DR Er

BE.

Jahn Carter Brown Lam

Gramm Universitn

N

*

BR =

PS

155 a N W ini)

FF

Men

ü)

3 PAR RATE

6 :$R

+

2 ne E

Free

mn

non us 15 an: Einer alten Ibs 6 . und einer neuen Daͤniſchen; übergefand _ . in Srantzö ſiſcher Sprahche |

„ben ae? “An N Pax * n RN

en der Oote den aber bon einem

unbenandten Meiſter / und gedruckt zu 1 Parihs bey Auguſtin Kuͤrbe ins. N

a Anno 1647. 4 e | 4

Jo aber Deutſch gegaͤben / und e nen n sl nn | Be ö |

Von 5 : m

| Henrich Sibers. Hamburg / er BE

In Vellgung Johan Naumans und Jurgen Wolfs. a Gedruckt 7 8 Chriſti

FE N 7 1 N. = "> % 1% I N . N , * 1 z 2 17 * 1 %

E 3 Lr

73 5

Den Beta Graf im SBerren /

Germ Hear! Johan 6.

nigsmark /

Grafen zu Weſterwiek und Stegholm / Herren zu Rotenburg und Neuhaus / c.

geehrtem e

Seinem ae Snädigften Sonner and 3.

rg näaft gebührendem beleben, a! a |

| 8 Henrich Sivers. 0

1 4 |

7 20 x | och⸗ * 7 Br 708 8 ö 1 * *

4 |

ELDER RN

DEE S

fi

& [92 RAT

BA eee e . 2 e e e HBochgebohrner Grahf/Gnaͤdiger

Herr /

8 ſcon numehr achtzehen Jahre / als kegen⸗ 6 855 x wärtige Groͤhnlandiſche Geſchichthandelung teihls dem

\

ZN vohrnähmen Weltwelſen Manne Herrn D. Jungen

a .

Und verbleibe

Seiner Ho

Monahts / im Jahr

Begäben in Hamburg / den 9. Herbſt⸗

Diemuͤhligſt und wiligſter Diner.

oo

19 Zenger des G Infalte dies

kite Teihl vom Alten ner Sihe I. Seite. Das . Kapittel / von ſeiner Gelaͤgen heit. 2. S. Das 2. Kap. von der Erfindungs⸗ ale 78 eee „S, Das 3. Kap. von Beſaͤtzung mit Einwohnern. | 6. S. Das 4. Kap. von der Erfindungs⸗ Zeit: % 7. S. Das 5. Kap. von feiner Einteihlung und Ehrung Ä 9. S. Das 6. Kap. von Ihslaͤndiſcher Beſchreibung des Groͤhnl. 9. S. Das 7. Kap. des Herrn Worms Beſchreibung. 12. S. 5 Das 8. 12 von Groͤhnlands Fruchtbahrkeit an Gewaͤchſe und Tih⸗ 14. S. Das 9. Kap. von den koſtbahten Zahnen welche man Einhorn naͤn⸗ e, 16. S. Das 10. Kap. von wahren Einhoͤrnern : Mit mehrem Beweiß / daß die . ſonſt genandte nuhr Fiſch⸗Zaͤhne ſeyn. 20, S. Das 11. Kap. Beweis aus dem Ariftoteles: Und Urteihl vom Horn zu St. Denis. | wg 5 S.

Das 12. Kap. von der Lufft und Witterung 5. S. Das 13. Kap. von verſuhchter Entdaͤtkung der Nord ⸗Ooſt⸗ Sten:

Item / vom Waͤge aus Norwaͤgen nach Groͤhnl. 27. S. Das 14. Kap. von Maͤhr⸗Wundern des Groͤhnl. Maͤhrs. 29. S.

Ander Teihl vom Neuen Groͤhnlande. Das 1. e warum die Fahrt auff Groͤhnland fo lang unterlaſ. 1. S.

31.

15 Das 2. in vom letzten Bischoffe im alten Groͤhnlande: Item / von etzlichen Koͤnigen in Daͤnnemarken / welche Alt Groͤhnland

a wider auffzuſuhchen ſich bemuͤhet haben. 33. S.

1 Das 3. Kap. von Forbeiſſers Reiſe aus Engelland nach erbte Und antraͤffung der Wilden. 6. S. Dos 4. Kap. von der Wilden Eigenſchafft / Kleidung Schiffe: Und f des Landes einigen Tihren. 3 5 : 98

——— ———— ſD— |

Das 5. Kap. von der 1. Ansruͤſtung Königs Chriſtiahn des IV. 1 8555 "73 vom Handel der Wilden. N 39. S.

Das 6. Kap. von der 2. Ausrüstung. Könige Shilſtahn des 5 18

Groͤhnland. 5 Das 7. Kap. von der z. Fahrt / u letzt ausgerüͤſtet von Könige hifiahn den IV. Item / von Verhaltung der gefangenen Wilden! 5 Daͤn⸗ nemarken. 4. S. Das 8. Kap. von der 4. Fahrt / fo die Gröhlandiſche cfelfähaft 05 e ee ausgefärtiget : Und vom Handel der Groͤhnlandiſchen Wilden. 49. S. Das 9. „ap. von den Uhrſachen des verlohrnen Waͤges nach ep 1 n Groͤhnland. Das 10. ur Ob Groͤhnland an Aſien und America anſtohſſe d, Ven | pitzbergen. | Das u. Kap. von Johan Munkens geſuhchten Waͤg ſwiſchen Brian und America und feiner Fahrt. 9. S. Das 12. Kap. von Johan Munkens anderwaͤrtige / aber nich foregefänte Reiſe: Seinem Tode: Und vom Faͤhler wegen der u in A⸗ merica. 68. S.

L —— I

——— ͥ ——

280

ARE cells uus, fore,

209

4444

O5

AÄMERICH

RL 7 mk. an TR I IH _ IM

mn a

ADER ER

N FARVEL

Promonlor

4

Im

30 310 320 530

MERIDIES

Gee DEUCALEDO, NJUS

TEL LT I-III II- RL LI

9 *

% ne el im um NUR a

DH

N I

8

S

2

S

N

N

3

= I ®

ta 5 FRISLANDIA.

a

340 350 350 20 30

LE I- -f

[1 22] 1 DIL

a *

51

r

„S

26 m

n Von 6 06 N fe AND 0 An Harne von der Motheden Waher. >

a der Erf 1 S/

Vomalten Groͤhnſand. W Menn Herr NK,.

8 5 . Wi 2 ben von Ihsland geſchriben zu haben: Sondern die Billigr . Steit erfordert es / das Ich meinem Verſpraͤchen nachkomme⸗ 4 ch und Ihm daneben einigen Bericht von Groͤhnland uͤberſende. | EN tverwunbere fi nicht / daß Ich auf die Über ſahrt von einem zum andern fo viel Zeit gewandt. Wann er die Gefahr und Beſchwerde diſer Schiffahrt betrachten wir / wird er befinden / daß Ich Uhr ſachen gehabt / um nicht zu eilen / ſondern guter Maſſen des Waͤges mich zu erkuͤndigen / f den Ich halten muſte begehrtes Nord ⸗Land zu erreichen: Welches dan billt⸗

ger das Unbekante genand wird / als das Suͤder⸗Land. Wiewoll nicht der

Meinung / als ob keine Norwaͤger daſelbſt gewohnet / oder in Zeit von s oder 600 Jahren ihren Handel gehabt haͤtten / und dahin zu wohnen gereiſet waͤhrene |

Aͤltcer damit nicht ales in einander geworffen / und an Staht des Haupts

geſäͤtet werde / was zum Leibe diſer Raͤden gehörig: will Ich dem Herrn al⸗ les erzaͤhlen / was Ich von diſem unzul laßigem Lande erfahren / mit aller Ord⸗ nung / ſo viel mihr muͤhglich gewaͤſen diſelbe aus dem / was mihr kund gethan

worden und aus vilen verworrenen Schrifften / zu naͤhmen. Selbſten habe Ich ſie nicht gelaͤſen / ſondern ſie ſeyn mihr ausde unbekanten Sr erklahrer a Und twaht die er gegen

5

728

2 S ph ſehe wol / daß es nicht genug bemſalben ein bonges Schrei

S 37

=

923222 = ne nr

2 Das Kapitel von der Gelägen heit. 2 |

ſchen Bücher / habe Ich die Ehre gehabt / das fie der Herr Rets ein Daͤni⸗ ſcher Edelman in meiner Gegenwart gelaͤſen / und zugleich verdolmetſchet. Der Herr wird Ihn bald in Parieß ſehen: Dan der Koͤnig von Daͤnne⸗ mark haht Ihn feiner Wuͤrde und vielfaͤltigen Tugenden wegen zum Reſi⸗

denten (oder Stahtsmann) in Frankreich erklaͤhret. Er wird Ihn alles

deſſen vergewiſſern / was Ich jetzund erzaͤhlen werde.

Das r. Kapitel. Von der Gelaͤgenheit.

Oha iſt daſſelbe Nordiſche Teihl der Weld / wel⸗ ches ſich erſtraͤtket / von Mittag gegen Aufgang / Nordwerds ablenkend / von dem Vohrgebuͤrge Farewel des Deucaledoni⸗ IH Iren Maͤhrs langſthin an den Seiten des Eiß⸗Maͤhrs / welche bis an Spitsberg und Nova Zembla reichen. Etliche wollen daß ſelbiges Land mit Tartarien zuſammen ſtohſſez aber ſolches iſt ungewiß / wie er hernach verſtehen wird. Haht es demnach Oſtwerts das Eiß⸗Maͤhr / gegen Suͤden den Deucaledoniſchen See; nach dem Weſten die Enge

Hotzon oder Chriſtian, und das Hotzoniſche oder Chriſtianes Maͤhr / wel⸗

Kreiß

Breite. Latitudo.

Wirbels Hoͤhe.

che es von America abſondern. re: Stine Kreisbreite auf der Nordſeiten iſt unbekand. Die Daͤnſſche

Chronik will / daß es das euſſerſte der Weld / und über demſelben kein and Mordlicher zu findenfen. Es ſeind einige die da vermeinen das Groͤhn⸗ Land an America ſaſt angrentze / diweil die Engellaͤnder / welche durch die Enge Davis einen Weg gefuhcht nach dem Ooſten befunden daß daſſelbe / was Davis fuͤhr ein enges durchgehendes Meer geachtet / nuhr ein Meer⸗Bu ſem ſey. Aber Ich habe einen Daͤniſchen Bericht eines Daͤniſchen Haupt⸗ mans / genand Johan Muͤnck / welcher gleichmaͤßigen Waͤg zum Oo⸗ ſten geſuhchet durch den Nordweſten Strich von dem Vohrgebuͤrge Far- vvel, und nach deme / was der ſelbe berichtet / iſts woll vermuhtlich daß die⸗ ſes Land von America gantz und gar entſchieden ſey. Welches der Herr ſehen wird / wan Ich hernach derſelben Reiſe Meldung tuhn werde. Die Elevation oder Exhaͤbung des Poles (Wirbels ) zu Groͤhnland / ge⸗ nommen auf dem Vohrgebirge Farvvel, welches Teihl deſſelben 8 110 8 Uhe⸗

Das. Aaprdson be hoer | 99 3

nn JC

ſtaͤndigen Schltresee. Katar (Grab) und 30 Deinderrheile (Wu, 5 en andern Theile erhaͤben ſich / je mehr fie dem Wirbel nahen; habe aber deren feine mehr als die Erhoͤhung von Spitsberg / welches die Dänen 8 in Groͤhnlandrechnen ſo ohngefehr auf 78. Kreisſtupfe gefchäger wird.

Von der Laͤnge diſes Landes rede Ich nicht / diweill meine eingenomme⸗ _ !inge ne Berichte davon ſweigen / Ich auch des fals nichtes beſonders erlernet / als Ag was unſere Charten ausweiſen. Es begnuͤget mich dem Herrn zu verſtaͤn⸗ |

do. digen / daß das Vohrgebuͤrge Farvvel jenfit der en . und un⸗

5 Der . W REEIEN 18.5

| 5 Das 85 1 Ven der Erfindungs⸗ Arth.

; > 65 habe zu Aufführung der Groͤhnlaͤndiſchen Hiftorien ( (oder Ge⸗

b brauchtt; Eimer alten Ihslaͤndiſchen und ener neuen Dank. en. ſchen Bey de in Daͤniſcher Spraache beſchriben / und zwahr die erſte in ungebundener Raͤde / die andere aber in gebundener / oder Reimen. Das Hauptwerk (Original) der Ihslaͤndiſchen iſt in Ihslaͤndiſcher Spraachen beſchriben von Snorro Storlefon, einem Ihslaͤnder / welcher

- Nomophylax, wie Ihn Angrimus jonas nennet / oder oberſter Richter von

Ihsland gewaͤſen. Eben diſer haht die Edda oder die Fabulen der Ihslaͤn⸗ diſchen Poeſie / von welcher Ich ſonſten geraͤbet / zuſammen geklaubet.

Die Daͤniſche Chronike iſt Vers weiſe gemacht von einem Daͤniſchen

richte) genandt Claude Ohrltopkerien) welcher ohngefehr vor 14. Jah

a ven geflgtben.

ife Daͤniſche Chronike berichtet daß etzliche Armenianer, durch Erſte Ein⸗ grohße Ungeſtuͤhme in die Nord⸗ See getriben / anfänger Weiſe an Groͤhn⸗ 1 N land angeſtohhen / daſelbſt eine Weile verbliben / aber hernach von dannen in Norwaͤgen uͤbergeſaͤtzt ſeyn / und auf den Klippen des Eiß⸗Maͤhrs gewohnet haben. Aber ſolches iſt nicht gegruͤndet / als nur auf einer Fabel / und alten Gewohnheit / welche weit entfernete Voͤlker einfuͤhret / um deroſelben Uhr⸗

. ee . . und gewiſſer iſt es / daß die Norwaͤ,

BIER, a ger

Be fuͤrnehmlich zwoer Chroniken (oder Zeitſchriften) ger * Ehronis 5

* N 2 8

4 ed ma]

. ger in Groͤh mi SGleſtalt.

ferken und Huarf.

Blaues Eis. der geftiret / anfänglich. ein Eis machet / an Farben gleich dem Moß / oder

0 SS = . [eo I m * I N = rn 2 > 2 = D 2 x") eo SN > S. * I > N 2 = bez =: 3 =: a er = 2 Sao S. 2-7) 8 ‚de FF ͤͤꝛ é ne ie en die nn. ce

5

vonber rungen: 3 5

nennen ten

Dan en waren t von gleichem Waſſer entſtanden; auch ſahen wir fie deroge⸗

ſtalt an / daß der Unterſcheid des Anſchauens nicht genug wahr / um fo wider

wertige Farben zu veruhrſachen. Ich erinnere mich der Verſe des Virgi-

lius, in welchen er von den kalten Weldſtrichen (Zonen) alſo raͤbet: \ | Ceruleä glacie concretæ, atque imbribus atris.

Aͤber Ich vermeine daß Cxrulea glacies an diſem Ohrte vom ſwertem roeus vir⸗

Eiſe muͤſſe verſtanden werden / welches ihm der Vir gilius in den dunkelen 15 9

und finftern Landschaften einbildet; wie dan eben der Port in ſolchem Ver⸗

Kante das Wort Cæruleus am andern Ohrt gebrauchet / wan er gibts in Olli cæruleus ſupra caput adftitit imber - und abermahl: |

Be ae ee flant manibusare, ar,

Cæruleis moeſtæ vittis, atr aq; Cupreſſo. Sc

1

1 Aber laßet uns wider zu unſerm fürgenommenem Werke ſchrelhen. |

Erric der Rohtkopff vermeinete fuͤhglicher su fein / daß er das Eyland

en erfündigeer ehe und zuvohr er ſich in das faͤſte Land begebe. Stieg demnach

an ſelbiges aus / nennete es Erricſun, das iſt: Errichs Eyland / und ver» Erriclun:

0 blieb daſelbſten den gantzen Winter. Als drauf der Fruͤhling einbrach / fuhr er e Ey⸗

von dem Eylande über an das faͤſte Land / und gab ihm den Namen Grohn⸗ 7 8 land / wegen der ſchoͤnen Gruͤhne der Vihe. Weyden und der Bäume. Den ande A

| Haven / worinnen er abgeſtigen / nennete er Erriesfiorden, das iſt / Errichs⸗ mens Uhr⸗

Haven: Und bauete nicht weit davon ein Haus mit Namen Oſtrebug, das ſprung.

̃iſt ſo viel geſagt / as Oſt⸗Gebaͤw. Den folgende Herbſt ging er Weſtwerts Erricshor-

fahren durch einen Arm des Maͤhrs der in beide eingehet. Endlich kehrete er wider zu ſeinem Ehland / und verbrachte daſelbſt den dritten Winter.

an / und richtete auch da ſelbſten eine Behauſung auf / und hieß ſolche Weltre- den. 955 bug, das iſt / Weſtgebaͤvd. Aber nichtes deſtoweniger kehrete er den Winter the . uber wider nach Erricſun, entweder / weil er die Bewohnung des faͤſten Landes

kaͤtter und unbequemer erſehen / as felbigedes Eyandesz oder ſich da weniger ſicher befunden. Nach verfföffenem Winter iſt er abermahl ans gand gefahren / nd I

Alg er Nordwerts angegangen / an den Fuß eines grohſſen Felſen gekommen /

und hat denſelben Snefiel oder Snerfelfen genand. Weiters iſt ihm auf, sneßel.

geſtohſſen ein Haven / welchen er wegen grohſſer Menge der Naben / ſo ſich da Sue · Fels.

befunden / Rauensfiorden zu deutſch Rabens⸗ Haven] geheiſſen. Diſer Ravens

Haven liegt aufder Norder Selten / gerade gegen Erricsfiorden uͤber / wel⸗ orden.

cher auf der Suͤder Seiten ſich eraͤuget / und kan man von einem zum andern Buben,

A ii; | Das

gewonnenes Land wider kehrete.

us Eru gger gefunden / und demſelben die Guͤte des Landes / welches fein Va⸗

6 Das 3. Kapittel von ber Beſaͤczung me Einroohnern.

m um

Das 3. Kapitel 1

Von der Beſatzung mit Einwohnern.

Ds nuhn auch derſelbige hingelaͤgt / und der Fruͤhling heran gekom⸗ men / haht er fich entſloſſen / perſoͤhnlich nach Ihsland zu ſchiffen / Mund die Ihslaͤnder zu noͤthigen / daß fie Ihn in Grohnland folgeten.

Erfähletedemnach die Wunder ſelnes neugefundenen Landes rühmete die Menge des grohſſen und kleinen Viehes / der herrlichen Weiden / aller hand Jagten und Fiſchereyen / und uͤberraͤbete fie dermaſſen daß er mit

ſeht vielen Schiffen und Ihslaͤndern / welche Ihm folgeten / in fein

Der Sohn aber des Erries, genand Leiffe, welcher mit feinem Vater

in Ihsland gekommen wahr / ging uͤber von Ihs land nach Norwaͤgen /

wo ſelbſten er (wie meine Ihslaͤndiſche Chronike berichtet /) den König Ola-

ter entdaͤkket haͤtte / geoffenbahret. Diſer König von Norwaͤgen / welcher

me r —— i =

\

4 N N U o ee er

en en Yan ei 2

Grohnland auch ohnlaͤngſt zum Chriſtlichen Glauben getraͤten wahr / ließ diſen Leiffen | wird um im Chriſtentuhm unterweiſen / und als er getaufft / noͤtigete er Ihn den Wi Chrſtlichen ter uͤber an ſeinem Hofe zu verbleiben. Schikkete Ihn drauſ folgenden

lauben

gebracht.

Sommer ſeinem Vater wider anheim ſampt einem Prieſter / um den Erric, und das bey felbigen ſich auſhaltende Volk / gleichs fals im Chriſtentuhm zu

unterrichten. Als nuhn der Leiffe wider zuruͤrk bey feinem Vater in Groͤhn⸗

land kahm / ward er von des Ohrts Einwohnern genand Leiffdenhepne, das iſt / Leiffeder Gluͤkſeelige / darum / daß er der grohſſen Gefahr feiner Rei⸗ ſe entgangen. Sein Vater aber entpfing Ihn bey feiner Ankunft ſehr uͤbel x aldiweil er etzliche Fremde mit ſich herangefuͤhret hatte. Diſe Fremde

wahren arme Schiffsleute / welche der Leiffe, als er fie auf der Spitzen ihres

von Ungeſtuͤhm zerſlagenen und an die Eis Felſen in vollem Maͤhr zerſtohſſe⸗

nen Schiffes erſehen / bewogen aus Mitleiden / weil aͤben das Gewitter /

das Ihn angefochten / fie in fo erbarmliche Noht geſaͤtzt / zu ſich ins

Schiff genommen / und in Groͤhnland gebracht. Erric wahr erzuͤrnet / daß 4

der Leiffe, (ſagte er / den Fremden den Weg gewiſen zu einem Lande / welches er nicht einem jeden kund tuhn wolte. Aber diſer e eee 1 8 f a fanff⸗

ſaͤnfftigte das wilde Gemuͤht feines Vatern / und gab Ihm zu verſtehen / wo⸗

zu die Leutſecligkeit / welche die Menſchen mache / diſelbe verbinde. RMaͤdete auch folgends von der Chrifklichen Liebe / mit Bitte / den Prieſter zu hoͤren /

welchen der König von Norwaͤgen Ihm mitgegaͤben. Welche Sache dan

ſo wol ausſchluhg / daß der Eric endlich bewogen ward ſich und ſein unter

bindes Volk taufen zu laſſen. | it N e

Biſchoffen von Brehmen zum Geiſtlichen Haupt des gantzen e, RE: N > vora

das 4 Napietel von der Erfindungezelt. 7

8 Das . Kap von der Eiuteihlung und Empöͤhtung 5 | vorab des Normwägen und dern darzugehoͤrigen Eylaͤnder / Ihsland und - Groͤhnland / beſtaͤtigte. Erinnere ſich aber nicht in welchem Jahr felbige R geſchriben / nuhr daß er gewiß waͤhre / daß es noch vohr dem 900. Jahr unfers 4 Hsilsgefäjehen. © wm 0 Ar ET WERKEN

| u Das 5 Kapittel. e e Von der Einteihlung und Empoͤhrung.

n Dünſche Shronie gibet weiter daß die Nachkommen bes Er- U 8 N ric Rohikopfen / als fie ſich gemehret / ſich fuͤrter ins Land begaͤhen /

BE 8 und zwiſchen den Gebitgen fruchtbahres Erdreich Wiſen und Baͤ⸗ 1 Teihlung. che gefunden. Haben alſo das Groͤhnland geteihlet / in das Ooſtlicheund Weſtliche Teihl / nach der Teihlung / welche Errie durch Auftichtung der Gebaͤwde Oſtrebug und Weſtrebug gemacht / und auf der Ooſt⸗Seiten ei⸗ iii | Garde eine ne Stadt gebauet / Nahmens Garde; wohin die Norwaͤger alle Jahr unter hi Stadt. ſchidene Kauſmans⸗Wahren gebracht / und den Einwohnern des Landes 1 1 verkaufet / um ſie dahin zu zihen. Die Kinder ſeyn weiter fortgeruͤkket: Ha⸗

4 I ö Albe. ben eine andere Stadt gebauet / und diſelbe Albe genennet. Und / wie alge⸗ 0 mach der Eifer diſer neuen Chriſten gewachfen / iſt von Ihnen am Ufer des H Ä Maͤhrs dem Hell. Thomas zu Ehren ein Kloſter geſtiftet worden. Die

3 . Sarde ene Stadt Garde iſt der Biſchofliche Sitz gewaͤſen / und des heiligen Nicolaus man 1 oe, (des Schiffs ⸗Patronen) Kirchein derſelben Stadt / der Tuhm / oder die 1 nf ; ad Tuhmkirche von Grohnland. Wie die Biſchoͤffe einander gefolget / und

wiviel deren gewaͤſen / kan er ſaͤhen in dem Specimen Islandicum des Angri- mus jonas, worin er von Groͤhnland raͤdet Zeit deſſen Erbawung biß ins Jahr 1389 Und Pontanus in feiner Geſchichte von Daͤnnemark meldet / daß im ſelben 1389. Jahr einer / mit Nahmen Henrich, Biſchoff von Gar- de, den Staͤnden von Daͤnnemark / welche zu Neuburg in Fuͤnen langſt dem Ufer des grohſſen Belts ſich geha ten / beygeſtanden. Wie nuhn Groͤhn⸗

wi habt / alſo haben feine Biſchoͤffe die Bifchöffe von Drunchen in Norwagen im 1 Geiſtlichen erhoben; Und ſeyn die Biſchoͤffe von Groͤhnland zum offtern zu 45 denen von Drunthen uͤbergeſchiffet / um bey Ihnen etzlicher vohr gefallenen Srireiligkeiun wegen ſich Rahts zu erholen. Es haßt See 4

Ä | | | nach

land die Koͤnige von Norwaͤgen im Weltliche erhoben / oder zum Haͤupte g |

Diss Rep von onder abo ropchmg 7

nach den Geſaͤtzen von Ihsland u unter nter den n Königlichen chen Stahthaltern / wel⸗ / wel che die Könige von Daͤnnemark dahin geordnet. Die Nahmen deroſelben Stahthaltern / wie auch die Tahten dergleichen Ihslaͤndiſchen Helden / in SGroͤhnland veruͤbet / wird erfinden im Specimen Islandicum, worinnen der gute Angrimus, als eifriger Landsmann / ihrer nicht vergiſſet. Wohin Ich den Herren wil gewiſen haben / unnoͤhtig achtend ſolche Haͤndel zu ſchreiben / n e ſein. ö 2 Die Dnifäge Shronike bericht daß im gahr 125g. Gröhnlandſich Gröbntane Aandbee a dem Koͤnige von Norwaͤgen Magnus den Tribuht zu erlaͤgen ſc wider ä ſich geweigert habe. Wes wegen dan Erric, König von Doͤnnemark / auf den König Bitte des Königs Magnus, welcher feine Naͤfin gehelrahtet / eine Schiffs von Nor⸗ Flotte zugerichtet. Als aber die Groͤhnlaͤnder die Daͤniſchen Fahnen geſe⸗ wagen. hen / und die glaͤntzende Waffen auf den Schiffen / fein fie mit ſolcher Furcht überfallen / daß fie um Gnade geſchryen / und Friden begehret haben. Der König von Daͤnnemark / welcher ſich uͤber die Swachheit des Königs von Norwaͤgen nicht erhaͤben wollen / haht aus Zuneigung zu feiner Nalin / und ſeinen kleinen Enkeln / Ihm das Groͤhnland gelaſſen. Diſer Fride iſt ge⸗ macht worden im Jahr 1261. Und erzaͤhlet der Angrimus Jonas, der dar⸗ von Meldung tuht / die Nahmen der drey vohrnehmſten Einwohner von | J SGroͤhnland / welche den Vergleich in Norwaͤgen unterzeichnet. Declaran- a tes, ſpricht Angrimus, ſuis factum aufpiciisjut Srohnlandi dei ine re PEN en N e denuo juräflent,

mini dn Sslänihe rung ee 5 Groͤhnands. | J Ibeländiſche Cpronite welche ein kleiner Begriff viler an · e eren Geſchtchts⸗Erzaͤhlungen iſt machet ein ſonderlich Kapit⸗

el / mit dem Titul: Beſchreibung von Groͤhnland. Und Ar j FF Edife Beſchreibung / wie mihr daucht / bildet fuͤhr den allerbaͤſten =

7 1

; Stand der Norwaͤger in diſem Lande. Wil demnach den Inhalt diſes Kopie von Wort in Wort ſaͤtzen / nach 121 mihr ſolches aus dem 1 15

