i /^ 1 * • Mit '^ ■'•' "5* ^ • *p ^< £f!i' y^^\ V f" Berliner Entomologische Zeitschrift (1875—1880: Deutsche Eiitomolog^iscli« Zeitschrift). Herausgegeben von dem Berliner Entomologischen Verein, ßeßründet iSSÖ. f,. T. unter Redaktion von H. Stichel. Neunundvierzigster Band (1904). Älit 4 Tafeln und 19 Textßguren. I Heft I u II: Seite J, 1-'3C8., Taf. I, II, ausgegeben Mitte August 1904. „ 111 u. IV „ II (l)-iS2), 209-382 Taf. III IV „ April 1905. 2^4^^G Berlin 1905. In Commission bei R. Friedländer & Sohn. Karlstrasse 11. Für den Inhalt der Referate in den Sitzungs- und Literaturberichten sowie für den Inhalt der Abhandlungen sind die Referenten und Autoren allein verantwort- lich, die Redaction ist dies in keiner Weise. Inhalt des 49. Bandes (1904) der Berliner Entomologischen Zeitschrift. Vereins-A 11 gelegen heiten I und II. Seite Sitzungsberichte für 1903 (l)-(y2t Fruhstorfer H. Neue Rhopaloceren aus dem malavischen Gebiet. (Hierzu Taf. I f. 6 u. Taf. U f. 6) . 165—169 — — Beitrag zur Kenntnis der Rhopaloceren-Fauna der Insel Engano. (Hierzu Taf. I f. 4-5, Taf. II f. 1-5 u 7.) 170-206 von Hoyningen-Hueiie. Fl iedr.. Freiherr. Beiträge zur Kenntnis der Lepidopterentauna von Krasnoufinisk 1 — 54 Huwe, A., Neues von Parnassius delphius albulus Honrath 314— 82b Kieffer, J. J., Neue Eucharinae und Chnleidinae. 16 Textfiguren 24^ — 265 Kolbe H. .1. Prof. Die morphologischen Verhältnisse der Artengruppen der afrikanischen Coleopteren- gntiiing Tefflus 117--158 — — Uebpr einige interessante Lamellicornier und Tenebrioniden Afrikas 282-302 Moser J, Haui)tmann a. D. Neue afrikanische Cetoniden- Arten 59-70 — — Neue Valgiden-Arten 266—272 — — Synonymische Bemerkungen ; 273 Schultz, Oskar. Gynandromorphe (hermaphroditische) Macrolepidoptcrcn der palaearct. Fauna. IV . 71 — 116 — — Ueber einige Aberrationen aus dem Genus Par- UMssius Latr. Mit Tafel HI 274—281 Schulz. W. A , Ein Beitrag zur Kenntnis der papua- nischen Hymenopteren-Fauna. 2 Textfiguren 209 — 239 Stichel, H.. Ueber die systematische Stellung der Lepi- dopteren-Gattungen Hyantis Hew. und Mor- l-hopsis Oberth. Mit Tafel IV 303-313 Thieme, Prof., Dr. 0. Neue Tagschmetterlinge aus der südamerikanischen Cordillere. (Hierzu Taf. I. f. 1, 2.) 159—161 — — Zwei neue weisse Lymanopoda 161 1G3 — — Zwei unbeschriebene Euploeen der Insel Nias . 163 — 164 — — Eine neue Alaena aus Deutsch-Ost-Afrika. (Hier- zu Taf. I. f. 2.) 164 Thurau, F. Busseola sorghicida, eine neue Ost-Afrik. Noctuide 55 — b^ Literatur 207-208 329—332 Anlagen: Bibliothekszugänge 2 Teile. Inhaltsverzeichnis der Jahrgänge 1881 — 189u, 2. Teil. Index der Arten. Seite 27—58 (Schluss folgt). Vereinsnachrichten I. Seit Erscheinen des Heftes IV 1903 sind folgende Veränderungen im Mitgliederbestande eingetreten: Zum Ehrenmitglied wurde ernannt: Herr Prof. Dr. Dönitz, Geh Medizinalrat, Steglitz b. Herlin. Als Mitglieder wurden aufgenommen. Herr C. Edm. Potocsnik in Prossnitz, Mähren. „ Christof Bollow, Buchhändler, Berlin W. Tempelhofer Ufer 35. „ L. Paravicini, in Basel. Adr. Speyer u. Co. „ Dr. Simon Bengtsson. Director des Entomologischen Museums zu Luud. Ausgetreten sind: Herr Martin Jacoby in London. „ Dr. phil. hon. c. Wiskott in Breslau. „ C. Tesch in Braunschweig. Das Kgl. Zoologische Museum zu Dresden. An die Societe en tomologique de France mussten wir unsere Zusendungen einstellen, da wir seit 1900 keine Gegensendung erhalten haben. Wohnungsveränderungen : Herr Oberlehrer He n sei wohnt N. W. Lübeckerstr. 27. „ W. Kreiling „ N. MüUerstr. 138 d. „ Kgl. Obergärtner Brasch ist versetzt nach Brühl a, Rh In der Generalversammlung am 3. März 1904 und der Hauptversammlung vom 10. März fand die Neuwahl des Vor- standes statt mit folgendem Ergebnis: Vorsitzender; Herr Dr. med. 0. Bode, Haiensee bei Berlin, Ringbahnstr. 121. Stellvertreter: Herr Geh. Justizrath a. D. F. Ziegler Schriftführer: Herr Baumeister H. Stüler Berlin W. Derfflingerstr. 26. Rechnungsführer: Herr H. Thiele Berlin W. Steglitzerstr. 7. Bibliothekar: Herr L, Quedenfeld Lehrer, Gross-Lichterfelde. T> • .. . ) Herr W. Haneid, Feuerwerksmajor a.D. l „ E. Zobel, Postassistent. Schriftleiter: Herr H. Stichel, Hagen i, Westf., Moltkestr. 6. Si'liriftloitiiiigiskoiniiiissioii: Die Herren Di. Jiode, Qucdciilcld, Dr. Spatzier. Prof. Dr. Thiemc und der Schriftleiter. Kommission zur Ernennung von Ehrenmitgliedern: Die Herren Bude, Riesen, Thieme, Thiele u. Ziegler. In den Sitzungen des März beriet der Verein eine neue Fassung seiner Satzungen und beschloss unter der Bezeichnung Berliner Entomologischer Verein, gegründet 1856 E. V. seine notarielle Eintragung in das Vereins-Registcr zu beantragen. Der Schriftführer H. S tu 1er. Vereinsnachrichten IL Seit Erscheinen dos Heftes I II 19U-1 sind folgende Veränderungen im 'Mitgliederstande eingetreten; Als Mitglieder wurden aufgenommen: Herr Dr Dannenberg, Obei'arzt. Gr. Lichterfelde, (Lep.) Cohrs. Oberpostassistent, Oederan i. Sachsen. „ Richard Diei'otf. Zwötzen a. d. Eistor. K. Dietze, Lehrer, Plauen i. V. Ausgetreten sind: Herr Paul Brämer in Cöpenick „ Christoph ßollow in Berlin. H. Früh stoi'fe r „ „ Dr. Carl Verhoeff , W. Heller in Salzwedel. „ 0. L. Kummer in Klausen Dr. Richard v. Stein in Chodau. Koni gl. Sächsische Forst -Akademie, Tharandt. i>adischer Zoologischer Verein Karlsruhe. Schriftenaustausch wurde vereinbart mit: Florenz: R Stazione di Entomologia Agraria di Firenze. N eapel; R. Institute d'Incorraggiamento. Madrid: R Sociodad Espanola de Historia Natural. Springfield, Mass ü. S. A.: Springfield Museum of Natural History. Tromsoe: Tromsoe Miiseuui. Ausserdem ist die pjnstellung der Zusendungen an die Societe Entomologique de France im vorigen Heft irrtümlich aufgenommen. Wohnungs- und sonstige Veränderungen. Herr Dadd wohnt Cliarlottonbui-g, Niebuhrstr. 5. Haensch wohnt Steglitz b. Berlin, Ahornstr. 19. Hensel wohnt Berlin N. W., Neue Wilhelmstr. 12. „ Juuack wohnt Berlin N. 0., Weissenburger Strasse 22. „ Rey wohnt Berlin N., Zehdenicker Strasse 2. „ Bercio, Staatsanwalt in Insterburg. „ Frhr. v. Bock wohnt in Posen, Fortitication. „ Schaposchui ko w befindet sich auf Reisen Albert Schulz wohnt in Stra'iteraturangaben nicht genügend zuverlässig seien, da die späteren Autoren vielfach die An- führungen älterer Werke übernommen hätten. Das zeige sich deutlich in Satzbildung und Wortlaut. Es solle dies kein Vorwurf gegen ver- diente Schriftsteller sein, wie Hoffmann. Die Ueberlieferung von Irrtümern sei aber hierdurch möglich und erklärlich. Aufzuchten, auf welche Herr Wadzeck hingewiesen, müssten absolut einwandfrei sein, um als Beweismaterial zu gelten. Das heisst, die Tiere müssten voll- ständig abgesondert gehalten und die Herkunft der Eier absolut sicher ^) Weiteres Vorkommen: Görlitz und Westfalen. Man vcrgl: Beri. ent. Z. vol. 46 S. B. p. (10), D. ent. Z. Iris v. 9 p. 134. Stichel. für das Jahr 1903. (13) nachgewiesen sein. Herr Riesen hat die Fundplätze bei Treptow weiter täglich aufgesucht und machte da noch folgende Zeitangaben : a) für Hihernia marginaria-. der erste und einzige Mann wurde erst am 18. /4. gefunden, das erste Q am 27. /3., das letzte 18.,'4., die meisten Ende März und Anfang April. Dabei sei auffallend, dass 9 der gefundenen Weibchen früher erschienen waren als das Männchen, während die Reihenfolge sonst bei Faltern meist umgekehrt sei. Auffallend sei auch das Verhältnis der Weibchen zu den Männchen = 10: 1. b) Von leucophaearia sei der erste (/ schon am 3./B., die letzten beiden, schon etwas abgeflogenen, am 11./4. und 14. 4. gefunden, die meisten aber Mitte bis Anfang März. Das erste 9 habe er auch am 18. /4. gefunden, also an demselben Tage wie den marginaria cf. Aus diesen Zeitangaben sei auf eine Zugehörigkeit von margi- naria Q zu leucophaearia cf zu schliessen, wenn man keine parthe- nogenetische Fortpflanzung seitens der m.arginaria Weibchen annehmen wolle. (Hinweis auf Solenohia triquetreUa) . Herr Dadd entgegnet, dass die zugehörigen mart/inar/rt-.Männer zweifellos zahlreich vorhanden gewesen seien, wenn sie auch unentdeckt geblieben seien. Sie hätten mit der Laterne gesucht werden müssen . da sie tagsüber sich verborgen hielten Dies bestreitet Herr Riesen entschieden, da er solche Männer an anderen Lokalitäten (in der Jungfernheide vor 2 Jahren) sehr zahlreich vertreten gefunden habe. In der Sitzung vom 7. Mai konnte Herr Wadzeck ein marginaria- Pärchen in Copulä vorlegen, vermochte indessen Herrn Riesen noch nicht zu überzeugen, welcher meinte, dass Bastardierungen verwandter Arten vorkämen und dass ein einzelner Fall noch nichts beweisen könne. Herr Ziegler zeigte folgende von ihm beim Weissenstein (2030 m) auf dem Albula erbeuteten Falter vor: eine grössere Anzahl der alpinen Varietät der Argynnis pales Schiffermüller var. isis Hübner Q , deren Färbung sich von hellem Violettgrau bis zum tiefdunkeln Braungrün abstuft, ferner von der kleinsten Melitaea: asteria Freyer einige (f und ein sehr dunkles Q . Auch legte derselbe zur Veranschaulichung des Fundortes eine von ihm in Aquarell gemalte >iaturaufnahme der dortigen Gegend vor. Weiter hatte Herr Z. mitgebracht: Pieris rapae L, ab. ieucotera Stefanelli c/ aus der Umgegend Berlins, bei der die Apicalflecke nur verschwindend angedeutet sind, sowie ein Catocala adultera M^netriös Q aus Moskau. Von Herrn Riesen wurden darauf einige Stücke des Klein- schmetterlings Solenobia triquetreUa F. R. vorgewiesen aus Königs- berg i. P. Der Vortragende hatte im Jahre 1882 an einem Zaun bei dieser so weit nördlich gelegenen Stadt eine Anzahl Säckchen gefunden und vom Holz abgelöst, konnte dieselben aber erst nach mehreren Stunden in Sicherheit bringen. Diesen Umständen schreibt er es zu, dass die Tierchen eingingen. Im darauffolgenden Jahre fand er wiederum an demselben Zaun 6 Säckchen mit den Puppen. Er schnitt die Anheftestelle derselben jetzt aus dem Holze heraus, so dass sie in der Originalslellung verblieben und hatte die Freude alle 6 ausschlüpfen zu sehen. Das Vorkommen von triquetreUa in Ostpreussen sei später angezweifelt worden, da das Tier nie wieder in diesen Breiten gefunden (14) Sitzungsberichte sei. Er trete aber für die Identität der vorgezeigten Schmeftorlinge, (leren richtige Bestimmung durch den Spezialisten Herrn li rasch bestätigt sei, mit den bei Königsberg gefundenen Puppen ein. Von Herrn Dadd wurden Catocalen vorgewiesen: Cat. lupina vom Amur (von Streckfuss auch in Krain entdeckt), optata aus Frank- reich und Spanien und desiderata aus Tnrkestan. Herr Dadd hält alle diese für Lokalformen einer Art und macht besonders auf den bei allen diesen Arten zu findenden blau überlaufenen Fleck auf den Vorderflügeln aufmerksam. Diese enge Verwandtschaft wurde von andrer Seite aber bezweifelt wegen der verschiedenen Form der auf der Hinterflügel-Unterseite vorhandenen schwarzen Binde, welche als besonderes Charakteristicum angesehen werden müsse. Nun zeigte Herr Rey den schoteuartigen Raupenkokon der argen- tinischen Saturnidc Perophora despecta, welcher oben und unten eine Oeffnung besitzt, sowie mehrere lebende Männchen der Stabheuschreckc Bacillus rossii und trug dazu folgendes vor: Ich erhielt im Jahre 1896 aus Kroatien ca. 200 Bacillus rossii lebend. Es waren sämtlich Weibchen bis auf 2 Stück. Schon unter- wegs hatten die Heuschrecken mehrere Tausend Eier abgelegt, welche nach 6 — 8 Monaten fast ohne Ausnahme schlüpften. Die Jungen wurden leicht gross gezogen, und es stellte sieh heraus, dass sich nur Weibchen entwickelt hatten. Im Spätsommer fingen sämtliche Tiere an, Eier zu legen und zwar ununterbrochen Tag für Tag; so ging es wochenlang fort, bis ich schliesslich schätzungsweise ca. 30 — 40 Tausend Eier hatte. Auch aus diesen Eiern, von denen natürlich nur ein Bruch- teil von mir selber gezogen wurde, entwickelten sich wieder nur Weibchen und so ist es geblieben bis zu diesem Jahre 1903. Auch alle Anderen, welche von den Eiern erhalten hatten, haben nur weib- liche Tiere erzogen. Es zeigen diese Tiere nicht die Spur irgend einer Degeneration, sondern sie sind genau so gross und kräftig wie die ersten aus Kroatien bezogenen. — In diesem Jahre nun erhielt ich aus Italien ca. 2 — 300 Bacillus rossii und zwar überraschenderweise fast nur männliche Tiere. Das Verhältnis war gerade umgekehrt wie im Jahre 1896. Ich erhielt nun sicher befruchtete Eier und bin auf das Resultat der nächsten Zucht gespannt. — Ich beobachtete übrigens, dass die Männ- chen von B. rossii sich nach einander mit verschiedenen Weibchen paaren. Es folgte Herr Stichel mit der V'orlage einiger Stücke von Anaphe venata Btl. Es ist dies eine den Notodontiden nahestehende Thau- metopoe'ide aus dem tropischen Afrika, die sich . von den Parnassiern und vielen anderen.') Sitzung vom 19 November. Herr Wichgraf legte Schmetterlinge aus Transvaal vor, welche wohl als Lokalformel) bezeichnet werden dürften, da sie erheblich von den in\ Kaplande zn findenden Tieren abweichen. Es waren Pseudo- m/mpha vigilans. bedeutend kleiner, heller gefärbt und mit kleinem .Auge am Vorderrand der Hint.'rflügel unterseits, Pieris Zochalia ohne Zeichnung auf dir Unterseite der Hinterflügel und Syntoniis kuhllveinU. Herr Pete rs do rf zeigte Po/j/^^/owirt e^^a v. dalmatina und Ere- lila afra Esp. v. dalmata sowie Satyrus statümus Hufn. aus Dalmalien. Herr Riesen legte eine für die Berliner Fauna seines Wissens neue Varietät der Ephyra [Zonosoma) punctaria, L S. N. vor, welche er in 4 Exemplaren, 2 (f und 2 9 , im Grunewald und im Plilntcrwalde bei Treptow gefangen hat. Es sei dies eine Sommerform der punctaria, nämlich die durch blut- oder braunrote Flecke im Saumft.'lde gekennzeichnete v, naevata Bstlbgr, {naevuS = Feuernial), die in der Iris 1900 beschrieben ist. Die Flugzeit der v. naevata reiche von Mitte Juli bis Mitte August, während im Frühjahr nur die Stammform zu finden sei. (Es sei hier bemerkt, das diese nicht ohne Widerspruch aufgenommene Behauptung den Verein in folgenden Sit- zungen noch mehrfach beschäftigt hat. Stlr.) Interessante Aberrationen son Arclia caja L. Hess Herr Haucld nuidgehen. Es waren dies Mitglieder einer zweiten Generation, die mit Löwenzahn gefüttert und deren Puppen später aufs Eis gelegt waren. Auf den Vorderflii^eln veschwindet das Weiss, bei einem Tier ist sogar Schwarz an Stelle iles Weiss getreten. Einige sind auft'allend klein, auch ist die weisse Farbe desto mehr zurückgetreten, je kleiner das Tier ist. Die Hinterflügel sind dann gelblich. Herr Stüler zeigte eine .Anzahl nicht voll ausgefärbter Käfer vor, worunter ein Mitte Mai gefundener Qeotrupes typhoeus mit einer ganz rot gebliebenen Flügeldecke, sonst aber ausgefärbt. Ferner eine Calli- core aus Rio grande do Sul mit dem Bemerken, dass dieser schöne Falter bei der deutschen Bevölkerung dort besondere Beachtung finde, da nicht nur die Farben schwarz, weiss, rot, sondern auch die so eigen- artig in der Mitte konzentrischer Ringe stehende Zahl 88 an das deutsche Vaterland und die Geschichte seiner Kaiser erinnere. Es folgte Herr Thiele, welcher unter Vorlage einer Aberration von Papilio panope bemerkte, dass wesentliche Abweichungen vom Typus bei e.\otischen Faltern sehr selten vorkämen. Das betreffende ') Dies Urteil ist nicht zutreffend: In England ist die Spezies- Macherei viel schlimmsr getrieben! So auch hier; denn die meisten eingezogenen Namen (rechtlich oder nicht?) sind von B.-B,"s Landsleuten aufgestellt. Ueberdies ist das Urteil, ob die Differenzen, die eine Be- nennung im Gefolge haben, minor oder major sind, ganz und gar subjectiv. Stichel. für das Jahr 1903. (29) Stück, ein c/, aus Sikkim stammend, ist oberseits in 3 Flügeln vollständig normal, der rechte Hinterflügel hingegen zeigt unterhalb der Costaiis lind der Subcostalis 2 lange helle Streifen, in Zeichnung und Färbung Pap. clytia L. nachahmend. Die Unterseife kommt bei ü Flügeln wieder mit der Stammform überein. der rechte Vorderflngel aber ist fast vollständig wie ein Flügel von clytia gezeichnet, nur die Färbung etwas abgetönter und matter (ab. comminhis Rothsch.). Alle übrigen Teile des Falters stimmen mit panope L. überein. Sitzung vom 26. November. Herr Ziegier zeigte Falter von anssergewöhnlicher Grösse ans seiner Sammlung vor, unter welchen: Parn. apollo cf v. hesehollis Nordm. aus Sibirien, Parn. mnemosyne v. gigantea. Stdgr. (f vom Alexj.ndergebirge, Colias sagartia Lederer 9 aus Astrabad, Argyn- nis niohe v. gigantea Stdgr. . Cetoniden. In der Regenzett gestalte sich aber der Fang dort ganz anders, wie die hier vorgelegte Oktoberausbeute schon zeigt, obwohl die Regenzeit da erst eingesetzt habe. Unter den grösseren Arten befände sich auch die vom Vortragenden als neu in der Berl. Entom. Zeitschrift 1803, Heft 4 beschriebene Pachnoda usambarica, welche zwar schon sehr viel nach Europa gekommen, bisher aber von P. ephippiata Gerst. nicht getrennt worden sei und auch unter fucata in vielen Sammlungen stecke. Von Herrn Wichgraf wurden wieder südafrikanische Schmetterlinge (32) Sitzungsberichte. gezeigt; auch eine höchst auffallende indische Catocala (? D. Red.) sp. mit hochaufgekammtor dichter Behaarung auf den Hinterflügeln, die jedenfalls für ein Duftorgan zu halten sei. Es zeigte dann noch Herr Wadzek erheblich ins Dunkle oder Helle abweichende Stück der indischen Pararge egerides Stdgr. Sitzung vom 10. Dezember. Herr Haneid wies Aberrationen von Agrotis fiinhria L. vor und Herr Zobel zwei vom Typus dadurch abweichende Stücke von Arge galathea L , dass der schwarze Zellfleck auf den Vorderflügeln fehlt. Die Tiere waren 1901 und 1902 in der nordwestlichen Umgebung Berlins gefangen worden. Herr Thiele zeigte in grösserer Anzahl Vanessen, die im Puppen- zustande auf FAs gelegen hatten: V. antiopa L. mit stark ver- breiterter heller Randbinde und ohne die blauen Flecken am Saum, ferner V. io L Bei diesen herrschten die P'ormen mit halb oder ganz verschwundenen Auge», besonders der Hinterflügelaugen vor. Am interessantesten war eine V. atalanta L,. bei welcher die rote Binde der Vorderflügel in die Diagonalrichtuiig verschoben war, so zwar, dass sie etwa von der Milte des Vorderrandes auf den Innenwinkel hin lief. Auch zeigten sich die grossen weissen Vorderrandflecken verbreitert und liefen wurzelwärts in einen weissen Schimmer aus, Herr Bode teilte aus dem Reisebericht der Expedition Sverdrup mit, dass der Zoologe der Expedition in Ellesmere-Land nebst Fliegen und Mücken auch 4 Schmetterlinge gefunden habe, was bei der hoch nördlichen Lage des neu entdeckten Landes beachtenswert sei. Leider fehle es an jeder Angabe über die Art der Schmetterlinge. Herr Zobel zeigte noch Tocoocampa pastinum Tr. mit stark verlängerten keilförmig zulaufenden Makeln. I)as Tier war in 3 Exem- plaren bei Spandau am Köder gefangen worden. t^ h '• -*"' ■ ._■ - -^ • Berliner Eiitomologische Zeitschrift (1875—1880: Deutsclie Eiitomologische Zeitschrift). Herausgegeben von dem Berliner Entomologischen Verein, unter Redaktion von H. Stichel. Neunundvierzigster Band (1904). I. und II. Heft: I, 1--208, Tafel I und II. xhisgegehen Mitte August 1904. !• e i s f ü Y Nicht ni i t o- 1 i e d o r 1 5 M a r k. Berlin 1904. In Commission bei R. Friedländer & Sohn Karlstrasse 11. Den Vereiusmitgliedern stehen zu Anzeigen über Kauf und Tausch 5 Zeilen gratis zur Verfügung, soweit es der Raum gestattet. Inhalt des ersten und zweiten Heftes des neunundvierzigsten Bandes (19(>4) der berliner Entoniologischen Zeitschrift. Zugänge zur Bibliothek (Anlage). Seite Vercins-Angelegenheiten I. P'riihstorfer H. Neue Rhopalüceren aus dem malavischen Gebiet. (Hierzu Taf. I f. 6 u. Tat'. U f. G) . 165—169 — — Beitrag zur Kenntnis der Rhopaloceren-Fauna der Insel Engano. (Hierzu Taf. I f. 4 — 5, Taf. H f. 1-5 u. 7.) 170--2O6 von Hoyningen-Huene, Fried r., Freiherr. Beiträge zur Kenntnis der Lepidopterentauna von Krasnoufimsk 1—54 Kolbe H. J. Prof. Die morphologischen Verhältnisse der Artengruppen der afrikanischen Coleopteren- gattung Tefflus 117—158 Moser J, Hauptmann a. D. Neue afrikanische Cetoniden- Arten 59-70 Schultz, Oskar, Gynandromorphe (hermaphroditische) Macrolepidopteren der palaearct. Fauna. IV . 71 — 116 Thieme, Prof., Dr. 0. Neue Tagschmetterlinge aus der südamerikanischen Cordillere. (Hierzu Taf. I, f 1, 2.) 159—161 — — Zwei neue weisse Lymanopoda ..'.... 161 - 168 — — Zwei unbeschriebene Euploeen der Insel Nias . 16.3 — 164 — — Eine neue Alaena aus Deutsch-Ost-Afrika. (Hier- zu Taf. I, f. 2.) 164 Thurau, F. Busseola sorghicida. eine neue Ost-Afrik. Noctuide. . . . ■ 55—58 Literatur (Dr. Spatzier) 207—208 Zur gefälligen Beachtung: Die für die Bibliothek bestimmten Sendungen wolle man an Herrn L. Quedenfeld, Gr. Lichterfelde b. Berlin. Ringstr. 54 richten. Auf die Adresse des Redakteurs: H. Stichel, Hagen in Westf., Moltkestr. 6, wird besonders aufmerksam gemacht. Die Herren Autoren, welche Beiträge für die Berl Ent. Zeitschr. liefern, werden freundlichst ersucht, sich in Zukunft der neuen deutschen Rechtschreibung; zu bedienen und nach Möglichkeit die Regeln der zoologischen Nomenklatur nach den Beschlüssen des 5. Internat. Zoologen -Kongresses zu Berlin in Anwendung zu bringen. Das liibliotheksverzeichnis vom -Jahre 1884 nebst Nachtrag von 1902 ist gegen Einsendung von 55 Pf. vom Rechnungsführer, Herrn H. Thiele, Berlin. W. Steglitzerstr. 7 zu beziehen. Sitzungen des Vereins finden Donnerstags H\-2 Uhr im König- grätzer Garten, S.W. Köuiggrätzerstr. 111 statt Adressen der geschäftsführenden Vorstandsmitglieder: Sieiie Voreins-N;icliii(l:lon Die y. und 4. Seite des Umschlages wird der Beachtung empfohlen. [Berl. Entomol. Zeitschrift, Band XLIX, Jahrgang 1904.] Beiträge zur Kenntnis der Lepidopterenfauna von Krasnoufimsk. Zusammengestellt von Friedrich Freiherrn von Hoyningen -Huene. Immer mehr und mehr wenden sich die Blicke der europäischen Lepidopterologen dem fernen Osten, den Amur- und Ussurigebieten, ja selbst Nord-China und Japan zu, obwohl es im „alten Europa" schier unermessliche Länderstrecken giebt, die noch nie eines Sammlers Fuss betrat. Russland, wo so manches Gouvernement westeuropäische Königreiche an Grösse übertrifft, ist noch reich an solchen jungfräulichen Gegenden, auf dem gewaltigen' Räume, der sich zwischen seinen Eismeerküsten und südlichen Meeren ausbreitet. Aber weder nach Norden, noch nach Süden, will ich führen, sondern nach dem verhältnismässig nahen Osten, wo sich über die trennende Uralkette hinweg, Europa und Asien die Hand reichen, in das Gou- vernement Perm, das durch den mittleren Ural, von dessen Vor- bergeii durchzogen, in eine natürlich geschiedene europäische und asiatische Hälfte zerfällt, die beide zum grossen teil mit Wald bedeckt sind, der sich aber von Jahr zu Jahr, besonders in der Nähe der Städte, immer mehr lichtet, ja stellenweise gänzlich verschwindet. Wir bleiben auf der europäischen Seite, die vorherr- schend dem Quellgebiete und Laufe der Kama und ihrer Nebenflüsse angehört. Wenden wir uns nun hier der Südgrenze des Gouverne- ments zu, so finden wir dort, nahe derselben, an der Ufa belegen, die Stadt Krasnoufimsk, etwa zwischen 56" und 57" nördlicher Breite und 75" und 76" östlicher Länge von Ferro belegen, umgeben von Hügeln, die zu den Ausläufern des Uralgebirges gehören, vormals bewaldet waren, jetzt aber nur mit jüngerem Birkennachwuchs be- standen sind. Es herrscht in der Gegend ein nicht allzufreund- liches continentales Klima. — Etwa zwölf Werst von der Stadt ent- fernt, ist das Landgut „Alexandrowski Sawod" belegen. Daselbst nimmt eine Hügelkette ihren Anfang, die sich, — wohl i/^, Werst vom Ufer der Ufa entfernt, — doch dem Laufe derselben folgend, flussabwärts hinzieht. Die höchste Erhebung derselben, in spitz 1 2 von Hoyninflen-Huene'. kegelförmiger Gestalt, wird der „Hetmannsberg" genannt. Nadel- holz findet sich weder auf ihm, noch einem andern der Hügel mehr, obwohl die Bedingungen zu seinem Wachstum vielfach vorhanden wären. Es scheint eben ausgerottet zu sein. — Der erste wissenschaftliche Sammler in der soeben beschriebenen Gegend war, wie man mir mitteilt, — vor etwa 20 bis 25 Jahren, der Besitzer von Alexandrovvski-Sawod, W. Golubzow, ein ehemaliger Gardeoffizier, der mit grossem Eifer, doch wie es scheint, mit ver- hältnismässig geringen literarischen und sonstigen Hiilfsmitteln aus- gerüstet, sich redlich gemüht hat, bis ihn der Tod in die „ewigen Jagdgründe" abrief. Er hat es aber nicht versäumt, wie das sonst leider viele Sammler tun, das Facit seiner Tätigkeit rechtzeitig zu ziehen und uns in einer 177 Druckseiten, gross Octav, umfassenden Schrift, die halb russisch, halb französisch geschrieben und vom 14. Dezember 1883 datiert ist, die Resultate seiner Forschungen zu hinterlassen. Es sind in derselben 181 Arten der sogen. Macro- lepidopteren und 4 Pyraliden, in allem 185 Arten, behandelt. (Nicht 147, wie auf pag. 154 infolge Druckfehlers angegeben). Die syste- matische Anordnung ist eine total veraltete, doch beinträchtigt dieser Umstand den sonstigen Wert der Arbeit nicht. Erschienen ist sie in den „Aufzeichnungen der uralischen Naturforscher-Gesellschaft, Band VII, Lieferung A " und liegt mir in einem vergilbten Separat- abdruck vor, den ich nur noch bei R. Fricdlcänder u. Sohn, Verlags- buchhandlung in Berlin, auftreiben konnte. Es scheint, dass Golubzow, nachdem er die vorstehend besprochene Schrift geschrieben, noch weiter gesammelt hat, denn aus derselben Quelle, aus der ich diese bezog, erhielt ich unter dem Titel: ,,VII P]ntomologie" auch noch ein von dem Conservatoigehülfen der er- wähnten uralischcn Gesellschaft, Herrn Egon-Besser, im Jahre 1898 zusammengestelltes Verzeichnis der Sammlungsbestände des Vereinsmuseunis, wo am Schlüsse desselben, auf pag. 14—19, eine Liste der von W. Golubzuw in der Umgegend von Alexandrowski gesammelten, von ihm selbst bestimmten und jenem Museum ge- schenkten Alten, gegeben wird. In dieser Liste fehlen zwar 17 der von Golubzow in seiner Arbeit besiirochenoii, sind aber dagegen 11, wohl später von ihm entdeckte hinzugekommen, wodurch die Gesamnit- zahl der von Golubzow festgestellten Arten sich auf 19G erhöht. — Wenn man nun in Betracht zieht, das Eversmann 1844 in seiner Fauna Volgo-Uralensis schon IBGO Arten zusammen hatte, so sind 196 da- gegen allerdings nur ein Troi>fcii, immerhin aber ein schätzenswerter, da er aus einer Gegend kam, wo vorher in lepidopterologischer Hin- sicht fast absolute Dürre geherrscht hatte. Auch in den letzten JLepidopteren/auna von Krasnov/lmsk. 3 20 Jahren scheint über das in Rede stehende Gebiet nichts pnbli- ziert worden zu sein, denn der verdienstvolle Bearbeiter der dem unseren westlich vorgelagerten beiden Faunengebiete von Wjatka und Kasan, Herr L. Krulikowsky, teilte mir auf meine bezügliche Anfrage mit, das auch ihm, ausser den oben besprochenen beiden Schiiften, keine weiteren bekannt geworden seien. — Als nun im Jahre 1891 mein ehemaliger eifriger Excursions- gefährte, der gegenwärtig in St. Petersburg domicilierende Staatsrat Paul V. Knüpffer, in dienstlicher Stellung, dauernden Aufenthalt in Krasnoufimsk nahm, fand er daselbst ein in lepidopterologischer Hin- sicht überaus reiches und dabei nur wenig durchforschtes Terrain vor, dessen Ausbeutung er sich mit vollem Eifer hinzugeben ge- dachte. — Ausgerüstet mit akademischen Kenntnissen, praktischen Erfahrungen und allen Sammelvorkehrungen der Neuzeit, — fehlte doch sogar die „Schirlsche Köderfalle" nicht, — hätte er grosse Er- folge haben können, doch leider kam es anders. — Es erwies sich seine Zeit anderweitig dermassen in Anspruch genommen, dass er in den sechs Jahren seines dortigen Aufenthaltes, eigentlich nur je zwei Monate jährlich und zwar etwa von Mitte Mai bis Mitte Juli, sammeln konnte, wobei ihm die Falle unschätzbare Dienste geleistet hat, die er in der Stadt selbst aufstellte und die ihm die Mehrzahl der mitgebrachten Noctuen ohne Zeitaufwand lieferte. Die übrigen Sachen sind in der Umgebung, vornehmlich auf dem oben näher be- zeichneten „Hetmannsberge" gefangen. So war denn immerhin, trotz aller Hindernisse, allmählich eine recht ansehnliche Arten- und In- dividuenzahl erbeutet worden, auf deren Bearbeitung man gespannt sein durfte, die aber aus nahe liegenden Gründen natürlich erst nach der Rückkehr in als hesebolus abbildet zu var. sihirica Nrdm. gezogen. Antn. Wo das Mass in Millimetern angegeben, ist stets nur die Länge eines Vorderflügels gemeint. — 6 von Hoi/ningen-Tluene: o (3G). Pariiussius miieiiiosyiie L. „An gleiclicu Orten mit (ipollo, aber seltener. In der zweiten Hälfte des Mai und Anfang Juni" (Gol.). II. Plerldae. 4 (38). Aporia crataegi L. „Einer der gemeinsten Falter. Man trift't ihn überall. Die Raupe lebt in grossen Gesellschaften". (Gol.) Ferner berichtet derselbe Beobachter, er habe im Mai 1883 einen Faulbaum (Prunus padus) angetroffen, dessen Stamm und Aeste mit mehr als UiO Puppen dieser Art, — einzeln und in Gruppen, bis 15 Stück beisammen, — übersäet waren. Auch einige Raupen krochen noch umher, einen Platz für die Puppenruhe suchend. Die von ihm mitgenommenen Puppen lieferten den Falter Anfang Juni. 5 (45). Pieris brassicae L. „Sehr gewöhnlich, doch nicht so häufig wie die folgende Art. Auf Wiesen im Juni" (Gol.\ 6 (46). Pieris rapae L. „Einer der gemeinsten und verbrei- testen Falter; man trifft ihn überall an. Mai". (Gol.) 7 (57). Pieris daplidiee L. Am -1. .Tuli 1891 ein Stück, d (Kn.) Die Grundfarbe intensiv milchweiss, die lebhaften grünen Flecke der Unterseite nur wenig durchscheinend, etwas gelblich an- gepudert. Aehnliche Stücke habe ich aus Nordpersien unter dem Namen daplidiee var.? Typische ab. raphani Esp. sind sie jedoch nicht. 8 (69). Euchloe cardamines L. „Sehr gewöhnlich. In man- chen Jahren, z. B. 1879 zahlreicher. Das Q seltener als das cf . Sowohl auf Wiesen, als in Wäldern. Mai". (Gol.) 9 (81). Leptidia sinapis L. „Ebenso verbreitet wie die vorige Art, aber vorzugsweise in Waldgegenden. Juni." (Gol.) Zwei $9, die ich von Kn. ohne näheren Angaben erhielt, haben beide eine rein weisse Oberseite, nur Rippe 7 und 8 der Yorderflügel sind an der Stelle des Apicalfleckcs leicht grau angeflogen. Auf der Unter- seite stimmen sie mit estländischen Stücken überein. Hb. 410 ist zu blau coloriert. 10 (98). Colias hyale L. „Eine sehr gewöhnliche und ver- breitete Art. Man trifft sie vorzugsweise auf Rainen und Feldwegen an. Mai". (Gol.) Von Kn. ein cf und 3 Q5, die am 22. Mai, 6. Juni und 5. August gefangen wurden. Das cf ist bleicher als estländische, ein Q dagegen gelblicher angeflogen. 11 (113). Colias edusa F. „Selten. Bisweilen an Waldrändern und auf Wiesen. Mai*. (Gol.) 12 (114). Colias inyrmidoiie Esp. Kn. fing ein cf und 2 QQ am 2. Juli 1891. Kaum verschieden von Stücken aus Eperies und Lepidopterenfauna von Krasnottßmsk. 7 Brunn. Das cf gleicht Hb. 432, nur ist es ein wenig grösser und hat keinen so leuchtend roten Mittelfleck der Htfl. Bei den Q Q. sind die F'lecke in der Saumbinde lichter als bei Hb, 433. 13 (124). Goiiepteryx rhamni L. „Die gemeinste und ver- breiteste Art unter den Verwandten. Ueberall. Mai", (Gol .) III. Nymphalidae. A. Nymphaltnae. 14 (136), Limenitis populi L. „Nicht häuHg; fliegt eben dort» wo auch aceris anzutreffen ist, scheint aber feuchte Orte und die Nähe des Wassers zu bevorzugen. Das Q ist viel seltener als das d. Juni". (Gol,) 15 (145). Neptis aceris Lep. „Ziemlich selten in Feldhölzern und an Waldrändern. Anfang Juni". (Gol.) 16 (152). Pyraraeis atalanta L. „Gehört zu den seltensten Faltern des Gebietes der Alexaudrowskischen Fabrik." Das einzige Exemplar seiner Sammlung fing Gol. im Juli 1882". 17 (154) Pyrameis cardui L. „Einer der gemeinsten Falter, den man überall antrifft. Mai". (Gol.) 18 (156). Vanessa io L. „Sehr gemein. Die Raupe lebt in grossen Gesellschaften auf Nesseln, die in der Nähe von Gewässern stehen", (Gol.) Aus einer solchen Raupenkolonie zog Gol., wie er mitteilt, im Jahre 1881 einhundert Falter, die sämtlich im Juni auskrochen, 19 (157), Vanessa urtieae L, „Der gewöhnlichste und ge- meinste Falter. Findet sich überall". (Gol.) In Kn's Vorräten befand sich nur ein einziges am 2. Juli 1891 gefangenes Stück. Es ist düster gefärbt, hat scharf schwarze Rippen im Saumfelde der Vor- derflügel, sehr grosse schwarze Tupfen in Zelle 2 und 3 derselben und einen grauen Schattenstreif, der den mittleren Vorderrandsfleck mit dem Inncnrandsfleck verbindet, steht also der var. (ab.?) polaris Stdgr. nahe, 20 (158). Vanessa 1-Album Esp. (V-album F.) „Ist sehr selten. Das einzige Stück wurde im .luli 1881 im Zimmer ge- fangen". (Gol.) 21 (160). Vanessa xanthonielas Esp. „Ebenso selten wie die vorige Art. Ein einziges Stück wurde 1883 auf einer Bergeshöhe gefangen", (Gol.) 22 (162). Vanessa antiopa L. „Sehr gemein. Man begegnet diesem Falter am häufigsten in Feldhölzern, wo er gerne an dicken Espenstämmen und Stümpfen ruht, .luli". (Gol.) 8 von Hoynintjen- Huene: 23 (166). Polygonia C-album L. „Sehr Rcnicin, duch in ge- ringerem Grade als der Vorhergehende. Man findet ihn gewöhnlich in Feldhölzern und an mit Ilochsträiichern bewachsenen Orten. Mai". (Gol,) Ein von Kn. gezogenes Stück weicht vom wesicurop. Typus nicht ab. 24 (169). Araschnia levaiia L. „Diese Art erschien im Mai 1879 in recht grosser Anzahl, aber ausschliesslich am Ufer des Flusses Bisert, wo sie auf Wiesen und an feuchten Wegen flog. Seitdem ist sie mir nicht wieder begegnet." (Gol.) — var. prorsa L. Ein Stück von Kn. am 3. Juli gefan- gen. Es hat kaum eine Spur der roten Linien auf der Oberseite und stimmt darin mit Esp. Tab. 15 hg. 3 überein. 25 (172). Melitaea maturna L. „Auf Wiesen in der Nähe von Wäldern, nicht häufig. Flugzeit Juni." (Gol.) 26 (175). Melitaea auriuia Rott. (artemis F.) „An gleichen Lokalitäten wie die Vorige, doch seltener. .Juni." (Gol.) 27 (186). Melitaea trivia Schiff. „An denselben Orten, wie die beiden Vorigen, aber sehr viel häufiger als diese. Juni." (Gol.) 28 (192). Melitaea aurelia Nick. Einige cfcf von Kn., ohne Angabe der Flugzeit, gehören, trotz mancher kleiner Abweichungen vom Typus, hierher. Dieser Ansicht ist auch Bang- Maas, der sie verglichen. 29(195). Melitaea dictyiiiia Esp. Vier $Q, die Kn. zwischen dem 14. und 26. Juni fing, differieren nicht unerheblich unter ein- ander. Sie sind mehr oder weniger geflogen, stimmen in der dunk- len Färbung, besonders der der Hinterflügel, und den sparsamen Flecken derselben zwar mit westeuropäisclien Stücken überein, doch finde ich die Palpen nicht, wie Rühl 1. c. angiebt, rotgelb, gleich denen der parthenie, sondern mehr weissgelb. Manchen Stücken fehlen auch die schwarzen, hell aufgeblickten Punkte unten in den Randmonden der Hiiiterflügel. Uebrigens zeigt auch IIb. 16 ein Stück, das statt der schwarzen, nur dunkelgelbe Punkte mit lichtem Auf- blick, wie eins der mir vorliegenden hat. Die Flecke der Oberseite sind nicht gleichfarbig, sondern heller und dunkler gelb, unregel- mässig durcheinander gemischt, was den Tieren ein etwas buntes Aussehen giebt. Dennoch hält sie auch Bang- Haas für dictynmt. 