weil die Röhre der Blumenkrone kürzer als der Saum derselben ist. — Von bulb. X pal. und pal. X riv. unterscheidet es sich leicht durch die im Gebiete immer nur gelb blühenden Köpfchen. 10. C. oleraceum (L.) Scop. X rivulare (Jacq.) Link. Hu Massenhaft bei Pessenbuigheim, Lechauen südwestlich von Thierhaupten (Z I); am letztgenannten Fundorte sind die Köpfchen zu 2 — 3 genähert, ziemlich gross, gelbblühend, Stengel im oberen Teile fast blattlos, doch am Grunde der Köpfe kleine Hochblätter. Blätter stark mit Oehrcuen umfassend, weniger tief gespalten als bei rivulare, Abschnitte lanzettlich, nicht gespalten, sondern nur ^ tief gezähnt. C oler. X riv. ist von dem ähnlichen bulb. x ol. am Leichtesten durch die IJlätter zu unterscheiden, bei welchen die Abschnitte lanzettlich, nur wenig gezähnt sind, während dieselben bei bulb. x ol. tief 2-3- spaltig sind. 11. €, palustre (L.) Scop. 5< rivulare (Jacq.) Link. Hu An einigen Stellen im Haselbacher Moor (Z. !!); Thier- haupten (Gu.). Von pal. X oler. durch die rote Blütenlarbe, von palustre X bul- bosum durch die Blattgestalt — Zipfel der Blätter ungeteilt, nur + gezähnt — verschieden. 509 lä. C. acaule (L.) All. x bulbosum DC. x oleraceum (L.) Scop. Hu Am grossen Exerzierplatz bei Grünau (Nbrg.) mit acaule x bulb., ac. X oler. und bulb. x oJer. !! (Gu.); Grünau (Gu.) ; Burgheim mehrfach ( DH ! ; 2 Exemplare von Graf Du Moulin richtig als C. medium X oleraceum, ein 3. als C. ac. var. caulescens X oleraceum bestimmt ; dasselbe ist jedoch sicher der Tripelbastard : die Blätter sind von bul- bosum, die grossen Blütenköpfe von acaule, die lilütenfarbe und die Hochblätter unter dem Köpfchen von oleraceum), * Leitheim (DH.!, von D. als C. praemorsum bestimmt; C. olerac. ist vorwiegend beteiligt (gehäufte, gelbe Köpfchen, zum Teil von Hüllblättern umgeben und stengel- umfassende breite Blätter), von C. acaule stammen die grossen Köpfe ond der gedrungene, ziemlich niedrige Wuchs, C. bulbosum macht sich nur in der Blattgestalt mit schmalen auseinanderfahrenden Zipfeln (und vielleicht auch in den längeren Blattinternodien > bemerkbar); Königs- brunn bei Thierhaupten (Z.!; die Pflanze hat von acaule den niedrigen Wuchs und den grossen Kopf, von oleraceum die gelbe Blütenfarbe und die mittleren stengelumfassenden Blätter, von bulbosum die mit 2 — 3- spaltigen, auseinanderfahrenden Abschnitten versehenen unteren Blätter); Lechauen gegen Oetz (Thierhaupten) (Gu.). Nj Hätting an der Strasse nach Bergen nächst ersterem 1900!!. — Die Pflanze gleicht der von Königsbrunn in allen Stücken mit Ausnahme des roten Anfluges der Blütenköpfe, was bei einem Tripelbastard, an dessen Bildung 2 rotblühende Arten beteiligt sind, nicht zu verwundern ist. - Bertoldsheim (DV., Prtl.), z. B. Eingang Neukreut (? d. V.) (DH. !, von D. zuerst als decoloratum, dann richtig als medium X oleraceum bestimmt). Du Moulin ist wohl der erste gewesen, der diesen Tripelbastard sicher erkannte. Er schreibt davon in seinem Verzeichnisse der Ber- tolsheimer Flora: ,,Ein anderer Bastard, der sowohl an acaule wie an tuberosum (bulbosum, d. V.) mahnt, (ist) = medium ^ oleraceum oder (acaule x olerac.) x (tuberös, x olerac). 13. C. palustre (L.) Scop, x bulbosum DC. x oleraceum (L.) Scop. Ein nur so zu deutender Bastard befindet sich im Du Moulin- Herbar, von D. 24. 8. 74 gesammelt und als bulbos. x pal. bestimmt. Der Fundort ist zwar nicht näher angegeben, doch ist mit Sicherheit anzu- nehmen, dass die Pflanze aus der Bertoldsheiraer, also Neuburger Flora stammt. — C. palustre macht sich geltend durch die zahlreichen, kleinen, ziemlich dicht beieinander stehenden Köpfchen und die zwar nur wenig, aber deutlich herablaufenden Stengelblätter, bulbosum durch die langen, sehr spärlich beblätterten Blütenäste und die meist nach bulbosum-Art eingeschnittenen, gestreckten Blätter, oleraceum durch die gelbe Blüten- farbe und don breitflügelig umfassenden Blattgrund. 450. Onopordou (Vaill.) L. — Eselsdistel. 1184. 0. Acauthium L. gemeine E. 0 Wege, Schutt, unbebaute Orte. 7. — 8. Verbreitet, z B. Hu Feldkirchen gegen Wageuhofen sehr zahlreich, grosser Exerzierplatz bei Heinrichsheim. Nj Ried (Nbrg. a. D.) ; Monheim selten : am Wege von Wit- tesheim nach dem „Stelzer" (Lang). 451. Serratula L. — Scharte. 1185. 8. tiuctoria L. Färber-Scharte. 4 Wälder, Waldwiesen, Moore. 7.-9. Zerstreut, z. B. Hu Unterhauser Forst an vielen Stellen ! ! , Waldschläge zwischen Strass und Ortlfing ! ! , am Waldrande beim Strasser Keller nördlich vom Eisenbahnkörper ! !, Sumpfwiesen zwischen Zell und Brück ! ! ; üonaumoos (Schrk. u P.), z. B. auf Moor- wieseu zwischen Zell und Karlshuld ! ! Nj Rieder Gemeindewald ! !, im Walde westlich von Bitten- brunn !!, auf Sumpfwiesen bei Wolkertshofen !!; Wolkertshofen, Wemding (Hof.) ; Nk (Ries) Huisheim 19U9 Ü; * Nonnenholz bei Laub (Fr.). var. typicaBeck: so am häufigsten, z. B Nj Rieder Wald ! ! var integrifolia Wallr. (= var. Jancifolia Gray): Nj Rieder Wald !!; Nk (Ries) Nonnenholz bei Laub (Fr.) und ge- wiss häufiger. ,,Sie gehört zu den besten gelbfärbenden Pflanzen und wird deshalb nicht bloss in Menge eingesammelt, sondern auch hier und da angebaut." Hochstetter S. 335. 452. Ceiitaurea L. — Flockenblume. 1186. 0 jacea L. gemeine Fl. 4 Wiesen, Wälder, Raine. 6.— 10. Sehr verbreitet, auch Hu im Donaumoos (Schrk., Se. u. P.); Nj Monheim gemein (Lg.). W. Gugler, dem wir uns im Nachstehenden anschliessen, teilt in seiner Arbeit: ,.Die Centaureen des Ungarischen National- museums" (Annales Musei nationalis Hungarici VL 1908) C. jacea in 3 Unterarten ein: C. eu-jacea Gugl., C. jungeus Gugl. u. C. angustifolia (Schrank) Gugler. Bezüglich der Verbreitung der einzelnen Unterarten im Gebiete schreibt er S. 43: ,,Um Neu- burg a. D. kommt typische C. eu-jacea fast ausschliesslich auf Wiesen und an Bahndämmen mit tonigem Boden vor, am feuchten, trotz des angeschwemmten Lehmes nicht sehr fruchtbaren Donau- ufer, wo die Jurahäuge nahe an den Fluss herantreten, finder sich nur weniger typische Exemplare u. — stellenweise in Menge — die Zwischenform der beiden Unterarten. Auf warmen trockenen Waldschlägen um Neuburg, woselbst der Dolomit resp. Kalk des Untergrundes nur von einer schwachen Humusschicht überdeckt ist, findet sich oft in grosser Zahl typische C. angustifolia," 511 Guglers Aufsatz in den „Mitteilungen der Bayer. Bot. Ges." No. 33, 1904: „Zur Systematik der Centaureengruppe Jacea" ist nur mit Vorsiclit zu gebrauchen, da die oben genannte spätere Arbeit wesentliche Aenderungen hinsichtlich der Nomenklatur und des Inhaltes bringt. A. von Hayek, der Monograph der östereichisch-ungarischen Centaureen (^Denkschriften der Math. Naturwiss. Klasse der K. Akademie der Wissensch. [1901] Wien) hatte die Güte, einen Teil unserer Centaureen durchzusehen Wir konnten uns aber wegen der allzugrossen Zersplitterung der Arten nicht entschliessen ihm zu folgen. Die einzelnen Unterarten der C. jacea mit ihren Formen sind im Gebiete in folgender Weise verbreitet: A) C. eu-jacea CrUgler ist die verbreiteste Unterart auf Wiesen, Ackerrainen, Dämmen, seltei:er in Wäldern und an Flussufern, wo die folgenden Unterarten vorherrschen, r, var. typica Gugler: so am häufigsten. form, vulgata Gugler (Wiesenform): z. B. Hu auf Wiesen beim Moyschlösschen (Nbrg. a. D.) und in den angrenzenden Schütten ! ! subform. leucolepis (Wimm.) Gugl. (== f. argyrolepis Lge.): Hu am Donauufei- am Fusse des Moyschlösschens (Nbrg.) ! ! subf. cuculigera Rchbch.: Nj Attenfeld (Nbrg.) !! form, humilis Schrank (Heideform): z. B. Hu Joshofener Viehweide an der Donau ü (mit Uebergängen zur f. vulgata) und gewiss weiter verbreitet. II. var. semipectinata Gremli: so nicht gar selten, oft übersehen. f. creberrima Gugl. (= C. jacea x subjacea, C. Stiriaca Hayek): Hu Wiesen bei Ried !!, am Donauufer beim Moy- schlösschen !!, Grosser Exerzierplatz bei Nbrg. a. D. M, Pflanz- weiher bei Neuburg a. D. !! III. var. fimbriata Gugl.: so seltener, hauptsächlich aut Moorwiesen. f. commutata Koch (= C pratensis Thuill., C. subjacea Hayek p. p.) : Hu Moorwiesen zwischen Strass und Leidling ! !, Nördling (Rain) !!; Weidengestrüpp am Fusse des Moyschlöss- chens (Gugl ) ; Nk (Ries) auf Viehweiden an der Schwalb (Fr.j. H) C. juHgeus Gugler: so hauptsächlich am Donauufer, aber auch auf Waldschlägen usw. var. efirabriata Gugl.: z. B. Hu am Donauufer beim Finkenstein !!, Brück (Zell) !!; Nj Waldschlag „Hildern" im Rieder Gemeindewald ! !. C) C. augustifoHa (Schrank sens. ampl.j Crugl,: so häufig auf trockenen Waldschlägen etc. I. var. integra Gugl.: so fast ausschliesslich. 512 subvar, Pannonica Heuff. (= C. serotina Garcke Flora V. Dtschld, 19. Aufl., C. amara auct. plurira.) : im Gebiete nur so beobachtet. form, Vera Gugl. : sehr verbreitet, z. B. Nj auf Waldschlägen im Rieder Wald ! !. Eine auffallend weissfilzige Foi m in einem Privatwäldchen bei Gietlhausen !! (subf. salina Hay.?), f. minor Gugl.: Nj auf einer Heide oberhalb Ried zum Galgenberg !!. II. var. pseudofimbriata Gugl. (= C. decipiens Thuillier, C. subjacea Hayek p. p.), sehr selten : Nj auf trockenen Berg- wiesen bei Reichertswies und Hagenbuch (Monheim) (Fr.). f. grisea Gugl.: Nj Rieder Wald !! und zwar fl. albo !!. 1187. 0. uigresceiis Willd. schwärzliche Fl. 2j. Waldschläge etc. 7.-9. Sehr selten. Hu Im Esterholz bei Wächtering (Rain) (Z. •, hier auch eine auffallende Form mit tieffiederspaltigen Blättern, d. V.) Nj Auf einer frisch aufgeforsteten Parzelle beim Forsthof (Neuburg a. D ) in mehreren kräftigen Stöcken 190ü !! An beiden Orten die ssp. C. eu-nigrescens Gugl. var typica Gugler form, genuina Gugler. C. nigra L. schwarze Fl 4 Wälder, Waldränder. 7. — Herbst. Für das Gebiet sehr zweifelhaft ! Nk (Ries): Im Walde zwi- schen Rudelstetten, Kriegsstatthof und Wildbad Wemding (Fr). — Schon Hoffmann konnte die Pflanze daselbst nicht mehr finden und auch dem Verfasser gelang es nicht, dieselbe an dem genannten Fundorte wieder zu entdecken Es soll indes nicht geleugnet werden, dass die Lokalität mit ihrem sandigen Allu- vialboden sehr geeignet wäre, diese kalkfliehende Art zu beher- bergen. 118S. C. pseudoplirygia*) C. A. Meyer Wald-Fl. 4 Waldränder, Waldschläge, selten auf Moorwiesen. 7. — 8. Hu Bei Wagenhofen am Westrande des „Narref'-Holzes spärlich ! !, zwischen Leidling und dem Strasser Keller, auch noch in unmittelbarer Nähe des letzteren, häufig und zahlreich (Fahinbacher als C. phrygia L. bei Se. 1854) Ü, auch nördlich des Bahndammes beim Strasser Keller am Waldrande und in den Schlägen ! !, an Waldrändern zwischen Strass und Ortifing sehr zahlreich ! !, am östlichen Waldrande des Floraraooses bei Unterhausen ! !, Waldrand bei Ballersdorf ! ! ; Biding, Tannenhof (Hagenheim), Todenheim (Z.). *) Wir konnten uns nicht entschliessen, nach dem Vorgange von Gugler und anderen die 3 folgenden Arten als subspecies unter dem Namen C. phry- gia L. spec. plant, zv.sammenzufassen, um nicht die Verwirrung, die clieser Name schon angerichtet hat, von neuem aufleben zu lassen. Wir zieJien es vielmehr vor, die 3 zAveifelsohne nahe verwandten Pflanzen so lange als selbständige Arten aufzuführen, als nicht ein eiuAvandfreier Name gesdiaftcn ist, dem sie untergeordnet werden könnten. 513 Nj In Bergwäldern zwischen Werading, Gosheim und Fünf- stetten (Fr. als C. phrygia L.)-, Warte, Blossenberg, \Vemding, Fünfstetten (Hof., ebenfalls als C. phrygia L,). Nk WiJdbad Wemding, * Nonnenhoiz (Hof., als C. phrygia). Wir haben uns an den von Frickhinger und Hoffmann an- gegebenen Fundorten überzeugt, dass z. Z. daselbst nur C. pse udophrygia C. A. Mey. vorkommt. Die verlängerten Anhängsel dieser schönen Pflanze bedecken die Hüllschuppen meist vollständig und sind zurückgekrümmt, ,,so dass der ganze Kelch wie das Kunstwerk eines geschickten Haarkräuslers aussieht." (Hochstetter a. a. 0. S. 362). Meist sind die Anhängsel semmelblond (f. genuina Gugl.), selten schwarzbraun ; so haben wii- sie nur spärlich Hu auf Moor- wiesen zwischen Strass und Leidliiig angetroffen mitten unter typischen hellbraunen. Solche Pflanzen erinnern du'ch die dunkle Farbe der Anhängsel etwas an f. a 1 p i c o 1 a G u g 1.. sind aber im Typus und in der Höhe von den anderen nicht verschieden. — Stärker weichen vom Typus solche Pflanzen mit schwärzlichen Anhängein ab, bei welchen der Grund der mittleren Anhängsel verbreitert ist, die oberste Reihe der Anhängsel über die nächst- folgenden Reihen der federigen Anhängsel hervorragt und die Spitzen derselben weniger lang und weniger zurückgekrümmt sind. Wir liaben diese auffällige Form als f. intercedens — Mittelform zwischen C. pseudophrygia C. A. Mey. und C. austriaca Willd. — gemeinschaftlich mit Gugler in Mitr. Bayer. Ges. Nr. 38 1904 S. 407 f. publiziert; eine kurze Chara'kteristik derselben giebt Gugler auch in ,,die Cent, des ung. Nat. Mus. 's." S. 92 unter C. pseudophrygia, woselbst er sie als „Annäherungs- form an Austriaca" bezeichnet. 1189. C. austriaca Willd. (= C. phrygia L. Flor. Suec.) öster- reichische Fl. 4 Wiesen, Waldränder. 7. — 8. Sehr selten; nur Hu einige Exemplare an einem moorigen Hächlein zwischen Strass und Leidling mit typischer C. pseudophrygia und der oben beschriebenen f. intercedens Gugl. et Erd. am 27. VlII. 1903 vom Verfasser in Begleitung Guglers gefunden. — Wir waren beide von der vollständigen Uebereinstimmung der Strasser Pflanze mit der des Nordostens überzeugt. Der Verfasser legte dieselbe auch Herrn A. von Hayek zur Begutachtung vor, der die Frage auf- warf, ob sie nicht eventuell C. pseudophrygia >< jacea sein könnte, da er das Vorkommen von C. austriaca in Bayern bezweifle, weil letztere eine nordöstliche Pflanze sei. Der Verfasser hält diese Annahme für vollständig ausgeschlossen. Habitus, Blatt- gestalt, Verzweigung — alles genau so wie bei C. pseudophrygia ; dagegen sind die Anhängsel der mittleren und unteren Hüll- blätter viel kürzer als bei dieser, schwarzbraun und die obersten 3 Reihen ragen deutlich über die anderen hervor. Es hat sich hier wohl aus der typischen C. pseudophrygia infolge des ver- änderten feuchten Standortes an einem Moorgraben — C. pseudo- :i3 514 phryg. kommt im Gebiete meist nur an trockenen Waldrändern vor — die C. austriaca Willd. lierausgebildet, worauf ja aucli die am Fundorte konstatierten Uebergangsformen hinweisen. Vielleicht hat Fr. (Vegetationsverh. S. 151) nicht so unrecht, wenn er schreibt: (C austr.) ,,ist wohl nur die auf feuchter Üaramerde entstehende Varietät der C. phrygia L." (gemeint ist C. pseudophiygia C. A. Mey., d. V ) Wie w i r bei Strass, so scheint e r Nk (Ries) * im Nonnenholz bei Laub die C. austriaca ebenfalls nur in wenigen Exemplaren (,,I. 2." ) gefunden zuhaben, sodass man sich nicht zu wundern braucht, wenn 30 Jahre später Ph. Hoif- mann (cf. Excursioiisflora S. 142 f.) die Pflanze daselbst nicht mehr finden konnte. Im Nonnenholz scheint sich inzwischen C. pseudophrygia angesiedelt und die C. austr. vollständig verdrängt zu haben, wie wir uns mit Hof. überzeugten. Auch bei Strass konnten wir schon 3 Jahre später (1906) von C. austr. keine Spur mehr finden. Die Angabe Schneids in Ber. XI, 1907, dass C. austr, bei Wemding vorkomme (teste Schwertschlager), beruht, wie wir uns durch Augenschein überzeugt haben, wohl sicher auf Irrtum, — Auch Du Moulin hat mit seiner C. phrygia, die er für die Flora von Bertoldsheim angiebt, sicher C. pseudophrygia gemeint. 1190. C. steuolepis A. Keriier schmalschuppige Fl. 4 Waldränder. 7. — 8. Sehr selten ; nur Hu am Waldrande von der Strasse Sehensand — Bailersdorf 'gegen den Docherhof eine ziemlich reiche Gruppe 1 904 auf einer gemeinsch, Exkurs, mit Gu. ! ! — Hayek schrieb dem Verfasser: .,Ganz sicher slenolepis Kern. ! Wohl eingeschleppt." — Eine Einschleppung, eventuell mit Grassamen, erscheint hier vollständig ausgeschlossen, da Wiesen weit und breit fehlen. — Leider konnten wir C. stenolepis einige Jahre später nicht mehr finden ; sie scheint von der dort ebenfalls vorkommenden C. pseudophrygia verdrängt worden zu sein. 1191. C. Cyanus L. Kornblume, ,, Kaiserblume" 0 und ® Unter der Saat. G.— Herbst. Verbreitet; Hu nur einmal bei Klein- hohenried auf einer Brache (P.) ; Nj Monheim gemein (Lang). 1192. C. Scabiosa L. Scabiosen-Fl. 4 Raine, Heidewiesen, seltener Kulturwiesen. 7. — 8. Verbreitet, z, B. Hu Engl. Garten auf mageren Wiesen, auf Wiesen am Wege zum Moyschlösschen ; Nj Hohe Schanz bei Neuburg, Rieder Kirchberg, Strasse nach Bergen, Unterstall. fl. albo: Hn Engl. Garten bei Neuburg !! Die im Gebiete wohl ausschliesslich vorkommende Form ist ssp. C. eu-scabiosa Gugler var. vulgaris Koch. — Was die Blattform anbelangt, ist C. Scab. ungemein veränderlich; am häufigsten scheint die f. vulgata Gugl., seltener die f. an- gustifrons (G. Beck) Gugl. zu sein; letztere beobachteten wir z. B. Nj am Basteiberg bei Neuburg ! ! (mit vielen Ueber- 515 gangen zu f. vulgata) und an einer Fichtenhecke bei Bergen gegen Neuburg ! ! 1 103. ('. rheiiaiia Bor. rheinische Fl. 0 Sonnige Hügel, sandige Raine. 7.- -8. Ziemlich verhieltet. Hu Zwischen Neuburg und Pöttmes (Schrank „Aufsätze" als C. Stoebe L.), Bayerdilling, Rain; llldorf, Eschling, Holzheim, Wickesmühle (Stadel) (Z.) ; * von Edelshausen bis Schrobenhausen verbreitet; * Pöttmes (Schwarz). Nj Hohe Schanz bei Neuburg, Verschönerungsweg beim Pulver- turm nächst dem Fuchsbräukeller (Nbrg), Zitzelsbeig bei Sehen- sand, Hesselohe gegen Gietlhausen, Unterstall, Abhänge bei Jos- hofen, Wegraine bei Bittenbrunn, Finkenstein westl. von Bitten- brunn, felsige Abhänge des Antoniberges bei Stepperg ; Neuburg, Riedensheim, Stepperg (Hof.); Bertoldsheim (DV.); Hagau, * Ammerbach (Wemding) (Hof.); Wemding, 3 Schwalbmühlen, Fünfstetten, Huisheim (Fr.). Nk (Ries) Pflegermühle (Wemding) (Fr.) ; * zwischen Nonnen- holz und Speckbroden. fl. albo: NJ Beitoldsheim (DV.). Die im Gebiete ausschliesslich beobachtete Form ist nach Gugler („Cent, des ungar. Nat. Mus. 's") als C. maculosa Lam. ssp. C. rhenana Bor. var. genuina Giigl. zu bezeichnen. Die echte C. maculosa ssp. C. maculosa Gugl. var. typ. Gugl. sammelte Du Moulin seinerzeit nach Gugler auf Schutt Nj bei Bertoldsheim; die Pflanze ist aber nach ihm nicht ganz typisch, sondern neigt zu ssp. C. rhenana, entspricht also wohl der f. Mureti Jord. f. arenicola Gugler: Nk (Ries) * bei Speckbroden auf sehr lockerem Alluvialsand unter der typischen Form (Gu. Ü 1909). C. SOlstitialis L. Sommer-Fl. 0 Auf Aeckern, besonders unter Esparsette und Luzerne, auf Schutt. 7. — 9. Hu Am Lechdamm bei Thierhaupten (Z. ! 1901; 1902 wieder verschwunden, Z.). Nj * Kleeacker bei Mörnsheim (Hof); * Solnhofen (Prtl.). Die Pflanze von Thierhaupten gehört zu C. eu-solstitialis Gugl. var. typ. Gugler. Bastard. Einen sicheren Centaureen- Bastard konnten wir im Gebiete selbst nicht konstatieren. Die von Hayek als vermutliche C. jacea X pseudophrygia bezeichnete Pflanze halten wir mit Gugler für sichere Cent, austriaca Willd., woselbst auch die nähere Begründung für unsere Ansicht gegeben ist. — Eine von Herrn Landgerichtsrat Gerstlauer, unserem hochverdienten Mitarbeiter, bei Marbach (A. G. Krumbach) gefundene Hybride zwischen C, jacea L. und nigra L. wurde vom Verfasser in den Mittig. Bayer. Bot. Ges. 1. Bd Nr 'M. 1905 beschrieben und x C. Glorst- 516 laueri benannt. ^) Der betreffende Artikel wurde, um den Aufsatz, der in seinem 2. Teile einen Neufund aus der Neuburger Flora enthält, nicht auseinanderzureissen, im Anhange abgedruckt;^) er möge zugleich ein stetes Denkmal der Dankbarkeit des Ver- fassers seinem treuen und selbstlosen Mitarbeiter gegenüber bilden. 453. Echinops L. — Kui^eldistel. 1194. E, sphaerocephalKS L. Kugeldistel. 4 Ursprünglich kultiviert und jetzt an einigen Stellen quasispontan. 7. — 8. Hu Am Wege vom Pflanzweiher zum kleinen Exerzierplatz bei Neuburg a. D. neben einem Schutthaufen ein kräftiges Exemplar 1902 ! ! ; in einer Hecke westlich von Bittenbrunn gegen das ,,Eila" (Go., 1904 !!). NB, An letzterem Orte u. vielleicht auch anderwärts von Herrn Amtsgerichtsdiener Sieber in Neuburg a. D. ausgesät. Nj Verlassener Steinbruch auf der „Hohen Schanz'' bei Neu- burg !!, in einem Steinbruch oberhalb Bittenbrunn gegen Riedens- heim ! ! Früher als Zierpflanze in Gärten kultiviert wird E. sph. jetzt an manchen Orten als Bienenfutter angepflanzt. 454. Cichorium (Ti-d.) L. — Wegwarte, Cichorie. 1195. C. intyhus L.^) Wegwarte. 4 Wege, Raine. 7.-8. Ver- breitet, auch Hu an Wegen, aut anmoorigem Boden im Donau- moos; Nj Monheim gemein (Lg). fl. albo: Nj Wemding von der Wallfahrt zur Stadt an einem Ackerrand 1910 !! - ,,Die Wurzel hat Arzneikräfte und wird bekanntlich auch geröstet als Kaffee-Surrogat oder Zusatz zum Kaffee benützt, weswegen die Pflanze an einigen Orten in Menge angebaut wird". Hochstetter a. a. 0. S. 318. Zu diesei (iattung gehört auch C. endivia L., der bekannte Endivien- Salat. 455. Lampsaua (auch Lapsiina) Touru. - Rainkohl. 1196. L. communis L. gemeiner R. 0 Schutt, Zäune, Mauern. 7. — 9. Sehr verbleitet, auch Hu an Dorfstrassen im Donau- raoos (P.); Nj Monheim gemein (Lg.). Das Vieh frisst dieses lästige Gartenunkraut nach Hochstetter gerne. 456. Arnoseris Gärt. — Lämmersalat. *1197. A. minima (L.) Link kleinster L. 0 Sandige Aecker. 7.-9. Sehr selten ; nur im Grenzgebiete. ') Vergleiche hiezu Guglers Bemerkungen in „Die Cent, des Uns;. Nat. Miis.'s" S. 218 ff. -) Die latein. Diagnose siehe im „Anhang", Abtlg. H. ■) Nach A. n. Gr. lautet die richtige Schreibweise ,,intnbus."' 517 Hu * Auf sandigen Aeckern östlich von Alteneich (Berg im Gau) bei einer grossen Sandgrube zahlreich !!; * Niedeiarn- bach (Se.); * in Stoppelfeldern auf dem Pobenhauser Kalvarien- berg ! ! ; * Schrobenhausen (Cafl Prtl. ). 457. Hieracium (Tru.) L. — Habichtskraut.*) 1198. H. Pilosella L. gemeines H. 4 Raine, Wiesen Moore. 5.— 10. Sehr verbreitet, auch Hu im Donaumoos (Paul) ; Nj Monheim gemein (Lang). Die im Gebiete am weitesten verbreitete Form ist die ssp. H. vulgare Tausch. Gabelästige Exemplare fanden wir Nj an den Kalk-GcröUhalden zwischen Moyschlösschen und Joshofen ! !, ein solches mit 2 fast ungestielten Köpfchen an der Spitze des Stengels bei Ried ! !, mit blühenden Stolonen bei Joshofen 1 907 ! ! 1199. H. Hoppeaimm Schultes Hoppe's-H. 2\. Heidewiesen 6, — 7. Sehr selten, nur die ssp. H.testimonialeNägeli: Hli *Überndorf bei Rain(DH. 1869!); * auf einer- Ileidewiese zwischen Rain und Oberndorf 1907 !!; auf Lechheiden bei Thierhaupten (Z!). 1200. H. Auricula Lam. et DC. Oehrclien-H. 4 Raine, Wiesen, Wegränder, Moore. 6.— 10. Zerstreut. Hu Auf den moorigen Wiesen westlich vom Kahlhof ! !, Moor- gräben bei Kreut !! (Oberhausen); im Donaumoos (Se.,P.\ z, B Ludwigsmoos ! !, am Hauptkanal bei Kleinhohenried (Karlshuld) ! !, * Oberarnbach ( Berg im Gau, hier auch häufig einblütig) ! !, * Linden ! !, bei Weihdoif häufig an Grabenrändera ! !, auf Lecb- kies bei Rain ! ! ; * Oberndorf i DH. !). Nj Hennaweidach (Unterstall) ! !, an Wiesengräben bei Ober- hausen ! !, Beutmühle (Oberhausen) !!, an einem Gräbchen an den Wald wiesen bei Igsteiten !! am Waldrand entlang der Strasse von Ried nach Bergen ! !, auf einer Heide am Waldrande ober- halb Bittenbrunn an der .Monheimer Strasse ! !, zwischen Gietl- hausen und Bergen ! ! ; Monheim gemein (Lg.). Die im Gebiete bisher ausschliesslich beobachtete Form ist die ssp. H. auricu la N. P. var. genuinum N.P. f. normale N.P. 1201. H. magyaricum N. P. (= H. Bauhini Schultes) ungarisches H. 4 Geröllhalden, Steinbrüche, Abhänge. 5.-7. Zerstreut. Hu Verlassene Kiesgrube beim Neuburger Bahnhof gegen Feld- kirchen sehr selten 1901! !, am Bahnkörper zwischen Sehensand^und Unterhausen ! !, Schnöderbuck zwischen Burgheim und Bertolds- heira ! !, Rain an einem Damme gegen die Eisenbabn-Lechbrücke und auf Lechkies !!, Karlshuld gegen Kleinhohenried Ü *) Herr H. Zahn in Karlsruhe hatte die (TÜtc, unser und das Du Mou- linsche Hieraeiiim-Material aus dem Gebiete zu revidieren. 518 ?n Auf Goröllhalden an den Steinbfüchen zwischen Moyschlöss- chen und Joshofen ! !, an den Steinbrüchen über Laisacker und beim Ziegler in der Au ! !, im Burgwald an Strassenrainen, be- sonders an der neuen Strasse !!, im Steinbruch beim Fuchs- bräukcUer nächst Neuburg an der Donau ! !, an der Strasse bei Riedensbeim !!; Bertoldsheim (DV.). — An Varietäten wurden im Gebiete beobachtet : ssp. H. thaumasium N. P, : Nj Burgwald !!, Joshofen !! ssp. H. pseudobauhini N. P.: Nj Neuburg gegen Joshofen an der Donau !! ssp. H. arvorum N. P. var. lloccifolium N. P. : Hu Kiesgrube gegen P'eldkirchen !! (hier mit blühenden Stolonen); Nj Steinbrüche gegen Joshofen ! ! 1203. H. florentinum All. Florentiner-H. 4 Kiesgruben, Kiesbänke, Steinbrüche. 5. — 7. Zerstreut. Hu Verlassene Kiesgrube beim Neuburger Bahnhof gegen Feldkirchen ! !. Eisenbahndamm bei Neuburg gegen Feldkirchen und gegen die Längenmühle !!, Abhänge zwischen Thierhaupten und Bach !!, Lechkies bei Rain ! !, Kiesgrube bei Sulz (^ Holz- heim) ! ! ; Bertoldsheim ( DV.), z. B. Gänsschütte, Schnöderbuck zwischen Bertoldsheim und Burgheim (hier auch mit blühenden Stolonen, untere Stengelhälfte aussergewöhnlich stark behaart (DH !, teste Zahn). N j An den Steinbrüchen zwischen Neuburg und Joshofen ! !, Steinbruch bei der Beutmühle (Oberhausen) ! !, Gietlhausen im Seminarwald „Ruthen" ü ssp. H. obscurum Rchbch. : so wohl am verbreitetsten, z. B. Hu Kiesgrube beim Neuburger Bahnhot gegen Feldkirchen ! ! ; Bcrtoldsheimer Anschütte (DH.!) ; Lechkies bei Rain !!; Nj Burg- wald bei Neuburg a. D. !1 Im Burgwalde bei Neuburg (Nj) beobachteten wir eine Pflanze mit aufsteigenden blühenden Ausläufern unter typischem H. floren- tinum, die vielleicht eine (hybride?) Mittelform zwischen flor. und magyaricum darstellt; letzteres ist im Burgwalde vorhanden, wenn es auch an dieser Stelle fehlt. — Eine ganz ähnliche Form, die wir Hu in der Kiesgrube gegen Feldkirchen ebenfalls unter lauter florentinum sammelten, bezeichnete Zahn als H. magyar. ssp. arvorum var. floccifolium; wir konnten damals (1901) H. mag. an diesem Fundorte sonst nicht konstatieren. 1203. K. cymosum L. trugdoldiges H. 4 Sonnige Abhänge, Felsen. 6.-7. Selten; nur Nj An den Abhängen des Burgwaldes zur Donau über einem verlassenen Steinbruche 1900 und später !!, an einem waldigen Abhänge bei Gosheim, genauer zwischen Fünfstetten und den 3 Schwalbmühlen 1909 !!, * auf einem Dolomitfelsen gegenüber Ried (Dollnstein) 1901 !!; im Grenzgebiete bei Eichstätt häufig, z, B. bei Wasserzell, Solnhofer Steinbrüche (Hof.). 519 H. cym. scheint im Gebiete vollständig auf den Weissen Jura beschränkt. Die im Gebiete allein beobachtete Form ist ssp. H. cym. L. var. genuin um N. P. H. prateuse Tausch Wiesen-H. 4 Grasplätze, Waldränder, Wiesen. 6. — 8. Sehr zweifelhaft für das Gebiet; von Fr. Nj im Jurakalkbiuclie des Wäldchens zwischen Kriegsstatthof und Her- bermühle (Wemding) angegeben Wir konnten daselbst von der Ptianze keine Spur mehr entdecken, halten es aber für nicht ausgeschlossen, dass sie ehedem daselbst vorhanden war, da Fr. sie auch bei dem benachbarten Nördlingen am Rande eines Waldes hinter Ederheim fand. Er schreibt auch wohl mit Recht: ,, Dürfte noch an mehreren anderen Stellen zu finden sein". (Vegetationsverh. S. 156 >. 1204:. H, silvaticiiiii L. (= H. murorum auot. plur.) Wald-H. 4 Wälder, Waldränder, Steinbrüche. 6. — 9, Sehr verbreitet, z. B. Nj im Rieder Wald, Wald bei Gietl- hausen. Bittenbrunn gegen Riedensheim, Laisacker-, Monheira geraein (Lg.) — Riesenexemplare stehen Nj in dem alten Stein- bruche gegenüber der Rieder Ziegelei auf mergeligem Boden. — Die im Gebiete ausschliesslich beobachtete Form ist die ssp. H. silvaticum L. ; so z. B. Nj Wemding, Gosheim (Fr.). 1205. H. vulgatiim Fr. verbreitetes H. 4 Wälder, Waldränder, Stein- brüche. 6—9. Sehr verbreitet, z. B, Hu verlassene Kiesgrube gegen Feldkirchen; Nj Rieder Gemeindewald an vielen Stellen, Bittenbrunn gegen Riedensheim, Schuttkegel bei der Ziegelei in der Au (Gietlhausen). — form, maculatum Sm. : Nj Steinbruch beim Fuchsbräu- keller 1904 !!, Finkenstein westlich von Bittenbrunn ! !, Rieder Wald ! ! ; Steinbruch bei der Ilerbermühle (Wemding) (Wiede- mann). ssp. H. vulgatum Fries: so wohl am häufigsten !!. ssp. H. festinum Jord.: Hu „Eichet" bei Zell (Gu.); Nj Steinbruch bei Laisacker ! !" ssp. II. aufractum Fries: Nj Strasse im Walde zwischen Ried und Bergen ! !. ssp. H. argillaceum Jord.: Nj Wald zwischen Igstetten und Galgenberg ! !. ssp. H. deductum Jord.: Nj oberer Steinbruch bei Neu- burg (DH.!). 1206. H. laevigatum Willd. glattes H. 4 Wälder, Waldränder. 6. — 7. ZiTstreut. Hu Im „Narretholz" bei Wagenhofen ! !, Waldstrasse zwischen Sehensand und Unterhausen ! !, am Ostrande der „Eichet" bei Zell !!, an einem Waldrande bei Bayerdilling !!. Nj Rieder Gemeindewald ! !, am Waldrande neben der Römer- strasse bei Gietlhausen. ca. 4—500 m westl. von der Kreuzung 520 mit dem Forsthofweg ! !, Waldrand an der Strasse von Ried nach Bergen ! !, Schweinspoint gegen Gansheim an einem Wald- rande !!; Monheim nicht häutig (Lg). ssp. II. tridentatum Fries: Nj Waldrand bei Gietl- hausen !!; Hu Wald zwischen Docherhot und Sehensand ! !, Wald bei Ballersdorf !! und so fast überall. s s p. IL t'i r m u m J 0 r d a n : Nj Waldweg zwischen Galgenberg und Igstetten ! !. ssp. H. rigid um Hart m.: Hu Gempiing (Z., det. Vollmann). 1207. H. borcale Fr. (= IL silvestre Tausch) nördliches H. 4 Wald- ränder, Hügel etc. 7. — 10. Verbreitet, z. B. Hu am Donau- ufer zwischen Moyschlösschen und Joshoten, bei Strass gegen Leidling; Nj Rieder Gemeindewald, besonders an Waldrändern bei Giellhausen, Bergen, Steinbruch gegenüber der Rieder Dampf- zicgelci (Nbrg.); Oberhausen (Ge. ); an Waldrändern zwischen Schweinspoint u. Gansheim; Monheim an mehreren Stellen (Lg.).*) l'^OcS. H. umbeUatum L. doldiges H. 4 Waldränder, Raine. 7.— 10. Verbreitet, z. B, Hu zwischen Walda und Schorn. Nj an einem Raine am Fusse des Rieder Kirchberges, an Waldwegen im Rieder Wald, Hesselohe gegen Gietlhausen in einem Hohlwege, Bergen, Schweinspoint gegen Gansheim; um Monheim nicht häufig (Lg.); Im Gebiete nur die ssp. H. umbellatum L. beobachtet; eine hierher gehörige Zwergform sammelte Du Moulin Hu bei Schnöd (Burgheim , eine putierte Form der Verfasser beim Neuburger Bahnhof an einem Gi aben, Bastarde und nichthybride Mittelformen. 1. Hieraciuui Hoppeauum Schultes ssp. H. testimoniale Näg. X Pilosella L. = H. Hoppeauum ssp. H. obtusifolium N. P. Hu * Auf einer Heidewiese zwischen Rain und Oberndorf a. L. in der Nähe des Waldrandes ein Exemplar unter H. Hopp, testim. u. pilosella im Jahre 1907 ! !. 2. H. Auricula Lam. et DC X PiloseUa L. = X H. Schul- tesii Fr. Seh., x H. auriculiforme Fr. ssp. H. Schultesii (Fr. Seh.) N. P. : Nj Links neben der Strasse vom Galgenberg oberhalb Ried bei Neuburg durch den Wald nach Beigen auf einer Weide unfern der Kreuzung mit der Römerstrasse an mehreren Stellen unter den Erzeugern, welche daselbst massenhaft vor- kommen (6 VI. 1902 noch nicht ganz erblüht)!!. — Der Bastard, welcher an der Unterseite der Blätter, die im Zuschnitt die Mitte zwischen H. *) Das mit H. boreale Fr. iialie verwandte H. sa band um L. führt Fr. für den Hahnenkanim (Nj) ohne nähere Fundortsangabe an; H. Frickhinger hat diese Angabe ohne Hemerkg. in seine Flora d. Rieses (S. 347) heiübergeaommen. 521 pilos. u. auric. halten, filzig behaart ist, jedoch schwächer als bei pilos., weshalb der Filz nicht so last weiss, sondern grau erscheint, bildet eine aus 2 einblütigen Aesten bestehende Gabel; öfter ist der 2. Ast nur iurch eine sitzende abstcibende Knopse angedeutet, manchmal fehlt auch diese, so dass er dann einblütig erscheint, aber doch durch den schwächeren Filz und die kleinere Krone sich deutlich von H. pilosella unterscheidet. ssp. H. Schult zior um N. P.: Nj Stepperg an einem Abhänge; hier von Graf Du Moulin am (?. VI. 1870 gesammelt, das Belegexem- plar liegt im Ilerbar Du JNIoulin zu Neuburg. 3. H. magyaricum N. P. x Pilosella L. = X H. brachiatura Bertol. p. p. Nj An den Steinbrüchen zwischen dem Moyschlösschen bei Neu- burg und Joshoten an 2 Stellen reichlich unter den Eltern 11)02 !!. Der 1 Fundort liegt auf einem Hügel vor dem noch jetzt in Betrieb be- findlichen Steinbruche, der 2. einige Hundert Meter weiter östlich da- von gegen Joshofen. Da H. florentinum an diesen Lokalitäten fehlt, II. magyaricum aber reichlich vorhanden ist, kommt nur letzteres als alter parens in Betracht; darauf weisen auch die zahlreichen und langen Ausläufer hin. Die Pflanze stellt die ssp. H. pseudob r achiat um N. P. dar. 1. H. floreiitiuiim All. X Pilosella L, = X H. bracliiatum Bert. p. p. Hu In einer verlassenen Kiesgrube beim Neuburger Bahnhof an der Strasse nach Feldkirchen am 17. VI. 1901 vom Verfasser an mehreren Stellen gefunden. — Da hier H. magyaricum, wenigstens da- mals, fast vollständig fehlte, H. florentinum und pilosella aber in Menge vorhanden waren, kommt nur letztere Verbindung in Betracht. Die Ausläufer sind z. T. kurz und dick, z. T. fehlen sie an schwachen Exemplaren ganz (1904); da aber die Exemplare sonst mit x H. brachiatum übereinstimmen, gehören sie wohl hierher und nicht zum folgenden. — Eine Gruppe an der Strasse vom Neuburger Bahnhof zum Eisenbahndurchlass nach Feldkirchen 1902 !!; am Bahnkörper zwischen Sehensand und Unterhausen eine reiche Gruppe 1902 ! !; Abtna- holz bei Haselbach (Z 1906). ssp H. Villarsii F. Seh. : Hu Kiesgrube b. Neuburger Bahnhof !!. ssp. H. brachiati forme N. P. : Hu Kiesgrube beim Neuburger Bahnhof !!. 5. H. floreutiuum All. > Pilosella L. = >< H. Venetianum N. P. ssp. H. imbecillum N. P.: Nj Bertoldsheira 1869 (DH. !). ssp. H. isochromum N. P. : Nj Rollerberg (? schlecht leserlich !; die Pflanze stammt aber wohl sicher aus der Bertoldsbeimer Flora) [BR !) 522 ssp. H. orthophyes N. P.: leg. Du Mouliii 23. VII. 1869; ein Fundort ist nicht angegeben, woraus wir schliessen, dass die Pflanze ebenfalls Nj von Bertoldsheim stammt. (DH. !). 0. H. Auricula Lam. et DC. — floreiitinuin All. Pilosella L. = X H. paragogum N. P- ssp. H. poecilum N. P. : Hu * Oberndorf a. L., leg. Du Moulin am 3. VII. 1871. — Die Pflanze liegt im Herbar Du Moulin zu Neu- burg und war als H. pilosella x praealtum bestimmt; Zahn erkannte sie als Tripelbastard. 7. H. cymosiim L. x (oder — ?) floreiitinum All. = x H. Ziziauum Tausch. NJ An einem Abhänge neben der „Alten Burg" im Burgwalde bei Neuburg a. D. auf einem Waldschlage nahezu ganz oben eine reiche Gruppe 1903 und später !! — Die 2 mutmasslichen Erzeuger fehlten in unmittelbarer Nähe, sind aber beide im Burgwalde vorhanden. — Die Pflanze erinnert im Habitus an H. cymosum, besonders durch die fast aus eine ni Punkte entspringenden Aeste der Trugdolde und die ziemlich breiten Rosettenblätter mit 't zahlreichen Sternhaaren auf der Unterseite, weicht aber durch die viel weniger zahlreichen Köpfchen und Aeste dei Trugdolde, welche nicht immer an demselben Punkte ent- springen, sondern oft auch etwas weiter unten, durch die weit spärlicheren Weissgrauen Haare an den Blütenstielen und Hüllkelchen, durch die dunklere Blütenfarbe und die etwas schmäleren Rosettenblätter ab. Die Pflanze hat keine Ausläufer, sondern nur sitzende Rosetten. — Am Rande des Burgwaldes vom Kreidewerk zur Strasse nach Oberhausen !!. Hu Gempling (Z.). 8. H. bifldam Kit. < silvaticum L. = H silvaticum L. ssp. H. semisilvaticum Zahn. Nj Im Burgwalde zu Neuburg a. D. in einem verlassenen Stein- bruche am Abhänge zur Donau gegen die „Alte Burg"' 15. VI. 1905 ! !. H, bifidum Kit. ist zwar bislang in der Neuburger Flora nicht konstatiert, fehlt aber kaum, da sie in der mit der Neuburger verwand- ten Regensburger Flora ziemlich häufig ist; vielleicht war diese Art auch ehemals vorhanden und ist jetzt ausgestoiben. Unsere Pflanze ist von Zahn bestimmt. 9. H. silvaticum L. — vulgatum Fr. = X H. divisum Jord. Nj An einem Waldrande von Gietlhausen zum Forsthhofe (Nbrg.) mehrfach ! !, im Rieder Gemeindewald, Abtlg. „Hildern" ! !. var. crucntum Jord.: Nj an einem Raine beim Itzinger Keller (Monheim) 16. V. 1904 !!. 10. H. boreale Fr. — iimbellatum L. = H. boreale Fr. ssp. H. (lispalatum Jorcl. Nj In einem Steinbruch gegenüber der Rieder Dampfziegelei unter H. bor. u. umbellat. 28. VIII. 1905 zwei Exemplare !!. — Zahn schrieb dem Plnder: „Ohne Zweifel =; bor. — umbell., aber hybrid V?" — Die Wahrscheinlichkeit der Hybridität ist sehr gross, da die Pflanze mitten unter den 2 Erzeugern gefunden wurde und auch in ihren Merkmalen die Mitte zwischen beiden einhält. 458. Crepis L. — Pippau, CTrniidfesie. 1209. C. succisirolia (AU.) Tausch (— C moliis (Jac(i.) Ascher- son) abbissblättriger P. 4 Feuchte Wiesen, Moore, Waldränder. 6. — 7. Zerstreut. Hu Moorwiesen bei Kreut (Nbrg.) ! ! , auf feuchten Wiesen nordöstlich vom Strasser Keller sehr zahlreich ! ! , Donau- Auen bei der Marxheimer Brücke auf dem rechten Ufer ! ! ; Gempfing, Burgheim, Haselbacher Moor, Schönesberg, Sulz unter Luzerne (Z.); Donaumoos (Se ), z. B. Heiligenwiese gegen Lichtenau (P,), in der Nähe von Klingsmoos (Se.) ; * moorige Wiesen zwischen Linden und Langenmoosen ! ! ; * Reichertshofen (Vollm.), Nj BeutraühJe (Oberhausen) ! !, Wolpertsau bei Bergen in einem feuchten Wnldschlag !!, bei der Feldmühle (Hüttiug) !!, an einem Graben nächst Bergen !!; Monheira häutig (Lg.), z, B. Reichertswies, Fünfstetten, Nussbühl, Reinberg (Fr.); zwischen Weilheim und Weilheimerbach auf feuchten Wiesen ! ! ; Wem- diüg (Hof.). var. croatica W. u K. : Hu Donauauen bei Marxheim und so wohl am häutigsten ! !. 1210. 0. paludosa (L.) Mch. Sumpf-P. 4 Nasse Wiesen, Sümpfe, Gräben. 6. — 7. Zerstreut. Hu Bei einem Bahnwärterhaus westlich von Sehensand an sumpfigen Stellen ! !, bei Kreut (Nbrg.) ! !, in einem Sumpfe am Bahnkörper zwischen Unterhausen und Strass. letzterem näher ! !, nordöstlich von Strass auf feuchten Wiesen ! !. Nj Bei Wolpertsau (Bergen) an nassen Waldstellen !!, bei der 'Feldmühle (Hütting) ! ! •, Bertoldsheim (DH.); Graisbach am „Asemer-Graben" ! !; Monheira ziemlich häufig, z B. im „Stelzer" bei Liederberg (Lg.); Fünfstetten, Nussbühl, Rothenberg, Ot- ting (Fr.). Nk (Ries) An feuchten Stellen bei den Schwalbmühlen 1909 ! !; Pflegermühle (Wemding) (Fr.); * in reichster Fülle am Nord- rande des Nonnenholzes (Wemding) im Walde (Hof ! !). 1211. C. praemorsa (L.) Tausch abgebissener P. 4 Wälder, selten Wiesen. 5.-6. Zerstreut. Hu Wald bei der Oberschwaige nächst Weichering ! ! ; Thier- haupten (Z.). 524 >'j Auf dem Zitzeisberge beim Alten Steinbruche und in Waldschlägen ! !, am Waldweg vom ,,Eila" (Bittenbrunn) zum Finkenstein zwischen 2 Baumschulen ! !, im Walde zwischen dem Finkenstein u. Riedensheim I!, in einem verlassenen Steinbruche gegenüber der Rieder Dampfziegelei ! ! ; Bertoldsheim (DV.) ; Monheim im ,, Stelzer" (Liederberg), im Stadtwald links vom Unterbucher Weg (Lg.); zwischen Weilheim und Zwerchstrasse in Wäldern und auf den anstossenden Wiesen 1910 ! !, Wald zwischen Fünfstetten und Gosheim 1909 !!-, Wemding, Wolfer- stadt, Tagmersheira. Neuburg (Fr.) ; * Ammerbach, Wemding nach Wolferstadt (Hof.). 1212. C. alpestris (Jacci.) Tausch Voralpen-P. 4 Steinige Abhänge, Heidewiesen. 7. — «. Sehr zerstreut. Hu Auf einer Oedung in den Donauauen nordöstlich von Rohrenfeld (N^brg.) spärlich mit Leontodon incanus 1900 !!, am alten Schiessplatze bei Gberhausen aut einer Wiese (1902) gegen die Donau ! !, im ,, Schnöderbuck" zwischen Bertoldsheim und Burgheim stellenweise reichlich ! ! ; Marxheim (Fr.) . Nj Zwischen Feldmühle (Hütting) und Wellheim an Wald- rändern auf dem linken Schutterufer an mehreren Stellen reich- lich ! !, * an einem Feldraine zwischen Konstein und Ried (DoUnstein) !!; bei Ensfeld im Walde ,, Hörlein" häufiger (Lu. ! !) ; Ensfeld nach Tagmersheim, zwischen Ensfeld und Ried (DoUnstein), Wemding nach Wolferstadt (Hof.); Galgenberg bei Wemding |Fr.); * Steinbrüche bei Mörnsheim und Solnhofen (DV. : ,,Bei kräftigen Exemplaren verzweigt sich der Stengel und hat dann 4 — 5 Stengelblätter," Du Moulin); bei Neu- burg a. D, an einem Waldsaume (Se.). form. Willdenowiana Fröl.: Hu Alter Schiessplatz bei Oberhausen ! ! ; Nj im „Hörlein" bei Ensfeld ! !. form. Gmeliniana Fröl.; Nj Groppenhof (DoUnstein) !! ; Hu Schnöderbuck !!. form. Jacquiniana Fröl.: an den gleichen Orten wie f. Gmeliniana, mit der sie wohl überall zusammen vorkommt. Im Uebrigen scheinen mir diese Frölich'schen Formen von sehr geringem systematischen Werte zu sein. 1213. C. bieunis L. zweijähriger P. 0 Wiesen, Raine, Wege, 6.-8. Sehr verbreitet, auch Nj um Monheim gemein (Lg.) ; fehlt auch gewiss im Donaumoos (Hu) nicht. var. laceraWim u. Grab. : im (jebiete die häufigste Form. V a r. lodom irien sis ßess. : Nj im Walde beim Finken- stein westlich von Bittenbrunn !!, unter Luzerne bei Trugen- hofen ! ! (von einem hervorragenden Systematiker wurde die Pflanze von diesem Standorte als C. nicacensis Balb. be- stimmt, was aber schon aus dem Grunde nicht zutreffen kann, weil die inneren Hüllblätter auf der Innenseite behaart sind); Monheim (Lg. !), 525 1214. C. tectorum L. Mauer-P. 0 u, ® Brachen, Wegränder. 6.-9. Zerstreut. Hu Auf Aeckern am Wege zwischen Neuburg und Sehensand ! ! ; auf Wiesen (!) im Donaumoos (Paul). Nj Auf Aeckern nördlich der Ingolstädter Strasse zwischen Ried und Bergheira ! ! , auf Aeckern zwischen Ried und Jos- hofen !!, an der neuen Strasse durch den Burgwald bei Neu- burg a. D. ! ! , beim „Höflhof" (Nbrg ) ! ! , Aecker oberhalb Bittenbrunn gegen den Wald !!, Wald zwischen Fünfstetten und Gosheim ! ! ; * Dollnstein und Wemding (Fr.) ; * bei Wolkerts- hofeu gegen Tauberfeld ! !. var. typica Beck; so im Gebiete ausschliesslich beobach- tet. — Auf Dächern oder Mauern sahen wir diese Ai't im Ge- biete niemals 1215. C. virens Till, grüner P. 0 u. ® Wege, Mauern, Aecker. 7.— 10. Verbreitet, z. B. Hu Zwischen Neuburg und Joshofen an der Donau; auf Wiesen im Donaumoos (P.) Nj An einem Zaune beim Militär-Lazaret in Neuburg; Mon- heim gemein (Lg.). Eine form, putata — Hauptstengel abgemäht oder unent- wickelt, an dessen Stelle zahlreiche, niedrigere Seitenstengel, ob«^re Blätter lineal, oft sehi' wenig pfeilförmig, - sahen wir auf einer öden Stelle Nj zwischen Ried (Nbrg) und Nassenfeis und an der Stadtmauer in Wemding (1910) ! !. *1216. C. foetida L. stinkender P. 0 und ® Wüste Plätze, Wege, gern auf Kalk. 6. — 8. Sehr zweifelhaft für das Gebiet; nur Nj im Grenzgebiet auf der Brüstungsmauer der Strasse, welche von Wellheim her bei Wasserzell über die Eisenbahn führt, häufig (Hof.). Wir konnten an dieser Lokalität die Pflanze nicht mehr finden ; vielleicht ist sie von der daselbst stark überhandnehmenden Picris hieracioides verdrängt worden. — Nahe dem Gienzgebiete soll sie nach Hof. um Eichstätt (Nj) häufiger vorkommen, z. B. rechts neben der Strasse, welche beim Schiesshaus vorbei den Berg hinanführt, vor dem Buchthaler Tor rechts neben der Strasse nach Preith. C. taraxacifolia Thuill. kuhblumenblättriger P. 0 Aecker, trockene Wiesen etc., gerne auf Kalk ; hin und wieder unter Klee nnd Esparsette. 5.-6. Sehr zweifelhaft für das Gebiet; nach Sendtner ,,Vegetationsverh. Südbay." S. 808 auf Brachen und an Wegrändern an der Donau um Neuburg bei der Beindel- mühle (soll jedenfalls Beutmühle heissen, d. V.) gegen das Burg- holz; Neuburg a. D. (Prtl.j. — Wir konnten an der genannten, von uns häufig besuchten Lokalität nie eine Spur mehr von der Pflanze finden; sie war daselbst offenbar nur vorübergehend aufgetreten. 526 459. Soiichns (Trii.) L. — Gänsedistel. 1217. S. Oleraceus L. glatte G. 0 Aecker, Schutt, unbebaute Orte. 6. — 10. Sehr verbreitet, auch Hu an Dorfstrassen im Donau- moos (P.); Nj Monheim gemein (Lg.)- 1218. S. asper All. rauhe G. 0 Bebauter Boden, Schutt, Aecker. 6.— 10, Ziemlich verbreitet, aber nicht so häufig wie die vorige Art, z. B. Hu auch an Dorfstrassen im Donaumoos (P.) ; Nj Aecker bei Ried, Laisacker; Monheim gemein (Lg.). Wir haben es leider unterlassen, im Gebiete nach dem Bastarde S. asper x oleraceus zu suchen, der bei dem häufigen Zusara- raonvorkommen der beiden Arten wohl noch gefunden werden könnte. 1219. S. arvensis L. Feld-G. 4 Aecker, Schutt; hier und da auch an Gräben etc. 7. — 8. Sehr verbreitet, auch Hu als Acker- unkraut im Donaumoos (P.) ; Monheim gemein (Lg.). S. paluster L. kommt im Gebiete nicht vor; was dafür ge- halten wurde, war immer S. arvensis, das manchmal auch an feuchten Orten vorkommt und daselbst grosse Dimensionen an- nimmt; Neilr. nennt diese Form f. major. 460. Lactuca (Tourn.) L. — Lattich. 1220. L. Scariola L. wilder L. ® u. 0 Wüste Plätze, Schutt, Raine. 7. --8. Zerstreut. Hu Am Bahnkörper beim Neuburger Bahnhof, besonders gegen Rohrenfeld zu ! !, daselbst auch auf Schutt (1901) ! !, am Rande der verlassenen Kiesgrube beim Neuburger Bahnhof gegen Feld- kirchen 1900 ! ! ■Vj Auf Felsen bei Bertoldsheim (DH!, DV.) ; * am linken Schuttcrufer zwischen der Seen fahr- und Bauchenbergmühle au einer Stelle zahlreich 1899 !!, * Schlossruine über Wellheim 1898 !!; * Schloss DoUnstein (Fr.); * zahlreich an den Stein- brüchen oberhalb Mörnsheim ! !, * beim Centralbahnhof Eich- stätt !!, am Bahnkörper zwischen Gundelsheim und Möhren 1909 ! ! Wir haben an allen Orten nur die var. typica Beck f. vulgaris Bisch. (= f. pinnatifida Neilr.) beobachtet. Hierher gehört nach Aschers, u. Grab „Flora des nordostd. Flachlds." S. 7()6 ,,die nirgends einheimisch bekannte, sicher durch Kultur entstandene Unterart": L. sativa L. — Kopfsalat; nach Garcke stammt L. s. wahrscheinlich aus Sibirien. L. virosa L. Gift-L. ® u. 0 Felsige Orte, lichte Waldplätze. 7. — 8. I "ür das Gebiet sehr zweifelhaft; von Prtl. für Nj Ber- toldsheim augegeben, aber von Du Moulin in seinem Verzeich- nisse nicht erwähnt. Vielleicht liegt eine Verwechslung mit L. Scariola L. vor; vielleicht hat Du Moulin auch mit L. virosa, wie mit, anderen Pflanzen, Aussaat-Vorsuche gemacht u. so ein, wahr- scheinlich nur vorübergehendes, Auftreten der Art verursacht. 527 1221. L. muralis (L.) Lessing Mauer-L. 4 Wälder, Maucni. 7.-8. Verbreitet, z. B. Nj im Rieder Wald; um Monheim gemein (Lg.). Hii auf der Mauer am Hotgarten zu Neuburg a. D. 1222. L. perennis L. ausdauernder L. 2|. Felsen, Abhänge. 5.-6, Sehr zerstreut, nur Nj am Finkenstein westlich von Bittenbrunn und einige 100 Meter westlich davon ! !, an den Felsen unter der Schlossruine u. an anderen Felsen bei Hütting ! !, * Schlossruine über Well- heim ! ! , an Felsen zwischen Feldmühle und Wellheim ! ! ; * Konstein, * Wellheim, Neubui-g (Fr.); * am Röraerberg bei Konstein (Hof.). Nach Schwertschlager auf den Felsen von der Bauchenberger Mühle bis Dollnstein gemein. flor. albo und mit nicht fiederspaltigen Blättern: Nj Ber- toldsheim (DV.) ; da Du Moulin gewöhnlich den Fundort nicht näher angiebt, ist hier wahrscheinlich ein Fundort an den Felsen im Trockentale zwischen Mauern und Hütting (event. Wellheim) gemeint. L p. ist mit ihren lilafarbenen Blüten eine Zierde der Felsen im Gebiete des Weissen Jura. Mulgediiim Cass. — Milchlattich. M. macropliyiUim DC. 4 6.-8. Im Schlosspaik zu Fünf- stetten (Nj) an mehreren Stellen, hauptsächlich aber an einer feuchten und schattigen Partie nahe dem Seiteneingange in Menge verwildert (Lg. !!). — M. m. stammt nach A. u. Gr. ,,Flor. des nord- ostd. Flacblds." S. 767 aus den Kaukasus-Ländern und wurde flüher vielfach in Parkanlagen angepflanzt, wo sie durch ihre ungewöhnlich starke unterirdische Vermehrung sich mancherorts erhiilten hat, aber nur selten bhiht. In Fünfstettten beobachteten wir nur einmal ein blühendes, leider geköpftes Exemplar am Parkrande; in den Garten verpflanzt blühte die Pflanze sehr reichlich. Sie wurde von Lang in Monheim lange Zeit für Mul- ^ gedium alpinum (L.) Cass. gehalten ; ihm war das Vorhandensein derselben in Fünfstetten schon längst bekannt, 461. Taraxac m Jiiss.*) — Löwenzahn, Kuhblume. 1223. T. officiuale Weber (= T. ta:axacum (L) Karst.) gebräuch- licher L. 4 Wiesen, Grasplätze etc. 4. — 10. Sehr verbreitet, auch Hu im Donaumoos (P. ); Nj Monbeim gemein (Lg). Die im Gebiete beobachteten Formen sind: A) var. geuuinum Koch: so am häufigsten, meist an tro- ckenen Stellen, hier und da aber auch, in ganz typischer Aus- bildung, an sumpfigen Orten ; so z, B. Hu in einem Sumpfe am Bahnkörper zwischen Heinrichsheim und Rohrenfeld mit var. palustre (Huds.) DC. und Zwischenformen zwischen beiden !!. •) Herr Professor Dr. Murr iu Feldkircli (Vorarlberg) liatto die Güte unser Taraxac-um-Material zu revidieren. m subvar. Willeme tio'i des Murr (angenähert): Nj auf einem grasigen Wege zwischen Hesselohe und Gietlhausen (Neuburg) !!. B ) var, paliistre (Huds.) DC. : so hier und da auf feuch- ten Wiesen, Mooren, an Ufern. Hu Moorwiesen bei Hardt !!, nasse Stellen zwischen Rohrenfeld und Heinrichsheim am Bahn- körper ! ! ; leuchte Wiesen beim Schnödhof (Gu.) ; feuchte Stel- len am Schnöderbuck zwischen Bertoldsheim und Burgheim ! !, am Donauufer bei Joshofen und an feuchten Grasplätzen da- selbst !!, Moorwiesen bei Kreut (Nbrg) !!, am Donauufer beim Saliter zahlreich 1903 !!; nasse Wiesen im Donaumoos (P,). Nj Auf Torfboden beim Ingershof (Fünfstetten) (Fr.). Nk (Ries) Wildbad Wemding, Herbermüble (Wemding) (Fr.), subvar. erectum (Hoppe) Koch: Hu Moorwiesen bei Kreut (Nbrg.) ! ! ; Schnödhof (Burgheim) (Gu.). subvar. salinum (Poll.) Koch: Hu Moorwiesen bei Hardt !!; Schnöd (Burgheim) (Gu.); Nj Ingershof (Fr.); Nk (Ries) Wildbad Wemding, Herbermüble (Fr.); an den letzten 3 Fundorten von Fr. als T, offic. E. lividum Koch bezeichnet. f. tenuifolium Hoppe: Hu am Bahnkörper zwischen Heinrichsheim und Rohrenfeld an einer feuchten Stelle ! ! C) ?ar. laevigatum (WiUd.) DC. : „Tarax. laevigat. DC. und zwar die Form (Art?) erythrospermum auct. wurde von Herrn Grafen Du Moulin bei Bertoldsheim aufgefunden" (Caflisch, 2. Aufl., Nachtrag S. 383); Bertoldsheim (Prtl.). — Wir haben von dieser Abart, welche im Gegensatz zur vorigen an trockenen Standorten vorkommt, im Herbar Du Moulin kein Belegexemplar gesehen und dieselbe auch sonst nicht beobachtet. Mischling? oder nichthybride Mittelform? Taraxacum offlciuale Weber Tar. genuiuum Koch — var. palustre (Huds.) DC. Hu Am Donauufer beim „Saliter" (Neuburg) mehrfach ! ! (hier nach Dr. Murr sehr deutlich ausgeprägt). Moorwiesen bei Hardt (Neuburg) !!, Sumpf am Bahnkörper zwischen Heinrichs- heim und Rohrenfeld ! ! (Von der letzteren Pflanze schreibt Dr. Murr : ,, Handel zog ein fast gleiches Exemplar noch zu pa- ludosum, zu dem auch Behaarung, Köpfe resp. Schuppen stimmen ; doch zeigt sich im Blatt entschiedener otficinale-Einfluss ; ich habe sehr ähnliche Exemplare vom Ct. Fribourg, leg. Jacq., die wohl richtig als T. udum Jord., = depressum Grli bestimmt sind." Da an diesem Fundorte, mitten im Sumpfe, auch T. off. selbst in typ. Ausbildung mit T. pal. vorhanden ist, ist der Verfasser sogar geneigt, in diesem Falle eine hybride _ 5^29 Mittelform anzunehmen. Ob Bastard oder Mittelform lässt Handel, der bekannte Taraxacum-Spezialist, nach Dr. Murr stets un- entschieden). Nk (Ries) ,,Auf weniger snrapiigen Wiesen bei der Haunzen- mühle (Wemding, d. V.) haben wir den allmählichen Ueber- gang dieser Varietät (var palustre, d. V.) in die Art tTar. off. var. genuinura, d. V.) beobachtet." (Fr. ,.Vegetationsverh.'^ S. 154). 462. Chondrilla (Trii.) L. - Kriiinling. 1224, Ch. juncea L. binsenartiger Kr. 4 Sandige Wege, Aecker, Raine. 7. — 8. Selten Hu Thierhaupten (Z.) ; * an Ackerrändern auf dem Kalvarien- berg zu Pobenhausen ! ! Nj An einem Feldwege, welcher westlich von dem von Unter- hausen nach Stepperg führenden Fusswege abzweigt, eine kleine Gruppe (1901) !!; bei Ensfeld unterhalb des Pfarrgartens auf dem „Hartbüchel-Acker" (Lu. ! 1899); Bertoldsheim nur einmal auf einem Kornacker gefunden (DV., DH.)-, bei Wemding neben der Strasse zwischen der Wallfahrtskirche und Ammerbach (Hof.). f. verg. ad var. acan th ophyl la Borkh.: Nj Unter- hausen ! ! 463. Hypochoeris L. — Ferkelkraut, Haclielkopf. 1225, H. rudicata L. kurzwurzeliges F. 2J. Waldränder, Raine, Schläge 7.-9. Verbreitet, z. B. Hii Bayerdilling an W^aldrändern •, Donaumoos (Schrk., Se. u. F.), z. B. am Hauptkanal gegenüber Niederarnbach Ü; auf Sand bei Alteneich (Berg im Gau). Nj In Waldschlägen auf dem Zitzeisberg bei Sehensand ; Mon- heim gemein (i-^g); Wemding, * Wellheim (Fr.). H. glalbra L. kahles F. © Sandfelder. 7.-8. Diese Art giebt Lang in einer handschriftlichen Notiz von Monheim am Fusswege nach Flotzheim an, lässt aber die Möglichkeit offen, • dass die Pflanze vielleicht auch Podospermum laciniatura (!) sei. Eine unter dieser Doppelmarke im Lang'schen Herbar ohne Fund- ort liegende Pflanze ist — Leontodon auturanalis L. ! 1226, H. iiiüculata L. (= Achyrophorus maculatus Scop.) gefleckter H. 2|- Heidewiesen, Raine, Hügel. 7.^8, Zerstreut. Hu Heidewiesen südwestlich von der Bentmühle (Oberhausen) ! !, Hügel zwischen Ortlling und Biding !!; einzeln bei Straupen und Holzheim, häufig bei Thierhaupten und am linken Lechufer nahe der Mündung, Rain, Schwaigliöfe am linken Lechufer, Schnöderbuck, massenhaft bei Oetz (Thierhaupten) (Z.) ; im Donau- moos (Schrk. i; * Gabel iStrehler); * Heidewiesen zwischen Rain und Oberndorf ! ! H 530 Nj In einem Hohlwege zwischen der ,, Hohen Schanz' und dem Zitzeisberg bei Sehensand !!, am Wege vom Kreuzbräu- keller zum Zitzeisberg mit Tofieldia calyculata ! ! ; Bertoldsheim (DV.) ; Wemding nach Wolferstadt (Hof.) ; * Blossenberg bei Wemding (Lg. ) ; Gosheim an einem bewaldeten Abhang ! ! ; Gansheim, zwischen Rehau und Gundelsheim, Wittesheim (Fr. ). Nk (Ries) in der Nähe des Schwalbwaldes bei Wemding (Fr.). 464. Picris L. — Bitterliraut. 1227. P. hieracioides L. habichtskrautähnlicbes B. ij. "Wälder, un- bebaute Üite, Dämme. 7. — 9. Sehr zerstreut. Hu Am Nordrande und im Innern des Stadtwaldes bei Grünau! !, am Bahnkörper /wischen Heinrichsheim und Rohrenfeld bei einem Bahnwärteihaus 1907 !!, in den Lechauen zwischen der Brücke und Lechmündung bei Marxheim ! ! ; Thierhaupten ( Z.). Nj All einem Schuttkegel bei der Ziegelei in der Au zwischen Laisacker und Gietlhausen (Nbrg.) !!, * zwischen Moritzbrunn und Centralbahnhof Eichstätt am Bahnkörper sehr zahlreich 1899 und 1901 ! !, * Bahnübergang bei Wasserzell Ü; Monheim früher im Stadtwald (Lg). var. typicaBeck f. umbellata Nees {= Leontodon umbellatum Schrank „Baiersche Flora" IL, 334) : Hu Neuburg a. D. (Sclirank, leg. Frölich vor 1789!). var. ruderalisSchmidt: Hu Grünau ! !, Heinrichsheim !!. Nj Laisacker gegen Gietlhausen !! und so wohl am häufigsten; 465. LeontodoH L. — Löwenzahn. 1228. L. autumnalk L. Herbst-L. 4 Wege, Wiesen, Raine. 7. — 10. Verbreitet, auch Hu aufwiesen im Donaumoos (P.); Nj Mon- heim gemein (Lg.). var. typicus Beck: so fast ausschliesslich !! nov. form, putatus Erdner. Diese Form, bei welcher an Steile des offenbar abgemähten Hauptstengels eine grössere Anzahl von kürzeren Nebensteiigeln sich bildeten, fanden wir auf einem Brachacker bei * Adelschlag (Nj) zwischen Neuburg und Eichstätt. Sie ist insbesondere noch dadurch merkwürdig, dass auch die Blütenköpfe sich in abnormer Weise ausbildeten. An Stelle der Fiuchtknoten bezw. Achenen treten hier und da ^ lange Blütenstiele, die von den grünlich-gelben, verhältnismässig dicken Federkelchstrahlen — einem Mitteldinge zwischen Pappus- strahlen und Hüllschuppen — und wenigen Blütchen gekrönt sind. Manche dieser Stiele sind so lang, dass sie das Blüten- köpfchen um mehr als das doppelte überragen. Aus einigen dieser langgestielten Blütchen schienen sich wieder auf kurzen Stielcheu Miniaturblütenköpfchen bilden zu wollen. Die Blätter sind tief und sehr fein gespalten. *) *) Dip latpin. Diagnose siehe im ,, Anhang", Abtlg. B! _ 531 1229. L. bispidus L. (erweitert) rauhhaariger L. 4 Wiesen, Wege etc. 6. — 10. Sehr verbreitet. var. vulgaris Koch (=; var. typicus Beck): z. B. Hu auf dem grossen Exerzierplatz bei Heinrichsheim, verlassene Kies- grube beim Neuburger Bahnhofe; Nj im Rieder Gemeindewald, Bergen, zwischen Feldmühle und Wellheim. Die Exemplare von Bergen haben an der Unterseite der äusseren Blumenblätter blaugrüne Streifen, wie Thrincia hirta Roth (= Leontodon hirtus L.), so dass diese also kein Unterschieds- merkmal der Thrincia hirta gegenüber Leontodon hispidus sein können, wie Asch, und Grab. „Flor, des nordostd. Fl." S. 760 angeben. var. hastilis L. (= var. danubialis Jacq., var. glabratus Koch): ebenso verbreitet wie var. vulgaris Koch. IJJSO. L. incanus (L.) Schrank grauhaariger L. 2|. Felsen, Fluss- alluvium. 7. — 8. Selten. Hu In einer Kiesgrube nordöstlich von Rohrenfeld in den Donau-Auen und auf der die Kiesgrube umgebenden Oedung sehr reichlich (1899 u später)!!; in Anschütten bei Bertolds- heim selten ( DV.); * Oberndorf a.L. (DH!) ; Thierhaupten, zwischen Münster und Oberpeiching (Z.) ; Marxheim (Fr.). Nj Zwischen Feldmühle und Wellheim auf Felsen ! !, auf dem Kreuzelberg bei Wellheira ! !, * auf Felsen bei den Wielands- höfen !!. * auf den Felsen gegenüber Ried (Dollnstein) j! ! ; Feld- mühle, * Römerberg (Konstein ),* Rieder Tal bei Dollnstein (Schw.) ; auf Felsen im Spindeltal (Konstein) (,Lu.) ; „Stelzer" bei Lieder- berg (Monheim), Ensfeld auf Kalkfelsen (,Lg.); * Solnhofen (Fr.). Leontodon incanus hat im Gebiete, ähnlich wie Biscutella laevigata, Crepis alpestris u. a. eine doppelte Verbreitung, einer- seits von den Alpen her auf dem Lech-, bezw. Donau-Alluvium, andererseits im Gebiete des Weissen Jura. L. hirtus L. (=: Thrincia hirta Roth) rauher L. 2i. Triften, salz- haltige Wiesen. 7.-9. will Lang eventuell um Monheim (Nj) ge- funden haben; er schwankt in der betreffenden Notiz allerdings zwischen Tlirincia hirta und Picris hieracioides (!). Die im Lang- schen Herbar zu Donauwörth liegenden 2 Exemplare von „Thrincia hirta" sind — Leontodon hispidus L. ; darnach dürfte also Th. h. für das Neuburger Florengebiet zu streichen sein. 466. Scorzouera (Trn.) L. — Schwarzwurz. 1231. S. humilis L. niedrige Seh. 4 Feuchte Wiesen, Moore, Wälder, 5. — 6. Zerstreut. Hu Auf den Moorwiesen südlich von Kreut (Nbrg.) wenige Exemplare 1899 !!, in den Schütten bei Bertoldsheim (DV. !!); im Donaumoos (Se.), z. ß. Karlskron (Strehler), zwischen Zell und Karlshuld ! !. zwischen Lichtenau und Karlshuld !!, zwischen Karlshuld und Neuschwetzingen Ü; Moorwiesen bei Näherraitten- 3^* hausen (Gu,); Schönenfelder Moor, Thieihaupten (Z.)-, * Obern- dorf gegen Ellgau ! ! ; * zwischen Siffenhofen und Alteneich (Berg im Gau) sehr zahlreich ! ! Nj * Moorwiesen zwischen Wolkertsbofen und der Moosraühle ! !, * auf nassen Wiesen bei Pettenhofen ! !, Waldrand zwischen Ried und Beigen einige Exemplare (wahrscheinlich vom Schutterr moor versprengt) !!; Monheim (Lg., Schneid), z. B. Reinberg- wiesen und Rossweiden bei Bergstetten ( Schneid, Lg. ) ; Stadt- wald !!; ,, Sandle" Ü; Reichertswies (Fr.); Ensfeld auf feuchten Wiesen !! (Lu.) Nk (Ries) Wildbad Werading, Herberraühle, Nonnenholz (B'r.) ; Wemding im Schwalberholz (Egenberger ). form, angustifolia Flor. Dan.: Hu Nasse Wiesen bei Kreut (Nbrg. !!, ebenso bei Oberarnbach ! ! ; Nj * Moorwiesen bei Pettenhofen !!. form, latifrons Beck: Nj Monheim im ,, Sandle" mit vielen Uebergängen zu f. angustifolia ! ! form, elatior subf, glabrata (Sendtner) Vollm. : Hu * Reichertshofen an Wäldern und an Gebüschrändern (Vollm.) (cfr. Ber. XL Bayer. Bot. Ges. 1907 S. 204 f.). form, ramosa Neilr. : Hu * in den Lechauen zwischen Oberndorf und Ellgau bis zu 50 cm hoch ! ! ; Nj Waldrand zv,'ischen Ried und Bergen ! ! Scorz. hispanica L., die Garten-Schwarzwurzel, soll nach Lang Nj am Stückelberg vorgekommen sein; es handelt sich hier jeden- falls nur um eine Verwilderung, bezw. Verschleppung. 1232. S. juirpurea L. purpurblütige Seh. 4 Heidewiesen, Hügel. 5. — 6. Sehr selten, nur im Grenzgebiete. Hu ,, Unteres Lech- feld" (DV. ; Du Moulin versteht hierunter die Lechauen zwischen Meitingen und der Lechmündung, d. V.); Lechfeld zwischen Ell- gau und Oberndorf i Caflisch, der hiemit jedenfalls den ihm von Du Moulin mitgeteilten Fundort näher angiebt). — Z. gelang es 1907 auf Lecbheiden zwischen Oberndorf und Ellgau einige Exemplare der Art zu entdecken und so den Du Moulin'schen Fundort wieder aufzufinden. Scorz. laciniata L. (= Podospermum laciniatum [DC] Bisch.) will Lang eventuell Nj am Fusswege von Monheim nach Flotz- heim beobachtet haben; es könnte nach ihm aber auch Hypochoeris glabra L. (!) gewesen sein. Ein im Herbar Lang's zu Donau- wörth befindliches Exemplar dieser zweifelhaften Pflanze ist — Leontodon autumnalis L. 467. Tragopogoii (Trn.) L. — Bocksbart. 12'i3. T. pratensis L. Wiesen-B 0 Wiesen, Wegränder etc. 5.— Herbst. Sehr verbreitet, auch Nj um Monheim gemein (Lg.) ; fehlt sicherlich auch Hu im Donaumoos nicht. 533 var. Orientalis L. (pro spec): so im Gebiete fast aus- schliesslich beobachtet, z. B. Hu Neuburg (! ! Prtl.); Nj * häufig auf Wiesen beim Tempelhof und Ochsent'eld (Eichstätt) mit allen Uebergängen zur Hauptform (var. typicus Beck, d. V.) (Schwert- schlager). — Dem Verfasser gelang es nie, die var. typicus Beck oder die var. minor Fries im Gebiete zu beobachten ; sie fehlen aber, wie Schw. oben für die ersterc andeutet, im nördlichen Grenzgebiete auf dem Weissen Jura sicherlich nicht. — oo 34 Nachtrag. 1. Zu „IV. Literatur über die Nenburger Flora". pjfdner, Eugen: ,, Bayerische Brombeoren". Mittig. Bayer. Bot. Ges. IL Bd. Nr. 18, 1911, p. 303 if. (Enthält einige Fundortsangaben aus dem Neuburger Florengebiete). Frickhinger, Hermann: ,,Gefässkryptogaraen- u. Phanerogamen- Flora des Rieses, seiner Umgebung und des Hesselberges bei Wasser- trüdingen". Nördlingen, C. H. Beck'sche Buchhandlung 1911. (Enthält einige Fundortsangaben aus dem nordwestlichen Teile des Gebietes, soweit derselbe zum Ries und seiner Umgebung gehört). 3. Zu „YI. Pflaiizeuverzeichiiis". ?? a) Neue Art. *303a. Orchis palleus L. blasses K. Bergwiesen, lichte Wälder. 