\

16 Das 6. Kapittel / von Ihslaͤndiſcher Beſchreibung ſchen erklaͤhret worden. Er frage aber nicht weder nach der Jahr ⸗Zeit / noch nach der Ordnung diſes Verlauffs ſintemahl Ich weder eins / noch das ander re behaupten kan. 2 er e Skageh- Die aller Ooſtlichſte Stadt in Groͤhnland wird genannt Skagefiord; ord. wo ſelbſten ein unbewohnter Stein⸗Felſen / und baͤſſer ins Maͤht eine Klip⸗ peiſt / welche den Einlauf der Schiffe verhindert / wofern es nicht hohcheWaſ⸗ fer iſt. Und bey ſolchem hohen Waſſer / oder wan ein ungeſtuͤhmer Sturm eniſtehet / gehen die Wallfiſche und andere Jiſche haͤuffig in den Haven / wel⸗ che alsdan in grohſſer Maͤnge gefangen werden. hm

e

1 > FR Funchebü⸗ Ein wenig hoͤher auf nach dem Ooſten iſt ein Haven / genannt kun⸗ der. chebüder nach dem Nahmen eines Aedelknaben des heiligen Olaus, Koͤ⸗ nigs von Norwaͤgen / welcher daſelbſten naͤbenſt vilen andern Schiffbruch

[1

gelitten. e | | En 4 Roanſes, Noch hoͤher auf / und zwar nahe bey den Eys⸗Bergen / befindet ſich ein Inſal. Eyland / Nahtnens Roanſen, an welchem Ohrte grohſſe Jagten fein von al, lerhand Tiehren / und unter andern von vihlen weiſſen Baͤhren. Auſſer di⸗ ſen ſihet man nichtes / ſo wol zu Lande / als zu Waſſer / den lauter Eis, Kindel. Auf der Weſt - Seiten fiher man Kindelfiord, einen Mahr ⸗Arm auf ord. der Seiten gantz bewohnet. Zur Rechten diſes Maͤhr⸗Arms iſt eine Kirche genannt Korskirke, das iſt eine Kirche ins Kreutz gebauet / welche ſich erſtraͤk fer biß Petreſuik, wo Wandalebug iſt / und auf jenſeit deſſen ein Muͤnchen⸗ Klaoſter dem heiligen Olaus und dem heiligen Auguſtinus gewidmet. Dis Klioſter gehet bis an Bolten. a 3 "Rumpefin- Nahe bey Kindelfiord iſt Rumpeſinfiord, wo ſelbſten eine Muͤnchen⸗ fiord. Verſammlung und kleine Eylaͤnder ſein / welche vihl warme Waſſer haben / Warme die im Winter ſo heiß ſeyn / daß man dazu nicht nahen kan; im Sommer aber Wäſſer in gemaͤßiget werden. Diſe Waſſer ſeyn ſehr geſund / und heilen vihl Krank⸗ kleinen Ey⸗ heiten. f 75 i ı

a Nicht ferne von da iſt Eynetsfiord. | Zwiſchen Eynetshiord und

ord, Rumpeſinfiord ſtehet ein Koͤniglich Haus genannt Fos, und eine Kirche zu

8 Ehren dem heiligen Nicolaus. In Lunesfiord befindet ſich ein Vohrge⸗

Kklining. birg genannt Klining; und etwas fuͤrter ein Maͤhr⸗Arm mit Nahmen Gran⸗

Vohrgeb. tenig. 22 jenſeit iſt das Haus Daller, welches zu den Tuhm des Groͤhn⸗ lands gehoͤretrt. | IE

Der Tuhm hat im Beſitz den gantzen Luneshord, und fuͤhrnaͤhmlich

8 | S das

5 —— ur ——

a 2

* *

DdDas s Kap von Iheläͤndiſcher Beſchreibung. 1

ein Eyland / deſſen Nahmen Herrieven lautet fo vihl als Herren⸗Eyland / „.

u en

das grohſſe Eyland auf jenſeit des Eynetsfiord, welches wegen der Reenthier /

ſo ihren Auffen halt da haben / Reyatſen genennet wird. In diſem Eylande Reyarfen

findet man den Stein Talgueſtein, fo dauerhafftig / daß ihn kein Feuer ver, da findet

‚sähren kan / und ſo weich zu ſchneiden / das man Trinkgeſchirr / Braukeſſel zu heit

und Kuͤbel / die bey zehen oder wolf Tonnen halten / daraus machet. ee Etwas fuͤrter nach dem Weſten iſt ein Eyland genannt Langen, in aus Zalt.

welchem 8. Meyerhoͤfe. Der Tuhm befiger diſes gantze Eyland. Nahe ſtein.

bey der Kirchen des Eynetshord erſcheinet das Koͤnigliche Haus Helleſtad. Langen

Ohnſern von da iſt Erricsfiord, und im Eingange diſes Mähr- Arms liegt an

und gehören die eine Helffte Hinon dem Tuhm die andere der Kirchen Diur- Herrieven.

nes, welche die for derſte Kirche in Groͤhnlend iſt / und wird geſehen / ſo bald 5

man in Erricsfiord eingehet. Diurnes haht alles unter ſich bis gen Midfi⸗ Midkord.

or d, welches von Errichord Nordweſt angehet. Ohnweit auf der Nor⸗

der Seite iſt Bondefiord; und in diſem Nordteihl ſeyn vihl Eylaͤndeer e 25 & : B Oord.

Haven. ö

Das Land zwiſchen Oſtrebug und Weſtrebug iſt wuͤhſte und un Land zwiſchẽ bewohnet. Bey dero ſelben Wuͤſten / nahe an / iſt die Kirche Strosnes, Oſtrebug

welche vohr diſem die Haͤuptkirche und der Biſchoffliche Sitz gewaͤſen. Die und We⸗

Skreglinguer oder Skreglingres haben das gantze Weſtrebug ein. Da,, e g

findet man pferde Ziegen / Ochlen / Schaafe und allerhand wilde,, res. Tiehre; aber keine Leute / weder Chriſten noch Heiden. Tuer Bert haht,,

ſolches berichtet. Derſelbe iſt lange Zelt Hofmeiſter des Biſchoffen von,,

Groͤhnland gewaͤſen. Der haht diſes alles geſehen und iſt einer aus denen,,

gewaͤſen / welche der Richter von Groͤhnland beſtimmet / daß ſie hingin⸗

gen / und die Skreglingres verjagten. Aber!als ſie hingegangen / haben fies, nimand gefunden / dan nuhr vihl Vihes / wovon fie fo vihl genommen / als,, ihr Schiff ertragen koͤnnen. Jenſeit des Weſtrebugs iſt ein grohſſer,, Felſen / mu Nahmen Himmelrads: field, und auf jenſeit diſes Felſen darf ſich keiner unterſtehen zu ſchiffen / wegen den Charibden, welche in diſem, a

Himmel-

Maͤhre ſich befinden.

Dis iſt der Inhalt des gantzen Kapitels / welches Ich ſo vihl mihr N

5 mühaglich gewaͤſen / getreulich uͤbergeſaͤtzet. Weil Ich aber keine abſonder⸗

liche Kar; von Groͤhnland / oder einige andere Geſchichte habe / die entweder

hirvon

ſolchem Bericht beyfall e oder auch n als weis ich dem Herren . 5 .

diſem Kar pittel⸗

Daͤniſche Chronike / klagende den Verluſt diſes Landes / daß man es nicht fin

den koͤnne / ver ſichert / daß / fo die Stadt Garde, der Biſchoͤffe Sitz / noch ver

handen waͤhre / und man dazu kommen koͤnne; wuͤrde man daſelbſten vihl

denkwuͤrdige Sachen finden / um eine volkommene und warhaſtige Beſchrel / j 1 | bung von Groͤhnland aufsufägen. Angrimus Jonas ſelbſten / der Fhslan« 1 15 der / in dem er von diſem Sitz raͤdet / ſaget ausdruͤtlich: Fundata in Bor dum

11 | (fol heiſſen / in Garden) Epiſcopali reſidentia, in finu Eynatsfiord Grœn- * | landiæ Orientalis. Ich glaube woll / daß der Uhrhaͤber diſes Berichtes ein guter Hofmeiſter / aber ein boͤſer Geſchichtſchrelber gewaͤſen ſintemahl 0 et unberichtet laͤßt / wer die Skreglingres gewaͤſen / gegen welche er geſand 1 worden. 0 |

Das y Kapitten Dies H Worms Beſchreibung / von 1 ee,

Ch wil aber dem Herren berichten / was Ich von Doctor Worm | 7 der in Nachforſchung des Norden unter allen Poctoren wol der 122 Verſtaͤndigſte iſt / ſo wol Muͤndlich als Schrifftlich / verſtanden. „Es waren / ſagt er / einheimtfche Wilden von Groͤhuland / welchen ohne zweifel die Norwaͤger diſen Nahmen gegeben / weis aber nicht warum. Sie haben vermuhtlich gewohnet am andern Ufer des Maͤhr⸗Arms Kin⸗ | 5 deliord.anfder Weſt Seiten von Groͤhnland / deſſen eine Seite von den e 1 Norwaͤgern bewohnet worden. Wan aber biſer Geſchichtſchreiber ſagt / * a, daß die Skreglinger das gantze Weſtrebug eingehabt / haht er ſolches ver⸗ 1 | ſtanden von dem Ufer gegen Weſten / aldiewell nicht glaublich / das er von der Ooſtwerts gegen über ligenden Seiten habe raͤden wollen / als welche die Norwaͤger bewohnen: Vun iſt wol vermuhtlich / daß etzliche Wahghaͤlſe / Sa ; X nach 7

au 5 * * ä—— 7 ͥͤ . —— 2

-

E * *

75 1

nach dehm ſie in geringer Anzahl über Kindelfiord gegangen / von den Skreglingres erſtagen. Haht deswegen der Koͤnigliche Norwaͤgiſche

Das y. Kap. des gen Worm Schreibung / von Gröͤhnland 1

er;

Stahthalter (welchen der Bericht nach Ihsllaͤndiſcher Ahrt zu raͤden / den

Richter von Groͤhnland naͤnnet /) um die Uhr ſach ſolcher unſreundlichen

Handlung zu erfahren / eine ſtaͤrkere Par tey dahin geſand / und zu dem Ende ein gutes Schiff ausgeruͤſtet. Aber die Wilden / als ſie ſolches Schiff er⸗ ſaͤhen / und ſich zu ſwach beſunden / ſeyn ihrer Gewohnheit nach geflogen / und haben ſaͤmtlich entweder in den Hoͤltzungen / oder Steinfelſen / ſich verborgen / und in Hoͤlen verkrochen. Worauf die Norwaͤger / als ſie auch das ge⸗ ringſte von ihnen auf dem Ufer nicht angetroffen / was ſie daſelbſt von Beute

gefunden / zuſammen geraſpelt / und in ihr Schiff davon gefuͤhret haben.

Und das iſt es / das diſen unſchuldigen Berichter bewogen zu ſchreiben / daß

man bey den Skreglingres finde Pferde / Ziegen / Ochſen / Schaafe und meh⸗

rerley Sachen / aber keine Leute / weder Chriſten / noch Heiden. Herr Worm

haͤlt dafuͤr / daß diſe Skreglingres nicht weit von der Enge Davis entlaͤgen /

und vihlleicht Americaner gewaͤfen; oder / daß es die uhrſpruͤngliche Ein»

wohnere des neuen Groͤhnlands ſeyn / welches die Dänen unter der Negi- rung des Königs von Daͤnnemark Chriſtianus des Vihrten entbaͤttet ha⸗

ben / und wovon Ich hernach raͤden werde. Daß ſie den Norwaͤgern und

Einwohnern des alten Grohnlandes angegraͤntzet / auch ein Teihl des We⸗

ſtrebugs beſaͤſſen / ehe und bevor Errie Rohttopff des andern ſich ber

mächtiger, a | | Dem Herren zu berichten / was mihr hivon daucht / ſo wahr ohnvonnoͤ⸗

then Americaner hiher einzufuͤhren. Und iſt die letztere Mußhtmaßung des Urteil hie» Herr Worm ſehr wol bedacht / und der Wahrheit gemaͤß; welcher Ich von.

beyfuͤgen will / daß / gleich wie Weſtrebug ſeine uhrſpruͤngliche Einwohner

gehabt / als die Norwaͤger daſelbſten angekommen / alſo habe auch Oſtrebug

Maͤhr naͤher anlige / und des fals unfrucht barer / auch dahero wuͤhſter ſeye / als die Weſt · Seite: Die Norwaͤger / weil fie auf diſer Seiten we⸗ niger Widerſtand entpfunden / als auf der anderen / haben vihl leichter des

Obſtrebugs / als des Weſtrebugs / ſich bemaͤchtiget. Derhalben ſehe

Ich auch nicht in meinen Berichten / daß ſie ihnen ſteif vorgenommen Weſt⸗

werts anzugehen / ſondern wol Nordwerts; wo ſelbſten hin Ich befinde / daß

fie achte gantzer Tage gegangen ſeyn / ohne Ich was anzutraͤffen / als Sner und Eis / womit die Taͤhler gantz ausge fuͤllet, Bij Sol

die ſeine gehabt. Und daß / aus Uhrſachen weiln die Ooſt; Seiten dem Eis⸗

( 1 -

Groͤhn⸗ lands Groͤhſſe.

Eicheln ſo Srohe wie Aepffel.

14 Das s. Kapittel / von Groͤhnlandes Fruchtbahrkeit

et Solcher Geſtalt mein Herr / kan er leicht urtelhlen / daß die Gegend / 1 welche die Norwaͤger in Groͤhnland eingehabt und bewohnet / ſey gleichſahm

eingeſloſſen gewaͤſen / zwiſchen die Mähre gegen Süden und Ooſten; zwi⸗ ſchen die wegen vihlem Eiſe unwaͤgſahme Berge gegen Norden / und zwi ſchen die Skreglingres, welche ihren Fortgang auf der Weſtrebugiſchen Seiten gehaͤmmet haben. Ze diſem ſoll er wiſſen / daß die Ihslaͤndiſche

Chronite führ gewiß und wahrhafftig berichtet daß die Norwaͤger in Groͤhn - land fo gar wenig eingehabt / daß es in Daͤnnemark nicht haͤtte koͤnnen ge⸗

rechnet werden / als gleich einem dritten Tethl eines Biſtuhms; und ſeyn die Daͤniſchen Biſthüͤmber nicht groͤhſſer / als die Frantzoͤſiſchen. Die Dänt- ſche Chronike berichtet aͤbenmaͤßiges mit diſen Worten: Daß das gan ·

nx tze Groͤhnland wol hundert mahl groͤhſſer ſey als was die Nor⸗ waͤger beſaͤßen; Daß es von unter ſchidenen Voͤlkern bewohnet werde / vs deren ein jedes feine beſondere Herren und Regenten gehabt / welche den

Norwaͤgern nie bekant geworden. 110

Das s. Kapittel.

Von Fruchtbahrkeit des Landes an Ge⸗

wwaͤchſe und Tihre.

: De Ihslaͤndiſche Chronike raͤdet unterſchiedlich von der Fruchtbaht⸗

keit diſes Landes / nach Unterſcheid der Berichte / woraus diſelbe zu⸗

e ſammen geſaͤtzt. An einem Ohrt ſpricht ſie / daß daſelbſt das baͤ⸗ y ſte Korn wachſe / als man in der Welt findẽ möge; auch Eichen fo ſtark

und grohß / daß fie Eicheln tragen in der Groͤhſſe der Aepffel. Am andern Ohrt aber ſagt ſie / daß auch das geringſte des / was man da y ſaͤe / nicht wachſe / wegen der Kaͤlte und daß feine Einwohner nicht wiſſen / was Brodt ſey. Waches dan mit der Daͤniſchen

C onike uͤbereinſtimmet / die da meldet / daß Errie Rohtkopff / als er in diſes

Land angelanget / wegen Unfruchtbahrkeit des Bodens nuhr mit dem Fiſch⸗

fang ſich unterhalten habe. Nichtes deſio weniger berichtet ſefbige Dank,

ſche Chronike / daß die Nachkomlinge des Erric , welch nach feinem Todie weiter ins Land gegangen ſeyn / iwiſchen den Gebuͤrgen erſunden 2 I : 1 ucht⸗

N -

b

, rin en ne AT

+ 725

Dass Napittel / von tuchtbahrkeit des andes. 1

fruchtbahres Erdreich / Wiſen und Baͤche / die der Erie noch nicht entdaͤttet hatte. Und iſt der Ihslaͤndiſchen Chroniken / welche ihr ſelbſten wider ſpricht / nicht zu glauben / in dem ſie vohrgibt / als ſolte wegen der Kälte in Groͤhnland nichtes wachſen. Der Grund / welchen fie einfuͤhret / machet mich an dehm / was ſie ſagt / zwelſeln. Dan es iſt gewiß / daß diſes Teihl von Groͤhm and / welches die Norwaͤger bewohnet haben / von gleicher Erhöhung ; des Wirbels (Polus) ſey mit Upland / der aller fruchtbahreſten Landſchafft Upland / die in Sweden; wo ſelbſten vihl und guht Korn waͤchſet. Zu dehm raͤdet Di. 11 N ſelbige hronike ob gleichmaͤßiger Uhrſach der (Polus) Wirbels Erhoͤh⸗ ſchafft n ung ſehr recht / wan ſie am andern Ohrt ſpricht / daß es in Groͤhnland nicht ſo Sweden: kalt . Nuhn iſt aber bekant / daß in Norwaͤgen fehr. ſchoͤhn Getreide waͤchſet / und wird dem Herren fremd vohrkommen / was ; Ich Ihm dißfals berichte / aber Ich verſichere Ihn / daß Ich es von glaub, würdigen Leuten gehören habe. Es ſeyn ezliche Gegende in Morwaͤgen / Gelen wo ſelbſten man in Zeit von dreyen Monaten zweymahl arndtet / nach der Nonnzgens Ordnung und aus Uhr ſachen / wie er verſtehen wird. Diſe Gegenden ſeyn Fruchtbahr⸗ äbene Felder / ligende gegen den Klippen / an welche die Sonne gar heiß ſchei, keit. ner / in waͤhrenden den dreyen hitzigen Monaten / als Brachmonaht / Heumo Jun. Jul. naht / und Obſtmonaht / und von diſen Klippen ſchlaͤgt eine ſoſche Hitze zuruͤk Auguſt. auf die aͤbene Al ker / daß man innerhalb ſechs Wochen pfluͤget / ſaͤet / und rei Getreide einaͤrndtet. Weil nuhn diſes Erdreich ſehr feiſt und ſafftig iſtgg ? wegen vihlem geſmoltzenem Snee / welches von der Sonnen wol gekoch ſel biges Land befeuchtet; als wird zum andern mahl darin geſaͤet / und faͤhlet man nicht / nach verfloſſenen andern 6. Wochen / die andere Aerndte / welche aͤben ſo reich / wie die erſts gewaͤſen / zu verrichten. Es iſt wol zu vermuten / daß Groͤhnland / gleich andern Landſchafften / aus gutem und boͤſen /aͤbenem und in Berge erhobenem / fruchtbahren und un⸗ ftuchtbahren Gegenden beſtehe. Gewiß iſt es / daß vihle Stein Felſe da ſeyn: Und ſagt die Ihslaͤndiſche Chronite merklich / daß man daſelbſt J Marmel von allerhand Farben finde. Darin ſtimmet man uͤberein / daß Marmell das Graß der Viehweiden uͤber die Mahſſe guht ſey / und daß man daſelbſt fin, Allerhand =! de vihl grohß und klein Vieh: Vihle Pferde / Haſen / Hirſche / Reenthier / Barden. Wolfe (fo woll gemeine / als grohſſe / gleich den Leoparden /) Fuͤchſe und vihle Allerlei Baͤhren / ſo wol weiſſe als ſwartze: Auch liſet man in der Ihslaͤndiſchen Chro Tiehre: nike / daß man daſelbſt gefangen habe / Blbern und Martern / ja fo ſein / N RE... * & | Mo:

1 S ies

US

1 Da0sWdpietelndon Seuchebabrkeebenganbes/ic

Weifle Moſcowitiſchen Zobeln. Man findet da weiſſe und graue Gihr⸗Falken Sehr - al⸗ in groſſer Menge / mehr dan am einigen Ohrt der Welt. Man brachte vor ken. Zeiten ſolche Voͤgell wegen deroſelben wunderſahmen Guͤte den Koͤnigen

von Dannemark zu beſonderer Seltzahmkeit. Die Koͤnige aber von Daͤn⸗ nemark begabten damit andere benachbahrte oder befreundete Könige und Furſten; aldieweil das Vogelbeſtzen in Daͤnnemark / wie auch in den an⸗ dern Norblaͤndern gantz nicht uͤblich. IE BL 55 Zr

CVVT

land. See fe, Maͤhr⸗Hunde und Maͤhr⸗Kälbet / und fuͤhret eine unglaͤubliche Maͤnge

t 5 72 . 2 Met i i 29 0 Wallfiiſche. Von den weiſſen Groͤhnlaͤndiſchen Baͤhten / weiß Ich nicht / Bahren, ob ſie zu den Feld⸗ oder Waſſer Tiehren zu rechnen ſeyn: Dan / gleich wie die

ſwartzen Baͤhren nimmer vom Lande kommen / und vom Fleiſche ſich naͤh / renz alſo verlaſſen die weiſſen nimmer die See und laͤben von Fischen. Sie ſeyn vihl groͤhſſer und wilder als die ſwartzen: Spuͤren den d aͤhr⸗Hunden und Maͤhr⸗Woͤlfen nach / welche ihre Jungen aus Furcht fuͤhr den Wallft⸗ ſchen aufs Ets werfen. Sie ſeyn ſehr beglrig der jungen Wallſiſche 7 und

ſuhchen diſelbe zur Speiße fuͤhr allen andern Fiſchen. Wagen ſich niche

gerne in die offene See / wan das Eis geſmoltzen. Nicht dahrum / daß ſie nicht ſolten ſwimmen oder im Waſſer / wie die Fiſche / laͤben koͤnnen: Son⸗ Wuiderlig⸗ dern ſie befuͤrchten ſich fuhr den Wallfiſchen / welche aus natuͤhrlicher Wi⸗ Ei 25 derwärtigkeit diſelbe rihchen und verfolgen / diweil fie diſer Jungen freſſen. In 191 175 Derohalben / wan das Eis von Groͤhnland gegen Norden ſich loͤſet / und ſiſche. Suͤdwerts getriben wird; duͤrffen die weiſſe Baͤhren / ſo darauf ſeyn / davon nicht gehen / ſondern / nachdehm das Eis fie fuͤhret / laͤnden entweder in Ihs⸗

land / oder Norwaͤgen an / und werden ſehr wuͤtend von Hunger. |

e Heu male tum ſolis Norveglim erratur in Oris.

Und erzaͤhlet man ſehr fremde Geſchichte von dem rauben diſer dichre/ wel

ches in diſen Landern veruͤbtt worden.

Das 9. Kapittel.

Diondenentoſchahren Zobnen / wache

man Einhorn nenne n eh e RNohnland iſt allezeit fehr fruchtbahr gew ſen an Hoͤrner / die man ED 2 Einhoͤrner nennet. Man ſihet deroſelben in Daͤnnemart vihl 8 i 8 gantze;

128 zus

r

1 nnn

9.

e

br 2

Das 9. Kap. von den koſtbahren Zaͤhnen / Einhorn geneñet. ı7 ganzes ſehr vihl Stumpfe und Spitzen; und eine unzahlbare Menge der Stuͤkke: Welches ſie dan in diſem Koͤnigreiche ſehr gemein machet. Er wird Zweiffels ohne von mihr zu wiſſen begehren / was fiir Tihre ſolche Hoͤrner tragen. Worauf dem Herren berichte / daß diſe Hoͤrner / wel⸗ 5 che ohnfuͤhglich Hörner genaͤnnet werden / nichtes gemeines haben mit denen / ſo billig ſolchen Nahmen fuͤhren; ſie ſeyen gleich von was Natur ſie immer ar wollen: Und wie der Nahm in Zweifel gezogen wird; alfo ſeyn auch / die da SEM zweifeln / ob die Tihre / fo diſelbe tragen / Fleiſch oder Fiſch fein. N Es ſoll aber der Herr merken / daß die Hoͤrner von den Einhoͤrnern / welche wihr in Daͤnnemark geſehen haben / ſo wol die Stuͤkke / als die gan⸗ ge / gleiches Waͤſens gleicher Geſtalt und Tugend ſein / wie die je ngen / welche in Frankreich und an andern Ohrten gezeiget werden. Das gahr ſchoͤne und gantze Horn / welches Ich zu Fridrichs Burg Das Horn bey dem Koͤnige von Daͤnnemark geſehen / und wovon dem Herren anders⸗ zu Fride⸗ wo berichtet habe / it ohn eingige Widerraͤde vihl groͤhſſer / dan jenes zu Sanct, richs⸗Burg Denis. Wahr iſt es / daß es nicht gantz gerade / ſondern an der Spitzen auf in Seeland. 2. oder z. Juhs gekruͤmmet / gleich einer Senſen / aber im uͤbrigen iſt es von gleicher Farben / gleicher Geſtalt und von gleichem Gewicht / wie daſſelbe zu S. Denis. Betraͤffend die Stuͤkke von den Hoͤrnern / welche wihr unterſchied⸗ lich in Koppenhaven geſehen / werden difelbe für eine gewiſſe Artzney gegen den Gifft gehalten / aͤbenmaͤßig wie die zu Parihs / und anderſtww.

PR or, ER» S4 IE

j ; a ? | Geſaͤtzt behmnach fuͤr gewiß / daß diſe Ahrt von Hoͤrnern / welche in 3 Daͤnnemark gefunden werden / gahr gleich ſeyn denen in Frankreich: Und 8 a daß diſe in Daͤnnemark aus Groͤhnland kommen; wird billig gefragee 1 welche Tihre dan in Groͤhnland folche Hörner tragen. Der Herr Worm iſt der erſte / der mich berichtet haht / daß es Fiſche ſeyn. Wes wegen Ich Einhorn dan in weitlaͤufftigen Wortſtreit mit Ihm gerathen / damals als wihr zu Chri⸗ ein Jiſch. Br fianopel waren: Sintemahln felbiges die Meinung aller alten Natuhr⸗ kündiger / welche von dehm Einhorn geſchriben / daſſelbe unter die vihꝛfuͤhſ⸗ 9 ſige Feld ⸗Tihre geſaͤtzet haben / umſtohſſet: Auch zugleich vihl Oehrter in der helligen Schrifft anfichtet / welche nicht koͤnnen verſtanden werden / aas von Einhoͤrnern mit vihr Fuͤhſſen. Aber der gute Herr Worm / in aller⸗ Beſihe Mu- hand felgamen Sachen der Nordiſchen Landen wol erfahren / ſchrihb mihr lem

durüͤk aus Kopenhaven diſe Geſchichte / welche ich dehm Herren aus feinem dom im. Brleſe von Wort in Wort uͤberſchreiben will. a Bubch das a > i S iR Es 14. Kap.

Schedel des „duͤrren Schedel / in welchem ein Stump

Narvval.

Narvval gefangen bey Ihs⸗

band.

19 Das 9. Nap von den koſtbahren Zähnen

he 2 2 =

Einhorn gena net.