30 (204) Argyniiis seleiie Schiff. „Sehr gewöhnlich in Wäl- dern und auf Lichtungen. Mai." (Gol.) Von Kn. ein Q, gefangen den 14. Juni. Unterseite der Hinterflügel sehr bleich, wie Hb. 27, doch mit den gewöhnlichen drei Silberflecken an der Wurzel, die dieser Figur fehlen. Die sonst tief braunen Stellen auf der Unter- seite der Hinterflügel und an dei Spitze der Vorderflüge! sind mein- rotbraun Lepidopterenfaima von Krasnoufimsk. 9 ol (208). Argyiinis ouplirosyne L. „An deiiselbcn Oiteii wie Helene, doch seltener. Juni." (Gol.) 82 (218). Argyiiuis dia L. „Nicht selten in grasreichen Feld- hölzern. Ende Mai." (Gol.) Das einzige von Kn am 26. Juni 1897 gefangene $ weicht von einem Stück, das ich aus Bad Elster be- sitze, weder in Grösse noch Färbung der Oberseite ab, genau wie Hb. 31. Die Unterseite der Hinterflügel ist aber weniger silber- fleckig und der Lichtstreif nicht so veilblau angelaufen wie bei Hb. ;-)3. 33 (222). Argynnis iiio Rott. Ein cf von Kn. Der Licht- streif auf der Unterseite der Hinterflügel ist stark veilbraun gewölkt, wie das auch bei manchen estländischen Stücken vorkommt, doch dehnt sich dieses Gewölk nicht wie bei daphne bis zum Saum aus. 34 (225). Argynnis lathonia L. „Sehr viel seltener als die vorhergehenden. Auf Aeckern und Wiesen zu Anfang Juni." (Gol.) 35 (230). Argy Ullis aglaia L. „Sehr gemein in Feldhölzern. Mai." (Gol.) 3G (231). Argynnis iiiobe L. „Sehr gemein in Wäldern und auf diesen benachbarten Wiesen. Mai." (Gol.) .37 (232). Argyniiis adippe F. „F.ben so gewöhnlich wie die vorhergehenden, auch an denselben Orten, doch scheint sie Feld- hölzer vorzuziehen " Mai. (Gol.) — ab. cleodoxa 0. Von Kn. erhielt ich ein kleines, nur 23 mm messendes, sonst aber typisches Stück, ein cf, gefangen am 3. Juli. 38 (237). Argynnis paphia L. „Diesen schönen Falter findet man selten. — ab. valesina Esp. ist viel häufiger. Es giebt Stücke, bei denen die Unterseite der Hinterflügel dunkel violett-grünlich gefärbt, metallisch glänzt. Li Wäldern und an deren Rändern. Juni." (Gol.) B Satyrinae. 39 (277). Erebia medusa F. M. var. uraleiisis Stgr. = m^rfm Ev. F. V. U. Von Kn. 2 Stücke, am G. Juni gefangen. Bei beiden trifft Eversmann's Charakteristik genau zu. „Subtus in alis posticis (luandoque fascia lata marginalis grisescens jeviter significata est, et tum upex alarum anticarum pa- ri ter grisescit ' 40 (296). Erebia aethiops Esp. (medea Wh) „Die gemeinste Art, man findet sie an gleichen Orten mit maera. Mai." (Gol.) 41 (.301). Erebia euryale Esp. ab. euryaloides Tgstr. Ein (f von Kn., gefangen am 27. Juni. Li den roten Binden der Vor- derflügel stehen nur zwei schattenhafte schwarzePunkte inZcllc 4 u.5,dic auf der Unterseite ein wenig deutlicher hervortreten. Die Hinter- 10 von Huyni ncf eii- fJ u e n e : Hügel liabcii weder Augen noch Punkte. Hier ist die rote Hindc üben auch nur gegen den Vordernmd deutlich, während nach dem Innenrandc zu nur ein paar rote Tippelchen stehen. Unten ist die rote Binde auf den Vorderflügeln fast bis an die Wurzel derselben ausgegossen. 42 (843). Satynis briseis L. „Diesem seltenen Falter begeg- net man bisweilen auf Wiesen. Juni." (Gol.) 43 (378). Satyrus aetaea Esp. var. curdula F. „Recht sel- ten auf Wiesen, die mit nicht gar hohen Büschen und Sträuchern bestanden sind. Juni." (Gol.) 44 (392). Pararge inaera L. „Diese Art ist sehr verbreitet und man findet sie ausser auf Wiesen, auch in Feldhölzern und an Waldrändern. Juni." (Gol.) Kn. fing am 14. Juni 1 Q, das in der Färbung zwischen lebhafteren Stücken aus Mitteldeutschland und unserer düsteren nordischen Form die Mitte hält. Es gleicht Hb. 174, nur fehlt die lichte Stelle der Fleckenbinde wurzelwärts am Augenfleck der Vorderflügel. Die Unterseite ist bräunlich, nicht grau wie bei Hb. 175. 45 (394). Pararge achiiie Sc. (dejaiiira L.) „Sehr selten. Das einzige Stück, das mir in fünf Jahren zu Gesichte kam, fing ich am Rande eines jungen gemischten Waldes im Juli." (Gol.) 46 (401). Aphantopus liyperaiithus L. „Eine sehr verbrei- tete Art, die auf Feldern und Wiesen häufig anzutreffen ist. Juni." (Gel.) 47 (402). Epiiiephele jurtina L. (jaiiira L.) „Ebenso selten und an gleichen Orten wie cordula. Juni." (Gol.) Von Kn. erhielt ich zwei am 26. Juni gefangene c/c/. deren einem die kleinen schwar- zen Augenpunkte unten in Zelle 2 und 5 der Ilinterflügel fehlen. Sonst weder in Form. Färlc'.ng noch Grösse von estländischen Stücken abweichend. 48 (426). ('OCiioiiyinplia hero L. „Sehr gewöhnlich in Feld- hölzern im Juni." (Gol.) ,' 49 (427). Coeiioiiyinpha iphis Schitf. Viel gewöhnlicher als pamphilus, an gleichen Orten. Juni." (Gol.) Von Kn. am 3., 6. und 15. Juni gefangen. In der Grösse oberösterreichischen Stücken mit 18 mm gleichkommend. Die weisse Begrenzung der Wurzelhälfte auf der Unterseite der Hinterflügel ist aber weniger ausgedehnt als bei diesen. Unten alle yVugenpunkte gross und deutlich. Grösser als Hb. 249—51. 50 (433). ('ueiionymplia arcaiiia L. „Viel seltener als die vorige und folgende; an donselhon Orten. Mai." (Gol.) Zwei cfd" von Kn., ohne Fangdatum, — sind grösser als Hb. 240, auch ist bei ihnen die Unterseite der Hinterflügel intensiver braun. Lepidopterenfaana von Krasnoufimsk. 11 51 (440). Coeiioiiympha painphilus L „Nicht seilen auf Wald- lichtungen und mit Gebüsch bewachsenen Wiesen. Mai." (Gül.) 52 (443). Coenoiiympha tiplion Rott. (davus F.) Kn. fing am 14. Juni ein Pärchen. Die Oberseite des cf ist sehr dunkel bräun- lich, ohne Augen, mit nur einem lichten Fleck, statt des Spitzen- auges der Vorderflügel. Unten sind alle Augen vorhanden, aber nur klein und ungekcrnt. Das Q gleicht oben Hb. "248, doch hat es auf der Unterseite der Hintertlügel, die auch viel lichter sind, nur Andeutungen der Augen. IV. Lycaenidae. 53 (466). Thecia pruni L. Ein cf von Kn. gefangen am 19. Juni, ist kleiner als Hb. 386, nur 14 mm gross. Oben fehlen rot- gelbe Flecke am Rande der Vorderflügel gänzlich und nur in Zelle 2 u. 3 der Hinterflügel sind sie schwach vorhanden. Die Unter- seite ist brauner und weniger lebhaft, als Hb. 387 sie darstellt. 54(476). Callophrys rubi, L. „Sehr gemein in Waldgegenden, wo er auf Kiefern zu ruhen pflegt." (Gol.) 55 (492). Zepliyrus betulae, L. „Sehr viel seltener als Voriger. Zieht offenbar Laubholzhaine und Gebüsche vor. Juni " (Gol.) 56 (500) Clirysophaiius virgaureae, L. „Eine der gewöhn- lichsten Arten, die man sowohl in Gehölzen, als auch auf Wiesen antrifft. Juni." (Gol.) Die fünf von Kn. am 26. Juni gefangenen (fcf sind lebhaft feuerfarben und so gross wie sächsische Stücke. Hb. 349—50. Von diesen nur durch kleinere, weniger zahlreiche und bei einem Stück gar gänzlich verschwindende weisse Flecke unten an der Augenreihe der Hinterflügel verschieden. Dieses letz- tere steht Frr. 115 cf nahe, doch sind die schwarzen Punkte weniger zahlreich, als bei dieser Figur. Das Q stimmt mit Frr. 115 9 Q überein. 57 (506). Chrysophauus thersamoii Esp. „Sehr selten; auf Wiesen. Mai." (Gol.) 58(510). Chrysophauus hippothoe L. CfÄrvsds Bk.) „Recht häufig auf grasreichen Waldwiesen. Juni." (Gol.) — var. stieberi Gerh. Von Kn. zwei frische Stücke, c/ u. 9, gefangen am 6. Juni. Das 9 ist am Vorder- und Aussenrande der Vorderflügel, so wie auf den Hinterflügeln stark verdüstert, wo auch die Randflecke oben fast verschwinden. Das Q wie etwa Frr. 163,2, nur ist die rotgoldene Färbung nicht so gerade abgeschnitten, son- dern über den ganzen Vorderflügel ausgegossen. Die Unterseite, wie bei Hb. 3,55, nur ist das Rotgelb auch hier ausgebreiteter, d. h. bis an den Saum der Vorderflügcl reichend. 12 von Hoi/nhiffc n- fJuene: r)r) (514). Clirysophaiius aiiipliidainas Esp. (helle Hb.) und — var. obsciira Rülil. Ein cf der Stanimart fand sich nicht unter den von Kn. mitgebrachten Sachen, wohl aber steckte darunter ein frisches .Stück der Varietät, gefangen am 18. Mai. Es ist fast ganz einfarbig braun, mit schwachem blauem Schiller und roten Rand- monden der Hinterflügel, die, stetig an Grösse abnehmend, bei Zelle ö verschwinden, also v. obscura. Das gleichzeitig gefangene Q da- gegen, ist überaus lebhaft gefärbt und entspricht genau Hb. .3.32 - 33, so wie einigen Stücken, die ich aus Leipzig habe. (lO (540). Lycaeiia argiadcs Fall? var. polyspercliuii ßergstr. Als poh/sperchon bezettelt erhielt ich von Kn. ein am 14. Juni gefangenes, bis anf einen einzigen Vorderfiügel zertrümmertes Stück. Die Bruchstücke, so weit vorhanden, entsprachen jedoch der Stammart. 61 (543). Lycaena argus L. loliiii aegon Seh.) „Sehr gemein, vorzugsweise auf Waldwiesen. Mai." (Gol.) Von Kn. er- hielt ich zwei cf cf, gefangen am 6, Juni, die einen sehr breiten schwarzen Rand haben, ferner drei Q9, die er zwischen dem 3. und 21. Juni fing, mit Andeutungen des rotgclben Fleckenbandes auf der Oberseite, wie Hb. 314. nur kleiner. Ferner zwei sehr hübsche Aberrationen des Q. - ab. a. Mit durchlaufendem, zusammcnliängendeni, lebhaft rotgelbem Fleckenbande auf der Oberseite aller Flügel. Ein Q gef. den 21. Juni. — - ab. b. Nur 11 mm gross, oben eintönig graubraun, ohne irgend eine Spur der Flecken der Unterseite Den 14. Juni. ij2 (604). Lycaena icariis Rott. {ale.ris Ochsh.) „Dieser Schmetterling ist, sammt seiner Varietät „Escheri," der gemeinste und verbreiteste der Gattung. Man begegnet ihm an gleichen Orten mit dem vorliergchendcn. Erscheint im Juni." (Gol.) Kn. fing am 21. Juni 2 cf cf, grosse gewöhnliche Stücke, von denen das eine leb- hafter, das andere bleicher gefärl)t ist. - ab. icariiius Scriba. ist die Form, die Gol. mit „Eselieri" bezeichnet, denn Eversmann 1. o. nennt seine var. ;' so und cliarac- terisirt sie wie folgt: „ai. ant. sine i)unctis hasalibus." Es ist also nicht Escheri IIb. - ab. 9 catM'ulca Fuchs. Ein schönes typisches Stück fing Kn. am 13. Juni. ()3 (607). Lyeaona amaiida Sehn. „Sehr gewöhnlich auf Wald- lichtungen, Wiesen und an feuchten Wegen. Anfang Juni." (Gol.) 64 (»i .")) Lycaena beilargus Rott. {adonis Ochsh.) „Sehr selten auf mit Blumen bewachsenen Wiesen. Ich fing nur ein ein- ziges 9 im Mai 1879." — (Gol.) Lepidopterenfauna von Krasnovßmsk. 13 65 (624). Lycaena dainon Schiff. „Diese Art ist eine der seltensten im Gebiete von A lexan drowsk. Man begegnet ihr bis- weilen auf Wiesen, Juni." (Gol.) Von Kn. zwei (f(f und zwei 9 9 typischer Forin, wie Hb. 275—7. Die (f(f sind nur weniger lebhaft blau und die schwarze Saumbinde ist gegen die Wurzel hin verwaschener, als bei Hb. 275. 66 (635). Lycaena miniina, Fuessl. (alsus F. M.) Drei sehr kleine, nur 9 mm grosse Stücke fing Kn am 18. Mai und 2 Juni. 67 (637). Lycaena seniiargiis Rott. {ocis Schiff). Von Kn. drei vom 2- 6 Juni gefangene cfcf sind \Yeniger veilchenblau als Hb. 269. Ein 9 vom 1. Juni wie Hb. 270. Gewöhnliche Stücke. 68 (638). Lycaena cyllarus Rott. „Nicht häufig in Feldhölzern und auf Wiesen. Anfang .luni " (Gol.) 69 (644U Lycaena alcon Hb. „Ebendaselbst wo arion fliegt, aber sehr viel seltener. Juni." (Gol). Kn. fing zwei grosse 9 9 am 27. Juni und 2. Juli. 70 (646). Lycaena arion L. „Nicht selten auf Waldwiesen und an Wegen. Mai." (Gol). Kn. fand die Stammart nicht, sondern nur — v. obscura Frey, in drei Exemplaren, am 23. Juni. Grösse derselben von 16 bis 19 mm. Wurden bei Staudinger Bang- Haas bestimmt. Allen dreien fehlt aber auf der Unterseite der Vorderflügel das Wurzelauge, ein Ilaupterkennungsmerkmal des arion. Auch bei einem kleinen sehr düsteren schweizerischen Stück, das mir Professor Frey unter dem Namen var. alpina Meissn. sandte, ist dieses Auge nicht vorhanden. Zeller sagt nun aber in der Stett. ent. Ztg. 187 2, pg. 40, wo er diese alpine Form bespricht: „Der Augenpunkt zwischen dem Querfleck und der Basis auf den Vorderflügeln sichert die Bestimmung der Art als Lycaena arion " Ich vermag diesen Widerspruch nicht zu lösen, da ich an der Richtigkeit der Bestimmungen nicht mäkeln will und mein Material zu gering ist. P]s bleibt aber auffallend, dass dieses Merkmal gerade, auf welches Zeller so hohen Wert legte, bei meinen sämmtlichen Stücken fehlt. V. Hesperiidae 71 (653). Painphila palacmon Fall, (paniscus F.) Von Kn. 2 (f (f und J 9. ohne Angabe der Flugzeit. Es sind Stücke, wie Hb. 475, nur ohne geschwungenen Vorderrand der Vorderflügel, wie bei dieser Figur. Die Unterseite ist zwischen den gelben Flecken braun und nicht gelb, wie bei Hb. 476. Diesen letzteren Unterschied finde ich auch zwischen estländischen Stücken und solchen aus Oesterreich. — 14 von H oyningen-Huene: 1-2 («i.')4). Pamphila silvius Kii. Das einzige von Kn. erhaltene Stück, ein c/, stiniiiit mit estländisclicn vollkommen überein. Angaben über die Flugzeit fehlen. — 73 (Ger die Häutung und Verwandlung mit. IX. Laslocampidae. 98 (960). Trichiura crataegi, L. „Sehr gewöhnlich. Man findet die Raupe häufig in Laubwäldern. Die Puppe überwintert, der Schmetterling erscheint im April. Eversmann erwähnt dieser Art nicht in seiner Fauna Volgo-Uralcnsis." (Gol.) 99 (970) Lasiocainpa quercus L. „Gewöhnlich. Erscheint im Juli, sitzt Tags im hohen Grase und fliegt Nachts in Feldhölzern und auf diesen benachbarten Feldern. Die Raupe an Espen und Birken." Hieran schliesst Gol. noch einige Mitteilungen über die Zucht. 100 (982). Macrotliylaeia riibi L. Weniger häufig als die vorhergehende Art, an gleichen riOcalitätcn. Mai." (Gol.) 101 i990i. Cosmotriehe polatoria L. „Sehr selten in Laub- wäldern, zu Anfang Juli " (Gol.) 102 (998). Gastropaclia qiiercifolia L. Zwei am MO. Juni von Kn. gefangene Stücke, (f und 9, gehören der gewöhnlichen mittel- europäischen StammCorm an und nicht der intensiv dunklen v. alnifolia, wie sie in Estland fliegt. 103 (1001). Deiidrolimiis piiii L. „Sehr selten. In Wäldern und Feldhölzern. Juli." (Gol.) X. Endromididae. 104 (1014). Eiulroinis vorsicolora L. „Sehr selten. Das einzige Exemplar meiner Sammlung, ein Q, griff ich am 18. April 1879 auf einer jungen Birke. Der Schmetterling schien eben aus- gekrochen zu sein." (Gol.) Lepidopterenfatinu von Krasnoiifimsk. 17 XI. Saturniidae., 105. (1037). Satuniia pavoiiia L. {carpini W. V. Borkh.) „Ein sehr seltener Schmetterling, den ich niemals entwickelt gesehen. Einst fand ich im August den charakteristischen an eine Birke ge- hefteten leeren Cocon." (Gol.) 106. (1039). Aglia tau L. „Bisweilen in Laubwäldern. Das (/ ist erheblich seltener, als das Q. In manchen Jahren (1879) er- scheint er in grössere Anzahl als gewöhnlich. Jm Mai." (Gol.) XII. Drepanidae. 107 (1047). Drepana falcataria L. {falcxda Hb.) „Nicht sel- ten. Gewöhnlich in der Dämmerung in Birkenhainen. Mai." Gol.) Am 13 Juni fing Kn. ein ganz frisches c/, das von westeuropäischen Stücken nicht abweicht. 108 (1051). Drepana lacertinaria L. „Viel seltener als die vorige Art, an denselben Orten. Mai." (Gol.) XIII. Noctuidae. A. Acronyctidae. 109 (1074). Acronycta leporiiia L. Von Egon-Besser, ohne nähere Daten, verzeichnet unter den von Gol. dem Museum der „Uralischen Gesellschaft von Naturliebhabern," aus der Gegend von Alexandrowk geschenkten Sachen 110 n090). Acronycta psi L. Ohne Angabe der Flugzeit ein Stück von Kn., das in keiner Hinsicht von norddeutschen Exemplaren abweicht. 111 (1097). Acronycta auricona F. Mant Von Egon- Besser ohne nähere Angaben verzeichnet unter den von Gol. dem Museum der „üralischen Gesellschaft von Naturliebhabern" aus der Gegend von Alexandrowsk geschenkten Sachen. Ein am 29. Mai gefangenes ) Hadena moiioglypha {\'i\\.{polyodoH,h.) „Sehr gewöhnlich. P]s kommen Jahre vor, (1883) in denen der Falter in Menge erscheint. Firste Hälfte des Mai." (Gol.) Lepidoiderenfauna von Krasnoufimsh. 21 143 (1Ü94). Hadena lateritia Hfn. Am l. Juli tiug Kn. ein grosses, lebhaft gefärbtes Stück. Von der weissen Einfassung und Aufblickung der Nierenniakel sind nur schwache Spuren vorhanden, auch fehlen die scharf weissen Punkte auf Rippe 3, 4 und 5 der Vorderflügel. 144 (1706). Hadena rurea F. Zwei winzige cfcf und zwei ebensolche 9 9 fing Kn. am 1. Juli. Das kleinste Stück misst nur 14 mm und das grösste auch nur IG mm. In der P\ärbung stehen sie Frr. B 4,2 am ncächsten, doch sind sie mehr graulich, wie cst- ländische Stücke gefärbt. — ab. alopecurus p]sp. {comhasta Dp.), Ein Stück von ge- wöhnlicher Grösse und Färbung sandte Kn. ohne nähere Angaben. 145 (1710). Hadeua basilinea F. Nur ein einziges Stück unter den von Kn. vom 14. bis 20. Juni gefangenen vier cfcf und 3 Q Q zeigt bräunliche Einmischung auf den Vorderflügeln. Die Ucbrigen erscheinen alle graulich, die Zeichnung ist undeutlich und bei einem Stück fehlt sogar auch der Bogenstreif auf der Unterseite der Hintcrflügel. Sie stehen offenbar der var. (jriscsccns, Stdgr. (Statt, entom. Zeitg. IS'Si). p. 42) nahe, die er von asiatischen Fangplätzon cihalten hat. Eine grauliche Form findet sich übrigens auch als ab. im baltischen Faunengebicte ab und zu, so lebhaft ge- färbte Stücke aber wie Hb. 427 kommen auch hier nur selten vor. 146 (1712) Hadena gemina Hb. ab. remissa Tr. Von Kn. zwei typische Stücke der Aberration, ohne Angabe der Flugzeit. Es ist das diejenige Form, die durch -gleichmässigere P'ärbung der Stanimart am nächsten steht und sich nach H. S. Bd. II, pag. 2 73 von dieser durch den schwarzen Wurzelstrahl und den schwarzen Strich, zwischen der 1. und 2. Querlinie, über dem Innenrandc der Vorderflügel, unterscheidet. Mit Unrecht ist eine gut ausgeprägte dritte Erscheinungsform dieser Art, sowohl in der 2. als auch in der 3. Auflage des Catalogs Staudinger, zu reinissa gezogen worden. Ich meine die hellere und buntere ab. suhinissa, 0. Ein typisches Stück bildet H. S. flg. 584 ab. Auch Hb. 423 und Frr. 29 gehören hierher und zwar alle drei wegen des lichten Innenrandes und eben- solchen dritten Feldes. Das entspricht auch Tr., der von der stibmissa 0. sagt: „Die mit der Nierenniakel zusammenge- flossene Binde heller." 147 (1827). Dipterygia scabriuscula L. (pinastri, L.) Am 5. Juli fing Kn. zwei gewöhnliche Stücke, (/ und 9. 148 (1828). Hyppa rectilinea Fsp. Ein Stück von Kn. ohne Angabe der Fangzeit. Stimmt mit baltischen genau überein. Was 22 von Hoyning en-Hnene: Hb. 248 blau colorirte, ist hier schön silbergrau und was er rot an- giebt, ist leberbraun. Esp. 127,1 ist kaum kenntlich und Frr. B 4,1, sowie Frr. 51 sind auch recht mangelhaft geraten. 149 (18.54). Trachea atriplicis L. Kn. hng am 17. Juni ein gewöhnliches Stück, ein . Larentia alcheniillata L. {rhndata IIb) Kn. fing vom 4. bis 17. Juni zwei cfcf und ein 9- Kins der ersteren hat nur 8'/j mm Vorderflügellänge, ein zweites 10 mm, ist also so gross wie IIb. 259, doch nicht so spitzflügelig und leberbraun wie diese Figur, aber mit schärfer gezähntem hinterem Doppelstreif. 247 (3465). Larentia albiilata Schitf. (?r//'t'a/rt Steph.) „Sehr viel seltener als chaerophy/lata, scheint freie Plätze vorzuziehen. Ende Mai. (Gol). Zwei am 1. und 20 Juni gefangene Stücke von Kn. sind kleiner als Hb. 257, so gross wie estländisehe und auch im Uebrigen diesen gleich. 248 (3475) Larentia luteata Schiff. „Sehr selten. Mai. Auch Eversmann bezeichnet in seiner Fauna V. ü. pag. 399 die Art als selten im Gouvernement Kasan." (Gol.) Kn. fing am 18. Mai ein gewöhnliches lebhaft gezeichnetes Stück, das von estländischen nicht abweicht. 249 3476). Larentia flavofasciata riinbg {decolorata IIb.) Kn. brachte ein sehr grosses (14 mm) am 15. Juni gefangenes 9 mit, das typisch gezeichnet und gefärbt ist. 250 (3481). Larentia bilineata L. Von Kn. ein am 3. Juni ge- fangenes 9. Es entspricht der Form mit dem in der Saumhälfto dunkler beschatteten Mittelfelde, aber nicht so breit, wie bei IIb. 264. Die Franzen auf den Rippenenden scharf braun. Letzteres finde ich weder in den mir zugänglichen Beschreibungen, noch auf den Abbildungen angegeben und nur bei einem einzigen estländischen Stücke meiner Sammlung angedeutet. 251. (3491), Larentia corylata Thnbg. Kn. fing am 24. Mai ein frisches und am 18. Juni ein total verflg. 9- Das erstere, — denn nur von diesem kann die Rede sein, — zeigt ebenso wenig, wie meine zehn estländischen Stücke, eine Spur olivengelber Ueberpuderung der weissen Binden. Angedeutet finde ich sie nur bei einem Stück aus Pommern. 252 (3503). Larentia coniitata L. {chenopodiata L.) Das Lepidopterenfauna von Krasnovfi^msk. 33 einzige Stück, ein 9, das Kn. am 12. [Juni fing, ist kleiner und bräunlicher als Hb. 299. Das Mittelfeld ist saumwärts auch nicht so scharf weiss eingefasst, wie hier. Mit estländischen stimmt es genau überein. 253 (3575). Tephrociystia castigata Hb. ? Ein von Kn. mit- gebrachtes, am 19. Juni gefangenes, ziemlich abgeflogenes Exemplar, scheint mir hierher zu gehören und zwar wegen seiner grauen Fär- bung, deutlichen Mittelpunkte aller Flügel, in Zelle 3 nicht erweiterter Wellenlinie und des auf Rippe G abgesetzten hinteren Querstreifs. 254 (.^(523). TopUroclystia plumbeolata Hw. {begrandaria B.) Am 1., 2. und 11. Juni fing Kn. drei Stück Sie stimmen am besten mit n. S. 128 überoin, nur sind sie etwas lichter, auch sind die Zeichnungen, besonders am Vorderrande der Vorderflügel, weniger scharf markirt. 255 (3652). Tephrociystia sinuosaria Ev. Sechs schöne typische Stücke, die unter einander nur unbedeutend abweichen, fing Kn. vom 1. bis 19. Juni. 25() (3G(il). Chloroelystis debiliata Hb. Ein Stück von Kn., das er am 12. Juni gefangen. In seiner düsteren Färbung stimmt es eher mit Hb. 402 überein, als mit Hb. 466. Es sind nur die Doppelstreifen lichter, als bei ersterer Figur. Wegen Mangels des weissen Wisches auf den Vorderflügeln und der scharf gebrochenen Mittellinie auf der Unterseite der Hinterflügel, gehört es jedoch zweifellos hierher. D. Orthostixin ae. 257 (3689). Epirrauthis pulverata Thnbg. {diversala S. V.) „Sehr selten. Ich habe nur ein einziges zu Ende April 1882 ge- fangenes Exemplar." (Gol.) E. Boarrniinae. 258 (3697). Abraxas grossulariata L. „Sehr selten. Die Raupe fand ich im Mai gewöhnlich auf Crataegus oxifacantha und Prunus padus. Mitte Juni." (Gol.) Glückliches Land! Auch Kn. brachte nur ein ganz gewöhnliches Stück einer intensiver schwarz getupften Form, das er am 15. Juni gefangen. 259 (3698). Abraxas sylvata Sc {ulmata F.) Kn. fing am 12. Juni zwei cfcf und am 26. Juni ein p. Alle drei gehören, wie auch die estländischen Stücke, zur stärker gezeichneten Form Hb. 391 2 und nicht zu Hb. 85. 26ü (3700). Abraxas marginata L. „Nicht selten an Waldes- säumen. Anfang Juni." (Gol.) 3 84 von H oyningen- fliiene: 261 (3714). Deiliiiia eXfiiithem.itn Sc. „Ausserordentlich vor- breitet; gewölinlich an Waldessäumen. Mai." (CJol ) 2G2 (8734). Selemia liiiiaria L. Ohne nähere Angaben als von Golubz. dem Museum der U rauschen Gesellschaft von Naturliebhabern," aus der Gegend von Alexandrowsk geschenkt, in Egon-Bessers Verzeichnis aufgeführt 263 (3736) Hygrochroa syringarla L. „Sehr selten. Ich habe nur ein einziges im Juni 1882 gefangenes Stück. Eversniann nennt sie in seiner Fauna Volgo-U ralensis eine grosse Seltonhcit im Gouvernement Kasan." (Gol.) 264 (3748). Gouodontis bidentata Gl. {dentaria Hb.) „Nicht selten. Erscheint Anfang Juni. Dasselbe was von der vorhergehenden, sagt Eversmann auch von dieser Art." (Gol.) 265 (3754). Angerona primaria L. „Sehr gewöhnlich. Sitzt entweder im liohen Grase an Waldrändern, oder fliegt in Eeldhölzern. Anfang Juni, Die Varietät corylaria ist ebenso häufig wie die Stammart." (Gol.j Von Kn. ein am 13. Juni gefangenes cf. Es ist düsterer als hiesige baltische Stücke, die mit Hb. 123 übereinstimmen. Die Grundfarbe ist die der ab. sordiata Fuessl., die dichten Sprenkeln sind graubraun. 266 (3757). Ourapteryx saiiibiicaria L. Kn. brachte leider nur ein beschädigtes Q ohne Flugzeitangube mit. E^ ist weiss, . ohne gelblichen Anflug, könnte also wohl gut zur Form v. persica gehören, doch habe ich den Cat. rais. von Menetries leider nicht zur Hand, um die Frage zu entscheiden, die daher einstweilen noch offen bleiben mag. 267 (3761(. Opistliograptis luteolata L. {crataegata L.) „Sehr selten, nur ein Stück gefangen im Juli 1880." (Gol.) 268 (3763). Epioiie apiciaria Schiff. Im Verzeichnis von Egon -Besser ohne weitere Angaben aufgeführt, als von Golubz. dem Museum der „Uralischen Gesellschaft von Natur- liebhabern," aus der Gegend von Alexandrowsk geschenkt. 269 (3765). Epione advenaria Hb. Das einzige von Kn. am 18. Mai gefangene 9 stimmt am besten mit Hb. Btr. HI, tab. III, fig. Q übercin, nur ist das Mittelfeld auch in der Wurzelhälfte braun- gelb und stellt der Raum zwischen den beiden Querlinien eine richtige Binde dar. Auch Hb. 15 c/ i)asst gut in Färbung und Zeichnung^ während Frr. B. 12(I, wegen Mangels der scharfen Ausbuchtungen der llinterflügel, der ziemlich geraden Qnerlinien und des Mangels der Mittelbinde garnicht stimmt. 270 (3769). Hypoplectis adspersaria Hb. Btr. „Nicht selten an Plätzen, auf denen sich hohes Gras und Gebüsch befindet. Mai." (Gol.) Lepidopterenfauna von KrasnovßmsJc. 3!) 271 (3743). Venilia macularia L. Nicht selten in hohem Grase und Gebüsch. Erscheint in manchen Jahren (1879) in grosser Menge. Anfang Juni." (Gol). Drei am 1. und 2. Juni von Kn. gefangene c/ sind gewöhnliche Exemplare, gefärbt wie Hb. 135, aber nicht so grob gefleckt. Frr. 558 steht in der Flecknng diesen Stücken näher. 272(3782) Semiothisa iiotata L. „Nicht selten. Mai." (Gol.) 273 (3832). Ainpliidasis betiilaria L. Egon-Besser ver- zeichnet diese Art in der Liste der von Golubz. dem Museum der „Uralischen Gesellschaft von Liebhabern der Natur, aus der Gegend vcn Alcxandrowsk geschenkten Lepidopteren. 274 (3876). ßoarmia gemmaria Brahm. {rhomboidaria, S. V.) Sehr selten. Nur ein Stück fing ich im Juli 1883. Eversmann erwähnt dieser Art nicht in seiner Fauna lepid." (Gol.) 27.^) (3882). lioarmia secundaria S. V. „Sehr selten. Nur ein einziges p]xemplar fing ich im Juni 1883. Auch dieser Art er- wähnt Eversmann nicht in seiner FaunaVolgo-Uralensis." (Gol.) 276 (3894). Boarmia roboraria Schiff. S. V. „Sehr selten. Das einzige Stück wurde im Juli 1880 gefangen." (Gol.) 277(3895). Boarmia consortaria Fabr. „Sehr selten. Juni." (Gol.) 278 (39ü3i. Bocirmia crepuscularia S. V. „Nicht selten in Laub- und Nadelwäldern, Abends, im Mai." (Gol.) 279 (4000;. Ematiirga atomaria L. „Einer der gemeinsten Schmetterlinge. Man findet ihn häufig in Feldhölzern im hohen Grase." (Gol.) 280 (4023) Pliasiane petraria Hb. „Häufig an Bergabhängen. Mai." (Gol.) 281. (4032). Pliasiane clathrata L. Nur ein Q von Kn. er- halten, ohne Angabe der Flugzeit. Wie Hb. 132, aber beträchtlich kleiner. Die Vorderflügellänge nur 10 mm. 282 (4067). Scoria lineata Sc. [dealhata L.) Einer der alier- gewöhnlichsten Falter, den man jederzeit zu Anfang Mai auf Wiesen und in Feldhölzern antreffen kann," (Gol.) Kn. fing am 14. Juni ein total verflogenes Männchen. XV. Noiidae. 283 (4117). Nola ceutonalis Hb. Am 5. Juli fing Kn. ein ganz gewöhnliches, stark geflogenes Stück. XVI. Cymbidae. 284 (4141). Hylophila prasinana L. Ein von hiesigen nicht abweichendes Exemplar, ein $, fing Kn. am 4 Juni. 36 von n oynincien-Jlnenc: XVII. Arctildae. A. Arctiinae. 285 (4150). Spilosoitiii liibricipeda L. „Nicht selten, (ioch viel seltener als die folgende. Tags bisweilen in hohem Grase, an feuchten Plätzen. Anfang .Juni." (Gol.) Das einzige Stück, das ich von Kn. ohne Angabc der Flugzeit erhielt, ist ein aufllallend kleines 9 nnd dabei hübsche Aberration. Auf der Oberseite ist es schwach gelblich, fast zeichnungslos. Gegen die Wurzel hin steht am Vorder- rande der Vorderflügel ein grosser, tief schwarzer Punkt. An der Stelle der dritten Punktreihe scheint von der Unterseite, zwischen Rippe 2 bis 5, ein gegen die Flügelspitze gerichteter grauer Wisch, als Schatten durch. Auf dem Innenrande der Vorderflügel stehen zwei scharf schwarze Punkte. Unten haben alle Hügel einen Mittel- fleck, der oben schwach durchscheint. 28G (41G3>. Spilosoina meiithastri Esp. „Ziemlich gewöhlich. In manchen Jahren erscheint sie häufiger als gewöhnlich. Juli." (Gol.) 287 (4177). Parasemia plantagiuis L. „Sehr gewöhnlich. Man findet den Falter tags oft in hohem Grase sitzend. Auf. Juli. Die FJier sind grünlich gelb." (Gol.) — ab. hospita Schiff. „Die Aberration hospita ist sehr selten." (Gol.) Kn. fing am 2. Juni ein gewöhnliches Stück dieser Form. 288 (418G). Diacrisia sanio L. {russula L.) „Die alier- gemeinste Art der Gattung [Enprepia). Die cfcf sind sehr viel häufiger als die 9 Q u. s. w. Anfang Juni." (Gol.) 289 (4201). Arctia caja L. „Einer der gemeinsten Nacht- schmetterlinge. Die Zeichnung und die Grösse der Flecke sind sehr veränderlich. Juni. Die Eier perifarben weiss." (Gol.) 290 (4202). Arctia ilavia Fuessl. In Golubz'. Arbeit handelt die ganze Seite 168 über diese Art. Ich muss mich hier darauf beschränken, nur das wesentlichste aus seinen Mitteilungen hervor- zuheben und im übrigen auf jenen Originalartikel zu verweisen. Flavia ist also „sehr gewöhnlich und erscheint in der zweiten Hälfte des Juni. Die Färbung ist sehi' vorändci'licli. Die Eier niilchweiss." (Gol.) Ich erhielt von Kn. an gezogenen Stücken vier ofcf und fünf 9 9. Von denselben übcriiess ich Alex. Heyne ein Pärchen, das er in der Societ. entom. XIV, p. 97, unter dem Namen var. uralensis beschrieben hat. Er tut das vorzugsweise wegen der intensiver gelben Hinterflügcl. Das ist auch vollkommen riclitig, doch legt der augenfälligste Unterschied in den schwarzen Zeich-- Inungen, die auf den Vorderflügeln das Weiss fast vollständig ver- drängen. Es fehlen nämlich die weissen verschlungenen Querbinden teilweise gänzlich und sind, wo noch vorhanden, zu Linien zusammen" Lepidopterenfauna von Krasnonfimsk. 37 geschrumpft. Am constantesten ist der weisse Strich aus der Wurzel. Die weisse erste Querbinde ist meist nur noch am Vorderrande deut- lich und verschwindet gegen den Innenrand hin. Die weisse Binde aus 2/3 des Vorderrandes zum Innenwinkel ist ziemlich constant, aber immer nur als Linie. Die Binde aus dem Innenrande, die jene in der Flügelmitte kreuzt, reicht wieder nur als schwache, mehrfach unterbrochene Linie bis an diese heran, doch ohne sie zu schneiden; sie fehlt manchen Stücken auch ganz. Das Spitzendrittel der Vorder- flügel ist bei einem Teil ganz kohlschwarz, bei einem anderen finden sich nur zusammenhanglose schwache Andeutungen der typischen weissen Zeichnung. Der Vorderrand der Vorderflügel ist stets kohl- schwarz, während er bei meinen /1/fcitZa-Exemplaren schneeweiss ist. Ferner haben letztere auf den Hinterflügeln nur die zwei grossen schwarzen Flecke vor dem Saume und den kleineren Mittelfleck» während bei var. uralensis der erste schwarze Fleck gross und breit von Rippe 1 bis 4 und der zweite, von Rippe .') etwa, bis fast zum Vorderrande, bindenartig reicht. Bisweilen ist auch diese kleine Lücke überbrückt, aber schmaler, und die Binde hierdurch zusammen- hängend. Statt der kleinen Mittelflecke meiner Stücke vom albida findet sich bei uralensis meist eine Reihe grösserer, die bei mehreren der mir vorliegenden Exemplare zu einer vollständigen, auf Rippe 5 gebrochenen,Mittelbinde der Hinterflügel zusammengeflossen sind. Endlich finden sich auch noch auf den Rippenenden der Hinterflügel dicht am Saume, grössere und kleinere, ganz unregelmässige, schwarze Tupfen. Die soeben beschriebene Form bildet offenbar den Ueber- gang zur asiatischen var. sibirica Heyne vom Tarbagtai, die Stdgr. in der Stett. entom.Zeit. 42, p. 401 erwähnt nnd steht derselben viel näher, als der Stammart, hat aber dunkler gelbe Hinterflügel als beide. Golubzow 1 c. bezeichnet diese Art als „sehr gewöhnlich" und dasselbe teilt mir auch Knüpffer mit, der die Raupe in der Stadt Krasnoufimsk von Gassenbuben auf den hölzernen Bürger- stegen sammeln Hess und mit nur einem Kopeken (etwa 2 Pf.) bezahlte. 291 (4255). Hipocrita jacol)acae L. „Sehr selten. Das ein- zige Stück meiner Sammlung griff ich am 23. Mai 1879." (Gol.) B. Lithosiinae. 292 (4-278). Eiulrosa irrorella (Gl. irrorea Schitt'.). „Nicht häufig in hohem Grase in der Nähe der Wälder. Juni " (Gol.) Am 21. Juli fing Kn. ein gewöhnliches Stück, wie Hb 105, Es ist aber auf den Vorderflügeln schwächer, auf den Hinterflügeln garnicht gefleckt. 38 von Hoyningen-Huene: 293 (4289). (;iiopliria nibricollis L. „Sehr selten. Tags kann man sie in iioheni Grase, in der Nähe der Wälder antreffen. Juli." (Üol.) 294 (4299). Lithosia coinplaiia L. „Dieser von Eversniann zu den seltensten der uralischen Vorberge gerechnete Falter ist garnicht selten auf Wiesen. Juni. (Gol.) 295 (4306). Lithosia lutarella L. Von Kn. ein am 21. Juli gefangenes cf. Wesentlich abweichend von IIb. 02, durch die schwarz- grauen Hinterflügcl, die nur am Innenrande bis Rii)pe 3 gelb be- stäubt sind. Genau tibereinstinimend mit estländischen Stücken, die Petersen (Lep. P'n. von Estland, pag. 160) für die Varietät pyr/niaeola Dbld. hält. 296 (4311). Lithosia sororciila Hfn. [aureola Hb.) „Selten. Auf Wiesen im Juni." (Gol.). XVIII. Zygaenidae Zygaeninae. 297 (4327). Zygaeiia scabiosae Scheven. Nicht selten auf Wiesen und an Bergabhängen. Juni." (Gol.). Von Kn. liegen mir vor fünf am 14. Juni gefangene gewöhnliche Stücke, mit stark ein- geschnürtem Mittelfleck der Vorderflügel. 298 (4346). Zygaena meliloti Esp. Ziemlich gewöhnlich in Waldgegenden. Juni." (Gol ) Leider ist die Form nicht angegeben. 299 (1348). Zygaeiia trifolii Ksp. „Sehr gewöhnlich. Tags findet man sie bisweilen um Kiefern schwärmend. Juli." (Gol.). 300 (4352). Zygaeiia filipendulae L. „Weniger häufig als vorige, auch zieht sie augenscheinlich Wiesen vor. Juni." (Gol.). 301 (4388). Zygaeiia caniiolica Sc. (onobrychis Schiff.) „Selten. Auf Wiesen und an ßergabhängen. Juni." (Gol.). 302 (4414). Jno statices L. „Sehr selten, auf Wiesen und im hohen Grase der Feldhölzer. Juni." (Gol.). XIX. Psychldae 303 (4472). Oreopsyohe muscella F. „Sehr selten. Auf Wiesen, /u Ende Mai, oder Anfang Juni." (Gol). 304 (4513). Epichiiopleryx piiila Esp. V ? Kn. brachte ein total defectcs, abgeriebenes, am 27. Juni gefangenes Psychiden cf,. das auffallend mit Hübners plumella, Tin. 7 übereinstimmt, die im neuen Catalog Stdgr. mit ? zu pidla gezogen wird. Am Vordcrrande der Vorderflügel finden sich nur Spuren haarartiger Schuppen und am Innenwinkel hängt nur noch ein Zipfel gelblich glänzender Franzen. Das Original von Hb. 7. scheint auch ein abgeriebenes Stück gewesen JLepidopteren/auna von Krasnouflmsk. 39 zu sein. Nur die Rippen stimmen mit den Angaben Heinemann's 1. c. überein. Bang-Haas, dem dieses Stück auch vorlag, hält es, - allerdings mit allem Vorbehalt, — für eine ganz abgeriebene Rebelia var. suriens Mill. (?). Da letztere nun aber nur S. W. Europa an- gehört, während puüa, schon nach Eversmann 1. c, zur Fauna Volgo-Uralensis gehört, so hat die Zugehörigkeit zu dieser Art» wie mir allerdings auch nur scheint, mehr Wahrscheinlichkeit. XX. Cossidae. 305 (4641). Cossus cossiis L. „Ein sehr seltener Schmetter- ling. Ich habe nie einen entwickelten gefunden. Im August traf ich im Walde eine kranke Raupe, die aber bald, noch vor der Ver- wandlung, einging." (Gol.). — Nach Krulinowsky 1. c. fliegt die Art im Kasanischen im Juli und August. Kn. jedoch brachte ein schon am 13. Juni gefangenes Stück von gewöhnlicher Grösse und Färbung mit. XXI. Heplalidae. 