4. — 5, Sehr selten ; nur im Grenzgebiete : Nj *zwischen Mündling uud Sulzdorf, * zwischen Ursheim und Döckingen (H. Frickhinger). b) Neue Fundorte. 292. Oymuadeuia coiiopea K. Br. var. densiflora A. Dietrich: Nk (Ries) auf den Sumpfwiesen ,,Bürstling" bei Huisheim (Wiedemann). 409. Sapouaria offlcinalis L.: Nk (Ries) (oder Nj ?) Aecker „Höhe" bei Huisheim (Wiedemann). 440. Nymphaea alba L,: Nk (Ries) * Anhauser Weiher bei Huisheim (Wiedemann). -o-^^—o- 535 VII. Aiiliaii^'. A. Früher erschienene botanische Aufsätze des Verfassers über das Gebiet. Vorbemerkung. Im Nachstehenden sind die vom Verfasser in den Jahien 1902 bis 1909 teils in den „Mitteilungen der Bayerischen Botanischen Gesellschaft zur Erforschung der heimischen Flora" in München, teils in der,, Allgemeinen Botanischen Zeitschrift" vonA. Kneucker in Karlsruhe über das Meuburger Florengebiet publizierten botanischen Aufsätze gesammelt und wörtlich zum Abdrucke gebracht. Eventuelle Aenderungeu bezw. Verbesserungen wurden an dem entsprechenden Orte in dem Neuburger Florenverzeichnisse (VI.) angebracht. 1, Eine für Bayern neue Calamagrostis-Art.*) Von Eugen Erdner, Pfarrer in Ried bei Neuburg a. D. Am 21. Juni vor. Jbrs unternahm ich eine botanische Exkursion nach dem ungefähr eine Stunde südöstlich von Neuburg a. D. an der Grenze des Donaumooses gelegenen Orte Zell, um Fruchtexemplare der Hottonia palustris L., welche in einem Wiesengraben zwischen Zell und Brück sehr zahlreich vorkommt, für das Regensburger Exsikkatenwerk zu sammeln. Zum „Hottoniagraben" wählte ich dieses Mal den kür- zesten Weg mitten durch eine moorige Wiesenfläclie, welche mit Seggen, Schilf etc. dicht bewachsen ist. Schon beim raschen Durchschreiten fiel mir eine zum Teil schon blühende Grasart auf, welche mit Molinia coerulea Mch. Aehnlichkeit zu haben schien, der ich aber vorerst keine Aufmerksamkeit schenkte. Nachdem ich die Hottonia gesammelt hatte, kehrte ich auf dem gleichen Wege zurück, um die erwähnte Graminee näher zu untersuchen. Zu diesem Zwecke entnahm ich einer blühenden Rispe ein Aehrchen, welches einblütig war und unterhalb der Decl< piirpurea L. Zweiter Fundort in Bayern. Diesen interessanten Weidenbastard entdeckte ich Mitte August vorigen Jahies nicht weit von dem für Nr. 2*) angegebenen Fundorte in einem einzigen kräftigen Exemplar. Die Blätter des Strauches waren aber von Insekten so zerfressen, dass ich mit Mühe zwei halbwegs brauchbare Zweige sammeln konnte; aber auch an diesen war die Mehr- zahl der (als Ersatz für die verlorenen alten getriebenen) jungen Blät- ter so abnorm breit und so stark behaart, dass man unwillkürlich an S. caprea erinnert wurde. Die wenigen alten Blätter dagegen Hessen durch ihre derbe ledrige Beschaffenheit und den intensiven Glanz auf der Oberseite den Einfiuss von S. daphnoides ahnen. Ausser den ge- nannten zwei Arten fand sich auch noch S. purpurea in unmittelbarer Nähe. Zum Glucke entdeckte ich an einem der zwei Zweige ein ein- ziges verspätetes, wenn auch zum Teil deformiertes ^ Blutenkätzchen, welches dem vortrefflichen Weidenkenner A. Mayer in Regensburg ge- nügte, um daraus mit Sicherheit den Bastard daphnoides X purpurea zu erkennen-, seine Diagnose wurde durch die heuer gesammelten nor- malen Blüten und Blätter glänzend gerechtfertigt. Die Kätzchen, an deren Grund kleine grüne Blättchen sitzen, erinnern etwas an S. pur- purea, sind jedoch durchwegs länger und dicker. Die Sc h uppen sind lang und dicht behaart; der fast sitzende eiförmig längliche Frucht- knoten mit massig langem Griffel und parallel aufgerichteten Narben ist ebenfalls behaart, aber nicht so stark wie bei S. purpurea Die länglich-lanzettlichen Blätter weisen durch ihre Verbreiterung im vor- *) SoH heissen „für Nr. 1", d. V. 539 deren Drittel untrüglich auf S. purpurea hin und sind in der Jugend auf beiden Seiten ziemlich stark behaart, werden jedoch später unterseits nahezu kalil und oberseits glänzend. Die Nervatur derselben ist ober- und besonders unterseits etwas hervortretend; in der oberen Hälfte sind sie deutlich gesägt, in der unteren fast ganzrandig. Die Neben- blätter sind lineal-lanzettlicb ; die jungen Zweige teilweise rauh behaart. Die Kapselklappen krümmen sich sichelförmig nach aussen. IV. Salix caprea L. x daphuoides Villars.*) Zweiter Fundort in Bayern. Dieser Bastard, einer der seltensten in Deutschland wurde im Jahre 1897 von Herrn Hauptlehrer Mayer in Regensburg unterhalb Wolfs- koten zum ersten Male in Bayern aufgefunden. Bei einer in Begleitung des Herrn Staatsanwalts Gerstlauer in Neuburg a. D. unternommenen Exkursion an der Donau gegen Joshofen, welche speziell der Erfor- schung der Weiden galt, stiess genannter Herr auf ein kleines Weiden- bäumchen, welclies ihm sehr bastardverdächtig vorkam. Die gemein- schaftliche Untersuchung an Ort und Stelle ergab als vorläufiges Resultat den Bastard caprea X daphnoides, dessen beide Stammarten in nächster Nähe vorkommen. Zu Hause angekommen, verglich ich unsere Weide mit einem mir von Herrn Mayer gütigst überlassenen Exemplar seiner Regensburger caprea X daphnoides und seiner in den „Weiden Regensburgs" gegebenen Beschreibung. In allen wesentlichen Momenten stimmten beide miteinander überein, weshalb ick bezüglich der Beschreibung auf die in genanntem, jedem Weidenfreunde sehr zu empfehlenden Werkchen auf S. 63 gegebene Diagnose hinzuweisen mir erlaube. Während jedoch die Blätter des Regensburger Bastardes den Zuschnitt von S. caprea besitzen, hält die Neuburger Weide auch in dieser Hinsicht so ziemlich die Mitte zwischen den beiden Erzeugern ein ; sie sind nicht, wie bei jener, „verkehrt - eiförmig - elliptisch und meist doppelt so lang als breit", sondern länglich-elliptisch und meist 2 — 3 mal so lang als breit. Wegen dieses hinsicht- lich der Blattgestalt bedeutenden Unterschiedes nenne ich unsere ca- prea X daphnoides: „Salix Neoburgeusis mihi." V. Salix caprea L. x incaua Schrank. Zweiter F^undort in Bayern. Nicht weit von dem unter Nr. IV angeführten Fundorte stiess ich im heurigen Frühjahr auf eine baumartige, junge Weide, deren ? Kätz- chen eben zu blühen begannen. Dieselben waren lang und schlank und vor dem Aufblühen etwas gekrümmt und erinnerten dadurch an S. incana, wenn sie auch etwas dicker waren als bei dieser. Die K ä t z- ciien schuppen waren am Grunde hell, gegen die Spitze röilich und braun. Die kegelförmigen Fruchtknoten dagegen waren filzig weiss- *) Die Beschreibung der inzwischen als Tripelbastard — S. caprea X daphnoides x purpurea — erkannten Hybride ist sul) Nr. 9 in dieser Ab- teilung abgedruckt. 540 grau behaart, ihre Sti eichen etwa dreimal so lang als das Nektarium. Diese Beobachtung Hess die Beteiligung einer der Rugosen an der Bil- dung des Bastardes vermuten, von denen jedoch nur S. caprea am Fund- orte zu bemerken war. Der ziemlich lange Griffel hatte 2 teilige Narben, welche später etwas spreizend wurden; die Behaarung des Fruchtknotens wurde mit der Zeit etwas lichter. Die jungen Blät- ter waren auf beiden Seiten seidig-filzig; später wurde die Oberseite kahl und glänzend, die Unterseite blieb stark filzig mit undeutlichem Adernetz. Die Blattforra ist länglich bis länglich-lanzettlich, selten nahezu eiförmig, drei bis fünfmal so lang als breit. Die Blüten - zweige waren meist kahl, gelb bis rotbraun, die Blatt z weige meist dicht behaart; die Nebenblätter länglich-lanzettlich bis schmal ei- förmig, die Kapselklappen schneckenförmig eingerollt. Diese Eigen- schaften Hessen keinen Zweifel mehr darüber bestehen, dass ich es hier mit dem Bastarde S. caprea x incana zu tun hatte. Der kleine Baum lieferte mir Material genug, um den Bastard für das Regensburger Ex- sikkatenwerk sammeln zu können. Später entdeckte ich an anderer Stelle noch einige ganz junge Exemplare des nämlichen Bastardes. 3. Z'wei neue Funde aus Schwaben.^) Von Eugen E r d n e r. I. Ceiitaurea iacea L, X nigra L. (= C. Gerstlaueri Erdiier, nov. hybr.). Im Jahre 1903 entdeckte Herr Staatsanwalt Gerstlauer in Neu- burg a. D. bei Marbach, A.-G. Krumbach, im mittleren Schwaben einen Fundort der Centaurea nigra L , welche bisher nur von 3 Orten des nördlichen Schwabens: Wertingen (Prantl), Wemding (Schnizlein und Frickhinger) und DiUingen (Follak-Ulsamer) bekannt war. Im Oktober vorigen Jahres besuchte G. das bezeichnete Gebiet wieder und machte dabei die Wahrnehmung, dass genannte Pflanze daselbst an Waldrändern und anderen geeigneten Lokalitäten ziemlich verbreitet ist. Am Rande einer zwischen zwei stark bewaldeten Sandliügeln. an deren Fuss G. nigra L. reichlich vorkommt, gelegenen Wiese wuchsen letztere und C. iacea L. subsp. angustifolia Schrank var. typica und semifim- briata Gugler -) bunt durcheinander. Hier war es, wo G. eine Anzahl von Pflanzen beobachtete und sammelte, welche auf ihn den Eindruck von Mittelformen zwischen den zwei genannten Arten oder von Varietäten der einen oder anderen Art machten. Das genaue Studium dieser Pflanzen, welche G. mir zur Einsichtnahme vorzulegen die Güte hatte, führte zu dem Ergebnisse, dass wir es hier bei der grösseren Anzahl derselben, nämlich bei 12 von 17, sicher mit dem Bastarde C. iacea L. X nigra ') Mittig. Bayer Bot. Ges. I. Bd. No. 34, 1905, S. 425 ff. °) W. (liiyler, ,, Zur Systematik der Centaiirecngrupp'' Jacea''. Mitllgen. der Bayer Bot. (iesellschaft Nr. 33, München 1904, pag. 406. __ 541 L.. welcher meines "Wissens nicht beschrieben ist/) zu tun haben. Von Centaurea nigra L, unterscheiden sie sich durch das regel- mässige Vorhandensein von (wenn auch manchmal kürzeren) randständigen Stiahlbliiten, welche bei nigra nur sehr selten vorkommen, durch das in der Regel breitere, meist Jänglich-lanzettliche, manchmal sogar ei- förmig-längliche Mittelfeld der Hüllblättchen-Anhängsel, durch die etwas derberen und kürzeren, in grösseren Zwischenräumen stehenden Fransen derselben, durch den kürzeren, rudimentären Pappus, welcher teils alle, teils nur einen Teil der Achenen krönt und manchmal nur durch einige Zäbnchen angedeutet ist und durch das schwarz- bis gelbbraune Kolorit der Köpfchen überhaupt. VonC. iacea und ihren Formen unter- scheiden sich die in Frage stehenden Exemplare durch die längeren, in regelmässigen Zwischenräumen stehenden Fransen der Anhängsel, welche fast nie zu zweien oder mehreren verwachsen sind, durch das nicht bloss an den unteren, sondern auch an den mittleren Hüllblättchen verschmälerte Mittelfeld der Fransen — gewöhnlich ist nur die oberste Reihe (oder die zwei obersten Reihen) der Anhängsel breiteiförmig oder rundlich, ganzrandig oder eingerissen — , durch das regelmässige Vorhandensein eines wenn auch meistens rudimentären Pappus, welcher sich bei iacea nur selten findet und durch die meist rundliche Gestalt der Köpfchen. — Der ganze Habitus der Pflanzen mit ihren verlängerten, regelmässig be- blätterten Aesten und ziemlich schmalen Blättchen ^) lässt auf Beteiligung der subsp. angustifolia Schrank bei der Bastardierung schliessen, welche mit gefransten und ungefransten Anhängseln — var. semifimbriata und typica Gugler — am Standorte vorkommt. — Mehr Schwierigkeiten bereitete jener Teil der Pflanzen, bei welchen das Vorhandensein eines rudimentären Pappus nicht konstatiert werden konnte Bei diesen sind auch regelmässig mehr als eine bezw. zwei Reihen der obersten Hüllschuppen- anhängsel ungefranst, ganzrandig oder höchstens eingerissen, die Fransung ist keine so regelmässige mehr, sondern öfters sind zwei oder mehrere Fransen miteinander verwachsen, das Mittelfeld der Anhängsel ist meist breiieiförmig oder rundlich und die Köpfchen sind mehr eiförmig-walz- lich. Alle diese Merkmale lassen darauf schliessen, dass die betreffenden Pflanzen, wenn sie auch, obei flächlich betrachtet, von den vorhin be- sprochenen sicheren Bastarden wenig abzuweichen scheinen, doch eher zu C. iacea angustif. semifimbriata Gugler zu ziehen sind. Es wäre übrigens nicht ausgeschlossen, dass sie eine der iacea näher stehende Foim des besprochenen Bastardes — C. iacea L. >< nigra L. f. subiacea — oder, wenn auch weniger wahrscheinlich, einen Rück- bastard zu iacea — (C, iacea L. - - nigra L.) X iacea L. — dar- M In Kochs Synopsis III. A. p. 1610 findet sich laut gütiger Mitteilung des Herrn Reallehrers Gugler die Angabe: ,,C. iacea X nigra: Marl b. Lemförde' . Da jedoch dieser Notiz weder eine Beschreibung noch eine Quellenangabe oder eine binäre Bezeichnung beigegeben ist, früher auch viel- fach C. nigrescens W. als C. iacea X nigra betrachtet wurde, so glaube ich dieselbe unberücksichtigt lassen zu dürfen. ") Auch die G. nigra des Fundortes scheint schmalere Blättchen und längere, schlankere Aeste als gewöhnlich zu haben und stellt vielleicht eine angustifolia- bezw. ramosa-Form der nigra dar. Erdner u. Gugler. 54S stellen. Ueber die Beschaffenheit bezw. Keimfähigkeit der Samen lässt sich vorerst, da die bei weitem meisten Köpfchen noch in Blüte standen und nur halb entwickelte Achenen zeigen, nichts sagen; bei der nahen Verwandtschaft der beiden Arten dürfte indes eine vollständige Ent- wicklung und Keimfähigkeit der Samen nicht ausgeschlossen sein und auf diese Weise der Bastard sich vielleicht auch an anderen, entfernteren Orten angesiedelt haben. Sollte die eben beschriebene Hybride, wie es scheint, bisher noch nicht benannt sein, so würde ich mir erlauben, die- selbe zu Ehren des glücklichen Finders derselben, meines verehrten Freundes L. Gerstlauer, Centaurea Gerstlaueri zu nennen, IJ. Festiica arundinacea Schrei), x gigantea Till. (= F. Fleischeri Rohlena), Neu für Deutschland! Am Donauufer bei Neuburg a. D. findet sich fast überall und meist in grosser Menge Festuca arundinacea Schreber, vielfach von F. gigantea Vill. begleitet. Hier stiess ich auf eine Pflanze, welche oberflächlich betrachtet Fest, arundinacea zu sein schien, bei näherem Zusehen je- doch Grannen aufwies, welche nahezu die Länge der Deckspelzen er- reichten. Ich hatte trüber schon begrannte Formen der arund, gefunden, welche wohl die var. subalpina Hackel darstellen ; während jedoch bei diesen die Grannen nur eine Länge von 2 — 3 mm hatten, waren die- selben bei jener 6 — 8 mm lang und teilweise etwas geschlängelt ; auch fiel mir die Ueppigkeit der Pflanze auf, welche einen kolossalen Rasen von mindestens 50 — 60 Halmen bildete. Kaum war ich einige Schritte weiter gegangen, da begegnete ich einer F. gigantea Vill. und genau in der Mitte zwischen ihr und einer Fest, arundinacea stand ein zweiter Stock von der nämlichen Beschaffenheit, wie ich ihn eben verlassen hatte. Nun glaubte ich des Rätsels Lösung gefunden zu haben ; die beiden Pflanzen waren offenbar nichts anderes als Hybriden zwischen arundinacea und gigantea. Die Vergleicbung der Bastardpflanze mit den beiden Eltern war mir unter den gegebenen Verhältnissen sehr leicht gemacht und wurde denn auch sofort an der lebenden Pflanze vorgenommen ; doch sind zur Beschreibung auch noch einige andere Stöcke, welche ich später entdeckte und die es mir möglich machten die Hybride für die Flora exsiccata Bavarica zu sammeln, herangezogen. Die Pflanze bildet meist lockere, hier und da aber auch feste Rasen mit bald wenigen, meist aber zahlreichen (bis zu 60) Stengeln, welche bogenförmig aufsteigen und über dem Grunde 3 — 4 Blätter tragen. Die Höbe der Stengel, welche auch unter der Rispe meist glatt sind, ist die nämliche wie bei den zwei Stammarten und schwankt zwischen 60 und 120 cm; ich habe jedoch, besonders in feuchten Gebüschen, Exemplare beobachtet, welche nahezu und sogar über 2 m hoch waren. Die Scheiden der unteren Blätter sind meist rauh ; die oberste Scheide umfasst den Stengel über der Mitte, reicht jedoch nicht bis zum Grunde der Rispe. Die Spreite der Blätter, welche ziemlich starr und am Rande rauh sind, hält in der Bieite ungefähr die Mitte zwischen den 543 beiden parentes (5 — 12 rarn) und ist am Grunde ofl in zwei sichel- föi'mige Oehrchen vorgezogen. Die Rispe ist meist lang und weit ab- stehend, meist schon in der Blütezeit überhängend. Die Aeste sind dünner und länger und tragen weniger zahlreiche Aehrchen als bei arund.; letztere sind länger als bei arund. (12 — ^14 mm lang), lanzettlich- länglich, gewöhnlich 4 — 5 blutig, während die daneben stehenden Arun- dinacea- Aehrchen meist 3 — 4, die Gigantea-Aehrchen 5 — 6 Blüten auf- weisen ; sie sind meistens etwas violett angelaufen, jedoch nicht so stark wie bei arund. Die Hüllspelzen sind linealisch, spitz, etwas ungleich, näm- lich die obere länger, oberwärts trockenhäutig; die Deckspelzen undeutlich önervig, am Kiele etwas rauh, oberwärts trockenhäutig. Der Pollen schlägt, wie es scheint, immer fehl, ebenso die Frucht, wie ich später bei vielen Exemplaren zu beobachten Gelegenheit hatte. — Dass Fest, arund, und nicht etwa F. pratensis bei der Bildung der Hybride beteiligt ist, er- gibt sich, ganz abgesehen von der viel grösseren Häufigkeit der ersteren am Fundorte, aus der beträchtlicheren Höhe der Pflanze, welche die von arund, und gig. nicht bloss erreicht, sondern manchmal sogar übertrifft, während ein Bastard zwischen Fest, pratensis und gigantea bedeutend niedriger sein müsste, aus der gleichen Blütezeit der Bastard- pflanze mit den zwei Eltern, während F. pratensis am Fundorte schon längst verblüht und am Ausfallen war, aus der Grösse der Rispe, welche vor und nach der Blüte weit abstehend (nicht zusammengezogen) ist, aus der reichen Anzahl von Aehrchen an den unteren RispenäsLen und aus der geringen Anzahl von Blüten innerhalb der verhältnismässig kürzeren Aehrchen. Zum Schlüsse obliegt mir noch die angenehme Pflicht Herrn Oberstabsarzt Dr. Torges in Weimar für die gütige Prüfung bezw. Bestätigung meiner Bestimmung den innigsten Dank aus- zusprechen. 4. Neuburger Lappa-Arten, -Formen und -Bastarde.*) Von Engen Erdner, Pfarrer. Die Kletten werden von vielen Floristen als ,,quantitc negligeable" betrachtet und beiseite geschoben. Wer sich indes durch die allzu- grosse ,, Anhänglichkeit'' dieser Proletarier nicht abschrecken lüsst, dem werden sie sich recht dankbar erweisen, in der Flora von Neaburga. D. sind alle vier in Deutschland einheimischen Arten vertreten. — Am ver- breitetsten ist Lappa tomeutosa Liuk; sie findet sich überall an Wegen, wüsten Plätzen, in Dörfern, an Waldrändern etc., selten wagt sie sich in den Wald selbst hinein. Diese Art variiert mit grösseren oder kleineren Köpfchen, welche, besonders in der Jugend, mit spinn- webeartigem, weissgrauem Filze dicht bedeckt sind, von welchem sich die tiefpurpurroten Blüten prächtig abheben. Auch die Höhe der Pflanze schwankt je nach dem Standorte bedeutend; die höchsten Exem- plare habe ich im Waldesschatten beobachtet, wo die Pflanze mit ihren *) Mittlgn Bayer. Bot. Oos. l. Bd. Nr. 31. 1904. S 372 ff. und Nr. 33. S. 388 ft- 544 Aesten zum Teil überhängt, die Köptchen grösser, der Ebenstrauss lockerer und die Behaarung schwächer wird. In dieser Form erinnert die Pflanze etwas an den unten zu besprechenden Bastard L. tomen- losa X ofiicinalis, — Hinsichtlich der Verbreitung kommt der L. tomen- tosa fast gleich die L. offlcilialis AUioni, welche in anderen Gegenden, z. B. um München, weniger verbreitet zu sein scheint. Sie hat unter allen Lappae, auch L. nemorosa Körnicke nicht ausgenommen , die grössten Köpfchen; ich habe solche beobachtet, welche 4^2 bis 5 cm breit sind. Auch an Grösse der Samen steht sie L. nemorosa nicht nur nicht nach, sondern übertrifft dieselbe meistens. Riesenexemplare von 2^/2 bis 3 m Höhe konnte ich im Jahre 1901 bei der Beutmühle nächst Neuburg a. D. beobachten. L. offic. findet sich nicht selten auch an Waldrändern und im Walde selbst, wo sie, wie tom., einen schlankeren Habitus annimmt, mit verlängerten, zum Teil etwas über- hängenden Aesten und lockerem Ebenstrausse. In dieser Form dürfte sie vielleicht manche Angabe von L. nem. auf dem Gewissen haben. — Etwas weniger verbreitet als beiden vorigen ist hier L. minor DC. Sie ist ebenfalls ziemlich veränderlich in der Grösse der Köpfchen ; normalerweise haben dieselben die Grösse einer Haselnuss. in fruch- tendem Zustande sind sie indes ott weit grösser. Bald sind die- selben ganz kahl, bald ziemlich dicht spinnwebig- wollig; oft sind fast alle Hüllblätter grün mit hakeniörmigen Spitzen , oft aber sind die innersten Reihen der Hüllblätter auch rot und nahezu strahlend mit teilweise geraden Spitzen. Hauptstengel, Aeste und Aestchen sind immer steif aufrecht, bezw. aufrecht abstehend, nie hängend oder gar zurück- gebogen. Leider hatte ich bis jetzt keine Gelegenheit, diese Art an schattigen Standorten, z. B. im Walde, zu beobachten, um die dadurch etwa hervorgerufenen Abänderungen konstatieren zu können; indes — nach den bei den beiden vorigen gemachten Beobachtungen dürfte zwar der Wuchs ein etwas höherer und schlafferer werden und die Köpfchen an Grösse etwas zunehmen, die wesentlichen Merkmale aber konstant bleiben. Ich werde, um diesbezügliche Beobachtungen machen zu kön- nen, L. minor an einigen schattigen Waldstellen aussäen. Die Aest- chen sind bei dieser Art meistens traubig angeordnet ; manchmal ver- längern sie sich indes so sehr, dass der Blütenstand nahezu ein trau- big-ebensträussiger wird, eine Erscheinung, welche sich indes fast nur an den Haupt ästen findet. Die Köpfchen sind an den Spitzen der Aeste und Aestchen oft kurz gestielt und stehen deswegen etwas geknäuelt, aber nie so stark wie bei nemorosa; auch die Aestchen der Seitenäste, wenn sie auch meistens verkürzt sind, tragen fast immer mehrere Köpfchen. — Kur an wenigen Stellen des Neuburger Florengebietes wurde bis. jetzt Lappa nemorosa Körnicke gefunden. Ich gestehe offen, dass ich bis noch vor kurzem au das Artrecht dieser Pflanze nicht geglaubt habe, da ich dieselbe noch nie lebend zu beobachten Gelegen- heit gehabt hatte. Als es mir aber im Vorjahre gplang, typische Exem- plare der Art zu entdecken, ward ich sofoit heUebrt. Wenn auch eine gewisse Verwandtschaft mit minor nicht geleugnet werden kann, ist doch der Waldesschatten, in welchem nemorosa von mir bis jetzt ansschliess- 545 lieh gefunden wurde, nie und nimmer imstande solche Veränderungen hervorzurufen. Die dünnen, langen, rutenförmigen, zurückgebogenen, oft nahezu auf den Boden hängenden Aestc verleihen der typischen PHanze ein ganz eigenartiges Aussehen. Die Köpfchen sind bedeutend grösser, oft mehr als doppelt so gross als bei minor und stehen an den Spitzen der Aeste und Aestchen zu 3—6 gedrängt übereinander. Wäh- rend die mittleren und unteren Aestchen der Hauptzweige meist ver- längert sind, sind die der Seitenzweige oft sehr verkürzt und tragen die Köpfchen einzeln in fast ährenförmiger Traube. — Die Grösse der Köpfchen variiert stark; wenn Garcke in seiner ,, Illustrierten Flora von Deutschland'', 17. Aufl., pag. 339, angibt: „Köpfchen sehr gross", so ist das zunächst wohl nur gemeint im Vergleich zu denen der ver- wandten minor. An einigen Exemplaren habe ich Köpfchen beobachtet, welche kaum 1 Vainal so gross als die der typischen minor waren. An dieser kleinköpfigen Form sind die Aeste auch meist etwas weniger zurückgebogen als bei nemorosa typica; sonst aber gleicht sie in allen Stücken der letzteren. Solche Exemplare hätte ich wohl mit Recht als L. nemorosa x minor gedeutet, wenn ich, was bis jetzt aber nirgends der Fall war, beide Arten zusammen angetroffen hätte ; solche Exem- plare werden wohl auch Wo r lein in seiner ,,Phanerogaraen etc. -Flora der Münchener Talebene" pag. 86, Anmkg. 4, zu der Bemerkung ver- anlasst haben : ,, Zwischen L. minor und nemorosa kommen üebergänge vor. Ich benenne diese Form, welche wohl überall mit der typischen vorkommt, vai". microceiihala mh. — Wie die Grösse der Köpfchen variiert auch die Behaarung derselben. Die in der näheren Umgebung von Neuburg a D. gesammelten Exemplare haben fast kahle Xöpfch^i, während die von Monheim stammenden ziemlich stark spinnwebig be- haart sind. Bei einigen Exemplaren der var. microcephala mh. habe ich vereinzelte rote innere Hüllblättchen mit gerader Spitze beobachtet. — L. nemorosa habe ich bis jetzt an folgenden vier Orten gefunden : im ,, Burgwald"' nächst Neaburg a. D., bei der Ueberfuhr über die Donau nächst Bergheim auf dem rechten Ufer, im Walde zwischen Kreut und Docherhof und im Stadtwalde bei Monheim. Um die durch Ver- änderung des Standortes sich eventuell ergebenden Abänderungen be- obachten zu können, habe ich im vorigen Jahre L. nemorosa (nebst L. nemorosa X officinalis) an sonniger Stelle in meinem Garten ausgesät. Vielleicht kann ich seinerzeit über das Resultat dieses Kulturversuches berichten. — Bevor ich zur Beschreibung der bis jetzt entdeckten Lappa- Bastarde übergehe, gestatte ich mir, darauf aufmerksam zumachen, dass zur sicheren Bestimmung der Lappae Seitenäste allein nicht genügen, da dieselben meist von den Blütenständen der Hauptäste abweichen; es möge also bei jedem Exemplare immer wenigstens ein Hauptzweig mit- gesammelt werden. Von geringerer Bedeutung sind bei den Kletten die Blätter; zur Vollständigkeit der Exemplare sollten indes immer auch ein oder zwei der unteren Stengelblätter beigefügt werden. An Bastarden zwischen den einzelnen Lappa-Arten welche sich, nebenbei bemerkt, vollständiger Fertilität erfreuen, habe ich bisher folgende zu beobachten Gelegenheit gehabt. ;j5 546 I. Lappa officiiialis All. x tomentosa Lmk. Unter den hier beobachteten Lappa-Bastarden ist der eben genannte bei weitem am häutigsten. Ich habe ihn bis jetzt an neun Orten ge- funden ; er dürfte sich indes wohl überall da finden, wo beide Eltern in grösserer Anzahl zusaramentreifen. Die von mir gesammelten Exemplare lassen sich unter 3 Formen subsumieren. Die erste steht in ihren Merk- malen so ziemlich in der Mitte zwischen den beiden Erzeugern. Von tomentosa unterscheidet sie sich durch die geringere Spinnwebigkeit des Hüllkelches, dessen innere Blättchen meist weniger intensiv rot und daher weniger strahlend sind ; im übrigen sind die Spitzen derselben, wie bei tom., gerade, nicht hakenförmig, während jedoch hinwiederum die Blüten den Hüllkelch nicht so stark überragen wie bei tom. Von officinalis unterscheidet sie sich sofort durch die spinnwebige Be- haarung der etwas breiteren Hüllblättchen, von welchen die inneren ge- färbt und an der Spitze gerade sind — forma intermedia. — Die zweite Form des Bastardes — f. subofficinalis — steht der offic. näher; bei dieser ist der Hüllkelch sehr wenig behaart, die äusseren Hüllblättchen sind mehr pfriemlich (wie bei offic,), nur die innersten sind etwas breiterund rot gefärbt, jedoch mit meist hakigen Spitzchen — Die dritte Form endlich besitzt, wie tom., einen reichen Kranz von stumpfen, strahlenden Hüllblättchen mit gerader Stachelspitze; auch die äusseren Hüllblättchen sind ebenso breit wie bei tom , die spinnwebige, wollige Beb?,arung fehlt jedoch eigentümlicherweise fast ganz — f. decal- vata. — Alle drei Formen des Bastardes besitzen, wie die parentes, einen ebensträussigen Blütenstand, die Köpfchengrösse hält meistens die Mitte ein. Die f. intermedia habe ich bis jetz,t beobachtet: Bei Bitten- brunn an der Strasse gegen Laisacker; ebendort an der Strasse gegen Riedensheim ; Laisacker in der Ortschaft selbst; Strass im Oite und beim Strasser Keller-, zwischen Strass und Moos; zwischen Hesselohe und dem Rieder Wald; f. subofficinalis: nur bei der Ueberfuhr über die Donau nächst Bergheim auf dem rechten Ufer; die f. decalvata: nur an der Strasse zwischen Neuburg und Bittenbrunn. II. L. officinalis All. x minor DC. Die obersten Aestch'en des Blütenstandes bilden einen meist lockeren Ebenstrauss, die folgenden eine Traube; selten ist der Ebenstrauss so vollkommen wie bei offic. Die Grösse der Köpfchen variiert stark oft auf einem und demselben Stocke; bald hält dieselbe die Mitte ein zwischen offic. und minor, bald neigt sie mehr der einen oder anderen Art zu. Die Hüllblätter sind ungefähr so lang wie die Blüten und fast immer ohne spinnwebige Behaarung, nur unten spärlich gewimpert ; die inneren an der Spitze oft purpurrot mit meist hakenförmiger, hie und da auch gerader Spitze. Diesen Bastard habe ich bis jetzt an zwei Orten be- obachtet : im Orte Bittenbrunn (nächst Neuburg a. D.) und bei Hausen nächst Bayerdilling (Rain) in einem Gebüsche gegen den Wald. 547 IIT. L. tomeutosa Lmk. x minor DC. Neu für Bayern ! Der für tomentosa typische Ebenstrauss geht so ziemlich verloren ; die mehr traubig gestellten, schlanken oberen Aestchen tragen auf langen Stielen die Köpfchen meist einzeln. Diese sind etwas kleiner als bei tomentosa; die Behaarung ist schwächer. Die äusseren Hüllblätter sind schmäler als bei tomentosa und mehr pfriemlich wie bei minor; die inneren sind rot, aber weniger strahlend als bei tomentosa. Die Blüten sind wenig länger als der Hüllkelch ; letzterer ist aussen ziemlich stark rot angelaufen, wie das bei minor des öfteren vorzukommen pflegt. Diese Hybride, welche, wie es scheint, in Bayern bis jetzt nicht beobachtet wurde, fand ich im November vorigen Jahres auf Schutt bei der Hoff- mann'schen Dampfsäge nächst Neuburg a. D. unter den Eltern. — Eine andere Pflanze, welche ich ursprünglich ebenfalls für diesen Bastard gehalten und beim sog. Schneiderhäusle unweit Neuburg a. D. gefunden hatte, muss ich nach nochmaliger eingehender Untersuchung zu toment. X officinalis ziehen, trotzdem am betreffenden Fundorte nur tom. und minor und keine einzige officinalis anzutreffen war. Es wäre dies also der zehnte Fundort dieses Bastardes um Neuburg a. D. IV. L. nemorosa Körnicke x officinalis All. Neu für Bayern ! An zwei Punkten der Umgebung von Neuburg a. D., nämlich an einem Abhänge des Burgwaldes zur Donau und an der Ueberfuhr bei Bergheim fand ich L. nemorosa in Gesellschaft von L. officinalis. Ich brauchte auch nicht lange zu suchen, bis ich eine bastardverdächtige Zwischenform zwischen beiden entdeckt hatte, die sich bei genauer Untersuchung wirklich als der gesuchte Bastard herausstellte. Die F.xem- plare von den beiden genannten Fundorten gleichen sich ganz genau und nehmen so ziemlich in allen Teilen eine Mittelstellung zwischen den beiden parentes ein — f. intermedia. Während bei nem. die Köpfchen an der Spitze der Aeste und Aestchen auf kurzen Stielen ge- knäuelt beieinander stehen und die folgenden Aestchen sich traubig gruppieren, stehen hier alle Köpfchen auf ziemlich langen Stielen, so dass der Blütenstand etwas ebensträussig wird. Die Aeste sind zwar auch noch etwas übergebogen, doch nicht so stark wie bei der typ. nem. Die Behaarung der Köpfchen ist sehr schwach, wie denn auch die nem. der betreffenden Fundorte fast kahle Hüllblättchen hat. — Von dieser Form des Bastardes weicht eine andere bei der schon ge- nannten Beutmühle gefundene bedeutend ab. Der betreffende Standort liegt nicht mehr im Walde selbst, ist indes nur einige Hundert Meter vom Burgwald, wo nem. vorkommt, entfernt. Die in Frage stehende Pflanze hat schon eine ziemliche Geschichte hinter sich und weite Reisen gemacht, von denen sie bald als nemorosa, bald als officinalis, bald als dubia, bald überhaupt ungetauft zurückkam und wäre vielleicht schon längst verschollen, wenn nicht die Auffindung der nem. Aufklärung in 35* 548 die Sache gebracht hätte. Sie ist zweifellos eine der offic, welche am Fundort allein vorkommt, näherstehende Form von nem. x offic. und entspricht vielleicht eher der Combin. (L. nem. x offic.) x offic. Der Blütenstand ist hier schon ziemlich stark ebensträussig, die Köpfchen sind auch fast die von offic , der Hüllkelch ist indes spinnwebig behaart (fast stärker als bei der nem vom Burgwald) und die Aeste hängen ziemlich stark über. Ich habe im verflossenen Jahre leider vergebens wieder nach der Pflanze gesucht, welche die f. silbofficilialis des be- treffenden Bastardes darstellt. Zum Schlüsse möchte ich nicht unerwähnt lassen, dass ich Ende Juli 1901 beirj Abstiege vom Wendelstein nach Brannenburg in der Nähe von St. Margareth am Waldrande eine Lappa-Form gefunden habe, welche ich nur als L. nemorosa x t(meiltosa deuten kann, wenn auch meines Wissens die erstere von dort nicht angegeben ist. Der Habitus ist so ziemlich der von nemorosa, die Köpfchen sind aber sehr stark spinnwebig wollig und die innersten Hüllblättchen sind rot mit zum Teil geraden Spitzen. Die Köpfchen stehen an der Spitze des Stengels so stark geknäuelt, dass der Blutenstand fast einem schmalen Ebenstrauss gleicht. Ich empfehle diese Pflanze, von der ich leider nur ein Exemplar besitze, der Beobachtung derjenigen Mitglieder unserer Gesellschaft, welche im bezeichneten Gebiete zu botanisieren Gelegenheit haben. 5. Juncus acutiflorus Ehrh. ^< alpinus Vill. *) = Juncus Langii mh., nov. hyb. Von Eug. Erdner, Pfarrer in Ried bei Neuburg a. D. Bei einer botanischen Exkursion, welche ich im Juli 1905 nach dem weltabgeschiedenen, mir aber durch manche seltene Pflanze lieb- gewordenen, am Südwestrande des fränkischen Jura gelegenen Monheira ausführte, gelang es mir an einer feuchten, sandigen Stelle der näheren Umgebung des Städtchens, die oben genannte Hybride zu sammeln, ich legte sie Buchenau zur Begutachtung vor, welcher meine Bestimmung als richtig anerkannte und den Fund in die kurz nach seinem Tode erschienene Monographie der Juncaceae in A. Englers „Das Pflanzen- reich" p. 210 an erster Stelle aufnahm. Er schreibt dort: ,, Juncus acutiflorus x alpinus. Monhcim in Schwaben (Erdner 1905); eine wahrscheinlich so zu deutende Mittelform in den Silsterwitzer Wiesen am Zobten, Schlesien (Ziesche 1893). Zweifelhaft bleibt die von Haussknecht in Thüringen zwischen Lausnitz jnd Birkigt ge- sammelte Pflanze." Was letzleren Fundort anlangt, so machen Ascherson und Graebner in der Synopsis der mitteleurop. Flora, II. Band, 2. Abtlg.'' pag. 483 folgende Bemeikung; ,,J. acutiflorus x alpinus 4. Dieser Kombination entspricht vielleicht eine von Haussknecht in Thüringen zwischen Lausnitz und Birkigt gesammelte Pflanze; da jedoch die Kapseln bereits zu stark verwittert sind, und auch die Samen gut ausgebildet *) Allgem. Botan. Zeitschrift Nr. 12, 1906. 549 erschienen, ist die Deutung einigermassen zweifelhaft." Wie aus den zitierten Stellen hervorgeht, scheint es rair zum ersten Male geglückt zu sein, einen sicheren Fundort des genannten Bastardes zu ent- decken. Ich nenne denselben zum Andenken an meinen treuen Ereund and Mitarbeiter, den leider zu früh verstorbenen Lehrer Otto Lang in Monheim, unter dessen liebenswürdiger Führung ich die ganze Um- gegend kreuz und quer durchstreifte, Juncus Laiigii mh. Da weder in Englers Pflanzenreich noch in der Synops. von Aschers, u. Graebn. eine Beschreibung der von Buchenau br. als ,, interessant" bezeichneten Pflanze gegeben ist, so lasse ich eine kurze Diagnose dei selben folgen. ,,T rächt eines kräftigen J. alpinus; locker rasenbildend. Stengel meist ca. 50 cm hoch, Scheiden lebhaft rotbraun. Blütenstand zu- sammengesetzt, nicht sehr gross ; Hauptäste starr aufrecht, Seitenäste wenig abstehend. Köpfchen nicht sehr zahlreich, etwas grösser als bei alpinus; Tragblätter hellbiaun. Perigonblätte r rotbraun, heller als bei alpinus, ungleich, die äusseren kürzer mit grünem Mittelstreifen, länglich, ziemlich kurz zugespitzt, manchmal stumpflich fast stachel- spitzig, die inneren, meist deutlich hautrandig, lang zugespitzt, aber nicht begrannt. Griffel etwas kürzer als der Fruchtknoten. Kapseln noch wenig entwickelt, die älteren länglich, allmählich in einen Schnabel verschmälert, braun mit offenbar fehlschlagenden Samen '• 6. Viola hirta L. saepincola Jord. var. cyanea Celak pro sp. ') nebst einigen Beobachtungen an anderen Veilchenhybriden, Von Eugen E r d n e r. Vor ungefähr sieben Jahren habe ich begonnen, Veilchenhybriden zu kultivieren. Der Zweck, den ich dabei verfolgte, war hauptsächlich der, die vielumstrittene Frage der Fruchtbarkeit oder Unfruchtbarkeit dieser Bastarde zu studieren, im Laufe der Jahre bekam ich mehr als ein Dutzend zusammen, alle aus der veilchenreichen Umgebung von Neuburg a. D.-); die Namen derselben und einige Beobachtungen daran werde ich am Schlüsse dieses Aufsatzes anführen. — Im sogenannten Engl. Garten bei Neuburg a. D. wurde, wie noch an einigen anderen Lokalitäten der Neuburger Flora, vor einigen Jahren Viola cyanea Celak. oder, wie sie nach W Becker^) jetzt heissen soll, V. saepin- cola Jord. var. cyanea Celak. pro sp. samt deren Bastard mit odorata L. gefunden. Die Möglichkeil, dort noch andere Bastarde der V. cyanea zu flnden, war gegeben, da sie am bezeichneten Oite mit V. hirta L. und V. collina Besser zusammen vorkommt. Im verflossenen Jahre gelang es mir denn auch ein kleines Stöckcheu ohne Blüten und Früchte 1) Mittig. Bayer. Bot. Ges. IL Bd., Nr. 4, lü07, ^) Vergleiche hiezu: L. Ge r s tl a u e r , . „üeber die Veilchenflora von Neubure a. D. und Umgebung.' Mittlgn. Nr. 34 der J^ayer. Bot. Ges. ') Allg. i5ot. Ztschr. Nr. 7/8 1903 p. 114 ff. __ 550^ zu entdecken, welches auf mich den Eindruck von V. cyanea X hirta machte. Ich verpflanzte dasselbe in meinen Garten und hatte vor einigen Wochen die Freude, dasselbe reichlich blühen zu sehen. Alles schien meine Vermutung zu bestätigen, nur der Umstand machte mich schwankend, dass die Brakteen zwar meistens, aber nicht ausschliesslich am unteren Teile des Blütenstieles inseriert waren, was man doch bei einer Hybride hätte erwarten sollen, deren beide Eltern nach den in den Florenwerken und sonst gegebenen Diagnosen die Brakteen. unter der Mitte tragen. Um diesem Zweifel ein Ende zu machen, sandte ich zwei lebende kräftige Ableger der Pflanze an Herrn W. Becker in Hedersleben, wobei ich die oben dargelegte Unsicherheit in der auf der Etikette notierten Bestimmung zum Ausdruck brachte. Becker zer- streute meine Zweifel und bestimmte die Pflanze unter Angabe der Hauptgiünde als Viola hirta X saepincola. Genauer müsste die Be- stimmung nach seiner Angabe lauten : V hirta L. x saepincola Jord. Rasse cyanea Celak. var. perfimbriata Borb. Nach einer weiteren Mit- teilung Beckers ist die genannte Hybride hiemit in Deutschland zum ersten Male gefunden. Ich gebe im nachfolgenden eine kurze Diagnose derselben. „Pflanze in der Jugend ohne Ausläufer, später kurze dicke nach aufwärts gerichtete Ausläufer treibend. Frühjahrs- bezw. Herbstblätter fast dreieckig-länglich , mit seichter, breiter Bucht, schwach behaart, etwas trübgrün; Sommerblätter herzeiförmig, mit tieferer, weniger of- fener Basilai bucht, stärker behaart, freudig grün. Nebenblätter lang- lanzettlich, gefranst, an der Spitze etwas gewimpert; Fransen in der Länge sehr schwankend, bald kaum länger als bei hirta, bald fast so lang wie bei saepincola; Brakteen meist unter der Mitte stehend, manchmal aber auch in der Mitte des Blütenstiels inseriert, was sich daraus erklärt, dass V. hirta nicht, wie meist angegeben, die Deck- blättchen immer unter der Mitte trägt, sondern oft auch in der Mitte, ja sogar, wenn auch selten über der Mitte. Kelchanhängsel kurz, schwach gewimpert, den Blütenstielen anliegend. Blumenkrone beim Aufblühen in der Form und Farbe der V. saepincola, später mehr der hirta gleichend ; Grund der Blüten deutlich weiss. Sporn kurz, etwas aufwärts gebogen, blaurötlich. Die Pflanze setzte eine oder zwei kleine unvollkommene schwachbehaarte Kapseln mit wenigen ausgebildeten Samen an." Ausser Viola hirta x cyanea habe ich noch folgende Veilchen- bastarde, zum Teil in mehreren Formen, in Kultur: V. odorata L. X saepincola Jord. (in drei Formen: eine intermediär, eine vergens ad odorat. und eine verg. ad saepinc); V. hirta L. x odorata L. (in mehreren Formen) ; V. collina Besser X odorata L. (mit langen, hier und da auch wurzelnden Ausläufern •, W. Becker gibt in Bericht VHI, H. Abtlg. Bayer. Bot. Ges. 1902 p. 259 für coli, x od. nur kurze nicht wurzelnde Ausläufer au ; ich nenne die Pflanze V. coli. X odor. f. per odorata); V. collina Besser x hirta L. (nach B. f. subcol- lina); V. collina var. declivis Du Moulin x hirta L. — ich nenne die Pflanze, welche sicli von V. coli. typ. x hirta durch die hellgrau- 551 blauen Blüten und heller grünen Blätter unterscheidet und diese Merk- male in siebenjähriger Kultur beibehalten hat, dem Autor der V. decli- vis, dem Grafen Du Moulin zu Ehren Viola Dumoulini*); V. mira- bilis L. X silvestris Rchb. ; V. mirabilis L. x Riviniana Rchb. (beide mirabilis-Hybriden stellen die axilliflora Neum. dar; sie stehen in meinem Garten nebeneinander und unterscheiden sich voneinander auf den ersten Blick durch Blatt- und Blütengestalt, die P'arbe des Sporns etc.); V. Riviniana Rchb. x silvestris Rchb. (ich halte V. Riv. und silv. für gute Subspezies der nämlichen Art ; sie sind nach meiner Ueberzeugung viel besser geschieden als V. canina und raontana. zwi- schen welchen, wenigstens hier, die nichthybriden Zwischenformen Legion sind) ; V. Riviniana Rchb. x rupestris Schmidt var. arenaria (DC.) Beck, V. canina Rchb. verg. ad mont. x Riviniana Rchb. (scheint heuer eingegangen zu sein!); V. canina Rchb. x stagnina Kit. (in zwei Formen, bei der zweiten ist wahrscheinlich f. Billotii F. G. Schultz beteiligt) und endlich V. canina Rchb. x puraila Chaix (in zwei Formen, bei einer derselben ist jedenlalls V. can. verg. ad mont. beteiligt); die beiden letztgenannten nahe verwandten Hybriden sind auch in Kultur durch Blattgestalt und -Farbe etc. leicht zu unter- scheiden,2) Unter diesen 12 bezw. 13 Veilchenhybriden erzeugten folgende fünf aus kleistogamen Blüten Kapseln mit offenbar keimfähigen Samen: V. odorata X saepincola (ziemlich reichlich*, odoiata -< hirta (teilweise reichlich, teilweise gar nicht), hirta x saepincola (sehr spär- lich), V. coli. typ. X hirta (ebenfalls sehr spärlich, auch im Freien be- obachtet; V. Dumoulini dagegen hat in sieben Jahren nicht eine ein- zige Kapsel augesetzt) und V. Riviniana x silvestris (bald reichlich, bald spärlich). Die Kapseln waren fast alle klein, unvollkommen und enthielten nur wenige, aber offenbar keimfähige Samen. Aus clias- mogameil Buten konnte ich bislang nur bei V od. x s a e p i n c 0 1 a^ j — V. Riv. x silv. kommt vielleicht auch noch dazu, was ich heuer näher beobachten möchte — keimfähige Samen erzielen. Während nämlich in den Vorjahren die genannte Hy- bride nur aus kleistogamen Blüten fruchtete, setzten heuer anch die chasmogamcn Blüten derselben eine Anzahl ziemlich vollkommener Kapseln mit offenbar keimfähigen Samen an.*) ) Nähere Lebensdaten über den um die Neuburger Flora hochverdienten Forscher stehen mir zur Zeit leider nicht zur Verfügung ; ich beabsichtige die- selben später in meiner Flora von Neuburg zu geben. ^) Ein Veilchen, welches ich ursprünglich für canina x montana hielt, kultivierte ich zunächst im Topf, wo sie nicht Iruchtcte ; ins freie Land ver- setzt, erzeugte sie zahlreiche Kapseln. Eine hierauf bezügliche Bemerkung Gerstlauers, 1. c. p. 430, ist also dahin zu korrigieren, dass hier nicht eine unfruchtbare Bastardform (can. X mont.), sondern eine fruchtbare Zwi- schenform zw. can. und mont. (can. verg. ad mont.) vorliegt. •') Die betr. Pflanze ist von W. Hecker als der genannte Bastard bestätigt. *) In der Zwischenzeit von der Einsendung bis zur Drucklegung dieses Artikels konnte ich noch bei V. odor. X hirta, hirta X saepinc. und Riv. X silv. Früchte aus chasmogamen Blüten beobachten. Das Nähere hierüber wird in Nr. 7 der Allgem. botan. Zeitschrift folgen. 552 7, Sind die Veilchenbastarde fruchtbar oder nicht?') Ein kleiner Beitrag zur Lösung dieser Frage von Eug. Erdner. Die letzte Nummer der „Mitteilungen der Bayer. Bot. Gesellschaft', enthält aus meiner Feder einen kurzen Aufsatz, welcher zwar zunächst dem für Deutschland neuen Bastarde Viola hirta x saepincola Jord. var, cyanea Celak. gewidmet ist, aber dazu noch einige Beobachtungen über die Fruchtbarkeit der Veilchenhybriden im Allgemeinen bringt. Die folgenden Zeilen mögen zur Fortsetzung und Ergänzung des dort Ge- sagten dienen. Ich kultiviere seit einer Reihe von Jahren Veilchenbastarde ; im Laufe der Zeit sind dieselben auf mehr als ein Dutzend verschiedener Abstammung angewachsen. Schon vor mehreren Jahren konnte ich kon- statieren, dass einige derselben aus kleistogameu Blüten Früchte er- zeugten, welche vollkommen ausgebildete und offenbar keimfähige Samen enthielten. Es waren dies folgende: V. hirta x odorata, V. odorata ^ saepincola, V. collina x hirta, V. Riviniana X silvestris und dazu noch im Vorjahr V. hirta x saepincola. Der Grad der Fruchtbarkeit war ein sehr wechselnder, nicht bloss unter den Hybriden verschiedener, sondern auch der gleichen Abstammung. Während V. collina x hirta und hirta x saepincola nur ganz wenige Früchte trugen, waren dieselben bei den einen Formen von odorata x hirta, odorata x saepincola und Riviniana x silvestris reichlich, bei den anderen sehr spärlich. Bei od. X hirta, od. x saep. und coli, x hirta habe ich auch im Freien einige Früchte beobachtet, ein Umstand, welchen ich deshalb ausdrück- lich hervorhebe, weil dadurch der eventuellen Annahme entgegengetreten wird dass die Kultivierung allein an der Ausbildung von Früchten schuld sei, wenn ich auch nicht leugne, dass durch dieselbe der Grad der Fruchtbarkeit entschieden erhöht wird. Herr W. Becker fügt der obigen Liste noch folgende bei: V. coli, x od., od., X pyren., Rivin. x rupest. und cänina >< puraila. Ich habe die eben aufgezählten Bastarde, V. od. X pyren. ausgenommen, ebenfalls in Kultur, habe aber aus denselben bisher noch keine Samen erzielt. Desgleichen setzten auch V. hirta "X decl. (7 Jahre kult. !), mirabilis x silvestris, rairabilis x Riviniana und canina X stagnina nie Früchte an. Im Laufe dieses Frühjahrs ist es mir nun gelungen, bei einigen Veilchenhybriden auch aus chasmogamen Blüten Früchte mit sicher keimfähigen Samen zu erhalten. Schon am Schlüsse des eingangs er- wähnten Aufsatzes konnte ich noch eine diesbezügliche Beobachtung an einem Exemplaie von od. x saep. beifügen. Seit dieser Zeit trugen auch noch 2 andere Stöcke von od. x saep. chasmogame^) Früchte. ') Allg. Bot. Ztschrft. No. 7/8, Jahrgang 1907. ') Ick sage der Kürze halber im Folgenden : ,,Chasmogame Früchte" = Früchte, welche aus cliasiiiogamen, und „Kleistogaine Früchte" = Früchte, Avelche aus kleistogamen Blüten hervorgingen. 553 Am reichlichsten fruchtete V. od. x saep. 1. perod orata,^) welche vielleicht einen Rückbastard zu odorata darstellt. Dieser kommt an Fruchtbarkeit eine mehr intermediäre, aber immerbin noch etwas mehr zu od. hinneigende Form so ziemlich gleich, während hingegen eine f. verg. ad. saepinc. nur 2 Kapseln hervorbrachte. Die zweite Hybride, welche chasmogame Früchte erzeugte — 2 Kapseln — war hirta x sae- pincola, die 3. V. od. x hirta, von welcher 3 verschiedene Formen je 1 Kapsel hervorbrachten und die 4. Riv. x silv (1 Stock verg. ad Riv. trug 2 Kapseln, die 2 anderen trugen keine chasmogamen Früchte). Ich bemerke auch hier wieder ausdrücklich, dass od. x saep. und hirta X od. auch im Freien aus chasmogamen Blüten Früchte hervorbrachten. Die Früchte waren zum Teil verkümmert, zum Teil von ganz normaler Grösse ; durch das heisse Maiwetter begünstigt, sind dieselben fast alle reif. Die von mir oben erwähnten fruchtbaren Hybriden scheinen mir fast ausschliesslich keine primären Bastarde zu sein, sondern schon mehrere Generationen sei es geschlechtlich oder ungeschichtlich sich fortgeflanzt zu haben, so dass also augenscheinlich ältere Hybriden mehr >Jeigung und Fähigkeit zur Bildung von Früchten haben als jüngere und unter diesen wieder diejenigen, welche der einen oder anderen Art näher stehen, event. Rückbastarde sind. Mit was für einem l'oUen die genannten Pflanzen befruchtet wurden, lässt sich natürlich, wenn über- haupt, jetzt noch nicht feststellen; die Auswahl in meinem Garten war eine sehr reiche. Vielleicht gäbe die Aussaat der gewonnenen Samen hierüber einigermassen Aufschluss. Nebenbei bemerkt, scheint es mir, als ob bei den Veilchen die Selbstbefruchtung, d. h. Befruchtung mit dem Pollen der nämlichen Blüte häufiger ist als bisher angenommen wurde. Ich konnte im Innern der VeilcbenkoroUen nämlich oft kleine, verhält- nissmässig lange, schwarze Würmchen bemerken,^) welche in ganzen Knäueln sich darin herumtummelten, die Blüte längere Zeit bewohnten und auf diese Weise gewiss den Pollen der betr. Blüte auf die eigene Narbe brachten. Es wäre selbstverständlich verfrüht, aus den obigen Beobachtungen jetzt schon sichere Schlüsse ziehen zu wollen über die Möglichkeit und Tatsächlichkeit der Bildung von Veilchenarten durch Hybridisation^) und die Bildung von Tripelbastarden,*) wenn sich auch manche Veilchen- bastarde, wie od. X hirta, coli, x hirta und od. x saep., an ihren Standorten fast wie Arten gerieren und sich an denselben seit Generationen sicher nicht bloss ungeschlechtlich, sondern auch durch kleistogame und und chamosgame Samen fortgepflanzt haben. ') Ich bemerke, dass sowohl od. X saep. in den verschiedenen Formen wie auch hirta >- saep. Herrn W. Becker in lebendem Materiale zur Be- stimuuing vorlagen und danke dem genannten Herrn auch an dieser Stelle für seine Bemühungen. 2] Vielleicht hat einer meiner Leser die Güte mir den Namen dieses Insektes mitzuteilen. ') Vollmann betrachtet, m. E. mit Unrecht, V. montana nach ihrem Wüchse und Vorkommen als hybridogenc Art aus can- und ]ium., bezw. stagniua. Berichte Bayer. Bot. Ges. XI, pag. 184. ') cf. Allg. Bot. Z. 1906, Nr. 12: V. Murrii Poell (= V. hirta X pyren. >s coli.). _ 554 8. Ein neuer Veilchen-Tripelbastard. ^} Viola (hirta L.xodorataL.)x saepincola Jord. Rasse cyanea Gel. pro spec, =. V. perraixta Jord. X saepincola Jord. Rasse cyanea Gel, pro spec. = V. neoburgensis Erdner. Von Pfarrer Eugen Erdner. Nachdem Dr. J. Murr in der Juni-Nummer der „Ungar, botan. Blätter'- 1903 m. W. den ersten Veilchentripelbastard - V. permixta Jord. X collina Bess. = V. Poelliana Murr — publiziert und dadurch die Bahn für weitere Forschungen in dieser Richtung frei gemacht hatte, sind in der Zwischenzeit von J. PöU-Innsbruck teils allein, teils in Gemeinschaft mit Dr. J. Murr noch 2 andere Tripelbastarde auf- gestellt worden, nämlich V. hirta L. x pyrenaica Ram. X collina Bess. = V, Murrii J. Poell und V. (alba Bess. var. scotophylla Jord. x odorata L.) X hirta = V. montfortensis Murr et Poell. Wenn ich es nun wage, diesen 3 Tripelbastarden einen 4. einzureihen, so geschieht dies nach reiflicher Ueberlegung und eingehendem Studium der betreffenden Pflanzen. Schon bei der Bestimmung der von mir im sog. Engl Garten bei Neuburg a. D. aufgefundenen Viola hirta L. x saepincola Jord. Rasse cyanea Gel. pro sp. ^) drängte sich mir der Gedanke auf, ob die Pflanze nicht vielleicht einen Tripelbastard V. hirta x saep. x od. darstelle, was ich auf der Etikette der W. Becker lebend zugesandten Pflanze zum Ausdruck brachte. Ich Hess mich indes durch B.'s Autorität, welcher die Pflanze als V. hirta >: saepincola bestimmte, beruhigen und sehe B.'s Bestimmung auch jetzt noch als richtig an. Anders verhält es sich indes mit 2 anderen Pflanzen vom gleichen Fundorte, die bis jetzt unter der Flagge V. odorata X saepiiic. cyan. verg. ad saep. segelten. Ich habe diese Pflanze seit 2 Jahren in Kultur und seit dieser Zeit un- zählige Male angeschaut und geprüft und wieder angeschaut und nie konnte ich den Zweifel los werden, ob die angeführte Deutung voll- ständig richtig sei. Bald dachte ich an V. hirta x odor. comb, per- mixta, bald an V. hirta x saepinc. und zum Schlüsse stand immer wieder das Gespenst: V. od. x saepinc. da, und ich war doch nicht befriedigt. Gegen V. odorata X saepincola allein spricht schon der Um- stand, dass die Ausläufer der Pflanzen kürzer sind, nicht bloss als die von odorata, sondern auch als die von saepincola, welche hier, wenigstens in Kultur, immer ziemlich lange, dicke, ober- und unterirdische Aus- läufer treibt. Ein einziger Blick auf die nebenan stehenden echten V. od. X saep. -Stöcke, welche verschiedenen Formen angehören, zeigt den auffallenden Unterschied. Die Kürze der Ausläufer lässt auf die •) AUg. Bot. Zeitschrift Nr. 5, S. 72—73. Jahrg. 1908. 'j Siehe „Mittlgn. Bayer. Bot. Ijiesellschaft" D. Bd. Nr. 4, 1907. _ ^ Beteiligung wenigstens einer Veilchenart ohne Ausläufer schliessen, und als solche kann in diesem Falle nur V. hirta L. in Betracht kommen. Die Blätter der Pflanzen sind durchschnittlich schmäler, die Nebenblätter kürzer und spärlicher gefranst (fast wie bei permixta), die Blüten, wenigstens beim Beginne der Blütezeit, heller, die kleistogamen Früchte, welche bei od. X saep. ziemlich gross und gut entwickelt zu sein pflegen, bedeutend kleiner und verkümmert, wenn auch ziemlich reichlich. Dass indes sowohl odorata X saepincola in den Pflanzen vertreten ist, werde ich unten beweisen. Von V. hirta x saepincola unterscheidet sich unsere Pflanze haupt- sächlich durch die etwas längeren, dem Blütenstiele nicht anliegenden Kelchzipfel, den längeren und plumperen Sporn, die später stark nach- dunkelnde Korolle, die höher inserierten Brakteen und die breiteren und dunkleren Blätter. Auch mit V. hirta x odorata comb, permixta Jord. stimmt unsere Pflanze nicht ganz überein. Die fast kahlen, glänzenden, hellgrünen und dicklichen FrühlingsbJätter, die ungemein grossen und langgestielten Sommerblätter mit stark brüchigen Blattstielen, die dichtstehenden, längeren Nebenblätter mit, wenn auch kurzen und spärlichen Fransen und die anfangs ganz hellblaue Korolle, welche im Innern einen ziemlich grossen, deutlich hervortretenden weissen Fleck aulweist, unterscheiden sie deutlich von V. permixta Jord. Die zuletzt angeführten Merkmale weisen so stark auf V. saepincola Jord. Rasse cyan. Gel. pro sp. hin, dass ein sehr kompetenter Veilchen- torscher den Einfluss dieser Art als den überwiegenden erklärte. Der odorata-Einfluss äussert sich, von den verhältnismässig dünnen Ausläufern abgesehen, hauptsächlich in den abstehenden Kelchzipfeln, dem kräftigen Sporn und der rundlichen Gestalt und dunkelgrünen Farbe der Herbst- d. h. überwinternden Blätter, Merkmale, welche sowohl hirta wie saepincola fehlen. Auch weist die Korolle zum Schlüsse der Blütezeit ein ziemlich dunkles Blau auf; sie durchläuft also in den verschiedenen Stadien der Blütezeit alle Farbennüancen der Eltern. V. hirta endlich muss beteiligt sein, wenn anders die kurzen Aus- läufer, die zum Teil reinen hitta-Zuschnitt tragenden Herbst- und Somraerblätter, die ganz kurzen und spärlichen Fransen, der rötliche Sporn und die kurzen und breiten Kelchblätter eine Erklärung finden sollen. Ein anderer parens, etwa V. collina Bess., die zwar ebenfalls im Engl. Garten vorkommt, aber an der betreffenden Stelle fehlt, ist unter allen Umständen ausgeschlossen; V. permixta Jord. dagegen und auch V, saepincola Jord. Rasse cyanea Gel. pro sp. sind am Fundorte reich- lich vertreten. Ich stehe darum nicht an, unsere Pflanze als Tripelbastard und zwar als V. (hirta L. x odorata L.) X saepincola Jord, Rasse cyanea Gel. pro spec, genauer als V. permixta Jord. X saepincola Jord. Rasse cyanea Gel. pro spec. zu deuten und nenne dieselbe nach dem Fund- orte, dem veilchenreichen Neuburg a. D. in Bayern: Viola iieobur- gensis mh. __ 556 _ 9. Salix caprea L. x daphnoides Villars x purpurea L.*) nov. hybr. = Salix neoburgensis Erdner. Von Eugen Erdner, Kammerer und Pfarrer zu Heilig Kreuz in Donauwörth. Vor 6 Jahren publizierte ich in Nr. 27 des I. Bandes der „Mit- teilungen der Bayer. Bot. Gesellschaft" pag. 301 eine Form des Bastardes Salix caprea L. x daphnoides Villars, welche ich S. neoburgensis nannte j dieselbe war zwischen Neuburg a. D. und Joshofen am Donauiifer unter den Eltern gefunden worden. Zum Zwecke genauen Studiums kultivierte ich genannte Hybride in meinem damaligen Pfarrgarten zu Ried bei Neuburg a. D. und hatte das Glück in wenigen Jahren ein ansehnliches ? Bäumchen heranzuziehen, welches reichlich blühte. Dass S. caprea L. an dem Bastard beteiligt war, sagte der erste Blick auf die verhältnis- mässig breiten Blätter; die Beteiligung der S. daphnoides Vill. stand ebenfalls ausser Zweifel, wenn man den Zuschnitt der Blätter und die etwas zusammengedrückten Fruchtknoten betrachtete. Die Hybride zeigte indes auch Eigenschaften, welche sich aus der Beteiligung der genannten 2 Arten allein nicht erkläien Hessen. Zu diesen gehörten die dünnen Kätzchen, welche schmäler als bei S, caprea und daphnoides waren; ferner die kleinen, manchmal sehr schmalen Nebenblätter, die ganz kurz- gestielten Fruchtknoten, die noch dazu kleiner waren als bei beiden Arten und die auffallende Kahlheit der Blätter. Dazu kam noch der fast vollständige Mangel des bläulichen Reifes, welchen daphnoides ihren Hybriden mitzuteilen pflegt und das graue, tonfarbige Kolorit der Zweige, während doch die Zweige von daphn, gewöhnlich glänzend rot und die von capr. gewöhnlich braun sind. Schon bei Beginn des Studiums der kultivierten Weide fing ich an zu zweifeln, ob nicht vielleicht anstatt S. caprea X daphnoides der Bastard S. caprea x purpurea vor- liege; indes die S daphnoides durfte schon aus den oben angeführten Gründen nie ausgeschaltet werden. Mehr als einmal dachte ich auch an den Tripelbastard S. (caprea x purpurea) x daphnoides; da ich aber S. caprea x purpurea im Neuburger Florenbezirk nicht gefunden hatte und bis auf den heutigen Tag noch nicht finden konnte, zudem auch eine gewisse Scheu vor ,, Tripeln" damals noch nicht überwunden hatte, gab ich den Gedanken immer wieder auf, bis endlich nach Ein- sendung des Tauschmaterials für das Regensburger Exsiccatenwerk Herr Hauptlehrer A. Mayer in Regensburg, trotz von Seemen der beste Kenner der mitteleuropäischen Weiden, das erlösende Wort sprach und mich durch seine Beweisgründe zur Annahme des genannten Tripel- bastardes förmlich zwang. Ich fühle mich ihm hiefür zu aufrichtigem Danke verpflichtet und gebe im Folgenden eine ausführliche Beschrei- bung der Hybride. *) AUg, Rot. Zeitschrift, Nr. 5, Jahrgang 1909, S. 65 ff. 557 A. Blüten. Weibliche*) Kätzchen vor den Blättern erscheinend, dichtblütig, sitzend, später kurz gestielt, am Grunde mit kleinen grünen Blärtchen, cylindrisch, schlank (dünner als bei S. caprea und daph- noides!), in der Jugend stark behaart. Schuppen eiförmig, 2 farbig, am Grunde heller, sonst schwarz, lang behaart. Fruchtknoten kegelig, weissgraufilzig (Behaarung anfangs so dicht wie bei S. caprea und purpurea, später jedoch bedeutend schwächer weidend, aber nie ganz verschwindend), deutlich zusammengedrückt, kleiner als bei caprea und daphnoides, anfangs fast sitzend, später länger gestielt als bei S. purpurea und daphnoides. Stielchen schliesslich dop- pelt so lang als das längliche Nektariura. Griffel anfangs fast fehlend, später kurz aber deutlich, Narben klein, anfangs fast rundlich, später länglich, ungeteilt, etwas ausge- rundet, manchmal rot, parallel aufgerichtet, beim Verblühen manchmal spreizend. B. Blätter. Gestalt: länglich bis länglich-elliptisch, manchmal elliptisch, bis fast eiförmig elliptisch, 2V2 bis 3mal so lang als breit, an der Spitze und gegen die Basis fast gleichmässig verschmälert, im oberen Drittel an jungen noch nicht ausgewachsenen Blättern manchmal etwas verbreitert, an der Basis manchmal fast keilig verschmälert, Spitze gerade. Behaarung: in der Jugend unterseits fiist filzig, der Filz ver- liert sich jedoch sehr bald und die ausgewachsenen Blätter sind unter- seits fast kahl, bläulich, oberseits schwach glänzend, indes matter und dunkler grün als bei daphnoides, beim Trocknen gern schwarz werdend. Nervatur: oben etwas eingesenkt, unterseits deutlich hervortretend (S. caprea!). Serratur: Blatt bis fast zur Mitte oft ganzrandig, höchstens seicht unregelmässig gekerbt, in der 2. Hälfte meist gekerbt -gesägt, Serratur bedeutend weniger schaif als bei daphnoides. Nebenblätter: oft fehlend, wenn vorhanden lanzettlich, hier und da fast halbherzförmig, klein, S. purpurea macht seinen Einfluss an den Blättern, abgesehen von den schmalen und kleinen Nebenblättern, fast gar nicht geltend C. Knospen und Zweige. Blüten knospen länglich-eiförmig, kleiner und schmäler als bei daphnoides und caprea, in der Jugend etwas behaart. Zweige kahl, grau (tonfarbig), nur die jüngsten oben etwas braun- rot schimmernd, Reif fast fehlend, nur im Herbst zeigt sich ein ganz schwacher grauer Wachsüberzug. Wuchs fast von anfang an baumförmig. *) Es wurde nur die weibliche Pflanze gefunden. 558 D. Fundort und Begleitpflanzen. Nur 2 Exemplare, ein grösseres, bauraföimiges, blühendes und ein kleines strauchartiges, noch nicht blühendes, am steilen Donauufer zwischen Neuburg a. D. in Bayern — daher S neoburgensis m. — und Joshofen. Begleitpflanzen: S. caprea, daphnoides, purpurea, iucana, virainalis, nigricans (spärlich), alba, amygdal., nebst den Hybriden S. caprea X incana, caprea X virainalis, purpurea X viminalis und daphnoides X incana — S. caprea X purpurea fehlt, wenigstens jetzt! Der Tripelbastard dürfte der Formel entsprechen: Salix (caprea X purpurea) X daphnoides, da daphnoides der ganzen Pflanze, ins- besondere den Blättern ihren Charakter am meisten aufgedrückt hat. Er wird lieuer in der Flora exsiccata Bavarica (mit S daphnoides X purpurea) ausgegeben und verdient wegen der Schönheit der Blätter und der Eleganz des Wuchses in Kultur genommen zu werden. '^F 559 B. Lateinische Diagnosen und Verzeichnis der vom Verfasser neu aufgestellten Arten, Formen und Bastarde. Vorbemerkung. Im Nachstehenden wurden nicht bloss die in der „Flora von Neuburg a. D." vom Verfasser neuaufgestellteu Pflanzen- formen, sondern auch alle von ihm früher (selbst die vor dem 1. Januar 1908) publizierten mit lateinischen Diagnosen versehen. Seite Typha minima Funk nov. form, globosa Erdner: 56 „Spica feminea parva, in globuli formam redacta". Carex Goodenoughii Gay var. curvata Asch. u. Gr. nov. 73 form, fusca Erdner: ,,Glumae flavescentes, dorso virides", „ ornithopoda Willd. nov. var, arcuata Erdner: 76 „Culmi tenues, parte arcuatim ad terram deflexi (sae- pius etiam folia arcuata), foimam Caricis ornithopodioidis Hausm imitantes". „ Hornschuchiana Hoppe lus. glomerata Asch. u. Gr 77 (= lus. approxiraata Murr) mit a) nov. lus. refracta Erdner: „Tota inflorescentia usque ad infimam bracteam paene rectangulate refracta". b) nov. lus. subbasiramosa Erdner: „Super basi culmi ramus oriens satis validus, medio culmo longior, cum pluribus spicis femineis apice et una basi". Glyceria fluitans R. Br, var. poiformis Fries (vel event. Gl. 86 fluit. X plicata) nov monstr. vivipara Erdner: „Flores in gemmas foliaceas mutati". Festaca heteropylla Haenke nov. var. robusta Erdner: 87 ,, Planta valde robusta, ad 1 m. alta, culmus crassus, rigidus, spiculae grandes". „ arundinacea Schreb. X gigantea (L.) Vill. nov. 89 form.: X F. Moyana Erdner (= F. arund. var. fasci- culata Sonder X F. gigantea) : „Planta hybrida spiculis fasciculatis, Festucae arundina- ceae Schreb. var. fasciculatae Sonder, quae est altera parens, formam imitans". Avena fatua L. x sativa L. ssp. A. diffusa Asch. u. Gr. form. 97 nov. intermedia Erdner: >? 