Es ſein / ſagt er / etzliche Jahren / als Ich bey Herrn Friſen / Reichs „Kantzelern von Daͤnnemark / Vorfahren des Herrn Thomaſſen / der es v itzund iſt / wahr / und mich bey diſem fo fuͤhrnaͤhmen Mann / welcher / die Zeit ſeines daͤbens / feines Vaterlandes Zihrde und Stuͤtze gewaͤſen / beklahgte „Über den Unſleis unſerer Schiff und Kauffleute / welche in Groͤhnland reiſeten / daß ſie nicht recht erkuͤndigten / welche Tihre es ſeyn / derer Hoͤrner „fie zu uns braͤchten / und daß fie nicht etzliche Stuͤkke von deſſelben Fleiſch „oder Haut mit ſich anhero fuͤhreten / um baͤſſere Kundſchaft davon zu ha⸗ „ben. Sie ſeyn vihl ſorgfaͤltiger / antwortete mihr der Herr Kantzeler / als er woll nicht verm inet / und lihs mihr zugleich hehrbringen einen grohſſen f von diſer Ahre Hoͤrner / vihr Fuß „lang / faͤſt wahr. Ich wahr wol erfreuet / ein ſo ſeltzames und koſtbahres „Ding in meinen Haͤnden zu haben: Konte meine Augen nicht erſaͤttigen / und wahr mihr Anfangs unmuͤhglich zu begreifen / was es waͤhre. Ich bah⸗ te den Herren Kantzeler mihr zu vergoͤnnen daß Ich es mit mihr heimnaͤh

men / und bey guter Weile betrachten moͤgte; welches er mihr dan gerne zulihs. Befand demnach daß diſer Schedel eigendlich gleichete einem

„Walfiſch⸗Kopffe / und hatte im obern Teihl z. Loͤcher / welche in den Gau⸗ „men durchgingen. Und daß diſe ohn Zweifel die benden Roͤhre waͤhren / wodurch dis Tihr das eingeſloffene Waller wieder aus ſpuͤtzete. Ich mer⸗

kete auch / daß das jenige welches man ſein Horn naͤnnete / eingehaͤfftet wahr

im linken Teihl des Oberkiefels. Ich berihf meine Freunde / die aller neu begirigſten / und meine baͤſten Zuhörer und Schuͤler / daß ſie kaͤhmen / und diſe felgame Sache in meinem Gemache beſchaueten. Es kahm auch zugleich ein Mahler / welchen Ich dazu erfordert: Der ſelbe muſte in Ke. gentvarr diſer beyſtehenden / diſen Schedel ſampt ſeinem Horn in Geſtalt

und Groͤhſſe / wie er an ſich wahr / abreiſſen ; damit fie zeugen koͤnten / daß

„der Abriß nach dehm wahrhaftigem Hauptwerk eigendlich gebildet

„wahre. Es blihb aber meine Neuerungs⸗Begihrde nicht dabeyn. Dan

„als Ich hoͤrete / das ein dergleichen Tihr in Ihsland gebracht / und geſan⸗ gen worden / ſchrihb Ich an den Biſchoff von Hole, genand Thorlac Scalg-

nius, welcher vohrmahls zu Kopenhaven mein Schuͤler gewaͤſen; und

bahte Ihn / als meinen Freund / daß er mihr den Abriß diſes Tihrs uͤber⸗ ſendete. Welches er taht / und entbohte mihr / daß die Ihslaͤnder ſolches Tihr Narvval naͤnneten / gleich als ſpraͤche man / ein Walfiſch / der ſich vam

| 8 Aas

80 enanöt von den Sſklandern g wichen frage 5 NER sun Zahn. welchen man Einhorn nennet 5

a ; Ar Ix 8 Mi, 9 l 11 EN I f H 5 rege f ul N 915 ; 2 fl g E REN A DEN en Ge J 7 1 9 3 —— Da“ f = 1 7 BU Fa = mmm, 5 | | f U 2 , J AN me , e, Hi La N 1 .

in um! 4 » m, um" el

za

Pi Mi z M he IN = Be MM Nu,

4 2 .

ines Horns 4 Schuh - Lang.

5 NN ? | 55 Fiche 8 mit einem im Stan eines Sn li |

.r

Das 9. Rep vonben koſtbahren Zähnen / Kinhomgenanet 15

Jas nährer; dan Hual heiſſet ein Walfiſch / und Nar ein Aas. Es wahr

ein eigendlicher Abriß eines Fiſt leich einem Walfiſch. Wan Er,, | 12 pt / ache Ich Ihm ſelbiges zu bei , f

derum nach 725 anopelkompe / verſpraͤche 5 | Ban näben de) s des Schedels / welchen Ich von dehm Herrn,, Kantzeler Friſen gehabt habe. i 288 Herr Worm faͤhlete nicht bey unſer Zuruͤkkunfft feinem Verſpraͤ⸗ | chen nachzukommen / und noch ein mehrers zu erweiſen. Dan er vergnuͤge⸗ te ſich nicht / die Abriſſe der Fiſche gezeiget zu haben / ſondern fuͤhrete mich in fein Gemach. Da fahe Ich auf einer hieiu angerüfteren Tafel das Haupt werk und den Schedel ſelbſten welchen der Herr Kantzeler Ihm vormahls

NET

vertrauet hatte. Er hatte ſelbigen auf ſeine Verſicherung entfangen vonete

nem Aedelmann aus Daͤnnemark des Herren krilen Tochter⸗Mann , der 5 ihn in der Erbteihlungentfangen hattefund fchätete auf acht tauſend Reichs⸗

tahler: Und hatte ihn bey die zwantzig Meilen weit von Kopenhavenbrin⸗

ir um dem Herren Gefanbrenfolchen zu zeigen. Ich verſichere

n / daß Ich nicht ermuͤden koͤnnen ‚über ſolch gahr ſeltzames Ding mich zu derwunderen; und / als Ich es dem Herren Geſandten hinterbrachte / wolte er es äbenmaͤßig in dem Gemach ſehen. Seine Hoheit beſchauete ſolches ſeltzames Werck mit dust / und bahte den Herrn Worm chm ſelbiges zu lei hen / un ein eigendliches Gemaͤhlde davon zu haben; welches er auch verfere tigen laſſen und itzo mit nach Parihs bringet⸗ Diſer fuͤhrnaͤhme Mann / welcher Grohsmuͤhtiges Gefallen traͤgt an alle Tugendhaffte / wird begihrig fein ihnen diß Gemaͤhlde fehen zu laſſen / und mitzuteilen alles / was er Neues und Seltzams aus Norden mitbringen wird. Ab ſonderlich iſt er dem Herren und allen denen gewogen / welche in der hohchberuͤhmten

Mercurial-Zunft der Bibliorefe des Herrn Bourdelot ſeyn. Und weis

Ich getis / daß fein Gemach / welches er damit aus zufuͤllen geſinnet was

Ihn On durch feine Gnade wider in Frantrech anheim führeer Im unnd alen obgedachten Herren werde offen ſtehen mit

5 hoͤchſter Ergoͤßung. se ö 71 a ar: # * Ä . 35 x 8 x ö 10 N 1117 in n 5 e e 1 0 ß 1 , |

#3 e 3 ENT 2 5 er 2 satz 8 -

21 58 3 15 1 N, 2 Er 5 &

N 2 . N 2 7 : 3 2 a = ; -

x 7 . * . u 2 r Br: 5 5 5 5 * * r x = . - z

SSS DE m

Das o. Kapittel.

Von wahren Einhörnem: Mit mehrem Veweis / daß die ſonſt genandte Hoͤrner nuht 5 Jiſch⸗Zaͤhne ſeyn. W

k ER 4

333

| ER mehrerley Ahrt Tihren könne zug eignet werden; als dem Oryn 5 9, | und dem Indianiſchen Eſel / wovon der Ariſtoteles gedaͤnketz wie f Ws auch dem wildem Tihre / welches nach des Plinius Beſchrei⸗ bung / einen Hirſch⸗Kopf / ein Pferdes Leib und faͤſten Huhſ / | 14 a gleich den Elefanten / haht / und emer unvergleichlichen deichte und Staͤrke iſt. . Cinhom der Und iſt ſolches ohne Zweifel das wahrhafte Einhorn / von welchem die heili⸗ | Sgt. ge Schriſſt an unterſchidenen Ohrten raͤdet: So ringfertig / daß gleichſahm al dum ſeltzamen Wunder geſchriben ſtehet / daß GOtt den Berg Schirion des l &ibanons werde huͤpfen machen / wie ein junges Einhorn; und fo ſtark / daß auch die Kraft GOttes ſelbſten mit daͤſſen Stärke verglichen wird: Deus N | fbortis, ſagte Moyſes, eductor ſudæorum, vires ejus, ut Monocerotis, | aM Muh iſt aber nichtes ſcheinbahres / wes wegen unfere Nordiſche Einhoͤrner / 9 | als Waller Tihre / unter die Ahrt der Einhoͤrner / welche man gegen Suͤ⸗

7 wi se net werden konten. Der Profete Eſaias, als er den Juͤden verkuͤndigte / 4

\ daß ſie SOtt wuͤrde von Jeruſalem vertreiben / und ihre Koͤnige mit ihnen / welche er Einhoͤrner naͤnnet: Spricht / Deſcendent unicornes cum eis.

währen / wuͤrde er ohne Zweifel an Staht Deſcendent geſagt haben / na- tabunt. a x 5 .

u man eine befondere Ahrt der Mʒaͤhr⸗Hunde / der Maͤhr⸗Kaͤlber und Maͤhr⸗

| Woͤlfe gefäge haht. Und wuͤrde ſolches nichtes neues ſeyn / ſintemahl Bar-

tholinus, ein Daͤniſcher Schribent / ein abſonderliches Kapittel von den Maͤhr⸗Einhoͤrnern machet / in ſelner Handelung von den N | | Sn ber

26 Das 10. Kapittel von wahren Einhoͤrnern 71% nee

782 S iſt gewis / dag der Nahme des Einhorns zweiſethafligiſt und

demand often zuſcyn permeiner/und üͤndüch ent dem Lande läben/geredie

Welches nicht anders kan verſtanden werden / als von einem Abgang uu Lande. Dan / wann der Profete geglaubet haͤtte / daß die Einhoͤrner Fiſche

Wolte demnach wol eine Ahr der Mahr. Einhoͤrner fägen / gleich wie

4 m 0

1 . mmm

8 ih = N 2

eee eren ibm a

nee, u mn nn 53260

Lahr. soon wi; je und ob daſſelbe / was wihr Horn f ar an echtes p a ſey.¶ Die Auſſoͤſung des er⸗ ſten Zweifel 6 tinget au der e Dan / ſeyn die genante Hoͤrner Zaͤhne / ſo konnen diſe Fiſche nicht Einhoͤrner ſeyn / alldiweil | ſie keine Hörner haben: Seyn es aber Hoͤrner / ſo ſeyn fie gewis Einhoͤrner / dehmnach ſie a ein einziges Horn haben. Herr Worm b. ehauptet es daßes Zaͤ / und keine Hörner. Angrimus Jonas naͤnnet fie aͤbenmaͤſ⸗ 5 ſig Za 1e / n fe em Specimen Islandicum, wofelbften er von einem merk⸗ würdigem Schiffbruch des Biſchoffen von Groͤhnland / genant Arnold, ra. det: Bellen Schiff / als er nach Norwaͤgen gewolt/ durch Ungeſtuͤhm in der

88

- sand Enge Weſt,Ihslands zerbrochen worden. Diſer Schiffbruch iſt er⸗Imus litten im Jahr der Gnaden 1126. Und in Erzaͤhlung der Sachen / welche e

| aus den berſch enen Guͤtern wider geſamlet worden / ſagt der gute Angri⸗ mus: . unt Dentes balænarum pretiofi & potiores, maris æſtu in ſiccum rejecti, ac literis Runicis, indelebili glutine rubeſcentis colo- is, inferipti, ut Nautarum quilibet ſuos, peractà aliquando navigatio- ne. „recognoleeret, Nuhn ift ee das jenige / was der Angri⸗ mu Jonas alhie! naͤnnet Dentes Balænarum pre etioſos, ſey in Daͤnnemar⸗ nden worden / und ſolle auch nicht anders berſtanden werden / als von den Hoͤrnern / welche wihr Einhoͤrner naͤnnen / und von welchen wihrje, gund: raͤden. Was mich aber bewaͤgt zu glaͤuben / daß es Zaͤhne und nicht Hoͤrner ſeyn /iftdas Ariſtoteles fir wahr und gewiß ausſchreibet / daß alle Einhoͤrner ihre Hoͤrner orn an der Stirn amgewoͤhnlichen Ohrt tragen: Diſe Fiſche aber haben ihre falſchgenandte Hörner forn an der Spitze des Kiſels und in dem Zahn. Fleiſch / in der Gegend / wo die Zähne eingefaffer ſte⸗

hen. Die Hoͤrner ſaͤtzen ſich an der Stirn per Symphyfin, die Zähne a⸗Unterſched ber ſtehen eingewurtzelt in den Bakken per Gomphofin. Nuhn haben wihr . ct aber Augenſcheinlich genung gefehen an dem Schedel / welchen Herr Worm 2 Zähne 3

uns gezeiget / daß daſſelbe / welches wir fuͤhr ein Horn genommen / im Kiſell eindefenter war ohngefaͤhr in der Tiefe eines Fuhſſes; und ſorn gar lang

baraus ging gleich als eine gelaͤgte Lantze: aͤben wie der Fiſch Heigl 7 3 10 kg 10 ene ee Fiſch Xiphias ſein e e en Owen; e de or Pe cn Ei Das

1 4 . .

"il + N Rn 1 14 Era En a m 1 74

1 i I

es Ariſtotele Bewels⸗

25 Das u. Rapittel / d

Das u Kapitnm. Beweis aus dem Ariſtoteles: Und Ur⸗ ttihl vom Horn zu S. Penis. Hr)

Einhorn nuhr sin eingiges Horn habe: Moͤgle vihlmehr fagen el⸗ Nane ahrtige Anmerkung. Er ſpricht / daß alle Tihre welche zwey

13 Hoͤrner haben / auch ihre Klauen ſpalten / und daß alle Einhoͤrner faͤſte und un⸗ geſpaltene Klauen haben. Daß die Natuhr dehmnach eine gleiche Verel⸗

nigung und gleiche Befaͤſtigung der Klauen und Hörner Jan der Einhoͤrner

tung der Klauen und Hoͤrner an Fuͤhſſen und Haͤupter der andern Tihren

gemacht. Woraus entſpringet / daß der Unterſcheid / wodurch die Einhoͤr⸗

d M Ariſtotele habe Ich eine ahrtige Uihrſachggelaͤſen / warum das

Fuͤhſſen und Haͤupter gemacht habe / gleich wie fie eine gleichmaͤßtge Zerſpal⸗ |

ner von den andern Tihren unterſchiden werden / beſtehe in der Eintzigkeit 1

und Unzerteihlung ihrer Klauen und Hoͤrner. Und daß ob aͤbenmaͤßige

Uhrſache die Einhorner / wle ſie ihre Klauen an den Fuͤhſſen tragen / gleich andern Tihren / alſo auch ihre Hörner an aͤben derſelben Staht / namlich an der Stirne fuͤhren. Wie nuhn ferner die jenigen Tihre / welche zwey

Hoͤrner haben / diſelben zu beyden Seiten der Stirne tragen; alfo zeigen bie Einhoͤrner ihr eintziges Horn initten an der Stirne. Aber diſe Fiſche / von

hero auch keine Hoͤrner haben: Als folget / daß daſſelbe / was wihr ihre Hor ner naͤnnen / diweil es im Obertiſel ſtaͤc et / und nicht forn an der Sun ſtehet /

keine Horner / ſondern Zaͤhne ſen. N.

Ich wahr anfaͤnglich nicht der Meinung; und als ch ſotches mit dem Herr Worm ſtritte / kahm der Herr Reichs⸗Hoſmeiſter von Dänne

mart / (weſſen hohes Geſchlecht / und fuͤhrtrefliche Tugend / auch die grohſſe

4 *

Wuͤrde / ſo er in Daͤnnemarken haht / in dehm er der Naͤhiſte nach dem Koͤni⸗

ge iſt / meine Briefe dem Herren verſtaͤndiget haben; und welcher grohſſer

meine Neuerungs ⸗Begihrde erfuͤllet / und erzaͤhlete mihr zu diſem Ende ei⸗ ne Sache / welche mich in der erſten Meinung bekraͤſugte / daß es 5

weſlchen wihr jetzund raͤden / weiln ſie weder Klauen noch Fuͤhſſe / und dannen⸗

Mann mich einer ſonderlichen Gunſt gewuͤrdiget / und ſo vihl ihm muͤhguucg 1

Dao n. * me; [——— Hoͤrner und keine Zähne waͤhren. Er berichtete / daß ſein Herr / der König

in Daͤnnemark / als er einsmahls ein Stuͤkk ſolcher Ahrt Hörner verſchen⸗ ten gewolt / ur NET habe er befohlen ein

ganzes orn / welches er hatte / und zwar am dik keſten und ſchoͤneſten Ende / namlich bey dem Stumpf der Wurtzel / durchzuſaͤgen. Als nuhn ein Stuͤt daͤſſelben Horns wahr durchgeſaͤget worden / welches vermeinet hatte Ein fletnes = ſaͤſte zu ſeyn / habe er ſolches hohl befunden / und ſey erſchrokken / da er in ſelbi⸗ 555 in der ger Hoͤle ein kleines Horn von gleicher Geſtalt und gleichem Waͤſen / wie das 1 grohſſe / geſehen. Worauf das Sägen verfolget und das grohſſe rund um un durchgeſchnitten worden / ohne des kleinen Beſchaͤdigung; und habe man endlich geſchẽ / daß das kleine in dem grohſſen geftäftetifo weit die Hoͤle gegan⸗ gen / das uͤbrige aber ſey dicht und faͤſt gewaͤſen. Auf diſer Erzaͤhlung bil⸗ dete Ich mihr ein / daß diſe gehoͤrnete Tihre ihre Hoͤrner / wie die Hi. ſche / verwuͤrfen; daß ihre alte Hoͤrner abfihlen / und junge an dero Staht wider wuͤchſen. Und daß aus ſolchen Uhrſachen ſo vihl Hoͤrner von ihren Haͤuptern abgeſondert auf dem Eiſe aus Groͤhnland in Ihs land ankaͤhmen. Aber / ſo bald Ich den gedachten Schedel angeſchauet hatte / und die Sänge der Wurzel / welche im Kinbakten ſtak / wol behertziget / ward Ich uͤberwun⸗ den / und konte nicht widerſpraͤchen. Ja ſelbſten das jenige / was der Herr ee mihr gefagt hatte / bewohg! mich zu glauben / daß daſſelbe /

diſen Flſchen die Zähne aus fihlen / und wihder wuͤchſen / wie den Kin, dee Jabn⸗ dern / und etzlichen Menſchen; an welchen man oft ſihet / daß die Zaͤhne / wel⸗ 1 5 che aus fallen / fortgeſtohſfen / und zum Ausfallen len werden / durch an dere neue Zaͤtne / welche hervohrkommen / ehe noch die alten ausgefallen ſeyn. Die Hirſche aber verwerfen ſolcher Geſtalt nicht; ſondern bleiben deroſelben Haͤupter gantz glatt / und blos / als ob fie mhmabis Hörner gehabt) bis daß die neuen wider wachſen / und ſich bilden.

Aber ein ‚fo langes Geſchwaͤtz von Hörnern könte ihleicht verdrůhß⸗ Vom Horn lich ſeyn; wil dehmnach ſolches enden / und mit einem Urteihl von dem Horn zu S. Denis. zu St. Denis, welches man Einhorn naͤnnet / ſchlihſſen. Ich habe den Her⸗ ren berichtet, daß es in allen Dingen den Hoͤrnern in Daͤnnemark gleiche. und andern

Hihnaͤben glauben die Daͤnen fuͤhr gewiß / ja důrffen ſich wol verpflichten zu in der Mo⸗ beweiſen / daß alle diſe Ahrt von Hoͤrner / welche in der Muſkan / in Deutſch. Mau m Italien / und in Sranfreid) geſehen werden / aus Daͤnnemark i Deutſch⸗

e lien.

eſaget w r den / wahre ein Zahn / und kein Horn. Und daß vihl⸗ Unterfchen |

land / Ita⸗

=

ne’ > WI EEE 5 * p—— nn

14 Das u. Kapitel des Ariſtoteles Beweis,

men ſeyn / wo ſelbſten diſer Handel! in ſehr gutem Swange gegangen / ais die Fahrt zwiſchen Norwaͤgen und Groͤhnland frey und bekand gewaͤſen / und man ordentlich alle Jahr von einem zum andern ab⸗ und zugefahren. Die

Daͤnen / welche ſie hin und wider zu verkaufen geſchikket / haben nicht ſagen 4

wollen / daß es Fiſches Zaͤhne waͤhren / ſondern haben fie feil gebohten fuͤr Hoͤr⸗ ner von Einhoͤrnern / ſelbige deſto theurer auszubringen. Und has ſie vohr⸗ mahls gethan / ſolches treiben ſie noch alle Tage. Es iſt nich lang / daß die

Geſellſchafft von Neu⸗Groͤhnland / (welche zu Kopenhaven iſt / einen ihrer

Bundsgenoſſen in die Muſtau abgeſertiget / mit ſehr vihlen und grohſſen

Stuͤkten diſer Ahrt Hoͤrner / und unter andern einem Stůkke einer ſehr merk

lichen Groͤhſſe / ſolches dem Grohsfuͤrſten in der Muſtau zu verkaufen. Man ſagt / daß es dehm Grohsfuͤrſten ſehr ſchoͤn gedaucht / und habe er es durch feinen Ahrtzt prüfen laſſen. Der Ahrtzt aber / welcher mehr Wiſſen⸗

ſchafft drum gehabt / denn die andern / berichtet dehm Grosfuͤrſten / daß es ein Zahn eines Fiſches waͤhre; und kahm alſo der Abgeſandter ſtrakkes Fuhſſes

wider zuruͤkk nach Kopenhaven ohn Ichtwas zu verkaufen. Wie er nuhn ſeiner Geſellſchafft von ſeiner Reiſe Rechnung that / warſ er alle Schuld ſei⸗ nes Ungluͤks auf den ſchelmiſchen Ahrtzt / welcher feine Wahr verlaͤumdet hatte / und geſagt / daß alles / was er mit ſich gebracht haͤtte / nichtes waͤhre / als Fiſches Zaͤhnen. Du biſt wol / antwortet drauf ſeiner Geſellen einer / der mihr ſolches wider geſagt / nicht recht witzig Du ſolteſt diſem Ahrtzten ein

5 % .

zwey oder drey Hundert Ducaten geſchenkket haben / um ihn zu uͤberraͤden / 8 5 n

daß ſelbige von Einhoͤrnern waͤhren.

ſo ale as Zbdbeifele dehmnach / mein Herr / nicht / daß nicht daſſelbe Horn / welches

Da ßemark. zu St. Denis iſt / uhrſpruͤnglich von aͤben ſelbigen Ohrt hergekommen / und auf gleiche Weiſe verkaufft worden ſey. Ich darff nicht ſagen / in wie lan⸗

ger Zeit Ich es nicht geſehen habe: Nochtans / ſo die Gedaͤchtnuͤß ſenere⸗

ſtalt / die bey mihr noch uͤbrig / mich nicht trengt / ſo iſt es ein Zahn allerdings

- denen gleich / die wihr in Daͤnnemark gefehen haben. Dan es haht aͤben

ſolche Wurtzel / wie die andern. Und iſt die Wurtzel ausgehoͤlet und ver⸗ faulet / wie ein ver faulter Zahn. Wan diſes fich alſo verhaͤlt / ſlies ich faͤſtig lich / daß es ein Zahn / welcher von ihm ſelbſt ausgefallen aus dem Bakken des Fisches / ver von den Ihslaͤnder genant wird Narhual; 8

und derowegen kein Hern

1 1 ſey. Seen

Das

—ʒ eat 6 Tg —·

N 8 | N 7 N

Das ia. Kap. von der zuftund witten.

2 —— ——U— —— *

—— Von der Luſtund Witterung.

Ber wider auf Groͤhnland zu kommen / fo berichtet die Ihslaͤndi⸗

x N che Chronſke/ daß die Lufft daſelbſten angenaͤhmer und getempe⸗ rrrter ſey / als in Norwaͤgen; daß es da weniger ſneye / und keine ſo firänge Kaͤlte gäbe. Nicht iſt die Meinung / als ſolte es nicht zuweilen da⸗ ſelbſt ſehr hart gefrihren und grauſahmer Sturm ſich erraͤgen; ſondern daß ſolche ſtarke Kälte und Ungeſtuͤhm nicht offte einfallen / und nicht lange waͤh⸗ ren. Die Daͤniſche Chronife ſatzet / als eine ſehr fremde Geſchicht / daß im Jahr zog. es in Groͤhnland erſchroͤklich gedonnert habe / und ſey das Feuer Starker vom Hummel auf eine Kirche Nahmens Skalholt,gefallen/und habe diſel⸗ Donner. be gantz verzaͤhrek. Nach welchem Donner und Feuer ein ſoſch grauſah⸗ mes Gewitter entſtanden / daß es die Spitzen vihler Klippen herunter geriſ⸗ 2 ſen und die Aſchen der zerbrochenen Felſen in ſolcher Maͤnge durch die Sue Aſch'raͤgen. geſtraͤuet / daß man vermeinet / es lieſſe GOtt diſelbe raͤgnen die Voͤlker di⸗ ſes Landes dadurch zu ſtrafen. Auf diſem Getwitter iſt ein ſo ſtraͤnger Win, ker geſolget / daß nimahls dergleichen in Groͤhnland gewaͤſen; und iſt das ö oltzen verbliben. Als Ich nuhn einmahl die

zelaͤgen /e qaͤßiger Aſchen⸗Raͤgen uͤber die Rede / da er gelaͤ⸗ gen / gefallen währe und das Schiff gleich als ein Snee bedaͤtkethaͤte. Daß

Wind derſelben Aſche biß in die 6. Meilen weit ins Maͤhr geworffen haͤtte. 3 | Es iſt vermuhtlich / daß die Aſchen aus den Klippen von Groͤhnland durch 5 | gleichmaͤßl Uhrſach geitiben worden / und daß es in diſer Landſchafft üben

ſo wol Jeuerſpeyende Berge / und unter ⸗rrdiſche braͤnnende Oehrter gaͤbe / wie in den Ca

arien und anderswo. Welches ohne Gegenraͤde wol kan zu⸗

gezaͤben werden / wegen Exempelund Nahchbahrſchafft des Berges Hecla N RR ee in Ihs⸗ &

10. Seit.

Sommer. Winter.

Wunder⸗ bahrer Nordſchein des Neu⸗ Mohnden.

