a Sn \ VE a, Deutsche Entomologische Zeitschrift (vorher „Berliner Entomologische Zeitschrift“) herausgegeben von dem Entomologischen Verein in Berlin in Verbindung mit anderen gelehrten Gesellschaften und Privaten. Vierundzwanzigster Jahrgang. (1880.) Erstes und zweites Heft ausgegeben Mai und October 1880 herausgegeben vom Entomologischen Verein in Berlin. Mit 2 Kupfertafeln und einem Portrait. t Preis für Nichtmitglieder des Vereins: 20 Mark. Redacteur: Dr. G. Kraatz. London. Berlin 1880. Paris. Edw. Janson, Nicolai’sche Verlags- Luc. Buquet, 23 Museum Street. Buchhandlung, Stricker. 52 Rue St. Placide. Für den Inhalt der in dieser Zeitschrift veröffentlichten Aufsätze sind die Herren Autoren allein verantwortlich, der - Berliner entomologische Verein ist es in keiner Weise. D. Red. Inhalt des ersten u. zweiten Heftes!) vierundzwanzigsten Jahrgangs der Deutschen Entomol. Zeitschrift. Titel und Inhalt Vereinsangelegenheiten . Die Deutsche Entomologische Gesellschaft . 5 Be Das deutsche Entomologische National-Museum und die bisherigen Erklärungen zu Gunsten desselben. Von Dr. G. Kraatz Uebersicht der in den folgenden Beiträgen zur Kenntnifs der Canthariden von Dr. Haag -Rutenberg beschriebenen und in den Uebersichtstabellen erwähnten Zytta-Arten. Von Dems. Beiträge zur Kenntuiss der Canthariden, von Dr. Haag- Rutenberg - Ueber die Heteromeren-Gattung ihytinta Eschsch. und { Verwandte, von Dr. G. Kraatz ! 3 : Eutheia Merkli Simon nov. spee. 3 Beiträge zur Kenntnils der asiatischen "Cnodaloniden. Kraatz . . Ueber die Arten der Tenebrioniden-Gattungen Zophodas und Exer- esthus, von Dr. G. Kraatz en Observations sur les Opatrum, par Jos. Miedel a Liege : Description d’une nouvelle espece du genre Ectatorhinus Lacord. par W. Roelofs a Schaerbeek 6 Pimelocerus cinetus nov. gen. et nov. Spec. Cureulionidarum , par W. Roelofs Käfer aus dem Aschanti- Gebiete nach Familien aufgezählt und beschrieben. 1. Cetonidae, von Dr. G. Kraatz. Dazu Taf. 1. . 2. Lycides, enumeres par )J. Bourgeois a Rouen 3. Cassiciden, von B. Wagener in Kiel . 4. Brenthides, nommes par M. Power 5. Aus diversen Familien, von Edm. Reitter in Wien Ueber Aphelorrhina simillima Westwood (nec simillima Waterh. = Westwoodi Kraatz), von Dr. G. Kraatz on 6. Gehört die Goliathiden - ne u Burm. zu den Go- liathiden? Von Dems. Eudicella Darwiniana nov. Spec. "Kraatz EN ee Zwei neue westafricanische Cetoniden - Gattungen. Von Dems. Ueber die Varietäten der Pachneda flaviventris Gory. Von Dems. Genera Cetonidarum Australiae.e Von Dems. ; Drei neue Lomaptera aus Neu-Guinea.. Von Dems. . Neue Chrysomeliden aus Süd-Amerika. Von v. Harold Neue Oedionychis-Arten. Von Dems. . Uebersicht der europäischen Verwandten des. Haliplus ns de Geer (Col. Hydroc.). Von E. Wehncke in Harburg 1) Heft I. (S. 17—240) ist im Mai, Heft II. (S. I—-IV, 1—16, im October 1830 ausgegbeen. Seite I—IV 1—6 7—8 9—14 15—16 17—90 91—95 96 97—120 121—135 136— 140 141—142 143— 144 145—159 160 161—162 162 163— 164 165—167 168— 170 170—171 172—173 174—176 177—214 215—216 217 —220 221— 222 223 — 224 241—376) IV Inhalt. Ueber Phyllobius alneti F. und calcaratus F. Von Cand. K. Flach in Erlangen und Dr. L. v. Heyden £ Ne Ueber Rhagonycha rhaetica Stierl. und Seopolii Gredi. Von Dr. L. v. Heyden in Frankfurt a. M. Zur Lebensweise des Orectochilus villosus Müll. Von H. Kolbe in Oeding : i Sammelbericht von Forstrath Kellner in Thüringen : Goniochilus Haroldi nov. spec. Von Be Witte Necrolog von Haag. Von Dr. G. Kraatz Necrolog von Prof. Kirschbaum. Von Dems .. Todesanzeige von Prof. A. Menge. Von der naturforschenden Gesellschaft zu Danzig : Einladung zur Naturforscherversammlung ' in Danzig, Von Haupt- lehrer Brischke Necrolog von Snellen van Vollenhoven. Von Dr. G. Kraatz Prospect der Entomologischen Monatsblätter Jahrg. II. Von Dr. G. Kraatz. . Ueber Dimorphismus und Variation einiger Schmetterlinge Nord- “ Americas von J. Boll in Dallas (Texas) Ueber Studien zur Descendenztheorie von Dr. Röfsler in "Wies- baden Neue ZLagria- Arten - aus Africa "und Ostindien beschrieben von Edm. Reitter in Wien . - Natürliches System der carnivoren Ola, Von H. Kolbe Verzeichnils von Coleopteren aus Asturien mit Beschreibungen neuer Arten von Candeze, v. Heyden, Kirsch, Kraatz, Stierlin zusammengestellt von Dr. L.v. Heyden. Synonymische Bemerkungen. Von Dems. . . „2. .... Genera nova Cetonidarum. Zweites Stück. Weaiten aus Ma- dagascar.) Von Dr. G. Kraatz Nachträgliche Bemerkungen über meine amsradane aus Neu-Gui- nea und eine neue G/ycyphana von dort. Von G. Kraatz Gedenkblätter an H. von Kiesenwetter, den Freunden und Verehrern desselben gewidmet von Dr. 6. Kraatz. Ueber Sculptur - pm ichungen bei Carabus. Von G. Kraatz. (iierzur Tat I. Bier 1, 2,3) € Mifsbildungen von Een beschrieben "von Dr. @. Kraatz Africanische Coleopteren beschrieben von G. auadeniadie General-Major z.D.. . Einige neue Onthophagen beschrieben von E. v. Harold Beiträge zur Kenntnifs einiger Braconiden - Gattungen von H. Reinhard, Präses des Landes-Medieinal-Collegiums in Dres- den. oı(Plünttes, Stücks, .. naoriiikante nebienkatt salopicunne Kleinere Mittheilungen. Von San.-Rath Dr. Paasch Ueber Leptura rufa Brulle und Verwandte . : Verzeichnifs der Käfer Sibiriens !) von Dr. L. v. Hsy.den Seite 225 —226 227 228 229 230 231—235 236 237 237 238 239 —240 241 — 248 249 — 252 253257 2538 —280 281—303 304 305-320 321—322 323—336 337 —338 839 845 346 —348 349—352 853 — 370 371— 374 375—376 1—96 ') wird 1881 den zeitigen Mitgliedern des Vereins unentgeltlich nach- geliefert. Vereinsangelegenheiten. 1880. In der Sitzung am 5. Januar ') liefs der Director des Berliner zoologischen Museums, H. Prof. Peters, seinen Austritt aus dem Verein erklären, und gab unser Vorstands-Mitglied, Hr. Dr. Stein, ausdrücklich die Erklärung ab, dafs dies lediglich wegen der Note auf der ersten Seite des Loew’schen Necrologs in dieser Zeitschrift 1879 p. 419 geschehen sei. Durch diesen Austritt ist der Unter- zeichnete nunmehr im Stande, die Verwaltung des Königl. ento- mologischen Museums mit weniger Rückhalt zu besprechen. — Es ist damit bereits in den entomologischen Monatsblättern der Anfang gemacht, nachdem H. Baron v. Harold das Berliner Museum unerwartet schnell verlassen hat. — Leider sind die daselbst an die Schilderung dieses Vorganges angeknüpften Befürchtungen noch übertoffen worden, und der Direetor des zoologischen Museums will nicht nur von einem entomologischen Museum als solchem nichts wissen, ' sondern sogar die Erichson-, Gerstaecker-, v. Harold’sche Stelle nicht nur vorläufig unbesetzt lassen, obwohl von fast allen Sei- ı) In derselben Sitzung, in welcher H. Prof. Peters seinen Austritt erklärte, beklagte sich der Custos des entomol. Museums, H. Dr. Dewitz, in einem Schreiben an den Berliner entomologi- schen Verein, „weil Heft II. 1879 der Vereinsschriften von meinen Angriffen gegen ihn und Andere strotze“. Wenn H. Dr. D. im entomologischen Vereinsleben einiger- malsen Bescheid wülste, würde ihm nicht unbekannt sein, dafs bei sämmtlichen oder fast sämmtlichen entomologischen und wohl den meisten anderen wissenschaftlichen Vereinen Artikel 12. des Regle- ments der französischen entomol. Gesellschaft usuell zu Recht be- steht: „les opinions €mises dans les Annales sont exelusivement propres & leurs auteurs. La societe n’entend aucunement en assu- mer la responsabilite.“ Bestände dieser Usus nicht, so würde ich mich gewils früher als Dr. D. hier bei der Münchener entomol. Ges. beschwert haben, dals sie einem jungen Manne, der die Lehren Häckel’s ebenso we- nig richtig aufgefalst hat, wie es oft mit denen Darwin’s geschieht, gestattet, öffentlich einen der Häckel’schen Sätze ebenso eigenthüm- lich als absprechend zu interpretiren (Münchener ent. Mitth. II. p.26). 2 Vereinsangelegenheiten. ten Herr Weise als ein tüchtiger Ersatzmann empfohlen wird; sondern es soll statt eines Entomologen ein Custos mehr in der Säugethier- oder sonstigen Abtheilung angestellt werden! Dann erleben wir das Schauspiel, dafs am Berliner entom. Mu- seum als erster Custos ein junger Mann fungirt, gegen dessen guten Willen und wissenschaftliche Tüchtigkeit wir nicht die geringste Einwendung zu machen haben, welcher aber vor seiner seit eini- gen Jahren erfolgten Anstellung als Custos weder als descrip- tiver Entomologe noch als Sammler thätig gewesen ist. Was ein solcher in einigen Jahren zu lernen und zu leisten im Stande ist, dürfte jeder zu beurtheilen wissen, der sich einige Jahre wissenschaftlich mit der Entomologie beschäftigt oder als Sammler versucht hat, seinen Fang zu bestimmen. Jeder wissenschaftliche Entomologe von Fach aber wird wis- sen, was er von einer Museums-Direction zu halten hat, welche das Berliner Museum dem Schalten und Walten eines Anfängers nunmehr fast allein überlassen will. Nachdem wir unsere grolse Be- denken bei der Anstellung des Nachfolgers von Herrn Hopffer in der denkbar mildesten Form ausgesprochen haben, sehen wir uns im Interesse der Sache gezwungen, gegenwärtig um so rückhaltlo- ser aufzutreten. Nachdem bereits an einem auswärtigen Museum das Erstaunen ausgesprochen ist, dafs man am Berliner einen Nachtfalter nicht von einem Tagfalter zu unterscheiden wisse, ist man bei uns doch wahrlich schon weit genug gekommen! Für diese traurigen Vorgänge vermag der Reichthum des von allen Seiten durch deutschen Fleifs aus Europa und den übrigen Welttheilen eingetragenen Materiales leider am wenigsten zu ent- schädigen, um so weniger, als der Tod in den letzten Jahren wahr- haft erschreckende Lücken in den Reihen unserer besten Arbeiter gerissen hat; der Sensenmann bedarf wahrlich keines Mitarbeiters, um der deutschen entomologischen Wissenschaft an hiesiger Uni- versität vollends den Garaus zu machen, nachdem er bereits das Wiener zoologische Hofcabinet wieder bedroht hat. Von welcher Bedeutung unter solchen Umständen gerade im jetzigen Momente die definitive Gründung eines deutschen entomo- logischen National-Museums an geeigneter Stelle und mit staatlicher oder städtischer Unterstützung ') ist (es wird nur das Local ge- fordert), braucht hier wohl nicht weitläufig auseinandergesetzt zu werden. ') Vgl. die betreffenden Mittheilungen auf S. $—14 dieses Heftes. Vereinsangelegenheiten. 3 Ist der Moment, wo Deutschland kaum mit besserem Erfolge als Frankreich dagegen ankämpft, dafs die internationale Reblaus sich am deutschen Weine gütlich thut, der geeignete, um der von der Berliner Universität ernstlich bedrohten Entomologie zu Hülfe zu eilen, oder nicht? Geht mit der Entwickelung und Förderung der deseriptiven Inseetenkunde die der practischen Hand in Hand, oder nicht? Können wir Feinde der Landwirthschaft bekämpfen, die uns kaum dem Namen nach bekannt sind, und kann man die Eigenschaften eines Wesens studiren, ohne es selbst genau zu kennen? Werden die interessantesten zoologischen Probleme der Gegenwart eher mit einem Materiale zu lösen sein, dessen Klassen nach einigen Tausenden als nach hundert Tausenden zählen? Ist die Entomologie ein Kinderspiel von Laien oder mufs der Gelehrte sich glücklich schätzen in der Sichtung des unabsehbaren Materials bereitwilligst von Laien unterstützt zu werden? Sind Laien zu En- tomologen von Fach heranzuziehen oder Fach - Entomologen zu Laien herabzuwürdigen, wenn man solche an ihre Stelle setzt? Dafs aber die Fülle des Materials nicht nur in entomologi- schen, sondern in zoologisch-anthropologischen und allen verwand- ten Fragen den kritischen Forscher am Besten unterstützt, weils nachgerade Jedermann. Hat aber der deutsche Staat, haben die deutschen Museen genügende Mittel zur Anschaffung des sich ihnen bietenden Materials und zur Bezahlung der sichtenden Bearbeiter, oder hat H. Baron v. Harold aus einem anderen Grunde das Berliner entomologische Museum verlassen, als dem, dafs ihm Di- rector und Ministerium das Geld für die nothwendigsten Fachwerke und die Fixirung eines bestimmten Fonds für An- käufe verweigerten, weil dies die Grenzen custodialer Befugnisse überschreite, die allein die Direction zu ziehen versteht? — — — Von der Beantwortung dieser Fragen und der Bereitwilligkeit der deutschen Entomologen handelnd gegen das von allen Seiten drohende Verhängnils einzugreifen, hängt die Zukunft der deutschen Entomologie und des National-Museums ab. Neue wissenschaftliche Stätten sind aber für die Entomologie um so nothwendiger, da der descriptiven Entomologie durch Ober- flächlichkeit und Unkenntnils von Jahr zu Jahr gröfsere Gefahr droht, indem die Masse des vorhandenen Materials noch mehr wie früher zu flüchtiger Bearbeitung verlockt, die Literatur nur noch von Wenigen zu übersehen und zu bezahlen ist, Pseudo-Häckelia- ner und Darwinianer ihre Weisheit nicht durch gründliche Arbei- ten, sondern durch hochtrabende Phrasen documentiren, die erstere 4 Vereinsangelegenheiten. discreditiren sollen. Zu alledem tritt endlich noch ein Ab- schreiberthum hinzu, welches den Fachmann zwingt 90 Procent Bekanntes mitzubezahlen um sich über 10 Proc. Neues informiren zu können. Wo in der Welt Gottes sollen da streng wissenschaftliche En- tomologen noch herkommen? vom Staate schlecht oder gar nicht bezahlt, von Dilettanten angefeindet, mit einem Gemisch von Ver- einschriften überfluthet, fangen sie unverkennbar in Deutschland an auszusterben, und auch der Rest der alten Generation in Paris _ wird, wie es in der Natur der Sache liegt, von ähnlichen Schick- salsschlägen über. kurz oder lang heimgesucht. Unter diesen Umständen lag es nahe, der besseren, alten Zei- ten gleichzeitig mit dem schnell dahingeschiedenen v. Kiesenwetter zu gedenken !), und um so weniger sich der Unthätigkeit hinzu- geben. Das zweite Heft dieses Jahrgangs wird früher als gewöhnlich ausgegeben, womit das rechtzeitige Erscheinen des Inhalts-Ver- zeichnisses von Jahrgang XIX — XXIV. ermöglicht wird. Dasselbe ist diesmal von Herrn Lehrer Blücher zusammengestellt, da Hr. Lieutenant Wahnschaffe erklärt hatte, der anstrengenden Arbeit sich gegenwärtig leider nicht unterziehen zu können. Für ihn ıst H. Blücher nicht nur mit freundlicher Bereitwilligkeit eingetreten, sondern er hat auch ein chronologisches Schriftenverzeichnifs der einzelnen Autoren aus allen 24 Jahrgängen nach alphabetischer Reihenfolge gegeben, wie es dem 24sten und 39sten Jahrg. (1862 und 1878) der Stettiner entomol. Zeitg. beigegeben ist ?). Die von H. Tieffenbach sauber gestochenen Tafeln dürften sich auch des Beifalls des Auslandes erfreuen; auf ein gefälliges Arrangement derselben ist von der Redaction um so mehr Sorg- falt verwendet worden, als eine solche leider bei deutschen Arbei- ten nicht selten mehr oder weniger vermilst wird. Als Anhang des zweiten Heftes werden 1881 die sechs ersten Bogen des Verzeichnisses der sibirischen Käfer von Dr- L. v. Heyden ausgegeben werden, an dessen Vollendung derselbe mit bekannter Sorgfalt arbeitet. 1) Vgl. Seite 323 dieses Heftes. ?) Dasselbe wurde so compendiös wie möglich eingerichtet und jede unnütze Weitläufigkeit vermieden. Kein praktischer Arbeiter wird die Nützlichkeit der 4 Inhalts -Verzeichnisse verkennen, welche eine schnelle Orientirung über den Inhalt von 24 Jahrgängen ermöglichen. — Vereinsangelegenheiten. ) Dasselbe ist gegenwärtig von besonderem Interesse, da mensch- lichem Ermessen nach in den nächsten Jahren noch gröfsere Sen- dungen von Käfern vom Amur in Aussicht stehen dürften als bisher. Halten wir fest, dafs die Preise für seltene Europäer, nament- lich Pselaphiden etc. immer unerschwinglicher werden, und dafs die sibirische Fauna zum gröfsten Theile der deutschen im höch- sten Grade verwandt ist, dafs ferner ein grolser Theil der deut- schen und europäischen Käfer jetzt viel schneller als früher zu er- halten ist, der übrige aber nur mit sehr grolsen Geldopfern oder gar nicht, so ist mit Sicherheit vorauszusehen, dafs jeder strebsame Sammler mit Interesse sibirische und caucasische Käfer sammeln wird, wenn sich ihm Gelegenheit bietet, dieselben preiswürdig von verschiedenen Seiten zu erhalten. Ein Verzeichnifs deutsch-sibirischer Käfer ist in vieler Bezie- bung rationeller als ein solches der europäisch - caucasischen mit Ausschlufs der syrischen und sibirischen. Das kann aber erst allgemein begriffen werden, wenn wir ein Verzeichnifls der sibirischen Käfer vor uns haben und sehen, wie reich die meisten unserer Gattungen daselbst vertreten sind; nichts regt aber gleichzeitig den wissenschaftlichen Entomologen zur Be- arbeitung einer Fauna mehr an, als ein sorgfältiges Verzeichnifs der bis dato bekannten Arten derselben. Von diesem Gesichtspunkt geleitet, hat Herr v. Heyden sich zu der mühsamen Bearbeitung des erwähnten Verzeichnisses ent- schlossen, wobei ihm seine bekannte reiche Bibliothek zu Statten kommt. Das Interesse für die Amur-Käfer-Fauna wurde in neuerer Zeit bei uns namentlich durch die von Herrn Christoph gesammel- ten Arten auf das Lebhafteste angeregt. Der verewigte v. Kiesen- wetter war erstaunt, als er sich auf meine Veranlassung überzeugte, dafs die Amur-Fauna eine bei Weiten nicht so exotische sei, als er bisher geglaubt hatte; das beweisen auch die in dieser Zeitschrift abgebildeten Arten. Von verschiedenen Seiten ist der Wunsch ausgesprochen wor- den, dieselbe möchte alljährlich mit*mehreren Tafeln ausgestattet werden, wie sie es ja auch früher gewesen sei. Die Redaction hatte geglaubt im Laufe der Zeit Stoff zu einigen schönen Lepi- dopteren-Tafeln zu erhalten, und dazu gespart; da derselben indes- sen hauptsächlich die Sympathieen der Coleopterologen zugewen- det sind, nicht die der Pseudo-Häckelianer ete., so sind dergleichen Tafeln berlinischerseits in München, Halle etc. veröffentlicht wor- 6 Vereinsangelegenheiten. den, und ist der richtige Moment von den Lepidopterologen inso- fern versäumt worden, als das lebhafter erwachte Interesse für exotische Käfer jetzt leichter geeigneten Stoff zu Tafeln bietet. Leider sind auch die Kosten für dergleichen gröfser als die meisten vermuthen, namentlich für colorirte; so betragen z. B. die Ausga- ben für Tafel I. 1880, obwohl nur etwa der augenblickliche Be- darf an Tafeln colorirt ist, allein 320 Mark (davon für das Co- lorit 170 Mark), .sie repräsentiren also den Werth von etwa 6 Druckbogen. In früherer Zeit gaben Prof. v. Bärensprung, Schaum u. A. m. namhafte Geldbeiträge zu den Tafeln, Wagen- schieber schenkte dem jungen Verein eine Tafel etc., und auch in Paris sind dergleichen Beiträge üblich. — Der Preis der Zeitschrift kann und soll in Deutschland füglich nicht wesentlich erhöht werden, indessen möchte die Redaction be- fürworten, dafs diejenigen, die sich für eine bessere Ausstattung der deutschen Zeitschrift interessiren, statt 9 Mark, zehn ein- zahlen; geschähe dies von der Majorität der Mitglieder, so könnte diese, gegenwärtig runde Summe zum bleibenden Beitrag erhoben werden; beträgt doch der buchhändlerische Werth der Zeitschrift bereits das Doppelte desselben! Die Namen derjenigen Herren, welche 1831 mit gutem Beispiele vorangegangen, könnte in den Vereins-Listen mit einem Sternchen decorirt werden. Es wäre wünschenswerth, gerade den fünfundzwanzigsten Jahrgang der Deutschen Entomologischen Zeitschrift besonders hübsch auszustatten. Da der 24ste verhältnilsmälsig früh ausgege- ben wird, so erlaubt sich die Redaction bei Zeiten den Gegenstand in Anregung zu bringen; die vortrefflichen Beziehungen, in denen dieselbe mit den meisten deutschen Entomologen, namentlich Co- leopterologen steht, lassen schon jetzt, trotz der gewils nicht mit zu düsteren Farben geschilderten entomologisch schlechten Zeiten voraussehen, dals die Ausstattung des nächsten Jahrgangs die der vorhergehenden übertreffen dürfte. Inhalt und Ausstattung der Zeitschrift bieten aber den sicher- sten Gradmesser für die Thätigkeit der Redaction, für das Inter- esse der Mitglieder am Vereime und für die Achtung, die demsel- ben im In- und Auslande von der Wissenschaft gezollt wird. Dr. G. Kraatz. Die Deutsche Entomologische Gesellschaft figurirt seit Jahren auf den meisten für den Berliner Verein be- stimmten Kreuzband-Sendungen vom Auslande, und werden diese dem Unterzeichneten fast stets pünktlich zugestellt. ! Wenn nun neuerdings deutsche Entomologen und Mitglieder des Berliner Entomologischen Vereins in Berlin, München, Wien zur weiteren Fortsetzung ') von Erichson’s Naturgeschichte der Insecten Deutschlands zusammengetreten sind, um mit vereinten Kräften zu schaffen, was der Fleils des Einzelnen beim besten Willen in gediegener Weise zu leisten nicht im Stande ist, wenn die tüchtigsten Entomologen der Provinz, wie z. B. Letzner, Kellner u. A. m. in der Herstellung musterhafter Lo- calfaunen ?) miteinander wetteifern, wenn neuerdings Professor Kriechbaumer in einer Zuschrift an die entomologische Section der Naturforscher-Versammlung in Danzig aus praktischen Rücksichten „um mit gutem Beispiel in Deutschland voranzugehen, die Verschmelzung der Stettiner Zei- tung mit der Deutschen Entomologischen Zeitschrift unter Beibe- haltung des Titels und Formates der letzteren, mit dem Sitz der Redaction in einer der gröfseren Städte Deutschlands (vorläufig Berlin)“ befürwortet, so glaubt der Unterzeichnete nach der Gründung des Berliner En- tomologischen Vereins als wissenschaftliche Gesellschaft und nach einer nunmehr ununterbrochenen 24jährigen Vereinsthätigkeit als Vorsitzender und Redacteur der Deutschen (erst Berliner) Ento- mologischen Zeitschrift seinerseits ebenfalls mit gutem Beispiel vor- angehen zu müssen, und zwar, da ihm als Reconvalescent der Be- such von Danzig leider ärztlich noch nicht gestattet war an die- sem Orte. !) Vergl. Kraatz Entomol. Monatsbl. Il. 1830. No. 16. p. 89 unter Entomol. Nachrichten. ?) Was seiner Zeit einem tüchtigen Hamburger Entomologen lange Zeit unbekannt blieb, weil die Thätigkeit der schlesischen Gesellschaft als eine sehr locale zu bezeichnen; auch Kellner’s Ar- beit hat erst als Heft der Deutschen Ent. Zeitschrift eine grölsere Verbreitung erhalten, ähnlich wie die in Brünn publieirten Arbei- ten von Reitter, 8 Die Deutsche Entomologische gun Derselbe erklärt daher hiermit, die Deutsche Ento- mologische Zeitschrift nur noch in Verbindung mit ei- ner Deutschen Entomologischen Gesellschaft herausgeben zu wollen, von der Ansicht ausgehend, dafs allein im Verein mit einer solchen Reformen mit Aussicht auf glücklichen Erfolg in Deutschland angestrebt werden können. Zuschriften in dieser Angelegenheit, namentlich auch etwaige dissentirende von auswärtigen Mitgliedern des Berl. Entom. Vereins sind gefälligst bald an den Vorstand der Deutschen Entomolog. Gesellschaft zu Händen des H. Dr. G. Kraatz zu richten; in so weit dergleichen nicht einlaufen, wird angenommen, dafs die bis- herigen auswärtigen Mitglieder die Deutsche Entomologische Zeit- schrift fortan als Mitglieder der Deutschen Entomol. Gesellschaft zu beziehen wünschen. Der Vorstand der Deutschen Entomol. Gesellschaft betrachtet sich definitiv constituirt, wenn bis Januar nicht eine erhebliche Mi- norität der auswärtigen Mitglieder sich gegen die Bildung einer Deutschen Entomol. Gesellschaft ausgesprochen hat; dafs bei der Bildung einer solchen die Majorität der deutschen und nicht etwa der Berliner Mitglieder zu entscheiden hat, wird als selbstverständ- lich betrachtet; der aus Vorstands-Mitgliedern des Berliner Entom. Vereins bestehende Vorstand der Deutschen Entom. Gesellschaft, welcher im Wesentlichen die Geschäfte derselben leiten wird, glaubt das Interesse sämmtlicher Mitglieder zunächst vorzugsweise dadurch wahren zu sollen, dafs er ihnen für den bisherigen oder wenig er- höhten Beitrag (siehe Vereinsangelegenheiten) eine den früheren Jahrgängen ähnlich ausgestattete Zeitschrift liefert, so lange die Zahl der Mitglieder nicht abnimmt. Der Stiftungstag der Deutschen Gesellschaft fällt mit dem der Berliner zusammen. Weiteres mufs alsdann der Zukunft vorbehalten bleiben. Da es im Laufe der Zeit zu immer grölseren Mifsständen ge- führt hat, dafs die Vereinsbeiträge resp. der Pränumerationspreis für die Deutsche Entomol. Zeitschrift nicht an dieselbe Person ab- geführt werden, welche die Versendung derselben leitet (also an- statt an den Unterzeichneten, an den H. Rendanten), so werden die Herren Mitglieder der Deutschen Entomologischen Gesellschaft, resp. die Abonnenten auf dieselbe ersucht, den Beitrag direct an die Redaction zu senden, wie dies auch bisher in der Regel geschah. Wenn neue Mitglieder im Sommer den Beitrag an den H. Rendanten einsendeten, so konnte gerade bei diesen die Zusen- dung der Zeitschrift leicht eine Störung erleiden, weil die Zusen- dung derselben nicht Sache des H. Rendanten ist, längere Abwe- senheit des Red. aber die nothwendige Benachrichtigung leicht ver- zögern oder in Vergessenheit gerathen lassen kann. Berlin im October 1880. Dr. G. Kraatz, [Deutsche Entomologische Zeitschrift XXIV. 1830. Heft I.] Das deutsche Entomologische National-Museum und die bisherigen Erklärungen zu Gunsten desselben. Die erste öffentliche Anregung zu einem deutschen Ento- mologischen National-Museum ist 1876 S. 6—9 in meinen Entomologischen Monatsblättern gegeben und fand mehrseitigen Anklang; dennoch blieb es bis jetzt bezüglich dessen Gründung bei mündlichen Verabredungen. Da wurde mir der plötzliche Tod meines theuren Freundes Dr. Haag!) zur Mahnung, bestimmtere Abmachungen bezüglich eines solehen Museums zu treffen. Deshalb wendete ich mich zu- nächst brieflich an meinen Freund v. Kiesenwetter ?) und schrieb ihm, dafs es, angesichts des eben erlebten traurigen Todesfalls un- seres gemeinschaftlichen Freundes, wohl an der Zeit sei, für die Zukunft unserer Sammlungen bestimmter Sorge zu tragen, als bis- her geschehen. Ich empfing keine Antwort. — Fast gleichzeitig war v. Kiesenwetter in Folge wiederholter heftiger Erkältung schwer erkrankt und hat seine Krankheit eine Wendung genom- men, welche zu meinem tiefen Schmerze befürchten läfst, dafs mein Brief von ihm unbeantwortet bleiben wird. — Namentlich hatten unsere, viele Typen °) enthaltende Samm- lungen deutscher Insecten nach unserem Tode vereinigt bleiben sollen *). Inwieweit sich unsere Wünsche erfüllen werden, läfst sich augenblicklich noch nicht übersehen. Nunmehr scheint es mir aber doppelte Pflicht, dem Gründungs- plane des National-Museums bestimmtere Formen zu geben. !) Präsident des landwirthschaftl. Vereins in Frankfurt a. M. 2) Geheimer Regierungsrath in Dresden. 3) Von den Arten, die wir und Schaum in der Naturgesch. d. Inseeten Deutschl. von Dr. Erichson begonnen, fortgesetzt von Prof. Schaum, Dr. Kraatz und H. v. Kiesenwetter, beschrieben. *) Ich glaubte im Sinne des verewigten Schaum zu handeln, als ich dessen Carabiecinen-Sammlung für 1800 Mark ankaufte, ob- wohl das Berliner zoologische Museum eine reiche Auswahl an kostbaren Exoten getroffen hatte; die Europäer waren ziemlich in- tact geblieben und sind es noch. 10 G. Kraatz: über Zunächst wird aufser meiner eigenen Erklärung die meines jangjährigen geschätzten Freundes, des H. Dr. L. v. Heyden), gegeben, dieselbe erfolgte bereits im Jahre 1872, ohne jede directe Aufforderung. Ihr schliefsen sich die des Hrn. Dr. W. Rolph ?) in Berlin, des Hrn. H. Simon in Stuttgart und des Hrn. Haupt- lehrer Letzner an; dieselben wurden in neuerer Zeit zunächst brieflich gegeben, ebenfalls ohne jede specielle Anregung, ein Beweis, dafs mein Gedanke Beifall gefunden. Die Absicht dieser Veröffentlichung ist, mit irgend einem land- wirthschaftlichen oder zoologischen Museum in Berlin oder Dresden Fühlung zu gewinnen. Gewährt ein solches vorläufig auch nur seiner Zeit einen feuer- festen Saal mit einigen Fensterplätzen (für Custos und Museums- Besucher) mit gutem Lichte und Raum für meine Bibliothek und einige Insecten-Schränke, so würde die Verwaltung des National- Museums von dem Momente meines Todes ab einen Custos stellen können, der die vorhandenen Sammlungen ordnet, übersichtlich aufstellt, zweckmälsig dem Besucher zugänglich macht etc. Das Museum soll in erster Linie wissenschaftlichen Arbeiten dienen, d. h. dergleichen durch Mittheilungen von Material an Ein- heimische und Auswärtige, Deutsche und Aulserdeutsche unter- stützen, wodurch gleichzeitig der wissenschaftliche Werth der Mu- seal-Sammlung erhöht wird. Es ist aber selbstverständlich, dafs sich an dasselbe allmählig auch sog. Schau-Sammlungen anschliefsen können, und dals Gön- ner und Freunde der Entomologie, welche der Biologie oder Ana- tomie ihre besondere Aufmerksamkeit zuwenden, entweder biolo- gische Sammlungen (welche mehr Interesse für das gröfsere Pu- blikum haben) vermachen, oder die Aufstellung solcher vermitteln. Von diesem Gesichtspunkte aus wäre an eine Verbindung mit ei- nem landwirthschaftlichen Museum zu denken. Während das Wiener Museum längst begonnen hat der sog. entomologie appliquee der Franzosen einige Aufmerksamkeit zuzu- wenden, ist im Berliner zoologischen (entomologischen) Museum zu dergleichen kaum ein Anfang gemacht. Besitzt die Forst-Akademie in Neustadt - Ebersw. ausgedehnte Muster-Sammlungen in der Art, wie sie auf der Wiener Welt- ') Hauptmann a. D. in Frankfurt a. M. ?) Sohn des bekannten Sammlers algierischer und andalusi- scher Käfer. das deutsche Entomol. National-Museum. 11 Ausstellung von forstwissenschaftlich wichtigen Insecten, ihrer Le- bensweise, Verwandlungs-Geschichte, zerfressenen Rinden ete. etc. ausgestellt war, und auf der letzten Pariser Welt-Ausstellung von den für die Seidenzucht wichtigen Schmetterlingen, ihren Raupen, Cocons u. s. w.? Oder bleibt deren Herstellung und zweckgemälses Arrangement grolsentheils unwissenschaftlichen Inseceten-Händlern ') überlassen, welche in sog. Schul- Sammlungen das nothdürftigste Material liefern ? Inwieweit das deutsche Entomologische National-Museum den wohlhabenden deutschen Entomologen Anregung zum planmälsi- gen Sammeln vernachlässigter Insecten - Ordnungen, bestimmter Insecten-Faunen der einzelnen Welttheile ete. geben könnte, bleibt weiteren Ausführungen später zu behandeln überlassen. Das aber steht fest, dafs die Idee des Museums keine unprak- tische ist, dafs dasselbe den bestehenden Museen keine Concurrenz machen, sondern ihnen beistehen will, das überreiche Material zu bewältigen, dals der Deutsche dazu durch seine ganze Beanlagung befähigt und berufen ist, dafs endlich auf geringem Raume gleich- sam ohne Kosten reiche Schätze vereinigt und mit mäfsigen Mitteln verwaltet werden können, deren Vermehrung unabsehbar ist. Fast täglich lesen wir von Schenkungen an das märkische Pro- vinzial-Museum in Berlin, welches sich allerhöchster Protection er- freut und unter Virchow’s Beistand ?) überraschend zunimmt. !) Dafs von Naturalien-Handlungen übrigens auch ganz Tüch- tiges geleistet wird, beweist H. Erber in Wien; was im Punkte biologischer Darstellungen von wissenschaftlicher Seite geleistet werden kann, zeigen Dr. Gemminger’s (München) meisterhafte Schöpfungen. ?) Der Berliner Magistrat hatte mir in einer Zuschrift vom 6. Oct. 1874 seine freundliche Geneigtheit zu erkennen gegeben, meine Sammlungen mit der naturgeschichtlichen Abtheilung desselben in Verbindung zu bringen. Dieselbe ist aber meines Wis- sens bis heut noch nicht ins Leben getreten, da die eulturge- schichtliche in so überraschender Weise von allen Seiten durch Schenkungen u. s. w. vermehrt wird, dals die Stadt Berlin keinen Platz für die naturgeschichtliche Abtheilung hat. Ja wenn sie ei- nen berühmten Schmetterlings-Sammler und Kenner zum Bürger- meister hätte, wie die Stadt Wien, dann würde die Pflege der Zoologie vielleicht einen weniger dunklen Punkt in der Berliner Culturgeschichte bilden, während die Wiener zoologisch-botanische 12 G. Kraatz: über Möchten deutsche Männer wie er und früher A. v. Humboldt auch dem Entoimol. National-Museum die Aufmerksamkeit und Protection schenken, die es in so hohem Maalse verdient! Die Entomologie steht den anderen Zweigen der Wissenschaft vollberechtigt zur Seite, und den angeborenen Sinn an derselben bethätigt jedes Knaben Freude an dem bekannten sechsbeinigen Frühlingsboten. G. Kraataz. Err2k Fayrauange: Ich vermache meine Sammlung europäischer und exotischer Käfer, letztere Staphylinen und Cetoniden enthaltend, sowie meine an seltenen Werken über Inseceten aus allen Ordnungen (nament- lich auch aus der der Schmetterlinge !) reiche entomologische Biblio- thek dem vorher besprochenen deutschen entomologischen National- Museum, dessen Existenz durch Legirung eines Theiles meines Ver- mögens nach meinem Tode gesichert ist; hoffentlich erhält dasselbe aber noch bei meinen Lebzeiten in der Weise von Seiten der Stadt Berlin oder eines zoologischen Museums die nothwendige Unter- stützung, dafs ein bleibender Anschlufs an ein bestehendes öffent- liches Institut mit feuerfesten Sälen garantirt wird. Zu den in der Erklärung des H. v. Heyden unter No. 3. erwähnten Zwecken gebe ich einen Jahresbeitrag von 100 Mark. Dr. G. Kraataz. Enrskolgarrnuenge: 1) Ich vermache dem deutschen Entomologischen National- Museum (vorausgesetzt dafs ich ohne Kinder sterbe, die bereits entschiedenes Interesse an meinen Sammlungen hatten) meine sämmtlichen Entomologischen Sammlungen nebst da- zugehörigen Correspondenzen. 2) Sobald das Museum ins Leben tritt, denke ich einzelne Insecten-Ordnungen, mit denen ich mich augenblicklich weniger befasse, schon bei Lebzeiten dorthin zu geben. Gesellschaft ein hellleuchtender Stern am wissenschaftlichen Hori- zonte Europas ist. '") Von diesen vier iconographische Sammlungen, eine in Folio aus der ältesten Zeit, eine in Quart aus der älteren (von Sepp), eine aus der neueren Zeit, sowie die grofse iconographische Samm- lung von Herrich-Schäffer, an welcher er viele Jahre gear- beitet hat. das deutsche Etomol. National-Museum. 13 3) Zur Miethe eines provisorischen Lokals für die erste Auf- stellung der erhaltenen und eventuell zu erwerbenden Sammlungen und für ähnliche Ausgaben stelle ich einen Jahresbeitrag von Einhundert Mark zur Verfügung. 4) Aufserdem vermache ich ein Legat, dessen Höhe ich vor- läufig noch nicht angebe. Frankfurt a. M., 7. Juli 1372. Bestätigt am 18. Februar 1880. Dr. Lucas von Heyden, Königl. Hauptmann z. D. Letztwillige Erklärung. Der Unterzeichnete vermacht dem deutschen Entomologischen National-Museum 1) seine namentlich an Arten aus Algier und Marocco reiche Käfersammlung; 2) ein Legat von mehreren tausend Mark; 3) und gedenkt ferner unter gewissen Bedingungen, deren Eintreten wahrscheinlich ist, dem betreffenden Museum eventuell die Hälfte seines Vermögens zuzuwenden. Sollte das National-Museum, wenn ihm das Erbe zufällt, noch nicht die Rechte einer juristischen Person besitzen, so soll die unter 1 und 2 erwähnte Erbschaft auch dem zeitigen Repräsentan- ten resp. Rendanten des Museums ausgeliefert werden können. Berlin, den 2. Februar 1880. Dr. Willy Henry Rolph. Erklärung. Der Unterzeichnete vermacht seine Insecten-Sammlungen, dar- unter eine Sammlung hauptsächlich schlesischer Käfer-Arten (circa 6000 Species), in zahlreichen zum Theil localen Varietäten dem deutschen Entomologischen National-Museum; ferner die ihm ge- hörende Sammlung des verstorbenen Herrn Baron v. Rottenberg mit den darın vorgefundenen typischen Ex. der von seiner Reise nach Italien mitgebrachten beschriebenen Arten. Als Jahresbeitrag die Summe von 25 Mark. Breslau, den 15. Februar 1880. K. Letzner, Rector. 14 G. Kraatz: über das deutsche Entomol. Nat.-Museum. Erle een Ich vermache hiermit meine Käfersammlung, umfassend euro- päische und aufsereuropäische Paussiden, Gnostiden, Clavigeriden, Pselaphiden, Scydmaenen und Mastigus dem „Deutschen Entomo- logischen National-Museum“*. Ferner verpflichte ich mich zu einem jährlichen Beitrage von Einhundert Mark zu Verwaltungszwecken. Stuttgart, den 5. März 1880. Hans Simon. Birakolwarr uses: Ich vermache die von meinem Vater und mir zusammenge- stellte Käfersammlung (etwa 6000 vorzugsweise deutsche Arten), falls meine Kinder nicht entschiedenes Interesse zum Sammeln zei- gen, dem deutschen Entomologischen National-Museum. Zur vorläufigen Bestreitung der Kosten verpflichte ich mich jährlich 25 Mark zu zahlen. Berlin, den 27. März 1880. O. Calix. Der Verwaltungsrath des Museums wird im nächsten Jahre constituirt und besteht vorläufig aus den Herren Dr. L. v. Heyden, G. Kraatz und H. Simon, welcher letztere freundlichst den Ren- danten-Posten übernommen hat. Als Gründer des Museums werden später diejenigen aufge- führt, welche ihre Insecten - Sammlung demselben testamentarisch zuwenden und einen Jahresbeitrag von 100 Mark zahlen, eventuell auch weniger, nach dem Ermessen des Verwaltungsrathes; ebenso die die ein bestimmtes Legat vermachen. Die bisher veröffentlichten Erklärungen sollen Anregung zu ferneren geben und Beweise für das Interesse liefern, welche be- reits jetzt für das Museum vorhanden ist. Der provisorische Verwaltungsrath Dr. G. Kraatz, Dr. L. v. Heyden, H. Simon (Rendant). [Deutsche Entomologische Zeitschrift XXIV. 1880. Heft I.] Uebersicht ') der in den folgenden „Beiträgen zur Kenntnifs der Canthariden von Dr. Haag-Rutenberg“ beschriebenen und in den Uebersichtstabellen erwähnten Lytia-Arten. *aeneiventris (Dohrn) Hg.p.75. Hong- Actaeon Cast. p. 58. [kong. *affinis Hg. p. 60. Zanzibar. *albovittata (Dej.) Hg. p. 29. Cordova. *albieineta Hg. p. 23. Merida. amabilis Hg. p. 60. Nyassa, Dama amethystinaMkl.p.58.[Rold, Bechuana. angusticollis (Kollar) Hg. p. 62. Don- antennalis Mars. p. 74. [gola. *apicalis Hg. p. 71. Himalaya, Darjee- aptera (Chevr.) p. 57. [ling, Assam. assamensis Waterh. p. 81. assimilis Hg. p. 26. Rio grande. Audouini (Dup-) Hg.89. Ind.or.,Bombay. Badeni Hg. p. 77. Ind. or., China. basimacula Hg. p. 48. Mexico. Baulnyi Mäklin p. 57. *Beccarü Hg. p. 71. Kursi-Aden. bilineata Dej. p. 68. Senegal. bipuncticollis (Chevr.) Hg.p.36. Patria? brevipennis Dej. p. 69. Africa merid., [Grahams town. flavogrisea Hg. p. 31. Argent., Bahia forticornis Hg. p. 41. Mexico. [blanca. fulwicollis Fahr. p. 70. fulvipes Klug p. 28. Fulviceps Mäkl. p. 82. *fumosa (Sturm) Hg. p. 40. Mexico. Brasil. Bogos, Ansaba. *seniculata (Klug) Hg. p. 28. "Gestroi Hg. p. 58. gigas Ol., Mäkl. p. 58. Gorhami Mars. p. 82. *srandiceps Hg. p. 68. Abyss., Bogos. griseovittata Hg. p. 85. Ind. orient. Haagi Bat. p. 32. "haematocephala Hg. p. 86. Ceylon. Haroldi Hg. p. 44. Costariea. Heydeni Hg. p. 73. Asia minor. *hieroglyphica Hg. p. 26. Brasil. *Hildebrandti Hg. p. 64. Zanzibar. *hirticornis Hg. p. 79. Assam. hirtipes Waterh. p. 32. *humilis Hg. p. 39. Panama. *insularis Hg. p. 80. Philippinen. *intermedia Hg. p. 56. Columbien. *iridescens Hg. p. 59. Zanzibar. Koltzei Hg. p. 38. Panama. *Kraatzi Hg. p. 22. Brasil. Kraussi Hg. p. 25. Brasil. *laticornis (Buq.) Hg. p. 78. Timor. *latitarsis Hg. p. 33. Peru. *leopardina Hg. p. 30. Cordova. *]ucida Dej. p. 69. Cap b. sp. *lugubris Hg. p. 24. Brasil. maculifrons Mäkl. p. 57. *Mäklini Hg. p. 88. Camboja, Siam. 1) Nachdem ich bereits am Schluss der Haag’schen Arbeit kurz auf die Uebersichtstabellen verwiesen habe, glaube ich, dass eine alphabetische Aufzäh- lung der neu beschriebenen und in den Tabellen berücksichtigten Arten den Lesern willkommen sein dürfte; letztere sind cursiv gesetzt, die neuen Arten, welche sich in Dr. Haag’s, jetzt H. Cl. Müller in Dresden gehörigen Samm- lung befinden, sind mit einem * bezeichnet. G. Kraatz. 16 Mannerhemi Mäkl. p. 81. *marginicollis Deyr. p. 72. Mesopot. melanocephala Fahr. p. 70. Menetriesi Fald. p. 74. modesta Hg. p. 53. Patria? mus Hg. p. 55. Mexico. mutillata Hg. p. 69. Afr. mer. Nattereri (Natt.) Hg. p. 24. Brasil. neglecta (Chevr.) Hg. p.54. Mexico. nepalensis Waterh. p. 32. *nigronotata Hg. p. 67. Cordofan. *nigrovittata(Höpfn.) Hg.p.51. Mexico, nitidula Fabr. p. 66. [Mirador. "niveolineata Hg. p. 46. Mexico. "niveolineata Hg. p.85. !) Himal. (Ny- nobilis (Dej.) Hg. p.48. Mex. [keeJal). Nyassensis Hg. p. 62. Nyassa. *ochropus Dej. p. 28. Brasil. pallidipennis Hg. p. 66. Cap b. sp. pectoralis Gerst. p. 58. pieticollis Hg. p. 70. plagiata (Sturm) Hg. p. 49. plumbea Hg. p. 38. plumicornis Waterh. p. 81. Prasnowskyi (Kind.) p. 73. Proteus Hg. p. 37. resplendens Cast. p. 58. reversa Gem. p.82. rubriceps Blch. p. 82. ruficeps 11. p. 81. Zanzibar. Mexico. Panama. Patria? Mexico. G. Kraatz: Uebersicht der Lytta- Arten. ruficrus (Chevr.) p. 52. "sanguinea Hg. p. 35. Mexico. sanguineoguttata Hg. p. 40. Guatem. sanguinithorax Hg. p. 34. Peru. *Sartorii Hg. p.56. Mexico, Mirador. sapphirina Mäkl. p. 97. semilineata (Chevr.) Hg.p. 67. Cap b.sp. spinifera Mäkl. p. 57. *Steinheili Hg. p. 32. strangulata Gerst. p. 70. strigata Gyll. p. 82. *suavis Hg. p. 83. Persia, Hedjaz. subcoriacea Mäkl. p. 58. Mendoza. subvittata Hg. p. 47. Mexico, sulcata Mäkl. p. 58. suturella Motsch. p. 74. *talpa Hg. p. 32. Cordova. *tetragramma (Chevr.) Hg.p.84. Bomb. *textilis Hg. p. S2. Mesopot., Bagdad, tibialis Waterh. p. 81. [Kurdistan. *trieolor Hg. p. 76. Persia. *vieina Hg. p. 27. Brasil. villipes (Reiche) Hg. p. 87. Patria? violacea Brandt et R. p. 97. violacea Mäkl. p. 97. viridieincta (Heyden) p. 73. vitticollis (Gory) Hg. p. 92. Nicaragua, [Guatemala, Mexico. *Waterhousei Hg. p. 79. Ind. or., For- Westermanni Fahr. p. Tl. [mosa. 1!) Ich ändere den von Haag bereits $. 46 vergebenen Namen bei dieser Gelegenheit in Atkinsonis um. [Deutsche Entomologische Zeitschrift XXIV. 1880. Heft I. Beiträge zur Kenntnils der Canthariden von Dr. Haag-Rutenberg. Zi der Abtheilung der ächten Canthariden mit gespaltenen glat- ten Klauen zählt Lacordaire 7 Genera, nämlich Eletica, Tetraonyz, Spastica, Phodaga, Tegrodera, Cantharis und Oenas. Von diesen Gattungen sind 2 (Tetraonyz und Spastica) in der Stettiner Entom. Zeitung 1879 von mir monographisch bearbeitet worden und von den übrigen bietet nur noch das Genus Lytta (Cantharis) Schwie- rigkeiten dar. Die zahlreichen Arten dieser Gattung — es sind jetzt wohl an 350 bekannt — zeigen besonders in Fühler und Tho- raxbildung die abweichendsten Formen, und beim ersten Anblick erscheint es unmöglib, dafs diese heterogenen Arten in ein Genus vereinigt werden könnten. Von verschiedenen Entomologen sind auch schon einzelne Gruppen und Arten generisch abgetrennt wor- den, so von Redtenbacher Epicauta, von Mulsant Cabalia und Lagorina, von Leconte Macrobasis, Calopasta, Eupompha, Pleuro- pompha und Pomphopoea, abgesehen von den Dejean’schen Catalogs- Gattungen Causima und Pyrota. Leconte rechnet in seiner ersten grölsten Arbeit über diese Gruppe !) zu den zu besprechenden Ge- nera nur Lytta und Tetraonyz, und zieht sogar die von ihm früher abgezweigte Gattung Tegrodera — welche übrigens Lacordaire spä- ter wieder aufnahm — ein, indem er sagt, dals eine Trennung in Gattungen vollständig unzulässig sei, denn der einzige Charakter bestände in der Form der Antennen, und wer eine Reihe von Arten gesehen, würde leicht erkennen, dafs die vollständigen Uebergänge existirten. — Der neueste Bearbeiter der Gruppe, Horn ?), (Mäklin ?) beschreibt nur eine Anzahl Arten, indem er erklärt, dals sein Ma- terial zu einer systematischen Bearbeitung nicht genügend sei), be- 1) Synops. of the Meloides of the U. S., Proc. Ac. Nat. Se. Philad. VI. p. 328 ff. ?) Revis. of several gen. of Mel. Amer. Philos. Soc. 1873. ?) Acta Soc. seient. fennic. 1875. Deutsche Entomol. Zeitsehr. XXIV. Heft]. 2 18 Haag-Rutenberg: Beiträye schäftigt sich nur mit einer Anzahl Gattungen, weil, wie er sagt, einzelne Gattungen nur aus wenigen Arten bestünden und bekannt seien und weil er für einzelne Gruppen kein genügendes Material besäfse (z. B. für die Pyroten Dejean’s). Er behandelt also nur die Genera Macrobasis, Epicauta, Canthuris und Pomphopoea. Er- stere ist gegründet auf die Verlängerung der Anfangsglieder der Fühler im männlichen Geschlecht (und hiermit vereinigt er die von Lacordaire zu den echten Meloiden gestellte Gattung Apteropasta), die zweite auf gestrecktere Fühler, bei welchen das erste Glied kürzer und nie länger als das dritte, und das zweite Glied nie länger als die Hälfte des dritten sein soll, Pomphopoea auf eine etwas stärker ausgeschnittene Oberlippe, Lyita endlich nimmt den ganzen übrig bleibenden Rest auf, welcher aber wiederum wegen seiner heterogenen Eigenschaften in drei Gruppen getheilt wird, nämlich: 1) Antennen in den mittleren Gliedern verdickt (typ. vulne- rata Lec.); 2) Antennen in beiden Geschlechtern gleich gebildet, nach der Spitze zu kräftiger werdend (typ. cardinalis Chevr.); 3) Antennen mit zusammengedrückten Fühlern (typ. compressi- cornis Horn), Man erkennt hieraus leicht, dafs der Aufbau dieser Gattungen ein recht künstlicher ist, denn einestheils ist es nicht wohl zulässig auf Geschlechtsunterschiede Gattungen zu gründen, andererseits wird der Entomologe, welcher die Lytten der ganzen Welt ins Auge falst und nicht nur lediglich den verhältnifsmäfsig kleinen Theil. der Nordamerikaner, unbedingt zu der Ueberzeugung kommen müs- sen, dafs auf Längsverhältnisse der Fühler oder auf mehr oder we- niger starker Ausrandung der Oberlippe gar kein Werth zu legen ist. Lacordaire, welcher in dieser Lage war, befürwortet zwar auch, dafs auf einzelne auffallende Gruppen Genera zu bilden wä- ren, wie z. B. auf L. herculeana Germ., wegen des ausnehmend langen Kopfes, auf fuscicornis Klug ') und Verwandte, wegen der stark entwickelten Mandibeln und herzförmig ausgeschnittenen Ober- lippe u. s. w., er sagt aber dabei wörtlich: „il en restera toujours 1) Diese fuscicornis Klg. Erman’s Naturh. Atlas p. 32, welche zu der damaligen Zeit aus dieser Gruppe allein beschrieben war, ist, wie mich die Type belehrte, nur eine flavicornis Dej. Mäkl. mit angeklebten falschen dunkleren Fühlern, und mufs deshalb ein- gehen. zur Kenntnifs der Cantharıden. 19 une masse, qui paraissent devoir resister aA toute tentative de cette nature“, nämlich Gattungen aufzustellen und bei Gelegenheit der Besprechung der beiden Hauptgruppen, nämlich der Epicauten mit nach der Spitze zu dünner werdenden Fühlern, und der Lytten, mit sich verdickenden Fühlern, sagt er: „Quoique au premier coup- d’oeil ces deux genres paraissent corrohores par la forme du pro- thorax qui est plus ou moins ovale ou carre dans le premier et generalement campanuliforme dans le second, il y a entre eux des passages tels, qu’il est impossible d’en preeiser les limites*. — Ich glaube, dafs mir durch die freundlichen Mittheilungen meiner ento- nıologischen Freunde noch weit mehr Arten als Lacordaire zur Verfügung standen, aber ich muls gestehen, dafs ich mich bis jetzt nicht entschlielsen konnte, neue Genera aufzustellen, und zwar aus dem einfachen Grunde, weil es mir nicht möglich gewesen ist, feste Grenzen zu ziehen. — Es lälst sich gar nicht in Abrede stellen, dals einzelne Arten ausgeschieden werden müssen, wie z. B. fu- mosa Germ., testacea und coccinea Fab. u. s. w., welche wegen ih- rer gezähnten Klauen ein neues Genus in der andern Abtheilung der Canthariden bilden müssen, aber was die Form der Fühler, des Thorax und der Oberlippe betrifft, so scheint mir eine strenge Scheidung vor der Hand unmöglich. Auffallend bei den Lytten ist die ungemeine Verschiedenheit in der männlichen Auszeichnung. — An den Fühlern sind entweder die ersten Glieder vergröfsert und verlängert (Macrobasis Lec.), oder die mittleren verdickt und merk- würdig gekrümmt, oder endlich, aber seltener, die Endglieder zu einer starken Keule vergröfsert (antennalis Mars.). Die Tarsen sind selten sämmtlich verbreitert, häufig die der vorderen Fülse, und zwar entweder an allen Gliedern oder nur an einzelnen; oft sind auch die Vorderschienen schräg abgeschnitten, ausgehöhlt und das erste Tarsenglied ist gekrümmt und plattenförmig verbreitert. Bei einer amerikanischer Gruppe (ein Theil von /’yrota Dej.) ist das 3te Glied der Maxillartaster sehr stark beilförmig oder dreieckig verbreitert, und bei andern Arten sind die ganzen Beine oder Theile derselben lang zottig behaart oder die Fühler mit Fransen besetzt !). Ich beabsichtige in der nächsten Zeit eine Aufstellung sämmt- licher Lytten zu geben, mit Ausnahme der nordamerikanischen Arten, die ja durch Leconte und Horn zur Genüge bekannt sind. ı) pilipes und flavicornis Mäkl. Mäklin kannte nur Q' dieser Arten; bei der ersteren haben die 2 ganz kahle Beine und bei der letzteren glatte Fühler. = 20 Haag-Rutenberg: Beiträge Dies im Augenblick zu thun, ist mir nicht möglich, da ich noch nicht genügendes Material habe und ich von verschiedenen Seiten noch Zusendungen erwarte. Die Bestimmungen der Arten der äl- teren Autoren ist keine sehr mühevolle, denn die Linne’schen, Fa- brieius’scben und Olivier’schen Arten sind bis auf wenige (z. B. gigas F., chrysomeloides L.), die wohl kaum mehr in Betracht zu ziehen sein werden, festgestellt. Dasselbe wird nicht so leicht sein mit den Arten einzelner Autoren dieses Jahrhunderts. Die Fischer’schen Typen z. B. (Tentamen consp. Canth.), die derselbe als im Münchener Museum angiebt, existiren daselbst nach Angabe des Hrn. Dr. Gemminger nicht mehr, und ihre Feststellung wird nicht leicht sein; ebenso sind einige Arten von Castelnau und Wal- ker u. s. w. noch zweifelhaft, aber im Ganzen werden die Schwie- rigkeiten keine allzu grolse sein. Der Catalog von Gemminger und Harold giebt über den jetzigen Stand der Gattung nur ungenügend Auskunft, denn einerseits fallen eine Anzahl Arten (eirca 20) als zu anderen Gattungen gehörend weg, andererseits sind die schon vor 1870 beschriebenen Duges’schen ') Arten weggelassen, und seit dem Erscheinen des Catalogs sind wenigstens 70 neue Arten von verschiedenen Autoren, besonders Mäklin, Horn, Fähraeus, Water- house, Walker u. s. w. publieirt worden. Wie schon erwähnt, lag mir durch die Güte meiner Freunde ein reiches Material vor, und ich ergreife diese Gelegenheit denselben für ihre freundliche Unter- stützung meinen Dank auszusprechen. Es sind dies die Vorstände verschiedener Museen, die Herren de Borre, v. Harold?, Mäklin, ı) 15 Arten, Naturalezza. Mexic. 1869. 2) In der allerneusten Zeit hat das Berliner Museum die Ver- fügung erlassen, dafs keine Insekten mehr zur Ansicht versendet werden dürfen, und zwar aus dem Grunde, weil von einem be- kannten Entomologen der französischen Schweiz eine Anzahl Typen, die er auf Wunsch zugeschickt bekam, auf keine Weise mehr zu erlangen waren. In früherer Zeit wurde meines Wissens vom Ber- liner Museum nur ausnahmsweise zur Bearbeitung versendet, in der neueren Zeit aber, seit Eintritt des Hrn. v. Harold, geschah dies in zuvorkommendster Weise, und es wurde von allen wissenschaft- lichen Entomologen diese Neuerung mit Freuden begrülst. Da trat leider der oben erwähnte Fall ein. So sehr ich nun das Verfah- ren des betreffenden Entomologen verabscheue und verachte, so kann ich doch den Beschlufs des Berliner Museums in keiner Rich- tung billigen, denn abgesehen davon, dafs der Wissenschaft kein zur Kenntrifs der Canthariden. 21 Rogenhofer, Krauss, und von Privaten die Herren Baden, Bates und Dohrn. Um ihr mir gütigst anvertrautes Material nicht zu lange zurück behalten zu müssen, veröffentliche ich einstweilen die neuen Arten, indem ich sie vor der Hand nach Vaterländern ordne und in einzelne verwandte Gruppen eintheile. A. Arten aus Brasilien. 1) Fühler schnurförmig. 1. Lytta fissiceps n. sp. Elongata, nigra, opaca; capite medio profunde longitudinaliter inciso, vertice integro, laete brunneo, au- reopiloso;, thorace dorso inaequali, brunneo, medio nigro, aureopi- loso; scutello nigro; elytris nigris, macula magna basali ad margi- nem nonmihil producta laete brunnea, pilosa; sublus nigra, capite, antepectore rufis, segmentis tribus primis abdominalibus argenteo- micantibus; pedibus tarsisque robustis, his subtus spongiosis. — Long. 25, lat. 7 mill. (cap. exc.). Brasil. Coll. Bates. Fühler schnurförmig, nicht sehr lang, kaum die Basis des Thorax überragend. Erstes Glied etwas angeschwollen, kurz, das 2te äulserst klein, knopfförmig, die übrigen fast gleich lang, an Länge sehr langsam, an Breite kaum abnehmend, die einzelnen Glieder ungefähr 13 mal so lang als breit, das l1te etwas länger, zugespitzt. Der Kopf ist grols, hinten etwas angeschwollen und Vorschub geleistet und also demgemäls ganz gegen die Institutio- nen eines Museums gehandelt wird, halte ich es für unverantwort- lich, dafs die Gesammtheit unter dem Fehler eines Einzelnen lei- den soll. Analog mülste man auch sämmtliche Bibliotheken, wenn einmal irgend ein unredlicher Besucher ein Buch entfremdet, den übrigen Tausenden Benutzern verschliefsen. Am empfindlichsten ist aber eine derartige Zurückweisung für diejenigen, die bisher die ihnen anvertrauten Sachen auf das Sorgfältigste hüteten und zur rechten Zeit zurücksendeten; sie werden mit einem Schlage aus der Reihe der anständigen Entomologen in die der, gelinde gesagt, un- anständigen gesetzt, denn man imputirt ihnen,.dals sie in Zukunft auch eine derartige Unterschlagung begehen könnten. Diese Krän- kung, denn anders kann man es nicht nennen, hätte man besser vermieden und zwar einfach dadurch, dafs man den betreffenden Entomologen in allen Fachzeitungen an den Pranger gestellt hätte, was er redlich verdient hat. 22 Haag-Rutenberg: Beiträge zeigt eine tiefe, wie eingemeilselte Rinne vom Clypeus an bis an den Scheitel. Clypeus selbst und der Grund der Rinne sind schwarz, der übrige Theil und die Unterseite, die Mundtheile ausgenom- men, lebhaft hellbraun, ziemlich lang mit schillernden Haaren der- selben Farbe besetzt. Thorax so lang als breit, von der Basis an bis etwas über die Mitte langsam erweitert, dann rasch verengt, vorn leicht quergedrückt, in der Mitte und vor dem Schildchen uneben, wie der Kopf fast ohne sichtbare Sculptur, von derselben Farbe und I’ehaarung wie letzterer, in der Mitte schwärzlich. Schildehen grofs, schwarz, sammetartig. Flgd. doppelt so breit als der Thorax, mit vorstehenden Schultern, hinter diesen am breite- sten, gegen die Mitte wieder schmäler werdend und nach der Spitze zu wiederum sich verbreiternd, über 3mal so lang als zusammen breit; äulserst fein gerunzelt. Sie sind schwarz, mit Ausnahme der ganzen Basis, welche braun und behaart ist und welche Farbe sich längs dem Rande bis hinter die Mitte zieht. Unterseite schwarz, mehr glänzend; die drei ersten Hinterleibssegmente silberglänzend beschuppt, Vorderbrust roth. Beine sehr grofs und stark, beson- ders die Tarsen, Vorderschenkel in der Mitte gelb behaart; äufse- rer Stachel der Hinterschienen an der Spitze breit, etwas ausge- höhlt, innerer ebenso grofs, aber spitzig. Diese ausgezeichnete Art ist wegen ihrer eigenthümlichen Kopf- bildung mit keiner anderen zu verwechseln; es ist mir mehr als wahrscheinlich, dafs sie eine neue Gattung bildet. 2) Fühler nicht schnurförmig, fadenförmig oder sehr gestreckt. 2. Lytta Kraatzi n. sp. Elongata, obscure cyanea, subtus vi- rescens, nilida; antennis longissimis, robustis; capite thoraceque lae- vissimis, hoc profunde canaliculato, elongato, antice constricto; ely- tris humeris latissimis, versus apicem constrichis, minutissime rugu- losis; tarsis longissimis, spongiosis. — Long. 22, lat. 5 mill. Patria ignota. Coll. Haag. Fühler sehr lang, die Hälfte des Körpers überragend, unver- hältnifsmäfsig kräftig bei dieser Länge. Erstes Glied etwas ange- schwollen, doppelt so lang als breit, 2tes sehr klein, knopfförmig, ötes etwas kürzer wie das I1ste, 4tes bis 7tes fast gleichlang, dop- pelt so lang als das 3te und jedes einzelne wohl dreimal so lang als breit; $tes bis 10tes bedeutend kleiner, stets an Länge abneh- mend, Iltes etwas grölser als 10tes, zugespitzt. Kopf klein, etwas länger als breit, zwischen den Augen etwas eingedrückt, auf der zur Kenntnifs der Canthariden. 23 Stirn gerinnt, wenig glänzend, unpunktir!, wie die Fühler dunkel blau. Thorax wohl doppelt so lang als breit, gröfste Breite vor der Mitte, nach hinten weniger wie nach vorn verengt, wo er in einen Hals ausgezogen ist. Die Oberfläche ist vorn quereinge- drückt, in der Mitte durch eine breite Rinne auf der hintern Hälfte in zwei Beulen getheilt und längs der Basis tief gerinnt, dunkel- blau, glänzend, ohne Spur von Punktirung. Schildchen dreieckig, glänzend. Flgd. an der Basis doppelt so breit als der Thorax, mit stark vorstehenden Schultern und wohl 4mal so lang als in der Mitte breit. Ihre gröfste Breite ist an der Basis, und von hier aus verschmälern sie sich allmälig bis zur Spitze, wo sie schräg abge- schnitten sind; sie sind blau, leicht glänzend, äulserst fein gerun- zelt und zeigen einen stark eingedrückten Nahtstreifen. Die Un- terseite ist grün, glänzend, sehr fein gerunzelt. Die Beine sind grols, kräftig, ebenfalls bis auf die blauen Schienen und Tarsen grün. Letztere sind sehr grols, unten sämmtlich gelbfilzig; die Stacheln des hinteren Paares sind nicht sehr lang, spitzig. Diese Art, von welcher ich vermuthe, dafs sie aus Brasilien stammt, zeigt die eigenthümliche gestreckte Form der herculeana Germ., ihr Kopf ist aber verhältnifsmälsig nicht so gestreckt, ihre Fühler dagegen sind noch kräftiger. 3. Lytta albicincta n.sp. Elongata, nigra, pubescentia brun- neo-nigra dense tecta, sulura margineque anguste albidis; thorace latitudine longiore, minutissime ruguloso, anlice punctis duabus in- distinctis impresso; subtus pubescens, marginibus segmentorum z tioribus. — Long. 26, lat. 7 mill. Merida. Coll. Haag. Fühler fadenförmig, mälsig lang, 4tes bis Iltes Glied fast gleichlang, langsam abnehmend; Kopf grols, fein gerinnt, wie der ganze Körper sehr fein gerunzelt sculptirt und dicht mit einem bräunlich grauen Haarüberzug bedeckt. Thorax länger als breit, bis zwei Drittel fast parallel und dann langsam nach dem Halse zu verengt, hinten gerade, gerandet, oben niedergedrückt, rechts und links vor der Mitte mit 2 undeutlich eingedrückten Punkten. Schildchen weifslich beschuppt. Flgd. viel breiter als der Thorax, 3mal so lang als zusammen breit, nach hinten zu leicht verbrei- tert, von der angegebenen Behaarung, mit schmaler, gelblich weis- ser Naht und eben solchem Rand, welche sich an der Spitze ver- einigen. Unterseite dicht beschuppt, mit etwas heller gefärbten Rändern der Segmente und glänzender, dichter Behaarung am Innen- 24 Haag-Rutenberg: Beiträge rande der Vorderschenkel und deren Schienen. Stacheln der Hin- terschienen sehr klein, spitzig, die äulseren etwas grölser. Die Art gleicht suturalis Germ., hat aber verhältnifsmäfsig viel kürzere Fühler, eine mehr braune Behaarung und ein länge- res, etwas niedergedrücktes Halsschild. 4. Lytta lugubris Klug. Elongata, atra, opaca, marginibus thoracis margineque elytrorum albido - squamosis; capite thoraceque minutissime rugulosis, hoc fere quadrato; subtus albido - variegatus. — Long. 12, lat. 5 mill. Brasil. Coll. Haag. Fühler fadenförmig, sehr fein und langgestreckt, die Hälfte des Körpers fast überragend. Glied 1 etwas angeschwollen, anderthalb Mal so lang als 2, dieses gestreckt, nicht knopfförmig, doppelt so lang als breit, 3 doppelt so lang als 2, 4—11 kleiner als 3, lang- sam an Länge und Stärke abnehmend. Kopf normal, sehr fein ge- runzelt, ganz mattschwarz, fein behaart. Thorax nur wenig schmä- ler als der Kopf, so lang als breit, fast viereckig, nur die Vorder- ecken leicht abgerundet, matt schwarz, fein gerunzelt und behaart, sämmtliche Ränder schmal . weils eingefalst. Schildchen schwarz. Flgd. breiter als der Thorax, kurz, nach hinten zu bauchig, nur 21mal so lang als zusammen breit, ohne sichtbare Sculptur, matt, fein behaart, der Aufsenrand bis zur Naht fein weils eingefalst- Unterseite matt, schwarz, Theile der Mittelbrust und die Ränder der Segmente weilslic. An sämmtliche Schienen feine und spitze Stacheln, an den hinteren ist der äufsere etwas länger. Von dem Aussehen einer cinerea Forsk, aber ohne weilse Naht und Mittel- strich auf dem Thorax. 5. Lytta Nattereri n. sp. Elongata, opaca, nigra, holoseri- cea, ore, antennis, macula frontali pedibusque rufis; thorace linea mediana longitudinali punctisqgue duabus ad apicem albis; scutello albo; elytris margine sutura anguste lineaque in disco longitudinali post medium abbreviata ibique vilta transversa margine connexa, strigaque sub humero maculaque longitudinali ante apicem colore isabellino; subtus griseo-pubescens. — Long. 17, lat. 4 mill. Brasil, Irisanga, von Natterer ges. Coll. Mus. Vindob. Fühler fadenförmig, ungefähr bis zu einem Viertel der Flgd. reichend, bräunlich. Glied 1 verhältnifsmäfsig kurz, kaum doppelt so lang als breit, 2 klein dreieckig, 3 ein und einhalb Mal so lang als 4, 4— 11 an Länge und Stärke langsam abnehmend, Kopf zur Kenntnifs der Canthariden. 25 normal, sehr fein chagrinirt, schwarz, Mundtheile und ein Fleck zwischen den Augen roth. Thorax wohl anderthalb Mal so lang als breit, seitlich bis zu #% vollkommen parallel, dann rasch zusam- mengezogen, vorn leicht quereingedrückt, schwarz, sammetartig, die Mittellinie, der Hinterrand schmal und zwei Punkte am Vorder- rand weilslich. Schildchen dicht weils beschuppt. Flügeld. etwas breiter als der Thorax, parallel, über dreimal so lang als breit, sammetartig schwarz, der Rand, die Naht sehr fein, eine Linie in der Mitte von der Basis an bis über die Mitte und daselbst durch eine breitere Querbinde mit dem Rand verbunden, ferner ein läng- licher Wisch unterhalb der Schulter und ein Fleck als Fortsetzung der Mittellinie in der Nähe der Spitze hell rosa gefärbt. Unter- seite hellgrau beschuppt, die ganzen Beine, einschliefslich der gros- sen Coxen, röthlich braun. Die Stacheln der Hinterschienen sind gleichmälsig spitzig. Die Art ist in die Nähe von aemula Fisch. zu stellen, unter- scheidet sich aber von allen Verwandten durch die hübsche elegante Zeichnung. 6. Lytta Kraussi n. sp. Elongata, opaca, parce griseo -pu- bescens, nigra, capite obscure rufo, elytris margine duabusque lineis angustis poslice abbreviatis griseo-pubescentibus. — Long. 14, lat. 4 mill. Brasil. Irisanga. Coll. Mus. Vind., Haag. Fühler dünn, gestreckt, die Hälfte des Körpers erreichend. Glied 1 über doppelt so lang als breit, 2 nicht knopfförmig, fast 2mal so lang als breit, 3 doppelt so lang als 4, 4—11 fast gleich lang, an Länge langsam zunehmend, 4—6 ungefähr doppelt so lang als breit, die übrigen etwas länger. Kopf dunkelroth, kaum punk- tirt, deutlich gerinnt. Thorax schmäler als der Kopf, etwas län- ger als breit, bis zu 2 vollkommen parallel, dann rasch zusammen- gezogen, gerinnt, an der Basis etwas flachgedrückt und vor dem Schildehen dreieckig eingedrückt, sehr fein chagrinirt und schwärz- lich behaart, die abschüssigen Seiten grünlich angeflogen. Schild- chen grofs, gerinnt, bräunlich. Flgd. doppelt so breit als der Tho- rax, 9mal so lang als zusammen breit, nach ‚hinten wenig erwei- tert, matt, etwas seidenglänzend, ohne sichtbare Seulptirung, der Rand bis vor die Spitze, eine feine Linie neben demselben und eine desgleichen von der Schulter anfangend und fast über die Mitte laufend, aber ebenfalls die Spitze nicht erreichend, matt grau be- schuppt. Unterseite bis auf die Spitzen der Segmente dicht grau 96 Haag -Rutenberg: Beiträge haart; Vorderschenkel gelblich glänzend befranzt. Hinterschienen fast gleich lang, spitzig. Die Art hat entfernte Aehnlichkeit mit philaemata und zan- thocephala Klug, unterscheidet sich aber von ihnen auf den ersten Blick durch die weitaus dickeren Fühler. 7. Lytta assimilis n. sp. Elongata, opaca, nigra, pube den- sissime grisea aequaliter adspersa; capite leviter, thorace fortiter canaliculatis. — Long. 15, lat. 44 mill. Rio grande. Coll. Haag. Fühler schwarz, fadenförmig, lang, die Hälfte des Körpers er- reichend. Glied 1 doppelt so lang als breit, 2 länglich, 11 mal so lang als breit, 3 gestreckt, 13 mal so lang als 4, 4—11 gleich grols, an Länge und Stärke langsam abnehmend. Kopf grofs, sehr fein punktirt, dicht grau behaart, leicht gerinnt. Thorax so lang als breit, vom letzten Drittheil an sanft zugerundet, dicht punktirt, von der Spitze bis kurz vor der Basis tief und scharf gerinnt, dicht grau behaart. Filed. breit, kurz, hinten einzeln abgerundet, daselbst stark verbreitert und nur 24mal so lang als breit, äufserst fein gerunzelt und sehr dicht grau behaart. Unterseite ebenfalls sehr dicht grau beschuppt; Kniee und Tarsen ohne Behaarung. Stacheln der Hinterschienen dünn und lang, der äufseren länger. “ Die Art sieht auf den ersten Blick der fomentosa Mkl. vom Senegal täuschend ähnlich, doch hat sie längere, ganz schwarze Füh- ler, eine Rinne auf dem Thorax und anders gebildete Schienen- stacheln. Sie ist neben submarginata Mäklin zu stellen. 8, Lytta hieroglyphica n. sp. Elongata, versus apicem di- lata, opaca, brunnea, pube grisea varıegatim tecta; elytris obscure brunneis, sutura, margine, apice vittaque ab humero ultra medium, ramulum versus marginem emittente, flavis; subtus nigrescens, gri- seo sguamulata, femorum basi rufescente. — Long. 12, lat. 4 mill. Brasil. Coll. Haag. Fühler dünn, gestreckt, fadenförmig. Drittes Glied länger als das erste, vom 4ten. an allmälig abnehmend. Kopf fein gerunzelt und gerinnt, bräunlich mit schwärzlichem Schimmer auf dem Schei- tel. Thorax l1mal so lang als breit, bis zu 2 parallel, dann sanft zugerundet, hinten fast gerade, gerandet, oben leicht niedergedrückt, fein gerinnt und gerunzelt, auf der vorderen Hälfte beiderseits mit zwei undeutlichen Eindrücken, bräunlich, an der Basis angedunkelt, zur Kenntnifs der Canthariden. 27 fein gelblich behaart. Filgd. an der Basis etwas breiter als der Thorax, von da ab stets sich erweiternd, so dafs sie an der Spitze, wo sie einzeln abgerundet sind, über doppelt so breit sind. Die Oberseite ist fein gerunzelt, schwärzlich braun, mit Ausnahme der feinen Naht, des breiteren Randes und einer Linie, die an der Schulter entspringt, bis über die Mitte läuft und daselbst einen Haken nach der Naht zu sendet, welche gelblich sind. Aufserdem liegt noch auf der Fläche zwischen diesen beiden Linien, den Raum der Naht bedeckend, ferner über der Spitze und dem Rande ein aus gelblich grauen Härchen gebildeter Duft. Unterseite schwärz- lich, fein greis behaart, die Basis der Schenkel röthlich. Beine dünn, normal; die Stacheln der Hinterschienen sind gleich lang, spitzig. 9. Lytta vicina n. sp. Elongata, opaca, tota minutissime al- bido-pilosa, nigra, elytris pedibusque brunneis, capite thoraceque longitudinaliter canaliculatis, hoc utrinque plaga denudata nitida. — Long. 10, lat. 33 mill. Brasil. Coll. Haag. Fühler fadenförmig, die Hälfte der Flgd. erreichend. Glied 1 doppelt so lang als breit, angeschwollen, 2 kurz, aber nicht knopf- förmig, etwas länger als breit, 3 doppelt so lang als 2, 4 und 11 kürzer, gleichlang. Kopf normal, deutlich punktirt, Clypeus durch eine tiefe Rinne abgetrennt, welche sich mit der sehr starken Mit- tellängsfurche vereinigt; Oberseite dicht gelbgrau behaart. Thorax von der Breite des Kopfes, so lang als breit, seitlich gerade; Scheibe durch eine breite Längsrinne getheilt, deutlich punktirt, dicht gelb- grau behaart mit je einem schwarzen, glänzenden Flecken beider- seits. Flgd. bedeutend breiter als der Thorax, nur 24mal so lang als breit, hinten breiter werdend, sehr fein punktirt, hellbraun, dicht weilslich behaart, an den Rändern etwas stärker. Unterseite schwarz, dicht grau behaart, die ganzen Beine mit Einschlufs der Coxen hellbraun. Stacheln der Hinterschienen sehr dünn und lang, der äufsere der längere. Die Art ist in die Nachbarschaft von fulvipes Klug zu stellen und am nächsten verwandt mit assimilis m. Von ersterer, mit welcher sie die Flecken auf dem Thorax gemein hat, unterscheiden sie die braunen Flgd., und von letzterer das Vorhandensein dieser Flecken. Auch mit geniculata, ochropus und brunneipennis m. ist sie sehr verwandt, und ich gebe defshalb zur besseren Unterschei- dung von diesen Arten eine kleine Tabelle: 28 Haag-Rutenburg: Beiträge A. Halsschild mit glänzendem Fleck beiderseits. 1. Flgd. schwarz, dicht gelb beschuppt . . . fulvipes Klug 2. - braun, weißslich beschuppt . . . . vieina m. B. Thorax ohne diese glatten Punkte. 1. Flgd. hellbraun . . . 202.02. „.Drunneipennis m. 2. - schwarz, gelblich Sa denke behaart. a. ‚Beineveinfärbig zir.n. Me am... ochropus m. b. Kniee schwarz . . .. . gemiculata m. Lytta cervina Mkl., die Snalse höbitneils Nehnliehleent mit ful- vipes Klug hat, hat schwarze Beine. 10. Lytta geniculata Klug. Elongata, nigra, opaca, supra indumento olivaceo, subtus griseo tecta; thorace profunde canalicu- lato; elytris undique tenuissime albido-marginatis; pedibus rufis, ge- niculis nigris. — Long. 10, lat. 3 mill. Brasil. Coll. Haag. Fühler gestreckt, fadenförmig. Glied 1 etwas kräftiger, nicht sehr lang, 2 klein, nicht knopfförmig, 3 anderthalb Mal so lang als 4, 4— 11 langsam an Länge zunehmend. Kopf verhältnifsmäfßsig grols, fein gerinnt. Thorax etwas breiter als lang, bis zu 2 pa- rallel, dann rasch zusammengezogen, in der Mitte tief gerinnt, wie der ganze Käfer fein gerunzelt. Flgd. wenig breiter als der Tho- rax, 3mal so lang als zusammen breit, parallel. Die ganze Ober- fläche ist fein braungrau behaart, Naht und Rand der Flgd. fein grau gesäumt. Unterseite weilslich beschuppt, Beine mit Ausnahme der Kniee und der etwas dunkleren letzten Tarsenglieder röthlich Stacheln der Hinterschienen gestreckt, gleichlang, fein, spitzig. Gleicht sehr der ochropus Dej. m., ist aber gestreckter, hat längere Fühler und gefärbte Kniee, und ist anders behaart. ll. Lytta ochropus Dej. Elongata, nigra, vix nitida, pu- bescentia flavo-grisea sat dense tecta, thorace canaliculato; pedibus totis rufis. — Long. 9, lat. 3 mill. Brasil. Coll. Haag. Fühler fadenförmig, aber nicht sehr gestreckt, die Basis des Thorax kaum überragend. Glied 1 etwas angeschwollen, doppelt so lang als breit, 2 kurz, so lang als breit, 3 anderhalb Mal so lang als 4, 23 mal so lang als breit, 4—10 gleich lang und gleich dick, nicht ganz doppelt so lang als breit, 11 etwas gestreckter. Kopf verbältnifsmäfsig grofs, dieht punktirt, gerinnt. Thorax etwas breiter als lang, bis zu 2 parallel, dann sanft zugerundet, in der zur Kenntnifs der Canthariden. 39 Mitte etwas platt gedrückt, gerinnt, fein runzelig punktirt. Filgd. fast doppelt so breit als der Thorax, nach hinten leicht erweitert, kurz, 23mal so lang als breit, sehr fein gerunzelt. Der ganze Käfer ist ziemlich dicht gelblich grau behaart, auf Kopf und Tho- rax weniger. Beine klein, hell braun. Stacheln der Hinterschienen lang, dünn, spitzig, der äufsere etwas länger. B. Arten aus Argentina. 12. Lytta brunneipennis n. sp. Elongata, nigra, opaca, elytris pedibusque bruunescentibus, sutura, genubus, articulis ultimis tarsorum obscurioribus; capite thoraceque canaliculatis, scutello ni- gro. — Long. 11, lat. 22 mill. Buenos-Ayres. Coll. Haag. Fühler fadenförmig, aber verhältnifsmäfsig nicht gestreckt, fast gleichbreit. Glied 1 etwas angeschwollen, kürzer als 3, nicht viel längr als breit, 2 klein, etwas länger als breit, 3 doppelt so lang als breit, länger als die folgenden, 4—11 langsam an Länge, aber wenig an Dicke abnehmend. Kopf ziemlich grols, fein gerunzelt, mit ziemlich tiefer, schwarz gefärbter Rinne, fein bräunlich behaart. Thorax so lang als breit, von der Basis an sanft nach vorn ver- engt, fein gerunzelt, wie der Kopf behaart, mit starker, schwarz gefärbter Mittellinie. Schildchen schwarz. Flgd. breiter als der Thorax, sehr gestreckt, über 3mal so lang als zusammen breit, pa- rallel, sehr fein gerunzelt, hellbraun, die Naht angedunkelt, der Rand etwas. lichter, gleichmälsig fein gelbbraun behaart. Unter- seite dünn graulich beschuppt. Beine von der Farbe der Flgd. mit etwas dunkleren Knieen und Tarsen. Stacheln der Hinterschienen fein, gleichlang, sehr spitzig. Ich erhielt diese Art als fulvepennis Dej., kann aber diesen Namen nicht finden. Sie wurde von Strobel in Buenos-Ayres ge- sammelt. 13. Lytta albovittata Dej. Elongata, atra, opaca, capite Iinea media excepta, thoracis lateribus vittisgque duabus disci, vittis- que duabus latis in elytro singulo apice connezis, subtus tota den- sissime albido squamosis; pedibus dilute brunneis. — Long. 14—17, lat. 6—7 mill. Cordova. Coll. Haag. Fühler dünn und schlank, nicht ganz die Hälfte des Körpers erreichend, nach der Spitze zu stets feiner werdend. Erstes Glied etwas kräftiger, doppelt so breit als lang, 2tes halb so grofs als 30 Huag-Lkutenberg: Beiträge das erste, so lang als breit, ötes mal so lang als das 2te, 4tes bis 10tes gleichlang, ungefähr 23 mal so lang als breit, stielrund, so dals die Absätze zwischen denselben wenig in die Augen fallen, lltes etwas länger, zugespitzt. Sie sind matt schwarz, nur die 2 ersten Glieder und die Hälfte des dten grau behaart. Kopf nor- mal, fein punktirt mit Mittelrinne, ganz hellgrau dicht beschuppt mit breiter, schwarz behaarter Mittellinie. Thorax so lang als breit, von der Mitte an nach vorn verengt, daselbst quereinge- drückt, wie der Kopf sculptirt, ebenfalls dicht grau behaart mit 3 breiten, schwarzen Längsbinden. Schildehen schwarz behaart. Flgd. breiter als der Thorax, 3mal so lang als breit, hinten etwas verbreitert, leicht klaffend, einzeln abgerundet, mit Ausnahme des Randes, der Naht und einer breiten Längsbinde mitten über die Scheibe, welche das Ende aber nicht ganz erreicht, dicht grau be- schuppt. Unterseite gleichfalls so dicht grau behaart, dafs eine Seulptur nicht zu erkennen ist. Beine röthlich braun, leicht weils- lich beschuppt. Stacheln der Hinterschienen dünn, spitz, der äus- sere etwas länger. Eine hübsche, elegante Art, die in die Nähe von bella Mäkl., atomaria Germ. etc. zu stellen ist. 14. Lytta leopardina n. sp. Elongata, nigra, opaca, artı- culis duabus primis antennarum, macula magna triangulari inter oculos lineaque circaoculari rufo-brunneis; capite subtus hneaque longitudinali in fronte albido squamosis; thoraxz elongatus, nigro-pilo- sus, lateribus, basi, lineaque media albidis; elytris isabellino squa- mosis, linea suturali antice dilatata, tribusque maculis magnis ın singulo atrovillosis, apice brunneo marginatis; subtus dense griseo- squamosa, pedibus, genubus ezceptis, rufo-brunneis, griseo-pilosis. — Long. 12—17, lat. 4—5 mill. Cordova. Coll. Haag. Fühler fein und dünn, die Basis des Thorax nicht sehr weit überragend. Erstes Glied kräftig, über 3mal so lang als breit, 2tes halb so lang als das erste, dtes sehr gestreckt, 14 mal so lang als das 4te, 5tes bis lltes langsam an Länge, vom Sten anfangend aber auch auffallend an Stärke abnehmend; sie sind matt, schwarz, das lste und 2te und der Anfang des 3ten lebhaft hellbraun. Der Kopf ist verhältnifsmäfsig grols, quer, fein seulptirt, längsgerinnt, schwarz fein behaart, mit einem dreieckigen braunen Fleck zwischen den Augen und einer gleichgefärbten schmalen Linie um die Au- gen; seine Unterseite dagegen und die Längsrinne auf der Stirn zur Kenntnifs der Cantharıiden. 31 sind weils behaart. Thorax schmal, 14 mal so lang als breit, seit- lich fast parallel, vom letzten Drittel an nach vorn rasch verengt, in der Mitte gerinnt, anf der vorderen Hälfte etwas quer einge- drückt, hinten gerade, gerandet, oben schwarz sammetartig behaart, mit weilslicher Basis, Mittellinie und Seiten. Schildehen schwarz behaart. Flgd. breiter als der Thorax, fast 3mal so lang als zu- sammen breit, nach hinten breiter werdend, einzeln abgerundet. Sie sind dicht mit isabellfarbigem Toment bedeckt und mit schwar- zen Linien und Flecken verziert. Von diesen Linien läuft eine längs der Naht hin, welche am Schildchen etwas breiter wird und sich hinten mit dem letzten Flecken verbindet; die zweite entspringt am Schulterfleck und zieht sich als schmaler Strich längs dem Aus- senrand zu dem 3ten Flecken hin; zwischen beiden Linien befinden sich nun noch 3 Flecke, und zwar ein dreieckiger unter der Schul- ter (mit der Spitze nach oben), ein zweiter, der fast viereckig ist, aber innen einen kleinen Ast nach vorn sendet, in der Mitte, und ein dritter endlich, welcher gezackt ist, vor der Spitze. Die Spitze selbst ist breit braun gesäumt. Unterseite dicht graugelb behaart; Beine röthlich braun, Kniee schwärzlich angelaufen. Die Stacheln der Hinterschienen sind nicht sehr grols, gleichlang; der äufsere ist etwas verbreitert, der innere spitzig. Diese ausgezeichnete hübsche Art gehört ebenfalls in die Gruppe von atomaria, Germari eIc. 15. Lytta flavogrisea n. sp. Elongata, nigra, articulis duo- bus primis antennarum, palpis pedibusque dilute brunneis; tota in- dumento flavo - griseo densissime tecta, maculısque minutissimis ni- gris adspersa. — Long. 8, lat. 2 mill. Argentina. Bahia blanca. Coll. Mus. Helsingf., Haag (Strobel). Fühler fadenförmig, dünn; 1. und 2. Glied röthlich, 2 etwas kürzer als 1, 3 doppelt so lang als 2, 4—10 langsam kürzer wer- dend, 11 gestreckter. Kopf klein, fein gerinnt. Thorax etwas län- ger als breit, breitester Punkt vor der Mitte, von da nach hinten wenig, nach vorn stärker verengt, oben gerinnt. Flgd. etwas brei- ter als der Thorax, fast parallel. Die ganze Oberfläche ist sehr dicht gelbgrau behaart und mit sehr kleinen, schwarzen Tüpfechen bestreut. Die Unterseite ist ganz gleich gezeichnet; Beine kurz, röthlich braun. Stacheln der Hinterschienen dünn und fein, der äulsere etwas länger. Die Art gehört zur Gruppe von atomaria, Germari ete., ist aber bei weitem die kleinste und an ihrem gelblichem 'Toment und den äufserst kleinen, schwarzen Pünktchen leiebt zu erkennen. 32 Haay-Rutenberg: Beiträge 16. Lytta Steinheili n. sp. Elongata, nigra, nitidıssima, elytris virescenti-cyaneis, femoribus omnibus tibüsque posterioribus flavis; capite sparsim punctato; thorace elongato, antice constricto, laevissimo; elytris densissime ruguloso-punctatis, nervatis; subtus ni- tidissima. — Long. 19, lat. 6 mill. (cap. exe.). Mendoza. Coll. Haag. Die Fühler sind bei meinem Ex. nur theilweise, und zwar bis zum Sten Gliede vorhanden. Das erste ist gestreckt, das 2te klein knopfförmig, beide glänzend schwarz, die übrigen sind matt und nehmen stets an Länge langsam ab, so dafs, während das 3te wohl dreimal so lang als breit ist, das Ste nur etwas mehr als die dop- pelte Länge hat. Der Kopf ist normal, sehr glänzend schwarz, einzeln punktirt. Der Thorax ist länglich, nach vorn etwas mehr zusammengezogen als nach hinten, mit der grölsten Breite fast in der Mitte, an der Basis gerandet, vorn quereingedrückt, sehr glän- zend, vollkommen glatt. Schildchen klein, blauschwarz, glänzend. Flgd. doppelt so breit als der Thorax, 3mal so lang als breit, nach hinten etwas sich erweiternd. Sie sind sehr dicht und fein runzelig punktirt, haben 3—4 deutliche feine Nerven und eine leb- hafte, dunkelgrüne Färbung mit blauen Reflexen. Die Unterseite ist sehr glänzend, schwarz, wie lakir. Von den Beinen sind sämmtliche Schenkel, die Hinterschienen mit Ausnahme der Knieen und der Spitze und die inneren Seiten der Vorder- und Mittel- schienen bräunlich gelb. Von den Stacheln der Hinterschienen ist der äulsere breit, kurz, stumpf zugespitzt, der innere klein und spitzig. Eine sehr interessante Art sowohl in Form und Färbung und mit keiner anderen zu vergleichen. Sie wurde mir seiner Zeit von H. E. Steinheil, der leider zu früh für die Wissenschaft starb, als von Prof. Strobel in Mendoza gefangen mitgetheilt. 17. Lytta talpa n. sp. Elongala, opaca, nigra, pubescentia obscure-grisea densissime lecta, antennis larsisque denudatis; capite leviter canaliculato, medio- indistincte rufo-maculato; thorace latitu- dine longiore, dense minutissime ruguloso. — Long. 21, lat. 7 mill. Cordova. Coll. Haag. Fühler dünn, fadenförmig, den 3äten Theil des Körpers errei- chend; Glied 1 doppelt so lang als breit, kürzer als 3, 2 halb so lang als 3, nicht knopfförmig, 3 gestreckt, 4mal so lang als breit, 5— 11 kürzer, ungefähr nur 3mal so lang als breit, an Stärke gleichmälsig abnehmend, die letzten Glieder sehr fein. Kopf stark, zur Kenntni/s der Cantharıden. 33 auf der Stirn gewölbt, fein gerinnt; Thorax an der Basis ebenso breit, an der Spitze etwas schmäler als der Kopf, 4 länger als breit, an der Basis sanft nach aulsen gerundet, seitlich bis zu 2 parallel, dann sanft nach vorn zusammengezogen. Filgd. doppelt so breit als der Thorax, nur 24 mal so lang als breit, hinten breiter wer- dend. Der ganze Käfer ist sehr dicht und fein gerunzelt und mit dunkelgrauem Haarüberzug so bedeckt, dafs die Sculptur nur an den abgeriebenen Stellen zu erkennen ist. Die Unterseite ist ebenso beschuppt, nur die Tarsen sind dunkler. Stacheln der Hinterschie- nen fast gleichgrols, spitz, nicht sehr gestreckt. Die Art sieht aus wie eine grolse immaculata Say, sie hat aber einen längeren, ungerinnten Thorax und ist dunkelmausgrau behaart. C. Arten aus Peru. 18. Lytta latitarsis n. sp. Elongata, nigra, opaca, pubes- cens; antennis setaciformibus, brevibus; capite magno, dense punc- tato, medio indistincte tuberculato; thorace latitudine breviore, dense punctato, longitudinaliter lineato; elytris thorace parum latioribus, subtilissime rugulosis, nervosis; tarsis quatuor anticis dilatatis. — Long. 10, lat. 3 mill. Peru. Coll. Haag. Maxillarpalpen kräftig und stark. Fühler kurz, borstenförmig, die Basis des Thorax nur wenig überragend. Glied 1 kurz, dick, so lang als breit, 2 ganz klein, knopfförmig, 3—6 breit dreieckig, breiter als lang, 7—9 mehr länglich dreieckig, fast länger als breit, 10—11 schmal, gestreckt. Diese Bildung verleiht dem Fühler ein eigenthümliches Aussehen, ähnlich wie eine kurze, unten breite Borste. Kopf grofs, hinten aufgeblasen, breiter als lang, dicht punktirt, auf der Stirn mit einer kleinen Beule und über die Mitte eine feine, glänzende Linie. Thorax etwas schmäler als der Kopf, breiter als lang, von der Basis an bis zu $ langsam erweitert, dann rasch zusammengezogen; Basis leicht gerundet vorgezogen; Ober- fläche etwas verflacht, stark gerinnt und kräftig punktirt. Filed. nicht viel breiter als der Thorax, kaum 3mal so lang als zusam- men breit, parallel, feinstens gerunzelt mit 2 deutlichen schmalen Nerven. Die gauze Oberseite ist tief schwarz, matt, fein schwarz behaart. Unterseite etwas glänzender, gleichfalls behaart. Vorder- schienen und Schenkel gelbglänzend befranzt. Die Tarsen der vier Vorderbeine sehr stark dreieckig verbreitert — und zwar bis auf das Krallenglied jedes einzelne Glied — und unten stark beborstet. Schienenstachel der Hinterfüfse klein, gleichmälsig, sein fein u. spitz. Deutsche Entomol. Zeitschr. XXIV. Heft I. 3 34 Haag-Rutenberg: Beiträge Ich besitze nur ein Expl., und wage es nicht zu entscheiden, ob die angegebenen Fühler und Tarsenmerkmale specifische oder nur Geschlechtskennzeichen sind. Die Art selbst ist mit keiner anderen zu verwechseln. 19. Lytta sanguinithoraz n. sp. Elongata, nigra, nitida, thorace laete rufo; antennis filiformibus; capite disperse punctato, leviter canaliculato, inter oculos impresso, puncto rubro; thorace elongato, antice constriclo, ante scutellum impresso, laevissimo; ely- tris thorace duplo latioribus, subtiliter rugulosis, nervosis; subtus nitida; articulo primo tarsorum posticorum basi brunneo. — Long. 12—14, lat. 4—44 mill. d art. 5—10 antenn. leviter triangulariter dilatatis. Peru. Coll. Bates, Haag. Fühler gestreckt, fadenförmig. Beim d Glied 1 lang, glän- zend, so lang wie 3 und 4 zusammengenommen, 2 ebenfalls glän- zend, sehr klein, knopfförmig, 3—10 ziemlich gleichlang, an Länge stets abnehmend, matt, 5—10 an der Spitze nach aufsen vorgezo- gen, besonders das öte, so dafs diese Parthie wie gesägt aussieht. Beim 2 ist das erste Glied ebenfalls das gröfste, das 2te sehr klein, die übrigen langsam an Länge abnehmend. Kopf klein, rundlich, zwischen den Augen etwas eingedrückt mit rothem Punkte in der Mitte, sehr glänzend, zerstreut kräftig punktirt und bei einzelnen Ex. noch etwas nadelrissig sculptirt. Thorax etwas schmäler als der Kopf, länger als breit, seitlich sanft gerundet, nach hinten aber weniger verengt als nach vorn; Oberfläche an der Spitze querein- gedrückt, an der Basis etwas ausgeschnitten, fein gerandet und vor dem Scutellum seicht vertieft, daselbst mit bemerklicher Mittellinie, lebhaft ziegelroth, ganz glatt, glänzend. Flgd. doppelt so breit als der Thorax, nicht ganz 3mal so lang als zusammen breit, nach hinten leicht erweitert, oben etwas verflacht, dicht fein gerunzelt mit deutlichen Nerven. Unterseite und Beine glänzend schwarz; Basis des ersten Gliedes der Hintertarsen bräunlich, Stacheln der Hinterschienen gleichgrofs, spitzig. Die Art hat habituell 'grofse Aehnlichkeit mit den afrikanischen Arten thoracica Er., rubricollis Rehe und auch mit der ostindischen Audouini m., von allen unterscheidet sie aber, abgesehen von dem ganz verschiedenen Vaterlande, die männliche Fühlerbildung. zur Kenntni/s der Canthariden. 35 D. Arten aus Mexico und Central-Amerika. 1) Fühler schnurförmig. 20. Lytta sanguinea n.sp. Tota rufa, elytris pallidioribus, antennarum apice marginibusque segmentorum nigris; capite thora- ceque canaliculatis, sparsim punctatis; elytris dense diffuse ruguloso- punctatis, nervatis; pectore pedibusque breviter flavo - pilosis. — Long. 27, lat. 74 mill. (cap. exc.). Mexico. Coll. Haag. Fühler kräftig, kurz, die Basis des Thorax wenig überragend; erstes Glied kräftig, das 2te klein, 3tes bis 10tes ungefähr gleich- lang, d. h. 13 mal so lang als breit, das letzte eiförmig, zugespitzt; sie sind roth, vom 6ten Gliede aber an schwarz. Oberlippe grols, gelb behaart. Kopf etwas queer, mit stark aufgeblasener, fast glat- ter Stirn, deutlicher Mittellinie und zerstreuter, kräftiger Punktirung zwischen den Augen. Thorax herzförmig, fast länger als an sei- ner breitesten Stelle vor der Mitte, daselbst und vor dem Schild- chen etwas eingedrückt und beide Eindrücke durch eine Rinne ver- bunden; Oberfläche nur ganz einzeln grob punktirt. Schildchen glänzend, glatt. Flgd. doppelt so breit als der Thorax, fast 3mal so lang als zusammen breit, parallel, sehr dicht und fein runzelig punktirt, mit 3 deutlichen Nerven, von denen die eine ganz am Rande hinläuft, blafsroth. Vorder- und Mittelbrust gelblich roth, fein gelblich behaart; Segmente lebhaft roth mit schwarzen Rän- dern, sehr fein chagrinirt. Beine kräftig, gelbroth, fein behaart; Tarsen mäfsig stark. Von den Stacheln der Hinterschienen ist der äulsere breit, grols, tellerförmig, der innere klein, aber nicht zu- gespitzt. Vollkommen von der Gestalt der erythrothoraz Duge&s, aber anders gefärbt. Ich besitze nur ein 2 mit einfachen Fühlern, wahr- scheinlich hat das 3' eine Anschwellung am 4ten oder öten Gliede. Gelegentlich sei hier bemerkt, dals von erythrothorax Dug£es eine Varietät mit 2 grofsen schwarzen Flecken auf dem Thorax vor- kommt (L. bisignata Sturm i. c.), welche Duges nicht erwähnt. 21. Lytta corallifera Dej. Elongata, nigra, nitida, macula frontali, margine posteriore capitis, lateribus thoracis femoribusque rufo - sanguineis, elytris reticulatis, humeris fere laevibus; subtus opaca. — Long. 19—25, lat. 7—9 mill. Mexico. Coll. Mus. Helsingfors, Bates, Haag. Fühler kräftig, von der Form wie bei Nutalli, 4-maculata etc., 3% 36 Haag-Rutenberg: Beiträge die einzelnen Glieder kurz, fast knopfförmig; 3tes wohl doppelt, die folgenden 1lzmal so lang als breit. Beidem $ ist das 4te bis 6te Glied etwas kräftiger. Kopf grofs, viereckig, glänzend schwarz, kaum punktirt, mit einem dreieckigen rothen Flecken zwischen den Augen und 2 dergleichen am Hinterrande. Thorax so lang als breit, fast kreisrund, glänzend, glatt, beiderseits mit einem Ein- druck, so dafs die blutrothen Ränder etwas aufgeblasen erscheinen. Schildchen klein, glänzend. Flügeld. viel breiter als der Thorax, 3mal so lang als breit, parallel, sehr stark maschenförmig seulp- tirt, aber an den Schultern bedeutend schwächer. Unterseite we- nig glänzend, fein chagrinirt. Beine kurz, kräftig, die Schenkel mehr oder weniger in der Mitte blutroth. Aeulserer Stachel der hinteren Schienen verbreitert, abgerundet, innerer kurz, spitzig. Die Art gehört in die Gruppe der vulnerata Lec. und hat am meisten Aehnlichkeit mit L. magister Horn. 22. Lytta bipuncticollis Chevr. Elongata, subnitida, capite nigro, thorace rufo, nigro-bimaculato, sparsim punctato, nitido, ely- tris cyaneis, rugulosis, humeris distinctis; subtus cyanea. — Long. 12—13, lat. 4—44 mill. Fühler knopfförmig, kurz, die Basis des Thorax kaum errei- chend. Glied 1 etwas angeschwollen, wohl doppelt so lang als breit, 2 kurz, knopfförmig, 3 und 4 fast gleichlang, doppelt so lang als breit, 5—10 fast so lang als breit, 11 länger, zugespitzt. Kopf normal, undeutlich gerinnt, schwarz, einzeln punktirt. Thorax fast etwas breiter als lang, seitlich wenig aber gleichmälsig gerundet, vorn quereingedrückt, vor dem Schildchen leicht vertieft, schwach gerinnt, Basis fein gerandet, Oberfläche glänzend, einzeln punktirt, lebhaft roth, mit je einem Punkte neben der Mitte und dem äus- sersten Rande der Basis schwarz. Schildchen blau. Figd. 1} mal so breit als der Thorax, über 2mal so lang als zusammen breit, mit deutlich vorstehenden, etwas glatteren Schultern, dunkelblau, manchmal mit grünlichem Schimmer, sehr kräftig gerunzelt mit eingedrücktem Nahtstreifen und einigen feinen Nerven. Unterseite etwas glänzender, ganz dunkelblau. Stacheln der Hinterschienen klein, der äulsere breit, der innere spitzig. Die Art gleicht sehr der variabilis Duges, und zwar in der Form mit rothem, gefleckten Thorax, doch ist letztere verhältnifs- mälsig kürzer, nie blau gefärbt und hat weitaus kräftiger punktir- ten Kopf und Thorax. zur Kenntnifs der Canthariden. an 23. Lytta Proteus n. sp. Elongata, vir nıtida, pubescens; capite thoraceque sat dense punctatis, hoc indistincte longitudinali- ter impresso maculisque duabus laevibus; elytris thorace duplo la- toribus, subrugulosis; subtus plus minus atro:cyanea, griseo-pilosa. Variat colore: 1. Tota nigra, interdum obscure aenescens, puncto capitis rufo; 2. thorace rufo, bipunctato; 3. capite rufo, ante oculos nigro-bipunctato, thorace rufo, bipunc- tato, elytris rufis, apice nigris; 4, idem, sed capite nigrescente, rufo-punctato ; 5. idem, sed humeris solis rufis. Long. 10—17, lat. 3—5 mill. Mexico. Coll. Mus. Helsingfors, Bates, Haag. Fühler schnurförmig, ziemlich gestreckt, nach dem Ende zu kräftiger werdend. Glied 1 angeschwollen, doppelt so lang als breit, 2 klein, knopfförmig, 3—5 doppelt so lang als breit, 6— 10 um wenig länger als breit, 11 gestreckter, zugespitzt. Kopf nor- al, dicht, kräftig, fast runzelig punktirt, fein grau behaart. Tho- rax so lang als breit, seitlich wenig aber fast gleichmäfsig gerun- det, oben etwas niedergedrückt, seicht gerinnt, ziemlich grob und dieht punktirt mit je einem glatten Punkt neben der Mitte, fein grau behaart. Flgd. 14mal so breit als der Thorax, 23 mal so lang als breit, deutlich gerunzelt und dazwischen fein punktirt mit ein- gedrückten Nahtstreifen und einigen feinen Nerven; fein, ziemlich dieht graugelb behaart. Die Farbe des Käfers ist sehr variabel. Entweder ist er ganz schwarz, oder hat einen leisen Erzschimmer; in beiden Fällen ist ein rother Punkt zwischen den Augen; oder der Kopf bis auf 2 schwarze Punkte vor den Augen, der Thorax mit Ausnahme der beiden glatten Flecke und die Flgd. sind theil- weise roth; diese rothe Farbe nimmt entweder nur die Schultern, oder einen beliebigen gröfseren Theil der Decken ein. Eine dritte Varietät endlich gleicht der vorhergehenden, aber auch der ganze Kopf bis auf den Stirnpunkt ist schwarz. Die Unterseite ist dun- kel mit Erzschimmer und fein gelblich behaart. Die Beine sind stark und kräftig; die Stacheln der Hinterschienen ungleich, der äufsere breit, an der Spitze verflacht, der innere kleiner, zugespitzt. Die Varietäten mit rotber Farbe sind leicht zu erkennen, da- gegen sind die schwarzen Individuen leicht mit andern Arten, va- riabilis Duges, plumbea, Koltzei m. etc. zu verwechseln, stets aber ist bei Proteus der glänzende Fleck auf dem Thorax sehr deutlich und die Fühler sind gestreckt und nicht so stark knopfförmig. 38 Haag-Rutenberg: Beiträge 24. Lytta plumbea Klg. Elongata, opaca, obscure aenes- cens; capite dense punctato, postice canaliculato; thorace rugulis minutissimis opaco, sat grosse punctato, antice posticeque impresso, canaliculato, utrinque fovea distincta impressa; elytris latis, hume- ris distinctis, rugulosis. — Long. 12—135, lat. 4—4z mill. Mexico. Coll. Haag. Fühler knopfförmig, die Basis des Thorax etwas überragend; Glied 1 doppelt so lang als breit, schwarz behaart, 2 sehr klein, 3 und 4 etwas länger als breit, 5—10 kaum länger als breit, fast rund, 11 zugespitzt. Kopf auf der Stirn gerinnt, durch starke, grobe Punktirung matt. Thorax breiter als lang, seitlich fast pa- rallel, vorn etwas stärker als hinten zusammengezogen, oben etwas flach, vorn und vor dem Schildchen stark eingedrückt, beide Ein- drücke durch eine Rinne verbunden, beiderseits derselben eine be- merkbare Grube, ziemlich stark punktirt, besonders auf der vorde- ren Hälfte und sehr fein gerunzelt. Flgd. doppelt so breit als der Thorax, mit stark vorstehenden Schultern, 21mal so lang als breit, fein gerunzelt, mit feinen Nerven, Nahtstreifen vorn bemerkbar. Unterseite fein greis behaart. Schienenstacheln wie bei Koltzei. Die Art ist wiederum der schwarzen Form von variabihis Du- ges !) sehr ähnlich, hat aber ein anders sculptirtes Halsschild. Ich erhielt Typen dieser Art aus der Germar’schen Sammlung. 25. Lytta Koltzei n. sp. Elongata, opaca, parce pubescens, obscure aenescens; capite sat dense punctato; thorace lonyitudine viz latiore, subcanaliculato, ante scutellum impresso, rude punctato, maculis duabus sublaevibus; elytris thorace duplo latioribus, dense minutissime rugulosis, pube grisea sericeo-micante sat dense tecta; subtus aenescens, griseo-pubescens. — Long. 15—17, lat. 5 mill. Panama. Mus. Haag. £ Var. minor: cyanescens Dej., minor, thorace minus distincte punctato, magis ruguloso. — Mexico. Fühler knopfförmig, mäfsig lang, beim 2 die Basis des Thorax kaum, beim g' etwas überragend. Beim 3' Glied 1 doppelt so lang als breit, weilslich behaart, 2 sehr klein, knopfförmig, 3 doppelt so lang als breit, länglich deckig, 4—10 eirund, I3 mal so lang als breit, das l1te länglich, schräg zugespitzt; beim 2 sind Glied 3 ') Die seiner Zeit von Deyrolle als L. Augusti sibi versandte Art aus Mexico kann ich nur für eine bläuliche Var. der variabı- is Duges ansprechen. zur Kenntnifs der Canthariden. 39 bis 10 nicht so eirund, mehr dreieckig, aber verhältnilsmälsig kür- zer. Kopf normal, ziemlich dicht und grob punktirt, weilslich be- haart. Thorax so lang als breit, beim d etwas länger, bis zu 2 sanft erweitert und von da zugerundet; Basis leicht ausgebuchtet, gerandet; oben etwas niedergedrückt, nur ganz undeutlich gerinnt, vorn und vor dem Schildchen etwas eingedrückt, ziemlich dicht, etwas runzellg punktirt, mit 2 undeutlichen glatten Flecken auf der Scheibe. Flgd. breiter als der Thorax, besonders beim 2; 24mal so lang als zusammen breit, parallel, etwas flach gedrückt, sehr fein gerunzelt und weilslich behaart, Nahtstreifen, besonders auf der vorderen Hälfte, bemerkbar eingedrückt. Unterseite erzschim- mernd, fein weilslich seidenartig behaart. Stacheln der Hinterschie- nen gleichlang, der äufsere an der Spitze breiter, abgerundet. Die Art gleicht sehr der schwarzen variabilis Duges, doch ist der Thorax schmäler und die einzelnen Glieder der Fühler sind gestreckter. Sie wurde mir von Hrn. Koltze in Hamburg freund- lichst überlassen. Die in den Sammlungen unter dem Namen L[. cyanescens Dej. aus Mexico bekannte Art ist etwas kleiner als Koltzei, mehr bläu- lich, weniger behaart und hat ein mehr verwischter sculptirtes Halsschild. Ich kann sie aber vor der Hand doch nur als Varie- tät zu dieser Art ansehen, da ich keine recht greifbaren Unter- schiede auffinden kann. 26. Lytta humilis n. sp. Elongata, opaca, cyanescens vel aenescens, interdum brunnescens; cupite thoraceque rude punctato hoc transversim ruguloso, antice posticeque impresso; elytris elon- gatis, attenuatis, rugulosis, pilis decumbentibus albidis tectis. — Long. 8—10, lat. 2—23 mill. _ Panama. Coll. Haag. Eine der kleinsten Arten und wiederum der Koltzei und cya- nescens sehr ähnlich, aber doch wohl generisch verschieden. Die Fühler sind verhältnifsmäfsig etwas gestreckter, der Thorax nach der Basis mehr zusammengezogen, vorn stark und vor dem Schild- chen sehr bemerkbar eingedrückt; seine Oberfläche ist zwar grob, aber durch Querrunzeln verschwommen punktirt. Die Fligd. ver- engen sich von den Schultern an und erscheinen delshalb sehr ge- streckt. In der Farbe variirt diese Art sehr, und zwar zwischen erzfarben und blau, frische Ex. haben einen bräunlichen Schimmer, besonders die Unterseite und die Beine. 40 Haag-Rutenberg: Beiträge 27. Lytta sanguineoguttata n. sp. Elongata, obscure vio- lacea vel aenescens, mitida, thoracıs lateribus macula magna sangui- nea; capite antice leviter carinalto, vic punctato, thorace elongato, antice contracto, medio canaliculato, laevissımo; elytris thorace multo latioribus, parallelis, minutissime rugulosis, striga suturali impressa; subtus. virescens, magis nitida. — Long. 15—24, lat. 3—5 mill. Var. thorace toto aenescente. Guatemala. Coll. Mus. Vindob., Haag. Fühler die Mitte haltend zwischen der schnur- und fadenför- migen Gestalt, kräftig, ziemlich lang, dunkelblau. Beim J' Glied 1 angeschwollen, doppelt so lang als breit, 2 klein, knopfförmig, 3 doppelt so lang als breit, 4—7 gestreckt, fast gleich lang, 34 mal so lang als breit, $S—11 kürzer, langsam an Länge abnehmend. Beim 2 ist 4tes bis 10tes Glied viel kürzer, fast gleich lang, dop- pelt so Jang als breit. Kopf sehr klein, fast kreisrund, zwischen den Augen leicht gekielt, glänzend, einzeln punktirt. Thorax schmal, l4mal so lang als breit, von’ der Basis nach der Mitte zu leicht verbreitert, dann in einen Hals ausgezogen, Basis etwas aus- gebuchtet, abgesetzt, Oberseite vorn eingedrückt, in der Mitte durch eine breite Furche in zwei flache Erhabenheiten getheilt, welche am äufseren Rande roth gefärbt, manchmal aber auch ungefleckt sind, glänzend, dunkelblau oder grün, ganz glatt. Flügeldecken doppelt so breit als der Thorax mit bemerkbaren Schultern, voll- kommen parallel, lang gestreckt, 34 mal so lang als breit, we- nig glänzend, sehr‘ fein gerunzelt mit bis fast zur Spitze scharf eingedrücktem Nahtstreifen. Unterseite erzgrün, glänzend, Vorder- und Mittelbrust gelblich behaart. Beine dünn und lang; Stacheln der Hinterschienen gleichlang, spitzig. Die Art ist mit keiner zu vergleichen, am meisten hat sie noch Aehnlichkeit mit Kraatzi m. 2) Fühler fadenförmig. 28. Lytta fumosa Sturm. Elongata, nigra, opaca, indumento brunneo-griseo sat dense tecta; capite magno, medio lineato, thorace latitudine nonnihil breviore, lineato, subtiliter ruguloso; elytris mi- nus elongatis. — Long. 12, lat. 44 mill. Mexico. Coll. Haag. d art. primo ant. magno, eztus triangulariter dilatato, 2° sub- curvato, latitudine duplo longiore, reliquis opacis, minutis. Maxillarpalpen grols, breitgedrückt. Erstes Glied der männ- lichen Fühler grofs, nach aufsen zu stark dreieckig verbreitert, 2tes walzenförmig, über doppelt so lang als breit, 3tes und 4tes kurz zur Kenntnifs der Canthariden. 41 dreieckig, wenig länger als breit, 5—11 an Länge langsam zuneh- mend; die beiden ersten sind glänzender wie die übrigen. Kopf 'grols, matt, fast ohne Sculptur mit glänzender, feiner Mittellinie. Thorax etwas breiter als lang, bis zu 3 parallel, dann rasch zu- sammengezogen, hinten gerade, gerandet, vorn leicht, vor der Basis deutlich eingedrückt mit durchlaufender Mittellinie, fein gerunzelt, bräunlich grau behaart. Filed. fast doppelt so breit als der Tho- rax, sehr kurz, nur 21mal so lang als zusammen breit, nach hin- ten leicht erweitert, fein gerunzelt und bräunlich grau behaart. Unterseite dunkler, weniger behaart; Vorderschenkel und Schienen dicht goldgelb befranzt; Stacheln der Hinterfülse klein, spitzig, der äulsere etwas stärker. An der männlichen Fühlerbildung, den verhältnifsmäfsig kur- zen Flügeln und der braungrauen Bestäubung von den Verwandten zu unterscheiden. 29. Lytta forticornis n. sp. Elongata, opaca, dilute brun- nea, pube grisea vestita, sutura, margine lineaque angusta mediana albidis, humeris maculaque ad scutellum denudatis. — Long. 15, lat. 44 mill. S art. duabus primis antennarum valde elongatis, 1° curvato, dilatato, capite longiore, 2° primo breviore. 2 latet. ; Mexico. Mus. Helsingfors. Fühler fadenförmig, sehr lang. Beim Sf das erste Glied sehr srofs, den Hinterrand des Kopfes überragend, etwas gebogen, breit, flachgedrückt, 2tes nur halb so lang als 1, ebenfalls verbreitert und flachgedrückt, 3—11 fast gleichlang, ungefähr doppelt so lang als breit, nach der Spitze zu allmählich an Stärke abnehmend; sie sind dunkelbraun, die 2 ersten Glieder glänzend. Kopf normal, gerinnt, fein gerunzelt und grau behaart, vor den Augen zwei dunklere, von weilsen Härchen theilweis eingefafste glänzenden Fleckchen. Thorax länger als breit, von der Basis an bis etwas über die Hälfte fast parallel, dann langsam zusammengezogen, Basis selbst gerade, gerandet, fein weilslich behaart; Oberseite fein dicht punk- tirt, grau beschuppt. Flgd. doppelt so breit als der Thorax, nicht ganz mal so lang als zusammen breit, nach hinten leicht verbrei- tert, hellbraun, mit Ausnahme eines Schulterstrichs und eines Fleck- chens am Scutellum graulich behaart, Naht, Rand und eine vorn und hinten abgekürzte, schmale Linie weils. Unterseite grau be- haart, auf der Brust und den Rändern der Segmente dichter. Beine bräunlich, Kniee und Tarsen dunkler; Stacheln der Hinterschienen gleich grols, mäfsig lang, zugespitzt. 42 Haag-Rutenburg: Beiträge Die Art gehört zur Gattung Macrobasis Lec. und ist neben flagellaria Er. zu stellen, von welcher sie sich durch die normal gebildeten Vordertarsen und die Streifen der Flgd. auszeichnet. 30. Lytta diversicornis n. sp. Elongata, opaca, brunnea, antennis obscursoribus, pubescentia flavo - grisea densissime tecta, puncto minuto denudato utringue ad scutellum; capite thoraceque obsolete canaliculatis; subtus flavo-grisea, genubus, tibiarum apici- bus tarsisque obscurioribus. — Long. 14—18, lat. 4—5 mill. Mexico (Buliacan). Coll. Haag. g' art. primo antennarum capite dimidio longiore, subcurvato, dilatato, secundo primo multo breviore; art. primo tarsorum antico- rum compresso, dilatato. Var.? pallida? Chevr. antennis pedibusque brunneis. Mexico. Coll. Mus. Helsingfors. Fühler fadenförmig. Beim g' Glied 1 sehr grofs, doppelt so lang als der Kopf, flachgedrückt, leicht gebogen, Glied 2 ebenfalls flachgedrückt, lang gestreckt, eiförmig, ungefähr den dritten Theil so lang als 1, 4—11 normal, verhältnifsmäfsig sehr kurz, nur dop- pelt so lang als breit, an Stärke rasch abnehmend. Sie sind dun- kelbraun bis schwarz, die ersten Glieder glänzend. Beim 2 reicht das erste Glied bis an den Hinterrand der Augen und ist dünn, ungefähr 4mal so lang als breit, das 2te ist bedeutend kürzer und 3—11 sind fast gleich lang und verdünnen sich sehr rasch. Kopf normal, fein gerinnt, fein punktirt, dicht gelbgrau behaart, manch- mal mit rothem Punkt zwischen den Augen. Thorax etwas länger als breit, bis zu 3 parallel, dann sanft zusammengezogen, fein ge- rinnt, so dicht gelbgrau behaart, dafs eine Sculptur nicht zu er- kennen ist. Flgd. etwas breiter als der Thorax, 3mal so lang als breit, nach hinten kaum verbreitert, dicht gelbgrau behaart mit ei- nem dunkleren Punkt je neben dem Schildechen. Unterseite grau beschuppt, Beine röthlich durchschimmernd, die Kniee, die Spitzen der Schienen und die einzelnen Tarsenglieder theilweise dunkler. Stacheln der Hinterschienen kurz, der äulsere etwas kräftiger. Beim sind die Vorderschenkel silberglänzend beborstet, die Schienen daselbst leicht ausgebuchtet und das erste Glied der Tar- sen vergrölsert und stark zusammengedrückt. Bei der Varietät, die in der Helsingforser Museums-Sammlung unter den Namen pallida Chevr.? steckt, sind die ersten ange- schwollenen männlichen Fühlerglieder lebhaft hellbraun und die Beine röthlich. zur Kenntni/s der Canthariden. 43 Die Art gehört zur Gattung Macrobasis und muls der flagel- laria Er. aus Guyana sehr ähnlich sein. Erichson giebt aber die Gröfse des ersten Fühlergliedes nur von der Länge des Kopfes an, während hier bei dieser Art dasselbe evident 14mal so lang als der Kopf ist; auch sind die Flgd. von der Erichson’schen Art an- ders gefärbt. Von der nachfolgenden Art, die in ihrer unmittelba- ren Nähe steht, unterscheidet sie die Grölse und die andere Be- haarung. 3l. Lytta Candezi n. sp. Elongata, opaca, obscure fusca, pube grisea densissime vestita, antennis nigris, ore, palpis, pedibus- que rufis, tibüis tarsisque infuscatis,. — Long. 10—12, lat. 2— 24 mill, Guatimala. Coll. Haag. d ut in Lyita diversicorni m. Die Art sieht der vorhergehenden ungemein ähnlich, und es genügt, die Unterschiede hervorzuheben. Sie ist constant kleiner, nicht röthlich gelb, sondern dicht mausgrau beschuppt und bat heller braune Beine, bei welchen die Schienen und Tarsen dunkel ange- flogen sind. Die männlichen Fühler und Tarsenverhältnisse sind ganz dieselben, und es wäre defshalb immer möglich, dafs diese Art nur eine locale Form der diversicornis wäre. Sie wurde mir seiner Zeit von Hrn. Cand£ze mitgetheilt. 32. Lytta curvicornis n. sp. Elongata, nigra, vix nilida, pube grisea dilute tecta, basi thoracis, marginibus elytrum interdum densius tomentosis. — Long. 16—17, lat. 4—44 mill. Mexico. Mirador. Coll. Mus. Helsingf., Bates, Haag. - d articulis 6 primis antenn. incrassalis, scapum incurvatum formantibus, articulis 5 ultimis fihformibus, 7° praecedenti eztus medio inserto. Metasterno deplanato, nigro. Fühler lang, fadenförmig, beim g' auf eigenthümliche Art ge- formt. Glied 1 grofs, angeschwollen, 2 klein, so lang als an der Spitze breit, 3 fast so grofs und so lang als das erste, 4tes dick, nicht so lang als 3, nach aufsen zu etwas aufgeblasen, 5 ebenfalls verdickt, doppelt so lang als breit, 6tes klein; diese sechs ersten Glieder sind glänzend schwarz, und von denselben sind das 4te bis 6te so gewachsen, dals sie einen kleinen Halbkreis bilden. Das 6te Glied endlich nimmt auf der Seite in seiner Mitte die zweite Hälfte des Fühlers auf, welche aus 5 dünnen, langen, matten, stets an Länge abnehmenden Gliedern besteht. Beim 2 sind die Fühler 44 Haag-Rutenberg: Beiträge kürzer, das 3te Glied ist so lang als 4 und 5 zusammengenommen, 4—6 sind nicht doppelt so lang als breit, 7”—11 werden langsam stets länger. Kopf und Thorax gerinnt, ziemlich grob runzelig punktirt und fein greis behaart; letzterer länger als breit, an der Basis am breitesten, bis zur Mitte wenig, von da rasch verengt, oben vorn und vor dem Schildchen etwas niedergedrückt, Hinter- rand gerade und etwas dichter weils beschuppt. Flgd. breiter als der Thorax, nach hinten wenig verbreitert, ungefähr 3mal so lang als zusammen breit, bei frischen Ex. fein grau behaart, mit deut- lıch beschuppterem Rande und Naht. Unterseite ziemlich dicht gleichmäfsig grau behaart, beim 4 ist das Metasternum schwarz, kreisförmig plattgedrückt. Die Beine sind grofs und schlank, die Vorderschenkel und Schienen innen dicht goldgelb beschuppt, die Stacheln der Hinterschienen gleichmälsig geformt, an der Basis breit, nach oben zugespitzt, der äulsere etwas länger. Die Art wurde früher von Deyrolle als antennalis sibi versen- det; der Name ist aber wegen antennalis Mars. nicht beizubehal- ten. — Ganz frische, dicht grau behaarte Stücke verkaufte Boucard als Fauresi sibt. 33. Lytta Haroldi n. sp. Nigra, opaca, pubescens, thorace, scutello, vitta. latissima transversa elytrorum macula apicali subtus- que indumento ochraceo - griseo densissime tecta, segmentis medio denudatis. — Long. 17, lat 6 mill. Costarica (von Wagner gesammelt). Mus. Berol. Fühler dünn, fadenförmig, aber nicht sehr gestreckt, 4tes fast doppelt so lang als das öte, 5— 11 fast gleich lang und langsam an Stärke abnehmend. Kopf normal. Thorax etwas länger als breit, hinten gerade, seitlich fast parallel, vom letzten Drittheil an sanft nach vorn zugerundet, wie der ganze Käfer sehr fein gerun- zelt. Flgd. an der Basis 11mal so breit als der Thorax, 2} mal so lang als breit, nach hinten zu breiter werdend, einzeln abge- rundet. Die Färbung des Käfers ist eine äulserst elegante. Füh- ler und Kopf sind ganz schwarz, durch die feine Behaarung matt. Der Thorax ist äufserst dieht ockergelb behaart, ebenso das Schild- chen, eine grofse, breite Binde queer über die Mitte der Decke, welche hinten nach der Spitze zu etwas längs der Naht vorgeht und endlich noch eine längliche Makel an der äufsersten Spitze derselben. Die breite Binde ist bei meinem Ex. noch etwas. leb- hafter ockergelb gefärbt als der Thorax und die Makel an der Spitze. Die Unterseite ist ebenfalls dicht beschuppt, mit Ausnahme zur Kenntni/s der Canthariden. 45 eines schrägen Flecks auf den Epimeren der Hinterbrust und auf der Mitte der Segmente. Die Beine sind ganz schwarz, fein be. haart, die Stacheln der Hinterfüfse gleichmälsig, dicker, etwas ver- breitert, nicht spitzig. Die Art wäre zu terminata Dug., luridipennis Dug., carme- ta m. etc. zu stellen. 34. Lytta Dohrni n. sp. Elonyata, rufo - brunnea, capite rufo, antennis, genubus tarsisque nigris; tota dense pube grisea bre- vissima tecta, maculis duabus thoracis, duabusque in elytro singulo ad basin unaque ante apicem nigro-brunneis; femoribus anticis in- tus tibiisque aureo-pilosis. — Long. 18—20, lat. 6 mill. Panama. Coll. Dohrn, Haag. Fühler schwarz, gestreckt, besonders beim d, fast die Hälfte des Körpers erreichend, aber ohne Verdickung einzelner Glieder, welche in. der Mitte des Fühlers wohl 3mal so lang als breit sind und nach der Spitze zu stets länger und dünner werden. Kopf mälsig grols, fein punktirt, auf der Stirn mit leichter Rinne. Halsschild länger als breit, seitlich bis zu zwei Drittel parallel, dann nach vorn zugerundet, hinten fast gerade, fein gerandet, oben mit sehr undeutlicher Vertiefung vor dem Schildchen, fein und dicht punktirt. Flgd. etwas breiter als der Thorax, ungefähr 33 mal so lang als derselbe, nach hinten zu allmählig breiter werdend, ein- zeln abgerundet, dicht und fein punktirt. Die ganze Oberseite ist röthlich braun und mit dichtem, feinen, grauen Haarüberzug be- deckt; der Kopf, der röthlich ist, zeigt diese Behaarung schwächer. Aus dieser Behaarung heben sich mehrere schwarze oder schwarz- braune Flecken ab, nämlich 2 auf dem Thorax, rechts und links der Mitte, je einer auf der Schulter und einer neben dem etwas dichter beschuppten Scutellum und endlich ein gröfserer, etwas queergestellter vor der Spitze der Flgd. Die Unterseite ist gleich- falls röthlich braun, dicht grau fein behaart und sehr fein punktirt, hin und wieder mit glänzenderen, wohl abgeriebenen Stellen, be- sonders auf den Segmenten. Die Beine sind kräftig, die Tarsen grols und stark, die Vorderschenkel etwas angeschwollen und in- nen, wie auch die Vorderschienen, goldglänzend behaart; die Sta- cheln der Hinterschienen sind beide nicht spitzig, der äufsere ist aber etwas kräftigemund leicht gebogen. Kniee, Schienen nnd Tar- sen sind dunkel, fast schwarz, gefärbt. 46 Haag-Rutenberg: Beiträge 35. Lytta carmelita Chevr. Elongata, nigra, griseo -pubes- cens, elytris dilute brunneis, minutissime flavo - pilosis. — Long. 15—20, lat. 5—7 mill. Amer. centr., Neu-Granada, Mexico? Coll. Mus. Helsingfors, Bates, Haag. Fühler fadenförmig, die Hälfte des Körpers erreichend, bei dem $ etwas kürzer. Erstes Glied das stärkste, über doppelt so lang als breit, 2tes halb so lang als das erste, 3tes so lang als das erste, aber viel schmäler, 4tes bis l1tes ungefähr gleich lang, aber stets an Stärke abnehmend; die beiden ersten leicht glänzend, die folgenden matt. Kopf grofs, breiter als lang, fein gerunzelt und kurz grau behaart. Thorax etwas länger als breit, seitlich bis zu 3 fast parallel und dann sanft zugerundet, Basis leicht ge- rundet, Hinterecken abgerundet; Oberfläche vorn leicht niederge- drückt, in der Mitte fein gerinnt, ziemlich dicht, etwas rauh punk- tirt und überall dicht grau behaart. Schildchen schwarz, behaart. Flgd. 13 mal so breit als der Thorax, dreimal so lang als zusam- men breit, nach hinten leicht verbreitert und einzeln abgerundet, oben matt, hellbraun, fast ohne Sculptur und mit äufserst feinen, niederliegenden, gelbbraunen Härchen besetzt. Unterseite grau be- haart, die Ränder der Segmente etwas dichter. Beine kräftig, mit Ausnahme der Tarsen und der Kanten der Schenkel und Schienen gleichfalls grau beschuppt. Tarsen grofs und lang; hintere Schie- nenstacheln ziemlich grofs, gleichmälsig, spitzig. 36. Lytta niveolineata n. sp. Elongata, nigra, opaca, la- teribus strigaque media thoracis, margine, sutura elytrorum striga- que in disco, hac postice subdilatata, ultra medium productis, api- ceque albidis; subtus sparsim niveosquamosa, praesertim margines segmentorum. — Long. 12, lat. 44 mill. Mexico. Coll. Mus. Helsingfors, Haag. Fühler fadenförmig, dünn und fein; erstes Glied gröfser wie ötes, 2tes halb so lang als 3tes, 4tes bis lltes ungefähr gleich lang. Kopf grofs, fein gerunzelt, schwarz behaart mit röthlichen, längli- chen Fleckchen auf dem Scheitel. Thorax länger als breit, von der Basis zur Spitze allmählig verengt, vorn quereingedrückt, fein gerunzelt, schwärzlich fein behaart, Seiten und eine nach dem Schildehen zu breiter werdende Mittellinie weils beschuppt. Flgd. nicht viel breiter als der Thorax, kaum 3mal so lang als breit, nach hinten sanft erweitert, schwarz, der Rand bis über die Hälfte, die Naht schmal bis fast zur Spitze, mitten über die Scheibe eine zur Kenntnifs der Canthariden. 47 am Schildchen entspringende Binde, nach hinten zu breiter wer- dend, bis ungefähr auf 2 der Flügel reichend und die Spitze weils behaart. Unten schwarz, Seiten der Mittelbrust und Ränder der Segmente weils beschuppt. Von den Stacheln der Hinterschienen ist der äulsere gerade abgeschnitten, der innere spitzig. Die Art hat grolse Aehnlichkeit mit albolineata Duges, doch hat sie ein schmäleres Halsschild und nur einen Streifen über ‘die Scheibe; auch mit Hildebrandti m. von Zanzibar ist sie nahe verwandt, letztere hat aber auch einen weilsen Strich über den Kopf. 37. Lytta subvittata n. sp. Elongata, pubescentia flavo-grt- sea vel yrisea dense tecta; margine suturaque elytrorum lineaque angusta in disco ab humero fere usque ad apicem producta albida vel flavescente; apice ipso interdum brunnescente; pedibns tarsis ge- nubusque exceptis, rufo-brunneis, griseo -pilosis. — Long. 10 — 14, lat. 33—43 mill. Mexico. Coll. Mus. Helsingfors, Bates, Haag. g art. ant. 3—6 nonnihil latioribus. Fühler fadenförmig, beim J lang gestreckt, fast die Hälfte des Körpers überragend, Glied 3—6 etwas flachgedrückt, doppelt so lang als breit, die folgenden ziemlich gleich lang, aber viel schma- ler und 3mal so lang als breit; beim 2 haben Glied 3— 11 ziem- lich die gleiche Länge, ungefähr 24 mal so lang als breit, die mitt- leren Glieder sind aber ganz normal. Kopf klein, gerinnt. Tho- rax so lang als breit, fast viereckig, die Vorderecken abgerundet, die Oberfläche tief gerinnt und öfter vor dem Scutellum flach ein- gedrückt. Flgd. breiter als der Thorax, 3mal so lang als breit, beim g' parallel, beim 2 etwas erweitert. Der ganze Käfer ist dicht graugelb oder auch grau beschuppt, so dafs eine Sceulptur nicht zu erkennen ist, an der Spitze der Flgd. öfter bräunlich durchscheinend, mit schmaler, hellerer Naht, eben solchem Rande und einer feinen Längslinie über die Scheibe, die vor der Spitze erlöscht. Die Unterseite ist dicht weilslichgelb beschuppt, die Rän- der der Segmente dichter befranzt. Die Beine sind röthlich braun, fein weilslich behaart. Stacheln der Hinterschienen gleich grofs, spitzig. | Die Art führt in den Sammlungen auch die Namen »iitula Baulny und nigritarsis Boucard. 48 - Haag-Rutenberg: Beiträge 38. Lytta basimacula n. sp. Elongata, nigra, pubescentia nigro-brunnescente dense tecta, thoracıs basi, margine suturaque elytrorum subtusque albido squamosis; punctis duabus elytrorum, uno ad humerum altero ad scutellum holosericeis; capite thoraceque me- dio canaliculatis; pedibus brunneis. — Long. 16—17, lat. 45 — 9 mill. Mexico. Coll. Mus. Helsingfors, Haag. Jg art. ant. A—9 leviter dilatatis. 2 antennis simplicibus. Fühler fadenförmig, nicht sehr lang; erstes Glied das gröfste, etwas angeschwollen, 2tes klein, 3tes ungefähr so lang als das erste, länglich 3eckig, 4tes bis 11tes langsam an Länge und Stärke abnehmend. Beim d sind Glied 4 bis 9 etwas 3eckig verbreitert. Sie sind mattschwarz, in der letzten Hälfte leicht weifslich bestäubt. Mundwerkzeuge bräunlich. Kopf normal, mit Ausnahme einer fei- nen, durchlaufenden Linie dicht braungrau behaart. Halsschild etwas länger als breit, bis zur Hälfte parallel, dann sanft nach vorn verengt, hinten leicht geschwungen, ebenfalls bis auf eine feine Mittellinie dicht beschuppt mit weilser behaarter Basis. Schildchen klein, weifslich. Figd. nicht viel breiter als der Thorax, 31 mal so lang als zusammen breit, parallel, hinten einzeln abgerundet. Sie sind mit dem gleichen Toment, wie Kopf und Thorax, dicht be- deckt und haben eine sehr schmale, weilse Naht und einen ebenso gefärbten Rand; neben dem Schildchen und auf der Schulter ist je ein kleiner, schwarzer Sammetfleck bemerklich; eine Seulptur ist bei der dichten Beschuppung des Käfers nirgends zu erkennen. Unterseite dicht weilslich behaart, besonders die Ränder der Seg- mente. Beine hell braun mit leicht gebräunten Knieen und Tar- sen. Tarsen der Hinterschienen gleich grols, nicht sehr spitzig. 39. Lytta nobilis Dej. Elonguta, parum nitida, nigra; ca- pite thoraceque brunneo maculatis; elytris laete brunneis, femoribus basti, tibüs interdum rufis; capite sparsım, thorace vir punctato, elytris nervatis. — Long. 12—20, lat. 3—5 mill. Mexico. Coll. Bates, Haag. Fühler fadenförmig, nicht sehr lang; Glied 1 das gröfste, län- ger als 3, 2 klein, knopfförmig, 3—11 gleich lang, etwas über dop- pelt so lang als breit, an Dicke rasch abnehmend. Beim 2 ist das 3te Glied etwas länger als die übrigen, und diese sind kürzer, wohl nur 13 mal so lang als breit, nehmen aber rasch an Stärke ab, so dafs sie pfriemförmig erscheinen. Kopf mälsig grofs, glän- zur Kenntnifs der Canthariden. 49 zend, kaum punktirt, auf der Stirn flach eingedrückt, schwarz mit gelben Flecken. In der Regel ist die Oberlippe und die Stirn auf der Mitte, mit Ausnahme zweier schwarzer Punkte neben den Au- gen und eines schwarzen Striches in der Mitte gelb, aber es finden sich auch Exemplare, bei welchem der ganze Kopf, mit Ausnahme eines zweilappigen gelben Fleckchens schwarz ist. Thorax etwas schmaler als der Kopf, länger als breit, seitlich leicht gerundet, vorn niedergedrückt, vor dem Schildchen mit tiefer, rundlicher Grube, glänzend, glatt, schwarz mit 2 gelben ausgezackten Längs- binden, so dafs der Thorax eigentlich gelb erscheint mit einer schwarzen, kreuzförmigen Makel in der Mitte. Bei einem meiner Exemplare ist der Thorax gelb und hat eine gebogene schwarze Querbinde etwas hinter der Mitte. Flgd. doppelt so breit als der Thorax, 3mal so lang als breit, fast parallel, matt, fein gerunzelt, fein genervt, lederbraun. Unterseite schwarz, Basis der Schenkel röthlich. Tarsen beim 2 fast dreieckig, gelappt, beim gZ' länglich dreieckig. Die Art ist neben guadrinervata Her. zu stellen, mit welcher sie auch die dreieckigen Tarsenglieder gemein hat. 40. Lyita plagiata Sturm. Elongata. subnitida, nigra, ca- pite thoraceque rufis, hoc elongato, antice depresso, nigro-quadri- maculato; elytris laete flavis, maculis duabus baseos maculaque magna in disco nigris; femoribus tibiüisque apicibus ezceptis rufis; segmenlis rufo-maculatis. — Long. 18--23. lat. 5—7 mill. Mexico. Coll. Mus. Bruxell., Helsingfors, Haag. Fühler fadenförmig, mäfsig lang, den Thorax nicht viel über- ragend, das erste Glied roth, die übrigen schwarz, das erste unge- fähr so lang wie 3, die übrigen an Länge abnehmend. Kopf grofs, roth, glänzend, nur einzeln punktirt, manchmal zwischen den Au- gen eingedrückt oder schwarz gefleckt. Thorax länger als breit, seitlich leicht gerundet, stark nach vorn zusammengezogen, oben niedergedrückt, hinten leicht ausgebuchtet und gerandet, glänzend, ohne Punktirung, mit einem schwarzen Fleck beiderseits der Mitte und einem kleineren etwas nach vorn auf der Seite. Schildchen schwarz. Figd. fast doppelt so breit als der Thorax, 23 mal so lang als zusammen breit, nach hinten leicht verbreitert; fein ge- runzelt mit 4 deutlichen Nerven; gelb, 2 Flecken an der Basis und ein grolser auf der Scheibe, der aber keinen Rand berührt, schwarz. Bei einem Ex. hängt dieser hintere grofse Fleck mit dem Schulter- fleek zusammen. Unterseite schwarz, Trochanteren, Schenkel und Deutsche Entomol. Zeitschr. XXIV. Heft I. \ 4 50 BHaag-Rutenberg: Beiträge Schienen, mit Ausnahme ihrer Spitzen roth, ebenso die Seiten der Segmente und die Spitze der letzteren. Aeufserer Stachel der Hin- terschienen viel kräftiger als der innere, verbreitert und zugespitzt. Die Art hat in der Körperform und Farbe grofse Aehnliehkeit mit der Engelmanni Lec., Kopf und Thorax sind aber fast ohne Seulptur, die Spitze der Flgd. ist nie schwarz und die Schienen sind bis auf ihre Spitze roth. Die Art führt auch den Namen ma- culata Klg. 41. Lyitia clavipalpis n. sp. Elongata, parum nitida, nigra, capite thoraceque brunneis, nigro-maculatis, elytris brunneo circum- dalis, macula nigra prope scutellum; subtus nigra, interdum brunneo variegata, cozis brunneis. — Long. 18—26, lat. 43—8 mill. - Mexico. Coll. Haag. d minor, art. tertio palporum triangulariter valde dilatato. Fühler fadenförmig, nicht sehr lang, die Basis des Thorax nicht viel überragend. Glied 1 am längsten, 2 klein, beide bräunlich, 3—11 fast gleichlang, ungefähr doppelt so lang als breit. Bei dem / ist das 3te Maxillartasterglied sehr grols, länglich dreieckig, die bräunliche Spitze des Dreiecks nach vorn gerichtet. Kopf normal, zerstreut punktirt, gerinnt, gelb oder braun mit einem schwarzen Fleck zwischen und je einem hinter den Augen. Thorax sehr ge- streckt, fast doppelt so lang als breit, breitester Theil etwas vor der Mitte, nach vorn etwas mehr als nach hinten zusammengezo- gen, an der Spitze quereingedrückt, vor dem Schildchen etwas ver- tieft, einzeln gruppenweise punktirt, gelb oder braun, ein Strich vor der Basis bis zur Mitte, je ein Punkt neben der Mitte und je 2 Punkte am vorderen Seitenrande schwarz. Flgd. doppelt so breit als der Thorax, fast 3mal so lang als zusammen breit, parallel, sehr fein gerunzelt und genervt, schwarz mit gelbem Umfang, und in diesem Umfange, der sich am Schildchen etwas verbreitert, da- selbst mit 2 schwarzen Flecken. Unterseite schwarz, die Coxen und manchmal die Ränder der Mittelbrust, die Segmente und die Schienen braun. Die Stacheln dieser letzten sind kurz, kräftig, der innere etwas verbreitert. Die Art ist neben tenuicosta Dug. zu stellen und gehört zu der kleinen Gruppe der von Dejean aufgestellten Gattung P’yrota, welche im männlichen Geschlecht ein stark vergrölsertes drittes Maxillartasterglied haben, Hierher gehören meines Wissens aus- ser der tenuicosta Dug. noch die Arten signata Klug, divirgata Vill., nigrowittata m., mylabrina Chevr., vittigera Lee., insulata Lec., zur Kenntmi/s der Canthariden. 51 dispar Germ., afzeliana F. und wahrscheinlich noch eine Anzahl ähnlich gefärbter Arten, wie plagiata m., viltigera Blch. ete., von denen ich aber bis jetzt nur ® vergleichen konnte. 42. Lytta nigrovittata Höpf. Elongata, nitida, laete flava, vel brunnea, antennarum articuis 3—10, punctis nonnullis capitis et thoracis, macula ad scutellum, vittaque longitudinali nonnihil cur- vata ab humero fere usque ad apicem, genubas, apieibus tibiarum, tarsisque nigris; mesothorace segmentibusque nigro - variegalis: — Long. 15—18, lat. 5—6 mill. Mexico. Mirador. Coll. Haag. d art. tertio palp. mazill. triangulariter dilatato. Fühler fadenförmig, kurz, die Basis des Thorax kaum errei- chend; Glied 1 lang, nach der Spitze zu angeschwollen und da- selbst ausgerandet, röthlich, gelblich beborstet, Glied 2 kurz, in der Ausrandung des ersten Gliedes sitzend, Glied 3 flach gedrückt, über doppelt so lang als breit, die übrigen kürzer, langsam an Länge abnehmend, auch etwas flachgedrückt. Kopf mäfsig grols, hinter den Augen abgerundet, roth, nur mit einigen wenigen Punkten; Oberlippe und mitunter 2 Fleckchen zwischen den Augen schwarz. Thorax nicht breiter als der Kopf, von der Form wie bei plagiata, röthlich, glänzend, nur mit einigen Punkten, je ein Fleck beider- seits der Mitte und einige an den Rändern öfter schwärzlich. Schildchen gelb. Figd. wie bei plagiata, lebhaft gelb, ein Flecken an der Basis und eine etwas geschwungene, nach hinten sich ver- breiternde Binde von der Schulter anfangend bis beinahe zur Spitze schwarz. Beine mit Ausnahme der Kniee, der Spitze der Schienen und die Tarsen schwarz. Vorder- und Mittelbrust schwarz gefleckt, vordere Segmente schwärzlich. Aeufserer Stachel der Hinterschie- nen breit abgerundet, der innere kräftig, spitzig. Die Art, die, was die Zeichnung des Kopfes und des Thorax betrifft, sehr variabel ist, zeichnet sich durch die Bildung des er- sten Fühlergliedes aus. In der Zeichnung gleicht sie ungemein der vittigera Blchd., ihr fehlt aber der halbmondförmige Fleck vor der Spitze der Flgd. Das 5 hat das letzte Maxillartasterglied verkehrt dreieckig erweitert. 43. Lyttia decorata n. sp. Elongata, nigra, subopaca; ca- pite nigro vel obscure rubro, canaliculato, disperse grosse punctato; thorace nigro vel rubro et nigro-maculato, antlice constricto, sparsim punctato et indistincle transversim strigoso; elylris nigris, lineis 4 “ 52 Haag-Rutenberg: Beiträge duabus, una ad marginem, altera ad suturam apice connexis, interna ante medium ad humeros oblique producta, flavo - testaceis, subtilis- sime punctulatis; subtus nigra brevissime nigro-pilosa, strigulosa. = Long. 16—27, lat. 6—9 mill. (cap. except.) Guatimala. Coll. Haag. Fühler lang und dünn, wohl die Hälfte des Körpers erreichend; erstes Glied kräftig, das 2te klein, Stes bis Iltes an Länge gleich, ungefähr 3—4Amal länger als breit, nach der Spitze zu feiner wer- dend. Kopf oval, glänzend, roth oder schwarz, einzeln grob punk- tirt mit starker Längslinie.e Thorax gestreckt, anderhalb Mal so lang als breit, von der Mitte an nach vorn allmählig verengt, da- selbst oben etwas eingedrückt; Hinterrand leicht geschwungen, ge- randet, vor dem Schildehen mit einem flachen Grübchen, ohne Ecken; oben einzeln punktirt, durch feine Chagrinirung etwas matt erscheinend. Er ist entweder ganz schwarz oder dunkelroth mit 2 schwarzen Flecken auf der Mitte und einem am Vorderrande. Flügeldecken doppelt so breit als der Thorax, 3mal so lang als zusammen breit, hinten einzeln abgerundet, sehr fein punktirt mit Spuren von Längsrippen, kaum glänzend, schwarz. Um den gan- zen Umkreis derselben läuft eine bräunlichgelbe Linie, welche aber an der Naht vor der Mitte abbiegt und queer über die Schulter hinzieht. Unterseite schwarz, Brust fein schwärzlich behaart, Seg- mente glänzender, fein gestrichelt. Tarsen grols, kräftig, Stacheln der Hinterschienen gleichgrols, tellerförmig verbreitert und dann kurz zugespitzt. Die Art hat Aehnlichkeit in der Körperform mit der insulata Lee., ist aber aulser der verschiedenen Zeichnung schlanker und hat längere Fühler. Sie scheint stark in der Färbung zu variiren. 44. Lytta vitticollis Gory. Elongata, opaca, atra, capite medio lateribusque griseo-squamoso, thorace elongato, linea mediana lateribusque squamosis, elytris flavo-griseo marginatis, uni vel bi- striatis; femoribus bası rufs. — Long. 11—1B8, lat. 3—5 mill. Nicaragua (St. Juan del Norte), Guatimala, Mexico. Coll. Mus. Bruxell., Helsingfors, Bates, Haag. Lytta ruficrus Chevr. i. c. Lytta confluens Deyr. i. c. Fühler fein, fadenförmig, schwarz, die einzelnen Glieder an der Basis öfter röthlich. Glied 1 etwas angeschwollen, 2 kürzer als 1, aber gestreckt, 3 sehr lang, 2!mal so lang als 2, 4—11 kürzer als 3, ziemlich gleich lang, an Länge und Stärke langsam zur Kenntnifs der Canthariden. 55 abnehmend. Kopf normal, sehr fein gerunzelt, schwarz, zwischen den Augen mit rothem Punkt und an den Seiten und auf der Mitte grau oder gelblich behaart, so dafs nur 2 nierenförmige Flecken schwarz erscheinen. Thorax schmäler als der Kopf, länger als breit, bis zu 3 allmählig, dann stärker verengt, fein sculptirt, bei reinen Ex. mit gelblich behaarten Seiten und durchlaufender Längslinie. Schildehen gelblich behaart. Filgd. gestreckt, etwas breiter als der Thorax, nach hinten wenig verbreitert, fast ohne Sculptur, sehr fein schwärzlich behaart, der ganze Umkreis und 1 oder 2 Längs- linien gelb beschuppt. In der Regel ist nur eine Längslinie vor- handen, und zwar bei den kleineren Ex. (confluens Deyr.), da wo aber 2 vorhanden sind, ist die äufsere in der Regel nach vorn ver- kürzt. Unterseite grau behaart. Beine lang und dünn, die Coxen und die Schenkel zur Hälfte röthlich. Stacheln an den Hinter- schienen kurz, kräftig, gleichlang. Die Art scheint weit verbreitet und variirt sehr in Gröfse und Zeichnung. Sie ist an den rothen Schenkeln zu erkennen und ge- hört in die Gruppe von vittata F. Die Feststellung der Arten die- ser Gruppe aus Brasil und Central- Amerika unterliegt einigen Schwierigkeiten. Bei einzelnen derselben hat das J’ einen stark gerinnten Kopf, wie bei ercavata Klg. (suleifrons Chevr.), wozu virgata Klg. als 2 gehört. Ferner bei caustica Roj., wozu Rostaini Bug. i. 1. als 2 gehört. L. strigata Sch., mit welcher mir rubri- ceps Blch. identisch zu sein scheint, zeigt im männlichen Geschlecht das 3te bis te Fühlerglied etwas verbreitert. L. grammica Fisch, ist eine der kleinsten Art, und weit verbreitet; sie zeichnet sich dadurch aus, dafs die 2 Binden, von denen übrigens die äufsere sehr häufig fehlt, an der Schulter in einen grölseren Fleck zusam- menlaufen, und dafs die Basis der Schenkel roth ist. L. sublineata Er. ist eine etwas grölsere Art, mit rothem Kopf, bräunlichem Tho- rax und Flgd. und verschwommen gelber Längszeichnung. L. aemula Fisch. endlich deute ich auf eine sehr gestreckte, parallele, ganz schwarze Art, mit sehr fein gerandeten und ein- oder zweimal ge- streiften Decken. 45. Lytta modesta n. sp. Elongata, opaca, nigra, pube gri- sea densissime vestita, marginibus elytrorum tenuissime albido pilo- sis; antennis basi rufis. — Long. 17, lat. 4 mill. Mexico. Coll. Haag. JS tibiis omnibus subcurvatis, articulo primo tarsorum anterio- rum majore, dense spongioso. 54 Haag-Rutenberg: Beiträge Fühler fadenförmig, nicht sehr gestreckt, höchstens ein Viertel der Flgd. erreichend; Glied 1 grofs, etwas verdickt, fast Amal so lang als breit, röthlich, 2 klein, etwas länger als breit, ebenfalls röthlich, 3 anderthalb Mal so lang als 4, schwarz, an der Basis bräunlich, 5—11 an Länge und Feinheit rasch abnehmend. Augen sehr grofs. Kopf grofs, einzeln kräftig punktirt, dicht grau be- haart, fein gerinnt; Clypeus vorn röthlich durchscheinend. Thorax länger als breit, von der Basis bis zu zwei Drittel langsam erwei- tert, dann rasch nach der Spitze zusammengezogen, in der Mitte leicht gerinnt, kräftig und ziemlich dicht punktirt, dicht grau be- haart. Flgd. etwas breiter als der Thorax, lang gestreckt, über 3mal so lang als breit, nach hinten leicht sich verbreiternd, äulserst fein punktirt, dicht grau behaart, der äufserste Rand und die Naht weilslich befranzt. Unterseite einfarbig dicht grau beschuppt, die Ränder der Segmente etwas stärker. Vorderschenkel innen gelb- glänzend behaart. Beine grofs und kräftig, besonders die Tarsen. Die Stacheln der Hinterschienen gleichgrofs, der äulsere verbreitert und schräg abgestutzt. Beim g' sind sämmtliche Schienen leicht gebogen und das erste Glied der Vordertarsen ist vergröfsert und unten stark behaart. Es ist mir zweifelhaft, ob die Art aus Mexico stammt, woher ich sie angeblich erhielt. Sie unterscheidet sich von allen grauen Arten der dortigen Gegend durch die röthliche Basis der Fühler und die männliche Tarsenbildung. 46. Lytta neglecta Chevr. Elongata, opaca, nigra, lota pi- lis minutis albis (praesertim 2) obsita; capite thoraceque subrugu- losis, sulcatis. — Long. 12—14, lat. 4 mill. Mexico. Coll. Bates, Dohrn, Haag. g' gracilior, thorace angustiore, supra pilis albidis minus ad- spersus, art. 1° ant. magis elongato. Fühler fadenförmig; beim g' Glied 1 leicht verdickt, 3mal so lang als breit, 2 halb so lang als 3, 3 dreimal so lang als breit, 4—11 fast gleichlang, etwas kürzer als 3; beim Q erstes Glied kürzer, nur doppelt so lang als breit, nicht verdickt. Kopf nor- mal, fein gerunzelt, gerinnt. Thorax beim J etwas länger, beim 2 so lang als breit, seitlich parallel, vom letzten Drittheil an za- gerundet; Basis gerade, gerandet; Oberseite fein gerunzelt, längs gerinnt. Flgd. breiter als der Thorax, beim Z 3mal, beim 2 24mal so lang als breit. Die ganze Oberfläche des Käfers ist schwarz, matt, mit kleinen schwarzen und weilsen Härchen gemischt dicht zur Kenntnifs der Canthariden. 6%) bedeckt; beim 2 stärker als beim J, so dafs es oft ganz grau aussieht. Unterseite weilslich beschuppt, beim 2 ebenfalls stärker als beim 9. Stacheln der Hinterschienen kurz, gleichmäfsig, spitzig. Zu obesa Chevr. zu stellen. 47. Lytta mus n. sp. Elongata, pubescentia grisea dense tecia, opaca; capite Ihoraceque minutissime rugulosis, lineatim sub- - fillime impressis; subtus albido-pubescens, praesertim margines seg- mentorum. — Long. 7—11, lat. 2—4 mill. Mexico, Miranda. Coll. Bates, Haag. g' ant. art. 3—6 nonnihil latioribus. Fühler fadenförmig, verhältnifsmäfsig kurz. Erstes Glied beim d etwas verdickt, doppelt so lang als breit, glänzend, 2tes eben- falls glänzend, klein, etwas länger als breit, 3tes über doppelt so lang als breit, nach der Spitze zu breiter werdend, 4tes bis 6tes doppelt so lang als breit, etwas verflacht, die übrigen ungefähr eben so lang, aber viel dünner, so dafs der Fühler aussieht, als wäre er in der Mitte dicker. Beim @ sind die Längsverhältnisse ähnlich, aber die mittleren Glieder sind kaum angeschwollen. Kopf klein, fein gerunzelt, dicht grau behaart. Thorax kaum länger als breit, beim d vielleicht etwas mehr gestreckter, vom letzten Dritt- theil an zugerundet; Basis gerade; Oberfläche vor dem Schildchen etwas eingedrückt, fein gerunzelt, grau behaart, wie der Kopf mit durchlaufender Längslinie. Flgd. breiter als der Thorax, ungefähr 3mal so lang als zusammen breit, nach hinten breiter werdend, gleichmäfsig dicht grau behaart. Unterseite etwas länger und etwas heller behaart, besonders die Ränder der Segmente; an den Beinen sind in der Regel die Schienen theilweise und die Tarsen haarlos, die Vorderschenkel und Schienen aber immer glänzend gelb be- franzt. Stacheln der Hinterschienen kurz, gleichmälsig, ziemlich kräftig. Nächst stigmata Dug. ist dies eine der kleinsten, einfarbig grauen mexicanischen Arten, und an den Fühlern, die verhältnils- mäfsig sehr kurz sind, nicht schwer zu erkennen. Sie wurde sei- ner Zeit von Hrn. Sartorius auf seiner Besitzung Mirador in grofser Anzahl gesammelt. In der Chevrolat’schen Sammlung führt sie den Namen bdrevicornis; ich habe aber diesen Namen nicht beibehalten, da es noch eine grolse Anzahl Lytten giebt, die verhältnifsmälsig noch kürzere Fühler haben. 56 Haay-Rutenberg: Beiträge 48. Lytta Sartorii n. sp. Elongata, nigra, opaca, tota pu- bescentia olivaceo-grisea densissime tecta; antennis parum elongalis, thoracis basin vix allingentibus; thorace longitudine latiore, vixz lon- gitudinaliter lineato; elytris thorace parum latioribus; apice tibia- rum tarsisque nigris. — Long. 10—11, lat. 4—43 mill. Mexico, Mirador. Coll. Haag. Fühler kurz, fadenförmig; Glied 1 doppelt so lang als breit, 2 klein, knopfförmig, 3 dritthalb Mal so lang als breit, 4 nur halb so lang als 3, die übrigen ungefähr von derselben Länge; die er- sten 3—4 Glieder sind gelblich behaart. Kopf grofs, mit äufserst feiner Mittellinie; Thorax etwas breiter als lang, fast viereckig mit abgerundeten Vorderecken, oben mit sehr feiner Längslinie. Flgd. verhältnifsmäfsig kurz, nur dritthalb Mal so lang als breit, wenig breiter als der Thorax, parallel. Der ganze Käfer, sowohl Ober- wie Unterseite, ist äuflserst dicht mit ziemlich langer, senffarbener Behaarung bedeckt, mit Ausnahme der Schienenspitzen und Tarsen, welche schwarz erscheinen. Die Beine sind plump, die hinteren Schienenstacheln ganz gleichgrofs, spitzig. Diese Art wurde von Sartorius in Mirador in wenigen Expl. gefangen. Sie zeichnet sich durch ihre kurze Gestalt und die dichte Behaarung aus. Ungemeine Aehnlichkeit hat sie mit ferruginea Say aus Texas, ihre Flgd. sind aber verhältnifsmäfsig kürzer und die Behaarung ist an und für sich gröber. Nichtsdestoweniger könnte sie sich später doch nur als Varietät herausstellen. 49. Lytta intermedia n.sp. Elongata, opaca, obscure fusca, ore, elytris, femoribus, apice excepto, brunneis, margine suluraque elytrorum albido-squamosis, humeris linea distincta obscuriore; ca- pite thoraceque dense griseo-pilosis, linea mediana sat lata longitu- dinali laevi.. — Long. 14, lat. 4 mill. Columbien (von Dr. Moritz gesammelt). Coll. Haag. Fühler fadenförmig, den Thorax überragend, nach der Spitze zu ungemein dünn und fein werdend. Glied 1 sehr lang, andert- halb Mal so lang als 2, dieses wiederum fast doppelt so lang als 3, 9—4 gleich lang, doppelt so lang als breit, 5—11 fast gleich- lang, länger als 3 und 4, aber nach der Spitze zu sehr fein faden- förmig; werdend, so dafs daselbst die Glieder 4—5 Mal länger sind als breit; sie sind dunkel gefärbt, fast schwarz. Kopf normal, dun- kel braun, auf der vorderen Hälfte rothbraun, dicht grau behaart, einzeln punktirt mit glänzender Mittellinie. Thorax etwas länger zur Kenutnifs der Canthariden. 97 als breit, wenig schmäler als der Kopf, seitlich bis zu zwei Drittel parallel, dann langsam zusammengezogen, dunkelbraun, zusammen- fliefsend fein gerunzelt mit breiter glatter Mittellinie. Schildehen grofs, grau behaart. Flgd. doppelt so breit als der Thorax, 3mal so lang als breit, nach hinten wenig verbreitert, äulserst fein punk- tirt und behaart. Sie sind etwas heller als der Thorax, werden nach den Rändern zu lichter und sind daselbst fein weils. einge- falst; auf der Schulter selbst ist ein dunklerer Strich bemerkbar. Die Unterseite ist ziemlich dicht grau beschuppt, die Beine sind bis auf die Kniee, Schienen und Tarsen gelblich. Stacheln der Hinterschienen gleich lang, spitzig. Die Art hat mit brunneipennis und cinctella Duges Aechnlich- keit, von allen Verwandten ist sie aber leicht durch die an der Spitze auffallend dünnen Fühler mit zweitem, sehr langen Gliede zu unterscheiden. Anmerkung. Die mir bekannten blauen und grünen Arten von Africa und Ostindien, meistens mit rothem Brustfleck, aus der Gruppe der Lyita Actaeon Cast., pectoralis Gerst. etc. lassen sich folgendermalsen charakterisiren: 1. Seiten desThorax mit einigen kleinen Zähnchen [Senegal] spinifera Mäkl. Ze dese Thorax ohne Zähnchen., 2,2. cd nanae 2 2. Hinterbrust ohne rothen Fleck oder nur mit einem schma- len, rothen Strich . Hinterbrust mit grofsem rothen Fleck 3. Thorax dicht punktirt -° weitläufig punktirt 4. Stirn mit rothem Fleck. . earkn an n. Sp. en w - ohne - - 2... [Senegal] Baulnyi Mäkl. 5. Stirn mit rothem Ah PT TEEN TE - ohne - - 2... 0..[Ostindien] violacea Mäkl. !) 6. Thorax von der Basis an nach vorn zu verengt [Cordofan] maculifrons Mäkl. Derselbe erweitert . . . . . [Cap Vert| sapphirina Mäkl. !) Diese violacea Mäklin Nachtrag, welche wahrscheinlich die violacea Brandt et Ratzeb. Mediz. Zool. Il. p. 123 und die coeru- lea Leuk. Geiger’s Magaz. Pharm. XI. 2. pap. 132 ist, ist in den Sammlungen auch als cyanea Dej., aptera Chevr. und curta Deyr. bekannt. 98 Haag-Rutenburg: Beiträge 7. Flügeldecken stark gerunzelt mit deutlichen Längsnerven 8 - nur fein körnig punktirt, mit wenig auffal- lenden Längsrippen . . ; „te BIER 8. Thorax zerstreut, einzeln Punkte [Senegal sah Mäkl. -15ziemlich dicht’ kräftig’ punktirt 0 „2° 2, 29 9. Zwischenräume der Längsrippen sehr grob quergerunzelt [Senegal] (granulipennis Cast. ve isim.) rugipennis Mäkl. Zwischenräume der Längsrippen weniger grob . . . 10 10. Längsrippen stark, Käfer klein [Senegal] depressicornis Cast. - schwächer, Käfer grofs [Mozambique, Caffraria] pectoralis Gerst. 11. Thorax vereinzelt punktirt . . . ae 4 - mehr oder weniger dicht pinkrirt Be Es 12. Käfer lebhaft dunkelblau . . . . [Senegal] Deyrollei Mäkl. - dunkelgrün mit bläulichem Schimmer [Senegal] gigas Oliv., Mäkl. OS Bhoraxssdeutlich” breiter als lang. 0. 2. en Fe Pe - so lang als breit, oder länger . . a 14. Flgd. einfarbig dunkelblau [Nyassa, N’Gami] ana Mäkl. - mit Purpurreflexen . . . . [Senegal] resplendens Cast. 15. Granulirung der Flgd. ziemlich dsscihah 2er el - - - nur mit bewaffnetem Auge zu erkennen . . 17 16. Käfer lebhaft blau. . . . . . [Senegal] umethystina Mäkl. - schmutzig dunkel grün . . . u, Buqueti Mäkl. 17. Flgd. grün, theils mit Purpurreflexen . . BEER er einfachablauser ner > ER) 13. Naht u. Rand ziemlich Bolelaneena arten) tridescens n. Sp. Schultern und Spitze purpurfarbig . |Abyssinien] Gestroi n.sp. 19. Fühler sehr lang, stark verbreitert. . [|Nyassa] amabilis n. sp. - "kürzer, weniger stark verbreitert ... . . ..20 20% Käterforolse 2 Ostindien] ach Cast. a Kleine zone Bess. [7aoaiben] (amabans var.?) affinis m.!) E. Arten aus Afrika. 50. Lytta Gestroi n.sp. Elongala, opaca, virescens, parlım purpureo-micans; capile thoraceque densissime ruguloso-sculpturalis, hoc late canaliculato; elytris subtilissime rugulosis; sublus parum ') Unbekannt blieben mir die subrugulosa Mäkl., die atrocoe- rulea und episcopalis Har. Coleopt. Hefte XVI. 1879. Die gigas Fab,. ist wegen der kurzen Beschreibung nicht zu entziffern. zur WKenntnifs der Canthariden. 59 nilida, metasterno rubro-maculato; pedibus obscure cyaneis. — Long. 21, lat. 53 mill. Bogos, Ansaba (von Antinori 1371 gesammelt). Coll. Haag. Mas artic. primo tarsorum antic. lamina subtus spongiosa in- structo. Fühler dünn, gestreckt, bis zu ein Viertel der Flügeldecken reichend. Glied I beim Männchen etwas angelaufen, 2 kurz, knopf- förmig, 3—11 fast gleichlang, an Länge und Stärke allmählig ab- nehmend, kaum breitgedrückt, doppelt so lang als breit. Kopf wie bei amabilis, aber dichter und rauher sculptirt, nur undeutlich gerinnt. Thorax viel schmäler als der Kopf, so lang als breit, grölste Breite vor der Mitte, oben durch eine flache, breite Rinne in zwei Theile getheilt, sehr dicht zusammenfliefsend runzelig punk- tirt, die abfallenden Seiten glänzender, lichter. Flügeldecken wie bei amabilis, aber noch feiner runzelig sculptirt. Die Farbe der Oberseite ist dunkelgrün mit purpurnen Reflexen auf den Flügel- decken, besonders unterhalb der Schulter und an der Spitze. Un- terseite und männliche Auszeichnung wie bei amabilis, von welcher sie sich hauptsächlich, aufser der Farbe, durch die schlankeren Füh- ler unterscheidet. öl. Lyttairidescens n.sp. Elongala, parum nitide, viridi-cya- nea, elytris obscure purpureis, sulura margineque plus minus vires- centibus vel purpureo-micantibus; capite thoraceque dense punctatis, elytris minulissime granulatis, metasterno rubro-maculato. — Long. 13, lat. 4 mill. Zanzibar (Raffray). Coll. Haag. Fühler lang, fadenförmig, die Hälfte des Körpers erreichend. Glied 3—11 ziemlich gleich lang, langsam an Länge und Stärke abnehmend, die einzelnen Glieder wohl dreimal so lang als breit. Kopf grofs, gerinnt, zwischen den Augen doppelt eingedrückt, grob und dicht punktirt. Thorax schmäler als der Kopf, von der Basis an bis zu $ sanft gerundet erweitert, auf der hinteren Hälfte ge- rinnt, gleichmäfsig grob und dicht punktirt. Flgd. doppelt so breit als der Thorax, nur 23mal so lang als breit, sehr fein körnig sculp- tirt. Die Farbe des Käfers ist ein grünliches Blau, die Flgd. aber sind dunkel purpurfarbig, der Rand und die nach dem Schildchen zu dreieckig sich verbreiternde Naht sind mehr oder weniger grün und hellpurpurschillernd. Die Unterseite ist leicht glänzend, der rothe Fleck ist dunkler und nicht sehr scharf abgegrenzt. Eine der kleinsten blauen Arten und an den schillernden Flgd. leicht zu erkennen. 60 Haay-Rutenberg: Beiträge 52. Lytta amabilis n. sp. Elongata, parum nitida, obscure cyanea; antennis delatalis; capite thoraceque minus fortiter dense punclatis; hoc longitudine nonnihil latiore, canaliculato; elytris mi- nutissime ruguloso-punclatis, vix nervalis; sublus cyanea, magis ni- tida, metasterno macula magna Irianguları rufa. — Long. 20—25, lat. 6—7 mill. | Nyassa, Dama Rald, Bechuana. Coll. Bates, Haag. g antennis magis elongatis et dilatatis, articulo primo tarso- rum anticorum lamina, subtus spongiosa, instructo. Var.? affinis: minor, elytris aenescentibus, versus apicem inter- dum purpureo-micantibus, punclis capitis thoracisque minus densis sed distinctioribus. Differentia sexualis ut in amabili. — Long. 15—20, lat. 4—6 mill. Zanzibar (Hildebrandt). Coll. Haag. Fühler gestreckt, lang, beim g' bis zu einem Drittheil der Figd. reichend, vom 4ten Gliede an flachgedrückt, blau, matt, die Basis leicht glänzend. Glied 1 beim d etwas angeschwollen, so lang als 3, 2 klein, 4 so lang als 3, dieses und die folgenden fast gleich lang, 5—10 sehr flach gedrückt, nicht ganz doppelt so lang als breit. Beim ® haben die Fühlerglieder gleiche Längenverhältnisse, nur sind sie im Ganzen etwas kürzer.- Kopf grols, breiter als der Thorax, hinten aufgeblasen, wenig glänzend, fein gerinnt, sehr dicht aber nicht sehr kräftig punktirt, nach dem Halse zu etwas lichter. Thorax etwas breiter als lang, von der Basis nach vorn zu bis zu # leicht gerundet erweitert, dann zusammengezogen; die Basis ge- rade, gerandet; Oberseite etwas gewölbt, vor dem Schildchen mit einer ziemlich grolsen Grube und einer kräftigen Mittelrinne, wie der Kopf sculptirt, Seiten und eine Stelle auf der Mittelrinne etwas vor der Mitte öfter weitläufiger punktirt. Figd. fast doppelt so breit als der Thorax, fast dreimal so lang als zusammen breit, nach hinten wenig erweitert, äufserst fein gerunzelt punktirt und behaart, mit einigen kaum angedeuteten Nerven, von welchen die am Rande hinlaufende am deutlichsten ist. Unterseite blau, glän- zend, mit grofsem dreieckigen, unpunktirten Fleck auf der Hinter- brust. Beine und Tarsen grols und kräftig, die letzteren stark zu- sammengedrückt. Beim g' ist das erste Tarsenglied der Vorder- fülse in einem grolsen, länglich eirunden Anhang, welcher unten dicht gelblich behaart ist, verlängert. Die als fragliche Varietät angeführte L. affinis ist kleiner, auf den Flgd. mehr grünlich, manchmal mit Purpurreflexen; dann sind die Fühler verhältnifsmälsig kürzer und kleiner, und auch die zur Kenntnifs der Canthariden. 6i Seulptur des Kopfes und des Thorax ist, obgleich immer noch dicht, aber doch etwas weitläufiger als bei der Stammart. Die Art hat grofse Aehnlichkeit mit coelestina, und sind die Unterschiede von derselben daselbst schon auseinandergesetzt, noch mehr aber mit Gesfroi, mit welcher sie die männliche Tarsenbil- dung und den Brustfleck gemein hat. Bei letzterer sind aber die Fühler lange nicht so verbreitert und die Sculptur des Kopfes und Thorax ist eine noch dichtere. 53. Lytta coelestina n. sp. Elongata, opaca, Cyanea, tho- race virescenle; capıte dense ruguloso-punctato, medio macula laevi, rufa;, thorace longitudine breviore, canaliculato, densissime rugu- loso-punctato, antice lateribusque magis nitidis; elytris cyaneis, mi- nutissime rugulosis, pube brevissima grisea tectis, fere sericeo-mi- cantibus; sublus magis nitida, coerulea. — Long. 22—24, lat. 6 mill. Bechuanaland. Coll. Bates, Haag. Fühler fadenförmig, nicht sehr gestreckt. Beim d Glied 1 etwas aufgeblasen, 2 knopfförmig, ein Viertel so grofs als 3, 3-11 fast gleichlang, langsam an Länge und Stärke abnehmend, unge- fähr dritthalb Mal so lang als breit, kaum verbreitert; beim ® sind Glied 3—11 kaum doppelt so lang als breit. Die ersten Glie- der sind glänzender, die übrigen matt, blau. Kopf ziemlich srols, fast viereckig mit abgerundeten Hinterecken, gleichmälsig dicht und grob gerunzelt, mit feiner Mittellinie und einen glänzen- den rothen Fleck auf der Mitte. Thorax schmäler als der Kopf, ein Viertel länger als breit, bis zu drei Viertel parallel, dann stark nach vorn verengt, in der Mitte fein gerinnt, vor dem Schildchen mit kleinem, dreieckigen, glatten Eindruck, sehr dicht zusammen- fliefsend, stellenweise grob runzelig punktirt, die Parapleuren und der Vorderrand seitlich auf kleiner Ausdehnung glänzend und nur einzeln punktirt. Schildchen blau. Flgd. doppelt so breit als der Thorax, 24mal so lang als breit, nach hinten breiter werdend, äus- serst fein gekörnt und mit einigen Spuren von Nerven versehen; sie sind meistens lebhaft dunkelblau und fein greis behaart, so dals sie bei gewissem Lichte seidenglänzend aussehen. Die ganze Unterseite ist glänzend blau, fein sculptirt und mit schwärzlichen Härchen besetzt. ' Die Art hat in Form und Seulptur grolse Aehnlichkeit mit Baulnyi Mäklin, mit welcher Art sie auch die blaue Brust gemein hat, doch hat sie viel kürzere Fühler, ein noch dichter sculptirtes 62° Haag-Rutenberg: Beiträge Halsschild, auf welchem die Längsrinne viel schwächer ist, bedeu- tend schwächere Tarsen und endlich andere männliche Auszeich- nung '). Auch mit amabilis und den ihr nächststehenden ist sie nahe verwandt, letztere Arten haben aber einen rothen Brustfleck und im männlichen Geschlecht Anhängsel an dem ersten Tarsenglied der Vorderfülse; auch viel grölsere, breitgedrückte Fühler. 54. Lytta Nyassensis n. sp. Elongata, nigra, opaca, pube brevissima nigra tecta; articulis duobus primis antennarum_ laete brunneis; antennis medio dilatatis; tarsis robustis, longissimis. — Long. 20—23, lat. 53 —7 mill. Nyassa. Coll. Bates, Haag. Fühler lang, die Hälfte des Körpers überragend; erstes Glied grols, angeschwollen, röthlich braun, 2tes von derselben Farbe, kurz; 3tes doppelt so lang als das 2te, nach der Spitze zu etwas verbreitert; Ates bis Stes fast gleich lang, breitgedrückt, anderthalb Mal so breit als lang, 9— 11 doppelt so lang als breit; die Basis des 3ten Gliedes ist leicht gebräunt, die übrigen Glieder sind matt schwarz. Kopf grols, matt, schwarz pubeseirt, gerinnt, dicht run- zelig punktirt. Thorax so lang als breit, von der Basis bis über die Mitte sich leicht erweiternd, dann rasch zugerundet; Basis fast gerade, fein gerandet, Oberseite gerinnt, vor dem Schildchen ein- gedrückt, wie der Kopf sculptirt. Flgd. breit, kaum 3 Mal so lang als zusammen breit, nach hinten nur wenig verbreitert, sehr fein gerunzelt und schwarz behaart. Beine sehr kräftig, die Tarsen be- sonders grols und lang, dicht gelb tomentirt; Vorderschenkel und Schienen innen silberschillernd; äufserer Stachel der Hinterschie- nen an der Spitze tellerartig verbreitert und daselbst gelblich, in- nerer klein, spitz. Eine kräftige grolse Art, von dem Aussehen einer anthracina Er., aber an den starken, in der Mitte verbreiterten Fühlern mit lebhaft braunen Anfangsgliedern leicht zu erkennen. 55. Lytta angusticollis Kollar. Elonyata, rufa, opaca, an- tennis, oculis, sutura, elytrorum apice, pedibus, margimibusque seg- ı) Bei Baulnyi ist das erste Tarsenglied der Vorderfülse etwas verlängert (nicht mit einem Fortsatz versehen, wie bei einer An- zahl verwandter Arten, z. B. actaeon, pectoralis ete.) und die Schie- nen sind aulsen stark schwarz behaart. zur Kenntnifs der Cantharıden. 63 mentorum nigricantibus; capite inter oculos subimpresso, thorace elongato, antice fortiter constricto, medio subcanaliculato, ante scu- tellum impresso, distincte grosse punctato, elytris rugulosis, subtil- lime flavo-pilosis. — Long. 12—14, lat. 3 mill. Dongola. Mus. Bruxell., Haag. Var.? suturella: major, laetius rufa, capite toto, subtusque nigris. Arabia. Coll. Bates. Fühler fadenförmig, die Hälfte des Körpers überragend; sämmt- liche Glieder, mit Ausnahme des kurzen zweiten, ziemlich gleich lang, gestreckt, wohl 3mal so lang als breit, schwärzlich. Augen grofs, rund. Kopf grofs, Oberlippe stark vorgezogen, zwischen den Augen mit einem Punkt, ziemlich stark punktirt, roth, die Naht zwischen Stirn und Olypeus und die Augen schwarz. Thorax fast schmäler als der Kopf, stark, anderthalb Mal so lang als zusam- men breit; bis zur Mitte fast parallel, dann langsam zusammenge- zogen, Hinterrand leicht gerundet!, gerandet, vor dem Schildchen punktförmig eingedrückt, vorn sehr stark eingeschnürt, oben in der Mitte gerinnt, ziemlich dicht und grob punktirt, leicht glänzend. Flgd. anderthalb Mal so breit als der Thorax, wohl 3mal so lang als zusammen breit, fast parallel, fein gerunzelt, ziegelroth, die Naht mehr oder weniger breit und ein Fleck auf der Spitze schwärz- lich, aulserdem fein gelblich behaart. Unterseite etwas heller roth, Beine und Ränder der Segmente schwärzlich. Stacheln der Hin- terschienen etwas erweitert — der äulsere stärker — und dann zu- gespitzt. Das oben als Varietät sufurella erwähnte Stück .aus Arabien ist etwas grölser, lebhafter roth und hat einen tief schwarzen Kopf, eine ganz schwarze Unterseite und dunkelschwarze Beine. In der Seulptur konnte ich nur unbedeutende Unterschiede auffinden, und habe defshalb nicht gewagt, da mir nur ein Ex. vorlag, eine neue Art aufzustellen. 56. Lytta discolor n. sp. Elongata, opaca, rufa, parce pi- losa, antennis, pedibus, strigaque longitudinali ab apice ullra medium producta nigris; capite thoraceque dense rudeque punctatis, elytris rugulosis; subtus nigro-variegata. — Long. 15, lat. 4 mill. Senegal. Coll. Haag. Fühler fadenförmig, die Hälfte des Körpers erreichend; mit Ausnahme des kurzen 2ten und des gestreckteren l1ten Gliedes ziemlich gleich lang, schwarz, fein beborstet. Augen grols, schwarz, 64 Haag-Rutenberg: Beiträge Kopf normal, sehr dicht grob, fast zusammenflielsend punktirt, roth, Clypeus schwarz. Thorax etwas länger als breit, bis zur Hälfte parallel, dann ziemlich stark zusammengezogen, wie der Kopf sculptirt, vorn quer, vor dem Schildchen punktförmig eingedrückt und in der Mitte undeutlich gerinnt. Schildehen roth. Flgd. fast doppelt so breit als der Thorax, nicht ganz dreimal so lang als zusammen breit, parallel, grob gerunzelt und wie die ganze übrige Oberfläche mit kleinen röthlichen Härchen ziemlich dicht besetzt. Sie sind rothbraun mit einem breiten, schwarzen Längsfleck, wel- cher ungefähr am vorderen Drittheil anfängt und sich bis zur Spitze erstreckt. Vorder-, Mittel- und Hinterbrust, sowie auch die Seg- mente unregelmälsig schwarz gefleckt. Aeufserer Stachel der Hin- terschienen tellerartig verbreitert, bräunlich, der innere klein, spitzig. Diese Art sieht der melanophthalmos Oliv. aus Bombay ganz täuschend ähnlich, sowohl in Sculptur als auch Zeiehnung. Letz- tere aber hat die obere Parthie der Krallen gekämmt und muls in eine neue Gattung gebracht werden. Es liegen hier dieselben Verhältnisse vor, wie bei fefagramma m. '‘), und es drängt sich hier unwillkürlich der Gedanke auf, dafs gekämmte Klauen als ge- nerisches Merkmal doch wohl nur einen untergeordneten Rang ein- nehmen. 