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V on dem Streben des Vereins mag der Inhalt seiner Schrif- ten Zeugnifs geben; trotz des Mangels jeder aufserordenlli- chen Unterstützung wird der zweite Jahrgang die verspro- chene Stärke von etwa 24 Bogen haben, denen mindestens drei Kupfertafeln beigegeben werden. — Der geringe Um- fang des ersten Jahrgangs und die kurze Zeit, welche seit dem Erscheinen desselben verflossen, machen einen ausge- dehnteren Schriftenwechsel mit anderen Gesellschaften erst für die Folge möglich; indessen haben mehrere schon jetzt sich zu demselben gern bereit erklärt. — Durch die der Redac- tion für die späteren Hefte zugesagten Beiträge dürfte auch das Interesse der Lepidopterologen für die Schriften des Ver- eins angeregt und zugleich der deutschen Insektenkunde mehr als früher Rechnung getragen werden. Möge eine weitere lebhafte ßetheilung von Seiten unserer deutschen Entomolo- gen dem Vereine recht bald erlauben, den Arbeiten dersel- ben eine Ausstattung zu geben, welche jener der französischen Annalen würdig zur Seite steht; an tüchtigen künstlerischen Kräften dazu fehlt es nicht, — Der Stand der Gegenwart läfst für die Zukunft des Vereins das Beste hoflen, und das freundliche Zusammenwirken sämmtlicher einheimischen Mit- glieder verspricht ihm eine Stütze zu gewähren, welche sich auf das Glücklichste durch die Versammlungsabende befe- stigt hat. G. K. In den letzten Monaten des verflossenen und im Januar diese; Jahres sind dem Vereine beigetreten: Herr Dr, med. Baruch in Rhoden (Ilerzogtbum Waldeck). Aug. Chevrolat in Paris. - V. Erdmannsdorff auf Moschen in Oberscblcsien. - Eugen Felix, Kaufmann in Leipzig. - Gustav Fritscb, Sind. pbil. in Breslau (gegenw. in Berlin). Fuebs, Rentier in Berlin. - Fufs in Ahrweiler. - Dr. Clemens Ilampc, Fürsllicber Leibarzt in Wien. - Friedr. Judeicb, Forstmeister in Hobenclbe in Böbmcn. - Ke ferst ein, Gericbtsralb in Erfurt. - Ferdinand Graf v. Kucnburg in Bransdorf bei Jägerndorf in Oesterrcicbiscb-Scblesien. - Prof. Lacordaire in LiJ^ge. . Dr. V. Lavalette St. George in Köln (gegenw. in Berlin). - Julius Lederer in Wien. - Micklitz, K. K. Förster zu Tolmein bei Görz in Illyrien. - Franz Miedanner, K. K. Armec-Registratur-Official in Wien. - Ludwig Miller in Wien. - Dr. Georg Ilerrmann Möller in Veikerbagen (Kurbessen). . Julius Müller in Brunn. - L. Reiche in Paris. - Dr. Sander in Uildesbcim, - Henri de Saussure in Geneve. . Christian Schedl in Wien. - Scbönbacb, Oberförster in Reinwiese bei Hernskretscheu. . Sintenis, Appellationsralb in Bautzen. - Dr. C. Stal in Stockholm. Dr. G. Sticrlin in Schaflbauscn. - C. E. Venus, Einnehmer in Dresden. Eduard Vogel in Dresden. - Wahnschaffc, Lieutenant in Berlin. In dem früheren Milglieder-Verzcichnifs ist zu berichtigen, dafs Herr v. Bcrnulh in Jiigerliof nicht in Jägerndorf %vohnt. Der Bibliothekar des Vereins Herr Stein wohnt Köpenicker- Slrafsc No. 75, nicht 41. Die wissenschaftlichen Anstalten, mit denen bis jetzt ein gegen- seitiger Schriftenaustausch eingeleitet ist, sind: lu Lattich: die Societe Royale des Sciences; - Stettin: der Enforaologische Verein; - Wien: der Zoologisch-Botanische Verein; — die Redaction der Wiener Entoraol. Monatsschrift; - Wiesbaden: der Verein für Naturkunde im Herzoglhum Nassau. Um den den Abhandlungen gewidmeten Raum möglichst we- nig zu beeinträchtigen, sollen von den eingetauschten, geschenkten oder angekauften Büchern, deren Anzahl in den nächsten Jahren ohnehin keine bedeutende sein wird, nur von Zeit zu Zeit Separat- Verzeichnisse gegeben werden. Dagegen glauben wir im Interesse der Geber und unserer Leser zu handeln, wenn wir auch die ein- gegangenen kleineren Arbeiten unter der neueren Literatur kurz er- wähnen. — Dankend möge jedoch hervorgehoben werden, dafs dem Vereine durch die freundliche Vermittelung Lacordaire's die Memoires de la societe Royale des Sciences de Liege, soweit dieselben bisher erschienen, übersendet wurden; der reiche entomologische Inhalt derselben ist folgender: 1. Jahrg. Lacordaire, Revision der Cicindeliden. 1843. 2. — Putzeys, entomolog. Erstlinge. 1846. — Monographie der Gattung Clivina. de Selys - Lonchamps, Aufzählung der Belgischen Lepidopteren. 1845. 3. — Lacordaire, Monographie der Phytophagen. 1845. 5. — — desgl. Schlufs, 1848. 6. — de Selys - Lonchamps und Hagen, die Odonaten oder Libellen Europas. 1850. 8. — Chapuis und Candeze, die bis jetzt bekannten Co- leopteren-Larven. 1853. 9. — de Selys-Lonchamps und IIa gen, Monographie der Calopterygier. 1854. 10. — L. Dufour, eine neue Art der Gattung Belostoma (B. Algcricnse). 1855. Perris, Verwandlungs-Geschichte verschied. Insekten. 1855. Lucas, eine neue Gattung aus der Farn, der Melaso- men (Micipsa). 1855. 12. — Candeze, Monographie d. Elateriden. 1. Th. 1857. Vereinsangelegenheiten. lieben Hochstehenden und Gelehrten des Inlandes habeij ausgezeichnete Entomologen des Auslandes, vorzüglich Frank- reichs, dem Vereine auch neuerdings sich angeschlossen; In- halt und Ausstattung des zweiten Heftes ') der Vereinsschrift dürfen den wissenschaftlich kritischen Blick derselben nicht wohl scheuen. Der wünschenswerthe Beitritt einer gröfseren Zahl von Lepidopierologen ist nach dem Erscheinen von Le- berl's interessanter Arbeit über die Krankheit des Insekts der Seide wohl zu hoffen. Durch den Stich der Dipteren-Tafel erwuchsen auch dies- mal dem Vereine durch Herrn Wagenschiebe r's Güte Aus- lagen nicht. Nachdem von Seiten der Versammlung (am 4ten März) der Beschlufs gefafst, nunmehr Diplome anfertigen zu lassen, erklärte sich Herr Habelmann sofort aufs Freundlichste be- reit, dem Vereine mit dem Stiche derselben ein Geschenk zu machen. Während der nächsten Monate ist Herr Prof. Schaum (Ober-Wallstrafse No 3.) bereit, die nöthige Auskunft über Re- daktions-Angelegenheiten in Abwesenheit des Unterzeichneten zu geben; demselben bleibt hier nur noch übrig, der von Sei- ten des Vereines angeregten Entomologen-Versammlung einen zahlreichen Besuch zu wünschen. • G. K. ') ausgegeben am 22 April. Während der Monate Februar und März sind dem Vereine bei- getreten : Se. Durchlaucht der Fürst Carl Egon von Fürstenberg zu Donau- cschingen. Se. Durchlaucht der Fürst Max von Fürstenberg in Prag. Herr de Baran in Paris. Beliier de la Chavignerie in Paris. Bigot in Paris. de Bouvouloir in Paris. - F. W. Clasen, Lehrer am Gymnasium in Rostock. Dr. Le Conte in PJiiladelphia. Achille Dey rolle in Paris. Leon Fairmaire in Paris. * - Robert Forst in Hamburg. Grenier in Paris. - Dr. Hartwig in Berlin. - V. Heldrcich, Dircctor des Königl. Botanischen Gartens in Athen. Dr. Ludwig Imhoff in Basel. Ja vet in Paris. Friedrich Judeich, Forstmeister in Hohenelbe (Böhmen). Kirsch, Apotheker in Dresden. Laubcnheimer, Baurath in Giefsen. Dr. Luchs, Badearzt in Warmbrunn. - Abbe de Marseul in Paris. Meyer, Premier-Lieutenant a. D. in Goch bei Clcve. Prof. Dr. Peters in Berlin, Mitglied d. Akademie d. Wissensch. Prof. Schenk in Weilburg (Nassau). Signoret in Paris. Stieber in Berlin. James Thomson in Paris. - Jaquclin du Val in Paris. Wenker in Paris. Vereiiisangelegenheiteii. ilachdem der Druck des dritten Heftes unter der Leitung des Herrn Professor Schaum bereits bis üogen 23 vorge- schritten, erschien eine Vereinigung desselben mit dem vier- ten nur zweckmäfsig. Der zweite Band der Vereinsschriften Hegt somit in einer Stärke von 27^ Bogen und 10 Tafeln recht- zeiti»*) beendigt vor. Trotz dessen blieb ein Theil der Li- teratur zurück, um den für die Original-Abhandlungen noth- wendigen Baum nicht allzusehr zu schmälern. Ein richtiges Verhältnifs zwischen beiden zu erzielen ist bei dem gegen- wärtig noch beschränkten Baum der Zeitschrift nicht wohl mög- lich. Ueber den Vertrieb derselben finden sich auf S. IX. ei- nige Worte. Den Schlufs des Bandes bildet der Bericht über die von Seiten des Vereines angeregte Entomologen -Ver- sammlung in Dresden, welche die gehoffte Theilnahme gefun- den; namentlich hatten sich die sächsischen Entomologen zahl- reich beiheiligt, der Stettiner Entomologische Verein war durch seinen Vorsitzenden vertreten. Die Einigkeit mit der die 14 Paragraphen über entomologische Nomenclatur angenommen, spricht für die allgemeine Zweckmäfsigkeit derselben, und läfst ihre Billigung von Seiten der nicht anwesenden deutschen so wie der aufserdeutschen Entomologen voraussehen. *) Ende September 1858. VIII In den Monaten April bis August sind dem Vereine beige- treten : Sc. Durchlaucht der Fürst Clodwig von Ilohenlohc Waldeuburg- Schillingsfürst zu Schillingsfürst in Haiern. Herr Dr. Apetz in Mcuselwilz (Herzoglhum Altenburg). Dr. Ed. Phil. Afsinufs in Leipzig. Dr. Christian Aube in Paris. Dr. Baly in London. Becker in Sarcpta. Bischoff-E hinger in Basel. - • Dr. Fr. Brauer in Wien. Emil vom Brück in Crefeld. ^ L. B u(] ue t in Paris. Dr. Egger in Wien. Eduard Frings in Ucrdingen. Prof. Fritsche in Freiberg. Dr. Gemmingcr in München. Guerin-Mcncville in Paris. Baron v. Ilarold in München. Albert Helfrich, Registratur in Beiliii. C. Hemptenmacher, Stud. med. in Berlin. W. Jan so n in London. Henry Jekel in Paris. Kade, Oberlehrer in Mcseritz. Kaden, Direcfor in Dresden. Koeppen, Kaufmann in Stendal. Küchenmeister, Wedicinalralli in Zittau. Dr. Laboulbenc in Paris. Freiherr J. v. Lei Ihn er in Wien. IMulsant in Lyon. - Prof. Nick er 1 in Prag. Ferd. Nitzc, Partikulicr in Dresden. Paul, ftlaler in Stralsund. - Guy-Philipps, Oflicicr in der Grenadier Guards in London. W. W. Saundcrs in London. - v. Schlichen, Kittergutsbesitzer auf Niederfriedersdorf. Dr. W. Schneider in Breslau. V. Seltzer, Oher-Bcgicrungsralh in Posen. Dr. Sichel in Paris. Herr VV. B. Specht in Moscau. - Henri Tournier in Genf. Karl Wankel, Oberlehrer in Dresden. George Waterliouse in London. - John West wo od in Oxford. Wilde, Staatsanwalt in Zeitz. - Dr. Wecke in Breslau. Der Verein hat den Tod des Herrn Dr. Marbach in Schmie- deberg zu beklagen, welchen der Unterzeichnete im verflossenen Herbste auf der Naturforscher- Versammlung zu Bonn persönlich ken- nen und schätzen zu lernen Gelegenheit hatte; der Verewigte be- schäftigte sicli hauptsächlich mit der Erforschung der schlesischen Coieoptcrn- und Hemiptern-Fauna. Der Preis der Vereinssehrift, d. h. die Höhe des jährlichen Bei- trags für die Mitglieder, soll auch in Zukunft nicht von dem Werthe und Umfange des Gegebenen abhängig gemacht werden, wenn die Betheiligung fortfährt eine angemessen lebhafte zu sein; dagegen ist in der Versammlung vom 15. September der Beschlufs gefafst, nicht mehr, wie es bisher geschehen, von Seiten des Vereines an Nicht- initglieder Esemplaie der Vereinschriften zu dem Preise von 2 Thlrn., sondern nur zu dem Buchhändlerpreise abzugeben; derselbe bleibt auch für das nächste Jahr auf 3 Thlr. festgestellt. Im eigenen pekuniären Interesse derjenigen Entomologen, wel- che gröfsere Städte bewohnen, läge es, dem Unterzeichnelen in Zu- kunft eine Addresse anzugeben, an welche säramlliche für eine Stadt beslinniite Exemplare der Zeitschrift gesendet werden können. Für Paris ist bereits die Einrichtung gelrolVen, dafs sämmtliche Ex- emplare an den Schatzmeister der Societe Enlomologique eingesandt werden, welcher zugleich ermächtigt ist, den jährlichen Beitrag und eine angemessene Portovergütigung in Empfang zu nehmen. Für die freundliche Bereitwilligkeit mit der Herr Buquet dem Berliner Vereine entgegen gekommen ist, sei ihm hier noch einmal Dank ^''''^^' G. Kraalz, I 11 h a l t. Seite V^ereinsangelegcnlieiten i — ix Coleoptera. Monograph of the Genus Catops by Andrew Murray, bespro- chen von Dr. G. Kraatz 24—30 -Beitrag zur Käferfauna Griechenlands. Zweites Stück: Palyicornia — Staphylinidae (Slenus). Von Dr. G. Kraatz 37-67 Drittes Stück: StapJnjUnidae — Byrrhii. Von Demselben. . 123 — 148 Viertes Stück: I'arnidae — Biiprestidae. Von H. v. Kiesen- wetter 231-219 Die Gattung Alrauns Le Coute. Von Prof. Scliaum. . . . 77—78 Die schweizerischen Otiorhyuchen. Von Dr. Slierlin in Schaffhausen 250-310 Ucber Oligola apicata Er. und Verwandte. Von Dr. G. Kraatz. 350—352 Einige neue und ausgezeichnete Staphylinen - Gattungen. Von Demselhen. (Hierzu Taf. III, v.) 301-368 Kleinere 3Iilllieilungen. Von Fufs, v. Kiesen weiter, Kraatz, Schaum, Völcker 209-211 Desgleichen. Von Bach, Roger, Ticffenbach 369 — 373 Synonymische Bemerkungen von Dr. G. Kraatz und Professor Schaum 377 — 379 Diptera. Uebcr einige neue Fliegengaltungen. Vom Director Dr. Loew in Meserilz. (Hierzu Tab. I.) 101—122 Ueber die Schwinger der Diplern. Von Demselben. . . . 225—230 Bericht über die neueren Erscheinungen auf dem Gebiete der Dipterologie. Von Demselben 325 — 349 Kleinere Miltheilunsren. Von Demselben 374—376 XI Seite Hemiptera. Die Gattung Ceraleptus Costa. Von J. P. E. Frdr. Stein. (Hierzu Tab. IIF, iii ) 68-7G Neue und seltene Rhynchoten der europäischen Fauna. Von Prof. Dr. V. Bärensprung. (Hierzu Tab H) 188—208 Synonymische Bemerkungen von Prof. Dr. v. Bärensprung und A. Assmann 79—81 Hynienoptera. Beiträge zur Kenntnifs der Braconiden. Von J. F. Ruthe. (Hierzu Tab. HI, u.) 1-10 Beiträge zur Geschichte und Synonymie der Pteromalinen. Von H. Reinhard in Bautzen 11—23 Arn. Förster's Hymenopterologische Studien (H. Heft) bespro- chen von H. Reinhard in Bautzen. (Hierzu Taf. HI, i) . 311—324 Lepidoptera. Ueber die gegenwärtig herrschende Krankheit des Insekts der Seide. Von Prof. Dr. Leb er t in Zürich. (Hierzu Taf. 1-6.) 149—186 Die Raupe von Tortrix Hamana var. Diversana Hübn. Be- schrieben von Dr. Ed. Phil. Afsmufs in Leipzig. . . . 187 Lepidopterologische Mitlheilungen von J. Leder er. (Taf. 7.) 353—360 1. Ueber Psyche atra Esp. n. Ueber die Ochsenheimer'sche Gattung Notodotita. in. Ueber die europäischen Cymatophoriden. •IV. Ueber Boletobia fuliginaria L Neuere Literatur 82-97. 387-392 Zeitschriftschau 98-100. 212-222. 379-386 Anzeigen 100. 223-225 Anhang: Bericht über die Entomologen-Versammlung in Dresden und: I— XXII über die Entomologen-Versammlung in Grenoble . . . XXIII u. XXIV Erklärung der Tafeln. Kupfer-Tafeln (T — III.). Tafel I. vergl. S. 122. 11. - - 208. - III. I. a. Maxillo mit Taster von Cyrtogaster vulgaris Wlk. cT. *. - -9- c. - • - - Sphaeripalpus viridis Forst, cf. d. - - - - Pachylarthrus diinidiatus Forst. (^. (Vcrgl. S. 224.) II. a, Elasmosoma Berolinense Ruthe. h. Fülller dazu. (Vergl. S. 7.) III. a. Stark vergröfsertcs Nebenorgan des Penis von Coreus (3**. b. - - .... Ceraleptiis (^. (Vergl. S. 70.) IV. a. Panaphantiis ntomus Kiesenw. b. Einlenkungsstelle der Fühler von unten. (Vergl. S. 48 ) V. a. Pygostenus microcerus Kraatz. b. Unterseile, c. Fühler, d. Füfse. (Vergl. S. 362.) e. Glyphesthus niger Kraatz. /. Fühler. (Vergl. S. 364.) g. üinterleib von Glyphesthus rufipennis Kraatz. h. Cyrtothornx Sallci Kraatz. i. Fühler. (Vergl. S. 367.) Lilhogrnphiric Tafeln (1—7.). T.ifel 1 -6. Vergl. S. 184-186. - 7. Vergl. S. 3r>6-360. ?^ H Berliner Entomolog'ische Zeitschrift. Herausgegeben voa dem Entomologiscben Vereine in Berlin. Zweiter Jahrgang. (1858.) Ersles Vierteljahrslieft. /c,<^^' Redacteur: Dr. G. Kraatz, !?A'C,;, Berlin, 1858. In Commission der Nicolai'schen Buchhandluns. «€^'> r ±r^ Inhalt: Seite Abhandlungen. Beiträge zur Kenntnifs der Braconiden. Von J. F. Ruthe. 1 — 10 Beiträge zur Geschichte und Synonymie der Pleromalinen. Von H. Reinhard in Bautzen 11 — 23 Monograph of the Genus Catops by Andrew fliurray, besprochen von Dr. G. Kraatz 24 — 36 Beitrag zur Käferfauna Griechenlands. Zweites Stück: Pal- picornia, Silphales, Scydmaenidae , Pselaphidae, Sta- phylinidae. Von Dr. G. Kraatz 37 — 67 Die Gattung Ceraleptus Costa. Von J. P. E. Frdr. Stein. 68 — 76 Die Gattung Atranus LeConte. Von Prof. Schaum. . . 77 — 78 Synonymische Bemerkungen. Ueber Hemiptera. Von Dr. v. Bärensprnng und A. Assmann 79 — 81 Neuere Literatur. Fairmaire — Redtenbacher — Jaquelin Duval — Carus — Nördlinger — Cand^ze — Calwer — A. Menzel. . . 82—97 Zeitschriftschau 98—100 Anzeigen 100 Beiträge zur Kenntnifs der Braconiden. Von J. F. Ruthe. ▼ erschiedene Merkmale machen es möglich, dafs die Gattungen der Braconiden auf dicholomische Weise in eine ziemlich natürli- che Reihenfolge gebracht werden. Zunächst giebt der Mund hierzu zwei recht gute Kennzeichen ab: entweder greifen die Mandibeln beim Schlüsse mit ihrer Spitze fast scheerenförmig übereinander oder sie berühren sich doch gegenseitig, oder sie erreichen, auch beim festesten Schlüsse, mit ihrer meist dreizähnigen Spitze sich ge- genseitig nicht. Jene nannte Wesmael Endodontes, diese Exo- dontes. Die Exodonten zerfallen nur in wenige Gattungen, bedürfen daher fernerer Haupteintheilungen nicht. Die viel gröfsere Masse der Endodonten läfst sich abermals nach der Beschaffenheit des Mundes in zwei Abtheilungen bringen: entweder ist der Clypeus in sich zusammengezogen und bildet so nur einen schmalen Saum, womit er ein fast halbscheibenförmiges, zwischen seinem Vorder- rande und den Mandibeln unbedeckt gebliebenes Grübchen umgiebt; oder der Clypeus erreicht mit seinem Vorderrande die Mandibeln und schliefst oberhalb den Mund meist vollständig. Jene erhielten von Wesmael die Benennung Cyklosiomes. Anm. Ich habe hier gesagt: „meist vollständig", denn es giebt unter der Gattung Opius Wsm., welche nicht zu den Cyklostomen gerechnet werden kann, etwa 40 Arten, bei denen der Vorderrand des Clypeus hier freilich mehr, dort weniger von den Mandibeln absteht, also der Mund oberhalb nicht vollständig geschlossen ist; dieser unbedeckt gebliebene Raum ist aber breiter und kürzer, und läfst nicht leicht ei- nen Zweifel über Gehörigkeit aufkommen. Aus diesem Grunde möchte ich auch die Gattung Diraphus Wsm. von den Cyklostomen entfernen, und dieselbe, nach üalidays Bert. Entoinol. Zeitschr. IT. 1 2 Rulhe: Bei/rüge zur Vorgange, unter dem Namen Gnaplodon Hai. unmiltelbar auf die Gattung Opius folgen lassen. — Auch unter den Mikro- gasteren giebt es eine Art, M. labrosus m., bei welcher der Clypeus weit von den Mandibeln abzustehen scheint. Der nach Absonderung der Cyklostomen übrig bleibende grofse Rest hat entweder einen deutlich gestielten oder einen sitzen- den Hinterleib. Da zu der ersten Abiheilung die Aphidier gerech- net werden müssen, und es oft zweifelhaft bleibt, ob bei dieser oder jener Art auch der Hinterleib wirklich gestielt genannt werden kann, so habe ich es sehr zweckmäfsig gefunden, diese nicht kleine Gruppe gleich von vorn von den übrigen Braconen zu trennen, und zwar nach der von Haliday gegebenen hier folgenden Tabelle der „Ichneumonidae" in weiterem Sinne: /in 2^° iuosculans Ichneumonidaes.str. Abdominis ) f superne (rigida . Braconidae. segmentum 3""') cum 2''° \ junctura (flcxili . Aphidiadae. (^connatumj \supra subtusque . . . Agriotypidae. In der That biegen alle Aphidier den Hinterleib nicht allein beim Anstechen der Blattläuse zwischen den Beinen durch nach vorn, sondern tragen denselben auch beim Schreiten, besonders die Weibchen, mehr oder weniger abwärts gebogen, ja der flüchtige (und, wie es scheint, sehr seltene) Aphidius enervis Ns. trägt ihn beim schnellen Laufe völlig unter die Brust geschlagen, so dafs es das Ansehen hat, als eilte ein etwas gedrungener Thorax auf 6 Bei- nen davon. Nach Absonderung der Aphidier und der übrigen Bracones pe- tioliventres wird die nächste dichotomische Spaltung, will man die Areolaires Wcsmael's nicht beibehalten, etwas schwierig. Da die meisten Arten der Gattung Agathis Latr. in naher Verwandtschaft vorzüglich mit den gröfscrcn Arten der Galtung Bracon (F.) Wsm. stehen, so ist es wohl gcrathcn, dieselben und ihre nächsten Ver- wandten diesen anzuschliefsen, und also auf die Cyklostomen un- mittelbar folgen zu lassen. Hier müssen die Flügel den Grund zur Scheitelung abgeben: Die Radialzelle der Vorderflügel ist nämlich hei Agathis und bei Microdus Ns. sehr schmal, etwas weniger auf- fallend eng zwar bei Ischius Wsm., aber bei allen sehr spitz endi- gend, vollständig umgränzt und weit von der Flügelspitze entfernt mündend. Bei den zu weiterer Scheitelung noch übrig bleibenden Braconen ist die RadialzcUe viel breiter, und entweder relativ sehr Kennini/s der Braconiilen. 3 grofs und nicht weit von der Flügelspitze mündend oder doch ei- rund, auch fast dreieckig. Anm. Der dritte Theil des Radius bei Cardiochiles Ns. (dem früher hier am Orte fälschlich mit der Bezeichnung „roth- rückige Mikrogasteren" belegten Insecte) ist am Anfange knieförmig auswärts umgebrochen, viel dünner als die bei- den ersten Theile, und verschwindet an der Spitze fast ganz. Drei verschiedene und leicht aufzufassende Bildungen können noch drei Spaltungen begründen: 1) die äufsere Discoidalzelle, ob sie nämlich mit ihrer äufseren spitzen oder auch abgestutzten Ecke unmittelbar auf der Costa aufsitzt (contigua Hai. ), oder ob sie ver- mittelst eines kürzeren oder längeren Stiels mit derselben verbun- den (remota Hai.) oder unvollständig ist, indem sie ohne Abgrän- Kung in die erste Cubitalzelle übergeht; 2) die Gliederung des Hin- terleibes: ob er äufserlich nur aus zwei oder drei derben Stücken oder, häufiger noch, nur aus einem besteht, oder ob er 5 — 7 Rük- kenringe erkennen läfst. Diese beiden Scheitelungen trennen zwar sehr ähnliche Thiere von einander, nämlich die Gattung Sigalphus vonChelonus; beide können jedoch in der numerischen Reihenfolge neben einander gebracht, auch die ebenfalls nahe verwandte Gat- tung Brachistes Wsm. kann ihnen beigesellt werden; 3) endlich die Anzahl der Fühlerglieder. Es scheint ein gewagtes Werk zu sein, nach dieser Zahl einen Theil der Ichneumonen, bei welchen es als Regel angenommen werden mufs, dafs nicht allein bei Männ- chen und Weibchen, sondern auch bei den einzelnen männlichen und weiblichen Individuen einer Art die Anzahl der Fühlerglieder oft sehr verschieden ist, in Abtheilungen bringen zu wollen. Um so merkwürdiger ist es daher, dafs es unter den Braconen mit ober- halb geschlossenem Munde vier bis jetzt entdeckte Gattungen giebt, I deren einzelne Individuen, so Männchen wie Weibchen, aller zu derselben Gattung gehörenden Arten unbezweifelt dieselbe Anzahl von Fühlergliedern haben. Auch zeichnen sich diese genera noch dadurch aus, dafs der Radius ihrer Vorderflügel niemals vom Ur- sprünge aus dem Randmale bis zur Mündung in die Costa kräftig ausgezogen ist, denn er ist entweder am Anfange kräftig und ver- schwindet früher oder später bis zur Unkenntlichkeit, oder nur ein schwacher Schatten davon ist in seiner ganzen Ausdehnung eben angedeutet. Der Mittelrücken ist bei allen völlig ungetheilt. Es sind: 1) Pleiomerus Wsm., 2) Microgaster Latr.. 3) Mirax Hai. und 4) Elasmosoma n. gen. 1' 4 Ruthe: Beitrag zur Synopsis: ^20-articulatae Pleiomerus. Antennae )l8-articulatae Microgaster /,...,. , . „, (4-ajficuIati Mirax. \ 14-articuiatae, palpi maxiliares,» .. , .. t,'i '^ ^ (2-articulati Jiilasmosoma. 1. Pleiomerus Wsm. {Acaeliut Hai.) Palpi maxlllares 5-, labiales 3-articulati. Antennae 20-articu< latae, feminae apice atienualae^ scapo elongato. Oculi villosi. Oc-- cipnt concavtim, de/initum. Alae anticae sligmale rotu7idato, radivi disjuncto, abbreviato, areolis cubitalibus 2, areola discoidali externa» subsessili. Tibiae posticae subclavatae. PI. concinnus n. sp. PI. niger , antennis Jeminne medio incrassatis, mari setaceis, bask pedibusque plus minusve extense Jlavescentibus : clypeo marginei basali promimdo; palpis nigro-Juscis^ mandibulis obscnre rtifisf pleuris intermediis tenuissime punctulatis, sulculo longitudinali subruguloso^ mari obsoleto, exaratis: metalhorace subareolato fe— nuissime ruguloso-punctalo, continue arcualim declivi; terebra vixt exerta; alis albido-hyalinis apice obscurioribus, medio fascia lattu cum stigmate atro-fusca fasciola hyalina partita trajectis^ ner^- vis basalibus cum costa Jlavidis, busi squamtdisque fuscis. -— Long. H lin. 2 d", 2 $. Diese durch die Bildung des Hinterrückens und durch ihrei Gröfse ausgezeichnete schöne Art ist von Acaelius geruiauus unA fasciatus Hai. gewifs verschieden. Ich fing vor einigen Jahreat 1 Männchen und 2 Weibchen auf Gebüsch hier im Thiergarten^ und am Ende Juni dieses Jahres 1 Männchen auf einem Felde. 3. Microgaster Latr. Palpi maxillares 5-, labiales 3-arliculati. Antennae iS-artictt- latae. Oculi villosi. Occiput reliistim. Alne anticae stigmate trian-^. gulo, abscissa tertia radii obliterata , areola discoidali externa rC' mota, areolis cubitalibus 2 vel 3. Tibiae posticae apice truncatae. Die Reihe der Mikrogastercn mit 3 Cubitalzellen ist unter mei-i nen Händen bereits bis zu 36 Arten herangewacbsen, und doch sind: mir einige Haliday'sche Species, so wie der M. conipressus Wsm.! und die beiden M. Aphidum Spin, und M. auriculatus Spin, noch: unbekannt geblieben. Aufser einigen Anmerkungen möge hier einet kurze Charakteristik von 4 dahin gehörigen neuen Arten folgen. Kennini/s der Braconiden. 5 Der M. abdominalis Ns. hat einen sehr verschieden gefärbten Hinterleib, indem die rothe Färbung bald über die 3 oder nur über die 2 ersten Segmente, oder auch nur, und zwar mehr oder weni- ger, über das Grundglied sich ausdehnt, bald ganz verschwunden ist. Diese letzte Varietät ist wohl sicher der M. deprimator Wsm., denn das grofse hoch gewölbte und punktirte Schildchen, welche Auszeichnung der M. deprimator Ns. nicht hat, charakterisirt sie vor allen. Der schönste heimische Mikrogaster wurde gleichzeitig von Wesmael M. dimidiatus und von Haliday M. russatus benannt und beschrieben. Wesmael kannte nur das Männchen, Haliday aber beide Geschlechter; ist deshalb dem letzleren Autor die Priorität einzuräumen? — Meine Sammlung enthält 4 Männchen und 3 Weibchen. M. opacus n. sp. M. niger, punclulatissimus, opacus, palpis pedibusque testaceo-riißsf coxis et iingttibus nigris; scutello nitido leviter punctulalo ; meta- Ihorace tenuius subreticidulo - rugnloso carimdaloque ; abdomine subovato depressOf segmentis tribus primis opacis tenuiter dense- que rugulosis, secundo duplo longiore quam tertio, ultimis laevi- lus ventreque carinalo rufescenti-luteis; ierebra rix -L abdominis longitudine ; aus infumaiis, nervis basi stigmaleque fuscis, hoc obscuriore concolore, squamulis nigris. — Long. 2 lin. 2 2« Wiewohl diese Weibchen mit dem M. rugulosus Ns., wovon nur Männchen bekannt sind, viel Uebereinstimmendes haben, so zweifle ich doch sehr, dafs sie zusammengehören mögen, denn bei diesem ist die Spitze des Hinterleibes wie der ganze Bauch schwarz. Auch der M. infumatus Hai. scheint nahe damit verwandt zu sein, ich habe mich jedoch von der Identität desselben noch nicht über- zeugen können. Ein Exemplar fing ich vor mehreren Jahren bei Freienwalde, ein anderes wurde mir von Danzig von Hrn. Brischke zugesandt. M. sticticus n. sp. M. niger, nitidiis, coactus, mesothorace pleurisque disperse forlHer punctatis; mandibulis palpisque basi nigro-ftiscis^ his apice pal- lescenlibus; pedibus iestaceo-rufis , coxis, irochanteribus (quando- que) femorum basi, poslicorum übiis apice tarsisque nigricanti- bus; metaihorace abbreviato, abrupte declivi, carinalo, fortiter sttbreticidato-rugoso ', segmentis 2 primis crasse ptmctato-rugosis; 6 Hut he: Beitrag zur ierehra Irevi vix \ abdominis longitudine; alis fumato-hyalinis,. apice fuscescenlibus^ stigmale ftisro basi diluliore, areola hamato- re/lexa. — Long. 2 lin. 1 cT, 19. Diese Art ist sicher neu, dem M. globalus Ns. zwar verwandt, aber gewifs davon verschieden. Ein Männchen fing ich hier im Thiergarlen, ein Weibchen er- hielt ich aus Danzig von Herrn iJrischlie. M. rul'icoxis n. sp. M. niger, antennis fdiformibus ^ corpore sesqui longioribtis, subtiis scapoquefusco-ferrugineis: putpis pallide teslaceis, concolorlbiis ^ ; pedibus tolis rii/is, posticoriim /'einoribtts apice tibiis dimidlo api- ■ call iarsisque nigris; facie densissinie punctuluta, cnrbonariu^^, clypeo nitida, longiuscido: mesolhorace, pleuris subsidcatis antice pectoreque confertissime punclidulis; metathorace subprodticlo, ca- rinato, riigoso; abdonüne depresso, sublineari. segmentis duobus primis substriolatorugosis, rellifuis nitidis; venire, apice excepto.. iestaceo-, alis /nmalo-fiijalinis, nervis et stigmate Jitscis, stjuamu— Us nigris, areola subaequilulcra. — Long. \^ lin. 1 cT. Es ist mir keine Art bekannt , welcher die eben beschriebene auch nur zweifelhaft als Varielät untergeordnet werden könnte. Ich fing ein d am 28. August 1856 hier in der Hasenheide unter Gebüsch. M. Ralzeburgii. M. niger, coactus, palpis pedibusqne rufo-teslaceis, coxis {ut pluri- mum) trochanleribus superis iarsistpie posiicis nigris fuscisve; antennis feminae longitudine corporis (fptandoque basi rujis) : ca- pile, mesothorace substrialo scuteltor/ue conferiim forlius rugu- loso-punctalis, hoc nitidnlo; metathorace intricatim rugoso, cari- nulato; abdominis thoruce siibbrevioris (apice feminae auguste hiantis) segmenio primo planiusculo, postice laliore, coriaceo, subcanaliculato, secundo prmctato-ruguloso : terebra haud exerta: alis fumatis, siib/asciatis, sligmate nigro-Jiisco basi paltido, squa- mulis nifis. — Long. 2 — 2| lin. 5 (^, 4 $. M. Sptnolae RatzL. Iclineum. d. Forstins. III. p. 59. Von dem M. poslicus Ns. habe ich bei Berlin 2 Männchen und 1 Weibchen gefangen M. margincllus Wsm. raufs ihm als Syno- nym untergeordnet werden; M. marginatus Ns. ist davon wesent- lich verschieden. Kenntnijs der Braconiden. T 3. Mirax Hai. Palpi maxillares 4-, labiales 3-ariiculati. Antennae \i-articu- latae. OcciptU rettisum; Vertex latus. Oculi glabri. Abdomen breve subsessile. Alae anticae areolis cubitalibus duabus, nervo re- currente apice primae inserto, radio obliteraio. M. Sparta Hai. Entom. Magaz. H. p. 230 et 467. Long. |lln. 2$. Die Fühler sind fadenförmig, fast so lang wie der Körper; das- erste Geifselglied ist länger als die beiden Grundglieder zusammen. Der Kopf ist heller oder dunkler rötliHch, der übrige Körper schwarzbraun, nur die beiden ersten Hinterleibs-Segmente sind gelb- lich. Die Beine sind gelblich; die Flügel fast glashell, das fast dreieckige Randmahl ist sehr grofs und wie das Grundgeäder hell- braun; der Radius ist fast ganz verschwunden und entspringt fast isolirt aus dem Stigma, auch von dem gröfsten Theile des Cubitus ist nur ein Schatten angedeutet. Der Bohrer ragt nur etwas über die Spitze des Hinterleibes vor. Diesen kleinen merkwürdigen Braconiden habe ich in der Um- gegend Berlins noch nicht aufgefunden; ich erhielt ihn aus Bautzen von den Herren Reinhard und v. Kiesenwetter. . 4» dasmosoma n. gen. Palpi maxillares 2-, labiales exarticulati. Antennae li-articu- taiae, scapo abbreviato. Oculi glabri. Occiptit planum; Vertex an- gustum. Alae anticae areolis cubitalibus tribus, mutabilibus ; radia apice evanido. Abdomen depressum. Terebra occtdta. E. Berolinense n. sp. E. niger, palpis brevissimis pedibusque iestaceis plus minusve in- fuscatis; antennis porreclis, setaceö-subtdatis, thoracis cum capite vix longitudine^ mesothorace., sctitello, primo abdominis depressi subligulati segmento basi ascendente et tenuius secundo tertioque granidato-punctatis subopacis; metathorace tenue reticidato-rugu- loso, postice iruncato; terebra plane occulta; alis albido hyalinis, Costa apicem versus incrassata stigmateque Jtiscis; tibiis posticis calcaribus elongatis. — Long. 1 — 1^ lin. 5 d^, 5 $. Einer der sonderbarsten mir bekannten Braconen. Mit keinem steht er in naher Verwandtschaft, was Fühler- und Tasterbildung anbetrifft und hinsichts seines Flügelgeäders sogar ganz allein (*); der schmale Scheitel und die Einrichtung des Mitlelrückens nähern ihn einigermafsen den Mikrogasteren. Der Kopf ist quer, so breit wie (*) S. die Note am Schlufs. 8 Ruthe: Beitrag xur der Thorax, hiutcn fast ganz flach und undeutlich gerunzelt, vorn gewölbt; die beiden hintern etwas grofsen Ocellen so wie der Aus- senrand der Augen stehen dicht am Abhänge des Hinterkopfes; die Stirn ist fast flach, kurz, sehr fein in die Quere gerunzelt; das Ge- sicht fast von doppelter Länge der Stirn, gewölbt, chagrinirt und sehr fein quergerunzelt, malt; der Clypeus ist kurz, in der Mitte nicht abgesetzt, je seitwärts mit dem gewöhnlichen runden Grüb- chen bezeichnet, von den Maiidibeln etwas abstehend; die Lefze et- was vorragend. Die Mandibcin sind vorstehend, gelblich und an der Spitze braun, zweizähnig, der untere Zahn ist abgestutzt, der obere verlängert, pfriemenförmig, gebogen. Die Maxillartaster ragen nur wenig vor, und bestehen aus 2 gleich langen, fast walzenför- migen Gliedern, sie sind gewöhnlich blafs, bisweilen aber auch schwach gebräunt; die Lippentasler sind kaum vorragend. Die Füh- ler haben nicht ganz die Länge des Vorderkörpers, sie sind starr, nur wenig abwärts gebogen, fast pfriemenförmig, deutlich nur 14-glie- drig: die beiden Grundglieder sind klein, beide zusammen nicht ganz so lang wie das erste Geifselglied und dünner als dasselbe; die 12 Geifselglieder werden nach der Spitze hin allmälig etwas dünner, und nur wenig merklich kürzer, das Endglied ist an der Spitze ab- gestutzt. Die Augen sind länglichrund, vorstehend, kahl. Der Pro- thorax ist oberhalb nicht zu erblicken; der Rücken des Mesothorax vorn hochgewölbt, vor dem Schildchen fast flach, überall ohne Spur von eingedrückten Linien, fein chagrinirt, malt; Flanken und Brust sind etwas glänzend und nur wenig tief punktirt, die Scheidelinie des Brustbeins ist sehr fein und nur wenig deutlich cancellirt. Das Schildchen ist fast dreieckig, wenig gewölbt, chagrinirt, matt, die Querfurche vor demselben eng, etwas gebogen ; das sogenannte Hin- terschildchen steht nur als erhabene Linie wie ein scharfer Keil vor. Der kurze Metalhorax ist fast walzenförmig, hinten sehr steil abschüssig, fast senkrecht abgestutzt und mit etwas scharfen Rän- dern umgeben, überall fein netzartig gerunzelt und etwas glänzend. Der Hinterleib ist wenig kürzer als der Vorderkörper, aber viel schmäler, sehr flach, fast bandförmig: das erste Segment ist chagri- nirt, an der Grundhälfte aufsteigend, nach der Basis hin verschmä- lert, die Hinferhälfte ist quer viereckig, fast flach, ihre Ränder ste- hen etwas vor, der Hinlerraud ist etwas einwärts gebogen und glänzend. Die beiden folgenden (das 2te und 3te) Segmente sind fast von gleicher Gröfse, flach, gerandet, aufscrordentlich fein und dicht chagrinirt, matt, an den Seitenrändern aber, wie alle folgen- den Segmente glänzend glatt. Die Junctur ist deutlich, gerade und Kennlnifs der Braconiden. 9 (wie es scheint) etwas beweglich. Die Aflerzange der Männchen steht etwas vor; diejenigen Exemplare, welche dergleichen nicht zeigen, aber auch keine Spur eines Bohrers, halle ich für weibliche. Die Flügel sind weifslich glasartig, etwas über den Hinterleib hin- ausragend: die Costa mit dem Subcostalnervcn verbunden ist all- niälig stark verbreitert und wie das ziemlich grofse, breileininde Stigma dunkelbraun, das übrige Geäder ist bald fast ungefärbt, bald etwas gebräunt; der Radius verschwindet nach dem Ende hin im- mer fast ganz, die Radialzelle ist schmal lanzetllich, und überhaupt der Bildung wie bei Microdus und Agalhis nicht unähnlich, biswei- len durch eine Querscheidewand getheilt, also doppelt. Cubital- zellen sind drei vorhanden, die beiden ersten klein, ihre innere Um- gränzung ist, wie der Cubitus, meist nur schwach angedeutet, bis- weilen auch ganz unscheinbar; der oft undeutliche rücklaufende Nerv mündet in die erste Cubitalzelle; die äufsere Discoidalzelle ist vcrhältnifsmäfsig klein, fünfeckig, ziemlich lang gestielt; die Fortsetzung des zweiten Brachialnervens ist einwärts umgeknickt und daher der Grund der inneren Discoidalzelle rückwärts gerich- tet, woher es kommt, dafs dieselbe am Grunde sehr verlängert und zugespitzt, und von doppelter Länge der äufseren Zelle ist. Die Beine sind etwas kurz und ziemlich stark, der Männchen mehr oder weniger, bisweilen auch fast ganz schwarzbraun, der Weibchen scherbengelb und auf Coxen und Schenkeln mehr oder weniger ins Pechfarbige ziehend; die Sporen der Hinterschienen sind nur we- nig kürzer als der Metatarsus. Ich fing an einer Stelle unter Fichten hier in der Hasenheide über ein Dutzend Exemplare, eins auch im Brieselanger Forste; eins erhielt ich aus Glogau von dem Herrn Professor Zeller. Eine Abbildung des Elasmosoma Berolinense wird auf Tafel I. dieses Heftes gegeben werden. (*) Kürzlich erhielt ich von dem Herrn Professor Schenck einen bei Formica rufa und congerens schmarotzenden Braconiden, dessen Fiügelgeäder auf dieselbe Weise verzweigt, dessen gesaramle Körperbildung aber wesentlich verschieden ist. Ich glaube die Vermuthung aussprechen zu dürfen, dafs mein Elasmosoma auch irgend eine Ameisenart schmarotzend besucht. Beiträge zur Geschichte und Synonymie der PteromaHnen. Von H. Reinhard, Medicinalrath in Bautzen. (Schlufs.) Eui 31. JLiupelnius urozonus Dalm. Sjnon. maris: Macroneura maculipes $ Walker, Eni. Mag. IV. 353. Pteromalus Cordairii Ratzeb,, lehn, der Forstins. I. 205. II. 191. Pteromalus Dufourii Ratzeb., Iclin. d. Forstins. II. 192. Synon. fem.: Eupclmus urozonus Dalm a^n, Act. Holm. 1820. — Nees, Mon. Hyra. II. 74. — Walker, Ent. Mag. IV. 361. Eupehnus azureus Ratzeb., lehn, der Forstins. I. 158. II. 152. III. 199. Vou den Männeben der Eupelmcn findet sich weder bei Dal- man, noch bei Walker, Försler oder Ratzeburg eine Andeutung, letzterer spricht nur bei seinem so oft gezogenen Eup. azureus die Verwunderung aus, wo die cT dieser Species sein möchten. Nur Nees erwähnt beim Eupelmus meninonius Dalm., dessen $ er nicht kennt, das cT, das er unter abgefallenem Laube gefangen habe, be- schreibt aber nur die Farben, ohne etwas über die Körpcrbildung zu sagen. Da ich die beiden Arten : Eupelm. Geeri und urozonus ebenfalls seit mehreren Jahren wiederholt aus verschiedenen Gallen in grofscr Zahl erzogen habe, glaube ich nun sicher zu sein, dafs die von mir bczcichnelcn Thiere die cT derselben sind. Abgesehen von dem Bohrer fehlen ihnen freilich die für die Gattung Eupelmus als besonders charakteristisch geltenden Merkmale, die stark gewölb- ten und ungetheilten Pleuralschilder, das so ganz merkwürdige Ge- lenk zwischen Mittelrücken und Schildchen, der verschwindend kurze Metalhorax und die verdickten und gedornten Mitleltarsen. Dagegen stimmen sie in vielen andern Beziehungen mit dem Weib- chen überein, namentlich findet sich in beiden Geschlechtern der ßeinhard: über Pteromalinen. 11 ziemlich kurze, den Scheitel kaum erreichende Fühlerscliaft und die vom Anfang bis zum Ende hin allmälig dicker werdende, und bei Eupelmus Geeri cT deutlicher als bei dem Eup. urozonus cT moni- liforme Geifsel; das Köpfeben der letzteren erscbeint bei beiden Ar- ten und bei beiden Geschlechtern nach dem Tode zusammenge- drückt und schief abgestulzt oder eingedrückt. Die Augen sind weniger oval, als bei den übrigen Pteromalinen, mehr kreisrund, besonders nach vorn, und nach dem Tode eingefallen. Die Hinter- seite des Kopfes ist hinter den Augen gewölbter. Die Mundlheile sind ebenfalls an beiden Geschlechtern ganz gleich, namentlich die Form der dreizähnigen Mandibeln ganz übereinstimmend; ebenso ist der Protborax gleich gebildet, grofs, nach vorn allmälig verengt, und erscheint daher der Kopf freier, und nicht an den Thorax an- gedrängt. Auch das Flügelgeäder ist gleich, namentlich der deut- lich gekrümmte Radialnerv sehr charakteristisch, letzterer ist nur bei Eup. urozonus cT etwas länger, nämlich fast halb so lang als der Doppelnerv beim 9, wo er nur ein Drittel oder wenig darüber beträgt. An den Beinen kommt namentlich das mittlere Paar in Betracht, dieselben sind bei beiden Geschlechtern ebenso lang als die Hinterbeine, während sie bei Pleromalus z. B. auch der Länge nach in der Mitte stehen zwischen Vorder- und Hinterbeinen. Die Pleuren der Eupelmus cT sind wie die der meisten andern Ptero- malinen gebildet, die Mitteltarsen sind schlank, an den Mitteltibien aber befindet sich ein langer, dünner Dorn, der das erste Tarsal- glied noch an Länge übertrifft. Die Weibchen haben den Dorn hier zwar ebenso lang, aber weit stärker und dicker. Aufser der üebereinstimmung in den hier bezeichneten morpho- logischen Verhältnissen sind auch noch einige biologische zu erwäh- nen. Das Verhalten der cT und $ im Zwinger ist so ähnlich, dafs es mir namentlich bei kleineren Exemplaren von E. urozonus ohne Lupe nicht möglich war, das Geschlecht zu unterscheiden, obgleich ich den Eupelmus sogleich erkannte; sie machen sich besonders durch die weit vorgestreckten, lebhaft wippernden Fühler, durch die breit aufgesetzten langen Mittelbeine, das rasche Hin- und Her- laufen im Glase und ihre häufigen und weiten Sprünge bemerklich. Ferner ist es eine bekannte, bei der Zucht von Pteromalinen und Schlupfwespen überhaupt stets zu wiederholende Beobachtung, dafs die Männchen immer einen oder einige Tage früher auskommen als die Weibchen. Dasselbe findet auch hier statt, und ich konnte im- mer mit Sicherheit, wenn ich die als Eupelmus cT bezeichneten Thiere in den Zwingern erscheinen sah, daraufrechnen, dafs wenige 12 Reinhard: über Pteromalinen. Tage darauf Eupcluius 9 auskommen würden. In Copula habe ich sie allerdings noch nicht gefunden, wohl nur weil ich bisher diese Thiere immer sobald als möglich in Sicherheit brachte und tödtete. Die Gattung IMacroneura Walker geht also ein. Dafs ich übrigens die fraglichen Hymenopteren in den Beschreibungen Wal- ker's richtig erkannt hatte, wird mir auch durch einige von Förster als Macroneura macnlipcs cT 2 versendete Stücke, die ich gesehen und die mit den von mir gezogenen ganz übereinstimmten, be- stätigt. Bei Ratzeburg finde ich nur das Männchen von Eupelmus uro- zonus als Pteromalus Cordairii beschrieben, der Pteromalus Dufou- rii Rtzb. ist sicher nur eine Varietät, bei der übrigens R. selbst den langen weifsen Dorn an den Mitteltibien erwähnt. Ob viel- leicht auch Pteromalus Audouini Rtzb. und Latreillii Rtzb., von denen es heifst, dafs sie dem Pterom. Cordairii zum Verwechseln ähnlich seien, Varietäten von Eup. urozonus d^ sind, wage ich nicht zu sagen, da ich sie noch nicht aus den bei R. angegebenen Wohn- thieren erzogen habe. Dagegen ist Eupelmus azureus Rtzb. gewifs = Eup. urozonus $ Dalm. , ich finde keinen Unterschied in den Beschreibungen, und habe ihn ebenfalls in Menge aus Teras terminalis erzogen. Auch den Eupelmus bedeguaris Rtzb., von dem R. selbst sagt, dafs er dem Eup. urozonus nahe stehe, ohne jedoch ein Unterscheidungs- merkmal zu bezeichnen, möchte ich für dasselbe halten. Denn so- wohl in der Gröfse als in der Färbung gicbt es viele Varietäten. 32. Cerapterocerus mirabilis Westw. Synon. Cerapterocerus mirabilii Westwood, Loudon's Mag. Nat. Hist. VI. 495. Encyrtns mirabilii Walker, Eni. Wag. V. J14. Telegraphus viaculipennis Rtzb., lehn, der Forstins. H. 153. — Boie, Entern. Zeilg. 1857 p. 194. Ist hier ebenfalls von Herrn v. Kiesenwetter und von mir ge- fangen worden. Gezogen habe ich ihn noch nicht. 33. Myina tibialis Necs. Synon. Myina tibialis Nees, Mon. Hym. II. 191. Aphelinus Chaonia Walker, Mon. Chalc. I. 4. VN'^alker, der den Nees 'scheu Namen ebenfalls als Synonym an- führt, setzt zwar ein Fragezeichen dazu, doch wohl mit Unrecht. Dagegen erscheint es zweifelhaft, ob wirklich die vielen Varietäten, die Walker beschreibt, alle zu derselben Art gehören. Ich habe Reinhard: über Fleromalinen. 13 erst eine Art aus im Spätherbst gesammelten, von Parasiten be- wohnten Aphis papaveris gezogen; es kamen im Mai 8 Stück der Myina aus, welche alle zu den von Walker beschriebenen Varietä- ten von Aphelinus Chaonia gehören würden, noch mehr aber der Myina flavicornis Förster (Beitr. p. 45) entsprechen. Kaltenbach hat die genuine Form nach Walker aus Aphis sedi erzogen, und eine andere Art, Myina (Agonioneurus) suhflavescens Westw., hat Westwood aus der Lindenblaltlaus erhallen. In wieweit die zahl- reichen Arten, welche von Westwood, Walker, Nees, Förster, Ha- liday u. A. nun bereits aufgestellt worden sind, von ihren Varietä- ten noch weiter zu trennen, oder in weniger Arten zusammenzu- ziehen sein werden, müssen erst weitere zahlreiche Erziehungen lehren. 34. Myina abdominalis Nees. Synon. Myina ahdominaJis Nees, Mon. Hym. II. 190. Aphelinus Euthria Walker, Mon. Chalc. I. 3. Auch hier ist die Synonymie von Walker mit einem Fragezei- chen angeführt worden. 35. Coccophagus scutellaris Dalm. SynoD. Entedon scutellaris Dalm., Act. Holm. 1825 p. 365. Coccophagus pulchellus Westw., Lond. et Edinb. Phil. Mag. III. Ser. Vol. 111. p. 344. Aphelinus scutellaris Wlkr., Mon. Chalc. I. p. 6. >■ Nees hält Mon. Hym. II. p. 428 seinen Eulophus flavovarius mit dem Coccophagus scutellaris für identisch, doch ist letzteres ein ganz anderes Thier. Die Arten der Gattung Coccophagus ha- ben fünfgliedrige Tarsen und lange starke Dornen an den Mittelti- bien. Ob dagegen der Encyrtus xanthostictus Rtzb., der in den lehn, der Forstins. III. p. 188 kurz erwähnt wird, hierher gehört, ist zwar nicht unwahrscheinlich, jedoch ist zu wenig von der Art gesagt, als dafs man darüber zur Gewifsheit kommen könnte. Der Coccoph. scutellaris lebt in Schildläusen, Dalman hat ihn aus Coc- cus hordeolum an Salix cinerea, Westwood aus Coccus aceris er- zogen, mir ist er aus Coccus pruni ausgekommen. 36. Coccophagus obscurus Westw. Synon. Coccophagus obscurus Westw., Lond. et Edinb. Phil. Mag. III. Ser. Vol. in. p. 344. Aphelinus obscurus Wlkr., Mon. Chal. I. p. 6. Auch hier irrt sich jedenfalls Nees, wenn er in dem Coccoph. obscurus seinen Eulophus impcditus zu erkennen glaubt. (S. Nees, 14 Reinhard: über Pleromalinen. Mon. Ilyni. II. 42S.) — Der Coccobius nolaius Rtzb. (Iclineum. d. Forsliris. III. 196) gehört vielleicbt hierher. 37. Coccobius flavus Nees. Synon. Eu/ophus ßacus Nees, Mon. Iljm. II. 167. Aphelinus ßavtis Wlkr., Mon. Chalc. I. 8. Encyrfits pallidits Iltzb., Iclui. d. Forstins. II p. 149. Coccobius pallidus Rtzb., lehn. d. Forstins. III. p. 193. Dafs die angeführten Artnamen dasselbe Thier bezeichnen, ist unzweifelliaft. Obgleich es aber ebenfalls in Schildläusen lebt, und in vielen Punkten den Arten der Gattung Coccophagus Westvv. ähnlich ist, so ist es der Fühler wegen doch nicht in diese Galtung zu bringen, da dieselben (ohne die Radicula) bei Coccophagus acht- gliedrig, bei dieser nur sechsgliedrig sind. Näher kommt sie der Galtung Myina, welche ähnlich gebildete, 6gliedrige Fühler hat, un- terscheidet sich aber wesentlich von derselben, namentlich ist der Kopf schmaler als der Thorax, und der Hiuterleib länger als Kopf und Brust zusammen, auch ist ein geknöpfter Radialnerv deutlich vorhanden. Die Mundtheile sind bei allen drei Galtungen gleich gebildet, die Mandibeln haben am Vorderrande einen kleinen spitzen und einen sehr breiten, quer abgestutzten Zahn, die Maxillarpalpen sind zweigliedrig, die Labialpalpen eingliedrig. Der Dalman'sche Gattungsname Aphelinus ist von Dalman (Act. Holm. 1820) nur durch die Abbildung eines Fühlers und eines Flügels (Taf. 8. Fig. 55. 56.) näher bezeichnet, doch reicht dies zur Charakterisirung der Gattung nicht hin, auch bezieht Nees den von Dalman in der Tab. synopt. aufgeführten Artnaiiien, Aph. abdominalis, auf seine Myina abdominalis. Walker, der den Dalman'schen Gattungsnamen adoptirt hat, vereinigt unter demselben die Arten der Gattung Coc- cophagus, Myina, Coccobius und vielleicht noch anderer. Es ist demnach der Ratzeburg'sche Name anzunehmen. 38. Euplectrus bicolor Swed. Synon. Plerom. bicolor Swed., Act. Holm. 1795 p. 204. Euplectrus maculicentri» Weslw., Lond. et Edinb. Phil. Mag. III. Ser. 1. 2, 128. Spalangia ßavipes Boyer de Fonsc. , Annal. des scienc. na- tur. 1832, Juill. p. 299. Elachestus albiventris Nees, Mon. Hym. II. p. 151. — Spi- nol.t. Ann. du Mus. XVII. p. 151 (nach Nees). Eulophns bicolor Wlkr.. Mon. Chalc. I. 173. Jedenfalls hat Walker mit vollem Rechte den alten Swederus- schen Artnamen wieder aufgenommen. Die Beschreibung stimmt Reinhard: über Pleromalinen. 15 sehr gut mit dem Thiere überein, und die langen Dornen an den Hintertibicn, die Swed. nicht übersehen hat, lassen keinen Zweifel übrig. Sie sind so ungewöhnlich unter den Pleromalinen, dafs sie in Verbindung mit den andern abweichenden Merkmalen in der Kör- perbildung und namentlich der Sculptur die Gründung der West- wood'schen Gattung für dieses Thier vollständig rechtfertigen. 39. Elasmus flabellatus Boyer de Fonsc. Synon. Eulophus flahellafus Boy er de F., Annal. d. sc. natur. 1832. Juill. p. 298. Elasmus flabellatus Westw., Lond. et Edinb. Pliil. Mag. III. Ser. Nov. 1833. p. 343. Aneure scutellaris Nees, Mon. FTyra. II. 195. Aneure rhipicerus Förster, Beitr. p. 4.5. — Ratzeburg, Icbn. d. Forstins. III. 1S6. Nees beschreibt das Weibchen, Förster das Männchen dieser merkwürdig gebildeten Art. Die cT haben den Hinterleib ganz schwarz, bei den Weibchen ist das zweite Segment mehr oder we- niger roth, wie Ratzeburg angiebt. Ich habe es ebenfalls aus klei- nen Mikrogastertönnchen, welche ich Ende September an Spartium .scoparium fand, erzogen, es kamen Mitte Juni 2 cT und 13 9 aus. Letztere waren aber ganz wie die Männchen gefärbt, und hatten nicht die geringste Spur von Roth am Hinlerleibe. Bei Westwood heifst es: Metathorax utrinque ad lafera in laminam magnam con- cavam postice productus. Diese Platten sind aber, wie eine ge- nauere Zergliederung lehrt, die enorm vergröfserten und zu runden flachen Scheiben ausgebreiteten Hinterhüflen. Ihr Durchmesser kommt fast der ganzen Länge der Schenkel gleich. 40. Eulophus Eneugamus Wlkr. Synon. Eulophus Eneugamus Wlkr., Mon. Chalc. I. 160. Entedon laticornis Rtzb., Iclin. d. Forstins. II. 163. Es ist mir sehr wahrscheinlich, dafs Nees bei Beschreibung sei- nes Eulophus sericeicornis (Mon. Hym. H. 168) dasselbe Thier vor sich gehabt hat, aber nur das Männchen, und nicht, wie er glaubt, beide Geschlechter. Sollte diese Vermuthung richtig sein, so würde dem Nees'schen Namen die Priorität gehören. 41. Cirrospilus vittatus Wlkr. Synon. Cirrospilus vittatus Wlkr., Ann. nat. bist. 1838 I. p. 308. Eulophus lineatus Förster, Beitr. p. 41. Entedon lineatus Rtzb., Icbn. d. Forstins. III. p. 209. Ich habe das zierliche Thierchen in ziemlich grofser Anzahl aus im Spätherbst gesammelten Birkenblällern erzogen, in denen die Lar^ 16 Reinhard.' über PieromaUnen. ven von Rhamphus flavicornis lebten. Einzeln ist es mir auch aus Weidenrosen und den ähnlich gebildeten Blatlschöpfen von Cratae- gus ausgekommen. Das Männchen, das von den citirten Autoren nicht beschrieben wird, gleicht dem Weibchen im Colorit fast ganz, nur ist der Kopf mit den Fühlern rein gelb, und von den Hinter- leibsstriemen bleibt nur auf dem ersten, und bisveeilen noch auf dem vierten Segmente ein schwarzes Fleckchen. Die Abweichung in der Körperbildung ist die gewöhnliche in dieser Gattung, die Fühler et- was länger und schlanker, der Hinterleib oblong. 42. Cirrospilus Thasus Wlkr. Synon. Cirrospilus Thasus Wlkr., Ann. nat. bist. 1838 I. 309. Eulophus arcuatus Förster, Beitr. p. 41. Entedon arcuatus Rtzb., Iclin. d. Forstins. II. 163. III. 208. Man erhält diese Art häufig aus verschiedenen Blattminircrn. 43. Tetrastichus flavovarius Nees. Sjnon. Eulophus flavovarius Nees, Mon. Hym. II. p. 164. Cirrospilus Armaeus Wlkr., Ann. nat. bist. 1839. II. 200. Entedon flavovarius Rtzb., lehn. d. Forstins. II. 164. Dafs der Nees'sche und Walker'sche Name dasselbe Thicr be- zeichnen, bemerkt Walker selbst in den Annal. of natural history 1848, Septbr. pag. 218. Es gehört aber zur Gattung Tetrastichus Halid. 44. Trichogramma simplex Ratzeburg. Synon. Ophioneurus simplex Rtzb., lehn. d. Forstins. III. 197. 248. Das kleine Thierchen, dessen interessante Erziehung durch Hrn. Reissig von Ratzeburg mitgetheilt wird, und das ich ebenfalls in Mehrzahl nach beiden Geschlechtern aus den EichenblatlroUen von Attelabus curculionoides erhalten habe, gehört zur Wcstwood'schen Gattung Trichogramma. Die hier erzogene Art finde ich von West- wood, Walker oder Haliday nicht beschrieben, sie behält also den Ratzeburg'schen Namen. Dagegen mufs der Gattungsname fallen. 45. Chaetostricha signata Rtzb. Synon. Ophioneurus signatus Rtzb., lehn. d. Forstins. III. 197. Auch diese zweite Art der Ratzeburg'schen Gattung Ophioneu- rus, die Herr Reissig aus den Rollen von Rhynchites betulae zuerst gezogen, und ich ebenfalls in grofscr Zahl daraus erhalten habe, ge- hört zu den Trichogramminen, und zwar zur Gattung Chaetostricha Haliday, welche durch die in Reihen geordneten Härchen auf den Flügeln mit Trichogramma übereinstimmt, sich aber dadurch unter- scheidet, dafs der Flügelnerv nicht in einem Bogen den Rand nur Reinhard: über Pteromallnen. 17 berührf, sondern eine Strecke weit an demselben hinläuft, ehe er den Radialnerv abgiebt. (S. Ann. natur. bist. 1851, März, p. 212.) Auch in Bezug auf die TasterbiJdung finde ich einige Verschiedenheit, in- dem hier an den zweigliedrigen Kiefertastern das erste Glied drei- bis viermal länger ist als das zweite, während bei der vorhergenann- len beide Glieder gleich lang sind. Nachtrag. Seitdem das Manuscript des vorstehenden Artikels der Redac- tion d. Ztschr. zugesandt worden war, hat mir die Untersuchung von Pteromalinen noch zu einer Anzahl anderer synonymischer Be- merkungen Aulafs gegeben, von denen ich einige hier folgen lasse. Die von Walker bearbeitete List of Chalcidites in the CoUec- iion of the brit. Museum 1846 und 1848, mit der ich seitdem eben- falls bekannt geworden bin, enthält bei .einer nicht geringen Zahl von Arten die Synonyme, doch sind dieselben keineswegs ohne wei- ter^ Nachprüfung als richtig anzunehmen, wie z. B. schon beweist, dafs Eulophus flavovarius Nees einmal als synonym mit Coccopha- gus scutellaris, das andremal mit Cirrospilus Thasus angegeben wird, während er doch mit Tetrastichus Armaeus Wlkr. zusammenfällt. Ebenso wird Cirrospilus Acesius Wlkr. sowohl mit Elachestus ru- fescens Rossi zusammengestellt, als auch wenige Seiten weiter nochmals als Tetrastichus Acesius Wlkr. aufgeführt. Dergleichen Irrthümer lassen sich aber leicht eine ganze Reihe angeben, und na- mentlich scheint Walker bei Deutung der Nees'schen Beschreibun- gen häufig fehlgegriffen zu haben. Von gröfserer Zuverlässigkeit sind vielleicht die synonymischen Angaben, in denen er die von ihm beschriebenen Callimome - Arten mit den von Boheman be- schriebenen vergleicht, da ihm hier wenigstens schwedische (ob von Boheman selbst bestimmte?) Exemplare vorgelegen haben. 46. Panstenon Oxylus Wlkr. Syiion. Miscogaster Oxylus Wlkr., Mon. Clialc. I. 19ß Pteromalu» omissus Förter, Beitr. 30, 47. Sphegigaster flavicornis Wlkr. Synon. Merismus flavicornis Wlkr., Ent. M. I. 377. Chrysolampus coronatus Förster, Beitr. 35. 48. Micromelus pyrrhogaster Wlkr. Synon. Micromelus pyrrhogaster Wlkr., Ent. Mag. I. AQ'y Pteromalus mutilus Förster, Beilr. 27. Bcrl. Eiitoniol. Zeitschr. II. 2 18 Reinhard: über Pleromnlinen. 49. Micromelus rufomaculalus Wlkr. Synon. 'Micromelus rufomaculatus Wlkr., Ent. Mag. I. 465. Pleromalus plagiatug Nees, Moti. Ilyin. 11. 115. Wenn Nees in seiner Beschreibung den Ilintericibsstiel brevem, crassum, cylindricum, subgibbosum. piincliilatiim .... decurvo mc- tathoraci arcte contiguiim nennt, so scbcint er die cigenthümlicbe rüsselförmige Verläi)geriing des Mctatborax für den Ilintericibsstiel gehalten xu liaben, was auch namentlich bei gewisser Beleuchtung leicht möglich ist. Im Uebrigen slimnit die sehr ausführliche Be- schreibung Necs's so genau mit den) Walkcr'schen Micr. rufomacu- latus, dafs sie für zusammengehörig gehallen werden müssen. Nees nennt auch als synonym die Callilula bicolor Spin., Spinola hat aber diese Art in der Classificalion des Diplolcpaires nur als espece inedite bezeichnet, und ist mir eine spätere Beschreibung nicht be- kannt. Ebensowenig ersvähnt Nees, dafs er ein Originalexemplar von Spinola erhalten habe, wie er doch anderwärts es thut. 50. Pteromalus omnivorus Wlkr. Synon. Pterom. omnieorus Wlkr., Ent Mag. III. 205. Pterom processiotieae Rlzb., lehn. d. Forslins I. 194. Vielleicht gehört auch Pterom. sphaerogaster Förster (Beitr. 17.) hierher. Nach Walker ist er aus Puppen von Papilioniden, aus einer Acronycla und aus Euprepia Caja, nach Ratzeburg aus ver- schiedenen Spinnern (processionea , chrysorboea, auriflua und neus- tria) erzogen worden. Ich habe ihn von Herrn App.-R. Sintenis, einem hiesigen Lepidopterologen, fast in allen Sommermonaten und in grofser Zahl aus Puppen von Vanessa Alalanla , Noctua Moneta und Euprepia Caja erhalten, so dafs es schien, als wenn dieser Ple- romalus sich in den Raupenkästen des genannten Sammlers förm- lich eingenistet und von Generation zu Generalion fortgepflanzt hätte. 51. Encyrtus strohili L. Synon. Cynips Salicis strohili Linn . F;uiii. Suec. 1532. Encyrlus Silalccs Wlkr, Ent. Mag. V. 41. Encyrtus eupelinuides Klzb., lehn. d. Forslins. II. 147. So zweifelhaft in bei weitem den meisten Fällen die Deutung von Linne's Pteromalincn - Beschreibungen ist, so sicher ist sie bei der hier vorliegenden Art. Nicht nur stimmt die Beschreibung aufs Genaueste mit den Merkmalen des hier gemeinten Thieres, sondern auch das Herkommen aus Weidenrosen überein, und die bekannte Springfähigkeit der Encyrlen bezeichnet Linne mit den Worten: Reinhard: über Pleromalinen. 19 pedibus saltat, licet figura pedum crassiore non gaudeat. Uebrigens dient auch zur Bestätigung, dafs nach Ratzcburg's ausgebreiteter Erfahrung niemals eine andere Encyrten - Art aus Weidenrosen er- zogen worden ist. Dafs der Linne'sche aus zwei Wörtern beste- hende Artname abgekürzt wurde, rechtfertigt sich wohl hinreichend, zumal man auch in andern ähnlichen Fällen, wie z. B. bei Cynips (quercus) folii L., Teras (quercus) terminalis F. in gleicher Weise verfahren ist. Höchst wahrscheinlich gehört auch der Walker'sche Name hierher, wenigstens stimmt die Art mit keiner der andern von ihm gegebenen Beschreibungen, mit dieser aber sehr gut. 52. Encyrtus flaminius Dlm. SynoB. Fncyrtus flaminius Dalra., Act. Holm. 1820. p. 340. — Nees, Mon. Hyin. II. 220. — Walker, Ent. M. V. 54. Encyrtus Eytehveinii Rtzb., lehn. d. Forslins. I. 210. Encyrtus apicalis Rtzb., ibid. II. 145. Ebenso wie von Ratzeburg ist das Thier auch von V. Audouin aus Coccinella 7-punctata und nach Walker von Caslelneau aus Ga- leruca calmariensis erzögen worden. 53. Encyrtus Zetterstedtii Westw. Synon. Encyrtus Zetterstedtii Westwood, Lond. et Ed. Phil. Mag. III. Ser. X. 63. 440. — Walker, Ent. M. V. 113. Encyrtus dendripennis Rtzb., lehn. d. Forstins. III. 189. 54. Tetracampe flavipes Frst. Synon. Pteromalus reptans Nees, Mon. Hym. II. 114. (?) Tetracampe flavipes Förster, Beitr. p. 34. Mitte Juni d. J. sammelte ich Blätter von Cirsium arvense, an deren Unterseite theils junge Larven der Cassida rubiginosa frafsen, theils auch kleine, von einer braunen Substanz bedeckte flache Eier- häufchen angeklebt waren. Letztere gehörten, wie eine spätere Un- tersuchung lehrte, ebenfalls einer Cassida, wahrscheinlich derselben Art an, obwohl die Seitendornen der kleinen, übrigens vollkommen entwickelten Lärvchen, welche ich noch in mehreren Eiern fand, nicht verästelt, sondern nur schwach querrunzlig waren, auch sich noch als weiche biegsame Fäden darstellten. Aus diesen Eiern ka- men am 8. Juni 1 cf und 3 $ von Tetracampe flavipes Frst., und am 10. noch 2 cf und 1 9. Dafs diese Pteroraalinen wirklich aus den Cassida - Eiern gekommen waren, davon überzeugte ich mich nicht nur, indem ich die Eierhülsen auffand, an denen sie, wie ge- wöhnlich, sich ein unregelmäfsig rundliches Flugloch nahe dem ei- nen Ende ausgebissen hatten, sondern auch indem ich bei weiterem 2* 20 Reinliard: über Vleromuli^en. Nacbsuclien noch ein cT aus einer solchen Hülse hervorziehen konnte. Förster beschreibt a. a. 0. nur das Männchen, in Nees' Be- schreibung glaube ich das Weibchen zu erkennen, da er aufscr den treffenden Angaben über Färbung und Gröfse auch die plica trans- versalis auf dem Isicn Hintcrleibssegmente benierkl. Nur die an- tennae breves passen nicht, da sie bei Tctr. flavipes 9 doch immer- hin reichlich so laug als der halbe Kfirpcr sind. Aus diesem Grunde, und weil ohnehiu das Originalcxeu)plar, wie Nees angiebt, nicht mehr existirt, so ist der Förster'sche Name für die vorliegende Art vorzuziehen. — Ueber die Ziisammengebörigkeit der gezogenen Männ- chen und Weibchen kann, abgeseheu von dem gleichzeitigen Aus- kriechen aus demselben Wohnorte, kein Zweifel sein, da beide Ge- schlechter in der Zahl der Fühlergliedcr, der Form der Mandibeln, den eingliedrigen Maxillar- und eingliedrigen Labialtastern, dem Flü- gelgeäder, der eigenthümlicheu Bildung des Thorax uud des ersten Hinterleibssegments ganz übereinstimmen. Ueber die systematische Stellung der Gattung Tetraeampe hat sich Förster bei Gründung derselben nicht ausgesprochen, und auch daraus, dafs er sie zwischen Pteroncoma (Plaiynoebilus Westw. ) Hud Phacostomus (Pachylarlhrus Westw.) einrcilile. läfst sich höchstens scbliclscn, dafs er sie zu den pentameren Pleromalinen rechnet. Dennoch ist aber diese Gattung gerade in systematischer Beziehung von grofsem Interesse, indem die Männchen an allen drei Fufspaarcn viergliedrige, die Weibchen ebenso fünfgliedrige Tarsen haben. Eine sorgfältige mikroskopische Untersuchung bei 30ümali- ger Vergröfserung hat mich übrigens überzeugt, dafs hier auch von einer nur rudimentäien Bildung eines oder des andern Tarsengliedes des Männchens nicht die Rede sein kann. Es können daher die Arten der Gattung Telracampe weder zu den pentameren noch zu den tetrameren Pteronialinen gcrecbnet werden, sondern müssen eine zwischen dieselben zu stellende Gruppe: AUoeomera^ bilden. Diese Verschiedenheit in der Tarscid)ildinig nach den Geschlechtern findet übrigens auch in andern Insecteiiordniingen ihr Analogon, in- dem z. B. unter den CoIco[»tern mclirorc (Gattungen der Cryptopha- giden Männchen mit hctcromeren, und Weibchen mit pentameren Tarsen haben. — Aber auch in andern Beziehungen, als durch die Tarsenbildung steht Tetracampe zwischen den pentameren und te- trameren Pteronialinen- Gattungen, und bildet einen Uebergang von den einen zu den andern, indem sie mit den erstcren dnrch die gröfsere Zahl der Füblerglieder (nämlich z\vülf, einscbliefslich der I Reinhard: Hier PteromuUnen. 21 radicula und der drei Glieder des capitulum), mit den letzteren aber durch das Flügelgeäder, namentlich den langen Ulnar- und den kur- zen Radialnerven, und durch die geringe oder vielmehr fehlende Gliederung der Taster verwandt ist. Förster beschreibt von der Galtung Tetracanipe zwei Arten, T. impressa cT $ und T. flavipes cf. Dazu kommen aber noch zwei andere Arten, welche Walker wegen der Jgliedrigen Tarsen der cT und wegen des kurzen Radialnerven zur Gattung Entedon stellte, und als Ent. Panyas cT und Ent. Temeuus cT $ (Mon. Chalc. I. p. 120 und 122) beschrieb. Haliday hat auf die beiden Walker'schen Arten seine Eulophideugaltung Epictcrus gegründet. •) SpeciGsch sind die beiden letztgenannten Arten von den Förster'schen ver- schieden, generisch sind sie aber nicht von denselben zu trennen, und daher der Ilaliday'scbe Gattungsname, als der jüngere, einzu- ziehen. Von den vier bezeichneten Arten ist mir Tetr. Panyas Wlkr. unbekannt, sie mufs aber der Beschreibung nach, abgesehen von einem geringen Gröfsenunterscbiede, der Tetr, Temenus Wlkr. aufserordcntlich ähnlich sein. Die andern drei Arten besitze ich in beiden Geschlechtern. Die Männchen derselben lassen sich durch die sehr verschiedene Fühlerbildung und zum Theil durch die Fär- bung leicht unterscheiden. Die Weibchen dagegen sind sich sehr ähnlich, doch bieten auch sie an den Fühlern gute Trennungsmerk- male, indem bei T. impressa das Wendeglied ebenso lang als das erste Geifselglied, bei T. flavipes doppelt so lang, und bei T. Te- minus halb so lang ist. 55. Elachestus rufescens Rossi. Synou. Ichneumon rufescens Rossi, Faun. etr. Mant. App, II. 113,94. Sfenoinesius pulchellus Westw, , Pliil. Mag, III, 34-3. Stenomesius maculatus Westw. , ibid. Eulophus rufescens INees, Mon. Hym. II. 261. Eulophus maculatus Walk., Mou, Chalc. I. 193. Eulophus quadrifascialus Forst., Beitr. p. 41. — Iltzb. Ich- neumouen d. Forstins. III. 204. Zum Thcil werden diese Synonyme bereits von Nees und Wal- ker gegeben. Ob der Eul. quadrifascialus Erst, wirklich auch dazu gehört, läfst sich aus der Förster'scheu Beschreibung, da sie nur die Angaben über Färbung und Gröfse des Thieres enthält, nicht mit Sicherheit sagen; dagegen ist gewifs die Art, welche Ratzeburg mit ') Transactions of ihe Entom. Sog. III. 1843. p. 295 IT. 22 Reinhard: über Pteromalinen. diesem Namen bezeichnet, mit dem EI. rufescens Rossi identisch und nur eine Varietät desselben mit ungefleckten Fliifgeln. 56, Elachestus Artaeus Wlkr. Synon. Eulophus Arlaeus Wlkr., Mon. Clialc. I. 172. Elachestus carinalus Rtzb., Iclin d. Forslins. IL 172. Walker zieht in List of Chalcid. I. auch Eulophus dimidiatus Nees als Synonym hierher, sicher aber mit Unrecht; wegen des deutlichen Hinterleibstieles hätte Nees die Art, wenn er sie gekannt hätte, gewifs unter Elachestus gestellt. Von den Arten, welche Ratzeburg zu Elachestus bringt, ist dies die einzige, welche zu der- selben, im Ilaliday'schen Sinne, gehört, die übrigen sind Entedon- Alien. 67. Cyniphoctonus gallaruni L. Synon. Ichneumon gallarum Linne, F. Saec. 1638. Eulophu» gallarum Nees, Mon. Hym. II. 170. Eulophus Euedoreschiis Wlkr., Mon. Chalc. I. 188. Entedon scianeurus Rtzb , Iclin. d. Fonslins. I. 164. Die Art kann nicht bei der Galtung Eulophus bleiben, sie weicht davon durch die deutlich getrennten Parapsiden und mehrere andere Merkmale ab. Durch die Bildung der ersteren nähert sie sich der Gattung Euderus Ilalid., jedoch trennen sie von dersel- ben die geringere Zahl der Fiihlerglieder und das Flügelgeäder. Die darauf zu gründende neue Gattung Cyniphoctonus läfst sich so cha- rakterisiren: Antennarum flagellum quinque-arliculatum. Mesotho- racis parapsides discretae, postice acute incisae. Scutellum integrum. Abdomen subscssile. Alarum nervus hunieralis iuflexus, n. recurrens brevis, radius longus, metacarpus productus. Die Mundtheile wei- chen nicht von denen der Eulophcn ab. Wie Nees und Ralzeburg habe auch ich die Art alljährlich in grofser Zahl aus den überwin- terten Gallen der Teras terminalis, aber auch aus denen von Andri- cus curvator, gezogen. 58. Entedon admirabilis Westw. Synon. Smaragdites adniirahilis Westw., Mag. Nat. Hist. VI. 35.418. Oinphale Salicis Halid. , Ent. Mag. I. 339. Entedon Salicis Wlkr., Mon. Clialc. I. 76. Eulophus tercbralor Fr st., Beitr. p. 42. 59. Entedon gemmeus Westw, Synon. Deroslenus gemmeus Westw., Mag. Nat. Iiist. VI. 495. Entedon gemmeus Wlkr., Mon. Chalc. I. 30. Elachestus cupreus Frst., Beitr. p. 39. Reinhurd: über Pleromalinen. 23 60. Cirrospilus elegantissimus West. Synon. Cirrospilus elegantissimus Westw. , Phil Mag. III Ser. I. 128. — Wlkr. Ann. nat. Iiist. I. .310. Eu/opltiis qiiadriinaculatus Frst., Beilr. p. 41. Eulophits ßavomaculatus Rtzb., lehn. d. Forstins. I. 164. Enledou punclatiis Rtzb., lehn. d. Forstins. II. 165. Walker fülirt zwar (List, of Chalc. II.) den Förster 'seben Na- men als Synonym von Cirrosp. Tbasus Wlkr. auf, docli pafst die angegebene Bescbreibung vortrefTlich auf Cirr. elegantissimus, auf Cirr. Tbasus aber nicbt. Von den Ratzeburg 'sehen Namen bezeich- net der erstere das Männchen, der zweite das Weibchen dieser Art. 61. Tetrastichus Nerio Wlkr. Synon. Cirrosp. Nerio Wlkr., Mon. Chalc. I. 295. Entedon seniinarins Rtzb, lehn. d. Forstins. III. 213. Ueberelnstimmung in der Erziehung (aus Apionlarvcn in den Hülsen von Spartiimi scoparium) und in der Besehreibung sprechen für die Identität der genannten Arten. In dem ersten Theil des Artikels Bd. I. p. 70 ff. haben sich ei- nige Druckfehler eingeschlichen, von denen die störenderen hier nebst einigen andern Berichtigungen angefügt werden mögen. S. 73 Z. 18 1. „dafs man, indem man" st. „dafs mau" Zu No. 1. Cynips agama st. C. agame Zu No. 2. Sorghohirse st. Soeghohirse Zu No. 8. Den Namen Coruna hat Walker später in Coryna umgeändert, der griechischen Schreibart entsprechend. — Ebenda 1. „nicht so häufig*' st. „nicht häufig" Zu No. 20 u. 21. Durch ein Versehen wurden Pteromalus mus- carum W4kr. und Pterom. Thessalus Wlkr. unter verschiedene Nummern gestellt. Letzterer gehört als Männcheu zu dem schon früher beschriebenen Pteroma muscarum 9' Zu No. 30. 1. „Synon. maris" st. ,, Synon." Zu No. 44 u. 45. Obgleich die beiden Ralzcburg'schen Ophio- neurus-Arten zur Abiheilung der triraeren Pteromalinen gehörten, so sind sie, wie eine genauere Betrachtung lehrt, doch von den Tricho- gramminen zu trennen, hauptsächlich der Zahl der Fühlerglieder wegen. Ophioneurus simplex Rtzb. ist mit der von Förster luden Verb. d. nalurh. Vereins d. Rheinl. Bd. VIII. beschriebenen Poro- poea SloUwerkii identisch, wie ich aus einem Förster'schen Origi- nalcxemplarc ersehe, und da der letztere Name aller ist, so mufs er den Vorzug haben. Monograpli of the geims Catops ') by Andrew Murray, besprochen von Dr. G. Kraut z. ▼ ▼ älirend eine von mir vor einigen Jahren publicirte kleinere Arbeit ^) über die Gattung Catops sicli hauptsächlich die scharfe specifische Scheidung der europäischen Arten derselben zum Zwecke gestellt hatte, enthält die vorliegende Monographie, auf mehr als 5 Bogen, eine recht dankenswerthe Zusammenstellung fast sämmilicher bisher bekanntgewordener, so wie die Beschreibungen von neun neuen Species des genannten Genus. Nur drei erst in neuester Zeit aufgestellte Arten ä), so wie der bereils früher beschriebene Catops arenarius Hampe *), mit welchem Catops imorphns pilosns Mul- sant *) von mir als identisch nachgewiesen ') ist, sind dem Ver- fasser noch unbekannt geblieben. Den Beschreibungen der meisten, demselben zugänglich gewesenen Species ist eine lithographirte Ab- bildung des Körperumrisses unmittelbar beigefügt. In der Kennt- nifs der Syuonymie der britischen Arten wird durch die sorgfältige Arbeit ein fast vollsländiger Abschlufs herbeigeführt, indem Murray Gelegenheit hatte, in Herrn Waterliouse's Sammlung von Spence bestimmte Exemplare seiner, in den Linnaean Society's Transactions 1S15 beschriebenen Arten genauer zu vergleichen. Nach Mur- ') Aus den Annais and Magazine of INatural Ilistory Juli 1856. *) Revision der europäischen Arten der Gattung Catops. Steltiner Entern. Zeitung 1852 No. XI. u. XII. ^) Catops nivalis Kraatz aus dem Kiesengebirge und C. nitidicolii» Kraatz von Paris (Fairmaire!) Stelt. Enlom. Zeitg. 1856 p. 238.; Catuiis tenuicurnis Rosenh. die Tliicre Andalus. p. 61. von Algeciras. *) Mitlheilungen des Siebenbiu'gischen Vereins für Naturwissensclial- ten 1852 p. 140. = ) Opuscules Entomologiques II. p. 12. ') Steltiner Entoraol. Zeitung 1855 p. 166. 6. Kraatz: über Murruxj's ßlonograph of Culops. 25 ray's Millheilungen sind Cholera ohlonga, ag'dis, nigricans, velox^ anisoiomoides, villosa und hrunnea Spence richtig von Ericlison ge- deutet; Ch. Leachii hl = irislis Er., Kirbyi z=: rotnndicoUis Kell- ner, JVatsonii z=z fumalus Er., IVilkinii = praecox Er.; Ch. se- ricea Sp. ist nicht mit C. picipes Fabr. Er., sondern mit C. fus- cus Panz. Er. identisch. Ch. fesiinans scheint grandicollis Er., Ch. dissitmdaior ist walirscheinlich C. morio Er., Ch. fumaia wahr- scheinlich scitnhcs Er.; Ch. Marshami ist entweder C. morio Er. oder 7iigri(a Er., CA. iristis bleibt fraglich. Nächst diesen sind auch die Stephcns'schen Catops besprochen, deren Synonymie indessen ein geringeres Interesse bietet, als die der älteren Spence'scheu Arten. Von der Gattung Catops ist nach Aube's Vorgang Catopsimor- phus ') Aube als besondere Galtung geschieden und auf Catops Frankenhaeiiseri Mannerheim ein neues Genus Catopirichus ge- gründet, welches indessen lediglich durch die auffallende Fühlerbil- dung characterisirt wird. Bevor wir zu einer kurzen Uebersicht *) über sämmtliche vom Verfasser aufgeführten Arten schreiten, scheint ein näheres Einge- hen auf die Gruppirung derselben insofern nothwendig, als die Mur- ray'sche von der Erichson'schen nicht unwesentlich abweicht; ich habe mich der letzteren früher ohne Kritik angeschlossen, weil ich sie für den Hauptzweck meiner Arbeit, der speci fischen Schei- dung, vollkommen ausreichend fand. Im gegenwärtigen Augen- blicke scheint mir weder die von Erichson noch die von Murray angenommene Reihenfolge der Arten als eine natürliche bezeichnet werden zu können. Erichson scheidet in den Käfern der Mark Brandenburg die Gattung Catops in 4 Gruppen, je nachdem das Mesosternum gekielt (Gruppe 4) oder ungekielt, das erste Fufsglied an den Mittelbeinen beim Männchen erweitert (Gruppe 2), oder bei beiden Geschlechtern ') Sprachriclitiger Catopomorplius nach Schaum (Entom. Jahresber. für 1850 p. 32). ^) Dieselbe scheint mir insofern nicbt überflüssig, als die Annais ot Nat. Hist. nur wenigen deutschen Entomologen zur Iland sein möchten und die Entom. Jahresberichte erst im Laufe von 1 — 2 Jaliren erschei- nen; die Besitzer exotischer Catops -Arten dürften sich auch eher veran- lafst fühlen dieselben Herrn Murray oder mir milzutheilen , wenn sie in den Stand gesetzt sind den Umfang des bekannten Materials genauer über- sehen zu können. 26 Kraal z: über Murrat/s cinfacli, die (icstiill des Köi()eis liinglieh, die der Fülder besoiulers schlank (Criippc I), oder beim cistcrcii eiförmig bei den lelzlcien gedrungener i.sl (firuppc 3). Diesen 4 Gruppen wurde von mir eine fünlic hinzugefügt, welche auf eine höchst ausgezeichnete Art von länglichem Körperhan mit fast spiegelblanker Oberfläche, kräf- tigen Fühlern und mit schwach gekieltem Mesosternum gegrün- det ist. Während Murray nun für die erste der von ihm angenomme- nen 3 Gruppen die von Erichson angenommenen Gränzen festhält und sie als Subgenus Choleva aullafst, sind in seiner zweiten Gruppe als Subgenus Caiops (in specie) diejenigen Arlen-Complesc zusam- meugefafst, welche von Erichson in 2 besonderen Gruppen gegen- übergestellt wurden. Die bei der Gruppirung dersclhen von Erich- son zu Grunde gelegte Verschiedenheit in der Bildung des ersten Gliedes an den mittleren Füfsen der Männchen glaubt Murray des- Laib für kein Schcidnngsmerkmal halten zu müssen, weil sich die- selbe bei habituell sehr ähnlichen Arten, wie C. nmbrinns und re- lox findet, welche somit von einander getrennt bleiben müssen. In dem von Murray angenommenen Umfange zerfällt nun das Subgenus Catops zuvörderst in 2 Unterabfheilungen, von denen die erste diejenigen Arten (sämmtlich aus der zweiten Erichson'scheu Gruppe) enthält, bei denen der Seitenrand des Halsschildes nicht eine Linie mit dem Rande der Flügeldecken bildet, während die zweite Unterabtheilung aus denjenigen Arten (aus Erichson's dritter und zum Theil aus dessen zweiter Gruppe) besteht, bei denen dies deutlich oder fast deutlich der Fall ist. Die europäischen Arten der zweiten Unterabtheilung werden wiederum in 2 Sectionen ge- theilt, deren erste die Arten (J'ianaliis Er., alpimis Gyll., brevi- collis Kr a atz, sciinlus Er., der 2ten Erichson'schen Gruppe) mit verdickten, deren zweite die mit feinen Fühlern umfafst; zur letz- tern Section gehören sämmtliche Arten der Erichson'schen dritten Gruppe mit Einschlufs von C. timbrbms und einer neuen (depres- sus M urr.). Bei seinem Bestreben, die einzelnen Arten in möglichst natür- licher Weise aneinanderzureihen, hat der Verfasser leider die Ge- stalt der Mundtheile gänzlich unberücksichtigt gelassen , deren ge- naue Untersuchung bei einer monographischen Bearbeitung einer Gattung von solchem Umfange und so wechselnden Form- und Sculptur- Verhältnissen als ein nicht unwesentliches Erfordernifs be- trachtet werden darf. Wäre die Bildung der Mundtheile von Herrn Murray ebenfalls in Betracht gezogen worden, so würde er sich j Monograph of Calops. 