306 (4726). Hepialus huiniili L. Von Kn. erhielt ich ein sehr grosses, frisches Q ohne Angabe der Flugzeit. Es ist grösser und lichter gelb, als Hb. 204. 307 (4727). Hepialus sylvina L. „Nicht selten in Waldgegenden. Juni." (Gol). 308 (4743). Hepialus liecta L. Ziemlich gewöhnlich. Vor- zugsweise in Feldhölzern, die mit dichtem Grase bewachsen sind- Juli." (Gol.). Teil II. Die ehemaligen Mierolepidopteren. I. Pyralidae. A. Galeriinae. 1 (4). Melissoblaptes bipuiietatus Z. Am 11. Juni fing Kn. ein stark geflogenes und abgeriebenes Q. Vorderflügellänge 15 mm. Es ist viel grösser, als meine Stücke aus der Pfalz und erscheint durch das Fehlen der braunen Bestäubung, die abgerieben ist, auch heller. Kenntlich bleibt es aber dennoch an den Spuren der hinteren Querlinie, die nach dem Vorsprung auf Rippe 4 und 5, in saumwärts concavem Bogen, in den Vorderrand bei - .j desselben ausläuft, so wie den auf dem Querastc, und wurzelwärts von ihm, stehenden beiden strichförmigen schwarzen Punkten. Die Franzen mit 'zwei Teilungslinien, der Saum mit schwarzen Punkten. Die Palpen geneigt, um mehr als Kopfeslänge vorragend. 40 von Hoyningcn-H aene: B. Crambinae. •2 (()!). Crainbiis tristellus F. Mant. Ein am 21. .luiii vun Kii. gefangenes cf gehört zur gelben Stanimform mit Silborstreif, doch ist es auf den Vorderflügeln nicht so schwarz beschattet und sind die Hintorflügel auch nicht so dunkel grau, wie bei Hb. 404. ;5 (114). Crambus culmcllus L. Am 3. Juli fing Kn. ein c/, von Hb. 49 zwar abweichend, doch bezeichnet H. S. 1. c. diese Figur mit „schlecht." Mit estländischen stimmt es aber auf das Genaueste überein. 4. (125). Crainbiis pascueHus L. Ein lichtes Stück, wie Hb. 31, fing Kn. am 21. Juni. C. P h y c i t i n a e. 5 (240). Homcosoma nebiilella Hb.? Zwei Stücke fing Kn. am 11. Juni. Sie sind kleiner als solche aus Pommern, ohne weisslichen Vorderrand der Vorderflügel. Diese sind auch nicht fahl gelblich, sondern grau, wenn auch nicht so blaugrau, wie die von H. S. 1. c. als ungenügend bezeichnete Figur Hb. 157 sie darstellt. Die Stellung der drei charakteristischen Punkte vor der Mitte der Vorder- flügel, deren mittlerer saumwärts gerückt ist, entspricht zwar nimhella Zell, doch erklärt Banghaas die Tiere, ohne Vorbehalt, für nehu- lella Hb. 6 {498j. Hypochalcia a]ieiiella Hb. Ein von Kn. am 13. Juni gefangenes c' stimmt mit baltischen Stücken überein, aber nicht mit der von II. S. 1. c. als „schlecht" bezeichneten Figur Hb. 58. 7 (629) Peinpelia obductellla Zell, Is. Von Kn. ein P, das durch den breit lichten Innenraud der Vorderflügel und den fast gänzlichen Mangel der Querlinien, die nur durch graue Punkte an- gedeutet sind, von F. R. tb. 85 und fünf meiner Stücke aus der Pfalz, verschieden ist. F. R. erwähnt p. 251 solcher Varitäten „mit hellzimmetfarbenen Gegenrändern." Auch passt die von H. S. Band IV pag. 75 gegebene Beschreibung vorzüglich auf das vorliegende Stück. Flugzeit den 21. Juli D. P y r a 1 i n a e. 8 (83G"i. Pyralis farinalis L Ein cf, das kleiner ist als Hb. 95, fing Kn. am 29. Mai. Es ist lebhafter gefärbt, als estländischc. 9 (845). Herculia {2;laiu'iiialis L. Kn. fing am 7. Juli ein (/, dessen Vorderflügel erheblich kürzer sind als bei IIb. 98. Es ist auch nicht so dunkel und steht estländischen Stücken, die ich noch viel kleiner habe, am nächsten. Lepidopterenfauna von Krasnoiißmsk. 41 E. Hydrocampidae. 10 (912). Nympliiila sta^^nata L. {m/mphaealis Tr. Diip.) Am 30. Juni tiiig Kn. 1 c/, das nicht so langflügclig ist, wie Hb. 82, aber mit estländischen Stücken übereinstimmt. 11 (9l3). Nymphlila iiymphaeata L. [potomogata Tv.) Zwei cfcf, die Kn. am 26. Juni und 5. Juli fing, sind IIb. 85 gleich, nur ein wenig kleiner. 12(943). Eurrhypara urticata L {urticalis Wh.) „Einer der verbreitesten Falter, in Mengen auf Feldern und Wiesen. (Gol.) F. Pyraustinae. 13 (1043). Phlyctaeiiodes verticalis L. {cindalis Tr.) „Auf Wiesen, aber seltener, als die sehr häaüge ßavalis p]v. Juni". (Gol.) Am 2. Juni fing Kn. ein (f, das auf der Oberseite fast zeichnungslos ist, aber schon wegen der typisch schwarzbraun gefärbten Rippen, Querstreifen und Flecken der Unterseite fraglos hierher gehört. 14 (1061). Phlyctaeiiodes sticticalis L. Am 6., 13. und 18. Juni griff Kn. zwei cf "nd ein 9, die mit estländischen und ungarischen Stücken gut übereinstimmen. Die, wie schon H. S. 1 c. sagt: „nicht schöne" Figur Hb. 45, ist zu dunkel und bunt geraten und auch Frr. 336 weicht stark ab. 15. (1068). Diasemia litterata Sc. Ein (f ^»g K'i- ^^^^ '^•^• Juni. Genau mit Stücken aus Pommern übereinstimmend, die ein wenig kleiner sind, als estländische. Ein lichtes Exemplar, wie Hb. 86 ein solches darstellt. 16 ('1156). Pionea pruiialis Schiff {leiicophaealis Hb.). Ein von Kn. am 21. Juni gefangenes Stück weicht von estländischen durch das sehr licht graue, fast weissliche Mittelfeld und einen kreideweissen Fleck am Vorderrande, saumwärts von der Nieren- makel, ab. Fast wie Hb. 77, doch ist die Saumbinde nicht so dunkel und fehlt dieser Figur auch der weisse Vorderrandsfleck. 17 (1160). Pionea verbascalis Schiff. Ein 9, das Kn. am 15. Juni fing, passt weder zu IIb. 80, noch zu F. R. tb. 27. fig. 3. Erstere Figur ist viel schärfer schwarz gezeichnet, letztere viel grösser, auch fehlt beiden die bräunliche Beschattung des vorliegenden Stückes im Saumfelde, die an ruhiginalis Hb. erinnert. Trotz alle dem ist's aber sicher verhascalis, da Stücke aus der Rheinpfalz, die ich von Eppelshelm bekam, gut übereinstimmen. 18 (1170». Pionea lutealis Hb. Kn. fing am 21. Juli ein ge- flogenes 9. Soweit erhalten, stimmt es am besten mit estländischen Stücken der von Zeller in der Isis 1846, p. 206 als eigene Art behandelten Form pascualis. 42 von Hoi/ninpen-Huene: 10 (1188). Pyrausta fuscalis Schiff, In der ersten .luniwoche fing Kii. fünf J'xcniplare, die zwar mit estländisclien Stücken gnt übereinstimmen, aber kleiner und gelblicher grau sind als IIb. G(i. 20 (1101). Pyrnusta sambucalis Schiff. Ein Stück Hng Kn. am 4. Juni. Es weicht vom Typus nicht ab, doch sind die Flecke lichter, als bei IIb. 81. 21 (1192). Pyruasta luctiinlis IIb. Kn. übergab mir zwei am 25. und 27. Juni gefangene, leider sehr schlecht erhaltene, immer- hin aber noch gut kenntliche cfcf dieser hübschen Art. Hinsichtlich der Stellung und Grösse des Vorderrandsfleckes passen sie besser zu Esp. t. 183 fig. 1, als zu Hb. 88, wo die Flügel viel länger dar- gestellt sind. Bei der im Uebrigen vortrefflich übereinstimmenden Figur H. S. 03 sind die weissen Flecke kleiner, als bei den vor- liegenden Stücken. 22(1205). Pyrausta flavalis Schiff". „Sehr häufig auf Wiesen. Juni." (Gol.). 23 (1218). Pyrausta nubilalis Hb. Von Kn. erhielt ioh ein grosses, am 20. Juni gefangenes Q. Es ist nur wenig lichter und nicht so grell gefärbt, wie Hb. HG. 24 (1241). Pyrausta eespitalis Schiff. Zwischen dem 22. Juni und 7. Juli flng Kn. sieben Stück, die ein wenig grösser sind, als estländische und Hb 39, sonst aber in Zeichnung und Färbung nicht abweichen. Drei weitere, am 25. Juni gefangene 9 Q sind sehr dunkel olivenbraun, besonders durch die Saumbinde, in welcher kaum Spuren des gelben Saumstreifes vorhanden sind, scharf vom (f ab- stechend. 25 (1246). Pyrausta castalis Tr. Von Kn. 3 am 1. und 2. Juni gefangene Exemplare. Die rote Saumbinde der Vorderflügcl ist breiter als bei H. S. 44, ebenso das Mittelfeld, auf dem Innenrande mehr wurzelwärts vortretend, wodurch es eine gegen diese schwach concaven Bogen bildet. Auch das Gelb ist etwas lichter, mehr citronengelb. H. S. sagt Bd. IV p. 24: ciliis fuscogriseis." Das stimmt aber nicht, denn die Franzen aller drei vorliegenden Stücke sind gelblich, mit einer graulichen Teilungslinie nur. Der Fleck gegen den Innenwinkel der Hinterflügcl ist auch nicht so intensiv rotgelb. Wenn nun aber schon Tr. Bd. VII. p. 165 darüber klagt, dass das Gelb dieses Schmetterlings sehr vergänglich ist und sich schliesslich in Weiss verwandelt," so werden wohl auch diese drei Stücke früher leuchtender gefärbt gewesen sein. 2(j (1251). Pyrausta iMirpunilis L. Von Kn. erhielt ich nur ein geflogenes und daher ungesi)annntes (f, das aber noch gut kennt- lich ist. Die Flugzeit ist nicht angegeben. Lepidopterenfauna von Krasnoufinisk. 43 27 (1253). Pyrausta aurata Sc. (punicealis Tr ). Zwei cfcf und ein 9, die Kn. vom 2. bis 9. Juni fing, sind etwas düsterer als H. S. 103. 28 (1273), Pyrausta funebris Ströhm. {octomacidalis Tr.) Am 3. und 11. Juli fing Kn. zwei cfcf. Sie sind wie cstländische Stücke, ein wenig kleiner als Hb. 7.'). II. Pterophoridae. 29(1319) Oxyptilus didactyliis L. {trichodactylusRh.) Nur ein einziges sehr kleines Exemplar erhielt ich von Kn., der dasselbe am 25. Juni fing. Es ist um 2 mm kleiner, als H. S. 13. Wegen der weiss gefärbten dritten Hinterflügelfeder, des breiten schwarzen Schuppen fleck es am Ende derselben und der sc hnee weissen Linie auf der Wurzel der Vorderflügelfranzen, gehört es aber den- noch hierher. Bei Hb. 18 sind wohl irrtümlich alle Zeichnungen gelb statt weiss, 30 (1332). Platyptilia goiiodactyla Schiff. Ein Stück dieser Art wurde von Kn, am 3. Juni gefangen. Im allgemeinen stimmt es mit Stücken aus Stettin überein, doch finden sich folgende Ab- weichungen: Die Hinterflügel haben unten auf der ersten Feder den der zetterstedtii eigenen gelben Querstrich sehr deutlich, von dem bei gonodactyla nur Spuren vorhanden sein sollen, wie Heinemann pg, 7 84 angiebt. Bei H. S. 9 steht der schwarze Schuppenfleck in der Mitte der dritten Feder, während er bei diesem Stück sich bei ^/4 vorfindet. Hb. 6 ziehe ich nicht zum Vergleich heran, weil diese Figur missraten ist. 31 (1337). Platyptilia tesseradactyla L. (fischeri Zell). Ein Stück, verflogen, aber kenntlich, fing Kn. am 1. Juni. In allen noch erhaltenen Merkmalen stimmt es mit solchen aus Estland und Stettin überein. 32 (1342). Platyptilia cosmodactyla Hb. Und wiederum leider nur ein einzelnes Exemplar! Kn. fing dasselbe am 1. Juni. Es stimmt mit estländischen überein, bis auf den Umstand, dass diese nur zwischen der weissen Linie, die über die Zipfel der Vorderflügel geht, und dem Saume braun sind, während dieser Raum bei dem vorliegenden Stück, der Flügelfläche gleich gefärbt ist. Nach meinem Dafürhalten ist Hb. 35 missraten und erinnert eher an manche Oocyptyhts-kvXew, als an die vorliegende. HS. 4 giebt zwar die charakte- ristischen Merkmale, doch sind die Sprenkeln der Vorderflügel blau coloriert, statt weiss und die Hinterflügel statt grau, schwarz geraten. 33 (1361). Alucita baliudactyla Zell. Von Kn. nur ein am 11. Juni gefangenes Stück. Vollkommen übereinstimmend mit der 44 von H oynincfen- n uene: sehr schönen Figur H. S. ;j6 und je einem Stück aus der Rhein- pfalz und Liviand. 34 (1383). Pterophorus litliodactylus Tr. Ein miserables Exemplar, an welchem aber die wesentlichen Merkmale noch wahr- zunehmen sind, griff Kn. am 3. August. Es unterscheidet sich durch nichts von einem Oesel'schen meiner Sammlung Der concave, eigen- tümlich gestaltete Fleck vor der Spaltung der Vorderflügel, die eine braune Schuppcn-Längslinie auf diesen und die drei auf dem Hiuter- zipfel, sind voihanden. So schlecht das Stück auch erhalten ist, so lässt es sich doch mit Sicherheit sagen, das es hierher gehört und nicht zu roqenhoferi, der allein in Frage kommen könnte. Es sei hier darauf hingewiesen, dass H. S. 10 zwar in der Zeichnungs- anlage gelungen, im Colorit aber verfehlt ist, da dasselbe nicht rotbraun sondern gelblichgrau sein müsste. 35 (1396). Pterophorus osteodaetyliis Z. Es liegt mir zwar nur die abdomenlose Hälfte eines am 25. Juni von Kn. gefangenen reinen Stückes vor, doch war diese genügend, um die volle Uebcr- einstimmung mit H. S. 29 und livländischen Exemplare meiner Samm- lung constatiercn zu können. 36 (1406). Steiioptilici bipuiictidaetyla Hw (serotimis Z. Von den zwei Stücken, die Kn. am 20. Juni fing, ist eins ebenso gefärbt, wie estländische, nur ist der braune Fleck im Vorderzipfel dunkler und die ihn saumwärts begrenzende weisse Linie schärfer. Das zweite Exemplar ist sehr viel lichter, die beiden zu einem Querfleck verbundenen schwarzen Punkte vor der Spaltung sind in den Vorderrand ausgegossen, wie icli das nur bei einem einzigen der mir vorliegenden zehn estländischen angedeutet finde. 37 (14j4). Stoiioptilia pterodactyla L. (/hsc»« Retz.) Sieben Stück, die Kn. zwischen dem 5. und 25. Juni fing, sind teils grösser, teils kleiner als IIb. 16, auch am Innenrande lichter. Der citierten Figur fehlen die bei allen sieben vorhandenen charakteristischen drei schwarzen Punkte: einer am Ilinterwinkel des Vorderzipfels und zwei an der Spitze des llinterzij)fels der Vorderflügel. Hl. Tortricidae. A. Tortricinae. 3« (1459). Acalla iiiveaiia F. M. Am 10. August fing Kn. ein Stück der Stammart, wie IIb. lOo, weiss mit kurzem feinem schwarzem Längsstrich in der Mitte der Vorderflügel, so wie die folgenden beiden Aberrationen, in jo einem Exemplar. — ab. scotaiia Stph. Weiss, mit drei schwarzgrauen Flecken Jjepidopterenfmina von Krasnovßmsk. 45 der Vorderflügel, von denen zwei am Vorderrande und der dritte zwischen ihnen, gegen die Flügelmitte steht 1 Stück. — ab . Weissgrau, wie roscidana, mit Schrägbändern in der Mitte und vor der Spitze der Vorderflügel. 1 Stück. 39 (1471). Acalla Aspersaiia Hb. Zwei c/rf üng Kn. am 21. Juli, Abgesehen von anderen Merkmalen, schon durch die scharf schwarze Sanmlinie und den erheblich sclirägeren, gegen die Spitze der Vordorflügel geschwungenen Saum leicht von ferrupana zu trennen, trotz der etwas abweichenden Fleckenstellung, denn beide Stücke haben je zwei braune Vorderrandsfleckc, die mit einem dritten gegen die Flügelmitte, zusammenhängen und ein Dreieck der Grundfarbe einschliessen, wie das bei ferragana vorkommt. 40 (1473). Aealla ferrugana Tr. ?]in düster gefärbtes Stück der rötiichgrauen Forin, die auch in Fstland fliegt, ting Kn. am 14. August. Es ist ein cf- Ausserdem erhielt ich von ihm die ab. tripuiu'taiia Hb., die gleichzeitig gefangen wurde. Es ist ein P, das im allgemeinen mit Frr. 18,2 übereinstimmt, nur ist es grösser und fehlt ihm der schwarze Innenrandspunkt dieser Figur. 41 (1478). Aealla lubricaiia Mn.? VAw 9, das 17 mm misst. fing Kn. am 3. Juni, doch kann ich dasselbe, wegen einiger Bedenken, die man auch in Dresden, wohin ich .es zur Ansicht sandte, nicht zu beseitigen vermochte, nicht mit voller Sicherheit für diese Art erklären. Herings Beschreibung dieser, wie es scheint, ziemlich veränderlichen Art, die ich in meiner Sammlung nicht habe, findet sich in derStett. entom. Zeitg. 1889, p. 203 und weicht hie und da etwas ab. Es stimmt zwar die lebhaft ockergelbe Grundfarbe der Vorderflügel und deren metallische Gitterung, auch sind Schenkel und Schienen der Vorderbeine oben bräunlicher, als unten und die Tarsen geringelt, doch fehlen die dunklen Deck-Schuppen der Vorder- flügclfranzen, welche von der Flügelfarbe und stark glänzend sind. Ferner sind auch Kopf, Thorax und Palpen von derselben Farbe und nicht heller. Allerdings scheint letzteres nicht von grosser Bedeu- tung zu sein, da auch Hb. 1. c. Stücke mit roten und schwarzbraunen Palpen in Händen gehabt hat. 48 (1482). Ainpliisa geriiiiigaiia Schiff. Kn. fing am 31. Juli ein c/, das von Hb 108 durch sehr viel breitere Binden abweicht. H. S. 239 passt schon sehr viel besser, doch auch hier sind die 46 von Hoytiingen-Uuene: Binden noch zu licht und schmal. Beim vorliegenden sowohl, wie hoi allen meinen estländischen Stücken, ist nicht nui' die Mittclhindo hreitcr, bis in den Innenwinkel verwaschen und bedeckt die hier entspringende schräge Saumbinde das gesammte Spitzen- drittel, einschliesslich der Franzen. 43 (1Ö40). Paiidemis ribeaua Mb. Von Kn. erhielt ich nur ein am 19. Juni gefangenes, auffallend grosses 9, das statt ledor- gelb gefärbt zu sein, stark in gelbbraun zieht. 44 (1547). Paudeinis heparann Schiff. Nur ein Stück von Kn., das er am 18. .luniüng. Ks gleicht estländischen in meiner Samm- lung vollkommen, ist aber kleiner als IIb. IIG, auch ist die Querbinde der Vorderflügel vom Grunde nicht so abstechend, wurzel- wärts nicht hellgelb gesäumt und sind die Hinterflügel nicht so schwarzgrau, wie bei dieser Figur. 45 (1568). Tortrix ßerginaniiiana L. Ein von Kn, am 27. Juni gefangenes Stück ist gleich Hb. 1;]7, nur sind die beiden Qner- streifen gegen den Innenrand verwaschen, wie das auch bei est- ländischen Stücken vorkommt 4tj (1607). Cnephasia argeiitaiia Cl. {gouana L.). Ein ganz gewöhnliches c/, wie Hb. 225, fing Kn. am 3. Juni. 4 7 (1622). Cnephasia Wahlboiniana L. Leider liegt auch diese so überaus veränderliche Art nur in einem einzigen cf vor das Kn am I.Juni fing. Eis steht H. S. 114 in der Zcichnungsanlage am nächsten, die braunen Binden der Vorderflügel aber sind sehr viel lichter. B. Conchylinae. 48 (174:3). Coiicliylis aleella A^ch. {tesseranaTv.) Kn. fing am 2 und 14. Juni zwei gewöhnliche Stücke, nur ein wenig kleiner als estländische. Hb. 144 ist offenbar etwas zu bunt geraten. H. S. 1, c. findet diese Figur zu gross, doch kommen in Estland noch grössere Exemplare vor. 49 (1781) CüiichyHs eiliella Hb. {ruhellana Hb.) Von Kn. ein am 25. Juni gefangenes Stück. Demselben fehlt der dunkle Innen- randsfleck, der bei Hb. 285 angegeben ist, auch hat es rosenrot an- gelaufene Franzen und gleichmässig graue Hinterflügel, wie estländische Stücke. 50 (1800). fiiixaiitliis hamana L. Am 20. Juni fing Kn. ein geflogenes cf. Die Zeichnung desselben ist, wie bei estländischen Stücken, hauptsächlich auf den rostbraunen Strich aus dem Innen- winkel in die Flügelmitte und ein paar braune Punkte über dem Innenrande beschränkt. So viel gezeichnete Stücke, wie Hb. 139, sah ich auch hier noch nie. Jjepidoptercnfavna von KrasnotißmsJc. 47 51 (18'27). Eiixaiithis angustnua Hb. (craentana, H. S.). Von Kn. erhielt ich drei am 11. Juni gefangene Stücke, die Hb. 74 am nächsten stehen, jedoch ist die Grundfarbe der Vorderflügel viel mehr mit Gelb gemischt, als bei Stücken aus der Pfalz. Ebenso wie bei letzteren, fehlt die schmale braune Beschattung, zwischen der Mittelbinde und Wurzel der Vorderflügel, die bei allen mir vorliegenden baltischen Exemplaren vorhanden und auch bei Hb. 1. c. angedeutet ist. C. 0 1 e t h r e u t i n a e (G r a p h o 1 i t h i n a e). 52 (1872). Oletlireutes variegana Hb. Nur ein einziges am 20. Juni gefangenes cf erhielt ich von Kn. Es ist kleiner als Hb. 14, der vordere Querstreif nur am Vorder- und Innenrande weisslich angelegt, nicht durchlaufend. Die hinter der braunen Mittelbinde, im weissen Saumfelde, stehenden beiden schwarzen Punkte, sind nur als winzige Tippelchen vorhanden. Dennoch aber sicher diese Art. 53 (1891) Oletlireutes lapidaena H. S.? Ein von Kn. am 3. Juni gefangenes etwas geflogenes Stück wurde mir mit „?" als hierher gehörig bezeichnet, doch weicht es so sehr von H. S. fig. 246 und Mü hlig's Beschreibung in der Stett. entom. Ztg. 1863 p. 72 ab, dass ich mich jeglichen Urteils über dasselbe enthalte. Auch scheint es mir fraglich, ob lapideana, H. S. und digitaliana. Mühlig, tatsächlich dasselbe sind, denn die Beschreibungen stimmen nicht überein. Es schreibt nämlich H. S. 1. c. z. B : „AI. post. ciliae rufae," während Mühlig sie als lutescentes bezeichnet. 54 (1896). Oletlireutes arcuella Gl. [arcuana L.) Ich erhielt von Kn. zwar nur zwei ganz defekte Stücke, die er am 10. Juni gefangen doch genügten die vorhandenen Ueberreste vollkommen, zur Fest- stellung dieser leicht kenntlichen Art. Sie sind von ungarischen Stücken meiner Sammlung nicht abweichend. Hb. 33. 55 (1897). Oletlireutes arbutella L. V Zwei von Kn. am 11. Juni gefangene cfcf, die ich nach Deutschland zur Ansicht sandte, wurden dort zwar für diese Art erklärt, doch kann ich mich diesem Gutachten nicht unbedingt anschliessen, da die Grundfarbe nicht „ziegelrot" sondern braungelb ist, was vielleicht auch nur auf den mangelhaften Zustand beider Stücke zurückzuführen ist. Die fehlen- den Bleizcichnungen sind möglicherweise auch nur abgerieben. 56 (1901), Oletlireutes striana Schiff. Zwei cfcf, von der olivengrauen Färbung estländischcr Stücke, ting Kn. am 15. und 20. Juni. Sie sind nicht so rot, wie Hb. 66. 57 (1916). Oletlireutes micana Hb. {olivano Tr.) Nur ein c/, gefangen von Kn. am 14. Juli. Von allen meinen est- und lapp- ländischen Stücken nicht verschieden. Aber Hb. 28 passt weder zu 48 von tl oyninfj en- H tiene: diesen, nocli zu jenem; auch sali ich Stücke, wie sie II. S. 218 -9 darstellt, ebensowenig, 58 (192-2). Olethreutes laciiiiaiia Dp.? Wiederum nur ein einziges (f, das am besten hierher passt. Gefangen von Kn. am 20. Juni. P'remdartig sind: das deutlich begrenzte Wurzelfeld, das Fehlen des lichten Längs Striches in der Mittclzclle, so wie die dunklen Palpen, doch sind mir schon früher ähnliche Stücke dieser so variablen Art auch in Tlstland vorgokommen. .')9 (2017). Itactra laiicoolaiia IIb. Von Kn. ein Pärchen, (iefangen am 14. Juli. Das (f ist ein wenig stumpfflügeliger, als estländische Stücke, spärlich gezeichnet, denn nur der Winkelflock auf dem Querast und die feine braune Punktreihe auf dem lunen- rande der Vorderflügel sind angedeutet. Das 9 ist sehr klein und gehört zu der von Keinem an 1. c. erwähnten Form mit dunkler Strieme aus der Wurzel in die Flügelspitze und hellem Vor- derrande davor. (10 (2062). Notocelia roborana Fr. (olim cynoshana F.) Zwei (fcf von Kn. am 21. Juli gefangen, stimmen in der Zeichnung mit Stücken aus Pommern und von der Insel Oesel gut üborein, docli ist die Grundfarbe niclit, wie bei diesen, rein weiss, sondern mehr oder weniger rosenrötlich angehaucht. Hb. 17 ist viel dunkler und passt zu keinem einzigen meiner sämmtlichon Stücke, bei denen allen das Weiss vorherrscht, während es bei der Hübnerschen Figur nur auf einem Wisch am Wurzelfeldc beschränkt ist. 61 (2135). Epibleiiia siiiiilana IIb. {hhnaculana Don.) Zwcj (/(/ von Kn. Das eine am 31. Juli, das andere am 6. August ge- fangen. Fins von ihnen ist auffallend gross. Das Colorit frischer, als bei F. R. tb. 62,2. Innenrandsfleck und Spiegel grösser als bei IIb. 41, auch das Braun nicht so rot. Estländische stimmen mit den Krasnotimskern genau überein. 62 ('2139) Epibleiiia asseclaiia Hb. {shnilana Tr.) Am 18. Mai fing Kn. ein schönes c/, mit ein wenig dunklerem Vorderrande der Vorderflügel, als F. R. tb. 63, 2a, wodurch die weissen Zeich- nungen am Innenrande lichter erscheinen. Die schwarzen Punkte im Spiegel fehlen bis auf einzelne. Hb. 19 ist sehr viel brauner und dunkler, als das mir vorliegende Stück und hat viel mehr weisse Zeichnungen im Spitzendrittel der Vorderflügel. 63 (2264). Ancylis hiiidana F. {hadiana Dp.) Drei von Kn. am 18. Mai gefangene 9 9 weichen von estländischen in keiner Weise ab, von H. S. 53 aber durch die erheblich dunklere Saum- hälfte der Vorderflügel. hepidopterenfaima von Krasnoufimsk. 49 64 (2279). Ancylis upupaiia Tr. Kn. fing am 18. Mai nur ein c/, das mit Stücken, die ich aus der Rheinpfalz habe, gut über- einstimmt. — Die Flügelspitze ist aber weniger lebhaft und die An- deutung der Schrägbinde hinter der Mitte weniger dunkel als H. S. 20.') sie darstellt. 65 (2282). Dichrorampha sequaiia Hb. Ein stark abgeriebe- nes (f fing Kn. am 18 Mai, doch ist's noch kenntlich und stimmt die Beschreibung H, S. Bd. IV p. 271 vollkommen. Ich habe mir die Bestimmung in Deutschland bestätigen lassen, weil die Figur Hb. 44 stark abweicht, doch scheint mir letztere nur mangelhaft her- gestellt zu sein, da der Innenrandsfleck zu schmal geraten; es fehlen ihr auch die charakteristischen Bleilinien vom ersten und dritten Vorder- randshäkchen zum Augenpunkt und die „drei groben schwarzen Saumpunkte," die das vorliegende Stück deutlich hat, gänzlich. 66 (2309). Lipoptycha plumbaiia Sc. {zachana Tr.) Ein mit Hb. 243 in Färbung und Zeichnung übereinstimmendes cf, das nur ein wenig kleiner und dessen Saum unter der Vorderflügelspitze nicht eingezogen ist, fing Kn. am 18 Juni. IV. Glyphlpterygidae. A. Douglasiinae. 67. (23.37). Tinagma perdiceUum Zell. Ein nicht mehr ganz frisches Stück der Stammart fing Kn. am 23. Juni. Es sind die Flügel jedoch nicht mit weisslichen und graulichen Schuppen bestreut^ wie Heineman- Wocke p. 511 angiebt, sondern es ist jede ein- zelne Schuppe vielmehr zweifarbig. F. R. p. 240 wird dessen ausdrücklich erwähnt und ebendas. tb. 83, 2c eine solche Schuppe vergrössert abgebildet. Die Abbildungen des Vorderflügels sind bei F, R. tb. 83, 2a und b, aber in sofern verfehlt, als sie einen weit vorgezogenen Innenwinkel darstellen, der in Wirklichkeit garnicht vorhanden ist. Hei nem nun -Wocke giebt p. 510 die Form des Vor- derflügels richtig, als „von beiden Seiten lang zugespitzt" an und lässt nur der Umstand, dass die Franzen, die bis zur Mitte des Innenrandes reichend, den Innenwinkel in weitem Bogen zurunden, diesen wie vorgezogen erscheinen, während der Flügel selbst fast lanzettförmig ist. V. Yponomeutidae. A. Y p 0 n 0 m e u t i n a e. 68 2366). Ypouoineuta evoiiyiiiella L. (padi Zell.) Von Kn. 50 von n oyninpen-Ilucne: wurden 2 cfcf am 10. und 2(>. Juni gefangen. Sie sind wie Hb. 88, aber die kränzen der Tlinterflügel ebenso grau wie diese, nicht lichter. VI. Gelechijdae. A. G elechiinae. G9 (2.00:5). Metziieria neuropterellaz. Zwei Exemplare, die Kn. am 27. Juni und 5 .Tuli fing, sind in der Grundfarbe viel weniger gelb, als meine Stücke aus der Rheinpfalz und auch mehr bräunlich beschattet, als FT. S. 556, aber an den braun bestäubten Rippen kenntlich. 70 (2538). Gelecliia piiiguiiiella Tr. Nur ein c/ wurde von Kn. am 11. Juni gefangen, das durch viel graue Mischung, besonders im Mittelfelde, viel lichter ist als Hb. 21. 71 (2570). Geleehia sororoulella Hb. Ein von Kn. am 3. .Juli gefangenes Q ist grösser und robuster, als Hb. 440. Der charakteristische schwarze Längsstrich, von der Wurzel bis zum Querast der Vorderflügel, scharf und breit schwarz. Der Punkt in der Mittelzelle sehr klein, breit weiss umzogen, so dass zuerst nur ein grösserer weisser Fleck im schwarzen Längsstrich auffällt. Die Saumpunkte auch sehr klein, doch nicht aufgeblickt. Was Heinemann p. 208 über Palpen, Schenkel und Beine sagt, stimmt genau. Frey er I08,;5 weicht in Grösse, Form, Färbung und Zeichnung zwar sehr ab, trotz alledem aber ist das vorliegende Stück nur eine Aberr. der sororcidella Hb. 72 (2757). Gelecliia (Teleia) triparella Z. Von Kn. wiederum nur ein einziges 9, das am 26. Juni gefangen wurde. Unterscheidet sich schon durch die ockergelbliche Grundfarbe von der grauen, gleichfalls mit drei Punktreihen ausgestatteten dodecella Von Stt. Nat. Hist. IX, tb. 6, fig. 2 aber abweichend durch das Fehlen der braunen Vorderrandsflecke, bis auf die drei au der Spitze und einen vor der Mitte, so wie das Fehlen der lichten Stellen in der Grundfarbe. 73 (2771). Acoinp^ia cinereUa Gl. Vom 3. Juni bis .i. Juli fing Kn. 6 c/c/i '1'*^ *-'•" wenig schmalflügeligei sind, als estländische Stücke, — fast wie Hb. 173, - . Bei einzelnen sind die Rippen im Saumfelde fein dunkel. 74 (2841). Aiiacampsis vorticella Sc. {liyideÜa Zell.) Von Kn. ein am 18. Juni gefangenes 9. Der kreideweisse Querstreif der Vorderflügel ist vertikal, nicht schräg gegen die Flügelspitze, wie bei Hb. 142, was hier wohl nur ein Zeichnenfehler sein dürfte, da auch schon H. S. 1. c. diese Figur bemängelt. Eins meiner estländischen c/c/ hat diesen Querstreif wurzelwärts ein wenig conve.x und leicht gelblich angehaucht. Die Fühler sind scharf geringelt. Nach Frey Lepidopterenfauna von Krasnoufimsk. 51 Till. 129 wäre wegen der Fühler, von denen er bei vorticella sagt: „antennis nigris, albido-annulatis," im vorliegenden Stück diese Form zu erkennen, während andererseits Hein em an n p. ?)17, dieses Merkmal für liguleila Zell, in Anspruch nimmt. 75 (2935). Paltoflora striatella S. V. Von Kn. zwei Stück, die er am 11. Juni fing. Mit Exemplaren aus Estland und Stettin durchaus übereinstimmend, dunkel und scharf gezeichnet, wie II. S. 5G3, welche Figur aber im Catalog Stdgr. zu anthemediella Wck. gezogen wird und nicht bei striatella steht, wie bei Hein. p. 235. Nach dem was Rössler in der Stett. entoni. Ztg. 1870, p. 2G0, — wo er striatella S. V. und tanacetella Sehr, von einander trennt, — ausführt, gehören die vorliegenden beiden Stücke zu letzterer Form, die aber nach Stdgr. mit striatella zusammenfällt. 76 (2984). Sophroiiia consanguinelia Cl. Zwei am 27. und 29. Juni gefangene Stücke erhielt ich von Kn. Kenntlich an den beiden weissen Längstreifen am Vorder- und Innenrande der Vorder- flügel, der weissen in der Spitze sich spitzwinklig brechenden Querlinie, die wurzelwärts nicht rostbraun gesäumt ist und der doppelten Teilungslinie der Franzen, über dem Schwänzchen der Vorderflügelspitze. H. S. 369 stellt ein normales Exemplar dar, während bei den mir vorliegenden beiden krasnoufimsker Stücken, der von Heinemann pag. 345 erwähnte seltene Fall zutrifft, dass, wie bei der nahe verwandten chilonella, ein schwarzer Längsstrich die weisse Querlinie des Saumfeldes teilt, indem er den spitzen Winkel durchschneidet. B. Oecophorinae. 77 (3204) Depressaria arenella Schiff. Zwei am 31. Mai von Kn. gefangene Stücke sind gelblicher als Hb. 96. F. R. tb. 33, flg. 3 stimmt zwar besser in der Färbung, aber weniger im Flügel- schnitt. Im Cat. Stdgr.-Rebel ist das Citat F. R. p. Gl falsch^ muss heissen 65. — Stt. Nat. Hist. VI, tb. 2, f. 1 passt zu den vorliegenden beiden Stücken schlecht. Diese Figur ist zu bleich, auch sind die Hinterflügel zu gelblich. VII. Elachistidae A. Scythridinae (ßutalinae.) 78 (3407). Epermenia scurrella H. S. ? In einem von Kn. am 1. Juni gefangenen gefl. ungespannten Stück, ohne Leib, erkannte man in Deutschland diese Art, allerdings mit allem Vorbehalt. Da 52 von Eo%iyningen-Buene: es auch nicht mir sehr viel kleiner ist, als II. S. 9G8, sondern anch noch sonst manches fremdartige an sich hat, bleibt die Frage einst- weilen eine offene. 79 (3428). Itiitalis g^raiidipcnnis IIw. ? Zwei von Kn. am 23. nnd 27. Juni von Kn. gefangene Stücke wurden mir von Bang-IIaas, mit „?" als hierher gehörig bezeichnet. B. Momphinae. 80 (3565). Stathmopoda pedella L. Ein winziges Stück fing Kn. am 17. Juni. Der Vorderflügel misst nur 5 mm, ist also noch um 1 mm kürzer, als die kleine Figur IIb 197, welcher der schmale braune Vorderrand fehlt und die auch sonst viel lichter ist. Auch Sit. Nat. Hist. XII. tb, 2, fig. 1, passt aus denselben Grüuden nur schlecht, doch ist hier das Braun des Vorderrandes schon an- gedeutet, das, — sowie auch das Braun der Flecke, — bei ineinen ost- ländischen Stücken und dem vorliegenden, intensiver und aus- gedehnter ist. C. Coleophorinae. 81 (3809). Coleophora auricella F. Ein von Kn. am 24. Juni gefangenes Stück. Es ist um ■5' . mm grösser als H. S. 715. Stt. Nat. Hist. V p. 149 und ibid. tb. XIV, 2 stimmen gut. 82 (3840). Coleophora iiiuripeniiella Dp. Tun Stück von Kn. gefangen am 15. Juni. 83 (3904). Coleophora laripeiiiiella Zett. Das einzige von Kn. am 23. Juni gefangene Stück ist nicht so gelblich, wie II. S. 901. 84 (3908). Coleophora flavagiiiella Zell. Ein Stück wurde von Kn. am 5. Juli gefangen. P's entspriclit der Beschreibung im Heinemann- Wocke p. (511. I). Elu chi s tili ae, 85 (4005). Elachista polliiiariella Zoll. Ein von Kn. am 11. Juni gefangenes Stück wurde mir zwar in Deutschland als hierher gehörig bezeichnet, doch sind die gelben Binden deutlicher, als bei meinen estländischen und stimmt es, wegen des fast gänzlichen Mangels der schwarzen Punkte, besser mit diserlella H. S. 1018, a. Die Grösse stimmt jedoch nicht und entspricht poUinariella H. S. 1022. Uebrigens sind drei disertella, die ich durch Eppelsheim aus der Rhein-Pfalz erhielt, auch nicht grösser, als das vorliegende Stück, das mit ihnen auch sonst gut übereinstiuimt. Ob nicht doch Lepidopterenfauna von Krasnoiifimsk. 53 schliesslich Stainton das Richtige getroffen hat, wenn er polli- nariella und disertella zusammen zieht ? 8(3 (4025). Elachista pollutella H. S. '? Kn. fing am 27. Juni ein Stück, das mit „?" als diese Art bestimmt wurde. Es ist zwar nur halb so gross, wie der Strich bei H. S. 1026 angiebt und nur sehr si)ärlich mit braunen Schüppchen bestreut, doch habe ich ein sehr ähnliches Stück von Epp eis heim aus der Rheinpfalz. VIII. Gracilariidae. Ä. Gracilariinae. 87 (4056). Gracilaria elongella L. Ein von Kn. am 2. Juli gefangenes Stück stimmt gut mit einem mir von Zeller bestimmten cstländischen überein und ist kenntlich an den rostroten Hüften und Schenkeln der Hinterbeine. Es gehört zu der zimmtroten Form, mit ein wenig hellerem, braun punktiertem Vorderrande der Vorderflügel und Punkten in der Falte und bei 'A der Vorderflügel. IX. TIneldae. A, Tineinae. 88 (4538). Moiiopis ferruginella Hb. Das einzige Stück, ein Q, das Kn. am 21. Juni fing, stimmt genau mit einem solchen aus der Rheinpfalz überein, weicht aber von Hb. 348 in sofern ab, als der Glasfleck der Vorderflügel verdüstert, die Innenrandsstrieme nicht so gelblich ist und die Vorderrandshäkchen viel schwächer aus- geprägt sind. 89 (4556). Tinea cloacella Hw. Ein Stück, das sich von estländischen nicht unterscheidet, fing Kn. am 20. Juni. Es ist weniger weiss gezeichnet als H. S. 284. 90 (4671). Incurvaria rupella Schiff. Ein von Kn. am 23. Juni gefangenes cf stimmt genau mit estländischen überein. Es ist ebenso bleich gelb gefleckt, wie H S. 294, praelatella. Im Catalog Staud.-Rebel ist letztere Figur zu praetateUa Schiff, und H. S. 288—9 zu rupella, Schiff, gezogen, obwohl doch schon Heinemann p. 64 darauf aufmerksam macht, dass H. S. sich hier eine Vertau- schung der Namen hat zu Schulden kommen lassen. Ferner sei hier erwähnt, dass im „neuen" Catalog, sub. N. 4653, — und zwar übereinstimmend mit dem „alten," — irimaciilella H. S. 291, als eigene Art angeführt, gleichzeitig aber auch sub. N. 4668, dieselbe Figur H. S. 291, als hierher gehörig, citiert wird. Mir scheint, dass hier ein aus der alten Auflage herübergekommener Druckfehler vor- 54 von Hoyningen- [liiene: Lepidopterenfauna etc. liegt und dass bei Oehlmanniella das Citat H. S 290 zu stehen hat, (statt 291) und H. S. 291 bei trimaculella verbleibt. 91 (4G.S9). Ncmophora inetnxelln IIb. Kn. fing zwei c/c/ am 15. und 22. Juni, die ich für diese Art ansehen niuss. und zwar wegen des verdunkelten Querastes der Vorderflügel, der gelblichen Franzen der Ilinterflügel, sowie der geringen Grösse, bei licht stroh- gelber Färbung. Abgesehen von der Grösse und dem Flügelschnitt, die gut übereinstimmen, weicht Hb. 413 durch das lebhafte Gelb der Grundfarbe und die fast schwarze Gitterung ab. Lechts, den 18. November 1903. Nachtrag. Nach Abschluss der vorliegenden Arbeit, als dieselbe bereits im Druck war, retournierte aus Wien eine Deterniinandenscndung, in welcher sich drei hier ausgebliebene Wickler aus den Knüpffersclien Vorräten vorfanden, die Dr. Rebel zu bestimmen die Gewogenheit gehabt hatte. ¥.