360 „Spiculae biflorae, valva inferior 8-, superior 10 nervia, flores basi tantum setoso-pilosi, axis plane hirsutus." Seite Alopecuriis fiilvilS Sm. nov. var. interruptus Erdner: 99 „Panicula spiciformis principalis basi panicula laterali parva instructa et quasi interrapta". Anthoxaiithiim odoratum L. var. triaristatum Beck nov. sub- 104 var. turfosum Erdner: „Flos terminalis infra medium arista longa in- structus, qua differt a varietate A. odorati triaristata Beck, quae iiabet aristam brevem exapiceegre- dientem". Agropyrum caiiinimi (L,) R. et Schult, nov. monstrositas 109 V i v i p a r u ra E r d n e r : „Flores partim in gemmas foliaceas longas mutati". Lolium remotum Schrank nov. monstr. raraosum Erdner: 107 „Spica basi ramosa ; congruit plane monstrositati Lolii perennis L. ramosae Sm." Juncus lampocariiiis Ehrh. nov. form, maximus Erdner: 113 „Culmus ad 1 m altus, anthela terminalis amplissima > ramis divaricatis"'. ohtiisifloriis Ehrh. nov. var. typicus Erdner: 114 .,Pljyila perigonii straminea". „ obtusiflorus Ehrh. nov. var. rubellus Erdner: 114 „Pliylla perigonii dorso rubella, Capsula fusca; planta coloris diversitate valde insignis." alpiüUS Till. nov. form, giganteus Erdner: 114 „Culmus ad 1 m altus, anthela terminalis longissima (30 cm et longior) et multiflora." „ acutifloius Ehrh. X alpiuus Vill. = X J. Langii 117 E r d n e r : „Habitus Junci alpini robusti; laxe caespitosus. Culmus plerumque ca. 50 cm altus ; vaginae subpurpureae. Anthela terminalis composita, minus ampla quam in J. acutifioro; rami erecti, rarauli paululum patentes-, capitula minus numerosa, Junci alpini magnitudine paulum supe- rantia; bracteae fuscescentes ; perigon ii phj'Ua spadicea, longitudine inaequalia, exteriora breviora dorso viridia, oblonga, breviter acuminata, saepius obtusa, sub apice paene mucronulata, interiora plerumque margine evidenter membraiiacea, longe acuminata, sed non aristata ; stilus ovario paulum brevior ; Capsula ovato-oblonga acuminato- rostrata, fusca, seminibus destituta." Hanc hybridam lingua vernacula jam descripsi in „Allg. Bot. Ztschrft.^', 1906, Nr. 12. Leucoium vernuin L. nov. var. typi cum Erdner: 130 „Fructus turbinatus, plerumque obscure viridis." ?> 561 Seite Leucoium vernum L. nov. var. piriforme Erdner: 130 .,Fructus oblongo-piriformis vel oblongo-cylindricus, ple- rumque pallide viridis; folia paulo longiora et angustio:a." Epipactis violacea Dur. Diiqu. nov. lus. rosea Erdner: 135 „Tota planta — caulis, flores, bracteae et folia— intense rosea j caulis et flores paulo obscuriores," Orchis latifolius L. nov. lus. alborosaceus Erdner: 142 ,,Labellum album, perigonium roseum." „ latifolius L. nov. lus. coraosus Erdner: 142 „Bracteae elongatae, superiores floribus destitutae.*' ,, incarnatus L. grex serotinus Hausskn. nov. lus. albi- 143 florus Frdner: „Flores pure albi." Salix incaua Schrank nov. var. glabrescens Erdner: 150 ,,Tomentum paginae inferioris foliorum tenuissimum nervis interdum apparentibus." „ nigricans Smith nov. form, densiflora Erdner: 152 ,,Amenta fructifera capsuli=i dense obsita." „ caprea L. X daphnoides Till, x purpurea L. 160 = xS. neoburgeusis Erdner: ,A. Flores. Amenta fructifera (liaec sola inveni !) praecocia, densiflora, sessilia, postea breviter pedunculata, basi foliis parvis viridibus, cylindrica, tenuiora (graciliora amentis Sal. capreae et daphnoidis), juniora valde villosa. Squamae ovatae, discolores, nigrae, basi clariores, vil- losae. Ovaria conica, toraentosa (juniorum toraentum aeque densum ac Salicis capreae et purpureae, postea tenuius, sed nunquam plane evanescens), evidenter com- pressa, minora ovariis S. cap. et daph., juniora paene sessilia, adulta longius pedicellata, pedicellus nectarium oblongum bis .superans. St i lus initio perbrevis, postea paulo longior; Stigmata parva, initio rotundo-ovata, postea oblonga, indivisa, subemerginata, quandoque rubra, paral- lele erecta, postea interdum divaricata. B. Folia oblonga vel oblonge - elliptica. quandoque elliptica vel paene ovato-elliptica, duplo triplove longiora quam lata, apice et versus basin paene aequaliter atte- nuata juniora quandoque sursura latiora, basi interdum paene cuneate attenuata, recte acuminata. Juniora subtus paene tomentosa, tomento mox evanescente, denique paene glabra, glauca, supra paulum polita, exsiccata nigricantia. Nervi supra immissi, subtus evidenter emi- nentes. Foliorum inferior pars saepe integerrima, superior plerumque crcnato - serrulata. Stipulae lanceolatae, interdum paene semicordatae, parvae, saepe nullae. 56^ Seite C. Gemmae et rami, Gemmae oblonge - ovatac, minores et angastiores illis Sal, daphnoidis et capreae, juniores .subpubescentes. Rami glabri, griseo - fusci, juniores purpurascentes, pruina caesia paene prorsus desti- tuti. — Frutex altior, paene ab initio arborescens". Hanc hybridam iingua germanica jam descripsi in „Allg. Bot. Ztschrft." 1909, Nr. 5. Riimex aquaticus L. x maximiis Schreb. nov. hybrid. 178 = X R. fringillimontanus Erdner: „Habitus Rumicis aquatici L. — Folia radicalia caulinaque inferiora basi oblique subrotundo - cordata, paene ut in Rum. maximo Schreb., basi neque angustata (ut in Rum. Hydrolap, fieri solet), neque dilatata (ut in Rum. aqu.). Petioli canaliculati, utrinque costa promi- nula raarginati. Laciniae perigonii fructiferi interiores partim omnes, partim 2, partim 1, partim nullae calli- ferae, callus semper minimus. Pedicelli fructiferi valde fragiles, mox arescentes et decidentes; nuces steriles". Polygonum toinentosum Schrank nov. var. typ i cum 180 Erdner: „Flores virides, caulis haud rubro-maculatus". „ tomeiitosiim Schrank nov. var. purpureum 180 E r dn e r : ,, Flores intense purpurei, caulis rubro-maculatus". „ minus Huds. nov. var. typicum Erdner: 182 ,, Folia linearia vel lineari-lanceolata" ; torm. aprica. „ minus Huds. nov. var. umbrosum Erdner: 182 ,, Folia late lanceolata"; form, opaca. Atriplex patulum L. var. hastifolium Beck nov. subvar. 187 longidentatum Erdner: ,, Folia hastata, longissime ( — 2V2 cm.) dentata". Dianthiis Carthusianorum L. grex vernus (Du Moulin) 194 E r d n e r : „Caulis brevis („2-4 pollicaris" Du Moulin), 1 — 3 florus, flores solitarii pedunculis plerumque (5 — 7 cm) longis, squamae calicinae quandoque virides, lanceola- tae, subpatentes". Hanc formam (,,speciem" Du Moul. !), per me emen- datam, Du Moulin creavit in „Oest. Bot. Ztschrft" XVH, 390, [1867]. „ deltoideus L. nov. var. stenopetalus Erdner : 195 „Petala angusta, parva, apice quoque attenuata, anguste elliptica, parum dentata; planta humilis (16—20 cm alta)". „ deltoideus L. nov. var. arcuatus Erdner: 195 „Caulis et rami arcuatim ascendentes; petala haud punctata". 563 Seite Diauthus caesius L. nov. var. angustifolius Erdner: 195 „Habitus gracilior, caules longiores, folia angustiora, flores intensius rosei". Saponaria offlcinalis L. var. alluvionalis (Du Moulin) 197 Erdn er: ,,Calix, caulis et foliorum margines villosi ; cetera ümnia ut in var. glaberriraa Ser. Sapon. offlcinalis". Hanc varietatem, ab auctore hujus libri emendatam, Du Moulin ut „speciem" descripsit in ,,Oest. Bot. Ztschft. ' XVII. 390 [1867]. Cerastium glomeratum Thuill. nov. var. strictumErdner: 201 „Caulis rigide erectus, crassus, compactus, rami pani- culae saltem florentis glomerati". Forma aprica. „ glomeratum Thuill. nov. var. laxum Erdner: 201 „Caulis laxus, tenuis, gracilis; rami paniculae etiam florentis pierumque difiusi". Forma opaca. Aquilegia vulgaris L. nov. var. pseudoatrata Erdner: 212 „Flores atroviolacei (paene sicut in A. atrata Koch) ; staraina laminam aequantia vel paulum superantia". „ atrata Koch nov. var. minorErdner: 212 „Planta hnmilior , inflorescentia paulum ramosa, pauciflora, floribus minoribus ; tolia sultus paene glabra", Habitat in siccis ericetis fluminibus alpium vicinis, „ atrata Koch nov. var. major Erdner: 212 „Planta altior (attamen hnmilior Aquilegiae vulgaris varietate „pseudoatrata Erdner"), inflorescentia ramosior, multiflora floribus majoribus; folia subtus satis pilosa". Habitat in silvis umbrosis flumina alpium comitantibus". Delphinium Consolida L. nov. var. typ i cum Erdner: 213 „Corollae nectariformis lacinia media brevis et lata, plus minusve emarginata, laciniae laterales rotundatae; Stigma fructus junioris hamuli formam imitans; foliarum laciniae angustae ; flores pierumque azurei"- „ Consolida L. nov. var, paradoxum Erdner: 213 ,, Corollae nectariformis lacinia media angustior et longior, profunde emarginata, laciniae laterales paene rectangulate a lacinia media discedentes ; stigma fructus junioris paulum incrassatum ; foliorum laciniae latiores; flores pulchre subcoerulei". Banunculus hulhoSUS L. nov. var. typicus Erdner: 219 „Sepala, saltem fine antheseos omnes reflexa". „ bulbosus L. nov, var. distans Erdner: 219 „Sepala, etiam fine antheseos, tantum patentia, haud reflexa.'' 36* 564 Seite ^anunculus bulboSÜS L. nov. var. decipiens Erdner: 219 „Folia cauliuainfima paene digitato-partita, suborbiculata, lacinia media paulum longiore, superiora ovato-oblonga laciniis angustis subiiitegris. Tota planta minus pilosa quam in Ran. bulboso fieri solet; Ranunc. auricomum L. aliquid imitatur " Polsatilla vulgaris Mill. var. grandis Wender, f. serotina 221 Beck nov. monstr. Häuseri Erdner: „Involucrum valde elongatum, longius flore parvo, tri- partitum; partes duae minores, paene digitato-partitae laciniis subrepandis, pars tertia paene duplo major pinnati- fida laciniis satis latis planis, foliis radicalibus similis ; folia radicalia coaetanea laciniis relative latis ; involucrum et folia parum pilosa." Arabis hirsuta Scop. ssp. A. eu-hirsuta Erdner nov. var. 239 de cipiens Erdner: „Siliquae partim subpatentes, Arab, auriculatam Lam. paulum imitantes ; caulis inferne pilis simplicibus et ramosis hirsutus." „ Lirsiita Scop. ssp. A. Gerardi (Besser) Erdner nov. 239 var. normalis Erdner: ,, Folia caulina a basi usque ad medium caulem densis- sima, cauli adpressa eumque obtegentia. Floret serius quam ssp. A. eu-hirsutus." „ hirsuta Scop. ssp. A. Gerardi i Besser) Erdner nov. 240 var. intermedia Erdner: „Folia caulina minus numerosa, subpatentia, caulis etiam inferiorem partem non plane obtegentia, minus (praesertim versus apicem) denticulata, obtusiora; caulis ramosissimus." „ petraea (L.) Lmk. nov. var. fallacina Erdner: 240 „Caulis inferior pars (V^'V») pilis tum simplicibus tum ramosis, tum simplicibus ramosisque adraixtis, serius evanescentibus parce vestita ; folia radicalia plerumque lyrato-pinnata, densius pube ramosa adspersa. Flores plerumque albi, saepius lilacini. Tota planta robustior et altior quam A. petraea typica; varietas versus Arab arenosam Scop. esse videtur." Sedum purpureum (L.) Lmk. nov. var. Hoffmanni Erdner: 247 ,, Flores sordide flavo-viridi-purpurei, stamina interiora in sexta vel dimidia parte supra basin petalorum inserta ; foliarum forma variat." Huic varietati nomen dedi a Pbilippo Hoifmann, olira professore lycaei Eystettensis. Rubus Meilkei Wh. et. N. grex teretiusculus (Kltbch.) Focke 259 nov. form, giganteus Erdner: 565 Seite „Turiones percrassi, longi, scandentes vel prociunbentes; inflorescentia et folia pergrandia." Hanc foimam creavi iu ., Mittig. Bayer. Bot. Ges." 1, Bd. pag 523, 1906. Riibiis Kolbii Erdner. N o v a s p e c i e s. — Haec species collectiva 263 complectitur oranes plantas hybridogenos plus minusve fructiferas inter Rubura caesium L. et R. tomentosura Borkh, ,,T u r i 0 n e s humiles, plerumque prostrati, serpentes vel in dumetis scandentes, demum radicantes, angulati, sulcati vel subteretes, plerumque parce pilosi, plus minus- ve caesio-pruinosi. Aculei plerumque satis debiles et breves, recti vel recurvi vel adunci, tum subaequales paicis glandulis adraixtis, tum valde inaequales cum numerosis glandulis stipitatis aculeolisque (paene in modum Rubi KöhleriW. et N.). Folia plerumque quinata, rarius ternata petiolis supra sulcatis ; stipulae lineari-lanceolatae ; foliola plerum({ue inaequaliter grosse, interdum inciso- serrata, supra paene semper pilis stellulatis, qui nonnisi iu formis Rubo caesio maxime affinibus deficere videntur, ^ cano-tomentosa, subtus tomento densiore canescentia, raro virentia ; terrainalis folioli figura admodum variabilis, subrbombeo-ovata vel late cordato-ovata, lateralia sessilia vel breviter petiolulata. luflorescentia brevior et latior quam Rubi tomentosi, saepe subcorymbosa, interdum ramulis longioribus divaricatis. Flores plerumque spec- 'tabiles, saepe pergrandes; sepala T cineieo-tomentosa, interdum monstruose dilatata; petala late elliptica, alba, interdum lutescentia. Fructus plerumque sub-perfecti, rarius ex acinis paucis compositi vel siuguli deticientes, nigri, haud pruinosi." Rubus Kolbii saepissime occurrit in silvis montanis solo calcano; in honorem domini Oscari de Kolb, apo- tbecarii defuucti Campodunensis, mei quondam in scieutia amabili magistri, haue speciem nominavi. Hanc speciem bybridogenam „Sub-Tomentosis'% subseriei nove creandae Corylifoliorum, adnumerari velim. Rul)us Ziiismeisteri Erdiier. Hac specie hybridogena, 264 quam olim in ,, Mittig Bayer. Bot. Ges.'' l. Bd. Nr. 40, p. 542, 1906 hybridam recenter ortam inter Rubum caesium L. et Rub. eu-Caflischii Focke B. epipsil. Focke interpretatus eram, complector sensu latiore omnes formas plus minusve fructiferas inter Rubum caesium et speciem collectivam Rub. Caflischii. Adnumerari eam velim Corylifoliorum subseriei nove creandae, ,,Sub-Apicu- 1 a t i s"'. Rubus Zinsmeisteri sensuaugustiore complec- titur formas intermedias inter Rub. caes. et R. epipsil. Focke. ,,Turiones obtuse angulati, glabi'ius :uli, sparsim glan- dulosi et aculeolati, aculeis numerosis, subaequalibus brevi- 566 _^ Seite bus validis e basi lata compressa reclinatis instructi, rubro- fusci. S t i p u 1 a e late lineari-lauceolatae. F o 1 i a plerum- que quinata; foliola lateralia exteriora sessilia, inaequaliter grosse, plerumque inciso-serrata, subtus pallidiora, breviter pilosa-, terminale latum cordato-ovatum vel cordato-ovato- rhomboideum, sat longe acuminatum, interdum 2-3 lobum. Inflorescentia plerumque longa, inferne interrupta, interdum usque ad apicem foliosa ; ramuli longi, divaricati, saepe rectangulate patentes, pauciflori ; rami ramulique sparsim patenter pilosi, glandulis et aculeolis pilos haud aequantibus et aculeis numerosis, brevibus, validis, recli- natis muniti . C a 1 i x viridis, subcinereo-tomentosus, interdum echinatus, sepalis patentibus saepe in modum foliolorum monstruose amplificatis. Flor es valde spectabiles, albi, gemmis saepe subroseis. Fructus plerumque imperfecti vel nulli." Hanc speciem in honorem domini J. B. Z in sme ister, magistri Wengeneiisis, amici mei, nominavi. Kubus Werdeusis Erdiier. Haec species nova bybrido- 265 gena complectitur omnes formas haud immediate hybridas inter Rubum caesium L. et Rub. rüdem. „T Urion es nigrescentes, plerumque parce glandulosi, aculeis paucis et parvis instructi. Foliorum quina- torum forma et serratura prope accedens ad Rubum rüdem, foliolum terminale longe et graciliter acuminatum, lateralia exteriora subsessilia ; stipulae late lanceolatae. Inflorescentia aculeis parcis parvis et glandulis nu- merosis pilos superantibus munita, nigrescens. Fructus plerumque imperfecti vel nulli." Haec nova species nomen habet a Sueviae urbe Donau- wörth, olim „Werd" nuncupata ; adnumero eam „Sub- Radulis", novae Corylifoliorum subseriei. llubus bifrons Vest X K. thyrsoideus Wimm, ssp. R. 265f caiidicans Wh. = x R. Gerstlaueri Erdner. Haec planta hybrida, habitu et multis aliis notis Rubo „bifrons Vest" similis, hisce ab illo differt: „Foliola terminalia longiora, angustiora, elliptica, satis longe acuminata, tenuiora, satis tlaccida -, folia mediae turionis parti affixa subtus albido-cano-tomentosa, in nervis admixtis aliis pilis densis brevibus mollibus micantibus, folia superiori turionis parti affixa et lolia in umbra adulta albido-tomentosa pilis aliis nullis i^el paucis admixtis j terminale foliolum apicem versus acute inaequaliter et grosse, interdum inciso-serratum. Inflorescentia elon- gata, angusta, densior. Fructus minores. Hanc novam hybridam, quam in ,, Mittig. Bayer. Bot. Ges." 1. Bd., p. 541, 1906 jam descripsi, dedico domino 567 Seite L. Gerstlauer, judicii Augustani consiliario, amico meo de flora Neoburgensi optirae merito, Rubus radula W. X R. Meukei W. et N. = X R. Win- terianus Erdner. 267 „Turiones validi. e basi arcuata procumbcutes, in- terne teretiusculi, superne obtusanguli, breviter tomen- toso-villosi, glandulis stipitatis aculeolisque inaequalibus, brevibus, sat raris, pilos non superantibus, aculeis sat validis anguste lanceolatis paulum reclinatis muniti. F 0 1 i a quinata, foliola solida paene coriacea, apicem versus grosse inaequaliter acute serrata, supra paene glabra, subtus cano-tomentosa in nervis admixtis pilis longioribus mollibus; terminale e basi truncata vel an- guste rotundata ellipticum vel oblonge - obovatum, longe, paene subcaudato-acuminatum. Intlorescentia par- tim aculeis gracilibus reclinatis brevibus, ad basin tan- tum valldioribus elongatis munita, satis longa, lata, superne angustata, laxa, ramulis erecto-patentibus, par- tim aculeis longis validis armata, satis brevis et lata, superne vix angustata, laxa, ramulis longis, inferne erecto- patentibus, superne divaricatis. Rami ramulique floriferi tomentoso-villosi glandulis et aculeolis inaequalibus pilos vix vel evidenter superantibus. Sepala laxe reflexa. Fructus perfecti". Hanc hybridam, quam in „Mittig. Bayer. Bot, Ges." 1. Bd., p. 542, 1906, jam descripsi, nomino in honorem domini A. Winter, professoris Monacensis, quem comi- tem habui in multis excursionibus botanicis. Rubus eu - Caflischii Focke D. thelybatos Focke X R. 267 Köhleri W. et N. 2. Bavaricus Focke = x R. G u g- leri Erdner. „Turiones e basi arcuata prostrati vel in dumetis scandentes, inferne obtusanguli, superne acutanguli, parum sulcati, glandulis stipitatis et aculeolis dispersis inaequa- libus, singulis setis glanduliferis et aculeis inaequalibus anguste lanceolatis sat imbecilliö rectis vel paulum recli- natis muniti. Folia paene semper ternata (thely- batos !), quinatorum foliola lateralia interiora longe pedata, subtus tomento tenui cano vel albido obducta, solida, coriacea; terminale e basi rotundata late ovatum vel ellipticum, breviter acuminatum, grosse et inaequaliter serratum. Inflorescentia sat longa densa ramulis divaricatis, interdum rectangulate patentibus, saepe foe- cundissima, basi interdum ramis fioriferis recentibus, sparsim vel dense pilosa, glandulis stipitatis numerosis inaequalibus, setis glanduliferis et aculeolis tenuibus aci- cularibus plus minusve numerosis inaequalibus, et aculeis 568 Seite interdum sat validis dispersis plerumque reclinatis inae- qualibus instructa. Petala satis parva, pallide rosea. Fructus imperfecti". Hanc hybridam in „Mittig. Bayer. Bot. Ges." 1. Bd., p, 543, 1906 jam descripsi et dedicavi domiuo W. Gug- 1er, defuncto professori scholae realis neoburgensis. Rosa caniiia L. var. montivaga (Desegl.) Borbas nov. form. haesitans Erdner: 281 „Aculei truncorum et ramorum non florentium validi, satis numerosi, foliorum basi gemini, ramulorum floren- tium imbecilliores curvati gemini. Petioli paululum pilosi. Foliola, praesertim ramulorum florentium, mirum in modum parva, oblonga vel ovato-oblonga, acute acuminata. P e d i c e 1 1 i breves, receptacula fructitera globosa parva ; laciniae calicis in eodem fructu partim reflexae, partim erectae , partim patentes (propter quod huic formae nomen dedi ,, haesitans"), longe persistentes". ,, gallica L. nov. form, valdearmata Erdner: 288 ,,Aculei et setae glanduliferae truncorum (et ramu- lorum florentium) confertae, valde numerosae (in modum fere Rubi Köhleri !), aculeorum majores validi subfalcati''. ,, gallica L. nov. form, armata Erdner: 288 ,,Aculei et setae glanduliferae truncorum (et ramulo- rum florentium) modice numerosae, aculei etiam majores relative imbecilli, paulum falcati". „ gallica L. nov. form, inermis Erdner: 288 „Aculei et setae glandulifere truncorum (et ramulorum florentium) paucissimae vel nullae, aculei majores, si ad- sunt, valde imbecilli". Trifolium medium L. ssp. T. flexuosum Jacq. grex typicum Asch. u. Gr. var. genuinum Rouy et Fouc. nov, 300 subvar. distachyum Erdner: „Spicae globosae geminae, pedunculatae 5 folia tum latiora. tum angustiora". Yicia villosa Roth var. culta A. u. G. nov. form, varie- 306 gata Erdner: „Vexillum violaceum, carina alba vel pallide coerulea". „ silvatica L. nov var. typica Erdner; 307 ,,Racemus multi = (10 — 15 =) florus; foliola oblonga vel ovata, parva." Forma aprica. „ silyatica L. nov. var. umbrosa Erdnerr 307 „Racemus pauci — (plerumque 3 — 5 — ) florus, foliola majora, sed eadem figura ut in varietate typica". Forma opaca. ,, (lumetorum L. nov. var. typica Erdner: 307 „Racemus 6 — 14 florus, folia subquinquejuga, foliola ovata, haud magna". 569 Seite Vicia (lumetorum L. nov, var. sciaphila Erdner: 308 „Racemus pauci ~ ( — 6 =) florus, folia plerumque tiijuga, foliola magna sed eadem figura ut in varietate typica". Geranium palustre L. nov. form, roseum Erdner: 312 ,,Flores rosei resp. carnei ut in Geranio argenteo L." Euphorbia stricta L. nov. var. typica Erdner: 319 „Folia utrinque glabra vel singulis tantum villis". „ stricta L. nov. var. puhescens Erdner: 320 „Folia subtns, interdum etiam supra, satis villosa". „ verrucosa Lmk. nov. var. typica Erdner: 320 „Tota umbella (sub anthesi) et glandulae flavae"; forma aprica „ verrucosa Lmk. nov. var. viridis Erdner: 321 „Tota umbella et glandulae virides". Forma opaca. Hypericum perforatum L. nov. lus. ramosissimu m 330 E rd n e r : „Rami ramulique numerosissimi et conferti". Heliauthemum Chamaecistus Mill. var. obscurum Pers. (pro 334 sp.) f. lanceolatum Willk. nov. subform. pallidi- florum Erdner: „Flores pallide flavi." Yiola odorata L. nov. var. pallida Erdner: 335 „Flores dilute (pallide) violacei, fere aut in V. hirta L., petala a basi adt ertiam fere longitudinis partem alba". Viola hirta L. var. fratema Rchbch. nov. subvar. pseudo- 337 arenaria Erdner: „Planta parva, humilis, plerumque solitaria (haud caes- pitosa) stipulis plerumque longius fimbriatis, habitum V. arenariae DC. imitans ; habitat ut illa in locis arenosis et )> )) >' hirta L. nov. var lilacina Erdner: 337 „Flores pallide lilacini ut in Violae silvestris Lam. varietate lilacina Celak". elatior Fries nov. form, glabrescens Erdner: 345 „Caulis et folia subglabra". odorata L. x suavis M. B. (sens. lat.) grex cyanea 347 Celak. (pro sp.) form, perodorata Erdner: „Hybrida propius ad Viol. odoratam L. accedens s t o 1 o - nibus elongatis tenuibus super humum repentibus; folio- rum aestivaiium forma, colore (obscure viridi) et pilorum vestitu V. odoratae similior; stipulae satis latae, parce et breviter fimbriatae •^ (Cfr. Allg. Bot. Ztschrft". 1907, No. 7/8). 570 Seite Viola odorata L. X suaris M. B. (sens. lat.) grex cyaiiea 347 Celak (pro sp.) nov, form, intermedia Erdner: .,Haec nova forma medium lere tenet inter Viol. odor. et V. cyaneam ; s t o lo n e s partim sub terra, partim super terram repentes vel unus idemque stolo primum sub terra, deinde super terram repens, tum breviores tum lougiores, modo tenuiores modo crassiores; stipulae plerumque parce breviterque firabriatae ; foliorum forma, color et vestitus variat." „ odorata X suavis M. B. (sens. lat.) grex cyanea Cel. 347 (pro spee.) nov. form. Mariae Erdner: „Stolones nuUi velbreves; folia aestivalia grandia late cordato-ovata, parce pilosa ; stipulae dense longeque firabriatae; flores pergrandes, primum coerulei, deinde paene violacei, steriles''. „ (hirta L. X odorata L.) X suavis M. B. (sens lat.) 348 grex cyanea Cel, (pro spec.) =^ V. permixta Jord. X suavis M. B. (sens. lat.) grex cyanea Cel. (pro spec.) = X Viola neoburgensis Erdner: .,Stolones breves (Viol. odoratae et cyaneae longitu- dinem haud aequantes), relative tenues. Folia vernalia subglabra polita laete viridia subcrassa ; folia aestivalia grandia longe petiolata petiolis valde fragilibus, obscure viridia, forma valde variantia, tum Violae hirtae, tum V. cyaneae, tum V. odoratae formam imitantia; folia autum- nalia (i. e. hiemantia) plerumque subrotunda, obscure viridia, interdum oblongo-ovata, sinu levi aperto-cordata. Stipulae densae, satis longae, breviter et parce fimbriatae. Sepalorum ai)pendices pedunculis haud appressae, sed patentes; sepala satis brevia et lata. Petala juniora satis coerulea, a basi ad tertiam fere longitudinis partem alba, demum satis violacea. Calcaria satis longa, vasta, valida, rubentia. Bracteae mediae vel superiori pedun- culorum parti insitae. Capsulae e floribus cleistogamis oriundae satis numerosae, satis parvae, imperfeetae". Hanc hybridam lingua vernacula jam descripsi in „Allg. Bot. Ztschrft." 1908, No. 5, pag. 72—73; cfr. hujus libri ,,Appendicem" A. „ collina Besser var. declivis Du Moulin X hirta L. 349 = XV. Dumoulini Erdner: ,,Flores albido-coerulei, folia laete virentia". Hanc hybridam lingua germanica jam descripsi in ,, Mittig. Bayer. Bot. Ges." 2. Bd., pag. 60, 1907; cfr. hujus libri „Appeiidicem" A. Epilobium liirsutum L. var. vulgare Hausskn. nov. form. 349 apricumErdner: 571 Seite „Folia laiiceolata, solida, crassa, glauca; caulis rigido-erectus ; intlorescentia multiflora". Epilobium hirsutum L. var. vulgaris Haussk. nov. form, um- 356 brosum Erdner: ,,Folia oblonga vel oblongo-ovata, tenuia, flaccida, obscure viridia; caulis laxus; inflorescentia pauci- ilora.'" Forma opaca. Aegopodium Podagraria L, nov, monst. involucratum E r d n e r : „Planta monstruosa involucro oligophyllo, involucellis polyphyllis" (planta typica involucro utroque caret). In loco humido inter gramina alta. Peucedaniim alsaticum L. nov. form gen uinum Erdner: 376 „Foliolorum laciniae terminales 3—4 cm latae." ,, alsaticum L. nov. form, latifolium Erdner: 376 „Foliolorum laciniae terminales 5-6 cm latae." „ alsaticum L. nov. form, angustifolium 376 Erdner: „Foliolorum laciniae terminales IV2 — 2Va cm latae." Myosotis silYatica Hoff. var. laxa Neilr. nov. form, longi- 401 peda ta Erdner : ,,Pedicelli fructiferi longi ( — 10 mm), calicem com- pluries superantes." Melittis melissophyllum L. nov. var. typica Erdner: 411 „Folia ovata, inferiora saepe subcordata, superiora ob- longo-ovata." „ melissophyllum L. nov. var. montana Erdner: 411 „Folia angustiora, inferiora anguste elliptica vel oblonga, basi rotunda, superiora oblonga vel lanceolata; caulis humilior, flores plerumque albi." Stachys paluster L. nov. var. genuinus Erdner: 413 „Folia lanceolata vel oblongo-lanceolata, inferiora bre- vissime ( — 5 mm) petiolata." „ paluster L. nov. var. pseudoambiguus Erdner: 413 „Folia latiora, oblonga vel obiongo-elliptica, longius (6 — 10 mm) petiolata." Galeopsis bifida Böuningh. X Tetrahit L, flor. albido 417 nova hybrid a, = X G. infallibilis Erdner: „Haec nova hybrida, quoad florum formam, colorem et magnitudinem, medium fere tenet inter parentes. Lacinia media labii inferioris haud subquadrata, sed longitudine latitudinem superans (latior autem quam in Gal. bifida!), band plana sed margine subrevoluta, intense purpurea (sed minus intense quam in Gal. bifida!), margine latiore albido cincta, area sulturea ad basin minor eademque minus purpureo-maculata quam in Gal. Tetrahit ; laciniae 572 Seite laterales albido-rubrae (clariores quam in Gal. bitida) maculis rubris sat evidentibus; labium superius satis albido-rubrum. Corolla paulo major quam in Gal. bifida-, tructus imperfecti ( plerumque 1, raro 2-3 nuces, saepius nullae)." Salvia pratensis L. nov. form, umbrosa Erdner: 419 „Folia inferiora admodum longa, oblonga vel lanceolata; verticilli longe remoti." Forma opaca. Euphrasia stricta Host nov. form, pseudosuecica Erd- 437 n e r : ,,Caulis Simplex vel tantum superne raraosus, remotius foliosus. foliorum superiorum dentes minus cuspidati." Euphrasiae btrictae var. .,suecica Murb. et Wettst." similis, floret attamen mensibus Augusto et Septembri.'- ,, stricta Host nov, form, micropbylla Erdner: 437 ,, Folia valde parva-, planta admodum gracilis et (—40 cm) alta." Orobaiiche gracilis Sm, nov. form, alboviolaceaBeck 445 et E r d n e r : ,,Caulis, biactcae et corollae superior pars intense violacea, corollae inferior er minor pars albida; stigma pure album.'' Campaimla TracheHam L. nov, form. raicrantbaErdner: 462 ,,Flores parvi (plerumque vix 2 cm longi), pedunculorum apice glomerati, caulis valde hispidus et ramosissimus." „ glomerataL. X rapimculoides L. nov. hybrid.?: 464 ,,Caulis et folia breviter birsuta (band c^no-pubes- centia, ut in Campan. glomerata eodem loco provenient.). Folia, praesertim Itasi, profundius quam in C. glom. inaequaliter ci enato-serraia, media breviter petiolata, su- periora basi rotundata (band amplexicaulia) sessilia, omnia oblongo-lanceolata, e basi latiore paulatim in apicem satis longum paene integerrimum protracta ( Cam- panulae glom. folia in apice subobtusa esse solent). Flor es duplo majores Campanulae glomeratae eodem loco crescentis, infundibuliformi-campanulati, profundius partiti, intensius ciliati, racemo subsecundo in capitula plerumque 2 3 flora congesti, plerumque sessiles, inferni pedicellis i lo"g'S etiam solitarii Calicis laciniae paulo latiores et, sicut ovarium, minus hirsutae quam in Camp, glom." Phyteuma nigrum Schmidt nov. form, a t r a t u m E r d n e r : 466 ,, Folia inferiora in medio nigro-maculata." Chrysanthemum Leucanthemum L. var, typicum Beck nov. 476 form, ericetorum Erdner: ,,Tota planta macra gracilis foliis angustis brevibus- que et capitulis parvis," 573 Seite Chrysanthemum Leucanthemum L. var typicum Beck. nov. 476 form, dissectura Erdiier: „Folia omnia, praesertim media, margine profunde incisa laciniis baseos longis, angustis et amplexicaulibus." Senecio erucifolius L. nov. var. pseudobarbareae- 481 folius Erdner: „Folia caulina inferiora integra inaequaliter crenata, media lyrata lacinia terminaü maxima ovata inaequaliter inciso-crenata, lateralibus utrinque 1 — 3, parce dentatis lineari-lanceolatis (foliis Barbareae strictae simillima), superiora aequaliter pinnatipartita majore lacinia terminaü nulla, kteralibus oblongis inaequaliter dentatis plerumque quadrinis antrorsum directis. Folia media et inferiora basi auriculis tum integerrimis tum multipartiti'S amplexi- caulia. Corymbus ramulis et pedicellis erecto-paten- tibus. Involucr i foliola obovata acuminata. Caliculus 4 — 6 phyllus, plerumque involucrum dimidiumhaudaequans. Achenia omnia, etiam marginis, piloso-scabra." Haec varietas medium teuere videtur inter Senec. erucifolium L. et S. barbareaefolium Wimm. et Gr. „ Jacobaea L. nov. var. parviflorus Erdner: 481 „Ligulae marginales breves flores tubulosos paulum ■ superantes." Lappa tomentosa Lmk. nov. var. typica Erdner: 490 „Involucra dense arachnoideo-lanata." Forma aprica. tomentosa Lmk. nov. var. umbrosa Erdner: 490 „Involucra parce arachnoideo-lanata." Forma opaca. „ minor DC. nov. var. macrocephala Erdner: 491 „Capitula dimidio majora quam in L. minore typica, cum qua cetera plane congruunt." nemorosa Koern. nov. var. typica Erdner: 491 „Capitula duplo vel triplo majora quam in Lappa minore typica; rami graciles, tenues, longi, virgati, penduli vel reflexi," „ nemorosa Koern. var. microcephala Erdner: 491 „Capitula L;ippae minoris typicae »m dimidio super- antia; rami validiores, breviores, paululum tantum penduli vel reflexi." Hanc varietatem lingua germanica jam descripsi in „Mittig. Bayer. Bot. Ges." 1. Bd., Nr. 31, p. 373, 1904. „ olfiiinalis AH. X tomentosa Lmk. form, inter- 492 m e d i a E r d n e r : „Haec forma medium fere tenet inter parentes. Di f fert a Lappa tomentosa: Involucrum minus (dcnse) araclmoideo-lanatum foliolis interioribus plerumque minus ( iitcusej rubris, paulum iMdiiinlibus cum luucioiiulo saepe >? ?j 574 Seite uncinato ; flores involucrum paulum tantum superantes ; differt aLappaofficinali: Foliola involucri plus minusve arachnoideo - lanata, latiora, interiora colorata cum mucroDulo saepe recto." Hanc formam , parte emendatam, germanice jam descripsi in ,,Mittlgn. Bayer. Bot. Ges." 1. Bd., Nr. 32, pag. 389, 1904. Lappa officinalis All, X tomentosa Lmk. form, suboffi- 492 cinalis Erdner: „Haec forma propius accedit ad Lappam officinalem. Involucrum parcissime arachnoideo -lanatum, foliola exteriora plus subulata, interiora paulo tantum latiora et subcolorata plerumque cum mucronulo uncinato." Hanc formam descripsi lingua vernacula in „Mittig. Bayer. Bot. Ges." 1. Bd. Nr. 32, pag. 389, 1904. „ officinalis All. x tomentosa Lmk. nov. form. 492 subtomentosa Erdner: „Haec nova forma propius accedit ad Lappam tomen- tosam. Involucrum paulo tantum minus arachnoideo- Innatum quam in L. tomentosa; foliola interiora obtusa cum mucronulo recto hrevi, flores involucrum aequantes vel interdum superantes." „ minor DC. X tomentosa Lmk. nov. form, inter- 493 media Erdner: ,, Medium fere tenet inter parentes. Capitula paulo majora quam in L. minore, plus arachnoideo-lanata, racemoso-paniculata, saepe subcorymbosa ; foliola in- volucri interiora colorata, saepe cum mucronulo recto." „ minor DC. X tomentosa Lmk. nov. forma sub- 493 tomentosa Erdner: „Propius accedit ad L. tomentosam. Cap it u la paene aeque arachnoideo-lanata ac in L. tomentosa, sed minora ; foliola involucri interiora colorata cum mucronulo semper recto, flores paene aequantia ; inflorescentia ut in forma antecedente." '„ nemorosa Körn. X officinalis AlL form, inter- 493 media Erdner: „Medium fere tenet inter parentes. Capitula satis longe pedunculata, subcorymbosa. Rami satis longi et tenues, paulum resupinati. Involucrum subglabrum". — Hanc formam germanice jam descripsi in ,,Mttlg. Bayer. Bot. Ges. 1. Bd., Nr. 32, p. 390, 1904. „ nemorosa Körn, x officinalis All. form, sub- 493 officinalis Erduer: „Propius accedit ad Läpp, offic. — Capitula Lappae officinali simillima, sed majora, satis corymbosa. Rami longi, satis reflexi. Involucrum paulum arachnoideo- lanatum." Lingua germanica hanc formam jam descripsi 575 Seite in „Mittig. Bayer. Bot. Ges." 1. Bd. Nr. 32, p. 390, 1904; respondet fortasse combinationi : „Lappa (neraor. X offic) X oiricinalis". Cirsium lanceolatum (L.) Scop. grex silvaticum Tausch (prosp.) 500 nov. form, oligoceph alum Erdner: ,,Capitula apice caulis et ramorum solitaria, majora." „ lanceolatum (L.) Scop. grex silvaticum Tausch (pro sp) 500 nov. form, polycephalura Erdner: „Capitula apice caulis et ramorum trina vel quadrina, glomerata, minora," Centaurea jacea L. x nigra L, = X C. Gerstlaueri 515 Erdner: „Appendices squamarum inferioris et mediae in- volucri (anthodii) partis oblongo - lanceolatae, interdiim vel ovato-oblongae, satis obscurae (fuscae), pinnato-fim- briatae, fimbriae satis breves et rigidae, intervallis satis magnis paene aequalibus distinctae, rarius confluentes; apjiendices seriei intimae (supremae) vel serierum duarum interiorum (superiorum) late ovatae vel rotundae, integrae vel lacero-dentatae. Flor es marginales plerumque radian- tes, saepe breviores vel nuUi. Pappus brevis, rudimen- tarius, partim omnia, partim nonnulla tantum achenia coronans. Capitula plerumque subrotunda. F o 1 i o r u m forma valde diversa, tum latior, tum angustior". Hanc hybridam lingua vernacula jam descripsi in „Mittig. Bayer. Bot. Ges." 1. Bd., Nr. 34, pag. 425 et 426, 1905. Leontodon autumnalls L. var. typicus Beck nov. form. 530 putatus Erdner: „Caulis principalis putatus, caules laterales breves satis numerosi. Flor es insuper abnormes; ovariorum resp. acheniorum loco interdum pedicelli plus minusve longi capitulum interdum duplo superantes, coronati pappi radiis relative crassis viridi-flavescentibus, portantes flosculos paucos, ex quorum nonnullis capitula minima brevissime pedicellata renasci videntur. Folia pinna- tifido-dentata laciniis longis linearibus. 0. A. M. J. E. M. G. ^€l€€- 576 VIII. Ortseiitfernungs -Verzeichnis. Vorbemerkung. Nachstellendes Verzeichnis möge zugleich zur Auffindung der Amtsgerichtsbezirke dienen, denen die im ,, Pflanzenver- zeichnisse" angegebenen Fundorte angehören. A. Entfernung der Neutourg a. 1. Ambach . 2. Attenfeld. 3. Ballersdorf 4. Bergen 5. Bergheim. 6. Bertoldsheim 7. Bittenbrunn 8. Brück . . . 9. Burgheim . 10. Dezenacker . 11. Dinkelshausen 12. Ehekirchen . 13. Erlbach . . 14. Feldkirchen . 15. Fernmittenhausen 16. Grasheim 17. Hatzenhofen 18. Heinrichsheim 19. Hollenbach 20. Hütting . 21. Joshofen . 22. Karlshuld 23. Karlskron 24. Klingsmoos Gemeinden des Amtsgerichtsbezirkes D. von der Stadt Neuburg a. D. Km 12,0 6,5 4,6 8,1 7,5 14,0 2,6 7,3 13,6 12,5 12,2 12,9 14,6 2,2 10,0 13,3 10,6 4,5 10,4 11,5 4,4 11,4 21,6 16,5 •Km 25. Leidling 10,6 26. Lichtenau . . 14,5 27. Ludwigsmoos . 13,9 28. Mauern . . . 12,8 29. Moos . . . . 12,1 30. Oberhausen. 5,6 31. Ortlfing . . 12,1 32. Ried .... 1,5 33. Riedensheim . 6,8 34. Rennertshofen 11,1 35. Rohrbach . 14,7 36. Rohrenfels . . 6,5 37. Seiboldsdorf . 12,4 38. Sinning . . 9,6 39. Stepperg . . . 9,5 40. Strass . . . 10,2 41. Trugenhofen . 15,0 42. Unterhausen . 7,1 43. Untermaxfeld 11,0 44. Unterstall . 5,2 45 Wagenhofen . 4,7 46. Weichering . 11,7 47. Zell . . . 5,5 )77 B. Eiitfernimg < ier 11 SL in v( 1. Bayerdilling' . . . 2. Bergendorf . 3 Bonsal . . 4. Buch . - . 5. Echsheim 6 Etting . . . 7. Feldheini 8. Gempfing 9 Haselbach . 10. Heinipersdorf 11. Holzheim 12 Illdorf . . 13. Kühnhausen 14. Kunding . . 15. Mittelstetten IC). Münster . . 17. Neukirchen 18. Niederscliönenfeld 19. Oberbaar der Gemeinden des Amtsgericbtsbezh n von der Stadt Neuburg a. D. Km 21,1 20. Oberpeiching 26,8 15.6 16,0 22 2 21,5 24,1 17,6 18,5 32,5 26,6 15,6 22,6 16,6 18,0 29,7 32,9 23,2 30,0 21. Pessenburgheim 22. Rain . . . . 23 Reicherstein 24. Riedheim . • 25 Sallach . . . 26. Schönesberg 27 Schorn . 28. Stadel . . . 29 Staudheim . . 3G Thierhaupten . 31. Unterhaar . . 32. Unterpeiching . 33. Wächtering 34 Walda . . . 35. Wallerdorf . . 36. Weihdorf . . 37. Wengen . . . 38. Wiesenbach kes Km 25,3 24,2 20,9 20,6 26,3 19,4 13,5 17,8 25,8 16,1 36,7 29,0 23,9 23,5 16,0 25.5 17,0 18,9 25,7 C. Entfernung der Oenieind Monb eim von der en des Amtsgericbtsbezirkes Stadt Donauwörth.*) Km Km 1, Ammerfeld .... 24,8 10. Goshe'm .... 18,5 2. Blossen au . . . . 19,5 11. Graisbach (mit Lechs- 3. Burgmannsliofen mit end) ...... 11,5 üebeisfeld) . . . . 21,5 12. Gundelsheim . , 24,5 1.. Daiting 15,8 13. Hagau 26,8 5. Emskeim 27,3 14. Hochfeld .... 13,3 6. Ensfeld . . . . 26,5 15. Huisheim .... 17,0 7. Flotzheim ... 15,5 16 Itzing 125 8. Fünfstetten . . 14,5 17. Kölbuig 14,3 9. Gansheira . . . - 19,3 18. Marxheim .... 15,0 *) Bei den Gemeinden des Amtsgerichtsbezirkes Monhcim wird ihre Ent- ieinung von der Stadt Donauwörth angegeben, weil dieselben nicht mehr in das Bezirksamt Neuburg a. D., sondern Donauwörth gelioron 37 m Km Km 19. Möhren . . . 28,0 28. Schweinspoint . . 16,3 20. Monheim . . . . . 16,5 29. Tagmersheim . . 22,5 21. Natterholz . . . . 18,0 30. Warching . . . 19,3 22. Neuhausen . . . . 18,0 31. Weilheim . . . 22,5 23. Nussbühl . . . . 16,8 32. Wemding 20,5 24 Otting . . . . . 20,0 33 Wittesheim . . , 20,8 25. Rehau . . . . 21,3 34. Wolferstadt . . . 22,5 26. Ried .... . . 16,3 35. Zwerchstrass . . 26,3 27. Rögling . , . . . 23,0 579 IX. Register zum Pflanzen -Verzeiclmis. A. Kegister der lateinischen Familien- und Gattungsnamen. (Die den Namen beigesetzten Zahlen bezeichnen die Seiten.) A. Abies 53 Acer 324 Aceraceae 324 Achillea 474 Achyrophorus 529 Aconit um 213 Acorus 110 Actaea 210 Adonis 223 Adoxa 455 Adoxaceae 455 Aegopodium 366 Aera 95. 97 Aesculus 325 Aethusa 372 Agriraonia 276 Agropyruni 105 Agrostemma 189 Agrostis 102 (Aira siehe Aera) Ajuga 402 Albersia 187 Alchemilla 277 Alectorolophus 440 Alisma 00 Alismataceae 00 Alliaria 226 Allium 126 Alnus 163 Alopecurus 99 Alsine 200 Alsinoideae 199 Althaea 329 Alyssum 243 Amarantus 187 Amarantaceae 187 Amaryllidaceae 129 Amorpha 303 Ampelopsis 327 Amygdaloideae 291 Anacamptis 144 Anacardiaceae 323 Anagallis 387 Anchusa 398 Andropogon 110 Anemone 219. 220 Anethum 374 Angelica 373 Antennaria 486 Anthemis 472 Anthericum 1 19 37* 580 Anthoxanthuni 104 Anthriscus 371 Ant.hyllis 301 Antirrhinuni 427 Apera 102 Apium 3G7 Apocynaceae 393 Aquifoliaceae 324 Aquilegia 211 Arabis 238. 243. 244 Araceae 110 Araliaceae 365 Arctiam 489 Arctostaphylos 382 Arenaria 200 Aristolocliia 171 Arislolochiaceae 171 Armeria 388 Arnica 478 Arnoseris 51G Arrhennteruin 97 Arternisia 47G Ariim 111 Aruncus 251 Asarum 172 Asclepiadaceae 393 Asparagns 120 Asperugo 39G Aspcrula 450 Aspidium 44 Asplennm 47 Aster 4G8. 470 Astragalus3303 Astrantia 365 Athyriuin 47 Atriplex 187 Atropa 421 Atropis 85 Avena 9G. 97 B. Ballota 413 Balsarainaceae 326 Barbaraea 229 Batrachiiim 215 Bellidiastrum 467 Bellis 467 Berberidaceae 224 Berberis 224 Berteroa 243 ßerula 366 Beta 184 Betonica 415 Betiila 161 Betulaceae 161 Bidens 471 Biscutella 229 Blechnum 48 Blituin 186 Borraginaceae 396 Borrago 398 Botrychium 49 Brachypodiiim 90 Brassica 236 Briza 95 Bromus 92 Bnmella 418 Bryonia 460 Bunias 243 ßuphthalmnm 486 Bupleiirum 367 Butomaceae 61 Butonius 61 ßiixaceae 323 Buxiis 323 r. Calaniagrostis 99 Calaniintha 410 Calendula 489 581 Gallistephus 470 Callitricliaceae 3!23 Gallitriclie 322 Galluna 383 Caltha 209 Calystegia 394 Camelina 242 Gampaiiula 461 Gaini)anulaceae 4ül Ganiiabis 168 Gaprifoliaceae 456 Gapsella 241 Gardainine 232 Caragana 303 Garduus 494 Garex 67 Gailina 489 Garpin US 161 Garum 368 Garyopliyllaceae 189 Gatabro.sa 84 Gauealis 378 Gelastraceae 324 Geltis 167 Gentaurea 510 Gentunculus 387 Gephalanthera 136 Gephalaria 459 Gerastium 201. 204 Geiatophyllaceae 208 Geratophylluin 208 Gerinthe 401 Chaenorrhinum 428 Ghaerophylluui 369 Ghamaeneriiim 363 Ghelidonium 225 Ghenopodiaceae 183 Ghenopodium 184 Ghondrilla 529 Chrysanthemum 474. 475 Chrysocoiiia 4()8 Ghrysosi)leiiiuiii 21-9 Gichuriuni 516 Gicuta 368 Gircaea 364 Cirsium 499 Gistaeeae 334 Gladiiim 67 Glematis 221 Glinopodiuni 410 Cochlearia 227. 230 Colchicum 119 Colntea 303 Comaruni 272 Gompositae 467 Goniferae 53 Gonium 369 Gonringia 243 244 Convallaria 121 Coiivolvulaceae 394 Convolvulus 394 Corailiorrhiza 133 Coriandrum 379 Gornaceae 379 Gorniis 379 Coronaria 191 Goronilla 304 Goronopus 228 Corydalis 226 Goryliis 161 Gorynephorus 9(» Cotinus 323 Cotoneasler 251 Crassulaceae 245 Crataegus 252 Grepis 523 Grocus 119 Crucifeivae 226 Gucubalus 192 Cucumis 461 582 Cucurbita 461 Gucurbitaceae 460 Gupuliferae 165 Guscuta 394 Gydonia 258 Gymbalaria 428 Gynoglosum 396 Gynosurus 95 Gyperaceae G2 Gyperus 62 Gypt'ipedi(l)uin 132 Cystopteris 46 Gytisus 293. 295. D. Dactylis 95 Daphne 354 Datura 422 Daucus 378 Delphinium 213 Dentaria 233 üeschampsia 95 Descuiainia 237 Dianthus 193 198 Dictamnus 316 Digitalis 436 Diplotaxis 234 Dipsaceae 459 Dipsacus 459 Draba 242 Drosera 245 Droseraceae 245 E. Ebulum 456 Echinops 516 Echinospermum 396 Echium 402 Elaengnaceae 354 Elatinaceae 333 Elatiue 333 Elatinoides 427. 428 Elodea s. Helodea Elymus 105 Epilobium 356. 363 Epipactis 134 Equisetaceae 49 Equisetum 49 Eragrostis 83 • Erica 383 Ericaceae 382 Erigeron 471 Eriophorum 66 Erodium 314 Erophila 242 Eriicastrum 234. 236 Ervuni 305. 307 Erysimum 241. 243. 244 Erythraea 393 Eupaloriurn 467 Euphorbia 319 Eupliorbiaceae 318 Euphrasia 436 Evonymus 324 F. Fagopyruni 1 83 Fagaceae 165 Fagus 165 Falcaria 368 Festuca 85. 86. 89 Ficaria 215 Filago 484 Filipendula 275. 276 Foeniculum 373 Fragaria 269 Frangula 327 Fraxinus 389 Fritillaria 122 Fumaria 226 Fumarioideae 226 583 G. Gagea 125 Galanthus 1^9 Galega 303 Galeobdolon 412 Galeopsis 415 Galium 452 Genista 294 Geiitiaiui 390 Gentianaceae 389 Geraniaceae 311 Geranium 311 Geum 275 Gladiolus 132 Glaucium 225 Glechoina 410 Globularia 449 Globulariaceae 449 Glyceria 84. 85 Gnaphaiium 485. 486 Goodyera 134 Gramineae 82 Gratiola 426 Grossulariaceae 250 Gyinnadenia 137. 534 Gypsophila 198 H. Halorrhagidaceae 364 Hedera 365 Heleocharis 65 Helianthemuin 334 Helianthus 472 Flelichrysum 485 Helleborus 210 Helodea 62 Helosciadium 367 Hemeroeallis 125 Hepalica 220 Heiacleuin 377 Herminiuni 136 Herniaria 206 Hesperis 243 Hieracium 517 Hierochloa 104 Hippocastanaceae 325 Hippocrepis 305 Hippophäe 354 Hippuris 365 Holcus 98 Holostemn 199 Hordeum 105 Hotton ia 365 Humulus 167 Hydrocharis 62 Hydrocliaiitaceae 62 Hydrophyllaceae 395 Hyoscyamus 422 Hypericaceae 330 Hypericum 330 Hypochoeris 529 HyssopiAS 409 l. Iberis 227 Hex 324 Impatiens 326 Inuia 487 Iridaceae 130 Iris 130 Isatis 234 J, Jasiorie 4()6 Juglandaceae 145 Juglans 145 Juncaceae 112 Juucagiiuiceae 60 Juncus 112 Juiiiperus 54 584 K. Knautla 459 Köleria 84 Kolilrauschia 198 L. Labiatae 404 Laburnum 293 Lactuca 526 Laniium 412 Lampsana 516 Lappa 489 Lappula 396 Lapsana 516 Larix 54 Laserpitium 377 Lathraea 447 Lathyrus 309 Leersia 108 Leguminosae 293 Lemna 111 Lemnaceae 11*1 Lens 309 Lentibulariaceae 447 Leontodon 530 Leonurus 411 Lepidium 228 Lepigonum 206 Leucanthemum 476 Leucoium 129 Levisticum 373 Libanotis 372 Ligustrum 388 Liliaceae 119 Lilium 122 Limnanthemum 389 Limosella 427 Linaceae 315 Liiiaiia 427 LiiiLim 315 Liparis 133 Liriodendron 224 Listera 134 Lithospermum 399 Lolium 106 Loiiicera 45() Loranthaceae 168 Lotus 302 Lunaria 233 Lupinus 296 Luzula 118 Lychnis 189. 191. 192 Lycium 422 Lycopodiaceae 51 Lycopodium 51 Lycopsis 398 Lysimachia 386 Lythraceae 355 Lythrum 355 Lycopus 408 M. Magnoliaceae 224 Mahonia 224 Majanthemum 120 Malachium 204 Malva 328 Malvaceae 328 MaiTubium 405 Matricaiia 474 Medicago 296 Melampyrum 444 Melandryuni 192 Melica 84 Melilotus 297 Meiittis 411 Menta 405 Menyanthes 389 Mercurialis 318 Mespilus 253 585 Milium 103 Mühringia 201 Molinia 83 Monotropa 381 Montia 188 Moraceae 1G7 Monis 167 MuJsredium 5^7 Miiscari 124 Myagrum 234 Myosotis 400 Myosoton 204 Myosuriis 214 Myriophyllutn 364 Myricaria 333 N. Narcissus 130 Nardus 108 Nasturtiiini 230 Naumburgia 386 Negundo 325 Neottia 134 Nepeta 410 Neslea 242 Nigella 210 Nonnea 398 Nuphar 208 Nymphaea 208. 534 Nymphaeaceae 208 0. Odontitis 439 Oenanthe 371 Oenothera 355 Oleaceae 388 Onagra 355 Onagraceae 355 Onobrychis 304 Ononis 296 Onopordon 510 Ophioglossaceae 49 Ophrys 1 37 Orchidaceae 132 Orchis 139. 534 Origanum 408 Orlaya 378 Ornithogalum 123 Ornithopus 304 Orobanchaceae 444 Orobanche 444 Orobus 311 Oryza 108 Oxalidaceae 314 Oxalis 314 Panicum 108 Papaver 225 Papaveraceae 325 Papaveroideae 225 Papilionatae 293 Parietaria 168 Paris 121 Parnassia 249 Paronychoideae 206 Pastinaca 376 Pavia 325 Pedicularis 443 Peplis 355 Petasites 483 Petroselinuni 368 Peucedaninn 374 Phacelia 395 Phalaris 104 Phegopteris 44 Phellandriuni 371 Philadelphaceae 249 Philadelphoideae 249 Philadelphus 219 586 Phleuiii 98 Phragniites 82 Physalis 420 Pliyteuma 465 Picea 53 Picris 530 Pimpinella 367 Pinaceae 53 Pinguicula 447 Pin US 54 Pirola 380 Pirolaceae 280 Pim.^ 253 Pisum 311 Plantagiiiaceae 450 Planlago 450 Piatanthera 137 Pleurosperauim 368 Pkunhaginaceae 388 Poa 90. 94 Polemoniaceae 395 Polemonium 395 Polycnemum 183 Pülygala 316 Polygalaceae 316 Polygonaceae 172 Polygonatum 120 Polygonam 179 Polypodiaceae 44 Polypodium 47 Polystichum 45 Poraariae 251 Pomoideae 251 Populus 145 Porlulaca 188 Poitulacaceae 188 Potamogeton 57 Potamogetonaceae 57 Potentilla 271 Poteriuni 277 Primula 383 Primulaceae 383 Prunus 291 Pteridium 48 Pulicaria 488 Pulmonaria 396 Pulsatilla 220 Pyretlirum 476 Quercus 165 Quinaria 327 R. Ramischia 380 Ranunculaceae 209 Ranunculus 215 Raphanus 237 Reseda 244 Resedaceae 244 Rhamnaceae 326 Rhamnus 326 Rh US 323 Ribes 250 Ribesoideae 240 Robinia 303 Rosa 278 Rosaceae 250 Rosoideae 255 Rubiaceae 450 Rubus 255 Rudbeckia 472 Rumex 172 Rula 316 Rutaceae 316 S. Sagina 199 Sagittaria 61 Salicaceae 145 587 Salix 147 Salvia 419 Saiiibucus 456 Samolus 386 Sanguisorba 377 Sanicula 366 Santalaceae 160 Saponaria 196. 534 Sarothamniis 294 Satureja 410 Saxifraga 248 Saxifragaceae 248 Saxifragoideae 248 Scabiosa 460 Scandix 371 Schoenus 63 Scilla 123 Sciipus 64 Scleranthoideae 207 Sclerauthus 207 Scierochloa 94 Scolopendrium 48 Scorzonera 531 Scrofularia 426 Scrofulariaceae 423 Scutellaria 420 Seeale 105 Sedum 245 Selinum 374 Senipervivum 248 Senebiera 228 Senecio 479 Serralula 510 Seseli 371. 372 Sesleria 82 Setaria 109 Sherardia 450 Sieglingia 95 Silaus 373 Silene 190 SilenoTdeae 189 Sinapis 236. 237 Sisymbrium 234. 237 Sium 366 Solanaceae 420 Solanum 421 Solidago 467 Sonchus 526 Sorbus 254 Sparganiaceae 56 Sparganium 56 Specularia 465 Spergula 205 Spergularia 206 Spinacia 187 Spiraea 250 Spiraeoideae 250 Spii'anthes 133 Spimdela 111 Stachys 413. 415 Staphylaea 324 Staphylaeaceae 324 Stellaria 204 Stenactis 471 Stenophragma 237 Stipa 103 (Stnpa s. Stipa) Succisa 459 Symphoricarpus 457 Symphytum 399 Syringa 388 T. Tamaricaceae 333 Tanacetum 475. 476 Taraxacum 527 Tnxacecae 53 Taxus 53 Teesdalea 229 Telekia 487 588 Tetragonolobiis 302 Teucriuiu 403 Thalictrum 222 Thesium 1G9 Thlaspi 227 Thrincia 770 Thuja 55 Thya s Tliuja Thymelaea 353 Tliymelaeaceae 353 Tliyinus 08 Thysselinum 376 Tilia 329 Tiliaceae 329 Tithymalus 319 Tofieldia 119 Torilis 379 Tornientilla 273 Tragopogon 532 Trientalis 387 Trifolium 298 Triglochin (30 Triodia 95 Trisetuiii 96 Trilicum 105. 106 Troll ius 209 Tropaeolaceae 315 Tropaeolum 315 Tulipa 122 Tunica 198 Turgeuia 379 Turritis 238 Tussilago 483 Typha 55 Typhaceae 55 U. Ulinaceae ICG Ulmaria 275 Ulmus 166 Um belli ferae 365 Urticaceae 168 Urtica 168 Utriculana 448 Y. Vaccaria 192 Vaccinium 382 Valeriana 458 Valerianaceae 458 Vaieiianella 458 Verbascum 423 Verbena 402 Verbenaceae 402 Veronica 428 Viburnum 457 Vicia 305 Vinca 393 Vinceloxicum 393 Viola 334 Violaceae 334 Viscaria 189 Viscum 168 Vitaceae 327 Vitis 327 W. Weingärtneria 96 Z. Zannichellia 60 Zea 110 589 B. Kegister der deutsilieii Oattiiiigs- und einfachen Artennamen. A. Abbiss 459 xldlerfarn 48 Adonisröschen 233 Ahorn 324 Akazie 303 Akelei 211 Alant 487 Alpenmassliebchen 467 Amarant 187 Ampfer 172 Andorn 405 Anemone 219 Anis 3G7 Apfel 253 Apfelbaum 253 Aprikose 292 Arnika 478 Aronsstab 111 Aster 468 Atlasbeere 254 Augenstrost 436 B. Bachbunge 431 ßachburgel 355 Baldrian 458 Ballote 413 Balsamine 326 Barbarakraut 229 Bartgras 110 Bärenklau 377 Bärentraube 382 Bärlapp 51 Beifuss 476 Beinwell 399 Bergflachs 169 Berle 366 Berufskraut 471 Besenstrauch 294 Betonie 415 Bibernelle 367 Biene 138 Bilsenkraut 422 Bingelkraut 318 Binse 112 Birke 161 Birnbaum 253 Birne 253 Bitterkraut 530 Blttersüss 421 Blasenfarn 46 Blasenstrauch 303 Blattkohl 236 Blulauge 272 Blumenkohl 236 Bocksbart 532 Bocksdorn 422 Bohnenkraut 410 Boretsch 398 Borstengras 108 Borstenhirse 109 Braunelle 418 Braunwurz 426 Breitsame 378 Brennessel 168 m Brillenschote 229 Brornbeere 255 Bruchkraut 206 Brunelle 418 Brunnenkresse 230 Buche 165 Buchenfarn 44 Buchenspargel 381 Buchs 323 Buchsbaum 323 Buchweizen 183 Buffbohne 309 Bunge 386 C. Chrislophskraut 210 Cichorie 516 Conringie 243 Cypergras 62 D. Dachwurz 248 Dill 374 Diptam 316 Distel 494 . Doppeisame 235 D()tterlein 242 Dornfarn 45 Dosten 408 Dotter 242 Dotterbhime 209 Dreizack 60. Dreizahn 95 Dürlitze 380 E. Eberraute 478 Eberwurz 480 Edeltanne 53 Efeu 365 Ehrenpreis 428 Eibe 53 Eibisch 329 Eiche 165 Eichen farn 44 Einbeere 121 Eisenhut 213 Eisenkraut 402 Eisbeere 254. 291 Engelwurz 373 Enzian 390 Erbse 311 Erbsenstrauch 303 Erdbeere 269 Erdrauch 226 Erle 163 Esche 389 Estragon 478 Eselsdislel 510 Esparsette 304 Espe 146 Essigbaum 323 F, Faulbaum 327 Färberwau 244 Federgras 103 Feig Wurzel 215 Feinstrahl 471 Feldsalat 458 Felsnelke 198 Fenchel 373 Ferkel kraut 529 Fetthenne 245 Fettkraut 447 Fichte 53 Fichtenspargel 381 Fieberklee 389 Filzkraut 484 Fingerhut 436 591 Fingerkraut 271 Finkensame 242 Flachs 315 Flattergras 103 Flieder 388 Fliege 137 Flockenblume 510 Flohkraut 488 Föhre 54 Frauenfarn .47 Frauenflachs 427 Frauenmantel 277 Frauenschuh 132 Frauenspiegel 465 Frauenträne 137 Froschbiss 62 Froschkraat 215 Froschlöffel 60 Fuchsschwanz 99 G. Gamander 403 Gauchheil 387 Gänseblümchen 467 Gänsedistel 526 Gänsefuss 184 Gänsekresse 238 Gänserich 271 Geissbart 251 Geissblatt 456 Geissfuss 366 Geissklee 293 Geissraute 303 Gerste 105 Gilbweiderich 386 Gichtbeere 250 Ginster 294 Gipskraut 19S Giersch 366 Glanzgras 1(4 Glanzkraut 133 Glaskraut 168 Glatthafer 97 Gleisse 372 Glockenblume 461 Glockenheide 383 Gnadenkraut 426 Goldaster 472 Goldhaar 468 Goldnessel 412 Goldregen 293 Goldrute 467 Goldstern 125 Goodyere 134 Grannenhafer 96 Grasnelke 388 Graukresse 243 Graupappel 146 Gleiskraut 479 Grundfeste 523 Grundheil 375 Gundelrebe 410 Gurke 461 Gurkenkraut 374. 398 Günsel 402 Gürtelkraut 478 H. Haargras 105 Haarstrang 374 Habichtskraut 517 Hachelkopf 529 Händel würz 137 Hafer 9(5 Haftdolde 378 Hagenbuche 161 Hahnenfuss 215 Hainbinse 118 Hainbuche HU Hanf 168 Hartgras 94 Hartheu 330 502 Hartriegel 379 Haselnuss 161 Haselwurz 172 Hasenohr 367 Hauhechel 296 Hauswurz 248 Heckenkirsche 45() Heckenrose 281 Hederich 236. 237 Heidekraut 383 Heidelbeere 382 Heilwurz 372 Helmkraut 420 Herbstzeitlose 119 Herzblatt 249 Herzgespann 411 Hexenkraut 364 Hexenstrang 221 Himbeere 255 Himmelfahrtsblume 48(5 Himmelsleiter 395 Hirschkolben 323 Hirschwurz 375 Hirschzunge 48 Hirse 108 Hirtentäschel 241 Hohldotter 234 Hohlzahn 415 Holder s. Hohmder Holunder 456 Honiggras 98 Honigklee 297 Hopfen 167 Hopfenklee 297 Hornblatt 208 Hornklee 302 Hornkraut 201 Hornmohn 225 Hühnerbiss 192 Hufeisenklee 305 Huflattich 483 Hummel 138 Hundskamille 472 Hundspetersilie 372 Hundsrauke 235 Hundswurz 144 Hundszunge 396 Hungerblume 242 I. Igelkolben 56 Igelsame 39() Immenblatt 411 Immergrün 393 Immortelle 485 J. Jasione 466 Jasmin 249 Johannisbeere 250 Johanniskraut 330 Judenkirsche 420 Judenstrick 221 K. Kalaminthe 410 Kalmus HO Kamille 474 Kammgras 95 Kanariensgras 104 Karde 459 Karote 378 Kartoffel 421 Katzenminze 410 Katzenpfötchen 486 Kälberkropf 369 Kapuzinerkresse 315 Kerbel 371 Kiefer 54 Kirsche 291 )3 Klappertopf 440 Krümhng 529 Klatschrose 225 Krummhals 398 Klauenschote 304 Kugelblume 449 Kleban 452 Kugeldistel 516 Klee 298 Kuhblume 527 Kleinling 387 Kuhnelke 192 Klette 489 Kuhschelle 220 Klettenkerbel 379 Kuckucksblume 137 Knabenkraut 139. 534 Kümmel 368 Knackelbeere 269 Kürbis 461 Knautie 459 Knäuelgras 95 L. Knäuelkraut 207 Labkraut 452 Knebel 199 Laichkraut 57 Knoblauchhederich 226 Laserkraut 377 Knorpelkraut 183 Lattich 526 Knotenblume 129 La\ich 126 Knöterich 179 Lämmersalat 516 Kohl 236 Lärche 54 Kohlrabi 236 Läusekraut 443 Kölerie 84 Leberblümchen 220 Königskerze 423 Leimkraut 190 Kopfkohl 236 Lein 315 Kopfriet 63 Leinkraut 427 Kopfsalat 526 Lerchensporn 226 Koriander 379 Licht nelke 191. 192 KoroUenwurz 133 Liebesgras 83 Kornblume 747 Liebstöckel 373 Kornelkirsche 380 Lieschgras 98 Kornrade 189 Liguster 388 Krähenfuß 228 Lilie 122 Kranzrade 191 Linde 329 Kratzdistel 499 Linse 309 Kraut 236 Lolch 106 Kresse 228 Löffelkraut 227 Kieuzblume 316 Löwenmaul 427 Kreuzdorn 326 Löwenzahn 527. 53 Kreuzkraut 479 Lungenkraut 396 Krötenbinso 116 Lupine 296 Kronwicke 304 Luzerne 296 öt> bU M. Märzenblümchen 220 Maiblümchen 121 Maiglöckchen 121 Majoran 408 Mais 110 Malve 328 Mannagras 85 Mangold 184 Mariengras 104 Massholder 325 Massliebchen 467 Mastkraut 199 Mauerpfeffer 247 Mauerraute 48 Maulbeere 167 MädesüfB 275 Mäuseschwänzchen 214 MeerretUg 230 Meerzwiebel 123 Mehlbeere 254 Mehlprimel 383 Meier 450 Melde 187 Melisse 411 Melone 4G1 Merk 306 Miere 200 Milchlattich 527 Milzfarn 47 Milzkraut 249 Minze 405 Mispel 253 Mistel 168 Mohn 225 Mondraute 49 Mondviole 233 Montie 188 Moosbeere 382 Mosel luskraut 455 Möhre 378 Möhringie 201 Muskathyazinthe 124 Mutterkraut 476 Myrikarie 333 N. Nachtkerze 355 Nachtschatten 421 Nachtviole 243 Nacktdrüse 137 Nadelkerbel 371 Napfkraut 398 Narzisse 130 Natterkopf 402 Nelke 193 Nelkenwurz 275 Nessel 168 Nestwurz 134 Netzblatt 134 Nieswurz 210 Nußbaum 145 0. Ochsenzunge 398 Odermennig 276 Osterblume 220 Osterluzei 171 P. Pappel 145 Pastinak 376 Pechnelke 189 Perlgras 84 Perückenbaum 323 Pestwurz 483 Petersilie 368 Pfaffenkäppchen 324 Pfeifengras 83 Pfeifenstrauch 249 595 Pfeilkraut 61 Pfennigkraut 227 Pferdekümmel 371 Pfirsich 292 Pflaume 291 Pfriemengras 103 Phazelie 395 Pimpernuss 324 Pippau 523 Platteibse 30^ Podagrakraut 3G6 Portulak 188 Preisseibeere 382 Primel 383 Q Quecke 105 Quellgras 84 Quendel 408 Quitte 253 K. Rade 189 Ragwurz 136 Rainfarn 475 Rainkohl 516 Rampe 235 Ran dich 184 Rapunzel 465 Rapünzchen 458 Rauke 234 Rauschbeere 382 Raute 316 Raygras 97 106. 107 Rebe 327 Reiherschnabel 314 Reineclaude 293 Reis 108 Reitgras 99 Reps 236 Resede 244 Rettich 237 Rietgras 67 Rindsauge 486 Ringelblume 489 Rippenfarn 48 Rippensame 368 Rispengras 90 Rittersporn 213 Robinie 303 Roggen 105 Rohrkolben 55 Rose 278 Rosenkohl 236 Rossfenchel 371 Rosskastanie 325 Rotbuche 165 Rotklee 298 Rottanne 53 Ruchgras 104 Rudbeckie 472 Ruhrkraut 48.=> Runkelrübe 184 Rübe, gelbe 378 Rübe, weisse 236 Rübsen 236 Rühimichnichtan 326 Rüster 166 Ruprechtskraut 314 S. Sadebaum 54 Salbei 419 Salomonssiegel 121 Salweide 150 Sanddorn 354 Sandkraut 200 Sanikel 366 Saubohne 309 Sauerampfer 176 596 Sauerdorn 224 Sauerklee 814 Sauerkirsche 292 Schachblume 122 Schachtelhalm 49 Schafgarbe 474 Schafschwingei 88 Scharbockskraut 215 Scharfkraut 396 Scharte 510 Schattenbhime 120 Schaumkraut 232 Scheiberich 367 Schierling 369 Schildfarn 44 Schilfrohr 82 Schlammbinse 65 Schlammling 427 Schlangenäuglein 396 Schlangenmoos 51 Schlangenwurz 179 Schlehe 292 Schleifenblume 227 Schlüsselblume 383 Schmalvvand 237 Schmele 95. 97 Schneckenklee 296 Schneeball 457 Schneebeere 457 Schneeglöckchen 129 Schneetröpfchen 1 29 Schneide 67 Schotendotter 241 Schöllkraut 225 Schuppenmiere 206 Schuppenwurz 447 SchAvaden 85 Schwalbenwurz 393 Schwanenblume (U Schwarzbeere 382 Scliwarzdorn 292 Schwarzföhre 54 Schwarzkümmer 210 Schwarzpappel 145 Schwarzwurz 531 Schwertel 132 Schwertlilie 130 Schwingel 86 Scilla 123 Seegras 71 Seerose 208 Segge 67 Seide 394 Seidelbast 354 Seifenkraut 196 Sellerie 367 Senf 236. 337 Serradella 304 Sesel 371 Seslerie 82 Sevenbaum 54 Scherardie 450 Sichelklee 296 Sichelmöhre 368 Siebenstern 387 Silau 373 Silbergras 96 Silberblatt 234 Silberdistel 489 Silberpappel 146 Silge 374 Simse 64 Simsenlilie 119 Skabiose 4()0 Somnieraster 470 Sommerwurz 444 Sonnenblume 472 Sonnenröschen 334 Sonnenlau 245 Sophienkraut 237 597 Spargel 120 Spai-gelbohne 302 Spatzenzunge 353 'Spergel 205 Sperrkraut 395 Spierstaude 250 Spinat 187 Spindelbaum 324 Spinne 138 Spitzwegerich 450 Springkraut 326 Spurre 199 Stachelbeere 250 Siech apfel 422 Stechpalme 324 Steinbeere 255 Steinbrech 248 Steinklee 297 Steinkraut 243 Steinsame 399 Sternblume 4G8 Sterndolde 3G5 Sternmiere 204 Stiefmütterchen 345 Stoppelrübe 236 Storchschnabel 311 Storchschnabelfarn 44 Straussgras 102 Strohblume 485 Sumach 323 Sumpfkresse 231 Sumpfrose 389 Sumpfwurz 134 Süssgras 85 Süsskirsche 292 T. Tageslilie 125 Tanne 53 Tannenwedel 365 Taubnessel 412 Tausendblatt 364 Tausendguldenkraut 393 Tännel 333 Teesdalee 229 Teichrose 208 Teufelsabbiss 459 Teufelskralle 465 Teufelszwirn 422 Thuja 55 Thimotheusgras 98 Tofieldie 119 Tollkirsche 421 Tormentill 273 Tragant 303 Träubelhyacinthe 124 Traubenkirsche 291 Trespe 92 Trollblume 209 Tulpe 122 Tulpenbaum 224 Turgenie 379 Turmkraut 238 Tüpfelfarn 47 Türkenbund 122 U. Ulme 166 y. V^eilchen 334 Venuskamm 371 Vergissmeinnicht 400 Vermeinkraut 169 Vexiernelke 191 V^ogelbeere 254 Vogel fuss 304 Vogelmilch 123 W. Wachholder 54 Wachsblume 401 598 Wachtelweizen 444 Waid 234 Waldmeister 452 Waldrebe 221 Waldschwingel 88 Wald vöglein 136 Walnuss 145 Wanzenbeere 250 Wasserdarm 204 Wasserdosten 467 Wasserfeder 385 Wasserfenchel 371 Wasserlinse 111 ^Vasserpest 62 Wasserschierling 368 Wasserschlauch 448 Wasserstern 322 Wegerich 450 Wegwarte 516 Weichkraut 204 Weichsel 292 Weide 147 Weidenröschen 356. 363 Weiderich 355 Weinrebe 327 Weissbuche 161 Weissdorn 252 Weisstanne 53 Weiss würz 120 Weizen 105 Wendelorchis 133 Wermut 476 Wetterdistel 489 Weymouthskiefer 54 Wicke 305 Wiesenknopf 277 Wiesenraute 222 Winde 394 Windhafer 96 Windhalm 102 Windröschen 219 Wintergrün 380 Wirbeldosten 410 Wirsing 236 Wohlverleih 478 Wolfsbohne 296 Wolfsfuss 408 Wolfsmilch 319 Wolfsschote 303 Wollblume 423 Wollgras 66 Wucherblume 475. Wundklee 301 Wurmfarn 45 Y. Ysop 409 Z. Zackenschote 243 Zahntrost 439 Zahnwurz 233 Zannichellie 60 Zaunlilie 119 Zaunrübe 460 Zaunwicke 308 Zeitlose 119 Ziest 413 Zinnkraut 51 Zittergras 95 Zitterlinse 305 Zitterpappel 146 Zipperl 293 Zweiblatt 134 Zweizahn 471 Zwenke 90 Zwergmispel 251 Zwetschge 293 476 ->-—«. 