57. Lytta Hildebrandti vn. sp. Äigra, obscura, capite tho- raceque medio albido - lineatis; scutello albido; elytris totis albido- circumdatis strigaque longitudinali eodem colore in disco ab hume- ris fere usque ad apicem producla; subtus nigra, parlim griseo- squamulata, segmentis albido-marginatis. — Long. 15 —20, lat. 5— 7 mill. Zanzibar. Coll. Bates, Haag. Fühler fadenförmig, nach der Spitze zu auffallend dünner wer- dend, nicht sehr lang. Erstes und tes Glied gleich grols, 2tes halb so grofs wie das dte, 4tes bis 6tes fast gleich lang, etwas über doppelt so lang als breit, l1ltes anderthalb Mal so lang als das 10te, zugespitzt; die fünf ersten sind graulich behaart. Kopf grols. Thorax so lang als breit; vor der Mitte am breitesten, nach hinten kaum, nach vorn rasch verengt, Basis gerade, Hinterecken abgerundet. Flgd. kurz, nur wenig mehr als Doppelt so lang als zusammen breit, anderthalb Mal so breit als der Thorax, nach hinten zu breiter werdend, einzeln abgerundet. Die Oberseite des ’) Vergl. Anmerkung daselbst. zur Kenntni/s der Cantharıden. 65 ganzen Käfers ist äufserst fein gerunzelt, matt durch kurze, schwarze Behaarung. Von dieser heben sich lebhaft weilse Zeichnungen ab, und zwar: eine Mittellinie über Kopf, Halsschild und Schildchen, dann der ganze Umkreis der Decken und endlich eine über die Mitte der Scheibe etwas nach dem Schildchen zu gebogene Linie, welche ungefähr drei Viertel der Länge der Decken einnimmt. Die Unterseite ist schwarz, fein behaart, am Kopfe, dem Thorax und an einzelnen Stellen der Mittelbrust grau angehaucht; die Ränder der Segmente sind lebhaft weils. Fülse schwarz, die Kanten der Schenkel und Schienen leicht grau beschuppt. Aeulserer Schienen- stachel grols, tellerartig an der Spitze verbreitert, der innere klein, spitzig. Diese durch ihre Zeichnung sehr auffallende Art, welche zu den kurz gebauten Species oculata F. etc. zu stellen ist, wurde von H. Hildebrandt auf Zanzibar gesammelt, ein anderes Ex. aus der Bates’schen Sammlung ist von Ribe bei Mombasa. 98. Lytta lucida Dej. Oblonga, parce pillosa, nitida, laete veridis,, interdum fulgida, elytris flavis; capite thorace scutellogue dense rude punctatis, capite canaliculato, thorace medio puncto im- presso, elytris diffuse rugulosis. — Long. 3—13, lat. 2—4 mill. Cap. b. sp. Coll. Bates, Haag. Fühler ziemlich gestreckt, die Flügeld. bemerkbar überragend, dunkel grün. Glied 1 kräftig, kurz, 2 knopfförmig, 3—10 ziemlich gleichlang und stark, ungefähr 2mal so lang als breit, das letzte gestreckter. Kopf normal, zwischen den Augen eingedrückt, ge- rinnt, grob punktirt, einzeln weilslich behaart, grün oder goldglän- zend. Thorax so lang als breit, grölste Breite etwas vor der Mitte, nach vorn etwas mehr zusammengezogen als nach hinten, vorn etwas quereingedrückt, in der Mitte mit kleiner rundlicher Grube, grob unregelmälsig punktirt, theilweise auch gerunzelt, einzeln be- haart, goldglänzend oder grün. Schildchen grün, punktirt. Filgd. doppelt so breit als der Thorax, 3mal so lang als zusammen breit, parallel, hell gelb, fein lederartig gerunzelt. Unterseite ganz grün oder goldglänzend, fein grau behaart. Stacheln der Hinterschienen kurz, der äuflsere etwas stärker. Deutsche Entomol. Zeitschr. XXIV. Heft]. d 5 Me 66 Haag-Rutenberg: Beiträge 59. Lytta pallidipennis n. sp. Elongata, nitida, nigra, elytris flavis; capite thoraceque sat dense distincte punctatis, elytris disperse punctatis, indistincte subrugulosis; subltus obscure cyanes- cens. — Long. 13—18, lat. 4—6 mill. Cap. b. sp. Lyita flavipennis Dej. Cat. ed. II. p. 246. Fühler beim g' ziemlich gestreckt, den 3ten Theil der Flgd. erreichend; Glied 1 klein, so lang als breit, 2 noch kleiner, knopf- förmig, 3— 10 fast gleichlang, doppelt so lang als breit, nach der Spitze zu etwas länger werdend, das l1te bedeutend länger. Beim ® sind das 4te bis Ilte Glied bedeutend kürzer, nur anderthalb Mal so lang als breit, das l1te doppelt so lang als breit, und in Folge dessen erscheint der Fühler als nach der Spitze dicker wer- dend. Kopf normal, tief schwarz, wenig glänzend, kräftig punk- tirt; Thorax so breit als der Kopf, so lang als breit (Z') oder etwas breiter (%), gröfste Breite vor der Mitte, nach vorn etwas mehr als nach hinten verengt, fein gerinnt, vor dem Schildchen eingedrückt, glänzend blauschwarz, wie der Kopf punktirt, die Punkte in der Mitte etwas unregelmälsig stehend. Schildehen schwarz. Flügeldecken doppelt so breit als der Thorax, nicht ganz dreimal so lang als zusammen breit, parallel, punktirt und fein lederartig gerunzelt, lebhaft gelb oder hellbraun. Unterseite mit bläulichem Schimmer. Beine schwarz, normal. Stacheln der Hinterschienen ziemlich gleichlang, dünn, spitzig. Eine bekannte, in allen Sammlungen verbreitete Art. Sie ist der nitidula F. nahe verwandt, hat aber ein schwarzes, nicht erz- glänzendes Halsschild. Der Name flavipennis Dej. konnte wegen flavipennis Motsch. nicht beibehalten werden. Die 4 Arten vom Cap mit gelben Flgd. lassen sich folgender- maalsen bestimmen: 1. Thorax, schwarz... .....2. 2. 22.22 2 pallidipennis He: 2. - grün, weitläufig grob punktirt . . nitidula Fab. 3. - - dicht punktirt, auf der Mitte ein eingedrückter Punkt -. . ... . . . lucida Dej. Hs. 4. - blau, Käfer klein, ein schwarzer Längs- strich über die Scheibe der Flgd. semilineata Chevr. Hg. zur Kenntnifs der Canthariden. 67 60. Lytta semilineata Chevr. Elongata, nitida, cyanea, elytris flavis, linea longitudinali in disco untice ubbreviata obscu- riore; capite thoraceque dense fortiter punctatis. — Long. 7, lat. 24 mill. Cap. b. sp. (Drege) Coll. Haag. Fühler sehr kurz, schnurförmig, die Hälfte des Thorax errei- chend, schwarz, matt, die ersten 5 Glieder glänzend. Glied 1 kurz, angeschwollen, 2 knopfförmig, 3 doppelt so lang als breit, 4—5 anderthalb Mal so lang als breit, 6—7 so lang als breit, die übri- gen, mit Ausnahme des llten, welches doppelt so lang als breit und zugespitzt ist, fast breiter als lang. Kopf grols, zwischen den Augen eingedrückt, ziemlich dicht, grob punktirt. Thorax schmä- ler als der Kopf, breiter als lang, gleich hinter dem Vorderrand am breitesten, daselbst nach vorn rasch, nach hinten allmählig zu- sammengezogen, die Hinterecken abgerundet, oben wie der Kopf sculptirt. Schildehen schwarz. Flgd. doppelt so breit als der Tho- rax, nur 2mal so lang als breit, parallel, fein lederartig gerunzelt, hellgelb, die Naht fein schwarz und eine Längslinie über die Scheibe, die aber die Basis nicht erreicht, dunkler gefärbt. Unter- seite dunkelblau, Beine bräunlich. 61. Lytta nigronotata.n. sp. Elongata, nigra, opaca, pu- bescentia albida densissime tecta, lineis duabus thoracıs, puncto ante apicem elytrorum, interdum lineis duabus, una ad humerum, altera ad scutellum, denudatis nigris; subtus tarsis ezceptis densissime albido-squamosa. — Long. 12—13, lat. 4 mill. Cordofan. Coll. Dohrn, Haag. Fühler fadenförmig, dünn, ein Drittheil des Körpers errei- chend. Glied 3 so lang als 1, 4-11 etwas kürzer als 3, ziemlich gleichlang, langsam dünner werdend. Kopf klein, ganz dicht weils beschuppt, fein gerinnt, mit 2 schwarzen Fleckchen in der Mitte. Thorax nicht viel länger als breit, vom letzten Viertel an sanft zugerundet, hinten gerade, gerandet, oben gerinnt, vor dem Schild- chen etwas verflacht, dicht weils behaart mit 2 nach hinten zu etwas divergirenden Längslinien, welche weder den Vorder- noch den Hinterrand erreichen. Figd. etwas breiter als der Thorax, 3mal so lang als breit, parallel, dicht grau behaart, ein Punkt vor der Spitze und öfter 2 Linien, die eine an der Schulter, die andere neben dem Schildehen, schwarz. Unterseite dicht weils beschuppt, Tarsen schwärzlich; äulserer Stachel der Hinterschienen breit, an der Spitze verflacht, innerer klein, spitzig. 5* 68 Haag-Rutenberg: Beiträge In die Nähe von cineracea Mäklin, canescens Klg. zu stellen. In den Sammlungen unter dem Namen cinerea Koll, Boh. bekannt. 62. Lytta grandiceps n. sp. Elongata, pube brevissima grisea sat dense tecta, parum nitida, nigra, articulis duobus primis antennarum basique tertii rufo-brunneis; capite permagno, canal- culato, punctato: thorace canaliculato, utrinque leviter bicalloso; subtus niger, griseo-pubescens; tarsis valde elongatis. — Long. 10- 13, lat. 3—4 mill. Abyssinien, Bogos. Coll. Haag. d art. primo tarsorum anticorum magis elongato et dilatato; thorace latitudine paulo longiore. Fühler fadenförmig, die Basis des Thorax überragend. Erstes Glied das dickste und grölste, 2tes kurz, gestreckt, nicht Knopfför- mig, 3tes doppelt so lang als 2tes, 4tes bis l0tes an Länge und Stärke langsam abnehmend, die einzelnen Glieder doppelt so lang als breit, l1tes etwas länger als das 1l0te, sehr dünn und fein. Kopf sehr grols, breiter als lang, auf der Stirn gewölbt, fein ge- rinnt und ziemlich dicht, kräftig punktirt. Thorax schmäler als der Kopf, beim f etwas länger, beim 2 so lang als breit, vom letzten Viertel an sanft zusammengezogen; Basis gerade, gerandet, Hinterecken angedeutet, oben vor dem Schildchen etwas einge- drückt, fein gerinnt, ziemlich dicht punktirt, mit Ausnahme von 2 leicht erhabenen glatten Flecken rechts und links der Rinne und fein grau behaart. Filgd. etwas breiter als der Thorax, nicht ganz 3mal so lang als breit, nach hinten weiter werdend, sehr fein ge- runzelt, grau behaart. Unterseite ebenfalls grau behaart, die Rän- der der Segmente etwas dichter. Vorderschenkel leicht verdickt und innen, wie die Schienen dicht silberglänzend beschuppt. Tar- sen sehr gestreckt, besonders die ersten Glieder. Beim d' ist das erste Glied der Vordertarsen etwas breiter. Aeufserer Stachel der Hinterschienen kräftig, an der Spitze tellerartig verbreitert, innerer kleiner, spitz. Neben tomentosa Mkl. zu stellen. 63. Lytta bilineata Dej. Elongata, brevis, opaca, nigra, pube sericea brunneo-grisea sat dense tecta, margine late lineaque in disco apicem non attingente plus minus distincta griseo-squamu- losis, capite post oculos rufo, articulis primis antennarum interdum rufo-maculatis. — Long. 9—11, lat. 32—4 mill. Senegal. zur Kenntnifs der Canthariden. 69 Die Art ist der oculata Fab. nahe verwandt, und es mag ge- nügen, hier die Unterschiede aufzuführen. Die Fühler sind bei oculata verhältnilsmälsig viel breiter, verbreitern sich etwas in der Mitte und werden nach der Spitze zu dünner, bei bilineata sind sie ziemlich gleich breit. Bei oculata ist der Thorax verhältnifs- mälsig schmäler, etwas länger als breit, während er bei bilineata so lang als breit ist. Bei ocwlata endlich sind die Flgd. einfärbig und zeigen nur einen grauen Rand, bei bilineata ist noch eine schmale Mittellängsbinde, die in der Regel aber die Spitze nicht erreicht, vorhanden. Die Art ist gemein und in den Sammlungen vielfach als ocu- lata F. bezeichnet. Ich kann aber die oculata Fab. nur in der schwarzen Form erkennen, denn Fabr. sagt ausdrücklich tota ni- gra, immaculata, puncto magno elevato flavo utringue pone oculos. Ich kann die vorliegende Art auch nicht als eine Varietät zu ocu- lata ansprechen, denn ich habe bei einer ganzen Reihe von Expl. die oben angeführten Unterschiede constant gefunden. Die oculata besitze ich nur aus Monrovia und der Sierra Leona. 64. Lytta brevipennis Dej. Oblongo ovalis, opaca, nigra, pube grisea dense vestita, capite pone oculos laete rufo; elytris bre- vibus, abbreviatis, segmentis abdominalibus hberis; articulis primis antennarum rufo - maculatıs; pedibus robustis. — Long. 9—13, lat. 4—6z mill. Africa merid., Graham’s town. Coll. Bates, Haag. Lytta oculata Fab. Syst. I. II. p. 86. 2. Var.? mutillata: holosericea, antennis minoribus, latioribus, tarsis minus elongatis. — Long. 13 mill. Africa merid. Mus. Helsingfors. Fühler gestreckt, ein Drittel der Flgd. erreichend, schwarz, die ersten Glieder röthlich gefleckt. Glied 1 so lang wie 3, 3mal so lang als breit, 2 klein, ein Drittel so lang als 3, 4—11 gleich- lang, doppelt so lang als breit. Kopf ziemlich grofs, hinten auf- geblasen, schwarz, hinter den Augen und manchmal auch die Beine mit lebhaft rothen Flecken, in der Mitte dicht, da, wo der rothe Fleck ist, zerstreut punktirt. Thorax so lang als breit, seitlich bis zu 4 Fünftel parallel, dann rasch zusammengezogen, fein gerinnt, vor dem Schildchen stärker eingedrückt, dicht gerunzelt sculptirt und dicht mausgrau oder bräunlich behaart. Flgd. am Grunde we- nig breiter als der Thorax, nach hinten zu aber stark verbreitert, kurz, kaum anderthalb Mal so lang als an der breitesten Stelle 70 Haag-Rutenberg: Beiträge breit, abgekürzt und nach der Naht zu abgeschnitten, so dals die Segmente von oben sichtbar sind, den Eindruck einer kleinen ech- ten Melo& machend. Sie sind fein runzelig punktirt und dicht grau behaart. Beine und Tarsen sind stark und kräftig, letztere beson- ders sehr gestreckt. Die Stacheln der Hinterschienen sind klein, gleichlang, der äufsere an der Spitze verbreitert und dann zuge- spitzt. Diese Art hielt Fabricius für das @ von oculata, wie aus seinen Worten: „foeminam majorem, apteram, elytris abbreviatis. Misit Dom. de Paykull“, deutlich ersichtlich ist. Die von mir vor der Hand als Varietät aufgefalste mutillata ist ganz schwarz behaart, hat viel kürzere und breitere Fühler und bedeutend kürzere Tarsen. Sie wurde von Drege in Südafrica ge- sammelt. Möglicherweise ist es das andere Geschlecht von brevi- pennis. 65. Lytia picticollis n. sp. Elongata, obscure - aenescens, indumento griseo tecta; capite magno, disperse punctato, inter ocu- los impresso; thorace elongato, antice strangulato, ante scutellum impresso, vis punciato, rufo, nigro-maculato. — Long. 12, lat. 3 mill. Zanzibar (Hildebrandt). Mus. Berol. Einer kleinen melanocephala Fab. sehr ähnlich, doch in Fol- gendem verschieden. Die Fühler sind verhältnilsmäfsig schlanker, der Kopf dichter punktirt, der Thorax weitaus schmäler, dunkel- roth und hin und wieder schwarz gefleckt. Die 5 mir bekannten, sehr nahe stehenden Arten lassen sich unterscheiden, wie folgt: I. Kopf sehr grofs, bedeutend breiter als der Thorax. a. Halsschild nur 14 mal so lang als breit, der Kopf nur zerstreut punktirt. . [Senegal, Guinea] melanocephala Fab. b. Halsschild fast doppelt so lang als breit, Kopf dichter punktirt. «@. Halssch. roth, Kopf in der Mitte mit einer leichten Erhabenheit [Natal, Mozambique] sirangulata Gerst., fulvicollis Fähr. ') p. Halssch. schwarz durchscheinend, Kopf in der Mitte mit kleiner Vertiefung . . [Zanzibar] picticollis n. sp. '") Beide Typen wurden verglichen. Eine der strangulata Gerst. äulserst ähnliche Art aus der Bates’schen Sammlung, welche sich von ihr lediglich durch einen etwas gröber punktirten Kopf und deutlich punktirten Halsschild unterscheidet und aus Ostindien zur Kenntnifs der Canthariden. 71 II. Kopf klein, kaum breiter als der Thorax. a. Fühler lang, gestreckt, Käfer klein, Behaarung sehr fein [Coromandel] coromandelensis n. sp. b. Fühler kürzer, Behaarung gröber [Guinea, Old Calab.] Westermanni Fähr. 66. Lytia Beccarii n. sp. Elongata, vir nitida, atra, pube grisea partim tecta, articulo primo antennarum, capite, thorace, scutello, sutura anguste, femoribus lateribusque metathoracis rubris; thorace elongato, nitido, ante scutellum impresso, viz punctato. — Long. 9, lat. 3 mill. | Kursi-Aden (von Beccari gesammelt). Coll. Haag. Fühler sehr gestreckt, dünn und fein, die Hälfte des Körpers erreichend; sämmtliche Glieder, mit Ausnahme des 2ten, knopfför- migen, mehr oder minder gleichlang, nur sehr langsam dünner wer- dend, schwarz, das erste Glied roth. Augen grofs. Kopf mäfsig stark, hinten etwas aufgeblasen, fein zerstreut punktirt, zwischen den Augen eingedrückt, roth, glänzend. Thorax anderthalb Mal so lang als breit, schmäler als der Kopf, von der Basis an allmäh- lig in einen schmalen, langen Hals zusammengezogen; vorn stark quervertieft, vor dem Scutellum punktförmig eingedrückt, glänzend, roth, zerstreut punktirt. Schildchen roth, matt. Flgd. doppelt so breit als der Thorax, ungefähr dreimal so lang als breit, parallel mit deutlichen Schultern; mit Ausnahme der feinen rothen Naht schwarz mit graulichen Härchen ziemlich dicht bedeckt. Unter- seite mit Ausnahme der Vorderbrust und die Seiten der Mittel- brust schwarz; Schenkel rotb. Aeufserer Stachel der Hinterfülse kräftiger als der innere, spitz. Die Art ist in die Nähe von Westermanni Mäkl., rubricollis Rche etc. zu stellen. F. Arten aus Asien. 1) Fühler schnurförmig. 67. Lytta apicalis n. sp. Elongata, nigra, breviter pilosa, parum nilida; elytris sanguineis, macula apicalı antice plus minus dentata nigra; capite thoraceque rude punctatis; elytris dense mi- stammen soll, wage ich vor der Hand, da sie nur in einem Expl. vorliegt, nicht zu beschreiben. 72 Haag-Rutenberg: Beiträge nutissime reticulosis, nervosis; subtus magis nihhda, leviter nigro- pilosa. — Long. 15—22, lat. 5—8 mill. Himalaya, Darjeeling, Assam. Coll. Mus. Brux., Helsingfors, Dohrn, Bates, Haag. i Fühler etwas länger als Kopf und Thorax, schnurförmig; 3tes bis 10tes fast gleichlang, sämmtlich etwas länger als breit, 11tes doppelt so lang, zugespitzt; die ersten 4 glänzen leieht, die übri- gen sind matt. Kopf normal, leicht glänzend, dicht grob punktirt, manchmal undeutlich längs eingedrückt, fein schwarz behaart. Tho- rax etwas breiter als lang, seitlich wenig, fast gleichmäfsig gerun- det, vorn quereingedrückt, vor dem Schildchen und längs der Mitte etwas uneben, wie der Kopf punktirt und behaart. Flgd. doppelt so breit als der Thorax, nicht ganz 3mal so lang als breit, nach hinten leicht erweitert, sehr fein gerunzelt mit einigen feinen Ner- ven,. fein gelblich behaart, bei frischen Expl. mit blutrothen Flgd, und einem grolsen schwarzen Fleck an der Spitze, welcher nach vorn zu mehr oder weniger ausgezackt ist und ungefähr den 4ten Theil der Flgd. einnimmt. Unterseite leicht glänzend; Beine kräf- tig, schwärzlich behaart; äufserer Dorn der Hinterfülse verbreitert, bräunlich, der innere kurz, spitzig. Die Art ist zu nimbata Gem. (limbata Redt.) zu stellen. Sie hat ganz ungemeine Aehnlichkeit mit dem Lydus praeustus Redt., unterscheidet sich aber auf den ersten Blick, abgesehen von den generischen Merkmalen, durch das viel stärker punktirte Halsschild. In den Sammlungen ist diese Art als terminata Mnh. bekannt, ein Name, der wegen terminata Lec. nicht angenommen werden konnte. 68. Lytta marginicollis Deyr. Elongata, nitida, laete vi- ridis, thoracis lateribus flavis; capite disperse punctato; thorace fere rotundato, antice profunde longitudinahiter impresso, viz punc- tato; elytris minutissime rugulosis; segmentis abdominahbus aureo- micantibus. — Long. 12, lat. 5 mill. Mesopotamia. Coll. Haag. Fühler schnurförmig; erstes Glied das stärkste, 2tes klein, 3tes doppelt so grols als das 2te, 4tes bis lOtes fast gleichgrofs, 1zmal so lang als breit, 11tes zugespitzt. Kopf klein, kräftig, aber wenig dicht punktirt. Thorax etwas breiter als lang, seitlich vollkommen gleichmälsig abgerundet, oben an der vorderen Hälfte scharf längs- eingedrückt, glänzend, grün mit gelblichem Rande. Flgd. doppelt so breit als der Thorax, 3mal so lang als zusammen breit, dicht fein gerunzelt. Hinterleibssegmente goldglänzend. zur Kennini/s der Canthariden. 73 69. Lytta Heydeni n. sp. Elongata, nitida, obscure viridis vel cyanescens, elytris testaceis, margine suturaque angustissime vi- ridibus; capite rufo-punctato, canaliculato, subopaco, sparsim punc- tato; thorace antice latissimo, subdepresso, inaequali, disperse punc- tato; elytris minutissime rugulosis, nervosis. — Long. 12—15, lat. 4—51 mill. Asia minor. Sibiria? (Kinderm.). Lytta viridicincta Heyden i. c. - Prasnowskyi Kind. g antennis elongatis, tibiis anticis apice excavaltis, spinosis, art. primo tarsorum subcurvato dilatato. Fühler beim d lang gestreckt, die Hälfte des Körpers fast überragend. Glied 1 dreieckig verbreitert, grün, 2 klein, knopf- förmig, 3—10 fast gleichlang, 3mal so lang als breit, matt, dun- kelblau, Iltes etwas länger, zugespitzt. Beim 2 sind die Fühler bei denselben Längsverhältnissen viel dünner und kürzer. Kopf grols, dreieckig, hinter den Augen aufgeblasen, zwischen den Au- gen eingedrückt, auf der Stirn stark gerinnt, durch äufserst feine Seulptur etwas matt erscheinend, einzeln gröber punktirt, grün oder blau mit einem rothen Punkt in der Mitte. Thorax an seiner breitesten Stelle gleich hinter der Spitze am breitesten, so breit als der Kopf, nach vorn ganz plötzlich, nach hinten sehr stark aber allmählig eingezogen (ungefähr wie bei L. vesicatoria). Die Oberseite ist flach, durch einen leichten Quereindruck vorn, eine Mittelrinne und je einem Punkte neben derselben, etwas uneben, wie der Kopf sculptirt. Schildchen klein, grün. Flgd. doppelt so breit als der Thorax an der Basis mit vorgezogenen, etwas beu- ligen Schultern, 3mal so lang als zusammen breit, nach hinten nur wenig verbreitert, fein genervt und fein lederartig gerunzelt, mehr oder weniger dunkelgelb, Aufsenrand und Naht schmal grün, letz- tere oft gelb. Unterseite grün, fein grau behaart. Das Z hat aus- ser den langen Fühlern noch eine eigenthümliche, übrigens bei allen verwandten Arten (antennalis Mars., flavipennis Motsch., su- turella Motsch., Menetriesi Fald. etc.) mehr oder weniger vorhan- dene Bildung der Vorderschienen und Tarsen. Die ersteren sind nämlich vorn schräg abgeschnitten, leicht ausgehöhlt, stark gedornt und das erste Tarsenglied ist in einem Fortsatz erweitert und leicht gebogen. Die Art wurde seiner Zeit von Kindermann in Kleinasien ge- sammelt; ich besitze auch Ex. mit der Bezeichnung Sibirien, möchte aber die Richtigkeit dieser Angabe bezweifeln. 74 Haag-Rutenberg: Beiträge Anmerk. Die russischen und asiatischen Arten mit gelben Flügeldeeken, mit oder ohne grüne Einfassung, lassen sich folgen- dermalsen charakterisiren: Beine einfarbig . . OB! Tarsen u. Spitzen der Schiören geb "FTalysch] Mönetridsi Fald. 1. Naht u. Rand der Flgd. mehr oder weniger grün . . 2 = 7.00. stets gelb, höchstens ein Wisch auf der Scheibe gefärbt . . . - 2. Naht breit, Rand schmal grün apı Ind; se] antkars Mars. - sehr schmal grün, öfter ganz gelb. . . 2...38 3. Vorderecken des Thorax aufgebogen, ausgehöhlt [Dauria] suturella Motsch. - = - nicht aufgebogen . . [Asia minor] Heydeni n. sp. 4. Thorax seitlich mit vorstehendem Höcker [Ind. or.]| flavipennis Motsch. - - ohne diesen . . . [Sibirien] clematidis Pall. 70. Lytta flavipennis Motsch. Elongata, nitida, laete viri- dis, elytris rufo-testaceis; capite rufo-notato, canaliculato, disperse punctato; thorace lateribus tuberculato, antice transversim impresso, medio canaliculato, disperse punctato; elytris subrugulosis, nervosis. — Long. 16—22, lat. 4—5 mill. Ind. or., Himalaya (Atkinson.) Coll. Mus. Brux., Bates, Haag. JS antennis mayis elongatis; tibüs anticis upice oblique trun- catis, subexzcavaltis, spinosis, art. primo tarsorum lamina instructo, subcurvato. ?Lytta flavipennis Motsch. Schrenck’s Reisen p. 45. Lytta cyanicornis Deyr. i. |. Fühler schnurförmig, gestreckt, ungefähr ein Viertel der Flgd. erreichend. Glied 1 und 2 grün, 3—6 lebhaft blau, 7—11 dunkel- mattblau. Beim / Glied 1 nach der Spitze zu stark verdickt, dop- pelt so lang als breit, 2 klein, knopfförmig, 3 und 4 gleich lang, doppelt so lang als breit, 5—11 eiförmig, anderthalb Mal so lang als breit, 11 zugespitzt. Beim 2 sind die Fühler im Ganzen etwas kürzer. Kopf verhältnifsmälsig klein, stark dreieckig, hinter den Augen angeschwollen, zwischen den Augen durch kleine Eindrücke uneben, auf der Stirn tief gerinnt, glänzend grün, einzeln grob punktirt mit rothen Punkten zwischen den Augen. Thorax schmä- ler als der Kopf, seitlich etwas vor der Mitte in einen Höcker aus- gezogen, nach vorn stärker als nach hinten verengt, oben von einem Seitenhöcker zum andern quereingedrückt, auf der hinteren zur Kenntnifs der Canthariden. 75 Hälfte gerinnt und dreieckig vor dem Schildchen vertieft; glänzend grün, einzeln unregelmäfsig punktirt. Schildchen sehr klein, grün. Flgd. sehr gestreckt, 3% mal so lang als breit, 2mal so breit als der Thorax, parallel mit vorstehenden Schultern, fein lederartig gerunzelt, hellbraun, einfarbig. Unterseite lebhaft goldgrün, fein grau behaart. Ich bin nicht ganz sicher, ob die von Motschulsky a. a. O. sehr nothdürftig beschriebene Art die hier angeführte ist. Sollte sich unter derselben später eine andere Art herausstellen, so schlage ich für diese den Namen cyanicornis vor, unter welchem sie Dey- rolle versandte '). 71. Lytta aeneiventris (Dohrn): Elongata, obscure aenes- cens, mitida, thorace rufo; antennis moniliformibus; capite medio impresso, vir punctato; thorace longitudine latiore, canaliculato, an- fice biimpresso, laevi; elytris subopacis, minutissime rugulosis; sub- tus nitida, laete aenescens, praesertim segmenta; tibüs anticis brun- nescentibus. — Long. 12, lat. 5 mill. Hongkong. Coll. Dohrn, Haag. d art. quarto ant. iriangulariter dilatato, impresso; art. primo tarsorum anticarum permagno, dilatato, ezcavato, spinoso0. 2 latet. Fühler schnurförmig, kräftig, bis zu einem Dritttheil des Kör- pers reichend; erstes Glied grofs, fast so grols als 2 bis 4 zusam- mengenommen; 2tes sehr klein, knopfförmig, 3tes länglich, doppelt so grols als 2, 4tes (beim g') dreieckig verbreitert und oben ein- gedrückt, Ötes bis 10tes quer, breiter als lang, l1tes zugespitzt; sie sind mattschwarz. Kopf klein, quer, auf der Stirn mit einem flachen Eindruck, dunkelblau, nur hin und wieder mit einigen Punkten. Thorax sehr kurz, breiter als lang, seitlich fast gleich- mälsig gerundet, hinten leicht ausgebuchtet, kräftig gerandet, auf der Scheibe tief auf der hinteren Hälfte gerinnt und vorn beider- ı) Die Lytta antennalis Mars. Ann. Soc. Ent. Fr. 1872 p. 221 gleicht dieser Art in der Körperform im weiblichen Geschlechte ungemein, nur hat sie eine breit grün gefärbte Naht. Im männ- lichen Geschlecht sind die Arten nicht zu verwechseln, denn un- tennalis hat die auffallend grofsen gelben Fühler. Marseul beschrieb die Art aus Japan, alle Ex. aber, die mir vorlagen, stammten aus dem Himalaya, wo sie besonders Atkinson in mehreren Exempla- ren sammelte. 76 Haag-Rutenberg: Beiträge seits mit einem flachen Eindruck, ziegelroth, lebhaft glänzend, voll- kommen glatt. Flgd. nur wenig breiter als der Thorax, sehr ge- streckt, fast viermal so lang als breit, parallel, kaum glänzend, sehr dunkelgrün, fein gerunzelt. Unterseite und Beine erzgrün glänzend, besonders die Segmente, sehr kurz gelblich behaart; die 4 vorderen Schienen bräunlich. Die männliche Auszeichnung an den Vordertarsen ist ähnlich wie bei antennalis und Verwandten. Das erste Tarsenglied ist näm- lich hier durch eine Aushöhlung in 2 ungleiche Hälften getheilt, von welchen die gröfsere, äufsere, einen kleinen Haken nach der Mitte entsendet. In dieser Aushöhlung sitzt das zweite Tarsen- glied, welches wiederum nach der Spitze zu verbreitert ist und da- selbst einen kleinen Auswuchs zeigt. Diese Art ist mit keiner zu vergleichen, und ist besonders durch das überaus kurze Halsschild auffallend. 2) Fühler fadenförmig. 72. Lytta tricolor n. sp. Elongata, opaca, parce pilosa, purpurea, thorace medio, margine suturaque elytrorum viridi-mican- tibus; pedibus, genubus ezceptis, brumneis; capite thoraceque minu- tissime strigilosis, disperse grosse punctatis, elytris subrugulosis. — Long. 10, lat. 34 mill. Persia. Coll. Bates, Haag. Fühler fadenförmig, beim J' die Hälfte des Körpers erreichend. Glied 1 etwas verdickt, so lang als breit, 2 kurz, breiter als lang, 3 anderthalb Mal so lang als breit, 4+—10 langsam an Länge zu- nehmend, die letzten Glieder über 2mal so lang als breit, 11 lang gestreckt. Beim © sind die Fühler bedeutend kürzer. Kopf grofs, hinter den Augen stark erweitert, sehr fein gestrichelt und einzeln grob punktirt. Thorax viel breiter als lang, auf den Seiten gleich- mälsig gerundet vorgezogen, auf der hinteren Hälfte längsvertieft und vor dem Schildchen eingedrückt, schmäler als der Kopf und wie dieser sculptirt. Flgd. doppelt so breit als der Thorax, 2mal so lang als breit, hinten breiter werdend, oben flach, fein dicht gerunzelt. Der ganze Käfer ist mit einzelnen grauen Härchen be- deckt, auf Kopf und Thorax länger, auf den Flgd. kürzer. Der Käfer ist ganz purpurfarbig, die Mitte des Halsschildes, die Naht, der Rand und eine Längsbinde über die Mitte der Flgd. sind gold- grün glänzend. Ein Exemplar hat mehr goldgrüne Flgd. ohne Mittelwisch, die Farbe scheint demgemäfs zu variiren. Unterseite goldglänzend, behaart, Beine mehr oder weniger braun. Von den zur Kenntnifs der Cantharıden. 77 Stacheln der Hinterschienen ist der äulsere sehr kräftig, an der Spitze verbreitert. Eine kleine, durch ihre flache Gestalt und Farbenpracht aus- gezeichnete Art, neben dives Brull& zu stellen. 73. Lytta Badeni n. spec. Elongata, opaca, nigra, capite rufo, post oculos nigro-maculato, thorace medio marginibus omnibus elytrorum griseo-cihalis; subtus griseo-sguamosa. — Long. 10—18, lat. 13—5 mill. Ind. or., China. Coll. Bates, Haag. g\ ant. art. 3—8 plus minus triangularıter dilatatıs. Fühler die Hälfte des Körpers nicht erreichend, schwarz, die 2 ersten Glieder öfter oben röthlich und die beiden folgenden in- nen grau behaart. Beim g' Glied 1 angeschwollen, doppelt so lang als breit, 2 kurz, fast knopfförmig, 3 länglich dreieckig, nach der Spitze zu breiter werdend, 4 quer, doppelt so breit als lang, nach innen zugespitzt, 5— 7 ungefähr gleich gebildet, viel breiter als lang, nach innen zu stark vorgezogen und vorn quereingedrückt, 8—9 kurz dreickig, 10 und 11 länglich.. Beim 2 sind die Fühler ganz einfach, Glied 3 so lang wie 1, das 2te etwas gestreckt, 3— 10 fast gleich lang, 11 anderthalb Mal so lang als 10. Kopf klein, deutlich, mäfsig dicht punktirt, neben der Fühlerwurzel mit glän- zender, in der Mitte etwas eingedrückter Schwiele, roth, der Fleck neben dem Auge und eine mehr oder minder grolse Makel hinter demselben schwarz; der Scheitel fein gerinnt, die Behaarung, wenn vorhanden, schwärzlich. Thorax länger als breit, schmäler als der Kopf, von der Basis bis zu drei Viertel kaum erweitert, dann sanft zusammengezogen, an der Basis kräftig gerandet, in der Mitte längsgerinnt und vor dem Schildehen leicht eingedrückt. Oben kräftig und gleichmälsig dicht punktirt, die Seiten öfter, die Mittel- linie stets hellgrau behaart. Flgd. gestreckt, etwas breiter als der Thorax, über dreimal so lang als zusammen breit, durch äufserst fein gerunzelte Punk- tirung matt, fein schwarz behaart, sämmtliche Ränder, mit Aus- nahme der Basis scharf grauweils gefärbt. Unterseite, mit Ausnahme der Mitte der Segmente und theilweise der Beine fein grau behaart. Vorderschenkel immer lebhaft gelb tomentirt; beim S das erste Tarsenglied der Vorderfülse am Grunde etwas ausgeschnitten und nach der Spitze verbreitert. Die Art hat mit sibirica die Fühlerbildung gemein, ist aber unten grau beschuppt und die Mitte des Thorax und sämmtliche 78 Haag-Rutenburg: Beiträge Ränder der Flgd. sind scharf abgegränzt weifslich eingefafst. Bei chinensis Cast. — wenigstens bei der Art, die ich dafür halte — sind die Fühler anders gebildet, d. h. auch Glied 8 und 9 sind im männlichen Geschlecht stärker nach innen verbreitert; bei Haagi Bat. Cist. Ent. 1879 sitzen die einzelnen Glieder wie Becher in- einander und bei flabellicornis Germ. endlich sind Glied 3 bis 9 auch verbreitert, aber mehr gleichmäfsig und nicht in den mittle- ren Gliedern gleichsam in Anhängsel ausgezogen. 74. Lytta laticornis (Buq.): Elongata, atra, opaca, capite rufo, disperse viz punctato, labro obscuriore. — Long. 2)—24, lat. 5—6 mill. Timor. Coll. Haag. g\ art. ant. 3—8 valde dilatatis et compressis. Fühler grofs, gestreckt, die Hälfte der Flgd. fast überragend, schwarz, Glied 1 und 2 öfter bräunlich gefleckt. Beim g\ Glied 1 nach der Spitze zu angeschwollen, 2mal so lang als daselbst breit, Glied 2 kaum länger als breit, 3 länglich dreieckig, nach der Spitze zu sich verbreiternd, doppelt so lang als daselbst breit, 4—8 zu- sammengedrückt, breit, kaum etwas länger als breit, 9—10 länger, wohl doppelt so lang als breit, 11 3mal so lang als breit. Diese Fühlerbildung zeichnet diese Art vor allen Verwandten aus und macht sie leicht kenntlich, denn die Fühler beginnen verhältnifs- mälsig fein und endigen ebenso, sind aber in der Mitte breit und flach, zeigen aber keine Spur von Anhängsel. Beim 2 sind sie dünn und fadenförmig und haben die Glieder vom 4ten an unge- fähr dieselbe Länge. Kopf grofs, lebhaft roth, Lippe angebräunt, Stirn fein gerinnt, Beule neben den Fühlerwurzeln grofs und deut- lich, Oberseite fein und zerstreut punktirt. Thorax so lang als breit, bis zu zwei Drittel sanft erweitert, dann rasch zusammenge- zogen. Vorn leicht quergeschnürt, vor dem Seutellum flach einge- drückt, einfarbig schwarz, fein und wenig dicht punktirt. Flügeld. doppelt so breit als der Thorax, dreimal so lang als breit, fein schwarz behaart, ganz schwarz, matt, ohne Seulptur. Unterseite etwas mehr glänzend, Segmente an den Rändern heller befranzt, Vorderschenkel mit gelbem Tomentfleck innen. Die 2 sind von denen der Zytta ruficeps Illg. kaum zu unter- scheiden, doch haben sie etwas längere Fühler und ein etwas schmä- leres Halsschild. zur Kenntnis der Canthariden. 79 75. Lytta hirticornis n.sp. Elongata, opaca, nigra, capite rufo, margine apiceque elytrorum anguste albido-squamosis; subtus plus minus griseo-squamosa, segmentis medio nigris. — Long. 12— 14, lat. 4—5 mill. & antennis densissime nigro-hirsutis, femoribus tibüsque anti- cis nigro-pilosis. Assam (Atkinson). Coll. Haag. Maxillartaster grofs, gestreckt, schwarz behaart. Fühler von denselben Längsverhältnissen wie bei Waterhousei, aber ganz schwarz und beim g' sehr dicht struppig schwarz behaart. Kopf dunkel- rotb, glänzend, einzeln kräftig punktirt, Oberlippe'schwarz, Clypeus dunkelbraun und manchmal auch der glatte Fleck neben den Füh- lern. Thorax schmäler als der Kopf, so lang als breit, bis drei Viertel sanft erweitert, dann rasch zusammengezogen, ziemlich gleichmäfsig kräftig punktirt, mit grofser Grube vor dem Schild- chen. Flgd.. breiter als der Thorax, nach hinten breiter werdend, 3mal so lang als breit, fein gerunzelt, schwarz behaart, der äulsere Rand und die Spitze fein weils gerandet. Seiten der Vorder- und Mittelbrust und der Segmente graulich behaart; Beine schwarz, die Vorderschenkel innen mit gelbem, glänzenden Fleck, leicht grau behaart, beim g' an der unteren Seite und an der äufseren der Schienen lang schwarz befranzt. Die Art gleicht ruficeps Illg. (plumicornis Cast. g‘), ist aber kleiner, hat viel kürzere, aber stärker struppig behaarte Fühler und weilsen Flügeldeckensaum. 76. Lytta Waterhousei n. sp. Elonyata, opaca, atra, ca- pite rufo, nitido; thoracis lateribus basique, ‚margine sulura elytro- rum, lineaque mediana longitudinali ad basin versus scutellum cur- vala griseo-squamosis; subtus dense griseo-squamosa, segmenlis me- dio migris. — Long. 16—24, lat. 4—6 mill. Ind. or., Formosa. Coll. Bates, Haag. & antennis hirsutis; femoribns tibiisque anticıs dense nigro- pilosis. Maxillartaster bräunlich, stark und grofs. Fühler gestreckt, die Hälfte des Körpers überragend. Glied 1 angeschwollen, 3mal so lang als an der Spitze breit, Glied 2 gestreckt, halb so lang als 3 und länger als 4, 3 länger als 4 und 5 zusammengenommen, 4—6 gleichlang, doppelt so lang als breit, 7”— 11 langsam länger werdend. Beim g' sind die Anfangsglieder innen grau beschuppt und die ganzen Fühler ziemlich dicht lang schwarz behaart; beim 80 Haag-Rutenberg: Beiträge 2 sind sie von gleichen Längsverhältnissen, aber etwas schlanker und nur ganz kurz behaart. Der Kopf ist grofs, dunkelroth, Vor- derrand des Olypeus und die Oberlippe schwarz, fein mäflsig dicht punktirt, mit Ausnahme zweier glänzender Punkte neben der Füh- lerwurzel. Der Thorax ist so lang als breit, schmäler als der Kopf, von der Basis bis zu drei Viertel kaum erweitert und dann rasch zusammengezogen, oben fein gerinnt und ziemlich gleich- mälsig dicht punktirt mit grofser dreieckiger Grube vor dem Schild- chen; diese Grube, die Basis des Thorax und seine Seiten sind leicht grau behaart, die Rinne schwärzlich. Schildehen schwarz. Figd. breiter als der Thorax, parallel, dreimal so lang als breit, sammetartig schwarz behaart, der Rand, die Naht, die Spitze und eine breite, das Ende der Flgd. nicht erreichende Längslinie, wel- che sich an der Basis mit der Naht verbindet, dicht grau behaart. Unterseite ebenso dicht grau behaart, Mitte der Segmente und Mit- telbrust schwarz. Beine ebenfalls grau behaart, die innere Seite der Schenkel und Schienen und die Tarsen dunkler. Vorderschen- kel innen glänzend gelb beschuppt, beim JS am Vorderrand und am Seitenrand der Schienen lang schwarz behaart. Es ist diese Art die einzige mir bekannte mit grauer Flügel- längsbinde, welche im männlichen Geschlecht behaarte Fühler hat. Die 2 sehen der Mannerheimi Mäkl. ähnlich, doch hat letztere viel längere, dünnere Fühler und feinere Streifen auf den Flügeld., ist auch unter dunkler. 77. Lytta insularis n. sp. ZElongata, nigra, opaca, capite rufo, nitido, disperse punctato. — Long. 15—16, lat. 3 mill. Philippinen. Coll. Haag. d antennis medio leviter dilatatis. Fühler sehr lang, die Hälfte der Flgd. überragend, schwarz, mit bräunlichem Schimmer, leicht behaart. Glied 1 beim j das stärkste, über doppelt so lang als breit, 2 kürzer, nicht knopfför- mig, nur anderthalb Mal so lang als breit, 3 so lang als 4 und 5 zusammengenommen, 5—8 gleich lang und gleich breit, leicht flach- gedrückt, so dafs die einzelnen Absätze nicht so deutlich hervor- treten, ungefähr 2mal so lang als breit, 9—11 langsam schmäler werdend. Beim 2 sind die Längsverhältnisse dieselben, doch sind die mittleren Glieder nicht so breit und deutlich abgesetzt. Kopf klein, bis auf die Oberlippe rotb, glänzend, fein zerstreut punktirt, fein gerinnt, der Fleck neben der Fühlerwurzel wenig bemerkbar. Thorax so lang als breit, bis zu drei Viertel sanft erweitert, dann zur Kenntnifs der Canthariden. 8l rasch verengt, vorn eingeschnürt, vor dem Schildchen dreieckig eingedrückt, leicht gerinnt, beiderseits mit einem bemerkbaren Grübchen und ziemlich dicht kräftig punktirt. Flgd. etwas breiter als der Thorax, sehr gestreckt, fast 4mal so lang als zusammen breit, schwarz, mit feinem grauen Rand unterhalb der Schulter. Unterseite schwarz mit gelbem Tomentfleck auf der Innenseite der Schenkel. Die Art gleicht sehr der ruficeps 2, sie ist aber viel schlan- ker und hat viel gestrecktere, im männlichen Geschlecht anders gebildete Fühler. Zur Erleichterung der Bestimmung der Arten aus ÖOstindien, dem Indischen Archipel, China u. s. w. aus der Verwandtschaft der erythrocephala, sibirica u. a. lasse ich hier nachstehende Ta- belle folgen. Fühler beim Z' vom 3öten Gliede an nicht verbreitert. . 1 x 5 - verbreitert... . 1 1. Die ganzen Fühler beim 5 mehr oder weniger behaart 2 Die Fühler nicht behaart oder nur die ersten Glieder 4 2. Flod. mit grauer Längsmittelbinde . . . Waterhousei n. sp. - ohne - - BE N LTR 3. Aufsenrand der Flgd. schwarz. . . . . .ruficeps Illg. !) - - - weich . . . . hirticornis n.sp. 4. Vorderschienen beim Z stark behaart . . . 2... 5 - = z-enicht stark jbehaart 7. 0.2226 5. Epimeren der Mittelbrust schwarz . . . assamensis Wat.) - - - weilslich beschuppt . . tibiahis Wat. 6. Flgd. mit grauer Mittellängslinie . . . ..... 7 Zeichner - N DE AEG 10 7. Fühler ganz schwarz . . . RT ESEENN ©) - - oder ee 1 len Char roth oder braun . . EUR EI VE | RE TORE HOSE LE SEE, 8. Binden der Flgd. Schrenlt 220200002. . Mannerheimi Mäkl. - - - breit nn... griseovittala n. Sp. ı) Jäger beschrieb das ?, wozu plumicornis Cast. das & ist. Vgl. auch Waterh. Trans. Ent. Soc. 1871. p. 405. 2) Ich kenne die Art nicht. Waterhouse ist von ihren Art- rechten nicht vollkommen überzeugt, und trennt sie von lübtalis durch unbeschuppte Epimeren der Mittelbrust und etwas kräftiger punktirten Kopf. Deutsche Entomol. Zeitschr. XXIV. Heft I. 6 82 Haag-Rutenberg: Beiträge . 9. Kopf sehr grofs, Mittelbinde der Flgd. nach hinten brei- ter werdend . . . ...... tefragramma n. Sp. Kopf klein, Mittelbinde En. sn . niveolineata n. sp. 10. Mittel- u. Hinterschienen beim J stark behaart hirtipes Wat. = - - beim Jg nicht - - nepalensis Wat.') 11. Die mittleren Fühlerglieder beim g' mit Anhängsel . . 12 - - - nur mehr od. wenig. verbreit. 13 12. Glied 4—9 mit Anhängsel, Scheitel schwarz chinensis Cast. - 417 - - - - Badeni n. sp. 13. Fühler ziemlich stark verbreitert . . . ..2..2...14 - nur wenig verbreitet. . . . . . insularis n. sp. 14. Flgd. mit grauen Mittellängsstreifen . . . Gorhami Mars, —rFohner > = EEE ET Lo) 19. Kopf fein punkürt 2 22 22. 2 laticornispasp: - grob - > aaa Sera 1 a le 16. Ganze Unterseite Feitstieh RE . . Haagi Bat. Nur Vorder- und Mittelschenkel graufisie . rubriceps Redt.?) 78. Lytta teztilis n. spec. Elongata, nigra, opaca, capite, labro clypeoque ezceptis, laete rufo, sparsim distincte punctato; tho- race dense grosse punctato, medio canaliculato, albido - squamoso; elytris minutissime sed distincte granulatis. — Long. 12 — 17, lat. 4—5 mill. Mesopotamien, Bagdad, Kurdistan. Coll. Bates, Haag. Fühler dünn und fein, ungefähr ein Drittel der Flgd. errei- chend, schwarz oder bräunlich, die ersten Glieder oben meist rötb- jich. Glied 1 so lang als 3, letzteres so lang als 4 und 5 zusam- mengenommen, 2 klein, aber nicht knopfförmig, 4—11 fast gleich- lang, an Stärke langsam abnehmend. Kopf klein, lebhaft roth, ı) Die fulviceps Mäkl. kenne ich nicht, sie stimmt aber der Beschreibung nach mit nepalensis Wat., und es ist mir mehr als wahrscheinlich, dafs Mäklin ein Stück mit falscher Vaterlandsan- gabe vorlag. Ich werde dies baldigst durch die Type, die Chevro- lat besitzt, entscheiden können. Sollte es der Fall sein, so mufs der Mäklin’sche Name, der aus 1875 stammt, weichen. ?) Von Gemminger wurde der Namen wegen rubriceps Blch. in reversa verwandelt; da aber rubriceps Blech. mit strigata Gyll. synonym ist und demgemäls wegfällt, so kann der Redtenbacher- sche Namen bleiben, zur Kenntini/s der Canthariden. 83 Ciypeus und Lippe schwarz, einzeln kräftig punktirt, Fleck neben den Fühlerwurzeln wenig bemerkbar. Halsschild etwas länger als breit, bis zu drei Viertel fast parallel und dann langsam zusam- mengezogen, vorn etwas eingeschnürt, oben breit gerinnt mit kräf- tigem Eindruck vor dem Schildchen, grob und stark, aber nicht sehr gleichmälsig punktirt, so dafs einzelne glatten Stellen bei ein- zelnen Exemplaren zum Vorschein kommen. Die Oberseite ist leicht glänzend, die Mittelfurche weifslich beschuppt. Flgd. kurz, nur dritthalb Mal so lang als zusammen breit, nach hinten breiter werdend, einfarbig schwarz, dicht sehr fein gekörnt, aber mit blofsem Auge zu sehen. Seiten der Vorder- und Mittelbrust und der Segmente mit feinem, grauen Duft bedeckt. Die Art unterscheidet sich von allen nahestehenden durch die feine Granulirung der Figd. | 79. Lytta suavis n. sp. Elongata, atra, holosericea, opaca, capite clypeo labroque ezceptis, rufo, sparsim punctato, lateribus thoracis, linea longitudinali media, marginibus ommibus elytrorum strigaque longitudinali ab humero fere usque ad apicem albidıs; subtus albido-variegata. — Long. 13—15, lat. 4—44 mill. Persia, Hedjaz. Coll. Bates, Haag. Fühler fein und dünn, nicht viel die Basis der Flgd. überra- send, bräunlich, nach der Spitze zu schwärzlich. Kopf klein, bis. auf Clypeus und Oberlippe roth, einzeln punktirt, fein gerinnt, Flecken an den Fühlerwurzeln wenig auffallend. Thorax etwas länger als breit, bis zu drei Viertel parallel, dann rasch zusam- mengezogen, vorn etwas eingeschnürt, in der Mitte gerinnt und vor dem Schildchen breit eingedrückt, oben ziemlich dicht aber nicht zusammenflielsend punktirt, auf beiden Seiten der vorderen Hälfte ein mehr oder weniger punktloser Fleck. Flgd. doppelt so breit als der Thorax, parallel, 3mal so lang als zusammen breit, äufserst fein gerunzelt. Der ganze Käfer ist mit schwarzen sammetartigen Härchen dicht bedeckt, die Seiten des Thorax, eine scharf abge- gränzte Längslinie auf demselben, der ganze Umfang der Flgd., mit Ausnahme der Basis und eine Längslinie, die die Spitze nicht erreicht, weils behaart. Die Mittelbrust ganz, die Ränder der Epi- meren etc. und die Ränder der Segmente weils beschuppt Die Vorderbeine ganz, die Hinter- und Mittelbeine an den Rändern grau bestäubt, die Vorderschenkel mit goldglänzendem Haarfleck. Die Art hat Aehnlichkeit mit erythrocephala und lineata, sie 6* 84 Haag-Rutenberg: Beiträge ist aber mehr paralleler, hat keinen schwarzen Längsfleck auf dem Kopf, hat weitaus dünnere und feinere Fühler und endlich eine matte Sammetfarbe mit scharf abgeprägten weilsen Zeichnugen. 80. Lytta tetragramma (Chevr.): Elongata, nigra, parum ni- tida; capite magno, rufo, mitido, sparsim punctato; thorace sat dense punctato, partim griseo-pubescens, elytris latis, dehiscentibus, margine, basi, sutura, vittaque lata longitudinali in disco griseo-hir- tis; subtus pubescentia grisea sat tecta. — Long. 11—19, lat. 4— 5 mill. Bombay. Coll. Bates, Haag. Fühler fadenförmig, gestreckt, die Hälfte des Körpers errei- chend, schwarz, die beiden ersten Glieder röthlich. Glied 1 etwas angeschwollen, bedeutend kürzer als 3, 2 halb so grols als 1, 3 sehr lang, fast so lang als 3 und 4 zusammen,. 4—11 fast gleich jang, stets dünner werdend. Kopf sehr grofs, hinten aufgeblasen, glänzend ziegelroth, fein gerinnt, einzeln ziemlich kräftig punktirt. Thorax schmäler als der Kopf, fast so lang als breit, bis zu zwei Drittel parallel, dann allmählig zu einem bemerkbaren Halse zu- sammengezogen, vorn quereingedrückt, fein gerinnt, seitlich neben der Naht mit ein Paar flachen Eindrücken, glänzend, ziemlich dicht grob punktirt, an den Seiten, der Basis und fleckenweise auf der Scheibe grau behaart. Schildchen grau. Flgd. breiter als der Tho- rax, sehr kurz, dritthalb Mal so lang als zusammen breit, nach hinten breiter werdend, leicht klaffend, dicht gerunzelt, schwarz, Naht, Basis, Rand und ein hinten abgekürzter Mittelstreifen, wel- cher ziemlich breit ist und sich allmählig noch verbreitert, maus- grau behaart. Unterseite und Beine mit derselben Behaarung, mit Ausnahme der Spitzen der Schienen und .der Tarsen. Innerer Rand der Vorderschenkel und Schienen goldgelb befranzt, äulserer Stachel der Hinterschienen breit, der innere gleichlang, aber spitzig. Die Art hat etwas Aehnlichkeit mit der /atelineata Motsch., sie ist aber verhältnifsmäfsig kürzer, hat einen grölseren, ganz rothen Kopf und viel längere Fühler. Anm. In Ostindien giebt es eine Art (dbrunneovittata m. in coll.), welche wegen ihrer gezähnten oberen Parthie der Klauen und der langen Fühler eine neue Gattung bei Alosimus bilden muls. Sie sieht obiger Art täuschend ähnlich, so dafs man versucht ist, sie auf den ersten Blick für höchstens eine Varietät zu halten. zur Kenntnifs der Canthariden. 8 81. Lytta griseovittata n. spec.: Elongata, nigra, capite rufo, nitido, thorace longitudine breviore, sat dense punctato, late- ribus vittaque in disco griseo-pubescentibus; elytris elongatis, mar- ginibus omnibus vittaque media in disco lata pubescentia grisea dense tectis; subtus tota grisea, tarsis, tibiarum apicibus nigris. — Long. 12, lat. 3 mill. Ind. orient. Coll. Bates, Haag. Fühler fadenförmig, fast die Hälfte der Flügeld. erreichend. Glied 1 das kräftigste, so lang als 3, 2 ein Drittel so grols als 3, 3 über dreimal so lang als breit, 4—11 fast gleichlang, langsam dünner werdend, 2mal so lang als breit. Kopf klein, roth, einzeln grob punktirt und fein gerinnt. Thorax etwas länger als breit, bis zu drei Viertel parallel, dann sanft zugerundet, oben längs der Mitte seicht eingedrückt und fein gerinnt, ziemlich grob, etwas na- delrissig punktirt, die Mitte, der Hinterrand und die Seiten maus- grau behaart. Schildchen grau. Flgd. nicht viel breiter als der Thorax, gestreckt, 34 mal so lang als zusammen breit, parallel, fast walzenförmig, fein gerunzelt, der ganze Umfang der Flügeld., mit Ausnahme der Basis und eine breite Längsbinde in der Mitte, die sich fast mit dem Hinterrande vereinigt, mausgrau. Unterseite grau beschuppt, mit Ausnahme der Mittelbrust, der Spitzen der Schienen und der Tarsen, welche schwarz sind. Innere Parthie der Vorderschenkel und Schienen gelb befranzt, äufserer Stachel an diesen Beinen auffallend grofs, Stacheln der Hinterschienen kräftig, gleich grofs, der äulsere etwas stärker. Die Art erinnert etwas im Habitus an philaemata Klug, sie ist aber walzenförmiger, die Fühler sind bedeutend kürzer und die Binde breiter; von latelineata, Gorrhami und erythrocephala, mit welcher sie ebenfalls Aehnlichkeit hat, unterscheidet sie die Grölse, die walzenförmige Gestalt, der kleine, ganz rothe Kopf und die brei- ten mausgrauen Binden. 82. Lytia niveolineata n. sp. Elongata, nigro - brunnea, opaca; capite rufo, nigro-bimaculato, disperse punctato, canaliculato; thorace latitudine longiore, lateribus, basi vittaque lata mediana al- bido-tomentosis; elytris thorace paulo latioribus, elongatus, margini- bus omnibus, basi ezcepto, vittaque longitudinali postice abbreviata, albidis; subtus griseo-hirta. — Long. 10—12, lat. 22— 22 mill. Himalaya (Nykee Jal), von Atkinson gesammelt. Coll. Haag. Fühler fadenförmig, sehr dünn, nicht sehr lang, röthlich braun mit dunklerer Spitze. Glied 1 so lang als 3, 2 halb so grols als 86 Haag-Rutenberg: Beiträge 3, 4—11 kleiner als 3, an Stärke langsam abnehmend. Kopf klein, zerstreut punktirt, fein gerinnt, mit einem kleinen Eindruck zwischen den Augen, fein greis behaart, röthlich braun mit schwar- zer Oberlippe und einem Doppelfleck an der Vertiefung. Thorax etwas länger als breit, fast von der Basis an nach vorn verengt, ziemlich dicht punktirt, Seiten, Basis und Mittellinie scharf abge- grenzt weils beschuppt. Flgd. sehr gestreckt, nicht viel breiter als der Thorax, über 3mal so lang als zusammen breit, bräunlich schwarz, der ganze Umkreis der Flgd., mit Ausnahme der Basis und ein Streifen von der Mitte der Basis bis beinahe gegen das Ende scharf beschuppt. Unterseite graulich behaart. Vorderschen- kel und Schienen innen dicht beschuppt, äufserer Stachel der Hin- terschienen grols, oben tellerartig verbreitert, der innere spitzig. Eine kleine, zierliche Art, ebenfalls an latelineata erinnernd, aber schmäler, mehr gleichbreit, gestrecktem und kleinem, anders gefärbtem Kopfe. 83. Lytta haematocephala n. sp.: Elongata, nigra, parum nitida, pube grisea partim dense vestita; capite rufo, disperse punc- tato; sublus sat longe albido -villosa, femoribus posterioribus lanu- ginosis (an S 2), tibüis antieis fortiter spinosis. — Long. 13, lat. 4 mill. Ceylon, Coll. Haag. Fühler fadenförmig, schwarz, nicht sehr lang, von den Längs- verhältnissen wie bei divisa. Kopf klein, Jebhaft roth, gerinnt, zwischen den Augen mit lebhaftem Eindruck, zerstreut punktirt. Thorax so lang als breit, bis zur Hälfte nur schwach erweitert, dann sanft zugerundet, hinten gerade, sehr deutlich gerinnt, glän- zend, zerstreut punktirt und stellenweise grau behaart, besonders an den Seiten, am Rande und in der Rinne. Filgd. doppelt so breit als der Thorax, kurz, um 2!mal so lang als breit, nach hin- ten sich verbreiternd, dicht graugelb beschuppt mit etwas helleren Längsstreifen. Unten dicht, fast zottig weilslich behaart, beson- ders die Hinterschenkel und die Ränder der Bauchsegmente. Vor- derschenkel angeschwollen und goldsglänzend behaart; Schienen- stacheln der Vorderschienen sehr grofs und spitz, die der hinteren ungleich, der äufsere etwas kräftiger. Wahrscheinlich ist die dichte, lange Behaarung der Hinter- schienen nur das Kennzeichen der g\, von welchen ich nur Expl. besitze. Die Art steht cognata m. am nächsten, ist aber in den Flgd. viel kürzer. »ur Kenntnifs der Canthariden. 87 84. Lytta cognata n. sp.: Elongata, nigra, opaca, indumento griseo dense tecta, articulis primis antennarum capiteque rufis; tibüis antieis fortiter spinosis. — Long. 14—16, lat. 4 mill. Coll. Bates, Haag. Fühler fadenförmig, in ihren Verhältnissen und der Farbe ge- nau wie bei divisa. Kopf roth, glänzend, gerinnt, zerstreut punk- tirt. Thorax wie bei divisa, dicht grau behaart. Flügeldecken nicht viel breiter als der Thorax, dritthalb Mal so lang als breit, parallel, dieht grau beschuppt. Unterseite ebenso, Kniee, Spitzen der Schienen und die verhältnifsmäfsig starken Tarsen schwarz. Vorderschienen innen goldbehaart; Stacheln derselben sehr grofs und stark, die der hinteren ungleichmäflsig, indem der äufsere etwas kräftiger ist. Die Art ist als rubriceps Reiche in den Sammlungen be- kannt; der Name kann aber wegen rubriceps Blehd. nicht beibe- halten werden. 85. Lytta villipes (Reiche): Elongata, nigra, subnitida, pu- bescentia densissima griseo-brunnea tecia; articulis primis antenna- rum capiteque rufis, hoc sat fortiter disperse punctato; subtus gri- seo-pubescens; tibiis plerumque basi brunneis. — Long. 18, lat. 5 mill. Coll. Bates, Haag. S Tarsis antieis nigro-villosis. = - - simplicibus. Die Fühler des Exemplares, welches ich für das @ halte, sind leider verstümmelt; es sind nur 4 Glieder vorhanden, welche sehr gestreckt erscheinen. Sie sind roth, das erste ist kräftig, das 2te ein Drittel so lang als das erste, das 3te 4mal so lang als das 2te und das 4te etwas kürzer als das 3te. Bei den Fühlern der weiblichen Exemplare sind nur die 2 ersten und die Basis des öten Gliedes roth und sind nicht so stark gestreckt, sondern das öte Glied ist verhältnilsmäfsig kleiner und die folgenden nehmen langsam an Länge ab. Kopf lebhaft roth, glänzend, kräftig aber wenig dicht punktirt, fein gerinnt. Thorax so lang als breit, seit- lich fast parallel und bei zwei Drittel sanft zugerundet, auf der Mitte fein gerinnt und vor dem Schildchen eingedrückt, ziemlich dicht punktirt, fleckig grau behaart. Flügeldecken nicht viel brei- ter als der Thorax, über 3mal so lang als zusammen breit, bräun- lich, dieht gelblich grau behaart. Unterseite schwärzlich, Schienen bei dem männlichen Expl. bräunlich, alles leicht grau beschuppt. Bei diesem männlichen Ex. ist hier Basis der Vorderschienen und 88 Haag-Rutenberg: Beiträge deren Tarsen lang schwarz wollig behaart. Stacheln der Hinter- schienen fast gleich lang, spitzig. Die Art ist wie ihre Verwandten in die Nähe von Rourü Cast. zu stellen. Die weiblichen Ex. haben grolse Aehnlichkeit mit cog- nata und haematocephala, sie sind aber grölser, mehr bräunlich be- schuppt, und haben keine solche starke Schienenstacheln an den vorderen Tarsen. In der Chevrolat’schen Sammlung ist diese Art bicoloricornis sibi bezettelt. 86. Lytta divisa (Chevr.): Elongata nitidula, nigra, pu- bescentia grisea dense tecla, articulis primis antennarum, capite thoraceque laete rufis, his nitidis, medio linea longitudinali impressa, sat fortiter sparsim punctatis;, tibüs interdum rufo-brunneis, anticis fortiter spinosis. — Long. 16—18, lat. 5—6 mill. Bombay. Coll. Bates, Haag. Fühler fadenförmig, nicht lang; erstes und 3tes Glied gleich- lang, 2tes kurz, 4tes bis 10tes an Länge und Stärke langsam ab- nehmend, Iltes etwas gestreckter, schwarz, die ersten beiden und der Anfang des 3ten röthlich. Kopf und Thorax von gewöhnlicher Form (wie bei villipes), lebhaft roth, ziemlich kräftig, aber nicht dicht punktirt. Figd. ein halb Mal breiter als der Thorax, über 3mal so lang als breit, schwarz, fein grau behaart. Unterseite ebenfalls gleichmäfsig grau behaart, die Schienen bei einzelnen Ex. bräunlich. Schienenstacheln der vorderen Schienen grols, spitzig, die der hinteren gleichmäflsig gebaut, nicht sehr scharf. Von den verwandten Arten villipes, cognata und haematoce- phala durch das rothe Halsschild geschieden. 87. Lytta Mäklini n. sp.: Nigra, opaca, tomentosa; capite rufo, thorace canaliculato, nigro-piloso; elytris brunneis, dense ochraceo-pilosis, humeris, macula ad scutellum apiceque nigro-pilo- sis; subtus parce griseo-pilosa. — Long. 8—20, lat. 2—5 mill. Camboja, Siam. Coll. Mus. Helsingf., Bates, Haag. Fühler lang, fadenförmig, beim d die Hälfte des Körpers weit überragend.. Vom 3ten Gliede an sämmtliche Glieder sehr ge- streckt, fast gleich lang, erstes und zweites Glied öfter bräunlich. Kopf roth, ziemlich dicht, nicht sehr stark punktirt, fein gerinnt. Thorax etwas länger als breit, etwas vor der Mitte am breitesten, nach der Basis zu wenig, nach vorn rasch verengt, vorn etwas quer eingedrückt, oben seicht gerinnt, Hinterrand fast gerade, ge- randet, Ecken deutlich, Oberfläche ziemlich dicht und kräftig punk- zur Kenntni/s der Canthariden. 89 tirt, fein schwärzlich behaart, bei frischen Exemplaren der Hinter- rand und die Seiten weilslich beschuppt. Schildehen schwarz. Flügeldecken nicht viel breiter als der Thorax, 3mal so lang als zusammen breit, nach hinten sich verbreiternd, bräunlich, dicht ockergelb behaart, mit Ausnahme der Spitze, der Schultern und eines öfter undeutlichen Flecks neben dem Schildchen; von Sculp- tur ist kaum etwas zu bemerken. Die Unterseite ist leicht glän- zend und stellenweise, besonders an den Rändern der Segmente, graulich beschuppt; die Vorderschenkel sind in der Mitte leicht an- geschwollen und mit goldglänzenden Börstchen besetzt. Fülse dünn und schlank; hintere Schienenstacheln gleichmälsig, spitzig. Die Art varirt ungemein in der Grölse und ist neben Rousi Cast. zu stellen. 88. Lytta Audouwini (Dup.): Elongata, obscure coerulea, pal- pis thoraceque rufis; capite magno, nigro, sat fortiter disperse punc- tato. — Long. 14—20, lat. 4—5 mill. Ind. or., Bombay. Coll. Mus. Helsing., Bruxell., Bates, Haag. Fübler fadenförmig, sehr lang, beim d die Hälfte des Kör- pers überragend; erstes Glied das kräftigste, so lang wie das dte, 4tes bis dtes gleich lang, aber sämmtlich länger als Glied 3. Pal- pen röthlich braun. Kopf verhältnifsmälsig grols, glänzend, ziem- lich kräftig punktirt; Oberlippe stark vorragend. Thorax doppelt so lang als breit, vorn stark verengt und zusammengezogen, seit- lich bis über die Hälfte parallel, gelblich roth, einzeln kräftig punktirt, glänzend, bei frischen Exemplaren sind bei schiefer Be- leuchtung röthliche Härchen zu bemerken. Flügeldecken nicht ganz doppelt so breit als der Thorax, lang gestreckt, fast 4mal so lang als zusammen breit, parallel, äufserst fein gerunzelt, dunkelblau. Unterseite fein gerunzelt und behaart; die Beine lang, die Tarsen kräftig, die Schienen öfter bräunlich scheinend. Stacheln der hin- teren Schienen ungleichmälsig, der äulsere breit zugespitzt, der in- nere klein, spitzig. Die Art gehört zu den schlanken Arten mit verhältnifsmälsig grolsem Kopfe, wie ruficollis F., rnbricollis Reiche u. s. w. Letz- tere sieht ihr täuschend ähnlich, doch hat sie schwarze Palpen und ein glätteres Halsschild. Sie findet sich auch in den Sammlungen als rufilabris Rche. 90 Haag-Rutenburg: Beiträge zur Kenntnifs der Canthariden. 89. Lytta coromandelensis n. sp.: Elongata, nigra, capite thoraceque nitidis, hoc laete rufo, elytris obscure cyanescentibus, pilis minutissimis griseis dense tectis. — Long. 10, lat. 2 mill. Coromandel. Coll. Haag. Fühler sehr lang, drei Viertel der Länge des Körpers errei- chend, erstes Glied kurz, kleiner als 3, 2tes sehr klein, 3tes bis lltes Glied stets an Länge langsam zunehmend, 4- bis 5mal so lang als breit. Kopf nicht grofs, glänzend, einzeln punktirt. Tho- rax etwas schmaler als der Kopf, anderthalb Mal so lang als breit, vorn stark verengt und quer eingedrückt, vor dem Schildehen mit einem punktförmigen Eindruck, gelblich roth, glänzend, einzeln punktirt. Schildeben bräunlich, behaart. Flgd. etwas breiter als der Thorax, 3—4mal so lang als zusammen breit, parallel, fein gerunzelt, dunkelblau, fein- grau behaart. Unterseite bräunlich mit kleinen Haaren besetzt. Beine lang gestreckt, besonders die Tar- sen. Beim g' das erste Glied derselben an den Vorderfülsen brei- ter und kürzer. Von den Stacheln der Hinterschienen ist der äus- sere kräftiger, abgestutzt. Gleicht ungemein der Westermanni, ist aber kleiner, schlan- ker, mit längeren Fühlern und feinerer Behaarung, Uebersicht der beschriebenen Arten. A. Aus Brasilien . . SEEN RER ERS DER p. 21 Fühler schnurförmig . a Be EEE BEE ZUR ZE - 21 Fühler fadenförmig . . ERBE E05 10277277 Verwandte der Inigings Klug OR ICEPN OT - 23 B. Aus Argentina . . 0) Or Aus Beru) 2. I ea SON D. Aus Mexico und Central- Arche a RR RER BR 2) - 89 Fühler sehnurförmigl‘ NoimnıU .sU0 .HE20Z2ENE35 Fühler fadenförmig . . rhetlotolene 1102849 rt Verwandte der Actaeon Cast, ET. - 97 E. Aus Africa . 2.202030 .099.-058 Mit gelben Flügeldecken vom "Cap. Sn - 66 Verwandte der HRSRRUGE Rabremmenı - 7% F. Aus Asien . . late - 71 Fühler schnurförmig . : I te Verwandte der Clematidis Pallas ya Ai: - 74 Fühler fadenförmig . . = 1289 = 16 Verwandte der erythrocephala a aus Ostindien = [Deutsche Entomologische Zeitschrift XXIV. 1880. Heft I.] Ueber die Heteromeren-Gattung Rhytinota ') Eschsch. und Verwandte. In meiner Revision der Tenebrioniden der alten Welt (Berlin 1865) sind von mir (S. 170—174) 7 Arten aus Nordost-Africa und Ostindien beschrieben; seitdem hat Gerstaecker ?) 4 Arten ?) aufgestellt, deren Habitus sowohl unter sich als von dem der bis- her bekannten Arten sehr verschieden ist (namentlich bei der schlan- ken gracilis), indessen dürften dieselben kaum von Ahytinota ab- zuzweigen sein. Dagegen gehören die von Dr. Gestro *?) aufge- stellten 2 Arten 5), von denen sich typische Ex. in Dr. Haag’s Sammlung befinden, wohl jedenfalls zu der Gattung Homala, mit weleher sie in den verrundeten Hinterecken des Halsschildes über- einstimmen. Die Basis der Flgd. ist äufserst fein, kaum bemerk- bar gerandet, obne vortretenden Schulterrand wie bei Homala und Rhyt. stupida. — Rhyt. opressa Walker List of Col. coll. by Lord p- 15 ist ohne Zweifel mit der Rhyt. praelonga Reiche identisch. Nach dem Bekanntwerden dieser Arten scheint es mir gerecht- fertigt, Homala und Thalpophila neben Rhytinota zu stellen; für letztere Gattung ist dies auch bereits von Dr. Haag befürwortet. Thalpophila Schweinfurthi Haag von Djur in Abyssinien zeigt so auffallende Uebereinstimmung im Habitus und in der Seulptur der Flgd. mit meiner Ahyt. fossulata (pag. 95), dafs der verschiedene Bau der Hinterecken des Halsschildes für die generische Trennung kaum noch ins Gewicht fallen kann. Ein richtiges Urtheil über die Scheidung der hierher gehörigen Gattungen und eine etwaige Abzweigung der indischen von den africanischen Formen dürfte in- dessen erst nach dem Bekanntwerden weiterer neuer Arten räth- lich sein. Eine Anzahl unbeschriebener Species fand sich in der !) Im Catal. Gemminger-Harold VII. p. 1829 in Rhytidonota emendirt; nach neueren Grundsätzen sind Emendirungen selten gestattet; im Index ist der alte Name Ahytinota gar nicht aufgeführt. 2) Die Gliederthier - Fauna von Sansibar III., Coleoptera, pag. 168 bis 169. 3) Rıhyt. stupida, ventricosa, gravidula, gracilis. *) In Harold’s coleopt. Heften XI. p. 89. 5) Ebendas. p. 90. 923 G. Kraatz: über reichen Heteromeren-Sammlung meines Freundes Haag, deren Be- schreibung einige Mulsestunden meiner diesjährigen Besuchszeit bei demselben ausfüllte. Rhytinota lineato-punctata (Deyr. i. |.) Kraatz, welche der verstorbene Deyrolle für eine Mesostena gehalten hatte, wäh- rend ich sie !) aus den a. a. OÖ. angegebenen Gründen für eine Rhytinota erklärt hatte, unterscheidet sich von allen übrigen mir bekannten Ahytinota-Arten durch die Kopfbildung. Rhytinota rugipennis nov. spec.: Elongata, parum nitida, capite thoraceque confertim perspicue punctatis, hoc oblongo, late- ribus ante medium parum rotundato, supra linea basali subtilı impresso, angulis posticis haud productis, elytris strüs longitudi- nalibus 7, epipleuris striüs 2 leviter impressis, interstitüis parum cre- bre transversim rugosis. — Long. 7 lin. Ein Ex. aus Bombay von Bates in Dr. Haag’s Sammlung. Der schlanken egyptischen scabriuscula Latr. zunächst stehend, etwas kleiner, Fühler und Beine etwas schwächer, Kopf nicht undeutlich, sondern dicht und deutlich punktirt, die Beule über den Augen kräftiger, fast unmittelbar hinter denselben endigend, der Thorax länger als breit, die eingedrückte Linie vor dem Hinter- rande fein (nicht breit und tief, wie bei scabriuscula), die fast rechtwinkligen Hintereeken nach hinten nicht ausgezogen, der Sei- tenrand vor der Mitte leicht gerundet. Auf den Flügeld. ist die Vorderrandlinie leicht, aber deutlich abgesetzt; die Querrunzeln zwischen den 7 + 2 seichten Längsfurchen sind ebenso seicht wie bei scabripennis, etwas zahlreicher, die Furchen etwas enger ge- stellt. Von der ähnlich schlanken ostindischen pilicollis mit ähnlichem Thorax leicht durch den Mangel der Behaarung und die Sculptur der Flgd. zu unterscheiden. Rhytinota scabriuscula Latr. erhielt mein Freund aus Cairo (Fetting) und den Bogos-Ländern. Rhytinota praelonga Reiche wurde von Raffray in Abys- sinien bei Asmara gesammelt. Rhytinota laevis nov. spec.: Elongata, nigra, nitida, con- veziuscula, laevis, capite subtilissime striguloso -punctulato, thorace jongitudine paullo latiore, basin versus fere constricto, lateribus me- dio rotundatis, angulis posticis modice prominulis, linea basalı mo- dice impressa, elytris brevioribus et convezioribus quam in Rhyt. ') Revis. d. Tenebrioniden d. alten Welt p. 174. Rhytinota und Verwandte. 93 praelonga, ad suturam (an semper?) leviter impressis, basi dechvi- bus, linea basali subtili, humeros versus haud magis dilatato, tuber- culo humerali tantum perspicuo, pedibus paullo minus gracilibus. — Long. 18 mill. u Ein Expl. aus Sansibar vom Berliner Museum in Dr. Haag’s Sammlung. Den mittelgrofsen Tentyrien täuschend ähnlich, durch die Gat- tungs - Kennzeichen indessen scharf geschieden, der abyssinischen praelonga Reiche verwandt, namentlich in den Flgd. kürzer, durch die glatte Oberseite etc. leicht kenntlich. Meine ostindische immarginata ist mattschwarz und hat ein Halsschild mit feiner Basallinie und nicht vorgezogenen Hinter- ecken. Rhytinota immarginata Kraatz besitzt Dr. Haag von Tranquebar. Rhytinota subfossulata Kraatz. Die beiden Ex. in der Sammlung von Dr. Haag aus Bombay von Bates und Doue stimmen sehr mit meiner rugipennis überein, doch ist der Thorax hinten an den Seiten deutlicher ausgebuchtet, oben merklich schwächer punktirt, mit deutlichen Spuren kur- zer, goldgelber Härchen, wie bei meiner pilicollis versehen. Die von Dr. Haag abgezweigte Art (rugip.i. 1.) scheint daher begründet. Die nubische Ahytidonota morio Baudi (Deutsche Entom. Ztschr. 1875. p. 52), von welcher mein Freund Haag ein typisches Ex. vergleichen konnte, ist von ihm mit dieser Art für sicher iden- tisch erklärt worden (a. a. O. p. 120). Rhytinota Haagin.sp.: Elongata,nigra, opaca, parum convexa, capite thoraceque subtilissime punctulatis, hoc latitudine fere lon- giore, lateribus ante medium leviter rotundatis, linea basal sub- tili, angulis posticis subrectis, viz prominulis, elytris laevibus in- terdum subtilissime undulatis, basi marginatis, margine humeros ver- sos vir magis elevato. — Long. 10—14 milı. Var. major: 14 mill. Var. minor angusta, 10—11 mill.: Atkinson:. Eine in Ostindien weit verbreitete, wie es scheint sehr verän- derliche Art, deren grölste Stücke die Länge der kleinsten prae- longa erreichen, aber merklich flacher, kürzer, und stets matt sind. Kopf und Thorax sind bei den grölsten Ex. kaum bemerkbar punk- tulirt, bei den kleineren deutlich. Der Thorax ist fast länger als 94 G. Kraatz: über breit, die Flgd. ähnlich wie bei den übrigen indischen Arten ge- baut, also ziemlich flach. Die gröfsten Ex. befinden sich unter 6 von Dr. Mefs aus Man- ‚galores stammenden Stücken; eins von ihnen stimmt fast ganz mit den kleineren Stücken von Delhi (Atkinson) in Dr. Haag’s und meiner Sammlung überein, welche wegen des Gröfsenunterschiedes als kleinere Localrasse (Atkinsoni) zu betrachten ist. Rhytinota brevis: Praecedenti simillima, sed brevior, latior, capite confertim distincte punctato, thorace paullo breviore et con- vexiore, lateribus magis rotundatis, elytris plerumque subsulcatis, in- terstitüis subrugulosis. — Long. 10—11 mill. Mit der vorhergehenden ‚bei Mangalores aufgefunden und auch von Anderen aus Ostindien mitgetheilt; vielleicht nur eine merk- würdige Varietät der Haagi. Rhytinota strigosa Gebler in litt. ist als sibirische Art aufgeführt 1), nachdem ich ausdrücklich angegeben habe ?), dafs „die Vaterlandsangabe eines sogenannten Expl. der Reiche’schen Sammlung wohl sicher falsch sei“. Lacordaire’s Angabe ?), die „strigosa (Gebl. Germ.) pourrait bien aussi appartenir au genre actuel dont les esp£ces seraient, dans ce cas, au nombre de quatre“, von welcher ihm eine andere strigosa de quelques collections sehr verschieden erscheint, scheint mir dafür zu sprechen, dafs die Ten- iyr. strigosa (Gebl. coll.) Lac. keine Rhytinota ist, da die sirigosa (Gebl.) Germ. eine ganz echte Anatolica ist. Weder mir noch Dr. Haag ist diese räthselhafte strigosa des collections (oder vielleicht nur der coll. Reiche, der eine wirkliche Rhytinota mit falscher Va- terlandsangabe besafs?) bekannt geworden; meines Erachtens dürfte in Sibirien keine Rhytinota zu vermuthen sein. Da die typische strigosa Gebl. in Ledebour’s Reise (= strigosa „Gebleri“ Germari) eine ganz bekannte Anatolica ist, so berechtigt der Umstand, dafs in einigen Sammlungen eine andere Art fälschlich bestimmt ist, die Verfasser des Gemminger-Harold’schen Catalogs doch wohl nicht, eine strigosa Gebl. in litt. als sibirische Ahytinota aufzufüh- ren. Es wäre in diesem Falle wohl etwa strigosa Gebl. coll. nonn. (ullorum) zu setzen gewesen. Dafs im genannten Cataloge gleich- zeitig auf Lacordaire’s Note in den Gen. d. Col. aufmerksam ge- macht wird, ist dankend anzuerkennen. !) Catal. Gemminger-Har. VII. p. 1829. 2) Revis. der Tenebrioniden d. alten Welt p. 172 unten. 3) Gen. d. Col. V. p. 52 Note, Rhytinota und Verwandte. 95 Rhytinota fossulata n.sp.: Nigra, opaca, capite dense sub- tilıssime punctato, thorace transversim subquadrato, ante medium subrotunduto, basin versus viz angustato, angulis posticis rec- tis, relrorsum viz productis, elytris irregulariter subseriatim foveolatis, foveolis latera versus punctiformibus, epipleuris biseria- tim foveolato punctatis, foveolarum interstitüs reticulato-elevatis, niti- dulis. — Long. 65 lin. Etwas breiter als Ahyt. plicata mihi, der Thorax etwa um ein Drittheil breiter als lang, nach hinten kaum, nach vorn vor der Mitte leicht verengt, die Hinterecken rechtwinklig, nach hinten kaum vorgezogen, der Hinterrand durch eine tief eingegrabene Linie abgesetzt. Die Oberseite dicht und fein punktirt, nach der Mitte zu etwas feiner und weitläufiger. Fühler und Kopf wie bei der plicata. Während die Flgd. bei dieser stark erhabene Zick- zacklinien zeigen, sind bei der fov. 7 zum Theil sehr unregelmäs- sige erhabene Längsstreifen vorhanden, welche nach den Seiten hin höher und regelmälsiger werden; zwischen denselben liegen 6 Rei- hen flacher, ungleich grofser matter Gruben, welche nach dem Aus- senrande hin punktförmig werden; der 7te Längsstreif ist viel we- niger undulirt als die übrigen, unter demselben zeigen die Epipleu- ren zwei ziemlich regelmälsige Reihen grübchenartiger Punkte mit leicht erhabener Mittellinie. Unterseite ziemlich glänzend, fast glatt, die des Halsschildes längsgestreift. Beine wie bei plicuta. Ein von Bates stammendes Ex. vom weilsen Nil in der Haag- schen Sammlung. Rhytinota foveolata n. sp.: Praecedenti multo major, ca- pite thoraceque minus subtiliter punctatis, hoc paullo breviore, ely- trorum foveolis minus irregularibus, latera versus planiusculis, haud punctiformi-impressis. — Long. 16, lat. 7 mill. Ein Ex. aus Nord-Africa in der Haag’schen Sammlung. Rhytinota undulata n. sp.: Nigra, opaca, capite thoraceque dense subtiliter punctatis, hoc lateribus medio rotundato, basin ver- sus fortius angustato, angulis posticis retrorsum acuminato-pro- ductis, elytris lineis 7 elevatis leviter undulatıs, hic inde rugis ob- liquis inter se conjunctis, epipleuris hineis 2 parum elevatıs, antror- sum abbreviatis, exteriore magis. — Long. 5% lin. Etwas kleiner als plicata mihi (ob immer?), Kopf und Hals- schild ganz ähnlich gebaut, letzteres also in der Mitte ziemlich stark gerundet, nach hinten etwas stärker als nach vorn verengt, die Hin- terecken deutlich spitzig vorgezogen. Die Fld. zeigen 7 leicht erhabene, öfters unterbrochene, leicht undulirte Längsstreifen, welche hier und da durch schräge Querrunzeln mit einander verbunden sind. Hinterleib und Unterseite des Halsschildes sind glänzend schwarz. Durch ihre kürzere Gestalt erinnern plicata, foveolata und un- dulata mehr an Thalpophila als an scabriuscula und praelonga. Ein Ex. in der Haag’schen Sammlung vom Niger-Flufs in Cen- tral-Afriea; von Doue stammend. G. Kraatz, [Deutsche Entomologische Zeitschrift XXIV. 1880. Heft I.] Eutheia Merkli:i nov. spec. Eutheia scydmaenoide minor, angusta, depressa, testacea, nitida, subtiliter helvo pilosa. Antennae graciles, capite thorace- que duplo fere longiores, articulis tribus ultimis minus incrassatis, nono decimoque parum transversis, ultimo praecedente duplo lon- giore obtuso. Thoraz lateribus leviter rotundatis, longitudine tertia parte la- tior, supra fere glaber, postice foveolis quinque impressis, media paene obsoleta. Elytra thorace ter longiora ante medium levissime dilatata, apice truncata, parce punctulata. Abdomen segmento ultimo supra conspicue punctulato. Transsylvania. Eine durch die sehr schlanken Fühler, ihre Kleinheit, Zierlich- keit und hellgelbe Farbe ausgezeichnete Art, viel zarter gebaut und länger gestreckt als scydmaenoides. Stirn flach, am Hinterhaupte mit zwei Eindrücken, überall spärlich aber verhältnilsmälsig kräftig punktirt. Halsschild etwas schmäler als die Flgd., nach hinten ein wenig mehr verengt als nach vorn, oben sehr undeutlich gerunzelt punktirt, beinahe glatt. Von den fünf Grübchen am Hinterrande ist das mittlere we- niger tief eingedrückt und undeutlich. Flgd. fein punktirt mit gel- ben Seidenhärchen dünn bekleidet. An der abgestutzten Spitze tritt der Nahtwinkel scharf rechtwinklig hervor, während der Aus- senwinkel, von der Seite betrachtet, abgerundet erscheint. Fühler lang, Glied 1 etwa 2mal, 2 ebenso lang als breit, 3 das kleinste, 4—8 etwas queer, 9, 10, 11 ungefähr doppelt so breit als die vor- hergehenden, eine schlanke Keule bildend. Von der E. formiceticola Sauley durch schmälere und gerin- gere Körperform und fast glattes Halsschild unterschieden, von Schaumi durch dieselben Merkmale und die gleichmäfsige Färbung. Ein Expl. wurde von Eduard Merkl in Siebenbürgen gesiebt und mir mit seiner Pselaphiden- und Scydmaenen - Ausbeute von 1878 überlassen. Hans Simon in Stuttgart. [Deutsche Entomologische Zeitschrift XXIV. 1880. Heft 1.] Beitrag zur Kenntnils der asiatischen Cnodaloniden (Tenebrioniden Coh. II. Trib. XL. Lacord.) von Dr. 6. Kraatz. D:: Cnodaloniden-Gruppe zählt bei Lacordaire !) 11 Gattun- gen, von denen die meisten südamerikanisch sind, eine hauptsäch- lich in Madagascar (Tetraphyllus Cast.), eine in Australien (Tifaena) einheimisch ist. Als ostindisch ist nur Scofaeus Hope aufgeführt, mit welehem Lacordaire irrthümlich die hauptsächlich auf Java, Sumatra etc. angewiesene Gattung Eucyrtus verbindet. Zu diesen beiden Gattungen traten nach dem Erscheinen des Lacordaire’schen Werkes noch folgende asiatische hinzu: Gauromaia Pasco& Journ. of Ent. II. 1866. p. 473. Phaedis ?) Pasco& Dh a SEE - - .p. 474. Elizota ?) Pasco& uns ie Jal- =# 3 Ps %U0. Tromosterna*) Har. Abh. naturw. Ver. Bremen 1. 1376. p. 150. Oedemutes 5) Pasco& Journ. of Ent. I. 1860. p. 5l wird vom Autor zu den Helopiden gestellt, gehört aber zu den Cnodaloniden, weil die Gattung entschieden zu den Platygenes gehört, wenn sie auch ein kurzes Metasternum besitzt. Alle diese Gattungen sind durch das horizontale, vorn stark concave Mesosternum ausgezeichnet, dessen erhabene Ränder die mehr oder minder nach hinten vorspringende Prosternalspitze zwi- schen sich aufnehmen. Von den oft sehr ähnlichen Helopiden-Gat- tungen unterscheiden sie sich durch das längere Mesosternum und dadurch, dafs sie nicht Otidogenes sind (also ohne Oreilletten). 1) Gen. d. Col. V. 2. p. 416. 2) Phaedis elysius Pasc. Sarawak. 5 lin. 3) Elivota cuprea Pasc. Nord-China. 4 lin. 4) Tromost. Haagi Har. Japan. 5) Oedem. tumidus Pase. von Ceylon. 4 lin. Deutsche Entomol. Zeitschr. XXIV. Heft I. 7 y8 G. Kraatz: Beitrag Von den von mir hier neu aufgestellten zeichnen sich einige durch ihre Form und Farben-Aehnlichkeit mit Chrysomelinen-Gat- tungen aus (Pseudeumolpus), eine Eucyrtus-Art hat die grölste Aehn- lichkeit mit der Chrysomelen-Gattung Lina Lina n.sp.), Pseudabax formosus erinnert an Abaz metallicus; mögen Manchen diese Ana- logien nicht so auffallend erscheinen wie mir, so glaubte ich doch auf dieselben aufmerksam machen zu sollen. Es ist gewils nicht ohne Interesse hier zu erwähnen, dafs Pasco& die typische Art sei- ner Gattung Elizota mit COhrysomela geminata vergleicht. Trotz unserer wahrscheinlich noch ziemlich dürftigen Kenntnifs der asia- tischen Cnodaloniden ist die Zahl der Gattungen, welche Analo- gien mit verschiedenen Chrysomelen - Gattungen zeigen, eine ver- hältnilsmäfsig grolse. Bei den Cnodaloniden der neuen Welt treten diese Analogien auch bisweilen hervor, aber schwächer. Einige kleine Cyrtosoma-artige Formen aus Brasilien haben Aebnlichkeit mit Phaedon. Ein Cap-Käfer in der Nähe der madagascarischen Gattung Tetraphyllus steckt in den Sammlungen als chrysomeloides Chevr. in litt.; dyrrhoides (oder jetzt cisteloides) würde für einige ver- wandte Arten auch ganz passend sein. 1. Scotaeus Hope. Trans. Ent. Soc. Lond. I. p. 14. Mit dieser Gattung ist im Gemminger’schen Catal. VII. 1870. p. 1995 noch Eucyrtus Dej. vereinigt, indessen hat Pasco& bereits 1866 darauf aufmerksam gemacht !), dafs Lacordaire den echten Scotaeus Hope von Java verkannt hat, welcher zwar lebhaft coral- lenrothe Beine besitzt, im Uebrigen aber einen ganz anderen Ha- bitus, welcher etwas an eine sehr grofse, schlanke Eryz erinnert. 2. Eucyrtus (Dej.) Pascoe£. Journ. of Ent. II. 1866. p. 473. Lacordaire hat mit Unrecht Dejean’s Eucyrtus-Arten als Scotaeus beschrieben, da ihm diese Gattung ganz unbekannt blieb, so ist also die alte Dejean’sche Gattung nur nach wirklichen Eu- cyrtus-Arten aufgestellt. Der Umstand, dals Pasco&ä am bereits angeführten Orte Lacordaire’s Diagnose etwas erweitert (und zwar so, dafs in mancher Beziehung die Lacordaire’sche vorzuziehen ist), scheint mir den Verfasser des Gemminger’schen Catalogs (p. 1995) ') Journ. of Entomol. II. 1866. p. 473. zur Kenntni/s der asiat. Cnodaloniden. 99 kaum zu berechtigen, eine Gattung Eucyrtus Pasco&, anstatt Eucyr- tus (Dej.) Lac. zu eitiren, doch ist der Fall ziemlich verwickelt. Nach Lacordaire wären bei den drei ihm bekannten Arten die Schenkel und Schienen der Männchen beaucoup plus villeuses; es palst dies aber nur auf die hintere untere Hälfte der Schienen der Mittelbeine; die Hinterschenkel sind beim @ auf der Unterseite un- behaart, beim g' mit Zottenhaaren besetzt, welche nach der Spitze zu an Länge zunehmen, sich aber nicht ganz bis zu derselben fort- setzen. Bei einigen Arten sind auch die Schenkel der Mittelbeine auf der Unterseite behaart. Ferner sind die Tarsen der Männchen auf der Unterseite dieht mit goldgelben Härchen oder Börstchen besetzt, endlich ist die Mitte der Hinterbrust bei den g' dicht gold- gelb behaart. Zu den verhältnifsmäfsig wenigen bis jetzt beschriebenen Arten (pretiosus, splendens Lec.) treten hier mehrere hinzu, von denen die meisten im Habitus so wenig von einander abweichen, dafs ihre Beschreibungen sich kurz fassen lassen. Die kleineren sind ganz von der Gestalt der Blattkäfer-Gattung Lina Redtb. (neuer- dings Melasoma Steph.), theils ähnlich gefärbt, theils von grolser Farbenpracht. A. Species majores, supra nitidae. 1. Eucyrtus pretiosus (Dej.) Lec.: Purpureo - aeneus, epi- stomo distincte emarginato, capite thoraceque confertim subtilissime punclulatis, hoc parum transverso, pone medium distinctius quam in speciebus affinıbus constricto, elytrıs subtiliter punctato-striatis, fe- moribus rufo-annulatis. — Long. 18—20 mill. Mas: femoribus intermedüs subtus fulvo villosis, posticis nigro- cihiatis, tibiis omnibus fulvo-villosis. Auf Java, Sumatra, Malacca. Dej. Cat. ed. Ill. p. 219 (indeser.). Lacord. Gen. d. Col. V. 1. p. 417. Note 2. Pasco& Journ. of Ent. I. 1866. p. 475. Lacordaire sagt von seinem preliosus a. a. O., er Sei grölser, convexer als corallipes, sehr glänzend kupfrig violett, oben violett schimmernd, die Beine schwarz mit breitem rothen Schenkelring. Diese Angaben lassen mich kaum zweifeln, dafs mein pretiosus und der seinige identisch seien, aber sein corallipes (der ja nicht der corallipes Hope ist) ist mir unbekannt, und ich frage daher, was ist nun der corallipes Lacordaire’s, dem wohl der wahre co- rallipes Hope unbekannt blieb? 7 100 G. Kraatz: Beitrag 2. Eucyrtus pretiosus var. impunctipennis: Praecedenti simillimus plerumque minor, interdum multo minor, elytris viz ullo modo striato punctulatis. — Long. 13—18 mill. Vier Ex. von Java in Dr. Haag’s Sammlung, darunter zwei sehr kleine. 3. Eucyrtus nigripes n. sp.?: Euc. pretioso simillimus sed thorace nigro-aeneo, pedibus totis nigris. — Long. 18 mill. Ein Männchen von Luzon (Semper) in Dr. Haag’s Sammlung. Vielleicht nur eine Varietät des vorhergehenden wegen der grolsen Uebereinstimmung in vielen wesentlichen Merkmalen, die Beine in- dessen ganz schwarz, der Thorax ebenfalls schwärzlich erzfarben, deutlicher punktirt, Punktstreifen auf den Flgd. kaum bemerkbar. Geschlechtsunterschiede ähnlich wie bei pretiosus. 4. Eucyrtus Deyrollei n. sp.: Colore et magnitudine Eue. pretioso similis, aurichalceo-aeneus, thorace minore, breviore, magis transverso, pone medium minus coarctato, elytris striatis. — Long. 19—20 mill. Eucyrtus purpureo-hneatus Deyrolle in litt. Vier Ex. von Malacca in Dr. Haag’s Sammlung. Etwas flacher als pretiosus, der Habitus namentlich dadurch verschieden, dafs der Thorax kleiner, etwas kürzer und hinter der Mitte nur schwach eingezogen, leicht verschmälert ist, so dafs die spitzen Hinterecken weniger stark nach hinten vorspringen; die Vorderecken sind ziemlich abgerundet, die Seitenränder hinter der Mitte (schwach winkelig) gerundet. Die Flgd. sind gestreift, die Beine wie bei den verwandten Arten. 5. Eucyrtus gloriosus n. sp.: Viridi-aeneus, thorace viridi, elytris subaurichalceis, striatis, strüs dense subtiliter crenulato-punc- tatis, thorace antrorsum angustato, pone medium leviter emarginato. — Long. 18—19 mill. Eueyrtus gloriosus Bates in litt. Zwei Weibchen aus Borneo (Bates) und Manilla (Koltze) in Dr. Haag’s Sammlung. Etwas kürzer als die vorhergehenden, durch seine grünliche Färbung, die namentlich auf dem Thorax stark hervortritt, ausge- zeichnet, während die Flgd. einen Stich ins Messingfarbene zeigen. Kopf undeutlich punktirt. Thorax ziemlich klein, nach vorn deut- lich verengt, Seitenrand hinter der Mitte leicht verengt, Oberseite auf der Mitte fein punktirt, an den Seiten fast glatt, dem fünften Streifen gegenüber mit einem grübchenförmigen oder Schrägein- zur Kenntnifs der asiat. Cnodaloniden. 101 druck. Die Flgd. sind deutlich gestreift, in den Streifen stehen dicht feine Kerbpunkte. 6. Eucyrtus splendens: Niger, elytris violaceis, capite tho- raceque confertim distinchus punctatis, elytris striatis, interstitüis punctulatis. — Long. 18—19 mill. Lacord. Gen. d. Col. V. 1. p. 417. not. 2. Durch schlanke Gestalt, lebhaft violette Flügeld. und deutlich punktirten Thorax leicht kenntlich; von Java bis Silhet verbreitet. Die Ex. aus Assam und vom Himalaya (3 9 bei Dr. Haag) sind gröfser und zeigen in den Streifen an der Naht Punkte, die bei den Ex. von Java (2 J) fehlen. 7. Eucyrtus semiopaculus: Aeneo-niger, capite thoraceque obscure purpureo-nigro-aeneis, fere opacis, hoc subtilissime punctu- lato, basi 4-impresso, elytris aeneis, striatis. — Long. 18 mill. Var. a. elytris aeneis. Var. b. elytris aeneis, striarum interstitüis obscuris, margini- bus purpureis. 2 Ex. (J'2) von Malacca (Baulny) in Dr. Haag’s Sammlung. Von der schmaleren Gestalt des splendens, etwas dunkler erz- farben als die vorherbeschriebenen Arten, unten schwarz, Kopf und Thorax matt schwärzlich-purpurn-erzfarben, sehr fein punktirt, der Kopf deutlicher, das Halsschild an der Basis jederseits vor dem Schildchen und dem öten Flgd.streif mit einem Schrägeindruck; die Streifen der Flgd. glatt, die Zwischenräume glatt, die Zwischen- räume bisweilen etwas dunkler erzfarben und die Ränder der Strei- fen purpurn. Die Hinterbrust des Z ist in der Mitte nur sehr schwach behaart. 8. Eucyrtus semicyaneus n. Sp.: Aeneus, capite, thorace pedibusgue cyaneo-violaceis, epistomo fortius emarginato, elytris vi- ridi-aeneis, striatis, strüs vie crenulatis. — Long. 17 mill. Ein weibl. Ex. aus Java (Baulny) in Dr. Haag’s Sammlung, Durch den bläulichen Vorderleib in Verbindung mit grünlichen Figd. leicht kenntlich, durch das vorn stärker als bei den verwand- ten Arten ausgerandete Epistom ausgezeichnet. Kopf und Thorax sind sehr fein punktulirt, letzteres ähnlich wie beim gloriosus, etwas kürzer und breiter als beim cupricollis, Hinterecken spitz vorgezo- gen, Basaleindrücke wie bei den verwandten Arten. Flgd. einfach gestreift, d. h. weder Kerb- noch andere Punkte in den Streifen deutlich bemerkbar, Zwischenräume kaum punktulirt. 102 G. Kraatz: Beitrag 9. Eueyrtus cupricollis n. sp.: Viridi-aeneus, capitis basi thoraceque cupreis, elytris viridulis, pedibus viridi-cyaneis, thorace confertim distinctius punctato, elytris striafis, interstitüis subtilis- sime punctulatis. — Long. 17 mill. Ein g' aus Java (Baulny) in Dr. Haag’s Sammlung. Durch das hell kupferfarbige, deutlich punktirte Halsschild leicbt kenntlich. B. Species majores, supra opacae. 10. Eucyrtus opacus n. sp.: Nigro-aeneus, opacus, epistomo emarginato, capite thoraceque viz punctulatis, hoc pone medium le- viter constricto, elytris subtiliter striatis, interstitüs vir punctulatıs. — Long. 23 mill. Ein 2 vom Himalaya (Atkinson) in Dr. Haag’s Sammlung. Die gröfste mir bis jetzt bekannt gewordene Art, durch die dunkel erzfarbene matte Oberseite leicht kenntlich; der Thorax ist hinten fast ebenso stark eingezogen wie beim pretiosus, aber nach vorn deutlich verschmälert, Hinterecken ziemlich stark nach hinten spitzig vorgezogen, Hinterrand in der Mitte leicht vorgezo- gen, jederseits vor dem Schildchen ein punktförmiger, vor dem 4ten Streifen der Flgd. ein Schrägeindruck. Die Flgd. sind lang, hinter der Mitte leicht verbreitert, fein gestreift, die Streifen kaum punktulirt. ll. Eucyrtus anthracinus n.sp.: Anthracinus, opacus, epi- stomo leviter emarginato, capite confertim distinctius, thorace crebre subtiliter punctato, hoc transverso, pone medium parum emar- ginato, elytris subtiliter striatis, strüis vage punctatis, 1 et 2, 3 et 4 basi conjunctis, interstitiis laevibus. — Long. 16 mill. Eucyrtus anthracinus Chevrolat in litt. 7 Ex. von Sumatra und Malaeca in Dr. Haag’s Sammlung. Geschlechtsunterschiede wenig bemerkbar, Beine des g\ etwas länger und kräftiger, Schienen etwas gekrümmt, schlanker, kleiner, flacher als die beiden verwandten Arten mit ebenfalls matter Ober- seite, tief schwarz. Der Kopf ist durch seine dichte, verhältnifs- mälsig kräftige Punktirung ausgezeichnet, der Thorax wie bei den verwandten Arten gebaut, jederseits vor dem 4ten Streif der Flgd. mit einem punktförmigen Eindruck am Hinterrande. Die Flügeld. sind fein gestreift, in den Streifen ziemlich weitläufig, sehr fein punktirt, die Zwischenräume glatt, Hinterleib glatt, glänzend. zur Kenntnifs der asiat. Cnodaloniden. 103 12. Eucyrtus annulipes nov. sp.: Piceo-niger, opacus, epi- stomo distinctius emarginato, capite crebre punctato, thorace minus brevi, laevi, pone medium leviter constricto, elytris subtiliter punc- tato-striatis, punctis basın et latera versus evanescentibus, pedibus nigris, femoribus ante apicem annulo rufo. — Long. 20 mill. Mas: femoribus intermediis subtus aureo-villosis, femoribus po- sticis subtus nigro-ciliatis. Ein Männchen von Java (Sommer) in Dr. Haag’s Sammlung. Durch die matte Oberseite und die rothgeringelten Schenkel sehr leicht kenntlich; eine der ansehnlicheren Arten. C. Species intermediae, antennis lonrgioribus, tarsis dilatatis (Subg. Platycrepis Eschsch.). Die Gattung Platycrepis (Eschsch.) Dej., auf den violaceus ba- sirt, von dem Lacordaire nur ein Ex. kannte, unterscheidet sich nach ihm von den Zucyrtus allein und hauptsächlich durch die tarses excessivement larges, echancres en avant non bilobes, welche beim 2 muthmalslich schmäler sind als beim muthmafßslichen d, welches Lacordaire vorlag. Das einzige Exemplar der Haag’schen Sammlung zeigt eine ähnliche Tarsenbildung, aber keine von den bei Eucyrtus gewöhnlichen Auszeichnungen des männl. Geschlechts an Schenkeln und Schienen. Die Fühler sind merklich schlanker als bei Eucyrtus. Eine andere Art von Sarawak stimmt in der Tarsenbildung mit dem vöolaceus, im Habitus dagegen mehr mit dem kleinen Lina-artigen Eucyrtus überein. 13. Eucyrtus (Platyerepis) violaceus: Nigro - violaceus, elytris purpureis, striatis, interstitüs subtilissime punctulatis, capite thoraceque laevibus, subtihter punctulatis, epistomo haud emarginato, thorace transverso, lateribus ante medium leviter rotundato, pone medium magis solito constricto, angulis posticis acuminatıs, produc- tis, basi leviter lobata, marginibus lateralibus late reflezis, ante ba- sin transversim arcuatim leviter impresso, scutello majusculo, nigro, laevigato, leviter impresso, scutello majusculo, nigro, laevigato, ab- domine laevigato, tarsis vulde incrassatis. — Long. 13 mill. Eschsch. Dej. Cat. ed. III. p. 219 (indeser.). — Lacord. Gen. d. Col. V. p. 418 Note. Ein Ex. von Manilla in Dr. Haag’s Sammlung. Im Gemm.-Harold’schen Oataloge ist die Art wohl nur aus Versehen als Synonym des Scotaeus splendens Lac. eitirt. 104 G. Kraatz: Beitrag 14. Eucyrtus (Platycrepis) magnificus nov. sp.: Nigro- violaceus, elytris striato-punctatis, viridi -coeruleis, striarum margi- nibus purpureo - lineatis, capite thoraceque fere laevibus, antennis longiusculis, epistomo haud emarginato, hoc basi transversim late impresso, marginibus lateralibus late, basali nullo modo re- flezis, lateribus fere rectis, angulis anticis rotundatis, posticis le- viter acuminato-productis, scutello nigro, pedibus cyaneis, tarsis la- tiusculis. — Long. 11 mill. Ein f von Sarawak (Wallace) in Dr. Haag’s Sammlung. Von der Gestalt einer grofsen Lina, durch die grün und pur- purn gestreiften Flgd. und die übrigen Merkmale leicht kenntlich. Die Fühler merklich schlanker als bei den grofsen Arten. Der Haarbesatz an den Schenkeln und Schienen der ist nur schwach, dagegen sind die Tarsen (wohl beider Geschlechter) so stark erweitert als beim Zue. violaceus Lac. Dieser Art fehlen demnach die meisten wichtigeren Merkmale der grofsen Eueyrtus mit Ausnahme der Prosternalbildung. D. Species minores, thorace basi immarginato. 15. Eucyrtus Wallacei n.sp.: Violaceus, supra violaceo-pur- pureo- et viridi- aurichalceo-variegatus, nmitidissimus, epistomo di- stincte emarginato, capite thoraceque laevigatis, hoc basi im- marginato, utrinque sinuato, lateribus rectis, elytris ante medium conveziusculis, fortius acuminatis, striatis, interstitiis laevigatis. — Long. 12 mill. Eucyrtus Wallacei Bates in litt. Ein $ aus Malacca (Baulny) in Dr. Haag’s Sammlung. Von der Gestalt einer grolsen Lina, die Flgd. vor der Mitte verhältnilsmäfsig stark gewölbt, der Thorax nach vorn verengt, die Seitenränder stark abgesetzt, gerade, der Hinterrand nicht ab- gesetzt, nur in der nach hinten vorgezogenen Mitte leicht aufge- bogen. Die Oberseite ist glatt, stark glänzend, prächtig farben- schimmernd, der Kopf vorn bläulich, in der Mitte purpurn, an den Seiten messingfarben, das Mesosternum deutlich ausgerandet. Der Thorax ist hinten etwas schmäler als die von der Basis ab bis hin- ter die Mitte allmählig erweiterten Flgd.; oben ist er vor der Basis in der Mitte und jederseits vor den Hinterecken queer eingedrückt; die Oberseite ist vorn breiter, hinten und seitlich bläulich, der Dis- cus jederseits messingfarben, die Mitte und der Innenrand der blauen Flecke purpurn. Das Scutellum ist vorn bläulich, hinten grünlich. zur Kenninifs der asiat. Cnodaloniden. 105 Die Flgd. sind goldig messingfarben und haben eine nach innen breitere, bläulich grüne Binde mit purpurnem Saum, hinter der Mitte eine purpurne Binde mit blauem Saum; vor der Spitze sind die mittleren Zwischenräume grünlich, die aufsen vor ihnen liegen- den purpurn, dann messingfarben, dann bläulich; scharfe Grenzen sind nicht vorhanden, es wird mehr ein lebhaftes, prächtiges Far- benspiel gebildet. Der umgeschlagene Rand der Flgd. ist goldig messingfarben. Die Unterseite ist violett, die Beine sind bläulich, die Schienen mit grünlichem Anflug. 16. Eucyrtus Lina n. sp.: Obscure viridi-aeneus, supra lae- vis, minus nitidus, elytris paullo magis nitidis, striato - punctulatis, antennis haud longiusculs, epistomo truncato, thoracıs forma fere eadem guae in magnifico, supra utrinque, supra scutellum et supra striam tertiam (elytror.) oblique impresso, pedibus violaceis. — Long. 12 mill. Ein 2 aus Borneo (Sarawak 1865 — 66, vom Marquis Doria) in Dr. Haag’s Sammlung. Fast ganz vom Habitus einer grofsen Lina, auch durch die etwas matte, schwärzlich grüne Färbung an Chrysomela erinnernd. Hier ist das Episternum gerade abgeschnitten. Der äulserste Sei- ten- und Nahtrand der Flgd. kupfrig, der umgeschlagene Rand glänzender als die Unterseite. 17. Eucyrtus Lisae n. sp.: Cyaneo - violacea, supra laevis, elytris purpureis, strialis, striüs aureo - maryinaltis, epistomo haud emarginato, oculis paullo magis solto approzimatis, thoracis forma fere eadem quae in praeced., lateribus pone medium leviter emargi- nato, linea obliqua basali ante quintam striam (elytror.), elytrorum marginibus laterali suturalique cyuneis, tarsis simplicibus, antennis crassiusculis. — Long. 10 mill. Zwei Ex. von Manilla, eins von Malacca (Cl. Müller) in Dr. Haag’s Samml.; die Unterseite der Schenkel bei allen unbehaart. Die kleinste, aber prächtig blaugrün und purpurn gestreifte Art, an der Zeichnung und den übrigen Merkmalen leicht zu erkennen. Zu Ehren der Frau Dr. Haag benannt, deren stete Freund- lichkeit mir das Haus meines Freundes zur zweiten Heimath ge- macht hat. 106 G. Kraatz: Beitrag 18. Eucyrtus rutilans n. sp.: Niger, supra Cupreus, capitis mazima parte, thoracis basi, elytrorum marginibus, sutura, humeris vittaque obliqua anteapicah viridulis, epistomo vir marginato, capite thoraceque crebre perspicue punctatis, elytris punctato-striatis, punctis parum densis, oblongiusculis, interstitiis punctulatis. — Long. 8 mill. Bin Ex. aus Malacca in Dr. Haag’s Sammlung. Die kleinste mir bis jetzt bekannte Art, durch den Purpur- glanz und die verhältnifsmälsig kräftige Punktirung der Oberseite leicht kenntlich. Die Fühler sind verhältnilsmäfsig kräftig, ziem- lich gestreckt, die beiden ersten Glieder rothbraun, 4, 5, 6 deut- lich länger als breit. Der Clypeus ist hinten kaum, jederseits durch eine verhältnilsmäfsig vertiefte Schräglinie abgesetzt, Punktirung auf demselben und dem Hinterkopf gleich deutlich. Der Thorax ist fast doppelt so breit als lang, vor der Mitte leicht gerundet, hinter der Mitte sehr merklich eingezogen, die Hinterecken recht- winklig, nach hinten kaum vorspringend, die Vorderecken ganz verrundet; Seiten- und Hinterrand sind ziemlich gleichstark abge- setzt, letzterer in der Mitte leicht nach hinten vorgezogen, Ober- seite dicht und deutlich punktirt, vor dem Hinterrande der Queere nach leicht vertieft. Die Flgd. sind an der Basis deutlich breiter als der Thorax, hinter der Mitte deutlich verbreitert, mäfsig gewölbt, punktirt gestreift, die Punkte ziemlich weitläufig, länglich, an den Seiten kräftiger, die Zwischenräume deutlich punktulirt; sie sind kupfrig purpurfarben, Naht, Seitenrand und Schultern grün- lich, aufserdem ist eine dem Aufsenrande parallel laufende Schräg- binde vor der Spitze intensiv grün, an den Rändern dunkler pur- purn gefärbt. Unterseite und Beine sind schwarz, die Schienen auf der hinteren Hälfte unten goldgelb behaart, aber nicht die Schenkel auf der vorderen, daher das beschriebene Exemplar wohl ein ® ist. zur Kenntni/s der asiat. Onodaloniden. 107 3. Pseudabax nov. gen. Antennae apicem versus sensim dilatatae, mediam thoracis partem parum superantes. Palpi mazillares articulo ultimo securiformi. Capitis oculorumque structura similis ut in genere Eucyrto, sed clypeus magis productus, epistomum plerumque leviter emarginatum. Thorax ante medium coleopteris vie angustior, transver- sim subquadratus, pone medium viz angustatus, lateribus fer e rectis, angulis anticis fortius productis, posticis acuminato-pro- ductis. Elytra ad medium vix dilatata, pone medium sensim coarctata, punctato-striala. g Pedes fere ut in gen. Eucyrto, maris longiores, femoribus haud incrassatis tibüisque subtus haud cihatıs. Corpus aequilatum. Die beiden typischen Arten kommen auf Luzon vor, die grölste von ihnen ist den mittleren Zucyrtus an Grölse gleich, jedoch ziemlich flach, der Thorax wenig schmäler als die Flügeld., fast gleichbreit, mit stark vorgezogenen Vorderecken; der Habitus dieses Käfers erinnert an die Laufkäfer- Gattung Abar und wird die Aehnlichkeit mit dem Adaz metallicus durch die kupfrig - grün schillernde Oberseite noch vermehrt. Die Fühler sind schmäler als bei Eucyrtus, nach der Spitze leicht verbreitert, eine deutlich abgesetzte 6gliedrige Keule nicht vorhanden. Das Endglied der Maxillartaster ist etwas weniger breit, im Uebrigen ähnlich gebil- det. Der Clypeus ist merklich länger als bei Eucyrtus, vor den Augen durch eine ziemlich stark gekrümmte vertiefte Linie abge- setzt, welche sich bis zum Vorderrande der Einlenkungstelle der Fühler fortsetzt. Das Epistom ist vorn leicht ausgerandet. Die Augen sind ähnlich gebildet wie bei Bucyrtus, die Vorderecken des Thorax ziemlich weit vorgezogen, die Seitenränder und der Hinterrand, wie bei den grofsen Eucyrtus, breit abgesetzt; der Hin- terrand jederseits leicht ausgebuchtet, die Hinterecken spitz, leicht nach hinten vorgezogen; die Oberseite ist leicht gewölbt ohne Queereindruck vor dem Hinterrande. Die Flgd. sind viel flacher gewölbt als bei Eueyrtus, bis über die Mitte gleichbreit, dann allmählig verengert, die Schulterecken deutlicher als bei Euc., deutlich punktirt-gestreift, die Zwischen- räume nach aufsen und hinten deutlich erhaben. Hinterleib ähn- 108 G. Kraatz: Beitrag lich wie bei Euc., Beine etwas schsanker, beim g' länger als beim 9, die Schienen fast gerade, die Unterseite der Schenkel beim d nicht zottig behaart, die Tarsen schmal, unten mit schwacher gel- ber Behaarung. 1. Pseudabaz formosus n.sp.: Oblongus, viridi-niger, niti- dus, supra iridescens, capite (clypei lateribus ezceptis), thoracis magna parte, elytrorum striüs, interstitiis externis pedibusque cu- preis. — Long. 17, lat. 7 mill. Mas: Antennis pedibusque longioribus, tibüs in utroque sezu rectis. Tropius formosus Bates in litt. Fünf Ex. von Luzon (Semper, Bates) in Dr. Haag’s Samnl. Im Habitus einer Abar-Art nicht unähnlich. An den Fühlern sind Glied 5 und 6 deutlich länger als breit, die vorletzten wenig breiter als lang. Die eingedrückte Linie des Olypeus ist etwas weiter vom Hinterrande als vom deutlich ausgebuchteten Vorder- rande des Kopfes entfernt. Der Kopf ist mälsig dicht und fein punktirt, kupferroth, die Seiten des Clypeus und die Mitte des Hinterkopfs grünlich; der Thorax ist deutlich breiter als lang, an den Seiten fast gerade, hinter der Mitte leicht verengt, die Vor- derecken ziemlich stark vorgezogen, leicht herabgebogen, die Sei- tenränder stark abgesetzt, der Hinterrand flacher, jederseits leicht ausgebuchtet, die Hinterecken leicht nach hinten spitzig vorgezo- gen, die Oberseite schwach gewölbt, äufserst fein punktulirt, neben dem Seitenrande mehr oder weniger deutlich punktirt, kupferroth, die Scheibe jederseits grünlich. Das Prosternum zeigt jederseits starke Längsrunzeln und ist nach aufsen mehr kupfrig, nach den Vorderhüften zu mehr grünlich. Das Schildchen ist schwarz. Die Flgd. sind wenig breiter als die Basis des Halsschildes, am Grunde in der Mitte leicht ausgebuchtet, die Schultern zur Aufnahme des Hinterecken des Halsschildes leicht ausgeschnitten, wenig vorsprin- gend; die Filgd. sind grünglänzend, die 8 Punktstreifen stehen in einem schmalen Purpurstreif; die äufseren Zwischenräume und der zwischen dem ersten Punktstreif und der Naht sind ganz purpurn; an der Basis befindet sich ein abgekürzter Scutellarstreif von etwa ein Fünftel der Länge der Flgd. Die Zwischenräume sind auf dem Discus ziemlich flach, die seitlichen so wie das Ende deutlich erhaben, namentlich bei den Männchen. Die Unterseite ist schwärz- lich grün, der Hinterrand der vorletzten Segmente kupfrig; die beiden ersten Segmente des Hinterleibs und die Mitte sur Kenntnifs der asiat. Cnodaloniden. 109 des Prosternums sind dicht und deutlich punktirt, fein goldgelb behaart, die Mitte des Metasternums ist glatt; die 3 letzten Hinterleibssegmente sind spiegelblank. Die Schenkel sind kupferroth, die Schienen und Tarsen mehr grünlich, letztere unten fein goldgelb behaart, schmal, Glied 2, 3, 4 an den vorderen we- nig, an den mittleren deutlich an Länge verschieden, an den hin- teren das Klauenglied etwas länger als 1+2 +3, 1 etwas länger als 2 +3. 2. Pseudabaz opacus n. sp.: Habitu fere Omnino praece- dentis sed minor, fere totus nigro-piceus, opacus, clypeo vix punc- tulato, occipite dense rugulose punctato, thorace angulis posticis paulo magıs acuminatis, elytris minus dense subtilius punctato-stria- tis. — Long. 13 mill. 1 Ex. aus Luzon (Semper) in Dr. Haag’s Sammlung. Das Epistom ist vorn deutlich ausgerandet, der Kopf vor der Bogenlinie, die den Clypeus begrenzt, sehr fein, hinter derselben dicht und deutlich, fast runzlig punktirt. Die Oberseite des Hals- schildes ist fein und mälsig dicht punktirt, längs des leicht vorge- zogenen Theiles des Hinterrandes deutlicher. Die Punkte in den Punktstreifen stehen ziemlich weitläufig und erlöschen in den seit- lichen Streifen fast ganz. Das erste Hinterleibssegm. ist deutlich, das 2te weniger deutlich punktirt, die folgenden äufserst fein. 3. Pseudabaz viridipennis n. sp.: Praecedentibus minor, nıgerrimus, elytris viridi-purpureis, leviter converis, subtiliter punc- tato-lineatis, interstitüis thoraceque laevibus, epistomo truncalo. — Long. 10 mill. Ein Ex. in Dr. Haag’s Sammlung. Glänzend lackschwarz, etwa von der Gestalt eines schlanken Helops convezus, von den kleineren Eucyrtus durch die schmälere gleichbreite Gestalt leicht zu unterscheiden, der Thorax nach vorn eher verbreitert als verengt, kaum punktulirt, der Hinterrand nur leicht abgesetzt, die Vorderecken nur wenig vorgezogen. Die Fühler verhältnilsmäfsig zart, Glied 6, 7 wenig, die folgenden deut- lich breiter als lang. Das Epistom ist nicht ausgerandet, der Kopf in der Mitte der Queere nach ziemlich deutlich punktirt, vorn und hinten glatt. Seutellum schwarz. Flgd. schön grün, hier und da purpurn angeflogen, ziemlich weitläufig punktirt gestreift, die Punktstreifen nach hinten zu fast verschwindend. Die Zwischen- räume nicht erhaben. Erstes Bauchsegment an der Basis und 110 G. Kraatz: Beitrag seitlich fein längsgerunzelt, 2tes an den Seiten, die folgenden glatt. Vorder- und Mittelschienen ganz schwach gekrümmt. Die gleichbreite Gestalt weist dieser Art ihren Platz unter Pseudabax an, obwohl das Epistom nicht ausgerandet ist. 4. Tearchus nov. gen. Antennae apicem versus parum dilatatae. Caput breviusculum (clypeo Iruncato,. haud producto) adeo re- tractum, ut oculi angulos thoracis productos superant. Thoraz latitudine vir brevior, lateribus fere reclis, pone me- dium subtilissime angulatis, anyulis anticis subacuminatis fortiter productis, posticis acuminalis, retrorsum prominulis; postice leviter lobato, lobo ante scutellum subemarginalto, supra foveolis 2 majori- bus utrinque et foveola minuta ante scutellum. Scutellum longiusculum. Elytra thorace latiora, pone medium leviter dilatata, subtiliter striata, interstitüs rugis undulatis laevibus fortiter elevatis, rugarum interstitiis opacis. Pedes modice elongati, tarsıs longius fulvo-ciliatis, posticis ar- ticulo tertio secundo minore, his conjunctis primo brevioribus. In Assam; die einzige Art wurde an Dr. Haag von Bates un- ter dem Namen Tearchus assamensis eingesendet; der Gattungs- name ist hier beibehalten, der Speciesname geändert. Das fast viereckige Halsschild, dessen stark vorgezogene Vor- derecken über den Vorderrand der Augen fortragen, und die star- ken, glatten, erhabenen Längsrunzeln machen diese Gattung leicht kenntlich. Eine ähnliche Kopfbildung findet sich bei einer viel kleineren, schmalen, neuen Gattung aus Chili, mit besonders fei- nen Fühlern und Beinen. Das Epistom ist vorn fast gerade ab- geschnitten, die gelbliche Verbindungshaut der Oberlippe fast so lang wie diese, deren Vorderrand mit langen goldgelben Wimpern besetzt ist. Tearchus annulipes: Ater, abdomine nigro, nitido, thoracis inaequalis disco nitidulo, elytris striatis, interstitiis undulato-eleva- is, elevationibus nitidis, obscure aeneis, partibus haud elevatis opa- cis, pedibus atrıs, femoribus ante apicem laete rufo-testaceo- annula- tis. — Long. 14 mill. Tearchus assamensis Bates in litt. Der Kopf ist vorn fast doppelt so breit als lang, dicht rugos punktirt, hinten mit einer kurzen vertieften Mittellinie. Die Vor- zur Kenntmifs der asıat. Cnodaloniden. {11 derecken des Thorax sind so weit vorgezogen, dafs der leicht auf- gewölbte Mitteltheil kaum länger ist als der innere schräge Theil der Vorderecken; die Oberseite ist matt, nur der mittlere Theil etwas glänzend, leicht aufgewölbt, weniger dicht punktirt, vor dem Schildehen mit einem Grübchen; jederseits von diesem Mitteltheile befindet sich vor und hinter der Mitte eine weite, seichte Vertie- fung. Das Schildchen ist schwarz, spiegelblank. Die Flgd. in der Mitte ziemlich stark aufgewölbt, die erzglänzenden, undulirten, glatten, erhabenen Zwischenräume der feinen, fast unpunktirten Längslinien mit schwachem Purpurschimmer; der Zwischenraum zwischen der Naht und dem ersten Streif ist fast glatt, kaum un- dulirt. Der Hinterleib ist glatt, glänzend, mit Grübchen an den Seiten der einzelnen Segmente. Die Hinterbrust und die Unter- seite des Thorax sind matt, unpunktirt. Die Schenkel vor der Spitze roth geringelt. 5. Gauromaia Pasco&. Journ. of Entomol. II. 1866. p. 473. Nach Pasco& a. a. O. von Eucyrtus durch vorgezogenen Uly- peus (productus) ete. verschieden, im Habitus einem schlanken Eu- molpiden nicht unähnlich; 3 Arten lebhaft kupfer- oder farben- glänzend. Aulser der a. a. O. p. 474 beschriebenen Gauromaia dives von Malacca (7 lin.) ist eine etwas grös- sere Art aus Borneo von Batgs als Haagi versendet oder beschrie- ben; die Flgd. sind bei derselben nicht kupfrig-violett, sondern pur- purn, Naht, Aufsenrand, 4ter Zwischenraum und Discus des Tho- rax bläulich. 6. Pseudeumolpus nov. gen. Antennae apicem versus sensim dilatatae, vir clavatae mediam thoracıs partem vixr superantes. Palpi mazillares articulo ultimo securiformi, labiales articulo ultimo ovato. Capitis structura fere eadem quae in genere praecedenti (Pseu- dabaz), clypeus magis productus quam in genere Eucyrio; epistomum viz emarginatum. Thorax coleopteris paullo angustior, lateribus leviter rotun- datis, defleziusculis, angulis anticis leviter productis, posticis subrectis, retrorsum vir prominulis, supra leviter rotundatis, margi- nibus laterakbus minus late refleris, basalı distincto, 112 G. Kraatz: Beitrag Elytra conveziuscula, pone medium leviter dilatata, subtihter aequaliter punctato-striata, strüs haud elevatıs. ‚Pedes mediocres, femoribus antice dilatatis, dente valido ar- matis, tibiis anticis leviter incurvatıs, tarsis posticis articulo primo secundo duplo fere longiore, tertio interdum dimidio interdum multo minore, minutissimo. Genus colore et habitu Eumolpidis subsimile. Habitus und Färbung der hierher gehörigen Arten erinnern etwas an die Eumolpiden; sie sind durch ihre mälsige Grölse und den starken Zahn an der Unterseite der Vorderschen- kel leicht kenntlich; einen solchen besitzt auch nach der Be- schreibung die Gattung Phaedis (siehe die Einleitung) an allen Schenkeln („femora incrassata, in medio subtus dentata“), diese zeichnet sich aber durch einen „prothorax apice paulo productus“ aus, welcher in der That in dieser Gruppe vorkommt, und zwar bei einer mit Cyrtosoma verwandten Gattung aus Cayenne. Gauromaia hat etwas längere Flgd., längere Beine mit dünne- ren Schenkeln, von denen die vorderen weder merklich verdickt noch gezähnt sind. 1. Pseudeumolpus bicolor n. sp.: Niger, capite thoraceque laxe punctatis viridi-coeruleis, iridescentibus, elytris obscure aeneis, punctato-striatis, striis margineque coeruleis, abdomine pedibusque nigris, anticis incrassatis, femoribus dente valido armatis, tibüs an- ticis magis, intermedüis leviter incurvatis. — Long. 13 mill. Ein Ex. aus Sarawak (Wallace) in Dr. Haag’s Sammlung. Die Fühler reichen etwa bis zur Mitte des Halsschildes, die 4 vorletzten Glieder sind breiter als lang. Der Kopf ist leicht ab- wärts geneigt, der Olypeus mehr vorgezogen als bei den Eucyrtus- Arten, sein Hinterrand durch eine kaum sichtbare feine Linie ab- gegrenzt; die Seitenränder sind es durch tiefere Schräglinien. Ober- seite des Kopfes fein, verloschen punktirt, hinter dem Clypeus, na- mentlich in der Mitte, kupfrig farbenspielend. Der Thorax ist etwas breiter ala der Kopf, fast doppelt so breit als lang, vorn mälsig ausgerandet, mit vorgezogenen Vorderecken, der Hinterrand in der Mitte deutlich vorgezogen, die Hinterecken rechtwinklig, schwach nach hinten vorgezogen, der Seitenrand nicht stark abge- setzt, nur schwach gerundet, erst auf dem letzten Viertheil deutlich ausgerandet; die Oberseite ist leicht gewölbt, dieht und wenig fein, aber nicht tief, sondern verloschen punktirt, vor dem Hinterrande leicht der Queere nach vertieft, am Vorder- und Hin- zur Kenntnifs der asiat. Cnodaloniden. 113 terrande purpurn farbenschillernd. Die Flgd. sind deutlich breiter als das Halsschild, fast gleichbreit, hinter der Mitte also nur we- nig verbreitert, ziemlich gewölbt, gleichmälsig punktirt gestreift, die Punkte dicht, die Streifen bläulich, die Seitenränder violett. Abdomen vorn längsgestrichelt, Beine schwarz, Vorderschenkel stark gezähnt. i 2. Pseudeumolpus ovalipennis n. spec.: Piceus, antennis parum clavatis, articulis primis palpisque rufo-piceis, capite thorace- que supra viridibus, confertim obsolete punctatis, elytris punctato- siriatis cupreis, sutura marginibusque viridibus, interstitiis mediis purpureis, pedibus piceo-nigris, femoribus anticis dente minus valido armatis, tibiis ant. ante medium leviter incurvatis. — Long. 11 mill. Ein Ex. von Menado (Bates) in Dr. Haag’s Sammlung. Durch seine eiförmige Gestalt, die dünnen Fühler mit schwa- cher Fühlerkeule (vorletzte Glieder fast länger als breit) und die nur schwach gezähnten Vorderschenkel ausgezeichnet, von der angegebenen Färbung. Thorax kaum um die Hälfte breiter als lang, an den Seiten sanft gerundet, vor der Basis deutlich leicht eingeschnürt, daher die Hinterecken sehr deutlich vorspringend, Hinterrand jederseits leicht ausgebuchtet, bläulich. Die Flgd. nach den Schultern zu verengter, oben gewölbter, daher mehr eiförmig, fein punktirt gestreift, der abgekürzte Scutellarstreif nur mit weni- gen Punkten. Zwischenräume der feinen Streifen glatt. Die rothbraune Färbung der Unterseite ist vielleicht nicht con- stant. Das Prosternum ist tief gekielt. 3. Pseudeumolpus pretiosus n. spec.: Piceo-niger, capite thoraceque confertim obsolete punctatis, clypeo viridi-coeruleo, occi- pite aurichalceo, thoracis disco coeruleo, disci lateribus viridibus, lateribus purpureis, elytris punctato-striatis, cupreo-aurichalceis, pe- dibus piceo-nigris, femoribus anticis fortiter dentatis, tibüs ant. ante medium incurvatis. — Long. 10 mill. Ein Ex. von Malaeca (Cl. Müller) in Dr. Haag’s Sammlung. Durch die prächtig bunte Zeichnung des Thorax (deren Zu- sammenstellung an Chrysomela cerealis erinnert) und die einfarbi- gen Flgd. leicht kenntlich. Fühlerkeule kräftig, Zahn der Vorder- schenkel sehr stark, Krümmung der Vorderschienen vor der Mitte sehr deutlich, schwach winkelig. Kopf mit den gewöhnlichen star- ken Augenbeulen, ohne Eindrücke. Thorax kaum um die Hälfte breiter als lang, vorn kaum gerandet, Hinterrandlinie in der Mitte Deutsche Entomol. Zeitschr. XXIV. Heft. 8 114 G. Kraatz: Beitrag schwach vorgezogen, Seitenrand vor dem Hinterwinkel deutlich eingezogen, nach vorn deutlicher verengt. Flgd. gleichmäfsig fein punktirt gestreift, einfarbig purpurn messingfarben. Unterseite pechschwarz, glatt, mit schwarzem Glanz, Beine pechschwarz. 4. Pseudeumolpus superbus n. sp.: Coeruleo-niger, supra capite thoraceque coeruleis, vix punctulatis, elytris purpureis, mar- ginibus strüsque viridi-marginalis, antennis fortius clavatis, femo- ribus anticis fortiter dentalis. — Long. 83$— 10 mill. Ein Ex. von Manilla (Reich), eins von Pulo Penang (Baulny) in Dr. Haag’s Sammlung. Zwei in der Grölse ziemlich verschiedene Ex. stimmen in den angegebenen’ Merkmalen genau überein. Die Gestalt ist die des bicolor, nicht die des ovalipennis; also sind die Flgd. vorn mehr parallel, in der Mitte nicht eiförmig erweitert. Die Fühler haben eine starke Fühlerkeule, so dafs die vorletzten Fühlerglieder fast doppelt so breit als lang sind. Der Hinterkopf zeigt in der Mitte ein schwaches Grübchen. Der Thorax ist etwa um die Hälfte brei- ter als lang, an den Seiten sanft gerundet, vor den Hinterecken nicht eingezogen, der Hinterrand in der Mitte schwach vorgezogen. Die Punktstreifen stehen in feinen grünen Streifen, während ihre Zwischenräume purpurn schimmern. Der Aulsenrand ist bläulich, die Unterseite schwarz, glatt, der Hinterleib ein wenig gestrichelt; Vorderschenkel stark gezähnt. 7. Oedemutes Pasco£. Journ. of Entom. I. 1860. p. 51. Oedemutes viridulus n. spec.: Viridi-aeneus, capite antico utrinque, thoracis basti, apice et disco utrinque, elytris basi sutura- que cupreo - viridibus, ceterum Oedem. purpurato simillimus, paullo major, elytris minus convezis, fossulis minoribus, subtus pedibusque cupreo-viridibus. — Long. 15 mill. Ein Ex. von den Philippinen in Dr. Haag’s Sammlung. 8. Pseudostrongylium nov. gen. Antennae tenues, subfiliformes, capite thoraceque multo lon- giores, articulis 4 et 5 conjunctis tertio longioribus. Palpi articulo ultimo securiformi. Clypeus apice levissime rotundatus, labrum porrectum haud sub clypeo retractum, epistomum haud emarginatum. Oculi magni, valde approzimati, marginem anteriorem zur Kenntnifs der asiat. Cnodoloniden. 115 thoracıs fere alttingentes, occipite. medio saepe longitudinaliter im- presso. Thoraz transversim subquadratus, margine laterali linea profunda impresso, apice fere truncatus, bası haud lobatus, an- gulis anticis rotundatis, posticis rectis, parum prominulis, laterıbus fere reclis, supra leviter transversim convezus, plerumguwe linea media basalv, abbreviata profunde impressus. Elytra ihorace paullo latiora, pone medium leviter angustata, grosse striato-punctata, interstitiis leviter aut nullo modo elevatis, apice acuminato-elevata, bası subelevata, humeris rotundatis, calloso- elevatis. Pedes longiusculi, tenues, postici tarsıs articulo primo sequen- tibus 2 conjunctis longitudine subaequale. Corpus minus elongatum quam in Strongylüs. Arten von den Inseln des indischen Archipelagus und von Queensland. Die Aehnlichkeit verschiedener Cnodaloniden mit den Stron- gyliiden ist bereits von Mäklin hervorgehoben !), und tritt haupt- sächlich da hervor, wo die Mesosternalbildung beider Gruppen eine fast oder völlig übereinstimmende wird. Es scheint mir, dafs bei den zweifelhaften schlanken asiatischen Cnodaloniden ihre Gestalt und die Kopfbildung den Ausschlag zu Gunsten der Strongyliiden geben ?). ' Mit den mir bis jetzt bekannten asiatischen Arten der Gattung Pseudostrongylium zeigt eine südamerikanisehe eine so grolse Ueber- einstimmung, da[s es zuerst schwer erscheint, sie von ihnen gene- risch zu trennen; da ich aber sehr geneigt bin möglichst scharfe geographische Grenzen zwischen den asiatischen und südamerika- nischen Gattungen in dieser Gruppe und überhaupt zu ziehen, so scheint mir eine generische Trennung doch vorzuziehen ?). 1) Monogr. d. Gattung Strongylium p. 112. 2) Umgekehrt erwähnt Mäklin (Mon. Strong. p. 112) die Re- präsentanten zweier unbeschriebener Gattungen, welche seiner An- sicht nach Cnodaloniden, in den Sammlungen aber als Stenochien aufgestellt sind. 3) Pseudostrongylium? brasiliense n. spec.: Obscure vi- ridi-aeneum, sublus magis viride, supra magis aeneum, paullo bre- vius sed multo ungustius quam Ps. Semperi, antennis pedibusque etiam longioribus, vllis urticulo quarto tertio longiore, quinto tertio longiore, sequentibus inter se subaequalibus, apicem SE 116 G. Kraatz: Beitrag Dieselbe soll indessen hier vorläufig unterbleiben, da mir nur eine südamerikanische Art bekannt ist. Dieselbe unterscheidet sich von den asiatischen dadurch, dafs die Oberlippe bei ihr ganz kurz ist, während sie bei Pseudostr. mehr als doppelt so lang, also fast halb so lang als der Clypeus ist. Die Taster der südamerikanischen Art sind schwächer beilförmig; der Thorax zeigt zwar eine ebenso scharfe erhabene Grenzlinie zwischen Prothorax und: Parapleuren, die eigenthümliche vertiefte Mittelrinne auf dem hinteren Drittheil des Halsschildes fehlt aber. Die punktirt-gestreiften Zwischenräume _ sind au den Seiten ziemlich stark erhaben. Das Mesosternum ist nur schwach vertieft, vor demselben ein kurzes Kielchen bemerk- bar, auf welches die Prosternalspitze aufstöfst. Diese Bildung des Mesosternums weicht etwas von der der typischen Cnodaloniden ab, die scharfen Grenzen zwischen den verschiedenen Prosternalformen der einzelnen Gruppen sind aber bis jetzt wohl ebensowenig be- stimmt als der systematische Werth, den wir dem mehr oder we- niger vertieften Mesosternum und dem grölseren oder geringeren Zurücktreten der Mesosternalfurche beizulegen haben. 1. Pseudostrongylium Semperi n.sp.: Elongatum, obscure cupreum seu cupreo - aeneum, capite inter oculos foveolato, thorace transversim subquadrato, lateribus marginalis, margine basalı late reflezo, supra crebre distincte punctato, linea media basali longi- tudinali abbreviata profunde impressa, elytris punctato - striatis, in- terstitiis laevibus, apicem versus interdum elevatis. — Long. 15— 16 mill. Fem.?: Praecedenti simillimum, sed oculi magis approzimati, versus leviter dilatatis, thorace leviter transversim subquadrato, la- teribus fere rectis, supra crebre distinctius inaequaliter punctalo, ante scutellum fransversim subtriangulariter impresso, disco foveohs 2 impresso, elytris punctato-striatis, punclis apicem et suluram ver- sus subtilioribus, interstitüs elevatis, laevibus, abdomine parce punc- tato. — Long. 13—14 mill. Mas? Oculis spatio minimo separatis, antennis articulis 5 — 10 apicem versus leviter dilatatıs, elytrorum interstitüs cupreis. Fem.? Paullo latior, oculis valde approzimalis, antennis paullo brevioribus. Schlanker als Semperi, im Uebrigen recht ähnlich, durch die bereits vorher hervorgehobenen und die in der Diagnose angege- benen Merkmale unschwer kenntlich. zur Kenntnifs der asiat. Cnodaloniden. 117 antennae breviores, elytrorum striae exteriores simili modo puncta- tae quo interiores. Zwei Ex. von Luzon (Semper) in Dr. Haag’s- Sammlung; das fragliche 2 in einem Ex. von den Philippinen (Fetting). Von der Gestalt eiues untersetzten Strongylium, bald mehr kupfrig, bald mehr grünlich erzfarben, durch das kürzere Hals- schild und die tief eingedrückte Mittellinie auf dem hinteren Dritt- theil derselben leicht kenntlich. Fühler um die Hälfte länger als Kopf und Halsschild, fadenförmig, Glied 3 wenig länger als 4, die folgenden kaum merklich an Länge abnehmend. Der Kopf ist dicht und deutlich, hinter den Augen etwas runzlig punktirt, der Clypeus über den Fühlerwurzeln stark aufgeworfen; zwischen den Augen ist ein ziemlich tiefes Grübchen. Der Thorax ist viel brei- ter als der Kopf, etwas schmäler als die Flgd., um die Hälfte brei- ter als lang, die Seiten fast gerade, die Vorderecken abgerundet, die Hinterecken scharf rechtwinklig, die Oberseite dicht und kräf- tig punktirt, der erhabene Seitenrand deutlich, der Hinterrand durch eine tiefe Linie breit abgesetzt, auf dem hinteren Drittheil tritt der Zwischenraum zweier vertiefter Längslinien scharf kielartig hervor; ‘oberflächlich betrachtet macht er den Eindruck einer ein- fachen, stark vertieften Längslinie.e. In der Mitte zwischen der Spitze und dem Seitenrande befindet sich jederseits ein grölseres eingedrücktes Grübchen, und bisweilen noch ein zweites zwischen ihm und den Vorderecken gelegen. Die Filgd. sind deutlich brei- ter als der Thorax, mit deutlicher Schulterschwiele versehen, hin- ter der Mitte sanft verschmälert, kürzer und breiter als bei den Strongylien; der Vorderrand ist namentlich jederseits vom Scutel- lum deutlich aufgebogen. Die inneren Punktstreifen sind merklich feiner als die äufseren, die Zwischenräume glatt, nach aulsen und hinten bisweilen schwach erhaben. Das Abdomen ist fein punk- tirt, an der Basis mehr längsstreifig, Die Beine sind schlank, die Schienen etwas bräunlich. 2. Pseudostrongylium viride: Praecedenti paullo robustius, supra laete viride, thorace nitidissimo, obsolete minus crebre punc- tulato, anterioribus apice oblique truncalis, warginibus apicali et ba- salı coeruleis, linea media basali profunde impressa, elytris punc- tato-striatis, interstitiis laevibus haud elevatis. — Long. 15 mill. Ein Expl. aus der Castelnau’schen Sammlung in der des Dr. Haag, wahrscheinlich auch von den südasiatischen Inseln. Dem vorhergehenden ganz ähnlich gebaut, etwas robuster, die 118 G. Kraatz: Beitrag Augen so stark genähert, wie bei dem fraglichen Weibchen, zwi- schen denselben eine längliche Grube, der Thorax verloschen punktirt, sehr glänzend, das Scutellum bläulich, Uuterseite dunkel grünlich, Beine bläulich. Der Kopf ist hinter den Augen dicht und deutlich punktirt, mit tiefer Grube, beim aeneum verloschen, mit, schwacher Grube. 3. Pseudostrongylium aeneum n.sp.: Praecedenti simile et affine, supra obscure aeneum, thorace minus brevi, angulis anterio- ribus magis products, lateribus apice haud oblique truncatis sed magis rotundatis, elytris bası viz elevatis, punctato-striatis, strüs laevibus, haud clevatis, subtus pedibusgue nigris. — Long. 14 mill. Ein Ex. von Java in Dr. Haag’s Sammlung. Dem vorhergehenden ähnlich gebaut, der Thorax etwas län- ger, namentlich vorn der Quere nach gewölbter; die Vorderecken mehr vorgezogen und verrundet, beim viride schräg abgeschnitten. Die Augen sind stark genähert, der Kopf zwischen ihnen ist schwach punktirt, vorn mit einem leichten Grübehen. Der Thorax ist kaum um die Hälfte breiter als lang, nach vorn mehr verschmälert als bei den vorhergehenden, so dafs die gröfste Breite in der Mitte liegt, immerhin bleibt der Seitenrand aber fast gerade; die Hinter- ecken treten leicht nach hinten hervor; die Oberseite ist ver- losehen punpktirt; der Hinterrand namentlich in der Mitte breit abgesetzt, der Längseindruck in der Mitte der Basis sehr deutlich. Die Flgd. sind punktirt gestreift, die Punkte in den äufseren Strei- fen kräftiger und weitläufiger, Zwischenräume glatt. Unterseite und Beine schwarz. Hinterleib glatt, an der Basis längsgestrichelt, Sei- ten der Hinterbrust weitläufig tief punktirt. 4. Pseudostrongylium aberrans: Minus elongatum, subtus coeruleum, capite aeneo, thorace viridi-aeneo, elytris cyaneo-subpur- purascentibus, antennis articulo tertio quarto et quinto conjunctis viz breviore, T—10 praecedentibus multo latioribus, capite inter ocu- los punctis 2 profundis impresso, oculis minus approzimalis, tho- race Iransverso ut in praecedentibus constricto, laevi, linea longi- tudinali in medio interrupta profunde impressa, elytris punctalo-stria- ts, punctis valde distantibus, irregularibus, latera versus confluenti- bus, oblongiusculis, interstitiis laevibus, abdomine laeve, basi strigu- lato, pedibus cyaneis. — Long. 14 mill. Ein Ex. von Luzon (Semper) in Dr. Haag’s Sammlung. Etwas kürzer und gedrungener als die vorhergehenden und zur Kenntnifs der asiat. Cnodaloniden. 119 von ihnen nicht generisch zu unterscheiden, obwohl die Augen we- niger genähert, die Fühler vom 7ten Gliede ab ziemlich stark ver- breitert, wenig länger als Kopf und Halsschild sind. Glied 7 ist etwa so lang als 6, nach der Spitze zu ziemlich stark verbreitert, 8 so breit wie 7, an der Spitze merklich kürzer, 9 und 10 wenig an Länge abnehmend. Der Kopf ist schwach, hinten etwas deut- licher punktulirt, mit zwei tiefen Punkten zwischen den Augen. Aufser der vertieften Mittellinie in der Mitte der Basis befindet sich eine genau entsprechende auf der Vorderhälfte des Thorax, so dafs derselbe in der Mitte eine unterbrochene vertiefte Mittellinie zeigt; dieselbe geht hinten in die vertiefte Hinterrandlinie über, erreicht aber vorn den Vorderrand nicht ganz. Wie bei den vorhergehen- den besteht die Mittellinie aus zwei vertieften Linien, mit einem feinen erhabenen Längskiele zwischen denselben. Die Flgd. sind etwas kürzer, gewölbter, hinten abschüssiger als bei den vorher- gehenden, die Punkte in den Punktstreifen namentlich an den Sei- ten grob, weitläufig, häufig 2 mit einander zusammenflielsend oder drei einander mehr genähert, Zwischenräume glatt. Schenkel kräf- tig. Seiten der Hinterbrust verloschen punktirt. 5. Pseudostrongylium cyaneum n. sp.: Supra laete cya- neum, antennis pedibusque rufescentibus, abdomine piceo-rufo, tho- race transverso antrorsum leviter angustato, supra crebre obsolete punctato, margine basali medio latius reflezo, linea basali longitu- dinali media abbreviata distincte impressa, elytris subtiliter latera versus fortius punctato - striatis, interstitüs laevibus, abdomine rufo laevi, pectore piceo-rufo, lateribus parce fortiter punctatis. — Long. 12 mill. Ein Ex. von den Molukken in Dr. Haag’s Sammlung. Kleiner, flacher als die vorhergehenden, von ziemlich abwei- chendem Habitus, in den wesentlichsten Merkmalen, namentlich den stark genäherten, fast zusammenstolsenden Augen, der Meso- sternalbildung, der charakteristischen Mittellinie des Thorax mit ihnen übereinstimmend. Fühler viel länger als Kopf und Thorax, fadenförmig, röthlich, nach der Spitze zu bräunlich. Glied 3 län- ger als 4, die folgenden allmählig an Länge ein wenig abnehmend. Letztes Tasterglied pechbraun. Kopf fast glatt, zwischen den Au- gen mit einem länglichen Grübehen. Thorax vorn nur wenig brei- ter als der Kopf, queer, nach vorn mehr als nach hinten verengt, die Seiten schwach gerundet, vor den Vorderecken schwach einge- zogen, so dals dieselben etwas vorspringen, Hinterecken spitzig, 120 G. Kraatz: Beitrag 2. Kennin. d. asiat. Cnodaloniden. leicht nach hinten vorgezogen, Oberseite leicht gewölbt, ziemlich dicht, etwas verloschen punktulirt, Hinterrand in der Mitte breiter abgesetzt und nach hinten leicht vorgezogen, die abgekürzte Basal- Mittellinie deutlich aber schwächer als bei den vorhergehenden. Scutellum schwärzlich, glatt. Fld. von der Mitte ab nach hinten deutlich verengt, mit dem eigenthümlich lackartigen Glanz der zu- nächst vorhergehenden und leicht. purpurn irideseirend, die Punkt- streifen an der Naht fein, die Punkte in den seitlichen Streifen viel kräftiger und weitläufiger, Zwischenräume glatt, Punktstreifen an der Spitze fast ganz erloschen. Beine röthlichbraun, Schenkel- spitzen dunkler. Hinterleib röthlich, glatt, die ersten Segmente punktulirt und fein gestrichelt. Seiten der Hinterbrust weitläufig grob punktirt. 6. Pseudostrongylium viridipenne n. sp.: Subtus piceo- rufum, capite thoraceque transverso crebre subtiliter punctatis viri- dulis, hoc disco subpurpurascenti, elytris laete viridibus, punctato- striatis, strüs lateralibus grosse punctatis, horum interstitüs ele- vatis, strüs 4° 5°que valde abbreviatis, apice fere conjunctis, pedi- bus nigritulis basis vervus cum cozxis rufescentibus. — Long. 9 mill. Ein Ex. von Queensland (Dr. Nickerl) in Dr. Haag’s Samml. Kleiner und schmaler als die vorhergehenden, durch die inten- siv grünen Fld. mit binter der Mitte abgekürzten mittleren Streifen ausgezeichnet, Thorax ohne Mittellinie an der Basis. Fühler pech- braun, Glieder an der Spitze röthlich, 3 länger als 4, die folgen- den an Länge wenig verschieden, fadenförmig. Kopf punktulirt, die Augen auf der Stirn fast zusammenstehend, zwischen ihnen ein deutliches Grübchen. Thorax queer, vor den Vorder- und Hinter- ecken leicht eingezogen, die ersteren ziemlich spitz vorgezogen, Oberseite ziemlich dicht und verloschen punktirt, Hinterrandslinie kräftig. Fld. etwas breiter als der Thorax, mit deutlicher Schul- terbeule; Zwischenräume der Punktstreifen kaum punktulirt, diese an der Spitze fast erloschen, die Punkte an den Seiten grob und ziemlich weitläufig, nach der Naht zu feiner. Unterseite rothbraun, Hinterbrust dunkler, an den Seiten ziemlich verloschen punktirt. Beine schwärzlich, Schenkel an der Basis und Hüften röthlich. [Deutsche Entomologische Zeitschrift XXIV. 1880. Heft I.] Die Arten der Tenebrioniden-Gattung Zophobas in Dr. Haag’s Sammlung Dr. G. Kraataz. Die Zahl der Zophobas-Arten im Münchener Cataloge p. 1981 u. 1982 beträgt zehn, indessen bemerkt bereits Lacordaire (Gen. d. Col. V. p. 378 Note), dafs der peruanische costatus Guerin eine eigene Gattung zu bilden hat !). Die beiden von Walker be- schriebenen Species (clavipes und solidus) gehören sicher ebenfalls nicht zu der americanischen Gattung, welche sonach auf 7 Arten beschränkt bliebe, wenn diese Zahl nicht weit hinter der der wirk- lich existirenden zurückstände; nach dem im Berliner entomologi- schen Museum befindlichen Materiale zu urtheilen, dürfte eine Mo- nographie der Zophobas noch eine ziemliche Anzahl neuer Species zu Tage fördern. Hier treten zu den 7 erwähnten zunächst 11 andere hinzu, darunter einige sehr ansehnliche. Unter den männlichen Geschlechts- Unterschieden, von denen Lacordaire nur die längeren Vorderbeine mit kräftigeren Schenkeln und mehr gebogenen Schienen und die schlankeren Fühler der 5 erwähnt, sind zwei besonders hervorzuheben. Der Ausschnitt des Epistoms ist nicht nur, wie Lacor- 1) Auf denselben ist von Bates (Entomol. Monthly Mag. VI. April. 1870. p. 268) die Gattung Hipalmus gegründet, aber noch nicht in dem betreffenden Bande des Cat. G:mminger-Harold auf- geführt, da derselbe in demselben Jahre ausgegeben wurde. Näher auf den ziemlich bekannten Käfer einzugehen, scheint mir hier nicht am Orte; er ist die einzige von den 10 Zophobas- Arten des genannten Oatalogs, welche bisher zur eigenen Gattung erhoben wurde, und wohl mit vollem Rechte; die beiden ceylone- sischen Arten dürften ein gleiches beanspruchen. 122 G. Kraatz: über die Arten daire erwähnt, bei den einzelnen Arten sehr verschieden !), son- dern er bildet eine Geschlechts-Auszeichnung, indem z. B. gerade bei dem von Lacordaire erwähnten, weit verbreiteten m01i0 nur der Z ein tief ausgeschnittenes Epistom besitzt, das 2 dagegen ein gerade abgestutztes. Die Grölse des Kopfes und die dadurch mitbedingte Stellung, d. h. Entfernung, der Augen vom Vorderrande des Halsschildes, kann bei den beiden _Ge- schlechtern der gröfseren Arten eine so verschiedene sein, dals man leicht verführt werden kann in den g' eine besondere Art, ja eine besondere Gattung zu erkennen (vergl. Z. maculicollis ete.). Einzelne Arten zeigen nicht nur sehr verdickte Schenkel des g\, sondern auch eine auffallende, plattenförmige Erweite- rung an der Innenseite, unweit der Basis (maculicolls, Haag?). 1. Zophobas maculicollis Kirsch: Oblongus, niger, opacus, thorace utrinqgue macula magna, elytris fasciis duabus nec suturam, nec marginem attingentibus, una ante medium undulata, altera pone medium coccineis. — Long. 32 mill. Mas: Capite longiore, epistomo profunde ezciso, oculis longe a collo remotis, antennis fere dimidii corporis longitudine, pedibus multo longioribus, femoribus fortius incrassatis, posticis bası extus laminato-dilatatıs. Fem.: Capite multo minore, epistomo truncato, oculis collo ap- prozimatıs. Deutsche Entomol. Ztschr. 1866. p. 196. Herr Kirsch hat die prächtige Art aus Bogotäa jedenfalls nach weiblichen Ex. beschrieben, bei welchen der Kopf viel kleiner als der Thorax ist und die Augen dem Vorderrande desselben nahe stehen. Bei den Männchen ist der Kopf viel gröfser, fast so lang als der Thorax und die Augen stehen sehr weit vom Vorder- rande desselben entfernt. Eine ähnliche Kopfbildung des Männ- chens haben Bates und Fairmaire benutzt, um darauf die mit einander identischen Gattungen Exerestus und Proderops ?) zu be- gründen. Die Gattung Ererestus bleibt anderer Merkmale halber aufrecht erhalten; auf maculicollis und dessen zwei unbeschriebene nächste Verwandte kann kaum eine besondere Gruppe errichtet werden, weil es an Zwischenformen nicht fehlt. 1) Nach ibm (Gen. d. Col. V. p. 377) sehr tief beim mor:io, sehr schwach beim 4-maculatus. 2) Vergl. der Schluls des Aufsatzes. der Tenebrioniden-Gattung Zophobas. 123 Die eine von den beiden folgenden ansehnlichen Arten, welche einfarbig schwarz ist, stimmt in einem sehr eigenthümlichen Ge- schlechts-Merkmale mit dem maculicollis überein, welches natürlich vom Beschreiber des 2 ebenfalls nicht erwähnt werden konnte. Die vordere Hälfte der Schenkel ist nämlich zum Theil nach aulsen in eine fast halbkreisförmige Platte er- weitert. Diese Platte fehlt bei der anderen grolsen, neuen Art, welche durch die 4 rothen Flecke an den viel kleineren Zoph. 4-macula- tus Oliv. erinnert, ganz, und ist nur durch eine leichtere Erweiterung des Schenkels, verbunden mit einer Verflachung desselben, ersetzt. 2. Zophobas Haagin. sp.: Oblongus niger, opucus, thorace leviter transverso, elytris acuminatis, apice summo elevatis, sub- tihter punctatis, interstituis leviter convezxis, suturam versus fere planis. — Long. 50 mill. Mas: Differentia sexus fere eadem quae in specie praecedente, fibiis anticis maris pome medium intus nigro-ciliatis, lamina femorum posticorum interdum minus fortiter dilatata. Fem : latet. Zwei Ex. aus Columbien (Boucard) und Brasilien (Sommer) in Dr. Haag’s Sammlung; wegen der Kopf- und Schienenbildung als Männchen anzusprechen. 3. Zophobas spectabilis n. sp.: Oblongus, opacus, niger, elytris transversim quadri-maculatis, parum acuminatis, punclato-stria- tis, interstitüs laevibus, antennis longis (sed brevioribus quam in maculicolli), capite maris thorace parum feminae multo minore, thorace oblongo basi transversim impresso, angulis posticis sub- reclis, prominulis, lateribus parum rotundatis. — Long. 30-31 mill. Var.: Elytris fere immaculatis. Mas: Capitis structura fere eadem quae in maculicolli, femo- ribus posterioribus leviter dilatatis et compressis, opacis. — Long. 27—28 mill. Fem.: Ut in praecedentibus, femoribus haud dilatatis, subniti- dis. — Long. 30—31 mill. Fünf Ex. aus Brasilien (von Baulny, Fetting, Sommer) in Dr. Haag’s Sammlung. | Durch Gröfse, Zeichnung, den länglichen Thorax etc. sehr aus- gezeichnet, den Uebergang von den vorhergehenden grofsen Arten mit deutlich zugespitzten Flgd. zu den kleineren bildend. 124 G. Kraatz: über die Arten 4. Zophobas tridentatus n. sp.: Niger, antennis mediocri- bus, pedibus longiusculis, elytris punctato-striatis. — Long. 30 mill. Mas: Epistomo modice emarginato, medio triangulariter producto. Zophobas tridentatus Dej. Cat. 1837. p. 226 (in coll. Haag). 2 Ex. aus Brasilien (Murray) in der Haag’schen Sammlung. Ich vermuthe, dafs bei dieser und der folgenden Art die Na- men eine richtige Tradition für sich haben. Dafs noch weitere ähnliche Arten in Brasilien ete. vorkommen, ist mir zweifelhaft, daher habe ich mich begnügt die Hauptunterschiede kurz hervor- zuheben. Erst reicheres Material kann Veranlassung zu zutreffen- den längeren Beschreibungen geben. 5. Zophobas spectabilis n. sp.: Niger, antennis longius- culis, capite utrinque juxta oculos parce punctato, thorace subqua- drato, lateribus fere rectis, angulis posticis rectis, reclinatis, elytris punctato-striatis. — Long. 32, lat. 103 mil. Mas: Epistomo distincte (sed non profunde) emarginato, me- dio leviter dentato, tibüis anticis longioribus, incurvatis. 1 Ex. in der Haag’schen Sammlung aus Brasilien (Sommer). Eine der gröfsten Arten, durch schlankere Fühler und kleine- ren Kopf von dem etwas kleineren ambiguus unterschieden, wel- cher ein tief ausgeschnittenes Epistom besitzt. 6. Zophobas ambiguus Dej.: Niger, antennis breviusculis et crassiusculis, pedibus breviusculis, elytris punctato-striatis. — Long. 30 mill. Mas: Epistomo profunde ezciso, medio paullulum producto. Zophobas ambiguus Dej. Cat. 1837. p. 226 (in coll. Haag). 1 Ex. aus Brasilien in der Haag’schen Sammlung. Für diese Art gilt im Allgemeinen das unter trödentatus Be- merkte. 7. Zophobas bifasciatus. Niger, opacus, clypeo profunde ezciso, elytris subtiliter punctato-striatis, fasciis duabus transversis utrinqgue abbreviatis, obscure rufis. — Long. 1 lin. (ex Erichs.) Mas: Tibiis omnibus leviter arcuatis, simplicibus. Erichs. in Wiegm. Archiv 1847. I. p. 118. Peru. Das typische Ex. auf dem Berliner Museum ist 28 mill. lang, von den folgenden rothgefleckten Arten durch die bedeutendere Gröfse leicht zu unterscheiden. der Tenebrioniden-Gattung Zophobas. 125 8. Zophobas quadrifasciatus n. sp.: Niger, opacus an- tennis valde elongatis, filiformibus, thorace anguslo, ely- Iris fasciüs 2 angustis, undulatis, pedibus debilibus. — Long. 26 mill. Mas: Jatet. Fem.: epistomo truncato. 1 weibliches Ex. unter No. 15433 auf dem Berliner Museum. Durch die ungemein schlanken Fühler leicht kenntlich; das Tte Glied derselben ist beim 2 (dessen Fühler in der Regel merk- lich kürzer sind als beim Jg) fast dreimal länger als breit, das fol- gende etwa l4mal. Kopf und Thorax sind verhältnilsmäfsig schmal, letzterer ist an den Seiten sanft gerundet, nach vorn deut- lich verengt, die Hinterecken sehr spitz vorgezogen. Die Flgd. sind wie bei den Verwandten punktirt gestreift, die Zwischenräume flach, die beiden Binden nur schmal undulirt, die hintere fast Wförmig. Die Beine sind auffallend dünn, wie die Fühler. 9. Zophobas quadrinotatus n. sp.: Niger, opacus, graci- hor, elytris laete rufo - bimaculatis, antennis longiusculis, thorace longiore quam in spec. affinibus, lateribus parum rotundatis. — Long. 22 mill. Mas: Antennis longiusculis, epistomo profunde inciso, ca- pite antice utringue impresso, femoribus leviter incrassatis, tibüis parum incurvatis. Zophobas quadrinotatus Museum Berol. Ein Männchen vor Para (Siebert) auf dem Berliner Museum. Schmaler und schlanker als quadrimaculatus Ol., der Thorax länger, nach vorn weniger verengt, an den Seiten weniger gerun- det, Fühler und Punktstreifen der Fld. ähnlich, die rothen Flecken - heller, der hintere länger als breit (ob immer?). Durch das sehr tief dreieckig eingeschnittene Episternum des & leicht kenntlich. 10. Zophobas quadrimaculatus Ol.: Niger, opacus, ely- trıs obscure rufo-bimaculatis, antennis (praecipue maris) longiuscu- lis, thorace lateribus leviter rotundato. — Long. 21—22, lat. 7 mill. Mas: Epistomo medio vix emarginato, femoribus parum incras- satis, tibiis longioribus ante medium fortiter incurvatis, subtus apice vir ciliatıs. Fem.: Antennis brevioribus, tibüs ant. subrectis. Oliv. Ent. III. 57. p. 8. 1.1. f.6. — Lacord. Gen. d. Col. Einige Ex. aus Brasilien in Dr. Haag’s Sammlung, ein 2 aus 126 : G. Kraatz: über die Arten der Germar’schen in der meinigen, ein Pärchen auf dem Berliner Museum. Die Fühler des S sind sowohl lang als kräftig, die fünf vor- letzten Glieder nach der Spitze zu Ziemlich stark verbreitert, die vorletzten leicht transversal. Die Art, welche hier zu quadrimaculatus gezogen wird, ist die- selbe, welche.auf dem Berliner Museum und in der Germar’schen Sammlung so bezettelt ist, während Lacordaire meinen tibialis auf 4-maculatus bezieht (vergl. unter jener Art). | Olivier giebt kein Vaterland an, bildet ein Expl. ab, welches kleiner als tibialis ist und keine Andeutung der auffallenden gold- gelben Behaarung der Vorderschienen des 2 zeigt; in der Be- schreibung. von etwa zwei Zeilen trifft das täches des elytres d’un rouge brun, auf den fübialis weniger gut zu, dessen hellere Flecke wohl rouge genannt worden wären; die hinteren Flecke sind beim fibialis mehr quer, beim 4-maculatus mehr rundlich. Meinem quadrimaculatus fehlt die auffallende Schienenbildung der © des libialis ganz; er ist merklich kleiner und hat kaum ver- dickte Vorderschenkel. 11. Zophobas tibialis n. sp.: Niger, opacus, elytris laete rufo-bimaculatis, latiusculis et breviusculis, antennis longioribus, thorace lateribus parum rotundatis, femoribus anticis in utroque sezu incrassatis. — Long. 22—23 mill. Mas: Epistomo truncato, antennis valde elongatis, articulis 3—6 apice subincrassatis, tibüis valde elongatis et incurvalis. — Long. 23 mill. Fem.: Antennis multo brevioribus, tibiis anticis incurva- tis longe fulvo-ciliatis, pone medium leviter emarginatis. — Long. 22 mill. Zophobas 4-maculatus Lacord. Gen. d. Col. V. 1. p. 377. Einige Expl. bei Dr. Haag, 1 g' und 3 2 von Rio Janeiro (v. Olfers) auf dem Berliner Museum unter No. 15435. Aus Lacordaire’s Angabe a. a. O., dafs das Weibchen an den Vorderschienen de longs poils roux qui n’existent quen vestige chez les mäles zeigt, geht unzweifelhaft hervor, dals er meinen tibialis auf A-maculatus Ol. gedeutet hat. 12. Zophobas Klingelhöfferi n. sp.: Niger, elytris obscure rufo-maculatis, rarius nigris, antennis mediocribus, thorace trans- verso, postice lines media Iransversa incurvala profundius im- der Tenebrioniden-Gattung Zophobas. 127 presso, lateribus inaequaliter erosis (= parce crenalis), angulis po- stieis acutiusculis. — Long. 23, lat. 8 mill. Mas? Fem.: epistomo truncato. Var. a. Elytro singulo rufo-bimaculato, macula posteriore majore. Var. b. Elytro singulo rufo-maculato, mac. anleriore deficiente. Var. c. Zlytro singulo vie maculato. Ex. mit ganz ungefleckten Flgd. kommen gewils vor; die Art ist durch die unregelmälsigen, ausgenagten Seitenränder des kurzen Halsschildes leicht zu erkennen (ob immer?). 3 2 aus Mexico (Klingelhöffer) in Dr. Haag’s Sammlung. Meinem verehrten alten Freunde, Herrn General Klingel- höffer zu Ehren benannt, welcher sich um die Erforschung der Darmstädter Käferfauna früher hoch verdient gemacht und an Dr. Haag viele interessante Arten aus Mexico mitgetheilt hat. 13. Zophobas erosicollis n. sp.: Niger, antennis longius- culis tenuwioribus, capite tenwter punctulato, postice subtihter gra- nulato, thorace latitudine fere longiore, supra obsolete punctulato, ante basin transversim impresso, lateribus leviter rotundalis, prue- cipue basin versus parce inaequaliter erosis, angulis posticis acu- minatis, retrorsum prominulis, elytris punctato-striatis. — Long. 20, lat. 7 mill. Fem.: Epistomo truncato, tibis anticis fere rechis. Ein Ex. aus Brasilien (Boucard) in Dr. Haag’s Sammlnng. Etwas kleiner und namentlich im Thorax schmäler als morio, durch dessen ausgenagte Seitenränder leicht kenntlich; dieselben sind mir sonst nur beim mexican. Klingelhöfferi mit querem T'horax vorgekommen. Die Fühler sind viel schlanker, die Schrägeindrücke auf dem Kopf kräftiger. 14. Zophobas Kirschi: Niger, antennis mediocribus, capite thoraceque viz punctatis, hoc longitudine paullo latiore, lateribus parum rotundato, basi leviter transversim impresso, angulis posticis rectis, subreclinatis, elytris minus subtiliter punctato - striatis. — Long. 25 mill. Fem.: Epistomo truncato. Aus Venezuela; in der Sammlung des Dresdener entomologi- schen Museums. Wenig ausgezeichnet, dem morio ähnlich aber merklich grös- ser, die Fühler viel schlanker, Glied 4—7 wenig von einander ver- 128 G. Kraatz: über die Arten schieden, 7 noch deutlich um die Hälfte länger als breit, die vor- letzten nicht breiter als lang. Der Thorax ähnlich wie bei morio, etwas länger, die Vorderecken deutlich weniger verrundet, stumpf; die Punktstreifen der Fld. kräftiger. Punktirung der Beine fast verloschen. Wahrscheinlich öfters mit morio hier vereinigt und auf dem Dresdener Museum unter dieser Art steckend; das einzige Ex. er- laubt mir kein sicheres Urtheil, ob es nicht vielleicht zu einer grös- seren localen Rasse gehört; auf solche wäre aber auch immerhin aufmerksam zu machen. Nach meinem verehrten Freunde Kirsch, dem verdienstvollen Custos des Dresdener entomol. Museums benannt, der mir die Art freundlichst zur Ansicht mittheilte. 15. Zophobas morio Fabr.: Ater, thorace quadrato laevı, elytris punctato - striatis. Affinis Helopid. nigrita at paullo major. (ex Fabr.) Helops morio Fabr. Gen. Ins. Mant. 1777. pag. 241 n. 45. — Spec. Ins. I. 1781. p. 325. — Mant. Ins. I. 1737. p. 214. — Ent. Syst. I. 1792. p. 120. — Syst. El. I. 1801. p. 160. Helops elongatus Beauv. Ins. Afr. et Amer. pag. 164 t.31. f. 9. (teste Chevrol. Annal. Soc. Ent. France 1852. p. 638.) Helops nigritus Oliv. Ent. III. 37. p.5 t. 2. £.26.a.b. Mas: Epistomo fortius exciso, tibiüis anticis paullo longioribus, vier magis incurvatıs. Fem.: Epistomo truncato. Eine der häufigsten Arten; in Brasilien, Venezuela, am Amo- zonen-Strom, auf den Prinzen-Inseln, Isle de France. Der Zophobas morio Fabr. ist zwar scheinbar eine der be- kanntesten Species in den Sammlungen und daher kaum nöthig auf eine genaue Beschreibung des Käfers einzugehen, indessen ist es gerade über ihn nicht leicht ins Klare zu kommen, und gewils sind in den meisten grölseren Sammlungen mehrere Arten unter demselben vereinigt. Indessen scheint es mir doch nothwendig darauf aufmerksam zu machen, dafs Fabricius in seiner ersten Be- schreibung (Gen. Ins. Mant.) Nord-Amerika als Vaterland angiebt; in seiner letzten sagt er allerdings: habitat in Americae meridio- nalis Insulis. Seine Diagnose bleibt dieselbe und auf die Zopho- bas von dort zutreffend. Die Form, welche ich auf den morio Fabr. beziehe, ist die- selbe die auf dem Berliner Museum so bestimmt ist; der Zettel der Tenebrioniden-Gattung Zophobas. 129 mit dem Namen enthält in erster Linie die Vaterlandsangabe Am. Ins. Lund; sie erreicht eine Länge von 21—22 mill., hat ein deut- lich queres Halsschild (namentlich beim 2) und nur leicht punk- tirt-gestreifte Flgd.. Beim 2 sind die vorletzten Fühlerglieder deut- lich breiter als lang und ist die Art als eine kurzfühlerige zu be- zeichnen; beim g' sind die Fühler nur wenig schlanker, die Vor- derschienen nur wenig verlängert, schwach gekrümmt. Ziemlich glänzende brasilianische Stücke (2 g\, 19) in Dr. Haag’s Sammlung mit deutlicher punktirten Punktstreifen, deren Zwischenräume leicht gewölbt sind, scheinen mir nicht specifisch verschieden zu sein. 16. Zophobas opacus Sahlb.: Niger, supra opacus, subtus mitidior, clypeo subtruncato, thorace sulco transverso ad basin levi- ter impresso, elytris punctato - striatis, punctis profundis. — Long. 9 Jin. (= 19} mill.) Habitat in Brasilia. D. Christofferson. H. morioni affinis, sed differt thorace magis opaco, elytris minus profunde striatis, atque magnitudine minore (ex Sahlb.). Helops opacus Sahlb. Perie. Ent. 1823. p. 17 t.1. £. 7. Frons punctis profundioribus quibusdam impressis, clypeus subtruncatus impressione semicirculari a fronte distinetus, subtilis- sime punctulatus. Thorax longitudine paullo latior, antice parum angustatus, angulis nonnihil deflexis, lateribus parum rotundatus, basi subsinuatus, supra convexus, punctis in medio quibusdam tenue impressis. Elytra apice acuta, supra punctato - striata, punctis di- stinctius impressis, interstitiis laevibus. Pedes femoribus compres- sis, tibiis parum incurvatis, tarsis subtus ferrugineo-pilosis. Da mir keine zweite häufige brasilianische Art bekannt ist, halte ich es für möglich, dafs der opacus nach kleineren weiblichen Expl. des morio beschrieben ist. Ich habe einen Auszug aus der sehr ausführlichen Beschreibung des Käfers gegeben, welcher für weitere Untersuchungen genügen dürfte. Bei Deutungs - Versuchen auf andere Arten wären die puncta profundiora der Stirn und.die puncta distinetius impressa der Fld. zu beachten. Ich beziehe hier diejenige brasilianische Art auf den opacus, von welcher ich das so bezettelte Original-Exemplar aus der Ger- mar’schen Sammlung besitze; es ist ein Q mit gerade abgestutz- tem Epistom; zwei ähnliche J mit ziemlich stark ausgerandetem Epistom sind auf dem Berliner Museum mit einem besonderen Deutsche Entomol. Zeitschr. XXIV. Heft 1. I 130 G. Kraatz: über die Arten Zettel (nicht der laufenden Sammlungs-Etiquette) versehen, mit der Angabe morio Mus. Berol. F. Ein etwas gröfseres Ex. ist rothbe- zettelt, wie das letzte der fünf morio 9, und stammen beide dem- nach wohl aus demselben Lande. 17. Zophobas macretus n. sp.: Niger, angustior, praecipue thorace, antennis longiusculis, epistomo truncato (2), capite parce irregulariter punctulato, thorace subquadrato, supra hnea brevi ransversa antebasali impressa, lateribus fere rectis, angulis posticis rectis, subprominulis, elytris modice punctato-striatis, inter- stitiis elevatis. — Long. 23, lat. 72 mill. Mas: Antennis longioribus epistomo distincte emarginato, me- dio denticulato, tibiis ant. elongatis, incurvatis. Fem.: Epistomo fere iruncato, viz denticulato, antennis bre- vioribus. Ein weibliches Expl. aus Mexico (Baulny) bei Dr. Haag, ein Pärchen aus der Germar’schen Sammlung in der meinigen, ein d’ auf dem Berliner Museum unter morio. Durch die schlanke Gestalt, den schmalen, geradseitigen, fast quadratischen Thorax leicht kenntlich. Dem morio recht ähnlich, aber schlanker, mehr gleichbreit, der Thorax schmaler, die Fühler länger und feiner; morio ist noch nicht aus Mexico nachgewiesen; die Zwischenräume der Fld. sind deutlich erhaben. Diese Art ist der morio,Fabr. der Germar’schen Sammlung; die Etiquette trägt die Vaterlandsangaben Mexico und Venezuela, ein Stück ist mit Kl. bezettelt und stammt wahrscheinlich von Klug. 13. Zophobas rugipes Kirsch: Oblongus, niger, elytris sul- catis, sulcis remote punctatis, femoribus praecipue intermedis aspe- ratis. — Long. 18—23 mill. Mas: Epistomo fortius emarginalo, dente medio magis minusve perspicuo, tibüis anticis longioribus, medio fortius incurvalis. Fem.: Epistomo truncato. Kirsch Deutsche Ent. Ztschr. 1866. p. 197. Von H. Kirsch nach Ex. aus Venezuela a. a. O. beschrieben und mir freundlichst mitgetheilt; Dr. Haag erhielt den Käfer aus Brasilien, Columbien, Guadeloupe, Ecuador, Portorico. Dem morio ähnlich, durch die erhabenen Zwischenräume der Punktstreifen und die gekörnelten Schenkel und dicht punktirten Schienen gut unterschieden. der Tenebrioniden-Gattung Zophobas. 131 19. Zophobas alternans n. sp.: Niger, antennis tenworv- bus, capite parce subtiliter irregulariter punctato, thorace longitu- dine paullo latiore, lateribus ante medium leviter rotundato, supra viz punctato, impressione media antebasalı curvata, angulis posticıs reclis, reclinatis, elytris minus subtiliter punctato-striatis, lineis bi- nis magis approzimaltis (interstitüs 3, d, 7 magis approxima- tis). — Long. 21, lat. 7 mill. Mas: Epistomo fortius emarginato (haud ezciso), tibüs anticıs longiusculis, pone medium modice incurvatis. Ein Männchen aus Mexico (Deyrolle) in Dr. Haag’s Samml. Etwas kleiner und weniger robust als morio, mit leichtem Glanz (ob immer?), die Vordertibien des Z viel schlanker und gekrümmter, die Fühler bei weitem nicht so kräftig, dünner, län- ger, das Epistom ziemlich stark ausgerandet, aber nicht tief aus- geschnitten, sehr leicht an den Streifen der Flgd. zu erkennen, von denen je zwei einander näher liegen, während sie bei den an- deren Arten gleich weit von einander entfernt sind. 20. Zophobas laticollis n. sp.: Niger, epistomo fortius emarginato (sed non profunde exciso), antennis mediocribus, capite utringue ante oculos impresso, fere laevi, pone oculos subtilissime striguloso, thorace longitudine plus dimidio latiore, pone medium basin versus fortius angustato, supra disco utrinque parce irregula- riter punctato, postice leviter transversim impresso, angulis posticis fere obtusis, haud productis, elytris minus subtiliter punctato- striatis, pedibus brevibus. — Long. 23, lat. 8 mill. Ein schlecht erhaltenes Ex. aus Brasilien in der Haag’schen Sammlung. Me Einem sehr grofsen Tenebrio durchaus nicht unähnlich, flacher als die meisten Arten dieser Gattung: der Thorax kürzer, die Beine sehr kurz und kräftig, die Schenkel glatt. 21. Zophobas lugubris Bohem.; Niger, convezus, capite postice subtiliter, crebre granulato, inter oculos parce profunde punc- tato, thorace sublaevi, aute basin transversim et in ipsa basi ultrin- que puncto sat profunde impresso, angulis posticis retrorsum pro- ductis, elytris leviter striatis, strüs punctis profundis, remotis im- pressis, interstitiis parum convezxis. — Long. 17—18, lat. 64 — 7 mill. Boheman Eugenies Resa Coleopt. (1858) p. 97. Von der Insel Puna in Peru. In der Beschreibung werden die tibiae crebrius punctulatae ge- nannt, antice basi leviter inflexae. Das Episternum ist nicht erwähnt. 