27 wahrscheinlich überzeugt haben, dafs die Fufsbildung der Männ- chen, im geraden Gegensatz zu der von ihm befürworteten Ansicht, selbst von Erichson noch nicht einmal diejenige Berücksichtigung gefunden hat, welche sie meines Erachtens in der natürlichen Sy- stematik hier verdient. Um diese Ansicht näher zu begründen, ge- nügt es bereits, wenn wir nur auf die Bildung eines der Haupt- theile des Mundes eingehen, nämlich auf die der Mandibeln. Nach Sturm's richtiger Beschreibung ■ ) und Abbildung sind bei Catops „die Kinnbacken hornartig, kurz dreieckig, an der Spitze gebogen und unter derselben noch mit einem Zähnchen am Innen- rande versehen". In genauer Uebereinstimmung damit stehen auch Lacordaire's Angaben *): „mandibules courtes, munies d'une dent molaire ä leur base, arquees, aigues au bout et unidenlecs avant leur sommet", welche Murray bei seiner Schilderung der Mund- theile zu Grunde gelegt hat. Diese Mandibelbildung findet sich in- dessen nur bei den Arten, welche die an Umfang reichste zweite der 4 von Erichson angenommenen Gruppen bilden. Bei Catops cisieloides Fröhlich, agilis Hl ig. und höchst wahrscheinlich den "wenigen übrigen Arten, welche bei Murray das Subgenus Choleva bilden, ist die Mandibelbildung eine wesentlich verschiedene von der von Sturm und Anderen beschriebenen; die Mandibeln sind viel schlanker, statt mit einem Zahne vor der Spitze mit noch 3 oder 4 anderen Zähnen versehen, welche, wie gewöhnlich, an der einen Mandibel schärfer als an der anderen hervortreten. Bei sämmllichen von mir untersuchten Arten der zweiten Erichson'schen Gruppe fehlt es an jeder Annäherung an die beschriebene Bildung, die Man- dibeln sind vielmehr bei allen gleich kurz, gedrungen und einfach. Bei den Arten der dritten Erichson'schen Gruppe dagegen (es wur- den velox, praecox und anisotomoides zergliedert), welche in der Fufsbildung der Männchen mit der ersten Gruppe über- einkommt, findet sich trotz des bedeutenden Gröfsenuuterschiedes der einzelnen Arten die Mandibelbildung der ersten Gruppe in voll- kommen gleicher Schärfe wieder. Wenn aber ein so leicht erkenn- bares äufseres Merkmal beständig in Verbindung mit einer bestimm- ten Bildung der Mundthcile auftritt, welche wohl unbedingt einen natürlichen Fingerzeig für die Gruj)pirung der Arten bietet, so ist dieses äufserliche Merkmal um so mehr zu berücksichtigen, je leich- ') Insecten Deutschlands XIV. p. 2. t. CCLXXII. f. D. ^) Genera des Coleoptercs II. p. 209. 28 Krunlz: üfjcr Murrarj's tcr sicli die Bildung der IMundllicilc der Beobachtung ciilzielil. Die Arteu der Ericlison'schcn driticii Gruppe müssen also noch strenger als bisher von denen der zweiten gesondert werden, gerade weil sie mit einzelneu derselben eine trügerische habituelle Aehnlichkeit zeigen. Nicht diese, sondern die Fufsbildung der Männchen mufs milliin als die natürliche Basis für die Cruppirung der Catops be- trachtet werden, und ihre consequcnte Berücksichtigung führt nun weiter dazu, die Arten der dritten Erichson'schen Gruppe nicht auf die der zweiten folgen zu lassen, sondern sie unmittelbar an d'ie erste Gruppe anzureihen. Zwar wird sich auch hier das natürliche Gefühl mancher Entomologen zuerst dagegen sträuben, beide Grup- pen den typischen Catops als eine besondere Gattung (Choleva Lati'.) gegenüberzustellen; indessen scheint mir eine solche Gegen- überstellung geradezu durch die Nothwendigkeit geboten, nachdem schärfere Gräuzen zur Unterscheidung als bisher in doppeller Rich- tung gefunden sind. Was die Vereinigung meiner 4ten und 5ten Gruppe zu der 3ten Murray'schen betriflt, so darf dieselbe ebenfalls nicht wohl als eine natürliche betrachtet werden. Die Gestalt des Mcsosternum, welches füglicher Weise von mir auch hätte umgekielt genannt werden können, da es nur am Grunde in der Mitte leicht erhaben ist, bietet allen übrigen Verschiedenheiten von den Arten der 4teu Erichson'schen Gruppe gegenüber wohl kein genügendes Moment zur Vereinigung beider zu einem natürliclien gröfsercn Ganzen. Ob auch die letztgenannte 4te Erichson'sche, bei Murray die 2te Un- lerablheilung der 3ten Gruppe, als eine eigene Gattung zu betrach- ten sei, mag in diesem Aufsalze noch unerörtert bleiben, welcher hauptsächlich dazu bestimmt ist, einen Ueberblick über den jetzigen Umfang der Gattung Catops nach Murray's ausführlicher Bearbei- tung und Anordnung derselben zu geben. Erste Gruppe (Subgenus Choleva). Europäische Arien. 1, C. aiigusiatus Fabr., var. anguslaius Kraatz, var. inier- medius Kraatz, var. cisteloides Fröhlich. Trotz der entgegenstehenden Ansicht Murray's scheint mir die speeifische Scheidung der 3 angeführten Arten eine natürliche. Den von mir angegebenen unterscheidenden Merkmalen vermag ich au- genblicklich zwar keine neuen hinzuzufügen, wohl aber die Vcr- Monograph of Calops. 29 Sicherung zu geben, dafs sie sich bei den mir später zugekomme- nen Exemplaren gerade so bewährt haben, wie bei den Stücken, von denen sie ursprünglich entnommen waren. Gegen 80 Stücke des Caiops cisleloides, ^velche Herr Dr. Morsbach bei Dortmund an einem Abende im Fluge gefangen, bewiesen sich im Bau und in der Färbung vollkommen übereinstimmend. C. ititermedhis ist mir nach wie vor in einzelnen Exemplaren aus verschiedenen Gegen- den, namentlich des nördlichen Deutschlands, zugekommen; alle stimmten in dem gedrungeneren Bau, verbunden mit hellerer Fär- bung der kürzeren Fühler und einfarbig rostfarbigen Flügeldecken überein; bei allen ist der Seitenrand des Halsschildcs breiter abge- setzt, der Hinterrand stets rolhbraun. Es sei hier noch besonders hervorgehoben, dafs weniger ausgefärbte Stücke des C. ci- steloides noch ein verhältnifsmäfs ig sehr dunkeles Hals- schild zeigen, während die Farbe der Flügeldecken schon ein lichtes Gelbbraun ist; C. intermedius ist also nicht etwa nach lichteren Stücken des C. cisleloides beschrieben. Von der auffallenden schlanken Form, deren Flügeldecken am Ende einzeln zugespitzt erscheinen, sind mir in neuerer Zeit wie- derum aus der Berliner Gegend einige Stücke zugekommen, in de- ren Auffinden Herr Maler Tieffenbach besonders glücklicli ist; da sich auch unter diesen kein einziges Männchen befindet, scheint sich meine Ansicht zu bestätigen, dafs sie die Weibchen derjenigen Art sind, welche von mir auf C. angustalus gedeutet ist. Murray will auch an männlichen Stücken des C. anguslalus die besprochene Bildung der Flügeldecken beobachtet haben, doch ist es mir frag- lich, ob er sie in der That scharf aufgefafst hat, da er dieselbe für ein Zeichen von Unreife erklärt, was gewifs nicht richtig ist. Er giebt übrigens ausdrücklich an, dafs er vom C cisleloides niemals Stücke mit solchen zugespitzten Flügeldecken gesehen habe. 2, C. spadice^ls Sturm; 1 Stück wurde von Murray in Schott- land gefunden, ein französisches ihm von Chevrolat eingesandt; das letztere scheint Fairmaire unbekannt geblieben zu ^ein, welcher den Käfer als noch nicht in Frankreich beobachtet angiebt. 3, C. humeraUs Brülle; das in Arcadicn im Juni auf Blumen gesammelte typische Exemplar wurde in Paris fast gänzlich ein Raub der Anlhrenen. Ich glaube aus der Beschreibung in dem Kä- fer mit ziemlicher Bestimmtlieit eine südeuropäische Varietät des C. cisleloides, von der ich ein aus Sicilien von Herrn Grohman mitgetheillcs Exemplar besitze, zu erkennen: bei derselben sind die 30 Kraal z: über Murray' s Wurzeln der Flügeldecken und die Seitenränder des Ilalsschildes hiiilen lebhaft rothbraun. 5, C. agilis Illig. Aufsereuropäiscbe Arten. 5, C. lateritlus Menctr.; die kurze, nach 2 von Alexandrovs- kaia slammenden Stücken entworfene Beschreibung liefse sich mei- nes Erachtens auf frische Slücke meines C.inlermedius deuten, von welchem sich bereits ein Exemplar vom Ural auf dem Berliner Mu- seum befindet. Zweite Gruppe (Subgenus Catops). Erste Unterabtheilung. Europäische Arten. 6, Cat. aciciilaris Kraatz; 7, C. fuscus Panz. ; 8, C. meri- (lionalis Aube; 9, C. picipes Fabr.; 10, C. nigricans Spence, var. longipennis Chaudoir, var. /tdigitiosus I!,r.; 11, C. coracinus Kellner; 12, C. morio Fabr.; 13, C. nigrita Er.; 14, C. tristis Panz., var. abdominalis Rosenh., var. longidus Kellner, var. monlivagus Heer, var. grandicollis Er., var. i'Olimdicoltis Kell- ner; 15, C. neglectns Kraatz; 16, C. quadraiicollis Auhe; 17, C chrysomeloides Panz. ^ In diese Gruppe gehört der bereits oben erwähnte: C. niiidicollis Kraatz, von Herrn Fairmaire bei Paris aufge- funden, hinter C. coracinus zu stellen. Es scheint mir mehr als zweifelhaft, dafs sich die Autoren des Contincnts Murray's Ansicht anschlicfsen werden, dafs C tongtdus Kellner, grandicollis Er. und rotundicollis Kellner nur als Va- rietäten des C. Iristis Panz. zu betrachten seien. C. longulus ist eine ebenso seltene als ausgezeichnete Art, von welcher mir in einer Reihe von Jahren nur wenige Stücke zu Ge- sicht gekommen sind; daher wäre es wohl möglich, dafs die von Murray auf diese Species bezogenen schottischen und englischen Exemplare in der That nur Varietäten des C. iristis, nicht aber der ächte C. longuhts gewesen sind. C. gtandicollis nahm der gewissenhafte Erichson nicht Anstand, nach nur einem einzelnen männlichen Exemplare aufzustellen. Der Käfer zeichnet sich besonders durch gedrungene, breite Gestalt und kurze Fühler aus, und ist in neuerer Zeit von verschiedenen Ento- mologen, ich nenne nur Herrn Hofsfaatssekretair Grimm in Berlin Monograph of Calops. 31 und Herrn Scheffler in Wien in Mehrzahl aufgefnnden. Es darf wohl nur als ein merkwürdiger Zufall beirachfet werden, dafs Herrn Murray stets männliche Slückc des C. grandicolUs zu Gesicht ge- kommen sind, ein Umstand, welcher ihn geneigt machte, in dieser Art die typische Form des Männchen von C. trislis zu erkennen. In meiner Sammlung sind gerade die weiblichen Slücke vom C gran- (licollis zahheicher vertreten und kaum weniger characteristisch vom C. trislis unterschieden als die Männchen; ich sage absichtlich kaum weniger, weil die cT des C. gratidicollis sich meist durch ein be- sonders breites Halsscliild auszeichnen. Hätte Murray Gelegenheit gehabt, sein Auge an einer gröfseren Anzahl gut geschiedener Stücke beider Arien zu üben, so würden ihm die auffallenden speeifischcn Unterschiede in der Fühlerbildung kaum haben entgehen können. C. rottindicollis ist ebenso unzweifelhaft specifisch vom C. tri- slis verschieden, als die eben besprochene Art; Gestalt, Fühlerbil- dung, namentlich aber die Punkt irung des Halsschildes ist eine ganz andere, beinahe fein runzlig-gekörnelte. Auch diese Art ist in neue- rer Zelt von verschiedenen deutschen Entomologen in Mehrzahl ge- sammelt und stets genau von C. trislis geschieden worden; so von Herrn Pfarrer Scriba, von Herrn Grimm und von Herrn Kellner selbst. C. monlivagus dürfte von Murray nicht mit Unrecht auf C. trislis bezogen sein, doch bleibt die Synonymie beider immerhin noch zweifelhaft. C, qtiadraticollis ist von Murray mit Recht als gute Art be- trachtet; Herr Professor Aube war so freundlich mir ein Stück die- ses Käfers mitzulheilen, welcher am besten zwischen C. vwrio und longubis einzuschalten ist. C. neglectus ist nach Murray noch nicht in England beobachtet. Exotische Species. 18, C. celer Lucas aus Algier; über diese so wie die beiden anderen von Lucas beschriebenen Arten vermag Murray nichts Be- stimmtes anzugeben, da er dieselben nicht mit den Exemplaren sei- ner Sammlung vergleichen konnte. 19, C. fuscipesMcnitr. von Novaia Alexandrovskaia; ungenü- gend beschrieben, Murray unbekannt und von ihm fragweise in diese Gruppe gestellt. 20, C vestilus Murr., aus Ostindien; nach einem einzelnen männlichen Stücke beschrieben. 21, C. Spenciamis Kirby* von Silkha; der Vergleich des Ori- 32 Kraalz: über Mtirray's ginalcxemplares im Biilish Museum mit C. cadaveinnus (Eschh.) Rlaniicrh.* ergab die Identität beider. Ein mir von Hin. Mäkb'n aus Ilelsingfors als C. cadaverhms Eschh. mitgetheiltes, ebenfalls vonSilklia stammendes Exemplar, möchte ich mit Bestimmtheit für identisch mit C alphms Gyll. halten; indessen wird diese Art von IMurray in die zweite Unterabtheilung der Gruppe gestellt, und nicht einmal einer Aehnlichkeit zwischen beiden Erwähnung gethan. 22, C. brunnipennis Mannerh., vom Flusse Tschunuktnn auf der Halbinsel Kenai, ist Murray unbekannt geblieben ; ebenso der mit ilim zugleich aufgefundene 23, C. Itiridipennis Mannerh. 21, €. Simplex Say? Leconte; von Arcansas und New- York. 25, C. clavicornis Leconte; ein Weibchen von New- York. Zweite Unterabtheiluug. Europäische Arten. Sectio A. 26, C. fumatus Er.; 27, C alpinus Gyll.; 28, C brevicollis Kraatz; 29, C scilidus Er. Sectio B. 30, C. depressiis Murr, nach einem weiblichen Exemplare aus Chevrolat's Sammlung beschrieben, dessen Vaterland unbestimmt, muthmafslich Europa ist, 31, C. umbj'inus Er. Diese Art ist ilirer habituellen Aehnlich- keit wegen aus der Nähe der Arten entfernt worden, zu denen sie von Erichson gestellt worden; da dieselbe mit den letzteren sowohl in den Geschlcchlsuntcrschicden als in der Mandibelbilduug über- einstimmt, scheint die Form des Ilalsschildes bei der Gruppirung der Arten hier nur von untergeordnetem Werthe. Der Käfer kommt nicht in England vor. 32, C. velox Spence; 33, C. badius Sturm; 34, C. praecox T^r. 35, C. transverso-strkitus (Dejean) Murr.; nach 3 mäimlichen und einem weiblichen, aus der Dejean'schen Sammlung stammen- den, von Herrn Marquis de Laferlc Scnectere mifgetheilten Exem- plare aus Portugal beschrieben. Der Käfer ist von besonders schmaler Gestalt, l^ Linie lang, und bereits in Dcjean's Calalog unter dem von Murray beibehaltenen Namen aufgeführt. 36, C. brunneiis Sturm; 37, C. anisotomoides Spence. 3Ionograph of Caiops. 33 Exotische Arten. 38, C. margi7iicolUs Lucas, von Lucas bei Oran im Februar unter Steinen aufgefunden. 39, C. rxijipennis Lucas, aus den Thälern des Djebel Santon bei Oran. 40, C. fungicola Kolenati, aus der Provinz Elisabetbopol. Nach einem auf dem Berliner Museum befindlichen, -wenig gut er- haltenen Exemplare dürfte diese Art am passendsten zwischen C •praecox und hrunneus einzureihen sein. 41, C. pusillus Motschulsky, von Georgien; durch die hin- ten dreieckig ausgeschnittenen Flügeldecken ausgezeichnet. 42, C. pallidus Menetries von Bakon; die kurze Diagnose des Käfers läfst Murray in Zweifel, ob die Stellung in dieser Gruppe die richtige sei. 43, C. dauricus Motschulsky, aus der Mongolei; Murray un- bekannt; soll durch sein schmales Halsschild an Pieroloma erinnern. 44, C. basilaris Say von Missouri. 45, C. opacns Say von New- York und Ohio. 46, C. terminans Leconte, an der Nordseite des oberen Sees häufig. 47, C. monilis Murr., von Caracas. 48, C. spinipes Murr., von Caracas. Dritte Gruppe. Erste Unterabtheilung. Europäische Arten. 49, C. lucldus Kraatz von Dalmatien; 2 Stücke aus dem süd- östlichen Europa sandle mir Herr Dr. Frivaldsky nachträglieh zur Ansicht ein. Exotische Arten. 50, C. cjyptophagoides Mann erb. von Silkha. Eine dem C. lucidits nahe stehende Art aus Mesopotamien möge hier zur Vervollständigung der Murray'schen Arbeit beschrieben werden; es befinden sich von derselben auf dem Berliner Museum zwei von Helfer eingesandte Exemplare als C. pracnslus M. B. C. praeuslus: Oblongiis, nigro-piceus, confcrtim punclalus^ parum nilidus^ antennis, pedibus, ano elytrisque pallide leslaceis, Ins summo apice infuscalis, thorace hasi ulrinque leviter impresso. — Long, li lin. Berl. Entomol. Zeitschr. II. 3 34 Krautz: über Murray's Von der länglich - eiförmigen Gestalt des C. cisteloides, jedoch | viel kleiner und flacher, pechschwarz, durch die hlafsgelben Flügel- decken, Fiililcr und Beine sehr ausgezeichnet; der Körper ist dicht und fein pnnklirt, fein hehaart, wenig glänzend. Die Fühler sind sclilank, siimmlliche Glieder deutlich länger als breit, Glied 2 kür- zer als die einschliefsenden, 3 bis 6 an Länge schwach ahnchmend, 7 deutlich länger als 6, in der Gröfse kaum verschieden von 9; das Sie Glied ist nur halb so grofs als die einschliefsendcn, das Endglied sehr gestreckt, deutlich so lang als die beiden vorherge- henden Glieder zusammengenommen, von der Mitte ab sanft ver- schmälert. Der Kopf ist von fast dreieckiger Gestalt, kaum sicht- bar punktirt, glänzend, pechschwarz, der Mund rolhbraun. Das Ilalsschild ist etwas schmäler als die Flügeldecken, deutlich doppelt so breit als lang, von der Mitle ab nach vorn verschmälert, die Vorderecken abgerundet, die Hinferecken stumpf, der Hinterrand über dem Schildchen leicht ausgebuchtet, die Oberseile flach ge- wölbt, an der Basis unweit des Seitenrandes jederseils leicht einge- drückt, nach den Seiten zu kräftiger punktirt, daher in der Mitte weniger matt glänzend. Das Schildchcn ist ziemlich grofs, schwarz. Die Flügeldecken sind fast viermal so lang als das Ilalsschild, an der , Spitze mit mehr oder minder deutlichem, schwärzlichem Anfluge. Der Unterleib ist nur mäfsig dicht punktirt, ziemlich glänzend, die Afterspitze röthlich. Beim Männchen sind die Vorderfüfse leicht erweitert, die mitt- leren einfach. Die losere Verbindung des IJalsschildes und der Flügeldecken sind ein charakteristisches Kennzeichen für diese Art und den C. Incidus, \velchc in Zukunft wohl zu einer besonderen Gattung wer- den erhoben werden müssen; wahrscheinlich wird zu derselben auch C cryplophagoides zu rechnen sein, welcher die aufTallcndc Sculp- lur des C. lucidus zu theilen scheint. Zweite Untcrabtheilung. Europäische Arten. 51, C slrigostis Kraatz; 52, C. validus Kraatz; 53, C. seri- ceus Vahr.; 54, C. vnrlcornis Ras cnh.; 55, C. coIo7ioides Kraatz. Hierher scheint auch zu gehören der oben erwähnte C. lenuicornis Rosenh., bei Algeciras im Mai einzeln im Grase gekötschert. Monograph oj Catops. 35 Exotische Arten. 56, C. siäuralis (Motsch.) Murr.; nach einem von Mot- schulsky an Clievrolat mitgethcilten , muthraafslich aus der Mon- golei stammenden Exemplare beschrieben. 57, C. callforniciis Leconte; zu San Jose und San Diego in Califoruien häufig. 58, C. consobrinus Leconte aus Georgien. 59, C. Leconlel Murr, (slrigosus Leconte); ein Weibchen aus Südcarohna. Leconte's Artname mufste von Murray geändert ■werden, weil von mir eine unter demselben Namen beschriebene Art ein Jahr früher aufgestellt war. 60, C. oblitus Leconte; drei Stücke aus Georgien. 61, C parasilus Leconte von New- York; im März und April in Gesellschaft von Iletaerius brunnipennis in Ameisennestern ge- funden. 6'_*, C ascutelluris (!) Murr. Von Dcyrolle aus Caracas als C. aequinoclialis in litt, mifgetheilt. Der Mangel des Schildchens dürfte meines Erachtens darauf deuten, dafs der Käfer noch andere wesentliche abweichende Merkmale von der Gattung Catops besitzt. 63, C. axislralis Er. von Vandiemensland. — Den Beschreibungen der Catops-Arten reihen sich die der Gat- tungen Catoplrichiis und Calopomorphus mit je einer Art an. Die Note, in welcher Caiopomorphns dalmailnus in. von mir als frag- liche Varietät des Catopomorpfms orienialis erwähnt ist, scheint Herr Murray übersehen zu haben ; ich bin jetzt mehr als früher ge- neigt den Käfer für eine eigene Art zu halten. Darauf folgt noch eine Aufiählung der Catops-Arten der De- jean'schen Sammlung, welche Herr Murray vom Marquis de La- fertc-vSenecterc mit der ge%vohntcn Liberalität zur Ansicht erhielt. Den Schlufs der Arbeit bildet eine dichotomolische Ueber- sichtstabelle über die europäischen Catops; nach Murray 's Zälilung sind es «39, mit Ausschlufs der fünf Arten, welche von mir oben als gute Species angesprochen sind; rechnen wir diese und die 3 Arten, welche noch nicht in der Murray'schen Arbeit aufgenommen sind, hinzu, so steigert sich die Zahl auf 47. Dagegen erscheint die Summe der sämmtlichcn bis jetzt bekannt gewordenen exoti- schen Arten, ungcfäbr 30, gering. Unter diesen sind die nordame- rikanischen die bei weitem zahlreichsten; die Zahl der mit gekiel- tem Mesosternum überwiegt bei ihnen die der europäischen. 3* 36 Kraal z: über Murrat/s Moiiograph of Catops. Die nach beendigtem Drucke dieses Aufsatzes von Hrn. v. Kie- Bcnwctler eingesandle Beschreibung einer sehr ausgezeichneten neuen Catops-Art dürfte hier am besten Platz finden. Calops nivicola Ksw. : Ovaltis , srihdepressus , sxibliliter pubescens^ nigro-piceus, clylris örmineis upice iiifuscaiis, anlennis elongalis subcompressis pedibusque ferrugineis. — Long. 1^ lin. Mas.: tarsorum anticorum arliculis Iribus primis dilatatis, tarsis reliquis simplicibus. Fcmina: tarsis omnibus simplicibus. Sehr flach aber gleichmäfsig gcvTÖlbt, von länglich rundem, nach hinten wenig verschmälertem Umrisse, ziemlich fein und dünn greis behaart. Der Kopf mäfsig glänzend, grofs, niedergebogen, fein punktirt. Die Fühler lang und ziemlich dünn, nach der Spitze zu mäfsig verdickt und deutlich zusammengedrückt, roslroth, das 8te Glied merklich kleiner als die übrigen, das letzte beim Männchen doppelt so grofs, beim Weibchen um die Hälfte länger als das vor- hergehende. Das Hals schmälert, an den Seit( rand gerade abgeschnit oder dunkelbraun, fein punktirt und behaart. Das Scbildchen drei- eckig, schwarz, punktirt. Die Flügeldecken an der Basis von der Breite des Halsschildes, oder schmäler als dasselbe, die Seiten we- nig gerundet und daher in der Mitte nicht bauchig erweitert; sie sind dicht und mäfsig stark punktirt, mit Spuren eingedrückter Längsstreifen, fein und ziemlich dicht greis behaart. Die Unterseite ist schwarz, der umgeschlagene Rand der Flügeldecken und die Beine mit Ausnahme der Schenkel roslroth. Einige Exemplare im Mai auf den liöchsten Punkten des Par- nesgebirgcs bei Athen unter Steinen am Schnee gesammelt. Dieser Käfer steht in offenbarer Verwandtschaft mit Catopo- morphus. Die Farbenvertheilung, die flache Form, der eiförmige Umrifs stimmen ühcrcin, auch die seitlich zusammengedrückten Füh- ler und das lange letzte Glied derselben. Allein die schlanke Form der Fühler, im Gegensätze zu der keulenförmigen Verdickung der- selben bei Catopomorphus, weisen den hier beschriebenen Käfer zu der eigentlichen Gattung Calops, wo er als Typus einer besonderen Gruppe anzusehen ist, der folgende Merkmale zukommen: Mesoslernum gekielt, Füfse lang und dünn. Vorderfüfse beim cT erweitert, beim 2 einfach. Die übrigen Füfse bei beiden Ge- schlechtern einfach. Eiförmig, sehr flach gewölbt, (v. Ksw.) m vveiuciien um uic iiaiite langer ais uas vor- ilsschild viel breiter als lang, nach vorn ver- J eiten stark gerundet, der Vorder- und Hinter- 1 litten, alle Ecken abgerundet; es ist schwarz ^ Beitrag zur Käferfauna Griechenlands. Zweites Stück: Palpicorniaf Silphales, Scydmaenidae, Pselaphidae , Staphyl'midae von Dr. G. Kraut X. u. eher die vorliegende Zusammenstellung griechischer Käferarten aus den angegebenen Familien bleibt mir nach dem von Schaum im ersten Jahrgange dieser Zeitschrift einleitend Angeführten nur Weniges zu bemerken übrig. Was namentlich die Staphylinen an- betrillt, so ist das gegenwärtige Verzeichnifs, den Angaben von Brülle, Lucas, Reiche und Saulcy gegenüber, zwar reicii zu nen- nen, indessen vielfacher Vermehrung nothwendig bedürftig, um ein der Schau m'schen Uebersicht der griechischen Carabicinen- Fauna analoges Bild zu geben. Obwohl sich Zehe kaum mit geringerer Vorliebe dem Staphylinen-Fange gewidmet als v. Kiesenwetter, ist dem letzteren das Glück, vorzüglich aber wohl die Jahreszeit, ent- schieden günstiger gewesen. Eine ausführliche Vergleichung der unten angeführten Staphylinen mit den aus anderen Küstenländern des miltelländisclien Meeres würde jetzt verfrüht erscheinen; her- vorgehoben mag indessen werden, dafs von den sechs von Reiche und Saulcy angeführten neuen Arten aus Syrien vier auch in Grie- chenland einheimisch sind, darunter namentlich Platyprosopus Hie- richonlicus, welcher auf Syra aufgefunden ist. Von den Beschreibungen der neuen Arten wurden mir mehrere (nebst den Typen) von Herrn v. Kiesenwettcr eingesandt und un- verändert angenommen; am Schlüsse dieser ist der Autorname stets noch einmal angegeben. Da unter ihnen die der Staphylinen sämmtlich lateinisch abgefafst sind, ist ein Gleiches von mir bei den neuen Arten, die hier aufzustellen waren, geschehen. Zur Erleich- , terung der Bestimmung und der kritischen Vergleichung einer An- 38 Kraaiz: Beitrag zur zahl von den angeführlen Species sind die Diagnosen der Autoren aus den weniger leiclit zugänglichen Schriften wiederholt. Die meisten der hcsprochenen Arten haben mir zur Ansicht vorgelegen, die aus BruUe, Guerin, Ueiche citirten natürlich ausge- nommen. Sämmfliche hier und da zerstreute Angaben über das Vorkommen von Käfern in Griechenland zu sammeln ist der Zweck des Aufsalzes nicht; es wird indessen mir sowohl als meinen Mit- arbeitern jeder Beilrag zu späteren Supplementen sehr willkom- men sein. Fam. PALPICORNIA Latr. Trib. Hydrophilidae Lac. llyclrophihis picens Fabr. — Nach Brülle einmal Ende Juni unweit des Ufers des laconischen Meerbusens in stehendem Wasser aufgefunden. Trib. Hydrobiidae Lac. Hydrobius oblongus Herbst. — Ein Stück von Nauplia (v. Kiesenwetter). ^ Ilydrob. yuscipes Linne. — Bei Nauplia häufig (v. Kiesen- wetter). Uydrob, arcadius Brülle (Exp. de Mor. III. 164. 265.) ist durch folgende Diagnose charaklcrisirt : Ilydrophilus Arcadius: Gibbus, punclatus, supra obscure aeneus, jjalpis et ante7inis testaceis^ anteiiuarum clava nigricante^ elylris punctatoslrialis, corpore stdjfus Jiigricaute, pedibus J'errugi- neis. — Long. 6j mill. Offenbar beruht die Bezeichnung 6^ mill. auf einem Druckfeh- ler, da es am Schlüsse der Beschreibung des Käfers heilst: „celte cspece doit etrc trcs vohlnc de l'i/ydrophihis aenexis Germ.'' Viel- leicht ist diese Art mit dem mir unbekannten Uydrob. aeneus Muls. (Col. de France, Palpic. 125. 2.) identisch, welchen Rcdtenbacher für eine eigene Art hält, von der er (Faun. Austr. ed. II. p. 104.) sagt: „Die Exemplare sind nur f — l Lin. lang, kürzer als der wahre II. aeneus, viel stärker gewölbt, merklich gröber punklirt, und zei- gen auf der Oberseite einen bräunlichen Metallglanz; die Taster sind ganz pechbraun, die Schienen und Füfse nur wenig heller als die Schenkel." Hydrob. globnlus Payk. — Crela (Zebe). ^ Käferfauna Griechenlands. 3i) Philhydrtis ') melanocephaltts Fabr. — Creta (Zebe), NaupHa, Zante (v. Kiesenwelter). Bei den meisten mir vorliegen- den Exemplaren sind die Seilen des Kopfschildes in ziemlicher Aus- dehnung gelb. Helochares dilulns ^) Er. (nielanophl/ialmus Muls., li- vidns Reiche Calal. No. 188.). — Eine Anzahl in der glatten Sculptur ebenso übereinstimmender als in der (iröfse von einander abwei- chender Exemplare sammeile Herr Zebe auf Creta. Laccobius minuius Linn. — Athen (v. Heldreicli, Reiche). Berosus affinis ') Brülle. — Von dieser durch ihre Klein- heit und den in der Mitte ungetheiltcn Miltelllcck des Halsschildcs ausgezeichnelen Art liegen mir 3 von v. Kiesenvvetter auf Nauplia gesammelte Stücke vor; bei allen dreien ist der dunkle Fleck auf dem Halsschildc beiderseits in der Mitte winklig erweitert. Die- selbe Zeichnung zeigt ein spanisches, mir von Rosenhauer niitge- theilles Stück, nach dessen Angabe der Käfer bei Xerez in einer lehmigen Wasserpfülze gemein war. Bei einem einzelnen sardini- schen, von Dr. Staudinger gefangenen Exemplare dagegen ist der Fleck auf dem Ilalsschilde einfach von hinten nach vorn ver- schmälert. Berosus hispanicus Küster. — Vier von v. Kiesen wetter auf Zante im Brakvvasser am Meere gesammelte Exemplare stimmen genau mit 4 von Handschuch bei Carlhagena gefangenen Stücken in meiner Sammlung überein; bei allen acht ist der gemeinschaftliche, durch eine gelbe Mittellinie getheilte Fleck auf dem Ilalsschilde ein- 'fach von hinten nach vorn verschmälert, auch erwähnt Küster nicht, ') Es sei hier gelegentlich erwälinl, dafs ich Philh poUttis Küster mit Cestimmlheit für eine gute Art halte (wie es auch Rosenliauer lliut), während Lacordaire den Käfer als eine Varietät des Philh. melanocepha- las anspricht. ^) Der Ansicht Reiche's (Annal. de France 1855, p. 358.), dafs die Gattung Helochares, trotz Lacordaire's enlgpgenslehendt;r Bleinung, auf- reclit zu erhallen sei, kann ich nur beistimmen. Der Mangel des Nath- streifens hei den 3 bis jetzt bekannten Arten scheint mir von Reiche mit Recht als characlerislisches Merkmal hervorgeliohen zu werden. ^) In welchem Verhältnifs Berosus muriniis Küster (Käf. Eur. I. 36.) zu dieser Art steht, bleibt nocli zu ermitteln; von demselben kommt nach Küster eine viel häufigere, kleinere, muthmafslich männliche Form mit bei- derseits lappig erweiterten Flecken des Brustschildes vor, während bei den gröfseren, muthmafslich weiblichen Stücken der Fleck des Bnislschil- des einfach nach vorn verschmälert ist. 40 Krautz: Beitrag zur dafs ihm Stücke vorgekommen wären, bei denen dieser Fleck bei- derseits erweitert ist. Drei auf Nauplia von v. Kiesenwetter ge- sammelte Stücke, welche im Uebrigen dem B. liispanicus selir ähn- lich, nur chvas stärker punklitt sind, zeigen sämmllich die zuletzt erwähnte Fleckenzeichnung des Ilalsscliildcs. Berosus bi spinn Reiche (Ännal, de France 1855, p. 356. 68.). — Ein einzelner bei Nauplia von v. Kiesen weiter aufgefundener Berosus zeichnet sich von den dcnlschcn Exemplaren des Berosus spinosns Stev. durch dichlere und tiefere Punl. 4. Einige von Herrn v. Kiesenwclter in Griechenland gesammelte , Stücke. I Oxyp. longipcnnis: Elongaia, nigro-fusca, fere opacu, ca- pite abdominisque segmenlis inlermcdiis iiigris, a7ileiinis abdominis(jue apice brunncis, cltjtris thorace sesrjtii lojtgioribtis, rugulose puncla- j tis. — Long. J lin. Kraatz Stelt. Ent. Zeit. 18.56. 333. 6. Ein einzelnes griechisches Stück wurde mir von Herrn v. Kie- senwclter mitgelheilt. TacJiyusa laesa Er. — Einige Stücke, von denen es indes- sen nicht ganz sicher ist, oh sie aus Griechenhnul oder von Smyrna stammen, ihcillc mir Schaum mit; der Käfer dürfte kaum auf den griechischen Inseln fehlen. Tach. ftigax Er. — Eine aus Athen, wahrscheinlich von v. Heldrcich stammende, mir von Herrn v. Kiesenwetter mitgethcilte Tachyusa stimmt in fast allen wesentlichen Merkmalen genau mit der Erichson'schen Beschreibung dieser Art üherein, welche nach einem einzelnen sardinischen Exemplare entworfen wurde. Ilomalota %imbonata Er. — Zanle (v. Kiescnwetier). Jlom. Ovaria: Nigra - aenea, nilida, eltjlris pedibusfpte J^iisco- brunneis, thorace coleopteris angysiiore, lovgiludine dimidio fere bre- viore, basi foveolalo , abdomine nigra, supra anlice parcius pun- clalo, apice laevi. — Long. 1^ lin. Kraatz Naturgesch. d. Ins. Deutschl. II. 209. Ah //. nmÄonft/a Er. antennis paulo graciliorihus, elytris fiisco- hrunneis, distinctiiis punctulatis, ab //. triangiilum m. slatura paulo majore etc. distincta. Mas abdominis sogmento septimo supero (denliculis 8 — 10) crenuhito; femina scgmenio septimo infcro me- j die leviter cmarginalo. m In Zante von v. Kiesenwetter aiifciefunden. 11 am. greguria Er. — Zante (v. Kiesenwetter). Harn, hygrol opora Kraatz. — Im aetoljschen Gebirge an einem Waldstromc (v. Kiesenwetter). lloin. elo7igalnla Grav. — In IMehrzahl auf Creta von Zebe vom Grase gekötsrhert. Die Exemplare gehören sänmitlich der ge- wöhnlichen Stammform an und sind ziemlich dunkel gefärbt. Uom. atricilla Er. (puncliccps^ Thoms., anthracina Fairm.). — Nauplia. Zante (v. Kiesenwetter), Syra (Schaum). Diese Käferfauna Griechenlands. 53 Art ist durch die kräftige Punktirung der Flügeldecken und nament- lich des Kopfes leicht zu erkennen. Die Beschreibung der H. atri- cilla ist nach Herrn Baudi's di Selve freundlicher Millheilung nach einem unausgefärbten Exemplare entworfen. (Vergl. Bcrl. Entom. Zcitsclirift I. p. 175. 3.) Jlom. Jt iesenwei teri: Elongaia., linearis, nigra, nitida, an- iennis fitsco-brunneis, ehjtris, pcdihus anoque leslaceis, thorace qua- dralo, rifo - iestaceo elijlrisone parcius profunde pnnclatis, ahdomine laevigalo. — Long. IrJ- lin. Kraatz Naturgescli. d. Ins. Deulschl. !1. 245. Ein Exemplar dieser durch ihre weitiäuiigc und tiefe Punkti- rung so wie durch die Färbung höchst ausgezeichneten Art wurde von Herrn v. Kiesenwelter bei Athen aufgefunden, Hom. speculum: Linearis, nigra, nitida, laevissima, pu- bescentia fcrc nulla, anlennis piceis, pedilms flava - testaccis , tho- race suhqnadrato. basin versus paido atigttslato, eUjtris breviore. — Long, f lin. Eine durch ihren Glanz, kaum sichtbare, weitläufige, feine Punk- tirung und schwache Behaarung sehr ausgezeichnete Art; von Herrn V. Kiesenwelter ebenfalls in einem Exemplare bei Athen aufge- funden. Ilom. Serie ea Muls. — Creta (Zehe). IJom. lividipennis Sahlb. — Atben (v. Heldreich). Ilom. pulchra: Nigra, nitida, antennis anoque fuscis, p&di- biis ehjlrisque teslaceis, his circa scutelhim infuscalis, thorace trans-^ versa, convexiuscido, aequali, abdomine supra parce sublililer pun- cialo. — Long. 1 1 lin. Kraatz Naturgescli. d. Ins. Deutschi. II. 321. Der //. fungi zunächst verwandt, durch die Färbung und et- was bedeutendere Gröfse leicht zu unterscheiden; von Herrn v. Kie- senwelter auf dem Parnes bei Athen in mehreren Exemplaren ge- sammelt. IJotn. clientula Er. — Creta (Zebc), Corfu (Parreyfs, nach Erichson). Oligola pumilio Ksw.: Linearis, picea, antemiis, pedibus anoque tcstaccis, antennaruni articidis ulliniis qualuor sensim cras- sioribns. — Long, y lin. Slalura O. sublilissimac, pube sublili dense veslita, picea, ab- domine obscuriore. Anlennae capilc scsqui longiores, articulis duo- bus primis majusculis, 3 — 6 minutis, seplimo majore, ullimis tribus reliijuis crassloribus, ultimo ovalo his ambobus magniludinc aequali, 54 Kraatz: Beitrag zur testaceae totae. Caput prolboracc plus dimidio angustius, dcflexum, ore testaceo. Prolhorax elytris paulo angustior, antrorsum suban- gustatus, latcribus Icvitcr rotundatus, basi incdio leviter rotundalus, utrinque subsinualus, angulis aniciioribus forliler dcflesis, subrotuu- daiis, posterioribus obtusis, convexus, subtilissime punclulatus. Ely- tra prothorace scsqui vel vix sesqui longiora, confertim fortius punc- tulata. Abdomen lineare, confertim subtililer punctalum, ano te- staceo. Pedes obscure testacci. (v. Ksw.) Diese Oligota stellt der pusillima in jeder Beziebung ungemein nahe, unterscheidet sich aber durch ihre Färbung und Füblerbildung; von der granaria, mit der sie in beiderlei Beziebung übereinstimmt, •weicht sie durch sclilankere Form, kleine Gestalt und kurze, stär- ker punktirte Flügeldecken ab. Eine Anzahl Exemplare dieser Art wurde von Herrn v. Kie- senw. auf Zante an den Wurzeln von Oelbäumen nicbt gerade häufig gesammelt, und der Käfer durch die von demselben gegebene Be- schreibung wohl mit Recht als eine neue Art charakterisirt. Pronomaea rosirata Er. var.? — Ein bei Nauplia von Herrn v. Kiesenwettcr aufgefundenes Exemplar unterscheidet sich von den mir vorliegenden deutseben Stücken durch geringere Gröfse, etwas weitläufigere und stärkere Punktirung und die gelbrotbe Fär- • bung der Maxillartaster, der beiden ersten Füblerglieder und der Spitze des letzten Füblergliedes. Eine eigene Art auf das einzelne Stück zu gründen schien mir indessen nicht räthlich. ßlyllaeiia graeca: Fttsco-picen, opaca, cincreo-sericea, tho- racis margine basali apicallque abdominisque aplce saepius rtifolesla- ceis, thoracis angidis posticis suhreclis. — Long. ^ lin. Myllaenae inlermediae simillima, colore autem Iudicata, anten- nis fusco-tcstaccis, thorace paulo longiore, apicem versus niagis at- tenuato distincla vidctur. Elytra thorace subbreviora, sutura apice- que plerumque rufcscentia. Pedes testacci. Variat thorace elytris- quc lotis fuscis. J Zante (v. Kiesenwetter), Creta (Zebe). i Trib. Tachyporini Er. Hypocypius tentilcornis: JVigro-piceus, antennis abrtipte clavatis pcdihusque piceis, Ulis basi diliitioribus. thorace angidis po- sterioribus subrotiiudalis, ehjtris piceis. — Long. -- lin. Kraatz Naturgesch. d. Ins. Dculschl. II. 388. H. pygmaeo m. magnitudinc subaequalis, nigro-piceus, nitidus, Käferfauna Griechenlands. 55 tenuiter subtiliterquc cinereo-pubescens. Äntennae graciliores et paulo loiigiores quam in aliis liujiis gcneris speciebus, basi lufo-brun- ncae, articulo Icrlio quarto distincle longiore, boc et sequentibus tribiis lafiludiiie longioribus, ociavo nonoquc distincle niajoribus, loiigiusciilis, ultimo duobus praecedentibus coiijunclim fcre longiore. Caput nigium, ore rufo-piceo. Tlioiax aiitiorsum angusfalus, angu- lis poslcrioribus rotundatis, iiiargiiie lalerali brumieo-translucido. J:^ly- tra tborace vix dimidio longiora. Pedes picei, lavsis vix dilutioiibus. Auf Zanle von Herrn v. Kiesenwetter entdeckt und mir unter dem beibebaitenen Namen mitgctlieilt. Leucoparyphics silphoides Liun. — Nauplla (v. Kiesen» Avetter). Tachyporns hypnortim Fabr. — Creta (Zebe). Tachyporus discus Reicbe et Saulcy (Ann. de France 1850. 359. 72). Colore, slalura et magniiudine Tach. soluti Er. at ihoracis disco fiisco. — Long. 1| lin. Melnerc von Herrn v. Kicsenwetler auf Zanfc gesammelte Ta- cbyportis slimmcn genau mit der kurzen aber cliaraktcristischen Be- scbrcibung des T. discus überein; dieselbe lautet: „Cette cspece, des cnvirons de Beiroulb, qui se retrouve en Algerie, d'oü feu M. Hoveau ni'en a envoye plusieurs individus, ressemble lout a fait pour le port, la iaille, la distribution des couleurs et la ponctuation au Tacb. solutus d'Ericbson; eile n'eu diilere que par la presence d'unc grande tacbe bruuätre plus ou moins foncee sur le disque du corselcl; la tacbe scutellairo des elytres est aussi plus prouoncee et dcscend plus bas sur la suture.'* Tachyp. scilulus Er. — Atiien (v. Kiesenwetter). Tac/iyp. hrunneus Fabr. — In Crela vom Grase gekölschert (Zebe). Tachyp. elegant %ilus: Tachyp. Irimneo Führ, valde affinis at colore disiitictns, plceo-hrunnetis ; anlennarum articulis duobits pri- mis testaceis, rel'upiis fiisco - ohscuvls : ore iestaceo; thoracis angu- lis poslerioribus late ferrugineis ; elylris vitta lalerali indelermi- iiata apicetjue, praesertim ad angnlos poslicos, ferrugineis; abdo- minls segmenlis apice metallico- ferrugineis; pedibus ferrugineis. — Long. 1 lin. Lat. ^ lin. Reiche et Saulcy Annal. de France liibö. 360. 7.3. Ein Tacbyporus, auf den die ßcscbrcibuiig des T. elegantulus (von Beyrut) vollkommen zutrill't, wurde von Scbaum bei Atben gefangen; das einzelne Stück läfst mich in Zweifel, ob der Käfer sicher als eigene Art zu betrachten sei. 56 Kraatz: Beitrag zur Mycetoporus splendens Marsh. — Ein von Herrn v. Kie- senwcltcr auf Zante gesammeltes Stück möclile ich trotz einiger Abweichungen in der Gröfse und Färbung für ein kleines, nicht ganz ausgefärbtes Exemplar dieser Art ansehen. ßlycetop. nanus Grav. — Athen (v. Kicsenwctier). Mycelop. pronus Er, var.: Niger, ihoracis marghie poste- riore rtifo-teslaceo , elylris rtifis^ circa scxilellum et in disco injiis- caiis. — Long. 1^ lin. Von den beiden mir vorliegenden Stücken ist das eine bei Athen, das andere auf dem Parnes von v. Kiesenwetler gesammelt; die Gröfse beider ist die der mitllercn Stücke des M. pronus; bei dem dunkleren, von Athen stammenden Stücke ist der Ilinlerrand der oberen Segmente kaum, bei dem anderen Exemplare fast bis zur Hälfte der einzelnen Segmente rolhbraun. ])ic Füliler sind rölh- lich braun. Das Halsschild ist schwärzlich, der hintere Thcil des Seitenrandes und der llinterrand röthlich gelb. Die fast in X-Ge-i stalt hervortretende Grundfarbe der Flügeldecken ist bei dem dunk- leren Stücke ein dunkleres, bei dem helleren ein lichtes Rolhbraun; die Scheibe jeder einzelnen und ein gemeinschafilicher dreieckiger Fleck am Grunde beider Flügeldecken ist schwärzlich. Die Füh- ler sind bei dem einen Exemplare etwas kräftiger, ähnlich wie beim DI. pronus gebaut. Form und Punktirung bei beiden ganz wie bei diesem. Den Uebergang zwischen der eben beschriebenen dunkeln und der rothgelben Stammform des M. propus bildet die von mir (Ins. Deutschi. II. p. 465) besprochene var. c, welche ich ebenfalls nicht für eine eigene Art anzusprechen wage; bei derselben sind die Flügeldecken einfarbig röthlich-braun. Trib. Q^uediiformes Kraatz. Astrapaeiis ubni Rossi. — Athen (v. Ileldreich). Ileleroi hops brunnipennis Ksw.: JVigro-piceus, anfen-^ nariim l>asi pedibuscjue testaceis, ehjlris prothorace paulo longio- riOiis, brunneis, apice €lilulioribiis. capile ohlongo-ovalo. — Long. 2 lin. Plceo-niger vel nigro-piceus, capite prolhoraccque uitidis. An- tcnnae capitis prothoracisque longiludinc, arliculo terlio secundo haud brcviore, 4 — 10 obconicis, sensim vix breviorlbus, onmibus crassilie longioribus, ultimo oblongo, apice subcmarginato et inferne acuminalo, fuscae, articulis tribus vel duobus priniis testaceis. Palpi teslacei. Caput prothorace angustius, elongato-ovatum, punctis ver- ticalibus duobus, supra oculos utrinque tribus longiludinaliler dispO' Käferfauna Griechenlands. 57 silis et ad ociili niarf;inem intcriorem puncto singulo impressum. Prothorax coleopleris angusiior, lalifudiiie baseos vix brevior, an- trorsum valdc angustatus, latcribus subrcctis, basi cum angulis po- sterioribiis roliindatus. apice Iriincatus, angulis anterioribus deflcxis, subrotundalis, convcxus, dorso ante medium et apicc bipunctalus, nigro-piceus, politus. Scutcllum punclulatum. Elyira prothorace paulo longiora et latiora, subdeprcssa, minus convcxa, densius pun- cfulala, longius pubcscentia, brunnea vcl dilulc brunnca, apicem versus dilutiora. Abdomen conferiim, apicc minus crebre [luncliila- tum, nigro-piccum, segmentis dilutius marginalis, longius grisco-pu- bescens, nigro-Icstaceoque piiosum. Pcdes ioti tcstacci, (v. Ksw.) Bei Nauplia (bei Tirynlli) unter altem Genisle mit dem Siebe gesammelt. Nur einige Exemplare. Der Käfer steht dem dissimilis in der Gestalt am nächsten, ist aber fast von der Gröfse des praevius, und unterscheidet sich von dem ersteren durch noch längere, etv^'as dünnere, heller gefärbte Fühler und breitere, längere, minder gewölbte heller gefärbte Flü- geldecken. Ich war früher geneigt denselben für eine lichte Varie- tät des H. binolatus Er. zu halten, welcher hauptsächlich dem Rlee- rcsstrandc angehört, doch scheint er mir durch die Färbung, ge- ^völbtere Gestalt, kleineren Kopf und die weniger dicht punktirtc Hinterleibsspilze mit Kecht von v. Kiesenwetter als eine eigene Art angesprochen zu sein. Quediiis lateralis Grav. — Morea (BruUc). Quedius abielum Ksw.: JViger^ nilidtts, untennis pedibusqiie piceis, elyiris rvjls, prothorace laterihus haud e.vplanalo. — Long. 41 lin. Niger, nilidus, elytris rufis. Antcnnac capite sesqui longiores, articulo tertio secundo duplo prope longiore, 4 — 10 subobconicis, crassitie paulo brevioribus, ultimo ovato, apice emarginato, subacu- minato, piceae, arliculis basalibus obscurioribus. Palpi nigro-picei. Caput prothorace angustius, suborbiculatum, subtilissimc, parce ob- solctcquc pnnctatum, utrinque supra oculos punctis tribus, ad oculi marginem intcriorem puncto singulo impressum. Oculi mediocrcs, parum prominuli. Prolhorax vix clytrorum lalitudine, acqiialis, la- titudinc paulo longior, laleribus parum rolundatis, antrorsum angu- status, leviter convexus, marginc latcrali omnino non cxplanato, sc- riebus dorsalibus punctis tribus approximatis compositis, latcribus punctis praeler marginalia utrinque pluribus imprcssus, lacvis. Scu- teilum nigrum, laevissimum. Elytra prothorace longiora subtilius punctata, griseo-pubescenlia. Abdomen parallehmi, apicem versus 58 Kraal z: Beilrag zur haud angustatum, crcbrc subtilius punctatum, pube subtili grisea ra- riore veslitum, segmentls liaud picco-morgiiiatis. Pedcs nigro-picei, tarsis riifo-piccis, anlicis in ulroque sexu forliler dilalatis. Alae fusco-byalinae. (v. Ksw.) Vom fulgidus, mit dem er allein zu verwechseln sein könnte, durch länger gestreckte Form, rundliclieren Kopf, die nicht erwei- terten Seilen des Ilalsscliihles, die längeren Flügeldecken, den pa- rallelen Hinterleib, bestimmt verschieden. Der Käfer wurde von Herrn v. Kiescnwetier in grofser Menge von blühenden Apollolanncn (Abies Apollinis Linck) auf dem Far- nes bei Athen, und von Pinus abies auf den Aetolischen Alpeu et- was minder häutig abgeklopft, wo ihn auch Zebe fand. Qued. cruentiis Ol. — • Parnes, Aelolische Alpen (v. Ksw.). Qued. aelolictis: Niger, nilidns, anleiniarum hasi , palpis pcdihusfjue anocjue riijis, elijtris parce siiblililer punclulis, riijis j)iceiiive. — Long. .^^ — 4 lin. Quedio cruento colore, magnitndinc antennarumquc siructura simillinius, vix brevior sed paulo gracilior, capite retrorsum tlioracc anirorsum paulo magis angustatis, coleopteris rufis piceisve laliludine paulo longioribus, haud quadratis ut in Q. cruento, vix crebrius sed subtilius punctatis quam in hac specie: abdomen paulo densius punc- tatum, minus nilidum, segmeiitis 5 primis apice vix, sexto apice, septimo ad medium usque riifo-brunncis. Pedes rufo-testacci, coxis piceis. Mas abdominis segmento septimo infero apice profundius quam in niarc Q. cruentali exciso. Ein Pärchen dieser Art wurde von Herrn v. Kiesenwetter in den ätolischen Alpen aufgefunden; das Männchen hat gebräunte, das Weiljchen röthliche Flügeldecken, und es ist anzunehmen, dafs diese Species ähnliche Varietäten bildet, wie die genannte, ihr zunächst stehende; die angegebenen Unterschiede in der Gestalt, in der Fär- bung des Hinterleibes und der Abdominalbihlung der Männchen las- sen mich kaum zweifelhaft, dafs beide Arten s})ecilisch verschie- den sind. Qued. impressus Panz. — Morca (IJinlle), Nanplia (v.Ksw.), Qzied. molochin^is Grav. — Morea (Brülle). Qued. fuliginosus Grav. — Athen (v.Ksw.). Crefa (Zehe). Qued. picipes Manncrh. — Auf den ätolischen Alpen von blühenden Fichten geklopft (v. Ksw.); Athen (Zehe). Qued. iiivicola Ksw.: Niger, iiilidus, anteiaiis, pedihus., ely- Iris, ahdominis segmenlorum murginihus upiceijue rußs. 3^ — 3^ lin. Küferfauna Griechenlands. 59 Fnsiformis, Philontho haud dissimilis, niger, capitc profhorace- que pernilidis. Anlcnnae caplte scsqui longiorcs, arliculo teitio se- cundo sesqui fcre longiore, 4 — 10 scnsim pariini brevioribus et vix crassioribus, 4 — 6 cylindricis, reliquis obconicis, omnibus crassitie longioiibus, ultimo oblonge, apice subcmarginalo, acuminato, tolae rufae, apicem versus obscuiiorcs. Palpi rufi. Caput ininutum, pro- thorace anguslius, orbiculatuni, punctis ulrinque supra oculos duobus et ad oculi marginem intcriorem siiigulo iniprcssuni. Piotliorax co- leopteris paulo angustior, latiludine summa vix brevior, anfrorsum anguslatus, laleribus et basi aeqnallter rolundatiis, apice ti'uncatus, angulis auterioribus deflexis, convexus, seriebus dorsalibus punctis iribus aequaliter modice dislantibus composilis, lateribus punctis prae- ter marginalia utrinque tribus impressus. Scuiellum laevissimum. Elytra protboracis lougitudine, crebre sublilius punctata, rufa, nitida, subtiliter tenuilcr griseo-pubescentia. Abdomen apicem versus sen- sim fortiter angustatum minus dcnse punctatum, griseo-longius pu- bcscens, niger, segmcntis singulis rufo-vel piceo-marginatis, apice rufo , versicolor. Pedes toti cum. coxis rufo-tcstacci, tarsis anticis in ulroque sexu dilatatis. (v- Kiesenwelter. ) Vom picipes, dem diese Art nabe siebt, unterscbieden durch kleiuei'en Kopf und daber mehr spindelförmige Gestalt im Allge- meinen, längeres, an den Seiten und binleu stärker gerundetes Ilals^ scbild, feiner punktirte Flügeldecken und etwas längere und dickere Fübler. Zu dem (mir unbekannten) Qu. plancus kann er wegen der Färbung der Fübler und Tibien nicbt wobl gebracbt werden, auch sind die Flügeldecken dünn bebaarl. Am Rande eines Scbneeflecks auf dem Parnes bei Athen unter Steinen in einigen Exemplaren gesammelt, (v. Kicsenwetfer, Zehe.) Qued. umLrinns Er. — Ein in den aetoliscben Alpen von H. V. Kiesenwetter aufgefundenes Stück glaube ich zu dieser Art, jedoch nicht mit voller Sicherheit ziehen zu können; es zeichnet sich durch etwas gröfsere, flachere, in der Mitte breilere Gestalt und vcrbäHnifsmäfsig gröfsere, etwas feiner punktirte Flügeldecken von den deutschen Stücken des Qu. umbrinus aus, deren Färbung es übrigens vollkommen tbeilt. Qued. coxalis: JViger, nitidus, anlc7in!s, chjtrorum limbo lalerali et apiccdi, sntura pedifnisque rufo-te-sfaceis, elijtris subtiliter mimis crebre ptmclatis, coxis abdomine(iue nigris, hoc subiridescente. ' — Long. 2^ lin. Qued. sut7irali Ksnw. clytrorum colore similis, diffcrt autem stalura minore, antennis tennioribus, coleoptcris subtilius pimclatis, 60 Kraal z: Beilras; zur ö abdomine nigro, subiridescente, pedibus pallidc tcslaccls, coxis ni- gro-piccis etc. Antcnnac apicem versus haud incrassatae, rufesccnics. Caput tho- race anguslius, suborbiculaium, oculi magni; thoracis struclura ca- dem quae in speciebus liuic similibus. Scutcllum laevc. Elytra tbo- race paulo longioia sublililer minus dcnsc punctata, nigra, margine laterali lato apicalique interno teuui pallidc Icslaccis, sutura rufo- tcslacea. Abdomen modice clongalum, apicem versus scnsim angu- statum, crebre sublilitcr punclatum, nigrum, niliduin, subiridesccns, scgmentis singulis vix aut nuUo modo testacco-marginalis. Pedes lacte testacci, coxis nigro-piccis. Die scbwarzcn Hüften lassen diese Art von den äbnlicb gebau- ten und gcfärbicn mit Lcicbtigkeit unteiscbeidcn; durcb den zieni- licb breiten gelbliclicn oder bräunlicbcn Scitenrand der Flügeldecken erinnert die Art aucli an Q. oblilteralus, vvelcber indessen gröfser, auf den Flügeldecken dicblcr und stärker punktirt ist etc. Bei Alben nicbt gerade selten, (v. Heldreicb, v. Kicsenweiter.) Quedius proximtis: Niger, pcdibits anlcrioribus cum coxis anlcnniscjxie tcslaceis^ elylris thoracis lougiludine, suhacneis, sublili- ler punclalis, sculcllo punclululo. — Long. 2^ lin. Qued. atlenuulo Gyll. Er. similiimus, dilfert aulem scgmen- tis abdominis minus conferlim sublililerquc punctalis, vcnlralibus latius tcstaceo-marginatis; caj)itis tboracisque forma eadem quae in specic allata; elyfra margine summo apicali tcstacea; abdomen su- pra subopacum, infra parum mefallico-vcrsicolor. I^'des anteriores cum coxis lacte testacei, postici fusccscenles, geniculis tarsisque di- lutioribus. Von H. V. Kiesenwetter auf Zantc in einigen Exemplaren ent- deckt. Qued. semiobscurns IMarsli. — Nacb Reicbc in Griechenland. Qued. scinlillans Grav. — Parncs, Nauplia. (v, Kiesenwetler.) Trib. Staphylinini gcnuini Km atz. Creophilus via.villosus Linn. — Athen (v. Heldreich), Mo- rea (Brülle). Slaphijlinus chrysocephalns Fourcr. — Bei Athen im trocknen Pferdemist nicht selten. (Zebc, v. Heldreicb.) Ocypns olens Fabr. — Crela unter Steinen (Zcbe); in ganz Morca (Brülle); Peloponnes (Reiche). Oc. micropl erus Brülle. — Creta (Zebe). Käferfauna Griechenlands. 61 Oc. crjancus Fabr. — Athen (Reiche). Oc. cerdo Er. • — • In Griechenland und Syrien nach Reiche. Oc. mns nrullo (Esp. de Mor. III. 130. 167.) =p«c//jes Noidm. — Morea (Brülle), auf den ionisclicn Inseln (Paneyfs, nacii Erich- son). DafsStapliylinus nius richtig auf Oc. picipes gedeutet ist, scheint mir kaum zweifelhaft. Oc. fuscatus Grav. — Athen, (v. Kiesenwetter.) Oc. cuprctis Rossi. — Athen, (v. IJcIdreicli.) Oc. pedator Grav. — Bei Athen unter Steinen (Zehe, Reiche). P hilonthus splendens Fabr. — Auf Crela in Pferdeniist (Zehe). Fhil. laevicollis Brülle (Exp. de Mor. III. 134. 169. Staphy- linus). — Mir unbekannt. Ph iL inlermedius Lac. — Allien (v. Hchlreich), Creta (Zehe). Phil, polittis Fabr. — Athen (v. Ilcldrcich). Phil, sordidus Grav. — Athen (v. Heldreich). Phil, eheninus Grav. — Creta (Zehe). Phil, agilis Grav. — Creta (Zebe). Phil, ventralis Grav. — Griechenland (Zebe). Phil, quisquiliaritis Gyll. — .Nauplia (v. Kiesenwetler). Phil, rtifimamis Er. — Auf Creta an einem Bache unter Steinen (Zebe). Phil, salinus Ksw. Nauplia, Athen, im Phalereus (v. Ksvv.) Phil, splendidulus Grav. — Athen (v. Kiesenwetter). Phil, trossnhis Nordm. mihi. — Athen (v. Heldreich), Creta (Zebe). Diese dem Phil, nigritnlus Grav. (at errimns Er.) sehr ähnliche Art ist von demselben durch grüfsere Gestalt, gröfse- ren Kopf, kürzere, deutlicher punktirtc Flügeldecken und hellere Beine leicht zu unterscheiden. Phil, rivtilaris Ksw.'): JViger, anteniiis medio infuscatis ' ) Auf den griechischen Inseln dürfte sich leicht eine von Scliiödte auf Sicilien entdeckte, an v. Kiesenwetter mifgetheilte neue Art finden lassen, deren Besclireibiing uns deshalb von dem letzteren eingesandt wurde, um sie hier zu publiciren: Philo Utk US b ad ins Ksw..- Piceus , anlennarum hnsi pedihiisque testaceis^ cnpite ohscitriore suborhiciifalo, tkorace scriebiis dursntibns pun- ctis 6, elytris fortius parciits punclalis. — Long. 3 lin. Piceus vel piceo-brnnneus, subnitidus. Antennae capile ihoraceque breviores articulo tertio secundo sesqui prope longiore, 4 — 10 obconicis, sensim paulo brevioribus et crassioribus, 7 — 10 crassitie subbrevioribus, ultimo ovalo, apice subacuminato, piceae, basi dilutiores vel totae testa- 62 Kraaiz: Beilrag zur pecllbttsque teslaceis, capile prolhoraccque niltdls ulr'inrjue parcius jninclalis, chjliis ahdomlnctjuc crebcrrime suLlililer punclalis, griseo- ptibesccnfil/its. — Loiii;. 2~ lin. Eloiigatus, liucaris, subdcprcssus, niger, capile prolhoracequc nitidis, clylris abdomincque subopacis. Anleniiae capile paulo longio- res, arliculo Icrlio sccundo paiilo longiore, 4 — 10 seiisim paulo brc- vioribus et crassioribus, subobconicis, ultimo oblique iruncato, les- taccae, niedio iufuscalac. Palpi maxillares arliculo ultimo clongato acuminato. Os teslaceum. Caj)ul prollioiace aut lalius aut lalitudine aequalc, subquadialum, supra Icviler couvcxum, nitiduin, parce for- titer puncialum, spalio nicdio laevi. Protljoiax colcopleris angustior laliludinc lertia parle longior, lafcribus parallclis, ante medium cum angulis antcrioribus roluudatus, augulis posterioribus obtusis , con- vexiusculiis, parcius punclalus, spalio medio per totam longitudineui laevi. Elylra protlioracc lertia parle longiora. scutcUum et abdomen conferlissime sublilius punctata, pube grisea subiilius densius vestita. Pedes obscure teslacei, coxis onuiibus nigris, tibiis omnibus parcc spinulosis, larsis anticis in ulroque scsu , in niare magis, in femiua levius dilatatis. (v. Kiesenw. ) Scgmentum ulliumm ventrale in mare apicc emarginatum, in femina rolnndatum. Der Käfer unterscheidet sich von den verwandten Arien Pb. cinerascens und pruinosus hauptsächlich durch den gröfseren Glanz von Kopf und Halsschild, die viel spärlichere und stärkere Punkti- ccae. Os test.iceuin, p;ilporum inaxlllarluin arliculo ultimo elongalo acu- minato. Caput prolhoratis IVre laliluiline, suborbiculaluin, poiie oculos ulriiupie pum-lis pluiibus, iiiler oculos punclis ulrinquc duobus oblique posilis iiiqtrcssiim. Prolborax colcopleris paulo anguslior, lalitudine ses- qui longior, latcribus parallclis, ncc basin nee apiccni versus angustatus, angulis omnibus rotundatis, antcrioribus dcflcxis, parum convexus, serie- bus dorsalibus punclis 6 et praetcrca latera versus punclis utrinque 5 leviter inqiressus. Scutellum punclulalum. Elylra protboracc parum lon- giora, parcius forlius punclala, sublililcr parcius grisco-jiubesccnlia, Ab- donu'u sublilius parcius jiunclaünji, sublililcr grisco-pubcscens, segnien- torum margitiibus pracserlim vcnlralibus dilulius niarginatis, apice testa- ceo. Pedes toli testacci tibiis ouniibus spinulosis. In der Form und der Puuktirung wciclit dieser Käfer belräcbtlich ron seinen Gallungsverwaudlen ab, so dafs er nicht leicht mit einer der- selben wird verwechselt werden. Am besten wird er im System viel- leiclit zu aslulus Er. gestellt werden. Von Scbiüdte auf Siciiien gesammelt und mir freundlichst ndtgetbeilt. KUferfaxma Griechenlands. 63 rung desselben; aucli die Flügeldecken und der Hinterleib sind we- niger dicht und weit deutlicher punktirt. Er wurde A'oa H. v. Kiesenwetter in einer gewissen Anzahl im feuchten Moose eines ßergstioms in dem Hochgebirge um Vrachori in Aelolien gesammelt. Trib. Xantholinini Er. Xantholinus rclucens Grav. (^hehraicus Reiche et Saulcy Annal. de France 1856. 362. 75. umhratilis Truq. Baudi i. 1.) — Atlica (v. Kicsenwetler); Crela unter faulenden Pflanzen (Zcbe); Athen (Schaum, v. Hckheich). In Bezug auf diese weit verbreitete Art mag hier Folgendes erwähnt werden: Sie wurde zuerst 1806 von Gravenhorst (Mon. Micr. p. 101. 102.) nach einem Pariser Exemplare als Slaph. relu- cens, darauf ebenfalls nach französischen Stücken 1837 von Boisdu- val und Lacordairc (Faun. Ent. d. envir. de Paris I. p. 414. 4.) als Xanlhol. cadaverinus, und in demselben Jahre von Nordmann (Symb. ad Mon. Staphyl. pag. 118. 113.) nach Exemplaren aus Corfu und Taurien als Gyrohtipmis ochroplerus aufgestellt. Erichson hitlt die ihm vorliegenden Stücke für unausgefärbtc Xanthol. glabratus Grav. und cilirfe daher die genannten drei Arien unter der var. h. ,,ely- tris pallidius teslaccis, antennis pedibusque rufis" dieser Art. Als deutscher Käfer wurde Xanthol. rclucens erst durch Redtenbacher bekannt, und als eigene Species unter dem Nordmann'schen Namen in seiner Faun. Austr. (p. 691.) aufgeführt. Während nun bei den schlesischen (von H. Roger eingesandten) österreichischen, dalmati- nischen (von H. Kahr gesammelten), französischen, so wie bei den Stücken aus Rhodus (von H. Prof. Bohemann niitgetheilt) und den griechischen die Illnterleibsspitze fast durchgängig schwarz ist, sagt Nordmanu bereits von seinen Exemplaren aus Corfu und Taurien: „abdomen nigrum, segmentorum marginibus apiceque ani obscure picco-fcrrugineis". — Was die Beschreibung des Xanthol. hebralciis anbelritft, so trifft dieselbe auf einige mir von H. Dirccior Loew niitgetheilte kleinasiatische Stücke des Staph. relucens vollkommen zu; am Schlufs derselben heifst es: .,Cette espece, qui se retrouve, suivant M. Truqui, dans Tisle de Chyprc, varie bcaucoup ponr la couleur des deiix dcrniers Segments abdominaux, et je serais porte a croire que les individucs dont l'abdomen est cntierement noir sont des mäles, le sepliemc segment etant visible chez eux tandis qu'il est cache das les individus, dont les derniers scgments abdominaux 64 Kraal z: Beitrag zur sont fcrrufjineux". Hält man dieser Annahme den Umsland gegen- über, dafs die mir von IJ. Baudi di Sclve als Xanfliol. unibraiilis sibi (Tiuq. i 1.) cingosandlen, so wie (nacii II. Baudi's Millbeilung) überhaupt sämmlliche aufCypcrn von II. Truqui gcsanmicllc Slückc eine lebliaft rolhgclbc Färbung des siebcnlen und der hinteren Ilälfle des sechsten Segments zeigten, so folgt daraus meines Erachtens: die bald hello bald dunkle I'ärbuug der Ilintcrleibsspilzc hei den kleinasiatischen Slücken des Stapli. relucens hängt nicht ausschliefs- lich mit der Ceschicchtsdiflerenz, sondern mit climatisclicn und an- deren äufsercn EinHüsscn zusammen, welche bewirken, dafs bei den Jerusalemcr Slücken die IJinterleibsspilze vielfach eine bräunliche Farbe anninunt; auf Cy[)ern steigert sich die Kraft dieses Einflusses so ^vcit, dafs die ganze Hinlcrleibsspilze lebhaft rolhgelb erscheint. Xantholinus licbraiciis bildet also den Ucbergang vom X. relucens zum X. iimbraUlis Baudi et Truq. i. 1., welcher durch die Färbung der Hinlerleibsspitze nicht berechtigt ist eine eigene Art zu bilden. Noch eine andere sehr aufTallende klcinasialischc Farhenvaiieiät des X. relucens, welche mir ebenfalls von II. Dirccior Locw mitgelhcilt wurde, sei hier erwähnt: bei derselben sind die Flügeldecken, mit Ausnahme eines schmalen gelbbraunen Seilcnrandcs von der dunk- len Erzfarhe des Ilalsschildcs; der Hinterleib ist oben, mit Ausnahme eines schmalen Saumes am Iliulcrrandc der vorderen Segmente, bis iur Spitze ganz sclnvarzbraun, unten rothbraun; die Füfse und Füh- ler sind rothbraun, die Schenkel an den vorderen pechbraun. Xanlhol. pxincitilalns Payk. — Parnes (v. Kiesenwetter). Xanlhol. graeciis: IVlgro-acneiis , nilidus, capife ulr'inque sxihlililer punclalo, thorace serieLus dorsatibus circiler lO-punclalis, laieralibiis liluis^ 10 — 12 punclalis. — Long. 3 lin. Slalura et colorc Xanth. lincari valde aifinis sed paulo brevior, punctalura capitis fcre eadem, thorace aulem lateribus band disperse puuctato. Anlennac rufae. Caput oblongum, ulriiique disperse subtilitcr punctulatum. Thorax coleopteris parum angustior, se- riebus dorsalibus regularibus, circifcr 10-punctatis, lateralibus flexuo- sis, 10 — 12 punctatis, punclis omnibus subtilioiibus. Elytra fusco- picea, subtililer subseriatim punctata. Abdomen parce subtilissime punctulatum. Pedcs testacei, vel rufo-tcstacei. Diese Art verbindet ungefähr die Gestalt des X. ochraceus mit der Färbung des X. linearis, dem sie durch die Punkiirung des Ko- pfes sehr nahe steht, während die einfach geschlängellen Punktrei- hen an den Seiten des Halsschildes beide leicht unterscheiden lassen. Aufserdem steht X. graecus dem X. hesperius am nächsten, dessen Käferfauna Griechenlands. 65 Punldirung jedoch durchgängig stärker, dessen Färbung der Flügel- decken eine ganz andere ist. Attica, Nauplia (v. Kiesenwetter); Creta (Zehe); Athen (v, Kie- senwetfer, v. Ileldreich, Schaum). Xanihol. rufipennls Er. — Creta unter Steinen (Zehe); Atlien (Schaum, Zehe). Xunthol. fnlgidus Fhbr. — Athen, Creta unter Lauh (Zehe). Xanihol. sanguinipennis Kol. — Ein von Creta stammen- des Stück theilte mir Herr Frivaldsky mit. Der Käfer ist dem vorigen sehr ähnlich, hat aber zwei Längsreihen von je sechs Punk- ten auf dem Halsschilde. Leptolinus nothiis Er. — Die auf Nauplia von H. v. Kiesen- wetter gesammelten Stücke dieser Art stimmen mit den von Erich- son beschriebenen aus Croatien und mit französischen, mir von H. Rey mitgetheilten Exemplaren genau überein. Dagegen sind meh- rere als: Leptolinus cephaloles Ksw. i. 1. mitgetheilte, auf Zante gesammelte Stücke bedeutend kleiner, namentlich schmäler, auch etwas flacher. Die mesopotamischen, von Erichson zum L. nothus gezogenen Stücke stimmen ziemlich genau mit den auf Zante vor- kommenden überein, sind jedoch noch kleiner. Mit Hülfe reicheren Materials wird sich der mesopotamische Käfer vielleicht, der L. ce- phaloles wahrscheinlich als eigene Art charactcrisiren lassen; beim letzteren wären vorzüglich constant gcsingere Gröfse, stets rolhgelbe Färbung der Fühler und rolhbraune Spitze der Flügeldecken nachzu- weisen. Othius punctipennis Lac. — Athen, Nauplia, Zante (v. Heldreich, v. Kiesenwetter, Zebe ). Platyprosopus hier ichonl icus Reiche et Saulcy (Annal. de France 1856. 361. 74. pl. 12. f. 1.): Niger, ore, anlennis, ely- tris, pcdihus anoque ferrngineis. — Long. 4| lin. Ein auf Syra entdecktes Stück dieser schönen Art theilte mir H. von Kicsenwetter zur Ansicht mit. Es stimmt genau mit der Beschreibung des Reiche'schen Käfers überein, welcher am Ufer des Jordan gefangen. Ein Stück von der Insel Cypern besitze ich als Pluttjpr. peregvinus Truqui i. 1.; ein anderes, bei Beirut gesammel- tes Stück sandte Kindermann ein. Trib. Paederini Er. Crxjptohium fracticorne Payk. — Athen (v. Kiesenwetter). Scimbalium. tesiacenm Er. (grandiceps Jacq. Duv., lon- Berl. Entoraol. Zeitschr. JI. 5 66 Kraalz: Beilrag zur gicolle Mnls.) brachte v. Kiesenwetter in einigen Exemplaren von Zantc, Schaum in einem einzelnen Stücke von Smyrna mit. Die von Erichson gegebene Beschreibung dieser Art ist nach unausge- färblcn Exemplaren entworfen; bei vollkommen reifen Stücken zeigt der Kopf und das Ilalsschild eine pechbraune, der IJintcrleib, mit Ausnahme der Spitze eine mall schwarze Färbung. Die beiden Sy- nonyme sind auf Baudi's Autorität (vergl. Jahrg. 1. p. 101 u. 102.) hierher gezogen. Lal hrobium picipes Er. — Creta (v. Kiesenwetter). Lathr. dividuum Er. — Creta (Zehe). Lathr. labile Er. — Creta (Zebe). Lathr. slilicimim Er. — Creta (Zehe). Athen (v. Ksw.) Dolicaon vielanocephaliis Reiche et Saulcy (Annal. de France 1S56. 366. 78.): Nitidus, rufiis, capite abdominisqtie seg- mentis quatnor primis atris. — Long. 2§ lin. Der leicht kenntliche, von Reiche auf Morea entdeckte und a. a. O. als Lathrobium beschriebene Käfer kommt bei Athen, na- mentlich im botanischen Garten unter Laub, so wie einzeln in den Umgebungen der Stadt unter Steinen und Baum wurzeln vor (v. üeldreich, v. Kiesenwetter, Zebe). Dolicaon v cnustxis Truqui, von dem mir durch Herrn Baudi's di Selve Freundlichkeit das von Truqui beschriebene, von Jerusalem stammende weibliche Exemplar vorliegt, ist ganz ähnlich gebaut, jedoch etwas kleiner, der Kopf roth, fein punktirl, während der Kopf des D. melanocephalus schwarz und stark punktirt ist. Dolicaon bigutlulus Lac. — Athen, Creta, Zante (v, Kie- senwetter, Zebe). Stilicus affinis Er. — Nauplia , Zantc (v. Kiesenwetter); Creta (Zebe). Lilhocharis graeca: Confertim miniis snbtilitcr punctata, nigra -picea, nitidula, antcnnis pedibxisijue rrifo-bruuneis, femoiibus saepiits fuscesceiitibtis, capite linca media frouteque suhlaevibus, tho- race oblougo, litiea media longitudinali laevi. clijtris hoc sesqui fere longioribus, siitura apiceque interdum rufo-piceis. — Long. 1^ lin. Kraalz Naturg. der Ins. Deutschlands II. 717. In Nauplia von IL v. Kiesenwetter in mehreren Exemplaren aufgefunden. Sunius subnitidus: IViger, anlennis, pedibus elytrorumque limbo apicali testaceis, capite thorace multo latiore, hoc saepius piceo, clijtris thorace longioribus , fort Her minus crebre punclalis. — Long. 1^ lin. Käferfauna Griechenlands. 67 Sunius subnitidus v. Kiesen weiter i. I. Sunio angiistato parum brevior, praecipue latior, robustior, mi- nus crebre forlius punclatus, magis uilidus, capile ihorace multo la- tiore, aiigulis posterioribus siibrotiindatis, tborace nigro-piceo, inter- diiin piceo-rufo. Elytra tborace sesqui prope longiora, niargine api- cali teslaceo (nunquam apice sinuatini testacea). Abdomen basin versus subangustatum, apiccm versus parce punctatum. Der Käfer stebt dem Siniius angustatus am näcbsten , ist aber durcli den gröfseren Glanz der Oberiläclie, den im Veriiältnifs zum Halsscbilde breiteren Kopf, etwas kürzere, binten gleichbreit ge- säumle Flügeldecken und undeutlicher punktirten Hinterleib leicht zu unterscheiden. Bei Nauplia mehrfach von H. v. Kiesenwetter gegen Abend auf Sumpfwiesen gekötschert, auch einzeln bei Alben gesammelt. Suniiis bimaculatus Er. — Nauplia (v. Kiesenwetler), Stm. melanurus Küster (Käf. Europ. XXVI. 76.); Elonga- ttts, rufo-teslaceiis, antennis pedibusque paUidioribus, abdominis seg- menlo penullimo piceo , capile thoraceque depressis., elylris thorace midlo longioribtis, planhiscidis. — Long, ly lin. Mehrere auf Zante von H. v. Kiesenwetter an den Wurzeln von Oelbäumen gesammelte Stücke stimmen genau mit einem aus Carlhagena von Handschuch stammenden Exemplare (nach Hand- schuch'schen Stücken ist die Beschreibung des S. melanurus Küst. entvvoifen) übercin. Nicht die belle Färbung dieser Slücke allein (denn eine ähnliche Farbe zeigen fast sämmtliche Sunius-Arten, wenn sie ganz frisch sind) bestimmt mich, sie für eine eigene Art anzu- sprechen, sondern hauptsächlich die Form und Punktirung; die letz- tere ist nämlich auf dem Hinterleibe besonders dicht, fein und gleich- mäfsig, auf der Unterseite des Ko[)fes dagegen weitläufiger als bei den verwandten Arten; in Uebereinstimmung damit sagt Küster richtig: der Hinterleib ist dichter weifslich pubescent. In der Ge- stalt steht die Art dem S. bimaculatus am nächsten, ist jedoch deut- lich gedrungener und flacher. Paederus longipennis Er. — Auf Creta von H. Zebe vom Grase gekötschert; auch von Reiche in Griechenland beobachtet. Paed, riparhis Linn. — Athen (v. Kiesenwetler). Paed, ruficollis Payk. — Morea (Reiche). (Schlufs folgt.) 5* Die Gattung Ceraleptiis Costa. Von J. P. E. Frdr. Stein. I n der zweiten Centurie seiner Wanzen des Königreichs Neapel ') gründete A. Costa auf Coreus gracilicornis Herr. Schaf fr. eine neue . Galtung, die er mit Rücksicht auf die Schlanklieit der Fühler (die (ihrigen bei der Gattung Coreus verbleibenden Arten haben ziem- lich dicke Fühler) Ceraleptus nannte. Noch eine andere, von ihm zuei'st unter dem Namen „squalidus" beschriebene Art, besitzt ähnlich gebaute Fühler, und es zeigt sich diese Eigcnthümlichkeit auch an' der einen von den beiden unten beschriebenen neuen Arten (livi- dus m.), während die Fähler der anderen (niaculatus m.) ziemlich plump erscheinen. In Costa's Diagnose seiner neuen (Gattung ist der Bau der Fühler und die kurze Beliaartheit derselben Ilaupt- charakter; es finden sich aber noch einige andere, wodurch die Gattung mehr Haltbarkeit gewinnt. ])ie Gatinng Coreus Fabr. {Merocoris Hahn.- A. Costa) hat nach Ausscheidung der zu Ceraleptus gebrachten Formen folgende wesentliche Kennzeichen: fast alle Körperthcilc sind von einer ziem- lich dichten und oft sehr abstellenden l^iiboscenz mehr oder weni- ger bedeckt; besonders gilt dies von den Fühlern, dem Prothorax und den Beinen. Die Seiten- und Hinterkanten des Profhorax tra- gen in der Regel längere, mit kurzen Zähnen ziemlich gleichförmig abwechselnde Slacheln. Die Fühler sind ein wenig plump, die einzel- nen Glieder fast gleich lang, diedrei lolzicn gewöhnlich mit dichtste- benden kurzen Borsten, das erste an den Seilen oft mit Zähnen be- setzt; letztere finden sich auch bei »len meisten Arten auf der kiel- förmigen Längserhöhung des Kopfes. Die Spilze des Sehildchen, d. h. der an der Spilze desselben befindliche kleine Mukro, ist fast immer etwas emporgerichtet, über die Flügeldecken hervorragend. Die Hinlerschcnkel haben an der Innenseite der Spitze eine Anzahl ') A. Costa, cimicuni regn. Neapolit. cenlur. II. p. 11. — 1847. Stein: über Ceraleplus. Q9 von 5 — 6, und zuweilen noch mehr Zälinen. Die Hiulerecken des letzten Ahdominalscgments sind spilz ausgezogen, und bei mehreren Arien springen die Hinterecken aller Segmente zahnarlig vor. Bei Ceraleplus finden sich alle diese Eigenlhümlichkeiten theils gar niciit, theils wesentlich modificirt. Die Körperlheile, nament- lich die Fühler, die Beine und der Prolhorax, sind nur äufscrst kurz und dünn behaart; die einzelnen Glieder der Fühler, besonders das 2te und 3te, mehr oder weniger dünn und schlank; das erste stets mit Körnchen dicht bedeckt. Die kielförmige Längserhöluing des Kopfes ist nur gekerbt. Am Prothorax sind blos die Seiten- kanten, und zwar mehr nach vorn, mit ziemlich regelmäfsigen, an der Spitze abgerundeten, und auf derselben eine kurze Borste tra- genden Kerbzähnchen bedeckt. Der kleine Mnkro des Schildchen ist fast gerade nach hinten gerichtet, und daher über die Flügel- decken nicht hervorragend. Die Zähne an der Innenseite der Hiu- tersche'nkelspitzen überschreiten selten die Zahl 5; ja bei maculatus m. findet sich sogar nur ein solcher. Die Hinterecken des letzten Abdominalsegments sind nur wenig vorragend, und bilden fast rechte Winkel. — Ihrem äufsern Habitus nach ähneln im Allgemeinen die Arten von Ceraleplus mehr denen der Gattung Pseudophloeus, als denen der Gattung Coreus. Pseudophloeus ist indessen, abgesehen von andern, hier nicht weiter zu erwähnenden Merkmalen, beson- ders durch das 3te, stets das 2te erheblich an Länge übertreffende Fühlerglied, ausgezeichnet, und dadurch von Ceralcptus bestimmt genug unterschieden. Ich habe auch die äufsern Geschlechtsorgane beider Gattungen einer Vergleichung unterworfen, und dazu die Arten Coreus affinis Herr. Seh ffr. und Ceralcptus gracilicornis Herr. Schffr. gewählt. Da alle mir vorliegenden Arten sowohl von Co- reus als von Ceraleplus betreffs der Form des Geschlechtsapparats die gröfste Uebercinstimmung zeigen, so dürfte der bei den erwähn- ten Species gefundene Bau sänmitlichen Arten jeder derselben ei- genthümlich sein. Beim Männchen von Coreus ist das Geschlechts-Segment des Hinterleibs rundlich, aber ein wenig flacher und gestreckter als bei Ceralcptus, und zeigt (bei allen Arten), von unten gesehen, einen wenig hervorragenden, stumpflichen Höcker, dessen Spitze von der entgegengesetzten innern Seite betrachtet ganz durchscheinend ist. Der liinterrand des Segments läuft jederscits in zwei kurze Hörn- chen aus, die eine darunter in der Mitte befindliche, kaum spitz zu nennende Erweiterung nur wenig überragen. Beiderseits vom Penis 70 Stein: befindet sich ein längliches, an der Spitze abgcrundeles, oben nach Innen gerade abgeschnittenes, und gleich darunter eine kleine iiinde, scharfwinklig ( — statt der Zäbne bei Ceraleplus — ) bcgränxte Aus- buchtung, zeigendes Plättchen. (Siebe Taf. III.) Beim Männcben von Ceraleplus ist das Geschlechts - Segment mehr kuglig und zeigt, von unten gesehen, zwei scicbte, nach der Spitze convergirende, und daselbst von einer schwach kielförmigen Erhöbung getrennte Eindrücke. Der Hinterrand des Segments läuft beiderseits in zwei nach Innen gebogene, an ibren Spitzen abge- flachte Hörner aus, die über eine in der Mitte darunter bcluidlicbc kleine, kurze und scharfe Spitze wegragen. Auf jeder Seite des Penis befindet sich ein ganz äbnliches Organ, wie bei Coreus, aber von abweichendem Baue; es ist ebenfalls ein längliches, flaches Piätt- chen, dessen Spitze abgerundet, dessen ln«cnscitc aber nicht gerade abgeschnitten, sondern zugerundet erscheint, und darunter eine von zwei ziemlich hervorspringenden Zähnchen begränzte Ausbuchtung ' zeigt, die inwendig Wimperbaare trägt. (Siebe Taf. III.) Diese Neben-Organe des Penis sind sowohl bei Coreus wie bei Ce- raleptus ( — bei letzterer Gattung am deutlichsten — ) mittelst einer Loupc, von unten gesehen, leicbt wahrzunebmen , indem sie näm- lich die von den gebogenen Hörnchen und der darunter befitidlicbeu kleinen Spitze des Gcscblecbis - Segments gebildeten, rundlichen Räume, mit ibrem flachen Kopfende genau bedecken oder ausfüllen. Die weiblichen Organe beider Gattungen lassen, von Aufsen betrachtet, keine wesentlichen Vcrscbiedciibeiton wabruebmen. Ueber die Lebensweise und Verbreitung der Ccraleplus- Arten ist nicht viel bekannt. C. grarilicornis H. Seh ffr. scheint im ganzen Süden und Südosten Europa's verbreitet und überall nicbt selten zu sein, und niedrige Kräuter der Gcbirgstbälcr zum Aufent- halte zu wäblen: ich sab Stücke aus Spanien, Piemont, dem süd- lichen Frankreich, und fing selbst eine ziemlicbe Anzabl durch Ke- schern unweit Mehadia. C. sf/tialidtts Cost. findet sich wobi nur im südlichsten Europa; nach Cosla kömmt er bei Neapel vor, und ist in Sicilien häufig; Keitel brachte ihn aus den Pyrenäen mit. C. lividus m. findet sich bei Berlm im Frühjahr und Spätherbst un- ter abgefallenen Blättern der Eichen, auf denen er vemmthlicb lebt. Von C. tnaculatus m. kenne ich nur ein Stück aus der Umge- gend Berlins, ohne nähere Angabe der Lebensweise. Exotische Ar- ten sind mir bisher nicht bekannt geworden. — Nach den obigen Ausführungen lassen sich die Diagnosen für die beiden Gattungen Coreus und Ceralcptus folgendermafsen feststellen: über Cerateptus. 71 Coreusi: corpus ovato-eloagatum, niagis minusve pilosuni; antennae crassiusculae, pilosae, articulis subaequilougis; capitis caiinula pleriimque denlata; prothoracis margo lateralis et poslicus (medio excepto) dentato-spiuulosus; femora postica apice subincrassata, in- tus denlibus pluris; anguli post. abdominis segmenti ultimi producti. Ceralepttis : corpus ovato-elongatum, subglabrum; antennae plerumque graciles, subuudac, articulis longitudiiie magis minusve diversis; capitis carinula crenata; prothoracis niargo lateralis crenu- latus, posticus glaber; femora postica apice incrassata, intus dentibus nonuullis vel uno; anguli postici abdominis segnienti ultimi subrecli. Bei Unterscheidung der Arten von Ceraleptus ( — diese Gattung soll hier zunächst in Betracht kommen — ) scheint die Ge- stalt der Seitenhöcker des Kopfes, worauf die Fühler ruhen, den sichersten Anhaltspunkt zu bieten. Am auffallendsten ist dieser Hök- ker allerdings bei gracilicornis IL Seh. gebaut, Avährend er bei squa- lidus Cost. und lividus m. wenig oder gar nicht von der gewöhn- lichen Form abweicht, dagegen sich wieder bei maculatus m. durch etwas stärkere Hervorragung und abgerundete Spitze auszeichnet. Von den übrigen Körpertheilen sind es namentlich die Fühler, der Prothorax, die Unterflügel, die Hiuterscheukel und die Überseite der Hinterleibsringe, welche in Form und Färbung mannigfaltigen Ab- weichungen bei den einzelnen Arten unterliegen. Da nur wenigen Lesern dieser Zeitschrift die Werke von Her- rich-SchaelFcr und A. Costa zugänglich sein dürften, sind auch die bereits beschriebenen beiden Arten hier wiederholt mit aufgeführt. (Das angeführte Läugenmaafs bezeichnet stets den Raum zwischen der Basis des Schnabels und dem Aufseni'ande des letzten Hinter- leibssegraents, das Breitenmaafs die Ausdehnung zwischen den An- heftepunkten der Flügel.) M* C graciticomis : Subtus lurido-ßavescens, ftisco-irroratus^ supra sordide fuscescens^ opacus\ tnberculi antenniferi apice in- irorsutn fiamato - ctirvali : nuguli anlici prothoracis producti. — Longitud. H — 11| millim.; lalilud. 