6 — 12. XX. XXI. XXII. 1. Sau. 2. Sem. 1—7. R 0 m. Comitato geolog. d'Italia. Bull. Rom. BihUoteca nation. centrale Vittorio Emmanuele. Rom. Rassegna delle scienze geologiclie in Italia. Rovereto. J. E. Academia degli Agiati. Atti Vol. XIV. 3. 4. XV. XVI. 3. 4. XVII. XVIII. Academia Bouvertaiui. Atti Ser. IV. Vol. 1. Salem. Essex Institute. Bull. Geology of Essex Couitt/j. 1905. San Francisco. California Acad. of sciences. Froceed. Vol. III. 57—264. Vol. I. 7 — 446. San Jose Costa Rica A. C. Museo Nacional. San Paulo. Sociedade scienfiflca. Bevista. Vol. IV. 5. 6. Santiago. Deutscher wissensch. Verein. Bd. VI. 2. 3. VII. 1. 2. Santiago. Societe scientifiqne dn Chile. Actes 19. 1. Sassari. Studi Sassarie. Schneeberg. Wissenschal tl. Verein. Mitteilg. S c h w e i n tu r t. Xaturforsch. Gesellschaft. Schweiz. Xaturforsch. Gesellschaft. Verhandlungen 93. 94. 95. 2. Sion. Valais (Suisse) La Mtirithienne Societe valaisanne des sc. nat. Bull. 36. 37. St. Gallen. Naturwissensch. Gesellsch. Bericht 1910. 1911. 1912. xxvm St. Louis. Acad. of science. Tvansact. XVIII. 2 — 6. XIX. 1 — 10. St. liouis. Mo.: Missouri Botanical Garden. Rep. 1910. 1911. 1912. Stavanger. Museum. Aarshefte 1910. 1911. 1912. Stockholm. Entomologish Tidshrift. Strassburg. Kaiserl. Universität und Landes-ßibliothek. Monatsber. der Gesellsch. zur Förderung der Wissenscli., des Ackerbaus und der Künste im Unterelsass. Jahrg. 1910. 1911. 1912. Stuttgart. Verein für vaterländische Naturkunde. Jahresb. 67 mit Beilage. 68 mit Beilage 1 u. 2. 69. Stuttgart. Oberrheinischer geolog. Verein. Bericht. T h 0 r n . Kopernikus-Verein. Jahresber. Mitteilungen 18. 19. 20. Bogumil Goltz, Leben und Werke. Tokio. Kais. jai)an. Universität, Mitteilungen aus der mediz. Fakultät. Bd. IX. 2. 3. X. 1 — 4, Trencsen. Naturw. Ver. des Treues. Comitates. Jahresh. 1908:1910. Triest. Socie/ä Adriatica di sciense nat. Bolletino Vol. 19 — 25. T r 0 m s ö. Museum . Aarshefter 31. 32. 33. 34. Arsheretning 1909. 1910. 1911. U d i n e. Istitulo reale tecnico. Annali. 26. Ulm. Verein für Mathematik und Naturwissenschaften. Jahreshefte. Jahrg. 15. Upsala. Kgl. Universität. The geological Institution Bull. Festschrift zum 20 jähr. Jubiläum. Upsala. Entomologish Tidshrift. Arg. 31. 32. 33. Alphab. Register f. 11 — 30 Arg. XXIX _ Urbana. Illinois ^tate Geological Survey. Bull. 15—19. Venedig. L'Ateneo Veneto. Anuo 31. Vol. 1. Fase. 2/3. Vol. 2. 32. Voh 1 u. 2. 33. Vol. 1 u. 2. 34. Vol. 1. Vol. 2. Fase. 1. Verona. Accad. d'agricultnra, arti e commercio. Atti e Meinorie. Washington. Smithson ian Institntiov . Anmial Rep. 1909. 1910. 1911. Contributionis. Vol. XIII. 6—12. XIV. 2. 3. XV. XVI. 1—7. 12. XVII. 1—3. Index zu 13 u. 14. W a s li i n g 1 0 n. U. S. National- Miiseiim. Bull 50. 5. 71. 73—77. 79. 81. Rep. 1910. 1911. Proceed. 37 — 44. Washington. National Academy of sciences. Memoires 10. 11. Rep. of the Secretary. Division of chemistry. Biv. of Biological survey. Washington. Bepartement of agriculture. North Am. Fauna. Yearbock 1910. Washington. H. S. Geological Survey. Waater Supply and Irrigation, Paper. Professional Paper. Washington. Populär Botany. Vot. Washington. U. St. Nat. - Herbar inn?. Contributions Vol. XVI. p. 12. Washington. Carnegie Institution. 1. Selection and Croos-breeding in Relation to the Inheritance- of Coat-pigments and Coat-patherns in Ratsand Quinea-pigs. By Gurdy and Castle. 2. Mntations.1 Variations and Relation-Ships of she Öenotheras. By Macdougal, Vail and Schull. Weimar. Thüring. botanischer Verein. Mitteilungen. 28. 30. Wernigerode. Naturwissensch. Verein des Harzes. Schriften. Wien. Akademie der Wissenschaften. Sitzungsberichte. Bd. 104. Abt. 5. 6. 167. 1. 2. 5. Wien. Gcogr. Jahresbericht aus Oesterreich. Jahrg. Wien. Naturwissensch. Verein an der Universität Wien. Mitteilungen. VIII. IX. 1—8. X. Wien. Verein zur Verbreitung naturwissensch. Kenntnisse. Bd. 50 und Festschrift. 52. 53. Wien. K. k. Hofmuseuni. Annalen. Bd. 23. 3. 4. 24. 25. 26. 27. 1 — 3. Wien. K. k. Gartenbaugesellschaft. Oesterr. Gartenzeitung. Jahr. V. 11. 12. VI. VII. VIII. 2. 4—10. Bibliothekkatalog. Rechenschaftsbericht 1911. Wien. K, k. zoolog. botan. Gesellschaft. Verhandlungen 60. 61. 62. Wien. Entomologischer Verein. Jahresbericht. Wien. K. k. geolog. Reichsanstalt. Jahrb. 60. 2. 3. 4. 61. 62. 63. 1. 2. Verh. 1910. 9—18. 1911. 1912. 1913. 1 — 12. Abhandlungen. 16. 3. 4. 19. 2—5. 20. 3—5. 22. 1—3. Wiesbaden. Nassauischer Verein für Naturkunde. Jahrg. 63. 64. 65. Winterthur. Naturwissensch. Gesellschaft. Mitteilungen. 8. 9. W ü r z b u r g. Polytechnischer Centralverein. Monatsschrift. Z e r b s t. Naturwissenschaftlicher Verein. Bericht. Festschrift zum öOjähr. Jubiläum. Zürich. Naturforschende Gesellschaft. Vierteljahrschrift Jahrg. 55. 3. 4. 56. 57. 58. 1. 2. Zürich. Physikal. Gesellschaft. Mitteilungen. Zwickau. Verein für Naturkunde. Bericht 36. Festschrift zum 50. Jubiläum. XXXI b) Vuu den Herrn Verfassern und anderen (jönnern. Von Herrn Dr. L. v. Amnion, Regensburg. Schildkröten aus dem Regensburger Braunkohlenton. Von Herrn Herrn. Frickhinger, Apotheker, Nördlingen. Flora des Rieses. Von Herrn L. Gerstlauer, Kgl. Landgerichtsrat, Augsburg. Sonderabdruck : Nachruf für M. Britzlmayr. Von Herrn K. Gollwitzer, Ingenieur, Augsburg. Überfaltungserscheinungen im hannoverschen Salzgebirge von H. Stille, Hannover. Die Versuche mit Rutengängern im Kalibergwerk Riedel bei Hänigsen (Hannover). Von Herrn Charles Jan et, Paris. Organes sensitifs de la mandihida de VAbeille. Siir Vcxistence d'un organe chordotonal et d'uiie vesicule pidsatile antennaires ches VAbeille et sur la Morphologie de la tete de sette espece. Stir Vorigine de la division de V orthopliyte en wi sporophijte et uii gametophyle.* Constitution morpliologique de la bouche de Vinsecte. Von Herrn Dr. Kolb, Apotheker, Kempten, Bramson, Tagfalter. Kolb Dr. , Grofsschmetterlinge der Umgebung Kemptens und des Algäus. Staudinger, Lepidopterenkatalog. Rühl, Groläschmetterlinge, Bd. 1. Spannert, Die wissenschaftl. Benennungen der Europäischen Schmet- terlinge. Tümpel, Geradflügler Mitteleuropas. Lfg. 1 — 5. Flügelabdrücke europäischer Schmetterlinge. 9 Faszikel. Staudfuss, Handbuch für Sammler europäischer Grofsschmetterlinge. Dr. E. Hofmann, Die Raupen der Großschmetterlinge Europas, dgl. Die Schmetterlinge Europas. Von Herrn Dr. M e 1 i o n , Wien. Die Meteoriten. Beiträge zur Meteoritenkunde Mährens. XXXII Von Herrn J. Müller, Lehrer und Vorsitzender des Bayer. Lelirervereins für Naturkunde, Augsburg. „Aus der Heimat", Zeitschrift des Lehrervereins für Naturkunde, Jhrg. 24. 25. 26. Reitter, Die Käfer des deutschen Reiches. Bd. 1. 2. 3. 4. Dr. Eckstein, Die Schmetterlinge Deutschlands mit bes. Berücksichtigung der Biologie. Bd. 1. EUis, Im Spinnenland. Dr. Buchner, Meeresmollusken. Vom Kgl. Oberbergamt München. Geognostische Jahreshefte. 22. 23. 24. 25. Von Herrn Dr. R e h m , Kgl. Medizinalrat, Neufriedenheim bei München. Ascomyceies novi. 1913. Von Herrn Dr. Roger, Kgl. Obermedizinalrat, Augsburg. Stettiner Entomolog. Zeitung, Jhrg. 31 — 37. Naturw. Verein Augsburg, Berichte 18. 20 — 31. Redtenbacher, Fauna Austriaca, Die Käfer. A. u. K. Müller, Wohnungen, Leben und Eigentümlichkeiten in der Tierwelt. 1.— 12. Lfg. Klotz, Leben und Eigentümlichkeiten in der niederen Tierwelt. 1. u. 2. Abt. Naturw. Verein Regensburg, Bericht 1 — 4, Dr. Palmen, Zur Morphologie des Tracheensystems. Schmidt, Über das Vorkommen von Gesteinen und Mineralien in der Zentralgruppe des Fichtelgebirges. Dr. Weismann, Saison-Diphormismus der Schmetterlinge. Escherich, Coleoptorengattung Trichodes Herbst. Dr. Kinkelin, Nützliche Gesteine zwischen Taunus und Spessart. Dr. Heer, Schwedische Expedition zur Erforschung des hohen Nordens. Escherich, Gattung Li/fta Fab. Dr. Egg o c r-h i-S O o. o C2 o CD h-^ •-S 1— # CD P IT+ tö tS! sr Vi er (T, a 0 P- c >-• CD (^ CD ET S w ^ CD OTQ C p £^cn5 crg CD '-' hd ^ CD H- ' P- CD I— ' *>■ O 00 M Oi CD pl CD •-S CO Cd a> tsi p: oq CD p- CD CO 1= CO C" OS t^ tfi" U) -q 00 00 o 00 OJ lO tO lO tO i^ CD O OD rfi' lO 00 «s ^ O ^1 00 03 o Oi Cn Oi CT. O rf^ ^ C© 05 t3 h-' 1— i„ oo üt Ol o o o ~^ es es w p 09 cr Cü 09 P 1 td 1— ' 4 o ts* erl- 1«^ SS er 9 BS XXXVII a CS -«1 +3 A ü •H s-i ^-H h Oi 0 ^ pq m 1 a 1 ^ cd Xi QQ :3 QQ GÖ M o^ O lO O 00 O t^ iC O »O OS »o o CO o 00 • 35 Oi 00 O CO «M t^ CC ^ O' CD 'M >— I CO 'S, o 2 -^ o 'S s CO ""S ^ a Sh o CO O o o ^ 00 3 öß « 2 tSß Co in ^^ n3 (M c OJ 1— I 3 CO J7 1^ 2 ^ o 'S 4) CO r'S CS <1 2 O) , o bp:o3 s -^ - ö a> O Ol C « a -a .5 ^ .2 :Ö Sh 'Ö a S a> ü bc 1 cS o ^^ *j '^ ^ a SC3 ^ CO C3 CO CO a CS <1 W a a c^ ^ CD , O O o rH CD lO 05 Oi (M o O lO O rH 5:5 r Oi es s o i~ o CO bc i2 CS !h CO r-i t , bf) -<^ a TS a a CO a o ^ a Q S<1 Ol 03 rQ a tsi ^Ä%^' ■^•^^^^^'^- Wissenschaftlicher Teil. -tf ^^ o— Beiträge zur Flora von Schwaben u. Neuburg und von Oberbayern. Von L. Gerstlauer in Augsburg. Seit meiner letzten Veröffentlichung im 38. Berichte habe ich an der pflanzengeographischen Durchforschung der schwäbischen Heimat und der angrenzenden oberbayei'ischen Gebiete weiter- gearbeitet. Dabei wurde mir in den letzten zwei Jahren eine sehr erfolgreiche und eifrige Unterstützung zuteil durch unsere Vereinsmitglieder Herrn Amtsrichter Fuchs in Augsburg und Herrn Hauptlehrer Zinsmeister in Kriegshaber. Auch Heri- Hochschuiprofessor Ries in Bamberg hat einen sehr hübschen Beitrag geleistet. Im Folgenden sind die Funde der einzelnen Herren mit dem Anfangsbuchstaben ihres Namens bezeichnet. Die Arten und Bastarde, die für das Gebiet neu aufgefunden wurden, sind durch fetten Druck hervorgehoben. Thalictrum galioides Nestl. Gennacher Moor bei Schwab- münchen (G). Hepatica triloba Gilib. Wolfsberg bei Zusmarshausen ; Epfenhausen bei Landsberg (G). Myosurus minimus L. Auf Äckern hinter Lützelburg (G). Ranunculus Lingua L. Zahlreich in der alten Günz bei Zaiertshofen (R), bei Obergriesbach (G). Ranunculus auricomus L. Gessertshausen, Aystetten, zwi- schen Hammel und Hirbhngen, Mering, Ecknach bei Aichach, Thannhausen a. d. M. (G). Ranunculus cassubicus L. Gabiingen (1910 G), Grossaitingen — Bobingen (Professor Hofmann 1913), Weiherhof (1913 G), St. Stephan (1913 Z). Dieser Fund dürfte für die Pflanzen- geographie wertvoll sein. Ranunculus lanuginosusL. Ehingen bei Kloster Holzen (G). Ranunculus sceleratus L. In Gräben unweit Zaiertshofen (R), Obergriesbach (G). Ranunculus auricomus x repens. Gailenbacher Mühle (G), Hammel (Z). Raiiuiiciilus bulbosus x repeiis. Siebonbrunn (G). So deute ich diese beiden Pflanzen, die eine eigentüm- liche Mittelstellung einnehmen. An letzterer Pflanze ist auch die Fruchtbarkeit herabgesetzt, in dem der Fruchtstand zahl- reiche Lücken aufweist. Ranunculus aconitifolius L. An der Hasel oberhalb Nattenhausen und am Krumbach bei Hohenraunau 1890 und. 1891 beobachtet (R). Aconitum Napellus L. An der alten Günz bei Zaierts- hofen (R). Aconitum Lycoctonum L. Marbach bei Krumbach (G). Nymphaea alba L. Walchshofen (Z), Kaisheim, Donauwörth. iMymphaea candidaPresl. Gennacher Moor, St. Stephan (G). Corydalis cava Seh w gg. u. Kört. Gabiingen (Z), Burghöfe bei Mertingen; Aislingen (G). Erysimum cheiranthoides L. Schuttplätze bei Pfersee (G). Turritis glabra L. Katzenlohe und Brunnenmühle bei Ges- sertshausen, Bliensbach bei Wertingen (G). Sisymbrium Thalianum Gay (Stenophragm a Thalia- num Gelak). Auf Äckern des Breitfeldes zwischen Kriegs- haber und Langweid (G), Edenbergen (Z). Diplotaxis mural is DG. Schuttplätze am Schlacht- und Viehhof; Frauenstetten bei Wertingen (G). Berte roa incana DG. Wellenburg (G). Eisenbahndamm an der Wertach (Kaumayr). Scheint nur sporadisch zu sein. Gapsella bursa pastoris var. pinnatifida. Lechhausen, Pfersee, Kriegshaber, grosser Exerzierplatz (Z). Lepidium Draba L. Haltestelle Spickel (G), Rosenauberg, Mödishofen (Z). Breitet sieh in den letzten Jahren immer mehr aus. Viola collina Besser. Scheuring am Lech (G). Viola odorata L. Hohlwege bei Oberrohr a. d. Mindel (G). Am linken Lechufer zwischen Hochablass und Lechhausener Brücke (G). Viola interjecta Borbas = V. hirta x collina. Am linken Lechufer bei der Friedberger Brücke (G). Viola Merkensteinensis Wiesb. = V. odorata x collina. An der Friedberger Eisenbahnbrücke (G). Viola per mixt a Jord. = V. odorata x liirta. Lohwäld- clien bei Hammel, an der Friedberger Lechl^rücke ; zwischen Kissing und Mergentau; an der Unterbergener Leite (G). Viola mirabilis L. Siebenbrunn, Gögginger Gemeindewald, Landsberg (G). Viola rupestris Schmidt var. arenaria (DG. p. sp.) W. Becker. Schinderhölzchen bei Göggingen, Griesle bei Lech- hausen, Gersthofen, bei St. Stephan häufig (G). Viola silvestris Rchb. Wallenhausen (G), Kissing (F). Viola R ivini an a Rchb. f. typ ica Gabiingen, am Leithenberg bei Täfertingen, Aystetten, Hainhofen, Wellenburg, Burg- waiden (G). Viola Riviniana var. nemorosa N.M.W, überall gemein. (G). T'iola Riviniana x rnpestris Griesle bei Lechhausen; an der Friedberger Brücke (G). Viola canina Rchb. Am Fuss der Leithe zwischen Miedring und Bergen. Diese Pflanze liegt unter dem Namen V. pratensis Mertens u. Koch in Lutzenbergers Herbar (G). In unserem Gebiet findet sich fast nur die Übergangsform V. canina — V. montana. Die typische findet sich vereinzelt im Lechtal, vergesellschaftet mit pontischen Florenelementen. Viola montana L. Im Anhauser Tal oberhalb Anhausen ; bei Schäfstoss (G) Oberwitteisbach (G). Viola pumila Ghaix = V. pratensis M. u. K. Auf einer Wiese beim Kageringhof, entdeckt im Mai 1912 von Herrn Amtsrichter Fuchs und Herrn Gymnasialprofessor Reden- bacher. Bei Derching hat sie Herr Hauptlehrer Zinsmeister wieder entdeckt. Dass auch V. stagnina Kit. im Lechtale bei Derching vorkommt, wie in Richters Blütenkalender angegeben, muss man wohl bezweifeln. Der südlichste Standort im Lechtal ist für diese Pflanze Thierhaupten. Weiter südlich habe ich sie trotz allen Suchens noch nicht finden können. Viola elatior Fries. Im Lechtal zwischen Thierhaupten und Kageringhof bei Rehling zahlreich (F u. G). An Hollers Standort bei Mering ist sie noch vorhanden, aber nur mehr in wenigen Stücken. Südlicher scheint sie im Lechtale nicht 8 zu gehen ; denn als ich vor einigen Jahren mit melireren Herren das Gebiet zwischen Scheuring und Mering nach ihr durchsuchte, wurde sie nicht gefunden. Die Angabe: Au bei Üinkelscherben in Prantls Flora berulit sicher nur auf einer Verwechselung mit V. montana L. Drosera rotuiiditblia L. Auf einer Wald wiese bei Horgau ent- deckt von Herrn Pfarier Vogg in Kutzenhausen. Das Vor- kommen dieser Pflanze am angegebenen Standort, der auf der oberen Süsswassermolasse liegt, ist sehr merkwiirdig, aber ausser allem Zweifel. Ich habe die Pflanzen selbst gesehen. Dianthus prolifer L = Tunica prolifera Scop. von Herrn Reallehrer Knöpfle und Herrn Pfarrer Vogg in Kutzenhausen am Bahndamm bei Kutzenhausen entdeckt. Der Standort liegt im Eisenbahneinschnitt und kann erst nach dem Bahnbau entstanden sein. Ich vermute daher, dass die Pflanze mit der Bahn dah ingekommen ist, wie ihre Begleiterin Weingaertneria canescens Bernhardi. Ob aber die Pflanze bleibt?? Vaccaria parviflora Moench. In einem Wickenacker bei Emmersacker (1911 G); zwischen Kriegshaber und Neusäss (Z), Pfersee (G). Silene dichotoma Erhardt. In Kleeäckern bei Achsheim, Batzenhofen ; Eghng (G). (Sommer 1911). Lepigonum rubrum Wahlenberg = Spergularia rubra Presl. Im Bahnhof in Schwabmünchen (G), Achsheim (Z). Stellaria nemorum L. Anhausen (G). Hypericum pulchrum L. Zwischen Reinhardshofen und Strassberg (G), Bonstetten (Z). Hypericum Desetangsii Schinz Peterhof (G). Hypericum montan um L. Oberrohr (G u. Z). Hypericum humifusum L. Stettenhofen, Mödishofen, Ay- stetten (G), Lützelburg, Krumbach (G u. Z). Geranium dissectum L. Siegertshofen, Peterhof (/). Gera ni um pyrenaicum L. Hochzoll (Z). Geranium c o 1 u m b i n u m L. Münslerhausen (G), Oberrohr (G u. Z), Bahnhof Horgau (G). Impatiens |>arviflora DC Deuringen (Z). Hetr Hauptlehrer Ziiisiiieister hat die Pflanze im Juli 1912 an einem Waldrand zwischen Stadtbergen und Deuringen entdeckt. Das Vor- lionimen an diesem Orte ist merkwürdig. Sie kam bisher nur im Garten des Realgymnasiums vor, wo sie seit Jaiiren verwildert ist. Es ist nicht unwalirscheinhch, dass sie von dort verschleppt wurde. Anthyllis Vulneraria L. Auf kiesigen Heiden des Lechtales zusammen mit Alectorolophus subalpinus Stern (G). Anthyllis vulgaris Koch. In Kleeäckern, Rainen und Üdungen. Diese Pflanze ist wesentlich verschieden von der vorigen. Während die vorige schon Ende Mai bis Anfangs Juni blüht, kommt diese erst im Juli zur Blüte (G). Medicago media Per s. = M. falcatax sativa, Kissing (Z). Trifolium fragiferum L. Leitershofen (G). Ornithopus perpusilhis L. Untergriesbach bei Aichach (Hol- mann 1913). Vicia grandiflora Till. Oberottmarshausen (G). Vicia lutea L. Mergenthau (G). Vicia p a n n 0 n i c a L e o p. Haunstetten, Siebenbrunn, Meitingen (G). Diese Pflanze darf als völlig eingebürgert betrachtet werden. Prunus padus var. petraea Tausch. Bergheim (Z). Diese Form ist durch die aufrechte Blütentraube von der gewöhn- lichen leicht zu unterscheiden. Aruncus Silvester Kostl. Heilach wald, Strassberg, Rauher Forst (Z), Zusmarshausen (G). Die Pflanze wird in den letzten Jahren massenhaft auf die Wochenmärkte gebracht und wiid daher immer seltener. Rubus plicatus W. N. Leitershofen, Siegertshofen, Strassberg, am Sandberg bei Deuringen, Wellenburg, Langenneufnach (Z), Hegnenbach, Weiden (G). Rubus suberectus Anderson. Strassberg (Z), Attenhausen— Krumbach (Z u. G), Diebeltal (G). Rubus sulcatus Vest. Döpshofen (Z), Ziemetshausen Zus- marshausen (G). 10 Rubus candicans Wh. Sandborg bei Deuringen (Z), Wiffeiis- hausen (G). Rubus bifrons Vest. Langenneufnach, Lützelburg, Döps- hofen (Z), Marbach, Attenhausen, Oberrohr, Krumbach (G u. Z), Ziemetshausen, Siegertshofen , Waldberg, Reinhardts- hausen (G). Rubus villicauiis Koehler. Am Sandberg, Leitershofen, Deuringen, Diedorf, Lützelburg, Langenneufnach, Mödishofen (Z), Stadtbergen, Oberrohr, Attenhausen (Z u. G). Rubus Gdflischii Focke. Kobel, Hammelberg, Horgau, Lützelburg (Z). Rubus epipsilos Focke =.R. Traunstei nien sis Kfm. Sandberg bei Deuringen, Deuringen (Z). Rubns vestitus W. N. Mödishofen (Z). Rubus rudis Wh. Döpshofen, Strassberg, Ried (Z), Oberrolu- (G u. Z). Rubns Sprengelii Wh. (G entdeckt, Z bestimmt.) Rubus incultus Wirtg. Leitershofen, Sandberg, Döpshofen, Lützelburg, Langenneufnach, Siegertshofen (Z). Rubus serpens Weihe. Oberrohr (Z). Rubus thelybatos Focke. Strassberg, Deuringen, Bonstetten, Hartwald bei Mering, Sandberg, Döpshofen, Peterhof (Z), Lützelburg, Maunburg (G u. Z). Rubus tereticaiilis J. P. Müller. Ried (Z). Kubus Laschii Focke. Leitershofen (Z), Stadtbergen, Lützel- burg, Oberröhr, Attenhausen (G u. Z). Rubus Menkel W. u. N. Siegertshofen (Z). Hubus Bellardii W. u. N. Anhausen, Lützelburg (Z). Rubus cae^ius xldaeus. Strassberg, Diedorf (Z), Sieben- tischwald (G). iiubus Kolbii Erduer = R. caesius >c tomentosus. Ottmaring Strassberg, Diedorf, Westheimer Lohwäldchen (Z), Lülzel bürg (Z u. G). Rosa coriifolia Fries. Hörmannsberg (Z). Rosa Juiidzilli Besser. Siegertshofen, Peterhof (Z). Rosa gallica L. Dinkelscherben (Z). O' 11 Potentilhi palustris Scop. = Gomaiuiii palustre L. Waldabteilung Schwende zwischen Ebershausen und Kirch- haslach (R). Potentilla argentea var. grandiceps R. u. Garn. Häufig in der Flora von Augsburg, z. B. Bahneinschnitt bei Fried- berg, Obergriesbach, Rommeisried (G). Potentilla argentea var. dissecta Walir. Wifferts- hausen (G), Achsheim (Z). Die Angaben über Potentilla collina Wibel in Weinharts Flora von Augsburg beruhen auf einer Verwechselung mit verkahlenden zottigen Formen der P. argentea L. Was an P. collina im Vereinsherbar und Lutzenbergers Herbar aus Friedberg und Obergriesbach liegt, ist P. argentea. An den angegebenen Standorten habe ich jahrelang nach P. collina vergebens gesucht, ich habe immer nur P. argentea gefunden. P. colh'na ist also vorerst aus der Augsburger Flora zu streichen. Potentilla cauescens Besser. An einem Feldrain bei Wifferts- hausen auf eisenschüssigem Quarzsand der oberen Süss- wassermolasse zusammen mit Artemisia campestris, Veronica verna, Hieracium umbellatum, Dianthus Garthusianorum und Potentilla argentea (G). Im Vereinsherbar liegt ein von Deisch gesammeltes Exemplar von Auerbach bei Zusmarshausen. Potentilla canescenes x argentea zusammen mit der Vorigen (G). Potentilla verna var. pseudoincis a. Th. Wolf (G). Diese prächtige Pflanze bedeckt die beiden Lechufer weithin mit dichten Rasen. Ihre grossen gelben Blüten, die rötlichen Stengel und die dunkelgrünen Blätter schliessen sich zu einem wunderschönen Teppich zusammen. Ich habe die Pflanze für P. opaca x verna, dann für P. aurulenta Gremli gehalten, 'allein Th. Wolf, der bekannte Monograph der Gattung Potentilla, dem ich sie schickte, erklärte sie für seine P. verna var. pseudoincisa. Potentilla arenaria Barkhausen = P. cinera Ko eh. Im Lechfeld bei Kissing, Dürrenastheide, Lechufer bei Hoch- zoll (G). Es fällt auf, dass diese Pflanze vor den Toren der Stadt wächst und doch den scharfsichtigen alten Augsburger 12 Botanikern entgangen sein soll. Ich kann nicht annehmen, dass ihnen die Pflanze entschlüpft ist. Ich glaube dass sie sich erst in den letzten Jahrzehnten stärker verbreitet hat. Die Erklärung linde ich in Folgendem. Der Lech hat sich, seit dem er in den fünfziger Jahren des vorigen Jahrhunderts korrigiert und geradhnig geführt wurde, mächtig eingegraben. Er hat die tiefe Kiesschicht des Alluviums, den Quarzsand und teilweise den Flinz der oberen Süsswassermolasse durch- sägt und sich ein viele Meter tiefes Bett gegraben. Damit ging eine Senkung des Grundwasserspiegels im Lechtale Hand in Hand, die Quellen bei Lechhausen versiegten bis auf den Branntweinbach und dieser sank von seinen 67 Pferde- stärken auf zehn herab. Die Folge ist eine Austrocknung des Tales und diese bedingt eine Ausbreitung der pontischen Steppenpflanzen, zu denen P. arenaria zählt. Potentilla verna x opaca. Hirblingen (G). Poteiitilla arenaria >' opaca. Kissinger Lechfeld (G). Potentilla arenaria x verna. Kissinger Lechfeld (G). Potentilla Gaudini Gremli. Griesle bei Lechhausen, St. Ste- phan (G). Die Zackenhaare, die die Unterseite des Blattes spärlich bedecken, stimmen ganz zur P. Gaudini. Da die Pflanze von G. Prechtelsbauer in Nürnberg bereits für das obere Lechtal bei Füssen nachgewiesen ist und Th. Wolf vermutet, dass sie wohl am Lech abwärts bis Augsburg vor- kommen könne, — vgl. Mitt. B. B. G. Bd. III S. 36 — so trage ich kein Bedenken die Pflanze für F. Gaudini zu er- klären und nicht für P. arenaria >' P. verna var. pseudoin- cisa, an die man auch denken könnte. Potentilla Gaudini x verna. St. Stephan, Lechhausen (G). So deute ich die gefundenen Pflanzen, die unter dem Mikroskop ganz vereinzelte ein- oder zweizackige unvollständige Ötern- haare haben, aber sonst ganz der P. verna gleichen. Potentilla sterilis Garcke. Steinbach oberhalb Mering, Mödishofen (G). In der Eichelau wurde die Pflanze nicht mehr gefunden. Fragaria collina Erh. Oberottmarshausen (G). Agrimonia odorata Alton. Schiltberg, Sainsbach bei Aichach, Tandern bei Aiciiach, Altomünster bei Dachau, Bliensbach 13 bei WertingL'ii, \¥örlesch\vang und Keuterii bei Zusiuars- iiausen, Zusmarstiausen, Dinkelscherben, Kutzenhausen, Ges- sertshausen (G). Ist im Gebiete: Kirclihaslacli, Roggenburg, Krumbach gar nicht selten so z. B. am Waldrande des Fuss- weges zwischen Krumbach und Seifertshofen, Nordrand des Waldes „Schwende" zwischen Ebershausen und Kirchhaslach ; zwischen Oberwiesenbach und higstetten (R). Alchemilla montana Schmidt. Heidewiesen bei Kaufering (G). Epilobium hirsutum L. Hammel, Gailenbach (Z). Epilobium roseum Schreb. Steppach, Bonstetten, Hirb- lingen, Bergheim, Horgau, Haltestelle Biburg, St. Radegundis, Wellenburg, Totenschi äule, Rommeisried (Z). Epilobium parviflorum x roseum. Hirblingen, Rommeisried, Bonstetten, Totenschläule (Z). Epilobium adnatum Grieseb. Gabiingen (F u. G u. Z). Circaea intermedia Erh. In einem Auwald bei Strassberg auf Waldtorf (G u. Z). Circaea alpina L. Im Auwald bei Mödishofen auf Torf (G) Ceratophyllum demersumL. In der Schmutter bei Mei- tingen und bei Schlipsheim (G). Peplis Portula L. Lützelburg (F u. G u. Z). Herniaria glabra L. Kühbach bei Aichach, Oberwittels- bach (G). Scleranthus perennis L. Diedorf, Agawang, Kutzenhausen, Rommeisried, Wortelstetten bei Wertingen (G). Sedum purpurascens Koch. Nervenheil, Riedhof bei Kau- fering (G), Langenneufnach (F, G, Z), Kutzenhausen, Langen- reichen, Siegertshof en, Zusmarshausen (G). Saxifraga tridactylites L. Gabiingen, Gersthofen, Eden- bergen, Bliensbach (G). Astrantia major L. Heretsried (Z u. G). Cicuta vi rosa L. Weiher bei Kühbach, Bobingen (G), Haspel- moor, Walchshofen bei Aichach (Z). Helosciadium repens Koch. Egling, St. Afra (G), Gab- iingen (Z u. G). Gonium ra acuta tum L. In Augsburg auf Schutt an der alten Flosslände (G). _ 14 Ghaerophyllum temulum L. Oberwitteisbach (Z). Ghaerophyllum hirsutum E. Marbach (G), Mergentau (Z). Anthriscus cerefolius Hoffm. Bei Stadtbergen verwildert, in grosser Zahl (Z). Viscum album L. Oberigling bei Landsberg, Galium Wirtgeui F. Schultz. In den Wiesenmooren bei Stätz- ling, Derching, Bergen und Mühlhausen, Gennacher Moor, Kutzenhausen (G). Galium verum x Mollugo = G. ochroleucum Wolf. Strassherg, Pfersee, Deuringen (Z). Galium rotundifolium L. Bergheira, Ried (G). Im Walde zwischen Waldhauserhof (auch Glaserhof genannt) und Ober- wiesenbach (R). Asperula tinctoria L. Oberottmarshausen, Lager Lechfeld, St. Stephan (G), Mergentau (G u. F u. Z). Scabiosa suaveolens Des f. Lechfeldheiden bei Kissing, hinter Kissing (G). Petasites niveus Bau mg. Am Lech bei Langweid (G). Stenactis annua Nees. Sielenbach bei Aichach; Kutzen- hausen (G). Inula Gonyza DG. An steinigen Abhängen bei Füssen und Breitenthal (R). Piilicaria vulgaris L. Laugna bei Wertingen (G), Pfersee (Haupt- iehrer Kaumayr). Galinsoga parviflora Cav. Bahnhof Augsburg (G). Filago germanica L. Inchenhofen bei Aichach, Bonstetten (G). Filago arvensis L. Inchenhofen bei Aichach (G). Filago minima Fr. Brunnenmühle bei Gessertshausen (G). Gnaphalium luteo-album L. Oberrohr (G u. Z). Achillea ptarniicaL. Wellenburg (G). Im Krumbach bei Hohenraunau (R), Marbach (G), Lützelburg, Maunburg (Gu. Z). Anthemis tinctoria L. Lager Lechfeld, Lohwald, Kloster Lechfeld (G). Matricaria discoidea DG. = Chrysanthemum suaveo- lens Ascherson. Weiden, Laugna (G). Laugna ist der einzige Ort, an dem icli die Pflanze ausserhalb einer Bahnanlage 15 gesehen habe mit Ausnahme von Augsburg, wo sie jetzt an allen Schuttplätzen zu finden ist. Arnica montanaL. Auwald bei Ustersbach, Ettelried bei Dinkelscherben, Rettenbergen, Kaufering (G), Walchshofen (Z), Mödishofen (G). Senecio campesterDC. Lechfeldheiden bei Scherneck, Lager Lechfeld (G). Senecio spathulifoiius var. discoideus. Anwalding, Haspelmoor (G), Derching (Z). Girsium eriophorum L. Weiden (G). Cirsium acaule x bnlbosum. Wertachauen bei Strassberg (Z). Girsium oleraceum x bulbosum. Ebendort (Z). Girsium rivulare x oleraceum. Krumbach (G). Cirsium bulbosum x rivulare. Lechhausen (Z). Girsium palustre x rivulare. Anhauser Tal (Z), Marbach bei Edelstetten, Mödishofen (G). Carduus crispus L. Schwabmünchen. Auf dem linken Wer- tachufer zwischen Göggingen und Oberhausen häufig (G)- Garduus personata Jacq. Bobingen (G). Lappa maior x tomentosa. Schuttplätze am Lech (G). Lappa minor x tomentosa. Gabiingen (Z). Centaurea iacea ssp. angustifolia Schrank. Luisen- ruhe (G). Centaurea maculosa Aut. Neusäss, Buch bei Kutzen- hausen, Katzenlohe bei Gessertshausen, Lohwald, Agawang, Hammel (G). Centaurea pseudophrygia C A. Meyer. Langenneufnach, Biburg, Ziemetshausen (G). Prenanthes purpurea L. Horgau (Z). Leontodon incanus Schrank. Am Lech beim Bahnhof Kissing (G). Taraxacum laevigatum DC Miedring (G). Lactuca Scariola L. Rosenauberg, Mödishofen (G), Ober- hauser Bahnhof, Bauplatz an der Prinzregenten.strasse (Z). Grepis setosa Haller fil. Kleeäcker bei Achsheim (G). IG Grepis praemofsa Tausch. Kageringhol' (G). Grepis succisifolia Tausch. Mühlhausen, Dmkelscherben, Zusmarshausen, Bobingen, Obergriesbach, Unterwitteisbach, Heimatshausen bei Friedberg (G). Grepis alpestris Tausch. MiUtärschiessplatz (G). Crepis lodomiriense. Strassberg, Burgwaiden, Hirblingen (Z), ßergheim (G). Hieracium Hoppeanum Schultes. Heidewiesen im Lech- feld bei Kissing (G). Hieracium divisum Hoppe. Siebentisch wald (Z). Hieracium glaucum All. Wald beim MiUtärschiessplatz (G). Hieracium dolosum. Burn. u. Gremh. Siegertshofen (F u. G u. Z). .lasione montana L. Oberbernbach bei Aichach (G), Adels- ried (G u. Z), Attenhansen, Marbach, Edelstetten, Ober- rohr (G). Vaccinium uliginosum L. Früher (1870) in den Viehweid- teilen bei Zaiertshofen ; nun infolge der Entwässerung ver- schwunden (R). Pirola chlorantha Swartz. Lechauen (G). Pirola uniflora L. Mödishofen (G). Monotropa Hyppopitys L. Neumünster bei Zusmarshausen, zwischen Untergriesbach und Schiltberg (G). Anchusa officinalis L. Auf dem Breitfelde von Kriegshabor bis Langweid, Kulzenhausen (G). Gentiana asclepiadea L. Hader bei Dinkelscherben (G). Gentiana pneumonanthe L. Langen neufnach (G). Erythraea pulchella Fr. An Hohlwegen bei Zaiertshofen im Günztale (R). Myosotis palustris var. strigulosa Rchb. Schmuttertal, Diebeltal (G). Es will mir scheinen, als ob diese Pflanze die Myosotis caespitosa der Augsburger Botaniker ist. Was in den Vereins- herbaren als M. caesp. aus Augsburg liegt, dürfte nur diese Varietät sein. Vergebens habe ich an den angegebenen Standorten nach M. caesp. gesucht ; ich habe immer nur die obengenannte Varietät finden können. Diese hat auch häufig _ J7 einen etwas durchblätterten Blütenstand und schmale, fast zungenförmige Blätter, auch die Stengelleisten verschwinden öfters und die Blüten sind viel kleiner als bei der typischen M. palustris L. Im August findet man auf feuchten Grumet- wiesen des Schmuttertales diese Varietät in einer kleinblütigen, tiefblauen Form, die ich im Mai und Juni noch nirgends an- traf und die fast den Eindruck einer saisondimoiphen Form macht. Sie bedarf jedoch eingehender Beobachtung und Untersuchung. Ich habe sie anfangs auch für M. caespitosa gehalten. Myosotis versicolor Sm. Haltestelle Biburg, Lützelburg (G). Unter My. intermedia Link und M. arenaria Schrad. fand ich öfter eine Form mit Fruchtstielen, die zwischen denen der beiden Arten die Mitte hielten. Ich war geneigt darin den Bastard M. arenaria x intermedia zu sehen, bin aber davon abgekommen, seitdem es sich herausgestellt hat, dass gerade bei Myosotis eine solche Streckung der Fruchtstiele vorkommt. (G). Pulmonaria montana Lej. Epfenhausen bei Landsberg, St. Stephan (G). Veronica montana L. Seyfriedsberg (G). Veronica scutellata L. Burgwaiden (G), in den Viehweiden bei Zaiertshofen (G). Veronica Teucrium L. Oberottmarshausen (G), Hochzoll, Bobingen (Z). Veronica verna L. Wiffertshausen, Adelsried, Brunnen- mühle (G). Veronica praecox All. Mering, Merching, Gabiingen, Lützel- burg, Wortelstetten und Bliensbach bei Wertingen (G). Veronica polita Fr. Lechhausen, Stätzling, Gabiingen, Lützel- bürg (G). Veronica opaca Fr. vermochte ich bei Lechhausen nicht zu finden. Was als solche in Lutzenbergers Herbar von die- sem Fundorte liegt, ist V. polita Fr. Pedicuiaris Sceptrum Carolinum L. St. Stephan. (Land- wirt Lechner auf dem Kageringhofe). Bartschia alpina L. Gennacher Moor, Bierbächle bei Hilten- flngen (G u. Dr. Wegele, Bezirksamtmann in Schwahmünchen). 2 lis Euplirasia iiioutana Jord. Mitte Juni 191^ bei Gessertsiiausen, aber nicht ganz typisch (G). Euphrasia Kern eri Wettstein. Gennacher Moor, Bierbächle bei Hiltenfingen (G). Euphrasia stricta Host. Kissing, Inchenhofen, Kutzen- hausen, Mödishofen, Gessertshausen, Bergheim, Bannackor, Biburg, Osterbuch, Langenreichen (G) Euphrasia nemorosa Pers. Aystetten, Dinkelscherben, Langenneufnach (Gj. Die Pflanze ist eine Übergangs form von E. stricta zu E. nemorosa. Merkwürdig ist, dass ich sie östUch des Lechs noch nicht finden konnte. Euphrasia stricta x Rostkoviana. Dürrenastheide (G). Euphrasia stricta x salisburgensis. Dürrenastheide (G). Alectorolophus subalpinus Stern. Meringer Lechfeld (G). Unteres Lechfeld zwischen Mertingen und Ellgau (G, Z u. P). Alectorolophus angu stifolius Stern. Inchenhofen bei Aichach, Dasing, Kissing, Altomünster, Sainbach, ünterbern- bach bei Aichach, Zusmarshausen, Steppach Edelstetten (G). Alectorolophus medius Stern. Siebentisch, Miedring (G). Melampyrum Roningeri Poeyerlein. Lechauen (G), Pfersee, Wertachauen bei Strassberg (Z). Orobanche cruenta Bert. Wertachauen bei Strassberg (Z)« Langweid, Bobingen (Z) Stach ys arvensis L. Kartoffeläcker bei Langenreichen (G) Galeopsis angustifolia Erh. Hammel, Gessertshausen (Z). Ajuga reptans x genevensis. Diedorf (Z), Oberwitteisbach (G). Pinguicula vulgaris L. Zaiertshofen (R). Pinguicula alpina L. Im Lechtal bei Anwalding (G). Lysimachia nemorum L. Derching (Z). Lysimachia thyrsiflora L Haspelmoor (G), Burgwaiden (Z). Gratiola offlcinalis L. St. Stephan (Distriktstierarzt Kränzle in Mering im Verein mit Landwirt Lechner auf dem Kageringhof. Primula auricula L. Lechauen bei Kissing (Z) wahrscheinlich nur adventiv. Tithymalus strictus Kl. u Gcke. Thierhaupten (G) Stetten- hofen (Z). Rum ex pratensis M. u. K. Stadtbergen (Z u. G). Hydrocharis morsus ranae L. Neuoffingen (R), Walchs- hofen (Z). Alnus viridis D. G. Totenschläule bei Siegertshofen (G, F u. Z). Almis iiicaua x glutiiiosa. Siefenwang bei Dinkelsclierben (G), Anliauser Tal, Diebeltal, Hammler Lohwäldchen (Z). Salix purpurea x viminalis = S rubra Huds. Gailen- bach, Unterottmarshausen (Z), an der Wertach bei Pfersee, Batzenhofen, Münsterhausen (G). Salix caprea x viminalis. Hecken bei Deuringen (Z), An- hausen (G). Salix (laphiioides x purpurea. Wertachauen b. Pfersee (Z u. G)- Salix cinerea x aurita. Dinkelscherben (G). Populus canescens Smitb. Wellenburg, Wertachauen bei Pfersee (Z). Butomus umbellatus L. Burgwaiden (Z). Potamogeton alpinus Balbis. Mödishofen (G). Potamogeton coloratus Vahl. Gennacher Moor (G). Potamogeton pusiilus L. Dinkelscherben (G). Arum maculatum L. Karlsberg bei Mühlhausen, Siebnacli bei Schwabmünchen, Scheuring (G). Gladiolus paluster L. Lager Lechfeld (Oberamtsrichter Hoch- kirch in Scheinfeld, Frl. Zirngibl in München), Siebenbrunn (Hr. Senatspräsident Glarus in München), Meringerau (F, G u. Z). Die Pflanze scheint nur in nassen Sommern zu blühen. Cypripedilum Calceolus L. Matzenhofen, Bez.-A. Illertissen (R). Orchis coriophorus L. Ellgau (G), Kissing (G u. F). Orchis paluster Jacq. St. Stephan u. Sand (G u. F). Orchis maculatus. Obergriesbach (G). Orchis incarnatus var. ochroleucus. Gennacher Moor, Mühlhausen (G). Diese Form wird häufig mit O. sambucinus verwechselt; daher kommt es, dass diesen von Alten bei Mühlhausen angibt. Orchis Tr;iuu8teineri Sauter. Gennacher Moor, Hader, Kutzen- hauseij (G). m Orcliis morio x paliister. Unteres Lechtal (G u. F). Dieser Standort ist der zweite der bisher in Europa bekannt ist. Der erste liegt bei Genf. Orchis latifolius x iiicarnatus. Obergriesbach, Griesbäcker- mühle, Lechhausen, Hader, Gennacher Moor (G). Orchis latifolius Trauusteineri. Gennacher Moor (G). Orchis iiicarnatus x Trauusteineri. Gennacher Moor, Kutzen- hausen (G). Orchis incarnatus x Gymnadenia eonopea = Gymnadenia Gerstlaueri Max Schnitze in lit. Mühlhausen (G). Piatanthera chlorantha L. Oberwitteisbach (G). Piatanthera hifolia x chlorantha. Kissing (G u. F). Ophrys muscifera x aranifera. Kissing (G u. F). Ophrys fuciflora x aranifera, Kissing (F). Anacamptis pyramidalis Rieh. St. Stephan, Kissing (G u. F). Cephalanthera xiphophyllum Rchb. Militärschiessplatz (F). Epipactis varians Crantz = E. violacea Durand Duques- ney. Siegertshofen (Kammerer Erdner in Donauwörth), Langenneufnach, Peterhof (G, F u. Z). Spiranthes autumnalis Rieh. Gabiingen (F, G u. Z). Liparis Loeselii Lw. Gennacher Moor (Dr. Wegele u. G). Neottia nidus avis Rieh. Wellenburg, Langweid (Z). Iris sibirica L. Diebeltal, St. Stephan, Kageringhof (G). Leucoium vernum L. Epfenhausen bei Landsberg, Ober- hagenried b. Edelstetten (G). Veratrum album L. Hinter Strassberg (G). L i 1 i u m M a !• t a go n L. Zwischen Strassberg und Bannacker (G). Polygonatum verticillatun All. Zwischen Strassberg und Bannacker (G). Muscari botryoides Miller. Landsberg, Merching, Kaufering (G), St. Stephan (G u. Z). Asparagus officinalis L. Kageringhof (G. u. F). Gerst- hofen (G). 21 Triglochin paluster L Moor bei Schenipacli, Maibacli bei Edelstetten (G). Jniicus effusus x glaucns. Diedorf (Z), Dinkelscherben (G). June US obtusiflorus Ehrii. St. Afra (G), Tolenschläule bei Siegertshofen (Z). Cyperus flavescens L. Siefenwang bei Dinkelscherben (G). Schoenus ferrugineus x nigricans. Meringer Lechfeld, Lechlai bei Anwalding (G). Gladiuni Mariscus R. Br. Gennacher Moor (G). Scirpus acicularis L. ßurgwalden (Z). Scirpus setaceus L. Dinkelscherben, Hader, Lützelburg (G). Scirpus pauciflorus Ligthf. Siefenwang bei Dinkelscher- ben, Oberndorf a. Lech (G). Garex canescens L. Zwischen Burgwaiden und Engelhof (G), Mödishofen (Z u. F u. G). Carex vulpina L. Mergenthau, Burgwaiden, Oggenhof, Ober- griesbach; zwischen Wortelstetten und Ehingen (G). Garex echinata Murr. Strassberg, zwischen Bannacker und Bergheim, Rauher Forst (Z). Carex pilulifera L. Wälder der westlichen Höhen häufig (G). Garex ericetorum L. Aystetten, Bliensbach (G). Carex humilis L. Unterbergener und Mermger Lechfeld, Dürrenastheide, Landsberg (G). Carex pilosa Scop. Aystetten, Weiden, Zusmarshausen (G), Horgau, Hader, Rettenbergen. (Z), Lützelburg (G). Carex mnricata ssp. Leersii. A. u. G. Syn. Strassberg (Z). Carex distans L. Strassberg (Z) Carex lepidocarpa Tausch. Meringer Lechfeld (Z). Garex Oederi Erh. Kissing, Mering, Dürrenast (G). Crexa stricta x Goodeuoughii. Stätzling, Mering (G), Derching, Wertachauen zwischen Inningen und Bobingen (Z). Carex stricta x gracilis. Meringer Lechfeld (G). Carex Goodeuoughii x gracilis. Meringer Lechfeld (G), Mödis- hofen (Z). Carex leporina x brizoides. Deuringen, Anhausen (G). 22 Carex Horuschuchiaiia >^ Oederi. Kissing (Z). Carex Horuschuchiaiia x lepidocarpa. Meiinger Lechfeld (Z). Carex rostrata x versicaria. Wellenburg, Burgwalden, Diiikel- scherben, Diebeltal (Z), Ehingen, Wellenburger Weiher (G). Pauiciim capillare L. Auf Schultplätzen der Stadt (G). IJie roch loa od o rata Wahlb. Hochablass, Inningen (G), Sl. Stephan (Dr. Marzell u. Hofmann). Phleum Boehmeri Wibel. Hirblingen (G). Oryza claudestina AI. Er. Göggingen, Bonsletten, Incheii- hofen, Haspelmoor. Dinkelscherberi, Wörleschwang, Edelstetten (G), Rommeisried (Z). Calamagrostis litorea >' epigeios. Wertachauen bei Bobingon, Pfersee, Wertachauen bei Pfersee (G). Calamagrostis epigeios x varia. Am linken Lechufer (G). Calamagrostis epigeios x aruii, bei Schachtelhalm 70 bis 97 ''/o der Asche), dass nach dem Verbrennen der organischen Substanz ein festes Kieselskelett der Membran zurückbleibt". (Noll.)*) Früher hielt man das Vorkommen von Kieselsäure im wesent- lichen beschränkt auf die Monokotylen. Erst Crüger (Botanische Zeitung 1857) entdeckte in den Chrysobalaneen eine kieselreiche Dicotylen-Gruppe und ähnliche Verhältnisse Hessen sich bald auch bei anderen Pflanzengruppen nachweisen. Am auffallendsten ist jedoch die Verkieselung bei den assimilierenden Sprossen der Equiseten (— weshalb die getrockneten Schachtelhalme bekanntlich zum Scheuern benützt werden können — ) und bei den Gräsern und Riedgräsern. Die Blattränder des Schilfrohres (Phragmites com- munis) sind mit feinen Zähnchen aus Si O2 versehen und wirken geradezu wie eine Säge, sodass sie der Pflanze auch gegen grosse Weidetiere einen vollkommenen Schutz gewähren. (Hansgirgs Ty- pus der „Sägeblätter"). Ganz ähnlich sind andere Sumpf- und Ufergräser ausgestattet. Auch bei unseren Futtergräsern ist der Kieselsäuregehalt deutlich fühlbar, wenn er auch nicht genügt um die Pflanzen vor unseren Haustieren zu schützen; dagegen ist durch die Versuche Stahls u. a. einwandfrei nachgewiesen, dass die Gräser infolge ihres S? 02-Gehaltes für Schnecken un- geniessbar werden; lediglich die von der Scheide befreiten, noch schwach imprägnierten jungen Sprossteile werden von diesen *) Zur Sichtbarmachung der Kieselsäure empfiehlt Küster (Bot. Central- blatt Nr. 69 S. 46) anstatt der von Strassburger (S. 97) angegebenen Methode des Glühens und der Behandlung mit H2 SO4 eine Aufhellung des Präparates mit Phenol. Nach dem Schmelzen mit kristallisiertem Phenol werden die undurchlässigen Kristalle, Drüsen, Kieselkörper und Kiesclzellen deutlich sichtbar. 40 Tieren benagt. Über die Versuche Stahls soll nachfolgend ge- sprochen werden. Im Gegensatz zu den Fultergräsern und Getreidepflanzen sind die Riedgräser, die sog. „sauren Gräser" wesentlich besser mit Siliciumdioxyd versehen und werden auch vom Vieh regel- mässig gemieden. „Heu von sauren Wiesen mit hauptsächlich Cyperaceen-Vegetation wird von Pferden und Kühen ungern ge- nommen. Das Rehwild, welches auf solchen Wiesen äst, sucht sich sorgfältig die wenigen Büschel süsser Gräser aus und lässt die harten Seggen stehen." (Migula). Von den Gramineen ist be- sonders Nardus stricta, das Borstgras, auch Eisenhaar und Stahl- gras genannt, eine in den Alpen weit verbreitete Pflanze, ihres Kieselsäurereichtums wegen vom Vieh gemieden. „Wohl packen die Tiere ab und zu solche Borstgrasbüschel und reissen sie ge- wöhnlich aus, werfen sie aber gleich wieder weg, weil ihnen die verkieselten, trockenen Blätter nicht zusagen." (Meierhofer). Ver- kieselungen bei höheren Pflanzen sind seltener. Von den niedern Pflanzen sind die Diatomeen ausserordentlich kieselsäurereich; ob ihnen jedoch ihr Kieselpanzer auch Schutz gegen kleinere Wassertiere gewährt, ist nicht nachgewiesen. Methode Stahls: Schon vor Stahl hatten verschiedene Forscher die Wirkung pflanzlicher Schutzmittel durch Tierversuche festzusteUen versucht. Da sie jedoch die Tatsache der Relativi- tät der Schutzmittel nicht berücksichtigten, mussten sie zu unbe- rechtigten Folgerungen gelangen. Erst Stahl hat zwischen Omni- voren und Spezialisten unterschieden und ausserdem durch Parallel- versuche mit geschützten und ihrer Schutzmittel (durch Auslaugen mit Alkohol oder Säuren oder auf mechanische Weise) beraubten Pflanzen den wahren Wert der Schutzeinrichtungen nachgewiesen. Dabei stellte sich naturgemäss heraus, dass die Omnivoren ledig- lich die ausgelaugten Pflanzen frassen, während die Spezialisten dieselben verschmähten und nur frische Exemplare annahmen. — Nun gestalteten sich Versuche mit kieselsäurehaltigen Pflanzen deshalb sehr schwierig, weil sich das Siliciumdioxyd nur in Fluss- säure löst, also aus der Pflanze nicht ohne völlige Vernichtung des Pflanzenkörpers entfernt werden könnte. Wohl konnte Stahl auf mechanischem Wege die Pflanzen zerstückeln und den Schnecken so den Angriff erleichtern; auf diese Weise zugänglich gemachte Equiseten wurden von den Versuchstieren auch wirklich bis auf 41 die Kieseipanzei- gefressen. Aber wertvoller waren seine Versuche mit Maispflanzen, die infolge Wasserkultur einen wesentlich ge- ringeren Gehalt von SiOa besassen und infolgedessen gern und rasch von den Schnecken vertilgt wurden, während normal ent- wickelte, kieselsäurereiche Exemplare unberührt blieben. Aus diesen Versuchen geht einwandfrei hervor, dass die Kieselsäure ein ungemein wirkungsvolles Schutzmittel gegen Tierfrass bildet. Einfacher gestalteten sich die Versuche mit kalkhaltigen Pflan- zen. C4alciumkarbonat ist vielfach in den Feilhaaren von Gruci- feren (z. B. Erysimum cheiranthoides), auch mehrerer Umbelliferen (Torilis Anthriscus, Pastinaca sativa u. a.) eingelagert. Ausser- ordentlich stark mit kohlensaurem Kalk inkrustiert sind die Arm- leuchteralpen (Gharaceen), deren Asche nach Kerners Berechnung 54,8 "/o Kalk enthält. — Nun lässt sich Ga GO3 leicht dadurch erkennen, dass es sich nicht in Alkohol, dagegen unter Gasent- wicklung in Essigsäure löst, während z. B. Galciumoxalat in letzterer unlöslich ist. — Stahl fand nun, dass die Versuchs- schnecke Limax agrestis sowohl frische als auch die mit Alkohol ausgelaugten Exemplare von Erysimum cheiranthoides unberührt liess, während sie die mit Essigsäure behandelten Stücke rasch vertilgte. Das gleiche Resultat ergaben Versuche mit den beiden genannten Umbelliferen-Arten. Ausserdem bewies er, dass auch die Kalkinkrustation von Chara fragilis ein vorzügliches Mittel gegen Frass durch Wasserschnecken bildet; mit Essigsäure be- handelte Armleuchterpflanzen wurden von denselben sofort an- gegriffen. Jedoch sind die Fälle, in denen kohlensaurer Kalk die Rolle eines Schutzmittels spielt, verhältnismässig selten. Galcium-Ver- bindungen sind im Pflanzenkörper unbedingt notwendig und spielen eine Rolle als Transportmittel und zur Bindung schädlicher Pro- dukte des Stoffwechsels, besonders der giftigen Oxalsäure. — Manche Familien, wie Grassulaceen, Leguminosen (die Asche von Erbsenstroh enthält z. B. fast 37% GaO) und Gruciferen pflegen wesentlich mehr Kalk zu führen; nicht selten scheiden Pflanzen wie z. B. Sempervivum, Sedum, Saxifraga Aizoon u. a. aus Wasser- spalten soviel Galciumcarbonat aus, dass die Blätter inkrustiert werden und davon weiss oder gr£iu aussehen. Ähnlich ist es nach de Bary bei Blättern und Stengeln von Plumbagineen (Plum- bago, Armeria, Statice u. a.), auch bei Wasserpflanzen, wie den '42 Schwiinmblättern von Potainogeton natans u. a. Sp. Jedoch scheint in allen diesen Fällen — ebenso wie bei der Bildung der aus Ca COa bestehenden Gystolithen — auch mittelbar eine Schutz- vorrichtung gegen Tierfrass nicht vorzuliegen. 6. Spitzige Einzelkristalle und Raphiden. Auch das in Pflanzen regelmässig vorhandene Galciumoxalat ist in erster Linie als reines Stoffwechselprodukt anzusehen und dient nur in einzelnen Fällen zugleich als Schutzmittel gegen Tiere. Die Kristalle des Oxalsäuren Kalkes werden innerhalb der Vacuolen im Gytoplasma angelegt und vergrössern sich nicht selten so, dass sie den ganzen Zellraum beanspruchen. Die gebildeten Krystalle sind entweder dem tetragonalen oder monosynmietrischen Kristallsystem angehörende Einzelkristalle oder sie bilden (gewöhn- lich raorgenstern förmige) Kristalldrusen oder haben die Form von Raphiden. Weder die morgensternförmigen Drusen, wie sie z. ß. im Rindengewebe der Rosen zu finden sind, noch die mit kleinen klinorhombischen Kristallen und Körnchen erfüllten Zellen, wie sie in der Zuckerrübe und in verschiedenen Flechtenthalli leicht beobachtet werden können, scheinen eine Rolle als Schutzmittel zu spielen. Dagegen hat Stahl in zugespitzten grösseren Einzel- kristallen, wie sie z. B. in das Grundgewebe von Iris germanica eingelagert sind, wirksame Schutzmittel gegen Schneckenfrass er- kannt. Die Kristalle sind hauptsächlich peripherisch gelagert ; daher fand Stahl, dass von aus Iris-Stengeln herausgeschnittenen Querscheiben, die den Versuchstieren vorgelegt wurden, lediglich die mittleren, kristallärmeren Teile benagt wurden. Galcium- oxolat ist unlöslich in Essigsäure und Kalilauge, dagegen ohne Gasentwicklung löslich in Salzsäure. Nach Behandlung mit Salz- säure wurden die Iris-Stücke von den Schnecken vollständig ge- fressen. Versuche mit Pontederien ergeben das gleiche Resultat. Weit wirkungsvoller noch erscheinen die aus feinen, spitzigen Kristallnadeln bestehenden Raphidenbündel, welche stets in mit Gummischleim erfüllten Vacuolen eingeschlossen sind. Mitunter sind die Blätter auch von Raphidenschläuchen durchsetzt, sodass bei mechanischen Verletzungen der verdünnten Wandpartien die Kristallbündel nacheinander mit ansehnlicher Gewalt durch den Schleim herausgetrieben werden und so (nach der Darstellung Haberlandts 1896) die Angreifer an verschiedenen Stellen des 43 Körpers verwunden können. Auch ist die Lai^an-ung der Raphiden meistens eine peripherisclie (Giessler 1893), wodurch die Schutz- wirkung verstärkt wird. Nach Beobachtungen Stahls und anderer bohren sich die feinen Kristallnadeln in die empfindlichen Mund- teile der Tiere ein und bereiten ihnen grossen Schmerz, dringen auch in die Schleimhäute des gesamten Darmsystems ein und er- zeugen gefährliche Entzündungen. (Der Schleim unterstützt dabei das Eindringen.) Bespritzt man den Körper der Schnecken mit dem unfiltrierten Safte von Raphidenpflanzen, so beobachtet man schmerzhafte Zuckungen und Krümmungen. — Die Tiere sind gegen Raphidenpflanzen empfindlicher als der Mensch, der viele Raphidenpflanzen als Leckerbissen verzehrt, wie z. B. Weintrauben, Ananas, Spargeln, die Wurzel von Oenothera u. a. (Stahl.) Und doch «erzeugen die feinen Nadeln z. T. auch auf der menschlichen Zunge einen lokalen brennenden Schmerz, z. B. von Arum macu- latum und Calla palustris. Von letzterer sagt Tabernaemontanus : Am Anfang, wo man sie kaut, scheinet sie ungeschmackt zu sein, aber bald darauf zwackt sie die Zungen, gleich als steche man sie mit den aller kleinsten Dörnern". (Ludwig S. 240.) Stahl erwähnt, dass auch Wiederkäuer Raphidenpflanzen meiden; so- wohl Monokotyle, wie Ornithogalum nutans, Gonvallaria, Aspa- ragus, Orchideen, Tradescantia — wie auch Dikotyle, so Impatiens parviflora, Oenothera biennis, Galium-Arten u. a. werden nur ungern gefressen ; der Genuss von Narzissus soll bei Haustieren sogar Entzündungen hervorrufen. Auch Kaninchen zeigen sich gegen Raphiden empfindUch; selbst gekochte Spargeln und Oenothera-Blätter werden von ihnen verschmäht ; ja grössere Mengen, z. B. von Typha latifolia, sollen auf diese Nager tötlich wirken, wie man glaubte, lediglich infolge der Raphiden. Eingehende Versuche machte Professor Stahl mit Arum macu- latum, einer stark raphidenh altigen Pflanze, deren Blätter, Stengel und Knollen auch von ausgehungerten Schnecken und Kaninchen nicht berührt wurden. (Lediglich der Blütenkolben soll — nach Ludwig — mitunter von Schnecken abgefressen werden). Auch konnte er die schmerzhafte Wirkung des Saftes auf die Geschmacks- organe direkt beobachten ; dagegen brachte der süsslich schmeckende filtrierte Saft keine derartige Wirkung mehr hervor. Die Raphiden sind nur in der Peripherie des Schaftes gelagert; wird derselbe sorgfältig geschält, so werden die mittleren Teile von den Tieren 44 gern gefressen, wie auch die mit Salzsäure behandelten Exem- plare ohne Scheu und Schaden vertilgt wurden. Alle diese Er- gebnisse würden für die vortreffliche Schutz Wirkung der Raphiden sprechen. Umfassende Versuche mit dem gleichen Erfolg machte Stahl noch mit Scilla maritima (die auch als Ratten- und Mäusegift Verwendung findet) mit Asparagus Narzissus, Galanthus und Leucojum, die alle in frischem Zustande von Kaninchen und Schnecken verschmäht wurden, ferner mit Orchideen, deren Schleim viele Raphiden enthält, und mit einigen dikotylen Pflanzengattungen w^ie Oenothera biennis, die von Raphiden strotzt und deshalb auch von Schafen gemieden zu sein scheint, mit Epilobien und Circaea lutetiana, die von Weidevieh und von Schnecken ver- schont werden, allerdings aber auch durch Gerbsäure geschützt sind — gleichwie die Ampeh'deen, z. B. Vitis vinifera und Ampe- lopsis. - In allen diesen Fällen — auch Heuschrecken hatten sich gegen Raphidenpflanzen abweisend verhalten — erkannte Stahl die Ursache des Schutzes in den Raphiden. Nach Knuth sind auch die Wasserlinsen durch Raphiden gegen Schneckenfrass geschützt (obgleich diese Tiere zuweilen die Befruchtung unserer Lemnaceen besorgen sollen). Die Tatsache, dass sich manche Spezialisten den Raphiden angepasst haben und gerade Raphidenpflanzen bevorzugen, wäre kein Beweis gegen die Schutzwirkung dieser Kristallbündel. So leben die Raupen von Sphinx elpenor ausschliesslich auf Galium, Epilobium, Vitis und Impatiens, Raupen von Sphinx vespertilio auf Epilobium und von Sphinx celerio auf Vitis und Impatiens, von Sphinx Galli, Sph. porcellus und Sph. lineata auf Galium, Vitis und Impatiens. (Ludwig). Nach all den eingehenden Untersuchungen von Stahl, die durch spätere Versuche von Ludwig, Müller-Thurgau*) u. a. be- stätigt wurden, schien denn die Bedeutung der Raphiden als Schutzmittel gegen Tierfrass festzustehen und wurde deshalb auch in den Lehrbüchern als vollendete Tatsache allenthalben aufge- nommen. Desto überraschender kommen die Ergebnisse von Versuchen, die Lewin 1900 anstellte und in einem Bericht an die D. B. G. *) Beihefte zum bot. Centralblatt 1891. S. 471 u. 35. — (Siehe auch Detmers pflanzenphysiologisches Praktikum!) — 45 niederlegte.*) Auf Grund von Beobachtungen an Aroideen, Lilip.ceen, ßromeliaceen, Amaryllideen, Orchidaceen und Gomme- linaceen gelangt er zu der Ansicht, „dass die Raphlden an sich indifferente Körper darstellen, deren Bedeutung nicht die sein kann, grosse Tiere vom Genuss der Pflanzen, in denen sie vor- kommen, abzuhalten." Er fasst seine Überzeugung in den Sätzen zusammen: „Nach meinen Versuchen unter Berücksichtigung des vorhandenen Materials kann ich in den Raphiden nur Gebilde sehen, deren eventuelles Eindringen in tierische Gewebe an sich absolut belanglos ist, die aber, wenn sie in giftigen Pflanzen vor- kommen und ihnen Gelegenheit gegeben ist Gift zu empfangen, als Instrument für Giftübertragung in diejenigen Gewebe hinein dienen können, mit denen sie in eine für diesen Zweck erforder- liche direkte und innige Berührung kommen. Die Bedeutung, die ich den Raphiden in Giftpflanzen beilege, ist aber keine wesent- liche, sondern eine beiläufige und untergeordnete, Sie hat keine Beziehung zu den allgemeinen Giftwirkungen einer Pflanze, in der sie vorkommen, sondern ihre Wirkung stellt sich ausschliess- lich als eine unwichtige, durch ihre Benetzung mit Gift erzeugte örtliche Empfindungsstörung dar, während die örtlichen Gewebs- reizungen resp. Entzündungen durch das Pflanzengift an sich be- dingt werden." „Giftige Raphidenpflanzen können auch örtlich giftig wirken, ungiftige weder örtlich noch allgemein." Die Richtigkeit von Lewins Ergebnissen vorausgesetzt, müssten nun die bisherigen Ansichten über den Schutzwert der Raphiden bedeutend modifiziert werden und es bliebe für dieselben ledig- lich eine sekundäre Bedeutung als Überträger von Giftstoffen be- stehen. Allerdings wäre ihr Wert — besonders gegen Schnecken — trotzdem noch ein nicht zu unterschätzender; denn anschei- nend beruht doch die rasche und örtliche Wirkung der Giftstoffe auf dem Vorhandensein der verwundenden Raphidenbündel. 7. Schleim und Gallerte. Stahl fand ferner, dass manche Pflanzen sowohl in frischem als auch in ausgelaugtem Zustande von den Schnecken ver- schmäht wurden, und er erkannte die Ursache hievon im Vor- *) „Über die toxikologische Stellung der Raphiden." Siehe Justs .T. 1901 11. S. 640. 46 handetisein von Schleim. Der Schleim, wie auch die Gallerte, erschwert den Schnecken das Anbeissen und besonders Tieren mit wenigei- scharfen Raduiazähnchen wie Helix hortensis und Arion hortensis gelingt es nur äusserst schwierig die schlüpfrige Masse „anzuraspeln" ; das gleiche trifft auch für Asseln u. a. kleine Tiere zu. Schleim ist regelmässig bei Succulenteri vorzufinden und hat hier hauptsächlich die Aufgabe die Wasserabgabe zu regulieren; auch bei Zwiebeln, Knollen u. a. unterirdischen Or- ganen ist Schleim jederzeit anzutreffen; bei Früchten und Samen spielt er ebenfalls eine Rolle der Wasseraufspeicherung und be- dingt zugleich eine innigere Befestigung im Erdboden. Aber in allen Fällen ist er auch ein wirksames Schutzmittel gegen Tier- frass. So wurden Tilia, Valerianella olitoria und Althaea offici- nalis auch im ausgelaugten Zustande ihres Schleimgehaltes wegen verschmäht. Bei Symphytum sind nur die unterirdischen Teile mit Schleim geschützt, die oberirdischen bekanntlich auf andere Weise. Hunger*) bestätigte Stahls Ergebnisse und schrieb auch dem Schleim der Farnpflanzen, der Verschleimung der Laubknospen usw. eine Schutzfunktion gegen Tierangriffe zu. Schleim über- zieht auch die jüngeren Teile von Wasserpflanzen, worin neben anderen auch Goebel eine Schutzeinrichtung gegen Angriffe von, Wasserschnecken erkannte.**) Vom Schleim unterscheidet sich die Gallerte dadurch, dass sie im Wasser nicht aufquillt; diese Schutzsubstanz spielt beson- ders bei Algen eine bedeutsame Rolle. Versuche mit Nitella syncarpa, Chaetophora elegans, ßatrachospermum moniliferum und Rivularia ergaben die Schutzwirkung der Gallerte gegen Angriffe der Wasserschnecken. Andere Pflanzenspezies sind da- durch vor Tierangriffen geschützt, dass sie mit Gallertalgen, be- sonders mit Nostoc in Symbiose lebt, so z. B. die Gallertflechte Gollema. „Bei Collemaceen quillt der Thallus derart gallertartig auf, dass es Asseln und Schnecken auch bei mehrtägiger Ver- suchsdauer nur äusserst schwer gelingt, die Oberfläche anzu- *) „Üljer die Funktion der oberflächlichen Schleimbiklungen im Pflanzon- reich\ Beiblatt zum bot. Centralbhitt 1899, Vlll. S. 457. **) Nach Schilling (Flora 1894 S. 280) wird dieser gerbstoffhaltige Schleim von Haaren und Drüschen produziert, die später zugrunde gehen. 47 raspeln".*) „Werden aber getrocknete Gallertflechten gepulvert, so werden sie, auch wenn das Pulver angefeuchtet ist, von Schnecken und Asseln rasch verzehrt". Nostoc und Collema granosum werden von Land- und Wasserschnecken nicht berührt, auch nicht nach Auslaugen mit Alkohol. Interessant ist die Tatsache, auf die Professor Stahl in seinen beiden angeführten Schriften aufmerksam macht und worin er einen Beweis für die Schutzfunktion gegen Tierangriffe und auch für die Züchtung der Schutzmittel durch die Tiere erblickt: dass nämlich die Algen, die der Gallerte entbehren, dafür auf andere Weise geschützt sind, mit Borsten (Bulbochaete Oedogonium, Goleochaete) oder mit Kalkinkrustation (Ghara); dass ferner im Gegensatz zu allen andern Flechten die Gallertflechten des Schutz- mittels der Flechtensäure entbehren. 8. Klebstoffe. Besonderen Schutzes bedürfen die Blüten, da ja nicht nur in der Regel ihre Funktion eine wichtigere ist, sondern weil sie auch meist empfindlicher und schwerer ersetzbar sind als die vegetativen Organe. Nun haben sie häufig die doppelte Aufgabe: einerseits Insekten als Bestäubungsvermittler anzulocken und andrerseits Insekten u. a. Tiere, die als unnütze Näscher oder als direkte Schädlinge der Blüte Nachteil bringen würden, abzu- halten.**) Unwillkommen sind der Pflanze auf jeden Fall die vom Boden aus emporkletternden und -kriechenden Tiere, die Ameisen u. s. f., da sich dieselben zur Übertragung des Pollens nicht eignen ; dagegen sind fliegende Insekten, bei denen die Be- dingungen für die Übertragung des Pollens wesentlich günstigere sind, meistens willkommene Blütenbesucher. Anderseits sind unter den anfliegenden Besuchern auch wieder nur diejenigen von Wert für die Blüte, welche durch ihre Körperbeschaffenheit eine Gewähr für die erfolgreiche Übertragung des Blütenstaubes bieten. *) Stahl: ,Die Schutzmittel der Flechten gegen Tierfrass«. 1904 Fest- schrift zu Häkeis 70. Geburtstag. **) Kerner von Marilaun hat dieses Kapitel in seiner 1876 zu Wien er- schienenen Abhandlung: „Schutzmittel der Blüten gegen unberufene, Gäste" und auch im . Pflanzenleben " ausführlich behandelt. 48 Die Mittel nun, welche die Pflanze anwendet um unnütze und schädliclie Tiere von den Blüten abzuhalten, sind ungemein vielgestaltig; mitunter ist es das gleiche Mittel — wie Duft und Farbe — , das die Bestäubungsvermittler anlockt und zugleich grössere Tiere zurückschreckt. Ein sehr wirkungsvolles Schutz- mittel gegen emporkletternde, flügellose Tiere bilden die Kleb- stoffe sezernierenden Drüsen und Trichome, die insbesondere den Blütenstiel gleich einem ausgedehnten Leimring umspannen und absperren und zumeist umso dichter stehen, je näher sie sich an der Blüte befinden. Die Klebstoffe werden durch Drüsen abgesondert, die die Form von Schuppen, Haaren oder Zotten (Colleteren) besitzen können, seltener — wie bei Drosera — als Digestionsdrüsen (Tentakeln) sogar von Gefässbündeln durchzogen sind. Das klebrige Sekret wird meistens aus den Drüsenköpfchen zwischen Zellwand und Gutikula abgeschieden und hebt letztere immer mehr empor, bis sie schliesslich gesprengt wird und das Sekret an die Ober- fläche tritt. Seltener diffundiert die Klebsubstanz aus den Drüsen- zellen durch die Gutikula nach aussen, bezw. entsteht sie erst auf der Oberfläche des Drüsenkopfes als glänzender Tropfen wie bei den Digestionsdrüsen von Drosera. Die ausgeschiedenen Stoffe sind entweder gummiartig oder enthalten Harze und Schleim (nach Kerner sog. Blastocolla). Auch die Wirkung des an der Luft erhärtenden Milchsaftes (z. B. bei Lactuca-Arten) kommt derjenigen der Leimsubstanzen z. T. gleich; jedoch soll der Milchsaft wegen der zumeist chemi- schen Eigenschaften erst später besprochen werden. Dass die Klebdrüsen in erster Linie die Aufgabe haben, die Blüten vor unberufenen Gästen zu schützen, geht schon daraus hervor, dass sie — wie bereits erwähnt — sich gerade in der Nähe der nektarführenden Blüten und Blütenstände häufen, mit- unter sogar nur an Blütenstielen sich finden und häufig nach dem Abblühen der Pflanze wieder eintrocknen. Manche Gewächse verdanken der auffallenden Klebrigkeit ihrer Organe sogar den Volksnamen, wie das Leimkraut und die Pechnelke, und auch die Species-Namen viscidus, viscosus, vis- cosissimus, glutinosus etc. verraten das Vorhandensein von Kleb- stoffen. — Solche Leimspindeln finden sich besonders häufig bei Garyophyllaceen, so bei Lychnis viscaria, Silene muscipula, vis- 49 cosa und viscosissima, Dianthus viscidus, Alsine viscosa, ferner bei Labiaten (z. B. Salvia glutinosa) und Arten von Geranium, Euphrasia, Linum, Pulicaria, dann bei Listera ovata, Aquilegia, Dictamnus u. s. w. Drüsen und Drüsenhaare zugleich besitzt Epimedium alpinum und zwar nur an den Blütenstielen, während mit Drüsenhaaien und Stieldrüsen Linnaea, Grepis, Ribes, Circaea, Saxifraga, Plumbago u. a. ausgerüstet sind. (Kerner). — Mitunter sind auch nur die Hüllblätter, Vorblätter und Kelchblätter klebrig um den Zugang zur Blüte von unten zu erschweren, so bei Sedum dasyphj^llum, Stellaria cerastoides, Gerastium-Arten und Arten von Erodium, Geranium, Hypericum, Saxifraga u. s. f. „Bei Monotropa wird der Zugang zu den nektarabsondernden Aussackungen der Gorolle aufkriechenden und auch anfliegenden kleinen Insekten dadurch versperrt, dass die Aussenseite des die Röhre fest ver- schliessenden Griffelendes einen klebrigen Ring bildet, während die Innenseite des trichterigen Endes allein konzeptionsfähig ist." (Ludwig). Dass die Leimspindeln auch wirklich imstande sind kleinen Insekten den Zutritt zur Blüte unmöglich zu machen und ihnen sogar den Tod zu bringen, beweist die Tatsache, dass Kerner im Gschnitztal in Tirol an Silene nutans allein über 60 Arten von Insekten (10 Arten von Ameisen, 15 kleine Hymenopteren, 6 Käfer, 1 Wanze, mehrere Aphiden, 1 Gicade und über 22 Dipteren) sammeln konnte. In einzelnen Fällen ist nicht nur die Blüte, sondern die ganze Pflanze durch Klebdrüsen geschützt, indem sich solche auch an den unteren Stengel partien und an den Laubblättern reichlich vorfinden, so z. B. bei verschiedenen Primeln, Steinbrecharten, Grassulaceen u. a. Das gleiche trifft auch bei unserer insektenfressenden Drosera und den beiden Pinguicula-Arten zu, jedoch sind die Drüsen hier als Verdauungsdrüsen zugleich und vor allem für die Ernährung der Pflanze von Bedeutung. 