9* 132 G. Kraatz: über die Arten Exerestus Bates. Entomol. Monthly Mag. VI. April 1870. p. 268. Proderops Fairmaire Ann. Soc. Ent. France 1873. p. 393. Dr. Haag bezieht in seiner Sammlung auf die Gattung Pro- derops zwei mit Zophobas verwandte Arten, welche durch 8 Rei- hen tiefer Gruben auf den Flgd. sehr ausgezeichnet sind; ihr Ha- bitus ist trotz der erwähnten Verwandtschaft ein recht abweichen- der; der Vorderleib ist verhältnifsmäfsig länger, der Thorax gerade nicht breiter, aber von den nach vorn deutlich verschmä- lerten Flgd. viel deutlicher abgesetzt, wodurch der Habitus nicht wenig an riesige Helops erinnert. Eine von diesen Arten aus Mexico (Baulny) läfst sich ungezwungen beziehen auf: Proderops foraminosus Fairm. ]. c. p. 394 aus Süd-Ame- rika, die einzige von Fairmaire beschriebene Art, welche nament- lich auch die tete presque aussi grande que le corselet, den bord anterieur du chaperon fortement declive et profondement echancre zeigt, ebenso die yeux tres-eloignes du corselet und die antennes ne grossissant pas vers l’extr&mite; aulser diesen Gattungs-Merk- malen ist auch das als specifisch angegebene vorhanden: elytres tronquees et relevees a la base. Von dieser Art besitzt Dr. Haag nur ein Männchen, von einer zweiten gedrungeneren, mit fast noch stärkeren Grubenreihen der Flgd. dagegen ein Pärchen. Diese Seulptur giebt der Art ein so durchaus charakteristisches Aeulsere, dafs man leicht die gros- sen Verschiedenheiten übersieht, welche in der Grölse und Bildung des Kopfes bestehen. Wenn auch der Kopf des g' nicht fast die Gröfse des Thorax erreicht, wie beim fora- minosus, sondern merklich kleiner als der Thorax ist, so ist er doch mehr als doppelt so grofs als beim 2. Während beim g\ die Augen weit vom Vorderrande des Thorax entfernt liegen, be- finden sie sich beim @ unmittelbar vor demselben. Ein weite- rer Vergleich zeigt, dafs bei beiden Geschlechtern das Episternum vorn gerade ausgeschnitten ist, während es bei dem bisher bekann- ten foraminosus tief ausgeschnitten ist. Somit ist der Ausschnitt des Epistoms nicht als ein generi- scher, sondern als ein speeifischer und vielleicht sogar nur als ein sexueller aufzufassen, wenn bei Proderops eventuell der Ausschnitt des Epistoms nach dem Geschlechte veränderlich ist, wie bei meh- reren Zophobas. der Tenebrioniden-Gattung Exerestus. 133 Die Gröfse des Kopfes und die weit vorliegenden Augen sind ebenfalls nicht Geschlechts-Merkmale, sondern nur sexuelle Eigen- schaften der Männchen der einzelnen Arten. Dagegen werde ich noch im Folgenden darauf zurückkommen, dafs der erhabene Vorderrand der Flgd. wohl als ein generisches Merkmal aufgefalst werden kann. Im Gegensatz zum Proderops foraminosus: elongatus, elytris 8 serialim fo- veolato-sulcatis medium versus leviter dilatatis, apice productis, mas capite thorace parum minore (fem.?), epistomo fortiter ezciso, long. 26 mill., lat. 8 mill. läfst sich die zweite Art eiwa so charakterisiren: Proderops foveolatus n. sp.: Minus elongatus, elytris 8 seriatim fortius foveolato - sulcatis, medium versus dilatatıis, apice parum productis, epistomo truncato, mas capite thorace minore, ocu- lis a thorace longe remotis, fem. capite multo minore, oculis a tho- race parum remotis, long. 24—28, lat. 9 mill. Ein Pärchen aus Mexico (Sommer) in Dr. Haag’s Sammlung. Nachdem wir durch den Vergleich der beiden eben bespro- chenen Arten ersehen haben, dafs der Ausschnitt des Epistomum bei den Proderops-Arten unbedingt variabel ist, so lassen sich auf diese Gattung drei andere Arten beziehen, welche den Habitus der Proderops, aber nicht die tiefen Gruben-, sondern nur einfache Punktreihen zeigen, welche sogar äulserst fein werden können. Diese Arten hat Dr. Haag zu der von Bates am oben ange- führten Orte aufgestellte Gattung Exrerestus gestellt, von welcher nur eine, nach einem Expl. von Nicaragua (Chontales) beschrie- bene Art bekannt ist: Ezerestus Jansonii ]. c. p. 269 pl. II. fig. 1 and la. Als Gattungs-Charakter sind von Bates besonders die grofse Ent- fernung der Augen vom Vorderrande betont, das herabgezogene Epistom und der, an Zophobas erinnernde tiefe Ausschnitt des Epistomum; aufserdem werden Eigenthümlichkeiten in der Bildung der Mundtheile hervorgehoben. Diese Angaben und der weitere Vergleich der sorgfältigen Beschreibung von Bates dürften kaum einen Zweifel lassen, dafs Exerestus und Proderops zu einer Gat- tung gehören, welche den älteren Namen Exrerestus zu führen hat; als charakteristische Gattungs-Merkmale sind nach dem Vorherge- sagten weder der Ausschnitt des Epistoms, noch die typische Ge- stalt des Kopfes von Jansonit zu betrachten. 134 G. Kraatz: über die Arten Den drei Exerestus-Arten der Haag’schen Sammlung sind die typischen, nach der Spitze zu kaum oder gar nicht verdickten Fühler eigen, welche kaum den Hinterrand des länglichen Thorax (etwas länger als breit) erreichen, der aufgeworfene Vorderrand der punktstreifigen Flgd. ete.; im Uebrigen lassen sie sich kurz so charakterisiren: Ezerestus peruanus n. sp.: Elongatus, niger, subopacus, capite thorace multo minore, utrinque ante oculos distincte subtihter punctato, epistomo declivi truncato, thorace oblongo, supra laevi, basi transversim impresso et subelevato, utringue ad angulum post. impresso, angulis posticis obtusis, retrorsum leviter productis, late- ribus leviter rotundatis, margine laterali paullulum inaequali, elytris 8-seriatim punctato-striatis, serie nona scutellari abbreviata, inter- stitiis apicem versus leviter elevatis, angustioribus. — Long. 24 mill. Mas: clypeo truncato, tibiis anticis leviter incurvatıs. Fem.: latet. Ein Ex. aus Peru (Doug) in der Haag’schen Sammlung. Aus der Länge der Beine und der Krümmung der Vorder- schienen glaube ich auf ein Männchen schliefsen zu dürfen, auch zeigt der Kopf eine ähnliche Bildung und Augenstellung wie beim foveolatus Q. Ezerestus elegans n. sp.: Elongatus, niger, opacus, pla- niusculus, capıte thorace multo minore, utrinque ante oculos magis minusve perspicue punctato, epistomo declivi, subtruncato, thorace oblongo, supra laevi, basi utrinque leviter iransversim impresso, linea parva obligua punctove ad ungulum posticum magis minusve perspicuis, angulis posticis subrectis aut subobtusis, leviter retror- sum productis, lateribus leviter rotundatis, margine laterali paullu- lum inaequali, elytris planiusculis, minus convezis, 8-seriatim punc- talis, sulcatis, interstitüis elevatis, suturam versus planiusculis. — Long. 21—22 mill. 2. Ex. von St. Carlos (Mouflet) in der Haag’schen Sammlung; nach der Kopfbildung Männchen. Dem peruanus nahe verwandt, schmaler, namentlich im Tho- rax, weniger gewölbt, die Zwischenräume deı Punktstreifen er- haben. Der Kopf des Ex. mit breiterem Thorax ist merklich breiter, innerhalb der Augenkiele deutlicher ausgedrückt, daher in der Mitte leicht aufgewölbt. der Tenebrioniden-Gattung Zophobas. 135 Exerestus helopioides n. sp.: Elongatus, niger, opacus converiusculus, capite thorace multo minore, supra subtiliter punc- tulato, epistomo dechvi, truncato, thorace oblongo, conveziusculo, supra fere laevi, basi aequali, utrinque ad angulos posticos punc- tiformi-impressis, angulis posticis obtusis, retrorsum leviter promi- nulis, lateribus leviter rotundatis, inaequalibus (hinc inde sub- erosis), elytris convezis, subtilissime S-seriatim punctato-striatis, stria .scutellari abbreviata nulla, pedibus mediocribus, tibris anticıs viz incurvatis. — Long. 24, lat. 9 mill. Ein Ex. aus Oaxaca (Baulny) in der Haag’schen Sammlung, nach der Kopfbildung Männchen. Durch die ganz feinen Punktstreifen sehr leicht kenntlich, etwas an die ähnlich grolsen, opacen, syrischen Helops erinnernd. I [Deutsche Entomologische Zeitschrift XXIV. 1880. Heft I.] Observations sur les Opatrum !) par Jos. Miedel a Liege. 1. Scleron damascenum Mill. i. 1. = Scl. armatum Waltl var. 2. Scl. abbreviatum Reiche est bien different et rare. 3. Scl. Mariae Muls. (humerosum Mill.) d’apres les types. 4. Scl. ferrugineum F. Compare au type. Obs. Sel. latipes est une espece ressemblant beaucoup & Sci. orientale F. Ol. 5. Scl. angustatum Mill. = fossulatum Muls. d’apres les types. 6. Cnemeplatia laticeps Woll.= StrauchiReichei.l. d’apresle type. 7. Pachypterus pusillus Baudi = Pedilamus serietoporus Fairm. 8. Opatrum verrucosum Grm. | verruciferum Muls. granigerum Besser verrucosum Brull. graniger Brull. alternatum Küst. hispidosum Brull. v. sculpturatum Fairm. Obs. L’Opatrum verrucosum Germ. offre les variations sui- vantes, habituelles ou individuelles: Taille 83 & 13 mill. Antennes noires, parfois brunes. Pro- thorax a cötes un peu plus ou moins arques; un peu plus retreci en arriere quant ils le sont le plus fortement; angles posterieurs assez aigus, quelquefois avec le sommet subarrondi, pas plus sail- lants en arriere que la partie mediane de la bäse, ou plus rare- ment la depassant un peu; le dessus oflrant simplement la carene mediane, ou celle-ci accompagnee de 1 ou 2 elevations allongees, indeeises et granuleuses, qui lui sont paralleles. Elytres avec les intervalles impairs ou cötes un peu plus ou moins saillants, les autres avec 1, 2 ou parfois 3 series de granulosites (en arriere toujours 1 seule) ou des granulosites serrees et confondues. ı) Da die Miedel’sche Monographie der Gattung Opatrum noch nicht so bald erscheinen dürfte, erlaube ich mir einige Be- merkungen zu veröffentlichen, zu welchen Hrn. Miedel die Ueber- sendung meiner Opatrum Veranlassung gegeben hatte. G. Kraatz. Jos. Miedel: Observations sur les Opatrum. 137 L’Opatrum verruciferum Muls. (type, envoy&e par l’auteur) est bien un verrucosum Grm. fortement use. L’Opatrum alternatum Küst. (d’apres des types, etc.) est Op. verrucosum Germ. ä teguments moins fortement uses; ce n’est plus un verrucosum et pas encore un verruciferum. 9. Op. obesum Öl. Muls. v. setuligerum Costa. v. dardanumStev.Küst. | ?v. Parreyssi Küst. curtum Mill. ?v. sulcatum Küst. v. elevatum Brull. gibbum Küst. messeniacum Rottb. Les Op. dardanum Stev. Küst. et curtum Mill. sont identiques et obesum Ol. de petite taille. Op. elevatum, gibbum et messeniacum ne sont egalement, que des obesum Ol. La taille est ici generalement plus forte que dans dardanum et curtum; les stries des elytres sont mieux mar- quees et parfois m&me assez profondes avec leurs tubercules plus gros; les intervalles impairs sont sensiblement plus saillants que les autres (souvent) et le sont d’autant plus que les stries sont plus profondes. Les ind. a stries profondes sont souvent moins convexes efc. Je ne comprends pas bien les Opatr. Parreyssi et sulcatum de Küster. Ce sont probablement des varietes de /’Op. obesum Ol. D’apres les descriptions de Küster, les stries des Elytres doiveni etre ponctuees et je n’ai jamais rien vu de semblable dans aucun obesum. L’auteur dit: sulcatum „elytris subtiliter granulatis, fortiter punctato - striatis et plus loin, stark punktirt gestreift“; Parreyssi striis obsolete punctatis et plus loin, fein gestreift, in den Streifen undeutlich punktirt“. Les 3 types de /’Op. setuligerum que j’ai vus etaient entiere- ment semblables pour la forme du corps & l’Obesum Ol., mais moins convexes en dessus (il y a des obesum qui ne le sont pas davantage); la couleur est d’un brun rougeätre. (J’ai vu des obe- sum d’un brun rougeätre sombre.) La pubescence est plus blan- chätre et il y a seulement 2 series de poils sur chaque intervalle des stries des elytres. 10. Op. sabulosum L. v. distinctum Küst.(Villa?)(merid.) v.sculptum Muls. (ind.) ? melitense Küst. v.lucifugum Küst. (lo- | v.tricarinatum Motsch. cale) v. subaratum Fald. 138 Jos. Miedel: J’ai vu les types de ces 5 derniers, beaucoup d’individus sem- blables et toutes les formes de passage. J’ai eu sous les yeux plus de 1000 individus des differentes varietes de sabulosum. ll. Op. perlatum Germ., ?verrucosum Waltl. Indique par Küster comme se trouvant en Dalmatie et par Baudi a Constantinople, mais erronement; l’inseete n’habite que la peninsule iberique le Maroe et l’Alg£rie. 12. Op. triste Stev. Küst. (politum Bess.) granulatostriatum Küst. (type) (Var. indiv. legere) v. areolatum Küst. = var. No. 2. Stev. Cette var. est singuliere, elle tient autant de ?’Op. sabulosum L. que de !’Op. triste Stev., on dirait une forme hybride? 13. Op. porcatum F. Compare au type (Mus. Copenh.) Maroc. v. porcatum Muls. validum Ritbg. corsicum De). i. litt. v. granuliferum Lac. Algerie. A cöte de porcatum F. (qui n’est bien certainement pas une Asida) se place !’Op. granatum Fairm., plus petit, plus court, etc. ll offre 2 formes, l’une analogue au porcalum F. type, l’autre a sa var. porcatum Muls., les intervalles des stries des elytres tous aux et peu convexes chez l’une, ou les impairs plus saillants et en ca- rene chez l’autre. Iles Bal&ares, Sie., ile Pantel- laria; Corse??? 14. Op. baeticum Rosh., v. gregarium Rosh. J’ai vu beaucoup d’ind. de ces 2 insectes et pas mal d’indiv. intermediairs par leurs caracteres. 15. Op. Dahli Küst. (laticolle Dahl). J’ai vu quelques individus de la petite var. dont parle Mr. Baudi; tous de Corse. Mr. Baudi dit l’avoir recue de Mr. Reve- liere sous le nom de sculpturatum Fairm. type. Il y a la une er- reur; jai vu les types de la coll. Fairmaire, ils se rapportent a une petite race de verrucosum Germ. que Mr. Baudi regarde comme Op. distinctum Villa, je ne sais pourquoi, car il est impossible de se faire une idee de /’Op. distinctum Villa, par la description qu’en donne l’auteur. 16. Op. europaeum Motsch. (Hadrus). Type de Mr. de Harold. Colliardi Fairm. Type de la coll. Fairm. Sinorus ciliaris Muls. Type de Mulsant. Ainsi voilä un insecte qui dans tous les catalogues se trouve dans 3 genres differents. Observations sur les Opatrum. 159 17. Op. arenarium Fabr. type, v. mollucanum Blanch. Cet insecte est commun; je ne l’ai vu bien determine dans aucune collection. Oelä tient il a ce que Fabrieius l’indique d’Afrique, tandis qu’on le trouve depuis le Bengale jusqu’aux Moluques. 18. Op. simplex F. (adspersum Germ.) Compare au type. Fabrieius l’indique comme d’Afrique. 19. Op. micans Germ. v. nebulosum Pal. de Beauv. aequale Er. (crenat.De;j.) subsulcatus Reiche. hadroides Wollast. v. sulcipenne Thoms. segne Thoms. subsulcatum Murray. contractum Gerst. Cette espece offre, en outre de ses 3 formes principales, des va- riations individuelles ä n’en pas finir. 20. Op. Lefranci Fairm. Alg., Sie., Sard. 21. Op. 6-costatum Motsch., (scleroides Baudi). 22. Op. pygmaeum Stev. Küst. | v. Pesthiense Küst. v. pedestre Rosh. v. Sturmi Küst. (indiv.) pusillum Küst. v. assimile Küst. 23. Op. setulosum Fald. (minutum Men.) parvulum (Dej.) nec Luc. Sie. (Ragusa), Alg., Egypte, Arab., Syr., Perse, Sib. etc. Il y a 2 races de taille bien differente. Ici se place !’Op. oblitum Woll. 24. Op. crenatum F. type (simpler Stev.) vestitum Küst. type (?affine Bilb.) 25. Op. hispidum Brull., virgatum Er. typ. L’Op. fuscum Küst. ne peut assurement se rapporter & cette espece Küster dit dans sa description de son fuscum „Brustschild hinten fast stärker als vorn eingezogen, runzelartig gekörnt“. Dans !’Op. hipidum le prothorax n’est jamais retreci en arriere et c’est la seule espece que je connaisse chez laquelle le dessus de cet organe est franchement ponctue (et tres fortement, reticuleusement). 26. Op. prolizum Er. lugens Küst. hespericum Motsch. clavipes Wollast. obscurum Küst. ?modestum Reiche. Le g' de cette espece presente un caractere curieux, qui lui est propre; au dernier article des tarses anterieurs il y a au cote externe en arriere, une dilatation en forme de forte dent obtuse. 27. Op. strigosum Reiche n’est pas strigosum (Dej.). 140 Jos. Miedel: Observations sur les Opatrum. 23. Op. famelicum Ol. (typ. coll. Chevr.) parvulum Lucas (typ. coll. Haag). oranense Reitter i. ]. Variable pour la taille, la couleur et la sculpture des elytres. 29. Op. patruele (Dej.) Er. lutosum Woll. (typ. de l’auteur). lutulentum Woll. (typ. de l’auteur). sericeum Baudi (typ. coll. Haag). 30. Op.rusticumOl. typ. coll. Chev. fuscum (Dej.) Woll. typ. pulverulentum Ol. id. errans Woll. typ. patruele Küst. typ. coll. v. eillosum Stev. vicinum Gemm. [Heydn. muricatum Brull. terrosum Küst. id. subsulcatum Küst. setulosum Küst. id. famelicum Küst. trichopterum Gemm. v.rugulosum Küst. typ. Küst. Je n’entrerai pas ici dans des considerations sur les variations habituelles de cette espece, cela me conduirait trop loin. Je ferai seulement remarquer & propos de ’Op. rugulosum Küst., que jai des individus de passage etablissant tres bien la parente de cet in- secte avec Op. rusticum. 31. Op. pusillum F. v. nigrum Küst. (ind.) vienneuse Duftsch. v. meridionale Küst. ?v. costatum Brull. lineare Küst. v. nitidulum Küst. v. ragusanum Küst. v. interstiale Küst. 32. Mesomorphus (Opatr.) murinus Baudi. 33. Mesomorphus villiger (Op.) Blanch. Les S ont les 3 1% articles des tarses dilates comme les Pachypterus d. Je connais 9 especes de Mesomorph.: les 2 prece- dentes, Opatr. debile Gerst. et 6 nouvelles. Ce genre differe prin- cipalement des Pachypterus par le mesosternum plus long, il a &ga- lement une grande affinite avec les Penthicus et Opatroides. 34. Micrositus corpulentus Reitter i. 1. = distinguendus Muls. Obs. Les Micr. obesus Muls., ulyssipennis Germ., montanus Muls. et Paivae Perez ne se distinguent par aucun caractere bien constant. [Deutsche Entomologische Zeitschrift XXIV. 13880. Heft I.] Description d’une nouvelle espece du genre Ectatorhinus Lacord. Depuis la creation du genre Ectatorhinus par Lacordaire, Gen. VI. p. 53, pour une belle espece de Curculionide, de la tribu des Cryptorhynchides, decouverte par le celebre explorateur de l’archi- pel Malais, R. Wallace, deux autres especes ont et& decrites par Mr. F. Pascoe ’); E. Adamsi du Japon et de Juthia ?) et E. fe- moratus de Sarawak. Je possede, outre I’E. Adamsi, un petit nombre d’especes in- edites d’Ectatorhinus, dont une originaire de Malaca et de T’ile de Sumatra, voisine de l’espece Japonaise. — L’espece typique, E. Wallacei Lacord., se distingue d’apres la description, surtout des autres especes, par la longueur du rostre, qui atteint au moins les trois quarts du corps (probablement dans la 2). Chez E. femoratus Pasc. se voit un gros tubercule lateral, der- riere l’epaule, dont il ne parait pas y avoir de trace chez ses con- generes. E. Adamsi P. ressemble assez ä l’espece nouvelle, mais s’en distingue facilement, par une sculpture differente, dont le trait, le plus frappant, consiste dans l’epais bourrelet, faisant saillie sur l’epaule et analogue aux autres protuberances sur les Elytres chez Adamsi. Tous les ex., que je possede de ce dernier, sont plus petits, que les deux E. Hasselti, que j’ai sous les yeux. Ectatorhinus Hasselti R.: Oblongo-ovalis, niger, brunneo- squamulosus; rostro dimidio corpore minore (2); prothorace con- fluenter strigato; elytris grosse punctato-striatis, intervallo secundo costiformi, basi luteo-lineato, postice punclis aliquibus concoloribus notatis. — Long. 15 3 16 mill. rostr. excl. Noir, garni d’ecailles brunes, variees de brun noirätres et de jaunes, les dernieres formant des taches sur les Elytres. — Rostre carene et ecailleux & la base, denude, luisant et finement ponc- tue, & partir del’insertion des antennes, j’usqu& l’extremite et n’at- teignant pas entierement la moitie de la longueur du corps, chez la 2; plus court et plus gros chez led. Antennes garnies de pu- 1) Linean Soc. Journ. Zoology Vol. XI. 478. avec une figure. 2) Mr. Pascoe ne la connaissait que du Japon; la collection Castelneau, que je possede aujourd’hui, en contient plusieurs exem- plaires de Juthia. 142 W. Roelofs: bescence brune; le funieule portant en outre, des poils de cette m&me couleur. Tete. garnie d’ecailles brunes et decoree de trois lignes jau- nätres; munie d’un point entre les yeux et de quelques autres points assez gros et distants sur le front. Prothorax un peu plus long que large, bisinue ä la base, le- gerement arrondi au milieu, sur les cötes; ses angles posterieurs un peu saillants et aigus; couvert de rides inegales, longitudinales, de- nudees, dont les intervalles sont garnis d’ecailles brunes, variees de jaunätres. — Une £troite carene mediane, lisse, part du bord anterieur et s’efface vers le milieu. Ecusson en triangle arrondi, brun. Elytres oblongo - ovales, leurs Epaules obliques, calleuses et presentant un espace lisse; l’ex- tremite des elytres etroitement arrondi. — Elles sont garnies de stries profondes, qui portent de gros points, s’effacant peu & peu en arriere; les intervalles des stries sont costiformes; les 2° et 4® intervalles, surtout celui -la, sont plus eleves. — Le 2° intervalle presente une petite ligne jaunätre a la base et en arriere deux pointes elevees; le 4° intervalle offre une pointe analogue vers l’ex- tremite; le 6°, enfin, une petite protuberance, vers le milieu. — Toutes ces pointes elevees se detachent en jaune, sur le fond brun des elytres et une figure en forme de IC, de la m&me couleur se distingue sur la declivite de la suture. — Dessous du corps cou- vert d’ecailles d’un brun päle, avec des täches encore plus claires, formant vaguement trois lignes, sur les segments intermediaires de l’abdomen. Le milieu du metasternum et le premier segment de l’abdomen du g', garnis d’une &paisse pubescence; le metasternum de la $, grossierement ponctue. Abdomen vaguement ponctue '). Pattes brunes, decorees d’anneaux päles; les anterieures du Z sensible- ment plus longues et plus robustes que les autres; les jambes de la m&me paire, du m&me sexe, garnies de poils longs et jaunes. Ma collection renferme un g! de cette espece recolte a Ma- laca, par le Ct® de Castelneau. — Une 2 & &te prise a Sumatra, par l’expedition recente Hollandaise, dans l’interieur de cette ile ?). Je dedie l’insecte a Mr. van Hasselt, Chef de cette expedition. W. Roelofs. ") Chez l’Adamsi il est couvert de gros points. ?) Les descriptions des objets d’histoire naturelle, recoltes pen- dant ce voyage, seront publiees en Hollande. Pimelocerus cinetus. 143 Pimelocerus cinctus (Dej. Cat.) nov. gen. et sp. Cureul. Schoenherr a decrit (Gen. et Spec. Cure. T.II. p. 338) une espece d’Hylobius de Bengale, sous le nom de macilentus, et s’est demande plus tard (l. ce. T. VI. 2. p. 300, note 2), si cet insecte n’etait pas le m&me, que l’espece sur laquelle Dejean avait £tabli son genre Pimelocerus (Cat. Dejean 3 edit. 1837. p. 285). — La- cordaire rappelle l’observation de Schoenherr (Gen. T. VI. p. 455, note 1). Dans le Cat. Gemm.-Harold le Pim. cinctus Dej. se trouve comme synonyme d’H. macilentus. Dans la collection Dejean, dont je possede les Cureulio- nides etc., se trouve le type du Pimelocerus cinctus de Java, qui ne repond en aucune facon ä la description de 1’H. macilentus de Boheman dans Schh. Linseecte de Dejean doit former, comme il eroyait avec raison, un genre separe, se distinguant surtout d’Ay- lobius, par la forme du rostre, des antennes et des pattes; son facies etant du reste fort different. Un second indiv. se trouvait dans la collection Castelneau, sans indication de provenance. Je donne ci dessous les Caracteres generiques de Pimelocerus, surtout en ce qui le distingue d’Hylobius et la description de l’espece. L’H. macilentus Boh. de m’est inconnu. Rostre de la longueur du prothorax, regulierement et fortement arque, eylindrique, sans impression devant les yeux, plus etroit que la tete et non contigu avec elle. Antennes inserees dans son mi- lieu, plus courtes et plus grosses que chez Hylobius; leur scape n’atteignant pas les yeux, les deux premiers articles du funicule plus longs que les suivants; ceux-ei, & partir du 3°, transversaux et graduellement plus larges, le 7° faisant partie de la massue, qui est petite et acuminee. Scrobes commencant un peu avant le mi- lieu du rostre, se dirigeant obliquement en dessous vers sa base. Yeux transversaux, acuminees en dessous, plus grossierement gra- nules que chez Hylobius. Cuisses moins pedonculees, que chez les especes de ce dernier genre; les anterieures avec une dent trian- gulaire, les autres mutiques. Crochets des tarses soudes. Pimelocerus cinctus (Dej.): Subparallelus, rufo-brunneus; prothorace linea utringue lutea-squamulosa, oblique ornato; elytro- rum declivitate basali, semicirculariter luteo - cincta, squamulisque eadem colore literam V mediam figurantibus et linea transversuli postica ornatis; femoribus anticıs dente trianguları armatis, alteris muticis. — Long. 114 mill. rostr. exel. Allonge, subparallele; de la taille d’Aylobius abietis, mais moins 144 W. Roelofs: Pimelocerus cinctus. large et convexe. Rouge -brun, peu luisant, legerement garni de petites squamules piliformes, gris-jaunes. KRostre couvert d’une ponctuation fine, peu serree, ä l’exception des cötes de la base, ou elle est grosse et longitudinalement confluente; lateralement et en dessous garni, comme le funicule des antennes, de poils jaunes, assez longs. Tete vaguement et finement ponctu&e, munie d’un point entre les yeux. Prothorax aussi long que large, legerement bisinue ä la base, droit sur les cötes. Il se retrecit brusquement ‘en avant et lateralement, & commencer d’une ligne oblique, qui va de son bord antero-superieur, vers les hanches anterieures. Le bord antero-inferieur legerement Echanere. Le disque couvert d’excava- tions, peu profondes, transversalement confluentes, effac&es sur les cötes. Le protborax est peu densement garni de pubescence jaune; la ligne oblique laterale en est bien garnie. Ecusson petit, ar- rondi. Elytres environ deux fois et demi plus longues que le pro- thorax, plus larges que lui et un peu echancrees au milieu de la base; leurs epaules un peu calleuses, rectangulaires, arrondies; leurs cötes droits et se retrecissant graduellemeut en arriere; leur extremite isolement arrondie. Elles sont peu convexes, fortement declives sur un espace demicirculaire de la base, limite par une ligne formee de poils jaunes, qui part des Epaules. La bordure de la base, elle m&me, est un peu relevee. Une seconde ligne analogue ä la premiere, part des hanches intermediaires, rejoint la suture et forme, par sa reunion avec la pareille du cöte oposee, un V au milieu du dos. Une troisieme ligne transversale, de la m&me couleur se trouve sur la callosite posterieure, qui est trans- versale, tranchante et fortement declive en arriere. Des poils jaunes peu serres, couvrent le reste des @lytres, qui portent en outre des stries peu profondes, composees de points allonges; les intervalles des stries sont larges et plans, elles pr&sentent, vers le milieu de l’elytre, de petites granulations peu visibles. Le dessous du corps est peu luisant, finement rugueux et comme les pattes legerement garni de poils jaunes. L’individu de la collection Dejean, indique comme de Java a ete obtenu de J. Le Conte. W. Roelofs. [Deutsche Entomologische Zeitschrift XXIV. 1880. Heft I.] Käfer aus dem Aschanti-Gebiete nach Familien aufgezählt und beschrieben. 1. Cetonidae von Dr. G. Krasatz. Herr H. Simon in Stuttgart läfst verschiedene Theile des afrikanischen und asiatischen Continents entomologisch exploriren, und stellt, da er nur einige kleinere Gruppen selbst sammelt, die Ausbeute seinen Üollegen in liberalster Weise zur wissenschaft- lichen Bearbeitung etc. zur Verfügung. Nur Wenige wissen die Schwierigkeiten einer solchen zu ermessen, da der letzte Theil von Harold’s und Gemminger’s Catalogus Coleopterorum zwar aus dem Jahre 1876, der erste aber bereits von 1868 stammt; die inzwi- schen beschriebenen Arten sind auch mit Hülfe der entomologi- schen Jahresberichte nicht recht sicher zu übersehen. Dennoch habe ich den Versuch gemacht, die mir freundlichst mitgetheilten Cetoniden nach besten Kräften in einer Weise zu besprechen, die manches erst in neuerer Zeit zerstreut Bekanntgemachte in Betracht zieht; ich hielt dies um so mehr für meine Pflicht, als es uns ar- men Deutschen so selten vergönnt ist etwas von den herrlichen exotischen Arten bekannt zu machen, deren irdische Hülle nach ihrem Tode in der Regel in London oder Paris ihre Ruhestätte “ findet. Mögen die deutschen Afrika - Reisenden in Zukunft auch der deutschen Entomologen eingedenk sein. Cetonidae. 1. Taurhina Nireus Schaum Analecta p. 40. fig. col. Die einzige in Mehrzahl gesammelte Art, von deren Q' drei Hauptformen zu unterscheiden sind: die gröfste, bei welcher das Horn auf dem Clypeus stark dreizackig, viel breiter als der hakig umgebogene Stirnlappen ist; die mittlere, bei welcher das Horn schmäler ist als der Haken; die kleinste, bei welcher das Horn an der Spitze nur wenig erweitert, vorn schwach ausgerandet, der Haken in eine wenig oder gar nicht gekrümmte lamina ver- wandelt ist. Deutsche Entomol. Zeitschr. AXIV. Heft I. 10 146 G. Kraatz: über Der Gattung Taurhina scheint mir nicht sowohl durch Kopf- putz und Schienenbildung als durch den Zahn an den Vorderschen- keln der Stempel eines selbstständigen Genus aufgeprägt zu sein. 2. Coelorrhina 4-maculata Fabr. — Ein Männchen. Der Gattungsname Coelorrhina ist nur für die Verwandten die- ser Art und der bekannteren aurata zu verwenden, welche gegen- wärtig bereits eine sehr natürliche Gattung, mit 6 Arten bilden !). Burmeister (Handb. III. p. 206) sagt von Coelorrhina: „in dieser Gruppe scheinen noch mehrere Typen zu stecken und die- selbe danach in mehrere Gattungen getheilt werden zu müssen; allein da ich nicht von allen Arten beide Geschlechter in natura gesehen habe, so muls ich die genauere Auseinandersetzung Denen überlassen, welche so glücklich sind, sie zu besitzen“. Diese Auseinandersetzung ist bis jetzt nicht erfolgt; die bei- den benannten Gruppen, welche Burmeister unter Coelorrhina mit richtigem Takte schied, nämlich Coelorrhina in.spec., von de- nen er nur 2 kannte, und Stephanorrhina (Flgd. mit deutlichen Rippen und weilsen Flecken, Kopf der d bewehrt oder unbewehrt), bilden zwei gute Gattungen, von denen Stephanorrhina unter der nächsten Art weiter besprochen wird. Nach Lewis wäre das Männchen der 4-maculata bisher noch gänzlich unbekannt geblieben; die von Lewis erwähnten und von Bates beschriebenen und später (s. unten) abgebildeten 4-maculata Männchen gehören nicht zur 4-maculata, sondern zu einer neuen 1) Species elytris bimaculatis (sp. 1—4). 1. Coel. aurata Westw. Har. Cat. IV. p. 1277. Camaroons. 2. - quadrimaculata Fabr. Har. Cat. IV. p. 1277. Guinea. 3. - (viridipygus Lewis Ent. Monthly Mag. No. 185. Oct. 1879. p.113. 4-maculata Bates Trans. Ent. Soc. Lond. 1877. p. 201. 1879. pa 170. 1. 12.173. Afrie. occ. 4. - lericata E. Janson Cist. Ent. II. May 1877. p.141. Angola. Species elytris oblique viridi-vittatis (sp. 5—6). 5. Coel. Hornimani H. W. Bates Trans. Ent. Soc. Lond. 1877. p. 202. 1879. ,p. IP7O. ta. kl. Camaroons. 2 Ex. von Mapanja, 5 von Manjunga. 6. - Grandyi H. W. Bates Trans. Ent. Soc. Lond. 1877. p. 202. Ein Pärchen von Bembe (St. Salvador). Angolainter. Käfer aus dem Aschanti-Gebiete. 147 Art (viridipygus Lewis), sie haben ein Eeonn dentibus duobus distantibus, porrectis. Lewis vermuthet richtig, dafs der Z von 4-maculata ebenfalls ein rothes Pygidium habe, denn mein Ex. zeigt in der That ein solches. Das occiput ist ganz anders gebildet wie bei viridi- pygus, fast genau so wie bei Hornimani, nur ist die Oceipital- platte länger, ihr Ausschnitt in der Mitte ebenso schwach wie bei Hornimani. Ä 3. Aphelorrhina guttata Ol. Mehrere in nichts besonders abweichende Ex., meist J. Als Gattungs-Name für die guttata und ihre Verwandten wäre der ihr von Burmeister ausdrücklich unter Coelorrhina zuertheilte Gruppen-Name Stephanorrhina zu gebrauchen, während Coelorrhina nur für 4-maculata Fabr.,. aurata Westw. und Verwandte in An- wendung zu bringen ist, wenn nicht Westwood (Arcan. Ent. I. p- 181) den Namen Aphelorrhina eingeführt hätte. 4. Aphelorrhina simillima Waterh. Ann. and Mag. of Nat. Hist. for January 1879. p. 87. Seit der Entdeckung der prächtigen Aphelorrh. Julia Waterh. und der Beschreibung von noch zwei neuen Arten (bella Waterh. und £ibialis Waterh.) hatte sich das Interesse für die simillima gesteigert. Ich war daher freudig überrascht, unter den Aschanti- Käfern einige Exemplare einer Art herauszufinden, auf welche Waterhouse’s Beschreibung der simillima vollkommen zutrifft. Dieselben zeichnen sich durch dunkelgrüne Färbung des Thorax mit lichteren Rändern und blaugrüne Flgd. aus. Auch ist das Schildehen an der Basis dunkelgrün, nach hinten heller grün; die licht purpurroth gefärbten Ränder des Thorax, der Naht etc. sind also hier licht grün; in Uebereinstimmung hiermit sagt Waterhouse the copper-colour is almost wanting. Wichtiger als dieser Färbungs - Unterschied ist der Umstand, dafs der Clypeus des d', genau wie Waterh. angiebt, densely lon- gitudinally strigose-punctate ist, noch wichtiger, dals die Aufsen- seite der schmalen, gleichbreiten Hinterschienen des 5 ohne jede Spur eines Zahnes ist: posterior tibiae with no external tooth. Die Länge des A ist bei meinem Ex. 91 lin., die des Q 10 lin., Waterhouse giebt 9+ lin. Länge an, als Vaterland Sierra Leone. Das 2 ist Waterh. noch unbekannt geblieben. Es 1017 148 G. Kraatz: über ist dadurch von grolsem Interesse, dafs es fast ganz genau den- selben tiefen Eindruck auf dem Pygidium zeigt, wie das Weibchen der bella, welches H. v. Harold als ezcavata beschrieben hat. Es dürfte nicht leicht sein bei einer grölseren Anzahl Weibchen bei- der Arten (bella und simillima Woaterh.) constante Unterschiede aulser der Färbung anzugeben, und es wird auf die Männchen zu recurriren sein. Ich kann nur im Allgemeinen bemerken, dafs die beiden neben einander stehenden weilsen Flecke auf der Mitte der Figd. bei den beiden Geschlechtern meiner simillima Waterh. in einer Linie stehen, während bei der della der äufsere Fleck in der Regel höher, bei der guftata fast immer viel tiefer ist. Platynocnemis. rAarbyeıy — erweitern, xynuls = Schiene. Caput (feminae) subgquadratum, medio- subtiliter carinatum, mar- gine apicali medio leviter emarginato, anqulis leviter rotundatis. Thoraz transversus, ante medium fortius angustatus, pone me- dium emarginatus, angulis posticis subrectis, leviter productis, basi fere truncatus, ante scutellum leviter emarginatus. Scutellum majusculum. Mesosterni processus triangularis, parum productus. Elytra obsolete bicostata, apice integra. Pedes vahdiusculi femoribus anticis inermibus, tibüs anticis ma- ris?, feminae fortiter tridentatis, intermedüs acute 3-spinosis, po- sticis dente ante medium minuto, pone medium acuto, apice sub- lamellato-dilatatis, tarsis articulo primo secundo vix breviore. Der ebenfalls in den Ashanti - Ländern entdeckten Gattung Astenorrhina jedenfalls zunächst verwandt, die Thorax- und Pro- sternal - Bildung ganz ähnlich, der Clypeus breiter, die Oberseite des Körpers glänzend, glatt, nicht opak, einfarbig. Da mir von Astenorrhina nur Z vorliegen, von Platynocnemis nur ein Weibchen, so bedürfen die Angaben über die Bildung der Beine bei den verschiedenen Geschlechtern noch späterer Ergän- zungen; die Bedornung der Schienen ist bei ./st. ähnlich wie bei Platynocn. 2, aber von der Erweiterung der Hinterschienen ist in Westwood’s Abbildung (Lond. Trans. 1854. t. 6. f. 4.) nichts zu sehen. 5. Platynocnemis marginicollis: Rufo-testaceus, thorace (marginibus lateralibus ezceptis), scutello elytrorumque vittis sutu- Käfer aus dem Aschanti-Gebiete. 149 ralı marginalique viridibus, capite crebre, thorace parce, elytris ob- solete subseriatim punctatis. — Long. 23, lat. 11 mill. — Taf. 1. Fig. 1. (2) Fühler schwärzlich, ähnlich wie bei Astenorrhina, Kopf brei- ter, nach vorn nicht verengt, grob und dicht punktirt, oben roth- braun, nur der Hinterkopf grün, indessen zieht sich die rothbraune Färbung in einem spitzen Winkel fast bis zur Basis; in der Mitte eine leicht erhabene Längsrinne. Der Thorax ist auf dem Discus fast glatt, vorn weitläufig kräftiger punktirt, der Seitenrand roth- braun, ein unbestimmter Fleck vor der Mitte grünlich. Scutellum glatt. Flgd. hinter den Schultern ohne jeden Ausschnitt, nach hinten leicht verschmälert; zwei nach vorn fast ganz erlöschende Rippen vereinigen sich am Endbuckel; sie sind jederseits von einer Reihe dichter, aber wenig deutlicher Punkte begrenzt, der Raum zwischen Nahtrippe und Naht vorn fast glatt, hinten weitläufig verloschen punktirt; der Raum zwischen Rand und Randrippe ver- loschen punktstreifig; die Oberseite ist glänzend grün, der Raum zwischen der Randrippe und der vertieften Nahtlinie gelblich, die grüne Färbung an der Naht nach vorn allmählich verbreitert, so dafs jede Flgd. eine gleichbreite gelbliche Binde zeigt. Pygidium rothbraun, grobrunzelig. Hinterleib grüngelb, Segment 4, 5 deut- licher, die anderen verloschen punktirt und längsgestrichelt. Beine kräftig, rothgelb, die Hinterschenkel an der Spitze aulsen in eine zweispitzige Lamelle ausgezogen. Ein naher Verwandter von Platynocnemis ist auch: Asthenorrhinella leonina Westw. (Thes. Ox. 1874. p. 3. t. 1. f.5.) von Sierra Leone, welche 1878 von Thomson als Ta- misoria Deyrollei (Ann. Soc. Ent. 1378. Bull. p. LXXXI) wie- der beschrieben ist, obwohl Westwood sie vortrefflich abgebildet hat. Diese Gattung besitzt ebenfalls kräftige Beine mit dreizähni- gen Vorderschienen und einen gelbgerandeten Thorax, dessen Hin- terecken aber verrundet sind, aufserdem ist der Clypeus in zwei Zipfel vorgezogen, das mesosternum antice porrectum etc. Auch Raceloma Thoms. (Annal. Soc. Ent. Fr. 1877. Bull. p- e), natalensis Hope, Har. Catal. IV. p. 1283 von Port Natal ge- hört wohl in die Nähe von Asthenorrhina. 6. Asthenorrhina Turneri Westw. Arcan. Ent. 11. p. 72. t. 67. f.2 — 3. J. — Trans. Lond. 1854. pag. 63. 1.6. f.4. 2). !) Das letztere Citat fehlt im Harold’schen Catalog; a. a. O. 150 G. Kraatz: über Zwei grünliche Exemplare (wie Westwood die Art abbildet) und zwei bräunliche, leider ziemlich stark lädirt, und sämmtlich Männchen. Eccoptocnemis nov. gen. &xxöntw = ich schneide aus, xynuls = Schiene. Caput maris haud cornutum, clypeo in utroque sezu emarginato. Palpi maszillares art. secundo tertio paullo longiore. Thorax minus transversus. Elytra ad apicem suturae spinosa. Mesosternum porrectum, latiusculum, apice nen, Pedes tibiis anticis marıs acute bidentatis, feminae fortius tri- dentatis, intermediis maris eztus vix, feminae subtiliter spinosis, po- sticis maris fortius dentatis, intus subtilissime ciliatıs, basi ezci- sis, femoribus posticis maris apice dente acuto armalıs, feminae simplicibus. Spee. typ.: Tmesorrhina Thoreyi Schaum et var. concolor Hope, Westw. Arcan. Ent. I. 1843. p. 71. Sierra Leone. Die drei Arten, welche Westwood a. a. ©. unter seiner Gat- ung Tmesorrhina aufzählt, gehören ebenso vielen Gattungen an; als typische ist die von Westwood als amabilis Bainbr. angeführte Iris Fabr. zu betrachten, während die simillima Westw. unzweifel- haft eine Stephanorrhina Burm. ist. Wahrscheinlich würde Westwood in der concolor eine eigene Gattung erkannt haben, wenn er das Männchen vor sich gehabt hätte, welches Burmeister gekannt haben will, aber er erwähnt nichts von dem höchst auffallenden Schenkelzahn, während Schaum (Ann. Fr. 1849. p. 244) zuerst von ihm sagt: un caractere frap- pant consiste dans une grande Epine, situee pres de l’extremite des cuisses posterieures. Der eigenthümliche Ausschnitt an der Basis der’Schienen ist auch von Schaum noch nicht bemerkt worden. Der caractere frappant würde indessen allein zur Aufstellung einer neuen Gattung für mich nicht hinreichen, wenn nicht die Schienenbildung bei /ris und concolor eine total verschiedene wäre und geradezu die Errichtung eines besonderen Genus bedingte. Eccoptocnemis hat nämlich scharf zweizähnige Vorderschie- nen, Tmesorrhina einzähnige.e Die Hinterschienen von Ecec. sind kaum mit Cilien versehen, die von Tmes. dicht behaart, nament- ist auf t. 6. f. 2. das @ von Amaurodes Passerinü und t. 6. f. 3. das 2 von Eudicella Smithi abgebildet mit vielen Details. Käfer aus dem Aschanti-Gebiete. 151 lich beim d. Auch in den Mundtheilen ist die Geschlechtsver- schiedenheit ausgeprägt, indem bei Ecc. Glied 2 der Lippentaster wenig länger ist als 1, bei Tmes. fast doppelt so lang (vgl. West- wood’s Abbildungen auf Taf. 19. Fig. 3b und 2a). 7. Eccoptocnemis Thoreyi Schaum Har. Cat. IV. p. 1279. Meine Expl. gehören, mit Ausnahme von einem, einer Form an, welche so gut wie gar keine Punktirung auf den Flgd. zeigt, während sich auf das eine Schaum’s Bezeichnung „elytra disco subseriatim punctulata* sehr wohl anwenden lälst; das kleinste Ex., 113 lin., ist ebenso. wenig punktirt wie das grölste (134 lin.); die. Punktirung hängt somit wohl weniger mit der Grölse zusammen, wie Schaum (Ann. Fr. 1849. p. 244) vermuthet, als mit der Loca- lität. Die Ex. zeigen, mit Ausnahme von 2, tiefer grünen, Gold- anflug. Eines ist dadurch sehr ausgezeichnet, dafs das Sternum und die ersten Hinterleibssegmente jederseits schwärzliche Queer- wische zeigen, während sonst die Unterseite einfarbig grün ist. Die Weibchen scheinen merklich seltener als die Männchen, wenigstens nach meinem Materiale zu urtheilen. Tmes. Thoreyi var. concolor Westw. ist bekanntlich sehr deut- lich punktirt, ob aber so stark wie man nach der Abbildung zu vermuthen geneigt ist? Tmesorrhina Westw. !) Caput et thoraz ut in genere praecedenti. Palpi maz. art. secundo tertio duplo fere longiore. Elytra haud spinosa, fortius attenuata. Mesosternum porrectum, latiusculum, apice rotundatum. Pedes tibiis anticis maris unidentatis ?), feminae tridentatis, in- termedis extus haud, posticis vir dentatis (SP), posticis maris den- sius et longius nigro-ciliatis, femoribus post. simphcibus. ‘) Tmesorrhina Barthi Harold Diagn. 1878. pag. 102. 62, Col. Hefte XVI. p. 62 aus dem Inneren von Angola gehört wohl jedenfalls zu Zccoptocnemis, da die Hinterschenkel des A derb ge- zahnt, die Vorderschienen deutlich zweizahnig sind. Wenn v. Ha- rold a. a. ©. p. 63 bemerkt: in Wirklichkeit sind die Vorderschie- nen der g! bei Tmesorrhina zweizahnig, bei Iris ist, indessen der obere Randzahn schon sehr klein, so möchte ich sagen: in Wirk- lichkeit sind die Vorderschienen von Tmes. concolor und Iris d ganz verschieden gebildet. ?) Ich nenne die Vorderschienen 1-dentatae, weil der zweite, 152 G. Kraatz: über 8. Tmesorrhina') Iris Fabr. (amabilis Bainbr.) Har. Cat. IV. p. 1279. Von dem zierlichen, tief grünen Käfer erhielt ich einige Ex. Die Gattungs-Diagnose ist hier gegeben, um die Unterschiede von Eccoptocnemis scharf hervorzuheben. 9. Plaesiorrhina mediana Westw. Arcan. Ent. I. p. 119. t. 46. f.2. — Einige Ex. 10. Smaragdesthes?) africana Drury, Harold Catal. IV. p. 1280. — 1 Ex. ll. Smaragdesthes bicostata Schaum, Harold Catal. IV. p. 1281. — 1 Ex.; ein anderes erhielt ich von Mongo-ma-Lobah. 12. Dymusia cyanea Ol., Har. Cat. IV. p. 1280. Einige Expl., welche einer kleinen Aphelorrhina recht ähnlich sehen, aber durch den tiefen Ausschnitt des Clypeus sich von ihnen sehr wesentlich unterscheiden. Cyclophorus nov. gen. xbxAogs = Kranz, pepeıy = tragen. Clypeus angustus, bilobus (ut in gen. Dymusia). Thoraz basi media producta, angulis posticis obtusissimis. Scutellum valde minutum. Processus mesosterni elongatus, gracilis, mucronatus, incurvus. Elytra posterius pone humeros emarginata, dein leviter angustata. Pedes teretiuscuhi, tibiis anticis apice acute bidentatis, tibüis in- termediis perbrevibus, latiusculis, tarsis brevioribus. Keiner der bekannten Gattungen habituell unmittelbar ver- wandt. Durch Kopf- und Prosternal-Bildung zunächst mit Dymusia allerdings vorhandene kleine Zahn erst bemerkbar wird, wenn man die Schiene im Profil betrachtet. Lacordaire nennt die Vorder- schienen inconsequent inermes, ou tres-faiblement unidentees. ') Wohin Tmesorrhina Saundersii Westw. Trans. Ent. Soc. Lond. 1854. p. 64. t. 6. f.5. gehört, ist nicht leicht zu ent- scheiden, weil W. nur das 2 beschreibt und die Art ein Mittelding zwischen Tm. concolor Westw. und Iris Fabr. nennt; die kräftig gezahnten Mittel- und Hinterschienen des abgebildeten 2 lassen fast mit Sicherheit darauf schliefsen, dafs wir es in der Saundersii mit einer Eccoptocnemis zu thun haben. ?) Kraatz Entomol. Monatsbl. II. No. 12. p. 28. Käfer aus dem Aschanti-Gebiete. 153 verwandt, die Vorderschienen aber bei beiden Geschlechtern zwei- zahnig; der Habitus durchaus eigenthümlich. Die einzige Art ist durch die eigenthümliche Verbindung von der purpurrothen Färbung einzelner Körpertheile oder ihrer Ränder mit der matt grünen Grundfarbe durchaus originell mit 13. Cyclophorus cincticollis: Viridis, subtus nitidus, supra opacus, thorace transversim-subrotundato, rufo-marginato, elylris re- gulariter punctato-striatis, pygidü lateribus rufis, subtus rufo, abdo- mine segmentis macula triangulari rufa notatis, metasterno medio rufo-aureo splendente, hoc abdomineque parce punctatis. — Long. 25 mill. — Taf. I. Fig. 4. Eine sehr zierliche Art, grasgrün, oben matt, der längliche Kopf glänzend, jederseits der Länge nach eingedrückt, in den Ein- drücken runzlig punktirt. Der Thorax ist etwas schmäler als die Flgd. vorn in den Schultern, der Hinterrand fast in einem leichten Bogen gerundet, Hinter- und Vorderwinkel sehr stumpf, letztere herabgezogen, der ganze Rand blutroth, Sceutellum klein und fein, spitzig. Schulterblätter geröthet, glänzend. Filgd. . mit 10 feinen, regelmäfsigen Punktstreifen. Pygidium an den Sei- ten und unten roth. Die Hinterleibssegmente jederseits mit einem rothen dreieckigen Fleck, das Mesosternum in der Mitte röthlich schimmernd. Eine Anzahl Ex.; der matte Anhauch der Oberseite nur sel- ten wohlerhalten. 14. Phonotaenia scalaris Gory et Perch. Cetonia scalaris Gory et Perch. Mon. p. 249 t. 47. f. 3. var. latefasciata Kraatz Taf. I. Fig. 9. Stalagmosoma scalarıs Westw. Trans. Entom. Soc. London 1874. p. 480. 1.8. £ 2. Diese sehr zierliche, buntgefärbte Art scheint in der Zeichnung sehr variabel und weit verbreitet zu sein. Gory erhielt sie vom Senegal, Westwood aus Westafrika. Von meinen beiden Ex. stimmt das eine, var. latefasciata, ziemlich gut zu Westwood’s Abbildung, das andere hat die Hauptbinde merklich schmaler, wie bei Gory. Westwood führt noch ausdrücklich eine var. nigricans auf, die Art selbst als Stalagmosoma scalaris, nicht als Gametis. Schaum hat ganz willkührlich den Burmeister’schen Namen Gamelis auf die afrikanischen Arten dieser Gattung übertragen, ob- wohl Burmeister als typische Art der Gattung ausdrücklich die asiatische fricolor Fabr. in der Gattungs-Uebersicht (Handbuch III. p. 340) aufgeführt hat. Lacordaire ist ihm darin gefolgt und der 154 EyT G. Kraatz: über Harold’sche Catalog hat uns mehr daran gewöhnt in der tricolor eine typische G/ycyrhana zu erblicken, weil die meisten Arten ihr im Habitus am nächsten stehen. Burmeister’s Gattung Gametis ist aber, und zwar ganz richtig, in erster Linie auf die asiatischen Arten begründet. Die africa- nischen tragen ein so ausgesprochenes eigenthümliches Gepräge, dafs ich für dieselben in meinen Genera nova Cetonidarum Afri- cae!) den Namen Phonotaenia vorgeschlagen habe. Eucosma nov. gen. Taf.I. Fig. 5. edxospog — bescheiden. Caput transversim subquadratum, margine apicali leviter reflero, viz emarginato. ; i Thoraz basi leviter rotundatus, ante. scutellum haud late sed distinete emarginatus, angulis posticis oblusissimis. Scutellum mediocre. Mesosterni processus subacuminato-productus, dependens. Elytra oblongiuscula, parce subtilissime albo-maculata. Pedes mediocres, tibiüs anticıs bidentafis, tarsis posticis tibüüs distincte brevioribus, tenuibus. Genus habitu graciliore speciebus generis Glycyphana Burm. (non Burm. Lac.) subsimile, attamen vier cum his conjungendum, clypeo truncato, thorace fortius emarginato etc. diversum ?). 15. Eucosma viridula: Elongata, viridula subtus nitida, supra opaca, thoracis margimibus lineisque 3 discoidalibus, rufulo- translucidis, elytris tenuiter punctato - striatis (2, 2, 2, 1), lateribus rufulo - translucidis, lineolis 4 transversalibus lateralibus, punctis 2 pone medium nonnullisque aliis subtilibus albis, pygidio albo-pi- losulo, abdomine fere laevigato, metasterni lateribus crebre punc- tatis, femoribus tibiisque rufulis. — Long. 12 mill. Von schlanker Gestalt, die röthlichen Ränder und Linien nur schwach durchschimmernd, also flüchtig betrachtet, ganz grün, un- ten glänzend, oben matt, Kopf dicht punktirt, in der Mitte leicht erhaben, dicht punktirt. Thorax quer, hinten leicht gerundet, vor dem Schildehen sehr deutlich, ähnlich wie bei Pachnoda aus- gerandet, Hinterecken sehr stumpf, Vorderecken stumpf herab- ') Kraatz Entomol. Monatsb]. II. No. 14. ?) Differt a spec. affinibus gen. Leucocelidis (lunata Blanch. etc.) thorace emarginato et tarsis brevibus. Käfer aus dem Aschanti-Gebiete. 155 gebogen, der Seitenrand, eine Mittellinie und je eine zwischen die- ser und dem Rande röthlich durchschimmernd, ebenso der Seitenrand der Flgd.; diese mit drei Paar Punktstreifen, von de- nen die Reihen des mittleren Paares etwas weiter von einander entfernt sind, als bei dem Paare neben der Naht, welches über- haupt erst hinter der Mitte deutlich hervortritt; neben dem äulse- ren Streifenpaare noch eine deutliche Punktreihe, die folgenden fast erloschen; Rippen kaum bemerkbar; 4 weifse feine Querlinien stehen in ziemlich gleicher Entfernung von einander am Seiten- rande, zwei Punkte hinter der Mitte an der Naht, der hintere nä- her derselben, einige Punkte vor der Mitte nach vorn, einer an der Spitze. Das Pygidium ist mit weifsen Börstchen besetzt und schimmert an den Seiten röthlich durch, Schenkel und Schienen röthlich. — Ein Weibchen. Cosmesthes nov. gen. Taf. I. Fig. 3. x0540s — Schmuck, &odrng = Gewand. Clypeus transversim subquadratus, apice leviter reflezus, vi emarginatus. Thorax oblongiusculus, basi parum rotundatus, ante scutellum subtruncatus, utringue ad scutellum leviter emarginatus. Scutellum mediocre, acuminatum. Mesosterni processus acuminato-productus, paullulum dependens. Elytra humeris subprominulis, sutura apice prominula sed vir acuminata. Pedes minus graciles, tibüs anticis dente unico apicali armalis. Die Gattung ist durch einfache Kopfbildung, die leicht vor- springende, etwas abwärts geneigte Mesosternalspitze und die ein- zahnigen Vorderschienen, die einzige Art durch die originelle Zeich- nung des Thorax ausgezeichnet. Prosternalbildung fast dieselbe wie bei der folg., Bildung des Halsschildes aber total verschieden. 16. Cosmesthes lineatocollis: Nigra, subtus nitida, supra purpureo-nigro-velutina, capite albo-bilineato, thorace lateribus albo marginatis, disco lineis 2 ulbis, medio angulatıs, apicem versus le- viter divergentibus et utrinque lineola apicali oblique ornato, elytris albo-variegatis, lineis 6 (2, 2, 2) parum perspicuis impressis; sublus thoracıs lateribus femorumque post. linea albis, metasterno fere toto albo, epimeris anticis flavo - notatis, abdominis segmentis utrinque albo-notatis et postice albo-marginatis. — Long. 13 mill. Taf. 1. Fig. 3. Unten glänzend schwarz, oben mit einem dichten Kleide pur- 156 G. Kraatz: über purschwarzer Schuppen mit weilsen Zeichnungen bekleidet. Diese Schuppen lassen eine Punktirung nicht erkennen. Kopf mit zwei weifslichen !), parallelen, auf dem Clypeus divergirenden Linien. Diese Kopflinien setzen sich auf den seitlich weilsgerandeten Tho- rax fort, bilden in dessen Mitte einen Winkel und setzen sich bis zur Basis fort, vor derselben leicht divergirend; von der Mitte ab läuft zwischen Discus- und Randlinie eine kurze Linie nach den Vorderwinkeln zu. Die Flgd. zeigen drei Paar genäherte Längs- linien, eins aufserhalb der Mitte, eins innerhalb der Mitte und eins zwischen diesem Paar und der Naht; die beiden äufseren Linien- paare laufen ziemlich parallel, das innere und das an der Naht divergiren nach vorn; unregelmälsige weilse Fleckchen bilden nach aufsen vor und hinter der Mitte deutliche Querbinden, in den Li- nienpaaren mehr Längslinien. Pygidium in den Ecken und jeder- seits auf dem Discus gelblich weils. Unterseite mit Ausnahme der Mitte vielfach weils gefleckt (s. Diagnose). Zwei Ex., wohl Männchen. Achromisetes nov. gen. Taf. I. Fig. 2. dypous — farblos, niontns — Hasser. Clypeus ante antennarum insertionem coarctatus, antrorsum le- viter angustatus, angulis anticis rotundatis, apice medio emarginato- impressus. Thoraz coleopteris angustior, basi angulatim producta (media subacuminata), angulis posticis obtusis. Scutellum angustum, valde acuminatum. Mesosterni processus acuminato-productus, paullulum dependens ut in spec. generis Cosmethes. Elytra humeris parum dilatatıs. Pedes graciles, tibüüis anticis bidentatis, posticis leviter incur- vatis, tarsis gracilibus, intermediis tibüs fere longioribus. Genus tborace producto speciebus generis Discopeltis affıne, tibiis antieis angustis bidentatis, capitis structura ete. valde diversum. Species signatura thoracis elytrorumque pulcherrima. Eine, durch den in der Mitte spitzig vorgezogenen Hinterrand des Halsschildes, die Kopfbildung und Zeichnung der einzigen bis jetzt bekannten Art sehr ausgezeichnete Gattung. ') Die Farbe ist mehr gelblich als rein weils. Käfer aus dem Aschanti-Gebiete. 157 17. Achromisetes Simonis: Subtus nigra, nitida, supra nigro- velutina, capite oblongiusculo nudo, confertim subrugulose punctato, thorace omnium rufo-marginato, lineis discoidali longitudinali et ulrinque media transvers. albis, scutello rufulo, elytr. pone medium fascia rufa, lineis basali obligua ad scutelli apicem ducta et su- furam versus ad mediumque usque prolongata, marginal paullo lon- giore, vittulis maculisque nonnullis discoidulibus maculisque 2 trans- versis apicalibus albis, abdominis segmentis 4 primis utrinque albo- fasciatis, metasterno lateribus albido, episternis met. griseis. — Long. 13 mill. Taf. I. Fig. 2. Var. elytris fasciis medianis 2 transversis, suturam versus con- vergenlibus latiusculis, haud linearibus, linea humerali latiore, fere ad fasciam rufam usque prolongata. Eigenthümlich ist die von mir sog. Einschnürung des Kopfes vor den Fühlerwurzeln; man sieht sie am besten, wenn man den Käfer von vorn und nicht von oben betrachtet. Clypeus und Stirn sind jederseits leicht eingedrückt, letztere kräftiger, zwischen den Eindrücken mit einer leicht erhabenen Längsfalte.e Der Thorax ist rothgerandet, mit einem weilsen Kreuz auf der Mitte, doch ist die Querlinie jederseits neben der Mittellinie unterbrochen, etwas schräg. Auf den Flgd. treten genäherte Punktstreifen wenig her- vor, nur auf der rothen Querbinde vor der Spitze; die Flügeldecken sind bei den beiden einzigen Ex., die ich besitze, recht verschieden gezeichnet, so dafs ich das eine als Var. des anderen bezeichnen mulste, weil bei ihm die Querlinien in Querbinden verwandelt sind. Vorder- und Seitenrand des Pygidium sind weilslich. Die zierliche Species ist von mir zu Ehren des Herrn Simon benannt, dessen eifrigen Bemühungen um unsere Wissenschaft so- wohl ihre Entdeckung, als die der übrigen neuen und interessanten Cetoniden zu verdanken ist. 18. Pachnoda pygmaea: Atro-viridula, supra opaca, thora- cıs limbo laterali apicalique, elytrorum limbo ad medium usque, fas- cia interrupta pone medium extus latiore, et limbo apicali lato lu- teis, pygidio basi albo A-maculato, subtus nitida, nigra, margine metasterni apicali albo A-maculato, abdominis segmentis 2—5 basi utrinque transversim albo-bimaculatis, tibüs anticis maris apice bi- dentatis. — Long. 14—15 mill. — Taf. I. Fig. 7. Fem.: latet. Durch kleine, zierliche, schlanke Gestalt von den bisher be- kannten Pachnoden merklich unterschieden, auch an der charakte- 158 G. Kraatz: über ristischen Zeichnung leicht zu erkennen. Der Kopf ist mälsig glän- zend, ohne Toment, dicht und fein runzelig punktirt, Thorax vom gewöhnlichen Bau. Der rothgelbe Seitenrand der Flgd. verschmä- lert sich etwas hinter der Mitte, so dafs er durch einen feinen gel- ben Randsaum mit dem breiteren, äufseren Theile der getheilten Binde hinter der Mitte in Verbindung bleibt; dieser ist wiederum durch einen feinen gelben Saum mit dem breiten gelben Aufsen- rande verbunden. Der innere Theil der Flügeldeckenbinde ist leicht gekrümmt. Die 4 Flecken an der Basis des Pygidiums ste- hen gleichweit von einander. Von den beiden Fleckenreihen auf jeder Seite des Hinterleibs zeigt die innere viel stärkere Flecke. Von den 4 weilsen Punkten des Metasternums steht je einer über der Schenkelbasis, je einer am Aufsenrande. Zwei d mit sehr deutlicher Längsfurche des Hinterleibs. Pseudinca noy. gen. Taf. I. Fig. 6. Clypeus transversim subquadratus, apice truncatus, medio levi- ter reflero productus, angulis unticis vir rotundatis. Thoraz coleopteris angustior, lateribus ante medium angula- tis, pone medium leviter emarginatis, basi valde producta, ante scutellum leviter emarginata, utrinque sinuata, angulis posticis obiu- siusculis. Scutellum angustum. Mesosterni processus triangulariter acuminato productus, leviter incurvus. Pedes tibiüis anticis acute bidentatis, intermedüs et posticis pone medium acute subtiliter 1-dentatis. Der ansehnliche Käfer (fast von der Gröfse des Trichius ere- mita) ist mit keiner der mir bekannten Gattungen in irgend wel- chen Vergleich zu bringen, durch Gröfse und Zeichnung an die kleineren Inca erinnernd, aber ihnen nicht weiter verwandt. Bei keiner afrie. Gattung zeigt der Thorax eine annähernd ähn- liche Bildung; er ist als ein gelappter zu betrachten und etwa in entfernten Vergleich mit dem der Gattung Doryscelis von Mada- gascar zu bringen, oder mit dem von der neuholländischen Gattung Hemipharis. Vorläufig wäre die Gattung wohl am Besten hinter Diplog- natha einzureihen, zu welcher Hope den Käfer stellte! Käfer aus dem Aschanti-Gebiete. 159 19. Pseudinca admiztus: Viridis, totus opacus, clypei margine, elytrıs fere totis rufo-ferrugineis, metasterno abdomineque medio, tibüs apice tarsisque rufo-testaceis, thorace viridi albido- varıegalis, elytris ferrugineis, viridı-variegatis, latera versus albido- adspersa, maculis 4 irregularibus laterahibus viridibus. Long. 25 mill. Diplogn. admixta Hope Ann. Nat. Hist. IX. p. 494. Kopf viereckig, mit einer breiten, flachen, erhabenen grünen Längsschwiele, welche vorn gerade abgeschnitten ist; Seiten- und Vorderrand des Clypeus sind leicht aufgebogen, bis zur Mittel- schwiele vor den Augen rostbraun, ebenso die Oberseite des ersten Fühlergliedes; Glied 2 etwas dicker, wenig länger als 3, dieses länger als breit, 4 fast quadratisch, die letzten Geifselglieder stark transversal. In der Mitte ist der Clypeus vorn ganz schwach vor- gezogen, hinter dem Vorsprung stärker vertieft. Der abgesetzte Seitenrand des Thorax ist rothbraun, die Oberseite grün, mit un- regelmälsigen weilsen Fleckenzeichnungen. Das Schulterblatt liegt ganz aufserhalb der Thoraxbasis.. Scutellum schmal dreieckig, grün. Flügeldecken rostbrau, mit 3 Paar feinen Punktstreifen; die weilslichen und grölseren grünen Fleckenzeichnungen fast sämmtlich aulserhalb des äufseren Punktstreifenpaares, die äus- serste Spitze grün. Unterseite matt, Hinterbrust, Mitte, Hinter- rand und ein dreieckiger seitlicher Basalfleck der einzelnen Seg- mente rotbbräunlich. Schienen an der Innenseite fein gewimpert; Tarsen kräftig, Glied 2—4 wenig von einander verschieden, Kral- len kräftig. — Ein Weibchen. Erklärung der Abbildungen auf Taf. I. Platynocnemis marginicollis Kraatz. Achromisetes mirabilis Kraatz. Cosmesthes lineatocollis Kraatz. Cyclophorus cincticollis Kraatz. Eucosma viridula Kraatz. Pseudinca (Kr.) admiztus Hope. Pachnoda pygmaea Kraatz. Haematonotus Fritschiü Kraatz Ent. Monatsbl. II. p. 20. Phonotaenia vittata Gory var. latefasciata Kr. - 10. Eecoptonemis (Kr.) Thoreyi Sch. Hinterschenkel des g.. - 11. Von Aphelorrhina simillima Westw. (Julia Waterh.) und - 12. Aphelorrh. Westwoodi Kr. (simillima Waterhouse) die Hinterschiene des Männchens. - 13. Goliathus cacicus Hinterfuls, s. S. 170. - 14. Hypselogenia concava Hinterfuls vergrölsert. 15. Eudicella frontalis Westw. Kopf des d, s. S. 170. - 16. Darwiniana Kr. Kopf des Männchens. 1, 2, 3, 4, 5, 6a Prosternalspitze von 1, 2, 3, 4, 5, 6, l seonenemwwr- [Deutsche Entomologische Zeitschrift XXIV. 1880. Heft 1.] 2. Lycides enumeres par J. Bourgeois & Rouen. l. Lyeus praemorsus Dalm. in Schönh. Syn. Ins. App. p. 25. PIIDRI 2. L. semiamplezus Murray Ann. Nat. Hist. 1868. pag. 325. pl. IX. f. 6. (5) 3. L. aculeatus nov. sp. (d) (voyez la description & la fin). 4. L. sinuatus Dalm. in Schönh. Syn. Ins. App. p. 28. pl. 5. Inch (@$) 9. Metriorhynchus semiflabellatus J. Thoms. Arch. ent. II. 1858. TEE [Syn. M. suleicolis Murray Ann. nat. Hist. 1868. p. 91 (nee Thomson !)]. 6. Metriorhynchus sulcicollis J. Thoms. Arch. ent. 1I. 1858. p. 78. () [= M. semiflabellatus Murray Ann. nat. Hist. 1868. p. 92 (nec Thomson!)]. Lycus aculeatus nov. spec. Obovatus, parum convezus, fere glaber, subopacus; prothorace trapeziformi, basi longitudine latiore, anlice medio subrotundato-lo- bato, ochraceo, disco medio nigro-maculato, lateribus reflezo- mar- ginatis, sinuatis, angulis anticis rotundatis, posticis subacutis; ely- tris infra basi thorace haud latioribus, inde vero usque ad medium valde arcuatim dilatatis, dein apicem versus rotundatim attenualis, 4-costatis, ochraceis, regione scutelları maculaque apicali nigris, hac longe marginem, suturam et in quartum intervallum ad basın ascendente, irregulariter reticulatis, intervallis reticuli rugoso-punc- tatis, margine suturaque reflezis, ad apicem singulatim in spinulam prolongatis; corpore subtus subnitido, ochraceo, pectore abdominis- que segmento ultimo infuscatis, pedibus nigris, nitidis; abdominis segmentis 8 conspicuis, penultimo postice haud emarginato. — Long. 16 mill., lat. hum. 4 mill., lat. max. 12 mill. Mas: femina latet. L. semiamplexo valde affinis, sed elytrorum spinula apicali mox distinetus. [Deutsche Entomologische Zeitschrift XXIV. 1880. Heft 1.] 3. Cassididen von B. Wagener in Kiel. 1. Aspidomorpha quadrimaculata Oliv. 4 Stücke. 2. Asp. madagascarica Bohem. var. nova. ramulo elytrorum postico deficiente. Obgleich das vorliegende einzelne Stück unter einer gröfseren Reihe gut ausgefärbter Stücke meiner Sammlung der einzige Ver- treter dieser Varietät bleibt, kann ich ihm, da alle Merkmale im Uebrigen übereinstimmen, keine Artrechte einräumen. Der hintere Randast ist übrigens unterseits durch einen schwärzlichen Fleck dieht am Körper, und oben wenigstens rudimentär angedeutet. 3. Asp. silacea Bohem. 1 Stück. 4. Asp. bimaculata Fabr. 12 Stücke, welche, in der Färbung sehr constant, bemerkenswerthe Abweichungen in den Umrissen, namentlich in der bis zur Zuspitzung gehenden Spitzenabrundung der Flügeldecken zeigen. 5. Asp. Simonis n. sp. Siehe Beschreibung am Schluls. 6. Asp. quadriramosa Bohem. 1 Stück. 7. Asp. bioculata Wagener (Mittheil. d. Münchener Entomol, Vereins, Jahrg. 1877. p. 63 No. 14.). 1 Stück. 8. Asp. semiramosa n. sp. Siehe Beschreibung am Schlufs. 9. Asp. signatipennis Bohem. 1 Stück. 10. Asp. hepatica Bobem. 1 Stück. 11. Laccoptera intricata Klug. 1 Stück. 12. Coptocycla Kraatzi n. sp.: Rotundata, conveza, flavo -testa- cea, antennis articulo ultimo apice infuscato; prothorace laevi, basi plaga magna semicirculari nigra, postice maculis duabus testaceis ornata; scutello nigro transversim foveolato; elytris pone scutellum compressis, haud gibbosis, punctato-seriatis, sutura usque ad apicem versus introrsum arcuala, ad suluram cum opposita, conneza, ni- gris. — Long. 7, lat. 6 mill. 5 Stücke. Mit C. aequinoctialis und fausta nahe verwandt, aber leicht dadurch zu unterscheiden, dafs die ganze Unterseite constant un- gefärbt ist und die helleren Abzeichen der Halsschildmakel sich auf zwei Basalflecke beschränken; auch die Quergrube des Schild- chens fehlt den verwandten Arten. Die vorher erwähnten beiden neuen Arten lassen sich folgen- dermalsen charakterisiren: Deutsche Entomol. Zeitschr. XXIV. Heft I. 11 162 B. Wagener: über Cassididen. Aspidomorpha Simonis n. sp.: Subovata, modice conveza, dilute testacea, subnitida, antennis articulo ultimo basi infuscato, prothorace semicirculari, laevi; elytris dorso saturatiore, haud gib- bosis, seriebus decem regularibus e punctis mediocribus sat crebris brunneis; sutura apice infuscata; corpore lestaceo, prosterno, pec- tore abdomineque mediüs nigris. — Long. 8,75—9,5, lat. 7,25—7,5 mill. 2 Stücke. Der A. indistincta zunächst stehend, jedoch kleiner; die Fär- bung der Fühler, der Unterseite und die braunen Punktreihen auf dem gelbbraunen Grunde des Rückens kennzeichnen die Art, von der mir beide durch Gröfse unterschiedene Geschlechter vorliegen. Aspidomorpha semiramosa n.sp.: Rotundata, parum con- vera, nilidissima, pallide flava; prothorace semicirculari, laevi; ely- tris obsolete seriato-punctatis, dorso breviter acute gibbosis, plaga mazima nigra, utringue pone medium ramulum latum in limbum emittente; scutello lineaque antica suturali, usque in gibbi acumen ertensa, flavis. — Long. 8,5, lat. 7,5 mill. Eine ausgezeichnete Art, der einzige bekannte Vertreter einer Gruppe, in welcher die Fiügeldecken nur einen dunkelgefärbten Randast (hinter der Mitte) haben. Die gelbe Farbe des Schild- chens setzt sich in einer Nahtlinie bis auf die Höhe des Buckels fort; Fühler, Unterseite und Beine sind einfarbig gelb. 1 Stück. 4. Brenthides nommes par Mr. Power. 1. EBupsalis gentilis Thoms. 5 ex. (pas rare). 2. Ceocephalus depressus Lund. 2ex. (pas rare). 3: - picipes Ol. 2 ex. (commun). [Deutsche Entomologische Zeitschrift XXIV. 1880. Heft I.] 5. Aus diversen Familien von Edm. Reitter in Wien. Der Güte des Hrn. Hans Simon in Stuttgart verdanke ich eine recht schöne, obgleich nicht artenreiche Parthie Coleopteren von Aschanti aus meinen Lieblingsfamilien, welche hier kurz auf- gezählt und besprochen werden; einige neue Arten Lagria werden mit anderen Lagrien zusammen beschrieben. Histeridae (No. 1), Nitidulidae (No. 2—3). 1. Pachycraerus histeroides Marseul. 7 Stücke. 2. Axyraea elongata Murray. 1 Ex. 3. Aethinopa (Aethina) tumida Murray. Ein schönes, behaar- tes Exemplar, bei dem die Behaarung auf der Oberseite nicht fehlt. Meist ist dieselbe bei den Arten dieser Gattung abgerieben. Nach einem solehen Stücke hat auch Murray diese Art. beschrie- ben. Die Behaarung der Oberseite ist wie jene der Unterseite seidenartig goldgelb, mälsig dicht, nur auf den Flgd., mit Aus- nahme der Basis, ist sie viel dunkler. Sie ist viel grölser als A. calva m. von Monrovia, die jedenfalls im natürlichen Zustande auch oben behaart sein dürfte; die Punktirung des Halsschildes ist fei- ner und dichter; endlich fehlen ihr die 2 Borstenbüschel auf dem Analsegmente, welche jenen der anderen Art zukommen. Trogositidae. 4, Melambia gigas Fbr. 12 Ex. 5. Gymnochila squumosa Gray. Ueber Africa weit verbreitet; sonst meist vom Cap bekannt. 6. Ancyrona Simoni n. sp.: Subrotundata, rufo-ferruginea, le- viter convera, fulvo-pilosa, antennarum articulis tribus ultimis ab- rupte majoribus, eztus serralis, elytris dense striato - punctalis. — Long. 6.5, lat. 5 mill. Gröfser und breiter als A. crenata und ciliata Murr. von Old Calabar, mit dichteren und zahlreicheren Punktstreifen auf den Flgd. Von allen anderen Arten dieser und der nächstverwandten Gattung durch die gesägte, sehr breite Fühlerkeule abweichend. Breit gerundet, oben nicht niedergedrückt, aufstehend, mäflsig dicht gelblich behaart, die Seiten nur spärlich bewimpert, hell rost- roth. Flühler 10gliederig, Keule 3gliederig, diese sehr breit, die einzelnen Glieder nach innen gesägt, die zwei vorletzten queer ul 164 E. Reitter: über Käfer aus dem Aschanti-Gebiete. dreieckig, das letzte an der Wurzel zugespitzt, an der Spitze ab- gerundet. Kopf dicht, grob punktirt, die Punkte länglich. Stirn eben. Halsschild an der Basis höchstens von der Breite der Figd., nach vorn verengt, die Vorderecken vortretend, der Seitenrand un- deutlich abgesetzt, oben dicht und kräftig, an den Seiten gedräng- ter punktirt. Schildehen am Aufsenrande wie das Halssch. punk- tirt. Flgd. kurz, an der Spitze gemeinschaftlich abgerundet, der Seitenrand ziemlich breit abgesetzt und aufgebogen, die Scheibe in gedrängten Streifen tief punktirt, die Zwischenräume ziemlich schmal und gleichmälsig an den Seiten in Reihen, am Seitenrande irregu- lär punktirt. Jede Flgd. mit 16— 183 Reihen. Unterseite, Fühler und Beine etwas heller gefärbt. Cucujidae (No.7,8), Bostrychidae (No. 9). 7. 8. Hectarthrum Murrayi Grouvelle 5, gigas Fbr. 8 Ex. 9, Apate Francisca Fbr. Mehrere Stücke, die von syrischen und algierischen nicht abzuweichen scheinen. Erotylidae (No. 10), Endomychidae (No. 11-14). 10. Megalodacne grandis Fbr. 17 Ex. 11. Trycherus appendiculatus Gerst., 1 d'. Die Vorderschie- nen sollen nach Gerstaecker bei dem d winkelig erweitert sein; bei meinem Stücke sind sie einfach. 12. Trycherus erotyloides Gerst., 1 d', das Gerstaecker unbe- kannt war. Bei diesem sind die Vorderschienen gegen die Spitze stark, die Mittelschienen schwach erweitert und einwärts gebogen; vor der Erweiterung befindet sich an den Vorderschienen ein schar- fer Zahn; die Mitte des vorletzten Bauchsegments ist leicht und schwach plattenförmig gehoben und die Platte jederseits von einem kleinen Höckerchen begrenzt; sie nimmt das mittlere Drittel des Hinterrandes in Anspruch. 13. Stenotarsis Guinensis Gerst. 1 Stück. [Deutsche Entomologische Zeitschrift XXIV. 1880. Heft. I.] Ueber Aphelorrkina simillima Westwood (nec simillima Waterh. = Westwoodi Kraatz) von Dr. @G. Kraatz. Erst bei weiterer Untersuchung meiner Aphelorrhina-Arten ver- glich ich die Beschreibung der Aph. similima Waterh. mit West- wood’s Original-Text. Zu meiner Ueberraschung stellte sich dabei „unzweifelhaft heraus, dafs die von mir S. 149 besprochene und be- schriebene simillima Waterh. unzweifelhaft eine von der simillima Westw. verschiedene Art ist, und daher das typische Ex, der letz- teren in der Sammlung des British Museum auf irgend eine Weise verwechselt oder vertauscht sein muls. Es geht dies sowohl aus den Beschreibungen als aus der Ab- bildung Westwood’s hervor, obwohl die Beschreibung des letzteren nur kurz ist. Waterhouse sagt: posterior tibiae with »0 external tooth. Long. 94 lin. Westw. sagt’): the hind tibiae are straigth, with « minute central tooth on the outside; und in der Diagnose: /Zaete virsdis, nigro-punciulata, elytris gutitis 13 minutis albis notatis, prothorace ante scutellum rubro-marginato. — Long. 12 lin. In der Abbildung ?) ist das Zähnchen in der Mitte der Aufsen- seite der Hinterschienen deutlich angegeben; der Käfer hat da- selbst eine Länge von 111 lin. Westwood hat somit eine viel gröfsere Art vor sich gehabt mit deutlich gezähnten Hinterschienen; auf dieselbe können ohne Zwang kräftige Männchen der Julia Waterh. be- zogen werden; bei denselben liegt der äufsere von den beiden Flecken auf der Mitte der Flgd. fast immer genau so weit hinter dem inneren, wie in Westwood’s Abbildung der simillima angegeben ist. Julia fällt somit mit der simillima Westw. zusammen; für die simillima Waterh. schlage ich den Namen Westwoodi vor. Schaum hat drei Ex. der simillima in den Sammlungen des British Museum, von Parry und Westermann seiner Zeit verglichen °); 1) Arcana Ent. I. p. 72. tab 19 FA. °) Ann. Soc. Ent. France 1849. p. 243. 166 G. Kraatz: über sämmtlich waren Männchen und sollen sich allein durch den unbe- wehrten, vorn ausgerandeten Clypeus von guttata Z\ unterscheiden; das spricht dafür, dafs Schaum Julia S vor sich gehabt und die feineren Unterschiede nicht beachtet hat; er fügt hinzu: je ne sau- rais indiquer aucun caractere pour separer les femelles de ces deux insectes; das heifst meines Erachtens: ich würde die Weibchen beider Arten durchaus nicht unterscheiden können (NB. wenn ich sie hätte). Schaum geht dabei von der falschen Annahme aus, dafs die 2 nur durch die Kopfbildung vom g' abweichen, was nicht einmal auf guttata ® mit scharf zugespitztem Pygidium zutrifft. H. v. Harold hat aus der Schaum’schen Bemerkung herausge- lesen !), dafs die Weibchen der simillima Westw. sich in nichts von der guttata unterscheiden, denn er verweist ausdrücklich auf Schaum, welcher indefs überhaupt nur drei d gesehen hat. Somit existiren in der Literatur ein (verschwundener?) wirkli- cher Typ von simillima Westw., ein Pseudo-Typ von simillima d,, und angebliche Weibchen, welche überhaupt nicht existirt haben. Es scheint mir hier am Orte Einiges hinzuzufügen über: Aphelorrhina bella Waterh. Annal. Mag. Nat. Hist. 1879. Jan. p. 88. d. Q Coelorrh. excavata Har. Col. Hefte XVI. 1879. p. 60. Diese Art ist zuerst einzeln unter Steph. Julia Waterh. bei Mongo-ma-Lobah (a. a. O. pag. 87) aufgefunden und von Water- house nach einem gZ! beschrieben worden. Ich erhielt J und 2 (letzteres nur in wenigen Expl.) von derselben Localität, so dafs die Bestimmung unzweifelhaft ist. Das 2 ist durch die stark muldenartige Vertiefung des Pygidium sehr ausgezeichnet, und diese Eigenschaft, der die Art einen ihrer Namen verdankt, also Geschlechtskennzeichen. H. v. Harold hebt als specifische Eigenschaft mit gesperrter Schrift hervor, dafs der Hinterleib einfarbig grün ist; die Vermu- thung, dafs er es mit alten, abgeriebenen Stücken zu thun habe, lag aber um so näher, da diese Bauchflecken bei den Cetonien so ungemein veränderlich sind; ich besitze kein Expl. ohne Bauch- flecke. Sowohl bei ercavata ZI, als Julia Z', sowie bei der längst be- schriebenen simillima d ist der Kopf ohne Horn ete.! Es war dies gewils für fast sämmtliche Entomologen um so überraschen- 1) Col. Hefte XVI. p. 61. Aphelorrhina simillima. 167 der, ais die simillima ihnen fast unbekannt war und wohl auch meist noch ist. Die Darwinianer sprechen die Julia, welche un- gefähr von der Gröfse der guttata ist, natürlich ohne Weiteres als hornlose Rasse oder modifieirte guitata an. Es fehlt aber nicht an guten specifischen Unterschieden bei beiden Geschlechtern, nur fallen sie nicht gerade ins Auge. Waterhouse unterscheidet a. a. O. bereits fünf Aphelorrhina- Arten, und sämmtlich scheinen wohlbegründet. Was die bella anbetrifft, so ist sie merklich kleiner als gut- tata, und von dieser und der Julia dadurch in beiden Geschlech- tern unterschieden, dafs die beiden in der Mitte unweit der Naht befindlichen Flecke in gleicher Höhe stehen oder der äufsere noch höher als der innere; bei guttata und Julia dagegen steht der äulsere merklich tiefer, höchst ausnahmsweise fast ebenso hoch als der innere. Aufserdem sind bei bella S die Mittelschienen an der Basis leicht gekrümmt, innen dichter behaart, die Hinterschienen am Grunde deutlich verdickt. Julia ist etwas grölser als guttata, das Pygidium des @ nicht so scharf zugespitzt wie bei dieser Art. Meine Ex. (ZP) der Westwoodi weichen von meinen Stücken der Aphel. bella von Mongo-ma-Lobah namentlich durch einen auf- allenden Stich ins Bläuliche ab. Von den fünf bis jetzt bekannten Aphelorrhina-Arten befinden sich vier in meiner Sammlung, von der fünften liegt mir ein aus der Witte’schen Sammlung freundlichst zur Ansicht mitgetheiltes Ex. vor. Es ist dies ein J' der tibialis Waterh., dessen Schienen- bildung viel auffallender ist als die Beschreibung vermuthen läfst. Die Aufsenseite der Schienen des hintersten Beinpaares ist nämlich hinter der Basis unförmlich angeschwollen, so dafs man eher eine Verkrüppelung zu sehen glaubt; die Anschwellung macht einen rech- ten Winkel mit dem Aufsenrande, so dals die Schiene wie geknickt aussieht, und verstärkert sich zu einem leichten Buckel; dann nimmt sie ab, und ist bald hinter der Mitte ganz verschwunden; die Mit- telschienen sind an der Basis ziemlich stark gekrümmt. Der Purpurglanz auf dem Thorax ist bei dem Witte’schen Ex. auf einen Streif vor dem Scutellum beschränkt, der jederseits etwas über dasselbe hinausragt. Auf den Flgd. reicht der Purpursaum an der Naht bis weit über die Mitte und ist scharf begrenzt. Aehn- liche Stücke finden sich unter guttata, aber keine mit ähnlich ge- färbtem Thorax. [Deutsche Entomologische Zeitschrift XXIV. 1880. Heft I.] Gehört die Goliathiden-Gattung Hypselogenia Burm. zu den Goliathiden? (Hierzu Taf. I. Fig. 13 u. 14.) Burmeister hat die interessante Gattung etwa im Jahre 1846 aufgestellt, da sie die letzte in seinen Genera quaedam in- sectorum ist, welche 1838 — 1346 erschienen sind. Die beiden von ihm zu derselben gezogenen Arten sind auf einer besonderen Tafel abgebildet, dazu die Mundtheile. Die eine derselben ist von Gory et Percheron in ihrer bekannten Monographie des Cetonides als Diplognatha concava p. 121 beschrieben und t. 17. f. 1. abgebildet, die andere als albopunctata (p. 121 t. 17. f. 2.), aber bereits früher von Billberg als Cetonia geotrupina') bekannt gemacht; sonst wülste ich nicht, dafs seit Gory’s Zeiten neue Hypselogenien beschrieben wären. Die Gattung ist durch den hornartig vortretenden Clypeus des d und die bei beiden Geschlechtern ausgehöhlte Stirn sehr ausge- zeichnet. Dafs indessen den Arten etwas den Cetoniden durchaus Fremdartiges anhaftet, hat Billberg vortrefflich durch den Namen geotrupina angedeutet. Dafs die Hypselogenien insofern nichts mit Diplognatha zu schaffen haben, als sie nicht in diese Gattung hinein gehören, be- darf heut zu Tage keines Beweises mehr. Die Vereinigung der- selben mit den Goliathiden überhaupt, ist ebenso wenig zu be- fürworten, wie ihre engste Vereinigung mit Goliathus Lamarck zu den „echten Goliathiden Africas“. Burmeister rechtfertigt die- selbe durch die Uebereinstimmung in der galea validissima biden- tata und im mentum latitudine brevius convexum. Ob dieselbe existirt, braucht hier kaum ausführlich erörtert zu werden, da es notorisch ist, dafs die Berücksichtigung der Mundtheile bei der Sy- stematik der Cetoniden vielfach Confusion verursacht hat. Als sehr auffällig möchte ich nur hervorheben, dafs die Abbildung der galea erecta cornea, dentibus duobus aduneis minuta bei Burmeister nicht die mindeste Verwandtschaft mit der des Goliathus cavifrons bei Gory Taf. 4. Fig. 2a. hat, dagegen unter den von Gory abge- bildeten Mundtheilen allein mit der von Diplognatha Ueberein- stimmung zeigt. Die Verwandtschaft dieser wichtigen Mundtheile ') In Schönherr Syn. Ins. Il. App. p. 46. G. Kraatz: über natürliche Systematik der Cetoniden Afrikas. I. 169 ist also hiernach gerade bei den beiden Gattungen ausgeprägt, welche Gory gewisser habituellen Uebereinstimmungen halber zu ‘ einer einzigen vereinigt hatte! Gegen die Vereinigung der Hypse- logenien mit den Ischnostomiden spricht sich Burmeister ent- schieden aus '), und hebt hervor, dafs Latreille und Klug sich mit Recht für die Verwandtschaft mit Golathus entschieden haben. Weiter hebt Burmeister die Unterschiede hervor, die Hyps. von Goliathus in den Mundtheilen, der Kopfbewaffnung der J zeigt, und weist darauf hin, dafs die Hyps. dreizähnige Vorderschienen haben, die Goliathen glatte! Aber von den wesentlichen Uebereinstimmungen der beiden Gattungen erfahren wir nichts! Dagegen stellt Burmeister die Ansicht auf, die Hyps. repräsentirten in Südafrica die tropischen Goliathen! Aber wes- halb denn? Wenn Burmeister die G@ol. genuini von den spurü durch den thorax ante scutellum non sinuatus unterscheidet, so ist es gewils nicht unnütz hervorzuheben, dafs der Thorax der Hyps. vor dem Schildehen sehr deutlich ausgebuchtet ist. Man kann zwar von einer Aehnlichkeit in dem Halssch. von Gol. und Hyps. sprechen, aber kaum von einer wirklichen Verwandt- schaft, wie sie-z. B. bei den afric. Ceratorrhiniden vorhanden ist, die gegenwärtig noch eine Gattung bilden. Die Mitte des Thorax ist bei Gol. viel weiter vorgezogen und diese Bildung ist eine bei den Cetoniden seltene und höchst charakteristische. Der Thorax der Hyps. ist in der That dem der Diploguatben viel ähnlicher und verwandter. Das Merkmal aber, welches die Be deutlich von den Go- liathiden und den meisten ührigen Cetoniden trennt, besteht in der Fufsbildung, welche nahe an die der Geotrupes herantritt, und sich weit von der bei den Cetoniden gewöhnlichen entfernt. Bei fast allen Cetoniden ist das zweite Fufsglied deutlich länger als das erste, und der Aulsenrand der Tarse erscheint weniger deutlich sägeförmig als der Innenrand; die Fufsglieder 1 bis 4 variiren wenig in der Länge. Dieser typische Cetoniden-Fufs ist bei Goliathus nicht etwa am deutlichsten ausgeprägt. Vergleicht man indessen den Fufs dieser Gattung mit dem von Hyps., und zieht man dabei den bedeutenden Unterschied in der !) Gen. Insect. I. unter Hypselogenia, 170 G. Kraatz: über Gröfse beider Genera in Betracht, so wird man das erste Glied bei Hyps. entschieden sehr merklich viel gröfser finden, als das zweite, das 4te verhältnilsmäfsig kleiner und schmaler als das 2te bei G@ol.; das erste Glied ist!) bei Gol. ® fast gleichbreit, brei- ter als das 2te, bei Hyps. 2 ist es an der Basis viel schmäler. Auf Taf. I. Fig. 15 u. 14 ist versucht die Verschiedenheiten in der Hinterfufsbildung von Gol. cacicus 2 (Fig. 13) uud Ayps. cavi- frons 2 (Fig. 14) darzustellen; ich mufs jedoch offen gestehen, dafs ich sie mit blofsem Auge fast deutlicher auffasse, als durch die Ab- bildung. Dies dürfte genügen um die Verschiedenheit der Fufsbildung erkennen zu lassen, welche die Vereinigung der beiden Gattungen zu einer sog. natürlichen Gruppe durchaus unnatürlich erscheinen läfst. Die Hypselogenien haben daher vorläufig eine eigene Gruppe zu bilden, welche überhaupt nicht mit der der Goliathiden sens. lat. zu verbinden ist. Die definitive Stellung derselben ist bei der Verwirrung, welche in der Cetoniden - Systematik noch herrscht, nicht wohl festzustel- len; vorläufig wäre Hypselogenia zwischen Goliathiden und Dyna- stiden einzuschalten. G. Kraatz. Eudicella Darwiniana nov. spec. (Hierzu Taf. I. Fig. 15 u. 16.) Laete viridis, nitidissima, capite maris tricorni, cornu medio fulvo, latiusculo, capite vir dimidio longiori, basi crasso, ante me- dium in ramos duos leviter divergentes diviso, his externe neque apice serratulis neque bası dentatis; thorace comveziusculo, ely- tris concoloribus, humeris macula oblonga nigricante. — Long. (exc. cornu) 35 mill. Femina latet. Ich benenne diese ansehnliche neue Species nach dem berühm- ten, geistvollen englischen Naturforscher einerseits, um ihm ein kleines Zeichen meiner Hochachtung zu geben, andererseits um meinerseits einer interessanten neuen Art einen Namen zu erthei- len, der jetzt wunderbarer Weise als Collectiv- Bezeichnung für zweifelhafte oder schlechte Arten angewendet wird. Als eine solche wünsche ich meiue Darwiniana ausdrücklich nicht zu be- ') in gewisser Richtung gesehen. Eudicella Darwintana. 171 trachten, obwohl sie, wie man zu sagen pflegt, ziemlich genau in der Mitte zwischen zwei längst bekannten steht, nämlich der Grallii Bug. var. Morgani Westw. und der frontalis Westw. Mit der letzteren hat sie den vorn gelblichen Kopf und das kürzere, gelbliche Horn gemein, welchem indessen der Aufsenzahn an der Basis der beiden Aeste fehlt, so dafs das Horn nur etwas gedrungener und heller als bei kleinen Morgani ist, welche einen grünen, an der Spitze bräunlichen Kopf besitzen. Die neuere Schule würde in dem Stücke leicht einen Zwitter zwischen frontalis und Morgani vermuthen, da es ihr meist gleich- gültig ist, wo der sog. Zwitter herstammt, und ob die Arten, de- nen er entsprossen sein soll, auch überhaupt zusammen vorkommen. Von meinem Ex., welches ich der freundlichen Vermittelung meines Freundes Herrn H. Simon in Stuttgart verdanke, ist ge- nau bekannt, dafs es das einzige in mehreren Sendungen aus ei- nem Theile des Aschanti-Gebietes war, aus welchem weder fron- talis noch Morgani gekommen sind. Leider ist der Entdecker des- selben verstorben. Bei genauerer Betrachtung ergeben sich folgende specifische Unterscheidungs-Merkmale von den genannten beiden Arten: Bei Eud. Darwiniana divergiren die Aeste des Hornes deut- lich, bei frontalis fast gar nicht; von dem Zahn an der Basis der Aufsenseite ist keine Spur, das Horn ganz ähnlich wie bei Mor- gani, nur durchgängig breiter, und zwar fast genau so breit wie bei frontals. Die bei frontalis deutlich kantige erhabene Leiste, welche bis zur Basis des Hornes vorläuft, ist bei Darwiniana fast doppelt so breit und schnell ganz verflacht, ähnlich wie bei Morgani, wo aber der erhabene Theil etwas schmaler ist, und der Kopf vor den Au- gen nicht gelblich, sondern an der Spitze schwarzbraun. Die vorgezogenen seitlichen Spitzen des Clypeus sind fast ge- nau wie bei frontalis gebildet und gefärbt. Der Bau des Thorax, Scutellum und der Flgd. ist fast genau wie bei frontalis, der Thorax erscheint etwas gewölbter, die Schul- terbeule ist schwärzlich. Spuren von Punktstreifen sind auf den Flgd. kaum vorhanden. Die Vorderschienen sind etwas kürzer als bei frontalis, sonst ganz ähnlich. Auf Taf. I. Fig. 16 ist der Kopf des Männchens der Eud. Dar- winiana, Fig. 15 zum Vergleich der von frontalis Westw. abge- bildet. G. Kraatz. [Deutsche Entomologische Zeitschrift XXIV. 1880. Heft I.] Zwei neue westafricanische Cetoniden-Gattungen. 1. Niphobleta nov. gen. Cetonidarum. vıpößAntos — schneebefleckt. Hoc genus differt a gen. „Elaphinis* Burm., eui habitu, colora- tione thoracisque forma valde simile et affıne est: a. clypeo breviore, apicem versus minus angustato, apice magis reflexo lateribus parallelis. b. tibiis anticis apice dente longiore instructis, denticulo secundo vix indicato, posticis pone medium sinuatis, haud dentatis. c. tarsis, praecipue anticis, brevioribus. d. corpore latiore, planiusculo, subtus haud piloso, sed setuloso. e. prosterni processu valde transverso et coarctato, setoso. Niphobleta niveo-sparsa nov. spec.: Supra rufo-testacea, opaca, viridi-nigro-tessellata, undique subtiliter punctis aut maculis parvis niveis adspersa, thorace viridi-nigro, maculis medüs apicalı, discoidali .et 2 basalibus rufo-testaceis. — Long. 11 mill. Der El. furvata zunächst verwandt, etwas kürzer, breiter, fla- cher, die schwarzgrüne Färbung auf dem Thorax vorherrschend, die Flecke auf den Flgd. weniger quadratisch, mehr zu kleinen Querbinden vielfach verbunden, die ganze Oberseite unregelmälsig fein, weils gesprenkelt, der Kopf, die Seiten des Thorax, das Py- gidium mit kurzen, weilsen Börstchen besetzt, ebenso die Seiten der Brust, die nicht behaart sind, und des Hinterleibs; beide in der Mitte schwarz, glatt, glänzend, an den Seiten grob weilsgrau gesprenkelt, grob punktirt, die letzten Segmente bis fast zur Mitte. Der Kopf ist schwärzlich, der Clypeus kaum ausgerandet. Der Thorax bat den charakteristischen Bau der Zlaphinis-Arten und stark verrundete Hinterecken, über dem Schildchen keine Aus- buchtung. Die gelbbraunen Flecke auf schwarzgrünem Grunde sind wahrscheinlich oft verschieden entwickelt. Das Schildchen ist rothbraun, am Grunde weils gefleckt. Rippen treten auf den Fld. kaum hervor. Pygidium weils gefleckt. Ein Ex. aus dem Aschanti- Gebiete verdanke ich der freund- lichen Vermittelung des Herrn H. Simon. Dieser Gattung zunächst steht die westafricanische: Cetonia dominula Har. Col. Hefte XVI. p. 77. — H. v. Ha- rold bemerkt richtig: „dem Farbenkleide nach könnte man geneigt sein, die Art bei Blaphinis unterzubringen, doch weicht diese Gat- tung durch die hinten gerade in der Mitte nicht ausgebuchtete Tho- raxbasis ab“. G. Kraatz: zwer neue westafric. Cetoniden-Gattungen. 173 Indem ich dem Bau des Halsschildes dieselbe Wichtigkeit bei- lege wie H. v. H., kann ich andererseits die dominula doch un- möglich für eine echte Cetonie halten, da diese Gattung überhaupt nicht als afrikanische aufzufassen ist, sondern in erster Linie durch die Gattung Pachnoda daselbst vertreten wird. Es ist nun merkwürdig, dafs die dominula aufser einer ähnli- chen Zeichnung genau dieselbe charakteristische Bildung der Vor- der- und Hinterschienen von Niphobleta zeigt, aber aulser der Aus- buchtung der Thoraxbasis allerdings auch einen Habitus, der ent- schieden mehr Cetonien- als Elaphinis-artig ist. Hiernach ist meines Erachtens die Aufstellung einer neuen Gattung nicht nur gerechtfertigt, sondern auch nothwendig, wenn wir systematisch fortschreiten und nicht ein Spiel mit dem Namen Cetonia treiben wollen. Von dem fehlenden Zahne am Aufsen- rande der Hinterschienen erwähnt H. v. H. nichts; an demselben ist kaum eine Ausbuchtung zu bemerken. Der Prosternalfortsatz ist bei Niphobleta stark transversal, dicht mit Börstchen besetzt, bei dominula wenig breiter wie lang, mehr knopfförmig, glatt, glänzend. Auch die Beborstung und graue Fleckung der Seiten des Hinterleibes (der in der Mitte glänzend, glatt ist) ist bei bei- den Käfern gleich. Nach alledem sind Cet. dominula und Niphobleta als nächste Verwandte einerseits und demnächst weiter als nahe Verwandte von Elaphinis anzusprechen. Für C. dominula schlage ich als neuen Gattungsnamen vor: 2. Macrelaphinis. Clypeus breviusceulus, subquadratus, apice vix emarginatus, vix reflexus. Thorax coleopteris paullo angustior, angulis posticis obtusis (haud rotundatis), basi supra scutellum emarginata, utrinque oblique truncata. Mesosterni processus parvus, vix transversus, coarctatus, gla- ber, nitidus. Seutellum mediocre, acuminatum. Elytra simili modo quo in genere Niphobleta et in Elaph, fur- vata fusco-viridi-variegata, pone humeros paullo minus quam in his generibus excisa. Tibiae anticae apice dentatae, ante apicem subtiliter 1-denta- tae, posticae pone medium haud dentatae. Spec. typ. Macr. dominula Har. l. c.. — Africa oce. G. Kraatz. [Deutsche Entomologische Zeitschrift XXIV. 1880. Heft 1.] Ueber die Varietäten der Pachnoda flaviventris Gory. An die Beschreibung seiner Cetonia frontalis (Col. Hefte XVI. pag. 73) knüpft H. v. Harold eine Besprechung der Unter- schiede der C. sinuata und flaviventris Gory. Er schliefst sich Schaum’s Ansicht 1) an, dafs beide Arten specifisch verschieden seien, jedoch aus anderen Gründen, als den von Schaum angege- benen, nicht stiehhaltigen. Ich mufs gestehen, dafs ich anfänglich glaubte H. v. H. beipflichten zu müssen, dafs ich es aber bei reif- licher Ueberlegung nicht mehr vermag. H..v. H. findet einen sehr bestimmten Unterschied in der Breite des gelben Thoraxrandes bei beiden Arten; „bei der flaviventris ist derselbe an und für sich breiter, aufserdem aber auch nach hin- ten zu allmählig erweitert, bei der sinuata dagegen nach hin- ten schmaler; dieses Merkmal ist constant; auch hängt der dunkle Schulterfleck der flaviventris nie mit dem Dorsalfleck zusammen, während er bei der sinuafa nur ganz ausnahmsweise davon ge- trennt bleibt; die gelbe Querbinde hinter der Mitte der Flgd. ist bei flaviventrts nie, bei sinuala fast stets unterbrochen, der dunkle Apicalfleck ist bei flavicornis rund und stets isolirt, bei sinuata grols, queroval, und stölst hinten immer an den Aulsenrand selbst“. Ich finde H. v. Harold’s Angaben bei meinem leider nicht reichen Material sämmtlich bestätigt, bis auf eine ziemlich unbe- deutende; es sind bei der flaviventris zwei Formen ziemlich scharf geschieden, eine meist grölsere, bei der der grüne Discoidalfleck des Thorax hinter der Mitte etwas ausgebuchtet ist, eine, meist kleinere, wo dies nicht der Fall ist; bei der letzteren ist der gelbe Seitenrand hinten nicht breiter als vorn. Was mich trotz der angegebenon Unterschiede stutzig machte, waren die ganz analogen Varietäten beider Arten, welche H.v. H. leider gar nicht bespricht, obwohl weder Gory noch Burmeister die der flaviventris aufzählen. Demnächst aber warf ich mir die Fragen auf, wie mülste eine flaviventris aussehen, bei der das Schwarz zunimmt? ist in der Gattung Pachnoda der gelbe Seiten- rand in der Breite variabel oder nicht? ") Ann. Soc. Ent. France 1844 p. 988. G. Kraatz: über die Varietäten der Pachn. flavwentris. 175 Die letzte Frage beantwortet sich dahin, dafs der gelbe Sei- tenrand bei der monacha sehr verschieden sein kann und die Ex- emplare mit verschieden breitem Seitenrand so verschieden erschei- nen, dafs ich anfänglich glaubte es mit verschiedenen Arten zu thun zu haben, so namentlich bei einer Form mit ganz schmalem gelben Seitenrand vom Senegal. Ferner findet man den Seitenrand bei der Savignys bisweilen sehr verbreitert und in gleichem Verhältnifs die Querbinde hin- ter der Mitte der Figd. Wir sehen aber bei den Varietäten der flaviventris, dals bei den Ex. mit dem meisten Gelb der Seitenrand am breitesten gelb ist, so bei einem Ex. meiner Sammlung, bei welchem die bei- den gelben Schrägflecke an der Basis des Halsschildes unten mit dem Seitenrande vereinigt sind. Fragen wir uns weiter, wie etwa die /laviventris aussehen mülste, wenn bei ihr die dunkle Färbung zunähme, so würden natürlich verschiedene Grade der Zunahme ‚denkbar sein. Nach den Ausfärbungsgesetzen in dieser Gattung ist anzu- nehmen, dafs das Schwarz ziemlich gleichmäfsig überall zunimmt, gerade so wie das Gelb. Wenn die dunkle Färbung der flaviventris soweit vorgeschrit- ten wäre wie bei der sinuata, mülste sie nun meiner Ansicht nach genau so aussehen wie diese. Die sinuata zeigt alle Merkmale einer dunklen Rasse, aber kein einziges Artmerkmal. Bei dieser dunklen Rasse muls, wenn einmal das Schwarz ') sich geltend macht, das Gelb üherall gleichmäfsig beschränkt sein, deskalb kann bei einer flaviventris nie der schwarze Schul- terfleck mit dem Schwarz zusammenhängen, weil dazu die schwarze Färbung im Ganzen weiter fortgeschritten sein mülste; demnach kann der schwarze Fleck vor der Spitze auch nicht gut dieselbe bei der flaviventris erreichen, und deshalb vereinigt sich der gelbe Fleck hinter der Mitte der Flgd. nur ausnahmsweise mit dem Seitenrande, aber er thut es! Stücke bei denen die Färbung der Unterseite (die bei den dunkelsten sinuata fast ganz schwarz ist) „ziemlich in der Mitte zwischen flaviventris. und sinuata steht“, hält H. v. H. für echte 1) so sage ich der Kürze wegen statt der dunklen oder dun- kelgrünen Färbung. 176 G. Kraatz: über die Varietäten der Pachn. flaviwentris. sinuata; darin hat er ganz recht, aber seine sog. Artmerkmale der sinuata bestehen lediglich in einer fortgeschrittenen dunklen Fär- bung der flaviventris. H. v. H. mag das bestreiten, weil er kein Freund des Varie- täten-Studiums ist, für mich steht es unumstölslich fest. Gerade so wie H. v. H. die Neigung der sinuata constatirt in die flaviventris zurückzufallen, ebenso kann ich die Neigung der flaviventris nachweisen zur sinuata zu werden, ohne deshalb die ausgesprochenen Mittelformen zu bilden. Die dunkle Farbe der Flgd. verbreitert sich nämlich bei der flaviventris oft nicht ganz gleichmälsig; in der Regel ist in der Mitte des Aufsenrandes eine vorspringende Ecke oder Curve. Bei einem meiner Exemplare ist die Ecke spitzig ausgezogen, genau in der Richtung zur Spitze des Schulterflecks; es ist deutlich das Streben vor- handen, sich mit demselben verbinden zu wollen. Dafs bei Rassenbildungen einzelne Zwischenformen selten oder gar nicht vorkommen, ist eine bekannte Thatsache. Bei der sinuata ist dieses Streben ganz oder fast ganz erreicht, aber, wie überall, nicht einseitig, sondern unter Zunahme der schwarzen Färbung im Ganzen. Der Thorax der flaviventris zeigt folgende Abänderungen: a zwei gelbe Punkte auf dem Halsschilde an der Basis des dunklen Discus vor dem Seutellum; b noch 2 gelbe Punkte vor den beiden ersten; c die Punkte sub a verschwunden, die sub 5 vorhanden; d die Punkte auf jeder Seite sind vereinigt, so dafs zwei nach vorn convergirende Streifen entsteben; e vor diesen 2 Streifen steht noch ein Punkt. Diese Form dürfte selten sein; dafs sich bei meinem Ex. das Gelb der Streifen mit dem des Seitenrandes verbindet, ist wohl zufällig. Das Scutellum ist einfarbig oder jederseits ein gelber Längsfleck. Der Discus der Figd. ist einfarbig oder es steht: A ein gelber Fleck jederseits hinter dem Scutellum, B ein grofser, resp. mittlerer. — Es sind nun bei meinen Ex. Combinirt: a, c, d, e mit A, b, d, e mit B. Die Var. mit Flecken auf dem Thorax (2 oder 4, 5?) nenne ich puncticollis, die mit 2 Schräglinien Zineatollis. Die von H. v. H. in den Monatsber. der Kgl. Acad. d. Wiss. zu Berlin vom 18. März 1879 p. 213 beschriebene und Fig. 3 ge- nau abgebildete Cetonia calceata vermag ich nicht von der fla- viventris zu unterscheiden, mit der sie nicht verglichen wird. G. Kraataz. [Deutsche Entomologische Zeitschrift XXIV. 1880. Heft I.] Genera Cetonidarum Australiae von Dr. G. Kraataz. Fast sämmtliche in Neuholland vorkommende Cetoniden sind zur Gattung Schizorrhina Kirby gestellt! Was ist eine Schizorrhina? Nach den Anschauungen Schaum’s und Lacordaire’s, welche der Harold’sche Ca- talog getreu wiederspiegelt, eine natürliche Gattung, welche 1869 einige vierzig neuholländische Arten umfalste, zu welchen seitdem nicht wenige hinzugetreten sind. Sämmtliche Charaktere dieser Gattung mit einer Ausnahme sind nicht constant, daher heilst es bei Lacordaire in der Diagnose (Gen. III. p. 519) Chaperon — chez presque tous; massue — par- fois; elytres le plus souvent; jambes 3-dentees ou inermes; jambes post. tres souvent; tarses de longueur variable; pygidium tres court chez la plupart, toujours plus ou moins renfle. Saillie me- sosternale de forme variable. Episternes peu anBasanlee et m&me parfois non visibles. Bedenkt man, dafs der natürlichen Systematik die Verschie- denheiten der genannten Theile, respective deren Uebereinstimmung zu Grunde gelegt werden, so mufs eine solche Diagnose selbst dein Laien einen eigenthümlichen Eindruck machen, in ihren Gradatio- nen vom presque, parfois bis zum toujours plus ou moins! Merkwürdiger Weise haben Schaum und Lacordaire das ein- zige Merkmal „qui est le plus constant et le plus propre, & faire reconnaitre ces inseetes“, nämlich die „brievet€ de leur dernier arceau ventrale“ selbstständig entdeckt '), denn Lacordaire fügt hinzu (Gen. 1858. p. 520) dont aucun auteur n’a parle, während Schaum am Schlusse seiner Obseryations critiques bereits 14 Jahre früher, 1844, sagt ?): ces insectes offrent un. tres bon caractere ge- nerique: pygidium convexum, apice inflexum, abdominis segmen- tum sextum brevissimum. Und später bemerkt er noch einmal ‘) Es ist dies keine Ironie, wie der Schlufssatz lehrt. 2) Ann. Soc. Ent. France p. 547 unten. Deutsche Entomol. Zeitschr. XXIV. Heft 1. 12 178 G. Kraatz: pag. 389 von Schiz. bifida aus Östindien '): „malheureusement & l’epoque ou j’ai eu cet insecte, je n’avais pas encore decouvert que les segments de l’abdomen offrent un si bon caractere pour recon- naltre le genre Sen eorEnnn ce n'est ot qu’avec doute que je le place dans ce genre“. Vor Schaum stellt Burmeister schon 1842 an die Spitze der Diagnose der Schizorrhiniden Neuhollands (p. 530) die Worte: „sie haben eine breite, kurze, in die Quere gezogene, quer gewölbte, am Ende stumpfe Afterklappe“. Diese steht nun zwar mit der Bildung des Bauchsegments in einem gewissen Zusammenhange, ist aber weit veränderlicher als die Gestalt des letzten Bauch- segments selbst. Vergleicht man die bekannte Diaph. dorsalis mit der succinea ‘oder der Mniszechi, so findet man die Bildung der Afterklappe, d. h. des Pygidiums, bei beiden sehr verschieden; bei der dorsalis ist es kurz und sehr breit, bei der swccinea viel län- ger und schmäler; dagegen ist das letzte Bauchsegment bei der succinea nur wenig länger als bei der frontahs. Bei der Australasiae ist das letzte Bauchsegment verhältnifs- mälsig kräftig entwickelt, im Grofsen und Ganzen zeigt es aber bei den Schizorrhinen eine bemerkenswerthe Kürze, welche z. B. bei den neuholländischen: Glycyphana- Arten, wie fasciata Fabr., nicht vorhanden ist. Bei dem Vergleich der Bauchsegmente der verschiedenen Arten mufs man stets das Geschlecht beachten, welches man vor sich hat. Das letzte Bauchsegm. der 2 ist nämlich merklich länger als das der d. Noch viel verschiedener ist aber das Pygidium bei g und 2 gestaltet. Lacordaire läfst diese Geschlechts-Differenz ganz unberücksichtigt, indem er nur den Kopfputz mancher Männ- chen, ihre längeren Hintertarsen, die schlankeren Vordertarsen (nicht aber die ganz verschiedene Bezahnung) als Ausnahmen sei- nes allgemeinen Satzes hervorhebt: „les differences sexuelles sont nulles chez la plupart de ses inseetes* (Gen. III. p. 467 oben). Beim 2 ist nämlich die Kuppe des Pygidium viel weiter nach hinten und unten gerückt als beim J! sehr hübsch läfst sich dies bei der Australasiae beobachten, welche ein buntes, bei JQ ver- schieden gezeichnetes Pygidium besitzt. Beim g' findet man einen gelben, fast dreieckigen Fleck auf der Unterseite des Pygidium, ") Lacordaire läfst diese ostindische (!) Schizorrhina (!) un- erwähnt. Genera Cetonidarum Australiae. 179 welche deutlich von der Öberseite abgesetzt ist; von oben oder selbst hinten gesehen endet ein hufeisenförmiger gelber Fleck auf dem Diseus des Pygidium in dessen Spitze; in der That aber schliefst sich an dessen Spitze der gelbe Fleck auf der Unterseite des Py- gidium der an. ? Beim 2 sind vom hufeisenförmigen Fleck nur die Streifen an der Basis des Pygidium vorhanden; dagegen sieht man von hinten ganz deutlich einen gelben Querfleck, welcher dem von hinten und oben unsichtbaren Fleck des g' genau entspricht 1). Besser läfst sich der grolse Unterschied in der männlichen und weiblichen Pygidial-Bildung kaum illustriren. Ist die Kuppe des Pygidium der Z besonders stark erhaben, so umgeben die gewöhnlichen Querrunzeln sie als concentrische Ringe, z. B. bei der variabilis, wo Z\ und 2 eine deutliche Kuppe zeigen. Bisweilen theilt sich die Kuppe in zwei Spitzen (so bei eini- gen Ex. der gymnopleura); bei meinem gulosa Männchen trägt die Kuppe ein kleines Körnchen, welchem die Gattung Chondropyga ihren Namen verdankt. Aber auch das weniger variabele letzte Bauchsegment kann kaum die Eigenschaft eines generischen Merkmales beanspruchen, wenn es so vielen und anerkannt wichtigen, von einander ab- weichenden coordinirt werden muls. Stimmten die Schizorrhina-Arten auch nur einigermalsen in dem Clypeus-Ausschnitt überein, welchem die Gruppe ihren Namen verdankt, so würde das kurze Bauchsegment doch wenigstens mit einem Merkmale gemeinschaftlich auftreten; fast scheint dies teste Lacordaire der Fall, denn dieser sagt (pag. 519): „Chaperon faiblement et etroitement echancre en avant chez presque tous“. Dagegen spricht Burmeister von einem mälsig gespaltenen Kopf- schild; nun besitzt die typische Schiz. atropunctata Kirby ein tief gespaltenes, die Eup. cincta ein in der Mitte schwach aus- gerandetes! Die wegen einer ge.issen habituellen Aehnlichkeit ganz all- gemein zu Hemipharis gezogenen Whitei ?) zeigt aber geradezu ei- nen vorn fast gerade abgeschnittenen Clypeus, während die echten Hemipharis durch einen tief gespaltenen ausgezeichnet !) bei einer seltenen Var. des @ fehlt derselbe ganz. ?) Dieselbe stammt übrigens von den Molukken und zeigt auch ein weniger kurzes letztes Bauchsegment. 12* 180 4 G. Kraatz: sind! Ueber alles das lies der verführerische Habitus hinwegsehen, dem zu Liebe schon so viel gesündigt ist. Da die Gestalt der Prosternalspitze bei den Arten natürlicher Cet.-Gattungen notorisch gewissen Schwankungen unterliegt, so ist es zu begreifen, wenn Burmeister Australasiae, punctata und cincta zu seiner Gattung Eupoecila vereinigt; wenn man aber die Eupoecila- und Diaphonia-Arten in eine Gattung bringt, so ist dies vollkommen widernatürlich, denn die Verwandten der Australasiae und dorsalis repräsentiren dieselben Gegensätze, die wir bei den africanischen Heterorrhiniden und Tmesorhina, bei den madagasca- rischen Pantolien und Coptomien ähnlich ausgeprägt finden, und denen durch Aufstellung verschiedener Gattungen gebührend Rech- nung getragen ist. Lacordaire konnte Burmeister mit Recht in- consequent nennen, aber er mufste deshalb nicht seine Gattungen zusammenwerfen! damit beging er nur eine ungleich gröfsere In- consequenz, die er sich als Systematiker in seinen Genera am we- nigsten gestatten durfte. Es genügte vollkommen, wenn er Bur- meister’s Gattung Eupoecila als solehe annahm und ihr die Note 3 auf S. 320 anhing. Zur Rechtfertigung von Burmeister mufs ich hervorheben, dals Burmeister bei Eupoecila im Gegensatz zu Dia- phonia einen Grundunterschied in der Bildung der Prosternalspitze anzunehmen berechtigt war, der von systematischer Wichtigkeit ist. Stellen wir nun die Frage: wieviel Schizorrh.-Arten giebt es, so hat meines Erachtens die Antwort unbedingt zu lauten: eine! denn gerade an der Kirby’schen typischen Art, der atropunctata, ist fast Alles charakteristisch: Färbung, Zeichnung, der eigenartige Habitus, die langen Spinnebeine mit so langen Fülsen wie bei kei- ner einzigen anderen Art. Erst in neuester Zeit finden wir Heben Burmeister’s 4 neuholl. Schizorrhiniden-Gattungen in Thomson’s Typi Cet. 5 andere, von denen eine schon von Burmeister als Untergattung aufgestellt wurde, eine von Mac Leay stammt, drei andere durch Thomson be- gründet werden, von denen indessen Neophonia mit Eupoecila Burm. zusammenfällt. Von den hier aufgestellten Gattungen sind die meisten unab- weislich nothwendig; einige aus der unmittelbaren Verwandtschaft der Gattung Diaphonia scheinen mehr künstlich als sie es wirk- lich sind. Wir ‚dürfen nicht vergessen, dafs die Zahl der Cetonien im Verhältnifs zu dem Gebiete, über welches sie verbreitet sind, ge- ring ist. Dieses Terrain bietet aber jedenfalls mehr Abwechselung, _ Genera Cetonidarum Australiae. 181 mehr Schöpfungskraft als z. B. der africanische Continent, welcher bei seinen Bodenverhältnissen eine ganze Anzahl habituell ähn- lichere Pachnoda-Arten liefert, bei denen nicht leicht Jemand an eine Aufstellung von Gattungen denken würde. Bei ihnen hat man sich damit begnügt, sie: mit Cefonia zu confundiren, obwohl je- der Sammler fast auf den ersten Blick die meisten Pachnoda als solche erkennt. Burmeister’s Furcht, zu viele Gattungen zu creiren, hat zur vollständigen systematischen Verwahrlosung der prächtigen neuhol- ländischen Formen geführt. | Dabei bedarf es nur der kritischen Verwendung der gewöhn- lichen Unterscheidungs-Merkmale, um die Gattungen ganz erkenn- bar zu charakterisiren. Bestimmungs-Tabellen zu geben wäre hier kaum am Orte, da die meisten Arten gut bekannt sind und es sich hauptsächlich darum handelt, ihre systematischen Beziehungen zu einander klar zu stellen. Das ist in unserer Zeit allerdings wenig Mode! man bestimmt nach Tabellen, ohne sein Urtheil dabei im Geringsten zu üben, oder man setzt vor den Namen einer neuen Art einen be- liebigen Gattungs- Namen, als Lacordaire’s Schüler etwa den der madagascarischen Gattung Euryomia vor die sibirische amou- riensis (!), vor die andamana oder auch vor Arten von Neu-Guinea und den Molukken (vgl. Thomson Typi Cet. p. 24, 25). Was die Schizorrhiniden aufserhalb Neuhollands anbetrifft, so wären dieselben nach Lac. durch neun Gattungen in Madagas- car, eine in Africa, eine im Himalaya repräsentirt; die letztere (Bombodes) ist meines Erachtens durchaus nicht mit einiger Sicher- heit als nächste Verwandte der madagascarischen Chromoptilien aufzufassen, eher als sog. vicarirende Form; als Schizorrhinide ist sie durch ein chaperon legerement echancere au bout in sehr zwei- felhafter Weise legitimirt. Die africanische Gattung Amphistoros hat einen höchst eigenthümlich geformten Clypeus, der um so we- niger als Schizorrhiniden-Clypeus aufzufassen ist, da andere afri- canische Gattungen, wie Tmesorrhina, Dymusia, mit entschiedenem Schizorrhina-Clypeus nicht als solche betrachtet werden. Man könnte hiernach füglich die madagascarischen den neu- holländischen Schizorrhiniden als scheinbar natürliche Gruppe ge- genüber stellen. Aber auch dies wäre meinem systematischen Auffassungs-Vermögen entschieden entgegen, denn der Ausschnitt des Olypeus würde nichts weniger als ein natürliches Band für die neuholländischen und madagascarischen Schizorrhiniden abge- 182 G. Kraatz: ben, wäre derselbe auch z. B. bei der Pantolia scapha Burm. nicht beinahe ganz verschwunden! Die Cetoniden beider Inseln haben so gut wie gar keine Ver- wandtschaft mit einander, und ich wüfste auch nicht eine neuhol- ländische Art zu nennen, die mich an eine madagascarische erin- nerte. Dagegen glaube ich bei den letzteren in der verhältnifs- mälsig bedeutenden Länge der Tarsen ein Merkmal gefunden zu haben, welches für die madagasc. Cet.- Gattungen fast so charak- teristisch ist, wie das kurze letzte Bauchsegment für die neuhollän- dischen. Da nun meiner Ansicht nach die indigenen Gattungen jedes einzelnen Welttheiles hier ein natürliches Ganze bilden, Madagas- car aber durch den Reichthum an originellen Formen kaum hinter irgend einem Welttheil zurücksteht, so möchte ich vorschlagen die mad. Schiz. als Stenotarsiden zu bezeichnen, den Namen Schi- zorrhiniden streng auf die neuholländischen Schiz. zu beschränken. In beiden Fällen ist der Name an ein charakteristisches Merkmal geknüpft, welches den Cetoniden eines grölseren natürlichen Län- dercomplexes eigenthümlich ist. Erste Gruppe. Schizorrhinidae leptosternae. Mesosterni processus angustus, valde elongatus, acuminatus. I. A. Hemipharidae. Thorax lobatus (utrinque juxta scutellum profunde sinuatus). 1. Poecilopharis nov. gen.') rorxlAos — bunt, yapos — Kleid. Antennarum clava minuta. Clypeus basin versus subangustatus, apice viz emarginaltus, haud impressus. Thorax fere ut in genere Hemiphari, sed antrorsum declina- tus, lateribus rotundatis, angulıs posticis rotundatis. Mesosterni processus valde productus et acuminatus. Scapulae conspicuae. Sceutellum bası angustius, apicem versus minus angustatum quam in gen. Hem. Elytra conveziuscula, punctato-striata, maculis multis flavıs, apice haud gibbosa. Pedes breves, tibiis anticis acute dentatis (SQ), dente primo ante medium posito, tib. posticis cilialıs, tarsis brevibus. 1) Aufser den Arten des australischen Festlandes sind die von Neu-Guinea und den nahe gelegenen Inselgruppen, welche mit ih- nen in naher Verwandtschaft stehen, mitbehandelt. Genera Cetonidarum Australiae. 183 Die Arten dieser Gattung sind bisher wegen des ähnlichen Halsschildbaues mit Hemipharis vereinigt worden, aber doch we- sentlich im Habitus, Ausschnitt des Clypeus, Zähnelung der Schie- nen etc. von ihnen verschieden. " ‚Als typische Art kann die buruensis Wall. betrachtet, werden, von der die Whitei Thoms. nach Gestro (Ann. Mus. Civ. di Ge- nova IX. sep. p. 22) sicher nur Varietät ist. Aylen: Poec. buruensis Wall. Har. Cat. IV. p. 1304. Buru. var. Whitei Thoms. Har. Cat. p. 1306. Emiliae Thoms. Arch. Ent. I. p. 429 t. 16. £.5. - Emilia White Har. Cat. p. 1305. Nov. Hebrid. - aruana Wall. Har. Cat. p. 1304. Aru. 2. Hemipharis Burm. Handb. d. Ent. III. p. 531. Antennarum clava minuta. Clypeus apicem versus subangustalus apice profundius emar- ginatus et impressus. Thoraz antrorsum parum dechnatus lateribus subangulatis, bası lobato-producta, supra scutellum leviter, ad scutellum profunde emarginata, angulis posticis obtusis. Mesosterni processus valde productus et acuminatus, angustus. Scapulae conspicuae. Scutellum apice acuminatum, angustum. Elytra planiuscula, nitida, concolora, apice gibbosa. Pedes breves, tibüs anticis 3-dentatis (SQ), dente superiore maris mediano subtilissime, ceteris medio vix dentatis, tarsıs bre- vibus, unguiculis minutis. ’ Die Abtrennung der bisher zu Hemipharis gestellten Arten mit gelbbunten Figd. erscheint auf den ersten Blick künstlich, indessen dürfte sich die Gattung Poecilopharis im Laufe der Zeit kaum als eine künstliche erweisen. Die typische insularis ist durch anders gebauten Clypeus, flache Gestalt, nicht herabgebogenes Halsschild, hellen Metallglanz nach den meisten Richtungen von den bunten buruensis und Ge- nossen fein aber deutlich unterschieden. Die zarten, kurzen Tarsen mit schwachen, kleinen Klauen zeigt Poecilopharis auch; dieselben sind gerade bei der inswlaris im Gory’schen Werke besonders eus abgebildet. Hem. insularis Gory, Burm. Har. Cat. IV. p. 1305. Ins. Melville. Mit insularis steht die ganz grüne, aber viel grölsere: 184 G. Kraatz: Schiz. Lansbergei Gestro (long. 33 mill., lat. 13 mill.) Ann. Mus. Civ. di Genova VIII. 1876. p. 517. jedenfalls in nächster Verwandtschaft, und der Autor stellt sie im neunten Bande in seinem Nachtrag zu den Cetoniden des Malayi- schen Archipels (Sep. 33) selbst zu Hemipharis. Die fast glatten Flügeldecken mit kupfrigen Reflexen sind nur an den Seiten rei- henweise punktirt; der Thorax wird ausdrücklich als etwas ver- schieden von Whitei bezeichnet, und auch die anderen charakteri- stischen Merkmale der typischen insularis scheinen nicht zu fehlen. Dasselbe gilt von der mehr ins Bläuliche spielenden Hem.. RR: Jans. Cist. Ent. VI. 1873. p. 134. Austr. bor. occ. (Nicol Bay). 3. Phaeopharis nov. gen. pards — braun, papos —= Kleid. Antennae castaneae. Clypeus prolongatus, bilobus, lobis divergentibus, marginibus elevatıs. Thorax ut in Schiz. atropunctata (id est triangularis,. apice truncatus), angulis acutis productis, basi bilobus, lobo emargi- nato, supra castaneus, disco macula magna lobata, basi apice- que nigris. Scutellum triangulare, nigrum. Elytra obovata, laevissima, obsolete serialim punctata, casta- nea, basi, humeris suturaque migris. Pedes nigri, tibiis castaneis, apice nigris. Pygidium transversim aciculatum („plaque anale pointue Gory“). Ph. Browni Kirby Har. Cat. IV. p. 1304. Port Jackson. Brunoni Burm. Handb. III. p. 532. Burmeister’s Notizen nach dem Ex. der Hope’schen Samm- lung, welches auch Gory vorlag, sind hier als Diagnose lateinisch wiedergegeben und die Merkmale gesperrt gedruckt, die mir sicher darauf hinzudeuten scheinen, dafs wir es in der Browni mit einer eigenen Gattung zu thun baben, deren Diagnose noch der Ergän- zung, bedarf. Burmeister’s Note (Handb. III. p. 532) zu seiner Gattung Hemipharis: „es ist eine auffallende und gewils merkwürdige Er- scheinung, dafs man von den meisten Gattungen oder Gruppen der Schizorrhiniden immer nur 2 oder 4 Arten kennt, von welchen eine oder. zwei den Typus der Gruppe oft etwas bestimmter dar- stellen, als die anderen“, trifft heut nicht mehr zu, sondern man Genera Cetonidarum Australiae. 185 könnte eher sagen: es ist eine auffallende und gewils merkwürdige Thatsache, dafs Burmeister in den meisten Gattungen etc. immer einige Gruppen zu Gattungen zusammengestellt hat, welche der Systematiker schon damals eher für natürliche Gattungen halten mulste. Jetzt sind diese kleinen Gruppen grofsentheils durch hinzuge- tretene Arten zu immerhin noch kleinen, aber natürlichen Gattun- gen entwickelt. Ich möchte aber aus der genannten Note auch herauslesen, dafs ihm die generische Verbindung der Browniti mit der insularis, von welcher (ersteren) er so wenig Genaues wulste, nicht beson- ders natürlich erschien. 4. Panglaphyra nov. gen. ray — sehr, yAapupös — elegant. Antennarum clava capitis fere longitudine. Clypeus subparallelus, apice late leviter emarginatus, laleribus elevatıs. Thoraz basi supra scutellum et utrinque prope scutellum for - tius emarginatus, angulis posticis obtusiusculis haud prominulis. Scapulae paullulum conspicuae. Mesosterni processus valde elongatus, acuminatus, subreclnatus. Seutellum mediocre, acuminatum. Elytra oblonga, planiuscula, nigra, concolora, regulariter punc- tato-striata. Tibiae ant. g\ maris unidentatae, fem. tridentatae, intermediae et post. maris viz denticulatae, tarsı mediocres. Corpus oblongum, subparallelum, subtus lateribus flavomaculatum. Pangl. Du Boulayi (Neophonia) Thoms. Ann. Soc. Ent. France 1879. Bull. p. 151. Austr. bor. Thomson will die Du Boulayi mit Recht unmittelbar hinter die Hemipharis plaeirt wissen, dann muls er aber den Käfer nicht zu seiner Gattung Neophonia stellen, sowohl weil sie mit Zupoecila Burm. identisch, als weil sie überhaupt keine mit der Du Boulayi unmittelbar verwandte Form enthält. Der schwache Ausschnitt der Flgd. hinter den Schultern. die nicht vorgezogenen Hinterecken des Halsschildes, die starke Aus- buchtung desselben neben der Scutellar - Ausbuchtung, welche die Mitte des Thorax nach hinten vorgezogen erscheinen läfst, erlau- ben durchaus nicht die Du Boulayi etwa als eine richtige Eupoecila zu betrachten, 186 G. Kraatz: Das spitzige Prosternum, die schwache Ausbuchtung der Fld. und der Thoraxbau lassen die Verwandtschaft mit Hemipharis deut- lich erkennen, der total verschiedene Habitus aber stempelt: den eleganten Käfer unverkennbar zu einer Gattung, ebenso die Schie- nenbilduzg, der tiefe Scutellar-Ausschnitt ete. Deyrolle erhielt den Käfer nicht nur aus dem nördlichen Au- stralien, sondern auch von den Salomon-Inseln. 9. Dilochrosis Thoms. Typi Ceton. 1878. p. 18. Clypeus „generaliter lobatus“. Antennae in utroque sezu similes. Mesosterni processus „sat valde elongatus, plus minusve trian- gularis*. Tibiae anticae tridentatae (AP), tarsi post. „quasi aequales (3'P)*. Corpus „nitidum, nigrum vel brunneum“. Da ich die betreffenden prächtigen Arten, welche zum Theil auf den Molukken vorkommen, nicht besitze, sind der Vollständig- _ keit halber die Gattungs- Merkmale hier nach Thomson gegeben; ebenso die aufgeführten Arten. Dil. flammula Blanch. Har. Cat. IV. p. 1305. Amboina, ®@ Idae White. |Ceram, Ternate Morotai, Batjan (teste var. morio Kraatz (tota nigra). Buru, Ceram. [Mohn.) var. rufipennis Kraatz (elytris, apice excepta, rufis). - flamma Thoms. Typi Cet. 1878. p. 21. Ceram. - nigerrima Vollenh. Har. Cat. I. c. p. 1305. Morotai. - castanea (Hem.) Janson Cist. Ent. VI. 1873. pag. 133. oe N Austr. bor. oce. (Nicol Bay). - torrida (Hem.) Janson Cist. Ent. VIII. 1874. pag. 237. - nigripennis Mac Leay '). Nicol Bay. [Nicol Bay. - subfoveata Kirby. - Bakewellii White Har. Cat. 1. c. p. 1304. Nov. Holl. Mehrere Dilochrosis-Arten sind als Hemipharis beschrieben. Die Schizorrhina nigerrima Snell. v. Vollenh. Tijdschr. Ent. Nederl. VII. 1864. pag. 156 von Morotai mit einem Olypeus apice leviter emarginatus, lobis rotundatis scheint der flammula sehr nahe zu stehen, denn Mohnike (Cet. d. Sunda-Ins. u. Molukken p: 55) sagt, dafs sich schwarze Ex. der flammula durch den schwa- chen Ausschnitt des Clypeus hauptsächlich von ihr unterscheiden. ') wohl atripennis Mac Leay Trans. Ent. Soc. New South Wales I, 1803. p. 13. Clarence River. Genera Cetonidarum Australiae. 187 Hemipharis castanea Janson Cist. Ent. VI. 1873. p. 133. t. 6. f. 1. von Neu-Seeland ist der atripennis zunächst verwandt; sie hat einen clypeus profunde emarginatus, ein Scutellum parce punctatum, elytra castanea, irregulariter punctato-striata, tibiae intermediae et posticae (medio) dente acuto armatae. 6. Dysdiatheta nov. gen. Öusdtdderos — schwer zu ordnen. Clypeus emarginatus. Thoracis forma eadem quae in generi Hemiphari. Mesosterni processus rotundatus !). Scutellum subacuminatum, bası punctatum. Elytra irregulariter punctata, basi apiceque strigosa. Abdominis segmenta lateribus flavescentia. Tibiae dentibus apicalibus valde acutıs. Dys. vicina (Diaph.) Janson Cist. Ent. VI. 1873. p. 138. [Austr. ocec. Die typische Art ist durch die gelbe Färbung den Diaphonien ähnlich, kann aber wegen der Gestalt des Halsschildes, welches hinten wie bei den Hemipharis-Arten vorgezogen ist, nicht mit den- selben vereinigt bleiben. 7. Dysectoda nov. gen. ?) öuoextoöogs — schwer zu verheirathen. Olypeus modice emarginatus. Thorax basi leviter productus, supra scutellum modice utrin- que distinctius emarginatus, angulis posticis obtusiusculis. Elytra grosse profundeque subseriatim punctata (Digglesi), in- terdum costulis 3 elevatis (dispar). Tibiae anticae tri-°) (feminae fortius) dentatae. Corpus praecipue feminae latius, leviter converum. Mas et femina magnitudine valde variant. ') Wegen dieser mangelhaften Angabe weifs ich nicht be- stimmt, ob die Gattung in diese Gruppe gehört. 2) Da die Gestalt des Mesosternum nicht beschrieben wird, ist die Gattung wegen ihrer angegebenen Aehnlichkeit mit Hemi- pharis hierher gestellt. 3) Ich nehme an, dafs Burmeister bei den zwei Zähnen, von denen er Handb. III. p. 799 sprieht, den vordersten nicht mitzählte, 188 G. Kraatz: Dys. dispar Newm., Burm. Handb. III. 798. (Diaph.), Har. Cat. IV. 1305. Nor. Holl. d Penelope Newm. loe. eit. © Ulysses Newm. loc. eit. ? - Digglesii Janson Cist. Ent. VIII. April 1874. p. 238. le) Quensland (Maranoa distr.). caelata Gestro Ann. Mus. Civ. di Genova VI. Dec. 1874. p. 510. Nov. Guinea (Andai). In dieser Gattung ist g' und @ so verschieden,. dafs New- mann jedem Geschlechte noch einen besonderen Namen gegeben hat. Der JS ist nach Burmeister 9 lin., das @ 13 lin. lang. Die Art ist nach ihm durch grobe Punktirung ausgezeichnet und we- gen der Schienenbildung zwischen Diaph. dorsalis und frontalis zu stellen. Muthmalslich aber ist der Käfer der nur in wenigen weib- lichen Ex. bekannten Digglesii Janson von 14—16 lin. Länge zu- nächst verwandt, welche eine grolse, breite Gestalt und elytra grosse profundeque subseriatim punctata zeigt. Nach Gestro |. ce. zeigt diese Art die meiste Verwandtschaft mit Hemipharis, und hat wohl jedenfalls eine besondere Gattung zu bilden, die den Uebergang zu Dolichrosis und Diaphora vermittelt. I.B. Eupoecilidae. Thorax haud lobatus (utrinque juxta scutellum leviter sinuatus). 8. Eupoecila Burm. Eupoecila Burm. A. b. Handb. III. p. 540. Neophonia Thoms. Typi Cet. 1878. p. 17 (ex parte). ‚Antennarum clava maris haud longior. Clypeus fortiter emarginatus. Thoraz basi coieopteris viz angustior, supra scutellum distincte emarginalus, utrinque vix sinuatus, angulis posticis acultis pro- mimulis. Scapulae sub thorace occultae. Mesosterni processus valde productus, subacuminatus. Scutellum oblonyum, angustulum. Elytra oblonga, laevia, fasciis vitfisque testaceis ornatae. Tibiae anticae muris 1-dentatae, fem. 3-dentatae, posticae cilate, maris eztus vir, fem. distinctius dentatae. Corpus elongatum planiusculum. Burmeister vereinigt unter seiner Gattung Eupoecila die cincta mit 4 anderen Formen. Welche Aehnlichkeit zeigt denn aber die Genera Cetonidarum Australiae. 189 Pachnoden -ähnlich gezeichnete cincta mit der schlanken, bunten Australasiae und der untersetzten, breitschulterigen punctata? Allen- falls die, dafs sie oben glänzend, unpunktirt sind! aber es giebt Arten die ganz ähnlich gefärbt wie cincta und sehr deutlich punk- tirt sind. Diese Frage würde mir geradezu unnütz erscheinen, wenn es nicht heut zu Tage eine Anzahl mehr fanatischer als gedanken- voller Feinde der vielen neuen Gattungen !) gäbe, und wenn nicht andererseits bei Anderen zwar die Lust zur Aufstellung neuer Gat- tungen vorhanden, aber ihr kritisches Sichtungsvermögen ein oft ungleiches wäre. Wenn Thomson, welcher Burmeister’s Diaphonien - Gruppe Clithria mit Recht zur Gattung erhebt, und auf dessen Eupoecila- Gruppen A. b. (Australasiae) und B (punctata und gymnopleura) seine Gattung Neophonia begründet (Typi Cet. p. 19), erklärt: „de ce que les esp&ces precit&es (Diaphonia dorsulis Donov. und Eu- poecila cincta Don.) ne paraissent pas differer entre elles d’une facon generique, ni m&me sous-generique, nous avons dü reunir les Eupoecila aux Diaphonia“, so bekundet er damit erstens, dals er Burmeister’s meisterhaften Ausführungen in der Unterscheidung der Gattungen Diaphonia und Eupoecila ganz und gar nicht zu folgen vermocht hat, oder in seiner reichen Sammlung Zwischen- formen zwischen beiden besitzt. Diese kennen zu lernen, wäre höchst interessant! Verkürzen sich vielleicht die lan- gen Tarsen der Diaphonia dorsalis? sind Uebergänge in der Sculp- tur der Flgd. vorhanden?? Sind so verschiedene Prosternalformen überhaupt mit einander vereinbar? Wie kommt aber Thomson dazu das Gros der Burmeister’schen Eupoecila-Arten zur Gattung Neophonia zu erheben und doch Eu- poecila andererseits = Diaphonia zu erklären? Warum soll denn gerade cincta die typische Eupoecila sein und nicht die Australa. siae? Burmeister sagt (Handb. III. p. 538): „der Hauptunterschied zwischen Eupoecila und Diaphonia liegt in dem längeren, nach vorn zugespitzten, dolchförmigen Mesosternalfortsatze; hierzu kommt '") Burmeister wollte im Jahre 1845 lieber zu wenig 'als zu viel Gattungen aufstellen; das zu wenig hatte die Folge, dafs Schaum und Lacordaire eine logische Basis seiner Genera vermils- ten und Alles zusammenwarfen; unglaublich aber wahr! hätte Burmeister .das Material der Heutzeit 'vor sich gehabt, so hätte er seine Gruppen „füglich“ zu Gattungen erhoben. 190 G. Kraatz: u.s. w.“ Nun hat aber gerade cincta keinen dolchförmigen Fort- satz, und Burmeister sagt ausdrücklich unter cincta: „Mesosternal- fortsatz kurz zugespitzt“. Der Name Eupoecila mufs also nothwen- dig der Australasiae verbleiben; wenn die cincta auch zufällig an der Spitze der Gattung Eupoecila steht, so fehlt ihr doch deren wichtigstes Merkmal. Sp. typ. Eup. Australasiae Donov. Har. Caı. IV. p. 1304. [Nov. Holl. Diese Art ist als typische Eupoecila Burm. aufzufassen, weil sie den vorn zugespitzten, dolchförmigen Mesosternalfortsatz be- sitzt, der nach Burmeister den Hauptunterschied zwischen Eupoe- cila und Diaphonia bildet. Von den 7 von Thomson aufserdem zu seiner Gattung Neo- phonia gezogenen, heterogenen Formen gehören wohl nur dahin: Neoph. inscripta Jans. Cist. Ent. VII. 1373. p. 180. t. 6. f. 6. [Nov. Holl. oce. - Miskini Jans. Cist. Ent. XV. p. 136. t. 1. f. 4. (Eup.) [Cap. York. Neoph. variabilis MacLeay und gymnopleura Thoms. gehören zu meiner Gattung Cacochroa. Neoph. decorticata Mac Leay gehört wegen der viel geringeren Grölse wahrscheinlich zu Lyraphora m.; auch stellt sie Mac Leay hinter seine ocellata (= Lyr. obliquata Westw. J'). Neoph. punctata Donov. gehört zu Polystigma m. 9. Lyraphora nov. gen. Aöpa — Leier, pepsıv — tragen. Schizorrhina Thomson sect. 2. Typ. Cet. 1878. Antennarum clava maris multo longior, 2 valde diversa. Caput fere parallelum, clypeo leviter angustato, lateribus for- tus rotundatıs. Thorax ante scutellum leviter emarginatus, utrinque sinualus, angulis posticis rotundatis. Mesosterni processus modice productus, fere parallelus, apice triangulariter subrotundatus, neque reclinatus, neque dependens. Scutellum magnum, basi latum, apice acutissimum. Elytra leviter angustata. Abdomen fascis testaceis, haud interruptis. Tibiae ant. et interm. maris simplices, post. medio distincte den- tatae, tibiae ant. fem. 3-, intermed. et post. medio dentatae. Corpus breviusculum. Genera Cetonidarum Australiae. 191 Typ. 2 Schiz. obliqwata Westw. ') Arc. Ent. I. p. 103. t. 128. f. 1. (1842). [Port Denison. g' Diaph. obliguata Janson Cist. Ent. VIII. (1874) p. 241, .7. £.4. d' Schiz. ocellata Mac Leay Har. Cat. IV. p. 1305. ® Diaph. gratiosa Blanch. ?) Har. Cat. 1. ce. p. 130. Die typische Art ist an der leierförmigen gelben Zeichnung, der langen Fühlerkeule des Z, den abgerundeten Hinterecken des Thorax, dem grofsen Schildchen leicht kenntlich; der Q' hat unge- fähr die Grölse und Gestalt von Polystigma punctata g'; bei dieser Gattung sind aber die Hinterecken des Thorax spitz ausgezogen. Das 2 ist merklich gröfser als der d. Thomson vereinigt noch mit obliquata unter Schizorrhina sect. 6. folgende Arten: L. palmata Schaum Har. Cat. IV. p. 1305. Adelaida. - Deyrollei Thoms. - trapezifera Thoms. Wahrscheinlich gehört auch hierher die von ihm zu Neopho- nia gezogene L. decorticata Mac Leay Har. Cat. l.c.p.1304. Port Denison, und ebenso die von ihm unerwähnt gelassene L. assimilis Mac Leay Har. Cat. l. c. p. 1304. Port Denison. 10. Polystigma nov. gen. roAöüg — viel, otıyun — Flecken. Neophonia Thoms. Typi Cet. p. 17. Eupoecila Burm. sect. B. a. Handb. II. p. 540. Differt a genere Neophonia statura minore et multo breviore, elypeo longiore, apice minus profunde emarginato, thoracis basi fere rectilinea, elytris angustiore, scutello basi latiore, apice magis acuminato, humeris magis prominulis, pedibus longioribus, corpore subtus villosulo. Polyst. punctata Donov.Har. Cat. IV. 1305 (Schiz.) Nov.Holl. - 8-punctata (Eup.) Burm. Handb. III. 1305; Harold Cat. IV. 1305. Nov. Holl. ı") Diese Art ist im Harold’schen Catalog nach Burmeister’s Vorgang als Synonym der eucnemis citirt, aber nach Janson |. c. nicht mit Recht. 2) Im Harold’schen Catalog: als eigene Art aufgeführt, indes- sen palst die Beschreibung genau auf ocellata 2 (obliquata Westw.). 192 Ä G. Kraatz: Die von Burmeister hervorgehobenen Gruppen- sind Gattungs- Merkmale, wie so häufig; der schmälere Thorax, die stärker vor- tretenden Schultern mit stärkerem Ausschnitt schaffen einen ver- schiedenen Habitus, zu dem auch eine charakteristische Zeichnung hinzutritt, z. B. die ununterbrochenen gelben Längsstreifen der Ab- dominal-Segmente. ll. Neorrhina Thoms. Typ. Cet. 1878. p: 18. Antennarum clava minuta, Clypeus triangulariter ezcisus, subangustatus. Thoraz ante et utrinque juxta sculellum distincte emarginatum, angulis post. acutiusculis. Mesosterni processus elongatus, lanceiformis. Scutellum parvulum. Elytra humeris productis. Tibiae ant. maris 1-, fem. tridentatae, pedes interm. et post. elongati, tarsıi post. elongati. Corpus testaceum, thoraz maculis 2, eoeontene mac. 4. Sp. typ. Neor. ochracea (Eup.) Westw. Trans. Ent. Soc. Lond. ser. Il. III. p. 73. t. 7. £.8. Australia. 12. Micropoecila nov. gen. Bixpös — wenig, rotxtXog — bunt. Eupoecila Burm. A. a. Handb. III. p. 539. Antennarum clava maris magis elongata, capitis fere longiludine. Clypeus apicem versus haud angustatus, leviter emarginatus, lobis subrolundatis. Thorax pone medium emarginatus, coleopteris vir angustior, apicem versus dilatatus, basi circa scutellum modice emarginatus. angulis posticis acutiusculis. Scapulae fere occultae. Mesosterni processus minus elongatus, breviler subacuminatus. Elytra parum conveza, glabra, nitida, pone humeros parum excisa, Tibiae omnes tridentatae (J 2). Tarsı tibiis haud longiores. Corpus oblongiusculum. Die Gattungen Diaphonia, Eupoecila, Neophonia Th. und Poly- stigma m. (punctata Don.) bieten eine vortreffliche Gelegenheit na- türliche Systematik zu studiren, da sie ohne grofse Kosten leicht Genera Cetonidarum Australiae. 193 erhältlich sind. Burmeister’s Gruppen-Merkmale unter den erstge- nannten Gattungen sind vortrefflich, nur war sein systematisches Fühlungs-Vermögen noch nicht so weit entwickelt, um in seinen Gruppen natürliche Gattungen zu erkennen, ja er bemerkt aus- drücklich (Handb. III. 539), „die Merkmale seiner Gruppen könn- ten füglich nicht zu Gattungs-Charakteren erhoben werden“. Mir scheint das Gegentheil absolut nothwendig, denn jede systematische Inconsequenz, falls sie nicht förmlich durch die Natur selbst begangen wird '), rächt sich ähnlich wie ein Man- gel an Logik; es ist Anderen dann nicht möglich zu folgen ?). — Eupoecila cincta und Australasiae bilden die Gruppen a und b der Gruppe A, aber offenbar hat Burmeister die cineta und Australasiae flüchtig behandelt; weil sie gewöhnliche Arten sind? Die: Au- stralasiae in Gruppe A mit „schwachem Flügeldeckenrandaus- schnitt“ hat denselben ebenso „beträchtlich“ wie die Arten der Gruppe B. Dieser Ausschnitt ist aber hier sicher ein generi- sches Merkmal. Kaum weniger ist ein solches in der ganz ver- schiedenen Schienenbildung der cincta und Australasiae zu fin- den. Burmeister erwähnt die Schienen der cineta gar nicht, und doch sind bei ihr alle Schienen bei J®2 dreizähnig, bei A b (Australasiae) und B a (punctata) dagegen die Vorder- und Mit- telschienen der g' einfach. Micropoecila cincta (Donovan ?)) Gory et Perch. Mon. 1832. p. 168. t. 29. f. 4. — Boisd. Voy. Astrol. 1832-34. Col. p. 22. M. Breweri (Diaph.) Jans. Cist. Ent. VI.1873.139. Austr.oce. Die Breweri ist von der sehr ähnlichen cincta hauptsächlich durch den thorax antice et utrinque postice crebre punctatus und 1) Systematikern dürfte dieser Ausdruck verständlich sein. 2) Demgemäfs sagt Lacordaire (Gen. d. Col. III. p. 521) ganz richtig: D’apres ce qui precede, on voit que les genres admis par M. Burmeister sont trop ou trop peu nombreux. Lacordaire hat nun wunderbarer oder bequemer Weise das erstere angenommen. 3) Im Gory-Percheron’schen Werke steht in der Ueberschrift der Art cincta Donov.; im Harold’schen Cat. p. 1304 wird cincta Donovan Epit. Ins. N. Holl. eitirt, aber keine Seitenzahl, und ich finde im Donovan keine cincta abgebildet oder erwähnt. Demnach wäre cincta Donov. Catalogs - Name. Nach dem Catalog Harold mülste zunächst Boisduval als Autor eintreten, aber die Cetonien sind in der Mitte des Werkes vom Jahre 1832-35 eitirt, während das Werk des Monographen Gory die Jahreszahl 1833 trägt. Deutsche Entomol. Zeitschr. XXIV. Heft I. 13 194 G@. Kraatz: die elytra grosse punctata verschieden; sie scheint nach Janson auf West-Australien beschränkt, cincta auf das südliche und östliche: Es ist mir auffallend, dafs meine cincta sämmtlich d, die drei Ex., die ich auf Breweri beziehe, sämmtlich 2 sind, von denen eins fast ohne Zweifel mit cincta zusammengefangen ist. Wäre hier etwa daran zu denken, dals Breweri — cincta 2? 13. Cacochroa nov. gen. x0xöypous = unscheinbar. Neophonia Thomson pars, Typi Cet. p. 17. Eupoecila Burm. B.b. Handb. 111. p. 541. Antennarum clava maris haud valde elongata, sed clava femi- nae distincte longior ‘). Clypeus fortiter emarginatus. Thorax coleöpteris angustior, supra scutellum et ulrinque pa- rum emarginatus, angulis post. acutis, productis. Mesosterni processus modice productus, angustus, acuminatus, pro- et mesosternum villosula. Scutellum basi latum, apice obtusiusculum. Elytra leviter angustata, subseriatim subruguloso-punctata. Tibiae anticae (d%) tri-, intermediae medio bi-, posticae for- tius 1-dentatae, femoribus tibiisque intermedis et posticis, maris dense longius ciliate (gymnopleura) aut densissime breviter pilosa (variabilis). Sp. typ. Neoph. gymnopleura Mac Leay, Har. Catal. IV. p. 1505 (Schiz.), Thomson |]. c. Nov. Holl. var. nigra: concolor Hope Har. |. c. d var. nov.: rugicollis (thorace rugoso-punctato villo- sulo, magis obscuro ?)). Ferner zähle ich zu dieser Gattung: Neoph. variabilis Mac Leay, Har. Cat. p. 1306. BorDertcon - pullata Jans. Cist. Ent. VI. 1873. p. 140. 1) Bei der variabilis ist die an und für sich kleine Keule bei 5% kaum, verschieden, die Uebereinstimmung in allen übrigen we- sentlichen Merkmalen vollkommen. 2?) Die gymnopleura var. rugicollis ist entweder ganz lokal oder entwickelt sich lokal; sie ist durch das schwarzbraune, sehr dicht raszlig punktirte und bräunlich behaarte Halsschild sehr ausge- zeichnet, aber wohl nicht specifisch verschieden. Genera Cetonidarnm Australiae, 195 14. Aphunesthes. dpavrıs = unscheinbar, &sdr7s — Kleid. Clypeus leviter emarginatus. Thorax coleopteris angustior, angulis posticis obtusis. Mesosterni processus latus, obtuse rotundaltus. Scutellum latum. Elytra basi regulariter punclato-striata. Pedes fere ut ın spec. generis Cacochroa construcli, tibüs ant. maris autem 1-dentatis, femoribus AN intermediüs et posticis haud ciliatis pilosisve. Sp. typ. Aph. pullata Janson Cist. Ent. VI. 1873. p. 140. t. 7. f.5. (Eupoecila.) Austr. ins. Den Cacochroen habituell verwandt, aber in einer Menge von Punkten wesentlich verschieden, durch den breiten Prosternalfort- satz den Diaphonien näher verwandt. Zweite Gruppe. Diaphoniadae. Mesosterni processus latus, subdilatatus, apice acuminatus aut rotundatus. Thorax haud lobatus. 15. Chlorobapta nov. gen. yAwpößarros — grüngefärbt. Diaphonia sect. I. Thoms. Typ. Cet. p. 19. Antennarum clava maris vir longior. Clypeus viz emarginatus. Thorax basi coleopteris angustior, -supra scutellum distincte emarginatus, utrinque leviter oblique truncatus vix sinuatus, angulis posticis subrectis, haud prominulis. Mesosterni processus modice productus, inter coras subcoarc- tatus, apice leviter rotundatus. Scutellum valde acuminatum, basi minus latum. Elytra oblonga, magis minusve costis elevata seu impressa. Tibiae ant. maris bi-, fem. tridentatae, intermediae et post. me- dio uni-dentatae, intus longe (in maribus eliam longius) ciliatae. Abdominis segmenta utrinque flavo-fasciata. Sp. typ: Chlor. Besti Westw., Har. Cat. IV. p. 1304. (Schiz.) [Ins. Norfolk. - frontalis Donov., Har. |. ce. Nov. Holl. - v. Cuninghami Gory P., Har. |.c. Sidney. - viridisignata Mac Leay, Har. |. c. p. 1306. [Port Denison. 1a 196 : G. Kraatz: Die ansehnliche, eigenthümlich gezeichnete frontalis mit matt- grünen Flgd. ist fast von der schlanken Gestalt der Australasiae, durch schmäleren Thorax, zweizähnige Schienen des g' und den kantig abgesetzten Seitenrand sehr verschieden, mit den meisten übrigen von Thomson zu Diaphonia gezogenen Formen nicht einmal habituell verwandt. 16. Clithria Burm.-Thoms. Typi Cet. 1878. p. 20. Diaphonia Burm. Handb. p. 537. seet. 2. (Clithria Burm.) Antennarum clava maris clypei longitudine. Clypeus apice emarginatus, lateribus elevatis. Thoraz coleopteris eliam angustior, supra fulvo-pilosus. Mesosterni processus? Elytra linea suturali profunda, sezies maculata. Pedes elongati, tenues, tibiis anticis subtiliter bidentatis, po- sticis brevibus, singulariter incurvatis, tursis gracilibus, longis, setulosis, omnibus articulo ultimo dilatato, subtus spinosis. Corpus elongatum, angustum, supra pilosum. Typ. !) Cl. eucenemis (Diaph.) Burm. Handb. III. p. 537. (9) Der merkwürdige Käfer befindet sich nicht in meiner Samm- lung, ist aber bereits von Thomson a. a. O. jedenfalls mit Recht als Gattung anerkannt. Derselbe zählt zu dieser Gattung eine Cl. incana Mac Leay. 17. Trichaulaz noy. gen. zptyıov — Haar, aödAa& — Furche. Schizorrhina Kirby, Burm. Handb. Ill. p. 533 (ex parte). Clypeus apice profunde emarginatus. Thoraz apice magis solito elevato-productus, basi media le- viter producta, emarginata, utrinque fortius sinuata, angulis post. acutis, productis. Mesosterni processus productus, latus, subtriangul. acuminatus, Scutellum mediocre. Elytra planiuscula, latiuscula, sulcata, in sulcis pilosa, pone humeros parum ezcisa. Tibiae anticue maris 1-dentatae, fem. tridentatae, intermediae post. (medio) 1-dentatae. Tarsi tibiis distincte breviores. ') obliquata Westw. ist im Harold’schen Catalog nicht mit Recht mit dieser Art vereinigt. Genera Cetomidarum Australiae. 197 Hätte Burmeister die eigenthümliche, langbeinige Schiz. atro- punctata nicht lediglich in Melly’s und Hope’s Sammlung gesehen, und wäre er nicht genöthigt gewesen die Beschreibung der Philip- sit im Auszuge mitzutheilen, so hätte er gewifs nicht daran ge- dacht beide Formen in einer Gattung zu vereinigen, da sowohl ihr Gesammthabitus total verschieden, als auch der Bau der Tarsen womöglich noch verschiedener als bei Diaphonia und Eupoecila ist. Während die Trichaular mehr das typische Cetonien-Bein besitzen, bei dem die Tarse deutlich kürzer ist als die Schiene, sind bei Schizorrhina die Schienen viel kürzer als die sehr langen Tarsen. Zu der typischen einzigen Art dieser Gattung (Philipsü), wel- che Burmeister seiner Zeit kannte, sind in neuester Zeit eine An- zahl ähnliche hinzugetreten und von Thomson 4 types differents unterschieden, über deren Werth ich wegen Mangel an Material kein Urtheil habe. Die riesige marginipennis Mac Leay ist eine der ansehnlichsten neuholländischen Arten. Folgende Arten gehören hierher: Trich. Philipsii ') Schreibers Trans. Linn. Soc. VI. 1802 p. 195. 72.005429. Har Cat: IV. p. 1905: Nov. Holl. - Kirbyi Thoms. Typi Ceton. 1878. p. 22. Noy. Holl. - Schreibersii Thoms. |. c. p. 22. Nov. Holl. - Donovanii Thoms. ]. c. p. 23. Nov. Holl. - trichopyga°) Thoms. Ann. Soc. Ent. Fr. 1878. Bull. PaXS(oder 2), Nov. Holl. - concinna Janson Cist. Ent. VI. 1873. p. 154. t. 6. f. 3. [Austr. bor. occ., (Nicol. Bai) - marginipennis Mac Leay, Harold Catal. IV. p. 1305. [Gaindah, Port Denison. ı) Diese Schreibweise ist die der Transactions und Gory’s; im Catal. Har. steht die Art als Philippsi, bei Burmeister als Phol- lippsii, bei Thomson als Philippsit. 2) Thomson berichtigt (Typ. Cet. p. 22), dals bei der tricho- pyga (!) die Haare nicht auf dem Pygidium, sondern am Hinter- rande der Flgd. sitzen. 198 G. Kraatz: 18. Platedelosis nov. gen. rıdrn — Schulterblatt, ö1Aooıs = Zeigerin. Diaphonia Thoms. Typi Cet. p. 20. sect. 5. Antennarum clava mediocris. Clypeus apice leviter emarginatus, lobis rotundatis, margimibus viz elevatis, subincrassatis. Thoraz lateribus fere rectis, basi supra scutellum fortius emar- ginatus, utrinque leviter sinuatus, angulis post. rotundatis, haud prominuls. Mesosterni processus modice productus, minus latus, apice sub- triangulariter acuminatus. Scapulae haud occultae. Scutellum magnum, acuminatum. Coleoptera thorace multo latiora, lateribus viz excisis. Pedes graciles, tibiis anticis maris (apice) 1-dentatis, feminae bidentatis, intermedias et posticis marıs vir, feminae distincte den- tatis, tarsis tibüs brevioribus. Corpus latum, retrorsum anguslatum, supra ochraceum, maculis magnis nigris. Habituell und auch im Uebrigen der Schizorrhina atropunctata wohl zunächst verwandt, die Flgd. seitlich ebenfalls kaum ausge- randet, die Hinterecken des Halsschildes aber abgerundet, nicht spitzig vorgezogen, die Tarsen merklich kürzer, nicht merklich län- ger als die Schienen, Schulterblatt grofs und unverdeckt. Burmeister kannte die Art nicht und stellt sie mit anderen heterogenen Elementen zu Diaphonia. Sp. typ. Pl. Bassii White, Har.Cat.IV. p.1304(Schiz.). Nov.Holl. Dazu: - velutina Mac Leay, Har. l.c. p. 1304. Port Denison. Auf Thorax und Flgd. ähnlich, gefleckt wie Bassüi; „velutina, seutello atrocincto*. — Long. 10 lin. (1 d)). 19. Schizorrhina Kirby-Kraatz. Trans. Linn. Soc. XIV. 1825. p. 570. Schizorrhina Burm. Handb. Ill. p. 533 (ex parte). Clypeus apice profunde emarginatus. Thorax apicem versus valde anyustatus, basi supra sculellum et utringue fortiter emarginatus, angulis posticis aculis valde productis. Mesosterni processus productus, latus, apice triangulariter acu- minalus. Scutellum acuminalum. Genera Cetonidarum Australiae. 199 Elytra humeris late ampliatis, pone dilatationem ezcisis. Pedes graciles; tibiae unt. maris 1-dentatae, fem. tridentatae interm. et post. (medio) 1-dentatae; tarsitibiis multo longiores. Corpus flavescens, postice attenuatum. Habitus pecularis. Die einzige bis jetzt bekannte typische Art, auf welche nun- mehr hier wieder die Gattung beschränkt wird, ist eine der merk- würdigsten Cetoniden-Formen Australiens, welche im Habitus nur mit Platedelosis Bassii eine gewisse Aehnlichkeit besitzt. Ihre cha- rakteristischen Merkmale sind unter Trichaulaxz weiter besprochen. Sp. typ. Schiz. atropunctata Kirby, Har. Catal.IV. p. 1304. 4-punctata Gory et Percheron. [Port Jackson. 20. Diaphonia Newm.-Kraatz. Diaphonia Newm.-Burm. sect. 1. Handb. III. p. 536. Antennarum clava maris valde elongata, capite fere longiore. Clypeus apicem versus angustalus, apice leviter emargina- tus, lobis rotundatıs. Thoraz trapezoidalis, coleopteris multo angustior, supra scutel- Inm fortius, utrinque parum sinuatus, laterıbus subrectis, an- gulis post. acutiusculis, vix productis. Scapulae haud occultae, valde transversae. Mesosterni processus modice productus, inter cozas angustatus, apice subrotundatus. Scutellum magnum, apice acutissimum, Elytra planiuscula, lateribus subtiliter Iransversim neben pone humeros parum ezcisa. Tibiae anticae maris 1-dentatae, intermediae medio subdentatae, post. medio distincte dentatae !), interdum bidentatae, longe ci- liatae; tib. ant. feminae bidentatae, post. unidentatae, interdum sub- bidentatae. ’ Tarsi tibiis longsores. Pygidium valde transversum, brevissimum, Corpus latiusculum. Sp. typ. Diaph. dorsalis Don., Burm. Handb. III. 536. Sidney. ı) Burmeister (Handb. III. 536) nennt die tibiae omnes muti- cae, der Mittelzahn an der Aufsenseite der Hinterschienen ist aber stets sehr deutlich vorhanden, bei der nigriceps Blanch. ist sogar noch ein zweiter kleiner Zahn über dem gewöhnlichen an den Mit- tel- und Hinterschienen der 5 bemerkbar. 200 G. Kraatz: Burmeister vereinigt unter Diaphonia drei ganz verschiedene Formen; bei der einen (Eucnemis) hat er dies so deutlich heraus- gefühlt, dafs er ihr einen eigenen Namen Ckithria zuertheilt hat; die Gattung ist auch von Thomson Typ. Cet. p. 20 angenommen. Die generischen Merkmale der frontalis sind unter meiner Gattung Chlorobapta besprochen. Der typischen dorsalis stehen mehrere Arten habituell und in der Zusammenstellung der Farben nahe; von denselben sind mir aber nur einige bekannt; daher schien es mir zweckmälsig, die Hauptmerkmale derselben hier unter den einzelnen Arten anzu- geben. Thomson vereinigt aulser den hier angeführten dorsalis, nigri- ceps, Parryi, zanthopyga noch folgende mit denselben zu seiner Gruppe 3 der Gattung Diaphonia: Mniszechii (s. Gattung Hemichnoodes m.). succinea (s. Gattung Poecilocephala m.). cincta, Breweri (s. Gattung Micropoecila m.). Es wäre leicht möglich, dals auch von den hier zusammenge- stellten Arten einzelne zu Gattungen zu erheben wären; die zum Theil mangelhaften Beschreibungen gestatten kein bestimmtes Urtheil. Diaph. nigriceps (Schiz.) Blanch. (Catal. Coll. Ent. 1850. p. 23): Nigra, pilosa, capite nigro, rugoso; clypeo inciso; thorace punctato, fulvo, maculis mediis obscurioribus, obsoletis; scutello fulvo, nigro-marginato; elytris nitidis, fuleis, punctatis, sutura ni- yra;, pectore, pedibus abdomineque nigro-aeneis, pallide fulvo -pilo- sis. — Long. 23—30 mill. — Nov. Holl. (Blanch. loc. eit.). Diaph. Parryi Jans. (Cist. Ent. VI. 1873. p. 135. t. 6. f. 4.): Nigra, subnitida, punctata elytris ochraceis, sutura, macula magna pone scutellum calloque humerali nigro-piceis; subtus fulvescenti vil- losa. — Long. 12—15, lat. 7—8 lin. — Austr. mer. (ex Janson). — Nach Janson der nigriceps zunächst verwandt. Diaph. vanthopyga Germar (Linn. Ent. II. 1848..p. 195): Nigra, nitida, punctata, capite nigro, thorace testaceo sparsim punc- tato, margine laterali et antico flavis, elytris testaceis, sutura nigra, pygidio testaceo, basi niyro, corpore subtus nigro, parce flavescenti- piloso. — Long. 5 lin. — Adelaide. Germar’s Diagnose ist hier, in einigen charakteristischen Punk- ten ergänzt, wiedergegeben, ebenso bei der folgenden: Diaph. luteola Jans. (Cist. Ent. VI. 1873. p. 137): Lutea, nitida, capite, thoracis margini antici, scutelli apice, elytrorum su- Genera Cetonidarum Australiae. 201 tura et corpore sublus nigris, elytris punctato-striatis. — Long. 102 lin. — Austr. occ. Diaph. (Schiz.) impar Mac Leay (Trans. Ent. Soc. New South Wales I. 1863. p. 14): Testacea, nitida, capite nigro, thorace leviter punctato, scutello nigro, elytris irregulariter punctato- sIria- tis, sutura nigra, pedibus mesosternoque nigris. — Long. 114 lin. ‘ Rockhampton. Diaph. notabilis White, Har. Cat. IV. p. 135. Typ. befindet sich im British Museum. Janson bildet ein damit verglichenes Ex. in Cist. Ent. XV. Aug. 1376. p. 139. t. 1. f. 6. ab, welches in der kleinen untersetzten Gestalt an Chondropyga gulosa erinnert, unter welcher Gattung der Käfer noch weiter erwähnt wird. 21. Hemichnoodes nov. gen. yvowons — wollig. Antennarum clava maris capitis fere longitudine. Clypeus apicem versus angustatus, fortiter incisus. Thoracıs forma fere eadem quae in genere Poecilocephala (suc- cinea Hope), sed thoraz coleopteris distincte angustior, anyulis po- sticis parum productis, basi supra scutellum et ulringue parum emarginala. Mesosterni processus modice productus et dilatatus, apice pa- rum rotundatus. Scutellum basi coarctatum, utrinque punctatum. Elytra planiuscula, fere concolora, substriatim punctata pone hu- meros minus fortiter quam in gen. Poecil. ezcisa. Pygidium elongatum. Tibiae anticae maris (apice) ee, intermediae haud, po- sticae viz dentatae, tenuissime fulvo-ciliatae. Corpus oblongum, subtus dense cinereo-villosum. Die Gattung steht der folgenden durch die Gestalt am näch- sten, nähert sich aber durch viel längere Fühlerkeule den Diapho- nien, bei denen aber die charakteristischen Thorax-Ausschnitte an der Basis viel tiefer sind. Der Bau des Pygidium ist sehr ver- schieden, der ansehnliche Käfer durch die dichte gelbe Be- haarung desselben und der ganzen Unterseite leicht kenntlich. Sp. typ. Hem. Mniszechii (Diaph.) Jans. Cist. Ent. VI. Oct. 1873. p. 179. t.6. f£2, Esperance Bay. 202 G. Kraatz: 22. Poecilocephala nov. gen. Antennarum clava maris haud magis elongata. Clypei forma fere eadem quae in genere Diaphonia. Thoraz coleopteris vir angustior, basi fere recta, supra scu- tellum parum emarginata, lateribus pone medium emarginatis, angu- Iıs posticis leviter productis. Scapulae fere obtectae. Mesosterni processus modiee productus, latus, dilatatus, apice leviter rotundatus. | Scutellum latum, summo apice acuminatum. Elytra planiuscula, concolora obsolete punctato-substriata. Femora postice compressa. Tibiae anticae maris (apice) subtridentatae, intermediae vir, posticae leviter (medio) dentatae, tenuissime fulvo-ciliatae. Tarsi tibiis longiores. Pygidium modice transversum, elongatulum. Corpus haud latiusculum. Sp. typ. Poec. succinea Hope Har. Cat. IV. 1306. Nov. Holl. Bei flüchtigem Anblick den Diaphonien nahe verwandt, mit ähnlich schlanken Tarsen, durch weniger breite Gestalt, kurze Fühlerkeule, fast geraden Hinterrand des Thorax, breiten Meso- sternalfortsatz auch nach Burmeister’scher Anschauungsweise gene risch verschieden. 23. Metallesthes nov. gen. yetaAlov — Erz, &stng — Kleid. Schizorrhina div. 6., Thoms. Typ. Cet. 1878. p. 20. Antennarum clava parva. Clypeus distincte emarginatus, subquadratus aut subangustatus, aut subdilatatus '). Thoraz ante scutellum et utrinque leviter emarginatus, angulis post. obtusiusculis, Mesosterni processus modice productus, subdeclnatus, apice sub- rotundatus, basi leviter angustatus. Scutellum majusculum, utrinque basin et apicem versus impres- sum, acutissimum. Elytra subparallela, dense ruguloso subseriatim punctata, uni- colora, posticae spinis sublamellatis. ") Ob unter Metallesthes etwa verschiedene Gattungen stecken, vermag ich ohne Autopsie der Arten nicht zu entscheiden. Genera Cetonidarum Australine. 203 Tibiae anticae 3-, intermediae 2-, posticae fortiter 1-dentatae. Corpus latum, parallelum. Habitus fere generis Cetoniae. [Adelaida. Met. metallescens (Schiz.) White Har. Cat. IV. p. 1305. - rugosa (Schiz.) Schaum Har. Cat. p. 1306. Jans. l.nesatl 408518, Nov. Holl. unicolor (Sch.) Mac Leay Har. Cat. 1306. Nov. Holl. - lacunosa (Diaph.) Janson Cist. Ent. VIII. (1874) 2: 239. le © 86 (&) Austr. occ. - maura (Diaph.) Jans.l.c. 240.t.VIL.f.7.(S). Austr.oce. - ruficornis (Diaph.) Westw. Trans. Ent. Soc. Lond. 1874. p. 477. t. 8. £. 6. Borneo. Der Cetonien-artige Habitus, die eigenthümliche Färbung und Seulptur lassen die Arten dieser Gattung leicht erkennen; ich stelle sie wegen ihres Habitus an das Ende der Diaphonüdae, obwohl sie auch an der Spitze stehen könnten. Thomson vereinigt 1878 unter Schizorrhina sect. 6: unicolor, metallescens, rugosa, lälst aber die längst beschriebenen Janson- schen Arten unberücksichtigt. Von den angeführten Arten besitze ich nur die metallescens, und von dieser auffallender Weise nur Weibchen. Bei Diaph. lacunosa sind die Mittelschienen in der Beschrei- bung ausdrücklich zweizähnig genannt, und nennt sie Janson eine nahe Verwandte der metallescens. Diaph. maura ist der rugosa Schaum dank. welche Thomson mit metallescens zu einer Gruppe vereinigt; rugosa hat aber einen clypeus quadratus, metallescens einen celypeus dilatatus. 24. Chondropyga nov. gen. xovöpos = Körnchen, zuynj) — der Hintere. Schizorrhina Thoms. div. 4. Typi Cet. p. 20. Antennarum clava maris haud longior. Clypeus leviter emarginatus, lobis rotundatis. Thorax. coleopteris angustior, lateribus leviter rotundatis, basi supra scutellum Mau utringue distincte emarginatus, angulis po- sticis subrectis. } Mesosterni processus minimus, subgranuliformis. Scutellum magnum, sensim valde acuminatum. Elytra: ampla, subcostata, lateribus modice emarginata, ferrugi- nea, piceo-vittata, 204 G. Kraatz: Tibiae anticae maris subtridentate, interm. (medio) bidentatae, post. 1-dentatae, tarsı tenues. Corpus breve, latiusculum. Fem.: latior, robustior, clypeo latiore, scutello punctato. Die typische Art steht nach Jauson der dispar nahe, ist aber von allen Verwandten durch den winzigen Mesosternalfortsatz un- terschieden (once distinguish). Die Art soll sehr veränderlich sein, Gestro’s Bestimmung a. a. O. dürfte richtig sein. Sp. typ. Chondr. gulosa (Diaph.) Jans. Cist. Ent. I. 1873. p- 136. t. 6. f. 5. Victoria. Gestro Ann. Genov.IX.1877.p.106. Archip. Malayan. (Cap York). Das schwache Körnchen auf dem Pygidium, eigentlich nur der leicht erhabene Mittelpunkt desselben, welchem die Gattung ihren Namen verdankt, wird von Janson erwähnt; es wird hier dadurch charakteristisch, das sich die gewöhnlichen Querrunzeln des Pygi- diums in deutlichen concentrischen Kreisen um dasselbe gruppiren. Thomson vereinigt mit dieser Gattung a. a. O. eine hirtifrons Mac Leay, er meint damit vermuthlich Schiz. hirticeps Mac Leay Trans. Ent. Soc. New South Wales II. 1871. Queensland. Schiz. notabilis White, Har. Cat. IV. p. 1305. Q\, wohl =' Diaph. notabilis White, Janson Cist. Ent. II. No. XV. Aug. 18700. pas la 1206.) hat nach Janson’s Angabe abgerundete Hinterecken des Hals- schildes, untersetzte, der der gulosa sehr ähnliche Gestalt, schwar- zen Discus des Thorax, hinten mit zwei Ausschnitten, gelbes Py- gidium. Der Käfer wäre daher zu dieser Gatt. zu stellen, wenn etwas über die Bildung des Prosternums gesagt wäre. Nicht zu Schizorrhina, aber nach Lacordaire noch zu den Schizorrhiniden gehörig, und zwar meiner Gattung Poecilopha- ris am nächsten stehend, ist: Anacamtorhina Blanchard Lac. Gen. III. p. 518. Es sind nur zwei Arten beschrieben, die ich beide nicht besitze. An. ignipes Blanch., Har. Cat. IV. p. 1304. An. fulgida Wall., ebendas. Nach Lae. ]. c. ist der elypeus der ignipes fortement echancre en demicercle, nach Wallace much lest broadly notched; seine fwl- gida © hat einen clypeus vix emarginatus, beim ' dagegen ist er Genera Cetonidarum Australiae. 