% sind das die folgenden: 41b (1480). Acalla contaminana Hb. var. ciliana Hb. Vier c/cf und ein 9, von Kn. gefangen am 21. Juli. Sie sind alle kleiner und bleicher, als Stücke aus Festland und Pommern. Die Gitterung der Vorderflügel ist sehr scharf, doch sind die Querbinden nur an- gedeutet. Hb. 171 ist viel grösser und röter. 50b (1819). Euxanthis nieridiana Stgr. Am 21. Juli fing Kn. zwei ein wenig geflogene cfcf, auf welche Staudingers Beschreibung in der Stett. ent. Zeitung pro 1859, p. 240. im Allgemeinen passt. Das silberschimmernde Netz der Vorderflügel, sowie die dunklen Schuppenhaufen hinter der Mitte derselben, sind vorhanden, doch finde ich kaum eine Spur „eingestreuter Ockerfarbe". Hinterflügel graulich, nicht hellfarbig. Kleiner als in Griechenland, 20 mm, wie Staudingers Stücke aus Chiclana. 65 b (2807.) Lipoptycha saturnana Gn. Von Kn. nur ein Q, ohne alle weiteren Angaben. Es ist ein ganz frisches Stück, schwarzbraun mit glänzenden Franzen. In Ermangelung von Vergleichs- material und einschlägiger Literatur, vermag ich darüber nichts weiter zu sagen. Berl. Entorriül. Zeitschrift, Band XLIX, Jahrgang 1904.] 55 Busseola sorghicida, eine neue Ost-Afrikanische Noctuidc. Von F. Thurau-BQv\m. Im „Tropenpflanzer," Organ des Kolonial-Wirtschaftlichen Komitees, VII. Jahrg. 1903, No. 11 erwähnt Herr Privatdozent Dr. Walter Busse bei Aufzählung der Krankheiten der Sorghumhirse, der wichtigsten Getreideart Ost-Afrikas, auch eines zu den Noctuiden gehörigen Schmetterlings, den er mit dem vorläufigen Namen „So rgh um- bohr er" bezeichnet und dessen Raupe dort an der genannten Hirse bisweilen sehr verheerend auftritt. Herr Prof. Karsch, der sich um die Bestimmung des Tieres ganz besonders bemüht hat, gelangte zu dem Ergebnis, dass dasselbe trotz seines oft massenhaften Auftretens im Hinterlande von Lindi noch unbekannt und unbeschrieben sein dürfte. Nach allen Merkmalen gehört das Tier zweifellos zur Unter- familie der Acronyctinae, wie Hampson sie (Catalogue of the Lep. Phalaenae IV, Noctuidae I, 1903, p. 3) charakterisiert hat, welche er früher (Fauna of British India II, 1894, p. 166) in Uebereinstimmung mit Staudinger-Rebel (Cat. 3. Aufl. 1901) mit den Agrotinae, Hadeninae und Cucutliinae als Trifinae zu- sammenfasste. Doch lässt sie sich in einer der bekannten Gattungen ohne Zwang nicht unterbringen. Busseola nov. gen. Stirn ohne Hornfortsatz. Taster vorgestreckt, kaum aufgerichtet, mit sehr kurzem stumpfen Endgliede. Rüssel sehr kurz und küm- merlich. Vorderschiene ohne Endhaken. Thorax- und Hinterleibs- rücken ohne Schuppenbüschel. Rippe 6 im Vdfl. jenseits der Zelle aus der Nebenzelle entspringend. Rippe 5 im Htfl. am Grunde ein wenig gebogen, nahe der Mitte der Discocellulare wurzelnd. 56 F. Thurau: cf : Fühler mit zwei Reihen ziemlich lauger Kammzähne. 9 ; Fühler borstcnförmig. Hinterleib mit breitem, abgeflachtem, am Ende tiefgespaltenem Legebohrer. Bnsseola sorghicida nov. spec. *). Dem Habitus nach ist die Art in die Nähe von Nonagria 0. unterzubringen, wozu sie auch nach der Lebensweise der Raupe zu rechnen wäre. Das ganze Tier ist mit einem gewissen Glanz versehen der ihm ein fettiges Aussehen verleiht. Der Hinterleib ist — wie bei allen im Innern von Pflanzen lebenden Tieren — sehr leicht dem Oeligwerden ausgesetzt, was sich öfters auch auf die Flügel überträgt. Die Vdfl. sind massig lang, nach aussen breiter, ihre Franzen leicht gewellt. Ring- und Nierenmakel meist deutlich, ei'stere länglich, letztere halbmondförmig, beide zuweilen leicht weiss begrenzt und fein schwarz umzogen. Der Raum zwischen beiden ist stets dunkel ausgefüllt. Zapfenmakel fehlt oder ist sehr undeutlich. Vor dem Saume befindet sich eine fast gerade oder leicht nach aussen gebogene schmale, beiderseits dunkel beschattete Binde in Farbe des Grund- tons, die sich nach der Spitze (vom Felde 6 an) und nach dem Innenrande zu allmählich verliert. Die Verlängerung dieser Binde würde nach vorn genau in die Spitze treffen, während sie nach dem Innenrandc zu etwas schräg vom Saume sich entfernt. Nach innen gehen von dieser Binde kurze schwarze Pfeilstriche, die am deutlichsten in den Feldern 2—5 hervortreten und wovon die mittleren (in 3 und 4) am längsten sind. Kurz vor der Spitze befindet sich am Vorder- rande ein sehr kleiner schwarzer Fleck und davor (ebenfalls am Vorderrande) ein schwärzlicher, nach vorn verlaufender Wisch. Die vordere und hintere Querlinic mehr oder weniger deutlich, gezackt. Saumlinie schwarz, zwischen den Rippen immer zu einem kleinen Dreieck sich erweiternd. Fransen stets dunkler als die Flügel- grundfarbc. Der Grundton der Vdfl. ist meistens ein helles Grau oder Braun mit mehr oder weniger deutlicher dunkler Bestäubung, Doch finden sich auch Exemplare vor, die fast einfarbig grauschwarz oder dunkelgrau sind mit hellem Saumteil zwischen der Saumbinde und der hintern Querlinie. Htfl. einfarbig grau, nach dem Saume hin schwach verdunkelt, zuweilen mit undeutlichem Mittelflcck. Saum- linie nur wenig dunkler. Fransen hellgrau. *) Hprr Dr. Busse beabsichtigt in einer demnächst erscheinenden monographischen Studie über die Sorghum Krankheiten weitere Mit- teilungen über die Hiologie der Art und Abbildungen davon zu bringen. Busseola sorghicida. bl Die Unterseite aller Flügel ist hellgrau, Vdfl. bald mehr bald weniger duiikclgrau übertönt. Die Bogciilinic und der Mittelfleck treten hier bisweilen deutlich auf allen Flügeln hervor. P'ühler bräunlich, Thorax schwarzgrau, Hinterleib grau oder bräunlich, je nach der Grundfärbung der Vdfl. Brust und Palpen dunkelgrau, Beine heller. Flügelspannung des d: 29—33, des 9 : 36—37 mm. Körperlänge des cf: 15 — 16, des Q: 18 — 19 mm. Ueber die Raupe berichtet Herr Dr. Busse im „Tropcn- pflanzer" a. a. 0.: „Die weisslichen. bis 3 cm langen Raupen höhlen die Stengelglieder der Sorghumhirse mehr oder weniger aus, wodurch diese ihre Festigkeit verlieren und in der Gipfelregion der Pflanze umknicken und zersplittern. Zur Erntezeit, Anfang Juni, bildeten sich die Raupen innerhalb der Stengel zu kastanienbraunen, glänzenden Puppen um, aus denen dann nach einiger Zeit das Insekt ausschlüpfte." Da mir Raupen und Puppen in Spiritus conserviert, sowie auch trockene Puppenhülsen in genügender Anzahl zur Verfügung stehen, kann ich diese Angaben etwas vervollständigen. Wie alle im Innern von Pflanzen lebenden Raupen ist auch diejenige der Busseola sorghicida ziemlich schlank und langgestreckt. Ihre Oberfläche ist mit kleinen schwarzen Punktwärzchen besetzt, auf denen je ein kurzes, feines, weisses Härchen steht. Der Kopf, das Nacken- und After- schild sind bräunlich, die Luftlöcher schwarz. Die Länge der erwachsenen Raupe beträgt sicher '1 cm und darüber. Die glänzend braune Puppe ist gleich der Raupe sehr schlank und dünn, nach vorn etwas dicker werdend, 2 cm lang, am Kopfende nach dem Rücken zu schräg abgestutzt, mit etwas vorgestreckter Kopfspitze und in 2 kurze Spitzen endigendem Kremaster, Wie aus den Beobachtungen und Berichten des Herrn Dr. Busse hervorgeht, tritt die Raupe besonders häufig auf in Jahren mit reichlichem Regenfall, wie solcher z. B. im Frühjahr 1903 im Kilwa- und Lindibezirk geherrscht hat. Herr Dr. Busse schreibt dann über die Wirkungen des Raupenfrasses: „Hat die Frucht (der Sorg- humhirse) bereits einen Reifegrad erreicht, der sie befähigt, unter dem Einfluss der Sonne allein vollreif zu werden, so ist ein Verlust nicht zu befürchten. In (^en meisten Fällen wurden jedoch - wenig- stens in dem von mir bereisten Teile des Lindibezirkes — die Hirsepflanzen kurz nach Beginn des Fruchtansatzes betroffen, worauf die geknickten Fruchtstände vertrockneten, ohne dass die Frucht zur Reife gelangte. Besonders in Akidat Ilulu trat der Bohrer massen- haft auf; in einigen Feldern konnte man bei der Ernte die wirklich ausgereiften Fruchtstände zählen." und weiter sagt derselbe Beob- 58 I. Thiirau: Biisseula sorghicida. achter: „Möglicherweise handelt es sich hier um dasselbe Insekt^ welches nach einem Berichte des Herrn Wcndt in Saadami vom Dezember 1901 im dortigen Bezirke aufgetreten ist. — Die Wamucra kennen das Tier unter dem Namen „maungu" und sagten mir, dass es besonders stark in regenreichen Jahren auftrete." Ueber die Vertilgung dieses Schädlings hat sich Herr Dr. Busse a. a. 0. ausgesprochen. Berlin, im Januar 19ü4. (Berl. Entoniol. Zeitschrift, Band XLVIII, Jahrgang 1904.] 59 Neue afrikanische Cetoniden-Arten von J. Moser, Hauptmann a. D. Cyclophorus marginicollis. Viridis^ suhtus nitidus, supra opacus ; capite nitido, sparshn siddiliter, laterihis densius et grosse punctatis, clypeo latitudine paulo longiore, margine antico bilobo, antennis nigris; thorace transversim-suhrotundato^ sparsim et sidjtiliter punctata, mar- ginibus lateralibus fidvis; scutello triangulari, acuto, laevi; elytris punctato-striatis, singido gidiis duabus subapicalibus niveis; pygi- dio transversim-acicidato, nitido, medio excepto riifo; subtus viridis^ rufo-micans, abdominis idtimo segmento rufo; femoribus viridibus, tibiis, apice nigro excepto, fidvis, tarsis nigris; tibiis, anticis apice acute bidentatis, mediis et posticis intus fidvo-ciliatis. Long. 15 mm. Sao-Thome. Dem Cyclophorus cincticollis Krtz. (D. E. Z. 1880 p. 152, t. I fig. 4), welcher mir nicht vorliegt, sehr ähnlich und vielleicht nur eine Varietät dieser Art. F;S ist nicht wie bei cincticollis der ganze Rand des Halsschildes blutrot, sondern nur die Seitenränder sind gelbbraun gefärbt. Die glänzenden Schulterblätter sind grün mit schwachem bräunlichen Schimmer Die grünen Flügeldecken zeigen hinten jeder- seits zwei kleine weisse Randflecken, von denen sich der eine in der Mitte des Hinterrandes, der andere am Seitenrande neben dem End- buckel befindet. Der rote dreieckige Fleck an den Seiten der Hinter- leibssegmente fehlt, dagegen zeigen die drei ersten Hinterleibssegmente jederseits in den Hinterecken einen kleinen weissen Tomentfleck. Der ßrustfortsatz erscheint etwas mehr abwärts gesenkt, als wie es die von Dr. Kraatz gegebene Abbildung zeigt. Neptiinides polychrovs Thoms var. marginipennis. Capite cyaneo aid viridi; pronoto scidelloque nigris; elytris cyaneis aut viridibus, brunneo-marginatis. Deusch Ost-Afrika (Mahenge). Die Flügeldecken dieser schönen Lokalform sind blau oder grün mit braunen Seitenrändern, welche sich gewöhnlich um den Hinterrand herum noch ein Stück neben der Naht hinaufziehen. Der Kopf ist 60 J. Moser: grün, blaugrün oder blau je nach der Färbung der Flügeldecken. Ilalsschild und Schildchcn sind schwarz, selten biäunlich. Die Ober- seiten der Vordcrschiencn und säinnitlicher Tarsen, der Vurderrand der Vordcrschenkel und die Spitze des Brustfortsatzes zeigen gleich- falls dieselbe Färbung wie die Flügeldecken Im Uebrigen ist die Unterseite schwarzbraun. dinteria usambarica. Subtiis nitida, supra, capile eoccepto^ opaca tomentosa; capite nigro^ grosse punctato, clypeo szibqitadrato, lateribus rotundatis, inargine antico exciso; antennis nigris; pronoto sparsim et stibtiliter punctato, nigra, albomarginato; clytris punciato-striatis aurantiacis, sutura, macula scidellari subtriangulari , macula postmedidna transversa macidaque apicali nigris; pygidio nigra antice arcuatun-punctato postice transvcrsim-acicidato; stibtus nigra, pectoris abdominisque lateribus albo-macidatis ; media fere laevi, pectoris lateribus transversini-aciculatis, abdomiiiis lateribus arcuathn-pjunctatis; tibiis anticis tridentatis, mediis et pasticis uno dente obtuso armatis. Long. 16 mm. Usambara (Nguelo). Die Art erinnert in der Färbung an Fhonotaenia balteata de Gecr. Die Oberseite ist mit Ausnahme des Kopfes matt. Letzterer ist kräftig, zwischen den Augen fast runzlig punktiert. Der Clypeus ist kaum länger als breit mit ausgebuchtetem Vorderrande und ab- gerundeten Vorderecken. Das fein und zerstreut punktierte Halsschild ist schwarz mit weissen Seitenrändern, welche um die Vorder- und Hintcrecken etwas herumgreifen. Die undeutlich punktiertgestreiften Flügeldecken sind braungelb und zeigen drei schwarze Flecke, welche durch die schwarzgesäumte Naht mit einander verbunden sind. Der vorderste Fleck ist dreieckig und umgiebt das Schildchen, die beiden anderen sind Querflecke, der eine etwas hinter der Mitte, der andere an der Spitze. Das schwarze Pygidium ist in seinem vorderen Teile mit ßogenpunktcn besetzt, in seinem hinteren Teile dagegen quer- nadelrissig. Bei dem einen der beiden vorliegenden p]xemplare (9) befinden sich an den Seiten des Pygidiums einige kleine weisse Tomentpunkte. Die schwarze Unteiseite zeigt einen weissen Toment- fleck an den Seiten der Brust und an den Hinterecken der Bauch- segmente. Bei dem weiblichen Exemplar haben die Bauchsegmente ausserden noch jedorseits der Mitte einen weissen Tomentfleck. Die Mitte der Unterseite ist fast glatt, die Seiten der Brust sind (luer- nadelrissig, die der Bauchsegmentc mit Bogcnpunkten besetzt. Das Abdomen des cf ist flach eingedrückt. Der Brustfortsatz ist kurz, Neue afrikanische Cetoniden- Arten Gl stumpf gerundet, gelblich behaart. Die Vorderschienen sind in beiden Geschlechtern dreizähnig, wenn auch der oberste Zahn am schwächsten ist. Die afrikanischen Clinteria-Arten können daher wegen der Bezahnung der Vorderschienen nicht von den asiatischen getrennt werden. Auch unter den asiatischen Clinteria-Arten linden sich solche bei denen der oberste Zahn der Vorderschienen nur schwach ent- wickelt ist. So ist derselbe z. B. bei Cl. nigra Krtz. noch schwächer als bei iisamharica. Dass bei dieser asiatischen Art die Beine zierlicher wären als bei der afrikanischen, kann ich auch nicht finden. Pachnoda testaceipennis. Nigra^ subnitida, elytris testaceis, nigro-signatis; capite nigro, m.edio sparsim punctato, laterihus rugidosis, clypeo suhquadrato^ margine antico eacciso; antennis rufo-hrunneis ; pronoto sparsim et sid>tiliter punctato, nigro, rnarginibus lateralibns testaceis; scuteLlo laevi, nigro; elytris subseriatim-punctatis, sutiira anguste nigra, singidis raactdis tribus nigris (prima subrotundata post- mediana versus marginem, secunda transversa inter m.edium et apicem prope suturam, tertiaque apicali transversa); pygidio nigro. transversim-aciculato; subtus nigra, medio fere laevi, ab- dotnine in niare impresso; pedibus rufo-brunneus, tibiis anticis bidentatis (cf), mediis et posticis intus fuluo- pilosis. Long. 20 mm. Britisch Ost-Afrika (Escarpment). Eine schwach glänzende, durch schalgelbe Flügeldecken aus- gezeichnete Art. Der Kopf ist schwarz, in der Mitte zerstreut, an den Seiten runzlig punktiert, der am Vorderrande ausgebuchtete Cly- peus ist rotbraun gerandet. Die Fühler sind rotbraun. Das Hals- schild ist zerstreut, in der Mitte schwach nach den Seiten zu etwas gröber punktiert. Es ist schwarz mit schalgelbem nach innen aus- gezacktem Seitenrande. Das glatte Schildchen und die Schulterblätter sind schwarz. Die Flügeldecken sind undeutlich punktiert gestreift, die inneren Punktreihen verlöschen im vorderen Teile, während sie nach der Spitze zu unregelmässig und die Punkte stärker und bogen- förmig werden. Die Farbe ist schalgelb mit schmaler schwarzer Naht und sehr schmalem schwarzen Aussenrande. Sie zeigen jederseits drei schwarze Flecke hinter der Mitte. Der erste, rundliche, nahe am Aussenrande, der zweite, quersteliende, an der Naht, der dritte am Hinterrande, von der Naht bis zum Endbuckel reichend. Das Pygidium ist schwarz, quernadelrissig. Die schwarze Unterseite ist in der Mitte fast glatt, die Seiten der Brust sind grob nadelrissig, aber nicht dicht punktiert. Die Bauchsegmente zeigen seitlich am Vorderrande gelbe Borstenhaare und jederseits am Hinterrande einen 62 J. Moser: weissen, queren Tonientfleck, ^f mit schmaler tiefer Ventralftircho. Peine rotbraun, die Vordcrschiencn zvveizäimif;, Mittel- und Ilinter- schiencn und die Schenkel lang gelb behaart. Systellorhina tricoior. Nitida; capite nigro, grosse punctata^ ciypco apicem versus nnf/iistato, marginihus elevatis, margine antico suhemarginato; antennis pieeis; pronoto grosse punctata, Linea media antice abhre- viata laevi^ nigro, vitta mediana lala rubra, marginihus lateralibus albis; scutello rubro, laevi; elytris unicostatis, punctato-striatis, putictis arcuatis\ nigris, albomacidatis, singulis plagam oblongam rubrain ferentibus; pygidio acicidato, nigro, albo-bimaculato; sid>tus nigra, in cf pectoris et abdominis lateribus albo-macidatis, in 9 abdomine nigro; tibiis anticis in (f bidenlail'i in 9 tri- dentatis, mediis et posticis ecotus uno dente armatis, intus fuivo- pilosis. Long. 17 mm. Britisch Ost-Afrika (Ikutha). Der Kopf ist scliwarz, kräftig i)unktiert, der Clypeus länger als breit, nach vorn verschmälert, die Ränder aufgebogen, der Vorder- rand sehr leicht ausgebuchtet; Fühler rotbraun; das Halsschild ist etwas kürzer als breit, an der Basis am breitesten, nach vorn stark verschmälert, vor dem Schildchen ausgebuchtet. Es ist grob, in der Mitte zerstreut, nach den Seiten zu dichter punktiert. Hinter der Mitte macht sich eine glatte Längslinie bemerkbar. Die Seitenränder sind breit weiss gesäumt und in der Mitte des Halsschildes befindet sich, wenn man die schwarze P'ärbung als Grundfarbe annimmt, eine breite rotbraune Längsbinde. Bei dem einen der beiden vorliegenden Exemplare zeigt das Halsschild an der Basis beiderseits des Schild- chens einen kleinen weissen Tomentfleck. Das braune Schildchen ist vollkommen glatt. Die Flügeldecken zeigen Reihen von bogenförmigen Punkten, welche in der Nähe des Schildchens teilweise verlöschen, so dass die Schildchengegend glätter erscheint. Die Bogenpunkte sind hinter der Mitte zwischen der Dorsalrippe und der hinten erhabenen Naht durch Längsrisse mit einander verbunden. Der Raum zwischen den Endbuckeln sowie das hintere Drittel der Seitenräuder sind (juernadelrissig. Die schwarzen Flügeldecken zeigen jede einen breiten rotbraunen, vom Vorderrande bis zum Endbuckel reichenden Längs- wisch. Sie sind weiss gefleckt und die Flecke folgendermassen verteilt: ein Längsfleck an der Schulter, je ein Querfleck vor und hinter der Mitte an der Naht, zwischen beiden ein Qucrtteck nahe dem Seiten- i-ande, ein Querfleck an der Spitze, 6—7 Flecke am Seitenrande. Das Pygidium ist nadelrissig und trägt jederseits der Mitte einen weissen Neue afrikanische Cetoni den- Arten. G3 Tomentfleck. Die Seiten der Brust sind in beiden Geschlechtern weiss tonicntiert und gelblich behaart, dagegen zeigen nur die Bauchsegmente des cf jederseits einen weissen Tomentfleck in den Hinterecken und einen zweiten zwischen diesem und der Mitte am Vorderrande der Segmente. Das Abdomen ist beim cf in der Mitte flach eingedrückt. Die Vorderschienen des cf sind zweizähnig, die des 9 dreizähnig Die Gattung Sijstellorhina wurde von Dr. Kraatz auf Stalag- mosoma haliola Jans gegründet. Sie unterscheidet sich von Stala gefangen. cf. The Entomologists Monthly Magazine Vol. XL sept. 1900 p. •208. — The Entomologist Vol. XXXIV London p. 1S4. h) Rechts c/, links 9. Am 30. Juni 1899 bei Budapest von K. Jambary gefangen. — Einem Sammler in Moskau überlassen. cf. Illustr. Zeitschr. für Entom. (Neudamm) 1900. V. p. 331. 30*. Lycaena cyllarus Kott. a) Rechter Hinterfiügel männlich „weiblich; sonst einem Geschlecht angehörig. cf. Lepidopteren-Liste No XIV von C. Ribbe 30**. Lycaena euphemus Hb. a) Rechte F^lügelscite weiblich, grösser, mit der weiblichen Zeichnung. Linke Flügelseite männlicli, kleiner, mit der Zeichnung des cf- In der Coli. Pilz-Heinrichau. 33**. Apatura ilia Schiff, ab. clytie Schiff. f) Vorwiegend weiblich. Oberseits beide VorderHügel rein weiblich, gleich gross, ohne Schiller; rechter Hinterfiügel rein weiblich; linker Hinterflügel vor- herrschend männlich; nur längs des Vorderrandes, sowie längs des Analfeldes je ein schillerloser weiblicher Streifen. Das zwischen diesen Stellen liegende breite Feld rein männlich, dunkler braun, mit blauem Schiller. Unterseits wie oberseits. Fühler gleich lang. — Leib nebst Genitalien anscheinend rein weiblich. cf. 0. Schultz, Berl. entom Zeitschrift Bd. XI, XIII. 190;i p. '272. 33**. Apatura ilia Schiff, ab. astasioides Stdgr. a) Linke Flügelseite männlich, rechte Seite weiblich (ab. astasi- oides Stdgr.). Weitere Angaben fehlen. Von J. Dahlström zu Eperies gefangen. GynandromorpTie Macrolepidopteren. 83 cf. Dahlström, Rovartani Lapok IV p. 97. — 111. Zeitschr. für Entom. Neudamm TV 1899 p. 298. 34 Limenitis popiili L. o) Sog. „Unvollkommener Zwitter." Beide rechte Flügel, der ganze Körper nebst Genitalien, sowie die Unterseite des linken Vorderflügels normal weiblich. Die Oberseite des letztgenannten Flügels zeigt nahe dem Vorder- rande von der Wurzel bis zum Aussenrande einen unregelmässigen schwarzen männlichen Streifen von 2 mm Breite. Wo dieser Streifen die weisse Fleckenzeichnung durchschneidet, ist diese rauchschwarz. Der linke Hinterflügel ist weit kleiner als der rechte; oberseits ist die Binde von der ersten bis zur dritten Ader verschmälert und verdüstert, also sich dem männlichen Typus nähernd; zwischen der dritten und vierten Ader läuft ein breiter, tiefschwarzer, rein männlicher Streifen fast von der Wurzel bis zum Aussenrande; auch hier ist die weisse Binde rauchschwarz durchschnitten Von der sonstigen grünlichen Grundfarbe heben sich diese glanzlosen, männlichen schwarzen Streifen sehr deutlich und scharf ab, Unterseits ist der linke Hinterflügel von der I. bis fast zur V. Rippe rein männlich, was sich durch die dunkler rostgelbe Grundfarbe, die stärker und anders angelegte schwarze Zeichnung, den dunklen Saum und die schmale verdüsterte Binde kundgiebt. Die sonstigen Teile dieses Flügels sind typisch weiblich gefärbt. In Braunschweig gezogen. — In der Sammlung Frings-Bonn. cf. 0. Schultz, Jahresbericht des Wien. ent. Vereins XIV p. 27. p) Spannweite 76 mm; völlig symmetrisch gezeichnet. Die weissen Flecken der Vorderflügel sind weit kleiner als die regulärer Weibchen. Der im Wurzelfelde stehende Fleck ist sehr schmal und dunkel bestäubt. Auf den Hinterflügeln ist die weisse Binde der ersten 3 Zellen (vom Vorderrande an) stark verschmälert und schwarz überzogen (wie beim c/); von hier ab wird sie breiter und reiner weiss, erreicht jedoch nicht annähernd die Breite der Binde gewöhnlicher Q P . Unterseits ist Fleckenzeichnung und Binde besser ausgeprägt. Leib und Genitalien — soweit dieselben sichtbar sind — weiblich. Im Juni 1900 in Stuttgart gezogen. — In der Coli. Frings-Bonn. cf. 0. Schultz Jahresbericht des Wiener entom. Vereins XIV p. 28, 35*. Vanessa polychlorus L. a) Links (/, rechts Q . cf. Entom. Zeitschr. Guben XVI No. 9. Inserat. 35**. Vanessa (Araschnia) prorsa L. — porima O. a) Rechte Flügelseite männlich (um *,:! kleiner als die linke); linke Flügelseite weiblich. 84 Oshnr Schvltz: Der rechte Vorderflügel ziemlich typische prorsa L. Der rechte Ilinterflügel ab porima 0. Der linke Vorder- und Hinterfiügel typisch porima O. (der hvana L. ziemlich nahekommend). Genitalien und Leib weiblich, letzterer aber offenbar oiorlos, daher weit schwächer als bei normalen Weibchen. 1901 von Frings gezogen. In dessen Sammlung. cf. Soc. entom. Zürich XVII No 8 p. 17. o6 Vanessa antiopa L. c) Zusatz: Sog. vollkommener Zwitter. Von J. DahlströnirEperies gezogen. cf. Dahlström, Rovartani Lapok IV p, 98. — Illustr. Zeitschr. für Entom. Neudamm 1899 IV p. 298. (1) Der rechte Vorderflügel, welcher am Aussenrand stärker ein- gebuchtet ist, ist auch grösser als der linke; dagegen sind die beiden Hinterflügel an Grösse gleich. Leib stark entwickelt, ohne deutlich erkennbare Mittelnaht ; auf der linken Seite grell (voll Eier), auf der rechten Seite eingefallen. Von der Unterseite betrachtet: An der rechten Seite der Leibes- spitze ein At'terbuscli, sich nach rechts hinüber biegend; die auf der letzteren Seite liegenden äusseren weiblichen Genitalorgane voll- kommen verkümmert. Die inneren Organe weiblich entwickelt; neben diesen ein penis- artiges Glied (rudimentär) August 1898 von H. Ganckler in Karlsruhe gezogen. cf. 0. Schultz, Berl. ent. Zeitschrift Bd. XLIIL 1898. p. 409—413. e) Links 9. rechts cf- Ohne nähere Angaben. cf. Entom. Zeitschrift Guben XVI. No. 10 Inserat. f — g) Zwei gynandromorphe Exemplare — das eine rechts 9 links (/; das andere rechts cf links 9, nach Flügelschnitt und Grösse, die Genitalien anscheinend rein weiblich - in der Coli. Pilz-Heinrichau. 38*. Melitaea aurinia Rott.. a) Kin gynandromorphes f^xemplar dieser Art wurde in Vladimir gefangen. cf. The Entomolügist London 1896 j). 64. 39*. Melitaea dictynna Esp. a) Rechte Flügelseite weiblich, breiter; linke männlich. Bei Randa 1896 gefangen cf. The Entomologist London 1896 p. 11. 42*. Argynnis paphia L. w) Zusatz: Rechts 9, links c/. 1894 bei New-Forest gefangen. Gynandromorphe Macrolepidopteven. 85 cf. Brigbt, The Entom. Record and Journal of Variation IV p. 243. — Rühl, pal. Grossschni. p. 801. y) Zusatz: Der linke Vorderflügcl und ein Drittel des linken Hinterflügels niännlicli; das Uebrige weiblich. Ebenfalls bei New-Forest von Mr. Garden gefangen. cf. The Enton). Rec. and. Journal IV p. 3u4 — 305 — Rühl, pal. Grossschni. p. 801, r') Rechts 9, links c/. Nichts Näheres. cf. The Entomologist London 1891. p. 216 s') Erwähnt ohne genauere Angaben. cf. The Entom. London 1893 p. 329. t') Links cf, rechts Q, cf. The Entom. London 1893 p. 365. u') Erwähnt ohne weitere Angaben. cf. The Entom. London 1895 p. 92. v') Desgleichen. cf. The Entom. London 1897 p. 179. wV Links cf, rechts Q. Die linke männliche und die rechte weibliche Hälfte sind in der Längsachse des Leibes streng geschieden in der Weise, dass die rechte Seite des letzteren kurz-, bräunlich, die linke Seite länger, rötlich behaart ist. Am Leibesende befindet sich auf der linken Seite eine deutliche Afterklappe (Harpe), welche auf der andern fehlt. Dadurch erscheint das Abdomen auf der einen Seite kürzer als auf der andern. Von massiger Grösse. Die weibliche Hälfte etwas kleiner als die männliche, während dies in analogen Fällen umgekehrt zu sein pflegt. Bei Sagan gefangen. cf. Sitzungsberichte des Berliner ent. Vereins 1899 p. (47). x') Hermaphrodit, vollkommen geteilt. Rechts cf", links 9 . Rechts deutliche Afterklappe; Hinterleib auf dieser Seite rot- gelb, auf der linken Seite dunkelbraun und mehr ausgebaucht. Von Ernst Franze 1901 auf der Ruine Bösig gefangen. In der Sammlung des Herrn Carl Frings in Bonn a. Rh. y') Links 9, rechts ! 1. b") Fühler und Flügel männlich auf der einen, weiblich auf der anderen Seite. ■29. März 1893 gezogen. cf. Morris, The Entomologist London 1893 p. 164. c") Linker Vorderflügel männlich; linker Hinterflügcl nur zu ungefähr einem Fünftel des Flügelfeldos männlich gefärbt, bis zu dem Augenfleck reichend. Das Uebrige weiblich. Auf der rechten Seite haben beide Flügel normal weibliche Färbung Linker Fühler männlich, rechter weiblich. Mai 1896 gezogen. cf. Mitchell, Entom. Record Vlll p. 184. d") Die Vorderflügel weiblich, die Hinterflügel männlich. Bristow, coli. cf. Kane, Ent. XXVIl p. 41. e") Der Form nach weiblich. Die Fühler eigenartig gekämmt. Die Kammzähne der rechten Antenne ungefähr halb so lang wie diejenigen eines normalen männ- lichen Fühlers; die Kammzähne der linken Antenne kürzer als die rechten, aber länger als diejenigen typischer Weibchen. Gezogen. Wicken. Coli. Fletcher. cf. Tutt, Brit. Lep. HI. p. 311. Gynandromorphe Macrolepidopteren. 107 f") Exemplar von 74 niiii Spannweite mit ungewöhnlich grossen Augent'lecken, besonders auf den Vorderl'lügeln, und sonstigen aber- rativen Zeichnungscharacteren. Die Fühler männlich, die Kammzähnc sehr dünn. Die linken Flügel schmäler als die rechten. Oberseits: Färbung der Vorderflügel fast männlich (jedoch ohne Orange-Fleckung im Apex) Der linke Hinterflügel zeigt typische Orangofärbung normaler Männchen; der rechte Hinterflügcl ist von normaler weiblicher Färbung, ausgenommen, dass das schwarze Aussenband beider Hinter- flügel mit mehr weissen Schuppen durchsetzt ist als gewöhnlich. ünterseits zeigen beide Vorderflügel die Orange-Färbung nor- maler Männchen, auf dem linken Vorderflügel mehr entwickelt als auf dem rechten. Die Hinterflügel sind ünterseits nicht so merklich von einander verschieden wie auf der Oberseite. Beide kommen einem normalen Weibchen näher als einem solchen Männchen, zeigen indessen Spuren von der Färbung des letzteren Geschlechts im Costalfelde über dem Augen fleck. x\bdomen kurz, breit, zusammengeschrumpft' Coli. Mera. cf Tutt, British Lep. Hl p. 313—314 g") Sogenannter „Vollkommener Zwitter." Rechts c/, links Q. Fühler und Flügel rechts männlich, links weiblich. Hinterleib weder rein männlich noch rein weiblich gefärbt. Keine männlichen, nur weibliche Genitalorgane. Anscheinend enthält der Leib keine Eier. Von Herrn Lehrer W. Caspar! H in Wiesbaden gezogen. Nach dessen Mitteilung. h") Weibliches Exemplar von grauer Färbung, jedoch mit ge- kämmten Fühlern, deren Karamzähne indessen nicht ganz so stark ausgebildet sind wie die des normalen Männchens. Februar 1897 gezogen. cf. Entern. Zeitschrift Guben XL p. 2. . I pavonia L. cf 91-*- baturnia hybr. cop. . . e u-a? ,-, =" "' ^ \ spim Schm. Q Saturnia hybr. bornemanni Stdfs. a) Von diesem primären Hybriden erzog Herr Prof. Dr. Stand- fuss 1898 ein gynandromorphes Exemplar. cf. The Entom. Vol. XXXIV, 1901 p. 11. 108 Oskar Schnitz: 92* Saturnia hybr. schau/ussi Stdt's. e) Zusatz zu e — k.) Oberseits in Flügeln und Leib weit über- wiegend weiblich gebildet, nur auf dem recl)ten Hinterfiügcl zeigt sich ausserhalb der Augenzeichnung eine leuchtend orangegefärbte Flügelstelle. Beide Fühler fast rein männlich gebaut, ebenso die seitlichen Greifzangen am Hinterleibsende gut entwickelt. Unterseits sind auf den Flügeln männliclie und weibliche Cha- raktere sehr regellos durcheinander gemischt, nur der rechte Hinter- flügel zeigt hier rein weibliches Gepräge. cf. Dr. Standfuss, Insektenbörse 1899. p. 16U. Abb Taf. III. tig. 8. 92** Saturnia hybr. stand fussi Wsktt. h) (Zusatz zu li-m.) Oberseits: Der rechte Vorderflügel, der linke Vorder- und Hinterflügel, wie der Leib zeigen im wesentlichen weibliches Färbungsgepräge, der rechte Hinterflügel aber männliches. Unterseits: Flügel und Leib zeigen männliche und weibliche Färbungscharakterc überaus willkürlich durch einander gemischt; abgesehen von dem rechten Ilinterflügel, der auch hier rein männ- liches Gepräge aufweist. Die Fühler sind beide nahezu wie männliche gebaut, nur nach oben kürzer als solche gekämmt. Die seitlichen männlichen Greifzangen sind in verkümmerter Ausbildung am Hinterlcibsende vorhanden. cf. Dr. Standfuss, Insektenbörse 1899 p. 160. Abb. Taf. iU Hg. 4. 93 Aglia tau L. i) Grösse eines normalen Männchens. Flügelschnitt männlich. Färbung der Flügel männlich mit lichter gefärbten (mehr Q) Stellen über den Augenflecken. Fühler weder männlich noch weiblich; unterhalb des Fühler- schaftes sind die Kammzähne so lang wie beim normalen cf \ ober- halb desselben fehlen sie gänzlich. Leib schlank, mit männlichen Genitalien, jedoch nur einseitig männlichem Afterbusch. Vor Jahren im Finkenkrug gefangen. k) Die Grösse des nicht ganz gleichmässig ausgebildeten Tieres steht zwischen der normalen Grösse der beiden Geschlechter, und beträgt die Flügelspannung (von Spitze zu Si)itze des Vorderflügels gemessen) 7,50 cm. Die Si)itze des rechten Vorderflügcls ist entsprechend der weib- lichen Flügelform in die Breite ausgezogen; die des linken Vorder- flügcls hingegen zeigt mehr die männliche Flügelform. Die Hinter- flügel sind in Grösse und Ausbildung symmetrisch. Gynandromorphe Macrolepid opferen 109 Die Farbenzeichnung ist oberseits der Form der Flügel ent- sprechend beim linken Vorderflügel überwiegend m.ännlich, also dunkler, der rechte mehr sichelförmig ausgezogene Vorderflügel ist gelber. Die Ilinterflügel sind an der Si)itze und am Vorderrand dunkler bis zur oberen Grenze des scliwarzen Augenrandes; die andere Partie ist dagegen heller und nur an einzelnen Stellen tritt männliche Farben- zeichnung auf. Unterseits ist die Färbung der Vorderflügel entsprechend der Oberseite Die Hinterflügel sind ganz unsymmetrisch lederfarbig und hellgrau durchzogen. Die Fühler sind weiblich, jedoch mit einzelnen Zahnansätzen vorsehen, die unregclmässig darauf verteilt sitzen. Das Abdomen ist der Grösse des Falters entsprechend, aber von männlicher Form und Farbe, jedenfalls ohne oder doch mit total verkrüppeltem P^ierstock; die äusseren Genitalien männlich. Nachkömmling aus :j. Inzucht. Am 11. April 1900 von Herrn Aug. Werner-Cöln gezogen. 1) Sog. gemischter Zwitter. Von der Grösse eines mittleren 9 . Die Flügel der linken Seite etwas kleiner als die der rechten. Die rechte Flügelseite grösstenteils von weiblicher Färbung. Im rechten Vorderflügel zieht sich, in der Spitze anfangend und den Innenrand genau unter dem Augenfleck erreichend, eine Bogenreihc grosser zusammenhängender, länglich viereckiger Flecken von männ- licher Färbung hin; auch die Hälfte des rechten Hinterflügel- Vorder- randes bis zum Augenfleck zeigt männliche Färbung. Soweit die männliche Färbung auf dem Hinterflügel reicht, ist auch der breite schwarze Randbogenstrich vorhanden, welcher beim Aufhören durch den schwächeren weiblichen Streifen fortgesetzt wird. Der linke Vorderflügel hat männliche Färbung und Zeichnung. Der linke Hinterflügel ist vom Vorderrande bis zum Augenfleck weiblich gefärbt, ebenso der Anfang der Bogenlinie. welche den Ein- druck einer „starken rötlichen, innen weiss ausgefüllten Mondsichel" macht. Das hier weit grossere Auge (als das des rechten Hinter- flügels) steht vollständig in einem von der Mitte der Flügelbasis ausgehenden, ganz schmal anfangenden und hinter dem Auge sich fast über die ganze Flügelfläche ausbreitenden, ein längliches Drei- eck bildenden Fleck von männlicher Färbung, welcher bis zum Aussen- rande reicht. Die erwähnte, eigentümlich gezeichnete und gefärbte, angefangene weibliche Bogenlinie wird bei Eintritt der männlichen Färbung auch durch die breitere, tiefschwarze, männliche Bogenlinie 110 Oskar Schultz: ersetzt, welche sich bis in den weiblich gefärbten Innenwinkel fortzieht. Fühler weiblich; der linke von der Spitze bis etwa zur Hälfte männlich bewimpert. Die Geschlechtsteile zeigen undeutlich sowohl die männliche Tlaftborste wie die weibliche Geschlechtsött'nung. - Coli. H. Jacobs-Wiesbaden cf. H. Jammerath, Entom. Zeitschr. Guben XVII. 1903. p. 4. m) Rechts Q, links cf. Von Mehler-Mühlhausen in der Entom. Zeitschr. Guben XVI. No. 24. angeboten. 93.* Afllia tau L. var. cupreola Werner. a) Unvollkommen. Männchen mit teilweise vergrösserten (weiblichen) Flügeln und partieller weiblicher Zeichnung und Färbung. Von Werner-Cöln gezogen. cf. Entom. Zeitschr. Guben 1902 XVI. p. 66. 96.* Crerura ( Harpyia) bifida H. a) Flügel und Fühler rechts männlich, links weiblich. Von Lewington gezogen. cf. The Entom. London 1897. p. 295. anachoreta F. cf. ,,„ .. ,, , , I anachoreta ] 98.