9. Haarbildungen. Während also die Sekretion von Klebstoffen das Empor- kriechen von kleineren Insekten verhindert, ist dieselbe gegenüber den Schnecken völlig wirkungslos, da diese durch Ausscheiden von Schleim die Wirkung der Klebstoffe leicht aufheben können. Gegen solche Tiere mit weichem Körper sind dagegen gewisse 4 50^ Haarbildungen, wie Borsten und Feilhaare ein vortreffliclies Schutzmittel. Borsten und Feilhaare: Die zumeist nach abwärts ge- richteten steifen Borstenhaare dringen in die Weichteile der emporkriechenden Schnecken ein und bereiten ihnen empfind- lichen Schmerz. Stahl beobachtete z. B., wie eine auf Syraphytum gesetzte Schnecke sich sehr unbehaglich fühlte und sich nicht vom Platze zu bewegen getraute. Etwas besser bewegen konnte sie sich auf Papaver Rhoeas und Pulmonaria officinalis. — Auch die feinen Spitzen der Haare anderer Boragineen bieten Schutz gegen Schnecken und auch gegen grössere Tiere, weshalb bei- spielsweise Echium-Arten und Borago officinalis von unsern Wiederkäuern in der Regel verschont bleiben. — Spitzige Haare als Schutzeinrichtung finden sich ferner bei einzelnen Wasser- pflanzen. Der Wasserfarn Salvinia natans gleicht mit seinen nach unten und seitwärts wegstarrenden Borstenhaaren einer schwimmenden Festung und verwehrt so den Wasserschnecken den Angriff, denen er ohne dieses wirksame Schutzmittel vielleicht längst zum Opfer gefallen wäre. Ähnliche Einrichtungen erkannte Stahl bei Algen, wie Goleochaele, Bulbochaete, Oedogonium, bei Desmidiaceen u. a. Von den Schnecken gefürchtet sind auch Haarbildungen, die mit vorspringenden verkieselten und verkalkten Knötchen versehen sind und so wie Feilen auf die darübergleitenden Weichteile wirken; solche „Feilhaare" finden sich bei manchen Gruciferen, bei verschiedenen Boragineen, Compositen, Gampanulaceen, Umbelli- feren u. a. — Stahl vermutet, dass auch den noch immer rätsel- haften inneren Haaren von Nymphaea eine gleiche Bedeutung gegen Tierfrass zukomme. Einzelne Campanula-Arten (z. B. Gampanula persicifolia) be- sitzen eigenartig reduzierte, verkieselte Trichome, die gleichfalls einen vortrefflichen Schutz gewähren. Versuche mit behaarten Gampanula-Arten machte Kniep*), der ebenfalls in den Haaren eine wirksame Schutzeinrichtung gegen Tierfrass erkannte; nach der Enthaarung wurden seine Versuchspflanzen gerne gefressen; andere Gampanula -Species weisen dagegen eine Häufung von Schutzmitteln auf: Milchsaft und Haare. •) ,Ueber die Bedeutung des Milchsaftes der Pflanze". Floia 1905. ö. 129. 51 Audi Detmer erwähnt in seinem „Pflanzenpliysioiogischen Praktikum" den Versuch Symphytum officinale und Borago, die in frischem Zustande von den Schnecken kaum angerührt werden, mit dem Messer von den spitzigen Borsten zu befreien ; nach der Prozedur werden die Pflanzen anstandslos gefressen.*) Anderseits fand Stahl jedoch durch vergleichende Versuche, dass die chemisch geschützten Pflanzen weniger unter Angriffen zu leiden hatten als behaarte oder auf andere Weise mechanisch geschützte Gewächse. Manche borstigen Pflanzen wurden trotz ihrer Behaarung stark benagt, wie auch stachlige Arten (Cirsium arvense und Distelgewächse), sobald sich ein geeigneter Angriffs- punkt finden liess, gerne gefressen wurden. Allerdings — völlig intakte Pflanzen waren immerhin vortrefflich geschützt und wurden von den Schnecken nicht angegriffen. „Ohne fremde Hilfe ist z. B. Helix hortensis kaum imstande Symphytum irgend welchen Schaden zuzufügen. — Im Freien werden aber die dem Boden anliegenden, von Erdflöhen durchlöcherten Blätter, von den Löchern ausgehend, zerstört; schon ein Einschnitt mit der Schere schafft ihnen einen geeigneten Angriffspunkt". (Stahl). — Im Freien finden sich auch oft Pflanzen, die bereits durch Pilze angegriffen sind; auch diese werden - von den beschädigten Stellen aus — von den Schnecken angefressen.**) Ludwig beobachtete diese Erscheinung u. a. an vom Mehltau befallenen Hopfenhecken, die von Helix Iruticum stark zerfressen waren, an Uferpflanzen (Petasites u. a.), die von Rostpilzen, Peronospereen, Erysipheen u. a. Pilzen befallen waren und daraufhin von Succinea putris arg beschädigt wurden. Weniger empfindUch als Schnecken erwiesen sich gegen Borstenhaare die Heuschrecken, die Stahl bei seinen Versuchen verwendete; von 52 ihnen vorgelegten Pflanzen waren 15 stark beschädigt und unter diesen befanden sich nur 2 mit glatter, weicher Haut; alle anderen hatten Borsten oder Kieselsäureeinlage. *) Merlcwürdigerweise schreibt Renner in seiner Abhandlung: „Zur Morphologie und Oekologie der pflanzl. Behaarung" (Flora Band 99 und 100) : „Der Versuch zu entscheiden, ob die Schnecken im Hunger eher an rasierten als an unrasierten Stengeln und Stielen aufkriechen, scheiterte daran, dass es mir nicht gelang behaarte Pflanzen zu finden, welche von den Schnecken an- genommen werden". **) Siehe auch Ludwig: „Die Beziehungen zwischen Pflanzen u. Schnecken". Beihefte zum bot. Centralblatt. 1891. S. 35. 4* 52 Die Heuschrecken besitzen bekanntlich kräftigere Mundwerkzeuge als die Schnecken und zeigen auch mehr Abneigung gegen Schutz- exkrete als gegen mechanische Mittel. — Ebenso lassen sich auch Wiederkäuer und Nager weniger durch Dornen und Stacheln ab- halten als durch Exkrete. Weich- und WoU haare: Die Weichhaare in ihren ver- schiedenen Formen sind gleich den Klebdrüsen besonders geeignet kleineren Tieren das Emporkriechen zu erschweren. Unter- suchungen darüber, und zwar mit Blattläusen, hat Renner*) an- gestellt. Er berichtet darüber: „Schwarze Blattläuse, die im Garten auf Valeriana officinalis sassen, hatten schon bei 2 mm Länge ersichtlich Mühe aufzuwenden um auf Blattstielen von Potentilla sterilis vorwärts zu kommen. Und jüngere, nur 1 mm grosse Tiere, kamen trotz angestrengtester Bemühungen, wie mit der Lupe zu beobachten war, meistens buchstäblich nicht vom Fleck. Mit diesem Ergebnis stimmt die Beobachtung überein. dass Blattläuse vorzugsweise auf kahlen oder schwach behaarten Pflanzen auftreten." Später ergänzt er diese Ausführungen durch weitere Beispiele: „So waren im Freiland des Münchner botan. Gartens Mitte Juni Blattläuse an 44 kahlen oder fast kahlen und an nur 7 stark behaarten Spezies zu finden. Von letzteren 7 Arten, die Blattläuse trugen, befanden sich auf 2 (Helianthus tuberosus und Anchusa italica) nur wenige und zwar geflügelte Tiere, die augenscheinlich aus der Nachbarschaft zugeflogen waren ; auf den übrigen 5 Arten aber, Anchusa sempervirens, Borago offi- cinalis, Girsium monspessulanum, Hieracium aurantiocum, Inula helenium, hatten sich die anfliegenden Muttertiere auch zwischen engstehenden Haaren bis zur Epidermis hindurchgebohrt und die Brut vermag sich trotz aller Hindernisse so weit fortzubewegen, dass sie sich ernähren kann. Eine so massenhafte Vermehrung der Läuse wie an Rheum, Archangelica, Sium etc. tritt aber auf stark bekaarten Pflanzen nie ein." Auch der dichte wollige Haarfilz, wie er sich z. B. auf Blättern und Stengeln von Verbascum findet und allerdings in erster Linie eine xerophy tische Anpassung darstellt, ist ein wirk- sames Schutzmittel, nicht nur gegen emporkletternde Insekten, sondern vor allem auch gegen weidende Wiederkäuer. Dieser *) Flora, Band 99 S. 127 und Band 100 ,S. 140. 53 Wollfilz, der aus sternförmig verästelten Haaren besteht, löst sich leicht von der Pflanze ab und bleibt an den Schleimhäuten der Tiere haften, gerät mitunter auch in die Luftröhre und erzeugt einen heftigen Hustenreiz. Nur schwer gelingt es den Tieren die Wolle wieder mit dem Speichel auszustossen. Haarbildungen an den Blüten: Dass die Blüten gegen unberufene Besucher besondere Schutzeinrichtungen besitzen, wurde z. T. bereits besprochen. Ist der Blütenstiel nicht schon durch Haare oder Klebdrüsen abgesperrt, dann befindet sich häufig ein Schutzwall von Borsten und Schuppen am Blütenkelche und verhindert nicht nur das Emporkriechen zur Krone sondern auch das Anbohren der honigführenden Blüte durch Hummeln u. a. fliegende Näscher von unten und aussen. — Auf mannig- fache Weise ist ferner die Blüte selbst mit Haarbildungen ausge- stattet, die die Aufgabe haben, unnütze Blütenbesucher abzuhalten. Da befinden sich im Innern der Blumenkrone Fransen und Haare, die entweder das ganze Innere erfüllen wie bei der Bärentraube (Arctostaphylos alpina) oder nur die Kronröhre absperren (Primula minima, Menyanthes trifoliata) oder am Blütengrunde sich befinden (Rhododendron hirsutum und ferrugineum, Lonicera nigra, L. Xy- losteum und alpigena). Mitunter stehen sie an der Basis der Staubblätter und verhindern so den Zugang zu den Nektarien, wie bei Atropa, Licium und Polemonium; ausserordentlich dicht stehen sie bei Cobaea scandens. — Besonders kunstvoll sind ferner oft die Reusen, Gitter und Kränze aus geraden oder gebogenen elastischen Haaren und Fransen, die gegen die Mitte der Röhre gerichtet sind und nur den die Bestäubung vermittelnden Insekten den Zugang zum Honig erlauben. An der Mündung der Kron- röhre befinden sich solche Einrichtungen bei Veronica officinalis, etwas weiter hinten bei Verbena officinalis, am Grunde der Röhre bei Phlox, Hormium, Brunella; gefranste, ringförmig gruppierte Schuppen findet man bei Gentianeen, Gitter bei Haplophyllum, Monotropa, Sweertia perennis u. a. Sonstige Bildungen: Hierher gehört auch die durch Krümmung, Einrollung und gleichzeitige Häufung verschiedener Blütenteile bedingte Einschliessung des Honigs in Kanäle und Höhlungen, ferner enge Röhren, in die nur Schmetterlingsrüssel eingeführt weiden können, und Höcker, Wülste, Lappen und Leisten, die den Zugang verengern, dann zusammengelegte Laub- 54 blätter, die den Zugang verschliessen, u. a. Einrichtungen, wie sie in ungemein grosser Vielgestaltigkeit sich fast bei jeder ein- zelnen Spezies in anderer Form finden.*) 10. Dornen und Stacheln. Am auffälligsten und hauptsächlich gegen die Angriffe grös- serer Tiere berechnet sind die Dornen und Stacheln. — Bekannt- lich bezeichnet man als Dornen (spinae) metamorphosierte Sprosse oder Blätter und miterscheidet demnach Stammdornen (z. B. bei Prunus spinosa und Crataegus oxyacantha) und Blattdornen (wie bei Berberis vulgaris — hier ist das ganze Blatt zu Dornen um- gebildet — und an Bobinia pseudacacia, wo sich nur die Neben- blätter in Dornen verwandeln). Demgegenüber versteht man unter Stacheln lediglich Auswüchse (Emergenzen) des Hautge- webes, die deshalb nicht von Gefässbündeln durchzogen sind und an beliebigen Stellen des Pflanzenkörpers entstehen können; am bekanntesten sind die Stacheln (aculei) der Rosen- und Brombeer- sträucher. Kerner unterscheidet die mit Dornen und Stacheln versehenen Pflanzen in solche, bei denen die Laubblätter selber mit Waffen ausgerüstet sind, und in solche, bei denen Blätter und Sprosse unter dem Schutz benachbarter bewaffneter Pflanzenteile stehen. Unter den selbstbewehrten Blättern unterscheidet er unter anderen Nadelblätter, die in eine scharfe Spitze ausgezogen sind und so scharfe Verteidigungswaffen bilden. Von unsern einheimischen Pflanzen ist dies bei verschiedenen Nadelhölzern der Fall, vor allem bei Juniperus communis und der auch in unsern Wäldern jetzt mitunter angepflanzten Pinus Sitka, die infolge ihrer scharfen Nadeln gegen die Angriffe des Wildes vortrefflich geschützt ist; ferner weisen einige Gramineen und Gyperaceen, wie das Borst- gras (Nardus stricta) und das alpine Festuca alpestris wirksame Nadelblätter auf. — An den Blatt rändern durch verkieselte Stacheln bewehrt sind einige unserer Wasserpflanzen: Hydrilla, Najas und Stratiotes aloides. — Am häufigsten trifft man jedoch Distelblätter, die ausserordentlich stark gelappt, zerschlitzt, geteilt sind und in viele grosse und kleine, mit Spitzen versehene *) Näheres bei Kerner, Ludwig u. a. ; auch bei Löffler: „Die Verschluss- vorrichtung an den Blütenknospen bei Hemorocallis u. a. Liliaceen. (Abh. d. naturw. Ver. Hamburg 1903). oo Zipfel auslaufen. Von unsern einheimischen Gompositen gehören hierher: Carduus, Cirsium, Onopordon, Garlina, Echinops und viele andere. Dass diese Wehrausstattung trotz ihrer bereits er- wähnten Relativität doch von grossem Nutzen für die Pflanze ist, zeigt die Tatsache, dass die Disteln sich überall üppig entwickeln und von der Tiefebene bis zu den höchsten Alpenweiden hinauf sich ausbreiten konnten. Zu den Waffen an benachbarten Pflanzenteilen gehören die Stamm- und Blattdornen. Dornen aus metamorphosierlen Seitensprossen besitzen z. B. Genista horrida, Gytisus spinosus und Ononis spicata, auch Prunus spinosa. „An den Langtrieben des Weissdorns entwickelt sich in den Achseln seiner unteren Laubblätter nebeneinander je ein langer Dorn und eine kleine Knospe, oben nur eine Knospe. Im nächsten Jahre werden aus den hart neben den langen, glänzend braunen Dornen angelegten Knospen Kurztriebe, die auch häufig Blüten tragen. Aus den Knospen der oberen Hälfte aber entsteht ein Langtrieb, der diese Entwicklung wiederholt." (Kerner). Allerdings dauert der durch die Dornen gewährte Schutz zumeist nur für die erste Entwick- lungszeit der jugendlichen Sprosse, solange dieselben noch nicht zu weit über die Schutzdornen hinausgewachsen sind. (Prunus spinosa, Hippophae rhamnoides, Rhamnus saxatilis u. a.). Die Dornen von Genista Germanica und G. Anglica sind aus abgestorbenen Blattstielen entstanden; von Blattdornen wurden bereits erwähnt die Waffen von Berberis vulgaris und Robinia pseudacacia, die gleichfalls in erster Linie zum Schutze der jungen Sprosse bestimmt sind. Überhaupt kommen die Dornen meist da zum Vorschein, wo sie zum Schutze junger Pflanzenteile am notwendigsten sind; so bildet z. B. der wilde Birnbaum nur an den jüngeren Trieben, die noch von Schafen, Ziegen u. s. w. er- reicht werden können, spitze Dornen aus, während die höher ge- legenen, nicht mehr erreichbaren Zweige völlig unbewehrt bleiben. Eine ähnliche Erscheinung ist an der Stechpalme (Hex aquifolium) zu beobachten, die nur etwa bis in Mannshöhe in Stacheln aus- gezogene Blätter besitzt, während dieselben weiter oben ganz- randig und unbewehrt bleiben. Mit Stacheln sind ausser verschiedenen Sträuchern (Rosen- und Rubus-Arten) auch einzelne Früchte geschützt, wie die Ross- kastanien, der Stechapfel u. a. 56 In dieses Kapitel wäre auch die Schutzwehr zu rechnen, die der Pflanze durch abgestorbene, aber erhalten bleibende Äste und Zweige erwächst; mitunter wird diese Erscheinung durch die Weidetiere selbst hervorgerufen. „Das Gezweig verstümmelter Bäumchen wird oft (durch Abfressen der jungen Triebe) so dicht und die trockenen, festen Zweigenden an der Peripherie der Krone werden oft so nahe gestellt, dass selbst die genäschigsten Ziegen abgehalten wurden diese Rüstung zu durchbrechen und es unterlassen, sich die grünen Triebe hinter den trockenen Stum- meln hervorzuholen." (Pflanzenleben). Kerner beobachtete dies in den Aipentälern an Lärchenbäumchen, die in jugendlichem Zustande von Ziegen stark benagt und verstümmelt wurden. Aus der Mitte des weitverzweigten Gestrüppes erhob sich gar oft ein kräftiger Trieb, der später zu einem schönen, hochstämmigen Lärchen bäum sich aus wuchs. III. Chemische Schutzmittel. Noch wirksamer als die vielgestaltigen mechanischen sind die chemischen Schutzmittel; deshalb findet man so häufig, dass Pflanzen, die äusserlich völlig hilflos und scheinbar ungeschützt dastehen, doch von den Tieren nicht berührt werden: sie sind mit irgend einem Giftstoff oder mit einem anderen von den Tieren verabscheuten Exkret ausgestattet. Mechanische und chemische Schutzmittel vertreten sich häufig; man findet oft, dass Pflanzen, die mechanisch geschützt sind, keine chemischen Schutzmittel aufweisen und umgekehrt. Obwohl die letzteren in ihrer Wirkungs- weise die mechanischen Schutzeinrichtungen übertreffen, so finden wir doch gerade ihnen gegenüber eine adverse Anpassung von Spezialisten besonders häufig, wie sich auch Geschmacksunter- schiede und eine verschieden grosse Empfindlichkeit gerade gegen- über den Gift- und anderen chemischen Abwehrstoffen bei den einzelnen Tiergattungen und Species bedeutend bemerkbar machen. hifolgedessen erhält also die Pflanze auch durch die chemi- schen Schutzstoffe nicht einen absoluten Schutz gegen Tierfrass, sondern es wird durch dieselben nur die Zahl ihrer Feinde wesent- lich verringert. Im allgemeinen wirken Alkaloide hauptsächlich auf Säugetiere, ätherische Öle auf Vögel; und gerade die Tat- sache, dass viele giftige Beeren, wie Atropa Belladonna, Daphne 57 Mezereum ii. a. von manchen Vögeln, z. B. Drosseln, schadlos und gern gefressen werden, ist wieder für die Verbreitung der Samen von Wichtigkeit. Von Bedeutung für die Pflanze ist ferner noch, dass die chemischen Schutzstoffe häufig schon durch den Geruch (— die tierischen Nasen scheinen hiebei allerdings weit empfindlicher zu sein als die menschlichen — ) und manchmal vielleicht durch Warnfarben (Gonium maculatum, Ghaerophyllum temulum, Ama- nita muscaria u. a ) für die Tiere schon vor dem Anfressen be- merkbar werden. So kann also auch schon der Geruch der Pflanzen als Schutzmittel dienen. Gerüche, die nur wenigen Tieren sympa- thisch, dagegen einer grossen Anzahl antipathisch sind, bezeichnet Delpino als idiopathische Gerüche und teilt diese wieder ein in Odori graveolenti (üble Gerüche) und Odori nauseosi (Ekel„düfte"). Zu ersteren zählt er u. a. : den Holundergeruch (Sambucus nigra, Thalictrum aquilegifolium), den Bocksgeruch (Valeriana officinalis, Elaeagnus sp. , Gypripedium villosum und purpuratum), den Wanzengeruch (Rosa eglanteria und laxa, Delphinium speciosum und stricta, Orchis coriophora) u. a. — Zu letzteren rechnet er den fauligen Geruch (Arisarum vulgare, Evonymus verrucosa, Gynan- chum nigrum), den Uringeruch (Arum maculatum, Ariostolochia Sipho), den Exkrementgeruch, Leichengeruch usw. (Nach Knuth). 1. Saure Säfte und Exkrete. Brennhaare. Die chemischen SchutzstoÖ'e sind Nebenprodukte des Stoff- wechsels, denen entweder eine primäre oder eine sekundäre Be- deutung als Mittel gegen Tierfrass zukommt. Ob die primäi'e Funktion auf physiologischem oder biologischem Gebiete liegt, ist in vielen Fällen nicht geklärt und ist auch bei unserer noch ge- ringen Kenntnis von dem Werte einzelner Stoffe für den Stoff- wechsel der Pflanze nicht leicht zu entscheiden. Von den sauren Pfanzensäften wirken besonders das saure oxalsaure Kalium, das in Rumex- und Oxalis- Arten in ziemlicher Menge anzutreffen ist, als Schutzmittel gegen Weide- tiere und Schnecken. Grössere Mengen solcher Pflanzen als Futter gegeben, sollen auf die Säugetiere schädlich wirken. Stahl legte Rumex acetosa und Oxalis acetosella den Schnecken vor; in 58 frischem Zustande wurden die Pflanzen nicht berührt, nach dem Auslaugen jedoch anstandslos gefressen. Auch Scheiben von Daucus carota , die mit dem sauren Safte bestrichen waren, wurden von den Schnecken verschmäht; auf ein Beträufeln mit dem sauren Safte der Versuchspflanzen reagierte der Körper der Tiere mit schmerzlichen Zuckungen und Krümmungen. Auch gegen die sauren Exkrete, die aus Haaren ver- schiedener Onagrariaceen, z. B. von Oenothera-Arten, Epilobium hirsutum und aby.ssinicum, Gircaea Lutetiana und auch von einigen Papilionaceen abgeschieden werden, zeigen sich die Schnecken sehr empfindlich. „Sobald ihre Tentakeln mit den Haaren in Berührung kommen, wurden sie schleunigst eingezogen und die Pflanze so rasch wie mögUch von den Tieren verlassen." (Stahl). — Dagegen verzehrten sie abgeschälte Stücke ohne Scheu. Das Exkret der Haare soll ein Gemisch von verschiedenen Pflanzen- säuren sein. Gleichzeitig eine mechanische und eine chemische Schutz- vorrichtung verkörpern ferner die Brennhaare, die sich bei uns glücklicherweise nur bei den Urtica-Arten, Urtica dioica, urens und der bei uns selteneren pilulifera, vorfinden. Die Brenn- haare sind einzelhge Gebilde, deren dickere untere Teile von den benachbarten Epidermiszellen becherartig umfasst werden und deren schräg aufgesetzte Köpfchen verkieselt sind, so dass sie bei Berührung sehr leicht abbrechen. Die Spitze des verkalkten Haares wirkt dann wie eine Einstechkanüle und ergiesst den sehr giftigen Inhalt unter die Haut. Man hielt den Inhalt der Brennhaare ursprünglich nur für Ameisensäure, jedoch scheint das wirksame Prinzip, das die plötzliche schmerzhafte Entzün- dung veranlasst, ein ungeformtes Ferment oder Enzym zu sein. (Kerner u. a.) Die Giftwirkung unserer heimischen Urtica-Arten — Migula beobachtete sie bei Jagdhunden — ist glücklicherweise nicht so furchtbar wie z. B. der auf der Insel Timor gedeihen- den Urtica urentissima, die schon Todesfälle verursacht hat. Aber doch scheuen sich gerade die für die Pflanze gefährlicheren grösseren Tiere vor einer Berührung mit den wohlgeschützten Brennesseln. — Dass die Raupen von Vanessa urticae sich gerade dieser Pflanze angepasst haben und ausschliesslich von deren Blättern leben, wurde bereits erwähnt; doch ist der durch sie angerichtete Schaden verhältnismässig gering. 59 Chemisch wirksam scheinen auch die Drüsenhaare der bei uns vielfach in Töpfen gezogenen Primula sinensis zu sein, da eine Be- rührung mit den Blättern auch an den menschlichen Händen bis- weilen schmerzhafte und langwährende Entzündungen hervorruft. 2. Pflanzensäuren, insbesondere Flechtensäuren. Ueber die Pflanzensäuren schreibt Detmer: „Sie erhöhen die Turgorkraft des Zeliinhaltes wesentlich, beschleunigen den Ver- lauf des Prozesses der Stärkeumbildung durch Diastase, sie dienen manchen Pflanzen als Schutzmittel gegen Angriffe wilder Tiere, zersetzen die Nitrate, binden den Kalk und zersetzen die Chloride." Allerdings ist es manchmal auch notwendig, dass schädliche Pflanzensäuren, wie z. B. die giftige Oxalsäure, durch den Kalk und andere anorganische Stoffe unschädlich gemacht wer- den. Ausser der weitverbreiteten Oxalsäure finden sich im Pflanzenreiche besonders noch vertreten die Apfelsäuren (in un- reifen Früchten und in einzelnen Grassulaceen etc.), die Wein- und Citronensäure, die Salicylsäure usw. Jedoch sind im allge- meinen die Pflanzensäuren als Schutzmittel wenig von Bedeutung*) und werden vielfach nur als Produkte unvollkommener Atmung betrachtet. Wichtig dagegen sind als Schutzstoffe die Flechtensäuren, die dem Flechtenthallus in Form von Körnchen eingelagert sind und demselben mitunter eine charakteristische Färbung verleihen. Sie lagern niemals im Innern der Zellen, sondern jeweils an der Aussenseite der Membranen und wurden bereits von Bachmann (1890 in Pringsheims Jahrbüchern) und besonders von Zukal (1895 im Sitzungsbericht der k. k. Akademie der Wissenschaften in Wien) als Schutzmittel gegen Tierfrass bezeichnet. Bekannt- lich werden die Flechten nur in den seltensten Fällen von Tieren angegriffen und gehören wohl zu den bestgeschützten Gewächsen. Zukal erkannte als Ursache des Abscheus der meisten Tiere Flechtensäuren, Bitterstoffe und Kalkoxalat. Demgegenüber sprach Zopf (1896 im Biologischen Zentralblatt) den Flechtensäuren jede *) Riess erwähnt, dass die Blätter der Beta vulgaris vom jungeu Stall- vieh anfänglich verschmäht werden wegen des manchmal hohen Gehaltes an Oxalsäure ; deshalb werde den Landwirten die Beimengung von Calciumkar- bonat von den Landwirtschaftslehrern empfohlen, zum Teil um die abführende Wirkung der Oxalsäure zu mildern. 60_ Schutzwirkimg ab, da er beobachtete, dass verschiedene Tiere sich von Flechten ernährten und bei Fütterungsversuchen mehr oder weniger grosse Mengen Flechtensäuren ohne Schaden auf- nahmen. Lediglich die Vulpinsäure lässt er als Schutzmittel gelten. — 1904 veröffentlichte sodann Professor Stahl seine be- reits früher erwähnte Abhandlung, in der er auf Grund sehr um- fassender und im Gegensatze zu Zukal und Zopf speziell die Omnivoren berücksichtigender Versuche und Gontroll-Versuche die Schutzfunktion der Flechtensäuren nachwies. Zuerst fand er, dass sich die Schutz Vv^irkung nicht auf die stumpfen, körnigen Galciumoxalat-Kristalle zurückleite; denn auch mit Salzsäure be- handelte Pflanzen blieben von den Versuchsschnecken unberühit. Sodann beobachtete er, dass auch durch das Auskochen mit sie- dendem Wasser die Schutzstoffe nicht beseitigt werden ; sie sind also wasserunlöslich, was für die Pflanze deshalb von Bedeutung ist, weil sie durch Regen nicht aus dem Thallus weggewaschen werden können. Erst mit Sodalösung gelang es, die Schutzstoffe zu beseitigen, meist schon mit einer Lösung von l%o. Die aus- gelaugten Stücke von Evernina vulpina, furfuracea, prunastri, Parmelia saxatilis, caperata, physodes und von Xanthoria parie- tina und Ramolina fraxinea wurden im Gegensatze zu frischen Exemplaren von Asseln, bezw. Ohrwürmern verzehrt; auch Schnecken fanden die ausgelaugten Stücke annehmbar. Rascher als in Na2 GO3 lösen sich die Schutzstoffe in Ammoniak oder in verdünnter Kalilauge; dagegen sind sie - wie schon erwähnt — unlöslich in Salzsäure und Wasser. Aus diesen Tatsachen ist zu schliessen, dass wir in den Schutzstoffen Flechtensäuren zu erblicken haben, da dieselben bekanntlich in Alkalien und in Alkalicarbonaten löslich sind und mit Salzsäure aus ihren Lösungen wieder gefällt werden. Ge- nauere Versuche wurden jedoch nur mit der Vulpinsäure ge- macht, die in Evetnina vulpina, einer in den Zentralalpen auf Lärchenstämmen verbreiteten gelben Flechte, vorkommt. Reibt man Kartoffelscheiben mit dieser Säure ein, so bleiben die Tiere fern. Schnecken fliehen aus dem Bereich derselben, ja sie werden sogar durch das Bestreuen mit der gepulverten Flechte in kurzer Zeit getötet. Wird jedoch durch Sodalösung, Chloroform oder Aether die Vulpinsäure aus dem Thallus entfernt, so werden die Flechten ohne Schaden unil in grossen Mengen gefressen. _ 61 Ein derartiges Schutzmittel sclireckt die Tiere natürlich nur dann ab, wenn es sich im Mundspeichel löst; da nun der Schneckenspeichel auffallend alkalisch ist, so lösen sich die Flechtensäuren sehr leicht und wirken sofort auf die Schleim- haut. Stahl liess Flechtenstücke einige Zeit in Menschen- bezw. Schneckenspeichel liegen; dadurch wurden die Flechtensäuren völlig ausgezogen, sodass die auf diese Weise ausgelaugten Thalli von den Versuchstieren anstandslos vertilgt wurden. Die übrigen Flechtensäuren, wie Solarinsäure, Ghrysophyscin, Rhicocarpsäure, Pinastrinsäure, Atranorsäure, Getrai'säure, scheinen von geringerer Wirkung zu sein als die Vulpinsäure, jedoch fehlen darüber bis jetzt noch genauere Untersuchungen. Manche Flechten enthalten verschiedene Säuren nebeneinander; so kommen bei- spielweise in Evernina prunastri vor: Evern-, Atranor- und Usnin- säure. Ausser durch Flechtensäuren sind die Lichenen zum Teil auch geschützt durch Bitterstoffe und durch flüchtige Substanzen von widerlichem Geruch. Von den Spezialisten, die sich den Flechtenstoffen angepasst haben und die Zopf zu seiner Gegenansicht Veranlassung gegeben haben, seien kleine Poduriden und Acarineen erwähnt, ferner die von Stahl beobachteten Raupen der Flechtenspinner Lithosia perla und receptricula. Auch eine bei Gossensass in Tirol gesammelte Milbenart frass nur Chrysophyscin-reiche Flechtenteile ; jedoch ist der durch diese „geschmacksverirrten" Tiere hervorgerufene Schaden ausserordentlich gering und nicht nennenswert. 3. Gerbstoffe. Die Gerbstoffe oder Gerbsäuren sind Derivate der Gallussäure, einer Trioxysäure, und in der Pflanzen^velt weit verbreitet. Sie sind wasserlöslich, schmecken adstringierend und geben mit Eisen- chlorid oder -sulfat blaue oder grüne Lösungen und Niederschläge. Auch Kaliumbichromat kann als Reagens auf Gerbsäuren benutzt werden. Der Typus der Gerbstoffe ist das Tannin, das infolge seines Vorkommens in den Eichen auch Eichengerbsäure genannt wird. In grosser Menge finden sich die Gerbstoffe besonders im Gytoplasma der Rindenzellen, ferner im Holzkörper der Bäume, B2 den sie mitunter charakteristisch färben. Aber auch allen anderen Pflanzenteilen (besonders den peripherischen) kann Gerbstoff ein- gelagert sein. Über die Rolle, die die Gerbsäure im Chemismus des Pflan- zenkörpers spielt, ist man sich noch völlig im unklaren. „Ver- mutlich entsteht sie infolge von Stoffwechselprozessen als Neben- produkt bei der Synthese der Eiweisstoffe." (Detmer). Man weiss nur, dass sie in hohem Grade antiseptisch wirkt und deshalb dem Holzkörper und der Borke hauptsächlich ihre grosse Widerstands- fähigkeit verleiht. Jedoch kommt Stahl zu der Ansicht, dass die grosse Masse des Gerbstoffes in den Pflanzen, nachdem dessen Bedeutung für den Stoffwechsel noch nicht bekannt ist, nur aus biologischen Gründen verständlich wird. „Hier können wir auf Grund mitzuteilender Versuche die Behauptung wagen, dass die Existenz zahlreicher Pflanzenarten, ja vielleicht ganzer Familien, undenkbar wäre, wenn dieselben, ihre übrige Organisation als gleichbleibend vorausgesetzt, des Gerbstoffs, den sie in ihren Organen führen, entbehrten." („Pflanzen und Schnecken"). Gegen geringere Mengen Gerbsäure sind unsere Wiederkäuer und Nager wenig empfindlich; grössere Mengen aber, wie sie z. B. in den Eicheln vorkommen, können (nach Haubner und Damm) unseren Haustieren sogar lebensgefährlich werden; eine Ausnahme bilden lediglich die Schweine. — Dagegen bewirken schon geringe Mengen, wie sie in den Papilionaceen, z. B. im Klee enthalten .sind, einen vorzüglichen Schutz gegen Schnecken- frass. Versuche heweisen, dass Klee und andere gerbstoffhaltige Pflanzen wie Poterium Sanguisorba, Fragaria vesca und andere Rosaceen, ferner Saxifrageen, Sedum, Sempervivum etc. von den Schnecken gemieden werden. Dagegen nehmen die Tiere Blätter und Pflanzenteile nach Unschädlichmachung des Gerbstoffes mittels Kaliumbichromat ohne Scheu an. — Auch mit Gerbsäure getränkte Möhrenscheiben wurden von den ausgehungerten Schnecken ver- schmäht und schon gegen eine Berührung mit Tanninlösung von nur l^loo reagierte Limax agrestis mit heftiger Schleimabsonderung. (Ähnliche Versuche bei Detmer). Als Beweis für die Schutzfunktion der Gerbsäure wird auch angesehen, dass sie gerade in den peripherischen Geweben be- sonders reichlich vorkommt. So sind bekanntlich die Rinden unserer Bäume durch Gerbstoff vortrefflich geschützt, sodass sie 63 nur in den strengsten Wintern von hungerndeni Wild angtMiagt werden. ') Ferner sind nicht selten Rhizome gerbstoffhaltig, wie z. B. von Saxifraga crassifolia und cordifolia, Polygonum bistorta, Potentiiia Tormentilla, Iris pseudacorus, Spiraea Filipendula u. a.^) Auch die Farnkräuter enthalten in ihren Blättern etwa 1> Gerb- säure und sind vielleicht deshalb von allen Tieren verschmäht. In nicht geringerem Masse als diese Landpflanzen sind auch viele unserer Wasserpflanzen gerbstoff'haltig, besonders Potamo- geton-Arten, Vallisneria, Hydrocharis, Trapa und Hippuris. Auch in diesen Fällen werden frische Exemplare von Wasserschnecken nicht berührt, dagegen ausgelaugte gerne gefressen ; ebenso findet sich bei diesen Pflanzen der Schutzstoff vorzugsweise in den äus- seren Geweben, in der Epidermis und in den Haarbildungen, Salvinia und Geratophyllum erzeugen sogar gerbstoffhaltige Haare nur in jugendlichen Sprossen und ersetzen sie später durch mechanische Schutzhaare. Bei verschiedenen Algen, wie bei Mesocarpus, Spirogyra, Vaucheria, Gonferva u. a. scheint nach Stahls Untersuchungen die Gerbsäure gleichfalls die Rolle eines Schutzstoffes zu spielen. Zum Schlüsse sei noch auf eine Arbeit Müller -Thurgau's hingewiesen: „Die Schnecken als Feinde des Weinstocks". ^) Durch Versuche nach der Methode Stahls sucht der Verfasser nachzu- weisen, dass die Rebenblätter in der Gerbsäure und in Raphiden- bündeln Schutzmittel gegen die Angriffe der Schnecken besitzen. Da nun in trockener Luft gewachsene Blätter reicher an diesen Substanzen sind, so erkläre es sich, warum Schneckenfrass be- sonders in Jahren mit andauernd feuchtkalter Frühlingswittorung zu beobachten ist! 4. Bitterstoffe. Mitunter trifft man im Zellsaft der Pflanzen gelöste Bitter- stoffe an, die zum Teil weder nach ihrem Wesen, noch nach der Rolle, die sie im Stoffwechsel spielen, näher bekannt sind; hier- ^) Es sei auch auf eine neue Arbeit hingewiesen: Räuber „Die natür- lichen Schutzmittel der Rinden gegen Wildschäden". 2) Vergleichende Prozentzahlen hierüber bei G. Kraus: „Grundhiijen zu einer Physiologie des Gerbstoffes. 1889". 3) Beihefte zum Botanischen C'entralbhitt. 1891. pag. 471. ()4 her gehören u. a. das Lupulin des Hopfens und das Absynthin des Wermuths. Dass die Bitterstoffe oft als Schutzmittel gegen Tierfrass wirksam sind, hat wiederum Professor Stahl durch Versuche nachgewiesen. Er beobachtete, dass bittere Pflanzen- teile, z. B. von Gentiana lutea, in frischem Zustande nur ungern angegriffen, dagegen nach dem Absterben der Pflanze stark be- nagt werden, eine Erscheinung, die auch bei anderen chemisch, sogar bei einzelnen mechanisch geschützten Gewächsen konsta- tiert werden kann und sich auf die Zersetzung der Schutzstoffe bezw. auf das Nachlassen des Tungors zurückführen lässt. Bei Fütterungsversuchen mit Schnecken waren Gentiana lutea, ascle- piadea und acaulis noch nach drei Tagen unversehrt; auch Menyanthes trifoliata und Polygala amara erwiesen sich als gut geschützt. Nach dem Auslaugen wurden Menyanthes und Gen- tiana lutea begierig gefressen. Durch bitteren Geschmack zeichnen sich (nach Migula) ausser- dem noch aus: Erythraea Gentaurium (die Gentianeen scheinen allgemein Bitterstoffe zu enthalten; die Wurzel von Gentiana lutea dient bekanntlich zur Herstellung des bitteren Enzianschnapses und Menyanthes heisst volkstümlich „Bitterklee"), Linaria vul- garis und Arnica montana. Versuche wurden ferner gemacht mit den Blättern von Erlen und Birken, sowie mit dem Bitterstoff im Fichtenharze, wobei insbesondere auch die Löslichkeit der Bitterstoffe im alkalisch reagierenden Speichel nachgewiesen wurde. „Besprüht man junge l>irkenblätter mit destilliertem Wasser, andere derselben Art aber mit verdünnter Sodalösung, (l*^/o) und lässt nach einiger Zeit die Flüssigkeiten abtropfen, so empfindet man bei den Tropfen, die Soda enthalten, einen intensiv bitteren Geschmack; bei den Tropfen mit reinem Wasser aber wird der Geschmack kaum wahrgenommen. Der bittere Geschmack schützt gegen feindliche Tieie. Legen wir nämlich einige Blätter mehrere Stunden in Regenwasser, andere gleichlang in Sodalösung, spülen sie sorgfältig ab und legen sie Gartenschnecken oder Asseln vor, so werden die gewässerten Blätter gering, die mit Soda behandelten stark beschädigt. Damit ist auch bewiesen, dass die Löslichkeit im Speichel die Bedingung für die Wirkung des Schutzmittels ist. Bitterstoff im Fichtenharze: Seine Wirkung wird ebenfalls dadurch gefördert, dass der Mundspeichel alkalisch reagiert. Wir 65 übergiessen von zwei gleichgrossen Mengen frischen Fichtenharzes die eine mit destilüertem Wasser, die andere mit gleichviel menschlichem Speichel, filtrieren nach einigen Stunden und kosten. Das Filtrat aus dem Wasser hat kaum eine Spur von Bitterkeit, während das Speichelfiltrat intensiv bitter schmeckt." (Säurich). Wir finden also hier die Gesichtspunkte, die Stahl für die bitteren Flechtenstoffe aufgestellt hat, auf höhere Pflanzen über- tragen. — Nach Husemann gibt es auch einzelne pflanzliche Bitterstoffe mit toxischen Eigenschaften, z. B. Pikrotosein und Elatinin. 5. Aetherlsche Öle und Harze. Ölkörper der Lebermoose. Zu den wirkungsvollsten und am häufigsten untersuchten Schutzmitteln gehören die ätherischen Öle, die allerdings, soweit sie in den Blüten auftreten, zugleich die Aufgabe haben, die bestäubungsvermittelnden Insekten anzulocken. Sie sind nach Detmer als Sekrete aufzufassen, d. h. als Absonderungen, denen physiologische Funktionen zukommen, jedoch ist ihre biologische Bedeutung wesentlich besser bekannt als ihre physiologische. — Griesebach, Haberlandt und Volkens .sehen den Hauptwert der ätherischen Öle darin, dass dieselben durch Erzeugung einer Dunsthülle über den Spaltöffnungen und durch Herabsetzung der Temperatur bei ihrer Verdunstung die Transpiration herab- setzen, also in erster Linie eine xerophytische Anpassung vor- stellen. Demgegenüber wies Stahl auf ihre mindestens ebenso grosse Bedeutung als Schutzmittel gegen Tierfrass hin. Tyndall wieder bestritt die Ansicht Stahls, während Detto, Marloth und andere durch weitere Beobachtungen und Versuche dessen An- sicht stützten. Aetherische Öle sind in der Pflanzenwelt sehr verbreitet und werden zum Teil im Cytoplasma, zum Teil in schizogenen oder lysigenen Interzellularräumen ausgeschieden; auch exogen, be- sonders in Drüsenhaaren erzeugte aetherische Öle kommen nicht selten vor. In Zellen kann man aetherische Öle z B. bei den Blättern von Aristolochia Sipho und in Lauraceen beobachten, in Sekretlücken bei Hypericaceen, Myrtaceen und Rutaceen*), in *) Diese wurden besonders von Haberlandt 1898 untersucht. 5 60 Gängen bei Umbellifereii, Araliaceen und Burseraceen ; als „Öl- striemen" sind diese Gänge bei Urabelliferen-Friichten häufig schon äusserlich sichtbar. In einzelnen Fällen soll durch Fer- mente, z. B. durch das in Cruciferen, Tropaeoleen, Resedaeeen und Limnantheen vorkommende Myrosin, erst bei Verletzung der Pflanze aetherisches Öl gebildet werden. (Haberlandt). Exogene Öldrüsen finden sich besonders bei Geraniumarten und Labialen. Stahl machte nun darauf aufmerksam, dass — wie schon längst bekannt war - die drüsigen Pflanzen zu den relativ gut- geschützten gehören, die von vielen Omnivoren Tieren gemieden werden. Versuche mit Schnecken bestätigten ihm die Schutz- wirkung der äusseren Öldrüsen und der im Innern der Gewebe erzeugten Öle, Auf Geranium Robertianum ergreifen Limax agrestis und andere Schnecken sofort die Flucht; da das Exkret auch direkt auf ihren Körper wirkt, so wagen die Tiere nicht einen Strich, der mittels eines drüsigen Stengels auf einer Glas- platte hervorgerufen wurde, zu überschreiten. Auch blieben bei- spielsweise Ruta graveolens und Acorus calamus unberührt. Da- gegen wurden alle diese Pflanzen, sobald die Schutzstoffe mittels Alkohols beseitigt waren, ohne Scheu vertilgt. Detto*) hat Stahls Versuche noch erweitert und sich ein- gehend mit der Wirkung der aetherischen Öle befasst. Betreffs der inneren Sekretbildung kommt er zu der Überzeugung: „In den aetherischen Ölen, die in inneren ein- oder mehrzelligen Behältern, in Sekretlücken und in Gängen gebildet werden, wird man wohl kaum etwas anderes als Schutzmittel gegen Tierfrass erblicken können, falls nicht, wie z. B. bei Goniferen noch andere Momente (Wund verschluss) nachgewiesen sind." Von exogenen Absonderungen glaubt er, dass sie vor allem als Transpirations- schutz dienen. Jedoch hat er bei vielen derartigen Pflanzen auch die Schutzwirkung der Drüsen gegen Tiere nachgewiesen, z. B. bei Geranium-Arten (gegen Schnecken und kleine Insekten) und bei Labiaten. Letztere sind mittels der grossen, kugeligen, von de Bary als „Serpillumdrüsen" bezeichneten Drüsenbildungen ge- schützt, so Salvia und Lamium. Fütterungsversuche mit Helix hortensis ergaben, dass die durch Alkohol von den aetherischen *) Flora. 1903. pag. 147. 67 Ölen bei'reiten Blätter ohne Scheu gefressen wurden, frische da- gegen nicht. Bei Lamium galeobdolon, Salvia pratensis und an- deren Lippenblütlern macht er darauf aufmerksam, dass insbe- sondere der Blütenkorb durch Öldrüsen geschützt ist. Von 80 Labiatenarten, die Schmidt (Freiburg 1888) untersucht hat, weisen 73 eine Drüsenbekleidung an der Blüte auf. „Aus dieser eigenartigen Verteilung der Drüsen an den Blülenteilen, wobei die Innenseite der Unterlippe stets frei bleibt, darf man gewiss den Schluss ziehen, dass wir es mit Schutzeinrichtungen gegen Tiere zu tun haben, welche es letzteren einerseits unmögUch machen, die erwünschte Nahrung an diesen Pflanzen zu finden (Insekten, Schnecken), oder sie durch ihre unangenehmen Eigen- schaften, oft schon durch ihren Geruch, abzuschrecken (Weidetiere)." Besonders schöne Untersuchungen stellte Detto mit Dictam- nus alba an (pag. 184) und weist schliesslich auch auf die all- tägliche Erscheinung hin, dass mit ätherischen Ölen versehene Pflanzen, wie Thymus, Teucrium, Mentha, Galamintha, Origanum^ Ballota, Lamium, Salvia, Geranium, nicht nur von den Schnecken und kleineren Tieren, sondern auch vom Weidevieh unberührt bleiben, während Gramineen, Leguminosen u. a. oft wie ge- schoren dastehen. Eine geringere Meinung von dem Schutzwert der ätherischen Öle bildete sich Haberlandt (1896). Er schreibt in seiner physio- logischen Pflanzenanalomie (S. 430): „Ob die Bedeutung der- selben als Schutzmittel gegen Tierfrass eine so bedeutende ist, wie Stahl annimmt, dürfte zu bezweifeln sein. Werden doch auch sekretreiche Pflanzen von zahlreichen Tieren gefressen; so nähren sich z. B. von den Blättern von Thymus Serpyllum nach Kaltenbach zwei Käferarten, die Raupen von 27 Schmetterlings- arten und die Larven einer Fliegenspezies; dazu kommt noch ein Schnabelkerf und eine Milbe". Aber diesen Einwurf korrigiert Detto (S. 194), indem er darauf aufmerksam macht, dass von den Insekten, die Kaltenbach angibt, nur 6 auf Thymus ange- wiesen zu sein scheinen: 2 Käfer, 1 Kleinschmetterhng, die Fliege, die Aphide und Milbe. Dadurch gewinnt man ein ganz anderes Bild von den Feinden des Thymus serpyllum ; 6 Feinde zu haben und dazu so verhältnismässig ungefährliche, ist für eine so über- aus lebenskräftige Pflanze wie Thymus serpyllum keine bedenk- liche Gefahr". 6S Einen noch schärferen Standpunkt als Stahl und DeUo nimmt Marloth (1906)*) in dieser Frage ein, indem er sogar mit der gegenteiligen Ansicht, die ätherischen Öle hätten vor allem die Aufgabe der Transpirationsregelung, aufzuräumen sucht. Er weist nach, dass bei diversen xerophytischen Pflanzen die Sekre- tionsintensität nicht in der heissen Zeit am intensivsten ist, wie es bei einer xerophytischen Anpassung der Fall sein müsste, sondern gerade bei feuchtem Wetter, also zu einer Zeit, die das Auftreten der Schnecken etc. begünstigt. Jedoch misst Marloth den ätherischen Ölen nicht nur gegen Schnecken sondern auch gegen das Weidevieh eine wichtige Bedeutung bei. Es dürfte also wohl keinem Zweifel unterliegen, dass die ätherischen Öle in erster Linie als Schutzmittel gegen Tierfrass zu fungieren haben.**) Besonders wirksame Verteidigungsmittel bilden sie gegenüber den Vögeln, was insbesondere für die offen dargebotenen Früchte der Umbelliferen von Wichtigkeit ist; schon der Genuss von 10 Früchten von Archangelica officinalis oder von 15 Fenchelkörnern soll für Sperlinge tödlich sein. Auch Wurzeln, bezw. Rhizorae sind mitunter mit ätherischen Ölen versehen, wie die Baldrianwurzel und das Kalmusrhizom. Erwähnt sei noch, dass das für uns angenehme Cumarin des Waldmeisters, der Melilotusarten, des frischen Ruchgrases etc. die Pflanzen gegen Tierfrass schützt; ebenso mögen die äthe- rischen Öle die Ursache davon, sein, dass gerade die Blumen- blätter von den meisten Tieren verschont werden. (Die wesentlichen chemischen Bestandteile der aetherischen Öle sind Teipene und Kampferarten, die zu den hydroaromati- schen Verbindungen gehören. Das Menthol des Pfefferminzöles und das Terpineol des Terpentinöls sind Terpenalkohole, das Garvon des Kümmelöls ist ein Keton, das Pinen und Silvestren in Pinus-Arten, das Cadinen in Wachholderbeeren u. a. zählen zu den Terpenkohlenwasserstoffen. Aber auch andere Verbin- dungen, wie z. B. das Gymol (— Methylisopropylbenzol) und zahl- reiche Ester finden sich in den aetherischen Ölen). Vielfach werden die Öle aus den sie produzierenden Zellen in besondere Behälter ausgeschieden und zu Harzen oxydiert. *) Justs J. 1906. Nr. 34., Se. 27 c. **) Zum Vergleich: Knicps Versuche mit Tanacetura vulgare, Solidago cauadeusis, Ceutaurea moutaua. (Flura 1905. S. 129). 69 Die Harze, Gummiharze und Gummischleime treten in Drüsen- höhlen oder Kanälen auf und sind häufig mit aetherischen Ölen vermischt. Am bekanntesten sind die Harzgänge unserer Nadel- hölzer und in den Stengeln der Umbelliferen, so von Foeniculum ol'ficinale. „Ob ihre Bildung ein notwendiges Glied im normalen Stoffwechsel der harzführenden Pflanzen darstellt, ist ganz unbe- kannt. Jedenfalls werden sie der Pflanze nützlich bei Verwun- dungen, als Schutz gegen Auslrocknung und gegen das Eindringen von Parasiten." (Noll.) Die Rolle der Harze als Mittel gegen Tierfrass ist naheliegend, jedoch noch nicht näher untersucht. Besser bekannt sind die Ötkörper der Lebermoose, die schon von Pfeffer untersucht wurden und nach seiner Ansicht nicht weiter verwendbare Exkrete darstellen. Da gerade die Lebermoose trotz ihrer saftigen und leicht erreichbaren Thalii von den Tieren gemieden sind und nur höchst selten Spuren von Tierfrass zeigen, so hat sich auch Stahl mit denselben beschäftigt und erkennt gerade in den Ölkörpen die Ursache des Schutzes. Pellia epiphylla, Fegatella conica, Lophocolea bidentata u. a. blieben von den Versuchstieren unberührt. Lunularia und Mar- chantia wurden von ausgehungerten und weniger empfindlichen Schneckenarten wenig angegriffen. Dagegen wurden ausgelaugte Exemplare gefressen. — Dass die Lebermoose auch von grösseren Tieren verschmäht werden, ist bekannt. — Nach Stahl entbehrei] nur zwei Arten, nämlich Blasia und Anthoceros, der schützenden Ölkörper, dafür beherbergen sie Nostoc, die — wie früher schon erwähnt — von den Tieren ebenfalls gemieden werden. In dieses Kapitel gehören vielleicht auch die flüchtigen Stoffe, die in verschiedenen Flechten vorkommen und dort die Schutzrolle übernehmen. So entwickelt die Hundsflechte, Pelti- gera canina, namentlich beim Kauen einen widerwärtigen Geruch, der für sich allein Schnecken abzuhalten vermag. „Der energisch wirkende, nicht näher bekannte Schutzstoff ist flüchtig und lässt sich mit Wasser überdestillieren. Stärke, die sonst von Schnecken und Asseln gierig verschlungen wird, bleibt unberührt, sobald sie mit dem Destillat befeuchtet worden ist." (Säurich nach Stahl.) „Nach alledem sind die Schutzmittel der Flechten bald Flech- tensäuren von bittrem Geschmack, bald flüchtige Stofl'e von wider- wärtigem Gerüche." 70 6. Glykoside und Alkaloide. Glykoside und Alkaloide sind durch ihre hervorragende Gift- wirkung seit langem bekannt und gehören zu den furchtbarsten Schutzmitteln der Pflanzen. Wahrscheinlich spielen sie auch eine Rolle im Stoffwechsel der Pflanzen, jedoch ist darüber nichts Näheres bekannt. Glykoside (auch Glukoside) sind zum Teil stickstoffreie, zum Teil stickstoffhaltige wasserlösliche Verbin- dungen, die durch Fermente und verdünnte Säuren oder Alkalien leicht zerlegt werden können, wobei neben anderen Spaltungs- produkten Glukosen entstehen. Manche stehen an Giftigkeit höher als die Alkaloide, doch sind sie weniger weit verbreitet als diese. Zu den giftigsten gehören das Solanin (C43 H71 NOie) in den Solaneen, auch in den Kartoffelkeimen („die jungen Kartoffel- keime, die sich im Frühjahr an den im Keller aufbewahrten Kartoffeln einstellen, sind schon wiederholt die Todesursache von Schweinen gewesen, denen sie aus Unwissenheit, anderm Futter beigemischt, gegeben wurden." Migula.), ferner das Digitalin (G35 H56 Ol 4), Helleborin (G36 H42 Oe), Salicin (G13 His O7), Fran- gulin (C.'i H20 09+'/2 H2O), Gonvolvulin (G32 He^ Oie ?). Sehr giftig ist auch das Daphnin (G15 Hie O9) in der Rinde von Daphne. Andere, weniger toxische Glykoside sind noch: ßetulin (C14 His Os) in der Rinde von Betula lenta, im Hypokotyl von Fagus, in Ulmaria und Monotropa, das Glukogallin (C13 Hie Oio) im Rhabar- berrhizom, das Aesculin (Gis Hie O9) in der Rinde der Ross- kastanie, das Scopulin (Ga4 H30 O14) im Kraut von Petroselinum und anderen Umbelliferen. Xanthorhamnin (G48 Heo 029) in der Rinde und Frucht von Rhamnus-Arten, Robinin (Gas Heo Oia) in der Blüte von Robinia pseudacacia u. v. a. (nach Euler). — Das weitverbreitete, besonders in den Samen der Pomoideen und Prunoideen vorkommende Amygdalin (G 0 H27 NOn) ist ein Nitrilglukosid, woraus unter Einwii'kung hydrolytisch wirkender Agentien, auch durch das Enzym „Enmisin" Blausäure abgespalten wird. Ähnliche Fermentwirkungen kommen auch in anderen Pflanzen vor; „dass giftige und scharfschmeckende Substanzen durch das Eingreifen besonderer Fermente erst in dem Moment entstehen, wo die Pflanze mechanisch beschädigt wird, weist deutlich darauf hin, dass hier eine Schutzeinrichtung gegen Tier- frass vorliegt.« (Haberlandt). Einen Beweis für die Schutzfunktion der Glykoside erblickt Kerner auch in der Art ihres Auftretens 71 in Samenschalen : „Es ist interessant zu sehen, dass bei manchen Früchten, welche durch Vermittlung von Tieren verbreitet werden sollen, die Schale nur so lange durch bittere und giftige Glykoside hart und ungeniessbar erscheint, als die im Innern geborgenen Samen ihre Keimfähigkeit noch nicht erlangt haben. Sobald diese keimfähig geworden sind, werden auch die Glykoside umgesetzt in Zucker und verschiedene andere unschädliche Stoffe und die Fruchtschale, welche bisher herb, sauer und ungeniessbar war, ist jetzt süss, schmackhaft und begehrenswert geworden." Die Alkaloide oder Pflanzenbasen sind keine im Stoff- wechsel regelmässig gebildeten Substanzen und finden sich über viele Gruppen des Pflanzenreiches verbreitet. „Die Monoko- tylen sind seltener alkaloidhaltig als die Dikotylen. Unter den Dikotylen sind es besonders die Ordnungen der Ranales {Ranun- culaceae, Berberideae, Menispermaceae) der Roeadales (Papavera- ceae, Fumariaceae), vor allem aber sympetale Ordnungen: die Gontortae (Loganiaceae, Apocyneae, Asclepiadaceae), die Tubuli- florae und Rubiaceae, welche durch Häufigkeit und Mannigfaltig- keit an Pyridino- und Chinolino-Basen hervorragen." (Czapek). — Die Alkaloide (sie enthalten immer Stickstoff' und lösen sich meist leicht in Säuren und in Alkohol) sind in der Regel an den Fa- miliencharakler gebunden und nur selten ist ein Alkaloid über mehrere Famihen verbreitet, wie z. ß. das Berberin, das in Ber- berideen, Gassieen, Menispermaceen, Rutaceen, Papaveraceen, Ra- nunculaceen usw. vorkommt. Anderseits finden sich nicht selten in einer einzigen Pflanze gleichzeitig mehrere Alkaloide. — „Zahl- reiche vereinzelte Gruppen bieten zerstreute Vorkommnisse von Alkaloiden". Czapek schliesst aus der oft sporadischen Verbrei- tung der Püanzenbasen und der Inkonstanz ihres Auftretens bei naheverwandten Pflanzen auf Prozesse, welche nicht jedem Zell- plasma eigen, sondern mehr sekundärer Natur sind; andere da- gegen erblicken in dieser Erscheinung einen Beweis für natürliche Auslese und Züchtung durch die Tiere. Auch innerhalb der einzelnen Pflanze ist das Alkaloid sehr verschieden lokalisiert.*) „Wie es Pflanzen gibt, in denen wohl kein Organ alkaloidfrei genannt werden kann, so ist in anderen *) Nach Detmer kann man die Alkaloidfübrenden Zellen anf Quer- schnitten an ihrer gelblichen Färbung meist leicht erkennen. 72 Fällen der Alkaloidgehalt auf Same, Rinde und unterirdische Reservestoffbehälter beschränkt". Feldbaus hat über die Veitei- lung der Alkaloide folgende allgemeine Tabelle aufgestellt: Reife Samen . . . 0,33 <^/o Blätter 0,39> Hauptwurzeln . . . 0,10°/o Stempel ....... 0,54"/o Seiten wurzeln . . . 0,25 > Gorolle 0,43 »/u Hauptachse . . . 0,09 %) Placonta der reifen Frucht 0,28"/o Jüngste Sprosszweige 0,36 "^/o „ „ unreifen „ 0,48^/o der Keimling daraus . . 0,67"/u woraus man wohl lesen könnte, dass die Schutzstoffe gerade dort am konzentriertesten sind, wo die Pflanze ihrer am notwendigsten bedarf. Die Lokalisation in peripherischen Gewebslagen, in Haaren, Rinden, Milchsäften etc. wird ganz besonders geltend gemacht, um die Bedeutung der Alkaloide als Schutzmittel gegen Tiere zu erklären (Feldhaus, Glautriau, Etrera). Dass die Alkaloidbildung nicht zu den wesentlichen Vorgängen im Organismus gehört, wird durch die Tatsache bewiesen, dass Conium maculatum in Schottland kein Goniin bilden soll, wie auch die Ginchona-Pflanze, die in der Heimat das Chinin liefert, in unseren Gewächshäusern keine Spur davon enthält. Jedoch vermutet Gzapek, dass die reichen Ansammlungen von Pflanzenbasen besonders in den Samen nicht nur als Schutzwehr gegen Tiere zu erklären sind, sondern dass ein Zusammenhang mit dem Stoffwechsel besteht, besonders mit der Eiweissbil.iung. Drechsel (1890, Bericht der Ghemischen Gesellschaft, Band 23, S. 3096) schreibt hierüber: „Es erscheint nicht allzukühn, einen Zusammenhang zwischen Alkaloidentstehung und Eiweisstoffen anzunehmen, wenn man bedenkt, dass, wo Alka- loide im Pflanzenkörper entstehen, auch Ei weiss zugrunde geht".*) Demnach könnten also die Pflanzenbasen in den Samen zugleich einen Eiweissreserve.gtoff vorstellen. Von den Alkaloiden gehört eine geringe Anzahl der alipha- tischen Reihe an, wie das Muskarin (Gs Hi3 O2 N), das Gift des Fliegenschwammcs, und das weitverbreitete Gholin (G=> His NO2); weitaus die meisten aber lassen sich vom Pyridin ableiten; dazu gehören das Goniin (Gs H17 N), das aus Gonium maculatum ge- wonnen wird, das Nicotin (Gio Hi4 N2) in den Tabaksblättern, *) Siehe auch Pictet und Court in der gleichen Zeitschrift 1907, Bd. 40. Seite 3771. • 73 Atropin (G17 H-ia NO3) in Atropa Belladonna und in den Früchten von Dalura stramoninm; mit diesem isomer ist das Hyoscyamin, das sich im Bilsenkraut findet, fernei- das Morphin (G17 H19 NO3), aus dem Opium von Papaver somniferum gewonnen, das Taxin (C^7 H52 NOio) in Taxus baccata, das Saponin in den Wurzeln von Saponaria, Paris quadrifolia, Lychnis flos cuculi u. a., ferner das Akonitin, Fumarin, Chelidonin u. s. f. Auch den pfefferartigen Geschmack von Sedum acre („Pfefiferkraut") soll ein Alkaloid be- dingen (Goebel). Zum Teil ist die Giftigkeit der Pflanzenbasen eine derart starke, dass im Vergleich zu anorganischen Giften schon kleine Mengen in auffallend kurzer Zeit das Leben vernichten können. — Speziell untersucht wurden u. a. von Schlagdenhauffen und Reeb') das Gynoglossin und Echiin der Boragineen. Ersteres Avirkt als heftiges Gift, indem nach Einspritzen von sehr kleinen Dosen (0,001 — 0,002 g) ein Frosch nach einigen SLunden getötet wird; für Kaninchen wirkt 1 g tödlich. Das Cytisin wies Plugge'^) in verschiedenen Papilionaceen nach, so in Gytisus Laburnum, Genista racemosa und spicatus, in Ulex Europaeus, Sophora u. a. Czakö Koloman^) untersuchte den Giftstoff in dem betäubenden Melampyrum silvaticum und fand in den Samen das Dulcid (Me- lampyrit G12 H14 O12) und Rhinantin (C 9 H52 O20). Fütterungs- versuche ergaben die betäubende, zum Teil die tödliche Wirkung. Letztere Giftstoffe sind jedoch stickstofffrei und zählen deshalb nicht mehr zu den Alkaloiden, ebenso auch das Gift des Mutter- korns, ferner das Ustilagin in Ustilago, das Agarythrin in Agaricus ruber u. a-, die nach ihren chemischen Stellungen nicht weiter bekannt sind. Dass sich selbst gegen Alkaloide verschiedene Tiere immun zeigen, wurde bereits erwähnt; so ist z. B. das Morphin für Tauben unschädlich, verschiedene Vögel fressen die für uns äusserst giftigen Beeren der Tollkirsche, während der kleine Käfer Haltica Atropae sich von den Blättern derselben Pflanze nährt, allerdings ohne besonderen Schaden anzurichten; auch an die Giftstoffe vieler ^) „Notiz über das wirlvsaine Prinzip der Boragineen". Beihefte zum Botanischen Centralblatt. -) „Über das Vorkommen von Cytisin in verschiedenen Papilionaceen". Beihefte zum Botanischen Centralblatt. 1896. '') „Die betäubende Wirkung des Melampyrum silvaticum imd verwandter Arten". Beihefte zum Botanischen Centralblatt. 1892 11. S. 65. 74 Pilze, wie des Fiiegenschwamins, haben sich verschiedene Insekten und einzehie Schnecken angepasst. 7. Milchsäfte. Die Alkaloide und andere Giftstoffe sind häufig in den Milchsäften verteilt, die manchen Pflanzengattungen eigentümlich sind und mit zu den wirkungsvollsten Schutzmitteln gehören. — Morphologisch unterscheidet man Milchröhren, die aus Zellen hervorgehen, welche sich schon in der Keimpflanze differenzieren, wie bei Euphorbiaceen, Urticaceen, Apocynaceen und Asclepiadeen, und Milchgefässe, die durch Zell Verschmelzung entstanden sind und sich unter anderen bei den Papaveraceen (besonders Papaver und Ghelidonium) und vielen Compositen (Lactuca-Arten u. a.) finden. Die Milchröhren und Milchgefässe führen mannigfaltige Stoffe, die im Stoffwechsel tiefergreifenden und für das Leben der Pflanze wichtigen Veränderungen nicht unterliegen, z. B. Kautschuk, Gutta- percha, Giftstoffe usw., deshalb rechnet man sie zu den Sekret- behältern. Dass sie aber nicht ausschliesslich im Dienste der Stoff- ausscheidung stehen, ist aus dem Erhaltenbleiben lebenden Proto- plasmas und aus dem Reichtum an wertvollen Materialien wie Stärke, Zucker, Eiweissubstanzen, fettartigen Stoffen usw. zu er- sehen. Euler schreibt : „Milchzellen, bezw. Milchgefässe drainieren gewissermassen die Gewebe, welche sie durchlaufen und sammeln die unbrauchbaren Reste der chemischen Tätigkeit des ganzen Organismus zugleich mit wirkhchen Nährstoffen an". Weiss und Wiesner (1861) fanden im Milchsaft von Euphorbia cyparissias 72,13 > Wasser, 15,72% Harz, 2,73% Kautschuk, 3,04% Gummi, 4,I3°;o Zucker und stickstofffreie Extractivstoffe, 0,14*^/0 Eiweiss und 0,98 % Asche. Alkaloide sind z.B. enthalten im Milchsaft der Papaveraceen, toxische Glykoside in den Milch- röhren der Moraceen, Apocyneen und Asclepiadeen, Bitterstoffe in Lactuca-Arten und in Taraxacum. Der Milchsaft gerinnt an der Luft sehr rasch und ist infolge- dessen von Bedeutung als Wundverschluss und auch als mechanisches Schutzmittel gegen kleinere Tiere, die davon angeklebt werden. Dabei ist von Wert, dass der Milchsaft unter hohem hydrostati- schem Druck steht, was aus dem intensiven Hervorquellen bei Verletzungen zu ersehen ist und weshalb oft schon bei der ge- 75 ringsten Berührung mit den reizbaren Pflanzenteilen die Milch- tröpfchen explosionsartig herausgepresst werden. Vielfach wurde festgestellt, dass der Sitz dieser Reizbarkeit in sogenannten Milch- safthaaren liegt, die mit den Milchröhren in Verbindung stehen und bei der leisesten Berührung den Inhalt austreten lassen. Schon Trecul und Piccioli hatten an den Hüllblüten der Blüten- köpfchen verschiedener Lactuca-Arten derartige papillenartige Fortsätze gefunden. Kny^) (1893) fand die Milchsafthaare bei Gichoriaceen fast allgemein verbreitet und hat sie näher unter- sucht. Ebenso hat Zander^) (1896) den äusserst wirksamen Schutz dieser besonders in der Nähe der reproduktiven Organe auftretenden Mi Ichsaft haare gegen Tiere nachgewiesen und führt als Folge dieser wirkungsvollen Ausrüstung an, dass sich die in die neue Welt verschleppten Arten Lactuca Scariola und Sonchus arvensis dort als lästiges Unkraut allenthalben ausbreiten konnten. Gründliche Untersuchungen über den Wert des Milchsaftes als Schutz gegen Tiere stellte Kniep^) (1905) an. Er machte Ver- suche mit Euphorbia-Arten, die er zum Teil durch Anzapfen milchfrei oder wenigstens milcharm machte; die milchfreien Pflanzen wurden von Limax agrestis gefressen, die anderen blieben unberührt. Andere Pflanzenarten, bei denen dies Ver- fahren sich nicht anwenden Hess, wurden ausgelaugt und dann — im Gegensatz zu frischen Exemplaren — anstandslos gefressen: Lactuca virosa und perennis, Sonchus oleraceus und paluster, Taraxacum officinale, Cichorium Endivia, Tragopogon, Papaver somniferum, Ghelidonium majus u. a. — Versuche mit durch Milchsaft getränktem Stärkekleister ergaben dasselbe Resultat ; er blieb unberührt, während reiner Stärkekleister rasch vertilgt war. Kniep untersuchte sodann den Milchsaft verschiedener Pilze auf seine Wirkung und fand gerade solche Pilze am besten ge- schützt, die für die Schnecken besonders begehrenswerte Sub- stanzen enthielten; insbesondere ergab die Milch von Lactarius- arten tötliche Giftigkeit auf omnivore Schnecken. Der Verfasser kommt zu der Überzeugung, dass „aller Wahrscheinlichkeit nach die primäre Funktion des Milchsaftes auf biologischem Gebiet liege", und fasst das Resultat seiner Untersuchungen in dem ') Botanisches Centralblatt, 56, S. 392. ■') Beihefte zum Botanischen Zentralblatt, 1896. Nr. 6, S. 430. ') Fh)ra 1905, S. 129. 