205 very distinctly notched; das ist recht auffallend! Lacordaire nennt die Vorderschienen dreizähnig, Wallace zweizähnig, und bildet sie auch so ab. Beschreibung und Abbildung geben kein deutli- ches Bild von der wichtigen Gestalt des Thorax. Habituell scheint der Käfer den Poecilopharis ähnlich zu sein, doch ist die Thorax-Basis wenig lappig vorgezogen, sondern nur in der Mitte ausgebuchtet. — Eine ganz eigenthümliehe Form des Halsschildes, welche gleich- sam in der Mitte zwischen den Schizorrhiniden und Lomapteriden steht, soll zeigen: Digenethele Thomson. ‚Ann. Soc. Ent. France 1877. Bull. p. CLXXVI. Thomson sagt: „ce genre tient des Lomaptera a raison de son prothorax qui recouvre & moitie l’ecusson, ei des Eupoecila Burm. pour ses autres caracteres“. Der Lappen des Halsschildes bedeckt hier also die Hälfte des Schildchens, bei Lomaptera das ganze oder fast das ganze. Meines Erachtens ist die Gattung, die ich nicht vergleichen kann, meiner Schizorrhiniden -Gattung Poecilocharis am nächsten verwandt, indem sie eine ähnliche Kopfbildung mit einem muth- mafslich weiter vorgezogenen Lappen des Halsschildes verbindet. Die Kluft zwischen Digenethele und Poecilocharis ist geringer als zwischen den Dig. und Lomaptera mit tief gespaltenem Clypeus und ebenfalls verschiedenem Thorax. Beim Beginne meiner Arbeit wagte ich die Gattung noch nicht den Schizorrhiniden einzureihen, jetzt scheint es mir doch das Beste. Thomson’s Diagnose mag hier zum Theil wiedergegeben werden. Clypeus antice leviter sinualus. Thoraz lobo mediano basiları apice lato paulo lunato, scutel- lum „quasi more Lomapterano medium celans“, scutellum „visu par- vum, triangulare*. Mesosterni processus magnus, rectus, depressus, apice obtusus. Pedes tibüs anticıs 3-dentatıs. Caput brevius. Pygidium minus, tarsi breviores quam in gen. Eupoecila. Thomson zieht seine a. a. O. beschriebene ramulosipennis von Neu-Guinea „elytris ubique leviter transverseque multi-striola- tis“ später (Typi Cetonid. p. 18) auf Gestro’s Autorität (Ann. Ge- nova XII. 1878. p. 31) zusammen mit: Schiz. caelata Gestro Ann. Genova VI. 1874. p. 510, 206 G. Kraatz: Diese Art ist von mir auf S. 187 fraglich unter meiner Gat- tung Dysectoda aufgeführt und nunmehr daselbst zu streichen. Nach Gestro’s Beschreibung scheint die Thoraxbildung weniger eigen- thümlich, denn er sagt: „il lobo mediano posteriore non e molto sporgente, la smarginatura ne e poco pronunciata e limitata late- ralmente da angoli non molto acuti; lo scudetto & piü piecolo che nella Whitei“. Ganz neuerdings ist eine zweite Art dieser Gatt. aufgestellt: Dig. spilophora Gestro Ann. Genova 1879. p. 14. — Long. 27 mill. — 1 Ex. von d’Albertis Mitte September am Fly-Flufs in Central-Guinea aufgefunden. Schizorrhinidarum species incertae sedis, Unter dieser Rubrik sind einige Arten verzeichnet, deren sy- stematische Stellung mir unklar geblieben, oder deren Beschreibun- gen ich noch nicht vergleichen konnte. Schizorrhina eburneo-guttata (Schiz., Blanch. Cat. Coll. Ent. 1850. p. 23): angustata, nigra, infra albo-villosa; clypeo vir emarginato; scutello elongato; elytris rugoso - punctatis, punctis 2 hum. maculisque 3 majoribus vel minoribus eburneis, 1 infra scutel- lum, 2da lateral 3-tiaque ante apicem; pygidio albo-villoso. Long. 11—12 mill. — Morton Bay. (Blanch. loc. eit.) [Ocearien. Schiz. ebenina Butler Proc. Zool. Soc. 1865. p. 729. fig. 1.a. - Mastersi Mac Leay Trans. E. S. N. South Wales II. p- 187. und nigrans Mac Leay |. ec. Queensland. Hiermit sind die Schizorrhiniden beendet, welche hauptsächlich den australischen Continent bevölkern. Die Vertheilung der übri- gen Cetoniden-Gruppen auf die Inseln des australischen Archipels ist nun eine sehr verschiedene. Eine vortreffliche Uebersicht über die geographische Verbrei- tung der einzelnen Gattungen und Arten auf die wichtigsten Inseln des indischen und Austral-Archipels hat H. R. Gestro, der ver- dienstvolle Custos des Museo Civico in Genua, vor mehreren Jahren gegeben ') und dieselbe später durch verschiedene kleinere Arbei- ten ergänzt ?). ı) Quadro della distribuzione geografica dei Cetonidi dell Ar- chipelago Malese e della Papuasia, als Anhang zu der Enumerazione dei Cetonidi race. nell’ Archip. Malese e nella Papuasia dei Signori G. Doria, O. Beccari e L. M. d’Albertis Ann. Mus. Civ. VI. (1874) Separat. °) Diagnosi di aleune nuove specie di Coleotteri raccolte nella Genera Cetomdarum Austrahae. 207 Hinter den Artnamen befinden sich 23 Colonnen, an deren Spitze die Namen von ebenso vielen Inseln, respective Inselgrup- pen (z. B. Philippinen, Neue Hebriden) des indischen und Austral- Archipels stehen. In den Columnen wo die Art vorkommt, steht ein Strich hinter deren Namen; hieraus kann man, da die Inseln des indischen Archipels vorangestellt sind, genau übersehen, wel- che Arten und Gattungen sich von dort weiter über den Austral- Archipel verbreiten; erstere sind verschwindend wenige, nur Ma- cronota regia; letztere auch nur wenige: 1 Heterorhina (nov. gen.?), 2 Clinteria (von 10), 1 Agestrata (von 6), 4 Lomaptera (von 2]), 5 Macronata (excl. regia, von 45). Von 54 Glycyphanen kommen etwa 20,.von 56 Cetonien etwa ein Dutzend auf dem Austral-Ar- chipel vor. Zwei Jahre vor Gestro’s Arbeit war die sorgfältig und mit Hülfe reichen Materials bearbeitete: Uebersicht der Cetoniden der Sunda-Inseln und Molukken von Dr. O. Mohnike Berlin 1872!) erschienen, mit den Beschreibungen von 22 neuen Arten. Die Grundlage zu einer ausgedehnteren Kenntnifs der Cetoni- den des malayischen Archipels legte 1866: A Catalogue of the Cetoniidae of the Malayan Archipe- lago, with deseriptions of the new Species. By A. R. Wallace. Dieser Catalog macht ein eigenes Heft der Transactions des Jahrgangs 1868 der Entomol. Society in London aus; auch hier wird von mir hinter dem Namen des Autors nur die Seitenzahl notirt. In neuester Zeit. sind nur vereinzelte Arten von Janson in seiner Cistula Entomologica, von Thomson in seinen Typi Ceto- nidarum Paris 1878 und in den Annal. de France veröffentlicht. regione Austro-Malese dai Signori Dott. O. Beceari, L. M. d’Al- bertis e A. A. Brujjn I. c. VIII. (1876) p. 512-524 (Sep. p. 1-15). Appendice all enumerazione dei Cetonidi raccolti nell’ Archi- pelago Malese e nella Papuasia dai Signori G. Doria, O. Beccari e L. M. d’Albertis ]. e. IX. (1876—1877) p. 83 — 110 (S. 1—28). Contribuzioni allo studio dei Cetonidi della regione Austro- _Malese I. c. XU. (1878) p. 26—31 (Sep. p. 1—6). Nuove contribuzioni allo studio dei Cetonidi Malesi e Papuani l. e. XIV. (1879) p. 5--17 (Sep. 1—13). ") Von dieser Arbeit werden in der Regel die Seitenzahlen der Separata eitirt, von mir wird nur diese hinter dem Namen Mohn. eitirt, der Titel fortgelassen, da immer auf. diese eine Arbeit hier verwiesen ist. 208 G. Kraatz: Nachdem somit fast sämmtliche beschriebene ') neuholländische Schizorrhinidae hier besprochen sind, soll die Revision der mada- gascarischen im nächsten Hefte erfolgen. Es bleibt dann noch eine angebliche ostindische Schizorrhina übrig, welche natürlich ebenso wenig zu der Kirby’schen Gattung gehört, als deren zahlreiche neuholländische Verwandte. Auf die- selbe mag hier kurz eine neue Gattung begründet werden ’?): ı) Während desDrucks ging mir folgende ansehnliche neue Art zu: Diaphonia seminigra: Nigra, nitida, elytris (humeris su- turaque ezceptis) testaceis, seriatim subrugulose punctatis, tibüis ant. tridentatis, interm. et post. bidentatis. 2. — Long. 23, lat. 14 mill.- Diaph. dorsali paullo longior et angustior; caput confertim ru- gulose punctatum, clypeo apice attenuato, profunde emarginato. Thorax paullo longior quam in dorsali, pone medium leviter emar- ginatus, angulis post. subrectis, supra niger, macula parva oblonga marginali ante medium testacea, crebre punctatus, basi utrinque ad scutellum oblique profunde impressus. Seutellum nigrum basi ob- solete punct. Elytra rugulose disco subseriatim punctato. Austr. mer. inter. (Dom. Dr. Nickerl ex. fem. misit). Tibiis tri- et bidentatis Diaph. zanthopodae maxime affınis. 2) Dysephicta nov. gen. öugeptxtos — schwer zu erreichen. Clypeus profunde emarginatus, lobis margimibus elevatıs. Thoraz transversus, valde punct., coleopt.multo angustior*). Mesosterni processus angustus, parum productus, sub acuminatus. Scutellum elongatum, apice rotundatum. Elytra conveziuscula, striata, apice fortiter emarginata. Tibiae antici 3-dentatae (2), mas latet. Tarsi posti tarsorum longitudine. Corpus supra brunneum, elytrorum limbo dilutiore, meso- el metathorace piceo-nigris. Sp. typ. Dys. bifida Ol., Har. Cat. IV. 1304. (Schizorrh.) Ind. or. Schiz. bifida Schaum Ann. Soc. Ent. Fr. 1844. p. 889. Nach neueren Anschauungen liegt nicht die mindeste Wahr- scheinlichkeit vor, dafs der indische Käfer eine Schizorrhina sei, da ein ähnlich schmaler Thorax nicht einmal bei einer australi- schen Schizorrhiniden-Gattung vorkommt. Ich habe in die Diag- nose einige specifische Merkmale des äulserst seltenen Käfers auf- genommen, die die Erkennung desselben erleichtern dürften. *) Nach der Abbildung in der Mon. von Gory et Perch. t. 27. f.4. Genera Cetonidarum Austrahae. 209 Lomapteridae. Im höchsten Grade charakteristisch für die Cetoniden - Fauna des malayischen Archipels ist die Gattung Lomaptera Gory et Perch., Lac. Gen. II. p. 503. Dieselbe ist fast ganz !) auf die Inseln des indischen und austra- lischen Archipels beschränkt, und auf den meisten Inseln nur auf eine, auf Neu- Guinea dagegen bereits durch viele Arten vertre- ten. Die geographische Verbreitung der einzelnen Species ist eine so scharf begrenzte, dals höchstens einige Arten auf verschiedenen Inseln derselben Inselgruppe, aber keine einzige auf zwei Insel- gruppen ?) vorkommt. Die Lomaptera-Arten sind so leicht kenntlich, dafs es vollstän- dig genügt auf Lacordaire zu verweisen. Weniger bekannt ist die von Dr. Gestro abgezweigte Gattung Ischiopsopha Gestro. Ann. Mus. Civ. di Stor. Nat. Genova VI. (1874) p. 494. Gen. Lomapterae affine, sed sequentibus notis praecipue differt. Facies diversa, corpus magıs elongatum et parallelum, supra de- planatum. Elytra lateraliter angulatim inflexa. Scutellum lobo postico thoracis haud obtectum, parum, haud elongatum. Processus mesost. depressus, deplanatus, horizontalıs. Latera segmenti 2 et 3 et interdum pars quarti lineolis subin- curvatis in area subelevata dispositis. Femorum posticorum latus internum hmeohs crassiusculis. Pygidium hemisphaerico-depressum, carina media transversa, su- pra, magisque subtus, excavatum, in ulroque sexu conforme. Die Diagnose ist hier nach Gestro gegeben; die geschilderten Stridulations-Organe, mit deren Hülfe Töne hervorgebracht werden !) Eine Ausnahme machen pulla Billb., die auf Java, den Phi- lippinen, Tenasserim, Penang, China, Indien, Nepaul und selbst auf dem Himalaya vorkommen soll, und L. cambodiensis Wall. Trans. Ent. Soc. Lond. 1868. p. 541. 2) Als solche rechnet Gestro: die Sunda-Inseln, die Philippi- nen, Oelebes (mit Sulla), die Molukken, die Papua-Inseln, die Ti- mor-Gruppe (Lombock, Flores, Timor) und die neuen Hebriden mit den Salomons-Inseln, Deutsche Entomol. Zeitschr. XXIV. Heft 1. 14 210 G. Kraatz: können (die Schenkel werden gegen die Hinterleibsringe gerieben), sind zuerst von Sharp nachgewiesen '). Bezüglich der geographischen Verbreitung gilt dasselbe wie von den Lomaptera, nur giebt es keine Ischiopsopha auf den Sunda- Inseln und Philippinen. Die daselbst vorkommenden 5 Lomaptera (striata Wall., Higginst Jans., pulla Billb., cupripes Waterh., agni Wall.) müssen nach Gestro ?) mit Ausschlufs von cupripes und Ein- schlufs von timoriensis Wall. wohl eine eigene Gattung bilden, doch scheint er nicht gewagt zu haben, ihre Charaktere scharf zu prä- eisiren. Da mir ein weit geringeres Material zu Gebote steht, darf ich es um so weniger versuchen, und begnüge mich mit einer Auf- zählung der bis in die neueste Zeit bekannt gemachten Arten. Höchst wahrscheinlich werden indessen später noch andere Gattungen auf Kosten der Lomaptera abgezweigt werden, so dals die ursprüngliche Gattung Lomaptera immer mehr zu einer Gruppe entwickelt wird. Dieselbe unter den sog. Gymnetini zu subsummiren, wäre ein nonsens °), da die für die Gymnetiden-Gruppen angeblich charakteristische Halsschildform alle möglichen Modificationen er- leidet, und die sog. Gymnetinen der verschiedenen Erdtheile im Uebrigen durchaus keine Verwandtschaft oder habituelle Aehnlich- keit zeigen. Es sind demnach den sog. Macronotidae die Lomapte- ridae gegenüber zu stellen. An Lomaptera und Ischiopsopha schlieflst sich wegen der Tho- raxbildung zunächst an: Agestrata Eschsch. Während von dieser bekannten Gattung auf den Inseln des indischen Archipelagus 5 Arten vorkommen, hat der australische nur eine von Celebes aufzuweisen, die Ag. augusta Mohn. Clinteria Burm. Obwohl der indische Archipel ein Dutzend Clnteria - Arten zählt, finden sich im australischen nur zwei auf der Timorgruppe: Cl. sexzpustulata Gory et Perch. Von diesen Autoren wird fälschlich Mexico als Vaterland angegeben, von Burmeister Java, von Gestro (1874 Tabelle) nur Timor. Cl. flora Wall. — Flores. '‘) Entom. Monthly Mag. XI. Nov. 1874. p. 136. 2) Ann. Mus. Civ. Stor. Nat. Genova IX. 1876—77. p. 93. 2) wie ich unter den madagascarischen Cetoniden noch weiter entwickeln werde. Genera Cetonidarum Australiae. 211 Macronotini Lac. Die Macronotinen-Gattungen Clerota, Plectrone, Chalco- thea fehlen im Austral-Archipel ganz, und auch nur schwach ver- treten ist: Macronota. Den etwa 40 Arten des indischen Archipels ste- hen nur 7 des australischen gegenüber, von denen fünf auf Cele- bes kommen, 4 ausschlielslich, eine auch auf Malacca und Suma- tra, eine auf Ceram (/uetuosa Vollenh.), eine (regia) merkwürdiger- weise über Malacca, Sumatra, Java, Borneo, die Philippinen und den grölsten Theil der Molukken bis nach Neu-Guinea verbreitet ist. Heterorrhinidae Kraatz. Entomol. Monatsblätter II. 1878. p. 21. Diceros Gory et Perch. Gestro führt die Diceros-Arten noch als Heterorrhinen auf. Während die indomalayischen Inseln nur eine Art (malayana Wall.) besitzen, und ebenso die Philippinen (ornata Hope), zählt die Timorgruppe zwei, von denen eine auf Timor (dicornis Latr.), die andere (florensis Wall.) auf Flores vorkommt. Ich folge Mohnike, indem ich die Heterorrhina modesta Wall. zu Coryphocera stelle, da ich die systematische Steilung der mir unbekannten Het. modesta Wall. von Celebes nicht sicher zu beur- theilen vermag. Cetonidae Lac. Sternoplus Wall. Die einzige Art (Schaumi White) dieser ansehnlichen Gattung, die von Wallace aufgestellt wurde, ist bekanntlich von Snellen van Vollenhoven als Schiz. sanguinolenta 1864 wieder beschrieben; sie kommt auf Macassar, Menado, Celebes vor. Die Gattung ist be- sonders durch den, jederseits in einen gekrümmten Zahn ausgezo- genen Olypeus ausgezeichnet. Demnächst mag hier die Gattung Lenosoma Mac Leay er- wähnt werden, welche leicht übersehen werden kann, weil sie im Harold’schen Catalog mit der Gattung Cetonia verbunden ist, un- ter der man neuholländische Cetoniden kaum vermuthet; diese festländische Cetoniden-Gattung ist von Mac Leay als sog. Sub- section aufgestellt: 14 * 212 G. Kraatz: Lenosoma Mac Leay. Trans. Ent. Soc. New South Wales I. 1863. p. 18. Maxillarum mala ezterior latior solito. | Clypeus viz sinuatus. Caput et thoraz punctata, illud oculis magnis, hic medio apice elevato-producto. Mesosterni processus planus. Elytra sulcata (tibialis, incana), seu disco postice subacuminato punctata (fulgens, fasciculata). Pedes graciles, tibiis anticis maris 3-dentatis, posticae spatuli- formibus (tibialıs). Corpus metallicum supra subtusque pilosum. Fem. amplior, pedibus brevioribus et robustioribus, mas pedibus gracihbus. Sp. typ. Len. fulgens Mac Leay 1. c. p.13. Rockhampton. - tibialis Mac Leay |. c. p. 18. Port Denisson. - fasciculata Mac Leay |. c. p. 19. Illawana. - incana Mac Leay |. ce. p. 19. Rockhampton. Ich habe versucht eine Diagnose aus Mac Leay’s Angaben zu- sammenzustellen; die Arten sind mir unbekannt. Cetonia Fabr. Der Cetoniden-Typus des europäisch-asiatischen Festlandes ist in Neuholland und dem australischen Archipel gar nicht vertreten; er wird auf letzterem durch die Gattung Protaetia Burm. (Arten mit zugespitztem Nahtende) in etwa 12 Arten vertreten, während der ind. Archipel fast dreimal so viel Protaetien aufzuweisen hat. Mag es auch auf dem Festlande einige echte Protaetien geben und die Gattung vielleicht nicht ganz sicher von den europ.-asiat. Cetonien ohne spitzig ausgezogenes Nahtende zu trennen sein, so hat die Anwendung ihres Namens jedenfalls das Gute, dafs die Arten des indisch-australischen Archipels in einen verhältnilsmäs- sig scharfen, leicht falslichen Gegensatz zu denen des Festlandes gebracht werden. Das hat auch Mohnike bereits erkannt und den Namen Protaetia für sämmtliche von ihm erwähnte Cetonidae verwendet, die er nicht zu G/ycyphana stellt, ausgenommen natür- lich Sternoplus. Der Name Cetonia ist von mir nur für drei mir gänzlich unbe- kannte Cetoniden von der Insel Woodlark beibehalten, da ich kei- nen besseren an seine Stelle zu setzen habe. Genera Cetonidarum Australiae. 213 Glycyphana Burm. Wallace bedient sich, der Lacordaire’schen Anschauungsweise sich anschlielsend, des Namens der madagascarischen Gattung Euryomia für die kleineren Formen der Cetoniden des indischen und austral. Archipels, Mohnike und Gestro wenden dagegen den Namen Glycyphana an. Auch dieser ist für die meisten nicht berechtigt! Da aber die Begründung dieser Ansicht bes- ser einer Revision der indischen Cetonien vorbehalten bleibt, so gebrauche ich hier vorläufig noch den Gattungsnamen Glycyphana. Von den 54 Glycyphana-Arten des indischen und australischen Archipels sind 19 dem letzteren eigenthümlich, nur die einzige weit verbreitete modesta Fabr. kommt auch auf Oelebes vor. Die mit G/ycyphana verwandten, von Mohnike neu aufgestell- ten Gattungen, Astraea und Euglypta, von denen die Astr. franco- Iina von Burmeister, die Eugl. megaspilota von Wallace noch als Glycyphanen betrachtet wurde, kommen lediglich auf den Phi- lippinen vor; dies mag hier hervorgehoben sein, um zu zeigen, von wie grofsem Einfluls die geographische Verbreitung auf die natür- liche Systematik ist. Dieselbe hier weiter zu verwerthen, mufs lei- der aus Mangel an Material unterbleiben. In meiner Aufzählung der Arten treten zu den Gestro’schen drei neuerdings von Thom- son beschriebene und die Macrotomidae Kraatz. Ich vermag mich nicht wohl zu entschlielsen, Macrotoma und Verwandte als eine natürliche Gruppe der Cremastochiliden zu be- trachten, und werde diese Ansicht in einer Revision dieser Thiere im zweiten Hefte dieses Jahrgangs näher begründen. Demnach fehlt es dem australischen Archipelagus ganz an ty- pischen Cremastochiliden, indem von dort nur bekannt ist: Macroma aurora Motsch. Etud. Ent. VII. 1858. p. 57. t.1. f. 13. von Amboina. Dieser Käfer hat eine eigene Gattung zu bil- den, die hier gleich charakterisirt werden mag. Periphanesthes nov. gen. reptpavrs — köstlich, &sdyg = Gewand. Clypeus rotundatus. Thoraz lateribus subangulatis maculaque media oblonga apicali, aureo-purpureis, basi media supra scutellum emarginata. Scutellum mediocre. Elytra postice fortius attenuata, fortiter dense punctata, fascia 214 G. Kraatz: Genera Cetonidarum Australiae. postica ad suturam interrupta maculaque sinuata ad apicem aureo- purpureis. Pygidium maculis duabus aureis. Pedes annulis aureis. A genere Macroma thoracis forma, elytris magis attenuatis, aliter pieturatis, habitu et patria valde diversum. Motschulsky’s dürftige Beschreibung und Abbildung erlauben sehr wohl die Art zu erkennen und mir die Ueberzeugung zu ver- schaffen, dafs wir es in ihr nicht mit einer Macroma zu thun ha- ben können. Da ieh den jedenfalls sehr ausgezeichneten Käfer nicht besitze, vermag ich allerdings die auf ihn zu errichtende Gat- tung hier nur mit dürftigen Merkmalen auszustatten. Sculptur und Zeichnung haben durchaus nicht den untergeordneten Rang für die systematische Gliederung zu beanspruchen, den man ihnen häufig einräumt; sie sind vielmehr als Begleiter natürlicher Merkmale kaum weniger werth als diese, wenn auch nur mit besonderer Kri- tik und in zweiter Reihe verwendbar. — Aus diesem gedrängten Ueberblick ersehen wir, dals nicht nur die typischen grofsen africanischen Goliathiden, sondern auch die bisher zu ihnen gezählten africanischen und asiatischen Gattun- gen bis zu den Heterorrhiniden ganz fehlen, welche nur durch zwei Diceros und eine Coryphocera vertreten sind; ebenso die Ischnos- tomiden, sämmtlich madagascarische Schizorrhiniden-Gattungen. Dagegen sind die typischen Schizorrhiniden fast ausschliefs- lich auf das australische Festland, die ansehnlichen Dolichrosis und einige Verwandte auf die Inseln beschränkt. Auf diesen allein gedeihen die indigenen Lomaptera, die ihren Hauptsitz in Neu- Guinea haben und mit Ischiopopha, Agestrata, Clintera die Gruppe der Lomapteridae ausmachen. Die Macronotidae sind nur durch Macronota und nicht zahl- reich vertreten, die Cetoniden des Festlandes durch die indige- nen Lenosoma Mac Leay, die der Inseln durch Sternoplus, Protae- tia und Glycyphana. Die Cremastochiliden sind nur durch eine mit Macroma verwandte Gattung repräsentirt. Das Verzeichnifs der Arten soll im nächsten Hefte zugleich mit dem der madagascarischen gegeben werden, [Deutsche Entomologische Zeitschrift XXIV. 1880. Heft I.] Drei neue und ausgezeichnete Cetoniden (Lomaptera) aus dem Südosten von Neu-Guinea. Es ist mir sehr angenehm bei der Besprechung der australi- schen Cetoniden auch meinerseits den folgenden kleinen Beitrag zur Vermehrung unserer Artenkenntnils derselben geben zu können. Lomaptera rufa n. sp.: Subiridescens, nigra, thorace elytris- que rufo-testaceis, illo, marginibus lateralibus (basi excepta) nigris- — Long. 24 mill. (S) Mas: abdomine sulcato, tibiis anticis inermibus. Patria: Nova Guinea mer. or. Gröfse und Gestalt der zanthopyga, durch die rothbraune Farbe der Oberseite sehr ausgezeichnet. Kopf, Unterseite, Beine und der Seitenrand des Halsschildes von der Mitte ab nach vorn schwarz. Kopf mäfsig dicht und fein punktirt, hinten fast glatt, Clypeus tief gespalten, Zipfel spitz. Hinterecken des Halsschildes spitzer vorgezogen als bei zanthopyga, Oberseite ziemlich dicht quergestrichelt, nach der Mitte zu punktirt, der Mittellappen hinten fast glatt. Schildchen unsichtbar. Flgd. überall gleichmäfsig quer- gestrichelt, hinten wenig ausgebuchtet, Nahtwinkel ziemlich scharf- spitzig. Pygidium (des g') etwas gestreckter wie bei zanthopyga, sonst ähnlich, also mit ähnlich kegelförmiger Spitze. Unterseite _ fein, verloschen längsgestrichelt. Vorderschienen (des g') nur mit dem gewöhnlichen Endzahn, sonst ohne Spur von Zahn. # Lomaptera diaphonian. sp.: Nigra, capite fere toto, tho- racis lateribus apiceque, elytris, pygidio pedibusque rufo-testaceis. — Long. 19—23 mill. Var. a.: thoracis lobo linea seu macula rufa. Var. b.: capite toto rufo. Var. nigripes m.: pedibus totis nigris, thoracıs macula dis- coidali apice magis abbreviata, trifida. Mas: pygidio medio parum elevato, abdomine sulcato, tibiis an- ticis inermibus. Fem.: pygidio conico, lateribus depressis, abdomine haud sul- cato, tibiis anticis obsolete dentatis. Die rothgelbe Farbe der Flgd. und das rothgelbe Halsschild mit einem grofsen, trapezoidalen schwarzen Fleck auf der Scheibe, welche den Vorderrand nicht erreicht, erinnern lebhaft an die Zeich- nung von Diaphonia dorsalis, die Flgd. sind aber einfarbig, an der 216 G. Kraatz: drei neue Cetoniden von Neu-Guinea. Naht nicht schwärzlich. Fühlerkeule rothbraun, Kopf ähnlich wie bei der vorigen, hinter den Augen schwärzlich, nach der Mitte zu allmählig schmäler schwärzlich, so dals ein dreieckiger Ausschnitt entsteht. Halsschild vom gewöhnlichen Bau, Discus ganz glatt, glänzend und unpurktirt, nur der Seitenrand quergestreift; der Vor- derrand bleibt gelb und kann das Schwarz mehr oder weniger zu- rücktreten gewils auf ziemlich verschiedene Weise; bei einem Ex., wo das Schwarz weit nach vorn reicht, ist ein grolser Fleck auf dem Hinterlappen röthlich; bei einem wo das Schwarz weiter zu- rücktritt ist nur eine schmale Linie auf dem Hinterlappen röthlich. Die Flgd. sind einfarbig rostgelb, quergestrichelt, vorn fast glatt, lackartig glänzend, mehr oder weniger iridescirend. Das Pygidium des f ist ähnlich wie bei dem g' der vorigen Art, unten leicht verüeft, das des @ ähnlich wie bei zanthopyga, also kegelförmig, jederseits schräg eingedrückt, unten weniger flach kielförmig. Der Bauch ist fast glatt, jedes Segment in der Mitte mit einer Quer- reihe weitläufiger Punkte, das letzte dicht mit länglichen Punkten besetzt. Vorderschienen des g' wie bei rufa, beim 2 steht vor dem Enddorn noch ein deutlicher zweiter, hinter diesem eine un- deutliche Zähnelung. Lomaptera pygmaea: Viridi - aurichalceo - aenea, rarius vi- ridi-, seu cupreo- aenea, clypeo, abdomine femoribusque magis mi- nusve fusco-testaceis, elytris omnium transversim striolalis. — Long. 19 mil. Mas: abdomine profunde sulcato, pyyidio conico, carinato, tibirs anticis dente apicahi alioque minore instructis. Fem.: abdom. haud sulcato, pygidio conico, carinula acumi- nata prominula armato, tibiüs anticis tridentatis, dentibus apıcalı ante-apicali et medio, hoc paullo magis remoto. Durch geringe Grölse ausgezeichnet, lebhaft grün messingglän- zend, bald mehr röthlich, bald tiefer grün, irideseirend, Fld. überall quergestrichelt, an der Schulter und Spitze bisweilen schmutzig braun. Der Kopf ist schmutzig kupferbraun, mit grünem Glanz, dicht und kräftig punktirt. T’horax von der gewöhnlichen Bildung, Diseus und Hinterlappen glatt, glänzend, Seitenrand etwa bis zum Lappen, also ziemlich breit quergestrichelt. Pygidium des $ oben mit scharf winklig, kielförmig vorspringender Spitze, beim $ mit einfach erhabener Mittellinie. Bauch unten glatt, glänzend, beim Sf in der Mitte mit tiefem Längseindruck, letztes Segment beim | an der Spitze, beim @ fast ganz, grob punktirt. Beine rothbraun mit grünem Erzglanz. Alle drei Arten wurden im Innern vom südöstlichen Neu- Guinea gesammelt; gleichzeitig erhielt ich Lom. zanthopyga Gestro und Eupoecila Miüskini Janson. G. Kraatz. [Deutsche Entomologische Zeitschrift XXIV. 1830. Heft I.] Neue Chrysomeliden aus Süd-Amerika Ev Harold. Doryphora rudis n. sp.: Gibbose conveza, capite thoraceque opacis, aeneo-nigris, hoc lateribus rectis, antice tantum rotundatis, : elytris cupreo -nigris, dorso elevato nmitidis, praeterea subtilhssime subreticulatis et minus nitidis, valde foveolato - striatis, foveohs ad latera et apicem versus irregularıbus et subconfluentibus, antennis nigro - piceis, leviter apicem versus incrassalis, articulis basahbus infra rufo-piceis. — Long. 11 mill. Patria: Nova Granada, Medellin. Eine durch die grobe Sculptur sehr ausgezeichnete Art, die sich nur mit der gleichfalls aus Medellin stammenden costata Jac. vergleichen lälst. Letztere ist aber viel grölser, die Flgd. sind re- gelmälsig gefurcht, die Fühler hellgelb und stärker gebaut. Die porosa Jac. scheint eine ähnliche Sculptur zu haben, aber ihr Fär- bungssystem, gelber Seitenrand des Thorax, deutet eine sehr ver- schiedene Art an. Doryphora Kraatzi n. sp.: Gibbose convesa, vier nitida, omnino fusco-picea, capite, thorace suturaque leviter virescentibus, elytris dense subtilissime rugqulosis, parum dense et confuse, vir se- riatim punctulatis, postice acuminatis, limbo evidenter incrassato, pedibus nigro - aeneis, femoribus apice tibüsque basi obscure rufis, antennis nigris, articulo tertio A et 5 simul sumtis fere aeqwilongo. — Long. 12 mill. Patria: Columbia, Medellin. Ebenfalls eine ausgezeichnete Art von dunkel röthlichbrauner Grundfarbe, mit leichtem schwärzlichgrünen Erztone, mattglänzend, nur das Schildchen und die Nahtgegend auf dem hochgewölbten Rücken glänzender. Thorax mit geraden, nach vorn leicht con- vergirenden Seiten, mälsig dicht und ziemlich grob punktirt. Me- sosternalfortsatz bis zum Munde reichend. Flegd. in der Mitte ziem- lich geradseitig, hinten sehr spitz gerundet. Doryphora boliviana n.sp.: Oblongo-ovata, capite thorace- que nigro-aeneis, subnitidis, hoc parce punctulato, elytris seriatim geminato-punctatis, flavis, apice fascüsque duabus nigris, una a basi 218 E. v. Harold: über paullo remota, medio autem cum illa ramulo connera, altera post medium, ramulo parvulo anterius ducto, subtus cum pedibus anten- nisque aeneo-nigra, his apicem versus leviter crassioribus. — Long. 11 mill. Patria: Bolivia (Mus. Berol.). Die beiden ersten Fühlerglieder auf der Unterseite rothgelb, die Epipleuren gelb, nur der schwarze Spitzenfleck greift auf die- selben über. Bruststachel lang, bis an den Mund reichend. Die columbische seria, deren Zeichnung allenfalls einige Analo- gie unter den quergebänderten Arten bietet, hat einen viel gröber punktirten Kopf und Thorax, auch sind die Fühler viel dünner. Bei dieser Gelegenheit möchte ich bemerken, dafs die D. fausta Er. nach einem unausgefärbten Stück beschrieben ist. Bei den nor- malen ist die rothbraune Färbung durch ein sehr dunkles, metal- lisch grünes Braun vertreten, namentlich sind Kopf und Fühler ganz dunkelgrün. Hultica convezicollis n.sp.: Violacea, nitida, thorace laevi, convezo, lateribus rotundatis, elytris basıi tumidulis, evidenter, pa- rum dense, pone basin disco subseriatim punctatis , lateraliter non costalis, apice rotundatis, antennarum articulo quarto praecedenti longiore. — Long. 6—7,4 mill. Patria: Brasilia (Sello!). Wegen der einfachen, nicht gerippten Flgd. zunächst an die patruelis sich anschliefsend, von ihr aber wie von den übrigen Gruppengenossen durch das kürzere, an den Seiten stärker gerun- dete, viel höher gewölbte Halsschild und die schlankeren Fühler abweichend. Nasenkiel scharf, Stirnbeulen deutlich abgesetzt, Querfurche des Thorax der Basis parallel und den Seitenrand er- reichend. Chlamophora colorata n. sp.: Rufo-testacea, elytris tertio basali ezcepto, tibüis apicem versus, tarsis et abdomine piceis, an- tennis articulis 1—4 flavis, religuis nigris, thorace transverso, an- guhs omnibus acutis, sulco basalı utringue plica elevata longitudi- nal limitato. — Long. 7—8 mill. Patria: Brasilia (Virmond!). Eine durch die Zeichnung sehr auffallende, auch durch das er- habene Längsfältchen jederseits am Ende der Thoraxfurche recht ausgezeichnete Art. Die Flügeld. sind verworren punktirt, zeigen aber, besonders beim Weibchen, Spuren von Längsrippen. Charak- teristisch für die Gattung scheint mir das bogig abfallende, lang behaarte Prosternum zu sein. neue Chrysomeliden aus Süd- Amerika. 219 Chlamophorua opacicollis n. sp.: Nigra, thorace sericeo- opaco, sulco transverso parum profundo, lateraliter ruga longitudi- nalı non limitato, elytris atro-viridibus, subnitidis, parum distincte, postice omnino obsolete punctulatis, antennis nigris, urticulo 3 quarto breviore. — Long. 6—7 mill. Patria: Brasilia (Sello!). Durch den matten Glanz, den seidig scheinenden Thorax und die sehr feine Punktirung der Flgd. ausgezeichnet. Chlamophora Selloi n. sp.: Rufa, elytris regulariter punc- tato-striatis, nigro-cyaneis vel cyanescente-nigris, pedibus rufis, po- sticis et antennis, articulis 1—3 rufis exceptis, nigris. — Long. 7—1.5 mill. Patria: Brasilia (Sello!). Einer grofsen Crepidodera, wie etwa der femorata, nicht un- ähnlich, weniger breit als die vorigen Arten, Querfurche des Tho- rax tief und jederseits durch eine Längsfurche begrenzt, die Flgd. mit regelmäfsigen Punktreiben, doch deuten einzelne, etwas aulser- halb der geraden Linie stehende Punkte die Neigung zur Bildung von Doppelreihen an. Nahtende gezahnt. Drittes Fühlerglied reichlich so lang wie das vierte. Chlamophora costulata n. sp.: Nigra, capite thoraceque nitidis, hoc laevi, sulco basali parum profundo, utrinque foveola ob- soleta limitato, elytris subnitidis, nigro-viridibus, leviter, ad latera evidentius costatis, interstitüs bi- vel triseriatim irregulariter punc- tatis, callo humerali laevi, subtus cum antennis pedibusque nigra. — Long. 6—8 mill. Patria: Brasilia (Sello!). Die Rippen der Flgd. sind glatt, d.h. die Punktirung der Zwi- schenräume greift nicht auf dieselben über, die Querfurche des Tho- rax ist sehr seicht. Chlamophora sculpturata n. sp.: Capite thoraceque niti- dis, nigro - virescentibus, hoc sulco basali profundo, utrinque plica elevata terminato, parte post sulcum distincte, anteriore subtilissime punctata, elytris nitidulis, cyaneo - viridibus, dense et fere subrugu- lose punctatis, costulis parum elevatis itidem punctulatis, usque ad apicem aequaliter elevatis. — Long. 7 mill. Patria: Brasilia (Sello!). Durch die tiefe Querfurche des Thorax, die Punktirung an der Basis und die fast gerunzelten Flgd. ausgezeichnet. Chlamophora strigulata n. sp.: Capite nigro-cyaneo vel rufo, thorace brevi, nigro-cyaneo, laevi, sulco basali profundo utrin- 220 E. v. Harold: neue Chrysomeliden aus Süd- Amerika. que plica longitudinali rufescente limitato, elytris nigro-cyaneis, co- stulatıs, interstituis fortiter punctatis, angulo suturali apicali dentato, ant. nigris, art. 1—2 rufis, 3 quarto vix breviore. — Long. 7 mill. Patria: Brasilia (Langsdorf), Porto Allegre (Hensel!). Die Punktirung der Flgd. wird dadurch etwas runzelig, dafs die Rippen, welche übrigens unpunktirt bleiben, der Quere nach leichte Ausläufer in die Zwischenräume senden. Die ungeraden Rip- pen sind, namentlich an der Basis, etwas stärker als die geraden. Chlamophora aeneipennis n. sp.: Nitida, nigro - cyanea, thorace laevi, transverso, basi fortiter sulcato, sulco utringue fovea longitudiuali terminato, elytris aeneis, fortiter punctato-striatis, in- terstitüis convezis, 6 et 3 anlice abbreviatis, septimo basi pone cal- lum humeralem altiore, angulo suturali apicali acuminato, subtus cum pedibus antennisque nigra, his art. 3 et A aequilongis. — Long. 6 mill. Patria: Brasilia (Sello!). Die Gestalt der Thoraxfurche ist ganz die nämliche wie bei Diphaulaca, das mit dem Ende nach abwärts gebogene und mit den Epimeren verbundene Prosternum läfst die Art jedoch leicht als eine Chlamophora erkennen. Sehr schwer scheint mir dagegen die Trennung dieser Gattung von Crepidodera. Die beträchtliche Gröfse, die am Nahtende gezahnten Flgd. und deren flach abgesetzter Sei- tenrand dürften für Chlamophora als Erkennungsmerkmale gelten. Disonycha!) dorsata.n. sp.: Nitida, flava,, laevis, thorace lineola fusca media, elytris nigris, vitta exteriore marginali, apice conneza, flava, limbo ipso cum epipleuris nigro, tibiarum apice cum tarsıs antennisque, his art. 1—5 ezceptis, fuscis. — Long. 6 mill. Patria: Mexico (Deppe!). Ganz vom Aussehen der discoidea, aber viel kleiner, glatt, Saum und Epipleuren der Flgd. schwarz, das dritte Fühlerglied nur wenig kürzer als das vierte. Colasposoma perlata n. sp. Aenea, capite punctato, linea longitudinalı media laevi, thorace disco subtilius et minus dense, ad latera fortius et subrugose punc- tato, elytris confuse punctatis, latera versus, antice latius, tuberculis parvulis rotundis, rugatim inter se partim connezis, humeris tubero- sis, prosterno latissimo, dense breviter villoso. — Long. 6.5 mill. Patria: Afrie. austr. interior, Malange (Mechow!). Eine durch die mit kleinen Höckerchen an den Seiten verse- hene, höchst ausgezeichnete Art, die erst kürzlich von Hrn. Major v. Mechow östlich von Angola aufgefunden wurde. 1) Auf die Illiger’schen Typen der in Mag. VI. beschriebenen Disonycha-Arten, welche auch den nordamerikanischen Entomolo- gen unbekannt geblieben sind, werde ich bei einer anderen Gele- genheit zu sprechen kommen. Für heute will ich nur bemerken, dafs die punctigera Croteh mit der caroliniana F. und die limbi- collis Lee. mit uniguttata Say zusammenfällt. Letztere ist die Form mit heller gefärbter Unterseite (rufipes Crotch). [Deutsche Entomologische Zeitschrift XXIV. 1880. Heft I] Neue Oedionychis-Arten von E. v. Harold. Oedionychis terminata n. sp.: Capite flavo, vertice piceo, oculis magnis, thorace brevi, piceo, lateribus ezplanatis, angulis an- ticis mucronatis, elytris leviter punctulatis, testaceis, tertio apicali nigro, subtus cum pedibus testacea, abdomine piceo, prosterno in ® lamellato-compresso. — Long. 5 mill. Patria: Peru (Coll. autor.). Mit der mir unbekannten posticata Baly scheinbar am näch- sten verwandt. Stirn zwischen den Augen nur so breit wie ein einzelnes von diesen. Die Schulterbeulen schmal, schräg gestellt. Seitenrand der Flgd. etwas flach abgesetzt. Die längliche, flach- gewölbte Körperform erinnert an propugnaculum. Oedionychis ezirema n. sp.: Capite nigro - aeneo, antice flavo, thorace flavo, angulis anticis mucronatis, posticis acute rectis, elytris leviter at distincte punctatis, obscure cyaneis, limbo angusto maculaque parva utrinqgue apicali, cum limbo testaceo eztus ei po- stice conneza, flavis, corpore subtus cum pedibus rufo-badio, tibüs tarsisque anticis piceis. — Long. 5.6 mill. Patria: Mexico. Von Dr. Chapuis erhalten. Die Epipleuren sind innen schwarz- braun, der äufsere Saum ist gelb und geht diese Farbe auch auf die Kante der Flgd. über. Oedionychis Kraatzi n. sp.: Capite nigro-aeneo, antice te- staceo, thorace laevi, flavo, fascia media nigro-aenea, elytris parum dense at sat fortiter punctatis, cum epipleuris flavis, sutura viltaque dorsali utrinque sat luta nigro-viridiaeneis, pedibus rufo-badüs, fe- moribus, posticis, upice ezcepto, aeneo-piceis, antennis nigro-fuscis, articulis 1—4 testaceis, 5 piceo. — Long. 6 mill. Patria: Brasilia (Virmond! Mus. Berol.). Der vittata zunächst stehend, viel kleiner, die Flgd. weitläu- . figer punktirt, die Vorderecken des Thorax nicht abgesetzt, Fühler- glied 3—4 gleichlang. 222 E. v. Harold: neue Oedionychis-Arten. Oedionychis virgata n. sp.: Elongato - ovalis, nitida, rufo- tesiacea, sutura vittisque ulrinque duabus angustis, una discoidali, altera limbali, ambabus ante apicem abbreviatis, nigro-cyaneis, epi- pleuris flavis, intus fusco-marginatis. — Long. 6.7 mill. Patria: Mexico. Unter dem Namen virgata Chevr. i. 1. von Dr. Chapuis er- halten. Die Seiten des Thorax sind in der vorderen Hälfte ge- rundet, in der hinteren gerade und sogar leicht ausgebuchtet, die Vorderecken mit verdickter, nicht zahnartiger vortretender End- spitze. Der inconstans am nächsten stehend, gröfser, die Flgd. viel feiner punktirt, die dunkle Längsbinde neben dem Aufsenrand hinten weit vor der Spitze abgekürzt und kaum länger als die mittlere, diese viel schmäler als bei jener. Oedionychis Wagneri n. sp.: Elongato - ovalis, subnitida, capite rugose punctato, flavo, fascia intra oculos margineque postico nigris, thorace flavo, medio nigronotato, lateribus parum rotundatis, basi utrinque juxta angulos posticos acutos valde sinuata, elytris dense punctulatis, flavis, sutura limboque laterali anguste sicut vitta latissima discoidali nigris, pectore piceo, abdomine flavo, pedibus rufo-testaceis, tibüs, tarsıs et femorum posticorum apice ezterno pi- ceis. — Long. 8 mill. Patria: Costarica. Der Thorax bei wenig gerundeten Seiten stark nach vorn ver- engt, kaum doppelt so breit als lang. An der Basis der Flgd. je- derseits neben der Schulterbeule ein tiefer Ausschnitt. Eine in mehrfacher Beziehung ausgezeichnete, an Disonycha erinnernde Art, die in die Gruppe der petaurista, longula u. s. w. gehört. Von M. Wagner erhalten. Oedionychis nobilis n. sp.: Subnitida, capite piceo, clypeo albido-flavo, thorace testaceo, antice valde angustato, angulis anticis mucronalis, scutello nigro, elytris viridi - metallicis, limbo apiceque latius flavis, distincte punctatis, epipleuris omnino flavis, subtus cum pedibus antennisque nigra, abdomine flavo, prosterno acute carinato. — Long. 6 mill. Patria: Ecuador. Nur mälsig gewölbt, etwas trüb glänzend, durch die nach vorn stark convergirenden, nur hinten gerundeten Seiten des glatten, lehmgelben Thorax ausgezeichnet. ge [Deutsche Entomologische Zeitschrift XXIV. 1880. Heft I.] Uebersicht der europäischen Verwandten des Haliplus ruficollis deGeer (Col. Hydroc.) von E. Wehncke in Harburg. H. Gerhardt machte (Zeitschrift für Entom. ser. II. Heft VI. Breslau 1377.) auf einige vortreffliche Merkmale zur Unterscheidung der mit Haliplus ruficollis verwandten Arten aufmerksam; da mir weitere Arten aus dieser Gruppe bekannt wurden, so gebe ich hier eine neue Uebersicht von den in Europa aufgefundenen Arten nebst kurzer Beschreibung. 1. Prosternum rinnenförmig . . ET ARE 02 - eben, leicht ae RATE. SEITEN ER 2. Flügeldecken mit Makeln aus zusammenflies-- senden dunklen Linien . . MR era ter ann) Flgd. mit ununterbrochenen Annlelen Tojaten Sul le 40) Flgd. mit unterbrochenen dunklen Linien . ineolatus Mannh. Figd. einfarbig . . . 2. Schaumit Solsky 3. 2. Hintere Hälfte der Figd. Eichen den Punktstreifen äufserst fein punktirt . . ruficollis de Geer Elgd. ohne diese Punktirung, glatt . . . 2.2... 04 4. Figd. stark punktirt, gestreift . . . . . multipunctatus W. Flgd. nur die erste Reihe der Punkte stark oder grubenartig . . .. . Heydeni Wehncke DERledsmit schwarzenVlinienv ..... „nmel. 6 Figd. mit bräunlichen Linien. . . . . Wehnckei Gerhardt 6. 2. Figd. zwischen den Punktstr. sehr fein punktirt apicalis Thoms. Flgd. ohne diese Punktirung, glatt . . . immaculatus Gerh. 7. Flgd. mit dunklen Makeln . . . . . 2... fulvicolhs Er. Figd. mit dunklen Linien, diese ununterbrochen siriatus Sharp Figd. mit dunkeln Linien, diese unterbrochen fluviatilis Aube Beschreibung der Arten. Haliplus multipunctatus W. Von ruficolks durch eine breitere Form, die starken Punktstreifen der Fld. und den Quer- eindruck an der Basis des Halssch. unterschieden. @ glatt. — Nord- deutschland. 224 E. Wehncke: über Haliplus ruficollis. H. ruficollis deGeer. ® auf der hinteren Hälfte der Fld. fein punktirt, Aftersegm. bis auf einen schmalen Saum an der Basis dicht punktirt. Strich an der Basis des Halsschildes kurz, von der Länge desselben. — Europa. H. Heydeni Wehncke. Kürzer als rufcollis, hinten stärker verengt, Aftersegm. sparsam punktirt, der Strich des Halssch. hat # der Länge desselben. @ ohne feine Punktir. — Mittel- u. Nord-Europa. H. immaculatus Gerhardt. Die grölste Art mit dunklen Li- nien, eiförmig, gelblichroth. Aftersegm. weitläufig punktirt. 2 ohne feine Punktirung. — Mittel- und Nord-Europa. H. apicalis Thoms. Kleiner als immaculatus, mehr oval. Fld. des 2 überall fein punktirt, auch das Halssch. seitwärts im Grunde fein punktirt. — Schweden. H. lineolatus Mannh. Gröfse und Form des Heydeni, hell- gelb, Linien der Fld. unterbrochen, sie flielsen äufserst selten zu Makeln zusammen. Fld. des @ überall dicht fein punktirt. — Rufsland. H. Wehnckei Gerhardt. Röthlich gelb, Linien wenig von der Grundfarbe sich abhebend. Halssch. jederseits mit einer halb- kreisförmigen Vertiefung neben dem Striche. Wenig Punkte zwi- schen den Punktstreifen. Zwischenraum 2, 4 u. 6 nur mit 2—3 Punkten. Fld. des Q hinten fein punktirt. — Lappland, Norddeutschl. H. Schaumii Solsky. So grols wie fluviatilis, einfarbig roth- gelb. Kopf fein und weitläufig punktirt, Stirn glatt; Halsschild vorn und hinten weitläufig punktirt, Strich kurz und tief, neben demselben jederseits bogenförmig eingedrückt, Punktstreifen der Fld. ziemlich fein, Zwischenräume einzeln punktirt, Unterseite hell- gelb, Aftersegm. weitläufig punktirt, an der Basis glatt. — Rufsland. H. fulvicollis Er. Meist dunkelrothgelb mit Makeln wie bei variegatus gezeichnet, die Fld. des Q glatt. — Europa. H. fluviatilis Aube. Hellgelb mit unterbrochenen dunklen Linien, Fld. des @ auf der hintern Hälfte fein punktirt. — Europa. H. striatus Sharp. In Grölse und Farbe dem fluviatilis sehr ähnlich, etwas stärker punktirt, die Linien der Fld. ununterbrochen, die Fld. des @ überall fein punktirt. — Schottland. Ich kenne noch vier Arten dieser Gruppe, zwei aus Nord- Amerika (immaculicollis Harris und longulus Crotch), eine in China (brevis Wehncke) und eine in Japan (japonicus Sharp) einheimisch. — [Deutsche Entomologische Zeitschrift XXIV. 1880. Heft 1.] Ueber Phyllobius alneti F. und calcaratus F. H. Desbrochers des Loges zieht (Monogr. d. Phyllobiides) den Phyll. alneti F. zu calcaratus F., indem er die aulserordent- liche Variationsfähigkeit des letzteren betont. Nach meiner seit Jahren in der Umgebung von Aschaffenburg und heuer (1879) in Erlangen gemachten Erfahrungen mufs ich bestimmt zwei durch Lebensweise, Erscheinungszeit und Habitus scharf unterschiedene Arten annehmen, deren eine (cal- caratus) im ersten Frühjahre bis Ende Mai auf jungen Erlen, de- ren zweite (alneti) von Mitte Juni bis Ende Juli auf Brenn- esseln (Urtiea dioica L.) und in der Nähe stehenden Weiden sich findet. Leicht scheint es beide Thiere zu trennen, wenn man ihren allgemeinen Habitus betrachtet, schwer ist es durchgreifende Unterschiede zu finden. Ganz hinfällig wird die Unterscheidung nach der Scutellumspitze. Ich will nun versuchen in Folgendem die Unterschiede beider Arten, wie ich sie an ca. 40 Ph. calcaratus und ca. 50 Ph. alneti feststellen konnte, darzulegen. Ph. calcaratus ist 7.8—10 mill. lang (inel. Rüssel). Die Behaarung schmutzig gelbgrün bis graugrün (Hauptform des g, nur 2 2) oder schmutzig kupferfarben (Hauptform des 9, nur 4 Z), die Härchen, besonders am Grunde der Figd., deutlich aufstehend. Beine immer rostfarben, mehr oder weniger dicht grau be- haart. Schildchen immer länger als breit, in ca. 20 Fällen zungenförmig mit parallelen Seiten und breit abgerundeter Spitze, in ca. 10 Fällen dreieckig mit abgerundeter, in wenigen (meist 2) mit scharfer Spitze. Stücke letzterer Art scheinen zur Verwechse- lung mit alneti beigetragen zu haben. Ph. alneti ist nur 5.5 — 7.8 mill. lang, glänzend goldgrün bis blaugrün; die Schuppenhaare sind breiter, nur mit wenig grauen Härchen gemischt. Halsschild vor der Spitze mehr eingeschnürt, vorn mit einem deutlichen, oft durch einen schwachen Kiel unterbrochenen Quer- eindruck. Seutellum so lang als breit, ein gleichseitiges, scharfwinkliges Dreieck bildend und unter 50 Fällen nur in zweien an der Spitze abgerundet. Beine meist pechschwarz (ca. 45 Fälle), selten rostfarbig (5 Fälle) mit deutlichen grünen Schuppen besetzt. Deutsche Entomol. Zeitschr. XXIV. Heft 1. 15 226 Flach: über Phyllobius alnetı u. calcaratus. Länge des Füblergliedes sehr variabel, doch erscheinen diesel- ben im Allgemeinen gedrungener als bei calcaratus. K. Flach, Cand. med. in Erlangen. Nachschrift. Ich kann diese Angabe des Hrn. Flach nur bestätigen. Bei calearatus sind die Beine stets roth und nie beschuppt, nur lang grau behaart; die Schuppen der Oberseite sind überhaupt mehr haarförmig, vielweniger schuppenförmig (d. h. kürzer), wie bei al- neti; das zweite Geifselglied der Fühler bei calcar. ist viel länger als das erste, das bei alneti wenig in Gröfse von dem 2ten diffe- rirt (d' wit d verglichen). Das Halsschild ist bei calcar. nach vorn und hinten gleichmälsig verschmälert, bei alneti nach vorn deutlich mehr verengt und hinter dem Vorderrand niedergedrückt, in der Mitte durch eine angedeutete Kiellinie wieder etwas erho- ben. Der Seitenrand der Decken ist oberhalb der Hinterhüften bei calcaratus mehr ausgerandet als bei alneti; der Bauch bei cal- caratus viel weitläufiger punktirt. Ph. calcaratus fand auch ich bei Frankfurt und im Taunus- Gebirge im Mai nur auf Erlen, alneti von Anfang Mai bis An- fang Juni nur auf Brennesseln (Urtica dioica) häufig in co- pula. Die 2 haben dann auf den Flügeld. oft vier abgescheuerte Flecken (auf jeder Decke je zwei hintereinander), die, wie ich in meinem Verzeichnils der Käfer von Nassau und Frankfurt gesagt habe, von den 4 Vorderfülsen des g' bei der Begattung herrühren. Nur der dritte Theil meiner alneti hat rothe Beine, alle anderen dunkle Beine, die stets grün beschuppt sind. Auch Thomson giebt als Futterpflanze der brevitalus Thoms. (= alneti) Urtica an. Für calcaratus F. ist übrigens der ältere Namen glaucus Scop. eingeführt; pomaceus Schh. gehört als var. zu alneti!). Von beiden Arten kommen Ex. ohne Beschuppung und Behaarung vor, die gemeinsam als atrovirens Schh. bestimmt werden, aber durch die Fühlerbildung leicht auseinander zu halten sind; atrovirens Schh. gehört nach der Beschreibung zu alneti. Dr. v. Heyden. ') Die Angabe scutello brevi-suborbiculato ist ungenau. [Deutsche Entomologische Zeitschrift XXIV. 1880. Heft I.| Ueber Rhagonycha rhaetica Stierl. u. Scopolii Gredl. 1) Stierlin hat seine Rhagon. rhaetica (Mitth. Schweiz. Ent. Ges. 1862. No. 1. p. 37 u. 1863. No. 3. p. 60) nach ® der Rhag. atra beschrieben, ein typ. Expl. ist in meiner Sammlung. Gerade die Angaben „prothorace subquadrato, longitudine latiore“, die als Unterschiede von elongata aufgeführt werden, sind Artkennzeichen der afra. Seidlitz (Faun. balt. p. 340) hat die Halsschildgestalt beider Arten bei JQ scharf auseinander gehalten. 2) Rhagon. nigripes Redtb. (Stierlin p. 59) und femoralis Brulle aus dem Engadin dürften wohl mit SQ von Scopolü Gredler zu- sammenfallen, die ich 1862 bei St. Moritz fand. Die femoralis Brulle (ich halte fagar Mhm. 1843 von Finnland u. femoralis Brulle 1832 von Griechenland für identisch) ist ein nicht hochalpines Thier, das südlich bis nach Dalmatien, Griechenland und Portugal vorkommt. Bei demselben sind die Schienen stets gelb, die Hin- terschienen an der Spitze öfters angedunkelt, wie auch Brulle an- giebt. Gerade die grolsen Stücke der Stierlin’schen femoralis, „die beträchtlich gröfser, 33 —4 lin. (wohl Fehler, das wäre ja so grols wie fulva Scop.), als die aus Tyrol und Frankreich sind“, werden wohl Scopolü Gredl. sein. Beide Arten halte ich so auseinander: 1. femoralis Br. Redt. Fühlergl. 3 etwas kleiner wie 2. Glied 1, 2, die Basis von 3 u. 4, alle Schienen (die Mittel- und Hinter- schienen an der Spitze gebräunt), das letzte Drittel der Vorderschen- kel und die Kniee an den vier Hinterbeinen rothgelb. 43 —5 mill. Lappland (als femoralis Ziegl. i. I. besitze ich das Thier aus Zieg- ler’s Sammlung, Brulle führt ihn als Namengeber an), Riesengeb., Oesterr., Dalmat., Illyr., Como-See. Pyren., Coimbra (Portugal). 2. nigripes. Fühlergl. 3 entschieden viel kleiner wie bei femo- ralis, Käfer gröfser, 5—7 mill., gröber pubescent, Beine schwarz, Schienen braun, Kniee röthlich. — Austria (alpicola Heer) von Ro- senh., Styria (alpestris Dej.) Stentz, Riesengeb. (Pfeil). a. Fühler schwarz: nigripes Redt. b. Fühlergl. 1 u. 2 gelb, 5—6 mill.: nigripes Redtb. var. Sco- polü Gredler, hochalpin, St. Moritz im Oberengadin. Die Stellung der Scopolii im Catalog Stein u. Weise bei fusci- cornis ist nicht richtig. Dr. v. Heyden. 15 * [Deutsche Entomologische Zeitschrift XXIV. 1880. Heft 1.] Zur Lebensweise des Orectochilus villosus Müll. Ich habe hier bei Oeding, an der holländischen Grenze, und auch im Holländischen selbst, jedes Jahr Gelegenheit, auf der Schlinge, einem Nebenflüfschen der Yssel mit starker Strömung, den hier häufigen Oreclochilus villosus Müll. zu beobachten. Es ist eine unter den Entomologen weit verbreitete Meinung, dals er ein verborgen lebendes Thier sei, welches nur zuweilen sich am Tage an der Oberfläche des Wassers zeige, analog seinen Verwand- ten Gyrinus; Ausnahmefälle sind mitgetheilt von Suffrian (Stett. Ent. Ztg. 1842. p. 256) und Gredler (Käfer Tyrols p. 74). Bei Oeding zieht der Käfer zu mehreren Hunderten auf einem nicht sehr ausgedehnten Raume auf der Oberfläche des Wassers umher, und zwar den ganzen Sommer hindurch, von Anfang Juni bis in den Herbst. Er schwimmt heftiger als Gyr. natator und marinus, und ist in seinen Bewegungen sehr unruhig, beschreibt auch keine Zirkel wie manche Gyrinus, sondern eilt in unruhigen Seitenwen- dungen immer vorwärts. Hunderte habe ich in einem Nachmittage gefangen. Er hält sich hauptsächlich an den schattigen buschigen Uferstellen auf, wagt sich aber auch auf die freien, zu Tage tre- tenden Stellen und scheint zeitweise die Sonne zu lieben. Wo sich aber das Flülschen durch die Wiesen schlängelt, also an freien Orten wo die Ufer flach und auch weniger oder gar nicht mit Ge- sträuch bewachsen sind, fand ich Orectochilus villosus nie. Zuwei- len fand ich auch dort Gyrinus natator etc. zu Hunderten beisam- men, aber nicht mit Orectochilus vergesellschaftet. Also auch die Gyrinus lieben oft den Schatten. Strich ich mit dem Fangnetz die krautbewachsenen Ufer entlang, so bekam ich ebenfalls zahlreiche Orectochilus, obgleich ich in der Nähe vorher keinen erblickt. Aehn- liches berichtet H. v. Kiesenwetter (Naturgesch. Ins. Deutschlands I. 2. p. 144). Dals Orectochilus ein Nachtthier ist, wie Kiesenwetter a.a.O. vermuthet, würde hiernach wenig wahrscheinlich sein, doch mag er an ungünstig situirten Orten in der Regel wohl erst nach Sonnen- untergang hervorkommen. Bei Münster in W. und sonst, wo die Flüsse einen langsa- men Lauf haben, ist Orectochilus villosus meist sehr selten. H. Kolbe in Oeding bei Südlohn in Westphalen. [Deutsche Entomologische Zeitschrift XXIV. 1380. Heft I.] Sammelbericht aus Thüringen. Nach dem Erscheiner der II. Auflage des Verzeichnisses der Käfer Thüringens 1876, sind von mir und meinen Freunden bis Ende 1879 wieder folgende neue Thür. Arten aufgefunden worden: Harpalus flavicornis, Jena s. s., fuseipalpis, Naumburg s. s. Haliplus Heydeni Wehncke, Gotha z. s. Hydrobius Rottenbergü Gehrh., Gotha n. s. Helochares dilutus Er., Eisleben Salzsee s. s. Laccobius bipunctatus Thoms., Thür. Wald s. s. Helophorus aequalis Thoms., Gotha n. s. Homalota cavifrors Sharp, Gotha s. s. Oligota inflata Mnnh., Unstrutthal s. s. Quedius mesomelinus Mrsh., Gotha z. s. Philonthus frigidus K., Gotha s. s., pullus N., Saalthal z. s. Proteinus brevicollis Er., Gotha s. s. Chennium bituberculatum Ltr., Saalfeld s. s. Scydmaenus rufus M. u. K., Sömmerda z. s. Meligethes Brassicae Reitter, Gotha s. s. Cerylon Fagi Reitter, Buchenwälder z. s. Lathridum rugicollis O., Rheinhardtsbrunn s. s., nodifer, Gotha z. s. Mycetophagus fulvicollis F., Rudolstadt s. s. Elmis Mülleri Er., Unstrutthal s. s. Cylindromorphus filum Gyll., Eisleben z. s. Athous porrectus Thoms., Gotha u. Sömmerda z. s. Anobium fagicola Chevr., Buchenwälder z. s. Xylopertha sinuata, Sömmerda s. s., puncticollis, Naumburg s. s. Cis laminatus, Naumburg z. s., Jacquemarti, Woltershausen s. s. Salpingus foveola Ljungh., Rudolstadt s. s. Sitones globulicollis Schh., Gotha s. s. Erirhinus Maerkelii, Jena s. s., maculatus, Weimar s. s. Sibynia sodalis Germ., Unstrutthal z. s. Gymnetron villosulus Gyll., Unstrutthal z. s. Ceuthorhynchus pollinarius Forst., Gotha n. s. Apion Hydrolapathi Mrsh., Gotha z. s. Chrysomela Rossia Ill., südöstl. Thür. Wald s. s. Thyamis rectilineata, Gotha s. s., fusco-aenea, Unstrutthal s. s. Psylliodes subaeneus Kutsch., Gotha s. s. Forstrath Kellner. [Deutsche Entomologische Zeitschrift XXIV. 1880. Heft I.] Goniochilus Haroldi nov. sp. Capite nigro, thorace elytrisque rufo-testaceis, ıllo anguste, his latius — mazime in apice — nigrolimbatis, nigra a vertice per medium corpus usque ad apicem sese extendente, scatellum tegente;» paullatim crescente et rursus decrescente, pygidium rufo - testaceum pereunte vitta, corpore pedibusque nigris, segmentis secundo, tertio, quarto, quinto et parte sexti abdominalibus, ut pectoris lateribus ejusdem testaceı coloris quam supra. — Long. 18,5 mill, Africa orientali, prope Zanzebar. Von dem in den Coleopterologischen Heften Bd. XVI. S. 82. von Herrn v. Harold aufgestellten neuen Genus Goniochilus hat sich bereits eine dritte Art, und zwar im Osten Afrikas, gefunden. Was die Länge des Thorax wie die Färbung anbetrifft, so steht sie der bicolor näher. Der Kopf ist schwarz, Thorax, Flgd., Pygidium sind röthlich gelb, die Ränder des Thorax und der Flgd. schwarz. Die schwarze Berandung erweitert sich vom Scehulterbuckel bis zur Spitze, hier mit der schwarzen Binde zusammentreffend, welche vom Scheitel aus den ganzen Körper über das Schildchen fort, das sie ganz be- deckt, bis zum Pygidium durchzieht und welche in der unteren Hälfte des Thorax dem Schildehen zu mehr anschwillt, dann sich wieder etwas verschmälert. Neben dem Seitenrande des Thorax ist an beiden Seiten desselben, wie bei rufventris, ein kleiner schwarzer Punkt. Die Beine sind schwarz, wie der Unterleib, doch sind die Seiten der Mittelbrust und die des 2ten, ten, 4ten 5ten Bauchringes, wie auch auf dem’ 6ten zwei Flecke, von dersel- ben gelben Färbung wie die Oberseite. Von Hildebrandt aus der Umgebung von Zanzebar mitgebracht. Es gereicht mir zur grofsen Freude, diese neue Art meinem verehrten Freunde Herrn v. Harold zu dediciren, wobei ich dem gewils von Vielen warm empfundenen Wunsche Ausdruck gebe; dafs dieser um die Coleopterologie so hoch verdiente Mann noch lange dem Berliner Museum Behufs wissenschaftlicher Verwerthung des reichen Iuhalts desselben erhalten bleibe. Witte. [Deutsche Entomologische Zeitschrift XXIV. 1880. Heft 1.] Necrolog. Mit dem am 10. Oct. 1830 in Frankfurt a. M. geborenen, am 20. Novbr. daselbst verstorbenen Dr. Haag-Rutenberg verliert Deutschland einen seiner tüchtigsten descriptiven Entomologen, der Berliner entomologische Verein einen seiner auswärtigen Mitbegrün- der, welcher demselben bereits vor der Herausgabe einer entomo- logischen Zeitschrift beitrat. Der Verf. dieses Necrologs ist mit dem Verewigten seit seiner Studienzeit (1851) in enger Freundschaft verbunden, indem wir uns zunächst in Heidelberg, wo Haag Jura studirte !), ich bei Vange- row Pandecten hörte, näher kennen lernten. Da Haag indessen Corps-Student war, so verkehrten wir erst in Berlin, wo wir zu- sammen weiter studirten, fast täglich oder vielmehr abendlich mit einander und verlebten in meiner damals ganz lebenslustigen Va- terstadt °) eine heitere Studentenzeit, die sich für mich noch um fünf naturwissenschaftliche Semester verlängerte, während Haag alsbald Dr. juris wurde und sich schon 1855 mit einem Fräulein v. Rutenberg vermählte, welche er in Heidelberg kennen gelernt hatte. Mehrere Jahre später vertauschte H. seine juristische Thätig- keit mit der Landwirthschaft und bezog den sog. Mühlenhof bei Neu-Ysenburg in dem schönen Frankfurter Walde auf der linken Mainseite (1861— 67), worauf er die Grüneburg, ein in unmittel- barer Nähe von Frankfurt gelegenes grofses Rothschild’sches Hof- gut pachtete. Haag’s Gemüthlichkeit, sein praktischer Sinn sowie seine ju- - ristischen und landwirthschaftlichen Kenntnisse, verbunden mit In- telligenz und Arbeitslust, befäbigten ihn zu Vielem und machten ihn schnell allgemein beliebt und geachtet; er wurde Präsident des bedeutenden dortigen landwirthschaftlichen Vereins, Stadtverordne- ter ete., und erwarb sich in allen Kreisen viele Freunde. Eine überaus glückliche Wahl hatte er bei seiner Verbindung mit Eli- sabeth Freiin von Rutenberg getroffen, welche dem vortreff- lichen Manne in dem grofsen landwirthschaftlichen Haushalt als Muster einer anspruchslosen, verständigen und thätigen Hausfrau !) ursprünglich auf Wunsch seines Grofsvaters Medicin. ?) Haag behielt dasselbe stets lieb und besuchte es zuletzt alljährlich als Deputirter des landwirthschaftlichen Vereins. 232 Necrolog. zur Seite stand, zugleich in liebevoller Sorge für ihre fünf Söhne '), deren gute Eigenschaften sich unter einer solchen Leitung glück- lich entwickelten. Der älteste derselben (junger Kaufmann und Landwehr-Officier) kam von Havre aus zu uns nach Paris, als wir das letzte Mal zusammen 1878 die Industrie-Ausstellung und un- sere dortigen Freunde besuchten, der jüngste ist etwa 7 Jahr alt. Trotz seiner grolsen Bekanntschaft gab Haag nur selten Ge- sellschaften; ihm bot für dergleichen ein wirklich gemüthlicher Fa- milienkreis reichen Ersatz, sowie die öfteren Wohnbesuche der Verwandten seiner Frau und seiner Freunde; habe ich doch noch kurze Zeit vor seinem so höchst unerwarteten Tode vier Wochen (August 1879) bei ihm zugebracht! Wir arbeiteten fast täglich zu- sammen; er beschrieb die vielen neuen Lytten (86) seiner reichen Sammlung ?) und ich Arten aus anderen Gruppen ?); die ersten Bogen seiner Arbeit wurden schon im September 1879, die letzten erst nach seinem Tode gedruckt. Dafs Haag bei aller Sorge für Haus-, Land- und Stadtwirth- schaft ein verhältnifsmälsig fruchtbarer entomologischer Schriftstel- ler werden konnte, verdankt er theils seiner grolsen Thätigkeit, theils dem Umstande, dafs er dieselbe auf meinen Rath schon früh entomologisch ausschliefslich einer Gruppe widmete, die mich da- mals lebhaft interessirte, den noch immer wenig beliebten Schwarz- röcken unter den Käfern, den Melasomen. Haag fand sich auch in dieser Zunft schnell zurecht und be- meisterte sie mit Erfolg in mehreren monographischen Arbeiten; seine Beschreibungen sind kurz und bündig, kritisch und sorgfältig. Dabei könnte die musterhafte Ordnung seiner Sammlung den mei- sten Eutomologen zum Vorbilde dienen, und sein Beispiel beweist, wie schnell schöne Resultate für die Wissenschaft selbst von einem viel beschäftigten Manne, der nicht Entomolog von Fach ist, er- zielt werden können, wenn er seine Sammel-Passion zu Gunsten einer streng wissenschaftlichen Thätigkeit zügelt, was leider noch immer viel zu selten geschieht. Haag’s Arbeiten sind grofsentheils in unserer Zeitschrift pu- blieirt und den Lesern derselben wohlbekannt, einige auch in der Stettiner ent. Zeitung, „denen die Gattung Lytta folgen sollte“; einige in v. Harold’s coleopterol. Heften etc. !) ein Töchterchen starb zum grofsen Kummer der Eltern frühzeitig. ?) Vgl. S. 17—90 dieses Heftes. ») Vgl. S. 91—95, 97—120, 121—135 dieses Heftes. [SS] Necrolog. 39 Ein hübsches Zeugnils für die Achtung, welche die Entomolo- gen des In- und Auslandes ihrem Collegen Haag zollten, giebt am Schlusse das Verzeichnifs der nach ihm benannten Käfer-Arten, welches unser lieber Freund v. Heyden zusammengestellt hat. Durch seine unermüdliche Thätigkeit ist Haag’s entomol. Hinter- lassenschaft bereits fast ganz geordnet, was im vorliegenden Falle besonders dadurch erschwert wurde, dafs die Original- Kästen der Sammlung nicht zur Versendung geeignet waren, weil sie mit ei- ner weichen Insectenpappe ausgelegt sind, in welcher die Käfer nur lose hafteten. Zwar hatte Haag einige Theile der Sammlung bereits zu sei- nen Lebzeiten fortgegeben '), indessen blieben aufser seinen Hete- romeren, welche H. Clemens Müller in Dresden an sich brachte, noch mehrere Gruppen übrig ?), von denen jetzt nur noch wenige fortzugeben sind. Haag’s Bibliothek war keine bedeutende zu nennen, aber an Heteromeren-Literatur reich; eine Anzahl grölserer Werke, Bro- schüren und Ausschnitte wurde direet an mich und andere Freunde und Bekannte abgegeben, den Rest übernahm die Bär’sche Buch- handlung in Frankfurt. Zehn Hefte mit Abschriften von Heteromeren - Beschrei- bungen aus seltenen und schwer zugänglichen Werken wurden mir als Andenken an ihn überschickt und stehen denjenigen gern zur Verfügung, welche wissenschaftliche Arbeiten über einzelne Hete- romeren-Gruppen zu liefern beabsichtigen. Wer je ein Menschenalter hindurch einen guten Freund gehabt und aulserdem mit ihm durch die Liebe zur Wissenschaft und die gemeinschaftliche Freude an derselben verbunden gewesen ist, wer Haag auch nur oberflächlich gekannt hat, wird begreifen, was seine Freunde und ich an ihm verloren haben; menschlicher Vor- aussicht nach schien er bestimmt, ihnen und unserer Lieblingswis- senschaft noch lange leben zu sollen; Zweifel daran konnte nur ein bisweilen auftretendes nervöses Augen- und Kopfweh erregen, welches ihn zeitweise am Arbeiten hinderte; eine starke Erkältung steigerte dasselbe in einigen Wochen ins Unerträgliche und führte seinen Tod herbei, während man nur an eine Erkältung glaubte. ") Siehe Kraatz ent. Monatsbl. II. 1830. No. 13. p. 39 u. 40. ?) z. B. die Scarabaeen, welche H. Dr. Thieme kaufte, die Ru- teliden, Ourculioniden, Chrysomelid., welcheich übernahm (excel. Europ.) 3) Siehe entom. Monatsbl. No. 13. p. 48. 234 Necrolog. Die unglückliche Wiederholung einer solchen legte den Grund zu einem schnell zunehmenden Herzleiden des Hrn. Geheimerath v. Kiesenwetter, welchem derselbe am 13. März 1880 erlag. Mit ihm verliert Deutschland einen seiner besten Entomologen, Ref. einen seiner treuesten, von ihm jederzeit wahrhaft verehrten Freunde und Berather. Einige Zeilen der Erinnerung sollen auch ihm hier gewidmet werden; der seit längerer Zeit vorbereitete voll- ständige Abschlufs dieses Heftes liels es nicht statthaft erscheinen, hier den einen Necrolog auf Kosten des anderen zu kürzen; dage- gen ist es möglich gemacht worden, diesem Hefte bereits das Bild des H. v. Kiesenwetter beizugeben, welches nach einer von Herrn Geheimerath Just in Dresden freundlichst zur Disposition gestellten Photographie angefertigt ist. Verzeichni[ls der entom. Publicationen von Dr. Haag. A. In der Deutschen Entomol. Zeitschrift: Monographie der Cryptochiliden 1872. p. 273—313. Synonym. Bemerk. 1875. p. 434-435; 1876. p. 351; 1879. p. 411-412. Monographie der Eurychoriden 1875. Heft V. (p. 70). Beitr. z. Kenntn. einig. Gruppend. Tenebrioniden 1375. Hft. VII. (p. 56). Revision der Gattung Himatismus Er. 1877. p. 273—283. Zwei neue Adesmiiden-Arten 1877. p. 2835— 284. Fernere Nachträge zu den Heteromeren - Monographien der Molu- riden, Eurychoriden und Adesmiiden 1879. p. 289, 296. Ueber Meloe ursus Thunb. und Verwandte 1879. p. 401—407. Leptodopsis, eine neue Heteromeren-Gattung 1879. p. 408—410. Beiträge zur Kenntnils der Canthariden (Zyita) 1880. p. 17—90. B. In der Stettiner entomol. Zeitung: Eine neue Art der Gattung Aspila 1876. p. 106—107. Synonymische Bemerkungen 1876. p. 108. Edrotopus nov. gen. Physogasteridum 1877. p. 129 —150. Genus Plathesthes Waterh. 1877. p. 159—156. Beiträge zur Kenntnils der Canthariden (Tetranonyz, Spastica) 1379. p: 249—275, 287 — 314. C. In v. Harold’s Coleopterologischen Heften: Beitr. z. Kenntn. d. Tenebrioniden I. Heft 5. p. 84-94; II. Heft 6. 1870. p. 21-111; Ill. Heft 7. 1871. p. 29-113; IV. Heft 3. 1871. p. 1-48; V. Heft 14. 1876. p. 67-92. D. Im Journal des Museum Godeffroy Heft XIV. 1878: Neue Heteromeren aus dem Museum Godeffroy, p. 23. tab. 1. Necrolog. 235 Nach Dr. Haag benannte Insecten-Arten: Coleoptera. Tentyria Haagii Kraatz, Rev. der Tenebrioniden 1865. p. 155. Platypus Haagii Chapuis Mon. Plat. 1865. p. 173. fig. 84. Mejico. — Q in coll. Haag. Adimonia Haagü Joannis Abeille, Mon. 1866. p. 63. (Malaga). Sospita (Coccinella) Haagü Heyden, Käfer aus d. Braunkohle des Siebengeb. 1866. (Palaeontogr.)XV.p.25.t. IIl.f.15,16. (foss. Art). Acroteriasus Haagii Roelofs, Ann. S. Belg. 1866. p. 245. t. 1. £. 1. Canthidium Haagi Harold, Col. Hefte I. 1867. p. 46. Brasilia. Onthophugus Haagi Harold, 1. c. II. 1867. p. 36. West-Australien. Aphodius Haagii Becker —= Kraatziüi Har., Col. Hefte III. 1863. p. 84. Von Sarepta. Dendroctonus Haagii Eichh., Beil Ent. Z. 1868. p. 148. Amer. bor. Aristus Haagii Heyden, Entom. Reise im südl. Sonic 1870. p. 59. Sierra Nevada. Passalus (Soranus) Haagii Kaup, Berl. E. Z. 1871. p. 107. Mexico. Chrysomela (?) Haagi, Vogel in Hung. otiosus Bd. I. 1871. Sciaphilus Haagi Tournier. Scleropatrum Haagi Miedel. Lycus Haagi Bourg. Annal. Phitobalia Haagü Fairm. Trox Haagi Harold, Col. Hefte. Monogr. Sangaria Haagi Harold. Nasida Haagi Harold. Tromosternus Haagi Harold, Münch. Ent. Ges. Eurychora Haagi Harold, Monatsber. der Berl. Acad. Pseudocistela Haagi Harold, Deutsche Ent. Ztschr. 1878. Entomogonus Haagi Allard, Monogr. Helopid. Gauromaia Haagi Bates, Lond. Ent. Soc. Trans. Oremasis Haagi Bates, Transactions. Asceloradis Haagi Bates, Cistula Entomol. 1879. Lytta Haagi Bates, ibid. Trogus Haagi Wehncke. Vanellus Haagi Wehncke. Hydrocanthus Haagi Wehncke, Deutsche E. Ztschr. 1876. Typhaea Haagi Reitter, Zool. bot. Ges. Wien 1874. Siam. Prolyctus Haagi Reitter. Brachypeplus Haagi Reitter, Verh. Zool. bot. Ges. 1878. Diplocaelus Haagi Reitter, Verh. Zool. bot. Ges. Wien 1878. Epitragus Haagi Mäklin. Amarygnus Haagi Kirsch. Zophobas Haagi Kraatz, Deutsche Ent. Z. 1879. p. 123. Columb. Diptera. Volucella Haagi Jaennicke, Neue exot. Dipt., Abh. Senckenberg. Ges. VI. 1868. p.89. Das einzige @ aus Mejico im Darmstädter Museum. Hemiptera. Jassus Haagi Kirschbaum, Cicadinen von Wiesbader 1868. p. 39. Von Mombach. G. Kraatz. 236 Todes- Anzeige. Am 3. März dieses Jahres verschied in Folge eines Schlagflus- ses unser langjähriges Mitglied Herr Prof. Dr. Carl Ludwig Kirschbaum, Secretair des Nass. Vereins für Naturkunde und Inspector des na- turhistorischen Museums in Wiesbaden. Derselbe war wegen seiner geistigen Frische und Gemüthlich- keit allgemein beliebt und in weiteren Kreisen auch namentlich dadurch bekannt, dafs er ziemlich regelmälsig die Naturforscher- Versammlungen besuchte. Auf der in Wiesbaden 1873 stattgefande- nen bildete er den Centralpunkt für die anwesenden Entomologen, und hielt mit denselben von Morgens früh bis Abend spät beim Wein- und Bierglase wacker zusammen, nachdem er sie mit den Schätzen seines Museums ausführlich bekannt gemacht hatte. Kirschbaum feierte am 20. December vorigen Jahres sein 25jähriges Jubiläum als Museums - Inspektor bei Gelegenheit der Feier des 50jährigen Bestehens des Nass. Vereins für Naturkunde, und wurden bei dieser Veranlassung seine Verdienste von Seiten der Regierung durch Verleihung des Rothen Adler - Ordens aner- kannt. Kirschbaum beschäftigte sich entomologisch hauptsächlich mit den Hemipteren und veröffentlichte seine Arbeiten meist in den Jahrbüchern des Vereins für Naturkunde im Herzogthum Nassau. Unter denselben sind hervorzuheben seine „Rhynchoten- und Athysanus-Arten der Gegend um Wiesbaden“ 1355 und 1858, sowie eine „Zerlegung der Gattung Jassus Germ.“ In den letzten Jahren wendete er seine Aufmerksamkeit haupt- sächlich der Reblaus zu, und wurde vor einigen Jahren als Sach- verständiger für das Rheingebiet von Seiten des Reichskanzler- amtes gewählt. Als solcher hat er in Gemeinschaft mit seinem Collegen Dr. L. v. Heyden die Phyllozera- Ausiedelung bei Sach- senhausen (gegenüber Frankfurt) hoffentlich gründlich ausgetilgt. — Auf dem internationalen Phylloxeren-Congrefs in Montpellier war er einer der Vertreter Deutschlands. — Leider war er gerade auf einer solchen Reblaus-Vertilgungstour, als ich ihm im Herbst vo- rigen Jahres besuchen wollte. Obwohl Kirschbaum das Alter von 69 Jahren erreichte, war man nicht gewohnt ihn als den alten zu betrachten. Er bewahrte sich eine glückliche und anregende Lebensfrische, und wird seinen Bekannten und Freunden ein lebhaftes Bild seiner gemüthvollen Persönlichkeit hinterlassen, die ihm viele und aufrichtige Freunde schaffte, G. Kraatz. Anzeige. 237 Die naturforschende Gesellschaft zu Danzig setzte den Verein von dem am 27. Januar a. c. erfolgten Ableben ihres Secretärs für ' auswärtige Angelegenheiten Herrn Prof. A. Menge, Ritter des Rothen Adler-Ordens 4. Kl. in Kenntnils. Sie betrauert in dem Verstorbenen einen Mann, der durch mehr als 40 Jahre in rastloser Thätigkeit und durch unei- gennützigste Hingabe für ihre Zwecke wirkte. In seltenster Weise hat sich der Verewigte auf den verschiedensten Gebieten des Wis- sens ausgezeichnet, wovon seine umfangreichen natur- und sprach- wissenschaftlichen Publicationen unvergängliches Zeugnils ablegen. Auch andere wissenschaftliche Corporationen zählten den Dahin- geschiedenen zu ihren hervorragenden Mitgliedern und werden ihm ebenfalls ein ehrendes Andenken bewahren. An Stelle des Verewigten ist Herr Dr. Conwentz, Director des Provinzial-Museums, zum Secretär für auswärtige Angelegen- heiten gewählt worden und hat bereits sein Amt angetreten. Etwaige die Gesellschaft betreffende Anfragen und Zusendun- gen bitten wir, Ew. fortan Hrn. Dr. Conwentz zugehen zu lassen. Danzig, den 20. Februar 1880. Die Naturforschende Gesellschaft. Prof. Dr. Bail, z. Z. Director. INanWzreninche: In Folge des in Baden - Baden gefalsten Beschlusses soll die össte Versammlung deutscher Naturforscher und Aerzte vom 18. bis 24. September 1880 in Danzig tagen. Indem der Unter- zeichnete im Namen der Geschäftsführung zur Betheiligung au der- selben einladet, bemerkt derselbe noch, dafs die bis Ende Juni an- gemeldeten Vortrags-Themata in den später auszugebenden Einla- dungs-Programmen besonders aufgeführt werden. Danzig, April 1880. Hauptlehrer Brischke, einführender Vorstand der Section für Entomologie. 238 Necrolog. Necrolog. Unter den Verlusten welche auch das Ausland durch den Tod entomologischer Notabilitäten in neuerer Zeit erlitten hat, steht obenan der von Samuel Constans Snellen van Vollenhoven, Direetor der entomologischen Abtheilung des naturhistorischen Mu- seums in Leyden, Nachfolger de Haan’s, geboren den 18. Octo- ber 1816 in Rotterdam, gestorben am 22. März 1880, also in sei- nem 64sten Jahre, vier Tage später als v. Kiesenwetter und vier Jahre älter als er. — u Snellen van Vollenhoven war ein Entomolog im weitesten Sinne des Wortes, d. h. er beherrschte mehrere Insecten -Ordnun- gen zugleich; er veröffentlichte 1843 seine erste entomologische Arbeit über die Larve von Cimbezx lucorum, dann gab er Verzeich- nisse niederländischer Käfer, Hymenoptera, Diptera (mit van der Wulp), Hemiptera (mit Graaf) etc. heraus; diesen folgten seit 1857 seine berühmten „inlandische Bladwespen“ in vielen Abtheilungen in den Schriften der niederländischen entomol. Gesellschaft, deren Mitredacteur er wurde. Ein Theil des 7ten und der ganze achte Band von Sepp’s „Beschouwing der Wonderen Gods“ (niederländische Schmet- terlinge) sind von Snellen van V. bearbeitet, an die er seit 1860 die Beschrijvingen en Afbeeldingen van Nederlandsche Vlinders anschlofs und mehrere Bände herausgab mit 150 Taf. Den Hymenopteren blieb der geniale Mann treu; seine Schet- sen ten gebrucke bij de Studie de Hymenoptera sind in der Hand jedes Hymenopterologen, seine Pinacographia (ge- gen 1000 Abbildungen nordwest-europäischer Ichneumonidae sensu lat.) brachte 40 Tafeln, jede mit S—12 Arten. Die Vielseitigkeit seines Wissens ist bewunderungswürdig, aber angesichts seiner coleopterologischen Leistungen, über welche wir glauben uns ein Urtheil erlauben zu dürfen, müssen wir der Thä- tigkeit des Specialisten den höchsten Werth beilegen; es ist selbst dem besten Kopfe nicht möglich alle Gebiete mit gleicher Schärfe zu beherrschen; erfordert doch fast jede Gruppe eine durch- aus verschiedene Behandlung, sowohl was die Systematik als die Verwerthung der einzelnen Merkmale für dieselbe anbelangt! Als Specialist in den Hymenopteren dürfte der Verewigte sei- nen Ruhm am festesten begründet haben. G. Kraatz, Prospect. Nach einer Unterbrechung von mehreren Jahren beabsichtige ich wieder entomolog. Publicationen unter dem Titel: Entomologische Monatsblätter herauszugeben, welche indessen nicht streng allmonatlich erscheinen, sondern zu zwei oder drei Nummern ausgegeben werden sollen. Es geschieht dies hauptsächlich um die Deutsche Entomolog. Zeit- schrift zu entlasten; auch wird es hierdurch möglich sein, während des Sommers, wo dieselbe nicht erscheint, kleinere Arbeiten an mich einzusenden. Die Monatsblätter werden neben streng wissenschaftlichen Ar- beiten auch kleinere anregende Aufsätze und Mittheilungen bringen, sowie practische Winke für Einrichtung von Sammlungen _etec.; Tauseh- und Verkaufs-Anzeigen werden aufgenommen. An kürzeren Besprechungen und Notizen über neuere entomol. Werke wird es nicht fehlen. Dieser zweite Jahrgang will ebensowenig, wie der erste, den „entomolog. Nachrichten“ Concurrenz machen; dagegen war es aller- dings meine Absicht dem entomolog. Publicum im ersten zu zeigen, wie ich dergl. ungefähr redigirt gedacht hätte. Dr. Katter bringt seinen Lesern (vorzugsweise Coleopterologen und Lepidopterologen) eine Fülle hymenopterol. Artikel und füllt jetzt seine Nachrich- ten zum Theil mit einer literarischen Revue; wird dieselbe ihm wissenschaftliche Abonnenten zuführen, welche ähnliche Auszüge in den französischen und belgischen Annalen bereits bezahlen, oder die Sammler vom Abonnement abschrecken ? Warum macht denn Herr Dr. Kriechbaumer die Münchener Mittheilungen nicht zu einem hymenopt. Centralorgan, und warum erscheint in Wien noch immer keine dipterol. Zeitschrift? Die Monatsbl. sind durchaus nicht wesentlich polemischer Natur, aber sie werden dem immer mehr um sich greifenden Dilettantismus mit weniger Schonung entgegentreten als in Vereins-Schriften nicht selten aus gewissen Rücksichten geboten ist. Wohl die Wenigsten erkennen, dafs die descriptive Entomologie durch die zahlreichen Pseudo-Darwinianer und Pseudo-Häckelianer in immer gröfsere Gefahr gebracht wird; behauptet doch schon ein Handbuch, dafs „die Art weit unsicherer geworden, seitdem die Descendenzlehre eine Rolle in der Naturforschung zu spielen begonnen hat“ ete. Die Mitglieder des Stettiner entomol. Vereins haben es meinen Monatsblättern zu verdanken, dals sie vom Vorstande gegenwärtig ausdrücklich aufgefordert werden, die Stett. Zeit. vom Vereine gegen Einsendung des Jahresbeitrags zu beziehen, während mir diese Einsendung nach langjähriger pünktlicher Zahlung von dem- 240 Prospect. selben verboten und ich auf die kostspieligere Post- oder Buch- händler-Gelegenheit verwiesen wurde. Dieses im Prineip erfochtene allgemeine Resultat wäre ohne ein scharfes Auftreten gegen den zeitigen Vereinsvorstand durchaus unmöglich gewesen; ein solches konnte aber nur die überraschen, denen das frühere Auftreten desselben gegen mich unbekannt war. Dals den Vereins-Mitgliedern noch heute jede Auskunft über das Vereins-Vermögen vorenthalten wird und werden kann, ist ein Beweis von der fabelhaften Geduld eines deutschen Publicums. Dem Wunsche verschiedener Entomologen gelegentlich auch etwas Anderes Entomologisches zu lesen als trockene Beschreibungen ete., oder eine Statistik der Züge von Vanessa Cardui, also etwa Mittheilungen über verstorbene Entomologen, gröfsere Sammlungen, wie dergl. mehrfach in dem ersten Jahrgange meiner Monatsblätter !) enthalten waren, werde ich gern nachzukommen suchen und über- haupt bemüht sein, denselben allmählig einen anregenderen Inhalt zu geben, als es im Augenblick möglich ist; es ist meine Absicht den descriptiven Theil mehr zu beschränken, wenn er auch die Hauptsache bleiben wird. Der spätere Pnelane wird von der Abon- nentenzahl abhängen. Die ersten 6 Nummern der entomol. Blätter werden bis An- fang Juni ausgegeben und zunächst etwa enthalten: Kirsch: Neue und seltene Rüsselkäfer des Mittelmeerbeckens. Kraatz: Nova Genera Cetonidarum Africae. — Synonymische Bemerkungen über Cetoniden. — Ueber die Varietäten des Carabus comptus De). — Die Unterscheidung der Oreinen-Arten nach den männ- lichen Geschlechtsorganen. — Ueber eine zu wenig beachtete deutsche Cetonien-Art. — Leiden und Freuden eines Specialisten. v. Kiesenwetter: Beschreibungen neuer Pedinus-Arten. Ders.: Bestimmungs-Tabelle für die d der Pedinus. Weise: Ueber Phytodecta-Arten. Allard: Tableau des Blapsides. Bedel: Tableau synoptique des Oxythyrea. Neues Repositorium für Sammlung, Buchkästen und Bibliothek. Dr. Haag’s hinterlassene Sammlungen. 1. Neuere Literatur (Thomson). Einladung zur Naturforscher-Versammlung in Danzig. Todes-Nachrichten. — Verkaufs- Anzeigen. G. Kraatz. !) Der Inhalt desselben ist keineswegs als ganz veraltet zu betrachten und erlaube ich mir daher Jahrg. I zum ermäfsigten Preise von 3 Mark zu empfehlen. nn — [Deutsche Entomologische Zeitschrift XXIV. 1830. Heft Il.] Ueber Dimorphismus und Variation einiger Schmetterlinge Nord-Amerikas!) von J. Boll in Dallas (Texas). Die vorzüglichen Untersuchungen und Feststellungen Weis- mann’s über den sog. Saison-Dimorphismus haben auch die Auf- merksamkeit der Entomologen der neuen Welt auf sich gezogen; bereits ist es einem der gründlichsten Forscher daselbst W. H. Ed- _ wards gelungen, denselben an zwei nordamerikanischen Tagfal- tern durch Zucht vom Ei an ebenfalls zu beweisen. Dafs auch noch bei andern Arten ein solcher Dimorphismus existirt, ist un- zweifelhaft, und obgleich derselbe durch Zucht positiv noch nicht nachgewiesen worden ist, so will ich, auf obige Untersuchungen gestützt, es versuchen den Saison-Dimorphismus bei in Texas vor- kommenden Schmetterlingen zu begründen. Die klimatischen Verhältnisse von Texas sind von denen Deutschlands aber bedeutend verschieden, und lasse ich deshalb eine kurze Notiz darüber vorangehen. Dallas, der Fundort der Insekten, liegt 96° 31’ west. Länge und 32° 46’ nördl. Breite, nicht ganz 1000 Fufs über dem Niveau des Meeres am obern Trinity. Die Gegend ist flach, sanft hüglig, theilweise bewaldet, und obgleich das Land ziemlich trocken, so ist die Umgebung doch quellenreich. Der Boden besteht haupt- sächlich aus Alluvium, in schwarzem humusreichen Thon mit Sand abwechselnd. Als einzige Gesteinsart kommt hier horizontal ab- gelagert in grolsen Massen die texanische Kreide vor. Der Win- ter ist sehr gelind und kurz, dennoch stirbt die Vegetation jedes Jahr ab, erwacht aber bald wieder. Sehr selten giebt es Schnee, und nur durch die vom November bis März periodisch erscheinen- ") Aus den Verhandl. d. Ver. für naturw. Unterh. in Hamburg Bd. III. (1878) mit Erlaubnifs desselben abgedruckt. Eine von Herrn Boll eingesandte, das nachstehend Gesagte illustri- rende Sammlung wurde im Sommer 1876 an Hrn. Dämel in Hamburg ein- gesandt, und ging, nachdem sie auf der Collectiv-Ausstellung des Vereins für naturw. Unterhaltung ausgestellt gewesen, in den Besitz des zoolog. Museums der Univ. Heidelberg über. Auf diese Sammlung beziehen sich die angeführten Nummern. D. Red. Deutsche Entomol. Zeitschr. XXIV. Heft II. 16 342 J. Boll: über den Nordwinde sinkt das Thermometer manchmal einige Grade unter den Gefrierpunkt. Diese Nordwinde halten gewöhnlich nur einen Tag an, nie über drei Tage, worauf es wieder warm wird. Gewitter sind den Winter hindurch nicht selten. Am meisten reg- net es in dieser Jahreszeit, während im Sommer manchmal 3—4 Monate lang kein Tropfen fällt. Im Sommer steigt das Thermo- meter selten über 100° F., sinkt aber des Nachts ebenso selten un- ter 80° F.; dabei herrscht aber meistens Südwind, welcher das Er- tragen der Hitze erleichtert. Die Entwicklung der belebten Natur ist eine sehr rasche. Zu den Insekten selbst übergehend, zeichnet sich unter den dimorphirenden Arten namentlich eine Colas aus, die bis jetzt als aus mehreren Arten bestehend beschrieben wurde; zieht man aber bei ihrem Erscheinen den Dimorphismus in Betracht, so müssen sie zu einer einzigen Art zusammengezogen werden. Es sind dies Colias Eurytheme Bsdl., C. Ariadne Ed. und C. Keewaydin Ed., die mit Chrysotheme Esp. der alten Welt sehr verwandt, möglicher- weise kaum von ihr zu unterscheiden sind. Der Falter kommt hauptsächlich westlich vom Mississippi vor, und beginnt seine Flug- zeit gewöhnlich im November. An warmen Wintertagen findet man ihn oft ganz frisch entwickelt. Von da an fliegt er in kurz unterbrochenen Zwischenräumen bis Ende Juni. Im März ist er am häufigsten, im Mai wird er seltener, und gegen Ende Juni ver- schwindet er ganz. Bei der raschen Entwicklung sind begrenzte Generations - Perioden fast gar nicht wahrzunehmen. Die Raupe lebt auf Trifolium Stoloniferum Muhl., dem Büffelklee der Nord- amerikaner. Schon vor dem Erscheinen der letzten Schmetterlinge stirbt der Klee ganz ab und fängt erst im October bei eintreten- dem Regen wieder an zu grünen. Seine grölste Ueppigkeit erreicht er, wenn er blüht, im April und Mai. Vom November an fand ich bis in den Mai hinein Raupen und oft Schmetterlinge zu- gleich. Die ersteren zeigten weder in Farbe noch Zeichnung eine Spur von Verschiedenheit, nur waren die im April gefundenen et- was grölser, die Schmetterlinge daraus aber dagegen verschieden. Von denselben fing und zog ich eine Anzahl (No. 1—15) der Samm- lung vom November bis Ende Februar. Alle Schmetterlinge die- ser Saison sind schwefelgelb, und zeichnen sich durch einen oran- gerothen Fleck auf den Oberflügeln aus, der hier und da nicht sehr deutlich hervortritt. Der Aufsenrand aller Flügel wird wie bei den meisten Colias- Arten von einer schwarzen Randbinde eingefalst, welche in ihrer Breite wechselt; öfters wird sie durch die gelb er- Dimorphismus und Variation. 243 scheinenden Adern unterbrochen. Die Unterseite erscheint durch- gehends mehr oder weniger gelbgrün. Bei Ex. (No. 16—19) wel- che im März gefangen wurden, werden alle Schmetterlinge schon etwas grölser, der orangefarbene Fleck wie die Randbinde gewin- nen an Intensität, die Unterseite zeigt sich durchgehends etwas heller, mehr ins Gelbliche übergehend, und trotz der Häufigkeit des Schmetterlings begegnet man zu dieser Jahreszeit selten mehr einer ausgeprägten Winterform. Weitere Ex. (No. 20—25) wur- den im April, im Mai und Juni (No. 26—31) und ferner (No. 32 und 33) in den letzten Tagen des Juni gefangen. Vergleicht man nun die Ex. vom April bis Juni, so zeigt sich wieder eine stetige Zunahme der Intensität der Farbe und der Grölse. Das Orange- roth wird immer feuriger; es dehnt sich beim Männchen über die ganze Oberseite der Hinterflügel aus, während nur der Costalrand am Vorderflügel noch schwefelgelb zurückbleibt. Die schwarze Aulsenrandbinde wird immer breiter, und durch die Einwirkung der Sonne zeigt die ganze orangerothe Oberseite einen schönen vio- letten Schimmer, wie bei der europäischen Cohas Myrmidone Esp., was besonders im lebenden Zustande sehr brillant ist, bei trocke- nen Ex. aber nach und nach wieder verschwindet. Die ganze Un- terseite ist vom Grünlichgelben ins Schwefelgelbe übergegangen. Von der weilsen Abänderung dieses Falters werden Expl. im Februar (No. 34), im April (No. 35 u. 356) und im Mai und Juni (No. 37—40) gefangen. Diese Form ist aber nicht häufig, und fin- det sich meistens nur beim Weibchen, zeigt aber in Beziehung auf die Randbinde dieselben Erscheinungen wie die gelbe Form. Von den 3 Arten Colias Ariadne Ed. (No. 1—15), C. Keeway- din Ed. (No. 16—19) und C. Eurytheme Bsdl. (No. 20—33) würde die erste als die Winterform, die zweite als Frühlings- und die dritte als Stammform von ein und derselben Art anzusehen sein. Eine ganz analoge Erscheinung ist von Edwards an Papilio Ajax L. durch Zucht nachgewiesen worden, von welcher Art P. Walshii die Frühjahrs-, Telamonides die Mai- und Marcellus die Juniform ver- treten. Wirft man nun einen Blick auf die ganze Reihe dieser Colias, so ergiebt sich weder in der Stellung und Lage der Zeichnungen und Flecken auf der Ober- und Unterseite, noch in der Form der Flügel eine Verschiedenheit, auf welche sich eine verschiedene Art begründen liefse; wohl aber läfst mit voller Klarheit sich ein all- mähliges Uebergehen von einem Extrem in das andere deutlich verfolgen. Es findet kein plötzlicher Uebergang statt, und die durch 10 944 J. Boll: über die Temperatur verursachte Wirkung steht mit ihr selbst in dem so zu sagen fast ununterbrochenen Generationswechsel durch ihre successive Zunahme in vollständiger Harmonie. Durch die Zu- nahme der Farbenpracht wird daher auch der Beweis geleistet, dafs der sexuellen Züchtung nicht die grolse Bedeutung auf die Einwir- kung der Farbe beizumessen ist, wie es durch Darwin geschieht. Damit glaube ich, ohne mich in das Gebiet der Descendenz-Theo- rie mischen zu wollen, die Ansicht Weismann’s vollständig zu be- stätigen, dafs die Farbenveränderung hauptsächlich nur durch den Einflufs der Temperatur hervorgerufen wird. Man wird mir nun freilich die Frage aufstellen, wie die grolse brillante Juniform nun auf einmal wieder in die unscheinbare Win- terform zurücktritt. Es geschieht einfach dadurch, dafs die im Juni gelegten Eier erst dann sich entwickeln, weın der Sommer bereits vorüber und die Temperatur daher sich bedeutend -erniedrigt hat. Eine höchst interessante Erscheinung bei diesem Schmetter- linge ist noch, dafs neben dem Saison- und gewöhnlichen Dimor- phismus noch das Variiren im allgemeinen Sinne auftritt, wie z.B. namentlich im Frühjahr die Breite der schwarzen Randbinde be- deutend wechselt, oder mehr oder weniger unterbrochen erscheint. Das Variiren in diesem Sinne geschieht auch im Sommer, doch nicht so häufig, und zeigt sich sowohl bei der gelben wie weilsen Form. Als eine andere dimorphirende Art muls Pieris Protodice Bsd. und Lec. (No. 43 —48) betrachtet werden, von welcher Sommer- form P. vernalis Ed. (No. 49—52) die Winterform ist. Die Rau- pen dieser Arten leben auf Oruciferen. Beide zog ich, ohne daran einen Unterschied wahrgenommen zu haben. Vom April bis Juli findet man sie auf einer Art Thlaspi, nach dem Absterben dersel- ben gehen sie auf die verschiedenen kultivirten Brassiea-Arten über. Von im August gesammelten Raupen krochen im September noch alle als Protodice aus, während die im October gefundenen im No- vember und December sich als P. vernalis entwickelten; in den nördlichen Staaten erscheint sie erst im Frühjahr. Die Generation des Falters ist eine fast ununterbrochene, aber in grölseren ge- trennten Zwischenräumen sich bewegend. Eine weitere dem Saison-Dimorphismus unterworfene Art ist Nathalis Iole Bsdl. (No. 49—56). Die Winterform (No. 49 und 50) fliegt im Februar, während die Sommerform (No. 51—56) durch mehrere Generationen hindurch vom Mai bis September zu finden ist. Die erstere ist auf der Oberseite blalsgelb; weder am Dorsal- Dimorphismus und Variation. 245 rande der Vorderflügel noch an der Costa der Hinterflügel zeigt sich oberseits der breite schwarze Längsstrich der Sommerform; höchstens bleibt gegen den Aufsenrand der Vorderflügel ein dunk- ler Fleck zurück. Bei der Sommer-Generation ist die Grundfarbe hell schwefelgelb. Eine Hauptabweichung zeigen die Hinterflügel auf der Unterseite. Bei der Winterform sind sie fast ohne alle Zeichnung schwarzbraun, während bei der Soemmerform sie deutliche Zeichnungen haben, und mehr hellbraun oder gelblich erscheinen. Der Saison-Dimorphismus zwischen Militaea Tharos Bsdl. und Lec. (No. 69— 76) und M. Marcia (No. 61—68) ist bereits von Ed- wards durch die Zucht constatirt worden, wobei letztere die Win- ter- und erstere die Sommerform ist. Ganz analog zeigt Militaea Phaon Ed. einen solchen Dimorphismus, welcher sich bei beiden Arten nur auf der Unterseite wahrnehmen lälst. No. 57 ist die Frühlingsform von Phaon, No. 58—60 die Sommerform. (No. 61— 68 ist die Frühlingsform Marcia von Tharos, und No. 69—76 die Sommerform Tharos.) Dafs der Saison - Dimorphismus auch noch bei anderen Tag- faltern Nord-Amerikas vorkommt, ist unzweifelhaft, namentlich bei Vanessa-Arten, so z. B. glaube ich, dafs die auch hier vorkom- mende Vanessa Interrogationis Fabr. als die Hauptform und Va- nessa Umbrosa Str. als die Sommerform ein und derselben Art zu betrachten ist. Die Raupen beider Arten, welche ich schon viel- fach gezogen habe, leben auf Ulmen, und zeigen durchaus keinen wesentlichen Unterschied. Die Herbstform überwintert als Schmet- terling; die von dieser gelegten Eier scheinen im Frühjahr schon bei der ersten Generation im April in die Sommerform überzuge- hen. Von allen bis jetzt im Frühjahr gefundenen Raupen habe "ich die auf der Oberseite der Hinterflügel schwarzbraune Umbrosa gezogen, während die im September gefundenen im Herbst noch als Interrogationis mit rothbrauner Oberseite der Hinterflügel sich entwickelten. Ein wenn auch nicht sehr auffallender Saison - Dimorphismus zeigt sich hier bei einer Zygaenide (No. 81 und 32), Ctenucha ve- nosa Walk. Die Frühjahrs-Generation erscheint im Februar und März und zeichnet sich dadurch aus, dafs die drei Längsadern auf den Oberflügeln blafsgelb erscheinen, während bei der Sommer- Generation sie ohne Ausnahme dunkelgelb sind. Von Spinner-Arten ist ein eigentlicher Saison - Dimorphismus bis jetzt noch nicht bekannt, glaube aber, dafs ein solcher existirt, und zwar bei dem schönen grünen nordamerikanischen langschwän- 246 J. Boll: über zigen Spinner, Actias Luna L. Im Winter 1870 brachte ich eine Anzahl lebender Puppen nach der Schweiz, welche sich dort im Mai 1871 entwickelten, die sämmtlich Schmetterlinge mit einer schmalen violetten Binde am Aufsenrande lieferten, die sich über Vorder- und Hinterflügel erstreckte. Nachdem ich daraus befruch- tete Eier erhielt, erzielte ich im August eine Anzahl Schmetter- linge, die von den ursprünglichen durchweg verschieden waren. Die violette Auflsenrandbinde war fast gänzlich verschwunden, oder nur durch eine undeutliche braune Linie angedeutet. Die ganze Farbe der Flügel zeigte mehr ein Gelbgrün beim Männchen, und beim Weibchen war sie fast weilsgrün; während bei der Maiform sie beim Männchen in ein schönes Hellgrün und beim Weibchen in ein mattes Grasgrün überging. Anfangs konnte ich mir über diese Erscheinung keine rechte Erklärung geben, vernahm aber später, dafs auch in den nördlichen Staaten eine solche Abände- rung schon beobachtet wurde. Voriges Jahr nun bemerkte ich, dals hier zwei Generationen von diesem Schmetterlinge vorkom- men müssen. Ich fand nämlich im Juli ein ziemlich gut erhaltenes Weibchen im Freien. Dieses, sowie schon mehrmals zu dieser Jahreszeit im Walde gefundene Flügel stimmen ganz mit der in Europa gezogenen Sommerform überein; weshalb ich mit Sicher- heit daraus schlielse, dals der Unterschied sich nur in einen $Sai- son-Dimorphismus auflöst, und hoffe, dafs die Zukunft mir Gele- genheit geben wird, diesen Schlufs vollständig zu bestätigen. Die Raupen der Luna ernähren sich hier von Blättern der verschiede- nen Nulsbäume, wie Juglans nigra L., Carya Olivaeformis Nutt. u. A.; in Europa wurden sie mit denen von Juglans regia L. ge- füttert. Meiner Ansicht nach ist das Abändern des Schmetterlin- ges weder dem Wechsel der Futterpflanze noch dem der Gegend zuzuschreiben. | Wie in der alten Welt, so giebt es auch hier noch solche Schmetterlinge, bei welchen der Saison - Dimorphismus in sehr ge- ringem Grade auftritt, bei einiger Aufmerksamkeit aber ganz deut- lich zu erkennen ist. Diese Erscheinung bemerkte ich bei folgen- den Tagfaltern: Neonympha Gemma Hbr., Terias Nieippe Cr., T. Lisa Bsdl. u. T. Mexicana Bsdl. Eine genauere Beobachtung wird den Saison-Dimorphismus nicht nur bei Schmetterlingen vermehren, sondern auch bei anderen Inseeten-Ordnungen feststellen, und ver- muthe nieht ohne Grund, dafs er auch bei Coleopteren und Or- thopteren, speciell bei Acrididen und Libelluliden zu finden sein wird. Dimorphismus und Variation. 247 Einen Dimorphismus, für welchen jedoch eine Erklärung nicht in der Saison gesucht werden kann, bietet das Weibchen von Pa- pilio Turnus L. in seiner gelben und schwarzen Form dar. Diese beiden Formen erscheinen gleichzeitig neben einander im Frühjahr wie im Sommer und in verschiedenen Uebergängen dazwischen. Im Norden erscheint die gelbe Form häufiger und ım Süden mehr die schwarze. Linne nannte den schwarzen Falter Papilio Glaucus. Das gleichzeitige Auftreten einer Art in zwei Formen habe ich dieses Jahr auch bei einem Spinner, einer Harpya-Art (No. 34 und 33) beobachtet. Beide Formen habe ich aus Raupen gezogen, beide erscheinen in zwei Generationen miteinander ziemlich gleich häufig; die erste entwickelt sich aus überwinterten Puppen im Mai und die zweite im Juli. Die Raupen leben auf Weiden und Pap- peln, ob der Falter schon beschrieben wurde, ist mir nicht be- kannt, doch glaube ich unter keinen Umständen, dafs zwei Arten daraus gemacht werden können, da ich mehrfach Uebergänge da- zwischen gezogen habe. Eine höchst auffallende Erscheinung in dieser Weise zeigt sich bei den hier vorkommenden Callimorpka-Arten, Callimorpha fulvi- costa Cl., C. Lecontei Bsdl. und C. interrupta-marginata de Beau. Alle drei Arten sind in der Sammlung unter No. 28, 30 u. 33 ver- treten. Die Farbe und Zeichnung derselben ist so auffallend ver- schieden, dafs man sie für eigene gute Arten halten könnte; allein schon mehrfach habe ich Uebergangsformen zwischen allen 3 Ar- ten gefunden. So z. B. zeigt die extreme Form (No. 27) keine schwarze Begrenzung am Costalrand des Vorderflügels, und ist ganz weils, währenddem die Zwischenform (No. 29) schon mehr oder weniger Andeutungen der schwarzen Querbinden von Lecon- tei, neben dem stärker schwarzen Oostalrand des Vorderflügels zeigt; bei Lecontei (No. 30) selbst sind die schwarzen Zeichnungen nicht in der Vollkommenheit vorhanden, wie sie bei den andern Ex. dieser Art ausgeprägt sind. Zwischen Lecontei und interrupto- marginata stehen zwei Stücke, von welchen No. 31 durch die weils- gelbe Farbe der Hinterflügel und die schwarzen Zeichnungen der Vorderflügel zwischen beiden die Mitte hält, während No. 52 we- gen der gelben Grundfarbe der Unterflügel, und die nicht mit ei- nem weilsen Fleck gezeichnete aber durchgehende schwarze Quer- binde der Oberflügel, sich mehr an interrupto - marginata anlehnt. Alle drei Formen treten nur in einer Generation im Mai und Juni auf, und zeigen, dafs wie in Europa die Arctiiden in so mannig- fachen Formen erscheinen, es auch in Amerika sich wiederholt. 248 J. Boll: über Dimorphismus und Variation. Das Variiren einer Art aber im gewöhnlichen Sinne zeigt sich weitaus am häufigsten und interessantesten bei den nordamerika- nischen Oatocaliden oder Ordensbändern. Diese wunderschöne Gat- tung der Noctuiden ist zum Wettkampf im Artenbesitzthum vieler nordamerikanischer Sonntags-Entomologen geworden, und bis jetzt zu einer wenigstens 70 verschiedene Arten enthaltenden Anzahl gestiegen. Nur aus hiesiger Gegend sind mir schon 32 Arten zu Gesicht gekommen. Es liefse sich über das Variiren derselben eine eigene Abhandlung schreiben; bei der Beschränktheit des Materials kann ich mich daher nur im Allgemeinen fassen. Einzelne Arten bleiben constant, wie z. B. Catocala Piatriz Grt., Magdalena Str., Consors Abb. S., Epione Dry., andere erscheinen in einer hellen oder einer dunklen Form mit schwärzeren Zeichnungen, ohne wei- tere Abänderung, wie z. B. Neogama Ab. und S., Amatriz Hbn., Coccinata Grt., Ultronia Hbn. und Viduata Guen. Wieder andere zeigen eine Menge verschiedener Variationen, unter welchen sich besonders Androphila Guen., Ilia Cr. und Agrippina Str. auszeich- nen, und während das Variiren bei Innubens Guen. und Lachry- mosa am häufigsten stattfindet, so erreicht es wohl den höchsten Grad bei Afarah Str.; besonders auffallend ist bei den drei zuletzt genannten Arten, dafs sich eine gleiche Abänderung bei allen ähn- lich wiederholt, wie z. B. in der Weise, dafs die Farbe der Ober- flügel fast gleichmäfsig schwarz wird, von einem ziemlich breiten, fast ganz weilsen Aufsenrand begrenzt, und sich zur gew. Form verhält wie die Var. Scintillans Grt. zu Innubens G. Im Ganzen genommen bietet die nordamerikanische Insekten- welt ein ebenso interessantes Feld zur Beobachtung dar, wie die- jenige irgend einer andern Weltgegend, und schliefse mit dem Wunsche, dafs diese Mittheilungen bei den europäischen Entomo- logen eine billige Kritik finden mögen. Dallas, Texas, den 30. Juli 1876. [Deutsche Entomologische Zeitschrift XXIV. 1880. Heft II]. Ueber Studien zur Descendenztheorie von Dr. Röfsler in Wiesbaden. „Gegen pseudodoxische Transmutationslehren“, zu deutsch: „Irrthümliche Umwandlungslehren“ heifst die neueste, bei OÖ. Wigand in Leipzig erschienene Schrift von Johannes Schilde, dem muthigen Bekämpfer des Abstammungs- und Zuchtwahl-Glau- bens der Anhänger Darwin’s. Sie ist zunächst gerichtet gegen den ersten Band der „Studien des Professor Dr. August Weis- mann zu Freiburg“. Dieser hatte ganz verdienstliche Versuche zur Ermittelung der Ursache angestellt, aus welcher Vanessa Le- vana L. aus überwinterten Puppen gelbrothe, aus im Sommer sich entwickelnden als var. Prorsa braunschwarze Grundfarbe der Flü- gel hat. Er setzte Sommerpuppen einer künstlichen Kälte von 0° bis 1°R. aus und erhielt in der Mehrzahl die Mittelform Sorima, nicht viel weniger rothe und ganz wenige schwarze Falter, umge- kehrt versuchte er mehrfach eine Anzahl von zur Ueberwinteruug durch die Natur bestimmten Puppen von Herbstraupen durch An- wendung von Wärme in die Sommerform des Schmetterlings zu verwandeln. Er ist der Ansicht diese letzten Versuche seine mifs- lungen. Ebenso machte er Versuche mit Eiern der Sommer- und der Winterbrut von Pieris Napi und von der var. Bryoniae; davon sei nur erwähnt, dafs die Eier eines © der letzten Form, das in den Alpen gefangen war, bei der Zucht zu Hause sämmtlich wie- der Bryoniae und nicht Napi ergaben. Aus diesen Erfahrungen will Weismann Schlüsse zu Gunsten der ihm aufser Zweifel ste- henden Abstammungslehre ziehen. Er nimmt an, Levanu sei die ursprüngliche, in der Eiszeit in Europa allein vorhanden gewe- sene einbrütige Schmetterlingsform gewesen, Prorsa sei bei einge- tretener Steigerung der Wärme als neue Entwicklungsstufe ent- standen, neige aber zum Rückfalle in die Winterform, und diese Neigung sei ein Fall des sog. Atavismus. Ebenso sei Bryoniae die Form der Eiszeit, und es sei deshalb aus dem nämlichen Grunde schwerer die Sommerform künstlich aus ihren Eiern zu gewinnen. 250 Ueber Dr. Weismann’s und J. Schilde's Diesen Folgerungen tritt Schilde mit überlegener Kenntnifs der Schmetterlingswelt, ihrer Lebens- und Entwicklungs-Verhält- nisse sowie mit schärfster Logik entgegen. Er führt aus, die Ver- suche Weismann’s mit den Levana-Gruppen seien zu wenig natur- gemäls ausgeführt, die Winterpuppen namentlich einer zu geringen Wärme ausgesetzt worden, höchstens 5 bis 15° zur Entwicklungs- zeit des Falters in der Puppe. Ueberdies habe er ja nach seinen eigenen Angaben gelungene Versuche der Art gemacht, indem er aus Eiern der zweiten Generation bei durch die künstliche Erzie- hung beschleunigtem Wachsthum der Raupen in seinem 6ten Ver- such lauter Prorsa und in seinem 10ten Versuch aus einem Theil der in das Treibhaus gebrachten Herbstpuppen 3 Prorsa erhal- ten hatte. Bei Napi und Bryoniae, ähnlich wie bei anderen eine Sommer- und Winterform darbietenden Faltern, wie z. B. Plaeas und var. Eleus, Polysperchon und Amyntas seien die Wärmeverhältnisse nicht der alleinige Grund der Verschiedenheit, sondern wahrscheinlich auch die Oertlichkeit, Nahrungspflanzen oder andere unbekannte Verhältnisse mitwirkend. Bei Prorsa und Levana aber könne der sog. Rückschlag in die ursprüngliche Form ganz aufser Frage blei- ben, da Weismann’s Versuche selbst bewiesen, dafs Wärme und Kälte allein hinreiche sie zu verwandeln. Ueberdies sei höchlich zu bezweifeln, das Levana bereits zur Eiszeit in Europa vorhanden gewesen, da sie in der Polarzone fast durchaus fehle und wohl immer zwei Bruten im Jahre gehabt habe. Jedenfalls sei nicht wahrscheinlich, dafs sie als Art in der Eiszeit entstanden, ihr Ur- sprung vielmehr in eine frühere Zeit zu verlegen sei, die ohne Zweifel noch wärmer als die jetzige für Europa gewesen. In die- ser hätte gewils die Sommerform Prorsa vorherrschen müssen, und es sei nicht abzusehen, warum der vermeintliche Rückschlag nicht ebenso gut in den Zustand vor als den während der Eiszeit ein- treten könne. Dann wendet er sich gegen die Abstammungslehre selbst und die angebliche Entstehung der Arten, die der Schmetterlinge ins- besondere, durch die sog. natürliche Zuchtwahl. Die Arten der Tagfalter und die bei den meisten vorhandene Schutzmalerei ihrer in Ruhestellung allein sichtbaren Unterseite könnten, in der Hei- math der europäischen Falterfauna wenigstens, durch die nach An- sicht der Darwinanhänger zumeist von den Vögeln geschehene Aus- lese unmöglich erfolgt sein. Die Vögel seien bei uns höchstens den Eiern und Puppen gefährlich, bei denen von einer Auslese mit Studien zur Descendenztheorie. 251 Rücksicht auf den Falter nicht die Rede sein kann. Nie oder nur höchst selten habe er einen Vogel Jagd auf einen fliegenden Fal- ter machen sehen. Auch Verfasser dieses hat nur wenige Male ge- sehen, wie Sperlinge mehr zum Spiel als ernstlich Weilslinge ver- folgten. Nachtschwalben und Eulen räumen freilich unter den Nachtfaltern bedeutend auf, sie verschlingen aber alles, was fliegt, und fragen gewils nicht nach Zeichnung und Farbe. Die sog. natürliche Zuchtwahl glaubt Schilde ganz leugnen zu müssen. Darwin hat in der Freude über seine und der englischen Viehzüchter Erfolge bei der künstlichen Zuchtwahl dieses Mittel der Umwandlung der Arten bis an die äufserste mögliche Grenze auf das Walten der Natur in einer ziemlich gezwungenen Art über- tragen. Bei seinen Anhängern ist die natürliche Zuchtwahl bereits zur Redensart (Phrase) geworden, mit der alle Räthsel natürlicher Gestaltungen erklärt werden sollen. Es ist dies allerdings sehr bequem, aber für den nicht bereits in ihren Vorurtheilen Befange- nen völlig unzulänglich und unüberzeugend. Natürliche Zuchtwahl bedeutet bei ihnen in der Regel nieht mehr als „die Einwirkungen der natürlichen Lebensverhältnisse*, womit gar nichts erklärt ist; wollen sie sich aber eingehender in ihrem Sinne auslassen, so ge- ben sie solche gewundene, in leeren Vermuthungen sich ergehende Auseinandersetzungen, dafs man lebhaft an die Art erinnert wird, wie die sog. Rationalisten vor etwa 70 bis 100 Jahren die bibli- schen Wunder mit an den Haaren gezogenen Unterstellungen weg- deuten wollten, während — wahrscheinlich in beiden Fällen die Wahrheit viel einfacher und näher liegend ist. Wenigstens erklärt die Annahme der Entstehung der Arten aus unzähligen Urzellen oder Keimen sehr leicht das Entstehen der nämlichen Art — bei gleichwirkenden Ursachen — an verschiedenen Orten und das bei zunehmender Kenntnils zur Verwirrung der Forscher immer stei- gende einander näher Rücken der nächstverwandten Arten. Die immer grölser werdende Schwierigkeit der Entscheidung, was ist Stamm- und was ist Abart? begreift sich leicht durch die Erwä- gung, dafs sehr ähnlich, fast gleichwirkende Ursachen auch Ent- stehung und Entwickelung der Urkeime zu höchst ähnlichen For- men bewirken mulste. Gespannt kann man sein, was der Herr Verfasser zu dem inzwischen erschienenen II. Band der Weismann’schen Studien sa- gen wird, da auch hier an schöne und dankenswerthe Beobachtun- gen sowie gelungene Deutungen der Färbung und Malerei der in ‚sehr gelungenen Abbildungen vorgeführten Schwärmerraupen Be- 252 Ueber Dr. Weismann’s u. J. Schilde’s Studien z. Descendenztheorie. trachtungen und überscharfsinnige Schlüsse geknüpft werden, die alle in den Darwinischen Unterstellungen mehr als in der Wirk- lichkeit wurzeln dürften. Zu bedauern ist, dafs beide Schriftverfasser nicht kürzer und in mehr deutscher Sprache sich ausgedrückt haben, dadurch mufs ihr Leserkreis sich auf das Aeulserste beschränken. Zum Ver- ständnils gehört die griechische und lateinische Sprachkenntnifs wenigstens eines Schülers der höheren Gymnasien. Würde solche Häufung von Fremdwörtern, ja bei Weismann sogar Erfindung vieler neuer griechischer Kunstwörter, wie „Monogoneuonten“ und „Polygoneuonten“, in allen Wissensfächern üblich, so würde un- sere Muttersprache bald wie das edle Angelsächsich in die heutige englische Mischsprache verunstaltet werden, mit dem wenigstens anfänglichen Erfolg, dafs die Sprache der Gebildeten von der Masse des Volks nicht mehr verstanden und die höhere Bildung fürs letzte bedeutend erschwert würde. Ein solches Prunken mit Fremdwörtern ist ja keineswegs ein Beweis höherer Sprachkunst und Gelehrsamkeit, im Gegentheil ist es viel schwerer dasselbe in kurzem Deutsch klar zu sagen. Schilde selbst macht sich über die Fruchtbarkeit Weismann’s an Fremdwörtern lustig, und habe ich deshalb Anfangs die Auf- schrift seines Buches für feine Verspottung gehalten, bis ich sah, dals er ihm an gehäuften Gebrauch fremder Wörter fast gleich kommt. Das Verständnifs wird dadurch für Viele bedeutend er- schwert, und einer seiner Hauptgründe gegen die Zuchtwahllehre S. 119, der wörtlich lautet: „Wenn der Organismus eine in Billionen von Jahren millionen- fach seleetirte Summation das Passendste sein soll, reprä- sentirt jederzeit in vielmillionenfacher vertheilter Constanz des Individuum-Bestandes, dann wäre es doch eine sum- marische Qualitäten-Position und Composition von An- passung, an der die direct nie resultatfähige darwinistische Selection kein Atom anzugreifen und zu bessern vermöchte!“ werden Wenige beim ersten Lesen vollständig erfassen. [Deutsche Entomologische Zeitschrift XXIV. 1880. Heft II.] Neue Lagria-Arten aus Africa und Ostindien beschrieben von Edm. Reitter in Wien. 1. Afrıcanische Arten. 1. Lagria Simoni n. sp.: Affinis L. lugubri Fbr., fusco -te- siacea, parum nitida, sat dense breviterque griseo-pubescens; capite thorace paullulum angustiore, crebre fortiter rugose-punctato, antice levius iransverse impresso, oculis magnis nigris; antennis nigris, articulis duobus primis nigro - piceis, articulo primo leviter incras- sato, latitudine yarum longiore, secundo minimo, subtransverso, ter- tio elongato, 4° sesqui longiore, —10 subaequalibus, sat tenuibus, obconicis, latitudine fere duplo longiore, ultimo haud latiore, apice acuminato, duobus penultimis parum longiore; thorace transverso, longitudine fere duplo latiore, confertissime fortiter punctato, late- ribus leviter rotundato, ante basin tenwier Iransversim impresso, dorso utrinque obsolete foveolato, linea media longitudinali parum conspicua insculpta; scutellum crebre subtiliter punctato; elytris tho- race sesqui latioribus et plusquam sextuplo longioribus, pone medium sensim latioribus, supra confertissime punctatis, interstitiis puncto- rum dense subtiliter transverse rugulosis, angulis suturalibus sub- acuminatis; subtus parce subtiliter punctulata., transversim substri- gosa, genubus tibüis tarsısque nigris aut nigro-piceis, his subtus fulvo tomentosis. — Long. 12 mill. Mit L. lugubris Fbr. verwandt, aber doppelt gröfser, die Füh- ler länger, dünner, mit viel gestreckteren Gliedern, einfarbig dun- kel; ebenso sind die Kniee, Schienen und Tarsen dunkel und die Behaarung ist länger, mehr emporgerichtet. Die Punktirung auf Kopf und Halsschild viel gröfser, die Zwischenräume glänzend. Meinem geehrten Freunde Simon in Stuttgart zu Ehren ge- nannt, der mir sein Lagrien - Material aus den Aschanti - Ländern zum Geschenk machte '). ') Von dort erhielt ich noch: Lagria vestita Casteln. - obscura Fabr. Ueber das ganze tropische Africa verbrei- tet; mit ihr ist confusa Reiche aus Abyssinien und vom Cap synonym. 254 E. Reitter: über 2. Lagria subcostata n.sp.: Affinis L. lugubris Fbr., fusco- testacea, parce breviterque fulvo-pubescens, capite thorace parum an- gustiore, crebre rugose punctato, vir nitido, antice transversim im- presso, oculis magnis, nigris; antennis nigris, articulis duobus ba- salibus rufescentibus, articulo primo crasso, latitudine parum longiore, secundo parvo, fere transverso, tertio 4° sesqui longiore, articulis 4 et 5 subaequalibus, ceteris sensim paullulum brevioribus, 10 ob- longo-quadruto, longissimo, apice acuminato, penultimo quintuplo longiore; prothorace transverso, opaco, subtiliter confertissime gra- nulatim punctato, lateribus ante medium rotundato, angulis obtusis, foveola dorsali obsolete utrinque subimpressa; scutello opaco, sub- tilissime dense punctato; elytris thorace sesgqui latioribus plus quam sertuplo longioribus, obsolete tricostatis, confertissime punctatis, punctis transversim subconfluentibus, interstitüs punctorum transver- sim rugulosis, angulis suturalibus haud acuminatis; subtus dense subtiliter subaciculatim punctata, genubus tibüs tarsisque nigro-fus- cis, his subtus fulvo-tomentosis. — Long. 14.5 mill. Ebenfalls mit L. lugubris verwandt, die Fühler aber länger, dünner, mit sehr langem Endgliede, die Flgd. flacher und anders sculptirt. 3. Lagria macrocephala n. sp.: Elongata, angusta, dilute piceo-testacea, subglabra (parce griseo-pilosula), minus nitida; ca- pite thorace fere latiore, subquadrato, rugose punctato, inter anten- nas impresso, foveola punctiformi frontali impressa, oculis grandibus, sat approzimalis; antennis apicem versus sensim latioribus, dimidio apicali nigris, articulo leviter incrassato, subgloboso, 2 minimo, transverso, 3 elongato, 4 sesqui longiore, 4—10 subaequalibus, ob- conicis, leviter oblongis, ultimo apice obtuso, penultimo duplo lon- giore; thorace quadrato, antice basique elevatim marginato, lateri- bus subsinuato, ante basin leviter constricto, supra confertim grosse punctato, transversim leviter bisnlcato, sulcis in medio abbrevialıs; elytris thorace duplo latioribus et quintuplo aut sextuplo longiori- bus, subparallelis, dense grosse punctatis, parum subseriatis, inter- stitiis inaequaliter rugosis, angulis suturalibus obtusis, scutello vix punctato; subtus fere laevibus. — Long. 8—10 mill. Lagria lugubris Fbr. Viele. - dermatodes Fairm. Sehr leicht kenntlich, bisber nur von Zanzibar hekannt. neue Lagria-Arten aus Africa u. Ostindien. 259 3. Lagria subseriata n. sp.: Elongata, piceo - ferruginea, parce albido-hirta; capite thorace viz angustiore, inaequaliter dense rugose punctato, inter antennas profunde impresso; antennis elon- gatis, articulis 2 primis rufo-piceis, ceteris nigro-fuscis, prothorace quadrato, antice angustissime basique distincte elevalım marginato, lateribus ante basin leviter constricto, dorso parce inaequaliter [o- veolatim grosse punctato, punctis pupüllatis, setiferis; scutello haud punctato;, elytris thorace_duplo latioribus et quintuplo longioribus, confertim fortissime punctatis, punctis subseriatis, apice irregulari- bus, interstitüs punctorum inaequaliter rugosis; angulis suturalibus haud acuminatis; subtus nitida, viz punctata aut punctulis minutis valde sparsis notatis;, genubus, tibüs tarsisgue nonnunquam_ leviter infuscatis. — Long. 12 mill. Der vorigen ähnlich, das Halsschild hat aber weniger dicht gestellte, grubenartige Punkte, die Punkte der Flgd. sind in ziem- lich deutliche, dicht aneinander gedrängte Reihen geordnet, der Kopf ist kleiner, die Färbung dunkler, rostbraun, und die Flügeld. unter der Mitte bauchiger erweitert. 9. Ostindische Arten. A. Fühler des J' einfach, das erste Glied leicht verdickt, kurz, nicht keulenförmig; Augen schwach ausgerandet. 5. Lagria ventralis n. sp.: Oblonga, convexa, nigra, viri- dimicans, albo-pilosa, metasterno nigro-piceo, abdomine rufo; capite thorace angustiore, crebre fortiter inaequaliter punctato; antennis nigris, articulo primo latitudine minus latiore, secundo minuto, qua- drato, tertio elongato, 2 triplo longiore, 4 et 5 aequalibus, 3 pa- rum brevioribus, 6—10 sensim paulo brevioribus et latioribus, ar- ticulo ultimo apice acuminato penultimo plus quam duplo longiore; prothorace quadrato, ante medium parum rotundato, antice postice- que haud marginato, margine laterali defleco, dorso foveolatim in- aequaliter confertissime punctato; scutello subtiliter punctato; ely- tris thorace duplo latioribus, apicem versus ampliatis, convezis, dense ulbo - pilosis, inaequaliter fortiter cribrato - punctatis, punctis magnis et minutis intermiztis, interstitiis punctorum inaequaliter ele- vato rugulosis, angulis suturalibus acutis; segmentis ventralibus sub- filter punctatis. — Long. 15—16 mill. Ostindien: Himalaya (Darjeling). 256 E. Reitter: über 6. Lagria conspersan. sp.: Elongata, albo-pilosa ; capite obscure viridi- aeneo, thorace parum angustiore, confertim grosse punctato, inter antennas transversim sulcato; antennis nigris, tenui- bus, corporis dimidium superantibus, articulis (duobus primis excep- tis) elongatis, subaequalibus, articulo ultimo penultimo sesqui lon- giore, apice acuminato ; thorace transversim subquadrato, haud mar- ginato, ante medium parum rotundato, pone medium parum con- stricto, obscure viridi-aeneo, supra inaequali, sat dense foveolatim punctalo, sulca indeterminata longitudinali, abbreviata in medio in- sculpta; scutello fusco-ferrugineo, viz punctato; elytris thorace fere duplo latioribus, convezis, pone medium ampliatis, brunneis. maculis obscure viridi-aeneis punctiformibus inaequaliter conspersis, fortis- sime vie confertim punctatis, interstitüs punctorum subrugulosis; subtus cum pedibus testaceo-brunneis, genubus, tibüis tarsisque obscure viridi-aeneis, his subtus fulvo-tomentosis. — Long. 11—12 mill. Ostindien: Himalaya (Darjeling). Fühler auffallend dünn und lang, Glied 3—10 fast von glei- cher Länge, 4te das merklich längste, während bei den anderen Arten gewöhnlich das 3te das längste zu sein pflegt. B. Fühler des J ungleichmälsig gebildet. Das erste Glied stets lang, verdickt, ziemlich keulenförmig, das neunte nach innen zahnförmig erweitert. 7. Lagria distincticornis n. sp.: Elongata, nigro - viridis, subaenea, albo-pilosa, capite thorace minus angustiore, fortiter in- aequaliterque cribrato punctato, oculis valde emarginatis; antennis (maris) inaequalibus, articulis intermediis subincrassatıs, articulo primo elongato, incrassato, subclavato, secundo minuto, subgloboso, tertio subquadrato, apice oblique truncato, quarto oblongo, praece- dente plus quam sesqui longiore, rhomboidali, quinto transverso, sezto subquadrato, septimo parum majore, angulo apicali interno leviter appendiculato, octavo angustiore, subquadrato, nono trans- versim triangulare, intus fortiter dentato, decimo suboblongo, obco- nico, ultimo longissimo, arcuato, praecedente seztuplo longiore et quam articulis intermedüs angustiore; prothorace quadrato, antrorsum pa- rum angustato, viz marginato, dense fortissime inaequahter punc- tato, sulca marginali transversa ante basin distincte impressa, dorso utrinque subbifoveolato; scutello dense subtiliter punctulato, medio laevi; elytris confertissime sat fortiter punctatis el transversim ru- qulosis, prothorace plus quam sesqui latioribus, elongatis, albido-pi- neue Legria-Arten aus Africa u. Östindien. 257 losıs, angulis suturalibus apice subrotundatis; sublus cum pedibus concolore, parce subtiliter punctata. — Long. 17 mill. Mas: Abdominis segmento quinque in medio apice fovea lata, profunda triangulari impressa, margine apicali elevata, in medio leviter emarginalo; segmentulo sexto ventrali distincto, triangula- riter fisso. Ostindien: Himalaya (Khas). 8. Lagria dichroa n.sp.: Elongata, coeruleo-chalybaea, ely- tris dimidio parte majore apicali determinate testaceo-brunneis, al- bido pwlosis; capite crebre fortiter punctato, medio subsulcato, ocu- lis valde emarginatis; antennis (maris) inaequalibus, fere ut in prae- cedente formantibus, sed articulo nono viz triangulari, subquadrato, angulo interno apicali obtuse distincteque appendiculato; prothorace subtiliter minus dense punclato, oblongo-quadrato, antrorsum parum angustato, dorso utrinque subbifoveolato, sulca marginali transversa ante basın distincte impressa; scutello subtiliter punctulato et trans- versim ruguloso,; elytris thorace fere duplo latioribus, elongatis, converis, albido-pilosis, dense punctatis et rugosis, angulis sutura- libus subrotundatis; subtus cum pedibus concolore, parce subtiliter punctatis. — Long. 19—21 mill. Mas: Abdominis segmento quinto in medio fovea lata profunda triangulariter impressa, margine apicali elevata, in medio profunde emarginnta; segmentulo sezto ventrali bilobato. Ostindien: Himalaya (Darjeling). Der vorigen Art in Gröfse und Körperform sehr ähnlich, aber anders gefärbt, feiner sculptirt mit abweichenden Geschlechtsaus- zeichnungen. Die $ sind mir von beiden Arten unbekannt. In diese Gruppe gehört auch L. variabilis Redtb., die ich von denselben Localitäten (Darjeling) zahlreich besitze. 7 Deutsche Entomol. Zeitschr. XXIV. Heft II. 1X [Deutsche Entomologische Zeitschrift XXIV. 1880 Heft II.] Natürliches System der carnivoren Coleoptera. Von H. Kolbe. Ich habe in dieser Abhandlung den Zweck, einen Versuch zu machen, eine Abtheilung der Coleoptera in möglichst natürlichen Gruppen darzustellen. Nach neueren Anschauungen ist wahrschein- lich Alles, was um uns lebt und webt und schon in früheren Pe- rioden die Erde bevölkert hat, nicht in seinen dermaligen und ge- senwärtigen Formen durch irgend welche bildende Kraft momen- tan ins Dasein gerufen, sondern die Organisation des Pflanzen- und Thierreichs nur durch allmähliche Ausbildung und Entwickelung zur Stufe der gegenwärtigen Vollkommenheit gelangt; hervorgegangen auf Grund der natürlichen Adaption und Descendenz aus langen und weit verästelten Entwickelungszweigen, deren Wurzeln das in weniger ausgebildeten Formen als anfängliche allgemeine Erdorga- nisation repräsentirten, was die höchsten und äulsersten Enden des Stammbaums jetzt in der gegenwärtig möglichst vollkommenen Aus- bildung zeigen. Die Insecten sind einer von den Aesten des Organismen-Bau- mes, und die Zweige der Insecten sind die einzelnen Klassen und deren Familien und Gattungen. Wir wollen einer Gruppe aus dem Zweige der Coleopteren in genealogischer Beziehung an diesem Orte einige Betrachtungen widmen. Die Carnivora, aufgestellt von Latreille (Adephagi Clair- ville), sind schon seit langer Zeit in die Familien Cicindelidae, Ca- rabidae, Dytiscidae und Gyrinidae aufgelöst, die letzteren indessen oft von den anderen getrennt worden. Wie natürlich jedoch die Vereinigung dieser Gruppen ist, zeigt, trotz aller nur möglichen Modificationen in den Formen der einzelnen Glieder, der gemein- same Plan, welcher allen zum Grunde liegt, ein Bild der gemein- samen Abstammung. Schon lange hat man jedoch die eigentliche Natur dieser na- H. Kolbe: System der carnivoren Coleoptera. 259 türlichen Käfergruppe verkannt. Vielleicht in allen Catalogen sieht man die genannten Gruppen getrennt von einander aufgeführt. In- dessen haben dennoch einige Stimmen noch in neuerer Zeit der Natur ihr Recht aufreebt zu halten sich bemüht. J. L. Leconte weist in seiner „Classification of the Coleoptera of North America“ (1861) darauf hin. Schaum sagt in seiner „Naturgeschichte der Inseeten Deutschlands“, dafs die Dytisciden für dem Wasserleben angepalste Carabiden zu halten seien. Und noch neuerdings spricht Crotch in den Trans. Am. Ent. Soc. IV. in einem Aufsatze „Re- vision of the Dytiseidae of the United States“ den Gedanken aus, dafs die Trennung der Dytiscidae von den Carabidae wohl nicht mehr aufrecht zu erhalten sei. Ebenso lälst es derselbe Autor an einem anderen Orte (Proc. Am. Phil. Soc. XIII.) zweifelhaft, ob nicht die Cicindelidae, Carabidae, Pseudomorphidae, Amphizoidae, Haliplidae und Dytiscidae als Unterfamilien einer einzigen Familie zu betrachten seien. Die Gyrinidae trennt er von ihnen. Bei der Vergleichung der Hauptgruppen der Carnivoren- Fa- milie erkennen wir die völlige gegenseitige Uebereinstimmung aller erwähnten Gruppen und die Entwickelung der nachfolgenden aus der vorhergehenden aufs Evidenteste. Aus diesem Grunde betrach- ten wir sie als eine einzige in sich abgeschlossene Familie. Die Carnivora bestehen aus Land- und Wasserthieren. Für die Lebensweise im Wasser oder auf dem Lande sind der Körper und seine Theile je dem einen oder dem anderen Medium entspre- chend construirt. Beide Kategorien stehen mit einander in einer nahen verwandtschaftlichen Beziehung, und die eine stammt von der anderen ab. Nun tragen in der That auch die Landbewohner, was auf ihre Abstammung von den Wasserbewohnern hinweist, wirklich noch viele obsolete Charaktere in ihrer äufseren körper- lichen Beschaffenheit an sich, welche noch an ihre alten Verwand- ten im Wasser erinnern. Dr. Mayer sagt freilich: „Inseeten, welche im Wasser leben, sind von Formen abzuleiten, die noch die ursprüngliche Lebens- weise auf dem Lande besalsen“ (Ueber Ontogenie und Phytogenie der Insecten. Eine akademische Preisschrift. Jena. p. 147). Es ist aber überhaupt eine wohl begründete Annahme, dals grolsentheils die Wasserthiere vor den Landthieren, ebenso wie die Wasser- pflanzen vor den Landpflanzen auf der Erde aufgetreten sind; da in der ersten Urzeit des Erdenlebens nur das Wasser oder sumpfi- ges Terrain auf flachen Inseln, nach der Annahme der Geologen, das Element der Erdbewohner war, von denen später bei der Fest- ide 260 H. Kolbe: System landbildung die für ein Leben auf dem Festlande sich umbildenden Organismengruppen sich abzweigten. Gewils waren die ersten In- secten in der urweltlichen Periode, zumal in die Steinkohlen-Pe- riode, in den Sümpfen der zerstreuten Inselgruppen, welche damals als das erste und einzige feste Land aus dem allgemeinen Urmeer hervorschauten, die im Wasser lebenden Carnivoren; diese Carni- vora aquatilia haben einen Vorrang vor den Landcarnivoren oder Carnivora terrestria gehabt, wenn überhaupt die Käfergruppe Car- nivora damals schon vorgebildet war, was sehr annehmbar ist. Vielleicht waren alsdann die letzteren noch nicht einmal vorhan- den. Gerade die kräuterreichen Sümpfe und Lachen sind die Woh- nungen der Carnivora aquatilia. Von solcher Natur scheinen die carbonischen Landgewässer in noch grölserem Maalse wohl gewe- sen zu sein, wenn wir ihre fossilen Reste, vor Allem die Steinkoh- len selbst, betrachten. Später, als gröfsere Inseln und Continente an die Erdoberfläche traten, waren die günstigen Bedingungen für die Bildung der Carnivora terrestria gegeben. Da breiteten die Carnivoren sich auch auf dem trockenen Lande aus. Wir sehen es den wenigen, aus der damaligen Zeit noch übrig gebliebenen Uebergangsformen aus dem einen Medium in das andere an, wie diese Umbildung von einem Theil der Carnivora aquatilia in die Carnivora terrestria seinen Verlauf genommen hat. Da sind die Omophron, die noch die ganze Körperform ihrer Wasserahnen be- wahrt, die Amphizoa, welche noch in der Antennen-, Hinterhüften- und Thoraxbildung die der Lebensweise entsprechenden Eigenthüm- lichkeiten mancher Carnivora aquatilia noch nicht aufgegeben ha- ben; ferner die Reihe der Leistus, Nebria, Calosoma, Carabus etc., die in der Brust- und Beinbildung noch manche verwandtschaft- liche Anzeichen ihrer Wasserahnen zeigen. Allmählich aber ver- schwinden diese Charaktere. Die Cieindeliden, Elaphren, Lorice- ren und Scaritiden sind mit noch einigen zerstreut in verschiede- nen Gegenden der Erde übrig gebliebene Formen die entferntesten Ausläufer der typischen Bildung derselben, und bereiten den Weg für die ganze Schaar der jetzt sich abzweigenden, hundertfältig, ja tausendfältig sich verästelnden und über alle Erdtheile zahlreich verbreiteten genuinen Carnivora terrestria (Holodephaga mihi), in deren Körperbau alle speciellen Erinnerungen an ihre Wasserahnen vollständig verlöschen. Ich habe versucht, auf Grund dieser Genealogie das natürliche System der Carnivora aufzufinden, mit dessen Ausarbeitung ich nunmehr seit 1875 beschäftigt bin, und sehe ich dem billigenden der carnivoren Coleoptera. 261 oder richtenden Urtheile von Fachmännern entgegen, damit ich die tüchtigen Arbeiten eines Erichson, Lacordaire, Leconte, Schaum u. A. nicht herabsetze. Ich gebe hier nur auf Grund dieser berühmten Vorgänger ein der gegenwärtigen Weltansicht entsprechendes System. Allerdings habe ich manche Aenderungen in der Zusammenfassung und Abgrenzung der Unterfamilien und Gruppen vornehmen, auch manche systematische Charaktere, näm- lich die intercoxale Fortsetzung des Prosternums, die Verschieden- heit der Spitze des inneren Lobus der Maxillen, ferner die syste- matische Stellung der Cicindeliden und überhaupt mancher Carni- vorenglieder von einem anderen Standpunkte aus betrachten müs- sen. Indessen die Werke der Meister durchweben mein System. Es hat mich angenehm überrascht, die Vererbung gewisser kleiner und sonst unwesentlicher Körpertheile durchweg in Verbin- dung mehrerer Charaktere, oft in Uebereinstimmung mit dem gan- zen Körperbaue und der Lebensweise, ausgesprochen zu finden; z. B. bei Omophron, bei den Cieindeliden und Elaphriden, die im System zusammenstehen; ebenso die Parallele der Vorderschienen, Vorder-, Mittel- und Hinterbrustbildung bei der IV. Section. Die- ses macht sehr geneigt, der darwinischen Anschauung näher zu treten. Sollten Andere aber dieser Darlegung Geschmack abge- winnen und die Wahrscheinlichkeit der Uebereinstimmung mit der Natur gerechtfertigt finden, dann dürfte man nicht unterlassen, hierfür mitzuwirken und weitere Bausteine zum wissenschaftlichen Aufbau der Welttheorie des grolsen Reformators auch auf dem Ge- biete der Entomologie mehr mit beitragen zu helfen, als es bisher geschehen. - Das System der Carnivoren ist im Folgenden auseinanderge- setzt. Ich habe mich nur auf die Charakteristik der Familie und -der sechs Hauptgruppen beschränkt, da die Speecification der Unter- familien weniger in den Bereich dieser Abhandlung gehört und auch zu weit führen würde. Auch im Anschlufs an die sechs zoo- logischen Reiche, worin A. R. Wallace in seinem berühmten, von A. B. Meyer ins Deutsche übertragenen Werke „Die geographi- sche Verbreitung der Thiere* (Dresden, von Jahn, 1876) die ge- genwärtige Gesammtfauna der Erde eintheilt, liefsen sich gute Com- binationen zwischen der Abstammung und dem geographischen Vorkommen auffinden. So sagt uns z. B. unser System, dafs Ca- rabus jünger ist als Culosoma. Das finden wir auf Grund der An- nahme, dafs von zwei von einander abstammenden Gattungen die ältere günstigen Falles eine weitere Verbreitung haben kann, als 262 H. Kolbe: System die jüngere, in der geographischen Verbreitung beider Gattungen ausgeprägt ist, indem Calosoma kosmopolitisch ist, hingegen Cara- bus nur das beschränktere Vorkommen in der paläaretischen, ne- arctischen und neotropischen Fauna besitzt. Wir nehmen an, dafs Carabus jünger ist und sich daher noch nicht so weit hat verbrei- ten können, wie seine stammväterliche Gattung Calosoma. Wir können an diesem Orte aber nicht weiter darauf eingehen. Die mit einem Sternchen (*) versehenen Unterfamilien Amphi- zoidae, Hiletidae und Escheriidae (fossil) und einige andere Grup- pen habe ich nicht selbst untersuchen können. Charakteristik der Familie. Familie Carnivora mihi s. str. Syn. Adephagi Clairville part., Carnivora Latr. part., Geode- phaga Mac Leay part., Curnassiers et Hydrocanthares Ca- stelnau, Cieindelidae, Carabidae, Dytiscidae, Gyrinidae aut., Cicindehdae, Carabidae, Amphizoidae, Dytiscidae, Gyrini- dae Leconte. — Adephaga Crotch partim. Mandibulae plus minusve arcuatae, plerumgue acutissimae; apice bidentato (Carnivora aquatilia) aut simplici (Carnivora terrestria); basti interiore dente lato molente nunquam instruc- tae, saepissime autem dente acuminato, Mazillarum mala ezterior biarticulata, rarıssime (in Ephy- drophagibus, in Amphizoa, in Cicindelidum genere Therates) simplez aut deficiens; mala interior cornea, apicem versus curvata, sem- per fere valde acuminata, aut (raro) unco mobili terminata, in- tus semper (ezcepto genere „Pelobius“) setis ciliata. Mentum antice late et profunde emarginatum, medio ple- rumque acute dentato. Antennae fere semper setaceae vel filiformes, pone basin man- dibularum aut supra earum basin fronti insertae. Prothorax plerumque episternis epimerisque distinctis. Abdomen fere semper in utroque sexu segmentis ventrali- bus sex distinete conspicuis, in quibusdam quoque pluribus; . duobus (Ephydrodephaga) aut tribus basalibus connatis. Pedes natatorii aut cursorü, tarsis 5-articulatis; cozae posticae super basin trochanterum plus minusve pro- latae. Insecta (paucis tantum aberrantibus) rapacia, carniwora. der carnivoren Coleoptera. 263 Was die geringe Keuntnils von der Anatomie der Carnivora anbetrifft, so kann ich von den zerstreuten Daten, die ich darüber fand, Folgendes anführen. Bei den Oarabiden (im weiteren Sinne) und Dytiseiden beste- hen die Hoden aus langen, gewundenen und in Knäuelform aufge- rollten Schläuchen; diese seltsame Hodenform ist nur noch bei den Lamellicornien aufgefunden (nach Dr. Paul Mayer |. c. p. 189 und 190). Ferner sind die Ganglienknoten gemeinsam (Meyer loc. eit. p. 190). Auch die eigenthümliche völlige Verschmelzung der Enden der 4 vasa Malpighii in der Art, dals ein auf dem Enddarm gelegenes Kreuz gebildet wird, welches die Lumina aller vier Harnorgane mit einander communiciren läfst, fand Paul Mayer genau so bei Ay- daticus und Acilius, wie sie Sirodot (Recherches sur les secre- tions chez les Insectes. Annal. Soc. nat. Zool. 1858. II. pag. 259) für die Carabiden angegeben hat. Aufserdem besitzen die Carnivora einen besonderen, unter der Erweiterung des Oesophagus befindlichen eiförmigen Kaumagen (Dufour, Ann. d. sciences nat. 1824). Der Darmkanal ist, analog wie bei allen fleischfressenden Thieren, so auch bei den Carnivoren, so weit wie man weils, im Verhältnils zu dem der pflanzenfressenden Coleoptera kurz. Charakteristik der sechs Abtheilungen. Sectio I. Ephydrodephaga mihi. Prothoraxz trunco adaptatum. Prosternum parum postice inter cozas perductum, gua- rum fere in medio terminatum, apice tenui, carınalo. Mesosternum amplum, antice triangularıter productum, a cozis anticis receplum. Epimera mesothoracica coxzas attingentia, satis magna, quadrangula, interdum sutura, epimeris episternis con- natis, obsoleta. Metasternum epimeris nullis. Antennae brevissimae, irregulares, glabrae, 11-articulatae, pone basin mandibularum insertae, glabrae. Scutellum varıum. Abdomen segmentis duobus primis connatis. Cozae posticae magnae, ad corporis marginem lateralem pertinentes, intus sutura conjunctae, 264 H. Kolbe: System Tibiae anticae integrae, spinis duobus terminalibus. Pedes posteriores natatorü, breves, compressi. Corpus ovale aut suborbiculare, conforme: Habitant vulgo in superficie aquarum. Gyrinidae: a. Orectochilini. b. Gyrinini. Sectio II. Enhydrodephaga mihi. Prothoraz trunco adaptatum. Prosternum inter cozas retrorsum plane prolongatum, idque subtus ezcavalioni mesosterni metasternigue com- muni, cozis intermediüs intersitae, intime admissum. Mesosternum parvum, antice carinatum; inter cozas, meta- sterno commune, prosterni apici recipiendo profunde ezcavatum. Epimera mesothoracica magna, trigonalia, cozas allingen- fia; aut (Noteridae, Haliplidae) episternis metathoracis antice pro- ductis, nulla. Metasternum epimeris nullis. Antennae graciles, filiformes vel setiformes, 11 raro 10 articu- latae, glabrae. Scutellum varıum. Abdomen segmentis tribus primis connatis. Cozae posticae plerumque magnae, ad corporis marginem lateralem pertinentes, intus sutura conjunctae. Tibiae anticae integrae, spinis duobus terminalibus. Pedes postici natatorü, fere semper compressi (in Enhydropha- gibus genuinis). Corpus ovale aut rotundatum, conforme. Habitant in aquis. 1. Dytiscidae: a. Dytiscini. b. Hydroporini. 2. Noteridae. 3. Pelobiidae. A. Haliplidae. Sectio III. Amphidephaga mihi. Prothorax trunco adaptatum. Prosternum inter coxas retrorsum plane perductum, mesosterno intime admissum metaternogque adjectum; si- mulque, laterıbus prosterni prolongati dilatatis, infra coxwas epimeris prothoracıs sutura conjunctum. Mesosternum parvum, antice carinatum; prosternique apier recipiendo leviter ezcavatum. Epimera mesothoracica trigonalia, coxas altingentva. der carnivoren Coleoptera. 265 Metasternum epimeris nullis. Antennae graciles, 11-arliculatae, quatuor articulis primis ex- ceptis, pubescentes. Scutellum, prothorace lobato, obtectum. Abdomen segmentis tribus primis connatis. Coxae posticae abbreviatae. Tibiae anticae apice interiore obliquissime truncatae, spinis altera terminali, altera superiore. Pedes cursorii. Corpus suborbiculare, conforme. Habitant ad ripas aquarum., Omophronidae. Sectio IV. Heterodephaga mihi. Prothoraz liber. Prosternum inter cozas retrorsum plane perductum, prolongatum, liber; mesosternum, prothorace declinato, plus minusve leviter obtegens, itaque cozae postice lı- berae. Mesosternum parvum, anlice carinatum; prosternique apici recipiendo leviter excavatum. Epimera mesothoracica magna, trigonalia vel quadrangula, cozas atiingentia. Metasternum epimeris nullıs. Antennae graciles, setiformes vel fiiformes, 11-articulatae, qua- tuor articulis primis exceptis, pubescentes, rarissime (Trachypachy- dae et Amphizoidae) fere glabrae. Scutellum semper conspicuum. Abdomen segmentis tribus primis connatis. Cozae posticae raro ad corporis marginem periinen- tes (Amphizoidae et Trachypachydae), fere semper parvae el abbreviatae, intus plerumque sulura paullo conjunciae. Tibiae anticae integrae, spinis duobus terminalibus, nonnunguam apice interiore obliquissime Iruncato alteraque spina superiore. Pedes cursorü. Corpus fere semper elongatum, difforme. Habitant ad ripas aquarum aut in campis et silvis. #») 1. Amphizoidae. 2. Trachypachidae. 3. Carabidae: a. Notiophilini. b. Carabini. c. Cychrin:. 4. Pamboridae. DD er] ler} H. Kolbe: System Sectio V. Mesodephaga mihin. Prothorax liber. Prosternum inter cozas plane perductum, postice in- tfrorsum incurvatum, vdque apice dilatato utraque infra eas epimeris Sutura conjunctum, itaque cozae postice inclusae. Mesosternum parvum, antice fere semper nec excavalum nec ca- rinatum. — Epimera mesothoracica magna trigonaha vel quadran- gula, cozas atiingentia (exceptis generibus Tricondyla Latr., Manticora Fabr., Omus Eschsch.), rarius indistineta (in Siagona); sternum, cozis mediis extus circumflezis, epimeris me- sothoracıs conjunctum. Metasternum plerumgue epimeris nullis. Antennae setiformes vel filiformes, plerumque articulis primis quatuor glabris, ceteris pubescentibus. Scutellum conspicuum. Abdomen segmentis tribus primis connatıs. Cozae posticae semper abbreviatae. Tibiae anticae integrae et spinis duobus terminahbus, aut in- tus subintegrae vel sinuatae spinisque altera terminali, altera supra sinum inserta. — Pedes cursorüt, Corpus elongatum, difforme. Habitant mazima parte ad ripas fluviorum, siagnorum, marium, aut in campis et silvis. 1. Cicindelidae: a. Manticorini. b. Megacephalimi. c. Ci- cindelini. d. Collyrini. e. Ctenostomint. 2. Elaphridae (Elaphrus et Blethisa). 3. Metriidae. 4. Loriceridae. 5. Promecognathidae. 6. Hiletidae. 7. Scaritidae: a. Dyschirüni. b. Scaritini. 8. Escheriidae. 9. Stiagonidae. 0. Ozaenidae. 11. Mormolycidae. Sectio VI. Holodephaga mihi. Prothoraz liber. Prosternum postice inter cowas perductum, introver- sum incurvatum, idque apice dilatato utraque infra eas epimeris sutura conjunetum, itaque cozae post. inclusae. Mesosternum parvum, antice nec carınatum nec ezcava- tum. — Epimera mesothoracica cozas, episternis postice amplifica- is, nunquam attingentia;, sternum, cowis medüs extus circum- flexis, utraque omnino metasterno, epimeris autem mesothora- der carnivoren Coleoptera, 267 cis nunguam conjunctum. — Illa partim satis magna, basi an- gustata, marginem versus exteriorem dilatata; partım angusta et li- nearia; partim obsoleta vel nnlla. Metasternum epimeris distinctis (exceptis generibus Melae- nus Dej. et Apotomus 1ll.). Antennae graciles, 11-articulatae, pubescentes, articulis basali- bus 4, 3, 2, 1 aut nullis glabris. Scutellum conspicuum. Abdomen segmentis ventrahibus tribus primis connatıs. Cozae posticae semper abbreviatae. Tibiae anticae apice interiore obliquissime truncato, exte- riore superius plus minusve profunde sinuatae, spinis al- tera terminali, altera supra sinum inserta. Pedes cursorü. Corpus fere semper elongatum, difforme. Habitant rarius ad aquas, plerumque in locıs ab illis remotıs. I. 1. Pseudom orphidae. 2. Lebiidae. a. Lebümi. b. Dromiüimi. c. Pericalini. 3. Odacanthidae: a. Odacanthini. *) b. Trigonodacty- limi.? *) ce. Ctenodactylini. ? 4. Brachynidae. 5. Dryptidae. 6. Helluonidae. 7. Graphipteridae. 8. Anthiidae. U. 9. Bembidiidae. 10. Trechidae. 11. Feroniidae. a. Anchomenini. *) b. Trechichini Bates. ce. Feroniini. *)d. Antarctiini. *) e. Trigonotomini. f. Siomini. 12. Morionidae. 13. Broscidae. 14. Panagaeidae. 15. Chlaeniidae. 16. Licinidae. 17. Orthogoniidae. 18. Harpalidae. a. Harpalini. b. Anisodactylimi. ce. Cra- tocerini. 19. Ditomidae. a. Apotomini. b. Ditomini, 268 H. Kolbe: System Erläuterungen. 1. Die Charakteristik der 6 Carnivoren-Gruppen ist nur der modifieirte Charakter des allgemeinen Carnivoren-Typus. Die Ver- schiedenheiten jeder dieser Abtheilungen wurde bedingt durch die veränderte Lebensweise vom Wasser- zum Landleben. Mit Aus- nahme der vorbildenden ersten Gruppe, der Ephydrodephaga, sind alle übrigen 5 Gruppen gleichwerthig. Die Unterschiede jeder Ab- theilung sind wohl die alleinige Folge der Anpassung an die Le- bensweise. Nehmen wir einen genuinen Carabicin und einen Dy- tiscin, wir wülsten nicht anzugeben, welchen wir für vollkommener ausgebildet halten sollten, den ersteren oder den letzteren. Nur gemäls der Lebensweise ist der Körperbau beider verschieden. Und die Veränderung vom Typus der genuinen Carnivora aquati- lia bis zum Typus der genuinen Carnivora terrestria ging nur lang- sam vor sich, daher die Reihe der geschlossenen Abtheilungen, welche wir unter den Carnivoren erkennen. Indessen ist die gegenwärtig noch in einigen Gattungen lebende Wurzel des Carnivorenbaumes, wie erwähnt, noch in man- cher Beziehung sehr primitiver Natur. Der Carnivoren - Typus konnte sich nicht auf einmal entwickeln. Gerade in der Brust- und Mundbildung stehen die Carnivora an der Spitze der gesamm- ten Coleoptera; und eben in diesen Körpertheilen stehen die Ephy- drodephaga noch ein wenig hinter den nachfolgenden Carnivoren- Abtheilungen zurück. Bei den Eykydrodephaga ist 1) der lobus (mala) maxilla- rum exterior gar nicht vorhanden (bei den meisten Gattungen) oder besteht nur aus einem Gliede (Gyrinus). Bei den 5 anderen Sec- tionen ist er 2-gliederig, ausgenommen bei der exotischen Cieinde- liden-Gattung Therates. 2) Sind die Epimeren am Prothorax gar nicht sichtbar; bei den übrigen Carnivoren sind sie fast überall vollständig ausgebildet. 3) Sind nur die 2 ersten Abdominal-Bauch- segmente verwachsen, bei allen übrigen Carnivoren die 3 ersten. Im Uebrigen sind die Ephydrodephaga echte Carnivoren und als eine Vorstufe zu dem eigentlichen Typus derselben zu betrach- ten. Die Verlängerung des Prosternum zwischen den Coxae anti- cae, welches bei den 5 folgenden Sectionen eine grofse Bedeutung gewinnt, ist bei den Ephydrophaga noch wenig entwickelt und reicht nur bis zur Mitte der Coxae. Vielmehr ist hier noch das Mesosternum sehr grofs und reicht mit seinem in der Mitte spitz vortretenden Vorderrande bis zwischen die Coxae anticae. Schon der carnivoren Coleoptera. 269 gleich in der zweiten Section ist die gedachte intercoxale Verlän- gerung ansehnlich über die Hüften hinaus verlängert und verbindet sich mit dem Mesosternum. Am Mesothorax sind die Epimeren als ziemlich grofs und als Vorstufe für die folgenden Sectionen die Coxae mediae berührend erkennbar; indessen sind sie nur undeutlich sichtbar. Die abnorme Gestalt der Antennen und Fülse ist ohne Zwei- fel eine Folge ihrer Lebensweise. Die Bildung der ersteren ist ähn- lich rudimentär wie bei den Wasserwanzen, zumal wie bei den Hydrometiden, die auch eine ähnliche Lebensweise besitzen wie die Gyriniden. — Die kurzen und breiten beiden Hinterbeinpaare zeigen auf den ersten Blick, dals sie für ein schnelles Rudern gleichsam geschaffen sind. — Im Uebrigen sind die Ephydrode- phaga mit den Dytisciden (Enhydrodephaga) nahe verwandt. Auch besitzen sie genau dieselben zweispitzigen Mandibulae, welche die Carnivora aquatilia überhaupt auszeichnen. 2. Die Enhydrodephaga. Mit den Enhydrodephaga beginnt der vollständige Typus der Carnivora. Zwischen ihnen und den Enhydrodephaga ist eine ziemlich starke Distanz; ein Sprung in der Natur, wenn wir nicht annehmen könnten, dafs in einer alten ' Zeitperiode Zwischenglieder existirten, wie wir sie noch zwischen den jüngeren Carnivoren - Gruppen finden, z. B. Omophron und Amphizoa, von denen letztere (sehr selten in Californien) wohl im Aussterben begriffen ist. Aber je älter eine Thiergruppe ist, um so isolirter ist sie; wir sehen das in unserem Systeme selbst. Hin- gegen je jünger eine Thiergruppe, um so grölser ist die gegensei- tige Verwandtschaft; auch das werden wir überall in unserem Sy- steme finden. Die zweite Section beginnt also gleich mit einer weit vorge- schrittenen Stufe. Von hier an ist Alles Gleichheit. Jede Thier- gruppe und jedes Thier zeigt seinen vollständigen Carnivoren-Cha- rakter. Nur Modifikationen in Folge von Anbequemung an ihr Medium, Wasser oder freies Land, sind die Unterschiede. Aber nur ganz allmählig sehen wir die Carnivora terrestria das Kleid der aquatilia ablegen. Der prägnanteste Ausdruck dieser Erschei- nung ist die Verbindung des Prothorax mit dem Mesothorax durch die intercoxale Verlängerung des Sternum des ersteren. In der ersten Section finden wir noch gar keine Verlängerung, nur einen Ansatz dazu. In der zweiten Section ist dieselbe bei jedem Thier schon sehr ansehnlich. Diese Verlängerung des Prosternum bat den Zweck einer festen Verbindung des Vorder- mit dem Hinter- 270 H. Kolbe: System körper. Denn sie greift fest in eine gemeinschaftliche Aushöhlung des Meso- und Metathorax zwischen den Coxae mediae. Bei den beiden folgenden Sectionen, bei welchen dieser Charakter noch nicht ganz abgeschafft ist, ist das Mesosternum etwas ausgehöhlt. Der Zweck der innigen Verbindung des Vorder- und Hinterkör- pers bei den Enhydrodephaga ist klar; denn sie ist nothwendig für ihre Lebensweise im freien Wasser, und er wird noch gehoben durch die homogene Bildung des ganzen Körpers. Bei den fol- genden Sectionen verkürzt sich der in Rede stehende Brustfortsatz, lehnt sich bald nur lose an den Mesothorax an und giebt in den beiden letzten Seetionen als überflüssiges Organ jede Verbindung mit dem Truncus auf, indem er sich nach innen krümmt und sich jederseits mit den Seitentheilen des Thorax, zu dem er selbst ge- hört, eng verbindet. Bei den Enhydrodephaga ist der Prosternalfortsatz durchweg innig mit dem Meso- incl. Metathorax verbunden. Wir mögen die grofsen eigentlichen Dytisciden oder die Noteriden mit Noterus, Hydrocanthus und Suphis oder die Haliplen beschauen, wir finden diese Verbindung in dieser ganzen Section, welche die im Wasser lebenden Carnivora umfalst. Ein anderer Charakter, der sich indels auch noch bei den 3 folgenden Sectionen findet, ist die Form und Natur der Mesotho- racal- Epimeren. Diese Epimeren sind bei den Enhydrodephaga grols, dreieckig und berühren die Coxae mediae. Die Vorbildung dazu finden wir schon bei der Section I., wo sie nur noch nicht ganz deutlich zu sehen sind. Auch die Mundtheile sind bei der zweiten Section schon gleich vollständig und ebenso gebildet, wie bei allen folgenden Carnivo- ren-Abtheilungen. Der Universal-Charakter der Enhydrodephaga ist nun speeifi- eirt in der engen Verbindung aller Körpertheile, namentlich in dem innigen Zusammenhange des Prothorax mit dem Meso- und Meta- thorax; dem ovalen bis rundlichen Körperbaue, den Schwimmbei- nen, den glatten Antennen und der Lebensweise im Wasser. Im Uebrigen haben die Enhydrodephaga die allgemeine Form der Was- serthiere, die sich allmählich, nachdem sie das Wasser verlassen, in die freiere Form der Land-Carnivoren umwandelt. Schon die Pe- lobiidae und Haliplidae zeigen ein wenig diese freiere Form, wohl theilweise bedingt durch ihre Lebensweise in dem dichten Pflan- zengewirre der Gewässer oder auf dem Boden derselben, wo sie sich weniger auf das Schwimmen verlegen, obgleich Pelobius, wie der carnworen Coleoptera. DI ich schon mehrfach beobachtete, sehr vortrefflich schwimmen kann; aber ich sah auch, wie er meistens über den Boden weg sich lau- fend fortbeweste. Von diesen beiden letzterwähnten Unterfamilien scheinen sich die Carnivora terrestria abgezweigt zu haben. 3. Die Amphidephaga. Die Amphidephaga gehören dem Körper nach fast zu den Wasser - Carnivoren. Kurz eiförmig bis rundlich, in allen Körpertheilen fest angeschlossen ist ihr Körper. Der Kopf ist tief in das Halsschild eingesenkt, wie bei den Dytis- eiden und Hydroporiden. Sonst besitzen sie den Habitus der Ha- lipliden. Nur die Beine und die Lebensweise bezeugen es uns, dafs sie Laudbewohner sind. Indessen wohnen sie immer an den Ufern von Gewässern, oft in dem feuchten Sande. Ihr Thorax, der übrigens dem von Hahplus täuschend ähnlich eonstruirt ist, ist schon ein wenig anders gebildet; nämlich das Metasternum nimmt nicht mehr an der Verbindung mit dem Pro- thorax Theil. Auch haben die Mandibulae eine einfache Spitze, wie die aller Carnivora terrestria. Dals die Gegenwart nur wenig Formen von dieser Ueber- gangsstufe besitzt, ist natürlich. Uebergangsformen sind selten; zwischen den Zphydrodephaga und Enhydrodephaga kennen wir gar keine mehr. Jene Uebergangsformen wurden verdrängt von den neu auftretenden Geschlechtern, die sie vorgebildet hatten. Als aus den Amphidephagen oder neben denselben die genuinen Car- nivora terrestria sich entwickelten, mulste der alte Typus jener weichen, er konnte sich nicht an das Land gewöhnen. Die Car- nivora terrestria mulsten freier sein; daher traten die Geschlechter der Amphidephaga allmählich wieder vom Schauplatz ab. Sie wer- den in einer alten Zeitperiode gewils zahlreich gewesen sein. Ge- genwärtig kennt man nur eine Gattung mit mehrerer Species, die den Osten und Westen beider Erdhälften bewohnen und nicht ge- rade selten zu sein scheinen, wenigstens nicht unser /imbatus und einige nordamerikanische Species. 4. Die Heterodephaga zeigen theils noch die nähere Ver- wandtschaft mit den im Wasser lebenden Carnivoren, theils zeigt die ganze Statur der diese Abtheilung ausmachenden Thiere eine starke Annäherung an die übrigen Schaaren der Carnivora terre- stria. Ihr Charakter ist 1) noch das nach hinten vorgezogene Prosternum, welches aber mit dem Truncus keine innige Verbin- dung, mehr eingeht, höchstens das Mesosternum eben berührt; das ist durch ihr Lebenselement, die Bewegung auf dem freien Lande, 372 H. Kolbe: System bewirkt; die Heterodephaga nähern sich schon dem Typus, der bei den Mesodephagen noch kaum angedeutet ist. 2) Die Berüh- rung der Coxae mediae durch die Epimera mesothoraeica, wie bei den vorigen Abtheilungen. 3) Die einfachen Vorderschienen, ähn- lich wie bei den Carnivora aquatilia. 4) Die dichte Pubescenz der Antennen; ausgenommen bei den Amphizordae und Trachypachidae, die auch noch in anderen Merkmalen eine nähere Verwandtschaft mit den Carnivora aquatilia bekunden. Die ältesten Genera dieser Section erinnern, ähnlich wie die Amphidephaga, noch lebhaft an die Carnivora aquatilia. Da haben wir die jetzt, in der Beschreibung wenigstens, allbekannte, mir selbst aber in natura noch unbekannte Amphizoa mit 2 oder 3 sehr seltenen Species in Californien, von der manche Entomologen in Anbetracht gewisser Körpertheile (z. B. Hinterhüften wie bei Pe- lobius, die grolse, viereckige und hornige Ligula, die glatten An- tennen) noch im Zweifel sind, ob sie nicht zu den Dytisciden, im weiteren Sizine (= Enhydrodephaga) zu rechnen sei. Lacordaire stellt sie in seinen „Genera des Coleopteres“ zu den Dytisciden, wohl auf Grund der Autorschaft Leconte’s, der Amphizoa zuerst der Welt bekannt gemacht hat. Später stellt Leconte sie als eine besondere Familie hin zwischen den Carabidae und Dytiscidae (Clas- sification of the Coleoptera of N. A. Part I. p. 36u. 37). Schaum hält sie in den „Insecten Deutschlands“ p. 53 u. 54 für einen aber- ranten Carabiden. Es scheint mir, indem ich mich auf die Beschrei- bung ihres Autors stütze, dals sie ein altes Glied der Heterodepha- gen ist, welches mit den Trachypachiden noch ein Uebergangssta- dium von den Wasser- zu den Land-Oarnivoren repräsentirt. Am- phizoa scheint eine Parallelform zu Omophron und nicht eine Ab- zweigung von letzterer zu sein, indem sie vielleicht von den Pelo- biiden, Omophron aber von den Halipliden oder wahrscheinlicher von mit Ayphydrus verwandten ausgestorbenen Gattungen abstammt. Die Trachypachidae (Trachypachys und Sistolosoma, welche letz- tere von Lacordaire ganz verkannt ist) sind nahe mit den Am- phizoidae verwandt. Die kurz ovale Körperform, die ungefähr bis an den Flügeldeckenrand reichenden Coxae posticae und die wie bei jenen nicht pubescirten Antennen stellen sie den Carnivora aqua- thlia ebenfalls nahe. Hieran schliefst sich in der folgenden Unterfamilie Carabidae Notiophilus in der palaeoarctischen und nearctischen Fauna; diese Gattung ist schon von Leconte richtig zu dieser Gruppe gestellt, und Elaphrus mit Blethisa, welche früher und noch jetzt in den der carnıworen Coleoptera. 273 Catalogen mit Notiophilus verbunden wurden, einer anderen Gruppe zugewiesen. Demnächst folgen Leistus, Opisthius, Pelophila, Ne- bria, Calosoma, Carabus, Procrustes und Procerus; darnach die Cy- chrini und schliefslich vielleicht die Unterfamilie Pamboridae. Es ist. auffallend, dafs die Unterfamilie dieser Section fast in ihrem ganzen Umfange nur der nördlichen gemälsigten Zone ange- hört, also der palaeoaretischen und nearctischen Fauna. Nur meh- rere Calosoma, 1 Nebria und manche Carabus sind weiter verbrei- tet. Dieser Erscheinung ist jedenfalls ein beachtenswerther Grund beizumessen, der noch der Erforschung harrt. Bei den Cychrini ist der Prosternalfortsatz verkürzt und reicht nur wenig oder gar nicht über die Vorderhüften hinaus. Das mag ein Vorbild für die bald beginnende Differenzirung des Carnivoren- Typus sein, welche darnach strebt, alle Körpertheile möglichst frei beweglich zu machen. Wie wir wissen, sind die älteren Gruppen, welche das Wasser bewohnen, noch sehr steif in ihrem Körperbau, nur einige, wie erwähnt, nämlich die Pelobiidae und Haliplidae be- ginnen mit dem Kopfe und den Beinen freier zu werden. Die Pamboridae, nach Abrechnung von Tefflus, gehören viel- leicht hierker. Ich sah Pamborus alternans im Museum des zoolo- gischen Gartens zu Amsterdam, kam aber bei der Untersuchung zu keinem bestimmten Resultat, da ich den Thorax nicht vom Rumpfe trennen konnte. Verlängert ist das Prosternum wie bei einem Ca- rabus. Auch schien es mir, das die Verbindung des Prosternal- fortsatzes mit den Epimeren nicht statt hat, so dafs die Coxae an- ticae hinten nicht eingeschlossen sind. Uebrigens macht Pamborus fast den Eindruck eines Carabus. Nach den Angaben Lacor- daire’s (Gen. d. Col. Bd. I. p. 65—67) und Schaum’s (Insecten Deutschl. I. p. 79) könnte man ebenfalls annehmen, dafs sie in die Nähe der Carabinen gehören. Schaum sagt freilich, dafs bei Pam- borus das Prosternum ganz die Bildung habe, wie bei den echten Curabus. Schaum ist darin aber unzuverlässig; er schreibt auch Metrius dieselbe Bildung des Prosternums zu. Und doch ist das bei Metrius, wenn auch täuschend ähnlich, indessen doch ganz an- ders als bei Carabus, was seine Stellung zur folgenden Abtheilung Mesodephaga, wie wir nachher sehen werden, bedingt. Wie die ältesten Geschlechter dieser Abtheilung noch sehr an die Wasser-Carnivoren erinnern, so geben uns die jüngeren Gat- tungen, nämlich die Cychrini, durch die Verkürzung des Prosternal- fortsatzes schon das Bild der folgenden Abtheilung, der Mesode- phaga, welche dann zu den genuinen Land-Öarnivoren hinüberleiten, Deutsche Entomol. Zeitschr. XXIV. Heft IT. 18 274 H. Kolbe: System deren zahllose Schaaren in fast 20 Unterfamilien weit und breit über alle Theile der Erde zerstreut sind. Und die Cychrini sind, wenn wir uns nicht täuschen lassen, als die Vorläufer derselben zu betrachten. 5. Die Mesodephaga, aus vielen heterogenen Formen zusam- mengesetzt, welche zum Theil noch an die vorigen Abtheilungen, und namentlich an die letzte, die der Heterodephaga, erinnern, z. B. die Cicindehidae und Elaphridae durch die Integrität ihrer Vorder- schienen, — zeigen in anderer Hinsicht die evidenteste Verwandt- schaft mit der folgenden und letzten Abtheilung, den Holodephaga. Das Prosternum ist ganz so gebildet, wie bei den letzteren, näm- lich nicht mehr nach hinten vorgestreckt, wie bei den vorigen Ab- theilungen, sondern nach innen eingebogen und jederseits unter den Vorderhüften mit den Epimeren des Prosternum verbunden, so dafs gar keine secundäre Verbindung resp. Berührung des Prothorax mit dem Truncus mehr stattfindet. — Diese Thatsache, dafs das Pro- sternum hinten nicht verkürzt, sondern dafs der Fortsatz desselben, welcher bei den vorigen Sectionen noch horizontal ist und frei schwebt, umgebogen ist und sich mit den Seitentheilen des Protho- rax verbunden, ist Allen, welche bisher über diesen Gegenstand geschrieben haben, entgangen. Man sagte immer, dafs das Proster- num hinten verkürzt sei. Absolut genommen ist es nicht verkürzt; in Wirklichkeit haben wir diese Erscheinung nur, wie oben ange- führt, bei den Cychrinen. Dadurch, dafs der Prosternalfortsatz in dieser und der folgen- den Section die besprochene Veränderung erfahren, sind die Coxae anticae hinten eingeschlossen und nicht mehr offen, wie bisher. Schon Leconte hat dieses in einem Werke (Classification of Co- leoptera Part. I. pag. 6) auseinandergesetzt. Schaum tritt in den „Inseeten Dtschl. Bd. I. p. 60* gegen die Darlegungen Leconte’s auf, indem er anführt, dafs die Verschiedenheit in dieser Bildung nur davon abhinge, ob der hintere Rand der Gelenkpfannen höher oder niedriger sei. Darin hat Schaum Unrecht und zeigt, dals er nur oberflächlich bei diesen jetzt äulserst wichtigen Untersuchungen verfabren ist. Den völligen Einschluls der Coxae anticae bewirkt ja eben der umgebogene Prosternalfortsatz. Hinten offen ist die Gelenkpfanne bei freiem und horizontalem Prosternalfortsatz, und es existirt dann gar kein hinterer Rand an der Gelenkpfanne, Die erklärte Prothoraxbildung der Mesodephaya ist die Vorbe- reitung auf die grolse und an Unterfamilien, Gattungen, Species und Individuen zahlreichste Section der Holodephaga. der carnivoren Coleoptera. 