* Pygaera hyhr. j ^^^^^,^^^^ ^ ^ a) Ein Individuum mit einem wunderlichen regellosen Neben- und Durcheinander heller und dunkler, grauer und brauner Töne in der Färbung der Oberseite des rechten, wie der Unterseite des linken Vorderflügels. Sonst dem Colorit dieses Bastards entsprechend. Fühler die eines typischen Männchens. Hinterleib monströs gebildet, sofern derselbe nicht aus den neun regulären Segmenten besteht. Das siebente Hinterleibssegment ist nur auf der einen Seile des Leibes in normaler Breite ausgebildet und reicht, sich keilig verjüngend, nur bis zur Mitte der Rücken- wie der Bauchseite, und fehlt auf der entgegengesetzten Seite des Leibes vollkommen. Ob gynandromorph? 1898 in Zürich erzogen. cf. Dr. Standfuss, Insectenbörse 1899. p. 177. 98.** Notodonta trepida Esp. a) Ein gynandromorphes Stück dieser Species wurde 1901 aus einer bei Leipzig gefundenen Raupe von Herrn M. Bartcl in Berlin erzogen und dem Königlichen Museum für Naturkunde zu Berlin überwiesen Lt. Mitteilung des Genannten. Gynandromorphe Macrolepidopteren. 1 1 1 D. Noctuae (Eulen.) lOl.* Acronycta alni L. ab. steinerti Casp. Ji) Linker Hinterflügel viel kleiner als der rechte; rechter Vordor- flügel etwas kleiner als der linke Vorderflügel. Linker Fühler kleiner, etwas dicker als der rechte. Am Hinterleib links eine Haftzange, rechts ohne eine solche. Sehr kleines Exemplar. Am 18. Februar 1901 von Herrn Lehrer W. Caspari IT in Wies- baden gezogen. Nach Mitteilungen des Züchters. 102.* Agrotis saucia Hübn. ab, 'philippsi Casp. a) Ein Hermaphrodit dieser Noctue offeriert. cf. Soc, ent. Zürich 1899. XIV. p. 93. Inserat. 10?).* Agrotis pysilon Hufn. a) Sog. vollkommener Zwitter. Links (/, rechts Q . Linke Flügelseite typisch männlich gefärbt, und etwas kleiner als die rechte weibliche Flügelseite. Fühler dementsprechend, links stark gekämmt c/, rechts faden- förmig Q. An dem Hinterleib des toten Tieres männliche oder weibliche Genitalien nicht deutlich erkennbar. An dem lebenden Tiere war links eine rudimentäre Haftzange deutlich erkennbar, rechts dagegen keine solche. Legestachel war vorhanden. Im September 1901 von Herrn W. Caspari II -Wiesbaden ge- fangen. Nach Mitteilungen desselben (cf. Soc. ent. Zürich XVI. 1901 p. 111.) 105. Rusina umbratica Goeze {tenebrosa Hübn.) e) Alle Flijgel, der Leib und der rechte Fühler normal männlich. Der linke Fühler und die Palpen weiblich. Bei Winchester am 11. Juni 1898 gefangen. cf. The Entom. London 1898 p. 172. 105***. Hadena ochroleuca Esp. a) Linke Flügelseite männlich, grösser; Flügel auf dieser Seite gestreckter, Vorderflügel von der Wurzel bis zur Spitze 7 mm. Rechte Flügelseite kleiner, beide Flügel mehr gerundet, Vorder- flügel 6 mm lang. Beide Vorderflügel sehr verschieden von einander nach Zeichnung und Färbung. Der linke ((/) Vorderflügel gelblichbraun, im Mittelfelde wolkig verdunkelt. Ringmakel auf dunklerem Grunde ziemlich deutlich er- 112 Oskar Schiiltz: kennbar, Nierenmakel undeutlich. Unter der Flügelmitte stossen 2 wpissfTPzälinte Querstrcifen in Zelle 1 b zusammen. Die braun- s(;hwarze Streifenzeichnung, welche sich vom Vorderrande bis zum Innenrande hinzieht, ist da, wo die beiden weissen Querstreifen sich vereinigen, unterbrochen. Auf dei' rechten kleineren (9) Flügelseite ist die Zeichnung des Vordcrfliigels verwaschen bis auf die bräuniichon Querschatten, welche sich auch auf dem linken Vorderflügcl markieren. Ohne die beiden weissen Querschatten, sowie oiiue die braunschwarze, auf dem ent- sprochenden Flügel so scharf hervortretende Färbung. Fühler männlich. Leib mit deutlicher Naht in der Mitte bis zum 5. Segment, von dort wendet sich diese nach rechts hinüber l)is zur Afterspitze, so den Körper in zwei ungleiche Hälften teilend. Der links von der Kante liegende (p) Teil prall, voluminöser als rechts, Eier enthaltend; der rechte eingefallen. Aeussere Genitalien anscheinend rein weiblich. Am 13. August 1899 bei Chodau in Böhmen gefangen. cf. 0. Schultz, Iris. F^ntom. Zeitschrift Dresden 1900. b) Rechts (/, links Q. Rechte Flügelseite grösser und breiter als die linke. Rechter Vorderflügel heller gefärbt als der linke; mit schärfer ausgeprägter und etwas anders gestalteter Zeichnung als links. Beide Fühler männlich. Leib und äussere Genitalien dem Anschein nach männlich. Am 2. August 1899 von Herrn Rosenthal-Gotha gezogen. cf. 0. Schultz, Iris. Ent. Zeitschrift Dresden 1900; auch Ent. Zeitschrift Guben 1899 p. 94. Augebot. 106**. Scoliopteryx libatri.r L a) Linke Flügelhälfte kleiner (cf') als die rechte (9)- Beide Fühler gekämmt wie beim cf, aber von verschiedener Länge. Mai 1896 von A. Jackhontotf gefangen. cf. Soc. ent. Zürich 1899 XIV p. 33. 10G**^\ Br achionycha (AsteroscopiisJ sphiii.r Ilufn. a) Rechter Fühler männlich, linker weiblich. Sonst nichts Näheres. cf The Entom. London 189G p. 131. E. Geometrae (Spanner). 108* Ortholitha hi pmictar ia Schitf. ji) Links (/, rechts Q. Linker Fühler (/, rechter Q. Gynandromorphe Macrolepidopteren. 113 Die rechte Flügelseite etwas kleiner und matter gezeichnet wie die linke. Genitalien äusserlich anscheinend ganz männlich. 1903 in Thüringen gefangen. Wurde auf der ausserordentlichen Generalversammlung des Gubener entom. Vereins in Leipzig (Okt. 1903) vorgezeigt. 108**. Ellopia prosapiaria L. ab. prasinaria Hb. a) Vorwiegend weiblich. Linker Fühler typisch weiblich; rechter Fühler: Auf dem der Stirn zugekehrten Innenrande mit regelrechten männlichen Kamm- zähnen bewimpert. Am Aussenrando des Fühlers ist die Bewimpe- rung von der Wurzel ab auf ein Drittel rudimentär; die auftretenden Kamnizähne sind minder dicht gestellt und kürzer als die der anderen Kammscheibe. Die ültrigen Zweidrittel des rechten Fühlers haben normale männliche Kammzähne. Am 7. Juli 1.S9S in Neubruck (Nieder-Oesterreich) von Trexler von Lindenau gefangen. In, dessen Sammlung. cf. IX Jahresbericht des Wiener entom. Vereins 1898 p. G und 43. 109**. Ennomos (Kttgonia) quer ein aria. b) Fast geteilt in eine rechte männliche und weibliche linke Hälfte; nur der linke Fühler ist zum grösseren Teile (etwa Zwei- drittel des terminalen Teiles) männlich. Auch der Leib zeigt die Teilung in eine männnliche (rechte) und weibliche (linke) Hälfte. Von Herrn .1. Röber in Dresden aus Eiern gezogen. Mitteilung desselben; cf. auch Ent. Zeitschrift Guben XIII p. 113_ c) Gynandromorphes Exemplar erwähnt. Ohne nähere Angaben. cf. The Entomologist London 1898 p. 145. HO*. Kpione parallelari a Tr. (vespertaria L.) Ji) Aus Jork. Keine weiteren Angaben. cf. The Entomologist London 1894 p. 78; The Entom. Record Vol V p. 13. 111***. Ilemerophila ahruptariaThh^. a) Sämmtliche Flügel und der rechte Fühler weiblich, der linke Fühler indessen männlich, stark gekämmt. cf. The Entomologist London 1898 p. 08 u. 72. 112*. Amphidasis hetti.larius L. b) Grösse eines kleinen Männchens. Dem Flügelschnitt und der Leibesform nach männlich. 8 114 Oskar Schultz. Rechter Fühler von der Wurzel an bis zur Hälfte von weiblicher Bildunc;, im übrigen männlich. Linker Fühler auf der einen Seite des Fühlcrschaftes weiblich, ganz ohne Kammzähne; auf der anderen Seite mit normalen Kammzähnen, männlich. Aus Bayern. (c — i) 7 gynandromorphe Exemplare erzogen; 4 davon zeigten rechts männliche (links weibliche) Fühler; bei drei weiteren befand sich der männliche Fühler auf der linken Seite. cf. A. Harrison and II. Main, The Entomologist London Vol. XXXIV p. 203 u. p. 322. If) Fühler männlich. Flügel links weiblich, rechts männlich, ebenso der Leib. In Liebenau in Böhmen gezogen. Im Besitz des Herrn Emanuel Gradl. daselbst. 1) cf. Rieh. South, The Entomologist Vol. XXXVI p. 72. in) Fühler rechts männlich, vollkommen gekämmt, links weiblich, fadenförmig. Flügel links etwas rundlicher, rechts schlanker, links dunkler, stärker gefleckt als rechts. Weniger verschieden von einander sind die Hinterflügel als die Vordcrflügel. Hinterleib stärker als bei gewöhnlichen Männchen, mit nur männlichen Begattungswerkzeugen. Mai 1901 von Herrn W. Caspari IT. in Wiesbaden gezogen. 112**. y\rnphi (ta.sift hefidari n fi L. al). doid»! eduyarina Mill, (ab. miiVtus Stdgr.) n) Sog. unvollkommener Zwitter. Rechtor Fülilei' männlich, linker weiblich; sonst männlich. Leib männlich, rechts ab. donhledayarinft Mill. (ganz schwarz), links ab. mixtufi Stdgr. (schwarz mit etwas Weiss gemischt). 1898 von Herrn Louis Otto in Düsseldorf gezogen ((>. Inzucht) cf. Th. Voss, Ueber Lepidopterenzwitter in: Tnsektenbörse 1S9,S. b) Der linke Fühler männlich, der rechte weiblich; beide schön ausgebildet und schwarz gefärbt. Die Oberseite der Vorderflügel ist tief schwarz; die Unterseite etwas heller und glänzender und an dem linken Flügel in der Mitte ganz schwach weiss beschuppt. Der bei ab. (Innhletlai/ariuf) Mill, stets vorhandene weisse Fleck oben an der Schulterecke des Vorder- flügels ist am linken Vorderflügel kaum angedeutet, am rechten da- gegen von normaler Grösse. Der rechte Ilinterflügel ist beiderseits schwarz und nur in der Mitte, nahe bei dem Mittelpunkte, schwach weiss beschuppt. Gynandrornorphe Macrolepidopteren. 115 Der linke Hinterflügel ist am Saum und an der Wurzel schwarz, dagegen von der Mitte bis zum Vorderrande weisslich mit schwärzlichen Schuppen; auf der Unterseite etwas heller als oben. Die Grösse der Flügel beiderseits ziemlich gleich. Der Leib lässt sich von dem eines Männchens nicht unterscheiden; er ist schwarz gefärbt. Nur die Stirn ist weiss, der Schopf auf der Brust in der Mitte schwarzgrau, ebenso die Behaarung auf der Unterseite der Brust und am Leibesende. cf. Entom. Zeitschrift Guben XVIL L Beilage Spalte L 113 Himera pennaria L. c) Linker Fühler rein männlich; rechter Fühler in seinem unteren Teile bis zur Hälfte auf beiden Seiten des Fühlerschaftes rein weiblich, von da an beiderseits stark befiedert, männlich. Flügel, Leib und Genitalien männlich. 1899 gezogen. 113**. Crocaliis e/inquaria L. a) Gynandromorphcs Exemplar erwähnt. Ohne nähere Angaben. Von New-Forest. cf. The Entomologist London 1898 p. 303. 115. Boarmia lichenaria Hufn. b) Ohne Beschreibung aufgeführt. cf. The Entomologist London 1898 p. 303. 115*. Ilyhernia leucophaearia Schiff, ab. marmorinaria Esp. a) Halbiert. Rechts ab. marmorinaria Esp. (f\ links leucophaearia Schiff. Q. Rechts zwei männliche Flügel der Varietät,' von denen der Hinter- flügel verkrüppelt ist; linke Flügelseite weiblich, flügellos. Rechter Fühler männlich, linker weiblich. Kopf und Thorax rechts männlich, links weiblich; das linke Auge kleiner als das rechte. Leib vorwiegend weiblich; nur ein schmaler Streifen an der rechten Seite, der sich bis zu den Genitalien hinzieht, männlich. Bei Hannover gefangen. In der Sammlung Sohn-Düsseldorf. cf. Th. Voss, Ueber Lepidopterenzwitter in": Insectenbörse Jahr- gang 1S98. IIS. Kmaturfia atomaria L. d) Links zeigt das Tier die männlichen Charaktere: ockergelb^ Flügel und einen gekämmten Fühler; rechts dagegen weissliche Grundfarbe der Flügel und einen weiblichen Fühler: IIG Oskar Schxdtz: Gynandromorphe Macrolepidopteren. Die Flügel der linkon männlichen Seite übertreffen die der rechten bedeutend an Grösse. Der Hinterleib Lässt äusserlich gynandromorphe Merkmale niclit erkennen. Am 17. Juni 1000 in der Nähe von Rahnsdorf bei Berlin von A. Guhn gefangen. cf. K. Lahn, 111. Zeitschr. für Kntom. V. p 23.0. 119 Bupatus piniaritis L. p) Sog. unvollkommener Zwitter. Nach Flügelschnitt, Fühlern und Leib miinnlioh. Flügel der Färbung und Zeichnung nach vorwiegend woiblich, der linke Vorder- und lliuterflügol jedoch mit je zwei männlich ge- färbten Streifen, welche in der Mitte der Flügel beginnend, nach dem Saume hin breiter werden. In Rath bei Düsseldorf 1890 gefangen. In einer Düsseldorfer Sammlung befindlich. cf. Tb. Voss, lieber liCpidopterenzwitter in: Tnsektenbörsp, Jalir- gang 1.S9.S. q) Männchen mit teilweise weiblicher Färbung. cf. B. Chittenden, The Fntomologist Vol. XXXIIL p. 2(\G. r) Beide linke P'lügel weiblich; der linke Fühler einfach, weiblich. Beide rechte Flügel ?nännlich: der rechte Fühler gekämmt, männlich. cf. The Entom. Record etc. Vol. IV. j). 270. s) Rechts Flügel von der Färbung und Zeichnung des Männ- chens, links des Weibchens. Rechter Fühler gekämmt, männlich; linkei- Fühler fadenförmig weiblich. lieber Leib und Genitalien nicht Näheres. Bei Trier gefangen. cf. Fnt. Zeitschrift Guben 1898 Nr. 14. p. 10.'). Angebot. t) Auf der einen Seite männlich, auf der anderen weihlich ge- färbt; ein Fühler gekämmt, der andere einfach. cf. Fnt. Rec. and Jonrn. of Var. vol. II. p. ir)G. u) Die rechte Flügelseite und ein Teil des linken Iliuternügels männlich: der linke Vorderflügel wciblicli: ein Fühler gekämmt, der andere einfach. Von Willson gezogen. cf. Ent. Rec. and Journ. of. Var, vol. III p. 178. 121* Larentia (Cidaria) ferrugata Gl. a) Die Binde des linken Flügels breiter als die des rechten; auf der rechten Seite weiblicher Fühler; alles andere männlich. cf. The Entomologist. London 1.S91. p. 198. Ent. Rec. and .lourn. of. Var. vol. II. p. 15Ö. Hertwigswaldan Kr. Sagan, den 1. Mai 1904. [Berl. Entomol. Zeitschrift, Band XLVIII, Jahrgang 1904.] 117 Die morphologischen Verhältnisse der Artengruppen der afrikanischen Coleopterengattung Tefflus. Von Prof. H. J. Kolbe. Die Coleopterengattung Tefßus, zu der die grössten Carabiden- formen Afrikas gehören, ist nahezu auf den breiten intertropikalen Gürtel dieses Kontinents beschränkt. In Capland und Nord-Afrika ist keine Art der Gattung gefunden. Auch nahe verwandte Gattungen giebt es weder in Afrika noch in Asien. Die Gattung steht ziem- lich isolirt im System; sie gehört zu der Gruppe der Panagaeinen, wurde indess in früherer Zeit von den Entomologen nicht immer als eine Angehörige dieser Gruppe erkannt. Lacordaire verband die Gattung Tefflus^ obgleich sie schon von früheren P'ntomologen als Panagaeinengenus hingestellt war, mit Pamborus zu einer Gruppe Famhorides; er verkannte die Bildung der Tibien des ersten Bein- paares (Genera d. Col. I. 1854, S. 66). Chaudoir jedoch stellte Tefflus wieder an den richtigen Platz, in die Gruppe der Panagaeinen. Die zur Gattung Tefflus gehörigen Coleopteren sind ungeflügelte Tiere und haben daher die Natur jener Gattungen, deren Formen nicht weit verbreitet sind. Das ist z. B. auch bei Carabus (ab- gesehen von einigen geflügelten Formen), Procerits, Procrustes, Pimelia nebst Verwandten, Dorcadion etc. der Fall. Ein gewisser Grad von Anpassungsfälligkeit und Variation ist für die Ursache einer selbständigen lokalen oder regionalen Ausbildung zu halten, wie sie in manchen Tiergruppen anzutreffen ist. Es werden in solchen Fällen Lokalformen (Subspecies, lokale Varietäten) unterschieden. Da noch manche Gegenden Afrikas wenig oder garnicht auf ihre Fauna erforscht sind, so lässt sich erwarten, dass auch von Tefflus noch manche unbekannte Formen entdeckt werden. Mehrere mit Namen belegte lokale Formen sind voneinander wenig verschieden Sie sind als Subspecies aufzufassen, welche zu Collcctivspecies gehören. Zwei oder mehrere Subspecies bilden zu- sammen eine Collcctivspecies. Manche Biologen fassen die Sub- species als Species auf. Ich halte es für besser, es mit den'^Collec- tivspecies und ihren Subspecies zu halten, weil dadurch die Auf- fassung der verschiedenen Formen und der geographischen Verbreitung 118 U. J. Kolbe: derselben erleichtert wird. Dies erscheint natürliclier und ist deswegen besser. Es ist richtiger, das zoogeographische Verhalten der Collcc- tivsi^ecies zueinander in Beziehung zu stellen, als die ganzen Reihen der Subspecies (wenn man diese als Species auffasst) ohne Sub- ordination unter eine kleinere Zahl von CoUectivspecies zoogeographisch miteinander zu vergleichen. In manchen Fällen ist es zweifelhaft, ob eine Form als selb- ständige Species zu betrachten sei oder als Subspecies zu einer CoUec- tivspecies gehöre. Je mehr lokale oder geographische Formen der- selben Gattungstypen bekannnt werden, um so sicherer werden die Begrifte über die Speciesnatur sich bilden lassen. In jedem Falle ist es bei mangelhaft vorliegendem Materiale nötig, die verschiedenen Formen mit Namen zu belegen, um sie benennen zu können. Eine Betrachtung der veränderlichen Merkmale der cinzclnou Körperteile, namentlich der Skulptur der Elytrcn, der An- oder Ab- wesenheit von Grübchenpunkten auf dem Kopfe und den Epistornen, sowie der An- oder Abwesenheit von Chätoporen (borstontragende Grübchenpunkte) auf den ventralen Platten des Abdomens, deren sytsematischer Wert aus der Vergleichung der Formen hervorgeht, ferner der verschiedenen Bildung des medianen Lobus des Mentums, der verschiedenen Länge der Antennen und der mannigfaltigen Grösse des Körpers je nach der Species: eine solche Betrachtung führt uns in die Erkenntniss der verschiedenen Formen ein, in welche sich die siiccialen Typen der Gattung Tefflus ditt'crenziert haben. Die daraus resultierenden morphologischen Gedanken, welche den Aufbau dieser Gattung in aufsteigender Linie durcli- ziehen, sind folgende: 1. Verlust der Grübchen punkte dei- Oberseite des Koi)f es auf den obersten Organisationsstufon der Gattung. Diese Grübchenpunkte sind vorhanden bei allen Arten der Unter- gattungen >^irt7tyangnlato> postice utrinque distincie angulato, angidis rectis vel paido obtusis; Morjjholoffie d. ColeopterengaUnng Teffliis 131 elytris graciliter ovatis, basin versus leviter rotundate attenuatis, utroque elytro 7-carinalo, carinis trihus aUernis altioribus, ceteris quatuor basin totis haud pertinentibus, ante apicem anastomosin praebentibiis. striis transversim. plicatis, plicis granidiferis ; episternis anticis largius, interriiediis parcixis foveolato-punctatis, posticis punclatis aut impunctatis; processu prosternali-intercoofiali apice punctata; abdominis laminis 2. — 4. utrinque foveolam mimdam in margine posteriore praeditis (nee autem his foveolis in feminae specimine unico exsistentibus) ; tarsis pednm anti- corum in mare sat angustis, articulis duobus primis infra sguamoso-tomentosis. Long. corp. 27 - 30 mm. Im Innern von Deutsch-Ost-Afrika auf der Reise von Jringa bisMgololo in Süd-Uhehe im März 1899 1 c/, in Üb ena (Uhelie) im April 1899 1 cf Q. von Goetze gefunden. — Museum Berlin. Die Art hat auch einige Beziehungen zu T. juvenilis Gerst., der zu Archotefßiis gehört, bei dem ebenfalls alle Episternen punk- tiert sind; sie unterscheidet sich aber durch die geringere Körper- grösse, den ganz dicht gerunzelten Kopf, die deutliche 7. Submar- ginalrippe der Elytren und die abwechselnd stark und schwach her- vortretenden Rippen derselben, schliesslich durch die schmäleren Tarsen des ersten Beinpaares des männlichen Geschlechts. Die beiden Männchen besitzen die puncta setigera auf der 2. bis 4. Ventralplatte des Abdomens, dem einzigen Weibchen fehlen sie. Auffallend sind an den männlichen Stücken die für dieses Geschlecht sehr schmalen beiden ersten Glieder der Vordertarsen. Das Weib- chen aus Ubena hat unpunktierte Metaepisternen, Subsp. uvinsanus n. (aut var. ?) Eine aus Konsi in der Landschaft Uvinsa (Ost-Tanganyika) vor- liegender, am 2. November 1899 von Hauptmann Glauning ge- fundener weiblicher Tefflus gehört zu der vorstehend beschriebenen Species. Doch deckt sich auch hier wieder die morphologische mit der geographischen Verschiedenheit. Das Exemplar von Uvinsa unter- scheidet sich von den vorliegenden Stücken der Uhehe-Form durch die auf der Mitte merklich glattere Stirn, während der Scheitel stark und dicht runzlig-punktiert ist; ferner durch den weniger tiefen Ein- druck des Clypeus und den etwas breiteren Prothorax. — Mus. Berlin. Charakteristik der Uvinsa-Form: fronte media laeviore, vertice rüde rugoso-punctatfl, prothorace latiore. Long. corp. 31 mm. Auch diesem Weibchen fehlen die puncta setigera auf der 2. bis 4. Ventralplatte des Abdomens; nur auf der vorletzten Platte ist der Punkt der rechten Seite vorhanden. Die Metaepisternen sind unpuuktiert. 132 H. J. Kolhe: Tefflus viridanus m. (f Q Stuhlmann's „ Deutsch-Ost-Afrika " IV. Bd., Tierreich; Coleoptera, 1«97, von H. Kolbe, S. 63. Tefflis hrevicostato et violaceo affinis, minor, niqer, pronoto cyaneo-viridi^ elytris viridibiis, nitidis; capite toto ruposo- punctato; prothorace latiore; elytris brevibns latiusculis^ humeris magis rotundatis quam in T. violaceo, purpureipenni e. a. sed eodein modo ac in T. hrevicostato formatis; costis leviier incrassatis, aequilonjis, striarum granis mimdis. Mas: palporum articulo idtim,o nonnihil breviore quam, in T. brevicostato cf. Long. corp. 27-29 mm. Einige Exemplare aus Pugu in Usaramo (Deutsch-Ost-Afrika) am JO. November 1894 und bei Dar-es-Salaam von Dr. F. Stuhl- mann gefunden. — Museum Berlin. Diese Species stimmt mit T. brevicosiatus Quedf. in der Skulp- tur des Kopfes, der Bildung des Prothorax und der Form der Elytren überein. Aber die Färbung der Oberseite und die Skuljjtur der Elytren sind anders; die Rippen der letzteren sind fast von gleicher Stärke, die sekundären kaum niedriger und nicht abgekürzt. Das letzte Glied der Palpen des (f ist etwas kürzer als bei brevicostatus Quedf. Auch die beiden erweiterten Glieder der Vordertarsen des cf sind schmäler als bei dem cf dieser Art. In der kurzen Form des Episternums der Metathorax stimmen beide Arten überein und unterscheiden sich dadurch von den nächsten Verwandten. Von T.violaceiis und earinatus unterscheidet sich wirä/a/t«.'? durch die kurze Form des Körpers speciell der Elytren, und die stark gerundete Schultergegend der letzteren; ferner durch die vollständig gerunzelt- punktierte Oberseite des Kopfes (clypeus, frons, vertex) und die kurzen Metathoracalepisternen. Bei den genannten Arten ist der Körper schlan- ker, die Elytren nach der Basis zu mehr verengt, der Kopf auf der Mitte glatt und die Episternon des Metathorax etwas länger als am Grunde breit. Tefflus earinatus Klug, Monatsber. Akad. Wiss. Berlin, IS.W, S. 247; Peters' Reise in Mossambique, l!S(;2, S. 101, Taf. 9. V\g. 7. — Kolbe, Ent. Nachr. 1897 S. 348. — [^ T. tliomsoni J.Thomson, Ann. Soc. Ent. France, 185G p. 325, Taf. 8. Fig. 2.) Trotz der grossen Aehnlichkeit mit T. violaceus ist diese Form wohl für eine selbständige Art zu halten. Sie ist ganz schwarz und schlanker als diese Art. Das 3 Antennenglied ist etwas länger. Morphologie d. Coleopterem/attung Tefßas. 133 Der Prothorax ist bei gleicher Körpergrösse viel kleiner und länger ; die Seitenränder sind aufgebogen. Die Elytren sind nach der Basis zu noch mehr verschmälert, die Rippen höher und deutlicher scharf- kielig, die Skulpturstreifen breiter, die Querleistchen weniger tief. Körperlänge 35 mm. Das einzige mir bekannte (typische) Exemplar (weiblichen Ge- schlechts) stammt aus Senna (Peters), im Innern von Mossambique, östlich von Tette. T. thomsoni ist aus Inhambane in der Provinz Lourencjo Marquez, südlich von Mossambique, beschrieben. Ger- staecker führt die Art vom Kilimandjaro auf; ich kenne das dies- bezügliche Exemplar nicht. Was aber Bates von Mombassa (Brit. Ost-Afrika) als carinatus Kl. aufführt (Ent. Monthl. Mag. Vol. XXll, 1886, S. 195), ist wahrscheinlich nur T. violaceits subsp. wituensis m. — Museum Berlin. Subsp. nigrocyanescens m. Ent. Nachr. 1897 S. 348. Dem T. carinatus recht ähnlich, aber die Elytren schwarz- blau, von schlankem Körperbau, etwas kleiner, aber der Prothorax etwas grösser. Länge des Körpers 33 mm. Ich kenne drei Exemplare, welche alle männlichen Geschlechts sind und sich im Berliner Museum betinden. Das eine Exemplar stammt von Tschinde am Sambesi in Mossambique. Das zweite Exemplar ist nur mit „Mossambique" bezettelt. Das dritte ist im Wandonde-Gebiet am Ruvuma im südlichsten Dcutsch-Üst-Afrika gefunden. Tcfflus violacexis Klug, Monatsber. Akad Wiss. Berlin, 1853, S. 247; Peters' Reise in Mossambique, 1862, S. 161, Taf. 9. Fig. 8. Diese Art ist in typischer Form die grösste und breiteste dieser Artengruppe. Sie hat lebhafte blauviolette Elytren und ein schwarz- violettes Pronotum. Sie ist grösser und breiter als pupureipennis und ivituensis und durch die Färbung der Elytren verschieden. Die Rippen der p]lytren sind schmal, aber weniger scharfkielig als bei carinatus und nigrocyanescens. Die Streifen der Elytren sind etwa doppelt so breit wie die Rippen, die Querleisten und die Körnchen- reihe kräftiger als bei carinatus ausgebildet. Die Elytren sind gegen die Basis weniger verschmälert als bei carinatus. Der Pro- thorax ist breiter als bei dieser Art. Die Episternen des Prothorax sind reichlich punktiert. T. violaceus wurde zuerst im Innern von Mossambique, in der Landschaft Tette, südlich vom Nyassa-See, gefunden; ferner am Nordende des Nyassa-Sees, bei Langenburg, auch in den Land- 134 ü- J' Kolhe: Schäften Kunde bis Unyika (Januar 1900) vun Dr. Fülleburn; zwischen dem Rukwa-See und Poroto (Ende VII.— G. VIII. 1S09) und südwärts bis zum Nyassa-See, und zwar bei Masscvc am Kiwira- tiusse (25. XI. 1899), sowie zwischen dem Beyra- Berge und dem Songwe-Flusse (9. VII. 1899) von W. Goetze. Auch in den östlich vom Tanganyika-See liegenden Landschaften scheint die Art überall vorzukommen, und zwar am dem Südosteude (Rcichard) in der Landschaft Uvinsa zwischen Ilumiie und MIagarasi (;3. und 4. XI. 1899, Glauning); weiter östlich in Unyanyembe bei Mas- sonsso in der Landschaft Kombe (18. XI. 1899, Glauning). Auch bei Kakoma unweit Tabora wurde die Art gefunden (R. Böhm). In den nordöstlichen Landschaften am Tanganyika-See wurde die •Art ferner von Dr. Hose mann gesammelt und zwar bei Mi)iiiibue (15. October 1897) und Udjidji (28. October 1897). — Museum Berlin. Subsp. yur pur eiyennis Chaud. Kolbe. Ent. Nachr. 1886 S. 22G. Bates, Ent. Moiithl. Mag. XXIL 188G p. 195. Diese Form ist viel kleiner als der echte T. viutaceus und anders gefärbt, etwas mehr verlängert und mehr oder weniger schlaidc. Die Elytren sind dunkel violett oder purpurfarbig oder schwarz bläulich und nach der Basis zu etwas mehr verengt Die Kipj)on sind schmäler und niedriger, die Streifen breiter, dreimal so breit wie die Rippen. Das Pronotum ist schwarz oder schwarzpurpurfarbig, fast so lang wie breit, hinten stumpfwinklig. Die Epistcrnen des Prothorax zeigen nur wenige zerstreute Grübchcnpunktc. Länge des Köri)crs 27—29 mm. In den litoralen Landschaften Dcutsch-Üst-Afrikas, z. B. in Usaramo, Usegua, Ost-Usambara, Insel Sansibar. Mus. Berlin. Subsp. wituensis n. Purpareipcnni shnilis. aUter coloratus, ater, opacus, ely- Iris basin versus angustioribus, proepistevnis larpe^ lueso- et meta- episternis parce piinctatis. Long 3t> mm. Ein (f aus Taru im Hinterlande von Mombassa (Wituland), Britisch-Ostafrika (F. Thomas). Mus. Berlin. Dem purpitreipennis sehr ähnlich, aber ganz schwarz, die Elytren nach der Basis zu mehr verschmälert, also ähnlich wie bei carinatus und nigrocyanescens; aber die Rippen sind schmal und weniger hoch als bei diesen Formen, vielmehr genau wie bei pur- pureipennis beschaffen. Die Proepisternen sind im Gegensatze zu dieser Form, reichlich punktiert; die Meso- und Metacpistcrnen sind mit je 1 bis 3 Punkten versehen, bei purpureipennis unpunktiert. Morphologie d. Coleopiererifjathmg Tefßus. 135 Subg. Heterotefflus n. Caput supra rugoso-piinctatum. AJenti lobus medianas latiuseidus, brevis, in apice margi^iatas. Klylra singida costis Septem distincte eariniformibus exstrncta. ßpisterna laevia impunctata. Laminae abdominis ventrales laeves utrinque impanctatae. Corpus mediae magnitudinis . Hierher gehören die seit längerer Zeit bekannte Art T. hainiltoni Bates aus Angola und eine im vorigen Jahre von mir beschriebene neue Art (camerunus), welche beide darin übereinstimmen, dass alle Episternen ganz unpunktiert sind und die Abdominalplatten der Unterseite keine Chätoporen aufweisen. Darin unterscheiden sie sich von Stictotcfßus, mit welcher Untergattung sie in der Skulptur des Kopfes und der Elytrcn und in der Bildung des Mentums über- einstimmen. Die Untergattung Iletei^otefßtis bildet also eine Zwischen- stufe zwischen Stictotefßus und Mesotefflus. Oder vielmehr Hetero- tefßus steht dem Subgenus StictotefHus nahe, weist aber Charaktere auf, welche sich sonst bei ßlesotefßus (und Tefllns) finden. Hetero- tefßus ist auf Westafrika, Stictotefßus auf Ostafrika beschränkt. Tefflus camerunus m. Q Sitzungsber. d, Gesellsch. naturf. Freunde in Berlin, 1903, S. 234. Interessant ist an dieser Art die schwache Ausbildung der subn)arginalen Rippe der Elytren, welche aber viel deutlicher ist als die Spur derselben bei raß'rayi {Archotefßus). Auch die Form des vor den Hinterecken eingeschnürten Prothorax ist für diese Art charakteristisch. Kennzeichnung der neuen Art: Niger, anthracinus, supra sat nitidus^ prothorace subnitido, in/ra nitidior; capite sat magno pone ocidos brevi. clypeo laevi impresso, sutura. fronteui versus obsoteta, fronte lUrinque longitudinaliter impressa et illic confer- tissime grosse jmnctato, ejusdem, medio unacum vertice nitido punctisque minoribus exsculpto, hoc postice transversim lateraliter oblique strigato, occipite laevi impunctato; prothorace conspicue latiore quam longiore, lateraliter medio subangulafo, postice ante angulos posteriores sid>rectos constricto, supra toto vermiculate rugoso-punctato; elytris sat convexis, breviter ovatis, 7-costatis, costis fere aequaliter elevatis, alternis nonnihil crassioribns, costa aidem. submarginali midto tenuiore, costae seoctae approximata, antice et postice sat obliterata; striis transversim, plicatis, plicis singidis granum medium praebentibus ; episternis segmentorum thoracalium omnium, laevibus, impunctatis; laminis abdominis absque puncto singido idrinque setigero. Long. corp. 35 mm. 136 H. J. Kolbe: Kamerun: Yaunde-Station, 1 Exemplar (Leut. v. Carnap). Mus. Berlin. Diese Art ist breiter und convexer als T. haniiltuni; der Prutiiorax ist kürzer und breiter, vor den Hinterecken eingeschnürt. Subg. Mesotefflus m. Sitzungsber. d. Gesellsch. naturf. Freunde in Berlin, 1903, S. 232. Caput supra tjlabrum, hnpunctatuin. Menli lubus viedianus latiusculus, apice rotundatus vel emartfinatus. ELytra shujida costis Septem angustis et disiinctis praedila. Laniinac obdoininis ventrales utrinqiie puncto setigero eccstructae. Episterna luevia, impunctata. Corpus mediocre. Hierher gehören Tefflus inuata Harold aus dem Lunda-Reich (Congo-Gebict) und kinganus aus dem Innern Dcutsch-Üst-Al'rikas. Sie unterscheiden sich von den Arten des Subg. Tefßus durch die geringere Grösse des Körpers und das Vorhandensein der Chätoporen (puncta setigera) auf den Ventralplattcn des Abdomens. Durch den glatten, unpunktierten Kopf und die glatten Epistornen aller Tho- rakalsegmente gleichen sie dem Subg. Tefflus. AJesotef/ius steht also der obersten Gruppe der Gattung bereits recht nahe, zeigt aber durch die Bildung des Mentums und das Vorhandensein von Chäto- poren auf den Abdominalplatten rege Beziehungen zu den unteren Gruppen der Gattung. Wahrscheinlich gehört auch der mir 'unbekannte Tefßus cychro- ides Bates von Mamboia hierher (Ent. Monthl. Mag. XXll. IbSG p. 195). Aus der kurzen Beschreibung kann ich nicht entnehmen, ob khujanus m. mit dieser Art identisch ist. Tefflus kinganus m. cf Q,\. c. S. 23r). Man könnte diese Form fast für T. muata Harold aus dem Hintcrlande von Angola halten; das Vorkommen im nördlichen Nyassa- Gebiete giebt aber der Vermutung Raum, dass wir es mit einer geographischen Abart zu tun haben. Tatsächlich ist auch der Prothorax der neuen Form merklich kürzer als bei muata im Verhältnis zur Ureite, und ferner vor den stark eingezogenen llintcr- ccken weder parallelseitig noch rechtwinklig, sondern ausgebuchtet und spitzwinklig, daher schärfer zugespitzt als bei muata. Der Kopf, und die Episternen sind ebenso glatt; das Pronotum ist ebenso ge- runzelt. Die Elytren sind ähnlich gestreckt und skulptiert. Die neue Form gehört mit muata in die Gruppe mit siebenfach carinierten Elytren, unpunktiertem Kopfe, vor der Basis eingeschnürtem Prothorax, glatten (unpunktierten) Episternen und deutlichen Chäto- poren an den mittleren Ventralplatten des Abdomens. Morphologie d. Coleopterengattung Tefflus. 137 Charakteristik: Nigerrimus, coracinus, subniddus, infra niti- dior\ capite pone oculos partim elongalo, laevigato^ impunctato^ inter oculos conveao, sutara inter frontern et epistoma in medio angrdata; fronte anteriore utrinque longitudinaliter, postice inter ocidos idrinque oblique subtiliter strigata; prothorace latiore quam longiore, in medio laterum subangulato^ postice constricto, ante angulos posteriores sinaato, his acuti^^\ dorso toto grosse et vcrmiculato rugoso, lateribus leviter elevatis; elytris graciliter ouatis, basin versus sensim attenuatis nee Immeratis^ 7-costatis costis angustis inter se aequilatis, i., 3., 5., 7. basin haud totam pertinentibiis, striis crebre transversim plicatis, plicis granuliferis, Stria juxtalaterali plana, rudi, serie recta tiiberculorum praedita; episternis omnium segmentornm thoracalium politis, impuncta- tis; abdominis laminis ventralibus 2.-4. utrinque puncto setigero praeditis; tarsorum pedum primi paris articidis duobus primis mediocriter ampliatis. Long. corp. (f '2^, Q 33 mm. Ein Männchen wurde im Nord-Nyassa-Gebiet zwischen B u 1 0 n g w a und B u a n y i , östlich vom Kamme des Livingstunc-Gcbirgcs am 29. September 1899 von Herrn Stabsar/t Dr Fülleborn gefunden; ein Weibchen in Uiiyika (N. Nyassa) am 1. November 1899 von dem Botaniker W. Goetze. - Mus. Berlin. Subg. Tefflus i. sp. Caput et episterna segmentorum thoracalium laevia, impunctata. Mentum lobo mediano breui, angusto, plus minusve acido prae- ditum, Elytra singula costis Septem e.vstructa, costis angustis aut latioribus, denique sat latis. Laminae abdominis ventrales singulae setis binis denudatae, utrinque puncto setigero nullo. Corpus per species plurimas magnum. Wie der Körper in dieser, den Gipfel der Gattung bildenden Artengruppc die eigenartigen Punkte (Grübchenpunkte) des Kopfes, der Episternen und teilweise auch die des Pronotums, sowie die Chätoporen der Abdominalplattcn verloren hat, so hat die Körper- grösse der hierher gehörenden Individuen zugenommen. Zugleich bilden sich die Rippen der Pilytrcn auf den letzten Staft'eln zu jenen breiten Zwischenräumen (Interstitien) aus, welche für die Flügel- decken der meisten Colcopteren so sehr charakteristisch sind. Die vielen grossen Arten dieses Subgenus, die alle einander sehr ähidich sind, aber bei genauerem Zusehen doch stets mehrere und nicht immer geringfügige Unterschiede aufweisen, lassen sich kaum in einige Hauptarten (Collectivspecies) zusammcndr.