3f — 4 millim. Coreus gracilicornis H erricli - Sciiaeffer, Pauz. Faun. Gennanic. conlinuat. 13.5. 5. — Dr. Hahn's wanzenartige laseclen Bd. VL tab. 182. fig. E. (Fühler) — 1842. Ceraleptus gracilicornis A Costa ciniic. regn. Ncapolit. centur. IL p. 12. tab. IV. flg. 6. — 1847. Cacosinus Amyot, entomologie fran^aise, Rhynchotes, methode mono- nymique pag. 115. 99. — 1848. Der Kopf ist oben mehr oder weniger dunkelbraun, beiderseits und in der Mitte mit einem gelblichen Längssireifeu; die Spitze der 72 Stein: Füblcrhöckcr ist zusammengedrückt und hakenförmig nach innen gebogen, ihre Aufsenkante fein gekerbt; der Schnabel am Grunde gelblich, nach der Spitze hin dunkelbraun. Das erste Fühlerglied ist etwas verdickt, unten gelblich, oben brauu (d. h. dicht mit brau- nen Körnchen bedeckt); das zweite und dritte dünn und walzen- förmig, hell blutroth, das dritte kaum bemerkbar länger als das zweite; das vierte ist von allen das kürzeste, gestreckt eiförmig, am Grunde schwärzlich braun, die Spitze brauurotb. Die Ober- fläche des Prothorax ist gelblich, hinten auf f seiner Fläche mit braunen Körnchen bedeckt; auf dem vorderen Drittel bilden einige dicht stehende schwarze Körner in der Mitte und an den Seiten kurze Längslinien; die Vorderecken sind merklich vorgestreckt, und deren Aufsenkante ist ebenso, wie die Scitcukanten des Prolhorax, mit feinen Sägezäbnen besetzt, die auf ihrer Spitze eine kurze Borste tragen. Die umgeschlagenen gelblichen Seiten (pleurae) des Pro-, Meso- und Metatborax sind mit zerstreuten kleinen und Ilachen, inwendig schwarzen Grübchen bedeckt. Meso- und Melasternuni haben zur Aufnahme des Schnabels ( — wie bei allen Arten — ) eine Längsfiirche; das Melasternuni ist ganz, das Mesosternum nur- in der Mitte bräunlich, beiderseits aber schwarz. Die gelblichen Beine sind ziemlich dicht mit schwarzbraunen Körnchen bedeckt; alle Tibien haben eine bräunliche Spitze; die Hinterschenkel sind oben, gegen die Spitze hin, braun uud etwas verdickt; auf der In nenseite an der Spitze stehen zwei gröfsere und drei bis vier klei- nere Zähne; oft, aber nicht immer, befindet sich auch innerhalb der Spitze der Miltelschenkel ein einzelner Zahn. Das Schildchen bil- det ein gleichseitiges Dreieck, und trägt eine kleine, gelblich weifse, geradeaus gerichtete Spitze; es ist, wie das Corium, mit in flachen Grübchen stehenden schwarzen Körnern bedeckt, und jedes Grüb- chen trägt auf seinem Innenrandc eine kurze, anliegende, seiden- glänzende IJorste. ( — Diese Bescbaircnheit der Grübchen auf Corium und Schildcben wiederholt sich bei allen Arten mit sehr geringen Abweichungen. — ) Der erste Längsnerv des schmutzig-gelben Co- rium ist ziemlich hervorragend; die IMembran enthält auf bräunli- chem, reichlicb mit veiiistcltcn Liingsnerven versehenem Grunde, viele blafsweifse, rundliche, nur bei durchfallendem Liebte wahr- nehmbare Flecke. Die Unlerflügel sind fast bis zur Mitte weifslich und durchscheinend; von da ab bis zur Spitze rauchbraun. Der Hinterleib ist unten schnmtzig gelb, fein netzartig geslrichcll und punklirt; beiderseits auf jedem Segmente befinden sich schwarz- braune Flecke, die auf der ganzen Fläche des Unterleibes zwei nach hiatca convergirende, uuregclmäfsige Linien bilden. (Es giebt in- über Ceraleptus. 73 dessen auch Slücke, wo der ganze Unterleib nur mit einzelnen brau- nen Punkten oder Flecken bedeckt erscheint.) Auf der Oberseile hat das erste Segment, v^ie bei den übrigen Arten, in der Mitte eine Querfurche; dieses und das letzte sind schwarz, die dazwischen liegenden mennigroth; in der IMilte des zweiten befinden sich einige nicht tiefe, punktartige Grübchen. Der aufgebogene Rand des Hin- terleibes ist gelblich, mit viereckigen, in regelmäfsigen Entfernungen stehenden, schwarzbraunen Flecken, welche den Grund als viele kleine, gelbliche Makeln durchscheinen lassen. Die Abbildung dieser Art in Panzer's Fauna germanica, fortge- setzt von Herrich-Schaefer, ist sehr getreu; der eigenthümliche Bau der Fühlerhöcker scheint jedoch zuerst von Costa bemerkt worden zu sein. Ich sah acht cf und sechs $ aus den bereits oben genannten Ländern, aufserdem noch zwei $ aus Macedonien, ein $ aus Brusa in Kleinasien und zwei cT und ein 2 aus Portugal, sämmllich in der hiesigen Königlichen Sammlung. 9» C» SQW€tlidlt€Ss Suhlus sordide Jlavescens, supra riifescenti- yuscits; iubcrctdi antenniferi irimcali; angnli anlici prolhoru- c'is roliindati. — Longitud. 10^ millim.; latitud. 3^ niillim. Cera/eptus sgtialidus Costa, A, ciinic. regn. Neapolit. cent. II. p. 13. lab. IV. flg. 7. Im Allgemeinen etwas kleiner als die vorhergehende Art, und auch etwas hellfarbiger; die Färbung des Kopfes ist dieselbe, nur sind Seiten- und Mittelstreif noch heller gelb; die Füblerhöcker sind abgestumpft; der Schnabel wie bei der ersten Art. Die Fühler sind in Form und Färbung denen der vorigen Art ganz ähnlich, nur ist das erste und vierte Glied dunkel braunroth. Der gelbliche Pro- thorax ist oben dicht mit kleinen Körnchen bedeckt; die Vorder- ecken sind abgerundet; die Seitenkanten von der Mitte nach vorn mit kleinen Sägezähnen besetzt. Die umgeschlagenen Seiten des Pro-, Meso- und Metalhorax sind mit flachen, gelblichen, hier und da schwarze Körnchen tragende Grübchen bedeckt. Meso- und Me- tasternum sind einfach gelblich; von gleicher Farbe alle Beine, und nur die etwas verdickten Ilinterschenkcl haben oben an der Spitze einen breiten Fleck, innen zwei gröfscie und drei bis vier kleinere Zähne. Schildchen und Corium wie bei der vorhergehenden Art; der Randnerv des letzteren ist vom Grunde bis zur Mille gelb, der erste Längsnerv wenig erhaben; die Membran blafs bräunlich, nül vielen verästelten Längsnerven. Die Unterllügel sind schmutzig weifs, und nur die nächste Umgebung der Ncrven-Krcuzuugsstellen und die Nerven selbst, welche, wie bei allen Arten, aus parallelen 74 Stein: Doppelfädeu bestehen, sind bräunlich. Die Färbung des Hinterlei- bes ist oben ganz dieselbe, wie bei der ersten Art; auch die seich- ten Grübchen in der Mitte am Grunde des zweiten Segments sind vorhanden; unten ist er gelblich mit wenigen kleinen, braunen Flecken, auch fein netzförmig gestrichelt und punktirt. Die vier- eckigen braunen Flecke des aufgebogenen Randes sind sehr blafs und wenig deullich wahrnehmbar. Der Ilauplcharaktcr dieser Art liegt in der Form der Fühler- höcker; diese und die abgerundeten Vorderecken des Piothorax un- terscheiden sie von der vorigen, das an der Spitze nicht verdickte dritte Fühierglicd von der folgenden Art. Ich sah zwei cT in der Sammlung des Herrn Professor v. Bae- rensprung, aus den Pyrenäen und Sicilien slammeud; ferner ein cT und ein $ aus Dalmnticn in der hiesigen Königlichen Sammlung, und zwei cf aus der Türkei in der Sammlung des H. Prof. Schaum. Die von Herrich-SchaefTer im VI. Bande der wanzenartigen lu- secten pag. 59. erwähnte, aus Aegypien stammende, auf Taf. 197. Fig. 620. abgebildete, angeblich blassere Form seines Coreus graci- licornis, wird vermuthlich auf diese Art zu deuten sein; leider nur ist über die Form der Fühlcrhöcker und der Vorderecken des Pro- thorax keine Andeutung gegeben. — Die von Amyot ' ) unter dem Namen „Chalacus" beschriebene Wanze kann ebenso wohl diese wie die folgende Art sein, Avas aus denselben, eben erwähnten Gründen schwer zu entscheiden ist. In der Sammlung des II. Professor Schaum findet sich noch ein Weibchen eines Ccralcpfus, angeblich aus Kleinasien stammend, welches bei aller Aehnlichkeit mit squalidus, doch auch nicht un- erhebliche Abweichungen im Bau zeigt. Es ist merklich gröfser als alle hier beschriebenen Arten, circa 12 millim. lang und 4 niillim. breit; in der Färbung der einzelnen Körpcrtbcile stimmt es ganz mit squalidus übereiu , nur ist das zweite und drille Fühlerglied gelb statt hellbliitroth, und die Membran ist fast ebenso wie bei maculatus m., mit weifsen, ruiulcn Flecken gesprenkelt. Von gra- cilicornis wird es leicht durch die nicht voiragonden Vorderecken des Halsschildcs, von squalidus dadurch unterschieden, dafs die äus- sere Ecke der Fühlerhöcker gleichsam wie ein kleiner, schwach nach innen gebogener Haken vorspringt. Durch die letztere Eigen- thünilichkcit nähert es sich einigermafscn der folgenden Art, von der es jedoch durch das gegen das Ende nicht verdickte drille Füh- ■) Amyot, C. J. B., enlomologie fran^aise, Rhyncbotes, methode mononymique p. 115. 100. über Ceralepftts. 75 lerglied bestimmt genug abweicht. Die Fühler sind verhältnifsmäs- ßig ziemlich lang, und besonders das zweite und dritte Glied sehr gestreckt. Ob es sich als eine gute Art erweisen wird, bleibt von der Auffindung mehrerer Exemplare abhängig, und würde ich als- dann den Namen ,,distinguendus" dafür vorschlagen. •3« C» liviftws f Siiblus Jlavescens , supra dilute cinnamomeus, opaciis'^ hiberciiii antcnniferi upice extus denle brevi; anlcnna- rnin urliciiliis tcrlius subcluvuliis ; anguli untlci proihoracis ro- tundnti, — Longilud. 9 — lOj millim.; latilud. 3 — 3i millim. Die Färbung des Kopfes und Schnabels wie bei der ersten Art; die Fühlerhöckcr haben an der Spitze nach Aufsen einen ziemlich scharfen Zahn; das ersle, etwas verdickte und das vierte, gestreckt eiförmige F'ühlerglied sind rothbraun; das zweite und drille hell- blutroth, letzteres gegen die Spitze hin allmählig verdickt und et- was dunkler. Pro-, Meso- und Melathorax, Scbildchen und Ober- und Unterilügel wie bei der zweiten Art. An den hellgelben Bei- nen sind die Spitzen der Hintertibien und der Hinterschenkel, letz- tere nur oben, gebräunt; die Ilinterscbenkel haben an der gewöhn- lichen Stelle zwei grofsere und zwei bis drei kleinere Zähne; bei einigen Individuen, sowohl cT vvie 2, findet sich innerhalb an der Spitze der Miitelschenkel ebenfalls ein kleiner Zahn. Der Hinter- leib ist unten einfach gelblich, oben hell mennigroth, mit Ausnahme des ersten Segments, welches ganz schwarz, und des zweiten, wel- ches am Grunde in den Aufsenwinkcin schwarzbraun gefäibt ist; Auf der Mitte des zweiten und dritten bctinden sich einige flache, punkf artige Grübchen; der aufgebogene Rand ist bräunlich, und nur an den Kanten der Segmente gelblich. Das fast keulförmig verdickte dritte Fühlerglied, der deutliche Zahn an den Fühlerböckern, und das oben roth gefärbte letzte Hin- terleibssegment sind die Hauptmerkmale dieser Art, welche, wie es scheint, bisher vielfach mit gracilicornis H.-Schllr. verwechselt wor- den ist. Ich sah neun cT und acht 9 aus hiesiger Gegend, und ein cT aus dem südlichen Frankreich in der Königlichen Sammlung. 4» C*. §ntMCt9lnit$8 : Subfus Jlavescens, parce fiisco-lrroralus, supra sord'ule tinnamomcus , opacus: (uberculi unlcuniferi apice porreclu rolundulo; anlennurum urliculns (erdus aplcem versus partim incrassalus ; aitf^uli antici prolhoracls producti; membrana ehjlrorum albo-macxdala. — Long. 9 millim.; lat. 2^ millim. Der Kopf ist oben bräunlich schwarz, beiderseits am Rande mit einem gelben Längsstreifen, der sich bis auf die Fühlerhöckcr hin- 76 Stein: über Ceraleplus. zieht; diese lelzicrcn haben eine vorgestreckte, aber abgerundete Spitze; der Schnabel wie bei den vorigen Arten. Die Fühler sind dunkel rothbraun, die beiden mittleren Glieder etwas heller, alle mit feinen Körnchen und kurzen Borsten bedeckt und fast von glei- cher Länge; das dritte an der Spitze ein Wenig verdickt, das letzte cylindrisch, aber eiförmig zugespitzt. Der bräunliche Prothorax ist oben dicht mit schwarzbraunen Körnchen besetzt, nach aufscn vor den gelben Seitenrändern etwas dunkler. Die gelblichen, umge- schlagenen Seilen des Pro-, Meso- und Mefathorax haben nur ein- zelne J)raune Punkte. Meso- und Metasternuni sind gelblich, bei beiden aber die Längsfurche schwarz, und das ersterc hat noch je- derseits einen schwarzen Punkt. An den gelben Beinen sind die Vorderschenkel fast ganz, die IMitlel- und Hinterschenkel und sämmt- licbe Tibien an der S{)itze schwarz; ausferdem befindet sich am Gründe jedes Ilinterschenkels nach Innen ein kleiner schwarzer Fleck, und an der Spitze ein einzehier, nicht grofser Zahn, der bei dieser Art scliAvarzbraun gefärbt ist, während die beiden gröfseren Zähne der Hinterschenkel bei den vorhergehenden Arten stets hell- gelblich oder fast weifs sind. Die weifslicbe, kleine Spitze des Schildchcn ist ziemlich vorgestreckt. Die Membran der schmutzig- braunen Unlerflügel ist kaum beller als das Corium, mit zahlreichen verästelten Längsnerven und mit kleinen, runden, weifsen Flecken gesprenkelt; der erste Längsnerv des Corium ist ziemlich hervorra- gend; die Unterflügel wie bei der dritten x\rt. Der Hinterleib ist unten gelblich, mit einzelnen gröfseren und kleineren, schwarzbrau- nen Flecken, die fast zwei uiiregelmäfsigc Reihen bilden; oben ist er hell mennigroth, mit Ausuahtne des ersten und letzten Binges, welche schwarzbraun sind, auf allen Segmenten befindet sich in der Mitte eine Anzahl flacher Grübchen, die inwendig dunkel ge- färbt erscheinen; der aufgebogene Seilenraud ist braun, mit vielen gröfseren und kleineren gelblichen Flecken. Durch die BeschalTenheit der Fühler weicht diese Art von den vorigen etwas ab. dagegen stimmt alles Uebrige, namentlich auch die Form des Geschlechtsseguients mit jenen überein. Es befindet sich nur ein Männchen in der hiesigen Königliehen Sammlung, welches nach Ausweis des Zettels vor mehreren Jahren von dem als Käfersammler bekannten, jetzt bereits verstorbenen Dr. med. Mewers, bei Berlin gefangen wurde. Die Gattiino; Atraniis Le C. Von Professor Schaum. E, ^in sehr seltcDcr. kaum 3 Linien langer nordamerikanisclier Lauf- käfer, der in der allgemeinen Käferform an den bekannten Ancho- nienus oblongus erinnert und von Dejean (Spec. III. 122. 18.) auch als Anchomentis pubescens beschrieben ist, der sich aber von den Anchomenen durch seinen behaarten Körper unterscheidet, hat Le Conte Veranlassung zur Aufstellung der Galtung Airanus gege- ben (Cat. of the Geod. Col. of the U. S. 166.), die bisher auf diese einzige Art beschränkt geblieben ist. Die viereckigen, an der Sohle lang behaarlen Glieder der männlichen Vorderfüfse machten es noth- wendig, den Käfer ganz aus der Nähe der Anchomenen zu entfer- nen und ihm in der Gruppe der Chlaenien seinen Platz anzuwei- sen; bekanntlich beruht ja der einzige Unterschied, den man bisher zwischen diesen beiden Gruppen zu ermilteln vermocht hat, in der Form und Behaarung der männlichen VordenTifse. ') Von den an- dern Gallungen der Chlaenier soll sich Atranus nach Le Conte durch einfach ausgerandctes Kinn (basl emarginationis recta) und durch schwach spindelförmiges, an der Spitze kaum abgestutztes Endglied der langen und dünnen Taster unterscheiden. Auf diese Angabe Le Conle's hin habe ich in der Naturgeschichte der Insecf en Deutsch- lands Bd. I. S. 322. die Gattung Airanus als die einzige unter den Chlaeniern bezeichnet, bei der das Kinn zahnlos sei; ich hatte die- selbe zwar früher gesehen, aber als ich diese Stelle niederschrieb, nicht in Natura vor mir. Kürzlich bin ich aber in den Besitz ei- nes Pärchens gelangt und habe mich überzeugen können, dass die von Le Conte gegebene Beschreibung des Kinns unrichtig ist, und dass Atranus einen ganz deutlichen, an der Spitze wie bei vielen Chlae- nien schwach zweispaltigen Zahn in der Ausrandung des Kinns be- sitzt. Wenn der Käfer aber auch in dieser Beziehung nicht mehr ' ) In oitipr ausgezeichneten Abliandlung über die Gattung Clilaenius, welche Chaudoir ganz neuerdings (Bull. d. natur. d. Mose. 1856. No. IM. S. 187 — 291) verölTentlicIit bat, wird als ein zweites wesentliches Kenn- zeichen der Chlaenier die mehr oder weniger liefe Aushöhlung des Me- sosternum zwischen den Mittelhülten hervorgehoben; ich finde das Meso- sternura aber bei manchen Anchomenen (z.B. bei A. corvinus Dej.) viel tiefer auso;ehühlt als z. B. bei Chlaenius Gotschii Cliaud. 78 Schaum: über Airanus. eine Anomalie in der Gruppe bil. cnniroslrc Schh., nach Stücken aus dem Caucasus zuerst beschrieben, bei Wien auf Allhea chinensis in Gär- Zeiischriflschau. 9B ten häuGg findet. Von den Beschreibungen der aufgeführten drei neuen Species {pulcheltum, ameihystinum und SchmicUii, ■welches jedoch so wie einige andere unter Märkel'schen Mscr. - Namen be- kannte Arten •) bereits von Bach — Käferfauna für Nord- und Mitteldeutschland II. S. 206. — beschrieben ist) haben wir ungern die lateinische Diagnose vermifst. Miller stellt aufserdem eine neue Malachius-Ärt, gracilis, von den Kalkbcrgcn um Wien auf, welche namentlich auf Taraxacum officinalis vorkommt. Czagl's analytische Darstellung der Histeriden nach Abbe de Marscul veranlafst uns hier zu bemerken, dafs die ana- lytische Darstellungsmethode, welche die schnelle Einsicht in den Formenwechsel fördern will, nur in sehr bedingten Fällen angewen- det werden darf; besonders zweifelhaft erscheint uns ihr Erfolg, sobald die Fauna, deren Kenntnifs sie uns doch nicht nur schnell, sondern auch einigermafsen sicher eröffnen soll, nicht wenigstens dem gröfslen Theile nach bereits bekannt ist, wie z. B. die Coleop- teren-Fauna Deutschlands; von den Ilisteren unserer Erde läfst sich dies trotz Marseul's schöner Arbeit sicher nicht behaupten. Wer nicht auf gutes Glück hin seinen Histeren Namen geben, in viel- leicht Zehn von Hundert Fällen Neues für Bekanntes halten will, mufs demnach Marseul's Original mit möglichster Genauigkeit ver- gleichen. Einige Bemerkungen zu den in „Wiegmann's Archiv" enthaltenen Jahresberichten über die Leistungen in der Entomologie von unserem verehrten Freunde Schiner sind hauptsächlich der kritischen Thätigkeit des Herrn Dr. Gerstäcker gewidmet. ') Apion opeticutn (Mark.) Bach wird von Miller — eben so wie von Dr. Gersläcker (Bericht über die Leistungen im Jahre lS.i4 Wiegm. Arch. 1855 S. 184) — Üilschlicii für Apion Marshami Scliönh. erklärt; das letztere ist nach Walton (Ann. of nat hist. Vol. XIII. 1844., Entom. Zeit. 1845 S 2.31), welcher das in der Sammlung von Walerhouse be- findliche Originalexemplar untersucht hat, einerlei mit suhidatum Kirb. und nicht mit dem in England noch gar nicht aufgefundenen Aji. opeti- cum. Au-h die Exemplare des Ap. Marshami Steph. gehören nach VVal- ton zu subulatum. Die Richtigkeit von VValton's Angabe ist um so we- niger zu bezweifeln, als er o. a. O. den Unterschied des ihm von Germar raitgetheiltenAp.opeticura richtig hervorgehoben hat. (Mitthelg. von Schaum.) 7* 100 jimeigcti. Die Allgemeine natnrhistorische Zeitnng Isis in Dresden briugl iu ihrem diitlen Jahrgange (1857): S. 161 — ISO Zwei entomologischc Oden mit einem Commentar von Friedrich Märkel. welche ein allgemeines, den Freunden und Verehrern des Herausgebers ein ganz besonderes Interesse gewähren. Der poetischen IJiologie einer Anzabl interes- santer Käferarten aus der sächsischen Schweiz schliefst sich ein aus- führlicher Commentar an, in welchem: Anthohium s'ignalum n. sp. von abdominale geschieden, Lalhrimaeum canaliculafum als muthmafsliche neue Gattung an- gesprochen und Cercus spiraeae ') neu aufgestellt wird. — Auf die Bearbeitung der sä c h sischen Käfer fauna von den Herren Müller und Judeich soll voiläufig nur aufmerksam gemacht und näher eingegangen werden, sobald sie etwas weilcr fortgesclirittcn. Roquette publicirt lepidopterologische Beobachtungen. Ein neuentdeckter Schmetterling aus Spanien, be- schrieben von Ed. Vogel, ist Pohjommntiis Miegii; derselbe wird mit Sorgfalt von P. Virgaureae Lin, geschieden und zugleich in einem weiblichen und drei männlichen Exemplaren abgebildet. Die Artrechte des Schmetterlings sucht der Verf. auf angemessene Weise zu begründen; die allgemeinen Bemerkungen über Art und Abart dagegen, welche folgen, zeigen nicht die Schärfe und Klarheit, durcb welche sich die cilirten Stellen von Herrich - Schäfl'er aus- zeichnen. G. Kraatz. ') Der Käfer ist auch häufig als rhenaniis i. 1. von Bach versandt. Anzeigen. Herr Dr. Nebel, Oberarzt in Darmstadt, wünscht sich mit Coleoplerologen in Tauschverbindung zu setzen. Die vom Professor Dr. Reich zu Berlin binterlassene, circa 20,000 Species enthallende Käfersammlung, ist im Ganzen oder ge- thcilt (familienweise) zu verkaufen. Herr Dr. Gerstäcker ist er- bötig, das Nähere darüber mitzutheilen. Dr. Reich, Berlin, Markgrafenstr. 25. Gcilruckt bei A. W. Scbnde in Ucrlin, Grünstr. 18. '^ Vorstand des Vereins. Vorsitzender, Herr J)r. Kraalz, Obcrwasserstrafse 11. Sfellvertreter, Schriftführer, Rechnungsführer, Bibliothekar, Prof. V. Bärensprung, Marienstrafse 24. Hofrath Völcker, Potsdamerstrafse 37. August Libbach, Dcssauerstrafse 1. Friedrich Stein, Köpenickerstraf^e 75. Auszug aus den Statuten. Der Zweck des Berliner enlomologischen Vereins ist: durch die Herausgabe einer periodischen Zcitsclirift die wissenschaftliche Kenntnifs der Entomologie zu fördern und durch wöchentliche Zu- sammenkünfte der Berliner Mitglieder einen regen Verkehr zwischen denselben zu erhallen. — Die Anlegung einer Vereiussamnilung von Insecten findet nicht statt. Auswärtiges Mitglied des Vereins kann ein jeder werden, welcher sich für die Förderung der Entomologie inlcressirt und sich bereit erklärt die Vereinsschrift zu halten ; die Anfnalnne Auswärtiger erfolgt, sobald dieselben dem Vorsitzenden oder einem der Berliner Mitglieder ihre Geneigtheit zum Beitritt und zum Hallen der Vereins- schrift milgclheill haben und alsdann in einer der Sitzungen des Vereins zum Milgliede vorgeschlageji sind, ohne Einspruch von Seiten der Majorität der Versammlung. Der jährliche Beitrag der Mitglieder besteht in der Erlegung- der Summe, welche als Preis der Vereinsschrift für die Mitglieder festgesetzt ist (2 Thlr.). Derselbe ist von den Auswärligen für jedes nächste Jalir bereits am Schlüsse des laufenden Jahres an den Rech- nungsführer portofrei einzusenden, weil die Ahsendung des ersten Vierteljahrshefts schon Anfang Januar erfolgen soll *). *) Diese Frist ist aus Zwcckmärsigkpitsrücksiclilen auf den Anfang des Februar ausgedeiint. Die Zuseii) der Unbewehrtheit der Schienen, c) in der pulvillenarligeu Entwickelung des Empodiums und in dem Fehlen der Pulvillen selbst. — Die Merkmale, welche eine generische Vereinigung die- ser Fliege mit Scatopse unmöglich machen, sind: 1) die deutlich Sgliedrigen Palpen, welche vielleicht aufser den drei sichtbaren Glie- dern noch ein kleines verstecktes Wurzelglied haben mögen, wäh- rend dieselben bei Scatopse scheinbar eingliedrig sind; 2) die we- sentliche Abweichung im Fiügelgeäder; diese besteht in Folgendem: a) ist aufser der auch bei iSco^o/;se vorhandenen kleinen, die zweite und erste Längsader verbindenden Querader noch eine zweite, die zweite Längsader mit dem Flügelrande vorbindende Querader vor- handen; Ä) entspringt die zweite Längsader zwar wie bei Scatopse aus der vierten, aber in ganz ungewöhnlicher Entfernung von der Flügelvvurzel; c) die sechste Längsader ist bis zum Flügelrande deut- lich. — Zu diesen wesentlichen Unterschieden kommen noch fol- gende, welche von viel geringerer generischer Bedeutung sind, hinzu: 1) Die Fühlergeisel besteht aus 16 (?) schwer zählbaren Gliedern, welche kürzer als bei Scatopse und inniger verbunden sind; 2) die IMitfel- und Hinlerschenkel sind an der Basis sehr verdünnt, also keulenförmig, auch die Hinterschenkel sehr verlängert; 3) alle Längs- adern sind verdickt, während bei Scatopse es nur die beiden ersten sind. — Keines dieser Iclzleu Merkmale würde für sich allein, ja sie würden alle zusammen die generische Absonderung von Scatopse kaum rechtfertigen, welche sich auf die weiter oben angegebenen wesentlichen Unterschiede begründet. — Die neue Gattung, in de- 8* 104 Loew: einige neue Ten Benennung ich dem Entdecker des interessanlen Insekts nicht vorgreifen darf, läfst sich etwa so charaklerisircn: Geslall und Bau von Kopf, Thorax und Ilintcrleih wie hei Sca- iopse. Die Taster (Tab. I. Fig. 14.) deullicli .3gliedrig, das erste Glied derselben dicker und eiförmig. Die Fühler kurz, die Füh- lergeisel mit 16 (?) sehr kurzen und sehr dicht aufeinander sitzen- den Gliedern. Die hintern Schenkel verdickt, die hintersten (Tab. I. Fig. 13.) verlängert. Das Empodium gerundet, die Pul- villen fehlen. — Alle Flügeladern verdickt, nur die Ilülfsader ob- lilerirt, die 6te Längsader bis zum Flügelrande hin deutlich; die 2te Längsader in der Nähe ihrer Basis mit der Isten Längsader durch eine Querader, jeuseit der Mündung der Isien Längsader mit dem Flügelrande selbst durch eine '2te Querader verbunden (Tab. L Fig. 15.). Zur Charaklerisirung der Art dürften folgende Angaben ausrei- chen: Glänzend schwarz; die Beine hraungelb, die Füfse blässer, die Mittelschenkel braun, die Ilinterschenkel ganz und gar und die Hin- terschienen mit alleiniger Ausnahme der gelben Basis braunschwarz. Flügel graulich glasartig, vor der Isten, zwischen der Isten und 2ten Längsader und an der Spitze selbst geschwärzt; die Iste und 2te Längsader, so wie die Queradern dunkelbraun, die übrigen Adern graubraun, die Wurzel der 2ten Längsader farblos. Zwischen der äufserst feineu mikroskopischen Behaarung der Flügel stehen zahl- reiche längere Härchen, wie sie sich auch bei manchen Arien der Gattung Scatopse finden. — Körperlänge 2| Liu. — ■ Flügellänge 2| Lin. Zur zweiten Gruppe der Bibionidcn niufs die von Zetter- stedt errichtete Gattung PacAi/netwa hinzugezogen werden, welche derselbe, wahrscheinlich durch die schlanke Körpergestalt und durch die langen, ebenfalls ziemlich schlanken Beine und Fühler getäuscht, ganz irrthümlich zu den Tipuliden gestellt hat. Herr Haliday spricht sich in einer Recension des Zettersledl'schen Werks (Nat. Bist. Review No. VII. 54.) für ihre Stellung bei den Mycetophili- den aus. Es ist allerdings unverkennbar, dals die Familie der My- cetophiliden mancherlei Analogien mit der Familie der Bibioniden zeigt. Derselbe Unterschied, welcher sich im Tasterbau der beiden Gruppen der Bibioniden findet, findet sich auch unter den verschie denen Gattungen der Mycciophilidcn; dieselbe eigenthümliche Ver- längerung des J^üssels, welche die jetzt gewöhnlich zur Gattung j4syndulum vereinigten P/«/i/?»'a-Arten auszeichnet, findet sich auch in der Gattung Ditophus bei dem brasilianischen Diloph. pectoralis Fltegengat hingen. 105 Wied., in der Gatlung Bibio hei Bib. longifrons Macq. und bei andern capensci- Arten, in der Gattung Plecia bei Plec. funebris Fbr. und bei der noch unpuhlicirten brasilianischen Plec. rosiellata in., deren Beschreibung ich unten folgen lasse; ja selbst diejenigen Modifikationen des FliigclgeSders, durch welche sich in beiden Fa- milien die Gattungen und Arten unterscheiden, haben noch mancher- lei Analoges. Alles das aber rechtfertigt die unhaltbare Stellung der Gattung Pachyneura in der Familie der Mycetophiliden keines- wegs. — Das eben so wie die Pulvillen entwickelte Empodium (Tab. I. Fig. 3.), die Anwesenheit drei besonders grofser Ocellen, die Abwesenheit der Quernaht des Mesonotums und die Aehnlich- keit ihres Flügelgeäders (Tab. I. Fig. 2.) mit dem von Plecia (Tab. I. Fig. 11.), noch mehr mit dem von Crapiiula (Tab. I. Fig. 12.) und Penlhetria weisen ihr ihre natürliche Stelle in der Fami- lie der Bibioniden an. Der Unjstand, dafs in unserer europäischen Fauna die robu- stem und gedrungeneren Formen der Bibioniden vorherrschen, wel- che übrigens auch in allen andern Welttheilen die Mehrzahl der- selben bilden, macht es etwas aulFallend ein so schlankes Insekt, ■wie Pachyneura fasciata Ztt. , von der ich der noch grofsen Sel- tenheit der Art wegen eine vollständige Abbildung (Tab. I. Fig. 1. 2) gebe, unter den Bibioniden zu finden. Das Auffallende verschwin- det, wenn man die exotischen Formen berücksichtigt, unter denen Arten vorkommen, ^velche Pachyneura fusc'mla an Schlankheit sehr wenig nachgeben, wie z. B. die unten ausiuhrlicher beschriebene Plecia longipes m. aus der Umgegend von New-Orleans. So wenig zu befürchten ist, dafs Pachyneura mit einer andern Gattung der Bibioniden verwechselt werden könne, da sie sich von ihnen allen wesentlich unterscheidet, so lassen sich doch die Gat- tungen Penlhetria, Crapiiula und Plecia als die ihr am nächsten stehenden bezeichnen. Ueber die Charaktere und die Unterschei- dung dieser drei Gattungen selbst halle ich Folgendes zu erwähnen nicht für überflüssig. — Der Unterschied des Flügelgeäders beider Geschlechter von Penlhetria holosericea, welchen Meigen's Abbil- dung derselben zeigt, ist in der Natur nicht vorhanden; die kür- zern und viel schmälern Flügel des Männchens haben ganz dasselbe Geädcr, wie die des Weibchens und die aus der dritten Längsader entspringende sehr schiefe Spitzenquerader fehlt keineswegs, sondern ist nur wegen der gröfsern Zusammendrängung aller Flügeladeru schwerer wahrzunehmen. Für ein ausreichendes Unterscheidungs- merkmal zwischen den Galtunsen Penlhetria und Plecia kann die f06 Loew: einige neue angeblich verschiedene Gliederzahl der Fühler nicht gelten, da sie bei verschiedenen Arten der Gattung Plecia verschieden ist; bei Penthctria holosericca ist in beiden Geschlechtern die Fühlcrgeisel ögliedrig, während sie bei den mir bekannten Arten der Gattung Plecia 7, 8 oder 9 Glieder hat. Auch der Umstand, dafs bei Penthelria holosericea die Augen des Männchens durch die linien- förmige Stirn getrennt sind, reicht zur Trennung heider Galtun- gen nicht aus, da dies bei mehreren P/ecia- Arten ganz eben so der Fall ist. M ei gen und Macquart sprechen Penthelria das pulvillenförmige Enipodium irrthümlich ab, eben so fehlt es in der Abbildung, welche Macquart Dipt. exot. I. 1. pl. 12. fig. 4. von Plecia femorata giebt, nur irrthümlich; es ist bei beiden Gattungen in gleicher Weise vorhanden, kann aber leicht übersehen werden, da es gewöhnlich höher als die Pulvillcn liegt. Auch die gröfsere Länge und die schiefere Lage der Spitzenqiierader bei Penthelria trennt diese Gattung von Plecia kaum genügend, da sie bei den verschiedenen P/ecia-Arten hinsichtlich ihrer Lage und Länge grofse Verschiedenheilen zeigt, ja bei manchen Arten, wie z. B. bei Plec. heteroptera ^lacq.^ in die zweite Längsader mündet, ohne dafs mau diesem Unterschiede, und zwar mit vollem Recht, eine generischc Bedeutung beigelegt hat. — Will man Penthelria von Plecia tren- nen, so läfst sich als Unterschied beider Gattungen nur geltend ma- chen, dafs bei dem Männchen von Penthelria die Flügel viel mehr verkürzt und verschmälert sind, als dies bei dem Männchen irgend einer bis jetzt bekannt gewordenen Piecia der Fall ist; um dieses Unterscheidungsmerkmal nicht zu überschälzen, mufs freilich be- dacht werden, dafs bei mehreren P/ecm-Arlen die Verkürzung und Verschmälerung der männlichen Flügel auch nicht unerheblich ist. — Die Gattung Crapitula ist von Gimmerthal auf eine in dem gröfsten Thcile von Asien und auch im europäischen Rufsland vor- kommende Fliege begründet worden, welche er Crapilnla Mol- schotihkii nennt, und welche wahrscheinlich mit Penthetria ntela- naspis Wied. identisch ist; vielleicht ist auch Penthelria japonica Wied. von ihr nicht verschieden, wenigstens findet sich aufser der etwas erheblichem Gröfse in Wiedemann's Beschreibung durch- aus nichts, was nicht auf manche Exemplare der Crapitula Mot- schoulskii vollständig pafste. Die Flügel des Männchens von Crap. Motschotdskii sind merklich schmäler als die des Weibchens, doch verhällnifsmäfsig weder so kurz noch so schmal wie bei dem Männ- chen von Penthel. holosericea; die Augen desselben stofscn zusam- men und die Spilzen(iueradcr ist bei beiden Geschlechtern noch et- was länecr als bei unserer Penthelria. Alle diese Unlerschicde sind Fliegengattungen. 107 so relativer Natur und so gering, dafs bei der Uebereinstimmung in allen andern Merkmalen ein bestimmter Grund zur Trennung bei- der Gattungen nicht ersichtlich ist. Während die Galtungen Penihelria und CrapUula bereits ohne ausreichenden Grund von einander und beide wenigstens ohne drin- gende Veranlassung von Plecia gelrennt worden sind, dürfte mei- nes Erachtens wahrscheinlich auch die für eine Anzahl fossiler Mücken errichtete Gattung Frotomyia Heer von Plecia nicht zu unterscheiden sein. — Die von Macquart in den Dipt. exot. er- richtete Gattung Eupeitenus zeigt sowohl im Bau des Flügelgeüders als in dem Bau der Hinterfüfse, deren erstes Glied verdickt ist, ge- nug Abweichendes von der Gattung Plecia sowohl als von Pen- ihelria und Crapitula, um ihre Abtrennung zu rechtfertigen. Die letzte hier anzuführende, und im Grunde die interessan- teste Bereicherung der zweiten Gruppe der Bibioniden bildet eine von Herrn Stein bei Mehadia entdeckte schlanke Mücke, -tvelche bei oberflächliclicr Betrachtung etwa an die Gattung erinnert, wel- che 1842 von Westvvood als Aslhenia (ein früher schon verge- bener Name), 1843 von Macquart a\s Blepharicera (soUie Blepha- rocera heifsen) und 1844 von mir als Liponetira beschrieben wor- den ist, welcher mithin wohl am zweckmäfsigsten künftighin der berichtigte Name Blepharoccra bleibt. — Die Anwesenheit von drei verhältnifsmäfsig grofsen Ocellen, der Mangel der Quernaht des Me- sonotums, das gleich den Pulvillen entwickelte Empodium und die vollständige Uebereinstimmung des Flügelgeäders mit dem der Gat- tung Plecia weisen der Stein'schen Mücke ihre Stelle in der zwei- ten Gruppe der Bibioniden an. Sie ist das schlankste aller bisher aus dieser Familie entdeckten Insekten, und erinnert durch ihre Schlankheit an Pachyiieui-a, mit welcher sie auch die Verlängerung der Beine und Fühler gemein hat, ohne jedoch mit ihr in eine Gat- tung vereinigt werden zu können, da 1 ) bei ihr die Fühlergeisel lOgliedrig, bei Pachyneura ISglicdrig ist; 2) bei ihr das erste Gei- selglied verlängert, bei Pachyneura eben so kurz wie die folgenden ist; 3) ihr Flügelgeäder das der P/ect«-Arten ist, während das von Pachyneura eine Ader mehr hat; 4) die Beine derselben überall gleichmäfsig behaart sind, während sie bei Pachyneura kahl und an den Schienen mit vereinzelten steifen Borstchen besetzt sind. — So wenig diese Mücke, ihrer Zartheit und ganz besonders der verlän- gerten Fühler wegen, an Plecia erinnert, so findet man doch bei genauerer Vergleichung leicht, dafs sie dieser Gattung in der That noch erheblich näher verwandt isl, als der Galllung Pachyneura. 108 Loew: einige neue Indessen unterscheidet sie sich doch von dieser wje von allen an- dern Gattungen der Bibioniden in viel zu auirallcnder Weise, als dafs sie in einer derselben untergebracht werden könnte; ich be- gründe deshalb auf sie eine neue Gatlung, welche ich Spoditis nenne und in folgender Weise charaklcrisire: Drei grofse Ocellen auf dem breiten Scheitel. Die Taster 4gliedrig. Fühler schlank, verlängert, mit 10 cylindrischen Glie- dern, von denen das erste sehr verlängert ist. Flügelgeäder wie bei Piecia. Beine schlank, gleichmäfsig behaart; das erste Fufsglied sehr verlängert. Ich lasse hier die Beschreibung der Art und dann noch die der beiden neuen P/ect«-Arten folgen. Spodius imbecilltts , nov. sp. 9. (Tab. I. Fig. 5 — 9.) — ßrun- neo- nigricans, palpis , hallerum pedttnculo pedumque hast palli- dis; alae cinereae venis brunneis. — Long. corp. 2 lin. — Long. al. 3^ lin. — Patria: Hungaria (Stein). Kopf braunschwarz, malt. Die Ocellen sehr grofs; die nicht gekielte Stirn zeigt eine schwach eingesclinitti-iie Läiigslinie. Fühler fast so lang wie das ganze Insekt; die Leiden Scliaftglieder sehr kurz, schwarz; die Glieder der schmutzig-braunen, lOgliedrigen Fülllergeisel sind cylindriscb, das erste fast doppelt so lang wie das zweite, das zweite bis neunte von wenig abnehmender Länge, das letzte viel kürzer als das neunte und von fast eiförmiger Gestalt; sämmtliche Geiselglieder haben eine sehr kurze, fast weifsliche Behaarung, und sind aufserdem mit zerstreuten schwarzen Härchen von gröfserer Stärke besetzt. Taster ganz blafshräunlich, gegen ihr Ende hin dunkler, 4gliediig; die einzelnen Glieder sind von cylindri- scher Gestalt, das zweite etwas länger als die beiden letzten, ziemlich gleichlangen Glieder, das erste Glied viel kürzer als die andern. Thorax braunschwarz mit der Spur eines graulichen Reifs und mit äufserst kur- zer und zarter, leicht verreibbarer, fast weifsliclier Behaarung; eben so das vom Thorax durch keine Quernalit getrennte Schildchen und der schlanke Hinterleib. Schwinger lang mit ganz blafsbräunlicbeni, ziemlicli deutlich behaartem Stiele und schwärzlichem Knopfe. Beine etwa so schlank wie bei den sclilankbeinigen Erioplera- Arten, Hüften und Schen- kclwurzel ganz blafsbräuidich, alles Lehrige braunschwarz; sie sind überall mit dichter, gleichmiifsiger, sehr kurzer Behaarung besetzt; die Mittel- und Hinterschienen äufserst kurz gespornt; die Füfse etwa so lang wie die Schienen, ihr erstes Glied ungefähr von der Länge der vier folgenden zu- sammen, welche von abnehmender Länge sind; die Klaueu klein und zart; die Pulvillen und das jiulvillenartigi; Empodium deutlich. Flügel verhält- nifsmäfsig sehr grofs und breit, nirgends nackt, mit schwarzbraunem Ge- äder, welches dem der Galtung Piecia gleicht, doch biegt sich die dritte Fllegengaltungen. 109 Längsader mit ihrem Ende mehr nach hinten, als dies hei irgend mir be- kannten Plecia der Fall ist. Plecia rostellata, nov. sp. 2. (Tab. I. Fig. 11.) — Fuligitiosa, capile alro, thorace tolo sciitelloque lateriliis opacis; roslricm valcle elongalum ; antennae lO-arliculatae. — • Loug. corp. 3^- lin. — Long. al. 5yV üq« — Patria: Brasilia. Der javanischen Plecia fulcicornis Fabr., noch mehr der capenser Plecia rußcollis Fabr. Sp. Ins. (= Plecia dorsalis Macq. Dipt. exot.) und der brasilianischen Plecia confusa m. (= Plecia rußcollis Fabr. Syst. Antl. und Wied.) ähnlich. — Kopf tiefschwarz, matt; die Ocellen- höcker sehr vortretend; die Stirn mit stumpfem Längskiel. Der einge- lenktc, nach unten umschlagbare Rüssel ist etwas länger als der Kopf selbst; seine Farbe ist, wie diejenige der auf seiner Mitte stehenden Ta- ster schwarz. Fühler schwarzbraun, die Spitze des zweiten Schaftgliedes und der gröfste Theil des ersten Geiselgliedes braunroth; die Fühlergei- sel ist Sgliedrig, die 7 letzten Glieder derselben sind vollkommen kugel- förmig, von gleicher Gröfse; das erste Glied ist dagegen fast noch einmal so lang und von mehr cylindrischer Gestalt. Der ganze Thorax sammt den Hüften imd dem Schildclien dunkelziegelroth , das Schildchen mit scharfbegränzter schwarzer Mittellinie. Die kurze und etwas sparsame Behaarung des rufsbraunen Hinterleibs ist schwärzlich. Die rufsbraunen Beine werden gegen ihr Ende hin immer schwärzer, sind überall gleicli- mäfsig mit schwarzen Härchen besetzt, welche kürzer als bei Plecia con- fusa sind; auch sind die ganzen Beine schlanker als bei der letztgenann- ten Art. Schwinger rufsbraun mit ziegelrolher Wurzel des Stiels. Flü- gel mehr rauchbraun als rui'sbraun, mit dunkelbraunem Geäder, welches dem von Plecia confusa gleicht, mit alleiniger Ausnahme des schiefer ste- henden und etwas längern Vorderastes der dritten Längsader. Plecia longipes, nov. sp. cT. — Gracilis^ pedibus elongatis: atra, opaca., pedibus concotoribtis nilidis; alae cinereae stigmate mi- nuto venisque nigj-o-bnuineis , longiludinali quarla basi pallida. — Long. corp. 3f lin. — Long. al. 4| lin. — Patria: America borealis (New Orleans, Schaum). Eine sehr schlanke Art. Tiefschwarz, der Thorax matt, der Hinter- leib ein wenig gleifsend, die Beine glänzend. Ocellenliöcker hoch vorste- hend; die Augen in einer langen Linie zusammenstofsend; Rüssel nicht verlängert; Taster liefschwarz. Thorax mit zwei fein eingeschnittenen, weit von einander abstehenden Längslinien, welche leicht übersehen wer- den können. Die Behaarung des Körpers und der Beine besieht aus ziem- lich langen aber feinen, zum Theil hellen und etwas faiilen, zum Theil schwarzen Härchen. Schwinger schwärzlich. Die Schieuensporcn äufserst 110 Lociv: einige neue kurz. Flügel von niäfsiger Breite, lang, raiicligrau, ilir Geädcr braun- schwarz, von demselben Bau wie bei der vorigen Art, aber dadurch aus- gezi'iclinet, dafs der erste Abschnitt der vierten Lüngsader bis gegen sein Ende bin ungeliirbt und deshalb ziemlich unscheinbar ist, was an die Gat- tung Pachyneura erinnert. IL LophoteleSy eine neue Gattung der Stratiomyiden. (Hierzu Tab, I. Fig. 16 — 18.) Zu den interessanten und mannichfalligen Formen der Stratio- myiden findet sich in meiner Sammlung eine noch unbekannte neue, welche derjenigen ünterablhcilung derselben angehört, welche sich um Fac/tygnsler gruppirt und vorzugsweise durch die Gröfsc der Discoidalzelle und nur drei von ihr zum Ilinterraude des Flügels laufende Adern kenntlich macht. Das kleine interessante Insekt ist ein von Eschscholtz auf der Insel Radak gefangenes und mir vor einer längeren Reihe von Jahren durch Germar mitgetheiltes Männchen. — Es gleicht in seiner Gröfse so wie in seiner allge- meinen Körperform einer kleinen Oxycera, namentlich der Oxycera pygmaea. Der Hinterleib ist nur sehr flach gewölbt, mit 5 äufserlich deutlichen, völlig getrennten, nicht wie bei Pachrjgasler zum Theil verwachsenen Ringen. Schild eben et- was gestreckt, fast scharfraudig, unbewehrt. Thorax nicht sehr hoch gewölbt. Augen auf der Stirn (cT) vollkommen in einer Naht zusammenstofsend; Scheiteldreieck sehr lang und schmal; die Ocellen stehen auf dem vordem Theilc desselben sehr nahe beieinander; das vordeie Slirndrcieck kurz, der Länge nach eingeschnitten. Die Fühler ziemlich hoch ge- stellt; die beiden ersten Glieder derselben erheblich länger als bei Pachygasler, das dritte Glied rundlich, nicht sehr grofs, undeutlich 4ringlich; es trägt an seiner Spitze eine äus- serst dicht gefiederte Borste, welche die Gestalt einer zuge- spitzten Feder hat. Das Untergesicht ist zurückweichend, doch wegen der höheru Stellung der Fühler bei weitem nicht so sehr wie bei P achygaster und viel mehr ausgehöhlt als bei dieser und andern verwandicn Gattungen. Beine wie bei Pachygaslcr. Flügel hinsichtlich des Aderverlaufs denen vou Pachygaster ähnlich, aber vcrhältnifsmäfsig kürzer. Fliegengattungen. 111 Der Verein der eben angeführten Merkmale gestattet die Un- terbringung dieses Insekts in einer der bestehenden Gattungen durch- aus nicht; es mufs deslialb als Typus einer neuen Gattung angese- sehen werden, welche ich Lophoteles nenne. Als Charaktere der- selben sind die oben durch den Druck besonders hervorgehobenen Angaben zu betrachten. Lophot. plumtila, nov. sp. cT. (Tab. I. Fig. 18.) — Niger, an- ieimanivi ariiculis, halteribus pedihiisqne pullide Jlavescentihus. — Long. corp. 1| lin. — Pafria: Radak insula (Eschscholt z). Vorderstirn und Untergesicht schwarz , in manclicr Richtung weifs- scliimmernd. Fühler (Tab. I. Fig. 17.) gclblicli, das dritte Glied an der Spitze geschvTärzt, die dichtgefiederte Fülilerborste ganz und gar schwarz. Das linienförmige Scheiteldreieck und der Hinterkopf schwarz. Thorax, Schildchen und Hinterleib schwarz mit einigem Glänze, oberseits überall mit äufserst kurzen, anliegenden, braunen Härchen besetzt. Hüften und Beine blafsgelblich. Die Schwinger von derselben Farbe, nur der untere Theil des Knopfs etwas dunkler. Die Flügel (Tab. I. Fig. 16.) grob ge- ädert, die vordem so ^vic die vorletzte Längsader dicker und dunkler braun als die übrigen; Randmal dunkelbraun; die Discoidalzelle und alle Hinterrandszellen bräunlich rauciisrau gefärbt. IIL Symmicttis, eine neue Gattung der Nemestriniden. (Hierzu Tab. I. Fig. 26 — 30.) Unter der reichen eutomologisclien Ausbeute, welche Wahl- hcrg aus dem Kaffcrlande mitgebracht hat, befindet sich auch eine interessante Fliege aus der Familie der Nemestriniden, welche sich in keiner Gattung derselben unterbringen läfst. Ich habe sie nach Gattung und Art in den Verhandlungen der schwedischen Akade- mie vom Jahre 1857 als Symndctus costalus durch eine kurze Dia- gnose kenntlich zu machen gesucht. Da es aber nicht wohl mög- lich ist eine neue Gattung durch eine blofse kurze Diagnose so ge- nau zu charakterisiren, wie es geschehen mufs, wenn jedes Verken- nen derselben unmöglich werden soll, so dürfte es nicht überflüssig sein, die Charaktere dieser Gattung hier etwas ausführlicher ausein- anderzusetzen und sie durch einige Figuren zu erläutern. Die Gattung Stpmnictus steht in der Mitlc zwischen den Gat- tungen Colax und Trichopsiilea, erstei'cr durch die völlige Verhör- 112 Loew: einige neue genhcit des Mundes und der Mundlheile, letzicrer durch die Anwe- senheit grofscr, auf einem sehr hervortretenden Höcker stehender Ocollen und durch die Beschaffenheit ihres Flügelgeäders sich mehr nähernd. Bedürfte es noch eines Beweises, dafs Colax von \^ie- deinaun ganz irrlhümlich zu den Oesiriden gestellt wird, und dafs eben so irrthiimlich Colux und Trichopsidea von Macquart zu den Bombyliden gebracht werden, so würde die nahe Verwandt- schaft, in welcher beide (Gattungen mit Symmicius stehen, ihn geben. Der Kopfbau (Tab. I. Fig. 29 u. 30.) des mir allein bekannten Männchens von Symmicius ist dem der nacktäugigen Nemeslrina- Artcn sehr äbnlich, doch tritt der Ocellcnhöcker mehr vor als bei diesen; die nackten Augen stofsen bei dem Männchen unter demselben fast zusammen, enifcrnen sich aber dann mehr Aon ein- ander, so dafs die Stirn desselben eine dreieckige Gestalt hat; bei dem Weibchen ist dieselbe walnscbeinlicb breit. Das Gesicht wird nach untenbin etwas breiter und weicbt etwas zurück; es ist ganz und gar mit langer, aber zarter Behaarung bedeckt, so dafs vom Munde und den Mundtlieilen gar nichts zu sehen ist. Die Fühler (Tab. I. Fig. 26.) bestehen aus 3 Gliedern; die beiden ersten Glieder sind sehr kurz und stehen sehr dicht aufein- ander, so dafs sie leicht für ein einziges Glied angesehen werden können; das fast eiförmige dritte Fühlerglied ist sehr klein und ver- längert sich in einen langen, dünnen GrilTel; eine Gliederung zwi- schen dem drillen Fühlergliede und dem Griffel vermag ich durch- aus nicht zu erkennen, — Es erinnert dieser Bau der Fühler durch die grindförmige Verlängerung des dritten Gliedes der Fühler au die Authraciden, eben dadurch und durch die Zusammendrängung der beiden ersten Fühlerglieder an die 2gliedrigen Fühler vieler Cyr- tiden, deren nahe Verwandlschaft mit den Ncmcstriniden sich auch sonst nicht verkennen läfst. — Als Kegel herrschen in der Familie der Ncmcstriniden zwar 3gliedrige Antennen mit 3gliedrigcm End- griffel vor, doch ist schon bei JS'emeslrina fasciata Fabr. der End- griffel einfach, so dafs von West wood ihre generische Abtrennung vorgeschlagen worden ist; überdies ist er noch durch eine eigen- thümlichc Behaarung ausgezeichnet. Eben so soll er bei Cohtx ein- gliedrig sein; ob auf das dritte Glied aufgesetzt, oder ob blofse Ver- längerung desselben, ist weder aus den Angaben der Autoren noch aus den von ihnen mitgelhcillen Abbildungen crsicbllich. — Sym- micius ganz nahe steht in der Fühlerbildung nur IrichopsiJea. Auch im Flügel geüdcr von Symmicius (Tab. I. Fig. 27.) FUegengallungen. 113 ist eine Annäherung an diese Gattung ziemlich deullich, doch ist die Aderung der Flügel von Symmiclus in der Nähe der Spitze noch einfacher. — Auch Nemeslrina fasciula Fhi". hat ein nicht sehr verschieden gebildetes Flügeladernetz, und, wie Symmictus, keinen Flügelanhang. Der Bau des Hinterleibs weicht von dem der Nemestrinen nicht wesentlich ab, doch ist er höher gewölbt; auch die Form der männlichen Analanhänge stimmt mit derjenigen, welche sie bei den männlichen Nemestrinen haben, überein. Die Bildung der kahlen Beine ist ganz und gar die allen Ne- mestriniden eigenthümliche. Eben so ist wie bei allen andern Gat- tungen der Nemestriniden die pul villenartige Entwickelung des Em- podiums sehr in die Augen fallend. Zur Kenntlichmachung der Art genügt Folgendes: Symmiclns cos latus, nov. sp. cT. — Niger, tolus pallidissime au- reo-tomentosus. Alae Umpldae margine anlico atigjisle J'errugi- neo, venis crassioribus ferrugineis , temiioribus Jlavidis, Pedes Jlavi. — Long. corp. Sy'j- lin. — Long. al. 5 lin. — Patria: Caf- fraria (VVahlberg). Die zarte, äufserst blafs goldgelbliche Behaarung ist auf Slirn, Ge- sicht, Thorax, Schildchen und Ilinterleibsbasis lang und abstehender, auf dem übrigen Theile des Hinterleibs viel kürzer und anliegend. Die Be- haarung des Scheitels ist gröfstenlheils schwarz. Die Farbe der Beine ist nicht reingelb, sondern mehr ocbergelblich. Ganz dieselbe Farbe ha- ben die kleinen Fühler. IV. Periscelis , eine neue Gattung der Geomyziden. (Hierzu Tab. I. Fig. 31 — 33.) Eine interessante Fliege, welche mein scharfsichtiger Freund, Herr Dr. Scholtz am 9. Juni des verflossenen Jahres in Breslau an einer krebsigen Stelle eines Rofskastanicnbaums fing, erinnert durch den Mangel der hintern Querader an die Gattung ^«/cio, für welche dieser Mangel charakteristisch ist; aufserdem hat sie eine gewisse Aehnlichkeit mit manchen Drosop/iita- Arien. Sie gehört mithin in den Kreis derjenigen Gattungen, welche man in der Fa- milie der Geomyziden zu vereinigen pflegt. 114 Loew: einige neiie Aus der Gallung Asleia sind bislier nur zwei Arten bekannt geworden. — Die ersle derselben ist die von Schweden bis zu den Alpen und Pyrcniieii bin hiiufigc Ast. concinna Mcig., welche durch den ungellcckten Hinterleib und durch einen p unk Iförm igen schwarzen Fleck an jeder Seile des IMundrandcs charaktcrisirt wird. Die beiden kurzen gelben Linien, welche sich bei dem Männchen am Vorderende der schwarzen Oberseite dos Thorax gewöhnlicii zu finden pllcgen, sind kein beständiges ftlerknial. — Die zweite Art ist Asteia amoena Meig. , von welcher Asl. eleganttila Zett. nur eine nicht seltene Farbenabänderung ist; sie wird durch den silber- weifs gesäumten Mundrand und den schwarz punktirlen Hinlerleib hinlänglich charaktcrisirt. In ihrer Färbung ist sie übrigens ziem- lich veränderlich; das kurze Gesicht ist über der silberweifsen Quer- binde zuweilen ganz und gar rothgelblich, häufiger ist die Silber- bindc oberseits durch eine fast schwarze Linie cingefafst, zuweilen der ganze obere Theil des Gesichts schwarz; die Fühler sind ent- weder ganz und gar gelb, oder die beiden ersten Glieder derselben sind dunkel, oft fast schwarzbraun; eben so veränderlich ist die Färbung der Stirn, welche bei den dunkelsten Exemplaren schwarz, bei den hellsten nur bräunlich ist, bei allen aber einen breiten gelb- lichen Vorderrand hat; die Oberseite des Thorax ist gewöhnlich ganz schwarz, doch zeigen sich in dem Schwarzen oft braungelbe Längslinien, und bei den hellsten Exemplaren ist die Oberseile des Thorax voiherrschend schmutzig gelb mit schwarzbraunen, nicht recht deutlich begränzten Längsstriemen. — Auch Asl. amnena ist von Schweden bis nach dem äufsersten Süden Europas und bis nach Kleinasien hin verbreitet, wo ich sie sowohl bei Brusa als au der Südküste häufig fand. Vergleiche ich die neue schlesische Fliege mit den beiden Ar- ten der Gattung Asteia^' so finde ich, dafs sie mit denselben, aufser im Mangel der hintern Querader, allerdings auch in der BeschalTen- lieit der ober- und unterwärts mit einzelnen Haaren gefiederten Fühlcrborslc und in der Unvollständigkeit der Hülfsader überein- stimmt. Neben diesen Uebereinslinuuungcn sehe ich aber eine Menge Unterschiede: Bei den beiden yJs/eia-Arten ist: 1) das Gesicht sehr kurz nackt, der Quere nach ausgehöhlt, der Mundrand wieder sanfl vortretend , jcderseits mit einem ein- zelnen Knebelborslen besetzt; 2) das dritte Fühlcrglicd rund; Fliegengafiungen. 115 3) die Mundöffnung sehr grofs, der Rüsselknopf hakenförmig zu- rückgebogen, die Taster schmal; 4) die Backen sehr wenig unter die Augen herabgehend; 5) die Stirn verhältnifsmäfsig lang, flach; 6) die Augen rundlich; 7) die Beine sehr nackt; 8) die Flügel schmal und ziemlich lang, ohne Flügelanhang; die Hülfsader liegt sehr nahe bei der ersten Längsader, begleitet diese bis zum letzten Viertheil und bricht dann ab ohne sich mit ihr zu verbinden oder dem Vorderrande zuzuwenden; die erste Längsader ist sehr kurz; noch aufl'allender ist die aus- serordentliche Kürze der zweiten Längsader, welche sich mit ihrem Ende gegen den Vorderrand des Flügels hinkrümmt und ihn wenig jenseit der Mündung der ersten Längsader erreicht. Die dritte und vierte Längsader convergiren gegen ihr Ende hin sanft gegeneinander und münden, erstere unmitlelbar vor, letztere unmittelbar hinter der äufsersten Flügelspitze; die ge- wöhnliche Wurzelzelle zwischen der vierten und der fünften Längsader, so wie die hinter der fünften Längsader fehlen; eine sechste Längsader ist nicht vorhanden. Bei der neuen Art finde ich dagegen: 1 ) das Gesicht grofs, kielförmig gehöckert, gegen den Mundrand hin stark zurückweichend, auf dem zurückweichenden untern Theile zerstreut behaart, ohne Knebelborsten am Mundrande; 2) das dritte Fühlerglied länglich; 3) die Mundöflnung von mittlerer Gröfse, der Rüsselkopf nicht hakenförmig zurückgeschlagen, die Taster ziemlich breit; 4) die Backen sehr weit unter die Augen herabgehend; 5) Stirn kurz, jedcrseits mit einer breiten und tiefen, grubenarti- gen Längsfurche; 6) die Augen viel höher als breit, mit der Unterecke einander etwas genähert; 7) die Beine mit deutlicher, die vordersten mit langer und star- ker Behaarung; 8) Flügel breit, mit ansehnlichem Flügelanhang; die Hülfsader liegt der ersten Längsader sehr nahe, begleitet sie bis gegen ihre Mille hin, wo sie sich, unscheinbar werdend, plötzlich dem Vorderrande zuwendet; die sehr starke erste Längsader reicht bis über das erste Driltheil, aber nicht bis zur Mitte des Flügels; die zweite, einen sanften, nach vorn hin convexen 116 Loew: einige neue Bogen bildende Längsader convergirt gegen ihre Mündung bin, welche nahe vor der Flügelspitze, gegen die dritte Längsader, welche in die Flügelspifze selbst mündet; die vierte Längs- ader biegt sich von der kleinen, fast unter der Mündung der ersten Läugsader liegenden Querader an sanft nach hinten, und verdünnt sich dabei sehr, dann läuft sie der dritten Längs- ader fast vollkommen parallel bis zum Flügelrande; die kleine Wurzelzellc zwischen der vierten und fünften Längsader ist vollkommen deutlich; die Wurzelzclle hinter der füuften Längs- ader fehlt; die sechste Längsader deutlich, doch vor dem Flü- gelrande abgebrochen. Dafs die Uebereinstimmung im Mangel der hintern Querader und in dem Bau der Füiilerborsle so durcligreifenden Unterschieden gegenüber, wie erso, subcordalo, dorso vix foveolalo. — Long. 1^ lin. Stalura fere Tr. inquilini, Tr. hilineato autem magis affinis, ab utroque pube subtilissima, thorace nitidulo, subtilissime punctulato, dorso foveolis vix impresso facilc distinguendus. Antennae paulo graciliores et tenuiores quam in Tr. hilineato, piceae, basi piceo-ru- fae. Caput thorace paulo angustius, inter oculos utrinque sat pro- funde impressum. Thoracis forma fere eadem quae in Tr. hilineato, foveolae in disco autem vix distinguenduae. Elytra thorace sesqui longiora, minus subtiliter (paulo fortius quam in Tr. biiineafo) cre- brc punctata. Abdomen subtilissime punctulatum. Pcdcs fcmori- bus medio fuscesccntibus, gcniculis, tibiis apice tarsisque tcstaceis. Die feine Behaarung, welche die schwarze Grundfarbe deutli- cher hervortreten läl'st, die feine Punktiruug des Halsschildes, die 128 Kraalz: Beilrag ztir kräftigere der Flügeldecken zeichnen diese Art hinlänglich aus, wel- che von Herrn v. Kiesenwetter auf Nauplia aufgefunden wurde. Trogophloeus coriicinus Grav. — Mehrere von Zehe aus Griechenland mitgchrachle Stücke stimmen genau mit dieser Art üherein, einige nicht hinlänglich wohl erhaltene Exemplare dürften vielleicht einer neuen, /wischen Tr. corticinus und elongatus ste- henden Art angehören. Trogophl. foveolattis Sahlb. — Auf Creta vom Grase ge- kötschert (Zehe), Nauplia (v. Ksw.). TrogopJil. halophiltis Ksw. — Nauplia (v. Ksw.). Trogophl. i e 11 e litis Er. — Ein von Herrn v. Kiesen weiter bei Athen gefangener Trogophloeus scheint dieser Art anzugehören. Compsochilus cephaloles Er. — Von dieser schönen Art wurden zwei Exemplare auf Creta an der Saline Suda unter einer Erdscholle von Herrn Zehe aufgefunden. Compsoch. elegantulus : Ilufo-iesfaceus, nitidtis, ahdomine piceo, pectore, fronle elytrortimyne basi infnscatis, Ihorace latilu- dine dislincle lougiore, ehjlris serialim punclalis. — Long, -f lin. Kraalz Ins. Deulsclil. II. 894. Kürzer und schmäler als Comps. (Acrognathus Er.) palpalis Er. Auf Creta von H. Zehe in Mehrzahl vom Grase gekötschert. Trib. Omalini Er. Lesfeva maura Er. — Einige auf Creta an einem Bache un- ter Steinen von Zehe gesammelte Stücke scheinen mit dieser Art identisch zu sein. P hilorinum nit Idiihim: Lineare, depressum, parce pubes- cens, nigrum , capiie, ihorace ehjlrisque nigra -piceis crebre ae(jtia- liler punclalis, segmenlis ahdominis parce sublilissime punclalis. — Long, f lin. Kraalz Ins. Deutsclil. II. 966. Dem Phil. (Ärpcdium) humile Er. sehr ähnlich, jedoch etwas kürzer und breiler, weitläufiger punklirt und behaart, daher glän- zender. Von Herrn v. Kiesenwelter in Griechenland entdeckt. Otnalinm rivnlare Payk. — Syra (Schaum). Omal. caesum Grav. — Athen (v. lleldr.). Omal. deplanaium Gyll. — Farnes (v. Ksw.). Omal. cinnamomeum: Cinnamomeum , partim nilidtim, cre- berrime distinclitts pimclatiim, ihorace basin verstis anguslalo, dorso foveolis duabus obsolelis impresso. — Long, l-y lin. Kraalz Ins. Dculscld. II. 1000. Käferfauna Griechenlands. 129 Ornalio rufulo valde affiue, colore, capite aequaliter confertini distlnctius punctato, thoracis forma, elyiris thoiace duplo longiori- bus, fortius minus confertim punctatis satis excellcns. Von Herrn v. Kiesenvvetler bei Athen aufgefunden; a. a, 0. wurde die Art nach einigen von Herrn Kahr in Dalmatien gesam- melten Stücken aufgestellt. Anthohium aetolicu7n: Rnfo-teslaceicin, glahrum, confer- tim punclalum, melalhorace ftiscescenie^ elytris niaris thorace iriplo, feminae quadruplo fere lottgioril/us , maris apice conjunclim subro- tundalis, feminae acuminatis. — Long, vix 1 lin. Mas: abdomine nigro-piceo. Fem: abdomine brunneo, ante apicem picescente. Rufo-testaceum, glabrum, parum nitidum, occipite maris meta- thoraceque fuscescentibus. Antennae apicem versus leviter incras- satae, testaceae, apice nigrae. Caput parce obsoletissime punctula- tum. Thorax coleopteris paulo angustior, latitudine dimidio bre- vior, lateribus leviter rolundalus, angulis anterioribus obtusis, vix ro- tundatis, posterioribus subrectis, subdepressus, parcius subtilissime punctatus, medio vix canaliculatus. Elylra confertim distinctlus punctata, forma et punctatura jam supra descripta. Abdomen ab elytris obtectum. Anthobio puberulo maxime affine, glabritie autem corporis, an- teunis apice nigris, thorace paulo longiore, elytris crebrius puncta- tis, feminae apice magis acuminatis band difficile distinguendum. In den ätolischen Alpen von Herrn v. Kiesenwetter in mehre- ren Exemplaren aufgefunden. Trib. Piestini Er. Prognatha humeralis Germ. — Nach Reiche in Griechen- land. Trib. Proteinini Er. Megarihrxis sinuatocollis Lac. — Nauplia (v. Ksw.). Trib. mircopeplini Kr a atz. Micropeplus porcatus Fabr. — Nauplia, Creta (v. Ksw). Fam. TRICHOPTERYGIA Er. Trichopteryx grandicollis Er. (fascicularis Gillm.) — Creta (Zehe). Trichopl. fascicularis Hb. Er. (intermedia Gillm.) — Nauplia (v. Ksw.). 130 Kraal z: Beitrag zur Plilium lenue: Oblongiim^ ftisco-nigrum^ punclulatum , pu- bescens, prolhorace canaliculis 3 suhlilihiis, luleralibus aniice abbre- vialis, coleopleris y\iscis, apice fusco-teslaceis. — Long. ~ lin. Von der Gestalt des Pt. caiialiculatum und ihm zunäcLst ver- wandt, äbnlich, jedoch durchgängig liellcr gefärbt, etwas dichter punklirt und behaart, daher weniger glänzend. Die Fühler sind gelb. Der Kopf ist im Verbal Inifs zum Halsschilde etwas kleiner als beim Pt. tenue, das Halsschild selbst an den Seiten stärker ge- rundet, nach hinten mehr eingezogen; die drei Furchen auf der Scheibe desselben sind feiner als beim Pl. tenue, die seitlichen nach vorn weniger verkürzt. Das Schildchen ist eben. Die Flügeldck- ken sind länglich eirund, dunkel rolhbraun, an der Wurzel heller, an der Spitze gelbbraun. Die Beine sind gelb. Von dieser Art liegt mir eine Anzahl von Kiesenwetter bei Nauplia aufgefundener Exemplare vor. Pill, anguslatum Er. (oblongum Gillm.) — Nauplia (v. Ksw.). Ptenidium apicale Er. — Nauplia (v. Ksw.), Creta (Zebe). Plenid. pusillum Gyll. — Nauplia (v. Ksw.). Fam. HISTERIDAE Mars. Platysoma depressum Fabr. — Griechenland (nach Reiche). Platys. oblongum Fabr. var.? — Ein von Herrn v. Kiesen- wetter eingesandtes Exemplar ist nur halb so grofs als die deut- schen Stücke, zugleich sind die Seiten des Halsschildes etwas slär- ker punktirt, die Zähnchen an den Vorderschienen schärfer; den- noch ist es mir sehr zweifelhaft, ob der Käfer einer eigenen Art angehört, da die Streifenbilduug auf den Flügeldecken ganz dieselbe wie bei PI. oblongum ist. Jlisler major. Linn. — Morea (Brülle), Greta, Zante, Athen (nach V. Ksw.). Ilisl. A-maculaltis lAnn. — Nauplia, Athen (nach v. Ksw.). Ilist. cadaverinus Hfm. — Morea (Brülle), Athen, Creta (nach V. Ksw.). Jlist. graecus Brülle. — Morea (Brülle), über Griechenland nach Syrien, Algier, Tripolis hin verbreitet (Marseul). Ilisl. sinualus Illig. (uncinatiis III.) — Morea (Brülle), Creta, Zante (nach v. Ksw.), Athen (Zehe). Ilisl. sepulchralis Er. — Athen (nach v. Ksw.). Küferfauna Griechenlands. 131 Ilist. hiinaciilalus Linii. ■ — Athen (v. Heldr.) Hlst. Vl-slrialus Schrank. — Zante (v. Ksw.), Athen (Zehe). Hist. l4-striatus Gyll. — Morea (nach Brülle). P arotnalus Rothi: Sculellaris, oblongtis, parallelus, suhde- pressus, niger^ niddus, densius forlUer piinctalus, aniennarum basi pedibusrjjue picels ; pygidio fortiter punctalo. — Long. 1^ lin. Kosenliauer Tliiere Andalus. p. 91. Aus Griechenland vom Prof. Roth an Rosenhauer mitgetheilt, dessen Beschreibung die beigefügte Diagnose eutnommen ist. Tribalus minimus Rossi. — Nauplia (v. Ksw.). Sapr intis maculatus Rossi. — Greta, am Aase (Zehe). Sapr. semiptmclatus Fabr. — Athen (v. Ksw., Zehe). Sapr. nii idttlus Payk. — Atlien (v. Ksw.). Sapr. Godet Brülle (Expl. 157. 246. pl. 36.) — Mir unbe- kannt. Sapr. sxibnitidus Mars. — Griechenland (nach Marseul). Sapr. furvus Er. — Grieclienland (nach Marseul). Sapr. speculifer Latr. — Griechenland (nach Marseul). Sapr. aenexis Fabr. — Griechenland (nach Marseul). Sapr. prasinus Er. — Einige von Athen stammende Stücke dieser ansehnlichen Art theilte Herr v. Kiesenwetter mit. Sapr. chalcites 111. (affinis Payk.) — Athen (v. Kiesenw.), Creta (Zehe). Sapr. tridens Jacq.-Duv. (ciliaris Muls.). — Ein Exemplar mit der Vaterlandsangabe Creta wurde mir von Herrn Frivaldszky mitgetheilt. Sapr. spreiulus Er. — Creta (Zebe). Sapr. rtifipes Payk. (rubripes Er.). — Nauplia (v. Ksw.). Sapr. metallescens Er. — Nauplia (v. Ksw.). Sapr. conjungens Payk. — Zante (v. Ksw.). Sapr. riigifrons Payk. — Griechenland (nach Marseul). Sapr. tipricarius Er. — Athen (v. Ksw.). Sapr. {Ulster) semiaeneus Brülle (Exp. d. Mor. HI. 159. 248). — Morea. Mir unbekannt. Plegaderxis sanutus Truqui. — ■ Von Herrn Zebe häufig un- ter der Rinde der Alcppokicfer bei Athen und auf Syra gesammelt. Ont hophilus sulcatns Fabr. — Athen (v. Heldr., Zehe). Onlhophiius cos latus Kiesnw.: Niger., prolhorace lineis eletiatis duabus . elytris ternis., his interstitiis subliliter striatis, bi- seriatim punctatis. — Long, vix 1 lin. Schwarz mit mattem Glänze. Die Fühler röthlicb. Der Kopf 132 Kraal z: Beilrag xur dicht und mäfsig fein punktirt, ohne weitere Eindrücke. Das Ilalsschild nach vorn verengt, die Seitenränder fast gerade, oder nur ganz leiclit gerundet, ziemlich glänzend, etwas gewölbt, ziemlich dicht und stark punklirt mit ebenen Zwischenräumen, in der Mitte mit zwei mäfsig erhabenen, nach vorn conver^irenden, den Vorder- rand nicht ganz erreichenden Längslinien. Die Flügeldecken mit drei erhabenen Länglinien, die Zwischenräume zwischen diesen dicht und fein längsgestreift und mit zwei Reihen ziemlich starker aber nicht tief eingestochener Punkte. Die beiden letzten Hinterleibs- segmente sind dicht punktirt, das vorletzte mit drei quer gestellten Beulen und hinler diesen mit einer erhabenen Querlinie, (v. Ksw.) Auf Zante an Oelbaumwurzeln gesammelt. Eine sehr ausgezeichnete und leicht zu unterscheidende Art, zwischen O. sulcatus und striatus cinigermafsen in der Mitte ste- hend, aber noch kleiner als striatus, und abgesehen von den auf- fallenden Sculplurunterschiedcn schon im Umrisse bestimmt verschie- den, indem die Seiten des Halsschildcs mit dem Flügeldeckenrande fast eine gerade fortlaufende Linie, bei striatus aber einen sehr deut- lich einspringenden Winkel zeigen. Der Onthophilus affinis Hedt., Fauna Austr. p. 239., kann we- gen seines dicht „runzlich punktirten" Ilalsschildes und den sonsti- gen Angaben nicht auf die vorstehend beschriebene Art bezogen \verdcn, mit der er gleichwohl gewisse Analogien haben mag. Ich kenne den Käfer nicht, (v. Ksw.) Acrilus nigricornis Ilfm. — Nauplia unter faulenden Pflan- zenreslen (v. Ksw.)- Fam. PHAIACRIDAE Er. Tolyphus punctaio - strialus: Ovalis, convexus, tilgro- aeneus, siibiiUidus, anlenriis pedibiisrjtte piceo-nigris, parce pimclaliis, thorace anlice aiiguslinre, etytris pnnctafo - striatis {hand Ihieatis), puiiclis öasin versus profundloribns, fere transversis , inlerstiliis parce puticlidalis. — Long. ^ — l^- lin. Von der Gröfse des Tolyphus granulatus ' ) Germ., jedoch von mehr gleichbreiter Gestalt, indem das Ilalsschild weniger breit ist und die Flügeldecken nach hinten weniger verschmälert sind; ') Phalacrus slrialipennis Lucas (Expl. p. 551 pl. 47. f. 10.) halte ich mit RosciiliautT beslimiut für nichts Anderes als diese Art. Käferfauna Griechenlands. 133 der Käfer ist schwarz, mit einem leichten Stich ins dunkel Erz- grüne, die Oberseite nicht so glänzend, malt fettglänzend. Die Füli- 1er sind pcchliraun. Der Kopf ist ziemlich grofs, nur mäfsig dicht, fein punklirt, die Punkte hinten, namentlich seillich, stärker. Das Halsschild ist fast doppelt so breit als lang, seitlich schwach gerun- det, nach vorn leicht verengt, hinten jederseits neben dem Schild- chen leicht ausgebuchtet, fein gerandet, die Hinterecken stumpf ab- gerundet, die Oberseite weitläufig, fein punktirt. Das Schild- clien ist glatt zu nennen. Die Flügeldecken sind eiförmig, etwa dreimal so lang als das Halsschild und vorn von derselben Breite, hinler der Mitte leicht verengt; sie zeigen keine vertieften Längs- linien, sondern nur neun Längsstreifen verhältnifsmäfsig starker Punkte; diese Punkte sind in den beiden Streifen, weiche der Nath zunächst liegen, nach vorn zwar etwas dichter aber kaum stärker zu nennen; in den folgenden Streifen, namentlich dem 5ten und 6ten, sind sie vorn deutlich stärker, leicht in die Quere gezogen; die Zwischenräume sind fast eben, stellenweise undeutlich querrun- zeiig, der erste (d. h. der zwischen den beiden der Nath zunächst liegenden Punktstreifen) ist der breiteste, die Punktirung in allen ■weitläufig, besonders aber im 2ten und 4ten, wo sie fast nur aus einer unregelmäfsigen Reihe von Pünktchen besteht. Die Unter- seite ist maltschwarz, dünn greis behaart. Die Beine sind schwarz, die Schenkel pechbraun durchschimmernd, die Füfse bräunlich. Auf Patras von v. Kiesenwetter aufgefunden; ein von Handschuch in Spanien gesammeltes Stück zeigt nur die halbe Gröfse, etwas fei- nere Punktstreifen und hinten einen bräunlichen Erzschimmer, scheint aber nicht speciGsch verschieden. Toi. pnnctulatus Rosenh. (Thiere Andalus. p. 95.) ist durch dichte Punktiiung (auch des Schildchens) ausgezeichnet und neben den Punktstreifen mit Längsstreifen auf den Flügeldecken versehen wie T. granulatus. Olibrus bicolor Fabr. — Athen (v. Heldreich, v. Kiesenwet- ter, Zebe). Ol. liquidus Er. — Athen (v. Heldr.), Creta (Zebe). Ol. geminus 111. — Creta (Zebe). Ol. ulomar ius Linn. — Creta (Zebe). Ol. oltlongus Er. — Creta (Zebe). Berl. Entomol. Zeitscbr. 11. 10 134 Kraal z: Beitrag zur Farn NITIDULARIAE Lati. Tril). Bracliypteriflae Er Cercus dahnatimis Er. — Bei Älheu einzeln, auf Sunipf- giäsern um Nauplia in Massen (v. Ksw.). Cerc. pedicnlarhts Linn. — Morea (nach BruUc). Brachypterus (juadratus Crcutz. — In Altica, um Nauplia, bei Athen, auf Zante, Creta nicht gerade selten (v. Heldr., v. Ksw., Zebe). Brach, cinereus Heer. — Creta (Zcbc). Brach, ftilvipes Er. — Athen, Syra (Zebe). Die griechi- sclien Stücke zeigen einen bald grünlichen, bald bläulichen Mctall- schimmer und eine deutlich rothbraune Lippe; auch sind sie nicht unbedeutend gröfscr als die beiden typischen Stücke dieser Art auf der Königl. Sammlung; dennoch möchte ich sie nicht für eine ei- gene Art halten. Brach, ptibesc ens Er. — Athen (v. Heldr.), Creta (Zebe). Trib. Carpopliiliiiae Er. Carpophilus hemiplenus L. — Athen (v. Heldr.). Trib XUitlnUnae Er. Nitidula flexuosa Fabr. — Athen (v. Heldr., Zebe). Nitid. A-pustulata Fabr. — Morea, im Mai auf Blumen (nach Brülle). Meligcthes aeneus Fabr. — Morea (Brülle), Nauplia, Creta (v. Ksw., Zebe). ßlel. coerulescens: Oblongo-ovatus, leviter convexus, coeru- lescens, stibopaciis, confertim sublilissime ptmclalus, sitfölilissinie pu- bcscens, atifeimariim basi pedibnscjiie rufo brimneis, iibiis rtifo-lesla- ceis, anlicis sublhtearibiis., siiblilissime serralis. — Long. ■§- lin. Etwa nur halb so grofs als M. aeneus, ähnlich gebaut, etwas dichter und namentlich feiner punklirl, von matt dunkelblauer Fär- bung, sehr fein behaart. Die Fühler sind röthlich gelb, ihre End- glieder bisweilen dunkler. Der Kopf ist sehr dicht punktirt. Das Halsschild ist nach vorn und hinten mehr verengt als beim M. aeneus, daher sind die Hintcrecken stumpf, fast abgerundet. Die Flügeldecken sind wenig mehr als doppelt so lang als das Hals- schild. Das Mcsosteruum schimmert bräunlich, der Hinterrand der untern Hinterleibssegmente ist rothbraun. Die Beine sind dunkel Käferfuuna Griechenlands. 135 rotlibraun, die Schenkel mit leichtem, bi'äunlichem Schimmer, die Schienen heller, die vorderen ziemlich schmal, äufserst fein gekerbt, die hinteren bis über die Mitte hinauf mit feinen Börstchen dicht bewimpert. Auf dem Hymetlus von Kiesenwettcr in einigen Exemplaren aufgefunden. Mel- Simplex: Oblongo-ovatus^ pnrutn convexus, niger. suhti- liter pubescens, crebre punctatus, antennis pedibusque rtifo-brunneis^ tibiis anticis testaceis, apicem versus leviler ditalatis, subliliter ser- ralis. — Long. 1^ lin. Fast ganz von der Gestalt des M. aeneus, eher schmäler, et- was flacher, mit leichtem Fetlschimmcr, kaum bleiglänzend. Kopf und Halsschild, namentlich aber die Flügeldecken sind etwas stär- ker und deutlich weilläufiger als beim M. aeneus punktirt, dünner, fein behaart. Die Fühler sind rostroth. Das Halsschild ist etwas schwächer gewölbt, an den Seiten etwas breiler abgesetzt, im Uebri- gen ganz ähnlich gebaut wie bei der genannten Art. Die Beine sind bräunlich roth, die Vorderschienen mehr röthlich gelb, nicht schmal wie beim M. aeneus, sondern nach vorn leicht erweitert, am Grunde fast glatt, nach der Spitze zu leicht sägezähnig. Die Bewimperung der hinteren Schienen und die Form des Prosternums ist die von Erichson für die Arten seiner zweiten Meligethes-Gruppe angegebene. Bei Athen in einigen Exemplaren von Ksw. aufgefunden. Mel. seniculus Er. — Nauplia, Creta (v. Ksw., Zehe), Eu- böa (Schrader). Mel. nanus Er. — Bei Athen und bei Nauplia auf Wie- sen mehrfach von Kiesenwetter aufgefunden; diese kleine Art ist durch die starken Zähne der Vorderschienen, von denen die beiden ersten in der Regel gröfser sind als die drei folgenden, leicht kenntlich. Mel. picipes St. — Creta, Patras (v. Ksw., Zebe); die Ex- emplare sind meist etwas gröfser und kräftiger gebaut als die deut- schen, indessen im Uebrigen völlig, auch in den Geschlechtsaus- zeichnungen (das cT hat ein vertieftes Grübchen auf dem letzten untern Hinterleibssegment) mit ihnen übereinstimmend. Mel. immundus: Oblongo-ovalis, plumbeo -niger, cinereo-pu- hescens, thorace conferlim dislinctius elylris crebre obsolete puncla- sehr viele unter den braunen Flecken a 3 U 3 B. 3 c c a o o ■g s .s S c o -^ S Tg o o o § g g'g § 'g g »•^ c C j; ® P S 3 ,K J= --a d "5 Ü o 1 1 1 ^ _2 1 .H.S 1 1 1 1 'c i^ 1 1 1 a '" a 1 1 1 1 6 1 o 1 CS Sl N O □ a "5 'S N j2 ,13 O 1 1 1 1 a 'S o s [3 3 a CS Q. c o a ~ o 3 -3 3 a P ■? Q. o o o .SP a J3 3 3 0) "3 'S O 'S '? . ja 'a _ 3 t3 p s s '^1 o 1 1 1 1 1 1 JO 1 3 '? S 'S = a _S D, SS £ '-2 '5 "=> 1 ** 2 1 J; ■g'i^! •§ _2 B a 'S 3 3 a 1 5 o o "? 0) Ö '? 2. '? o •i 1 J4 '? u a 1 c £ c 5 3 ^ S in 2 o ^ ^ c :3 ij >- ll> c c £ s •3 « C = « p o ll .5 c CS = 11 S=a £;§•§ o ~ -3 c a) O • ^lll > « " c tu « 'S g C C 2 ^ SB C » a ja 50 i = 2 * WS .s 'S a •s l. -3 » C ^ M c ::: ci « 5 •.3 a 4> • sl 3 SO . « g JE oCQ . > S g a 3 O (» « Q. B u « o o »^1 c . & a. ig 2 a 3 K 1 a Ö kl des Insekts der Seide. 169' Ich habe auch euie Reihe von Impfversuchen gemacht, um diese Pilze auf andere Thiere zu übertragen, eine erste von Experimenten an einer sehr kleinen Spannraupe, so v\'ie an den Puppen von Hy- pomonexita Padi, eine zweite Versuchsreibe an der viel gröfsern Raupe von Gastropacha Neuslria. Das Impfen ist mir bis jetzt nicht gelungen. Ich nahm eine gewisse Menge von Dermesten, Speckkä- fer, untersuchte sie vorher und fand in keinem auch nur die ge- ringste Spur unserer Pilze, sperrte sie alsdann in eine Schachtel, in die icii ebenfalls pilzkranke Raupen und Schmetterlinge bereits todt legte, welche die Käfer frafsen, und fand auch im Innern des Verdauungskanals die Pilze zahlreich wieder, konnte aber nicht mit Sicheiheit herausstellen , ob auch in andern Organen dieselben sich entwickelt hätten. Ueber das Impfen und die Uebertragung über- haupt sind also noch weitere Versuche anzustellen. In der gleichen Zeit, als ich die gegenwärtige Krankheit der Seidenraupen studirfe» habe ich auch vielfach mit der Muscardine experimentirt und u. A. mehrfach bereits von unsern kleinen Pilzen infizirtc Raupen mit den Sporen des Pilzes des Muscardine, mit der Bolrijlis Bnssiana, geimpft, und fand, dafs diese Letztere wie in andern Versuchen die Raupen nach ungefähr 7 Tagen tödtete, wobei sie das bekannte maltröthliche Ansehen bekamen. Ich glaubte im Anfang, dafs die Botrytis unter diesen Umständen nicht über die Körperoberfläche hervorwachsen würde, konnte mich jedoch bald überzeugen, dafs dies zwar langsamer aber ganz wie bei zuvor gesun- den Raupen geschah, und zwar ganz in der gleichen Art der Aus- breitung. Die von mehreren Seiten gemachte Behauptung, dafs die Muscardine sich nicht neben der jetzigen Krankheit entwickeln könne, ist also falsch. Auch über die Widerstandsfähigkeit dieser kleinen Pilze habe ich mehrfache Untersuchungen angestellt und sowohl in eingetrock- neten Tbieren, als in faulenden dieselben lange Zeit durchaus intakt gefunden. Merkwürdig schien mir besonders ihre Widerstandsfähig- keit gegen Fäulnifs. Liefs ich hei der gröfslen Sommerhitze sehr kranke Raupen faulen, wobei ein penetranter Gestank sich entwik- kelte, so waren nach fünf Tagen kaum noch Gewebselemenle der sehr zersetzten Theile zu erkennen, der kleine einzellige Pilz aber in grofser Zahl und unverändert, mehrere auch in der Theilung be- griffen, erkennbar. Dieser Umstand mit der Kleinheit und Leich- tigkeit derselben zusammengehalten, beweist, wie leicht diese Pilze in infizirten Zuchten sich weifer verbreiten und zu neuer Infiziiung beitragen können. 