26 Das 12. Kap. von der Luft und Witterung.

ä —— ——— —— ———

in Ihsland / der dech vihl Nördlicher iger) als diſes Teihl von Groͤhnland⸗

wie auch wegen andere mehr braͤnnende Berge / welche bey den Lappen ge⸗ funden werden / und weit über dem Arctiſchen (oder Nord,) Kreis erhoben ſeyn; und wird zugleich ſolches beſtaͤtiget durch daſſelbe / was er hie oben in der aiten Beſchreibung diſes Landes haht anmerken koͤnnen / daß naͤmlich da⸗ ſelbſten Baͤder ſeyn / ſo warm / daß man deroſelben Hitze auch im Winter nicht ertragen koͤnne. 5 | Kal * N Der Sommer in Groͤhnland iſt allezeit ſchoͤn / beyde Tag und Nacht; ſofern man Nacht nännen fol die jenige Demmerung / welche im Sommer die gantze Nacht durch waͤhret. Wie aber daſelbſt die Winter Tage ſehr kurt / alſo ſeyn im Gegenteihl die Naͤchte ſehr lang. Und wirket die Natuhr am ſelbtgem Ohrt ein beſonders Wunder / welches Ich wol niche ſchrel⸗ ben duͤrffte / wan die Ihslaͤndiſche Chronike ſolches nicht wie ein Wunder⸗ werk beſchribe / und Ich nicht ein gaͤntzliches Vertrauen auf den Herren Rets ſaͤtzte / der mir es gelaͤſen und getreulich erklaͤhret. Es eraͤuget ſich zur Zeit des Neu · Mohnden / oder wan er gleich neu werden ſol, in Groͤhnland u Nacht ein Schein oder Liecht welches das gangesand erleuchtet / nicht anders / als ob der Mohnd ſcheine. Und je dunkeler die Nacht / je heller diſes Liecht. Sein Waͤg iſt aus dem Norden / weswegen es Nordſchein (oder Norder⸗

Fluͤß) genannt wird. Es gleichet einem fligendenn Feuer / und ſtraͤkket ſich

in die Lufft / wie ein hoher und langer Pfahl. Gehet von einem Ohrt zum andern / und laͤſſet hinter ſich / wo es weggeſpilet / einen Rauch. Seine ge⸗ ſwinde und leichte Bewaͤgung kan ihm nimand eigendlich einbilden / ohne die es geſehen haben. Es waͤhret die gantze Nacht / und hoͤret bey Antrit der Sonnen auf. Ich laſſe die Uhrſach diſes Lufft Feuers den Tihſſinmgen / und die da baͤſſer in Erkuͤndigung der Natuhr erfahren ſeyn / als Ich / aus gruͤbeln. Ob vihlleicht ein Dampf aus diſer Erden aufſteige / ſich durch die Bewaͤgung erhige und anſtekke / mit gleicher Geſwindigkeit / wie wihr ſehen / das ſich die langen Nakketen oder Feuerſtrahlen / die aus der Lufft fallen oder diſelbe durchſtreichen: Oder auch die fligende Feuer über den Grab ſtaͤten anzuͤnden. Man haht mich vergewiſſert / daß man ſoches Nordlicht / wan der Himmel klahr und ohne Wolken iſt / auch in Ihs land und Norwaͤgen gahr hell ſehe. Es erleuchtet auch nicht allein diſe Nord- Volker / ſondern erſtraͤkket ſich auch bis zu unſerm Himmels Strich. Und iſt ohne Zweifel äben daſſelbe Licht / welches unſer beruͤhmter Freund / der ſehr n und Sinn-

1 .

us ; ; 3 5 N Das ij Kap. von verſuhchter Entdekkung der xy G. Seiten. 7

8 Holtze beladen / an Ihsland getriben / daß man dahero geſloſſen / daß kung des daſſelbe / was man gegen Weſten von Groͤhnland enidaͤtket haͤtte / noch nicht 0 das gantze Groͤhnland waͤhre / ſondern dis Land ſich gegen Nord⸗Ooft weiter Groͤhnlan⸗

erſtraͤtte. Welches etzliche Schiffer bewogen die Entdaͤkkung deſſelben zu des.

verſuhchen: Aber ſie haben nichtes gefunden als Eis. Die Koͤnige von Norwaͤgen und Daͤnnemark haben lange zuvohr aͤbenmaͤßige Gedanken und Vohrhaben gefuͤhret. Sie hatten ſchohn dahin unter ſchidene Schiffe geſand / wahren auch ſelbſt in Perſohn gegangen / aber hatten nicht mehr aus⸗ gerichtet / als diſe Ihslaͤndiſche Schiff Leute. Was aber den einen und an⸗ dern / zu ſolcher Reife bewogen / iſt entweder gewaͤſen einig Bericht / oder ge⸗ faſſete Meinung auf einigem Bericht gegruͤndet / als ſolten in diſer Gegend . vihl Gold⸗ und Silber Adern / und koſtbahre Steine feyn: Oder es haht vihl⸗ leicht des Hiobs Raͤde / da er ſpricht Aurum ab Aquilone venit, ihre Ge- muͤhter geruͤhret. Und ſoll der Herr wiſſen / daß aͤben diſe Daͤniſche Chro nike des fals berichtet / daß vohr 1 5 Kauf Leute von diſen Reiſen len a ij N gekom⸗

23 Das n. Kap. von verſuhchter Entbekkung der N O. Seiten 9

gekommen ſeyn mit grohſſen Schaͤtzen. Auch erzaͤhlet ſie daß zu Zeiten des

heiligen Olaus, Königs von Norwaͤgen / Frislaͤndiſche Schifs⸗ Leute aͤben N

diſe Reiſe um gleicher Uhrſachen unternommen haben. Wie ſie aber in grohs Ungeſtuͤhm gerahten / welches ſie an die Klippen diſer Seiten geworf⸗ ſen / waren ſie gezwungen worden in einen boͤſen Haven einzulauffen und „Schaur zu ſuhchẽ. Weiter ſpꝛicht diſelbe Chronike / daß fie ſich zum ausſtei⸗ i v gen erkuͤhnet / und nahe am Ufer ſchelmiſche Huͤtten / in die Erde gegraben /

Metalſtein. „und um diſelbe grohſſe Haufen Metalſtein geſehen / worinnen vihl Gold und „Silber geglaͤntzet. Welches fie dan gereitzet / davon zu naͤhmen. Wie fie

auch gethan / und haht ein jedweder fo vihl genommen / als er tragen koͤnnen.

Aber da fie nach ihren Schiffen wider zugegangen / ſeyn aus diſen bedaͤkten |

Scheuelt · Gruben herfür gekommen uͤbelgeſtalte und ſcheusliche Leute / wie Teufel / mie |

che Leute in Bogen / Sleudern / und grohſſen Hunden / welche ihnen gefolget. Die Sroͤhnland Furcht / welche die Bootsleute uͤberfihh/ trihb ſie zu eylen / fo wol das / was Zerrelſſe eis trugen / als auch ſich ſelbſten zu retten. Aber zu feinem Ungluͤkke war einer nen der Bor etwas traͤhg und gerihth den Wilden unter die Haͤnde / welche ihn in einem

dle / deute. Huy / in Angeſicht feiner Mitgeſellen / au Stuͤkten zerriſſen. Der Daͤni⸗

ſche Geſchichtſchreiber ſagt in weiterer Ausführung diſer Geſchichte / daß di⸗ ſes Land voller Reichtuhm ſey: Weswegen man ſpricht / daß Satur nus da» ſelbſt feine Schaͤtze verborgen habe / und werde der Ohrt von lauter Teuſeln g bewohnet. eee e ee eee Dermis . Es il in der Ihe indischen Chromite ein Kapitell mie diſer über) von Nor⸗ Grünland. Der Tert halt folgendes. Der kechte Strich auf Groͤhnland, nach Aus, ſage der erfahrnen Schiffer / in Groͤhnland gebohren / oder welche neulich das her gekommen / iſt diſer. Von Nordͤſtaden Sundmur in Norwaͤ 7 de nach dehm Weſten bis an Florenſunt, auf der Ooſt · Seiten von Ihsland iſt die Fahrt ven fiben Tagen. Von Snofuels Jokel, dem Swefelberg in Ihsland / bis in Groͤhnland iſt die kuͤrtzte Fahrt zu naͤhmen nach dem We⸗ ſten. In der Mitte diſes Waͤges zwiſchen Ihsland und Groͤhnland trifft man an Gundebiurne Steer. Dis iſt die alte Fahrt gewaͤſen / ehe dan das Eis aus dem Nord⸗Lande gekommen / welches diſelbe ſehr gefährlich ger macht. Weiter (jedoch in einem beſondern Artikel) ſtehet: Von Lan- guenes in Ihsland , welches ſein aͤuſſerſtes iſt gegen Norden / gerade ins Nor⸗ den ſeyn achtzehen Meilen bis Oltrekorn, das heiſt fo vihl als das Do,

Horn.

ſchrifft: Der Waͤg und die Fahrt von Norwaͤgen in Groͤhnland

—̃ . ——— —— ——

wundern des Groͤhnlaͤnd Maͤhrs. 29 Horn. Von Oſtrehorn bis Hualsbredde iſt eine Reiſe von zween Tagen und ee een Nicht fäne Ich diſes darum / daß jelnand die Schiff Fahre auf Groͤhn · land nach diſem Strich unter naͤhmen ſolle. Dan alles was Ich davon er⸗ fahren / iſt / daß dis Maͤhr von allen Zeiten her beſwaͤhrlich und gefährlich zu ſchiffen gewaͤſen. Wie er daſſelbe haht maͤrken koͤunen aus dehm / was Ich von der Zuruͤttunft des Leiffen zu feinem Vater Errie Rohtkopf in Groͤhn · 5. Seit: land / desgleichen von dem Schiffbruch des Biſchoffs Arnold hiezuvohr 21 Seit. erwaͤhnet / wie auch aus dehm / was Ich jetzund von den Frihslaͤndiſchen 1 e U na min ment m

Das 14 Rap. vonn

Sent hit. Bon Maͤhrwundern des Gröͤhnlaͤn⸗

22

erfolget. er \ 57 x Das ander Wunder ⸗Tihr iſt genand worden Marguguer. Diſes , er geſtaltet bis an den Suͤrtel / wie der Leib eines Weibes. Hatte grohſ » Sturmzel⸗ das Hahr zerſtreuet / dikke Hände an den Stuͤmpfen der Arme / chen mit os f D ij und der ohne Schifbruch

ie Das 14 Rap von kähtwundernbes Gröhländ. Enahre.

2———

und lange Finger aneinander gewachſen / wie die Fuͤhſſe der Gaͤnſe. Man

habt geſehen / daß es Fiſche in den Händen gehalten und diſelbe gefraͤſſen

„Und haht diß Geſpenſt vohr grohſſem Ungewitter ſich allezeit ſehen laſſen.

„Wan es ſich ins Waſſer getaucht / und das Geſicht den Schiffern zuge⸗

kehret / iſt es ein Zeichen gewaͤſen / daß fie kein Schifſbruch leiden würden,

Kehret es ihnen aber den Rücken zu / ſo wahren ſie verlohren. N

Das dritte Ungeheuer iſt genaͤnnet worden Hafgierdinguer. Di⸗

ſes wahr zwahr eigendlich kein Wunder ⸗Tihr / ſondern drey Koͤpffe oder Ber⸗

f ge von Waſſer / durch ungeſtuͤhmes Gewitter erhoben; Und wan nuhn zu

3. Mährber⸗ Ungluͤtken indifem Drey⸗Ekt / welchen ſolche drey Berge machen / Schiffe

8 20 Ver⸗ eingeſloſſen wuͤrden / kamen ſie alle um / und entgingen wenig diſer Gefahr.

br Sh Diſes vermeinete Wundertihr ward gezeuget von den Stroͤhmen oder Wuͤr⸗

e' heln des Maͤhrs und widerwaͤrtigen ſehr ungeſtuͤhmen Winden / welche die Schiffe uͤberſihlen und verſſunge n.

AN Ferner berichtet aͤbenſelbiges Buhch / daß man in demſelben Maͤhre

Eisſchollen grohſſe und erhobene Eisſtuͤkken finde / gleich als währen es gebildete Seu⸗

ve gebilde⸗ ſen von wunderlicher Geſtalt. Es unterrichtet die jenigen / welche nach

te Seulen. Groͤhnland gehen wolen / daß ſie etwas baͤſſer Sůdweſtwerts angehen ſolen /

che und bevohr ſte an das Land anlaͤnden / wegen vihlem Eiſe / fo weit vohrn⸗ hehr auf dem Maͤhr fleuſt / auch im Sommer ſelbſten. Rahtet danaͤben denen / die etwa in diſe Eis Gefahr ſich befinden moͤchten / das ſte / gleich wie andere in ſolcher Begaͤbnuͤß gethan / ihre Sluppen auf das Eis / da es am dik keſten iſt / ſaͤtzen / Speiſe zu ſich naͤhmen / fo vihl ſie haben koͤnnen / und er, warten bis das Eis entweder ſie irgend an ein Land anfuͤhret / oder ſtmaaͤltzet / und fie ſich alsdan in ihren Sluppen zu errel⸗ ten bemuͤhen koͤnnen. f

nr re ——

eee d N 1 e ee e Bom neuen Groͤß . ¼ no; - Warum die Fahrten auf Gröͤßnland pPolangunterlaſſen. ht

U

che endiget ſich die Hiſtorie von dem Alten Groͤhnland und

ſatzet die Daͤniſche Beſchreibung am Rande das Jahr 1345 / In welchem eine grohſſe Peſt genand die ſchwartze Peſt / Schwartze den meiſten Teihl der Nord ⸗Voͤlker aufgetiben. Es ſein da⸗ Pf: * rin geſtorben die ſuͤhrnaͤhmſte Schiffer und Kauf Leute von Norwaͤgen und Daͤnnemark / weiche in diſen beiden Koͤnigreichen die Ge⸗ ſelſchaften von Groͤhnland erhalten haben. Und haht man von di⸗ fer Zelt an gemaͤrket / daß die Fahrten und Handlungen auf Groͤhnland all⸗ maͤhlig zerſlagen und in Abgang gekommen ſein. Nichtes deſioweniger haht Herr Worm mich vergewiſſert / daß er in einem alten geſchribenem

Daͤniſchen Bnhche gelaͤſen / daß ohngefaͤhr im Jahr der Gnaden 14 84. un,

ter der Regihrung des Koͤnigs Johanns in der Stadt Bergen in Norwaͤgen annoch mehr denn 40. gewaͤſen / welche alle Jahr nach Sroͤhnland gegangen / und koſtbahre Wahren daher gebracht. Als ſie aber ſelbige Wahren dis Jahr denen Deutſchen Kauf Leuten / welche gen Bergen / um ſie zu kauffen / gekommen wahren / nicht vertauffen gewolt; haben gedachte Deutſche Kauf⸗ Leute nichtes dazu geſagt / ſondern diſe Schiffer zum Abend Eſſen geladen / und alleſampt in einer Nacht umgebracht. Es baht aber diſes ſolcher Ge⸗ ſtalt / wie es beſchriben wird / wenigen Schein; dan nicht wol alaͤublich iſt / daß man zu der Zeit ſo frey von Norwaͤgen in Groͤhnland haht ſchiffen koͤnnen. Sintemahl es dem zu gegen laͤuſt / was ich jetzund erzaͤhlen wil Ran

N i 5 iſt /

4 Das Kap. Warum die Groͤhnländ Kehre unterleſſem

iſt / von dem Abgang und gaͤntzlichem Fall der Handlung und Gemeinſchafft / = A

ſo die Norwaͤger mit denen von Groͤhnland gehabt haben. *

Es fol mein Herr wiſſen / daß der Schoß von Groͤhnland Al⸗ ters hehr beſtimmet und angewand worden zur Tafel der Koͤnige von Norwaͤgen / und daß kein Schiffer ohne Uhrlaub bey Laͤbens Straffe haht duͤrffen nach Groͤhnland fahren. Nuhn truhg ſichs zu / daß im Jahr

1389. als der Biſchoff von Garde Henrich in Daͤnnemark ging / und / wie

droben erzaͤhlet / den Staͤnden diſes Koͤnigreichs / welche ſich in Funen hilten /

Huͤlffe leiſtete / unter der Regihrung der Königinnen Margarete, welche die beyde Ktohnen von Norwaͤgen und Daͤnnemark vereinbahret hatte; Etzli⸗ che Norwaͤgiſche Kauf Leute / welche ohne Exlaubnuͤß nach Groͤhnland ge⸗ gangen wahren / angeklagt wurden / als haͤtten ſie den Schoß ſo zu der Koͤ⸗ niginnen Tafel ſolte gehoben werden / aufgenommen. Die Königin ver⸗

fuhr geſtraͤng mit Ihnen / und währen fie ohne Zweiffel gehaͤnket worden wan nicht der greuliche Swuhr und Fluhch gewaͤſen / welchen ſie auf die hei⸗

lige Evangelia thaͤten / daß fie ohne Vohrſatz durch ungeſtuͤhmes Gewitter an Groͤhnland angeſlagen geworden: Daß ſie nichtes mit ſich gebracht / als gekauffte Wahren / auch keinerley Weiſe die Koͤnigliche Einkommen oder Steuer angeruͤhret hatten. Wurden dehmnach auf ſoſchem Swuhr erlaſ⸗ fen. Aber die Gefahr / aus welcher ſie gekommen wahren / und das zum an⸗ dernmahl gegäbene gar ſtraͤnge Verboht / daß nimand ohn Uhrlaub nacß Groͤhnland fahren ſolte / ſchraͤkkete die andern dermaſſen / daß von der Zelt an weder Kauffman noch Schiffer dahin ſich wagen duͤrffen. Die Koͤnigin haht zwahr eine Zeitlang hernach etzliche Schiffe dahin geſand / es ſeind aber diſelbe nicht wider zu Geſichte gekommen / und haht man nicht gewuſt / ob fie

zu Grunde gegangen / weil man weder wo / noch wie / erfahren koͤnnen. Dis

haht die alten Schiffer von Norwaͤgen in Furcht geſaͤtzet / daß ſle alſo auf di

ſes Maͤhr ſich nicht mehr wagen wollen. Die Koͤnigin / welche in Spwediſche Krige geraten wahr / haht fie auch nicht dazu gend»

chiget / und auf 5 keine Achtung ae

. gehabt.

3 = = augen Munde

5 ö IR 770 10 5 5 ö - 0 1 9 * 72 Re e 5 ol D Ae 8

Lom legten Buthof um alten Gröhn⸗ land. Item: Von etlichen Koͤnigen in Daͤnnemark

Rh Arie a a wider aufzuſuchen F ſich hemahet haben. 7

f en id he aus welcher Ich dieſe Hiflarie genommen / DD 9 ee die Zeit und das Jahr ber Gnaden 1406. der

5 = Bſcchoff 9 1 wegen Gröhnland ie fine Bohrfahren gerahn / einen dreas dahin geſand habe / um entweder in des verſtorbenen

| ji Garde Henrichs State zu tralen / oder wofern er noch lab Ri Zeltung von ihm zubringen; aber ſelt dehm / daß gedachter Andre: as F den Winden die Saͤgel gegaͤben / habe man von Ihmn nich res gehoͤret / auch / was Mlhe immer ange wand worden / nicht er | u ir He en, was ſich m Ihm und dem Biſchoffe Henrich zugetragen. Und 1 5 a: welcher wegen Gröhntand aus Norwaͤgen ge. 1 us Shronite e befehreiber, auch nacheinander alle Koͤni⸗ ge Ne emark 15 der Königin Margarete an bis auf den jetzt regih⸗ renden Koͤnig Chri tan den Vihrten; um zu zeigen wie die eine ſich wenig um e bek mmert / die andern o aber ſelbiges wider zu finden ihnen fehr angela e ſein laſſen. Und vermeine utchtuntahtſahm! zu ſein / daß der Herr den 111 diſe Begäpnäffen / oder Ungluͤkte / erlernen / welche uns die Kundſchaffte ines berührten Landes / ſo vohrmahln von Voͤlkern diſer unſerer Welt erkand bewohnet / und gehandhabet worden / benommen ha⸗ ben. Der Königin Margareten ſtgefelget Koͤnig Errich aus Pom⸗ 5 Welcher 1. well er ein fremder Fuͤrſt und neu Antömlinger wahr in Ae auch nicht einmahl nubr ſich ertündiget haht / ob eine Gegend in der Welt waͤhre / ſo Gtoͤhntan bihſſe. Chriſtof aus Beyern / des Ettichen dlachfol te wand alle Kraͤf

on Drunthen, Na 115 Eskild, zu Beweiſung gleich -

Könige in

Dänemarf vonder Koͤ nigin Mar gareten an

Errich aus ommern.

Chriſtoff

qs ern.

. . Pom̃ern /) zu bekrigen. aus Ben⸗

. Dae: Rap vom leren Bifehöfleimalkengiröbnland. _

*

ſe

ſolte / laͤnkete Difelbe 1 d d

Shriſttern Difem folgete Chriſtiern II. und verhihs g 2 II. nung / muͤhglichſten Fleiß anzuwaͤnden um Ge nland wider zu erlangen.

ßjũbiogten Tugenden und färtteffſchem &emühthe/ wardnach der Ungute.

Ba | ge Kundſchafft davon hatten / und lihs e arte machen von der . FSiahrt / welche man dahin halten müfte. Aber wle er fin Vohrha . I den ing Werk richten wolte / im Jahr 1524. gerihrherin Streit mit el m | i wi gtohſſen Herren in dorwägen weſcher Ihn das Erg. Biſtuhm und iugleich 5 Flohe dehmnach gen Nohim / woſelb⸗ 14 a derich J. a Beine chr, ver. 1 den Valkan- dor und fürchtete fich fur Ihm. hs Ihn derowegen aus und trennete die Geſelſchafften / welche un So

4

*

Das . aten Grönland. | 575

. folgete chigen er. Er übe die Fahrt auf Groͤhnland Chriſttan verſuhchen; aber die jenige e dee Kuna zu aus ſandte/ konten ſte nicht finden. III. boek Kl ſcharffen Verbohte / welche / von

n Koͤnig⸗ et inen Vohr fahr situ een Berau Er⸗ 2 b . g nn aufzuha We Verg BR 155 000 e en / wer Beli ung olches zu tuhn haͤtte / na roͤhn land zu fahren a ſeine beſo nber Zulaſſung. Aber die Nortwaͤ⸗ ger wahren damahln ſo ſwach von Schiffen / auch ſonſt fo arm / daß fie keine

Mittel batten / um zu ſuchm fmären un gefährlichen Reife pe & ausincie

243 18 3) ra g 1 3

Koͤnig Seiderichnt. folgere feinem Water Chriſtian dem ln. 1 wel Fribereh t

in 108 Vohrhaben / als in der Regihrung. Schikte aus den Mognus Heigningfen; Groͤhnland aufzuforſchen. Und wo fi ſich die Sache alſo ver / 33 der Geſchichtſchreiber ſie ſaͤtzet / ſo iſt wol ein unbekantes Geheim⸗

nuͤß und verborgenes Ding / das ſich Augenſcheinlich dehm Vohrhaben m ſes Land zu erkuͤndigen widerſaͤtzet. Mognus Heigningfen fand endlich nach vihlem Umſweiffen und ausgeſtandenen! widrigen Zufällen das Groͤhn land / konte aber nicht hinan kommen; dan / ſobald er das Land geſehen hatte /

nchiff gantz ſtille weswegen er nicht wentg erſchrok ken wahr / Schlſſſte⸗

ſtund ſei Bu ga lch chr Bra. Dan es geſchahe in voller See und gar tihſ⸗ br full in

fen Waſſer es wahr kein Eis / das ihn aufhalten konte und zu dehm kuͤhlate "HR ar

der Wind zihmlich. Als er nuhn weiter zu kommen nicht vermochte / mufte, er hinderwerts gehen / und wider nach Daͤnnemark kehren; woſelbſten er erzaͤhlete / was ihm begegnet / und ſogte dem Koͤnige / daß daſelbſt am Srun⸗

de diſes Maͤhrs ein Magnete waͤhre / der fein Schiff an dem Orth aufge⸗

halten haͤtte. Wan ihm die Hiſtorie von dem Fiſch Remora (Schiff hal⸗

N ter) belant gewaͤſen / haͤtte er vihlleicht diſelbe gleichmaͤßig su feinem Behuhf eingefuͤhret / wie diſe vom Magneten. Diſes haht ſich Bugift ogab umd \ Jaht 1788. als König Friederich der II. geregihre. a Es haht abet unſere Dänfhhe Chronife / welche ſich an die Felzeder Zeit hinde wiſchen die beyden Koͤntze Chriſtian und Friderich eine lon⸗ ge Etzühlung von einer Reife) / weiche Mar tin Forbeißler; ein Englischer

ann / wegen aͤben diſes Groͤhnland unternommen / im Jahr 1

1

; D ir En gibs e von Groͤhnland und Rin ner C. stk N als

3 4

36. a 4

———

2 RE ‚nn Bde

Von Fotbeiſſers Reiſe aus Enge land n

1 ss IH) 195 re si

7

N ar

Groͤhnland: Und von Antreffung der Wilden. f 8 Artin Forbeiſſer ſuhs ab von Engeland um nach Groͤhnland zu

. ehen im Jahr / wie geſagt / 1577. Fand daſſelbe; konte aber wegen 15 | Geinfallender Nacht und vihlem Eis / wie auch vom Winter uͤbereilet / b daaſſelbe Jahr nicht nicht hinan kommen. Kehrete demnach wider in En⸗ ua 2 | gelland / und erzaͤhlete der Königin Eliſabet / was er geſehen. Die Koͤ⸗ 1.5 | nigin ver meinete auf feinem Bericht das unbekante Land gewonnen zu har

N ben. Gab ihm darauf bey ankommenden Fruͤhling drey Schiffe / mit wel⸗ * chen Forbeiſſer abermahl abſtihs / und / nacht ehm er das Land wider zu Ges Wilde. ſichte bekahm / an daſſelbe auf der Ooſt⸗Seiten anländere Die Einwohner FB | des Ohrts / an welchem er ausſtihg / flohen alsbald führ die Engelaͤnder / ver I lihſſen ihre Haͤuſer und verkrochen ſich / der eine hie / der ander da. Etzliche AR: kletterten führ Furcht auf die Spitzen der hoͤheſten Klippen / Und ſtuͤrtzeten {Hi | ſich von da herunter ins Maͤhr. Die Engellaͤnder / welche diſe Wüden nicht

Bi Derſelben beſaͤnfftigen konten / gingen in die verlaſſene Haͤuſer / und befunden / daß es ei⸗ n Wohnung. gendlich Gezelte waͤhren / gemacht von den Haͤuten der Maͤhr⸗Kaͤlber oder 10 Wallfiſche / aus gedaͤhnet uͤber vihr grohſſe Stangen / und mit Saͤhnen ge⸗ ir | ee ſchiklig aneinander genaͤhet. Sie ſahen an allen Gezelten zwo Tuͤhren / die 1 eine gegen Weſten / die andere gegen Suͤdeu; gegen den Winden aber / welche . | fie am meiſten verunruhigten / wahren ſie be daͤkt / naͤmlich gegen Ooſten und 1 | Norden. Sie funden in allen diſen Haͤuſern nichts mehr als ein altes Nei | ſcheusliches Weib und eine junge ſwangere Frau / welche fie naͤbenſt einem

Kinde / das ſie an der Hand hihlte / wegfuͤhreten; und rißen diſelben aus der

alten Haͤnde / welche erſchreklich henlete. Wie ſie von da ausgingen / hihl⸗

ten ſie die Seite des Maͤhrs Ooſtwerts an / und ſahen auf dem Waſſer ein

| Wundertihr in der Sroͤhſſe eines Ochſens / welches zu Ende des Ruͤſſels ein Daͤniſcher Horn truhg / lang anderthalb Ellen: Stoffen derowegen / daß es ein Ein⸗ Maas.) horn waͤhre. Von da fuhren ſie auf die Hoͤhe gegen Nord ⸗Ooſten / und

funden

22 zw 3 22 70

Te

rung

RR . 37 = m —ę— ne ei erg un

ſunden ein sand an welches fie laͤndeten / diweil es luͤſtig ſchihne. Und ob wol diſes Land in dem fäften Groͤhnland wahr / nanten ſie es doch Anavvich, f

um ſolches unter einem andern Nahmen deſto fuͤhglicher zu behalten. Sie befunden / daß diſe Gegend den Erdbaͤben unterworfen waͤhre / welche grohſſe Cröbäben

Klippen auf die aͤbene Felder herum wuͤrffẽ / und daß es gefaͤhrlich / hie zu ver⸗ weilen. Verbliben demnach eine Zeitlang da / diweil fie Kiß oder Grihs

antrafen / welches haͤuffig von Gold ſchimmerte / und fuͤlleten davon 300. Sohtif-

; Eu Sie verſuhchten alle Mittel die Wilden diſer Gegend zu beſaͤn⸗ Hund ta ahten die Wilden derg lelchen Vals wolten fie frihdich mit ihnen Reit: Sie antworteten auf die Hachen der Engellaͤnder durch Ke⸗ e und gaben ſo vihl zu verſtehen / daß / wan ſie etwas hoͤher aufgehen wolten / ſie finden würden / was ſie ſuhchten. Forbeiſſer deutete ihnen / daß erhingehen wolte; und / als er fich mit etlichen Soldaten in eine Sluppen gtſaͤtzt / beſahl er den dreyen Schiffen ihm zu folzen. Fuhr langſt dem Ufer Fhoͤher an / aber / wie er vihler Wilden auf den Klippen gewahr ward / vermerk⸗ te er / daß er ſolte überfallen werden. Die Wilden / welche auf dem Ufer ihn begleiteten / erkanten alſobald feine Furcht / und damit ſte ihn nicht ſcheu mach

ten / lihſſen fie hinter dem Damm drey Menſchen her vohr kommen welche Ihre liſt.

vihl baͤſſer geſtaltet und bekleidet Ihn durch Zeichen und freundliche Bezeu⸗ gung bahten allda anzufahren. Forbeiſſer weil er nicht mehr dan drey am Haven ſahe / und die Wilden weit hin auf den Kuppen wahren / ging zuihnen auf guten Glauben. Aber die andern / welche hinter dem Damm verborgen lagen / als ſie Forbeiſſern kommen ſahen / wurden ungedultig / und drungen haͤuffig her zu den Haven. Worauf Forbeiſſer zuruͤkk ging. Die Wil⸗ den aber zerſlugen ſich darum nicht. Sie bemuͤheten ſich allezeit die Enge⸗ laͤnder anzulokken / und war fen vihl roh Fleiſch auf das Ufer / als wan fie mit Engliſchen Duggen oder Hunden zu tuhn haͤtten. Die Engellaͤnder aber trauten nicht hinan zu kommen. Derohalben gebrauchten ſich die Wilden einer andern Liſt. Sie trugen einen verlaͤhnten Menſchen / (oder den fie. verlaͤhmt zu ſeyn ſtaͤlleten / ans ufer: lihſſen ihn daſelbſt ligen / und ſich eine Zeitlang nicht ſehen / als wan fie weit / ja gantz und gahr von dannen gewichen währen. Sie hatten ihnen eingebildet / daß die Engellaͤnder nach Ahrt der Fremden würden kommen / diſen elenden Menſchen / der nicht entlauffen koͤn⸗ te / zu einen Dolmetſcher aufzunaͤhmen. Aber die Engellaͤnder / welche diſen \ Vel auge a loͤſeten eine . auf diſen Verlahmeten / und ma E ii | cherten /

i 16 1

das 4. Kap. vonder Wilden Sigenſchaffe.

cheten / daß er qufſprang / und aufs geſwindeſte hinter den Damm flohe. Da

kamen die Wilden in unglaublicher Menge auf den Damm / worffen und

ſchohſſen auf die Engellaͤnder ſchreklich vihl Steine und Pfeile mit Sleu⸗ dern und Bogen. Aber die Engellaͤnder ſpotteten des / und loͤſeten von ih⸗ rer Seiten die Muſketen und Geſtuͤkke / welche fie in einem Augenblikke zer⸗ trenneten. ee ann? a ee QODas 4. Kapitte l.