2715 Das Mesosternum ist aber gebildet wie bei den Heterodephaga und den früheren Sectionen; die Epimera mesothoracica berühren die Coxae mediae, und das Sternum verbindet sich mit diesen Epi- meren, während es in der folgenden letzten Section nur die Hin- terbrust berührt, ohne eine Verbindung mit den Epimeren der Mit- telbrust einzugehen. Bei den Cicindeliden - Gattungen Hanticora Fabr., Omus Eschsch. und Tricondyla Latr. ist jene Bildung inso- fern etwas anders, als das Metasternum bei den Ooxae mediae ge- gen das Mesosternnm sehr vorgezogen ist, wodurch die Berührung der Mesothoracal-Epimeren mit den Mittelhüften beinahe ganz auf- gehoben wird. Bei Collyris Fabr., welche Gattung mit Tricondyla sehr nahe verwandt ist, und ebenso bei den zu derselben Gruppe gehörenden Therates Latr. finde ich diese Bildung wieder ganz nor- mal. Indessen verbindet sich das Sternum wie bei allen Sections- mitgliedern so auch bei den genannten Gattungen mit den Meso- thoracal-Epimeren, und nicht wie bei der letzten Section. Zur öten Section Mesodephaga gehören nun auch die Cicinde- Iidae, und ich kann sie durchaus nicht als eine sämmtlichen übri- gen Gaeodephagen gleichwerthige Gruppe oder sogar als eine be- sondere Familie ansehen, wie das bisher immer geschehen ist. Die typische Körperbildung bat auf Grund der Linne’schen Devise: „Genus.feeit characterem“ hier nicht den sonst gerechtfertigten Ein- flufs; denn die ähnliche Form des ganzen Körpers finden wir auch bei Elaphrus, Catascopus und den mit letzterer verwandten Lebii- den-Gattungen. Auch die mächtigen bezahnten Mandibeln finden wir ähnlich bei anderen Gattungen, z. B. bei den Scaritiden. Was die auszeichnenden speciellen Merkmale der Cieindeliden betrifft, nämlich die Hinaufrückung der Antennen auf die Seiten der Stirn und den beweglichen Haken an dem lobus maxillarum interior an Stelle der unbeweglichen gekrümmten Spitze fast sämmtlicher übri- gen Carnivoren; so ist zu bemerken, dafs ich 1) die Hinaufrückung der Antennen auf die Seiten der Stirn für eine Folge der enormen Ausbildung der Mandibeln halte, wenngleieh dies auch bei anderen ebenfalls mit grofsen Mandibeln versehenen Carnivoren nicht der Fall ist, dessen Ursache man wohl in der abweichenden Lebens- weise suchen muls; 2) aus demselben Grunde die Bildung des be- weglichen Hakens an den Maxillen für eine Folge ihrer gefrälsigen und räuberischen Lebensweise ansehe; denn mit beweglichen Maxil- larhaken scheint die gefalste Beute besser und freier festgehalten werden zu können, als mit unbeweglichen Haken. Indessen fehlt dieser bewegliche Haken nach Schaum bei Ütenostoma Klg. und 18* 276 H. Kolbe: System Pogonostoma Klg., andererseits ist auch unter den übrigen Gaeode- phagen bei den mit den Odacanthiden verwandten Gattungen Heza- gonia Kirby und Trigonodactyla Dej. nach Lacordaire die Maxil- larspitze beweglich. Trotz der erwähnten, nur aus ihrer speciellen Lebensweise ent- sprungenen Auszeichnungen gehören die Cicindelidae ohne Zweifel genealogisch hierher, wohin wir sie im System gestellt haben. Sie füllen auch, wie man das bei näherer Prüfung finden kann, viele Lücken zwischen den verwandtschaftlichen Beziehungen anderer Gruppen aus. Die Bildung der Vorderschienen bildet neben den übrigen Merkmalen einen leisen Uebergang von den Heterodephaga zu den Mesodephaga, indem die Elaphridae diesen allmälichen Uebergang noch faflslicher machen. Es ist merkwürdig, dafs die Elaphridae ungesucht und ohne Rücksicht auf die Cicindelidae eine Stelle in der döten Section einnehmen, worin man sie natur- gemäfs den Cicindeliden anreiht. Auf die körperliche Gleichförmig- keit der diese beiden Subfamilien ausmachenden Thiere ist schon oft hingewiesen worden. Die Subfamilie der Metridae, welche nur die californische Gattung Metrius umfalst, gehört nicht, wie Schaum a.a.O. p. 78 fälschlich angiebt, in die nächste Verwandtschaft von Carabus und Calosoma, sondern zu der gegenwärtigen Abtheilung. Schaum wurde hierzu hauptsächlich dadurch veranlafst, dafs er die Verlän- gerung des Prosternum verkannte. Leconte hat immer schon Recht gehabt, indem er sie in die Nähe der Promecognathidae und Scaritidae stellt und ihnen ganz eingeschlossene Vorderhüften zu- schreibt (Classif. of Col. I. p. 10 u. 11), was ja, wie in der ganzen V. u. VI. Seetion, daher kommt, dafs die intercoxale Verlängerung des Prosternum nach innen umgebogen und mit den Prosternal- Epimeren verbunden ist. Die Prosternal-Verlängerung bei Metrius ist eine blofse Hinausschiebung der Kante, wie sie sich ebenso bei der zur VI. Section gehörenden Gattung Cyclosomus Latr. zeigt, und hat nichts gemein mit der analogen Bildung bei den Hetero- dephagen. Ich habe mich selbst an dem einen Exemplare meiner Sammlung, welches ich von einem amerikanischen Coleopterophilen erhielt, davon überzeugt. Was ich aber bei Schaum (Naturg. d. Ins. Deutschl. I. p. 53) und Lacordaire (Gen. d. Col. I. p. 47) über die Hhletidae finde, veranlafst mich, sie in diese Section, uud zwar zu den Scaritiden, zu stellen. Die Unterfamilie Escheriidae denke ich mir hierher auf der carnivoren Coleoptera. 277 Grund der fossilen Gattung Escheria Heer, welche Dr. Osw. Heer in Seinem ausgezeichneten Werke über die tertiären Insecten (Die Insectenfauna der Tertiärgebilde von Oeningen und Radoboj in Croatien, 3 Bände. Leipzig 1847—1853) beschrieben und nach den Andeutungen des Autors, sowie nach der Abbildung zu schlielsen, wohl in die nähere Verwandtschaft der Scaritiden gehört. h Die Unterfamilien der V. Section zeigen, trotz der sonstigen grolsen Verschiedenheiten, dennoch einige nähere Verwandtschaft untereinander, freilich bei Weitem nicht so, wie wir das in der VI. Section finden werden. An die Cicindelidae schliefsen sich in der Körperform die Elaphridae; diese in der Gattung Blethisa un- verkennbar an die Loriceridae. Die kräftige Entwickelung des Kopfes oder der Mandibeln haben mit den Cieindeliden auch die Promecognathidae, Scaritidae und Escheriidae gemein. Die Stia- gonidae sind eine deutliche Abzweigung von den Scaritidae. Die Form des Körpers, namentlich die Abschnürung des Prothorax, die grolsen Mandibeln, das lange erste Antennenglied, die theilweise undeutliche Trennung der Seitenstücke des Mesothorax in Epister- num und Epimeron und den der ganzen Section grölstentheils zu- kommende Mangel der Metathoracal-Epimeren haben beide Unter- familien miteinander gemein. Vor allen steht Enceludus durch sei- nen Körperbau den Scaritiden nahe. Die Ozaenidae und die die merkwürdige Mormolyce phyllo- des ausmachende Subfamilie Mormolycidae schlielsen sich inso- fern an die Söiagonidae, als die gula und das mentum fast ebenso miteinander verschmolzen oder wenigstens undeutlich getrennt sind wie bei diesen. Im Uebrigen sind sie hier sehr isolirt. Es schei- nen überhaupt sehr viele Glieder der Mesodephaga im Laufe der Zeitalter ausgestorben zu sein. 6. Holodephaga. Mit dieser Section ist das gegenwärtige Ziel der Entwickelung des Carnivoren-Typus erreicht. Sie umfafst das ganze Heer der übrigen Carnivora. Sie enthält ungefähr so viel Subfamilien als die übrigen Seetionen zusammen, und noch viel mehr Gattungen, Species und Individuen, also bei Weitem den gröfsten Theil aller Carnivoren. Der Prothorax ist, wie schon bei der vorigen Section, völ- lig frei. Die Epimera des Mesothorax münden auch nicht mehr, wie bisher, in die Gelenkpfannen der Coxae mediae, sondern diese wer- den aufsen allein durch das Sternum des Mesothorax gebildet. Das 278 H. Kolbe: System Sternum berührt dann den Metathorax und verbindet sich nicht mehr mit den Epimeren des Mesothorax, wie bei den vorigen Sec- tionen. Ob diese Veränderung in der Mesothoraxbildung für eine noch freiere Beweglichkeit dieser Stufe der Carnivora terrestria von Be- lang ist, ist mir nicht klar. Merkwürdig ist es aber, dafs die Hunderte von Gattungen und Tausende von Species, welche dieser Section angehören, alle dieselbe Bildung zeigen. Gleichzeitig ist mit der in Rede stehenden Ablenkung der Epimera mesothoracica auch eine allmählich starke Verschmälerung dieser Epimera ver- bunden, so dafs bald nur ein schmaler Streifen übrig bleibt, der in den letzten Subfamilien schliefslich sogar noch verschwindet. Die Tibiae anticae sind ohne Ausnahme innen ausgeschnitten. Metathoracal-Epimeren (Parapleurae appendiculatae) finden sich aulser bei Melaenus und Apotomus überall. Es scheint, dals sie bei abnehmender Gröfse der Epimera mesothoracica an Gröfse zuneh- men, also auf Kosten der letzteren gleichsam sich vergröfsern. Zwei Entwickelungsreihen erkennen wir in dieser grofsen Car- nivoren-Abtheilung. Die eine umfalst diejenigen, welche fast sämmt- lich abgestutzte und die Hinterleibsspitze blofslegende Flügeldecken besitzen, und deren Paraglossae mit wenigen Ausnahmen mit der ligula völlig verwachsen sind oder (in wenigen Fällen) fehlen. Die Thiere der zweiten Reihe haben wohl sämmtlich hinten abgerun- dete und den Hinterleib ganz bedeckende Flügeldecken; und ihre Paraglossae sind gröfstentheils wenigstens an der Spitze frei. Die erste Reihe besteht ungefähr aus denjenigen Subfamilien, welche Bonelli (in seinen „Observationes entomologicae und den Memoi- ren der Turiner Academie 1810—12*) Truncatipennes, und die der zweiten Reihe sind der grölste Theil derjenigen, welche der- selbe Entomolog Integripennes nannte. Beide Reihen beginnen mit Subfamilien, welche in einem Hauptcharakter der vorigen Abtheilung Mesodephaga noch an diese erinnern, nämlich in der Gröfse der Epimera mesothoraeis. Bei den Lebiidae, Brachynidae etc. einerseits, und bei den Bembiditdae, Pogonidae, Anchomenini in der Subfamilie Feronüdae, Broscidae ete. andererseits sind die erwähnten Epimera noch sehr entwickelt, grols dreieckig oder viereckig, worauf sie sich bei den folgenden Subfamilien bald sehr verschmälern. Indessen reichen sie niemals bis zu den Coxae mediae, sondern biegen sich nach hinten und berühren nur das Metasternum. Und ohne Ausnahme verbindet der carnivoren Coleoptera. 279 sich auch das Sternum mesothoracis nur mit dem Metasternum, niemals mit den Epimeris mesothoracis, wie das durchweg noch bei den Mesodephaga der Fall ist. Leconte falste früher alle Land - Carnivoren, welche grofse Mesothoracal - Epimeren besitzen, zusammen. Es ist aber keine bestimmte Grenze zwischen den kleineren und grölseren Formen dieses Brusttheils. Von einiger Wichtigkeit für die Charakterisirung der Subfami- lien ist auch in Verbindung mit den Paraglossae die ligula.. Das ist eben schon auseinandergesetzt. Diese Gestaltung der ligula mit den Paraglossen führt uns auch zur näheren Erkenntnils der Ab- stammung der Holodephaga von den Mesodephaga. Bei den Oxzae- nidae und Mormolycidae sind ligula und Paraglossae verwachsen (bei den Cicindeliden fehlen Paraglossen), und bei den Elaphridae, Loriceridae, Promecognathidae, Scaritidae und zum Theil den Sia- gonidae sind die Paraglossae wenigstens an der Spitze frei. Die Ozaenidae und Mormolyce zeigen auch im Körperbau eine auflal- lende Uebereinstimmung mit dem Truncatipennen-Typus, bei wel- chem ligula und Paraglossen im Allgemeinen verwachsen sind, wäh- rend die anderen vorher genannten Subfamilien der V. Section gleich nahe Beziehungen zu den Integripennen des VI. Section besitzen. Namentlich würden die Bembidiidae auf Grund ihrer ganzen Körperform, der Form der Epimera mesothoraeica und der ähnlichen Lebensweise am Ufer der Gewässer, direct von den Sca- ritidae, Elaphridae und bezw. von Mittelformen zwischen diesen beiden Subfamilien herzuleiten sein. Daraus ist der Schlufs zu ziehen, dafs die Truncatipennes von Formen ausgegangen sind, welche nahe verwandt waren mit den Ozaenidae und Mormolyce. Noch jetzt zeigen unter den Truncati- pennes die Pseudomorphidae auffallende Beziehungen zu den Ozae- nidae, z. B. in der geringen Breite des Mesosternum, so dafs sich die Coxae mediae fast berühren. Dr. Oswald Heer stellt seine tertiäre Escheria als eine Mittelform zwischen den Scaritidae und Truncatipennes dar. Und die /ntegripennes mögen abstammen von Elaphridae, Scaritidae und noch anderen Subfamilien. Die Subfamilien der Holodephaga sind nicht mehr wie in der vorigen Abtheilung durch eine Menge von Charakteren scharf von einander getrennt, sondern im Gegentheil alle sehr nahe mit ein- ander verwandt, obgleich sie allerdings abgeschlossene Typen mehr oder weniger darstellen, so dafs man einen Feroniiden von einem Harpaliden, und diesen von einem Chlaeniiden, oder einen Lebii- den von einem Odacanthiden oder Brachyniden, oder gewisse Le- 250 H. Kolbe: System der carnivoren Coleoptera. biiden von Anchomenus-artigen Feroniiden, selbst oberflächlich, gleicb unterscheiden kann. Es sind meistens nur geringe specifi- eirte Unterschiede zwischen den Subfamilien der Holodephaga, z. B. zwischen den Harpalidae und Feronidae die Zahl der erweiterten Vordertarsen beim d, die Zahl der glatten Antennenglieder, bei jenen 2, bei diesen 3, welch letzteres Merkmal bisher wenig be- achtet ist. Um die Holodephaga in ihren verschiedenen Subfamilien zu erkennen, mu[s man hier überall den Linne&schen Grundsatz gel- ten lassen: Genus fecit characterem. Solche Gruppen -Charaktere lassen sich aber nicht völlig ausdrücken. Aber genug, sie lassen jede Subfamilie als ein Ganzes erscheinen. Bezüglich dieser nahen Verwandtschaft gilt wieder das Ent- wickelungs-Gesetz: Je jüngeren Alters eine Thiergruppe ist, um so nä- her sind alle ihre Glieder mit einander verwandt. Dies Gesetz ist in der VI. Section ebenso deutlich ausgesprochen, wie der negative Ausdruck desselben in den vorigen Sectionen. Demnächst ergab sich als Gesetz, welches ich bei Betrachtung des gegenwärtigen Systems aufgefunden habe: Eine jüngere Gattung hat (günstigen Falles) einen geringeren Verbreitungs-Bezirk als eine nahe ver- wandte ältere, Carabus ist also z. B. beschränkt, Calosoma kos- mopolitisch. [Deutsche Entomologische Zeitschrift XXIV. 1830. Heft UI.] Verzeichnils von Coleopteren aus Asturien, mit Beschreibungen neuer Arten von Candeze, v. Heyden, Kirsch, Kraatz, Stierlin zusammengestellt von Dr. L. v. Heyden in Frankfurt a. M. Im Frühjahre und Sommer 1879 unternahm Herr R. Getsch- mann aus Berlin eine Actienreise nach Asturien, und zwar nach einer Gegend, die ich im Jahre 1868 in Begleitung meines nun verstorbenen Reisegefährten Charles Piochard de la Brülerie zuerst explorirte.e H. G. nahm, wie wir damals, Standquartier in dem Kloster Arvas (oder Albas, wie es auf einigen Karten heifst), nicht weit von dem Pafsübergange Puerto de Pajares. Wir sam- melten mehr auf dem Südabhange nach der Provinz Leon, Getsch- mann auf dem Kamme des Asturischen Gebirges mit Herunterge- hen bis Punte de los fierros, nördlich nach Asturien und Busdongo, südlich nach der Provinz Leon zu. In dem Folgenden spreche ich nur von denen Thieren, die auf meine Actienantheile fielen. Eine Anzahl Carabiden werden hier zum ersten Male unter den Namen beschrieben, unter denen sie seit ihrer Entdeckung durch mich und Brülerie in den Sammlungen verbreitet sind; mein verstorbener Freund hatte sich deren Beschreibung vorbehalten; seit seinem 1876 eingetretenen Tode ist eine anderweitige Publicirung nicht er- folgt; die Beschreibungen der nova folgen auf die Aufzählung. Cicindela campestris L. var. maroccana FE. Notiophilus biguttatus F. N. palustris Duft. var. Germinyi Fauvel. Cychrus spinicollis Dufour. Carabus macrocephalus Dej. mit grünen Rändern und Stücke mit ganz grüner Oberseite. Car. Deyrollei Gory. Eine Varietät mit zerhackten Rippen, wie ich sie nur von dort kenne; meine typischen Stücke von Nar- cisse Deyrolle in Galaecia gefunden, haben scharfe Rippen. Die Va- rietät ändert in der Farbe der Oberseite ab; bald ist sie hellgrün, kupfrig mit grünen Halsschild- und Deckenrändern, dunkelbronce, 282 L. v. Heyden: olivengrün, olivengrün mit schwarzem Halsschild, bald ganz schwarz mit etwas violettem Anhauch. Die Hinterecken des Halsschildes sind viel länger und spitzer wie bei arvensis und davor viel weni- ger oder kaum ausgebuchtet; die Oberseite ist im Allgemeinen flacher. Car. lineatus Dej. Die Stärke der Rippen variirt. Ich selbst fand bei Arvas unter einem Holzstolse eine Decke mit deutlichen schwarzen Rippen und ein lebendes Exemplar, bei dem die Rippen nur als goldbroncene, etwas erhabene Schatten vorhanden sind; die Zwischenräume sind mehr fein der Quere nach gerunzelt als punktirt. Car. Stewarti Deyr. Die secundären (2. 4. 6.) Streifen sind meist deutlicher erhaben wie die tertiären (1. 3. 5. 7.), die oft in hintereinander gestellte Körnchen aufgelöst sind. [C. Guadarramus Laf. von der Sierra Guadarrama hat ein hin- ten deutlich verengtes Halsschild, die erhabenen Streifen variiren ebenso, aber die Zwischenräume haben sehr deutliche Punkte. Die Forcepsspitze bei guad. g' ist am Ende deutlich scheibenartig abge- setzt, wie Stew. allmälig verrundet. Ich vergleiche 3 guwad. g\ mit 7 Stew. d; letztere aus Asturien und Portugal. Von (. errans Gory besitze ich J? Typ, kann die Forceps aber nicht sehen. Aufser den regelmälsigen sieben erhabenen Strei- fen, von denen aber immer die secundären etwas erhabener sind und dem breiter abgesetzten Halsschildrand, besonders auch hinten, finde ich keinen Unterschied, der ihn von Stew. trennt. _ Die ganz kleine Art C. Heydeni Paulino von der Serra Gerez mit hinten nicht verengtem Halsschild hat die Forceps vorn scharf und gerade zugespitzt wie bei Ghiliani Laf. von der Sierra Gua- darrama. Wir scheinen es also auch hier mit wirklich verschiedenen Arten zu thun zu haben.] Car. nemoralis Müll. Schöne grasgrüne Stücke, öfter mit etwas Purpurglanz, wie sie schon Brülerie bei Alsasua und Arne- dillo in Castilien fand und die ich als var. prasinotinctus Heyd. bezeichnete. Ein Stück, aus Depart. Lozere von Lasserre gesandt, hat schwarzen Thorax mit violetten Rändern, die Decken sind hell- grasgrün. Car. purpurascens F. var. aurichalceus Kraatz. Die Stücke stimmen vollkommen überein mit Ex. dieser Farbenvarietät der var. fulgens Charp., wie ich sie durch Pandelle aus Tarbes und Narc. Deyrolle aus Galaecia besitze. Coleopteren aus Asturien. 233 Car. melancholicus F. Ein schwarzes, glänzendes Ex. mit kaum etwas metallisch gefärbten Zwischenräumen der Decken. Leistus Barnevillei Chaud. Drei sehr dunkle Stücke. L. spinibarbis FE. Nebria sobrina Schaufs. Cymindis miliaris F. var. cyanoptera Chaud. Drei Stücke, sowie drei andere meiner Sammlung, von denen ich je eins bei Arvas und Cea in der Estrella, sowie Seidlitz auf der Guadarrama fand, passen vollkommen auf die Beschreibung Chaudoir’s in Berl. Ent. Ztsehr. 1873 p. 88. — Hier sei bemerkt, dafs im Cat. Stein- Weise die C©. violacea Chaud. „Hi* zu streichen ist; die Art wurde von Kindermann in Klein-Asien gef. C. scapularis Schaum var. baetica Ramb. C. monticola Chevr. C. alternans Ramb. 2 St., die ungeraden Zwischenräume un- punktirt. Ich rechne diese sowie Vogel Schfs. und Compostellana Reiche zu einer variabelen Art, bei welcher die Zwischenräume bald abwechselnd, bald alle, entweder unpunktirt oder mit mehr oder weniger nahe beieinander stehenden Punkten bedeckt sind. Loricera pilicornis FE. Chlaenius galaecianus Chaud. Mon. p. 80. Durch feine weitläufige Punktirung der Decken und nach hinten mehr vereng- tes Halsschild von dives Dej. verschieden. Ich besitze auch 3 ga- läcische Stücke von Narc. Deyrolle (typische Quelle). Licinus aequatus Serv. Badister bipustulatus F. Ein grolses Stück. Calathus asturiensis \Vuillefr. C. uniseriatus Vuillefr. Anchomenidius astur Sharp. An. hist. nat. Madrid I. 1872 p. 259. Auf diese auch sonst durch ihre kurze runde Gestalt, die an manche Trechus und Anophthalmus erinnert, sehr ausgezeichnete Art gründe ich eine neue Gattung, die sich von allen europäischen Anchomeniden sofort durch die deutlich gezähnelten Klauen unter- scheidet nud wie weiter unten gesagt charakterisirt werden kann. Anchomenidius astur Sharp ist — melanocephalus Dej. Diese Art ist nach mündlicher Mittheilung von Chaudoir an Ehlers identisch mit dem seither fast verschollenen Anchomenus melanoce- phalus Dej. (Species III. p. 118) aus Spanien (nähere Lokalität des einzigen Ex. unbekannt). — Die Beschreibung palst auf meine astu- rischen 5 Ex., nur ist der Kopf nicht niger, sondern dunkelroth, die Gröfse bei Dejean 34 lin.; meine Stücke 314 par. lin., auch 284 L. v. Heyden: Ehlers, der meine Stücke sah, hält sie für kleiner '); nach ihm lebt die Art verborgen unter diekem Laub. In der Beschreibung sagt Dejean „on voit sur le troisitme intervalle 4 points enfonces di- stinets: les deux premier pres de la troisieme strie; les deux der- niers pres de la seconde*. — Ich sehe bei meinen 3 Ex. nur je zwei borstentragende Punkte, einen vor und einen hinter der Mitte. La ligne longitudinale du milieu du corselet est peu marquee nach Dejean, bei meinen Stücken deutlich und ziemlich tief; die elytres un peu sinuees pres de l’extremite sind bei meinen Stücken gleich- mälsig zusammen verrundet; die stries lisses, fines et peu marques sind bei meinen Stücken fast so tief gestreift wie bei Taphria vi- valis, die Zwischenräume aber ganz unbedeutend gewölbt. Den- noch halte ich meine 3 Asturier mit dem Dejean’schen Thier iden- tisch; doch jeden Zweifel wird nur der Vergleich der Typen lösen. Anchomenidius Heyden nov. gen. Siehe Anhang No. 1. Anchomenus cyaneus Dej. Zwei grünliche Stücke, während alle meine Sammlungsstücke aus den Piemontesischen Alpen und von Toulouse intensiv blau oder leicht violett sind. Agonum Mülleri Hbst. = parumpunctatum F. Olisthopus rotundatus Payk. Platyderus montanellus Graälls. Argutor interstinctus Sturm. Orthomus hispanicus Dej. 5 Ex. ganz übereinstimmend mit portug. Stücken. Haptoderus cantabricus Schauf. Hapt. procerulus n. sp. Ich füge im Anhang (No 2.) die Be- schreibung einer neuen Art bei, die ich und Brülerie am 19. Juli 1868 bei Arvas und auch Getschmann ebendort bei seiner ersten asturischen Reise sammelte und nach einem Ex. in der Sammlung des Herrn Hauptmann Herber in Wiesbaden auch diesesmal fand. Ich belasse ihr den Namen unter dem sie Brülerie zu beschreiben gedachte. Luperus nigerrimus De). Platysma angustata Duft. Steropus Lacordairei Putz. St. globosus F. var. gagatinus Germ. Die Form mit seich- teren Streifen und deutlichen Punkten in denselben; 3 Ex., darun- ter ein Z' von 13 mill. Länge. Pierostichus eristatus Dufour var. cantabricus Schauf. Auch von mir dort vorher gef. 17. Juli 1878. 1) später bestätigte Ehlers die Identität beider. Coleopteren aus Asturien. 285 Es ist eine kleinere, schmälere Form dieses auch in den Py- renäen vorkommenden Käfers. Die Schaufuls’sche Beschreibung (Nung. otiosus pag. 256) ist ganz zutreffend. Chaudoir giebt der Schaufufs’schen Art den Namen cantaber (Abeille V. p. 230), weil cantabricus mit Haptoderus cantabricus Schauf. collidire.. Chaudoir hat aber, wie auch schon Brülerie vermuthete, den Pierost. canta- bricus Schauf. gar nicht gekannt und unter seinem cantabar ein ganz anderes Thier verstanden, das er zwar in die Gruppe des parumpunctatus Germ. (= cristatus Duf.) stellt und zuerst mit pla- typtera vergleicht, — zum Schluls aber sagt „Elle semble faire le passage aux especes voisines de la Xatarti. Montagnes des Astu- ries“. Die Chaudoir’sche Beschreibung pafst nun vollkommen auf ein Thier, das ich, Brülerie und Getschmann nicht selten bei Arvas fanden. — Um die Synonymie nicht noch mehr zu verwirren, schlage ich vor dieser Art den Namen Ptierostichus cantaber Chaud. zu belassen, unter dem er auch von mir seit 1868 an ver- schiedenen Sammlungen abgegeben wurde; ebenso kann aber auch die immerhin charakteristische Varietät des cristatus den Namen cantabricus Schauf. behalten, da doch wohl Pterostichus und Hap- toderus generisch auseinander zu halten sind. Pter. cantaber gehört wirklich in die Gruppe des Xatarti, ist einförmig schwarz, gröfser und hinten breiter, die Eindrücke neben den Augen schwach. Die ganze Oberseite gewölbter, die Decken ziemlich gleichbreit. Das Halsschild hat hinten nur einen weniger tiefen Eindruck, oder neben den Ecken die Andeutung eines klei- neren; vorn ist es mehr ausgerandet, daher die Vorderecken schär- fer, vor den rechtwinkligen Hinterecken an den Seiten stärker aus- geschweift, nach vorn mehr gerundet, daher herzförmiger. Die Deckenstreifen sind stärker, aber kaum merklich punktirt, die Zwi- schenräume schwach gewölbt. Der Kiel des letzten Hinterleibs- segments beim g' wie bei Xatarti. Gröfse 11—15 (2) mill. Etwas Molops-artige Gestalt. Das 4te Fühlerglied ist noch glänzend, aber so stark behaart wie das matte dte. Argutor strenuus Panz. Amara ovata F. Ein grünliches Männchen. A. anthobia Villa 2. | A. trivialis Gyll. Percosia patricia Duft. Leiocnemis rotundicollis Schauf. Zabrus asturiensis Heyd. Schon 1868 fand ich bei Arvas einen Zabrus in Anzahl, den ich und Brülerie nur für eine Varie- tät des Z. silphoides Dej. hielten, den ich in sicher bestimmten 256 L. v. Heyden: Stücken mit der Bezeichnung „dentipes Zmrm. Hispan. (Mus. Ziegl.) Klug“ besitze, und den wir in übereinstimmenden Stücken bei Bra- nuelas, Provinz Leon, näher nach Portugal zu, fanden. Durch Getschmaun erhielt ich zwei Pärchen von Arvas, die ganz mit meinen beiden ebendort gefundenen Stücken übereinstimmen. Sie sind aber gröfser (122— 13! mill., sölpk. 114—12 mill.) und be- sonders in den Flügeldecken auffallend länger, die Streifen sind nicht so tief und daher die Punkte in denselben deutlicher; der Vorderrand des Halsschildes ist etwas weniger ausgebuchtet, die Vorderecken deshalb kaum vorragend; es ist dadurch auch länger. Die Punktirung, besonders an der Basis, ist stärker. Die einzel- nen Fühlerglieder sind viel länger und schmäler als bei selphoides (ich vergleiche gleichgeschlechtliche Thiere). Z. gravis Dej. von der Guadarrama scheint der asturischen Art nahe zu stehen, doch giebt Dejean eine Länge von 7—8 lin. (= 15 mill.) an. Es ist dies die Grölse des caucas. Eufroctes aurichalceus. — Dejean sagt: les intervalles un peu relevees, die asturische Art hat entschieden flache Zwischenräume. Einen so grolsen spanischen Zabrus be- sitze ich nicht, doch erinnere ich mich, dafs mein Reisegefährte von 1868, Ogier de Baulny, einen so grofsen Zabrus einmal bei Menjibar auf dem Wege nach Jaen in Andalusien fand. Von dem Thiere, das mir nach den neuen Getschmann’schen Funden speeci- fisch verschieden scheint, gebe ich im Anhang No. 3. die Diagnose. Eine neue portugiesische Art (esirellanus Brülerie i.].), in die Verwandtschaft des Seidlitzi Schaum der Gruppe III. Schaum ge- hörig, ist Zabrus estrellanus Heyd. n. sp. im Anh. No. 4. beschrieben. Ophonus aterrimus Heyd. nov. sp. Siehe Anhang No. 5. Harpalus decipiens Dej. nicht selten, unzius Dft. var. pu- milus Dej., Stenolophus teutonus Schrk. Bradycellus collaris Payk., similis De). Trechus minutus F. T. suturalis Putz. (oopterus Brül. i. l. span. Reise p. 52). T. Barnevillei Pand. 2 Ex., selten, wir fanden nur vier. Perileptus areolatus Creutz. var. niger Heyden. Einmal gefunden. Ein ganz gleiches Stück fand ich 1868 bei Branuelas in der Provinz Leon. Die Decken sind bis auf die Scheibe ganz schwarz. Leja lampros Hbst. L. guadarramense Gaut. Fand ich auch früher in Leon. Peryphus eques Sturm, Andreae F. Coleopteren aus Asturien. 287 Peryphus litoralis Oliv. Die dunkle Farbe der Decken ist sehr ausgebreitet. P. nitidulus Marsh. et var. deletus Dej. P. ruficornis Sturm, decorum Panz. Bembidium punctulatum Drap. Gaurodytes (Agabus) Heydeni Wehncke. Drei Ex., die Art scheint über Spanien und Portugal weit verbreitet, denn ich besitze sie aus den Sierren Guadarrama, Morena und Gerez. G. guttatus Payk., bipustulatus L. Hydroporus nigrita F. Diese vier Hydrocantharen von Wehncke bestimmt. Cyclonotum hispanicum Küst. Cercyon haemorrhoidale F., laterale Steph. Helophorus frigidus Graälls. H. glacialis Heer. 2 Ex., mit schweizerischen St. überein- stimmend. H. griseus Hbst.?, aeneipennis Thoms.? Hydrobius Morenae Heyd. Ein Stück. Laccobius obscurus Rottbg., Gerh. Die folgenden Staphylinen sind alle von Dr. Eppelsheim be- stimmt: Aleochara crassiuscula Sahlb. Myrmedonia limbata Payk., canaliculata F. Ozypoda longipes Muls. Rey, umbrata Gyll. Tachinus rufipes Degeer, rufipennis Gyll. Selten. Tachyporus brunneus F. Mycetoporus lepidus Grav., ruficornis Krtz. Quedius boops Gray. var. brevipennis Fairm. O0. pyrenaeus Bris. Philonthus laminatus Creutz., lucens Er. Ph. fimetarius Grav. Xantholinus linearis Oliv., punctulatus Payk. Othius fulvipennis F. Lathrobium multipunctatum Grav. et var. striatopun- ctatum Kies. L. picipes Er. Ozytelus sculpturatus Grav. Mastigus prolongatus Gory. 1d. Choleva cisteloides Fröhl. 1 Ex Catops tristis Panz. 1d. Thanatophilus rugosus L. 288 L. v. Heyden: Phosphuga atrata L. Hister ventralis Mars. 2 Ex., funestus Er. 3 Ex. Diese etwas kleiner wie rheinische Stücke. Tolyphus granulatus Germ. Brachypterus cinereus Heer. Nitidula bipustulata L. Meligethes acicularis Bris., fuscus Oliv. Thymalus limbatus Fabr. Enicmus minutus L. Diese 5 Arten von Reitter bestimmt. Byrrhus pilula L. Mulsant trennt diese Art und arietinus Steff. nach einer ganz anderen Bindenzeichnung der Decken; bei ariet. ist die Mitte der 2ten Binde nach hinten, bei pi. kaum nach vorn vorgezogen. Die beiden Binden entspringen seitlich bei ariet, aus einem gemeinschaftlichen Fleck, bei pe. entspringt jede Binde für sich aus einem Fleck. Cytilus varius F. — Morychus aeneus. Mor. metallicus Chevr. 1 Ex. oben schwarz, nach den Sei- ten hin zuerst violett, dann grün. Ich fand 1368 bei Arvas gras- grüne Stücke und besitze ein von Vuillefroy in Asturien gefunde- nes typisches Ex., das ganz kupferroth ist. Aufser der schwäche- ren Punktirung ist metall. vom siebenbürger transsylanicus Suffr. durch goldgelbe Behaarung verschieden. Die Tarsen sind schwarz, Mulsant sagt (er hält met. für Varietät) d’un rouge roux, wie es mein kupferrothes Ex. zeigt, und scheint die rothe Tarsenfärbung mit dem Auftreten der Kupferfarbe in einem gewissen Verhältnils zu Stehen. Pedilophorus variolosus Perris. 5 Ex., die ' etwas kleiner. Parnus luridus Er., abgescheuert, auch schon früher dort gefunden. Aphodius punctatosulcatus Sturm. Aph. Heydeni Har. Col. Hefte VII. p. 112. Ein 2tes Stück. Auch das erste typische von Getschmann dort gefunden. Aph. pusillus Hrbst., tristis Panz. verus. Ammoecius frigidus Bris. Rhyssemus porcatus Fabr. Troz sabulosus L. Amphimallus lusitanicus Gyll. = angulicollis Fairm. = cantabricus Heyden. Meine cant. gehören hierher; ich kannte damals nur d. Getschm. fand auch 9. Chasmatopterus hirtulus Illig. nec = hispidulus Graälls. Die Ex., auch solche die ich in Serra Estrella und Ehlers in Astu- Coleopteren aus Asturien. 239 rien fanden, haben einen breiteren Thorax, die Punktirung ist stär- ker und die Behaarung länger, sie sind überhaupt gröfser und ro- buster als Stücke von hispidulus Graälls, den ich aus Madrid und Cordoba besitze and der zu hirtulus gezogen wird. Nach der An- gabe Illiger's (dessen portugiesische Arten alle von Graf Hoff- mannsegg bei Lissabon gesammelt sind!), „das Halsschild ist fast scheibenförmig, doch etwas breiter als lang, vorn gerade abge- schnitten, glaube ich, dafs der Illiger’'sche Name hirtulus auf diese breitere Art, die durch ganz Portugal (ich habe auch Stücke ans Coimbra von Paulino) verbreitet, zu beziehen ist. — Graöälls er- wähnt in seinen Beschreibungen des hispidulus nichts von der Hals- schildgestalt; die schlechte Abbildung Ann. Fr. 1847 lälst nichts erkennen; aber die Guadarrama-Stücke, die ich besitze, haben alle ein schmales, mehr runderes Halsschild. Ich möchte also die bei- den zusammengezogenen Arten wieder trennen. Elater ochropterus Küst. var. straminipennis Heyd. — El. ochroptero Küst. Caucasi affinis, sed thorace medio fere gla- bro, punctis parvulis remotissime punctulato, antice et ad angu- los anticos fortiter dense ut in illo punctato (puncta fortia umbili- cata sunt). Supra ochraceopilosus, capite thorace pilis longioribus, elytris lavopallidis, tarsis rufis. Long. 9 mill. (stram. 11—15 mill.). Ein Expl. das wohl sicher nur als schwächer punktirte Form zu ochropterus gehört. Das Vorkommen in Spanien ist interessant, da ochr. sonst nur aus der Türkei und Caucasus bekannt war. Betarmon vittatus Candeze n. sp. Siehe Anhang No. 6. Cryptohypnus riparius L. In Anzahl, auch von mir gef., etwas kürzer, breiter und weniger pubescent wie die Schweizer Stücke. Crypt. quadriguttatus Lap. Cardiophorus Getschmanni Cand£ze n. sp. S. Anh. No. 7. Athous cervicolor Heyd. i. 1. Ein Ex. Ich fand 1368 bei Arvas 2 Zi; auch Desbrochers erklärte sie für ein novum. Die Art hat hirschbraune Flgd., Kopf und Thorax sind schwarz, die Hinterecken des letzteren braun durchscheinend; die Oberseite ist ziemlich dicht mit kräftigen, gelben Haaren besetzt; sie gehört nach Cand&ze Monogr. in Section I., Sous-section II., A. Ich gebe hier keine Beschreibung, sondern will nur auf die Art in. den Samm- lungen aufmerksam machen. Ath. angustulus Cand. 1 Jg. — consanguineus mihi in litt. (Ent. Reise nach dem südl. Spanien etc. p. 50) von Arvas. Deutsche Entomol. Zeitsehr. XXIV. Heft IT. 19 290 L. v. Heyden: Corymbites haemapterus lllig. 2 2. Das eine $ hat sehr schwach erhabene Rippen auf den Decken, Kopf und Halsschild sind auf dem Grunde mit deutlichem gelbrothem Toment bedeckt, aus diesem ragen deutlich längere schwarze Haare hervor; die Be- haarung der Decken ist entschieden goldgelb. — Das andere von Getschmann gesandte @, sowie ein J' und 52 von seiner früheren Reise haben viel stärker erhabene Rippen, die Behaarung des Tho- rax ist einförmig, lang abstehend, schwarz; die der Decken ent- schieden schwarz, besonders deutlich auf den Schultern, die Punkt- streifen der Decken sind deutlich (bei dem ersterwähnten 2 schwer sichtbar; auch sind bei ihm die Fühler feiner gebaut). Haben wir es hier mit 2 Arten zu thun? Ich besitze keine Stücke des C. haemapterus aus Portugal, woher das Thier zuerst bekannt wurde, doch sagt Candeze von diesem ausdrücklich: „Noir, reveta d’une pubescence de m&me couleur sur la tete et le prothorax, avec les elytres, ainsi que les poils qui les couvrent rouges“. — Dies stimmt genau genommen auf keine der beiden asturischen Formen. C. castaneus L., der gelbe Decken mit schwarzer Spitze und ganz flache Zwischenräume hat, kommt hier nicht in Betracht, ebenso wenig wie C. sulphuripennis Germ. mit seinem schmalen Thorax. Ein 9, das ich als Zenit Rosh. aus Tyrol durch Merkl besitze, hat schwarzbehaarten, breiten, gewölbten, engpunktirten Thorax, die Behaarang der Decken ist gelb, die Zwischenräume sind alle gleichmälsig schwach gewölbt, die Punktstreifen sehr deutlich und stark. In der Behaarung kommt dieses Stück den 5 schwarz be- haarten Asturiern nahe, aber der 3te und 7te Zwischenraum ist bei dem tyroler Stück gar nicht kielförmig erbaben. — Sehr nahe steht das zuerst erwähnte einzelne asturische Stück meinem Lederi vom Caucasus; der letztere hat aber sehr sparsam punktirte Zwi- schenräume. Dennoch möchte ich beide (dieses einzelne Stück und Lederi) zu einer Art zusammenstellen, trotz der entfernten Fund- orte; ich besitze aber, wie ich andern Orts anführte, einen Lederi d aus Ungarn. Diacanthus amplicollis Germ. Ein Ex. schmäler und be- sonders auf der Halsschildmitte feiner punktirt als bei den pyre- näischen Stücken. Helodes marginatus F. 9, var. elytris nigris. Cantharis (Ancistronycha) astur Heyd.n.sp. Anh.No.8. Telephorus hispanicus Reiche, Avilae Castiliae (Ann. Fr. 1878. p. 383) affınis est, sed descriptione differt antennarum arti- culis duobus primis rufis, praesertim thorace rudi, haud nitido Coleopteren aus Asturien. 291 (qui in asturi lucidus, nitidulus), elytris nigris .... . surface du corselet mate, ruguleuse. Cantharis palliata Gyll. An dem ganz schwarzen Körper mit lehmgelben Flgd. leicht zu erkennen. C. bivittata Mars. var. Getschmanni Heyden. 5 Ex., die viel gröfser wie meine Guadarrama-Stücke sind. Ueber die Mitte jeder Decke zieht sich eine gelbe Längsbinde, die entweder die Spitze erreicht oder in der Mitte erlöscht oder auch ganz fehlt; die Decken bleiben aber immer braun statt schwarz, wie dies sonst der Fall ist. Rhagonycha cantabrica Heyd. n. sp. S. Anhang No. 9. Rh. galliciana Gougelet. Nicht selten gef., aber alle Expl. haben einen dicht gelbbehaarten Seitenrand der Decken, welcher der gall. fehlen soll -und auch bei meinen portug. Stücken aus den Serren do Gerez und Estrella nicht vorhanden ist. Die astur. Ex. scheinen reine, gut conservirte Stücke dieser Art zu sein. Rh. genistae Kiesw. 4 Ex. Malachius pulicarius F. 1 &. Anthocomus amictus Er. Henicopus Heydeni Kiesenw. 4 2 32. Alle Stücke sind grölser und breiter wie meine typischen Stücke von Arvas; die 2 sind sehr schwach hellbehaart, die abstehenden Haare wie beim J schwarz. Die Anhänge an den Beinen sind übereinstimmend ge- formt, doch scheint mir der Dorn an dem 2ten Gliede der Mittel- tarsen bei den Getschmann’schen Stücken spitzer zu sein. Stücke, die Getschmann an Dr. Buddeberg schickte und die ich vor mir habe, stimmen mit meinen typ. Ex. überein. Haplocnemus tumidus Ksw. 2 Ex. Danacaea pallipes Panz. 2. Ptinus Spitzyi Villa. 18. Niptus griseofuscus Deg. — crenatus F. 2 kleine St. Xestobium plumbeum lllig. Asida granulifera Chevr., granifera Sol. Crypticus zophosioides Heyd. nicht selten. Heliopathes cribratus Chevr. 3 19. Isopedus plicatulus Kraatz n.sp. 1 Ex. Anhang No. 10. Isop. nodifer Kraatz n. sp. 2 Ex. Anhang No. 11. Nalassus latiusculus Kraatz n. sp. dQ. Anh. No. 12. Scraptia fusca Latr. Ueber Spanien und Portugal weit ver- breitet. Anthicus Heydeni Mars. (Abeille XVII. 1879. p. 132). Ein Ex. das vollkommen mit meinem einzigen Typ aus Huelva in An- 19 292 L. v. Heyden: dalusien (Getschmann) stimmt, nur etwas gröfser; Vordertarsen er- weitert, also d.. Anth. antherinus L. verus. Der Kopf matt nnd eng punk- tirt, also nicht der nahe verwandte, in Spanien verbreitete /aevi- ceps Baudi, den ich von ‚Sierra Morena und Escorial besitze. Zonabris (Mylabris olim) sobrina Graälls zahlreich. Oedemera caeruleaL. 19. Otiorrhynchus'!) auropunctatus Gyll. 1 St. . Reynosae Bris. % Ex., dentipes Graälls.. 1%. . asturiensis Chevr. In Anzahl. . Getschmanni Stierlin n.sp. Arvas. S. Anhang No. 13. . monticola Gyll. var. 2 St. . Jugicola Stierl. In Anzahl gefunden. . protensus Stierl. n. sp. Von Arvas. S. Anh. No. 14. Caenopsis Waltoni Bohem. 1 St. Phyllobius tuberculifer Chevr.? 4 St. Tournier benannte mir zwei Stücke von Getschmann’s erster Reise von Arvas als Heydeni Tourn. i. l. Sie sind viel kleiner als meine typ. tubercu- lifer (von Bellier am Escorial gesammelt, wonach Chevrolat’s Be- schreibung); die Beine sind heller, der Körper goldgelb beschuppt. Metallites brevipennis Kirsch n. sp. S. Anhang No. 19. Platytarsus setulosus Bohem. 1 Stück (von Kirsch be- stimmt) etwas kleiner wie meine osteurop. Stücke. Barypithes asturiensis Kirsch n. sp. S. Anh. No. 16. Strophosomus coryli F. in Anzahl. St. erinaceus Chevr., ovulum Seidl. je 1 Stück. Brachyderes lusitanicus F. oft. Sitones Regensteinensis Hrbst. Barynotus pyrenaeus Bris. Ein St. (von Kirsch bestimmt) gröfser und die Rippen schwächer, wie bei meinen Stücken aus den Hautes Pyrenees. Rhytirhinus sp.? Ein ganz entschupptes Stück, dem impres- stcolis Boh. am nächsten stehend, aber das Halsschild nach vorn So 8 808 ein wenig mehr, verbreitert. (Kirsch.) Hypera biglobosa Kirsch n. sp. S. Anhang No. 17. Phytonomus punctatus F. Ein abgeriebenes Stück das ganz gut auf die Beschreibung bei Capiomont palst. Anisorhynchus hespericus Dsbr. var. oecidentalis Dsbr. 2 St., die mit meinen Typen stimmen. ') Alle von Dr. Stierlin bestimmt. Coleopteren aus Asturven. 293 Plinthus Perezi Bris. 2 St. Vom Autor bei Reynosa in Asturien entdeckt. Liosomus Raynosae Bris. öfter. Ich fand das Thier ebenda schon 1868. Von Brisout bestimmt. Styphlus insignis Aube = rubricatus Fairm. 2 Stücke. Leicht kenntlich an der gemeinsamen elliptischen schwarzen Kreis- linie auf der Mitte der Decken. Aufsen in der Mitte jeder Decke steht ebenfalls ein längerer schwarzer Fleck auf dem 9ten und 1Oten Zwischenraum, was in den Beschreibungen nicht angege- ben ist. | St. penicillus Gyll. 2 St., unguicularis Aube 1 St. Acalles ptinoides Marsh. oft. Tychius junceus Reich. 1%. Alle 4 Arten von Kirsch be- stimmt. Orchestes fagi L. oft. Ceutorhynchus marginatus Payk. 1 St. (Kirsch vid.) C. Ericae Gyll. Häufig. Baris caerulescens Scop. 1 St. Apion Pomonae F., Ulicis Forst. Ap. flavofemoratum Hbst. häufig, striatum Kirby 2 St. Ap. cantabricum Desbr. Vom Autor nach Stücken beschrie- ben, die ich 1808 bei Arvas fand; 2 von Getschmann von dort mitgebrachte St. stimmen damit überein, sind aber etwas grölser. Rhynchites cupreus L. Urodon pygmaeus Gyll. Mylabris (Bruchus olim) marginellus F. Trypodendron domesticum L. Einmal gef. Dorcadion Heydeni Kraatz. D. Seoannei Graälls. Beide zahlreich gef. Strangalia aurulenta F. 2. St. maculata Poda. d. Leptura scutellata F. d 2%, fwlva Degeer 1. Labidostomis lusitanica Germ. 2. Cryptocephalus asturiensis Heyd. Diesmal öfter gefun- den, seither nur mein Typ und zwei von Getschmann’s erster Reise herstammende Stücke von Arvas bekannt. ©. aureolus Suffr. var. eristula Dufour. 1% 28. C. Moraei L. C. Rossii Suf. var. hirtifrons Graälls 3 Stück. Nur je ein gelber Schulter- und Spitzenfleck auf den Decken. C. bilineatus L. eft. Cyrtonus Dufourii Duf. 2 St. 294 L. v. Heyden: Cyrtonus curtus Fairm. (= Heydeni Mars. i. ].). Timarcha monticola Duf. 1 Expl. Schon Fairmaire er- wähnt in seiner Monographie das Vorkommen dieser pyrenäischen Art in Asturien. Tim. asturiensis Kraatz n. sp. 2 Ex., auch von mir und von Getschmann’s erster Reise von Arvas mitgebracht und vom Autor nach g' von demselben Fundort in dies. Ztschr. 1879 p. 384 beschrieben. Mein J' ist etwas gröfser, hinter den Schultern gleich- mälsiger nach hinten verrundet, bei den g' liegt die gröfste Breite mehr nach den Schultern, bei den 2 mehr nach der Mitte der Decken zu. Chrysomela varians Schaller. 2 grüne Stücke. Chr. rufofemorata Heyd. Auch diesmal oft gef. Chr. haemoptera L. Chr. canltabrica Heyd. neben coriacea Suf.; fehlt im Stein- schen Cataloge. Chr. analis L. 1 St. mit schwarzer Oberseite. var. Jomata Hbst. 1 St. (Oberseite violett). Die pyrenäische var. prasina Suffr. mit schmälerem rothen Deckenrand und feinerer Punktirung kann nicht auf die asturischen Stücke bezogen werden. Phytodecta olivacea Forst. (litura F.) var.? 2 Stück, tief schwarzbraun mit gelbem Rand der Decken. Gustroidea unicolor Marsh. (Naceiroü Graälls) oft. Phyllodecta laticollis Suffr. 2 St. die vollständig auf die Beschreibung bei Suffrian passen, auch mit westphälischen typischen Ex. ganz übereinstimmen. Prasocuris aucta F. var. hispanica Grlls. 2 St. Galeruca (Adimonia) suturalis Thoms. Tibienspitze und Kniee gelb, Naht braun. 1 Stück, auch schon 1868 zweimal von mir da gefunden. Luperus pyrenaeus GN d®. Lithonoma cincta FE. Haltica ampelophaga Guer. oft, helianthemi Allard 1 St. Mantura chrysanthemi Kraatz. Podagrica fuscipes FE. Psylliodes chrysocephala L. var. cyanoptera Redt. Ps. napi Koch, herbacea Foudr. Subcoccinella 24-punctata L. var. meridionalis Muls. Cynegetis impunctata L. Ein Ex. mit rothbraunem Kopf wie der übrige Körper, vollkommen entwickelt. Coleopteren aus Asturien. 295 Aulhane. l. Anchomenidius Heyden n. gen. Corpus breve, oblongo- rotundatum, trechiforme. Caput magnum, pone oculos non constri- ctum; inter et post oculos non prominulum, fere deplanatum punctis binis longe setigeribus. Mentum dente acuta mediana, labrum antice leniter emarginatum. Palporum articul ultimi subovales, subtrun- cati. Thoracis lateribus punclis binis setigeribus, unum ante me- dıum, alterum ante angulos posticos. Elytra postice non sinuala, fere semicircularıa rotundata, linea scutellaris abbreviata, brevis- suna, indistincta, impunctata. Tarsorum articulus ullimus non bilo- bus; pedum anteriorum maris articulis tribus primis non Iriangula- ribus; unguiculis omnibus evidenter denticulatis. A. astur ist von Sharp sehr kenntlich beschrieben, da aber der erst: Band der spanischen Zeitschrift nicht Jedermann AUEEnEn sein wird, so gebe ich hier nochmals die Diagnose. Rufo-testaceus, nitidus, antennis pedibusque testaceis; protho- race subquadrato, lateribus postice leviter sinuatis !), angulis poste- rioribus oblusis; coleopteris his duplo latioribus, rotundatis, stria- tis, apicem versus nullo modo sinuatis. — Long. 4 lin. (angl.), lat. 1, lin. — Reinosa 2 Ex. In der Beschreibung erwähnt Sharp auch der gezähnten Klauen und stellt die Art zwischen Anchomenus pallipes (= albipes F.) und cyaneus, in der Nähe des canarischen Nichollsi Woll. Ich finde keine Achnlichkeit mit irgend einer Art; auch Nickollsi hat nach der Beschreibung glatte Klauen. Die rothe Farbe, die flacheren Augen und die starken borstentragenden Punkte lassen vermuthen, dafs das Thier wohl meist unterirdisch lebt. Ich kann nicht ver- schweigen, dafs mich A. astur einigermalsen auch an Cardiomera Genei erinnert, die ja auch zu den Anchomeniden gehört, aber zweilappiges viertes Fulsglied und glatte Klauen hat. Im System möchte ich die neue Gatting zwischen Cardiomera und Dolichus stellen. 2. Haptoderus procerulus Heyden. Elongatus, rufo-piceus, elytris oblonge - ovatis, supra deplanatis, fortiter striafis, in strüs laze punctatis, stria praescutellari nulla, ad humeros obtusos an- gustatis, interstitto tertio bipunctato. Prosterno immarginato. Tho- ") Diese Ausbuchtung ist sehr schwach, die Hinterecken sind vollkommen abgerundet. 296 L. v. Heyden: race antice non producto, quadrato, postice valde angustato, angulis acutissimis prominulis, medio fortiter canaliculato, basi utrin- que biimpresso, in impressiontibus punctulato. Ab H. nemorali Graälls, cui affinis, differt thorace parvo, postice angustato, angulis acutis- simis, elytris longioribus, magis oblongo-ovalibus; ab ommibus (ibe- ricis) corpore medio strangulato, ut in speciebus caucasicis (pul- chello Fald., stomoidi Chaud.) differt. 3. Zabrus asturiensis Heyd. Z. silphoidi Dej. affinis, sed major et longior praesertim in elytris, antennis gracilioribus et ar- ticulis magis elongatis gquam in silphoidi. Thorace antice minus emarginato, inde longiore, angulis anticis perparum productis, basi fortius et magis punctato. Elytris longioribus, magis parallelis, ni- nus convezis, striis minus profundis, inde evidentius punctulatis, in- terstituis planıs. — d' forceps penis apice obtusior. Tarsis lonjio- ribus. _Q elytris opacis, striato-punctatis (S punctato-striatis). Puerto de Pajares (Arvas vel Albas) Asturiae 20. 7. 1868 a me repertus. | 4. Zabrus estrellanus Heyd. n. sp. Z. Seidlitzi Sn, Sierrae Guadarramae, valde affinis, sed thoracıs lateribus a medio usque ad angulos posticos altenuatis (in Seidl. fere paralleis), an- qulis non rectis sed obtusis, angulo ipso acuto, primo intwitı diver- sus. Thoracis angulıs anticis minus evidenter productis, | margine laterali praesertim antice magis deplanato, angulo postico non de- elivi. Elytra lateribus minus parallelis, magis ovalibus, br2vioribus, humeris non acute productis, strüs profundioribus, intershitüs con- I veziorıbus. Femina supra opaca. Sabogueiro Serrae Estrellae Lusitaniae 18. 6. 1868 et in monte Borrageiros 'Serrae Gerez Lusit. 5. 7. 1868 copiose a me lectus. Diese beiden hier beschriebenen Arten sind nach den Beschrei- bungen nicht identisch mit den neuerdings publicirten Cestroi Mart., notabilis Mart. und Theveneti Chevr., alle drei von Cuaca in Neu- Castilien. 5. Ophonus aterrimus Heyd.n. sp. Aterrimus, lucidulus, supra depressus; palpis labialibus totis, mazillis hrticulo medio basigque ultimi excepto, qui fusco - brunnei sunt, tarjsisque ommıbus rufis lucidis. Antennarum articulo primo toto, 2/ 3. 4. bası ni- gris, reliquis fere totis, apiceque 2. 3. 4. rufis. Caput circa oculos parumpunctatum; thorace subcordato (ut in rupicola/Sturm, sed bre- Coleopteren aus Asturven. 297 viore), medio ezcepto fortiter sed parumpunctato, linea mediana profunda, basi utringue leviter foveolato. Elytra oblongo-ovata, de- pressa, lateribus fere parallelis, forte striata, interslitüis converis, fortiter sed sparsim punctatis, puncta magis ad stria remota ita ut spatium medianum laevius. Interstitia 1. 2. 3. medio minus punc- tata. Puncta omnia corporis .pilum curtum flavum gerunt. ı Tar- sis ant. et mediunis maris fortiter cordiformibus dilatatis. — Long. 5, mill. Ad Arvas Asturiae mas semel captus a Getschmann in coll. mea. — Oph. rupicolae affinis, sed colore, punctura pilisque flavis ab omnibus differt. 6. Betarmon vittatus Candeze n. sp. Niger, nitidus, fulvo- pilosus; fronte convera, marginata, medio acuminata, crebre punc- tata, prothorace subquadrato, convezo, crebre fortiterque punctato, angulis posticis retrorsum productis, intus carinatıs; elytris punctato- striatis, interstitüis rugose punctatis, vilta lata testacea ornatıs. — Long. 5!, lat. 14 mill. Asturia. Cet Elateride a la facies d’un Adrastus, mais sont front mani- festement reborde et ces ongles non pectines, bien qu’epaissis, ne permettent pas de la rattacher ä ce genre. Force est donc de l’as- socier au bisbimaculatus, type du genre Betarmon. Il est manifestement allie aux Agriotes picipennis Bach et sca- pulatus Cand., especes ambiguös, puisque la premiere et ete attribue successivement aux Athous par Bach, aux Dolopius par Redtenbacher et Erichson, aux Betarmon par Kiesenwetter et aux Agriotes par moi. Toutes ces opinions ont leur raison- d’ätre, suivant l’impor- tance que l’on accorde ä tel ou tel caractere. Elles prouvent sim- plement que la Nature a etabli ses types sans aucun souci des en- nuis qu’elle menageait aux classification future de ses oeuvres et qu’il faut bien les accepter tels qu’ils sont. — (Cande&ze.) 7. Cardiophorus Getschmanni Candeze nov. sp. Niger, nitidus, griseo-pubescens; prothorace latitudine haud longiore, basi attenuato, convezo, subinaequaliter punctato, sulcis basalibus brevi- bus; elytris punctato-striatis, sutura, margine ezterno, humeris, apice punctoque versus medium confuse rubrescentibus; pedibus obscuris articulis apice dilutioribus, unguiculis simplicibus. — Long. 5, lat. 14 mill. — Asturia. On ne pourra le confondre avec aucune des especes decrites. Il faut y regarder attentivement pour considerer comme inegale la 298 L. v. Heyden: ponetuation du prothorax, car l’inegalit& des points est & peine vi- sible. Sa place est aA cöte du C. serpunctatus Illig. — (Candeze.) 8. Cantharis (Ancistronycha) astur Heyd. n. sp. A. ab- dominali affınis sed aliter colorata. g' capite nigro, mandibulis, macula anteoculari flavis, labro fusco (in abdominali flavo) anten- nae nigrae in fundo flavo insitae, articulo primo basi apiceque flavis; palpis nigris. Thorace ut in abdominali, sed medio minus gibboso, linea mediana postice minus profunde canaliculata, lateri- bus magis elevatis; toto nigro vel macula laterali antemediana rufa, in nonnullis exemplariis usque ad marginem dilatata, unde latera, angulis anticis postieisque exceptis, rufa. Elytris nigro-cae- ruleis, brevioribus quam in abdominali, fusco-pubescentibus, eodem modo sculpturatis. Pedibus nigris, tarsis antennisque brevioribus. Abdomine nigro, marginibus omnibus rufis (in abdominali toto rufo). 2 Elytris nigro-caeruleis, capite ante oculos, labro, antenna- rum- articulo primo, thorace toto supra et subtus, coxis pedum an- teriorum, abdomine rufis; illius pars mediana, stigmataque ventra- lia obscurata; pedibus nigris, genubus, tarsorum artieulis apice ul- timo unguiculisque rufis. Corpus totum latius et brevius quam in g\. var. 2 pedibus rufis, femoribus tibiisque postieis obscurioribus; tarsis, apicibus articulorum exceptis, nigris. 5 g 2% exemplaria (in collectione mea) a D. Getschmann ad Arvas Asturiae reperta. 9. Rhagonycha cantabrica Heyd. n. sp. Corpore toto ni- gro, thorace flavo-rufo, elytris rufo-pallidis. Ah. nigriceps Waltl proxima, sed antennis totis femoribusque nigris, tibus fusco - brun- neis, thorace ZQ multo latiore, elytris brevioribus, antennis forlio- ribus diversa. Caput nigrum, genis mandibulisque rufis, palpis ni- gris; antennis lotis nigris, articulis duobus primis nitidis, ceteris opacis; articuis multo brevioribus crassioribusque quam in Rh. nigricipiti. Thorace breviore, inde latiore, lateribus ante me- dium evidentius sinuatis, basi in medio magis sinuato. Elytris bre- vioribus postice latioribus. Abdomine toto nigro, segmento ultimo lateribus apiceque rufis, in Z' profundius ezciso quam in Rh. nigr. d', genitalia rufa. — 2 thorace latiore, anlice minus angustato, anten- nis gracilioribus, brevioribus. — Long. 7+—9 mill. 18 22 in coll. mea a D. Getschmann prope Arvas reperta. Diese Art steht der Ah. nigriceps Waltl recht nahe, ist aber durch die stärkeren und kürzeren Fühler und die kürzeren und Coleopteren aus Asturien. 299 breiteren Flügeld., abgesehen von der grölseren Ausdehnung der schwarzen Farbe, verschieden. 10. Isopedus plicatulus!) Kraatz n. sp.: Elongatus, leviter convezus, nitidulus, piceo-subaeneus, antennis longiusculis pedibusque rufo - piceis, capite confertim punctato, thorace modice transverso, basın versus anyustato, lateribus ante medium leviter rotundato, an- gulis posticis fere rectis, supra confertim distincte punctatus, elytris oblongiusculis, striatis, strus subtiliter punctatis, interstitüis inaegqua- liter transversim strigulosis plicatulisve. — Long. 8 mill. Dem tenebrioides Germ. zunächst stehend, etwas kleiner und gewölbter, dunkelbraun, die Fühler länger, der Thorax deutlich länger, nach hinten deutlicher verengt, vor der Mitte an den Seiten deutlicher gerundet, die Vordereeken etwas mehr verrundet, die Oberseite deutlicher, djeht punktirt. Die Fühler (des Z) sind fast länger als der halbe Körper, schlank, die vorletzten Glieder noch deutlich doppelt so lang als breit. Die Fühlerwülste sind stärker aufgetrieben als bei fenebrioides. Die Flügeldecken sind gestreift, in den Streifen flach gewölbt, ziemlich weitläufig querpunktirt, oder besser quergestrichelt, die Strichelchen zu vielfach in leichte Quer- fältchen übergehend oder dieselben hervorrufend. Ein Männchen in v. Heyden’s Sammlung. G. Kraataz. 11. Isopedes nodifer Kraatz n. sp.: Elongatus, leviter con- vezus, nitidus, subaeneus, antennis mediocribus, thorace leviter trans- verso, basin versus magis angustato, angulis posticis oblusis, supra crebre punctalo, elytris, striatis, interstitüs fere laevigatis, haud con- ') Dieser Art nicht unähnlich, obwohl merklich gewölbter ist Isopedus hesperides Reiche, und diesem steht wiederum sehr nahe Isopedus berytensis Kraatz n. sp.: /sopedo hesperides Reiche simiks et affinis, sed major, antennis paullo validioribus, articulis penultimis basin versus distincte in Is. hesp. viv amgustatis, pedi- bus piceis, haud rufo-piceis, thoracis angulis post. obtusissimis. — Long. 10 mill. Von Beirut in v. Heyden’s Sammlung. Reiche beschreibt seine 643—9 mill. lange Art nach Ex. von Beirut und Mersina; ich möchte eine kleinere, hellere Art von Mer- sina und eine grölsere dunklere, mit kräftigeren Fühlern von Beirut unterscheiden; die erstere bestimmte Allard richtig als berytensis. G. Kraatz. 300 L. v. Heyden: vezis, interstitüüs 3, 9, 7 pone medium tuberculs majusculis, circiter 8, 5, 3 instructis. — Long. 4—6 mill. Eine durch ihre Kleinheit, nur mälsig gewölbte Gestalt und die lebhaft erzglänzenden Fld. mit starken Tuberkeln sehr ausgezeichnete Art. Ein Pärchen in H. v. Heyden’s Samml. G. Kraatz. 12. Nalassus latiusculus Kraatz n. sp.: Hel. dryadophilo similis et affinis, sed paullo latior, elytris confertim distincte punctatis, thorace subtilius punctato, lateribus minus rotundatıs, angulis anticis obtusiusculis, margine antico haud elevato-reflezo. Durch die Dryadophilus-artige Gestalt verbunden mit dicht und kräftig punktirten Flgd. leicht kenntlich, das Halsschild von hinten nach vorn allmählig leicht verschmälert, die Seiten nur schwach gerundet. Die Fühlerglieder des g' sind merklich schlanker als die des 9, die Fühler aber kaum von halber Körperlänge. Ein Pärchen in H. v. Heyden’s Samml. G. Kraatz. 13. Otiorhynchus Getschmanni Stierlin n. sp.: Elongatus, niger, mitidus, supra glaber, rostro capite paulo longiore, carinato, antennis sat validıs, funiculi articulo secundo primo dimidio fere longiore, externis obconicis, thorace latitudine paulo lon- giore, lateribus rotundato, basi apiceque latitudine aequali, confertim evidenter punctato, elytris ovalis, apice subacuminatis, evidenter seriatim punctatis, interstitüüs punctulatis et rugulo- sis, pectore hirto, femoribus tibiisque muticis. d' femoribus anticis clavatis, tibiis incurvis, intus late emar- ginatis, villosis. 2 femoribus anticıs mediocribus, tibüis rectis, intus hersutis. Long. 124—13, lat. 5 mill. Von Arvas in Asturien. Zu Rotte III. neben crinitarsis Stierl. gehörig, demselben be- sonders durch die beim S innen zottig behaarten Vorderschienen verwandt, unterscheidet er sich von ihm in folgenden Punkten: Die Fühler sind schlanker, das 2te Geilselglied länger, Hals- schild verlängter, viel gröber punktirt, Flgd. mit starken Punktrei- hen und deutlich punktirten Zwischenräumen. Von asturiensis und denlipes weicht er ab durch unbewehrte Schienen des g', schlankeren Habitus, andere Punktirung. Langeiförmig, schwarz, glänzend, oben kahl, unten gelblichgrau behaart. Rüssel kräftig, um ein Drittel länger als der Kopf, dicht punktirt, mit kräftigem Kiel und zwei schwachen Seitenfurchen. Kopf fein und nicht sehr dicht punktirt, mit Stirngrübchen. Augen Coleopteren aus Asfurien. 301 mälsıg vorragend. Fühler ziemlich kräftig gebaut, so lang als der halbe Leib, das zweite Geilselglied fast um die Hälfte länger als das erste, die äulseren verkehrt kegelförmig, wenigstens so lang als breit, die Keule langoval, zugespitzt. Halsschild etwas länger als breit, seitlich gerundet, nach vorn und hinten gleich stark ver- schmälert und also an der Spitze gleichbreit wie an der Basis, in - der Mitte am breitesten, oben gewölbt, dicht und kräftig punktirt, gegen die Mitte stehen die Punkte etwas zerstreuter; mitunter zeigt sieh in der Mitte eine schwache kielförmige Erhöhung, die nach hinten stärker wird. Flügeldecken meist durch einen kleinen Zwischenraum vom Halsschild getrennt, an der Wurzel nicht brei- ter als dieses, dann rasch verbreitert, in der Mitte am breitesten, hinten schwach zugespitzt; oben mälsig gewölbt, mit Reihen ziem- lich kräftiger Punkte, die Zwischenräume ganz eben, fein gerun- zelt und fein zerstreut punktirt. Unterseite fein runzelig punktirt, mit anliegenden gelblichgrauen Haaren ziemlich dünn, auf der Brust etwas dichter besetzt. Beine kräftig, usgezäbnt, Schienen und Tarsen ziemlich dicht behaart, erstere an der Innenseite gezähnelt. g' Vorderschenkel stark verdickt, Vorderschienen an der Spitze nach innen gekrümmt; auf der Innenseite befindet sich im oberen Drittheil der Schiene eine starke Anschwellung; die zweite Hälfte der Schienen erscheint dadurch breit ausgerandet; ferner ist die Innenseite mit langen, zottigen Haaren besetzt. Hinterschienen gekrümmt. 2 Vorderschenkel nicht auffallend verdickt, alle Schienen ge- rade, die vordere an der Innenseite schwach ausgerandet und nicht stärker behaart als die übrigen Schienen. 14. Otiorhynchus protensus Stierl. nov. spec.: Elongatus, piceus, griseo - pubescens, antennis tibiüis tarsisque testaceis; elytris serialim seltosis squamulisgue metallicis parce obsitus; rostro apice dilatato, supra obsolete bisulcato, antennis gracilibus, funicul artı- culis duobus primis aeque longis; thorace latitudine longiore, gra- nulato; elytris oblongo-ovatis, profunde punctato-sulcatis, interstitüis convezis, obsolete granulatis, seriatim setosis; femoribus ommibus denticulatis. — Long. 6—7, lat. 2—21 mill. In Arvas in Mehrzahl gesammelt. Dem 0. prolizus sehr nahe verwandt, aber kürzer, durch we- niger lange Fühler, gekörntes Halsschild und viel tiefer punktirt- gestreifte Flgd. verschieden. Von O. cypricola durch viel gerin- 302 L. v. Heyden: gere Grölse, weniger tief gefurchten Rüssel, kürzeres 2tes Geifsel- glied der Fühler ete. verschieden. Pechschwarz, fein grau behaart, mit graugelben Fühlern, Schie- nen und Tarsen; mitunter sind auch die Vorderschenkel oder alle Schenkel hell gefärbt. Die Flügeldecken sind ganz in ähnlicher “ Weise, wie bei O. prolizus, spärlich mit metallglänzenden runden Schüppchen geziert. | Kopf fein punktirt mit tiefem, oft zu einer förmlichen Furche verlängertem Stirngrübchen; Rüssel an der Spitze erweitert und schräg abgestutzt, oben undeutlich zweifurchig. Fühler schlank, die zwei ersten Geifselglieder gleich laug, aber viel kürzer als bei O. prolixzus, die äulseren kegelförmig länglich. Halsschild länger als breit, fast eylindrisch, seitlich schwach gerun- det, vorn kaum schmaler als hinten, mit genabelten Körnern dicht besetzt, mitunter mit undeutlicher Mittelfarche; Flgd. langoval, an der Wurzel ziemlich rasch verbreitert, dann fast parallel, in der Mitte am breitesten, hinten gemeinschaftlich abgerundet; oben mälsig gewölbt, grob punktirt gefurcht, die schmalen Zwischen- räume dadurch stark vortretend und etwas runzelig gekörnt, mit einer Borstenreihe besetzt. Beine schlank, Schenkel mit kleinen Zähnchen, alle Schienen gerade, an der Spitze ein klein wenig einwärts gekrümmt. 15. Metallites brevipennis Kirsch n. sp.: Oblongus, ferru- gineus, sparse albido-squamulosus; rostro cum fronte leviter depla- natis; prothorace confertim ruguloso - punctato, lateribus leviter ro- tundato; elytris brevibus, Z' comvexiusculis, 2 deplunatis, pone me- dium sensim dilatatis, punctato - striatis, interstitiis versus apicem seriato-setosulis. — Long. 24 mill. Dem M. subnudus Fairm. sehr ähnlich, aber in folgenden Punkten verschieden: im Allgemeinen etwas kleiner, die Fühler und Beine wie der übrige Körper ganz rostroth, kaum das erste Glied der Fühlerkeule etwas angedunkelt, der Rüssel ohne Ein- druck, nur verflacht, die Augen weniger stark gewölbt; das Hals- schild so lang als breit, dicht punktirt, die Punkte auf der Scheibe der Länge nach zusammenflielsend, ohne eine glatte Mittellinie zu bilden; die Figd. auffallend kürzer, beim 2 bis hinter die Mitte mehr verbreitert, mit etwas gröfseren Schuppen bestreut, die Punkt- streifen etwas seichter. Kirsch. Coleopteren aus Asturien. 303 16. Barypithes asturiensis Kirsch nov. sp.: Oblongo-ova- tus, nitidus, subtıihiter pubescens, nigro; rostro brevissimo, lato, le- viter impresso, fronte sulcata; prothorace longitudine parum latiore, lateribus minus rotundato; elytris longioribus, humeris prothorace vie latioribus obtusissimeque rotundatis, striato-punctatis (S), pun- ctato-striatis (9) submetallico nitidis, libiis apice viz incurvis. — Long. 33 mill. | Dem B. sulcifrons Bohem. am nächsten, der Rüssel ganz wie bei diesem gestaltet, das Halsschild ist schmäler und erscheint da- her länger, nach hinten weniger verengt, an den Seiten oft weni- ger gerundet; dre Flgd. sind länger, an den Schultern sehr stumpf abgerundet, nicht breiter als das Halsschild, dann bis hinter die Mitte verbreitert, die inneren und äufseren Punktreihen deutlich in vertieften Streifen stehend, schwach metallisch glänzend. B. meridionalis Muls., der auch etwas Metallglanz haben soll, wurde von Jekel und dann von Seidlitz als identisch mit swlcifrons erkannt; auf rhytidiceps Chevr., der auch in Asturien bei Reynosa vorkommt, konnte die Art nicht bezogen werden, da dessen Rüssel „apice angulose emarginatum et reflexum“* und die Stirn mit einer „foveola minuta inter oculos* beschrieben ist. Kirsch. 17. Hypera biglobosa Kirsch nov. spee.: Obovata, sordide fusco-squamulosa; antennis fusco-ferrugineis, articulis funicul primo et secundo aequilongis; rostro prothorace longiore, leviter carinato; prothorace subgloboso, conferte, versus basin subrugulose punctalo; elytris breviter ovalibus, latitudine parum longioribus, ad suturam leviter depressis, punclato-striatis, interstitiis alternis griseo-tessela- tis; tarsis piceo-ferrugineis. — Long. 4—5 mill. Neben H. ylobosa Fairm. zu stellen, und dieser Art bezüglich der Bildung des Rüssels, des Halsschildes und der Beine ganz gleich, aber durch geringere Gröfse und relativ viel kürzere Flgd. verschieden; dieselben sind kaum um ! länger als breit, an den Seiten stark aber gleichmälsig gerundet, oben sehr gewölbt, die. Naht und der erste Zwischenraum flach oder auch etwas einge- drückt. — Nur Weibchen. Kirsch. Synonymische Bemerkungen. 1. Criocephalus polonicus Motsch. (1845) — eoriaceus Motsch. (1845) = epibata Schioedte (nach 1847) — ferus Kraatz (1863) ımuls den ältesten Namen agrestis Kirby (1837) führen, da die nordamerikanische (Hudsonsbay) Art mit der europäischen iden- tisch ist. 2. Leiocnemis rotundicollis Solsky Horae IX. 1875 vom Amur benenne ich Solskyi, da es schon eine L. rotundicollis Schautf. (1872) aus Spanien giebt. 3. Für Pimelia gigantea Fisch. Horae IX. 1875 schlägt Solsky den Gattungsnamen Sympiezocnemis vor, aber schon 1860 bildete Motschulsky die Gattung Pisterotarsa für die genannte Pimelva. 4, Lyperopherus (Motsch.) vermiculosus Menetr. Midden- dorf Reise 1851 p. 48 t. 3. fig. 4. mufs in den Catal. Col. Europ. nach Pferostichus aufgenommen werden, da sie Menetries als ein- zige europäische Art, die Middendorf fand, von der Indega-Bucht, im europäisch-russischen Eismeer, erwähnt. 5. Lyp. eancellatus Motsch. (1860) = Schrenki Moraw. 1563 von Daurien und Amur muls den älteren Namen punctatissimus Randall 1833 (von der Hudsonsbay) führen. 6. Für Catapionus (neben Cneorhinus) argentatus Ballion 1878 aus Kuldscha, nec argentatus Gebl. 1830 aus Sibirien, schlage ich den Namen Ballioni vor. 7. Tachypus angulicollis Stierl. 1879 aus Sicilien ändere ich in Stierlini, da er mit T. angulicollis Moraw. 1863 vom Amur eollidirt. 8. Phytoecia murina Mars. Abeille VI. (p. 384 ist 1870 erschienen) von Sarepta ist im Catalog Stein und Weise nicht an- geführt. Mit Ph. ephippium verwandt, aber kleiner, Halsschild kür- zer, an den Seiten gerundeter mit drei weilsen Binden; die Decken schmäler mit schwacher Seitenrippe, Bauchspitze gelbroth. Ich be- sitze zwei Stück durch Becker. Dr. L. v. Heyden. [Deutsche Entomologische Zeitschrift XXIV. 1880. Heft II.] Nova Genera ÜOetonidarum. (Zweites Stück !). Von Dr. @. Kraatz. In meinen Genera Cetonidarum Australiae ?) ist bereits be- merkt, dafs die madagascarischen und neuholländischen Schizorrhi- niden keineswegs als natürliche Verwandte zu betrachten seien, der erwähnte Name aber wohl für fast sämmtliche neuholländische Ce- toniden in Anwendung bleiben könne. Die bisher sog. madagascarischen Schizorrhiniden bilden das Gros der madagascarischen Cetoniden, welche mit den wenigen ‘bisher nicht zu den Schizorrhiniden gestellten Gattungen am besten als madagascarische Cetoniden vereinigt bleiben, da bei sämmtli- chen Cetoniden das Vaterland das natürlichste Band und Gruppi- rungs-Mittel abgiebt. Nachdem ich die madagascarischen Cetoniden - Gattungen be- reits seit längerer Zeit im Zusammenhange studirt habe, war es meine Absicht dieselben allmählig hier im Zusammenhange zu ver- öffentlichen; da ich indessen zu meiner Ueberraschung höre, dafs auch von anderer Seite eine Revision dieser interessanten Thiere vorbereitet wird, so muls ich mich für den Augenblick mit der Publication der neuen Gattungen begnügen, um nicht die Frucht meiner bisherigen Arbeit zu verlieren. -Der Rest des Manuscripts wird um so besser zu verwerthen sein, als in demselben auf die inzwischen beschriebenen Gattungen und Arten Bezug‘ genommen werden kann, und dieselben alsdann im Zusammenhange mit den übrigen zur Besprechung kommen sollen. Auf die hier beschrie- benen Genera ist alsdann nur kurz zu verweisen. ı) Das erste ist in meinen entomol. Monatsblättern II. 1880. No. 12. p. 17—31 erschienen. ?) Deutsche Entomol. Ztschr. 1880. p. 181 unten. Deutsche Entomol. Zeitschr. XXIV. Heft Il. 20 306 G. Kraatz: Nova Genera 1. Pogoniotarsus nov. gen. roywvıoy — Bärtchen, tapsöos — Tarse. Clypeus angustus, supra leviter impressus, apice excisus, lobis subacuminatis. Thoraz trapezoidalıs, basi fere truncatus, ante scutellum distincte emarginatus, utrinque levissime sinuatus, supra haud vittatus. Mesosterni processus haud latus sed evidenter productus, fere quadratus, apice subtruncatus, haud reclinatus. Scutellum minutum, acuminatum. Elytra pone humeros valde excisos bicostata. Pedes graciles, tibiis ant. maris apice lanlum dentatis, feminae distincte tridentatis, A postieis maris extus inermibus, fem. dentatis, 2 intermediis maris distincte, feminae parum incurvatis, tibüs posti- cıs maris subtiliter fulvo-ciliatis, tarsis post. maris longe, feminae breviter fulvo-cihatis. P. Vescoi (Pogonot.) Coquerel Ann. Soe. Ent. Fr. 1852. [% 840 6 &6 10.0: Bei dieser Gattung ist die Behaarung der Hintertarsen viel kürzer als bei Pogonotarsus, der Thorax ohne dessen eigenthüm- lich erhabene Streifen, und die Aehnlichkeit mit Amphistoros, na- mentlich beim @, merklich gröfser. Diese Gattung hat aber eine wesentlich verschiedene Kopfbildung, lang bedorntes Prosternum, kurze Tarsen etc. etc. Coquerel bildet das Männchen ab und erwähnt zwar das 9, läfst aber mehrere charakteristische Eigenschaften desselben uner- wähnt, so z. B. die drei (nicht ein-) zähnigen Vorderschienen, die kürzere Behaarung der Hinterfülse, zwei weilse Längslinien auf dem Pygidium und eine ähnliche jederseits an der Basis der vor- letzten Hinterleibssegmente, die ich nur beim 2, aber nicht bei den g finde, und die Coquerel in seiner 2 Seiten langen Beschreibung nicht erwähnt. Der Thorax der g‘ ist viel mehr verschmälert und kleiner als der des Q, das Pygidium lang vorgestreckt. 2. Linotarsia nov. gen. Ayov = Faden, tapsös — Fuls. Clypeus fere ut in genere Stenotarsia. Thoraz longiusculus, coleopteris multo angustior, bası fere truncatus, angulis posticis obtuse rotundatis, anticis aculis. Mesosterni processus parvus, triangularis, longe fulvo-pulosus. Elytra planiuscula, basi angulata, pone humeros modice ezxcisa, posterius sensim unguslata. Cetonidarum II. (Madagascar). 307 Pedes tarsis valde elongatis, tibiis anticis tridentatis, dentibus feminae validioribus, duobus primis magis approzimatis, tibiis post. _ maris inlus pone medium angulatim dilatatis (discoidalis). Lin. discoidalis (Stenot.) discoidalis Waterh. E. Monthly Mag. XV. 1878. n. 172. p. 84. - Scotti (Stenot.) Jans. Cist. Ent. XV. p. 134. t.1. f. 7. - picta (St.) Waterh. Ann. Mag. Nat. Hist. 1879. p. 74. Aufser durch die Gestalt des Halsschildes unterscheiden sich die Linotarsia von den Stenot. durch 3- (nicht 2-)zähnige Vorder- schienen; Burmeister hebt die Zahl der Zähne bei Stenot. (p. 342) besonders hervor. Q 3. Ischnotarsta nov. gen. Isyvös — schlank, tapsös — Fuls. Clypeus incisus. Thorax conveziusculus, angulis posticis rotundatis, bası circa scutellum fortiter emarginata („bord posterieur fortement echancre au milieu“), utringue sinuata. Mesosterni processus acuminato-productus. Scutellum bası rotundatum. Elytra conveziuscula. Pedes tibiis anticis tridentatis, tarsis elongalis. Ischnot. scapulata (Stenotarsia) Coquer. Rev. Zool. 1851. PSP Auna E01 8922 9078:19: 4. Ian de Coquerel hat a. a. O. die einzige, bis jetzt bekannte Art (schwarz mit einer ockerfarbigen Binde an der Basis jeder Flgd. und einer gemeinschaftlichen in der Mitte) als Stenotarsia beschrie- ben; sie weicht indessen durch breiteren Thorax, gewölbtere Flgd. habituell, durch kürzere Beine und das vor dem Scutellum in der Mitte stark ausgerandete Halsschild sicher generisch ab. Burmei- ster nennt den Vorderrücken wahrhaft kreisrund, vor dem Schild- chen vielleicht ein wenig abgestutzt. Von den übrigen vier, im Catal. Harold aufgezählten Stenotar- sia-Arten gehören die beiden ersten und die beiden letzten je einer Art an; in neuerer Zeit sind von Waterhouse und Janson drei Arten aufgestellt worden. 4. Chilamblys. yeilos — Rand, apßAbs — stumpf. Genus elypeo profunde execiso elytrisque lateribus leviter emar- ginatis generi Parachiliae affine attamen diversum, tibiis antieis ma- ris simplieibus, mesosterno latiore, elytris subbieostatis, la- teribus haud costulatis, tarsis maris etiam longioribus. 20* 308 G. Kraatz: Nova Genera Ch. bufo (Parachilia) Burm. Handb. III. p. 558. Burmeister’s Aeulserung a. a. OÖ. p. 557: „die zwei hierher ge- zogenen Arten stimmen nicht so vollkommen miteinander überein, wie bei den übrigen Gattungen, vielleicht weil die eine sich der vorigen, die andere der folgenden mehr anschliefst“, läfst sehr deutlich heraushören, dafs er zwei sehr verschiedene Formen unter Parachilia vereinigt hat, denn unter den angeblich weniger miteinander über- einstimmenden Anochilien ist sogar die höchst auffallende Gat- tung Micropeltis eingemischt. Wodurch die 15” lange, matte Par. bufo sich den meist viel kleineren, glänzenden Anochilien mehr anschlielst, und die matt- braune melanocala mehr den lebhaft grünen, viel kleineren Euchilien, sagt Burmeister nicht! Vielleicht weil melanocala sich durch die sog. stumpfe Seitenkante der Flgd. den Euchilien mit deutlich abgesetztem Seitenrande annähert? wenn dieser aber ein Gattungsmerkmal der Euchilien ausmacht („am merkwürdigsten aber sind die Flgd. durch den deutlich abgesetzten Seitenrand“*), warum soll denn die Kante der Flgd. bei Parachilia kein Gattungsmerk- mal sein? Die verschiedene Bezahnung der Vorderschienen ist ein so häufig auftretendes Gattungsmerkmal, dafs Burm. ihr wohl nur des- halb weniger Gewicht beigelegt hat, weil er nur die charakteristi- sche Gestalt der Schienen von Par. bufo 9‘ kannte, und nicht die von melanocala J. 5. Micropeltis (Blanch.) noy. gen. Micropeltis ined. Blanch. Cat. de la Coll. Ent. 1850. p. 41. Olypeus triangulariter excisus. Thorax amplus, media basi ultra scutellum producta. Mesosterni processus brevis, triangularıter acuminaltus. Scutellum minutum, basis thoracis lobo quasi occulta. Elytra pone humeros fortiter excisa, dimidia parte anteriore fere laevigata, posteriore punctata. Tibiae anticae tridentatae (SQ), dentibus apicalibus vie magis approximatis, 4 posticae longe ciliatae. Micr. cingulata (Ce.) Gory et P. p. 129. cingulata (Anochil.) Burm. Handb. Ill. p. 560. Es ist mir nicht recht begreiflich, dafs Burm. und Lac. diese höchst ausgezeichnete Gattung nicht als solche erkennen konn- ten; Blanchard hat für dieselbe den Namen Micropeltis eingeführt, sie aber meines Wissens nicht beschrieben. Vielleicht hat der Um- Cetonidarum II. (Madagascar.) 309 stand, dals Burm. den Käfer „aus Herrn Gory’s Sammlung be- schrieben“ hat, zu oberflächlicher Betrachtung verleitet. Der Tho- rax ist bei keiner anderen madag. Oetoniden-Gattung so stark ent- wickelt, dabei hinten in durchaus ähnlicher Weise lappig er- weitert, wie bei Doryscelis, welche Burmeister deshalb mit sei- nen gymnetoiden Oetonien vereinigte, einer aus ganz heterogenen Elementen zusammengesetzten Gruppe Auch die Sculptur der Flgd. ist sehr eigenthümlich. 6. Pseudepizanthis nov. gen. Ciypeus productus, angustatus, apice emarginatus, leviter re- flezus, medio leviter elevatus. Thorax subtraperoidalis, lateribus postice subsinuatis, basi levi- ter rotundata, angulis posticis subrectis. Mesosterni processus latissimus medio dentatus. Scutellum acutum. Elytra opaca, humeris valde prominentibus eic., punctato- 6-striata. Pedes tibüis antic. acute tridentatis, posticistarsis distincte longioribus. Patria: Madagascar. Pseud. stella (Epizantihis) Gory et Perch., Har. Cat. IV. p. 1500. 4-maculatus (Euryom.) Westw. Trans. Ent. Soc. Lond. 1874. pag. 477 (teste Janson Cist. Ent. II. May 1877. p. 147). Nach Janson a. a. O. ist Westwood’s Euryomia 4-maculata — Epis. stella Gory, aber keine Epizanthis, sondern sicher (un- doubtedly) eine Euryomia. Letzteres ist unzweifelhaft falsch, denn Euryomia hat einen breiteren, zwar ähnlich gezeichneten, aber ganz anders gebauten Thorax, dessen Hinterecken abgerundet sind, des- sen Hinterrand vor dem Schildchen leicht ausgebuchtet, nicht leicht gerundet ist; die Prosternalbildung ist total verschieden, dazu sind die Vorderschienen zweizähnig und nicht dreizähnig. Pseudepizan- this ist daher jedenfalls ein naher Verwandter der echten Epizanthis, mit ebenfalls dreizähnigen Vorderschienen, doch scheinen die Hin- terschienen merklich kürzer, der Hinterrand des Halsschildes we- niger vorgezogen, das Schildchen an der Basis breiter ete.; dafs der Habitus von Epiz. stella von dem der beiden anderen Epiran- this-Arten verschieden ist, beweist wohl der Umstand, dafs West- wood die Art zu Euryomia gestellt hat; in Folge dessen schien es 310 G. Kraatz: Nova Genera mir zweckmälsig, für die von Epiranthis abgezweigte und fälsch- lich zu Euryomia gestellte Art eine besondere Gattung zu errich- ten; sollte dieselbe sich nicht halten, so würden Westwood und Janson verantwortlich zu machen sein, deren Kenntnifs der Epi- zanthis-Arten doch sicherlich eine umfassendere ist, als die meinige. 7. Pareuchilia noy. gen. Clypeus valde profunde excisus, utrinque fortiter impressus, frons pilosa. Thorax minus amplus sed longior quam in Gen. Euchilia, ante scutellum viz emarginatus. Mesosterni processus longior et latior gquam in gen. allato, for- tıter coarctatus. Scutellum longior quam in gen. Euchilia. Elytra sutura et costis elevatis, costa laterali minus distincta, lateribus oblique declhwvibus. Tibiae ant. tridentatae (SQ), tarsı post. maris tibüs haud, fe- minae multo breviores. Species iypicae color et habitus fere omnino generis Euchiliae, generi Anochiliae clypei structura magis affinis, sed tarsıs brevibus» colore, thoracıs forma etc. valde diversa. Ich gebe hier die Beschreibung meines Ex., welches ich glaube mit Sicherheit auf Janson’s Euchilia tarsalis beziehen zu können. Derselbe sagt: „This species is very peculiar. and recedes somewhat from Euchilia, but agrees better with that genus than with Copto- mia“. Die Gattung ist den Coptomien allerdings im Kopfbau ver- wandt, aber jedenfalls nicht zu ihnen zu stellen, ebenso wenig zu Euchilia. Pareuchilia tarsalis: Elongata, viridis, nitidissima, thora- cis lateribus aureo - micantibus, clypeo utrinque impresso subtiliter punctata, fronte dense minus subtiliter punctata, longe nigro-pilosa, pilis reclinatis, thorace basi fere truncato, apicem versus angustato, lateribus dein fere parallelis, supra fortiter minus crebre punctato, punctis parvis immiztis; elytris disco fortiter punctato-strialis, strüs 6, interstitüis 1 (suturali), 3, 5 elevatis, strüs 5 et 6 subtiliter punc- tatis, lateribus laevibus, basin versus oblique plicatis, pygidio laevi, basi parce punctato, abdomine crebre punctato, metasterno medio laevı, lateribus dense punctatis et fulvo-pilosis. — Long. 18—19 mill. (2) Euchilia tarsalis Waterh. Ann. Mag. Nat. Hist. Juni 1879. p. 76. Madagascar (ex. Dom. Watkins missum). (4 Cetonidarum Il. (Madagascar.) >11 8. CratomoJlops nov. gen. to xpdros = Kraft, 6 vaio — Striemen. Olypeus antrorsum paullo angustior, triangulariter excisus. Thorax basi latissimus, antrorsum sensim angustatus, lateribus modice arcuatis, marginibus incrassatis, basi supra scu- tellum leviter impressus. Scutellum oblongo-triangulare, utrinque punctato-lineatum. Elytra sat brevia, fortiter striolata-punctata, basi lateribus longe impressa, impressione externe fortiter interne obtuse costata. Tibiae antıicae apice tridentatae. Corpus depressum, elongatum, supra subnitidum. Habitus fere specierum generis Pygorae. Crat. costifer (Pyg.) Waterh. Cist. Ent. II. XIX. Juni 18789.p2 293% quadratus (Euch.) Burm. Handb. III. p. 556. Madagascar. Durch die schlanke Gestalt den Pygoren ähnlich, durch den „thorax gradually narrowed anteriorly“, die mattglänzende, punk- tirte Oberseite, die kräftige Rippe am Aufsenrande der gestreift- punktirten Flgd. wesentlich unterschieden. Alle wirklichen Pygoren sind durch starken Glanz und den Winkel am Seitenrande des Tho- rax ausgezeichnet, dessen hinterer Theil fast gleich breit ist. Burmeister beschreibt den Käfer als Euchilia quadrata und fin- det ihn seiner sulcata sehr ähnlich, doch würde Waterhouse den Käfer wohl kaum als Pygora beschrieben haben, wenn die Aehn- lichkeit wirklich so grols wäre; auch weicht der Käfer von den bei- den echten Euchilien-Arten durch den merklich längeren Thorax, schräg (nicht steil) abfallenden Seitenrand der Flgd., sehr tief aus- geschnittenen Clypeus und längeres Scutellum ab, zeigt also eine Reihe von Abweichungen bei Körpertheilen, die wesentlich für die Systematik sind. 9. Pyrrhopoda noy. gen. ruppos — roth, noüs —= Fuls. Clypeus profunde excisus, utrinque leviter aut modice impressus. Thoraz lateribus haud angulatıs, ante scutellum distincte emar- ginatus, crebre punctatus. ; Mesosterni processus parvus, coarctatus, apice subrotundatus. Scutellum magnum, bası latiusculum. Elytra pone humeros fortiter ezcisa, apicem versus parum an- gustata, punctato-striata aut sulcata. 312 G. Kraatz: Nova Genera Pedes elongati, tibüis ant. tridentatis (Z\Q), dente medio obso- leto, dentibus apicalibus approzimatıs, tarsis posticis maris tibia multo longioribus, feminae brevioribus. Corpus supra pilosum. Die nächsten Verwandten dieser Gattung sind unzweifelhaft die ähnlich grün gefärbten Euchilien und Pareuchilien, von denen sie sich leicht durch den nicht steil abfallenden Seitenrand der Flegd. und die behaarte Oberseite unterscheidet. Den beiden hier neu aufgestellten steht jedenfalls sehr nahe die ebenfalls behaarte Pyrrh. hirsuta (Pyg.) Waterh. Ann. Mag. Nat. Hist. 1879 July p. 78. Pyrrhopoda mantis n. sp.: Laete viridis, supra pilosa, clypeo medio laevi, lateribus subtiliter, basi distinctius punctato, thorace supra distincte parum dense punctato, ante medium le- viter angustato, angulis posticis subrechs, subrotundatis, scutello punctis nonnullis seriatis instructo, elytris 6-sulcatis, suleis parum dense punctatis, latera versus sensim brevioribus, praecipue laterali, lateribus pone humeros oblique sulcatulis, punctorum seriebus 2, punctis valde remolis, apice obsolete punctatis, haud strigosis, pygidio converiusculo, disco laevi, lateribus parce punctato piloso- que, abdomine crebre punctato, metasterno medio laevi, lateribus. subtihiter punctatis, pedibus longis, rufis, tibüs interm. et posticis eztus dente obtuso instructis, intus longe fulvo ciliatis. Mas. — Long. 64 lin. (14 mill.) Madagascar (Dom. Watkins). Pyrrhopoda cyanescens: Subtus viridis, supra pilosa, vi- ridi-cyanea, marginibus viridibus, seu viridi - cupreis, clypeo apice rufo-piceo, distincte emarginato, lateribus crebre subtiliter basi di- stinctius punclato, punclis nigritulis, occipite glabro, thoracis disco obsolete lateribus parce vrregulariıter fortius punctatis, angulis po- sticis subrotundatis, scutello laevı, elytris 6-sulcatis, sulcis dense . punctatis, exzterioribus brevioribus, spatio laterali utrinque biseria- tim strigoso-punctato, apice dense strigoso-punctato, pygidio conveziusculo, disco obsolete lateribus parce distincte punctatis, ab- domine medio laevi, lateribus parce punctato, metasterno medio laevi, subimpresso lateribus crebre distinctius punctatis et fulvo-pi- losis, pedibus piceo-rufis. Fem. — Long. 7 lin. (15 mill.) Madagascar (Dom. Watkins). Während mantis durch die intensiv lichtgrüne, laubfroschartige Farbe sehr ausgezeichnet ist, ist die Oberseite der cyanescens bläu- lich grün, der Kopf und Seitenrand des Thorax vorn grün, der Cetonidarum II. (Madayascar.) 313 Seitenrand der Flügeldecken gauz grün, mit einem kupfrig golde- nen Streif. Von dieser Gattung wage ich vorläufig nicht mit Sicherheit zu trennen: Pyrrh. pratensis (Anoch.) Gory et Perch. Mon. pag. 128, Burm. Hab. III. p. 562. Viridis, nitens, supra pilosa, thorace dense punctalo, elytris trisulcatis, sulcis bilineatis, antennis pedibusque rubris. — Long. 44 lin. 10. Moriaphila. kwpte — Dummheit, pilos — lieb. Clypeus minus profunde ezcisus, caput inter oculos profunde iransversim impressum. Thoraz fere laevigatus, lateribus basin versus minus incrassa- tis, bası ante scutellum leviter emarginata. Mesosterni processus productus, obtuse triangularıs. Elytra laevia, nitida humeris valde prominentibus, lateribus pone humeros fortiter ezcisis, apice angustata, angulo suturah acu- minato, supra subtilissime rugulosa. Pedes validi, tibüs anticis bidentatis, posticıs ertus dentatis, intus fulvo-ciliatis, tarsıs interm. tibiis multo, posticis bis vix lon- gioribus. Die ansehnliehe typische Art ist nach Ex. aus dem Jardin des Plantes von Burm. beschrieben. . Durch schwächeren Ausschnitt des Clypeus, andere Prosternal- und Schienenbildung und eigenthümliche Sculptur der Fled. von Anochilia generisch verschieden, aber verwandt. Mor. (Anochilia) princeps Burm. Handb. III. p. 560. 11. Hyphelithia nov. gen. bno — etwas, AAldıos — dumm. Generi Anochtliae affine. Clypeus breviusculus, lobis perbrevibus, obtusis. Thoraz coleopteris parum anyustior, opacus. Elytra opaca sexsulcata, interstitüs alternatim latioribus et magis elevatis, sutura apice obtusa, dehiscenti. Pedes longi, tibiis anticis subtridentatis, dentibus 2 apicalıbus magis approzimatis et fortioribus, tarsis ommibus tibiis dimi- dio longioribus. Corpus angustum. Hyph. stupida (Anoch.) Burm. Handb. III. p. 561. stup. (Cet.) Gory et P. in Silb. Rev. Ent. III. p. 128. EIE: G. Kraatz: Nora Genera Die einzige Art ist durch maite, aber grünliche Flügeldek- ken den Parachilien verwandt; von der Gattung Anochilia unter- scheidet sie sich durch die anderen Längenverhältnisse der Beine, den anders gebildeten Clypeus etc. 12. Coquerelia nov. gen.') Characteres generis Anochiliae sed: Thorar erebre fortiter punctatus. Mesosterni processus triangularıter productus subdech- natus, haud reclnatus. Elytra rvarıolosa, minus plana. Pedes tibiis ant. fortius deniatis, tarsis post. brerioribus et te- nwioribus. ö : Cogq. republicana (Anoch.) Coquerel Ann. Soe. Ent. Fr. 1848. p. 277. €. 8. f. 2. Var. fuscipennis mihi (elyiris fusco-castaneo et nigro- "rariegalis). Obwohl der Käfer in sehr wesentlichen Merkmalen mit Ano- chilia übereinstimmt, machen doch die ganz abweichende Sculptur des Halsschildes und der Flzd. in Verbindung mit der wesent- lieb verschiedenen Prosternalbildung die Aufstellung einer neuen Gatiung nothwendie. Coquerel hat den Käfer a. a. O. nach schwarzen Ex. be- ; ich erhielt neben mehreren Stücken mit gelbbraunen, chwarzgesprenkelten Flgd. (var. fuscipennis m.) nur ein einfarbig chwarzes, "N E B 0) nm 13. Dirrhina Burm.-Schaum ?). Pantolia zeci. A. (Dirrkina) Barm. Hüb. III. p. 568. Dirrkina Schaum Verz. Lam. Mel. p.53. Clypeus profunde emarginatus, caput sımili modo quo in gen. Anochilia constructum, converiusculum. Thorar basi ante scutellum vir emarginatus, lateribus ant. de- fleris, angulis post. obtusiusculis. 1!) Gewils klingt Cogquerelia nieht so hübsch als Aurelia; in- dessen hilft dieser Name den eines verdienten französischen Ento- mologen verewigen, und ist von diesem Gesichtspunkte aus gewils gerechtfertigt. ?) So wäre die richtige Schreibweise! Schaum führt in seinem Verzeichnisse a. a. O. die Gattung als Dirrkina Schaum an, und =un.f Cetonidarum II. (Madagascar.) 315 Mesosterni processus parvus, breris, coarctatus. Scutellum haud latum. Elytra laevia, pone humeros modice ercisa. Pedes elongati, tibiis ant. trideutatis (J 2), posticis rir ciliatis. Dirrh. Iris (Cet.) Gory, (Pant.) Burm. Handb. III. p. 563. g' Anochilia Iris Lac. Gen. d. Col. III. p. 516 not. 2. Dieser Käfer stimmt in der Kopfbildung mit Anochilia über- ein, was Burm. ganz entgangen ist; bei dieser Gattung (und Dir- rhina) tritt unter der Seitenleiste des Clypeus sehr deutlich eine untere Randleiste hervor, bei Pantolia und ihren Verwandten nicht; Dirrhina steht somit in mancher Beziehung zwischen Pantolia und Anochilia in der Mitte. Lae. macht a. a. O. auf die eigenthämliche Bildung des Clypeus und Prosternum bei /ris 5 aufmerksam, Burm. kannte nur das ?. 14. Pantolia Burm.-Kraatz (nee Pant. Burm.-Schaum). Pantolia sect. B. @. Burn. Häb. III. p. 569. Clypeus apicem versus subdilatatus, apice distincte emarginafus, lobis rotundatıs. Thoraz basi supra scutellum leriter ') emarginatus, lateribus viz angulatis, marginibus lat. incrassatıs. Mesosterni processus fortius productus, latus, acumınatus. Sceutellum mediocre. Elytra laeria, pone humeros parım ercısa, laeria. Pedes elongati, tibiis ant. maris bidentalis, fem. tridentatis, po- sticis ciliatis (ZQ). Pant. flacomarginata Gory, Burm. Handb. III. 569. Lacordaire spricht demgemäfs (Gen. IIL p. 516 oben) „une des sections du genre Pantolia forme pour ce savant (Schaum) le genre Dirrhina“. -Im Harold’schen Catalog ist aber Dirrkina Burm. ei- tirt, weil Burmeister hinter der Charakteristik seiner Seetion A von Pantolia eitirt: Dirrkina Waltl Mss. Burmeister hat somit den Na- men Dirrhina für seine Untergattung A eingeführt; betrachtet Schaum dieselbe als Gattung, so muls der Name Dirrhina Burm. bleiben. Da aber aus dem Citate Dirrkina Burm. nur und gera- dezu falsch ersichtlich ist, dafs Burm. Dirrhina als Gattung be- trachtet habe, so scheint mir meine Citirungs-Methode Burmeister- Schaum weit richtiger, da sie besagt, in welchem Sinne Dirrkina aufgefalst ist. !) Burmeister nennt die Ausbuchtung mit Unrecht beträchtlich. 316 G. Kraatz: Nova Genera Burmeister’s Diagnose ist hier durch Zusammenstellung der cha- rakteristischen Merkmale der Gattung wesentlich ergänzt. Schaum zieht !) zu Pantolia scapha, rubrofasciata und ebenina, indessen be- zieht sich Burmeister’s Diagnose im Wesentlichen auf die flavomar- ginata, welche von Schaum mit den Euchroen zu einer Gattung vereinigt wird, was Lacordaire natürlich nicht recht begreift. Das Weitere darüber ist unter Hemilia zu vergleichen. 15. Hemilia nov. gen. Acios — glatt, Audeios — halb glatt. Pantolia sect. B. b. ßf. Burm. Handb. III. p. 570. Clypeus apice leviter emarginatus,margineincrassato-reflexo. Thoraz bası supra scutellum leviter emarginatus, utrinque sub- truncatus, angulis posticıs rechs, anticis acutis, margine laterali linea profunda impresso. Mesosterni processus brevis, coarctatus, apice obtuse rotundatus. Scutellum utringue impressum, mediocre. Elytra costulata et punct.-striata, pone humeros perparum e.xcisa. Tibiae anticae tridentatae (ZZ), dentibus 2 ultimis approxima- bis, tarsıs maris tibüs longioribus, tibüis tarsisque maris intus den- sıus cilatıs. Hem. striata (Pant.) Gory, Burm., Har. Cat. IV. 1302. Madagascar. Wegen des anders gebildeten Clypeus und Mesosternalfort- satzes, der dreizähnigen Vorderschienen des g', der ganz anderen Seulptur der Flgd. von Pantolia Burm. gut unterschieden, als deren typische Art die luvomarginata zu betrachten ist. Durch den schwa- chen Randausschnitt und die Sculptur der Flgd., den Gesammt- habitus u. s. w. ist Hemilia so uahe mit der viel grölseren Stygnochroea Desmaresti verwandt, dals man leicht versucht sein könnte, sie für eine Gattung zu halten; man vergleiche dabei den Prosternalfortsatz beider Käfer und frage sich, ob Percnopharis nä- her mit Burmeister’s Euchroea Desm. oder näher mit Burmeister’s Pantolia flavomarginata verwandt ist ? In der That aber ist Hemilia eine sehr interessante Zwi- schenform zwischen Pantolia und Stygnochroea! die kritische Be- achtung der Merkmale von Hem. und Stygn. deutet meines Erach- tens unzweifelhaft die Verwandtschaft der genannten Gattungen an, bei denen Olypeus, Prosternalfortsatz und Ausschnitt im Wesent- ') Vergl. Lam. Mel. p. 53. Cetonidarum IT. (Madagascar.) 317 lichen übereinstimmen. Diese Erkenntnifs des Wesentlichen ist nicht gerade leicht; denn wenn auch Burm. Pantolia neben Bu- chroea stellt, so stellt er doch zwischen seine Pant. flavomargi- nata und siriata die scapha mit starkem Randausschnitt. Wäh- rend diese drei einen gleichbreiten oder nach vorn verbreiterten Clypeus besitzen, hat Pant. Iris einen ganz anders gebildeten Kopf, indem die Augenleiste bei scapha den Seitenrand des Olypeus bildet, bei Iris dagegen auf dem Clypeus befindlich ist, ähnlich wie bei den Coptomien, denen Iris sonst gar nicht verwandt ist. 16. Stygnochroea nov. gen. stupyös — düster, ypoıx — Färbung. Clypeus apicem versus subdilatatus, apice fere truncatus, angu- hs parum rotundatis. Thorax basi vix productus, ante scutellum vie emarginatus, dense punctatus, angulis anticis obtusissimis, subrotundatis. Mesosterni processus leviter productus, valde constrictus, apice acuminalus, Scutellum mediocre. Elytra pone humeros parum ezcisa, fere parallela, punctato- striata, subbicostata. Pedes tenues, tibüs ant. tridentatis (JR), tarsis post. maris tibia longioribus, fem. tibia brevioribus. Corpus supra nitidulum, haud velutinum. Von den herrlich gezeichneten Euchroeen durch Färbung, Sculp- tur, nach hinten nicht verengte Flgd. und den stark verengten Prosternalfortsatz verschieden. Ueber die Verwandtschaft mit He- milia (striata Gory) ist das unter dieser Gattung Gesagte zu ver- gleichen. Stygnochr. Desmaresti (Cet.) Gory, Burm., Har. Cat. IV. p- 1506. Madagascar. 17. Tetraodorrhina (Blanchard ') nov. gen. Pantolia sect. B.b. «. Barm. Handb. III. p. 570. Clypeus apice leviter emarginatus deflexus, utrinque profunde impressus. Thorax basi subtruncaltus, angulis post. leviter rotundalis. !) Dieser Gattungsname ist von Blanchard, Liste des Cet. du Museum 1842 p. 10 drei Arten der Burmeister’schen Gattung Pan- tolia gegeben worden; die Gattung ist aber nicht wissenschaftlich begründet worden, der Name hier beibehalten. 318 G. Kraatz: Nova Genera Mesosterni processus latiusculus, brevis, obluse subrotundatus, metasterno inclinato,. Scutellum parvum, basi utrinque oblique truncatum. Elytra ‚punctato-striata, pone medium impressa, pone hu- meros fortiter ezxcisa. Tibiae anticae bidentate (S2), dentibus acutiusculis, magis so- hito remotis. Tetr. scapha (Cet.) Gory et Perch. Har. Cat. IV..1302. Von den drei Arten, für welchen Blanchard den Namen Te- traodorrhina in Vorschlag gebracht hat, war die scapha die zuerst beschriebene, und habe ich daher für diese den Namen beibehalten. Der Thorax ohne Basalausschnitt, der starke Schulterausschnitt der Flgd. ete. unterscheiden sie von den Pantolien sehr wesentlich. Burmeister sagt in der Einleitung zu seiner Gattung Panto- ha (p. 567): „Wenige gemeinsame Charaktere verbinden die Mit- glieder dieser Gruppe, die eigentlich so viel Gattungen wie Arten zu enthalten scheint, daher der Gattungsbegriff weiter gefalst wer- den mufs“. Aus diesen Worten geht hervor, dafs Burmeister selbst gefühlt hat, dafs er fremdartige Elemente unter Pantolia mit einan- der verbunden hat. Wenn wir annehmen, .dafs wir innerhalb der- selben Gruppe den Gattungsbegriff bei den madagascarischen Arten weiter fassen müssen, so führen wir an die Stelle der Naturgesetze reine Willkühr ein. Dafs gerade die madagasc. Fauna eine höchst originelle ist, ist allbekannt; die systematischen Merkmale sind dort ganz dieselben wie bei den Cetoniden der übrigen Welt; ein an der Basis gerade abgeschnittener Thorax läfst uns mit derselben Sicherheit auf das Vorhandensein ähnlich wichtiger Unterscheidungs- Merkmale schliefsen, wie in anderen Erdtheilen; aber die Zahl der Arten ist in Madagascar eine grölsere, die schöpferische Phan- tasie gleichsam reicher entwickelt. Soll sich der Systemati- ker an diesem Reichthum durch Aufstellung einer grös- seren Anzahl von Gattungen freuen, oder denselben künstlich ignoriren und heterogene Elemente zu un- möglichen Gattungen verbinden? darauf mögen die Syste- matiker antworten. Cetonidarum II. (Madagascar.) 319 18. Mesorhopa. to neooy — Mitte, fon — Eindruck. Clypeus apice rotundatus. Thorax latitudine multo brevior, basi supra scutellum distincte sinualus, angulis post. rotundaltis. Mesosterni processus coarctatus, apice subrotundatus. Elytra elongata, fere laevia, versus humeros et pone medium impressa, pone humeros modice ezcisa. Tibiae anticae bidentatae (SQ), dentibus remotis. Statura elongata Dirrhinae iridıs. Mes. polita (Pant.) Waterh. Cist. Ent. II. 1878. Juni p- 293; Ann. Mag. Nat. Hist. Juni 1879. p. 80. Mes. rufobasalis Waterh. Ann. Mag. Nat. Hist. 1879. Juli p. 79. Mes. rubrofasciata (Pant.) Schaum ') Ann. Soc. Ent. France 1844. p. 415. Madagascar. Mit Tetraodorrhina durch Zeichnung und verrundete Hinter- ecken des Thorax verwandt, wegen des Ausschnittes desselben vor dem Scutellum und der, hinter der Schulter nur schwach ausge- schnittenen Flgd. jedenfalls generisch unterschieden; ebenso durch den deutlichen Ausschnitt des Halsschildrandes vor dem Schildchen. Hierher gehören sehr wahrscheinlich aufser der polita die bei- den anderen, mir nicht in natura bekannten Arten. 19. Percnobapta nov. gen. Tepxvös — Schwarz, Barteıy — färben. Clypeus parum sinuatus, utrinque leviter impressus. Thoraz basi supra scutellum emarginatus, angulis omnibus rotundatis. Mesosterni processus? Scutellum basi utringue impressum et striolatum. Elytra elongata, medio late transversim impressa, pone humeros sinuata, deinde fere parallela. Tibiae anticae? Statura elongata Dirrhinae iridis. Percn. ebenina (Pant.) Schaum Ann. Ent. Fr. 1844. p. 415. Madagascar. Blanchard stellt ?) den Käfer zu seiner Gattung Tetraodorrhina in litt., als deren typische Art Pant. scapha Burm. zu betrachten !) Schaum giebt über die Zähne der Vorderschienen nichts an. ?) Cat. de la Coll. Ent. da Mus. d’hist. nat. 1850. p. 20, 320 G. Kraatz: Nova Genera Cetonidarum Il. (Madagascar.) ist, derselbe kann indessen wegen des Ausschnitts an der Basis des Thorax, dessen Ecken sämmtlich abgerundet sind ete., unmög- lich mit dieser Gattung vereinigt bleiben. Die verrundeten Vorder- ecken des Thorax in Verbindung mit den punktirt gestreiften Flgd. sprechen gegen die generische Vereinigung mit Mesoropha (Pant.) polita Waterh. 20. Eccoptomia nov. gen. &xxöntw — ich schneide, &p.os — Schulter. Olypeus subguadratus, apice viz emarginatus, margimibus elevatis, angulis anticis obtuse rotundatıs. Thoraz lateribus fere parallehs, ante medium angustatus, mar- gine laterali subincrassato, linea profunda impresso, bası ante scu- tellum emarginata, utrinque truncata. Mesosterni processus modice productus inclinatus, brevior quam in genere Coptomia. Scutellum latiusculum, apice obtusum. Elytra planiuscula, punctato-subsulcata, pone humeros ut ın ge- nere Coptomia ezcisa. Tibiae anticae tridentatae (2), intermed. et posticae ciliatae, tarsı post. tibüis multo breviores (2). Flacher und mehr gleichbreit als die Coptomien, mit ver- wandter Prosternal-Bildung, der Clypeus aber total verschieden. Eccoptomia sezsulcata n.sp.: Nigra, nitida, capite pro- funde punctato, thorace parce, lateribus fortius punctato, punctis parvis immiztis, scutello subtiliter punctato, elytris piceo-transluci- dis, punctato-sulcatis, sulcis 6 et punctorum seriebus 2 saepe con- fluentibus ad marginem, costa marginali cum margine parallela, parte apicali pone callum minus dense strigosa, pygidio dense strio- lato, abdominis segmentis unisertatim punctatis, mesosterni lateribus grosse parum profunde punctatis. — Long. 6 lin. (13 mill.) 1 Ex. aus der Haag’schen Sammlung, von Daube stammend. Der obere Zahn an den Vorderschienen des 2 ist klein. [Deutsche Entomologische Zeitschrift XXIV. 1380. Heft II.] Nachträgliche Bemerkungen über meine Lomaptera aus Neu-Guinea und eine neue Glycyphana von dort. Lomaptera diaphonia mihi (p. 215) soll nach brieflicher Mittheilung von H. Thomson mit seiner cinnamomea (Annal. Soc. Ent. France 1378 p. CII) identisch sein. Aufser den von mir be- schriebenen Varietäten besitzt das Dresdener zool. Museum noch ein Ex. von derselben Localität, bei welchem der Thorax einfar- big gelb ist, während die Beine schwarz sind. Bei keiner Varie- tät treten drei deutlich getrennte Längsbinden hervor, für welche Thomson’s Bezeichnung (maculis fasciiformibus 3 nigris, media lon- giore) wenig glücklich gewählt wäre, da man mit dem Ausdruck fascia Querbinden zu bezeichnen pflest. Da nun Thomson das sternum lateribus grosse et sparsim punctatum, medio laeve nennt, dasselbe aber weder bei meinen noch bei den Ex. des Dresdener Museum eine Spur von groben Punkten zeigt !'), so kann meine Art nicht wohl mit der von Thomson identisch sein, deren Beschrei- bung ich vor Entwurf der meinigen sorgfältig verglichen hatte, es mülsten denn die groben Punkte von H. Thomson erfunden oder bei seinen Ex. vorhanden sein, was mir kaum möglich scheint. H. Metzner (Dresden) erhielt die Art auch aus Queensland. Lomaptera pygmaea m. (a. a. O. pag. 216) steckt nach H. Thomson’s Mittheilung in seiner Sammlung als rugata Blanchard. Hätte H. Thomson den Atlas zu der, allerdings sehr seltenen, Ha- gen unbekannt gebliebenen Voyage au Pole Sud von Dumont d’Ur- ville tab. 9. fig. 8. verglichen, so würde er gefunden haben, dafs die dort abgebildete, viel grölsere Art von der Insel St. Georg ein deutlich ausgerandetes letztes Hinterleibssegment zeigt (ähnlich wie z. B. Lom. pulla), während bei meiner pygmaea der Hinterleib drei- eckig vorgezogen ist. In der Beschreibung (nicht Diagnose) meiner pygmaea ist durch Versehen hinter Pygidium des statt @ J und statt g' & gesetzt. Von Neu- Guinea und, wie mir scheint, noch unbeschrie- ben ist: ı) Nach sorgfältigem, im Verein mit Herrn Custos Kirsch angestell- ten Vergleich. Deutsche Entomol. Zeitschr. XXIV. Heft II. 21 322 G. Kraatz: Glycyphana fallaciosa. Glycyphana fallaciosa nov. spec. Nigro - velutina, subtus albo - variegata, fascia elytrorum inter- rupta lineolaque seu linea obliqua humerali oblique ad fasciae me- dium descendente, marginis lateralis parte ezcisa scapulisque postice ochraceis. — Long. 14 mill. Var. Elytrorum fasciae pars interior nulla. Elytr. linea discoidali obliqua brevi. Elytr. linea disc. obl. ultra medium prolongata. Pygidio toto ochraceo. Pyg. utrinque macula ochracea. Der etwas grölseren Glye. pulchra Mac Leay und der viel klei- neren incerta wohl zunächst verwandt, sammetschwarz, Kopf und Halsschild einfarbig, der Hinterrand der Schulterblätter und der ausgeschnittene Theil des Seitenrandes von einer ockergelben Linie eingefalst, eine in der Mitte unterbrochene Binde und eine von der Innenspitze der Schulterblätter nach der Innenspitze des Randflecks dieser Binde verlaufende Linie ockergelb. Clypeus vorn ziemlich tief aber stumpf ausgerandet, nicht be- filzt, deutlich mälsig dicht punktirt, Hinterkopf befilzt. Thorax von der Gestalt der verwandten Arten, vor dem Schildehen deutlich ausgerandet, Hinterecken verrundet, Oberseite deutlich, wenig dicht bogig punktirt. Scutellum stumpf zugespitzt, ohne Punkte. Flgd. noch gestreckter wie bei incerta, hinter der Mitte mit einer wohl meist unterbrochenen Binde, die aus einem grölseren Fleck am Aus- senrande und einem, in gleicher Linie liegenden punktförmigen Fleck neben der Naht besteht; dieser kann bisweilen ganz verschwinden. Charakteristisch aber variabel ist die oben beschriebene Schräg- linie, welche bald nur an der Basis angedeutet, bald bis hinter die Mitte verlängert ist. : Auf der Unterseite ist die Hinterbrust jederseits breit gelblich weils, die Schulterblätter und die Epimeren der Hinterbrust sind es ganz; die einzelnen Bauchsegmente zeigen jederseits an der Basis eine breite gelbweilse Binde; in der Mitte ist der Bauch glatt, glänzend; Segm. 3 zeigt in der Mitte jederseits I—2 Punkte, 4 drei bis 4 Punkte, 5 eine Längsreihe und ebenso am Hinterrande. Die Vorderschienen sind mehr oder minder dreizähnig, der hin- terste Zahn wohl nur selten deutlich hervortretend. Auffallender Weise ist bei dem Ex., bei dem der Innenfleck der Flügeldeckenbinde fehlt, die Schräglinie fast bis zur Innenspitze des Aufsenflecks verlängert; wahrscheinlich bisweilen mit demselben verbunden. — 2 aus dem Innern von Ost-Guinea. G. Kraataz. [Deutsche Entomologische Zeitschrift XXIV. 1880. Heft 1l.] Denkblätter an H. v. Kiesenwetter, seinen entomologischen Freunden und Verehrern gewidmet von Gaker aa b2. Ernst Hellmuth v. Kiesenwetter, Geheimer Regierungs- rath in Dresden (seit 1871), 1869 zum Ehrenmitgliede des Ber- liner entomologischen Vereins ernannt’), dem er seit seiner Grün- dung angehörte, Mitglied der Societe Entomologique de France zu Paris, der schweizerischen entomologischen Gesellschaft, der Societe Lineenne de Lyon, der naturforschenden Gesellschaft der Wetterau und des Harzes, der zu Leipzig und Bautzen, seit seiner Uebersie- delung nach Dresden fast ununterbrochen im Gesammt- oder Sec- tionsvorstande der Dresdener Gesellschaft für Naturkunde Isis und des Vereins für Erdkunde daselbst, verstarb nach mehrmonatlicher Krankheit in Folge eines durch wiederholte Erkältungen plötzlich gesteigerten Herzübels am 18. März 1830 in seiner herrlichen Va- terstadt Dresden. Zu seinem Begräbnisse auf dem Trinitatis - Kirchhofe hatten sich aulser zahlreichen Mitgliedern seiner, den ersten Kreisen der Residenz angehörenden Verwandtschaft Vertreter der höchsten Be- hörden des Landes, fast sämmtliche Räthe des Ministeriums des Innern und die Vorstände der wissenschaftlichen Vereine eingefun- den, denen der Verstorbene angehört hatte ?). Der Umstand, dafs die verhältnilsmäfsig zahlreichen Entomologen Dresdens noch im- mer nicht zu einer fester organisirten entomologischen Gesellschaft verbunden, sondern nur allwöchentlich (Montag Abends) gesellig 1) Von staatlichen Auszeichnungen wurden ihm verliehen: das Ritterkreuz I. Kl. vom sächsischen Verdienstorden, der preufsische Kronenorden III. Kl., der preufs. Kronenorden mit rothem Kreuz im weilsen Felde, das Ritterkreuz des österr. Franz-Joseph-Ordens. 2) Vgl. Leopoldina Bd. XVI. 1330. p. 34 und No. 9—10, wo- selbst auch ein 80 No. starkes Verzeichnils der wissenschaftlichen Arbeiten des Verewigten von H. Th. Kirsch, Custos am zool. Mu- seum in Dresden, gegeben ist. au 324 @G. Kraatz: Denkblätier vereinigt sind, mag mit dazu beigetragen haben, dass dieselben am Grabe ihres hoch und allgemein verehrten Freundes verhältniss- mässig schwach vertreten waren. Dass aber gerade in ihrem Herzen v. Kiesenwetter’s Andenken erst mit dem Tode erlöschen wird, bedarf hier keiner Versicherung. Waren doch in ihm alle liebenswürdigen Seiten des sächsischen National-Characters auf das Glüeklichste entwickelt, und vermochte er es, wie kein Anderer, die demselben anhaftenden Schwächen durch sein edles Beispiel in allen Kreisen, in denen er verkehrte, bei Anderen gleichsam zu ersticken. Die Entomologen Europas durften es sich zur Ehre rechnen einen solchen Mann ganz den ihrigen zu nennen, ganz insofern, als sein Beruf für ihn Pflichterfüllung, die wissenschaft- liche Beschäftigung mit der Entomologie eigentlich Hauptlebens- zweck und Freude war, neben derjenigen welche ihm ein glück- liches Familienleben gewährte an der Seite von vier Söhnen (im Alter von 16—24 Jahren) und einer, seinem fein gebildeten Geiste ebenbürtigen Gattin aus vornehmer Familie. Nachdem am Grabe der Superintendent und Consistorialrath Dr. Meyer der trefflichen Eigenschaften des Herzens und Gemüthes des Verewigten gedacht, der Geh. Rath Körner seinen amtlichen Verdiensten und wissenschaftlichem Bestreben volle Anerkennung ge- zollt und ihm im Namen des Ministeriums, seiner Vorgesetzten und Collegen den herzlichsten Dank nachgerufen hatte, sprach H. Dr. O. Schneider !) im Namen der Isis, des Vereins für Erdkunde und des entomologischen Clubs, denen er gleichzeitig mit dem Ver- ewigten angehört, „Worte tiefer Trauer, ungeschmälerter Aner- kennung und herzlichen Dankes, beauftragt von einer grossen Zahl von Männern, welche dem Lebensberufe des Verblichenen zwar fern, auf anderem Boden ihm aber doch sehr nahe standen“. „Zahlreiche Vorträge desselben gaben ihnen wieder und wieder fesselnde Anregung auf den verschiedensten Gebieten und seine, namentlich in den entomologischen Zeitschriften veröffentlichte Ar- beiten trugen Belehrung weit über die Grenzen des deutschen Vaterlandes hinaus. Das im vollsten und reinsten Sinne Humane seines ganzen Wesens lie[sihn im wissenschaft- lichen Verkehre keine Schranken des Standes aner- kennen und ausnahmslos Jedem aus der Fülle seines 1) Derselbe war so gütig mir den Teext seiner Rede mitzu- theilen, wodurch ich in Stand gesetzt wurde, besonders anspre- chende Theile derselben hier wörtlich wiederzugeben. an H. v. Kiesenwelter. 325 Wissens mittheilen, der wissenschaftliche Hülfe suchend, sich ihm nahte.* „Ein in der Heimath und auf weiteren Reisen gewonnenes reiches entomologisches Material wulste der Verstorbene mit stets bewunderter Beobachtungsgabe mustergültig zu bearbeiten. Im geselligen Verkehr mit den einzelnen Vereinen vermochte er, ent- sprechend der in ihm gleichsam verkörperten Harmonie eine seltene Eintracht zu erhalten und Frieden zu stiften.“ So hat es an v. Kiesenwetter’s Grabe nicht an tief empfun- denen Worten der allgemeinen Liebe und Anerkennung gefehlt, die ihn auch sein Leben hindurch begleitet haben. Ueber dieses wäre zunächst kurz zu bemerken, dals er am 5. Nov. 1820 zu Dresden geboren wurde und einziger Sohn des Hauptmanns v. Kiesenwetter blieb. Schule und Gymnasium besuchte er in Bautzen, bezog 1840 die Universität Leipzig, studirte daselbst bis 1843 die Rechte, widmete sich dann dem Verwaltungsdienste, wurde 1849 Referendar in Bautzen, darauf in Dresden und Leipzig be- schäftigt, 1854 Regierungsrath in Leipzig als Commissar für die Angelegenheiten der Leipziger Zeitung; 1856 wurde er nach Bautzen, 1871 als Geh. Reg. Rath in das Kgl. Ministerium des Innern nach Dresden berufen. v. Kiesenwetter’s Neigung zur Entomologie datirt schon aus seiner Gymnasialzeit, in der er Schmetterlinge sammelte; in Leipzig wurde er durch Prof. Kunze und Dr. Rud. Sachse, der seinen Schüler überlebt hat und noch jetzt Mitglied des Berl. ent. Vereins ist, für die Coleopterologie gewonnen. Aus jener Zeit stammt auch seine Bekanntschaft mit dem verewigten Schaum, welche sich schnell in eine enge Freundschaft für das Leben verwandelte, dem Schaum leider lange vor ihm entrissen wurde. Eine wesentliche Rolle spielte demnächst in v. Kiesen- wetter’s entomologischem Leben die Bekanntschaft mit Dohrn und Maerkel. Mit allen dreien stand die Correspondenz im Jahre 1847, aus dem mir das erste Faseikel der entomologischen Correspondenz !) des Verewigten vorliegt, bereits in voller Blüthe. Auf einen Brief von Chevrier, 1 von v. Dommer, 1 von Erichson, 1 von Ferrari, 1 von Foerster, 1 von Hochhuth, 1 von Hornung, 1 von Küster, 1 von Rosenhauer, 2 von Sachse, 1 von Schioedte, 2 von Suffrian kommen 12 von Dohrn, 7 von Maerkel, 2 von Schaum, die letzteren aus Lon- 1) Dieselbe scheint nur zum Theil erhalten geblieben zu sein. 326 G. Kraatz: Denkblätter i don und Liverpool, von einem glänzend politisch-fachmännisch-cri- tischem Geiste durchweht. Während Dohrn v. Kiesenwetter durch Geist zu fesseln wulste, fand Maerkel’s Gemüthlichkeit bei ihm jenen Wiederhall, welcher Beide zu herziger Freundschaft vereinigte. Leider war es mir nur selten vergönnt mit beiden Männern gleichzeitig zu ver- kehren, aber jedenfalls haben die Eindrücke, die ich als Knabe aus dem bescheidenen Cantorhause mit hinwegnahm, den Grund zu meiner im Mannesalter voll erwachten Liebe für die herrlichen Thäler der sächsischen Schweiz und ihre Bastei gelegt, die mich Jahraus Jahrein mehrere Male dorthin führt, wo ich gern der Zeit gedenke, in der ich dort mit Passion sammelte. | Jene Briefe liegen jetzt zum Theil im Originale vor mir, von denen mir v. Kiesenwetter oft erzählt, die munteren Zeugen ei- ner sammelfreudigen und eifrig sammelthätigen ?), geistesfrischen, feinsinnigen collegialischen Thätigkeit, welche ihre schönsten und reichsten Blüthen in dem alten Cantorhause des malerisch gele- senen Wehlen entfaltete; von ihm aus waren in wenigen Minuten die insectenreichen, schattigen Felsengründe zu erreichen, zu wel- chen ‘sich die Freunde der Natur und des alten Maerkel mit doppelter Macht hingezogen fühlten, unter ihnen vor Allem v. Kiesenwetter und seine näheren entomologischen Bekannten. 1) Maerkel war ein Sammler ersten Ranges, welcher eine Menge von seltenen Nitidularien, Cryptophagiden, Ameisenkäfer ete. etc. dort aufgefunden hat, die jetzt wiederum ganz oder fast als verschollen zu betrachten sind. Manches davon in seiner, gegen- wärtig im Dresdener zoologischen Museum aufgestellten Sammlung mag noch jetzt nieht gehörig untersucht sein. Motschulsky schreibt in einem seiner Reiseberichte (Bull. Moscou 1850. II. p-. 360): „De Berlin (wo sein erster Gang in’s entomol. Museum war, dessen Colon-Arten er bereits damals von „Mr. Kraatz, jeune entomologiste ete.“ revidirt fand) je partis pour Wehlen ou je trou- vais mon ancien ami Maerkel completement dans le m&me etät que je l’avais vu il y a quatorze ans“, und fährt später Seite 361 bewundernd fort: „On ne croirait pas quelles raretes Monsieur Maerkel a pu se procurer au moyen des petites especes de sa patrie. Vous y voyez tous ces grands Lucanus, Prionus, le Mor- molyce etc. etc., tous echanges contre les petits Brachelytres et Pselaphiens de la Saxe.“ In diesem Briefe ist ein fast verschollener; deutscher Luperus Maerkehi p. 568 rite beschrieben. an H. v. Kiesenweltter. 327 Unter den zahlreichen Excursionen und Reisen, welche von Kiesenwetter 1846 nach dem Riesengebirge 1) und 1847 in die Kärnthner Alpen ?) mit dem Cantor Maerkel unternahm, dann 1848 in das südliche Frankreich, dem Montserrat und die Pyre- näen ?), ferner nach Griechenland ?), Ragaz (1859)°), in das Wallis und 1861 nach dem Monte Rosa °), endlich 1865 nach Andalusien 7), der Babia Gora und 1869 in das Tatra-Gebirge, war wohl neben der griechischen die nach Spanien die interessanteste und erfolg- reichste. Da ich dieselbe ebenfalls mitmachte, bot sich mir und unseren Reisegefährten Graf v. Hoffmannsegg, Clem. Mülier und Dr. Seidlitz die reichste Gelegenheit, Kiesenwetter’s An- spruchlosigkeit, Bedürfnilslosigkeit, Thätigkeit und heiteren Sinn kennen. und bewundern zu lernen. Er überwand alle Schwierig- keiten gleichsam spielend, war der Mälsigste, der mir nicht selten die Hälfte seiner kleinen Ration (ein Ei und etwas Chocolade) abgab, präparirte in aller Frühe seine Ausbeute, während Hoff- mannsegg und ich noch schliefen, lachte mich aus wenn ich beim Wettlauf nach den gröfsten Steinen und blüthebeladenen Bäumen hinter dem „grimmen Müller“ klagend zurückblieb und ebensowenig erbeutete als mein Leidensgefährte Hoffmannsegg °). 1) Siehe darüber Stett. Ent. Zeit. 1846. p. 333 — 352, 1847. p- 73—87 und No. 2 1. ce. p. 161 — 164. 2) Siehe Stett. Ent. Zeit. 1848. p. 210— 222, p. 277— 285, p- 314—329 und Allgem. deutsche naturbist. Zeit. 1847. p. 420—427. 3) Siehe Stett. Ent. Zeit. 1849, 50 u. 5l; ebenso: „Ann. Soc. Ent. ‚de France“ 1851. p. 385— 440, p. 577 — 656. *) Die Ausbeute wurde in dieser Zeitschr. beschrieben. 5) Siehe Berl. Ent. Zeit. 1859. p. 339—341. °) Siehe Berl. Ent. Zeit. 1861. p. 360—395. 7) Siehe Berl. Ent. Zeitschr. 1865. p. 359—396. ®) Wir waren damals so glücklich, übermüthig, und theilweise von so abschreckendem Aeufsern, dals wir in Versuchung ge- riethen einen Spanier anzufallen oder anzubetteln, wogegen indessen der friedliche Kiesenwetter Einsprache erhob, „weil es seiner Carriere schaden könne“, wenn es herauskäme. Dafür liefen wir auf der Excursion nach der Sierra Nevada einen Führer fast todt; derselbe konnte nicht weiter und erklärte wir seien keine Sammler sondern Läufer; statt seiner übernahm der ausgezeichnete Pfadfinder Seidlitz, welcher in den ihm fremden Localitäten besser führte als die Einheimischen, die Führung; nach fünf- oder sechs- 328 ..- @. Kraatz: Denkblätter Ueber unsere Fahrten und Abenteuer berichtete v. Kiesen- wetter in einer Reihe von höchst launigen Briefen und Gesängen nach Hause, von denen wenigstens einige in seinem Nachlals sich vorfanden und hoffentlich nicht ganz der Vergessenheit übergeben werden. Durch alle diese Reisen und Exeursionen erhielt v. Kiesen- wetter’s Sammlung natürlich reichen und interessanten Zuwachs, welcher ihm zugleich Stoff zu zahlreichen Arbeiten in dieser Zeit- schrift lieferte. Damit indessen nicht zufrieden, rüstete er gern im Verein mit seinen Freunden, wie vom Bruck, Cl. Müller, mir und Anderen tüchtige Sammler, wie den verstorbenen Oberförster Zebe, den verstorbenen Raymond etc. aus, deren Ausbeute alsdann unter „die Actionäre“ vertheilt wurde. Während Ref. schon seit 1856 die jährlich stattfindenden Ver- sammlungen deutscher Naturforscher und Aerzte mit Vorliebe be- suchte, mächtig angeregt durch die erste von ihm 1856 in Wien mitgemachte, und ihn der verewigte Haag bereits 1357 zu einer solchen, ebenfalls unvergefslichen, nach Bonn begleitete, H. v. Heyden 1865 nach Hannover, wurde v. Kiesenwetter durch ihn und Haag dazu ermuntert, 1867 zuerst die 40. Versammlung in Frankfurt a. M.!) zu besuchen. Es war dies jedenfalls für die Entomologen wohl die glänzendste nach der Wiener, und Haag allein beherbergte vier solcher, nämlich v. Kiesenwetter, mich, Decan Seriba und H. Javet aus Paris; bei H. v. Heyden demi- eilirten Dr. Seidlitz (damals in Dresden) und Fuchs (Berlin; 7 in Frankfurt a. M.); mit ihnen hielten Kirschbaum (7 1880), Herrich-Schaeffer (7 1874), Schenk „der alte Granit“ (f 1877), Doebner, so wie die Frankfurter Entomologen Stern, Jaen- nicke, Scheidel u. A. eng zusammen. Die Zoologen Prof. v. Krauls u. Troschel sind seit jener Zeit treue Freunde der Entomologen geblieben; damals konnten wir stündigem Marsch erreichten wir endlich den Rand der Schnee- felder, wo unserer eine so interessante Ausbeute harrte, wie sie sonst nur ein schöner Traum dem passionirten Sammler vorzu- zaubern pflegt. Die herrliche Cymindis discoidea (damals für Eu- ropa neu), neue Myrmedonien, Boreaphilus, Cyrtonus, der spinnen- artige Bubalocephalus, Lithonoma, sogar Sphenoptera am Schnee! !) Vergl. meinen Bericht in dieser Zeitschr. 1567. p. 435—483. an H. v. Rieseuwetter. 329 auch Prof. Leuckart’s Gedächtnifs und glänzende Redegabe be- wundern. Jenes eigenthümliche Band der Erinnerungen an Stunden der heitersten und doch wissenschaftlichen Erholung, welche die Besucher der Naäturf.-Vers. um so bestrickender umschlingt, je öfter sie dergl. mitgemacht, sollte für Kiesenwetter um so fester geknüpft wer- den, als ihm bei der nächsten 1868 in Dresden stattfindenden Versamml. die aufrichtigste Liebe und Hochachtung von allen Seiten entgegengebracht wurde. Der von ihm selbst stammende kurze Bericht !) über dieselbe in dieser Zeitschrift betont dieses Moment natürlicb nicht besonders; aus seiner Bemerkung, dals es zur Bildung einer eigentlichen entomol. Section nicht kam, geht wohl nicht undeutlich hervor, wie sehr ihm schon damals eine solche erwünscht gewesen wäre, aber erst 1876 trat eine solche auf leb- hafte Befürwortung in dieser Zeitschrift ?) zusammen. Von nun ab wurde v. Kiesenwetter fleissiger Besucher der Naturforscher -Versammlungen und war mit mir eifrig bemüht ein Zusammenhalten der Entomologen herbei zu führen, so namentlich auch in Graz ?). Leider war es mir in der Folge nicht mehr möglich ihn nach Hamburg, München, Cassel, Baden-Baden zu begleiten, was mir jetzt doppelt schmerzlich ist; dort war er der Mittelpunkt der entomol. Welt, glücklich, gemüthlich und Gemüthlichkeit verbreitend, und lieferte bekanntlich über mehrere dieser Versammlungen für unsere Zeitschrift Berichte. Für die Gründung einer Berliner entomol. Zeitung, von welcher der verstorbene Schaum seinen Beitritt zum Berl. ent. Verein ab- hängis machte, interessirte sich v. Kiesenwetter lebhaft und schrieb mir in dieser Beziehung am 6. Mai 1857: „Ihre Mittheilung wegen Gründung einer neuen entomol. Zeitung ist mir in hohem Grade interessant gewesen. Ich werde mich bei der Sache von Herzen betheiligen; ich habe schon lange nichts mehr in den Stettiner Schriften publizirt und Beschreibungen neuer griechischer Käfer liegen seit Langem in meinen Mappen, nur auf Gelegenheit wartend, dals sie an’s Tageslicht kommen. Darüber dafs die Rea- lisirung, Ihres Unternehmens für die wissenschaftl. Entomologie von 1) Berl. Ent. Zeitschr. 1868. p. 405—408. 2) Jahrg. 1876. p. 201 u. 202. 3) Vergl. Jahrg. 1871. p. 195. 330 G. Kraatz: Denkblätter grolsem Nutzen und Heil sein wird, kann kein Zweifel sein, denn aus allgemein wissenschaftlichem und persönlichem Interesse wünsche ich also, dafs etwas aus der Sache wird. Damit ist aber freilich noch nicht gesagt, dafs ich dafür gerade voller Zuversicht bin. Die Stettiner Zeitschrift hat nun einmal ihr Publicum, und es mülste über die Gebühr schlecht um sie stehen, wenn sie nicht einem neuen Unternehmen, wie das Ihre 1a eine sehr ge- fährliche Concurrenz machen Sollte: Es fragt sich also zunächst, haben wir einen Verleger zu hoffen oder wenigstens einen geeigneten Commissionär, und wie- viel würden die Auslagen für unsere Publication betragen an Papier und Druckkosten, wenn der Verein die Sache in Selbst- verlag nehmen wollte? In unserem Erdenleben mufs die Sache nicht blofs gut sein, sondern sie mu[s auch von vorn herein guten Boden, Sonne, Lebensluft und dergleichen mehr finden, sonst geht sie zu Grunde trotz aller inwohnender Lebensfähigkeit durch die Ungunst der äufseren Verhältnisse. Es würde sich also fragen, ob man zuvörderst eine gehörige Anzahl von Mitgliedern finden würde. In Norddeutschland ist das Gebiet des entomologischen Vereins, und hier werden mit Ausnahme von Berlin nur hier und da und allmälig Leute gewonnen werden, in Schlesien hat man neben dem, wie es scheint nicht gerade freundlich angesehenen Stettiner Verein, schon eigene provinzielle Vereinigungen der schle- sischen Entomologen. In Oesterreich existirt auch schon der zov- logisch-botanische Verein und, wenn dessen Publicationen auch in der Hauptsache anderen als entomologischen Inhalts sind, so wer- den sie uns doch auch manchen von den wenigen nehmen, die an unserem Blatte Antheil nehmen könnten. So meine ich ist die Existenz der Publication nicht sowohl wegen Mangels an Manuscript und gutem Manuseript, sondern wegen Mangels an Theilnahme im entomologischen Publicum in Frage gestell. Auf der anderen Seite möchte ich doch auch glau- ben, dafs unsere Namen, sowie der Loew’s bereits einen leidli- chen Klang hätten, so dals auch einige Hoffnung vorhanden ist. Ich habe schon daran gedacht, ob nicht mit Vortheil eine Art von literarischem Tauschverkehr eingeleitet werden könnte, etwa so, dals der Verein z. B. mit den Annales de France oder dem Bull. de Moscou tauschte, die eingetauschten Bücher aber an seine Mitglieder gegen Bezahlung wieder abgäbe, vielleicht gegen etwas ermäfsigten Preis, nachdem sie zuvor in Berlin eireulirt. Der lite- rarische Tauschverkehr ist offenbar noch lange nicht ausgebildet an H. v. Kiesenwetter. 33l genug, auf diese Weise könnte er und die Absetzung einer Anzahl Exemplare unserer Publication gefördert werden.“ Den vielen Mitgliedern des entomol. Vereins, die von der Ent- stehungsgeschichte desselben nur wenig wissen, dürften die da- maligen Befürchtungen !) und Hoffnungen v. Kiesenwetter’s nicht ohne Interesse sein. Der Wunsch nach einer entomolog. Leihbibliothek oder dem Aehnlichen ist in der entomol. Section auf der letzten Naturforscher-Versammlung in Baden-Baden von H. Baron v. Osten-Sacken zur Sprache gebracht worden. Ich erinnere mich noch deutlich, dafs damals v. Kiesen- wetter nach Berlin kam und mit Schaum und mir das Colla- borat für die griechische Käferfauna verabredete, auf welches Schaum mit besonderer Lebhaftigkeit einging und noch vielfach in seiner Correspondenz zurückkam. Die Dresdener Entomologen würden sich ein grofses Verdienst um ihren verewigten Freund und eine fast noch ganz vernach- lässigte Seite unserer Wissenschaft erwerben, wenn sie eine Anzahl der oben erwähnten Briefe und solcher die von ausgezeichneten Entomologen wie Schaum, Maerkel u. A. m. an ihn gerichtet worden, zur Veröffentlichung brächten. Das wissenschaftliche Interesse dabei ist ein doppeltes, indem solche Briefe und die in ihnen niedergelegten Ansichten einen werthvollen Beitrag zur Entwickelungsgeschichte unserer Ento- mologie liefern würden, und uns gleichsam in die Werkstatt ihrer besten Förderer und Bearbeiter einführen. Andererseits wird die herzliche Liebe des sinnigen Maerkel für dieselbe, die völlige Hingabe des critisch-hochbegabten, unrubigen Schaum, die stete, fast ästhetische Freude des sichtenden Kiesenwetter, die grofse Passion des witzsprudelnden Dohrn, welche sich in diesen Briefen auf das Deutlichste wiederspiegeln, gewils höchst anregend auf die jetzige Generation wirken. Kann unsere heutige Zeit namentlich unter den Coleopterologen in Deutschland eine ähnliche Vereini- gung von Geist und Fleils zu Gunsten der Entomologie aufweisen? !) Dieselben wurden von mir keinen Augenblick gehegt, da ich die ungefähre Zahl meiner Correspondenten und Freunde, die sich dem Vereine anschlielsen würden, ganz wohl berechnen konnte, und ein einfaches Rechenexempel vorlag. Das Jahr 1857 brachte von Einnahmen der Buchhandlung und den Mitgliedern 200 + 48 —= 248 Thlr. und 196 Thlr. Ausgaben, das zweite 601 Thlr. Ein- nahmen und 463 Thlr. Ausgaben. 332 G. Kraatz: Denkblätter Bei allen denen, bei welchen dieser Geist fern blieb von kleinlicher Eifersucht, despotischer Willkür, hat sich die Freund- schaft nicht nur bis zum Tode gehalten, sondern fortdauernd ge- steigert; das Band zwischen Schaum, Kraatz, Kiesenwetter ist nie einen Augenblick gelockert gewesen und hat auch im Aus- lande Achtung gefunden. Als Letzter von denselben hält es Ref. für seine Pflicht, so weit seine schwachen Kräfte reichen, den Geist strenger Wissenschaftlichkeit aufrecht zu erhalten, von dem seine vorangegangenen Freunde beseelt waren, und dem Dilettantismus ener- gisch entgegenzutreten, der in den allerverschiedensten Formen 1) fort und fort gerade unsere Wissenschaft zu überwuchern droht; selbst der notorisch friedliebende v. Kiesenwetter ?) hat sich dem ehr- lichen Kampfe nicht entzogen und offen Partei genommen, ehe er zum ewigen Frieden übergegangen. — Nachschrift. Nach beendigtem Satze geht mir No. 7—9 der Stettiner entomol. Zeitg. mit der laconischen Todes-Anzeige meines verewigten Freundes (S. 5308) zu. Inwiefern der in derselben ent- haltene Passus: „durch seine persönliche Freundschaft mit seinem sächsischen Landsmann Dr. Schaum wurde er Mitarbeiter an der vom Berliner edirten Zeitschrift“ richtig ist, ergiebt sich am Besten aus dem von mir abgedruckten Briefe; dals v. Kiesenwetter „sich von da ab dem Stettiner Verein gänzlich entfremdete“, ist ebenso falsch; dies geht deutlich aus dem Passus (S. 329) hervor: „ich habe schon lange nichts mehr in den Stettiner Schriften publicirt etc.“ Wodurch H. v. Kiesenwetter dem Stettiner Verein bereits früher entfremdet wurde, ist in demselben Briefe sehr scharf prä- eisirt, aber aus Rücksicht für den Stettiner Vereinsvorstand nicht abgedruckt worden. Derselbe hat den verstorbenen Schaum mit ebenso wenig Recht als Gründer der Berliner Entomol. Zeitschrift hingestellt, als er ihn früher zum Gründer des ent. Vereins stempelte. !) Er und Schaum beriefen die Dresdener Entomologen- Versammlung und redigirten die auf derselben damals angenommenen sog. „Nomenclatur- Gesetze“. Leider Gottes stellte sich damals der Lepidopterologe Lederer an die Spitze einer Opposition, welche an dem Worte Gesetze Austols nahm, und gern suchte der Dilettantismus als Retter der freien, gesetzlosen Wissen- schaft einzutreten; dadurch wurde die zeitgemälse Fortentwicklung der durchaus richtigen leitenden Grundsätze wesentlich beein- trächtigt. Als Schaum’s segensreiche critische Thätigkeit auf- hörte und bekannte Persönlichkeiten vom Druck seiner „Dictatur“ erlöst waren, fanden sie in v. Kiesenwetter keinen Fürsprecher, aber auch leider keinen energischen Opponenten, aber er war hnen nicht hold und schon dadurch waren sie gekennzeichnet. ?) Neuerdings namentlich in denen des Pseudo-Darwinismus etc. an H. v. Kiesenwetter. 333 erzenelunl 3 wissenschaftlicher Arbeiten v. Kiesenwetter’s. A. Selbstständige Werke. Naturgeschichte der Inseeten Deutschlands, begonnen von Dr. W. F. Erichson, fortgesetzt von H. Schaum, G. Kraatz und H. v. Kiesenwetter. Band IV. complet in vier Lieferungen 1863. Er - I, zweite Hälfte, erste Lieferung 1868; (in Gemeinschaft mit Schaum) - V. Erste Lieferung. 1877. B. In der Berliner Entomol. Zeitschrift. Id ra Halo Bu EEE BR PRUPRTTPRHTN a. Abhandlungen. . 169-171. Bemerk. üb. Lacordaire’s Buprestidensystem. . 60-69. Physiognom. Betracht. einiger Insectenformen. . 209. Rhopalodontus perforatus Gyll. (Kl. Mittheil.) 231-249. Beitr. z. Käferfauna Grieehenlands. (Pars IV.) Parnidae — Buprestidae. . 17-34 (P. V.). Elateridae, Dascillidae, Malacodermata. . 158-191. (P. VI.) Malacod., Cleridae, Ptinidae, Anobiadae. 239-294. (P. IX.) Curculionidae. ı-xxı1. Entomologen-Versammlung in Dresden. 272. Lina lapponica. (Kl. M.) 339-341. Ueber d. Fauna von Ragaz. (Kl. M.) 91-92. Synon. Bemerkungen. . 94-98. Synon. Bemerkungen. 324. Maikäfer als Dungmittel. 315-317. Bienen des Hymettus. (Kl. M.) . 325. Ankauf der Moritz’schen Lepid.-Samml. (Kl. M.) 360-395. Entom. Excurs. in das Wallis u. nach d. Monte . 192 u. 403. Ueber Hymenoptera. [Rosa 1861. . 407-416. Ueb. d. syst. Stell. von Telmatophilus, Byturus einigen verwandten Gattungen. 235-247. Entom. Alpenexcursion im Sommer 1862. 423-427. Beitr. z. Kenntn. d. Cistela-Arten. . 428-431. Weit. Beitr. z. Kenntn. d. europ. Malthiniden. . 442-444. Synon. Bemerk. üb. einige Cantharis-Arten. 451-452. Iconogr. Beitr. z. Kenntn. d. Dascilliden. . 295-304. Ent. Excurs. in Krain u. d. Küstenlande 1863. S ee keke u ele e geh ueber ei ca SE, 2, SE "SE = ce u u: Bu u G. Kraatz: Denkblätter 305-312. Ueb. d. zur Untergattung Anthodytes Ksw. ge- hörigen Arten der Gatt. Malachius. 387-389. Neue Arten der Gattung Antidipnis u. Dasytes. . 397-358. Zur system. Stellung von Byturus. 359-396. Entomol. Excursion nach Spanien 1863. 241-274. Beitr. z. Käferfauna Spaniens. P. I. Malacoder- 109-134. (P.11.) Melyridae, Ptinidae. |[mata, Melyridae. 287-239. Phyllobius, Tachinus, Eudectusu. Anthobium. (Kl. 135. Ptinus coarcticollis Sturm. [Mitth.) 136-140. Revis. d. Dasytiden-Gatt. Dolichosoma. 327-349. Entom. Beitrag zur Beurtheilung der Darwin- schen Lehre von der Entstehung der Arten. 407. Cyphon coarctatus u. fuscicornis. (Kl. Mitth.) . 259-264. Noch ein Wort üb. d. Gatt. Byturus. 404. Synon. Bemerkungen. 305-320. Exeurs.n.d. Babia Gorau.i.d. Tatragebirge 1868. 75-88. Malacodermen von Oorsica, Sardinien u. Sicilien. 163-168. Uebers. d. Arten d. Gatt. Merophysia. 314-318. Revision der Gattung Cerallus. 369-392. Revis. d. europ. Arten d. Gatt. Malthodes. 9-22. Revis. d. Cisteliden-Gatt. Podonta. 23-31. Bemerk. z. Bearb. d. Luperus-Arten in d. Monogr. des Gallerucides v. Joannis in Marseul’s Abeille. 31-32. Zwei neue Aphyctus- Arten. . 227-235. Zur Darwin’schen Lehre v. d. Entsteh. d. Arten. . 429-435. Beschr. difformer od. sog. monströser Käfer. 440-441. Synon. Bemerkungen. 45-70. Gattung Malthodes P. Il. s. 1872. 71-75. Nomenclatur der Cryptocephaliden. . 241-288. Die Malacodermen Japans nach d. Ergebn, d. Samml. d. Hrn. G. Lewis 1869 —71. . 229-232. Die deutsch. Art. d. Hydrophil.-Gatt. Anacaena. 190. Arten der Gattung Anoplus Schh. 153-174. Käferf. d. Aucklands-Inseln n. Krone’s Samnl. 176-184. Bemerk. z. Cat. von Stein u. Weise. 145-146. Neue Amur-Käfer. 253-256. Buprestiden vom Amur. . 256. Chrysomela Kenderesyi n. sp. an H. v. Kiesenwelter. 335 b. Bücher-Anzeigen und Recensionen. Candeze, Monographie des Elaterides. 1858. p. 94—97. Jacquelin Duval, Glanures entomol. ‘ 1860. p. xLr. Foudras, Altisides. 1860. p. xLı. Mulsant, Opuscules XI, Rostriferes. 1860. p. xLII u. XLi. Redtenbacher, Fauna austriaca 1858. p. 82—85. Seidlitz, Fauna baltica 1872. p. 2339— 240. Speyer, Geogr. Verbreit. d. Schmetterl. 1859. Thomson, Coleoptera Scandinaviae. 1860. p. xLv. c. Berichte über Naturforscher-Versammlungen. In Dresden, 1868. p. 405—408. Leipzig, 1872. p. 393—395. Hamburg 1877. p. 193— 202. d. Necrologe. Von Maerkel, 1860. p. 326— 397. v. Rottenberg, 1374. p. 439—440. Prof. Schaum, 1865. p. 397—406. C. In der Stettiner und anderen Zeitschriften und 10. entomologischen Werken. . Ueber den Colymbeies consputus Sturm. Stett. ent. Zeit. 1842. p. 8890. . Beiträge zur Monographie von Heterocerus. Germar’s Zeit. Ent. 1543 und 1845. p. 480—482. . Ueber einige Myrmecophilen. Stett. ent: Zeit. 1843. p. 306- 310. p. 194 — 224. Tab. 1. . Die Staphylinen- Fauna von Leipzigs Umgegend. Stett. ent. Zeit. 1844. p. 307—320; 340—356; 372—378. . Entomologische Notizen. Stett. entom. Zeit. 1845; Coleopt. p. 147—149; Spercheus emarginatus. p. 220— 227. . Ueber den der Weinkultur schädlichen Rüsselkäfer. Allg. deutsche naturh. Zeit. 1846. p. 567—569. . Die Anthophagen. Stett. ent. Zeit. 1846. p. 20—24. . Einige in den letzten Jahren in Sachsen als schädl. beobachtete Insecten. Allg. deutsche naturh. Zeit. 1847. p. 165--166. . Eine entomol. Excursion im Riesengebirge im Juli 1846 (mit F. Märkel). Stett. ent. Ztg. 1846 p. 333-352 u. 47. p. 73-87. Ueber die entomol. Fauna d. Umgebung d. Glockners. Allg. deutsche naturh. Zeit. 1847. p. 420—427. 336 G. Kraatz: Gedenkblätter an H. v. Kiesenwetter. 11. Das Riesengebirge in entom. Beziehung. Ebendas. p- 161-164. 12. Bericht üb. eine ent. Excursion in die Kärnthner Alpen 1847. Stett. ent. Zeit. 1848. p. 210—221, p. 277—285, p. 314—-429. 13. Verzeichnils der'im Königreich Sachsen vorkommenden Spex- artigen Insecten. Stett. ent. Zeit. 1849. p. 86—92. 14. Die dritte Auflage des Catalogs europ. Käfer, Stettin 1879, (Vergl. Stett. ent. Zeit. 1849. p. 98—100.) 15. Entomol. Briefe über eine Reise in das südliche Frankreich, den Montserrat u. d. Pyrenäen. Stett. ent. Zeit. 1849. p. 328- 336; 1850. p. 815-327, p. 383-392; 1851. p. 151-157, p. 170- 176, p. 229-236. 16. Monograph. Revision der Gattung Hydraena. Linnaea entom. 1849. p. 156— 190, p. 425—427. 17. 50 Diagnosen unbeschriebener oder wenig bekannter europ. Käfer. Stett. ent. Zeit. 1850. p. 217—225. 18. Enumeration des Col&opteres trouves dans de le midi de la France et en Catalogne. Annal. soc. entom. Fr. 1851. p. 385- 440, p. 577—656. 19. Revis. d. Käfergatt. Heterocerus. Linn. ent. 1851. p. 281-300. 20. Necrolog von Kunze. Stett. ent. Zeit. 1851. p. 257—260. 21. Beitr. zu einer Monographie der Malthinen. Linn. ent. 1852. p. 239— 324. tab. 2. 22. Sur la nomenclature entomolog. Ann. Soe. ent. fr. 1859. 23. Reclamation au sujet de la notice de M. Amyot, intitulea: De la nomenclature entomologique, et de quelques remarques de de M. Reiche. Ann. soc. ent. fr. 1860. p. 642—646. 24. Notice necrologique sur la vie et les travaux du docteur H. Schaum. Annal. soc. ent. Fr. 1865. 25. Beiträge zur Kenntnils der kaukasischen Käferfauna. Heraus- geg. von Schneider u. Leder. Die Familien der Buprestiden, Eucnemiden, Elateriden, Malacodermen, Tenebrioniden und Cerambyeiden etc. Nach dem Tode v. Kiesenwetter’s sind noch einige kleinere Arbeiten von ihm, welche seit Jahren bei mir lagen, in meinen entomol. Monatsblättern II. (1380) veröffentlicht. Dieselben waren ursprünglich wie einige gleichzeitig von H. Kirsch daselbst publi- eirte für Küster’s Käfer Europas Heft XXX. bestimmt; es sind: Neue Pedinus nebst Bestimmungstabelle der Pedinus-Arten. En- tomol. Monatsbl. II. 1880. p. 69—69. Neue Anthasia-Arten. loc. eit. p. 129—132. ) Seit dieser letzten Publication in der Stett. ent. Zeit. 1851 bis zu seiner ersten in der Berliner hat der sonst fortdauernd thä- tige Autor nur 1852 seine bekannte Malthinen-Monographie in der Linnaea ent. 1852 veröffentlicht. [Deutsche Entomologische Zeitschrift XXIV. 1880. Heft. II.] Ueber Sculptur-Abweichungen bei Carabus. Von Dr. 6. Kraatz. (Hierzu "Tatel II. Fig, 1, 2,3.) Dieselben haben noch sehr wenig Beachtung gefunden, obwohl sie nicht gerade selten vorkommen; Mocquerys bildet nur (p. 113) eine Flügeldecke eines Carabus monilis ab; ich besitze ein ähnliches Ex. von dieser Art. Von besonderem Interesse werden die Sculptur-Varietäten in zwei Fällen. a) Wenn dieselbe Abweichung, welche bei einem Expl. als rein zufällige aufgefalst würde, sich in ganz ähnlicher Weise bei mehreren Ex. derselben Localität wiederholt. Dies ist z. B. beim Carabus morbillosus Fabr. der Fall, wo die ersten Kettenstücke des Kettenstreifs unweit der Naht ungewöhnlich oft zu einem längeren Streifechen verschmolzen sind, was bei cancellatus und Verwandten sehr selten. der Fall ist. Nicht selten findet dasselbe auch beim zweiten Kettenstreifen statt, selten verwandelt sich fast der ganz erste oder die vordere Hälfte der beiden Kettenstreifen in einen ungeketteten Streif. Ein Ex. bei dem die Kettenstreifen ganz in einfache Streifen verwandelt sind, ist hier noch nicht beschrieben. b) Wenn die Sculptur - Abweichung in so hobem Grade und mit so grolser Regelmälsigkeit auftritt, dafs der Käfer den Ein- druck einer eigenen Art macht. Es sind bis jetzt nur wenig Fälle in der Literatur bekannt; einer der interessantesten ist das ab- norme Ex. des Carabus monihs, welches von Heer !) als Carabus helveticus beschrieben ist; bei demselben sind die Kettenstreifen zu ununterbrochenen Längsrippen ausgebildet. Zu diesem helveticus bildet ein merkwürdiges Pendant: Carabus Maeander monstr. ezcatenatus mihi. Taf. II. Fig. 3. Der Käfer fand sich unter einer gröfseren Anzahl des genann- ten Carabus von der Hudsonsbay, welche ich der Freundlichkeit des Herrn H. Simon verdanke. Die Sculptur dieser Art ist be- 1) Käfer der Schweiz II. p. 12; Faun. Helv. 26. 14. Deutsche Entomol. Zeitschr. XXIV. Heft II. 22 338 G. Kraatz: Sculptur- Abweichungen bei Carabus. kanntlich eine ähnliche wie bei Car. cancellatus und Verwandten, und auf der linken Flgd. des auf Taf. II. Fig. 1. abgebildeten Ex. fast ganz normal entwickelt; nur sind in dem Kettenstreif unweit der Naht daselbst einige Tuberkeln miteinander vereinigt. Bei dem Fig. 5 abgebildeten Ex. dagegen sind die 3 Längs- rippen stärker als gewöhnlich, anstatt der Kettenstreifen zwischen ihnen einfache Längsrippen befindlich, die in- nere ist ziemlich schwach, die äufsere fast ganz erloschen. Wohl Wenige würden in dem Käfer den Maeander erkannt haben; der Käfer ist im Uebrigen ganz normal gebaut, nur sind die Längs- eindrücke an der Basis des Halsschildes schwächer als gewöhnlich. Carabus Maeander var. excostatus mihi. Fig. 2. Bei einem anderen Ex. derselben Art sind die Tuberkeln der Kettenstreifen stärker als gewöhnlich entwickelt, auf der linken Flgd. etwas anormal schräg gestellt; die Tuberkeln des Ketten- streifs jederseits neben der Naht sind am Grunde zu einer kleinen Längsrippe vereinigt; die gewöhnlichen Längsrippen fehlen ganz, nur die erste ist jederseits auf der vorderen Hälfte schwach angedeutet. Fig. 1 ist die Abbildung eines Maeander, bei dem die rechte Flgd. ganz ohne Kettenstreifen ist, von den Längsstreifen der in- nere nur auf der vorderen Hälfte vorhanden, der mittlere ganz fehlt, der äulsere abnorm schräg liegt. Bei einem vierten Ex. des Carab. Maeander befindet sich auf der rechten Seite des Halsschildes an der Basis ein starker Höcker, welcher oben nicht glatt, sondern mit einem Rande umgeben ist, der ein mattes, ovales Feldehen einschliefst und so fast einen stig- menartigen Eindruck macht (Fig. 22). Fig. 35 zeigt einen auffallenden flachen Carabus cancellatus (von der Wiener Gegend, aus der Monstrositäten - Sammlung von Sartorius stammend), bei dem der vordere Theil der Mittelrippe auf der linken Flügeldecke vor der Mitte, auf der rechten in der Mitte mit der Innenrippe vereinigt ist; der mittlere Kettenstreif ist hinten auf beiden Flgd. durch eine Rippe ersetzt, welche auf der rechten einige Schleifen zeigt. [Deutsche Entomologische Zeitschrift XXIV. 1880. Heft II.] Mifsbildungen von Insecten beschrieben von Dr. G. Kraatz. (Hierzu Tafel II.) Der mir von H. J. Bourgeois freundlichst übersendete: Recueil de Col&opteres anormaux par feu M.S. Mocquerys avec introduction par M. J. Bourgeois. Rouen 1880. p. I—xvı, 1—143 avec 109 fig. beweist, dafs das Interesse für Mifsbildungen von Käfern ein reges geblieben ist. Die vom verstorbenen Mocquerys gegebenen Holzschnitte von milsgebildeten Käfern, welche bereits 10 Hefte füllten, in denen in der Regel eine Mifsbildung auf einer Tafel abgebildet und der erklärende Text darunter gesetzt war, sind neu geordnet und über- sichtlich zusammengestellt, unter Hinzufügung einer Anzahl von Abbildungen, welche für ein lltes Heft bestimmt waren. Eine kurze Uebersicht über das Arrangement giebt die table am Schlufs, die hier wiedergegeben wird; die Anzahl der Monstrositäten, welche von jeder Klasse vorhanden ist, ist dort nicht gegeben, sondern von mir hier hinzugefügt. I. Monstruosites par exces Antennesyen, plusı 22... 2 nme E26 24 Palpes et mandibules en plus . .. 4 Elytressen plus 1 eur ek enden Cuisses et jambes en plus. . . .. 15 Tarses et erochets en plus . . . . 11 Gibbosites/ensplussy, Sa. oe uten u II. Monstr. par deficit dans le nombre des parties . RER 14 III. Monstr. sans cause appreciable . . . 29 IV. Developpement incomplet. . . . . . 12 122 Bezüglich der Einreihung der einzelnen Mifsbildungen in die einzelnen Klassen, welche durch Mocquerys - Bourgeois stattgefun- den hat, möchte ich mir ein Paar Bemerkungen erlauben. 22* 340 G. Kraatz: a. Im Recueil p. 103 ist ein Carab. cancellatus unter monstr. sans cause appreciable eingereiht; die Beschreibung lautet: linker Fühler ögliedrig, das vierte Glied dreilappig, das letzte zweilappig. b. Auf p. 105 ist ein Corynomalus cruciatus abgebildet, bei dem das 2te Glied angeschwollen ist und an der Spitze einen 4- und einen 2-gliedrigen Ast zeigt. Offenbar haben wir es im letzten Falle mit einer beginnen- den Bifurcation, im ersteren mit einer ähnlichen Bi- oder Trifur- cation zu thun; diese Fälle sind daher offenbar unter Kl. II. mon- struosites par exces einzureihen. c. Im Recueil p. 86 ist ein Oryetes nasicornis abgebildet unter den monstr. par deficit, welcher am linken Vorderschenkel eine apophyse externe ou un appendix zeigt. Nun ist doch ein appen- dix gewils kein defieit! vielmehr ein plus, und wenn die offenbar hier beginnende Bifurcation mit Schienen-Verkrüppelung, also einem Defieit verbunden ist, so ist das Deficit eine Folge des begonne- nen exc£s. Der Fall gehört also in die erste Klasse. Nur das Studium der Monstrositäten kann zur richtigen Erklärung dieser und anderer monströsen Bildungen führen; um so wichtiger scheint es mir bei Deutung und Classification kritisch zu Werke zu gehen. ; Die interessanten Fälle der Zweitheilung des Thorax sollten kaum in ein Rubrum mit den Stücken mit verkürzten Flgd. ge- bracht werden. Im Uebrigen ist es nur meine Absicht hier vorläufig eine An- zahl Mifsbildungen bildlich darstellen zu lassen, was durch H. Tief- fenbach in so klarer und ansprechender Weise geschieht. Die Commentare sind absichtlich kurz. Manchen mögen diese Abbildungen zum Theil als Spielerei er- scheinen, in mancher Beziehung ist aber ihre Wichtigkeit vielleicht augenblicklich noch nicht richtig abzusehen. Praktisch scheint es mir, möglichst wenig einzelne Fälle, son- dern jedes Mal eine grölsere Zahl zur Besprechung zu bringen. Auffallend ist es, dafs gerade bei den grölsten Käfern so we- nig Mifsbildungen constatirt werden; vielleicht werfen die Sammler die milsgebildeten fort. Einige solcher Fälle sollen im nächsten Jahrgange bekannt gemacht werden. Jedenfalls werden durch die vermehrte Beachtung der Mon- strositäten Zwitter- und ähnliche höchst interessante Bil- dungen mehr wie früher beachtet, und es wird dem Physiologen Stoff geliefert. Mifsbildungen von Insecten. 341 Es ist doch fast kaum zu glauben, dafs ein prächtiges Pendant zu dem höchst interessanten Lucanus armiger Herbst (Bd. III. p- XXXV. fig. 1.) Jahrzehnte lang in der Sammlung eines nam- haften deutschen Entomologen unbeschrieben und unabgebildet blei- ben konnte. Dasselbe wird im nächsten Hefte abgebildet werden; eine sehr interessante Monstrosität eines Hirschkäfers ist von H. Dr. Nickerl nach dem Tode des Besitzers vergeblich Jahre lang gesucht worden, daher sind dergl. Abbild. nicht unnütz aufzuschieben. Unter den auf Tafel II. gegebenen Abbildungen dürfte als in- teressanteste zu betrachten sein: Melolontha vulgaris 2 mit drei Fühlern auf der linken Kopfseite; Fig. 7 Vorderleib; 7a der Fühler-Complex vergröfsert. Fälle von Trifurcation der Fühler sind bei den Lamellicornien viel seltener als bei den Käfern mit fadenförmigen Fühlern beob- achtet, obwohl sie ungleich mehr ins Auge fallen. Es dürften wenige aufser dem von Wesmael besprochenen !) publieirt sein; der von ihm abgebildete Fühler (ebenfalls von Mel. vulgaris, aber d) zeigt die rechte Fühlerkeule. Der Fühlerschaft ist normal; an seiner Spitze haftet ein bogenförmiges Glied, dessen linke Seite dreimal so lang als die rechte ist; an der Spitze der linken befindet links sich ein kürzeres, kräftigeres Glied mit nor- maler 7-gliedriger Keule, und rechts ein längeres mit stark ver- kürzter 4-gliedriger Keule; das Glied am rechten Ende des bogen- 'förmigen Gliedes ist fast doppelt so lang als das kürzere der bei- den linken und hat eine 4-gliedrige Keule, die in der Länge die Mitte hält zwischen der der beiden linken. Mocquerys ed. II. p. 15 bildet einen Amphimallus solstitialis Q mit Trifureation des linken Fühlers ab, bei dem die mittlere der drei Keulen ebenfalls viel schwächer entwickelt ist. Die hier abgebildete Trifurcation ist dadurch inhohem Grade ausgezeichnet, dafs alle Glieder fast gleich stark entwickelt sind; auf dem normalen Basalglied steht links ein normal langes, aber sehr breites zweites Glied, auf welchem zwei normale Fühler stehen; der dritte normale Fühler steht auf dem normalen Basal- gliede rechts. — Eine Melolontha vulgaris g' mit zweitheiligem Thorax ist von mir bereits in dieser Zeitschrift 1877 t. I. fig. 2. abgebildet; mit der dortigen Abbildung stimmt die diesmal Fig. 3. gegebene 1) Teratologie des inseetes Acad. Royale de Belgique tom. XVI. 1849. p. 3738—391, Sep. p. 7 fig. 342 G. Kraatz: merkwürdig überein. Ich erhielt das Ex. aus Saarburg von H. Ober- förster Bichhoff. — Die Melolontha vulgaris d mit stark verkürztem rechten Fühler erhielt ich auch von dort; sie zeigt (Fig. 5) ebenfalls grofse Uebereinstimmung mit Fig. 3 auf Taf. I. 1877. — Bei Fig. 6 zeigt der rechte Fühler von Mel. vulgaris J nur fünf Lamellen, von denen die erste, ziemlich stark verkürzte, von der Mitte ab viel schmäler ist, während der breitere Theil jeder- seits scharfeckig vortritt; das zweite Glied ist auf der vorderen Hälfte oben stark ausgeschnitten; das fünfte Glied ist merklich kür- zer als das vierte. Das Ex. stammt aus Salzburg und wurde mir von H. Prof. Schreiber verehrt. — Meloloniha praeambula Kol. aus dem Causasus (Fig. 32) mit sehr kleinem rechten Hinterbein und nur duenelieduper Tarse erhielt ich von H. Reitter. — Melolontha vulgaris d mit getheilter Hinterl.spitze (Fig. 4 u.4a) aus Saarburg erhielt ich von H. Oberförster Eichhoff; ein ähnliches Ex. befindet sich auf dem zool. Museum in Berlin. — Eine höchst merkwürdige Verkrüppelung des linken Fühlers zeigt ein sonst normaler Lucanus cervus (Fig. 11; Fig. 12 ist der normale rechte Fühler). Der Schaft ist etwas kürzer und nach vorn stärker als beim rechten Fühler; statt 9 Glieder folgen acht, 1—3 davon allmählig verdickt, die folgenden blasig, resp. perlen- förmig angeschwollen, das erste von denselben fast dreimal so lang als das folgende, perlenförmig, die beiden vorletzten innen an der Spitze zugespitzt. Aus Deutschland. Von Herrn Rost, einem jungen, talent- vollen Berliner Sammler erhalten. — Bei einem Macrognathus nepalensis Zg aus Indien (Fig. 9, 10; Fig. 9 ist der normale Fühler) zeigt das 2te Geilselglied den Anfang einer Bifurcation des Fühlers, indem sich an der Spitze des erweiterten zweiten Gliedes zwei Glieder zeigen, von denen das letzte winzig klein ist. Von H. Dr. Thieme erhalten. — Bei Cychrus rostratus Q aus Ungarn (Fig. 16) sind von den 7 letzten Gliedern zwei fortgefallen, ohne dafs sich sicher ent- scheiden läfst, welche; eine seltene Erscheinung. Von H. Merkl. — Bei einem Carabus arrogans % aus Serbien ist der rechte Fühler (Fig. 17) merklich kürzer, besonders das verkrüppelte vor- letzte Glied. Von H. Merkl erhalten. Mifsbildungen von Insecten. 343 — Bei einem Carabus clathratus 2 von Berlin (Fig. 18) ist der rechte Fühler ebenfalls viel kürzer; sämmtliche Glieder sind etwas verkürzt und verkrüppelt, 6 und 7 in eins verschmolzen. — Bei einem Carabus cancellatus var. assimilis Duft. aus Ungarn (Fig. 14) ist der stark verkürzte und verkrüppelte rechte Fühler 9-gliedrig; Glied 6 und 9 sind gleichlang, ebenso 5 und 7, aber länger, Glied 8 ist ganz klein. Von H.L. Miller in Wien. Bei einem anderen Car. cancellatus var. (Fig. 13) fehlen zwei Fühlerglieder, 6 und 7 sind fast verwachsen. — Bei einem Carabus granulatus S aus Wien (Fig. 15) hat der rechte Fühler nur fünf Glieder, von denen die 4 ersten fast normal sind, das fünfte mit dem vierten verwachsen und auf der Innenseite dicht und deutlich behaart ist. Aus der Sammlung des verstorbenen Sartorius. — Sechs Verkrüppelungen des Thorax geben den Be- sitzern ein trauriges Ansehen; Fig. 22 ist ein Carabus Maeander. — Bei einem Carabus hortensis L. 3 aus Oesterreich (?) (Fig. 24) ist der linke Hinterrand des Halsschildes schwielig ver- diekt, nieht vorgezogen, ebenso die vordere Hälfte des Seitenrandes. — Bei einem Car. convezus Q' var. aus Ungarn (Fig. 21) ist die rechte Seite des Thorax viel schmäler, so dafs der Hinter- rand schräg abgeschnitten erscheint, der Vorderrand ebenfalls und aulserdem eingebogen. Von H. Merkl erhalten. — Bei einem Procrustes imminutus mihi 2 aus Bosnien (Fig. 23) ist fast das hintere Drittheil des Thorax auf der rechten Seite schräg fortgeschnitten. Von dem berüchtigten Dobiasch. — Bei einer Cetonia aurata Q aus dem Engadin (Fig. 25) fehlt fast die ganze rechte Hälfte des Thorax; die Aufsenecke, die von der linken Scutellarecke bis zur Mitte des Seitenrandes des Thorax reicht, fehlt. Von H. Koltze erhalten. — Bei Anoplognathus porosus Schh., einer exot. Rutelide (Fig. 26), ist der Thorax durch einen tieferen Ausschnitt auf der hin- teren Hälfte und einen schwächeren auf der vorderen, rechts von der Mitte in 2 ungleiche Hälften getheilt. Aus Dr. Haag’s Samnl. — Bei Hesomphalia cyanea Linn. (Boh.), einer exotischen Casside (Fig. 28), ist die linke Fld. hinten stark verkürzt und ab- gerundet, während die normale rechte zugespitzt ist. — Bei einem deutschen Gnorimus nobilis (Fig. 27) sind die Filed. so stark verkürzt, dafs 6 Hinterleibssegmente (aufser dem Pygidium) ganz frei liegen. 344 G. Kraatz: — Bei einem schlesischen Callidium hungaricum (Fig. 19) d sind beide Flgd. vor der Spitze fast gleichmälsig eingeschnürt und dann erweitert, so dafs der Käfer fast den Eindruck einer Art mit eigenthümlich geschnittenen Flgd. macht. Geschenk meines werthen Freundes H. Ludy. — Bei einem kleinen Hylotrupes bajulus von Marienschlofs (bei Wimpfen?) (Fig. 20) sind die Flgd. unweit der Basis bis nach hinten etwa zur Hälfte der Länge nach wie ausgeschnitten, so dafs die Flügel frei daliegen. Geschenk des H. Decan Scriba. — Bei einem österreichischen (?) Telephorus nigricans (Fig. 36) sind die fadenförmigen Fühler ganz verkrüppelt, die ein- zelnen Glieder meist fast doppelt so breit als lang, rechts etwa vier, links etwa sieben vorhanden. Aus der Sammlung des verstorbenen Sartorius. — Bei einer Phyllopertha horticola (Fig. 31) sind beide Vorderschienen ganz gleichmälsig verkürzt und nach vorn ver- schmälert, innen mit einem deutlichen Enddorn vor der Spitze, ohne Tarsen. Ich nahm den Käfer bei Karlsbad aus einer Blüthe, um zu sehen, ob er etwa ein Krüppel sei, was sich zu meiner grolsen Ueberraschung wirklich zeigte. Es sind wohl wenig ähnliche Fälle bekannt, da beide Vorderschienen einen ganz eigenthümlichen Bau zeigen und jedenfalls nie Tarsen besessen haben. — Bei einem Telephorus rusticus von Berlin ist die Schiene des linken Mittelbeins (Fig. 33) in zwei Lappen erweitert, von de- nen der eine einem ersten Tarsengliede, der andere zwei mit ein- ander vereinigten entspricht; an dem ersteren befinden sich die übrigen Tarsenglieder in verkrümmter Lage, an dem letzteren nach aufsen eine Tarse mit stark verbreiterten Gliedern, nach innen eine solche, bei der nur das erste Glied verbreitert ist, die anderen wenig verkrüppelt sind. Von H. Rost erhalten und bei Berlin gefunden. — Bei einem Carabus marginalis zeigt der linke Hinter- fuls (Fig. 29) zwei Klauenglieder, von denen das eine kürzer und kräftiger ist, und zwei Paar Krallen besitzt. Geschenk des H. Rechtsanwalt Lottermoser in Schweidnitz. — Bei einem Carabus melancholicus Z aus Andalusien ist die Schiene des rechten Hinterbeins (Fig. 30) an der Spitze stark verbreitert, jederseits mit dem Stumpf eines ersten Tarsen- gliedes. Mifsbildungen von Insecten. 