170 LeLcii: die Krunkheil Ich Avünschlc min nach allen diesen Sludicn zu wissen, wel- cher Gruppe von Pilzen diese kleine, einzellige Pflanze angchörle und w.indle mich deshalb an Herrn Prof. Nägcli. welcher hier- über eine interessante 31iltheilung in unserer Züricher nalurforschcn- den Gesellschaft machte. Nach ihm gehört unser Pilz zu einer von ihm neu begründeten Gruppe, welche er, da ihr Haupicharakter da- rin besteht, dafs sie sich durch Tlicüung foripllanzen , Sc/iizomyce- ien nennt. Zu dieser Gruppe gehören die Genera Sarcina, IItja;ra- cacis, Baclerium, Spirillum, 1'ibrio. Ulvina und unser Pilz. Für diesen Letzteren aber hat Herr Prof. Nägeli einen nicht sehr glück- lichen Namen in der gleichen Sitzung vorgeschlagen, den nändich: Nosema bombycis; ich glaube mich jedoch berechtigt, der Galtung und der Art einen neuen Namen zu geben, da ich theils niit Herrn Prof. Frei, thcils allein eine lange Reihe von Untersuchungen über diesen Pilz angestellt habe, und schlage einen Gattungsnamen vor, welcher etwas sehr Charakteristisches gerade für diesen Pilz ent- hält, nämlich den von Panhistophylon, „in allen Geweben wach- send"; den nach denn zahlreichen Studien, welche ich bereits über das Vorkommen pflanzlicher Parasiten im thierischen Organismus gemacht habe, ist dieser Pilz der einzige, welchen ich in allen Ge- weben und Körpertheilen gefunden habe. Den Species-Namen kann man passend von der ovalen Gestalt des Pilzes hernehmen und ihn daher ,,Panhistophyton ovatum" nennen. Meine Charakteristik desselben ist: Panhistoph yton novum genus Leber t. Entophytou uniccUulare, per divisionem transversum arcuatam propagans. Panhistophy ton ovatum Lebert. Cellula ovata 0,004 "'» — 0,006 """ longa, 0,002»"" — 0,003 """ lata per divisionem in partes duas inaequalcs divisa. In Bombycis Mori erucae, nymphae et insecti completi sanguine omnibusque fere inferioribus partibus. Suchen wir nun zu bestimmen, welche Holle dieser Pilz in dieser so verderblichen Krankheit sj)ielt, so halten wir es für noth- wendig, uns mit grofser Vorsicht auszusprechen und keine Theorie aufzustellen, welche nicht durch Thatsachen hinreichend begründet ist. Vor allen Dingen kann man sich die Frage stellen, woher die- ser Pilz kommt; und hier müssen wir mit dem Geständnifs voll- konminer Unwissenheit antworten. Finden wir zwar auch die kleinen Pilze in allen Metamorpho- sen, in den verschiedensten Körpertheilen der kranken Thicre, und des Insekls der Seide. 171 bilden sie gewifs eines der wichtigsten Elcmenle der Krankheit, so möchte ich doch keineswegs behaupicn, dals sie das hauptsächlichste derselben seien. Nichts berechtigt uns, die Frage zu entscheiden, oh die allgemeine Verderbnifs des Blutes und der Säfte durch die parasitischen Pilze erzeugt werde oder vielmehr als solche dem Le- ben der Pilze einen geeigneten Boden darbiete. Kann man sich auch sehr leicht denken, dafs diese Pilze bei der Ansicckung und Verbreitung der Krankheit eine gewisse Rolle spielen, dafs sie, durch die Luft getragen, am Boden, an den Lager- stätten liaftend, leicht mit gesunden Thieren in Berührung kommen und bei dieser die Krankheit erzeugen, so sind doch auch hier die Verhältnisse wieder nicht einfach. Es giebt hier nämlich, wie mir scheint, zwei gleichberechtigte Möglichkeilen: Entweder kann der Pilz durch seine Fortpflanzung das vorher gesunde Thier infiziren, oder es können an dem Pilz Blut oder sonstige Substanzen des Thie- res haften, welche in sich den Keim der Weiterverbreilung tragen, und dafs alsdann möglicherweise die Pilze blos als Träger derselben zu dienen berufen wären. §. 5. Chemische Untersuchungen. Die von Herrn Prof. Slädeler angestellten chemischen Unter- suchungen ergaben folgendes Resultat: 1) Gesunde Raupen: Sie enthalten eine mäfsige Menge Leu- cin, viel Harnsäure oder Gummi oder Dextrin ; Tyrosin scheint nicht vorhanden zu sein. 2) Gesundes Blut: Reaktion sauer; viel Leucin, eine mäfsige Menge Harnsäure. 3) Krankes Blut: Reaktion neutral oder schwach alkalisch. Eiweifsärmer, kein Leucin und keine deutlich nachgewiesene Spur von Harnsäure; gypsreicher als gesundes Blut. §. 6. Ueber einige der angeblichen Ursachen der Krankheit. Unreine Luft und mangelhafte Ventilation in den Seidenzuch- ten, besonders aber die Erziehung aus schlechtem Samen sind nur Gelegenheitsursachen, welche die Krankheit gewifs befördern aber nicht erzeugen. Sehr wichtig war die Frage von dem Einflufs der Maulheer- bäume auf die Krankheit und sind diese auch mannigfach wirklich 172 Lebcrl: die Krankheit beschuldigt worden, sie zu erzeugen; aber gerade von nianclien der am intensesten durchseuchlen Orte liabc ich erfahren, dafs die Maul- beerbläller gerade aulTallend schön ständen und auch an den Bäu- men und Sträuchern nicht das geringste Bedenkliche wahrzuneh- men wäre. Von andern Orten her wurde mir berichtet, dafs seljr viele Rostflecken auf den Maulbeerblättern sich befänden. Indessen nir- gends fand ich es so allgemein, dafs dadurch ein grofscr Schaden angerichtet worden wäre. Die untersuchten Rostflecken boten nun folgende Charaktere dar (Fig. 14. A. und B.): Sie waren von brauner, heller oder dunklerer Färbung, hatten ungefähr 5""" oder &*""' Durchmesser, eher eine ovoide als ganz runde Gestalt, auch wohl unregelmäfsige Ränder (Fig. 14. A. a a. a.) und waren mit kleinen, etwas helleren Knötchen (Fig. 14. B. b. b. b.) übersäet, welche blos die Gröfse eines sehr kleinen Nadclknopfes erreichten. In diesen zeigte die mikroskopische Untersuchung ein dichtes MtjceVmm^ welches zum gröfsten Theil aus Sporen von läng- licher, pfriemenarliger Gestalt, die rasenartig bei einander lagen oder regelmäfsig wie durchflochlen aussahen (Fig. 27. A. u. B.). Diese Sporen hatten 0,00.3'""' — 0,004""» Breite und 0,03 ' — 0,06""" Länge. Die einen waren ziemlich gerade, andere leicht gekrümmt, und im Innern enthielten sie 3 — 5 Scheidewände, welche Räume einschlös- sen, die bis auf 0,00S""" — 0,01""" Länge hatten, also 2 — 2|mal so lang als breit waren (Fig. 28. a. a. und b. b.). In einzelnen fan- den sich zerstreute Oeltröpfchen und feine Körner als Inhalt (Fig. 28. C. C). An ihren Enden erscheinen sie leicht zugespitzt. Es kam diese Art dem Genus Fusarium am nächsten, jedoch habe ich dieselbe noch nicht genau bestimmen können. So viel ist aber aus- ser allem Zweifel, wie dies schon ein Blick auf die Zeichnung zei- gen wird, dafs diese grofsen, langen Sporen mit ihren Scheidewän- den auch nicht die entfernteste Achnlichkeit mit unsern Pilzen hat- ten, und dafs Leiztere in keiner Weise aus den Erstem hervorge- gangen sein könnten. Dieser bis jetzt von keiner Seite her gesuchte negative Beweis scheint uns von grofser Bedeutung. Sehr verschie- den sind auch diese Rostflecken von denen des \\ einlaubes; jedoch würden mich Betrachtungen über diesen Punkt zu weit führen. §. 7. Einflufs fremder Zuchten und einiges Geog.raphi- sche über Ausbreitung der Krankheit. Auf einige Resultate der Erfahrung, welche von hoher Wich- tigkeit zu sein scheinen, ist besonders aufmerksam zu machen: des Insekts der Seide. 17S 1) Man kann es fremdem Samen nicht ansehen, ob er von guter oder schlechter Qualität ist, und mufs sich hier auf die Glaub- würdigkeit des Verkäufers verlassen. Nur grobe Täuschungen können ohne grofsc Schwierigkeit entdeckt werden. 2) Selbst ganz gesunder Samen, von dem besten und sicherslen Ursprung, liefert in tief inficirten Gegenden sehlechle oder we- nigstens ungenügende Resultate, und man ist nicht berechtigt, von diesem Unislande auf Betrug von Seiten des Verkäufers zu schliefsen. Somit ist der Verkauf der Eier sehr schwer zu conlroliren. 3) Auf der andern Seite liefert doch fremder Same verhältnifs- mäfsig mehr gesunde Thiere, namentlich auch eine viel gröfsere Zahl solcher, welclie xur Fortpflanzung geeignet sind, als die aus dem Samen intens durchseuchter Zuchten erzogenen. Man verspreche sich daher weder zu viel, noch zu wenig von den eingeführten Eiern. In Frankreich scheint die Krankheit schon lange zu bestehen, lial aber erst seit einigen Jahren eine sehr schlimme Bedeutung ge- wonnen. Zuerst fing sie, nach dem Dumas ""sehen bereits vielfach cilirten Berichte, im Jahre 1845 im Departement von Vaucluse an, eine beunruhigende Ausbreitung zu zeigen. In den Jahren 1846 und 1847 wurden die Departements von Herault und in den nie- drigem Theileu die des Gard und der Dröme befallen. Im Jahre 1849 litten bereits die besten Zuchten der Departements der Ardeche und Isere. Im Jahre 1850 wurden selbst die bergigen Gegenden der Ardeche ergrillcn. Die schönsten Zuchten der Cevennen, end- lich auch die von Valraugue, wurden 1851 von den Seuche er- reicht, und von jener Zeit an erstreckte sie sich über alle seiden- baueuden Theile des südlichen Frankreichs. Seitdem gab es im Gan- zen nur schlechte Jahre; freilich macht das von 1853 eine Aus. nähme, was jedoch darin zum Theil seinen Grund hat, dafs man fast nur fremden Samen gebrauchte und die Seidenzüchter eine so enorme Menge von Eiern auskriechen liefsen , dafs sie alle jungen und zweifelhaften Raupen opfern konnten, und da besonders die Lombardei den fremden Samen lieferte, und in dieser bereits auch im Jahre 1853 die Krankheit erschien, so boten in Frankreich die beiden folgenden Jahre sehr schlimme Resultate. Auffallend scheint mir aber der Bericht, dafs im Jahre 1855 die Ernte nur um y ge- ringer war. Im Jahre 185t> aber war sie um ^ geringer, also auf ■^ herabgesunken, wovon freilich das anhaltend schlechte Weiler während der Erziehung zum Theil die Schuld tragen soll. 174 hebert: die Krankheit Uebor den Ursprung der Scuclie in Italien bcrichlet Corna- lia, (lafs zuerst in Oberitalien die venelianisclien Provinzen von der Scuclie hcimgesuclit wurden, welclie im Jalire I&54 in dem Colti- vatorc durch Gera und Fresebi als bereits cxistirend und verderb- lich angegeben wurde. Sehr bald nun breitete sich die Krankheil in das Friaul und in alle mailändischen Provinzen aus. Toskana, die Romagna und die Marken hingegen schienen nocli frei zu sein. Indessen im Laufe dieses Jahres (1857) waren schon die Berichte aus Toskana und den Herzog! hüiuern mit Klagen untermischt, so wie auch von Neapel im Frühjahr zum Theil schlechte Nachrichten kamen. Sicilien scheint verschont geblieben zu sein. In Cremona, Brescia, Verona sind namentlich die Zuchten aus inländischem Sa- men zum grofsen Theil verunglückt. In Spanien herrscht ebenfalls die Seuche seit einer Reihe von Jahren, so dafs dieses Land, welches im Anfang der Krankheit für Frankreich viel Samen geliefert hat, schon seit langer Zeit dies nicht mehr im Stande ist, und soll auch dort die Ernte unter die Hälfte, selbst bis auf { herabgesunken sein. Ich liabe mich vergeblich be- müht, genaue Nachrichten über den Zustand der dortigen Krankheit zu erhalten. Aber auch Deutschland und die Schweiz sind keineswegs von der Krankheit frei geblieben. So sind mir Mitlheilungen gemacht worden, dafs die Krankheit in der Nähe von Freiburg im Breisgau, von Darmsladt und Ilaimovcr geherrscht haben soll. Herr Bert- schi nger aus Mailand hat sie im letzten Sommer in verschiedenen norddeutschen Zuchten, namentlich in der Mark Brandenburg ange- troflcn, wo sie den Seidcnzüchtern gröfstentheils unbekannt schien. Im Canton Tessin hat das Uebel bis jetzt mehr sporadisch ge- herrscht. Aus einer Zucht der französischen Schweiz ist mir die Krankkeit, wiewohl in geringem Grade, vom vorigen Jahre her be- kannt. Eben so ist mir mitgct heilt worden, dafs sie sich in einer vortrcfTlichcn Zucht in unserer Umgebung, wenn auch nicht in be- denklicher Ausdehnung, gezeigt habe. Alle diese zuletzt erwähnten Thatsachen sprechen gegen die Meinung Guerin Menneville's, dafs besonders die Perturbation der Jahreszeilen, die zu warmen Winter die Krankheit erzeugt hät- ten, und dafs deshalb die nördliclien wie die hochgelegenen Zuch- ten verschont geblieben seien. Sehen wir die Krankheit bis zur Mark Brandenburg, also bis zum 5.3stcn Grade nördl. Breite, viel- leicht aber, wenn man sich hierüber genauer erkundigte, auch noch nördlicher auftreten, bis auf eine Höhe von 1800—2000 Fufs über des InseAls der Seide. 175 dem Meer erscheinen, so beweist dies, dafs es sich hier um eine jener Seuchen handelt, welclie nicht strikt an beslimmle klinnti- sche Verhältnisse gcbimden sind, sondern der Zeit und dem Räume nach in weiter Verbreitung grofsen Schaden anrichten. Richtig ist es freilich, d;ifs die kalicn und mehr subalpinen Distrikte überall viel weniger von der Krankheit gelitten haben, als die wärmeren und tiefer gelegenen. Bis jelz,t scheinen die levantisehe Seidenzucht und die des griechischen Archipels und die der indo - chinesischen Länder verschont geblieben zu sein. Aus Algier lauten auch noch im lelzlen Jahre die Berichte sehr günstig. Indessen scheint doel), nach den Miltheilungen der Herren Ilardy in Algier und liarring in Bone ') auch dort die Krank- heit sich gezeigt zu haben. Wenigstens wird gesagt, dafs der ein- heimische Sanie gute Resultate geliefert habe, während die Erzie- liung aus ilalicnischem Samen schlecht gelungen sei. Der wilde Älaulbeerbaum wird besonders für die Erziehung sehr gerühmt. Al- gier scheint mir überhaupt für die Seidenzucht und die Samener- ziehung eine schöne Zukunft vor sich zu haben. Der letzte Grund der Krankheit scheint uns daher vollkommen unbekannt. Als besonders schädlich aber haben sich alle antihygie- nischen Einflüsse, schlechter Same, kranke Blätter, unreine Luft, Unreinlichkeit überhaupt u. s. f. in sofern erwiesen, als sie die aus unbekannten Ursachen herrührende Krankheit in ihrer Entwickelung sehr begünstigt haben, und somit allerdings den verderblichen Ein- flufs derselben sehr zu steigern im Stande v\'aren. §. 8. Ueber die Natur der Krankheit; Vergleich dersel- ben mit der Muscardine und mit andern parasitischen Krankheiten der Insekten, Wenn v\'ir die Krankheit, als in den letzten Jahren zuerst genau beobachtet und als eine wahrhaft europäische Calamität auf- treten sehen, so sind wir trotz der vielen bereits angeführten De- tails und der vielfachen IMittbeilungen anderer Naturforscher, den- noch nicht im Stande, die Natur derselben zu begreifen. Auch sei- nem Wesen nach ist wahrscheinlich das Uebel ein komplexes. Wir finden nämlich die wichtigsten Funktionen gestört, das Blut, jene Mutterllüssigkeit aller organischen Bildung, lief erkrankt. Die Sei- dendrüse ist auch ganz besonders verändert. Durch alle Melamor- ') Comple-rendu, 20. Avrll 1857. Sccond rapport de M. Dumas. 176 1 jeher l : die Krankheit plioscn und durch nicluTacljc Generationen hindurch sehen wir die Erscheinungen sich steigern, und am Ende zur Unfruchtbarkeit und zu moMiciilancr Degencralion der J{a(;c zu füincn. J)a wir nun uuiäughar einen vegetabilischen Parasiten coDstant und in sehr grofser Menge in allen Theilen des Seideninsekts in sei- nen verschiedenen Metamorphosen gefunden liaben, so ist dadurch freilicli die Analogie mit jenen zahlreichen Krankheiten angebahnt, welche seit etwa 15 Jahren unter den verschieden>lcn Formen die Kulturgewächse befallen haben. Es ist daher gewifs von grolseui Interesse, über das Vorkommen vegetabilischer Parasiten bei Krank- heiten der Insekten, der niedern Thiere übeiliau{)t, und bei denen der KuUiirgewiichse einige I^emerkiingcn anzuknüpfen. Nicht minder interessant dürfte es sein, nach der Beschreibung der gegenwärtigen Krankheit eine kurze Skizze über die auch sonst für Seidenzuchlen verderbliche Miiskardine zu erhalten, und für je- den Laien ist es auch überdies gewifs einigermafsen anziehend, ein- mal einen Ueberblick über die in unserer Zeit besonders nicht un- bedeutende Ausbreitung des Parasitismus in der Thier- und Pflan- zenwelt zu gewinnen. Die Muscardinc ist eine seit langer Zeit bekannte Krankheit, welche gar oft und an vielen Orten grofse Seidenzuchten ganz zu Grunde gerichtet hat. Ihren französischen Namen verdankt sie der Aehulichkeit einer im südlichen Fraider herum und in seinem Innern. 186 Leherl: die Krankheit des luselcls der Seide. Fig. 23. Epithclicn aus dem Darmkanal; a. a. a. Zellcnwaiid; b. b. b. Kerne; c. c. c. Pilze. r; > w Fig. 24. In der Tlicilung begriffene Pilze; a. a. a. äufserer Umfang; b. b. b. theilcndc Scheidewand; c. c. c. anciniinderhängendc, sieb (heilende Pilze; d. d. d, Pilze mit zwei Scheidewänden. Fig. 25. Pilze aus den kleinen Geschwülsten der Spinndiüse; a. a. a. einzelne Pilze; b. b. b. massenhaft beisammen liegende, einen ■weifsgrauen Knoten bildend. Fig. 26. Harnsäure-Elemente aus den Malpighischen Röhren; a. Kör- ner; b. flache Tafeln; c. Tafeln mit doppellen Conturen; d. Trom- melschläger ähnliche Formen. Fig. 27. und 28. Pilze des Maulbecrrostes. Fig. 27. A. und B. Zusammenhängender Sporen-Rasen in verschie- denen Vergröfserungen; a. a. Convolut, einem Mj'celium glei- chend; b. b. deutliche Sporen. Fig. 28. Einzelne gegliederte Sporen; a. a. a. Oberfläche; b. b. b. Scheidewände; c. c. Fetttröpfchen im Inhalte. Fig. 29. und 30. Elemente der Muscardine. Fig. 29. A. ßlutzellen; B. Krystalle aus dem Blute kranker Rau- pen; C. jüngere Formen der Botrytis Bassiana aus dem Blute; a. a. Sporen; b. b. beginnende Fäden; c. c. gröfscre Fäden, mit d. d. seitlichen Auswüchsen oder Conidicn. Fig. 30. l)er Muscardinenpilz in seiner vollkommenen Entwicke- lung. A. mit wenigen Sporen; B. mit zahlreichen, traubenför- mig angeordneten Sporen; a. a. a. Fäden; b. b. b. einzelne Spo- ren: c. c. traubenförmige Sporeugruppen. Die Rau23e von Tortrix Hamana, var. Diversana Hübn. ^) Beschrieben von Dr. Ed. Phil. Afsmufs in Leipzig. //„ amana. ein nicht häufiger, jedoch fast im ganzen Gouvernement Moskau vorkommender Wickler, liebt meist trockene, kalkige oder sandige Wiesen, auf denen er Abends von Anfang Juli, oder auch schon von Ende Juni bis Ende Juli anzutreffen ist. Die Varietät Diversana., von der hier eigentlich die Rede sein soll, ist viel sel- tener als die Stammart. Ich traf sie blos in der Umgegend des Städtchens Podolsk und bei Moskau auf den sogenannten Sperlings- bergen, oder richtiger Sperlingshügeln. Sie erscheint mit der Stamm- art zu derselben Zeit und fliegt ebenfalls auf trockenen Wiesen. — Den 13. Juni 1856 n. Styls gelang es mir die Raupe dieser oben erwähnten Varietät in einem zusammengerollten Blatte von Ononis repens zu finden. Sie mafs nur 5 Linien und war im Verhältnifs zu ihrer Länge sehr dick. Von Farbe braungrün, mit einzelnen fei- nen Härchen besetzt. Der Kopf dunkelbraun, fast schwarz. Die Klauenfüfse braun. Ueber dem Rücken mit einer hellen Linie ver- sehen. Die Luftlöcher, durch die Loupe gesehen, röthlichbraun. Gleich den andern Tag schon spann sich das Räupchen in einem zusammengerollten Blatte ein, und wurde den dritten Tag zu einer grünlichen Puppe, welche allmälig immer dunkler, und den fünften Tag ganz einfarbig braun wurde. — Nach 13 Tagen erschien der Wickler, für den ich den Varietälsnamen Ononana vorschlage, weil wir in demselben Genus schon eine Diversana Ilübn. haben. ) Hübn. europ. Schmelt. Torlr. Taf. 22. Fig. 139. ^. Neue und seltene Rliynchoten der europäi- schen Fauna. Von Professor Dr. v. Baerensprung. (Hierzu Tab. II.) D Familie INFERICORNIA. ic in Europa vertrcleneu Gattungen dieser Familie gruppiren sich folgendcrmafsen : I. Oberflügel aus einem einzigen Stücke, dem Korium beste- hend. Keine Nebenaugen. Gruppe der ßlicrophyseae mit den Gattungen ßticrophysa Westw. , Myrmcdohia m. und I/ichenohia m. II. Oberflügel aus vier Stücken, dem Korium, Klavus, Kuneus und der Membran zusammengesetzt, Nebenaugen vorbanden. Gruppe der ^n/Aocori(Zes mit den Gattungen -tJ/j/Aocoi/« Fa II. und Xijlocoris L. Du f. III. Oberflügel aus drei Stücken, Korium, Klavus und Mem- bran zusammengesetzt. a. Nebenaugen vorhanden. «. Die Nerven der Membran einfach, unverzweigt. Gruppe der Pachymerides mit den Galtungen Op/ithalmicus Schill., Cymtts Hahn, Cijmodemn Spin., Slenognster Hahn, Micropus Spin., Plalygnstcr Schill., Rhyparochromus Curt., Plociomcrus Say, Plciotmelns Scrv. etc. ß. Die Nerven der Membran getheilt oder zu mehr oder weniger Zellen verbunden. Gruppe der Lygaeodes mit den Gatlungcn Ilelerogasler Schill., Heneslaris Spin., Phygadicus Fi eh., Lygaeosoma Spin., Lygaeus F a b r. b. Keine Nebenaugen. Gruppe der P yrrhncorldcs mit der Galtung Pyiihocoris Fall., Aslemma Brüll. V. Baerensprung : über neue Rhynchoten. 189 Lichenobia m. Fallen (Hemiptera Sueciae 1829) gründete auf drei nnr kleine, dem Habitus nach ähnliche, in der Thot aber sehr verschie- dene Wanzen die Gattung Bryocoris. Die erste Art B. Pteridis gehört in die Familie der Capsinen und war von demselben Autor früher Capsus Pteridis genannt worden; für sie niufs der Fallen'sche Gattungsname bewahrt bleiben. Die zweite Art B. palustris war ebenfalls von Fallen entdeckt und in der Monographia cimicum Sueciae 1819 als Salda colcoplrata beschrieben worden; sie steht der Microphysa nahe, wurde von Märkel Microphysa Myrmecobia genannt, bildet aber mit einer ähnlichen Art die neue Gattung Myr- niedobia m. und mufs also Myrmedobia coleoptrata Fall heifsen. Die dritte Art Bryocoris muscorum war von Zetterstädt ent- deckt und (Acta Holniiana 1819) Anthocoris coleoptrata genannt worden. Fallen beschreibt sie folgendermafsen : „Animalculum La- tridio minuto, primo intuitu sat simile; Bryocori paluslri parum major, at angustior, statura scilicet magis oblongo-ovata. Antennae thorace longiores, paliidae; aiticuli baseos reliquis crassiores; ultinii longiores, tenues, pilis elongatis sparsis vestili. Caput thoracis an- tico non lalius. Thorax convexus, postice lalior. Scufellum 3-an- gulare. Elytra coleoptrata, brunnea, nervis paucis longitiidinalibus instructa, apice enervi. Alae nietallice nitenlcs. Pcdes pallidi. Fe- mora anlica ceteris parum crassiora. Tibiae spinulosae s. pilis ali- quot armatae." Ich glaube nicht zu irren, wenn ich die von mir (Bd I. d.Zeitschr.) aufgestellte Lichenobia ferruginea hierin erkenne, obgleich Fallen von nielallisch schillernden Flügeln spricht, während die von mir untersuchten Exemplare, wie auch die Zetterstädt'schen unge-- flügelt waren. Da nun die Gattung Bryocoi'is aufgelöst werden mufs, die in Rede stehende Art aber eine eigene Gattung repräsen- tirt, so mufs nur der von mir gebrauchte Arlname geändert wer- den; und da der Zetterstädt'sche zwar älter als der Fallen'sche, aber schon für die nahe verwandle Myrmedobia coleoptrata ver- geben ist, so wird die Art heifsen: Lichenobia muscorum Fall.: Ftisco- ferruginea, roslro, an- iennis longe pilosis pedibusque palUd'ts, ahdomine siipra cocci- neo, apice nigra. — Long. 1 liu. Anthocoris coleoptrata Zell erst. Act. liolni. 1819. Bryocoris muscorum Fall. liemipt. Suec. 1829. Lichenobia ferruginea m. Berl. Enlom. Zeitsclir. 1857. Einige von Herrn Wink in Creftld mir gütigst zugesendete Exem- 190 V. Baerensprung : über plarc, die ich seit jener früheren Millheilung untersuchen konnte, überzeugen mich, dafs das Verhällnifs der Schnabelglieder dort nicht ganz richtig angegeben ist. Ich linde das erste Glied sehr kurz, das zweite etwa dreimal so lang, das dritte das längste von allen. das vierte so lang als das zweite, dabei dünn und zugespitzt. Der Thorax ist hinten so breit, wie in der Mitte lang, nach vorn we- nig verschmälert, aber hinter dem Vorderrande etwas eingeschnürt. Zetterstädt und Kjellberg fanden diese Art in Schweden unter Moos und an Baumwurzeln. Bei Berlin wui'dc sie von Erichson (mus. Berol.) und in gröfserer Zahl von Wagenschieber in den Ne- stern der Formica rufa gesanimelt. Mink entdeckte sie bei Krefeld in Gesellschaft der Formica fuliginosa und Ilabelmann auf der Insel Wollin. Anthocoris Fall. Die zahlreichen Arten dieser Gattung lassen sich nach der Form des Thorax ordnen: 1. Vorderrücken in der Mitte eingeschnürt und nach vorn halsarlig verengt. a. Vorderrücken länger, als am Ilinterrande breit. A. nemorum L. — A. fasciatus Fabr. — A. limhaliis Fieb. — A. recluvinus H. Schaff. b. Voi'derriicken ziemlich so lang als am Ilinterrande breit. A. nemoralis Fabr. — A. ausiriacus Fabr. — A. alhofas- ciaUis Fieb. etc. • c. Vorderrücken kürzer, als am Hinterrande breit. A. Stigma Fieb. — A. eleganltihts n. spec. — A. Pini n. spec. 2. Vorderrücken in der Mitte nicht eingeschnürt, breit trapez- förmig mit schmalem vorn aufgesetztem Nackenwulst. A. vUialns Fieb. {bicuspis H. Schaff.). — A. picicomis Fieb. — A. liicortim Fall. — A. fnil i cum Fall. — A. ob- scurus Ilahn. — A. ciirsiltms Fall. — A. parvicornis Costa. — A. rufescens Costa etc. Anthocoris Pini nov. spec. Oblongus^ niger; vertice, Iieme- lytrorum corio et clavo, pedlbxisqiie piceis, coxis, tibiis et tar- sis pullidioribiis; antetaiariun articulo secundo basi pallido; membrana ulbida, apice infuscata. Caput upice öictispL Pro- notum antice aHgustatum, pone medium constrictum. Abdo- men hemehjtris paidlidum lalius, .subaequilougtim. — Long. 2i lin. neue Rhijnchoten. 19? Die gröfstc der mir bekannten Arten, noch etwas länger und namentlich breiter als A. nemorum. Kopf pechschwarz, hinten heller mit lang vorgezogener, vorn eingekerbter Spitze. Fühler von halber Körperlänge, die Glieder von gleicher Dicke, cylindrisch; das erste das kürzeste, schwarz, das zweite so lang als die beiden folgenden zusammen genommen und wie diese mit feinen, weifsen, abstehenden Härcben bekleidet, am Grunde heller, an der Spitze dunkelbraun; drittes und viertes Glied ebenfalls dunkelpecbbraun. Vorderrücken schwarz, kürzer als hinten breit, nach vorn stark verengt, in der Mitte tief eingeschnürt, Hinterrand geschweift. Schildchcn schwarz, grofs, dreieckig, vorn gewölbt, hinten flach, llalbdecken malt, pechbraun, hinten dunkler mit einigen flach her- vortretenden Längsnerven und einem stärker hervortretenden kur- zen Quernerv, welcher das Korium von dem Kuneus trennt. Mem- bran kurz, den Hinterleib nicht überragend, weifs, an der Spitze wolkig, oline uSpur von Nerven. Beine hellbraun, Schenkel mit Ausnahme der Spitze dunkler. Die ganze Unterseite gleichmäfsig schwarz; der Hinterleib hinten breit, den Rand der Halbdecken überragend. Bei Berlin unter Kieferrinde. Anthocoris elegantulus nov. spec. Elongalus, submemhra- naceus, piceo-niger; tibiis et tarsis rtifo-iestaceis; hemely- irorum corio subfusco, basi et pone clavum albido, ante apicem albo; Costa marginuU interduin et cuneo coccineis; membrana grisea, micante, Caput elougalum. Pronotum brevissimum, antice angustatum, margine postico emarginatum. Abdomen hemetijtris multo brevius. — Long. 1 lin. Der ganze Körper weich, fast häutig, schmal und gestreckt. Kopf lang zugespitzt, pechschwarz, hinten rothbraun, Fühler lang und dünn, schwarz, fein weifslich behaart. Vorderrücken sehr kurz, nach vorn stark verengt und halsartig eingeschnürt, am Hinterrande breit und tief ausgeschnitten. Schildchen schwarz, grofs, am Grunde stark gewölbt, aber mit kleiner und tiefer Grube in der Mitte. Halb- deckeo sehr lang und schmal, den Hinterleib weit überragend; bräun- lich, am Grunde und längs des Klavus heller; an der Spitze breit weifs; bei einigen Exemplaren ist die nach hinten dreieckig erwei- terte Rippe am Aufsenrande scharlacbroth. Dieselbe Farbe hat der Kuneus, doch wird er nach innen von einem schmalen weifsen Saume eingefafst. Die Membran sehr grofs, rauchgrau, schillernd; 192 V- Baerensprung: über ebenso die Flügel, lieinc schlank mil schwärzen Schenkeln und rötblichen Schienen und Tarsen. Bei Berlin unter der Rinde von Ahorn und Platanen. Xylocoris L. Duf. Durch die Bildung der Fühler, der Schnabelscheidc und der Beine ist diese Gattung von der vorigen uulerschieilcn. Bei Anihocoris sind alle vier Fühlcrglieder walzenförmig und von beinah gleicher Stärke^ bei Xylocoris sind die beiden letzten Glieder sehr dünn, borstenförmig und behaart. Bei Anthocoris sind die beiden ersten Glieder der Schnabel- scheide sehr kurz,, das drille sehr lang; bei Xylocoris ist nur das erste Glied sehr klein, das zweite halb so lang als das dritte. Bei Anthocoris sind alle Beine schlank; bei Xylocoris (mit Ausnahme einer Art) sind die Schenkel des ersten Fufspaares ver- deckt und die Vorderschienen am Ende erweitert. Leon Dufour stellte im Jahre 1831 (Annales d. scienc. nat.) die Gattung Xylocoris mit einer Art X. rufipcrmis auf und fügte später (Ann. d. 1. soc. enlom. de France Bd. II. 1833) noch eine zweite Art X. ater hinzu. Die von ihm angegebenen Galtungs- charaktere berichtigte darauf VVestwood im 111. Bande derselben Zeitschrift. Ohne diese Arbeiten zu beachten, stellte IIa Im (Wanz. Bd. III. 1835) eine Gattung Lyclocoris auf, welche mit Xylocoris synonym ist. Die eine der von iiim beschriebenen Arten L. cor- ticalis stimmt mit X. rufipennis L. Duf. übcrein; die andere Art L. domesticus war schon ein Jahr früher von Schilling (Isis 1834) beschrieben worden und unterscheidet sich in manchen Be- ziehungen von den übrigen Arten dieser Gattung, weshalb sie von FMeber ( VVeitenweber''s Beiträge 1836) zu Anthocoris gezogen wurde; sie mufs aber wegen der übereinstimmenden Schnabel- und Fühlelbildung bei Xylocoris bleiben. Zettcrstädt (Insccia Lap- ponica 1840) besehrieb unter Anthocoris zwei Arten, die oll'enbar zu Xylocoris gehören: sein Anthocoris obscurella scheint mit Xy- locoris ater synonym, sein Anthocoris pulrhclla dagegen eine ei- gene und zwar dieselbe Art zu sein, welclie von Ilerrich Sehäf- ier im IX. Bande der wanzenartigen Insekten unter dem Namen Xylocoris albipennis beschrieben und abgebildet wurde. -^ Spi- nola (Essai sur les Ilemipteres 1840) stellte eine Xylocoris dimi- diata und Amyot und Serville (1843) eine X. Parisiensis auf, die beide mit X. domesticus Schill, übereinstimmen. — Eine früher neue Rhyncholen. 193' nicht bekannte Art beschrieb Scholz (Prodromus einer !Rhynchoten- fauna von Sclilesien 1846) unter dem Namen X. bicolor. Dieselbe Art wurde von Mulsant und Rey ( Opusc. Enlomol. 1852) X. la- iior genannt und wahrscheinlich dieselbe Art ist es, deren Beschrei- bung und Abbildung als X. obliquus Costa gab (Cimic. Neapolit. Cent. III. 1852). Hicrnacli sind also bis jetzt fünf Arten dieser Galtung bekannt geworden, die sämmtlich auch in hiesiger Gegend aufgefunden wur- den und nebst einigen neu entdeckten Arten sich folgendcrmafsen gruppiren lassen: 1. Halbdecken und Flügel vollständig entwickelt. a. Halbdecken so lang oder länger als der Hinterleib. a. Vorderrücken querüber tief eingedrückt. X. dornest Iciis Schill. ß. Vorderrücken gewölbt, querüber seicht eingedrückt. JC. albipennis II. Schaff. — X. bicolor Scholz. — X. Cenomyces n. sp. — X. formicelorum n. sp. y. Vorderrücken mit einer Längsrinne. X. aler L. Du f. h. Halbdecken kürzer als der Hinterleib. X. Roger i n. sp. 2. Halbdecken abgestutzt; Membran und Flügel fehlen. X. rti/ipennis L. D u f. — X. maculipennis nov. spec. Xylocoris domesticus Schill.: Oblongo-ovattis, puncttdaltis, subtilissime pubescens, nigro-piceus: fronte, pronoti inargine, antennarurn artictdis primo et secundo, exccpto aplce, pedibus hemelijlrorumque corio ferrngineis ^ membrana albida saepius apice infuscata. Pronotum traiisversum , pone medium pro- funde impressum. Tibiae anteriores et femora vix tumida. — Long, ly — 2 lin. Cimex domesticus Schilling Isis 18.34. Lyctocoris domesticus Hahn Wanz. III. 1835. Anihocoris domesticus Fieber Weilenw. Beitr. 18.37. Äylocoris domesticus Salilberg Geocor. Fenn. 1845. Xylocoris dimidiata Spinol. Heniipt. 1840. Xylocoris Parisiensis Aniyot. Serville Hcmipt. 1843. Durch ansehnlichere Gröfsc, den breiten, kurzen und querüber tief eingedrückten Vorderrücken, namentlich aber durch die schlan- keren, nicht oder kaum verdickten Schenkel und Schienen des er- sten Fufspaares unterscheidet sich diese Art von den übrigen. Sie 194 »'. tifierensprung: über variirt uichl unerheblich in Hinsicht der Gröfse und der bald hel- leren, bald dunkleren Nüancirung der Ilalbdecken, deren Koriuni aber immer heller als der dunkel pechbraunc Kuneus ist. Die Mem- bran ist zuweilen rein weifs, zuweilen an der Spitze wolkig uiul zuweilen ist die ganze hintere Hälfte derselben dunkel. Sic hat zu der Fabel vom Vorkommen geflügelter Bettwanzen Anlafs gegeben. Man findet sie im Winter unter Baumrinde, im Sommer an Planken und oft im Innern der Häuser. In Deutschland, Finnland (Sahlberg), Schweden (Baheman), Frankreich (Colombcl), Spanien (Apctz), Italien (Giuliani), Ungarn (Kahr). Xylocoris albipennis Herr. Schaff.: Oblongo - ovatus , ni- lidus njgcr; anlennarum arlicnlo secunJo basi pcdihtistpie ru- Jis, femorihiis anterioribus tibiis(/iie upice iiiinidis infuscalis; hemeUjiris tdbldls ^ clavo modice in/uscalo. cuneo J'usco-mar- ginato; membrana laclea. Pronotum trapezoideum , vix im- pressum. — Long. 1^ lin. Anlhocoris imlchella Zetterst. Ins. Lapjion. 1840. ? Xylocoris albipennis Herr. Schaff. Wanz. IX. Etwas kleiner als die kleinsten Exemplare der vorigen Art. Kopf, Thorax, Schildchcn und Hinterleib sind glänzend schwarz; die Fühler, wie bei allen Arten dieser Gattung, mit weifsen, abste- henden Härchen bedeckt, dunkelbraun, das zweite Glied am Grunde heller, die kleinen Gelenkgliedcr weifs; der Vorderrücken mit ein- zelnen abstehenden Borsten besetzt, trapezförmig, hinter der seicht eingedrückten Mitte fein punktirt; das Schildchen vorn gewölbt, hinten flach; Ilalbdecken gelblich weifs, einige verloschene Punkte und die Spitze des Klavus, so wie der Nerv am Aufsenrande des Korium bräunlich, die Membrannaht braun; die Membran milchweifs, ohne Adern, die Spitze des Hinterleibes etwas überragend. Die Schnabelscheide und die Beine sind rothbraun; die verdickten Vor- derschcnkel und die an der Spitze verbreiterten Vorderschienen dunkler. In Schweden und Deutschland. Bei Berlin von Herrn Hofgärt- ner Mayer in Treibhäusern gesammelt. Xylocoris bicolor Scholz.: Oblungoovalis. depressns, nill- dns niger, genictdis, iibiis. iarsis^ hcmehjlrornmqne faschi me- dia luteis: inernbrniia idbida. — Long. 1 lin. Xylocoris hicolor Scholz Prodromus 1846. Xylocoris latior 3Iuls. Rey Opuscules 1832. Xylocoris ohliquus Costa Cimic. Neapel. 1852. neue Rhycholen. 19S Kleiner und veihältnifsmäfsig schmaler und flacher als die vo- rige Art. Kopf, Brust, Schildchen und Hinterleib sind glänzend schwarz; die beiden ersten Fühlerglieder schwarz, die beiden fol- genden, weifs behaarten, rolhbraun; die Schenkel, mit Ausnahme der Spitze, schwarz; diese, sowie die Schienen und Tarsen rötblich, gelb; die Halbdecken pechschwarz, mit Ausnahme einer von der Spitze neben dem Clavus gegen die Membrannaht verlaufenden und nach hinten breiter werdenden Binde, die gelb ist. Die Membran ist weifs, ohne Nerven, den Hinterleib überragend. Unter der Rinde von Eichen, Kiefern und Schwarztannen in Schlesien (Scholz), Polen (Waga), Südfrankreich (Mulsant). Bei Berlin auf Holzplätzen. Xylocoris Cenomyces nov. spec: Ovalis, nitidus, piceo- niger-, roslro, anlennis, pedibus hemelytrorumcfue corio pallidis Jlavescentibus , cuneo yerriigineo , niembrana albida. — Long. |lin. In Form und Färbung dem X. albipennis ähnlich, aber viel kleiner. Kopf, Vorderrücken, Schildchen und der Hinterleib sind glänzend pechschwarz, mit sehr feinen, anliegenden, weifsen Här- chen, die blafsgelben Fühler mit längeren abstehenden Härchen be- kleidet. Beine ebenfalls blafsgelb; die Schenkel und Schienen des ersten Paares deutlich verdickt. Halbdecken blafsgelb, nur der Cu- neus hellbraun; die Membran, welche den Hinterleib wenig über- ragt, weifslich, durchscheinend und wie bei allen Arten dieser Gat- tung ohne Spur von Nerven. Ich fing diese Art bei Berlin unter Cenomyce und erhielt sie auch aus Steiermark von Kahr. Xylocoris formicetorum nov. spec: Ovalis, sericeiis, pi- cea niger ; roslro, antennis, pedibus hemelytristfue fusco-griseis, membrana fumala. — Long. -| lin. In Form und Gröfse der vorigen Art durchaus ähnlich, etwas weniger glänzend, mit einem feinen seidenartigen Flaum bedeckt, aber in der Färbung verschieden. Kopf, Vorderrücken, Schild- chen und die Unterseite sind pechbraun; F^ühler, Beine und Halb- decken bräunlich grau; die Membran raucbgrau. Unlerflügel wie bei den vorhergehenden Arten schillernd. Vorderschenkel und Schie- nen deutlich verdickt. Ich fing diese Art bei Berlin im Frühlig in gröfserer Zahl in den Nestern der Formica rufa. Ob sie mit Anthocoris formiceto- 196 "• Bnerensprung. über mm Boheman übereinstimme, wcifs ich nicht, da ich die Besclirei- hung des letzfcren nicht kenne. Xylocoris ater L. Duf. : Elongatus, nitidus, utcr : aniennn- ruin arliculo sectindo, excepto apice, roslro, tibüs et tarsis ferriigineis; menibrana grisea, Itintda baseos albida. Prono- ium linea longUudinuli impressu. — Long. 1 — 1^ lin. Xylocoris alcr L. Diil. Ann. d. 1. soc. entnm. de Fr. 1833. Anthocorh alcr Costa Cimic. Neapolil. 1844. Anthocoris ohscnrella Zettcrst. Ins. Lappon. 1840. (?) Von der Gröfse des X. hicolor, etwas länger aber viel schmä- ler, pechschwarz, glänzend. Das erste Fühlerglicd ziemlich kurz und dick, schwarz, das zweite schlank, röthlich gelb, an der Spitze braun; die beiden folgenden wenig dünner als das vorhergehende, braun, fein weifs behaart. Kopf nach vorn wenig verlängert. Vor- derrücken kurz, trapezisch, fast flach, mit einer Längsrinne. Ilalb- decken lang und schmal, den Hinterleib nicht überragend, pech- schwarz, am Grunde bräunlich ; die Membran rauchgrau, am Grunde weifs. Beine ziemlich schlank; nur die Schenkel des ersten und letzten Paares und die Vorderschienen an der Spitze etwas verdickt; alle Schenkel schwarz. Schienen und Tarsen röthlich gelb. Unter Kiefer- und Tannenrindc in Deutschland, Frankreich (L. Duf.), England (Westwood), der Schweiz ( Herr.- Schaff. ), Italien (Costa), Ungarn (Stein), Polen (Waga). Xylocoris Rogeri nov. spec: Elongatus, aler; rostro , ti- biis et tarsis ferrugineis •, hemehjtroruni fascia media lutea, menibrana diaphana, albida. Abdomen hemelytra longe supe- rans, annulis yerrugineo-marginatis. — Long, ly lin. Körperform noch etwas schmaler und gestreckter als bei der vorigen Art. Kopf nach hinten verlängert, so dafs die Augen in der Mitte der Seitenränder eingefügt sind; in der Mitte pechschwarz, vorn und hinten pechbraun. Fühler von weniger als halber Kör- perlänge; das erste Glied kurz, das zweite doppelt so lang als das erste, keulenförmig verdickt, an der S|)itze heller; die beiden fol- genden glcichlang, dünn. Vorderrücken fast halbrund, gewölbt, vorn glatt, hinten punktirt, ohne Eindruck; schwarz. Scliildchen grofs, dreieckig, schwarz. Halbdecken schmal, an den Rändern und an der Spitze schwarz, in der Mitte gelb, mit goldgelben, feinen, dicht anliegenden Härchen bekleidet; Membran durchscheinend, weifs- lieh. Schenkel an allen drei Fufspaaren verdickt, schwarz; Schie- neue Rhynchofen. 197 ncn und Tarsen röililicli gelb; Vorderscliienen an der Spitze mas- sig verbreitert. Hinterleib nicht breiter, aber viel länger als die Halbdeckeu, schwarz, die einzelnen Hinge am Grunde braun. Unter Fichtenrinde in Oberschlesien von Hofrath Roger ent- deckt. Xylocoris rufipennis L. Du f.: Oblongo-ovalis, apterus , ni- ger; tmlennis, tibiis et iarsis ferrugineis; hetnelytris ahbrevia- tis, membraiia deslitulis, rufo-fuscis. — Long. 1 lin. Xylocoris rufipennis L. Du f. Ann. sc. natur. 1831. Lyctocoris corticalis Hahn Wanz. III. 1835. Xylocoris corticalis Dallas list. Gröfse und Körperform wie bei X. bicolor, schwarz, wenig glänzend ; Fühler, Schienen und Tarsen gelblich. Die rothbraunen^ gerade abgestutzten Ilalbdecken bedecken nur ein Drittel des Hin- terleibes; Membran und Flügel fehlen. Hinlerleib schwarz, an den Seiten gesäumt, die einzelnen Glieder am Rande gewimpert. Auch bei dieser Art sind die Vorderschenkel mäfsig verdickt und die Vor- derschienen an der Spitze erweitert. Unter Baumrinde in Deutschland, England, Frankreich, Ungarn. Xylocoris maculipennis nov. spec: Oblongo-ovalis, ap- terus, niger ; antennis piceis, pedibus pallidis; hemelylris mem- brana destitutis, abbreviatis^ ßavo et fusco-variegatis. — Long. Der vorigen Art sehr ähnlich, aber aufser der etwas bedeuten- deren Gröfse, durch die ganz hellen Beine und die gelb und braun gefleckten Halbdecken, welche ebenfalls gerade abgestutzt und ohne Membran sind, unterschieden. Aus Spanien von Herrn Dr. Apetz mitgebracht. Rhyparochromus Curt. In diese Gattung vereinigt man zweckmäfsig alle diejenigen Arten der alten Gattung Pachymerus, bei denen der wenig gewölbte Vorderrücken flach abgesetzte und schaife Seitenränder hat und die Vorderecken desselben nicht abgerundet sind, sondern mehr oder weniger stumpfe Winkel bilden. Alle haben verdickte und mit starken Zähnen bewährte Vorderschenkel. 1. Die IVlilte und die Ränder des Vorderrückens sind in der Färbung nicht verschieden. Berl. Entora. Zeitschr, II. 14 198 V. Baerensprtmg: iiher a. Vorderrückcn und Ilalbdcckeri glciclimäfsig schwarz. Die Vor- dcrschciikel sind mit einem grofscn nnd mchiereu kleineren Zälnien, die Millcl- und Hinterschenkel, wie auch die Schienen, mit steifen Borsten bewährt. /?. Echü Panz. — R. carbonarhis Ramb. — ß. Rolandri Fabr. b. Vorderrücken und Halbdecken grau, braun punklirt. Die Vor- derschenkcl sind mit kleinen, nach unicn allmählig gröfser werdenden Zähnen, die übrigen, wie auch die Schienen mit Borsten bewehrt. R. arenarhis Wolff. — R. marginepunclatus Wolff. — jR. derclictus Costa. — R. Scaphula nov. spec. 2. Die Ränder des Vorderrückens sind in der Färbung von der Mille desselben verschieden, heller. a. Alle Schenkel mit Sägezähnen bewährt. R. pineli Herr. Schaff. — R. delineutus Ramb. b. Mittel- und Hinterschenkel nur mit Borsten bewehrt, oder leicht gezähnelt. R. Ibericus nov. spec. — R. lyncetis Fabr. — R. Pini L. — R. imlgaj'is SchiW. — R. pedeslris l?anz. — R. rhom- beus Fiel). — R. (ßuidratus Fabr. etc. c. Mittel- und Hinterschenkel nackt oder gewlrapert. «. Erstes Füblerglicd verlängert. jR. ei^raticus Fabr. — JR. plebejiis Fall. ß. Erstes Fühlerglied nicht verlängert. 0 R. discois Costa. — R. agreslis Fall. — R. nebtdosus Fall. elc. Rbyparochromus Scaphula nov. spec: Oblongo - ovatus, scaphoideus, siiblus piceo niger, supra grisens. conferl im fusco- iiigroque punclalus^ punclis ad marginem in inucidas couges- iis. Caput cum aniennis setosum ; fronte iricuspi : antenna- rum articnio sectmdo et lertio apice, quarto omn'ino luiels. Pronolum trapezoideum lateribtis rectis, angtisle - niarginatis^ subdiaphanis, linea media longitudinali elevata, glabra. Ilem- ehjtrorttm membrana incomplcta, albida, macula baseos sttbro- tundala, nigra. Abdomen marginc Jlavo-mactdalo. Pedes setosi, femoribus nigris, iibiis et tarsis luteis^ unguibiis nigris. — Long. 3| lin. In der Färbung dem R. margincpunctatus ähnlich, aber durch den viel schmäleren Vorderrücken auf den ersten Blick davon un- neue Rliyncholen. 199 ierscliieden. Die Uulcrsoilc ist srliwarz, die Oberseile graugelblicl», (liclit cingestoclieu braun und sebwarz punklirl; auf dem Kopf sie- ben die Punkte besonders dicbt, so dafs die Färbung bier dunkler erscheint; auf dem Rande des Vorderrückens stehen sie weitläufiger und auf dem Rande der Halbdccken sind sie so gruppirt, dafs hier liellcre und dunklere Flecke niil einander abwechseln. Kopf spitz dreieckig, vorn behaart; die seitlichen Lappen des Kopfschildes von den mittleren abgebogen. Fühler schlank, borstig behaart, braun, das zweite und dritte Glied an der Spitze, das vierte, mit Ausnahme des Grundes ganz weifslich gelb. Vorderrücken flach, trapezförmig, vorn und hinten fast gerade abgeschnitten, Vorderecken stumpf, Hinterecken spitz, Seitenränder fast gradlinig, dünn, heller als die Mitte, durch welche eine glatte, schmale, etwas erhabene Längslinie läuft, die sich auch auf den Kopf fortsetzt. Schildchen dreieckig, spitz. Halbdecken lassen ein Drittel des Hinterleibes unbedeckt; die Membran sehr klein, weifslich, mit grofsem, schwarzem, eirun- dem Fleck am Grunde. Hinlerleib kahnförniig, oben flach, unten gekielt, schwarz, mit gelblichen Flecken an den Einschnitten. Alle Schenkel schwarz, die vorderen verdickt, mit einer Reihe kleiner, gegen die Knie hin gröfser werdender Zähne; die mittleren und hin- teren mit kurzen, anliegenden Borsten. Schienen rötblich gelb, mit steifen Borsten besetzt. Tarsen rötblich gelb, Kiauenglied sebwarz. Aus den Pyrenäen von Keilhel; aus der Sierra Nevada von Dr. Apetz mitgebracht. Rhyparochromus delineatus Ramb.: Oblongus, punclatus^ nigier^. antennarum arlicuU primi et secundi apice, pronoti. et pectoris margine antico et postico, hemelylrorum murgine externo et linea clavi ohlkpia albis; antennarum articuU quarti basi , pronoti margine laterali et Stria longitudinati in corio hemehjtroium , geniculisqtie rufis. Femoribus omnibiis spinosis, tibiis setosis. — Long. 3^ lin Pachymcrus delineatus llamb. Faun, de l'Andalus. Kopf gleichseitig dreieckig, glatt, schwarz. Fühler schlank; das erste Glied mit sparsamen Borsten besetzt, schwarz; das zweite und dritte schwarz, an der Spitze weifs; das vierte roth, an der Spitze sebwarz. Pronotum glatt, fast rechteckig, in der Mitte ge- wölbt, schwarz; an den Rändern flach, Vorderrand etwas ausge- schnitten, schmal, weifs; Hinlerrand breit, weifs; Seitenränder bo- gig, rötblich; Hinterecken spitz, schwarz, punklirt. Schildchen lang zugespitzt, punklirt. schwarz. Halbdecken reihenweise tief punk- 14* 200 V. Baerensprung: über tirt, sclivvarA; nur der Aufsenrand bis an die Spilzc und eine sclimale Strieme, welche den Klavus nach aufsen l)egrenzt, weifs. glall und schwielig; ein schmaler Längsstreif auf dem Korium rothbraun, tief schwarz gesäumt; die tief schwarze Spitze des Korium abgerundet; die Membran fehlt. Spitze des Hinterleibes unbedeckt, schwarz. Die ganze Unterseite schwarz; nur der vordere und hintere Rand der Brust breit weifs. Beine mit Ausnahme der rothen Knlee schwarz, alle Schenkel mit starken Sägezähnen; Schienen und Tar- sen mit steifen Borsten bewehrt. Vorderschenkel verdickt. Diese sehr hübsche und ausgezeichnete Art wurde bisher nur von Rambur beobachtet, der ein Pärchen in der spanischen Pro- vinz Granada fing. Ein anderes Pärchen brachte Dr. Slaudinger ebendaher mit. Rhyparoehromus Ibericus nov. spec: Ohlongo-omiUs, punc- ialus, subnilidus, 7i!gerrhmis: pronolo poslice griseo: siriga callosa pone angulum posliciim, hemeUjlrorum margine exlerno et apice, linecque clavi ohliqua stihglabris , luleis; membrana albo-cincla. — Long. 4 lln. Gröfser als R. Pini, dem er in der Gestalt gleicht; mäfsig glän- zend, schwarz. Kopf gleichseitig dreieckig, glatt. Fühler lang und dünn, nur an den Verbindungsstellen der einzelnen Glieder mit spar- samen, kurzen Borsten besetzt. Pronotum flach gewölbt, nach vorn etwas verschmälert; vorn fein, hinten gröber punktirt; vor dem Hinterrande rölhlich-grau gefleckt und in jeder Hiiiterecke mit ei- ner gelblich- weifsen. glatten Längsstrieme. Schildcheu schmal, spitz dreieckig. Halbdeckcn tief und reihenweise punktirt, schwarz; nur eine nach hinten breiter werdende Binde am Aufsenrande, eine zweite schmälere und schräge Linie auf dem Klavus, sowie ein drei- eckiger Fleck auf der Spitze des Korium glatt, kailös, gelblich weifs. Membran schwarz, schmal weifs gesäumt. Flügel metallisch schimmernd. — Vorderschenkel mit einem grofsen, am Grunde ge- zähnelten und mehreren kleineren Dornen; Mitlei- und Hinter- schenkel, wie auch die Schienen und Tarsen mit steifen, abstehen- den Borsten bewährt, gleichmäfsig schwarz. Von Dr. Staudinger in Andalusien entdeckt. Beosus Am. et Serv, In diese Galtung gehören diejenigen Pachymeren, bei denen das Pronotum nach vorn verengt, am Vorderrande schmaler als der Kopf mit den Augen ist, und zwar scharfe, aber nicht flach abge- neue Rhyncholen. 201 setzte Seitenränder hat. Die Vorderschenkel sind mäfsig verdickt, mit wenigen kleineren Zähnen bewälnt; die Mittel- und Hinter- schenkel und die Schienen sind nackt oder gewinipert. Von euro- päischen Arten gehören dahin: B. luscus Fabr. — B. pulcher Herr. Schaff. — B. nubilus Fall. — B. ruslicus Fall. — B. arenarius Hahn. — B, rufipes Wolff. — B sabulosus Schill, und die folgende: Beosus anomalusKolenati: Elongato-ovalis, hispidus, niger ; antennarum articulo secundo^ tertio et quarlo basi, tibiisque aiilerioribus ritßs ; pronoli dimidio posiico, exceptis angutis cocclneo: hemelylris coccineis , tnargine clavi inlerno, corii poslico et inacida subrotunda in disco nigris^ membrana nigra albo-cincto. — Long. 3^ lin. Vachymerus anomalus Klti. Meict. Entomol. lab. IX. fig. 1-4. Von der Gröfse und Körperform des Pachymerus luscus Fabr., dicht und tief punktirt, lang und abstehend behaart. Kopf spitz dreieckig, schwarz. Fühler schlank, schwarz, das zweite, dritte und vierte Glied am Grunde rothbraun. Pronotuni trapezisch, hinten so breit, als in der Mitte lang, vorn schmäler; Seilenränder in der Mitte etwas eingebogen, eine schmale Leiste bildend; die vordere Hälfte des Pronotum ist sanunetschwarz, die hintere Hälfte kirsch- roth, schwarz punktirt; die Hinterecken schwarz, glatt; Schildchen schwarz. Halbdecken kirschroth, nur der innere Saum des Klavus, die Membrannaht und eine runde Makel auf dem Korium sind tief schwarz; die Membran schwarz, hinten und aufsen weifs gesäumt. Die Unterseite ist gicichmäfsig schwarz, seidenartig weifslich be- haart. Die Vorderschenkel mäfsig verdickt, mit drei bis vier klei- nen Zähnen bewehrt, schwarz; die Vorderschienen und Tarsen roth- braun, an der Spitze dunkler. Mittel- und Hinterbeine schwarz, lang behaart. Kolenati entdeckte diese Art in Armenien; von Staudinger wurde sie auch in Andalusien aufgefunden. Pterotmetus Amy. et Serv. Diese Galtung unterscheidet sich von den vorhergehenden durch den stärker gewölbten, längeren und schmaleren Vorderrücken, des- sen Vorderecken abgerundet sind und dessen Seitenränder eine kaum hervortretende Leiste bilden. Die Vorderschenkcl sind stark ver- dickt und mit einzelnen gröfseren Zähnen bewährt; die mittleren und hinteren unbewährt. Die Arten zerfallen in zwei Abihei- lungen: 202 V. Baerensprutig: über 1. Fühlerglieder verdickt. Pf. anlennalus Schill. — Pt. crassicornis nov. spec. 2. Fühlerglieder schlank. Pt. suberylhrojms Cosla. — Pl. slaphylinoides Burni. — Pl. hirsulntus Scholz. — Pt. hemipterus Schill. — Pt. Irevipennis S chi 11. — Pt. coleoptriUus Sahlh. — Pt. prae- textatus Herr. Schaff, etc. Plerotmetus crassicornis nov. spec: Minulus, elongnto- ovalis., brunneus, capite et abdomine nigrls ., hemehjtris antice nigris., membrana incompleta albida. Antennae incrassatae. — Long. If lin. Eine der kleineren Arten dieser Gattung, wenig gröfser als Pt. heftiipterus Schill., durch die verdickten Fiihlcrglieder mit Pt. an- iennatus Schill, zunächst verwandt. Brust, Rücken, Fühler und Beine sind braunroth, Kopf und Hinterleib pechschwarz; die Halb- decken in ihrer vorderen Hälfte hellgelb, in der hinteren schwarz; die rudimentäre Membran, welche die Spitze des Hinterleibes un- bedeckt läfst, weifslich. Die stark verdickten Vorderschenkcl sind mit drei bis vier verhall nifsmäfsig sehr starken Zähnen bewährt. Aus Andalusien (Staudiuger). Pterotmetus suberythropus Costa: Etotigalus, nitidus, niger mitennarum artictdo pi'itno, qxiarto et secitndo basi, pe- dibusque yiavo-rtifescentibus. — Long. 3 — 3^ lin. Pachymeru» suherylhropus Costa Ann. de I. soc. Euloni. Fr. X. — Einilt. iter. Sic. tab. ann. f 3. Rhyparochromus ßavipes Lucas Exped. de TAlgerie pl. IIL ßg. 2. Die gröfsle unter den europäischen Arten dieser Gattung; schmal und langgestreckt, glänzend schwarz, nur die Beine und Fühler mit Ausnahme des dritten Gliedes und der Spitze des zweiten rölhlich gelb. Der Kopf ist spitz vorgezogen; der Thorax doppelt so lang, als am Hinterrnnde breit, walzenförmig, mit wenig markirlen Sei- tenrändern, die vor den Hinlerecken einwärts gebogen sind. Die Halbdecken, wie das Schildchen reihenweise stark punktirl, ein- farbig schwarz mit dunkler Rlembran, welche den Hhiterleib voll- ständig bedeckt. Die stark verdickten Vorderschenkel sind mit einem starken und mehreren kleineren Zähnen bewehrt. Von Costa in Sicilien und bei Neapel entdeckt. Pyrenäen (Keithel); Andalusien (Staudinger). • neue Rhynchoien. 203 Familie SCUTATA. G r ap h 0 s 0 m a L ap. Graphosoma oculalum nov. spec. : Stibroiimdum, impresse- punclalum, testaceum; ocuUs , villis dtiabus capitis, pronoti angidiSf sculelli basi et striis nonmdlis dihilis nigredine tinctis: punctis duobus ocellatis in pronoto, piinclis et cal- lis angularibus in sculelli basi albis; abdominis margine ni' gro-macidalo. — Long. 2^ Hn. In Gröfse und Körperform dem Eusarcoris perlalus und mela- nocephalus ähnlich, gehört die in Rede stehende Art in die erste Ahtheilung der Schildwanzen (Orbiscuta) und zwar in die Galtung Graphosoma Lap Die Grundfarbe des ganzen Körpers ist lehmgelb; die Oberfläche dicht eingestochen punktirt; durch schwarze Färbung der Punkte entsteht die dunklere Zeichnung einzelner Stellen. Der Kopf ist niäfsig geneigt, dreieckig, vorn ausgerandet, indem die seit- lichen Lappen des Kopfschildes den mittleren weit überragen und sich vorn berühren ; zwei schwärzliche Läugsbinden begrenzen den von einer feinen schwarzen Linie eingefafslen mittleren Lappen und setzen sich, breiter und verloschen werdend, bis zu den beiden Au- genflecken des Vorderrückens fort. Die Fühler, deren Grund von den Wangenplatten bedeckt ist, sind an der Spitze braun. Das Pronotum ist vorn und hinten geneigt, in der Mitte quer gewulslet mit stumpf vorspringenden Ecken, die braun eingefafst sind; vor dem Querwulst stehen zwei weifse Punkte und über jedem der- selben eine etwas geschweifte, feine, schwarze Linie und ein dunklerer Fleck. — Das grofse, bis an die Spitze des Hinterleibes reichende Schiidchen läfst nur den äufscrcn Rand der schmalen Halb- decken und des Hinterleibes unbedeckt; in jeder Vorderecke befindet sich eine weifse, schwielige Strieme und dazwischen ein ähnlicher weifscr Punkt, der sich nach hinten in eine blasse, dunkel einge- fafsle und bis ans Ende des Schildchens verlaufende Linie fortsetzt; ferner ist der Grund des Schildchens und jcdcrseits eine schmale und verloschene Längsbiude dunkler gefärbt. Der Rand des Hiu- tcrlcihes ist an den Einschnitten dunkel gefleckt. Die ganze Unter- Icrseilc, wie auch die Beine einfarbig lehmgelb. Aus Griechenland in meiner und Schaum's Sammlung. Äelia Fabr. Die Gallimgen Aclia Fabr. und Fusaicoris Hahn haben das grofse, parabolische Schiidchen mit einander gemein, unterscheiden 204 V. Baerensprung : ü6er sich aber durch die Kildung des Kopfes, welcher hei Aelia drei- eckig, bei Eusarcoris viereckig ist. Die Arten der Gattung Aelia gruppiren sich aber ferner nach der Kopfform folgendermafsen: 1. Bei einigen ist der Kopf viel länger, als hinicn breit. Ae. acuminata L. — Ae. paltida Küster. — Ae. Klttgii Hahn. 2. Bei anderen ist der Kopf nur so lang, als hinten breil; die Seitenränder grade. Ae. lunala Hahn. — Ae. li/ida Costa. 3. Bei anderen ist der Kopf nur so lang, als hinten breit; die Seitenränder winklig. Ae. i7i/7ea'a W o 1 f f. — Ae, intermedia W olü. — Ae. ßavo- marginaia Lucas. Aelia flavo-marginata Lucas: Ohlonga, suhdepressa, pro- funde nigro- punctata, cuprco -fusca ; m argine , linea media angustissima et strigis duabus angutaribris sculelti albis, pe~ dibus et antennis rufesceniibtts, antennarum articulo ultimo inftiscato. — Long. 3^- lin. Pentatoma flavo-marginata Lucas Exp. de l'Algör. pl. 3. fig. 10. Diese Art schliefst sich durch die Bildung des Kopfes nahe an Aelia inflexa und intermedia an; aber sie ist gröi'ser, namentlich län- ger und flacher, als beide. Der Kopf gewölbt und mäfsig geneigt; die Seitenränder stumpfwinklig; die Spitze gekerbt; die Augen klein, vorspringend; an der Unterseite Irclen die Wangenplatten stark her- vor, unter denen die blafsrölidichen, nur an der Spitze gebräunten Fühler entspringen; das zweite und das fünfte Füblerglied sind et- was länger, letzteres zugleich etwas dicker, als das dritte und vierte; die Schnabclscheide zwischen den Brust- und Wangenplattcn ver- steckt, braun. — Pronotum gewölbt, breit trapezisch, hinten noch einmal so breit als vorn; Uioterecken gerundet; oben querüber leicht gerunzelt, wie die ganze Rückenseite kupferbraun, dicht und tief schwarz punktirt; Seilenrand schwielig gelblich -weifs. Eine sehr schmale, etwas erhabene Mittellinie, die sich über das Schildchen fortsetzt, ebenfalls weifs. — Schildchcn grofs, breit, parabolisch, drei Fünftel der Länge des Hinterleibes bedeckend, seillich leicht ausgeschweift, an den Rändern etwas heller als in der Mitle und am Grunde jederscits mit einer weifsen, den Seitenrand begleiten- den Schwiele. — Halbdecken vorn weifs gerandet, mit schmalem, hinten bogig zugerundelem Korium , welches die Spitze des Schild- cheus nicht überragt, und dunkler, bis an das Ende des Hinlerleibes neue Rfnjncliolen. 205 reichender Membran. Die Bauchseile des Körpers ist blasser, als die Rückenseite, feiner und weniger dicht punktirt; die Ränder des Mesoslernum, einige schwielige Stellen an den Hüftpfannen, so wie der schmale Saum des Hinterleibes weifs und glatt. — Beine ohne Auszeichnung, blafs rölhlich-gelb. Diese von Lucas in Algier zuerst beobachtete Art wurde von Slaudinger in Andalusien aufgefunden. Strachia Hahn. Strachia Lineola nov. spec. : Aeneo- caerulea, aWo-margi- nata,' linea media pronoli ungusta, postice abbreviata, lineola transversa ante apicein hemelytrorum , maculis nonmdtis pone rosiri basin et pone coxas albis; anfetinis nigris; pedibus ni~ gris albo - maculat is : abdomine nigra, margine albamaculato^ sublus inlerdum croceo-variegala. — Long. 3^ lin. Gröfse, Gestalt, Habitus und Punktirung entsprechen durchaus der Strachia oleracea; aber die Grundfarbe ist stahlblau und die Zeichnung eine andere. Von Staudinger in Andalusien beobachtet. Ein von Mink eben- falls aus Spanien mitgebrachtes Exemplar sah ich bei H. Dohrn jun. Familie ME MB R AN A CE A. Taphrostethus Fieb. Diese von Fieber aufgestellte Galtung ist von allen übrigen Galtungen der Tingiden wesentlich durch drei Charaktere unter- schieden: 1) durch die nach vorn stark verlängerten Wangenplalteu, 2) das mit fünf Kielen versehene Pronotum, 3) das durch eine stark hervortretende Leiste der Länge nach getheilte Mittelfeld der Nelzdecken. Es war bisher nur eine in Ostindien vorkommende Art bekannt; eine zweite gehört der europäischen Fauna an. Ich nenne sie nach ihrem Entdecker : Taphrostethus Staudingeri nov. spec: Sordide - lutetts^ fusca-variegalus ; capul spinis qnalnor aciilissimis munilnm, laminis jngnlaribus ante capitis apicem exsertis. Fronoltun quincangtdare, antice emarginalum, carinis tribus decurrentibus rectis et duabus abbrevialis, arcuaiis. Jlcniehjlra ante medium dilatata. — Long. 2^ lin. Der ganze Körper schmutzig- gelblich, fein braun geilcckl. Kopf 206 V. Baerensprung : über mit rundlich abgeschnürler Stirn , stark liervortretendcn Fülilcrhök- kcrn und oben mit vier in zwei Reihen gestellten, langen und spitzen Dornen ; unten mit slark hervortretenden und nach vorn so verlängerten Wangenplatteu, dafs sie über die Spitze des Kopfes hinausragen und hier zangenartig sich berühren. — Fühler von hal- bei- Körperlänge; das erste und zweite Glied kuglig, das dritte sehr lang und dünn; das letzte birnförmig, behaart. — Pronotum läng- lich fünfeckig, vorn ausgcschnillcn niil kiciförniig aufgebogenen, gra- den Seitenrändern: drei durchlaufende Kiele grade, zwei äufsere, seitliche vorn abgekürzt und gebogen. — Netzdecken eiförmig, in der Mitte erweitert, wie die ganze Körperoberfläche kleinmaschig, gleichniaschig, nur am Ende mit einem schmalen Segmente sich gegenseitig deckend. Randfeld sehr schmal, nur aus einer Reihe kleiner Maschen bestehend; Scifenfeld nach hinten erweitert; Mit- telfeld der Länge nach durch einen slark hervortretenden Kiel ge- theilt. — Beine schlank. Ein Exemplar wurde von Staudinger in Andalusien gefangen; ein zweites theille mir H. Dohrn jun. gütigst zur Ansicht mit, der es von Rosenhauer, gleichfalls aus Spanien erhalfen hatte. Dicfyonota Curtis. D i c t y o n 0 1 a m a r m o r e a n o v. s p e c. : Ollonga , subparallela. Caput cum anlcnnis seloso-hirtis iiigritm. Pronotum nigrum, ampuUa coUari Jlavu, cur'mis, mnrgine et processu sculellari atöidis , nigro-ieticulatis ; cellulis marghuiUfins duplici Serie disposilis: carinis lateralibns arcnutls. EUjtra Jlavescenlia, reliculo nigra et cellulis albidis tmriegula: area marginali cel- lidis niajoribus inaecjucdi/ms^ nniseriatis, saepe geminutis; area mediana cellulis mimitissimis , singtdis mujoril/us intermixlis. Abdomen nigrnm. J'\-mora nigra; iibiae ferrugineae basi nigra- annnlalae: iarsi fei'ruginei. — Long. 1| lin. Diese Art gehört mit D. pilicornis und strichnocera iu die- jenige Abthcihing der Caltung Dictyonota, bei welcher der erwei- terte Rand des Vorderrücken vorn nicht schräg abgeschnitten, son- dern zugerundet ist und die Fühler mit kurzen, anliegenden Borsten bekleidet sind. Bei gleicher Gröfse mit D. crassicornis ist sie schmäler und in der Färbung sehr ausgezeichnet. Der schwarze Kopf ragt si)ilz zwischen den gleichmäfsig verdickten Fühlern her- vor. Pronotum in der Mitte schwarz, die Ilalsblasc klein, gewölbt, schwefelgelb; die Kiele gelblich, die beiden seitlichen geschweift; neue J{fi>j7icho{en. 207 der blaltarlig erweiterte Seitenrand vorn mit zwei, hinten mit einer Reihe grofser, scliwarz eingefafster Maschen; der proce-isus scutel- laris weifs, feinmaschig; neben dem dunklen Mittelkiel mit gröfse- ren, schwarz eingefafsten Maschen. Das MiHelfeld der Nelzdecken feinmaschig, gelblich: einzelne, gröfsere Masclien weifs und am Rande, wie an der Spitze ein Paar dunklere Flecke, die durch das schwarze Retikulum der hier liegenden Maschen gebildet sind. Das Raudfeld weifs, schmal, vorn und hinten fast gleichbreit, mit einer Reihe gröfserer, aber fast abwechselnd quer getheilter und ebenfalls schwarz eingefafster Maschen. Das Endfeld mit gröfseren und klei- neren, polyogonalen Maschen. Brust uud Bauch schwarz. Die Schenkel schwarz; Schienen braun, am Grunde mit breiter, schwar- zer Binde; Tarsen braun. Von Staudinger in Andalusien gesammelt. Dietyonota albipennis nov. spec. Breviter ovalis. Caput cum (tnle7mis valde incrassalis^ fiiriis nigitim. Pronotum me- dia 7i/g'??mi, otilice (ampulla) et posiice ferrvgineum^ marghte^ proces!>u sculellari elyirisqne ulbo-Jlavescenlibus ^ ferrugineo- reticndatis : cellidis marginallbus duplici scrie dispositis; carl- tiis laleralibus subieclis. EUjlrorum area rnargiiiati atignsia, celhdis aefjualibxis, uniseriatis; area mediana et terminali cel- lulis miiioi^ibus subaequalibus . Peclns et abdomen nigra. Fe- mara nigra: coxae, tibiae et tarsi ferruginea. — Long. 1 lin. Die kleinste, aber verhältnifsmäfsig die breiteste der bekannten Arten. Kopf breit dreieckig, wie die Fühler schwarz. Diese sind von kurzen, anliegenden Borsten rauh; besonders das dritte Glied, welches sehr stark und gleichniäfsig verdickt ist; das vierte fast glatt und zugespitzt. — • Pronotum in der Mitle schwarz, zwischen den Schullern braun; auch die Ilalsblase hellbraun, der processus scutollaris dagegen, wie der blatlarlig erweiterte Seilenrand sind wcifslich geil); letztere gleichmäfsig zugerundet, aus zwei Reihen viereckiger Zellen zusammengesetzt; die Kiele fast grade, die seif- lichen hinten elwas abgekürzt. Nelzdccken in der Mitte breit, nach vorn und hinten verschnuilcrt, gleichmäfsig weirsgelblich gefärbt mit etwas dunklerem Retikulum; übcraU kleinmaschig; nur das Raud- feld, welches sehr schmal ist, besteht aus einer Reihe etwas gröfse- rer, viereckiger Maschen. Brust und Bauch schwarz, glänzend. Schenkel scliwarz, Hüften, Schienen und Taisen , wie auch die Schnabelscheide braun. Von Ghiliani in Picmont gesammelt. 208 V. Baerenspi'ung: über neue Rliyncholen. Erklärung der Figuren auf Tab. IL Fig. 1. Lichenobia muscoruni Fall. a. Kopf und Sclinabclsclieide von LicLeuobia muscorum. b. Kopf und Scbnabelscbeide von Myrmedobia coleoptrata. g. 2. Anthocoris Pini nov. spec. g. 3. Anthocoris elcganlulus nov. spec. g. 4. Xylocoris Rogeri nov. spec. g. 5. Rhyparocbromus Ibericus nov. spec. g. 6. Rhyparocbromus Scapbula nov. spec. g. 7. Pleroimetus crassicornis nov. spec. g. 8. Graphosoma oculatum nov. spec. g. 9. Stracbia Lincola nov. spec. g. 10. Taphrostethus Slaudingeri nov. spec. g. II. Diclyonota marmorea nov. spec. g. 12. Diclyonota albipennis nov. spec. Kleinere Miltheiluiigen. Agyrtes castaneus Fabr. kommt, den meisten Angaben zu- folge, nur selten vor; bei Paris findet er sich nach Aube einzeln unter Steinen und Rinde. Lacordaire sagt von Agijrtes: ,,on n'en connait que deux especes ') repandues dans toute l'europe, mais ra- res parlout; on les trouve principalement sous les ecorces. Rcdten- bacher führt an, dafs A. castaneus bei den Gemüsegärten in der Brigiltenau nicht selten sei; Erichson nennt ihn wiederum sehr sel- ten, und auch mir ist es bisher nur gelungen, einmal zu Ostern bei Berlin ein Exemplar an dem Fenster eines Landhauses zu fangen. Hiernach ist die folgende Miltheilung Herrn TiefFenbach's von be- sonderem Interesse: „Anfang April 1856 erbeutete ich an drei hintereinander folgen- den Abenden gegen IQii Agyrles castaneus-, die Käfer begannen un- gefähr eine Stunde vor Sonnenuntergang ziemlich plötzlich und in Mehrzahl in der Luft zu schwärmen; theilweis vom Fluge ermüdet krochen sie mehrfach auf den sandigen Feldwegen umher, waren dagegen auf den Feldern selbst nicht zu bemerken. Ich vermuthe, dafs der Käfer am Tage in der Erde unter Düngerhaufen verborgen lebt; Herr Habelmann fand einmal drei Exemplare einen halben Fufs lief unter Dünger.'* G. Kruatz. Das Vorkommen von Rhopalodontus perforatus Gyll. in Oestreich ist Redtenbacher — vergl. Fauna Austr. Ed. II. 572. 633. — unbekannt geblieben. Ich habe den Käfer in gröfster Menge in Raumschwämmen aus der Gegend von Gmunden gesammelt; Dieck- hoff hat ihn früher vielfach von Stettin aus versendet. V. Kiesenwetter. Deroplia Genei Arrag., eine bisher meist aus Sicilien zu uns »mmene Bockkäfer-Gatfung ist von Herrn Adolf lingeu mehrfach an alten Eichen gefangen worden. gekommene Bockkäfer-Gatfung ist von Herrn Adolf Kellner zu Reut- Völcker. ') Agyrtes hicolor Casteln (Ins. II. 7., suhniger Dej. Cat ) ist Lacordaire unbekannt geblieben; derselbe scheint gleiclifalls weit verbrei- tet, obwohl in Deutschland bisher nur von Zebe aufgefunden zu sein, ■welcher einige Stücke bei Volpersdorf aus feuchtem Moose siebte. 210 Kleinere Mi/lheihingeti. x\us der Fauna ilcs Ahrlhals ist Herr F u f s so freuiKllicli inii- zullicilen: CcilUmus Bourdini Muls. (Sleiioplerns cijaiieiis F.). Dieser im Alirfhalc häufige Käfer, welclien Fabricius nur im vveibliclicn, Redlenbachcr beim Erscheinen seiner Fauna Ausir. ed. I. nur im niännliclicn Geschlcohte j:;ckannl haben, scheint während seiner für einen Holxbock kurzen Lebensdauer an die ßlülhczcit des Cratae- gus gebunden zu sein. Ein einzelner in der Nähe von Ahrweiler stehender Strauch ist seit einer Reiiie von Jaiircn der Ilauptsam- nielphitz des schönes Thiercs, namentlich zum Zwecke der Paarung, so dafs ich in wenigen Tagen bei günstigem Wetter öfters gegen hundert Stück sammelte. Auf Eichen-, Hasel- und Buchcngesiräuch (auch in der Nähe von Bonn und iui Siebengebirge) findet sich das Tiuer nin' vereinzelt, auf den IJlättcrn ruhend und zwar mit dem Körper flach aufliegend, die Beine weit ausgesireckt. Die Färbung, normal bläulichgrün, ändert beim $ zuweilen in kornblumenblau, beim cT in bronccfarben ab. Die Männer sind bedeutend zahlrei- cher, so dafs etwa 6 bis 7 auf ein $ kommen. Bei heifser Wit- terung verschwinden die Käfer sehr bald wieder, und fand sich bis- her nach Beendigung der Crataegus - Blüthe kein Stück mehr vor. Auf Dolden und Wiesenbhnnen traf ich das Thier niemals au. BolHochara bella Rlärk., deren ausschliefsliches Vorkommen unter Ameisen mit Hecht von Kraalz bezweifelt wird, fand ich mehrfach in einem mit Boletus ausgewachsenen Loche eines Wei- denstammes, in (jcsellschaft mit Engis, Triplax, JMycelochares und andern Pilzbcwohucrn. Stentis glacialis Heer, Kraatz, in mehreren Stücken an den Ritzen alter Weinbergsmauern gefunden; eben so kommt vor: St. subacnetis Er. und asphaUhms Er. Nanophyes gracilis Redtb. in zv(?ei Stücken auf Felsen ge- kötschert. Procas Sleveni Schh. in 1 Exemplar auf einem Wege im ersten Frühjahre gefunden. Apion punctiroslre Seh. auf Orobus silvcstris in grofser Mehrzahl gesammelt. Bei Slenus ater Mannh. scheint bisher übersehen worden zu sein, dafs die Hinterschienen des cf auf der Innenseite unter der IMilte eine sclnvache zahnarligc Erweiterung haben — bei Staphy- linenbeinen vielleicht ohne weiteres Beispiel — ; ebenso bei Anlhohium sculellare Er., dafs der Thorax zwei erha- Kleinere Millheilungen. 211 bene Beulen vor der Mitte besitzt (äbniicb wie bei eiuigcn CryplO' phagus-Arlen). Dibotia bitgloss i Kze. mehrfach gekötschert. Sonstige interessante Arten ( vorerst aus der Familie der Sta- phylinen) hiesiger Gegend sind: Falagrla thoracica Curt. , Ocalea rivnlaris Mi 11., Ilyohates forlicornis Lac., Tachijusa e.xaruta Mannh., Calücerus obscrtrits Grav. , Ilomalota pilosa Kr a alz, rufatestacea Krlz., deplanata Grav., subrugosa Ksw. , terminalis Gyll., currax Krtz. , irinotata Krlz., humeralis Krtz., hygroto- pora Krtz., coriaria Mill., validicornis Mark., gracilicornifi Er., luleipcs Er., pagana Er., soror Krtz., /uc^wosa Muls. , AleocJmra rii/icornls Grav., brunneipennis Krtz., haemoptera Krtz., IJaplo- glossa pulla Gyll., gentilis Mark., Gyrop/iaena gentitis Er., En- cephahis complicans W estw., Agaricochara laevicollis Krtz., Myl- laena gracilis Heer, mi7iiila Grav., inlermedia Er., Silusa rubi- ginosa Er., Xantholinus distans Muls., P/iilonlhus signalicornis Muls., Qtieditis marginalis Kt\z. , Lalhrobium den! a f um K.e\\n er, Stenus nitidus Lac., Orochares angustatus Er., Pliilorinum hu- mile Er., Megarthrus sinuatocollis Lac, nitidulus Krtz., depres- sus Payk. //. Fujs. Feronia (Platysma) Findelit Dej., ein in den Gebirgen des Bannats und Siebenbürgens nicht gerade seltener Käfer wird von Rosenhauer (Beitr. zur Käferfauna Eur. S. 75.) als eine in Ty- rol, im Ultenthal bei Pangratz, in einigen Exemplaren gefundene Art bezeichnet. Da es mir nicht bekannt, dafs dieselbe in einem der zwischenliegenden Gebirgsländer beobachtet ist, so wäre eine Ver- wechselung mit der ähnlichen Fer. (Pterostichus) Mühl/Mii, die in Rosenhauer's Liste nicht verzeichnet ist, wohl denkbar. Zuver- lässige weitere Mittheilungen über das Vorkommen derselben in Ty- rol wären mir bald erwünscht, um sie noch für das im Druck be- findliche dritte Heft des ersten Bandes der Insekten Deutschlands benutzen zu können. Feronia (Argutor) depressa Dej. soll nach Rosenhauer a. a. O. bei Lienz gefunden sein; bestimmte Auskunft, ob es diese Art und nicht etwa Feronia rufa ist, welche in Tyrol sich findet, wäre mir ebenfalls willkommen. Schaum. Zeitscliriftschau. Wiener Entomologische Monatsschrift. 1 — 4. 1S5S. Eiilhiill gröfserc Aufsätze von Kolcuaii (Epizoen der Cliiropterii, der Waldameise, Beiträge zu Oeslerreichs Neuropfcrn-Fauna, Larve von Setodcs hieraKol.), Loew (30 neue Diptern, japanische Dipl.) und Czagl (Marscul's llisteriden Forts.); feiner von IMiller: die lilaps-Artcn der Wiener Umgegend (Chevrolali So]. ^ ), ovala Sol., fuiidica Strm., reßexicollis Sol., wj or/Zsog-a Fabr.), Bemerkungen über Crijpfophagiis (neue Arien sind JiilUlulus. simplex und laticol- lis, letzterer von Siebenbürgen), 2 neue Erodiinen-Genera {Dirosits 7iervostis von Mesopofanicn , und Anmodeis mit 4 Arien aus der asiatischen Türkei, von denen eine als Anodesis giganteus von Reiche et Saulcy beschrieben ist); von v. Hornig: über die ersten Stände einiger Lepidoplern {Thalpochares pannonica Frey er, amoenallb., Torlrix ruslicana Tr.)\ von J. Müller: die entomologischen Samm- lungen Brunns; von Lcder er: Erebia Aiele Fabr. wieder aufge- funden (von Kahr in den carnischen Alpen); von Sartorius: Monstrositäten an Käfern; von Seh in er: über die Beweiskraft der sogenannten typischen Exemplare; von Rud. Schönn: über das Vorkonuuen des Carabus hnngariciis Fabr., der Blaps ovuta Sol. und reßexicollis Sol. in der Wiener Gegend. Stettiner Entomologische Zeitung. 1—3. 185S. Der wissenschaftliche Theil, S. 41 — 104., enthält, nächst den weiter zu bespvechcnden, Aufsätze von: Wcrneburg (Schmetterlinge älte- rer Autoren), Speyer (überwinternde Schmetterlinge; Noctua Lac- tucae und damit verwechselte Arten) und Hagen (russische Odo- naten); entomologiscbe Notizen von Kawall, v. Heyden, Krziz; briefliche Mittheilungen von Schaum und Chaudoir und die Be- schreibung von Rhinosimus rußceps Böse. Was Herr Dr. Hagen mit seinem Aufsatze: über Bastard- zeugung (S. 41 — 49.) bezweckt, ist mir nicht völlig klar, jeden- falls hätte meiner Ansicht nach in demselben streng zwischen Ba- starden und Bastardarten geschieden werden müssen; beide Aus- drücke werden fast ohne Unterschied abwechselnd gebraucht. Dafs Bastarde bei Insecten vorkommen ist aufser jeder Frage ^ ), und selbst ' ) Ein Exemplar aus Düsseldorf wurde uiir von H. Fufs mitgetheilt. ') Aiifser den beiden angerührten wird H. Dr. Ilagen noch mehrere ZeUschriflsch an. 21 -3 ohne die Mitlliciliingcn von Thomas H.igue vollkommen dcnkhar, (lafs, nach Analogie der höheren Thiere. hrünstige Inseclen- Männ- chen die Weihchen nahe verwandter Arten bisweilen schvvängeru, wenn man sie mit ihnen zusammensperrt. Dafür bedurfte es also des versuchten Inductious-Beweises kaum. Wenn aber Hagen ge- rade am Schlüsse seines Aufsalzes sagt: ,,Ich meine, wenn zwischen nahe stehenden, aber sonst gut zu trennenden Arten Uebergänge vorkommen, so würde ein Nachweis derselben durch Zucht als Ba- starde vor Mifsgriffen schützen und dazu dienen, obwaltende Streit- punkte zu schlichten", so ist vor allen Dingen wünschenswerth, dafs er den Entomologen die gut zu trennenden Arten nennt, bei denen Mifsgriffe und Sireitpunkte obwalten, welche mit Hülle der erwähnten Zuchten oder Unzuchten geschlichtet werden kön- nen; dem Ref. sind dieselben z. B. gänzlich unbekannt. Sollte der beregte Passus etwa mit der sogenannten Caraben- Frage in Bezie- hung stehen, so würde Dr, Hagen durch einen Artikel in der Stet- tiner Zeitung oder den Schlufsaufsatz in der Linnaea XH. irregeführt sein, in welchem alles Mögliche, und darunter auch die Bastardirung der Insecten herbeigezogen ist, um die Resultate der sorgfältigsten Untersuchungen in Frage zu stellen und zu verdächtigen, mit de- nen der Verfasser sich kaum oberflächlich bekannt gemacht hat. ' ) Es sei hier gelegentlich bemerkt, dafs in der Bearbeitung der In- secten Deutschlands verschiedene Caraben -Formen keineswegs auf das Vorhandensein vereinzelter Individuen (denen eine überhaupt nicht beigelegte Beweiskraft aus pathologischen oder genealogischen Grün- den fortdemonstrirt werden könnte) hin zu Arten vereinigt sind, sondern dafs sich alle Angaben an die Merkmale der ganzen Indi- viduenreihen anlehnen^ — Gravenhorst ist, wie Hagen bemerkt, der einzige gewesen, welcher bis jetzt Bastardarten angenommen; er that dies wohl hauptsächlich defshalb, weil er über gewisse Ar- ten nicht in's Klare kommen konnte. Entomologen ersten Ranges, wie Dejean und Erichson, haben die Bastardfrage in ihren descrip- tiven Werken bei Seite gelassen und Letzerer hat nicht gefürchtet die Wissenschaft zu gefährden, wenn qy Carabus violacetis mit exasperatus und pttrptirascens ohne Weiteres vereinigte, weil ihm vollständige Uebergänge vorlagen; was für einen Beweis sollen denn aber überhaupt die Jungen, welche etwa von beiden Formen erzielt würden, liefern? andere Nachweise über Insecten -Bastarde von seinen Correspondeten er- halten können. ' ) Vergl. das Referat auf p. 220-222. Berl. Eutoraol. Zeitschr. II. 15 214 Zeilschriflschau. Material für weitere Zusaniineiistellungen von Copulalions- Fäl- len (es sind deren II aufgezählt) enthalten die Annales de France ser. III. V. p. XLI und XLII. Die in Copula gefundenen Paare sind: Ilibernia progenimaria und Cerustis vaccinil, Bombijx dispar und Pieris Irassicae, Elater cf und Telephorus 9, Oliorhyuchus unico- lur und Oreina senecionis. Suffrian (Synonymische Miscellaneen S. 58 — 60.) kommt zu dem Resultate, dafs Alopa cinerea als normale Form, A. cervtna als ah- weichende Nehenform des 9 derselben Art zu betrachten sei, weil ihm A. cinerea in beiden Geschlechtern vorliegt. Da mir (ebenso wie Suffrian) A. cervina stets nur in weiblichen vStücken vorgekom- men ist, so scheint mir das Natürliche, die röthliche A. cervina als die normale Form des 9, die dunkle weibliche als abweichende Ne- benform des 9 zu betrachten. Die Synonymie des Käfers würde hiernach, mit Anwendung des berechtigten älteren Ijatreillc'schen y-, ,. 