31 N 2

575

Von der Wilden Eigenſchafft: Klerwung?

Schiffe; und des Landes einigen Tihren.

Aer Bericht ſaget / daß diſe Wilden verraͤhteriſch und unmen ſch⸗ N ZN lich grauſahm ſeyn: Daß: fie weder durch Libkoſen / noch en A cchentke moͤgen gezaͤhmet werden. Sie ſeyn dikk und ſtarter K«Kcnaaͤfften / Olivenfarbig. Man haͤlt dafuͤhr / daß auch ſwartze

unter ſie ſeyn / wie die Mohren. Ihre Kleidung iſt von den SHaͤuten der Maͤhr⸗Kaͤlber / mit Saͤhnen genaͤhet. Ihre Weiber ſtreichen ihr Haare / welche ſie fligend tragen / hinter die Ohren / um ihr Ge ſicht / welches blau und gelb angeſtrichen / deſto baͤſſer zu zeigen. Sie tragen keine Roͤtke / wie unſere Weiber / ſondern vihle Hoſen / die ſie eine über die an⸗ dere zihen. Diſe Hoſen ſeyn gemacht von Fiſch⸗Haͤuten; und haben jedwe

Kleidung.

de ihre Schihbſaͤtke / in welche ſie ihre Meſſer / Zwirn / Naͤhenadeln / kleine

Spigel / und andere Lumpen Geraͤte / die ihnen entweder die Fremden bringen

oder das Maͤhr von den Schiffbruchen derer / die zu ihnen ſchiffen wollen / zufuͤhret / einſtaͤkken. Die Hemde / ſo wol der Maͤnner / als der Weiber / ſeyn

gemacht von dem Eingeweide der Fiſche / mit duͤnnen Saͤhnen genaͤhete

Beyder ſeits Kleider find ſehr weit / und werden geguͤrtet mit Zuͤrteln aus Fiſchhaͤuten. Sie ſeyn garſtig / ſtinkend / und unflaͤtig. Ihre Zungen ſeyn

ihnen an Staht der Tiſch und Snuptüuͤchlein: Sie ſchaͤmen ſich deſſen Keichtuhm, gantz nicht / weſſen fich andere Menſchen ſchaͤmen. Die jenigen werden un⸗

ter ihnen reich geſchaͤtt / welche vihl Bogen / Sleudern / Schiffe und Ruder

baben. Die Bogen ſeyn kurtz und die Pfeile duͤnn / am Ende mit sugefpige ten Knochen oder Horn verſehen. Sie ſeyn fehr geſchikt Bogen zu ſchihſ⸗ ſen / zu ſleudern / und mit Wurſpfeile die Fiſcheim Waſſer an werſen. Ihre

6

9 e

en

2

*

2 > i 5 8 8 4 5 7 0

KT ERS

1 | ee Des WO Eigene

kleine Schiffe ſein mitder Mahr Hunde Haͤute überzogen / u nu = Sele mehr hinein / als nuhr ein Menſch. Die grohſſen aber ſeyn gemacht von Hoͤltzer ſo eins an das andere mit hoͤlzern Baͤndern gehaͤfftet / uͤberzogen mit Wallfiſch · Hauten / genaͤhet mit dikken Saͤhnen. Diſe Schiffe tragen zum meiſten 20. Perſohnen. Ihre Saͤgel ſeyn / gleich wie ihre Hemde / vom Ein⸗ geweide der Fiſchen bereitet / und mit gar feinen Saͤhnen genaͤhet. Und ob ſchohn kein Eiſen daran iſt / ſo ſeyn fie doch fo wol und fo ſtart aneinander ge⸗ gefuͤhgt / daß ſie ſich darmit auf das hohe Maͤhr wagen / und gantz keines Sturms achten. Es ſein daſelbſt keine giftige Tihre / als nuhr Spinnen. Tihre. Muͤkten aber finden fich da haͤuffig / die ſtechen ſehr hart; und machen dero⸗ ſelben Stiche hes liche Beulen im Gefichte. Sie haben kein fühs Waſſer / Waller: als was ſie vom geſmoltzenem Snee aufhäben. Der Geſchichtſchreiber haͤlt dafuͤhr / daß die grohſſe Kälte / welche die Adern der Erden ſ leußt / den Gang der Quellen verſtopffe. Sie haben ungewoͤhnlich grohſſe Hunde / di⸗ Hunde an ſilbe ſpannen fie vohr ihre Sllten / und gebrauchenihrer / wit man ſonſten der ne 55 Pferde gebraucht. Pferd 45 Diſes iſt der Ausgang dier Erlählung; z und weis Ich nicht / ob fie | der Daͤriſche Geſchichtſchreiner aus dem Engliſchen Bericht des Martin Forbeiſſers genommen / oder ob er fi te aufgeſaͤtzet habe nach dem er von an. dern davon raden gehoͤret / nach dem Exempel der jenigen / welche 15 G. | fan W aus alter Weiber Mehrlein re ee

Das 5 Kapitel.

van u Ausrüfung Könige Shen. des IV. Item: Vom Handelder Wilden er Ber laſſet uns wider zu den Koͤnigen von 1 Daͤnnemark ſchreiten.

0 8 U N FR II. lihs Ihm das Groͤhnland angelaͤgen ſein / und entſchlohs ſolches IV. in finden / ob ſchon fein Vater und Grohs Vater vergaͤbliche Muͤhe daran 15 gewand. Um ſolch Vohrnaͤhmen nuhn Werkſtellg zu machen berihff er aus Engelland einen Hauptmann und einen Schiffer oder Steu⸗

e e ward / . er biſes Maͤhr und diſe 05 ſehr 0 1 8 | 12

ir 885

2Chriſtianus IV. welcher anigo regihret / ein Sohn des Friderichs obriſtian.

r 15 1 891 10 1 »

4e Das 5. Kap. von Könige Ckeittian. lu: erſte Aust tung N

————— y nn

Lindenaw / ihres Ammirals. Derſelbe ging von dem Sund aus bey

ein fallender erſten Wärme des Jahrs 7605. und bliben die drey Schiffe eine

Zeitlang beyſammen. Aber wie der Engliſche Hauptmann die begehrte und geſuhchte Hoͤhe erlanget / nahm er den Strich Suͤd⸗ Weſt an / aus Bey

ſorge des Eiſes / damit er deſto leichter und mit weniger Gefahr an Groͤhn⸗

land anlanfen moͤchte. Und kahm diſe Fahrt uͤberein mit der alten Fahrt von

Ihsland welche hie oben angefuͤhret wordẽ / ſintemahl diſelbe gleichmaͤßiges

anweiſet. Der Ammiral aber / vermeinend / daß der Engliſche Hauptmann billig diſen Strich von Suͤd⸗Weſt nicht naͤhmen ſolte / verfolgete feinen

Waͤg gerade Nord Ooſtwerts auf / und kahm ſeines Teihls allein in Groͤhn⸗

land.

Ihn von der Hoͤhe des Ufers erſehen / in ihre kleine Schiffe ſprungen / und

Ihn in ſeinem Schiffe zu beſehen kahmen. Er nahm diſelbe freundlich auf un

Trahn / der

Wilden lib⸗ ſtes Ge⸗ traͤnk.

Staͤhlerne

Sachen li⸗ ber dan Gold und Silber.

reichete Ihnen einen guten Trunk Wein; aber die Wilden entſunden Ihn

herb / und machten im trinken ſcheusliche Gebaͤrden; als ſie aber Trahn bey Ihm ſahen / begehrten ſie ſolchen / und nachdem grohſſe Kruͤge voll davohn

eingeſchenkt wurden / ſoffen ſte die mit grohſſem Luſt und grohſſer Beaihrde

hinunter. Diſe Barbaren hatten Haͤute von Fuͤchſen / Baͤhren / Maͤhr⸗ Kälber und ſehr vihl Hoͤtner / welche der Geſchichtſchreiber koͤſtliche naͤnnet / an Stuͤkken / Enden und Stuͤmpfen mit ſich gebracht: Diſe verſtutzten ſie

gegen Naͤhenadeln / Meſſer / Spigeln / Haͤklein und andere dergleichen ge⸗

kingſchaͤtzige Sachen / welche die Dänen ausgekrahmet oder ſellaeſaͤtzt har

ten. Sie ſpotteten des Goldes und des gemuͤntzeten Silbers /

welches man ihnen dahrboht / bezeugeten eine uͤbermaͤßige Belibung zu den Werken von Stahl gemacht / dan ſie beliben ſolches uͤber alle Sachen / und um ſelbige zu erlangen / gaͤben fie auch das Lihbſte weg / als ihre Bogen / ihre Pfeile / ihre Schiffe und Ruder; ja wan fie nichtes mehr zu gaͤben haben / zihen fie ſich aus / und reichen ihre Hemder da. Gotske Lindenavv verblihb in diſer Rede z. Tage / und ſagt die Chronike nicht / daß er an Land gegangen fen. Ohne Zweiffel haht er des ausſteigens ſich nicht erkuͤhnen / oder feine wenige Völker gegen der unvergleichlichen Menge der Wilden diſes Ohrts aus ſaͤtzen duͤrffen. Leichtete demnach die Anker und fuhr am vihrten Tage

davohn

ſchiffen wuſte. Nachdehm diſer Steuerman angekommen wahr / ruͤſtete er drey Schiffe aus unter dem Geleite eines Daͤniſchen Edelmans / Gotske

Er hatte nicht ſo bald Anker geworffen / als ein hauffen Wilden / welche

“entre

ſten ligetz welches aͤuſſerſte dan nichts anders ſeyn kan / als das Vohrgebirge

Gegenden und grohſſe gruͤhne aͤbene Felder. Die Wilden diſer Gegend ſtußzten mit Ihm gleich wie die andere Wilden mit dem GotskeLindenavv. Aber diſe bewoifen mehr Mißtrauen und Furchtſahmkeit / als die andern dan T= = ſo bald fie überkahmen / was ſie mit den Daͤhnen geſtutzt hatten / flohen ſie n | ihre Schiffe / nicht anders als wan fie ſolches geſtohlen haͤtten / und man ihnen nacheilete. Die Daͤhnen krigten Luſt in einem diſer Haven ans Land zu ſteigen. Nuͤſteten ſich demnach dazu / und befunden das Land / an welches ſie aucsſtigen / luftig genug / aber danaͤben ſandigt und ſteinlgt / wie daſſelbe in Nor⸗ waͤgen. Sie urtheileten aus dem Rauchen der Erden / daß daſelbſten Swaͤ⸗ bel · Gruben ſeyn muͤſten: Funden auch ſehr vihl Steine die Silber hihl⸗ ten / weiche ſie mit in Daͤnnemark fuͤhreten / und allda aus 100. Pfunden di⸗ fer Steine 26. Untzen Silbers ſcheideten. Diſer Hauptmann, ehe er von EN. da zohe / machte eine Charte von allen den ſchoͤnen Haven welche er langſthin an difer Seiten gefunden hatte / und gab ihnen Daͤniſche Nah⸗ men. Er lihs auch 4. Wilden / die ſeineſten / ſo er bekommen konte / ergreif⸗ fen; von welchen der eine / als er ſich gefangen ſahe / fo unſinnig ward / daß ſie ihn nicht fortſleppen konten / ſondern mit dem dikken Ende der Buͤchſen zu to⸗ de ſlugenz welches den andern Schrekken einjagte / daß fie gerne folgeten. Alsbald rottireten ſich die Wilden zuſammen / um den Todten zuraͤchen / und die andern wider zu loͤſen. Verlifen den Dänen den Paß zwiſchen dem Maͤhr und ihnen; wolten bey den Haven 8 Slacht lifern / und fie verhin⸗ ns z Be dern /

N

N * 2 ũ ii!!! enn

4

3. Auguſti

4 Das 6. Kap. von des Koͤnigs Chriſtian N. 2. Ausruſtuug dern / daß ſie nicht zu Schiffe kommen koͤnten. Aber die Dänen loͤſeten ihre Buͤchſen / und die Schiffe ihre Geſtuͤkke / ſo gerecht / daß die Wilden von di ſem Knall und Feuer erſchrokken / der eine hie / der ander dorthin / flohen / und den Dänen freyen Paß zu den Schiffen lihſſen. Worauf ſie die Anker loͤ⸗ Feten / in Daͤnnemark wider kehteten / und die drey eroberte Wilden dem Koͤnige ihrem Herren uͤbergaben. Und befand der Koͤnig diſe letztere baͤſſer geſtaltet und ſauberer / dan die erſten welche Gotske Lindenavv mitge- bracht hatte: Wie auch an Kleidung / Spraache / und Sitten unter ſchiden.

0 Das 6. Kapitels. Von der Anderen Ausruͤſtung Könige Christian des V. nacher Groͤhnland.

Er Koͤnig von Daͤnnemark wol vergnuͤhgt durch diſe erſte ZUR Reife / eneſchlohs ſich zum andernmahl / und ſchikte im folgen den rsocſten Jahr diſen ſelbigen Gotske Lindenavv mit fuͤnf gu⸗ ten Schiffen wider hin nach Groͤhnland. Diſer Ammiral fuhr ab aus dem 3. Maji. Sund am 2. Tage des Meymonaths / und fuͤhrete die drey Wilden / welche der Engliſche Hauptmann in der Enge Davis gefangen hatte / mit ſich / derer zuhr Nachricht und Dolmetſchung zu gebrauchen. Diſe armſcelige Leut lein lihſſen eine unfägliche Freude vermerken / da ſie vernahmen / daß fie wider nach ihr Land zu ſolten. Einer von ihnen ſtarb in offener See / und ward über Bord geworſſen. Gotske Lindenavv hihlte den Strich auf Ameri- ca zu / welchen der Engliſche Hauptmann gehalten hatte / gegen Suͤdweſt und die Enge Davis, naͤben dem Vohrgebirge Farvvelhin. Eins diſer 5. Schif⸗ fen verirrete im Nebel / und die übrigen vihre kamen an Groͤhnland den 3. Auaſt Monahts. Bey der erſten Rede / da die Daͤnen ihre Anker ſenkaͤten / lihſſen ſich die Wilden in grohſſer Menge am Ufer ſehen / wolten aber nicht handelnz und wie ſie gegen die Dänen ein Mißerauen bezeugeten / alſo wollten die Daͤhnen auch ſich ihnen nicht trauen. Muſten demnach ihren Stand wechſeln / und hoͤher angehen. Funden alſo einen ſchoͤnern Haven / denn der vorige wahr: aber die Wilden an boͤſer Natuht gleich den Erſten: Dan fie ſahen die Dänen tůkkiſch an / und hatten den Vohrſatz fie in erſlagen / wo⸗ e eee

4 e 1 2 Auer fun 5 3

1

nn

im fie Fuhs an Land ſaͤtzen würden. Die Daͤnen / welche aud auch 5 diſen niche nicht rauen / und ausſtetgen durfften / gingen fuͤrter; und wie ſie alſo an dem Lan. de binfuhren, und die Wilden mit ihren kleinen Schiffen allezeit zur Seiten hatten / uͤberfihlen n die a zu! terſchedenen mahlen / und fuͤhreten 99 2 ' 0 8 Wilden / mit ihren kleinen Schiffen und darin befindlicher gerin⸗ Ausruͤſtung an 1 Vord. Als nuhn die Daͤnen zum drittenmahl bie An i

ker ga des Gotske Lindenaws Knechten einer / ein verwaͤ 5

gener und tumkuͤhner Soldat e ee inſtaͤndig bey ſeinem Herren

an ihm zu erlauben / daß er allein hinaus ſtige / und die Wilden verſuhchte. Er

verhihs ſich zu bemuͤhen / entweder ſie durch die Wahren / welche er braͤchte /

zu beſaͤnfftigen / oder auch / im Fall fie boͤſes gegen ihm in Sinns haͤtten / mit

der Flucht ſich! zu retten. Sein Herr lihs ſich durch das ungeſtuͤhme Anhal⸗ |

ten feines Knechtes beräden. Aber der Knecht hatte den Fuhs nicht fo bold

ans Land / als ihn die Wüden erhaſcheten / toͤdteten und auff Stuͤkken serriſ Gravſam⸗ 3

ſen; uhffen darnach davohn / und daͤkketen ſich fuͤr dem Geſchüt der Da: 105 9 5

nen. |

Die Meſſer und Daͤgen diſer Wilden ſeyn gemacht von den 1 1

oder Zähnen der Fiſche / die man Einhoͤrner naͤnnet: Werden geſchliffen 8 und zugeſchaͤrffet mit Stelnen / und 1 5 nicht weniger / als ob fie von

1 und Stahl mähren, SGotske Lindenaw ſehend / daß führ Ihm

in diſem Lande nichts zu thun wahr / richtete die Saͤgel wider nach Daͤnne⸗

mark: Einer aber aus den gefangenẽ Groͤhnlaͤndern / ſich ſehr betruͤbend / daß

er fein Land verlaſſen ſolte / ſtuͤrzte aus Zweiffelmuth ſich ins Maͤhr under, 1 ſoff. Unterwaͤgens funden die Dänen das fuͤnffte Schiff / welches im Hin 6 3 |

reiſen verirret wahr; aber fie bliben nicht länger dan J. Tage beyſammen. Bi: Dan ein Ungewitter / welches fi ich erhuhb / aerſchluhg ſie alle fuͤnffe; und kah⸗ FEN men fie nicht eher wider zuſammen / als nach einem Monath / da ſich das Ge⸗ 1 witter laͤgte. Gelangeten darauff nach vihler Mühe und Gefahr / den e e an sOdtobe 1 1 5 zu Kopenhaven. 73

Das

aa * 44 Das 7. Kap. von der dritten Fahrt / und der Wilden pflaͤge. ö

—— F r En De zn

Das 7. Kapitel

Von der dritten Fahrt / zu letzt aufge 1 | vom Könige Chriſtian den IV. Item: Von Verhak I) 95 der eee, 2 ER: | nemark.

< Id. 8 Koͤnig von Daͤnnemart unternahm die dritte und legte Rei

| ( ſe / welche er auff Groͤhnland tuhn lihß mit zwey grohſſen Schiffen / * 8 unter dem Befehl eines Holſteiniſchen Haubtmanns genand Kar⸗ 1 9 2 a ſten Richardſen. Diſem gab er Norwaͤgiſche und Ihslaͤndi⸗ Bei _- ſche Schiff Leute zu zu en ee een Und ſtihs derſelbe ab IN Z:. Maji. aus dem Sund / nach Ausſage der Chronike / den iz. Tag des Meymonahls / 8. Junij. unberichtet in welchem Jahr. Den 8. des Brachmonahts erſahe er die

Spitzen der Groͤhnlaͤndiſchen Gebürge/ konte aber wegen vihlem Eiſe / wel⸗ | ches von deſſelben Lande ab weit ins Maͤhr ſich erſtraͤkte / nicht hinan kom⸗ Be | men. Es wahr daſelbſt ein Eis uͤber das ander / ſo ſich gehaͤuffet / daß es ſich 45 N 5 anſehen lihs als grohſſe Klippen. Und ſaͤtzet allhie der Geſchichtſchreiber /

Be: daß in etzlichen Jahren das Eis diſer Gegend den Sommer übernichefmäl ne tze. Ward demnach der Holſteiniſche Hauptmann unverrichteter Sa⸗ Bun 1 chen wider zu kehren gezwungen; das Ihn aber noch mehr bewohg / wahr /

daß fein ander Schiff durch ein Ungewitter von dem Seinem zerſlagen wor⸗

"| den / und Er nuhr allein an gedachtes Eis angelaͤndet wahr. Nahm dero⸗ 0 wegen det Konig von Daͤnnemark ſeine Entſchuldigung und vohrgewandie | Unmuͤhglich keit an. g RER | Vihlleicht aber wird Er mich fragen / wohin dan die drey erſten und die fuͤnff letzten Wilden / welche noch von den erſten beyden Reifen übrig gebliben / gekommen? Solches will Ihm kuͤrtzlich berichten / und ſoll mein r Pffgung Herr willen, daß der Koͤnig von Daͤnnemark ihnen Leute zueignete / welchen

der Wilden dero Unterhaltung und Warte anbeſohlen ward / ſolcher Geſtalt gleich wol /

in Dänne⸗ daß ſie gehen mochten / wo fie wolten. Man ſpeiſete fie mit Milch / But

mark⸗

Ine Spee ke ver und e mit rohem Flelſch und d Sichen nach Wh Bein inte |

nn

N =

En Solder imfänem Seh fe fich. |

» . 5 ( ö N | 5: |

5

a —— a

2

Das v Kap von derdritten Jahre / und der Wilden pflage 45

Lande gewohnet wahren / alldiweil ſie unſers Brohds und unſerer gekochten Slypeiſen nicht gewohnen koͤnten / vihlweniger des Weins. Sie trunken f nichts lbers / was es auch immer wahr / als grohſſe Züge Gehls oder Getränk Trahns. Offt wandten fie ihr Geſicht nach dem Norden / und ſeufftzeten mit grohſſem Verlangen nach ihrem Vaterlande / daß / als man ihre Obach⸗ tung etwas nachgelaſſen / die / ſo ihrer Schifflein und Ruder konten maͤchtig werden / ſich in die See begaben und ſolches zu uͤber ſchiffen unterſtunden. Aber ein Ungewitter uͤberſihl und warff fie schen oder zwoͤlff Mell Waͤges Flucht. weit von dem Sund an die Seite von Schonen; woſelbſten die Bauren ſie d auffingen / und wider nach Kopenhaven fuͤhreten. Wurden derowegen ih⸗ a re Wächter fie baͤſſer zu bewahren / und ihnen weniger Freyheit zu erlauben Ne Br Aber fie wurden krank und ſturben von Mattigkeit / (aus Todt. ahm.) ; 1 TR ;

\ N

| ö | Es wahren noch J. laͤbendige und geſunde / als der Geſandte aus Spa 1 nien in Daͤnnemark ankahm. Der König von Daͤnnemark / um demſelben Sa kurtze Weile zu machen / lihs diſe Wilden ſehen / und muſten fie mit ihrem | a Schifflein auff der See ſich üben. Um die Form oder Geſtalt difer Schif. Su der 157 fe baͤſſer zu begrelffen / bilde mein Herr Ihm ein eine Waͤberſpuhle; lang A 1 sehen oder zwoͤlff Schub; gemacht aus ohngefehr eines Fingers breiten und Waͤber⸗ 3 dikken Stäffen von Walfiſch⸗Federn; oben und unten mit Maͤhr⸗Hunde ſpuhl. . f oder Deähr- Kälber Haͤuten / welche mit Saͤhnen genäher ſeyn / uͤberzogen. Wegen der In der Mitte haht diſes Wert ein rundes Loch in der Weite als eines Mon, Form. nes ⸗Dikke bey den Seiten: Auff den Enden aber iſt es zugeſpitzt / nach den es in der Mitten dikke iſt. Seine Staͤrke und Fuͤgung beſtehet in den zwo Spitzen / in welchen die Walfiſch⸗Staͤtken zuſammen gefuͤhgt und gebunden werden: In deim Loche / das iſt / in dem Oberkreiſe / an welchen alle oberſte 3 Stäffen anſtohſſen / und in dem halben Unterkreis / welcher an dem Ober⸗ a kreiſe befaͤſtiget iſt / wie ein umgekehrter Handgriff an feinem Brohdkorb. 0 Er bilde Ihm ein / daß alle untere Staͤkken / und die an den Seiten / durch di⸗ ſen halben Kreis durchgehen oder doran ſtohſſen. Und daß es alles fo wol geſuͤhgt / gebunden / genaͤhet und uͤberzogen / daß es feiner leichte und ahrtiger Zuſammenfſuͤhgung wegen die Macht eines Sturms in offener See auszu⸗ ſtehen vermag. Die Wilden ſaͤtzen ſich darin durch das Oberloch an den Boden / mit ausgeſtraͤckten Fuͤhſſen / nach dem einem oder anderm der beiden Enden zu: Verſtopffen diſes Loch umher mit a von . | F ij 9 Au

tet werden; machen die Ermeln vorn bey den Händen faͤſte zu. Verkap⸗ 11 pen und verhuͤllen ſich mit Hauben / welche oben an den Futter hemden ange I haͤfftet ſeyn / ſolcher Geſtalt / daß / wan ſchohn ein Sturm fie herum kehrete /

1 und im Maͤhre herum wuͤrfe / (wie dan oſſt geſchicht /) das Waſſer an keinem Ohrte entweder ihres Schiffes / oder ihrer Kleidung / hineinzufominen ver⸗

| währen. Sie gebrauchen ſich nuhr eines kleinen Ruders / y. oder 6. Fuhs | | lang / und an den Enden ohngefchr eines halben Schuhes platt und breit:

| N h 14 Ä , Wegen teihls zu einem doppelten Ruder / um auff beyden Seiten zu ſwimmen (ru⸗ u

7 1 1

3

verglichen: Dan die Waͤber ſpuhlin / welche von der geſchikligſten Waͤber SE | Händen geſtohſſen werden / lauffen nicht ſo geſwinde auff ihrem Werke / als lt | | diſe Schiffe / durch die Gefchiklichete der Wilden mit diſen Rudern geregth⸗ 1. 8 N ret / auff dem Waſſer flihſſen. Der Spaniſche Geſandter ſahe mit hoͤheſter 5 . ö Verwunderung an / wie diſe des Königs von Daͤnnemark fuͤnff Wilden fich in 1 8 uͤbeten. Sie lihffen kreutzweis durch einander / ſo geſwind / daß das Geſicht

J dadurch verworren ward / und ſo geſchikt / daß keiner den andern ruͤhrete.