76 Satze zusammen: „Das Vorhandensein von Milchsaft ist also eine ausschlaggebende Existenzbedingung mid man kann mit gutem Recht behaupten, dass die Pflanzen ohne denselben den Kampf ums Dasein nicht überstanden hätten." Es ist demnach nicht anzuzweifeln, dass die Tiere — abge- sehen von wenigen Spezialisten, wie den Raupen des Wolfsmilch- schwärmers — sich scheuen milchsaftführende Pflanzen anzu- greifen ; auch von unseren Weidetieren ist es längst bekannt, dass sie dieselben meiden. Auf den Schutz, den der hervorquel- lende Milchsaft gegen emporkriechende Tiere gewährt, wurde schon von Kerner aufmerksam gemacht. Er fand, dass die Pflanzenteile umso reicher an Milchsaft seien, je näher sie sich an der Blüte befinden, und hat oft beobachtet, dass Ameisen, sobald sie in die Nähe des Blütenkelches von Lactuca angustana und Lactuca sativa kamen, von der gerinnenden Milch angeklebt wurden. Das meist beobachtete und zitierte Beispiel hierfür bietet der weitverbreitete Giftlattich (Lactuca Scariola). In seiner phan- tastischen, romanhaften Weise schildert France seine Beobachtung folgendermassen : „Da steht am Wege ein wilder Lattich (Lactuca Scariola), ein hohes sparriges Gewächs, eigenartig, aber nicht unschön mit seinen wachsartigen, fahlgrünen Gliedern. Ein paar Ameisen klettern geschäftig an ihnen empor. Schon sind sie an der ersten Verzweigung angelangt, die einen Blütenstiel empor- treibt, jetzt biegen sie ein auf das Blättchen, das weich dieAchsel des Zweiges umhüllt — aber was ist das? Das emsige Tierchen bleibt plötzlich stehen und zieht das Füsschen ein. Dann wieder ein paar unsichere Schritte. Jetzt beginnt es sich zu reinigen Aber trotz der Anstrengung wird es nicht rein. Da auf einmal, wie von einem panischen Schrecken erfasst, eilt es mit ein paar Sprüngen zum Blaltrand und springt hinab in die Tiefe Gelingt es uns, den waghalsigen Springer noch einmal aufzufinden, so sehen wir, dass so ein meterhoher Sprung . . . der überaus leichten Ameise nicht viel schadet. Aber indem sie verwirrt und betäubt weiterhumpelt, zieht sie das letzte Beinpaar wie gelähmt nach sich. Ist es vielleicht gebrochen? Nein, es ist auf rätselhafte Weise steif geworden. Wenden wir uns um Auf- klärung wieder dem Lattich zu, so sehen wir, dass die Genossen der Verunglückten inzwischen in einem Verzweiflungskampfe mit der Pflanze begriffen sind. Wütend beissen sie in die Blütenstiele, 77 aber schon werden ihre HewegLingen matter, ein letzter Krampf durchzuckt das Körperchen, dann sind sie ein für allemal gefes- selt. Es ist schliesslich übel angebrachte Empfindsamkeit sie viel zu bedauern, denn sie wollten ja rauben und wurden vom Lattich nur bestraft. Aber wie? Er ist in den oberen Teilen schwellend voll milchweissen Guttaperchasaftes, der an der Luft rasch er- härtet. Aus der feinsten Ritze und Verletzung der Oberhaut quillt er; die Krallen eines Ameisenfusses lassen ihn schon aufschiessen, der zornige Biss, mit dem manche Ameise das erste lästige Hemmnis beantwortet, besiegelt ihr Unheil und es ist das klügste, was sie beginnen kann, wenn sie einem so gefährlichen Boden entflieht". IV. Indirekte und zweifelhafte Schutzmittel. 1. Schutzfärbung und Mimikry. In seiner Schrift: „Pflanzen und Schnecken" weist Stahl dar- auf hin, dass auffallende Färbung, besonders das Rot der Epi- dermiszellen als Schutz- und Trutzfärbung gegenüber den Tieren dienen könne, nachdem ja die Färbungen auch zur Anlockung der bestäubenden Insekten eine grosse Rolle spielen. „Auf dem Gebiete der Zoologie ist die Rolle von Schutz- und Trutzfarben allgemein anerkannt". — Auch in der botanischen Literatur fehlt es nicht an Mitteilungen über solche Fälle; allerdings beziehen sich dieselben fast ledighch auf tropische Pflanzen; so sollen z. B. die Javaner häufig ihre Katfeeplantagen und Gärten mit einem lebenden Zaun von rotblättrigen Pflanzen schützen um dadurch die Wildschweine, denen die Farbe zuwider ist, abzuhalten.*) (Auch Delpino**) erwähnt die Scharlachfärbung tropischer Pflanzen und meint: „Es wird die sehr lebhafte Scharlachfarbe für die Trocheliden besonders anziehend sein, während hingegen dieselbe Farbe den bienenartigen Insekten Antipathie einflösst".) Hansgirg betrachtet nicht nur die Rotfärbung der Pflanzenorgane als Schreckfarbe, sondern auch die Hellfleckigkeit der Blätter als adverse zoophohe Anpassung. — Stahl hat sich jedoch 189G noch *) Eine Zuschrift an Professor Stahl aus Java fülirt allerdings diese Ge.- wohnlieit auf Vorliebe der Eingebornen für Rot zurück. **) Botanische Zeitung. Band 27, S. 79L 78 nülier mit der Frage beschäftigt ') und kann nicht einen einzigen über alle Zweifel erhabenen Fall konstatieren, in dem die ßunt- färbung Schnecken und Insekten von der Pflanze zurückschreckte. iSiur bei Nagern und Wiederkäuern findet er Grün entschieden bevorzugt; keineswegs Hessen sie sich jedoch auf die Dauer durch andere Färbungen abhalten. Kny und in noch gründlicherer Weise Stahl zeigen durch umfassende Versuche, dass das Blatt- rot (Erythrophyll) als vvärmeabsorbierendes Medium von Bedeu- tung ist und den gesamten Stoffwechsel, insbesondere auch die Verdunstung befördert. Stahl erkannte auch in der Weissfleckig- keit und im Silberspiegel mancher Blätter ein Mittel zur Beför- derung und Regulierung der Transpiration.^) Von unsern einheimischen Pflanzen kämen ausser einigen farbigen Pilzen, z. B. dem grellroten Fliegenschwamm nur in Be- tracht die gefleckten Blätter von Arum maculatum, Orchis raa- culata und latifolia, Phyteuma nigrum, Polygonum persicaria und einigen anderen. Rein rot gefärbt sind — abgesehen von Blüten — nur verschiedene Gartenvarietäten. Dass die auffallende Fär- bung einzelner Giftpflanzen als Warnfarbe aufgefasst werden kann, wurde bereits erwähnt. Von einer Schutzfärbung bei un- sern Pflanzen kann jedoch anscheinend keine Rede sein. Zudem beobachtete ich, dass die rotgefärbten Pflanzen des Öttinger Hof- gartens, Varietäten von Gorylus, Fagus, Acer, Iresinen u. a. sogar unter Insektenfrass ganz besonders zu leiden hatten und z. T. stärker angegriffen waren als ihre grünen Verwandten. — Aller- dings, dass gerade die meist auffallend gefärbten Blüten vor dem Gefressen werden in der Regel bewahrt werden, mag neben den in der Blüte enthaltenen Ölen u. a. Schutzstoffen, z. T. auch der den Tieren unsympathischen und ungewohnten Farbe zu ver- danken sein. — Es scheint also die Ansicht Stahls auch für un- sere einheimischen Pflanzen zuzutreffen, dass die Färbung ohne Einfluss ^) auf Insekten und kleinere Tiere und von beschränktem Einfluss auf grössere Tiere bleibt. ') „Über bunte Laubblätter" im Annal. Buitenzorg. XIII. 189(i. p. 137. *) Vergleiche Sänrich: „Über bunte Laubblätter" in „Aus der Heimat" 1911 Nr. 4. •') Eher wirkt die Rotfärbung anziehend auf Insekten, wie auch noch bei Punkt 3 zu besprechen sein wird. 79 Schutzfärbung ist auch in dem Sinne zu verstellen, dass die Farbe eines Gewächses oder einzelner Organe derart an die Um- gebung angepasst ist, dass sie sich dadurch den BHcken entziehen. Auch derartige Fähe, die in der Tierwelt so häufig vorkommen, sind auf botanischem Gebiete eine Seltenheit. Hansgirg schreibt allerdings: „Nachgewiesen ist der Nutzen dieser Schutzfärbung bei vielen petrophilen, psammophilen und lithophilen Pflanzen- arten, die sich von ihrer Umgebung sehr wenig abheben und dadurch vor Tierfrass besser geschützt sind, auch von farbig be- haarten Wüstenpflanzen. So sind z. B. die fast vollständig in Haare eingehüllten, Baumwollklumpen täuschend ähnlichen sog. schafartigen Pflanzen (Raoulia, Haastia, Saussurea-Arten, Grepis glomerata, Crospedia alpina) und ähnliche meist kleine, graufilzige, dicht rasen- oder polsterförmige Compositen durch ihre meist graue Farbe, Behaarung etc fast ebensogut vor Tierfrass geschützt als die mit meist stein farbiger Behaarung versehenen basalen Blattrosetten einiger Scrophulariaceen, Compositen, Cruciferen, Rosaceen und alpinen Siphonogamen." Von unsern einheimi- schen Pflanzen dürften jedoch — ausser dem Edelweiss und eini- gen anderen alpinen Pflanzen — nur sehr wenige hierher zu zählen sein. Jedoch Hesse sich die Färbung einzelner Früchte, die sich dem herbstlich färbenden Laube angleichen, auch die bei manchen Pflanzen (Lythrum salicaria, Echium vulgare u. a.) zu beobachtende unscheinbare Farbe einzelner Staubbeutel, deren Pollen nicht zur Nahrung für die hisekten bestimmt ist (siehe Ludwig S. 482), hierher rechnen. Der nächste Schritt von der Schutzfärbung führt zur Schutz- ähnlichkeit. Auch diese Frage ist noch völlig ungelöst und es ist viel Unglaubliches darüber geschrieben worden. Bei manchen Pflanzen soll eine Tierähnlichkeit als Schutz- mittel gegen Tierangriffe dienen, wie ja auch die Tierähnlichkeit mancher Blüten und Samen in der Tat von biologischer Bedeu- tung zu sein scheint. Am interessantesten ist die Schlangen- ähnlichkeit einiger tropischer Pflanzenarten, von der jedoch auch noch nicht nachgewiesen ist, dass sie der Pflanze wirklich zum Schutze dient. So ist auch über die Tierähnlichkeit der vesper- tilio-, papilio- etc.-artigen Laubblätter verschiedener Leguminosen, Passifloraceen, Convolvulaceen, Aristolochiaceen, Euphorbiaceen nichts experimentell festgestellt worden. Einen merkwürdigen 80 und sehr unwahrscheinlichen Fall erwähnt öchleicherl : „Bekannt- lich entwickeln viele Dolden von Daucus carota eine dunkelbraun gefärbte, sterile Mittelblüte. Dieselbe scheint zur Fernhaltung namentlich weidender Tiere zu dienen; denn indem dieselben diese braune Blüte erblicken, vermuten sie in dieser vielleicht eine Stechfliege und lassen die Blütenstände unberührt stehen. Tatsächlich dürften gewisse Experimente für eine solche Auf- fassung sprechen." — Auch den Ophris -Blüten u. a. Insekten nachahmenden Blutenformen könnte man eine Schutzwirkung wie gegen unerwünschte Besuche so auch gegen Weidetiere zuschreiben. Mit etwas mehr Wahrscheinlichkeit lässt sich ein Nutzen des ■Isomorphismus (der morphologischen Ähnlichkeit oder Gleichartig- keit) der Laubblätter verschiedener Familien geltend machen, in- dem nämlich manchen Pflanzen ihre Ähnlichkeit mit gut ge- schützten Arten zum Vorteile gereichen soll. Es ist ja sicher, dass auch der Mensch sich scheut die Blätter der harmlosen Lamium- Arten zu berühren, da sie den Brennesselblättern auf- fallend ähnlich sehen. Klein*) machte auch die Beobachtung, dass Lamium album auf Weidegängen vom Vieh gemieden wird wie die Nessel, und erblickt darin den Beweis einer mimetischen Schutzeinrichtung. — In gleicher Weise soll z. B. Linaria vulgaris ihre Ähnlichkeit mit Euphorbia cyparissias, den Blättern von Thalictrum foeniculaceum die Ähnlichkeit mit Foeniculum, Chry- santhemum inodorum ihre Ähnlichkeit mit Chr. Ghamomilla etc. zu gute kommen. Hansgirg führt eine reichhaltige Liste der- aitiger Beispiele an. — Auch bei Bäumen kommen derartige — allerdings noch unwahrscheinlichere Fälle vor. „So ist noch eine offene Frage, warum die Blätter in vielen Gattungen den Quercus- Blättern ähnlich sind, und es bleibt zu erklären, ob diese Ähn- lichkeit als eine hochgradige Anpassung an die gleichen Lebens- bedingungen zur Anlockung von für die Pflanzen nützlichen Tieren (als converse Anpassung) oder zum Hervorrufen von Schreckwirkung (als adverse Anpassung) dient, oder ob sie als zu- fällige und funktionslose Formähnlichkeit zu deuten ist." (Hansgirg). Über die Eichenblättrigkeit der Hainbuche schreibt u. a. Wehner in der Bot. Zeitung von 1896; er führt sie jedoch nicht auf biologische sondern auf andere Ursachen zurück. Es ist in *) „Die Nesselblättrigkeit als mimetische Scliutzeinriclitung der Pflanzen." Justs J. 1901 IL S. 635. 81 der Tat die Ähnlichkeit in diesem Falle — wie auch in vielen anderen Fällen — eine solch geringe, dass wohl auch bei den unintelligentesten Tieren eine Verwechslung der beiden Bäume ausgeschlossen ist. (Mir scheint, dass man in diesen wie auch in anderen Fragen der botanischen Biologie vielfach die Pflanzen für zu gescheit und die Tiere für zu dumm ansieht.) Detto*) (1903) beschäftigt sich mit der Frage der Mimikry bei Lamium album und meint: „Es ist ein im Tierreich häufiger Fall, dass ausgezeichnet gut bewaffnete Arten Nachahmer finden, die auf Kosten des Instinktes der Verfolger verschont bleiben"; jedoch bestreitet er die Mimikry im Pflanzenreiche sehr ent- schieden mit bem Hinweise darauf, dass bei allen unsern grösseren Pflanzenfressern (Pferd, Rind, Ziege, Kaninchen etc.) der Flaupt- wegweiser für die Wahl der Nahrung nicht das Auge, sondern die Nase ist. Fütterungsversuche mit Kaninchen bewiesen ihm die völlige Bedeutungslosigkeit der morphologischen Ähnlichkeit bei den Pflanzen. 2. Aussetzung der Anlockung. Mangel an Lockstoffen. Für unsere Nachtfalterblumen wäre ein Besuch durch die Tagschmetterlinge, Bienen, Hummeln u. s. w. nicht nur nutzlos, sondern würde auch infolge unnützer Vergeudung des Nektars eine direkte Schädigung bedeuten. Sie schützen sich gegen un- berufene Tagesgäste häufig mit dem Aussetzen der Anlockung. Das trefflichste Beispiel hiefür bietet unser nickendes Leimkraut (Silene nutans), das zur Bestäubung durch kleine Eulen der Gat- tungen Dianthoccia und Mamestra eingerichtet ist. Des Nachts lockt es durch das leuchtende Weiss seiner Blütensterne und durch seinen köstlichen Duft die Nachtfalter an; sobald es aber Tag wird, hören die Blüten auf zu duften und die Blumen- blätter schrumpfen zusammen und biegen sich nach einwärts, sodass sie die grünliche Rückseite nach aussen kehren. Die Blüten sehen dann wie verwelkt aus und werden in diesem Zustande auch von keinem Insekt besucht. So schützt sich Silene gegen fliegende Tagtiere; gegen emporkriechende Besucher aus dem Insektenreich wehrt sie sich durch ihre reichlich sezernierenden Klebdrüsen. *) Flora 1903 pag. 192. 82 Wie hier die Blüten gescliützt sind durch mangelnde Lock- mittel, so sind oft auch andere Pflanzenteile vor Angriffen ver- schont infolge Mangels an begehrenswerten Stoffen. Vielleicht trifft dies bei einer grossen Anzahl derjenigen Pflanzen zu, von denen wirksame Schutzmittel nicht bekannt sind und die trotz- dem von den Tieren allenthalben gemieden werden, wie z. B. bei Farnen und Moosen. Gelegentlich seiner Versuche mit Flechten hat Professor Stahl auch diese Frage berührt. Er fand, dass manche Flechten, obwohl sie mit 10°/o iger Sodalösung ausgelaugt waren, doch von den Schnecken verschmäht wurden. Da er als Ursache dieses Verhaltens den Mangel an Lockstoffen vermutete, durchtränkte er die ausgelaugten Stücke mit Zuckerwasser, bezw. mit Möhrensaft und nun fielen die Schnecken tatsächlich gierig über die Flechten her. Es ist demnach zu vermuten, dass auch die Zuckerarmut mancher Pflanzen mitunter ein Schutzmittel gegenüber den gefrässigen Schnecken darstellt. 3. Ablenkungstheorie und Myrmekophilie. Wohl die am heissesten umstrittene Frage der Biologie ist die des Ameisenschutzes. Die Theorie von der Bedeutung der extrafloralen Nektarien zur Anlockung von Schutzameisen galt bereits als so feststehend und unzweifelhaft bewiesen, dass sie allenthalben in botanischen Lehrbüchern Aufnahme fand. Durch gründliche neuere Arbeiten jedoch wird gerade diese interessan- teste und populärste biologische Theorie gewaltig erschüttert. Da sich die ausschlaggebenden Untersuchungen fast nur mit tropischen Pflanzen beschäftigen, so muss infolge Rückschlusses auf unsere einheimischen Fälle hier auch auf die Werke über myrmekophile Tropenpflanzen eingegangen werden. Schon seit langem wurde beobachtet, dass eine Anzahl von Pflanzen auch ausserhalb der Blütenregion in besonderen Nek- tarien Honig sezernieren, aus unserer einheimischen Flora bei- spielsweise Prunus cerasus an den Blattstielen, Vicia-Arten an den Nebenblältchen, Centaurea montana und Serratula rhaponticum an den Hüllschuppen der Blüten, ferner Sambucus, Viburnum Opulus, Fraxinus excelsior, Farnkräuter u. a. an verschiedenen Stellen des Pflanzenkörpers. Über die Bedeutung dieser extra- nuptialen (Delpino) oder asexuellen (Kny) oder extrafloralen Nek- tarien bildeten sich verschiedene Ansichten. Schon Liebig stellte 83 184G in seiner Agrikulturchemie eine einleuchtende Theorie auf: „Es wird nur eine dem Stickstoffgehalt entsprechende Quantität der von den Blättern erzeugten Substanzen assimilierbar sein; fehlt es an Stickstoff, so wird eine gewisse Menge stickstoffreier Substanz in irgend einer Form nicht verwendet und als Exkrement der Blätter, Zweige, Rinde, Wurzeln abgeschieden werden. Die Ausschwitzungen gesunder, kräftiger Pflanzen von Mannit, von Gummi und Zucker können keiner andern Ursache zugeschrieben werden." Diese Hypothese fand bei Gaspary u. a. Gelehrten Anklang. 1879 schuf sodann Kerner („Schutzmittel der Blüten gegen unberufene Gäste") die Ablenkungstheorie, indem er be- hauptete, die extrafloralen Zuckerausscheidungen seien dazu dien- lich, Ameisen u. a. kleine Tiere vom Blütenhonig abzuhalten; denn wenn die Tiere in der Region der Laubblätter das bequemer und näher und mitunter auch reichlicher fänden, was sie suchten, so würden sie sich den Gang zur Blüte ersparen; dafür spreche auch, dass die Honigabsonderung erst beginnt, wenn die Pflanze ihre Blütenknospen öffne. (Letzterer Behauptung wird von Ludwig u. a. widersprochen.) Seine Beobachtungen stützen sich haupt- sächlich auf Impatiens tricornis, eine aus dem Himalayagebiet stammende Baisamine. Interessant ist bei dieser und auch bei andern mit extrafloralen Nektarien versehenen Pflanzen, dass den Ameisen der Weg zum Nektarium durch rotpunktierte Saftmale gewiesen wird. Schimper hatte bereits durch Versuche festge- stellt, dass die Ameisen besonders durch ihren ausgeprägten Farbensinn zu den häufig ebenfalls bunten Nektarien geleitet werden. Solche rote Wegmarkierungen sind auch zu beobachten bei Viburnum Opulus und bei unserer Gartenbalsamine (hnpatiens Balsamina), bei letzterer in Form von gefärbten, gegliederten Trichomen, die im Gegensatz zu Schutzhaaren am Stengel nach aufwärts gerichtet sind und diesem dicht anliegen. Die Ablenkungstheorie Kerners wurde von den meisten Forschern abgelehnt und Kerner selbst hat sie später („Pflanzen- leben" 1891) wesentUch eingeschränkt. Und doch bleibt z. B. Aufrecht*) (1892) darauf bestehen. Er untersuchte Ricinus com- *) „Beitrag ziu- Kenntnis extrafl. Nektarien". Beiblatt z. bot. Central- blatt 1892 II. S. 441. 6* 84 mnnis, Impatiens giandulifera, Viburnuni Opulus, Passiflora coemlea und Acacia lophanta und fand, dass die Sekretion*) erfolgen könne, 1. durch blasige Abhebung und schliessliches Zerreissen der Guticula (Ricinus und Passiflora), 2. durch die kutikularisierte Membran hindurch (Itnpatiens), 3. durch Spalt- öffnungen (Viburnum), 4. durch dünne Porenkanäle (Acacia). Zugleich wies er in allen Nektarien Gerbsäure nach. Das in denselben ebenfalls nur selten fehlende Anthocyan deutet er in dem Sinne, dass es wohl kaum einen andern Zweck habe, als Insekten anzulocken und dieselben von der Wegrichtung zu den Blüten abzulenken, wodurch diese letzteren gegen unwill- kommene und unvorteilhafte Besuche der Ameisen u. a. kleiner Tiere geschützt würden. Er meint, für diese Hypothese dürfte auch seine Beobachtung sprechen, dass die Insekten während der sezernierenden Tätigkeit der extrafloralen Nektarien (Impatiens) in grösserer Anzahl die Nähe derselben aufsuchen, während die Blütenregion von untauglichen Besuchern gänzlich verschont bleibe. Auch die rote Sprenkelung des Wegs zur Saftdrüse bei Viburnum Opulus führt er als Beweis für seine Ansicht an. Mehr Anhänger als die Ablenkungstheorie fand jedoch die von Delpino (1874) begründete Hypothese der My rmekophilie; Die extrafloralen Nektarien haben die biologische Aufgabe, Ameisen anzulocken, damit diese als Entgelt für den Honigsold die Pflanzenteile von unnützen oder schädlichen Besuchern säu- bern und vor solchen schützen. — Gleichzeitig und unabhängig von Delpino sprach Belt in Amerika auf Grund von Beobach- tungen an Acacia sphaerocephala die Vermutung gegenseitiger Anpassung von Ameisen und Pflanzen aus. Anhänger dieser Hypothese waren Darwin, Müller, Burk, Wettstein u. a. und be- sonders traten Schimper (1888, 89 u. 98), Kerner (1891) und Ludwig (1895) warm für dieselbe ein. Schliesslich wurden viele Hunderte von Pflanzen ausfindig gemacht, die eine derartige Symbiose mit Ameisen eingegangen hatten.**) Aus unserer euro- *) Nach den Untersuchungen von Pfeffer und Wilson (1880) ist das Problem der Nektarsekretion auf einen einfachen osmotisclien Druck zurück- zuführen. **) Eine Zusammenstellung der myrmekophilen Pflanzen siehe bei Del- pino: „Piante formicarie". (.Justs J. 191. S. 587). 85 päischen Flora werden am häufigsten einige Gomposilen*) zitiert- Centaurea montana und Ruthenica, Serratula rhaponticum und lycofoha und Jurinea mollis. Dieselben sondern an den Hüll- schuppen, solange die Blüte noch geschlossen ist, Zuckersekret aus und sollen durch die Ameisen besonders gegen gefrässige Käfer geschützt werden, die nicht nur die grünen, saftreichen Schuppen der Hülle und die kleinen noch geschlossenen ßlüten- blättchen, sondern bisweilen auch den ßlütenboden zerstören. Schon vor Sonnenaufgang beginnt die Wanderung der Ameisen auf die Pflanze und in den Morgenstunden sieht man sie regungs- los auf den Knospen sitzen; sobald die Nektarabsonderung be- ginnt, saugen sie eifrig den süssen Saft. „Nähert sich einer der gefrässigen Käfer, so nehmen sie sofort eine kampfbereite Stel- lung ein, halten sich mit dem letzten Fusspaar an den Hüll- schuppen fest und strecken den Hinterleib, die Vorderbeine und insbesondere die kräftigen Kiefer dem Feinde entgegen. Sie ver- weilen in dieser Stellung so lange, bis sich der Angreifer, dem, wenn es nötig ist, auch eine Ladung Ameisensäure entgegenge- spritzt wird, zurückzieht, und erst wenn dies geschehen ist, setzen sie sich wieder ruhig zum Mahle hin." (Kerner). Unter 250 nicht aufgeblühten Köpfchen fand Wettstein nur 4% ohne Ameisen. Auch Hetschko („Der Ameisenbesuch bei Centaurea montana") hat diesen Ameisenbesuch wiederholt beobachten können, besonders in den Morgenstunden und bei trübem Wetter. „Merkwürdig ist, dass die Zuckerauscheidung aus den Spalt- öffnungen der Hüllschuppen abnimmt und endlich ganz aufhört, sobald sich die Blüten des Köpfchens zu öffnen beginnen, die Angriffe von selten der gefrässigen Käfer ausbleiben und ein Schutz für das Köpfchen nicht mehr nötig ist." (Kerner). — Von den Ranunculaceen ist Paeonia mit solchen Nektarien versehen und Schimper berichtet von Beobachtungen hitziger Kämpfe zwi- schen Ameisen und Wespen, auch zwischen Ameisen und Ohr- würmern auf dieser Pflanze. Bei Sambucus nigra soll sogar bei Ameisenbesuch eine verstärkte Nektarabsonderung eintreten; auch bei Vicia sepium, angustifolia und Faba wurde Ameisen- besuch vielfach beobachtet. Villani**) (1904) untersuchte insbe- *) ,Über Compositen der österr. und ungar. Flora mit zuckerausschei- denden Hüllschuppen. " (Sitzungsbericht der k. k. Akademie d. W. 1889). **) .Justs J. 1904. S. 950. 86 sondere die Nektarien von Gruciferen, wie von Hesperis, Mori- candia, von Brassica-Arten, und sieht besonders in den von Ameisen viel besucliten Nektarien von Arabis Turritis ein Scliutzmittel für die heranreifenden Schoten. Meierhofer schildert LI. a. den Schutz, den der wilde Kirschbaum nach dem Abblühen durch die Ameisengarde zum Dank für gebotenen Nektar erhält: „Die Ameisen sind die ärgsten Feinde alles Ungeziefers, das am zarten Laube des Kirschbaumes schmarotzen möchte. Die kleinen Tiere, welche sich bereits auf Ästen und Zweigen befinden, wer- den von den patrouillierenden Ameisen kurzerhand über- fallen und getötet ; grössere Insekten aber, wie Käfer und Fliegen aller Art, wagen nur selten da sich niederzulassen, wo Ameisen hausen. Und sollte es ein besonders tollkühner Käfer einmal versuchen, den Gardetruppen auf dem Kirschbaum zu trotzen — in wenigen Augenblicken sind sämtliche Posten alar- miert und der Eindringling wird von allen Seiten so heftig ange- griffen, dass die tapferste Gegenwehr nichts nützt. Er erliegt den wütenden Bissen der Ameisen, die wie kleine Teufel auf ihn los- stürzen. So bleibt das Laubwerk vor gefrässigen Kerbtieren ver- schont und im Vergleich zu diesem enormen Nutzen ist der Auf- wand für die Ameisen wache sicher ein geringer zu nennen." Noch viel wunderbarer sind jedoch die aus den Tropen be- richteten Fälle, indem dortige Bäume und Sträucher (insbesondere Gecropia petalta und verschiedene Acacia-Arten) den Schutz- ameisen sogar im Innern ihrer Stämme oder in hohlen Stacheln oder in besonderen Blasen und Schläuchen Wohnung gewähren und ihnen ausser dem Honig der extra-floralen Nektarien noch besondere Eiweisskörperchen, die sog. „MüUerschen Körperchen ", zur Nahrung bieten. Dafür sollten sie neben anderen Feinden, wie den blütendurchbohrenden Hummeln, hauptsächlich die ge- fürchteten Blattschneiderameisen (Atta's) von ihren Wirten fern- halten. (Belt, Müller, Schimper, Schumann u. a.) Aber gerade bei diesen auffallendsten Fällen der Myrmeko- philie setzten die Angriffe ein und brachten das herrliche Ge- bäude zum Wanken. Schon Raciborski*) (1900) hat für die von ihm auf Java be- obachteten Pflanzen einen Ameisenscliutz nicht feststellen können, •=) „Über myrmekophile Pflanzen." Flura 1900, S. 38. 87 stellte jedoch die Möglichkeit eines solchen nicht in Abrede. 1901 stellte M. Nieuwenhuis v. Üxküll-Güldenbrandt*) während 8 Monaten im Buitenzorger Garten auf Java und in dessen Umgebung an etwa 100 Pflanzen mit extrafloralen Nektarien Be- ol)achtungen an, wobei sie von der Unrichtigkeit der Delpino- Beltschen Ameisenschutz -Hypothese überzeugt wurde. .Die zu- sammenfassenden Ergebnisse ihrer Studien sind derart deutlich und wohlbegründet, dass sie hier angeführt werden sollen, obwohl sie direkt auf unsere einheimische Flora keinen Bezug haben: „1. Struktur, Form und Stellung der extrafloralen Nektarien sprechen nicht dafür, in vielen Fällen sogar dagegen, dass sie als Anpassungen an den Ameisenschutz entstanden sind. 2. Verteilung und Vorkommen der Nektarien auf der Pflanze sind vom Standpunkte der Myrmekophilie aus häufig un- zweckmässig. 3. Zuckerausscheidungen treten oft erst in einem späteren Lebens- alter der Pflanze auf, sodass gerade die jungen Individuen eines Ameisenschutzes entbehren müssen. 4. In den meisten Fällen scheiden die Pflanzen nur an sehr jungen Organen Zucker aus und hört die Sekretion bereits zu einer Zeit auf, wo die betreffenden Pflanzenteile eines Schutzes noch sehr bedürftig sind. 5. Die Nektarien einiger Pflanzen, selbst wenn diese sich an ihrem natürlichen Standort befinden, sezernieren oft nur zeit- weise, bisweilen überhaupt nicht. 6. Der Nektar mancher Pflanzenarten wird sowohl von den Ameisen als auch von andern Tieren verschmäht und ist daher als Anlockungsmittel ungeeignet. 7. Die Blütendurchbohrung ist vöUig unabhängig von dem Ameisenbesuch, den eine Pflanze infolge ihrer Zuckersekre- tion geniesst. 8. Die Bienen, Hummeln und Wespen lassen sich von den auf den Blüten befindlichen Ameisen bei der Perforation nicht stören. 9. Die Blütendurchbohrung ist abhängig vom Bau der Blüte und ihrer Stellung auf der Pflanze, von der Witterung, vom Stand- ort der Pflanze u. s. w. *) 1907 in „Anuales du Janlin Botanique de Buitenzorg." 88 10. Einige Pflanzen, von deren Blüten 100 oder nahezu lOO^/o angebohrt wurden, setzten trotzdem reichlich Früchte an. 11. Die honigsuchenden Ameisen gehören zu den harmlosen Arten, welche als Pflanzenbeschützer ungeeignet sind. 12. Die Ameisen treten nicht nur gegen allerhand Pflanzenschäd- linge, wie Raupen, Wanzen, Käfer, Larven verschiedener Art, nicht feindlich auf, sondern lassen sich in manchen Fällen sogar von diesen vertreiben. 13. Die Ameisen sind den Pflanzen dadurch schädlich, dass sie sich auf deren Kosten ernähren, ausgedehnte Läusezuchten auf ihnen anlegen, mit dem Zucker zugleich die Nektarien herausfressen und bisweilen auch die Blätter selbst angreifen. 14. Die Zuckersekretionen locken nicht nur Ameisen, sondern auch eine Menge andere Tiere an, welche den Pflanzen einen mehr oder weniger grossen Schaden beibringen. 15. Mit der Menge des produzierten Zuckers und der dadurch erhöhten Anziehungskraft der Pflanze auf allerhand Tiere wächst im allgemeinen auch der Schaden, den die Pflanze von den Besuchern erleidet. 16. Einige Pflanzen, bei denen die Zuckerausscheidungen aus irgend welchen Gründen zeitweilig oder gänzlich unterbleiben, haben von den Schädlingen weniger zu leiden als bei normal verlaufender Nektarsekretion. 17. Nicht nur die Sekretionsverhältnisse der Pflanze sind grossen Schwankungen unterworfen, sondern auch der Tierbesuch ist sehr ungleich und zeigt zu verschiedenen Perioden auch ein verschiedenes Bild. Man ist also noch völlig im Unklaren über Zweck und Bedeutung der extrafloralen Nektarien". 1904 behauptete ferner Rettig*): „Es gibt Pflanzenameisen in Hülle und Fülle, aber w^enige oder überhaupt keine Ameiseii- pflanzen" — und 1906 suchte Ule**) die Schimpersche Theorie zu widerlegen mit dem Hinweis darauf, dass die Gecropien gerade in Überschwemmungsgebieten vorkommen, wo Blattschneider- ameisen fehlen; zudem käme eine Zerstörung durch diese auch deshalb nicht in Betracht, weil nach Ihering erst 183 Nester der- *) „Ameisenpflanzen — Pflanzenameisen'". Beihefte z. bot. Zentralblatt. Band XVII. 1904. S. 29. **) „Ameisenpflanzen". Englers bot. Jahrbücher .37. pag. 335. 89 selben im Jahr soviel wie eine Kuh fressen; lediglich die Intelli- genz der Ameisen sei die Ursache der Wohnungseinrichtungen in den Bäumen. Und 1900 schon hatten Buscalioni und Huber ^ „eine neue Theorie der Ameisenpflanzen" veröffentlicht, nach der die myrmekophilen Pflanzen, die den Ameisen auch Wohnungen gewähren, ursprünglich auf periodischen Überschwemmungsge- bieten gewachsen sind oder sich von solchen Vorfahren ableiten, die zeitweise von Hochwasser umspült waren. Dabei brauchten die extrafloralen Nektarien damals noch nicht vorhanden gewesen zu sein, sondern sie sind möglicherweise erst durch die Ameisen oder durch Stiche der von ihnen gezüchteten Aphiden oder Coc- ciden hervorgerufen worden. — 1907 kommt auch Ihering^) in Amerika zu dem Ergebnis, dass die Gecropien des Ameisen- schutzes nicht bedürften, dass auch die Ameisen nicht auf die Müller'schen Körperchen angewiesen seien und dass die Blatt- schneider das Blatt gesunder Gecropien überhaupt nicht an- schneiden, sondern die Blätter nur in welkem Zustande an- greifen.^) — Kohl und Sjöstedt weisen bezüglich der afrikanischen „Ameisenpflanzen" nach, dass diesen die Ameisenfreundlichkeit meist Schaden bringe. Ferner stellt Fiebrig^) (1909) auf Grund eingehender Beobachtungen die MjTmekophilie überhaupt in Ab- rede, indem er behauptet: „Bei dem Studium der Ameisenpflanzen treten die Leistungen der Ameisen immer mehr in den Vorder- grund, während die Stellung der Pflanze bei solcher Symbiose immer deutlicher eine rein passive Natur verrät. Haben es die Ameisen gelernt alle möglichen Arten von Bauten zu schaffen, haben sie es verstanden für ihre Nahrung Tiere zu züchten, Pilze zu kultivieren und die verschiedensten pflanzlichen Stoffe sich nutzbai- zu machen, so werden wir annehmen dürfen, dass die neueren Forschungen in den Tropen, deren hisektenleben noch so wenig bekannt ist, uns von Jahr zu Jahr mehr Beispiele liefern werden von engen Beziehungen, von einer gewissen Art 1) Beihefte zum bot. Zentralblatt. 1900. S. 85. -) Englers bot. Jahrbücher. 1907. S. 666. •^) Ihering äussert hiebei in derb-humorvoller Weise : „Die Cecropien be- dürfen zu ihrem Gedeihen der Azteka-Ameisen so wenig wie der Hund der Flöhe ^ *) „Cecropia peltata und ihr Verhältnis zu Azteka, zu Atta u. a. Insek- ten\ Biolog. Centralblatt 1909. 90 von Symbiose zwischen Pflanzen und* Ameisen, in denen aber wohl in jedem Falle die Pflanze der gebende, die Ameise der allein nehmende Teil sein wird." Und endhch stellt Escherich (Botanisches Centralblatt 1911) nach eingehenden Beobachtungen an Humboldtien irn bot. Garten zu Paradeniya fest, dass die verschiedenen Ameisenarten, die übrigens keineswegs alle Hohlräume auf Humboldtia bewohnen, durchwegs nicht aggressiv, sondern meist harmlose Tiere sind, die selbst bei starker Erschütterung nicht aus den Öffnungen hervorgestürzt kamen um den Feind abzuwehren, sondern ruhig in ihrer sicheren Behausung blieben. Dagegen beobachtete er, dass viel von Ameisen bewohnte Zweige starke Verwundungen aufwiesen, deren Charakter unzweifelhaft auf Spechtarbeit schliessen Hess. — So geniesst also auch Humboldtia keinen Nutzen von ihrer Ameisengarde, sondern sogar bedenklichen Schaden. Nach all diesen Untersuchungen dürfte ziemlich einwandfrei festgestellt sein, dass man den Pflanzen zu viel Fähigkeiten zu- gemutet hatte und dass die tropischen „myrmekophilen" Pflanzen von ihren ameisenfreundlichen Einrichtungen meist wenig oder keinen Nutzen, häufig sogar Schaden haben, sowie dass die Pflanzen auch bei der Entstehung dieser Einrichtungen wahr- scheinlich der passive Teil gewesen. Und wie verhält es sich mit unsern einheimischen „Ameisen- pflanzen" ? Schon Darwin wies (1877) darauf hin, dass das Vorkommen von Nektarien auf den Blättern von Pteris aquilina den Theorien Delpinos widerspreche, da dieser Farn überhaupt keine Feinde habe. Rathay (1880 u. 89) hält es für unbegründet die in unserer Flora vorkommenden Pflanzen mit extrafloralen Nektarien als myrmekophil zu bezeichnen. Die Versuche Wettsteins (1889) waren zwar der Ameisentheorie günstig, jedoch erwies sich dieser nach Rettig (1904) als viel zu schwach um die Entstehung der Nektarien haben bewirken zu können. — Hetschko beobachtete zwar einen fleissigen Ameisenbesuch auf Gentaurea monlana, bemerkte aber auch zahlreiche ungebetene Gäste, wie Hymenopteren, Dipteren und Goleopteren, und fand, dass auch die Honigbiene eine be- sondere Vorliebe für extrafloralen Nektar zeige. Ferner gelangte Taliew*) (1898) auf Grund seiner Beobachtungen in Russland zu *) Justs J. 1904. ö. 950. 91 der Überzeugung, dass die angelockten Ameisen den Pflanzen nicht nur keinen Nutzen, sondern sogar Schaden bringen. So Hesse sich denn vielleicht durch weitere vorurteilsfreie Untersuchungen an unseren einheimischen Ameisenpflanzen nach- weisen, dass der Besuch durch die Ameisen ein zufälliger und ihr Nutzen für die Pflanze ein sehr zweifelhafter oder mitunter negativer ist und dass die extrafloralen Zuckerausscheidungen in erster Linie oder ausschliesslich - so wie schon Liebig annahm — im Dienste des Sloffwechsels stehen. Auf jeden Fall ist die Frage über Wesen und Bedeutung der extrafloralen Nektarien noch völlig ungelöst. 4. Acarophilie. Eine besonders innige Symbiose haben einzelne Pflanzen mit Milben eingegangen, indem sie ihnen auf der Blattunterseite unter Haarschöpfen, in Grübchen, Täschchen oder Düten Woh- nungen, sog. Domatien bereiten, die ursprünglich allerdings durch die Stiche der Milben selbst hervorgerufen sein werden, nun aber bei der Wirtspflanze erblich geworden sind. Nach Lundströms Untersuchungen sind die Eier der Milben sogar schon im Samen der Pflanzen enthalten, sodass eine spätere Infektion durch die Tiere nicht mehr notwendig ist. Gut zu beobachten sind diese Milbendom atien bei unsern Linden (vermutlich sind alle glatt- blätterigen Tilia-Arten damit versehen), bei Alnus glutinosa, Acer platanoides, Ulmus montana, Gorylus avellana, Lonicera Xylos- teum und alpigena u. s. w.*) Auf Grund seiner Beobachtungen kam Lundström zu der Überzeugung, dass die Milben das Blatt von Pilzkeimen u. a. Unreinigkeiten säubern und z. T. wohl auch gegen einzelne winzige Tiere schützen; so sah er nur selten Phy- toptus-Arten mit ihnen zusammenwohnen. — Auch Delpino**) (1901) fand, dass die Milbe Tydeus foliorum auf die Blätter vieler Bäume dadurch eine günstige Tätigkeit ausübe, dass sie dieselben gegen Angriffe parasitischer Organismen verteidigt. Zweifellos begünstigen die Domatien u. a. milbenfreundliche Einrichtungen die Entwicklung der Tiere, jedoch sieht auch Delpino sie nicht als freiwilliges Pflanzenprodukt an, sondern als Resultat der Milbenstiche. *) Nälieres bei Ludwig S. ili. **) Justs J. 1901. 92 Schluss. Verteilung der Schutzmittel im allgemeinen, ihre Wirkung und die Ursache ihrer Entstehung. Die im IV. Abschnitte behandelten Schutzmittel sind dem- nach nur von zweifelhafter oder wenigstens untergeordneter Be- deutung und die Pflanzen sind in ihrer Verteidigung gegen die Angriffe der Tiere vor allem auf ihre chemischen und mechani- schen Schutzausrüstungen angewiesen. Dabei können wir beobachten, dass nur selten bestimmte Schutzmittel an bestimmte Pflanzenfamilien gebunden sind ; häufig sind sogar nahverwandte Pflanzenspezies auf gänzlich verschie- dene Weise zum Kampf ums Dasein ausgerüstet. Charakteristisch für ganze Familien sind beispielsweise: Verkieselung bei Gramineen, Gyperaceen und Equiseten; Rauhhaare bei Boragineen; Bitter- stoffe bei Gentianeen; ätherische Öle bei Labiaten und Umbelli- feren ; Alkaloide bei Solaneen u. s. w. In anderen Familien herrscht dagegen grosse Mannigfaltigkeit, wie bei Gompositen (Stacheln, Wasserscheiden, Milchsäfte, Haare, ätherische Öle), bei Liiiaceen (Raphiden. Öle, Gifte), bei Flechten (Säuren, flüchtige Stoffe, Schleim) u. a. Mitunter tritt eine Häufung von Schutz- mitteln auf, wie z. B. beim Sauerklee (Oxalis acetosella), der .durch Kaliumoxalat, Gerbstoffe und Feilborsten, oder beim Hexen- kraut (Gircaea lutetiana), das durch sezernierende Haare, durch Gerbstoff und Raphiden geschützt ist. — Wieder in anderen Fällen sind verschiedene Teile der Pflanze mit verschiedenen Schutzmitteln ausgestattet, wobei besonders zwischen den ober- irdischen und unterirdischen Teilen mitunter grosse Unterschiede bestehen. Im allgemeinen kann man behaupten, dass keine wild- wachsende Pflanze völlig ungeschützt ist; Stahl fand auch spe- ziell gegen Schnecken jede freiwachsende Pflanze mit Schutz- mitteln versehen; schutzlos oder wenig ausgerüstet sind nur die Kulturpflanzen, die grösstenteils ohne die Pflege und den Schutz des Menschen — wenigstens in dieser für uns wünschenswerten Form — überhaupt nicht existenzfähig wären. — In der Regel sind ferner gerade diejenigen Organe am besten geschützt, die am meisten des Schutzes bedürfen, wie z. Blüten, junge Pflanzen- teile, Wurzelspitzen etc.; auch trägwüchsige Pflanzen sind ge- 93 wohnlich besser ausgestattet als Friililingspflanzen mit kurzer Ve- getutionsdauer. Mit diesem Prinzip der Nützlichkeit und Zweck- mässigkeit stimmt auch überein, dass die Schutzstoffe hauptsäch- lich peripherisch angeordnet sind, wie dies bei Alkaloiden, Gerb- stoffen u. s. w. besprochen wurde, oder dass sie - wie Milch- säfte und Raphidenschläuche — an der Peripherie leicht und rasch in Tätigkeit treten können. Was ist nun die Folge aller dieser nützlichen Einrichtungen ? Der Beweis für den Wert der Schutzmittel wäre am vollkom- mensten dann erbracht, wenn sich nachweisen Hesse, dass wirk- hch die gut geschützten Pflanzen überall die Oberhand gewinnen und die wenig geschützten allenthalben unterdrückt werden und schliesslich aussterben. Mit der Bestätigung dieses Überlebens des Passendsten wäre zugleich ein Hauptgrund des Entstehens der Schutzmittel bekannt, die natürliche Auslese und, da die Tiere eine Pflanze umso mehr verschonen, je geschützter sie ist, eine unwillkürliche Züchtung der Schutzmittel durch die angreifenden, respektive verschonenden Tiere. Dieser Gedanke zieht sich durch fast alle diesbezüglichen Schriften seit Stahl, Kerner u. s. w. So findet Stahl, dass viele chemischen und mechanischen Schutz- mittel Züchtungsprodukte der die Pflanzen umgebenden Schnecken- welt und anderer omnivorer Tierarten darstellen, und erkennt Beweise hiefür unter anderm in der Tatsache, dass einzelne Schutzmittel bei sehr fernstehenden Familien auftreten, dagegen wieder bei nah Verwandten fehlen oder durch andere ersetzt sind. Und Kerner weist auf den „auslesenden" Einfluss der Weidetiere hin, z. B, auf die bekannte Erscheinung, dass gerade in der Nähe der Sennhütten eine üppige, unangetastete Vegetation von gut geschützten Pflanzen (Aconitum Napellus, Chenopodiurn bonus Henricus, Urtica dioica, Cirsium spinosissimum) gedeihen könne, dass ferner auch in Wäldern, die von Weidevieh begangen werden, häufig die den Tieren widerlichen Moose und Farne, die bittere Gentiana asclepiadea und die verschmähte Aposeris foetida am üppigsten wachsen. „So Hesse sich an hundert Beispielen nachweisen , dass an den dem Weidegang grösserer Tiere aus- gesetzten Strecken immer diejenigen Gewächse die Oberhand gewinnen, welche von den betreffenden Tieren ihrer giftigen und anwidernden Stoffe oder der abwehrenden Dornen und Stacheln wegen nicht angegriffen werden." („Pflanzenleben".) 94 _ Tu der Tat, überall wo sich der schutzinittelberaubende Ein- fluss des Menschen nicht bemerkbar macht, wo die Natur sich selbst überlassen ist, sehen wir gerade die bestgeschützten Pflan- zen am üppigsten emporspriessen ; auch auf Kulturland, das der Pflege des Menschen entzogen wird, wie auf Brachfeldern oder in „verwilderten" Gärten, sehen wir überall wohlgeschützte Pflanzen über andere siegen. Welch grauenhafte Wildnis würde z. B. aus einem sich völlig selbst überlassenen Garten in wenigen Jahren werden! Brennesseln, Disteln, Dornsträucher, Asperfoliaceen, Giftpflanzen würden in schönster Üppigkeit emporschiessen und alles andere unterdrücken; sollte also nicht wirklich die natür- liche Auslese im Kampf ums Dasein bei der Entwicklung ge- schützter Pflanzen eine grosse Rolle spielen, eine Auslese, die sich nicht in letzter Linie auf die Güte der Waffen gegen die tierischen Feinde gründet? Und doch ist diese Frage — ebenso wie die der Variation — so kompliziert, dass sie nicht auf einfache Weise zu lösen ist; man möchte mit Goebel sagen: „Es ist überhaupt nicht zu er- warten, dass sich für die Lösung so ausserordentlich schwieriger Fragen eine einfache, für alle Fälle gültige Formel wird finden lassen". *5*®4^ Benützte Quellen. de Bary: Vergleichende Anatomie der Vegetationsorgane. 1877. Czapek: Biochemie der Pflanzen. 1905. Detmer: Pflanzenphysiologisches Praktikum. 1895. Euler: Grundlagen und Ergebnisse der Pflanzenchemie. 1908. France: Das Liebesleben der Pflanzen. 1906. Goebel: Pflanzenbiologische Schilderungen. Haberlandt: Physiologische Pflanzenanatomie. 1896. Hansgirg: Phyllobiologie. 1903. Holle mann: Organische Chemie. 1904. A. Husemann, Hilger, Th. Husemann: Die Pflanzenstoffe in chemischer, physiologischer, pharmakologischer und toxikologischer Hinsicht. Kerner v. Marilaun: Pflauzenleben. 1891. Knuth: Handbuch der Blütenbiologie. 1898. Ludwig: Lehrbuch der Biologie der Pflanzen. 1895. Meierhof er: Biologie der Blütenpflanzen. 1907. Migula: Biologie der Pflanzen. 1909. Nieuwenhuis v. Üxküll-Güldenbrandt: Extraflorale Zuckerausschei- dungen und Ameisenschutz. 1807. Prantls Exkursionsflora für Bayern. 1884. Sau rieh: Die Schutzmittel der Flechten gegen Tierfrass. („Aus der Heimat" 1905.) Schleich ert: Anleitung zu botanischen Beobachtungen. 1897. Stahl: Pflanzen imd Schnecken. 1888. Strassburger: Botanisches Praktikum. 1887. Strassburger, Noll, Schenk, Schimper: Lehrbuch der Botanik. 1895. Ferner an Zeitschriften: Justs botanischer Jahresbericht. Flora. Botanisches Centi-alblatt. Beihefte zu diesem. Biologisches Centralblatt. Botanische Zeitung. Englers botanische Jahrbücher. Pringsheims Jahrbücher für wissensch. Botanik. Aufsätze und Ver- fasser jeweils im Text angegeben ! Volkstümliche Pflanzennamen aus dem bayrischen Schwaben. Ein Beitrag zur Volkskunde von Dr. Heinrich Marzell. Während das württembergische Schwaben in den Arbeiten von Scheiffele und Losch, sowie in Fischer's Schwab. Wörterbuch ausgiebige und verlässliche Quellen über seine volks- tümlichen Pflanzennamen hat, sind diese bis jetzt im bayerischen Schwaben nur wenig berücksichtigt worden. Vor fast einem halben Jahrhundert veröffentlichte der prakt. Arzt in Kirch- heim a. d. M., Dr. Fr. X. Neidhart, eine Anzahl von Pflanzen- nanien des bayerischen Schwabens (vgl. unten das Literaturver- zeichnis!) und auch die 1860 erschienene „Übersicht der Flora von Memmingen " von Hub er und Rehm enthält viele Pflanzen- volksnamen. Beide Arbeiten sind jedoch wegen ihrer schweren Zugänglichkeit fast vollkommen in Vergessenheit geraten und die in ihnen enthaltenen Namen sind in dem grossen Wörterbuche von Pritzel und Jessen oft falsch oder doch ungenau wieder- gegeben worden, sodass sie in folgendem Verzeichnisse wieder auf- geführt wurden. Ausserdem sind bei Neidhart die Pflanzennamen schwer aufzufinden. Die unten gegebene Liste von volkstümlichen Pflanzennamen des bayrischen Schwabens macht keineswegs An- spruch auf Vollständigkeit; auch die beigefügten Ortsbezeichnungen sollen nur sagen, dass aus dieser Gegend eine Mitteilung einge- gangen ist, in den meisten Fällen wird wohl der betr. Name weiter verbreitet sein als angegeben. Ferner soll auch das Verzeichnis keine Aufschlüsse über die Laut Verhältnisse der Volksnamen geben, sondern ist in erster Linie als ein Beitrag zum Wortschatz gedacht. Da der Verfasser die schwäbische Mund- art nur ungenügend beherrscht, wurden die Namen genau in der Schreibung der Quellen, bezw. der Einsender übernommen, was natürlich eine gewisse Unstimmigkeit bedingt, indem bald ein Name Schriftdeutsch, bald mundartlich oder halbmundartlich wiedergegeben ist. Ein besonderes Augenmerk wurde auf die Erklärung der Pflanzennamen und auf deren Verbreitung ausserhalb des bayri- schen Schwabens gerichtet. Leider benützen viele Sammler von Pflanzennamen die Veröffentlichung derselben um ihren etymolo- gischen Phantasien die Zügel schiessen zu lassen. Aber gerade 7* 100 die Etymologie von Pflanzennamen, die im Volksmund oft die un- glaublichsten Verdrehungen durchmachen, ist ein sehr schwieriges Gebiet. In Zweifelsfällen ist es immer nötig, viele Volksnamen der betr. Pflanze aus anderen Gegenden zu erfahren, da die Gründe der Benennung selbst in den verschiedensten Mundarten oft in überraschendster Weise übereinstimmen. Wer über weit- gehende Kenntnisse volkstümlicher Pflanzennam«n nicht verfügt oder nicht eine genaue Kenntnis der Mundart hat, der überlasse die Erklärung schwieriger Namen dem Sprach- bezw. Mundarl- forscher. Der nicht sprachlich Gebildete muss sicli damit be- gnügen anerkannte Mundartwörterbücher (für das Alemaimische: Schweizer Idiotikon, Elsäss. Wb, Schwab. Wb.) zu Rate zu ziehen, wenn es freiUch auch bequemer erscheint, sich die Erklärung selbst zurecht zulegen. Nur auf diese Weise können die zahl- reichen falschen Erklärungen von Pflanzennamen, die dann von Buch zu Buch wandern, vermieden werden. Bei der Vergleichung der schwäbischen Pflanzennamen mit denen anderer Mundarten zeigt sich, was von vornherein zu er- warten, dass viele Namen in der Schweiz wiederkehren, viel geringer ist schon die Ähnlichkeit mit denen der bayerisch-öster- reichischen Mundart und verhältnismäs.sig selten treffen wir die" schwäbische Bezeichnung (natürlich in entsprechender Lautform) im Niederdeutschen an. Dagegen sehen wir, wie schon oben be- merkt, dass die Gründe für die Benennung in den verschiedensten Mundarten die gleichen sein können. So wird z. B. die Silene inflata fast allerorts nach den beim Aufschlagen knallenden Kelchen benannt. Das Volk benennt eben die Pflanze überall nach dem auffälligsten Merkmal, ohne auf die Stellung der Pflanze im botanischen System Rücksicht zu nehmen. Von Wichtigkeit ist es ferner das Alter der Volksnamen nachzuweisen, was jedoch mit grossen Schwierigkeiten verknüpft ist, weil man es früher nur selten der Mühe wert hielt die Volksnamen aufzuzeichnen. Trotz- dem konnte bei mehreren echten Volksnamen nachgewiesen wer- den, dass sie mindestens bis ins 16. Jahrhundert zurückgehen (vgl. z. B. Primula farinosa). Leider verschwinden die Volksnamen der Pflanzen immer mehr; die Gründe hiefür sollen hier nicht näher dargelegt werden. Es ist sicher, dass viele der von Neidhart ge- brachten Volksnamen jetzt im Volke unbekannt sind und ebenso sicher, dass in weiteren 50 Jahren, ja schon in 20 Jahren ein 101 grosser Teil der unten aufgezeichneten Benennungen untergegangen sein wird. Es ergeht daher an die Leser die dringende Bitte, Berichtigungen und Ergänzungen zu dieser sicher unvollständigen Arbeit an den Verfasser (Adresse: Pullach b. München) zu senden, der dafür sorgen wird, dass die Einsendungen zu gegebener Zeit verwertet werden und das Material nicht verloren geht. Wo die folgenden Pflanzennamen gedruckten Quellen ent- nommen sind, so ist dies überall ausdrücklich bemerkt. Alle übrigen Namen verdankt der Verfasser der gütigen Mitteilung folgender Herren, denen auch an dieser Stelle herzlichst gedankt sei. Droguist Bertele (Lauingen, Vierlingen), Lehrer W. Knoller (Muthmannshofen B.-A Kempten), Diplom-Ingenieur Merz (Untias- ried, B.-A. Oberdorf), Lehrer Matth. Miller (Affaltern, Post Lauter- brunn, B.-A. Wertingen), Lehrer David Schnitzer (Markt Ober- dorf, Kempten), Lehrer Schröder (Birkach, B.-A. Lindau), Pfarrer Vogg (Kutzenhausen, B.-A. Zusmarshausen), Lehramtskandidat Dr. Wörle (Schwabmünchen), Dr. Zech (Pfaffenhausen, B.-A. Mindelheim, Füssen). Durch das Entgegenkommen der Herren K. Seminardirektor Stretz in Lauingen, Präparanden-Oberlehrer Lipoid in Markt Oberdorf, Präparanden- Hauptlehrer Cornel S c h m i 1 1 (s. Z. in Landsberg a. L., jetzt in Lohr a.M.) und Präparan- denlehrer Kempf in Mindelheim konnten auch die Mitteilungen von Präparandenschülern bezw. Seminaristen verwertet werden, so von Halb eck (Dillingen), Henkel (Aitrang, B.-A. Oberdorf), Herreiner (Ketterschwang, B.-A. Kaufbeuren), Hiller (Lauingen), Kiessling (Lauingen), Spar (Ehingen b. Werlingen). Mitteilungen aus der Gegend von Altenstadt (B.-A. Illertissen) lieferte Frl. Gäzilie Winkle (Augsburg). Schliesslich erhielt der Verfasser auch von seinen Schülern am k. human. Gymnasium St. Stephan in Augsburg schätzenswerte Mitteilungen, so von Geld hauser (Dinkelscherben), Müller (Batzenhofen, ßergheim b. Augsburg) und Rinn (Tannheim a. d. Mindel). An literarischen Quellen wurden die folgenden benutzt*). (Die Autoren, die im besonderen auf das bayerische Schwaben bezügliche Angaben machen, sind durch Fettdruck hervorge- hoben) : *) Die wenigen hier nicht aufgeführten, aber unten angezogenen Quellen können im Literaturverzeichnis von Marzell, Tierpflanzen gefunden werden. 102 Baum garten, Gottl., Das Cnrfirstengebiet in seinen pflanzen- geogr. u. Wirtschaft. Verh. Dissert. Univ. Zürich. St. Gallen. 1901. Bertele, H., Die hauptsächlichsten Blumen und Sträucher im schwäbischen Bauerngarten. Wertingen 1852 — 1868. In: Deutsche. Gaue. Kfb. XIV. Bd. 1913, 107. Dalla Torre, K.W. von, Die volkstüml. Pflanzennamen in Tirol und Vorarlberg. Innsbruck 1895. Delling, Joh. von, Beiträge zu einem baierischen Idiotikon. München 1820. 2 Teile. — Hat wohl meist nur die Schrank- schen Angaben übernommen. Eberli, J., Beitrag z. Thurgauischen Volksbotanik. In: Mitteil, d. Thurgauisch. Naturforsch. Gesellsch. 16. Heft 1904, S. 129—202. Ehrhart, Gottl. von, Physisch-medizinische Topographie der kg!, baier. Stadt Memmingen im lilerkreis, Memmingen 1813. Elsa SS. Wb. = Wörterbuch der Elsäss. Mundarten. Bearb. V. A. Martin und H. Lienhart. Strassburg. 2 Bde. 1899. 1907. Fischer, Herrmann, Schwäbisches Wörterbuch. Tübingen 1904 ff. (Bis jetzt 3 Bände vollständig.) Hegi, Gustav, Illustrierte Flora v. Mitteleuropa. Volkstüml. Pflanzennamen gesammelt und bearbeitet von Heinrich März eil. München 1906 ff. Höfer, F. u. Kronfeld, M., Die Volksnamen der niederöster- reichischen Pflanzen. Wien 1889. Hötler, M., Deutsches Krankheitsnamenbuch. München 1899. Höfler, M., Volksmediz. Botanik der Germanen. Wien 1908. H.-ß. = Huber J. Gh. u. Rehm J., Übersicht der Flora v. Mem- mingen. Memmingen 1860. Leoprechting, Aus dem Lechrain. München 1855. Losch, Friedrich, Die Volksnamen der Pflanzen auf der schwä- bischen Alb. Tübingen 1899. Marzell, Heinrich, Altbayrische Volksbotanik. Blätter z. baye- rischen Volkskunde. 1. Reihe (1909). Marzell, Tierpfl. = Marzell Heinrich, Die Tiere in deutschen Pflanzennamen. Heidelberg 1913. Mattuschka, Heinr. Gottfr. Graf von, Flora Silesiaca oder Ver- zeichnis der in Schlesien wildwachs. Pflanzen. Leipzig und Breslau. 1776/77. 103 N. = Neidhart Fr. X., Die Pflanzen in religöser, abergläubischer und volksthümhcher Beziehung. Ein Beitrag z. Volksbotanik in Schwaben. In: 19. Bericht d Naturliistor. Vereins in Augs- burg. 1867. S. 1-66. Nemnich, Philipp Andreas, Allgem. Polyglottenlexikon d. Natur- geschichte. Hamburg. 3 Bde. 1793 — 1798. Pritzel, G. und Jessen, C, Die deutschen Volksnamen der Pflanzen. Neuer Beitrag z. deutschen Sprachschatze. Hannover 1882. — Die Angaben sind in diesem Werke sehr unzuver- lässig. Die Neidhart'schen Namen sind meist mit der Orts- bezeichnung „Augsburg" versehen. Ein im Literaturnachweis S. 691 angegebenes Werk „Neidhart, Dialect von Augs- burg", existiert nicht. Reiser, K., Sagen. Gebräuche und Sprichwörter des Allgäus aus dem Munde des Volks gesammelt. 2 Bde. Kempten. 1895 ff". Seh elf feie. Volkstümliche Pflanzennamen aus dem Gebiet der Rauhen Alb. In: Jahresh. d. Ver. f. vaterl. Naturkunde in Württemberg. 1890, S. 288-302. Schmeller, J. Andreas, Bayr. Wörterbuch. 2. Aufl. München. 2 Bde. 1872. 1877. -- Die aus dem Allgäu angeführten Namen sind wohl alle anderen Werken (Schrank, Schmid, Delling) entnommen. Schmid, J. Chr., Schwäbisches Wörterbuch. Stuttgart 1831. Schrank, Franz Panla von. Bayrische Reise. 1786. Schreiber, Hans, Wiesen der Randgebirge Böhmens und ihre Verbesserung. Staub 1898. Schweizer Idiotikon. Wörterbuch der Schweizerdeutschen Sprache. Begonn. v. Staub u. Tobler. Frauenfeld. 1881 ff. Sendtner, Otto, Die Vegetationsverhältnisse Südbayerns. München. 1854. Vetter, Aug., Schwäbische Beiträge zu Blümml und Rott, Ver- wendung der Pflanzen. In : Zeitschr. des Vereins f. Volks- kunde. Berlin. XI. 1901. S. 224—226. Wartmann, B., Beiträge zur St. Gallischen Volksbotanik. 2. Aufl. St. Gallen. 1874. Zwanziger, G. A., Verzeichnis der in Kärnten volkstümlichen deutschen Pflanzennamen. In: Jahrb. d. naturhist. Landes- miiseums v. Kärnten. IX. 1888. S. 55—83. Acercampestre. Feld- Ahorn. Masshaider, Massholder (N. 28). Aus althochd. mazzaltra, mazzoltra, mhd. mazalter, mazolter; der zweite Bestandteil der neuhochd. Form ist an „Holder" (Holunder) angelehnt. Acorus Galamus. Kalmus. Kalmes (N. 55). Achillea Mille folium. Schafgarbe. Zangehlumä, iveisses Zangehraut (Obdf. : Reiser II 156). „Zange" := d'Sange; die Pflanze ist ein Bestandteil der an Maria Himmelfahrt geweihten „Sänge", vgl. unten Verbascum. Aconitum Napellus. Stiirmhut. 1. Gäulahüalla (Kutzenh.). 2. Pantöffela (Tannh. a. d. MdL). 1. Die Kinder biegen aus der Blüte die zwei kleinen Blumen- blätter heraus, die dann die Gäule einer Kutsche darstellen, vgl. Pfarle [Pferdchen] (Gotha), Rüter to Peer [Reiter zu Pferd], Kutsh un Peer (plattdeutsch), Ressalan (Altbayern) und Marzell, Tierpfl. 4. — 2. Ebenfalls nach der Blütenform, vgl. Pantöffelchen (nördl. Braunschweig), hlmie Bantoffel (Gotha), Holtschoe [Holz- schuhe] (Ditmarschen), der liehen Frau Lederschuh (Böbmerwald) und Hegi HI 495. Actaea spicata. Christophskraut. \. ChristophelsJcraut (N.^0). 2. Hexenkraut (N. 20). 1. Büchername, aber auf alemannischem Gebiete auch volks- tümlich, z. B. schon bei Aretius 1560: Christoff elshraut. Der hl. Christoph galt als Patron der Schatzgräber („Christofeisgebet"). Wie auch der zweite Name anzudeuten scheint, schrieb man der an schattigen Waldstellen wachsenden Pflanze geheimnisvolle Kräfte zu. — 2. Hexe(n)-Ghrut (Schweiz. Id. III 895). Aegopodium Podagraria. Giersch. 1 . Hasenschättele, -schertele (H.-R. 24, N. 35, Vetter 225). 2. Schertele (Obdf. Schwabm.). 1. Die Blätter werden jedenfalls wie die des Wiesenkerbels (Anthriscus silvestris, siehe unten!) zum Färben der Ostereier (Osterhase!) verwendet. — 2. „Scharte", Name für Pflanzen mit zerteilten Blättern (Cirsium oleraceum, Serratula), wohl mit „scheren" (und Schierling?) zusammenhängend, vgl. auch unten die verwand- ten Anthriscus und Heracleum. JOS Aethusa Cynapium. Hundspetersilie. HundspeterUng (H- R. 24, N. 35). Verächtlicher Name zum Unterschied von der echten Peter- silie, vgl. Marzell, Tierpfl. 128. Agriopyrum repens. Quecke. 1. Schliefgras (H.-R. XL). 2. Schnüren (H.-R. 74, N. 59). :!. Spitzgras (H.-R. XL). Alle drei Namen auch sonst auf alemannischem Gebiet ; 1 und 2 beziehen sich auf die schnurartigen, im Boden herumschliefenden Ausläufer; vgl. Hegi I 383. Agrostemma Githago. Kornrade. 1. Kormiägele (H.-R. 10, N. 25). 2. Eatten (N. 25). 1. Vgl. Chornnägeli, Rogganägeli (Schweiz), Troadnagl [Ge- treidenelke] (Niederösterreich). — 2. Vgl. Radda (Schwab. Alb), Ratta (Schweiz) und Hegi III 273. Alchemilla vulgaris. Frauenmantel. Regevdächh (N. 32). Wie Dächli-Chrut (Schweiz. Id. III 913) und Frauenmantel nach der Form der Blätter. Alectorolophus. Klappertopf. 1. Gla ff en, Klaffen (B.-R. M-, N. 45). 2. Glitsch (Ehrh. 182). 3. Schella, Schellala (Obdf.). 1. So auch im Elsass und in der Schweiz, im Bayrisch-öster- reichischen Klaff, Klaft, Klapf ; nach den zur Fruchtzeit in den Kelchen klappernden Samen. — 2. Vgl. Glitsch (Sachsen : Popo- witsch 245), Kletsch, Glltscher (Mattuschka II 248); der Name dürfte — • wenigstens in Schwaben — kaum mehr volkstümlich sein ; vgl. Fischer Wb. III 697. — 3. ScMlläU (Schweiz : Stehler IX 193), Schellkrut (Eis. Wb. I 532), Wis'nschaln (Höfer-Kron- feld 90). AlHum sativum. Knoblauch. Knohel (N. 56), Knofel (Kauf'b.: Schmid 1831, 320). Verkürzung aus Knoblauch, vgl. Hegi II 230. Allium Schoenoprasum. Schnittlauch. Schnudara (Mittel- schwaben: Bayerns Mundarten, hrsg. v. Brenner u. Hart- mann 1 1892. 41). Wie das bayr.-österr. Schm(d)Ung, Schnidl Verkürzung aus Schnittlauch, vgl. Hegi II 223. Allium u r s i n u m. Bären-Lauch . liamsen (Sendtner 878, N. 56). Alte Bezeichnung lür Laucharten, die auf eine indogermanische Wurzel zurückgeht (z. B. griech. krömyon, russ. cremäa, schwed., engl, rams); vgl. Hegi II 229 und Höfler, Volksm. Bot. 99 f. Allium V i c 1 0 ri a 11 s. 1. Allermannsharnisch (N. 56). 2. Fühnle (N. 56). 106 1. Nach einem alten Aberglauben sollte der Träger der von zahlreichen Hüllen (Vergleich mit einem Panzer !) umgebenen Zwie- bel hieb- und stichfest sein ; vgl. Hegi II 219 und Marzell in Deutsche Alpenzeitung X 1910, 122. — 2. Wohl wegen der faserigen Zwiebelhüllen. Alnus glutinosa. Schwarz-Erle. Eldr (Pfaffenh.), Odldr (Obdf.). Diese schwäbischen Formen stehen dem niederdeutsch. Eldere (Göttingen) und dem engl, alder nahe. Alnus viridis. Orün-Erle. Drusen (Algäu: Sendtner 508). Auch in der Schweiz Druessä, Drosslä (studä), Brueserla, Tros und im romanischen Graubünden drossa. Das "Wort findet sich in vielen schweizerischen Bergnamen z. B. in Drusenfluh (Rätikon), Drusberg (Schwyz), Drosistock (Bern). Vgl, auch Hegi III 87. Althaea rosea. Stockrose. 1. Pappala, Papplstengel (Obdf.) 2. Steigern (Bertele D. G.). 1. Vgl. unten die verwandte Malva. — 2. Wohl wegen des gerade aufsteigenden Stengels, vgl. Stighluama (St. Gallen: Wart- mann 12). Anagallis arvensis. Acker -Gauchheil. Neunerle, Neuner- blümle (N. 46). Weil sich die Blüten erst spät am Vormittag (9 oder 10 Uhr) öffnen, eine Erscheinung, die dem Volke allenthalben auffällt wie die folgenden Namen beweisen: Nüni-Blüemle, -Chruf (Schweiz: Id. V 85, III 903), Zehniblüemli (Thurgau : Eberli 136), Naini- bleaml (Höfer-Kronfeld 94), faides Lieschen. Anemone a 1 p i n a. Teufelshart (Algäu : Dalla Torre 1 1). So auch im Riesengebirge und in der Schweiz; nach dem haarschopfähnlichen Fruchtstand, auf den fast alle Volksnamen dieser Pflanze anspielen, vgl. Hegi III 531. Anemone neraorosa. Echtes Windröschen. 1. Gockeler (N. 20), Hohgöckeler (Pfaffenh.). 2. Hematlenz (Kaufb.). 1. = Hahn, vgl. Ranunculus Ficaria und Salvia pratensis, Holzgöckeler = Waldhähnchen; bereits bei Fuchs, Kreutterbuch 1534 cap. 52: Waldhenle. Welches ist der Grund zu dem Ver- gleich mit Hahn? Vgl. Marzell, Tierpfl. 6. — 2. Nach der weissen Blütenfarbe; „Hematlenz" heisst man in Oberbayern und in Schwaben (vgl. Fischer Wb. III 1418) die kleinen Kinder, wenn sie im Hemd herumlaufen (auch „Hemdmatz") vgl. Nachtenhiemdhen (Westfalen), Hembepater, -Mänger (Nordböhmen), Hemd-Glunggi (Schweiz) und Hegi III 522. 107 A n t e n n a r i a d i o i c a. Katzenpfötchen. 1 . Himmelfahrtshlüm- lein (N. 39). 2. Katzendäpplein (N. 39). 1. So auch auf der schwäbischen Alb; nach einem vorzüg- lich in Schwaben geübten Brauche gehen die Mädchen am Himmelfahrtstag vor Sonnenaufgang auf die Suche nach dieser Pflanze. Die daraus gewundenen Kränzchen sollen vor dem Ein- schlagen des Blitzes schützen. — 2. Nach den weich behaarten Stengeln und Blättern so oder ähnlich (z. B. Mansohr) in fast allen deutschen Mundarten benannt, vgl. Marzell, Tierpfl. 64. Antliriscus silvestris (und ähnliche Arten). Wiesen-Kerbel. 1. Buchl, Buclitl (Reiser II G92). 2. Hasengras (Lauingen), Hasenschättele (Pfaffenh.). 3. Feine Scherre (H.-R. 25). 4. Wiefre (Reiser II 692), Wittrstengl (Obdf.). 1. In der SchAvciz Buggele, Heu -Buggele (Schweiz. Id. IV 1090), vgl. dazu auch Schweiz. Id. II 1187 und Fischer Wb. I 1493. Den Höfler'schen Ausführungen über dieses Wort in Volksm. Bot. 73 kann ich mich nicht ganz anschliessen. — 2. Auf der schwäbischen Alb Jlasagras, „weil früher die Blätter beim Färben der Ostereier aufgebunden denselben ihre Zeichnung gaben" (Losch 4); vgl. auch oben Aegopodium Podagraria! — 3. Vgl. Aegopodium Podagraria und Heracleum Sphondylium , ferner Scheere (Mat- tuschka I 251). — 4. Der Name galt wohl ursprünglich von gif- tigen Doldenblütlern (siehe Conium !), vgl. auch Wiaderich, Wia- darichstengel (Schwab. Alb: Losch 22). Anthyllis vulneraria. Wundklee. Katzentäpple (Ketter- schwang, B.-A. Kaufb.). Nach den weichbehaarten Kelchen, vgl. Katze(n)tope(n) (El- säss. Wb. II 698) und Marzell, Tierpfl. 64. A p i u m g r a V e o 1 e n s. Sellerie. Zellerich (H.