1 t m •// i cervinns Linn. Fabr. (9) Gattungsnamens lauten: Dascdlus l t« ^ cinereiis Fabr. (plerumrjue o) Meine dunklen Dascilhis von Berlin sind sämmtlich cT. Die Neujahrsnovelle enthält Witzeleien und Persönlich- keiten, welche Niemand hilligen Avird; um so zeitgemäfser scheint hiernach die Gründung eines neuen Organes für die wissenschaft- Hclie Entomologie in Deutschland, welches die Sache in einer dem Ernste der Wissenschaft angemessenen Form behandelt; in dem- selben ist kein liaiim für eine w^eitcre Besprechung der genannten Novelle oder ähnlicher Producte des Dilettantismus. Zeitschrift des Ferdinandeums. Naturgesehichtliche Abtheilung. Insbmck 1857. Enthält: Die Käfer von Passeicr verzeichnet von Professor Vinzenz M. Gr edler. Zweites Heft 75 p. in 8. Die Aufzählung der Käferarten, welche nach des Verfassers An- gabe hauptsächlich von Herrn Studiosus Alois Meister in drei Sommerferien während der Monate Juli und August in dem merk- würdigen Passeierthal gesammelt sind, gewährt ein um so gröfseres Interesse, da diese Oertlichkeit in Rosenhauers Käfern Tyrols noch völlig unberücksichtigt geblieben. Aufser einem Nachfrage zu dem ersten Hefte (Zeitschrift des Ferdinandeums, III. Folge, IV. Heft 1854.) enthält das zweite eine Aufzählung der beobachteten Cara- boiiJea, Xijlolrogi, Palpicornia, Canthurida^ Slcnelyira, Rhyncho- Zeitschrift schau. .215 phora, Chrysomelina, Coccinellina., Pselnphida; der Schlufs des Ver- zeichnisses soll in einem dritten Hefte gegeben werden. Von den im zweiten angegebenen Arten waren 106 bisher noch nicht für Tyrol nachgewiesen, von denen 7 als neue aufgestellt sind: Cyphon Hausmanni-i Caniharis JMeisteri, Oberea melanura, Apion bicolor, Dichofrachelus SlierUni (ctim var.} vulpina), Lupertis gularis, Coc- cinella amhigua. Von den übrigen angeführten Species mögen ei- nige noch besonders hervorgehoben werden: Cicindela chloris; einzeln am Tinibl und im Vistradthale. Carabus carinthiacus St , schwarzbraun bis bronzefarben. Am Timbl (Gredler), auf allen anderen Bergen unter Steinen oder, be- sonders in den Bergniähdcrn von Vistrad, im Grase umherlaufend. Carabus auron'itens var. intercosinta Gredler. Carabus glabratus. Fabr. und zwar meist in kleinen Exempla- ren mit glatterer Sculptur, stärkerem Glänze, schmälerem Brust- schilde, welche der Stammart ähnlich gegenüberstehen wie C. Neesii dem violaceus. Carabus sylvestris var. Hoppii St.') Leistus montanns Steph. Die Auffindung des Käfers im Thale Vistrad, 8000' hoch, bestätigt Schaum's Vermuthung (Ins. Deutschi. 1. 84), dafs der Käfer in Tyrol kaum fehlen dürfte. Nebria nivalis P k. var. geniculata Gredl. (scheint Balbi Bon.) Patrobus hyperborens Westrm. — Amara iridipennis Heer. Zu bedauern ist es, dafs der Verfasser sich nicht mit Sutfrian in Verbindung gesetzt hat; für den Bearbeiter der Käfer von Pas- seier wäre es eine doppelte Pflicht gewesen , den Tyroler Ordnen „diagnostische Marken zu stecken" und den Ausspruch zu verant- ') Die Angabe, dafs der Käfer „metallgrün, mit sehr verworrenen Längslinien" sei, liefse eher auf C. alpestris schliefscn. In einer Note tarn C. sylvestris sagt Gredler: ,,uns liegt ein reiches Material dieser Suite aus den verschiedensten Gegenden unseres Landes vor, und w\v können uns nur einverstanden erklären mit der specifischen Umgränzung dieses Käfers durch Herrn Dr. Schaum." Dieselbe schliefst sich be- kanntlich der des Referenten (Stett. Entomol. Zeit. 18.54. p. 49 sqq.) mit einer einzigen Ausnahme (C. carinthiacus) an, für welche eine spätere Besprechung vorbehalten bleibt. — Die Carabi, fügt Gredler hinzu, „von jeher Lieblingskinder und Augenweide der Entomologen, grofs, handgreif- lich, gut verkäuflich, genossen eben die Ehre, dafs ihre schlechten Eigen- schaften bräuchlicherweisc in gutes Licht gestellt wurden." 15* 216 Zciischriflschau. Worten: ,.verden, welcher sich für die Förderung der Entomologie interessirt und sich bereit erklärt die Vereinsschrift zu halten; die Aufnahme Auswärtiger erfolgt, sobald dieselben dem Vorsitzenden oder einem der Berliner Mitglieder ihre Geneigtheit zum Beitritt und zum Halten der Vereius- schrift mitgetheilt haben und alsdann in einer der Sitzungen des Vereins zum IMilgliede vorgeschlagen sind, ohne Einspruch von Seiten der Majorität der Versammlung. Der jährliche Beitrag der Mitglieder besteht in der Erlegung" der Summe, welche als Preis der Vereinsschrift für die Mitglieder festgesetzt ist (2 Thlr.). Derselbe ist von den Auswärligen für jedes nächste Jahr bereits am Schlüsse des laufenden Jahres an den Rech- nungsführer portofrei einzusenden, weil die Ahsendung des ersten Vierteljahrshefts schon Anfang Januar erfolgen soll *). *) Diese Frist ist aus ZwcckinäfsigkcitsriicUsicIitcn auf den Anfang des Februar ausgedehnt. Die Zusendung der Vercinsscliriften an die Mit- glieder erfolgt durch den Verein selbst, und zwar bis auf Weiteres (heils unter Kreuzband, theils in Paqueten, wenn mehrere Exemplare zugleich ver- sandt werden; im ersten Falle kann die Quittung über den Empfang des jährlichen Beitrags nicht beigelegt werden, sondern bleibt bei dem Vorsitzen- den deponirt. Der Preis der durch den Buchhandel zu beziehenden Exemplare des zweiten Jahrgangs betrii"t 3 Thlr. m. Gedruckt bei A. W. Schade in Berlin . Griiustr»rse 18. Berliner Entomolog-ische Zeitschrift. Herausgegeben \on dem Entomologisclien Vereine in Berlin. Zweiter Jahrgang. (1858.) Drittes uod viertes Vierteljahrsheft. (Mit 1 Kupfer- und 1 lithographirten Tafel.) Redacteur: Dr. G. Kraatz. Berlin, 1858. ,^^. In Coramission der Nicolai 'sehen Buchhandlung. U Inhalt: Seite Abhandlungen: Ueber die Schwinger der Diptern. Vom Dir. Dr. Loew in Meseritz 225 — 230 Beitrag zur Käferfauna Griechenlands. Viertes Stück: Pctr- nidae, fleteroccridae, Lamellicornia, Buprestidae. Von H. V. Kiesen Wetter in Bautzen 231 — 249 Die schweizerischen Otiorhynchen. Von Dr. Stierlin in SchalThausen 250 — 310 Arnold Försler's hymenopterologische Studien (II. Heft). Synoptische Uehersicht der Familien und Gattungen in den beiden Gruppen der Ckaleidiae und Proctotrupii Latr., besprochen von H. Reinhard, Medtcinalrath in Bautzen. (Hierzu Taf 111, i. ) . 311 _ .323 Bericht über die neueren Erscheinungen auf dem Gebiete der Dipterologie. Von Dir. Dr. H. Loew in Meserilz. 324 — .349 Ueber Oligota apicata Er und Verwandte. Von Dr. G. Kraalz 350 — .352 Lepidopterologische Mittheilungen von J. Lederer in Wien. (Hierzu taf 7.) 353-360 Einige neue und ausgezeichnete Staphylinen-Gattuugen. Von Dr. G Kraatz 361 — 3«8 Kleinere Miltheilungen von Bach, Tiefenbach, Roger. Loew 369 — 376 Synonym is che Bemerkungen Leber C'oleoptera. Von l)r G. Kraatz und Prof. Schaum. 377 — 379 Zeitschrift schau 380 — 386 Neuere Literatur 387—392 Bericht über die Entomologen- Versammlung in Dresden und über die Entomologen- Vcrsammlunsr in Grenoble. . 1 — XXIV. Ueber die Schwinger der DijDtern. Von Director Dr. //. Loew in Meseritz. I m Journal of the Proceedings of the Linnean Society Vol. I. Lon- don 1856 und 1857 bemerkt John Brax ton Hicks, dafs der Stiel der Schwinger von Rhingia rosirata jederseits eine langgestreckte Gruppe in Querreihen gestellter Wärzchen besit^t, welche durch re gelmäfsig zwischen sie gestellte Härchen gelrennt sind und sich durch ihre völlig glelchniäfsige Gröfse von etwa 4^öVö ^oll aus- zeichnen; derselbe nahm ferner wahr, dafs sich auf der einen Seite des Schwingersticls ganz in der Nähe der Basis noch eine runde Gruppe etwas gröfserer und weilläufiger stehender, in Längsreihen geordneler Wärzchen von gleicher Beschaffenheit findet. Fernere Untersuchungen zeigten ihm, dafs auf den Schwingern aller an- dern Diptern ähnliche Wärzchen in der mannigfaltigsten, gruppen- weisen Anordnung vorkommen. Der Umstand, dafs die beiden dick- sten Nervenpaare des grofsen Thorasganglion der Diptern nach den Flügeln und nach den Schwingern laufen, veranlasste ihn auch die Flügel der Diptern auf die Anwesenheit ähnlicher Wärzchengrup- pen zu untersuchen; er findet auf der Subcostalader (z. B. bei Ta- baniden und Muscidcn) eine in der Nähe der Basis beginnende ein- fache, nicht weit hinlaufende Reihe derselben, und zwar auf Ober- und Unterseite, doch vorzugsweise auf letzterer. Hierauf wenden sicli seine Untersuchungen zu den übrigen Insekten-Ordnungen. Das Re- sultat derselben lautet: Diese Organe sind nicht auf die Diptern be- schränkt, sondern werden, wie der Verfasser glaub!, bei allen In- sekten gefunden, wenigstens hat er sie bei allen von ihm unter- suclitcn beobachtet; sie stehen auf beiden Seiten, besonders aber auf der Oberseite der Subcostalader, bei den Ilemipicrn auf der Costaladcr; die auf den Uintcrllügeln sind gewöhnlich zahlreicher und gröfscr; bei den Nachlschmetlerlingen sind sie sehr deutlich, am gröfsten bei den Noctucn und Bombyciden; es finden sich da etwa 100 Wärzchen auf der Oberseile der Hipterflügel, halb so viel Berl. Entomol. Zeitschr. H. 16 226 Loew: über die auf der Unterseite und aufserdcm noch einige wenige auf den Flü- geladern. Bei den Tagsclinietterlingen sind sie kleiner, aber in bes- ser begrenzte Gruppen geordnet, deren Anzahl etwa drei zu betra- gen pflegt. Bei den Coleoptern und Ncuroplern sind sie in lange, längs der Subcoslalader laufende Reihen geordnet, bei den erstem leichter wahrnehmbar als bei den letztern. Bei den Ilymenoptcrn, z. B. bei den Bienen, finden sich auf jeder Seite des Flügels etwa 40 in einer gesonderten Gruppe. Soweit das Thatsächliche über diese Organisation. Der Ver- fasser knüpft daran ungefähr folgende Betrachtung: Der stärkste Nerv mit alleiniger Ausnahme des Nervus opticus tritt bei den Dip- tern in die Schwinger ein, wo sich keine Muskeln finden, deshalb nmfs dieser Nerv ein Sinnesnerv sein, und man wird wohl zugeben müssen, dafs er der eines speciellen Sinnes sein mufs. Da über das Geruchsorgan der Insekten bisher nichts entschieden ist, scheint es nicht unwahrscheinlich, dafs diese Organe die des Geruchs sind, denn 1) ist es nicht wahrscheinlich, dafs sie die Gehörsorgane sein sollten, da sie in beständiger Bewegung sind und da sie ihre Stel- lung in der Nähe des Ursprungs des Fluggeräusches haben, von wel- chem andere Töne überklungen werden würden; 2) ist es nicht nolh wendig, dafs der Geruchssinn seinen Sitz im Kopf hat; er hat ihn bei den höhern Thieren in dem Anfange des Respirationsweges, wahrscheinlich weil die an den Geruchsnerven vorübergehende Luft- oder Wasserströmung (der Verf. scheint zu übersehen, dafs bei den Fischen die Nasenhöhle mit der Mundhöhle in keiner Ver- bindung steht) da am kräftigsten ist; bei den durch Stigmen ath- menden Insekten aber findet die stärkste Luftströmung in der Nach- barschaft der Flügel und nahe bei dem gröfsten Thorasstigma statt. Soweit sich die oben angeführten Beobachtungen auf andere Ordnungen als die der Diptcrn beziehen, überlasse ich die Nachprü- fung derselben gern andern. Was der Verf. über die Bildung und Anordnung der Wärzchen auf dem Schwingersliel der Diptcrn sagt, finde ich richtig. Die wärzcheuarligen Gebilde aber, welche der Verf. auf der Subcostalader mancher Diptcrn gefunden hat, sind durch- aus nicht bei allen Diptcrn voihanden; wo sie sich finden, sind sie von horniger Beschaffenheit, nie von regelraäfsig gestellten Härchen begleitet, zuweilen vollständig von dem Ansehen unvollkommen ent- wickelter Ilaare, so dafs es mir scheint, als habe der Verf. sie ohne genügenden Grund als eine der auf den Schwingern bemerkten ana- loge Bildung aufgcfafst. — Die Argumentation des Verf. stützt sich im Wesentlichen darauf, dafs ein besonders starker Nerv in die Schivhiger der Diplern. 227 Schwinger eindringe, wo sich keine Muskeln fänden. Dafs die Schwinger durch Muskeln hewcgt werden, welche offenbar wenig- stens bis zur Basis derselben reichen müssen, darf man wohl vor- aussetzen. Die Argumentation des Verfassers würde also nur dann einen VVerth haben, wenn er bestimmt nachgewiesen hätte, dafs jener starke Nerv nicht zu diesen Muskeln geht, sondern wirklich in die Schwinger eintritt und sich in denjenigen Theil derselben veizweigt, in welchem sich keine Muskeln finden; da dieser Nach- weis aber völlig fehlt, so verlieren seine Schlüsse über die Funktion der Schwinger jeden Halt. — Wenn der Verfasser ferner sagt, dafs über das Geruchsorgan der Insekten bisher noch nichts entschieden sei, so hat er wohl die 1847 erschienene interessante Arbeit Erich- son's über den Bau und die Funktion der Insektenfühler nicht ge- kannt, in welcher ein überraschend künstlicher Bau derselben nach- gewiesen und ihre Funktion als Geruchsorgan, wenn auch nicht zu absoluter Gewissheit, doch zu gröfster Wahrscheinlichkeit erhoben worden ist. Bei der Aufmerksamkeit, welche Erichson's Schrift bei allen, die sich um die Anatomie und Physiologie der Insekten bekümmern, erregt haben mufs, wird es nicht an Nachprüfung der von ihm berichteten Thatsachen gefehlt haben, und so dürfte es, so wenig auch bisher irgend etwas darüber laut geworden ist, doch in einem gröfsern Beobachterkreise nicht an der Erfahrung fehlen, dafs seine Angaben sich nicht ganz bestätigen, dafs er die Fühler zu sehr nur von Aufsen her betrachtet hat, dafs er wegen Unkennt- nifs ihres Innern Baues auch die Gestaltung der äufsern Oberfläche derselben nicht ganz richtig aufgefafst hat, dafs in Präparaten, die mir Schaum vorgelegt hat, merkwürdig gebaute cylindrische Kanäle nach den von Erichson als Poren bezeichneten Punkten der Oberfläche derselben laufen, dafs aber Alles, was man von Erich- son's Angaben Abweichendes oder über sie Hinausgehendes bemerkt, seiner Ansicht über die Funktion der Antennen als Geruchsorgane nicht nur nicht widerspricht, sondern sie noch mehr bestätigt. Dafs die Beobachtung lebender Insekten dieser Ansicht günstig ist, wird Niemand leugnen wollen, der sie mit Aufmerksamkeit vorgenom- men hat; eben so scheint mir das Vorhandensein von Fühlern bei der Mehrzahl der Insektenlarven ein nicht unerhebliches Gewicht für sie in die Waagschale zu legen; auch spricht, unter Berücksich- tigung der nahen Relation zwischen Geruchssinn und dem den In- sekten gewifs nicht ganz abzusprechenden Geschmackssinn, der na- hebenachbarle Ursprung der Fühlernerven und aller der nach den Mundtheilen laufenden Nerven sehr für sie, wenn es auch noch nicht 16* 228 I^oeiv: Hier die gelungen ist, bestimmte unter den letztern als sensorisclic Nerven nachzuweisen. Der Verfasser der bcsprocliencn Abhandlung wird CS uns also gestatten müssen, bis auf Beibringung triftigerer Gegen- beweise, die Fühler der Insekten nach wie vor als die Geruchsor- gane derselben zu betrachten; wo die von Erichson zuerst betnerkte künstliche Organisation der Fühler fehlt, wird dem Insekt aller Wahischeiulichkeit nach auch der Geruchssinn fehlen, gerade wie den augenloscn Insekten der Sinn des Gesichts. So dankbar wir dem Veifasser auch für seine interessanten IMittheilungen über die Organisalion der Schwinger sind, müssen %vir doch bekennen, dafs %vir in der Erkennlnifs der Funktion derselben dadurch nicht wei- ter gekommen sind, dafs also die bisherige [Meinung darüber, sei sie so mangelhaft begründet wie sie will, vorläufig noch in ihrem Recht bleibt. Die Gedanken, welche über die Funktion der Schwinger der Diptern auch bei denen, welche keine besonderen, daianf bezügli- chen Untersuchungeu angestellt haben, bisher gellend gewesen sein dürften, sind wohl etwa folgende gewesen. Die Vertheilung der Ilauptnerven der je nach der Insekten-Ordnung getrennten oder mit einander vereinigten Thoraxganglien beweist, dafs die Schwinger der Diptern die Analoga der Illnterllügel sind. Die nach den Flü- geln, den Ilauptbewegungsorganen der meisten Insekten, laufenden starken Nerven sind als motorische zu betrachten, durch welche die Thäligkcit der den Flug bewirkenden, an der Flügelbasis befestigten Bluskeln geregelt wird. Die Schwinger sind einer energischen Be- wegung fähig, welche durch an ihrer Basis befestigte Muskeln be- wirkt werden mufs, und die dorthin laufenden Nerven sind, so lange nicht das Gegentheil erwiesen wird, als die motorischen Ner- ven dieser IMuskeln zu betiachten. — Wie bei den auf vier Flügeln lliegenden Insekten ein Consensus zwischen den zu den Vorderflü- geln und den zu den Hinterflügeln hinlaufenden Nerven stattfindet, welcher die nicht immer durch änfsere IMiflel des Anhaftens und dergl. unterstützte Gleichzeitigkeit der Bewegung der Vorder- und llinterflügel bedingt, so findet ein solcher Consensus auch zwischen den zu den Flügeln und den zu den Schwingern der Diptern hin- laufenden Nerven statt, da die Schwinger während des Flugs stets in schwirrender Bewegung sind, und aufserdem nur dann in eine solche geralhen, wenn die Fliege vergebliche Anstrengungen, zum Fluge macht. Die Deutung der Schwinger als Forlbewegungsor- gane, w^elche am nächsten zu liegen scheint, ist ihrer Kleinheit und ihrer oft recht eingeschlossenen Lage wegen unzulässig; um sie für Schwinger der Diptern. 229 den Flug vveiiigslens regelnde und sein Gleichgewicht sichernde Or- gane hallen zu können, wie die Väter der Entomologie es thaten, scheint ihre Masse zu gering zu sein; allerdings ist aber bei ihrer Beurtheilung als das Gleichgewicht des Flugs sichernder Organe ihre während desselben stattfindende rapide Bewegung in einer und derselben Ebene sehr zu berücksichtigen. Jedenfalls ist zu bemer- ken, dafs, wenn eine solche Wirksamkeit stattfindet, sie bei ver- schiedenen Diptern von sehr verschiedener Gröfse sein mufs. Im Allgemeinep sind nämlich bei allen denjenigen Diptern, welche ei- nen trägern, ungeschicktem und unsicherem Flug haben die Schwin- ger nicht nur gröfser, sondern sie haben auch eine freiere Lage als bei denjenigen, welche sich durch Rapidiiät, Dauer und Sicherheit ihres Flugs auszeichnen; bei letztern leidet der ganze letzte Thorax- ring eine Umbildung, welche die Schwinger tief in die Spalte zwi- schen Thorax und Hinterleib versetzt und ihnen eine von der ge- wöhnlichen Stellung der Hinterflügel scheinbar so verschiedene Stel- lung anweist, dafs selbst ein Lalrcille sie gar nicht für Analoga der Hinterniigcl gelten lassen wollte. Mag man geneigt sein den lan- gen, freistehenden Schwingern einer Tipula einen merklichen Ein- flufs auf die Sicherung des Gleichgewichts im Fluge zuzuschreiben, so wird man doch bekennen müssen, dafs bei einem Merodon^ ei- ner Volncella, einem Bombxjl'ms dieser Einfliifs verschwindend klein sein mufs; man wird dadurch auf die Vermuthung geführt, dafs Sicherung des Gleichgewichts im Fluge entweder nicht die wahre, oder wenigstens nicht die einzige Funktion der Schwinger seia möge, und man wird, besonders im letzten Falle, hoffen dürfen, über diese Funktion am leichtesten bei denjenigen Diptern einen Auf- schlufs zu finden, bei welchen jene Funktion am wenigsten zu ver- muthen ist. Betrachtet rnan nun z. B. eine der gröfsera Merodou- Arten, so findet man, dafs das grofse hintere Thoraxsligma und das erste Abdominalstigma einander nahe gegenüber liegen, und dafs die Schwinger sich in einer auf der kurzen Verbindungslinie beider Stigmen senkrechten Ebene bewegen; aufserdem bemerkt man, dafs bei der IMehrzahl der flugfertigsten Diptern diese Stigmen weiter geöfl'net sind, als bei denen, welche ein schwächeres Flugvermögen besitzen, und dafs die Entwickclung der Dcckschüppchen bei ihnen in der Regel eine gröfserc ist. Es erwecken diese Organisations- verhältnisse die Vermulhung, dafs die schwirrende Bewegung der Schwinger während des Fluges vielleicht in irgend einer Beziehung zu dem während desselben sicherlich sehr gesteigerten Alhmungs- processe stehen könnte. Wäre 'dies der Fall, so könnten sie mög- 230 Jjoeiü: über die Schwinger der Dipfern. lichcrwelsc das bei energischer Athmung leichter stallfindendc Ein- dringen fremder Körperchen in die Stigmen verhüten. Leider keimen wir den Athmnngsprocefs der vollständigen Diptern noch viel zu wenig, um uns eine bestimmte Vorstellung von der Energie der Stignieaathmung während des Fluges zu machen; noch weniger wissen wir, ob während desselben ein Ein- und Ausathmen durch alle Stigmen stattfindet, oder ob nicht einige derselben, wie mir wahrscheinlicher scheint, der Einathmung und andere der Ausath- mung dienen. Eben so könnte man wohl annehmen, dafs die Be- wegung der Schwinger während des Fluges die durch die Bewe- gung der Flügel entstehende Luftströmung in der Nähe der Stig- men breche, und so ein Uindernifs, welches diese der Athmung vielleicht entgegensetzen könnte, hinwegräume, eine Vermuthung, welche durch die durchschnittlich gröfsercEntwickelung der Deck- schüppchen bei den flugfertigern Diptern einigermafsen unterstützt zu werden, und für die auch die Heftigkeit des durch die Flü- gelbewegung erregten Luftstromes einigermafsen zu sprechen scheint, welche man recht deutlich erkennt, wenn man z. B. eine 14 — 15 Zoll über dem Boden mit schneller Flügelbewegung an einer Stelle schwebende Anthrax beobachtet und die auf der Erde liegenden kleinen dürren Blättchen durch sie von der Stelle bewegt sieht. — Läfst sich nach alledem ohne neue, tiefer eingehende Beobachtun- gen und Untersuchungen über die Funktion der Schwinger der Dip- tern auch noch nichts recht Bestimmtes sagen, so steht doch soviel fest, dafs die Vermuthung, dafs sie die Riechorgane sein könnten, keine Wahrscheinlichkeit für sich hat. Beiti'ag zur Käferfauna Griechenlands. Viertes Stück: Par/iidae, Heteroceridae, Lamellicornia, Buprestidae. Von H. V. Kiesenweiter in Bautzen. Di 'ie Dürftigkeit des nachstehenden Verzeichnisses der Heterocerus- Arleu ist wahrscheinlich mehr dem Zufalle als der Armuth der grie- chischen Fauna zuzuschreiben. Ebenso ist es unzweifelhaft, dafs das Verzeichnifs der Lamellicornien sich, was die coprophagen Gat- tungen und Arten anlaugt, durch weitere Entdeckungen sehr we- sentlich wird bereichern lassen. Die vielen Herden, auch von Rin- dern, welche die zum Theil nomadisirenden Bergbewohner Alticas und Rumellens halten, stellen dem Entomologen, welcher in dieser Richtung Sammlungen veranstalten kann, ähnliche Reichthümer in Aussicht, als Kolenati in dem Kaukasus entdeckt hat. Das Ver- zeichnifs der Buprestiden ist schon jetzt reichhaltig zu nennen, aber dennoch jedenfalls beträchtlicher Bereicherungen fähig. Fam. PARNIDAE Mac Leay. Trib. Pariiidae gen. Lac. Parmis pilosellus Er. {puherulus Reiche Annal. de France 1856. p. 368. 80.). — Nach genauem Vergleich des typischen Exem- plares ') dieser Art auf der Königl. Sammlung mit einer Anzahl von griechischen Stücken glaubt Kraatz die letztem mit Sicherheit auf die ') Dasselbe ist ein ungewölinlich kleines, frisch entwickeltes Exem- plar von nur 1| lin.; der Käfer erreicht gewöhnlich eine Länge von \^ bis \\ lin. 232 V. Kiesenweller: Beilrag zur Erichson'sclie Ait beziclicn zu können. Die verhältnifsmäfsig starke Punklirung und die längere, aufrechte, weifslicbe Behaarung zeich- nen den P. pilosellus besonders aus. Parnus puberulus Reiche von der Quelle des Jordan scheint nach der ausfülirlichen Beschreibung und der Scblufsbemerkung: „celte espece dillere de P. pilosellus par sa iaille un peu plus grande, ses anlennes ä deuxieme article brunätre, ses pattes moins foncees et ses poils gris" kaum vom P. pilosellus unterschieden. Trlb. Elniidae Lac. Elmis aeneus Müll. — Athen (Zebe). Elm. subviolaceus Müll. — Ein von v. Kiesenwetter in ei- nem Gebirgsbache unter 3Ioos gefangener einzelner Elmis scheint mir nicht von dieser Art verschieden. Fam. HETEROCERIDAE. * Ilelerocerus femoralis Ksw. — Im salzigen Lehmboden bei Athen und Nauplia (Ksw.), Creta (Zebe). //. laev igaius Panz. — Auf Creta von Zebe in einer Anzahl von Exemplaren gesammelt, die sich sammtlich durch ziemlich scharfe Zeichnung der Flügeldecken und geringe Gröfse auszeichnen, sonst aber nicht wesentlich von der Stammform abweichen. Fam. LAMELLICORNIA. jiteucfius p«us 111. — Häufig in Griechenland und auf Creta. — Hierher gehören als Varietäten oder als Exemplare mit abgenutz- ten Zähnen des Kopfschildes und der Vorderschienen Aleuchus afß- nis Brülle Exped. d. Mor. Zool. 165. 268. und A. retusus Brülle eod. 166. 269. A. sacer Laich. — Athen, Morea. A. variolosus Fabr. — Ueberall in Griechenland häufig. Sisyphus Schaff eri L. — In ganz Griechenland. Gymnopleurus ßlopsns Pall. Er. — Athen, Creta. G. ca7il hartis Er. — Ebendaselbst und eben so wie der vo- rige häufig. Copris hispana Lin. (Payiisctis Fabr.) — Syra (Zebe), Morea (Brülle). Bubas bubalus Oliv. — Attica (v. Heldr.). Olliiis Damoet as Germ. ( O. Steven Brülle). — Attica, Morea nicht selten. Käferfaima Griechenlands. 233 O. furci/er Rossi (O. pugit Costa). — Morea (Brülle). O. ungaricus Herbst {Amyntas Stev.). — In Ättica häufig. O. irroratus Rossi, den Reiche Guer. Rev. zool. 1856. 121. Not. 1. sehr gut vom 0. Amyntas geschieden hat, ist mir nicht vorge- kommen. Onthophagus Schreberi Lin. — Ueberall in Griechenland und nirgends seilen. — Diese Art wird von Lacordairc Gen. d. col. IV. 88. Note 1. nicht nur einer besonderen, von Onthophagus zu trennenden Gattung, sondern sogar einer anderen Gattungsgruppe zugewiesen, und durch die arten- und formenreichen Phanäen und Copriden, Onitiden etc. von ihnen getrennt. Die Errichtung einer besondern Gattung für die hierhergehörenden Formen ist wohl ge- rechtfertigt, dieselbe steht aber jedenfalls mit den eigentlichen Ontho- phagen in nächster Verwandtschaft. Zu ihr gehört auch die fol- gende Art, nicht aber O. ulramentaritis Menetr. Falderm., den Lacordairc ebenfalls hierher bringt, der aber nichts als eine kleine Varietät von Onthoph. Hübneri und ein echter Onthophagus ist. O. nigellus Illig. (RIag. 11. 203.) = O. anthracinus Fal- derm. Faun. Pers. Arm. 247. 231. und nach Kolenati Melet. V. auch mit O. histeroides Mcn. identisch. — Greta, Athen (Zebe, Heldr.). O. lucidus Hellw. — Zante, Athen, Morea häufig. O. Hübneri III. — Syra, Greta, Zante, Athen häufig. — Zu dieser, bekanntlich vielfach verkannten und vielfach benannten Art gehören auch Onlh. subviolaceus und atramentarius Menetr., Fal- derm. Ersterer bezieht sich auf grofse kräftig entwickelte Männ- chen, letztere auf dürftig genährle männliche und weibliche Stücke, wie dies Kolenati Melelem. ent. V. 10. 21. bereits richtig angiebt. O. iaurus Lin. — Athen, Morea nicht selten. Hierher gehört vielleicht O. morio Brülle aus Morea; wenigstens enthält die Beschrei- bung nichts, was dieser Annahme entgegenstände. Auch O. Mene- iriesü Falderm. Faun. Pers. Arm. ist sicher nichts als diese Art. O. vacca Linn. — Athen, Morea. O. nuchicornis Lin. — Athen. O. marginulis Germ. — Greta (Zebe). O. nitidicollis Brülle. — Morea. Eine mir unbekannt ge- bliebene Art. O. stiturellus Brülle. — Syra, Athen. (Niger, capile iho- raceque obscure aeneis, margi7iibtis thoracis, suhira et basi ehjtro- rum virescenlibus, capiie inlegro; capile costis 2 transversis, cleva- 234 V. Kiesenwelt er: Beilrag ztir tis brevibtis, elytris obscuris, ieslaceis, maculis aut lineis nigris. — Long. 7 mill. lat. 4.) Brülle beschreibt hier blos das Weibchen, das Männchen zeigt auf dem iui Uebrigen flachen Scheitel ein kurzes, grade aufrecht stehendes Ilorn. O. furcatus F. — Athen. O. rujficapillus Brülle. — Morea. Die Art ist mir unbe- kannt; sollte sich Brulle's Beschreibung etwa auf weibliche Exem- plare der vorhergehenden Art beziehen? O. oval US Lin. — Von Zebe auf Creta gesammelt. Oniticellus flavipes F. — Zante, Athen. O. pallipes F. — Athen. Aphodius errat icus Lin. — Zanle. A. scybalarius F. — Athen, Creta. A. fimetarius Lin. — Athen. A. granarius L. — Creta, Athen, Zante. A. hydrochoeris F. — Athen (v. Heldr.). A. lugens Creutz. — Athen. A. bimaculatus F. — Athen (v. Ileldr.), Morea (Brülle). A. plagiatxis L. — Atben. A. inquinatus F. — Athen. A. tessulattis Payk. — Athen. A. lineolatus 111. {lateralis Brülle Exped. d. Mor, zool. 171. 288.). — Athen. A. obscurus F. (sericalus Schmidt, cribrariiis Brülle 171. 286.). — Athen, Morea. A. quadriguttaius Herbst. — Athen (v. Heldr.). A. merdarius F. — Athen, Morea. A. prodromus Brahm. — Zante. A. pecari F. — Athen. Rhyssemus Godarti Muls. — Zante, Athen. P sammodius caestts Panz. — Zanle, Athen. Ps. porcicollis 111. — Creta (Zebc). Uybalus cornifrons Brülle. — Zante, Athen. Ilybosortis aralor Hl. — Von Zebe auf Creta gesammelt. Reiche hat Ann. soc. ent. Fr. 1853. 87. den Artnamen arator in Illigeri umgeändert und Lacordaire ist ihm hierin Gen. d. col. HI. 134. Note 1. gefolgt. Allein da der Name IJybosorus aralor mit dem Ueleronyclms aralor nicht collidirt, und auch zur Zeit als Rei- che die Aenderung vornahm, nicht collidirtc, so erscheint diese Aen- derung durchaus nicht gerechtfertigt; um so weniger als angenom- Käferfauna Griechenlands. 235 mcn, der Speciesname arator v^äre wirklich zu beseitigen, dafür der Weslwood'sche Name Hybosorus Laporlei eintreten müfste, da die mit diesem letzteren bezeichnete Art nach Reiche selbst mit Hybo- sorus arator 111. identisch ist. Geotrupes fossor Waltl (subarmalus Fairmaire). — In ganz Griechenland, auf Zante und Creta nicht selten. G. stercorarius Lin. — Von Athen. G. vernalis Lin. — Die von Ileldreich aus Athen eingesen- deten Stücke weichen nicht erheblich von den deutschen ab. G. laevigattis F. — Häufig iu ganz Griechenland und auf Creta. G. hemisphaericus Ol. — Morea nach Brülle. Trox hispidus F. — Nauplia (v, Ksw.). Glaphyrtis modestus: Tibiis anticis Iridentatis, viridi- aeneus , aniennis ex parle, elytris , tibiis larsisque brunneis ^ elytris subcostatis, apice obtuse angidalis. — Long. 6 lin. Caput in vertice parce obsoleteque, in fronte dense fortiter punctatum et subcarinatum, clypeo lateribus et antice marginato, angulis anticis leviter dentatis. Anteunae basi nigrae, apice brun- neo-testaceae. Prolhorax minus dense punctatus, medio obsolete canaliculatus, basi laevigatus. Scutellum basi dense punctatum. Elytra brunnea, obsoletius tricostata, haud punctata, subtiliter coria- ceo-rugosa, opaca, griseo-pubescentia, apice angulata, vix acuminata. Subtus niger, nitidus, parce griseo-villosus, tibiis tarsisque piceo-te- staceis. — Es liegen mir einige von Heldreich um Athen gesam- raelte Stücke beider Geschlechter dieser Art vor. Amphicoma vntpes F. — Um Athen im Mai auf Blumen und vor Allem in den Blüthen des Mohns überaus häufig. Es fin- den sich aber meines Wissens in Griechenland nur die südlichen Varietäten dieser Art, während der den nördlicheren Theilen des südöstlichen Europa eigenthümlichc Typus der Art gänzlich fehlt. Die zahlreichen Varietäten dieses Käfers sind von BruUc in der Exp. sc. d. Mor. zum Theil als eigene Arten beschrieben und ab- gebildet worden. Sie sind bereits von Burm. Handb. d. Eut. IV. I. 19. aufgeführt, und es ist daher hier nicht nochmals auf ihre Auseinandersetzung zurückzukommen. Die am meisten abweichende Form ist A. apicalis Waltl Isis 1838. 459. 60. Amph. Immeralis ßruUc 1. c. Fig. 12. Sie ist nämlich viel kleiner, sparsamer be- haart, feiner sculpirt, und hat gelbe an der Spitze und bisweilen um das Schildchen in gröfscrcr oder geringerer Ausdehnung grün 236 V. Kiesenwetler : Beilrag zur gcfiiible Flügeldecken. Sie findet sich auf höhern Gebirgen, z. B. auf dem Parnes bei Athen auf Blumen, z. B. Anemonenblütben, und stellt also eine subalpine Lokalvarietäl dar. Uebcrgängc zu der typischen Form kommen zwar sollen vor, allein sie fehlen nicht ganz. A. bomhxjliformis Pall. — Um Athen, im Mai, viel sellcner als der vorige. A. Lasserrei Germ. (Amph. Parreissii Brülle). — Mit dem vorigen, nicht selten. Iloplia farinosa Lin. {squamosa F.). — Einige Stück auf blühendem Crataegus in den älolischen Gebirgen. Ilomal oplia rnricola F. — In den älolischen Gebirgen eben- falls auf blühenden Weifsdorn gesammelt. Die wenigen von mir gesammellen Exemplare zeichnen sich durch ansehnliche Gröfse und lebhafte Färbung aus. Pachxjdema nigricans Lap. {Dasxjst erna Reichei Warn.- bur.). — Bei Alben im Sommer auf sonnigen Plätzen am Boden laufend oder an den dürren Gräsern. Nicht gerade selten, das Weib- chen viel seltener. lihizotrogus Frivaldslicyi Menctr. (Geoirogus carbo- narius Burm. Ilandb. d. Ent. IV. II. 3G6. 1.). — Nach Burmeisler in Griechenland. Ich besitze die Art nur von Smyrna. Hier hat sie Prof. Schaum in Mehrzahl gesammelt. Rh. uequinoclialis F. — In Griechenland. Von mir auf dem Parnesgebirgc bei Athen, von Zehe auf Syra gesammelt. Rh. aestivns Oliv. — In Laconien nach Brülle. Rh. t-ernalis Brülle. — Auf Fichten im Taygetos in der Nähe des Schnees, nach Brülle. Rh. aler F. — Greta (Zebe), Morea (Brülle). Aptidia transversa F. — In den Gebirgen Griechenlands. Bei Alben (v. Heldr.), in Morea (Brülle), Aclolien (v. Ksw.). Anoxia orientalis Lap — Nicht selten um Athen. A. pilosa F. — Nach Brülle auf dem Taygelos am Schnee. A. crelica: Capile prolhoraceque alltido-pnbescenlibus, subvil- losis. ubdomine lomenloso^ laferibiis albo-mnndalo, ehjlrin uequaliler tomcntosis, ano stibinfcgro. — Long. 8 lin. A. crelica Frivaldsky ined. A. pilosa rar. mitior (elylris pedibtisque leslaceis). Burm. Handb. d. Eni. IV. 2. 401. 4. A. villosae similis. Antennae ferruginco-bruniicae. Caput pube longa, crecla, subvillosa, grisca densius vcslitum. Prothorax elylris Käferfauna Griechenlands. 237 angustlor, lateribus meclio obtuse angulatis, angulis anticis acutius- culis, parce foilitis, minus profunde punclalus, pube subsquamosa ictrorsum vcrgente albida, pilisquc erectis longi's subvillosis veslilus et obsolete tiiviUalus. Sculcllum dense griseopiibescens, linea me- dia laevigata. Elyfra obsolete tricoslafa, pube grisea subsquamosa parcius adspersa. Peelus vellere albido-villoso dense, abdomen pube breviore, subsquamosa albida aut grlsoa parcius vestitum, lateribus maculis albidis triangularibus albidis. Pedcs piceo-rufi. Der Käfer ist der A. villosa zunäcbst verwandt, aber durcb viel geringere Gröfse, lang und abslebend behaarten Kopf und Hals- scliild und nicht wollige Behaarung des Bauches bestimmt unter- schieden und leicht zu erkennen. Auf Creta von Frivaldsky entdeckt und von Zehe in Mehrzahl wieder aufgefunden. P ohjphylla fullo Lin. {Melol. Boryi Brülle Exp. scient. d. Mor. Zool. 173. Taf. I. Fig. 9.). — Morea (Brülle), Aetolien (v. Ileldr.), Burmeister bringt den Brulle'schen Käfer mit Recht als lokale Varietät zu P. fullo. JMelolonlha vulgaris F. — Eine Anzahl von Heldreich ein- gesendeter, aus Missolunghi stammender Exemplare weichen ziem- lich auffallend von den norddeutschen typischen Stücken ab: sie sind kleiner, das Halsschild ist ganz oder wenigstens in der Milte und das Schildchen so wie die freien Rückensegmente braunroth. Die Flügeldecken sind von gleicher Farbe und viel dunkler als bei der typischen M. vulgaris, die Fühler an der Wurzel, d. h. bis zur Spitze des dritten Gliedes pechröthlich, dann dunkelbraun oder schwarz. Der Analfortsatz ist lang, sanft zugespitzt, gegen das Ende hin nicht erweilert. Der Käfer scheint mit der mir unbekannten M. extorris Er. verwandt, aber das drille Fülilerglied ist nicht kür- zer als bei der echten Mel. vulgaris. ') 31. candlcans Burm. — Nach Burmeister in Griechenland. Ich habe ein Weibchen dieser Art in den Hochgebirgen Aetoliens auf Fichlen gesammelt. DI. aceris Fald. — Einige Exemplare wurden von Ueldreich und mir in den Gebirgen von Attica aufgefunden. ') Es beruht jedenfalls auf einen blofsen Schreibfehler, dafs Burmei- ster Ilandb. d. Ent. IV. II. 412. der Mel. vulgaris eine nur dreijährige Entvvickelunnrszeit, welche sich in wärmeren Ge. Zwei Stücke wurden bei Genf f^csainmelt (Toiir- niei). Sonst gehört diese Art Italien und Südfrankreich an, doch ist sie auch bei Lyon gefunden worden. II. Die Glieder der Fühlergeisel vom 3tcn bis 7ten sind kurz, an der Spitze abgestutzt, die Fühlerkeule ist länglich oval, schmal. 1. Schenkel nicht gezähnt. A. Flügeldecken kahl. 16. O. memnonius Ghl. Ovalns, niger, nUidus, thorace con- feriitn alutaceo, disco antico solnm -punctato^ clylris ovatis, undique conferlim ritgoso-tu6erctdatis, vix sh-ialis. — Long. 6 — 7 lin. cT angustior, elytris obsolete punctaio-slriatis, segniento ultimo aljdominis fovcola parum profunda, punctulata. 9 n)ulto latior, elytris rotundato-amplialis, uon sive vix conspicue strialis, segmento ult. abd. non foveolato, punctulato. ScJiöiih. II. p. 580, 51. Gröfser als die gröfstcn Stücke von O. nnicolor, demselben sehr nahe verwandt, durch das auch beim cT hinten gekörnte Halsschild, die stärker gerunzelten und gekörnten, viel weniger deutlich ge- streiften Deckschilde zu erkennen; übeidics ist der Rüssel etwas stärker gekielt, und dadurch, dafs die Seitenlcislcn desselben etwas stärker hcivortrcteu , mit Furchen verschen, auch die Grube am letzten Segment des cT ist tiefer, erstreckt sich etwas weiter nach der Basis des Hinlerleibssegmcnts, und die Punkte derselben sind verlängert, so dafs sie fast zu feinen Längsrunzeln sich gestalten. Basis des Hinterleibs beim cT eingedrückt. Meine Exemplare stannncn aus der Umgegend von Wildhaus im Kanton St. Gallen, am Fufsc des Scntis, 3400 F. s. ni. 17. O. unicolor übst. Ovatiis. niger, nUidus, glaber, thorace luleribus conferlim alulaceo , dorso iolo remotius punclalo vel rn- goso -pmiclnlo. eltjtris ovulis, obsolete jmnctato - .strialis, interslitiis conferlim rugnso-tubercnUäis. — Long. 5 — 6 lin. d" niulfo angustior, thorace dorso semper punctulato, elytris multo evidentlus punctafo-striatis, interstitiis laevioribus, segmento ul- timo abdominis foveola parum profunda, subtilifer punctulata. 5 latior, thorace sacpe rugoso-puiictato, elytris lalioribus, obsole- tius punclalostiialis: segmento ult. abd. non foveolato. schweizerischen Oliorhynchen. 273 Schönli. II. p. 581. 52. — Redt. Faun. Austr. p. 744. Curctil. leiicbricosus Ol. Ent. V. 83. p. 370. INo. 436. Curcul. morio Sturm Ins. Cabin. II. Tab. 16. Var. /3. O. ebeninus Sc^iövXi. Thorace remolius siibliliiis punctaio, elytris angnstiorilus, proftmdius ptmclalo-striatis, intersiilüs dor- saliLus obsolet issiine riigosis. Scbönli. II. p. 581. 53. — Redt. Faun. Austr. 1. c. Kopf piinktirt, Stirn mit rundem Grübchen, Rüssel etwas län- ger als der Kopf, dicht punktirl mit glattem, mäfsig starkem Kiel. Halsschild fast so lang als breit, seitlich niäfsig gerundet erweitert, an den Seiten gekörnt, in der Milte puuklirt oder runzlig-punktirt, die Flügeldecken mehr oder weniger verlängert eiförmig, schwach punktirt-gestreift, die Zwischenräume an den Seiten runzlig-gekörnt, in der Mitte gerunzelt. cT mit schmalerem, in der Mitte glatterem, stets einfach zer- slreut-punktirtem Halsschild, die Flügeldecken viel schmäler, stär- ker punktirt-gestreift mit glatten Zwischenräumen; Basis des Hinter- leibs eingedrückt, letztes Segment mit flachem, fein und zerstreut- punktirtem Grübchen. 9 mit breiterem Halsschild und viel breiteren Flügeldecken, die undeutlicher punktirt-gestreift sind, mit stärker gerunzelten und ge- körnten Zwischenräumen. Dieses Insekt zeigt sehr mannigfaltige Abänderungen: Das Halsschild ist auf der Scheibe bald dichter und gröber, bald feiner und sparsamer punktirt, und beim 2 erheben sich öfter die Zwischenräume der Punkte zu flachen Runzeln und erscheinen zuletzt als flache Körner. Die Flügeldecken sind bei beiden Geschlechtern bald breiter, bald schmaler, mitunter so stark bauchig erweitert, dafs sie fast wie bei O. nienuionius erscheinen, mitunter viel schmaler als bei der Normal-Form. Ebenso wechselt die Skulptur; es liegen mir Exem- |)lare vor, bei welchen die Flügeldecken mit ziemlich starken und liefen Punktstreifen versehen sind , und deren mittlere Zwischen- räume kaum eine Spur von Runzeln zeigen, und wieder solche, bei denen die Punktst reifen äufscrst undeutlich sind; zwischen diesen Extremen finden sich alle möglichen Mittelstufen. Die Zwischen- räume sind am glal testen bei den ticfpunktirtcn Stücken und wer- den stärker gerunzelt und seitlich gekörnt in dem Mafse, als die Punktstreifen seichter werden. Die Skulptur des Halsschildes richlel sich auch nacli der der Berl. Entomol. Zeitsclir. II. 19 274 Slierlin: die Flügeldecken; dasselbe isl durchschnittlich glatter, je deutlicher die Flügeldecken punktiit-geslreifl sind. Die Stücke mit glallem, zerstreut-punktirtem llalsschild, etwas schmälern, tiefer punktirl-gestreiften Flügeldecken und in der Milte fast ganz glatten Zwischenräumen bilden den O. ebeninus Schönh. Dieser Käfer ist besonders häufig im Jura von Genf bis zum Händen, und alle Varietäten finden sich unter einander; sehr ver- einzelt tritt er in den Alpen auf, am Klausen (Heer), auch in der obcrn Schweiz, bei Zürich (E. Frei), im Thurgau von mir ge- sammelt. Anm. O. ebeninus ist von Scliönlierr und Kedlenbachcr als besondere Art aufgestellt; ersterer giebt zwar zu, dafs er vielleicht nur Var. von O unicolor sei. leb kann ihn nicht als besondere Art ansehen, da zwischen beiden sich alle iiiöglicben Mittelstufen finden und sie auch die gleichen Fundorte haben. 18. O. imns Schh. ') EUiplicus, convexits^ aier, nitidus, fere glaher; roslro bisulcalo^ medio carinalo^ Ihorace ptdvinalo, obluse riigoso-alutaceo, lateribus rolundaio: eUjtris ienuiler punclalo-stria- tis, inierstiliis obsolete remole rugosis. Scbönb. VII. p. 295. 83. Dem (in Südfrankreich einheimischen) O. maleßdus am ähn- lichsten, etwas gröfser, durch den mit zwei Furchen versehenen Rüssel, deutlich, wenn auch fein punktirt - gestreifte Deckschilde, undeutlich gerunzelte Zwischenräume von ihm verschieden. Kopf fast viereckig, wenig gewölbt, hinten undeutlich, vorn deutlich punktirt, schwarz, glänzend; Stirn mit kleinem, rundem Grübchen; Augen rund, schwarz, mäfsig vorragend; Rüssel um die Hälfte län- ger als der Kopf, an der Wurzel etwas schmaler, dick und eckig, an der Spitze erweitert, oben flach, dicht und seicht punktirt, je- derscits gefurcht und mit deutlichem Kiel, Fühler etwas stark, kaum halb so lang als der Körper, schwarz, grau behaart, erstes Glied der Geisel etwas kürzer als das zweite, drittes verkehrt kegelför- mig, die übrigen gerundet, die Keule verlängert. llalsschild fast län- ger als breit, vorn und hinten abgestutzt, seitlich mäfsig erweitert, oben kissenartig gewölbt, dicht runzlig -gekörnt, an den Seifen ge- körnt, schwarz, glänzend, fast unbehaart. Schildchen klein, drei- eckig. Flügeldecken verkehrt -eiförmig, vorn so breit als die Basis des Halsschildes, hinter der Basis schief erweitert, hinten sich ver ') Icli habe diese Art nicht gesehen, und gebe darum Schönhcrr's Beschreibung wörtlich wieder. schweizerischen Otiorhynchen. 275 diinnend, an der Spitze ziemlich gemeinschaftlich abgerundet, mehr als 4mal so lang als das Ilalsschild, gewölbt, seicht und etwas ent- fernt punktirt-gestreift, die Punkte mit einem kleinen Körnchen ge- ziert, die Zwischenräume flach, undeutlich entfernt-gerunzelt; schwarz, glänzend, unbchaarl. Körper unten dicht gekörnt, schwarz, schwach grau behaart; Bauch an der Wurzel eingedrückt; Beine etwas lang, stark, sciiwarz, spärlich grau behaart; die Schenkel keulenförmig verdickt, nicht gezähnt; Schienen fast rund, rauh; Füfse erweitert, rostroth, unterhalb brauiifiizig. Nach Schönherr in der Schweiz vorkommend. Mir unbekannt. B. Flögeldecken behaart oder beschuppt. 19. O. detisatus Schh. Oblongus, niger, opactis, dense clne- reo-tomentosus; rostro obsolete carinato ^ thorace coiiferilm granu- lato, lateribus partim rotundato^ linea media angusta sttbimpressa pallidius iomentosu decoralo; elytris caerio-maculatis ^ mediocriter piinctato -slrialis ^ inlerslitiis parum co7ivexis, snbremole subtiliter granidatis, pedibtis nigris, iarsis piceis. — Long. 4 lin. cT multo angusiior, lateribus elytrorum fere rectis, abdomine basi impresso, segmentorum ahdominis omnium margine longiludi- naliter sat profunde slriato, segmento ultimo punctulato, pau- cis solum rugis longiludinalibus. 9 latior, elytris oblongo-ovalibus, ventre convexo, segmento secundo rugis longiludinalibus obsoletis. Schönii. VII. p. 300. 89. Schwarz, glanzlos, mit grau-gelben oder grünlich-grauen feinen Härchen ziemlich dicht, auf den Flügeldecken etwas fleckig besetzt. Rüssel länger als der Kopf, wie dieser dicht punktirt und schwach gekielt. Zweites und erstes Glied der Fühlergeisel gleich lang. Hals- schild breiier als lang, dicht gekörnt, mit vertiefter, heller, be- haarter Mittellinie. Flügeldecken ziemlich tief punktirt-gestreift, die Zwischenräume schmal, wenig gewölbt mit ganz feinen Körnchen zerstreut besäet. Die Beine sind schwarz mit rothbraunen Tarsen. cf und $ sind in der Gestalt so verschieden , dafs ein Unkun- diger sie leicht für zwei verschiedene Arien ansehen könnte; das cT in den Flügeldecken fast gleichbrcit, sehr schmal; beim 2 sind diese oval, seil lieh in flachem Bogen erweitert. Beim cT sind die Ränder aller Bauchsegmente in der Mitle deutlich längsgestreift, das zweite Segment am stärksten, das lelzte ist punktirt und zeigt nur in der Mitte 1 — 3 nicht ganz rcgclmäfsige Längsrunzeln, die Basis 19' 27(J Slierlin: die des Hinterleibs ist eingedrückt. Beim 9 ist nur das zweite Segment schwach gestreift. Durch diese ausgezeicimefc Bildung der Ilinler- leibsringc zeichnet sich diese Art \\ohl von allen übrigen aus. Er ändert ab in der Breite und Behaarung 5 letztere ist bald dünner und spärlicher, so dafs auch die Flügeldecken einfarbig grau erscheinen, besonders beim cf, bald ist sie heller und dichter, auf den Flügeldecken fleckig. Ziemlich häufig in den Central-Alpen, Bündtcn, Gofthard, Mont- Rosa, St. Bernhard. Im Sommer 1857 fand ich ihn sehr zahlreich auf der Höhe des Splügen-Passes. 20. O. instibricus Comolli. Obtongtis, niger, vlridi- vel yiavo-quamosus ; Ihorace punctulo; etytris subrugosis , pedibus rufo- piceis. $ — Long. 4^ — 6 lin. De Cr ist. et Jan. Consp. Met. Suppl. p. 91. — Dej. Cat. Ed. III. p. 293. Ungefähr von der Gröfse des O. girajfa^ nur schmaler; Rüssel und Kopf dicht punktirt, ersterer gekielt. Halsschild etwas kürzer als breit, an den Seiten mäfsig erweitert, dicht punktirt, mit haar- förmigen Schuppen besetzt, besonders dicht an den Seiten. Schild- cheu klein, dreieckig. Flügeldecken lang-eiförmig, sehwach gerun- zelt, dicht beschuppt, die Schuppen bald von grünlicher, bald von gold- oder graugclber Farbe. Die Beine stark, rothbraun oder pech- schwarz, die Tarsen dunkler. Sehr selten. Bündten (Heer!), nur im Hochgebirge. 21. O. neglecliis mihi. Obloiigus, niger, viiidi- vel Jlavo- squamosus, Ihorace ptmcltdato , suöcaritiaio, eUjtris suhtiliter punc- talo - striatis , interstitiis subplanis, sul/litissime rugtdosis, pedibus rufo-piceis. — • Long. 4 — 5 lin. cf angustior, segmento ultimo abdominis subtilissime longitudina- liter striato. 9 latior segm. ult. abdom. punctulato. Dem O. insubricus jedenfalls sehr nahe stehend und bisher mit ihm zusammen geworfen, und doch scheinen mir folgende sehr konstante Merkmale hinreichend, um ihn als eigene Art zu be- trachten. Er ist kleiner und besonders schmaler, das Halsschild mit zwar feiner, aber stets deutlicher glatter, erhabener Milfellinie, die Flü- geldecken sind zwar fein, aber deutlich punktirt - gestreift. Kopf und Rüssel wie beim vorigen. Fühler schwarz, zweites Glied der schweizerischen Oliorhynchen. 211 Geisel um die Hälflc länger als das erste, die folgenden kegelför- mig, die Keule ziemlich schmal. Halsschild kaum kürzer als breit, seitlich ziemlich schwach erweitert, dicht [junktirt, grofse und kleine Punkte sind gemengt, in der Mitte eine meist der ganzen Länge nach deutliche erhabene, glatte Linie. Flügeldecken lang-eiförmig, fein aber deutlich punktirt-gestreift, die Zwischenräume fast flach, schwach gerunzelt. Behaarung wie beim vorigen, so wie auch die Beine. cT mit fein der Länge nach gestricheltem letztem Bauchsegment, Basis des Bauches eingedrückt, im übrigen schmaler als das 2. Viel häufiger als der vorige durch die ganze südliche VValliser Kette, besonders am IMont-Rosa und St, Bernhard (Venetz! Bischoff! Tournier! Meier Dürr!). 2. Schenkel gezähnt. A. Flügeldecken spärlich fleckig-behaart oder kahl. 22. O. alpicola Schönh. Oblongo - ovahis . niger, squamulis pilij'ormibus f aureo - micantibus inaequalUer obsUus; rostro piano, striolato-rugoso , niedio tenuHer carinalo: ihorace brevi, dorso ru- goso-punchduio, laterlbus vatde rotundalo- ainplialo , confertitn gm- mdalo; elytris punctato-siriatis , inlerstitiis planls , subtllissime co- riaceis et punclulatis; femoribus ovuiibns acute dentalis. — Long. 4 — 4i lin. Schönh. VIL p. 327. 129. O. Schwabi Stenz. — O. rhaeticus Heer. Kopf feiü punktirt, Rüssel wenig länger und schmäler als der Kopf, dick und eckig, eben, dicht längsstreifig - punktirt, mit sehr dünnem, wenig erhabenem Kiel. Halsschild breiter als lang, seit- lich stark gerundet, die Glitte des Rückens fein zerstreut-punktirt, glänzend, meist mit einer Spur flacher Runzehi zwischen den Punk- ten, die Seiten dicht und spitz gekörnt. Flügeldecken länglich-ei- förmig, seitlich in mäfsigem Bogen geschwungen, zart gereiht-punk- tirt mit flachen Zwischenräumen, welche sehr fein lederartig gerun- zelt sind , und (besonders in der Nähe der Naht) deutlich zer- streute Pünktchen wahrnehmen lassen. Die ganze Oberseite ist mit haai'förmigcn, goldglänzenden Schüppchen ziemlich spärlich, auf den Flügeldecken meist elwas fleckig besetzt. Die Unterseite ziemlich dicht, die Basis des Hinterleibs sehr zerstreut-punktirt. Beine schwarz, Schenkel stark gezähnt. Geschlechts-Unlerschiede sind kaum wahrzunehmen; Eindrücke an der Basis des Hinterleibs beim cT siiul nicht konstant, nur schien 278 Slierltn: die inir das letzte Ilinterleibssegment des cT liinlen einen etwas schar- fem Bogen zu bilden als beim 2, und auf beiden Seiten einen äus- serst flachen Eindruck zu zeigen. Nicht selten durch das ganze schweizerische Hochgebirge, im Engadin, häufig auf der Nordseite des Mont-Rosa, am Gotlhard, St. Bernhard, auch auf der Albula und im Hheinwald (Kriechbaumer). Ich möchte fast glauben, dafs Redtenbacher's O. morio hierher gehört; ich konnte zwar kein Stück dieses bei Wien vorkommen- den morio vergleichen, aber die Beschreibung widerspricht meiner Annahme keineswegs; jedenfalls ist Redtenbacher's O. murio ein ganz anderes Thier als Schönherr's O. morio '^ es liegt mir ein typi- sches Exemplar des letztern aus Germar's Sammlung vor, welches von der Gröfse eines O. unicolor ist und mit den glattem Stücken dieses letztem völlig übereinstimmt; die Schenkel sind nicht ge- zähnt, wohl aber wie bei unicolor stark verdickt und an die Hin- terschenkel etwas winklig erweitert, so dafs man sie als fast ge- zähnt erklären könnte. Schönherr selber sagt auch VII. p. 388 von O. morio in der Anmerkung: „O. unicolor Heibst eadem species, secundum Mus. Dom. Germar mihi videlur", und VII. p. 295 bei O. unicolor sagt er: „O. morio Fab. eadem species, secundum sen- tentiam Dom. Germari An?" — Es scheint somit ausgemacht, dafs Schönherr sowohl als Germar jene Var. vor Augen hatten, die auch mir vorliegt und die entschieden zu tmicolor gehört. Was nun Fabr. betrifft, so sagt derselbe von Curculio morio (Spec. ins. I. p. 198): „C. brcviroslris, femoribus dentafis afer, nitens, elytris glabris, und weiter unten sagt er: „Magnus, tolus aler, glaber, nitidus. Thorax rotundatus, immaculatus. Femora dentata'*. Magnus und elytris glabris pafst offenbar nicht auf Redtenbacher's O. morio; auffallend bleibt immerhin der Zusatz „femoribus dentalis"', den ich mir nicht erklären kann. Möglich ist es freilich, dafs um Wien ein Oliorhynchus vor- kommt, auf den Redtenbacher's Beschreibung von O. morio pafst und der dennoch von O. alpicola spccifisch verschieden ist, aber dann ist dies ein ganz anderes Thier als O. morio Fabr., Germ., Schönh. , und niufs daher einen andern Namen erhalten. Das Vorkommen eines Alpenkäfers in der Ebene darf durch- aus nicht befremden, wenn der Fundort in der Nähe eines grofsen Stromes ist, der Gebirgswasser aufgenommen hat. schwsizerischeii Oliorlnjnchcn. 279 B. Flügeldecken fleckig mit runden Schuppen besetzt. ct. Sl reifen ohne Augenpunkt e. 23. O. getnmalus F. Ovalus. convextis, ater, roslro sulcalo, ihorace jmlvinato, lulerihus amptialo, conferlissime granulalo; ely- iris punclalo-suhstriutls, inlerstiliis plus mimisve regtduriler rugoso- luberctdalis, maculls virescenli-argenleo-Sffuamosis ornaiis; femori- hus dentalis. — Long. S^- — 5 lin. cT angustior, ahdominis basi impressa et sparsira tuberculata, seg- mento ultimo subtilissime ruguloso punctato, apice foveola ro- tundata, griseo-pilosa. $ latior, abdominis basi tuberculata, segmento ultimo rugoso- punclalo. Germ. Ins. Spec. I. p. 347. No. 17. T. 2. f. 9. a. h. — Schönli. VII. p. 330. 132. — Redt. Faun, auslr. p. 745. — Küst. Käf. Europ. XI. 63. Curculio getnmalus Fabr. — Curcul. religiosus Schrank. Var. ß. O. chlorophanus Meg., paido angustior, elylris paido re- gutar'ms rugoso-gramdalis, denshis vlrescenli-argenteo-inacidatis. O. chlorophanus Schönh. VII. p. 330. 133. — Küst. Käf. Europ. XI. 64. Cure, squamiger Ol. Aendert ab in Giöfse, Gestalt, Skulptur der Flügeldecken und der Stärke der Ztähne an den Schenkeln; die Schuppen der Flügel- decken sind bald mehr grün, bald blasser, die Flecken bald spär- lich, bald häufiger, mehr oder weniger zusanimcnfliefsend. Alle diese Abänderungen kommen unabhängig von einander vor. Es giebt Stücke mit ganz regelmäfsigen Reihen tiefer Punkte und regelmäfsig gehöckerten Zwischenräumen, von denen der 3le und 5te stets etwas breiter sind als die übrigen; es werden nun die Höcker allmälig gröfser und die Ouerfurchen der Zwischenräume tiefer, wodurch die Regelmäfsigkeit der Punktreihen scheinbar lei- det, und endlich werden die Querfurchen so tief wie die Punkte der Punktreihen, die Höcker alle gleich stark, wodurch die Ober- fläche ganz unregelmäfsig gehöckert erscheint. Die Breite der In- dividuen hängt vom Geschlecht ab, die reich- gefleckten Stücke sind durchaus nicht immer schmaler als die spärlich - gefleckten , so wie auch diese letztem nicht immer die unregelmäfsige Skulptur der Dcckschilde zeigen. Die reicher gefleckten Stücke mit etwas regelmäfsigerer Skulp- tur der Flügeldecken bilden die Var. chlorophanus. Die Basis des Hinterleibs ist beim cT schwach eingedrückt, mit 280 SlierUn: tlie spitzen Körnclicu zerstreut besetzt. Das letzte Segment ist sclif fein riinzlig-punkliit und zeigt an der Spitze eine rundliche, mit fei- nen und liurzen gelblich - weifsen oder grauen Börstchcn hcselzic Vertiefung, welche sich mitunter als schwache Furche bis zum Rande des vorletzten Segments fortsetzt. Nicht häufig in der Schweiz, mehr in den Voralpen als im Hochgebirge^ bei Ragalz (E. Frei!), am Gotthard (Ilecr!), in den Berner-Alpen (Guillebeau!). 24. O. dives Dahl. Ovatus , convexus, aler; rostro sulcalo: ihorace pulvinalo, lateribus amplialo, lade vlridi-sqtiumoso, confer- tim gra7iidato: elytris evidenter jninclulo-suhsidcatis, intersliliis con- vexis^ transversitn rugosis et subscrialim oblnse granulalis^ tnanilis numerosis, saepc conjliieni ibus , virescenti • argenleo- sijuainosis oriia- iis : yemorlhus oinnibiis acute dentatis. — Long. 3 — 4 lin. cT angustior, abdominis basi impressa, acute luberculata, segmeuto ultimo abdominis subtilissime ruguloso -punctulato, non fo- veolato. 2 latior, segmento ultimo abdominis evidenter punctato. Germar Faun. ins. Eur. XXI. Tab. 12. — Scliönh. YII. p. 331. 134. — Küst. Käf. Eur. XI. 65. Den kleinsten Stücken von O. gemmatits gleich, und beson- ders an den dicht grün beschuppten Seiten des Halsschildes sogleich von ihnen zu unterscheiden. Rüssel, Kopf und Halsschild wie beim vorigen, nur letzteres an den Seiten breit und dicht grün beschuppt. Die Flügeldecken stets ziemlich regclmäfsig punktirf-gestrcift, viel reicher bcscl)uppt. Aendert sehr wenig ab, die Zwischenräume der Flügeldecken sind oft etwas stärker quergerunzelt und gröber punktirt. Der Unterleib wie beim vorigen , das letzte Segment des cT zeigt aber keine Spur von Vertiefung. Sehr selten. Bei Genf von Tournier gesammelt. Diese Art ist als Var. zu gemmatus gezogen worden; ich kann nicht beistimmen; folgende konstante ftlerkmale scheinen mir das Art-Recht zu verbürgen: Dicht beschuppte Seiten des Halsschildcs, regclmäfsig punktirt- gestreifte und stets viel reicher beschuppte Flügeldecken, vor allem aber die abweichende Bildung des letzten Segments beim cf ; ich habe eine Reihe von Exemplaren vor mir, die alle übereinstimmen; schweizerischen Otiorhynchen. 281 ich mufs daher diese Art so lange für eine gute hallen, bis sich Stücke finden, welche die Geschlechtsmerkmale von O. gemmulns zeigen. 25. O. lepidoplerus F. Oblongus, niger, pedihtis nt/is, ge- 7iicuUs tarsisque iiifuscalis, squamulis argenleo-virescentibus teclus^ thorace snbgtoboso, dense gramdato^ elylris strialis, iHlersliliis ru- goso-grunidalis; femoribus acute denlatis. — Long. 3^ — 3^ lin cT antennis pauio loagioribus, abdom. basi vix impressa, seginenlo ultimo subliliter ruguloso-punctato, foveola ante apicem. $ vix latior, antennis paulo brevioribus, segm. ultimo abdominis punctulato. Schönh. II. p. 595. 76. — Redt. Faun. Austr. p. 755. — Kü- ster Käf. Eur. XF. 68. Curcid. lepidoplerus Fabr. Syst. el. II. p. 541. 207. Citrcul. squainiger Fabr. Syst. el. II. p. 540. No. 200. Var. ß. pauperuius Heer; elylris parce macnhilis. Stets viel schmäler als die schmälsten Stücke der vorigen Art, schwarz mit rothen, oder rolhbraunen Beinen, stark gezähnten Schen- keln; die Oberfläche mehr oder weniger dicht, auf den Flügeldek- ken fleckig mit grünlich-goldenen oder silberglänzenden Schüppchen bedeckt. Rüssel fast rund mit sehr zartem Kiel. Zweites Gffed der Fühlergeisel doppelt so lang als das erste. Halsschild stark ge- wölbt, dicht gekörnt. Die Flügeldecken in der Mitte deutlicher, an den Seiten etwas undeutlich gestreift, die Zwischenräume runzlig- gekörnt, die Schuppenflecke bald spärlicher, bald zahlreicher. d" kaum schmaler als das 9, die Fühlerglieder etwas verlänger- ter, Basis des Bauches sehr wenig eingedrückt, letztes Segment mit einem rundlichen Grübchen vor der Spitze. Aendert ab in der Skulptur der Flügeldecken, der Farbe der Schuppen und der Beine. Die Flügeldecken sind bald deutlicher, bald weniger deutlich und regelmäfslg gestreift, auch die Punkte der Streifen öfter etwas deutlicher, die Nalh ist auch auf der hintern Hälfte oft ziemlich stark erhaben, oft sehr wenig; die Farbe der Schu[)pcn bald mehr grün und glänzend, bald weifslich mit weni- ge^' Glanz; mitunter sind die Schuppen sehr s[)ärlich, auf dem Ilals- schild nur an den Seiten des Vorder- und Ilinterrandes, die Flügel- decken haben nur wenige kleinere Flecken, diese Var. ist Heer's O. panperidtis. Durch die ganze Schweiz. Häufig im Fngadin auf Nadelholz, bei Chur (E. Frei!), am Bizockcl (Kricchbaumcr!), Mühlenbach-Alp 282 Slierlin: die (Heer!), bei Matt im Kanton Glaius (Heer!), auch im Jura (E. Frei!) — O. pauperulus von den Mühlbach-Alp und 1 Stück von Aarau. h. Streifen mit Augenpunkten. 26. O. pup Hiatus Schh. Ohlongo-ovntus^ ftisco-piceus, sqna- mulis palliilis sive aureo-micunlibus inaetjualiler adspersus, antennis pedibxisrpie piceo - ferrugineis , femoribus obscurloribiis denticulalis, ihoruce lougUudine non laliore, luleribus modice amptiafo, tubercu- lalo, eUjlris sal profunde punclalo-striatis, punctis pup'dlatis^ inler- stiliis rugosis. — • Long. 3 — 3| lin. cT abdomine nou impresso, segmcnto ultimo abdomiuis anle api- cem subtiliter foveolalo, foveola saepc obsolcta. Schönli. II. pag. .^97. 79. O. subdentatus. ßach Käferfauna für Nord- und Miltt-ldeutschland 4le Lief. p. 279. 38. Var. /3. subdentatus inihi^ minor, praesertim anguslior, parciiis squamosus , ^emoribtis posticis vix dentatis, segmenlo tdlimo ab- domiuis cT evidentius foveolato. Dem O. picipes sehr ähnlich, doch bei genauer Untersuchung sehr weit verschieden; die Fühler sind schlanker, das Halsschild schmaler, die Schuppen auf den Flügeldecken sind fleckig vertheilt und lassen fast nackte Flecken zwischen sich, die einzelnen Schüpp- chen sind verlängert, oval, bei picipes rund; die Schenkel gezähnt, die Zwischcin-äume auf den Flügeldecken sind quer-gcrunzelt. Rüssel eben, nur bisweilen mit einer Spur von Mittolkicl, Hals- schild so lang als breit, ziemlich grob gehöckert, die Höcker breit und mit einer Pore au der Spitze, meist mit einer undeutlichen, vertieften Millcllinie, wie der Rüssel dicht beschuppt, wodurch die Skulptur undeutlich wird. Die Flügeldecken sind stark puuktirt- gestrcift, die Zwischenräume gewölbt und quergerunzelt, fast ge- körnt, fleckig beschuppt, die Punkte sind mit einem Schüppchen geziert. Die Schenkel rothbraun, alle stark keulenförmig verdickt und mit deutlichem Zähnchen versehen, Schienen und Füfse heller. Die Farbe der Schuppen ist meist gelb-golden, zuweilen grünlich- golden, mitunter auch blafsgelb, fast ohne Metallglanz (nach einem solchen Stück scheint Schönherr seine Beschreibung entworfen zu haben); die dunkleren Stellen der Flügeldecken sind fast nackt; alle Schuppen desselben Stückes haben die gleiche Farbe. Das letzte Segment des cT zeigt kaum eine Sj)ur vou einem flachen Grübchen; ich habe eine Reihe von Stücken vor mir, und keines zeigt ein deutliches Grübchen. schweizerischen Oliorhynchen. 283 Var. ß. O. siibdentatus mihi; ist so conslant abweichend, diifs ich sie fast als eigene Art erklären möchte, um so mehr, als sie ausscliliefslich den Alpen angehört, während die andere Form mehr der Ebene und dem Jura getreu bleibt. Sie ist stels kleiner und etwas schmaler, spärlicher beschuppt, das Halsscliild hat nie eine vertiefte Mittellinie, sondern fast immer einen deutlichen Mitlel- kiel, die Zwischenräume der Flügeldecken sind etwas stärker ge- wölbt, die Vorderschenkcl wie beim vorigen gezähnt, die mittlem und hintern aber nur mit winkliger Erweiterung, die kaum eine Spur von Zähnchen erkennen läfst; das letzte Segment cf trägt ein ziemlich tiefes Grübchen. Die Unterseite des Körpers ist überhaupt stets heller gefärbt, als beim ächten pnpillattis. Die Hauptform ist in der ebenen Schweiz zu Hause und im Jura (E. Frei!), im Thale bei Chur (Kriechbaumer !), bei Schaflhau- sen ziemlich häufig, meist in Mehrzahl beisammen, auch in der In- nern Schweiz, Rigi (E. Frei!), sehr selten in den Alpen; O. sub- dentatns gehört dem Hochgebirge an, Bündlner-Alpen (E. Frei!), am Mont-Rosa in grofser Zahl von mir gefangen. Anin. Von O. vestitus Schh. unterscheidet sich die Var. subdentatus durch geringere Gröfse, nicht erhöhte Seitenränder des Rüssels, gezähnte Schenkel und gerade, nicht gezähnte Schienen, 27. O. di fficilis mihi. Oblongo-ovatus , 7iiger, snbopacus, squamulis aureo-micaniibus salis dense iecliis, rostro sttpra phmo, basi ailenuato, apice dilalalo^ capite paido longiore, pronoto lulHu^ dine pavlo breviore, lulerlbus partim ampliato , dense subliliter tu- bercxdato; eUjtris oblongo-ovaiis, dorso subplunis , pzmct(do-sfriatis, interstitiis parum convexis, suht'diter obtuse nigosis, piinclis ocella- tis, pedibus nigropiceis, yemoribus clavalis, denliculo armalis. — Long. 3 lin. Dem O. aureolus (signaiipennis Schh.) am nächsten in Gröfse und in allen Theilen; durch längern, an der Basis schmälern Rüs- sel und schwarze Reine mit gezähnten Schenkeln deutlich verschie- den, von duinensis durch schmaleres Halsschild und breilere Flügel- decken, gezähnte Schenkel, von coiifiisns durch eben diese Merk- male, von piipillatus durch gleicbmäfsigc Bcscbuppung der Flügel- decken, von picipes durch ganz andern Habitus, viel feiner gekörn- tes Halsschild, kürzere, gewölbtere Flügeldecken, goldglänzende Schüppchen, dunkele, gezähnte Beine, von O. Chevroluti durch dun- kele Beine, nicht eniferut stehende Punkte der Streifen auf den Flü- geldecken, von emericola Rosh. durch nachere Zwischenräume der 281 Slierlin: die Punklstreifen, und von crafaegiSchh. durch dunkele Farbe, viel feiner gekörnies, verlängertes Ilalsschild und ganz anders gebaute Fliigeldek- keii unlcrscliiedcn. Schwarz, mit goldglänzenden, sehr feinen Schüpp- chen dicht bedeckt, Rüssel an der Basis viel schmaler als der Kopf, an der Spitze erweitert, länger als der Kopf, oben eben, dicht beschuppt. Halsschild wenig kürzer als breit, seitlich sehr mäfsig erweitert, dicht und fein gekörnt. Flügeldecken dreimal so lang als das Ilals- schild, ziemlich bauchig erweitert, deutlich punklirt - gestreift mit ziemlich breiten, wenig gewölbten Zwischenräumen, die schwache Querrunzeln zeigen; die Punkte sind in der Mitte mit einem Schupp- chen geziert. Beine schwarz, die Schenkel stark, keulenförmig ver- dickt mit einem kleinen, aber deutlichen Zähnchen. Geschlechtsmerkmale konnte ich nicht entdecken. Von Herrn Dr. Imhof und Bischof gütigst mitgetheilt, die ihn am Gotlhard sammelten. In der Umgegend von Lugano und auch auf der Südseite des Mont-Rosa (Stabile!). HI. Glieder der Fühlergeisel kurz, dicker als lang, oder knopfför- mig, oder kugelig; die Fühlerkeule ist dicker, ei- oder läuglich- ei förmig. }. Schenkel nicht gezähnt. A. Flügeldecken kahl, oder mit anliegenden Haaren fleckig besetzt. 28. O. maui'tis Gyllenhal. Ovatus, niger, parce cinereo-pu- bescens; anlennls pedibusque rufo-piceis, roslro medio carinalo, iho- race brevi, ulrinque rohmdato-amplialo, conferlisslme granulato; elylris ovatis^ purum profunde punclalo-strialis , inlerslitiis sublili- ter rugulosis. — Long. 3 — 3i lin. cf abdomine non impresso, segmenlo ultimo paulo angustiorc, acutius rotuiidato. 2 segmento ultimo abdominis latiore, apice subemarginato. Schönh. II. p. 601. 87. - id. VII. p. 340. 152. — Redtenb. F.Tun. Auslr. p. 745. O. adscilus Germ. Ins. Spec. I. p. 358. No. 495. Var. ß. O. comoselliis Schh. elijlris snblilUer pttnclato - slrialis, mactdis e pube cinereo-virescenti adspersis, pedibus nigro-piceis. Schönh. Yll. p. 340. 1.^.3. O. demotus Sclih. lledt. Faun. Auslr. p. 745. Var. y. O. demotus Schh. elylris snbremol e, sal profunde schweizerischen Oliorhynchen. 285 pnnctalo-slriatis, inlersliliis partim convexis^ ohsoletius rugtdosis, pronoio laieribus paulo amptius rotundalo, paulo sublilius grami- latOf pedibxis rufo-ferrugineis. Schönh. VII. p. 347. 167. O. Bructeri Hl. Gerin. Spec. ins. 360. 497. O. Wiesurii Dahl , pedibus nigropiceis. Es gicbt wohl wenige Otiorhynchus-Arten, die so niannigfaclie Abänderungen darbieten, wie diese Art; die entferntesten Varietä- ten sehen sich freilich nicht sehr ähnlich, und doch glaube icli, es sei weder O. cotnoselbis, noch O. demotus als gute Art anzusehen, da sich bei der grofsen Zahl von Stücken, die ich vor mir habe, alle möglichen Uebergänge finden. Kopf vorn dichter, hinten zerstreut-pnnktirt, die Punkte sich bald bis hinter die Augen erstreckend , bald nur bis zu deren Hin- terrand, mit Stirngrübchen, Rüssel länger als der Kopf, und etwas schmaler, punktirt und gekielt; Fühler rolhbraun oder schwarz, zweites und drittes Glied der Geisel beinahe gleich lang, die übri- gen kuglig, die Keule eiförmig. Halsschild stets kürzer als breit, an den Seilen mäfsig stark gerundet erweitert, dicht mit starken, stumpfen Körnern besetzt. Die Flügeldecken eiförmig, ziemlich stark gewölbt, fein punktirt - gestreift mit mehr oder weniger gewölbten und gerunzelten Zwischeniäunien. Unlerseile zerstreut • punktirt. Geschlechlsuntcrschied sehr unbedeutend, das letzte Hinterleibsseg- ment ist beim $ durch einen etwas flachern Bogen bcgränzt, an der Spitze undeutlich ausgerandet. Die Beine sind bald heller bald dunkler, die Schenkel mäfsig verdickt, ungezähnt. Die vorkommenden Abänderungen bctrcfTen: 1) Den Rüssel; dieser ist bald sehr diclit, selbst runzlig, bald zerstreuter punktirt, stärker oder schwächer gekielt. 2) Das Halsschild ist bald breiter, bald schmaler (unabhän- gig vom Geschlechte), bald mit deutlich vcrtiefler Mittellinie, bald ohne dieselbe, die Körner mitunter ein klein wenig feiner (O. de- motus). 3) Die Flügeldecken weichen am meisten ab; es giebt Stücke, bei denen sie nur ganz fein gestreift-punktirt sind mit fast flachen, sehr schwach gerunzelten Zwischenräumen und wieder Stücke mit Reihen ziemlich iicfcr, etwas entfernt stehenden Punkte und glatten, kaum gerunzelten Zwischenräumen und auch wieder solche n)it brei- ten, tiefen Streifen uud stärker gewülblen und gerunzellen Zwischen- 286 Slierlin: die räumen mil allen möglichen Uebergiingcn; auch sind die Flügeldecken bald brcifcr und kürzer, bald schmaler und länger. 4) Die Farbe der Beine wechselt von rostroih bis ganz pech- schwarz. 5) Die Behaarung ist bald spärlicher, bald dichter, doch möchte sie bei ganz frisch aus der Puppe kommenden Stücken nie ganz fehlen; sie reibt sich sehr leicht ab. Alle diese Abänderungen sind ziemlich unabhängig von einan- der und kombiniren sich auf sehr mannigfaltige V\ eise, und wollte man eine ins kleinliche gehende Varielälenreihe aufstellen, so würde diese Reihe sehr lang werden. Stücke mit fein gesircifl-punktirten, dicht fleckig behaarten Flü- geldecken und schwarzen Beinen bilden den O. cumosellus Schh. Hierher scheint mir licdlenbachers O. demoliis zu gehören; seine Beschreibung pafst besser auf diesen, als auf Schönherr's de- mofus. Stücke mit tief piinktirl gestreiften Flügeldecken und undeut- lich gerunzelten Zwischenräumen sind O. demolits Schönh. Die Fühlerbildung, die Skulptur der Unterseite und die Bil- dung des letzten Hinterleibssegmcntes ist wohl das konstanteste an dieser Species. Es liegen mir zwei Schönherr'sche Typen von O. demoius vor, die zwar mit keinem meiner schweizerischen Stücke ganz überein- stimmen, aber deren einzelne Theile sich bei verschiedenen von mei- nen Stücken in ähnlicher Art gebildet finden; das Halsschild ist seillich etwas stärker gerundet erweitert und kaum merklich feiner gekörnt, die Flügeldecken mit ziemlich starken Punktreihen und glatten Zwischenräuuien; es finden sich aber unter meinen Stücken welche, die ein eben so breites llalsschild haben, andere, die auch etwas feinere Körner haben, und wieder bei andern weicht das Halsschild zwar ab, aber die Flügeldecken sind ebenso tief punktirt- gcstreifl; aber Stücke, bei denen alles vereinigt wäre, wie in Schön- herr's dewohis, habe ich aus der Schweiz nicht vor mir; ich nehme daher an, dafs Schönherr's dcmolus nichts anders ist, als eine ab- weichende Varietät von O. maiiriis, die aber in der Schweiz bis jetzt nicht gefunden wurde Dieser Käfer ist durch die Schweizer Alpen sehr verbreitet, aber nur im llochgcbirg; besonders häufig und in allen Varietäten neben einander findet er sich in den Bündtner Alpen, im Engadin, Bernina, Splügen, Rheinwald; dann am Gotthard , etwas seltener schweizerischen Oliorhynchen. 287 schon aai Monte Rosa und Sl. Bernhard, so wie im Berner-Oher- land. 29. O. chrysocomus Meg. Ovulus, niger, virescenli- vel au- reo-pilosus: ped'ibiis rnjis, roslro svpra piano, rttgoso; Ihorace stih- globoso, sat crebre profunde punclato, longilucUne puido laliore^ la- ier ibtis roliindalo; eUjtris ohsolele sfriaiis, conferlim coriaceis ; fe- moribus subdenlalis. — Long. 3^ lin. cT ahdomine non impresso, segmento ultimo apice leviter im- presso. Germ. Ins. Spec. I. .35.=>. 490. — Schönh. VII. p. 319. 172. Dem O. manrus nicht unähnlicli, aher etwas länger, durch schma- len, ohen flachen Rüssel und punklirtcs Flalsschild sogleich kennilich. Länglich, schwarz mit rothen Beineu, mit längern, anliegenden grünlich- oder goldglänzenden Haaren ziemlich dicht besetzt. Rüssel länger als der Kopf, dicht runzlig punktirt, ehen, mitunter schwach gekielt. Halsschild etwas kürzer als breit, ziemlich grob punktirt, seillich stark, etwas winklig erweitert. Flügeldecken länglich-eiför- mig, dicht lederartig gerunzelt und undeutlich punktirt, undeutlich gestreift, neben der Naht sind ein oder zwei Streifen gewöhnlich tiefer. Die Beine mitunter etwas dunkler, an den Vorderbeinen etwas un- deutlich gezähnt. Beim cf der Hinterleib an der Wurzel nicht ein- gedrückt, das letzte Segment mit sehr seichtem Grübchen an der Spitze. Nicht selten, nur im Hochgebirg, im Engadin und am M. Rosa von mir gesammelt, Val Ferrat (Venelz!), am Bernina (BischofT!) auf den Malixer-Alpen im Kanton Graubündten (Kriechbaumer.) A. Flügeldecken dicht beschuppt, nicht oder nur mit feinen, nicht keulenförmigen Börstchen besetzt. o. Alle Zwischenräume gleichmäfsig erhaben. a. Streifen der Flügeldecken mit Augenpunkten. 30. O. picipes Herbst. Oblongo-ovaius, piceus, dense Jtisco- cinereofjue sffuamosus^ Ihorace gramdato ^ elytris sulcatis, ocellalo- punclulis^ pedibus rtifo-piceis, J'emoribus subdenlalis. — Long. 3 — 3i lin. cT abdominis basi plcrumquc leviter impresso, segmento ultimo puncto impresso ante apicem. Schönh. II. |). 613. 107. - id. VII. p. 357. 189. - Redtenh. Faim. Auslr. p. 747. — Kiist. K;if. Eur. XI. 70. 288 Stierlin: die Ciirc. iiulalus Boiisd. — Cnrc. grannlatua Herbst. — Cure, sin- gitluris Sclnlc. — Cure, asper Msli. — Cure, squumiger Msli. Var. ß. O. siiigular is L. ßlajor, praeserihn hürior^ elijiris mi- nus inofunde striatis, ijilerstiliis planioribus. Cure, siiigul. Liiin. Syst iiat. I. II. add. pag. Iüü6. INo. 3. — Ol. vnc. melli. V. p. .5.V3. INo. 371. Oliorh. siiigul. Schöiili. II. p. 614. 109. Peclischvvarz oder pcclibraun, mit grauen und bräunlichen, nicht melallisch giiinzendcn Schüppchen fleckig besetzt; die einxeluca Schüppchen rund. Rüssel etwas länger als der Kopf, eben oder mitunter sehr schwach verlieft; erstes Glied der Fühlergeisel kurz kegelförmig, das zweite IJ mal so lang als das erste, die folgen- den kugelig, die Keule eiförmig. Ilalsschild fast so lang als breit, seitlich gerundet eiweitert, grob gekörnt. Flügeldecken punktirt gestreift, die Punkte augenförmig, mit einem Schüppchen in der Mille, die Z wischräume mit einer regelmäfsigcn Reihe schwacher Körnchen und nach rückwärts geneigter Börstchen besetzt. Beine liclier oder dunkler rothbraun, die Vordcrschcnkel mit einem klei- nen Zähnchen. Unterseite beim cT mitunter schwach eingedrückt, das ielzic Segment meist mit grob vcrtiefleu Punkten vor der Spilze. Diese Art ändert wenig ab; gröfsere, besonders in den Flügel- decken breitere Stücke, bei welchen die Streifen weniger vertieft sind, cirkulircn als O. singularis L. ; die Abweichung ist aber un- bedeuleud und Millelsluren häufig. Dieser Käfer ist sehr gemein durch die ganze ebene Schweiz und in den Alpcnihäiern, sehr selten aber im Gebirge selbst, Kun- kols-Pafs und Felsberg bei Chur. (Kriechbaumer!) 31. O. Carmagnolae Villa, Oblongo - ovafiis, niger^ dense fusco cinercoijue sijiiamosus, rostro supra piano., ihorace latiludine vi.v lougiore, conferlim stihliiHer grannlalo: ehjiris fusco cinereo- fjue variegalis , ptinclalo-slriutis , punclis ocellulis, intersliliis suh- convex'is, seriuliin setosis. pedibus nigris, iibiis larsisque obscure ferrvgineis. femoribtis tialde cluvalis ., obltise subdentalis. — Long. 2^ lin. cT abdominis basi impressa. Dem O. picipes ähnlich, besonders die Flügeldecken, aber klei- ner, das Ilalsschild länger, viel feiner gekörnt, die Schenkel viel di«"ker und stärker winklig erweitert, so dafs sie stumpf gezähnt erscheinen. schweizerischen Ollorhynchen. 