345. — Bei einem Carabus auratus 2 von Dresden ist der linke Hinterschenkel (Fig. 34) zu seiner dreifachen Breite angeschwollen, so dals er ale Doppelschenkel aufzufassen ist; die Aufsenspitze ist ohne Schiene, die Innenspitze mit einer verkrüppelten, ver- kürzten Schiene versehen, welche hinter der Basis sanft eingebogen, an der Spitze verdickt ist und daselbst ein ganz verkrüppeltes erstes Fulsglied (kurz und angeschwollen) zeigt. Aufsen an der Basis des Doppelschenkels ist ein leicht gekrümmter, schienendün- ner, verkürzter Schenkel befindlich, mit einem Stückehen Schiene daran. In der Abbildung ist das Bein von unten gesehen. Ge- schenk des H. Dr. Knauth in Dresden. — Fig. 37 zeigt eine, in eine dichte Acariden-Schicht gänzlich eingehüllte Zamia textor. Die Läusesucht ist hier noch stärker als bei dem in dieser Zeitschrift 1873 t. I. fig. 2. abgebildeten Carabus auratus, dessen Tarsen wenigstens frei geblieben sind. Die sog. Läuse sind natürlich Acarus, welche zu Tausenden aneinander haften. Sphinz Ligusti-Puppe mit Doppel-Rüssel. Eine solche ist Fig. 38 abgebildet, Fig. 39 die gewöhnliche Puppe. Dieselbe wurde mir von meinem Setzer Herrn Stab ge- bracht, bei dem sich die Raupe zugleich mit anderen verpuppt hatte. Ich sage mein Setzer, weil derselbe unsere Zeitschrift seit ihrer Gründung gesetzt hat, ebenso wie Band I, II, IV, V. 1. der Naturgeschichte Deutschlands. Nachweis der Beschreibungen zu den Abbildungen auf Taf. II. Fig. 1. 2. 3. Carabus Maeander S. 337-338. - 4. Melolontha vulgaris S. 342; 5, 6 S. 342; 7, 8 8. 341. - 9. 10. Macrognathus nepalensis Fühler S. 342. - 11. 12. Zucanus cervus Fühler S. 342. - 13-18. Carabiciden-Köpfe S. 342—343. - 19. Callidium hungaricum S. 344. - 20. Hylotrupes bajulus S. 344. - 21-24. Carabiciden-, 25. 26. Lamellicornen-Halsschilde und - 27. Gnorimus nobilis, 28. Mesomphalia cyanea 8. 343. 29. Carabus marginalis S. 344. - 80. Carabus melanchohcus S. 344. - 31. Phyllopertha horticola 8. 344. - 32. Melolontha praeambula S. 342. - 88. Telephorus rusticus S. 344. - 34. Carabus auratus 8. 345; 35. Carabus cancellatus var. S. 343 oben. - 86. Telephorus nigricans 8. 344. - 37. Lamia textor wit Acariden S. 345 Mitte. - 38. 39. Sphinx Ligustici-Puppen S. 345 unten. \ [Deutsche Entomologische Zeitschrift XXIV. 1880. Heft II.] Africanische Coleoptera beschrieben von G. Quedenfeldt, General-Major z. D. Eudicella Gralli Buquet var. Mechowi. Capite antice castaneo, postice, thorace scutellogue viridi - au- ratis, subnitidis; elytris aurantiacis, prasine pellucidis, vitta humerali apicem versus producta suturaque obscure vi- ridibus; corpore subtus cum femoribus smaragdino, fusco-micante; pygidio flavo; tibüs castaneis, tarsis nigris. Angola (v. Mechow!). Kopf hinter den Fühlerwurzeln mattgrün, mit rothem Anflug; Halsschild durch die äufserst dichte feine Punktirung ebenfalls etwas mattglänzend, leicht geröthet. Flügeldecken pomeranzen- gelb, leicht glasartig grünlich durchscheinend, eine mälsig breite, gerade Längsbinde, welche sich von der Schulter bis zum End- buckel zieht, dunkelgrün; die gleichgefärbte, nur auf dem Rücken etwas hellere Naht zieht sich, scharf begrenzt durch die feinpunktirten Nahtstreifen zu beiden Seiten des Schild- chens weiter und endigt etwa in der Mitte der Flügeldeckenbasis. Pygidium gelb, an der Basis grüngefärbt. Die Grundfarbe der Flügeldecken der typischen Gralli ist nach Buquet ') ein schönes, schillerndes (chatoyant) Grün mit einer fahlgelben Bordüre, welche sich zur Naht herumzieht und an der- selben bis zu einem Drittel der Länge wieder emporsteigt. Nun giebt es zwar auch zahlreiche Stücke, bei denen die gelbe Färbung sich in Form einer Längsbinde über die Mitte der Decken wieder zurück zur Schulter zieht, allein keines der von mir verglichenen 22 Exemplare der Graili zeigt nur entfernt die Neigung, die gelbe Färbung derart zur Geltung zu bringen, dafs sie zur Grundfarbe wird. Gleichwohl kann ich trotz des scheinbaren Mangels von Mittelformen die vorliegende Art vorläufig nur als eine Varietät ansprechen, bei welcher das Grün der Decken auf ein Minimum ') Ann. Soc. Ent. France 1836 p. 201. G. Quedenfeldt: africanische Coleoptera. 347 redueirt, gleichsam condensirt ist, anderweitige, durchgreifendere Trennungs-Merkmale jedoch nicht vorhanden sind. Ich lege dieser ausgezeichneten Varietät den Namen des Africa- reisenden, Herrn Major v. Mechow bei, welcher das Thier im In- nern von Angola gesammelt und in zwei schönen, ganz gleichen männlichen Ex. eingesendet hat. Eudicella Smithi M.’Leay var. trilineata. Supra obsolete rubida; clypeo, pronoti limbo, pedibus pectore- que rufis; elytris salurale fulvis, vitta humerali apicem versus producta et hic dilatata suturaque coracinis; abdomine fusco-rufo. Bagamojo (Dr. Fischer!). Hinterkopf, Thorax und Schildchen haben eine braune, in Roth übergehende Färbung, ohne die geringste Beimischung von Grün. Auf dem Hinterrande des Thorax und dem Schildchen ist das Roth, der weniger dichten Punktirung wegen, sogar vorherr- schend. Die Flügeldecken sind gesättigt rothgelb, die Naht wie bei E. Smithi gezeichnet; dagegen tritt statt der getrennten Makeln hier jederseits eine Längsbinde auf, welche die Schulter- und End- beule verbindet und sich im letzten Drittel um mehr als das Dop- pelte der Breite nach Innen erweitert. Diese Zeichnungen sind nicht rein schwarz, sondern haben eine schwache Beimischung von Grün. Auf der Unterseite sind nur die Seiten des Hinterleibs etwas dunkler gefärbt. Herr Stabsarzt Dr. Fischer hat 1 Ex. auf einer Reise in das Innere von Zanguebar erbeutet und eingesendet. Sternocera Fischeri nov. spec. Capite thoracegue nigro-aeneis, illo varioloso-punctato, hoc ru- gose-foveolato, foveis fasciculatis; elytris viridi-aeneis, violaceo- vel cupreo-obliquesignatis. Corpore sublus cum pedibus nigro; abdo- mine medio sparsim, lateribus dense albo-piloso; segmento ultimo bivittato. — Long. 33 mill. Bagamojo (Dr. Fischer!). Länglich eiförmig, hinter der Schulter jederseits leicht einge- drückt. Kopf schwarz metallisch, stark grubig punktirt, in der Mitte zwischen den Augen mit zwei feinen, neben einander lau- fenden Kiellinien. Thorax schwarz, leicht erzfarben, mit groben Längsrunzeln, welche tiefe, im Grunde metallisch beschuppte läng- liche Gruben bilden, in welchen je ein weilslicher, zottiger Haar- 348 G. Quedenfeldt: africanische Coleoptera. büschel steht. Flügeldecken ziemlich stark, nicht sehr dicht, etwas gereiht punktirt, schwach gerunzelt. Zwei Längsrippen auf jeder Flügeldecke sind nur durch etwas regelmälsigere Punktreihen an- gedeutet, Basalgruben nicht vorhanden, dagegen zeigen sich an der Basis der Flügeldecken etwas stärkere, faltenartige Runzeln. Die Grundfarbe der Flügeldecken ist ein metallisches, mehr oder we- niger kupferiges Grün mit verwaschenen violetten Zeichnungen, bei meinem Ex. namentlich mit einem schmalen Längsstreifen auf der vorderen Hälfte der Naht und einem breiteren Schrägstreifen je- derseits auf der Mitte sowie einem an der Spitze. Diese Färbung dürfte nach Analogie derjenigen der St. Iris Harold ') abändern. Unterseite und Beine tiefschwarz, Hinterleib mit einzelnen Zotten- haaren besetzt, die Seiten desselben schmal und dicht weils be- haart, auf dem letzten Abdominalsegment zwei weilsbehaarte Längs- linien. Sternalfortsatz mit nach unten gekrümmter Spitze. Von der Iris ist die Fischer: durch die ganz andere Sculptur des Thorax unterschieden und so mehr der morio Harold (Coleop- terolog. Hefte XVI. 1879) und der funebris Boh. verwandt, welche jedoch, abgesehen von der dunkler, schwarzen oder bläulich metalli- schen Färbung, auf den Flügeld. Basalgruben und hinter der Mitte nach den Seitenrändern zu weilsbehaarte Fleckehen zeigen. Aulser- dem ist die Unterseite der morio gleichmälsig, an den Seiten nicht dichter behaart und beide Arten haben einen Sternalfortsatz mit horizontaler Spitze. Ein Ex. von Dr. Fischer in der Umgebung von Bagamojo auf- gefunden und ihm zu Ehren benannt. !) Coleopterologische Hefte XVI. 1879. [Deutsche Entomologische Zeitschrift XXIV. 1880. Heft II.] Einige neue Onthophasen beschrieben von E. v. Harold. Onthophagus Kraatzi: Niger, nitidus, thoracıs lateribus late elytrisque dimidio postico rufis, his valde striato-punctatis, parte nigra basali callose subrugata, pygidio albido-setoso, femoribus rufis, antennis rufo-testaceis, basi rufis. — Long. 7 mill. Habitat: Nova Guinea. Von plumper, gewölbter Gestalt, nur in der: Schildehengegend etwas flachgedrückt. Der Kopf schwarz, am Hinterrand mit grün- lichem Scheine, mit zwei Querleisten, die hintere etwas höher und in der Mitte etwas winkelig zurücktretend, die Oberfläche mit runz- liger, zwischen den Leisten etwas feinerer Punktirung, das Kopf- schild nach vorn leicht verschmälert und abgestutzt. Thorax spie- gelblank, hell bräunlich roth, auf dem Rücken mit einer grünlich schwarzen, nach hinten und vorn verschmälerten Makel, die Basis in der Mitte wieder dunkler gesäumt, der Vordertheil schwach ab- schüssig, jederseits leicht eingedrückt. Die Flgd. kaum länger als der Thorax, roth, die Naht und die Basalhälfte schwarz, mit Rei- hen grübchenartiger, unter sich weit getrennter Punkte, im schwar- zen Wurzeltheile, besonders seitlich hinter-den Schultern mit eini- gen unregelmälsigen Schwielen. Pygidium schwarz, dicht punktirt, mit ziemlich langer, gelblichweilser Behaarung. Die Unterseite mit Ausnahme der rothen Thoraxflanken schwarz, die Beine pech- schwarz, die Schenkel roth, nur ihre Basis und die Spitze schwarz. Fühler röthlichgelb, die ersten Glieder mehr röthlich. Es gereicht mir zum Vergnügen diese, durch ihre Zeichnung höchst ausgezeichnete Art meinem, um die Förderung der Ento- mologie so hoch verdienten Freunde, dem Dr. Kraatz, zu wid- men. Durch die Sculptur der Figd. tritt dieselbe in unverkennbar nahe Beziehung zu dem australischen O. auritus, der jedoch durch seinen einfarbig schwarzen Körper, das ebenfalls schwarze Fühlhorn und die etwas feineren Punkte der Filed. sich unterscheidet. In letzterer Beziehung, auch was die Farbe des Fühlhorns betrifft, steht sie wieder dem cunzculus näher, doch ist dieser noch grö- 350 E. v. Harold: ber punktirt, und sein metallischer, meist kupfrig goldener Thorax sowie sein silberweils behaartes Pygidium lassen eine Verwechse- lung nicht zu. Onthophagus planicollis: Oblongus, subconvexus, niger, capite thoraceque leviter subaeneis, hoc punctis mugnis et immiztis minutis parum dense adsperso, elytrorum interstitiis alternis altiori- bus, punctis remotis asperatis obsitis, antennis flavis. -— Long. 8 mill. Australien: Somerset. Von länglicher, nur mälsig gewölbter Gestalt, schwarz, Kopf und Halsschild mit kaum bemerkbarem kupfrigen Scheine. Der Kopf unbewaffnet, nur hinten jederseits neben den grolsen Augen mit einer schwachen Beule, ohne Querleisten, mit sehr groben Punkten wenig dicht besetzt, vorn mehr runzlig, der Aufsenrand aufgebogen, vorn abgestutzt und schwach ausgerandet. Thorax flach der Quere nach gewölbt, die Basis gerandet, der Seitenrand hinten nur unmerklich ausgebuchtet, die Oberfläche mit sehr gros- sen und eingemengten ganz kleinen Punkten wenig dicht besetzt. Flgd. etwas weniger glänzend, fein gestreift, der zweite Zwischen- raum flach und nur an der Basis mit 2—3 Punkten, die übrigen leicht, der dritte und fünfte etwas höher gewölbt, sämmtliche mit einer Reihe weitläufig gestellter, körnchenartiger Punkte. Das Py- gidium einzeln grob punktirt. Unterseite schwarz, Beine pech- braun, Tarsen roth, Metatarsus der hinteren fast so lang wie der übrige Fuls. Fühler gelb. Ebenfalls eine ausgezeichnete, durch die eigenthümliche Punk- tirung leicht kenntliche Art. Nach meiner synoptischen Tabelle der australischen Onthophagen (Coleopt. Heft. V.) würde sie bei No. 29. (Erichsoni und Kingi) zu stehen kommen, beide ge- nannte Arten weichen aber durch ihre glatte Oberfläche ab. Onthophagus Nietneri: Oblongus, sat convezus, subnitidus, capite thoraceque cupreo-aeneis, densissime granulatis, clypeo antice medio acuminato, elytris nigris, dense subtiliter punctulatis, femori- bus aeneis. — Long. 8—9 mill. Von etwas länglich ovaler, ziemlich plumper Gestalt, nur mälsig glänzend, Kopf und Thorax äufserst dicht fein gekörnelt, kupfrig oder grün, der Aufsenrand des Kopfes und die Flügel- decken schwarz. Kopf unbewaffnet und auch ohne Querleisten, das Kopfschild vorn in der Mitte ein stumpfes Zähnchen bildend. Thorax mit fein gerandeter, in der Mitte stark gerundeter Basis, einige neue Onthophagen. 351 die Körnchen der Oberfläche etwas länglich. Flügeldecken sehr fein punktirt - gestreift, die Zwischenräume flach, ziemlich dicht äulserst fein punktirt. Pygidium schwarz, dicht und ziemlich grob punktirt. Unterseite schwarz, die Hinterbrust und die Schenkel mehr oder weniger lebhaft kupfrig oder grün. Fühler bräunlich- roth, mit schwärzlicher Keule. Diese Art gehört zur Gruppe des igneus, dux, sarawacus und aurifex. Sie unterscheidet sich von denselben durch in bei- den Geschlechtern unbewafineten Kopf und Thorax, sowie durch die fein gestreiften Flgd. und die schwarze Fühlerkeule. Ich ver- danke dieselbe Herrn Dr. Kraatz, der sie seinerseits von Nietner erhielt. Onthophagus falcifer: Niger, opacus, thorace dense punc- tato, elytris dorso deplanatis, leviter striatis, interstitus planıs, lae- vibus, antennis rufo-piceis. — Long. 8$—9 mill. Mas: Vertice utringue cornu arcuato, basi intus angulato. Von Birma und Hinterindien. Schwarz, oben nur matt glänzend. Der Kopf runzlig punk- tirt. Thorax gewölbt, dicht, aber doch nicht schuppig punktirt, die Seiten hinter den Vorderecken deutlich ausgebuchtet, die Basis fein gerandet, der Rücken in der hinteren Hälfte mit einer Längs- furche. Flügeldecken fein gestreift, die Streifen etwas glänzender als die flachen, nur an den Seiten undeutlich punktirten Zwischen- räume. Pygidium runzlig punktirt. Unterseite glänzend, schwarz, die Tarsen rothbraun, das Metasternum vorn mit einer Beule. Die Fühler dunkel rothbraun, die Keule schwärzlich, ihr letztes Glied heller rothbraun. Kopf des Männchen ohne Querleiste, hinten jederseits ein nach aulsen und rückwärts gerichtetes, gebogenes Horn, welches flach gedrückt und innen an der Basis winkelig erweitert ist. Beim Weibchen finden sich die gewöhnlichen zwei Querleisten, die vordere ist leicht gebogen, die hintere kürzer aber höher. Die Art steht mit ramosus und impar in nächster Verwandt- schaft, sie unterscheidet sich aber durch ihre nur mattglänzende Oberfläche und die auf dem Rücken stark verflachten Flügeldecken. Die Bewaffnung des Kopfes erinnert an die des europäischen tau- rus, doch sind die Hörner innen oberhalb der Basis viel breiter winkelig erweitert. 352 E. v. Harold: einige neue Onthophagen. Onthophagus cupreus: Parum nitidus, obscure cupreus, omnino dense granulatus, capite in medio marginis postici corni- culo brevi. — Long. 9 mill. O. cupreus Dej. Cat. 3. ed. p. 156. Vom Senegal. Von breit ovaler, gewölbter Gestalt, nur wenig glänzend, kurz und mäfsig dicht behaart, dunkel kupferfarbig, die Thoraxränder und der Hinterkopf zuweilen grünlich. Kopf dicht runzlig punk- tirt, über die Mitte eine leicht gebogene Querleiste, hinten, hart am Hinterrande, ein kurzes, knötchenartiges Hörnchen, das Kopf- schild vorn leicht zweizahnig. Thorax und Flügeldecken äulserst dicht gekörnelt, ersterer vorn hinter dem Scheitelhörnchen leicht eingedrückt. Pygidium glänzend, dunkelgrün, einfach grob punk- tirt. Unterseite glänzend schwarz mit grünlichem Metallscheine. Taster und Fühler rothbraun, letztere schwärzlicher Keule. Eine in den Sammlungen unter dem beibehaltenen Dejean- schen Namen nicht seltene Art aus der Gruppe des maculatus, tridens, sapphirinus u. s. w. [Deutsche Entomologische Zeitschrift XXIV. 1880. Heft II.] Beiträge zur Kenntnils einiger Braconiden-Gattungen von H. Reinhard, Präs. des Landes-Medic.-Collegiums in Dresden. (Fünftes Stück.) XVI. Zur Gattung Microgaster Latr. D: artenreiche Gattung Microgaster in dem Umfange, wie sie die früheren Autoren aufgefalst haben, ist von Förster in der Synopsis der Familien und Gattungen der Braconen (Verhandl. d. naturh. Vereins d. pr. Rheinl. u. Westph. XIX. 245. 1862) in drei Gattungen, Microgaster s. str., Microplitis und Apanteles eingetheilt worden, von denen die letztere sich dadurch von den anderen un- terscheidet, dafs sie nur zwei Cubitalzellen hat, die beiden anderen aber, mit drei Cubitalzellen, dadurch, dals Microgaster das 2te und _öte Hinterleibssegment durch eine deutliche Querfurche geschieden haben, während bei Microplitis diese Querfurche fehlt. Im Uebri- gen zeichnen sich diese Gattungen noch dadurch aus, dals bei Mi- croplitis die Brustseiten stets eine gerunzelte Längsfurche haben, sowie dals die Hinterhüften und die Dornen der Hintertibien kürz sind, letztere nicht so lang als der halbe Metatarsus, auch dafs der Bohrer nie vorragt. Die Microgaster dagegen haben (mit Aus- nahme einiger grolsen Arten, bei welchen die 3 ersten Hinterleib- segmente gerunzelt sind) keine Furchen an den Brustseiten, der Bohrer ist meist verlängert, die Hinterhüften sind grols und die Dornen der Hintertibien länger als der halbe Metatarsus. Auch die Cocons, welche sich die Larven vor der Verpuppung spinnen, zeigen bei den drei Gattungen nicht unerhebliche Ver- schiedenheiten. Die der Microgaster sind, wenigstens so weit sie bekannt sind, rein weils und dicht filzig, die der Microplitis leder- oder pergamentartig, meist mit Längsrunzeln versehen, von bräun- licher, grauer oder grünlicher Farbe, gewöhnlich ganz nackt, oder Deutsche Entomol. Zeitschr. XXIV. Heft II. 23 354 H. Reinhard: Beiträge nur von wenigen wirren Fäden umgeben, und die der Apanteles wiederum weils bis gelb, und wollig. Die von Förster vorgeschlagene Trennung erscheint daher ganz gerechtfertigt. Die Larven der drei Gattungen leben ganz überwiegend in Lepidopteren-Raupen, und wird keine Gruppe derselben, von den grölsten bis zu den kleinsten, von ihnen verschont. Nur in sehr wenigen Fällen sind von den Beobachtern Wirthe aus andern In- sectenklassen angegeben. So sollen aus Käferlarven nach Ratze- burg mehrere Arten erzogen worden sein, und zwar sein M. laevi- gatus aus Rhynchites betuleti, M. hoplites aus Lina Iremulae, M. bre- viventris aus Orchestes quercus und M. impurus aus Anthonomus pomorum. Von Blattwespen werden von Ratzeburg Emphytus suc- cinctus als Wirth von M. fumipennis und Nematus septentrionalis als solcher von M. alvearius genannt, desgleichen von Ratzeburg Andricus terminalis bei M. breviventris, und in Prof. Mayr’s Samm- lung in Wien befinden sich eine Anzahl Stücke von Ap. albipen- nis, welche aus Andricus multiplicatus ausgekommen seien. End- lich sind noch drei Fälle aus Dipterenlarven erwähnt, von M. b- neola aus Scaeva pyrastri (Haliday), von M. anthomyiarum aus An- thomyia ceparum (Bouche) und von M. falcator aus Weidenrosen (Cecid. rosaria) nach Ratzeburg. Aus letzteren hat auch Mayr in Wien den Ap. scabriculus erzogen. | Die meisten der genannten Arten sind auch aus Schmetter- lingsraupen erzogen worden, und ist die Richtigkeit der genannten Beobachtungen nicht aufser Zweifel. Die Arten der beiden Gattungen Microgaster und Microplitis sind bereits bis auf wenige hier zu machende Nachträge von Ruthe im 4ten Bande dieser Zeitschrift beschrieben worden, es wird da- her genügen, für diese beiden Gattungen eine Bestimmungs - Ta- belle zu geben. A. Microgaster Latr. (s. str.) Os elypeo teetum, mandibulae foreipatae, palpi maxillares 5-, labiales 3-, antennae 18-articulatae, oculi villosi. Mesonotum in- tegrum. Abdomen sessile, segmentis 2° et 3° sulco transverso discretis. Alae anticae radio extus extincto, cellulis cubitalibus tribus, secunda minuta, trigona. Tibiarum posticarum spina interna metatarsi dimidio longior. zur Kenntnifs einiger Braconiden-Gattungen. 35 Bestimmungs-Tabelle. . Die drei ersten Hinterleibsegmente gleich runzlig. . . 2 Wenigstens das dritte glatt . . . eu 5) . Das 2te Segment kaum länger als das 3te . abdominalis Ns. Das 2te Segment fast doppelt so lang als das dte . . 3 . Hüften und Hinterleibsbasis roth . . . . . russatus Hal. Hinterhüften und Hinterleibsbasis schwarz . . . .. 4 . Bauch und After gelb . . . 2.22.2020... opacus Rthe - - - schwarz. . . 0. rugulosus Ns, . Das erste Segment kaum länger als an der Spitze breit 6 Das erste Segm. deutlich länger als an der Spitze breit 14 . Das 2te Segm. gerunzelt und ebenso lang als das dte. 7 Das 2te und dte glatt, letzteres länger als das 2te nobilis n. . Mesonotum sehr glänzend, vorn zerstreut und ziemlich grob punktirt, hinten glatt . . . . . .... sticticus Rthe Mesonotum durchweg sehr fein punktirt, weniger glänzend 8 . Vordere Hälfte des Bauches gelb . . . . RAR ARNO - - - - schwarz oder Bechbrann ll uEluktengischwarziu aus = & Keuter alla 10 - Fotheat Ita: a le eiinlnerußcozisiiRthe . Gesicht matt, dicht ann nn... subcompletus Ns. - glänzend, nur seitlich punktirt . . . procerus Rthe . Querfurche vor dem Schildehen halb so lang wie dieses deprimator Ns. - - - - wielikurzene Mar. Wa] 10 Schenkelsrothan. vubun ea. an) moi globatusL: - mehrloder wenizeräschwarz= =... ln 13 15. Fühler des 2 borstenförmig . » ». . 2... tübiahs Ns. - desselben fadenföormig . . . . . crassicoruis Rthe 14. .2tes Segm. u. Mesonotum glatt. . . . . . Wesmaeli Rthe : au he - deutlich punktirt oder runzlig 15 15. 2tes Segment wenigstens so lang als das dte. . . . 16 = z viellikurzersals dassäte.. 2. nk. 21 16. Das 2te Segm. ist ganz eben . . . ENT an - hat in der Mitte zwei Den 0 A 17. Kopf und Thorax schwarz . . s 18 = = = mehr oder weniger gelbroshi aluehris Spin. 18. Metathorax deutlich gerunzelt, Bohrer vorragend posticus Ns. - fast glatt u. glänzend, Bohrer versteckt. . 19 23* 398 H. Reinhard: Beiträge 19. Bauchseiten und Beine (aufser den Hinterhüften) hell- gelb, Körperlänge 3.4 mil. . . . » .....flavipes Hal. Bauchseiten schwarz, Beine pechbraun, Körperlänge 1.8 mill. .. ‚SEE DNB ARh Albiemınutus.n. 90. Metathorax scharf oektelt ya) mn! Sunilymarginatus Ns. - serinnts. DPL. OR. 2. pubescens Rtzb. 21. Querfurche zwischen Segment 9 und: 3 gebogen, hinten concav . . „2. ., connezus Ns. Querfurche ode Sehen 2 End! 3 gerade iu 0008822 22. Flügelmal einfarbig schwarzbraun . . . . . . dorsalis Ns. = am“Grunde hells2n%! 0% 2asinn49 alas Altırosn. Bemerkungen. 1. M. abdomınalis Ns. d’Q. Nees, Wesma&l und Ruthe ha- ben nur das g' beschrieben. Das @ stimmt mit demselben ganz überein, nur ist der Bauch, der beim g! ebenso platt ist wie der Hinterleibsrücken, nach der Spitze hin gewölbt und schwach zu- sammengedrückt. Der Bohrer ragt nicht vor. 2. M. rugulosus Ns. d und opacus Rthe $ mufs auch ich nach Untersuchung mehrerer Expl. für zusammengehörig und als die beiden Geschlechter einer und derselben Art halten, wie schon Ruthe vermuthete. 3. M. nobilis n. d. Long. 5.3 mill. Caput cum facie, meso- notum et scutellum nitida, subtilissime punctulata, pleurae laeves, non sulcatae, foveola laevi impressae. Metathoraz crasse rugosus. Abdomen supra depressum, ventre cowpresso, segmentum primum quadratum, rugulosum, basti impressum, medio carınatum, secundum tertio distincte brevius, cum sequentibus laeve. — Niger, palpis te- staceis, abdominis segmentis 2—4, ventre, femoribus tibiisgue omni- bus, tarsisque anterioribus rufis, femoribus tibüsque posiicıs apice, tarsis üsdem totis fuscis. Alae basi fulvotinctae, apice subinfuma- tae, costa testacea, squamulis et stigmate fuscis. Ein Männchen aus der Gegend von Frankfurt a. M. in v. Hey- den’s Sammlung. 4. M. subcompletus Ns. Ist von Rogenhofer aus Vanessa Atalanta sowie auch aus Vanessa cardui, Plusia moneta, Cucullia scrofulariae und verbasci und aus hotys verticalis erzogen worden. Cocons rein weils. 5. M. globatus L. Den von Ruthe (Berl. entom. Zeitschrift IV. 121) angegebenen Synonymen ist auch noch M. subincompletus Rtzb. (Ichn. III. 49) hinzuzufügen, indem das von Ratzeburg selbst zur Kenntnis einiger Braconiden-Gattungen. 307 beschriebene typische Ex. in der Reifsig’schen, jetzt v. Heyden’schen Sammlung keinen Unterschied von dem gewöhnlichen globatus zeigt. 6. M. tibialis Ns. Als synonym sind hier noch einzufügen M. nigricans Ns. Mon. I. 167, M. messorius Hal. und M. meridia- nus Hal. (Ent. Mag. Il. 239), welche letztere beide Haliday selbst (ib. 255) vereinigt, die genannten Arten können nur als Varietäten gelten durch gröfsere und geringere Ausdehnung des Schwarz an Palpen und Schenkeln. 7. M. alvearius Spin. Ist auch wiederholt und in grofser Zahl von Hofmann in Stuttgart aus Boarmia rhomboidaria erzogen worden. 8. M. flavipes Hal. Kriechbaumer in München hat zahlreiche Ex. aus Boarmia repandaria erhalten. 9. M. minutus n. d2. Long. 1.8 mill. Mesonotum punctu- latum, nitidum, pleurae et scutellum laevia, metathoraz sublaevis, nitidus, medio carinatus.: Abdominis segmentum 1 et 2 rugulosa, lud lineare, latitudine duplo longius, hoc tertio perpaulo brevius, reliqua laevissima, terebra brevissima. — Piceo-niger, palpis palli- dis, antennis basin versus pedibusque piceo -testaeeis, cozis posticis fuscis. Alae subhyalinae, squumulis testaceis, stigmate fusco-testaceo. Ein Pärchen aus einem unbekannten Wirthe erzogen. Die Art steht dem flavipes Hal. in Form und Sculptur sehr nahe, un- terscheidet sich aber durch weit geringere Grölse und durch die Färbung des Bauches und der Beine. 10. M. marginatus Ns. Ist synonym mit M. calceatus Hal. Die hellen Seitenränder der ersten Hinterleibsegmente verschwin- den oft mehr oder weniger, und ebenso ist das Schwarz an den Hinterhüften mehr oder weniger ausgedehnt. 11. M. connezus Ns. Als Synonyme sind aufzuführen: M. consularis Hal. Ent. M. II. 241 und Ruthe Berl. Entomol. Ztschr. IV. 158, sowie auch M. dilutus Rtz. Ichn. III. 49. Dafs M. con- nezus Ns. mit consularis Hal. identisch sei, ist bei genauer Prü- fung nicht zu verkennen und ist auch in List of the british hyme- noptera in the coll. of the brit. Mus. anerkannt, und dem Nees- schen Namen die Priorität eingeräumt. — Die Art ist häufig aus Liparis auriflua erzogen worden. 12. M. dorsalis Ns. Aus Botys purpuralis von Kriechbau- mer in München und aus Ypsolophus verbascellus von Mann in Wien in einzelnen Ex. erzogen. 13. M. tiro n. J®2. Long. 3.0 mill. Mesonotum subtilissime punctulatum, nitidum, pleurae laeves, metathoraz rugulosus, subniti- 358 H. Reinhard: Beiträge dus, medio carinatus. Abdominis segmenta duo anteriora rugulosa, primum lineare, latitudine sesquilongius, secundum tertio duplo bre- vius, religua laevia. Terebra dimidio abdominis longior , valvula ventralis anum paulo superans. — Niger, palpis pallidis, antennis subtus, femoribus tibüsque piceo-testaceis, femoribus posticis supra et infra, tibiis üisdem apice fuscis. Alae hyalinae, squamulis palli- dis, stigmate fusco, basi palldo. Hier gefangen. B. Microplitis Fr. Os celypeo tectum, mandibulae forcipatae, palpi maxillares 5-, labiales 3-, antennae 18-articulatae, oculi villosi. Mesonotum inte- grum, mesopleurae suleo crenato impressae. Abdominis sessilis segmenta 2 et 3 linea transversa obsoleta vel non disereta. Alae anticae radio extus exstincto, cellulis cubitalibus tribus, secunda minuta, trigona. Tibiarum posticarum spina interna metatarsi di- midio brevior. Bestimmungs-Tabelle. 1. Das erste Hinterleibsegment ist höchstens 1! mal so lang als breit, meist kürzer, am Ende nicht verschmälert und flach abgerundet. . . . 12 Das erste Segment ist schmal, ungefähr derpelt so 6, lang als breit, nach hinten lanzettlich zugespitzt. . . . 13 2. Das 2te Segment ist vorn Rn by oder lederar- tiesgenanbi, ru g: Sb aa es Das 2te Segment ist a nen se b) 3. Flügelschuppe roth, Flügelmal am runde), etwas "Heiss fumipennis Rtzb. Flügelschuppe braun, Flügelmal scharf abgegrenzt, gelb 4 4. Hintertarsen gebräunt oder schwarz . . . . . Spinolae Ns. Hintertarsen hell. . . 2 2 2.2.2020... zanthopus Rthe 5.. Das erste Segment glatt . . . .... .. . ocellatae Be. Das erste Segment punktirt-gerunzelt . . 2.2..2.6 6. Hinterschenkel mehr oder weniger schwarz . . . . 7 Hinterschenkel einfärbig röthlich, höchstens an der Spitze schwarz . . el 7. Flügelmal Bleichiarbie oder am runde nur wenig heller 8 = am Grunde scharf abgesetzt heller . . . 9 8. Mesonotum gedrängt punktirt, fast matt. . . .- aams Rthe - sparsamerpunkt.,zieml.lebhaft glänzend heterocerusRthe zur Kenntnifs einiger Braconiden-Gattungen. 359 9. Schildchen grob punktirt, matt, Hinterschenkel an bei- den Enden schwarz . . . ... ..„ varipes Rthe Schildchen fast glatt, glänzend, Elinerschanke] mindestens anden; Kanten schwarz 1a). u.umın. mals ll. en 0 ilaklugelltief geschwärzt . . . .» . . 2.2.22 InistissNs De wenig, gefrubt, u... ...... spectabilis Hal. 11. Mesonotum mit 3 stärker oder echo ächeh erhabenen Li- nien, Körperlänge 4.0 mil. . . . Sieden 2 Mesbnottum fast ganz eben, Körperlänge 3. 0 mill. sirenuus n. 12. Linien des Mesonotum sehr deutlich, Segment 1 sehr flach abgerundet . . . . . 2... sordipes Ns. Linien des Mesonotum schwächer unhretend! Segm. 1 hinten halbkreisförmig abgerundet. . . . . . eremita n. 13. Hinterschenkel roth, Schildchen dieht fein punktirt und matten... B s le: Hinterschenkel Ehe are Sunldeien Bee oder weniger glänzend . . . . sale Blume 14. Erstes Segm. an der Spitze und das dte hi mediator Hal. EirsfessSesm. Sanzischwarzun. wioor. An. ie. wererndd 15. Zweites Segm. grölstentheils roth . . . . . medianus Rthe - - sehwarzu; „ln... Staberculfer. Wsm. 16. Metathorax punktirt gerunzelt . . . . .... aduncus Rthe - netzförmig gerunzelt . . . . . Zugubris Rtbe Bemerkungen. 1. M. fumipennis Rtzb. Der M. Ratzeburgiü Rthe ist als Sy- nonym hierher zu ziehen. Das mir vorliegende typische Expl. in Brischke’s Sammlung stimmt ganz mit der Beschreibung überein, welche Ruthe von dem genuinen M. Ratzeburgii giebt, und von dem er eine Varietät als mit fumipennis gleich vermuthet. 2. M. ocellatae Be. Wahrscheinlich gehört auch der M. in- gratus Hal. (Ent. Mag. II. 236) hierher. Die Beschreibung stimmt sehr gut, ausgenommen dafs Haliday von costa latissima interne flavente der Vorderflügel spricht. 3. M. spectabilis Hal. Als Synonym ist der M. parvulus Rthe bierher zu ziehen. Die Beschreibung bei beiden Autoren stimmt sehr gut überein, zumal wenn man beachtet, dafs Haliday wahrscheinlich nur ein oder zwei weibliche Expl. vor sich hatte, denn er sagt, es finde sich diese Art rarissime (Ent. Mag. II. 236), während Ruthe sie in grolser Zahl untersuchen konnte. Haliday scheint, wie aus dem gewählten Namen zu vermuthen ist, auf die 360 H. Reinhard: Beiträge röthliche Trübung der Flügel (er bezeichnet sie als pallide ferru- gineae) ein besonderes Gewicht zu legen. Man findet dieselbe auch bei mehreren Ex., wahrscheinlich den frisch ausgeflogenen, unver- kennbar, bei anderen dagegen ist sie, wie Ruthe angiebt, mehr rauchgrau. 4. M. sordipes Ns. Nach einem von Ratzeburg mir zuge- sendeten Ex. seines M. fau gehört dieser hierher. Er hatte ihn aus Tortr. laevigana erzogen, ebenso wie Bouche seinen gleichfalls hier- mit identischen M. tuberculatus. Kriechbaumer erhielt ein Stück aus einer jungen Raupe von N. satellitia. Der Cocon ist, wie ihn auch Bouche beschreibt, blalsgrün. 5. M. eremita n. SQ. Long. 4.0 mill. Mesonotum punctula- tum, subopacum, medio levissime carinatum, parapsidum sulcis pa- rum distinctis, metathoraz reticulato-rugosus, carinatus. Abdominis segmentum primum latitudine fere sesquilongius, rugosum, basin ver- sus perparum angustatum, apice semicirculare, rotundatum, ibique tuberculo minuto nitido terminatum, reliqua laevia. Terebra brevis- sima. — Niger, palpis pallidis, squamulis pedibusque rufo-testaceis, posteriorum tarsıs fuscis, cozis ommibus nigris. Alae subhyalinae, sub stigmate nebulosae, hoc fuscum concolor. Diese Art steht gewissermalsen in der Mitte zwischen sordi- pes Ns. und tuberculifer Wsm., unterscheidet sich aber von beiden durch die angegebenen Merkmale, besonders die Form des ersten Hinterleibsegments. Kriechbaumer hat sie wiederholt aus der Raupe von Dryo- campa ramosa erzogen. Die vereinzelt an dünnen Zweigen ange- sponnenen Cocons sind hellgrau mit 3 bis 4 dunkelbraunen Quer- binden. 6. M. strenuus n. Ist der M. gracilis Rthe (Berl. ent. Ztschr. IV. 142). Der Name mufste geändert werden, da es bereits einen M. gracilis Curt. (Brit. Ent. 321. No. 12. — Hal. Ent. Mag. II. 254) giebt, der aber mit diesem nicht identisch ist. 7. M. medianus Rthe. Von Rogenhofer wiederholt und in Menge aus Xanthia crocago, Aylina conformis und Hadena unanı- mis erzogen. Die Cocons sind röthlich lederfarben, nackt. Bei den g' ist das Roth des 2ten Segments oft sehr beschränkt. Die Fühler sind verschiedenfarbig, gelb bis schwarz, zur Kenntnifs einiger Braconiden-Gattungen. 361 C. Apanteles Fr. Os clypeo tectum, mandibulae foreipatae, palpi maxillares 5-, labiales 3-, antennae 18-articulatae, oculi villosi. — Mesonotum integrum, pleurae fovea laevi impressae. Abdomen sessile, seg- menta 2 et 3 linea transversa discreta. Alae anticae radio extus extincto, cellulis eubitalibus duabus. Die zahlreichen Arten dieser Gattung lassen sich nach der Bil- dung der beiden ersten Hinterleibsegmente in drei Gruppen zer- legen. ' Bei der ersten derselben ist das erste Segment meist nicht länger, selten etwas länger als breit, am hinteren Ende quer ab- gestutzt, das zweite Segment ist ebenso lang, oder nur wenig kür- zer als das dritte, und der Bohrer ist sehr kurz und ragt nur sehr wenig über das letzte Bauchsegment hervor. Bei der zweiten Gruppe ist das erste Segment hinten eben- falls quer abgestutzt und meist auch nicht oder nur wenig länger als breit, bisweilen aber auch, wie bei viminetorum und ezilis etwa doppelt so lang. Meist ist es in der ganzen Läuge gleich breit, nur bei wenigen Arten in der Spitzenhälfte deutlich verschmälert. Das zweite Segment ist deutlich, meist viel kürzer als das dritte und der Bohrer ist verlängert, ein Viertel so lang wie der Hinter- leib, bis von Hinterleibslänge. Bei der dritten Gruppe endlich ist das erste Segment hinten halbkreisförmig abgerundet oder lanzettlich zugespitzt, immer min- destens doppelt so lang als breit, und in der Spitzenhälfte oder von der Basis au verschmälert. Das 2te Segment ist nicht viel kürzer als das 3te, und hat meist zwei sehräge Eindrücke, welche nach der Spitze des ersten Segments convergiren. Der Bohrer ist verschieden, bald kurz, bald bis zur Hinterleibslänge her- vorragend. Ganz scharf sind indessen diese Unterschiede nicht, sondern in jeder dieser Gruppen sind einzelne Arten, welche in dem einen oder andern Merkmale sich einer andern Gruppe nähern. So kommen z. B. aus der ersten inclusus und octonarius durch die schrägen Eindrücke des 2ten Segments, aus der zweiten veme- netorum und esilis durch das verhältnilsmäfsig schmale und lange erste Segment oder corvinus und merula durch dessen sich ver- schmälernde Spitzenhälfte der dritten nahe. Aus der 2ten Gruppe könnten besonders die Z! solcher Arten, deren $ einen kürzeren Bohrer haben, und bei denen regelmälsig das 2te Segment nicht gar viel kürzer ist als das Ste, irrthümlich in der ersten Gruppe 362 H. Reinhard: Beiträge gesucht werden, wie dies auch aus der 3ten Gruppe bei einzelnen Ex., besonders S, deren erstes Segment hinten etwas flacher ab- gerundet ist, geschehen könnte. Immerhin ist bei der überwiegenden Mehrzahl der Arten die Zugehörigkeit ohne Schwierigkeit festzustellen. Die nachstehend beschriebenen Arten gehören sämmtlich dem mittleren Europa an, wie denn der grölste Theil derselben aufser von Nees, Bouch& und Ratzeburg auch von Haliday in England und Wesmaäl in Belgien beschrieben worden ist. Aufserdem ha- ben durch Zusendung der betreffenden Theile ihrer Sammlungen auch Brischke in Danzig, Kriechbaumer in München, Hofmann in Stuttgart, Mayr und Rogenhofer in Wien und R. v. Stein in Cho- dau in Böhmen mich freundlichst unterstützt. Unter den von den oben genannten Autoren beschriebenen Arten sind freilich immer noch einige übrig geblieben, die zu ent- ziffern mir nicht geglückt ist, da die angegebenen Merkmale dazu nicht ausreichten oder mir die betreffenden Arten nicht zu Gesicht gekommen waren. Es sind dies unter den Nees’schen Arten M. perspicuus, nigriventris, ruficornis. analıs, sericeus und sessilis, un- ter den Bouche’schen alle aulser glomeratus, vinulae, globatus, pa- rasitellae (?) und juniperatae, von den Haliday’schen albipennis, contaminatus, coniferae, umbellatarum, popularıs, immunis, praetez- tatus und gracilis, von den Wesmaäl’schen sessilis, analis und linei- pes und von den Ratzeburg’schen Üiparidis, evonymellae, flavolim- batus, breviventris, ensiformis, longicauda, falcator, lugens, laevis- simus, medianus, pieridis und sessilıs. Obwohl manche von diesen Arten nur als Synonyme zu gel- ten haben werden, so ist immer noch eine nicht unerhebliche Zahl übrig geblieben. Bestimmungs-Tabelle. 1. Das erste Hinterleibsegment hinten quer abgestutzt oder sehr flach abgerundet . . . : 2 Das erste Segment hinten halbkreiekoemig abgerinden En lanzettlich zugespitzte 01a a 0, 2. Das zweite Segment fast ebenso lang als das Ste, Boh- rer ‚sehr. kurz’ . .,.. nen ıc) Das 2te Segm. deutlich barzen al: as äte, (Bahnen ver- Jängenti 53% anb. klagen (naeh ine. krn. ‚ketlad ‚nz 10. 11. 12. 13. 14. zur Kenntnifs einiger Braconiden-Gattungen. 363 . Das 2te u. te Segm., letzteres am Grunde deutlich runzlig. . . . 4 Das 3te Segm. glatt, oder nur am Erande Hier und in andeutlichJpunktirtänun „ala IERIEWINBRIN DB SONPREN 6 . Hinterschenkel rotbgelb, bisweilen braun gerandet, Länge Semillsas=.... u... 20. . solitarius Rtzb. Hinterschenkel schwarz oder Beer Länge 2.3 mill. 5 . Flügelschuppen gelb, innerer Dorn der Hintertibien -län- ger als der halbe Metatarsus . . . . . carbonarius Wsm. Flügelschuppen schwarz, Dorn der Hintertibien kürzer als der halbe Metatarsus . - . . 2.2... . telricus.n. . Hinterhüften deutlich granulirt, fast matt . . ... 7 Eintermültennelatted Wird. 7. 0. le ne een LO . Vordere Hüften gelb . a a Re lewkElülten, schwarz) I. ana. een hen. 09 . Flügelschuppen schwarz . . . . 2.2.2... dillanus n. = gelbe .n DER SE. Mruperuss Hal, Bauch ausgedehnt gelb. . . . 2... ordinarius Rtzb. Bauch schwarz, oder nur mit nich ee endei Fleck congestus Ns. Die ganzen Beine gelb, höchstens die Hinterhüften am Grunde schwärzlich. . . . 2. 2... . acuminatus n. Wenigstens die Hüften schwarz. . . ». 2... 2... 1 Erstes Segm. kaum länger als breit . . . ER ERLZ = - fast doppelt so lang als breit, ds zweite glatt mit zwei genäherten Schrägeindrücken . . . 19 Alle Schenkel we die hintersten oft an der Spitze schwarz . . En: ö Bl Hinterschenkel ganz oder era an Han Kanten schwarz . . : ale a TER N LO Mesonotum elänzend, alas ORTES RN Fnası NS. Mesonotum dieht punktirtt. . . . ee al Dornen der Hiptertibien kürzer als ae halbe Metatar- sus, Flügelschuppen schwarz!) . . 118 Innerer Dorn der Hintertibien länger als der halbe Me- tatarsus, Flügelschuppen gelb . . . . . .rubripes Hal. 1) Vergl. jedoch auch spurius var. 364 15. 16. 17. 18. 1 28. 29. H. Reinhard: Beiträge Mesopleuren glatt, nur vorn punktirt. Länge 2.5 mill. glomeratus L. Mesopleuren fast durchgängig dicht punkt., nur zwischen Grube u. Flügelwurzel glatt, Länge 2.0 mill. . vanessae n. Mesonotum u. Schildchen glänzend, kaum sichtbar punk- LnEeRken : .... . brevicornis Wsm. Mesonotum fast naeh ich Muhr: rar Saeslnannterkll? Innerer Dorn der Hintertibien kürzer als der halbe Me- tatarsus . . . . ..... spurius Wsm. Innerer Dorn der Blioteribien etwas Niger als der halbe Metatarsus . . . SIR EN H® ke Länge 3.0 mill., das ss on ebenso lang als 15 3te juniperatae Rtzb. Länge 2.5 mill., das 2te Segm. merklich kürzer als das Ste diffieilis Ns. Hinterleib flach, Bauchklappe des 2 den After nicht über- nasenoery > > 2. octonarius Rtzb. Hinterleibspitze stark zusam menBedngcee Bauchklappe des 2 den After etwas überragend . . . . inclusus Rtzb. . Alle Schenkel gelb, die hinteren bisweilen dunkel gerandet 21 Hinterschenkel schwarz, bisweilen an der Spitze oder seitlich \pechröthlich, % 2, dans ee BEIN 2) } |Viordere,Hüftenvgelb 17 2.708 AB UER RER 22 Alle Hüften schwarz . . „ ER. 9 . Flügelmal braun, Bohrer von Hinterleibelinge. un 23 - ‚blafs, Bohrer + des Hinterleibes lang Sunaliler Wsm. . Fühler ganz schwarz, Länge 3.5 mill.. . . . adjunctus Ns. Fühler unten roth, Länge 2.5 mil... . . . ... ketorius n. . Blügelschuppen gelb. ....0u. uh5 von oa - Schwarz Mate hal. 3 yomeraa 720 . Flügelmal einfarbig, dunkel . . . 2... ..... .falcatus Ns. - am Grunde hell gefleckt . . . . hoplites Rtzb. . Das dte Segment ganz glatt. . . sauer Kor zu MR - an der Basishälfte nunalian . ‚scabriculus n. . Mesonotum fast glatt, Bohrer = 2 des Hinterleibes decorus Hal. - dieht punktirt Je tunen: Aura: 28 Flügelmal einfarbig graubraun. . . . . 2.2... ..ultor n. - am Grunde hell gefleckt . . . . . dilectus Hal. Hinterhüften gelbroth? „en EeaEmE HN RB ERESveozszn. Alle@Hlüften schwarzau . No See er) 30. 31. 32. 33. 34. 39. 36. 37. 38. 39. 40. 41. 42. 43. 44. zur Kenntnifs einiger Braconiden-Gattungen. 365 Rlagselmal'blafs, fast"glashell.". 2. 17, m 202731 = hellerzoder dunklerXbraun EIunN 2 nu. 2,32 Costa nur hinter dem Flügelmal schwarz, Länge 4.0 — ea millen un Ne} NeRrlaeteusaNs: Costa-vor u. hinter dem Flägelmal Bralth, Länge 2. 5 millan) ae Hal. Das erste Segm. runzlig und matt. . . . 33 = - - glatt, höchstens an der Sie N zrunzliou 1: ee EN EN Das 2te Segm. Heuklich IV Ban r RT: - ze olatbent RT a a 3) Flügelmal am Grunde hell Beben men) ol. MOD - SEE Las aa aHe LEE 279136 Mesonotum glatt und glänzend . . . ... aaa is Hal. Mesonotum punktirt . . . . .. . emarginatus Ns. Auch das te Segm. an der Basis Kon, Länge 2.0 mill. nanus n. Das 3te Segm. ganz glatt. . . . ai Mesonotum und Pleuren vorn dicht ao ea En punktirt, Bohrer gleich 3 des Hinterleibs . . obscurus Ns. Mesonotum und Pleuren sehr fein punktirt, zieml. glän- zend, Bohrer kaum gleich 4 des Hinterleibs . . . 38 ErstesSegm. kaum länger als breit, Bohrerlinear tenebrosus W sm. = - aan so lang als breit, Bohrer keulen- lormie. . . 2.2.0... viminelornm Wsm. Flügel ceile, a Bea: A Vene er eebräunlich getrübt .. > Ayınmerudill un Argsh 42 Flügelmal hellgelb . . . . 2... 20.2.2000. sodalis Hal. - braune... a oe a Mesonotum sehr fein anietüt, fast glatt, Düne. 3.7 mill. albipennis Ns. Meson. nicht sehr fein punktirt, Länge 2.8 mill. impurus Ns. Dr erste Segm. wenig länger als breit, Bohrer gleich 2 des Hinterleibs . . . . . . . infimus Hal. Das erste Segm. fast dreimal so a al: breit, Bohrer gleich 1 des Hinterieibs . . . ... „2... ezils Hal. Manaiheile yerlängertut lu ne) Biker Was - gewöhnlich 1. co a te hassen N, Rlugelöstarls (geimübls a er ae ae oipiogn, = Fmulchweilssai. ka ankamen Ska. longspalpisıun. 366 45. 46. 47. 48. 49. 90. 91. 52. 88. 94. dd. 56. IT. 8. H. Reinhard: Beiträge Flügel sehr stark getrübt, Hinterbeine ganz schwarz gagates Ns. - wenig getrübt, Hinterschienen am Grunde roth . 46 Hlinterschenkel ganz schwarz ı ua 1 72 AT, - seitlich gerothet . . 2 1. vr er hmeakusın. Das erste Segment bis zur Spitze gleichbreit . . . . 48 - - - in d. Spitzenhälfte deutl. verschmälert 49 Länge 3.5 mill., Bohrer so lang wie der Hinterleib longicauda W sm. Länge 2.4 mill., Bohrer = 1 des Hinterleibs fuliginosus Wsm. Metathorax fein punktirt, ohne Kiel, Bohrer halb so lang als der Hinterleib - . . . 2... cOrvinus.n. Metathorax scharf gekielt, Bohrer so a wie der Hin- texleibi su. ums 7. 22 2merula,n. Das erste Segm. kaum doppelt so lang ai in der Mitte breit, a. o } ro Das erste Senent eirca dreimal) so Io SER in ae Mitte breiten: EAN Hinterschenkel u. Erschienen Dr auf a Bass schwarz 52 Hinterbeine ganz et oder nur wenig gebräunt . . 53 Körperlänge 2.5 mill. a lmangulaton, Ws. - Ksymilea a, ee Snfnabennusau: Metathorax matt, gekielt, Bohrer a De epallipesin. - glänzend, ungekielt, Bohrer = } des Hin- terleibenan 0 0: SEN BR N SE Lco/OTUNS» Hinterhüften lie, Hat Mr ne calliaussHlals - Blatt 2 Senn: N re Innerer Dorn der Mitteltibien gekrümmt, Bänchklanpe den After überragend . . . ..96 Innerer Dorn der Mitteltibien ge ‚Ade Bauchklappe den After nicht überragend . : . . kl or Bohrer halb so lang wie der Hinterleibel . . lateralis Hal. ZWMUNKUTZ. ©. ee N Mesonotum und Metsıherae lat “20.20... formosus Wsm. - - - punktirt . . . .vitripennis Hal. Grundfarbe des Körpers roth . .» . 2.2.2... rubensn. = ; - schwarz . . » ... .„fulvipes Hal. zur Kenntm/s einiger Braconiden-Gattungen. 367 1. Ap. solitarius Rtzb. 9. Long. 3 mill. Mesonotum et pleu- rae subtilissime punctulata, mitidula, metathoraz punctato-reticulatus. Abdominis segmentum primum subquadratum, basin versus paulo an- gustatum, secundum transversum, tertio perpaulo brevius, segmenta tria anteriora rugulosa, opaca, religua laevia. Terebra brevissima. Niger, palpis femoribus tibüisque rufo-testaceis, femora postica in- terdum apice vel marginibus vel tota nigra. Ventris basis rufa. Alae albido-hyalinae, stigmate fusco. Microgaster solitarius Rtzb. Ichn. 1. 73. Micr. lineola Hal. Ent. Mag. II. 252 (?). Aus Liparis monacha, dispar und salicis erzogen. Die Beschreibung von M. lineola Hal. stimmt sehr gut mit so- htarius überein, und nur die ganz verschiedene Erziehung aus ei- ner Syrphidenlarve (Scaeva pyrastri) läfst noch an der Identität zweifeln. — Die von Ratzeburg im Ill. Bande seines Werkes er- wähnten, von Brischke aus Lip. salicis erzogenen und noch in des- sen Sammlung befindlichen Exemplare von M. melanoscelus gehö- ren unzweifelhaft hierher, sie stimmen auch nach Körpergröfse und Sculptur nicht zu der Beschreibung, welche Ratzeburg vom mela- noscelus im I. Bande gegeben hat. Letzterer ist übrigens, wie die Vergleichung des mir von Ratzeburg mitgetheilten typischen Ex. zeigt, identisch mit diffcilis Ns. 2. Ap. carbonarius Wesm. 9. Long. 2.3 mill. Mesonotum cum pleuris punctulatum, nitidulum, metathoraz reticulato-rugulosus, subnitidus. Abdominis segmentum primum quadratum, granulato-ru- gosum, secundum et tertium subaequalia, ruqulosa, religua laevia. Terebra brevissima. Niger, palpis pallidis, squamulis, femoribus an- terioribus apice, tibüsque omnibus rufo - testaceis. Alae hyalinae, stigmate fusco. Mier. carbonarius Wesm. Brac. Il. 47. Bis auf die etwas andere Sculptur des Metathorax stimmt das einzige mir vorliegende, aus Oesterreich stammende Ex. sehr gut mit Wesmael’s Beschreibung, doch ist an der Identität wohl nicht zu zweifeln. 3. Ap. tetricus Z®2. Long. 2.3 mill. Antennae corporis lon- gitudine. Mesonotum cum pleuris punctatissimum, opacum, metatho- rax rugosus. Abdominis segmentum primum quadratum, basin versus subangustatum, rugosum, opacum, secuudum tertio viz brevius, ru- gosum, tertium subtilwus rugosum, parum nitidum, reliqua laevia. 368 H. Reinhard: Beiträge Terebra brevissima. Niger, palpis pallidis, femoribus anterioribus basi, posticis totis piceis, tibiis anterioribus totis, posticis basi plus minusve piceo -testaceis. Ventris basis picea. Alae subinfumatae, stigmate fusco-testaceo. j Ziemlich häufig gefangen. 4. Ap. villanus 2. Long. 3.3 mill. Antennae corpore paulo breviores. Mesonotum confertim, scutellum parcius punctatum, pleu- rae punctatae, sub alis laeves, metathoraz rugosus. Abdominis seg- mentum primum subquadratum, basin versus paulo angustatum, ru- gulosum, secundum et tertium aequilonga, illud rugulosum, hoc cum reliquis laeve. Terebra brevissima, valvula ventralis Q anum paulo superans. Cozae posticae granulatae, obscurae. Niger, palpis, ven- tris basi, pedibusque rufo-testaceis, coris posticis, femoribusque üs- dem nigris, his basi infra rufis, tibüs posticis apice nigris. Alae obscure hyalinae, stigmate fusco. Dem Ap. rufierus ähnlich, aber durch die schwarzen Flügel- schuppen und andere Färbung der Beine, sowie durch beträcht- lichere Körpergröfse verschieden. Das einzige vorliegende Ex. hat ebenso, wie die Varietät von ruficrus, den Hinterrand des ten Segments röthlich gefärbt. 5. Ap. ruficrus Hal. d®2. Long. 2.3 mill. Mesonotum cum scutello punctatissimum opacum, pleurae punciaiae, plaga sub alis polita, metathoraz rugulosus. Abdominis segmenta duo anteriora rugulosa, primum latitudine duplo longius, lineare, truncatum, se- cundum antice angustatum, tertio non brevius, reliqua polita. Te- rebra brevissima, valvula ventralis 2 anum paulo superans. Cozae posticae grannlatae, opacae. Niger, palpis, squamulis, ventris basi, pedibusque rufo-fluvis, coxis posticis bası vel totis nigris, femorum eorundem summo apice obscuris. Alae obscure hyalinae, stigmute ferrugineo. Micr. ruficrus Hal. Ent. Mag. II. 254. Var. Abdominis segmento tertio margine apicali rufo. 6. Ap. ordinarius Rtzb. SQ. Long. 3.5 mill. Mesonotum confertim punctatum, nitidulum, scutellum laeve, pleurae punctulatae, nitidae, metathorax rugulosus, carinatus. Abdomimis segmentum primum latitudine paulo longius et secundum rugulosa, hoc medio carinulato, tertio non brevius. Terebra brevissima. Cozxae posticae granulatae, opacae. Tibiae posticae spinis internis metatarsi dimi- zur Kenntnifs einiger Braconiden-Gattungen. 369 dio longioribus. — Niger, palpis, squamulis, ventris basi late, fe- moribus tibiisque rufo-testaceis, femora postica supra et apice ni- gra. Alae hyalinae, stigmate fusco. Mier. ordinarius Ratzeb. Ichn. I. 71. Aus Lasiocampa pini häufig erzogen. 7. Ap. congestus Ns. Z2. Long. 3.0 mill. Mesonotum cum pleuris confertissime punctatum, opacum, scutellum fere laeve, niti- dum, metathoraz et abdominis segmenta duo anteriora rugosa, ho- rum primum subquadratum, basin versus perpaulo angustatum, aprce late truncatum, secundum teriio non brevius. Terebra brevissima, Cozae posticae granulalae, opacae. — Niger, antennis maris ple- rumque infra et apice, palpis, femoribus tibüsque rufo-testaceis, fe- mora postica apice, vel supra et apice, vel fere tota fusca vel ni- gra. Alae obscure hyalinae, stigmate fusco. Mier. congestus Nees Mon. Il. 405. Micr. globatus Bouche Naturg. 155. Mier. intricatus Hal. Ent. Mag. II. 252. Mier. perspicuus Wesm. Brac. Il. 45., Ratzb. Ichn. III. 55. Dals auch M. perspicuus Ns hierher gehöre, ist kaum anzuneh- men, da bei congestus der Bauch schwarz oder kaum etwas pech- bräunlich ist, auch die Bauchklappe des @ den After nicht merk- lich überragt. Sehr häufig aus den bekannten, meist haselnulsgrolsen, weils- lich- oder gelblich- wolligen Klümpchen an Gras- oder Krautsten- geln erzogen. In denselben liegen die weilsen Cocons der Micro- gasterlarven, umgeben von der wolligen Hülle, welche nach der Beobachtung eines meiner lepidopterologischen Freunde die Raupe, aus der die Larven gekommen, vor ihrem Tode noch um sie ge- sponnen hat. Es sind dies gewöhnlich Spinner- und Eulenraupen, Spilos. lubricipeda, Acron. rumicis, Cuc. artemisiae, Caloc. ezoleta etc. Diese Klumpen sind bisweilen, z. B. von Ratzeburg, irriger Weise als Spinnennester angesehen worden. Wo die Microgasterlarven in andern Raupen, z. B. in denen von Melitaea sich entwickelt haben, kann diese Hülle fehlen, und liegen dann die weilsen Cocons frei da. Reaumur (Mem. T.1I. P. II. S. 222) beschreibt zwar die Ent- stehung einer solchen Hülle in anderer Weise, indem sie von den Microgasterlarven selbst gesponnen werde, indefs ist dies wohl nicht diese Art gewesen, da er sagt, dafs die Larven aus einer chenille velue et rousse auf Aristolochia gekommen seien. Deutsche Entomol. Zeitschr. XXIV. Heft II. 24, 370 H. Reinhard: Beiträge 8. Ap. acuminatus.n. JQ. Long. 2.6 mill. Antennae -corpore viz breviores. Mesonotum cum scutello et pleuris confertim punctu- latum, opacum, metathoraz crassius, abdominis segmenta duo ante- riora subtilius rugulosa, horum primum latitudine apicis paulo lon- gius, apice late truncatum, secundum tertio paulo brevius, segmenta reliqua laevia. Terebra brevissima, valvula ventralis anum paulo, superans. — Niger, palpis, squamulis, ventre, pedibusque totis flavo- testaceis, coxis posticis interdum summa basi fuscescentibus. Alae subhyalinae, stigmate fusco-testaceo. Var. 2. Abdominis dorso medio rufo. Süddeutschland. Aus Melitaea Phoebe und M. maturna erzogen. Cocons weils. Von der Varietät ein @ aus Stuttgart erhalten, bei welchem das 2te bis 4te Hinterleibssegment roth ist. Von dem sehr ähnlichen Ap. rufierus unterscheidet sich diese Art durch die glatten, gelben Hinterhüften und den matteren Thorax. 9. Ap. affinis Ns. d2. Long. 2.5 mill. Mesonotum cum pleu- ris laeve, nitidum. Metathoraxz rugulosus. Abdominis segmentum primum quadratum, cum secundo rugulosum, hoc tertio viz brevius, medio carınulatum, religqua laevia. Terebra brevissima. — Niger, antennis plerumque subtus el ventre basi rufis, palpis, femoribus ti- büsque flavo-testaceis. Alae hyalinae, stigmate flavo-testaceo. Mier. affinis Nees Mon. I. 176. Mier. vinulae Bouche Naturg. 156, Rtzb. Ichn. I. 72. Aus Harp. vinula und Cucull. artemisiae erzogen. 10. Ap. rubripes Hal. Z®. Long. 2.8 mill. Mesonotum cum pleuris confertim punctulatum, pubescens, metathoraz rugulosus. Ab- dominis segmentum primum, latitudine perpaulo longius, truncatum, et secundum rugulosa, hoc tertio paulo brevius, reliqua laevia. Te- rebra brevissima. Cozae posticae punctulatae, nitidae. Tibiae po- sticae spinis internis metatarsi dimidio longioribus. — Niger, palpis pallidis, ventre basi rufo, squamulis, femoribus tibüsque rufo-testa- ceis, femoribus posticis concoloribus, vel apice fuscis. Alae obscure hyalinae, stigmate fusco. Micr. rubripes Hal. Ent. M. 11. 253. Mier. gastropachae Bouche Nat. 157, Rtzb. Ichn. I. 72. Aus Geometra papilionaria und Zerene grossulariata, aus Bomb. neustria, Sesia hylaeiformis ete. erzogen. Cocons gelb, ähnlich wie bei A. glomeratus. (Schlufs folgt.) [Deutsche Entomologische Zeitschrift XXIV. 1880. Heft II.] Kleinere Mittheilungen. Es ist von mir in den Vereins - Sitzungen wiederholt darauf hingewiesen, wie wichtig es für diejenigen, die sich Insecten be- stimmen, ist, dals die benutzten Bücher in ihren Angaben zuver- lässig und richtig seien, und wurden auch die Mitglieder der Ge- sellschaft ersucht, wenn sie bei ihren Arbeiten Unrichtigkeiten fän- den, diese in den Sitzungen mitzutheilen, damit davon im Protokoll Notiz genommen würde. — Hierbei hatte ich namentlich Erichson’s Käfer der Mark, Erichson’s Käfer Deutschlands I—IV. und Red- tenbacher’s Fauna Austriaca im Auge, und erlaube mir hier einige Bemerkungen in dem von mir angeführten Sinne zu veröffentlichen. Redtenbacher schreibt bei Ellescus, p. 765: zwischen den Klauen nicht 2 enge aneinanderliegende klauenförmige Fortsätze, wie es bei den Arten von Tychius der Fall ist, sondern jede Klaue ist an der Wurzel in einen breiten, dreieckigen Zahn er- weitert. Bei Tychius, p. 773, schreibt er: zwei einfache Klauen. Dies ist ein Widerspruch. — Die Fühler haben 7 Geifselglieder. — Bei sorgfältiger Beobachtung zeigt sich aber, dafs Tychius gespal- tene Klauen hat. Sibinia hat gespaltene Klauen und 6 Geifselglieder. Da Miccotrogus gespaltene Klauen und 6 Geifselslieder hat, so dürfte man diese Gattung als Untergattung nur zu Sibinia, nicht zu Tychius stellen !), wie man es in den Oatalogen von Schaum ?) und Kraatz findet. Kraatz sagt bei Sunius, p. 720: die -Mandibeln sind sehr 1!) Diese Stellung wäre eine durchaus künstliche, da der Ha- bitus der Gattungen Sibinia und Miccotrogus ein total verschiede- ner ist. Im Catalog Weise, den H. Paasch weder eitirt noch con- sultirt zu haben scheint, ist Miccotrogus als Untergattung von Ty- chius aufgeführt; der neueste Bearbeiter dieser Gattung, Hr. Tour- nier, ist indessen eine ziemlich zweifelhafte Autorität, und dürfte die Gattung Miccotrogus unseres Erachtens in ihrem jetzigen Um- fange kaum eine natürliche sein. D. Red. 2) Weshalb hier auf veraltete Cataloge verwiesen wird, ist nicht recht abzusehen; Cataloge sind überhaupt nicht Autoritäten, son- dern repräsentiren die Ansichten von Autoritäten, ohne dals der Catalogograph dieselben irgend wie zu billigen oder nachgeprüft zu haben braucht, D. Red. 24* 372 Kleinere Mittheilungen. schlank, die eine von ihnen in der Mitte mit 3, die andere mit 2 Zähnen. Redtenbacher schreibt bei Sunius: Oberkiefer wie bei Sti- licus, hier: wie bei Lithocharis, hier: ähnlich wie Lathrobium und hier: Oberkiefer sichelförmig gebogen, in der Mitte mit einem star- ken Zahne. — In Wirklichkeit 1) sind die Mandideln sehr schlank und jede hat in der Mitte 3 Zähne, von denen die beiden oberen gröfseren eine gemeinschaftliche Basis haben. Kraatz sagt bei Euaesthetus, p. 735: die Zunge ist breit, dünn, hornig, vorn gerade abgeschnitten — nicht in der Mitte deut- lich ausgeschnitten, wie Erichson sie abbildet (Gen. et Spee.t. V.f.3). Sie ist aber deutlich ausgeschnitten. 2). Redtenbacher schreibt bei YNyrmedonia: Unterkiefer zwei- lappig, der äufsere Lappen lang, linienförmig, der innere viel kür- zer und breiter, an der Spitze ohne Hornhaken, am inneren Rande bewimpert. Erichson: Maxillae mala interiore mutica, undique subtiliter pubescente. Dagegen schreibt Kraatz: Maxilla mala in- teriore unco triplici terminata. Wer mit einer gewöhnlichen Loupe arbeitet ?), kann mit Erich- 1) Rey bildet (Annal. Soc. Lyon 1878. t. 6. fig. 3 u. 4.) eine Mandibel mit zwei Zähnen und eine mit drei Zähnen in der Mitte ab, und sagt in der Tafel-Erklärung bei der ersteren: mandibule des premiers Sunius, bei der letzteren: mandibule des derniers Sz- nius. Es giebt also zwei Mandibelformen bei Sunius; H. Paasch giebt die. von ihm untersuchte Art nicht an. D. Red. ?) Mein Präparat zeigt noch heut, wie vor 25 Jahren, eine vorn gerade abgeschnittene Zunge; sollte es leicht gequetscht oder die Bildung derselben bei den einzelnen Arten eine verschie- dene sein? ' G. Kraatz. 3) Wer mit gewöhnlicher Loupe Aleocharinen-Mundtheile stu- dirt, wird allerdings herzlich wenig sehen; mein Ausdruck apice terminata schliefst durchaus nicht die Existenz von mehr als drei Zähnchen aus, ich spreche in der Beschreibung selbst von 3 —4; wenn nun H. Sanitätsrath Paasch etwa 5 als eine Reihe bezeich- net und dadurch Stoff zu einer Berichtigung findet, so dürfte es ihm an solchem nie fehlen; schliefslich möchte noch bemerkt sein, dafs die Red. würde gesucht haben die Noten durch eine vorherige Besprechung mit dem H. Autor überflüssig zu machen, wenn das Manuseript ihr nieht mit der Bedingung übergeben wäre, nichts daran zu ändern, G. Kraatz. Kleinere Mittheilungen. 373 son’s Beschreibung sich begnügen, er wird weder einen Hornhaken, noch den uncus triplex sehen, er wird beides vergeblich suchen. Wer aber das Mikroskop zur Hülfe nimmt, der wird nicht einen uncus triplex finden, sondern eine ganze Reihe von Hornzähnen oder Häkchen, die durch Wimpern überkleidet sind. Erichson schreibt über den feineren Bau der Fühlerkeule der Scarabaeiden, p. 553: bei der einen Abtheilung (Melolontha) ist die Hornschaale der Fühlerblätter siebförmig durchlöchert, die feinen runden Löcher mit einer feinen durchsichtigen Haut über- zogen. Diese Bildung findet sich aber meist nur auf der Innen- seite der Fühlerblätter, welche bei geschlossener Keule gedeckt sind; die nach aulsen gerichteten Seiten sowie die Seitenränder sämmtlicher Blätter, so weit sie frei sind, haben eine derbe Horn- schaale. Die Löcher werden von einer feinen Haut nicht überzogen, sondern unterzogen, so dafs auf der Fläche kleine Gruben blei- ben, und die Aulsenseiten der Blätter sind ebenso durchlöchert, wie die nach innen gekehrten Seiten, doch erscheinen die Löcher bei ersteren, da diese Plättchen dicker sind und die Löcher sich nach unten conisch verengern, kleiner, nur in einzelnen Fällen sparsamer. Redtenbacher schreibt bei Monotoma, p. 377: Vorderfülse mit 4, Hinterfüfse mit 3 Gliedern, und in der Anmerkung, dafs Aube (Essai sur le genre Monotoma, Annal. de la Soc. entom. de France VI. 454) sie als 4gliedrig, Erichson (Jahresber. 1842. p. 78) sie als 3gliedrig bezeichnet. — Sämmtliche Fülse haben 4 Glieder, von denen die drei ersten sehr kurz und zusammengenommen nur so lang wie das Klauenglied sind. Sie gleichen also hierin den Fülsen der Colydier-Gattungen Ditoma, Colobicus und Synchita, die von Panzer und Duftschmidt noch als Monotoma-Arten (Lathridier) be- schrieben sind. Bei der zweiten Abtheilung des Subgenus Telephorus von Cantharıs, p. 476, schreibt v. Kiesenwetter: „nur die äulsere Klaue an allen Füfsen mit einer mehr oder minder beträchtlichen zahnartigen Erweiterung an der Basis“. Ich fand bei allen hier- - hergehörigen Arten die innere Klaue der Vorderbeine mit einem Zahne, während an den 4 hinteren Beinen die äulsere Klaue ge- zähnt ist. v. Kiesenwetter’s Angabe ist mir nur auf die Weise er- . klärlich, dafs er die Vorderbeine nach hinten gedreht hat, und da- durch dann allerdings die innere gezahnte Klaue nach aufsen zu 374 Kleinere Mittheilungen. wendete. Das erwähnte Verfahren ist wohl nicht zu rechtfertigen, wenn es nicht besonders hervorgehoben wird. v. Kiesenwetter sagt bei den Melyriden, p. 571: Tarsen an den Vorderbeinen in der Regel, an den Mittel- und Hin- terbeinen stets fünfgliedrig, — und unter den Dasytiden, p. 623: Tarsen mit fünf Gliedern etc. — Von der Dasytiden-Gattung Amauronia sondert er wegen der fehlenden lappenförmigen Anhänge an den Klauen die Amauronia megacephala ab, erhebt sie aber noch nicht zu einer besonderen Gattung, wegen der sonstigen grolsen Aehnlichkeit mit den anderen Arten dieser Gattung. Duval schuf daraus dann die Gattung Aphyetus (Berliner Entom. Ztschr. 1859, p. 182). Sehr auffallend ist es nun, dafs v. K. bei der sonst sorg- fältigen Beschreibung des Thieres, wobei er selbst den schwer zu beobachtenden Zahn an der Basis der Klaue nicht übersehen hat, es nicht bemerkt hat, dafs die hinteren Beine nur 4 Tarsenglie- der haben, von denen das Iste Glied länger ist wie die 3 folgen- den zusammengenommen. — Ob.auch Duval dies übersehen .hat, weils ich nicht. Erichson sehreibt (Käf. Deutschl. p. 512): „Bei einer Reihe amerikanischer Arten der Gattung Parnus ist die Fühlerkeule deut- lich 9gliedrig; bei allen europäischen Arten lassen sich höchstens 8 Glieder unterscheiden“. Bei: Parn. prolifericornis ist der Theil des Fühlhornes, der über das erweiterte 2te Glied hinausgeht, aus 8 sehr deutlichen Gliedern zusammengesetzt, die mittelst eines klei- nen Stieles etwa von halber Länge des daranliegenden Gliedes in das 2te Glied eingefügt ist. Da dieser Stiel aber mit dem näch- sten Gliede gliedartig. verbunden ist, so ist er ein Glied, und die Fühler der europ. Parnus sind, wie die amerikanischen, ebenfalls l1gliedrig. — Redtenbacher giebt- die Zahl der Fühlerglieder von Parnus nicht an, während er sie bei den andern Parniden 11glie- drig nennt. Diese Bemerkungen mögen als Fortsetzung betrachtet werden zu den Mittheilungen über die Fühlhörner einiger Palpiecornen im 12. Jahrg. dieser Ztschr. p. 308, in welchen bei der Beobachtung über Noterus ein Fehler unverbessert geblieben ist, indem statt antice — postice gedruckt ist, den jeder aufmerksame Leser sich allerdings selbst corrigiren konnte. Dr. Paasch in Berlin, Synonymische Bemerkungen. 375 Ueber Leptura rufa Brull&e und Verwandte. ' H.v. Heyden hat im 21. Jahrg. dieser Ztschr. (1877. p. 420) die Lept. Silbermanni Lef., die nigropicta Fairm. vom Bosz-Dagh und Caucasus und die Zrisignata Fairm. von Madrid mit der rufa vereinigt. Von H. Appellations-Gerichtsrath Witte gebeten ein Ex. der rufa mit rothem Wurzelgliede der Fühler von Portugal näher zu untersuchen, gab mir das Material meiner Sammlung zu folgenden Bemerkungen Veranlassung. Nach Mulsant Longic. ed. I. p. 269 hätte seine rufa Brulle 2, welche in den südlichen Theilen Frankreichs vorkommt, röthliche Fühler; ebenso sollen mindestens die letzten Bauchsegmente röth- lich sein. In der ed. II. druckt Mulsant die Beschreibung des einzelnen, von Dupont erhaltenen Ex. wieder ab, und setzt hinter das Citat der Brulle’schen Beschreibung in Klammer 9. Nun soll rufa Brulle-Muls. 2 röthliche Fühler haben, meine Copie der Brulle’schen Abbildung hat aber ma Fühler und die Gestalt eines d. Dagegen zeigen meine sämmtlichen griechisch - türkisch - klein- asiatischen rufa Brulle Z (8 Ex.) einen einfarbig röthlich gelben Hinterleib '), sämmtliche ® (4 Ex.) die 2 oder 3 ersten Bauchseg- mente ganz oder zum Theil schwärzlich, sämmtliche d u. schwarze Fühler. Nach Mulsant hat seine französische rufa schwarze Fühler; Fairmaire erwähnt von seiner rufa var. frisignata von Madrid we- der die Farbe der Fühler noch der Beine, sondern nur den längli- chen Fleck auf der Mitte der Flgd. Ich besitze keine französischen rufa, wohl aber 3 ähnliche männl. Ex., welche Dr. Staudinger in Andalusien (bei Chiclana?) am 8. u. 25. Juni 1871 gesammelt hat; dieselben zeigen sämmtlich ein röthliches Wurzelglied der Fühler, wie das mir von H. Witte mitgetheilte portugiesische Ex.; ferner sind bei ihnen die ersten Bauchsegm. schwärzlich, während bei den griechischen rufa stets der ganze Bauch röthlich ist. Ziehen wir dabei nun in Betracht, dafs: 1) die Punktirung des Halsschildes und der Flgd. bei den spa- !) Auch Küster nennt ihn so bei seiner rufa, die jedenfalls aus dem östlichen Europa stammt. 376 G. Kraatz: über Leptura rvfa. nisch-portugiesischen Ex. viel weniger fein, also eine ihnen ei- genthümliche ist, 2) noch keine rufa 2 mit rundem punktförmigen Fleck auf der Mitte jeder Flgd. aufgefunden sind, 3) rufa 2 aus Frankreich kaum mit Sicherheit bekannt sind, wohl aber eine spanische angebliche rufa 2 var. mit länglichem Wisch auf den Flgd. von Fairmaire beschrieben ist, von der der Autor sagt: „on le prendrait au premier coup d’oeil pour une Lep- tura oblongoguttata, d’Algerie; mais c’est bien evidemment une va- riete de la rufa; la forme, la ponctuation, les couleurs generales sont les m&mes“, so liegt die Versuchung zu einem dernier coup d’oeil auf die Lept. oblongo-maculata Bug. ') nahe, welche nach den Catalogen auch in Spanien vorkommt! Leider besitze ich dazu nur ein Pärchen des oblongo-maculata. Dasselbe zeigt eine etwas feinere Punktirung als meine andalusi- schen sog. rufa, im Uebrigen sind beim S die Fühler ähnlich ge- baut wie bei diesen, schwärzlich, die 4 ersten Glieder röthlich. Trotz der hellen Färbung der Oberseite sind die beiden Bauchseg- mente bei meiner obl. d schwärzlich, wie bei den spanischen rufa. Bei obl.-mac. 2 sind die Fühler roth, wie es die Fühler der griechischen rufa 2 nach Mulsant sein sollen, aber nie sind. Aus allen diesen Angaben ergiebt sich meines Erachtens fast unzweifelhaft, dafs die osteuropäische rufa eine von der griechischen rufa verschiedene Art ist, welche bisher mit der rufa verwechselt ist und für welche ich den Namen semirufula einführe. Bei der Normalform des d dieser Form sind Fühler und die ersten Bauchsegmente schwärzlich. Bei der andalusisch -portugiesischen Var. des d ist das erste Fühlerglied röthlich. Bei dem J' der var. oblongo-mac. sind Kopf, Halsschild und die 4 ersten Fühlerglieder röthlich. Die Normalform des 2 ist noch näher festzustellen und wenig bekannt; bei der var. trisignata Fairm. des 2 sind die Naht und ein länglicher Wisch in der Mitte jeder Flgd. schwärzlich, Fühler? bei der var. oblongo-mac. 2 ist der ganze Käfer, mit Ausnahme der Vorder- und Mittelbrust und eines länglichen Wisches auf der Mitte jeder Flgd., röthlich. i Der Name oblonga palst hauptsächlich auf das 2; dafs wirk- lich d mit ähnlich gezeichneten Flgd. vorkommen, bedarf für mich der Bestätigung. G. Kraatz. ') diese ist von Fairmaire jedenfalls mit seiner oblongo-gut- tata gemeint. A. W.Schade’s Buchdruckerei (L. Schade) in Berlin, Stallschreiberstr. 47. Deutsche entom. Zeitschrift 1880. Taf-T. 7. Platynocnemis marginicollis. _ 2. Achromisetes mirabilis nov.gen. 3. Cosmesthes nov. gen. _ 4. Cyclophorus nov. gen._5.Kucosma nov..gen. 6. Pseudinca nov.gen._ 7. Pachnoda pygmaea nov.spec. 8.Haematonotus Frütschi Kraatz. ( Entomol.Monatsbl. IL) 9.Phonotaenia nov.gen.viltata borıy var. latefasciata kraatz. 15. Hudicella frontalis Westw.S 16.Eud.Darmwiniana Kraatz. & | Tieffenbach del.etsc: Mile Te AUHEN A E f iR LE) rn al. 2% er E01 u RE 3 [ wur ea Taf. Deutsche entom. Zeitschrift 1880. bach, del. e&sc. jefferi Ti Entomologische Monatsblätter. No. 1. Januar 1876. Herausgegeben von Dr. G. Kraatz in Berlin, Vorsitzendem des Berliner entomologischen Vereins, Ehrenmitglied der entomologischen Gesellschaften zu Brüssel, St. Petersburg ete., Mitglied d. entom. Gesellsch. zu London, Paris, der Schweiz etc. Versendung franeo. Preis in Deutschland 4 Rmk., auswärts 5 Rmk. jährlich, Inserate von Bücheranzeigen, Tausch- u. Verkaufsofferten ete. pro Zeile 20 Pf. Zahlungen an Dr. G. Kraatz, Link-Str. 28 oder (von Vereins-Mitgliedern) an H. O. Calix in Berlin, Kloster-Str. 41, Rendant des Berliner entom. Vereins. Prospect. Der Berliner entomologische Verein hat es von jeher für seine Pflicht gehalten, in seinen Schriften in erster Linie grössere Ar- beiten deutscher und auswärtiger Gelehrten zu veröffentlichen; andererseits ist die Redaction der Berliner, gegenwärtig deutschen entomologischen Zeitschrift bemüht gewesen, sich die Gunst der Le- ser durch sorgfältige Beschreibungen und Aufzählungen neuer deut- scher Arten einigermassen zu sichern, weil viele von ihnen sich nicht mit exotischen Insekten beschäftigen; sie wird darin auch in Zukunft fortfahren. Auf diese Weise ist im Grossen und Ganzen der Inhalt der vom Berliner Verein regelmässig herausgegebenen Hefte (IT, II) der deutschen entomologischen Zeitschrift von vorn herein bedingt, und zwar jetzt noch mehr als früher, da die Zahl der Mitglieder, welche durch ihre Beiträge das Erscheinen derselben ermöglichen, kaum, die der eingehenden grösseren Arbeiten deutlich im Zunehmen begriffen ist; leider fehlt es dem Vereine noch immer an jeder Unterstützung von Seiten des Staates und auch die von einzelnen wohlhabenden Entomologen, wie Prof. Schaum, von Bärensprung u. Anderen, früher geleisteten grösseren Zuschüsse zum Stich und Colorit der Tafeln sind mit dem Tode derselben fortgeblieben. Während somit der Berliner Verein jetzt in seinen Schriften fast noch weniger Platz für kleinere Arbeiten hat als früher, giebt sowohl die französische als die belgische entomologische Gesell- schaft seit einigen Jahren in Fristen von 2, respective 4 Wochen ausser ihren Annalen Sitzungsberichte etc. heraus, welche na- mentlich auch zur schnelleren Veröffentlichung kleinerer Ar- beiten, Aufzählung neu eingegangener Werke und Inhaltsangabe anderer Zeitschriften dienen. Deutsche entomol, Zeitschr. (XX) Heft III. Entomol. Monatsbl. I. 1. Daneben erscheint in Paris bereits seit 1864 in zahlreichen Heften, die jetzt jährlich einen Doppelband bilden, Abbe de Marseuls Abeille*); jedes dieser Hefte begleitet die geschickte Redaction mit einigen Blättern Nouvelles et faits divers. Ausserdem halten sich in Paris seit 1869 Deyrolle’s „Peti- tes Nouvelles“, trotz ihres oft dürftigen wissenschaftlichen Ge- halts und trotz des grossen Raumes, welchen die Verkaufs-An- zeigen des Herausgebers einnehmen. London hat seit 12 Jahren neben den Transactions und Pro- ceedings der entomol. Gesellch. sein Entomologist's Monthly Ma- gazine. Unter solchen Umständen müssen wir uns fragen, ob nicht auch in Deutschland ausser den Mitgliedern des Berliner v entomol. Vereins ein Publikum von Entomologen und Entomo- philen existirt, und zwar gegenwärtig gewiss viel zahlreicher als . zur Zeit der Gründung des Vereins vor zwanzig Jahren, welchem eine leichtere Kost als die in den Vereinsschriften bisher ge- sebene theils besser, theils als Zukost munden würde? ja wir müssen uns sogar weiter fragen, ob nicht gerade durch eine solche Manche allmählig für den Genuss der schwereren (Hefte der entomol. Zeitschrift) empfänglicher gemacht werden dürften? Die Antwort auf diese Frage soll sich aus der Theilnahme ergeben, welche den entomologischen Monatsblättern des Unterzeichneten entgegengebracht wird. Als die Herausgabe der- selben im Berl. ent. Verein zur Sprache kam, wurde sie allseitig und lebhafter gewünscht, als irgend zu vermuthen war. Die Möglichkeit der Publikation kleinerer Arbeiten in weni- ger langen Fristen, als es in Heft I. II. der Deutschen entomol. Zeitsch. möglich ist, dürfte vielen Mitarbeitern derselben will- kommen sein. Andererseits sind kleinere Artikel an sich für ein grösseres Publikum anregender und gewiss um so mehr, wenn dasselbe keine grösseren descriptiven Arbeiten, in denen viele Ar- ten beschrieben sind, mit in den Kauf zu nehmen braucht. Während die Sitzungsberichte der Gesellschaften aus leicht begreiflichen Rücksichten mancherlei Ballast und weitläufge Re- flexionen der Mitglieder bringen müssen, ist dies hier nicht noth- wendig; die letzteren nehmen ausserhalb Deutschland bisweilen ganz aussergewöhnliche Dimensionen an, dagegen fehlt es bei uns gegenwärtig entschieden an einer frischen Discussion unter den (elehrten; und doch sehen die ernsten descriptiven Entomologen erst jetzt ein, wie weit wir in der nothwendigen scharfen Sich- tung des älteren Materials noch zurück sind, und wie sorgfältig . *) Die Zelle dieser Abeille verwandelt sich leider allmählich aus einem Studirzimmer in eine Schreib- resp. Abschreibestube, Zenien. A . wir die Wege zu überlegen haben, welche von uns einzuschlagen sind, um nicht in völlig chaotische Zustände zu gerathen, denen ausserdem die Vertreter des unverdauten oder falsch verstande- nen Darwinismus freudig zusteuern. Eine Menge von Prineipienfragen sind heut nothwendiger denn je zu erörtern, damit wir zu bestimmten, gemeinschaftlichen Grundsätzen bei unseren Arbeiten gelangen, um unsere junge Wissenschaft auch in jetziger, ihrer Förderung in mancher Be- ziehung weniger günstigen Zeit vorwärts bringen. Nichts ist allerdings undankbarer, als das Ausfechten solcher Fragen, welches von einem weniger wissenschaftlichen, oder einem sog. friedliebenden Publikum nicht selten vornehm als Zänkerei betrachtet wird; allerdings führen ungebildete Laien und Ge- lehrte, denen Persönlichkeiten mehr am Herzen liegen als die Sache, auch wirklich bisweilen dergl. herbei. Wird endlich nach län- gerer Debatte eine Einigung erzielt, dann ist der neu gewonnene Grundsatz Vielen eigentlich ganz selbstverständlich. — Vorhandenen groben Missständen gegenüber schweigen heisst dieselben einbürgern und mit verschulden, da nur eine freimü- thige Besprechung im Interesse der Sache und ohne Ansehen der Person zu ihrer Beseitigung führen kann. Findet eine solche bei uns statt? ist kein Grund zu derselben vorhanden? Wollen wir bessere Resultate als bisher erzielen, so müssen wir der jüngeren Generation öfter Gelegenheit geben, sich ein eigenes Urtheil zu bilden, wir müssen ihr zeigen, wie mangelhaft oft unsere Arbeiten bleiben, selbst beim besten Willen Gutes zu leisten, und wie oft derselbe fehlt, damit nicht im alten, schlechten Ge- leise fortgearbeitet wird.*). — Die Auseinandersetzung einzelner, nahe verwandter, oft gar nicht seltener aber dennoch schwieriger Arten wird gerade hier am Orte sein, da sie das Urtheil des Anfängers schärft, welcher durch die beliebte anlalytische Be- stimmungsmethode mehr einseitig unterscheiden, als den Werth verschiedener Merkmale prüfen lernt. Den deutschen Borkenkäfern soll aus praktischen Rück- sichten eine besondere Aufmerksamkeit zugewendet werden, da- mit Forstleute und Entomologen sich mehr als bisher in die Hände arbeiten können, und wir wenigstens hier die deutschen Arten gehörig scharf unterscheiden und dann auch ihre verschie- dene Lebensweise genauer als bisher zu schildern im Stande sind. Passende, nichtallzu subaltern gehaltene Excursionsberichte bil- *) Während der riesige Zuwachs an Material eine Mahnung sein müsste, doppelt sorg- fältige Beschreibungen zu liefern, sind dieselben oft noch ungenügender wie früher, ja es kommt sogar in Frankreich aus Bequemliehkeitsrücksichten mehr und mehr die lateinische Diagnose in Fortfall, was nicht genug bedauert werden kann! 4 den für jeden Sammler eine anziehende Lectüre, welche in hohem Grade zu Reisen anregt. Schliesslich ist dem Unterzeichneten von so verschiedenen Seiten der Wunsch an’s Herz gelegt worden, doch gelegentlich auch etwas Anderes als Beschreibungen zu veröffentlichen, dass er aus dem Vertrauen Dritter das nothwendige zu sich selbst schöpfte, auch dazu einen Versuch zu machen. In der That dürften Schilderungen beliebter, interessanter oder origineller ver- storbener entomologischer oder solcher Persönlichkeiten, welche vielfach mit Entomologen in Verbindung standen, gerade für ein deutsches Publieum nicht ohne Interesse sein. Verfolgen wir doch auf anderen ‚Gebieten nicht nur die Werke der Gelehrten und Künstler, sondern auch ihren Lebensgang und ihre Persön- lichkeiten. Wird, um ein Beispiel anzuführen, der alte Maerkel nicht seinen Freunden unvergesslich bleiben? wurde der jüngeren Generation genügende Gelegenheit. geboten, den anspruchslosen Forscher hinlänglich kennen “und schätzen zu lernen? Die entomol. Monatsblätter sind nach alledem nicht für jün- gere Sammler bestimmt, aber ihr Inhalt wird für sie, gleichviel welcher Insekten-Ordnung sie den Vorzug geben, ganz oder zum grossen Theile anregend und verständlich sein. Ausserdem soll das Interesse derselben durch Nachweise von Handbüchern, Anzeigen von verkäuflichen Sammlungen und Werken und anderweitig gewahrt werden, während dergl. bisher nur auf den Umschlägen der entomol. Zeitschr. Platz fanden. Auf die wichtigeren französischen Monographieen wird beson- ders aufmerksam gemacht werden, und sollen dieselben so weit als möglich in Form von Separaten oder Ausschnitten denjenigen zugänglich gemacht werden, welche nicht die betreffenden ganzen Bände der Zeitschriften anschaffen können oder wollen; die all- mählige Wiederherstellung der früheren freundlichen Beziehungen zu den französischen Entomologen wird dies hoffentlich ermöglichen. Ueber den Inhalt auswärtiger Zeitschriften wird bereits aus- führlich und kritisch in v. Harold’s coleopterologischen Heften referirt; hier soll namentlich von Aufsätzen über deutsche In- sekten Notiz genommen werden, welche in nicht entomologischen naturwissenschaftlichen Zeitschriften zerstreut sind. Haben die ent. Monatsblätter ihr bestimmtes Publikum ge- funden, so würden dieselben besser als Nummern des dritten Heftes*) der Deutschen entomol. Zeitschrift erscheinen können *) Dasselbe wird von den vereinigten No. der Monatsblätter eines jeden Jahres gebil- det. — Die zweckmässige Anlage der Deutsch. ent. Zeitsch., welche eine grösstmöglichste Concentration und passende Zusammenstellung deutscher ent. Publikationen in Auge hat, wird hoffentlich bald allgemein erkannt werden, und es wird sich dann vielleicht der Vorschlag empfehlen, auch diejenigen, welche nur auf diese abonniren, als Mitglieder des Berliner entomol. Vereins aufzunehmen, wenn sie es wünschen. Gegenwärtig aber muss es zweckmässiger erscheinen, auf die nach anderen Principien redigirten Hefte durch einen besonderen Na- men aufmerksam zu machen. Sollte, was sehr wohl möglich ist, bisweilen kein Grund zum monatlichen Erscheinen dieser oder jener No. vorliegen oder die Vereinigung zweier No. aus anderen Gründen besonders wün- schenswerth sein, so wird die Genehmigung der Abonnenten zu derselben erbeten und vorausgesetzt, da ja der Umfang der Blätter dadurch nicht beeinträchtigt wird. Der Unterzeichnete hat sich insofern nicht leicht zur Heraus- gabe derselben entschliessen können, als seine mässige "Arbeits- kraft durch die fast alleinige Leitung des entomol. Vereins, die Redaction der Haupthefte der Deutschen entomol. Zeitschr., die damit verbundene umfangreiche Correspondenz, sowie durch die Erhaltung und Vermehrung einer grösseren Sammlung und Bib- liothek bereits fast zu sehr in Anspruch genommen ist. Indessen dürften ihm die freundlichen und freundschaftlichen Beziehungen zu den meisten deutschen Entomologen sein neues Unternehmen erleichtern und dieselben zu kleineren Mittheilungen veranlassen, welche ihnen in den Rahmen desselben zu passen scheinen. Die ent. Monatshlätter werden den Abonnenten in der Stärke von mindestens einem Bogen in etwa monatlichen Fristen zuge- hen, einige Sommermonate ausgenommen, in denen ja überhaupt das literarische entomol. Leben fast überall ruht. Einige der beabsichtigten Aufsätze mögen hier noch aufge- führt werden: Ueber ein deutsches, entomologisches Nationalmuseum. Zur Entstehungsgeschichte des Berliner entomol. Vereins und der Berliner entomol. Zeitschrift. Sammeln wir rationell, indem wir durch zweckmässige Thei- lung der Arbeit einem bestimmten Ziele entgegenarbei- ten, oder oft planlos? Ueber Lucanus europaeus Motschulsky oder: de mortuis, nihil nisi bene? Geotrupes foveatus Harold kann weder foveatus Marsham noch eine besondere Art sein. Ueber Dr. Katter’s entomologischen Kalender. Reitter’s Revision der europ. Lathridiidae. Die entomologische Literatur Tirols seit 1869 (nach Gredler). Unsere Darwinianer. — Deutsches. — Von einem der geschäftigen Herren Custoden. Ueber eine monströse Schmetterlingstafel. Ueber den Gehalt der grösseren Insekten-Sammlungen der Hauptstädte Deutschlands und Europas, a: Wien. Naturalien- und Insektenhändler, a: Erber in Wien. Insektennadeln und ihre Verfertiger, a: Der alte Klaeger. Practische neue Insekten-Kästen. Ueber eine weniger bekannte Insekten-Ausräucherungs-Me- thode. Von J. Weise. Entomologische Correspondenz. Januar 1876. G. Kraatz. Ueber ein deutsches entomologisches National-Museum. I. Bereits im Jahre 1870 habe ich darauf aufmerksam ge- macht”), dass es höchst wünschenswerth wäre, wenn die Besitzer grösserer deutschen Insekten-Sammlungen, welche dieselben nach ihrem Tode nicht veräussert haben wollen, zusammenträten, um deren Zukunft in geeigneter Weise sicher zu stellen. In Paris ist dies von den mir befreundeten Inhabern grösserer Käfersamm- lungen, den Herren Vicomte de Bonvouloir, Brisout de Barneville und Grenier in der Weise geschehen, dass sie übereingekommen sind, die Sammlung desjenigen, welcher zuerst von ihnen stirbt, solle den Ueberlebenden zufallen, jedoch mit der ausdrücklichen Bedingung, niemals von denselben veräussert zu werden. Für den Verstorbenen wird ein anderer Entomolog cooptirt, so dass mindestens immer drei Personen das Schicksal der hinterlassenen Sammlungen überwachen, respective über dieselben disponiren. Diesem Entomologen-Bunde gehörte auch der verewigte Aub& an, dessen interessante Sammlung demselben also bereits zugefallen ist, So vortrefflich diese Einrichtung auf den ersten Blick er- scheint, so stellt sie sich bei näherer Ueberlegung doch nur als eine provisorische heraus. Brisout wohnt in Saint-Germain-en- Laye, de Bonvouloir ist nach Bagneres de Bigorre gezogen und auch Dr. Grenier hält sich dort einen grossen Theil des Jahres auf. Es kann daher vielleicht schon jetzt der Fall eintreten, dass für einen fremden Entomologen Aub@’s Sammlung nicht leicht zu- gänglich wäre, und das ist gewiss nicht der Wunsch der jetzigen Besitzer. *) Berliner Entomologische Zeitschrift Jahrgang XIV. Vereins-Ange- legenheiten S. XIV, [Entomologische Monatsblätter I. 1. Januar 1876.) Ki Ueber ein deutsches entomol. National-Museum. 7 Eine vorläufige ähnliche Verbindung deutscher Entomologen war bereits vor einigen Jahren von mir angeregt und Herr Haupt- mann v. Heyden in Frankfurt a. M. (der Besitzer der bedeu- tenden, von ihm und seinem Vater, dem Senator v. Heyden zu- sammengetragenen Sammlungen) für dieselbe ganz, Herr Geh.- Rath v. Kiesenwetter in Dresden, zum Theil gewonnen worden. Da die von Herrn Professor Schaum hinterlassene Sammlung deutscher Carabicinen fast intakt in meine Hände übergegangen, seine Hydroporus Herrn Geh.-Rath v. Kiesenwetter zum Andenken geschenkt sind, und dieser die wichtigsten von ihm im 4. Bande der Naturgeschichte der Insekten Deutschlands beschriebenen Ar- ten besitzt, so könnten die Typen sämmtlicher in den bisher er- schienenen Bänden dieses Werkes besprochenen Species in Berlin vereiniot werden; das Zoolog. Museum enthält bekanntlich die von Professor Erichson im dritten Bande beschriebenen. Da traten die Kriegs-Ereignisse der weiteren Ausführung un- serer Pläne störend entgegen. Gegenwärtig dürfte nun wohl der geeignete Zeitpunkt gekommen sein, um dieselben in veränder- ter Gestalt wieder aufzunehmen. Machen wir uns vor Allem klar, dass bereits durch eine locale Vereinigung einiger Sammlungen nicht nur ein reiches Material für ferneres Studium gewonnen, sondern zugleich dem- selben in viel erfolgreicherer Weise zugänglich gemacht wird, als wenn dieselben zerstreut bleiben. Nun existiren aber zu einem solchen Zwecke in Deutschland, wie bereits angedeutet, recht bedeutende Sammlungen, deren Be- sitzer deutsche und exotische Insekten mit grösstem Fleisse zu- sammenbrachten und die Früchte desselben nach ihrem Tode nicht durch den Verkauf an einen Händler grossentheils vernich- tet zu sehen wünschen”). In früherer Zeit wurden dergleichen Sammlungen dem Berliner königl. zoologischen Museum zum Ge- schenk gemacht, dessen Dirigenten und Custoden dann auch eini- germassen im Stande waren, das erhaltene Material wenigstens theilweise wissenschaftlich zu verwerthen.. Die Arbeiten von Klug, Erichson ete. beweisen das zur Genüge. Gegenwärtig ist es aber anders; die Zahl der Herren Custoden ist dieselbe geblieben, dagegen ist das, den Kaiserlichen und Königlichen Museen durch Ankäufe, Geschenke und Sendun- gen der aus Staatsmitteln ausgerüsteten Sammler und sonstigen *) Auch dem Laien wird klar sein, dass Varietäten-Reihen von schwer bestimmbaren, seltenen oker kostbaren Arten einen viel grösseren reellen und wissenschaftlichen Werth haben, wenn sie vereinigt bleiben, als wenn sie wieder vereinzelt werden, wie dies leider schon oft vorgekommen ist, 8 Kraatz: Ueber ein deutsches Gönner zuströmende Material so enorm angewachsen, dass die Zeit der Herren Custoden kaum ausreicht, dasselbe oberflächlich systematisch geordnet aufzustellen, geschweige denn zu bearbeiten. Dazu ist in neuerer Zeit die Art unseres Studiums eine ganz andere geworden; während allerdings Viele noch in athem- loser Hast Massen von Arten mehr oder weniger ungenügend be- schreiben, erkennen sorgfältige Autoren immer mehr, dass der Wissenschaft durch Arbeiten in der angedeuteten Manier mehr geschadet als genützt wird, und dass ein wirklicher Fortschritt nur denkbar ist, wenn wir den Werth der Art-Merkmale durch den Vergleich vieler Individuen fest stellen und damit zugleich ein sicheres Urtheil über die gegenwärtige Veränderlichkeit der Art gewinnen, welches uns zu weiteren interessanten Schlüssen führen kann, die früher ganz ausserhalb unseres Gesichtskreises zu liegen schienen. Wo sonst für unsere Sammlungen 2—4 Exem- plare genüsten, haben wir jetzt kaum an 20—40 zu viel, ja oft zu wenig. Individuenreihen sind somit jetzt von ungleich grös- serem Werthe als früher und vermögen natürlich nur mit Hülfe mehrerer Sammlungen zusammengestellt zu werden, wenn dies nicht durch eine einzelne im speciellen Falle bereits gesche- hen ist. Dass die Museums-Custoden vorzugsweise bemüht wären im Sinne der Neuzeit Material zusammenzustellen, dürfte nur von wenigen Entomologen behauptet werden, dagegen lassen sich ecla- tante Beispiele anführen, dass dieselben ihre Gunst den grossen, ansehnlichen, oft leicht kenntlichen Arten zuwenden, dagegen die wissenschaftlich viel wichtigeren Typen unansehnlicher Arten über Gebühr vernachlässigen. Als dem Berliner zoolog. Museum aus einer Sammlung von so hohem wissenschaftlichen Werthe, wie die des verstorbenen Prof. Schaum, die erste Auswahl aus den Üa- rabicinen zu mässigen Preisen gestattet wurde (der Rest sollte dann nach England verkauft werden), blieben ausser anderen Ar- ten z. B. die Typen zu seinen sehr schwer zu unterscheidenden Zabrus-Arten unberührt. Während für Schaustücke oft schweres Geld hezahlt wird, sind auf den meisten Museen die, für das Studium der Europäer wichtigen, von Frankreich aus nicht schwer zu er- haltenden Arten aus Algier auffallend schwach vertreten, dagegen ist bei Privaten davon allerlei angesammelt. Das beweist, wenn es überhaupt des Beweises wirklich be- darf, dass selbst in mittleren Sammlungen noch viel und oft mehr wissenschaftlich wichtiges Material steckt, als deren Besitzer vermuthen; indessen haben wir dieselben (nach dem oben Gesag- ten aus leicht begreiflichen Gründen) noch weniger, als die Eigen- Entomologische Monatsblätter. No. 11, Januar 1880. Herausgegeben von Dr. G. Kraatz in Berlin, Vorsitzendem des Berliner entomologischen Vereins, Ehrenmitglied der entomologischen Gesellschaften zu Brüssel, St. Petersburg etc. Mitglied d. entom. Gesellsch. zu London, Paris, der Schweiz, Stettin etc. Preis des Jahrgangs 5 Rmk., im Buchhandel 6 Rmk., jeder No. 1 Rmk. Versendung franco. Inserate von Bücheranzeigen, Tausch- u. Verkaufsofferten ete. pro Zeile 20 Pf., einzusenden, ebenso wie Zahlungen, an Dr. G. Kraatz, Link-Strafse 28. Ermäfsigter Preis des ersten Jahrgangs 1876: 3 Rmk. Prospect. Nach einer Unterbrechung von mehreren Jahren beabsichtige ich wieder entomolog. Publicationen unter dem Titel „Entomo- logische Monatsblätter* herauszugeben, welche indessen nicht streng allmonatlich erscheinen, sondern zu zwei oder drei No. (jede No. ein Druckbogen) ausgegeben werden sollen. Es geschieht dies hauptsächlich um die Deutsche Entomolog. Zeitschrift zu entlasten; auch wird es hierdurch möglich sein, während des Sommers, wo dieselbe nicht erscheint, kleinere Arbeiten an mich einzusenden. Die Monatsblätter werden neben streng wissenschaftlichen Ar- beiten auch kleinere anregende Aufsätze und Mittheilungen bringen, sowie practische Winke für Einrichtung von Sammlungen ete. Tausch- und Verkaufs-Anzeigen werden aufgenommen. An kürzeren Besprechungen und Notizen über neuere entomol. Werke wird es nicht fehlen. Dieser zweite Jahrgang will ebensowenig, wie der erste, den „entomolog. Nachrichten“ Concurrenz machen; dagegen war es aller- dings meine Absicht dem entomolog. Publicum im ersten zu zeigen, wie ich dergl. ungefähr redigirt gedacht hätte. Dr. Katter bringt seinen Lesern (vorzugsweise Coleopterologen und Lepidopterologen) eine Fülle hymenopterol. Artikel und füllt jetzt seine Nachrichten fast zur Hälfte mit einer literarischen Revüe; wird dieselbe ihm wissenschaftliche Abonnenten zuführen, welche ähnliche Auszüge in den französischen und belgischen Annalen bereits bezahlen, oder die Sammler vom Abonnement abschrecken ? Warum machte denn Herr Dr. Kriechbaumer die Münchener Mittheilungen nicht zu einem hymenopt. Oentralorgan, und warum erscheint in Wien noch immer keine dipterol. Zeitschrift? Die Monatsbl. sind durchaus nicht wesentlich polemischer Natur, Entomologische Monatsblätter II, No. 1. 1 2 Prospect. aber sie werden dem immer mehr um sich greifenden Dilettantismus mit weniger Schonung entgegentreten als in Vereins-Schriften nicht selten aus gewissen Rücksichten geboten ist. Wohl die Wenigsten erkennen, dafs die descriptive Entomologie durch die zahlreichen Pseudo-Darwinianer und Pseudo-Häckelianer in immer grölsere Gefahr gebracht wird; behauptet doch schon ein Handbuch, dafs „die Art weit unsicherer geworden, seitdem die Descendenzlehre eine Rolle in der Naturforschung zu spielen begonnen hat“ ete. Die Mitglieder des Stettiner entomol. Vereins haben es meinen Monatsblättern zu verdanken, dafs sie vom Vorstande gegenwärtig ausdrücklich aufgefordert werden, die Stett. Zeit. vom Vereine gegen Einsendung des Jahresbeitrags zu beziehen, während mir diese Einsendung nach langjähriger pünktlicher Zahlung von dem- selben verboten und ich auf die kostspieligere Post- oder Buch- händler-Gelegenheit verwiesen wurde. Dieses im Princip erfochtene allgemeine Resultat wäre ohne ein scharfes Auftreten gegen den zeitigen Vereinsvorstand durchaus unmöglich gewesen; ein solches konnte aber nur die überraschen, denen das frühere Auftreten desselben gegen mich unbekannt war. Dafs den Vereins-Mitgliedern noch heute jede Auskunft über das Vereins-Vermögen vorenthalten wird und werden kann, ist ein Beweis von der fabelhaften Geduld eines deutschen Publicums einer- seits und dem fabelhaften Mifsbrauch andererseits, welcher mit derselben getrieben wird. Dem Wunsche verschiedener Entomologen gelegentlich auch etwas Anderes Entomologisches zu lesen als trockene Beschreibungen etc., oder eine Statistik der Züge von Vanessa Cordui, also etwa Mittheilungen über verstorbene Entomologen, gröfsere Sammlungen, . wie dergl. mehrfach in dem ersten Jahrgange meiner Monatsblätter !) enthalten waren, werde ich gern nachzukommen suchen. Es wird hier zum ersten Mal im Interesse des ent. Publicums der Versuch gemacht, einzelne No. für 1 Rmk. abzugeben, d.h. zu demselben Preise, welchen H. v. Harold den Mitarbeitern an seinen coleopterologischen Heften für 1 Druckbogen der Separata ihrer Arbeiten stellt. Scheinbar hoch, ist er durch den geringen Absatz entomolog. Arbeiten wohl motivirt und erreicht in England die Höhe von 2 Rmk. pro Bogen. san. ı) Der Inhalt desselben ist keineswegs als ganz veraltet zu betrachten und erlaube ich mir daher Jahrg. I zum ermäfsigten Preise von 3 Mark zu empfehlen. [Entomologische Monatsblätter II. No. 1. Januar 1880.] Neue oder seltene Rüsselkäfer-Arten aus dem Gebiete des Mittelmeerbeckens beschrieben von Th. Kirsch in Dresden.!) 1. Otiorhynchus (Tournieria) miser. Obovatus, griseo-pubescens, nigro-piceus, antennis pedibusque dilu- tioribus: rostro ruguloso-punctato, carinulato, pterygüs sat rotundatis; antennarum funiculo articulis 1° et 24° aequalibus, sequentibus sub- iransversis; prothorace longitudine paullo latiore, lateribus modice rotundato, ruguloso-granulato, granulis poriferis, linea discoidali laevi; elytris ovalibus, apice anguste rotundatis, punctato-striatis, interstitüs transverse rugulosis, pilis erectis seriatis; femoribus anticis denticulo armatis, posterioribus muticis; tibiis anticis ante medium intus dilatatis, inermibus. — Long. 53, lat. 24 mill. — Turcia (Mus. Kiesenw.). Otiorh. (Tournieria) frater Stierl. var. £. Die Art unterscheidet sich von frater Stierl. durch viel gerin- gere Grölse, etwas stärker gerundete Pterygien, kürzere Geifsel- glieder, andere Behaarung der Fld. und kleinen Schenkelzahn. Dunkelpechbraun mit helleren Fühlern und Beinen. Der Rüssel oben zwischen den Fühlern etwas schmaler als bei frater, die Stirn- grube fehlt. An den Fühlern das 2te Geilselglied nicht länger, als das erste, die folgenden etwas breiter als lang (bei frater so lang als breit). Das Halsschild wenig breiter als lang, seitlich nicht sehr gerundet, längsrunzlig gekörnt, mit platter Mittellinie auf der vorderen Scheibe. Die Flügeldecken punktirt gestreift, die Punkte der Streifen durch Körnchen, die häufig als Querrunzeln auf die Zwischenräume übergreifen, getrennt, die letzteren eben mit nieder- liegenden kurzen grauen Härchen und je einer Reihe abstehender, nach hinten gerichteter Börstchen besetzt. Der Zahn der Vorder- schenkel nicht stärker, als bei transsylvanicus, ovalipennis, nitidus ete., die Mittel- und Hinterschenkel zahnlos, auch nicht einmal eckig erweitert, die Vorderschienen vor der Mitte etwas nach innen ver- breitert, innen nicht gezähnelt. !) Die nachstehenden Beschreibungen sind 1873 für Heft XXX von Küster’s Käfer Eur. entworfen, da aber Dr. Kraatz für dessen Abschlufs noch nicht Zeit gewinnen konnte, werden sie nun hier veröffentlicht. 1* 4 Th. Kirsch: Rüsselkäfer 2. Otiorhynchus spartanus. Oblongo-ovatus, niger; rostro impresso, medio carinato; antennis O. lugentis sed brevioribus, scapo versus basin minus attenuato, funi- culi articulis 41% — 7° brevioribus; prothorace dense granulato; elytris striato-punctatis, interstitüs dorso planis, uniseriate scabroso-punctatis, punctis pilhferis; femoribus fortiter clavatis et dentatis. — Long. c. rostro 93—10, lat. J' 34, Q 4—44 mill. Graecia (Taygetos, colleg. Raymond). Dem O. lugens sehr nahe stehend und mit demselben in allen hier nicht erwähnten Characteren übereinstimmend, aber im All- gemeinen etwas kleiner und schmäler, namentlich im männlichen Geschlecht; die Fühler entschieden kürzer, der Schaft nach der Basis hin weniger an Breite abnehmend und dann schneller ver- schmälert, das 4—7te Glied der Geifsel deutlich kürzer; das Hals- schild im Verhältnifs zu den Flügeldecken breiter, die Körner des- selben auf der vorderen Scheibe oft wie etwas abgeschliffen; die Flügeldecken auf dem Rücken gestreift punktirt, die Punkte der Streifen nicht durch Körner getrennt, die Zwischenräume ebener, nur auf der Mitte derselben mit einer fast regelmälsigen Reihe feiner rauher Punkte, die ein viel dünneres und kürzeres Härchen tragen, als bei lugens. Von sculptirostris Hochh. durch den Mangel der Mittelrinne auf dem Halsschilde verschieden. Bezüglich der Bildung des Fühlerschafts nähert sich die Art dem ©. Kiesenwetteri, doch bleibt derselbe noch dünner, als bei dieser Art, von der ihn auch das Längenverhältnifs der beiden ersten Geifselglieder unterscheidet. 3. Otiorhynchus excellens. Elongatus, parce setulosus, niger, squamis pallidis, cupreo-mican- tibus submaculate vestitus; rostro capite sesquilongiore, sulcato; anten- narum funiculi articulo 24° 1m° sesquilongiore, reliquis breviter ob- conicis, latitudine paullo longioribus; prothorace longitudine breviore, lateribus subparallelo, ante medium perparum rotundato, dense granu- lato; elytrıS subelliptieis, grosse striato-punctatis, interstitiis angustis, ruguloso-punctatis, vie postice granulatis; femoribus ommibus fortiter dentatis, tibüis anticis maris apice curvatis. — Long. 83, lat. 3 mill. Graecia, Taygetos (Mus. Clem. Müller). In der Form dem secitus Schh. sehr ähnlich, aber noch gestreckter und durch die stark gezähnten Schenkel sofort zu unterscheiden. des Mittelmeerbeckens. 5 Schwarz, mit kurzen grauen, auf den Zwischenräumen der Flügeldecken einreihigen, niederliegenden Härchen und gelblichen, in schräger Richtung gesehen kupferig glänzenden, ovalen Schuppen, die nur hie und da auf den Flügeldecken etwas dichter, sonst sehr zerstreut stehen. Stirn und Rüssel ziemlich breit gefurcht, die Furche vorn nicht abgekürzt; die Pterygien kürzer gerundet, der Fühler- schaft weniger gekrümmt, das 2te Geifselglied im Verhältnifs zum Iten viel kürzer, als bei scitus. Das Halsschild ganz wie bei dieser Art, aber nach hinten etwas weniger verschmälert und ohne An- deutung einer Mittelfurche zwischen den dicht stehenden Körnern. Die Flügeldecken an den Schultern viel flacher abgerundet, als bei genannter Art, fast elliptisch, in der Mitte nicht ganz doppelt so breit, als das Halsschild, auf dem Rücken grob gestreift punktirt, die Streifen nach hinten in seichte Furchen übergehend, die Punkte der Streifen durch schmale Querkanten getrennt, breiter als die Zwischenräume, diese fein querrunzlig, nach hinten mit kleinen Körnchen besetzt. Die Hinterbrust mit einzelnen kupferglänzenden Schuppen bestreut; alle Schenkel stark gezähnt; die Vorderschienen des ' an der Spitze etwas nach innen gebogen. 4. Strophosomus (Neliocarus) Huelvanus. Oblongus, squamulis opacis rotundis griseis vestitus, creberrime setulosus; capite pestice parum constricto, oculis minoribus, prominulis, haud retro spectantibus; prothorace basi paullo, lateribus sat rotun- dato, grosse punciato, fusco bivittatos; elytris basi coarctatis, fortiter Punctato-striatis. — Long. 6—64, lat. S 24, 2 3 mill. Hispania (Huelva). Dem S. sagitta Sdl. in der Gestalt am ähnlichsten; durch klei- nere, minder gewölbte Augen, tiefer eingeschnittene Querfurche vor ‚denselben, längere Fühlerfurchen, weniger dichtes Schuppenkleid, längere abstehende Börstchen und etwas längere Flügeldecken ab- weichend. Der Kopf dicht beschuppt, nur die braune Börstchen tragenden Punkte schuppenfrei, am Scheitel nur bis zur Basis der Augen (nicht tiefer) eingeschnürt, die Längsfurche der Stirn bis zur Querfurche scharf eingeschnitten, vor derselben auf dem Rüssel sehr verbreitert und verflacht, manchmal mit deutlichem Mittelkiel; die Fühlerfurchen bis unter die Augen reichend. Das Halsschild doppelt so breit als lang, an den Seiten gerundet, nach vorn wenig mehr als nach hinten verengt, ziemlich dicht grob punktirt, die Punkte mit abstehenden braunen Börstchen, graulich weils beschuppt mit einer braunen 6 Th. Kirsch: Rüsselkafer Längsbinde jederseits. Die Flügeldecken 34 Mal so lang, als das Halsschild, stark punktirt gestreift, die Streifen durchaus deutlich sichtbar, die Zwischenräume ziemlich dicht mit kleinen, runden, graulich weilsen Schuppen und längeren, braunen, abstehenden Börst- chen besetzt. Die Vorderschienen am Innenrande mit 4—5 kleinen schwarzen Stacheln, die Hinterschienen wie bei sagitta. Diese Art so wie sagitta nähern sich zwar durch das etwas längere zweite Geilselglied der Fühler und den Bau der Körbchen an den Hinterschienen einigermalsen den Caulostrophen, doch unter- scheidet sie schon die Richtung der Fühlerfurche recht gut. Bei angelegten Fühlern liegt der Schaft bei Caulostrophus dicht am Auge, bei Strophosomus aber tiefer, so dafs ein kleiner Raum zwi- schen Schaft und Auge sichtbar bleibt. 5. Strophosomus (Neliocarus) pellitus. Oblongus, squamulis opacis rotundis griseis aut ochraceis subdense tectus, creberrime setulosus; capite poslice parum consiricto, oculis minutis, sat convexis, haud retro spectantibus; prothorace brevi, late- ribus valde rotundato; elytris basi parum coarciatis. — Long. 5—6, lat. 24— 2% mill. Andalusia (colleg. Ribbe). Die Art ist dem S. monachus Sdl. am nächsten stehend; sie hat ebenso kleine Augen und ebenso undeutlich abgeschnürten Basal- rand der Flügeldecken, auch erinnert ihre Form mehr an die eigent- lichen Strophosomen; sie unterscheidet sich von monachus durch kürzeres, an den Seiten viel mehr gerundetes Halsschild und durch andere Form der Augen. Der Kopf wie bei monachus gestaltet, die Stirnfurche deutlich, die Querfurche unter der dichten Beschuppung kaum, aber nach Entfernung der Schuppen in der ganzen Breite deutlich sichtbar, dicht punktirt, die Punkte mit abstehenden hellen Börstchen besetzt. Der Hinterrand des Auges mit dem Seitenrande des Kopfes einen fast stumpfen Winkel bildend.. Die Fühlerfurchen bis unter die Augen reichend. Das Halsschild reichlich doppelt so breit als lang, an den Seiten stark gerundet, nach vorn kaum mehr, als nach hinten verengt, dicht mit grauen oder hellbräunlichen Schuppen bedeckt und jederseits mit einer etwas dunkleren Längsbinde, die dichte Punktirung fast ganz durch die Schuppen verdeckt, jeder Punkt mit einem hellen abstehenden Börstchen besetzt. Die Flügeldecken etwa um die Hälfte länger, als zusammen breit, ziemlich dicht beschuppt, so dafs die Punktstreifen nur als feine Linien sichtbar bleiben, auf des Mittelmeerbeckens. 7 den Zwischenräumen sehr reichlich mit blassen abstehenden Börst- chen besetzt. 6. Gymnetron incanus. Breviter ovatus, griseo-pubescens, niger; rostro tenui, cylindrico, prothorace paullo longiore, in utroque sexu subaequali et recto; fronte Joveolata, non impressa; prothorace transverso, lateribus rotundato, antice sat angustato; elytris planiusculis, punctato-striatis; femoribus denticulo instructis. — Long. 23—34, lat. 13—1# mill. Andalusia (coll. Cl. Müller). Neben @. vestitus Germ. zu stellen, dem der Käfer so aufser- ordentlich ähnlich ist, dafs auf dessen Beschreibung (Annal. soc. ent. fr. 1862, 647) verwiesen werden kann. Er unterscheidet sich aber von demselben durch den dünneren, relativ längeren, auch beim Weibchen ziemlich geraden Rüssel, nicht eingedrückte, sondern mit einem Grübchen versehene Stirn, feinere, ein wenig längere Behaa- rung, relativ längere Flügeldecken und kleineren Schenkelzahn. 7. Gymnetron niloticus. Ovalis, griseo-pubescens, niger, antennis, elytris pedibusque rufo- testaceis; rostro brevi, subrecto, antice paullo attenuato; prothorace transverso, lateribus ante basin rotundato, antice angustato; elytris latitudine sesquilongioribus, punctato-striatis. — Long. 13, lat. $ mill. Variat prothoracis disco ferrugineo. Mas: Rostro ferrugineo, elytris paullo magis convexis, lateribus minus rotundatis. Egyptus. In Gröfse und Umrifs einem kleinen rostellum Hbst. ähnlich. Schwarz, ziemlich dicht mit anliegenden, auf den Flügeldecken etwas gröberen, graulich weilsen Haaren bekleidet. Der Rüssel bei beiden Geschlechtern so lang, als das Halsschild, ziemlich gerade, beim S' matt, fast bis zur Basis rostroth, beim 2 vor den Fühlern glänzend, nur an der Spitze röthlich. Die Fühler rostroth mit dunkler Keule. Das Halsschild hinten fast doppelt so breit als lang, dicht vor der Basis an den Seiten gerundet, nach vorn um die Hälfte verengt, mälsig gewölbt, dicht fein punktirt, schwarz oder auf der Scheibe braunroth. Das Schildchen schwarz. Die Flügeldecken etwa 14 Mal so lang als breit, beim J' an den Seiten weniger, beim 2 mehr gerundet, punktirt gestreift, die Zwischenräume punktirt, rostgelb, bei einem Stücke die Naht hinter dem Schildchen und ein Fleck auf dem 2ten Zwischenraum hinter der Mitte etwas angedunkelt. 8 Th. Kirsch: Rüsselkafer Die Beine von der Farbe der Flügeldecken, die Schenkel ungezähnt, die vordersten beim g' etwas dicker, als beim 2. 8 (Cionus Wittei. Breviter subovatus, squamulis piliformibus griseis dense vestitus, niger, antennis ferrugineis; rostro prothorace sesquilongiore; elytris setis brevibus, subseriatis, crassiusculis, suberectis, sutura maculis duabus majoribus, interstitüs alternis maculis minoribus remotis atro-holosericeis. — Long. 44, lat. 2 mill. Syria (Jaffa coll. Witte). Eine zwischen C. Clairvillei, olens und pulvereus in der Mitte stehende Art. Der Rüssel beim g' nicht ganz, beim 2 reichlich 14 Mal so lang als das Halsschild, an der Basis von den Seiten, vorn von oben nach unten zusammengedrückt, ziemlich dick, nach vorn auch beim @ nicht verdünnt. Die Fühler rostroth, die Geifsel und Keule mehr oder weniger gebräunt. Das Halsschild wie bei Clairvillei, aber im Verhältnifs zur Breite der Basis nach vorn mehr verengt. Die Flügeldecken wie alle übrigen Theile mit haarförmigen, anliegenden, grauen Schuppen ziemlich dicht bekleidet und überdem mit stärkeren, etwas aufgerichteten Schuppenborsten fast reihenweise besetzt, die abwechselnden Zwischenräume kaum erhaben und mit weniger schwarzen Sammetflecken geziert, die Naht mit den gewöhn- lichen beiden gröfseren Sammetflecken. Der. Zahn der Vorder- schenkel entschieden schwächer und kleiner, als bei Clairvillei. Bei C. olens und pulvereus sind die Flügeldecken aufser dem allgemeinen Schuppenkleid mit gerade abstehenden dünnen Haaren besetzt. Herrn Landgerichtsdireetor Witte in Breslau, der die Art bei Jaffa gesammelt und mir davon ein Paar gütigst zuertheilt hat, dankbar gewidmet. 9. Baridius crinipes. Oblongus, nitidulus, piceus, antennis pedibusque ferrugineis, elytris brunneis; rostro prothorace multo breviore; prothorace longitudine vix breviore, fortiter minus crebre punctato; elytris striatis, interstitiis planis, imbricato ruqulosis; femoribus anticis intus et extus longe ciliatis, tibüs anticis dilatatis intus ciliatis. — Long. 5%, lat. 2 mill. H. Brisout, Annal. soc. ent. fr. 1870, 45. Sarepta (Becker). Dem convexicollis Schh. am nächsten stehend, aber etwas kräftiger und durch die Seulptur des Halsschildes und der Flügel- des Mittelmeerbeckens. 9 decken, die Form und Behaarung der Vorderbeine leicht zu unter- scheiden. Dunkel pechbraun, die Fühler und Beine rostroth, die Flügel- decken dunkelbraun. Der Rüssel viel kürzer, als das Halsschild, wenig gebogen, längs der Mitte fast glatt, an den Seiten dicht und stark punktirt, vor den Fühlern vorn jederseits scharfkantig; diese wie bei convexicollis. Das Halsschild fast so lang als breit, an den Seiten bis vor die Mitte gerade, dann im Bogen stark verengt, hinter der Spitze leicht eingeschnürt, auf der Scheibe (viel weniger dicht, als bei convexicollis) mit gröfseren nicht sehr tiefen Punkten besetzt, die längs der Mitte eine glatte Stelle frei lassen. Die Flügeldecken fast doppelt so lang, als breit, etwas breiter, als das Halsschild, einfach und nicht tief gestreift, die Zwischenräume flach, mit Quer- runzeln besetzt, die von einem Streifen zum anderen reichen und von denen je 2 eine kleine Fläche einschliefsen, die an ihrer Basis etwas vertieft ist und in der Vertiefung ein Knötchen zeigt; es dürfte vielleicht recht bezeichnend sein zu sagen, dafs die Sculptur der Zwischenräume wie durch dachziegelartig auf einander liegende Plättchen gebildet erscheine. An den Vorderbeinen sind die Schenkel am Innen- und Aufsenrande, die sehr breiten aulsen gerundeten innen geraden Schienen nur am Innenrande mit langen gelblich grauen Haaren besetzt. Die Tarsen wie bei convexicollis. Desbrochers glaubt (Annal. Fr. Bull. LXX’V) in dieser Art den loricatus Schh. zu erkennen. 10. Baridius limbatus. Oblongus, nitidulus, glaber, niger, antennis, pedibus elytrisque fer- rugineis, his sutura et plerumque margine laterali infuscatis, vel totis nigropiceis; rostro minus crasso, sat arcuato; prothorace longitudine latiore, lateribus rotundato, crebre profunde punctato; elytris profunde striatis, strüs vie punctatis, interstitüs planis, uniseriate punctulatis, basi et interstitio 3° interdum punctis adauctis. — Long. 34 — 44, lat. 13— 24 mill. H. Brisout Annal. soc. ent. Fr. 1870, 56. Sarepta (Becker und Christoph). Die gröfste Zahl der Stücke hat rostrothe Flügeldecken, die an der Naht und häufig auch am Seitenrande verwaschen bräunlich gefärbt sind, dieselben könnten höchstens mit rufus Schh. verwechselt werden, doch ist letztere Art viel schmäler und hat ein längeres Halsschild; die hin und wieder vorkommenden einfarbig schwarz- braunen Stücke unterscheiden sich leicht von den anderen schwarzen 10 Th. Kirsch: Rüsselkäfer Arten mit undeutlich oder nicht punktirten Flügeldeckenstreifen und zwar von atronitens Chevr. und morio Schh. durch weniger dicht punktirtes Halsschild, von crinipes Bris. und convexicollis Schh. durch feiner punktirte Zwischenräume der Flügeldecken, von artemisiae Hbst. und suleipennis Bris. durch feiner punktirtes Halsschild, von sulcatus Schh. und duplicatus Schh. durch geringere Gröfse, von jonicus Mill, picinus Germ., dalmatinus Bris. und melas Schh. durch bedeutendere Gröfse und andere Gestalt. Der Käfer ist im Halsschild breiter und flacher, als die meisten der genannten Arten; dasselbe ist zwischen Mitte und Basis am breitesten und von hier aus nach hinten wenig, nach vorn in einem flachen Bogen um die Hälfte verengt, hinter dem Vorderrande leicht eingeschnürt, zwar ziemlich reichlich mit mälsig grolsen Punkten besetzt, doch sind die Zwischenräume derselben überall gröfser, als die Punkte, die kurze glatte Mittellinie wird manchmal etwas er- haben, seltener vertieft. Die Flügeldecken über die Schultern etwas breiter, als das Halsschild, dann an den Seiten bis hinter die Mitte ziemlich gerade, die Streifen ziemlich tief eingeschnitten, etwa 4 so breit, als die Zwischenräume, im Grunde undeutlich punktirt, die Zwischenräume einreihig, oder auch, namentlich auf dem 3ten und öten mehrfach punktirt. 1) | ll. Baridius Schwarzenbergii. Oblongus, nitidulus, glaber, niger, antennis pedibusque obscure rufis; prothorace subquadrato, leviter rotundato, antice constricto, lateribus fortiter, medio paullo subtilius minus dense punctato; elytris parallelis, prothorace paullo latioribus, fortiter striatis, strüs in fundo obsolete punctatis, interstitüis planis seriato-punctatis; tibüs subrectis, intus ante apicem denticulo instructis. — Long. 5—6, lat. 2—23 mill. Hochhuth, Bull. Mose. 1847, II, 553. Massagetia (Krasnowodsk coll. Christoph). Von sulcatus durch längere Flügeldecken, von duplicatus durch gerade Vorderschienen, von beiden durch andere Punktirung der Zwischenräume abweichend und sonst mit keiner Art zu verwechseln. Von länglicher, ziemlich paralleler Form; der Rüssel beim [6% !) Die von Herrn H. Brisout bei imbatus gemachte Vaterlandsangabe: „Andalousie (Kirsch)“, beruht auf einem Irrthum oder einer Verwechselung seinerseits, da ich nicht diese Art, sondern Barid. rufus Schh. eingesendet hatte. Es ist also bei letzterem der Fundort „Andalusien“ beizufügen und bei limbatus nur „Sarepta“ aufzuführen. des Mittelmeerbeckens. 11 deutlich, beim 2 wenig kürzer, als das Halsschild, an den Seiten dicht grob punktirt, oben unregelmäfsig punktreihig, längs der Mitte glatt, schwarz oder dunkelroth. Das 2te Geifselglied der Fühler, wie die folgenden, breiter als lang. Das Halsschild beim J' so lang, beim 2 etwas kürzer, als breit, an den Seiten leicht gerundet (etwas mehr, als bei spoliatus), vor der Spitze plötzlich stark eingeschnürt, nach hinten ein wenig, nach vorn mehr verengt, mälsig gewölbt, ziemlich stark und tief, aber nicht gedrängt, auf der Scheibe wenig feiner punktirt, eine glatte Mittellinie manchmal deutlich, manchmal kaum angedeutet. Die Flügeldecken 1# Mal so lang, als zusammen breit, wenig breiter, als das Halsschild, an den Seiten bis weit nach hinten parallel, tief gestreift, die Streifen an der Basis halb so breit, als die Zwischenräume, dann bis zum Spitzenhöcker schmäler und vor der Spitze wieder breiter werdend, auf ihrem Grunde punktirt, der 7te und Ste hinter dem Schulterhöcker in eine Punktreihe auf- gelöst, die Zwischenräume eben, die inneren bis zur Mitte mit 2 Punkt- reihen, deren Punkte neben einander oder abwechselnd stehen, manchmal auch durch überzählige Punkte gestört, von der Mitte einreihig, selten (und dann zunächst auf dem dritten Zwischenraum) wie auf der vorderen Hälfte punktirt, der Spitzenhöcker wenig her- vortretend, schwächer als bei limbatus Bris., bei dem ihn der Autor nicht einmal erwähnt hat. Unten auf den Seiten des Halsschildes und der Brust sehr dicht und grob punktirt, die Punkte auf dem ersteren oft der Länge nach zusammenfliessend; der Hinterleib feiner punktirt, in der Mitte der Basis beim J! eingedrückt, beim 2 eben. Die Schienen innen vor dem Endhaken miteinem kleinen geraden Zähnchen. 12. Baridius albomaculatus. Oblongus, nitidulus, niger, albo-squamosus; antennarum funiculi arctic. 24° obconico; prothorace subquadrato, antice paullo angustato, leviter constricto, crebre punctato; elytris prothorace sesquilongioribus, striatis, interstitiis crebre punctulatis. — Long. 33—443, lat. 13—2 mill. H. Brisout, Annal. soc. ent. fr. 1870, 298. Andalusia (coll. Clem. Müller). Von den beiden anderen Arten mit längerem, verkehrt kegel- förmigen 2ten Geifselglied, T. album und setiferus Bris. durch Ge- stalt und theilweise Schuppenbekleidung der Oberseite abweichend, am besten wohl mit spoliatus Schh. zu vergleichen. 1) Bei convezicollis Schh., der hin und wieder auch unter Becker’s Sarepta-Käfern enthalten, ist dieses Zähnchen ebenfalls vorhanden. 12 Th. Kirsch: Rüsselkäfer Der Rüssel beim g' viel, beim 2 wenig kürzer, als das Hals- schild, beim g' weniger, beim 2 stärker gebogen und von der Seite gesehen nach der Spitze hin deutlich verdünnt. Das Halsschild beim g' so breit, beim 2 etwas breiter als lang, relativ schmäler als bei spoliatus, an den Seiten bis weit nach vorn ziemlich gleich breit, dann allmählig verschmälert und schwach eingeschnürt, oben flach gewölbt, etwas dichter und gröber punktirt, als bei spoliatus, an den Seiten ziemlich dicht weifslich beschuppt. Die Flügeldecken nach hinten breiter, tiefer gestreift und auf den Zwischenräumen reichlicher und tiefer punktirt, als bei genannter Art, die Schuppen breiter, die Basis des 3ten Zwischenraums und einige querbinden- artig gestellte Längsflecke hinter der Mitte dichter beschuppt. Die Punkte der Unterseite mit weilslichen Schuppen besetzt. Manchmal sind die abwechselnden Zwischenräume breiter, so dals die zwischenliegenden schmalen nur mit einer Reihe schuppen- tragender Punkte besetzt sind. 13. Baridius nivalis. Obovatus, nitidus, glaber, coeruleus vel viridis, capite, rostro pedi- busque aeneis; prothorace latitudine basali parum longiore, subconico, dense punctulato, linea intermedia areaque basali utrinque laevibus; elytris pone humeros ampliatis, profunde striatis, interstitüs uniseriate punctulatis. — Long. 2—3 mill. H. Brisout, Annal. soc. ent. fr. 1870, 309. Hispania, Algeria. Die Art steht durch die Form der Flügeldecken zu lepidii Germ., durch die ungleichmäfsig vertheilte Punktirung des Halsschildes mit coerulescens Scop. in Beziehung und ist durch die Vereinigung dieser beiden Merkmale von allen bekannten Arten leicht zu unter- scheiden. Das Halsschild ist länger als breit, an der Basis am breitesten, von da bis weit vor die Mitte wenig, dann etwas schneller verengt, beim g' fast conisch, mit Ausnahme der Mittellinie und eines läng- lichen auf der Basis ruhenden Flecks jederseits, dicht fein punktirt. Die Flügeldecken von den Schultern an bis zur Mitte verbreitert, ziemlich stark gestreift, die Streifen sehr undeutlich punktirt, die Punkte der Zwischenräume etwas nahe an einander gerückt. Auf der Unterseite das Halsschild und die Brust feiner, der Hinterleib dichter punktirt, als bei lepidü. des Mittelmeerbeckens. 15 14. Baridius egyptus. Oblongus, nitidulus, glaber, piceus; rosiro prothorace breviore, striato-punctato; prothorace latitudine paullo longiore, lateribus leviter rotundato, crebre punctato; elytris striatis, interstitüs seriate punctu- latis; tibüs rectis. — Long. 5 mill. — Egyptus superior. Neben duplicatus Schh. einzuschalten. In Gröfse und Umrifs dem convexicollis Schh. ähnlich, aber das Halsschild weniger ge- wölbt und weniger dicht punktirt, die Streifen der Flügeldecken seichter, die Punkte der Zwischenräume feiner. Pechbraun, der Hinterleib und die Beine ein wenig heller. Der Rüssel kürzer, als das Halsschild, gekrümmt, hinten etwas zusammen-, vor den Fühlern niedergedrückt, an den Seiten punktirt gestreift, oben gereiht punktirt. Das 2te Geilselglied der Fühler quer. Das Halssehild etwas länger, als an der Basis breit, hinter dem Vorder- rande eingeschnürt, an den Seiten leicht gerundet, ziemlich dicht punktirt, die Punkte etwas weniger tief, aber ebenso grols als bei convexicollis, an den Seiten und unten feine Längsrunzeln bildend, auf der Scheibe zerstreut (die Zwischenräume viel grölser, als die Punkte), vor der Mitte eine kurze Linie frei lassend. Die Flügel- decken 14 Mal so lang, als breit, etwas breiter als das Halsschild, bis hinter die Mitte gleich breit, nicht sehr tief gestreift, die Ränder der Streifen zwar scharf, aber nicht erhaben, die Zwi- schenräume mit einer Reihe feiner Punkte, die nicht in die Quere gezogen sind. Unterseite grob punktirt, Schienen gerade. 15. Apion Desbrochersii. Oblongum, griseo-pubescens, nigrum, antennis testaceis, apice in- Juscatis, elytris viridibus; capite deplanato, vertice laevi, fronte striato- Ppunctata; rostro parum arcuato; prothorace latitudine basali paullo longiore, subconico, dense punctato; elytris fortiter punctato-striatis, tibüs anticis maris paullo tortuosis, medio atienuatis, subtus transverse rugosis. — Long. 3 mill. — Andalusia (coll. Hoffmannsegg). Dem A. vorax Hbst. sehr nahe stehend, aber in folgenden Stücken abweichend: der Kopf von der Seite gesehen weniger dick, mehr niedergedrückt, die Augen flacher, mit der Basis des Rüssels einen stumpferen Winkel bildend, das 2te Fühlerglied auffallend dünner, der Rüssel etwas kürzer, als Kopf und Halsschild zusammen, dieses länger als hinten breit, nach vorn verengt, an den Seiten kaum gerundet, die Flügeldecken stark und tief punktirt gestreift, die männlichen Vorderschienen zwar ähnlich zusammengedrückt und etwas gedreht, wie bei vorar, aber im Ganzen breiter, die Unterseite derselben mehr ausgehöhlt und querrunzlig. 14 Th. Kirsch: Rüsselkafer des Mittelmeerbeckens. 16. Otiorhynchus (Tournieria) laconicus. Breviter obovatus, griseo-pubescens, fusco-bruneus vel fusco-ferru- gineus; capite antice rostroque carinato, ruguloso-punctatis, fronte puncto impresso, antennarum scapo leviter curvato, funiculi articulis duobus primis longitudine aequalibus, sequentibus transversis; pro- thorace longitudine multo latiore, lateribus rotundato, ruguloso-punc- tato; elytris breviter ovalibus, punctato-striatis, interstitüs transverse ruguloso-punctatis; femoribus omnibus dentatis, dente anticorum ma- jore, extus crenulato, tibüs anticis ante medium dilatatis, intus denti- culatis. — Long. 44, lat. 24 mill. Graecia (Taygetos, colleg. Raymond). Die Art unterscheidet sich von Frivaldszkyi !) und ottomanus durch längere Flügeldecken, von gibbicollis, frater und Verwandten durch innen gezähnelte Vorderschienen, von cornicinus durch kür- zere Geilselglieder, andere Behaarung etc. Kopf am Scheitel gewölbt, glatt, auf der oberen Stirn einzeln punktirt, zwischen den Augen und auf dem Rüssel runzlig punk- tirt, mit einem Längskiel und einem an dessen oberen Ende auf der Stirn eingestochenen Punkt. Die Fühler wenig über die Basis des Halsschildes hinausreichend. Dieses um 4 breiter als lang, an den Seiten gerundet, nach vorn wenig mehr als nach hinten verengt, mälsig gewölbt, ziemlich dicht runzlig punktirt, manchmal auf der Mitte der Scheibe einige einzelne nicht zusammenflielsende Punkte und meist eine kurze glatte Mittellinie. Die Flügeldecken in der Form wie bei frater, auch ähnlich, aber etwas dünner nieder- liegend behaart, die Zwischenräume eben, querrunzlig punktirt. An den Beinen die Vorderschenkel stark, die übrigen schwach gezähnt, die Vorderschienen vor der Mitte etwas verbreitert und innen gezähnelt. Taenophthalmus Desbroch. (Ann. Soc. Ent. Fr. 1872, p. 426). Caput transversum, frons leviter impressa, utrinque supra oculos orbitis mediocribus instructa, sulco transverso, profundo, bisinuato a rostro separata. Rostrum capite paullo angustius et duplo longius, subquadran- gulare, supra planum, medio longitudinaliter impressum, apice declire, emarginatum; scrobes antennarum oblique sub oculos curvatae, in sul- cum transversum ewientes. !) In der Bestimmungstabelle für diese Gruppe von Tournieria (Berl. Zeitschr. 1872, 348) wird das Halsschild dieser Art sehr fein punktirt genannt, während es der Autor derselben Rosenh. sehr dicht und tief runzlig punktirt beschreibt. Taenophthalmus Crotchü Desbr. 15 Antennae breves; scapus apicem versus incrassatus, oculos non atlingens; Juniculus septemarticulatus, artic. 1 obconicus, sequentibus longior, sed vix crassior, 2—6 breviter triangulares, inter se aequales, 7 major et paullo latior, clavae triarticulatae arcte annewus. Oculi subconvexi, subtus obtuse triangulariter acuti. Prothorax subcordatus, utrinque ante basin leviler constrictus, antice subtus parum emarginatus, lobis ocularibus vix ullis oculos om- nino non obtegens, vibrissis longis instructus. Scutellum triangulare, longius quam latum. Elytra oblonga, S' subparallela, 2 lateribus rotundata. Pedes subaequales; femora clavata; tibiae intus setosae, 4 ante- riores apice intus curvatae, margine externo obtusae; tarsi subtus ciliati, antici S\ sat, 2 vix spongiosi; unguiculi validi distantes. Mesosternum inter coxas paullo prominens. Metasternum breve. Abdominis segmentum primum inter coxas latum, antice rotun- datum, postice a secundo sutura curvala separatum, hoc sequentibus duobus fere aequale. Die Gattung steht zwischen Anaemerus und Thylacites; sie ist von der ersteren durch freie Klauen, von der anderen durch kür- zeren Fühlerschaft und längeren, durch eine tiefe Querfurche von der Stirn abgetrennten Rüssel verschieden. Von den Ophryastidae, zu denen sie wegen der nach unten fast eckigen Augen gebracht werden könnte, weicht sie durch den Mangel der die Augen zum Theil verdeckenden Augenlappen am Halsschild ab. Am aller- wenigsten würde sie, wie Desbr. vorschlägt, neben Brachycerus gestellt werden dürfen. Der Rüssel doppelt so lang als der Kopf; die Augen weniger gewölbt, aber von den Seitenrändern der Stirn etwa so weit über- ragt, als bei Anaemerus, nach unten stumpf dreieckig zugespitzt. An den Fühlern das letzte Geilselglied grölser, als die vorher- gehenden, der Keule dicht angepalst, der Schaft kurz, nur bis an die tiefe, den Rüssel von der Stirn trennende Querfurche reichend. Das Halsschild vorn jederseits mit starken Vibrissen besetzt. Die vorderen Schienen aulsen nicht scharfkantig, sondern stumpf ge- rundet, innen mit beim g' stärkeren beim 2 schwächeren Borsten besetzt, an der Spitze nach innen gekrümmt, die Körbchen der hintersten ganz offen; die Tarsen stark borstig bewimpert, das 3te Glied der hintersten etwas kürzer, aber nicht breiter, als das 2te, an der Spitze tief ausgehöhlt, das 4te so lang, als 2 und 3 zu- sammen mit 2 starken klaffenden Klauen, auf den Sohlen beim 16 Taenophthalmus Crotchü Desbr. das 2te Glied der Vorderbeine und das 3te Glied der Mittelbeine jederseits mit einem kleinen, das 3te Glied der vordersten mit einem grolsen Schwammpolster, beim 2 nur am letztgenannten Gliede eine schwache Andeutung davon. Die Mittelbrust mit ihrer hinteren Ecke zwischen den Mittelhüften etwas über die Ebene der Hinter- brust herabhängend; diese kürzer als die Breite des Segmentfort- satzes zwischen den Hinterhüften, sammt der Basis des Hinterleibes beim g' eingedrückt, beim 2 eben; das 2te Hinterleibssegment durch eine gekrümmte Naht, die in der Mitte nur beim 2 deutlich, beim g' ziemlich ausgeglichen ist, vom ersten getrennt. Taenophthalmus Crotchii. Oblongus, niger, supra vix, subtus parce pilosus, coriaceus, sparse punctatus; prothorace basi breviter albo ciliato; elyiris striato foveo- latis, interstitüs 3°, 50 et 7m° leviter convenis. Mas: Pectoris abdominisgue medio longius piloso. — Long. 12—14 mill. Schwarz, oben fast glatt, unten zerstreut behaart und beim Q' auf der Mitte der Brust und der ersten beiden Hinterleibssegmente mit langen grauen Haaren besetzt; oben durchaus lederartig und mit sehr entfernt stehenden kleinen Punkten bestreut. Das Hals- schild beim g' so lang als breit, beim 2 etwas breiter, hinten in der Mitte seicht ausgeschweift, vorn gerade abgestutzt, vor der Mitte am breitesten, nach hinten allmählig, nach vorn steiler verengt, jederseits vor der Basis leicht eingeschnürt, am Hinterrande dicht mit dicken kurzen weilsen Wimpern besetzt. Die Flügeldecken beim g' wenig, beim Q ansehnlich breiter, als das Halsschild, mit 10 Reihen seichter Grübchen, die durch die Wölbung des 3ten, ten und 7ten Zwischenraumes gepaart erscheinen. Von Christoph am Südrande des Caspischen Meeres gesammelt. A. W. Schade’s Buchdruckerei (L. Schade) in Berlin, Stallschreiberstr. 47. Entomologische Monatsblätter. | No. 12, Februar 1880. Herausgegeben von Dr. G. Kraatz in Berlin, Vorsitzendem des Berliner. entomologischen Vereins, Ehrenmitglied der entomologischen Gesellschaften zu Brüssel, St. Petersburg ete. Mitglied d. entom. Gesellsch. zu London, Paris, der Schweiz, Stettin etc. Preis des Jahrgangs 5 MX, im Buchhandel 6 fl, jeder No. 1. Versendung franco. Inserate von Bücheranzeigen, Tausch- und Verkaufsofferten etc. pro Zeile 20 9, einzusenden, ebenso wie Zahlungen, an Dr. G. Kraatz, Link-Strafse 28. Ermäfsigter Preis des ersten Jahrgangs 1876: 3 M. Genera nova Cetonidarum auctore Dr. @. Kraatz. Die Grundsätze, welche bei der Aufstellung der nachfolgenden Gattungen für mich die leitenden waren und sein mulsten, werden in der deutschen entomol. Zeitschrift ausführlicher entwickelt. Es sind eigentlich keine neuen, mit Ausnahme einer ganz besonderen, bisher nur wenig beobachteten Rücksichtnahme auf das Vaterland der einzelnen Gruppen und Gattungen, bei ihrer Begründung und Begrenzung. Bei der generischen Scheidung der Formen sind hier in erster Linie berücksichtigt: das Vaterland, die Vorderrandlinie des Clypeus, der Gesammtbau und namentlich die Hinterrand- linie des Thorax, Gröfse und Gestalt des Scutellums, Ent- wickelung des Mesosternalfortsatzes, Gestalt der Vorder- (Zahl der Zähne), resp. Hinterschienen, Seulptur und Bekleidung der Fld. Diese Merkmale sind bisher in der inconsequentesten Weise berücksichtigt, obwohl nur die Consequenz allein hier zu richtigen Anschauungen, die Inconsequenz zu chaotischer Unordnung führt. In keiner ähnlich ansehnlichen Käfer-Gruppe dürfte die Furcht vor zu vielen Gattungen das verkehrte Bestreben, in natürlichen Gruppen natürliche Gattungen sehen zu wollen, so stark hervorgerufen und einen solchen Ruin der Systematik herbeigeführt haben. !) 1) Ich vermag die Gruppe der Goliathiden bei Lacordaire als keine natürliche zu betrachten; Hypselogenia entfernt sich durch die Tarsenbildung weit von Goliathus und jedenfalls gehören diese riesigen Thiere mit der in neuerer Zeit aufgestellten, ihnen ganz nahe verwandten Gattung Fornasinius Bertoloni (Goliathicus Westw.) in eine besondere Gruppe. Entomologische Monatsblätter II. No. 2. 2 18 G. Kraatz: Genera nova Cetonidarum. I. Genera africana. Ceratorrhinidae!). 1. Gnorimimelus nov. gen. yvoptpos —= Gnorimus, pıwnAös = nachahmend. Ceratorrhina Rutherford Trans. Lond. 1879, p. 169. Caput transversum, fronte concava, clypeo maris angulis por- reclis, aculis, medio apice cornu bifurcato armato. Thorax fortiter transversus, lateribus angulatis, pone medium emarginatis, angulis posticis extrorsum prominulis. Elytra bicarinata, guttata. Pedes tibüs anticis breviusculis, latiusculis, maris denticulo unico (apicali) armatis, posticis spinosis quam solito. Corpus dense pilosulum. Patria: Africa oce. trop. (Camaroons). Genus singulare, corpore breviusculo, colore obseuro, elytris bicarinatis, 7-guttatis genus Gnorimus subsimulans. Spec. typ.: Ceratorrhina Batesii Rutherford Trans. Ent. Soc. Lond. 1379, p. 169, T. 1, F. 2; Mons Camaroons, 3000! Dafs eine so auffallende Gattung bisher noch nicht als solche aufgestellt wurde, beweist, wie sehr die tüchtigsten Gelehrten unter dem Bann gewisser Vorurtheile stehen. Auf eine Form, wie diese, keine neue Gattung errichten heilst überhaupt auf Fortentwickelung der Systematik verzichten. Sehr richtig sagt Bates (Trans. Lond. 1379, p. 170): „This combination of peculiarities renders it impossible to locate the new species in any of the subgenera that have been proposed for the Ceratorrhinae“, aber — er stellt keine neue Untergattung auf. Welche combination of peculiarities zeichnet denn die Gattung Ceratorrhina oder, wie er auffallender Weise sagt, die Ceratorrhin ae aus? Gesetzt es hätten die 6 von Westwood unter Ceratorrhina vereinigten und die ll von Schaum und Lacordaire darunter zu- sammengestellten Gattungen wirklich nur den Werth von Unter- Gattungen, so hätte doch die herrliche schwarze gnorimusartige, vollständig fremdartige viel eher einen neuen Namen verdient, als 1) Die sehr natürliche Gruppe der Ceratorrhinidae umfalst für mich die unter der angeblichen Gattung Üeratorrhina zusammengestellten Genera. Von der Ansicht dieselbe als solche zu betrachten, hat sich Thomson bereits durch die Aufstellung der Gattung Neptunistes (Ann. Soc. Ent. France 1879, Bull. p. 141, mit zwei farbenprächtigen Arten) emaneipirt. Die Gruppe der Goliathiden beschränke ich auf Goliathus und die verwandten Riesen- Formen (vergl. deutsche Ent. Zeit. 1880, p. 170). @G. Kraatz: Genera nova Cetonidarum. 19 die blanken, grünen Arten, die uns allmählig weniger entzücken. In welcher anderen Coleopteren-Gruppe sind denn so heterogene Formen, wie Amaurodes, Cheirolasia, Smicrorrhina, Amaurodes und ihre grünen Verwandten in eine angeblich natürliche Gattung zu- sammengewürfelt? Welches systematische Gruppirungstalent oder welch schroffes Gegentheil documentirt sich, wenn (er. Savagei, Sayi, Harrisü, micans, Smithü!), Burkei, Passerinü, aurata von Schaum ausdrücklich in der hier angegebenen Folge in seinem cri- tischen Verzeichn. der Lamellic. melitoph. p. 7 u. 3 auf einander- folgen läfst? Ich bin gewils ein grofser und aufrichtiger Verehrer von Schaum’s reichem Wissen gewesen, aber ich vermag ihm nicht meine wissen- schaftliche Ueberzeugung zu opfern, um so weniger, als ich mit derselben nicht allein stehe, sondern den genialen Burmeister auf meiner Seite habe, dessen systematisches Gebäude nach meiner An- sicht noch heut zu Tage als ein Rohbau ersten Ranges zu betrachten ist, der wohl des feineren Ausbaues bedarf, aber nur höchst vor- sichtig eines theilweisen Einreifsens. Haben denn nicht die neueren Entdeckungen von Jahr zu Jahr mehr bewiesen, dals z. B. die Burmeister’sche Gattung Coelorrhina (jetzt mit 6 Sp.): und Stephanorrhina (jetzt mit 5 Sp.) sehr richtig angelegte Gattungen sind? Westwood selbst lälst Smicrorrhina, Amaurodes, Cheirolasia von seinen Ceratorrhina getrennt. Lacordaire copirt einfach Schaum, ohne nach meiner An- sicht eigentlich für dessen Fehler verantwortlich gemacht werden zu können; ebenso wenig ist er aber auch hier als Autorität an- zusprechen. Es ist fast unglaublich, dafs Schaum’s irrthümliche Correetionen länger als ein Menschenalter nicht als solche nachgewiesen wurden, und dals selbst Bates nicht dazu gelangt, obwohl er die richtige, gleichsam erlösende Anschauungsweise durch die Anfangsworte: this combination of peculiarities etc. vortrefflich zur Geltung bringt. Nicht einer sog. Untergattung von Ceratorrhina fehlt es an einer vorzüglichen combination of peculiarities.. Dagegen ist das Nicht- vorhandensein einer solchen bei der angeblich natürlichen Gattung Ceratorrhina so leicht nachzuweisen, dals es etwaigen wissenschaft- lichen Vertretern der Schaum-Lacordaire’schen Richtung überlassen bleiben muls, deren wirkliche Natürlichkeit klar zu legen. 1) Und ihre nächsten Verwandten, die hier der Kürze halber fort- gelassen sind. JE 20 G. Kraatz: Genera nova Cetonidarum. Ischnostomidae Lae.!) 2. Haematonotus nov. gen. alu.a —= Blut, vßros = Rücken. Olypeus magnus, antrorsum leviter dilatatus, apice subtruncatus, angulis rotundatis, omnium elevato-marginatus. Antennae maris modice elongatae, testaceae. Thorax transversus, antrorsum angustatus, angulis posticis obtuse rotundaltis, medio apice leviter producto, tumidulo, basi supra scutellum leviter emarginata, utrinque oblique truncata, vix sinuata. Mesosternum haud productum, dense villosum. Scutellum magnum, punctatum. Elytra apicem versus parum angustata, supra crebre substriatim punctata, haud convexa, solida. Pedes tibüs anticis maris unidentatis, denie seu spina apicali longiuscula, tibüs intermedüs et posticis denticulo parvo instructis, un- guiculis validiusculis. Habitus peculiaris, caput, pro- et mesosternum fulvo-pilosa. Patria: Africa meridion. (Dom. Prof. Fritsch). Durch die Kopfbildung etc. ist Haematonotus entschieden als naher Verwandter von Heterochta aufzufassen, indessen durch die kürzere Fühlerkeule des g', die ein- (nicht drei-) zähnigen Vorder- schienen desselben, die starken Krallen an den Fülsen, das unbehaarte Pronotum etc. sehr wesentlich von den Heterocliten verschieden. Spec. typ. Haematonotus Fritschiin. sp.: Niger, nitidulus, thorace scutelloque rufo-sanguineis, hoc lateribus utrinque nigro-punc- tato, elytris rufo-ferrugineis fascia communi arcuata ante medium alia- que dentata et medio interrupta in utroque elytro nigris, sutura anguste nigritula, pygidio dense transversim strigilato, subopaco, utrinque macula rotundata alba, abdomine nigro, nitido (maris medio longi- tudinaliter impresso), segmentis singulis linea transversali e punctis piligeris instructis, 1—4 utrinque albo-maculatis, metasterso leviter con- vexo, medio linea tenui impresso, in genere Heterochta (. Waansa) De canaliculato. — Long. 15 mill. 1) Wem Lacordaire (Gen. d. Col. III, p. 488) sagt: „Mr. Bur- meister n’a fait de ce groupe qu’une section des Cetonides, tandıs que Mae Leay, son fondateur, l’avait place, et je crois avec raison, immediate- ment & la suite des Goliathides“, so ist mir unbegreiflich, dafs Lacordaire die /schnostomides zwischen Goliathiden und Gymnetiden plaeirt anstatt vor die Goliathiden, wo sie wegen ihrer mehrfachen Beziehungen zu den Dy- nastiden ohne Zweifel hingehören. @. Kraatz: Genera nova Cetonidarum. a Grölser, breiter als Heteroclita Raeuperi, der Thorax breiter, nicht schwarz, sondern blutroth, jederseits an den Seiten vor der Mitte mit einem schwarzen Pünktchen, oben mälsig dicht und fein punktirt, unbehaart, in der Mitte schwach buckelig vorgezogen, die Fld. mehr rostbraun, mit der oben angegebenen Zeichnung, welche merklich variirt, je nachdem die schwarze Färbung stärker oder schwächer auftritt. Kopf ganz ähnlich wie bei Heteroclita, Punk- tirung unter einer ziemlich dichten und langen zottigen straffen gelben Behaarung versteckt. Fühler gelbroth, viel kürzer als bei Heteroclita. Beine ganz schwarz. Prof. Fritsch brachte einige Ex. dieses interessanten Käfers von seinem mehrjährigen Aufenthalte in Süd-Afriea mit, welche in den Besitz des Herrn Landgerichts-Direcetors Witte und den mei- nigen übergingen. Ich habe mir erlaubt, die Art meinem lang- jährigen verehrten Freunde zu Ehren zu benennen. Die Art in der deutschen ent. Zeit. 1380. t. 1. f. 9 abgebildet. Heterorrhinidae mihi. Heterorrhina Westw. Arcan. I, 1842, p. 132. Burmeister sagt (Handb. III, p. 783): schwerlich läfst es sich rechtfertigen, dafs Westwood, nachdem man bisher die kleinsten Unterschiede zur Aufstellung besonderer Gattungen in der Golia- thiden-Gruppe benutzt hat, nun plötzlich von diesem Princip ab- springt, und das entgegengesetzte befolgt. Ich habe daher bei meiner Bearbeitung der Gruppe mehrere Gattungen und Unter- abtheilungen aufzustellen mich genöthigt gesehen und glaube auch jetzt, nachdem ich die ganze Gruppe noch einmal, durch West- wood’s Arbeit veranlalst, genau geprüft habe, diesem Princip treu bleiben zu müssen.“ Meines Erachtens ist Burmeister in der Aufstellung der noth- wendigen Gattungen noch nicht weit genug gegangen und hat dem systematischen Werthe sogenannter kleinster Unterschiede noch nicht hinlänglich Rechnung getragen. Daher konnten Schaum und Andere nicht zu einem wirklich klaren Bewulstsein über die Ver- schiedenwerthigkeit der einzelnen Merkmale gelangen; jede Incon- sequenz in der Verwerthung eines wichtigen Merkmals macht den Werth desselben überhaupt illusorisch. So sicher es einerseits ist, dafs dasselbe Merkmal in verschiedenen Käfer-Familien einen sehr verschiedenen syst. Werth haben kann, ebenso sicher ist es, dafs uns die consequente Beachtung eines Merkmals in derselben 22 @G. Kraatz: Genera nova (etonidarum. Gruppe zu den sichersten und natürlicheren Resultaten führt. Der Lauf der Hinterrandlinie des Thorax ist gewils ein scheinbar unbedeutendes Merkmal und wird durchaus inconsequent verwerthet, dennoch bietet er, consequent beachtet, eine vortreffliche Grundlage für die Systematik der Gattungen. Während unter den asiatischen Heterorrhiniden nur noch we- nige neue Gattungen zu errichten, sondern nur die bereits vor- handenen in ihre alten Rechte einzusetzen sein dürften, sind die africanischen etwas vernachlässigt worden. Da die Merkmale der einzelnen Gatt. nur im Zusammenhange gewürdigt und scharf auf- gefalst werden können, so sind hier auch die Diagnosen einiger bereits bekannten Gattungen, wie Plaesiorrhina, Genyodonta, mit aufgeführt. Die zu den einzelnen Gattungen gehörigen Arten sind grolsen- theils aufgezählt, da dies das einzige Mittel ist um einen Ueberblick über die natürliche Gruppirung derselben zu gewinnen, welchen das Gewimmel heterogener, nach dem a-b-ce zusammengestellter Formen im Harold’schen Cataloge in keiner Weise ermöglicht. Plaesiorrhina Burm. Handb. d. Entom. II, p. 211. Clypeus oblongo-subquadratus, posterius interdum subangustatus, apice nullo modo emarginatus, margine anteriore subtruncato, plerum- que elevato-reflexo, angulis rotundatis, occipite subcarinato. Mesosterni processus elongatus, gracilis, mucronatus, incurvus (ut in spec. africanis gracilibus gemeris Heterorrhina). Thoraz basi ante scutellum distincte emarginatus, utrinque sinuatus, angulis posticis retrorsum prominulis. Scutellum latiusculum, lateribus subrotundatıs. Pedes graciles, tibüs anticis in utroque sexu simplieibus, posticis in utroque sexu haud dentatis. Sp. typicae: Plaes. depressa, cincta, plana, abbreviata Burmloereit- Die Gattung Plaesiorrhina ist a. a. O. meisterhaft von Burmeister characterisirt; die an der Spitze schopfartig verlängerte Haarfranze an der Innenseite der Hinterschienen der J' kommt nur den grofsen Arten zu, welche eine durchaus natürliche Gattung bilden. Die Burmeister unbekannt gebliebene viel kleinere mediana scheint zwar wegen der Bindenzeichnung eine unverkennbare Plaesiorrhina, stimmt aber mit den von Herrn v. Harold in neuester Zeit aufgestellten @. Kroatz: Genera nova Cetonidarum. 23 beiden kleinen Heterorrhina-Arten !) in den wesentlichen Merkmalen viel besser überein; vorläufig wollte ich dieselben mit Plaes. als Untergattung vereinigt lassen. Uebersicht der mir bekannten Arten: Sectio I. Species majores, tibüs posticis maris (apice longius) ciliatis (Plaesiorrhina Burm.). A. Elytra haud vittata. Pl. recurva Fabr., Har. Cat. IV, p. 1284 (Het.). Guinea. B. Elytra vittata. Pl. Watkinsiana?) Lewis, Ent. Monthly Mag. 1879. Febr. No. 177. p. 198. Isubu. — eincta Voet, Har. Cat. IV, p. 1231 (Het.). Senegambia. — plana Wiedem., Har. Cat. IV, p. 1283 (Het.). Africa. var. noy. pygialis m. (pygidio rufo). Sectio II. Species minores, clypeo apice latiore, minus elevato, lateribus magis rotundatis, tibüs maris haud ciliatis (Pedinorrhina m.). Pl. Swanzyana Schaum, Trans. Ent. Soc. Lond. V (1848), p- 64. Guinea. — mediana Westw., Har. Cat. IV, p. 1283 (Het.). Guinea bor. — septa Har., Stett. Ent. Zeit. 1879, p. 332 (Het.) Africa. var. sellata m. (elytrorum fascia latissima, fere ut in Cet. abbreviata Fabr.). Afr. trop. or. — subaenea Har., Diag. 1578, p. 103; Col. H. XVI, p. 65 (Het.). Pungo Adongo. Genyodonta Burm.-Kraatz. Genyodonta Burm. A. Handbk. III, 1842, p. 235. Anisorrhina Westw. Arc. Ent. I, 1845, p. 126. Clypeus maris antice conico-elevatus, occiput spina armatum. Clypeus fem. simplex, inermis, apice leviter emarginatus. Thorax basi ante scutellum emarginatus, angulis post distinctis. Scutellum valde acuminatum, lateribus impressum. Mesosterni processus acuminatus, declinatus. Tibiae anticae maris inermes, fem. tridentatae, post. 4 maris sim- plices, fem. latiores, pone medium calcaratae, tib. 2 post. maris vix eiliatae. Sp. typ. @Genyodonta flavo-maculata L. Burm., Hdb. III, 235. !) Siehe die nachfolgende Liste der Arten. 2) Die ansehnlichste Art, mehr bronzefarben als cineia, Binde schmaler, Schienen des g! nicht schwärzlich, sondern bräunlich behaart. 24 G. Kraatz: Genera nova Cetonidarum. Mit grölster Wahrscheinlichkeit gehört auch hierher: Gen. egregia Bohem. Ins. Caffr. II, p. 15. Ad flumen Limpopo. Es ist ein in dieser Gruppe auffallendes, von Burmeister nicht angeführtes (nach meiner Ansicht wichtiges) Merkmal, dafs das Zähnchen am Aufsenrande der 4 hinteren Schienen beim g' so gut wie ganz verschwunden, beim ® deutlich vorhanden ist; bei den viel kleineren Melinesthes tritt es sehr deutlich hervor. Diese bilden eine sehr natürliche, zunächst mit Genyodonta verwandte Gattung. Der Beweis für die systematische Wichtigkeit der Merkmale, welche ich zur generischen Abzweigung der folgenden beiden Gat- tungen verwendet habe, liegt namentlich in der Gemeinschaftlich- keit derselben bei den mir vorliegenden Melinesthes-Arten; aufserdem sind der Bau der Vorderschienen, die Zähnchen an den Mittel- und Hinterschienen, die Gestalt des Prosternums ete. Merkmale von anerkannter systematischer Wichtigkeit. Melinesthes nov. gen. pelivos — bräunlich, &sdn7s = Kleid. Genyodonta Burm. B. ex parte. Heterorrhina sect. III, Schaum Verz. Lam. Mel. p. 12. Antennarum clava maris major. Clypeus maris antice bimucronatus aut simplex, apice leviter emarginatus, occiput simplex. Mesosternum declinatum. Scutellum acuminatum, lateribus impressum. Tibiae anticae maris inermes, feminae tridentatae, intermediae et posticae maris longe et dense ciliatae, posticae feminae dente trun- cato armato, tarsi valdi. Patria: Afr. meridionalis. Genyodonta umbonata Gory, Burm. Hdb. V, p. 237. Cap. var. nov. vitticollis (thoracis linea media ferruginea). Natal. Heter. simillima n. sp. Heter. picturata Harold Diagn. p. 103, 23 (1378), Col. Hefte XVI, p. 66 (1879). Angola int. Heter. algoensis Westw. Arc. Ent. I, p. 184, T. 45, f. 4. Afr. Diceros algoensis Burm. Handb. V, p. 548. Afr. austr. var. AH. flavipennis Westw. ]l. c. p. 185, T. 45, f. 5. Schaum errichtet a. a. ©. für die algoensis eine besondere, un- benannte Section unter Heterorrhina, während er die umbonata zu- sammen mit der flavomaculata unter Sectio VIII, p. 16 aufführt. @: Kraatz: Genera nova Cetonidarum. 235 Burmeister nennt die Beine von Genyodonta auffallend kräftig und plump; dieselben stimmen bei den von mir hier vereinigten Arten sehr überein. Es ist gewils hervorhebenswerth, dafs Burmeister und Schaum die characteristischen Eigenschaften der hier vereinigten Arten so wenig erkannten, dafs Schaum die algoensis als Gruppe III unter Heterorrhina aufführt (Verz. Lam. mel. p. 12), die umbonata dagegen unter Gruppe VIII (a. a. ©. p. 16), während Burmeister dieselbe Art mit den asiatischen Diceros vereinigt, mit denen sie zwar zwei Hörner gemeinsam hat, die aber in Verbindung mit einer ganz anderen Kopfbildung stehen. Heterorrhina picturata Harold ziehe ich nach der Beschrei- bung hierher, weil sie „von der länglich viereckigen Gestalt der trivittata, verhältnifsmäfsig jedoch noch etwas breiter“, d. h. von der typischen Gestalt der umbonata ist, weil sie „den Coryphocera durch ihr Färbungssystem angehört“ und weil umbonata 2 genau „den für pieturata characteristisch scheinenden, kaum über die Mitte rei- chenden Stirnkiel besitzt.“ Wenn das einzige 2, nach dem Herr v. Harold die Art aufgestellt hat, oberhalb des untersten lang aus- gezogenen Randzahnes noch einen oberen sehr stumpfen besitzt, so sind drei Möglichkeiten vorhanden: das 2 der picturata besitzt nur diesen zweiten Zahn, oder ein dritter Zahn wäre bei dem von Herrn v. Harold beschriebenen Ex. übersehen, oder er tritt bei demselben nicht deutlich hervor, wohl aber bei gut erhaltenen Ex. Letzteres ercheint mir das wahrscheinlichste. Nach alledem ist Het. pieturata wohl sicher eine Melinesthes; über die Schienenbildung giebt Herr v. Harold im Uebrigen nichts an; nach welcher Richtung hin die picturata Coryphocera, d. h. Melinesthes, mit Plaesiorrhina vermittelt, wülste ich meinerseits nicht anzugeben, ebenso wenig wie Het. subaenea für mich „eine täuschende Aehnlichkeit mit der umbonata“ besitzt; dazu ist die Gestalt doch viel zu verschieden; bei der schlanken subaenea stimmen alle wesent- lichen Merkmale mit den kleinen Plaesiorrhinen fast genau überein, in einem gewissen Sinne selbst die Färbung, welche ich als eine so stark verbreiterte helle Binde auffasse, dafs nur noch Basis und Spitze dunkel bleiben. Die angeführte neue Art läfst sich kurz so characterisiren: Melinesthes simillima: Color et statura fere omnino ut in Mel. algoensi, sed caput maris inerme, antice leviter emarginatum, tibiae intermediae et posticae longe fulvo-ciliatae. — Long. 17—18 mill. — Patria: Africa meridionalis. . 26 @. Kraatz: Genera nova Cetonidarum. Differt a M. umbonata vittis thoracis postice abbreviatis et statura minore. Diese Art ist wohl nur dadurch unbeachtet geblieben, dafs die JS für algoensis 2, die 2 für umbonata var. gehalten sind. Chondrorrhina nov. gen. xövöpog = Körnchen, $is = Nase. Antennarum clava maris haud major. Clypeus apice in ulroque sexu emarginatus, marginibus elevato- reflexis, disco corniculo seu granulo transverso instructo. Mesosterni processus reclinatus. Scutellum latiusculum, apice obtusiusculum. Elytra late fasciata. Tibiae anticae in utroque sexu inermes, intermediae et posticae in utroque sexu dentatae, maris longe et dense ciliatae, tarsi vali- - diusculi, fere ut in genere „Melinesthes“. Cetonia abbreviata Fabr., Ent. Syst. I, 2, p. 147; Syst. El. 1I,,p. 153, 92. Senegambien. Plaes. abbreviata Burm., Handb. Ill, p. 214 et V p- 948. Gnath. abbreviata Schaum, Anal. Ent. 1849, p. 42. var. nov. latefasciata (fascia flava basi suturam versus viv angustata). Guinea. Die Abzweigung dieser Gattung erscheint auf den ersten Blick künstlich; die natürliche Stellung des Käfers ist nicht eine ohne Weiteres in die Augen springende Er wird von Burmeister zu Plaesiorrhina gestellt, von Schaum zu Gnathocera (Annal. Ent. 1849, p- 42). Diese Gattung hat indessen so, wie sie Schaum a. a. O. begrenzt, kein natürliches Fundament. Abgesehen von der un- natürlichen Einmischung eines asiatischen Elements (Mac Leayi Kirby) verbindet er mit Burmeister’s Plaesiorrhinen (Gnath. seet. I) dessen Gnathocera, wogegen derselbe (Handb. III, p. 214) mit Recht Einspruch erhebt, in Folge eines Schreibfehlers aber statt G@natho- cera Coryphocera sagt. Mit Plaesiorrhina hat Chondrorrh. die plumpe Gestalt des Schildehens, die lang (aber am Ende nicht länger) behaarten Schienen des d' und eine Bindenzeichnung gemein, während die Schienen ähnlich bedornt und behaart sind wie bei Melinesthes umbonata. Diese Gattung hat aber ein ganz anders gebautes Schild- chen, beim g' verlängerte Fühlerkeule ete. @G. Kraatz: Genera nova (Cetonidarum. 27 Dyspilophora nov. gen. öborAos —= Doppelflecken, pepw — ich trage. Genyodonta Burm. B. ex parte. Antennarum clava maris haud longior. Clypeus in utroque sexu simplex, apice leviter emarginatus. Mesosterni processus reclinatus. Scutellum latiusculum, obtusiusculum. Tibiae anticae in utroque sexu inermes!), intermediae et po- sticae vix dentatae, maris haud ciliatae, tarsi teretiusculi ut in gen. „Smaragdesthes“. [Natal. Gnathocera trivittata Schaum, Anal. Ent. p. 41. Port Genyodonta trivittata Burm., Handb. III, p. 236. var. nov. nigricans (thorace lateribus exceptis elytrisque maculis exc. nigris). Port Natal. ‚Burmeister stellt die typische Art zu Genyodonta. Abgesehen von der ganzen verschiedenen Schienenbildung fehlt bei Dypsil. die Behaarung der hinteren Schienen und die verlängerte Fühlerkeule des J, nebst den „kräftigen plumpen Beinen“, die nur bei der ‚typischen Genyodonia und bei den Melinesthes- Arten vorhanden sind. Dyspilophora hat auch ganz anders gebildete Tarsen etc. Die von mir erwähnte Varietät von Port Natal, bei der Thorax mit Ausnahme des Seitenrandes, des Scutellums und die Oberseite der Fld. mit Ausnahme der gelben Flecke ganz schwarz ist, macht einen recht abweichenden Eindruck, doch vermag ich keinen spe- eifischen Unterschied aufzufinden, auch kaum einen solchen vermuthen. Taeniesthes nov. gen. zaıyia — Streifen, &odns — Kleid. Clypeus apice leviter emarginatus et reflexus. Mesosterni et thoracis structura ut in gen. affinibus (Smarag- desthes, Euryrrhina). Pedes graciles, tibüs anticis in utroque sexu simplicibus, posticis praecipue feminae subdentatis. Corpus minus elongatum quam in Plaesiorrhinis affinibus. !) In der Uebersicht der Gattungen (Handb. IN, p. 157) nennt Bur- meister die Vorderschienen der Genyodonta Q. tridentatae, und unterscheidet in der Gattungs-Beschreibung Genyodonta mit gesperrter Schrift durch „3 scharfe, spitze Zähne am Aufsenrande der Vorderschienen“ von Cory- phocera. Nun hat aber das ihm unbekannt gebliebene @ von trivittata einfache Vorderschienen, wäre also schon durch Burmeister selbst von Genyodonta ausgeschlossen! 238 @G. Kraatz: Genera nova (etonidarum. Sp. typ.: Heterorrhina specularis Gerst., Beitr. Ins. Sans. 1866, p. 33. Sansibar. Die Kopfbildung ist ganz anders wie bei der genannten Gat- tung, mehr der der untersetzteren Dypsilophora ähnlich; die Zeich- nung erinnert an die von ‚Smaragdesthes suturalis, doch ist Taen. viel kürzer gebaut und hat einen schwachen, aber characteristischen Zahn an der Aulsenseite der Hinterschienen, der bei sämmtlichen Plaesiorrhina und Smaragdesthes fehlt, welche zugleich viel schlan- ker sind. Smaragdesthes nov. gen. Coryphocera Burm. sect. B. ßß (6) Handb. III, p. 230. Caput plerumque carinatum, celypeo plerumque medio leviter ele- vato-producto. Mesosterni processus elongatus, gracilis, mucronatus, recurvus. Thorax basi ante scutellum distincte emarginatus, utrinque sub- sinuatus, angulis posticis retrorsum prominulis. Pedes graciles, tibüs anticis maris simplicibus, feminae obtuse l-dentatis, intermedüs dense breviter ciliatis, posticis vix aut nullo modo ciliatis. Habitus gracilis. Sämmtliche Arten, deren Zahl schon über ein Dutzend gestiegen ist, stimmen im schlanken Habitus sehr mit einander überein. Der Clypeus ist in der Regel in der Mitte leicht dreieckig vorgezogen und aufgebogen, jedoch bei einigen Arten (z. B. viridieyanea und mutica Harold) ist der Vorderrand des Clypeus gerade abgeschnitten. Die asiatischen Coryphocera-Arten mit ähnlicher Kopfbildung sind grölser, weniger schlank und haben viel weniger zarte Beine, durch welche Smaragdesthes besonders ausgezeichnet ist. Sm. alternata Klug, Har. Cat. IV, p. 1281 (Zet.).!) Tette. — bicostata Schaum, Har. Cat. IV, p. 1281 (Het.) Guinea. — ayfricana Drury, Har. Cat. IV, p. 1280; Col. H. XVI, p.65. iucunda Germar ?) Allgem. Lit. Zeit. No. 148, Aug. 1837, p. 576. Senegambia. — blanda Burm., Har. Cat. IV, p. 1280 (Het.) Guinea. — smaragdina Voet, Har. Cat. IV, p.1281, Col.H. XV], p. 65. var. pyropus Voet, Har. Cat. IV, p. 1281. Guinea. 1) Ebenfalls mit zwei erhöhten Rippen auf den Fld., aber grölser als bicostata, der Thorax stärker punktirt. 2) Vide Deutsche Entom. Zeitschr. 1880. @. Kraatz: Genera nova Cetonidarum.: 29 Sm. viridicyanea Burm. Hdb. II. p. 231. Sierra Leone. 2 chloris Gory et P. Mon. p. 135. elegans var. b. Burm. Handb. II. p. 228. — mutica Har. Col. Hefte XVI. p. 64. Afr. oce. int. (neque jucunda Germar, neque juc. Westw., neque sma- ragdina Gory).!) — affinis nov. spec. ?) Agou& (Benin). — suturalis Fabr., Burm. Hdb. III. p. 232. Senegambia. — nigricollis nov. spec. ?) Agou& (Benin). — infuscata Snellen van Vollenhof., Tijdschr. Ent. Nederl. VII. 1864. p. 151. Guinea (St. George del Mina). — monoceros Gory, Burm. Hdb. III. p. 232. Guinea var. castaneipennis mihi (elytris castaneis, pallide marginatis). — hyposzantha Har. Col. H. XVI. p. 64. Kittah. — conjux Har. Stett. Ent. Zeit. 1880. Africa. Scythropesthes nov. gen. sxudpwrög = dunkel, &sdns — Kleid. Antennarum clava longiuscula. Olypeus antice levissime emarginatus, angulis parum rotundatis, occiput subcarinatum. Mesosterni proc. brevis, acuminatus, parum productus. Thorax basi fere truncatus, ante scutellum leviter emarginatus, lateribus ante medium obtuse angulatis. Scutellum angustum, acuminatum. Tibiae anticae tridentatae, dente medio maris fere nullo, feminae validiusculo, intermediae et posticae dentatae, maris longius nigro-ciliatae. Sc. bicolor (Genyod.) Burm. Handb. III, 233. Port Natal. bicolor (Anisorrh.) Westw. Arc. Ent. II, 186, t. 46, f.5 2. Burmeister kannte nur das Weibchen der Sommer’schen Samm- lung, welches später auch von Westwood sehr kenntlich abgebildet wurde; ich besitze 1 g' von Natal. Der schlanke schwarze Käfer 1) Vide Deutsche Entom. Zeitschr. 1880. 