Bu |; den Laufs.

Bam Der König wolte die Geſwindigkeit eines difer Schifflein gegen eine Slup⸗ zur pen / welche mit 6. guten Ruderern verſehen war / verſuhchen: Aber die Slup⸗ * 0 | pe hatte Mühe dem Schiffe zu foigen. Der Geſandter ſchenkte einem

N li A | jeden unter ihnen abſonderlich ein ſtuͤkke Geldes / welches fie anwandten zu

Daͤniſchen Kleidungen. Auch ſchmuͤkketen ihrer etzliche ſich mit Faͤdern

Daͤnnemark ſagen / daß ſie Ihm wollten zu Pferde dihnen.

; Diſe Muhtigkeit aber blihb nichtlang ; dan ſie verſihlen wider in ihre =

50 | gewohnte Traurigkeit; und / wie ſie nuhr immer auff Mittel bedacht wahren /

A ald 1 115 widerum in Groͤhnland zu kommen / bemaͤchtigten ſich zween von denen / wel⸗ 1 komen aus che zuvohr ſich zuhr See begaͤben hatten / und durch einen Sturm an Scho.

| im Danemark. nen geſlagen worden wahren / (derer man am wenigſten fich beſorgete / daꝛum / Mi daß man nicht mermeinete / ſie ſich zum andern mahl der ausgeſtandenen Ges N fahr untergaͤben wuͤrden /) ihrer Schiffe / und fuhren Norden ein. Man

\ eilere

46 Das 7. Kap. von der dritten Sabre und der Wilden pflage Haͤuten der Maͤht⸗ Hunde oder Mähr- Kälber gemacht fein und oben geguͤr⸗

I | moͤgte. Sie erhaͤben ſich allezeit wider überdas Waſſer / und wiſſen ſich da⸗ rin baͤſſer vom Ungewitter zu retten / als wan ſie in einem grohſſen Schiffe

er : Solches faſſen fie in der Mitten / da es rund iſt / mit beyden Faͤuſten an / unnd | / gebrauchen es teihls zuhr Gegengewicht / um fich in gleicher Wage zu halten:

ders ſchnel⸗ dern.) Nicht ohne Uhrſach habe Ich diſe Schiſſe mit den Waͤberſpuhlen

* ö en re

Ba: auff den Huͤten / mit Stifeln und Spohren / und lihſſen dem Koͤnige von

ar een ee

* .

1 r, Tr y * 2 8 *

Das j. Rap von der drieten ahrt und der Wilden pflage. elle te ihnen nach / und wahren ſie ſchon am Eingange in der See: Aber man

koͤnte nuhr den einen erhaſchen / und der ander entkahm / das iſt / verlohr ſich;

dan es nicht glaͤublich / daß er jemahls in Groͤhnland angekommen ſey. Man

hatte an diſem Wilden verfpührer / daß / fo offt er ein Kind an ſeiner

mutter oder Ammen Salſe gelben / er geweinet. Daher man ſchlohs / daß er muͤſte verheyrathet ſeyn / und daß er ſein Weib und Kinder 1 beweinete. Die übrigen) welche noch zu Kopenhaven waren / wurden et⸗ was ſchaͤrffer / als ſie gewohnet / verwahret / welches dan nuhr die Begihrde ihr Vaterland zu ſehen / und die Vetzweiffelung dahin zu gelangen / mehrete. Sie ſturben bey nahe alle aus Betruͤbnuͤß / und bliben nicht mehr / dan ie | 2 zweene diſer unglüffeeligen Groͤhnlaͤnder / welche sehen oder zwoͤlſ Jahr / nach für rah m eh ihrer Geſellen Tode laͤbeten. Die Dänen wandten allen Fleis an / ihnen a | Belibung zum äben zu machen / und gaben ihnen zu verſtehen daß fie mit ih nen umgehen wollten / als mit ihren Freunden und Landes Leuten: Wel⸗ | ches fie enlicher maßen zu verſtehen zeugeten. Man bemuͤhete ſich / 1 fie zum Chriſtenthum zu führen / aber ſie konten die Daͤniſche Sprahche / und dannenhero / weil der Glaube aus dem Gehoͤr komt / unſert Geheimnuͤ⸗ ſen nicht erlernen. Die jenige welche genau Achtung auff fie gaben / ſahen wi 8 | ſſie zum offtern ihre Augen gen Himmel erhaͤben / und die aufſteigende Sonne er anbaͤten. Einer aus ihnen ſtarb an einer Krankheit zu Kolding / in Ju land / 15 1 weil er im Winter Perlen gefiſchet hatte. Dan mein Herr fol willen, daß Daͤniſche 5 die Muſcheln in Daͤnnemart voller unzeitigen Perlen ſeyn / und daß die / wel⸗Muſchel N che ſie eſſen / bey nahe nichtes anders zwwiſchen den Zähnen bekommen / als fol, vol Perlen. chen groben Perlen Sand. Man fiſchet ſolche Muſcheln häufig in den Koldingiſchen Fluͤſſen. Etzliche unter ihnen geben feine Perlen, vihl klei⸗ ne / und etzliche grohſſe und rende. Nuhn hatten diſe Groͤhnlaͤnder ſich ver⸗ merken laſſen / daß man in ihrem Lande Perlen fiſchete / und daß ſie in ſolcher ur | Sifayereyerfahrenwähren. Fuͤhrete fie derohalben der Koldingiſche Ber, I walter mit ihm in fein Gebihte / und gab ihnen an die Hand damit fie ſich in 7 diſem Fluſſe / welcher Perlen truhg / u beten. Der Wilde ward daſelbſt gleich als ein Wunder angeſehen; dan er ging unter Waſſer wie ein Fiſch / und tam nicht wider / er haͤrte dan Muſcheln / in welchen feine Perlen währen. Der Verwalter bildete ihm ein / wan ſolches beharlig ſortg inge / wuͤrde er in kurtzen die Perlen mit Maltern ausmaͤſſen. Aber ſein grohſſer Geitz mach⸗ s, ſeine Hoffnung zu Schanden. Dan der Winter uͤberſihl ihn / und nich

48 Das7. Rap. von der dritten gahrt und der wüdenpflage

tes deſtoweniger wolte er nicht erwarten biß der Sommer ankaͤhme / ſondern

um ſeine Fiſchung fortzuſaͤtzen / ſchikkete er diſen armen Wilden ins Waſſer / wie einen Waſſer⸗Hund / und lihs ihn fe offt unter das Ets tauchen / bis er da

von ſtarb. Sein Geſell konte ſich uͤber diſem Verluſt nicht troͤſten. Er fand Mittel in den erſten luͤſttgen Fruͤhlings Tagen / daß er durch Behaͤndi⸗ cheit eines ihrer kleinen Schifflein uͤber kahm; ſaͤtzte ſich darein / und ſuhr durch den Sund / ehe man ſeiner Flucht innen ward. Man folgere Ihm mit grohſſen Fleiß / aber weil er den Vohrzug hatte / konte man Ihn nicht errel⸗ chen / als auff 30. oder 40. Meilen weit in der See. Man gab Ihm durch Zeichen zu verſtehen / daß er Groͤhnland nie wuͤrde gefunden haben / ſondern

ohnfehlbar von den Waͤllen verſlukket worden ſeyn. Er hergegen ant⸗ wortete durch Zeichen / daß er die Seiten an Norwaͤgen wolte gehalten ha

ben / biß auff eine gewiſſe Hoͤhe / und von da durch Huͤlff und Begleitung der

a Groͤhnl. 5

Milde gets chenden

Lappen.

Sterne uͤbergeſchiffet ſeyn. Wie er nuhn zu Kopenhaven widerkahm / ih

er in eine Schwachheit und ſtarb. -

2

Das iſt der Ausgang diſer ungluͤkſehligen Groͤhnlaͤnder. Sie waren /

wie ich dem Herren die Lappen beſchriben habe / von kleiner Statuhr / unter⸗

fäsig und vihrekt; forti pectore & armis; Bleichfaͤrbig / Braknaſicht / aller⸗ dings wie ſelbige: Hatten dikte und auffgeworffene Lefftzen. Die Beute ihrer Schiffe / Ruder / Bogen / Pfeile / Sleuder und Kleider ſein in

Daͤnnemark verbliben. Wir haben derſelben Schiffe mit ihren Rudern zu Kopenhaven zwey geſehen: Eins bey Herrn Worm / und das andere bey des Herren Geſandten ſeinem Wirthe. Ihre Kleider / gemacht von der Maͤhr⸗Hunde und Maͤhr⸗Kaͤlber Haͤuten / ihre Hemder von Eingeweide der

Fiſche / und ihre Futterhemde / gemacht von Vogel Fel / mit ihren Faͤdern von

unterſchidlichen Farben ſeyn zur Seltzahmkeit auffgehaͤnket in den Gemach des Herrn Worms: Wie auch ihre Bogen / Pfeile / Sleuder / Maͤſſer / Daͤ⸗ gen und Wurffpſeile / derer fie ſich zum Fiſchen gebrauchen / gleichmaͤßig vorn mit zugeſpitzen Horn oder Zaͤhnen verſehen. Wir haben auch daſelbſt ge ſehen einen Groͤhnlaͤndiſchen Kalender / gemacht aus 25. und zo. Spindeln / welche an einem Rihmen von Hamelfell gehaͤfftet ſeyn: Nimand aber / wer er auch iſt / kan ihn gebrauchen / als nuhr die rech? | ten Sröhnländen Ä

Das

5 a A 5 \ 8 5 * 1 * y r e ee ee ET et ee he

“7

n Se io

wah. on REED fe *

= 5 une * Hapittel. 5

| 4 Fahrt / ſo die & Gibhul Wee 1 onen Kopenhaben außgefartiget: Und vom Dans 9 e e e Dee Groͤhnlandiſchen Wilden. |

AN Ne er König von Daͤnnemarken lihs endlich ab von Groͤhnland / und @ 2 ſchikkete nicht mehr dahin. Aber etzliche Kauf⸗Leute von | erKopenhaven unternahmen ſich diſer Schifffahrt / und machten eine f Ceſelſchaff weiche noch anjetzo da iſt unter dem Nahmen der Seſellſchafßß a 4

von Groͤhnland / und nahmen in diſelbe fuͤhrnaͤhme deute. Diſe Geſell⸗ |

ſchafft ſandten im Jahr 163 6. zwey Schiffe dahin / welche in die Enge Davis | ſchiffeten / und an das Teihl des neuen Groͤhnlandes anlangeten / welches an | der Seiten difer Enge liger. Sie hatten nicht fo bald ihre Anker geſaͤnket / 5 als 8. Wilden mit ihren kleinen Schiffen an Bord kamen. Sie waren 3 ö j

x

auff der Schiffsdenne oder Bühne / auff welcher einen Seiten die Dänen ö ihre Meſſer / Spiegel / Nadel und dergleichen; auff der andern aber die Wil Wahꝛen den a den ihre Fuͤchs Balg. Maͤhr⸗Hunde und Maͤhr⸗Kaͤlber Haͤute / und vihle Wilden. 3 Hoͤrner / welche man Einhoͤrner naͤnnet / ausgelaͤget hatten; als man von en I ohngefaͤhr aufe eine Geſundheit / welche getrunken ward / ein Geſtuͤkk auf dem 5 Schlff loͤſete. Die Wilden / erſchrokken von ſolchem Knall und ſtarker Ev ſchuͤttelung / lihffen der eine hie der ander da an Bord / und ſtuͤtzeten ſt ſich vom 3 Schiff in das Maͤhr; huben auch ihre Haͤupter nicht wider uͤber Waſſer / 3 bis in die 2. oder 300. Schritt weit vom Schiffe. Die Daͤnen / über diſe MW Neuligkeit beſtuͤrtzt / winketen den Wilden / daß ſie widerkaͤhmen / und verſt⸗ cherten ſte / daß man ihnen kein Leid zufuͤgen wolte; welches dan die Wilden glaubten. Kamen derohalben wider ans Schiff nachdem der Schrekken e vergangen wahr / und ſie keinen Rauch mehr / ſondern den Lufft in vohriger | Mm Stille widerum erſahen. Ihre Ahrt zu handeln iſt diſe. Sie erwaͤhlen Han | nach ihrer Einbildung aus den fremden wahren / was fie wollen / und machen lungs⸗Ahrt. davon einen Hauffen: Auff einen andern Hauffen aber lägen ſie ihre Wah⸗ 8 | | ken / welche fie führ jene widerum gäben wollen; naͤhmen ab und lägen zu / bis I 8 ie endlich / Kaͤuffer und Verkaͤuffer / eins 05 einander werden. Wie wi |

ne

TEE

—— > 12

—— 50

m

51 A y-

un f wen m

22

FW

es wenn nn

die Dänen mit den Wilden alfo handelten / erſahen fie gleich vom Schiffe

einen diſer Fiſche / welche die Hörner tragen / ſo man Einhörner naͤnnet / ge⸗

ſtraͤtt unter dem Kraute am Ufer / welchen die Ebbe am Strande auffs Trok⸗

kene gelaſſen hatte. Man ſagt / daß die Maͤhr ⸗Kaͤlber die Gen

ben / daß ſie unter das Kraut ſich verfuͤhgen / und daß ſolches aͤben vw: dife

Fiſche / welche fein gleich wie grohſſe Meäbr-Dehfen / gewohnet ſeyn. Die

Fang eines Wilden machten Mich haufig über diſen Fiſch / toͤdteten un zerſtuͤkketen ihn / Narwalls und verkaufften gleich zuhr Stunde den Daͤnen das Hor. oder 3 mit dem ger Diſer Fiſch iſt auff dem Lande ohn eintzige Macht / as er im Waſſer fchr a grimmig. Er iſt gegen dem Walfifch/miederR hinoceios oder bas Noſe⸗ Horn gegen dem Elefanten Er kaͤmpffet mit ihm / und durchſtohſt ihn mit ſeinem Horn / gleich als mit einer dantzen. Man berichtet / daß er zuweilen

mit ſolcher Macht an Schiffe geſtohſſen / daß ſie von einander und zu Grunde

gegangen ſeyn. Se eee ee 8 10 19 75 ö

© Aber der Handel mit ſolchem Lumpen⸗Geraͤhte wahr nicht die eigendli⸗

che Uhr ſache / welche die Dänen zu ſolcher Schiff - Fahre angereitzet hatte: Sondern der Schiffher der fie gefuͤhret / hatte ein Geſtade erkandt / deſſen

Grihs von Farben und Swaͤhrde dem Golde gleich wahr. Lihff demnach

Gold⸗ dahin / fuͤllete mit ſelbigem Sande fein Schiff / und verficherte feine Mitge⸗ Sand. fellen / daß ſie nuhnmehr alle reich genung waͤhren. Kehreten darauff die Saͤgel wider nach Daͤnnemark. Der Reichs⸗Hofmeiſter / welcher das

Haupt diſer Geſellſchafft iſt / und diſelbe fuͤhrnaͤhmlich angerichtet haht /

um diſes Land recht zu erkuͤndigen / dahin zu fahren / und mit guter Weile ſol⸗

go Das. Kap. vonder Fahrt / ſo Ropenhaven außg efartiget m

N and 7

ches zu beſuhchen; erſchrak über ſolche ſleunige Zuruͤkkunfft; und tam der ER

Schiffher gang freudig zu ihm mit Bericht / daß er einen Zold⸗Berg im Schiffe fuͤhrete. Aber er / der nicht leicht zu glauben bewogen ward / lihs von diſem Sande herzubringen / und da die Kopenhavener Goldſchmide ſolches pruͤfeten / konten ſie kein Koͤrnlein Goldes heraus ſcheiden. Der Herr Reichs Hofmeiſter entruͤſtet / daß der arme Schiffmann ſich ſo einfaͤltig betrigen taffen / um ihm zu zeigen / daß keineswaͤges was daran wahre befahl daß er aͤmſich nach den Sund ginge / wo ſelbſten ſein Schiff lag / den Anker huͤbe / auf die Hoͤhe des Belts fuͤhre / und ſein Gold ſamt ſeiner Tohrheit da vergruͤbe:

x 6 x lie 2 ie En cas 1 ORT * 6 5 1 ] ‚W A Te 3 * N . F

Und / daß er weder des einen noch des andern jemals gedaͤnken ſoltt. Der

Schiffher muſte gehorchen; und es ſey nuhn / daß erentweder ver meinet / er habe alle feine Wolfahrt in die Tihffe geworffen / oder ſich in der Hoffnung ſeines grohſſen eingebildeten Reichtuhms betrogen gefunden; fo vihl iſts / daß » 0 \ 1

8

. = Due ei ER e

Das g. ap. von der a. Fahtt / ſo K openhaven außgefärtiget. —— 3 —ñ en —— RER ——

er durch diſes oder jenes in kurzem hernach geſtorben. Der Herr Reichs

Hoſmeiſter aber bereuete es wol / daß er fo einen ſſeunigen Befaͤhl an diſem Schiffhern getahn: dan er mir geſagt / daß man ſelthero in den Nor waͤgiſchen | ben gleichmaͤßiges Sand / wie jenes aus Groͤhnland gewaͤſen / ge⸗

funden; und daß ein in Mineralien und Metallen wolerfahrner Goldſchmid / welcher nach diſem in Kopenhagen angekommen waͤhre / aus den ſelben nach

dem Maas des Sandes ſehr fein Gold heraus gezogen habe. Er war zu diſer eilfertigen Eutſlihſſung verleitet ! durch die Unwiſſenheit der andern

Soldſchmide / welche aͤben fo wenig wuͤrden gewuſt haben Gold zu ſcheiten aus derſelben Materie / aus welcher man in Peru Gold krigt / als aus diem

Dis iſt die letzte Reiſe / welche nach Neugroͤhnland getahn worden, und

iſt in der ſelben das grohſſe ſtuͤkke Horns mitkommen / welches der Artzt des

Grohsfuͤrſten in der Muſcau geſagt / daß es ein Zahn eines Fiſches waͤhre. Der Wirth des Herrn Geſandten zu Kopenhaven / welcher aus diſer Geſell⸗

ſchafft einer iſt / haht uns ſolches Stuͤkt gezeiget / und wird von ihm gefchäne

auffs oOo. Reichstahler. Auch hatten die Dänen / ehe fie von Groͤhnland abgeſtohſſen waren im Schiffe zween Wilden behalten / und faͤſt gemacht / um ſte in Daͤnnemark zu fuͤhren: Aber als fie diſelbe in offener See lohs bunden / und diſe unſinnige Lihbhaber ihres Vaterlands ſich lohs fahen, ſtuͤr⸗ ęzeten ſie ſich in die Ste / um nach ihrem Lande wider zu zuſwimmen. Ohne Zweifel aber ſeyn ſie unterwaͤges erſoffen / ſintemehl ſie ſchohn weit davohn

wahren.

ee ee ges nach dem alten Groͤhuland.

N

2 2 ———— —— —-—

gahr / daß die Schiff Leute / in dem ſie diſen alten Strich nicht haben halten koͤnnen / ſeyn gezwungen worden dem Strich zu folgen / welcher fie nachdem

Vohrgebirge Farevvel und der Enge Davis, deſſen Ufer gegen dem Ooſten

Neu · Groͤhnland genaͤnnet wird / geführer haht. Iſt demnach glaube wuͤrdig / daß die Waͤge von Ihsland auff Groͤhnland fein verſtopfft worden / alldiweil die Erfahrung bezeuget / daß ſie ſeyn verlohren. Zu dem gibt die

Ihsſaͤndiſche Chronike / welche hie aͤben einge fuͤhret worden / deſſen einen ge ·

wiſſen Schein in dem Kapittel von diſer Schiffahrt / wan fie ſchreibet; daß

man in der Mitte diſes Waͤges von Ihsland nach Groͤhnland finde Sonde⸗ | ee biurne Skeer, welches ſeyn kleine Eylaͤnder von Klippen / in dem Maͤhr

zoiſchen gleichſahm geſäͤet / und von Baͤhren bewohnet; an welche vermuhtlich die AndGroͤhn⸗ Eisſchollen angelaufen ſeyn / und ſich ſo ſtark angeſaͤtzet haben / daß / als ſie

land. von der Sonnen nicht haben koͤnnen zerſmoltzen werden / ſeyn ſie nach eaͤnge der Zeit gleichſahm zu Felſen geworden / und haben alſo den Waͤg verſloſſen /

und zugleich die Gemeinſchafft / welche man mit dem alten Groͤhnland gehabt /

ſtraͤnge Winter und grauſahme Nord⸗Ooſt ⸗Winde aus dem Eis⸗Maͤhr herunter getriben / und in diſem engen Pfad gehaͤuffet haben / verſtopfft. So

32 Das Rap von den Uhrſachen des verlohrnen Waͤges 5 4 4

auffgehoben: Weßwegen man dan ſeithero ichtes neues / oder wohin die ar⸗ i

me orwaͤger gekommen ſeyn / die es bewohnet haben / nicht erfahren koͤnnen. Es iſt der Wahrheit nicht unaͤhnlich / daß die ſwartze Peſt / welche um das

Jahr 1348. die Nord⸗Voͤlker auffgeriben / und ihnen ohne Zweiffel aus Nor⸗

waͤgen zugebracht worden / ſie gleichmaͤßig hingerichtet habe.

Ich wolte gerne glauben / daß Gotske Lindenaw / welcher den a

Nord⸗Ooſt⸗Strich hihlte / wie Ich berichtet habe / in feiner erſten Reiſe / das

alte Groͤhnland entweder angetroffen haͤtte / oder auch nahe ben ſelbigen gewaͤ

ſen waͤre; wolte mir auch wol einbilden / daß die zween Wilden / welche er

aus derſelben Gegend mitgebracht / waͤhren entſproſſen von den alten Norma

gern / deren Nachgelaffene twir jeko ſuhchen. Aber vihl Perſohnen / die fie - geſehen haben / und zu Kopenhaven mit ihnen umgegangen ſeyn / verſſchern

mich / daß man an diſen aͤben ſo wenig / als an den andern / ob ſchon an Sitten

Groͤhnlaͤn⸗ und Sprahche unterſchiden / welche aus der Enge Davis entſuhret wahren / diſcher WIl⸗ ichtwas geſpuͤhret / das weder an Sitten noch Sprahche einigerley Weiſe den Sprah · mit Daͤnnemarken und Norwaͤgen einſtim̃ete; und daß diſer Wilden Sprah⸗ che /ſtame che fo gar von der Sprahche diſes Ohrts entfernet getvaͤſen / daß die Dänen

deutlich.

lend und un ind Norwaͤger nichtes davon begreifen koͤnnen. Die Daͤniſche . f N 4 00 füge

Tea die diedrey Wüden welche der Englſche Schiſher aus der

Enge Davis mit ſich gefuͤhret / ſo geſwinde geraͤdet / und ſo ſehr geſtamlet ha. ben / daß fie nicht das geringſte deutlich ausgeſprochen / ausgenommen diſe

| bende Worte / Oxa Indecha; deſſen Deutung aber man nie erfahren. a Gewiß iſt es / daß daſſebe / welches wir Alt⸗Groͤhnland naͤnnen / nuhr . ein Tethl ſey des gantzen und grohſſen Nord ⸗Landes / welches Ich Ihm bes ſchriben habe e Daß es gewaͤſen das naͤheſte Ufer an der Uberfahrt von Ihs⸗ land / und daß die Norwaͤger / die es bewohnel/aͤben fo wenig ſich ins Land wa⸗ gen duͤrffen / als die Erfinder des Nenen Groͤhnlandes / welche nuhr deſſen Haven und Ufer angeruͤhret / und / wie er aus vorigem verſtehen koͤnnen / nicht einmahl Fuhß an Land ſaͤtzen duͤrffen. Der Herr Reichs⸗Hoffmei⸗ ſter von Daͤnemarken haht mich berichtet / daß die Daͤnen in der letzten Reife auff Groͤhnland / welche geſchehen im Jahr 16 36. als ſie von den Groͤhn⸗

laͤndern / mit welchen fie handelten / durch Zeichen erfraget / ob auff jenſeit der

Berge welche man in dem Lande ohngefaͤhr sehen oder zwoͤlff Meilen weit von dem Waſſer erſehe / noch Menſchen währen geſtaltet wie fie: zur Ant⸗

wort durch Kegenzeichen und Deutungen bekommen / daß noch mehr Leute jenſelt der Gebirge waͤhren / welche keine Hahre auff den Koͤpffen haͤtten /

währen grohs / haͤtten grohſſe Bogen und Pfeile / und toͤdteten alle die jeni⸗ gen / welche ſich zu ihnen naheten. Aber diſe Menſchen fo wol wie ihr Land / welches ſie bewohnen / iſt nimahls von jemand erkandt worden / deſſen Hiſto⸗

rie zwahr zu uns gekommen ſey. Und iſt das gantze Groͤhnland / wie Ich dem Herren ſchon geſagt habe / ungleich vihl groͤhſſer / als das / was 125 Nerwaͤ⸗ e e Engelaͤnder davon enidaͤtket haben.

3 Das 10. Kapittel.

Stena an Aſien und aka ans anſtohſſ. Item Von Sputber⸗ |

N ER

G in alraͤntze:

vor nden Uhtlechen deo belohrnen „wages 55

5

ung = 9 babe mich zu Einsamgainfee oräde hm stoeyerli butch |

| cen verpflichtet. Eins / daß es nicht behauptet werden koͤnne / ww das Sröpitand. an af en en Tartariſchen Seiten ſtohſſe und

a, 5 7 -

> 2 28 5

- —— *

3 . See

—— nn

* —— —-—

. ——

b 941 Das io. Rp; ob Groͤhnland an Aſien und Anett earth

—— nme

gränge: Zum andern / daß es an America feſt ſey. Foͤhrs Erſie ſoller er wiſſen / daß man noch zuhr Zeit das Eis von Nova Zembla nicht durchboh⸗ ren koͤnnen / um zu erfahren / ob durch ſelbiges ein Gang in die See gegen Do,

ſten ſen / und daß bißher ohn eintzige Verrichtung ſolches durch die allergeuͤhb⸗

teſten Schiff⸗Leute / von welchen man jemals gehoͤret habe / ver ſuhchet wor⸗

den. Diſelbe Schiffahrt / welche auch die baͤſten Schiffherrn vom Norden zu

Schaͤndengemacht / haht ihren Lauff geendet bey Spitzberg / welches die Daͤ⸗

nen mit zu Groͤhnland rechnen; woſelbſten man vihl Wallſiſche faͤngt / und wohin unſere Biſcayer / und die Hollaͤnder alle Jahr ſchiffen. Es iſt raht⸗ ſahm / daß Ich Ihm allhie eroͤffne / was der Herr Reichs⸗Hoſmeiſter müht von

diſem Lande und von diſer See erzaͤhlet. Er iſt nicht vergnuͤget gewaͤſen / ſelbi⸗ ges mündlich geſagt zu haben / ſondern haht mihr über deme die Ehre wien /

und es ſchrifftlich mitgeteihlet. Ich hoffe Ihm dermaleins fein Schreiben / welches Ich als ein ruͤhmliches Zeichen feiner Gunſt und ſeines Hoch⸗Adel⸗ chen Gemuͤhts auffhaͤbe / ſehen zu laſſen. Aber / was ſage Ich / das Ich Ihm

ſein Schreiben dermaleins wolle ſehen laſſen? Ich verhoffe / Er wer de ſeine

Hoheit in kurtzen ſelbſt ſehen / dan wihr haben verſtanden / daß er von Kopen⸗ haven gegangen / um auff Frankreich zu reiſen / in beſonderer Geſandſchafft

des Koͤnigs von Daͤnnemarken feines Herren. Und zwar daß er von da ab

gefahren mit feiner Frauen / Fr. Gräfin Eleonora, des Königs von Daͤnne⸗ marken Tochter / derer Wuͤrden ſich ihrer hohen Gebuhrt gleichen / und wel⸗ che von den Königlichen Tugenden nicht wenig beſitzet. Dis iſt derſelbe Held / weſſen beſondere Beſchaffenhelteen Ich unſerem liben Freunde Herrn Burdelot berichtet damahls als Ich Ihn verſtaͤndiget habe alles deſſen / was auff der Bruͤkken zu Brensbro vohrgelauffen / woſelbſten die fuͤhrtreffliche Zuſammentraͤtung der beyden Herren Gevollmaͤchtigten von Sweden und

Daͤnnemarken geſchah / wegen Unterhandlung des Frihdens zwiſchen diſen

beyden Koͤnigreichen / welche unſer hochberuͤhmter Geſandter fo ruͤhmlich zu Ende geführer haht. Da ſahen ſich einander die zween fuͤhrtrefflichſten

Maͤnner vom Norden. Der Reichs ⸗Hoſmeiſter von Daͤnnemarken / wovon

Ich itzo raͤde / und der Reichs Kantzeler von Sweden. Einer ſchauete den andern an mit grohſſer Hertzhafftigkeit / und Ehrerbihtung. Und iſt wol ein ruͤhmliches Wert unſers Geſandten und in Wahrheit ein beſonders / daß der Frihden zwiſchen diſen beyden Voͤlkern gemacht ge waͤſen / ſo bald diſer beyden grohſſen Maͤnner Kaden. e Von dem Herren 70 .