289 Lang eiförmig, dicht dunkclbraiin bescliuppt, die Schuppen rund, auf den Flügeldecken sind graue Flecken eingemengt. Rüsscf wenig länger als der Kopf, an der Spitxc erwciicrt, obeu eben, oder (bei stärkerer Vergröfserung) kaum eingedrückt mit einer schwachen Spur von erhabener Miltellinie. Fühler dick, das zweite Glied der Geisel etwa \ länger als das erste, das dritte kurz kegelförmig, die folgenden rundlich, die Keule eiförmig, zugespitzt. Halsschild etwas länger als breit, seillich mäfsig erweilerl, dicht ziemlich fein ge- körnt, mit Schüppchen und Börstchen besetzt. Flügeldecken vorn gemeinschaftlich ausgerandet , doppelt so lang als das Halsschild, von der Gestalt wie bei O. piclpes, gestreift punktirt, die Punkte augenförmig, die Zwischenräume wenig gewölbt, mit einer Reihe kleiner Börstchen. Beine pechschwarz. Schienen und Füfse roth- braun, Schenkel stark verdickt, nach unten winklig erweitert, so dafs sie stumpf gezähnt erscheinen. Unterseite beim cf mäfsig ein- gedrückt. Ein cf aus den Bündlner Alpen wurde mir von Hrn. Professor Heer gütigst mitgelheilt. 32. O. Ileerii mihi. Oblongo-ovalus, nlger, parce grlseo-pi- losus, thoracis llnea media, elylrorumqiie maculis nonnultis squamu- lls aureo -micanlihus ornatis, roslro sulcaio^ thorace longiliidhie la- ilore^ dense sublllller granulaio; elylrls sat profunde ptinctato- slrlcUis, pitnclls nonnidlis obsolete ocellalis, Interstltils elevalls, re- gidariler tubercidatis ^ pedibus nlgro-plceis ^ femoribiis mulicls. — Long. 3{- lin. Dem O. pupillalns am nächsten, aber kürzer und gewölbter, durch den stark gefurchten Rüssel, feiner gekörntes, breiteres Hals- schild und die fast wie bei O. foraminosus regelmäfsig und tief punktirt-gesireiften Flügeldecken leicht zu unterscheiden. Von O. subqtiadraius Rosh. durch breiteres Halsschild und etwas feiner punktirt-gestreifte Flügeldecken, so wie tiefer gefurchten Rüssel ver- schieden. Kopf sehr undeutlich seicht punktirt mit feiner, die ganze Stirn durchziehender Furche; Rüssel l^- mal so lang als der Kopf, tief gefurcht. Fühler so lang als der halbe Leib, schlank, die Keule eiförmig, zweites Glied der Geisel fast 1^ mal so lang, als das erste. Halsschild kürzer als breit, seitlich mäfsig erweitert, dicht und fein gekörnt, sparsam giau behaart, die JMittclIinic durch eine Reihe gold- glänzender Schüppchen geziert, an den Seiten finden sich nur ein- zelne wenige solcher Schüppchen. Die Flügeldecken sind etwas Berl. Entomol. Zeitschr. II. 20 290 Stiel Un: die kürzer und gewölbter, als bei O. picipes und fast wie bei O. fo- rumitiosus regelmäfsig und tief punktirt gestreift, die Zwisclicnräumc etwas leistenartig erhaben und mit einer sehr rcgelmäfsigeii Reihe starker Körner besetzt; diese sind nach Art von O. pnpiUatus lleckig mit goldglänzenden Schüppchen besetzt, die übrigen Stellen sind nackt und nur mit spärlichen grauen Härchen besetzt; die einzel- nen Schüppchen sind verlängert. Beine pechschwarz, die Schenkel nicht bedeutend verdickt, ungezähnt. Ein Exemplar dieser sclwnen Art wurde mir von Ilrn. Prof. Heer gütigst mitgetheilt; es stammt aus den Bündtncr Alpen. ß. Streifen der Flügeldecken einfach punktirt. 33. O. hirticornis Herbst. Elongaixts, siibdepressus , fusco- 'brunneus, Sfjuamtdis furcis et griseo-lestaceis dense tectus et t-arie- gains; antennis crassis^ rostro piano, interdum sulcanalictdaf o, tho- race oblongo, remote punctato, elytris regidariter punclato-slrialis, inierstitiis plaiiis. — Long. 2^ — 3|- lin. Schönh. II. p. 618. 116. - id. VII. p. 360. 195. — Küst. Kü- fer Europ. XI. Cure. Siino Ol. — Simo hirlicornis DeJ. — O. chrysoleucus Stenz. Var. ß. Tottis rufo-testaceus scjuamidis etiam pallidioribus. Var, y. Interstitiis elytrortini alternis angxistioribus. Langgestreckt und etwas niedergedrückt, dicht fleckig bescliuppt, die Farbe der Schuppen meist dunkelbraun und gelblich-grau; auf den Flügeldecken ist hinter der Mitte fast immer eine mehr oder weniger unterbrochene, dunklere Binde zu erkennen. Die Unter- seite ist heller beschuppt. Die Schuppen der Oberseile haben mit- unter schwachen Goldschimmer. Rüssel etwas länger als der Kopf, oben eben oder seicht eingedrückt. Fühler dick, erstes Glied der Geisel sehr dick und wenig kürzer als das zweite, die übrigen viel breiter als lang. Halsschild fast so lang als breit, seitlich nur wenig erweitert, mit grofsen aber seichten Punkten zerstreut besetzt. Flü- geldecken deutlich punktirl-gestreift, die Punkte länglich. Beine pechschwarz. Geschlechts-Unterschiede konnte ich nicht wahrnehmen. Aendert ab in der Gröfse, der Farbe des Körpers und der Schuppen, so wie der Beine und etwas in der Skulptur ÜLcv Flü- geldecken. Der Körper mit den Beinen ist mitunter hell-bräunlichgelb und auch die Beschuppung ist alsdann heller (var. /3), mitunter ganz sc/nvc'izerischcn Oliorhijnchen. 291 schwarz, die Bescliuppung dunkelbraun und grau; zwischen diesen Formen finden sich alle Willclslulen. Die Flügeldecken sind mit- unter etwas breiler, sehr oft die abwechselnden Zwischenräume etwas schmaler (var. y); <1'C Zwischenräume sind mitunter etwas gewölbt. Auch die Punktirung des Halsschildes ist bald dichter, bald spärlicher. Dieser Käfer ist häufig durch die ganze ebene Schweiz bis in die Bergthäler hinein. 34. O. variegaitis Schönh. Elongaltis ^ subdepressus , ferru- "inetis, brimneo-squamosus ; antennis crassis cum pedihus teslaceis, rostro supra piano, thorace suh-oblongo , prqfundhis crebrhis punc- iaio, linea media obsolela, vitlaque brevi nlrinrjue baseos pallidius stmamosis ornato; elylris cinereo-variegafis, remolius punclato-stria- //*, interstttiis planis. Schönh. YII. p. 360. 196. Dem vorigen an Gestalt etwas ähnlich, aber kleiner und anders gefärbt, das Ilalsschild dichter punktirt, die Streifen der Flügel- decken dünner, die Punkte derselben entfernter, verlängert. Kopf dick, schwach gewölbt, dicht punktirt, braun, grau be- schuppt, zwischen den Augen eine längliche Grube; Augen rund, schwarz, nicht vorragend; Rüssel etwas länger und schmaler als der Kopf, dick, eckig, an der Spitze mäfsig erweitert, oben fast eben, von der Farbe, Punktirung und Bekleidung des Kopfes. Fühler fast halb so lang als der Körper, dick, gclbroth, grau-behaart; erstes Glied der Geisel wenig kürzer, als das zweite, die übrigen gerundet. Halsschild etwas verlängert, etwas länger als breit, vorn und hinten abgestutzt, seitlich wenig erweitert, oben gewölbt, ziemlich reichlich grob punktirt, rostroth, braun beschuppt, eine undeutliche, schmale Mittellinie und eine kurze Binde jcderseils am Hinterraude hell be- schuppt. Schüdchen kaum sichtbar. Flügeldecken voin gemein- scliaftlich ausgerandet, hier etwas breiler als der Hinferrand des Halsschildes, bald hinter der Wurzel erweitern sie sieh allmählig und verschmälern sich wieder von der Mitle bis zur Spitze, an die- ser sind sie gemeinschafllich etwas zugespitzt, 3 mal so lang als das Ilalsschild, oben schwach gewölbt, hinten abschüssig, zart ge- streift und in den Streifen mit kleinen, verlängerten, etwas entfernt stehenden Punkten; die Zwischenräume eben; ihre Farbe rostroth, braun beschuppt, mit grauen, nach der Spitze zu dichter stehenden Flecken. Unterseite dicht punktirt, rostroth, mit grauen, metallisch 20* 292 Slierlin: die glänzenden Scliüppchcn besetzt. Beine lang, gclbrotb, scbwach sil- berig beschiipj)t und grau bebaail; Scbcnkel verdickt, ungezälint, Schienen gerade. Nach SchöuheiT bei Genf. Anm. Ich kenne diese Art nicht und gehe daher wörtlich Schönherr's Beschreibung; oh es eine gute Art ist, möchte ich nicht ent- scheiden, ohne sie gesehen zu haben; vielleicht gehört sie zu O. hirticoniis var. ß. — Es niüfste ein typisches Stück aus Chevrier's Sammlung verglichen werden. 35. O. deptihes Scbönb. Eloiigafo - ovahis, subdepressttS; pi- ceus, griseos(juamosus •, anietinls brevioribus, cj'cissiorifnis, roslro su- pra piano, Ihorace oblongo, subrcmote profnnde punclato : eltjlris regtdariler punclalo - siri.atis, inlerslitiis subconvexis, laevibus. — Long. 2^ — 3 lin. Schönh. VH. p. 361. 197. Dem O. hirticornis sehr ähnlich, 'durch kürzere, dickere Fühler, weniger spärlich punktirtcs Halsschild, deutlich puiiktirt gestreifte Flügeldecken mit etwas gewölbten Zwischcnrüumen verschieden; die Bescbuppung fast gleichmäfsig, grau. Kopf grau beschuppt, dicht punktirt, mit einem Stirngrübchen; Rüssel etwas schmaler und länger als der Kopf, oberhalb eben; Fühler kürzer als der halbe Leib, dick, grau beschuppt und be- liaart; erstes Glied der Geisel viel dicker und wenig kürzer, als das zweite. Halsschild etwas L'ingcr als breit, seitlich sehr wenig erweitert, etwas zerstreut, grob punktirt. Flügeldecken wie bei O. hirticornis, nur etwas stärker punktirt-gestreift , die Zwischen- i'äunie gewölbter; die Beschuppung derselben auch etwas fleckig, doch nur von hellerem und dunklerem Grau; der Unterschied der Farbe ist unbedeutend. Beine pechschwarz, grau beschuppt und be- haart. Sehr selten. In den Walliser Alpen (Venelz!), Mont - Rosa (Bischoff!). Anm. Ob dieser Käfer als Varietät von O. hirticornis oder als gute Art erklärt werden n)üsse, läfsl sich erst entscheiden, wenn nocii mehr Exemplare verglichen werden können. h. Die abwechselnden Zwischenräume hoch erhaben. 36. O. raticus F. Niger, aniennis pedibusqtie rufo-piceis. ro- slro rugoso-punclato, Ihorace longiludine paulo laliore, densc grann- schweizerischen Oliorhynchen. 293 lalo et mcdio suhliliter corinalo, clylris pube grisea Jtiscaque ne- 6ulosis, punclalo-strialis. — Long. 3 lin. cT pauIo augustior, segmento ultimo abdominis ante apicem ob- solete foveolato. Schönh. 11. p. 614. 110. — Redt. Faun. Austr. p. 746. Cure, tristis Bonsd — Braclujrhinus tristis Latr. Hist. nat. XI. p. 171. 59. — Cure, arenarius Herbst. Var. ß. Elijtris griseis immaculalis. Schh. 1. c. var. 6. Cure, tristis Fabr. Syst. el. II. p. 529 No. 129. Var. y. Fulvus, capile basi pedibusque fuscis, roslro emarginato. Cure, fulvus Fabr. Syst. el. II. p. 513. No. 37. Verläiigert-eiförniig, Kopf und Halsscliild sparsam, Flügeldecken sehr dicht graubräunlich, etwas fleckig beschuppt. Rüssel runzlig punktirt, mitunter mit deutlichen Längs-Runzeln; Halsschild etwas breiter als lang, seitlich ziemlich stark gerundet, dicht gekörnt mit feiner, erhabener Mittellinie. Flügeldecken kurz eiförmig, mit etwas undeutlichen, von den Schuppen bedeckten Punktstreifen. Fühler und Beine gewöhnlich pechbraun. Das cT ein klein wenig schmaler, das letzte Ilinterleibs-Segment von der Spitze mit einem sehr seich- ten Grübchen. Acndert sehr wenig ab : Die Beschuppung der Flügeldecken ist mitunter einfarbig gelb- lich grau (var. /3. Cure, tristis Fab.); die Färbung des Körpers, so wie der Beine etwas heller, der Rüssel stärker ausgerandet (var. y. C. ßdvus F.). Ziemlich häufig in der ebenen Schweiz; auch in den Bergen, so bei Matten (Prof. Heer!); in Bündten (C. Frei!). 37. O. septentrionis Herbst. Ovalus, fusco -ferrugineiis, squamulis cinerea -albidis variegatris; antennis pedibusque dilutiori- hus: roslro sublerele, non carinalo, ihorace suborbictdato ^ subtililer sat crebre granulato; elylris mediocriter serialim ocellalo-punctatis^ sulura inlerstiliisque alternis carinalis , seriato-setiferis. — Long. 2i lin. cT paulo angustior, abdominis basi plerumque paulo impressa, seg- mento ultimo fovcola obsoleta ante apicem. Schönh. II. p. 615. 111. — id. VII p. 363. 200. — Redtenb. Faun. Austr. p. 747. — Küst. Käf. Eur. XI. 71. Eiförmig, rothbraun, mit grauen, hie und da gelblichen oder gelbbräunlichen Schüppchen dicht besetzt; Fühler und Beine gc- 291 Slierlin: die wölmlich heller; crsteve kürzer als der Jialbc Leib, das zueile (Jlied der Geisel fast um die Ilälflc länger, als das ersic, die folgenden kugelig. Rüssel fast drelirund. Halsschild fast kugelig, kaum breiter als lang, dicht und fein gekörnt. Flügeldecken gereiht punklirt. die Punkte augenförmig, die abwechselnden Zwischenräume mäfsig kicl- förmig erhöht und mit einer Reihe von Borslen besetz!. Die Basis des Unlerleibs bei dem etwas schmälern c^ meist schwach einge- drückt, das letzte Segment mit einem seichten Grübchen vor der Spitze. Beine ziemlicli dicht besclmppt, die Sclienkel mäfsig ver- dickt. Nicht selten, vorzugsweise der Gebirgswelt angehörend. Iti Bündten (E. Frei!), bei Matt (Prof. Heer!), in Wallis (Vcnetz!), bei Genf (Tournier!), von mir am M. Rosa gesammelt, bei Schanhausen sehr selten, auch im Kanton Zürich im Hügellande hie und da (Dietrich). 38. O. porcatus Herbst. Ovatus. niger, opacns., griseo-stptu- nndosiis, pedihus ferriigineis, thorace obsolete canaticulato , ehjlro- rum sulura inlerstUiisque cdlcrnis elevalo-coslalii, serialim tuhercu- laiis. — Long. 2|- lin. cT paulo angustiore, abdominis basi vix impressa, segmenlo ultimo apice obsolete impresso. Schünli. II. p. 616. 113. — Iledt. Fauu. Austr. 747. — Küst. Käf. Eur. XI. 72. Pechschwarz, matt, bräunlich grau, schnmtzig beschuppt, Rüs- sel schwach, mitunter sehr undeutlich der Länge nach vertieft. Füh- ler kurz, erstes Glied der Geisel kaum kürzer als das zweite, die übrigen gerundet, die Keule eiförmig, zugespitzt. Halsschild et- was breiter als lang, seitlich gerundet erweiteit, sehr grob gekörnt, mit einer öfters uiidculichen vertieften IMittellinie. Flügeldecken kurz eiförmig, mit tiefen Puuktreihen; die abwechselnden Zwischenräume sehr stark erhaben und gekörnt, mit einer Borstcnrcilie; der zweite erhabene Zwischenraum ist hinter der Mitte der Flügeldecken abge- kürzt. Die Beine sind heller oder dunkler rostroth, mitunter roth- braun. Geschlechts-Unterscbiedc undeutlich, beim cT ist der Körper etwas schmaler, die Basis des Hinterleibs schwach, mitunler sehr un- deutlich eingedrückt, das letzte Segment an der Spitze mehr oder weniger deutlich eingedrückt. Diese Art ist häufig durch die ganze ebene wScliweiz, viel sei- schweizerischen Oliorhynchen. 295 tener in den Gebirgsgegenden; doch felilt sie auch da nicht, so bei Matt (Prof. Heer!); am Monte Rosa von mir gesammelt, auch im Jura. C. Flügeldecken nicht beschuppt, aber mit Reihen kurzer, star- ker Biibsten besetzt. 39. O. foraminosus Gei'm. OblongO'Ovatus , niger, opacus, parce albo-setulostis ', aniennis pedibusqiie piceis; roslro supra lale sulcalo, Ihorace obtuse rugoso-tuherctilalo. lateribus ante medium ro- tundato; elylris stdcalis, sidcis subremote punclatis; inlerslitiis con- vexis, nodidosis et setijeris. — Long. 2y lin. cf paulo angustior, abdorainis basi interdum obsolete impressa, segmento ultimo ante apice obsolete foveolato. Schönh. VII. p. 366. 206. — Redt. Faun. Austr. p. 746. Var. ß. O. insciilptxis Heer; paido major, praesert im lo7igior, tho- race longiore, medio canaliculato. In Gröfse und Gestalt einem O. ligneus nicht unähnlich. Schwarz, matt , spärlich mit weifslichen Börstchen besetzt. Kopf wenig ge- wölbt, undeutlich punktirt, vor den Augen ist jederseits ein ganz seichter Eindruck; Rüssel etwas länger als der Kopf, breit und tief gefurcht, die Furche so wie die seichten Eindrücke vor den Augen sehr undeutlich punktirt, Fübler dick; die ersten zwei Glieder der Geisel gleich lang, die übrigen gerundet, mit weifslichen Härchen besetzt. Halsschild wenig breiler als lang, seitlich mäfsig gerundet erweitert, diclit und grob runzlig gekörnt, die Körner flach; mit- unter zeigt sich eine undeutliche vertiefte IMillelliuie; es ist spärlich mit weifslichen Börstchen besetzt. Flügeldecken eiförmig, 3 mal so lang als das Halsschild, mäfsig gewölbt, ziemlich breit gefurcht und in den Furchen mit einer Reihe von nicht besonders tiefen, grofsen, etwas entfernt stehenden Punkten; die Zwischenräume ge- wölbt, höckerig und mit Börstchen besetzt. Fühler und Beine pech- braun. Das Männchen ist ein klein wenig schmaler, sein Unterleib mitunter etwas eingedrückt und das letzte Segment hat vor der Spitze ein seichtes, oft undeutliches Grübchen. Eine etwas gröfscrc, längere Abart mit deutlichem gefurch- tem Halsschild, wurde von Hrn. Prof. Heer als O. inscidptus mit- getheilt. Seilen und nur im Hochgebirg; Malixer-Alpen bei Chur (Kriecb- baumer!); im Engadin und am Bernina von mir gesammelt, auch am Monte Rosa 1 Stück, scheint daselbst sehr selten zu sein. 296 Slicrlin: die 40. O. alpestris Knöii. Ovalus, niger ^ opacns, parrc ulho- setosits, aniennis pedibusque piceis, rostro supra Itile profunde sxd- caio, lliorace oltiise rttgoso Inbercidalo^ ehjlris coslultdis, iiderslilüs serialim gramdalis. — Long. 2j lin. Knöd. Catal. p. 21. No. 1604. Dem O. Jbramhiosus am nächsten stehend und sehr Äinlich, etwas grofser, besonders die Flügeldecken, kürzer und breiter und mit ganz anderer Skulptur. Kopf, Rüssel und Halsscbild wie bei O. foraminosiis , auch die Fühler ziemlich ähnlich gebaut, deren erstes Geiselglied etwas kürzer als das zweite. Flügeldecken kurz eiförmig, stark baucliig erweitert, mit niäfsig stark erhabenen Längs- rippen, welclie eine Reihe von Knötchen und Ijörsichen tragen; die Zwischenräume bilden breite, nicht sehr tiefe Furchen, die in der Mitte eine rcgelmäfsige Reihe kleiner Knötchen tragen. Fühler und Beine pechschwarz. Sehr selten; 1 Stück von mir auf der Höhe des Splügenpasses gesammelt. D. Flügeldecken dicht beschuppt und mit Reihen keulenförmi- ger Borsten. 41. O. nncinal US Germ. Subovatus niger, dense griseo-srjua- nwsus: aideTuiis pedibusrpie rufo-plceis. rostro supra plano^ ihorace lalitudine media non breviore. coiiferlim gra7iulalo, lateribus modice rotundato; elyfris punctata -sidcat is , inlersliliis stiiconvexis, seltUis crassis, creclis, clavatis serialim obsHis. — Long. ly — 1^ lin. (^ segmento ultimo abdominis obsolete foveolato. Germar Ins. Spec. I. p. 366. 508. — Schöiih. IL p. 633. 146. — id. VII p. 368. '209. — Redt. Faun. Austr. p. 746. Eiförmig, schwarz, dicht grau beschuppt; Fülller und Beine röthlich-pechbraiin; Rüssel nicht länger als der Kopf, dick, eckig, oben eben. Halsschild so lang als breit oder etwas weniges kürzer, dicht gekörnt, die Körner öfter durcb die Beschuppung undeutlich; Flügeldecken seicht pnnklirt-gcstreift, die Zwischenräume wenig er- haben, mit einer Reihe von Borsten, die an der Spitze keulenförmig verdickt sind. Selten. Bei Aarau (E. Frei!), bei Lanpen, Kanton Bern (Giiil- bcau!), in Bündtcn (E. Frei!), bei Tös, Kanton Zürich (Dietrich!). 42. O. selifer Schönh. Subovalus, picetis, griseo-Sf/uamosus^ aniennis pedibusrpie dilutioribus, rostro supra piano, thorace lalitu- dine media nonni/iil bret^iore. confertim granulalo, lateribus modice schweizerischen Otiorhynchen. 297 rotiinüuto; ehjlris profunde punclalo-slriulis, interslitüs suhvonve.xis, laevidus, setulis crussis , ereclis^ clavatis seriatim obsilus. — Long. 1| lin. Scliönh. VH. p. 368. 210. Von der Gröfse eines Trachyphloeus scabriculus : dem vorigen sehr älnilicl), durch kürzeres Ilalsscliild und tief punktiit- gestreifte Flügeldecken verschieden. Kopf dick, fast ehen , dicht punktirt; Rüssel etwas dünner und so lang als der Kopf, oben eben; erstes Glied der Füblergeisel so lang und viel dicker als das zweite. Ilals- schild etwas kürzer als breit, seitlich niäfsig erweitert, dicht ge- körnt und beschuppt. Flügeldecken eiförmig, 4 mal so lang als das Ilalsschild, gewölbt, tief punktirl-gestreift, mit glatten, wenig erhabenen Zwischenräumen, welche eine Reihe aufrechtstehender, an der ^Spitze verdickter Rörstchen tragen. Beine rothbraun. Nach Schönh. im Schweizer-Jura. Ein Stück wurde mir von Ilrn. E. Frei mitgetheilt ohne genaue Angabe des Fundortes. E. Flügeldecken nicht beschuppt, mit zarten Börstchen be- setzt. 4-3. O. Inlosns Chevricr. Elongalus, picetis, anlennis dilulio- rihns, pedibusque teslaceis, parce albido • sefosus, roslro obsolete im- presso: thorace lalitudine medio longiore^ riigoso granulalo, obsolete canaliculato : eUjlris profunde pitnclalo-slriatis , interslilüs seriatim tuberctdcttis et seliferis. — Long. \\ — 1^ lin. Wohl einer der kleinsten Otiorhynchen, durch seine langge- streckte Gestalt ausgezeichnet; er hat Gröfse und Gestalt eines Ithyncolus cytindricus. Rüssel so lang wie der Kopf, dick und eckig, schwach gefurcht, die Furche gegen die Spitze des Rüssels etwas tiefer und daselbst eine leise Spur von Kiel zeigend. Kopf runzlig punktirt. Fühler nicht sehr dick; erstes und zweites Glied der Geisel gleich lang, die übrigen gerundet, die Keule eiför- mig, zugespitzt. Ilalsschild deutlich länger als breit, seitlich schwach gerundet erweitert, dicht gekörnt, mit seichter Miltelrinne, ziemlich sparsam mit Borsten besetzt. Flügeldecken fast doppelt so lang als zusammen breit, 2^ mal so lang als das Ilalsschild, lief punktirt gestreift, die Zwischenräume gewölbt, schmal, mit einer Reihe von Knötchen und Börstchen. Die Fälbung ist pechbraun, der Kopf dunkler, die Fühler heller, die Beine gelbbraun, die Knie ein klein wenig dunkler. Von Hrn. Tournier mitgetheilt, der ihn bei Genf sammelte, '298 Slicrlin: die woselbst er iiiclit seilen sein soll. Im Moos am Fufso von Obst- bäumen im ersten Frühjahr. 2. Schenkel gezähnt, A. Rüssel nicht gefurchl, mit deutlichem Kiel. 44. O. li^ttst ici Linn. Nigei\ griseo-stjuamosiis, roslro cu- rinalOf Ihorace grunulato, ehjlris scübrls^ versus margines punclato- slrialis. — Long. 4 — St} lin. Scliönh. II. p. 619. 117. — t\edtenb. Faun. Aiislr. p. 748. — Küst. Käf. Eur. XI. 73. Cure, lignst. Liiiii. Syst. tiat. I. II. p. 615. ISo. 68. — Gyll. Ins. Succ. 111. p. :no. No. 36 — Fabr. Syst. el. II. p. 538. INo. 188. Cure, rugosns Seil rank Fauna Baica. Cure. moHoyterus Fourc. Ent. Par. Cure, levislici Mull Zool. Dan. Prodr. Var. ß. Etylris maciiUs obsolelis c'mereo-alhidis variegatls. Gyllh 1. 0. var. i. Cure, collaris Fabr. Syst. eleuth, II. p. 540. No. 204. Cure, liguslici BIull. Zool. Dan. Prodr. Var. y. Tuheradis Ihoracis pernio minoribus, non coiifluentibus^ slrlis punclatis ad latera elytrorum obsolet lorihus. Sclivvarz, grau beschuppt, Kopf und Rüssel dicht runzlig punk- tirt, letzterer gekielt, Augen vorragend; Fühler uiäfsig dick, erstes Geiselglied kürzer als das zweite, die übrigen sehr kurz, kegelför- mig, Keule eiförmig, zugespitzt. Halsschild viel breiter als lang, dicht gekörnt, meist mit schwach vertiefter IMittcUiuie, zwi- schen den Körnern dicht beschuppt. Flügeldecken dicht gekörnt, in der Mitte kaum sichtbar, gegen die Ränder deutlicher punktirt- geslrcift, dicht grau beschuppt. Beine schwarz, Schenkel ziemlich stark verdickt, mit einem kleinen Zähnchen. Deutliche Geschlechts- Unlersciiiede konnte ich nicht finden, höchstens dafs das letzte Rauch- segment beim cT etwas schärfer gerundet ist, beim $ etwas flacher. Aendcrt sehr wenig ab; die Bcschu[)pung der Flügeldecken ist mitunter statt einfarbig grau, grau und graubraun undeutlich ge- fleckt (^Var. ^.), mitunter sind die Punklslreifen der Flügeldecken auch an den Seiten undeutlich; kommen dazu feinere Körner des Ilalsschildes, so bilden diese Stücke die Var. y. Sehr häufig durch die ganze ebene Schweiz und in den Ge- birgsthälern; auf den Bergen fehlt er. Die Var. /3. ist viel häufiger als die einfarbige llauplforra. schweizerischen Oliorhynchen. 299 45. O. auricapillus Mcg. Eltipfictis, niger, ojjciciis, p'dosl- tule grisea. saepius auro-micanle^ adspersns : roslro carinalo, Iho- race elylrisque confertlm grnnulalis^ his obovalis^ subremole punc- talo-siriutis, hasi planlusculis. — Long. 4^^ — 5 lin. cT abdominis basi iinpressa, segrnento ultimo apice impresso, im- pressione plerumque subtriaugulari. Germ. lus. spec. I. p. 354. 489. — Scbönh. II. p. 620. 119. O. puiicliscapus Schönli. VII. p. 375. 223. Otiorh. rugosus Da hl in litt. Dem O. sidcalus iu Gröfse und Gestalt am nächsten, auch grö- fsern Stücken von O. deiisatus $ durch Gestalt und Farbe ähnlich; von crsterem durch die graue Behaarung, von letzterem durch ge- zähnte Schenkel sogleich kenntlich. Schvi'arz, matt, mit grauen, öfter etvs'as goldglänzenden Här- chen ziemlich sparsam, auf den Flügeldecken etwas fleckig behaart. Rüssel H mal so laug als der Kopf, dick und eckig, mit mäfsig starkem Mittelkiel und jederseils einem etwas schwächeren Seiten- kiel, so dafs zwischen ihnen zwei deutliche Furchen entstehen. Fühler wenigstens so lang als der halbe Körper, schwarz, grau be- haart, der Schaft dicht punktirt, erstes Geisclglied halb so lang als das zweite, die folgenden gerundet. Halsschild breiter als lang, seitlich nicht stark erweitert, dicht gekörnt mit undeutlicher, ver- tiefter Mittellinie. Flügeldecken verlängert eiförmig, etwas flach- gedrückt, etwas entfernt punktirt-gestreifl , Zwischenräume breit, fast flach, fein zerstreut gekörnt, mit haarförmigen, bei Vcrgröfse- rung meist goldglänzenden Schüppchen fleckig besetzt. Bauch des cT eingedrückt, das letzte Segment an der Spitze mit einem schwa- chen, ilieist dreieckigen Eindrucke; Beine schwarz, Schenkel mit einem starken Zahn. Ziemlich selten, in den Central-Alpen, besonders am Monte Rosa, aber auch am Gotthard und St. Bernhard. 46. O. iiubilus Schh. Ohloiigo - ovalus niger, cinereo-tomcn- iosus, unlennis tursistpie piceis, i'oslro medio lenuiler carinalo, i/io- race siibcylindrico , laliiudine media noniiifnl lougiore, conferlim granukdo, medio obsolete canalicuhUo ; ehjlris mediocriler punclalo- sidcalis, intersliliis subconvexis, obsolete gruimlatis, femoribtis uciilc^ valide dentatis. — Long. 3 — 4 lin. Schönh. VII p. 372. 210. 300 Slierliu: die Var. ß. O. parlitialis Sclili. llostro brcviore, taliore, lUjtris suhremote puncluto-slr'uilis . Schönh. VII. p. 376 224. Dem O. (inricapillus Germ, am näclislen, steis viel kleiner und schlanker, mit kürzerem, scliwüclier gekielten Rüssel, ohne Seitenfurclieii, Uinjicreiii Ilalsschihl und sclinialeren Zwisclienräiiiiien der Flügeldecken, welche späiüclier und vcrwischler gekörnl sind. Rüssel etwas länger als der Kopf, wie dieser dichl runzlig pnnktirt und ziemlich fein gekielt, hie und da zeigt sich eine un- deutliche Furche zu jeder Seite des Kiels. Ilalsschild kaum langer als l)reil, seitlich nicht slaik eivveiterf, dichl gekörnt mit schwach vertiefter WiÜellinie. Flügeldecken lang-eiförmig, auf dem Rücken etwas flach gedrückt, punktirl-gefurcht; die Punkte in den Furchen durch ein kleines Körnchen getrennt; die Zwischenräume gewölht, zicmlidi zerstreut und undeutlich gekörnt, die Körner regelmäfsige lleihen hildcnd. Beine schwarz, die Tarsen oft etwas heller, die Schenkel mit einem starken, spitzigen Zahn. Gesclilcchtsuntcr- schiede konnte ich nicht wahrnehmen. Diese Art hictct anfscrordcntliche Mannigfaltigkeit der Abände- rungen dar; diese beireflcn: 1) die Behaarung; dieselbe ist oft sehr dünn, gleichmäfsig und spärlich, und wieder ziendich dicht, auf den Flügeldecken fleckig zusammengedrängt, die Farbe dersefben stets grau, selten mit einer Spur von Metallschimmcr. 2) Der Rüssel ist bald kürzer, bald länger, stärker oder schwä- cher gekielt; mit oder ohne Spur von Seilcnfurchen. 3) Das Ilalsschihl zeigt bald eine vertiefte IMillellinic, bald keine. 4) Die Flügeldecken, welche in der Stammform ziemlich tiefe Furchen mit mäfsigen, durch ein kleines Körnchen getrennt«n Punk- len zeigen, bieten mitunter fast blofse Punktreilien und die Punkte sind durch einen ziendich breiten \A all getrennt; zwischen diesen beiden Formen finden sich alle möglichen Mittelstufen, welche da- durch entstehen, dafs die Zwischenräume der einzelnen Punkte stär- ker, besonders höher werden. Die Zwischenräume der Punktstreifen sind mitunter ganz unregclmäfsig mit undeutlichen Körnern be- setzt, mitunter drängen sich die Körnchen mehr in eine Reihe zu- sammen. Stücke mit etwas längerem Rüssel und starken Punktreihen der Flügeldecken, deren Punkte durch einen deutlichen, ziendich breiten Zwischenraum getrennt sind, bilden die Var. ß., Schönherr's O. puvtil Ullis. schweizerischen OüorhijJichen. 301 Obgleich O. nuhilus und pnrliliulis in den entferntesten Stücken so abweichend eisclieinen, dafs man sie unbedingt als zwei ver- schiedene Arten ansehen möchte, so kann ich doch nur Varielälen ein und derselben Art in ihnen erblicken, da sich alle mögliehen Znischenskifen zwischen ihnen vorfinden. Ich gab mir alle Mühe, ein konstantes Merkmal aufzufinden und glaubte schon an dem län- geren und kürzeren Rüssel ein bestimmtes Unterscheidungszeichen entdeckt zu haben, um so mehr, als sich meist mit der Flügel- decken-Skulptur der Slanunform der kürzere, mit der das O. par- titialis der längere Rüssel vereint findet; doch auch hier fand ich vollständige Mittelstufen, die ich selber nicht bestimmt weder zur einen, noch zur andern Form ziehen konnte. Beide Formen sind in den Central-Alpen häufig und finden sich neben einander an denselben Lokalitäten, durch alle Bündlner-, Glarner-, Urncr- und Walliser- Alpen. 47. O. Bischoff i mihi. Ovnlus, niger, cinereo-fomeiifosns, iarsis piceis, roslro carinato, thoruce latitudine hreviove, conferlim granulato, obsolete canaliculalo, eUjlris breviler ovads, valde con- t^exis et rotundato-umpliatis ^ ptinctnfo-striatis, int erst itiis iiiternis sparsim, externis seriatim tuberculatis, femoribus valide dentatis. — Long. 3y lin. Dem O. nnbilus und subcpiadratus am nächsten; von ersterem hat er die Skulptur und Behaarung, von letzterem die Form der Flügeldecken; das Halsschild ist von beiden Arten verschieden. Rüssel mäfsig gekielt, zweites Geiselglied der Fühler fast um die Hälfte länger als das erste, die übrigen ^Yie bei O. nnbilus. Halsschild kürzer als bei O. nnbilus, kürzer als breit, feiner ge- körnt, mit undeutlicher Mittellinie. Die Flügeldecken viel kürzer, bauchiger und gewölbter als bei O. nnbilus, stark punktirt-gestreift, die inneren Zwischenräume breit, mit feinen Körnchen zerstreut be- setzt; die äufsern schmaler, und mit einer regelmäfsigen Reihe ziem- lich starker Körner besetzt. Die Behaarung und die Beine wie bei O. nnbilus, die Schenkel eher etwas weniger stark gezähnt. Im Kanton Tessin (Heer, Stabile!). 48. O. popnleli Frivaldsky. Oblongo - ovatus , niger, opacns, parce cinereo - sqnamidosus et alba - selulosiis; rostro snpra obsolete impresso, carinato, thorace latitudine media vix breviore, lateribus modice rolundato, confertim iubcrcidato: elytris profunde sulcato- 302 Slierlin: die ptmclaCis, inlersliliis ongustis, subcarinaiis, seriadm gramilalis, fe- moribus tlente longo, acute armatis. — Long. 2^ — 4 lin. cT abdoniinis basi impressa, scgm. ult. longitudinaliter obsolete impresso. Schönh. Vit p. 373. 220. Dem O. suhaltis äbnlich, kleiner, dmcb verticflen und gekiel- ten Rüssel und stärker gezäbnte Scbenkel von O. funiculnris durcb tiefer gestreift - punktirte Flügeldecken und kürzeres zweites Glied der Füblergeisel, so wie stärker gezäbnte Schenkel unterschieden. Lang-eiförmig, schwarz, matt, spärlich mit grauen Schüppchen und weifslichen Borsten besetzt. Rüssel schwach eingedrückt, mit schwachem Kiel, runzlig punktirt. Zweites Glied der Fülilergeisel 1| mal so lang als das erste, die Keule kurz eiförmig, zugespitzt. Ilalsschild beim cf so lang, beim $ kaimi kürzer als breit, seitlich mäfsig gerundet, dicht gekörnt. Flügeldecken lang- eiförmig, tief punklirt-geslreift, die Zwischenräume schmal, etwas gekielt, reihen- weise gekörnt. Die Punkte der Streifen sind tief und viereckig. Die weilslichcn Schüppchen sind sparsam, die Börslchen zahlreicher. Hinterleib beim cf etwas eingedrückt, das letzte Segment schwach der Länge nach vertieft. $ stwas breiter als das cT. Beine schwarz, Schenkel stark gezähnt. Sehr selten; von Hrn. Tournier bei Genf gesammelt. 49. O. lugcns Germ. Elliptlcus^ alei\ subopacns, parce eine- reo-selosus^ roslro stipra impresso cum carinula media, thorace con- fertitn lubercxdalo, elyiris convexis, stdcatis, sidcis grnnnlatis, in- iersliliis siibrugosis. — Long. 5^^ lin. (-f abdominis basi impressa. Germ It. in Dalm et Rag. pag. 243. ISo. 293. — Schönli. II. p. 620. 120. — Küst. käf. Eur. XI. 74. Ol scalpliis Scliöhli. II. p. 591. 69. Ol. sulctpennis Da hl. Ot. iitiprcssipennis Dalil. Lang eiförmig, schwarz, etwas glänzend, sparsam mit grauen Börslchen besetzt; einem O. gemmains oder cfdorop/inmts i\n (Jröfse und Gestalt nicht unähnlich; auch dem O. or^tcH/or/s ähnlich, durch gezähnte Schenkel von ihm verschieden, Rüssel breit und tief eingedrückt, wie die Stirn runzlig punk- tirt mit schwach erhabener Mittellinie. Fühler kaum so lang als der halbe Leib, zweites Geiselglied fast doppelt so lang als das erste, die Keule lang-eiförmig, zugespitzt. Halsscbild breiter als lang, seit- schweizerischen Otiorhynchen. 303 lieh mäfsig gerundet erweitert, grob gekörnt. Flügeldecken eiför- mig, 4 mal so lang als das Halsschiid, lief punktirt-gestreift, die Zwisclieuräume etwas gewölbt, quer gerunzelt, etwas gehöckert und mit einer Reihe kurzer Börstclien besetzt. Beine schwarz, Schenkel stark gezähnt. Bauch des cT eingedrückt. Dieser sonst Dalinalien und dem südlichen Italien angehörende Käfer wurde von Hrn. Tournier bei Genf gesammelt. 50. O. helveticus Chevrolat. Oblongo-ovatus , aler, subopa- cus, gtaber, roslro supra impresso cum carinula media, i/torace la- tHudine media vix longiore, laierihns modice rolundato^ obluse tu- Lerculato: elijtris stdcuiis, sulcis punciatis et gramdads^ intersdliis subcoiiveais, unter ins stiblaevibus, posterius subgramdatis ; Jemoribus longius acute dentatis. — Long. 4 — 5 lin. Scliönh. VII. p. 370. 21.'?. Var. j^. Elijtris thoraceque oblongioribus ; O. loricatus Heer. Dem Vorigen ähnlich, aber schmaler und kürzer, Rüssel we- niger tief eingedrückt, Halsschild mit slumpferen Körnern, die Zwischenräume auf den Flügeldecken weniger gewölbt, hinten ge- körnt. Kopf zerstreut punktirt, Rüssel etwas länger als der Kopf, seicht gefurcht und in der Furche seicht gekielt. Fühler ziemlich dick, zweites Geiselglied 1^^ mal so lang als das erste, die folgenden rundlich, breiter als lang, mit eiförmiger, zugespitzter Keule. Hals- schild kaum länger als breit, seitlich mäfsig erweitert mit groben, aber wenig erhabenen und an der Spitze abgeplalteten Höckern dicht besetzt. Flügeldecken eiförmig, ziemlich stark gevvölbl, ge- furcht, in den Furchen seicht punktirt, die Punkte durch ein fla- ches Knötchen getrennt, die Zwischenräume vorn quergeruuzelt, hinten gekörnt. Reine schwarz, Schenkel mit starkem, spitzigen Zahn. Geschlechtsunterschiede konnte ich nicht wahrnehmen. Aendcrt ab in der Gestalt; es gicbt Exemplare, die in Hals- schild und Flügeldecken schmaler und länger sind; ob diese cT sind, konnte ich bei den wenigen mir zu Gebote siebenden Exemplaren nicht bestimmen, nur zeigten sie aufser der verlängerten Gestalt kein anderes Zeichen. Ein solches auffallend verlängertes Stück wurde von Prof. Heer als O. laricafus milgetheill. Ziemlich selten; am Monte Rosa von mir gcsammell, Walliser- Alpen (Chavannes!), O. laricafus von der Grumio-Alpe (Prof. Heer!). 51. O. Silicat US Fabr. Oblongus, niger, anlennis piceis, ro- stro sidcalo, thorace lalitudine noii breviore conftrtim tubercidato, 304 Slierlin: die eltjtris profunde sidcalls, inteislilns rtigoso - tuberculalis, niaculis sparsis pallido pUosis. — Long. 4~ Hii. Schöiili. II. j.. 620. 121. — VII. 371. 216. — Redtenb Faun. Auslr. ji. 748. — Kiisl. Käf. Eur. XI. 75. Cure. sulc. Fahr syst. el. II. p. .539. INo. 197; Ent. syst. I. II. p. 485. No. 382. — Gyll. Ins. Succ. III. p. 313. 38. — Oliv. Ent. V. 83. p. 407. No. 49 320 Reinhnrd : über die einzige Lierbergehörige Art Trkhjmus Salicis N. • ) z\völfglic- drige Fülilcr habe, und mit Kccbt. Es ^vÜI•de dalicr die Zusam- menstellung der betreffenden Gattungen in folgender Weise geän- dert werden: bh. FüIilcr zwölfgliedrig. c. Thorax ohne zerstreute tiefere Punkte. d. Flügel mit einer Ilaarlinie vom Knopf des ramus sfigmaliciis ausgehend .... Sijstasis. iJd. Flügel ohne diese Haarlinie TriJymus. cc. Thorax mit zerstreuten liefern Punkten etc. Die andern Ratzchurg'schen Tridymus-Arlen kennt F. nicht, unter ihnen gehört Tr. loryiniformis zu Gastrancislriis^ und Tr. ptincia- itts zu Sijslasis. Die übrigen kenne ich ebenfalls nicht. Für die Gattungen Oxij^lypha und Slichonoius hat F. die Be- zeichnung ,, Thorax punklirl*'. Dies hätte wohl anders gcfafsf wer- den können, da es den Anfänger zu Mifsverstäudnissen vcrleiien wird. Die Skulptur des Thorax bei Systasis ist sehr ausgeprägt schuppig-punktirt, nur hat er allerdings nicht, was eben F. sagen will, die einzelnen zerstreuten tieferen Punkte, wie Oxyglypha und Slichonoius. Wenn übrigens der Gattungsname Slichonoius an die Stelle von Semiolus Wik. treten soll, weil letzlerer bereits an eine Elaleridcn-Gattung vergeben war, so ist der F.'sche Name überflüs- sig, denn ans demselben Gi-unde hat Westwood den Walkcr"schcn Namen bereits in der Generic Synopsis in Semiotellus umgewandelt. Bei der Gattung Meraportis Wlk. bemerkt F. (S. 68), dafs Mer. alalus Wlk. zwölfgliedrige, J}Ter. graminicola Wlk. ai)er drei- zehngliedrige Fühler habe, und letzterer daher zu Plcromalus ge- höre. Beide genannte Arten haben aber 13 Glieder, nämlich 3 Hin- gel, 5 Fadenglieder und dreigliedrige Keule, aber zu Pleromnlus können sie deswegen nicht gezogen werden. Sie sind übrigens beide im männlichen Geschlecht durch eine sehr eigenthümliche Skulptur des Gesichts ausgezeichnet, indem hier eine tief eingegrabene Linie ungefähr die Figur einer umgekehrten Leier darstellt. Die Gattungen 3/eÄO/>o/oÄHÄ West w. und P/a/i;me«opus West w. ') F. nennt sie Tr. capretie L. Ob aber Cynips cnpreae L. wirklich mit Pleromalus Salicis N. idenlisch sei, erscheint doch mehr als zweifel- haft. Die Angaben Linne's über Färbung und Herkommen p.issen viel bes- ser auf den Pteroin. e.tcrescentiuin Rtzb. — Swedems denlet ihn anf sei- nen Pteromaltts capreae, der ein Eiifophiis und mit Eulophu» Tisrhiieini Rtzb. synonym ist. Försler's C/ialcidlae. 321 hat F. nach VValker's Vorgange eingezogen und die Arien /u Pfe- lomahis gestellt, aber jedenfalls mit Unrecht. Schon Westwood macht bei Begründung der Galt(mg Mesopoloius darauf aufmerk- sam, dafs nur das drilte Fühlerglied ringförmig, das vierte aber grös- ser ist, und in der That ist es mehr als doppelt so grofs als das 3te und etwa halb so grofs als das 5le, während bei P/eromatus das 3tc und 4te Glied zwei gleich grofse Ringel darstellen, welche viel kleiner sind als das darauf folgende erste Fadenglied. Dasselbe Veihällnifs ist bei Plalymesopus ij" ^-^ und es könnte sich daher nur fragen, oh diese beiden Gattungen zu vereinigen wären. Da es sich indessen bei jeder Gattung nur um eine Art handelt, die Männchen aber grofse Verschiedenheiten bieten, so hat es keine Schwierigkeit, auch für die Weihchen ein trennendes Merkmal aufzufinden, das in die Gattungsdiagnose mit aufzunehmen wäre, zumal sie sich ohne- dem auch sehr unähnlich sind. Unter den Plcromaüdengatlungon fehlen noch Epicopterns Westw. und Metopachia Westw. in F.'s analyt. Tabellen. Beide werden von Westwood in der Generic Synopsis aufgeführt und kurz charakterisirt. Erstere, im Mag. Nat. Hist. V. 418 beschrieben, scheint der Flügelbildung nach mit Shnoplerus Fr. übereinzustimmen. Bei letzterer werden Gnatho Curt. und Colax Curt. als Synonyme be- zeiclmet, und Curt. 166. als Abbildung citirt Phiixjnochilus Westw. wird in der Tabelle der Cleonymiden durch die starke schwielcnförmige Vei'dickung am Vorderrande des Flügels kenntlich gemacht, in den Bemerkungen (S. 50.) aber ein Thier als 2 dazu gezogen, welches diese Verdickung am Flügel nicht hat, daher aus der Tabelle nicht bestimmt werden kann, und von Nees v. E. als Pteromalns cuprlj'rons besclirieben worden sein soll. Das hier gemeinte 9, von dem F. mit Recht sagt, dafs es, abgesehen von der Flügelanschwellung in allen Stücken mit dem cT überein- stimmt, kann aber unmöglich der Plerom. cnprifrons N. sein, ob- gleich es in der Färbung ihm gleicht. Nees sagt thorax cum scu- tello siruclurae solilac, aber dies pafst auf nichts weniger, als auf den schmalen, spindeliörmigen Thorax des Plalynochilus $ mit sei- nem langgezogenen conisclien Pronotum. Die Gattungen Macroneura und Merostenus scheidet F. in der- selben Tabelle nach der Zahl der Ringel an den Fühlern. Doch findet sich hier eine olTenbare Verwirrung. Macroneurn soll näm- lich nach F. zwei Hingel haben, Walker sagt aber, dafs das cT, welches F. allein kennt, deren eins und das 9 zwei habe, Mero- sienns dagegen hat nach Walkor zwei Ringel, während F. ihm nur Berl. Entom. Zeitsclir. II. 22 222 Reinhard: über eins zuschreibt. In Betreff der Galtung Macroneura glaubt Ref. in einem frühem Artikel (S. 10. dieses Bandes) nacligewiesen zu ha- ben, dafs Macron. maculipes cf = Eupelimis Geeri cT, und Macron. rnaculipes 2 = Eupelimis urozonus cT sei. Bei der verscliicdencn Färbung der beiden Thiere würde Walker sie gewifs nicht als die beiden Geschlechter zu einer Art vereinigt haben, wenn ihn nicht die ganz gleiche Körpcrbildung dazu bestimmt hätte. Die Männ- chen der beiden Eupelmus- Arten haben aber, eben so wie die 2, nur ein Ringel, sieben Fadenglieder und eine dreigliedrige Keule. Dieselbe Bildung zeigt aber auch der Fühler von Merostenus in Newman's Entomologist PI. C. Fig. 4. Unter den Eupeliniden (S. 31) ist die Gattung Urocryptus zu vermissen, welche VVcstwood auf den Eupelmus e.vcavalus Dlm. wegen des versteckten Bohrers gründete. Wahrscheinlich beruht dies nur auf einem Verschen, da F. in den Bemerkungen nicht an- gegeben hat, dafs und warum er sie einziehen wolle. Die Gattung Eclroma W^estw. hat F. unter den Encyrtiden nicht aufgeführt, weil er auf Walker's Autorität hin die betreffende Westwood'sche Art für den Encxjrtus fulvescens hält, wie ihn Wal- ker im Ent. Mag. V. 115. beschreibt. Westwood bezeichnet aber in der Generic Synopsis selbst als Synonym den Eupelmus rtiftts Dlm. (oflenbar ein Schreibfehler statt rufescens)^ und zwar erklärt er das von ihm beschriebene als das cT zu dem von Dalnian be- schriebenen 9. Eine Vcrgleichung von Westwood's Beschreibung mit der Walker's ergiebt auch, dafs beiden verschiedene Thiere vor- gelegen haben, und die Abbildung in Newman's Entomologist, auf die F. sich bezieht, stellt eben die Walker'sche, nicht aber die Westwood'sche Art vor. Dagegen ist es nach einem mir vorliegen- den Exemplare sehr wahrscheinlich, dafs der Enctjrlits Lindus WMk., oder wenigstens die ungellfigclte Varietät desselben mit Eupelmus rufescens identisch sei. Dann würde die neue Förster'sche Gattung Aglyphus, welche eben auf den Enc. Lindus begründet ist, mit Ectroma zusammenfallen. Eben so fehlt daselbst auch die Gattung Telracnemus, von der Westwood im Mag. Nat. Hist. 1837 p. 257 Beschreibung und Ab- bildung gieht. Die Gattung Coccobius Rtzb. unter den Myiniden erklärt F. (S. 146) für synonym mit Coccophagits Westw. Einige der Ratze- burg'schen Coccobius-Arten mögen allerdings zu Coccophagits gehö- ren, der Coccobius pallidus aber, der einzige, den Ref. kennt, be- stimmt nicht, er ist synonym mit dem Eulophus ßavus Ns., und von Agonioneurus schwer zu trennen, so verschieden er dem Ilabi- Försters Chalcidiae. 323 lus nach von den Arten dieser Gattung ist. Sollten sich noch be- stimmte trennende 31crkmale auffinden lassen, so würde die Ratze- hurg'sche Gattung Bestand erhalten. Der Gattung Pirene Hai. schreibt F. nach Haliday's Vorgange zweigliedrige Maxillarlaster zu, sie sind aber bestimmt dreigliedrig, wie Ref. sich nicht nur an der gröfslen Art, P. exirnia, sondern auch an derselben Art, an der Haliday seine Untersuchung vorge- nommen, P. varicortiis, überzeugt hat. Das Iste und 2tc Glied sind ungefähr gleich dick, das 3tc erheblich schmäler, ihre relative Länge ist = 3, 1, 5. Die neue Gattung Olynx, welche F. auf den Eulophus galla- rum L. gründet, und welche der griechischen Orthographie zufolge OUnx heifsen mufs, hatte Ref. oben (S. 22), ehe er das F.'sche Werk kannte, Cyniphoctonus genannt. Dieser Name fällt nun na- türlich weg. Die Eulophidengaltung Sympiesis, deren einzige Art Eulophus sericeicojmis Ns. (= EuL Enetigamus Wlk. und Eni. lallcornis Rtzb) ist, ist von F. nur nach einem Merkmale des männlichen Geschlechts gebildet worden, obgleich die 9, die sich von Eulophus 2 nicht unterscheiden, bekannt sind, und F. in andern Fällen sol- che, vermeintlich nur auf ein Geschlecht gegründete Gattungen, wie z. B. Mesopolobus und Plalymesopus wieder eingezogen hat. Von der neuen Entedonidengattung Rhopalotus gilt dasselbe, wenigstens insoweit sie F. nach der Bildung der Fühler charakte- risirt. Das cT hat diese Bildung nicht. Indessen läfst sich die Gat- tung recht wohl auf das grofse, quadratische Melanotum mit den kantig vorspringenden Seitenrändern begründen. Die Gattung iMihromeris Fr. unter den Trichogramminen (S. 87) ist doch wohl mit Ophioneurus Rtzb. identisch. Ratzeburg hat bekanntlich zwei Arten beschrieben, die aber offenbar generisch zu trennen sind. Die eine, O. simplex, ist Poropoea Siollwerckii Fr., die andere aber, O. sig7iahis, gehört nicht zu Poropoea, wie F. angicbt. Sie unterscheidet sich durch den Aderverlauf, die Füh- lerbildung und die Mundtheile. Dagegen dürfte sie mit Lalhrome- ris zusan)menfallen, obgleich die Keule nicht vier-, sondern fünf- giiedrig ist. Indessen wäre hier ein Irrthum seitens F.'s sehr ver- zeihlich, da bei der winzigen Gröfse des Thieres schon eine sorg- same Untersuchung unter dem Mikroskope bei starker Vergröfserung dazu gehört, um das fünfte, oder vielmehr erste Keulenglied (denn dies wird F. jedenfalls übersehen haben) mit Sicherheil zu unter- scheiden. Endlich dürfte noch Einiges über die Nomenklatur, welche F. 22' 221 lieinhurd : über Försfer's ChalciJiae. anwcndol. /.ii bemerken sein. Obgleich im Allgemeinen die Griind- sülxc in IJcIreir der Naniengebung, wclclie ¥. gelegentlich aus- spriclil, nnd durch die Wahl der Namen zu erkennen gicbt, wohl als die lichligcn anzusehen sind, ist. er doch in Fällen der Colli. sion, wo Pteromalinen- mit Pilanzengaüungen gleiche oder gleieh- bedculcnde Namen halten, mit einer Rigorosität verfahren, dafs es fraglich wird, ob nicht der Nacht heil, der durch Häufung der Sy- nonyme der Wissenschaft zugefügt wird, gröfser ist, als der Vor- Uieil, dafs im ganzen Bereiche der Naturkörper keine Name mehr als einmal vorkommt. Gegenwärtig kann man sich sicher schon genügen lassen, wenn nur im Gebiete der Zoologie keine Collision der Namen vorkommt Dafs F. die beiden Walker'schcn Gattungsnamen Psilocera und Semlotns, welche schon Westwood, weil sie bereits an Insek- iengattungen veigeben waren, in Eiipsilocera und Semiolellus ab- geändert hatte, nochmals in Dlchahfsls und Sliclonolus umgetauft hat, ist oben schon beiläufig erwähnt worden. Aber auch andere Namen, welche ihm nicht korrekt gebildet erschienen, hat er ge- ändert, nnd Leucospis Fabr. zu Leiccaspis^ Rhaphitelns Wlk. zu Rhapliidotelus ^ Seladerma Wlk. zu Selaoderma , Cheiropacliys Wcstw. zu Pacliychirus^ Elacheshis Spin, zu Elachislus u. s. w. gemacht. Einestheils sind aber diese Aendcrungen ungerechtfertigt, wie z. B. bei J^eucnspis, da hier der alte bedeutungslose Name nun einer von unpassender Bedeutung wird; anderntheils ist F. auch nicht konsequent verfahren, denn dann hätte er auch z. B. Pleu- ropachys^ Ceramisus, jyferisus, Mcroslenus u. a. in Pachtjpleurus u. s. ^v. umändern müssen. Vorstehende Bemerkungen haben sich nur mit der ersten der von F. behandelten (rruppcn, mit den Cliaicidicin beschäftigt. Die zweite Gruppe, die Proctotrnpier, sind bisher für Ref. noch zu we- nig Gegenstand eines eingehenderen Studiums gewesen, als dafs ihm ein Uilheil über F. 's Leistung in dieser Beziehung zukäme. Er wird dies daher gern einer kundigeren Feder überlassen. Am Schlufs ist nur der Wunsch auszusprechen, dafs es dem fleifsigen Verf. vergönnt sein möge, die Absicht, die er in den letz- ten Worten seiner Arbeit ausspricht, auch wirklieh auszuführen, und die Arten der Chalcidier und Proctotriipier in gleicher Weise wie jetzt die Familien und Gattungen zu bearbeiten. Erklärung der Abbildungen auf Taf. III. Fig. 1«. IMaxillc mit Taster von Cipiogasler vulgaris Wlk. cf. Fig. 16. Dieselbe von Cyrf. vufg. Q. Fig. \c. Dieselbe von Sp/iaeripulpiis liridis Fr. cT. Fig. Id. Dieselbe von Pachylarl/trus diinidialtts Fr. cT. NB. Der schmale, streifenförmige cardo maxiltae, der in der Wirk- lichkeil mit dem .slipcs einen rechten Winkel bildet, ist in der Zeichnung nach vorn umgeschlagen dargestellt, llieils der Deutlich- keit wegen, theils weil er an den Präparaten sich gewöhnlich in dici^er I.airc zcigf. Bericht über die neuem Erscheinungen auf dem Gebiete der Dipterologie. Vom Director Dr. //. Loew in Mcscritz. H, Loffentlicli wird es manchem Leser dieser Zeilschrift nicht unlieb sein, in ihr einen forllaufenden kurzen Bericht über die neuern Lei- stungen in der Dipterologie zu erhalten. Ich beginne denselben mit dem Jahre 1856. Rein dipterologische Schriften, so wie dipterolo- gische Arbeiten in aiisschliefslich der Entomologie gewidmeten Zeit- schriften werde ich in der Regel nur kurz anzeigen, es sei denn, dafs mir der Inhalt derselben besondern Grund zu ausführlicherer Besprechung böte; ausführlicher werde ich dagegen über diejenigen diplerologischen Abhandlungen referiren, welche in gröfsern Wer- ken, deren Inhalt nur zum Theil entomologisch ist, erschienen sind, und zwar um so ausführlicher, für je weniger allgemein zugänglich ich eine solche Schrift halten mufs. I. Verhandlungen des zoologisch-botanischen Vereins zu Wien. Band VI. Jahrgang 1856. Ist (lieser Baud aucli nicht ganz so reich an wichtigen entoinologischen Abhandlungen, wie der ihm vorangehende, so enthält er doch genug, um keiner eiitomologischen Bibliothek füglich fehlen zu dürfen. Dipterologi- schen Inhalts sind folgende Arbeiten: 1) Nacliträge zu dem im fünften Bande dieser Schriften publizirten Verzeichnisse der österreichischen Asiliden von l)r. J. R. Scliiner. — Der Verf. erwirbt sich durch die Publication die- ser Verzeichnisse ein grofses Verdienst um die Kennlnifs der süddculscheu üipterenfauna. Besondere Anerkennung verdient es, dafs er sich weder auf systematische Neuerungen noch auf die Begründung neuer Arten auf einzelne Exemplare, für welche sich nicht gleich eine Bestimmung fnidet, 22G Loew: Bericht über ilie neuem einläfst, soiidi'in sein fiiunislisclies Ziel unbeirrt im Auge beliüll und den gröfston Fleifs auf richlige Deferminirung der Arien und zuverlässige An- gabe, des Vorkommens verwendet. 2) Beschreibung einer neuen INycteribia von Prof. Dr. Ko- lenati — Der in dÄ Untersuchung der Parasiten der Chiroptern uner- müdliche Verf beschreibt diese durch ihre Grofse ausgezeichnete, auf Vespert ilio murinus lebende Art als ^ycl. Fraueiifcldii; zugleich berich- tigt und ergänzt er die Charaktere der Gattung ^ycleribia. Sollte jS'yct. Fraiienfeldii von iV. Dufourii Westw. wirklich verschieden sein? — 3) Bemerkungen zu einer im fünften Bande dieser Schrif- ten abgedruckten Abhandlung des Herrn F r a u e n f e 1 d über I n - sektengeschichte, von Dr. J. K. Schiner. — Die Abhandlung des Hrn Frauenfeld enthielt interessante, auf einer Reise durch Dalmalien ge- machte Beobachtungen über die Verwandlungsgeschichle mehrerer Insek- ten, vorzugsweise aus der Ordnung der Diplern. Die Arbeit des Hrn. Dr. Schiner enthält die Bestimmung, und soweit sie neu erschienen, die Beschreibung dieser Arten. Zu erwähnen sind folgende.- 1) eine als Larve wahrscheinlich in den unter dem Meeresspiegel an Felsen festgewachsenen Colonien von Wlytilus minimus lebende Art der Gattung Clunio Hai., welche durch briefliche Mitlheilungen ihres Lirhebers und durch die Ueber- sendung von typischen E.xemplaren schon mehrere Jahre vor ihrer 1855 in der Natural Uistory Review erfolgten Publication auf dem Continenle unter dem Namen Cluncu bekannt geworden war, unter welchem Namen sie auch der Verf, dem jene Publication noch nicht zugegangen war, auf- führt; die von Herrn Frauenfeld entdeckte Art nennt derselbe C/«h. a. 394 ausgesprochene Vermuthung, dafs derselbe leicht unl Euiii. ßavilarsis Zett. identisch sein könne, zurück, erklärt sich gegen diese Ansicht und spricht seinerseits die Bleinung aus, dafs die Beschrei- bung von Eu/n. flavifarsis Zett. besser auf £m//j. rM/?corH/s bezogen wer- den könne. Als ich jene Bemerkung über Euui. elegans niederschrieb, urlheilte ich nach einem in meinen Händen befindlichen Exemplare des Eum. elegans cf und der Zetterstädtschen Beschreibung des Eum. ßavi- tarsis 9; dies Sachverhältnils ist durch ein Versehen von nieiner Seite (oder auch vielleicht durch eines des Setzers) im Eingange jener Bemer- kung nicht richtig dargestellt, wenn es heifst, dafs von Eum. elegans nur das Männchen bekannt sei; es hätte gesagt sein sollen, dafs mir nur das Männchen genügend bekannt sei. Ich besitze jetzt noch zwei von Dr. Scholtz in Schlesien gefangene Männchen und habe ein bei Königsberg Leishmgen in der Diplerologie. 231 in Prculscn gefangenes Männchen desselben genau vergleichen können. Ich bin auch jetzt noch vollsländig der Ansicht, dafs sich Enm. elegans wahrscheinlich als identisch mit Enm. ßamtarsis ausweisen werde, dafs eine Vereinigung des letztem mit Kum. riificoruis aber unthunlich ist. Sollte Herr Zetlerstedt als Eum. flavitarsis wirklich den Eum. elegans versendet haben, wovon mir nichts bekannt ist, so würde das nur zur Bestätigung meiner Ansicht dienen können. — 4) Die europäischen Arten der Gattung Cheilosia vom Referenten (erste Hälfte). Die Arbeit unifafst 27 Arten, von denen sich leider nur 12 auf bereits be- schriebene haben zurückführen lassen. — 5) CkrysocUlamy s Rond. vom Referenten; aufser den beiden von Rond.mi schon genügend unter- schiedenen Arten cuprea Scop. und atirea Rond. wird noch eine dritte als ruficornis Fbr. unterschieden. III. Natural History Review. London 1856. Es enthält eine Arbeit des Herrn A. H. Haliday über die syste- matische Stellung und die Verwandtschaften der Aphonipfera, welcher auch denjenigen Dipterologen, welche sie, und zwar nach Ansicht des Referenten mit gutem Grunde, nicht zu den Diptern ziehen mögen, interessant sein wird. — Ferner findet sich in demselben eine ziemlich ausführliche Kritik des Referenten über iie Diptera britannica von F. Walker. IV. Natural History Review. London 1857. Die Julinummer desselben enthält eine kurze und übersichtliche Zu- sammenstellung des bisher ü b e r d i c V e r w a n d 1 u n g s g e s c h i c h t e der Diptern Bekanntgewordenen von A. H. Haliday. Diese ver- dienstliche Arbeit ist besonders darauf berechnet, zur Ausfüllung derjeni- gen Lücken in der Kenntnifs der frühern Stände der Diptern anzuregen, welche durch die Beobachtung britischer Arten gewonnen werden kann. Am Schlufs derselben fügt der Verf. als willkommene Zugabe noch die Beschreibung und Abbildung einer Larve, welche er für die von Oxyrera Morrisii hält, ferner die der Larve von Nemolefus uliginostis und endlich der Larve und Puppe von Anthoinyia riparia Fall, hinzu; die Beobach- tung der letzlern ist nicht ganz neu, da dasjenige, was Herr von Roscr über die Verwandlungsgcschichle von Anthon. triangula Fall, referirt, sich nicht auf diese, sondern avX Anlkon. riparia bezieht, wovon ich mich durch die Ansicht typischer Exemplare von Puppe und vollständigem In- sect überzeugt habe. V. Zeitschrift für die gesammlen Naturwissenschaften. I3d. IX. Berlin 1857. Es befindet sich in demselben nur ein Bericht des Referenten über einen Theil der von ihm während eines kurzen Aufent- 2 Ti Loew: Ueriv/il über die neuem lijills üul iltiii Harze gfsa mm eilen Diplern. Als neue Arien sind 7 besclirieben. Da der ganze Band sonst gar keine enlomologische Arbeit entbiill, also scinverlich von vielen Entomologen angekauft werden wird, so möge CS gestattet sein, bier die nolbwendigsten Angaben über diesel- ben allgemeiner znganglicb zu macben; es sind die folgenden : 1) l'acliy- Irechus genitalis ^T ""^^ 2? "elcber seitdem Aon Dr. Scbiner aucb bei ^Vien entdeckt worden ist; er ist nur Taclujtr. nolattts Staun idin- licli, aber kleiner; Fiibler ganz scbwarz; Beine nur au der äufsersten Knie- spilze gelbbraun; erstes Glied der Vorderfüfse knapp so lang wie die 4 folgenden zusammen, welche bei dem Männeben nur eine schwache Spur der Zusaramendrückung zeigen, llandader vor der Mündung der ersteu L:in2;sader verdickt, auf dem letzten Abschnitte der vierten Länsrsader kein dunkler Punkt. — 2) Antlioinyia pulchripes ^T- ^iigru-bruii' Jtea, abdomine griseo - poUinoso, alis infuscatis: articuli duo basales palpi pedesfjite ßavi, antennartim arliculus tertius et femorum apex nigri, tarsi brunnei. — Long. corp. 3 lin. — long. al. 3 lin. Sie gehört in die Verwandtschaft von Anthomyia lactiicarutu Beb. und ist an der auffallenden Färbung der Beine sehr kenntlich. — 3) Hydrotaea silvicola (^ atra, nitida, abdomine albo-pollinoso, femoribus anticis ?viril, nicht mit neuem systematischen Gepräge zu versehen, sondern mit demjenigen coursiren zu lassen , welches ihnen die bisherige Systematik gegeben hat, so dafs wir es (soweit es das auch in dieser Beziehung in den verschiedenen Ländern noch niciit genug ausgeglichene Münz- wesen erlaubt) mit bekannten Werthen zu thun haben, mit welchen sich weiter recimcn läfst; ich meine, um an oben gewählte Beispiele an- zuknüpfen, dafs er die Dolichopoden getrost spalten, aber nicht jedem der beiden Theile einen neuen Familiennamen beilegen, sondern sie als erste und zweite Hälfte der Dolichopoden bezeichnen möge, — dafs er Wiedemunnia wie Ocydromia getrost von den Empideen entfernen, sie aber nicht an ihrem Orte einer Familie, welcher sie ihrer ganzen Orga- nisation nach nicht angehören, einkünsteln, sondern einfach als Gattungen der Empideen bezeichnen möge, welche in einem zur Herstellung seines Schema verwendeten Merkmale von den übrigen Gattungen derselben ab- weichen. — ]Nur auf diese Weise scheint mir ein fortwährender Wider- spruch der Systematik und eine fortlaufende Selbstcorrectur vermieden werden zu können; die letztere hat Herr Bigot übrigens in einer Weise geübt, welche ihn selbst ehrt, da sie den Beweis eines achtungswerlheu wissenschaftlichen Sinnes giebt, welchem die Anerkennung der Wahrheit hoch über Rechtbehalten steht. — Herr Bigot hat die auch dem Referen- ten aus Erfahrung wohlbekannte Unannehmlichkeit gehabt, seine Arbeit durch sehr viel Druckfehler entstellt zu sehen, die namentlich auch in den Gattungsnamen störend sind, so steht p. 63 Placyna statt IHatijiia, p. 67 Melomyia statt Meso/nyia, p. 71 Spanda statt Spania und Bariphora statt Baryp/iora, p. 520 Calhoca statt Catocha u. dgl. m. — Nachdem Ref, für die Besprechung von Herrn Bigot's Arbeit bereits einen Raum verwendet hat, dessen Umfang nur durch die Bedeutung gerechtfertigt wird, welche Herrn Bigot's wissenschaftliche Thätigkeit für das Weitergedeihen der Diplerologie in Frankreich hat, ist es völlig unmöglich, hier in eine aus- führliche Besprechung des Einzelnen einzugehen; Ref. beschränkt sich des- halb auf einige kurze Notizen, welche den geehrten Herrn Verf. überzeu- gen mögen, dafs er der Arbeit desselben die verdiente Aufmerksamkeit gewidmet hat. — In der vierten Fortsetzung ist die Gattung Clinucera Zetterstedt zugeschrieben, während sie von Meigen errichtet ist. — Die Galtung Wiedemania (nicht Wiedmannia, wie sie der Verf. wie- derholt schreibt) ist von Clinocera nicht verschieden, da die eigenthüm- liche kleine Zelle, welche Meigen's Flügelabbildung von Clinocera zeigt, nur einer zufälligen Abirrung des abgebildeten Exemplars ihr Dasein ver- dankt. — Xe7ioinorpha Macq. ist identisch mit Chiroinyza Wied.; das leichte Verkennen der Wiedemann'schen Gattung ist durch seine unrich- tige Angabe über die BeschalTenheit des dritten Fühlerglieds veranlafst. — Die Aufrechthaltung der Gattung Mesoccra Macq. und ihre Trennung von Psilodcra ist nicht zu rechtfertigen, da seine Mesoccra flavicornis zwar nicht, wie Erichson will, mit Psilodcra valida Wied, aber mit 3 IC Loeiv: Tierlchl über die nenerii Vsilodnra bipunctala Wicil. speziOscIi ziisniuincnlällt, vvi« iiiicli iln von Herrn Macqiiart selbst bestimmtes Exemplar belelirt hat, die Abweichung in Avv Angabe der Anzahl der Fühlorglioder also auf einem Irrlhuni be- ruht; beide Autoren haben das sehr kurze erste FühlergUed überseiieu und das zweite Glied liir das erste genommen; Herr Wacquart hat aufser- dem die hellergelarbte Basis des dritlen Glieds lür ein besonderes Glied gehalleu und als zweites gezählt — Die Gattung Meso7;( )/j a öl acq. kann unmöglich mit Tubanus vereinigt werden, da sie deulliche Ocellen hat. — Wenn gesagt wird, Hhigioglossa Wied. sei gleich Rhinomijza Macq.. so ist dagegen zu bemerken, dafs die Gattung Rkinonnjza nicht von Mac- quart, sondern von Wiedemann begründet worden ist, und d.tfs es gar keine publizirle Gattung Hhigioglossa giebt, sondern dafs Wiedemann nur beiläuüg die Notiz giebt, dafs ihm die eine seiner beiden Iihiuoiiiijza-\rlvn unter diesem Sammlungsnamen aus dem Berliner Museum mitgelheilt wor- den sei. — Es wird angegeben, dafs die Gattung Sclero Stoma ^V ied. gleich mit Tabanus sei; Wiedemann hat gar keine Gattung dieses Namens errichtet, welcher meines Wissens von Dumeril herrührt, welcher zuerst mehrere Familien der Diptern, zu denen auch die Tabaniden gehören, damit bezeichnete. — Die Gattung Gastroxides, welche nicht von ^Val- ker, sondern von Saunders herrührt, ist der Verfasser mit Chrysups zu vereiniiren geneisit; er scheint sich dabei nur von der Flüs<'lzeichnim:r haben leiten zu lassen, da die Gestalt des ausgeschnittenen dritten Füh- lerglieds eine solche Vereinigung durchaus verbietet; eher wäre eine Ver- einigung mit Silvias möglich, wenn man den Unterschied zwischen Taba- nus und Silvius besonders in das Vorhandensein von Ocellen und in die Anwesenheit von lliiiterschienensporen setzt, wozu bei der grofsen Ver- änderlichkeit in der Gestalt des dritten Fühlerglieds der Silcias-Arlvn sehr guter Grund vorhanden ist. — Die Gattung Pa raincsia, welche der Verfasser von Cliuoccra trennt, ist mit dieser wie mit Wiedemannia iden- tisch. — Syneclies Walk, scheint dem Verf. zu den BombjÜden zu ge- hören, CS ist aber nichts als ein Ilijljos im Sinne Weigen's und Wiede- mann's von der Form des Hyhos imucarius und Plerospilus Bond, mit Syneches Walk, völlig einerlei. — Vacliy neura Zett. ^vird zu den My- cetophiliden gestellt, wo sie allerdings etwas weniger unnatürlich als bei den Tipnlidcn, zu denen sie Herr Zetlerstedt setzte, untergebracht ist; ich habe in diesen Schriften bereits, wie ich glaube mit genügenden Grün- den, nachgewiesen, dafs sie zu den Bibioniden zu bringen ist. — Die Er- richtung der Gattung Sycorax wird irrthümlich dem Referenten zuge- schrieben; sie rührt von Herrn Haliday her und ist bereits 1839 von Cur- tis in der Brit. Ent. publicirt worden. — Die Unterbringung der Gal- tung Clunio bei den Cecidomyiden wird der Herr Verf. nach Autopsie des Insects gewifs gern selbst aufgeben und sich überzeugen, dafs seine systematische Stellung nur die unmittelbar neben Ccratopogon sein kann. — Der Gattungsname Gonypes hätte dem etwas altern Leptogaster Meig. weichen sollen. fjcislimgeji in der Diplerologie. 347 Aufscr der besproclionen Arbeil von Herrn Bigot Gndel sich im ersten Hefte des vierten Bandes der Annales eine INotiz von Herrn Ainblard über eine gallenartige Auftreibung des Blüthenstiels von Tamarix hrachy- stylis, welche in Algerien beobaclitet wurde und von einer im vollkomme- nen Zustande noch unbekannten Cecidomyia herrührt. — Das diesem Hefte angehängte Bulletin enthält Wittheilungen über von Cec. triiici an- gerichtete Verwüstungen. Im ersten Hefte des fünften Bandes der Anuales findet sich die Ent- wicklungs- Geschichte und Beschreibung einer in Tropaeoliim aduncum minirenden Phytomyza von L. Dufour, welche derselbe /V/(//o?m. Tro- paeoli nennt Da es längst völlig erwiesen ist, dafs die Phytuiiiyzn- Arien durchaus nicht an ein und dieselbe Ptlanzenspezies, ja nicht einmal an Pflanzen derselben natürlichen Familie gebunden sind, so wäre eine voll- ständigere Beschreibung der Fliege zur Erleichterung ihrer Wiedererken- nung sehr wünschenswerth. Ebenda beschreibt Herr L. Dufour die Entwicklungsgeschichte von Tephrit. Jaceae Roh. Desv. und Urophora quadrifasciata, welche er beide aus den Blütlunköpfen von Centaurea nigra gezogen hat. Die Bestimmung der letzten Art wird wohl richtig sein; die erste ist vielleicht punctata Schrank, zu welcher Jaceae Bob. Desv. als Syno- nym gehört oder Onolrophes Lw. ; der Verf. vergleicht ihre Flügelzeich- nung mit derjenigen, welche Meigen von Tr. ßorescenliae giebt, welciie aber zu der von ihm als tussilaginis beschriebenen Art geiiört (die irr- thümliche Numerirung der untersten Figurenreihe seiner Tafel verrälh sich dadurch, dafs sie von rechts nach links läuft), die noch nie auf Cen- taurea beobachtet ^vorden ist — Unter den sonst von ihm aus Centaurea nigra gezogenen Arten erwähnt Herr L. Dufour Acinia einta und Acinia laticauda Meig. Er wird uns Deutschen Dipterologen einen sehr grofscn Gefallen erweisen, wenn er von der letztem dieser beiden, seit Meigen vollkommen verschollenen Art nähere Auskunft giebt, was um so mehr nöthig ist, da seine Bestimmung der Diptern von der sonst allgemein an- genommenen oft erheblich abweicht. Das diesem Hefte angehängte Bulletin enthält noch einige Bemer- kungen über Cecid. Tritici und eine von Reiche gegebene Beschreibung einer Anthomyia impudica aus (^rönland, welche dieser Gattung gewii's nicht, wahrscheinlich der Galtung Cordylura angehört. Im zweiten Hefte des fünften Bandes der Annales finden sich nach- folgende chilesische Di|)tcrn von Herrn Bigot recht gut beschrieben und zum Theil in vorzüglichen Abbildungen dargestellt: I'angonia conica, Hirinoneura brevirostrata, harbarossa , niveibarbis; Heterostomus (nov. Gen. Xylophag) curvipalpis; Coenura {nov. Gen. Coenom.) lon- gicauda ; Midas igniticornis; Lycomyia {nov. Gen. Asil.) Gcruiainii ; Empis variabilis; Cyrtopkorns (nop. Gen. Bonibyl.) pictipennis; Cyl- lenia efegantula (die Art gehört nicht in die Gattung Cyllenia, deren Characlcre schon von Wiedemann verkannt worden sind, indem er Cyl- 348 Loew: licrhht über die neuern lenia afra zu ihr Lraclile, mit welcher Cyll. pluricellala Macq. identisch ist; eben so wenig kann Cyll. longirostris zu ihr gehören, bei deren Be- schreibung Wiedemaiin einen noch unaulgeklärlen Irrtlium begangen zu haben scheint, wie ich vennullien niöehle, durcli eine nochmalige Besclirei- bung seines Bomhylius anomalus unter diesem zweiten Namen, den er auch in seiner eigenen Sammlung trägt; von allen bisher zu CyUenia ge- rechneten Arten geliören ihr in der That nur unsere 4 europäischen an; die von Herrn Bigot als CyUenia elegnntula beschriebene Art gehört aber zur Gattung Scinax und ist m'ii Scinax sphenopterus Lw. einerlei); Vha- lacromya (sie!) jiigripea; Helopltilus luctuosus; Cheilosia aiiran- tipes (das Vorkommen dieser Gattung in Chile wäre ein sehr interessantes, doch scheint die von Herrn Bigot beschriebene Art sich derselben nur mit Zwang einfügen zu lassen); Jurinia callipyga; Sarconesia (noD. Gen. Sarcoph.) clilorogasler, versicolor ; Pegomyia univitlala ; Anie- thysa calligyna ; Urophora ßexuosa. Im dritten Hefte des fünften Bandes der Annales finden sich ausftihr- liche Miltheilungen über die in allen Ständen mit Sorgfalt beobachtete Cec. Papaveris Winn. von A. Laboulbene, und in dem diesem Heft« angehängten Bulletin eine ebenfalls von Herrn Laboulböne herrührende Bestätigung der Beobachtung, dafs die Larven von Anthrax morio als Schmarotzer in den Nestern von Hymenoptern leben, so wie Dlitlheilun- gen über zahlreich in den Schoten des Rübsamens vorkommende Ceci- dojnyia-Larxen, von denen Herr Laboulbene vermuthet, dafs sie der Cec. brassicae Winn. angehören mögen. XX. Stelliner entomologische Zeitung. Jahrgang 17. 1850. Sie enthält nur einen Beitrag zur Kenntnifs der Cyrtidcn von Ger- stäcker, in welchem die von Erichson als Acrocera orbiculus und tuntida beschriebenen Weibchen zu Acrocera globiilus gezogen und Acroc. laeta auf ein Dlännchen aus Sardinien begründet wird. Ebenso wird Ogcodes cingufalus Erichs, als Weibchen zu gibbosits und fuliginosus Erichs, zu varitts Erichs, gebracht; dann folgt noch die Beschreibung von Eu- lonchus (710V. Gen.) smaragdinus aus Californien und von Ocnaea lugubris aus Bahia. XXL Stettiner entomologische Zeitung. Jahrgang 18. 1857. Es ßndet sich in ihr die Beschreibung von Dischistua multiselosus und Saropogon aberrans, zwei neuen südspanischen Arten vom Refe- renten. — Aufserdem eine Olittheilung des Baron von Osten-Sa cken, dafs er in der Linne'schen Sammlung unter dem Namen Tip. annitlata die Limnobia imperialis Loew gefunden habe und dafs ihm die im bri- tischen Museum befindliche Limnobia argus Say aus Nordamerika von ihr auch nicht verschieden geschienen habe. Leislttngen in der Diplerologce. 349 XXII. Linnaea entomologica. Vol. XI. 1857. Bellrag zur Kenntnifs der exotischen Stratiomyden von Ger- stäcker. Derselbe iimfafst eine ausfülirliche um! dankenswerlhe Mono- graphie der dem Verfasser bekannt gewordenen Cypho7iiyia- Arien, die mehrere anf die Untersuchung von typisclien Exemplaren gestützte syno- nymische Berichtigungen enthält; Cyph. iiicrmis Wied. trennt er als £»/- p aryphus von der Gattung Cyphomyia ab. — Aufserdem giebt er die Beschreibung von etwa einem Dutzend interessanter und zum Theil neuer Formen aus den dipterologischen Schätzen des königl. Museums in Berlin und begründet die neuen Gattungen Blastocera (speciosa Brasil.), Spy- ridopa (larsalis Brasil.) und Panacris (lucida Cayenne). — Bei der Beschreibung dieser Arten hat der Verf. übersehen, dafs seine Ptilocera 7inlale7isis die an der ganzen Westküste, so wie an der Südspitze von Afrika häufig vorkommende, von Fabrizius als Stratioiiiys quadrilineata beschriebene Art ist. — Dafs des Verf. Chauna ferruginea von Cuba mit des Referenten Chauna variabilis von ebendaher identisch ist, raufs die- ser hier um so mehr bemerken, als seine nicht genügende Angabe über die Fühlerbildung und die sehr verfehlte Abbildung der Fühler (Stett. ent. Zeit. 1847), nebst der Veränderlichkeit des im Ausschnitte des dritten Fühlerglieds stehenden griffeiförmigen Fortsatzes nach Länge und Dicke, welche ihm eine gröfsere Anzahl seitdem erhaltener Exemplare vollständig nachweist, an der staltgehabten Verkennung derselben Schuld gewesen sein mösen. Ueber Oligota apicata Er. und Verwandte. Von Dr. G. Kraul z. D ie Besclireibung dieses winzigen Käferchens wurde von Er i di- so n nach einem einzelneu, fühlcrlosen, wenig saui)eren Exemplare entworfen, welches er selbst bei Berlin aufgefunden hatte. Zur Zeit als ich die Beschreibung des Käfers für die Insckleiifauna Dcufsclilands zu entwerfen hatte, war mir kein zweites deutsches Stiick in irgend einer Sammlung zu Gesicht gekommen. Dagegen lag mir durch Herrn Rey's Gefälligkeit von einer bei Lyon gefan- genen Oligofa eine Anzahl von Exemplaren vor, welche in der Färbung und Gröfse am meisten mit der Erichson'schcn Beschrei- bung von Oligola apicala übereinstimmten, obwohl sie weder dieser noch dem typischen Stücke auf der Königl. Sammlung völlig ähn- licii waren. Bei dem mangelhaften Zustande des letzteren schien es mir am besten lediglich von den Lyoncr Stücken Notiz zu neh- men, da die Wahrscheinliclikcit dafür sprach, dafs der in langen Jahren ein einziges Mal beobachtete Erlchson'schc Käfer trotz der vorhandenen Abweichungen mit ihnen identisch sei. S^deni mir aber neuerdings Herr Pfarrer Scriba ein typisches Stück von seiner in der S lettiner Entomologischen Zeitung 1857 S. 378 beschriebe- nen Oligola abdominalis zugesendet hat, konnte ich mich völlig überzeugen, dafs der Erichson'schc Käfer ein frisches Stück von dieser, nunmehr in drei guten Exemplaren vorhandenen Art sei, welche von Scriba im faulen Holze einer abständigen Buche gefunden wurde. . In Aube's reicher, schön gehaltener Sammlung fand ich unter Oligola apicala Er. weder die von Rey noch die von Erichson und Scriba aufgefimdene, sondern eine drille, noch unbeschriebene Art, welche mit den beiden andern in der Färbung der Ilinterleibsspitzc übereinstimmt, indessen fast von der Gröfse und Gestalt der Oli- gota granaria ist. Auf diesen Käfer ist nach Aube's Mittbeilung von Fairmaire die Erichson'schc Oligola apicala bezogen worden. Um fernerer Verwechselung vorzubeugen, mögen die drei er- wähnten Arten hier gemeinschaftlich charakterisirt werden. Kraut z: über Oligola apicata. 351 1. Oligota xanthopyga: Ovula, nigra, ano litte pedihus- que anticis fulvis, posterioribus piceis, antennis minus validl, yerru- gineis, basi Jlavis, articulis 5 ultimis majoribus, sensim paulo cras- sioribus. — Long. -^ Lin. Oligota apicata Fairm. et Laboulb. Faun. Ent. Franc. I. 455. 6. Fast von der Gestalt der Ol. granaria Er., jedoch etwas klei- ner als dieselbe, kaum weniger tief schwarz gefärbt, durchgän- gig ein wenig feiner punktirt, die drei letzten Ringe jedoch leb- haft goldgelb gefärbt. Die Fühler sind deutlich schwächer als bei der genannten Art, rostroth, am Grunde etwas heller, Glied 11 bräunlich, 5 etwas breiter als 4, die folgenden allmälig ein wenig stärker w^erdend. Kopf und Halsschild sind ähnlich gebaut wie bei der genannten Art, doch ist der Hinterrand des letztern deutlich schwächer gerandet. Die Flügeldecken sind verhält nifsmäfsig ein wenig länger und bauchiger; der Hinterleib ist nach der Spitze zu deutlicher verengt. Die Vorderbeine sind rostfarbig, die hinleren fast schwärzlich braun. Bei Paris von Aube aufgefunden. 2. Oligota apicata: Ovula, nigro-picea, untennis, pedibus anoque Jlavis, anlennarum artiadis 5 idlimis majoribus. Long. ^ lin, Oligota ahdominalis Scriba Stelt. Ent. Zeit. 1857. 378. 4. Var. thorace elylrisqtie caslaneis. Oligola apicata Erichs. Käf. der Mark I. 365. 6., Gen. et Spec. Staphyl. J82. 6. Nur halb so grofs als Ol. granaria (und daher von Scriba rich- tig y Lin. lang genannt, während Erichson -^ Lin. angiebt), pech- braun, sehr fein punktirt, der Hinterleib am Grunde schwärzlich, seine drei letzten Ring-e, die Beine und Fühler gelblich. An den letzteren sind die 5 letzten Glieder deutlicher von den vorherge- henden abgesetzt, als bei der Ol. .xunthopxjga; das Endglied ist bräun- lich. Kopf und Halsschild sind ähnlich gebaut wie bei der Ol. gra- naria, jedoch im Verhältnifs zu den längeren und bauchigeren Flü- geldecken kleiner; der Hinterrand ist jederseits deutlich ausgebuch- tet, in der Mitte kaum gerandet, der Seitenrand gelblich durchschei- nend. Die Flügeldecken schimmern bei ganz ausgefärbten Stücken an der Spitze kaum bräunlich durch; bei weniger reifen Exemplaren sind sie, so wie das Halsschild braunroth. Der Hinterleib ist ver- hältnifsmäfsig kurz, nach der Spitze zu ziemlich stark verengt, von der oben angegebenen Färbung. Bei Berlin von Erichson, in Hessen von Scriba a. a. O. aufge- funden. 352 TCrnalz: über Oligola ttpicala. 3. Oligola ruj'ipennis: Linearis, picea, tliorace, ehjlrls, ano, pedibtis antennisque laie riifo-ieslaceis, his arliculis 4 uUimls sen- sim rrassioribus. — Long. ^ liii. Oligola apicnta Kraal z Ins. Deulsclil. II. 349. 