-R. XXXV), Zellere (N. 36). Aus Sellerie; die Form mit „Z" ist besonders im Oberdeut- schen verbreitet. Aquilegia vulgaris. Akelei. Glocken (N. 20). Nach der Blütenform ; fast in allen deutschen Mundarten, vgl. Hegi III 481. Arnica montana. Wolverlei. 1. Färberblume (!^. 4-0). 2. Berg- wurs ? (N. 40). 1. „weil sie zum Gelbfärben gebraucht wird". Diese Angabe stimmt heutzutage wohl nicht mehr. Artemisia Abrotanum. Eberreis. Gürtele (N. 39), Görtl, Gertald (Werting.). 108 Ueber diesen alten Namen (die Kräuterbücher des 16. Jahrh. haben „Qertwiirs") vgl. besonders Höfler, Volksm. Bot. 76. Artemisia vulgaris. Beifuss. Melcherstengel (N. 39). Den Namen, dem ich auch keine ähnlichen gegenüberstellen kann, vermag ich nicht zu deuten. Ar um maculatum. Aronstal). LungenJcraut (N. 54). „Mit Branntwein angesetzt oder in Hundsschmalz eingenommen gegen Lungeusucht gebraucht" ; vgl. Lungechrut (Thurgau : Eberli 139). Die Wurzelknollen waren früher als Tubera ari s. Rhizoma Dracontii minoris offizineil, vgl. Hovorka - Kronfeld, vergl. Volks- mediz. 1908, I 39. Aspidium filix mas. Wurmfarn, 1. Audernkraut (N. 60). 5. Teufelsrippen (Kutzenli.). 1. Benennungen der Farnkräuter nach der Schlange (Natter, Otter) sind in allen germanischen Sprachen anzutreffen, z. B. Schlange(n) - Chrut (Schweiz. Id. HI 910), Adarakraut (Fischer Wb. I 10.5), vgl. Marzell, Tierpfl. 171 f. — 2. Nach der rippen- artigen Anordnung der Blattfiedern, die auch dem Rippenfarn (Blechnum Spicant) den Namen gegeben hat. Die Zusammensetzung mit „Teufel" weist auf die Rolle der Farnkräuter im Volksaber- glauben hin, vgl. Toifelsfeda (Oberösterreich: Baumgarten 1862). Astragalus glycyphyllus. Bärenschote. Daubbe (Obdf.). = Tatze, wohl nach der Gestalt des Fruchtstandes. Atropa Belladonna. Tollkirsche. Wolfsbeere (N. 44, Obdf.). Wie auch in anderen mit „Wolf-" Zusammengesetzen Pflanzen- namen weist dieses Raubtier auf die gefährlichen (giftigen) Eigen- schaften der Pflanze hin, vgl. Marzell, Tierpfl. 111. Bellis perennis. Massliebchen. 1. Buntblume (FI.-R. 29, N. 89). 2. Geinsbleamla (Bertele D. G.). 3. Käsblümle (Rieden bei Füssen). 4. Maiblümle (Untrasried, Pfaffenh.). 5. Monats- blümle (N. 39, Kempt., Lindau, Obdf.), Monaterle (N. 39), Maunderla (Kutzenh.), Maudrla (Bergheini b. Augsbg.). 1. Mattuschka II 272 hat Bundblümel. — 2. schriftd. Gänse- hlümchen, vgl. Marzell, Tierpfl. 137. — 3. Das Blütenköpfchen stellt einen Teller (weisse Strahlblüten), auf dem ein Stück Käs (gelbe Scheibenblüten) liegt, dar; vgl. Chäs-Blumc [f. Chrysanthem. Leuc- anth.] (Schweiz. Id. V 81) und Kästeller (Elsäss. Wb. II 675). — 4. Nach der Hauptblütezeit; vgl. Maiilom (Bremen: Focke I 253), Mnie-Blüemli (Schweiz. Id. V 82). — 5. „weil sie in jedem Monat blüht" (N. 39); vgl. Monet(s)-Blüemli (Schweiz. Id. V 83), Mo- natle, Blonale (Tirol: Thaler 1856), Monathleaml (Oberösterreich: Pfeiffer 38). 109 Berberis vulgaris. Sauerdorn. 1. Erhsele (N. 20), Erhis- höflein, -höfla (Ehrhart 112, H.-R. 4, N. 20), Oersiba, Oelsilha (Obdf.), Erlsesele (Altenstadt). 2. Essigzapfen (Ehingen B.- A. Werting.). 3. Hözöfa (Obdf.). 4. Spitzheer (Obdf.). 1. Vgl. mittelhochd. bevsich, erbesich, erbesop (Pritzel-Jessen 57). Alle Formen, anscheinend aus berberis verderbt (mit An- lehnung an Erbse); die Entstellungen aus „berberis". finden sich besonders auf alemannischem Gebiete, vgl. Fischer Wb. II 767 und Hegi IV 7. — 2. Nach dem essigsauren Geschmack der Früchte. — 3. ?. — 4. So auch in der Schweiz; nach der Form der Früchte. Beta vulgaris. Runkelrübe. Kuhrüh. (N. 61). Soll wohl die Grösse (zum Unterschied von kleineren Rüben) andeuten; vgl. Marzell, Tierpfl. 86. Bidens tripartitus. Zweizahn. Krautgartenläuse (N. 39, Kutzenh.). Nach den anhaftenden Früchten, vgl. Haewerhis (Ditmarschen), Bettlerläuse fbayr.-österreich) und Marzell, Tierpfl. 15. Borago officinalis. Boretsch. Gukumcrhruut (N. 43). = Gurkenkraut (vgl. unten Cucumis!), wegen des gurken- ähnlichen Geschmackes. Brassica Rapa f. esculenta. Weisse Rübe. BettsoicUa (Lauingen). Auch in Altbayern Bettsoicher (Marzell, Altb. Volksb. 13), weil man glaubt, dass der abendliche Genuss dieser Rüben Bett- nässen verursache, was bei dem grossen Wassergehalt der Speise wohl möglich ist. Briza media. Zittergras. 1. Hasenbrödle (N. 59). 2. Kläp- perle (Kutzenh.). 3. Zitterte (H.-R. 71), Zippe(r)le (Schwabm., Lauingen). 1. Nach der Form der Ährchen, schon bei Bock Kreuttcr- buch 1556 II 256'': Hasenbrot, auch sonst in oberdeutschen Mund- arten, vgl. Marzell, Tierpfl. 160. — 2, 3 nach den zitternden Ährchen, vgl. Zittermänni (Anhalt), Zitterherd (Nordböhmen), Scheppert (Niederösterreich) und Hegi I 292 f. Bromus secalinus. Roggen-Trespe. Trefege (Obdf.). So auch in Franken; mundartliche Form von Trespe, vgl. Hegi I 363 und Fischer Wb. II 351. Bryonia dioica. Zaunrübe. Hundshör (Lauingen). Vgl. hundes Jcurbes (XV. Jahrb.), Hundsbeer (Ei'zgebirge, Niederösterreich) nach den ungeniessbarcn Beeren (Marzell, Tierpfl. 111). 110 Galceolaria. Pantoffelblume. Geldbörschen (Obdf.). Nach der Blütenform. Calendula officinalis. Ringelblume. 1. Ringela (N. 14, Kutzenh.)- 2. Safranblume (Pfaffenh.)- 1. Bereits althochd. riugila; nach der halbkreisförmigen Frucht. — 2. Nach der Blütenfarbe. Galliopsis bicolor. Schönauge. Gottesäugler (Kutzenh.). Das Blütenköpfchen wird wie das vieler Kompositen (Marzell, Tierpfl. 46) mit einem Auge verglichen : Jumpferegsichth (Schweiz. Id. VII 261), Gückele [= Auge], Katee(n)gücTcele (Elsäss. Wb. I 207). Galluna vulgaris. Heidekraut. 1. Herrgottskraut (Münster- hausen). 2. Seefen (Algäu : Sendtner 820), Senfen (N. 42). 1. Das Kruzifix in der Stubenecke (der „Herrgott") wird mit dieser Pflanze geschmückt; vgl. unten Sedum acre. — 2. Wegen der Ähnlichkeit der Zweige mit denen des Sevenstrauches (Juniperus Sabina; siehe unten!), vgl. Wilde(r) Sefi (Schweiz. Id. VII 342), Waldsephi {'Thurgau: Eberli 143), Wülda Seignbom (BÖhmeryfalA). Sendet (Niederösterreicb : Höfer-Kronfeld 94), Sendach (Osttirol : Dalla Torre 22) scheint nicht hieher zu gehören. Reiser II 736 gibt an : Sefe, Seafer = Borstengras, das zur Streu gemäht wird. Hier dürfte wohl Nardus stricta gemeint sein, mit dem Calluna das dichte Beisammenstehen , ähnlichen Standort (beide zeigen mageren Boden an) und die Verwendung gemeinsam hat. Galtha palustris. Sumpf-Dotterblume. \. Bachblume (^A'S). 2. Krotteblume (üntrasried). 3. grosse Pfändla (H.-R. 3, N.19). 4. Schmalzkachel (Wertingen, Dillingen). 5. Schmirmle (N. 19). 6. Wasservogelblume (Donauried: N. 19). 1., 2. Nach dem Standort, vgl. Bachblume (Steiermark, Schweiz), Bachrosen (Niederösterreich), Chrotte-Blueme, -Chriit, -Rösche(n) (Schweiz), l^rotzenblümchev [Protz =r Kröte] (Altbayern) und Hegi 111 457. — 3., 4., 5. nach der buttergelben, glänzenden Blütenfarbe (vgl. unten Ranunculus acer!) Schmalz pfann'l, Schmalz- hnollti. (Tirol), Schmirl (Riesengebirge), Schmirkl (Böhmerwald). — 6. Wohl zur Ausschmückung des „Wasservogels" verwendet, vgl. Mannhardt, Wald- und Feldkulte I 353 und Marzell, Volksbot. im bayr. Schwaben (Bayerische Hefte f. Volkskunde 1914). Gampanula. Glockenblume. 1. Fingerhut (Obdf.). 2. Kam- paunerle (Lauingen). 1. Nach der Form der Blüten, auch in anderen Gegenden. — 2. Aus dem lateinischen Namen. 111 Gampanula rapunculoides. icker-Glockenblume. Maus- öhrle (N. 42). Wohl nach der Blattform. Gapsella bursa pastoris. Hirteiitäschcheu. Geldbeutel (N. 23). Nach der Form der Schötchen ; vgl. Geld-SeckU-Ghrut (Schweiz. Id. III 907). Cardamina amara. Bitteres Schaumkraut. Steinlressc (H.-R. 6). Gardami ne pratensis. Wiesen-Schaumkraut. 1. Fenstcrle (Pfaffenh.). 2. Blauer (?) Eimnielssddüssel (Kutzenh.). 3. Kreuzhlümle (Untrasried). 4. Milchblümle (H.-R. 6). 5. Stor- kablüamla (Lauingen). 1. Warum? — 2. Als Frühlingspflanze (vgl. Melandryum rubrum, Primula) auch auf der schwäb. Alb: Himmelsschlüssel (Scheiffele 296). — 3. Nach der Blütezeit in der Kreuzwoche (vgl. unten Primula farinosa) oder nach der kreuzartigen Stellung der Kron- blätter („Kreuzblütler")? — 4. Nach der Blütenfarbe, vgl. Molke- blume (Nahegebiet: Geisenheyner 339), MilchsüppU (SchaShSiUsen : Meister 56). — 5. Als Frühlingspflanze oder weil das Schaunilvraut auf nassen Wiesen, wo sich auch der Storch gern sehen lässt, wächst; vgl. Störke-Blöme (Ostfriesland), Storchäblüemli (Schweiz) und Marzell, Tierpfl. 175. Garlina acaulis. Silberdistel. 1. Zas/e [Blütenboden] (Älten- stadt). % Kraftwurz {^AO). 3. ASowwewö/Mme (H.-R.33, N.40). 1. Der Blütenboden wird von den Kindern gegessen; vgl. Wichrhashe [Viehkäse] (Gottschee) und Marzell, Tierpfl. 145. — 2, So auch bei Leoprechting 190 mit Bezug auf die (zauber-) kräftigen Eigenschaften der Pflanze, die „gefüttert Pferde und Milchvieh kräftig macht". Vgl. auch Höfler Volksm. Bot. 110 und Marzell, Tierpfl. 103. — 3. Weil sich der Hüllkelch bei Sonnen- schein öflEhet, bei feuchter Luft oder bewölktem Himmel scliliesst, weshalb die Pflanze bekanntlich im Volke als Wetterprophetin dient; vgl. Sonnrosm. Sunnrosen (Kärnten: Zwanziger 23). Garlina vulgaris. Eberdistel. Herrgottskrone (Kutzenh., Dinkelscherb.). Nach der Form des Blütenkopfes; die Pflanze ist zusammen mit der „Herrgottsrute" ein Bestandteil des Kräuterbüschels (vgl. unten Verbascum und Turritis), Garum Garvi. Kümmel. Kümmieh (H.-R. 24, N. 35). 112 Centaurea Gyanus. Kornblume. Blaue Kornnägelein (H.- R. 33, N. 41). Zum Unterschied vom Kornnägele (Agrostemma Githago, vgl. oben !). Gheirathus Gheiri. GrOldlak. Gelbe Veigala (Wertingen, Kutzenh.). In den Kräuterbüchern des 16. Jahrhunderts: geel Veiel, geel Violaten; ebenso bedeutet der Name der verwandten Levkoje (Matthiola) „weisses Veilchen" (griech. leukös = weiss und ion = Veilchen). Ghelidonium malus. Schöllkraut, i. GescJuvulstkraut {N.'2,^). 2. SchwindeUüurz (N. 22). 3. Warzenkraut (N. 22), Warzen- tupfer (Altenstadt). 1. „Bei Geschwülsten wird das Kraut in Milch gekocht über- gebunden" ; vgl. Geschiüulstkraut (Österreich, Anhalt), Botlauf gras (Altbayern : Marzell, Altb, Volksb. 7). — 2. „weil sie angehängt für Schwindel hilft; da muss sie aber am 1. Freitag nach Neu- mond vor Sonnenaufgang gegraben werden und nebst 3-7-9 Stück- chen von der Wurzel von Filix mas und 3 Stückchen Zichorien- wurz auf dem blossen Leib getragen werden." Tabernaemen- tanus, Kräuterbuch 1613, 105 G gibt folgendes Rezept „Vor den Schwindel" ; Nimb Schellkraut 2 theil / Wegerichkraut / Ejihew / jedes 1 theil : stosse diese Kreuter / thu darzu ein wenig Essig vnd Chamillenöle, so viel genug ist / dass es werde ein Pflaster / vnd legs ober das Haupt / es hilfft wohl / doch soll man das Haar vor- hin abscheren. — In Tirol heisst unsere Pflanze Schivindwurs (Moll 362), G'schwindtvurs (Dalla Torre 25), was darauf schliessen lässt, dass sie hier gegen das „Schwinden" (Schwindsucht) — wahrscheinlich als Sympathiemittel — verwendet wird. — 3. Der scharfe Milchsaft wird wie der von Euphorbia (siehe unten !) zum Wegätzen der Warzen verwendet. Ghrysanthemum Leucanthemum. Wucherblume. 1. Beti- saicher (Ketterschwang). 2. GansUume (H.-R. 31, N. 40), grossi Gänsblume (Kutzenh.). 3. Geissblume (Obdf., Lindau). 1. Verwechslung oder Übertragung von Taraxacum (s. unten!)? — 2., 3. Schon bei Lonicer 1551, 89*: Genssblumen, in der Schweiz sehr häufig auch Geissblueme, beide Bezeichnungen sollen wohl die Häufigkeit und den geringen Futterwert der Pflanze an- deuten, vgl. Marzell, Tierpfl. 139. Gichorium Endivia. Endivie. Äutife. (H.-R. XXXVI). Girsium arvense. Acker-Distel . Danoisa (H.-R. 32, N. 40). „Danvisa" bei N., der offenbar die Angabe von H.-R. nur übernommen hat, ist jedenfalls ein Druckfehler. Der Name ist 113 mir unklar; steckt im ersten Bestandteil „Dorn"; vgl. unteü Galeopsis tetrahit! Clematisvitalba. Waldrebe, \. Judestrick {Ohdt). % Liere (üntrasried). 3. Teufelszwirn (N. 20). 1., 3. nach den strickartigen Stengeln dieser „Liane", vgl. Hexenstrang, -zwirn (Salzburg), Teufelsreben (Kärnten), Deutvels- ranken (Braunschweig). — 2. Schon althochd. liela, der Name hat sich besonders in den oberdeutschen Mundarten erhalten, vgl. Hegi III 511. Colchicum autumnale. Herbstzeitlose. 1. Butterwecken (Pfaffenh., Ketterschwang, N. 5G). 2. Giftblutne (N. 56). 3. nackende Hure (Ehrhart 1813, 152). 4. Kühdutte (Dinkel- scherb.). 5. Külie (N. 5G). 6. Mutschein (Lauingen). 7. Nacht- gunkeln (N. 56). 8. Theklaztvieheln (Birkach bei Lindau). 9. Zeitlos (mittl. Mindeltal). 1., 4., 5., 6. Die Samenkapseln werden bald mit Butterwecken, bald mit Kuheutern (Kuhdutten), mit Kühen oder Kälbern (= Mut- schel) verglichen: Kuckuckswech (Gotha), Muhkuh, Mutschen- kühchen (Eifel), Kaibin (Oberösterreich), Kühla (Schwab. Alb), Kuhdiizeu (Hessen), vgl. auch Marzell, Tierpfl. J8, 27, 28. — 3. "Weil ohne Blätter erscheinend, vgl. nakede Jumfer (Bremen), nakete Kathl (Tirol). Der angegebene Name ist auch im Bayrisch- Österreichischen und im Fränkischen verbreitet. — 7. „Weil zur Blütezeit das Nachtspinnen angeht" ; ^pinnhlume (Gotha, Schwab. Alb). — 8. „am Theklatage in der 12. Stunde gegraben und als Amulett getragen hilft gegen Kopfweh" (N. 56). — Zu allen Namen vgl. Hegi II 195 f. Gonium maculatum. Gefleckter Schierling. Wüter e- Stengel (Birkach b. Lindau). Nach den giftigen (Tollwut erzeugenden) Eigenschaften, vgl. Wü- terich, Wütscherimg (XVI. Jahrh.) und oben Anthnscus silvestris. Gonvallaria maialis. Maiglöckchen. Mai(en)blümle (H.- R. 62, N. 55). Gornus mas. Kornelkirsche. Z>M>W*^0e (FI.-R. XXXV, N. 37). Die Etymologie dieses auch anderwärts verbreiteten Wortes steht nicht fest; vgl. Fischer Wb. II 223. Cornus sanguinea. HartriegeL Hundsheeren (N. 36). Über diesen Namen, der für viele giftige und im Volk als giftig geltende Beeren gebraucht wird, vgl. Marzell, Tierpfl. 139. Gorylus Ave Dana. Hasel. Märzennudeln [die männlichen Blütenkätzchen] (H.-R. 53, N. 40, Dinkelscherb.). 8 114 Nach der Form der Blütenkätzchen und der Blütezeit im März, vgl. BaseLnndel (Steiermark). Gorylus tubulosa. Lampertsnuss. Euhrnuss (Augsburg: Popo witsch 40, der Tragus 1630 zitiert). Wohl wegen der roten Farbe (daher auch ]^lutnuss) mit der (roten) Ruhr in Verbindung gebracht. Crataegus Oxyacantlia. Weissdorn. 1. Hechele - Butzen (N. 33). 2. Mehlbeere (H -R. 20, Obdf.). 3. Mehlbonzen (N. 33), Meahlbunzen (Ijauingen). 4. Mehlstumba (Lauingen). 2., 3., 4. Die Früchte werden bei der Reife mehlig; -bon- gen, -bimsen scheint aus -butze, -butte entstanden zu sein. — 4. „-stumba" ist wohl gleichbedeutend mit „-butte" und meint etwas Kleines, Dickes. Cucumis sativus. Gurke. Gukumer (N. 33). Allgemein alemannisch (Fischer Wb. III 903, Elsäss. Wb. I 201), aber auch stellenweise im Mittel- und im Niederdeutschen; vgl. auch Kluge ^ 147. Guscuta. Seide, liingel (H.-R. 40, N. 43, Obdf.). Weil sich dieses Schmarotzergewächs an anderen Pflanzen hinaufringelt. Dapline Mezereum. Seidelbast. 1. Insigel (Hohenschwan- gau: Delling II 2). 2. Luzeile (N. 48). 3. Siglander (Algäu: Sclirank, Bayr. Reise 178G, 147, Delling II 160). 4. Xp/and (Lauingen). Wohl alle Formen (auch 2 ?) gehören zur Wortgruppe Sei- delbast, Zeiland, vgl. Insiegel (Berchtesgaden : Schrank, Natur- hist. Briefe 1785 II 213), Linsigl (Salzburg: Storch 126), Zißand (Gesner, Horti german.), Xiland (Aarau: Mühlberg 142), vgl. auch Grimm Mythol. ^ 335, 998 f. Daphne striata. Steiiiröschen. Bergnägde (Algäu: N. 48, Dalla Torre 29). Nach den duftenden, nelkenähnlichen Blüten, vgl. Syringa. Baue US Carola. Möhre. Merchenstengel (N. 36). Das Wort „Stengel" wird im besonderen Sinn gern von der- ben, harten, schlechtes Futter gebenden Stengeln gebraucht, vgl. auch oben Conium ! Dianthus caesius. Pflngst-Nelke. L Bßngstnügele (N. 24). 2. Toätennägele (N. 24). 3. Veüsnägele (N. 24). 1. So allgemein auf alemannischem Gebiet (Fischer Wb.1 1047, Elsäss. Wb. I 762, Schweiz. Id. lY 694). — 2. Wird gern auf 115 Friedhöfen gepflanzt, vgl. Grahnägeli (Churfirstengebiet : Baum- garten 124). — 3. Nach der Blütezeit um St. Veit (= 15. Juni). — Das für Memmingen angegebene „Baure- nagele" wird von Fischer Wb. I 727 bezweifelt. Dianthus Garthiisianorum. Karthäuser-Nelke. \. Rahen- nelke (Burgmagerbein). 2. Schusternägele (Schwabmünch.). 1. In Steiermark heisst Gentiana venia Rahennagerl. — 2. Auch dieser Name gilt sonst für Gentiana verna (vergl. dies !) Dianthus superbus. Pracht-Nelke. Eiednägele (N. 24). Wegen des Vorkommens auf „Rieden", vgl. Statice purpurea. Dicentra spectabilis. Flammendes Herz. Hearzla {Kwiz^nh..). Nach der Blütenform, vgl. Bamhelherzche, gebrochenes Hera, Marienherz (Nahegebiet), Herzli, Fratie(n)-Herz (Schweiz. Id. II 1659). Elaphomyces granulatus. Hirschtrüffel. Hirschkugel (Obdf.). Man glaubte, dass der Pilz aus dem Samen des Hirsches ent- standen sei oder dass der Pilz von diesem Wild aufgesucht werde ; bereits die althochd. Glossen kennen einen hirzswam, vgl. auch Hirschbrunst sowie Marzell, Tierpfl. 101. Epilobium. Weidenröschen. (Die am Wasser wachsenden Arten) Bachrösle (N. 33). Equisetum arvense. Acker-Schachtelhalm. Katzeschwäns (Lauingen), Katsenwedel (N. 59, Wertingen. Kutzenh.). Über diese sehr verbreiteten und alten Bezeichnungen vgl. Marzell, Tierpfl. 58. Erica carnea. Frühlings-Heide. Rihlehard (Algäu: Sendt- ner 820, N. 42), Riebelehart (Obdf.). Steckt im 2. Bestandteil „Had" = Heide? Was bedeutet das erste Wort? Eriophorum. Wollgras. Bettfedern, Federn (N. 57). ■ Nach dem wolligen Fruchtstand, vgl. Federn, Weiherfedern (Böhmerwald), Judenfedern (Erzgebirge), Moosfedern (Salzburg) und Hegi II 16. Euphorbia Cyparissias. Wolfsmilch. Warzenkraut (N. 48). Im ganzen deutschen Sprachgebiet verbreiteter ,, Name ; der Milchsaft der Pflanze dient zum Wegätzen von WaV2eii''(V^l.'"oben Chelidonium !). ' : ■• ' Euphorbia Lathyris. Spring -Wolfsmilch. 1. Kreuzstück (N. 48). 2. Springwurz (N. 48). ".;„ ^ 1. Nach den kreuzweise gegenständigen Blättern, schon mittel- hochd. cruce-, cruz-, eruzesworz. — 2. „Wird Springwurz ge- 8* 116 nannt, indem eingestochene Dornen nach Auflegen der Blätter so- gleich herausgehen, ja die Wurzel zu gehöriger Zeit gestochen und auf entsprechende Weise präpariert und gesegnet soll die Kraft haben, versperrte Schlösser ohne Schlüssel aufspringen zu machen!" Vgl. mittelhochd. springwurz, ferner auch Treibkraut, -körner. Am Bodensee wird die Pflanze auch „Tribus" [Treib' aus] genannt (gefl. Mitteil. v. H. Lehrer Ruess -München). Die mythologische Springwurz wird auch als Polygonatum oder Paeonia gedeutet. Euphrasia officinalis. Augentrost. Heideln (N. 45). Nach dem Standort auf Heiden? Evonymus europaeus. Pfaffenkäppchen. 1. Käppele (H.-R. 14). 2. Pfaffenschlappe (Algäu: Schrank, Bayr. Reise 1786 146, Delling I 70, N. 28). 3. Rosenkranzhlume (Aitrang, B.- A. Obdf.). 1. Allgemein verbreiteter Name (meist in Zusammensetzung mit Pfaffen-) nach der Form der Früchte, vgl. Käppiein (Mat- tuschka I 179), Chäppeli (Aargau: Mühlberg 34). — 2. „scheint nur oberschwäbisch zu sein" (Fischer Wb. I 1003). Zu „Schlappa" =: ausgetretener Schuh oder nur missverstanden aus „-kappa" ? — 3. Die Früchte werden von Kindern zu Rosenkränzen aneinander gereiht, daher auch fränk. Batterie [zu beten] (Fischer Wb. I 676). Fagus silvatica. Rotbuche. Büachala [die Frucht] (H.-R. 53). Foeniculum capillaceum. Fenchel. 1. Brodsamen (N. 36). 2. Femis [Druckfehler st. Fenis'f\ (N. 36), Fenis (H.-R. XXXV). 1. „Weil oft unter das Brot gebacken". — 2. Über die schwäbischen Formen des Wortes vgl. Fischer Wb. II 1051. Fragariavesca. Wald-Erdbeere, ^rfcr (N. 30), Ö/6r (Wald- kirch, B.-A. Günzbg.). Über die alemannischen Formen von „Erdbeere" vgl. Schweiz. Id. II 1463 und Fischer Wb. II 772. Fraxinus excelsior. Esche. Asche (H.-R. 38, N. 43). Galanthus nivalis. Schneeglöckchen. 1 . Märzenglöckle (N. 55). 2. Schneetröpfle (N. 55). 1. Nach der Blütezeit. — 2. Nach der Farbe, vgl. Schnee- iröpferl (Oberösterreich). Galeopsis tetrahit. Hanfnessel. 1. Braunnesseln (N. 46). 2. Danoisen (Memmingen : H.-R. 46 , N. 46) , Banaisse (Untrasried). 1. Es erscheint mir zweifelhaft ob der Name mit „braun" zusammenhängt; höchstens könnte das „braun' in der Bedeutung 117 violett in Betracht kommen (vgl. unten Thymus!). Ähnliche Be- zeichnungen auf alemannischem Gebiete sind : Brün-Nessle (Schweiz. Id. IV 806), Brandkraut, -nessel, Brennkraut (Fischer Wb. I 1348, 1349, 1401). — 2. Den interessanten auch für Cirsium arvense (vgl. oben) angeführten Namen vermag ich nicht mit Sicherheit zu deuten, H.-R. vermuten eine Entstellung aus „Domeisen", was aber höchstens für Cirsium arvense passen könnte. Der Name dürfte wohl zu dem plattdeutschen Dannettel, dem fränk. JDahn- nessel, dem bayr.-österreich. Daun, Doan und dem schwäbischen Daoessel gehören, lauter Bezeichnungen für die Galeopsis-Arten. Vielleicht liegt doch eine Verstümmelung von „Dorn-Nessel" vor wegen der rauhen Behaarung und der Ähnlichkeit der Blätter mit denen der Nessel. Oder ist das Wort an Tau(h)nes8el angelehnt? Galium Mollugo. Gemeines Labkraut. \. GUederhraut {ß'xrk- ach b. Lindau). % Grillenkraut (Kutzenh.). 1. „Im Absud angewendet gegen Gliederkrankheit der Kühe"; vgl. auch mittelhochd. lidwurz, Ghederkrettich [= -kraut], Glieder- gänglein (Riesengebirge: Schreiber 76). Wahrscheinlich gab der gliederartig zusammengesetzte Stengel Anlass zur Benennung, auf die hin dann die Pflanze gegen Gliederschmerzen Verwendung fand (Signatura verum!). „Ein Fussbad von diesem Kraut gemacht/ zeucht auss alle Müdigkeit der Glieder / so man die Füsse darin badet. Etliche machen ein Pflaster daraus .... Streichens auff ein Tuch / vnd legens über die vermüdeten Glieder" (Tabernae- montanus, Kreuterbuch 1613, 446 E). — 2. Im Bayrisch-öster- reichischen ist die Schafgarbe das Grillenhraut, vgl. Marzell, Tierpfl. 176. Gentiana punctata. Funkt - Enzian. Eddwurg (Algäu: N. 43). Gentiana verna. Frühlings-Enzian. 1. Rossmucken (Günzh., Kutzenh.), Rossmuckenveigerl (N. 43). 2. Rossnagd, Ross- nägele (H.-R. 39, N. 43, Obdf., Pfaffenh.). 3. Schneiderle (N. 43). 4. Schuh-, Schusternägala (Obdf.). 5. Soldaten- hlüamla (Lauingen). 1. Nach einem besonders in Schwaben weit verbreiteten Aber- glauben bekommt man durch das Riechen an dieser Frühjahrs- pflanze „Rossmucken" (=: Sommersprossen). Über die Bedeutung dieses Aberglaubens vgl. Marzell, Frühlingsblumen im Volksglauben in „Natur u. Kultur" VIII 1911, 420. — 2., 4. Nach der Form der Blüte ; vgl. auch Schuasternagerl (Oberbayern). — 3. Vielleicht eine Art Kosename für das niedliche Blümchen. — 5. Eine An- spielung auf die blaue Uniform der bayrischen Soldaten, vgl. unten Pulmonaria! 118 Geum rivale. Bach-Nelkenwurz. 1. Bachrösle (N. 31). 2. Blutströpflein (Dinkelscherb.)- 3. Kuhglocke (Kempt.)- 1. So auch im Thurgau (Eberli 153). — 2. Nach der roten Farbe der Blüte auch in Altbayern Blutströpfchen. — 3. Nach der Blütenform ; vgl. GlöcJcchen (Ostpreussen : Lemke I 73), Bach- Glöggli (Schweiz. Id. II 615), RotzglocTcen [sie!] (Altbayern: - Marzell, Altb. Volksb. 9), Wüte Elocken (Schleswig: Prahl 170), Hersglocken (Oberharz: Schumann 1910, 142), Judenglochen (Frischbier, Preuss. Wb. I 320). Geum urbanum. Echte Nelkenwurz. Nägeleswurz (N. 31). Nach dem nelkenartigen Geruch des Wurzelstockes, daher auch mlat. Caryophyllata (caryophyllus = Nelke) und daraus mittelhochd. Qarafel. Glechomahederacea. Gundermann. Gundelrieme {^. ^:^). Gunderiema (Augsbg.). Aus Gundelrebe, vgl. auch Gundlreama (Schwab. Alb : Losch 13) und Fischer Wb. III 926. Hedera Helix. Efeu. Immergrün (N. 36). .. So auch in der Schweiz (Schweiz. Id. II 752) und im nord- westl. Deutschland (Focke I 259). Helianthus tuberös us. Erdbirne. Russische Bodenhirn (Günztal: H.-R. XXXV). Weist wie wälschi Herdäpfel (Elsäss. Wb. I 58) und Polnische Kartoffeln (Nahegebiet: Geisenheyner 337) auf die Herkunft aus der Fremde hin. Die Pflanze stammt aus Nordamerika. Vgl. auch Spitzer L., Die Namengebung bei neuen Kulturpflanzen im Französischen, in: Wörter u. Sachen IV. Bd. 1912, S. 122 ff. Heracleum Sphondylium. Bärenklau. 1. Bichel (Algäu: N. 36). % Gelt (Algäu: N. 36). 3. rauhe Scherre (FI.-R. 25, N. 26). 4. Stengel. 1., 3. Vgl. oben Anthriscus. — 4. vgl. oben Daucus. — 2. = Geld, weil die Früchte spielenden Kindern als „Geld" dienen ? Herminium Monorchis. Knollenorchis. Hunhele (Rieden b. Füssen). Wegen des honigähnlichen Duftes; auch im Churfirstengebiet Hungblüemli (Baumgarten 165). Hieracium Pilosella. Kleines Habichtskraut. Mausöhrle (N. 42). Schon in den althochdeutschen Glossen wegen der graubehaarten '' Blätter als musora, musere bezeichnet, vgl. Marzell, Tierpfl. 42. 119 _ Hypericum p e r f o r a t u m . Tüpfel-Hartheu. Fraue/nlcrant (Ostalgäu: Reiser II 156, Obdf.). Im Ostalgäu geht die Sage, dass auf dieses Kraut die Mutter- gottes getreten sei als sie über das Gebirge ging, während sie gerade ihre Zeit hatte, weshalb man rote Finger bekommt, wenn man die Blüte und Blätter zerreibt (Reiser II 156). Dasselbe er- zählt man am Lechrain vom Saichblümel (Taraxacum), das daher neben seinen grünen Blättern immer e i n blutrotes habe (Leo- prechting 99). Die Pflanze wird in der Volksmedizin auch gegen Frauenkrankheiten (Bleichsucht u. s. w.) verwendet ; vgl. ferner FrauenTcraut (Leoprechting 190, Fischer Wb. II 1712), Jumpfere- hrut (Elsäss. Wb. I 530). „Wenn ein Weib in schwären Kiuds- nöthen ligt / soll man sie mit dem dürren Kraut beräuchen : Etliche beräuchen die sechswöchige Weiber darmit / derohalben nennet man es an etlichen Orten unser Frauen wurtz" (Tabernaemontanus, Kreu- terbuch 1731, 1251 D). Hyssopus officinalis. Ysop. Zwischpiss (Tannheim a. d. Mindel). Eine der vielen Entstellungen aus Ysop ; vgl. Zischb (Schwaben : Bück 1865, 36) und unten Satureia. Iris germanica. Deutsche Schwertlilie. 1. Fledermaus (Untrasried). 2. Kaminkehrla (Kutzenh.). 1. Besonders im Oberdeutschen verbreitete, aber auch im Niederdeutschen und im Dänischen vorkommende Bezeichnung nach den flatternden Perigonblättern ; vgl. Marzell, Tierpfl. 5. — 2. Vergleich mit dem Besen des Kaminkehrers. Iris Pseudacorus. Wasser -Schwertlilie. 1. Gelhe llgen (H.-R. 61, N. 55). 2. Wusserilgen (N. 55, Pfaffenh.). Das Volk stellt die Pflanze (vgl. Schwertlilie!) zu den Lilien (oberdeutsch „Ilge"), auch die alten Botaniker nennen sie „gel Lilien". June US. Binse. Binsga (Kutzenh.). Vgl. unten Scirpus. und Fischer Wb. I 1124. Juniperus communis. Wacholder. 1. Reckliolder {Schm.Q[\eY Wb. II 44). 2. Weghalfterer (Algäu: DeUing II 201), Weg- haff'terer (Ulm, Füssen: Schmeller Wb. II 876), Wehhaider (N. 52). 1. Allgemeine Bezeichnung des Strauches im Alemannischen. — 2. Wie das ebenfalls schwäbische Wechalter beweist aus Wacholder; die beiden erstgenannten Formen dürften jedoch heut- zutage kaum mehr im Gebrauch sein, wenn sie dies, was bei der Unsicherheit der Quellen zweifelhaft ist, überhaupt waren. M20 Juniperus Sabin a. SeTeiibaum. Seafr (Obdf.), Sevnhaum (Bertele D. G.). Aus dem lat. sabina ; ähnliche Formen in allen oberdeutschen Mundarten. Lens esculenta. Linse. Leinse (N. 30). Leontopodium alpinum. Edelweiss. Hawe^flr&Äf (Reiser II 708). Der alte einheimische Name für das Edelweiss. Es ist be- merkenswert, dass diese dem Volke allgemein bekannte Pflanze in den ganzen Alpen so gut wie keine Volksnamen hat, sondern überall mit dem von den Touristen importierten Namen „Edel- weiss" belegt wird, -tahhe = Pfote, vgl. oben die verwandte Antennaria ! Leucoium vernum. Märzglöckchen, 1 . Märzenblümle, -glöckle (N. 55). 2. SchneeglöcMe (N. 55). Vgl. oben Galanthus! Levisticum officinale. Liebstöckel. Luixenstickl (N. 55). Eine der vielen Verdrehungen des Namens „Liebsteckel", der seinerseits wieder aus levisticum entstanden ist; vgl. Marzell, Das Liebstöckel, Natur wissensch, Wochenschr. N. F. XI 1912, 327 f. Ligustrum vulgare. Rainweide. L Hundsbeeren (N. 42). 2. Tintenbeeren (N. 42, Lauingen). 1. Vgl. oben Cornus sanguinea. — 2. Wegen der schwarzen Farbe der Beeren und weil die Kinder daraus „Tinte" bereiten, auch anderwärts so benannt, vgl. z. B. Schweiz. Id. IV 1473. Lilium bulbiferum. Feuer-Lilie. Fuirilge (Obdf.). Nach der roten Blütenfarbe. Lilium candidum. Weisse Lilie. 1. Ilga (Bertele D. G.). 2. Josephs-Uga (Obdf.). Die oberdeutsche Form von Lilie. — 2. Wegen der weissen Farbe (als Symbol der Umschuld) nach dem hl. Josef benannt, vgl. Josephinilge (Nordwestböhmen: Tschernich 24). Lilium Martagon. Türkenbund - Lilie. Goldwurzel Qii. b&). So auch bei den Botanikern des XVI. Jahrh. ; nach der gold- gelben Zwiebel. Lonieera Periclymenum. Deutsches Geisblatt. Irichsrose [Jerichorose] (H.-R. XXXV). Bereits bei Tabernaemontanus , Kreuterbuch 1731, 1301 ^.Bosen von Jericho", das vielleicht in Anlehnung an Georgenrose (Nemnich II 441) entstanden ist. Die echte Jerichorose ist ein in Palästina heimischer Kreuzblütler, die Anastatica hierochuntica. m Lonicera Xylosteum. Heckenkirsche. Judenkirschen (N. 38). Verächtliche Bezeichnung für die nicht essbaren, kirschen- ähnlichen Früchte; anderwärts auch Bezeichnung für die Früchte von Atropa Belladonna und Physalis Alkekengi. Lotus corniculatus. Hornklee. 1. FrauenschühJe (N. 29, Pfaffenh.). 2. HerrgottschUhle (N. 29). 3. Himmelschlüsfiel (Un- trasried). 4. Pantöffele (H.-R. 16, N. 29). 1, 2, 4 Nach der Blütenform; gleiche oder ähnliche Bezeich- nungen fast in allen deutschen Mundarten. — 3. Wegen der frühen Blütezeit; auch im Böhmerwald (Schreiber 45) und in Oberöster- reich (Pfeiffer 44) so genannt; sonst kommt der Name der Primula zu; vgl. Schlüsselblume (Oberösterreich: Pfeiffer 44), Osierflämmken (Westfalen: Holtmann 110). Lychnis flos cuculi. Kuckucks - Lichtnelke. 1. Gockeler, Gockelerkamme (N. 25), Gockel (Affaltern, B.-A. Werting.). 2. Kuckuckskraut (N. 25). 1. Nach der roten Blütenfarbe mit dem roten Hahn („Gockeler") verglichen (Marzell, Tierpfl. 72). — 2, Wegen der frühen Blüte- zeit allenthalben nach dem frühlingsverkündenden Kuckuck be- nannt; vgl. Marzell, Tierpft. 184. Lycium barbarum. Teufelszwirn. Traueriveide (H.-R. XXXVI, Obdf.). Nach den herabhängenden Ästen. Lycoperdon Bovist a. Bovist. 1. Rabbaschoiss (Lauingen, Batzenhof. b. Augsbg). 2. Staubäpfel (Obdf.). 1, z= Rabenfurz, vgl. Wolfsfurz, -fisi, Bubenßsf, Rahevey (Nemnich 11 472) und Marzell, Tierpfl. 153. — 2. Nach den staubfeinen Sporen des kugeligen Fruchtkörpers. Lycopodium clavatum. Keulen - Bärlapp. 1. Böckadaas (Obdf.). 2. Hexenkraut (Obdf.). 3. Nudlmies (Muthniannshof.). 4. Saukraut (H.-R. 75, N. 59). 1. Daas = eigentlich Tannenreiser; Bäckerdaas, weil Büschel von Bärlapp von. Bäckern als Ofenwischer benützt werden (gütige Mitteilung von Herrn Lehrer 0. Six, Ronsberg B.-A. Obdf.) oder wegen der mehlartigen Sporen (Hexen-, Drudenmehl) '? Vgl. Bäcken- . cfras (Kärnten: Zwanziger 3.) — 2. So auch in Steiermark, im . Riesengebirge und im Egerland, vgl. Trudenkraut (Fischer Wb. H i: 420). — 3. Nach den nudeiförmigen Sporangienständen, vgl. Nudel- f stupp [-stupp 1= Staub] (Steiermark). — 4. Als Heilmittel bei K Schweinekrankheiten verwendet? 122 Lysimachia vulgaris. (Trold-Felberich. T ^austvur^ (Ohdt). Mit dem Absud der Pflanze wäscht man das Vieh, um die Läuse zu vertreiben; in Anhalt heisst Lysim. thyrsiflora ^,gelbes FlohkrauP' (Staritz 79). Malva neglecta. Käsepappel. 1. Bachstewkäschm (Günzbg.), Käsle (H.-R. 12, N. 26). 2. Butterwecke (N. 2(3). 3. Pappala (Bergheim b. Augsbg., Kutzenh.), Boss- [f. M. silvestris], Käse- pappel (N. 26). 1. Nach den käse- bezw. butterähnlichen Früchten, die von Kindern gegessen werden ; ähnliche Namen im ganzen deutschen Sprachgebiet. — 3. Bereits althochd. papula, mittclhochd. papele = Malve, vielleicht zu mittellat. pappa = Kinderbrei, nach den von Kindern gegessenen, breiartig schmeckenden Früchten. Melandryum rubrum. Rote Lichtnelke. Himmelschlüssel (H.-R. 10, N. 24), Schlüsselblume (Ehrhart 1813, 161). Nach der frühen Blütezeit, vgl. auch Lotus corniculatus und Priraula ! Mentha silvestris. Boss-Minze, Fraumünze (H.-R. 45, N. 45). Wie viele stark aromatisch riechende Pflanzen (z. B. Tana- cetum baisam.) nach „unserer lieben Frau" benannt, vgl. Fraue- hlätter, -kraut (Fischer Wb. II 1709, 1712). Meum Mutellina. Madaim. Mardim (Algäu: Sendtner 781, N. 35). Der lateinische Artname scheint aus dem Deutschen entlehnt zu sein, vgl. bayr.-österr. Madauv^ Schweiz. Mutter)} (s. auch unten Plantago alpina). Über die Etymologie vgl. Schweiz. Id. IV 579. Morchella. Morchel. Moranche (N 60, Obdf.). So auch auf der schwäbischen Alb ; bayr.-österr. Maiirache(rl). Muscari botryoides. Traubenhyazinthe. 1. Bloue Hüatla (Wertingen, Lauing.). 2. Krügla (Obdf.). 3. Märzekälble (Kaufb.). 4. Träubla (Werting., Lauing.). 5. Zuckerhüatla (Werting., Lauing.). Nach Form und Farbe der Blüten, vgl. Krüagla (Schwab. Alb), Träuhle (Fischer V^b. II 329), Blauträuhl (Teplitz: Laube 1896, 15), Zuckerhüatlan (Kärnten: Zwanziger 29). Bei letzt- genanntem Wort denkt man wohl auch an das blaue Papier der Zuckerhüte. — 3. Dürfte wohl = -kölble sein, eine Meinung, die auch Losch 2 für das bei Tuttlingen gebrauchte Kälbla vertritt ; vgl. auch Kölhelen (Innsbruck : Dalla Torre 43), Tuhe-Cholhe(n) (Aargau: Schweiz. Id. III 228) und Hegi II 256. 123 Narcissus poeticus. Weisse Narzisse. 1 . Glashlumc (Untras- ried). 2, llgen (Algäu: Delling 11 1). 1. „Glas" = hier vielleicht Glasbecher nach der Form der Blüte; möglicherweise ist aber auch „Gläsli", ein in der Schweiz weit verbreiteter Name für Hyazinthe (und ähnliche Zierpflanzen) damit zu vergleichen (Schweiz. Id. II 644). — 2. = Lilie; so auch in der Schweiz, in Nordböhmen Nilche, Nilge, vgl. Hegi II 315. Nardus stricta. Borstgras. Falgev, Falken (Algäu : Sendtner, N. 59), Falche (Ostalgäu, Unter. Algäu : Reiser II 697), Falke (Ober. Algäu, Bergstätten: ebda.). Schweiz. = Fachs, Faxen (Schweiz. Id. I 655), die ihrer- seits zu mittelhochd. vachs =; Haarschopf (wegen der borstigen Blätter) gehören, ist wohl nicht hieher zu stellen. Vielleicht zu Schwab. Falche (= Falbe, gelbliches Pferd) nach der Farbe der herausgerissenen und verdorrten Rasen? Vgl. Fischer Wb. II 922. Nigella damascena. Jungfer im Grünen. 1 . Hannchen im Busch (Ehrhart 1813 174). 2. Hexenkraut (Wertingen). 1. Vgl. Gretl im Busch, in der Staud'n, in der Heck u. s. w. (Hegi III 474); andere Mädchennamen als Gretl sind sehr selten. — 2. Vgl. Hexli (Schweiz. Id. II 1827). N ig rite IIa nigra. Kohlröschen. Bräntele (Sendtner, N. 55, hat den Druckfehler Bräutele), Brantala (Lechtal: Reiser II 690), Brändle (Ober. Algäu, Bergstätten). Im Alemannischen sehr verbreitete Bezeichnung dieser Alpen- pflanze nach der dunklen (wie angebrannt aussehenden) Blütenfarbe, schon bei Aretius 1560, 234 b: Brändlin; vgl. auch Hegi II 365. Nymphaea alba (und Nuphar luteum). Weisse (und gelhe) Seerose. 1. Essikrüglc (N. 21), 2. Haarwurs (N. 21). 1. Wegen der kannenförmigen Frucht (bezw. des Frucht- knotens) schon bei Cordus 1543, 538: Seekenken, vgl. auch Kati- nelke (Osth'iesland) , Kahndelhlume (Schlesien). „Aus den der Reife nahen Fruchtknoten bilden die Kinder durch Aushöhlen derselben Krüge". — 2. „Weil die Wurzel in Lauge gesotten, lange und schöne Haare erzeugen soll". Tabernaemontanus 1731, 1119 H: „Es sollen die Jungfrauen diese Wurtzel stätigs in ihrer Laugen haben / und das Haubt darmit waschen / dann sie macht ein schön gelbes Haar". Alter Name — schon Brunfels 1532, 3 hat Horwurz, Horstrang — , der jetzt kaum mehr volkstümlich sein dürfte. Mattuschka I 478 hat fälschlich Harzwurz. Onobrychis sativa. Esparsette. Eperkl€e(N.30),Espei (H.-R.16). Allgemein schwäbisch (Fischer Wb. II 877), gekürzt aus Esparsette. 124 Ononis spinosa. Hauhechel. 1. Lahnidnrn {N.^9). 2. Ochsen- brech (N. 29). 3. Pflugstörs (N. 29). 4. Weische (Obdf.). 1. „Weil das Glied, in das man sich einen Dorn sticht, gern erlahmt". — 2. Alter Name; in der alten Nomenklatur wird die Pflanze auch resta bovis genannt. „Ochsenbrech darumb das seine würtzel ein pflüg etwan dörffen halten vnnd die ochsen oder die l^ferd daran im gange verhindern" (Fuchs, New kreutterbuch 1543, cap. 18). — 3. Vgl. remora aratri (alte Nomenklatur) und Ploog- steert (Mi, Wb. d. mecklenb -vorpomm. Mdart. 63), sowie Clemens Brentano in der „Gründung Prags" „Zwar könnte mich bei allen diesen Schätzen Der wilde Mägdekrieg in Sorge setzen ; Doch mahnt mich hier der kräft'ge Ackermann, Dass jenen ich auch Pflugsterz nennen kann". Mägdekrieg ist ebenfalls ein alter Name des Hauhecheis. — 4. Vgl. Weixen (Mattuschka II 136), Gweischwurs (Fischer Wb. III 616), Weista (Schwab. Alb: Losch 18), Witschge, Wigste, Wigstedorn, Wisstei, Ibste (Schweiz) zu Weisch (Geweisch) = Stoppelfeld. Orchis (bes. Morio). Knabenkraut, l. HimmelschJüssel (Kirch- heim: N. 55, Mulhmannshof., Obdf.). 2. Kukuk (Kutzenh.). 3. Teufel und Engel (Dinkelscherb.). 1. So auch in der Schweiz (Schweiz. Id. V 88, Wartmann 52), vgl. Lotus, Melandryum, Primula. — 2. Auch im Bayrisch-öster- reichischen als Frühlingspflanze nach dem Kuckuck benannt, vgl. Marzell, Tierpfl. 185. — 3. Nach den beiden Wurzelknollen: die schwärzliche vertrocknete ist der „Teufel", die weisse der „Engel", vgl. Johanneshand und TeufelsMaue (Nordwestdeutschl.), Engelkes und Teufelkes (Nassau), Adam und Eva (Altbayern, Kärnten) und Hegi II 337. Origanum Maiorana. Majoran. Maseraun (H.-R. XXXVI, Pfaffenh ), Mas(e)rau (Reiser II 720, Obdf.). Aus Maioran, vgl. Schweiz. Id. IV 446. Origanum vulgare. Dosten. 1. Bohler (Obdf.). 2. Daunsch (Untrasried). 3. Rehkraut (Untrasried). 1. Der Name kommt eigentlich dem Thymus serpyllum (vgl. unten !) zu. Dass jedoch diese beiden Lippenblütler vom Volke als nah verwandt (und sich nur durch die Grösse unterscheidend) betrachtet werden beweist auch die Bezeichnung „groasse Kenala" [Kenala = Thymus] für Origanum. — 2. Zu Dann = Galeopsis, mit der unsere Pflanze allerdings nur sehr wenig Ähnlichkeit hat oder zu Dost (Daust)? — 3. Eine Beziehung zum Tiere ist nicht gut denkbar; vielleicht wurde die Pflanze gegen das „Reh sein" (der Pferde) verwendet? 125 Oxalis acetosella. Sauerklee. 1. Guggarhroat (Obdf.). 2. HaseUättla (Obdf.), Hasenkleele (N. 28). 1. Bereits die Synonyma 1519 haben gouchbrot, auch sonst sehr häufig. Die Pflanze ist in allen germanischen und in vielen romanischen Ländern nach dem Kuckuck benannt, vgl. Marzell, Tierpfl. 161, 186. — 2. Die althochd. Gloss. haben hasensurap 'alleluia [= Oxalis], vgl. Marzell a. a. 0. 154. Paeonia officinalis. Pfingstrose. 1. Antoniusblumen {Kuizenh.). 2. Kohlrose (Pfaffenh.). 1. Wahrscheinlich wegen der Blütezeit um Antoni (13. Juni); möglicherweise liegt aber auch gleichzeitig eine Anlehnung an „Paeonia" vor, was bei den geradezu oft unglaublichen Ver- drehungen dieses Wortes im Volksmunde (vgl. Hegi III 455) nicht von der Hand zu weisen ist. Die Samen werden auch Antonius- Iciiriicr (Holfert 11) genannt. Bei dieser Benennung dürfte jedoch Antonius, der Einsiedler (17. Jan.) in Betracht kommen, der als Gichtpatron (vgl. Ilöfler, Das Jahr im oberb. Volksl. 1899, 8, 23) mit der gegen Girht angewendeten Pfingstrose (die Samen auch „Gichtkörner''^) in Verbindung gebracht wurde. — 2. So auch im Elsass wegen der dunklen Farbe (Elsäss. Wb. II 290) und in der Schweiz (Schweiz. Id. VI 1390); in der Göttinger Mundart (Scliam- bach 108) ist der Acker-Mohn die Kolrose. Kohlröserl ist ein weit verbreiteter Name für Nigritella. P a p a V e r r Ii o e a s. Acker-Moliii, 1 . Kornmäntcla (Pfaffenh.). 2. Scimalla (H.-R. 5, N. 21), Schneller (N. 24, Balzenliof b. Augsbg., Schwabmünch.), ISchnellblume (N. 21), Huaraschnalla (Laiiingen), Hurenschnälle (AfTaltern). 1. ■=: Kornmäudela (Kornmännchen) V Die Kinder verfertigen aus den Blüten oft Puppen. — 2. Auch sonst im Schwäbischen; die Kinder drücken die Blüten auf den Handrücken oder auf die Stirne, sodass es „schnallt" (vgl. unten Silene inflata), ,, Hirnschnall" schon bei Fuchs Kreutterbuch 1543. Zu Hurenschnälle vgl. das rheinfränk. Hureditsche. Paris quadrifolia. Einbeere. Schwarzhlatterkraut (N. 55, Lauing.), Schwarzblauterskraut (Kutzenh.). Vgl. Gutblatterkraut (Mattuschka I 354), Blat er e - Blatt (Schweiz Id. V 185), Pestbeere (Böhmerwald, Steiermark). Dass die Einbeere eine uralte Pestpflanze ist, geht auch aus folgender Sage hervor: „Eine Beere zwischen den Frauentagen gepflückt und auf den Hut gesteckt bewahrt vor Pest, Cholera und Seuchen. Ein Fuhrmann kam einst in eine Stadt, in der die Pest wütete. Er trug auf dem Hute eine solche Beere und blieb deshalb immer wohlauf. Die Leute wurden bald auf die heilkräftige Beere auf- merksam, denn sie strömte beständig einen blauen Rauch aus. Maq 126 bot ihm dafür eine hohe Summe und er ging auf den Verkauf ein. Kaum hatte er die Beere hergegeben, so war er eine Leiche (Andrian, Altausseer 1905, 136). Im Angeltal heisst es, dass drei über das Kreuz in die Ecke gehängte Einbeeren vor der Pest schützen (Zeitschr. f. österr. Volkskde. XI 190). In Thüringen werden die Blätter noch jetzt auf Schwären gelegt, damit diese aufbrechen (Matthias 1892, 148). Pastin a ca sativa. Pastinak. Fasternat (BirVinger, Schwab. Augsbg. Wb. 88). Persica vulgaris. Pfirsich. Jfförschich^ Pförschichapfel (N. 30). Phalaris arundinacea f. picta. Baiulgras. Jadenbündd (Obdf). Vgl. Jodahänder, Jodagras, Judeschwanz (St. Gallen : Wart- mann 55). Die Juden trugen im Mittelalter ein gelbes Abzeichen, wovon vielleicht das blassgelb gestreifte Gras benannt worden ist (Schweiz. Id. II 794). Möglicherweise bedeutet hier aber auch die Zusammensetzung mit „Jude" soviel wie unechtes, wertloses Band (vgl. Judenkirsche = Physalis Alkekengi); vgl. ferner Fürta- bandl [= Schürzenband] (Böhmerwald), l'ipsbändchen (Eifel), Bändche (Nahegebiet). Phaseolus vulgaris. Stangenbohne. Fisolen (Bergheim b. Augsbg., Pfaffenh.). So auch in den österreichischen Alpenländern; aus lat. pha- seolus. Die Kräuterbücher des 16. Jahrhunderts haben Faseln, Fasein, Faselen; vgl. auch Fischer Wb. II 963! P h r a g m it e s communis. Schilfrohr. Schiemen (N . 59). Das Wort vermag ich nicht zu deuten. Phyteuma orbiculare. Kugel-Teufelskralle. Katzendauhhe [= -pfote] (Obdf.). Bezieht sich wie Teufelskralle auf die krallenartig gebogenen Blumenkronen; vgl. Kühhörner (Gotha). Phyteuma spicatum. Ahren-Rapnnzel. Butterwurz (Alten- stadt). Die Wurzel wird von den Kindern gegessen. Pinguicula vulgaris. Fettkraut, l. Butterwecke (N. 46). 2. Fettkraut (N. 46). 3. Flieyenfresser (Dinkelscherben). 4. Schmalzhlättle (N. 46). 1., 2., 4. Nach den fettigen Blättern, vgl. Buttergras (Böhmer- wald: Schreiber 126), Butterkraut (Oberösterreich: Sailer I 11), Anke(n)-Ghrut (Schweiz. Id. III 887), Schmal shläckli (Baum- garten 157), Schmeerkraut (Tirol: Dalla Torre 49, Kärnten: 127 Lexer 222). — 3. Vgl. Flügefänger (Thurgau: Ebeiii 167). Die an den klebrigen Blättern hängenbleibenden Mücken werden be- kanntlich von der Pflanze verdaut. Pinus montana. Legfohro. 1. Dufe (Oberes Algäu: Reiser II 60.5), Taufern, Tüfern (Algäu: Sendtner). 3. Zunder (Rei- ser II 74ß). 1. Vgl. Daofra (Tannheimcr Tal : Zeitschr. d, Deutsch-österr. Alpenver. 1898. 169), zu roman. tevla = Krummholz, s. Fischer Wb. II 110. — 2. Vgl. Zunder, Zuntern (Tirol), Zundera (Vor- arlberg) zu roman. zondra = TiOgföhre. Nach den Zündern führt z. B. der Zunderkopf, ein Berg bei Hall i. T., seinen Namen. Pisiim salivum. Erbse. 1. Kicher (Ober. Algäu, Rergstätten: Reiser II 703). 2. Schafen (II.-R. XXXUl). 1. Aus lat. cicer (Kichererbse), bereits althochd. ch/hhira. — 2. In der Schweiz bedeutet Chäfe, Schüfe die Zuckererbse. Der Ursprung des Wortes ist unklar (Grimm Wb. VIII 2001). Plantago alpina. Alpen- Wegerich, liülz (Algäu: N. 47). Ebenso in Vorarlberg (Dalla Torre 52), in Graubünden Ritz. Die Etymologie steht nicht fest. Schweiz. Id. VII 1930 denkt an eine Abkürzung von Ritz-Gras (zu Ritz = steiler, aber begraster Bergabhang), macht aber darauf aufmerksam, dass die geographische Verbreitung des Wortes dazu nicht recht stimmt. Nach einer Schweizer Alpensage verwünschte einst ein gottloser Senner die drei besten Futterpflanzen der Almweiden, Cyprian (Cetraria is- landica), Muttern (Meum Mutellina) und Ritz (Plantago alpina) mit den Worten : „Verflucht sei Cvprian, Mutterue und Ritz Von z' underst bis zum höchste Spitz!" (Schweiz. Id. IV 578). Plantago laiiceolata. Spitz- Wegerich. Spitzfedern (H.- R. 49, N. 47, Obdf., lUertiss.), SpUzweöer(u) (N. 47, Lauingen, Eppishausen). Entstellt bezw. volksetymologisch angelehnt (an „Feder" und „weben") aus Spitz -Wegerich; ähnliche Formen auch sonst auf alemannischem Gebiete (vgl. Losch 18, Schweiz. Id. I 679). Plantago maior (und media). Grosser (und mittlerer) Wegerich. 1. (rrasfresser (N. 47, Pfaffenh., Kutzenhausen, Scbwabmünch., Augsbg). 2. Mungernudla (Obdf.). 3. Mit- fresser (Bergheim b. Augsbg., Kutzenh.). 4. Sauohren (N. 47, Günzburg, Afialtern). 5. Saurüassl (Lauingen). 6. Stric/c- naiidla (Obdf.). 7. Treibausnudia (Obdf.). 8. Vogelwürstle (Pfaßenh.). 9. Weyasauma [Wegsamen] (Obdf.). 10. Würstli (H.-R. 49, N. 46). 11. Zuckerbrod (H.-R. 49, N. 47). 1^^ 1., 2., 3. Weil diese Wegericharten durch ihre grossen dem Boden aufliegenden Blätter den Wiesengräsern den Platz weg- nehmen und diese unterdrücken („fressen"); vgl. Grasfresser (Thurgau: Eberli 169), Heufresser (St. Gallen: Wartmann 58). — 4. Nach der Form der Blätter, ebenso auch in anderen aleman- nischen sowie in fränkischen Mundarten, vgl. Marzell, Tierpfl. 43. — 5. Nach der Gestalt der Blüten- (bezw. Frucht-) Ähre; ebenso auch im Hennebergischen. — 2., 7., 8., 10. Nach der wurst- oder nudelartigen Gestalt der Fruchtähre; vgl. Würstli (St. Gallen), Roschemudel [Rossnudel] (Gottschee in Krain: Satter 115). — 7. Der erste Bestandteil des Wortes rührt wohl daher, dass die Blätter auf eiternde Wunden gelegt werden, die man sich durch Einziehen von Holzsplittern usw. erworben hat. Die Blätter sollen dann den Splitter ,, austreiben", d. h. die Auseiterung beschleunigen, vgl. oben Euphorbia Lathyris. — 9. Vgl. Wägalisoma (St. Gallen: Wartmann 58). — 11. Der Name wird hauptsächlich von Kindern gebraucht, die den etwas süss schmeckenden Blütenstand kauen, vgl. Himmelsbrot (Schwab. Alb: Losch 21). Polygala Chamaebuxus. Buchs - Kreuzblume. Fantöfferl (Aitrang). Nach der Form der Blüten, vgl. Unser lieben Frauen Schüherl (Marter 207), Frauenschüchl (Südtirol: Menghin 157), Miietter- gottesschüeii (Kt. Solothurn : Lüscher) und oben Lotus corniculatus. Auch mit einem Hühnchen wird die Blüte verglichen, s. Marzell, Tierpfl. 8. Polygala vulgaris. Gemeine Kreuzblume. Flusskraut (N . '2,^). „Weil es drei Tage vor Neulicht abgeschnitten und einge- näht gegen «Flüsse» bei sich getragen wird." Über Flüsse vergl. Hüfler, D. Krankheitsnamenb. 1899. Der Name ist sonst nirgends belegt, nachdem die Angaben von Pritzel-Jessen 285 und Holfert 69 auf die N e i d h a r t'schen zurückgehen. Polygonal um officinale. Salomonssiegel. Blutwurs (N. 56). „Die Wurzel von der Weisswurz im abnehmenden Mond ge- graben und frisch als Amulett angehängt, soll gegen langwierigen Blutfluss der Frauen helfen." Auch sonst tritt die Pflanze nicht selten in sympathetischen Mitteln auf, Polygonatum verticillatum. Quirl-Weisswurz. Hühner- augenwurzel (Obdf.). In anderen Gegenden wird meist P. officinale und multiflorum zum Vertreiben der Hühneraugen benutzt. Aus St. Gallen wird folgendes Rezept angegeben : „Von dem Wurzelstocke wird alle Abend ein Aug abgeschnitten ; dann legt man es während 1 0 Minuten in Essig und bindet es über Nacht auf das Hühnerauge. Nimmt man jeden Abend ein neues, so ist das Übel in 14 Tagen ver- 129 seh wunden;" vgl. auch Hühneraugenwurz (Tirol, Kärnten), Höar- miy'wurz'n (Niederösterreich), Ageste-Aug-Chrut (Schweiz.Id.III 886). Polygon umaviculare. Vogel-Knöterich. Säugras (N. 4^8). Verbreiteter Name für das überall wachsende (und wohl auch von Schweinen gefressene) Unkraut, vgl. Marzell, Tierpfl. 141. Polygon um Bistort a. Nattern-Knöterich. 1. Kehrwischle (Pfaffenh.). 2. Körpar [= Kehrbesen] (Obdf.). 3. Niidla (N. 48). Die Namen beziehen sich alle auf den walzenförmigen Blüten- stand, vgl. Hammelschwanz (Gotha), Lümmerscfiwam (Hinter- pommern, Riesengebirge), TTürstti (Schweiz), Chölbli (St. Gallen) und Hegi III 194. Potamogeton. Laichkraut. Fischkrüuter (Kutzenh.). Die dichten Bestände dieser Wasserpflanze dienen den Fischen als Verstecke und Laichplätze, vgl. Marzell, Tierpfl. 167. Potentilla anserina. Gänse-Fingerkraut. 1. Krampfkraut (N. 31, Obdf.). 2. Mauchenkraut (N. 31). 3. Nigglkraut (Obdf.). 4. Säukraut (Affaltern). 1. „Weil es in Milch gesotten gegen den Hundskrampf, auch Magenkrampf, helfen soll" (N. 31). — 2. „Als Mittel gegen «Manchen» böse Klauen des Viehes, wird das Kraut übergebunden"; auch in Oberösterreich (bei Gallsbach) Maukenkraut (Pfeiffer 46) Über die „Manche" s. Höfler, Krankheitsnamenbuch 404. — 3. Vielleicht aus (8a-)nikeikraut, einem ursprünglich für Sanicula europaea geltenden Namen, der später aber auch auf andere Heil- pflanzen (z. B. Dentaria) übertragen wurde. — 4. Nach dem Stand- ort auf Dorfangern, an Wegrändern u. s. w. Vgl. Marzell, Tier- pflanzen 87. Primula Auricula. Aurikel. Stein- tlagente (Füssen). Wächst an steinigen Orten, vgl. Stei(n)-Batänjesli (Grau- bünden : Schweiz. Id. IV 1806), Flueblume [Fluh. = Fels] (Schweiz, schon bei Aretius 1560, 234). Zu „Plageutt" vgl. unten Primula officinalis. Primula farinosa. Mehl - Primel. Kreuzarla, Kreuzgala (Obdf.), KreuMümle (N. 46), Mäkderkreusle (N. 4G). Weil die Pflanze in der „Kreuzwoche" blüht. Bereits Clusius 1583, 343 sagt von diesen „Kreutzblumen" : „a rusticis mulierculis quae flores eins manipulatim colligatos Viennam in forum deferunt iisque vendunt, quae serta et corollas nectunt Kreutzblumen nuncupatur eo quod Maio mense circa id tempus quod vulgari lingua Kreutzwochen (eae sunt rogationes) plerumque f lorent." Ein Beweis für das Alter und die Lang- lebigkeit eines echten Pflanzenvolksnamens ! Vgl. Kreusbtümtl (bayr.-österr,), Chrüeerli,, Ckrüser-ßlüemü (Thurgau : Eberli 170). 9 130 Primula of-ficinalis (und elatior). Schlüsselblume. 1. Badenke (Memmingen: Reiser II 687), Batenge (H.-R. 48), Badenga (Obdf), Bathenge (N. 4G), Pattenge (Birkach, B.-A. Lindau), Badeng% Badeng(e)le (Lindau: Alemannia XXIV, 254), Bartänge (Obdf. : Fisch. Wb. I 674), Bartengela (Tannheim a. d. Mindel, Bergheim b. Aiigsbg., Kutzenh.), Bagengga (Altus- ried : Reiser II 687, Muthmannshofen), Faginge (üntrasried). 2. Gladenta (Pfronten : Reiser II 687). 3. Maginga, Magenge (Mindelheim: Fischer Wb. I 674, Obdf., Ketterschwang), Mag- ginkeln (Kaufb.), Marggente (Füssen: Fischer Wb. I 674), Mahdingela (Dillingen). 4. Tee-MagginTcel (Kaufb.)- Alle Namen in letzter Linie auf lat. betonia, betonica (mittel- hochd. batonje, batenje) zurückgehend. Bock, Kreuterbuch 1539 I 43* nennt die Primula weiss Bathonien ,,darumb das die Bletter der Bethonien [-= Betonica officinalis, ein Ivippenblütler] sich et- was vergleichen." Über die zahlreichen alemannischen Formen des Wortes vgl. Fischer Wb. I 674 und Schweiz. Id. IV 1806. Im Bayrisch-Österreich, begegnet uns der Ptlanzenname als Plate- nigen^ Plateiner. — 4. Besondere Benennung für Pr. officinalis, die in der Volksmedizin zu einem Tee benutzt wird. Prunus avium. Süsskirsclie. 1. Kesper (N. 80), Keschher (Obdf.). 2. Gries-, Kriesber (Algäu: Schmeller Wb. I 1382, H.-R. 17, Üntrasried, Obdf., Mutlniiannshofen). 1. Aus KirscJi-beere, ähnliche Formen auch im Niederdeut- schen. — 2. Eriese allgemein die alemannische Form zu Kirsche, vgl. Kluge Wb. ^ 197. Prunus Gerasus. Sauerkirsche. J.«mcZe (H.-R. XXXIV, N. 30). Aus Amarelle und dieses aus lat. amarus = bitter. Prunus insititia. Kriechen-Pflaume, l. Haberschleh'j (N.^O)- 2. Hengst, (N. 30). 3. Koraschleh (N. 30). 4. Schlupfe (H.-R. XXXIV). 5. Ziperle (H.-R. XXXIV), Zipper (Dinkelscherb.). 1., 3. Nach der Reife der Frucht zur Zeit der Hafer- bezw. der Roggenernte. — 2. Nach der Form der den Testikeln des Hengstes gleichenden Früchten; vgl. auch Fischer Wb. III 1421. — 4. Pritzel-Jessen 314 gibt ein ,, Schlucken" für Oberschwaben an. — 6. Nach Pritzel-Jessen 314 zu Zibeben = Traubenrosinen. Prunus Padus. Traubenkirsche. 1. Eiheerhaum (N. 30)- 2. HeJseheer (Obdf.). 1. Es erscheint mir zweifelhaft, ob dieser Name richtig wieder- gegeben ist. — 2. Der Baum bezw. die Früchte heissen im Bayrisch- österreich. Elsen, Elsber, Elxen; vgl. HöHer, Volksmed. Bot. d. Germ. 62 ff. und Fischer Wb. 11 698. 131 Prunus spinös a. Sclilehe. Dornschlehen (H.-R. 17), Boara- schlcha (Kutzenh.). Pulmonaria officinalis. Lungenkraut. Franzosa {Lauing.). Die Blüten, die zuerst rot sind und später blau werden, er- innern wohl an die Uniform der Franzosen (rote Hosen!), ausser- dem mag noch die an Hosen erinnernde Form der Blüten zu dem Vergleich beitragen ; vgl. Bayern und Franzosen (Altbayern : Mar- zell, Altbayr. Volksb. 4), Pluderhosa (Camenz in Schlesien: Mitt. d. Schles. Ges. f. Vkde. XÜ 117), Plump-Hose (Aargau: Schweiz. Id. H 1695) und oben Gentiana verna. Quere US pedunculata. Stiel-Eiche. Haseleiche (N. 50). So schon im XVI. Jahrh. Quere US sessilifiora. Trauben-Eiche. Kohleiche (N. 50). Ranunculus acer (und ähnliche Arten). Scharfer Hahneii- fuss. 1. Olitzapßndlü (N. 19, Tannheini a. d. Mindel, Birkaeh, B.-A. Lindau), Glitsgetpfünnle (Pfaffenh.). 2. Hemiifel, Hempjele (Sendtner 727, N. 19). 3. Pfändlc (H.-R. 2, N. 19). 4. SchmaU- gala, Schmalzpfindia (Obdf.), ISchmalzlcachla (Bergheim b. Augsbg.). 1., 3., 4. Nach der glänzenden, glitzernden, schmalzähnlichen Farbe der Blüten. — 2. Zusammengezogen aus ,,Hahnenfuss", vgl. Jlaiiipfis, Uantplets (Thurgau), Uempfele (Tirol) und Hegi III 561. Ranuneulus arvensis. Acker-Hahiieufuss. 1. lyel (N. 19). 2. Wölfe (N. 19). Nach den stachlichen Früchten, vgl. Marzell, Tierpfl. 14, 17. Ranunculus Ficaria. Scharbockskraut. Gockeler (Kirch- heim, N. 19). Eigentlich = Hahn, warum? Vgl. oben Anemone nemorosa. Ranuneulus Flammula. Breuuender Hahnenfuss. Fyel- kraut (N. 19). Die an feuchten Standorten wachsende Pflanze soll die Egel- krankheit der Schafe verursachen, vgl. Marzell, Tierpfl. 174. Ranunculus Lingua. Grosser Hahnenfuss. Giftpjündla (N. 19). Ranunculus repens fl. pl. Kriechender Hahnenfuss (ge- füllt). Goldknöpfe (N. 19). Vgl. Goldknöpe, -knöpken (plattdeutsch), Dukatenblume (Ober- österreich) und Hegi III 557. 132 Raphanus Raphanistrum. Acker-Hederich. 1. Dille (Mnih- mannshof.), Weissa Dilta (Obdf., Lauing.)- 2. Weisser Hedere (N. 23). Vgl. unten Sinapis arvensis! Rhamnus Frangula. Faulbaum. 1. Nimdsbeeren (N. 29). 2. tidverhoU (H.-R. 14, Altenstadt). 1. Soll die Ungeniessbarkeit der Beeren andeuten, vgl. oben Cornus sanguinea und Ligustrura! — 2. Auch häufiger Bücher- name, da sich die Holzkohle gut zur Schiesspulverbereitung eignet. Ribes Grossularia. Stachelbeere. 1. /Spowe/^e (Memmingen : Popow^itsch, Versuch ein. Ver. d. Mdart. 1780, 557, Reiser 11 73G, Dr.Wiedemann-Augsburg), Spunelle (H.-R. 23). 2. Stecha- berle (Augsburg: Popowitsch a.a.O. 558), Stechbeere (N. 35). 1. Das Wort ist wohl romanischen Ursprungs und dürfte zu latein. spina :^ Dorn gehören, wie besonders auch aus der Form Spinellen (Mattuschka II 187, Nemnich II 1160) hervorzugehen scheint. Gehört auch das thüring. Spunsker (Hertel 1895, 232) hierher ? Ribes nigrum. Schwarze Johannisbeere. 1. Bocksbör(La.mng.). 2. Totenbeeren (Waldkirch B.-A. Günzbg.). 3. Schwarte Zeit- beere (H.-R. XXXV). 1. Verbreitete Benennung, nach dem widerlichen Gerüche, vgl. Marzell, Tierpfl. 77. — 2. Wohl nach der schwarzen Farbe der Beeren. — 3. Siehe Ribes rubrum! Ribes rubrum. Rote Johannisbeere. \. Eisperbeer, Eisperbs- beere (Kaufbeuren, Augsburg: Schmid 1831, 162). 2. Sante Hansber (Dinkelscherben, Muthmannshof.). 3. Zeitbeere (Mem- mingen: Ehrhart 1813, 133, H.-R. XXXV). 1. Etymologie unbekannt, vgl. Fischer Wb. II 680 und Ale- mannia IX 91. — 2. Bekanntlich nach der Reife der Früchte um Johanni: „6'. Johansbeerlm oder -treubtin werden auss keiner andern ursach also genent weder das sie umb S. Johans des Teuffers tag reiff und zeitig werden" (Fuchs, Kreuterbuch 1.543, cap. 257). — 3. Warum? Rosa canina fr. Hagebutte. 1. Ersibu (Algäu: Schrank, Bayr. Reise 142, Delling 1 158). 2. Hetschabetsch (Lauingen). 3. Mufeln (Algäu: Schrank a. a. 0. 146, Delling II 77, Schmel- 1er I 1573). 1. Verwechslung mit Berberis (vgl. oben), Dellings Angabe fusst sicher lediglich auf Schrank! — 2. Höfer, Etym. Wörterb, 133 1815 II 49 erklärt diese auch im Bayerisch-österreichischen ver- breitete Bezeichnung als ,,IIeckenbötzlein" (Hagebutte). — 3. Das Wort finde ich nur bei Schrank belegt (Delling, Schnieller und Nemnich II 1168 gehen sicher auf diese Quelle zurück!). Viel- leicht verschrieben aus „Hufein" (Hiefen)? Rubus fruticosus. Brombeere. 1. Bremiheere (H.-R. 18, N. 31, Fischer Wb. I 1395), Brembeere, Braunbeere (N. 31). 2. Hirschbollen (N. 31). 3. schwarze Imbr (Obdf.). Über die alemannischen Formen des Wortes „Bromheere"-' vgl. Schweiz. Id. IV 1471 und Fischer Wb. I 1435. — 2. Die Früchte gleichen dem Hirschkot, vgl. Galsklöss [=: RossäpfelJ (Unterfranken), Boarendreck [Bärendreck] (Mecklenburg) und Mar- zell, Tierptl. 70. Rubus idaeus. Himbeere. 1. Hohlbeere (H.-R. 18, N. 31, Kutzenh.). 2. Humbör (Sonthofen: Fischer Wb. III 1585). 3. rote Imbr (Obdf). 1. So auch bayrisch-österreichisch; vgl. auch Fischer Wb. III 1762. — 2. Über „Himbeere" vgl. Loewe, German. Pfianzennamen, Heidelberg 1913 und Marzell, Tierptl. 158, sowie Schweiz. Id. IV 1467. Rumex acetosa. Sauer- Ampfer. 1. Küakas (Dinkelscherb ). 2. Säuerling (H.-R. 50, N. 47). 1. Vgl. Kiikasahrod (Altbayern) und Marzell, Tierpfl. 162. Die ebenfalls von Kindern gegessene Carlina acaulis (vgl. oben!) heisst in Gottschee Wichrkashe [Viehkäse]. Rumex obtusifolius (und ähnliche Arten). Griud - Ampfer. 1. Butterblätter (N. 47). 2. KrottenUätter (Obdf., Pfaffenh.), Krotienstengel (H.-R. 50, N. 47). 3. Läuse [Bezeichnung der Samen bei den Kindern] (N. 47). 4. Scheissblätter (Rieden b. Fi^issen. 1. In die grossen Blätter werden die Butterballen eingewickelt, vgl. Botterhladen (Ostfriesland), Biäterhletschcn (bayerisch -Öster- reich), Butterweckelkraut (Elsass), Ankählakä (Schweiz) und Hegi III 173. — 2. Unter den grossen Blättern halten sich gern Kröten auf; ähnliche Berzeichnungen auch in der Schweiz, im Elsass und in Luxemburg, vgl. Marzell, Tierpfl. 170. — 3. Vergleich der Samen mit Läusen ; auch glauben die Kinder, dass wer den Samen esse, Läuse bekomme; vgl. Marzell, Tierpfl. 17. — 4. Die grossen Ampferarten wachsen als Ammoniakpflanzen gerne an Dünger- stätten, vgl. auch Hegi III 173. Salix caprea. Sahl-Weide. 1. Felber (N. 50). 2. SaUe (H.- R. 55, N. 51). — Die Blütenkätzchen: 3. Kätzle (N. 51). 134 4. Mulla [Mudla] (H.-R. 55, N. 51), FalmmiMe (Birlinger, Schwab. Angsbg. Wörterb. 86). 1. In Westschwaben Felhe (Fischer Wb. II 1032), mittel- hochd. velwer, velber = Weidenbaum ; das Wort hat sich beson- ders noch im Bayrisch-österreichischen erhalten. — 2. Aus dem lat. Salix. — 4. Auch Schmeichelname für die Katze. Salvia officinalis. Garten-Salbei. Salfr (Obdf.), Salve (H.- R. XXXVI). Aus dem lat. salvia. Salvia pratensis. Wiesen-Salbei. Ö'ocfce/er (H.-R. 45, N. 45). Wohl deshalb weil die gebogene Blütenoberlippe mit den Sichelfedern eines Hahnes („Gockeler") verglichen wird; auch in Niederösterreich Kikerlihahn, auf der schwäbischen Alb Göckeler und in der Schweiz Gü(/gel-Maie(n)\ vgl. auch Marzell, Tierpfl. 9. Salvinia natans. Schwimmfarn. Bruchhraut (N. 60). „S. natans hörte ich von einer alten Hebamme Bruchkraut nennen und als sicheres Mittel gegen Brüche der Kinder rühmen, indem die Pflanze getrocknet und pulversiert innerlich angewandt wird." Diese Anwendung ist jedenfalls von der Wasserlinse (Lemna) auf den seltenen Farn übertragen; von jener sagt Taber- naemontanus Kreuterbuch 1731, 890: „Für den Karnöffel und hitzigen Bruch, mag man Wasserlinsen, Pflasterweiss auflegen". Sambucus Ebulus. Attich. 1. Aden (N. 37). 2. Sommer- holder (Kutzenh.). 1. Zu Attich und dieses aus der lat.-griech. Bezeichnung (chamae-) acte. — 2. So auch bei Nemnich II, 1217. Sambucus nigra. Schwarzer Holunder. (Schtvarzer) Holder (H.-R. 26, N. 37). Vgl. Fischer Wb. HI 1763 f. Sambucus racemosa. Roter Holunder. 1. Hirschholder (H.-R. 27, N. 38). 2. roter Holder (H.-R. 27). 1. Alter und verbreiteter Name; als wilder in den Wäldern wachsender Strauch im Gegensatz zu dem „zahmen" meist ange- pflanzten schwarzen Holunder, vgl. Marzell, Tierpfl. 155. — 2. Nach den roten Früchten. Sanguisorba officinalis. Crrosser V^iesenknopf. 1- Bim- banell (Wertingen), Bimbernelle (Kutzenh), welsche Bibernell (N. 32). 2. Kölble (N. 32). 1. Schon bei Bock, Kreuterb. 1551, 178a welscher Bibernell nach der Ähnlichkeit der Blätter mit denen von Pimpinella. — 2. Nach der Form des Blutenstandes bereits im 16. Jabrh. Kölbllti- liraut, vgl. auch Wiesenknopf, 135 Sanicula eiiropaea. Saiiikel. 1. Heil aller Welt, Heil aller Schäden (N. 35). 2. Zahnigl (Obdf.). 1. Nach der (vermeintlichen) grossen Heilkraft, besonders bei Verletzungen : „Der Sanickel ist also heilsam / das er auch das fleisch im hafen zusammen heftet / die wurtzel darbei gesotten." (Bock, Kreuterbuch 1551, 194 a). — 2. Eine der zahlreichen Ver- deutschungen aus dem lat. sanicula, vgl. Pritzel-Jessen 362. Sarothamnus scoparius. Besenginster. Grauweiden (Iller- tal, Kirchheim: N. 29), Graweida (Bergheim b. Augsburg), Kraweiden (Kutzenh.). Der zweite Bestandteil des Wortes geht wohl auf die bieg- samen, weidenähnlichen Aste des Strauches, im ersten Teil dürfte aber kaum ,,grau" enthalten sein; Friese 1519 hat „Kramveid'-'- (Kranichweide, KnähenweideV) Das Wort vermag ich in anderen (auch benachbarten) Mundarten nicht zu belegen. Satureia hortensis Bolinenltraut. Josephla, Josefle (H.