ängen. In diesem Falle bestände jede Collectivspecies aus einigen oder mehreren Sub- 138 n J. Kolhe: species. Es sind aber sicher eine Reihe gut differenzierter Arten darunter. Wenn aber die einzelnen Formen, z. B. in der .sirnsUxtr'ti'us- Gru]>i)e, weldie alle geographisch gesondert leben, nur wenige kleine Unterschiede voneinander aufweisen, so sehe ich sie unbedenklich als besondere Unterarten (Subspezies) an. Solche Formen (Subspccies) dürfen nicht als Varictälon angesprochen werden. Den Standpunkt, geographische Formen (geographische Varietäten) einer Species als Varietäten zu bezeichnen, vertritt noch mit Unrecht G. v. Seidlitz^'). Er wirft geographische Varietäten (-- Subspecies) und individuelle Varietäten zusammen, obgleich sie voneinander sehr verschieden sind Eine Subspecies lebt separiert von derjenigen Species, zu welcher sie die nächsten verwandtschaftlichen Beziehungen hat und in deren Foimenkreis sie gehört; eine individuelle Varietät lebt mit den Individuen ihrer Spezies an demselben Orte zusammen. Es sind die variablen Arten. Die oft erörterten Einzelvarictäten (Aberrationen) sind verschieden von den individuellen Varietäten, kommen aber ebenfalls, aber seltener und in auffallender Form oder Färbung unter der Stammart vor. Es liegt also Grund genug vor, die Subspezies, Varietäten und Aberrationen voneinander zu unterscheiden; natürlich in gegebenen Fällen unter dem Vorbehalte, dass sie richtig erkannt sind. Wenn wir nun die verschiedenen Formen (Spezies und Sub- spezies) der Untergattung Tefflus übersichtlich gruppieren, so liegt nichts näher, als die nach dem P]volutionsprinzipe differenzierten Formen aufeinander folgen zu lassen oder einander gegenüber zu stellen. ?]s treten zuerst die mit den schmälsten Ripjjen auf den Elytren versehenen Arten auf; das sind namentlich (jraciletiius, tenuicoUis, liacqaardi und delcgorguei^ welche die delegurguei- Gruppe bilden. Bei diesen Arten sind auch zugleich die Antennen am längsten, und der Kopf ist ziemlich klein. Auch kommt hier, vor allen bei hacqum^di und dele unterscheidet sich aber von dieser Art durch den etwas breiteren Prothorax, dessen Seiten aber ebenso schmal er- haben sind, wie bei dieser, also weniger breit als bei hacquardi. Die Graneln auf den Skulpturstreifen der Elytren sind kleiner als bei delegorguei und ähnlich wie bei hacquardi. Das dritte Glied der Antennen ist etwas kürzer als bei dieser Art und noch länger als bei jener. In dieser Beziehung steht kilimanus dem sansi- baricus näher. In seiner ganzen Erscheinung ist kilimanus dem gogonicus recht ähnlich; im speziellen fallen die Unterschiede auf: das etwas mehr convexe Pronotum ist viel feiner gerunzelt - punktiert und schmäler, die Seitenränder sind schmal und etwas stärker erhaben, die beiden erweiterten Glieder an den Vordertarsen schmäler. Die An- tennen erscheinen zwar länger als bei gogonicus, aber das dritte Glied ist von gleicher Länge. Die Beine sind ungefähr ebenso lang. Auch die Rippenbildung und Skulptur der Elytren ist fast ebenso. T. kilimanus ist daher als eine selbständige Spezies zu be- trachten; sie gehört trotz einiger Beziehungen zur delegorguei-Gvuitiie doch wohl zur sansibaricus-Gruppe. Er ist eine Mittelform zwischen delegorguei und gogonicus. Wenn wir noch mehr Tefflus-Formen aus anderen Landschaften kennen lernen, werden uns auch noch mehr geographisch differenzierte Formen als Bindeglieder zwischen den einzelnen Arten und Formen bekannt werden. Tefflxis kilimanus ist ein ähnliches Bindeglied zwischen den beiden genannten Artengrüppen 150 II. J. Kolbe: wie 7iy(issicus; jene Art hat einen fast ebenso geformten und ähnlich skulptierten Protiiorax, dessen Seiten aber stärker aufgebogen sind; ferner etwas breitere Rippen, schmälere Streifen und kleinere Graneln in den letzteren. Tefflus sansibaricus ni. Die zu dieser Collectivspecies gehörigen Formen unterscheiden sich von den beiden anderen Arten der sansibarici\xhs^. finitimus m. Stuhlmanirs „Dcutsch-Ost-Afrika." IV. Band, Tieripicli Coleopt. von II. J. Kolbe, S. 62. Dass diese Subspezies zur sansibarictis-Giv\x\i]}c gehört, wird bewiesen durch das verhältnismässig kurze Endglied der Palpen, das kürzere 3. Antennenglied, das grob gerunzelt-punktiertc Pronotuni und die Reihe feiner Graneln auf den Skulpturstreifen der Elytren. Der Prothorax ist breiter und etwas kürzer als bei der Subsp. sansibaricus, die Seiten desselben sind mehr aufgerichtet, die Rippen der Elytren sind breiter; letztere sind weniger stark gewölbt. Die zwei ersten Tarsenglieder der Vorderbeine des cf sind breitei-. Schliesslich ist die Färbung des ganzen Tieres reiner kohlschwarz als bei sansibaricus. T. ßnitinms steht dem gogonicus näher als der vorstehend an- geführten Subspezies; der Prothorax ist jedoch breiter und kürzer als bei dieser Form, aber ebenso stark runzlig-punktiert. Von der Spezies nyassicus unterscheidet sich finitimas durch die merklich kürzeren Antennen, das kürzere letzte Glied der Palpen, das breitere und gröber runzlig-punktierte Pronotum, die breiteren Rippen und schmäleren Skulplurstreifen der Elytren, sowie die kleinere und feinere Granel auf den Querleiston der Skulpturstreifen. Charakteristik: Anthracinus., major, prothorace latiore et breviore, lateraliter elevato, elytrorian costis pavlo latioribus, in mare articuUs duobus tarsorum jjedum primi paris sat dilatatis. Long. corp. 40 — 50 mm. Es liegen einige Exemplare aus dem Innern Deutsch-Ost-Afrikas vor, und zwar aus: Uniamwesi vom Wembere-Fluss,, 3" 40' südl. Br. (3. Juni 1892, Dr. F. Stuhlmann); Jramba in der Wembere-Steppe (•22.-25. De- zember l'S99, Hauptmann Glauning), und aus dem Nordosten des Nyassa-Sees (April 1899, Goetze). — Mus. Berlin. Tefflus transitionis m. sp. Q. Sitzgsber. d. Gesellsch. naturf. Freunde in Berlin, 190.3, S. 236. Inter conpeneres Tefflo reichardi similis, longiludinc autem antennarum cosiisque iatioribus Tefflo erlangeri pro- pius cognatus; antennis quam in illa specie longioribiis, basin prothoracis superantibiis; capite medio glabro; prothorace magno. Lato, scutiformi, lateraliter rotimdato, angidis posticis obtuse ro- tundatis, svpra conve.ro, sid>glabre rugoso- punctata, in medio minus confertim punctato; eli/trorum costis latis, plus niinusve Iatioribus quam striis, his modice transversim plicatis. Long. corp. 46 mm. Morphologie d. Coleopterengattung Tefflus. 153 Ein 9 mit der Angabe „Britisch-Ost-Afrika" von Herrn Möllen- kamp erhalten. Die Art hat fast das Aussehen des T. reichardi, aber die An- tennen sind merklich länger, was gegen die Zugehörigkeit zu dieser Art sjjricht. Ferner ist der Kopf kleiner, die Rippen der Elytreu sind breiter, die Querleisten der schmalen Streifen schwächer aus- gebildet. Aber der Prothorax ist fast ebenso beschaffen wie bei einzelnen Varietäten von T. reiehardi. Wegen der breiten Rippen der Elytren und der schwachen Aus- bildung der Querleisten der Skulpturstreifen steht diese Form dem T, zehxdianus und dem T, crlangcri nahe. Und da auch die Be- schaffenheit der Antennen und Palpen und des Trothorax nicht da gegen spricht, so haben wir damit die Hinweise, dass T. tran- sitionis zur zehidianus-(jv\\\\'^c gehört. Von den beiden genannten Arten dieser Gruppe ist diese neue Form durch den breiteren, vor den stumpflich abgerundeten Hinterecken goradseitigen Prothorax unterschieden. Aus Vorstehendem können wir den Schluss ziehen, dass T. tran- sitionis ein Bindeglied zwischen der reiehardi- und der zehvUanus- Gruppe ist. Der Kopf ist auf der Stirn glattrunzlig und vor der letzteren mit einem mittleren Höcker versehen. Die Antennen überragen die Basis des Prothorax. Letzterer ist gross, breit, an den Seiten ab- gerundet, an den Hinterecken stumpflich zugerundet, obcrseits con- vex, glatt runzlig-punktiert, auf der Mitte weniger dicht als an den Seiten. Die Seiten sind sehr schmal abgeflacht, vor dem Hinterrande, namentlich auf beiden Seiten, eingedrückt. Die Rippen der Elytren sind breit, teilweise breiter oder ebenso breit wie die Streifen ; diese sind meist mit schwachen Querleisten und je einer kleinen mittleren Granel auf jeder Leiste versehen. Tefflus zehulianus Raffray, Ann. Soc. ent. France, 1882, p. 70. Diese Art gehört zu den kleineren Formen der obersten Gruppe der Tefflus-Artex). Das von der v. Er langer 'sehen Expedition vorliegende Weib- chen vom Daroli in Nord-Galla gleicht vollständig dem weiblichen P^xemplar, welcher das Berliner Museum 1885 von DeyroUe (Paris) mit der Vaterlandsangabe „Abyssinien" empfing und welches wahr- scheinlich aus dem typischen Raffray'schen Material stammt und als ein cotypisches Exemplar gelten kann. Raffray fand diese Art, so- wie r. chaudoiri und raffrayi^ in den Vorbergen Nord-Abyssiniens in der Region der Thäler und niederen Plateaux zwischen 1000 bis 154 II J. Kolbe: 2000 m*), im besonderen den T. zebidinmis im Gebbah-Thal und auf dem Zebul-Berge. Die nahe Verwandtschaft dieser Art mit T. erlangeri ist nicht zu verkennen; sie ist aber kleiner als diese in Süd-Somali am unteren Ganale lebende Art und durch das st.ärker und dichter gerunzelte Pronotum, die Punktierung vor den Hintcrccken und vor dem Hinter- rande desselben, und durch das kürzere und breitere vorletzte Glied der Maxillarpalpen verschieden. Die Seiten des Prothorax sind jedoch vor den Hinterecken gleichfalls ausgerandet, so dass letztere rechtwinklig erscheinen. Es ist aber wohl anzunehmen, dass die beiden Arten sich voneinander ausschliesscn und dass T erfanqeri nicht als eine nur geographische Abart von zehidianus zu gelten hat. Das einzige Exemplar (Q) wurde von Freiherrn v. Erlanger am Daroli in N. Galla am 2. März 1901 gefunden. Es ist 39 mm lang — Mus. Berlin. Tefflus erlangeri m. cf 9 Sitzungsber. d. Gesellsch. naturf. Treunde in Berlin, 1903, S. 236. Die Form des Prothorax, das wenig dicht punktierte und teil- weise glatte und glänzende Pronotum, sowie die Breite der Rippen der Elytren lassen erkennen, dass die Art dem zehidianus Raffr. Abyssiniens nahesteht. Sie ist aber grösser als diese und von der Grösse des T. megerlei u. anderer grosser Arten. Der Prothorax ist zwar sehr ähnlich geformt, wie bei zebulianus. aber die Seiten sind deutlicher flach abgesetzt, und weniger dicht punktiert; vor dem Hinterrande ist das Pronotum unpunktiert. Die Rippen der Elytren sind breiter, die Streifen also schmäler, namentlich die inneren Strei- ten, welche nur den vierten oder fünften Teil von der Breite der Rippen haben und keine Querfalten zeigen. Die äusseren Streifen sind weniger schmal und mit schwachen Querfalten versehen. Ein merklicher Unterschied liegt noch in der Form des vor- letzten Gliedes der Maxillarpalpen; dieses ist bei der neuen Art lang und schmal, bei zehidianus verhältnismässig kürzer und breiter. T. chaudoiri Raft'r. ist durch den Prothorax dem T. zehidianus und erlangeri ähnlich, aber er ist eine Form, welche sowohl geo- graphisch wie morphologisch einen Ucbergangzu den grossen westlichen und südlichen Formen bildet. T, erlangeri ist dagegen eine extreme Form, auch glänzender als chaudoiri; liic longitudinalen F.indrückc des Clypeus sind tiefer, die Stirn ist weniger convcx; der Prothorax couvcxer und viel weniger dicht und weniger runzlig-punktiert, *) Raffray, Ann. See. Ent. France, 1885, p. 295—296. Morphologie d. Coleopterengattung Tefflns. 155 an den Seiten gerundet, nicht winklig. Die Elytren haben schmälere und breitere Rippen und sind an den Schultern stärker gerundet. Charakteristik der neuen Species: Niger, carbonainxis, nitiditst capite brevi, clypeo hifoveolato lineaque media longiore impresso ; fronte iinpunctata idrinque impresso, in medio conveooa, glabra, verlice et occipite impunctatis; antennis hosin prothorocis vix minime superantibits ; palporvni maxillariiim ortiado paemdtimo angusto, gracili; mento dente medio actiminato, simplice ex- striicto; pruthorace convexo vix breviore quam (atiore, nitido, fere sexangulato, angidis lateralibus antem rotundatis, lateribus refiexis, ante angidos obtusos posteriores siniiato, disco glabro hie et iilic pimctato, margines versus plus minusve (nee eonfertim) punctato-rugoso, ante morginem posticum impresso ibique haud vel vix obsolete puncfato, elytris 7 -costatis, costis discoidalihus plerisque insuete latis, daabiis subsiUuralibus latissimis, leviter tantum convexiusculis; striis angustis seriem simpiicem gramr lorum praebentibus, interioribus vix transversim plicatis, diiabus subsiduralibus angustissimis quarta vel quinta parte quam costis angiistioribus, exterioribus minus angustatis et distinctius trans- versim plicatis, quam costis triplo angustioribus; episternis omnium segmentorrun thoracalium glabris, impunctatis ; processu intercoxali proster. li laevigato, impunctato; laminis ab- dominis ventralibus idrinque nullo puncto setigero impressis. Long. corp. 48 — 50 mm. Bei Bardera am Ganalc in Süd- Somali 1 Q am 30, Mai 1901, bei Mansur (nicht weit von ßardera). 1 cf am 3. Juni 1901. Mus. Berlin. Diese eigenartige und sowohl in morphologischer als auch in descendenz- theoretischer Beziehung wertvolle, den Gipfelpunkt der Gattung bildende Te/flus-Avt ist nach ihrem Entdecker, Herrn Carlo Freiherrn v. Erlanger, benannt worden. * * * Die geographische Ausbreitung der Gattung Tefßus ist insofern eine bemerkenswerte, als sie über die ganze äthiopische Region, das Capland ausgenommen, verbleitet ist. Die Grenzen des Vorkommens der Arten dieser Gattung sind im Norden einerseits Senegambien, andererseits Nord-Abyssinien (Bogos, 16" n. Br.), im Süden Ovampo-Land (18" s. Br.), nördlich von Deutsch-Südwest-Afrika, und Nord-Transvaal, sowie Caffraricn (etwa 31") und die Delagoa- Bai (2G" s. Br.). Dass die Gattung im Caplande nicht vertreten ist, l 156 H. J. Kolhe: ist nur wieder ein Beispiel von der absonderlichen Fauna dieses Untergebietes, über welche ich in einer diesbezüglichen Abhandlung*) nähere Mitteilungen gemacht habe. Im Ganzen sind etwa 3U Spezies von der Gattung Tefflus bekannt, welche nur innerhalb der Grenzen des vorgenannten Gebietes leben. In Asien ist, trotz vieler naher Beziehungen zu Afrika, namentlich in den Faunen Süd-Arabiens und Indiens sowie Indo- nesiens, keine Spezies dieser Gattung gefunden. Das Kntstehungs- zentrum von Tefßus ist wahrscheinlich das äquatoriale Afrika, wo nicht nur die meisten Spezies leben, sondern wo auch ihre nächste Verwandtschaft, Gattungen der Panagäinen, viel zahlreicher vertreten ist als in Süd-Asien. Ihre Wurzel steckt also sicher in Afrika. An den Endpunkten ihrer Verbreitung im Nordwesten, Südwesten und Südosten ist nur je eine Spezies gefunden, nämlich in Senc- gambien nur megerlei, in Ovampo-Land inolossus, in der Delagoa- Bai und Caflfrarien nur delegorguei, welche alle zu der Untergattung Tefflus selbst gehören. Dagegen sind in dem nordöstlichen End- punkte derj Verbreitung (Nord-Abyssinien) drei verschiedene Arten gefunden, nämlich Archotefflus rafrayi, sowie Tefflus chaudoiri und zebidianus. Die meisten Arten, nämlich 15, kennen wir aus Deutsch-Ost- Afrika; sie gehören zu vier Untergattungen. Dieses Untergebiet ist besonders reich gegliedert, was darin zum Ausdruck kommt, dass keine der in den Küstenländern lebenden 5 Arten (Formen) aus dem Innern bekannt ist. Auch die Verbreitungsgebiete im Innern des Landes sind voneinander verschieden; denn von 10 Arten im Gebiete der grossen Seen ist nur eine (reichardi) vom Norden bis Süden verbreitet; die übrigen sind teils auf die Gegenden am Victoria- Nyansa (5 Arten), teils auf die Länder am Nyassa-See (4 Arten) beschränkt. Die Fauna an der Ostseite des Tanganyika-Sees gehört grösstenteils in den Bereich der Nyassa-Fauna. Es geht aus vor- stehenden Angaben sicher hervor, dass die meisten Arten nur einen kleinen Verbreitungsbezirk haben. Hier gilt es aber, den Vorbehalt zu machen, dass die Kenntnis von der Verbreitung in der Zukunft gewiss noch vertieft werden wird. Die Arten der Ostseite Afrikas sind mit einer einzigen Ausnahme von denen der Westseite verschieden. Diese Ausnahme bildet Tefflus chaudoiri, welche von Nord-Abyssinien bis Süd -Kamerun vorkommt. *) H. J. Kolbe, [Tfber die E:itstcliiinfr dor zoogeographischen Kegionen auf dem Kontinent Afrika. (Naturwiss. Wochenschr. N. F. I. Hd. 1901 Hft. 13). Morphologie d. ColeopterengatUing Tefflus. 157 Indessen ist die Form aus Süd-Kamerun von dem eigentlichen chaudoiri etwas verschieden. Aus dem abyssinischcn Untergebiete (Abyssinien, Galla, Somali) kennen wir 7 Arten (2 Untergattungen), nämlich Arvhotefßus raffrayi gallanus und juvenilis, sowie Te/ßus chaudoiri, praecursor, zehu- lianus und crlangeri. Britisch-Ost-Afrika enthält 5 Arten in o Untergattungen, nämlich Archote/ßus juvenilis, Stictotefßns ivita- ensis, Tefßus hacquardi, satisibaricus und transitionis; — das niossambische Untergebiet 3 Arten in 2 Untergattungen, nämlich Sticiotefßus carinatus und violaceus, sowie Tefflus delegorguei. Aus dem umfangreichen Congo-Gebiet sind 7 Arten in 4 Unter- gattungen, dagegen aus den Küstenländern, von Angola bis Kamerun 5 Arten, nämlich aus Angola Ueterotefßus hamiltoni, Tefßus tenui- collis und denticulatus, aus Kamerun Heterotefßus cameriinus und Tejßus chaudoiri. Ganz Ober-Guinea wird, soweit bekannt, nur von dem einzigen Tefflus megerlei bewohnt. Die Arten der untersten Gruppe [Archotefßus) leben in einem Gebiete, welches die nördlichen Congo-Landschaften und die südliche Hälfte des Nilgebietes umfasst. Stictoteffius ist von Britisch-Ost- Afrika durch Deutsch-Ost-Afrika bis in die Provinzen Mossambique und Louren^o - Marquez verbreitet, während Heterotefßus nur in Nieder-Guinea und Mesotcftlus in den südlichen Congo-Landschaften und im Innern des südlichen Deutsch-Ost-Afrika vorkommt. Da also die meisten unteren Evolutionsstufen und die zahl- reichsten Arten in Central- und Ost-Afrika heimaten, so ist hier wohl das Enstehungszentrum der Gattung anzunehmen. Diese ist in ihren entwickeltsten Formen (Arten der Untergattung Tefßus) allseits bis nach Guinea und Senegambien, Abyssinien, Transvaal und Ovampo-Land verbreitet. Die entwickeisten und zahlreichsten Formen gehören also zu dem Subgenus Teff'lus (16 Spezies); sie bilden nicht nur die Haupt- masse der Gattung, sondern auch den Typus des wahren Teff'lus- Charakters, zu dem die übrigen Subgenera nur die Vorstufen bilden. Schon im einleitenden Teile dieser Abhandlung habe ich die Evolu- tion der Artengruppen von Teff'lus in aufsteigender Linie darzulegen versucht. Diese giebt sich kund 1) durch den Verlust von Merkmalen in den obersten Gruppen, welche in den untersten Gruppen noch vorhanden sind (Grübchenpunkte auf dem Kopfe und auf den Episternen, Chätoporen auf den Ventralplatten des Abdomens); 2) durch teilweises Verschwinden der diskoidalen Punkte des Pronotums {Tefflus temiicollis. erlangeri); 1^8 H. J. Kolhe: Morphologie d. Coleopterengattvng Tefflus. 3) durch Verschmelzung von Teilen paariger Organe (die beiden Zähne des Medianlobus des Mcntums, welche in den tiefer stehenden Untergattungen vorhanden oder markiert, in der Untergattung Teßlus aber zu einem unpaarigen spitzen Zähn- chen umgebildet sind); 4) durch Verbreiterung der Rii)i)cn der Elytren (mehrere Arten des Subgenus Teß'lus); f)) durch Verkürzung der Antennen (bei mehreren Arten des Sub- genus Teffius)\ G) durch Vergrösserung des körperlichen Volumens bei den meisten Arten dieses dje oberste Stufe in der Gattung einnehmenden Subgenus. Da dieser Gang der Systematik in der Entomologie wenig üblich ist, so möchte ich besonders darauf hinweisen. Wir gewinnen durch diese vergleichende Morphologie in evolutionistischem Sinne einen guten PMndruck von der Natur eines zoologischen Genus. Die Elemente (Spezies) eines Genus sind einander nicht gleichwertig, wie wir an dem in vorstehender Abhandlung dargelegten Beispiele der Gattung Tefflus sehen; sie stehen auf einer verschieden hohen Stufe der Phylogenese. In einer artenreichen Gattung stehen also hin- sichtlich ihrer Organisationsstufe tief stehende und hoch stehende Formen einander gegenüber. Der vollkommenste Teß'luft liegt in der Spezies erlm-iger'i vor', welche die dargelegten sechs höchsten Organisationsstufen, von unwesentlichen Einschränkungen abgesehen, erreicht hat. [Berl. Entoni. Zeitschrift Band XLIX Jahrgang 1904.] 159 Neue Tagschmetterlinge aus der südamerikanischen Cordillere. Von Prof. Dr. Otto Thieme. (Hierzu Tafel I. Fig 1 u. 2.) 1. Didonis laticlavia. (Tro latissimo (duplo latiorc quam in Bibli F) Im Umriss Biblis F. gleichend, etwas grösser als die grössten Stücke von dieser, von sehr gesättigter brauner Grundfarbe, Vorder- flügel gegen Apex nnd Ausscnrand nicht oder kaum merklich in der Farbe abgetönt, der rote Prätextalstreifen der Hinterflügel mindestens doppelt so breit als bei Biblis F., seine einzelnen Keile an der Aussenseite nicht gekerbt, die mittleren an Länge zunehmend und dadurch nach Innen im flachen Bogen vorgeschoben. Unterseite wie bei Biblis. Ein cf in meiner Sammlung, von Herrn R. Hänsch vom oberen Rio Napo mitgebracht. 2. Catagrumma Audofleda. Catagramma Felderi var. Hew. Cum a specie C Felderi IJew. absit proxime, differt tarnen snpra primo transversalis fasciae colore rubro, deinde neque radice alarum anticarum neque alis posticis caernleis^ nisi in i parte marginali ad an puluni analem. Jnfra differt alarum posti- I rarum subfaeeose ßavescentiiim lemnisco medio anqusto, nndc IGÜ Otto Thieme: Von Hewitson in den Ex. Butt. IV tab. 12 abgebildet und als Varietät zu Felderi Hew. gezogen, darf aber Artrechte beanspruchen und unterscheidet sich von Felderi mindestens so gut wie inionina TIew. von li/ca Hew. oder aegina Hew., oder auch wie Aretas Hew. von Titania Salv. Die Querbindc der Vorderfl. ist rein rot, etwa wie bei Titania Salv., die Wurzel der Vorderfl. nicht blau, das Blau der Hinterfl. auf den analen Teil beschränkt, die Unter- seite der Hinterfl. fahlgelb mit einem Ton in das Aschfarbene, die Mittelbinde schmal, wodurch die seitlichen Felder breiter werden. Meine Sammlung besitzt ein Stück aus dem Tale des Chancha- mayo in Ober Peru. 3. Argyrophorus lamiia. Minor quam argenteus Blaneh., non totu.t in superficie argenteus, sed alarxnn anticariwi lato margine fttsco, item alis posticis iinicoloribus fascis. Subtus suhhrunneus cxiin mxdta sparsione cinerea, hinis in apice ocellis caecis, ordine quodam notarum surcidiformiuia in alis posticis. Patria: Bolivia. Die zweite Art dieser interessanten Hochgebirgsgattung der südamerikanischen Anden. Die Vorderflügel zeigen oben denselben Blechglanz wie argenteus Blanch, aber die silberne Fläche wird durch einen ziemlich breiten braunschniutzigen Aussenrand eingeengt. Gegen den Apex treten aus dem verloschenen Uebeigange zur Rand- färbung einige länglich verfliessende braune Tupfe heraus, die mit vier helleren Flecken der Unterseite correspondieren, von denen die beiden mittleren hier gekernt sind. Die Oberseite der Hinterflügel trägt die Farbe des Aussenrandes der Vorderflügel mit sehr feinem Silberglanz, der wurzelwärts zunimmt. Die Unterseite braun, im Apex und auf den Hinterflügeln durch reichliche grauweisse Atome über- deckt. Auf den Hinterflügeln ausserdem eine submarginale Reihung von radialen hellfarbigen Stäbchen mit je einem schwarzen Punkt in der Mitte. Aus Bolivien, jedenfalls aus bedeutender Höhe. Beide Arten der Galtung die Oeneis-iovm&n der nördlichen Hemisphäre in klimatischer Modification wiederholend und wahrscheinlich von ähnlicher Lebensweise. Ein of in einer Sendung an Herrn Rolle, jetzt in meiner Sammlung. 4. Lyinanopoda acraeida Butl. Q. Sexu rnasculo vi.r inajor, alis rotundatis, luteo-fusca. Supra dimidio hasali alarum anlicarum pallide rufo, binis sub apice notis oblonginsculis hdeo-flavis; posticaimm parte basali piumbea, Zwei neue Lymanopoda. 161 coiore plumbeo in luteo-fuscum pauUatim tradncto. Infra palli- dior, coiore plumbeo nullo. Patria: Peruvia. Das interessante dimorphe Q. erinnert durch den rötlichen Basal- teil der Vorderflügel und den Bleiglanz im Basalteile der Hinterflügel an Actinoteformen wie Callianira Hb. oder rosaria Weymer, während das cf in der äusseren Erscheinung Aehnlichkeit mit radiata Hew. zeigt. Ein Stück meiner Sammlung aus dem Tale des Chanchamayo in Ober-Peru. Zwei neue weisse Arten Lymanopoda. Von Prof. Dr. Otto Thieme. 1. Lymanopoda sororcula. Lt/m. niveae Sidgr. perquam similis, rnagnitudine pari, eodem coiore albo-nitido, sed signata picturis non ntris, sed robiginosis. Ecuador. Von Grösse und Umriss der nivea Stdgr. und von demselben glänzenden Weiss, auch mit dem leichten Ausschnitt am Aussenrande der Vdfl. unter dem Apex, wodurch der Apex gespitzt erscheint.*) Die Unterschiede von nivea Stdgr. sind: Die Zeichnungen der Ober- seite sind lebhaft rostbraun, im schmalen Saum des Vorderrandes rostgelb, nur im Fleck am Ende der Mittelzelle und am Aussenrande entlang etwas verdunkelt. An der Basis sind alle Flügel ausgedehnter schiefergraugrün verdunkelt, namentlich steht in der Mittelzelle der Vdfl. an dem rostgelben Vorderrande an ein länglich viereckiges, etwa den dritten Teil des Flächenraumes der Zelle einnehmendes Feld von genannter Farbe. Die Fransen der Vdfl. sind rostbraun, nur kurz vor dem Innenwinkel werden sie weiss. (Bei nivea sind sie ganz weiss). Der Fleck am Ende der Mittelzelle ist kürzer, kaum horizontal ausgezogen und so steigt die weisse Grundfärbung hinter ihm breit bis zum schmal rostgelben Vorderrande in die Höhe. Das untere der zwei submarginalen Augen ist sehr klein, isoliert stehend oder ganz fehlend. Unterseite im Discus der Vdfl. weisslich ohne Glanz, ihr Vorder- rand und der obere Teil des Aussenrandes blass holzgelb, der Fleck am Ende der Mittelzelle und eine subapicale Wolke (bei nivea ein breiter Querstreif) dunkler. Die drei weissen Subapicalpunkte *) Die Abbildung von nivea bei Stdgr. Exot. Tagf. tab. 83 bringt, diese Einbiegung nicht zum Ausdruck. Sie ist aber stets vorhanden. 11 162 Otto Thieme: schlagen durch. Hinterfl. licht, holzgelb, mit rostbraunen Atomen reichlich überworfen, die sich um die licht bleibende Zelle dunkler anhäufen. Eine wenig deutliche Reihe feiner Punkte, vom oberen Aussenrande beginnend, zieht einwcärts i)is in die Nähe der Mittei- zelle und wendet sich von da gegen den Analwinkel. Von Hr. R. Hänsch aus der Umgegend des Chimborazzo (Papal- lacta) in kleiner Anzahl männlicher Stücke mitgebracht. Meine Sammlung enthält vier in der Färbung ganz gleiche Stücke. Da zudem keines der Stücke, die ich beim Sammler ausserdem sah, eine abweichende Färbung zeigte, so bleibt die Annahme einer Aberration ausgeschlossen, 2. Lymanopoda palumba. Paullo minor quam sororcula, alba; alariim anticarum lato margine costali et omni parte apicali usque ad conßnium angidi interioris atro-fitsca, hujus ipsius marginis parte basali viridi- caesia. Binis triaculis, altera minore citra ßnem cellae, altera majore ultra, item punctis ternis quaternisve suh apicc albis. Alis posticis albis totis, parte basali tantum caesio colore radiale inumbrata. Subtus gilveola niagis quam alba, alarum anticarum parte cellulari omni robiginosa cum macula albescente, caeteris partibus colore pallide robiginoso irregulariter obductis. Bolivia. Etwas kleiner als sororcula und anders im Umriss. Apex spitz^ die Linie des Aussenrandes der Vdfl. verläuft ohne Einbiegung unter dem Apex und ohne Ausschweifung nach Aussen zum Innenwinkel gerade. Die Htfl. erreichen ihre grösste Breite in der oberen Gegend des Aussenrandes, von hier läuft dessen Linie zum Analwinkel gerade, wodurch dieser etwas gespitzter erscheint, als das bei sororcula der Fall ist. Das Weiss der Oberseite ist nicht ganz so glänzend wie bei nivea und sororcula. Ein breiter dunkler Saum, die Mittelzelle mit umfassend, zieht am Vorderrande der Vdfl. entlang und breitet sich dann über den ganzen Apical- und Aussenteil aus, indem seine innere Umfassungslinie sich schräg rückwärts bis fast zum Innen- winkel wendet. Seine Färbung ist an der Basis mehr oder weniger glänzend schiefergrün mit feinen bräunlichen Atomen überstreut, im übrigen Teile braunschwarz, nur der Apex schimmert rostfarben, bei reinen Stücken auch ein feiner Saum der Costa an der Basis. Fransen rostrot, nur am äussersten Innenwinkel weiss. In diesem dunklen Teile der Vdfl. ein weisser Flecken am Ende der Mittelzelle ein grösserer queriiegender darüber und drei bis vier weisse Punkte vor dem Apex, submarginal gereiht. Htfl. ganz weiss, nur mit einem Zwei Euploeen der Insel Nias. 163 etwas gestrahlten basalen Schatten von demselben Schiefergrün, wie es die Basis der Vdfl. zeigt. Die Grundfarbe der Unterseite ist weisslich gelb, der cellulare Teil der Vdfl. in viereckiger Abgrenzung i'ostbraun mit einem lichten Fenster darin, das Uebrige leicht wolkig rostbraun durch Atome, die sich im Apex und um die ausgesparte Mittelzelle der Htfl. dichter ansammeln. Einige (fcf aus der hochgelegenen Provinz Yungas de la Paz in Bolivien. Durch Herrn Hermann Rolle. Erinnert durch die breite Vorderrandssäumung mit dem grün- glänzenden Basalteil auf den schneeweissen Flügeln entfernt an gewisse Dynainine-Arten. Zwei unbeschriebene Euploeen der Insel Nias. Von Prof. Dr. Otto Thieme. Stictoploea convallaria. Supra ohscuro-hrunnea , splendore caeruleo fere mdlo. Punc- tulia albis continuis per omnem marginetn externum, eoccepta parte apicali. Senis maculis albis inajorihus siihmarginalihus in alis anticis cum punctis hinis. Item ordine macularum albarum subtnarginalium in alis posticis dimidiali. Endlich eine Stictoploea aus Nias. Man darf sie als locale Rasse von Lacordairei Moore aus Java betrachten; immerhin sind die Unterschiede beträchtlich. Von gleicher Grösse wie Lacordairei Moore, die Linie des Innenrandes führt abgerundet in den Aussen- rand über. Die Oberseite ist tief braun, der Veilchenglanz der Vorderflügel ist kaum und nur in einer gewissen Beleuchtung etwas vorhanden. Der Aussenrand aller Flügel ist mit Ausnahme des apicalen Teiles mit feinen weissen Stichpunkten versehen, die dem Rande näher stehen als bei Lacordairei Q (bei Lacordairei cf fehlen sie). Die submarginalen Flecken der Vorderflügel sind gross, rein weiss, nur an ihrem inneren Rande mit bräunlichen Atomen überworfen; an jedem Ende wird ihre Reihe noch durch einen ver- loschenen Punkt fortgesetzt. Die Hinterflügel führen je fünf bis sechs submarginale weisse Flecken, die nach unten zu kleiner werden. Penoa Kheili Weymer Q . Penoae Menetriesi Felder Q proa;ima, sed supra in alis an- ticis ptinctorum alborum subinarginalium serie contimta, cui subtus accedit altera marginalis Item subtus in alis posticis du- plici Serie mactdarum nivea (non albescente, ut in Penoa Menetriesi Felder). 164 Otto Thieme: Alnena mulsa. Dem Q von Menetriesi Felder von Sumatra nahe kommend, die Linie des Aussenrandes der Vorderflügel steiler als bei Mene- triesi, wodurch der apex weniger vorgeschoben erscheint. Oben gleichmässiger braun als Menetriesi^ die Hinterflügel gegen den Rand kaum abgetönt. Die Vorderflügel zeigen eine submarginale Reihe von acht weisslichen Punktfleckoii, von denen der fünfte und achte, von oben nach unten gezählt, fast erloschen sind. Die Hinterflügel mit derselben doppelten Reihe von Randflecken, wie Menetriesi, aber der Zwischenraum zwischen den Reihen ist schmäler, ausserdem sind die inneren Flecken kleiner, weil weniger nach innen ausgewischt. Die gesättigte braune Unterseite unterscheidet sich ausser der auch hier und zwar noch deutlicher als oben vorhandenen submarginalen Reihe von Punktflecken der Vorderflügel noch durch einen Marginal, säum von weissen Punkten ebenda, die am Innenwinkel grau ver- oscl'.en zur Oberseite durchdringen. Ausserdem sind die Randflecken der Hinterflügel rein weiss, nicht weisslich wie bei P. Menetriesi. Ich bekam 1 Q mit G c/c/ aus der Umgegend von Gönong Sitoli. Eine neue Alaena aus Deutsch Ost-Afrika. Von Prof. Dr. Otto Thieme. Alaena mulsa. (Taf. I, Fig. 2.) Supra nigra, lata fascia per utrasque alas moLlea. Infra pallidior, partitione coloris pari, nigris partilms sat crehro macii- lartim. flaveolarum interjecitt variatis. Unter den beschriebenen Arten der Alaena Hauttecoeuri Obertli. (aurantiaca Butl.) aus Fwambo am nächsten kommend. Die Ober- seite ist durch die Abbildung kenntlich gemacht. Die P'arbe der Mittelbinde ist honiggelb. Die blassere T'nterseite zeigt dieselbe Farbenverteilung, nur sind die schwarzen Teile durch zahlreiche grössere und kleinere gelbliche Flecken oder Punkte belobt. (Ich zähle deren im Ganzen sechzig.) 2 (fcf meiner Sammlung atis Nguelo (Usambara). - — «^ Während des Drucko.s sehe ich, dass Herr Suffert, obwohl ihin iiioiiie Absicht, die Alaena zu beschreiben, nicht unbekannt geblieben sein dürfte, inzwischen die eilige Liebenswürdigkeit gehabt hat, die Art als A. Rollei (in der In.sekten Börse) zu publizieren. Der Name hat also die Priorität. Er schien zudem wohl auch den Vorteil zu bieten, uns d:is gegenwärtig so wenig beliebte lateinische Denken zu ersparen. (Berl. Entomol. Zeitschrift, Band XLIX, Jahrgang 1904.] 165 Neue Rhopaloceren aus dem malayischen Gebiet Von H. Friih storfer, Berlin. Hierzu Taf. I Fig 6 und Taf II Fig 6 Telicota androstheiies iiov. spec. Tafel I Fig. 6. (f. Eine prächtige Art vom Lompa Battan ist mit 25 mm Vdflgl.- Läuge wohl die grösste Species der Gattung. Androsthenes hat eine entfernte Aehnlichkeit, namentlich durch das Vdtlgl.-Colorit, mit insularis Elwes, die Vdflgl. sind aber sehr viel dunkler, und die Sexualmerkmale der Htflgl. sind verschieden. Oberseite. Die Vdflgl. meiner neuen Art sind tief braunschwarz, mit Ausnahme einer gelblichen Discalbinde. Auch in der Zelle am Hinterrand und in der Subapicalregion zeigt sich ein bräunlicher Anflug. Die Htflgl. sind costalwärts gleichfalls tief braunschwarz, doch wird diese Färbung in der Zellgegend etwas heller und geht in der unteren Flügelhälfte vollständig in ein prächtiges, dunkles Orangegelb über. Die Unterseite der Vdflgl. ist rotbraun mit einem schwarzen Basalfleck, der von der Zelle bis zum Analrand reicht, aber nicht über die Flügelmitte hinaus geht. Die Plügelmitte und der Anal- winkel sind dunkelgelb. Die Htflgl. sind heller, wie auf der Oberseite und dunkel rehbraun gesäumt. Die braune Färbung schneidet aber nicht so unvermittelt wie auf der Oberseite ab, sondern geht allmählig in die gelbliche Analhälfte über. Auf dem Analsaum zeigt sich ein langer und schmaler Streifen von braunen Schuppen. Der ganze Körper ist schwarz, oben rötlich braun behaart, mit einer hellen, gelblichen Abdominalspitze. Androsthenes besitzt nahe dem Costalrand der Htflgl. ein kleines Duftfeld, das mit hellbraunen Schuppen belegt ist. Ueber diese Duftschuppen hinweg lagert ein schmales Büschel langer, schwarzer Dufthaare. Auf der Unterseite kommt androsthenes der Telicota simpleos Elwes nahe, unterscheidet sich aber von fig. 15 der taf. 19., Tr. S. Z. London 1897, durch das ausgedehntere Rehbraun und die nach oben schmälere, nach unten aber viel breitere, gelbliche Submarginalbinde. Die untere Hälfte der Htflgl. ist heller gelb. Auf der Oberseite der Vdflgl. sind die gelblichen, subapicalen Strigae sehr viel kleiner und diffuser und die übrigen gelblichen Internervalflecken sind nach 166 B. Fruhstorfer: aussen nicht geradlinig abgegrenzt, sondern werden von dem schwarzen Aussensaum tief eingebuchtet und überschattet, dafür ist aber der Analrand breiter gelb bezogen. Auf der Htflgl.