4. Fast von der glcichbrciten Gestalt der OL Inßula Mannerli., kräftiger und breiter gebaut, pechbraun, die Flügeldecken und die drei letzten Hinlcrlcibssegmcnte röthlich gelb, die Beine und die Füh- ler gelblich; an diesen bilden die vier letzten Glieder eine wenig abgesetzte Keule. Das Ilalsschild ist heller oder dunkler braun, von dem der genannten Art nicht wesentlich verschieden gebaut; dage- gen sind die Flügeldecken hier etwas kürzer, feiner und weniger dicht punktirt, etwas breiter als das Ilalsschild. Der Hinterleib ist nach hinten kaum verengt, mäfsig dicht, sehr fein punktirt. Aus Lyon von Herrn Rey niitgetheiit; durch schlanke Gestalt und Färbung deutlich von den beiden vorhergehenden Arien unter- schieden. Es möge hier noch die Beschreibung einer von H. Aube mitge- theilten, bei Rouen aufgefundenen, neuen Art angeschlossen werden, welche durch ihre geringe Gröfsc und die Färbung leicht zu erken- nen ist. Oligola pygmaea: Linearis, brunnea , capile abdominisqne basi piceis, anlennis, pcdlbus anoqne rufo-testaceis ; antennarinn ar- liculis nllimis 3 abrupte crussioribtis. — Long, -i- lin. Noch etwas kleiner und schmächtiger als Ol. pusillima, durch- gängig dichter und feiner punktirt und anders gefärbt. Die Fühler sind röthlich, am Grunde gelblich; ihr viertlclztes Glied ist genau von der Gröfse der vorhergehenden, so dafs die 3 letzten Glieder eine deullich abgcsclzle Keule bilden. Der Kopf ist pechbraun, das Hals- schild rolhbraun, schwächer gewölbt und am Hinterrande deutlicher gerandet als bei der Ol. pnsillitna, im VerhSltnifs zu den Flügeldek- ken kleiner erscheinend; diese ein wenig kürzer und bauchiger als bei der genannten Art, röthlich braun, neben der Nath gelblich braun. Der Hinterleib ist oben mit Eiuschlufs der Basis des fünften Seg- ments schwärxlich, von da aber lebhaft röthlich gelb, dichter und deutlicher behaart als bei den verwandten Arten. Die Beine sind gelblich. Mit dieser Art könnte nur Ol. atomaria verwechselt werden, welche deutlich gröfser, breiter, gewölbter und stärker punktirt und dunkler gefärbt ist. TiCpidopterologisclie Mittheilungen. Von J. Lederer. (Hierzu Tafel 7.) E I. Ueber Psyche atra Esper. spcr hal im driltcn Theile seiner europäischen Schmetterlinge, 1782, eine Psyche alra bekannt gemacht, die Ochsenhcimer schwer- lich in Natur kannte, und daher (3ter Bd. p. 174) zu tmiscella zog. In gleicher Weise citirt sie auch Stainton (List of the specimens of british animals, Lepidoptera 1S50) und ich (Verb. d. zool.-botan. Vereins 1852), dem sie damals auch unbekannt war. Es ist dies eine von Psyche muscella S. V. wesentlich ver- schiedene, an den auffallend kleinen und schmalen Hinterflügeln leicht kenntliche Art, und zwar dieselbe, die Herrich - SchälTer im zweiten Theile seines Werkes 1847 als anguslella Boisd, in den Pariser Annalen 1852 p. XXII., letzlerer übrigens in einer sehr ober- flächlichen Notiz als stomoxetla n. sp. bekannt machten. Nebst der für das Esper'sche Werk ungewöhnlich gulen Abbildung lässt des- sen Beschreibung so wie die Angabe, dass er seine Exemplare von De Villers aus der Gegend von Lyon (der Heimalh unserer kleinen angnsletla- slomoxelhi) erlialten habe, keinen Zweifel, dafs er die gegenwärtige Art vor sich hatte. Herrich-ScbäiTcr citirt sogar diese Esper'sche Figur bei seiner anguslella, jedoch als „nmscella Es per Fig. 7.", was ihm Bruand (Essai nionographique sur le Tribu des Psychides) nachschreibt, Esper hat aber keine Ps. muscella. Nach llerrichSchäfler gehört zu ihr auch Ps. hirsxUella Dup. Supl. pl. 56, worüber ich nicht urliicilen kann, weil ich das I)u- ponchcrschc Werk nicht besitze. Bruand erklärt sie in seinem Es- sai für eigene Art, nennt sie hlrtclla Boisd. in litt, (welcher Name wegen Ps. /nV/eZ/a Eversm. nicht bleiben kann). Seiner Abbildung nach gehört sie aber wohl zu Ps. alra Esp., und zwar dem „legere teinl brunatre" der Beschreibung zufolge zu der weiter unten cr- Beil. lOnloiii. Zeitschr. (I. 24 354 Leder er : wälinlen Variclät bicolorella Boisd. Bruand f;icbl zwar bei seinem ciiizcliieii Exemplare Lappland als Vaterland an , ich glaube aber um so eher einen Irilhum anncbmen zu können, als Herr v. Gras- lin mir so eben eine von ihm in den Pyrenäen gefangene „P«. hir- tellu Boisd. Bruand" offcrirt. Ich kenne Ps. alra Esp. bisher nur aus Siidfrankreich, und wenn Esper auch Savoyen angiebt, so ist es mir sehr wahrschein- lich, dafs er sie mit der obcrlliichlich ziemlich ähnlichen Ps. medi- terrane a m. (Zool. -bot. Verein 1852 = massillalella Bruand, Essai 1853), die vielleicht doch nur eine grofse Varietät von Ps. plumi- fera Ochsh. ist, verwechselte, und die ich aus Piemont und Sa- voyen erhielt. Eben so leitet Hcrrich-Schäirer's Angabe „aus Gys- selen's Sammlung, wo sie als alrella bezeichnet war, wohl aus der Wieuergegend" auf Esper's Bestimmung, und also wohl auch glei- che Quelle zurück. Eine Varietät von Ps. alra Esp. ist bicolorella Boisd. Index melh. 1840. Diese erhielt ich von Herrn Beliier de la Chavigncrie, der sie in den Pyrenäen autfand und in Boisduval's Sanuulung mit dem Originale zu dessen Beschreibung verglich. Sie unterscheidet sich von der Slanmiarl durch den ziegelrölhlichen Schein an der Vorderflügclbasis, der aber oft kaum sichtbar ist, oft ganz verschwin- det, also keine specifische Verschiedenheit begründen kann. Nach Ochsenheimer hat noch Borkhausen: Europ. Schmetter- linge III. p. 285 und Rhein. Magaz. 1. p 331 eine Ps.atra. Beide Werke sind mir gegenwärtig nicht zur Hand, sind aber jedenfalls jünger als das Esper'sche, und können also dessen Ps. alra die Prio- rität nicht streitig machen. Linnens Ps. alra (Syst. Nat. tom. I. p. 823. Sp. 49. Ps. atra, elinguis tota atra. Habilat in Europa, Upsaliae, C. P. Thunberg. Wagniludo vix musceam carnariam superal. Autennac valde pecti- nalae. Alac deJlcxae, superiorcs majores) ist zu ungenügend be- zeichnet, als dafs über sie so ins Klare zu kommen wäre. Ist es auch fast waliischeinlich, dafs eine Psyche gemeinl ist, so gehören doch zur Feststellung der Spccies andere Angaben, als Farbe, ge- kämmte Fühler und der Vergleich mit einer Fleischfliege. Das Ila- bitat ,,Upsala" >vird auch schwerlich auf eine Spur leiten, denn nach Speyer (Geogr. Verbreitung der europ. Schmetterlinge 1858) sind nur zwei Psychen aus Schweden bekannt, nämlich Ps. unico- lor Hufnagel (graminella S. V.) und viciella S. V., in welch bei- den Ps. alra Linn. nicht vermuthet werden kann. Nachdem nun der Name nlra der Esper'schen Art verbleiben Lepidopleroiogische MittheUungen. 355 mufs, wird für die weit verscliicdenc Freyer'sche Art (Neuere Bci- Irjigc zur Sclimetlcrlingskuiulc 3ter IJand p. 238, Taf. 218) ein an- derer Name uöfhig. Einen solchen iinden wir bereits in den Pari- ser Annalen 1852, ebenfalls auf p. XX.II., wo Boisduval die Psyche atra Frey er als Graslineila n. sp. beschrieben hat. IL Ueber die Ochsenheimer sehe Gattung Notodonta. Herrich-Schäffer's Angabe (VI. Bd. p. 204), dafs die Drepanu- liden, Lilhosiden und Notodonliden gegen die Spanner zu nicht ge- nügend begräuzt seien, bewogen mich, diese Zünfte genauer zu un- tersuchen. Inwiefern sich die erstem beiden von den Spannern un- terscheiden, habe ich bereits in meinen Noctuina (p. VIII ) angege- ben; die Notodontiden zu begränzcn, nahm ich aber damals die Raupe zu Hülfe. Dafs das Geäder der Notodontiden ohne Anhangzelle der Vor- derflügel mit dem der spinnerartigen Spanner übereinkommt, hat seine Richtigkeit, aber auch bei Brephos ist dies der Fall, und es müsste also diese Gattung ohne weiteres zu den Spannern in die Nähe von ßiston oder Amphidasis versetzt werden, wollte man blos das Geäder allein und nicht auch die übrigen Merkmale beach- ten. Gleichwie aber hier die kleinen, länglichen Spaltaugen, die 16füfsige Raupe und die Art der Verpuppung die Errichtung einer eigenen Zunft rechtfertigen, so gränzen sieh auch die Notodontiden durch ihren plumpen Bau, ihre breite Stirn, ihre dichtbusehig, zot- tig oder knollig behaarte Fühlerbasis, ihre kurzen, dicken Tarsen, ihr entschieden spinnerarliges Gepräge verbunden mit allerlei Aus- zeichnungen an Rücken, Palpen, Inuenrand der Vorderflügel etc. so deullich von den Spannern ab, dafs, ganz abgesehen von der Raupe, ein Uebergehen in die genannte Zunft nicht angenommen werden kann; auch sind gerade jene Spanner, welche am meisten den Spin- nern ähneln, nämlich Bision hispidarixis und Chandrosoma ßducia- ria durch eine eigenlhümliche, den Notodontiden nicht zukommende Eigenschaft des Hinterleibes, nämlich durch die abstehenden Stachel- borsten desselben ausgezeichnet. Meine Untersuchungen führten mich zu dem Resultate, dass die von Ilerrich-Schäffcr, und zwar nach der Acufserung auf p. 113 des II. Bandes nur ungern vorgenommene Zerfällung der Ochsenheimer- sehen Gattung Nolodonia in 7 Gattungen noch gar nicht ausieicht, und mindestens 9 von einander sehr scharf abgegränzte Gattungen errichtet werden müssen. 24* 356 Leder er: Es sind 4 mit, 5 ohne Anliangz,ellc der Vorderflügel; ich stelle erslere voran. 1. lieiocainpa Sleph. (Hierzu Taf. 7. Fig. 1.) Keine Anliangzelle. Rippe 6 und 7 aus einem Punkt aus der obern Ecke der Mittelzclle, 8 aus 7, 9 und 10 nach einander aus 8. Keine Ocellen. Nackle Augen. Ganz kurze Palpen. Kanuii- 7-:il)nige männliche Füliler. Mitlei- und Endspornen der Hinlerbeinc. Rücken ohne Schöpfe, blos am Ende etwas aufgestülpt. Innenrand der Vordcrflügel mit einem Schuppenzahne. A. Vorderflügel gestreckt mit schrägem Saume und abgestutzter Spitze. Leiocampa Sleph. (Taf. 7. Fig. I.) Arten: diclaea L., diclaeoides Esp. B. Vorderflügel kurz und breit mit rechtwinkliger Spitze und starkem Schuppcnzaiiue. Drynohia Dup. ') Arten: melagana Bkh. , velilaris Esp. C. Vorderflügel ebenfalls breit, die Spitze aber abgestumpft, der Schuppenzahn äufserst scliwach, nur an sehr reinen Exempla- ren zu erkennen. Drijmo7iia H e r r. - S c h ä ff. Arten: dodonaea S. V., Cjuerna S. V. 2. ]VotO(louta Steph. Wie vorige Gattung, die Augen aber behaart. Arten: riijicornis Ilufn. (cliaonia S. V.), fiijbris Kamb. (mir fremd), dromedarius L., ziczac L., Irifo- phus S. V., iorva Hb., tremula S. V. 3. Cilyphidia Steph. Von Leiocampa durch haarige Augen, Ocellen, blofse Endspor- nen der Hinterbeine und den Mangel des Schuppenzahncs am In- nenrande verschieden. Art: crenata Esp. 4. Ptilopliora Steph. (Hierzu Taf. 7. Fig. 2.) Keine Ocellen. Nackte Augen. Federartig gekämmte männli- che Fühler. Bios Endspornen der Hinterbeine. ' ) rierrich - ScIiälTer hat Dnjnobia als eigene Gattung, und auch ich habe sie (Verl), d. zool.-bot. Vereins 18.V2) als solche angenommen, weil er ibr Ocellen erlheill; ich fnul«- aber bei jetziger Untersuchung keine vor. Lepidopl erologische MUlheilnvgen. 357 Vorderflügcl: Rippe 6 und 7 aus einem Punkt, 8 und 9 gcsUcll aus 7, 10 gesondert. (Taf. 7. Fig. 2.) Art: plumigera S. V. 5. Spatalia IL- Seh. (Hb. p.) (Hierzu Taf. 7. Fig. 3.) Sehr kleine Anhangszclle. Rippe 7 und 8 aus einem Punkt aus ihrer Spitze, 9 und 10 nach einander aus 8, 6 aus dem Vorderwin- kcl der Miltelzelle. Keine Ocellen. Nackte Augen. Gekämmte männliche Fühler. Rücken mit einem von hinten nach vorn auf- steigenden kegelförmigen Schopf hinter dem llalskragen. Saum der Vorderflügel schwach gezähnt. Schuppenzahn sehr grofs. Art: argenlina S. V. 6. ]?Iicrofloitta Dup. (Hierzu Taf. 7. Fig. 4.) Ausgehildete Anhangzelle; Rippe 6, 7 und 10 aus einem Punkt aus ihrer Spitze, 8 und 9 gestielt aus 7. Augen nackt. Ocellen fehlend. Männliche Fühler mit kurzen, horizontal abstehenden, pinselartig bewimperten Kammzähnen. Rük- ken mit lockerer, wolliger Behaarung, ohne Schöpfe oder Erhöhun- gen. Hin I erschienen mit 2 Paar Sporen. Saum ganzrandig. Arten: hicolora S. V., alb'ula B. (mir fremd; ob von bi- colora genügend verschieden?) 7. Odoittosia Hb. p. ') (Hierzu Taf. 7. Fig. 5.) Anhangzelle. Rippe 6 aus der Mitte ihres Innenrandes, 7 aus ihrer Spitze, 8 und 9 geslielt aus 7. Nackte Augen, Keine Ocel- len. Stumpf sägezähnige, lang und pinselartig bewimperte männli- che Fühler. Platter, hinten aufgestülpter Rücken. Mittel- und End- spornen der Hinterschienen. Dünn beschuppte, schwach gezackte Flügel, die vordem auf Rippe 4, die hintern am Innenwinkel eckig. Arten: carmelila Esp., Sieversi Menctr. Eludes cntom. 1856 (mir fremd). ') Hühner hat in dieser Gattung Not. palpina, plumigera, carmelifa, camclina und cucuUna. Da die übrigen Arten längst alle in andern Gat- tungen unlergebraelit sind, glaube ich den Namen Odontosia für carmeUta beibehalten zu können. 358 Lederer: 8. IiOplioptery% St<>pli. (Hierzu Tal'. 7. Fig. ö, 7.) Anhangzcllc. Hippe 6 ans der obern Ecke der Mitlelzellc, 7 und 8 aus ciiictn Punkt aus der S()itzc der Anliangzellc, 9 und 10 nach einander aus S {cavielina) oder letzlere aus dem Vorderrande der Anhangzelle (cucidina). Keine Ocellen. ßehaarlc Augen. Kurze, horizontal abstehende, pinselartig bewimperte männliche Fühler. Kük- kcn mit einem von hinten nach vorn aufsteigenden spitzen Schopl' liinler dem llalskragen. Hinterschienen mit 2 Paar Spornen. Arten: camelina L. (Taf. 7. Fig. 6.), V. girafßna Hb., cucullina S. V. (Taf. 7. Fig. 7.). 9. Pterostonia Gcmi. Anhangzelle. Rippen wie hei Lophopleryx camelina. Ocellen fehlend. Augen nackt. Fühler in beiden Ceschlcchlcrn gekämait. Palpen schneidig, von unverhältnifsmäfsiger Länge. Schulterdecken an den vSeileu und am Innenrande mit eckigem Vorstofs, die Mitte des Rückens ebenfalls, dieser daher Shöckerig. Hinterschienen mit 2 Paar Spornen. Vorderflügelsaum scharf gezackt. Art: palphmm L. III. CJeber die europäischen Cymatophoriden. Die Cymatophoriden sind weit weniger den Eulen als den No- lodontiden verwandt. Sie haben mit ihnen das Geäder der Vorder- flügel, den kurzen Rücken so wie eine gewisse Aelmlichkeit im Ha- bitus gemein, und unterscheiden sich nur durch das etwas abwei- chende Geäder der Hinicrflügel, auf welchem Rippe G und 7 weit von einander getrennt entspringen, 8 auf den ganzen Vorderrand der Mittelzellc aufliegt, sich dann gegen die Vorderwinkel wendet und in denselben ausläuft, 3 aber näher an 4, als an 6 entspringt. Sie zerfallen in 4 Gattungen: 1. Goiiopliora Bruand. (Hierzu Taf. 7. Fig. 8.) (Cataloguc System, et synon. des Lepidopleres du Dep. du Doubs ßesanfon IbS.i.) Augen nackt. Fühler dick, borstcnförmig, beim Manne äufserst kurz, kaum mit der Loupe sichtbar, bewimpert. Thorax in der IMille eingeschnürt, hinten aufgestülpt. Hinlerleib wollig, heim Manne unten mit zwei wollenen Wülsten in den Seiten des ersten Segments. Reine sehr, kurz, die Mittclschicnen beim Manne dicht Le}ndopt erologische MUlheihmgen. 359 hiiscliig bcliaail. Vordernügcl am Innenwinkel lappig befranzt. Hip- pen von Cijmalopliora nur insofern abweichend, dafs J»ippe 6 aus dein lunenrande der Anhangzeile, 7 und 8 kurz gcsiielt aus deren Spitze, 9 und 10 gesondert aus dereni Vorderrandc entspringen. Art: derasa L. 2. Orityatira Ochsen h. (Hierzu Taf. 7. Fig. 9.) Von Gonophora durch den mitten nicht eingeschnürten Hucken, den anliegend behaarten Hinterleib, den Mangel der Wollbüschel an dessen Unterseite und an den Mittelschienen des Männchens ver- schieden. Hippe 7 — 10 der Vorderflügel alle gesondert, sonst wie bei Cijmatophora, Art: balis L. 3. Cyiuatopliora Tr. (Hierzu TaF. 7. Fig. 10, 11.) Augen nackt. Fühler dick borstenförmig, unbewimpert. Hals- kragen ungemein klein. Schulterblätter an ihrem Zusammeustofse eckig vorspringend. Innenwinkel der Vorderflügel ohne lappiger Befranzung. Hippen: Vorderflügel: 2 aus dem Innen-, 11 aus dem Vorderrande der Miltelzcllc, 3 vor, 4 aus der untern, 6 aus der obern Ecke derselben, 5 mitten zwischen 4 und 6, 7 und 9 aus einem Punkt aus der Spitze der Anhangzelle, 10 aus derem Vor- derrande, 8 aus 7. Hinterflügel wie am Eingange erwähnt. Arten: ocularis hin., (octogesimallh.), or S. V , ditpla- ris L., {bipuncla Hkh.), Jliicluosa Hb., ulbun- cula Ev. Bulletin de Moscou 1851. Irkutsk (mir unbekannt). 4. Asplialia Hb. ') Von Cymalophora durch die behaarten Augen verschieden. Arten: A. Männliche Fühler mit kurzen, dicken Kammzähnen; rußcoUis S. V. ') Hübuer vertheill die Arien der Treilschke'schcn Gattung Cyinatu- phora in 4 Galtungen: Volyyloca mit ridens, l'alimpseslis mit ocularis, Asphalia mit diluta mid rußcollia. Von allen diesen JNamen dürfte der letzte den meisten Anspruch zur Aufnahme haben, da auch Hühner's Be- zeichnung „die Schwingen nur mit hlofsen Wiltelpunkten bezeichnet und bandweise braun gewässert" auf alle von mir vereinigten Arten pafst. 300 Lcdeier: Lcpidoplerologisc/ie Mifffieiliingen. B. Männliclie Fübicr borstcnförmig uiibcwinipcrt, Arten: dilula S.Y.^ Jlavicoi-nis L. , ridena Fab , (.i«n- thoceros Hb.). IV. Boletobia fuligmaria L., kein Spanner, sondern eine Eule. (Hierzu Taf. 7. Fig. 12, 13.) Bolelobia fuliginaria halte bisher niil Avenlia ßexula gleiches Schicksal; sie wnrdc allgemein zu den Spannern gerechnel, und in derThat ist ihr Habitus derart, dafs dies nicht zu wundern ist. Auch Herrn Herrich-Schäfrer und mir ist ihre Verwandtschaft mit den züns- lerartigcn Eulen (De// oYJt'u Gue nee) entgangen, und ich stellte sie in meiner Spanner-Classification hinter Acidalia, wo ich sie des Ge- äders halber so gut untergebracht glaubte, dafs es mir bei Bearbei- inng meiner Noctuinen nicht mehr beifiel, an eine weitere Untersu- chung zu denken. Erst nach vollendetem Druck derselben, wo mir die Stellung und der Ursprung der Rippe 5 der Vorderflügel (stets nahe an 4 bei den Eulen — Fig. 12 — , mitten zwischen 4 und 6 oder [bei den grünen Spannern] noch näher an letzterer — Fig. 13 — bei den Spannern) klar geworden war, machte mir die Angabe in mei- ner S])anner-Classificalion (Veih. d. zool.-botan. Vereins 1853 p. 193 oder p. 29 des Separatabdrucks), dafs Rippe 5 bei Boletobia näher an 4 als an G entspränge, einiges Bedenken, ob ich nicht ein abwei- chendes Exemplar vor mir gehabt oder falsch gesehen habe; ein neuerdings abgeschupptes Exemplar bcsläügte aber die Richtigkeit nicincr Angabe. Boletobia unterscheidet sich aber von den Spannern auch sonst noch durch: 1) die vorhandenen Ocellen, 2) die Form der Palpen (denen von Ilerminia ähnlich), 3) die eigcnlhümliche feine und mehlige leicht zerstörbare Beschuppung, worin Boletobia eben- falls mit den zünslerartigen Euleu übereinstimmt, 4) die Raupe, mir freilich nur nach Ilübncr's Abbildung bekannt '), nach welcher sie aber nicht das Ansehen eines Spanners hat. und dem Schmciterlinge seine Stellung zwischen Avenlia und I/elia anweist, die er auch dem Geäder nach annehmen muss. ') Sie ist gleich der von Aocntia ßexula r2fiirsig, schwarz (nach Treilschk«' blüulich-scliwarz), hat starke poiiieranzeiij^clbe Warzen und auf jpiler derselben ein langes und starkes krununes Haar. Wie Aeenlia ßexula nährt sie sieh von Flechten (oh auch die Angaben: faules Holz und Knolcninoos richtig?). Rillige neue und ausgezeichnete Stapliylinen-Gattnngen. Von Dr. G. Kr aal z. (Hierzu Tafel III, v.) Y ou den drei liier näher zu charakterisirenden Gattungen gehört die erste in die Gruppe der Tachyporinen, und ist nicht allein durch ihre Gröfse, die ihr ein exotisches Gepräge ihren nächsten Ver- wandten, den Conosoma-Arten, gegenüher gieht, sondern von allen bisher bekannten Staphyliueu durch den Bau der Fühler ausgezeich- net. Zwar sind dieselben unter dem Seitenrande der Stirn eingelenkt, indessen nicht unterhalb der Augeu, sondern geradezu zwischen ihnen , ein Umstand der dadurcli herbeigeführt wird, dafs der Vor- derrand der Stirn mit dem der Augen fast in einer Linie liegt. Die grofse Stärke der Fühler bewirkt, dafs dieselben unmittelbar neben- einander liegen. Das Eigenthümllche in ihrem Baue besieht nicht etwa allein in ihrer kurzen, fast pfriemenförmigen Gestalt, sondern darin, dafs das erste Glied eine Art von Scheide bildet (vergl. Taf. 11 1, V. c), welche seillich das zweite und die Basis des dritten Gliedes bedeckt, während sie oben und unten otTen ist. Die Augen liegen nicht unmittelbar an den Seiten des Kopfes, sondern ein Stückchen vom Seitenrande entfernt. Nachdem die Aufmerksamkeil vorweg auf die llaupleigenthümlichkciten von Pygoslenus gelenkl, läfst sicli die Galtung im Uebrigen folgcudermafseu kurz beschreiben. Pygosteiius ]Nov. Gen. (Dazu Taf. III, y. a — d.) A n l en nae 11 -urliculatae, approximalae , hreviores , suhulijor- mes^ subauricuUilae . Vulpi in axillar es arliculo tiUiino ininimo, siiOululo. KJißlra l/iorare lUmidio breviora. Abäo m e n mav^inulum. Tarsi 5-arliculali. 362 Kraul z: neue Corpus oblongum, convcxiusculuni, alatiim, anticc obfiisc roliin- datuin, poslicc scnsim attcnualum, pube subtilissinia sericaiilc vcsli- tum, capile, tborace elytrisque supra glabris. Anlennac (Taf. III, v. c.) approximatac, breves, subuliformes, subauriculalac, apicc Icviter in- ctirvae, articulis 3 — 10 sensiin vix brevioiibus sed paulo anguslio- ribiis, arliculo ultimo pracccdcnlibus duobus conjunctiin paulo bre- viore, acuiuinato. Palpi niaxillares arliculo sccundo tertioque lon- gitudine intcr se subaequalibus, ullimo miuimo, subulato. Caput tboraci inserlum, fere porrecluni, Icviter convesuni, oculis obloa- giusculis, haud promincnlibus. Tborax couvcxiusculus, basi clylris arcle applicatus, antrorsum paulo angustatus, latcribus Icviter rolun- datus, basi utrinque levitcr siuuatus, apice emarginatus, angulis aiitcrioribus rotundatis, posterioribus obtusis. ScutcUuni baud conspi- cuum. Elytra tborace dimidio breviora, lalcribus iminarginata, a[)ice conjunctiin emarginala, angulo apicali cxtcrno exciso. Abdomen marginatum, apicem versus fortiter aflenuatum, supra scgmcntis 1 — 3 apice Icviter, quarto quintoque forlilcr cmarginatis, scgmento sexto praecedentibus tribus conjunctim longiludine fcre aequali. Mesos^ler- num vix carinulatum. Pedes (Taf. III, v. c.) mediocres, tibiis Omni- bus muticis, antici coxis validis, posteriores coxis angustis, triangu- laribus, postici Irocbanicribus permagnis, triangularibus, fcmoruni di- niidiam partem cxcedcntibus; Jarsi articulo j)rimo duobus sequcnli- bus conjunclim longiludine subacquali, articulis 2 — 4 sensim paulo brevioribus. Sexus dill'erentia latet. Patria: Guineac ora aurifera. Pygoslenus inicrocerus (Taf. III, v. a. b.): Fusctis, capile, thorace elyfrisrpte piccis, glabris, nitidiilis, ano segmenlorunKjue ven- truliuni marginibus rtt/is. — Long. 3^ lin. Anlennac tborace breviorcs, fuscac, arliculo ultimo diiutiurc. Caput piccum, oris parlibus rufis. Tborax latiludinc dimidio brc- vior, marginc lalcrali apicaliquc summo rufo, supra glabcr, nitidu- lus. Elytra prope medium tborace dimidio breviora. Abdomen pube brcvissima scricante obteclum, laleribus brunncum, apice rufum, scg- mento ullimo apice nigro-piloso. Die beiden zunäclist zu besprcchcuden Gallungen reiben sieb der kleinen, an arlenarmon Gattungen relcben Gruppe der Stapfitjtinini finediifornicti an, wclclic von mir (Ins. Dciilscbl. II. p. 475 u. 476) auf die Gattungen yirylophortis , Euryportis , llelerolhops , (^iiedius. Slapfiylhien- Gattungen . 363 Aslrnpaeus, Corchjlapsis , Ilomorocerns ' ), Uaematoiles '), Scari- phaeus gsgriindct wurde ' ) Eine von ihnen gehört dem nacli Staphylinen noch äufsersl wenig diirchforschlen Senegambicn , die andere der südanicrikani- schen Fauna an. Die erstere {Glyphesllnis) gleiclit bei flüchtigem Anblick einem grofsen, gedrungenen Quedius-, die Gesialt der Lippentaster und der Bau der Fühler ist jedoch gänzlich abweichend und in ähnlicher Weise nur bei der natalesischen Galtung Homorocerus zu ünden; ') Aufser der bis jetzt bekannten natalesischen besitze ich eine zweite Art aus dem portugiesischen Senegambien: H omorocerus ■puncticoUis: ^iger^ nitidus, elytris ohsciire san- giiineis, parce profundiits punctalisy thorace parce irregulariler, versus la- fem crebrius punctato, linea longitudinali media laevi. — Long. 4^ lin. Hoin. rulipenni paulo brevior et praecipue angustior, elytris obscure sanguineis, fortius et paulo crebrius punctalis. Caput suborbiculatum, fronte verticecpie medio laevigatis, !ioc pone oculos illa lateribus parce punctalis. Thorax lateribus inagis deflexus quam ia Hom. rufipenni. Scu- tellum punctatum. Elytra tboracis longitudine, parce fortiler punctata. Abdomen supra sublusque parce subtiliter punctatum. Habilat in Senegambia, Dom. Bocaude. ^) Auch von dieser Gattung ist mir eine zweite Art bekannt ge- w^orden: Haematodes tenuipes: Convexiis, niger, nitidus, parce nigro-pilo- sus, capite fortiler punctata, thorace, elytris anoque rufis, abdominis scg- mento sej:to supero laevigato. — Long. 4^ lin. Ilaem. bicolore paulo minor et angustior, similiter coloratus, sed sa turatius rufus, parcius pilosus, antennae minus crassae, arlicuUi Ifrtio la- titudine paulo longiore. Caput pone oculos parce fortitcr punctaluin. Thorax margine laterali teuui nigro, ad angulos anteriores parce puncla- tus et nigro-pilosus. Elytra iborace vix longiora, vage parum profunde punctata. Abdomen medio parcius lateribus crebrius punctatum, stgmento sexto supero laevigato, nitido. Pedcs multo minus validi quam in II. bi- colore, larsis paulo gracilioribus minusque depressis. Sexus dilTerenlia fere eadem quae in 11. bicolore. Habitat in Brasilia (Mus. Deyrolle, Mus. Kraatz). ') Von den beiden fragweise von mir zu dieser Gruppe gestellten Galtungen Caranistes und l'alaestrinus ist mir die letzlere neuerdings in einem von 11. INicdlner aus Ceylon eingesandten Exemplare bekannt ge- worden, welclics wabrscbeinlicli Hriclison's /'. Sykesii ist. Ilabitu.s und Ilalsscbildbau weisen der Gallung ibren Platz unter den Staphylinini ge- nuini, in der INäbe von Staphylinus an. 364 Kraalz: neue zwar sind bei dieser die Fühler viel kürzer und stärker, im VVc- senlliclicii aber, d. h. in der Gcslall der drei ersten Fühlcrglieder, übereinslinimend gebaut; von diesen ist das zweite fast ganz in der Ausbuchtung der ersten versteckt. Eigenlliünilich sind die vertief- ten Linien auf dem hinlern Drittel der mittlem oberen und fast al- ler unteren Hiulerleibsscgmentc, welche rcgelmäfsig mit kleineren Ausbuchtungen zwischen ihnen abwechseln (vergl. Tafel IIF, v. g.). Die Ausbuchtung an den Seiten des 7ten obern Hinterleibsscgments ist gewifs als generisches Kennzeichen aufzufassen. Ucber die Lebensweise der beiden Arfcn, welche von Dr. Bo- cande im portugiesischen Senegambien entdeckt wurden, ist mir nichts Näheres bekannt geworden; vielleicht deutet die Ausrandung des 7ten untern Ilinterlcibssegments beim rxifipennis darauf, dafs das Exemplar ein Männchen ist. — Nach diesen Ausführungen läfst sich die Gattung etwa folgendermafsen eharaklerisiren : Glypliestltus Nov. Gen. (Hierzu Taf. III, v. c — g.) Anlcnnae fractae, crasshiscnlae. Palpi maxillares ßliformes^ labiales arliculo ultimo crasso. Coxae iniermediae approximalae, iarsi tereies , arliculo prima elongalo. Corpus mediocre, oblongum, alalum, parce pilosum. Labrnm transversuni, medio incisum, limbo lato membranaceo. iMandibulac vix prominentes, arcuatae, acuniiiiatae, intus unidcnlatae. Maxillae malis minutis, coriaceis, inicriorc intus breviter, exleriore extus lon- gius barbalis. Palpi maxillares parum elongati, filiformes, arliculo primo minulo, secundo tertio paulo brcviore, quaito praecedenlc di- midio ferc breviore, acuminalo. Labium mcnlo transverso, eorneo, apicc Icvitcr cmarginato, ligula brevi, integra, membranea, paraglos- sis ligulam superaniibus. Palpi labiales arliculis duobus primis mi- nutis, lerlio magno, subsecuriformi, apicc membranaceo. Antcnnac (Tafel IIJ, v. f.) fractae, erassiusculae, arliculo se- cundo vix conspicuo, lertio primo fere longiore, articulis 4 — 10 transversis. Caput thorace minus eiquc immissum, declinatum, sub- orbiculatum, basi vix couslrictum, oeulis band prominulis. Thorax coleopfcris lalitudine aequalis, longitudine terlia parte brevior, aii- trorsum vix anguslalus, basi Icvitcr rolundalus, apice Iruncatus, la- k'ribus dcllexis, sligmalis libcris. Elytra thorace paulo longiora, lere Iruncala, crebrc profunde punctata. Abdomen apicem versus Slaphylinen- (i!allmigen. 365 Icvilcr angustalum, segmcnlorum ventralium marginibus apicalibus crenulalis, scgnicnlo seplirao supero lateri- bus poue medium fortiler cmarginato. Pedes brcviusculi, coxis inlermcdiis couliguis, tibiis inlcrmedüs parce spinulosis, tarsis auticis arliculis quatuor piimis dilatatis, patellam ovalem forraanti- bus, siiblus spongioso-tomcnlosis, tarsis posterioribus Icvitcr depres- sis, arliciilo primo scquenlibus tribus conjunclim longiore. Sexus differentia latet. Patria: Scnegambia (Lusitanorum). 1. Gl. ruj^ipennis: JViger, pernilidits., elylris sangtiineis, pe- dilius anlicis cum coxis piceo-rujis ^ larsis yerrugineis, thorace se- riebns dorsalibiis pariim-ptmcial is, aldominis segmento sexlo supero laevigaio. — Long. 6 lin. Qucdio laterali Grav. paulo loiigior et duplo feie latior, niger- rimus, nitidus. Autcnnae capite paulo longiores, nigrae, breviter pilosac, arliculis 4 — 10 transveisis , decimo apice leviter exciso, ul- timo boc minore. Caput tboracis apice vis angustius, suborbicula- lum, fronte verliccque utrinque punclis singulis impressis. Tborax coleopterum latitudiue terlia parte brevior, antrorsum Icviter angu- status, basi leviter rotundatus, angulis posterioribus valde obtusis (fere rotuudalis), anterioiibus rectis, dcilexis, supra parum convcxus, scricbus dorsalibus punctis 5 subfilibus, basali apicalique remotiori- bus composilis, lateribus punctis paucis subtilibus, irregulariter po- sitis punctoque majore impressus, ad marginem punctis duobus. ma- jusculis, altcro paulo pone medium posito, notatus. Scutellum cre- brc subtiliter punclatum. Elytra tborace paulo longiora, crebre for- liter punctata, sanguinca, fulvo-pilosa. Abdomen supra sublaeviga- tum, segmcntis dorsalibus (praccipuc quarto quintoque) pone me- dium lincis profundis impressis, apice crenulalis, sexto parce punc- talo, septimo apice medio triangulariler producto, segmcntis ventra- libus lineis crebre impi-essis, marginibus crenulalis, septimo medio leviter cmarginato. Pedes crebre breviter, parcius longe pilosi, an- tici cum coxis piceo-rufi, poslici nigri, tarsis ferrugineis. Habitat in Senegambia, Dom. Bocande. 2. Gl. niger (Taf. III, V. c) : Niger, pernilidus, thorace serie- lus dorsidis imdlipunclalis , ubdominis segmento sexto supero cre- bre punctalo. punctis oblongis. — Long. 5^ lin. Praeccdenlc paulo minor et praccipuc angustior, totus niger, nitidus. Anlennac capilc longiorcs, arliculis 4 — 10 transversis, sab- 366 Kranit: neue obconicis, ultimis duobus cxlcrnc Icslaceis, ultimo preccdciile ferc majore, nnguslius, apicc Icviler emarginato. Capsit thoracc paulo orbiculalum, lalcribiis parce minus sublilitcr scd parum profmidc puiictatum. Tborax simili modo ul in praccedente construclus. linca longiludinali media excepta parce irregularilw punctatus. Sculel- liim sublilitcr punclatum. Elyira tboracc paulo lougiora, crcbrc profunde punctata. Abdomen supra simili modo ut in praecedcnte, Segment um sextum superum autem crebre punclatum, scgmentorum omnium marginibus apicalibus, exccpto sexto, crcnulalis, scptimo infero apicc leviter rolundato. Pedes nigri. Habitat in Senegambia, Dom. Bocande. Die dritte, dem südlichen Amerika angebörige Galtung giebt sich durch den originellen Habitus leicht als eine von den bisher bekannten verschiedene zu erkennen. Grofse hervorquellende Au- gen, kurze, schwach keulenförmige Fühler, ein- sehr grofses, vorn in der Mitle buckelig aufgeworfenes Ilalsschild mit breit abgesetz- tem Scilenrandc und unebene, namentlich an den Aufscneckcn so wie in der Mitte des Vorder- und Iliuterrandes leicht schwielig auf- geworfene Flügeldecken zeichnen sie aus. Die Verwandtschaft mit QueJius wird hauptsächlich durch den Gesammtbau des Halsschildes bedingt, auf dessen Unterseite sich auch das Plältchen, welches die Stigmen gröfstenthcils verdeckt, vorfindet. Eine ähnliche Fühleibil- diing finden wir in der Gruppe der Stap/iijlhihii nur bei der Gat- tung Brachydlrus Nord., welche bei Erichson die sogenannte dritte Familie der Gattung SlapInjUnus bildet. Von Cyrtolhorax sind n»ir bis jelzl zwar nur zwei Arten bekannt geworden, doch scheint das Auffinden anderer kaum zweifelhaft. Sallc Iheilte mir nu't, dafs er den Käfer unter feuchten Blällern und anderen faulenden vc- gelabilischcn Stofl'en in Mexiko aogetroffeu habe. Soviel im Allge- meinen. CyptotUorax Nov. Gen. (ilieizu Taf. III, v. h, i.) Anlennae hreves^ Icnues^ suhclavatae. Palpi titriqne filiformes^ maxillarcs arliculo uUimo praecetlenlc paulo lo7igiore. Coxae inlermediae approximalae . I-igula rotunüala, integra. SUip/njlincn-G'ni/uHgen. 367 Corpus oblongum, alaium. Labriim transversum, apice leviter rolundalnni, mcdio incisutn, limbo incmbranaceo. Mandibulac liaiid prominentes, arcuatac, acuminatae, intus bidenticulatae. Maxillaruni mala interior intus, cxterior extus barbata. Palpi masillares lon- giusculae, filiformes, articulo secundo tertio paulo longiore, quarto lioc duplo ferc longiore. Labium mento transverso, corneo, ligula brevi, rotundata, integra, paraglossis ligulam superantibus. Palpi labiales articulo primo secundo paulo longiore et latiore, tcriio hoc duplo fere longiore. Antennae (Taf. lil, v. i) capite parum longio- res, articulis 5 primis elongatis, 6 — 10 sensini paulo latioribus, ul- timo praecedente paulo majore, acumiuato. Caput majusculum, tbo- race paulo anguslius, oculis lateralibus, permagnis, convexis. Tho- rax amplus, coleopteris latior, transversus, basi cum lateribus rolun- dalus, leviter marginatus, apice utrinque subsinuatus, medio paulo productus, angulis anterioribus subrolundatis, fortiter depressis, su- pra transversim convexus, ante medium semicirculatim leviter im- pressus, lateribus late subreflexis punctatis, disco laevigato, sublus laniina lalerali, stigma obtcgenle (Quediorum modo) praeditus. Scu- tellum majusculum, trianguläre. Elytra thorace paulo longiora, sub- quadrata, inaequalia, parce punclala, apice truncata, angulo apicali externo rolundalo. Abdomen apicem versus leviter angustatum. lae- vigatum, lateribus parce punctatum, segmenfis anlerioribus basi loii- gitudinaliter leviter impi'cssis. Pedes coxis intermediis conliguis, ti- biis muticis, pilosis, tarsis anlicis articulis 4 primis dilaiatis, poslc- rioribus articulo primo elongato. Mas abdominis segmento seplimo infero mcdio subimpresso. Patria: America meridionalis. 1. C.Sallel (Taf. III, v. h) : Niger, nilidus, capite. thorace ehj- trisf/Hc laete viricli - aeneis, atitenjiarttm basi J^erruginea , yetnorum basi tarsistjue Jlavis, clytris inaequulihus , parce sublilller punctatis. — Long. 3^ lin. Var, ? nigricoxis: Elyfris parce fortius punctatis, coxis anticis nigris. Var. Eltjlris cupreo-aeneis. Var. Capite^ thorace eUjtrisque nigra aeneis. Anleunac capite paulo longiores, articulis 5 primis ullimo(|uc rufis, cclcris fuscis, art. primo clongalo, secundo quarto paulo bre- viore, Icrtio quarto longiore, quinlo secundo subaequali, scxto (}uinlo paulo latiorc, vix transverso, 7 — 10 scnsim paulo latioribus, uHimo paulo longiore, acuminato. Caput fronte anterius longitudinalitcr 368 liraatz: neue Staplniliiieii-Galtuugen. subimprcssn, parcc minus crebre parum dislincte punctata, verlicc parce siiblilissimc punclulato, ad oculorum marginem iiitcrioretn puncto singulo majore impresso. Tborax forma jam supra dcscri[)ta, latcribus parce parum profunde minus subtiliter punctatus, paulo ante medium puncto majore imprcssus. Sculellum jiarcc forliter punctatum. Elytra ad baseos apicisque medium sicuti ad angulos exlernos leviter torulosa, parce inaequaliler punctata. Abdomen fcre laevigatum, supra scgmeutis 1 — 5 latcribus sextoque tolo parce sub- tilissime punctatis, sublus segmcntis anlcrioribus profunde, posterio- ribus subtiliter vage punctatis. Pcdes cum coxis anterioribus tcsta- cei, geniculis late tibiisque nigris. Ilabitat in Mexico, Dom. Salle. Die fünf mir vorliegenden Exemplare variircn in der Punkti- rung niebt unbeträcbllicb; namentlich ist bei einigen die Basis der vordem Ilinterlcibssegmcntc oben mit einer Reibe tieferer Punkte besetzt, bei andern fast ganz glatt; ob diese Verschicdenbeiten in Ver- bindung mit einigen kleinen Differenzen in der Form des Halsscbil- dcs als specifiscbe aufzufassen sind, ist mir zweifelhaft und nicht sehr wahrscheinlich; am ehesten dürfte die schwarzhüftige, stark punktirte Form einer eigenen Art angehören. 2. C. erylhrurus: JViger^ nilidus , capile lliorucetftie aeneo- cuprets , elyh'is cyaneis, ahJom'inis segmentis posterior ibits (5 — 7) obsciire sanguineis^ anlennarmn hasi farstsf/ue ferrtigincis. — Long. 4 lin. Praecedenfi habilu simillimus, stalura paulo majore, thoracc paulo minore, punclatura fortiore et colore iudicata facile dislin- giiendus. Patria: Nova Granada. Kleinere 3Iiltheiluiigeii. I. Von M. Bach. 1. Anihaxia incnlla Germ. Von diesem Käfer habe ich im vorigen Jahre ein zweites Sliick auf Hypericum perforatum er- beutel. und zwar hier an einer Stelle, die der vollen Mittagssonne ausgesetzt ist und nur alle drei Jahre bebaut wird. Das erste Stück rührte aus der Sammlung eines meiner Schüler her; später erhielt ich denselben Käfer aus Südfraukreich (Mulsant). 2. Melolontha albida Muls. Wenn Redlenbacher (Fauna, 2. Aufl. S. 454) die Vermuthung ausspricht, dafs Mel. albida wahr- scheinlich nur eine Abart von 3Iet. vulgaris sei, und sie in seiner Beschreibung nur durch eine sehr dichte, lange Behaarung unter- scheidet, so mufs man fast annehmen, dafs er wirklich die ächte M. albida nicht vor sich hatte, deren 2 beim ersten Blick daran zu erkennen ist, dafs ihm die lange Hintcrleibsspitze gänzlich feiilt; wenigstens war dies bei den 20 — 30 Stücken, die ich von hier bis jetzt schon in Händen hatte, immer der Fall. Ich habe den Käfer namentlich im Jahre 1842, ehe Mulsant's Lamellicornes und Erich- son's Naturgeschichte erschienen waren, an fünf bis sechs der nam- haftesten Entomologen gesandt, die einstimmig der Ansicht waren, dafs er sich von M. vtdgaris sehr wohl unterscheide. 3. Rhizotrogus niarginijyes Muls. — Dr. Rcdtenbacher hat in seiner Fauna vei"gessen, diese Art unter den deutschen auf- zuführen, erst der Nachtrag bringt die Beschreibung davon; dage- gen kommt nach ihm Rh. ihorucicus am Rhein vor, den ich aber noch in keiner rheinischen Sammlung von daher gesehen habe. Von letzterem sagt er auch, dafs die Flügeldecken querrunzlig punktirt seien, wogegen Erichson ausdrücklich die Flügeldecken nicht quer- zunzlig nennt. Dafs aber Rh. mai^ginlpes auch in hiesiger Un)ge- gend, und nicht blos bei Erlangen, wie Dr. Redlenbacher angicbt, bereits in Mehrzahl gefunden worden ist, hat die Steltincr entoni. Zeitung schon früher mitgetheilt. Der Käfer scheint etwas hoch- gelegene Orte vorzuziehen; hier im Rhetothal ist er noch nicht vor- gekommen, wohl aber auf nahegelegenen Höhen. Ich fand ihn zum ersten Male im Jahre 1843 zu Pfingsten auf der Karthause bei Ko- blenz in Gesellschaft von Rh. ruftcornis. Später erhielt ich ihn r.cil. Eutomol. Zeitsehr. II. 25 370 Kleinere MillheUitngen. auch durch cineu meiner Schüler vom nahen Hunsriicker-Gchirge in vielen Slückcn. Sehr häufig aber kommt hier im Rheinihale Rh. aesliinis vor. 4. Rhyncolus pilosus. ') Diesen Käfer beschrieb ich nach zwei Stücken, die Herr vom Brück an dem Meeresufer bei Ostende gefunden hatte. Er slammt aber keineswegs von Crefeld, wie Dr. Redtenbacher in der 2len Auflage seiner Fauna S. 824 sagt. Da die angegebene Oertlichkcit aufserhalb des Gebiets meiner Käfer- fauna lag, so theiltc ich die Beschreibung nur in der Stettiner en- tomol. Zeitung 1854 mit. Später wurde mir aber der Käfer auch von Rostock zugesandt; und gehört demnach wohl in das Gebiet meiner Fauna. 5. Rhinosimtis ruficeps Böse. Er scheint eine weite Ver- breitung zu haben; ich babe ibn nicht allein von hier, sondern aucli von Elberfeld und durch Herrn von Hagens auch aus Düsseldorf, 6. Gymnetron pilostts et nelus. Nach Zebe's Vcrzeichnifs soll der erste Käfer nur in Oesterreich vorkommen; ich habe aber schon in meiner Käferfauna Bd. H. S. 380 die MiJtlieilung gemacht, dafs ich ihn aus gallenarligen Anschwellungen des Stengels von Li- naria vulgaris erzogen habe. In manchen Jahren, wie z. B. im vo- rigen, kommt er sogar sehr häufig vor, bisweilen gleichzeitig mit Gymnetron nelus, wovon ich ebenfalls eine Anzahl erhielt. 7. Smicronyx variegatus. Mein Freund Kaltenbach in Aachen hat diesen Käfer aus Anschwellungen von Glechoma hede- racea erzogen. Kaltenbach beschäftigt sieb jetzt vorzugsweise mit der Züchtung von Insekten aus Pflanzentheilon, und stellt in den Verhandlungen des uaturhistorischen Vereins für Rheinland und Westphalcn seine und frühere Beobachtungen nach den alphabetisch geordnelen Pdanzen zusammen. Nach diesem Verzeichnisse, das be- reits bis Bitxus sempervlretis vorliegt, nährt die Birke 79 Käfer, 20 Rhynchoten, 2 Dipteren, OAderflügler und 130 Schmetlerlinge, zu- sammen also 210 Insekten. Es wäre zu wünschen, dafs diese Ar- beit in Vieler Iländc gelangte, und 'dafs die Erfahrungen Anderer, welche das Vcrzeichnifs noch nicht enthält, mitgelheilt würden. 8. Tychius meliloli. Zebe's Vcrzeichnifs enthält diesen Kä* fer nicht, obgleich er eine weite Verbreitung in Deutschland haben mufs; wenigstens ist er h'\^ sehr häufig zu finden. Das Männchen wird durch das Zäiinchen an den Vorderschienen sehr leicht er- ') Ist dieser Käfer von Pldoeophagua spadix Seh. verscliicdcn? (O.K.) Kleinere M'älheihmgen. 371 kannt. Der Käfer findet sich im Juni und Juli auf Melilotus albus und hier in ungeheurer Menge, so dafs ich ihn in mehr als 100 Stücken sammeln konnte. 9. Bostrichus dispar, welcher bekanntlich nicht selten auf der Eiche lebt und von mir auch aus der Rinde eines Apfelbaumes erzogen ist, zerstörte in Boppard im Jahre 1853 ungefähr zwölf Stück der schönsten Granatbäume fast ganz, und zwar in zwei ver- schiedenen, weit von einander gelegenen Gärlen, und im vorherge- henden Jahre in einem Garten von Horchheim bei Koblenz eben- falls einige Granatbäume. Im Jahre darauf waren nur wenige mehr an den Bäumen zu sehen; im dritten Jahre darauf waren sie gänz- lich verschwunden. Sie halten sich besonders ältere Stämmchen zu ihrem Aufenthalte gemncht, die jungen blieben ganz verschont. 10. Bariditos resedae. ') Redtenbacher hat diesen von mir in der entomol. Zeitung von Stettin 1856 beschriebenen Käfer nicht in seine Fauna aufgenommen, indem er die Vermuthung ausspricht, dafs derselbe höchst wahrscheinlich zu B. artemisiae gehöre. Diese Annahme beruht jedoch auf einem Irrthume. B. resedae ist so sehr von B. artemisiae verschieden, und zwar schon durch die angege- bene Punktirung des Halsschildes, das ich gar nicht für nöthig fand, ihn damit zu vergleichen. B. resedae ist durchschnittlich kleiner und viel schmäler, die ganze Punktirung ist so dicht, dafs der Kä- fer sogar auf den Flügeldecken ganz matt erscheint; das Halsschild ist äufserst dicht und fein punktirt mit einer erhabenen, glatten und glänzenden Längslinie in der Milte. Die Höckerchen vor der Spitze jeder Flügeldecke sind schwach und nur schwer wahrzunehmen; während B. artemisiae bei fast gleicher Länge breit und plump er- scheint. Das Halsschild ist mit tiefen, runden und grofsen Punkten besetzt, deren Zwischenräume bedeutend gröfser sind, als die bei B. resedae; was die Mittellinie betrifft, die nach Herrn Redtenba- cher bei dieser Art auch vorkommen soll — meine fünf Stücke zeigen keine Spur davon — , so kann sie wenigstens nicht so ent- schieden ausgeprägt sein; dagegen sind die Höckerchen vor der Spitze jeder Flügeldecke bedeutend stark und gar nicht zu überse- hen. Auch spricht, denke ich, das Vorkommen auf ganz verschie- denen Pflauien schon für die Artverschiedenheit. B. cupriroslris , der an vielen Orten Deutschlands und na- mentlich hier zuweilen recht häufig vorkommt und mit keiner an- dern Art verwechselt werden kann, fehlt ebenfalls in der Faun. Austr. ' ) Nach Chevrolat's inünill. Mitlhlg. mit B. morio Seh. identisch. (G. K.) 25* 372 Kleinere Mlllhcihingeu. 11. Rhynchites muUipundatus ') n. sp. Liingllcli vier- eckig, behaart, unten schvvariblau, P'lügcldecken bläuÜcligrün, die Scliulterbeulc erxgrün. Rüssel lang von der Sfirn bis zu den Füh- lern gekielt. Halsschild wenig länger als breit, an den Seiten ge- rundet, dicht und fein punktirt; Flügeldecken punklirt-gcslreift, Zwischenräume flach, sehr deutlich, aber fein und etwas unregel- niüfsig punktirt. 1^ Lin. Durch den langen, dünnen Rüssel und die punklirten Zwi- schenräume stellt sich der Käfer zu Rh. conlcus und interpuncia- ius. Am nächsten ist er wohl mit lih. conicus verwandt; aber kürzer und weniger dicht behaart, der Rüssel länger, Kopf und Halsschild viel feiner punktirt; letzteres breiter und in den Seilen gerundet, die Punktstreifen der Flügeldecken so wie die Punkte der Zwischenräume viel feiner, Flügeldecken breiter. Auch mit Rh. inlerpunclalus hat er Manches gemeinsam, doch gröfser und breiter und sogleich durch die Punktirung der Flügel- decken zu unterscheiden: die Punkte der Streifen kleiner, Zwischen- räume breiter, und ihre Punktirung zwar fein aber viel deutlicher. Kopf klein, hinter den Augen merklich breiter werdend , brei- ter als lang, tief und ziemlich gicichmäfsig punktirt, schwarz mit grünlichem Schimmer, mit langen, braunen, aufstehenden Haaren, Augen kaum merklich vorstehend; Rüssel dünn, so lang als Kopf und Halsschild, nach der Spitze erweitert, stark punktirt und längs- streifig, von der Stirn bis zu den Augen gekielt, zwischen den Füh- lern flach, schwarz; Fühler schwarz, etwas vor der Mitte des Rüs- sels eingefügt; Halsschild ziemlich breit, so lang als an der Wur- zel breit, in der Mitte gerundet, dicht und ziemlich fein punktiit, vorn kaum schmäler als hinten, auf der Scheil)e flach, in der Mitte kaum eine Spur von einer schmalen, glatten Mitlellinie, schwärzlich grün, lang, braun behaart. Schildchcn rundlich viereckig, schwarz. Flügeldecken breit, vorn nur ein Drittel so breit als das Halsschild, mit gehobenen, abgerundeten Schulterwinkeln, die Seiten gleichlau- fend, sehr stumpf, fast grade abgerundet, nicht viel mehr als zwei Mal so lang als das Halsschild, nicht ganz ein und ein halbes Mal so lang als zusammen breit, oben flach, etwas hinter dem Schild- chcn sehr wenig eingedrückt, tief punktirt-gestreift, Zwischenräume breit, flach, sehr deutlich und etwas unregelmäfsig punklirt, bläu- lich grün, etwas glänzend, mit langen, aufstehenden Haaren. ') Die Red;iclion vermifst unfern d'n' lafrinisclie Di.ngnose. Kleinere Millheilutigen. 373 Dieser Käfer isl eine von ilen vielen Entdeckungen, womit Hr. Kellner die Fauna Thüringens bereicherte. 12. AUecula rhenana ') n. sp. Oben dunkelbraun, glän- zend, unbehaart, die Beine schwarz, nur die Kniec und die Füfse rothbraun. Füliler so lang als der halbe Körper; Kopf vorn flach vertieft, überall dicht und ziemlich stark runzlig punktirt. Hals- schild um ein Drittel breiler als lang, an den Seiten mehr nach vorn als nach hinten verengt, oben dicht und fein punktirt. Schild- chcn dreieckig, mit abgerundeter Spitze, punktirt. Flügeldecken breiter als das Halsschild, zwei und ein halbes Mal so lang als zu- sammen breit, etwas walzenförmig, gewölbt, tief gestreift, die Strei- fen dicht gekcrbtpunklirt, Zwischenräume gewölbt, deutlich dicht gerunzelt-punktirt. 4 Linien. In Gröfsc und Färbung der Upinella alerrima sehr ähnlich, aber durch das dritte Fühlerglied, welches fast nur halb so lang als das vierte ist, und durch die fünf Kammzähne der Fufsklauen deut- lich davon unterschieden. Herr v. Hagens aus Düsseldorf erbeutete ein Stück auf dem Niederwald bei Bingen, wonach diese Beschreibung angefertigt. H. Von //, Tieffenhach. Sphindus Gyllenhall wurde von mir mehrfach in Staub- pilzen auf Buchenstubben gesammelt. Pediacus depressus fing ich an aufgeklafterten Eichenwur- zeln, welche derselbe an heiteren Abenden umschwärmt. • Aphodius Zenkeri^ welcher bekanntlich hauptsächlich im Hirschkolh lebt, wurde von mir in dichten Schonungen des Grune- waldes mehrfach im frischen Kuhdüuger beobachtet. HI. Von J. Roger. Cillenum laterale Curt. wurde von mir am Strande bei Nor- derncy aufgefunden. ') Ein in meiner Sammlung befindliches Exemplar dieses Käfers er- hielt ich unter einer Anzahl Schweizer Insekten; dasselbe stimmt in allen wesentlichen Punkten mit dem mir vorliegenden typischen Exemplare der A. rhenana überein, ist indessen auf dem Kopfe und Ilalsschilde etwas feiner punktirt, (G. Kraalz.) 374 Kleineie MUllieiluiigcn. IV. Drei neue Orlalis-Arten, von Direclor Dr. //. Loeiv. 1. Ortalis cana, nov. sp. cT- — Cana, ttnicoloi-, capile Jlaves- cenle, iertio anteiinarum arliculo pediLusqiie brunneis: alae venis testaceis maculisque nigris: primo basitn nervi longilic- dinalis ierlii cingenle, secundo ad marginem anteriorem in apice stigmatis posilo, tertio reliquis majore et basi truncalo Jinem nervi longitudinalis ierlii cingente et cum quarlo et quinto minoribus in ßne nervorum lo7igiltidinalium sequen- tium sitis ipso alae limbo nigricante conjuncto, sexto et sep- iimo denique nervös transversos cingetilibns. — Long. corp. 2 lin. — Long. al. 1^^^ lin. — Patria: Zanle prope Ter- gestuin. Diese hübsche von Dr. Scholtz bei Zanle gefangene Art ist von weifsgraulicher Färbung, ohne Thoraxstriemeu und ohne Hin- terleibsbinden. Sie gehört wegen des auf seiner Oberseite etwas ausgeschnittenen und sehr spitz endigenden dritten Füiilergliedes zu denjenigen Arten, welche Macquart zur Gattung Ceroxys verei- nigt hat. Der Kopf ist gelblicli, der gröfste Theil der Oberhälfte des Hinlerkopfs graulich. Stirn sehr breit, ohne Seilenleislen; die kurze Behaarung derselben schwarz und ziemlich grob^ ihr Vorder- rand ziemlich vorstehend. Die Fühlerhöhlen deutlich und ziemlich tief. Die beiden ersten Fühlerglicder gclbroth, das dritte nebst der Borste dunkelbraun. Beine dunkelbraun, Vorderhüften und Knie- spitze schmutziggelb. Die Flügel haben eine blafs gclblichweifse Färbung und gelbliche, nur in der schwarzen Zeichnung schwarze Adern; die erste Längsader ist, soweit sie die hintere Gränze des Randmales bildet, mit kurzen Borslchen besetzt; die schwärzlichen Flügelflecke sind klein; der erste derselben liegt unmittelbar jenseit derjenigen Stelle, an welcher sich die dritte Längsader von der zweiten abzweigt; der zweite liegt am Vorderrande, bedeckt die Spitze des blafsgclblichen Randmales und erstreckt sich bis ziem- lich zur zweiten Längsader; der dritte ist der gröfste, hat eine keil- förmige, an seiner Basis abgestutzte Gestalt, und umgiebt das Ende der dritten Längsader; er ist durch einen schwärzlichen Saum des Flügelrandcs mit den beiden kleinen Fleckchen verbunden, welche sich auf den Mündungen der beiden folgenden Längsadern befinden; die beiden letzten Flecke werden durch die schwärzliche Säumung der Queradern gebildet. Kleinere Millheihingen. 375 2. Orlalls airipes, nov. sp. cT. — Alra, fronte anlennisque rufo-ferrrigineis, Ihorace obscure cinereo yiigro-vitlato, abclo- mine vUla maculuvi inlermedla fascüsijue cineris; alae cine- reae, ad margi7iem anieriorem obsolelissime nehulosae. — Long. corp. 'ij'j^ lin. — Long. al. 2^ lin. — Patria: Sicilla. Aus der Vei-wandtschaft der Ort. gangraenosa. Körperfarbe glänzend schwarz. Augen mit. breiter weifsschimmernder Einfas- sung auf dunkelbrauner Grundfarbe. Stirn düster rostrotli, auf dem Scheitel und unmittelbar neben der vveifslichen Einfassung des Au- genrandes schwärzlich; die kurze, rauhe Behaarung derselben ist schwarz. Fühler rostbraun, der gröfste Theil des eiförmigen drit- ten Gliedes dunkel rostroth. Die Mitte des Gesichts glänzend pech- schwarz, nur der oberste Theil der die beiden Fühlcrhöhlcn tren- nenden kielförmigen Erhabenheit gelb. Hinlerkopf schwarz mit aschgrauer Bestäubung, in welcher sich zwei hinten abgebrochene Miltelstriemen und zwei unterbrochene Scitenstriemen von glänzend schwarzer Farbe zeigen. Das Schildchen zeigt ebenfalls aschgraue Bestäubung, ist aber doch am Rande ziemlich glänzend. Der Hin- terleib hat breite Querbinden von hellgrauer Farbe, welche an der Basis der Abschnitte liegen, gegen die Seiten derselben hin sehr verbreitert und an ihrem Hinterrande nicht deutlich begränzt sind; aufserdem findet sich noch eine aus grauen Flecken gebildete Mit- telstrieme. Die Beine sind ganz und gar schwarz. Die Flügel ha- ben eine graue, vor der ersten Längsader, welche auf ihrem Ende kurzbehaart ist, aber eine mehr bräunliche Färbung; am Vorder- rande derselben zeigt sich nur eine sehr schwache Spur einer nebli- gen Fleckung, welche durch zwei etwas hellere Stellen hervorge- bracht wird, von denen die eine in der Nähe der Basis, die zweite jenseit der Mündung der ersten Längsader liegt. 3. Orlalis bifasciata, nov. sp. cT- — Atra, capUe rufo^ iho- race scutelloque cinereis, sublilissime ptmctidatis , abdomine yasclis dnabus albidis signato; alae llmpidae., marginis ante- rioris parle basali et margine apicali, fascia a margine an- teriore usqne ad nervtim longitudinalem quartum descendente et nervum transversum minorem tegente, limbo deniqiie nervi iraiisversi postici nigris. — Long. corp. 2] lin. — Long. al. 2y\ li». — Palria: Sicilia. Sie gehört in die Verwandtschaft von Ort. nigrina und gleicht dieser Art auch in der Flügelzeichnung sehr, doch würde man sie 376 Kleinere MUlheilimgcn. bei Macqiiart, welcher die Galtungen Ilerlna. Orlalis und Ceroxijs an die Sielie der Meigen-Wiedemann'sclien GaUung Orlalis gcstelU, aber gar niclit gut charaklerisirl bat, wegen der viel geringeren Länge ihrer Fühler eher bei Orlalis, oder weil die Oberecke der- selben etwas spitz ist, gar bei Ceroxys suchen müssen. Der Kopf ist lebhaft gelbroth; der Augenrand auf Stirn und Gesicht schnec- weifs eingefafst. Die kurze Behaarung der Stirn ist schwarz. Die Fühler reichen wenig unter die Mitte des Gesichts hinab und sind ziemlich düster rostroth gefärbt; das dritte Glied derselben ist läng- lich, auf der Oberseite nicht deutlich ausgeschnitten, aber mit ziem- lich scharfer Oberecke versehen. Die Fühlerhöhlen sind ziemlich tief und das Gesicht ist zwischen ihnen stark kielformig erhöht. Der Hinterkopf hat eine schwarze Grundfarbe, ist aber von dichter aschgraulicher Bestäubung bedeckt. Auch auf dem Thorax und Schildchen ist die schwarze Grundfarbe von eben solcher' dichten aschgrauen Bestäubung verdeckt, welche durch die Basis der schwar- zen Haare fein punktirt erscheint. Dunkele Striemen sind auf dem Thorax nicht vorhanden. Der glänzend schwarze Hinterleib hat zwei schmale hellgraue Querbinden, welche an der Basis des zwei- ten und dritten Ringes liegen; an der Basis des vierten Ringes ist kaum eine ganz schwache Spur einer ähnlichen Bestäubung zu ent- decken. Beine schwarz, die Basis der Füfse braun. — Flügel glas- artig mit schwarzer Zeichnung, welche der von Ort. nigri7in sehr ähnelt; es ist nämlich die vor der Hülfsader liegende Zelle ge- schwärzt; das Randmal dagegen gelblich, doch wird seine Spitzcn- liälfte von einer schwarzen Halbbiiide bedeckt, welche vom Vorder- rande bis zum Hintcrende der kleinen Querader läuft; der schwarze Saum der Flügelspilzc beginnt am Vorderrande, der ebenfalls schwarz gesäumten hinlern Querader gegenüber, füllt gleich bei seinem Be- ginn die ganze Breite der vor der zweiten Längsader liegenden Zelle, überspringt diese Ader nicht slufcnförmig, sondern zieht sich von ihr bogenförmig bis etwas über die dritte Längsader, wo er plötz- lich abbricht; endlich zeigt sich um die Wurzel der dritten Längs- ader und gleich hinter ihr noch eine kleine schwarze Flcckung; die erste Längsader ist ^auf ihrem letzten Thcile deutlich behaart und die kleine Querader steht erheblich jcnscit des zweiten Dritlhcils der Discoidalzelie. Synonymische Bemerkungen. I. Ueber Coleoptera. Von Dr. G. Kr a atz. Die nachfolgenden Mittheilungen sli'ilzen sich fast durchgängig auf einen möglichst sorgfcälligen Vergleich typischer Exemplare in den Pariser Sammlungen. 1. Calodera atr icollis Aube (Annal. de la Soc. Ent. de France 1850 p. 303) ist ein Callicems, welcher in der Gestalt dem C. rigidicornis., in der Färbung und Füblerbildung dem C. obsciirus näher steht; letzteres geht auch ganz deutlich aus den Worten der Beschreibung: ,,le dcrnier article presquc aussi long que les trois precedents reunis'' hervor. 2. Mit Calodera picina Aube (Annal. de France 1850 p. 303) sind Oxypoda fulvicornis Fairm. (et Laboulb. Faun. Franc. I. p. 441) und Ocyusa ruficornis Kraatz (Insekten Deutschi. II. p. 158) identisch. Die von Aube angegebene angebliche Aehnlich- keit seines Käfers mit Cal. forlicornis liefsen mich in dem Käfer ebensowenig meine Oc. rnßcornis als Fairmaire seine Ox. fidvicor- nis vermuthen. Letzterer stellt den Käfer richtig neben Ocyusa matira Er. 3. Calodera castane ipennis Fairm. (et Laboulb. Faun. Franc. L p. 380) ist mit Homalota hepatlca Er. identisch. 4. Mit Calodera nigrala Fairm. (et Laboulb. Faun. Franc. L p. 380) stimmt ein in den Rheinlandcn gesammeltes Stück über- cin, nach welchem ich bei der Beschreibung der deutschen Staphy- liucn noch keine eigene Art aufstellen wollte. Der Käfer gehört wahrscheinlich nicht der Gattung Calodera an. 5. Aleochara lugtihris Aube (Annal. de France 1850 p. 313) ist identisch mit AI, moerens Gyli. Er. — Durch den Umstand, dafs Erichson an Aube meine AI. mycelophaga als moerens mitge- theilt halte, wurde Aube dazu verleitet, letztere als neue Art zu be- schreiben. 6. O.vypoda angusla Aube (Annal. de France 1850 p. 310) vonBatoum, ist eine Leplusa, welche i]cr fumida nahe steht, aber glänzender und etwas gröfser ist. 378 Synonymische Bemerkungen. 7. O.vypoda fuliginosa Aube (Aunal. de France 1850 p. 310) von Batoum, ist eine Lcplusa, vvelchc meinei* cribripennis sehr nahe steht. 8. Mit Oxypoda amoena Fairm. (et Laboulb. Faun. Franc. I. p. 436) ist nach Mittheilung des Herrn Brisout de Barneville meine Ox. flavicornis (Ins. Deutschi. 11. p. 185) identisch. 9. St enus foveiveniris Fairm. (et Laboulb. Faun. Enloni. Franc. I. p. 578) ist nach Exemplaren des St. öuphlhalmns Grav. mit ausgerecktem Hinterleibe beschrieben. 10. Slenus coniciventris Fairm. (et Laboulb. Faun. F'nf. Franc, L p. 579) ist von St. declaruttis Er. nicht verschieden. 11. Mit Stenus carinljrons Fairm. (et Laboulb. Faun. Ent. Franc. I. p. 569) ist St. sardous Kraatz (Ins. Deutschi. II. 786) identisch. 12. Nachdem ich von Omulium fucicola mihi (Sfetl. Ent. Zeit. 1857 p. 276) bei La Teste gesammeUe Stücke in der Chcvro- lat'schen Sammlung gesehen und von Herrn Watcrliouse gehört habe, dafs die Art auch an den englischen Küsten vorkommt, glaube ich auf dieselbe die Gyllenhal'sche Beschreibung seines Omalium lac- viusculttm (Ins. Suec IV. 464) beliehen zu können, da nunmehr recht wohl angenommen werden kann, dafs der Käfer auch in Schweden vorkommt, und die Abweichungen der Gyllenharschen Beschreibung nicht sehr wesentliche sind." Gyllenhal nennt z. B. die margiua thoracis beim O. laeviusriibim teslacca, und den Kiifor selbst nur „etwas" gröfscr als O. riindure, obwohl der Unterschied in der Gröfsc ziemlich bedeutend zu nennen ist. Dagegen triilt die Beschreibung des charakteristischen Halsschildcs im Ucbrigen ziem- lich zu. Fairmaire hat den Käfer als Om. monilicorne Gyll. Er. be- schrieben. 1,3. Ilydroporus Delarouzei J.-Du Val (Gen. d. Coleopl. Catal. d. Dytiscides p. 34) scheint mir vom Jlydr. Anbei allein durch die dunkle Färbung unterschieden, und daher nur eine Varietät die- ser Art zu sein; bei beiden Käfern sind die ,,elytra pone humcros distincte angulariter coarclata, supra basi vix, extus parce, intus api- ceque crebrius punctata, dorso lineis duabus leviter elcvata" etc. 14. Rhinonctis coarctatus J.-Du Val (Gen. de Coleopl. Curculionidcs p. 62) ist mit dem weit verbreiteten Ceulorhynchus topiariiM Germ. (Ins. Spcc. I. 239. 368) identisch. Syn07iymisclie Bemerkungen. 379 IL Ueber Coleoptera von Prof. H. Schaum. 1. Anchomenusruficollis Gauthier aus Südfrankreich (Ann. d. 1. soc. entom. 1857 n. IV.) ist die von mir Berl. Ent. Ztschr. II. S. 77 besprochene europäische Art von Airanus Le C, die ich für Auch Olli, collaris Men., Fald. halte. Ein von Gauthier selbst stammendes, mir von Reiche mitgetheiltes Exemplar war eben so wie das von Stein im ßannat gefangene, ein Weibchen, so dafs ich meine frühere Mitlheilung noch nicht durch eine Angabe über die Sohleubildung der männlichen Vorderfüfse vervollständigen kann. 2. Bembidium excellens Rosenh. (die Thiere Andal. S. 43) ist flavoposticatum Jacq. Duval (Catal. d. Car. d'Eur. app.), 3. In Chlaenius preliosus Rosenh. (1. c. S. 30) glaube ich den Dinodes baeticus Ramb. zu erkennen. Rosenhauer's Angabe, dafs die Flügeldecken zart punktirt - gestreift sind, kann ich nicht bestätigen, ich finde die Streifen an Exemplaren, die von Rosenhauer selbst herrühren, ziemlich tief und recht stark punktirt. 4. Frist onychus alatus Wollast. (Ins. Mader.) ist von dem in Spanien und Algier einheimischen Pr. cotnplanaiiis De], nicht verschieden. 5. Pristonychus melHensis Fairm. (Ann. d. 1. soc. entora. d. France 1855 p. 308), angeblich aus Malla, ist der in Alexandrien unter Steinen häufige Sphodrus picicornis Dej. Die Klauen desselben sind nicht gezähnelt. 6. Oodes similis Cliaud. (Schaum Nalurgesch. I. S. 370, 2) ist schon früher als von Chaudoir (Bull. d. Mose.) sehr kenntlich von Villa (Col. Eur. dupl. Mediol. 1833 p. 33 n. 11.) als Ood. gracilis in folgender Weise bezeichnet worden: ,,oblongus, ater, elytris tenue striatis, thoracis margine postico pedil)usque nigro-pi- Geis. Affinis O. helopioidi, cujus varietas videlur, scd paulo minor magisque angustatus". 7. Anlhicus subj^asciatus Laferle ist = Sckmidtii Rosh., der letzlere Name ist der ältere. 8. Ant hicus genislae Rosh. = yasciaitts Chevr. Lafcrte. 9. Ochthenomus sinuatus Schmidt \s,i ■=i Anlhicus tini- fasciatns Bonelli ( Spec. Faun, subalp. Taur. 1812 n. 21. tb. 4. "f. 21.). Zeitschriftscliau. Annales de la Societc Entomologique de France 185S. Premier Triniestre. Ist auch der Preis der Schriften der französischen Gesellschaft (26 Francs für den Jahrgang) kein unhedeutender zu nennen, so dürfen sich doch die Mitglieder dcrscihcn durch Werth und Fülle des Gegebenen für hinreichend entschädigt halten; so ist z. B. Jahr- gang 1857 üher 1000 Seilen slark und enthält 15 Kupferlafehi. In demselben wird Marseul's Monographie der Ilisteriden ahgeschlos- sen, welche die Beschreibung von mehr als 700 Arten in 43 Gat- tungen und auf 23 Tafeln eine ungemeine Zahl von Abbildungen bringt. Solchen und ähnlichen umfangreichen Arbeiten gegenüber, welche wir nicht geradezu aus Gesellschaftsschriflen verbannt zu sehen wünschen, stellen wir die Frage auf: Sollte es nicht prak- tisch sein, wenn von Aufsätzen, die sich voraussichtlich durch meli- rere Jahrgänge von Vereinsschriften ziehen, von Seiten der Vereine selbst eine Anzahl Separala abgedruckt und zu einem angemesse- nen, nicht zu hoch gegrilfencn Preise zum Verkauf gebracht wür- den'.' Damit wäre den Wohlhabenderen eine (unseres Wissens mehrfach gewünschte) Gelegenheit geboten, eine giöfsere Arbeit im Ganzen besitzen und mit Bequemlichkeit bei ihren Slutlien benutzen zu können; andererseits würden daini wieder Unbemittelten, welche nicht im Stande sind, sich ganze Serien von Vercin>scbrif- ten zu kaufen, klassische Arbeiten für eine erschwingbare Summe zugänglich gemacht werden. Der Absatz weniger Exemplare ge- nügt, um die Auslagen zu decken; aus dem Mehrerlöse könnte den Autoren billiger Weise ein Honorar erwachsen, wofür sie allenfalls auf die ihnen gewährten Separata zu verzichten hätten. In den Se- paraten wäre die Seitenzahl des Originals in Klammern und dane- ben eine fortlaufende Seitenzahl zu setzen. — Ein ähnlicher, auf Kosten des Verfassers hergestellter Separat-Abdruck liegt uns von Reiche's wertbvoUer Arbeit über die von F. de Saulcy im Orient gesammelten Käfer vor, welche ihren Abschlufs in dem weiter zu besprechenden diesjährigen Hefte der Annalen gefunden hat. Auch sie zieht sich durch 1 Jahrgänge, und zwar sind von den 26! in derselben aufgeführten neuen oder ausgezeichneteren Arten : Ze'Uschriflschau. 381 No. l— 65 (Nebria-IIydroporus) 1855 66 — 112 (Cardiophorus-Oohtheb'ms) 1856 - 113—224 (Lnciola-Oüorhjnchiis) 1S57 - 225 — 261 {Elylroilon-Cussida) 1858 auf 338 Seiten besprochen und 46 auf 4 Tafeln abgebildet. Saulcy hat hauptsächlich Altica, den Pcloponncs, Conslantiuo- pel, Beirut, Syrien, Palästina, die Ufer des Todlen Meeres und des Jordans in den Jahren 1850 und 1851 explorirt. Ein Katalog sämmtlicher überhaupt von ihm gefundener Käfer (vergl. Jahrg. I. dieser Zeitschr. S. 117) enthält 600 Arten, unter denen nahe an 200 neue sind. Den Besitzern unbestimmter syrischer oder griechischer Käfer ist somit die Reiche'schc Arbeit unentbehrlich; ein Verxcicli- nifs vorzugsweise syrischer Käfer, an dessen Bearbeitung sich neben Reiche Prof. Schaum und Ref. betheiligt haben, wird in der Wie- ner Entomol. Monatschrift erscheinen. Nächst der Reiche'schen Arbeit verdient Lab oulbene's gehalt- voller Aufsatz: sur les moeurs et Tanatomie de la Micralymma brevipenne (S. 73 — 110, dazu Taf. 2. u. 3 ) besondere Beachtung. Aus demselben geht zunächst hervor, dafs Wcsiwood (Magazine of Zoology and Botany II. 124. 1838) irrthümlich die Larve von Aepus für die von 3Iicralijinma gehalten hat. An die Beschreibung sowohl der äufsern als der Innern Theile des Insekts in seinen verschiede- nen Ständen ist eine Reihe wichtiger allgemeiner kritischer Bemer- kungen geknüpft, namentlich wird zum Schlufs die innere Organi- sation von Micralymma mit der der übrigen Staphylinen verglichen. Wenn Laboulbene indessen (S. 100) anführt: „Schiödte ne donne quo quatre arlicles aux tarses antericurs", so ist dies nur dadurch erklärlich, dafs er statt Schiödte's Worte (Linnaca entom. I. 160); „tarsi articulis anlerioribus quatuor brevissimis aequalibus" zu lesen geglaubt h^: tarsi anteriores articulis etc. Wenn Schiödte und J. Duval die mandibulae von Micralymma nniticae nennen, obwohl die rechte, wie Laboulbene richtig anfülirl , in der Mitte einen deutli- chen Zahn besitzt, so folgen sie der von Erichson in vielen analo- gen Fällen gebrauchten Ausdrucksweise. Die von Bellier de la Chavignerie in den Pyronees Orien- tales gesammelten Lcpidoptera sind von ihm selbst (S. 123 — 148), die Coleoptera von Fairmairc und Reiche (S. 149 — 154), die Orthoptera von Brisout de Barncvillc (S. 157) aufgezählt. VVcitcrc Aufsät/.c sind: S. 61 — 72. Rojas: I{cmarques sur l'Arcsciis caudalus l\ossi. Aus dem öfters (d. h. zu verschiedenen Zeiten) wiederholten 382 Zeilschri/lschan. Begaltiingsaklc ist nach Rojas viclleiclit zu vermiilhen, dafs die weibliclicn Eier nicht sämmtlich mit einem Male, sondern nach und nach befruchtet werden. Die vielen Varietäten des Käfers sind in 3 Gruppen geschieden ; cT und $ aus verschie- denen Gruppen allein zusammengesperrt, begatteten sich zwar; wurden jedoch mehrere cf und $ aus den verschiedenen Grup- pen zusammengelhan, so begatteten die cT sich stets mit den $ aus derselben Gruppe. S. 111 — 122. Yersin: Orthoptcre nouveau (Plerolepis alpina); dazu Taf. 4, I. S. 155 — 156. Reiche: Lampyris BelUeri n. sp. aus den Pyre- nces-Orientales. S. 159. Stainton: Mocurs des chenilles de Tineiles. S. 171. Ch. Co quer el: I.ucilia homhiivorax', dazu Taf. 4, II. Es ist mehr als wahrscheinlich, dafs es die Larven dieser in Guyana vorkommenden Fliege sind, welche in 4 von 7 Fäl- len den Menschen tüdllich wurden. Dieselben entwickelten sich sämmtlich aus Eiern, welche in der Nasenhöhle während des Schlafes oder eines Rausches unbemerkt abgesetzt waren. S. 175. Bruand d'Uzelle: Palula^ Nouveau gcnre de Tineites. S. 177. H. Lucas: Monographie du gcure Ixa: dazu Taf. 4, III. S. 185. G. Tappe s: Notice sur la vie et les travaux de Pas- serini. S. III. Bulletin trimestriel. S. XLVII. Bulletin bibliographique. Wien er Entomologisch e Monatschrift. 5 — 7. 1858. No. 5. Kolenati: Systematische Uebersicht der Thysanuren. Leder er: Syrische Schmetterlinge. — An die Aufzählung der von Kindermann im Libanon und um Damaskus gesammelten bekannten Arten schliefst sich eine Beschreibung von 26 neuen, welche aufserdem sämmtlich auf Taf. II. — IV. abgebildet sind. Loew: Diahjla ulriceps n. sp. Vom Harz. KoUar: Naturgeschichte eines in den Gallen von Tamarix arti- culala Vahl. lebenden Wicklers: GrapholUha Pharaonana Koll.; dazu Taf. V. — Die Tamariskcn-Gallmückc: Cectdomißa Tamaricis Koll. No. 6. Kraatz: Revision der europäischen Percus-Arten. — Als neu werden aufgestellt: P. Reichet aus Corsica, Villae aus Piemont. Schiner's: Pia desideria bestehen vorzugsweise darin, dafs man Zeilschriftschau. 383 die Beschreibung neuer Arten den Entomologen von Fach über- lassen, die Aufstellung von Ilalbarlen (d. h. solcher, von de- nen nur ein Geschlecht bekannt ist) so viel wie möglich un- terlassen möge. Afsmufs: Verzeichnifs einiger Insekten, in denen ich Gordiaceen antraf. Etwas über Callidhim russictim Fabr. — A. traf die Larve des Käfers, der von KoUar in Juniperus drupacea Labil, beobachtet wurde, auch in Qucrcus robur. Miller: Bemerkungen über einige Frühlingskäfer der Wiener Fauna (Schlufs in No. 7.). — Miller hat u. A. den Paederus getnellus des Ref. ausschliefslich an den Donauufern gefunden, Psalidium max'dlosum auf Feldwegen um Simmering beobach- tet u. s. w. Ueber die TrachypMoexis - Arien ist eine Reihe hübsclier Notizen gegeben, Leder er: Bücher-Anzeigen. Auf Lederer's Note p. 187 wäre zu erwiedern, dafs Mot- schulsky „durch Leiclitsinn und Schwäche seiner Publikatio- nen" nicht „den Anspruch auf Treue und Glauben", wohl aber den auf Beachtung von wissenschaftlicher Seile so gut wie ganz verwirkt hat. Dafs unter 100 flüchtig hingeworfe- nen Beschreibungen möglicher Weise auch einige brauchbare sein können, wird gern zugegeben, im Grofsen und Ganzen sind indessen die von ihm benannten Insekten nicht als rile de- scriplae zu betrachten; ihre Namen verdienen keine andere Behandlung als die sog. nomina in litteris. Molschulsky be- spricht Insekten, er beschreibt sie nicht. Oder kann man 14 Bernsteininclusen von Coleoptern in eben so vielen neuen Gattungen auf zwei Druckseiten beschreiben? Ueber die Eludes entomologiques sei beiläufig bemerkt, dafs der lange Aufsatz: sur les collections coleopterologiques de Linne et de Fabricius par V. de Motschulsky fast gar nichts Neues bringt, und dafs die Remarques du Prof. Eiichson sur les Stapliylinitcs types du Comic Mannerhelm auf vierzehn Druckseiten kaum 10 brauchbare synonymische Bemerkungen enthalten. No. 7. Menetries: Einige Worte über die Flypothese des Kreu- zung der Arten bei den Insekten. Den Schlufsvvortcn dieses Aufsatzes: „Alles zusammen er- wogen spreche ich mich also dahin aus, dafs ich, weit ent- fernt die Möglichkeit von Erscheinungen von Bastarden im freien Zustande in Abrede stellen zu wollen, sie doch nur als 384 Zeilschrifl schau. Ausnahmen von dcf Regel, milliln als liöchsl seilen belrachic, nnd ihnen nngefahr den zoologischen Werlh unterlege, wie den Monsirosilätcnj dafs es also besser sein wird, sich in Er- mangelung ganz erwiesener Thalsachcn zurückzukalten , als für eine die Nonienclalur so gefährdende Theorie der IJaslar- dirung der Arten aufzutreten'', wird gewifs jeder echte Zoologe bestimmen. Ref. ist wenigstens von der Stichhaltigkeil die- ser Ansicht so überzeugt, dafs es in seinen Augen der weite- ren Ausführungen von Menclrics gegen den Gerstäcker'schcn Tendenz-Aufsatz in der Linnaea kaum bedurfte. Sartor ins: IJehev Cryplocep/ialus laevicollis G cbl. — Nachdem der Käfer sich mehrere Jahre ausschliefslich auf Sorbus Aria gefunden, kam er 1858 auch auf Rosa canina, Prunus spino- sus, Rhamnus und Crataegus vor. Czagl: Analytische Darstellung der Histeridcn nach de Marseul. Loew: Ueber Cacoxenus indagiUor n. sp. nnd seine Verwandten. No. 8. Kefersteiu: Sind Sphinx Celerio und Nej'ü europäische Falter? Die Frage wird gegen Donzcl (Annal. de France 1838 S. 225 sqq.) von K. bejaht, nnd nachgewiesen, dafs beide Ar- ten einerseits zwei auch drei Jahre hiulcrciuander an demsel- ben Orte aufgefunden, andererseits im Stande sind, im Puppen- zustand c zu überwintern. Loew: Ueber die Arten der Gattung Clhiocera Meig. Kolenali: Beiträge zur Kenntnifs der Nenroplera auslriaca. — Eine gröfsere Anzahl synonymischer Bemerkungen zu dem gleichnamigen Brauer'schen Werke enthaltend. Verhandlungen der k. k. zool.-bolan. Gesellschaft ') in Wien. 1858. 1. Quartal. 20 Bogen. 3 Tafeln. Enlomologische Arbcilen sind: Kollar: Beiträge zur Naturgcschichic von Hyleslnns ntirans und GuUeriica xanthomclacna. Schiner: Diptcrologischc Fragmente. A. Rogenhofer: Ueber einen vollkommenen Zwil (er von Ca.s/r. Irlfolii. einen unvoUkouunoncn von Angerona prtinaria und die Raupe von Cidaria Podevinaria. Slcttiner entomologischc Zeitung 4 — 6. 1858. Speyer: Ueber die Naturgeschichte und die Arlrechlc. der Noc- (iia cerasina Fr. Hs. — Ledercr (Entom. Mouats. IJ. j). 191) ') So iicniit sich "ogeiuvärlig dor frühere zool.-bot. Verein. Zeifschriflschau. 385 liält es mit Speyer für wal)rschcinlicli, tlass diese Art eine Va- rietät von N. neglecla Hübn. sei. Ilagcn: Riifsland Neuropteren; Zusätze zur Monographie der Sing- cicaden Europas; Agassiz Bibliographia Zoologiae et Geolo- giae. (Der Bemerkung auf S. 206 [in dcröliltej gegenüber ist zu fragen : kann das Geschäft des Besclireibens und Rcgistri- rens neuer Arten und Gattungen von einem Entomologen ein lästiges genannt werden?) Zusatz zu dem Bericht über In- sekten-Baslarde, und: Imbibition als Hülfsmittel bei der Ana- tomie der Insekten. Menetries: Antikritik gegen Gerstäcker's Bericht über den er- sten Theil des Lepidopteren-CalaJ. d. 1. coli, entom. d. l'acad. imp. d. Sciences de Petersbourg. Werneburg: Ueber die Lepidoptcra in Scopolis Entomologia Carniolica. Ant. Dohrn: Hemipterologisches (Lichenobia ferrughiea Hä- ren spr. = Astemma Mtdsanti Si^n. = Bryocoris nntscorjwi Fall. = Ceralocomhus Sign, muscormn Fall.); ferner Syno- nymische Bemerkungen über Heniipleren und eine neue Art der Gattung Prostemma (carduelis von Ceylon). Ein norddeutscher Entomophile: Synonymologisch-nomen- clatorische Neujahrsgedanken. Daran schliefsen sieh: Metakritische Frühjahrsgedanken eines baltischen Setzers. Stäl: Beitrag zur Hemipteren-Fauna Sibiriens und des russischen Nord-Amerikas. Neue systematische Eintheilung der Homopteren. Dohrn: lieber auffallende Nachlässigkeiten. (Entgegnung auf Schaum's Bemerkung im vor. Jahrg. dieser Ztschr. S. 191.) Pfeil: Bemerkungen über Lebensweise und Vorkommen einiger Käfer Ostpreufsens. — Besprochen sind: Cicindela sinuala, häufig unweit Pillau; Carabus margi7ialis, häufig im Ramucker Walde, 2 Meilen von Allenstein; Jlelophorus iuberadatxis^ bei Königsberg im nassen Sande des Meerufers; Jloplia pollinosa Er. hat Elymus arcnarius, der Apoderus intermedhis Comaruui palustre zur Futterpflanze; BagousArten sind an warmen, wind- stillen Abenden vom Schilfe zu kötschcrn. — Die angebliehen Punktirungs- und Gröfscn-Unterschiede zwischen Lina lappo- nica und bidgharetisis sind nicht stichhaltig; ich besitze meh- rere Stücke von lapponica, welche fast um l Linie kürzer und stärker punktirt sind als bnighnrensis. An der specifisclien Uebereinstimmung beider ist somit nicht wohl zu zweifeln; die cf beider Formen sind durch kleinere, kürzere, breitere Beil. Elltom. Zeitschr. II. 26 386 Zeilschriflschau. Gestalt und eine schwache Ausrandung des letzten Iliuterlcihs- segmcnts leicht xu erkennen. Donacia fennica Payk. ist ohne Zweifel eine Varietät der MaUnowskü Ahr. Beide wurden in Mehrzahl mit Wasserpflanzen ans dem Grunde des Dammliofcr Sees hervorgczoji^en. Nachdem Pfeil ausdrücklich angegehen, dafs beide Formen sich, abgesehen von der Farbe, namentlich in Ge- stalt und Punklirung vollkommen gleichen, sehen wir aus der Nachschrift, dafs für Herrn Dohrn die Frage, „ob Varietät oder nicht", noch durchaus im Stadium der Hypothese steht. Cornelius: Ernährung und Entwickelung von Chrysomela dtipli- cata; Entomologische Notizen. Hill er: Vespert ilio als Feinschmecker und Systemverächter. Klotz: Bemerkungen (neue?) über Sphinx nerii. Vereins- Angelegenheiten. Intelligenz. Während des Druckes geht uns No. 7 — 9. der Zeitung zu, welche ein recht ansprechender Stahlsticli mit dem Bildnisse Linne's in seinem *26sfcn Lebensjahre ziert. Der SulTrian'schen, von vielen werthvollcn Bemerkungen begleiteten Ueberselzung der Rogers- schcn üebersicht der in den Vereinigten Staaten von Nord-Amerika einheimischen Chrysomelcn (Procccd. d. Acad. nat. sc. of Philadel- phia 1856. 