-R. XXXVI, Bertele, D. G. 1913, Kutzenh., Pfaffenh., Werting., Schwabmünch.), Josephstöckle (Mutlimannshofen). Diese im Schwäbischen sehr verbreitete Bezeichnung ist eine volksetymologische Umdcutung (mit Anlehnung an den Namen ,, Josef") des lat. hyssopus, einer Benennung, die auf die verwandte Satureia übertragen wurde. Letztgenannte Pflanze hiess früher (16. Jahrh.) auch Gartem/sop, Kalbst/sop, Zwiebel-Ysop. Joseplin findet sich schon bei Fuchs, Kreuterbuch 1543, cap. 114, bei Lonicer 1551, 120a Joseple, vgl. auch Einstippen (Schwarzwald: Schmid 1831,161), Joseph sJcrmit, Josepherleih (SchmellerWb. 11211), Busaehla (Fischer Wb. I. 1556) lauter Entstellungen aus „hyssopus". Scabiosa columbaria (und wohl auch Knautia arvensis). Skabiose. Foppele (Kutzenh.). Geht jedenfalls auf die kugelige Form des Blütenstandes zurück, vgl. Wolle(n)-Boppele(n) (Aargau: Schweiz. Id. IV 1422), Fomberlump (Riesengebirge: Schreiber 73) f. Knautia arvensis. Scilla bifolia. Deutsche Sternhyazinthe. Eossmucken (Diliingen N. 56). Nach dem Volksglauben verursacht das Riechen an dieser Pflanze ,, Rossmucken" (Sommersprossen), vgl. Gentiana verna und Vinca minor! Sedum acre. Scharfer Mauerpfeffer. 1. HerrgoUskraut (N. 34). 2. Kräusele (Pfaffenh.). 3. Pfefferkraut (N. 34). 4. Schlangenkraut (N. 34). 5. Wunderkraut (Kutzenh.). 1. ,,Weil die Pflanze dem Crucifix in Kränzchenform an die Dornenkrone gebunden noch lange Zeit fort^Yächst und blüht." Der 136 Name ist auch im Bayrisch-österreichischen häufig, vgl. Marzell, Altb. Volksb. 5 und oben Calluna vulgaris. — 2. Wohl nach den kraus hin und hergewundenen und in einander wachsenden Stengeln, vgl. Chroserli (St. Gallen: Wartmann 71) und Schweiz. Id III 859 („Chrös" = Fetteingeweide). Das verwandte Sedum telephium heisst bei Konrad v. Megenberg (14. Jahrb.) KrässclJcronf, ein Name der jedoch nicht hieher gehört, sondern aus der lat. Be- zeichnung für Sedum, crassula, entstanden ist. — 3, Nach dem scharfen, pfefferartigen Geschmack vgl. Peperkrant (Schleswig), Steenpaeper [Steinpfeffer] (Ditmarschen) , Pfefferkraut (Böhmer- wald). — 4. „weil die Sage geht, wenn die Schlangen verwundet seien, sollen sie dieses Kraut aufsuchen und sich damit heilen." Bereits in Tierpfl. 11 habe ich darauf hingewiesen, dass diese Er- klärung wohl nur dem Namen zuliebe gemacht worden ist und dass sie sich auf Lysimachia Nummularia bezieht. Schlangenkraut geht eher auf die gewundenen oft am Boden liegenden Stengel. — 5. Weil die Pflanze lang ohne Wasser leben kann, ohne zu ver- trocknen. Sedum purpureum. Rotes Fettkraut. 1. Bruchkraut (N. 34). 2. Goldaderkraut (N. 34). 3. Knabenkraut (N. 34). 1., 3. ,,Weil es zur Heilung der Brüche, Hernien, besonders der Kinder, gebraucht wird; zu diesem Zwecke sticht man am Charfreitag vor Sonnenaufgang eine Wurzel aus, legt sie auf die leidende Stelle auf, bis sie warm ist und pflanzt sie dann wieder in die Erde, unter welche man Koth und Urin von dem Kranken mengt; wenn sie wächst ist geholfen". Wie bekannt dieses Mittel in früheren Jahrhunderten gewesen ist, beweist auch eine Stelle aus der ,,Zimmer'schen Chronik", die ich, weil sie den Volks- botanikern noch nicht bekannt zu sein scheint, hiehersetzen will (Ausgabe v. Barack., 2. Aufl. 1881 II 338). Sie handelt von dem einjährigen Söhnlein des Job. Wernher v. Zimbern (1. Hälfte des 16. Jahrb.): ,,Aber wie er schier ein jahrs alt worden, do ist ain bruch an ime, so man in latein herniam nempt, erschinen der- halben dann die alt fraw von werdenberg vil nachfrag gehapt wie dem Jungen zu helfen were und ist letzstlich ein söllichs remedium erfahrend worden. Man hat den jungen herren aines morgens in aller früe, ehe dann die son auf gangen, uf das kraut (satyria*) genannt) undern blofsen himel gesetzt und hat er also sitzendt in ain löre airschalen, so uf aim grönen donderstag gelegt worden und die ain rain mentsch in der handt gehalten, das wasser fahen müesen. dasselbig hat man an ain verborgenes, heimlichs Ort, damit kein thier, vogel oder insectum darüber kom, stellen und behalten *) Der mittelalterliche Name flu- Orchis-Arten, aber hier sicher für eine grosse Sedum- Art geltend; Knabenkraut findet sich sowohl f. Orchis als auch f. Sedum! 137 müssen biß das Wasser gar intruckne. SöUicher actus hat drei Tag nach einandern beschehen müesen. durch ein söllichs breve oder Observation ist dem jungen henn domals und durch kein ander mittel sonst geholfen worden, in maßen das er des orts alles sein lebenlang hernach kein mangel oder molestation nie empfunden und ich weiß das hernach mit diesem remedio ob den 500 kündern und alten mentschen, doch sover es über ain jähr nit angestanden geholfen worden . . .". Dazu trägt der Corrector der Chronik nach: „Da ain knab oder gewachsener mentsch ein bruch het an gemechten, jedoch das es nit über ein jar angestanden, so sol derselbig mensch sich drei morgen nach einandern in einem garten uf ein krautpletz setzen, bloß, das er gegen der sonnen ufgang sehe ; das sol beschehen in aller früe, ehe dann die son ufghat. Aisdan sol ime ein jungfrow, die noch rain seie (darum muß man gemainlichen junge Kinder darzu nemen) iden morgen under den dreien ein Stengel des krauts genant satyria oder knabenkraut in boden daselbst setzen, so nahe, das der Stengel alle mal den bruch anrüre, alwegen im namen des vaters, des sons und des hailigen gaists. es sol auch ides mals 5 pater noster und 5 ave Maria und ain glaub darzu gebettet werden. Darnach sol man nemen ain hennenai, das an dem grönen donderstag gelegt worden ; söllichs sol man dem bresthaften menschen zu essen geben in einer suppen oder wie ers essen mag, zu aim oder zu zweien malen, doch das er alles esse was im ai seie. das ai aber sol man oben am spitz ufthon damit die übrig schal ganz und unzerbrochen bleib, diese schalen sol der krank vol harnen und darnach an ein söllichs haimlich oder wolverwart ort gestelt und behalten werden, das es nit verschütt oder das meus und ander thier oder insecta nit da- rüber kommen sondern man soll es von ime selbs ußdörren lassen. So das beschicht, sol der krank, desgleichen die person, so die drei krautstengel gesetzt, wie oblut, darzu betten 15 pater noster, 15 ave Maria und 5 glauben. Es hulft gewißlich und ist vilmals bewert worden und wie der harn in der schalen ußdörret, also auch nimpt der bruch ab und verschwindet zu letst". — 2. „Goldaderkraut genannt, weil die Pflanze gegen die Goldader, besonders die blind e, angewandt wird; man hängt eine Wurzel mit so viel Knoten als sich Hämorrhoidalknoten am After befinden, zwischen die Schulter oder man schneidet die Wurzel in kleine Stückchen, näht selbe' in ein Säckchen und hängt diese so nahe als möglich an die leidende Stelle". Sempervivum tectorum. Hanswarz. 1. Dachwurd (Obdf.). 2. Donnerwurzl (Obdf.). 3. Schearea (Kutzenh.), Schearza- kraut (N. 34, Dinkelscherben, Wertingen). 1. Gern auf Dächer gepflanzt. — 2. Soll vor dem Einschlagen des Blitzes schützen, ein sehr alter und weit verbreiteter Aber- glaube, der kaum, wie dies oft angenommen wird, urgerraanisch 138 ist, sondern wohl aus der Antike übernommen wurde (vgl. Hoops, Über altenglische Pflanzennamen, Freiburg. Dissert. 1889, 51). — 3. Gegen aufgesprungene Hautstellen („Scherzen"). Im Bayrisch- österreichischen Zitteraclikrant, weil gegen den ,, Zitterach" (Im- petigo, trockene Hautabschülferung) gebraucht, vgl. Marzell, Altb. Volksb. 13, SenecioJacobaea. Jakobs-Kreuzkraut. Jakobsstab {N. AO). Weist wie der lateinische Artname auf die Blütezeit um Ja- kobi (25. Juli) hin. Silene inflata. Taubeukropf. Schneller (Ehrhart 1813, 159, N. 24, Obdf.), Schiellblume (Obdf.). Ähnliche Namen auch im Bayrisch-österreichischen, vgl. Hegi III 279. Sinapis arvensis. Acker - Seuf. 1. Dillen (H.-R. 6), gelbe Dilla (Obdf., Lauing.). 2. gelber Hedere (N. 23). Die beiden besonders im Oberdeutschen sehr verbreiteten Be- zeichnungen Dill und Hederich werden fast ebenso oft für Raphanus Raphanistr. (vgl oben) gebraucht. Solanum Dulcamara. Bittersuss. TeufelsMauden (N. 14). Die Pflanze galt als Sitz böser Geister (Alp, Mahr), vgl. auch Alpkraut, Alpschoss, Marentaken, Teufelsklatten (Pritzel- Jessen 381). Solanum tuberosum. Kartoffel . 1 . Bodacken (Lauingen). 2. Bodenbirne (H.-R. XXXVI, N. 44), Bodebiere (Untrasried). 3. Erdäpfel (N. 44). 4. Feldhühner (Lauingen). 5. Grund- Urne (H.-R. XXXVI, N. 44). 1. Vgl. das ostfränkische Pataken; das Wort beruht auf ital. span. patata (engl, potatoe), dessen Quelle wiederum ein amerika- nisches Wort ist (Kluge, Wb. ^ 187). — 4. Wohl scherzhaft ge- braucht. SoHdago virgaurea. Goldrute. Goldne Jungfrau (Obdf.). Sollte diese Bezeichnung gar eine missverständliche Übersetzung von „virgaurea" (virgo aurea st. virga aurea) sein? Das Wort wäre dann allerdings kein echter Volksname. Sonchus sp. Gänsedistel. Milldisteln (N. 42). Auch sonst verbreiteter Name für diese Pflanze (und für Ta- raxacum officinale), deren Stengel einen Milchsaft enthält. Sorbus torminalis. Eisbeere. Adlerbör, Attasbör (Lauingen). Beides volksetymologische Anlehnungen an Adler bezw. Atlas; vgl. auch Aarheere, Aelsbeerbaum, Adlersheere, Alzheere, Arössel und Marzell, Tierpfl. 139 Spinacia oleracea. Spinat. Bwetsch (H.-R. XXXVI). Die alemannische (und teilweise auch fränkische?) Bezeich- nung der Pflanze; vgl. Schweiz. Id. IV 1368 u. Fischer Wb. I 1123. Statice purpurea. Dunkle Grasnelke. Riednägele (H.- R. 49, N. 46). Nach dem Standort in Rieden; vgl. oben Dianthus superbus. Syringa vulgaris. Türkischer Flieder. 1. Blaue Blust (H.-R. XXX VII). 2. Gnssnägda (Muthmannshof.). 3. blauer, tvelscho.r Holder (N. 43). 4. Nägahi (Rabenhausen). 5. Pßngst- blnah (Ketterscliwang, Pfaffenh.). 1. Blust = Blüte, vgl. Fischer Wb. I 1227. — 2. = G-a»s- rtägele = unechte Nelke'?; vgl. Gans-Pappel Marzell, Tierpfl. 140 — 4. Auch im Mittel- und Niederdeutschen werden die Blüten als ,, Nägelchen'- (Nelken) angesprochen. — 5. Nach der Blütezeit, vgl. Pfingsthlum (Eis. Wb. II 1.58), Pfmgst -Glesli (Schweiz. Id. II 645), Pinhsterhlöme (Emden). Tanacetum Ralsamita. Marienblatt. \. Frauenschnecke (Lauingen). 2. Salvabläfter (Lauingen). 1. Die Pflanze wird auch sonst (wie viele wohlriechende Kräuter, vgl. oben Mentha!) nach der lieben Frau benannt, vgl. Frauenblattl (bayrisch -österreichisch), Frähemüntz [Frauenminze] (Siebenbürgen : Fuss 20.5). — 2. Der Name ist von dem Garten- Salbei (vgl. oben Salvia officinalis), ebenfalls einer alten Hauern- gartenpflanzc mit stark aromatischem Geruch auf unsere Pflanze übertragen, vgl. Frauensalve (Kärnten: Zwanziger 8). Tanacetum vulgare, ß ainf arn. 1 . Weinivermuth (H.-R. 30, N. 39). 2. Wurmsamen (N. 39). 1. Nach dem Wermut, der ebenfalls wurmtreibende Eigen- schaften besitzt, benannt. Der erste Bestandteil wohl wegen des weinähnlichen Geruches, vgl. wilder Wärmden [= Wermut] (Gotha), Weln-Faren (Ruppius, Flora Jenensis 1726, 157). — 2. Die Pflanze ist ein bekanntes Wurmmittel der Volksmedizin, vgl. Marzell, Tier- pflanzen 123. Taraxacum officinale. Löwenzahn. 1. Bdtbrunzer (Pfaffenh.), Bettseichere (H.-R. 34), Bettseichle (N. 41, Kutzenh.). 2. Bett- scheisser (Kaufb., Waldkirch R.-A. Günzbg.), Hosen scheisser (Schwabmünch.). 3. KroUenblume (Birkach B.-A. Lindau). 4. Lausblume (Schwabmünch.). 5. LiachÜa [der Fruchtstand] (Lauingen). 6. Milidischel (Augsbg.), MiUdistel (Altenst.), Millblume (Muthmannshof.), Millischocka (Blossenau B.-A. 140 Donauw.), Milcher (Untrasried). 7. Schmahhlume (Kempt.)- 8. SeicJiblume (Pfaffenh., Babenhausen). 1., 8. Der Pflanze werden (wohl wegen der gelben Blüten- farbe) von den Kindern harntreibende Wirkung zugeschrieben; auch sonst häufige Benennung der Pflanze in Schwaben, vgl. Fischer Wb. I 975. — 2. Wohl nachträglich aus den unter 1 angeführten Namen entstanden. — 3. Weil die Pflanze gern an Standorten wächst, wo sich auch die Kröten aufhalten ; vgl. Krotteblume (Tirol), Chrotte-Blueme (Schweiz) und Marzell, Tierpfl. 171. — 4. Die kleinen Insekten, die sich in den Blütenköpfen dieser Pflanze auf- halten, gelten den Kindern als „Läuse". — 5. „Licht ausblasen" heisst in der Kindersprache das Wegblasen der Früchte vom Frucht- boden. — 6. Wegen des Milchsaftes. — 7. Wegen der gelben Farbe. Thymus serpyllum. Quendel. 1. violetter Bohler (Ostalgäu: Reiser II 156). 2. Brungkraut (Hindelang: Reiser II 156). 3. Künle (H.-R. 45), Kienle (N. 45), Keala (Lauingen). 1. Aus Polei, einem Namen, der ursprünglich für Mentha pulegium galt, auf unsere Pflanzen übertragen, vgl. wilder Polei (Bock, Kreuterbuch). — 2. ,, Braun-", in dem alten Sinn von rot- violett z. ß. Braundosten (Fuchs 209), die alte Bezeichnung für den roten Dost (Origanum vulgare), vgl. auch Fischer Wb. I 1369. — 3. Aus dem griech.-lat. cimila (althochd. quenula, mittelhochd. quenel) ; verbreitet im Schwäbischen und im Bayr.-österreichischen. (Vgl. Schmeller I 1258). Tragopogon porrifolius. Haferwurz. Artivivi (Algäu: Schmeller I 150). Entstellt aus ,,Endivie", der Bezeichnung für Cichorium En- divia. Die Wurzel wird wie die der Schwarzwurz (Scorzonera hispanica) als Gemüse gegessen ; vgl. Artivi (Salzburg : Hoefer I 44). Tragopogon pratensis. Wiesen - Bocksbart, 1. Batzen-, Butzastengel (N. 41, Illertissen, DiUingen, Muthmannshof.), Purzenstengel (Algäu : Vetter 226 Pfaffenh., Obdf.), Butzen- stiegel (Altenstadt), Puzular (Mindelh.), Bus'n, Wusen (Sehwab- münch.). 2. HabermarJc, -mauchel (Schwaben : Schmeller I 1034), Habermaukel (Illertiss.). 3. Kaffeeblunien (Neuburg a. d. Kammel). 4. Milchner (N. 41). 5. Schnupf tabakeler (Alten- stadt). 6. Süssling (H.-R. 34, N. 41), süsser Stengel (Iller- ttssen). Süssling ersteng el (Augsb.), Süssblumen (Lauing,). 7. Zuckerstengel (Karlshuld). 1. Burzenstengel bedeutet auch Burzelbaum (Fischer Wb. I 1550) oder „stolpern, fallen durch Gaukeln, wanken" (Schmidt 1831, 109). Ob Bus'n, Wusen hieher gehören? — 2, HabermarJs 141 bedeutet wohl ursprünglich „markige, kräftige Haberspeise" (Fischer Wb. III 1001), über die zahlreichen Formen vgl. Schweiz. Id. IV 59, 193, 394. — 4. Die Ptlanze besitzt einen Milchsaft, vgl. Alilchheüer (Schweiz. Id. II 1147), Chalbermilch (ebda IV 202). — 5. Bezeichnung des von einem Schmarotzerpilz in eine scrhwarz- braune Masse verwandelten Fruchtbodens. — 3., 6., 7. Nach dem Geschmack des von Kindern gern gegessenen Stengels vgl. öüeas- krut (Eis. Wb. I 532). Trifolium pratense. Wiesen-Klee. \. Himmelshrot {\!\.-R. \h). 2. Sugeln (N. 29), Saugzipfel (Hohenschwangau). Die süss schmeckenden Blüten werden von Kindern gegessen bezw. ausgesaugt, vgl. tlttnmel(s)brot (bayrisch-österreich.), Herr- gotts-, Johamiis-, Zuckerbrod (Schmid 1831, 275, 300), Fraue(n)- brot [— Muttergottes-] (Fischer Wb. II 1709), rotä mger (Chur- firstengebiet : Baumgart. 129), ISutzLer (Tirol: Hintner). Triticum Spelt a. Dinkel. Veesen (H.-R. XXXIX). Das bekanntlich auf alemannischem Gebiete weit verbreitete Wort gehört zu Fese = Getreidehülse (altnord. Fis = Spreu), vgl. Fischer Wb. II 1436 ff. Trollius europaeus. Trollblume. 1. Knobele (H.-R. 3), Ä'o/>2^/e (Kircliheim: N. 20), /üo^^je (Pfaftenh.). 2. iSchellblume (Obdf.). 3. SchmaroUe (Türkheim: N. 20). 1., 2. Die Namen beziehen sich wohl auf die kugelige Blüte, vgl. Hegi III 459. — 3. = Schmalz- rolle V „Holla" ist in der Schweiz und in Württemberg eine häutige Benennung unserer Ptlanze. Tulipa sp. Tulpe. Dulibana (Bertele, D. G. 13). So (oder ganz ähnlich lautend) als Volksname in Östen-eich, in der Schweiz und im Niederdeutschen (z. B. in Göttingen). Turritis glabra. Turmkraut. Herrgottsrute (Kuizenh.). Nach dem steif aufrechten und mit anliegenden Schotten be- setzten Stengel. Die Pflanze bildet einen wichtigen Bestandteil der an Maria Himmelfahrt (15. Aug.) geweihten „Sänge" (Kräuter- büschel). Das Volk denkt wohl an die Rute mit der der Heiland gemartert wurde, ebenso wie der Rohrkolben (Tj-pha), ebenfalls eine Pflanze des Kräuterbüschels, das y,^Spottrofir, Hergottsrohr" ist, das die Juden dem Heiland in die Hand gaben. Vgl. auch oben Carlina vulgaris! TussilagoFarfara. Huflattich. Hufeleblätter {N. 39), Uuafa (Obdf.). 2. Sommer und Winter (Kutzenh.). 2. Den originellen Namen erklärt mein Gewährsmann damit, dass die Blätter oben kalt [kahl], unten warm [filzig] sind. Vielleicht aber auch deshalb so benannt, weil die früh blühende Pflanze an der Grenze zwischen Sommer und Winter steht. 142 Typha latifolia. Breiter Rohrkolben. 1. Kolben (N. 54). 2. Moosrohr (N. 54). Usnea sp. Bartflechte. Gaisbart (N. 60). Die Flechte hängt bartartig von den Baumzweigen herab. Vaccinium Myrtillus. Heidelbeere. Haidia (Algku: Delling I 246), Heideln (N. 42). Diese Formen (ohne die Zusammensetzung mit -beere) scheinen in anderen Mundarten seltener zu sein, vgl. Heiti (Schweiz. Id. II 989). Vaccinium vitis idaea. Preisseibeere. 1. Grente{beer) (Ober. Algäu, Bergstätt. : Reiser II 704), Frentebeer (Westl. Algäu: ebda). 2. Moosbeere (N. 42). 3. Rauschbeere (Memmingen: N. 42). 1, Gehört jedenfalls zu der im Bayrisch-österreichischerx sehr verbreiteten Bezeichnung G-rante, Grente, — 2. Vgl. Moos- gucJcerchen (Kleinschmalkalden); sonst wird Moosbeere gewöhnlich für das verwandte Vaccinium Oxycoccos gebraucht. — • 3. „Rausch-" ist hier wohl in dem Sinne von rot (lat. russus) gebraucht, vgl. "Rauschgelb" (das rötlich gelbe Schwefelarsen) und vielleicht auch Almrausch (Alpenrose, Rhododendron). Valerianella olitoria. Feldsalat. Nüsselesalat (H.-R. 28, N. 38). So auch in der Schweiz; schon Gesner, Horti germanici 1560 hat: Nisslekrmd , Tabernaemontanus 1588, 570: Mieselkraut^ JSöäselgen'kraut. Veratrum aibum. Weisser Germer. Lauswurs, -kraut {AX^ku: N. 56). Auch sonst in den Alpenländern verbreiteter Name; ein Ab- sud der Pflanze wird als läusevertreibendes Mittel bei Haustieren angewendet. Verbascum Thapsus (und ähnliche Arten). Königskerze. 1. Frauenzopf (Oberhausen, B.-A. Illt.). 2. Hauskerze (Wer- tingen). ^. Hirschstengel (Rosshaupten, B.-A. Füssen: Reiser II 156). 4. Lungenstengel (Obdf.). 5. Wetterkerze (N. 45, Baisweil, B.-A. Kfb.: Reiser II 156) 6. Zangekerze (Obdf.), Zangekraut, a' Sang [Zang] (Thingau, B.-A. Obdf.: Reiser II 156). 1. Nach der Gestalt des Blütenstandes; bei „Frau-" mag auch an die liebe Frau (Muttergottes) gedacht worden sein, vgl. jbrauen- kers (Onomasticon 1574, 234) und noch heute Frauakerza auf der 143 schwäbischen Alb. — 3. Als wildwachsende Pflanze dem Hirsch überlassen? Auf für Solanum Dulcamara findet sich „Hirsch- stengel''\ wo aber diese Bennung sicher eine volksetjTnologische Entstellung aus (dem nicht mehr verstandenen) Hinschstengel dar- stellt; vgl. Marzell, Tierpfl. 157, 198. — 4. Wohl deshalb weil der Tee gegen Katarrhe und Lungenkrankheiten gebraucht wird. Reiser gibt denselben Namen für Reutte an. — 5. Nach einem in Süddeutschland verbreiteten Glauben, darf die Wetterkerze nicht abgebrochen werden, da sonst der Blitz einschlägt ; im Kreuter- büschel hält die Pflanze dagegen den Blitz ab. Hieher wohl auch Wolkestude (Westalgäu: Reiser H 156). — 6. Die Sänge (d" Sang, Zang) ist der Weihbüschel, der an Maria Himmelfahrt (15. Aug.) in der Kirche geweiht wird. Vgl. oben Achllea Millefolium und Höfler, M., Der Frauendreissiger. In : Zeitschr. f. östcrr. Volks- kunde 18. Jahrg. 1912, S. 133-151. Veronica Beccabunga. Bachbange. Bachbaum (H.-R. 42). Eine der vielen Entstellungen aus Bachhunge. ViburnumLantana. Schliugstrauch. 1. i^roa^da^^/e (Alten- stadt). 2. Heuheere (N. 38), Heuliger (Algäu: Schmid 1831, 303, Fischer Wb. HI 1556). 3. Katsenheer (Altenstadt). 4. Katzendreck (Obdf.). 5. Katsetabhe (Ober. Algäu, Bergstätt. : Reiser II 712), Katzentappen (Algäu: Schmid 1831, 303). G. Schlinge (Kaut'b., Obdf.). 7. Schmutzheere (N. 38). 1., 2. ,,I)ie Früchte werden der Reife nahe gepflückt, sodann in Heu oder unter das Bett gelegt und wenn sie schwarz geworden, verzehrt". (N. 38); vgl. Heiimauzeijsiocl- (Schwaben: Bück 1865, 36). — 4., 7. Nach Farbe der halbreifen Früchte (daher auch 7 ?) oder wegen des starken Geruches der Blüten? Vgl. franz. merde de Chat und Fliegakot (Schwab. Alb), sowie Marzell, Tierpfl. 70. — 5. Nach den weichbehaarten Blättern. Vicia Gracca. Vogel- Wicke. Glaskugeln (N. 30). Nach dem glasartig glänzenden Samen. Vinca minor. Immergrün. 1. Rossmuckenveigerl (N. 43). 2. Schusternägele (N. 43). Vgl. die im Habitus ähnliche Gentiana verna! Viola canina (und andere nichtriechende Arten). Hunds- veilchen. 1. Hundsveigele (N. 23). 2. Kuhveigele (N. 23). 3. Rossveigala (N. 23 ; Lauing.). Alle Namen zum Unterschied vom wohlriechenden März- Veilchen; vgl. Marzell, Tierpfl. 33. Viola odorata. März -Veilchen- 1. Märzveigele (N. 23). 2. Veiele (H.-R. 28). 144 Viola tricolor. Stiefmütterchen. 1. Stiefmütterle (N. 23). 2. Tag und Nachtblümle (H.-R. 8, N. 23), Tag und ISachterle (Lauing., Dinkelscherb.)- 2. Nach der hellen und dunklen Blütenfarbe, vgl. Tag a Nachtblümla (Würzburg: Sartor. 123), Tag- und JSachtveigerl (Österreich), Dag- ond Nachtveigala (Schwab. Alb). Viscum album. Mistel. Wintergrün (N. 37). So auch bei Lienz in Tirol (Dalla Torre 74); die Pflanze hat wintergrüne Blätter. Register der deutschen Namen. Aden Sambuc. Ebul. Adlerbör Sorb. tormin. Allermannsharnisch Allium Vict. Antife Cichor. Tntyb. Antoniusblumen Paeonia Artivivl Tragopog. porrifol. Asche Fraxin. excels. Aspe Popul. trem. Atlashör Sorb. tormin. Audernhaut Aspidium fil. mas Aumele Prunus Geras. Bachbaum Veronica Beccab. — blume Caltha pal. — rösle Epilobium, Geum rivale Backstein käschen Malva rotundif. Badenke, Bagengga, Bartengala Primula Bergnägele Daphne striata Bettbrunzer Taraxacum — federn Eriophorum — scheisser Taraxacum — seicher Brassica, Chrysanthem. Leuc, Taraxacum Bichel Heracleum Bimbanell Sanguisorba Binetsch Spinacia Binsge Juncus, Scirpus Blust (blaue) Syringa Blutströpflein Geum rivale Blutwurz Polygonatum off, Bocksbör Ribes nigr. Bodacken Solanum tuber. Bodenhirn Solanum tuber., (rus- sische) — Helianthus tuber. BöTcadaus Lycopod. clavat. Bohler Origanum vulg., (violetter) — Thymus Serpyll. BrandLe Nigritella Braunheere Rubus frutic. Braunnesseln Galeopsis tetrahit, Brennheere Rubus frutic. Broatdattle Viburnum Laut. Brodsamen Foeniculum Bruchkraut Salvinia, Sedum purp. Brungkraut Thymus Serpyll. Buchl Anthriscus Büachala Fagus Buntblume Bellis perenn. Burzenstengel, Bus'n Tragopogon Butterhlätter Rumex obtusifol. Butterwecke Colchicum, Malva, Pinguicula Butterwurs Phyteuma spicatum Christopheiskraut Actaea spie. Dachumrz Sempervivum Danoisa Cirsium arvense, Gale- opsis tetr. Daubbe Astragal. glycyphyll. Daunsch Origanum vulg. Dille^ (gelhe)-^ (weisse)- Sinapis arvens., Raphanus Raphanistr. Donnerwurz Sempervivum Dornschlehe Prunus spin. Drusen Alnus viridis Dürrlitze Cornus mas Dufe Pinus montana 10 146 Edelwurz Gentiana punctata Egelkraut Ranuncul. Flammula Eiherhaum Prunus päd. Eisperbeer Ribes rubr. Eider Alnus glut. Eperklee Onobrychis Erber Fragaria ErbisliöfletH, Erbsele Berberis EssigTcrügle Nymphaea — zapfen Berberis Fähnle AUium Victor. Färberblume Arnica Falken Nardus Federn Eriopliorum Felber Salix Feldhühner Solanum tuber. Fenis Foeniculum Fensterie Cardamine prat. Fettkraut Pinguicula Feuerllge Lilium bulbifer. Fingerhut Campanula Fischkräuter Potamogeton Fisolen Phaseolus Fiedermaus Iris Fliegenfresser Pinguicula Flusskraut Polygala vulg. Franzosa Pulmonaria off. Frauenkraut Hyperic. perfor. — münze Mentha silv. — schmecke Tanacet. Bals. — schühle Lotus cornic. — zopf Verbasc. Thapsus Fuchswedel Alopecurus prat. Gäulahüatla Aconit. Napell. Gansblume Bellis, Chrysanth. Leuc. Gassnägela Syringa Geissbart Usnea — blumc Chrysanthem. Leuc. Geldbörschen Calceolaria Gelt Heracleum Geschwulstkraut Chelidonium Giftblume Colchicum — pfändla Ranunculus Lingua Gladenta Primula Glaffen Alectorolophus Glasblume Narcissus poeticus — kugeln Visia Cracca Gliederkraut Galium Mollugo Glitsch Alectorolophus Glitzerpfändle Ranunculus Glocken Aquilegia Gockel Lychnis flos cuculi Gockeler Anemone nem., Ranunc. Ficaria, Salvia pratens. — kämme Lychnis flos cuculi Goldaderkraut Sedum purpur. — knöpfte Ranuncul. repens — Wurzel Lilium Martag. Gottesäugler Calliopsis Grasfresser Plantago media Grauweiden Sarothamn. scopar. Grente(beer) Vaccinium vit. id. Grillenkraut Galium Grundbirne Solan, tuberös. Gürtete, -kraut Artemisia Abrot. Guhumer Cucumis sat. — kraut Borago Gundelrientc Glechoma heder. Jlaarwurz Nymphaea Kabermark, -mauchel Tragopogon Haberschleh Prunus insit. Hagebutze Rosa canina Hahnetabbe Leontopod. alpin. Hansbeer {Saute) Ribes rubr. Haseleiche Quercus peduncul. HasenblättU Oxalis — brodle Briza — gras Anthriscus silv. — klee Oxalis — schattete Aegopod. Pod., An- thriscus silv. Hauskerze Verbascum Heckelebutzen Crataegus Heckenrübe Bryonia Hedere {gelber) Sinapis arvens. — {weisser) Raphanus Raphanistr. Heideln Euphrasia oftic, Vaccin. Myrtill. Heil aller Schäden^ — — Welt Sanicula Heisebeer Prunus Päd. 147 Hematlens Anemone nemov. Hempfele Ranunculus acer Hengste Prunus insit. Herrgottskrant Calluna vulg., Se- dum acre — hrone Carlina vulg. — ■ rute Turritis glabra — schulde Lotus cornic. Herzla Dicentra Uetschahetsch Rosa canina Heuheeren -lieger Viburnum Lant. Hexenkraut Actaea, Lycopodium Clav., Nigella damasc. Himmelfalirtshlümleiu Antennaria dioica Himmtlsbrot Trifolium prat. Himmelssdilüssl Lotus cornic, Me- landryum rubr., Orchis — {blauer) Cardamine prat. Hirschbollen Kubus frutic. — holder Sambucus racera. — kugel Elaphomyces — Stengel Verbascum Thapsus Hözöfa Berberis vulg. Hohlbeere Rubus Idaeus Holder Sambucus nigra, -(blauer) Syringa, -{roter) Sambucus ra- cem., -(tvelscher) S>Tinga Holzgöckeler Anemone nemor. Hosen scheisser Taraxacum Hühneraugenwurzel Polygonatum Hühnerdarm (roter) Anagallis Hütla (blaue) Muscari Hnf'eleblaftei- Tussilago Humbör Rubus Idaeus Hundsbcer Bryonia, Cornus san- guin., Ligustrum, Rhamnus — ptttrliiitj Aethusa Cynap. — veigele Viola canina Hungernudla Plantago maior Hunkele Herminium Monorchis Hure (nackende) Colchicum — schnalle Papaver Rhoeas Jakobsstab Senecio Jacob. Igel Ranunculus arvens. Ilge Lilium, Narcissus, Ilge (gelbe) Iris pseudacor, Imbr (rote) Rubus Idaeus, — (schtvarze) Rubus frutic. Immergrün Hedera Insiegel Daphne Mezer. Josephle Satureia Josephsilge Lilium candid. — stöckle Satureia Jrichrose Lonicera Periclymenum Judenbändel Phalaris arund. v. picta — kirschen Lonicera Xylost. — strick Clematis Vitalba Jungfrau (goldene) Solidago vir- gaurea Kuppele Trollius Käsle Malva rotundif. Käsblümle Bellis perenn. — pappel Malva rotundif. Kätzle Salix Kaffeeblumen Tragopogon Kalmes Acorus Calamus Kaminkehrla Iris gerraan. Kampaunerla Campanula Katzendaubbe Phyteuma orbic. — dreck Viburn. Lant. — schtvanz Equisetum — tapple Anthyllis, Antennaria dioica, Yiburn. Lant. — wedel Equisetum Kehrwischle Polygonuni Bistorta Kesper Prunus avium Kicher Pisum Kienle Thymus Serpyll. Kläpperla Briza Klaffen Alectorolophus Knabenkraut Sedum purpur. Knobel AUium sativ. Knobele Trollius europaeus Kölble Sanguisorba Körpar Polygonum Bistorta Kohleiche Quercus sessiliflora Kohlrose Paeonia Kolben Typha Koppe Trollius europ. Kornmäntela Papaver Rhoeas 10* 148 Eornnägelein Agrostemma Githago — [hlaue) Centaurea Cyan. — Schlehe Prunus insit. Krafiwurs Carlina Krampfkraut Potentilla anser. Kräusele Sedum acre Krautgartenläuse Bidens Kraweiden Sarothamnus scop. Kreuzarla Primula farin. Kreuzblümle Cardamine prat., Primula farin. — stock Euphorbia Lathyr. Kriesher Prunus avium Krottehlätter Rumex obtusifol. — hhime Caltha pal., Taraxacum — Stengel Rum.ex obtusifol. Krügla Muscari Kuckuck Orchis — hrot Oxalis — kraut Lychnis flos cuculi Kummich Carum Carvi Kuh Colchicum — dutte Colchicum — glocke Geum rivale — kas Rumex acetosa — rübe Beta vulg. — veigele Viola caniua Läuse Rumex obtusifol. — blume Taraxacum — kraut Veratrum — wurs Lysimachia vulg., Ve- ratrum Lahmdorm Ononis spinosa Leinse Lens esculenta Lichtla Taraxacum Liere Clematis Vitalba Luixenstickl Levisticum Lungenkraui Arum maculat. — Stengel Verbascum Luzeüe Daphne Mezer. Mähderkreude Primula farin. Märzenblümle Leucoium vern. — glöckle Galanthus, Leucoium — hälble Muscari Märsennudeln Corylus — veigele Viola odor. Magingen Primula Mahdingela Primula Maiblümle Bellis, Convallaria maial. Mardun Meum Muteil. Maseraun Origanum Maior. Massholder xicer camp. Mauchenkraut Potentilla ans. Maunderla Bellis Mausöhrle Campanula rapunculoid., Hieracium Pilosella Meklbeere, -bonzen, -sttimba Cra- taegus Melcherstengel Artemisia vulg. Merchenstengel Daucus Carota Milchblume Cardamine prat., Tara- xacum — distel Sonchus, Taraxacum Milcher, Milchner Taraxacum, Tra- gopogon — svhocka Taraxacum Mitfresser Plantago maior Monatblümle, Monaterle Bellis per. Moosbeere Vaccinium vit. id. — röhr Typha 31orauche Morchella Mufeln Rosa canina Mtdla Salix cinerea Mutschein Colchicum Nachtgunkeln Colchicum Nägala Syringa Nägalestvurz Geum urban. Natterwurz Polygonum Bist. Neunerblümle, JSeunerle Anagallis Nigglkraut Potentilla anser. Nudla Polygonum Bist. Nudlmies Lycopodium clavat. Niisselesalat Valerianella olit. Ochsenbrech Ononis spinosa Örsiba Berberis Paginge Primula Palmmulle Salix 149 Pavtöffele Aconitum Nap., Lotus Comic, Polygala Chamaeb. Pappala Altliaea, Malva Papplstengl Althaea Pasternat Pastinaca PestüenzuMrz Petasites PeterUng Petroselinum Pfändla Ranunculus, — (grosses) Caltha pal. Pfaff'enschlappe)7 Evonymus europ. Pfefferkraut Sedura acre Pßngsthluah Syringa — nagele Dianthus caesius Pflug stör z Ouonis spin. Pförschich Persica vulg. Poppele Scabiosa colurab. Pulverholz Rhamnus frang. Pursenstengel^ Puzalar Tragopogon Rahbaschoiss Lycoperdon liabennelke Dianthus Carthus. Ramsen Allium Vict. Rattert Agrostemma Gith. Rauschbeere Vaccin. vit, id. Regendächle Alchemilla vulg. Relikraut Origanum vulg. Rehling Cantharell. cib. Riblehard Erica carnea Riednägele Dianthus süperb., Sta- tice purpurea Ringel Cuscuta, Calendula Rosenhranzhlume Evonymus europ. RosD/ucJcn Gentiana verna, Scilla bifolia — veigerl Gentiana verna, Vinca minor — nagele Gentiana verna — pappel Malva silvestr. — veigala Viola canina Rütz Plantago alpina Rtihrnuss Corylus tubul. Säuerling Rumex acetosa Säugras Polygonum avic. — Tcraut Lycopodium clavat., Potentilla anser. — ohr Plantago maior Safranhlnme Calendula offic. Sohle Salix Salvablätter Tanacetum Bals. Salve Salvia offic. Saugzipfel Trifolium Schafen Pisum Sehe issblä Her Rumex obtusifol. Schella Alectorolophus — bUmie TroUius Scherre (feine) Anthriscus silv. — (rauhe) Heracleum Sphond. Schertele Aegopodium Pod. Scherzenkravt Sempervivum Schienten Phragmites Schlangenkraut Sedum acre Schlief gras Agropyrum repens Schlingge Viburnum Lant. Schlüsselblume Melandryum rubrum Schlupfe Prunus insititia Schnialzblättlr Pinguicula — blmne Taraxacum Schmalzgala Ranunculus Schinalzkachel Caltha pal., Ranun- culus — pßndla Ranunculus Schmarolle TroUius Schmirmle Caltha pal. Schmutzbeere Viburnum Lant. Schnalle Papaver Rhoeas Schneeglöckle Leucoium — tröpfle Galanthus Schneiderle Gentiana verna Schnellblume. Schneller Papaver Schnür Agropyrum repens Schuhnägel Gentiana verna Schusternägela Dianthus Carth. Gentiana verna, Vinca Schwarzblatterkraut Paris Schtvindelwurz Chelidonium Seafr Juniperus Sabina Seefen Calluna vulg. Seichblumen Taraxacum Sevabaum Juniperus Sabina Siglander Daphne Mezer. Soldat enblümle Gentiana verna Sommerholder Sambucus Ebulus Sommer und Winter Tussilago Farf. 150 Sonnenblume Carlina acaul. Spitsheer Berberis vulg. — gras Agropyrum repens — federn, -weher Plantago lan- ceolata Sponelle Ribes Grossularia Staubäpfel Lycoperdon Stechbeere Ribes Grossularia Steigern Althaea Steinhresse Cardamine amara Stein-Plagente Primula Auricula Stengel Heracleum Sphondyl. — (süsser) Tragopogon Stiefmütterle Viola tricolor Storkablümla Cardamine prat. Stricknaudla Plantago maior Süssblumen. Süssling Tragopogon Sngeln Trifolium pratense Tag- u. Nachtblümle Viola tricolor Taufern Piiius montana Tee-MagginJceln Primula offiein. Teufelsbart Anemone alpina — Manden Solanum Dulcamara — rippen Aspidium — zwirn Clematis Vitalba Teufel und Engel Orchis Thehlazwiebel Colchicum Tintenbeeren Ligustrum Totenbeeren Ribes nigrum — nagele Dianthus caesius Träuble Muscari Trauerweide Lycium Trefzge Bromus secal. Treibausnndla Plantago maior Tüfern Pinus montana Veesen Triticum Spelta Veiele Viola odorata Veigala (gelbe) Cheiranthus Cheiri Veitsnägala Dianthus caes. Vogelwürstle Plantago maior WarzenJcrnut Chelidonium, Euphor- bia Warzentupfer Chelidonium malus Wasserilgen Iris Pseudacorus Wasservogelblumen Caltha pal. Weghalfterer Juniperus commun. — sauma Plantago maior Wehhaider Juniperus commun. Wei7iwermut Tanacetum vulg. Weische Ouonis Wetterkerze Verbascum Wietre Anthriscus Wintergrün Viscum album Wölfe Ranunculus arvens. Wolfsbeer Atropa Beilad. Wurstle Plantago maior Wüterestengel Conium macul. Wunderhrant Sedum acre Wurmsamen Tanacetum vulg. Xyland Daphne Mezer. Zahnigl Sanicula Zangeblume Achillea Millef. — herze Verbascum — hraut Verbascum, — (weisses') Achillea MiUef. Zeitbeere Ribes rubrum, — (schwarze) Ribes nigrum Zeitlos Colchicum Zellere Apium graveolens Zipperia Briza Ziperle Prunus insit. Zitterle Briza Zucherbrod Plantago media — hütla Muscari — Stengel Tragopogon Zunder Pinus montana Zwischpiss Hyssopus offic. Nachträge und Verbesserungen zur „Flora von Neuburg a. D." Von Eugen Erdner. Vorbemerkung. Im „Vorwort" zu meiner Flora von Neuburg a. D. habe ich an- gekündigt, dass ich in diesen „Berichten" von Zeit zu Zeit „Nachträge" zu derselben zu bringen beabsichtige. Im Nachstehenden soll der An- fang hiezu gemacht sein ! Es liegt in der Natur der Sache, dass die von mir geraachten neuen Beobachtungen fast ausschliesslich dem „Grenz- gebiete" angehören, in dessen Nähe mein nunmehriger Wohnort Donau- wörth liegt. Aus dem „Hauptgebiet" sind mir fast keine Nachträge zugegangen, was seinen Grund wohl darin hat, dass meine früheren Herren Mitarbeiter (Gerstlauer, Zinsmeister, Winter etc.) fast ausnahms- los ihren Wirkungskreis nicht mehr im Gebiete der Neuburger Flora haben und ein Ersatz für dieselben m. W. leider bisher nicht einge- treten ist. Den „Nachträgen" möchte ich noch einige „Verbesserungen" angliedern, die ich z. T. infolge von Herbarstudien, z. T. auf Grund neuerlicher Beobachtungen in der Natur geben zu müssen glaube. Ein grosser Teil der Verbesserungen besteht indes lediglich in der Korrek- tur von stehengebliebenen Druckfehlern. — „S." mit nebenstehender arab. Ziffer bezeichnet die Seitenzahl, auf welcher der betr. Nachtrag etc. in meiner Flora zu plazieren wäre. . A. Nachträge: I. zum Literaturverzeichnisse. S. 42 Frlckhinger, Dr. Ernst: „Die Gefässpflanzen des Rieses". Nördlingen 1904. Diese Arbeit, die S. 34 zwar angeführt, aber in das Literaturverzeichnis aus Versehen nicht aufgenommen wurde, enthält einige Angaben aus dem nordwestlichen Teile des Hauptgebietes und dem Grenzgebiete. S. 42 Gugler, W. : „Die Centaureen des Ungarischen National- museums" (Annales Musei nationalis Hungarici VI. 1908). — Auch dieses Werk ist S. 510 bereits erwähnt, fehlt aber im Literaturverzeichnisse. Es enthält einige Bemerkungen und An- gaben über Centaureen aus dem Neuburger Florengebiete. 154 II. zum Pflanzenverzeichnisse. S. 46 Cystopteris fragilis (L.) Bernh. var. pinnatipartita Koch monstr. fiircata — mit unten gegabeltem Mittelstreife — : Nj Burgwald bei Neuburg a. D. ein Exemplar!! S. 51 EqnisetuTTi Telmateja Ehrh.: Nj * Altisheim gegen Schäf- stall rechts der Strasse im Walde an einem Bächlein 1912!! S. 54 Piniis nigra Arnold ssp. P. austriaca Höss (:= ssp. P. nigri- cans Host): Nj * Kräuterranken bei Hoppingen 1911!! Sicher ehemals kultiviert ! S. 65 Scirpus maritimus L. : Nj * Am linken Wörnitzufer bei Harburg 1912!! S. 68 Carex Dayalliana Sm. : Nj Weilheim (Donauwörth) 1911!! S. 78 Carex lepidocarpa Godr. (mit C. eu-flava A. u. G. Rasse vulgaris Doli): Hn Staudheimer Moos 1911 !! Hier zu gleicher Zeit C. lepid. "< Hornschuch. selbst gesammelt (früher Z.). S. 84 Melica ciliata L. ssp. M. transsilvanica Hackel : Nj * Bei Harburg auch in Hecken über dem linken Wörnitzufer ! ! NB. ssp. M. nebrodensis Parlat. bei Harburg nicht beobachtet ! S. 88 Festaca ovina L. var. glaaca Hackel : Nj * Felsen gegen- über Harburg auf dem linken Ufer der Wörnitz 1912!! S. 91 Poa compressa L. : Nj * Felsen gegenüber Harburg auf dem linken Wörnitzufer 1912 ! ! S. 101 Calamagrostis varia (Schrader) Host: Nj Schattiger Wald- abhang bei den „3 Schwalbmühlen" 1913 ! ! S. 101 Calamagrostis arimdinacea (L.) Rth.: Nk (Ries) im Nonnenholz auf einem sandigen Waldschlag 1913!! S. 114 Juncus obtusiflorus Ehrli. var. Scliillingeri Fischer: Hn Lechauen südwestlich von Thierhaupten 1911!! S. 121 Convallaria majalis L. Ins. rosea Rchl)ch.: Nj * Münd- ung (Donauwörth) gegen Sulzdorf im Walde e i n Exemplar, an welchem aber nicht alle Blüten die rosafarbenen Mittelstreifen zeigten 1912 ! ! S. 123 Scilla bifolia L. wird in Neuburg a. D. und Umgebung „ Märzen veigerl" genannt. — Der an der Blüte von Sc. bif. (z. B. im Pfarrgarten zu Ried) beobachtete Pilz dürfte wohl Aecidium Scillae Fuck., ein unvollständig bekannter Rostpilz sein (Migula Bd. HI. 1. Teil S. 490). S. 124 Muscari botryoides (L.) Mill. : Nj * über dem Kräuter- ranken bei Hoppingen an einer Stelle reichlich 1911!! S. 124 Ornithognlum nufans L. (oder event. 0. Boucheanum (Kth.) Aschers.): Hu (oder Nj?) Leitheim (Z.). S. 125 Oagea arvensis (Pers.) Schult,: Nj * Acker am Fusse des Kräuterrankens bei Hoppingen 1911 ! ! 155 S. 127 Allium rotninlum L. : Nj nahe dem Grenzgebiete bei Har- burg an einer Feldhecke gegen den „Bock" einige Exemplare 1912!! S. 137 Piatanthera chlorantha Cust.: NJ * im Walde zwischen Ursheim und Hagau 1911!! S. 139 Orchis ustulatus L. : Hu * Altisheim gegen die Fähre rechter Hand auf mageren Wiesen 1912!!; * Lechauen bei Obern- dorf spärlich 1913!! S. 139 Orchis parpnreiis Huds. : Nj * Waldrand über Ronheim (Harburg) in mehreren Exemplaren 1913 ! ! S. 141 Orchis masculiis : N.j * Waldwiese zwischen Gunzenheim und Sulzdorf 1911 spärlich; * Waldwiese zwischen Wolferstadt und Döckingen, Waldabhang bei Döckingen selbst 19111! S. 142 Orchis latifolins L. : Weilheim 1911!! S. 143 f. Orchis Traunsteineri Saut. : Hu Staudheimer Moos l9ll !! Nachdem ich Mitte Juni vergeblich gesucht hatte, fand ich die Pflanze Ende Juni ziemlich zahlreich und mit ihr (teste M. Schulze): Orchis latifolius L. x Traunsteineri Saut, (spärlich)!! und Orchis incarnatus L. x Traunsteineri Saut, (reichlich) (Z.)!! S. 156 SaHx daphnoides Till, x incana Schrank 1911 am an- gegebenen Fundorte verschwunden I ! S. 160 X Salix neohiirgensis Erdner 1911 wieder beobachtet!! S. 165 Quercus sessiliflora Smith: Nj * im Walde zwischen Urs- heim und Ilagau 1911 ! ! S. 191 Lychnis flos cuculi L. nov. Ins. viridiflora Erdner: eine Monstrosität mit vergrünten und zugleich meist ganzen Kronblättern und grünem tiefgeteilten Kelche. Hu * am Bache zwischen Genderkingen und Altisheim 1912!! „Petala paene omnia integer rima, pauca -f~ dentata, oblongo-lanceolata, viridia, breviora (^/s) calice item viridi, basi ('/s) in (juinque lacinias diviso. Stamina viridia antheris item viridibus veri- similiter sterilibus". S. 198 Tunica prolifera (L.) Scop.: Nj * An einem Steinbruche auf dem linken Wörnitzufer bei Harburg reichlich 1912!! S. 200 Alsine tenuifolia (L.) Wallr.: Nj * Heide über dem „Hüllen- loch" bei Harburg!!, auf dem Heckeisberg daselbst 1912!! S. 201 Cerastium hrachypetalum Desp. ssp. Cerast. tauricum Sprengel: Nj Heide über dem Hüllenloch bei Harburg auf dem linken Wörnitzufer 19121! NB. Das typische C. hrachypetalum — var. eglandu- losumFenzl — wurde von mir 1912 nahe dem Grenzgebiete am Schlossabhang bei Harburg gefunden. 156 S. 204 Stellaria media (L.) Cyr. var. apetala Fenzl (non 0 p i z) : Nj * nahe dem Grenzgebiete an steilen Abhängen unter Schloss Harburg reichlich 1911 und 19121! S. 217 Ranunculus auricomus L. „var." reniformis Kittel: Hu * Lechauen zwischen Genderkingen und Oberndorf 1913!! S. 220 Anemone ranunculoides L. mit halbgefüllten Blüten : Hu Englischer Garten u. Fasanenschütt b. Neuburg a. D. (Gu ! !). S. 225 Papaver dubinm L.: Nj * Harburg auf dem linken Wörnitz- ufer über den Felsen des Hüllenlochs 1912!! Nach K. Wein könnte eventuell die var. Lecoquii (La m.) F e d d e vorliegen, bei welcher die Kapsel am Grunde i^ plötzlich abgerundet — verschmälert ist. Die Form der Kapsel wechselt indes bei den hier gesammelten Exemplaren auf ein und derselben Pflanze. S. 226 Fnmaria Vaillantii Loisel.: Nj * Felsen gegenüber Harburg auf dem linken Wörnitzufer in einer schattigen Schlucht 1912! ! und zwar noY. var. umbricola Erdner: „Racemi floriferi resp. fructiferi breves, pauciflori, pedicelli duplo longiores siliculis iidemque triplo quadruplove longiores bracteis; folia intensius glauca". In saxis calcariis umbrosis. S. 226 Fumaria offlcinalis L. nov. var. ericetorum Erd- ner: „Habitus firraus, rigidus, satis humilis ; folia admodum glauca, purpurascentia ; racemi floriferi lougi, conferti, multi- flori". In ericetis solo calcario. Nj * Harburg auf einer Heide über dem Hüllenloch 1912!! S. 227 Thlaspi perfoliatum L. : Nj * Kräuterranken bei Hoppingen zahlreich 1911!! S. 228 Aethionema saxatile R. Br.: Hu Donaukies b. Stepperg 1856. (Herbar des Apothekers Günzler in Dinkelsbühl; vid. Ade. Mttlg. Bayer. Bot. Ges. [1911] Nr. 20 S. 365). S. 230 Barbaraea stricta Andrz.: Nj * Mühlheim (Solnhofen) ! ! ; * Harburg auf dem linken Wörnitzufer an einem Graben an der Strasse nach Wemding 1912!! S. 232 Cardamine amara L. : Nj Weilheim (Donauwörth) 1911!! S. 234 Sisymbrium strictissimum L. : Nj * An und über den Felsen beim Hüllenloch gegenüber Harburg an mehreren Stel- len 1912!! S. 239 Arabis hirsuta Scop. ssp. A. eu-hirsuta var. tyi)ica Beck nov. form, umbrosa Erdner: „Wuchs schlaffer, Blätter breiter, Schoten spärlicher („habitus laxior, folia latiora, siliquae rariores"); Nj Waldabhang östlich vom Finkeustein bei Neu- burg a. D. ! ! S. 256 Rubus plicatus Wh. u. N. : Nk (Ries) Nonnenholz bei Wemding 1913 ü 157 S. 269 Fragaiia coUiiia Ehrh.: Nj * Waldränder bei Mündling, Gunzenheim und Sulzdorf 1911!!; * Harburg an einer Hecke zum Heckeisberg auf dem linken Wörnitzufer 1912!! S. 275 Poteiitilla rubens Zimmet. x verna (L. z. T.) Roth: Nj * Waldrand gegenüber dem Bahnhof Mündling 1912!! S. 276 Ulmaria pentapetala Gilib, yar. deuudata Beck: Nj * Am linken Wörnitzufer bei Harburg 1912!! S. 276 Agrimoiiia odorata Miller; Nk [Ries] Nonnenholz bei Wemding 1913!! S. 293 Cytisus ratisbonensis Schaff. : Hu * Lechauen zwischen Genderkingcn und Oberndorf an mehreren Stellen 1912!! S. 295 Geuista Sagittalis L. : Nj überall um Wolferstadt, Hagau, Ursheim und Döckingen 19111! S. 297 Medicago falcata L. x sativa L. : Nj * An einem Raine auf dem linken Ufer der Wörnitz bei Harburg 1911!! S. 297 Medicago minima BartaL: Nj * Heide auf dem linken Wör- nitzufer bei Harburg reichlich 1911!! S. 311 Lathyrus moiitanus L. : Nj * Wald zwischen Gunzenheim und „Schlössle" 1912 ! ! S. 312 Oeraiiiam silvaticum L.: Nj Waldrand zwischen Wolferstadt und Döckingen, Waldabhang bei Döckingen 1911 ! ! S. 316 Linum catharticiim L. : der auf dieser Pflanze beobachtete Pilz ist nach Migula (Band III, 1. Teil, S. 486 mit Abbildung auf Tafel 12) Melampsora Lini (Pers.) Desmaz, der auf verschiedenen Linum-Arten vorkommt. S. 339 Yiola mirabilis L. : Nj * Kräuterranken bei Hoppingen in Menge, * zwischen Mündling und Gunzenheim 1911 ! ! S. 342 Yiola canina (L.) Rchbch. : Nj überall um Wolferstadt, Hagau, Ursheim und Döckingen 1911!! S. 349 Viola collina Besser x < odorata L. (= x V. merken- steinensis Wiesb.) mit langen, dicken Ausläufern und blühenden Rosetten: Uu Fasanenschütt bei Bittenbrun (Neuburg a. D.); leg. Gerstlauer April 1911. S. 350 V. mirabilis L. x Riyiniana Rchbch.: Nj * Mündling an einem Raine am Waldrande gegenüber dem Bahnhof einige Stöcke (1911 ! !) S. 350 y. Riviniana Rchbch. x silvestris Rchbch. : Nj * Bahn- hof Mündling gegen Sulzdorf 1912 ! ! S. 351 V. canina (L.) Rchbch. x Riviniana Rchbch.: Überall Nj um Wolferstadt, Ursheim und Döckingen 1911!! 158 S. 354 Daphue Cneorum li.: Hu * Lechauen zwischen Genderkingen und Oberndorf an mehreren Stellen sehr reichlich beobachtet 1913!! S. 365 Hedera Helix L. : Nj * blühend bezw. fruchtend im Walde über dem Kräuterranken bei Hoppingen an einer Stieleiche 1911!! S. 3(56 Eryngium campestre L. — neu für dieFlora von Neu - bürg a. D. — : Nj * „Pontischer" Hügel bei Gunzenheim gegen das „Schlössle" in einigen reichen Gruppen 1912!! — Die Gattung Eryngium ist S. 366 als 291a und die Art E. cam- pestre als * 813a nach Sanicula einzureihen! S. 371 Scandix pecteu Teneris L. : Nj * auf einem Acker am Fusswege zwischen Ursheim und Hagau massenhaft 1911!! S. 376 Peucedanum alsaticum L. : Nj * Hecke zwischen Mündung und Gossheim einige Exemplare 1913!!, Hecke zwischen der Tiefenmühle und dem Kräuterranken (Hoppingen) 1913!! S. 381 Pirola rotimdifolia L. : Nj * Wald zwischen Döckingen und Ursheim 1911 ! ! S. 381 Pirola minor L.: Nj * Wald zwischen Döckingen und Urs- heim 1911 ! ! S. 382 Facciuium vitis Idaea L,: Nj * im Walde zwischen Ursheim und Hagau spärlich unter massenhaftem Vacc. Myrtillus 1911!! S. 383 Primula farinosa L.: Nj Weilheim 1911!! S. 397 Pulmouaria moutana Lej. : Hu Lechauen zwischen Gender- kingen und Oberndorf 1913!! S. 410 Nepeta Cataria L. : Nj * Tiefenmühle bei Hoppingen 1913!! S. 429 Veronica austriaca L. var. dentata Schmidt : Nj * Heide über dem Hüllenloch bei Harburg 1912 ! ! S. 444 Pedicularis silvatica L. wurde bisher nur im Nordwesten des Gebietes, der sandreichere Lokalitäten aufweist, als sie sonst im Gebiete vorkommen, um Monheim und Wemding, beobachtet; sie scheint eine kieselholde Pflanze zu sein. Die fälschlich unter Nj angegebenen Fundorte : „an der Schwalb (Fr.); im Schwalber- holz bei Wemding (Egenberger!)" gehören zu Nk (Ries). S. 449 Globularia vulgaris L.: Hn Lechheiden zwischen Gender- kingen und Oberndorf 1913!! S. 473 Antliemis Cotula L.: Nj * Harburg auf dem linken Wörnitz- ufer 1912 !! S. 474 Achillea nobilis L. : Nj (Ries). Nahe dem Grenzgebiet auf dem Wennenberg bei Alerheim auf Granit (Fr. 1912!!) und zwar die f. tyjjica Beck. 159 S. 474 Achillea millefoliuin L. var. collina Becker (pro sp.) : Nk (Ries) Nahe dem Grenzgebiete auf dem Wennenberg bei Alcrheim auf Granit 1912! ! S. 476 Chrysanthemum Leucanthemum L. form, ericetorum Erduer: Nj Nahe dem Grenzgebiete bei Harburg auf einer Heide gegen den „Bock" 1912!! S. 476 Artemisia Absinthium L. : Nj * Am Strassenraine bei der Tiefenmühle nächst Hoppingen wohl verwildert 1913 1! S. 479 Senecio spathulifolius (Gmel.) DC. : Nj Weilheim (Donau- wörth) 1911 ! ! S. 519 Hieracium vulgatum Fr. ssp. H. vulgatum Fr. var. austro- bavaricum Voll mann: Hu Bahndamm zwischen Sehensand und Unterhausen 1902 ! ! (det. Dr. Vollmann). S. 521 Hieracium floreuiiuum All. x Fllosella L. (= x H. brachiatum Bert. p. p. ssp. H. pedunculatum Wallr.): Hu Kiesgrube beim Bahnhof Neuburg a. D. (det. Zahn). S. 528 Taraxacum ofticinale Weber var. laevigalum (Willd.) 1)C. : Nj * „Pontischer" Hügel bei Gunzenheim 1912 !! : * Hop- pingen an einem Feldraine unterhalb des Kräuterrankens 1912!!; * Harburg auf dem linken Wörnitzufer bei einem Steinbruche 1912!! S. 531 Scorzouera humilis L. : Hu Lecliauen zwischen Genderkingen und Oberndorf 1913!! B. Verbesserungen. S. 3 (Vorwort). l)as „Grenzgebiet", welches als ein Gürtel von ca. 5 km Breite das „Haupt gebiet" umschliesst, soll im Norden die Altmühl, im Osten die Schutter, im Süden die grosse Paar und im Westen die Wörnitz nirgends überschreiten. Die nun- mehr so festgelegte Grenze wurde tatsächlich nur 2 mal und zwar bei Harburg (S. 171) und beim Wennenberg (S. 367) überschritten ; die nur jenseits dieser Grenze constatierten Pflan- zen (Nr. 348 und 819) dürfen also keine Nummer tragen. S. 21 Zeile 25 von oben lies statt Carex lepidocarpa L. x remota L. : C. leporina L. x remota L. I S. 22 Zeile 16 von oben setze statt Rubus melanoxylon M. et Wg. : Kubus rudis Wll, et N. (S. 259 bezw. 260 bereits richtig gestellt !) S. 24 Zeile 10 von oben setze statt Rubus villicaulis Kohl. : B. macrostemon Focke (S. 258 bereits richtig gestellt !) S. 49 Equisetum ramosissimum Desf. vom Lechkies bei Rain ist nach meiner Meinung trotz der Bestätigung durch einen sehr bekannten 160 Systematiker nur E. paliistre L. var. polystachyum Weigel f. multicaule Baenitz; denu die Ähre ist nicht stachel- spitzig (sondern stumpf) und lang gestielt, der stehenbleibende drundteil der Zähne ist nicht schwarzbraun, sondern grün, das unterste Astglied ist nicht sehr kurz, sondern ca. 4 — 5 mal länger als die zugehörige Stengelscheide. — Dagegen fand ich im Grenzgebiete zwischen Meitingen und Thierhaupten : Equi- setum hiemale L. var. Moorei (Newman) A. u. Gr. lus. ramosum Milde, welches dem E. ramosissimum sehr nahe steht. Ich hatte diese Pflanze ursprünglich (siehe S. 50 !) als var. ramigerum Milde bestimmt; sie lässt sich im Übrigen wohl nie ganz sicher bestimmen, weil sie putiert ist. — Das echte E. ramosissimum Desf. dürfte wohl im Gebiete sicher noch ge- funden werden. S. 88 Zeile 5 von oben setze unter Festuca rubra L. statt „var." fallax Hackel besser „Rasse" fallax Hackel ! S. 97 Avena fatua L. x sativa L. fasst Dr. Thellung (Zürich) als Unterart von A. fatua L. auf; ich kann mich dieser Ansicht aus verschiedenen Gründen, die ich hier nicht wiedergeben kann, aber dem Herrn Dr. Thellung mitgeteilt habe, nicht an- schliessen. S. 105 Hordeum secalinum Schreber wurde vom Verfasser nahe dem Grenzgebiete an der von Fr. angegebenen Lokalität am Fusse des Wennenberges bei Alerheim an einem Graben bezw. in dem am Graben hinlaufenden Zaune nächst der Ortschaft Alerheim an der Strasse gegen Heroldingen 1912 wiedergefunden. S. 131 „Iris sambucina L.", welche Schnizlein — Frickhinger in „Die Vegetationsverhältnisse etc." S. 197 für Leitheim angeben, ist zweifellos Iris Germanica L., wie nach einigen an einem Steinbruche unweit des Schlosses vom Verfasser gefundenen blühenden Exemplaren (1912 im Mai) sicher konstatiert werden kann. S. 169 Tiscum album „auf Ulmus bei Marxheim" (Fr.) wird von Prof. Dr. V. Tubeuf bezweifelt, „da sich bisher alle Angaben auf Ulmen als irrig ergeben haben." Der Verfasser hat keinen Grund, an der Richtigkeit der Angabe, die sicher von dem äusserst zuverlässigen Dr. W. Schnizlein in Monheim herrührt, zu zweifeln. S. 171 Aristolochia Clematitis L. (S. 171, Nr. 348) wäre wohl besser ohne Nummer geblieben, da sie bei Harburg wohl sicher nur auf dem rechten Wörnitzufer vorkommt, das ich nicht mehr als zum Gebiete gehörig betrachte. S. 190 Z. 1 von oben lies Goßheim (statt Großhoim); anstatt des öfter vorkommenden Gosheim setze besser Goßheim ! 161 S. 194 Z. 8 von oben ist das Wort „drei" zu streichen! S. 200 Z. 13 von unten lies statt „südlich": „nördlich"! S. 214 Für Aconitum panicnlatnm Lam. ist bei Schwarz „Flora von Nürnberg -Erlangen" nicht, wie ich annahm, Eichstätt, sondern das Labertal bei Deusmauer als Fundort angegeben, der nach neuerlicher Angabe in Schwarz : ,, Fortsetzungen und Nach- träge" [1912] S. 1470 nebst A. paniculatum selbst zu streichen ist. S. 259 Riibus Menkei Wh. u. N. form, giganteus Erdner wurde bereits in Mitteil. Bayer. Bot. Ges. I. Bd. Nr. 39 S. 522 [1906] vom Verfasser publiziert; es darf also nicht heissen „nov." forma. S. 259 Die unter Bnbns rudis Wh. u. N. angeführten Fundorte: „* zwischen Buchdorf und Baierfeld ! !, * zwischen Buchdorf und HafenreuthÜ, * Hafenreuth am Waldsaum und in einer Hecke ! ! gehören zu Nj (nicht zu Hu). S. 260 Die 14. Zeile von oben: „Nj Rieder Wald etc." gehört als Fortsetzung zur 16. Zeile von oben, also zu C. thelybatos Focke. S. 266 Bei „4. R. bifrons Vest. x R. Köhleri Wh. u. N. 2. bavaricus Focke ist Note 1 irrtümlicherweise auf S. 267 gesetzt worden. S. 269 Die bei Fragaria elatior Ehrh. angegebenen Fundorte ge- hören alle zu Nj (nicht Hu). S. 272 Poteutilla argentea L. yar. dissecta Wallr. f. snbin- canescens F. Sauter: nahe dem Grenzgebiete auf dem Wennen- berg bei Alerheim auf Granit 1912!! S. 292 u. 293 : Die auf diesen beiden Seiten angeführte Deformität von Prunus domestica L. u. P. Padus L. entsteht nach Prantl-Pax „Lehrbuch der Botanik" 9. Aufl. [1894] S. 157 und nach Mi- gula ,,Kryptogamenflora" Band III, 3. Teil S. 28 nicht durch den Stich einer Gallwespe, sondern durch den Schlauchpilz Taphrlna Pruni Tub. S. 311 Die bei Lathyrus paluster L. zuletzt angeführten 2 Fundorte gehören nicht zu Nj, sondern zu Hu, S. 353 Der bei Thymelaea Passeriiia (Ti.) Coss. u. Germ, unter „Hu" angegebene Fundort : ,,* Acker bei Harburg" gehört zu Nj. S. 367 Bupleurum falcatum L. (Nr. 819) wäre besser ohne Nummer geblieben, da wir trotz früherer gegenteiliger Ansicht auf S. 23 bei Abgrenzung des Gebietes die Wörnitz nicht überschreiten wollen. S. 372 Der unter Libanotis montana Crtz. angeführte Fundort „Hahnenkamm bei Treuchtlingen" stammt nicht vom Verfasser, sondern von Fr. S. 383 Bei Calluna vulgaris (L.) Salisb. flore albo wurde vor dem Fundorte Gietlhausen aus Versehen das Nj weggelassen. 11 162 S. 392 Grentiana acaulis L. wurde nach „Bericht. Bayer. Bot. Ges." X. [1905] S. 126 bei Roith (Regensburg), das wohl jetzt der nördlichste Fundort in Bayern ist, aufgefunden. S. 449 Der Fundort der Utricularia ne^lecta Lehmann liegt nicht zwischen Feldmühle und Hütting, sondern zwischen Feldmühle und Wellheim. S. 482 Zeile 10 von unten lies statt ,.S. 57": S. 32! S. 495 Das in Zeile 8 von oben stehende ,,hier" bezieht sich auf die Lokalitäten im Burgwald bezw. am Fusse desselben. S. 514 Bei Centaurea Cyanus L. ist nach „Hu" anzufügen: „im Donauraoos". S. 558 Zeile 3 von unten: Salix daphnoides Till, x purpurea L. wurde nicht gleichzeitig mit x Salix neoburgensis Erdner, son- dern schon im Mai 1905 im Regensburger Exsikkatenwerk vom Verfasser ausgegeben. ^^m^ Gobius fluviatilis Bonelli, Die Flussgrundel. Ihr Fortpflanzuiigsgescliäft. Von Karl Riedel, Augsburg. Die einschlägige Literatur ist über diesen Fisch sehr schweig- sam und nur wenige Autoren geben uns über denselben einigen Aufschluss. Soweit diese Mitteilungen auf das Laichgeschäft be- züglich sind, seien sie hier wiedergegeben. Brehm •) sagt: „Das Weibchen klebt seine Eier an Steinen fest. Dieselben scheinen vom Männchen nicht bewacht zu werden, nehmen im Laufe der Entwicklung Spindelform an, treiben dann, in eine Schichte zusammengedrängt, in den Wogen umher und schlüpfen im Juni aus." Ein anderer Beob- achter, Solotnitzky ^), schreibt dagegen, dass die Eier dennoch seitens ihres Erzeugers eines Schutzes geniessen. Dr. Kämmerer^) bestätigt die letzlere Ansicht und teilt mit, dass bei einer nahen Verwandten, der marmorierten Flussgrundel (Gobius marmoratus Pall) der Wach- und Pflegedienst des Männchens direkt im Aquarium beobachtet wurde, so dass über diesen Punkt ein Zweifel wohl nicht mehr bestehen könne. Auch das Laichgeschäft der Schwarzgrundel, Gobius niger, ist bekannt. Bei diesem Tiere gräbt das Männchen unter Wurzeln oder Steinen eine Höhle, in die es die Weibchen — mehrere — zur Laich- abgabe lockt. Die Geschlechtsattribute werden sodann auch bei dieser Art vom Vater bewacht. Es konnte also wohl erwartet werden, dass auch bei Gobius fluviatilis eine Brutpflege stattfindet. Tatsächlich hat sich diese ') A. E. Brehm, Tierleben, VIII. Bd., 3. Aufl., S. 142, 1896. -) N. V. Solotnitzky „Drei Meeresgrundein aus dem Flusse Don im Aquarium". — .Natur und Haus^ IX. Bd., 1901, S. 114—119. ') Wochenschrift f. Aquarien- u. Terrarienkunde 1908, Nr. 12, S. 145/146. 164 Annahme bestätigt, jedoch unterblieb jedweder Nestbau (Aus- werfen einer Grube). Die Mitteilunsr Brehms ^), dass die Eier sich loslösen und zu einem Klumpen geballt in den Fluten bis zum Ausschlüpfen umhertreiben, bestätigte sich nicht. Ich darf vielleicht für die Vorgänge beim Laichgeschäfte dieses Fisches einiges Interesse voraussetzen. In meinem Besitze befinden sich zwei Paare, die aus dem Gardasee stammen. Zur Laichzeit sind die Geschlechter leicht zu unterscheiden, da das Männchen gleich vielen anderen Fischen ein Hochzeitskleid anlegt, das zwar gerade nicht prächtig ist, aber doch eine deutliche Unterscheidung zulässt. Der sonst gelblich- braune Körper, der verschiedentliche Wolken Zeichnungen zeigt, wird zu dieser Zeit wesentlich dunkler, insbesondere geht der Kopf und die Kehle in ein tiefes grauschwarz über. Das breite blassblaue Band, das die erste Rückenflosse des Männchens schmückt, wird leuchtend dunkelblau. Ausser der Laichzeit ist es nun nicht so leicht, die Ge- schlechter zu unterscheiden. Nach meinen Wahrnehmungen bietet jedoch die erste Rückenflosse sichere Erkennungsmerkrnale. Während nämlich die des Männchens grösser und länglicher ist und nach dem 6. Strahl gerade gegen den Rücken abfällt, wölbt sich die kleinere des Weibchens mehr rundlich in schräger Rich- tung gegen die zweite Rückenflosse zu. Die beiden Rückenflossen sind beim Männchen des weiteren eng aneinandergeschlossen, während sie beim Weibchen einen deutlichen Zwischenraum zeigen. Die 4 Tiere bewohnen einen Behälter in der Grösse 1.50 x 40 X 40, der abteilbar ist. Als Ausstattung dienen einige Stein- brocken. Die Erde ist mit feinem Sande bedeckt. Die ße- pflanzung besteht aus Sagittaria natans, Fontinalis antipyretica und Myriophyllum prismatum. Die hintere dem Fenster zuge- kehrte Seite ist veraigt, der eine Teil des Aquariums der Sonne entrückt. Am 27. Mai 1913 mittags hatte nun eines der Weibchen ab- gelaicht. Ich fand die Eierchen, etwa 40 an der Zahl, eng an- einander geheftet, die Laichfläche im Durchmesser eines 10 Pfg.- Stückes, an einer dunklen Stelle an der Glasscheibe vor. An diesem Tage habe ich in meinem Tagebuch vermerkt : Das Männ- chen übt anscheinend keine Brutpflege aus. Diese Notiz wurde jedoch durch spätere Beobachtungen widerlegt und ich konnte 165 feststellen, dass der Vater seine Nachkommenschaft beschützt. Zumeist hängt derselbe entweder 5 — 10 cm unter den Eiern oder er liegt direkt über denselben. Durch kräftige Schläge der Brust- flossen gleitet er zuweilen über das Gelege hinweg, so dass die Eierchen, die mit der Hülle auf der Unterlage festsitzen und deren Inhalt infolge seiner Schwere allmählich nach abwärts sinkt, so dass die Eimasse und später der Embrio wie in einem Säckchen hängt, in wogende Schwingungen geraten. Diese Übung hat offenbar den nützlichen Zweck, den Eiern frisches Wasser zuzu- führen. Naht sich ein Weibchen dem Neste, so wird es stürmisch vertrieben. Eine Limnaea stagnalis, die langsam die Glasscheibe in die Höhe gleitet, wird mit offenem Maule in kurzem Vorstoss atta- kiert und kollert zu Boden. Am 31. Mai lassen die Eierchen die Augenpunkte erkennen. Am 14. Juni haben sich einzelne der schwarzen Punkte mit einem silbernen Ring umgeben. Das Auge ist ausgebildet. Von Tag zu Tag zeigt sich diese Erscheinung bei mehr und mehr Eiern. Endlich, am 14. Juni, also genau nach 18 Tagen, schlüpft das erste Junge aus und nach drei weiteren Tagen sind sämtliche Eihühen, die noch kurze Zeit an der Unterlage haften bleiben, leer. Um dieses brutpflegende Männchen vor Stör- ungen zu schützen, habe ich das Aquarium durch Einschieben einer Glasscheibe abgetrennt. Da ich jedoch Sorge trage, das Männchen könnte sich an seinen Jungen vergreifen, verbringe ich es nun zu seinen Artgenossen in das andere Abteil des Be- hälters zurück. Dort hatte das zweite Männchen mit dem kleineren und wohl auch jüngeren Weibchen unterdessen ebenfalls abgelaicht. Dieser Laichabgabe ging ein tolles Liebeswerben voraus. Tief dunkel gefärbt umkreiste das Männchen in ruckweisen Stössen und unter urkomischem Rütteln des Kopfes seine Erkorene, schwamm da- zwischen zu dem an einer dunklen Stelle ausgewählten Laich- platze und wieder zum Weibchen zurück, sich so wohl dutzend- mal bemühend, dasselbe mitzulocken. Am anderen Morgen hatten die Tiere abgelaicht. Das Ge- lege war sehr unregelmässig und auf eine verhältnismässig grosse Fläche verteilt. 166 Tags darauf waren sämtliche Eier verschwunden. Das Männ- chen ist aber schon wieder daran Anstalt zum Ablaichen zu treffen und zwar diesesmal mit dem grösseren und älteren Weib- chen, das am 27. Mai schon mit dem anderen Männchen abge- laicht hatte. Wer von den beiden das Gelege des jüngeren Weibchens vernichtet hat, vermag ich nicht zu sagen, sicher darf aber angenommen werden, dass der Platz vor dem Ablaichen gesäubert wurde und die Eierchen dieser Reinigungsarbeit des Männchens — also wohl diesem — zum Opfer gefallen sind. (Bei Gobius niger laichen übrigens zumeist mehrere Weibchen mit einem Männchen ab und es ist nicht ausgeschlossen, dass derartige Beobachtungen auch bei unserem Fische gemacht wer- den können). Diesesmal glückte es mir nun, die Vorgänge beim Laichgeschäfte zu beobachten. Das Weibchen sowohl wie das Männchen zeigen eine etwa V* cm lange Legeröhre, die beim ersteren fleischfarben und dick, beim letzteren schwarz, dünn und zugespitzt erscheint. Das Ablaichen geht derart vor sich, dass das Weibchen durch krümmende Bewegungen des Körpers je ein Ei auspresst und sogleich an der Unterlage andrückt, wäh- rend das sich eng an das Weibchen anschmiegende Männchen das Sperma über die Eier ausfliessen lässt. Auch dieses Männchen übte fleissig Brutpflege, drehte und wendete sich auf dem Gelege und fächelte demselben mit den Flossen fleissig frisches sauerstoffreiches Wasser zu. Als das erste Männchen von seinen Jungen getrennt und wieder zu seinen Artgenossen gesetzt worden war, entspann sich ein erbitterter Kampf zwischen den beiden Männchen um das vor- handene Gelege, doch blieb der rechtmässige Besitzer Sieger. Der Geschlagene kam mit einigen Flossendefekten davon und machte sich absolut nichts aus der Schlappe, denn am 20. Juni hatte er schon wieder mit einem der Weibchen — ich glaube mit dem jüngeren — abgelaicht, diesmal mitten auf der dicht veraigten Glasscheibe. Auf die beiden späteren Gelege habe ich weiter nicht mehr geachtet. Die Jungen der ersten Brut zog ich jedoch sorgsam auf und besitze hiervon heute noch etwa 30 Stück. i ! New York Botanical Garden Librar 3 5185 00259 1855