-Oberseite fehlt androsthenes die schwarze Saum- binde, welche bei simplea bis an den Anallappen heran tritt. Patria: Süd-Celebes, Lompa-Battan 3000' März 1896, H. Frühst, leg. Telicota insularis kreon nov. subspee. Vom Kina-Balu empfing ich durch Waterstradt eine Localrace der insularis Elwes., 1. c. p. 252. Mein c/ differiert von fig. 2G taf. 19 durch die kleinere Gestalt und die hellen, gelben Flügel Die schwarze Medianbinde der Vdflgl. ist in ihrem oberen Teil breiter, analwärts aber schmäler, als bei insularis. Der schwarze Costalsanm der Htflgl.-Oberseite reicht über die Zelle hinaus, desgleichen ist der subanale, schwarze Fleck bei kreon mindestens doppelt so breit, als bei insularis. Des weiteren macht sich in der Analfalte eine tief- schwarze Region bemerklich, welche bei insularis nur ganz leichthin angedeutet ist. Die Unterseite von kreon ist sehr viel heller; die rötlichbraune Marginalzone fehlt gänzlich und die schwarze Marginallinie der Htflgl. ist sehr viel dünner. Patria: Nord-Borneo, Kina-Balu. Waterstradt leg. Euploeu (Menama) inoorei thiemei nov. subspee. taf. II fig. 6 (f. Diese prächtige neue Form von der Insel Nias, ist die am reichsten weiss gezeichnete, bisher bekannt gewordene Menama. Sie steht nahe inoorei Butl. von Sumatra, von der sie abweicht durch ihre kleinere Gestalt, die prominenteren, weissen Submarginalpunkte der Vdflgl., und die komplettere Reihe von Submarginalflecken, von denen die 3 obersten kaum etwas kleiner sind, als bei moorei, während die 4 darauf folgenden bedeutend grösser erscheinen. Jenseits der Zelle lagern 7 weisse Striche und Punkte, von denen bei moorei sich gelegentlich nur 1 zwischen M 1 und M 3 einstellt. Des weiteren steht auch noch ein ziemlich grosser weisser Punkt vor dem Zellapex und zwischen M 3 und S M. ist ein weisser Strich eingebettet. Die Htflgl.-Oberseite ist weniger reich dekoriert als bei moorei von Sumatra. Es sind nämlich nur 3 Admarginal- und 3 Submarginalpunkte vorhanden, während die Analreihe oben ausfällt und nur von der Unterseite leicht durchschimmert. Die Unterseite nähert sich wieder inoorei. Die Admarginalpunkte ShopaLoceren a. d. malayischen Gebiet 167 sind aber auch hier prominenter und jenseits der Zelle lagern noch 6 weisse Punkte und Striche, von denen bei moorel gelegentlich nur o aber violette, vorhanden sind. Die Htflgl.-Unterseite unterscheidet sich von der Oberseite durch eine komplette Adniarginalserie von weissen Punkten, die mit moorei übereinstimmt. Auch die circum- cellularen Punkte sind wie bei moorei^ nur weiss, anstatt violett. Merkwürdigerweise hat thiemei mit morrisi Hagen von Mentawey wenig geraeinsam; denn morrisi hat eine ganz schwarze Flügelober- seite und die Punktierung der Unterseite der Vdflgl. ist obsoleter, während umgekehrt die Submarginalserie der Htflgl. von morrisi kompletter ist. Patria: Insula Nias. 1 cf (Type) Coli. Prof. Thieme. Es sei mir bei dieser Gelegenheit gestattet meine Tabelle der Tionga, B. E. Z 18P8 p 188 zu verbessern. Ich glaubte damals, crameriLüc. und brookei Moore als 2 Zeitformen einer Art auffassen zu dürfen, das Vor- kummen von 2 getrennten Arten auf kleinen Inseln wie Nias und Mentawey lässt mich aber schliessen, dass es sich um auch auf Sumatra und Borneo 2 distincte Arten handelt, über welche einige Mitteilungen hier folgen: Die Literatur aller in Frage kommenden Formen hat de Niceville J. A. Soc. Bengal, Calcutta 1901 p. 30—38 mit grosser Sorgfalt zusammen- getragen ; de Niceville erzählte mir in Calcutta, dass er zu seinen Notes über Tronga viel Zeit verschwendet und länger als 2 Monate daran gearbeitet habe. Von de Niceville sind nun eine Menge wichtigfer Aufschlüsse gegeben, leider aber hat dieser Autor die Ausläufer von 3 Subgenera und 5 Arten : crameri, kinbergi, frauenfeldi, brookei und tenggerensis zusammen gezogen. Neun weitere bekannte Formen behandelt de N. als Synonyme von crameri nämlich : bremeri, Johanna, marsdeni, olivacea, brookei, labuana, daatensis, pryeri und heylaertsi. Es handelt fich dabei jedoch vielfach keineswegs um Synonyme, sondern um vollwertige, geographische ßacen (bremeri, pryeri und heylaertsi), deren Verteilung über das indo-malayische Gebiet jetzt durch meine nachstehende Tabelle wohl ziemlich deutlich veranschaulicht wird. Johanna und olivacea sind in der Tat Synonyme, marsdeni, labuana und daatensis höchst wahrscheinlich auch. Ganz unberücksichtigt gelassen sind in meiner Aufzählung kinbergi Walleugr., frauenfeldi Feld, und esperi Feld., weil sie in das Subgenus Crastia gehören. Mit der Bemerkung de Niceville's auf p. 38, dass Tronga nicevillei Moore nur eine aberrante Crastia sein soll, bin ich nicht einverstanden, sondern ich glaube, dass Moore das Richtige getrofien hat, wenn er nicevillei bei Tronga unterbringt. Irriy ist wohl auch die Anschauung de NicevilleV, dass Menamamouhoti eine aberrante Crastia sei. Mouhoti dürfte viel mehr identisch sein mit Menama modesta Butl. A. Menama. brookei brookei Moore. Borneo. brookei moorei Butl. Sumatra (muss noch auf der Malay. Halbinsel gefunden werden). brookei thiemei Frühst. Nias. 168 H. Frxihstorfer: brookei morrisi Hagen. Mentawey. brookei subsp. Ist in Java noch zu entdecken. B. Tronga. crameri nice'villei Moore. Sunderbund, Ganges-Mündung. crameri bremeri Feld. {Q.-olivacea Moore)' Tenasserim, Malay Halb- insel, Singapore (nee Sumatra). ab. marsdeni Moore. Malay. Halbinsel, Singapore. crameri biseriata Moore. Nicobaren. crameri i)ryeri Moore. Sandakan, Nord-Borneo, Natuna. Pryeri ist rundflügeliger, kleiner und liat auf den Htfln. eine deutliche Doppelreihe weisser Punkte. Dadurch näliert sie sicli bremeri Feld., heylaertsi Moore und niasica Moore, welche ich 1. c. p. 189 als Subspecies mit pryeri vereinigte. Mir erschien damals das Vorkommen von 2 crameri Subspecies in Borneo nicht gut möglich, und trennte ich crameri und pryeri als 2 Arten. Jetzt aber häufen sich die Fälle des Vorkommens besonderer Racen in Sandakan (erinnere nur an Isamia aelia Frühst., Clerotne phaon, Hestia leuconoe etc. die als philippinische Elemente in die Borneofauna eindringen oder als Kelicten aufzufassen sind), so dass es nicht zu verwundern ist, wenn auch die Trongas von Sandakan von jenen der südlicheren Provinzen abweichen. crameri crameri Luc. (-Johanna Kirby). N. und S. Borneo. (ab.?^ labuana Moore. Insel Labuan. (ab.V) daatensis Moore. Insel Daat bei Nord-IJorneo. crameri lanista Frühst. Natuna. crameri tengyerensis Frühst. Ost-Java. crameri pagenstecheri Hagen. Bawean. crameri heylaertsi Moore. N.O. und S.W. Sumatra (Coli. Frühst.) crameri niasica Moore. Nias. crameri mentaivi ca Hagen. Mentawey. Neuerdings bringt Herr R. Sbelford, Jour. Roy. As. Soc. Straits Branch., (Singapore) 1904 p. 88 92 eine Liste der Borneo Euplocen. Shelford findet zwar richtig heraus, dass Borneo von 2 Tronga- Arten bewohnt ist und schreibt: 18. Euploca crameri Luc. = Tronga brookei Moore et 19. Euploea bremeri Feld. =^ Tronga pryeri Moore. Leider ist diese Synonymie eine ganz irrige und begeht Herr Shelford dadurch zwei Fehler. Erstens vereinigt er, meinem früheren Beispiel folgend, 2 Species unter No. 18 und bringt als No. 19 eine crameri Sub- species, die von Tenasserim bis Singapore vorkommt, jedoch nicht auf Borneo fliegt. Will man aber radikal vorgehen nud die zumeist wirklich geringen Dilferenzen, welche den zahllosen Felder 'sehen und Moore'schen „Arten" zu Grunde liegen, nicht achten, dann gibt es nur folgenden Weg, nämlich zu sagen: 1. crameri Lucas. bremeri, pryeri. heylaertsi, niasica etc. 2. brookei Moore. Bremeri und crameri aber als gesonderte »Arten zu behandeln ist ganz unmöglich, denn eine specifische« parting line existiert nicht. Die Neubeschreibung einer bisher nicht beachteten Subspecies schliesse hier an: Euploea (Tronga) crameri lanista nOT. subspec. 2 (f(f von Natuna differieren durch die reichere Punktierung aller Hhopaloceren a. d. malayischen Gebiet. 1^9 Flügel von crameri und halten die Mitte zwischen crameri und pryeri Moore. Die (;f(f tragen eine Admarginalreihe von 7 kleinen, weissen, und eine Submarginalreihe von 8 ungleichen und sehr viel grösseren, weissen Flecken ; desgleichen macht sich jenseits der Zelle ein Costalfleck, und zwischen M2 und Ms ein kleiner, weisser Punkt bemerklich. Die Htflgl. tragen auf der Oberseite -^komplette Serien kleiner, weisser Punkte, die bei crameri entweder ganz fehlen, oder von denen nur 1 Keihe, namentlich bei Süd-Borneo-Stücken, sichtbar ist. Die Unterseite ist gleichfalls reicher punktiert und differiert von crameri durch die Doppelreihe weisser Punkte auf den Htflgln. Das Q. lässt sich leicht von crameri Q. unterscheiden durch das Auf- treten von grösseren Admarginalpunkten; auch die 3 discalen Punkte sind sehr viel prominenter als bei crameri. Auf der Htflgl -Oberseite ist die innere Submarginaireihe nicht so kräftig entwickelt wie hexpryeri Q_, auf der Unterseite aber wieder komplett. Patria: Insula Natuna. 170 [Bcrl. Entom. Zeitschrift Hand XLIX, Jahrgang 1904 .] Beitrag zur Kenntnis der Rhopaloceren-Fauna der Insel Engano. Von H. Fruhstorfer Berlin. Hierzu Tafel I. Fig. 4— ö u. Tafel 11. Fig. 1 - 5 und 7. Ueber die Lepidoptereu von Engano existiert bereits eine ausgezeiclmetc Arbeit von Doherty, welche im Journal of the Asiatic Society of Bengal, II. p. 4-32, 1891 erschienen ist. Doherty verbrachte etwa 3 Wochen auf Engano und fiel sein Besuch in den Monat September 1890, ziemlich am Ende der Trockenzeit. Mein Sammler traf eine etwas günstigere Periode und verlebte 'S volle Monate auf der Insel und zwar kurz nach der Regenzeit vom April bis Juli 1903. Wenngleich Doherty's Ausbeute schon ein ziemlich erschöpfendes Bild der Fauna der weltfernen Insel ergab, war es meinem jungen und begeisterten Reisenden doch vergönnt, unsere Kenntnis der Lepidopteren- Fauna um einige hervorragende Formen zu bereichern. In meiner Aufzählung folge ich im allgemeinen der Doherty 'sehen Liste. Der Leser wiid jedoch finden, dass ich die Racen der Insel Engano nicht als besondere Species behandelte, wie dies Doherty ausführte, sondern in den Rahmen der alt bekannten und über den ganzen Archipel ver- breiteten Arten einfüge. Von indigenen, sonst nirgends vorkommenden Spezies kann ich nur Euploea oceanis Doherty erwähnen, von der von den Nachbarinseln noch keine Verwandten bekannt sind. Die übrigen Engano-Formen dürfen ebenso wenig als eigene Arten gelten wie die Racen der benachbarten Mentawej Inseln, welche Hagen als .«olehe aufstellt, dessen Verfahren übrigens schon durch H. Stichel in Berl. Eni Zeitschr. 1903 v. 48, S.-B, p. (15) u. p. 326 (corrigenda) die berechtigte Correctur erfuhr. lieber die geologischen und ethnographischen Verhältnisse von Engano möge man die Doherty 'sehen Mitteilungen vergleichen. Was aber die Beziehungen der Lepidopterenfauna von Engano angeht, so gelten dafür fast alle Gesiclitspunkte, die Hagen so zutreffend erklärte in der meisterhaften Vorrede seines Werkes : Schmetterlinge von den Mentawej -Inseln, Abhandlung der Senkenbergischen natur- forschenden Gesellschaft, Frankfurt 1902. Auch Engano gehört zu den Inseln, auf denen sich seit ihrer ver- mutlichen Trennuntr vom Festland einereiche Fülle von Inselracen entwickel- ten, von denen verschiedene, wie Danais pietersi, bereits eine so erstaun- lich hohe Spezialisierung erlahren haben, dass sie den Eindruck besonderer Arten hervorrufen. Hagen hat gewiss das Richtige getroffen, wenn er derlei Neubildungen als Resultat der, durch die Isolierung erzwungenen, Inzucht erklärt. Engano hat mit Mentawej, die wohl allen Satellit-Inseln eigen- tümliche Neigung zur Ausbildung uielanotisclier Racen gemeinsam. Die Tendenz findet sicii auf Engano erheblicher verstärkt als auf Nias, vielfach etwas geringer als auf der Mentawej-Gruj)pe. Eine feste l\egel lässt .«ich nicht aufstellen, ja manchmal entwickeln sich sogar die Flügelpaare ein und derselben Spezies nach zwei Richtungen. Mhopaloceren von Engano. 1 7 1 Danais ^ief ersi z.B. hatentschieden dunklere Vorderflügel alsdiedamit congruente keteus Hagen von Mentawej, aber hellere Hinterflügel ; und das- selbe gilt, wenn wir euri/dice Butl von Nias mit reich weissen Vdflgln. und fast schwarzen Htflgln. mit pietersi vergleichen. Eine andere Danaide, Parantica chrysea von Engano, ist entschieden heller als ihr Vertreter kheili Stdgr. von Nias. Von Mentawej kennen wir sie noch nicht. Tr epsichrois malakoni Q ist dagegen viel dunkler als maassi Hagen von Mentawej und verhuelli Moore von Nias. Auftallend ist die Grössenentwicklung verschiedener Enganofalter. So ist die schon genannte D. pietersi, weitaus die grösste Race aus der gan- zen Melanippus-Ueihe, entschieden grösser als die Java-, Sumatra-, Men- tawej- und Niastbrra. Dass eine Zwerginsel wie Engano grössere Exemplare produziert als z B. das gewaltige Sumatra, findet ein Analogon auch auf den Moluccen. So hat das kleine Amboina durchwegs weit grössere Individuen als Neu-Guinea oder Batjan. Auch der braune Gharaxes von Engano ist grösser als seine Verwandten in Java. Die weitaus beachtenswerteste Variationsrichtung von Engano aber scheint mir in gewissen Atavismen zu liegen. So hat der braune Gharaxes der Insel grosse Aehnlichkeit mit einer Celebesform, ja durch die grossen, blauen Augen der Htflgl. -Unterseite sogar mit den Arten der Moluccen. Die prächtige, grosse Euploea micronesia Doherty erinnert vollständig an Typen der Moluccen, jedoch nicht im Entferntesten an ihre Verwandten von Java und Sumatra. Auch die Pieris ethel Doh. gravitiert mehr nach Kangean und den Moluccen als nach Nias, Java oder Sumatra, was umsomehr auflfällt als Java und Nias mit Umdrehung von Sumatra in Judith und selma congruente Formen gemeinsam haben. Durch diese willkürliche, sprungweise Verbreitung gewisser Arten scheint mir die Hagen 'sehe Besiedelungstheorie, wenn nicht widerlegt, so doch stark erschüttert. Hagen nimmt an, dass die Bcsiedelung der westsumatranischen Inseln von Java aus erfolgt ist. Für einige Spezies mag dies zutreffend sein. Kheili und chrysea können aber ebenso gut von crocea aus Sumatra abgelei- tet werden, als von philomela aus Java, wenn überhaupt an eine Wanderung dabei gedacht wird ; dasselbe gilt für die Doleschallia, die sich ebenso gut von pratipa abgetrennt haben kann, welche ja auch nur einen Ausläufer der jav. hisaltide vorstellt. Dasselbe gilt für die Nias bewohnende Rhinopalpa. Hagen übernimmt da ohne Bedenken einen Fehler Kheils, der sich Nias von der sumatranischen polynice bewohnt vorstellte. In der Tat hat aber Nias auch da seine besondere Race in callonice Frühst, und fulva Kheil ist weiter nichts als das $ zu callonice, das Kheil als eine 2te Art auff"asste. Da nun auch der Ornithoptera von Nias höchstens als eine schwache Abänderung des sumatran. cerbcrus Feld, aufzufassen ist, so bleiben von all den Species, welche von Java eingewandert sein könnten, nur Elynmias. Dass diese sich in Sumatra kaum trennbar als panthera F. (lutescens Butl.) vorfindet, hat Hägen übersehen. Und somit müssen wir die zwar sehr geistreiche aber unbewiesene Theorie der Besiedelung über Java fallen lassen. Wie ich schon Iris 1902 p. 282-283 bemerkt, bedarf es zur Er- klärung der Lokalformen gar keiner Wandertheorie. Die Falter sind gewiss teilweise durch Strömungen, Winde, durch Zufall und durch Menschenhand verbreitet worden. Eine ganze Menge wandert auch, wie z. B. Danais archippus englisch „Der Wanderer," aber dass die schwachflügelige, licht- 172 H. F ruhstorfer: scheue und waldbewohnende Elymnias panthera von Java durch Emigration nacli Engano gelangen könnte, ist fast ausgeschlossen. Ich inüchte gerade für diese und ähnliche Arten annehmen, dass sie bei der Losreissung der Inseln als etwas Gegebenes vorl)anden waren und sich erst später durch klimatische, geologische Einflüsse und wie Hagen so scharfsinnig bemerkt, durch Inzucht, verändert haben. Diese Veränderungen sind aber alle erst im Laufe der Jahrtausende denkbar In einem Zeitraum von 5 Jahren, welchen Uagen 1. c. p. 311 optimistisch festsetzt, lassen sich durch Experimente wohl nicht die geringsten Resultate erzielen Leider ist es nicht möglich, eingehende Vergleiche mit Mentawej an- zustellen, weil die unendlich reichere Mentawej-Fauna noch nicht so aus- reichend bekannt ist, als jene von Engano. Eine weitere Beobachtung von Hagen findet indess auf Engano iliie Bestätisiung, nättiiich das häutige Auftreten von Q. Q, welche auf den Hauptinseln sonst sehr selten sind. So lieferte Engano von Charaxes engamcus mehr Q Q als (fcf^ während umgekehrt auf Java und Sumatra die entsprechenden Q Q. von baya und rcpetitus zu den allergrössten Raritäten zählen. Wie auf Mentawej dominierou auch auf Engano dieDanaiden undEuploeen. Nur ist gerade auf Engano eine Art dominierend, welche auf Mentawej und Sumatra bisher noch nicht ganz sicher beobachtet wurde, nämlich ein Ausläufer der javanischen juventa, Rndena longa Doherty. Pietersi welche keteus ersetzt, von der Hagen 150 Exemplare empfing, ist auf Engano ziemlich selten. Die zweithäuligste Species ist Tronga cnganoensis Doh., die zu vielen Hunderten mitkam. Die Fauna von Engano ist im Allgemeinen sehr arm, selbst Gattungen, die sonst eine grosse Zahl von Arten auf andern Inseln produzieren, wie Athyma, Enthalia fehlen gänzlich. Ehe ich nun zum systematischen Teil übergehe, füge ich den Bericht meines Sammlers ein, den die Insekten-Börse vom 11. Februar 1904 bereits brachte, der aber einige sehr wichtige Hinweise auf die Feinde der dortigen Insektenwelt enthält, sodass er wohl verdient nicht der Vergessen- heit anheimzufallen. „Am 1. April fuhr ich zusammen mit Herrn K. nach Engano. In den ersten 8 Tagen nach unserer Ankunft, dort, galt es zunächst, das Terrain der Insel kennen zu lernen und die ergiebigsten Fangplätze auszukunden. — Es stellte sich heraus, dass die ganze Ostseite, die Nordseite und z. T. auch der Südosten sumpfig und absolut nicht zu bereisen waren; das einzig günstige Terrain bot der Westen i) und der südliche Teil der Insel. Aber auch hier war die Anzahl der fliegenden Tiere nur gering und steht in gar keinem Verhältnis zu dem Reichtum Sumatras. Die Artenzahl erwies sich im Laufe der Zeit jedoch als ganz günstig; es gelang mir, etwa 60 Tagfalterarten und ca. 28 Nachtfalter zusammen zu bekommen. Das Gelände beherrschen Euploeen und Neptis, während Pieris wohl in äusserst schönen Arten vertreten sind, aber ganz vereinzelt fliegen.: Von Orui- thopteren fliegt eine^i»ip/tr//s«sjrt-), die in interessanten Aberrationen erscheint. Papilionidae .sind in 5 Arten vortreten; .sa/7>ef/o«, memuoif^), hclenus*) aganiemnou'') und aristolochiac; letztere weicht in interessanter Weise von ^) Doherty sagt schon pag. 8: „Ich empfehle Bua-Buä, nahe der West- küste, als die beste Sammelstelle und April und Mai als die beste Saison. -) Ornithoptera ncreis Doiierty. Eine sehr distincte Lokalform, im $ dem pompcns von Java nahestehend. •') P. memnon oceani Doh. mit cf ähnlichen, blauschwarzen QQ. "*) F helcnus enganius Doherty. •'•) P. agamemnon ntropidus Frühst., eine autfallend verdunkelte Lokal- rasse; sehr selten, nur 2 Exemplare. Rhopctloceren von Engano. 173 der Sumatra-Form abl). — Inwiefern N&ptis, Euploea etc. neu oder Aberrationen sind, das werden Sie ja besser als icb beurteilen können. Die grosso Hestia, welche in Tüte Nr. 11 enthalten ist, ist ein ebenfalls in schöner Weise von der Sumatra-Form abweichendes Tier; leider äusserst selten und schwierige zu fangen. Das einzige erlegte Tier mr.'iste ich mit einer 5 m langen Stange ca. f Stunden besclileichen, ehe ich es bekam-) — Tüte Nr. III enthält zwei neue Arten von Amathusia''^) ; diese Tiere habe ich alle in der Morgendämmerung auf Köder gefangen, sonst während des Tages nie zu sehen bekommen^). Cliaraxes erscheint auf Engano in 2 Arten, der roten Sumatra-Form und einer neuen schönen gelben Art'') Die Tiere sind ja leider derartig wild im Netz, dass man selten ein sauberes Stück erhascht; auch diese Tiere waren ausschliesslich auf Köder zu bekommen. — Tüte Nr. IV ent- hält ein apart dunkles Stück von P. memnon. In Tüte Nr. V. ist ein herr- liches neues Tier enthalten, welches in der Kollektion ziemlich häufig vertreten ist; daneben finden Sie aber ein zweites Tier, welches dem ersten oberflächlich betrachtet, wohl gleich sieht, doch auf der Oberseite be- scliaut, sich als ganz interessante Variation von ersterem, oder überhaupt als neues Tier erweist^)). Jedenfalls ist das Tier eine der grössten Selten- heiten meiner Beute. — Tüte Nr. VI enthält eine Euploea, die mir auch in den ganzen 'A^/2 Monaten meiner Sammelzeit auf Engano nur einn)al zu Gesicht gekommen ist; das Tier zeichnet sich durch die schöne weisse Zeichnung der Unterflügel ans'^). Ob die erosse blaugefleckte Euploea neu ist, entzieht sich meiner Kenntnis*^). Ich habe alle diese Tiere extra in Tüten gepackt, damit sie nicht in der Kollektion unbeachtet verloren gehen. Lycaeniden weisen auch etliche schöne Arten auf, doch sind die Tiere ausser den gewöhnlichen blauen Arten «uch ziemlich selten. — Tüte Nr. VII ^). enthält nun noch ein Tier, welches nicht von Engano ist und auch auf Engano nicht vorkommt. Es stammt von dem ca. 11/2 Stunde östl. von Engano gelegenen Eilande ,.Poelo Dua," welches ich ebenfalls besucht habe, wo ich aber ausst r diesem Tier und 1 gelben Nachtfalter nichts neues vor- fand. I'ieriden sind, wie gesagt, auf Engano äusser^t selten, aber in hübschen neuen Formen vertreten, darunter auch eine schwefelgelbe Tachyris 1 t»j. Schön sind die angetroffenen Nachtfalter, insonderheit Noctuen. weniger Sphingiden und Bombyciden. Vor allem ist die kostbare Phyllodes^'^) auf Engano nicht gerade selten; ich kann Ihnen davon 10 saubere und etliche I) Sehr riclitig. Es handelt sich um die typische aristolochiae F.. wie sie z. B. auf der Malayischen Halbinsel und in Siam fliegt, während auf Sumatra nur der ganz dunkle antipJms F. vorkommt -) Hestia leuconoe engania Doherty. Sehr nahe leuc. javaiia Frühst., eine Art, die bisher in Sumatra noch nicht gefunden wurde. i) Leider nicht zwei Arten, sondern (f und Q der hochaparten Ama- thusia amythaon insularis Doherty. •1) Ich fing die verwandte porthaon Feld, auf Java und plateni Stdgr. in Oelebes wohl am Tage, aber nur im tiefsten Waldesschatten. ^') Leider auch nicht zwei Arten, sondern auch c^" und Q- 'On Charaxes polyxena enganicus Frühst. <»! Es handelt sich um 1 Q der Hypolinmas bolina enqanensis Frühst. ">) Keine Euploea, sondern ein Mimetiker, die wohlbekannte Hypolim- nas anomaln. ^) Macroploea eorus microneftia Doherty ") Stictoploea picina Butl.. wie sie auf Sumatra fliegt. i'J) Tachyris jjanda engania Frühst. II) Phyllodes nov. subsp. Mit schmälerem, weissen Fleck der Hinter- (lügel als verhueüi von Java. 174 H. Fruhstorfer: beschädigte Stücke zukommen lassen. Alle Nachtfalter habe ich auf Pisang geködert; leider sind auch diese Tiere selten, eine Folge ihrer vielen, ihnen nachstellenden Feinde. Diese sind vor allem tausende von Fleder- mäusen, die auf Engano hausen und alles wegfressen; ich musste es mit ansehen, das eine Fledermaus eine kostbare Phylloäes gerade in dem Moment, als ich das Netz unter den Pisang hielt, mir vor der Nase wegholte ! Ich habe fast regelmässig Abend für Abend geködert und den Köder Ott 3 bis 4 mal abgesucht, habe es trotzdem nicht auf mehr als ca. 450 Nachtfalter bringen können! — Die Tagfalterbeute umfasst etwas mehr als 2000 Stück; auch kein Resultat für 31/2 Monate! Auch diese Tiere werden von den unheimlich vielen Vögeln und Eidechsen als Raupen und Falter weggefressen. Ein für allemal: Engano ist ein an Insekten sehr armes Eiland! Wohl hätte ich mindestens 1000—1200 Stück Falter mehr gehabt, hätten R. und der Junge mich nicht, alles in allem beinahe 1 Monat durch Fieber behindert, im Stich gelassen; schliesslich habe ich auch selbst hin und wieder mit Fieberanfällen zu tun gehabt. Dazu kommt noch als wesentlicher Faktor, dass das Volk auf Engano nahe am Aussterben ist, die einzelnen Dörfer, oft kaum mehr als 10—15 Menschen aufweisen, und fast überhaupt nicht anzutreffen sind. Der lusektensammler ist also auf Engano gänzlich auf sich allein angewiesen und darf von den Eingebornen, die sonst ein äusserst fleissiges und braves Volk sind, keine Hilfe erwarten. Die paar arbeitsfähigen Männer sind bei den Chinesen alle verschuldet und müssen dafür Tag aus, Tag ein in Kopra und Rottang arbeiten, sonst entzieht der Chinese ihnen den Kredit.'' Danaidae. 1. Nectaria lexiconoi' e^ignnia Doherty. (Doh. Butt. Engano, 1891, p. 19.) Diese i)rächtige und seltene Hestia war in der Ausbeute durch 2 (fcf und 1 p vertreten. Engania steht der von mir in der Iris p. 60 abgebildeten leu- conoe javana Frühst, am nächsten und differiert von der Figur durch die etwas ausgedehntere, submarginale Weissfleckung der Vdflgl. und die reduzierteren subapicalen, schwarzen Flecken. Da- gegen sind die schwarzen Makeln in der Zelle und au der S M stark verbreitert Dasselbe gilt von den costalen, cellularen und postcellularen Punkt-Flecken der IltHgl. Auf Sumatra ist leuconoe bisher noch nicht beobachtet, eine auffallende Erscheinung, weil leuconoe selbst auf Banka, Billiton schon beobachtet wurde und auch auf der Malay. Halbinsel. Natuna und Java vorkommt. 2. Extploea corus niicronesia Doherty. {Macroploea corus v. micronesia Doh. 1. c. p 19). Nur '1 Paare empfangen Doherty hat ganz Recht, wenn er die Engano Race mit semi- circulus Butl. von den weit entfernten Nord-Moluccen vergleicht; denn micronesia hat durch die kleine Punktierung aller Flügel in der Tat viel mein- Aehnlichkeit mit der Batjan Kuploea als mit Macroploeen der umliegenden Inseln, so paradox dies auch klingen mag. Die Grundfärbung ist ein dunkles Blauviolett und das Q ist schwarzbraun, während phoebus Butl. von Sumatra lichtbraune Q Q hat Bhopaloceren der Insel Engano. 175 3. Salpinx leucostictos phnne Doherty. (S. phane Dob. 1. c. p. 20.) Dieser prächtige Falter scheint ziemlich häufig zu sein. Durch seine dunkle stahlblaue Grnndfärbung der Oberseite und die breit angelegten, weisslich blauen Flecken erinnert phane etwas an kadii P^schholz und durch die dunkle, fast punktlose Unterseite an meizon Doh. von Sumba. Die 9 P haben oberseits etwas Aehnlichkeit luit juno Stichel von Nias. Phane entfernt sich aber durch die dunklen Htflgl. sowohl von leiicostictos Gmelin von Java als von vestigiata Butl., aus Sumatra welche beide marginalwärts stark aufgehellte Htflgl. besitzen. 4. Trepsichrois mulciher malakoni Doherty. (Eupl. (Treps.) malakoni Doh. I. c. p. 20). Diese Art ist im männlichen Geschlecht auf Engano nicht selten und bietet noch mehr als die vorhergehende ein Beispiel des Inselmelanismus. Malakoni Q. ist die dunkelste mulciher-Yovm meiner Sammlung und steht der maassi Hagen am nächsten Malakoni Q hat jedoch eine ausgedehntere Braunfärbung auf der Flügeloberseite, sodass die weissen Adnervalstreifen und die Weiss- punktierung noch reduzierter erscheinen als auf Hagens prächtiger Figur 5 taf. U der Schmetterl. von den Mentawey-Inseln. Die Weisspunktierung der (f Vdflgl ist meistens etwas reicher, bei manchen Stücken jedoch viel ärmer als auf Hagens fig. 4 taf. I 1. c. Auch die Weisssprenkelung der TTnterseite ist, wie dies bei den Euploeen üblich, recht veränderlich. Malakoni hat in der Regel weniger, aber reiner weisse Punkte. Es sei mir hier gestattet auf die vielurtistriltene Synonymie der mulciber Gramer (raidamus Auetores, nee Linne) zurückzukommen und einen Irrtum zu verbessern, den ich B. E. Z. 1899 p. 5 beging. Damals Hess ich mich durch die Auseinandersetzungen Aurivillius in Entom. Tids- krifc 1897 p. 141/142 verleiten, Claudius K. als ältesten Namen für die indomalay. Trepsichrois einzuführen. Der von Moore P. Z. S. 1883 p. 286 für die Javaform restituierte Name claudia F. Gen Ins. p. 263 1777, recte 1776 bezieht sich nämlich auf Agrias Claudia Schulz, ebenso die übrigen Citate Moores, und steht deshalb ausser jeder Discussion. (Man vergleiche dazu Catalogue of Fabrician Lep. von Butler 1860 p. 2.) Durch diese kleine Umwälzung wird das Verdienst Moore's nicht tangiert, der unbestritten zuerst festgestellt hat, dass sich unter midamus L. zwei heterogene Arten verstecken, von denen die älteste, in die Untergattuug Salpinx gehört und die zweite Form zu unserer Trepsichrois. 17(> H. Fr^ihfitorfer: Für diese Trepsichrois ist jedoch der von Moore eingeführte Name linnaei ganz überflüssig, weil wir in Crainer's mulcibe}- einen über ein Jahrhundert älteren Ersatz haben, der zudem von einer ziemlich guten Figur und mit genauer Vaterlandsangabe begleitet jist. Claudius F.. den Aurivillius, dem Beispiel Moore's folgend, einführte und den ich 1899 leider auch verwendete, ist urn 70 Jahre jünger und fällt als Q Synonym mit mulciber zusammen. Es ergiebt sich deshalb folgendes Bild der Literatur unserer Euploea : mulciber mulcib er Gramer. {Pap. mulciber Cram.) Pap. Exot. 11 p. 4ö, 1777 taf. 127 f C D (f .,Zy wordt in China en Coromandel gevonden" midamus Fabr. (pro parte) Spec. Ins. p. 52. 1781. Ent. Syst. p. 39. 1793. midamus ButI, Cat. Fabr. Diurn. Lep. 1869 p. 2, Penang nee Sumatra. Q Pap. Claudius F. (nee. claudlB F. Mant. Ins. p 25. 1787) Ent. Syst. III. p 40 1793 Tranquebariae, Butl. 1. e. p 2. ^= midamus Marsh, et de Niceville Butt, of India p. 74 pl. 8 f. 13. (f Q 1882. Distant Rhop Malayana p. 24 pl. 2 fig. 8. 9 = linnaei Moore, P. Z. S. No XVII, p 286, 1883. Lep Indica Vol. 1. p. 100-104. =:: Claudius Fruhstorfer. B E. Z. p. 5, 1889 N. W. Himalaya, Simla District, Kulu, Eumaon, Khatmandu, Nepal, im Sikkim Terai und im Gebirge bis zu 7000' von April bis Dezember. Sib- sagun, Naga Hills, Khasia Hills in Assam, Cachar, Mandalay Rangun, Moulmein; Tenasserim ; Tavoy, Birmes, Siam. Grenze. Mergui Archipel; Nicobar-Inseln (dieselbe Race?) Chentabon, Siam. Cambodja; Penang, Salanga. Singapore (Moore^. Tandong, Tenasserim, Mai 1901. Muok-Lek, Jan. Februar 1901, Mittel-Siam Angkor. Dez. 1899 Ost-Siam. Xom-Gom, Süd-Annam Februar 18'J9, Tlian Moi (Juni-Juli), Chiem-Hoa (Aug-Sept.). Hniphong (Novbr.) H. Fruhstorfer leg. Perak, Malay. Halbinsel, Singapore, Lingga Archipel (Februar^ Coli. Fruhstorfer. mulciber kalinya Doherty. S. Indien. Fällt event. zusammen mit rluudius F., wenn dessen Vaterland „Tranquebariae'' sicher ist. mulciber bnrsine Frühst. Eupl. midamus Butl. P. Z. S. 1866 p. 355, 2 3 Exempl. Eupl. linnaei Moore Lep. Indica V-ol. I p. lo4. Formosa. 1 Q, das mir aus Formosa zuging, differiert von ilen Hunderten von Q 9 aus continentalen Fundorten durch die enorm ver- breiterten, weissen Flecken der Vdflgl., welche sonst auffallend dunkelbraun gefärbt sind. Die Htflgl. Sinti breiter weiss gestrichelt. Auch die Unterseite ist durch prominentere Weisszeicbnüng charakterisiert. Patria: Ku-Sia, Süd-Formosa, 1-10. Okt. 1902. 1 Q Coli. Frühst. mulciber vandev enteri Forbes. Wanderings ot a Naturalist p. 274, 1885. Sumatra Exemplare lassen sich nur schwer von continentalen mulciber trennen. Hofrat Martin und der Schreiber dieser Zeilen kamen aber doch zu der Ansiclit, dass die Sumatraner, wenn man grosse Serien in Betracht zieht, sich durch pronon- cierte Weissjiunktierung der Vdflgl. und ausgedehnte Adnerval- strichelung der Htflgl abheben. Patria: Sumatra. Banka (?). Billiton (y). Rhopaloceren der Insel Engano. \11 mulciber portia Fruhstorfer. Trep. mulciber Moore, nee Gramer, P. Z. S. 1883 p. 287. Moore übertrug den Gramer 'sehen Namen mulciber ohne auf Graraers Text und Patria Angaben zu achten, auf die ßorneo- form. Dass dies unzulässig geht aus meinen obigen Aus- führungen hervor. Für die Borneorace wird dadurch ein Name frei und schlage ich dafür portia vor. Portia kommt malakoni Doherty sehr nahe und differiert da- von im Q. Geschlecht besonders durch den Blauschiller der Vdflgl., welcher malakoni fehlt. Die weisse Adnervalstreifung der Htflgl. welche auf Sumatra Exempl. so deutlich, ist bei portia fast verschwunden. Die Vdflgl. Punktierung der (f cf ist gering entwickelt, nie- mals rein weiss, sondern weissiich oder hellblau. Patria: N. und S.-Borneo, Natuna-Iuseln. mulciber basilissa Gramer. P. basilissa Gram. Pap. Exot. III. t. 266, f. G. $ pag. 132 „wordt in Ghina, op de Kust von Goromandel en op het Eiland Java gevonden.'' Wenngleich Gramer auch Ghina und S. -Indien als Vaterland seiner basilissa angibt, darf man doch wohl annehmen, dass er die Javaform abbildet. Keine andere Lokairace hat einen so scharf abgesetzten, subapicalen Blauschiller, eine so pronou- cierte Weissstreifung und einen so grossen, weissen Fleck vor dem Zellapex, noch eine so kräftige, submarginale Doppel- reihe weisser Makeln als die Javaform und Gramers Bild. Patria: Ost- und West-Java, von der Küste bis zu ca. 3000' ansteigend, überall häufig. Bali (-25. Oct, 1895, H. Fruhstorfer leg.) Bawean (?). mulciber verhuelli Moore. Nias. mulciber batnnensis nov. subspec. Exempl. von den Batu-Inseln im Museum Van de Poll. tragen eine schwächere Weisspunktierung der Vdflgl. als verhuelli Moore. Patria: Batu-Inseln. mulciber maassi Hagen. Mentawey. mulciber malakoni Doherty. Engano. mulciber paupera Stdgr. Palawan. mulciber seraphita Frühst. Bazilan. mulciber mindanaensis Semper. Mindanao. mulciber kochi Semper Negros. mulciber megilla Erichson. Luzon. ö. Euploea climena enganensis Doherty. (Crastia enganensis Doherty 1. c. p. 20). Weitaus die häufigste Euploea der Insel, von der ca. 100 Exemplare vorliegen. Die 9 9 sind jedoch recht spärlich vertreten, Doherty vergleicht enganensis bereits mit climena Cram, sepul- chralis Btl. und siimdatrix Wood. Mas. Enganensis ist in der Tat eine Zweigform der aus Amboina beschriebenen climena und hat ihren nächsten Verwandten in sepidchralis Butl. von Java. Enganensis ist nur erheblich dunkler und die Q. 9 tragen kräftigere, weisse Discalflecken auf den Vdflgln. 