2) Sm. suturali similis et valde affinis, sed coleopterorum vitta suturali angustiore, lateribus haud parallelis sed pone medium leviter angustatis, ante apicem dilatatis. — Afr. occ. ®) Sm. suturali similis et affınis, coleopterorum vitta suturali parum angustiore, pone medium paullulum dilatata, lateribus saturate viridibus, margine summo laterali concolore, vix nigricante, thorace concolore. — Guinea bor. 30 @G. Kraatz: Genera nova Cetonidarum. mit grofsentheils rothbraunen Fld. hat geradezu gar keine Verwandt- schaft mit den bunten Burmeister’schen Genyodonten. Er erinnneri mich nur an einige madagascarische Cetoniden-Gattungen. Im Ha- rold’schen Cat. ist der Käfer unter Heterorrhina nicht aufgeführt; da er nicht einmal den characteristischen Mesosternal-Fortsatz der Heterorrhiniden besitzt, so bleibt seine definitive systematische Stel- lung weiterer Erörterung vorbehalten; auf das interessante Thier sollte indessen hier die nöthige Aufmerksamkeit gelenkt werden. Am Schlusse dieses ersten Stückes möchte ich darauf aufmerk- sam machen, dafs in der deutschen entomol. Zeitschrift Heft I. 1880 in einem Aufsatze von mir, welcher Cetoniden aus dem Aschanti-Gebiete behandelt, folgende neue africanische Gattungen aufgestellt sind: Platynocnemis a. a. O. S. 143, auf eine neue Art aus der Verwandtschaft von Astenorrhina und Astenorrhinella Westw. ge- gründet. Eccoptocnemis a. a. OÖ. S. 150, auf Tmesorrhina, concolor Hope (v. Thoreyi Schaum), Barthi Har. und Saundersü Westw. Cyclophorus a. a. OÖ. S. 152 auf eine neue, audi und ausgezeichnete Art. Eucosma a.a.O. S. 154 auf eine neue, an Bananen Blan- chard erinnernde Art mit viel kürzeren Tarsen. Cosmesthes a. a. O. S. 155, auf eine neue, sehr ausgezeich- nete Art. Achromisetes a. a. OÖ. S. 156, auf eine neue, sehr hübsch gezeichnete bunte Art. Pseudinca a. a. O. S. 158, auf Diplognatha admixta Hope gegründet; doch ist es mir wieder fraglich geworden, ob die Art wirklich die echte admixta und nicht eine nahe verwandte mit schlanken Tarsen etc. sei, für welche ich den Namen variegatus vorschlagen würde. Niphobleta a.a.O. S. 172, der Cetonia dominula Harold ver- wandt, auf welche S. 173 die Gattung Macrelaphinis begründet wird. Synonymische Bemerkungen über ewotische Cetoniden. sl l. Eudicella Morgani White, Westw. Arcan. Ent. I, p. 175, t. 43, f. 3—4, wird von Westwood a. a. O. nicht in genaueren Vergleich mit Eud. Gralli Buquet, Annal. Soc. Ent. France 1836, p- 201, t.5, f. 3, gebracht, sondern nur die „intense uniform shi- ning green colour, without any spots on the elytra* betont. Hierbei ist jedenfalls die Farbe des abgebildeten Weibchens mit in Betracht gezogen; dasselbe zeigt aber auch bei Gralli 2 bisweilen fast ganz grüne Fld.; andererseits zeigen die neuerdings vom Insectenhändler Watkins versendeten, jedenfalls aus einer Quelle stammenden Mor- gani 8 bald ganz grüne Fld., bald solche mit lichterem gelblichen - Streif. Daher ist die Annahme gewils berechtigt, dals Morgani White nur eine Varietät von Gralli ist. Wahrscheinlich herrscht an verschiedenen Localitäten das Grün verschieden vor. Hervorzuheben ist, dals Morgani 2 mit so deutlichen schwarzen Punkten und Punktstreifen auf den Fld., wie Westwood’s meister- hafte Abbildung a. a. O. zeigt, die Ausnahme und nicht die Regel bilden. Ich besitze ein solches von Old Calabar (Murray), welches genau mit Westwood’s Abbildung übereinstimmt, und erheblich von meinen übrigen Ex. durch Gröfse und tief grüne Farbe abweicht. Als 2 einer besonderen Art wage ich es aber nicht anzusprechen. 2. Schizorrhina gratiosa Blanchard 1850 ist = obl- quata Westw. 1845, diese aber nicht = eucnemis Burm, wie der Cat. Har. p. 305 angiebt. 3. Anochilia marginicollis Westw. Trans. Ent. Soc. Lond. 1874, p. 479, t.8, f. 7 ist = variabilis Burm. var. laevigata Gory Perch. 4. Cetonia purpurissata Mohn. loc. eit. 1873, p. 103, t. VI, f. 1 ist eine Varietät der Cet. scepsia Dohrn, Stett. Ent. Zeit. 1872, p. 157 mit kirschbraunen Fld. und vielem Weils. 5. Cetonia papalis Mohn. die Ceton. d. Philipp 1873, p- 90, t. 5, f. 2 ist meines Erachtens nach grofsen Ex. der Bremei Schaum beschrieben. Der wesentliche Character der Bremei scheint mir in der elytrorum plaga obsoleta in medio prope suturam rufescente zu liegen. Vielleicht schwindet auch diese so wie das Roth in den Thoraxecken der Bremei. Die characteristische rothe Färbung der Fld. der papalis zwischen den starken weilsen Quer- flecken an der Naht ist aber bei den genannten Arten vorhanden, ebenso das rothe Pygidium mit 4 weilsen Flecken, die rothen Schenkel etc. Ich besitze nur eine Dremei und diese hat keinen Wisch auf den Fld. Besitzer reicheren Materials verfolgen den Gegenstand vielleicht weiter. 32 Synonymische Bemerkungen über exotische Cetoniden. 6. Cetonia Bremei Mohn. ist jedenfalls nicht mit Bremei Schaum Ann. Fr. 1844, p. 413 identisch, denn sie hat nicht nur nicht den rothen Wisch, sondern kupferfarbene Beine, anstatt solcher mit rothen Schenkeln. Dohrn (Stett. Ent. Zeit. 1872, p. 155) be- merkt ebenfalls, dafs Bremei und ferruginea specifisch verschieden sind. Mohnike hält seine Bremei nicht für ferruginea Lac., während sie dies „nach Ansicht von Lacordaire, Gemminger und v. Harold sein soll“. In der Regel vertritt aber Herr v. Harold, der Be- arbeiter von Bd. IV des Catalogs, bei den Cetoniden keine eigenen Ansichten, sondern giebt die Anderer wieder, in diesem Falle die von Schaum Ann. 1849, p. 278. 7. Cetonia aerata Er. 1834 ist = submarmorea Burm. 1842 var., aber allerdings eher beschrieben. 8. Cet. aeratia Er. ist nicht synonym mit speculifera Swartz, wie der Cat. Har. p. 1329 angiebt. 9. Cet. confuciusana Thoms. Typ. Cat. 1878, p. 28 ist = aerata Er. var. major. 10. (et. orientalis Gory ist = aerata Er. var. ll. Pachnoda calceata Har. Monatsber. Ac. Wiss. Berl. März 1878, p. 203, tab. f. 3 — jlaviventris Gory et Perch. 12. Pachnoda perdix Harold Mitth. d. Münch. Ent. Ver. ist eine Rhabdotis. 13. Oxythyrea amethystina Mac Leay ist nicht unfehlbar zur haemorrhoidalis F. zu ziehen, wie Dohrn (Stett. Ent. Zeit. 1868, p- 234 unten) angiebt, sondern gute Art. !) 14. Oxythyrea dysenteria Bohem. (non Mac Leay) ist nicht, wie Dohrn a. a. OÖ. p. 273 ausführt, = haemorrhoidalis var., sondern — amethystina Mac Leay. 15. Oxythyrea dysenterica Harold (non Mac Leay) Col. Hefte XVI, p. 70 ist nicht = dysenterica Bohem., sondern eine sehr wahrscheinlich neue Art, für die ich den Namen Haroldi vor- schlage; dys. Boh. hat einen rothen Thorax, dys. Har. einen rothen Thorax mit schwarzer Längsbinde. 16. Oxythyrea nitidula Ol. ist nicht = haemorrhoidalis var., wie Dohrn a.a. 0. p. 236 zu beweisen sucht, sondern gute Art. 17. Macroma suleicollis Schaum Har. Cat. p. 1334 kann nicht = scutellata Fabr. sein, wie Harold Col. HefteXVI, p.32 angiebt. !) Die ausführliche Begründung dieser Ansichten soll alsbald in der Deutschen entomol. Zeitschrift erfolgen. G. Kraatz. un A. W. Schade’s Buchdruckerei (L. Schade) in Berlin, Stallschreiberstr. 47. Entomologische Monatsblätter. No. 13, März 1880. Herausgegeben von Dr. G. Kraatz in Berlin, Vorsitzendem des Berliner entomologischen Vereins, Ehrenmitglied der entomologischen Gesellschaften zu Brüssel, St. Petersburg etc. Mitglied d. entom. Gesellsch. zu London, Paris, der Schweiz, Stettin etc. Preis des Jahrgangs 5 X, im Buchhandel 6 X, jeder No. 1 #4. Versendung franco. Inserate von Bücheranzeigen, Tausch- u. Verkaufsofferten ete. pro Zeile 20 9, einzusenden, ebenso wie Zahlungen, an Dr. G. Kraatz, Link-Strafse 28. Ermäfsigter Preis des ersten Jahrgangs 1876: 3 M. Inhalt: Kraatz, Unterscheidung der Oreinen-Arten. — Dr. Haag’s Samm- lungen. — Miscellanea. — Neuere Literatur. — Einladung zur Naturforscher- Versammlung in Danzig. — Todes-Nachrichten. — Verkaufs-Anzeigen. Die Unterscheidung der Oreinen-Arten nach den männlichen Geschlechtsorganen, angeregt durch J. S. Baly, besprochen von @. Kraatz. Während Herr Gehin mich verspottete, nachdem ich wieder- holt die sog. Forceps-Spitze der Carabus-Arten bei einigen bisher sehr schwer zu trennenden Species für das sicherste Mittel zu ihrer Unterscheidung erblickt hatte, konnte ich sehr merkwürdige Ver- schiedenheiten an dem Penis der Cetoniden constatiren, welcher sich mit Leichtigkeit aus den oft kostbaren Objeceten herauspräpariren läfst, ohne dafs sie wesentlich leiden. Gleichzeitig erhielt ich von Herrn J. S. Baly einen Separat- Abdruck, dessen erster Theil des Titels „an attempt to point out the differential characters of some closely-allied species of Chryso- mela, prineipally those contained in Suffrians 11th group“ nicht die geringste Andeutung giebt, dals es sich um andere als die gewöhn- liehen Art-Charaetere zur Unterscheidung handelt. Auch werden dieselben von Baly durchaus nicht vernachlässigt und die Hinter- ränder des letzten Abdominalsegments beider Geschlechter verschie- dener Arten abgebildet, lateinische Diagnose gegeben ete. Aulser diesen Geschlechts-Unterschieden berücksichtigt aber Baly auch den Penis und giebt mehrere Abbildungen des von ihm sog. telum (= forceps bei Thomson). Leider fehlt es mir augenblicklich an Zeit den interessanten Gegenstand bei vielen Arten bis ins Detail zu verfolgen; da mir dies aber durchaus nicht besonders schwer Entomologische Monatsblätter II. No. 3. 3 34 @. Kraatz: Unterscheidung scheint, und die Oreinen hauptsächlich Bewohner der deutschen und Schweizer Alpen sind, das Material also nicht schwer zu beschaffen ist, möchte ich den deutschen Entomologen von Neuem das Studium der Oreinen anempfehlen. Dasselbe ist durch meine früheren Arbeiten keineswegs irgendwie erschöpft. Baly behandelt in einer synoptischen Tabelle (p. 174— 175) folgende Oreina-Arten: I. A. speciosa, nivalis, gloriosa, bifrons (3 2), sulcata (2). I. B. intricata. II. alcyonea, cacaliae, elongata, tristis, elegans, speciosissima (S' 2). Von allen diesen Arten ist das männliche Geschlechtsorgan (unter dem Namen telum), oder seine Spitze abgebildet; sowohl diese Abbildungen als die übrigen scheinen mir etwas roh aber doch meist geeignet sich nach ihnen zu richten. Es ist mir nicht ganz klar geworden, ob Baly absichtlich oder unabsichtlich seine Zeichnungen so inconsequent entworfen hat, dals sie ohne ein etwas eingehenderes Studium überhaupt kaum ver- ständlich sind. In der Erklärung der Tafel lesen wir stets dasselbe: a telum, b apex of ditto, aber einmal ist auflser dem telum der ductus eja- culatorius bei b abgebildet, bei a nicht (Fig. 6), das andere Mal ist der ductus in der Profilzeichnung a abgebildet, aulserdem aber ein zufällig vorhandenes dreieckiges Häutchen, so dafs man ohne eigene critische Untersuchung keine Ahnung kaben kann, dafs die penis von tristis und cacaliae fast ganz gleich oder gleich gebildet sind, da sie in Fig. 7a und 3a total verschieden aussehen. Der ductus trocknet bei alten Ex. jedenfalls auf sehr verschie- dene Weise ein und bleibt daher am besten in den Abbildungen ganz unberücksichtigt; nur bei frischen Präparaten würde seine Abbildung von Interesse sein. Baly bildet den ductus auch bei den übrigen Arten nicht ab. Für die deutschen Entomologen ist nun von besonderem Inter- esse, dafs die gloriosa Fabr. in vier Arten zerfällt wird. 1. speciosa Pz. mit den var. phalerata, superba, venusia, nigrina, punctatissima; 2. gloriosa Fabr. ohne Varietäten; 3. bifrons F. (Alp. Ital., Pyr.) mit den var. vittigera Suffr. (Alp. Helv.), aenescens Suffr. (?) (Alp. Helv.), Zuctuosa var. (?) Alp. Helv. 4. alcyonea. Ferner wird eine elongata Ziegl. aus den Schweizer Alpen von der speciosissima Scop. specifisch getrennt, ebenso die Cacaliae der der Oreinen- Arten. 35 europ. Alpen von der tristis der Schweizer Alpen, Dieppe und Türkey (Jelski). l. Oreina gloriosa Fabr. Die Abbildungen des Telum der speciosa und gloriosa deuten auf zwei wesentlich verschiedene Formationen hin, welche nothwendig auf Artverschiedenheit schliessen lassen müssen. In der That finde ich bei gloriosa d' genau die von ihm abgebildete Form des Telum und zwar bei der von mir erwähnten !) grob punktirten Form der speciosa aus den Seealpen, von welcher ein Ex. in der Schaum’schen Sammlung von Suffrian speciosa bezettelt, aber nicht in seiner Monographie berücksichtigt war. Dieser Name konnte in der That „am passendsten zur Be- zeichnung der Seealpen-Form“ von mir erklärt werden, da Fabrieius von seiner speciosa sagt: „Habitat in Italia Dr. Allioni“. Dieser Umstand wird von Suffrian ganz unbeachtet gelassen; seine gloriosa kommt, „wie es scheint, sehr selten in Oesterreich und Ungarn vor.“ Bevor nun von den österreichischen Entomologen nicht nach- gewiesen ist, dals die Art von den Seealpen in Oesterreich vor- kommt, was ich für unwahrscheinlich halte, ist die gloriosa Suffr. als Var. der speciosa Fabr., die gloriosa Fabr. aber als eigene Art aufzuführen. Wenn man erwägt, dals Suffrian selbst die italienische Art als speciosa bezettelt und mit deutschen Stücken identificirt hat, so wird man es verzeihlich finden, wenn ich das einzige vorliegende italienische Ex. als speciosa var. ansprach, nicht ohne die grobe Punktirung desselben dabei hervorzuheben. Während die fast so gut wie unbekannte gloriosa Fabr. im Cat. Harold XI, p. 3420 und Weise (p. 179) an der Spitze einer langen Varietäten-Reihe steht, weil sie die zuerst beschriebene (1) Form ist, so würde nunmehr wieder die von mir für diesen Zweck weit passendere speciosa Fabr. den Vorrang haben. Da aber der Harold’sche Catalog in Erwägung des Umstandes, dafs Fabricius seine speciosa auf speciosa Linne (= speciosissima Scop.) bezieht, die speciosa Fabr. in Synonymie mit superba Ol. bringt, so kann der Name speciosa Fabr. so wenig in Anwendung kommen wie der Name speciosa Panz., welcher der mittel-, respective norddeutschen speciosa Suffrian ertheilt wurde. Für diese mittel- und norddeutsche Form schlage ich den Namen polymorpha vor und würde sie an die Spitze der Varietäten-Reihe stellen, da sie am wenigsten eine 1) Deutsche Ent. Zeitschr. III, 1859. SD 36 @. Kraatz: Unterscheidung der ausgeprägteren Varietäten Suffrians aus dem südlichen Deutsch- land repräsentirt. Diese Form ist in neuerer Zeit angeblich bei Potsdam aufgefunden worden, ebenso die Senecionis. 2. Oreina speciosa Fabr. Viel schöner als bei den klei- neren deutschen Stücken finde ich die von Bates abgebildete eigen- thümliche Bildung des Telum bei der grofsen Schweizer superba entwickelt !); diese stimmt ziemlich genau mit der Abbildung, nur scheint mir der obere Schenkel des Ausschnitts an der Spitze etwas kürzer. Ich möchte die Telum-Spitze mit einem weit geöffneten Fischmaul vergleichen, dessen Unterlippe stärker verlängert ist. 3. Oreina phalerata Germ.-Suffr., welche Baly (p. 176) zur speciosa zieht, ist von ihm jedenfalls falsch bestimmt worden; die echte phalerata ist eine ganz andere, gut von speciosa verschie- dene Art, hat auch nicht das eigenthümliche Telum derselben. 4. Oreina bifrons Fabr. Suffr. Von dieser Art waren zur Zeit, als ich meinen Artikel über einige Oreinen-Arten veröffentlichte, nur 2 Ex. bekannt, das der Fabrieius’schen Sammlung aus Italien (von Allioni), welches Suffrian nachbeschrieben hat, und das von mir erwähnte der Schaum’schen Sammlung. In diesem Ex. glaubte ich eine einfarbig messingfarbene südliche Form der speciosa erkennen zu müssen, da bereits in Schlesien einfarbige schön grüne speciosa vorkommen ohne Binde. Nachdem der Käfer von Herrn v. Kiesenwetter am Annivier, und in neuerer Zeit von Dr. Thieme in Mehrzahl in den Schweiz. Alpen gesammelt ist, halte ich es fast für sicher, dals wir es in diesem Käfer mit einer ganz oder fast bindenlosen italienischen Art zu thun haben. Nach Dr. Thieme hat der Käfer eine eigene Futterpflanze. Die bifrons würde demnach aus der Varietäten-Reihe der spe- ciosa zu streichen sein. 5. Oreina vittigera Suffr. Mon. p. 166. Diese Art wurde von mir zur speciosa gezogen, während sie Baly zur bifrons zieht. Der Hauptfundort der vittigera-Stücke, die Suffrian beschreibt, ist Bayern, Kärnthen, Tyrol, daneben die östliche Schweiz. Meine Stücke aus Tyrol etc. zeigen einen, von dem der bifrons so ver- schiedenen Habitus, dafs es mir unnütz erscheint näher auf ihre Verschiedenheiten von derselben einzugehen. Sollte Baly zu viel Gewicht auf ein ähnlich geformtes Telum gelegt haben? !) Es könnte sogar speeifische Verschiedenheit der nordischen speciosa und der Schweizer superba durch die Gestalt des Penis angedeutet sein. der Oreinen- Arten. 37 6. Oreina aenescens Suffr. p. 161 var. Chamouny. Diese Art wird von mir!) als fragliche Var. der speciosa angesprochen, von Baly als fragliche Var. der bifrons.. Mögen die Schweizer Entomologen entscheiden. 7. Oreina luctuosa Ol., Suffr. p. 182. Den Grund zur fragweisen Heranziehung dieser Art zur bifrons legen wohl purpurn metallische Stücke aus den Seealpen, die bisher allgemein zu luc- tuosa gezogen wurden, mit der die wenigen mir bekannten Ex. ungleich grölsere Verwandtschaft zeigen als mit der bifrons. Von dieser Seealpen-Form liegen mir auch grüne und blaue Ex. vor, aber kein einziges von der Färbung der bicolor. 8. Oreina alcyonea Suffr. Nach Baly ist die alc. eine steyrisch-südfranzösische Art, nach Suffrian kommt sie in Tyrol, Kärnthen, in der Schweiz uud den Pyrenäen „wie es scheint überall nur selten“ vor. Nachdem von mir ausdrücklich das Vorhandensein kleiner spe- ciosa ohne abgesetzten Seitenrand des Halsschildes constatirt ist ?) und Oreinen-Arten fast gar nicht an sehr verschiedenen Localitäten „nur einzeln“ vorkommen, wohl aber an einzelnen Localitäten selten oder mehrfach, so ist es mir mehr als wahrscheinlich, dafs Suffrian Ex. verschiedener Art mit undeutlich oder gar nicht abgesetztem Seitenrand des Thorax als aleyonew bestimmt hat; was er als solche beschrieb mögen die Tyroler und Kärnthner entscheiden und zugleich angeben, inwieweit Baly’s Zeichnung auf deren telum zutrifft; ich traue derselben nicht recht. Nachdem ich (a. a. O. p. 233) die virgulata Germ. als eine verkrüppelte speciosa angesprochen habe, setzt der Cat. Harold XI, p- 3421 mit eiserner Consequenz die alcyonea als Synonym des früher beschriebenen Krüppels; und doch sage ich nur dafs virgu- lata ein Krüppel der speciosa (nicht der alcyonea) und die alcyonea wohl kaum einer eigenen Art angehörig sei. Hiernach ist virgulata als Krüppel der speciosa, und alcyonea eigentlich als speciosa var.? zu eitiren, denn „wohl kaum“ ist nicht gewils! 9. Oreina tristis Fabr. wird von Baly von Cacaliae ge- trennt! Die Zeichnung des Telum der tristis erscheint mir ziemlich fabelhaft! Baly muls irgend welchen zufällig anhaftenden häutigen Anhang oder dergl. aulser dem ductus mit- abgebildet haben (vgl. p. 34). 1) Berl. Ent. Zeitschr. III. 1859, p. 283. 2) Berl. Ent. Zeitschr. III. 1859, p. 283. 38 @. Kraatz: Unterscheidung der Oreinen- Arten. Das letzte Hinterleibssegment von tristis 2 und cacaliae 2 er- scheint nach seiner Zeichnung sehr verschieden; bei einzelnen Ex. meiner Sammlung vermag ich keinen wesentlichen Unterschied zu entdecken. Gerade in die Entscheidung der schwierigsten Frage: gehören tristis, cacaliae und senecionis drei Arten an oder einer? bringt somit Baly noch kein klares Licht! Das mögen die schlesischen Entomologen schaffen! Das Herauspräpariren des Penis ist mit keiner besonderen Schwierigkeit verknüpft, bei alten Stücken viel leichter! 10. Oreina elongata Suffr.-Baly p. 185. Die Oreina elongata Suffr. ist in Steiermark, Kärnthen und Tyrol zu Hause, von da ab mehr vereinzelt beobachtet. Nur Ex. von Steiermark habe ich für speciosissima erklärt und ausdrücklich (p. 287) hinzu- gefügt, dals sie „vereinzelt durch die südliche Schweiz etc. vor- kommen soll.“ Baly beschreibt als elongata eine Schweizer Art und zwar wahrscheinlich die in den Seealpen vorkommende, vorherrschend bläuliche, mit „elytris sat fortiter aciculato-punctatis“. Bei Suffrians elongata ist die Oberseite dicht und grob punk- tirt mit deutlich genarbten Zwischenräumen. Es können hier eben- sowohl italienische, der speciosissima verwandte Arten und deutsche, der spec. verwandte Rassen vorkommen wie bei der speciosa. Die Prüfung mufs daher eine sehr sorgfältige sein. Die von Baly abgebildete Telum-Spitze scheint schlanker als bei speciosissima. Soviel schien mir in aller Kürze zu sagen Pflicht, um den Standpunkt anzudeuten den ich zur Frage im Allgemeinen und zu den Baly’schen Art-Vereinigungen und Trennungen im Speciellen einnehme. Das Studium der Penisspitze wird unzweifelhaft auch hier nicht gerade leicht, aber gewils von Bedeutung für die Unterscheidung einzelner, vielleicht der meisten Arten sein. Möge es schneller Anwendung finden als bei den Carabus! [Entomologische Monatsblätter II. No. 3. März 1880.] Dr. Haag’s Tenebrioniden-Sammlung. 39 Dr. Haag’s hinterlassene Sammlungen. I. Ich glaube dafs es den vielen Freunden des verstorbenen Dr. Haag in Frankfurt a/M. von Interesse sein dürfte, etwas über den Verbleib seiner Sammlungen zu erfahren, um so mehr als dergl. von den Einen oft überschätzt, von den Anderen unterschätzt wer- den. Eine kurze Mittheilung über den Umfang seiner Tenebrioniden- Sammlung ist aber auch jedenfalls von bleibendem statistischem Interesse für die Zukunft, da die Begriffe über das, was eine reiche Sammlung ist, sich im Laufe der Zeit schnell und gewaltig ändern. Einen Theil seiner Sammlungen hatte Dr. Haag bereits bei seinen Lebzeiten abgegeben, um seine ganze entomol. Thätigkeit den Tenebrioniden widmen zu können. So gingen die Ceramby- ciden an Herrn Landgerichts-Direetor Witte in Breslau, die Bu- prestiden an Dr. Baden in Altona, die Cetoniden an mich. Haag suchte von Tenebrioniden im Tausch und Kauf zu er- werben, was mit mäfsigen Mitteln zu erwerben war; er verzichtete als Familienvater mit schwerem Herzen auf den Ankauf der Bates’- schen Sammlung, welche ihm unter günstigen Bedingungen angeboten war, zu welchem Preise ist mir augenblicklich entfallen. Da die Tenebrioniden nur wenig Liebhaber zählen, so konnte er bei unserer Anwesenheit in Paris vortheilhafte grölsere Ankäufe machen und aufserdem auch viel von dort beziehen. Haag’s liebenswürdige Bereitwilligkeit seinen deutschen Collegen nicht selten ihre gesammten Tenebrioniden zu revidiren und zu bestimmen wurde durch die Ueberlassung vieler schönen Stücke und zahlreicher Unica belohnt. Schon vor langen Jahren übernahm derselbe durch meine Vermittelang aufser anderen Theilen der reichen Sammlung des verstorbenen Prof. Reich, auch dessen exotische Tenebrioniden, unter denen sich namentlich viele seltene Africaner aus Dreeges’ Zeiten befanden. Das nunmehr folgende Verzeichnils der Haag’schen Tenebrio- niden-Sammlung ist von unserem gemeinschaftlichen treuen Freunde Herrn Dr. L. v. Heyden mit bekannter Sorgfalt und Zuverlässigkeit aufgestellt und umfalst im Ganzen 7101 Arten in 22232 Exemplaren, welche fast sämmtlich sorgfältig systematisch geordnet sind. Haag’s Ordnung in diesem Punkte bildete eine Ausnahme von der fast allgemein gültigen Regel, dafs wissenschaftlich arbeitende Sammler das Ordnen ihrer Sammlungen mehr oder weniger vernachlässigen. 40 Dr. L. v. Heyden: Haag's Tenebrioniden-Sammlung. Bestand der Haag’schen Tenebrioniden-Sammlung, aufgestellt von Dr. L. von Heyden. Gruppen (Air | Se | Gmmen [Are] Stk Zophosides 93 264 | Phrenapatides 4 12 Erodüdes 69 2738 | Ulomides 249 889 Adesmüides 133 424 | Toxicides 24 134 Megagenides 5 14 | Cossyphides 13 59 Epiphysides 2 6 | Eutelides 4 12 Edrotesides 2 3 \ Coelometopides 19 97 Tentyrides 368 1145 | Tenebrionides 157 822 Epitragides 145 451 | Heterotarsides 62 144 Calognathides 1 1 | Pyenocerides 22 71 Cryptochilides 34 103 | Cyphaleides 22 48 Zopherinides 37 119. Cnodalonides 241 465 Eurychorides 61 214 | Helopides 330 1075 Stenosides 85 321 bei Bates 93 98 Leptotides 1 1 || Helopinides 21 50 Elenophorides 2 9 || Meracanthides 15 51 Acisides 39 176 | Megacanthides 29 69 Scaurides 87 303 || Amarygmides ar 398 Asidüdes 142 536 | Strongylüdes 247 905 Nyctelides 88 5977 || Mordellides 209 960 Pimelüdes 219 830 | Khipiphorides 41 42 Molurides 258 578 || Cistelides 455 1162 Heleides 105 227 | Nilionides 8 29 Blaptides 193 771 | Monommides 16 | 26 bei Allard —_ 151 | Pythides 21, 59 Physogasterides 15 27 | Melandryides 78 228 Praocides 76 172 | Lagrüdes 214 471 Coniontides 61 187 | Pyrochroides 12 40 Pedinides 33 1077 || Pedilides 70 154 Opatrides 249 | 1287 | Cantharides 758 | 2381 Trachyscelides 95 164 | Oedemerides 143 431 Bolitophagides s0 199 | Anthicides 110 326 Diaperides 234 681 bei Marseul el el 3277.\.11278 3824 , 11004 7100 Arten in 22281 Exemplaren. Die Tenebrioniden-Sammlung ist inzwischen von Herrn Cle- mens Müller in Dresden angekauft worden; zwei für das Deutsche entomol. National-Museum bestimmte Gruppen werden wahrschein- G. Kraataz. lich auch noch wieder mit derselben verbunden. [Entomologische Monatsblätter II. No. 3. März 1880.] Practische neue Repositorien für Sammlung und Bibliothek. 41 je% Die von mir früher!) empfohlenen Doppelkästen für mittlere und kleine Insecten haben sich durchaus bewährt und vielen Bei- fall gefunden ?); es ist kaum eine Veränderung vorgeschlagen worden. Da diese Kästen indessen für grölsere Insecten (Carabieinen, Bock- käfer) weniger geeignet sind, so erscheint es mir zweckmäfsig auf eine Combinirung beider Kästen-Arten aufmerksam zu machen, welche ich bei Anderen noch. nicht gesehen, und welche sich durch folgende Vorzüge vor den bisher üblichen Inseeten-Schränken aus- zeichnet: 1) Preiswürdigkeit, 2) leichte Transportfähigkeit 1) Entomologische Monatsblätter I, p. 58 2) So z. B. bei Herrn Sanitätsrath Paasch, Dr. Bischoff, den Herren Lehrern Hiller, Schiltzky, Weise in Berlin, Herrn Pastor Schmidt in Klosterfelde, Herrn Reg.-Rath Dr. Schneider in Schleswig, Herrn Baron v. Maltzan in Frankfurt a/M. 42 Neue Repositorien für Sammlung und Bibliothek. bei Umzügen, 3) Möglichkeit allmähliger Anschaffung nnch Ver- mögen oder Bedürfnils, 4) grölste Raumverwerthung der Wand, wichtig bei grofsen Sammlungen oder kleiner Wohnung, 5) Com- binirung von Sammlung, Bibliothek und Dupletten-Kästen. Bei der ausgezeichneten Arbeit der Kasper’schen Kästen ist ein kostspieliger Schrank !) geradezu unnütz, für den ein Re- positorium eintritt; man vergesse nicht, dals die Franzosen meist ihre Sammlungen in wenig gut schliefsenden Pappkästen auf Re- galen aufstellen, während in Deutschland allerdings meist Schränke in Gebrauch sind. An die Stelle des Schrankes tritt also das Repositorium, aber kein einfaches, sondern ein verhältnilsmälsig tiefes, aus zweien zusammengesetztes, von denen das untere bis etwa zu Fensterbrett- Höhe oder etwas höher reicht und tiefer ist als das obere. Dunkel polirtes Kienholz macht einen durchaus anständigen Eindruck trotz seiner Preiswürdigkeit. Das untere, tiefere Repositorium ist zur Aufnahme der Glas- kästen, das obere zur Aufnahme der Doppelkästen und Bibliothek bestimmt; die Doppelkästen mit dem Namen des Besitzers und der Aufschrift Insecten-Sammlung als Titel machen durchaus den Ein- druck einer Bibliothek und sind nicht viel höher als gewöhnliche Bücher, die im Regal gleichzeitig (im Nothfall in drei Reihen hinter- einander) Aufnahme finden können. Eventuell können hinter den Büchern Dupletten-Kästen etc. stehen. Bei einem Umzuge wird eine Leiste der Quere nach vorn und hinten vor das Repositorium genagelt, dann können die Kästen vollkommen sicher transportirt werden. Ich verwende dieselben Repositorien für Sammlung und Bibliothek, indem die unteren zum Theil liegende Folianten oder ebenfalls Buchkästen enthalten, da die 3 Abtheilungen die Höhe der- selben haben. Der beigegebene Holzschnitt veranschaulicht das Ganze. Ungemein bequem ist ein solches Regal an der Wand zur Linken des Arbeitstisches! Der Boden des niedrigen untersten Faches des oberen Regals hat die Höhe meines Arbeitstisches und verlängert die Tischfläche in das Regal hinein. Der Raum des Regals unter dem Tisch wird benutzt, um beliebige Gegenstände aus der Hand zu setzen. Mein Regal zur Linken ist ein in der Mitte getrenntes, zu 20 Doppelkästen in einer Reihe. Das Muster hat nur die Breite von 12 Doppelkästen. !) In Wien Kasten genannt. Neue Repositorien. — Leiden u. Freuden eines Specialisten. 45 Ich benutze dergl. Repositorien seit Jahren und kann sie durch- aus empfehlen, wenn gut schlieflsende Kästen in denselben auf- gestellt werden. Als Anfertiger von solchen kann ich bestens empfehlen Herrn Tischlermeister Kasper hier, Reichenberger- Str. 125. Die Preise stellen sich ungefähr so: Das tiefere, untere Repositorium ohne Kästen 16 X, mit Einrichtung zu 18 Kästen 25 MH, zu 27 Kästen 30 M. (Ein Schrank von Kienholz, nufsbaum oder gelb polirt, zu 40 Kästen kostet 54 M, zu 50 Kästen 66 M.) Das ganze Repositorium ohne Einrichtung 40 AM, mit Ein- richtung zu 18 Kästen 46 HM, zu 27 Kästen 50 M. Ein Glaskasten, 6,50 cm. hoch, 42 em. lang, 36,6 em. (Tiefe des unteren Regals) breit, 5,25 .M, das Dutzend 60 M. Ein Doppelkasten unausgelegt kostet 2,50 A, mit Leine- wandrücken und Titel 3 AM, mit Insectenpappe ausgelegt 4,25 M. Dutzend-Preis. Ein Probekasten 3, 3,50, 4,50 AM (vgl. auch Mo- natsbl. a. a. O.) G. Kraatz. Leiden und Freuden eines Specialisten. Dafs wir auf dem Gebiete der descriptiven Entomologie ohne tüchtige Specialisten nicht ordentlich vorwärts kommen können, weils nachgerade jeder practische Fachmann, welcher die in gewissen Kreisen noch immer üblichen Phrasen vom Werthe des allgemeinen Wissens etc. ete. nicht mechanisch nachbetet. Dafs aber selbst der Specialist in unseren Zeiten das einlaufende Material immer schwerer überwältigen kann, wird Manchen zu hören überraschen. So schrieb mir z.B. H. v. Harold vor einigen Jahren (Brief vom 4. Dec. 1876): Ich seufze unter einer fast erdrückenden Arbeits- und Cor- respondenzlast! — Da schickt mir H. Preudhomme de Borre einige Tausend Aphodien und Halticiden des Brüsseler Museums zur gefälligen Bestimmung; darunter speciell die vom verstorbenen Van Volxem in Süd-America gesammelten Aphodien, welche ich fürs Erste zum Gegenstand einer kleinen Arbeit für die Compte- Rendus Belg. gemacht habe. Wenige Tage darauf kommt eine riesige Kiste vom Museo Civico di Genova mit sämmtlichen von d’Albertis, Doria und Beccaro in Neu-Guinea etc. gesammelten Coprophagen „zur gefälligen Bestimmung und Bearbeitung in den Anali del Museo Civico“. 44 Leiden und Freuden eines Specialisten. — Neuere Literatur. Dann wünscht Freund Heyden eine Partie Japanesen aus allen Familien bestimmt zu haben; zur Bearbeitung der colum- bischen Halticiden Steinheils’, welche eine Revision fast aller südamericanischen Arten nothwendig macht, laufen drei grofse Schachteln Material von Baden ein. Dafs es Herrn v. Harold auf dem Königl. zool. Museum weniger an Anregungen fehlte, wird kaum Jemand vermuthen. Weniger bekannt dürfte selbst manchem deutschen Speecialisten das Wachsthum der Sammlungen ihrer französischen Collegen sein; so schreibt mir Herr James Thomson (in einem Briefe vom 28. Oct. 1879), welcher sich in erster Linie mit den Ceram- byciden, dann mit Cetoniden und Buprestiden beschäftigt. „Depuis notre derniere entrevue en Septembre, ma collection s’est bien augmentee. J’ai eu le premier choix des insectes de Madagascar de Janson et Watkins; jai eu 20 Cetonies nouvelles magnifiques (mais tres cheres), recemment publiees par Waterhouse, plus (mirabile dietu!) de 35 a 40 especes nou- velles dePolybothris, formes excentriques, 130 individus, ete.... a des prix raisonnables. Je publie actuellement un travail sur ces insectes que je vous enverrai bientöt. J’ai eu le second choix de la collection Monchicourt: 70 esp. Cetonies, 200 esp. Buprestes qui me manguaient. Il me reste a choisir dans les Lucanides et les Cerambyceides. Enfin j’ai obtenu de bonnes choses de Mr. H. Deyrolle pro- venant de Lansberge. Mniszech!) n’a rien eu de Janson, et seulement quelques especes de Watkins. Il est arriere en Oe- tonies et en Polybothris.* [Entomologische Monatsblätter II. No. 3. März 1850.] Neuere Literatur. Buprestides Polybothroides par Mr. James Thomson. Paris 1879 (Extr. de la Revue et Mag. de Zool. 1878). 43 8. Der publicationseifrige Autor hat einen Theil seiner Schätze ?) sofort im Zusammenhang mit dem bisher Bekannten beschrieben. Die berühmten madagascarischen Bupresten gehören zum wesent- lichsten Theil zur Gattung Polybothris Spin. Im Gemminger-Harold’- schen Cataloge sind davon 1869 bereits 49 Arten aufgezählt; in dem Catal. Buprest. von Saunders 1871 steigert sich diese Zahl auf 67, 1) Derselbe ist bekanntlich seit Jahren leidend. ?) Vergl. den vorhergehenden Aufsatz. Neuere Literatur. 45 in der vorliegenden Arbeit auf 109, von denen die Sammlung Thomson’s 90 (in etwa 300 Ex.) enthält, die auf S. 11 und 12 auf- gezählt sind. Die Gattung wird in 18 Untergattungen getheilt, beschrieben werden 42 Arten. Diese sog. Untergattungen dürften zum grofsen Theil als gute Gattungen zu betrachten sein, denn so verschiedene Formen, wie sie die grölsten Formen einerseits, die kleineren Lampetis-artigen, die Cassidabothrys und Coccinellopsis zeigen, können keine natür- liche Gattung bilden, sie müfste denn etwa so natürlich sein, wie die neuholländische Cetoniden-Gattung Schizorrhina, welche eine Reihe höchst characteristisch verschiedener Genera umfalst. Wenn Thomson seine Gattungen daher als Untergattungen bezeichnet, so ist dies nur als eine Concession an die Feinde der vielen neuen Gattungen zu betrachten oder als ein Zeichen, dals er ein Gemisch von guten und schlechten Gattungen giebt, vielleicht als Beides. Jedenfalls hat er sich das Recht auf 13 Gattungsnamen gesichert, welche zunächst als Untergattungen vorsichtig eingebür- gert werden; dieselben sind schon deshalb von Werth, weil sie An- leitung geben das reiche Material leichter zu übersehen. The Proceedings of the Linnean Society of New South Wales. Vol. IV. Part I, Il. Sydney 1879. Price 12 sh. Der erste Theil (S. 1—116 mit 6 Taf.) enthält nur: E. Meyrick, On a Microlepidopt. Ins. destructive to the Potato (S. 112—145), wahrscheinlich Zita Solanella Boisd., welche der Kar- toffel in Algier sehr schädlich wird. Der zweite Theil (S. 117— 244): E. Meyrick, Descript. of Australian Micro-Lepidoptera, part II, Crambides (S. 205—242) mit Beschreibungen neuerer Arten. Im Jahre 1878 hat sich in Trenesin ein naturwissenschaft- licher Verein des Trenesiner Comitates gebildet, und bereits zwei Jahreshefte (pro 1878 u. 1379) herausgegeben. Das erste enthält (S. 29—33) ein Hemipteren-, das zweite ein 48 S. starkes Coleo- pteren-Verzeichnils desComitats vom VereinssecretärDr.K.Brancsik. Heft II bringt aufserdem (S. 25—32) von dems. Autor einen Aus- flug auf den Mincsov. Am Schlufs des Col.-Verz. sind die Arten hervorgehoben, welche die Verwandtschaft der Comitats-Fauna mit der schlesischen und der der hohen Tatra vermitteln. 46 Schlufs- Abrechnung mit Dr. Katter. Schlufls-Abrechnung mit Dr. Katter. (Vergl. dessen Entom. Nachr. VI. 4. p. 37.) Herr Dr. Katter setzt seine unerquickliche Polemik gegen mich fort, indem er meiner Antwort nicht nur 6 Noten anhängt, son- dern auch in der vierten Öffentlich an mich die Frage richtet: Nichts Anderes? Seinem Wunsche gemäfs beantworte ich dieselbe dahin, dafs allerdings Viele, ja wahrscheinlich die Meisten, annehmen werden, dafs er seine Nachrichten deshalb an alle möglichen Ver- eine verschenkt hat, weil er einen Ankauf von ihnen nicht erwarten durfte und doch durch die Bulletins der Gesellschaften auf den Inhalt seiner Nachrichten aufmerksam gemacht wissen wollte, natürlich exel. der Anzeigen griechischer Weine; der be- rühmte Tarnier, der dergleichen privatim ausbot, lud dadurch den ganzen Zorn der Redaction der Dohrn’schen Zeitung auf sein Haupt. ad Note 1. Wenn Dr. Katter mit Dr. Stein abrechnet, ohne dafs ich eine Sylbe davon weils, wie kann er auch von mir Ver- rechnung erwarten? von seinen Phantasie-Zahlungen weils aber auch der Herr Vereins-Rendant nicht, dem er Verrechnung zumuthet, nachdem „die Summe seiner Beitragsverpflichtung bereits über- schritten war“, NB. ohne an den Rendanten bezahlt zu sein. ad Note 2. Der Vergleich bestätigt nur, dals Dr. Katter selbst Abrechnung verhindert hat, NB. ohne mir den Grund mitzutheilen, den er öffentlich mit vollstem Unrecht geltend macht. ad Note 5. Wenn Herr Katter in erster Linie fälschlich auf Paris und London verweist, und nunmehr auf den jungen Mün- chener Verein, so mülste doch dessen Redacteur erst provocirt sein. Einstweilen hat sich die dortige Redactions-Commission begnügt, mich 1879, p. 25 und 26 ganz gehörig persönlich angreifen zu lassen. ad Note 6. Anstatt sich zu entschuldigen, erwartet Dr. Katter Mahnung vom Rendanten, bei dem er gar nicht reclamirt hat, und setzt dadurch schliefslich Allem die Krone auf, dals er, nachdem ihm auf seine Reclamation das Heft ohne Weiteres sofort zugeschickt und er dann in durchaus provocirender Weise vorgegangen ist, nun- mehr eine scheinbar höchst friedfertige Erklärung macht, die mit den Worten schliefst: „Die einfache Mittheilung, dafs ein Versehen vorliege, würde mich befriedigt haben.“ Nun hat aber der Ver- ein gar kein Versehen begangen, sondern es ist von Dr. Katter das Ansinnen zu einer Entschuldigung gestellt und nicht ohne Wei- teres erfüllt worden, während sonst dergl. von mir natürlich herz- lich gern unaufgefordert gegeben sind. — Ueber meinen Ausstols aus dem Stettiner Verein später ausführlicher. G. Kraatz. Einladung zur Naturforscher-Versammlung. — Todes- Anzeigen. 47 Einladung zur Naturforscher-Versammlung in Danzig 1880. Der Unterzeichnete bringt die nachstehende freundliche Ein- ladung, welche ihm bereits im December 1379 zuging, lediglich deshalb zur öffentlichen Kenntnils, weil sie als ein sicherer Beweis dafür betrachtet werden dürfte, dafs von Seiten des einführenden Vorstandes, des als scharfsinnigen Entomologen rühmlichst bekannten Herrn Hauptlehrer Brischke, Alles gethan und vorbereitet werden dürfte um den Herren Entomologen angenehme und lehrreiche Stunden in dem schöngelegenen alterthümlichen Danzig zu bereiten; der erste Besuch dieser Stadt gleichzeitig mit dem der Naturforscher- Versammlung in Königsberg i/Pr. legte den Grund zu einem blei- benden, freundlichen Verkehr mit den dortigen Entomologen, wie so vielfach bei ähnlichen Gelegenheiten. G. Kraatz. Sehr geehrter Herr! In Folge des in Baden-Baden gefalsten Beschlusses soll die 53te Versammlung der deutschen Naturforscher und Aerzte vom 1l8ten bis 24ten September 1830 in Danzig tagen. Indem der Unterzeichnete Sie im Namen der Geschäftsführung zur Betheiligung an derselben einladet, bittet er Sie gleichzeitig, falls Sie in der Section einen Vortrag zu halten gedenken, ihm das Thema desselben, sobald es Ihnen möglich ist, freundlichst mitzutheilen. Hochachtungsvoll Hauptlehrer Brischke, einführender Vorstand der Section für Entomologie. Todes-Nachrichten. Leider werden die Entomologen auf der Naturforscher-Ver- sammlung den bekannten Arachnologen Menge nicht mehr kennen lernen, da derselbe Anfangs dieses Jahres gestorben ist. In Flottbeck verstarb Herr Ed. Schmidt, Obergärtner der dortigen Baumschule (über seine Sammlung siehe die Verkaufs- Anzeigen). Dr. ©. L. Kirschbaum, Inspector des naturhistorischen Mu- seums in Wiesbaden und Secretär des Vereins für Naturkunde im Herzogthum Nassau ist am 6. März im 69ten Lebensjahre sanft verschieden. Ebenso: Geheimrath H. v. Kiesenwetter in Dresden am 18. März im Alter von 60 Jahren. Näheres über diese Reihe von traurigen Todesfällen wird die Deutsche entomologische Zeitschrift bringen. 48 Verkaufs- Anzeigen. Verkaufs-Anzeigen. A vendre: la Collection de Mordellides, Mylabrides, Canthari- dides, Meloides et Oedemerides de L. Reiche (voir le Journal le Naturaliste du 15 Mai 1879). 334 Especes = 1728 Ex., renfermant beaucoup de types d’especes decrites par L. Reiche, de Marseul, Fairmaire etc. Suite tres riche de Mylabrides. Prix 500 Fr., s’adresser a Mr. L. Reiche ä& Paris, 191 Rue St. Honore. Aus der Sammlung des verstorb. Dr. Haag sind noch abzugeben: I. Europäer: Coccinellidae 96 sp. — Curculionidae 1561. — Hispidae 4. — Eumolpidae 35. — Chrysomelidae 182. — Sagrides 2. — Donacides 33. — Üriocerides 18. — Cryptocephalidae 133. — Olythrides 66. — Lamprosomides 1. — Halticidae 202. — Galeru- cidae 28. — Ferner: Scolytides, Anthribides u. Bruchides. — II. Europäer und Exoten vereinigt: Dytiscidae 301. — Gyrinidae 74. — Hydrophilidae 354. — Telmatophilides 7. — Da- sceyllidae 71. — Cleridae 184. — Lymexylonidae 5. — Malacoder- mata 668. — (issidae 50. — Elateridae 571. — Ferner: Silphales. Nähere Auskunft ertheilt Dr. L. v. Heyden in Bockenheim bei Frankfurt a/M. Sterbefallshalber ist die schöne Rüsselkäfer-Sammlung des wei- land Obergärtners E. Schmidt in Kl. Flottbeck zu verkaufen. Die Sammlung enthält 587 Gattungen in 5458 Species (hiervon 1360 Eu- ropäer) und zählt 12540 Stück. Dieselbe ist zum gröfsten Theile nach dem System Lacordaire geordnet. Preis 2500 M. A. Schmidt, Kl. Flottbeck, Holstein. Aulser den, auf den Umschlägen der Deutschen Entomol. Zeit- schrift angezeigten entomol. Zeitschriften und Werken über Insekten verschiedener Ordnungen sind noch viele andere zu den gewöhnlichen Neu- oder antiquarischen Preisen oder noch preis- würdiger theils von mir selbst abzugeben, theils von Anderen zu diesem Zwecke bei mir deponirt, namentlich auch die gewöhnlichen Handbücher, Monographien, Cataloge ete. von Dejean, Erichson, Lederer, Loew,Redtenbacher, Reitter, Schaum, Schiner, Stein, Suffrian, Weise etc. G. Kraatz. A. W. Schade’s Buchdruckerei (L. Schade) in Berlin, Stallschreiberstr. 47. Entomologische Monatsblätter. No. 14, April 1880. Herausgegeben von Dr. G. Kraatz in Berlin, Vorsitzendem des Berliner entomologischen Vereins, Ehrenmitglied der entomologischen Gesellschaften zu Brüssel, St. Petersburg etc. Mitglied d. entom. Gesellsch. zu London, Paris, der Schweiz, Stettin ete. Preis des Jahrgangs 5 #, im Buchhandel 6 #, jeder No. 1. Versendung franco. Inserate von Bücheranzeigen, Tausch- und Verkaufsofferten ete. pro Zeile 20 9, einzusenden, ebenso wie Zahlungen, an Dr. G. Kraatz, Link-Stralse 28. Ermäflsigter Preis des ersten Jahrgangs 1376: 3 M Inhalt: Kraatz, Carabus comptus Dej.; Carabus-Miscellanea; ein für Deutschland neuer Carabus; Ceroglossus var. nov.; Cetonia Fieberi n. sp.; Notes provisoires sur les Oxythyrea; v. Kirchsberg, Larven-Tödtung. Ueber Carabus comptus Dej. und dessen Varietäten. Während der Carabus Rothi in der Grölse nur wenig variirt, ist es gewils von Interesse zu constatiren, dals der Car. comptus in 5—6 verschiedenen localen Grölsenstufen auftritt, ähnlich dem Scheidleri. Während dieser von 11 lin. (excellens) bis zu 15 lin. (Kollari) variirt, wechselt der comptus von 8 lin. bis zu 14 (Hampei). Ueber die Zwischenformen des comptus und Hampei ist bis jetzt nur wenig veröffentlicht worden. Schaum’s comptus in der Naturgesch. Deutschl. I. p. 150 ist eine solche und soll 10 lin. lang, bald schwarzblau bald bronzegrün sein. Eine ähnliche Form hat indessen Schaum nie besessen, denn seine kleinsten hierher gehörigen comptus messen reichlich 11 lin., welchen die bronzegrüne Färbung fehlt, die bei solchen Ex. natürlich vorkommen kann, sich aber hauptsächlich bei einer 13% lin. langen, prächtigen Form von Naros Vasarhelys findet. Es lassen sich aber nach den Fundorten recht deutlich folgende Haupt-Varietäten unterscheiden: 1. Car. comptus (Friv.) Dej. typicus und comptus Schaum olim. Der Carabus comptus (Friv. in litt.) Dej. Spec. gen. V. p. 544 wurde von Schaum zuerst für eine eigene Art von 10 lin. Länge erklärt und der Hampei Küst. mit derselben als eine ansehnlich grölsere und etwas längere Varietät vereinigt; später, nachdem Schaum auch von Frivaldszky selbst Ex. des comptus (Friv.) Dej. erhalten hatte, sprach er diesen Käfer als eine sehr kleine, 9 lin. lange Entomologische Monatsblätter II. No.4. 4 90 Ueber Carabus comptus Dej. Nebenform des Prey/sleri an „mit recht deutlichen und regelmälsigen Streifen“ und dem von Dejean erwähnten blauen Rande des Hals- schildes und der Flügeldecken. Der comptus Schaum olim, der gewils unter diesen Umständen „einen Namen verdient hätte, blieb unbenannt, der sehr seltene, kleine, echte comptus Dej. gerieth in Vergessenheit und es wurden wiederum der früher traditionelle comptus und ihm ähnliche Formen als comptus Dej. bestimmt und versendet. 2. Car. comptus var. nov. Hopffgarteni und Merkli. Nun sind aber in neuerer Zeit zwei neue Formen des comptus von Herrn Ed. Merkl entdeckt worden, welche es nothwendig machen den comptus Dejean-Schaum schärfer als bisher zu präcisiren. Die eine von diesen Formen wird nur 8$—9, selten 10 lin. lang und ist dadurch sehr ausgezeichnet, dals die Flügeldecken bald einen lebhaft blauen, bald grünen, bald kupferröthlichen Glanz zeigen, mit noch lebhafter gefärbtem Seitenrande (var. nov. Hopffgarteni). Die andere wird 9—11 lin. lang, erscheint also ansehnlich gröfser, bleibt aber stets schwärzlich blau mit heller oder dunkler blauem Seitenrande der Flügeldecken. Der Glanz ist oft merklich geringer, der Thorax verhältnifsmälsig breit und kräftig punktirt (var. nov. Merkli). 3. Car. comptus (Friv.) Dejean-Schaum. Zu welcher von beiden Formen gehört nun der typische comptus Dej. von 8% lin. Länge? nach der Gröfse zum Merkli, nach der Färbung eher zum Hopfgarteni, denn er ist „nigro-cyaneus, tho- racis elytrorumque margine violaceo“. Ich mufs hierbei bemerken, dafs Merkli und Hopffgarteni nicht etwa zwei sehr ähnliche Formen sind, sondern so verschieden, dafs der Merkli für eine neue kleine Art gehalten wurde. Zur Entscheidung der angeregten Frage würde vor allen Dingen die Untersuchung des typischen Ex.'gehören, welche indessen da- durch weniger nothwendig ist, dals das typische Ex. des comptus De). vom alten Frivaldszky stammt. Von demselben hat auch Schaum seine Ex. erhalten und ebenso stammen von ihm die Stücke meiner Sammlung, in welche alsdann auch die der Schaum’schen später übergegangen sind. Ein Paar ganz ähnlicher Stücke aus jener älteren Zeit erhielt ich von H. v. Sacher, so dafs ich 6 Ex. des comptus Schaum besitze. Diese 6 Ex. stimmen nur mit den kleinsten Merkli überein, und dessen Varietäten. Hl welche sich von der grölseren Stammform sehr merklich durch einen verhältnilsmäfsig schmäleren und etwas glänzenderen Thorax unter- scheiden. Da nun Frivaldszky in den „characteristischen Daten zur Fauna Ungarns“ dem comptus eine Länge von 10 lin. giebt und ihn schwarz mit veilchenblauem Rande und schwachem Metallglanz nennt, was ganz gut auf meine Ex. zutrifft, so hat er die kräftigere Merkl’sche Form gar nicht gekannt; seine Ex. stammen von einem Fundorte, wo der Merkli nicht viel grölser als der Hopfgarteni wird und einfarbig schwarzblau bleibt. Man dürfte geneigt sein in dieser Auffassung eine Neigung zur Haarspalterei zu erblicken, aber sie ist durchaus nothwendig um die existirenden Rassen scharf von einander und von den ver- wandten Arten zu trennen. Ist doch der Eindruck, den der comptus (Friv.) Dej. Schaum macht, wiederum ein so eigenthümlicher, dafs Schaum in ihm gar nicht mehr den comptus erkannt, sondern geglaubt hat, ihn als eine kleine Varietät des Scheidleri erklären zu müssen. Dazu hat der Umstand beigetragen, dafs bei den comptus Friv. und den kleinsten Merkli die erhabenen Streifen bisweilen ein wenig schwächer und namentlich nach dem Aufsenrande zu weniger deutlich werden, indessen ist ganz unzweifelhaft dieselbe Normal- zahl vorhanden. Wenn Schaum bei seinen comptus nur 14 Streifen, bei den grölseren und breiteren 13 herausgezählt hat, so können beide Zahlen allerdings vorkommen, aber doch kaum zu einem Irr- thum führen, wenn man eben nicht mechanisch zählt. Am sicher- sten geht man, wenn man, wie ich es schon beim Rothi empfohlen habe, die Lage des 4ten Kettenstreifs auch beim comptus genau beachtet; während dieser, also der 16te Streif beim comptus fast immer noch deutlich vorhanden und bisweilen auflsen noch von 2 weiteren Streifen begleitet ist, fehlt derselbe bei dem nächstgrolsen Preyfsleri und Scheidleri fast immer; bei denselben sind nur 3 Ketten- streifen vorhanden, von denen der dritte (= dem 12ten Streifen) aufsen von 2 Str. begleitet ist. Es ist merkwürdig wie schwer das Auge den Unterschied zwi- schen beiden Sculpturen beim mechanischen Zählen der Streifen aufzufassen im Stande ist und wie leicht dagegen die verschiedene Lage des 4ten Kettenstreifs uns klar sehen läfst. Schaum’s Angabe der comptus Dej. sei eine Nebenform des Preyfsleri mit recht deutlichen Streifen, giebt geradezu ein ganz falsches Bild von dessen Sculptur, denn die Flügeld. sind ja beim Preyfsleri eigentlich insofern ganz ohne Streifen, indem dieselben 4* 52 Ueber Carabus comptus De. nicht erhaben sind. Dagegen zeigen sie sich beim comptus ganz deutlich erhaben, die Punktreihen bisweilen nur wenig deutlich, meist aber so kräftig, dafs Dejean sagt sie seien fast wie die des Pre/slü gestreift. Einer weiteren Characterisirung des Merkli und Hopfgarteni bedarf es kaum; kleine Ex. von 8—10 lin. ohne lebhaften grünen oder kupfernen Metallglanz werden eben zum comptus (Friv.) De- jean-Schaum gehören; sind die Stücke 10—11 lin. lang, ist der Seitenrand der etwas matt schwarzblauen Flügeldecken dunkel violett oder bläulich, so liegt der Merkli vor. Uebersichtlich lassen sich die Diagnosen der besprochenen 3 Formen etwa so gegenüberstellen. 1. Var. Hopffgarteni: Long. 8—9, rarius 10 lin., thorace angustiore, elytris violaceo- vel viridi-, vel cupreo-aeneo-micantibus, limbo magis nitido, lineis elevatis, foveolis primarüs et secundarüs ple- rumque bene perspicuis. — Hungar. mer. 2. Var. comptus (Friv.) Dej.-Schaum: Long. 8$—10 lin., thorace angustiore, elytris nigro-violaceis nitidulis, limbo violaceo, lineis, modice elevatis, foveolis primarüs et secundarüs bene perspiews. — Hungar. mer.? 3. Var. Merkli: Long. 9I—11 lin., thorace latiusculo, fortius punctato, elytris nigro-violaceis, subopacis, limbo violaceo, lineis ele- vatis, foveolis primariüs plerumque perspieuis. — Hungar. mer. 4. Car. comptus var. nov. incompsus. Long. 11—12 lin. Oblongo-ovatus, nigro-coeruleus, nitidus, limbo violaceo rarius cyaneo, elytris nitidis, lineis, modice elevatis, punctis conspicuis, foveolis primarüs parum distinctis. Der comptus Schaum olim (et collectionum), welcher längst zu benennen gewesen wäre, unterscheidet sich vom Merkli durch bedeutendere Gröfse (11—12 lin.), noch breitere Gestalt, flachere, glänzendere Flügeldecken mit etwas schwächer erhabenen Streifen, in denen die primären und secundären Grübchen meist nur sehr schwach bemerkbar hervortreten. Ich weils nicht an welchen Punkten Ungarns er gesammelt wird; man erhält ihn bisweilen als 59. Car. comptus var. Hampei Küster. Dieser Käfer kommt aus Siebenbürgen, zeigt wiederum meist nur mattglänzende, sehr regelmälsig gestreifte Flügeldecken fast ohne Grübchen und ist 13—14 lin. lang, nicht selten sehr schlank, auch im weiblichen Geschlechte. Seine Diagnose würde etwa lauten: und dessen Varietäten. 53 Long. 15—14 lin. Elongato-ovatus, nigro-coeruleus, subopacus, limbo violaceo, vel cyaneo, elytris subopacis, lineis fortius elevatis, punctis minus conspicuis, foveolis primarüs vix' ullis. — Transsylv. (Küster Käf. Eur. VI. No. 18). 6. Car. comptus Dej. var. nov. aurosericeus. Long. 13—14 lin. Subelongato-ovatus, supra auro-, rarius viridi- subsericeo-micans, elytris nitidulis, lineis fortius elevatis, punctis minus conspicuis, foveolis primarüs fere semper distinctis. Diese bereits oben erwähnte, prächtige Varietät steht der var. Hampei sehr nahe, ist ihr aber so wenig ähnlich, dafs man sie in den Sammlungen nicht selten mit Rothi verwechselt findet; der Käfer ist meist breiter und kräftiger als Hampei, die Punkte in den 4 Kettenstreifen (eine Bezeichnung, die hier sonst wenig, von mir der Analogie halber angewendet wird) meist sehr deutlich, während Küster ausdrücklich angiebt, dals sie beim Hampei wenig bemerk- lich seien; Küster zählt nur 3 Reihen und in der That tritt die vierte auch meist nur hinter der Mitte deutlicher hervor. Diese Race ist, soviel ich weils, an der genannten Localität stets messingfarben oder grünlich gefunden worden; sie verdient daher wohl um so mehr einen besonderen Namen, damit das Pu- blicum diese schöne Form des Hampei beachten lernt, was sonst nur sehr langsam geschieht. Es ist mir nicht zweifelhaft, dafs alle Grölsenstufen des comptus ebenso schön gefärbt vorkommen können, indessen sind dergleichen noch nicht beobachtet, nur solche die leicht an qaurosericeus erinnern. Carabus-Miscellanea. 1. Carabus scabripennis Motsch., welchen Schaufufs mit microderes Claud. vereinigt wissen will, kann unmöglich mit dem- selben identisch sein, eher mit dem rumelicus Chaud. (a. a. O. p. 260), welcher früher mehrfach als microderus versendet wurde. 2. Car. maurus Ad. wird von Schaufuls a. a. ©. mit Recht für eine gute Art erklärt, nur hat dies meines Wissens bisher Niemand bezweifelt! 3. Herr Haury, welcher seine schöne Carabus - Sammlung mit Glück und Erfolg vermehrt, beschreibt im Naturaliste II. No. 21. Fevr. 1850 unter dem Namen Calopachys viridissimus eine prächtige neue Carabiden-Gattung aus Mexico, welche den einfach zugespitzten Kinnzahn und Habitus der Carabus mit den quer- gestreiften Mandibeln, dem flach gedrückten dritten Fühlergliede 54 Carabus-Miscellanea. und der Thoraxbildung der Calosomen verbindet; Fld. gewölbt wie bei Car. glabratus. Im „Naturaliste* II. No. 22. p. 174 bringt H. Haury unter dem Titel Rectifications et notes zwei Bestätigungen meiner Angaben über einige von ihm benannte Varietäten und eine angebliche Be- richtigung, indem er sagt „a la derniere visite que me fit Mr. Kraatz je lui ai prouve que la var. Nicanor (du Car. graniger) £tait bien fondee.“ Ich erinnere mich dessen nicht; allerdings gebe ich gern zu, dafs Dejean’s Beschreibung seines moestus, welche Herr Haury bei der Beschreibung seines Nicanor jedenfalls nicht gekannt hat, während ich sie bei der Beurtheilung seiner var. Nicanor Haury des graniger sehr wohl gekannt habe, nicht wörtlich mit der Haury’schen übereinstimmt, und dafs es allerdings tres clair ist, dafs plus obscur et presque noirätre nicht identisch mit noirätre ist; wenn wir aber für jede Nüancirung der Fär- bung der var. einer Localrasse einen neuen Namen einführen wollen, nachdem schon ein sehr bezeichnender für diese Var. der Local- rasse existirt, so führt dies zu einer Differenzirung, die ich bei meinem Besuche wohl weder befürwortet habe, noch ausdrücklich befürwortet wissen möchte. Letzner hat in seiner sehr verdienst- lichen Beschreibnng der Varietäten der schlesischen Carabicinen eine Menge Farben-Varietäten benannt. Alle diese Namen sind aber nicht in die Cataloge eingeführt, während der Name einer seltenen localen grünen Race einer weit verbreiteten meist kupfer- rothen Art dies gewils mit Recht beanspruchen kann. Herr Haury characterisirt seine Var. mazimus des emargi- natus a. a. O. p. 175 allein durch die Gröfse (23—30 mill.) und das Vaterland Bosnien. Bei dieser Gelegenheit möchte ich erwähnen, dafs der von mir mehrfach versendete Car. emarginatus var. corpulentus aus Croa- tien die Mitte zwischen diesem und dem mazximus zu halten scheint. Dieser corpulentus ist mehrfach als der Dejean’sche intermedius angesprochen worden, aber ganz mit Unrecht. Ich habe den echten intermedius von Vergorac in Dalmatien in mehreren frisch gesam- melten Ex. im vorigen Jahre in der Sammlung des Herrn Ludw. Miller in Wien gesehen und meine Vermuthung bestätigt gefunden, dals derselbe keineswegs mit meinem corpulentus identisch ist, da er viel kleiner, schmaler ete. ist (vergl. auch Deutsche Ent. Zeitschr. 1877. p. 263). Der corpulentus ist eine unzweifelhafte Rasse des emarginatus und steht im kleineren männlichen Geschlechte meinem iridentinus Üarabus-Miscellanea. 55 am nächsten; indessen ist er meist merklich, im weiblichen Ge- schlechte viel gröfser, kupferig, weniger glänzend etc. Der Thorax ist durchschnittlich, besonders natürlich bei den grolsen Stücken, ganz anders gebildet, indem er vor der Mitte weniger gerundet, hinter derselben kaum eingeschnürt ist. 4. An der Spitze von No. 19 desselben Blattes vom 1. Jan. 1530 wird den Carabophilen folgendes Neujahrsgeschenk angeboten: „M. Gehin commence la publication d’une nouvelle serie de lettres sur les Carabides. Ces lettres, dont la premiere vient de paraltre, ne seront tirees qu’a un petit nombre d’exemplaires et non mises en vente; mais elle seront adressees gratuitement aux Carabophiles qui en feront la demande & l’auteur, & Remiremont (Vosges).“ Hoffentlich werden sich unsere Leser rechtzeitig in den Besitz dieses billet-doux setzen, welches in diesen Blättern seine Beantwortung finden wird. Der Verf. wetteifert in seiner drastischen Manier mit seinen Vorbildern Motschulsky und Schaufuls, dessen wissenschaftliches Niveau weit über dem seinigen erhaben scheint. Gewils findet sich selten so viel Liebe zur Sache mit so wenig Befähigung verbunden. Wissenschaftliche Theorien sind für den Carabomanen Gehin „plai- santes excentrieites“; Darstellungen, die Schaum seiner Zeit als „lichtvoll“ bezeichnet, lacht Gehin weidlich aus. Nicht zufrieden damit den kleinen schwarzen Carabus Deckeni Gerst. unter die chi- lenischen Ceroglossus versetzt zu haben, versetzt er auch noch den Kalimandscharo nach Abyssinien, schreibt Bompland, weil ein An- derer auch Bompland geschrieben hat, und Tetum statt Tatum. Trotz seiner angeblichen Anspruchslosigkeit bezeichnet er es geradezu als „une impertinence“ (p. 11 oben), wenn man für eine wissenschaftlich begründete Gattung einen Namen ver- wendet (Orinocarabus), der einem seiner Catalogs-Namen (Oreo- carabus) ähnlich ist, die er bekanntlich Thomson’s wissenschaftlich definirten Gruppen critiklos angehängt hat. Weitere Aeufserungen meiner „mesquine jalousie“ in einer der nächsten No. 96 Ein neuer deutscher Carabus. — Ceroglossus chilensis. Ein für Deutschland neuer Carabus. Unter einer Anzahl Determinanden, welche mir Herr Prof. Schreiber in Görz einsendete, befand sich ein ihm unbekannter Carabus, den er schon seit einigen Jahren einzeln im nördlichen Karst auffand. Derselbe ist unzweifelhaft mit dem montivagus Pall. identisch und den kräftigsten Stücken desselben an Gröfse gleich, fast 11 Lin. lang. Dejean’s Diagnose lautet: Ovatus, supra nigro-violaceus, thoracis elytrorumque margine violaceo; thorace subquadrato, punctulato, elytris elevato lineatis, punctisque oblongis elevatis tripliei serie. Long. 104 lin. (Dej. Spec. Gen. V. p. 546). Dejean vergleicht den Käfer mit euchromus, ich möchte ihn viel eher mit dem grölseren catenatus in Vergleich bringen, wegen der erhabenen Streifen zwischen den Kettenstreifen und den sehr kräftigen Halsschildecken. Bei meinem Ex. sind die Streifen zwischen den Kettenstreifen netzförmig mit einander verbunden; sollte dies bei den deutschen Ex. Regel sein, so würden sie einen Namen als Varietät beanspruchen dürfen, etwa illyrieus. Ceroglossus chilensis var. nov. fallaciosus. Subtus virescenti-niger, capite thoraceque supra laete viridibus, distinctius aureo-marginatis, elytris convexis, cupreo-purpureis, suturam versus parum aut nullo modo viriditinetis, interstitüs distinctius aequa- liter minus subtiliter punctato-striatis. — Long. 10 lin. (2). Dem Valdiviae Hope scheinbar zunächst verwandt, aber merk- lich kürzer, die Fld. nach hinten etwas mehr verbreitert und mehr aufgewölbt, glänzender, ihr Purpurroth viel stärker, der grüne Schein an der Nath bisweilen ganz verschwindend, ebenso ist der purpurrothe Rand des Halsschildes deutlicher, lebhafter, schärfer abgegrenzt. Im Uebrigen sind Bau und Färbung nur wenig verschieden, auch sind die drei mittleren Glieder der Vordertarsen des g' ganz ähnlich gebaut. Der fallaciosus hat aber nicht die grob punktirte Unterseite des Valdiviae, welche mit der des chilensis übereinstimmt; ebenso die Sculptur der Fld. Ich möchte daher den fallociosus als chilensis var. ausprechen, der nach Gerstäcker sogleich an dem blauen Halsschilde etc. zu erkennen ist. Weiteres über den merkwürdigen Käfer, falls ich mehr Material erhalte. Ueber eine neue deutsche Cetonie. 57 Cetonia Fieberi, eine wichtige deutsche Form aus der Verwandtschaft der metallica Herbst. Wie wenig für das interessante Studium der Racen gethan wird, geht unter Anderem auch recht deutlich daraus hervor, dafs seit dem Erscheinen des dritten Bandes von Erichson’s Naturg. der In- secten Deutschlands, also seit 1848, sich fast Niemand ernstlich mit den Oetonien-Racen beschäftigt hat, und doch ist in der That für die genauere Kenntnifs derselben (selbst bei unseren deutschen Arten) nur erst der Grund gelegt. Die von Mulsant aufgezählten zahlreichen französischen Varie- täten läfst Erichson ganz unberücksichtigt, und während die meisten Autoren mindestens zwei Arten aus seiner metallica machten, unter- stützt er die Annahme einer einzigen Art auf S. 603 mit verschie- denen allgemeinen und speciellen Gründen, welche mit den Worten schliefsen: es ist hier ein Fall, wo die örtlichen Abänderungen sich besonders geltend machen. — Aus Erichson’s wenig erschöpfender Darstellung der Varietäten kann man nun zwar entnehmen, dafs seine var. a im nördlichen und mittleren Deutschland häufig ist, aber man weils z. B. nicht, ob sie in Süddeutschland selten ist oder ganz fehlt. Var. b ohne Vaterlandsangabe kann man nur wegen des Autor- namens Andersch nach Oesterreich versetzen, ebenso var. c ohne Vaterlandsangabe wegen des Citates obscura Gory nach Frankreich, wegen des Citates aenea Fieb. nach Prag. Var. d, e, f sind österreichisch; bei den aulserdeutschen Varie- täten sind die Fundorte genauer angegeben. Der Gegensatz zwischen der typischen jloricola Hb., sowie der ihr verwandten metallica Fabr. (/lorentina Hb.) einerseits, und den Verwandten der französischen aenea Muls. (obscura Gory) anderer- seits macht sich aber erst recht deutlich bemerkbar, wenn man französisches, griechisches, syrisches (excel. ignicollis) und caucasisches Material eritisch vergleicht, was fast noch gar nicht geschehen ist. Die Racen der metallica Fabr. (non Muls.) in diesen Ländern haben zum Theil noch gar keine Namen erhalten; wollen wir aber die deutschen Formen zum Ausgangspunkte der Besprechung der- selben machen, so müssen wir zunächst über diese ins Klare kom- men und namentlich über diejenigen deutschen Formen, welche der metallica Muls. (non Fabr.) am nächsten stehen, resp. dieselbe bei uns vertreten. Unter denselben möchte ich besonders auf eine aufmerksam machen, welche ich in keiner einzigen Sammlung scharf geschieden 58 Ueber eine neue deutsche Cetonie. fand, sondern stets mit ähnlichen Varietäten der floricola vermischt, auch meist nur in einzelnen Ex., da sie bis jetzt nirgends in Mehr- zahl gesammelt zu sein scheint, wahrscheinlich in Folge nicht ge- nügender Beachtung. Als ich anfing mich mit dem Studium der deutschen Cetonien- Varietäten zu beschäftigen, fiel mir eine Cetonie besonders auf, von der sich ein einzelnes Ex. zwischen mehreren typischen floricola befand, welche Herr Schlolscaplan Kliegel in Sanssouci sammelte und mir freundlichst überliels. Ich hatte diese Cetonie nie bei Berlin bemerkt und es war für mich überraschend, dals eine so auffallende Race der floricola unvermittelt neben der nördlichen Stammform auftrat. !) Während sämmtliche Berliner und wohl die meisten nordischen Stücke der floricola fast nie?) eine einfarbige Unterseite zeigen, ist dies bei derjenigen Form stets der Fall, zu welcher der Pots- damer Käfer gehört; auf dieselbe treffen die Merkmale der metallica var. ce bei Erichson sehr gut (Naturgesch. III. p. 600) zu: Supra aenea, metallica, polita, infra cuprea, prothorace disco parce subtiliterque punctato, elytris obsolete albo-conspersis, pectore parcius pubescente. Dafs Erichson die Farbe der Unterseite mit Werth belegt, geht daraus hervor, dafs er nur noch bei seiner met. var. e von der Fär- bung der Unterseite Notiz nimmt, und sie ebenfalls cuprea nennt; es ist aber sehr schwer Stücke zu finden, auf welche die Be- schreibung dieser var. e palst und am allerwenigsten ist dies bei der von ihm mit einem Sternchen eitirten metallica Fieber der Fall, deren Unterseite Fieber selbst als vielfarbig bezeichnet („swbtus polychloros“); ebenso nennt Fieber die Fld. abweichend von Erichson submaculata, während Erichson immaculata angiebt. Dagegen nennt Fieber bei der von Erichson als metallica var. c 1) Man könnte vielleicht einwenden, der Käfer sei möglicher Weise mit Pflanzenerde in Potsdam eingeschleppt; das wäre allerdings möglich, aber er findet sich nicht nur in Potsdam, sondern überall d.h. an ver- schiedenen Punkten Schlesiens und namentlich Oesterreichs neben den dort vorkommenden wirklichen Varietäten der floricola. 2) Ist die Unterseite bei jloricola eine einfarbige, so ist sie es mehr scheinbar als wirklich, indem in der Regel ein schmaler mehr grünlicher Saum am Vorderrande der einzelnen Segmente von dem mehr kupfrigen übrigen Theile zu unterscheiden bleibt. Von diesem Farbengegensatze ist bei der hier zu besprechenden Art keine Spur vorhanden. Ueber eine neue deutsche Cetonie. 59 eitirten aenea Fieber die Unterseite allerdings kupferig und zwar intense cuprea.!) In Uebereinstimmung mit den elytra obsolete albo conspersa bei Erichson finden wir el. submaculata bei Fieber; die Färbung der Fld. präeisirt Letzterer noch genauer als „supra cuprea virescenti aenea polita.“ Hiernach unterliegt es keinem Zweifel, dafs Erichson’s metallica var. ce nach der typischen aenea Fieber beschrieben und wahr- scheinlich sogar Fieber’s Diagnose zum besten Theil in die seiner metallica var. e übergegangen ist. Dies ist um so sicherer der Fall, als die Beschreibung der von Erichson unter metallica var. ce ebenfalls eitirten albigutitata And. durchaus nicht auf seine Diagnose und die aenea Fieb. zutrifft, denn die alboguttata hat: 1) auf dem Thorax weilse Punkte „gewöhnlich 4 in einer Quer- reihe“, die bei der deutschen aenea Fieb. nie vorkommen. 2) „zwei Längslinien weilser Punkte“ auf dem Pygidium, welche auf dem Pyg. der aenea Fieb. kaum angedeutet sind; wo dergl. Punktreihen auf dem Pygidium vorkommen, sind auch auf den Fld. fast immer recht kräftige weilse Flecke vorhanden, keine elyira submaculata. Mithin gehört die albiguttata And. unzweifelhaft nicht zu Erich- son’s metallica var. c, sondern zu seiner var. a „elytris pygidioque albo-conspersis.“ Aber auch die von Erichson unter seiner metallica var. e eitirte obscura Gory et P. Mon. p. 223 gehört sicher nicht unbedingt zu derselben, denn die Beschreibung der odbscura Gory enthält ge- rade den characteristischen Unterschied, welcher die aenea Fieber von ähnlichen Varietäten der metallica Er. unter- scheidet; sie zeigt nämlich „eing groupes d’atomes transverses, trois a la cöte externe, deux & la suture, s’alternant*. Solche Ex., welche zugleich „entierement cuivreux“ erscheinen, sind in Frankreich und im Süden nicht selten, von Andalusien und Frankreich bis nach Syrien; nur wird man in der Regel am Rande der einzelnen Hinter- leibs-Segmente eine hellere oder dunklere Schattenlinie finden (vgl. S.58. Note 2) und merklich länger behaarte Unterseite der Schenkel als bei aenea Fieb. !) Ich möchte cupreo-aurichaleca sagen, im Gegensatz zu cupreo-vio- lacea oder cupreo-aenea; letztere beide Färbungen sind in Deutschland meist selten, da in der Regel jedes Segment zweifarbig ist. 60 Ueber eine neue deutsche Cetonie. Von diesen drei Aulsengruppen fehlt bei der aenea Fieb. die hintere stets und die vordere ist höchstens durch einige Punkte angedeutet. Somit hatte nicht Erichson, sondern nur Fieber das Charac- teristische seiner aenea erkannt oder doch in der Beschreibung hervorgehoben. Fieber bezieht seine aenea auf die aenea Gyll. (metallica Payk.), aber Gyllenhal’s Worte (Fr. suec. I. p. 50) „corpus subtus purpureo- cupreum“, beweisen sogleich, dafs er die gewöhnliche norddeutsche Form vor sich hatte. Da der Name aenea sonach hier nicht anwendbar ist, so schlage ich vor, die Art dem verdienten Prager Hemipterologen zu Ehren Fieberi zu benennen. | Fieber knüpft an seine drei Zeilen lange Beschreibung folgende wichtige Bemerkung: „durch mehrere Jahre fand ich diese schöne, auf ihrer Oberseite mehr oder minder bronzefarbige oder grünliche Art, an schadhaften Birnbaumstämmen sich von dem hervorquel- lenden säuerlichen Safte nährend.“ Es ist dies um so mehr zu beachten, als die Larve der echten metallica hauptsächlich (oder ausschliefslich?) in Ameisennestern lebt; die entwickelten Käfer werden in der Puppenhülse als Kinder- spielzeug in Prag von den Bauern auf die Wochenmärkte gebracht; bei uns habe ich davon nichts gehört. Herr Dr. Nickerl glaubte auch bestimmt zwei Arten unter metallica annehmen zu müssen; in seiner Sammlung fand sich aber die typische Fieberi mit ähnlichen metallica var. vermengt. Im Uebrigen ist die Fieberi über ganz Oesterreich verbreitet, in Schlesien nur einzeln; Potsdam ist der nördlichste mir bekannte Fundort. Sie kommt auch einzeln in der Schweiz vor und dürfte im östlichen Frankreich kaum fehlen. Aufser den erwähnten besitze ich ein Stück aus Griechenland, aber noch keines aus Frankreich und den südlichen Ländern, wo die erwähnte täuschend ähnliche odscura Gory nicht selten ist. Redtenbacher unterscheidet eine aenea Gyll. und eine metallica Fabr., wohl im Anschlufs an Burmeister. Nun ist aber die metallica Fabr. bekanntlich = jlorentina und Burmeister zieht süddeutsche Stücke dazu, Redtenbacher’s metallica soll aber in Oesterreich sehr gemein sein, ist also sicher nicht die italienische metallica Fabr., sondern eine flüchtig characterisirte Var. der aenea, denn er sagt: Fld. (im Gegensatz zu aenea) ungefleckt, olivengrün, letztere öfters nur mit einer schwachen Andeutung von Fleckehen. Aus diesem Ueber eine neue deutsche Cetonie. 61 „öfters nur“ folgt doch aber, dals die Fld. gefleckt sein mülsten und nicht ungefleckt. Es wäre nun von besonderem Interesse, wenn die Fieberi von den österreichischen Entomologen genauer studirt und festgestellt würde, ob sie sich unter besonderen Verhältnissen entwickelt und ob die Färbung der Unterseite bei ihr variirt. Es ist merkwürdig, dals unter meinen sämmtlichen Züeberi von verschiedenen Localitäten sich keine einzige befindet, bei welcher die Flecke so kräftig entwickelt sind wie bei den ähnlichen Stücken mit violett kupferigen oft grün gesäumten Abdominalsegmenten sehr häufig; dieselben bilden die odscura Muls. (non Andersch) und die bereits erwähnte odbscura Gory et P., mit cing groupes d’atomes transverses. Obwohl diese Flecke kräftig sind, ver- schwinden sie nicht allzuselten ganz, während ich keine ungefleckten Fieberi besitze. Bei dieser Gelegenheit will ich auf das hinweisen, was Hoch- huth (im Bulletin de Moscou 1373. p. 151) zur Begründung der Artverschiedenheit seiner sog. floricola Hb. (aenea Gyll.) und seiner metallica Fabr. Fieb. Redtenb. anführt. Er sagt: „Abgesehen von der stets auffallend verschiedenen Färbung und dem schlankeren, mehr gestreckten Bau der (©. metallica im Ver- gleich zu der kürzeren, mehr rundlich gedrungenen C. aenea, leben beide Arten jede für sich abgesondert immer nur in Begattung mit ihresgleichen. Die metallica erscheint hier nur kurze Zeit von Mitte Juni bis Juli, während floricola den ganzen Sommer und haupt- sächlich häufig im August anzutreffen ist, wenn jene bereits nicht mehr vorhanden. Die Larve der floricola lebt in Ameisennestern, während die der metallica bei uns in verrotteter Misterde, alten Mistbeeten und dergl. lebt; sie heftet sich an alte Bretter, Mistbeet- kästen und dergl. dicht über der Erde, und hat im Innern ein festes pergamentartiges Cocon, während jloricola ein ziemlich lockeres hat. Während auf Hochhuth’s Bestimmung seiner Ex. nur wenig zu geben ist, denn die italienische metallica Fabr. kommt sicher nicht in Volhynien vor, sind seine Angaben über die verschiedene Lebens- weise um so mehr zu beachten und vielleicht ist seine metallica mit meiner Fieberi identisch. Auffallend ist auch seine Bemerkung, dafs die dunkelsten Var. seiner floricola sich meistens auf grofsblumigen Disteln finden. Weitere Beobachtungen auf diesem Gebiete wären nach alledem sehr wünschenswerth; auch wäre die Färbung der Uüterseite bei den Ex. von verschiedenen Localitäten genau zu beachten. 62 Ueber Üetonia opaca Fabr. Ueber Cetonia opaca Fabr. Während Mulsant (Lamellic. ed. I. u. II.) für die grolse, schwarze, südfranzösische Cetonie den Namen cardui Gyll. (Schönh. Syn. Ins. I. 3. App. p. 47) verwendet, ist derselbe im Harold’schen und Weise’schen Cataloge in Synonymie mit der opaca Fabr. ge- bracht; nach ersterem Cataloge kommt die opaca in Spanien, nach letzterem die cardui in Sardinien und Sieilien vor! In Wahrheit ist aber die opaca Fabr. gar nicht nach spanischen, sondern nach Ex. beschrieben, welche Vahl auf africanischen Com- positen sammelte. Die kurze Beschreibung bei Fabrieius: „magnitudo et statura omnino C. auratae. Supra obscure viridis, minime nitida, immacu- lata, subtus atra, nitidior. Capitis clypeus reflexus“ lälst keinen Zweifel 1), dafs Fabrieius die in Algier nicht besonders seltene, in den Catalogen als Var. der (et. aurata aufgeführte funeraria Gory et P. vor sich gehabt hat, welche (auch teste Cat. Harold) in Al- gier vorkommt, und dort z. B. von Herrn v. Homeyer in mehreren Ex. gesammelt ist. Die eigentliche Heimath der funeraria ist aber gar nicht Algier, sondern Teneriffa. So wird durch die Ungenauigkeit der Vaterlandsangaben der Algier-Käfer nach Spanien und der Teneriffa-Käfer nach Algier versetzt; aber gerade bei so varietätenreichen ?) Gattungen wie die Cetonien ist die genaue Vaterlandsangabe jeder einzelnen Form von ganz besonderer Wichtigkeit. Nach dem Gesagten ist also die opaca Fabr. definitiv aus den europ. Catalogen zu streichen und funeraria Gory als schwarzgrüne africanische Var. derselben zu setzen; diese funeraria ist nicht etwa als Synonym der opaca aufzuführen, da wir von den charac- teristischen Eigenthümlichkeiten der Teneriffa-Form noch sehr wenig wissen, jedenfalls soviel, dals die Farbe der Oberseite viel mehr ins Grüne sticht, als bei der opaca. Die cardui ist unten blau, obscur (selten atra) und oben d’un noir mat legerement bleuätre wie Mulsant richtig angiebt. (Fortsetzung folgt.) i) Denn ich sah noch keine, oben grünliche cardui aus Algier oder fand überhaupt eine solche beschrieben. Dagegen ist die in Algier stellen- weise nicht seltene opaca nicht selten oben grünlich; dafs Fabrieius die oft sehr undeutlichen weilsen Makeln übersehen oder nicht erwähnt hat, ist höchst wahrscheinlich. 2) Der Catalog Weise hätte wohlgethan, die benannten Mulsant’schen Cetonien-Varietäten aufzuführen, unter denen z. B. die der carduwi ähnliche violette affinis var, mirifica höchst bemerkenswerth ist. Notes sur quelques espe&ces d’Oxythyrea.!) 63 a. Tranche externe des tibias anterieurs tridentes. Beusson borde d’une large coulisse laterale. . . . . . .. Gen. Tropinota. b. Pronotum sans bordure laterale ni taches discoidales blanches. Abdomen immacule. ce. Eeusson ponctug seulement & la base; cöte dorsale des elytres bifurquee en avant. d. Taches des elytres en forme de bande oblique Tr. vittula. d’ Taches des Elytres Eparses . . . . .. . Tr. squalida. e' Ee, ponetue le long des eötes presque jusqu’a la pointe. Cöte mediane des el. non bifurquee en avant. . . Tr. hirtella. b’ Pron. orne d’une bordure laterale et de 2 bandes discoidales blanches; celles-ci HSPTERBIEBEN, Abdomen orne ii dessins blanesv. -.- . ö he a . Fatima. a' Tranche ext. des. tb. Amen Ddentie, ie, sans A lat. b. Corps subeylindrique, assez convexe. Cuisses posterieures tr&s renflees; tibias posterieures subtriangulaires G. Paleira (femorata). b’ Corps + deprime en dessus. Cuisses normales. c. Sommet de l’ec. en pointe obtuse. . Heterocnemis graeca. c' Sommet de l’Ecusson en pointe aigue . . Gen. Oxythyrea. d. Pron. et pygidium noirs; disque du pron. et cötes de l’ab- domen ä taches blanches. e. Ligne mediane du pron. lisse; el. a pubescence assez longue. g' segm. 1—4 de l’abd. avec une tache blanche sur la ligne med. f. Angles post. du pron. emousses, mais marques stictica. f' Angles post. largement arrondis . . . . . Abigail. e' Pron. ponctu& sur toute sa surface. g' sans taches sur le milieu de l’abdomen. f. Segm. abd. garnis de chaque cöte d’une tache trans- versale blanche, situ&e le long de la base, et d’une petite tache blanche & l’angle inferieur de chaque segment. Pron. a 6 points blancs sur le disque . . albopicta. f' Segm. sans autre tache que celles de chaque angle inferieur. 8. Pron. & 6 points blanes. . . Sn eN oem: g' Pron. a 2 points blancs, vers la Base! h. Cötes du pron. obliques de l’angle post. ä la saillie anguleuse laterale; pygid. assez convexe . cinctella. 1) Die mir freundlichst zur Benutzung übergebenen kurzen Noten eines französischen Collegen sollen zum weiteren Studium der schwierigen Oxy- thyrea-Arten anregen. G. Kraatz. 64 Tödtung auszublasender Larven mittelst Cyankalı. h’ Cötes du pron. paralleles de l’angle post. ä 1a saillie angul. lat. Pygid. largement aplani, comme concave, vunidecoter. ED IT. AR ER la d’ Pron. et pyg. oranges. Disque du pron. et abd. sans taches blanches a thoracica. Notes synonymiques, L’Epicometis Lethierryi Reiche est une tres-grande squalida epilee, qui a neanmonis conserve sur le disque du pron. quelques traces des faisceaux de poils qui l’ornent ä l’etat frais. La Cetonia Fatima est un petit exemplaire de la niveopicta Frm. La Cet. Athalia est distinguee par Reiche de la subpilosa sous pretexte de difference de forme dans le chaperon; cette difference est une illusion. La Cet. Judith differe de l’angustata par sa couleur brillante, sa forme plus courte et la sculpture du pygidium J'2. Voir pour difference entre ©. deserticola et autres Annales Soc. ent. France, Bulletins. Tödtung auszublasender Larven mittelst Cyankali. Diejenigen, welche sich mit dem Präpariren der Schmetterlings- raupen, Käfer- und anderen Larven (auf trockenem Wege mittelst Glasrohr und Feuer) befassen, werden oftmals die Erfahrung ge- macht haben, wie schwer der Fettkörper sich von der pigment- führenden Epidermis loslöst, und wie oft sich entweder durch das Reifsen der die Farbe tragenden Hautschicht ein heller tonloser Fleck, oder durch Zurückbleiben von Fettkörpertheilen ein schwarzer Fleck an dem sonst gelungenen Präparate bildet. Nach einer Mittheilung meines Freundes, des Adjuncten an der k. k. forstlichen Versuchsstation, k. k. Oberförster Fritz A. Wachtl und den schon von mir angestellten Versuchen wird diesem Uebel- stande sofort dadurch begegnet, dafs man die Raupe vorerst mit Cyankali tödtet. Nach der Erklärung, welche mir Dr. Zdenko Hans Skraup, Adjunet am chemischen Laboratorium der Wiener Universität, gab, bedingt die mechanische Zerstörung, welcher der Larvenkörper durch die Einwirkung des Cyankalis (cyanure de Potassium der Franzosen) erleidet, eine leichte und schnelle Lostrennung des Fett- körpers von der pigmentführenden Hautschicht und somit ein siche- reres Gelingen des mühsamen Präparates. Oscar v. Kirchsberg in Wien. [Entomologische Monatsblätter II. No. 4. April 1880.] A. W. Schade’s Buchdruckerei Tabı Schad e) in Berlin, 'Stallschreiberstr. 47 Entomologische Monatsblätter. No. 15, Mai 1880. Herausgegeben von Dr. G. Kraatz in Berlin, Vorsitzendem des Berliner entomologischen Vereins, Ehrenmitglied der entomologischen Gesellschaften zu Brüssel, St. Petersburg etc. Mitglied d. entom. Gesellsch. zu London, Paris, der Schweiz, Stettin etc. Preis des Jahrgangs 5 W, im Buchhandel 6 MX, jeder No. 1 #. Versendung franco. "Inserate von Bücheranzeigen, Tausch- u. Verkaufsofferten etc. pro Zeile 20 9, einzusenden, ebenso wie Zahlungen, an Dr. G. Kraatz, Link-Strafse 28. Ermäfsigter Preis des ersten Jahrgangs 1376: 3 M. Inhalt: v. Kiesenwetter, Neue Pedinus nebst Bestimmungstabelle der Pedinus-Arten; Allard, Tableau des Blapsides; Weise, Oryptocephalus sericeus und aureolus, Phytodecta; Kirsch, Zwei neue Mylabrıs; Kraatz, Conchyliologische Bitte; mein Ausstols aus dem Stettiner ent. Verein. Beschreibungen neuer Pedinus-Arten !) von H. v. Kiesenwetter in Dresden. 1. Pedinus Ragusae: ÖOvatus, niger, nitidulus, prothorace leviter transverso, dense punctulato, punctis latera versus longitudi- naliter confluentibus, elytris punctulatis, punctato-striatis, interstitüs converxiusculis. — Long. 7—8 mill. Baudi Bull. soc. ent. Ital. VII. (1875), 151. Pedinus vicinus Baudi Berl. ent. Zeitschr. 1876, p. 44. Mas: Femoribus omnibus subtus glabris, tibüs parum curvatis, apicem versus leviter dilatatis, margine interno glabro, tarsis anticis modice dilatatis. Von den meisten Arten abweichend, durch die einfache Bil- dung der Beine des Männchens und hierin sowie in der Punktirung des Halsschildes, dessen Punkte nach den Seiten hin zu deutlichen Längsrunzeln zusammenfliefsen, einen Uebergang zu Colpotus Muls. bildend, doch wieder von dieser Gattung abweichend durch das hinten in einen gleichmälsigen weiten Bogen ausgerandete Halsschild. Mälsig grols, oval, wenig gewölbt, nach hinten zu beim Männ- chen gewöhnlich etwas verengt. Kopf und Halsschild dicht punk- tirt. Letzteres quer quadratisch, mit flach gerundeten Seiten, nach vorn stärker, nach hinten schwächer oder kaum verengt, am Vorder- rande flach ausgebuchtet, ebenso der Hinterrand in ziemlich gleich- mälsigem Bogen ausgeraudet, Vorderecken stumpf vorragend, Hinter- 1) Für diese Beschreibungen gilt das in No. 11 auf $. 3 Note Gesagte. Entomologische Monatsblätter II. No. 5. B) 66 H. v. Kiesenwetter: Beschreibungen ecken rechtwinklig. Oberseite des Halsschildes dicht punktirt, Punkte in der Mitte mälsig stark und dicht, nach den Seiten hin gröfser und in die Länge gezogen und hier zum Theil in Längsrunzeln zusammenflielsend. Flügeldecken punktstreifig, in den leicht ge- wölbten Zwischenräumen mälsig fein und dicht punktirt. Sieilien (Ragusa), Mittelitalien (Baudi). Der Käfer findet sich in manchen Sammlungen als Pedinus fatuus Muls. Rey. Dieser Bestimmung stehen die des Filzbesatzes entbehrenden Schenkel des Männchens unbedingt entgegen. 2. Pedinus Ionicus n. sp.: Oblongo-ovatus, piceus, subtus rufescens, mnitidulus, convexzus, prothorace subtransverso, coleopteris latiore, lateribus rotundatis, antice et postice angustato, densius punc- tulato, punctis latera versus ex parte confluentibus, elytris punctato- striatis, interstitüis convexiusculis punctulatis. — Long. 7—8 mill. Mas: Femoribus omnibus subtus glabris, tibis parum curvalis, apicem versus dilatatis, margine interno glabro, tarsis anticis modice dilatatis. - Durch einfache Bildung der Beine des Männchens, namentlich durch den mangelnden Filzbesatz der Schenkel mit Pedinus Ragusae verwandt, in der Gröfse und Form mehr mit P. debilis überein- stimmend und ihm auch in der hellen Färbung der Unterseite glei- chend. Von ARagusae leicht zu unterscheiden durch schlankere gewölbtere Gestalt, im Verhältnifs zum Körper breiteres an der Basis stärker eingezogenes Halsschild mit mehr gerundeten Seiten und stumpferen Hinterecken. Lang oval, beträchtlich gewölbt, parallel. Halsschild beträchtlich breiter als die Flügeldecken. Kopf ziemlich grofs, punktirt, glänzend, mit einem Quereindrucke vor den Augen. Halsschild breiter als lang, am Vorderande weit ausgebuchtet, die Seiten gerundet, nach vorn und nach der Basis zu ziemlich gleich stark verengt. Vorder- und Hinterecken stumpf, die äulserste Ecke verrundet. Die Oberseite ist mälsig dicht punktirt, die Punkte in der Mitte rundlich und mäfsig stark, nach den Seiten hin läng- licher stärker und zum Theil zusammenfliefsende Runzeln bildend. Hinterrand in weitem Bogen gleichmälsig ausgebuchtet. Flügeldecken zusammen doppelt so lang als breit, punktirt gestreift. Zwischen- räume dicht punktirt und etwas gewölbt. Unterseite pechbraun oder pechröthlich, Beine dunkler, einfach mit mäfsig erweiterten Vorder- tarsen und nur mälsig nach der Spitze dreieckig erweiterten, wenig gebogenen Schienen. Aus der Sammlung des Dr. Kraatz; von den Jonischen Inseln. neuer Pedinus- Arten. 67 3. Pedinus Taygetanus n. sp.: Niger, ovatus, subconvexus, nitidulus, dense punctulatus, elytris fortius punctato-striatis, interstilüis subtiliter punctulatis. — Long. 7—8 mill. Mas: Pedibus anticis femoribus leviter incrassatis, margine interno leviter sulcatis, nudis, tibiis apicem versus sensim dilatatis, apice oblique emarginato-truncato, tarsis fortius dilatatis, tibüs intermedüs curvatis, basi attenuatis, medio dilatatis, margine interno angulatim rotundato, tarsis leviter dilatatis, posticis femoribus flavo-tomentosis, tibüs linearibus, leviter curvatis, summo apice tomento flavo longius fasciculatis. Ziemlich klein, länglich oval, etwas gewölbt, nach hinten etwas verschmälert, Fühler pechbraun, ziemlich dünn, Halsschild um die Hälfte breiter als lang, an der Basis in weitem Bogen gleichmäfsig ausgebuchtet, bis zur Mitte gleich breit, von da ab nach der Spitze hin im Bogen verengt, mälsig stark und dieht punktirt, die Punkte in der Mitte weitläuftig, nach der Seite hin dichter, länglicher mit der Tendenz runzlig zusammenzuflielsen. Punktstreifen der Flügel- decken mit ziemlich starken, mäfsig dicht gestellten Punkten, Zwi- schenräume fein und wenig dicht punktirt. Platte der Vorderbrust tief ausgehöhlt mit zwei Längsfurchen, der Rand an den Seiten und an der Spitze scharf aufgebogen und vorn vor den Vorderhüften unterbrochen. Das Männchen ist durch einen Büschel gleich langer gelber Haare an der Spitze der im übrigen nackten Hinterschienen sehr aus- gezeichnet. Von Herrn Raymond im Taygetos entdeckt. 4. Pedinus Olympicus n. sp.: Niger, ovatus, subconverxus, prothorace lateribus dense, disco rarius punctato, lateribus apicem versus rotundato, elytris fortius punctato-striatis, interstitüs dense sub- tiliter punetulatis. — Long. 11—12 mill. Mas: Pedibus anticis femoribus margine interno sulcato, subtiliter Jlavo-tomentoso, tibis subrectis, apicem versus sensim dilatatis, apice oblique emarginato-Iruncato, tibüs intermedis basi curvatis, medio angulatim-dilatatis, anmgulo apicali externo forti, acuto, extrorsum vergente, margine inlerno basi dentato, tarsis leviter dilatatis, posticis Jemoribus flavo tomentosis, tibüs leviter curvatis, margine interno canaliculato, excavato, apicem versus flavo-tomentoso. Eine der gröfseren und breiteren Arten, etwas gewölbt, schwach glänzend, dicht punktirt, unregelmässig eiförmig, etwas gewölbt. Halsschild mit der gröfsten Breite in der Mitte, in der vorderen Hälfte im Bogen verengt, auf der Mitte fein und einzeln, nach den 5 68 HH. v. Kiesenwetter: Beschreibungen neuer Pedinus- Arten. Seiten hin dichter und stärker punktirt, die Punkte hier etwas läng- lich und mit der Tendenz runzlich zusammenzufliefsen. Flügel- decken mit ziemlich starken mälsig dicht gestellten Punktreihen und mit feiner dichter deutlicher Punktirung in den Zwischenräumen. Vom thessalischen Olymp; von Raymond entdeckt. 9. Pedinus longulus Ritb.: Oblongus, punctulatus, pro- thorace coleopteris latiore, basi leviter angusialo, lateribus rotundato, elytris punctato-striatis — Long. 7—3 mill. Rottenberg Berl. Ent. Zeitschr. 1870, 249. Mas: Pedibus anticis femoribus margine interno sulcato parum fulvo-tomentoso, tibüs antrorsum leviter dilatatis, margine interno bisinuato, apice oblique truncato, angulo externo acuto, larsis modice dilatatis, tibüs intermedüs basi tenuibus, curvalis, apicem versus triangu- lariter dilatatis, margine interno apice angulato dentato, angulo exierno dentato, pedibus postieis femoribus dense fulvo tomentosis, libüs tenwi- oribus, leviter curvatis, margine interno apice subtiliter testaceo tomentoso. Dem Pedinus meridianus nahe verwandt, schlanker als dieser; namentlich durch die Bildung des Prosternums verschieden. Dieses stellt eine ringsherum, und besonders auch vorn gut begrenzte kleine ovale, mit zwei undeutlichen Längseindrücken versehene, nach allen Seiten hin steil abfallende Platte dar, während das Prosternum bei P. meridianus vorn ohne deutlichen Absatz in ununterbrochener Neigung in den Vordertheil der Brust übergeht. Die Mittelschienen des Männchens sind schlanker, an der Basis dünner, die Ecken schärfer, die Hinterschienen an der Spitze weniger einwärts ein- gebogen und erweitert, auch seitlich ausgebuchtet und daher ohne deutliche Seite an der Innenseite. Alles übrige stimmt mit Ped. meridianus überein. Sieilien. Es liegt mir durch die Güte des jetzigen Besitzers der Rottenberg’schen Sammlung ein typisches Exemplar dieser Art vor, deren nahe Verwandtschaft mit P. meridianus schon von Baudi richtig vermuthet worden ist. 6. Pedinus debilis n. sp.: Oblongus, convexiusculus, dense punctulatus, elytris subtiliter punctato-strialis, interstitüs subtilissime punctulatis. — Long. 6—7 Mill. Mas: Pedibus omnibus crassis breviusculis, anticis femoribus in- crassatis, margine interno sulcato, nudo, tibüs apicem versus sensim incrassatis, basi leviter curvatis, apice utrinque oblique truncatis, tarsis valde dilatatis, intermediüs tibüs curvalis, basi attenuatis, margine Bestimmungstabelle der Tenebrioniden-Gattung Pedinus Latr. 69 interno rotundato-dilatatis, haud angulato dentatis, angulo apicali ex- terno acuto extrorsum vergente, tarsis dilatatis, posticis femoribus flavo- tomentosis, tibüs basi leviter curvatis nudis. Klein, länglich parallel, gewölbt, Unterseite des Körpers braun, bisweilen röthlich-braun. Fühler ziemlich kurz und plump. Kopf dicht punktirt, Halsschild um die Hälfte breiter als lang, an der Basis in weitem Bogen gleichmäfsig ausgerandet, bis zur Mitte gleich breit, oder selbst nach der Basis zu verschmälert, von da ab nach der Spitze im Bogen verengt, mäfsig dicht, ziemlich gleich- mälsig punktirt, die Punkte nach der Seite hin etwas dichter gestellt und nicht selten länglich. Flügeldecken doppelt so lang als zusammen breit, parallel, hinten abgerundet, gewöhnlich nicht ganz so breit als das Halsschild mit ziemlich feinen Punktstreifen und fein mälsig dicht punktirten Zwischenräumen. Platte der Vorderbrust eiförmig, in der Mitte ausgehöhlt und vertieft, an den Seiten und an der Spitze ziemlich scharf gerandet, die Randung vorn zwischen den Vorderhüften unterbrochen. Durch kleine parallele gewölbte Gestalt, kurze dicke Beine und trübe pechröthliche Färbung der Unterseite (wenigstens bei typisch gefärbten Stücken) ausgezeichnet. Taygetos, von Raymond gesammelt. Bestimmungstabelle für die Männchen der Tenebrioniden- Gattung Pedinus Latr. Hinterschenkel ohne gelben filzartigen Haarbesatz. . . 2 r | Hintersch. am Innenrande mit einem soichen . . . . 3 ( Körper schwarz, ziemlich flach, Halsschild nach hinten wenig verenet nn... - .... Ragusae ’ I eeer pechbraun, ee röthlich, Helssch. gerundet, nach imtenndentlich, yerenetz zn. 2.7: u Jonicns Hinterschienen mit gelbem Elolanbes in am Innenrande. 4 Hinterschienen ohne solehen Haarbesatz . . . ... 11 Hinterschienen am ganzen Innenrande mit filzartigem Haar- 4. besatz, oder doch nur Basis und Spitze kahl . . . 5 Hinterschienen nur zum Theil mit Haarbesatz. . . . 6 ( Vordersch. am Innenrande tief und scharf ausgerandet oblongus ! Vorderschienen hier nur flach ausgebuchtet punctato-striatus ee an der Basis dicht gelb behaart, an der 6. Spitzegkahu my. EN Be DALE Hinterschienen in der Basalhälfte kahl a OR NS > 10. e>) Der a Bestimmungstabelle der Tenebrioniden-Gattung Pedinus Latr. Platte des Prosternums mit 2—3 Längsfurchen. . Schaumiü Platte des Prost. mit fünf Längsfurchen . . . subdepressus Hinterschienen bis fast zur Spitze kahl, hier mit einem Busche ziemlich langer, gelber Haare . . . . . Taygetanus Hinterschienen ohne deutlich abgesetztes Haarbüschel . 9 Hinterschienen am Innenrande vor der Mitte gekerbt Olympieus Hinterschienen hier ohne Spur von Kerbzähnen . . . 10 Erstes Bauchsegment m. einem Haarfleck in d. Mitte subdepressus Erstes Bauchsegment ohne Haarfleck . . . .».... 11 Platte der Vorderbrust oval, ringsherum über die Ebene der Vorderbrust emporgehoben und deutlich begrenzt longulus | Platte der V. nach vorn allmälig in gleichmälsiger Neigung in den vorderen Theil der Vorderbrust übergehend meridianus Erstes Bauchsegment mit einem Haarflecke in der Mitte 12 Erstes Bauchsegment ohne Haarfleck . . . .». 2. .16 Halsschild nach vorn im flachen Bogen verengt . . . 14 Halsschild mit der gröfsten Breite in der Mitte . . . 15 Mittelschienen mit einem deutlichen Zahne . . helopioides Mittelschienen am Innenrande mit einer etwas verrundeten IBicker el, RAR AERO ANELIED URS Rs Halsschild grob hunklirt: HRaB: DUO UBAA A -ROAIA ER la Halsschild fein punktirt. . . ».... eurvipes Punkte der Flügeldecken grols und "weitlänfg . punctulatus Punkte der Reihen fein und dicht gestellt . . . . . 17 Aeulsere Punktstreifen der Flügeldecken nach der Basis zu verneitlterkt DEN Ne ovannatus Aeufsere Punktstreifen nicht vertiett BR OESÄLRR ED BAAR ERS) Mittelschienen mit Zahn oder deutlicher Ecke . . . . 19 | Mittelschienen am Innenrande nur im Bogen erweitert . 20 Ecke der Mittelschienen in einen Zahn zugespitzt. Tauricus | Ecke der Mittelschienen ohne deutlichen Zahn . . Natolicus Mittelschienen nach der Spitze hin am Aufsenrande stark nach aulsen gebogen. . . il Mittelschienen hier nur Neistheh äh alßerl Benedikt Volgensis Käfer klein, Flügeld. doppelt so lang als zusammen breit debilis | Käfer mittelgrofs, Flügeld. um die Hälfte länger als breit 22 \ Vorderbrustplatte unregelmälsig gerunzelt. . . . femoralis “ ! Vorderbrustplatte mit ziemlich regelmäfs. Längsfurchen curtulus v. Kiesenwetter. [Entomologische Monatsblätter II. No. 5. Mai 1880.) E. Allard: Tableau des Blapsides. 71 Tableau des Blapsides par E. Allard. Tagona Fisch. Macrophthalma Fisch. acuminata Fisch. Gnaptor Sol. Spinimanus Pall. Hongrie. Boryi Cast. Grece. graecus Küst. Prolixus Fairm. Asie min. Dila Fisch. Laevicollis Gebl. Songarie. Mniszechi All. Perse. Coelocnemodes. Stoliezkanus Bat. Kashgar. Prosodes Eschsch. Angustata Zoubk. Turcomanie. asperata Fisch. carinata Fisch. coriacea Sol. mamillata Fald. Karelini Zoubk. Songarie. Baeri Fisch. marginata Fisch. Herbsti Fisch. Nitidula Motsch. Tarbagatai. Gracilis Faust Siberie. Rugulosa Gebl. Songarie. bicostata Fisch. Joveata Fisch. Cribrella Baudi Perse. pusiulata Faust Vestita All. Astrabad. Phylacoides Fisch. Songarie. brevis Gebl. Trisulcata Bat. Kashgar. Vicina Bat. Kashgar. Transverso-suleata Bat. Kashgar. Solskyi Faust Krasnowodsk. Turcom. Obtusa Fal. Russie merid. cylindrica Herbst cylindropastica Kryn. pastica Sol. attenuata Fisch. punctata Fisch. taurica Stev. Dilaticollis Faust Laevigata Baudi persica Faust Russie merid. Perse sept. Leptomorpha Fald. Chinensis Fald. Chine. Blaps Fabr. I. Uroblaps Motsch. Orientalis Sol. 2. Beng., Ind. or. spathulata Sol. S'. Titana Men. Krasnowodsk. var. gigas Motsch. anthrax Fisch. ? Alternans Brulle Canaries. Spinosa All. Mesopotamie. Ominosa Men. Baku, Orenbourg. Batesi All. Mesopotamie. Tingitana All. Maroc. Antennalis All. Maroc. Inflata Chevr. Algerie. Heydeni All. Maroc. Lusitanica Herbst France, Esp. producta Cast. Hispanica Sol. Espagne, France. Emondi Sol. Algerie. Nitidula Sol. Alg., Sic., Turcom. II. Lithoblaps. Caudigera Gemm. caudata Sol. Gages Lin. gigas Tab. piligera Com. producta Br. Algerie. Europe, Algerie. 72 EB. Cognata Sol. Egypte. Brachyura Küst. Espagne. abbreviata Sol. Wiedemanni Sol. Egypte. Prodigiosa Er. Algerie. multicosta Sol. Puncto-striata Sol. Ind. or. Rotundata Sol. Mesopot. Pruinosa Eversman Siberie. longipes Zub. Fischeri Fisch. turcomanica Karel. ovipennis Men. rorulenta Motsch. amoena Fisch. 1II. Rhizoblaps. Pubescens All. Bousaada. Magica Er. Algerie. Judaeorum Mill. Syrie. Propheta Reiche Algerie. Superstitiosa Er. Algerie. Cordicollis Sol. Egypte, Arabie. Strauchi Reiche Algerie. Bifurcata Sol. Egypte. ArmeniacaFald. Turquie,Croatie. plana Sol. France, Esp., Ale. gages Fisch. Taeniolata Men. 'Turcom., Syrie. aegyptiaca Sol. Polychresta Forsk. Egypte. lineata Sol. Sulcata Fabr. Egypte. Barbara Sol. var. substriata Sol. Divergens Fairm. Requieni Sol. Nitens Cast. stygia Er. subteres Sol. vicina Sol. Pinguis All. Tunis. Algerie. Algerie, Espagne. Maroc. Algerie, Armenie. Allard: Tableau des Blapsides. IV. Blapisa. Convexa Reiche mutata Gemm. Gibba Cast. australis Sol. ecaudata Küst. var. planicollis Sol. impressicollis Sol. Syrie. Italie, Mahon. Laticollis Sol. Syrie, serripes Reiche Brevis Fisch. Tartarie. Acuminata Fisch. Siberie. Kashgarensis Bat. Kashgar. Oribrosa Sol. Syrie. angulata Reiche Crassa Reiche Syrie. Jaegeri Humm. Siberie, Caucase. carbo Fisch. Juliae All. Egypte, Syrie. ÖrbicollisMtsch. Kirgh., Poltawa. Sodalis Reiche Syrie. Tenuicollis Sol. Syrie. Abbreviata Men. Autriche, Syrie. convexa Fisch. cuspidata Megerle i. 1. ovata Sol. var. indagator Reiche Rotundicollis Reiche Syrie. Luctuosa Men. Mostara, Savalon. V. Platyblaps. Scutellata Fisch. Kirgh., Turcom. ‚Stenothorax Fisch. Tartarie. depressa Klug. Holconota Fisch. Kirgh., Perse. gigas Fisch. Deplanata Fald. Baku. Subcostata Fisch. Baku. Muricata Fisch. Caue., Sib., Pers. Corrosa Fisch. Podol., Song: depressiuscula Motsch. E. Allard: Tableau des Blapsides. 75 Planicollis Motsch. Derb.-Bagd. Thalam Valley. Striatopunctata Motsch. Siberie. Tibialis Reiche As. min., Grece. Barbar. Algerie. Indicola Bat. Rectangularis Sol. Oereata All. VI. Blapimorpha. Granulata Gebl. Caudata Gebl. granulosa Men. Obliterata Men. Siberie. Miliaria Fisch. Armenie. Variolata« Gemm. Kiachta. variolosa Fisch. Variolosa Fisch. Mongolie. Reflexa Gebl. Daourie. VII. Blaps mihi. Mortisaga Lin. acuminata UL. canaliculata Fisch. Joetida Mouft. elongata »Men. offieinarum Dalech. var. encifer Motsch. obtusangula Motsch. Dorsata Fisch. Kiew. Coriacea Fisch. Perse. scabiosa Faust Astrabad. Brunnea All. Himalaya. Montana Motsch. Caue., Kur. Longula Reiche Syrie. Stoliczkana Bat. Kashgar. Graeca Sol. Ledereri Fairm. Variolaris Gemm. Song., Perse. variolosa Fisch. vermiculatia All. olım Inflexa Zoubk. Clotzeri Karel. Dehaani Baudi Songarie. Siberie, Amasie. Puella All. Europe, Asie. Grece, Asie min. Syr. Darja. Songarie. VIII. Dineria Motsch. Confusa Men. Hongr., Russ. mer. \ . reflewicollis Sol. glabrata Fisch. viatica Mill. var. microphthalma Fisch. var. longicollis Fisch. var. punctatissima Motsch. convexicollis Motsch. Songarica Fisch. 2 Kirghis. intrusa Fisch. &' georgica Fisch. Confluens Fisch. 2 Austria. confusa Fisch. g' Solieri Reiche Crimee, Caucase. acuminata Sol. Kurdistan. Ladakensis Bat. Kashgar. IX. Agroblaps. Transversalis Gebl. Songarie. Reflexicollis Fisch. Hongr., Turqu. Dahli Sol. pannonica Friw. Robusta Motsch. Derbent, Kirgh. Putrida Motsch. Kirghise, Sib. asiatica Sol. [ghise. var. attenuatocollisMotsch. Kir- Amurensis Mandchourie. Nitida Fisch. Sib£rie. Pterosticha Fisch. Siberie. Striola Motsch. Krasnowodsk. Pulvinata Men. Krasnowodsk. Vieina Men. Turcom., Siberie. tenuipunctata Motsch. Seriata Fisch. Bokhara. Parvicollis Eschsch. Hongrie, Krynickü Fisch. [Sarepta. Rugosa Gebl. exarata Fald. scabripennis Fald. Moerens All. Kiachta, Siberie. Indes oriental, 74 E. Allard: Tableau des Blapsides. Scabriuscula Men. Caucase. X. Leptocolena All. Anthracina Fald. Armenie. | Zmoda All. Himalaya. dan Motsch, Mucronata Latr. Europe. a INROER, Chevrolati Sol. r ubalpina Men. rmenie. mortisaya olim Pterotapha Men. Baku. obtusa St. angulicollis Motsch. strieticollis Men. Similis Latr. Europe, Asie. atlatatcı Gast tidica II Role Dil Ja x striaticollis Villa. opaca Fald. sublineata Brull. var. min. proxima Sol. striolata Küst. Subquadrata Br. As. min. | Foveicollis All. Malte. Bipunctata All. Ekaterinosl. | Japonensis Mars. Japon. Paris, 1° Fevrier 1880. Zu dem vorhergehenden Tableau ist zu bemerken: Herr E. Allard arbeitet bereits längere Zeit an einem „essai de classification des Blapsides de l’ancien monde“, so dafs sein Mser. schon einen starken Band füllen könnte. Bevor die Arbeit publieirt wird (wahrscheinlich in den „Annales de la Societe entomo- logique de France“), schien es Hrn. Allard zweckmälsig für seine Freunde und Correspondenten eine Liste der Blaps-Arten zusammen- zustellen, welche die synonymischen Resultate etc. seiner bisherigen Studien enthält. Es wäre Herrn Allard sehr erwünscht, wenn diese Liste zu Bemerkungen, Rectificationen, Mittheilung von Material ete. an ihn Veranlassung böte; dieselbe wird daher hier mit seiner Erlaubnils zu dem Zwecke zum Abdruck gebracht, sowohl dem entomol. Publication einen Ueberblick über die sehr schwierige Synonymie und die neuerdings beschriebenen Arten zu geben, als dasselbe zu veranlassen, Herrn Allard durch Mittheilung von Ma- terial etc. zu seiner Arbeit noch rechtzeitig zu unterstützen. Die Adresse desselben ist: E. Allard, chef de bureau au chemin de fer d’Orleans, Paris, Rue de Paradis-Poissoniere 2. G. Kraataz. [Entomologische Monatsblätter II. No. 5. Mai 1880.] J. Weise: Ueber Oryptocephalus sericeus L. u. aureolus Suffr. 75 Ueber Oryptocephalus sericeus L. und aureolus Suffr. Suffrian unterscheidet beide Arten hauptsächlich durch die Bildung des vorletzten Hinterleibssegmentes beim g\. C. aureolus hat in der Mitte desselben einen weiten, flachen Eindruck, dessen Ränder weder vorn noch an den Seiten scharf begrenzt werden, also allmählich in die ebene Fläche des Segmentes übergehen. Bei sericeus ist der Eindruck tiefer, an den Seiten schwach, doch deut- lich, vorn dagegen von einer scharfen Querleiste begrenzt, die in der Mitte durch eine Längsfurche getheilt wird, so dafs zwei schon mit blossem Auge erkennbare Höcker entstehen. Die übrigen an- gegebenen Unterschiede sind bei der aulserordentlichen Veränder- lichkeit der einzelnen Körpertheile nicht zu brauchen und haben nur dazu beigetragen, die Erkennung der Art zu erschweren. Nach Suffrian wäre es leicht, die an einem Orte gefangenen Stücke, so- weit es d' sind, zu unterscheiden; bei den 2 gelingt die Trennung gewils nicht 1) und schon aus diesem Grunde könnte ich der An- sicht, dafs wir wirklich 2 Arten vor uns haben, nicht unbedingt beipflichten. Die zwei Höcker des sericeus sind zwar bei den meisten Stücken deutlich, scharf getrennt, grols, bei einigen aber werden sie entschieden undeutlich, und sind nur noch durch eine schwach erhabene Querwulst angedeutet, endlich erlöschen sie ganz (aureolus); es kommen sogar Stücke vor, besonders in Norddeutschland, die keine Spur einer Vertiefung mehr zeigen, deren vorletztes Seg- ment also gleichmäfsig gewölbt ist. Meine besten Uebergangsstücke sind -von-Reitter bei Spalato und in Croatien gesammelt worden; doch glaube ich bestimmt, dals man ähnliche überall finden wird. Die Gestalt des Penis ist bei beiden Formen nicht wesent- lich verschieden. Die Verbreitungsbezirke beider Formen sind dieselben; beide sind, wo sie überhaupt in Europa vorkommen, häufig. Seidlitz verwechselt Faun. balt. p. 475 beide; sein sericeus ist aureolus Suffr. J. Weise. 1!) In der Regel ist bei sericeus 2 der Hinterrand des vorletzten Hinter- leibssegmentes in der Mitte breit dreieckig ausgeschnitten und dort nicht so hoch als der Vorderrand; bei aureolus ist er ziemlich gerade oder schwach bogenförmig ausgerandet und so hoch als der Vorderrand; aber Zwischen- stufen sind nicht selten. 76 J. Weise: Phytodecta pallida L., 5-punctata Fabr. u. lineata Gene. Ueber Phytodecta pallida L. und 5-punctata Fabr. Beide Arten wurden seither nach der von Suffrian angegebenen Summe von Merkmalen unterschieden, allein kaum mit genügender Sicherheit. Es liegt dies in der Wahl der hervorgehobenen Unter- schiede, von denen sich nicht ein einziger ganz constant zeigt. Nach Suffrian ist der Zahn der Mittelschienen bei pallida, nach meiner Ansicht bei beiden Arten gröfser als der an den Hinter- schienen; das g' von 5-punetata hat keinen deutlichen Längsein- druck auf dem letzten Hinterleibssegmente und auch keine aus- gezogene Naht-Spitze wie Suffrian angiebt, und selbst bei pallida kommen nicht selten g' vor, denen die Spitze an der Naht durch- aus fehlt. Diese (meist kleinen, gleichbreiten) Stücke sind nur unmerklich stärker gewölbt als 5-punetata und somit leicht zu ver- wechseln. Der beste Unterschied bliebe noch der von Seidlitz gebrauchte: das 10te Fühlerglied ist bei pallida kaum länger als breit, bei ö-punctata 14 mal so lang, als breit. Ein unzweifelhaftes Unterscheidungsmerkmal giebt der um- geschlagene Rand der Fld. Derselbe wird bei allen Phytodecta- Arten von 2 deutlich erhabenen Randlinien begrenzt, einer oberen, am Seitenrande der Fld., und einer unteren, etwas auf die Unter- seite des Körpers herabgebogenen. Beide reichen bei den mir bekannten Arten bis zur Spitze der Fld., nur bei ö-punctata erlischt die untere vollständig bei $ der Länge, so dafs das hintere, schmale Drittel des Umschlages nur als ein gewölbter Streifen sichtbar bleibt, der am Innenrande keine Randleiste hat. Um die Ränder deutlich zu sehen, halte ich das Thier so, dals sich der Bauch oben und in wagerechter Lage befindet. In Uebereinstimmung hiermit zeigt sich der Forceps. (Die Q' sind an der viel feineren Punktirung der Fld. zu erkennen.) Bei pallida ist er fast gleichbreit, bei 5-punctata vor der Spitze stark gerundet-erweitert, diese selbst schnell und stark verengt. Acanthodon nov. gen. eur. Ohrysomelidarum. Phytodecta lineata Gene, durch die auffallenden Geschlechts- unterschiede sehr ausgezeichnet, darf bei Phytodecta nicht verbleiben, da sie ungezähnte Klauen besitzt; von der Gatt. Chrysomela weicht sie durch den Körperbau und die gezähnten Schienen ab; sie muls daher eine eigene Gattung bilden, für die ich den Namen Acanthodon vorschlage. J. Weise. [Entomologische Monatsblätter II. No. 5. Mai 1880.] Zwei neue Mylabris aus Hyreanien. dd Mylabris Marseulüi. Elongata, parce nigro-pilosa, coeruleo-viridis; antennarum arti- culo ultimo longe oblique acuminato,; prothorace capite angustiore, postice marginato, lateribus rotundato, antice angustato, sparse in- aequaliier fortiter punctalo; elytris subtiliter transverse ruguloso-punc- tatis, enervüs, obscure cyaneis, macula basali fasciaque ante apicem luteis. — Long. 6—11, lat. 2—3 mill. Hyrcania (coll. Christoph). Zwischen splendidula Pall. und bivulnera Pall. einzureiher. Von beiden durch das länger zugespitzte Endglied der Fühler, die Seulptur und Färbung der Flügeldecken abweichend. Zerstreut schwarz behaart, bläulich dunkelgrün, die Mundtheile, Fühler, Schie- nen und Fülse schwarz, die Spornen und Klauen bräunlich roth, die Flügeldecken dunkelblau, eine Makel in der Mitte der Basis, die sich oft bis über die Schulterecke ausdehnt und eine Querbinde vor der Spitze, die manchmal in 2 Flecke zerfällt (einen grölseren unregelmälsig viereckigen etwas entfernt von der Naht und einem kleineren dicht am Seitenrande) röthlich gelb. Der Kopf ein wenig breiter, als das Halsschild, ziemlieh dicht punktirt. Die Fühler wie bei splendidula, aber das Endglied viel länger schräg zugespitzt. Das Halsschild ein wenig breiter als lang, an der Basis gerundet, an den Seiten vor der Mitte gerundet, nach vorn stark verschmälert, mälsig gewölbt, manchmal vor der Basis eingedrückt, unregelmälsig zerstreut grob punktirt. Die Flügeldecken fein querrunzlig punk- tirt, bei grölseren Stücken hin und wieder mit Andeutung des Iten oder 2ten Nervs. Dem Monographen der Gattung, Herrn Abbe Marseul zu Ehren benannt. Mylabris vittata. Elongata, subdense albopilosa, viridi-aenea; antennarum articulis 5 ultimis incrassatis; prothorace capite angustiore, basi rejlewo-mar- ginato, lateribus vix rotundato, subtiliter sparse punctato, medio leviter impresso; elytris dense subtiliter ruqulosis, vittis duabus aurantiacis, una discoidali, ante apicem abbreviata et dilatata, altera marginali, - apicem attingente. — Long. 7, lat. 24 mill. Hyrcania (colleg. Christoph). Der Aehnlichkeit der Zeichnung halber vielleicht neben Pal- lasii Gebl. zu stellen. Ziemlich dieht mit weilsen Haaren bekleidet, die auf dem Kopfe, dem Halsschilde und der Basis der Flügel- (6) Conchyliologische Bitte an Laub- und Moos-Sieber. decken abstehen, auf dem übrigen Theil der Flügeldecken aber fest anliegen; erzgrün, die Fühler und Tarsen schwarz, zwei vor der Schulter zusammenhängende Längsbinden rothgelb, die eine längs des Seitenrandes, an der Spitze etwas verbreitert, die andere auf der inneren Scheibe, weit vor der Spitze abgekürzt und hier rund- lich erweitert, als ob sie mit einem runden, der Naht etwas mehr genäherten Fleck zusammen geflossen wäre. Der Kopf breiter als das Halsschild, ziemlich dicht fein punktirt; an den Fühlern die ersten 6 Glieder glänzend, die letzten 5 matt, das 7te bis 10te so lang als breit, das Endglied fast doppelt so lang, als das vorletzte, stumpf zugespitzt. Das Halsschild etwas breiter als lang, hinten mit abgesetztem, in der Mitte aufgebogenem Rand, an den Seiten kaum gerundet, nach vorn verengt. Die Flügeldecken sehr fein gerunzelt, auf den gelben Binden punktirt. Th. Kirsch. [Entomologische Monatsblätter II. No. 5. Mai 13S0.] Conchyliologische Bitte an Laub- und Moos-Sieber. Beim Sieben von Laub, Moos und dergl. kommen dem Entomo- logen eine bedeutende Menge kleiner und kleinster Schnecken- gehäuse unter die Finger, welche leider oft fortgeworfen und nicht in collegialischer Weise einer kundigen Hand anvertraut werden. Die kleine Mühe, dergl. Gehäuse beim Aussuchen der Insecten in ein Spiritusgläschen zu werfen, lohnt sich um so mehr, da viele Arten auf andere Weise für den Forscher kaum zu erlangen sind, und die Kenntnifs der geographischen Verbreitung der eircummedi- terranen und der exotischen, ja sogar der deutschen Mikromollusken- fauna ist noch derart in ihren ersten Anfängen, dafs selbst der kleinste Beitrag noch in hohem Grade erwünscht erscheint. Der bekannte Conchyliologe Dr. OÖ. Boettger in Frankfurt a/M., obwohl durch Krankheit schon Jahre lang ans Zimmer gefesselt, steht im Begriffe, die gesammten lebenden und fossilen Arten der Gattung Pupa (kleiner Mulmschnecken, die in der ganzen Welt heimisch sind) monographisch zu bearbeiten; derselbe wäre durch Zusendungen der erwähnten Mollusken (in Watte oder Sägespäne wie Kleinkäfer verpackt unter obiger Adresse als Muster ohne Werth) besonders zu erfreuen und auch zur Bestimmung und jeder Auskunft in dieser Richtung mit Freuden bereit. Derselbe erhält bereits von den Herren v. Heyden, v. Hopffgarten, Leder, Reitter und Simon Alles, was sie an Mikromollusken sammeln. G. Kraatz. @G. Kraatz: Mein Ausstofs aus dem Stettiner Verein. UI Mein Ausstofs aus dem Stettiner entomol. Verein. Es ist ein eigenthümlicher Zufall, dafs mir gerade in dem Mo- mente mein Ausstols aus dem Stettiner entomol. Verein !), den ich meinen Monatsblättern zu danken habe ?), öffentlich vorgeworfen wird, wo ich dieselben wieder aufnehme; ich werde dadurch ge- zwungen, diesen Gegenstand kurz wieder zu berühren, den ich aus Schonung für Herrn Dohrn und seine alten Vorstands -Freunde habe ruhen lassen, nachdem die weiter unten erwähnte Erklärung erfolgt war. Ich hätte es für unmöglich gehalten, dafs es Jemand, der auch nur entfernt mit den eigenthümlichen Stettiner Vereinsverhältnissen be- kannt ist, wagen würde, mir meinen Ausstols öffentlich vorzuhalten. Dr. Katter hat die Gelegenheit dazu vom Zaune gebrochen und ist damit öffentlicher Parteigänger des Herrn Dohrn geworden. Da es mir nicht gleichgültig sein kann, wenn der Redacteur der ent. Nachrichten, bevor er sich so bekannt gemacht hat, wie sein College Dohrn, mich seinen grolsentheils unbefangenen Lesern als einen „Ausgestofsenen“ vorführt, so bat ich ihn um Aufnahme der hier am Schlusse folgenden kurzen Erklärung. Darauf erfolgte die Antwort: „Dies Eingeseudte kann ich, ohne mit den Gesetzen zu collidiren, denn ich bin als Redacteur für den Inhalt verantwortlich, in dieser Form nicht aufnehmen. In einer anderen bin ich gern dazu bereit.“ In Folge dessen strich ich das Wort Documenten-Verweigerer und schrieb Herrn Dr. Katter, dals mir auch dieses Wort in keiner Weise mit den Gesetzen zu collidiren schiene, wohl aber seine An- gabe, ich sei „ausgestofsen“; ob wir es woliten auf eine Probe an- kommen lassen? Statt meiner Erklärung fand ich in den ent. Nachr. No. 4, p- 33 eine Notiz von Herrn Dr. Katter, ich habe seinen Ausdruck „ausgestossen“ dahin verbessert: ich sei nicht als Mitglied be- trachtet etee Von den Austritts-Erklärungen erwähnt Dr. Katter kein Wörtchen! Darauf bat ich ihn, bis jetzt vergeblich, wenigstens auf meine Monatsblätter zu verweisen, wenn er meinen geänderten Artikel, gegen sein Versprechen, nicht abdrucke. Somit verweigert mir das Rechtsgefühl des Dr. Katter nach einer öffentlichen Ehrenkrän- 1) Dohrn’s ent. Zeitschr. 1877. p. 104. 2) Vergl. in denselben p. 33 und 113: erster und zweiter Vorschlag zur besseren Einrichtung des entomol. Vereins in Stettin. s0 G. Kraatz: Mein Ausstofs aus dem Stettiner Verein. kung die kurzen wahrheitsgemäfsen Worte, die in wenigen Zeilen meine volle Ehrenerklärung für das Publicum enthalten, und es ist nach Monaten noch nicht auf meine Monatsblätter verwiesen. Das überhebt mich jeder Klage gegen Dr. Katter; er hat sich selbst gerichtet! Zur Erklärung der Worte Urkunden-Verlierer und -Verweigerer diene schlielslich folgender Briefpassus des Herrn Dohrn aus einem Briefe desselben vom 29. Jan. 18521): „ein Mitgliedsdiplom — wenn solches nicht uti opinor bei Ihrem Herrn Papa für Sie hinterlegt ist — werde ich Ihnen nächstens mit nach Berlin nehmen.“ Dieses Diplom habe ich nie erhalten und bin aus der Vereinsliste gestrichen, nachdem Herr Dohrn dies zufällig entdeckt und mir die nachträgliche Erstattung des Diploms verweigert hat. 2) Wenn Herr Dohrn das Diplom bereits hinterlegt glaubte, muls es doch bereits existirt haben, und wäre dies auch wirklich nicht der Fall gewesen, so hätte es ausgefertigt und mir zugestellt werden müssen. Verjährt ist die Angelegenheit um so weniger, als der Verein mich seit 1852 als Mitglied geführt hat. Geklagt habe ich gegen den Vereinsvorstand auch nicht! Dass ich mich aber nunmehr ausdrücklich als Mitglied des Stettiner Vereins betrachte, lehrt ein Blick auf die Spitze jeder Nummer der Monatsblätter, und weil Herr Dr. Katter die Sache so hübsch eingeleitet hat, werde ich auch die Stettiner Cassen-Abschlüsse von Neuem prüfen! Der Wortlaut des an Herrn Dr. Katter eingesendeten Artikels war: Mein Aussto[s aus dem Stettiner Verein. Herr Dr. Katter wirft mir (ent. Nachr. p. 7) vor, meine Manier ete. habe mir den Ausstols aus dem Stettiner Verein zugezogen. Der Urkunden-Verlierer ®) und -Verweigerer*) Herr Dr. C. A. Dohrn hat einfach erklärt, mich nicht als Mitglied des Stettiner Vereins zu betrachten, weil ich kein Diplom besitze°); dieser Er- klärung haben sich die Stettiner Vorstands-Mitglieder angeschlossen °). Sechs Ehrenmänner, darunter die tüchtigsten Coleopterologen Deutschlands, haben in Folge dessen ihren Austritt aus dem Stet- tiner Verein erklärt. ?) Dr. G. Kraataz. 1) u. ?) Vergl. im Uebrigen Ent. Monatsbl. I. p. 115. 2) u. 4) Vergl. Dohrn’s Ent. Zeit. 1876. Extrablättchen p. 2. 3) u. °) Siehe Kraatz, Entomol. Monatsbl. I. 1376. p. 112. 6) Siehe Stett. Ent. Zeit. 1877. p. 104. A. W. Schade’s Buchdruckerei (L. Schade) in Berlin, Stallschreiberstr. 47. Entomologische Monatsblätter. No. 16, Juni 1880. Herausgegeben von Dr. G. Kraatz in Berlin, Vorsitzendem des Berliner entomologischen Vereins, Ehrenmitglied der entomologischen Gesellschaften zu Brüssel, St. Petersburg etc. Mitglied d. entom. Gesellsch. zu London, Paris, der Schweiz, Stettin ete. Preis des Jahrgangs 5 #, im Buchhandel 6 #, jeder No. 1 #. Versendung franco. Inserate von Bücheranzeigen, Tausch- u. Verkaufsofferten ete. pro Zeile 20 9, einzusenden, ebenso wie Zahlungen, an Dr. G. Kraatz, Link-Strafse 28. \ Ermälsigter Preis des ersten Jahrgangs 1876: 3 M. Inhalt: Kraatz, Zwei seltene französische Local-Faunen; Donovan’s Insecta Novae Hollandiae; Reitter, 60 synonymische Bemerkungen; Kraatz, Entomologische Nachrichten — Entomologischer Kalender. Ueber zwei seltene und wenig bekannte französische Localfaunen von Dr. Companyo und Gordon. Dem Bibliophilen gewährt es ein stets neues Vergnügen in den zahlreichen Pariser antiquarischen Buchhandlungen nach entomo- logischen Werken herumzustöbern, zu bouquiniren wie der Fran- zose sagt. Obwohl dabei viel Zeit vergeht, so wird doch fast jedes Mal etwas Neues gefunden. Der Sammler darf sich dabei nicht auf die Quais beschränken, sondern muls Fachwerke fast wie die Inseceten selbst in den Bücherhöhlen der Nebengassen aufsuchen; dort findet oder vielmehr fand sich manches Gute; doch fällt auch in diesem Revier jetzt schnell eine Gasse nach der andern den neuen Stralsen zum Opfer, so dafs ich mich anfänglich (Sommer 1878) in diesem mir so wohl bekannten Viertel kaum zurecht fand. Zwar behauptete der bekannte Bailliere noch seinen alten Platz in der Rue Hautefeuille, dagegen war Savy bereits spurlos verschwunden, ich weils nicht wohin; viele der alten Stralsen waren ganz oder zum Theil fortgerissen und der ganze Stadttheil in vollständiger Umgestaltung begriffen. Es ist merkwürdig, dafs man im Laufe der Jahre fast nie zwei gute Funde an demselben Orte macht; das (verhältnilsmäfsig wenige) Gute lieferten mir auch diesmal Läden, die ich früher kaum ge- kannt oder besucht hatte. Von diesen Besuchen darf man auch diejenigen Läden auf den Quais nicht ausschliefsen, in denen allerhand Bilder verkauft wer- den, da man dort namentlich früher Insecten-Tafeln aus seltenen Reisewerken finden konnte, deren Anschaffung nur wenigen Privat- Entomologische Monatsblätter IL, No. 6. 6 82 @. Kraatz: Ueber zwei seltene und wenig leuten möglich ist; so entdeckte ich diesmal dort die colorirten Insecten-Tafeln des berühmten alten Seba’schen Werkes fast voll- ständig; die Möglichkeit dergleichen zu erhalten ermuntert die Pa- riser Gelehrten zu iconographischen Sammlungen, die bei uns Deutschen sehr selten sind. Nach dieser kleinen Abschweifung will ich auf zwei in Hagen’s Bibliotheca Entom. nicht erwähnte Local-Faunen übergehen, welche ich in den mir vorgelegten Bänden der Schriften von verschiedenen französischen gelehrten Gesellschaften auffand, so wie drei Bro- chüren aus einer landwirthschaftlichen Buchhandlung, welche sämmtlich nicht in dem genannten Werke verzeichnet sind. Bei dem Interesse, welches die leicht zugänglichen Ost-Pyre- näen gewähren !), ist es auffallend, dafs der in den Schriften der Societe agricole, scientifique et litteraire des Pyr.-Or. vol. IX. p. 415—478. Perpignan 1854 von Dr. M. Companyo ?) veröffent- lichte: Catalogue des Coleopteres observes dans le de- partement des Pyrenees-orientales, avec indication des localites Herrn Dr. Hagen ganz unbekannt blieb. Dieser Catalog umfafst nur die Laufkäfer, ist aber durch die genaue Angabe vieler Fundorte von besonderem wissenschaft- lichen Interesse; das Vorkommen des Carabus Farinesi und festivus in den Ost-Pyrenäen wird lebhaft bestritten; weder Companyo, noch Canta, noch Meron „un rude chercheur“ haben während 40 Jahre je ein Stück von beiden aufgefunden. Den Carabus ruti- lans findet man im Thale von Vernet-les-Bains „toujours isolement; pour se le procurer abondamment il faut charger les gardiens des bestiaux de le procurer, ce qu’ils ne manquent pas de faire, moye- ment une retribution.“ Companyo weils offenbar noch nicht, dafs der rutilans, wie viele andere Carabus, Morgens ganz früh seine Schlupfwinkel verläfst und dann auf den Wegen häufig ist, wo er am Tage unsichtbar bleibt. Als Dejean Oompanyo besuchte, er- zählte ihm letzterer vom rutilans und fährt dann fort: Dejean „ar- rive & Prats-de-Mollo parla de mon Carabe & Mr. Xatard qui ’avait vu chez moi. La servante de ce dernier, ayant vu Mr. Dejean !) E. vom Bruck hat, glaube ich, dort zuerst den Fremden-Führer Michel Nou in Le Vernet zum Insectensammeln angelernt, von dem ich manches Interessante erhielt, was er den Mitgliedern der französ. entomol. Gesellsch. anbot, als diese die Exeursion annuelle nach Le Vernet unter- nahmen; von dort sind auch die meisten Carabus rutilans. ?) Directeur-Conservateur du Museum d’histoire naturelle de Perpignan. bekannte französische Localfaunen und Brochüren. 83 ramasser des insectes, prit un matin un rutilans en revenant du jardin, et l’apporta & Mr. D., qui la gratifia de eing franes“. Darauf wird ein Brief von Dejean eitirt, in dem derselbe 5 früher noch nicht von ihm in dortiger Gegend beobachtete Carabus aufzählt. Unzweifelhaft wird unter denselben bereits die von mir in dieser Zeitschr. 1878 als costatus beschriebene als fragliche Varietät des pyrenaeus erwähnt, ähnlich dem catenulatus, fast ebenso gefärbt, etwas kleiner, flacher, schlanker, grolsköpfiger. Companyo fügt hinzu: c’est le pyrenaeus, mais qui differe beaucoup de celui qu’on trouve dans les divers pics des Pyr. centr. et occid. Als Fundorte sind la valle d’Eyne und der Pic de Carlite angegegeben. Die Aufzählung der zahlreichen Feronien ete. gewinnt dadurch an Interesse, dafs bei jeder Art die ursprüngliche Heimath ange- geben ist, wodurch ein schneller Ueberblick möglich ist, zu welchen Faunen die der Ost-Pyrenäen die meisten Beziehungen hat; kommt die Art auch bei Paris vor, so ist dies besonders neben dem ersten Fundorte Suecia oder Austria etc. bemerkt. Das Verzeichnils kann noch heut ähnlichen als Muster dienen. Ob „la suite au prochain Bulletin“ erfolgt ist, weils ich nicht, wohl kaum. Das zweite Verzeichnifs ist erst im Jahre 1362 erschienen und wohl aus diesem Grunde noch nicht im Hagen erwähnt. Da ich es auch in Gerstaecker’s Berichten über die wissenschaftlichen Leistungen im Gebiete der Entomologie aus den Jahren 1862 und 1363 nicht erwähnt finde, sind vielleicht einige kurze Bemerkungen über dasselbe hier am Orte. Es bildet einen Theil der „Zoolegie-de la Lorraine ou Catalogue des animaux sauvages observes jusquiei dans cette an- cienne province pour D. A. Gordon“, welche in den M&m. de l’Aca- demie de Stanislas Nancy 1862. p. 355—623 veröffentlicht ist. Es sind in diesem Verz. nicht nur sämmtliche Insecten-Ordnungen, sondern sämmtliche Thier-Classen berücksichtigt. Die Käfer sind relativ wohl am reichsten (p. 339—509) vertreten, da 3129 Arten aufgezählt sind, Fliegen z. B. nur 195, Schmetterlinge dagegen 1310. Die Mitarbeiter am Käfer-Verzeichnifs sind zahlreich und zum Theil ganz tüchtige Entomologen; genannt werden: Matthieu, Ronbalet, Maye, Leprieur, Gaubil, Gayllot, Fournel, Gehin, Bellevoie, de Sauley, Lienard, Berher, Paton, le Paige. Natürlich fehlt es nicht an ver- alteten Namen, doch macht das Verzeichnifs mit seinen vielen An- gaben von Fundorten auch heut keinen ungünstigen Eindruck und ist compendiös gedruckt. 84 Donovan’s Insecta Novae Hollandiae. Donovan’s Inseecta Novae Hollandiae, angeblich nicht in Hagen’s Bibliotheca entomologica aufgeführt. Der Paussophile Herr Dohrn entwickelt eine fast ebenso über- raschende Bücherkenntnifs als der Carabophile gleichen Namens; bald vermilst er einen Carabus im Münchener Dioscuren-Cataloge, bald ein Werk in Freund Hagen’s reichhaltiger Bibl. entom. Letz- teres geschieht in dem Artikel „über australische Paussiden“, auf welchen von dem Verfasser in seiner entomol. Zeitung 1876 bereits fünfmal vor dem Erscheinen aufmerksam gemacht wurde (p. 11 n. 15, p. 18 n. 29, p. 20 n. 35, p. 20 n. 36, p. 22 n. 40). Das mit Spannung erwartete Resultat des Vergleichs der „höchst interessanten Sendung von einigen sechzig Paussiden aus Nordost- Australien“ mit des Autors bekannter reicher Sammlung war: 1) dafs Herr Dohrn nicht glaubt das genügende Material zu besitzen, um neue Arten zu beschreiben (p. 51), 2) dafs wir Herrn Dämel’s Bemühungen die Mac Leay’schen Bestimmungen verdanken, die das Fundament der Notizen bilden, 3) dals Herr Dohrn den angulatus für sehr variabel und sich damit für eritischer als Mae Leay hält, 4) dafs sein Freund Hagen nicht immer so viel Critik besitzt, als man vielleicht geglaubt hat (was bei mangelhaftem Material sehr verzeihlich und kaum hervorhebenswerth ist), und dafs endlich Freund Westwood einmal einen bedauerlichen Irrthum begangen, aber bereits 1845 eingesehen hat. Genaues weils auch Herr Dohrn im speciellen Falle nicht, weil ihm „leider Donovan’s Inseeta Novae Hollandiae nicht zugänglich sind, ein Buch, das in Continental-Bibliotheken selten zu sein scheint, da ich es in Freund Hagen’s reichhaltiger Bibl. entom. vermisse.“ Hätte sich Herr Dohrn auch nur oberflächlich mit Donovan befreundet, so würde er demselben kaum ein neues, nicht existi- rendes Werk zugeschrieben haben, dessen Einführung in die Wissen- schaft wir hiermit verhindern wollen; er würde gewulst haben, dafs die Citate Donovan Ins. Nov. Holl. und Ins. Ind. (z. B. bei Platy- rhopalus denticornis Donov.) auf Donovan’s bekanntestes drei- bändiges Werk „General illustration of Entomology*“ zu beziehen sind, von dem sie einen Band bilden; das specielle Titelblatt dieses Bandes beginnt mit den Worten: An Epitome of the Natural Hi- story of the Inseets of New Holland etc. Hagen (Bibl. Ent. I. p. 177) verschmilzt diesen Titel mit dem, demselben Bande vorgebundenen Haupttitel: General Illustration of Entomology part I. An Epitome of the Insects of Asia, eluei- datet in 150 Plates etc, In three volumes. London 1809. Edm. Reitter: 60 synonymische Bemerkungen. 85 Westwood No. 3 bei Hagen ist = vol. I von part I, No. 4 = vol. II von partI, No.5 = vol. III von part]. Die Verschmelzung der beiden Titel von vol. III läfst den auch im Uebrigen nicht angedeuteten Zusammenhang von No.3. 4. 5. nicht vermuthen, mit dem wir hiermit den Besitzer einer der be- deutendsten Exoten-Sammlungen Deutschlands freundlichst bekannt gemacht haben wollen. Dieser gleichzeitig ausgezeichnete Kenner der spanischen Lite- ratur beschenkt die Herren Entomologen mit Uebersetzungen einiger Stellen !) aus Calderon’s „El secröto ä voces, das laute Geheim- nils“ 2) ete., nachdem er über einen Berliner Primaner 3), eine fatale Null ete. philosophirt hat *). Auffallender Weise läfst er dabei un- erwähnt, dafs Göthe’s juristische Abhandlung über die Flöhe in Hagen’s Bibliotheca Entomologica nicht aufgeführt ist. 60 Synonymische Bemerkungen. l. Bryazis aegyptiaca Motsch. und nilotica Motsch. halte ich für dieselbe Art. 2. Euplectus Kirbyi Denny treunt Waterhouse von nanus Reichenb. Beim ersteren sollen die Stirnfurchen gerade sein und nach vorn convergiren, bei dem zweiten parallel und vorn im Bogen verbunden. Ich vermag jedoch im Eupl. Kirbyi nicht etwas anderes als den sehr veränderlichen nanus zu erblicken. 3. Der Name Zethus || Schaufuls (Pselaphiden-Genus) ist bereits bei den Hymenopteren von Fabricius (1804) und von Pender bei den Crustaceen vergeben. Ich erlaube mir dafür den Namen Zethopsus vorzuschlagen. 4. Scydmaenus Edwardsi Sharp, von Neu-Seeland, halte ich für einen Kumicrus. d. Brachypterus dilutitarsis Solsky von Turkestan = aurosericeus Rttr. !) Dieselben handeln in ergötzlicher Weise von Lausrittern, Lause- kerlen und Hundeflöhern. 2) Das laute Geheimnifs des von Herrn Dohrn in neuerer Zeit publi- eirten Carabus cicatricosus Dohrn in separat. gewährte den Kennern dieses prächtigen persischen Carabus nicht minder eine insectologische Belustigung, indem ihnen dieser neue Carabus jedenfalls nicht allein in morphologischer Beziehung spanisch vorkam. 3) Derselbe weils freundliche Erinnerungen jederzeit zu schätzen und zu erwidern. #) Dohrn’s ent. Zeit. 1879. p. 372. 86 Edm. Reitter: 60 synonymische Bemerkungen. 6. Cryptarcha maculata Ritr., ohne Vaterlandsangabe be- schrieben, stammt von den Molukken, India or. 7. Paromidia nigerrima Ritr. (desgl.) stammt von Monte- video, Rio Janeiro. 8. Scaphidium nigripes Chevrolat —= mexicanum Casteln. 9. Tisiphone || Ritr. ist bereits vergeben; hierfür hat nun Smicrips Lec. einzutreten. 10. Tristaria Rittr., Stett. Ent. Zeitschr. 1877 p. 321, die ich zu den Cucujiden stellte, ist wohl besser bei den Monotomiden unterzubringen. 11. Telephonus quadripunctatus Schauf., als ein Platamus beschrieben, = bipunctatus Schauf. var. 12. Laemophlaeus turcicus Grouv. ist wahrscheinlich nur immundus Ritr. 13. Laem. brevis Fauv. — pusillus Schönh. 14. Laem. recticollis Rttr. —= unecicornis Rttr. 2. 15. Lathridius parallelipennis Solsky 1576 = Cartodere pilifera Rttr. 1875. Das Thierchen kommt auch in Japan vor. 16. Lathr. atripennis Motsch. = pulicarius Melsh. = Carto- dere ruficollis Marsh. ‘ 17. Corticaria grossa Lec. ist von unserer pubescens Gyll. nicht verschieden. 18. Cort. transversicollis Motsch. ist fulva, mit etwas kür- zerem Halsschilde. 19. Cort. angulata Woll. —= distinguenda var. 20. Melanophthalma algerina Motsch. — distinguenda var. 21. Melan. subangulata Motsch. = distinguenda Comolli. 22. Corticaria deleta Munh. = fenestralis Lin. 23. Cort. denticulata Kirby, Lec. — octodentata = serrata Payk. 24. Cort. villosa Zimm., palst auf die Beschreibung von distinguenda und transversalis, welche beide in Nordamerica recht häufig sind. 25. Cort. subimpressa Zimm. = similata Gyll. 26. Cort. morsa Lec. und pumila Melsh. — distinguenda 27. Cort. serrata Payk. besitze ich auch von Montevideo und vom Cap. 283. Cort. complanata Motsch., pilosella Motsch., russula M., angulicollis M. und retroculis Motsch. sind sämmtlich als kleine Varietäten zu distinguenda Comolli einzuziehen. 29. Carpophilus excellens Ritr. = frivolus Murray var. Edm. Reitter: 60 synonymische Bemerkungen. 87 50. Telmatophilus depressus Sharp und nitens Sharp (1876) von Neu-Seeland sind zur Gattung Loberus Lec. zu bringen. Der letztere ist jedoch mit Oryptophagus rufescens Blanch. synonym. 3l. Holopleuridia Rttr. = gen. Phormesa Pasc. 32. Myrmecozenus epulo Mäklin 1846 = Hypocoprus lathri- dioides Motsch. 1839. 33. Gen. Atritomus Rttr. wurde von mir in der Deutsch. Ent. Zeitschr. 1877 auf p. 384 beschrieben. Denselben Namen ver- wendete Förster ein Jahr später für eine Hymenopteren-Gattung. 34. Rhizophagus corpulentus Ritr. zog ich zu Bactridium, Horn deutet ihn auf Hesperohaenus abbreviatus Motsch., von welchem . er durch tief schwarze Färbung und generisch verschieden ist. 359. Dermestes elongatus Lec. zieht Crotch zu bicolor Fbr.; ich vereinige diese Art mit peruwvianus Casteln.; dagegen ist ver- muthlich D. pulcher Lec. zu bicolor Fabr. zu ziehen. 36. Derm. chinensis Motsch. = cadaverinus Fabr. 37. Derm. rufofuscus Soll. = cadav. var. domesticus Germ. 38. Derm. Mannerheimi Leconte = caninus Germ. 39. Derm. elongatus Hope = peruvianus Casteln. 40. Derm. elegans Solsky = elegans Gebler. 41. Derm. fasciatus Lec. ist wohl nur caninus Germ. var. mit einfarbigen Fld. 42. Derm. muscorum Lec. halte ich für carnivorus Fbr.; der- ‚selbe kommt ebenfalls in Nordamerica vor und ist von Leconte nicht erwähnt. 43. Derm. rattus Lec. ist von talpinus kaum verschieden. 44. Anthrenus capensis Gnerin = _cinereus Thunberg. 45. Anthr. grandis Thunberg = Trogodema versicolor Creutr. 46. Anthr. tomentosus Thunb. = Verbascei Lin. (varius Fabr.) 47. Anthr. bifasciatus Thunb. ist ein Attagenus (fasciato- punctatus Rttr.); der Name ist in dieser Gattung schon vergeben. 48. Anthr. castaneae Melsh. ist nach Crotch nur muscorum L., aber sicher eine gute Art, da die Schuppen etwas anders gebildet sind; auch fehlt ihr der weilse Fleck an der Basis der Halsschilde vor dem Schildchen immer. 49. Orphilus subnitidus Lec. ist sicher mit glabratus Fbr. identisch, dagegen ater Er. gute Art; Crotch zieht beide mit Unrecht zu glabratus. 50. Ptinus sexpunctatus Falderm. — quadrisignatus Men. var. 5l. Trogloxylon Lec. ist nach Nat. Soc. Philadelphia mit Minthea Pasc. identisch. In meiner Arbeit über die Zyctidae (V. 88 Edm. Reitter: 60 symonymische Bemerkungen. zool. bot. Ges. Wien 1878 p. 195) sind die Pascoe’schen Minthea- Arten folgendermalsen einzureihen: Gen. Zyetopholis m. (Typ.) ist Minthea squamigera Pask. vom Amazonenstrom, mit der Gatt. Minthea identisch. Trogloxylon bleibt besondere Gattung. Minthea dentata Pasc. und similata Pasc. (Ostind.) sind Zycto- zylon(m.)-Arten. 52. Hedobia cristata Ksw. von Japan (D. Ent. Zeitschr. 1879) = capucina Ritr. (ebendas. 1877). 83. Ptilinus ramicornis Ksw. l. c. = marmoratus Ritr. 4. Sphindus obesus Ksw. |. ce. = brevis Ritr. 1878. 89. Lyctus seriehispidus Ksw. = Lyctopholis japonum R. 896. Chrys. Kenderesyi Ksw. —= Phaedon transsylvanicus. 57. Die Synonymie von Phytoecia rufipes Oliv. und fla- vipes Fbr. scheint mir im Gemminger-Harold’schen Cataloge richtig, im Stein-Weise’schen nicht. 88. Helops incurvus All. ist sicher nur lavipes Lin. var. 59. Helops splendidulus Schf. = lapidicola Küst. 60. Arachnipes Grimmeri Grim. —= Orestia alpina. Nach brieflicher Mittheilung von George Lewis ist Lebia japonica Chaud. = retrofasciata Motsch. Anomala daimiana Harold = geniculata Motsch. Trachys griseofasciata E. S. = subbicornis Motsch. Cassida erudita Baly = rugosopunctata Motsch., consociata Baly = fuscorufa Motsch. Hyperasp. testaceicornis Weise = Ürypogonus japonicus Cr. Mycetaea japonica Graham —= Symbiotes niponensis Grhm. Apoderus nitens Roelofs = Roelofsi Harold. April 1880. Edm. Reitter in Wien. [Entomologische Monatsblätter II. No. 6. Juni 1880.] SE” No. 16 zweite Hälfte wird mit No. 15 u. 17 zugleich ausgegeben. Entomologische Nachrichten. 89 Fortsetzung von Erichson’s Naturgeschichte der Insecten. Auf den wiederholten Wunsch sowohl von Seiten der Nicolai’- schen Verlags-Buchhandlung als vieler deutscher Entomologen sind für die Fortsetzung von Erichson’s Naturgeschichte der Insecten Deutschlands von mir gewonnen: Für die Chrysomeliden (Band VIl) Herr J. Weise in Berlin. Für den Supplement-Band zu Erichson’s 1848 erschienenen dritten Band Herr Edm. Reitter in Wien, der die betreffenden Familien bis zu den Scarabaeiden seit Jahren zum Gegenstande seiner speciellen Studien gemacht hat. Herr Baron v. Harold will die Copriden ergänzen, ich selbst die Cetoniden und Ruteliden, ein jüngerer Entomologe, der sich speciell dem Studium der Melolonthiden widmen will, wahrschein- lich diese Gruppe. Es wird beabsichtigt, die Exoten in beschränkterer Weise in Betracht zu ziehen, als es durch Erichson geschah, die aufserdeutschen Arten dagegen in Noten und Uebersichtstabellen noch mehr zu berücksichtigen, als Erichson z. B. bei den Anisoplien, Cetonien ete. Die von Dr. Seidlitz schon früher beabsichtigte Bearbeitung des Rüsselkäfer- Bandes schien in Frage gestellt, wird aber jetzt sicher in Angriff genommen. G. Kraatz. Bekanntlich erscheinen pro 1879 zwei entomologische Jahres- berichte: der seit langen Jahren von der Nicolai’schen Buchhand- lung herausgegebene in Wiegmann-Troschel’s Archiv und ein neuer, dessen eoleopterologischen Theil Herr v. Harold über- nommen und Anfang Mai druckfertig gestellt hat; der arachno- logische Theil ist von Herrn Karsch bearbeitet. Wie wir hören, soll den Bertkau’schen Berichten eine ganz neue practische Gestalt gegeben werden, die es erlaubt, das Ver- zeichnils der neu beschriebenen Arten zu Catalogs-Zwecken zu be- nutzen, eine Neuerung, die schon längst hätte getroffen werden sollen. Herr Faust, der bewährte russische Coleopterologe, hat eine Monographie der Rüsselkäfer-Gattung Erirhinus fast vollendet und würde seltene und zweifelhafte Arten gern bestimmen; erwünscht wären ihm zur Ansicht: Er. globicollis Fairm., vorax var. auripennis Desbr., meridionalis Desbr., maculatus Marsh., Silbermanni Wenck., amplipennis Tourn., incanus Muls. Die Schönherr’schen Typen auf dem Stockholmer Museum sind von ihm verglichen worden etc. etc. Entomologische Monatsblätter II. No. 16b. (0 90 Entomologische Nachrichten. Herr L. Bedel in Paris will sich dem Studium der europäischen und exotischen Hydrophiliden widmen; er hat Chevrolat’s Samm- lung angekauft, ebenso die Haag’sche. Er wünscht bessere nord- deutsche und schwedische Hydrophiliden in Mehrzahl einzutauschen. Dr. Kraufs, Custos an der entomologischen Abtheilung des k. k. zoologischen Hofcabinets in Wien, hat wegen eines Herzübels auf einige Monate Urlaub nehmen müssen. Die Entomologen in Quedlinburg, namentlich Coleoptero- logen und Lepidopterologen, halten monatlich eine Zusammenkunft unter dem Vorsitz des bekannten Dipterologen Herrn Victor v. Roeder in Hoym (Anhalt). Derselbe beabsichtigt die Amur- Dipteren für die deutsche entomol. Zeitschrift zu bearbeiten. Entomologische Reisen. Es dürfte auch in diesem Jahre nicht an Gelegenheit fehlen, interessantes neues Material aus verschiedenen Gegenden Europas zu erwerben. Herr Becker in Sarepta will Ende Mai auf die Reise gehen, Herr Reitter Mitte Mai auf 4 Wochen nach Montenegro, Herr Merkl nach Salonichi, Herr Ribbe ist bereits Ende April nach Andalusien abgereist; der von ihm ausgerüstete Berliner Sammler Herr P. Mertens ist leider am 14. Febr. in Malaga verstorben; der Antritt der Erbschaft soll durch Forderung hoher Begräbnifs- kosten erschwert sein. Auch unter den Privatsammlern fehlt es nicht an Reiselust. Herr Stussiner (Laibach) will nach Dalmatien, um namentlich Seydmaeniden und Pselaphiden zu sammeln, deren Studium gegen- wärtig einen früher ungeahnten Aufschwung durch das Sieb nimmt. Aufser Herrn v. Sauley sammelt namentlich Herr H. Simon in Stuttgart diese Familien mit Vorliebe, auch die Exoten, für deren Sammeln er eine besondere Instruction zusammengestellt hat, welche er gern denjenigen mittheilt, die für ihn speciell zum Sammeln in aulsereuropäischen Ländern geneigt sind. Herr Lehrer Christoph wird in diesem Sommer für den russischen Grolsfürsten und Staatsrath Radde bei Tiflis Inseeten sammeln, wofür er 1000 Rubel empfängt. Herr Leder schielst bei Lenkoran Vögel für Staatsrath Radde, dürfte aber die Schiefspausen nicht entomologisch unverwerthet lassen, da er sein entomologisches Interesse erst neuerdings durch den Beitritt zum Berliner entomol. Verein bekundet hat. En tomologische Nachrichten. 9] Herr Rene Oberthür in Rennes hat die Chaudoir’sche Carabi- cinen-Sammlung (etwa 8500 Arten) gekauft. Herr Baron v. Chau- doir wird indessen fortfahren, einzelne Theile derselben weiter zu bearbeiten, wie mir der jetzige Besitzer mittheilt. Herr Clemens Müller in Dresden hat die v. Kiesen- wetter’sche Sammlung angekauft und in Gemeinschaft mit dem zoologischen Museum in Dresden und dem Unterzeichneten eine Auswahl aus der entomologischen Bibliothek getroffen. Der Rest der Bibliothek und v. Kiesenwetter’s entomologische Corres- pondenz aus der älteren Zeit wurde mir ebenfalls freundlichst über- lassen; dieselbe bietet durch den früheren lebhaften brieflichen Verkehr mit Dohrn, Maerkel, Schaum, Zebe und vielen Anderen für die mit denselben persönlich bekannt gewesenen ein besonderes Interesse, namentlich durch die vielen Briefe in Versen; auch v. Kiesenwetter’s Briefe aus Granada fanden sich zum Theil unter den sehr in Unordnung gerathenen aus den letzten Jahrzehnten. Die reiche und kostbare Oarabus-Sammlung des Herrn Gossare in Hamburg ist in den Besitz des Carabomanen J. B. Gehin in Remiremont übergegangen. Dieselbe enthielt zwar mancherlei Irr- thümer in der Determination, war aber vortrefflich erhalten und reich an seltenen Arten; wir sehen die schöne Sammlung mit Be- dauern scheiden und ihrer nunmehrigen Verarbeitung mit Spannung entgegen. Die gegen 5500 Arten enthaltende Rüsselkäfer-Sammlung des verstorbenen A. Schmidt in Flottbeck ist an Herrn R. Oberthür überlassen worden. Es ist zu bedauern, dafs noch immer grölsere deutsche Samm- lungen exotischer Käfer nach Frankreich oder England verkauft werden müssen und fort und fort die Früchte deutschen Fleifses dem Auslande zu Gute kommen, weil es den Deutschen an Mitteln fehlt, dergl. dem Vaterlande zu erhalten. Die Neigung dergl. dem Staate zu schenken wird den Wohlhabenden fast überall ver- leidet; Provinz-Sammlungen gehen meist zu Grunde oder kommen nicht zur rechten Geltung; vor dem Berliner entomologischen Mu- seum haben aber nachgerade Laien und wissenschaftliche Entomo- logen gleichen Respect. — Unter solchen Umständen erfordert es allerdings jetzt besonderen Patriotismus, seine Sammlungen nicht mit Vortheil ins Ausland zu verkaufen. { 92 Entomologische Nachrichten. Die Sammlung des im Auslande wohlbekannten, liebenswürdigen, unlängst verstorbenen, russischen Hofraths S. v. Solsky in Peters- burg ist von der Kaiserl. Academie der Wissenschaften daselbst angekauft „und bleibt so Russland erhalten“, wie mir soeben aus Helsingfors mitgetheilt wird. Der Sammler ist der Titel eines Inseraten-Organes, welches J. Heinhold’s Naturalien- und Collections-Handlung in München, Pfandhaus-Str. 5, Mitte Juli 1830 erscheinen lassen und in 5000 Ex. „in alle Städte Europas und in die hauptsächlichsten der übrigen Erdtheile, an Museen, Staats- und Bildungs-Anstalten, so wie nur an Fachmänner, Sammler und Händler von Sammlungs-Objeeten gratis und franco versenden will.“ | Ist die genannte Handlung im Stande ihre Absicht und ihr Versprechen im vollen Umfange durchzuführen, so kann das Unter- nehmen für Inserenten und Käufer unbedingt sehr vortheilhaft werden und verdient Herr Heinhold gewils eine lebhafte Unter- stützung von Seiten derselben, denn natürlich kann allein eine solche die Ausführung auf die Dauer möglich machen. Da unter den 13 verschiedenen Rubris: Entomologie, Con- cehyliologie, Mineralogie, Paläontologie, Botanik, Ethno- graphie, Numismatik, Philatelie (Timbrologie), Sphra- gistik, Autographie, Kupferstiche, Antiquitäten (Archäo- logie), Literatur (welche auf Obiges Bezug nimmt) die Entomo- logie obenan steht und Herr Heinhold selbst Inseceten-Vorräthe besitzt, so würde es nur Schuld der Entomologen sein, wenn die Entomologie im Sammler nicht die bevorzugte Stellung ein- nähme, die ihr angewiesen ist, und die sie verdient. Das Inserat ist das beste und viel zu wenig gewürdigte Mittel für den wissenschaftlichen Sammler seine Dupla unterzubringen und nicht zu verwechseln mit der Reclame. Die dem Sammler zu Grunde liegende Idee ist eine gute und practische, die Auswahl der Gegenstände im Allgemeinen eine ansprechende und zweckmälsige. Der Geist, der das Unternehmen durchweht, ist ein grols- städtischer und Berlin scheint dies herausgefühlt zu haben, denn Herr Heinhold theilte mir gelegentlich eines ihm eingesandten In- serates mit: „speciell Berlin ist die erste Stadt gewesen, welche mich von verschiedenen Seiten durch Zusenden von Inseraten be- sonders ermunterte“. Somit möge der Sammler auch unseren Lesern empfohlen und Eintomologische Nachrichten. 93 zum Schlufs bemerkt sein, dafs der Insertionspreis für die Linie 20,3, für die Seite (= 160 Linien) 25 M beträgt, für die halbe 15 AM, für 4 Seite 10 M. Dafs der Sammler nur Inseraten-Organ ist, hat unsere beson- dere Billigung. !) 1) Es könnte eingewendet werden, dafs gerade für Entomologen bereits Aehnliches durch Dr. Katter’s entomologische Nachrichten geschaffen sei. Nun enthalten dieselben allerdings. in fortwährender Wiederholung eine Anzahl für Entomologen nützlicher Verkaufs-Anzeigen ete., welche wohl die Stelle der Nachrichten ersetzen sollen; es mag indessen bei dieser Ge- legenheit offen ausgesprochen werden, dafs die Verquickung von Wissen- schaft und Verkaufs-Anzeigen in Katter’s entomologishen Nachrichten von jeher einen höchst unerquicklichen Eindruck auf uns gemacht hat. Daselbst (1880 No. 12) werden in bunter Mischung der Index entomologieus, Papier- düten, texanische Insecten, autographische Pressen, griechische Weine ete. angezeigt. Das stört in der Vossischen und ähnlichen Zeitungen gewils nicht; welche Buchhandlung wagt es aber, auf Bücher-Umschlägen grie- “ chische Weine und dergl. anzuzeigen? Pillen gegen Feldmäuse und „son- stiges schädliches Ungeziefer“ gehören wohl in eine landwirthschaftliche Zeitschrift, aber, wie vieles Aehnliche, sicher nicht in den laufenden Text derselben No. 12, welche mit einem fachwissenschaftlichen Aufsatz von Dr. Kriechbaumer beginnt. Dergl. ist eine Herabwürdigung der Wissenschaft und wirft Käferjagd auf den Balearen (ebendaselbst p. 133) und Ungezieferjagd vom „eoncessio- nirten Kammerjäger Mahler“ (p. 135) in einen Topf. Dafs Herr Dr. Katter dem Kladderadatsch Concurrenz machen will, ist kaum zu vermuthen; es dürfte ihm dies indessen bei den meisten Lesern in wirksamster Weise gelungen sein. Wenn der concessionirte Kammerjäger Mahler Maulwürfe als schäd- liches Ungeziefer bezeichnet, hinter Schwaben in Klammer Käfer setzt, so hätte die sachverständige Redaction ihm doch Belehrung geben sollen; wenn ausdrücklich versichert wird: sämmtliche Mittel sind „vollständig fertig, das Ungeziefer verzehrt sie begierig und gern“, so ist das doch höchst komisch, da der Herr Kammerjäger allein im Stande sein dürfte etwas begierig und ungern zu verzehren. Der Schlufspassus: Auswärtige erhalten sofortige Bedienung würde ohne die Gegenwirkung der fetten Pillen ver- muthen lassen, es sei irrthümlich Kammer diener statt Kammerjäger gesetzt. Wir gönnen Herrn Katter gern den pecuniären Nutzen der ihm aus seiner Verbindung mit Herrn Dose und seinen Geschäftsfreunden erwächst; er sollte aber doch mindestens so viel Tact haben griechische Weine ev. Bockbier, frische Wurst und andere der Wissenschaft wurstige Dinge auf Beilagen anzuzeigen. Wir erinnern uns eines scharfen Artikels in der Dohrn’schen Zeitung, in der sich Herr Dohrn in drastischer Weise öffent- lich verbat, dafs ihm der bekannte Tarnier wiederholt privatim fran- zösische Weine anbiete, weil er (Dohrn) Hydrophile sei. 94 Einntomologischer Kalender. Entomologischer Kalender. Unter diesem Rubrum sollen in chronologischer Reihenfolge einige, das Berliner entomologische Vereinsleben etc. betreffende Vorgänge besprochen werden, welchen seiner Zeit wahrcheinlich von Manchem nicht die richtige Bedeutung beigelegt wurde. In der Situng am 5. Januar läfst Herr Prof. Peters, Director des zoologischen Museums in Berlin, durch den Vereins-Seeretair Herrn Dr. Stein, Custos am zoologischen Museum, seinen Austritt aus dem Berliner entomologischen Verein erklären. Ueber den . Grund dieses auffallenden Schrittes befragt, erklärt der Letztere, dafs derselbe lediglich oder hauptsächlich im Schluls der Note zum Loew’schen Necrolog S.419 des Jahrg. 1879 der Deutschen entomo- logischen Zeitschrift zu suchen sei, in welchem bedauert wird, dafs die Loew’sche Sammlung nicht der Museal-Sammlung einverleibt sei. Obwohl ich nun allerdings seiner Zeit von allen Seiten im Verein und namentlich von Herrn Dr. Stein aufgefordert war, nach Kräften dafür zu wirken, dafs Loew’s Sammlung getrennt!) bleibe, so ist die durch die Austritts-Erklärung manifestirte Em- pfindlichkeit des Herrn Prof. Peters um so auffallender, als derselbe in ungleich wichtigeren Fällen, wenn ein Bedauern über irgend eine Einrichtung des Museums ausgesprochen wurde, sich mit der Aeulserung begnügt hatte, das gehe den oder die Betreffenden nichts an. Allerdings war er gerade als Vereins-Mitglied von mir stets mit unverdienter Rücksicht behandelt worden; nachdem er sich nun- mehr mit der gesammten entomologischen Welt in schroffe Opposi- tion gesetzt hat, mu[s sein lebhaft bedauerter Austritt als ein gün- stiger Zufall betrachtet werden, welcher eine freiere Besprechung von Milsständen begünstigt. Es mag bei dieser Gelegenheit nicht unerwähnt bleiben, dafs Herr Prof. Peters die Gründung des deutschen entomologischen National-Museums als einen feindseligen Act gegen seine Person aufgefalst hat, obwohl keiner von den Gründern auch nur an ihn gedacht hatte. Seine völlige Unkenntnifs der Verhältnisse liefs ihn in Folge dessen Schritte gegen mich thun, die nichts weniger be- zweckten als meine Stellung im Berliner Vereine zu erschüttern; 1) Dies involvirte natürlich nieht eine ängstliche Beibehaltung jeder alten Schachtel oder jedes schlechten Kastens. Herr Dr. Stein scheint sein vierseitiges Expos6 über die Loew’sche Sammlung den Lesern der Stet- tiner entomologischen Zeitung (1880 p. 256—259) unterbreitet zu haben, weil in der Deutschen entomologischen Zeitschrift den Berlinern gewils Manches darin recht aufgefallen wäre. Entomologischer Kalender. 95 es liegt mir dafür sogar ein schriftlicher Beweis vor, auch stehen damit gewisse Vorgänge im entomologischen Verein im Zusammen- hange, welche ebenfalls unzweideutig darauf hinweisen. — In der bereits erwähnten Sitzung wird ein vom 1. Jan. 1880 datirtes Schreiben an den entomologischen Verein in Berlin von „Herrn Dr. H. Dewitz, Custos am zoologischen Museum“, verlesen, in welchem er darüber Klage führt, dafs das letzte Heft (II. 1879) der’ deutschen entomologischen Zeitschrift „von Angriffen gegen ihn strotze 1) etc. Am 12. Jan. verliest Herr Baron v. Türckheim ein zweites, an ihn adressirtes Schreiben des Herrn Dr. Dewitz in derselben Angelegenheit, dessen Inhalt mir unbekannt geblieben ist; dasselbe wird auf Antrag des Herrn v. Türckheim vom Herrn Vereins- Secretair durch ein Schreiben beantwortet, welches von Herrn v. Türckheim verfalst ist. Ein von mir an den Verein gerichtetes wird in derselben Sitzung durch den zweiten Secretair Herrn Weise verlesen und proto- collarisch als ein Schreiben an Herrn Weise bezeichnet. Am 25. Januar 1880 richtet Herr Custos H. Dewitz ein Schreiben an den Verein, in dem er denselben „ersucht, ihn als Mitglied aufnehmen zu wollen“. Am 4. Februar theilt Herr Secretair Dr. Stein dem Herrn Dewitz mit, dafs es „nach bisheriger Gepflogenheit nothwendig sei, dals er die Vereins-Versammlungen einige Male mit seiner persön- lichen Anwesenheit beehre.“ Am 20. Febr. „erlaubt sich Herr H. Dewitz den Vorstand des Vereins zu ersuchen, seine Aufnahme zur Abstimmung bringen zu wollen, da die Statuten des Berliner entomologischen Vereines nichts von dem erwähnten Erscheinen im Vereine sagen und der Verein die Basis seiner Statuten verlasse, wenn er dies verlange.“ Am 24. Febr. theilt Herr Secretair Dr. Stein Herrn Custos Dr. Dewitz mit, dafs der Verein „auf der Bedingung der persön- lichen Anwesenheit in den Versammlungen vor der Abstimmung über die eventuelle Aufnahme nach wie vor beharre.“ Ref. blieb bei dieser ganzen Angelegenheit insofern durchaus unbetheiligt, als er erklärt hatte den Vereins-Sitzungen nicht bei- 1) Es wird daselbst p. 428 gegen einen höchst persönlichen Angriff des Dr. D. Einspruch gethan, und p. 429 in einem Referat die Dürftigkeit einer Ar- beit des Dr. D. ebenso leise angedeutet, wie früher einmal, dafs er sich vor seiner Anstellung am Museum wenig oder gar nicht mit Lepidopteren beschäftigt habe. 96 Entomologischer Kalender. wohnen zu wollen. — Warum wünschte H. Dr. Dewitz, der seit 1576 sich in Berlin aufhält, plötzlich dem Vereine beizutreten, in demselben aber nicht zu erscheinen? Bisher pflegten Entomo- logen, welche Differenzen mit dem Ref. herbeigeführt hatten, wohl aus dem Verein auszutreten, aber nicht das Gegentheil! Um jeder Mifsdeutung, es sei Herr Dr. Dewitz statutenwidrig behandelt worden, vorzubeugen, mag hier bemerkt werden, dafs Herr Dr. Dewitz die Vereins-Statuten ebenso falsch interpretirt hat als mir gegenüber den Inhalt von Haeckel’s Schriften und Lehren. !) Er hat übersehen, dafs er als Berliner „vorgeschlagen“ werden muls, und dafs die Stimmung im Verein doch noch keine so unfriedfertige war, dafs derselbe denjenigen von der erwähnten üblichen Form des vorherigen Erscheinens dispensirt hätte, der in der offenbaren Absicht eintrat, Unfrieden zu stiften. — Am 12. April 1380 beschliefst der Berliner entomologische Verein auf das Titelblatt zu setzen „für den Inhalt der Zeitschrift trägt der Berl. ent. Verein keine Verantwortung; jeder Autor ist für die von ihm verfalsten Artikel verantwortlich.“ Kurze Zeit nach der letzten Antwort an Herrn Dr. Dewitz verbreitete sich im Vereine das Gerücht, derselbe wolle einen entomologischen Verein begründen, doch wagte Niemand sich offen als Mitglied zu bekennen. Ob derselbe eine entomologische Zeitschrift nach neuestem Muster, etwa einen Beobachter der Insecten-Formen an der Spree (aber nicht der sonst üblichen) ohne Rücksicht auf die Farbe und dergl. leere Fragen?) herausgeben werde, wird vorläufig noch nicht ventilirt. Mitte Juni, beim Schlufls dieses Artikels, weils man trotz der grofsen Hitze nichts Weiteres über den neuen Verein, um so weniger, als der Abgang des Herrn Baron v. Harold alle Gemüther auf das Lebhafteste beschäftigt, welche ihre wissenschaftlichen und anderen Hoffnungen auf sein Bleiben gesetzt hatten. Möge diese kurze Scizze den Lesern aufserhalb der Metropole deutscher Intelli- genz von Interesse sein. 1) Vergl. Mittheil. der Münchener entomol. Zeitschrift 1879 p. 24 und meine Entgegnung daselbst 1880. 2) Vergl. Mittheil. des Münchener entomol. Vereins Ill. 1879. p. 25. [Entomologische Monatsblätter II. No. 16. Juni 18 80.] A. W. Schade’s Buchdruckerei (L. Schade) in Berlin, Stallschreiberstr. 47. Entomologische Monatsblätter. No. 17, Juli 1880. Herausgegeben von Dr. G. Kraatz in Berlin, Vorsitzendem des Berliner entomologischen Vereins, Ehrenmitglied der entomologischen Gesellschaften zu Brüssel, St. Petersburg etc. Mitglied d. entom. Gesellsch. zu London, Paris, der Schweiz, Stettin etc. Preis des Jahrgangs 5 MX, im Buchhandel 6 AM, jeder No. 1. Versendung franco. Inserate von Bücheranzeigen, Tausch- u. Verkaufsofferten ete. pro Zeile 20 9, einzusenden, ebenso wie Zahlungen, an Dr. G. Kraatz, Link-Stralse 28. Ermäfsigter Preis des ersten Jahrgangs 1876: 3 M. Inhalt: J. Weise, Die Verschiedenheiten des Forceps der Orina-Arten; Synonymische Bemerkungen über Chrysomelinen; Zaena Heydeni n. sp.; Kraatz, Cetonia cardui (Schluls); Ueber Basiana conspersa Dewitz; Der Abgang des Baron v. Harold vom Berliner zoologischen Museum. Die Verschiedenheiten des Forceps der Orina-Arten besprochen von Julius Weise. Im Begriff die deutschen Arten der Gattung Chrysomela einer erneuten critischen Revision vor ihrer Beschreibung in der Natur- geschichte der Inseeten Deutschlands Band VII zu unterwerfen, fühlte ich mich durch die Besprechung der Arbeit des Engländers Baly in diesen Blättern!) besonders angeregt, zunächst die Orina- Arten zu untersuchen und mir ein Urtheil darüber zu bilden, in- wieweit die Bildung der Penis-Spitze, des von Thomson so genannten Forceps, für die specifische Unterscheidung hier von durchgreifender Wichtigkeit ist. Es dürfte dies um so mehr am Orte sein, als in der Einleitung zur l1lten Gruppe (Orina) der Gattung Chrysomela (Linnaea ent. V. p. 140) Suffrian sagt: „die Aufstellung der ein- zelnen Arten ist hier mehr als irgendwo von der Subjectivität des Monographen abhängig, ohne dals es ihm in allen Fällen möglich sein wird, seine Ansichten auch objectiv überzeugend zu begründen.“ Diese Ansicht mit Hülfe der verschiedenen Gestalt des Penis, als eines untrüglichen Unterscheidungsmerkmals, hinfällig zu machen ist gegenwärtig Entomologenpflicht; ich hoffe, dafs die Zeit nicht mehr fern ist, wo wir die schwierigen Arten vieler anderen Familien der Coleopteren mit Hülfe desselben sicher trennen werden, nach- dem Kraatz durch seine Untersuchungen des Cetoniden-Penis Bahn gebrochen hat, im Gegensatz zu den Franzosen Fairmaire und 1) No. 13 9. 33—38. Entomologische Monatsblätter II. No, 17. 