Alle

7 A in ie 13

* nn a ** * wn *

N r

r r PET - Tram mare

**

L

. Ri & ER 3 555 8 A Dane Nh. ob Gröhnland an Afienund America anſtohſſe. yy

Kantzeler von Sweden werde Ich Ihm ein andermahl berichten; wie auch ein mehrers von dem Reichs⸗Hofmeiſter von Daͤnnemark; dan diſes Ohrts kin Lob ⸗Schrifft zu machen / mein Vohrnaͤhmen nicht iſt. Nuhr vergnuͤge Ich mich zu erwaͤhnen / daß / wan er diſen fo grohſſen Diner ſehen wird / werde er aus ſeinem Hohch Adelichem Hertzen / aus ſeinem hoch verſtaͤndigem Gei⸗ ſte / und aus feinem hurtigem Gebaͤhrde ſlihſſen / daß er nicht allein tuͤchtig ſen / Kronen durch ſeine Rahtſlaͤge zu erhalten / ſondern auch ein Haͤupt habe / ev ne Kaͤyſerliche zu tragen. Über allen diſen Helden Tugenden / iſt er auch

ein vollkommener Weltwelſer : Libet weder Eitelkeit noch Pracht / ſondern 5

habe Hohch⸗Adeliche Meinungen; daher mit ihm umzugehen eine unver,

gleichliche uſt iſt. Seine Hoheit hatte zu ſeinem Dienſt einen Spaniſchen

Bbdelmañ / genandt Leonin, einẽ wolerfahrnen und ſorgfaͤltigen Natuhrkuͤn⸗

diger; diſen ſchikkete er nach Spitzberg / um / was er daſelbſt ſehen und her, fahren wurde / wider zu hinterbringen. Sein davohn getahner Berichtiſt

Da Da NE f

Diſes Land iſt von 78. Graden (oder Kreisſtupfen) der Erhoͤhung / Sylibergs

und billig Spitzberg genandt worden / wegen der Spitzen Gebirge / welche Biſchrel⸗ darin gleichſahm geſaͤet / oder gepflantzet ſeyn. Diſe Berge beſtehen aus bung.

grobem Sande und kleinen platten Steinlein / gleich als kleine Stuͤklein vom grauen Schiferſtein / uͤber einander gelaͤgt. Sit werden gezeugt von den kleinen Steinlein / und dem Grobſand / welchen die Winde zuſammen haͤuffen / oder die Duͤnſte erhäben, Ste wachſen Augenſcheinlich / und finden die Berge

Schiff Leute alle Jahr etliche neue. Leonin, wie er baͤſſer ins Land fich be. wachſen.

gaͤben / haht er nichtes mehr / dan ſolche Spitze Berge geſehen / womit das gange Land bedaͤkket iſt; auch auff dem Waͤge nichtes angetroffen / als etzli⸗ che Reentihr / welche führbey geſtrichen ſeyn. Nichtes deſto weniger iſt er beſtuͤrtzt worden / als er auff der Hoͤhe diſer Berge / eine Meile weit von der |

See / einer kleinen Maſt vom Schiffe gewahr ward / an welcher einem Ende Maſtbaum

eine Rolle hing. Wie er nuhn die Schiff Leute geftaget / die Ihn gefuͤhret zwichen hatten / wer ſolche Maſt dahin getragen; haben ſie ſhm geantwortet / daß ſte den Kuppe. es nicht wüften; ſondern haͤtten fie allezeit da geſehen. Es iſt vermuhrlig, 92 05 daß vohr Zeiten die See an diſen Bergen hergelauffen / und diſe Maſt noch

vom einem altem Schiffbruch übrig gebliben ſen. Man finder auch Wir ſen da; aber deroſelben Gras iſt ſo kurtz / daß man es kaum auſſerhalb der Er⸗ den oder Steinen ſehen kgn / dan eigendlich zu raden / fo haht dis Land keine

i . . c Erben /

> N 2 j \ x 7 ! : ie 8 N r = N - N 2 7 S . 1 I 25 z: %é% ð r —ñ—•2:! u ͤ—

Mooß⸗ Nahrung der Reen⸗ tihr.

Walfichen

2 x

= —— —— ——— —äÆWàů—iB —— —y—ͤ—

Erden / ſondern kleine Steinlein / zwiſchen welchem und diſem Graſe / waͤchſt eine Ahrt Moos / gleich dem Moos / welches an unſerer Sands-Ahre Baͤume

56 Das 10. Kap. ob Groͤhnland an Aſien und America anſtohſſe

waͤchſet. Ven demſelben ernähren ſich die Reentihr und werden fo feiſt

davon / daß der Herr Reichs⸗Hofmeiſter einen derſelben bringen laſſen / wel⸗ cher vier Finger dikk Spek hatte. i 1 ee Ka

Dis Land iſt unbewohnet / kan auch nicht bewohnet werden / wegen der Kälte. Dan ob ſchon die Sonne in 4. Monathen am ſelbigen Ohrt niche

untergehet / und in die 6. Wochen nicht tifer unter den Horizont oder End»

kreis ſteiget als 3. Ellen / nach Daͤniſcher Ahrt zu raͤden / gleich wie der Vir gi⸗ lius den Himmel gemaͤſſen. Das iſt: Ob ſchon die Sonne zu Mitternacht

(ſo man alſo raͤden mag) diſes Landes / in waͤhrenden 6. Wochen ſich zum

untergehen nicht nahet / als Ungefaͤhr auf 9. o der u. Grad (Kreisſtupfe) bes Horizonts. So iſt doch die Kälte heftiger / je klarer und hellſcheinender die

Sonne iſt. Man kan uͤberal nahe bey diſen Bergen / welche keine Faͤſtigkeit 1 haben / nicht lange verharren; ſintemal aus ihnen ein ſolch kalter Dunſt hen

aus ſteiget / daß man / wie wenig man auch ſtehen bleibet / erſrihret. Damit

man aber fuͤhr ſolche Erſtarrung ſich bewahre / mus man baͤſſer an den Ohrt traͤten / welchen die Sonne von allen Selten beſcheinet. Es gibt vihl Baͤh⸗ ren in diſer Gegend / aber alle weis / und vihlmehr die im Waſſer / als die auff

dem Lande ſich auffhaletn. Man ſihet deroſelben etzliche in offener See ſwimmen / und auff grohſſe Stuͤkke Eiſes klettern. Der Herr Reichs⸗ Hofmeiſter hatte ihrer etzliche laͤb endige bringen laſſen / welche er zu Kopen⸗

haven auferzihen lihs. Wan er feinen guten Freunden Kurtzweil anrich⸗

ten wolte / ging er an die See ſpatziren / und lihs die Baͤhren an einem fans

werden konten / hinein ſpringen.

digten / tiſen / jedoch gantz klaren Ohrte / damit ſie auff den Grund geſehen Er ſagte mihr / daß es eine ſonderbare Luſt

währe diſe Tihre auff dem Grunde der See / wol 2. oder z. Stunden lang ſpi⸗

len zu ſehen / und daß ſie wol gantze Tage ohne einige Beſchwaͤhrde daſelbſten verbleiben ſolten / wan man fie dureh Strikken und Ketten / an welche ſie ge⸗ bunden waͤhren / nicht wider heraus gezogen hätte. ohe

Das Spitzbergiſche Maͤhr haht vihle Walfiſche. Es waben etliche

200. Schuh gefangen von 200, Werkſchuh lang; und diefe nach dem Maas der Laͤnge. Die Mittel maͤßlge ſeyn von 136. und 160. Fuͤhſſen Lange. Und wan man diſe ungeheure Leiber oͤffnet / findet man darinnen nichtes als ohngefaͤhr 16. oder 12. Faͤuſte voll kleiner ſwartzen Spinnen / welche aus der .. x

lang.

ufft

*

“3

Auf, bite Mohrs gezen dger werden/ und ein 065 e e Kraut / von dem des Waſſers aufgeworfen. Es iſt zu vermuhten / daß diſe Wal

ſiſche weder von dem Kraute / noch von den Spinnen / ſondern von dem Waſ⸗ ſer / das ſolch Kraut und Spinnen gebihret / laͤben. Diſes Maͤhr iſt zuwei⸗

len von ſelbigem Ungetifer gantz bedaͤktet / ſo gaht / daß es uͤberal ſwartz davon iſt: Und iſt ſolches den Fiſchern ein unfaͤhlbahr Zeichen eines gluͤklichen | Fiſchfanges / dan die Walfiſche folgendem Waſſer / welches ſolchen Gifft her⸗ führ bringet. Ste fangen alsdan ſo grohſſe und vihl Walfifche / daß die 0

a 4 | | 4 !

ahn / fo ſie davon braͤnnen / nicht alle wegfuͤhren koͤnnen / 3 Ken dem Lande laſſen / und das Jahr hernach abholen müfe en. | Es ſoll mein Herr auch wiſſen / daß in diſem Sande nichtes verderbe / und verſaule. Die Coͤrper / welche vohr 30. Jahren ſchohn eingegraben auen den / ſeyn noch / ſo ſchoͤhn und gantz / als ſie wahren / da ſie ihren Geſt aufs 5 und gaben, Man baht vohr langet Zeit daſelbſt Huͤtten gebauet zum Trahn (ich 25 5 5 kochen / diſelbe aber ſeyn n ch allezeit gleich ſie immer / ja zu der gelt da ſte gebau⸗ "* ö et worden / gewaͤſen; und das Holz / wovohn fie gemacht worden / iſt noch ſo ä Y f geſund als es wohr da es vom Baum gehauen ward. Die Wahrhei von 5 A diſen Nord⸗Laͤndern zu ſagen / ſo gehaben ſich die Tohdten im ſelben ſehr wol / Se die Geſunden aber werden darin krank. Das Exempel des armen Leonin fa be von diſer Reiſe wider ang lahm von Stoß / und 5 | "Die Dögel bier Gegend fein lauter Waſſer Böge / und keiner von ih tauterqboß⸗ Sl | nen laͤber auff dem Lande. Es gibt daſelbſt ſehr vihle Enten / und vihle an ſer⸗Voͤgel. | | 0 | |

Y 3 Voͤgel / welche uns unbekant ſehn. Der Herr Reichs⸗Hof⸗ Enten - eiſter von Daͤnnemarken haht ihrer etzliche tohdt nach Kopenhaven bingen In? diweil man ſie laͤbendig nicht bekommen koͤnnen. Am Snabel und Faͤdern gleicheten ſie den P Papageyen; mit den Fuͤhſſen aber den Enten. Die jenige / welche diſe B 85 fangen / ſagen fuͤhr gewis / daß fie einen ſehr 5 en

lihblichen und angenaͤhmen Geſang haben; und daß / wan fie zuſammen fin, Singen

gen / eine welklingende Zuſammenſtimmung auff dem Maͤhr gehoͤret werde. lihblich.

Die Schiff Leute / welche nach Spißbergen um Walfiſch zu fangen 5 gehen / kommen daſelbſt an im Heu⸗Monaht / und reiſen wider von ba mitten Julio. 1 im Augſt⸗Monaht. Dan / wan ſie zeitiger dahin fuͤhren würden fie we Auguſt. 1 gen das Eis nicht hinein kommen / auch nicht Ey ob aͤbenmaͤßiger Uhrſach S von

N

m

1 117 I ! A 1 a 11400 4 a 1 | | 1 il

0 ERS

80. Klofter Hauffen Eiſes / in die Jo. und go. Klaffter dikke.

nein nenne a a a Fe Te Fa,

——

N N

52 Das 10. Kap. ob Groͤhnland an Aſien und America anſtohſſe.

von dannen herauſſer koͤnnen / woſern ſie ſich länger als bis zu der Helffte des 7

Au zſt⸗Monahts verweileten. Man findet in diſem Maͤhr wundergrohſſe Quæ tantum vertice ad auras Aerias A Quantum radice ad Tartara tendunt. W e

Dan an etz lichen Ohrten iſt diſes Maͤhr von Zrund aus bis oben an gefroren /

und haͤuffen ſich über ſelbiges ja ſo hohe und erhobene Eis⸗Hauffen / als das

Maͤhr darunter tif iſt. Das Eis iſt durchſicheig und glaͤnze wle Glas.

Das aber diſe Schiffahrt gefährlich machet / iſt / daß es in etzlichen Gegenden /

unterſchidene Stroͤhme gibt / in welchen gleich zuhr Stund das Eis ſmaͤltzet /

und widerum gefriret. | ! | Man laſſe es ihnen nicht fremd fuͤhrkommen / wan wihr auff unſerm erſten Zweifel nichtes gewiſſes flihſſen toͤnnen / ob nämlich Groͤhnland mit Ar

ſien und Tartarien graͤntze oter nicht. Die weite Entfernung unſerer Ste / von jener geſrohrnen: die Ungewißheit / diſelbe geſmoltzen anzutraͤffen: Die

gtohſſen Stürme / weiche ſich über diſe Waͤſſer erhaͤben: Die wenige Kund⸗

ſchafft des Maͤhrs: Die daſelbſt befindliche Wuͤhſten: Und / was nocham

allerunbequehmſten iſt / der Mangel an Schaur und Auffenthaltung in diſen Wuͤhſten: Alle diſe Beſchwaͤhrden zuſammen gehaͤuffet widerſaͤtzen ſich

dem Vohrhaben der Neubegihrigen / und ſneiden ihnen alle Mittel ab ge⸗ ſuhchte und begehrte Gewißheit davon zu erlangen. Gleich ſolche Beſtvaͤh:·

rungen / und ſolgends aͤben felbige Ungewisheiten befinden ſich gleichmaͤßig

bey dem andern Zwelſel / wie bey dem erſten / und wuͤrde man nicht gewiſſer entſcheiden koͤnnen / ob Groͤhnland an America ſaͤſt oder nicht faſt ſen. Was Ich aber dem Herren dis Ohrts zeigen wil / iſt aus bem Bericht / (welehen Ich droben verſprochen /) des Däntfchen Hauptmanns Johan Muͤnk

welcher eine Fahrt nach dem Ooſten geſuhcht / durch den Strich Nordweſten zwiſchen Amerſca und Groͤhnland / wie Ich ſchohn zuvohr erinnert habe.

Ich vermeine nicht auſſer halb meinen geſaͤtzten Schranken zu ſchreiten / wan

Ich Ihm ſelbigen Bericht hinaͤben ſchreibe; dan / ohne daß er luſtig iſt / haht er auch fein Abſehen auff Groͤhnland und die aul⸗

Dos

5

Jehan iontentsgefubchten Wag 55

t 2

* —— were nd hi uhr al 3 2 an ne 2 * So] ge ST 7 be 2 ie N 75 3 Fr

en: Mer eee Kapitel. Von Johan Munkens geſußchten Waͤg zwiſchen Groͤhnland und America/und feiner in uch ee Jahrt. en TR s 10 on Daͤnnemart / jaezo regihrend / befahl dem Haupt, unk / daß er hinginge / und durch eine Eugte und eine 672 he Groͤhnland von America ablondert / eine Fahrt nach Od. Indien ſuhchte. Ein Enzlüſcher Hauptmann Rahmens pe hatte eine Zelt zuvohr diſe Engte und diſes M aͤhr / als

I

et

*

Hotzont⸗ Mi ſches Maͤhr⸗ Auge

60. und eine halbe Kreisſtupfen / oder Graden / das Land barauf es lihgrſt ge⸗ irgicht / und mit Suee und Eis bedaͤtt. Es würde ſwaͤhr fallen wan man |

. u « Tr 3 8.

c Das 11. Kap. von Johan munkens geſuhchten wag

6... dd... man Munk hihlte von diſem Vohrgebirge ab den Strich Weſten zu Nor den um in die Engte Hotzon zu lauffen / und traff ſehr vihl Eiſes an / welchem er wiche / aldiweil er in offener See wahr. Er rahtet denen / welche diſer Rei⸗ ſe ſich unterfangen wollen / daß ſie in diſer Gegend den Weſt⸗Strich nicht zu ſehr folgen / ſintemahl an der Seiten von America vihl Eiſes und gahr ſtraͤn.

. Julij. ge Stroͤhme angetroffen werden. Er berichtet / daß die auf den d. Heumo⸗

nahts folgende Nacht uͤber / als er in der See gewaͤſen / ein ſolch dikker Ne⸗ Grimmige bel und grimmige Kälte eniſtanden / daß die Schiff⸗Seile mit langen Eis⸗ Kalte. Zapffen bebaͤkket worden / fo ſteiff und faͤſt / daß man fie keinerley Weiſe nach Nohldurfft handtihren koͤnnen. Sagt ferner / daß den andern Tag darauff von drey Uhren nach Mittag bis zu Untergang der Sonnen eine ſol Braͤnnende che braͤnnende Hitze eingefallen / daß fie ihre Kleider am Lelbe nicht vertragen

Hitze. loͤnnen / ſondern diſelbe bis auffs Hemd haben aus zihen muͤſſen.

Er kahm demnach in die Engte Hotzon, welche er nach feinem Herren

Chriftlahns den Koͤnig von Daͤnnemarken / die Engie Chriſtiahn nandte. Und ſaͤndete

Enge den 17. diſes ſelbtgen Monahts auf der Seite von Groͤhnland an ein Ey⸗ 7. Juli. land. Die / welche er zu kundſchaffen ausgeſchlkket hatte / brachten Bericht / daß ſie zwahr Menſchen⸗Spuhr gefunden / aber keine Menſchen angetrof⸗ ſen haͤtten. Den andern Morgen aber begegnete ihnen ein gantzer Hauffe Wilden / welche anfaͤnglich vohr den Dänen erſchrakken / unordentlich von einander ſtoben / nud ihre Waffen / fo ſie trug en / hinter einem Stein⸗Hauf⸗ fen nahe an dem Ohrt / wo fie waren / verbargen. Hernach kamen fie wider hervohr / gingen auff die Dänen zu / und danketen mit freundlicher Gegenbe⸗ gruͤſſung auf der Dänen entbotenem Gruhſſe: Jedoch fleißig Acht habend / daß fie zwiſchen den Dänen und der Gegend / woſelbſten ihre Ruͤſtung ver⸗ borgen lagen / allezeit ſich bihlten. Aber die Dänen wuſten ſie ſo wol zu laͤn⸗ ken / und zu verfuͤhren / daß ſie endlich des Huͤgels Meiſter wurden / hinter wel chem fie einen Hauffen Bogen / Koͤcher / und Pfeile ſunden. Die Wilden / gantz betruͤbet über ſolch ihrem Verluſt / ermaneten die Dänen mit lihblichem und demuͤhtigſten Gebaͤhrden / fie wolten doch / was ſie ihnen genommen / wi⸗ derum zuſtaͤlen. Gaben auch durch Zeichen fo vihl zu verſtehen / daß ſte ſich vom jagen unterhihlten / und durch ſolche Ruͤſtung laͤbeten / wolten demnach gern ihre Kleider weggaͤben / um ſolche wider zu bekommen. Die Daͤnen Wüden durch Mitleiden bewogen / gaben ihnen ſelbige Sachen wider; und fihlen ih e nen die Wilden zuhr Dantbahrteit ſolcher hohen Gunſt in den Fuͤhſſen. er

rr WERE © DE En |

* % ; > 1 a

| Dänen derfolgeten ihre Hoͤfl

fänfere

. u i- un

“WW Bei;

. |

mirdaßfiein aͤben fo grohſſer Gefahr wahren / daſelbſt umukommen / als ſie

in offener See gewaͤſen / wan fie nicht mit hoͤheſter Vohrſorge und grohſſer

Muͤhe ihnen vohrgefehen hätten. Zwiſchen diſen beyden Eylaͤndern wahr

ein grohs Stuͤtke Eiſes / 22. Klaffter dikk; ſolches loͤſele ſich vom Lande und

burſte in zwey Teihl: Als nuhn diſe zwey Stuͤtke zu Grunde fihlen / erräge-

ten ſie ein ſolch Uingeſtuͤhm / daß bey nahe eins threr Slupen von den Buͤlgen

oder Waͤllen waͤhre verſlukket worden. Sie ſahen keine Menſchen in diſen Eylaͤndern / aber wol Spuhten und kenbahre Zeichen / das einige da ſenn muͤ⸗

Taleſtein. dern vihl Tale / welches fie ſamleten / und in etzliche Tonnen fuͤlleten. Es wa ren nahe an diſe zwey noch andere Eylaͤnder mehr / welche Augenſcheinlich be⸗

ſten / oder gewaͤſen waͤhren. Ste funden etzliche Mineralien / und unter an⸗

wohnet wurden / aber die Dänen konten nicht hinan / aldiwetl ſie unnuͤhglich

jemand hinan lihſſen / und ſo wild wahren / als ſie keine dergleichen geſchen hat⸗ ten. Diſe Eylaͤnder ſeyn erhohen auf 6ꝛ. Graden (Kreis ſtupſen) und 20. Minuten / (Minderteihle) und in so, Meilen weit vohrwerts in der Engte Chriſtiahn. Der Hauptmann Munk nandte dlſe Engte oder diſe Bucht / Hereſund / in welcher er angelaͤndet wahr / Hareſund, das iſt / der Haſen · Sundt oder Haſenſund. Buſem / wegen der Haſen⸗Menge / fo alda in diſem Eylande zu finden ſey :: Und als er auch dis Ohrts den Nahmen Chriſtianus quartus bes Königs von Daͤnnemarken / nach gewoͤhnlicher Abbildung auf diſe Ahrt C4 ineinen

9. Aug. Baum gehauen / iſt er den 9. des Augſt⸗Monahts von diſen Eylaͤndern ge ſchiden / und mit einem Nord ⸗Weſtwind Weſt ⸗Suͤd⸗Weſtwerts an die Si .

10. Aug. der · Seiten der Chriſtiahns⸗Engte / welcht iſt die Seite von America, den

10, deſſelben angelauffen. ! t Ae Von da fuͤrter auf der Seiten Nord weſt / haht er ein Eyland angetrof⸗

5 fen / welches er wegen vihlem Snee / womit ſelbiges bedaͤkket gewaͤſen / sneccu. Snee⸗Ey· and, das iſt: Snee Eyland geheiſſen. Den 20. Augſt⸗Monahts hihlt er den Strich Weſten zu Norden: Und damahls (ſpricht der Berichter) biblre

fand,

20. Aug. Ich meinen rechten Lauf / unter der Erhöhung des Wirbels von 62. Kreis⸗ ſtupfen und 20, Minderteihle. Aber der Nebel wahr ſo dikte / daß ſie gantz Chriſti⸗

kein Land ſehen konten / ob ſchon (ſpricht er weitet) die Breite dent

ahns· Engte an diſem Ohrte nicht mehr dan von 16. Meilen wahr. Wohr⸗ aus dan zu ſuihſſen daß fie an andern Gegenden breiter ſey. 778 8 Aus diſer Engte ging er in das Hotzoniſche Maͤhr deſſen Nahmen

er gleichmäßig aͤnderte und ihm zwten fuhr einen gab. Das Teißl nach A⸗ 3 . merica

von Johan Mun a. BR. indes merica nandte er Mare Novum, das iſt / das neue Mahr: Das ober aber gegen Neue Mähr N oͤhnland genänner werden / bekahm den r Chriſtiahns Maͤhr. Er ging / ſo vihl dh Ehritans· übt Strich Welt) rd Re ts an / bis er die Erhöhung von Mahr. 63. oe: 26. Minderteihl erreichte; woſabſten ihn das Eis einſlohs und an der Seiten von Groͤhnland in einem Haven / welcher dahero genaͤnnet ward Munkens· Winter · Haven zufwintern noͤhtigte. Er Muntens mätnereDife ganze Gegend ien Oannemark; fager aber nicht in feinem aon Berichte / wie vihl Oehrte vohrbey gegangen / als er an diſen Haven ange · Nen Dan er davohn eine Charte verfaͤrliget habe / zu wel ⸗nemark. e Er gedaͤnket nuhr zweyer Eylaͤnder in dem Chr N eller r Sweſter Eylaͤnder naͤnnet: Und noch eines et⸗ Sweſter · was merkwürbigers welches von ihm Dixes Suland genand wird. Er Cylaͤnder. tet denen / ſo diſe Chriſtiahns Engte ſchiffen wollen / daß fie ja ſo vihl ih Dixes en muͤhglich fern wird / ene halten / aldiweil an dero einen Kuland. anderen Seiten reiſſende und widerwaͤrtige Stroͤhme / wegen gegen ein ander ablichſſende Mailer des Deucaledoniſchen Maͤhrs und des Chriſti | zhn⸗Maͤhrs / ſich befinden; und beyderteihls Eis / welches über die Maaſ . 93 ſen diet /h ſo hart an einander ſtohſſen / daß die Schiffe / fo zwiſchen daſſelbe ER |

2 unfaͤhlbahr zerſmettert werden. Inmy uͤbrigen berichtet er / daß Ebbe des C hriſttahns · Maͤhrs ordentlich je J. Stunden währe: Und 3 büßen ehe bben nach dem Mohnden Lauf ſich richten. Ebbe waͤh⸗

Der Munk kahm endlich den 7. des Herbſt Monahts ret 3. = in Munkens Winter Haven; woſelbſten er ſich ſamt ſeinen Leuten wi⸗ Stunde. . A der erquiktete. Em Tag oder etzliche hernach fuhrte er ſeine Schiffe in ei⸗ 7. 3 | nen ſichern Stand führ den Anfall des Eiſes / naͤmich in einen / nicht weit Pre mbris. 1 von dem erſten gelaͤgenen / Haven / und lihs ſie / ſo baͤſt man konte / daſelbſt 85 1 wiberbäſſan. Seine Geſellen verfaben ſich mit allerley Sachen / um ſich 9

zu verhoͤlen / und fuͤhr boͤſem Gewitter des Winters / der fie überfallen hatte / } | | wol zu verwahren. Diſer Haven machte den Mund oder Ausgang eines 1

Fluſſes / welcher im Wein Monaht noch nicht gefrohren / ob ſchon die See October. an vih ten bereits geſtanden wahr. Es berichtet der Hauptmann

weiter / daß er den /. diſes Monahts in eine Sluppen geſtigen / um diſes Flu. 7. Octo- ſes ſich zu erkuͤndigen; habe aber wegen den Steinen / welche ihn verſtopfen / bris, re weiter hinauf . fönnen als nuhr anderthalb Meilen. Wie er der

5 rohal⸗

4

Goͤtzen

Bildnuͤß

dem Teufel

ähnlich.