111. n. I. S. 29 — 39.) ist eine lith. Tafel mit den copirtcn Abbildungen von ISChrysomelen beigegeben. Auf der zum Stal'schen Aufsätze gehörigen Tafel ist Prostemma cardiiclis Dohrn und ein Tenlhredo mit monströser (wenn nicht gequetschter) Anteimc, letz- tere ziemlieh mangelhaft abgebildet. Hagen macht uns mit den beiden Hoefnagel, den ersten deutschen Entomologen und Insekten- sammlern im IGten Jahrhundert, H. Christoph mit Sclimetterlin- gen aus Labrador, C. V\', Schaufufs mit Anctjlonycha i'ugipetinis n. sp. aus Mexico bekannt. Rondani giebt ein' chronologisches Verzeichnifs seiner entomologischen Schriften, Werncburg seine Ansichten über einige Abbildungen in C. Clerks Icones insecto- i-um, v. Heyden einen Nekrolog über Herrn Kriegs Sekretair Hefs. Herr Dr. Gerstäcker zeigt den z\vcitcu Band von Menctrics's oben genanntem Lepidopteren- Katalog an; von den in die Anzeige verflochtenen 7 synonymischen Bemerkungen ist nur eine als be- richtigende anzusehen, da IMencIrios in seinem Cataioge von 1S57 die 1856 erschienene Walker'sche Arbeil überhau()t noch nicht wohl berücksichtigen konnte. Gegen Schaum's Bemerkungen ..über einige Bemerkungen" ist nichts einzuwenden gefunden. Neuere Literatur. Hisloire Naturelle des Coleopteres de France, par M. E. M Ul- san t. Vesicants. Paris 1857. 8. 198 S. 1 Tafel. ^ Die Gruppe der Vesicants zerfällt nach Mulsant in drei Abthei- luugen, je nachdem die Nathrändcr der FIüf;eldecken unweit der Wurzel übereinander liegen und die Flügel fehlen (IMeloidiens), oder ersteres nicht der Fall ist, letztere dagegen vorhanden, die Fühler schwach keulenförmig (Mylabriens) oder fadenförmig sind (Canthari- diens). Die Meloidiens umfassen nur die Gattung Meloe, von der neben 15 französischen Arten der ungarische M. Uralensis, der spa- nische corallifer^ der südeuropäische murbms und M. eryllirocne- vuis beschrieben werden. Zu den Mylabriens gehört Cerocoma (ne- ben den drei französischen Arten Sclireleri, Kun&ei, Schaeff'eri wird IVahlii Fabr. aus Algier und die ös,\Qvvt\c\\e Mühlfeldi Schli. be- schrieben), IJijcleus hatr, (die Dices Bilbergi Schh.) und Mrjla- hrls (aufser den französischen Arten Fuejslini Pz., varlab'dis Billb., 4-puncia(a L., lO-punclata Fabr., l2-punctula OL, gern ma/a Fabr., ßexuosa Ol. sind Forli ftluls. aus Neapel und crocata Pall. aus dem südlichen Rufsland beschrieben). Die Cantharidiens zerfallen in die Cantharidiaires, bei denen der hintere Theil der Fühlerbasis weiter vom Scheitel als von der Mandibelspitze entfernt ist und in die Zonitaires, bei denen derselbe gleich weit von beiden Punkten liegt. Die Cantharidiaires zerfallen sich \\\ Alosimus Muls. (Augen nicht ausgcrandet, einer der Haken an den Fufsklauen gekämmt oder gezähnelt: syrincxish.)^ Cantfiaris Geofir. (Augen ausgerandet, Ha- ken an den l^ufsklauen einfach: vesicaloria L.) und EpicanlaKedt. (^verticalis 111.). Die Zonitaires bestehen aus den Gattungen Zonilis (mulica F., praeusla F., 6-7naculala Ol.), Nemognalha (nigripes SuHr., chry- somelhia F.), Apalus {hiptinclalus Germ.), Slcnoria Muls. (eine Maudibcl nur an der Spitze leicht gekrümmt: apicalis Latr.) und Silaris ') (Mandibcln in der Mitte rechtwinklig gekrümmt: SoUeri Pecchioli und muralis Forst. =: hitmeralis Fabr.). ') Unter einer Anzahl italienischer Insekten fand ich ein Pärchen ei- ner von S. Sulieri und muralis wohl vorschiedencn Art, welche in der 26* 3S8 Neuere Literatur. Die Angaben Im sogenannten liislotisclien Thcilc- über die sehr interessanten Larvcnzustäiulc und die Synonyme sind mit besonde- rem Fleifse zusammengestellt. Auf der beigegebenen Tafel sind neun Gattungsrepräsentanten, verschiedene Mund- und andere Körpertheile, so wie die Larven von ßleloe\ Canlharis und Silaris sauber abgebildet. In einem Anhange wird MordelUstena Perroudi Muls. und Peri^i aus Lyon und dem südlichen Frankreich, y7e.r//jes Hey von Hyeres und Orchesia luleipalpis von Lyon beschrieben. G. K. Catalogus Coleoplerorum Europac. Herausgegeben vom En- toniologischen Vereine in Slellin. Siebente Auflage. Stet- tin 1858. 8. 104 S. Unbefangene Beurthciler werden die von Elerin Dohrn auf die Anfertigung seiner Kataloge gewendete 31ühe nicht veikenneu, aber jedenfalls erslaunt sein, dafs in der neuen Auflage unter Anderem die mehr als 200 Nummern starken Katalogsnotizen, die StclTahny in der Januar-Nummer der Sfettiuer Zeitung von 1856 zusammen- gestellt hat, geradezu unbenutzt geblieben sind; dafs die in der- selben Zeitung im Jahre 1857 von den Herren Dietrich. Georg, He- ger, Sciiba, Stierlin neu aufgestellten Arten sämmilich fehlen '); dafs die in Bach's Käferfauna bereits seit 1&52 beschriebenen neuen Species meist noch nicht nachgetragen sind etc. — Dafs von Schaum's und Mulsant's neueren Arbeiten *) nicht Notiz genommen ist, kann Gröfse und Fülilerblldung der ersteren näher steht, in der Färbung dage- gen fast vollkommen der muralis gleicht, von beiden durch eine äufserst dichte und feine Piinktirung der Flügeldecken unterschieden ist; auch der übrige Körper ist feiner und dichter punktirt und fast glanzlos. Sie läfst sich somit l'olgcnderraafsen kurz charakterisiren: Sitaris longicornis: Nigra, opaca, elylris basi teslaceis, creber- riine snblilissime punctatis, omiiium nigro-pilosis, antennis longiuscuUs, feminae corpore paiilo brevioribus, maris multo lougioribus, arliculis 3 — 7 subtiis apicein versus leviter dilalalis. — Long. 5 lin ') Dagegen scheint gerade eine kleine Note von Mäklin (Stett. Zeit. 1857 S. 332), in der Sebria arctica Dcj. gegen Schaum (nach des lief. Ansicht mit Unrecht) als eine eigene Art an2;esprochen wird, nicht über- sehen worden zu sein, denn \. arctica wird nunmehr als Species aufge- führt; ebenso ist JV. lateralis Fahr, in eine eigene Art umgestempelt. '^) Ein vom lief bereits im Herbste des verflossenen Jahres Band I. Neuere Lileratur. 389 iMernach kaum befremden. Dergleichen Aiislassungs-Mängel hier zu rügen, ist indessen weniger unsere Absicht, als viehnehr mit eini- gen Worten auf die gehandhabte kritische Thätigkeit einzugehen. Seinen subjektipen, wenn auch nur durch Zweifelsucht begriindelcu Ansichten über die Artrechtc einzelner Käfer hätte Herr Dohru im- merhin dadurch einen Ausdruck geben können, dafs er z. B. statt Carahts violaceus var. Germari ein var.l Germari gesetzt hätte, ob- wohl auch dieses besser unterblieben wäre. Wenn wir aber statt dessen sämmlliche Varietäten des C. violaceus als eigene Arten auf- geführt sehen, so ist dies ein ebenso neues als rein willkürliches Ver- fahren zu nennen. Wer hat uns die von Suffrian auf Grund sorg- fältigster Vergleiche als Varietäten des C. violaceus L. angesproche- nen Formen specifisch unterscheiden gelehrt? Wird denn aber über- haupt das Interesse für sogenannte obschwebeude Streitfragen da- durch belebt oder erstickt, dafs den verwandtschaftlichen Beziehun- gen, in welchen die einzelnen Formen nach den Ansichten der Fach- gelehrten stehen, in den Katalogen gar nicht Rechnung getragen wird? und ist das Letztere zu wünschen? Sollte es nicht vielmehr bereits genügen, wenn ein einziger Mann von Fach einen begrün- deten Zweifel an der Berechtigung einer Art ausgesprochen hat, vor den Namen derselben ein var.? zu setzen, und wird nicht gerade solch ein ? in einem weit verbreiteten Kataloge das nothwendigc Interesse wecken und den Zweifel schneller heben helfen? Ist aber ein solcher Zweifel mehrfach ausgesprochen, mehrfach begrün- det, spricht dann nicht die Wahrscheinlichkeit mehr dafür, dafs eine Varietät als eine eigene Art vorliegt, und ist es alsdann rationeller die Varieläls-ßezeichnung einzuführen oder nicht? Ein strenger Unterschied ist auch in der Anführung von Syno- nymen und Varietäten zu machen, und es ist wahrlich keine Ver- besserung, wenn z. B. Cicindela saphyrina als synonym mit nigrila aufgeführt ist, abgesehen von der vorgenommenen Trennung beider von C. campestris L. Völlig unnütz sind die vielen platzraubenden Sternchen (namentlich auf S. 9), Buchstaben (z. B. S. 45), bestern- ten (S. i)6) und eingeklammerten Zahlen (S. 102). Die Bearbeitung eines neuen Catalogs, welcher Anfangs näch- sten Jahres im Druck erscheinen wird, ist von Herrn Prof. Schaum unternommen. G. K. S. 196 — 198 dieser Zeitschrift gegebenes Verzelclunfs der von Mulsanl neuer- din-rs aufsreführten Arien hätte fast nur abgeschrieben zu werden brauchen. 390 Neuere lAlerulur. Arcliivcs Entomologiques ou Rccueil contenant des \\- luslralions d'Insectcs nouveaiix ou rares par M. James Thomson. Vol. 1. 12 Hefte. 514 S. mit 21 Tafeln. Pa- ris 1857. 19 Francs. Au bureau du tresorier de la so- ciete entomologique de France, rue Ilaulefeuille 19. Das Werk erscheint in unbestimmten, verliältnifsmäfsig kurzen Fristen in einzelnen Heften, deren Preis von der Zahl der beigcgc- benen Tafeln abhängt. Die coloiirle Tafel, incl. den dazu gehöri- gen Text, wird mit 8 Sgr., die uncolorirte mit 4 Sgr. bezahll. Diese Summe ist so gering, dafs die enlomologischc Welt dem Her- ausgeber der Archive für die kostbare und schöne Ausstattung der- selben zu wahrem Danke verpflichtet ist. Der Wunsch, das Publi- kum möglichst schnell mit ausgezeichneten einzelnen Insekten oder ganzen Faunen wenig oder gar nicbt durchforschter Gebiete bekannt 'ZU macben, verleitet Herrn Tbomson leider zu allzukurzcn Beschrei- bungen, durch welche er sich der Kritik in vielen Fällen aussetzt. Unter den bearbeiteten Insekten sind die Longicornen besonders bevorzugt. In einem „Abrege de Thistoire des Cerambycides" (S. 81 bis 89) wird die Latrei Heische Eiutlieilung der Longicorneu in sol- che mit ausgerandeten und einfach rundlichen Augen von Thomson als die am meisten naturgemäfse angesprochen, und für die Grup- pen der PrioiiUes, CerambijcUes und Lamiites der gemeinsame Name EnlemnopsUes vorgcsclilagen, im Gegensatz zu den Slrotigylopsiles, welche durcb die Lepluriles gebildet werden. Die Arbeit seines Landsmannes Lc Conte '), in welcher die Bildung der Vorderscliie- nen der Systematik zum Grunde gelegt wird, scheint Herrn Tbom- son gänzlich unbekannt geblieben zu sein. Von demselben sind hanpt- säcblicll die Gruppen der Tragocephaliles, lapeiniles, Tetraophlhul- miles, Compsosomiies, so wie die Gattungen Myzomorphus *), Ana- ') An allempt to classify tlie Longicorn Coleoptera of llie part of America JNorlli of Mexico im Journal of tlie Acad. of natur. scieuc. ot" Phi- ladelj.h. Vol. I. und II. ^) Unter den auf Taf II. abgebildeten Varietäten des 3Ii/zomorphu8 A-notalus Blen. gehört meines Eraclitens Var. c. (Fig. 5.) einer eigenen Art an, wclclic sicli durcii die (in der Abbildung fast zu stark angedeu- teten) Ecken des Ilalssciiildes und die Stellung der Flecken auf den Flü- geldecken von der unter Fig. 6. und 8. abgebildeten Species unterseliei- det; bei letzterer liegt nämlich das Centrum der Flecken auf dem Vorder- theil der Flügeldecken deutlich weiter vom Vorderrande derselben ent- fernt als bei der unter Figur 5. abgebildeten Art. Figur 7. gehört wahr- Thomson. 391 colus, Stthara, Trachysomns aiisfiihrliclicr bcliandelt und viele Ar- ten aus denselben abgebildet; nionograpbisclie Notizen über Ilemi- cladiis, Atelodesviis und Ilaslatis sind von Buqnet gegeben, 13 Ar- ten von Cbabrillac, seclis von Chcvrolat, eine von Javct besclirie- ben. Unter den vielen einzeln beschriebenen Bockkäfern mag Dor- cadion Fairmairei ' ) aus Griechenland besonders hervorgehoben werden. Von Balocera Victoriana Thotns. von Borneo ist eine präch- tige Abbildung als Frontispice des Isten Bandes gegeben. Unter den aus andern Familien beschriebenen Arten verdient Passaliis opa- cipennis Thoras. von Gualimala (neben P. Goryi Melly) genannt zu vrerden. Dem Kaiser der Chinesen ist Carahus Hien'Foungii (in Gröfse und Sculptur dem C. Ulricln Germ, ähnlich) dedicirt; eine zweite Art, Tien-Tei, dem C prodigns ähnlich, jedoch kleiner. Telragonoschetna chrysomelina Thoms. (S. 116 t. X. f. 2.) {AnlhaxiuJ quadrula Buquet Rev. et Mag. de Zool. 1841 p. 194) von Haiti macht den Eindruck eines verkrüppelten Insekts. Höcbst ausgezeichnet ist Cj/cÄ/'HS acMf/coWs ^) Dufour (S. 382 t. XV. f. 6.) aus den Bergen unweit Vergara's in Spanien. Von Du- four sind aufserdem Fragments d'anatomie entomologique sur les Bu- prestides (S. 373) gegeben. Denselben Gegenstand behandelt Laboul- bene in zwei werlhvollen Aufsätzen: Recherches sur les appareils de la digestion et de la reproduction du Buprestis (Anthaxia) manca (S. 206—236, dazu t. XI.) und Recherches sur Tanatomie du Bu- prestis gigantea Linne (S. 465 — 4S7, dazu t. XV. f. 8 — 24.). Gegen die Descriplion d'un genre nouveau ^) de la famille des Eumorphides et de plusieurs especes *) qui rentrent dans celte di- scheinlich derselben Art vpie Fig. 5. an, obwohl die Form der Halsscliild- zäline bei beiden verschieden angegeben ist. ') Der Käfer, von dem mir eine gröfsere Anzahl vorgelegen, variirt von 6 bis zu 12 Lin. Die (^ unterscheiden sich von den 9 durch stär- kere und etwas längere Fühler. ^) Ein Exemplar dieses Käfers wurde am Lac de Gaube von Herrn vom Brück gefunden; dafs die Ilinterecken des Halsschildes stark aufge- schwungen sind, gehl aus der Abbildung wenig deutlich hervor. ^) Cacodaeinon, identisch mit Ampkülernus Germ. S. Arch. Ent. I. - S. 340; die Namen der aufgeführten Arten lauten: C. Hopei Guer., ha- 7iiatus (l)oj.), ceröerus, satnnas, lucifer Thoms. *) Diese especes bestehen in den Gattungen Olenus, Qitirinus, Ore- slia und Leicsics. Für die Iteiden lelzleren war ein Autorrecht weder von 392 Neuere Lileralur. Vision (S. 153 — 157) isl von Gnerin Einspruch ') gethan, dem Herr Thomson in einem lungern Artikel: De M. Guerin-Meneville et de irois Eumorphides ^) (S. 351 — 371) zu begegnen bemüht isf. Thomson's I'histoire de l'enlomologic d'Arisfote (S. 91 — 104) leitet hauptsächlich das Interesse auf zoologische Benennungen und enthält eine „table alphabetique des insectes et animaux analogues connus designcs par Aristote". Auf die Schwierigkeiten, welche sich der richtigen Deutung der Aristotelischen Namen entgegenstellen, ist bereits in dem Mcycr- schen Werke ^) hingewiesen, welches Thomson unbekannt geblieben. S. 389 wird auf Gehin's interessante Arbeit *): Notes pour servir ä rhistoire des insectes nuisihles a l'agriculture et a la sylvicullurc dans le departement de la Moselle aufmerksam gemacht und eine Liste von 50 Käferarten citirt, die allein dem Pyris communis L. schäd- lich sind. In dem: „Wallace, Voyage dans l'Asie Orientale" betitelten Auf- satz führt Thomson 51 neue oder seltene Arten auf. Kleinere Mittheilungen und Notizen sind meist am Sehlufs der einzelnen Hefte gegeben. lieft 13 und 14, welche den Anfang des 2fen Bandes der Ar- chive bilden, enthalten den gröfsern Theil der Beschreibungen der Käferarten, welche Henry Deyrolle auf seiner Reise nach dem Ga- bon gesammelt hat. G. K. Giierin noch von Tlionison zu erwerben, da sie hingst von Germar und Redtonbac])er ausführlicher begründet sind. Von erstercr Gallnng sagt Guerin in seiner von Thomson (Arch. S. '237 — 280, dazu Tat. XIII.) ab- gedruckten Arbeit: „Blaleriaux pour une Monographie des Coleojiteres du sroupe des Eumorphides, et plus specialement du genre Eumorphus" auf S. 277: Celle insecfe ne peut rester dans ce groupe (Eumorpiiides) si Ton tient comple de l'organisalion de ses tarses (tetraineres). Kedtenbaclier beschreiht die Füfse des Käfers (Faun. Auslr. ed. II. S. 373) fünfgÜedrig, und stellt ihn zu seinen Cryplophagides, einer Familie, die heterogene Ele- mente enthält. Nacli meinen Untersuchungen gehört Orestia in die Gruppe der llalticiden, wofür die wesentlichsten Üebereinslimmungen im Bau der Fühler, der Gestalt des pronotum und prosternum, des abdomen und der Beine sprechen. •) Revue et Mag. de Zool. 1857 S. 563. ^) Eine Anzahl Separata ist beim Uef. zur Gratis-Vertheilung an sol- che, die sich für die Sache intercssiren, deponirl. ^) J. B. Meyer, Aristoteles Thierkunde, ein Beitrag zur Geschichte der Zoologie, Physiologie und alten Philosophie. Berlin 1855. *) Die 3te Nummer ist im 8tcn Bulletin (1857) de la Societe d'hi- sloire naturelle du departement de la Moselle erschienen. Protokoll der Entomologen- Versammlung. I Dresden, den 22. Mai 1858. ni Saale der iialurforscbenden Gesellschaft Isis zu Dresden hatten sich heute Abend in Folge der von dem Berliner Entoraologischen Vereine ausgegangenen Einladung die in dem beigefügten Präsenz- Protokolle von No. 1. bis mit No. 33. verzeichneten Entomologen eingefunden. Herr Hofrath Dr. Reichenbach begrüfste als Vorstand und Namens der hiesigen naturforschenden Gesellschaft Isis die Versamm- lung mit herzlichen Worten. Die genannte Gesellschaft, die ihr 25jähriges Jubelfest unmittelbar vor sich habe, pflege als Verein für speciellc besonders vaterländische Naturgeschichte die Entomologie von jeher mit besonderer Vorliebe, sie habe aber doppelte Veran- lassung die erste deutsche Entomologen.- Versammlung bei sich freu- dig willkommen zu heifsen , weil sie selbst ihre Gründung einem Entomologen, dem verdienstvollen Harzer verdanke. Der Spre- cher verweilt dann einen Augenblick bei seinen reichen entomolo- gischen Erinnerungen, die sich an die glänzendsten Namen einer frühern Periode Illiger, Hellwig, IIo f fmanns egg, Latreille knüpfen, und gedachte seiner und seiner Freunde Germar, Kunze und Kaden Jugendbestrebungen und JugendbolTnungen für die En- tomologie, hob aber mit freudiger Anerkennung hervor, dafs die Entwickclung unserer VVissenschaft und die Geltung, zu der sie gc- genvväitig gelangt sei, die schönsten der damaligen Hoffnungen über- 1 reife. Herr Professor Schaum erhob sich hierauf um im Namen des Berliner Entomologischen Vereins und im Namen sätnmtlicher an- wesenden fremden Entomologen der Gesellschaft Isis und vor Allem ihrem Vorstande den innigsten Dank für ihr so herzliches Entge- genkommen auszuspreclicn. Auf Anregung des Ilofrath Reichenbach ging man nun zur A II Wahl eines Vorsitzenden über, wobei durcli Acclamalion Professor Seil au in Ml dieser Fimclion berufen wurde und die auf ihn gefal- lene Walil dankend annahm. Zum Sekrelair und Protokollführer wurde der Unterzeichnete ernannt. Auf vorgängige Aufforderung melden hierauf für die morgende Hauptversammlung Vorträge an: H. Hofrath Dr. Reichenbach über natürliche Systematik in der Entomologie; II. Apotheker Mennig über Anatomie der Termiten; II. Direktor Kaden über die neuerdings als seidenerzeugende Thicre in Frage gekommenen Saturnien , namentlich Sal. Cynthia etc.; H. Prof. Dr. Schaum über die Schwinger bei den Dipteren und deren physiologische Bedeutung vom Direktor Dr. Loew, und im Anschlüsse daran über den feinern Bau und die Funk- tion der Käferfühler, so wie über die Struktur des Insektenauges und die sich darin erzeu- genden Bilder; der Unterzeichnete über entomologische Nomenclatur. Aufscrdem wollen II. Prof. Schaum Varielälenreihen einiger Cicindelen und Laufkäfer, II. Mediciiialralh Dr. Reinhard Mundthcilc von verschiedenen Pleromalinen, H. Nitze Ilandzeichnungen und Abbildungen von Coccinellen- Varictätenreilicn von Harzer vorlegen und beziehendlich die nöthi- gen Erläuterungen dazu gehen. II. Hofrath Reichenbach macht sodann die Mittheilung, dafs H. Prosektor Vogtländer allhier eine Ausstellung zootomischer Gegenstände von grofscm Interesse veranstaltet habe. Er hat der Enlomologen-Versammlung eine grofse Zahl von Eintrittskarlen zur Verfügung zu stellen die Güle gehabt, und es werden dieselben un- ter den Anwesenden mit der Erläuterung zur Vertheilung gebracht, dafs die Ausstellung auf der Brübrscheu Terrasse stattfindet. Zum Schlüsse erfolgt die Definition und specielle Feststellung des Programms in folgender Weise: Um 9 Uiu' Morgens, den 23. Mai, wird für die Herren Ento- mologen das Königliche naturhisforische Museum im Zwinger ge- ölVnet sein. Gleichzeitig will H. Direktor Kaden seine Lepidopte- rensammlung zur Ansicht bereit halten. Nach 10 Uhr Beginn der Hauptversammlung im naturhistori- schen Hörsaale im Zwinger. III Um 2 Uhr gctneirisnmcs Diner in der Belvedcre - Rcslauralion auf der Brührsclieu Terrasse. Nach dem Diner Besichtigung der zootomischen Ausstellung des IL Vogtländer. Den 24. Mai früh 7 Uhr Fahrt nach der sächsischen Schweiz, Besuch bei II. Kanlor Märkel, Ausflug in einen der weniger be- suchten Felsengründe. Rückfahrt mit dem Abends 5 Uhr in Dres- den wieder cintreflenden Zuge, nachdem man vorher im Gasthofe zu Wehlen dinirt. Abends 7 Uhr Schlufsversammlung. UebrigcBs wollen sich die anwesenden Entomologen, ohne jede Form als der gemülhlicher Geselligkeit die beiden freien Abende des 22. und 2-3. Mai in dem Restaurations-Lokale des literarischen Mu- seums zusammenfinden. Die Versammlung wird nach diesen Festsetzungen geschlossen. Zur Nachricht anher bemerkt V. Kiesenwetler, als Sekretair der Versammlung. Reichenbach. C. A. Dohrn. F. Märkel. Dresden, den 23. Mai 1858. Die Hauptversammlung begann heute Vormittag, nachdem man zuvor die Sammlungen des Königlichen naturhistorischen Museums und des IL Dircclor Kaden in Augenschein und von den im Versamm- lungslocale ausgelegten neuen Erscheinungen auf dem Gebiete der Entomologie und der enlomologischen Literatur Kenntnifs genommen hatte, nach 10 Uhr. IL Professor Schaum eröffnete die Sitzung ungefähr mit folgen- den Worten: Der erste Versuch, eine Anzahl Entomologen aus verschiedenen Gegenden Deutschlands zu einigen gemeinsamen Sitzungen zu ver- einigen, hat einen unerwartet günstigen Erfolg gehabt. In der Mitte unserer Versammlung befinden sich neben andern Entomologen von hervorragender Bedeutung die drei einzigen lebenden Repräsentanten der älteren deutschen entomologischen Schule, welche die gegen- wärtige Richtung unserer Wissenschaft mit begründet haben: Herr Professor Rcichenbach, der berühmte Verfasser der Monographie der Pselaphen, in der zum ersten Male, wenigstens in Deutschland. A2 IV fast microscopiscbe Käfevformen io einer den strengsten Anforderun- gen der Gegenwart cntsprecliendcn Weise unlerschicden und zu na- tuigemäfsen Gruppen vereinigt worden sind; — Herr Canlor Mär- kel, einer der ersten, der sich die gründliche Erforschung der ein- heimischen Insecleu-Fauna zur Lebensaufgabe gestellt hat. Wenigen Entomologen verdankt die Wissenschaft eine so grofse Bereicherung mit neuen kleinen Arten, gerade aus den schwierigsten Familiea wie ihm; — Herr Dircctor Kaden, der Besitzer der schönsten lepi- dopterologischen Privatsammlung in Deutschland, die zu einer Zeit angelegt wurde, in der die HerbeischafTung eines reichen Materials, die Grundlage jedes ernsteren Studiums noch mit ganz anderen Schwierigkeiten und pecuniären Opfern verbunden war als gegen- wärtig. Wir haben aufserdem die Freude, den stettiner entomolo- gischen Verein, der seit einer langen Reihe von Jahren durch die Herausgabe von Zcilscbrifteii und die Vermittclung eines regen wis- senschaftlichen und Tausclivcrkehrs im In- und Auslande die En- tomologie auf das Wescnllichslc gefördert hat, durch seinen Vor- sitzenden Herrn C. A. Dohrn unter uns vertreten zu sehen Hof- fen wir, dafs dieser erste Versuch so befriedigend ausfallen werde, (lafs er den Wunsch zu ferneren ähnlichen Zusammenkünften rege macht. Die Reihe der Vorträge begann, nachdem das Protokoll vorge- lesen, H. Hofrath Reichen b ach mit einem Vortrag über die natür- liche Systematik in der Entomologie besonders bei den Colcoptercn. Der Vortragende entwickelte in reicher Ideenfülle sein auf natur- philosophischen Principien basircndes System, indem er dabei das grofse Ganze der organischen Schöpfung in's Auge fafstc und über- all die von dem Einfachen unu anscheinend Unvollkommeneren zum höheren und Vollkommeneren fortschreitende Entwickelung in der unendlichen Reihe der geschafTenen Arten als leitenden Gedanken hinstellte. H. Dircctor Kadcn sprach über seidenerzeugende Insecten und erläuterte den Vortrag durch Vorlegung einer ausgezeichneten Samm- lung von seidenspinnenden Arien Schmetterlingen und ihren Cocons, namentlich von Salmuin Cijnthia^ wie sie in Asien und Turin ge- zogen wird und von Sulnrnia ricini. — An der sich hieran knüpfen- den Debatte über Acclimalisation dieser Spiuuer bclheiliglcn sich besonders Professor Schaum und Professor Nickcrl. Die Raupen leben zwar gesellig und es würden in dieser Beziehung der Zucht im Grofsen, wie sie für industrielle Zwecke noihwcndig ist, keine Schwierigkeiten cnlgegenstchcn; allein nach den Eifabrungen , die Professor Bertoloni in Bologna gemacht imd die Prof. Nickerl bei seinen Versuchen bestätigt gefunden bat, ist zeither die zweite oder die diitte Generation bei den bisher in unseren Klimalen ver- suchten Zuchten steril geworden. H. Apotheker Hennig legte eine gröfsere Zahl anatomischer Zeich- nungen von Termiten und ein äufserst reiches Material von allen Ständen des Termes bellicosns vor, nicht minder des in der Bern- steinschnccke (Succinea amphibia) schmarotzende Leucochloriditim paradoxum und zahlreiche in denselben entwickelte Distomenlarven. II. Prof. Schaum t heilte einen Aufsatz von Director Loew mit über die physiologische Function der Schwinger bei den Dip- tern, der iu der Berliner entomolog. Zeitschrift abgedruckt werden wird. Hieran anknüpfend erörterte er den feineren Bau des Fühlers von Melolontha vulgaris und legte bezügliche microscopische Prä- parate vor. Von der inneren Höhlung der einzelnen Endglieder verlaufen feine Canäle durch die hornige Schale zur Peripherie der letzteren, wo sie sich becherförmig erweitern. An einzelnen Prä- paraten konnte das Eintreten von Fäden in die Canäle gezeigt wer- den, der Zusammenhang dieser Fäden mit gröfseren Nervenstämmen war aber noch nicht beobachtet, die Deutung der Fäden als Ner- venfädeu ist daher, wenn auch sehr wahrscheinlich, doch noch nicht vollständig bewiesen. Der Vortragende fafst nach dieser Struclur den Insectenfühler als Geruchsorgan auf. Derselbe besprach sodann die verschiedeneu Ansichten, die über die innere Organisation der zusanmiengesetzten Insectenaugen Gel- tung haben, und wies an microscopischen Präparaten thatsächlich nach, dafs von der Facette ein vollständiges verkleinertes Bild des Objects erzeugt wird. Dafs das Insect von diesen vielfachen Bil- dern nur den Eindruck eines einzelnen erhält, ist wohl anzunehmen, aber wenigstens zur Zeit nicht zu erklären, wie dies geschieht. An diese Vorträge reiht sich zum Schlüsse der eines Auf- salzes von dem Unterzeichnelen über entomologische Nomencla- tur. Es ist darin der Versuch einer CodiOcation der Hauptpunkte in der Nomcnclatur gemacht. Als Gegenstände der Discussion wurde zweierlei vorzugsweise hervorgehoben. Einmal die Frage über die Ausdehnung des Prioritätsprincipes und dann die über das Erforder- nifs der Sprachrichligkeit der Namen. Als Eigebnifs der mit Leb- haftigkeit geführten Debatte erkannte zwar die Versammlung ein- stimmig an, das Gesetz der Priorität sei in der Regel bei Beurthei- lung der Berechtigung der Namen mafsgcbend. Es wurde jedoch nächst den vom Unterzeichneten selbst staluirten Ausnahmefällen von Prof. Schaum noch die Statuirung der Verjährung der Namen unter gewissen Voraussetzungen in Vorschlag gebracht. VI Die deflnitive ßeschlursfassung über diesen Puukt und die an- dern zur Discussiou gebrachten Fragen der Nomenclatur wurde der Scblufsversamnilung vorbehalten. Nach dem Schlüsse der Hauptversammlung fand das Diner statt, wobei nach einem Hoch auf Se. Majesiät den König von Sachsen durch den Vorsitzenden H. Prof. Schaum, H. Hofrath U eiche n- bach unter dankender Erwähnung des Ministers von Zeschau, als Vorstand der Königl. Sammlungen und Museen einen Toast auf die anwesende Eutomologenversammlun^ H. Dohrn auf H. Hof- rath Reichenbach und der Unterzeichnete auf die Eintracht unter den Entomologen ausbrachte. Während des Mittagsmahles thciite noch H. Medicinalrath Dr. Küchenmeister aus Zittau höchst interessante Bcobaclitungen mit: 1) über eine durch Einwirkung niederer Temperatur drohuenbrütig gewordene Bienenkönigin. Der Vortragende hatte sich durch die Section und microscopische Untersuchung überzeugt, dafs die Sper- matozoen in dem receptaculum seminis des Thiercs ohne Leben — und jedenfalls durch die Kälte getödlet waren, dergestalt, dafs eine Befruchtung der Eier nicht mehr hatte erfolgen können. Die von Sieboldt mitgetheilte Beobachtung des H. v. Berlepsch findet hierdurch Bestätigung. Dann gedachte Dr. Küchenmeister der Faulbrütigkeit der Bienenstöcke, und wies auf die Analogieen hin, die sich in den Krankheitserscheinungen der Maden derselben und manchen kranken Seidenraupen kundgeben. Er knüpfte daran die Frage, ob wohl die von Lebert bescliriebene Krankheit der letz- tern richtig als Pilzbildung aufgefafst worden sei. Endlich berich- tete derselbe über seine Versuche über Perlcnbildung in der Unio margaritifera. Er war nämlich dadurch, dafs sich als Pcrlenkern bisweilen die Milbe Alax ypsilophorus findet, zu der Annahme ge- führt worden, dafs durch die Einwanderung dieser Milbe in die Muschel die Anregung zur Perlenbildung gegeben werde, und hatte deshalb ziemlich ausgedehnte Versuche gemacht und Pcrlcnmuscheln längere Zeit in Teiche eingesetzt, wo die Rlilbe häufig vorkommt, ohne in- dessen einen recht entsprechenden Erfolg zu erzielen, wogegen es ihm geglückt war, auf anderm Wege die Anregung zur Perlenbil- dung zu geben, so dafs er an mitgebrachten lebenden Muscheln die allmälige Entstehung und die Vergröfserung der Perle den Anwe- senden nachweisen konnte. Zur Nachricht anher bemerkt von V. Kiesenweiter, als Sekretair der Versammlung. VII Dresden, den 24. Mai 1858. Dem Programme gemäfs unternahm man heute früh eine Fahrt nach Wehleu, besichtigte hier die Sammlungen des Cantor Märkel und machte durch den üttewalder Grund eine Excursion auf die Bastei. Hierauf vereinigte man sich im Gasthofe zur Sächsischen Schweiz in Wehlen zu einem durch die festliche Stimmung der Theilnehmer und durch heitere Trinksprüche genufsreichen Mahle. Die Schlufssilzung wurde im Lokale der Isis, kleine Schiefs- gasse No. 4., abgehalten. Nach Verlesung des Protokolls und nach- dem Prof. Schaum die Varietätenreihen der Clcind. campestris, hybrida und literala vorgezeigt und erläutert hatte, wurde zur de- finitiven Beschlufsfassung über die hauptsächlichsten Normen der en- tomologischen Nomenclatur übergegangen, und dabei sämmtliche zur ßerathung gebrachte Paragraphen, nämlich die §§. 1 — 14. mit Stim- meneinheit in unveränderter Fassung und nur mit folgenden Zu- sätzen angenommen. Zusatz zu §. 6. am Schlüsse, nach den Worten „allenfalls ent- sprechen" : Die Versammlung befürworlet die Anerkennung des Grundsatzes, dafs von jetzt ab jeder neu gegebene nicht lateinische Species- name zu beseitigen ist. Die Beseitigung des Namens steht jedem zu, der dafür einen neuen Namen in der in den nachstehenden §§. erwähnten Weise in die Wissenschaft einführt. Dabei war jedoch die Versammlung darüber einverstanden, dafs in Betracht des allgemeinen Gebrauchs, welcher sich unbestritten dafür entschieden habe, bei der Bildung von Artnamen aus Eigen- namen (von Personen oder dergleichen) die Eigennamen unverän- dert gelassen und nur die Endung latinisirt und den Sprachregeln gemäfs flektirl werden solle. Ferner Zusatz zu §. IIa. Hinter den Worten „oder germani- schen Stammes": Die Versammlung befürwortet die Anerkennung der Ucgcl, dafs von jetzt an jeder Beschreibung oder Abbildung einer neuen Art eine lateinische Diagnose beizugeben ist. Neue Namen, welche ohne Beifügung einer solchen Diagnose publicirl werden, haben auf Priorität keinen Anspruch. Auf die Bemerkung, dafs hiernach z. B. die Beschreibungen in Redtenbachcr''s so sehr verdiensllicher Fauna Ausir. in Zukunft kein Anrecht auf Priorität haben würden, wurde erwidert, dafs die Bestimmung keine rückwirkende Kraft habe, und dafs es, was die VIII Zukunft beliilll, im Interesse des Werkes und der Sache liegeu würde, die hier cifolgenden Publikationen neuer Arien mit lateini- schen Diagnosen zu hegleiten. Zu §. 14. bcanirngte Prof. Schaum den Zusatz: Namen, welche seit einer Reihe von wenigstens 30 Jahren in all- gemeinem wissenschaftlichem Gebrauche gewesen sind, können durch den Nachweis, dafs ein an und für sich allerer und daher berechtigter Name vorhanden ist, nicht wieder verdrängt und da- für jener ältere Name substituirt werden, der letztere gilt viel- mehr als antiquirt und durch die ihm entgegenstehende Verjäh- rung für beseitigt. An der lebhaften Debatte, die sich darüber entspann, bclheilig- len sich aufser den Herren Reichenbach, Dohrn, vom Brück u. A. vor Allem Prof. Schaum und der Unterzeichnete. Letzte- rer machte dagegen hauptsächlich geltend, dafs die Versammlung zwar die Grundsätze über entomologische Namengebung constatiren könne, wie sich aus der Natur der Sache vernunftgemäfs ergeben und durch den Gebrauch feststehen, nicht aber willkürliche Gesetze vorschreiben. Der allgemeine Gebrauch habe sich für das Verjäh- rungsprincip bis jetzt nicht ausgesprochen, vielmehr komme das- selbe, soviel bekannt, bei der enlomologischcn Nomenclatur heute zum ersten Male zur Sprache. Es beruhe aber auch nicht auf dem Natur- oder Vernunftreohtc, sei vielmehr von der Gesetzgebung will- kürlich und nur aus Zweekmäfsigkcitsrücksichten in unsere staatli- chen Einrichtungen eingeführt. Zudem würde das Princip in der Nomenclatur zu einer complicirten Casuistik führen, da die Frage, was unter allgemeinem Gebrauche zu verstehen sei, und ob der- selbe im einzelnen Falle anzunehmen sei oder nicht, sehr oft schwie- rig zu entscheiden sein werde. II. Prof. Schaum erinnerte dagegen, dafs die Versammlung ge- rade die Absicht habe als Gesetzgeber aufzutreten, und deshalb, wenn sie sich heute über die diskulirten Restimnuingen geeinigt habe, sich mit den bedeutendsten entomologischen Corporationeu und Autoritäten des In- und Auslandes in Vernehmung setzen und diesen die aufgestellten Normen zur Annahme Aorlegen werde. Er- folge die Annahme, so würden die Normen allerdings Gesetzeskraft haben. Das Verjährungsprincip sei im Interesse der Stabilität der Namen dringend wünschenswert h; ganz dieselben Rücksichten, wie sie bei den staatlichen Einrichtungen zur Statuirung der Verjährung geführt hätten, schlügen auch hier ein, und vielleicht ein Driltheil der gegenwärtig gangbaren und gerade der bekanntesten Namen IX uiinlc geändert werden müssen, wenn man die Verjäbrung nicht gellen lassen wolle. Eine Einstimmigkeit war rücksichllich dieses Punktes nicht zu erlangen, die Abstimmung aber ergab, dafs das von H. Professor Schaum zur Annahme empfohlene Verjährungsprineip mit überwie- gender Majorität abgelebnt wurde. Es wurden sodann diejenigen Paragraphen, welche mit Ein- stimmigkeit angenommen worden waren, nochmals verlesen und von den Anwesenden zum Zeichen der Genehmigung in einem besondern Exemplare unterschrieben. Einstimmig wurde sodann beschlossen, die bei der Entomolo- gen-Versammlung festgestellten Grundsätze über Nomenclatur durch geeignete Anträge bei enlomologischen Autoritäten, insbesondere entomologischen Gesellschaften und naturwissenschaftlichen Verei- nen überhaupt zu mögliclist allgemeiner Geltung zu bringen. — Bei der allseitigen Befriedigung, welche das Ergebnifs der dies- jährigen Entomologen-Versammlung gewährt liatte, sprach sich der Wunsch, dieselbe im nächsten und den folgenden Jahren wieder- holt zu sehen, mit grofser Bestimmtheit unter sämmtlichen Anwe- senden aus. Es wurde indessen dem Berliner Entomologischen Vereine über- lassen, die Frage wie und wo die nächste Versammlung dieser Art gehalten und ob dieselbe etwa mit der allgemeinen Naturforscher- Versammlung in Verbindung gebracht werden solle, im nächsten Jahre wieder zur Anregung zu bringen und die nöthigen Vorschläge zu machen. Hierauf wurde die Versammlung vom Herrn Vorsitzenden mit einem herzlichen Danke an die naturforscbende Gesellschaft Isis und deren Vorstande, und einigen freundlichen Worten an den unter- zeichneten Sekretair der Gesellschaft gescblosscn. Nachrichllich bemerkt von V. Kiesenivetler^ Sekretair der Entomologen- Versammlung von IS58. Th eilnehm er. 1. Herr Prof. Dr. Schaum aus Berlin. 2. - Begierungsrath v. Kiesenwetter aus Bautzen. 3. - Eduard Vogel aus Dresden. 4. - Canlor Märkel aus St. Weblen. 5. - Cantor Märkel aus Leubcn. X 6. Herr Lehrer Forvvcg aus SUuppen. 7. - Rcichcnbach aus Dresden. 8. - Kirsch desgl. 9. - Müller desgl. 10. - Antonio Villamor de Penna aus Madrid. 11. - Ignacio Lopez de la Torre Ayllon aus Palma de Mallorca. 12. - W. Fuchs aus Berlin. 13. - J. Nitze aus Dresden. 14. - Medicinalrath Dr. Reinhard aus Bautzen. 15. - C. Fr. Sachse, Gymnasiallehrer aus Dresden. IG. - Theodor Reibisch aus Dresden. 17. - L. W. Schaufufs aus Dresden. 18. - C. lleniptcnmacher aus Berlin. 19. - Fr. Ilennig aus Dresden. 20. - V. Schlichen aus Niederfriedersdorf. 21. - Fried r. Eduard Sommer. 22. - J. F. Ch. Franke. 2.3. - Wanckel aus Dresden. 24. - Kaden desgl. 25. - C. A. Dohrn aus Sletlin. 26. - Emil vom Brück aus Crefeld. 27. - Dr. Franz Ochs aus Dresden. 28. ■ C. E. Venus desgl. 29. - Baumeyer desgl. 30. - Dr. Unliedt desgl. 31. - Br. Marquart desgl. 32. - Fischer desgl. 33. - W. Beufs aus Friedrichstadt. 34. - n. G, Reichen bach Sohn aus Leipzig. 35. - Dr. Küchenmeister aus Zittau. 36. - D. Sachfse aus Leipzig. 37. - Robert Sachfse desgl. .38. - F. Mühle aus Dresden. .39. - E. Schwarz desgl. 40. - Alex. Zicglcr desgl. 41. - E. W. Pfad desgl. 42. - Dr. Nickerl aus Prag. 43. - Dr. W. E. Gast aus Ralhen. 44. - P. Chr. Asbjorvien aus Norwegen. 45. - F. W. Fritsche aus Freiberg. Gesetze der entomologisclien Nomenclatur. D Denominatio alterum entomologiae fumiamentum. Fabricius Phil. ent. VII. §. 1. er nachstehende Aufsatz will natürlich nicht neue Gesetze auf- linden oder aufstellen, sondern er heabsichtigt nur die Regeln der entomologischen Nomenclatur, wie sie bereits von Linne, dem Gründer dieser ganzen Disciplin aufgestellt worden sind, wie sie sich aus der Natur der Sache vernunftgemäfs ergeben und durch den Gebrauch seitens anerkannter enfomologischer Autoritäten festgestellt haben, in möglichst präciser Weise zu formuliren , und dadurch in einem Gebiete der Wissenschaft Uebereinstimmung herbeizuführen, welches der Uebereinstimmung mehr als jedes andere bedarf. V. Kiesenwetler. § 1 Die Benennung der Insekten hat den Zweck, Arten und Gat- tungen oder höhere Gruppen derselben in sicherer, ein- für allemal feststehender Weise zu bezeichnen, und so die Grundlage und Hand- habe jeder weitern wissenschaftlichen Kenntnifs der betreffenden Objekte zu bilden. §. 2. Die Lehre von der Benennung der Insekten — die entomolo- gische Nomenclatur — normirt die Gesetze, nach welchen die wis- senschaftlichen Namen der Arten und Gattungen der Insekten ge- bildet und erthcilt werden, und stellt die Slatthafligkeit und die Berechtigung dieser Namen in ihrer Anwendung auf die damit be- zeichneten Objekte fest. §.3. Der Name der Art setzt sich aus dfm Nnmen der Gattung, welclier sie angehört, als SubslantivbcgrilV und dem Namen der Art selbst als Adjektivbegriff zusammen. XII Fabr. Pliil. Eiit. Vll. §. b'i. ,,Insectum nomine generico et specific© rite est nominalum." — Die Bczciclinungen der höheren, über den Gattungen stehenden Grup- pen, z. B. der Tribus, der Familien, Ordnungen, Klassen u. s. w. gehö- ren nicht zur Benennung, sondern nur zur Erläuterung der syslemali- schen Stellung der Art. Es ist daher auch in den nachstehenden Hegeln l'iir Nomenclatur nur auf Gallungen und Arten Rücksicht genommen. Im Allgemeinen müssen dieselben Grundsätze, wie bei den Gattungen und Arten auch bei den höheren Gruppen zur Anwendung konnnen. So kann z. B. bei letztem das Erfordernils der Sprachrichtigkeit eben so wenig zweifelhaft sein, w^ogegen das Princip der Priorität hier eher den Rück- sichten auf Zweckmäfsigkeit in einem oder dem andern Falle wird nach- gesetzt werden dürfen. Zweckmäfsige Familiennamen sind die, welche von der Hauptgattung in der Familie hergenommen und dann mit der Pa- tronymicalendung idae oder adae gebildet sind. Vergl. Stett. Ent. Zeit. 18.iS. p. 1(35. §•4. Der Galtuugsname mufs daher ein Substantivum sein. Scarabaeus, Carabus Linne. §.5. Der Ärtnamc ist entweder ein reines Adjeclivuni ' ), oder ein im Verhällnifs der Apposition *) oder des Genitivs ^) zum Gattungs- namen stehendes Subslanllvum. ') Carabus aitrafus (Linne), Melolonlha vulgaris (Fabricius). ^) Pliniis fiir (Linn.), Scarabaeus (Pulyphylla) fiillo (Linn), Papilio Machaon (Linn). ^) Ci/bister (Dyliscifs) lioesclü (Fabricius), Dorradiun Spinulae (Schönh.), Carabus Chai/iissonis (Esclisch.). §.6. Die Namen müssen lateinisch oder laleinisirt sein, oder im Fall sie ohne alle Bcdeulung sind, vvenigsletis dem Klange nach dem Charakter der laleinischcn Sprache allenfalls entsprechen. ') Hierbei sind die Gesetze dieser Sprache mafsgebend und sprach- widrig gebildete Namen zu berichtigen. ^) Es ist dabei aber ohne zu weit gebende Rigorosität zu vfcrfah- ren und der Name unverändert zu erhallen, wenn er sich in irgend einer Weise rcchtfcrligcn läfst. ') L. Frisch's „Sägehörniger schwarzer Holzkäfer", GeolTroy's Sca- rabaeus „L'ecailleux viulef'' und neuerdings Trucqui's Caivdcra Mcch, Thomsou's Aniphioinjcka Kuowriothing etc. entsprechen obiu^er Grundbe- X[II ilingung der Linne'sclicn Nomenclatur niclit und können daher auch keine wissenschaftliche Geltung hahen. *) Es ist irrationell und unwissenschaftlich sich einer Sprache bedie- nen zu ^vollen, sicli aber dabei an ihre Gesetze niclit gebunden zu glau- ben. Wenn es nur eine bis zum Komischen gehende Consequenzenha- scherei wagen wird, durch Schreib- oder Druckfehler verunstaltete Na- men als für alle Zeiten unverbesserlich anzusehen, so ist es wenig bes- ser, solche Namen, die etwa in Folge zufälliger Unbekannlschaft des Na- mengebers mit dem griechiechen Alphabete oder mit den ersten Regeln der lateinischen Grammatik niifsrathen sind, nicht corrigircn zu lassen. Ca- rahns pulcherissima würde jeder Vernünftige in C. pulcherrimiis berich- tigen, um der Sprache ihr Recht widerfahren zu lassen. Bis wieweit soll also das Sündigen gegen die Sprachgesetze gestattet sein, da man die Grammatik doch nicht völlig preisgeben kann? Auch praktisch führt diese Art wissenschaftlicher Liberlinage zu Uebelständen, so schreibt v. Motschulsky den nach seiner eigenen Angabe von vTTn und -/.ottqoz abgeleiteten Namen Hypocoprus in seinen verschie- denen Publikationen . selbst bald Uprucoprus, bald Upocoprirs, indem er daran festhalten zu wollen erklärt, und endlich neuerdings selbst richtig Hifpocoprus. Fabricius in der Phil, entom und Burmeister Handbuch der Ent. I. haben eine Anzahl Sprachregeln für die Bildung lateinischer und griechi- scher Namen aufgestellt. Die Wiederholung dieser Regeln gehört nicht hierher, es sind keine andern als die allgemeinen der lateinischen und griechischen Grammatik. Bemerkt mag aber hier werden, dafs Fabricius §. 3ä. das griechische ov irrthümlich in das lateinische y anstatt in u über- gehen läfst. Ferner ist es nicht richtig, wenn Burmeister Handbuch I. 689. sub 3. behauptet, bei zusammengesetzten griechischen Gattungsnamen stehe der HaupthegrilT hinten. Die antike griechische Sprache hat z. B. die im Wesentlichen gleichbedeutenden Worte rfdoyintjc; und yvraixoftnvijq und die heutige entomologische Nomenclatur die allgemein recipirten Gat- tungsnamen Onthophilus und P/tilonlhiis. Auch corrigirt Burmeister Linne's schön gebildetes Wort Mijrmeleon und Latreille's Melasoma ganz unglück- lich in Myrmecoleon und Mclanosoma, ferner Agassiz den zierlichen und wohllautenden Namen Bembidium in Bembicidium. Man hat hier bessern wollen, ohne die Sprache und ihre Regeln gehörig zu kennen. Vor angeblichen Berichtigungen bedarf es daher der sorgfältigsten Prüfung, damit man nicht verschlechtert anstatt verbessert, oder doch ge- gen das für die Nomenclatur wichtigste Princip, die Stabilität der Namen unnöthiger Weise verstöfst. §. 7. Die Gattungsnamen dürfen nur aus einem, wenn auch zusam- mengesetzten Worte besiclicn. XIV Aus zwei oder inelir p'inzolnon Worten bestellende, z. B. Musca Iripilis, Leu apJiidis sind datier abzuändern. Vergl. Fabr. Pliil. Ent. VII. §§. 15. l(i. Zusammengesetzte Namen, z. B. Necrophorus Fabr. von Nixiiö; und ipiQnr, sind zweckinäfsig; es ist dabei der Gebraucb der griecbiscben Spra- obc zu empfehlen, die Anwendung der lateinischen aber nicht so unbe- dingt unstalthal't als Fabr. Phil. Ent. VII. §. 17. will. §.8. Die Artnaraen sollen aus einem ') liöchslens aus zwei einzel- nen Worten bestehen. -) ') Carabus aiiratns Linn. ^) Vanessa C. albuni Linn. Solcbe Artnamcn, die aus mehr als zwei einzelnen Worten bestehen, sind umzuändern. Bei der Neubildung von Artnamen ist die Verwendung von zwei Worten ebenfalls zu vermeiden. Die Entomologen-Versammlung zu Dresden vom ^23. Mai 1858 bat die Anerkennung des Grundsalzes befürwortet, dafs von jetzt ab jeder neuge- gebene, nicht lateinische Speciesname zu beseitigen ist. Hiernach würden Speciesnameii ohne alle Bedeutung, auch wenn sie dem Klange nach der lateinischen Sprache entsprechen, künftig unstatthaft sein. Bildung von Artnamen und Eigennamen mit lateinisirler Endung und griechische, rich- tis latinisirte Worte sollten indefs damit nicht ausgeschlossen werden. §.9. Gegenstand der enlomologischen Namengebung sind Arten und Gattungen von Insekten, sowie solche durch die Wissenschaft als in der Natur vorhanden nachgewiesen werden. Vergl. hierzu die Bemerk, zu §. 12. §. 10. Der Name wird einer Art oder Gattung beigelegt und in die Wisscnscliaft eingeführt, indem er nicht blos veröffentlicht, son- dern dabei auch das damit belegte Objekt kenntlich gemacht wird. Vergl. Fabr. Phil. Ent. VII. §. 38. ad 2. §. II. Die Veröirentlichung mufs erfolgen: a) in einer europäischen Schriftsprache romanischen oder germa- nischen Stammes '); h) durch den Druck in einem wissenschaftlichen, durch den Buch- handel zu erlangenden Werke oder in einer wissenschaftlichen Fachzeitschrift. ^) XV ') Die Entomologen- Versammlung zu Dresden vom 23. Wai 1858 be- fürwortet hier als weiteres Bedürfnifs: die Beifügung einer lateinischen Diagnose anzuerkennen. Der Satz bedarf übrigens einer Begründung wohl nicht, insoweit als er gewisse Sprachen ausschliefst, sondern nur insoweit als er darin nicht noch weiter geht. Gewifs wäre es wünschenswerlh , wenn die beschrei- benden Entomologen sich auf die Haupisprachen der gebiUleten Welt „la- teinisch, deutsch, französisch, englisch und allenfalls italienisch" beschrän- ken wollten, allein so unbequem die Publikationen in andern Sprachen, z. B. der schwedischen oder dänischen für nenn Zehntheile ihrer Leser sind, so nuifs man sich doch darin fügen, weil Arbeiten von hohem wis- senschaftlichem VVerihe in diesen Sprachen verfafst sind und der Gebrauch sich für ihre Anerkennung ausgesprochen hat. Dagegen können Veröffentlichungen in andern, etwa der maygarischen Sprache, dergleichen z. B. von Frivaldsky existiren, nicht in Betracht kommen. Eine Veröffentlichung, die der gewählten Sprache wegen aufser von dem Beschreiber selbst nur noch von einem oder zwei Entomolosen verstanden wird, ist dem Begriffe des Wortes nach keine Veröffentlichung mehr. Es ist übrigens nicht dankbar genug anzuerkennen, dafs die russi- schen Entomologen billig genug sind, ihren westlichen Collegen keine in russischer Sprache gegebenen Beschreibungen zuzumuthen, sondern sich im wohlverstandenen Interesse der Wissenschaft und ihrer eigenen Ar- o beiten allgemeiner bekannter Sprachen bedienen. Von selbst versteht sich, dafs eine an sich schon kenntliche Abbil- dung oder eine Diagnose in lateinischer Sprache ihre Berechtigung behält, auch dann, ^venn die dazu gegebene Beschreibung in einer der nach Obi- gem ausgeschlossenen Sprachen veröffentlicht sein sollte. ^) Als veröffentlicht gelten demnach nicht a) blofse Sammlungs- oder Manuskript-Namen oder sogenannte tradi- tionelle Namen. h) Als Veröffentlichung gilt nicht die Lesung der Beschreibung in ei- ner wissenschaftlichen Gesellschaft, welche es auch sei, denn die Bekannt- machung erfolgt hier nicht öffentlich, sondern nur einer bestimmten Cor- poration gegenüber. c) Desgleichen nicht die Vertheilung als Manuskript gedruckter Be- schreibungen oder Abbildungen an einzelne Entomologen aus demselben Grunde. d) Endlich nicht der Abdruck in Werken oder Zeitschriften, welche dem Gegenstände völlig fremd sind, z. B. in einem rein politischen oder belletristischen oder in einem Wilzblalle. Der Begriff der „wissenschaftlichen Fachzeilschrift" ist aber so weit als möglich zu inlcrpretiren. XVI § li- Das bei rclTcnde Objekt mufs kenntlich gemacht, d. h. chic Diagnose, Beschreibung oder Abbildung oder das Cilat einer solchen dazu gegeben sein, welche es möglich macht, jenes Objekt da- nach zu erkennen. Hierauf beruht der durchaus gerechtfertigte und gegenwärtig zu yllge- moiner Geltung gelangte Gebrauch, den Gatlungs- und Artnamen nicht den Namen des ersten Benenncrs, sondern den jSanien dessen als Aulornamen beizufügen, der das betreffende Objekt zuerst beschrieben und den Namen dabei in die Wissenschaft eingefülirt bat. Es ist unlogiscl), inconsequent und unpraktisch, solchen Namen, wel- che mit unzureichenden, oberflächlichen, nichtssagenden oder gar falschen Angaben publicirt sind, eine gröfsere Berechtigung beizulegen, als einla- chen Katalogs- oder Sanimlungs-Namen. Es ist unlogisch; denn der Haupt- zweck der wissenschaftlichen Beschreibung etc. ist der, das betreffende Objekt andern Entomologen kenntlich zu machen. Notizen oder Bilder, nach denen es unmöglich ist, das gemeinte Objekt zu erkennen '), sind also der Natur der Sache nach keine Diagnosen, Beschreibungen oder Abbil- dungen, auch wenn sie der Autor dafür ausgiebt. Es ist inconsequent, weil der extremste Anhänger des absoluten Prio- ritätsprincips doch schüefslich zu einem Punkte gelangen mufs, wo auch er eine angebliche Beschreibung nicht mehr gellen läfst, z. B. wenn sie mit der Natur des gemeinten Objekts geradezu im Widerspruch steht; wenn sie widersinnig ist oder mit dem alicrgröbsten V'erstofs in der Ord- nungs- oder Gattunsrsbestiinmunir verbunden ist. Sollte z. B. Jemand sich getrauen für Grimmer's Haltica, deren Sprünge matt und seitwärts ge- richtet sind, ,,weil sie nur ein zum Springen eingerichtetes Bein besitzt", IVu' Hope's Campsinra xanihurhina „lutea elytris lineis latcralibus tribus nigris" (es sind die Seiten und die Naht gemeint), für die von Stephens zu den Neuroptercn gestellte Schm e tlerlingsgattung Naryciiis oder für Hope's Coccinella virescens „supra viridi-brunnea. subtus rubrotesta- cea" (eine C/irysomela! !) eine Berechtigung in Anspruch zu nehmen? Es ist endlich unpraktisch, weil die Versuche, derartige Beschreibun- gen zu deuten, nothwendig zu fortwährenden Irrungen, Schwankungen und Unsicherheilen in der Noinenelatur führen, weil man dabei genölhigt ist, einen Ballast von Namen, die Niemand, vielleicht nicht einmal der Nanien- geber selbst, deuten kann, in dem Systeme und den Katalogen nmherzu- schleppen und enillicli, weil dadurcli gewissenlose Scribenten zu liederli- chen Publikationen «reradezu ermuntert werden. Fabricius sagt in der ') Vergl. Stett. entomol. Zeit. 1858 p. 171, 12. und die dort zu le- sende Bemerkung über Preifsler's Beschreibung und Abbildung von Cla- riger teslaceiis oder Hope's Lngria nigricollis. XVII Phil. Eni. VII. §. 2.: „Nomina vcra insectis imponere euloniologis genui- nis tantum in potestate est." Nach der heutigen Auffassung der Sache heifst dies so viel, als: Nur der ist bereclitigt, Insekten zu benennen, der im Stande ist, sie kenntlich zu beschreiben. Dagegen bat jede Diagnose, Beschreibung oder Abbildung im Zwei- felsfalle die ^ erniuthung für sich, dafs das gemeinte Objekt dadurch kennt- lich gemeint sei. Die sogenannten Einzelbeschreibungen müssen an und für sich in Be- zug auf Priorität als gleichberechtigt betrachtet werden, wenn schon ihr üeberhandneiimen Jedem, der sich bei seinen entomologischen Studien li- terarischer Hülfsmittel zu bedienen pflegt, eher als ein Nachtheil für die Wissenschaft, denn als ein Vorlbeil für dieselbe erscheint. Ausnahmebe- stimmungen zu Ungunsten des Prioritätsrechtes solcher Einzelbeschreibun- gen, wie sie Stett. entom. Zeit. 1858 p. 172. 13. vorgeschlagen >verden, lassen sich aber aus der Natur der Sache nicht gut rechtfertigen, und füh- ren zu Willkürlichkeiten und Complikationen. Vor allen wird davon auszugehen sein, dafs die Beschreibungen der altern Entomologen, namentlich die von Linne und Fabricius, mit beson- derer Rücksicht auf den damaligen Stand der Wissenschaft zu beurthei- len sind, und dafs die im Grunde geringe Anzahl der nicht bekannten Ar- ten ihrer Werke mit allen zu Gebote stehenden Mitteln, selbst wenn dies auch nur mit Hülfe der Sammlungen geschehen könnte, ermittelt werden müssen. Mit Ausnahme solcher besonderer Fälle und namentlich den ge- genwärtigen Entomologen gegenüber kann auf Grund einer Beschreibung, welche nur mit Hülfe sogenannter typischer Exemplare (vermeintlicher oder wirklicher) zu deuten ist, kein Prioritätsrecht in Anspruch genom- men werden. (Vergl. Schiner „über die Beweiskraft der sogenannten ty- pischen Exemplare" Wiener entom. Monatsschrift 1858 S. 51.) Auch bei den altern Schriftstellern sind bei solchen Species, wo alle Mittel versa- gen, die Namen der Vergessenheit zu übergeben. Mathematische Sicherheit ist, wie dies Lncordaire in Silbermann Rev. ent. IV. 229. vortrefflich nachgewiesen hat, in der enlomologischen No- menclatur nicht zu erlangen, — Vernünftiges Ermessen des einzelnen En- tomologen läfst sich nicht völlig ausschliefsen, somit auch nicht die Mög- lichkeit abweichender Meinungen im einzelnen Falle, und hier kommt dann der Grundsalz zur Geltung, dafs die von dem Monographen oder dem Ver- fasser eines entomologischen Hauptwerks befolgte Ansicht mafsgebend ist. (Le monographc fait loi.) Uebrigens bedarf es kaum einer besondern Erwähnung, dafs es die Aufgabe jedes entomologischen Schriftstellers ist, so weit es ihm irgend möglich, die Gattungen oder Arten, deren Publikation er vorfindet, zu er- mitteln, denn es handelt sich ja nicht blos darum, ob der von ihm neu- gegebene Name zur Geltung gelangt, sondern auch darum, das Entstehen neuer Namen und die Häufung von Synonymen zu vermeiden. Wenn z. B. ßoisduval im voyage de l'Astrolabe den Hisler aiislralis mit der xvin völH" unziircM-lienden Diagnose aufTiilirl; „INigro-cyancns, nitidus, subliis aler'' so ist das Tliier so gut wie unbesclirieben. Marseul liällc bei sei- ner 3Ionograpiiic dicstii Hisicr. dcssrn Typus ihm wabrsclieinlicb zugiing- licli war, ermitteln und als Saprinus australis neu und zeitgemäl's be- schreiben mögen; da er dies aber nicJit gellian hat, so ist sein Name Sa- prinus tasmanicits vorzuziehen; denn er ist zwar nicht der älteste, aber der älteste berechtigte Name. Hister australis Boisd. hat ihm gegen- über nicht mehr Gellung als ein Catalogsname. §• 13. Ein richtig gebildeler und gehörig in die Wissenschaft einge- führter Name hat dem Objekte, dem er einmal beigelegt ist, zu bleiben. Die Beseitigung oder die Abänderung eines solchen Namens ist nur in den in nachstehenden Paragraphen erwähnten Fällen statthaft. Es darf also ein Name blos deshalb, weil er weniger passend erscheint, oder we- njo-cr wohlklingend ist oder aus sonstigen Nebenrücksichlen (z. B. bei Na- men zu Ehren von Personen, zu dem Zwecke, damit die beabsichtigte Eh- renerweisung vollständig erreicht werde) nicht abgeändert oder beseitigt werden. So corriglrt z. B. Schrank Panzer's Bupreslis candcns durchnus mit Unrecht in fuliintiai}s, weil er den letztern Namen für bezeichnenderhält. Vergl. Fanna boica I. II. 604, 796 Anmerkung. — Ebensowenig sind Acn- derungen, welche durch den in der Lepidopterologle in Gebrauch gewe- senen Endungszwang bedingt werden, statthaft. §. IJ. Sind demselben Objekte mehrere an und für sich gehörig in die Wissenschaft eingeführte Namen beigelegt, so ist der älteste ') der berechtigte, aufser wenn er bereits vergeben ist, d. h. wenn derselbe Arlname innerhalb der Gattung *), derselbe Gattungsname im Gebiet der Zoologie ^) bereits wissenschaftlich begründet war. ') Dafs die Geltung der Priorität erst von Linne ab statlünden kann, liegt in dem Umstände, dafs Linne das ganze heutige System der Nomen- clatur erst gegründet hat, dafs vor ihm also wissenschaftlich gebildete Namen im heutigen Sinne eigentlich gar nicht existiren. Dagegen scheint es willkürlich, den Werken des Fabricius, so hoch man das Verdienst derselben auch anschlagen möchte, eine exceptionelle Stellung in der ^Veise einzuräumen, dafs man seine Nomenclatur, so weit es sich nicht um Her- stellung eines llnntischen Namens handelt, ohne Weiteres als mafsgebend annimmt und ihm gegenüber die Geltung der Priorität suspeiidirt. Aller- dings hat Fabricius längere Zeit eine derartige Autorität gehabt, und neuer- dings, Stelt. enlom. Zeit. 18.58 p. 169, 10., wird die Annahme desselben Princijis von Neuem empfohlen. Indessen war Fabricius gerade in Bezug XIX ;iuf die NaniPiigebiiiig keineswegs besonders gewissenhaft, und noch we- niger sind seine Werke, vielleicht mit Ausnahme der coleoptcrologischen, als unbedingt klassisch zu betrachten. ^) Z. B. coUidirt Elaler caslaneus Scop. Enlom. carn. 93, 286. mit dem gleichnamigen altern Elaler caslaneus Linne, kann daher nicht be- stehen, und hat dem spätem, aber nicht collidirenden Namen Elaler an- ticus Panz. zu weichen. Dagegen ändert Reiche den Namen Hyhosorus (Scarabaeus) aralor Illiger unstatthafter Weise in Hyhosorus Illigeri um. Scarabacus aralor Fabricius und Sc. aralor 111. sind, wie 15ur- meister nachgewiesen bat, allerdings zwei verscliiedene Arten. So lange beide einer und derselben Gattung, Scarabaeus, angehörten, lag eine Col- lision der Namen vor, die, wäre sie erkannt worden, zur Abänderung des später erlheilten illigerschen Namens geführt haben würde. Durch Auf- stellung der Gallungen Heleronychus für den fabricischen und Hybosorus für den illigerschen Käfer war aber jene CoUision der Namen bereits auf andern! W^ege beseitigt, und Ueiche fand unter der Gattung Hybosorus nur noch einen, den von Illiger aufgestellten und von den spätem Ento- mologen recipirlen aralor, somit aber keinen ausreichenden Grund zur Aenderung desselben vor. Fairmaire stellt Ann. d. I. soc. ent. d. fr. einen Tachinus piclus auf. Dieser Name wurde, weil er mit dem gleichnami- gen Tackinus Erichson's collidirte und somit unstatthaft war, von Lespes mit Recht in Tachinus Fairmairei und etwas später von Trucqui in Ta- chinus lucluosus umgeändert. Von diesen 3 Speciesnamen ist somit Fair- mairei der älteste berechtigte, und dieser hätte zu bleiben, würde selbst später nachgewiesen, dafs der Käfer der von Tachinus abzutrennenden Gattung Leucoparyphus angehört. Wenn durchaus nicht zu ermitteln ist, welcher von zwei oder meh- reren mit einem und demselben Namen belegten Arten jener Name zuerst beigelegt worden sei, so haben beide neue Namen zu erbalten. Dieser Fall kann nur selten vorkommen. Indessen hat Förster z. B. in den Bei- trägen zur Monographie der Pteromalinen gleichzeitig zwei verschiedene Arten als Pleromalus bicolor (p, 17 unter 77 und p. 24 unter 174) be- schrieben. Diese Namen machen sich gegenseitig unmöglich. ') Bei der Specialisirung der heutigen Naturwissenschaft ist nicht zu fürchten, dafs sich gleichlautende Namen aus verschiedenen Naturreichen gegenseitig fns Gehege kommen. Es ist bedenklich, hier die Consequen- zen zu weit zu treiben, oder gar so weit zu gehen, als Fabricius Phil. Entom. VII. §.21., ein Paragraph, der übrigens niemals volle Geltung ge- habt hat. §. 15. Läfst sich durchaus nicht feststellen, welcher von mehreren, einem Objekte ertheilten Namen der älteste ist, so steht die Wahl zwischen ihnen nach Zweckmäfsigkeitsrücksichten frei. B2 XX Eine solche Uiicksicht ist namcnlücli ilie j^röfsere oilor goritiiorc wis- senschüfllielie Bedeutung des Werkes, in welchem der IS'anie puhlicirt ^vorden ist. Der hier erwidinle Fall tritt nicht selten ein, wenn Varietäten einer Art, oder wohl auch die beiden Geschlechter derselben als eigene Arten betrachtet und in demselben Werke gleichzeitig beschrieben worden sind. Dem, weiter gegen den Anfang einer Arbeit hin publicirlen Namen vor dem mehr gegen das Ende hin publicirten den Vorrang einzuräumen, wie dies Wesmael (Ichncum. plat. europ. descr. et adnot. nov. 8 not.) thun will, ist kaum richtig, weil die Gleichzeitigkeit der Publikation des gan- zen Werkes mafsgebend ist. §. 16. Ist diese Wahl einmal getrolTen und der gewälillc Name sei- nerseits in die Wissenschaft eingeführt, so ist er berechtigt und kann nicht wieder abgeändert werden. §. 17. Wird eine Art oder Gattung in mehrere zerlegt, so hat der bis dahin genieinschafiliche Name dem Bestandtheile der ursprüng- lichen Art oder Gattung zu bleiben, welcher die typischen Formen enthält. Vergl. Iiierzu den sehr beachtungswerthen Aufsatz, Stett. entom. Zeit. 1858 p. 168, 9. §. 18. Als solche typische Formen haben zu gelten: zunächst die, welche von dem ursprünglichen Begründer als sol- che bezeichnet w^ordcn sind, dann die, welche die vom Aufstellcr angegebenen Charaktere am aus- geprägtesten zeigen, weiter die ansehnlichsten, zahlreichsten, häufigsten Formen, und endlich wenn keiner der vorhergehenden Fälle vorhanden ist, bei Gattungen die zuerst beschriebene Art, bei Gruppen die zu- erst beschriebene Gattung. §. 19. Werden mehrere angebliche Galtungen oder Arten, "welche auf- gestellt worden waren, zu einer Gattung oder Art wiederum ver- einigt, so hat dieser grüfsere Complcx den Namen des typischen un- ter den mehreren Beslandthcilcn beizubehalten. Vcrgl. Stett. ent. Zeit. 1858 p. 170, l\h Es beruht dieser Satz auf der allgemeinen Kegel, dafs der einem Objekte beigelegte Name so weit thunlich zu erhalten ist, und dafs blofse Modifikationen in der Umgrenzung des Gattungs- oder ArtbegriiTes den Begriff der Galtung oder Art selbst nicht ohne weiteres aufheben. XXI Regeln, deren Befolgung bei Ertheilung neuer Namen wünsclienswertli ist. Während bei BeuHlieilung bereits existircnder Namen mil tlmii- lichster Nachsicht zu verfahren, und der einmal vorliandene Name im Zweifelsfalle zu erhalten ist, so hat der Schriftsteller, welcher neue Namen ertheilt, umgekehrt hierbei mit der gröfsten Strenge und Vorsiclit Alles dasjenige zu vermeiden, welches auch nur einen Vorwand zur Beseitigung seines Namens geben und zu Uebelstän- den, Unbequemlichkeiten und dergleichen in irgend einer Beziehung Veranlassung geben könnte. Der für eine Art oder Gattung irgendwie bereits zur Geltung gelangte Name, auch wenn derselbe nicht gehörig in die Wissen- schaft eingeführt, ist zu erhalten und in die Wissenschaft einzufüh- ren, wenn dem nicht überwiegende Gründe entgegenstehen. Dabei haben Namen, die mit einer, wenn auch ungenügenden Beschreibung oder Abbildung veröffentlicht, und nächst ihnen sol- che, die in Katalogen veröffentlicht sind, den Vorzug vor blofsen Sammlungs- oder Manuskript-Namen. §• 2. Die neu zu wählenden und zu ertheilenden Namen sollen der Natur des damit zu belegenden Objekts nicht widersprechen. Es wäre z. B. im höchsten Grade zu raifsbilligen, ^venn man eiuem durch seine Kleinheit ausgezeichneten Thiere etwa den Namen Gigas ge- ben wollte. §.3. Die Namen sollen vielmehr bezeichnend sein, d. h. eine hervor- stechende Eigenschaft des betreffenden Objekts andeuten. Es ist dem Fabricius nicht beizustimmen, wenn er in der Vorrede zum Syst. el. sagt: „Optima sunt nomina, quae omnino nihil significant." — Vergleichende Namen, wie z. ß. Lucanus tenehrioides Linne sind, eben als bezeichnende, statthaft und zweckmäfsig, und nicht, wie Fabricius Phil, ent. VII. § 36. will, zu verwerfen. Ebensowenig die ibid. §. 37. von ihm verpönten Speciesnamen Major, Minima, Vulgatissima etc., weil auch sie hervorstechende Eigenschaften andeuten und im Uebrigen den Sinn: ziem- lich grofs, sehr klein, sehr häufig haben können. Bezeichnende Namen führen nicht nur häufig zum Auffinden des da- mit belegten Objekts, sondern sie prägen sich auch dem Gedächtnisse ein. Linne's Namengcbung ist fast ohne Ausnahme äufserst glücklich, häufig geistreich. Walker's Gebrauch, Speciesnanitii ohne Bedeutung zu bilden, ist nicht nur eine waliic Calamilät für die Wissenschaft, sondern auch ein XXII geistiges Anmilliszeugnifs für den INamengcber. Fabr. Pliil. Eni. §. 2,: Nomina absurda inseclis [)luriniis ab idiolis iniposila sunt. §. 4. Zu lange, zu schwer auszusprechende, schleclitlauteudc Namen ') sind zu vermeiden. Art- und Gattungsnamen sollen daher niciit mehr als vier, höchstens fünf Sjlben liabcn. Sic sollen ferner nicIit aus mehr als zwei verschiedenen Worten zusammengesetzt sein. ^) Der Noet'scbe Name ^) Parimariohus-macidosus, ^) Peutaplatharlhnts von Fltvxa, TiXarvq und ag&Qoq ist zu lang, zu vielfach zusammengesetzt und übellautend. Aebnliclie Namen würden da- her zu vermeiden sein. §.5. Alle Namen sollen nicht nur zur Noth sprachrichtig gebildet sein, sondern auch den Regeln der bessern Latinität und Gräcität entsprechen. IJtjbrkle, aus zwei verschiedeneu Sprachen zusammen- gezwungene Namen, sind daher zu vermeiden. Bei Verwendung von Nominibus propriis will es der allgemein gül- lige Gebraueb, dals der Stamm des Namens selbst unverändert bleibt, da- gegen ist wenigstens die Latinisirung des Namens durch seinen lateini- schen Anhang und durch die Geuitivbildung möglichst dem Geiste der la- teinischen Sprache und deren Regeln angemessen vorzunehmen. Mit Recht bildet daher Scbönlierr von Spinola Syst. el. III. 171. 241. Durcadion Spinolae, von Companyon, Ccutorh. Coiiipanyonis, Mulsant von Guillcbeau Trichophorus Guillebelli. §•6- Namen zu Ehren von Personen sind mit Sparsamkeit zu erthci- len und nur denen zu widmen, welche sich hervorragende Verdienste um die Wissenschaft erworben haben. Fabricius Pbil. Ent. VII. §. 41, 2.: Hoc unicum et summum labo- ris praemium casle dispensandura ad imitamcntum et ornamentum enlo- mologiae. Russische und Französische Entomologen liabcn vielfach gegen diesen Satz gesündigt, und leider eine Menge Namen von Männern, die der Wis- senschaft sonst völlig oder so gut wie fremd sind, in das System einge- führt. §• 7. Namen, welche andern bereits vorhandenen zu ähnlich lauten, auch wenn sie nicht völlig gleich sein sollten, müssen vermieden werden. §.8. Speciesnamen, welche in verwandten Gattungen und Gattungs- namen, welche im Gebiete der Naturwissenschaften bereits Geltung haben, sind zu vermeiden. Entoniolo2;eu- Versammlung: in Grenoble. E s sei dem Unterzeichneten gestattet sein Bedauern auszusprechen, dafs es ihm nicht möglich war der Dresdner Versammlung beizu- wohnen, deren fruch (bringende Resultate ihm kaum mehr erwartet als erwünscht gekommen sind. Dagegen war derselbe bei der Ver- sammlung französischer Entomologen in Grenob.le anwesend, deren Hauptzweck darin bestand '), die Pariser Entomologen mit ihren Col- legen in den Provinzen persönlich bekannt zu machen und sich un- tereinander so schnell nahe zu treten, wie dies eben nur auf ge- meiuschaftlichen Excursionen möglich ist. Im vollsten Mafse wurde dieser Zweck vornämlich durch einen viertägigen Aufenthalt auf der herrlich gelegenen Grande-Charlreuse (dem ältesten Karthäuser Klo- ster, etwa 7 Stunden von Grenoble entfernt) erreicht. In dem Präsidenten der Sociele Entomologique de France, Dr. Boisduval, hatten die Anwesenden einen ebenso freundlichen Lei- ter als ortskundigen, unermüdlichen Führer^ dafür lieferte schon der erste Tag den schlagendsten Beweis, indem sich die Rückkehr aus den Bergen um St. Nizier, und damit die erste Sitzung der Gesell- schaft (am 6. Juli) bis Abends nach 8 Uhr verzögerte; nach einer anregenden Ansprache des Herrn Dr. Boisduval wurden von Dr. Laboulbene, welcher das Secretariat übernommen, die Namen sämmtlicher Theilnehmer verlesen, deren Anzahl 54 betrug. Der- selbe gab darauf Mittheilungen über die drüsigen Anhänge der Ma- lachitis-Avtcn und über einige interessante Insekten -Ijarven, welche zugleich durch Abbildungen erläutert wurden. Nachdem Ref. einige der nennenswertheren Arten von der Ausbeute des Tages an Co- leopieren namhaft gemacht, wurde gegen i) Uhr dem ersehnten Mi t- tagsmahlc zugeeilt. Auf einer, der erwähnten gröfseren sich zunächst anschlicfsen- ') Zu einer .-»llgcmeineren Besprecluiiig schwebender wissenschaftli- cher Fragen und auf dieselben bezüglirlier Arbeilen ist in Folge eines sne- cicllen Antrags des Herrn Bruand d'Uzeile in der Sitzung der Societe Entomologique vom 24. Würz 1858 eine aufserordenlIicli(! jährliche Silzun"^ anberaiiml, welche mil dem gewöhnlichca ersten Silzungstage nach Ostern zusammenfällt. XXIV den cinliiglgeii Excursion nach den Bergen nm Uriage, in Gesell- schaft der Herren Perroud, Lcvrat (Lyon), Le Grand (üep. de l'Aube), Bcllevoye (IMelz), Dat (Carcasonne) u. A. m. unlcr- nonmicn, verniifslc Ref. in Herrn Fairmairc schmerzlich seinen bisherigen Reisegefährten und steten Gesellschafter, welcher bcreils Grenoble verlassen. An einem Ausflüge nach dem Lantarel beihei- ligte sich nur noch eine geringe Minderzahl, zu der Ref, nicht ge- hörte, welcher sich nach 11 wöchentlicher Abwesenheit leider ge- nöthigt sah, die Versammlung bereits vor dem Schlüsse (in einer zweiten, auf den 16. Juli festgesetzten Sitzung) zu verlassen. Auf die gemachte Ausbeute an Insekten kann hier nicht wohl näher eingegangen werden; sie wurde auf der Grande Chartrensc durch fast ununterbrochen ungünstiges Welter, welches indessen an zahlreichen Excursionen nicht hinderte, besonders geschmälert, dagegen zeigten die Botaniker, welche mehrfach vertreten waren, sich sehr befriedigt. Die Bereitwilligkeit der französischen Eisen- bahnen, ähnliche Unternehmungen zu unterstützen, mag hier her- vorgehoben werden; auf den Linien von Paris nach Lyon, von Lyon nach dem Mittelländischen Meere und von Saint-Rambert nach Gre- noble waren die Fahrpreise für die Thcilnehmcr auf die Hälfte re- ducirt und diese Begünstigung dadurch noch wesentlich erhöht, dafs sie auf den Zeitraum von 4 Wochen ausgedehnt war. In der vor- jährigen Versammlung in Montpellier, welche mit der der Botani- ker zusammenfiel, waren die Fahrpreise sogar auf ein Viertheil ernied rigt. Da gerade die Lage Königsberg's als Versammlungsort deutsclier Naturforscher und Acrzle für das Jahr 1S59 der der Rheinischen Städte gegenüber als eine weniger günstige und centrale zu bezeich- nen, der norddeutschen Stadt aber gewifs nicht minder ein lebhaf- ter Besuch zu wünschen ist, werfen wir schon heut die Frage auf: Wäre es bei dem kaum zu bezweifelnden Entgegenkom- men der Eisen bahn- Verwaltungen der Haupllinien für die Geschäftsführung nicht ein Leichtes sich eine ent- sprechende Anzahl von Billets zu ermäfs igten Preisen, oder A utorisa tioncn auf solche zur Verfügung stellen zu lassen, statt der mündlichen eine schriftliche An- meidung zur Theilnahme einzuführen und den Betref- fenden Mitglieds- und Fahrkarte zuzusenden? G. Kraalx,. Ueilriirkt bei A. W. Scbndc in licrlin, Griiiislr. 18. r/tnirf ^fito/n i.etir4:/if: /^S^. JJ. JHf. ^ /Tä^t'tt^ii^tAf^ .' /fr■//^//fV^ r///f'^//. ■i'fvX'y^/: /rS',>f9. 7^/.'^. ßi'4r^rßtfrAirA^r i/t/ f Jif^/m^' f^/om. Z^i/sc/i^. -f^SS. Ta/?M. ff lt^*n/'aJi j>/ Tafel Y\i. Fiö. 2. r^F^r^i, Lith Ans! von G Reukk«, Berlm TafeJ 2 Fiö. T Yiö. 10 Fii 9 Flg. 11. LiÜi Ans! von G.Reu])ke Beil Tafel 3 PiQ. i;^ A Fif i;^ B. 'io. J4 13. '—- a b 'i^C^ i LiO^Anst von G.Rsulke Beilm. Tafel 4. Fi^;'. 1.) A ¥ii IG u'^-X^^"-^^:^^ LiÜi Anst von 5 Reuhke, Berlin Tafi cl .), F:o. 21. 1^ o CX3 Q * ^ §S^ .3^ 0 ^ \:^ b Q. ^^ "üO Fl". 29 l'io. 2j. Litk Aast von GReii'üke Derlm, Tafel 6. P'lö. 9/, 7, -( J^ "^i ^i^"^"" 4^ Vi'i 25 Fiö. 2(' o 0 r-vl '^ 0 C er CO YV ^ i][]\ hii' v,ii 'I E-'Uttve E''i T;ifrl 7 • l.uhv.TietleribdL Die Athysanus- Arten der Gegend von Wiesbaden von C. L. Kirschbaum. Der Wetterauischen Gesellschaft für die gesammte Naturkunde zur Feier ihres fünfzigjährigen Bestehens am 11. August 1858 vom Verein für Naturkunde im Herzogthum Nassau. 4. 14 S. Der Verfasser spricht sich im Voraus gegen die Möglichkeit einer scharfen Scheidung der 4 Burmeisterschen Untergattungen des Cica- deilinen- Genus ./«ssks Genn. aus und hält die Gattung Athysanus nur vorläufig; aufrecht, von der er 18 Arten tahellarisch beschreibt, unter de- nen mehr als die Hälfte neu ist; der Bau der äufseren Genitalien liefert auch hier ein gutes Unlerscheidungsmittel. Durch gediegenen Inhalt und schöne Ausstattung empfiehlt sich: Die geographische Verbreitung der Schmetterlinge Deutschlands und der Schweiz. Nebst Untersuchungen über die geographischen Verhältnisse der Lepidopteren- Faima dieser Länder überhaupt. Von Dr. Adolf Speyer und Aug. Speyer. Erster Theil. Die Tagfalter, Schwär- mer und Spinner. Leipzig. Verlag von Wilh. Engel- mann. 1858. Von dem Verzeichnisse der Lepidopteren- Sammlung des Petersburger Kaiserlichen Museums ist der zweite Band durch den zeitigen Director dessell)en, Herrn 31enetrics. veröffentlicht worden. Obwohl diesem Bande 8 lilhographirte Tafeln beigegeben sind, stellt sich der Preis auf nur 1^ Thlr. Die abgebildeten und einige andere neue Arten sind in einem Anhange beschrieben, welcher aufserdem Noten zu mehreren be- kannten enthält. Der Titel des Werkes lautet: Enumeratio corporum animalium JMusei imperialis acadeniiae scieji- liarnm PelropolUanae. Classts Inseclorum. Ordo Lepidopterorum. Pars IL Lepidoptera helerocera. Accednnt iab. VIII. PetropoU 1857. q r c^^rvit =b Vorsitzender, Stellvertreter, Schriftführer, Rechnungsführer Bibliothekar, Torstand des Vereins. Herr Dr. Kraatz, Obervvasserslrafse 11. - Prof. V. Bärensprung, Marienstrafse 24. - Hofrath Völcker, Potsdamerstrafse 37. 5 - August Libbach, Dessauerstrafse 1. Friedrich Stein, Köpenickerstrafse 75. Auszug aus den Statuten. Der Zweck des Berliner entomologischen Vereins ist: durch die Herausgabe einer periodischen Zeitschrift die wissenschaftliche Kenntnifs der Entomologie zu fördern und durch wöchentliche Zu- sammenkünfte der Berliner Mitglieder einen regen Verkehr zwischer denselben zu erhalten. — Die Anlegung einer Vereiussammlung vo Insecten findet nicht statt. Auswärtiges Mitglied des Vereins kann ein jeder werden welcher sich für die Förderung der Entomologie inleressirt und sich bereit erklärt die Vereinsschrift zu halten; die Aufnahme Auswärtiger erfolgt, sobald dieselben dem Vorsitzenden oder einem der Berliner Mitglieder ihre Geneigtheit zum Beitritt und zum Haken der Vereins Schrift niilgctheilt Jiaben und alsdann in einer der Sitzungen de Vereins zum Mitgliede vorgeschlagen sind, ohne Einspruch von Seiteu der Majorität der Versammlung. Der jährliche Beitrag der Mitglieder besteht in der Erlegung der Summe, welche als Preis der Vereinsschrift für die Mitglieder festgesetzt ist (2 Thlr.). Derselbe ist von den Auswärtigen für jedes nächste Jahr bereits am Sclilusse des laufenden Jahres an den Rech- nungsführer portofrei einzusenden, weil die Absendung des ersten Vierteljahrshefts schon Anfang Januar erfolgen soll *). *) Diese Frist ist aus Zweckmäfsigkcitsriirksiclilen auf den Anfang des Februar aiisgedolint. Die Zusendung der Vereinsscbriftpn an die Mit- glieder erfolgt durch den Verein selbst, und zwar bis auf Weiteres tbeils unter Kreuzband, tbeils in Paqueten, wenn iiielirere Exemplare zugleich ver- sandt werden; im ersten Falle kann die Quittung über den Empfang des jährlicben Beitrags nicbt beigelegt werden, sondern bleibt bei dem Vorsitzen- den deponirt. Der Preis der durch den Buchhandel zu beziehenden Exemplare des zweiten so wie auch des nächsten (dritten) Jahrgangs beträgt 3 Thlr. %^ 1 5 0 ^/ fi Gedruckt bei A. W. Schade in ßcrliu , Grüustrarse 18. 5^ t J 3 s fe -»1 • f s o ?CI ^ % % ^ h*-l .^,« i*S o Cl .-»k o^ — • « *-■ . 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