7 98 Julius Weise: Die Werschiedenheiten Gehin, welche die von Thomson scharfsichtig erkannte und von Kraatz nachdrücklich befürwortete Wichtigkeit des erwähnten Or- gans für die Unterscheidung der Carabus anzweifelten oder geradezu verhöhnten!!). Da die Arbeit von Baly über Orina, zu deren Unterscheidung der Autor anch die Form des Penis benutzt hatte, obwohl sie 27 Seiten umfalst (Trans. ent. soc. 1879. II. p. 171—197) ziemlich unvollständig ist, weil nur einzelne Arten herausgegriffen werden und Baly entschieden zu wenig Material zur Untersuchung hatte, um Fehler zu vermeiden, so zähle ich in Kürze hier sämmtliche Arten auf und gebe an, wie sie sich gröfstentheils leicht durch die Penisform auseinander halten lassen. ; I. Gruppe: Fühler an der Wurzel roth oder wenigstens die 2 ersten Fühlerglieder an der Spitze. 1. Orina luctuosa Oliv. An dem breit abgesetzten und hoch gewölbten Seitenrande des Halsschildes äufserlich leicht kenntlich und hierdurch (die blauen Stücke) von venusta, (die metallgrünen oder rothbraunen) von viridis, (die metallgelben) von bifrons sofort zu unterscheiden. Das Endglied der Taster ist vorn stark ver- engt, nicht vorn verbreitert, wie Suffrian angiebt. Der Penis ist lang, dick, stark gebogen, vor der Spitze jeder- seits leicht eingeschnürt und mit je einem nach rückwärts gerich- teten spitzen Zähnchen versehen. Die Stücke mit stärkerer Punktirung und sehr breitem Hals- schilde beschrieb Suffrian als rugulosa. Im ganzen Alpenzuge, den südlichen Karpathen und dem Balkan. 2. Or. intricata Germ. Das Halsschild und der breit ab- gesetzte Seitenrand desselben auffallend flach gewölbt. Fld. gleich- mälsig darmartig gerunzelt. Penis kurz, sehr dick, ziemlich ge- rade, vor der Spitze winkelig, deutlich stärker gebogen als Baly No. 5 zeichnet. In den schlesischen Gebirgen und den Karpathen häufig, in den Alpen seltener. Baly kennt nur die grün- oder blau- metallischen Stücke der Alpen. Or. Anderschi Dft. zeichnet sich durch bedeutendere Gröfse, schwache Runzelung und deshalb stärkeren Glanz der blau- oder soldgrünen Oberseite aus. Ich besitze nur 2 und halte sie für die schwächer punktirte Form der intricata. !) Nouvelles lettres pour servir ä l’histoire des insectes de la tribu des Carabides p. 15—20 von Ge£hin. des Forceps der Orina- Arten. 99 3. Or. alpestris Schumm. Diese Art ist die am nördlichsten vorkommende und seither mit speciosa vereinigte. Der Penis ist lang, schmal, gerade vor der Spitze kaum erweitert, diese selbst schwach verengt und vorn abgerundet, bei der Seitenansicht schwach nach unten gebogen. Es kommen zwei wenig ähnliche Formen vor, die man versucht sein könnte für zwei Arten zu halten: die eine, vom Altvater und den Karpathen, sieht der intricata oft täu- schend ähnlich, aber die Runzeln reichen nicht bis zur Naht und das Halsschild ist in der Mitte stark gewölbt. Schummel beschrieb sie als fragliche Art; Suffrian zählte sie zu intricata (l. e. p. 181) und Wilken bestimmte sie jedenfalls als perforata Gebl., die er in den Karpathen vorkommend angiebt. Die andere Form auf dem Riesen- und Isergebirge, dem Böhmer- walde, in Thüringen und dem Schwarzwalde (Simon) vorkommend ist nicht runzelig, sondern weitläufig, tief und stark punktirt. Die Stücke aus Thüringen (Arnstadt, Ludy) sind vorherrschend metallisch gelb oder roth gefärbt, während die von den übrigen Fundorten meist grün oder blau aussehen. Kraatz nennt sie in No. 13 der entom. Monatsbl. p. 37 polymorpha.!) 4. Or. gloriosa Fabr. Der Penis ist dem der vorigen Art ähnlich, vor der Spitze viel stärker nach unten gebogen und (Vorder- ansicht) stärker erweitert, die Spitze selbst stark verengt. Letztere vergleicht Kraatz treffend mit einem weit geöffneten Fischmaule (Seitenansicht). Bei Baly’s Zeichnung No. 1 ist die Spitze zu kurz. Die Art ist grofs, Fld. mäfsig dicht und fein punktirt. Zur ihr ge- hören sicher superba Oliv. und pretiosa Suffr.; dagegen könnten 1.liturata (eine superba, bei der die golärothen oder rothen 2 Längs- binden jeder Fld. blau sind?), 2.punctatissima Suflr., venusta und nigrina Suffr. doch besondere Arten bilden, was ich augenblicklich aus Mangel an d‘ noch nicht nachweisen kann. Alpenzug, schle- sische Gebirge und hohe Tatra. 5. Or, bifrons Fabr. (bicolor Heer). Der Penis ist besonders durch seine constant schiefe Spitze, die Baly gut abbildet, aus- gezeichnet, lang, stark gebogen, nach vorn allmählich, vor der Spitze 1) Obwohl ich die Weise’sche Deutung der blauen schlesischen Stücke auf alpestris Schummel für durchaus richtig und sie nicht für intricata var. halte, so dürfte der Name polymorpha, welcher der (teste Suffrian Linn. V. p. 173) traditionell allgemein als der Panzer’schen gloriosa geltenden nörd- lichen Form mit feuerfarbigen Binden ertheilt ist, Geltung zu behalten haben. G. Kraatz, 7 100 Julius Weise: Die Verschiedenheiten. stark verengt. Die sehr glänzenden, einfarbig blau- oder messing- grünen Stücke kommen aus der Schweiz, den französischen und italienischen Alpen; Stücke vom Altvater in Schlesien sind grob, oft runzelig punktirt, blaugrün mit einer scharfen blauen oder schwarzen Längsbinde versehen; ähnliche erzfarbig dunkelgrüne Ex. von Chamouny nennt Suffrian aenescens. 6. Or. vittigera Suflr. Durch einen langen, stark gebo- genen, aber ziemlich dicken Penis ausgezeichnet. Derselbe er- weitert sich ein wenig nach der Spitze hin; diese ist nur unmerk- lich verschmälert, vorn breit abgerundet. Von den vorigen 3 Arten sehr verschieden, die Körperform zeichnet sich, zumal bei den breiten Q, durch Flachheit aus; die Punktirung ist wenig dicht, grob aber nicht tief. Baly besitzt diese Art, welche nur in den West- und Mittelalpen vorzukommen scheint, nicht, sonst würde er sie nicht mit der vorigen vereint haben. 7. Or. viridis Dft. (nivalis Heer). Von der vorigen Art leicht durch das Halsschild zu unterscheiden, welches kaum die Spur eines abgesetzten Seitenrandes zeigt. Der Penis ist dem der vorigen Art ähnlich, nur vorn noch breiter. Die Art findet sich unter Steinen auf den höchsten Alpenmatten. 3. Or. basilea Gebl. Durch die Form des Penis der vorigen Art nahe verwandt; die Fühler sind die längsten in der ganzen Gattung, sie erreichen den Grund des 2ten Hinterleibssegmentes; das Halsschild ist nach den Vorderecken hin gerundet erweitert und besitzt einen kurzen aber tiefen Eindruck vor den Hinterecken, der den Seitenrand deutlich absetzt. Die Stücke mit 3 weiten Längs- furchen auf jeder Fld. sind sulcata Gebl. Die Farbe der Art, welche hauptsächlich auf dem Altai lebt, ist bräunlich, blau oder grün. II. Gruppe: Fühler durchaus einfarbig, schwarz, blau oder metallgrün. a) Oberseite ganz oder'theilweise ziegelroth, Fühler schwarz. 9. Or. melanocephala Duft. Körperform und Seulptur der Fld. intricata nicht unähnlich. Der Penis ist kurz, dick, fast halb- kreisförmig gebogen, vor der Spitze mälsig gerundet erweitert, diese selbst nur kurz ausgezogen. Die 2 sind viel breiter und plumper gebaut als die J. Da die Tiefe des Eindruckes am Seitenrande des Halsschildes sehr variirt und deshalb oft ein deutlich abgesetzter gewölbter Rand, oft nicht die Spur eines solchen sichtbar wird, halte ich Peirolerü Bassi, nigriceps Suffr. für nicht verschieden. Alpen. 10. Or. Ludovicae Muls. von den Pyrenäen ist an dem breiten, an den Seiten stark gerundeten Halsschilde zu erkennen. des Forceps der Orina- Arten. 101 11. Or. plagiata Suffr. Dem ganzen Karpathenzuge eigen ist in der Körperform und Sculptur mit alpestris verwandt und gewils eine gute Art, von der ich nur @ besitze und gesehen habe. b) Oberseite grün, blau oder metallisch gefärbt, Fühler gleichfarbig. 12. Or. aleyonea Sufir. Die Abbildung, welche Baly vom Penis giebt, ist richtig und die Art, welche speciosissima sehr ähn- lich sieht, eine. sichere. Sie kommt auf den Alpen, dem Altvater und den Karpathen selten vor, weil sie vielfach übersehen worden ist. Die Taster sind allerdings, besonders Glied 3, etwas breiter als bei speciosissima, jedoch ähnlich gebaut; mit speciosa und ihren Verwandten, zu denen Kraatz sie stellt, hat sie nichts zu thun. Merkwürdig ist es mir, dafs Suffrian sie Peiroleri im Habitus ähn- lich nennen konnte. 13. Or. splendidula Fairm. Eine sehr schmale, langgestreckte Pyrenäen-Art, mit speciosissima und der vorigen nahe verwandt, wie diese ohne abgesetzten oder aufgeworfenen Rand des Hals- schildes. Der Penis gerade, ziemlich schlank, nach vorn ganz all- mählich verschmälert, die Spitze einfach gerundet. 14. Or. elegans. Aragon., Seealpen. Penis nicht, wie man nach Baly’s Zeichnung vermuthet, wenig, sondern stark gekrümmt, schlank, vor der Spitze jedoch stark gerundet erweitert, diese selbst in einen kurzen, schmalen Fortsatz ausgezogen. Baly giebt auch die Pyrenäen als Fundort an; ob mit Recht? 15. Or. speciosissima Scop. Penis stark gebogen, mälsig schlank, gleichbreit, vorn in eine dreieckige Spitze ziemlich gerad- linig verengt. Sehr kurze, dunkelgrüne Stücke vom Riesengebirge und Altvater, mit grob aber flach punktirtem Halsschilde sind Jusco-aenea Schumm., von Chrysomela lichenis Richter (islandica Germ.) nur durch die Fühler zu unterscheiden, deren letzte Glieder deutlich länger als breit sind. Die gestreckten, flachen Ex. von der West- und der Südseite der Mittelalpen mit mehr oder weniger matter Oberseite, oft der elongata sehr ähnlich, sind troglodytes Kiesw. Auch juncorum Suffr. aus Siebenbürgen und convergens Suffr. von den Pyrenäen dürften zu dieser sehr variablen Art zu rechnen sein. 16. Or. cacaliae Schrank. Penis lang, mäflsig gebogen, vor der Spitze schnell verengt und dann in eine lange, mäfsig breite Spitze ausgezogen. Er findet sich genau ebenso wieder bei der kleinen, glatten schlesischen senecionis Schumm, der runzelig matten Schweizer Form tristis Fabr. und der Pyrenäenbewohnerin tussilaginis Suffr., letztere auch im Allgäu (Scriba). Somit bestätigt 102 Synonymische Bemerkungen über Chrysomelinen. die Penis-Bildung die seiner Zeit von Dr. Kraatz begründete An- sicht, dafs dies nur Localformen einer Art seien. 17. Or. elongata Suflr. Penis sehr kurz, schwach wellig gebogen, vorn in eine lange, 3 der ganzen Länge betragende Spitze ausgezogen. Punktirung der Flügeldecken grob. Schweiz, St. Bern- hardt (Pipitz), Gemmi (Dr. Thieme), häufiger in den Westalpen 18. Or. monticola Dft. Die kleinste Art der Gattung. Penis kurz, breit, stark gebogen, an der Hinterseite, ein Stück über der Spitze, jederseits mit einem rechteckigen, nach hinten gerichteten Zähnchen versehen. Unter Steinen auf den höchsten Matten der Mittelalpen. Monte Viso (Thieme). Synonymische Bemerkungen über Chrysomelinen. 1. Chrysomela Heri H. Schäff. (1838) = vernalis Brull. (1836). Der Penis beider ist ganz gleich gebaut. Die Spitze des- selben ist in Gestalt eines grolsen Halbovales nach unten gebogen, am Ende nach aufsen gerundet umgeschlagen. 2. Phyllodecta cavifrons Thoms. (1866) — laticollis Suffr. (1851). Schon Suffrian sagt, dafs der Kopf über dem Kopfschilde tief eingedrückt ist. Die Art ist auf Populus alba L. im Mai und Juni häufig bei Berlin. 3. Phyllodecta pumila Reiche Ann. Fr. 1862 = Prasocuris Suffriani Küst. (1852). Merkwürdig ist es, dafs Reiche diese, der Prasoc. aucta Fabr. so ähnliche Art zu Phyllodecta stellen konnte. 4. Prasocuris aucta Fabr. var. mit grün-metallischem Seiten- rande der Fld. wird im Münchener Cataloge p. 3406 fälschlich als egena Gyll. Ins. Sv. IV. p. 549 aufgeführt, denn Chrys. egena Gyll. l. e. IV. p. 649 ist Phaedon cochleariae Fabr. Die erwähnte Varietät mufs vielmehr als glabra Herbst Arch. 4. 60. 25. aufgeführt werden. 5. Gastroidea alpina Gebl. kommt nicht in Europa, son- dern nur im Altai etc. vor. Die Stücke vom Monte Rosa sind viridula Deg. J. Weise. Laena Heydeni Weise n. sp. L. nigro-picea, subnitidula, subtilitnr griseo-pubescens; capite dense profundeque punctato, thorace quadrato, postice leviter angustato, elytris elongato-ovatis, punctato-striatis, interstitüs planis, latis, striato- punctulatis; femoribus fortiter dentatis. — Long. 9 mm. Die gröfste Art; durch den dieken Kopf und das sehr breite Halsschild viel plumper gebaut als pimelia, vou der sie durch die Laena Heydeni Weise n. sp. 103 gezähnten Schenkel sogleich zu unterscheiden ist. L. Kraatzü ist viel schlanker, ihr Halsschild länger als breit. Pechschwarz, Fühler und Schenkel rothbraun, Schienen heller, Tarsen und Tasten röthlichgelb, das Endglied der letzteren in der Mitte schwärzlich. Oberseite wenig glänzend, mäfsig dicht mit an- liegenden kurzen, gelblichgrauen Härchen besetzt. Kopf grols, vier- eckig, dicht und tief, der Scheitel etwas schwächer punktirt, die Querlinie über dem Munde deutlich. Fühler so lang als Kopf und Halsschild zusammen, Glied 2 halb so lang als 3 und deutlich kürzer als 4, das Endglied kaum länger, aber deutlich breiter ais das vorletzte. Halsschild quadratisch, schwach breiter als lang, mit der grölsten Breite im ersten Drittel, von hier nach vorn schnell gerundet-verengt (die Vorderecken gerundet-stumpfwinkelig), nach hinten allmählich und wenig stärker verschmälert, die Hinterecken sehr stumpf, fast abgerundet, aber viel weniger herabgedrückt als bei pimelia; Oberseite fast so dicht und ebenso stark und tief punk- tirt als der Kopf, mit schwach angedeuteter Mittellinie, in deren Nähe die Punktirung etwas weitläufiger ist. Fld. wenig breiter und 24 mal so lang als das Halsschild; die Schultern abgerundet, die Seiten fast parallel, mäfsig tief, an den Seiten und vor der Spitze jedoch sehr tief punktirt-gestreift, die Zwischenräume fast doppelt so breit als die Streifen, jeder mit 2 feinen, ziemlich regelmäfsigen Reihen feiner Punkte. Schenkel stark keulenförmig, die vorderen mit einem grolsen dreieckigen, spitzen, die Mittel- und Hinterschenkel mit einem kleineren, stum- pferen Zahne. Von Merkl in 3 Ex. im Kodscha-Balkan gesammelt und mir von v. Heyden mitgetheilt, nach dem ich die Art mir zu benennen erlaube. Meine Bestimmungstabelle (Beiträge zur Kenntnils der kau- kasischen Käferfauna p. 227) würde jetzt besser so lauten: 3 Halsschild mindestens so breit als lang oder breiter. Heydeni. 3a = sentlich langer als-breit- en eusyrares ns Fe: 3b Körper auffallend lang gestreckt . . . . . . . Äraatzü. de - länglich-eiförmig . . ! ap era 3d Halsschild nach hinten ach en. breiter a der Hals Herstld. 7.02 2, 20... Hopfigarteni. 3e Halsschild nach Bhch a Rn nur so breit als der Hals Ed, ee iv he ERGAB WITE m Weise. I. Weise. 104 Ueber Cetonia cardui (Schluls). Nach Solier lebt cardui mehr auf Sambuec. ebulus als auf Disteln. Mulsant kennt die schwärzliche aurata var. aus Algier nicht, hält ein Vorkommen grünlicher opaca dort für möglich, sagt aber ausdrücklich (Lam. ed. II. p. 676): „nous n’ignorons pas les droits de l’anteriorit€ mais, pour &tre invoques en faveur d’un auteur, il faut que celui-ei ait suffisament fait reconnaitre l’espece par lui“; der Fall zeigt deutlich, wie wohlbegründet Mulsant’s Reserve war. Gory’s Beschreibung seiner opaca ist nach einem Ex. mit mattschwarzer Ober- und blauschwarzer Unterseite entworfen, diese chatoyant en vert. Germar wagte daher den Käfer nicht mit Sicherheit auf cardui Gyll. zu beziehen und führt für Cetonia opaca Gory sogar den Namen nitidiventris ein), von dem in der Literatur bisher mit Unrecht wenig oder keine Notiz genommen wurde. Solche Ex. scheinen sehr selten, denn ich besitze nur ein Ex. ohne be- stimmte Vaterlandsangabe; sie sind daher weiter zu beachten. In der Regel ist die Unterseite der cardwi bläulich oder schwärzlich. Cet. cardui Gyl]. var. nov. cretica. Eine wegen ihrer Kleinheit sehr ausgezeichnete Race der cardui findet sich auf Creta. Dieselbe ist daselbst nach v. Kiesenwetter von Zebe gesammelt ?), „zum Theil in aufsergewöhnlich kleinen Ex.“ Ich erhielt von meinem verewigten Freunde ein solches von nur 15 mill. und besitze sonst kein annähernd ebenso kleines. Cet. corvina Motsch. Bull. Moscou 1849. Ill. p. 117 ist eine cardui aus Carthagena und nicht aus Algier, wie der Cat. Harold angiebt, supra nigro-subcyanea, unten cyanescente-nigra. In den Catalogen ist also jetzt zu setzen statt opaca Fabr. (cardui Gyll.): opaca Fabr. var. funeraria Gory°); cardui Gyll. Muls. (corvina Motsch.) var. nitidiventris Germ. (opaca Gory), var. cretica Kraatz. 1) In seiner wohl jetzt sehr selten verglichenen und schwer erhält- lichen Critik des Cetonien-Werkes von Gory und Laporte, in der All- gemeinen Literaturzeitung vom August 1837 p. 578: „bei dieser Art, welche wir nitidiventris zu nennen vorschlagen, sind alle Citate zu streichen. C. carduwi Schh. ist ihr zwar verwandt, aber oben mattschwarz, unten dunkler blau ete.“ 2) Berl. Ent. Zeitschr. 1858 p. 241; daselbst ist die Art als opaca F. (cardui Schh.) aufgeführt. 3) Diese Art ist im Catalog Harold als aurata var. aufgeführt, der sie allerdings zunächst verwandt ist, indessen deutet die verschiedene Bildung des Penis auf eine eigene Art, wie später auseinandergesetzt werden soll. Ueber Basiana conspersa Dewitz. 105 Obwohl Herr Dr. Dewitz, Custos am zoologischen Museum in Berlin, in einer wissenschaftlichen Zeitschrift!) zu meinem Er- staunen ausdrücklich erklärt hat, dafs die Frage eine „leere“ sei, ob wir es mit zwei Arten oder einer Art und einer Varietät zu thun haben, so scheint mir dieselbe, wie wahrscheinlich jedem fach- wissenschaftlichen Entomologen, unter Umständen eine der inter- essantesten, die überhaupt in der Zoologie aufgeworfen werden können, ohne deren Beantwortung dieselbe ein wahres Kinderspiel ?) bleibt. In dem von Dr. D. erwähnten Falle ist sie allerdings eine leere, denn Jeder, der sich nur ein wenig mit Schmetterlingen be- schäftigt hat, weils (und braucht deshalb also bei Zonilia Rosae und Oenopion keine unnütze Frage aufzuwerfen und absichtlich unbeantwortet zu lassen), dafs bei den Sphingiden das Olivengrün oft in Braun übergeht. Verwundert kann man aber ausrufen: warum wirft Dr. D. nicht dieselbe Frage bei der Art auf, die er unmittelbar hinter den beiden genannten bespricht? Dort sagt er ganz unbefangen: bei einigen Stücken ist die olivengrüne Fär- bung einer bräunlichen gewichen. — 1) Mittheil. des Münchener ent. Ver. Bd. III. 1879. p. 25. 2) Welcher Secundaner vermöchte nicht die Bogen zu Tieffenbach’s schönen Bildern zu liefern, wenn er vorher constatirt hat, dafs die Thiere auf dem reichen Berliner Museum nicht vorhanden sind? Hat er sich be- reits ein wenig mit der Bestimmung von Schmetterlingen beschäftigt, so wird sein Latein vollkommen zu einigen Diagnosen mit der üblichen Ablativ- Construction hinreichen und er wird das Thier so gut es geht vom Kopf bis zum Schwanz beschreiben. Hat derselbe aber vorher noch kaum ein deseriptives Werk in der Hand gehabt und überhaupt keinen rechten eritischen Sinn, so beginnt er seine Beschreibung etwa so: Hinterleib lang, eylindrisch, Fühler kurz, und endet so: Beine, Palpen, Fühler bräunlich, Augen schwarz (l. c. p. 28 unter hamatus). — In der Diagnose sagt er statt: cervinus, alis fascüs transversis undulatıs, antieis angulo interno subrecto, posticis rotundatis, etwa so: Alae anticae limbus stat fere ad perpendiculum in margine anteriore; ala postica rotun- data. Alae et corpus cervina; alae fascüs transversis undulatis (l. ec. p. 23 unter Pechueli). Das wiederholte alae, alae, alae erinnert an den Theater- Ruf: Alle, Alle, Alle. Von stat oder stans ad perpendiculum ist aulser bei Dr. Dewitz wohl selten bei Schmetterlingsflügeln die Rede gewesen. Das Durchspicken einzelner Beschreibungen mit gedankenlosen Gedankenstrichen (l. e. p. 27) macht sie nicht besser. Ist die Grundfarbe (an Kopf, Körper und Gliedmafsen) bräunlich (l. ec. p. 29 oben), so ist der Inhalt der Klam- mer Luxus; nennt Dr. Dewitz einen conischen Hinterleib Cylindrieus (s. 0.), so betrachtet er wahrscheinlich den Cylinder als Varietät des Tyrolers und beide als dasselbe. Hut ist Hut, folglich conisch = cylindrisch. 106 Deber Basiana conspersa Dewitz. Wenn ich nach dieser kleinen Einleitung nun meinerseits den Herren Lepidopterologen die Frage vorlege, ob die von Herrn Dr. Dewitz 1879 beschriebene Basiana conspersa (l. ec. p. 29. t. 1. f. 2, 2a) von der Westküste Africas mit der von Mabile 1877 (Bull. Soc. Zool. de France p. 491) beschriebenen Basiana stig- matica von der Ostküste Africas identisch ist, so thue ich dies, weil es von ihrer Seite bisher noch nicht geschehen zu sein scheint und weil mir von der einen Art nur die Abbildung des 2 vorliegt. Ich möchte mich für Bejahung derselben kurz aus folgenden Gründen entscheiden: 1. Die geographische Verbreitung der Sphingiden ist notorisch eine bedeutende. 2. Die Zeichnung beider genannten Arten ist eine höchst ori- ginale. 3. Die Beschreibung von Mabile ist von Dr. Dewitz überhaupt nicht in Betracht gezogen. 4. Die Bindenzeichnungen der Hinterflügel der 9, welche in den Abbildungen ziemlich abweicht, scheint mir unschwer auf ein- ander zurückzuführen. Dagegen fehlt mir ein sicheres Urtheil, ob die weilsliche Kernung des characteristischen schwarzen Fleckes am Grunde der Hinterflügel ein specifisches Merkmal ist. Mabile hat nachträglich noch eine hübsche Abbildung und Be- schreibung der von ihm bereits 1877 a.a. O. augeielser Art ge- geben (Ann. Soc. Ent. de France 1379. p. 293. pl. 6. £. 1). Smerinthus dentatus Cramer. Bei den grofsen Abweichungen, welche asiatische Ex. in der Färbung und der sogenannten Zahnung des Ausrandes von dem der Cramer’schen Abbildung zeigen, wäre eine kurze Charac- teristik der africanischen Stücke sehr erwünscht gewesen. Ueber- haupt ist der Mangel an critischen Bemerkungen bei den bekannten Arten der Fülle gegenüber auffällig, durch welche Herr v. Harold seine Aufzählungen africanischer Käfer interessant macht. Beides in irgend einer Weise anzudeuten oder anerkennend auszusprechen scheint mir Pflicht eines urtheilsfähigen Referenten. Ich bin deshalb auf das Heftigste im Berliner entomologischen Verein von Dr. Dewitz angegriffen worden, welcher bisher mitleidig „den alten Mann“ geschont hatte, wie dieser den jungen. Juni 1380. G. Kraatz. [Entomologische Monatsblätter II. No. 17. Juli 1880.]. Der Abgang des Herrn Baron v. Harold. 107 Der Abgang des Herrn Baron von Harold vom Berliner zoologischen Museum. Wir sagen ausdrücklich Abgang vom zoologischen Museum, denn nachgerade darf von einem Berliner entomologischen Museum, dessen Blüthezeit unter Klug und Erichson längst dahin ist, wohl kaum noch gesprochen werden. Was wollen auch die paarmal hun- dert Tausend Insecten und die zwei Custoden und zwei Assistenten, die mit ihnen in 2 x 2 Zimmern zusammengepfercht sind, gegen die Elephanten-, Affen- und Vogel-Säle neben der herrschaftlichen Directorial-Wohnung sagen ? In welcher Weise die Direetion bemüht ist dem Publicum die srenzenlose (hyperpreufsische) räumliche Misere des entomologischen Museums!) zur Winters- und Sommerszeit weniger fühlbar zu machen, bleibt weiterer Besprechung vorbehalten, hier hat uns nur zu be- schäftisen, dals und warum Herr Baron v. Harold das Museum verläfst. — Hatte der Herr Baron sich etwa beim entomologischen Publicum und dem Herrn Director ebenso wenig beliebt resp. un- möglich gemacht, wie sein gelehrter Vorgänger, Herr Prof. Gerst- äcker? Beim ersteren gewils nicht, denn während die boshaften entomologischen Monatsblätter es, wagen durften ?) zu sagen: „wer Prof. Gerstäcker lieber scheiden sieht, sein Vorgesetzter Herr Prof. Peters, sein Museal-College Stein, oder die Berliner Mitglieder des ‚entomologischen Vereins, dürfte schwer zu entscheiden sein“, richtete diesmal eine gröfsere Anzahl von Mitgliedern des Berliner entomolog. Vereins, mit Sr. Excellenz Herrn Baron v. Türckheim an der Spitze, eine von Letzterem aufgesetzte Eingabe an das Mi- nisterium der geistlichen, Unterriehts- und Medicinal-Angelegenheiten, welche etwa mit den Worten schlols: Wir glauben demnach aus- sprechen zu dürfen, dafs es im Interesse der Wissenschaft geboten ist, dals von zuständiger Seite das Möglichste geschehe, damit die 1!) Als Herr v. Harold dasselbe zuerst betrat, wollte er sofort Berlin wieder verlassen und ich erinnere mich ihm dringend zugeredet zu haben doch zu bleiben, da gewils ein besonderer Arbeitsraum für ihn abgezweigt würde. 2) 1876 Jahrg. I. p. 126. Meine Bemerkung an Herrn Hopffer’s Stelle ‘ sei Herr Dr. Dewitz für das Fach der Schmetterlinge gewonnen ete. ist von demselben notorisch sehr übel vermerkt; meine in der mildesten Form ausgesprochenen Zweifel ob er für dieselbe passe, deuteten für Sachver- ständige allerdings an, dafs er für dieselbe etwa so gut passe, wie ein Stud. juris zum Regierungsrath resp. Professor; das hätte ihn doch aber nur verletzen können, wenn er sich augestellt hätte. 103 Der Abgang des Herrn Baron v. Harold Schwierigkeiten hinweg genommen werden, welche das Verbleiben des hochverdienten Mannes in Frage stellen könnten. — Im Ein- gange der Petition war gesagt, dafs gerüchtweise verlaute, dafs Herr Baron von Harold, seit fast drei Jahren „Custos des Königl. entomo- logischen Cabinets zu Berlin“, aus Gründen, ‘die der Beurtheilung der Unterzeichner nicht unterliegen, nach München zurückzukehren gedenke. — Obwohl nun der Unterzeichnete aus verschiedenen Gründen (welche zum Theil für eine öffentliche Besprechung nicht geeignet sind) diese Eingabe nicht unterzeichnet hatte, hauptsächlich aber deshalb, weil er bereits zu der Zeit, als die Eingabe überreicht wurde, das Verbleiben des Herrn Baron v. Harold nicht mehr gut für möglich erachtete, so hält er es um so mehr für seine Pflicht im Interesse der Wissenschaft und des ihm befreundeten Herrn Baron von Harold öffentlich zu erklären, dafs er die später er- wähnten Anträge desselben seinerseits in allen Punkten billigte und seinen ausgezeichneten wissenschaftlichen Collegen und Freund gewils mehr wie irgend einer der Unterzeichner vermissen dürfte. Zieht man in Betracht, dafs Herr v. Harold einige Jahre lang in besonders gutem, ja sogar häufigem, geselligen Verkehr mit Herrn Prof. Peters gestanden, dafs ihm der Aufenthalt in Berlin in jeder Hinsicht gefallen und lieb geworden, dals er sich daselbst zahlreiche Freunde erworben, dafs ihm seine Thätig- keit am Museum, welche mit 4200 A honorirt wurde, mehr Ver- gnügen, resp. lebhaft interessirende wissenschaftliche Beschäftigung als eine Arbeit war, so muls die Bewilligung der Anträge, die er an das Ministerium stellte und die zugleich sein ferneres Bleiben bedingten, jedenfalls von höchster Bedeutung für seine wissenschaftliche und gesellschaftliche Stellung ge- wesen sein. Da diese Anträge nun von ihm nach ihrer schrift- lichen Formulirung mit mir ausführlich besprochen wurden, so ver- mochte ich mir, jedenfalls noch unbefangener als er selbst, ein Urtheil darüber zu bilden, in wiefern dieselben etwa als lediglich seiner Person geltende, oder aus anderen Gründen zurückzuweisen, oder acceptabel, oder als nothwendig mit seiner Stellung zu ver- bindende zu betrachten waren. Wenigen oder Keinem dürften die Klagen der einheimischen resp. auswärtigen Entomologen über die entomologischen Museen in Berlin, Brüssel, Wien, London, Paris, Petersburg und die Regle- ments derselben so genau bekannt sein wie mir, daher war mir der Gegenstand durchaus geläufig und ich mulste es höchst vom Berliner zoologischen Museum. 109 dankbar anerkennen, wenn endlich einmal ein Custos in Berlin das zu befürworten suchte, was hier, und nicht nur hier, die ganze entomologische Welt, jeder Dilettant und Fachgelehrte selbstver- ständlich findet, nur nicht der Herr Museal-Direetor oder richtiger das Museal-Reglement, oder richtiger ein früheres Ministerium, oder richtiger ein jetziges Ministerium, oder richtiger doch der Herr Museal-Direetor, und durch ihn kaum unbeeinflufst das Ministerium. !) Ich spreche also ganz unbefangen mit. — Die Anträge, um die es sich im speciellen Falle handelt, waren kurz und bündig folgende: 1) Herr v. Harold wünschte den seiner gesellschaftlichen Stel- lung und der Höhe seines Gehaltes entsprechenden Titel: Dirigent der entomologischen Abtheilung des zoologischen Museums oder einen ähnlichen. 2) Das damit verbundene Recht bis zu einem gewissen Grade die Thätigkeit der anderen Herren Custoden und Assistenten dieser Abtheilung zu regeln. 3) Die Feststellung eines Minimal-Fonds für die jährlichen Ausgaben der Abtheilung für Insecten und Literatur, so wie die freie Disposition über denselben. Es ist doch für jeden Fachgelehrten peinlich sich erst vom Herrn Direetor die Erlaubnifs zu holen für einige Thaler Käfer vom Händler zu kaufen, wenn derselbe (d. h. der Herr Director) !) Ein Entomolog von Fach, der sich ein Wenig in der Welt umge- sehen, vermag in einem Museums-Director nicht wohl ein Wesen höherer Art zu erblicken, dessen Einsicht die der gewöhnlichen Sterblichen weit überragt, wenn auch dessen wiederholt ausgesprochene Ansicht dahin geht, dafs das entomologische Museum den Entomologen „nichts angehe“; am allerwenigsten kann dies aber der Fall sein, wenn der Herr Director nicht Entomolog, sondern Zoolog oder Geolog ist. Man vermag vielleicht sehr gut einen Elephanten kunstgerecht aufzustellen oder zu beurtheilen ob es geschehen ist, auch in einigen Gruppen der Fische, 4-, 2- oder 1000-Fülsler ganz vor- züglich Bescheid wissen, aber doch gleichzeitig vorzügliche Beweise zu liefern, dafs man von der Masse der Inseeten-Arten und der Schwierigkeit ihrer Unterscheidung nur eine sehr blasse Idee hat. Für Gorillas, Boas, Vogel- und andere Bälge oder Spiritusgläser voll Eidechsen ete. ist es gewils leichter Preise zu fixiren, als für seltene Käfer und Schmetterlinge. Die Insecten- Händler verkehren notorisch sehr gern mit Museen; „da weils schon der coleopterologische Custos kaum, ob ein Schmetterling geflickt ist oder nicht“; ist er kein langjähriger Käufer und Kenner von Exoten, so bezahlt er „Augenreilser* gern übermälsig ete. etc. 110 Der Abgang des Herrn Baron v. Harold die Preise weder kennt noch füglich beurtheilen kann, und räum- lich so weit entfernt ist, wie in Berlin. Was die Bibliothek des Berliner entomologischen Museums anbetrifft, so sagt wohl das einzige Factum genug, dafs das Mu- seum nicht auf die Annales de la Soc. Ent. de France abonnirt ist. — Zwar hatte Herr v. Harold zufällig einige Centner seiner Privat- bibliothek mitgebracht, aber er sah sich doch nach zwei Jahren gezwungen vom Ministerium 1000 X zur Anschaffung des Noth- wendigsten zu erbitten. Diese wurden ihm bewilligt, d. h. der Herr Director Peters disponirte in Folge dessen über 1000 mehr, und Herr v. Harold über Nichts. — — — Nunmehr glaubte Herr v. Harold seine Anträge um so mehr stellen zu müssen, als er weder meine Bibliothek über Gebühr in Anspruch nehmen noch seiner Stellung mehr vergeben wollte als er verantworten konnte. Er überreichte dieselben also zunächst unmittelbar vor den Österfeiertagen dem Herrn Direetor und un- mittelbar nach denselben führte derselbe in der Gegenwart der anderen Herren Custoden eiligst einen Bruch herbei, den jeder Sachverständige für schwer heilbar halten mufste. — Darauf erfolgte die Eingabe von Mitgliedern des Berliner entomologischen Vereins und bereits am 26. April 1880 folgende Antwort des Ministeriums: Ministerium Berlin, den 26. April 1880. der geistlichen, Unterrichts- u. Medicinal- Angelegenheiten. I. N. T. 1. 1011. Ew. Excellenz erwidere ich auf die mit mehreren Mitgliedern des Berliner entomologischen Vereins an mich gerichtete gefällige Vorstellung vom 12. d.M. ganz ergebenst, dals ein Gesuch des Majors von Harold um Entlassung aus seiner Function als stellvertretender Custos bei dem zoologischen Museum der hiesigen Uni- versität mir bisher nicht zugegangen ist. Ich glanbe aber nicht unerwähnt lassen zu dürfen, dals ich einige von Herrn von Harold gestellte Anträge, welche eine nach der Lage der Verhältnisse unräthliche Selbstständig- keit der entomologischen Abtheilung des Museums be- dingen würden, nicht im Stande gewesen bin zu bewil- ligen. Ich würde bedauern, wenn Herr von Harold dadurch veranlalst werden sollte, seine hiesige Stellung aufzugeben, wäre jedoch nicht in der Lage, einem solchen Schritte vorzubeugen. An den Grofsherzoglich Badischen Wirklichen Geheimen Rath Herrn Freiherrn von Türckheim Excellenz hierselbst. _ (gez.) Puttkamer. vom Berliner zoologischen Museum. 111 Da das Ministerium die Anträge des Herrn v. Harold somit natürlich auch ihm gegenüber direct verwarf, so bat derselbe um seine Entlassung. Zum Schlusse kann ich nicht umhin zu bemerken, dafs viele Entomologen (von den Zoologen will ich nicht sprechen) im Inter- esse der Entomologie es kaum bedauert haben würden, wenn Herr Prof. Peters veranlalst worden wäre, seine hiesige Stellung auf- zugeben und Herrn v. Harold den Platz zu räumen, wozu ich in meiner Eigenschaft als Vereinsvorstand von Herrn Director Peters und Gleichgesinnten bestimmt war, bevor Herr v. Harold sich ver- anlafst fühlte, für 4200 M kein Spiel mit der Wissenschaft treiben zu wollen.!) Wenn das Ministerium sich in der Lage befand, dem nicht vorbeugen zu können, dafs Herr v. Harold ging, so dürfte es ebenso wenig vorbeugen können, dafs wiederum eine Persönlichkeit als Custos des entomologischen Museums angestellt wird, die sich vorher überhaupt kaum mit descriptiver Entomologie (sehr wohl . zu unterscheiden von anatomischer und physiologischer Thätigkeit etc.) beschäftigt hat. | Jeder Handwerker läfst den Gesellen laufen, der nicht was Tüchtiges gelernt hat und keiner bezahlt einen Lehrling als sol- chen; das zoologische Museum bildet mit Staatsgeldern und zweifel- haftestem Erfolge Jemand zum Entomologen aus, anstatt einen Aus- gebildeten anzustellen, und giebt gleichzeitig einem Meister der Wissenschaft den Laufpafs. — Aehnlichem vorzubeugen sind wir natürlich noch weniger in der Lage als das Ministerium, aber wir vermögen ein unparteiisches öffentliches Urtheil, allerdings nunmehr nichi wieder in schonend- ster Weise?) zu fällen, nachdem unser ganzes Leben einem gering geschätzten Zweige der Wissenschaft gewidmet war, ohne dals wir einen Pfennig vom Staate für uns oder die Wissenschaft verlangten; 1) Ist es etwa nicht ein solches, wenn der sachverständige Custos nicht aus einem Fonds seiner Abtheilung über den Ankauf der nothwendigsten Werke und Sammlungs-Objecte frei verfügen darf, über deren Werth und Nothwendigkeit der Herr Director kaum ein Urtheil haben kann? Oder sollen die Herren Custoden dergleichen anschaffen und die Kosten der Musealpublicationen tragen? Wird sich wieder ein Custos finden, der einen 224 Seiten langen Bericht über die dem Berliner Museum geschenkten Inseeten auf seine Kosten splendid druckt, oder wird der Nachfolger mehr auf hohes Gehalt als gute Behandlung rechnen und wird das Museum dabei seine Rechnung finden? 2) Vergl. Entomol. Monatsbl. 1876. p. 126, p. 127 oben, p. 133 u. 134. 112 Der Abgang des Herrn Baron v. Harold. dafür legten die tüchtigsten Entomologen Deutschlands seit 24 Jahren die Leitung des entomologischen Vereins in unsere Hände, als deren Vertrauensmann wir auch hier sprechen; als solchem übermachten mehrere ihre Sammlungen einem deutschen entomologischen National- Museum unter unserer Leitung und nicht Herrn Direetor Peters, dem unersetzlichen Staatszoologen. In Rufsland würde man gewifs nicht erstaunt gewesen sein, wenn der Schwiegersohn des alten Brandt Director des zoologischen Museums geworden wäre und in Wien hat Niemand vorgebeugt, dafs ein verdienter österreichischer Entomologe Director des K.K. zoologischen Hofcabinets wurde. Bei uns ist Freiherr v. Harold für den Augenblick gewichen und freier geworden, wie er längst gewünscht, Prof. Peters dagegen frei Herr geblieben; er hat nun wieder die Wahl und eine Frage an Präsident Dohrn frei, der ihm Herrn v. Harold warm empfohlen hatte; sollte statt dessen Präsident Kraatz, wenn auch nicht von Prof. Peters, gefragt werden, so würde er genau wie vor 4 Jahren sagen!): eine geeignete Per-., sönlichkeit existirt hier, und wie damals hinzufügen: machen wir uns also bereit, nächstens irgend Jemanden als neuen Custos zu begrülsen, welchem ein ausgezeichneter Ruf in der Kenntnils der Crustaceen vorangeht. Prof. Peters soll sogar in dieser Rich- tung bereits umfassende Erkundigungen eingezogen haben; gleich- zeitig wird vermuthet, die 1400 Rthl.-Löwenhaut werde zwischen die Herren Custoden getheilt werden, Dr. Dewitz sich in einen Entomologen für Alles umarbeiten und dabei eine billige Assistenz erhalten ! Warum nicht lieber das Museum ganz schliefsen, wenn es wirk- lich so wäre? dann würden wir wenigstens die Augen des Auslandes nicht zu scheuen haben, in welchen das entomologische Museum lange hochgeachtet dastand, unter Gerstaecker von den Meisten gemieden wurde und unter Herrn v. Harold erst wieder anfing, beachtet zu werden. Berlin, im Juli 1380. Dr. G. Kraatz. !) Entomol. Monatsbl. 1876. p. 134 in dem Aufsatz: wen ich zum Custos des Berliner entomologischen Museums machen und wie ich ihn beschäftigen würde. [Entomologische Monatsblätter II. No. 17. Juli 1880.] m — A. W. Schade’s Buchdruckerei (L. Schade) in Berlin, Stallschreiberstr. 47, Entomologische Monatsblätter. No. 18, August 1880. Herausgegeben von Dr. G. Kraatz in Berlin, Vorsitzendem des Berliner entomologischen Vereins, Ehrenmitglied der entomologischen Gesellschaften zu Brüssel, St. Petersburg etc. Mitglied d. entom. Gesellsch. zu London, Paris, der Schweiz, Stettin etc. Preis des Jahrgangs 5 M, im Buchhandel 6 #X, jeder No. 1. Versendung franco. Inserate von Bücheranzeigen, Tausch- u. Verkaufsofferten ete. pro Zeile 20 9, einzusenden, ebenso wie Zahlungen, an Dr. G. Kraatz, Link-Strafse 28. Ermälsigter Preis des ersten Jahrgangs 1876: 3 WM. Inhalt: Kraatz, diebische Bienen; rothgefleckte Necrophorus germanicus; J. Weise, über Halyzia japonica Thunb. und ihre Varietäten ; Kraatz, über die Maculaturbogen der Stettiner entomologischen Zei- tung; die Cassen-Abschlüsse des Stett. entomol. Vereins pro 1875—1878; über ein verschollenes Werkchen von Jacob Sturm; neuere Literatur; Denkmal für Rondani; Fauna baltica; Correspondenz; Anzeigen; Beilagen. Ueber diebische Bienen. Nachdem ich mich in No. 17 dieser Blätter ausnahmsweise mit - Lepidopteren beschäftigt, habe ich diesmal Veranlassung mich den Hymenopteren zuzuwenden. Vor Jahren wurde der „gewerbsmälsig organisirte Zuckerexport durch Legionen diebischer Bienen* in 2 Stettiner Zuckersiedereien eonstatirt und aus eirca 11 Millionen Bienen zur Strafe für sie jähr- lich etwa für 300 Rthl. Zucker ausgekocht!). In Bd. V. No. 9 der Schweizer entomol. Mittheil. führt der Re- dacteur derselben über eine französische Abeille öffentliche Klage von der hier um so mehr Notiz genommen wird, als dieselbe dem genannten Herrn Redacteur und mir einige sanfte Stiche versetzt hat, indem sie uns von einer douce manie befangen erklärt etc. Es heifst nämlich in No. 230. Bd. XVII. p. 119 von Abbe de Marseul’s Abeille am Schlufs des Inhaltsberichtes der Schweizer Mittheil.: enfin une serie de varietes du Carabus sylvestris, decor&es de noms mirobolants par le Dr. G. Kraatz et la fameuse planche de forceps, qui se retrouve dans toutes les revues, douce manie! Ueber die daselbst behandelten Arten hat sich der bekannte Carabomane Gehin in seiner, p. 55 dieser Blätter erwähnten lettre besonders spöttisch ausgelassen, wofür ihn Abbe de Marseul in der- selben No. 230. p. 116 mit folgenden Worten in seinen besonderen eritischen Schutz nimmt: „Le directeur omnipotent de la Gazette de Berlin le poursuit, de- 1) Stett. Ent. Zeit. Bd. XXII. p. 9. Entomologische Monatsblätter II. No. 18. 8 114 Ueber diebische Bienen. puis trois anndes, de ses elucubrations nebuleuses et passiondes. O’est ä ces attaques que Mr. Gehin repond avec les formes polies qu’on lui sait, qui contrastent avec le ton primitiv!) et abrupte de son contradieteur.“ Was das Urtheil des Herrn Abbe de Marseul über die Aus- lassungen des Herrn Gehin anbetrifft, so steht ihm als glattem Franzosen gewils ein besonders feines zu, nur ist ein solches in sofern bisweilen schwerer, als beide Nationen denselben Worten nicht selten einen ganz verschiedenen Sinn beilegen; daher mufs ich es den deutschen Lesern überlassen, ob sie ihrerseits den von mir in diesen Blättern p. 35 citirten Gehin’schen Ausdruck „une impertinence“ für eine forme polie halten: derselbe ist mir gegenüber von einem Manne gebraucht, der noch nicht einmal im A-B-C der Regeln der descriptiven Entomologie Bescheid weils, weil mein Gattungsname Orinocarabus seinem Namen Oreocarabus ähnlich ist, der von ihm unberechtigt einer von Thomson wissenschaftlich characterisirten, aber nicht benannten Formenreihe angehängt ist, die er durch einige Namen vermehrt hat. Dafs dieses dreiste Schmarotzerthum bei de Marseul Sympathie findet, ist nicht zu verwundern! Nach reiflicher Ueberlegung werde ich Herrn Gehin’s lettre vorläufig seiner Obscurität, resp. Herrn de Mar- seul zum Abdruck überlassen. Sollte aber eine der in litteris geäulserten Ansichten von einem wissenschaftlichen Entomologen öffentlich vertreten werden, so werde ich gewils nicht stumm bleiben. Erst Bescheidenheit zu heucheln, um desto mehr Impertinenz und Hinterlist folgen zu lassen, liegt mir fern; Herr Gehin thut das sehr geschickt! Wenn Abbe de Marseul den Ausdruck douce manie dafür an- wendet, dafs Herr Dr. Stierlin meiner Auseinandersetzung der Schweizer Carabus eine Tafel beigegeben, die allerdings schon vorher 1) Ich beabsichtige den von mir angeschlagenen Ton weder zu ver- ändern noch zu vertheidigen, um so weniger als derselbe doch jedenfalls mich schädigt und der verfolgten Unschuld zu Gute kommt; man mufs meines Erachtens sehr deutlich sprechen, wenn man der Menge etwas begreiflich machen will, und das suaviter in modo ist durchaus nicht überall am Orte; allerdings wird gerade in der Entomologie die Würde der Wissen- schaft oft von Denjenigen zu wahren gesucht, die derselben am fernsten stehen, ihren strengen Tadel nicht verstehen oder fürchten. Dabei wolle man beachten, dafs ich nur Diejenigen „verfolge“, die mit groben oder versteckten Angriffen gegen mich, oder mit gröfster Oberflächlichkeit gegen die Wissenschaft vorgehen. Ueber diebische Bienen. 115 in der deutschen entomol. Zeitsch. erschienen ist, aber gerade be- sonders die schwierigsten Schweizer Formen behandelt, so ist jener Ausdruck nicht rüde, aber im Munde des critisirenden Abschreibers de Marseul eine unerhörte Dreistigkeit. Jetzt einmal zu Herrn Abbe de Marseul selber. — Dafs der- selbe der entomologischen Wissenschaft einmal aufrichtig zu- gethan gewesen, als er die noch heut zu Tage wenig controlirten Histeriden bearbeitete, will ich durchaus nicht bestreiten; dafs er aber ein Abschreiber sei, habe ich schon vor langen Jahren an Dr. Stierlin geschrieben, als dieser bei mir anfragte, ob ich ge- statte, dafs de Marseul seine Otiorhynchus- Monographie übersetze, was ihm damals recht schmeichelhaft schien. De Marseul’s von Jahr zu Jahr dreister und in ungeheuerlicheren Dimensionen auftretenden Abschreiberei gegenüber habe ich geschwiegen, weil man wenig Dank davon hat, im Interesse der Wissenschaft mit aller Welt an- zubinden, namentlich mit den bipeden Melanosomen (Schwarzröcken). Da aber Herr Abbe de Marseul nunmehr den Anfang gemacht hat über meine mores zu philosophiren, so will ich zunächst dem primitiven Ton eines meiner Collegen in weiteren Kreisen Wider- hall verschaffen, wozu ich bereits am 6. Jan. 1880 von einem un- serer geachtetsten und friedfertigsten deutschen Entomologen schrift- lich ermuntert war. In den Mittheilungen der schweizerischen entomologischen Ge- sellschaft Vol. V. Heft 9. 1879. p. 501 heifst es im Sitzungsbericht der Gesellschaft: „Herr Dr. Stierlin zeiht Herrn Marseul, Redacteur der entomol. Zeitschrift L’Abeille, des literarischen Diebstahls, indem betreffender Herr sich beikommen lasse, ganze Arbeiten aus unseren Mittheilungen verbaliter übersetzt in sein Journal auf- zunehmen.“ Werfen wir nach dieser öffentlichen Anschuldigung nur einen Blick auf die No. der Abeille, in der Herr Abbe de M. vom Ver- folger Kraatz spricht, der sein Treiben ebenfalls schon lange verfolgt, so mufs man allerdings benebelt sein (wenn auch nicht durch meine elucubrations nebuleuses), wenn man über den passio- nirten Abschreiber nicht entrüstet sein soll. Unter den Ueberschriften Archeologie entomologique und In- sectes de Siberie bringt Herr Abbe de Marseul nicht etwa eine Sammlung von schwer zugänglichen Beschreibungen sibirischer Carabicinen, sondern er copirt einen ziemlich grolsen Quartanten einer Motschulsky’schen (!) Arbeit, welcher jederzeit nebst 6 col. Taf. für einige Thaler relativ billig zu haben ist; g* 116 Ueber roihgefleckte Necrophorus germanicus. im Vorwort sagt der Herr Abbe, das Werk behandle un grand nombre d’especes nouvelles, definies brievement et parfois d’une maniere insuffisante, il est vrai, mais-accompagnees de figures co- loriees. — Statt dieser Tafeln bringt der Herr Abbe, der bereits 194 S. seiner Abeille mit Motsch. gefüllt hat (S. 114—116 etc. etc.) kleine Noten, die besagen, dals die von ihm copirten Beschrei- bungen nichts Anderes sind, als die der weltbekannten Harpalus brevicornis, servus, Froehlichi, aeneus!!! Er copirt die französisch geschriebenen uncritischen Sudeleien eines Motschulsky, obwohl er weils, dafs es sich um gemeine Arten handelt! Wenn aber Dr. Stierlin eine Tafel aus der deutschen ent. Zeitschrift bringt, von deren wissenschaftlichem Werth der Ab- schreiber par excellence natürlich so wenig einen Begriff hat, wie der unfähige Gehin, mit dem er sich leichtsinnig auf eine Stufe stellt, so ist dies sein Treiben keine douce manie, sondern wenn es von Dr. Stierlin als literarischer Diebstahl bezeichnet wird, mindestens Diebstahl unter erschwerenden Umständen zu nennen. Hoffentlich kommen wir bald aus den primitiven Zuständen heraus, welche Autor und Verleger vor einer Ausbeutung & la Mar- seul unter dem Deckmantel der Wissenschaft nicht zu schützen vermögen. Dazu müssen allerdings primitive Worte fallen. G.K. Ueber rothgefleckte Necrophorus germanicus. In Auftrage des naturwissenschaftl. Vereins in Wriezen theilte mir Herr Dr. H. Prey[s mit, dafs von den Herren Herkewitz und Lehrer Berg beim Ausgraben eines Fuchses auf dem Wriezener Felde unter mehreren schwarzen Necrophorus germanicus ein etwa 16" langes Ex. mit einem blutrothen Fleck in der Mitte jeder Flügel- decke aufgefunden seien, über welche Spielart Gutfleisch nichts anführe. Das geschieht aus dem einfachen Grunde, weil weder Erichson in den Käfern der Mark, noch Redtenbacher in seiner Fauna austriaca von den rothgefleckten Varietäten des Necr. ger- manicus Notiz nehmen; und doch mufs das ausnahmsweise Hervor- treten von rothen Flecken bei dem sonst schwarzen germanicus gewils als eine interessante Erscheinung betrachtet werden, um so mehr als der humator mit rothgelber Fühlerkeule stets einfarbig schwarz bleibt. Nach Michow (die Begrenzung der deutschen Necrophorus- Arten Jena 1873 p. 17) sind Stücke mit rothgelben oder rothen Punkten auf den Flügeldecken von ihm „in Deutschland nicht selten gesammelt, auch überall in den Sammlungen vorgefunden und in Ueber rothgefleckte Necrophorus germanicus. 117 die Litteratur unter dem Namen speciosus Schulze und guadripunc- tatus Crist. eingeführt worden, je nachdem zwei oder vier solcher hellen Punkte sichtbar waren“, wo giebt Michow nicht an. Der quadripunctatus Crist. ist sehr bezeichnend benannt, aber nie be- schrieben, der speciosus Schulze, dessen Beschreibung Michow nicht nachgelesen hat, ist nicht nach Stücken mit zwei, sondern mit vier Flecken beschrieben; Schulze’s Diagnose seiner Silpha speciosa im Naturforscher VI, p. 25 lautet: oblonga, atra, maculis IV auran- tiacis, superioribus didymis; habitat in Germania prope agros secalinos. Wie der Catal. Gemminger-Harold p. 713 dazu kommt, die var. speciosus nach Schweden zu versetzen, ist nicht recht begreif- lich, kennt doch Gyllenhal (Ins. Suec. I, p. 258) nur eine var. puncto apieis elytrorum rufo, keine mit 4 Punkten. Unter diesen Umständen ist der bezeichnende Cristophori’sche Name quadripunctatus ein ein- faches Synonym des speciosus, kann aber nicht einmal als Synonym eitirt werden, da er ein nomen in litt. ist. Der Fleck auf der Scheibe der Fld. ist nicht immer doppelt, wie Schulze angiebt, sondern auch einfach, rundlich oder rundlich viereckig. Der Fleck vor der Spitze der Flügeldecken dehnt sich mehr oder weniger der Quere nach aus. Die 4 Flecke können nun da- durch auf zwei reducirt werden, dafs entweder a. die hinteren Flecke verschwinden (var. bipunctatus mihi) oder b. die mittleren Flecke (var. apicalis mihi). Ob Michow die letztere Varietät gekannt hat, ist aus seinen Worten nicht zu ermessen; ich besitze ein solches (wahrscheinlich aus Frankreich), bei dem hinten nicht nur ein rother Fleck, sondern eine sehr deutliche, einen schwachen Winkel bildende, rothgelbe Binde vorhanden ist. Bei allen rothgefleckten Stücken tritt in der Mitte des Aufsen- randes der Flügeld. die rothe Färbung des umgeschlagenen Randes deutlich etwas über den Innenrand hervor; sehr interessant wäre das Vorkommen von Stücken, wo sich der rothe Mittelfleck mit dem schmalen Aufsenfleck verbindet. Nach Michow verschwinden die rothen Flecke nach dem Tode nicht selten ganz; meine rothgefleckten Stücke stammen meist aus alten Sammlungen (z. B. der von Reich), also kann die Färbung auch eine sehr dauerhafte sein. G. Kraatz. [Entomologische Monatsblätter II. No. 18. August 1880.] 115 Ueber Halyzia japonica Thunb. Ueber Halyzia japonica Thunb. Da Mulsant nicht alle seine Coceinelliden-Gattungen scharf begrenzt hat, so dürfen wir uns nicht wundern, dafs er die obige Art in zwei Gattungen (Harmonia und Lemnia) unterbringt; aufser- dem zählt er dieselbe noch als eine ihm unbekannte Art auf! Die- selbe ist eine Halyzia, mit (Propylea) conglobata L. so nahe ver- wandt, dals Crotch einige Varietäten zu dieser Art stellt, andere als eigene Art aufführt (Revis. Coce. p. 158). Nach Ansicht eines reichen Materials aus den Sammlungen von Lewis und Hiller halte ich sie für eine gute Art, die mit conglobata nicht vereinigt werden darf. Thunberg giebt (Dissertat. p. 12) folgende Diagnose: Elytris flavis, eruce suturate duplici maculisque 4 nigris. Ich will nun die Art ausführlicher zu beschreiben und ihre hauptsächliehsten Varietäten festzustellen versuchen. Kopf beim S ganz gelb, beim 2 mit einer dreieckigen schwarzen Makel am Vorderrande. Halsschild schwarz, ein breiter Vorder- und Seitensaum, ersterer eine kurze Mittellinie nach hinten sendend, letzterer in der Mitte der Innenseite etwas ausgebuchtet, gelb. Flügeldecken gelb oder gelbbraun, mit breit schwarz gefärbter Naht, die in 43 und $ makelförmig, quer-rechteckig erweitert ist und 2 Makeln auf jeder schwarz, die erste auf der Schulter, ziemlich oval, etwas quer nach aulsen gerichtet, die zweite länglich, wenig oder kaum gebogen, dem Seitenrande fast parallel von 4 bis $ auf der Scheibe, etwas näher dem Seitenrande als der Nath. Unter- seite schwarz, die Beine und der Aufsenrand der Hinterleibssegmente breit gelblich. Vorderbrust mit 2 hohen Kiellinien. L. 3,5 mm. Harmonia ambitiosa Muls. Mon. p. 72. Ostasien, Japan. a. Fld. ganz gelbbraun, ein meist schmaler Nahtsaum bis zur Mitte, selten bis zur Spitze reichend und eine kleine Makel auf der Schulter schwarz. v. Feliciae Muls. Mon. p. 57. b. Wie a, aber noch eine punkt- oder strichförmige Makel auf der Scheibe in oder hinter derMitte jeder Fld. v. dionea Muls. Mon. p.66. c. Färbung normal, jedoch die Längsmakel in $ Länge hinten mit dem schwarzen Nathsaume verbunden; vor der Spitze jederseits mit einer schmalen, dreieckigen schwarzen Quermakel, die mit dem Nathsaume zusammenhängt und den Hinterrand der Fld. gelb ge- säumt lälst. v. ancora Weise. ‚d. Wie c; auch die Schultermakel verbindet sich mit der Nath. Fld. schwarz, ein ziemlich breiter Seitensaum und 2 mit diesem zusammenhängende Quermakeln, die eine in der Mitte, die andere vor der Spitze, so wie 2 viereckige Makeln an der Nath, die eine Ueber die Maculaturbogen der Stett. entomol. Zeitung. 119 am -Schildehen, die andere hinter der Mitte gelb. A. conglobata v. 'leopardina sehr ähnlich, sicher von ihr durch die Form der ‚gelben Quermakel vor der Spitze verschieden. Diese ist bei den dunklen Varietäten der conglobata hinten halbkreisförmig aus- geschnitten, während sie bei denen der japonica nach hinten ge- rundet ist. v. dissecta Muls. Spec. p. 377. Häufigste Form in Japan. e. Halsschild normal gefärbt, Fld. schwarz, ein schmaler gleich breiter, nur am Grund in der Schulterecke etwas breiterer Seiten- saum, sowie eine fast rechteckige kleine Makel jederseits am Schild- chen gelb. v. tristis Weise. f. Fld. einfarbig schwarz oder nur mit sehr schmalem gelben Seitensaume. v. Lewisi Weise. !) Ueber Zweck und Ende der Maculaturbogen der Stettiner entomologischen Zeitung. Die nächste Veranlassung zu diesen Zeilen giebt uns ein von Herrn Kolbe freundlichst eingesendeter Druckbogen (12) aus Jahrg. 1880 der Dohrn’schen Zeitung, auf welchem vorn über der Dedi- cation geschrieben steht: Aus: Stett. Ent. Zeit. Jahrgang 1880. Nach Durchblätterung von 10 S. lepidopterologischem und 28. hymenopterologischem Text stölst man auf S. 176 schliefslich auf den Aufsatz des Autors. Hätte Herr Dohrn denselben auf den lepidopterologischen folgen lassen, so war Alles in bester Ordnung, da derselbe alsdann mit der (ungeraden) S. 157 begann und das Unnütze fortgeschnitten werden konnte. Statt dessen lässt die Redaction S. 165— 175 oder, allgemein ausgesprochen, ebenso 1) Wenn in den entomol. Nachrichten von Dr. Katter 1880. No. 13. p. 345 unter der Ueberschrift „zum Capitel der Varietätenfabrication“ An- sichten des Herrn Fauvel, die derselbe in einem offenen Briefe an Herrn J. B. Gehin niedergelegt hat, abgedruckt sind, so erlaube ich mir zu be- merken, dafs ich zwar bei der Bearbeitung meines Catalogus Col. Europae Herrn Fauvel gefolgt bin und Synonyme und Varietäten bei den Staphy- linen nach seiner Manier aufgeführt habe, aber nur weil es mir durchaus an Zeit zu einer critischen Durchsicht fehlte, welche ich in ungleich höherem Malse bei ihm voraussetzte; Racen und Synonyme in einen Topf zu werfen halte ich für gänzlich falsch, ausgezeichnete Varietäten mit Namen zu be- legen für nützlich. J. Weise. Dr. Katter scheint sich Herrn Fauvel anzuschliefsen, doch ist dies um so gleichgültiger, als Herrn Dr. Katter’s Parteinahme nicht die eines Fachgelehrten ist, sondern eines Fabricanten von Artikeln für seine entomol. Nachrichten. D. Red. = 120 Ueber die Maculaturbogen der Stett. entomol. Zeitung. viel!) Bogen factisch vermaculiren als Separata anfer- tigen, wobei die wirklichen Separata von Maeculatur- bogen nicht zu unterscheiden sind. Das ist unnütze Verschwendung und grobe Rücksichtslosigkeit gegen den Autor und die Anforderungen der exacten Wissenschaft, die allein Herr Dohrn sich erlaubt. Da derselbe Jahr aus Jahr ein unter „Exotisches“ alles Mög- liche behandelt und somit stets Stoff von eirca 1—4 $. vorräthig hat oder haben kann, so würden wir eventuell sogar durch kleinere Aufsätze mit Ueberschriften weniger „Exotisches“ erhalten. 2) Der Aufsatz, welcher vor dem Kolbe’schen eingeschoben ist, zeigt, wie viele Andere, dafs der Setzer von der Redaction so wenig geschult ist oder so geschickt in seine Tasche arbeitet, dafs die kleine Arbeit von Woldstedt 14 S. füllt, während sie kaum eine einnehmen durfte! Wenn der ganze Text hinter der Zeile mit dem Namen eingerückt wird, so wird bei dem kleinen Aufsatz der Raum für 45 x 6 —= 270 Buchstaben verschwendet, und die Druckseite hälslich mager gemacht. Herr Dohrn ehrt weder den Groschen noch sein Publicum, welches allerdings zum Theil nur wenig von Drucksachen verstehen mag, oder dem es angenehm ist, wenn der Aufsatz recht lang aussieht. Jahr aus Jahr ein den Herren Autoren Separata zugehen zu lassen, die es Anderen als den Empfängern nur etwa durch die Zu- sendung weniger fragwürdig erscheinen lassen, ob sie nicht beim Stoffwechsel Dienste leisten sollen, ist um so mehr zu bedauern, als z. B. bei Nachlässen dergleichen Separata meist unrettbar ver- loren sind. Böses Beispiel verdirbt gute Sitte; gutes bestärkt Stettin im alten Schlendrian! Leider entspricht dem ersteren das Arrangement der Kolbe’schen Tafel, in der Fig. 2 oben, und Fig. 1 unten bequem und ansprechender hätten allein stehen können, wäh- rend ihre lothrechte Stellung das übersichtliche Verständnils möglichst erschwert. Stettin bietet fort und fort eine seltene Aus- wahl schlecht arrangirter Tafeln. 1) Eventualiter doppelt und dreimal so viel, wenn die Autoren kleiner, schlecht plaeirter Aufsätze auch Separate erhalten. 2) Auch dies habe ich längst speciell befürwortet! mit dem 2ten Bogen des Aufsatzes von Herrn Kolbe erhält man einen halben Bogen gratis, dessen Ueberschrift, inn Gegensatz zu „Exotisches“, acht Zeilen einnimmt. Die Cassen- Abschlüsse des Stettiner entomologischen Vereins. 121 Die Cassen-Abschlüsse des Stettiner entomologischen Vereins pro 1875—1378. Die öffentliche Provocation!) des Herrn Katter in seinen hymenoptero-phaeno-oenologischen Nachrichten erinnert mich an meine Pflichten gegen den Stettiner Entomologischen Verein, wel- cher vor etwa einem Menschenalter die Arbeit des Berliner Pri- maners Kraatz über die Gattung Colon veröffentlichte, dessen sich sein alter Gönner Dohrn noch immer freundlich erinnert.2) Auf der letzten Seite des Extrablättchens zum Jahrg. 1876 der Dohrn’- schen Ent. Zeit. soll es mir „zur beruhigenden Abfertigung“ dienen, dafs der Vorstand des Vereines die Rechnungen des Vereines prüft, bevor er sie dechargirt, und dals gegen die Rechenschaft, wie sie von Anbeginn bis heute in der Zeitung alljährlich abgelegt wird, aulser mir noch Niemand etwas zu erinnern gehabt hat. Wenn Herr Dohrn ausdrücklich versichert, dafs der Vorstand die Rechnungen seines Rendanten prüft und nicht blind unter- schreibt, mag es ihm beruhigend erscheinen, jedem Anderen wäre es selbstverständlich! jeder Andere würde auch glauben, Herrn Dohrn’s öffentlich in abweisendster Form gegebene Erklärung sei richtig, nur beweisen sämmtliche Abschlüsse seit 1864 das Gegentheil. Als Kaufmannskind sollte Herr Dohrn doch eine Idee davon haben, was ein Abschluls ist, und jedenfalls ist es höchst bedenklich, wenn diese Idee bei demjenigen fehlt, der die höchsten Ansprüche an das Vereinsvermögen macht, und Auskunft über das- selbe verweigert. Den letzten wirklichen Cassen-Abschlufs des Stett. Vereins finden wir in der Stett. Zeit. 1864 (pro 1862 und 1863) p. 110 und 11; daselbst sind die Zinsen des Vereins-Capitals mit circa 300 Rthl. angesetzt, es werden 1863 200 Rthl. zinsbar angelegt, der Cassenbestand pro 1863 beträgt 30 Rthl., die Bilanz 918 Rthl. Nun sind einige Jahre zur Veränderung gar keine Ab- schlüsse gegeben und wir finden später jährliche Zahlungen der Pommerschen Provinzial- Zuckersiederei?). 1) A. a. O. Jahrgang 1880. No. 1. 8.7. 2) Dohrn’s Ent. Zeit. 1879. p. 372. 3) Durch welchen Vereinsbeschlufs die Vereinsgelder in die Zuckersiederei gewandert sind, finde ich nirgends in der Stettiner Zeitung angegeben, doch mag es mir an Findigkeit fehlen. Diese Wanderung kann eine vortreffliche Capitals-Anlage involviren, sie ist aber jedenfalls eine ungewöhnliche. 122 Die Cassen- Abschlüsse des Stettiner & Conto des Guthabens: Jahrg. 1869 p. 312 pro 1868 . . 234 Rthl., 1161870 p.1263D -(' 1869Hb sm.T Tann “118741 B 11ER VE za I N Tin“ - 151875 1p..1281 alaTal Moh age - 1876 p.191 - 1875 . . 1785 Mark, a ERTEZNN) Erz He 119 1878 :p 328 1912 18770 HL 250002 1211880p. LER Has az sone Als Ausgaben figuriren ebendaselbst: pro 1863 für Remunerationen, Botendienste, Porto ete. 155 Rthl., - 1875 per Honor. and. Secret., Botendienst, Portiete. 1287 Mark, Hulatsunde., dötlejarls. Bao. 13h BE Ma An ae = LOL T ut. dlsttan rin AR AR BIRD RO SONDER 3401878 yahı.alalı. siloiarır WOHER N - pro 1863 für Drucksachen und Kupfertafen . . . 430 Rthl., - 1875 an Gralsmann für Zeitungsdruck . . . . 1016 Mark, Adplst old abrum. Bahn hal SRITTDWATRAS ITRDEDE GHORTE zusladd, aadsyın in N. las ui ii HSEheeNge BOOTE - 1878. EROAENEN- In diesen Cassen- Abschlüssen fällt zunächst die Ungleichheit der Zuckersiederei-Zahlungen pro 1877 und 1878 auf; sie erklärt sich für den Sachverständigen dadurch, dafs der Herr Rendant, obwohl er den Abschlufs pro 1878 erst 1880 giebt, es nicht einmal für der Mühe werth erachtet, Jahres-Abschlüsse zu liefern, in denen die jährlich laufenden Ausgaben notirt sind; reicht der Buchdrucker seine Rechnung später als gewöhnlich ein, so figurirt in den Ausgaben zur Veränderung die Buchdrucker-Rechnung für einen halben Jahrgang! Das macht dann sogar länger als ein Jahr den Mitgliedern die Freude, es sei enorm wenig ausgegeben. Sehr merkwürdig ist die Verschiedenheit der Einnahmen! Nach- dem dieselbe 1875 1039 .# betragen und 1876 in Folge meiner Opposition factisch eine andere Wirthschaft begonnen hat, ergiebt dieses Jahr fast das Doppelte, das folgende Jahr mehr als das Doppelte, 1873 geht die Einnahme hinter 1876 zurück. Sollte Herr Dohrn via Puttbus neue Opposition provoecirt haben, damit die Mitglieder zum Aerger des Erzfeindes Kraatz besser zahlen? Das würde mich noch mehr freuen, als wenn man mich dadurch zu ärgern sucht), dafs man sich öffentlich ein Testimonium der descriptiven Un-willigkeit ausstellt. !) Mittheil. d. Münchener Ent. Ver. II. 1879. p. 25 sub Rosae, nicht rosa. entomologischen Vereins pro 1875—1878. 123 Da nun in diesen Cassen-Abschlüssen nicht die jährlichen Zuschreibungen der Zuckersiederei angegeben sind, sondern die jähr- lichen Adschreibungen, so vermögen die Mitglieder in keiner Weise zu beurtheilen, ob der unerhörte jährliche Luxus für Seeretair- und Botendienste!) gerechtfertigt ist. Beim Berliner entom. Verein betrugen die Ausgaben für alle Posten, die dem erwähnten Rubrum entsprechen, also: für Buchbinderarbeiten, Correspondenzen, Diverses und Miethe ?) für die Jahre 1873—1876 . . 224 Rthl. = 672 M. Der Stett. Ent. Ver. giebt für Secret., Boten- dienst etc. für 4 Jahre (1875— 1878) aus?) 4816 M wozu für Miethe hinzutreten. . . . ....1200 - = 6016 M. Mithin beträgt die Differenz 5344 M. Eine ähnliche Wirthschaft, 16 Jahre fortgesetzt (und sie war beim Berliner Verein früher billiger), würde eine Differenz von 21176 AM = 7058 Rthl. mit einem Zinsenertrage von rund 350 Rthl. bei Sproc. Verzinsung ergeben. Reiche Mäcene der Wissenschaft lieben es nicht ängstlich zu rechnen, und noch weniger rechnen zu lernen. Die finanziellen Erfolge der Mäcen-Wirthschaft sollten aber doch bei denkenden Köpfen Bedenken erregen dürfen. Der Herr Secretair documentirt seine bekannte grolse, wissen- schaftliche Thätigkeit hauptsächlich in Wien und Petersburg, weil Stettin dazu kein Geld hat; seine Vereins-Thätigkeit wird nie erwähnt, ausgenommen in der classischen Entschuldigung der Redaetion (Dohrn’s Ent. Zeit. 1879. p. 209 Note), dafs nicht sie, sondern die störende Doppel-Oorrectur und der Umstand, dafs Niemand in Stettin sich speciell mit exotischen Macrolepidopteren beschäftige, zu dem Versehen inducirte, 1878 Hopffer’s Manuscript zu veröffentlichen, welches zum besten Theile schon einmal vor 4 Jahren in Stettin abgedruckt wurde, nachdem Herr Hopffer „den Fehler begangen hatte“, es vor seinem Tode nicht als Maculatur zu bezeichnen. Prof. Zeller ist eben ein maximus in minimis; einen minimus in maximis kennt Stettin honoris causa nicht! 1) Diese mehr eigenthümliche als höfliche Combination ist in den Ab- schlüssen stehendes Rubrum. 2) Nach der Uebersicht der Cassen - Abschlüsse des Herrn Rendanten O0. Calix pro 1856—1876 in der Deutschen Ent. Zeit. 1876 p. XIV u.XV. 3) Laut Cassenabschlufs an den hier angegebenen Orten. 124 Deber ein Werkchen von Jacob Sturm. — Neuere Literatur. Ueber ein verschollenes Werkehen von Jacob Sturm in Nürnberg. In der von der naturhistorischen Gesellschaft zu Nürnberg 1849 gegebenen Aufzählung der literarischen und artistischen Arbeiten von Jacob Sturm ist eine Aufzählung der Werke gegeben, zu denen der Genannte theils einige, theils alle Kupfertafeln lieferte. Unter denselben finde ich nicht aufgeführt: Kupfersammlung, zu Schubert’s und jeder anderen Natur- geschichte brauchbar. In 12 Blättern nach der Natur gezeichnet, gestochen und gemahlt von Jacob Sturm in Nürnberg. Illu- minirt. Preis 1 Rthl. 16 gr. oder 3 fl. rhein. Die 12 Blätter sind von 4 S. erklärendem Text begleitet, ohne Angabe einer Jahreszahl. Auf Tab. I ist der Vulcan von Jorullo abgebildet; Tab. II—VI stellen meist Pflanzen, VII Insecten, VIII Conchylien und Fische, IX Amphibien und einige Vögel, X meist Vögel, XI und XII Säuge- thiere vor. Nur unter Taf. I—VIII steht J. Sturm se., unter Taf. IX—XIH Fr. Sturm se. Auf der Insecten-Tafel VII sind abgebildet: Fig. 30 Geotrupes (Oryctes) nasicornis. - 31 Bombyx mori Q und Eier. - 32 Mantis religiosa. - 38 eine Phryganea mit der Larve (33b). - 84 Oestrus equi nebst Puppe (34h). - 359 Scorpio italicus. Hiernach gebührt der sorgfältigen kleinen Kupfersammlung sogar ein Plätzchen in Hagen’s Bibliotheca entomologica. G. Kraatz. Neuere Literatur. Entomologisk Tidskrift pa föranstaltande af Ento ee Fö- reningen i Stockholm utgifven af Jacob Spängberg. Band I. 1880. Heft 1. 42 8. In dem zweiseitigen, französisch geschriebenen Vorworte ist nichts Näheres über die Constituirung einer entomologischen Ge- sellschaft in Stockholm gesagt, sondern nur, dafs das Abonne- ment für die Abonnenten im Auslande 10 Franes, also etwa 8 M beträgt, wofür die Zeitschrift ‘franco zugesendet wird und zwar 4 mal jährlich in unbestimmten Fristen; jedes Trimester enthält mindestens 3 Bogen mit den nöthigen Tafeln und Figuren. Sollten diese nicht nöthig sein, so würde das nordische Blatt eins der Neuere Literatur. 125 theuersten sein, da es ohne Tafeln nur 12 Bogen für 8 M liefern würde; aber gewils wird es an solchen nicht fehlen. Bisher forderten die entomol. Gesellschaften meist Mitgliedschaft, die Abonnement bedingten, mit Ausnahme des Stettiner Vereins, welcher ein möglichst langes Verzeichnils von Mitgliedern anstrebt. Von den Aufsätzen in einer der scandinavischen Sprachen wird ein französisches Resume gegeben, so z. B. im ersten Hefte von den 3 letzten Aufsätzen. Dasselbe enthält: Spängberg (S. 3): Spec. Scandinaviae Anartae gen. Noc- tuarum. Die Synonymie der 11 Anarta-Arten frilst viel Platz. Wallengren ($S. 16): Öfvers. af Scandinav. arter af Diptere- gruppen Phasinae. — 18 Spec. in 3 Gatt: Holmgren (S. 22): Adnotationes ad Ichneumologiam suecicam. — Dabei 6 neue Spec. Aurivilling (S. 32): Une phalene scandinave recemment re- trouvee. Schöyen (S. 39): Des ravages caus&s en Norvege par le Bom- byx du Pin. Sandahl (S. 42): Promenades entom. dans l’ile de Vermdö. Resumes der 3 letzten Arbeiten S. 51—52. Wünschen wir der jungen Gesellschaft und ihrer Zeitschrift das beste Gedeihen; an tüchtigen, gewissenhaften Entomologen hat es dem Norden nie gefehlt, wohl aber an einer Concentration ihrer kleineren Arbeiten, die höchst wünschenswerth war. In einem Auszug aus dem Bulletin ofthe Library of Har- vard University No. 14 giebt H. S. Scudder eine interessante Uebersicht über: The Entomological Libraries of the United States und bespricht Entstehung, Umfang ete. der einzelnen Bibliotheken. Her- vorzuheben ist, dals die Privatbibliothek von C. V. Riley in Was- hington 700 entomol. Bände und 3000 ent. Brochüren enthält, welche namentlich die Biographie und sog. entomologie appliquee enthalten. Besondere Aufmerksamkeit widmet Riley der sog. fugitive literature und hat in den letzten 12 Jahren damit 22 Collectaneen gefüllt. Am Schlufs wird eine Aufzählung von 69 seltenen entomol. Werken gegeben, welche meist nur in 1—2 Ex. in folgenden Biblio- theken enthalten sind (d. h. 1—2 in jeder, nicht in sämmlichen Bibl.): Boston Athenaeum — Harvard College Library — Mus. of Comp. Zool. — Boston Soc. of Nat. Hist. — Boston Publie Libr. — Seudder’s Libr. Unter denselben ist namentlich das Mus. of Comp. Zool. reich an ältesten Werken und Opuseulis. 126 Neuere Literatur. Welche öffentliche oder private Bibliotheken sammeln dergl. in Deutschland? In welchen Proportionen werden die Preise für dergl. im Laufe der Zeit steigen, wenn die Zahl der americanischen Bibliotheken fortwährend zunimmt? 250 M für 48 Blatt Hoef- nagel, 90 # für 16 Blatt Divers. Ins. Volatil. Icones desselben Autors scheint mir schon jetzt ein schöner Preis! J. H. Seudder, A Century of Orthoptera (Proc. Boston Soc. of Nat. Hist., Vols. XII—XX). Boston 1879, p. 84. Derselbe, Insects from the Tertiary Beds of the Nicola and Si- milkameen rivers, British Columbia (Rep. of Progr. 1877—78, Geol. Surv. of Canada) p. 11. Derselbe, The early types of insects: or the origin and sequence of insect life in palaeozoice times. Boston 1879. 4°. p. 21. Der mir vorliegende Jahresbericht des naturhist. Vereins in Wisconsin 1879—80 hat insofern allgemeineres Interesse, als aus den Worten des Secretariat-Berichts S. 3: „der naturhist. Verein von Wisconsin hat aufgehört zu sein und aus seiner Asche stieg die Natural History Society of Wisconsin empor“, hervorgeht, dals das deutsche Element den Grund zu einem naturwissenschaftlichen Verein legte. Indem wir der Entomologie das beste Gedeihen wün- schen, verzeichnen wir mit Vergnügen die Uranfänge einer entomol. Sammlung: Bericht der zoolog. Section S. 10: No. 19 ein Bockkäfer, vom Ex-Gouverneur Harrison Ludington. (No. 20 ist ein Stück gegerbter Menschenhaut.) No. 21 Eine Spinne, von Dr. Hartwig. No. 27 eine dito von Frl. Anna Gottwald. No. 27 Eine Sphinx und eine Cicade, von Carl Schulberes etc. Aus dem l5ten Bande (1330) der „Annali del Mus. Civ. di St. Nat. di Genova“ liegen mir bereits folgende entomol. Separata vor. Crociera del Violante comandato del capitano armatore En- rico d’Albertis durante l’anno 1877: P. Pavesi: Studi sugli Aracnidi Africani I. Ar. di Tu- nisia p. 279—388. Formiche pel Dott. ©. Emery p. 389—393. G. Gribodo: Sopra aleune Imenotteri di Tunisia p. 399 — 404. R. Gestro: Appunti sull’ Entomologia Tunisiana p. 405—424. (Darin neu beschrieben: Pachychila Violantis G., Stenosis Ra- vasinii G., Anthicus hamicornis Mars., Cassidainvoluta Fairm.) Denkmal für Rondani. — Fauna baltica. — Correspondenz. 127 In den Proceed. Ac. Nat. Hist. Philadelphia II, April- Oct. 1879, p. 35 zählt Hulst 8 Sphingiden-Raupen auf, welche ohne das Horn am Ende des Hinterleibes gefunden wurden, und macht Bemerkungen über Varietäten von Raupen. Coleopteren-Fauna von Tromss von J. Sparre Schneider (Tromsse Museums Aarshefter II, p. 1—47). Das Verzeichnils, welches mir sehr vermehrungsfähig scheint, umfafst 135 Arten; von Bergen sind 288 bekannt. Denkmal für Camillo Rondani. Dem am 17ten Sept. 1879 in Parma gestorbenen berühmten Dipterologen Professor Camillo Rondani soll ein bescheidenes Denkmal daselbst errichtet werden. Beiträge, welche in den dor- ' tigen Zeitungen veröffentlicht werden, nimmt entgegen Prof. Pellegrino Strobel in Parma (Italien). Fauna baltica von Dr. G. Seidlitz ist zum ermälsigten Preise von 15 A bei der Redaction vom Autor deponirt. In dieser Fauna sind nicht nur die Käfer der Ostseeprovinzen, sondern auch die aus Norddeutschland, Dänemark, Schweden, Finn- land und Lappland compendiös nach eigenen sorgfältigen Unter- suchungen und mit Benutzung der neuesten Literatur nach der ana- lytischen Methode behandelt. Das Werk bietet somit Allen eine vortreffliche Ergänzung zu Redtenbacher’s bekannter Fauna Austriaca, den norddeutschen Coleopterologen Ersatz für dieselbe. Correspondenz. Herr Forstrath Kellner in Gotha, jetzt 86 Jahre alt, hat sich sein gutes Auge fast vollständig bewahrt, besucht täglich das Mu- seum, in dem seine Sammlung von Insecten aller Ordnungen aufgestellt ist, welehe er noch fortwährend vermehrt. Mittwochs, wo der Eintritt frei ist, werden die über den Glasdeckeln befind- lichen Holztafeln drei Stunden lang zurückgelegt, so dafs Jedermann die ganze Sammlung sehen kann. Aulser Herrn Forstrath Kellner leben gegenwärtig noch fol- gende Insecten-Sammler in Thüringen, aufser unseren Vereins-Mit- gliedern Baron v. Hopffgarten in Mülverstedt und Pfarrer Gut- heil in Dörnfeld: Cantor Franke in Grofsbüchter bei Ebeleben, Telegraph. Beamter Harrach in Eisleben, Dr. ©. Schmiedeknecht iu Gum- perda bei Kohla und Prof. Dr. Thomas in Ohrdruf. 128 Anzeigen. — Beilagen. — Beigabe zu den Monatsblättern. Unterzeichneter empfiehlt sein Lager von Macro- und Micro- Lepidopteren, Coleopteren, präparirten Raupen, Vogelbälgen, Vogeleiern, Conchylien ete. Lebende Puppen von Macrolepido- pteren sind stets vorräthig; auf Wunsch wird ein specielles Ver- zeichnils gesandt. Preislisten jederzeit gratis und franco. Adolf Kricheldorff, Naturalien-Handlung, Berlin S., Oranien-Str. 135. "Auslage für Insectenkästen. Als solche empfehle ich meine Torfplatten (27 Centim. lang, 13 Centim. breit) 60-Stück 5 A. Versandt gegen Nachnahme. Bei Bestellungen von 300 Platten, an 15 pCt. Rabatt, die Verpackung stets gratis. 60 Platten sende ich als 5 Kilo-Packet per Post, gröfsere Sendungen per Bahn. Wenn die Sendung nicht gefällt, nehme ich sie zurück. H. Kreye in Hannover, Nordfelderreihe 10. Die Schmetterlings-Sammlung des verstorbenen Herrn P. Mer- tens (eirca 2500 Ex., darunter viele seltene) soll für 600 M ab- gegeben werden von C. Mertens in Berlin, Unterwasserstr. 8. Beilagen. Den für die jetzigen Abonnenten und gegenwärtig im Buch- handel ausgegebenen Ex. der Monatsblätter liegen bei: 1) Ein Prospect der M. Heinsius’schen Verlagsbuchhandlung in Bremen von dem sehr empfehlenswerthen Werke: Prac- tische Insectenkunde von Prof. Taschenberg, welches nunmehr mit dem 4ten Bande beendet ist. Eine kurze Besprechung desselben bleibt für die deutsche entomologische Zeitschrift vorbehalten. 2) Eine Preis-Liste von Sammel-, Fang- und Präparir-Werk- zeugen von H. Klaeger, einem der Söhne des „alten Klaeger“, der den Berliner Inseeten-Nadeln einen Weltruf verschafft hat, so dafs Klaeger Pins in America noch jetzt als die besten angeboten werden. Die Käfer-Siebe und Schöpfer ete. sind als practisch, dauer- haft und preiswürdig zu empfehlen. Beigabe zu den Monatsblättern. Diejenigen Abonnenten der Monatsblätter, welche nicht Mit- - glieder des Berliner entomologischen Vereins sind, erhalten auf Wunsch das Bild des verewigten v.Kiesenwetter als Beigabe, wenn sie sich deshalb direct an den Herausgeber der Monatsblätter wenden. A. W. Schade’s Buchdruckerei (L. Schade) in Berlin, Stallschreiberstr. 47. Entomologische Monatsblätter. No. 19, September 1880. Herausgegeben von Dr. &. Kraatz in Berlin, Vorsitzendem des Berliner entomologischen Vereins, Ehrenmitglied der entomologischen Gesellschaften zu Brüssel, St. Petersburg. ete. Mitglied d. entom. Gesellsch. zu London, Paris, der Schweiz, Stettin ete. Preis des Jahrgangs 5 W, im Buchhandel 6 A, jeder No. 1#. Versendung franco. Inserate von Bücheranzeigen, Tausch- und Verkaufsofterten etc. pro Zeile 20 %, einzusenden, ebenso wie Zahlungen, an Dr. G. Kraatz, Link-Strafse 28. Ermälsigter Preis des ersten Jahrgangs 1876: 3 M. Inhalt: v. Kiesenwetter und Kirsch, neue Anthaxia-Arten; Kraatz, Varietäten der deutschen Buprestis; zwei syrische Buprestis in Griechenland; Perotis longicollis; Coeculus insularis; Thomson’s Revue des Psilopterites. Neue Anthaxia-Arten beschrieben von H. v. Kiesenwetter und Th. Kirsch. l. Anthaxia scorzonerae Kiesenwetter: Punctato-granulosa, supra minus, subtus magis nitidula, laete viridis, prothorace vittis duabus nigro-violaceis, subquadrato, basin versus leviter angustato, femoribus maris simplicibus. Mas pectore subtus plus minusve albo-tomentoso. Die ganze Oberfläche ohne Spur von Behaarung, schön grün oder goldgrün, das Halsschild mit zwei schwarzen oder dunkelblauen Längsbinden, der Raum zwischen diesen letzteren rothgolden. Kopf und Halsschild fein maschig gerunzelt, nabelpunktig, Stirn tief grübehenartig eingedrückt, Fühler vom 4ten Gliede ab beträchtlich erweitert, flach, die einzelnen Glieder nach innen dreieckig oder rhombisch erweitert. Halsschild etwas breiter als lang, flach, beim Männchen nach vorn zu etwas verbreitert, mit sehr flach gerundeten Seiten. Schildchen dreieckig, äulserst fein punktirt-gerunzelt, dunkel erzglänzend. Flügeldecken an der Basis so breit oder fast so breit als das Halsschild, nach hinten zu allmählig etwas verengt, die Naht schwarz oder dunkelblau. Flügeldecken rauhrunzlig punktirt, die Spitze abgerundet, gezähnelt. Beide Geschlechter sind gleich gefärbt, beim Männchen das Halsschild nach vorn stärker verbrei- tert, die Flügeldecken nach der Spitze hin mehr verschmälert, sämmtliche Schenkel, namentlich die der Vorderbeine, etwas ver- 1) Für diese Beschreibungen gilt das in No. 11 auf S.3 Note Gesagte. Entomologische Monatsblätter II. No. 19, $) 130 H. v. Kiesenwetter und Th. Kirsch: dickt. Das letzte Bauchsegment mit flach abgerundetem, aufgebo- genem Hinterrande; beim Weibchen ist das letzte Bauchsegment länger ausgezogen, an der im Bogen ausgezogenen Spitze fein drei- eckig ausgeschnitten. Diese schöne Anthaxia wurde von Raymond in einiger Anzahl auf dem thessalischen Olymp gesammelt. Die Identität der hier beschriebenen Art mit der A. scorzonerae Frivaldsky unterliegt nach einem von Herrn Dr. Kraatz mitgetheilten typischen Exemplar aus Frivaldsky’s Händen keinem Zweifel. 2. Anthaxia Maschelii Kiesenwetter. Nigro-viridis, subnitida, prothorace canaliculato, inaequaliter reti- culato, lateribus cupreo limbato, coleopteris cupreo-aureis, macula magna suturali circa scutellum et pone medium valde dilatata, apicem haud attingente. Flach, matt oder doch sehr wenig glänzend. Kopf mit flach gewölbter, fein maschig gerunzelter, etwas goldglänzender Stirn. Fühler wenig länger als der Kopf, dünn, schwach gesägt, schwarz mit etwas blauem Metallglanze. Halsschild mehr als doppelt so breit als lang, mit ungleichmäfsig schwach gerundeten Seiten, nach vorn wenig, nach hinten etwas mehr verengt, am Vorderrande jeder- seits deutlich ausgerandet, an den Seiten vor der Basis mit einer stumpfen Ecke, in der Mitte mit einer flachen Längsfurche. In und neben dieser Furche mit ziemlich feinen, fast quer verlaufenden, leicht convergirenden Runzeln, der übrige Theil des Halsschildes grob und weitläufig, maschig gerunzelt. Der Seitenrand kupfrig gegen die dunkle Grundfarbe abgesetzt, mit nabelpunktigen Maschen versehen. Flügeldecken sehr fein und dicht, nach dem Aufsenrande und nach der Seite zu gröber granulirt, kupfrig, ziemlich flach, längs der Naht mit einem grünlich schwarzen, am Schildehen und hinter der Mitte stark erweiterten Fleck. Die Verbreiterung am Schildehen entspricht einer flach beulenartig gewölbten, sparsam und undeutlich punktirten runden Stelle; ebenso ist hinter der Mitte der erweiterte Fleck, der übrigens weder Seitenrand noch Spitze der Flügeldecken berührt, flach beulenartig und ungleichmälsig auf- getrieben und geglättet, einzeln punktirt und überaus fein, kaum wahrnehmbar behaart. Die Unterseite ist schwärzlich mit etwas Erzglanz, maschig punktirt, sparsam weilslich behaart. Eine sehr ausgezeichnete, mit candens und salicis einigermalsen verwandte Art. Caucasus. — Von Herrn Hauptmann von Maschel zur Unter- suchung und Beschreibung mitgetheilt und ihm zu Ehren benannt. Neue Anthaxia- Arten. 131 3. Anthawia pinguis Kiesenwetter. Breviuscula, aequaliter convexiuscula, nitidula, obscure aenea, subtiliter parce pubescens , prothorace valde transverso, reticulato -ru- goso, coleopteris apicem versus haud angustatis, latitudine sesqui lon- gioribus, fortiter dense granulosis. Von trüber Erzfarbe, kurz oval, nach hinten nicht verengt, flach und gleichmälsig gewölbt. Kopf fein und dicht maschig ge- runzelt mit Nabelpunkten und äulserst feiner greiser Behaarung. Halsschild mehr als doppelt so breit als lang, nach vorn etwas mehr als nach hinten verengt mit flach gerundeten Seiten, die vor der Basis einen stumpfen Winkel bilden, der Vorderrand jederseits flach ausgebuchtet, deutlich und gleichmälsig der Quere nach ge- wölbt, jederseits neben der Mitte des Seitenrandes mit einer flachen Vertiefung, regelmälsig maschig und nabelpunktig gerunzelt, die Runzeln auf der Mitte undeutlich. Schildchen rundlich dreieckig, äulserst fein und dicht punktirt. Flügeldecken von der Breite des Halsschildes, 1#mal so lang als zusammen breit, ziemlich gleich- mälsig flach gewölbt, stark und dicht rauhkörnig, die Runzeln nach der Spitze hin gedrängter stehend, fein und ziemlich sparsam greis behaart. Unterseite runzlig punktirt, in der Färbung von der Ober-- seite wenig verschieden, stärker und dichter weifslich behaart. Auf dem Parnes (nicht zu verwechseln mit dem Parnassos) von Raymond in einigen Exemplaren gesammelt. 4. Anthaxia Olympica Kiesenwetter. Oblonga, subtilius rugoso-granulata, prothorace transverso aequali, viridi-coeruleo, disco infuscato, coleopteris parallelis, purpureis, macula basali, triangulari viridi, aureo circumfusa, abdomine aeneo, segmento ventrali ultimo leviter producto, apice rotundato, latius marginato. — Long. 6—7 mill. Anthaxia fulgidipennis Marseul, Abeille II. p. 213. 9. Zwischen A. cichorii und Croesus Villers, Ksw. (nec Marseul) in der Mitte stehend, von beiden durch die Färbung ete. gut unter- schieden. Etwas kürzer als die genannten Arten, Flügeldecken nach hinten wenig oder nicht verengt, Fühler schwarz, ohne Metall- glanz, kürzer als das Halsschild, dünn mit dicht an einander ge- drängten Gliedern. Kopf schwarz, matt, mit grün metallischem Kopfschilde, dicht und fein maschig geruuzelt, die einzelnen Maschen mit Nabelpunkten. Halsschild breiter als lang, im vorderen Theile flach gewölbt, zwischen Mitte und Hinterrand jederseits mit einem - weiten und flachen Eindrucke, die Seiten etwas ungleichmälsig 'ge- rundet, nach vorn mehr, nach hinten weniger verengt, mit Andeu- 9* 113% H. v. Kiesenwetter und Th. Kirsch: tung stumpfer Ecken vor den Vorder- und Hinterwinkeln. Die Oberfläche ist ziemlich regelmäfsig mit diehtmaschigen Runzeln ohne deutliche Nabelpunkte besetzt, die Maschen sind in der Mitte des Halsschildes fein und undeutlich. Es ist grün oder grünblau, jeder- seits mit einem grolsen wenig scharf begrenzten Fleck auf der Scheibe. Schildchen glatt. Flügeldecken schmaler als das Hals- schild, parallel, nach hinten nicht verengt, etwas uneben, metallisch purpur- oder kupferroth, an der Basis mit einem dreieckigen grünen Fleck, der schräg von den Schultern nach der Naht herabreicht und golden gesäumt ist. Ihre Oberfläche ist fein punktirt gerunzelt, fein behaart. Unterseite mit den Beinen dunkel erzfarben mit grün- lichem Schein. Das letzte Hinterleibssegment zeigt an der abge- rundeten Spitze einen mälsig breit abgesetzten aufgebogenen Rand. Von A. cichorü durch dunklere Färbung, kürzeres, mehr un- ebenes Halsschild, Mangel an Nabelpunkten in den viel gröberen maschigen Runzeln des Halsschildes, mehr parallele Flügeldecken und durch die Bildung des letzten Bauchsegments unterschieden, von A. Croesus durch die angegebenen Merkmale noch mehr ab- weichend. Von Raymond auf dem thessalischen Olymp bei Saloniki gesammelt. Ich bezweifle nicht, dafs dies die A. fulgidipennis Marseul’s ist, da die Beschreibung ganz gut zutrifft. Dagegen ist A. fulgidipennis Lucas gewils nicht diese Art, sondern nur A. Üroesus (viminalis Laporte). Lucas erwähnt nicht das Geringste davon, dals der drei- eckige Basalfleck der Flügeldecken verwaschen und golden gesäumt ist, bezeichnet auch die Scheibe des Halsschildes einfach als schwarz, ohne den grünen Mittelstreifen zu erwähnen, der von Marseul als characteristisch für fulgidipennis bezeichnet wird, und der nach der Lucas’schen Abbildung der Art gerade fehlt. 5. Anthaxia hyrcana Kirsch. Lata, subparallela, nitidula, griseo-pubescens, viridis, prothoracis maculis duabus elytrisque fusco-aeneis; prothorace transverso, lateribus rotundato, disco subtiliter concinne flexuose-striato, lateribus reticulato, elytris ruguloso pumctatis, apice subgranulosis. — Long. 6, lat. 23 mill. Astrabad (colleg. Christoph). Ganz von der Form der A. salicis Fab.; lebhaft erzgrün, die Fühler und Tarsen stahlblau, 2 Flecke auf dem Halsschilde, die Flügeldecken, die Seiten des Hinterleibes und das Analsegment braun erzglänzend. Der Kopf auf der flachen Stirn weilslich be- Neue Anthaxia- Arten. 133 haart, durch die dicht maschen- oder netzartige Punktirung etwas matt, oben zwischen den Augen mit feiner Längslinie. Die Fühler kürzer als Kopf und Halsschild, das 4te Glied ebenso lang und an der Spitze ebenso breit als das 5te. Das Halsschild doppelt so breit als lang, an den Seiten vor der Mitte gerundet, die Hinter- ecken stumpf, hinten jederseits leicht ausgebuchtet, die Mitte der Basis grübchenartig, vertieft, auf der hinteren Hälfte jederseits flach niedergedrückt, auf der Scheibe bis über die beiden dunkeln Flecke hinaus mit dichten, feinen, von der Mitte aus nach beiden Seiten symmetrisch gewundenen Runzeln bedeckt, an den Seiten netzadrig. Das Schildehen schwach gewölbt dreieckig mit gerundeten Seiten. Die Flügeldecken 13 Mal so lang, als zusammen breit, die Naht hinter dem Schildehen und vor der Spitze gemeinschaftlich ein- gedrückt, der Wurzelrand von der Schulterecke bis zum Schildehen aufgeworfen und nach hinten von einem tiefen Quereindruck be- grenzt, auf der Scheibe flach uneben mit zerstreuten grauen Här- chen bekleidet, verworren runzlig punktirt, die Zwischenräume der Punkte nach der Spitze hin erhabener, endlich fast körnig. Das letzte Segment beim g' mit scharf herabgebogenem Rande. eher Varietäten der deutschen Buprestis (Ancylochira)-Arten von Dr. @. Kraatz2. 1. Buprestis L. (Ancylochira Eschh.) rustica Linne. v. Kiesenwetter (Naturg. Ins. Deutschl. IV. p. 51) giebt an, dafs das letzte Bauchsegment beim g' jederseits einen gelben Fleck zeige, beim Q@ ungefleckt sei. De Marsenl (Monogr. p. 173) erweckt durch seine Angabe unter der punctata „se distingue de la rustica par des taches jaunes qui existent dans les deux sexes“ den Glau- ben, dafs das letzte Hinterleibssegment ohne gelbe Flecke sei, ist auch vielleicht selbst dieser Meinung gewesen, da er bei der Be- schreibung des Abdomens der rustica nichts von einem gelben Flecke sagt. Nach meinem Materiale ist das letzte Hinterleibsseg- ment von rustica d' nur ausnahmsweise mit einem deutlichen, resp. sehr undeutlichen gelben Fleck jederseits versehen, also diese Zeich- nung eine nur ausnahmsweise auftretende Geschlechts- Auszeichnung. Solehe rustica-Männchen mit kräftigem gelben Abdomi- nalfleck zeigen aber deutlich einen gelben Fleck an den Vorderecken des Thorax, welcher nach de Marseul’s Bestim- mungstabelle in erster Linie punctata von der rustica mit „pronotum immacule a l’angle anterieur“ unterscheiden soll. 134 G. Kraatz: Ueber Varietaten Unter diesen Umständen ist die gefleckte rustica g' var. von besonderem Interesse, denn uncritische Köpfe könnten sie leicht (und nach de Marseul’s Monographie mit Recht) als Uebergangs-Ex. ansprechen; ich schlage für dieselbe den Namen J' var. bimaculata vor und mufs es den deutschen Entomologen überlassen, allmählig festzustellen, ob die bimaculata in der That die Var. des J' ist und ob sie etwa local regelmälsig als männliche Form auftritt. Kiesenwetter nennt bei rustica und punctata das Halsschild doppelt so breit als lang; ich habe rustica von jeher hauptsächlich durch das viel kürzere und breitere Halsschild unterschieden, dessen characteristische Gestalt leicht aufzufassen ist. Dafs Redtenbacher in der dritten Auflage seiner Fauna Austr. die rustica von der punctata nicht specifisch zu unterscheiden vermag (vergl. I, p. 507 Note), wird manchem Anfänger die Freude verschaffen, es ihm darin zuvorthun zu können. 2. Buprestis haemorrhoidalis Herbst (punctata Fabr.). Durch schlankere, gewölbtere Gestalt, schmaleres Halsschild sehr leicht von der rustica zu unterscheiden, das letzte Hinterleibs- segment stets mit einem gröfseren gelben oder rothgelben Fleck (haemorrhoidalis Herbst). Die Varietäten des Käfers, namentlich der südeuropäischen Stücke, sind noch nicht gehörig studirt; in Folge dessen wird noch von v. Kiesenwetter und de Marseul die Bupr. dalmatina Manh. als Var. mit ihm vereinigt, obwohl bei diesem Käfer der Vorder- rand des Halsschildes an den Seiten gelb gesäumt ist, was meines Wissens bei der punctata niemals vorkommt. Varietäten in Naturgeschichten zu eitiren, ohne ihre characte- ristischen Merkmale anzugeben, scheint mir fast widersinnig; die Varietäten lehren uns oft überhaupt erst die Arten kennen und unterscheiden. Die Var. quadristigma Hb. ist nach einem norddeutschen Ex. mit 4 vertieften Punkten auf dem Halsschilde beschrieben; ich besitze auch ein solches, auch ein ähnliches von der rustica. Weshalb die Var. bicolor Fabr. aus „Barbaria* in den In- secten Deutschlands eitirt wird, weils ich nicht; de Marseul, der sie ebenfalls eitirt, giebt 9 Länder als Fundorte an, nur nicht Tanger. v. Kiesenwetter und de Marseul sprechen von zwei sehr ver- änderlichen gelben Flecken auf dem letzten Hinterleibssegment; es scheint mir doch hervorhebenswerth, dafs dieselben sich bei einem schlesischen und bei einem Walliser Ex. meiner Sammlung zu der deutschen Buprestis ( Ancylochira) - Arten. 135 einer Querbinde vereinigen; bei dem letzteren zeigen die Vorder- schenkel nicht weit vom Knie innen und aulsen einen gelben Längsfleck. Von 8 griechischen Ex. meiner Sammlung zeigen zwei Weib- chen auf dem 2—-4ten Hinterleibssegment jederseits einen gelben Fleck, ein Männchen auf dem 3ten und 4ten Segment. Für die specifische Unterscheidung der asiatischen Bupresten ist es wichtig dies zu wissen, da z. B. de Marseul es als ein specifisches Kenn- zeichen seiner araratica hervorhebt, dals eine ähnliche Zeichnung sich bei ihr auf Segment 1—4 findet; zu derselben tritt allerdings ein breiter gelber Seiten- und schmaler Vorderrand des Halsschildes hinzu, welche bei punctata nicht vorzukommen scheinen; doch fragt es sich, was aus der punctata in Syrien werden kann, da bei meinen griechischen tarsensis bald ein einfarbiger, bald ein gelbgesäumter Vorderrand des Halsschildes auftritt. 3. Buprestis flavomaculata Fabriecius. Es wäre wohl zu wünschen, dafs die Varietäten dieser weit- verbreiteten Art in und aulserhalb Deutschland noch genauer stu- dirt würden. Welches ist z. B. der Procentsatz der Zd' mit 16flek- kigem Hinterleibe (der vorzugsweise den 2 eigen ist) in Deutsch- land? ich besitze nur ein ZJ' aus Deutschland, bei dem das vorletzte Bauchsegment 4 statt 2 Flecke zeigt, bezweifle aber keineswegs, dafs 20fleekige in Deutschland vorkommen. Der Einflufs des Südens ist nicht überall ein gleicher; während in Griechenland, Italien, Frankreich das Gelb oft mehr abzunehmen scheint, als in Deutschland, nimmt es bei meinen 5 corsicanischen Ex. auffallend zu. Viel Gelb auf der Oberseite lässt nicht auf viel Gelb auf der Unterseite schliefsen. Von 2 J', deren gelbe Flecke auf den Fld. zusammenflielsen, hat das eine 10 (nach vorn sogar sehr schwache) gelbe Flecke auf dem Bauch, das andere 20; 2 an- dere d' haben ebenfalls 10 Flecke, das einzige 2 20. 4 griechische Stücke vom Olymp weichen in der Zeichnung der Fld. nicht wesentlich von den deutschen Ex. ab, dagegen einige in der des Kopfes (vergl. weiter unten); bei 4 anderen griechischen kleineren schmaleren gewölbteren Ex. ist die Zeichnung des Kopfes nicht wesentlich von den deutschen Stücken verschieden; dagegen sind von den gelben Zeichnungen nur schwache Andeutungen vor- handen; dennoch fliefsen bei einem die vorderen Flecke zusammen, wodurch der Käfer der Ledereri ähnlich wird. v. Kiesenwetter sowohl als de Marseul beschreiben in der Hauptsache nur den Kopf des (häufigeren) Männchens, der letztere 136 @. Kraatz: Ueber Varietäten so, dals man fühlt, dafs vom / die Rede ist; durch v. Kiesenwetter wird man dagegen gar nicht darauf aufmerksam gemacht, dafs der Kopf bei S' und 2 sehr verschieden’ gezeichnet ist, so verschieden, dals die Beschreibung des Kopfes bei v. Kiesenwetter „vorn in gröfserer oder geringerer Ausdehnung gelb, mit schwarzer Flecken- zeichnung“ auf das 2 gar nicht zutrifft; bei demselben ist der Kopf schwarzgrün, jederseits mit einer gelben Linie am Augenrande und einem gelben Fleck über der Fühlerwurzel. Ich halte es für meine Pflicht dies zu betonen, weil eine richtige Deutung und Beschrei- bung der südlichen Formen und Arten kaum möglich ist, wenn man auf diese Geschlechtsdifferenz nicht überall die nothwendige Rücksicht nimmt; die Bestimmung der deutschen lavomaculata wird dadurch natürlich nicht beeinflufst. Beim Männchen kann man den Kopf „vorn in gröfserer oder geringerer Ausdehnung gelb“ nennen, nur mit der Beschränkung, dafs das Gelb nicht bald mehr, bald weniger weit nach hinten sich erstreckt, sondern dafs die gelbe Grenzlinie hinten ziemlich dieselbe Lage behält, die 2 grolsen und 4 kleineren grünen Flecke vor ihr (von denen wieder die 2 inneren merklich kleiner sind) dagegen in der Ausdehnung variiren. Selten scheint diese hintere gelbe Grenzlinie bei den g' zu fehlen; dies ist bei 2 griechischen Stücken vom Olymp der Fall. Bei dieser Gelegenheit sei hervorgehoben, dafs der Kopf der stri- gosa Gebl. ungefleckt ist. Die 2 grünen Flecke sind dann durch eine gelbe Mittellinie begrenzt, hinten natürlich gar nicht. v. Kiesenwetter erwähnt den gelben Seitenrand des Halsschildes in der Beschreibung gar nicht, Marseul sagt treffend „une bordure jaune qui commence sur le bord anterieur“; denn sie scheint vorn nie zu verlöschen, während dies nach hinten in Deutschland aller- dings seltener geschieht, in Griechenland bereits häufiger, wo der gelbe Seitenrand bei einem Ex. sogar bereits in der Mitte aufhört. Von der meist verschiedenen Zahl der Flecke auf dem Hinter- leibe der J' und 2 ist bereits die Rede gewesen; v. Kiesenwetter giebt richtig an, dals jedes Bauchsegment in der Regel beim seitlich einen, beim 2 auf den drei (v. Kiesenwetter schreibt irr- thümlich 4) mittelsten Bauchsegmenten, aufserdem noch zwei gelbe Mittelflecke zeige, die aber auch ausnahmsweise bei den g' vor- kommen können. Dafs die gelben Flecke nur auf das letzte und vorletzte Bauchsegment beschränkt sein können, scheint noch nicht bekannt zu sein; es ist dies bei einem g' meiner Sammlung aus Lyon und bei einem anderen aus Italien der Fall. der deutschen Buprestis (Ancylochira) - Arten. 137 v. Kiesenwetter (Ins. Deutschl. IV. p. 53) erwähnt eine var. elytris immaculatis. Ich besitze und sah eine solche nicht; ist sie mit Sicherheit aus Deutschland oder von sonstwo nachgewiesen? könnten unter angeblich einfarbigen avomaculata nicht LDedereri var. dalmatina stecken? 4. Buprestis octoguttata L. var. magica Cast. et Gory Monogr. d. Bupr. II. p. 138. t. XXXIV. 189. Der Name der var. magica Cast. darf wohl auf alle die Ex. übertragen werden, bei denen 2 gelbe Flecke auf dem Thorax vor dem Schildchen vorhanden sind, wenn das Gelb auf der Unterseite auch nicht überwiegt; meine 4 Ex. sind sämmtlich grünlich und g'; sollte der Käfer immer d' var. sein? Bei 2 Ex. vom Eseurial (Seidlitz) ist das Gelb am Aulsenrande ganz verschwunden, dagegen der kleine gelbe Fleck auf der Mitte der Stirn deutlich vorhanden, den de Marseul bei der magica erwähnt; bei franzö- sischen magica oder deutschen 8-guttata g' fand ich ihn nirgends. Es ist zu bedauern, dals die Flecke auf der Unterseite der 8-guttata L. nicht genauer beschrieben sind; es ist gewils sehr interessant, dals die gelben Flecke auf der Hinterbrust sich bei der tarsensis wiederfinden; zwei gelbe Streifen auf dem Prosternum der S-guttata scheinen sehr selten vorzukommen (bei einem grolsen, wahrscheinlich französischen Ex. meiner Sammlung) und noch nir- gends erwähnt zu sein; bei einem kleinen griechischen Ex. (Olymp) mit sehr wenig Gelb auf der Unterseite sind die Hinterbrustflecke punktförmig, die mittleren Flecke des Iten Bauchsegments fast ganz die des vorletzten ganz verschwunden; bei einem grolsen Ex. von derselben Localität sind sie auf den beiden letzten Segmenten zu- samınengeflossen. Zwei syrische Bupresten in Griechenland. l. Buprestis Ledereri Marseul (Mon. d. Bupr. p. 179). Man denke sich bei einer flavomaculata die Flecke schmal und zunächst die zwei, dann die drei vorderen mit einander verbunden, so hat man ein ungefähres Bild der Ledereri; de Marseul sagt: elytres ornees chacune d’une bande longitudinale d’un jaune päle, raccourcie & ses deux extremites. Seine Beschreibung ist nach einem Ex. von Cypern, und einem syrischen (Lederer) entworfen. Bei meinem Ex. von Cypern ist nur ein länglicher gelber Wisch unweit der Basis der Fld. vorhanden; bei einem Ex. aus der Türkei (Fehr), welches ich meinem Freunde v. Heyden verdanke, läuft 138 Zwei syrische Bupresten in Griechenland. aber eine ziemlich breite gelbe Binde weiter als der dritte Fleck bei der flavomaculata und zeigt Neigung sich mit einem gelben Längswisch vor der Spitze zu verbinden; man könnte demnach versucht sein die Zedereri als flavomaculata var. aufzufassen, indessen ist sie eine gute Art, nach vorn und hinten mehr verschmälert, das letzte Hinterleibssegment viel länger etc. Sehr verschieden von den beschriebenen beiden ist ein Ex. von Smyrna (Krüper), welches nur auf der rechten Fld. unterhalb der Basis ein gelbes Pünktchen zeigt. Aufserdem besitze ich aber auch vier Ex. aus Griechenland (v. Heldreich, Krüper). Bei einem derselben sind etwa Fleck 1 und 2 der favomaculata verbunden, bei zweien Fleck 1, 2, 3; bei dem vierten ist Fleck 1 mit 2 verbunden, während 3 und 4 als längliche Wische (bei der avomaculata als Querflecke) vorhanden sind. Dieses Stück ist durch seine der lavomaculata analoge Zeich- nung besonders interessant; nur bei diesem befinden sich auf Seg- ment 3, 4, 5 vier Flecke, bei den übrigen nur einer an jeder Seite, bei dem Ex. aus Cypern auch auf Segment 2. Alle diese Ex. sind 2, bei allen ist der Seiten- und Vorder- rand des Halsschildes mehr oder weniger gelb gesäumt, bei einem griechischen Ex. der letztere kaum, bei einem anderen halb, bei zwei anderen der Seitenrand bis fast zur Basis; bei den aufsereuropäischen zeigt der Vorderkopf hinten eine gelbe Querlinie (die bei der favo- maculata nur bei den g' vorkommt), bei einem griechischen statt derselben nur jederseits einen gelben Punkt neben den Augen, bei 2 anderen ist der Kopf oben bis zur Fühlerbasis grün, bei einem 4ten sind ein Strich am Augenrande gelb und 3 Flecke. Vom Kopfe des g' ist unter dalmatina die Rede. Dals Bupr. dalmatina jedenfalls keine punctata var. und höchst wahrscheinlich Ledereri var. ist, wurde bereits unter punctata bemerkt, doch will ich Weiteres hinzufügen. Buprestis dalmatina Mannerh. (Bull. Moscou 1837. VIII. p. 62). Ancylochira punctata var. de Marseul Mon. Bupr. p. 172. „Obscure viridi aenea, fronte fulva, maculis 2 cupreis, thorace margine antico lateribusque fulvis, segmentis 2 posticis abdominis san- guineo-maculatis; Dalmatia“ (ex Mannerh. loc. lie.). Diese Beschrei- bung wird von dem Monographen de Marseul auf punctata var. gedeutet. Ob die Deutung abgeschrieben oder selbstständig ist, bleibt ziemlich gleichgültig; der Monograph hätte sich doch fragen sollen, wo die punctata plötzlich die gelbe Stirn, die gelben Flecke Zwei syrische Bupresten in Griechenland. 139 auf dem vorletzten Hinterleibssegmente etc. hernimmt, die sie sonst nie zeigt! Mit Anwendung einiger Critik hätte er darauf kommen müssen, dals die dalmatina etwa nach einer interessanten Var. von flavomaculata d beschrieben sein könnte; in Griechenland und selbst im südlichen Frankreich sind ja Stücke der lavomaculata gar nicht allzuselten, bei denen die Flecke auf den Fld, fast ganz geschwunden sind, bei denen aber gerade die characteri- stische Stirnzeichnung der dalmatina bleibt. v. Kiesenwetter erwähnt Stücke der flavomaculata mit unge- fleckten Fld., giebt aber nicht an, wo sie aufgefunden sind. Die erwähnte Deutung hat viel Wahrscheinlichkeit für sich, ist aber doch nicht sicher, weil aufser der lavomaculata in Griechen- land auch die Ledereri vorkommt, bei welcher das Gelb von den Flügeldecken weit eher verschwindet als bei der lavomaculata. Nun besitze ich, wahrscheinlich aber nicht sicher aus Dalmatien, 2 Stücke, welche kleiner als die griechischen Ledereri sind, im Uebrigen die characteristischen Merkmale derselben be- sitzen, vorn auf den Fld. sind noch Reste der gelben Zeichnung, die deutlich auf Ledereri zurückführen; der Kopf und die Seiten des Thorax des g' zeigen soviel Gelb als die dalmatina haben soll, ähnliche griechische flavomaculata kaum besitzen; bei dem einen Ex. ist der Hinterleib ungefleckt, mit Ausnahme eines gro/sen rothgelben Fleckes auf jeder Seite des letzten Hinterleibssegmentes; bei dem anderen Ex. (2), bei dem der Kopf fast ganz grün, die gelbe Zeichnung des Halsschildes recht deutlich, die der Fld. fast ganz geschwunden ist, zeigt sich an den Seiten des 2ten, 3ten und 4ten Hinterleibssegmentes ein Fleck, und zwar werden diese Flecke auf den hinteren Segmenten gröfser, die Flecke anf dem letzten sind breit zu einem einzigen zusammengeflossen. Dafs bei der grolsen Veränderlichkeit in der Zeichnung der Bupresten unter sol- chen Umständen die dalmatina ohne Zweifel auf kleine Ledereri bezogen werden kann, braucht nicht weiter ausgeführt zu werden. Obwohl nun Ledereri viel später beschrieben ist als dalma- tina, so wird doch die dalmatina als Ledereri var. oder var.? auf- zuführen sein, da Dedereri entschieden die Stammform ist. Man denke sich unsere gemeine flavomaculata zufällig zuerst nach einem Ex. ohne Flecke beschrieben und deshalb als var. dieses Ex. aufgeführt. Dergleichen kann kein Zoologe, sondern nur ein Cata- logograph befürworten ! G. Kraatz. 140 Zwei syrische Bupresten in Griechenland. 2. Buprestis tarsensis Marseul. Aenea, Bupr. Ledereri plerumque minor, postice minus angustata, subviolacea vel laete viridi-aenea, thorace magis nitido, elytris linea angusta, longitudinali media, irregulari (e maculis 3 consuelis com- posita) magis minusve interrupta, interdum fere aut tota nulla, meso- sterno media basi bimaculata, interdum etiam apice, interdum etiam abdominis segmento primo abdominis magnaque parte prosterni, ab- domine | a) toto immaculato (F), aut b)-segmento ultimo utrinque flavomaculato. (mac. parva) (S'), aut c) segm. 2, 3, 4 utrinque bimaculatis, quinto I-maculato (2), aut d) segm. 2 3, 4, 5 utringue bimaculatis (mac. transversis) 2. — Long. 12—15 mill. Mas: Tibüs anticis simili modo quo in speciebus affinibus armato, spina autem tenuiore, tibia minus arcuata; abdominis’ segm. ultimo multo magis quam in Bupr. flavomaculata, paullo magis quam in Bupr. Ledereri attenuato, lateribus distinetius dentaculatis. — Long. 12—133 mill. Fem.: Abdominis segm. ultimo apice recte truncato, lateribus dentatis, in Bupr. Ledereri levissime rotundato, lateribus haud den- tatis. — Long. 15 mill. Bupr. tarsensis Marseul Mon. d. Bupr. p. 178. In Persien, Syrien, Tarsus, Attica. Von den fünf griechischen Ex.!) dieser interessanten Art, die ich besitze, würde ich die 2% für eine von den 3 d verschiedene Art gehalten haben, wenn sie nicht am 11. Juli 1870 zusammen in Attica gefangen wären, wie die Bezettelung nachweist. Die 2 sind nämlich viel gröfßser als die d‘, das eine oben ganz mit bläu- lich schwach purpurnem Anflug, das andere nur auf den Fld., wäh- rend der Thorax mehr erzfarben ist; ihre Fld. sind ungefleckt; die d sind nach hinten weniger verengt, in der Grölse und Gestalt kleinen und grofsen octoguttata ähnlich, aber oben glänzend, na- mentlich auf dem Thorax, die Fld. mit gelben Flecken, die bei 2 Ex. ähnlich wie bei der ZLedereri sich zu Längsstreifen vereinigen, bei einem fast verschwunden sind; das 4te Fleckenpaar fehlt bei allen dreien. Die ungefleckten 2 sind etwas kleiner als die kleineren flavomaculata und von einem weniger geübten Auge am leichtesten !) Ich hielt dieselben zuerst für neu und entwarf die nachfolgende Beschreibung von ihnen, glaube indessen jetzt die griechischen Stücke auf tarsensis Mars, beziehen zu müssen. Zwei syrische Bupresten in Griechenland. 141 mit punctata zu verwechseln, die viel kleineren, gefleckten d‘ machen sofort den Eindruck einer neuen Art, ausgezeichnet durch die Zeich- nung der Fld., kleine Gestalt und lebhaft grünen Glanz. Fühler ähnlich wie bei flavomaculata. Männchen. Es scheint mir am kürzesten die 3 Ex. mit a, b, e zu bezeichnen; a ist das gröfste mit dem meisten Gelb, ce das kleinste fast ohne gelbe Flecke auf den Fld. Kopf vorn weit gelb, hinten zwei grüne Flecke in gelbem Felde (a, b) oder in der Mitte hinten an den grünen Hinterrand anstofsend (e), vorn vier grüne Flecke in einer Reihe, die mittleren klein; diese Zeich- nung weicht nicht wesentlich von flavomaculata d ab; Punktirung feiner und weniger dicht. Thorax nach vorn weniger verengt, oben glänzend grün, deutlicher, kräftig, weniger runzlig punktirt, mit glatter Mittellinie, Vorderrand fast ganz (a) oder nur an den Seiten (b, c), Seitenrand auf der vorderen Hälfte gelblich. Flügeldecken ähnlich punktirt und gestreift wie bei lavomaculata, nur glänzender, an der Spitze fast abgestutzt, mit deutlichen Zähnchen an den Aufsenecken, Zeichnung bereits besprochen. Unterseite glänzend erzgrün, Hinterleib ungefleckt (b, c) oder das letzte Segment jeder- seits mit einem hellgelben Fleck an der Basis. Vorderrand des Prosternums jederseits gelb gerandet (c), oder ganz gelb (b), oder aulserdem die Mitte mit 2 gelben Längslinien (a), Hinterbrust hinten jederseits in der Mitte mit einem gelben dreieckigen Fleck (a, b) oder ungefleckt (ce). Beine einfarbig, Vorderschienen mit einem Dorn bewaffnet, aber auf der vorderen Hälfte weniger ausgerandet, viel weniger gekrümmt erscheinend. Die eigenthümlichen gelben Flecke auf Vorder- und Hinterbrust finden sich bei keiner der ver- wandten Arten. Weibchen. Kopf vorn mit vielem Gelb, etwa wie /lavo- maculata gezeichnet, bei der die hintere gelbe Linie fehlt. Die beiden grofsen grünen Flecke sind also nur vorn und seitlich gelb begrenzt und fliefsen mit den inneren der 4 vor ihnen liegenden vorn zusammen. Vorderrand des Halsschildes ganz oder fast ganz einfarbig, Seitenrand nur auf dem vorderen Drittel gelb ge- randet, Oberseite mälsig dicht ziemlich gleichmäfsig punktirt, fast ohne glatte Mittellinie. Fld. aufsen an der Spitze mit sehr deut- lichem Zähnchen, ebenso das letzte Bauchsegment, die Bauchseg- mente seitlich, die 3 oder 4 letzten aulserdem mit 2 queren gelben Flecken in der Mitte, also ähnlich wie bei lavomaculata gezeichnet. Prosternum ungefleckt, die beiden gröfseren Flecke auf der Hinter- brust und die beiden kleineren auf den Schenkeldecken dagegen 142 Zwei syrische Bupresten in Griechenland. — Perotis longicollis. ebenso deutlich wie beim d. Die Analogieen in der Zeichnung der Unterseite dieser Art mit der sonst wenig verwandt erscheinenden S-guttata sind interessant; diese besitzt auch die in der Regel zwei- fleckige Hinterbrust, bisweilen auch sogar die Längslinien auf dem Prosternum. Aulser den erwähnten 5 griechischen besitze ich ein aus Egypten stammendes Männchen, welches meinen beiden 2 an Gröfse gleich ist, 1 gelbes Fleckehen vorn auf jeder Fld., 2 gelbe Streifen auf dem Prosternum, 2 Flecke auf der Hinterbrust, kurz alle wesent-. lichen Merkmale der kleineren griechischen ’ zeigt. Buprestis hilaris Klug. var. variegata Klug. Symb. Phys. I. n. 21. t. 2. £. 8. Die egyptische variegata Klug ist sicher nur Varietät der Ax- laris Klug, wenn Klug auch von der letzteren sagt: affıinis D. varie- galae, sed non eadem. Dia fascia oceipitalis ferruginea capitis ist wohl Geschlechts-, aber nicht specifisches Merkmal, der thorax dorso ferrugineus der variegata ebenso Varietät wie die (aus 2 zusammen- geflossenen bestehende) macula transversa postica. Der Vergleich der Originalex. kann diese Ansicht nur bestärken; variegata ist merklich gröfser als hilaris, diese jedenfalls als Stammform zu be- trachten. Gory bildet eine hilaris Klug mit zusammengeflossenen Thoraxflecken ab, die aber eine schmälere Binde bilden als bei variegata; ebenso zeigen die Fld. mehr Gelb als bei der Ailaris, ein Beweis, wie veränderlich die Art ist. G. Kraatz. Perotis longicollis n. sp. Per. lugubris similis et valde affınis, sed magis cuprea, nitidula (haud opaca) minus lata, thorace longiore lateribus haud angulatis, elytris substriatis semper maculis parvis, laevigatis seriatis. — Long. 643—11 lin. Bei flüchtigem Anblick der lugubris sehr ähnlich, indessen durch die angegebenen Merkmale leicht zu unterscheiden, im Ganzen merklich schmäler, namentlich aber der Thorax merklich länger, an den Seiten vor der Mitte sanft gerundet, ohne ziemlich deutlichen Winkel wie meist bei lugubris. Die Oberseite ziemlich glänzend kupfrig, Sceulptur ähnlich wie bei Zugubris, die erhabenen glatten Fleckchen eher noch deutlicher. Die Färbung ist bei allen Ex. fast genau dieselbe. Es fanden sich mehrere Ex. unter Lederer’s Vorräthen aus Kleinasien, wahrscheinlich von Haberhauer gesammelt. Derselbe Coeculus insularis Kiesenwetter. 143 brachte aus dem cilieischen Taurus eine eigenthümliche Var. der lugubris mit, welche deren characteristische Gestalt besitzt, aber nicht selten einen Stich ins Grüne und mehr Glanz. G. Kraatz. Coeculus insularis Kiesenwetter. Berl. Ent. Zeitschr. I. p. 244. Die Gattung Coeculus ist im Münchener Cataloge (V. p. 1371) ziemlich stiefmütterlich behandelt; fast die Hälfte der Vaterlands- Angaben ist ungenau!) und der sehr ausgezeichnete europäische insularis Ksw., wahrscheinlich in Folge einer vorangegangenen Confusion des Setzers, als Var. des sibirischen sibiricus aufgeführt, als dessen Synonym wiederum der corcyricus Schaum in litt aus Coreyra figurirt, welcher mit dem insularis Ksw. (von Corfu) voll- kommen identisch ist. Dieser Fehler ist leider im Weise’schen Cataloge der europäischen Käfer reprodueirt. Da bis jetzt weder in Monographieen noch in Catalogen die Sitte besteht anzugeben, auf wessen Autorität die Arten zusammen- gezogen sind, so weils ich nicht, wer den insularis Ksw. von Corfu zum euphraticus Uast. aus Bagdad gezogen hat, als dessen Vater- land im Münchener Catalog Syrien angegeben ist; vielleicht war es Schaum. Da es für mich nicht viel Wahrscheinliches hat, dafs eine Buprestiden-Art gleichzeitig tn Bagdad und auf den griechischen Inseln vorkommt, so möchte ich mir die Bemerkung erlauben, dafs zwar die grölsten Ex. der griechischen Art die Grölse des meso- potamischen Käfers erreichen und dafs die Beschreibung des Thorax (6 lin.) des letzteren ganz gut auf den des insularis zutrifft. die der Fld. dagegen kaum, denn dieselben sollen beim euphraticus sein: „biimpressionees a la base, presentant quelques petites stries longi- tudinales interrompues par des impressions irr&gulieres assez nom- breuses, dont le fond est dore.“ Bei meinen vielen wohlerhaltenen, von Herrn Erber auf Corfu gesammelten Ex. finde ich keinen fond dore. Dieselben variiren von 7 bis 15 mill. (7 lin.) Länge und entsprechend in der Breite. Der Käfer wurde vor Erber von Schrader auf Euboea gesammelt, und nach Stücken von dort von v. Kiesenwetter beschrieben. Thomson giebt in seiner kürzlich erschienenen Revue des Psilopterites (Sep. p. 12) als Vaterland seines euphraticus Syria an; ob richtig? 1) Daselbst ist zu setzen Coec. Lawsoniae Chevr. Barbar. statt: Orient, Buqueti Cast. Algeria statt: Aegyptus, teter Cast. Nubia? statt: Nubia. 144 Neuere Literatur. Revue du groupe des Psilopterites par M. James Thomson. 21 p. (Extr. de la Rev. et Mag. de Zool. 1879. Paris 1880.) Von den nahe an 250 bis jetzt bekannten Psilopterites, zu denen auch die in diesen Blättern (No. 13. p. 44) bereits bespro- chenen Bupr. Polybothroides gehören, besitzt Herr Thomson 216 Sp. in nahe 900 Ex., darunter 37 typische, meist von ihm selbst auf- gestellte. Die Gruppe besteht aus den 7 Gattungen Psiloptera, Chalcoplia n. gen., Polybothris, Aurigena!), Latipalpis, Capnodis, Coeculus. Die Gattung Psiloptera wird in 5 benannte coupes in- dispensables getheilt, ohne welche l’etude de ces insectes resterait tres difficille et leur arrangement systematique non moins defeetueux. Es werden 3 neue Lampetis, 9 neue Damarsila (= Psil. pars) und 1 neue Capnodis (indica) beschrieben. An Europäern ist die Thomson’sche Sammlung durchaus nicht überreich; Perotis lugubris ist anscheinend nur aus Syrien vertreten, ebenso angeblich Coeculus euphraticus. Meine Per. longicollis (vergl. p. 142) wollte ich nicht länger unbeschrieben lassen, da sie Thomson mit aufzählt. Derselbe würde der Wissenschaft ungleich mehr genützt haben, wenn er eine Zu- sammenstellung sämmtlicher bisher beschriebener Psilopteriten ge- geben und die in seiner Sammlung vertretenen mit einem Sternchen versehen hätte. Sein Zweck de proceder ä une revision complete des Psilopterites würde dadurch in ungleich höherem Grade erreicht sein. Immerhin aber verwerthet er seine reiche Sammlung schneller für die Wissenschaft als sein College Graf Mniszech zu thun ge- wohnt war, welcher leider mehr und mehr durch seine Krankheit verhindert zu sein scheint, sich mit der Vermehrung seiner Samm- lung zu beschäftigen. Auf die uns erst kürzlich zugegangene: Lebensweise von Forstkäfern oder Nachträge zu Ratze- burgs Forstinseeten, zweite vermehrte Auflage, herausgegebeu von Forstrath Dr. Nördlinger, Stuttgart 1880, bei J. G. Cotta, 73 S., 4° werden wir später ausführlicher zurückkommen. Juli 1880. G. Kraatz. I) Dieser Name vom Jahre 1841 ist mit Unrecht statt des älteren Spinola’schen Perotis vom Jahre 1837 in Anwendung gebracht. ——inn A. W. Schade’s Buchdruckerei (L. Schade) in Berlin, Stallschreiberstr. 47. Sl N ee EN BER Ar EEE N Deutsche Entomologise :he Zeitschrift PER 3 (vorher „Berliner Entomologische Zeitschrift“) herausgegeben _ von ‚dem Entomologischen Verein in Berlin in Verbindung mit anderen gelehrten Gesellschaften und Privaten. % Dreiundzwanzigster dahegang. '(1879,) Erstes Heft (8. 9208, 1-32), cher Januar 1879 =q) - -herausgegebex vom Entomologischen Verein in Berlin. Mit 1 Kupfertafel. "Preis für Nichtmitglieder des Vereins: 9 Mark. Redacteur: Dr. G. Kraatz. London. Berlin 1879. Paris. Edw. Janson, Nicolai’sche Verlags- Lue. Buquet, 25 Museum Street. Buchhandlung, Stricker. 52 Rue St. Placide. Inhalt des ersten Heftes 1879 (ausgegeben Januar 1879). Mitglieder - Liste des Berliner Entomologischen Vereins. Verzeichniss der wissenschaftlichen Anstalten, mit denen der Verein in Schriftentausch oder Verbindung steht Vereinsangelegenheiten . . Necrologe von Ghiliani, M. Isenschmidt, Ed. Steinheil Loew’s Dipteren- Sammlung Abhandlungen. Ueber die Arten der Carabieiden-Gattung Tridbax Thomson Systematisches Verzeichnils der Schmetterlinge Berlin's und der Umgegend von Julius Pfützner : Ueber die Puppe von Carabus nemoralis Mill. 111.*) (Mit Abbildung, aber nicht auf Taf. I., sondern wahrscheinlich III.) . . Systematisches Verzeichnils der Kleinschmetterlinge Berlin’s und der Umgegend . Ueber einige im Stein-Weise schen Gataloge nachzutragende Cieindelen. Von G. Kraatz : Ueber die Varietäten des Cychrus rostratus L. Von Dems. Ueber einige Varietäten des Procrustes coriaceus. Von Dems. Ueber die Verwandten der Bockkäfer-Arten Pachyta interrogationis L. und variabilis Gebl. (Taf. I. Fig. 12—26.) Von Dems. Ueber die Bockkäfer Ost-Sibiriens, namentlich die von Christoph am Amur gesammelten. (Taf. I. Fig. 1—11.) Von Dems. Neue Käfer vom Amur. (Hierzu Taf. II. im Heft Il.) Von Dems. Neue Amur-Käfer von L. v. Kiesenwetter in Dresden Beiträge zur Käferfauna von Japan. u Stück.) Von J. Weise in Berlin i Ceutorrhynchus Venedicus, Scymnus Ludyi n. sp. Von J. Weise Molops latiusculus n. sp. Von G. Kraatz ; ande: ec Trox Haroldi n. sp. Von K. Flach i Neue Varietäten von Megadontus purpurascens und Moltee : Die Carabus-Arten der Hudsonsbay. Von Dr. L. v. Heyden. Synonymische Bemerkungen von v. Heyden, Rye etc... Carabus irregularis var. bucephalus. Von G. Kraafız . Ueber einige Motschulsky’sche Carabus. Von Dems. Blaue Carabus smaragdinus. Von Dems. A Ueber Carabus amoenus Chaud. Von Dems. . ER I 2 Ueber die bei Trapezunt vorkommenden Danabus Von Dr. G. Kraatz | Ueber einige sibirische Calosoma. Von "Dems. Als Die 5lste Versammlung deutscher Naturforscher und Aerzte in Cassel. Von Dr. v. Heyden . Ueber geflügelte und ungeflügelte Lathrobien (Vortrag, gehalten bei der Naturforscher- Versammlung). Von Dr. Eppelsheim in Grünstadt ? Ueber einige Lathrobien mit verkürzten Flügeldecken und die specifischen Verschiedenheiten von Z. De und terminatum. Von Dr. G. Kraatz i Synonymische Bemerkungen über Lathrobium. "Von John Sahlberg in Helsingfors L Neuere Literatur. Entomologische Jahresberichte von Bertkau Mittheil. des Münchener entomol. Vereins II. Rockstroh, Buch der Schmetterlinge 5 Dr. M. Girard, Catal. rais. des anim. utiles et nuisibles etc. J. Spängberg’ 5 Gyponae, Psocinae, Homoptera nova ; Subscriptions- Einladung auf Andres a des os Hy- menopteres d’Europe *) Auf der Taf. irrthümlich Müll. Seite 9—18 19—20 21 21—22 23—24 25—32 33—47 48 49—58 59 60—62 63—64 65—76 77—120 121—144 145—146 147—152 153—154 154 155—156 157—160 161—167 167—169 170 171—172 172 173—174 175—176 176 177—181 182—192 193—201 202 203— 204 204—205 205 206—207 207 203 genommen. A H u Seite Entomologisches Repertorium Il. Von Blücher . . 1—31 in _ Vorschläge zu internationalen Bulletins bibliographiques ento- hi) ESLSERTTER. WERBEN Ban DR DR A NED BEER 32 Ausser den, auf den Umschlägen der früheren Jahrgänge der Berliner Entomol. Zeitschrift angezeigten entomol. Zeitschriften und Werken über Insekten verschiedener Ordnungen sind noch viele andere zu den ge- wöhnlichen Neu- oder antiquarischen Preisen oder noch preiswürdiger theils von mir selbst abzugeben, theils von Anderen zu diesem Zwecke bei mir deponirt, namentlich auch die gewöhnlicen Handbücher, Mono- graphien, Cataloge etc. von Dejean, Erichson, Lederer, Loew, Redtenbacher, Schiner, Stein, Suffrian etc. # Bei dem zunehmenden Interesse für die eaucasische und sibirische Insekten-Fauna will ich hier hinzufügen, dass ich augenblicklich noch eine Anzahl Separata und Ausschnitte von Arbeiten von v. Chaudoir, Hochuth, Mannerheim, Motschulsky, Putzeyss, sowie eine Anzahl von Ar- beiten abgeben kann, welche Carabicinen und Carabus behandeln. Die erst- genannten Ausschnitte werden immer seltener und damit theurer, weil von den Separaten überhaupt nur eine beschränkte Anzahl erschienen ist, Aus- schnitte immer weniger gemacht werden, und einzelne Bände des Bulletin de Moscou fast gar nicht mehr in den Handel kommen, während dies früher nicht selten der Fall war. Abbildungen zur Naturgeschichte der Insekten Deutschlands von Erichson, Schaum, Kraatz, v. Kiesenwetter, aus Sturm’s „Käferfauna Deutschlands“. 424 Tafeln. 8. Preis uncolorirt 30 Mk., eolorirt 90 Mk. Text zu Band XIV —XXIII 10 Mark. Dr. @. Kraatz, Linkstr. 28. Systematisches Verzeichniss der Schmetterlinge Berlin’s und i der Umgegend von Julius Pfützner. Preis 1 Mk. Durch den Verein (Dr. Kraatz) oder den Autor Hrn. Pfützner, Jägerstr. 40, zu beziehen für 75 Pf., welche franco, eventuell brieflich in Briefmarken, -einzusenden sind. Den Herren Lepidopterologen wird Herrich-Schaeffer’s Photographie gegen die ihrige übersendet. Systematisches Verzeichniss der Kleinschmetterlinge Berlin’s und der Umgegend. Preis 75 Pf. Soeben (1879) ist erschienen und durch den Verein zu beziehen: Beiträge zur Kenntniss der kaukasischen Käferfauna von Dr. O0. Schneider und H. Leder. Brünn. 360 S. und sechs Taf. 58 S. Reisebeschreibung, darauf die Aufzählung der reichen Ausbeute und die Beschreibung verhältnissmässig vieler neuer Arten (über 200). Bericht über die wissenschaftlichen Leistungen im Gebiete der Entomologie während der Jahre 1875 und 1876 von Dr. Phil. Bertkau in Bonn. Preis 16 Mk. 50 Pf. Eine Sammlung europäischer Käfer von ca. 8000 Species ist im Ganzen oder getheilt zu verkaufen. ' Exotische Dytisciden und Hydrophiliden werden in Zahlung E. Wehncke, Harburg a./Elbe. Vorstand des Berliner Entomologischen Torch ei 4 "Vorsitzender: Dr. G. Kraatz, Berlin, W., Linkstrafse 28. ; Stellvertreter: Baron v. Türckheim, Be W., Behrenstr. 70. Schriftführer: Dr. Friedrich Stein, Brandenburgstrafse 34. Adjunet: J. Weise, Kastanien-Allee 19. 20. ° Reehnungsführer: O. Calix, Berlin, ©., Klosterstralse 41. 5 ‘ Bibliothekar: Dr. Fr. Stein, Berlin, $., Brandenburgstr. 34. Sitzungen: Montags von 8—11 Uhr, Rathhaus-Keller. x Auszug aus den Statuten. | Der Zweck des Berliner entomologischen Vereins ist: durch die Herausgabe einer periodischen Zeitschrift die wissenschaftliche Kenntnifls der Entomologie zu fördern und durch wöchentliche Zu- sammenkünfte der Berliner Mitglieder einen regen Verkehr zwischen denselben zu erhalten. — Die Anlegung einer Vereinssammlung von Insecten findet nicht statt. Auswärtiges Mitglied des Vereins kann ein jeder a welcher sich für die Förderung der Entomologie interessirt und sich bereit erklärt die vom Vereine regelmälsig herausgegebenen zwei ersten Hefte der deutschen entomologischen Zeitschrift (entsprechend den vier früheren Heften der Berliner entom. Zeit- schrift) zu halten. Die Aufnahme Auswärtiger erfolst, sobald die- selben dem Vorsitzenden oder einem der Berliner Mitglieder ihre Geneigtheit zum Beitritt und zum Halten der Vereinsschrift mitge- ' ‚theilt haben und alsdann in einer der Sitzungen des Vereins zum- Mitgliede vorgeschlagen sind, ohne Einspruch von Seiten der Majo-. rität der Versammlung. Für die Ausfertigung des Diploms ist 1,20 Mark zu entrichten. Für die auswärtigen Mitglieder des Vereins innerhalb des deutsch-österreich. Postverbandes beträgt der Jahresbeitrag 9 Mark, wofür die Zeitschrift franco zugesendet wird; für die auswärtigen Mitglieder ech des deutsch- österr. Postverbandes in Italien, der Schweiz etc. meist 9 M. 50 Pf.; für die französischen Mitglieder, welche an Hrn. Buquet in Paris (52 rue St. Placide, Faubourg St. Germain) zahlen, 10 M. Der Preis der beiden ersten Hefte jeden Jahrgangs der Deut- schen entom. Zeitschrift beträgt im Buchhandel 12—14 Mark pro Jahrgang; einzelne Jahrgänge und Beihefte der „Berliner entom. Zeitschrift“ werden an Mitglieder für 7— 14 Mark abgegeben. Zum Ankauf der nicht regelmäfsig vom Berliner entomol. Verein oder in Verbindung mit Anderen von ihm herausgegebenen Hefte der „Deutschen entomol. Zeitschrift“ sind die Mitglieder nicht verpflichtet, doch ist derselbe im Interesse der Entomologie er- wünscht und ihnen zum Theil erleichtert; demnach erfolgt die Zusendung sämmtlicher Hefte nur auf besonderen Wunsch der Mitglieder; über den Inhalt der letzteren ist die Innenseite des Umschlags von Heft II der Jahrg. 1875— 1878 zu vergleichen. A. W.Schade’s Buchdruckerei (L. Schade) in Berlin, Stallschreiberstr. 47. Deutsche Entomologische Zeitschrift (vorher „Berliner Entomologische Zeitschrift‘) herausgegeben 1 3 TER: 4 Entomologischen Verein in Berlin in Verbindung mit anderen gelehrten Gesellschaften und Privaten. ' Dreiundzwanzigster Jahrgang. (1879.) Zweites Heft (S. 1—8, 209— 436) ausgegeben November 1879 herausgegeben vom Entomologischen Verein in Berlin. Mit 1 Kupfertafel. Preis für Nichtmitglieder des Vereins: 9 Mark. Redacteur: Dr. G. Kraatz. London. Berlin 1879. Paris. Edw. Janson, Nicolai’sche Verlags- Luc. Buquet, 25 Museum Street. Buchhandlung, Stricker. 52 Rue St. Placide. tn . 7 ua x Durch den Berliner entomologischen Verein sind zu beziehen: Berliner Entomol. Zeitschr., Jahrg. 1857—1870. \ a 7 Mk. Dies. 1871 (13 Mk.), 1872 (12 Mk.), 1873 (13 Mk.), 1874 (14 Mk.); für die Mitglieder oder bei Abnahme von 12 und mehr früheren Jahrg. & 9 Mk. Inhaltsverzeichnisse zu den Jahrg. 1357—1374. - » 4,50 Mk. Beiheft 1861, Stierlin: Revision der Otiorhynchus-Arten. (statt 5) 4 Mk. — 1564, Kraatz: Revision der Tenebrioniden. 7 Mk. — 1869, — Verzeichniss der Käfer Deutschlands. 2 Mk. 876, — Nachträge zu demselben. i 1 Mk. — 1868, Seidlitz: die Otiorhynchiden sen». str. 4 Mk. — 1810, v. Heyden: Entomol. Reise nach dem südl. Spanien. 7 Mk. Deutsche Entomologische Zeitschrift. Jahrg. 1375 (XIX). Heft I. II. (14 Mk.), für die Mitglieder des Vereins 9 Mk. Heft III. Reitter: die europäischen Nitidularien. 30 S. | 4 Mk Ders.: Revision der europ. Cryptophagiden. 88 S. 7 Heft IV. Reitter: Revision der Gattung Trogosita. Ders.: die mit Epuraea verwandten Gatt. M.1 Taf. | 2,50 Mk. Ders.: die süd- und mittelamerikan. Tenebrioides. \ Heft V. Haag-Rutenberg: Monogr. der Eurychoriden. 70S. 2 Mk. Heft VI. Kellner: Verzeichnifs der Käfer Thüringens. 1838. 6 Mk. Heft VII. Haag-Rutenberg: Beiträge zur Kenntniss einiger Gruppen aus der Familie Tenebrioniden. (Adesmiüdes, Megagenüdes, 10 Pachychile, maroccan. Pimelien). DESK Deutsche Entomologische Zeitschrift. Jahrg. 1876 (XX). Heft I. II. (15 Mk.) für die Mitglieder des Vereins 9 Mk. Daraus: Entomol. Inhaltsverzeichni[s zu den Verhandlungen der zoolog.-bot. Gesellschaft in Wien, Jahrg. I-XXV.- 1 Mk. Heft III. Kraatz: Eutomologische Monatsblätter I. (Inhalts-Verz. von No. 1—4 s. Rückseite des Umschlags v. Heft II, 1876). 4Mk. Heft IV. Bertkau: Bericht über die wissenschaftlichen Leistungen im Gebiete der Entomologie während der Jahre 1871 und 1872 (Forts. d. Ber. von Erichson, Schaum etc.) TMk. Deutsche Entomologische Zeitschrift. Jahrg. 1877 (XXD. Heft I. II. (14 Mk.) für die Mitglieder des Vereins 9 Mk. Heft III. Reitter: Coleopterologische Ergebnisse einer Reise nach Süd- ungarn und in die Transsylvanischen Alpen. (Mit 1 Taf.). — Hapalips, neue Gattung der Rhizophagidae. (Mit 1 Taf.) 3 Mk. Heft IV. Bertkau: Bericht ete. während der Jahre 1873, 1874. 9 Mk. Heft V. v.Heyden: Verzeichniss der Käfer Nassaus. 6 Mk. Deutsche Entomologische Zeitschrift. Jahrg. 1878 (XXM). Heft I. II. (14 Mk.) für die Mitglieder des Vereins "9 Mk. Heft III. Bertkau: Bericht ete. während der Jahre 1575, 1876. 163 Mk. Deutsche Entomologische Zeitschrift. Jahrg. 1879 (XXID. Heft I. II. (18 Mk.) für die Mitglieder des Vereins 9 Mk. Heft II. Bertkau: Bericht ete. während der Jahre 1877, 1878. 18 Mk. Die meisten entomologischen Handbücher und früher unter „neuere Literatur“ auf den Umschlägen in der Berliner entomo- logischen Zeitschrift angezeigten Werke sind durch den Verein, resp. durch Dr. G. Kraatz, Linkstr. 28, zu erhalten; für die Mitglieder des Vereins franco: Berliner entomologische Zeitschrift. Jahrg. 1857 —1874. a 7—14Mk. Schaum, Catal. Coleopt. Europ. ed I. 1 Mk., ed II. 1,50 Mk. Stein, Dr. Fr., Catalogus Coleopterorum Europae. 2,50 Mk. Stein et Weise, Cat. Col. Eur. 4 Mk. Abbildungen zur Naturgeschichte der Insekten Deutschlands von Erichson, Schaum, Kraatz, v. Kiesenwetter, aus Sturm’s „Käferfsuna Deutschlands.“ 424 Tafeln. $. Preis uncolorirt 30 Mk., colorirt 90 Mk. Text zu Band XIV—XXII nur 12 Mk. Unterzeichneter ist bereit zu billigen Preisen abzugeben: Caraben, Cetonien, Bupresten, Cureulioniden, Dorcadien, Ohryso- meliden. Verzeichnisse gegen Einsendung von 50 Pf. (in Marken), welche bei Zahlungen in Abrechnung gebracht werden. J. G. Bischoff in Augsburg, J. 14R?, Klinkerberg. Eine Sammlung europäischer Käfer von ca. S000 Species ist im Ganzen oder getheilt zu verkaufen. Exotische Dytiseiden und Hydrophiliden werden in Zahlung genommen. - E. Wehncke, Harburg a./Elbe. Systematisches Verzeichniss der Schmetterlinge Berlin’s und der Umgegend von Julius Pfützner. Preis 1 Mk. Durch den Verein (Dr. Kraatz) oder den Autor Hrn. Pfützner, Jägerstr. 40, zu beziehen für 75 Pf., welche franco, eventueli vrieflich in Briefmarken, einzusenden sind. Den Herren Lepidopterologen wird Herrich-Schaeffer’s Photographie gegen die ihrige übersendet. Systematisches Verzeichniss der Kleinschmetterlinge Berlin’s und der Umgegend. Preis 75 Pf. Durch den Verein ist zu beziehen: Beiträge zur Kenntniss der kaukasischen Käferfauna von Dr. 0. Schneider und H. Leder. Brünn. 360 S. und sechs Taf. 58 S. Reisebeschreibung, darauf die Aufzählung der reichen Ausbeute und die Beschreibung verhältnissmässig vieler neuer Arten (über 200). Soeben ist erschienen und durch den Verein zu beziehen: Bericht über die wissenschafitlichen Leistungen im Gebiete der Entomologie während der Jahre 1877 und 1878 von Dr. Phil. Bertkau in Bonn. Preis 18 Mk. e Vorstand des Berliner temiolbeikien Velehas: Vorsitzender: Dr. G. Kraatz, Berlin, W., Linkstrafse 28. . Stellvertreter: ‚Baron v. Türckheim, Bern W., Behrenstr. 70. Schriftführer: Dr. Fr. Stein, Ein S., Gr. Prandantenkie, 8. J.. Weise, Kastanien- Allee 19790, Na F. Blücher, Georgenkirchstr. 42. Rechnungsführer: ©. Calix, Berk C., Klosterstrafse 41. Adjuncten = Bibliothekar: Dr. Fr. en Berlin, S., Gr. Präsidentenstr. 8. Sitzungen: Montags von sl Uhr, Rathhaus-Keller. Auszug aus den Statuten, - Der Zweck des Berliner entomologischen Vereins ist: durch die Herausgabe einer periodischen Zeitschrift die wissenschaftliche Kenntnils der Entomologie zu fördern und durch wöchentliche Zu- sammenkünfte der Berliner Mitglieder einen regen Verkehr zwischen denselben zu erhalten. — Die Anlegung einer Vereinssammlung ı von Insecten findet nicht statt. Auswärtiges Mitglied des Vereins kann ein jeder werden, welcher sich für die Förderung der Entomologie interessirt und sich bereit erklärt die vom Vereine regelmäfsig herausgegebenen zwei ersten Hefte der deutschen entomologischen Zeitschrift (entsprechend den vier früheren Heften der Berliner entom. Zeit- schrift) zu halten. Die Aufnahme Auswärtiger erfolgt, sobald die- selben dem Vorsitzenden oder einem der Berliner Mitglieder ihre Geneigtheit zum Beitritt und zum Halten der Vereinsschrift mitge- theilt haben und alsdann in einer der Sitzungen des Vereins zum Mitgliede vorgeschlagen sind, ohne Einspruch von Seiten der Majo- rität der Versammlung. Für die Ausfertigung des Diploms ist 1,20 Mark zu ı entrichten. Für ‘die auswärtigen Mitglieder des Vereins innerhalb des deutsch-österreich. Postverbandes beträgt der Jahresbeitrag 9 Mark, wofür die Zeitschrift /ranco zugesendet wird; für die auswärtigen Mitglieder aulserhalb des deutsch- österr. Postverbandes in Italien, der Schweiz ete. meist 9 M. 50 Pf.; für die französischen Mitglieder, welche an Hrn. Buquet in Paris (52 rue St. Placide, Faubourg St. Germain) zablen, 10. M. Der Preis der beiden ersten Hefte jeden Jahrgangs der Deut- schen entom. Zeitschrift beträgt im Buchhandel 12—18 Mark pro Jahrgang; einzelne Jahrgänge und Beihefte der „Berliner entom. Zeitschrift“ werden an Mitglieder für 7—15 Mark abgegeben. Zum Ankauf der nicht regelmäfsig vom Berliner entomol. Verein oder in Verbindung mit Anderen von ihm herausgegebenen Hefte der- „Deutschen entomol. Zeitschrift“ sind die Mitglieder nicht verpflichtet, doch ist derselbe im Interesse der Entomologie er- wünscht und -ihnen zum Theil erleichtert; demnach erfolgt die Zusendung sämmtlicher Hefte nur auf besonderen Wunsch der Mitglieder; über den Inhalt der letzteren ist die Innenseite des Umschlags von Heft II der Jahrg. 1875— 1879 zu vergleichen. A. W. Schade's Buchdruckerei (L. Schade) in Berlin, Stallschreiberstr. 47. Deutsche | Entomologische Zeitschrift (vorher „Berliner Entomologische Zeitschrift“) herausgegeben von dem Entomologischen Verein . in Berlin in Verben I ' mit anderen. gelehrten Gesellschaften und Privaten. ey Vierundzwanzigster Jahrgang. (1880.) a en e Erstes Heft (S. 17— 240) ausgegeben Mai 1880 herausgegeben vom Entomologischen Verein in Berlin. ee gen. Mit 1 Kupfertafel und einem Portrait. ‚Preis für Nichtmitglieder des Vereins: 10 Mark. Redacteur: Dr. G. Kraatz. - London. ne Berlin 1880. _ Paris. Edw. Janson, [. FRIEDLÄNDER & SOHN] Luce. Bugquet, "28 Museum Street. | BERLIN | 52. Rue St. Placide. | ! 11. Carlstrasse 11. ! Inhalt des ersten Heftes 18801) (ausgegeben Mai 1880). Pe Das deutsche Entomologische National-Museum und die bisherigen Erklärungen zu Gunsten desselben Uebersicht der in den folgenden „Beiträgen zur - Kenntnils der Canthariden von Dr. Haag-Rutenberg“ beschriebenen und in den Uebersichtstabellen erwähnten Zytia-Arten . ... . Beiträge zur Kenntniss der Cantharıden, von Dr. Haag- Rutenberg . Ueber die ‚Heteromeren-Gattung ytinta Eschsch. und Verwandte, von Dr. G. Kraatz 5 I AR Eutheia Merkli Simon nov. spee, : Ueber die Arten der Tenebrioniden-Gattungen Zophobas und Exer- ’ esthus, von Dr. G. Kraatz ! . Observations sur les Opatrum, par Jos. Miedel a Liege Bee Description d’une nouvelle espece du genre £ectatorhinus Lacord, par W. Roelofs ä Schaerbeek IT GREEN WERT. Pimelocerus cinctus nov. gen. et nov. spec. Öureulionsidarum, par W. Roelofs . s . Käfer aus dem Aschanti-Gebiete nach Familien "aufgezählt und beschrieben. 1. Cetonidae, von Dr. G. Kraatz. Dazu Taf. I 2. Lyeides, enumeres par J. Bourgeois & Rouen 3. Cassididen, von B. Wagener in Kiel . 4. Brenthides, nommes par M. Power > 5. Aus diversen Familien, von Edm. Reitter | in Wien eber Aphelorrhina simillima Westwood (nec simillima Waterh. — nz Kraatz), von Dr. G. Kraatz ‘t die Goliathiden - Aue aa Burm. zu den Go- den? Von Dems. . Shares a9 aynve d Darwiniana noV. spec. Kraatz - Awei neue westafricanische Cetoniden - Gattungen. Von Dems. Ueber die varietäten der Pachnvda flaviventris Gory. Von Dems. Genera Cetonidarum Australiae.e Von Dems. RE a Drei neue Zomaptera aus Neu-Guinea. Von Dems. 2 Neue Chrysomeliden aus Süd-Amerika. Von v. Harold . Neue Oedionychis-Arten. Von Dems. . . Uebersicht der europäischen Verwandten des Haliplus ale de Geer (Col. Hydroc.). Von E. Wehncke in Harburg . Ueber Phyllodius alneti F. und calcaratus F. Von Cand. K. Flach in Erlangen und Dr. L. v. Heyden . . ar Ueber Rhagonycha rhaetica Stierl. und Sauo Gredl. Von Dr. L. v. Heyden in Frankfurt aM. . Zur Lebensweise der Orectochilus villosus Müll. Von H. Kolbe in Oeding : ; Sammelbericht von Forstrath Kellner i in Thüringen a Goniochilus Haroldi nov. spec. Von NE An, Witte Necrolog von Haag. Von Dr. G. Kraatz - : Necrolog von Prof. Kirschbaum. Von Dems. . Todesanzeige von Prof. A. Menge. Von der naturforschenden Gesellschaft zu Danzig E Einladung zur Naturforscherversammlung i in Danzig. Von Haupt- lehrer Brischke Necrolog von Snellen van Vollenhoven. Von Dr. 6. Kraatz Prospect der Entomol. Monatsblätter Jahrg. II. Von Dr. G. Kraatz ı) 8.1—16 können erst Heft II beigegeben werden. Seite I9—14 "15-16 1790. 91-9 96 97—135 136—140 - 141—142 143— 144 145—159 165—167 168— 170 170—171 172—173 174—176 177—214 215—216 217—220 221—222 223— 224 225—226 227 228 229 230 231—235 236 237 237 238 239— 240 ' Den auswärtigen Herren Mitgliedern erlaube ich mir mitzutheilen, dass ich gegenwärtig nur denjenigen die Zeitschrift kann zugehen lassen, welche ihren Jahresbeitrag vor der ersten Versendung eingesendet haben, Wegen - der Nachsendung von Heften während des Sommers bitte ich sich an Herrn Dr. Stein, Gr. Praesidentenstr. 8 wenden zu wollen. Dr. G. Kraataz. | Inhalt von No. IV— VI der Monatsblätter. No. IV. Kraatz, Ueber Carabus comptus Dej. und dessen Varietäten. Ders., Carabus - Miscellanea. Ders., Ein für Deutschland neuer Carabus. Ders., Carabus chilensis var. nov. fallaciosus Kraatz. Ders., Cetonia Fieberi, eine wichtige deutsche Form aus der Ver- wandtschaft der metallica Herbst. Ders., Ueber Cetonia opaca Fabr. Notes provisoires sur les Oxythyrea. 0. v. Kirchsberg, Tödtung auszublasender Larven mittelst Cyankali. No. V. v. Kiesenwetter, Beschreiburg neuer Pedinus-Arten. Ders., Bestimmungstabelle für die f der Pedinus. E. Allard, Tableau des Blapsides. E. Weise, COryptocephalus sericeus und aureolus; Phytodecta-Arten. Th. Kirsch, Zwei neue Mylabris. Kraatz, Conchyliologische Bitte; mein Ausstoss aus dem StettinerVerein. Nr. VI. Kraatz, Zwei französische Local-Faunen; Donovans Insecta Novae Hollandiae. Edm. Reitter, 60 synonymische Bemerkungen. 'Kraatz, Entomologische Nachrichten — Entomologischer Kalender. Die meisten entomologischen Handbücher und früher unter „neuere Literatur* auf den Umschlägen in der Berliner entomo- logischen Zeitschrift angezeigten Werke sind durch den Verein, resp. ‚durch Dr. G. Kraatz, Linkstr. 28, zu erhalten; für die Mitglieder des Vereins franco: Berliner entomologische Zeitschrift. Jahrg. 1857—1874. &7—14Mk. Schaum, Catal. Coleopt. Europ. ed I. 1 Mk., ed II. 1,50 Mk. Stein, Dr. Fr., Catalogus Coleopterorum Europae. 2,50 Mk. Stein et Weise, Cat. Col. Eur. 4 Mk. Abbildungen zur Naturgeschichte der Insekten Deutschlands von Erichson, Schaum, Kraatz, v. Kiesenwetter, aus Sturm’s „Käferfauna Deutschlands.“ 424 Tafeln. 8. Preis uncolerirt 30 Mk., colorirt 90 Mk. Text zu Band XIV—XXII nur 12 Mk. Durch den Unterzeichneten ist zu beziehen: Beiträge zur Kenntniss der kaukasischen Käferfauna von Dr. O0. Schneider und H. Leder. Brünn. 360 S. und sechs Taf. 58 S. Reisebeschreibung, darauf die Aufzählung der reichen Ausbeute und die Beschreibung verhältnissmässig vieler neuer Arten (über 200). Bericht über die wissenschaftlichen Leistungen im Gebiete der Entomologie während der Jahre 1877 und 1878 von Dr. Phil. Bertkau in Bonn. Preis 18 Mk. G. Kraatz. Sterbefallshalber ist die schöne Rüsselkäfer-Sammlung des weiland Obergärtners E. Schmidt in Kl. Flottbeck zu verkaufen. Die Sammlung enthält 587 Gattungen in 5458 Species (hiervon 1360 Europäer) und zählt - 12540 Stück. Dieselbe ist zum grössten Theil nach dem System Lacordaire geordnet. Preis 2500 Mark. A. Schmidt, Kl. Flottbeck, Holstein. Vorstand‘ des Berliner Entrmologiichen Veratin Vorsitzender: Dr. G. Kraatz, Berlin, W., Linkstrafse 28. Stellvertreter: Baron v. Türckheim, Berlin, W., Behrenstr. 70. : Schriftführer: Dr. Fr. Stein, Fe S., Gr. Prien 8. ‚2. Schriftführer: J. Weise, Kastanien - Allee 19.20. Rechnungsführer: O. Calix, Berlin, ‘C., Klosterstrafse 41. Bibliothekar: Dr.Fr. Sein Ben S., Gr. Präsidentenstr. 8. Adjunet: F. Blücher, Georgenkirchstr. 42. Sitzungen: "Montags von 8—11 Uhr, Ratbhaus- un Auszug aus den Statuten. Der Zweck des Berliner entomologischen Vereins ist: durch die Herausgabe einer periodischen Zeitschrift die wissenschaftliche Kenntnils der Entomologie zu fördern und durch wöchentliche Zu- sammenkünfte der Berliner Mitglieder einen regen Verkehr zwischen denselben zu erhalten. — Die Anlegung einer Vereinssammlung von Insecten findet nicht statt. ‘Auswärtiges Miteli ed des Vereins kann ein Jeder BR welcher sich für die Förderung der Entomologie interessirt und sich bereit erklärt die vom Vereine regelmäfsig "herausgegebenen zwei ersten Hefte der deutschen entomologischen Zeitschrift zu halten. Die Aufnahme Auswärtiger erfolgt, sobald .:dieselben “ dem Vorsitzenden oder einem der Berliner Mitglieder ihre Geneigtheit. zum Beitritt und zum Halten der Vereinsschrift: mitgetheilt haben und ‚alsdann in. 'einer ‚der Sitzungen. des’ Vereins zum Mitgliede: vorgeschlagen sind, ohne Einspruch von Seiten :der Ma ds - Versammlung. Für die Ausfertigung; des Diploms ist-1 ‚20 Mark zu PREEN, k Für die auswärtigen Mitglieder des Vereins innerhalb des deutsch-österreich. Postverbandes beträgt der J ahresbeitrag 9 Mark, wofür die Zeitschrift franco zugesendet wird; für die auswärtigen Mitglieder aufserhalb des deutsch- österr. Postverbandes in Italien, der Schweiz etc. meist 9 M. 50 Pf.; / für die französischen Mitglieder, welche an Hrn. Buquet in Paris (52 rue St. Placide, Faubourg St. Germain) zahlen, 10 M. ‚Der Preis der beiden ‚ersten Hefte jeden Jahrgangs der Deut- schen entom. Zeitschrift beträgt im Buchhandel 12—18 Mark pro Jahrgang; einzelne Jahrgänge und Beihefte der „Berliner entom. Zeitschrift“ werden an Mitglieder für 7—15 Mark abgegeben. Zum Ankauf der nicht regelmäfsig vom Berliner entomol. Verein oder in Verbindung mit Anderen von ihm herausgegebenen Hefte der „Deutschen entomol. Zeitschrift“ sind die Mitglieder nicht verpflichtet, doch ist derselbe im Interesse der Entomologie er- wünscht und ihnen zum Theil erleichtert; demnach erfolgt die. Zusendung sämmtlicher Hefte. nur du besonderen Wunsch der-Mitglieder; über den Inhalt der letzteren ist die Innenseite‘ ‚des Umschlags von Heft II der Jahrg. 1875 — 1879 \zu vergleichen. A. W. Schade’s Buchdruckerei (L. Schade) in Berlin. Stallsehreiberstr. 47. (vorher „Berliner Entomologische Zeitschrift“) herausgegeben von dem Entomologischen Verein in Berlin in Verbindung mit anderen gelehrten Gesellschaften und Privaten. Vierundzwanzigster Jahrgang. (1880.) Zweites Heft (S. I-IV, 1—16, 241—376) 1831 unentgeltlich nachgeliefert.) . ausgegeben October 1880 herausgegeben vom Entomologischen Verein in Berlin. Mit 1 Kupfertafel. Preis für Nichtmitglieder des Vereins: 10 Mark. Redacteur: Dr. G. Kraatz. London. Berlin 1880. Pe 'Edw. Janson, Nicolai’sche Verlags- Luc. Buquet, \ EN % er | Eu Deutsche nu _ Entomologise :he Zeitschrift “(v. Heyden, Verzeichniss der Käfer Sibiriens 8. 1—96 ‚wird den zeitigen’ Mitgliedern 28 Museum Street. Buchhandlung, Stricker. 52 Rue St: Placide. “ ° Inhalt von No. 16—19 (Juni— September 1880) der entomologischen Monatsblätter. No. 11. Prospect. Kirsch, Neue oder seltene Rüsselkäfer des Mittel- meerbeckens. No. 12. Kraatz, Genera Nova Cetonidarum, I.. Afrieana. Ders., Synonymische Bemerkungen über exotische Cetoniden. No. 13. Kraatz, Die Unterscheidung der Oreinen-Arten nach den männlichen Geschlechtsorganen. Ders., Dr. Haag’s Sammlungen; Miscellanea; Neuere Literatur; Todes- Nachrichten; Verkaufs-Anzeigen. No. 14—15 siehe Umschlag von Heft I dieses Jahrgangs. No. 16. Kraatz, Zwei französische Local-Faunen; Donovans Insecta Novae Hollandiae. Reitter, 60 synonymische Bemerkungen. Entomologische Nachrichten. Fortsetz. von Erichson’sNaturgeschichte der Insecten, v.Harold’s neuer coleopterologischer Jahresbericht, Karsch’s neuer arach- nologischer Jahresbericht, Faust bearbeitet Zrirhinidae, Bedel Huydrophiliden. Entomologische Reisen von Becker, Ribbe, Stussiner, Christoph, Leder. Verkauf der Sammlungen von Chaudoir, v. Kiesenwetter, Gossare, Schmidt, v. Solsky. Heinhold’s Inseraten-Organ: Der Sammler. Entomologischer Kalender. Austritt des Prof. Peters aus dem Berliner entomologischen Verein und sonstige eigenthümliche Vorgänge in demselben. No. 17. J. Weise, die Verschiedenheiten des Forceps der Orina- Arten (Feststellung der deutschen Arten). Ders., Synonymische Bemerkungen über Chrysomelinen. Ders., Zaena Heydeni nov. sp. Kraatz, Cetonia Cardui (Schlulfs). Ders., Ueber Basiana conspersa Dewitz. Ders., Der Abgang des Baron v. Harold vom Berliner zoolo- gischen Museum. No. 18. Kraatz, Diebische Bienen; rothgefleckte Necrophorus germanicus. J. Weise, Ueber Aalyzia japonica Thunb. und ihre Varietäten. Kraatz, Ueber Maculaturbogen der Stettiner Entomolog. Zeitung. Ders., Die Cassen-Abschlüsse des Stett. Ent. Ver. pro 1875—1378. Ders., Ueber ein verschollenes Werkchen von Jacob Sturm; neuere Literatur; Denkmal für Rondani; Fauna baltica; Correspondenz; Anzeigen; Beilagen. N0. 19. v. Kiesenwetter u. Kirsch, Neue Anthaxia-Arten. Kraatz, Varietäten der deutschen Buprestis. Ders., Perotis longicollis nov. sp. As. min. Ders., Coeculus insularis Kiesw. u. Verwandte. Ders., Ueber Thomsons Revue des Psilopterides. # \ Durch den Berliner entomologischen Verein sind zu beziehen: Berliner Entomol. Zeitschr., Jahrg. 1357—1870. a 7 Mk. Dies. 1871 (13 Mk.), 1872 (12 Mk.), 1873 (13 Mk.), 1874 (14 Mk.); für die’ Mitglieder oder bei Abnahme von 12 und mehr früheren Jahrg. & 9 Mk. Inhaltsverzeichnisse zu den Jahrg. 1857 —1874. 4,50 Mk. Beiheft 1861, Stierlin: Revision der Otiorhynchus-Arten. (statt 5) 4 Mk. — 1864, Kraatz: Revision der Tenebrioniden. 7 Mk. — 1369, = Verzeichniss der Käfer Deutschlands. 2 Mk. ZH 876, = Nachträge zu demselben. 1 Mk. — 1868, Seidlitz: die Otiorhynchiden sens. str. A Mk. — 1870, v. Heyden: Entomol. Reise nach dem südl. Spanien. 7 Mk. Deutsche Entomologische Zeitschrift. Jahrg. 1375 (XIX). 14 Mk. Heft IH. Reitter: die europäischen Nitidularien. 30 8. 4 Mk -Ders.: Revision der europ. Oryptophagiden. 83 S. i Heft IV. Reitter: Revision der Galtung Trogosita. Ders.: die mit Epuraea verwandten Gatt. M.1 Taf. 2,50 Mk. Ders.: die süd- und mittelamerikan. Tenebrioides. \ - Heft V. Haag-Rutenberg: Monogr. der Eurychoriden. 70 S. 2 Mk. Heft VI. Kellner: Verzeichnils der Käfer Thüringens. 1888. 6 Mk. Heft VII. Haag-Rutenberg: Beiträge zur Kenntniss einiger Gruppen aus der Familie Tenebrioniden. (Adesmiides, Megageniides, 10 Pachychile, maroccan. Pimelien). 2 Mk, Deutsche Entomologische Zeitschrift. Jahrg. 1876 (XX). 15 Mk. Daraus: Entomol. Inhaltsverzeichnifs zu den Verhandlungen der, zoolog.-bot. Gesellschaft in Wien, Jahrg. I-XXV. 1 Mk. Heft III. Kraatz: Entomologische Monatsblätter I. (Inhalts-Verz. von No. 1—4 s. Rückseite des Umschlags v. Heft II, 1876). 4AMk. Heft IV. Bertkau: Bericht über die wissenschaftlichen Leistungen im Gebiete der Entomologie während der Jahre 1871 und 1872 (Forts. d. Ber. von Erichson, Schaum ete.) 7 Mk. Deutsche Entomologische Zeitschrift. Jahrg. 1377 (XXD. 14Mk. Heft III. Reitter: Coleopterologische Ergebnisse einer Reise nach Süd- ungarn und in die Transsylvanischen Alpen. (Mit 1 Taf.). —_ Hapalıips, neue Gattung der Rhizophagidae. (Mit 1 Taf.) 3 Mk. Heft IV. Bertkau: Bericht ete. während der Jahre 1873, 1874. 9Mk. Heft V. v.Heyden: Verzeichniss der Käfer Nassaus. \ 6 Mk. Deutsche Entomologische Zeitschrift. Jahrg. 1878 (XXII). 14 Mk. Heft II. Bertkau: Bericht ete. während der Jahre 1875, 1876. 164 Mk. Deutsche Entomologische Zeitschrift. Jahrg. 1879 (XXI). 18 Mk. Heft III. Bertkau: Bericht ete. während der Jahre 1377, 1878. 18 Mk. Deutsche Entomologische Zeitschrift. ‚Jahrg. 1380 (XXIV). 20 Mk. Heft III. Kraatz, Entomologische Monatsblätter II (Inhalts-Verz. auf den Umschlägen von Jahrg. 1380 Heft I u. II) > Mk. Inhalts-Verzeichnifls zu Jahrg. 1575—1SS0 und Chronologisches Verzeichni[s der Arbeiten der einzelnen Autoren von 1357— 1830, zusammen 2,50 Mk. Vorstand des Berliner Entomologischen Vereins, . Vorsitzender: Dr. G. Kraatz, Berlin, W., Linkstrafse 28. Stellvertreter: Baron v. Türckheim, Berlin, :W., Behrenstr. 70. . Schriftführer: Dr. Fr. Stein, Berlin, $., Gr. Präsidentenstr. 8. 2. Schriftführer: J. Weise, Kastanien - Allee 74. Rechnungsführer: OÖ. Calix, Berlin, C., Klosterstrafse 41. Bibliothekar: Dr. Fr. Stein, Berlin, $., Gr. Präsidentenstr. 8. Adjunct: F. Blücher, Georgenkirchstr. 42. Sitzungen: Montags von 8—11 Uhr, Rathhaus-Keller. Auszug aus den Statuten. Der Zweck des Berliner entomologischen Vereins ist: durch die Herausgabe einer periodischen Zeitschrift die wissenschaftliche Kenntnils der Entomologie zu fördern und durch wöchentliche Zu- sammenkünfte der Berliner Mitglieder einen regen Verkehr zwischen denselben zu erhalten. — Die Anlegung einer Vereinssammlung von Insecten findet nicht statt. Auswärtiges Mitglied des Vereins kann ein jeder werden, welcher sich für die Förderung der Entomologie interessirt und sich bereit erklärt die vom Vereine regelmäfsig herausgegebenen zwei ersten Hefte der deutschen entomologischen Zeitschrift zu halten. Die Aufnahme Auswärtiger erfolgt, sobald dieselben dem Vorsitzenden oder einem der Berliner Mitglieder ihre Geneigtheit zum Beitritt und zum Halten der Vereinsschrift mitgetheilt haben und alsdann in einer der Sitzungen des Vereins zum Mitgliede vorgeschlagen sind, ohne Einspruch von Seiten der Majorität der Versammlung. Für die Ausfertigung des Diploms ist 1,20 Mark zu entrichten. Für die auswärtigen Mitglieder des Vereins innerhalb des deutsch-österreich. Postverbandes beträgt der Jahresbeitrag 9 Mark, wofür die Zeitschrift franco zugesendet wird; für die auswärtigen Mitglieder aulserhalb des deutsch- österr. Postverbandes in Italien, der Schweiz etc. meist 9 M. 50 Pf.; für die französischen Mitglieder, welche an Hrn. Buquet in Paris (52 rue St. Plaeide, Faubourg St. Germain) zablen, 10M. Der Preis der beiden ersten Hefte jeden Jahrgangs der Deut- schen entom. Zeitschrift beträgt im Buchhandel 12—20 Mark pro Jahrgang; einzelne Jahrgänge und Beihefte der „Berliner entom. Zeitschrift“ werden an Mitglieder für 7—15 Mark abgegeben. Zum Ankauf der nicht regelmäfsig vom Berliner entomol. Verein oder in Verbindung mit Anderen von ihm herausgegebenen Hefte der „Deutschen entomol. Zeitschrift“ sind die Mitglieder nicht verpflichtet, doch ist derselbe im Interesse der Entomologie er- wünscht und ihnen zum Theil erleichtert; demnach erfolgt die Zusendung sämmtlicher Hefte nur auf besonderen Wunsch der Mitglieder; über den Inhalt der letzteren ist die Innenseite des Umschlags von Heft II der Jahrg. 1875 — 1880 zu vergleichen. A. W. Schade's Buchdruckerei (L. Schade) m Berlin, Stallschreiberstr. 47. _ Deutsche Entomologische Zeitschrift (vorher „Berliner Entomologische Zeitschrift“) herausgegeben eu von dem Entomologischen Verein in Berlin in Verbindung ur mit ee gelehrten Gesellschaften und Privaten. IR Mr Vierundzwanzigster Jahrgang. (1880.) » Drittes Heft. Eintomologische Monatsblätter (Zweiter Jahrgang) herausgegeben von Dr. @. Kraatz. ‘Für die Abonnenten 5 Mark, im Biehhandel 6 Mark. Redacteur: Dr. G. Kraatz.: R. FRIEDLÄNDER & SOHN BERLIN 11, Carlstrasse 11. Im Selbstverlage von en Dr. G.Kraatz . Berlin 1880. a Link - Strasse 23. i Durch den Unterzeichneten sind zu beziehen: Berliner Entomol. Zeitschr., Jahrg. 1357—1870. a 7 Mk. Dies. 1871 (13 Mk.), 1872 (12 Mk.), 1873 (13 Mk.), 1874 (14 Mk.); für die Mitglieder oder bei Abnahme von 12 und mehr früheren Jahrg. ä 9 Mk. Inhaltsverzeichnisse zu den Jahrg. 1357—1874. .. 4,50 Mk. Beiheft 1861, Stierlin: Revision der Otiorhynchus-Arten. (statt 5) 4 Mk. —_ 1864, Kraatz: Revision der Tenebrioniden. T Mk. —_ 1869, — Verzeichniss der Käfer Deutschlands. 2 Mk. m 1816, — Nachträge zu demselben. 1 Mk. — 1868, Seidlitz: die Otiorhynchiden sens. str. 4 Mk. — 1870, v. Heyden: Entomol. Reise nach dem südl. Spanien. 7 Mk. Deutsche Entomologische Zeitschrift. Jahrg. 1375 (XIX). Heft I. II. (14 Mk.), für die Mitglieder des Vereins 9 Mk. Heft II. Reitter: die europäischen Nitidularien. 308. N Mk Ders.: Revision der europ. Cryptophagiden. SS S. ! Heft IV. Reitter: Revision der Gattung Trogosita.. Ders.: die mit Epuraea verwandten Gatt. M.1 Tat. | 2,50 Mk. Ders.: die süd- und mittelamerikan. Tenebrioides. | Heft V’. Haag-Rutenberg: Monogr. der Eurychoriden. 70S. 2 Mk. Heft VI. Kellner: Verzeichnifs der Käfer Thüringens. 183838. 6 Mk. Heft VII. Haag-Rutenberg: Beiträge zur Kenntniss einiger Gruppen aus der Familie Tenebrioniden. (Adesmiides, Megagenüdes, 10 Pachychile, maroccan. Pimelien). 2 Mk. Deutsche Entomologische Zeitschrift. Jahrg. 1876 (XX). Heft I. II. (15 Mk.) für die Mitglieder des Vereins 9 Mk. Daraus: Entomol. Inhaltsverzeichnifs zu den Verhandlungen der zoolog.-bot. Gesellschaft in Wien, Jahrg. I-XXV. 1 Mk. Heft III. Kraatz: Eitomologische Monatsblätter I. (Inhalts-Verz. von No. 1—4 s. Rückseite des Umschlags v. Heft II, 1876). 4 Mk. Heft IV. Bertkau: Bericht über die wissenschaftlichen Leistungen im Gebiete der Entomologie während der Jahre 1871 und 1872 (Forts. d. Ber. von Erichson, Schaum ete.) 7 Mk. Deutsche Entomologische Zeitschrift. Jahrg. 1877 (XXI). Heft I. II. (14 Mk.) für die Mitglieder des Vereins 9 Mk. Heft II. Reitter: Coleopterologische Ergebnisse einer Reise nach Süd- ungarn und in die Transsylvanischen Alpen. (Mit 1 Taf.). = Hapalips, neue Gattung der Rhizophagidae. (Mit 1 Taf.) 3 Mk. Heft IV. Bertkau: Bericht ete. während der Jahre 1373, 1874. 9 Mk. Heft V. v. Heyden: Verzeichniss der Käfer Nassaus. 6Mk Deutsche Entomologische Zeitschrift. Jahrg. 1878 (XXI). Heft I. II. (14 Mk.) für die Mitglieder des Vereins 9 Mk. Heft III. Bertkau: Bericht ete. während der Jahre 1875, 1876. 163 Mk. Deutsche Entomologische Zeitschrift. Jahrg. 1879 (XXI). Heft I. II. (15 Mk.) für die Mitglieder des. Vereins 9 Mk. Heft III. Bertkau: Bericht etc. während der Jahre 1877, 1878. 18 Mk. il (6 Kraatz. Ta ER. 11: ER MI ZUR ERS bu; ‚more son X Hei, & ph “u a BE Bu ä . var RR : a u Din Br 2 a CEA en RS, Alam: di 1 Va Hsklln aa ® un ER ie meh k ur 1% Ro Jesu, (m ; h aha ‚dee ie 1% eg Ge ER vehn: YEOQUS N wi ie N e Ale Ri a % TRTE Dune BR nam a nn ana AR Be, A BETH ES. I A | yrlämlänsn a 5 u nn zu 1} | Vorstand des Berliner Entomologischen Vereins. Vorsitzender: Dr. G. Kraatz, Berlin, W., Linkstrafse 28. Stellvertreter: Baron v. Türckheim, ‚Berlin, W., Behrenstr. 70. Schriftführer: Dr. Fr. Stein, Berlin, S., Gr. Präsidentenstr. 8. _ 2. Schriftführer: J. Weise, Kastanien - Allee 19. 20. Rechnungsführer: OÖ. Calix, Berlin, C., Klosterstrafse 41. Bibliothekar: Dr. Fr. Stein, Berlin, $., Gr. Präsidentenstr. 8. Adjunet: F. Blücher, Georgenkirchstr. 42. Sitzungen: Montags von 8—11 Uhr, Rathhaus-Keller. Auszug aus den Statuten. Der Zweck des Berliner entomologischen Vereins ist: durch die Herausgabe einer periodischen Zeitschrift die wissenschaftliche Kenntnifs der Entomologie zu fördern und durch wöchentliche Zu- sammenkünfte der Berliner Mitglieder einen regen Verkehr zwischen ' denselben zu erhalten. — Die Anlegung einer Vereinssammlung von Insecten findet nicht statt. Auswärtiges Mitglied des Vereins kann ein jeder werden, | welcher sich für die Förderung der Entomologie interessirt und sich bereit erklärt die vom Vereine regelmälsig herausgegebenen zwei ersten Hefte der deutschen entomologischen Zeitschrift zu halten. Die Aufnahme Auswärtiger erfolgt, sobald dieselben dem Vorsitzenden oder einem der Berliner Mitglieder ihre 'Geneigtheit zum Beitritt und zum Halten der Vereinsschrift mitgetheilt haben _ und alsdann in einer der Sitzungen des Vereins zum Mitgliede vorgeschlagen sind, ohne Einspruch von Seiten der Mapa der ‘Versammlung. Für die Ausfertigung des Diploms ist 1,20 Mark zu entrichten. Für die auswärtigen Mitglieder des Vereins innerhalb des deutsch-österreich. Postverbandes beträgt der Jahresbeitrag 9 Mark, wofür die Zeitschrift franco zugesendet wird; für die auswärtigen Mitglieder aulserhalb des deutsch- österr. Postverbandes in Italien, der Schweiz ete. meist 9 M. 50 Pf.; für die französischen Mitglieder, welche an Hrn. Buquet in Paris (52 rue St. Placide, Faubourg St. Germain) zablen, 10. M. Der Preis der beiden ersten Hefte jeden Jahrgangs der Deut- schen entom. Zeitschrift beträgt im Buchhandel 12—18 Mark pro Jahrgang; einzelne Jahrgänge und Beihefte der „Berliner entom. Zeitschrift“ werden an Mitglieder für 7— 15 Mark abgegeben. Zum Ankauf der nicht regelmälsig vom Berliner entomol. Verein oder in Verbindung mit Anderen von ihm herausgegebenen Hefte der „Deutschen entomol. Zeitschrift“ sind die Mitglieder nicht verpflichtet, doch ist derselbe im Interesse der Entomologie er- wünscht und ihnen zum Theil erleichtert; demnach erfolgt die Zusendung sämmtlicher Hefte nur auf besonderen Wunsch der Mitglieder; über den Inhalt der letzteren ist die Innenseite des Umschlags von Heft II der Jahrg. 1875 — 1879 zu vergleichen. A. W. Schade's Buchdruckerei (L. Schade) in Berlin, Stullschreiberstr. 47. ART ll [4 { N NN