Altaͤre mit 3. Kohlen.

f 64 Das u. Kap. von Jehan Munkansgeſahchten wag |

une Te

rohalben keinen Durchgang des Fluſſes ferner ſindentonte / nahm er einen

Teihl ſeiner Soidaten und Schtff⸗Leute zu ſich / und ging drey oder 4. Mei

len fuͤrter ins Land um Menſchen anzutraͤffen: Aber fand keinen eintzigen. Kehrete demnach wider zuruͤtke dutch einen andern Waͤg / und erſahe unter

Waͤges einen hohen und gantz breiten Stein / auf welchem ein Bildnuͤß ge mahlet ſtund / gantz ähnlich dem Teufel und ſeinen Klauen und Hoͤrnern. Nahe bey diſem Stein wahr ein gevihrter Plaz 8. Schuh lang und breit / mit kleinen Steinlein umſioſſen. Auf der einen Seiten diſes Gevihrten etſchihn ein Hügel von kleinen platten Steinen und zwiſchen gelaͤgten Moos der Baͤume gemacht: Auf der andern aber ein platter Stein / Altahr weiſe uͤber zween andere Steine gelaͤgt / auf welchem Altahr z. kleine Kohlen kreutzweiſe uͤber einander geſaͤtzt wahren. 12807 ea 4 Ob nuhn wol der Hauptmann Munk nimand unter Waͤgens fand /

ſo erſahe er doch an vihlen Ohrten dergleichen Altaͤre / wie der vohrige / mit

Zahnen zerreiſſen. Er merkete auch im durchgehen durch einen Wald / daß

Hunde ge⸗ zaͤumet.

Gezalte⸗

Meiffe Bahren

aufgelaͤgten Kohlen / und uͤberal bey denenſelben Menſchen⸗Spuhren / wor her er ſlohs / daß die Einwohner diſer Gegend bey ſolchen Altaͤren ſich verſam⸗ leten / und entweder mit Feuer oder auch dem Feuer ſelbſten offerten. Er fand auch uͤberal / wo ſolche Menſchen · Spuhren wahren / abgenagete Kno⸗ chen / und muhttuaſſete gleich dahero / daß es vihlleicht Knochen waͤhren von dem geoffertem Vihe / welches die Wilden auf ihre Welſe gegeſſen haͤtten / nämfich. rohe und zerzerret ·/ gleich wie es die Hunde mit ihren Pfoten und

vihle Baͤume mit Eiſern und Staͤlern Werkzeuge abgehauen waͤhren. u dem fand er etzliche Hunde gezaͤumet oder gemaulkoͤrbet mit Baſt. Und

das ihn vohr allen am meiſten bewohg zu glaͤuben / daß es Einwohner gaͤbe in

diſem Lande / wahr / daß er an unterſchidenen Staͤdten Merkmahl von Gezel = ten erblikkete / welche da geſtanden; auch daſelbſten Stuͤkke von Baͤhren / Wolfe / Hirſch / Hafen, Hunde und Maͤhr⸗Kaͤlber Haͤuten / womit ſolche be daͤkket gewaͤſen ſand. Dan es ſcheinbahr vermuhtlig / daß diſe Voͤlter nach

Ahrt der Seythen laͤbten / und auf die Weiſe der Lappen ſich laͤgerten.

Die Daͤnen / nach dem ſie ſich wol verhuͤttet / und in guten Stand ge bracht hatten / ver ſahen ſich haͤuffig mit Holtze / um ſich zu waͤrmen / und mit

Wildwerk / um Nahrung zu haden. Der Hauptmann Munk coͤdtete

erſt mit ſeiner Hand einen weiſſen Baͤhren / welchen er mit ſelnen Seſellen vers zaͤhrete / und ſpricht / daß fie ſich wol darnach befunden. as = a Ar

.

E eichen Nahmen man uͤberal im Sie ee en ene

zuweilen ſchwaͤhre Gedanken machte / wahr / daß fie

andes ſahen / welches ſie an den Daͤnnemarkiſchem

erſpuͤhret hatten. Der Bericht erzaͤhlet / das den 27. en, m Himmel gar eigendlich drey Sonnen erſchinen :

fft diſer Gegend ehr dikke ſey. Den 24. des ſol⸗⸗4. Jan.

Zwiſchen beyden di cheinungen aber den 10. des Chriſt⸗Monahts / 10. Dec. her iſt der 20. unſerer Schretb⸗Ahrt um g. Uhr des Abends iſt ein kor. 8.

Mohnd ⸗Jinſternüß eingefallen. Und iſt diſe ſelbige Nachtzwo Stunde Mohnd⸗ lang der Mohnd mit ein em ga Auch Kreife umgezogen gerwäfen 7 in wel Jug der den Mohn gleich in 4. Teihle gefnirten. wegen n

chem ein Kreutz erſchuhnen / der den 9 a im Difes Lufft Geſichte habt Zweifels ohn den Dänenihr Unglüt und bey nahe 8 gaͤntzlichen Untergang / welchen fie erleiden ſolten / (wie er vernaͤhmen wird /) nem Kreutz. * p Grete Dier Winter ward fo ſtraͤng und grauſahm / daß man Eis fand in die Winters

300. und 380, Werkſchup bitte, Das ihr und der Wem bis auſden Cie . allerteineſte

l 1 5 a OR fe . » ften Spantfehen/ und den Rärkeften Brandweln / frohreninden Shih ot. SGeſfaͤhſſ . Die Kälte machte / daß die Reife zerſprungen / die Tonnen borſten / und das Bihr und der Wein als ein Eis beſtehen blohb / fo hart / daß ſie es mit Beilen zerſlagen muſten / um ſelbiges zu ſmaͤltzen und zuttinken. Die Zinnern und Kupfferne Geſaͤhſſe / in welchen men unver- Zihernund fehens zu Abend ewas Waſſer vergeifen hatte / wahren den andern Tagaer- Kırferne brochen und zerſpaleen ſo tweit das Waſſer geſtohren wahr. Dife harte zeit, den Frost welche der Metal nicht ſchonete / uͤberſahe auch nicht de Menſchen. Die gefpalten, arme Daͤnen wurden krank / und mehrere ſich die Krankheit mit der Kälte. Ein Bauchflus überfihl ſie / und verlihs ſie nicht eher / er haͤtte ſte dan auffge- Dänen Here tiben. Einer farb nach dem audern / und fo dit / daß zu Eingang des Merg ben an Mognahts det $ auen gezwungen ward ſeiner Hutten wahrzunahmen. Bauchfins⸗ ankheit / an ſtatt der Abnaͤhmung / verſlimmerte fich bey angehendem faule 5 6. Sie erſchuͤttelte die Zaͤhne der Kranken / und machte ſie ihnen?

fi 5

o gahr / daßſte nichtes eſſen konten / als Brohd in ges * 3 ſtmol⸗

zonnen nicht weniger deutlich geſehen worden: Sonnen.

a die Macht hatte fie in die Erde zu bringen. Den übrigen Kranken mangel,

Mangel e es an Brohd. Wurden deswegen gezwungen unter dem Snee zu ſuh

erſatzt. chen / und funden eine Ahrt Himbaͤren / mit welchen fie fich etlicher Maßen Duuch dim auffhihlten und naͤhreten. Sie aſſen diſelbe gleich zuhr Zeit / wan fie gebro⸗

verwelkten ſie doch alſobald. Der Bericht zeichnet den 12. Tag des Grahs⸗

12. Aprilis. Monahts / als einen merklichen Tag / darum / daß es am ſelben geraͤhgnet / da

en e machte fein Teſtament / in welchem er die vohrbeyreiſende baht / daß ſie ihn

Willen. begruͤben / und das Tag Buhch / worinnen er [eine Reife beſchriben hätte,

wen Labendige Diſe beyde armſaͤlige Schiff Leute wurden von Freuden ent⸗ ae. zuͤkt als fie hren Hauptmann ſahen. Sie gingen zuehm führeten Ihn u hendig, ihrem Feuer / da er ſich dan ein wenig wider erhohlete / ſprahchen einaber.e *

3 mu

ht et ci laͤben / wuſten aber nicht wovon. Sie raͤdeten dee e eee urn er füindenveflen. © Da fanden fie zu allem &täffe eine Ahrt Wurtzeln / mit welchen ie ich fpeiferen/ und ſolcher Geſtalt u Kräften brachten / daß ſie in Stärkung wenig Tagen wider genafen. Das Eis fing damahln um die Zit / wache dann n wahr der 18. Brachmonahts / an zu brachen: Und fiſcheten fie Plateis / Fo Ex rellen und Lachſe. Ihr Fiſchfang und ihre Jagt ſtaͤrkete fie vollends / und Sich —.— zuhr Entſlihſſung / daß fie in ſolchem

als ſie waͤhren / verſuhchen wolten / ob ſie durch ſo welle! und grohſſe

daͤnne ma: ken kommen koͤnten.

18 er e dazumahl ein wenig warm zu werden und zu e i = dan fo vihl Muͤkken kahmen daß ſienicht wuſten / wo fie ſich laſſen ſolten / Muͤkten in um San un 3 ee vermeiden. Sie verlihſſen daſelbſt ihr grohffes grobſſer

Menge.

0 chi 18. We e We e ben 6: ie Hau) 25 julij.

9 fe kn) Kühe Si ae a verlihs are 1 men jens Munckes bay, das iſt zu ſagen: Johan Munkens Haven. Er fand das Chriſtiahns Maͤhr gantz bedaͤkket mit tretbendem Eiſe / wo⸗ ſelbſten er feine Sluppen verlohr / und grohſſe Muͤhe hatte / daß er fein Schiff

1h rang wikkelte: Dan das Steur zerbrach / und mitlerweil ſolches er ergänger wurde / wachte er fem Schiff laſte an eine Kippen vom Eifer Eis Kürze 55 Sele en Seb mbes Maͤhrs folgete. Von diſem Eife ward er lohe dem ſolches zerſmoltz und fand feine Sluppen / 10. Tage nach dem er ſie ver ohren hatte wider. Aber er verblihb nicht lange in diſem Stande; dan das

Mahr geſtohr widerum / und dauete alſobald hernach wider auff: Und hihlte diſe Abwechſclung des Gefrihrens und Zergehens eme Zeittang von einem Frchrens

Tage zum andern. Er kahm endlich hindurch die Engte Chriſtiahn wider und I zu dem Vohrgebirge Farvvel, und ging in die 155 ihn den 3. Herbſt Mo. e nahts mit einem grohſſen Sturm entfing. In ſolchem Sturm enifth ihm 6. . der Med daraus zu kommen / dan Er und ſeine beide Schiffs Leu Sturm. ewa uͤhde / daß ſie nicht welter arbeiten konten / ſondern muſten ſich der den e ergaben. Die Saͤzelſtange zerbrach / und das See welches wider zu uͤberkommen ſie aller Welt Muͤhe ingewitter lihs etzliche Tage nach / und gab ihnen Zeit on Norwaͤgen 3 deſſelben n. ö AN ij . Sie er

18. Juni _

Septem-

686 Das 2. Kap. von Johan Munkens 2. Fahrt und Tode Sie wurfen daſelbſt ihr Stuͤkt vom Anker / weiches ihnen noch uͤbuig wahr / und vermeineten nuhnmehr aller Gefahr entgangen zu ſeyn. Aber der Sturm kahm ſelbigen Tag in dem Haven auff ſie wider anfallen / daß ſie nie in groͤhſſer Gefahr des Verderbens gewaͤſen. Zu gutem Gluͤkte retteten ſie ſich an dem Ohrt / wo andere ſonſten umgekommen ſeyn / und funden Si⸗ cherheit zwiſchen zwo Klippen. Von hie gingen ſie an Land / erquikketen ſich Ankunfft in ein wenig / und kahmen etzlich Tage hernach in Daͤnnemarken mit ihrem klei⸗ Dinner nem Schiffe (Fregatte) Der Hauptmann Munk erzaͤhlete dem Koͤnige marken. ſeine Reiſe / welcher fie entfing / als man ſchohn verlohren vermeintt Per⸗ 5

I ſohnen auffnimt. 5 | | ee . Von Johan Munkens anderwaͤrtige / aber N nicht fortgeſaͤtzte Fahrt: Und feinem Tode. Item HR 1 Von Jaͤhler wegen der Doͤlker in l/ 1 4 c ect mierica⸗ Ins 25 Er BE ? Ih | DS ſchihn nubmehr des Unglüttediſes Hauptmanns ain Ende 1 eu haben: Aber fein Zufall iſt mancherley / und dinet wol / daß 1 N 5 an ihn wiſſe. Er verblihb etzliche Jahr in Daͤnnemarken / und i nach dem er elne geraume Zeit die Faͤhler ſeiner erſten Reiſe / ‚| ! | 2 Ks durch Unwiſſenheit der Oehrter und Sachen begangen / uͤber⸗ n geſlagen / und der Muͤhgligkeit wegen den geſuhchten Waͤg nach den Ooſten IT n finden ſich wol bedacht hatte / kahm ihm eine Luſt an / felbige Reiſe noch n CLinmahl zu verſuhchen. Weil er aber ſolches allein auszufuͤhren nicht ver⸗ 1 5 mogte / als beraͤdete er zu feinem Vohrhaben etzliche Hohe Adels⸗Perſohnen / 1 und etzliche fuͤhrnaͤhme Daͤnnemarkiſche Buͤrger / welche eine anſehnlichne Geſellſchafft machten / und zwey Schiffe zu diſer langen Relſe / unter dem Be f faͤhl diſes Hauptmanns ausruͤſteten. Er hatte ſich verſehen auff alle ne 1 faͤle und Unordnungen / welche ihm in der erſten Reiſe waren auffgeſtohſſen / 2

und wahr nuhn an dem / daß er zum andern mahlzu Schiffe gehen wolte / als der König von Daͤnnemarten den Tag ſeines Abſcheidens von ihm zu wiſſen . 5 * | begehrte /

9 f ih, 10 3

egehrte / und in dein fie von n einer 1 5 auffruͤkte⸗ te 8 batte er durch feine übele Regihtung di wertrauete Ausruͤ. ſtung verwahrloſet: Worauff der Hauptmann art und unbeſonnen twortete / welches dan den König verdrohß und bewohg / daß er ihn mit dem Ende feines Stahbs für die Bruſt ſtths. Der Hauptmann diſen Schumyff hoͤchlich empfindend / verfühgere ſich nach Haus / lägere ſich auff 2 ab a fein Bette / und ſtarb zehen Tage hernach von Grahm und Hunger. Damit J zuhr Sache komme / um welcher 1 öl ahn / ſo eniſpringet aus dem / was Ich berichtet has Groͤhnland eine lange und breite Maͤhr ⸗Eng⸗ A | n ſehr weites Maͤhr ſey: Und daß / weil man nah weis ww wel fe ſbiges gehe / oder wo es fich e oed 1 . roͤhnland an America faͤſt ſey / oder nicht. Der 1 Ber jach iſt es nicht / wie ſchohn geſagt habe / aldiweil der Haupt⸗ babe daß in diſem Maͤhr ein Durchgang währe = an vach den Ooſten: Und ſoches vihlen führnaͤhmen Perſohnen in Dännes _ 1 | / weiche eme Geſelſchofft angerichtet / um ſolches zu verſuhchen / und a 1 Seife derer haben, uͤberraͤbet. 3 a n Mißrechnung deſſen / welcher von dem Ubr⸗ Sie a ‚| forung der Volker in A. merica geſchrihben: In dem er diſelben aus redn Orootens | _ anboapingführet rv see hahap erſten Einwohner des Groͤhn⸗ Jah . lands aus Norwaͤgen gekommen ſtyn. Wohero er dan endlich geſloſſen / daß die erſten Volker / weiche America bewohnet haben / Norwaͤger gewaͤſen. Und haht uns ſolches uͤberraͤden wollen zu glauben durch eine gewiſſe Ver⸗ 5 =. wandſchafft (wie er ihm eingebildet) etlicher Amerikaniſchen Woͤrter / welche | auff lan ausgehen / mit dem Land der Deutſchen / Sombarder und der Nor waͤger: Wee auch durch Gleichheit der Sitten / welche er vohrwaͤndet / ne 1 ſchen den Amertcanern und Norwaͤgern / welche er haͤlt fuhr die Deutſchen | ee des Tacitus. Der Herr wird aus dem Verfolg und den Gruͤnden meiner 1 gantzen Naͤde genung urteihlen koͤnnen / daß diſer Schribent ſich allermaſſen i ; verſtohſſen habe. FTrſtlich darin / daß die Morwaͤger nichtſcyn die erſten Einwohner bes roͤhn twaͤſen / wie aus den Berichten und Erweiſungen / ſo Ich Und der in den Nordiſchen uhralten Sachen we une de der Meinung / daß die 15 2 . fe.

.

0 1 3 —ñ ä cz = en A

* —ä . . ——ꝛů—ͤ ———üẽ .

7 .

1 ——

daß Ich ihn vollenfůhret habe / und meinem Herren verſichern kan

7e Das il. Rap. von. Johan Munkens . Jaht und Todte.

zn. . 2 8 0 a 0

ker in Amerika aus Groͤhnland entſproſſen ſein / glaͤubet im Gegenthell / daß Bi die skreglingers, als uhrſptuͤngliche Einwohner des Weſtrebugs in roͤnn⸗.

land / aus America gekommen ſeyn.

Zaum andern hahcer auch hiringefählers diwelles wenigen oder gaht. teinen Schein haht / daß Groͤhnland an America faͤſte ſey; und die Fahrt von

einem zum andern nicht ſo gahr bekandt / oder muͤhglich gewaͤſen / als er ihm wol eingebildet. a e Zaum dritten haht er ſich geirret / in em er / wie Ich dem Herren gezei⸗ get habe / eine Verwandſchafft der Norwaͤgiſchen und Groͤhnlandiſchen ſo wol Sprahchen als Sitten gedichtet / welche doch nicht iſt. Wil er aber /

daß die Norwaͤger den Americanern ihre Sprahche und Sitten mitg eteihlet

haben / ſo muͤſſen fie anders wodurch / als durch Groͤhnland / in America ge⸗ kommen ſeyn. 15 ene

. & ö F : 1 Ich haͤtte alhie ſchoͤhne Gelaͤgenheit die übrigen Mißverſtaͤnde diſes

Schribenten zu verfolgen; ihn mit feinen Worten zu belaͤgen / und nach dem Lande der Geſichte und Traͤume zu verſchikken. Aber weil er ſeinen

letzten Schlahf ſchlaͤhft: als laſſen wir ihn billig ruhen / enden unſere Räder

zu beyderſeits unſerer Vergnuͤhgung. Ich mache mihr Gewiſſen / daß Ich

des Herren feine fo gelahrte und fuͤhrtrefliche Werke / welche er uns taͤglich

mit voller Hand dahrꝛeichet braͤche durch die daͤſung diſes Schreibens / welches

weder am Strich noch am Werthe ſeinen herrlichen Sachen gleichet. Und

wie grohſſe Gunſt er auch gegen mihr traͤgt / fo zweifele Ich nicht / er werde

nicht fo froh ſeyn diſen Brihf zu Ende gelaͤſen zu haben / als Ich er ſteuet bin /

2

Daß Schſen

Aus dem Haag den 19. Brachmonahts /

Im Jahr 1646.

Sem ſeht danühltgerund genelgteſet

Diner und Knecht.

E N de

EA ner RE ve ge 2 7 x 2

. Gerte von

rten ſey / fan Ich wol far Berichtes vohraus mic, Sand Teich ihmet

D il 0 Charte ki 952 Poles oder ee miühr vohr andern be afen ? Als des Vohrgebirges Farevvel, des Ihslands / des

vigbergen und! es Chriſtahns⸗ Mahr / woſelbſten das Eis den dauptmañ

N alhie genännet wird Portus bremationis Munkij, das

eiten aller diſer Oehrter werden / nach Anlellung des weil des Hr. Robenyals, und des fuͤhrtraflihen Erdbeſchreibers / 5 Samſons,(weccher Raht 125 in Verfaͤrtigung diſer Charten erſuhchet /) von der Mittags Mue des Eiſen⸗Eylands / ſo zu den Canarien gehoͤrig genommen. hr allen andern aber iſt die Kreis ·Laͤnge oder Weite des Munken⸗Winter⸗ Bas re FR Finſterniß des Mohnden mihr genau bekand / welche der Hauptmann in feinem Bericht anzthet / und ſagt / daß er ſie geſehen um 8. Uhr zu Abend des b | fimonahte im Jahr 1619, Selbige habt nach den Tafeln der himmliſchen Decembrę An n zu Parihs ſollen erſcheinen ohngefaͤhr um z. Ubr zu Morgen des 21. ſelbi⸗ 8. Weiln aber diſe Mohnd⸗Finſternuͤß 3. Stunde / und laͤnger / gewaͤhret / der Hanpfmaß Munk nicht verfran digt / ob er fie zu Anfang / im Mittel / oder am Eu _ x de beobachtet; Als haht det Herr Gaflend, zu welchem Ich diſes Zwelfelshalben Zus flucht genommen / und weſſen Vergnuͤhgung. allen der freyen Kuͤnſten lihbhabern befand iſt / mihr gerahten / zuwahrhaftigere Mubtmaſſung / und damit man nicht zu vihl oder zu wenig e Ich ſaͤtzen / daß die Finſterniß im Munkens⸗Haven ſey geſehen worden zwiſchen em Anfang und Ende / das iſt / im Mittel der Zeit ihrer Waͤhrung / und zu der Stunde x ohngefährsale fie . zu Parihs haht ſollen gefehen werden. Woher dan entſpringt / daß / wan 7 ritte Stunde des Morgens laͤuft / zu Munkens Haven die achte Stunde des vohrhergeh enden Tages gezaͤhlet werde / und alſo der Unterſcheid von einem Ohrt zum endern beſtehe in 7. Stunden. Wan dan nuhn die Regeln der Wiſſenſchafft einer je den Stunden 15. Grad oder Kreisftupfe zueignet / wuͤrde folgen / daß der Meridian (oder die Mittags- Linie) des Munken⸗Havens von der Parihſiſchen entlägen ſey 105. Kreis⸗ ſtupfe der Entfernung / und alſo / weiln Parihs unter der 23 und einer halben Kreisſtupfe 1 nge müſte Munfens⸗Ha ven unter der 278 und einer halben Kretsſtupfe der Kreis⸗Länge werden / namlich zi und eine halbe Kreisftupfe jenſeil der Mittags, nie von en Eylandern. Auch erhaͤllet aus äͤben ſeibigen / daß / weil die Kreisſtupfe ben nahe den halben 175 kleiner ſein / als die Kreisſtupfe eines in jeder r ienigen auf 12. gemeine Frantzoͤſiſche Mel⸗ 1 9 0 igen Ruobngefähr 1260, fin 2

Paralleus,

er

Gerimmerumg ber bie Charte voc

Die Suͤderſeite von Gröͤhnland bey dem Vohrgebirge Jahrwel (Farvel) habe

gen / welche ich zu meinem Bericht gebrauchet; don felbige melden nichtes davon: Bes ſendern nach einer Charten aus der Biblioteken oder Buͤcheren des Hr. Kardinals Ma- zarin, welche der St. Naudæus, (bie Seele diſes grohſſen Körpers fo vihler herlicher Bühe cher / und fleißiger Nachforſchungen / aus welchen ſolche vohrtraͤfliche Biblioteke beſtehet /) mihr grohßguͤnſtigſt mitgetheilet, Unten an der Charten fichen diſe Werte: Hæe deli- neatio facta eſt per Mart inum filium Arnoldi, natum in Hollandia, civirate dicta den Briel, qui bis navigationem ad Inſulam dictam, Antiquam Groenlandiam, i ſtituit, tanquam ſupremus gubernator, annis 1624. & 1625. Diſer Martin Arnolds⸗

0

ich in zwey Eylaͤnder / wie hie zu ſehen / abgeteihlet nicht nach den Daͤniſchen Beſchreibun⸗

Sohn nannet das Groͤhnhnſand ein Eyland / da man doch noch nicht weis ob es ein

Eyland / oder ein faͤſtes and / oder aus vihlen Eylaͤndern zuſammen geſaͤtzt ſey. Er ſagt / es ſey die Charte des alten Groͤhnlandes: Konte wo agen des aſten und

neuen zugleich / aldiwell man anjetzo noch keines andern Kunoſchaft haht. Und diſes / ſo je⸗ ko befand/fol billiger das neue / als alte / genand werden. Dan / ob ſchohn das alte Groͤhn⸗ land ohne Zweifel an einem Teihl diſes alhie beſchribenen Erdreichs muß gelaͤgen ſein / und zwahr Weſtwerts von Ihslandz wuͤrde man doch diſelhe Gegend nicht wol bezeichnen koͤn⸗

nen / als die auch den Norwaͤgern ſelbſten unbewuſt / wiwol dero Väter felbige gefunden / un

gantze geraume Zelten bewohnet haben / wie Fegenwärtiger Bericht völliger dahrtuyn wird. Was auf jenſeit dem Vohrgebirgekarevvelfolget / mit dem aͤngen und grohſſen weiten

Chriſtlahns⸗Maͤhr / auch was dem Winter⸗Haven Munkens angräͤntzet / ſolches iſt aus des

Hauptmans Munkens Charte / welche er von feiner Reiſe verfaͤrtigen / und naͤbenſt ſeinem

Bericht drukten laſſen genommen. Ich bin derſelben um ſo vihl williger gefolget / well ſie

mit des Hauptmañs Hotzons, als erſten Erfinders diſer aͤngte und diſes Maͤhrs / Charte

elnſtimmet / welche der Herr Kapellahn / nicht weniger Hoͤflich / als ſorgfaltig / aus ſeinem

Schranken hervohr gezogen / und mihr eingehaͤndiget / damit ich ſie bey guter Weile mit des

Hauptmans Munkens feine vergleichete. f Se a Ich darf aber nicht ſagen das der gantze Strich des Chriſtiahns⸗Maͤhr / und deſſen

Seite gegen Welten / alhie verzeichnet zwiſchen der aͤngte Davis und Munkens Winter⸗

Haven / gehöre zu Groͤhnl and: Sintemahl es wol ſein kan / daß ein merklicher Fluß oder einige aͤnge⸗See / annoch unbekand / ſelbiges Land davohn abſnelde / und Groͤhnland von America abſondere. Was mich am meiſten desfals in Zweifel ſaͤtzet / iſt / das ich nimals in Daͤnnemarken gehoͤret habe / daß diſe Seite Groͤhnlaͤndiſch waͤhre / wie ſolches wol von der Nord. Ooſt Seiten zwiſchen Farvvel und Spitzberg geſagt worden. Aber Ich laſſe die Entſchetdung diſes Zweifels denen / welche aus den Engliſchen und Hollaͤndiſchen Schriff⸗ ten verſtaͤndiger ſeyn; aldiweil Sch nuhr entſloſſen / daſſelbe / vas Ich von diſen kaͤndern aus ae e und Handhabung Daͤntſcher Geſellſchafften erlernet / alhie zu verzeichnen. e „n be rise ER

Nn. Der Herr Geſandter / weſſen Meldung in diſem Bericht zum offtern ſich finder)

it der Herr de 1a Thuillerie, welcher den beruͤhmten Iriden ztwlſchen die beyde Nordiſche

Krohnen zu waͤge gebracht habt,

*

x 1

ur

* %

2 SE —— ne