12 178 H. Fruhfitorfer: Von Sumatra, Mentawej und Nias sind climena Racen noch nicht bekannt geworden. Flnganensis ist demnach eine von jenen Formen, welche sich an die Java Fauna anschliessen. lieber die nächsten Verwandten herrscht noch etwas Unklarheit. Pagenstecher zählt z. B. Lep. Fauna Amboina 1>S84 p. ifj nebon cümena C'rani. als Art noch sepulchralis Butl. auf und vermutet, dass zinekeni Feld, damit identisch ist. Sepulchralis ist aus Java beschrieben und die Javaform von climena, aber keine selbständige Art. Zinckeni Feld, ist auch keine Species sondern eine Trockenzeitform wie sie auf so regenreichen Inseln wie Amboina sich auch gelegentlich entwickeln. Von Ost nach West g-ehend kennen wir folgende Ausläufer \on climena: climena eurypon Hew. Key-Inseln. Diese Form hat Moore aus Versehen in sein Genus Chirosa aufgenommen; vide auch de Niceville J. As. Soc. Beng. 1898, p. 255-256. climena ricina Feld. Aru. climena sobrina Röber. Goram. {Euploea sohrina Röber T. v. Ent. 1891 p. 297). climeua bandana Frühst. Banda. hält die Mitte zwischen euri/pon Hew. von Key, sobrina Röber und climena Gram. Sie differiert von climena durch eine breite, liellbraune Subapicalregion der Vdflgl. und die, marginalwärts eine weiss- liche Färbung annehmenden Htflgl. Verglichen mit eurypon sind die correspondierenden Stellen beider Flügel hellbraun anstatt weiss gefärbt. Patria: Banda, 2 ^(^ Coli. Fruhstorfer. climeua valeriaaii uov. subspec. Taf. II. flg. 4 cf. Von der östlich von Wetter gelegenen Insel Roma empfing ich durch Herrn Kühn eine kleine Serie Schmetterlinge. Die Euploeen dieser Insel zeichnen sich durch einen ungewöhnlichen Reichtum an weisser Färbung aus und erinnern dadurch an die gleichfalls albinen Formen von den Key- Inseln. Eine neue Vadebra, welche ich Valeriana nenne, differiert von eurypon Hew. durch ihre kleinere Gestalt und dadurch, dass der Analwinkel der Vdflgl. und der Marginalsaum der Htflgl. licht hellbraun angeflogen sind, während eurypon an diesen Stellen rein weiss erscheint. Yaleriana ist an den bezeichneten Orten aber wieder etwas heller als bandana Frühst, von der Insel Banda, nur ist bei Valeriana die Öubapicalzone der Vdflgl. fast rein weiss. Die Unterseite nähert sich moiir bandana als eurypon, und dilferiert von bandana dadurcli, dass der Subapicalfleck der Vdflgl. kürzer, breiter und reiner weiss, sowie schärfer abgesetzt ist. Die Htflgl. sind merkwürdigerweise bei Valeriana marginalwärts hell- braun angeflogen, während sie bei eurypon und bandana rem weiss bleiben. Valeriana bekommt dadurch auf der Ober- wie Unterseite der Htflgl. eine weisse Submarginalbinde. Q Vdflgllänge 32 mm. Patria: Insula Roma, zwischen Wetter und Damnur. climena dohertyi HoU. Buru 3 (f(f 1 Q Coli. Frühst. {Vadef»-a dohertyi Holl, Nov. Zool. March. 1900 p. 57 -.58) Rhopaloceren der Insel Engano. 179 climena Cram f. temp. climena. 1 (/, der mit Cramers Abbildung harmoniert, aus Ceram. 1 ^ Ceram, Illo, Ribbe 1884 leg. 2 (f(f 2 Q $ Saparua. 1 (f Haruku, Dr. Martin leg. II. 92 ex. Museo Van de Poll. 1 2 Amboina. climena climena f. temp. zinckeni Feld. 1 cf 1 Q Amboina, Aug. 1892 W. Doherty leg. (gekennzeichnet durch eine weit^se Submarginalregion der Htftgl, welche an sobrina Röb. und sepulchralis Butl. erinnert). climena neptis Ruber. Mauraerie, Flores (1 (/) (Eupl. neptis Röber T. v. Ent. 1891 p. 297). Diese Form lässt sich vielleicht durch die etwas hellere, braune Submarginalregion der Vdflgl. als Subspecies halten. climena sepulchralis Butl. Ost- und West-Java bis zu 2000'. In der Ausdehnung der weisslichen Region der Htflgl. sehr variabel. Ein (f ^^s Magelang, Mittel-Java hat eine sehr breite, rein weisse Marginalzone der Htflgl., so dass er durch die Htflglfärbung an eurypon Hew. erinnert. 12 (fcf 8 9 9 0. u. W. Java Coli. Frühst. Euploea ehvesiana de Niceville. (J. As. J. 1897 p. 543; p. 673-674, 1898) Lombok 5 cfcf 2 Q $ in Coli. Frühst. lässt sich nach meinem Material nicht als Subspecies aufrecht erhalten. De Niceville kannte keine sepulchralis typica und basierte seine neue Form auf Butlers Figur, ganz vergessend, dass Euploeen in hohem Masse zur Variabilität neigen In die climena Gruppe der Euploeen, auf welche Moore das hinfällige Genus ,,Vadebra" creierte gehören noch 2 reizende Formen, nämlich compta compta Röber. T. v. E 1891. p. 300-301, t. 5 f. 2 Q von Teniraber. compta eu compta Frühst, von Babber. Tafel II. flg. 5 cf. (S. Berl. Ent. Verein 1902,) welche sich durch schmälere, weisse Zeichnung auf allen Flügeln unterscheidet. Nach mehr Material, besonders von dazwischen liegenden Inseln, wird man vielleicht zu der Ansicht kommen, dass auch compta nur eine climena Lokalrace darstellt. 6'. Euploea (Tronga) oceanis Doherty. (E. (Grastia?) oceanis Doh. 1. c. p. 21). Diese merkwürdige Art kann, wie Doherty angibt, sehr schwer systematisch untergebracht werden, scheint aber am besten in die Moore'sche Section Tronga zu gehören. Aus Nias, Sumatra und Java besitze ich keine irgendwie ver- wandten Arten. Ihre eigentümlich, grünlich-braune Färbung erinnert etwas an Saphara treitschkei. Vielleicht ist auch Tronga laorrisi Hagen entfernt verwandt. Ein Vertreter der auf Nias so häufigen Tronga niasica, wie ihn Mentawey in Tronga mentawica Hagen besitzt, ist auf Engano noch 180 H Fruhstorfer: nicht gefunden und beweist wieder wie so reich an Ueberraschungen der malay. Archipel ist, besonders wenn wir bedenken, dass Tronga auch in Borneo und Sumatra zu den häufigsten Krschcinungen geliören. Auf Java allerdings ist die dortige Tronga crameri Unggerensis Frühst, auch sehr selten. 7. Euploea (Crastia) alcathoe pahakela Doherty. {Eupl. pahakela Doh. 1. c. p. 22). Einige Dutzend Exemplare dieser Lokalform. Doherty vergleicht pahakela mit core »ind camorta Moore, die Race steht jedoch einer Form am nächsten, welche als menetriesi Feld, in den Sammlungen steckt und als solche von Butler, Distant, de Niceville, Kheil und andern behandelt wurde. 1898 hatte ich jedoch am Tring Museum und in der Sammlung Oberthürs Gelegenheit zu constatieren, dass menetriesi Feld, der c/ zu einer Art sei, welche von Butler als pinwilli beschrieben wurde. Man vergleiche meine Tabellen B. E. Z. 1898 p. 183-186. Die F'orm, welche Hagen Lep. von Mentawej, p. .324 als mene- triesi aufführt, steht pahakela näher. Pahakela bildet die dunkelste der bisher bekannten Racen, welche Moore unter Penoa vereinigt hat, selbst die dunkle uniformis Moore von Borneo hat noch mehr weisse Htflglzeichnung. Die Nias Race nähert sich uniformis Moore, ist nur etwas kleiner als Borneo-Stücke. hat schmälere Flügel, dünnere Weissstreifung und einen kürzeren Sexualstreifen auf den Vdflgln. csimple.x m). Es ist jedenfalls interessant, das sich auf Nias utul Borneo gleich- artige, melanotischc Racen ausgebildet haben, während Natuna, die Malay. Halbinsel und Sumatra von helleren, deutlich weiss gestreiften Formen bewohnt werden. Die Verteilung der hierher gehörigen Verwandten ist folgende.- alcathoe alcathoe Godt. Java, Lorabok. alcathoe pahakela Doherty. Engano. alcathoe n. subspec. Mentawej. alcathoe Simplex Frühst. Nias. alcathoe gardineri Frühst. Sumatra, Natuna, Malay. Halb. alcathoe uniformis Moore. N. und S. Borneo. alcathoe douhlcdayi Feld. Sikkim, Assam, Tenasserim (Tandong, Mai) Siam, Muok-Lek. Jan Febr. 'JOOO' (H. Fruhstorfer leg.) alcathoe distincta Stdgr. Palawan. 8 Euploea (Stictoploea) dufresiiei iiica nov. subspec. Doherty fing auf Engano G Species Euploeen, die sich insgesammt auch in der mir diesen Sommer zugegangenen Ausbeute meines Reisenden vorfanden. Mein Jäger war so glücklich eine weitere Art auf einer Satellit-Insel von Engano aufzufinden, nämlich eine Sticto- ploea, welche ich als nica hier vorstelle. Rhopaloceren der Insel Engano. 181 Nica steht picina Butl. von Sumatra sehr nahe und differiert von dieser nur durch die grösseren, blauen Submarginalflecken der Vdflgl., welche ziemlich gleich gross sind und alle weit von einander getrennt stehen, während sie bei picina costalwärts dicht zusammen- gerückt erscheinen. Auf den Htflgln. fehlen die weissen Punkte beim cf gänzlich und sind beim 9 nur sehr minutiös. Alle Flügel sind unterseits spärlicher punktiert als eine Reihe von picina aus Sumatra. Oberseite: Verglichen mit lacordairei Moore von Java sind die submarginalen Flecken der Vdflgl. ohne weisse Kerne und auf den Htflgln. fehlt die Punktierung beim cf gänzlich. Die Htflgl. sind gleichmässiger schwarz und nach dem Aussen rande zu nicht aufgehellt. Auch die Unterseite aller Flügel ist dunkler. Die weissen Submarginalpunkte sind fast verschwunden. Auf den Httlgln, sind die circumcellularen Flecke gleichfalls reduziert und tief dunkelblau, anstatt weiss oder weisslich violett, Patria; Poelo Dua bei Engano, (vide pag. 173. Vorrede.) 9. Salatura melanippus pietersi Doherty, D, pietersi Doh. 1. c, p. 23. Salatura pietersi Hagen, 1. c. p. 324. Pietersi hat von allen melanippus-B,acen den am längsten aus- gezogenen Apex, eine sehr merkwürdige Erscheinung, welche Doherty bereits bemerkte. Pietersi nähert sich melanippus von Java, von der sie durch die eigentümlichen, grauvioletten, anstatt weissen Subapicalbinden der Vdflgl. abweicht. Nach Hagens Figur zu urteilen, differiert pietersi von keteus durch die oberseits etwas helleren, rotbraunen Adnervalstreifen und die rotbraune Htflglzelle. Keteus hinwiederum hat nicht ganz so schwarzbraune Htflgl. als eurydice. Eurydice ist eine merkwürdige Combination von albin gezeichneten Vdflgln. mit sehr breiter, rein weisser, subapicaler Schrägbinde, die an hegesippxis von Sumatra erinnert, und auffallend melanotischen Htflgln. Die melanippus Racen der Satellit- Inseln von Sumatra zeigen uns wieder in welch hohem Grade das Meer als Trennungsfactor zwischen selbst nahegelegenen Gebieten eingreift und in welch bunter und unberechenbarer Manigfaltigkeit das maritime Inselklima die Subspeciesbildung beeinflusst und begünstigt. Dies fällt besonders auf, wenn wir bedenken, dass Birma, Slam, Cochinchina, die Malay. Halbinsel und Sumatra zusammen nur eine melanippus Form, die hegesippus Gramer produzierten und noch von ihr bewohnt werden. 182 H. Fruhstorfer: Graphisch dargostellt erscheint melanippus im indomalayischen Gebiet in folgenden Abzweigungen: Kleine Sun da-Inseln Java Engano Mentawej erebus melanippus pietcrsi keteus Nias Sumatra Malay. Halbinsel Indochina eurydice hegesippus hegesippus hegesipjnis Philippinen Borueo Celebes edmondi lotis celebensis. Interessant ist, dass sich auf Mentawej auch hegesippus in einem Exemplar vorfand, das nach Hagens Annahme von Sumatra aus dort eingewandert sei, eine Ansicht der ich mich gerne anschliesse. Danais pietersi ist nicht häufig auf Engano, mir gingen kaum 50 Exemplare zu, während Hagen von Pora-Mentawej über 150 Stück der dortigen melanippus-K2ice empfangen hat. Noch seltener ist melanippus eurydice Butl, auf Nias, von dem ich im Laufe der Jahre nur 2 Exemplare empfing. 10. Parantica cleona chrysea Doherty. (D. (Bahora) chrysea Doh. p. 32.) Par. cl. chrysea Frühst. B. E. Z. 1899 p. 78. Der (f lässt sich von Sumatranern {aspasia F.) recht gut da- durch unterscheiden, dass alle Strigae und Submarginalmakeln der Vdflgl. dunkelgelb gefärbt sind, während sie bei aspasia weisslich hyalin erscheinen. Chrysea hat ihren nächsten Verwandten in kheili Stdgr. auf Nias, von der sie in beiden Geschlechtern, namentlich aber im 9 durch die schmäleren, subapicalen Strigae der Vdflgl. abweicht, und diese schmalen Streifen separieren chrysea auch von der durch breite, Subapicalstrigae gekennzeiciineten philomela Zink, von Java. Chrysea gravitiert demnach mehr nach Sumatra und Nias als nach Java. Chrysea ist ziemlich häufig auf der Insel, Q 9 sind selten. Es kommen vielleicht 5 Q 9 auf 100 cfcf. 11. Radena juventa longa Doh. • (R. longa Doherty 1. c. p. 24.) Die häufigste Danaide der Insel, in grosser Zahl eingeschickt. Eine der auffallendsten juventa Racen, characterisicrt durch den 'Stark verlängerten Apex. In der Zeichnung hat longa viel mehr Aelinlichkcit mi^ juventa ishma Butl. von S. Celebes und tontoliensis Frühst, von Nord-Celebes als mit juventa Cr. von Java. Rhopaloceren der Insel Emjano. 183 12. Radena similis macra Doherty. {R. macra Doh. 1. c. p. 24.) R. similis macra Frühst. 1. c. p. 79. Doherty hat wiederum Recht wenn er beobachtet und erwähnt, dass sich macra von vulgaris durch den verlängerten Apex aus- zeichnet. Macra ist dadurch von allen similis Racen differenziert. Macra steht der sumatranischen macrina welche unten beschreibe, näher als der javanischen vulgaroides und ist dunkler und schmäler gestreift und kleiner punktiert als die beiden Nachbarformen. Macra ist dagegen grösser und breiter weiss gestreift als similis megaroides von Nias. Bei geuauereai Studium der similis Kaceu des Archipels ergibt sieb, dass dieselben auch in mehrere Subspecies zerfallen, die sich in folgender Weise unterscheiden lassen: similis vulgaris Butler. D. vulgaris Butl. Ent. Menth. Mag. 1874 p. 164. Radena vulgaris Dist. Rhop. Malay. p, 10 t 1 f. 8, 1882. Moore Proc. Zool. Sog. 1883 p. 224, pro parte. Lep. Ind. Vol. I. p. 32. R. similis vulgaris Frühst. B. E. Z. 1899, p. 79 pro parte. Dies ist die am breitesten grünlich weiss gestreifte Form mit langen spitzen, postcellularen Keilfiecken der Vdflgl. Patria: Malay. Halbinsel 2 (f(f. Lingga Archipel (Febr. 1898 A. Everett leg. 1 cf (Coli Frühst.) Birma (de Niceville, Moore, Distant); Bintang, (Mus. Berlin 1 (f). similis macrina nov. subspec. R. vulgaris- Martin u. de Niceville, Butt. Sum. p. 365, Moore, Frühst. 1. c. pro parte. Bildet eine Transition zu macra Doh , ist schon etwas dunkler als vulgaris noch sehr breit gestreift, aber doch merklich schmäler als vulgaris und mit dunkler grün hyalinen Flügelmakeln. Patria: Deli, N. 0 Sumatra, Padang'sche Bovenlanden, S. W. Sumatra. similis vulgaroides nov. subspec. D. (Rad.) vulgaris Frühst. B, E. Z. 1896 p. 299. 1. c. 1899 p. 79, pro parte. Moore 1. c. pro parte, Java. Die submarginalen und subapicalen Punkte und Strigae kleiner, schmäler und kürzer als bei den vorhergehenden Racen. Der Apicalteil und der Basalstrich in der Zelle reduzierter, die post- cellularen Keile kürzer. Flügelunterseite dunkler, die Bänder bräunlich, anstatt weiss. Patria: Ost- und West-Java. Sehr gemein, selbst in Dorfgärten, namentlich im Osten auf einer Höhe von ca. 1000—2000' über dem Meere. similis megaroides nov. subspec. Dan. similis Kheil, Rhopaloc. Nias 1884, p. 16. (Die gemeinste Art der Insel.) Rad. vulgaris Fruhstorfer, 1. c. p. 79 (part) Nias, S. Borneo. Mit diesem Namen belege ich die Lokalrace aus Nias, welche die melanotischste, bisher bekannt gewordene Form aus der similis Gruppe darstellt. Die mir vorliegenden Nias Exemplare sind kleiner als macra und macrina, tragen etwas grössere Admarginalpunkte als macra aber, uament- 184 H. Fruhstorfer: lieh im Verbältnis zu ihrer Kleinheit, grössere, weisse Submarginalpuukte der Vdflgl. Dagegen sind alle weisslichen Binden und Punkte der Htflgl. stark reduziert. Die ultracelluren Keilfleckchen der Vdflgl. erscheinen kürzer als bei macra und macrina. Megaroides kommt im selben Kleide auch auf Borneo vor, 1 cf in meiner Sammlung aus S. Borneo und 6 (f^ aus Nord-Borneo des Berliner Museums kann ich nach dem vorliegenden Material nicht von den Niassern trennen. Würden die Fundortszettel abgestreift und die Exemplare ohne solche durcheinander gesteckt, so wäre es vollends unmöglich, die Formen von beiden Inseln zu unterscheiden. Es ist zwar ziemlich sicher, dass sich kleine Trennungsmerkraale er- ergeben würden, wenn grössere Serien mit vielen Q. Q zum Vergleich neben einander gestellt werden könnten. Aber gerade diese scheinbare Gleichheit zweier Eacen von räumlich weit getrennten Gebieten, ist mit das interessanteste Factum in der similis Gruppe. Dass Nias und Borneo eine ausserordentlich «nelanotische Race gemeinsam haben, konnte ich schon bei Euploea (L'rast'ui) alcathoe beweisen, welche auf beiden Inseln im selben monotonen Kleid erscheint, aus dem die prominenten Weissstreifen, welche Sumatra, Malacca und Java Exemplare zeigen, fast verschwunden sind. Ein weiteres Beispiel der Borneo-Nias gemeinsamen Neigung zur Ver- dunkelung bildet Parantica eryx F. von Borneo mit einer noch etwas dunkleren Form erycina Frühst, von Nias, welche auf dem Festlande von Asien (Malay. Halbinsel, Slam, Cochin-China) durch die hellere agleoides Feld ersetzt ist, die consequent unverändert in Sumatra vorkommt. Wir kennen jetzt schon 3 analoge Fälle, bei denen gemeinsam be- wohnt werden: Sumatra-Wlalacca von heller Form tJ. alcdfhoi- gardineri D. eryx agleoides D. similis macrina Borneo-Nias von dunkler Form E. alcathoe uniformis und simplex I). eryx erycina D. similis megaroides Welche Factoren mögen mitgewirkt haben um die melanotische Färbung zu erzeugen, welche den Borneo-Nias Stücken im Gegensatz zu ihren Verwandten eigentümlich ist? {Parantica agleoides Feld. Doherty 1. c. p. 23., „I think I saw aglaia or its reprensatative, on the day of my arrival at Engano." Par. aglaoides (sie) Hagen 1. c. p. 323. „IQ von Mentawej, das ganz den Sumatranischen Exemplaren gleicht " Mir ging diese Spezies nicht zu, was ich sehr bedäure, weil es ziemlich sicher ist, dass sie auf Engano auch vorkommt, nachdem Verwandte in Nias und Mentawej fliegen.) Zum Schluss lasse ich noch eine Uebersicht der hier in Betracht kommenden Verwandten unserer Danaiden folgen, weil meine Aufzählung in B. E. Z. 1899 in vielen Punkten einer Veränderung unterworfen, werden muss. Trotz der Neubenennungen, die nicht zu umgehen waren, wenn ein klares Bild des Vorhandenen gegeben werden soll, habe ich die Zahl der Arten niclit vermehrt. Dies zur Beruhigung meiner verehrten literar. Collegen diej^mir^gelegentlich zu verstehen geben, dass sie sich mit meiner Art zu, trennen nicht befreunden können. Mit dem Artbegriff pflege ich ohnedies sehr vorsichtig umzugehen, was meine Aufzählung der Radena beweisen möge, von denen ich B. E. Z. Rhopaloceren der Insel Engano. iSf) 1899. p. 79-83 nur 3 Arten gelten Hess, während Moore schon 1883 nicht weniger als 15 Spezies aufzählte. Mein Bestreben ist nicht darauf gerichtet möglichst viele Namen einzuführen und ganz und gar nicht das vorhandene auseinander zu reissen, sondern oft genugwar es mir ein besonderes Behagen die zahlreichen Splitter aus der Literatur zusammen zu tragen und zu einem Ganzen zu vereinigen. Al)er es wiederstrelit mir. all das zusaiiiiiieuziuverfoii, was dio Natur lind insbesondere jene des an reberrasciumgen und Foi'nien ebenso reichen, wie vielgliederigen Malay. Archipels hervorgebracht bat. Jetzt nachdem wir, z. T. durch mein bescheidenes Zutun wissen, dass wir Java in zwei klimatische und zoograpbische Regionen teilen müssen, und uns die Herren Sarasin l)ewiesen haben, dass Celebes aus drei geograpliiscben Provinzen zusammengei'ügt ist. müssen wir den Standpunkt der Autoren verlassen, welche Mitte des vorigen Jahrhunderts tätig waren. Damals kannte man eben nur .,Arten" und beschrieb als solche auch geiüngwertige Lokalracen. wenn man sie nacli ihrem .Vus- sehen für verschieden hielt. Des weiteren begnügte man sich mit Etiquetten wie „Java" oder „tVlebes", ..Philippinen" die wir beute als zoogeograpbiscbe Coniplexe ein- schätzen. So teilte mir Prof. Matscliie mit. dass er allein Borneo in fünf geographische Provinzen zerlegen müsse. Wie bescheiden nehmen sich dagegen N.- und S.-13oi'neo aus, zwei Provinzen mit denen ich mich bisher begnügte ! Jetzt allerdings nniss ich noch eine dritte Region anreihen, nämlich die Umgebung von Sanda- kan, die so von philippinischen Elementen durchsetzt ist, dass wir an eine ursprüngliclie T^andbrücke denken müssen, von der sich die faunistischen Fragmente noch erhalten haben. Bedeutet es nun einen Fortschritt, wenn solchen Factas gegen- über einige Herren in hartnäckiger Weise den ganzen Ai'chipel als eine compacte Masse behandeln? Ist es nicht viel interessanter die einzelneu Arten auszuscheiden und dem Weg zu folgen, den sie eingeschlagen und der Variabilitätsrichtung zu der sie, gebunden durch die isolierte I^okalität in grcisserem oder geringerem Maasse neigen ? Nach dieser Abwehr lasse die Aufzählung der Danaiden-Gruppen folgen, welche den Rahmen zeigen soll, in den die Engano Danaiden eingefügt werden müssen. Radena. similis siniilis L. (..Habitat Asia" Linne.) Ishigaki, Formosa, Honnkonu', Tonkiu. Annam. Siam, Birma (Coli. Frühst.) ab. aventina C'ramer. Mit rundlichen, statt keilförmigen, post- cellularen Flecken der Vdflgl. Von allen obigen I^okalitäten mit Ausnahme von Birma in meiner Sannnlung. ab. per similis Moore. Wahrscheinlich Trockenzeit, vielleiclit aber auch nur Hungerforni. Süd-Annam. Siam (neben similis von mir im Jan. I'\'bruar gefangen). similis exprompta Butl. (Jeylon. similis vulgaris Butl. Singapore (Butl.) Malay. Halb. Die l'^ind- orte Nepal, Indien, welche Butler angibt, sind iiu'orrect. similis meijaroides Frühst. Boiiieo, Natuna, Nias. similis macrina l-^rulist. Sumatra. 186 //. Fruhstorfer: similis macra Dolioity. Euiraiio. similis vulyaroid es Fiiilist. J,iv:\. similis sumbawnna Fnilist. Sniiihi\\v;i. similis pal ato an a Friihst. P;ila\vaii. juventa nicobarica Wood-Masoii. Nicoharon. Juventa sitah Fnihst. Xatuiia Inseln. Malay. Halliiiisd. juventa kinitis Fnilust. Xoid-Borneo. juventa goria Fnilist. I^azilan. juventa luzonica Mooro. Hal)iiyaii('s. juventa manillana Mooro. J^uzon. juventa longa Dolieily. Bngano. juventa juventa Crani. Ost- und Wcsljava. Bali. Hawcan. i?! KanjLiPaii (?) juventa phana Fnilist. Lonihok. juventa stictica I'^nibst. Sunil)awa. juventa kamhera Doliorty. Siiniha. juventa kallatia Fnilist. Kalao. Salaturn. inclani2fpus melanippxis ( 'raiu. W. .lava. Die iihriifon von mir 1. c. schon citicrtcn unsiclicrcn Vater- länder sind zweifellos alle irriy:. melanippus hegesippus Crani. W. Sumatra. SiiiL:a])oi('. Lin^i:a .Vnlii- pel. .Vatnna. 31alacca. Ind. o. ('liiiia. melanippus indicus Fnihst. Hiriiia. melanippus pietcrsi Dolierty. Eni;aiio. melanippus ketcus Haaen. Mentawe] (/Q (Coli. Fnilist. I melanippus eurydice Butl.*| Xias. melanippus lotis ('ramer. X. ii. S. Borneo. Vertritt hegesippus auf Borneo und ist von diesem in der Haiiptsat'lie nur dadiircli verscliieden. dass der in hegesippns rotbraune Basalteil der Fliiüel eine weissliclie Färlmnir an- genommen hat. al). lotina i'nihst. Xatuiia. melanippus edmondi Bona'. l'lniipiiineii. Sandakan. X. Borneo. Palawaii. melanippus celebensis Stdar. X. ( 'elehes. Im Süden bisher nicht i)eoba(;htet. melanippus celebensis ab. malossona Fiiihst. X. Celebes. B. E. Z. 18!)!» p. 6^. Ist eine intermediäre, atavistische l'oriii. Iiei der lias. in melanippus vorhandene Rotbraun auf den X'dfl^ln. wieder auftritt, das Weiss dort yänzlich vei'dräiiüt hat und bei der die('osta. SM und die Siibmaryinal- reirion der Htfli;]. rötlich liezoaen sind. Die weisse (^uerbinde der Vdflyl. ist stark verl)reitert wodurch jwaios- sona von der. an dieser Stelle staik schwarz liereiften ce/e?>CHs/s differiert. und (b'n P]indnick einer besonderen .Vrt hervorruft. Das (iei;cnt('il hiervon liildet eine .Vberrat ioii. welche mir von den Xatuna-lnseln vorlieirt und dort neben hegesippus vorkommt. Bei diesem Exemplar ist das llotbraun durch Weiss venlrän.irt und nur noch längs der Adern vorhanden. Dieses Stück bihh't den retiergaiiir von rot- liraunen hegesippns zu weissen lotis ('ram. und mau als ab. lotina be- zeichnet w(M(len. *) B. E. Z. 1899 p. 74 sind durnh eine Textverschiebung eurydice Butl. pietorsi Dob. und koteus Hagen als Subspecies zu artenice Cram. geraten, während sie auf p. 75 hinter melanippus indicus Frühst gestellt werden Rhopaloceren der Insel Engano. 187 Auf den kleinen Sunrla-Insebi ist melanippus vertreten durch haruhasn Dnlierty (erebus Rölior ist damit Synonym). Dov Name erebus müsste oliiiedies fallen, weil von Butl. für eine Parantica von den Philippinen hereits verwendet. (Proc. Zool. Soc. 186(i p. rvJ.) tnimanu Doherty. Suniha. Letzterer fehlt mir. 1 Exemplar l)esitzt Dr. Marlin in Diessen. Durch den lanji' ausgezogenen Apex bildet haruhnsa ein Bindeglied zu is))inre ( 'ram. von den Moluccen. Die \'dtlgl. sind noch spitzer und gradliniger als hei pietersi, die (lesamtfärhung ein eigentihnliches (iell) oder Sepia braun. Die weisse Subapicalbinde der Vdllgl. ist bis auf i' weisse Punkte verschwunden. Die Htflgl. erinnern al)er unterseits noch stark an melamj)pus »idantppus. Satyridae. 13. Lethe europa V. Diese Art, von der Doherty sagt, dass sie selten ist, liegt nur in 2 Exemplaren vor. 14. Melanitis leda. Mehrere Exemplare. Regenzeitform. Oben grauschwarz mit schwarzer, weissgekernter Subapicalocelle, die von einem obso- leten, rotbraunen Strich begrenzt ist. Solche Stücke besitze ich in Anzahl aus Westjava. Auch Doherty sagt 1. c, p, 24, dass seine leda oben fast ohne Zeichnung gewesen seien. 15. Melanitis suyudana Moore. Neu für Engano. Regenzeitform. Ungefähr 20 Exemplare gefangen, die etwas kleiner sind als Wesljavauen, aber sonst wohl kaum verschieden. 16 Mycalesis minens L. In Anzahl. Regenzeitform. Eiyminiidae. 17. Elymnias panthera enganica Doherty. [E. dolorosa var. enganica Doherty 1. c. p. 24 „only QQ".) E. panth. enganica Frühst. B. E. Z. 1898 p. 197 und 1899 p. 58.) Enganica ist die dunkelste der bisher bekannten panthera Racen. Doherty fing nur Q Q. Mir gingen auch etwa 10 c/c/ zu, die sich dolorosa Butl. von Nias nähern, aber ganz dunkle Vdflgl. haben ohne aufgehellte, subapicale Region. Auf der Htflgl. Oberseite sind die von unten durchschlagenden Ocellen obsolet gelblich geringelt. Die Flügelunterseito der cfcf kommt am nächsten panthera dusara Horsf. von Java und differiert nur durch die dunklere Gesamtfärbung und einen grösseren weissen Apicalpunkt der Htflgl. 188 H. Fruhstorfer: Die übrigen Ocelleii der Htflgl. sind nicht so gross als bei dolorosa und lacrhnoso aber etwas deutlicher als bei diisara. Daraus geht hervor, dass enganica etwa die Mitte hält zwischen der Java- und Borneo-Race und dadurch mehr nach Osten gravitiert als nach Nias und Sumatra. Das 9 ist heller als der d" . Bei 2 Exemplaren tritt auf den Vdflgln. eine rötlichbraune Submarginal- binde auf und die Htflgl. tragen eine rudimentäre, graugelbl. Binde, während panthern Q. auf allen Flügeln breit hellgelb gebändert ist. Von den Ocellen der Htflgl. Unterseite sind die oberen rein weiss, die unteren schwarz und violett gekernt während dusara Q Q nur eine weisse und 5 blaugckernte Ocellen aufweisen, die zudem meist kleiner sind. Die mit enganica verwaiultcn Kiiccii /„'ihlc icli liici- ;inf. ^Iciciizcitig zwei neue Formen hesclireibcnd. panthera panth era F. Miint. Ins. p. 39. 1887: Aurivillius. Entoni. Tidskrift 1897. p. 142. FruhstoHer B. E. Z. 1898 P- 196 197: 1899 p. 58. Type von mir am Mus. in ( 'opcnhagen vcM-gliclien. Es hostoht (larnacli kein Zweifel dass: E. lutescens Butl. ([.iteratur bei Distant. Rbop. ^lalay. p. ()2 t. 6 fii;'. 4 (f. ö Q] damit synonym i.st. Malay. Hall). Sumatra. "Sinsj-aporo (Coli, l'ruh.-^t.) panthera n. suhspec. Xatuna Inseln. 2 QQ meinoi- Sanunlunu' zoiaen eine deutliche, üolliliclic SuhmariiinalbiiKlt' der Vdtlyl. und fast rein weisse Binden der Htt'lgl. Oberseite. panthera dusara Horsf. Ost- und West-Java. Frulist. B. E. Z. 1898 p. 196;: 1899 p. 58. panther a labuana Stdgr. Xoni-BonuM) im Sultanat iiruiici. liiiutiir. 1 (/ Kudat. der yeiian mit der Besclireiliuiii;' ühercinstiunnt. panthera hanyueyana Frühst. Ins. Ban^uev. B. E. Z. 1899 p. 58. Type am Mus. llaml)urü-. panthera snluana Frühst. Sulu- Archipel. 1. c. p. 57. Type am Britisli. Mus. panthera parce Stder. Palawan (fQ. Coli. Frühst. Iris 1889 p. 39. panthera mimus Wood-Mason. Literatur vide ^loore. Lcp. Indica vol. II p. 155. t. 137 f. 2. Nicol)aren. panthera dolorosa Butl. Xias cfQ. panthera lacrimosa Frühst. B. E. Z. 1S98 p. 19H Baweaii. panthera lacrima nov. sul)S])('('. Batria iuii. hiscln Ix'i Xoid-Bornco? Banka ? Stobt sehr nalic hantjueyana. von der sie sich durcb die .üelb- irrauc Suhmaririnalliinde der Vdflirl. untersclieidet mid lacri- mosa. von welcher sio durch die hellere, grösser irekernte Htfl.ül. Binde al)sticlit. Die Ocellen der Htflirl. Cnterseite sind i.rösspr als hei allon Verwandten, nach innen breit hell- blau begrenzt. Die Vdfliil. trairen eine i-udimentiire. weiss- lith ireibe Binde auf der Cnterseite. panthera enganica Doherty. Entrano. Rhopaloceren der Insel JEngano. 189 sinf^ala Moore. (Lep. Ind. Vol. 11 p. 165 t. 138 f. 1). 3 cfcf von Ceylon Coli. Frühst. Steht pnnthera iileichfalls sehr nahe. Morphidae. 18. Amathusia amythaon insularis Doh. {Am. aniamyth. var. insidai^is Doh. 1. c. p. 25.) Von dieser feinen Lokalrace gingen mir nur 1 (f und 2 gute, so- wie ein stark defectes Q zu. c/ und 9 stehen merkwürdigerweise ottomana Butl. von Borneo näher als iucicla Frühst, von Sumatra und porthaon Feld von Java. Von Lucida weicht insidaris cf ab durch die viel schmälere und dunklere blaue Vdflgl. Binde, die viel kleinere Gestalt und die kürzeren und breiteren Schwänze der Htflgl. Die Längsbinden der Htflgl. Unterseite sind prononcierter schwarzbraun und breiter angelegt. Die Duftbüschel der Htflgl. Oberseite sind hellgelb anstatt rot- braun wie bei lucida oder fast schwarzbraun wie bei ottomana. Verglichen mit ottomana ist insidaris nur wenig kleiner, die Schwänze sind gleich lang, aber etwas breiter. Die blaue Vdflglbinde von insidaris ist analwärts, da wo sie auf die S M anstösst, viel breiter als bei ottomana. Q Oberseite: Die gelbe Vdflglbinde ist schmäler und etwas heller, die Htflgl. sind bis zum Analwinkel breit gelb gesäumt während ottomana nur apicalwärts gelbbraun umrandet ist. Unterseite: Die Vdflgl. sind im Discalteil und in der Submarginal- region heller als ottomana. Die Basalhälfte der Htflgl. ist lichter die Aussenhälfte und namentlich der Analwinkel dunkler. Alle braunen Längsbinden sind mehr gewellt, sehr viel breiter und dunkler braun. Die Ocellen sind viel grösser als bei ottomana. Hier niii^e die Ueschreibuny einer hislier vei-kannten amythaon Race i'latz tindeu. Amathoxidia amythaon Incida nov. sul)spec. Am. (Vüucida ^lartiii cV de Xicöville, IJntt. Snniatra 1895 p. 398. ..Sehr selten. ."> Kxeiuplare während 13 .laliien." (^^ kleiner als düucida. Httlal. schniäler, spitzer mit hellerem, sexuellen Dut'tl)üscliel. Die Binde der Vdflyl. hellhlan anstatt violettblau, viel sehniäler namentlich nach dem Analwinkel zu, wo sie bei düucida erst an der S M endet, während bei lucida sich das Blau schon hei M 3 zu ver- schmälern anfängt. Durch das Ziu-iicktreten der blauen Vdflgl. -Binde ge- winnt die schwarze (Ji'iindfärbnng an Aiisdehnnng und erscheint der Vdflgl. viel breiter schwarz innsännit. Unterseite: Alle Flügel dunkler, alle Längsbinden schärfer und dunkler braun, die Analocelle viel grösser, alle Ocellen breiter schwarz geringelt. 190 H. Fruhstorfer: l'atiia: Dcli. \(). Siiiiiatni 1 (/. Dr. H. Dolirn lot;-. in Coli. Fnili.-^t. Lucida liiltlet ein natiirliclu's (Jlicd in dor Wrhroitiini:- der mnythdon i'ac'on. (lio von Xord nach Süd ycliond. ininior sclinialliindiizcr werden. Eine l'eltersiclil der verwandten Raren eriiüit i'oliicndo Hild: n mi/fliaon nmythaon Honr. Malav. Halbinsel, am ythaon lucida Frnlist. Sumatra. ami/thaon insular is Doherty. EniziUio. (imyth rton pylaon l'Vld. [porthaon Feld.) Ost- und Westjava. (Dil ytlido II otto maiia Hutl. X. S.-ljornen. am ythann philippina l-'rulist. I'anaoii. (Seniper. Sclunett. IMiilipp. p. 71 t. l.'i I. 7 Q.l Mit sclnualei'. itelhei- F)ii\de der NMlInl. und sehr kr:iftii:en. rothraunen Länusl)indeii dei- llttli;!. l'iilerseite mid i;ross- ü'ckernten Ocollen. plateni Stdi;r. Nnrd-('ele))es. toli-Toli. \ov. Dez. 1895. Wurde von Stand inii'er. Pjxot. Scluui'tt. p. LSS in eine ei^-ene (lattuny gestellt. Die drattuuL:' ist hinfällit;-. plateiii lässt sich mit Mühe als Art halten und ist nichts weiter als die Celeheslorm von amythao)t. plateni snprema l'ruhst. 15. E. Z. 18f»i» p. ."18. Sula-Man-ioli. 2 QQ Coli. Fiuhst. Die Amathuxidien sind bleich den Zeuxidien Waldhewohner. welche während dei' schwersten Reiicnzeit auftreten. Die Falter kommen jedoch an sonniaen Ta.ü'en in den Mittairsstunden auf Minuten zimi \'orschein. tauchen unerwartet wie (responster ans dem Waldesduidren Art aus der schönen (irup])e hinzuweisen, nämlich auf die arossen Cnter- schiede. welche Xord- und Süd-Horneo Exeniiilai-e von Amaxidia aurelius ( 'r. aufweisen. Wir kennen davon bisher: aurelius aurelius Cram. Zeux. Aurelius Distaut. Phop. Malay. t. 87 f. l p. 425. Martin it de Xicöville. Lep. Sunn/tra 18!».') ]i. 'Mi: Maitin Iris 18!»r> p. '2(i2. Malacca (/$. Siunatra :{ (/(/ <""'" l'ruhst. aurelius an reliana llonrath. P. E. Z. 18K!I p. 1()2 S.-Porneo. ^Q Coli. Frühst. aurelius nov. sulispet;. Xordborneo 2 (/(f 1 Q Coli. Frühst. Differiei't von S.-Porneo Exemplaren durch tias bedeutend<'re Flügel- ausnniss und durch die dunklerblaue Subapicalbimle der N'dflgl. Beim Q sind alle weissen Zeichnungen sowie namentlich auch der Marginalsaum am .Vnalwinkel bedeutend verbreitert. Die discalen. weissen Flecken der N'dtlül. sind nicht nur viel grösser sondern auch Rhopaloceren der Insel Engano. 191 aus.ffepräsfr- naiiioiitlicli ist stets fino drittf, discale Makel coniplet voriiaiulcii. Pntiia: Xord-Hornoo. Nymphalidae. 10. Ciipha erymanthis dohertyi nov. subspec. C. eri/mmthis Doherty, J. As. Soc. B. 1891 p. 25. Die ^iipha von Engano erscheint so recht im Kleid der Sateilit- Inselform, d.h. sie ist erheblich melanischer gefärbt als die Racen von Sumatra und namentlich jene von Java. Eine grosse Reihe von Exemplaren, welche mir vorliegen, fallen auf durch die stark verschmälerte Medianbinde der Vdflgl., welche zuden) nicht gelblich, sondern rotbraun getönt ist. Die innere Umgrenzung der bräunlichen Region, d. h. die stark gekrümmte Discalbinde ist viel breiter schwarz als in Java- und Sumatra-P^xemplaren. Der gelbe Subapicalfleck ist prononcierter, ebenso die schwarze subanale Makel. Die schwarze Medianbinde der Htflgl. verläuft geradliniger, die innere Submarginalbinde dagegen unregelmässiger. Auch ist diese weiter nach innen gerückt, sodass die braune Zone zwischen den Suhmarginalbinden sich verbreitern kann. Die Unterseite der Flügel ist gleichfalls dunkler, aber zeichnungs- ärmer als bei Sumatranern, die violette Mittelbinde der Htflgl. pro- minenter. Dagegen ist die gelbe Medianbinde der Vdflgl. um vieles ver- schmälert. Von der Javarace von erymanthis ist dohertyi leicht zu unter- scheiden durch das Fehlen des hellgelblichen Anfluges auf den tief dunkelbraunen Hinterflügeln. Mit disjuncta Weymer von Nias, welche eine fast weisse Median- zone der Vdflgl. zeigt, hat dohertyi nichts gemeinsam. 20. Cyrestis periander enganicus Frühst. Taf. ir, Fig. 2. C. periander Doh. 1. c. p. 20. Dunkler als die Malacca und Tenasserimform. O. periand. enganica Frühst. Iris 19ü2 p. 171. Martin, Iris 1903, p. 149. Enganicus ist die dunkelste aller bisher bekannt gewordenen periander Formen, steht sehr nahe periander martinus Frühst, von Sumatra. Enganicus war nicht selten auf der Insel, nach Doherty. der viel davon fing, soll sie im hohen Walde sogar gemein sein. 192 H. Fruhstorfer: 21. Freds ida Gramer. Von Doherty erwähnt. Von meinem Reisenden nicht f^efanpjon 22. Doleschallia hisaitide niasica Butler. (D. niasica Doherty 1. c. p. 26.) Das einzige, eingesandte 9 kann ich ebenfalls nicht von niasica Butl. unterscheiden, sodass Engano und Nias anscheinend eine Race gemeinsam haben. Auf Sumatra ist hisaitide repräsentiert durch hisaitide niariae Frühst, die etwas kleiner und farbiger ist als hisaitide pratipa Feld, von Malacca. 23. Neptis soma meridiei Doherty. 1. c. p. 26. Selten auf Engano. 24. Neptis engano Doherty. {N, omhalata var. engano Doh. 1. c. p. 27.) Eine aussergewöhnlich verdunkelte Inselrace die ziemlich selten ist. 25. Atella alcippe eiiganiea nov. subspec. {At. alcippe Doherty 1. c. p. 26.) Taf. II, Fig. 1. Wenn Doherty p. 26. sagt, dass Engano-Exemplare ganz normal sind, dann hat er übersehen, dass die Engano-Race vor allen übrigen Formea der Sunda-Inseln durch eine auffallend breite und geradlinig verlaufende, schwarze Medianbinde der Htflgl. ausgezeichnet ist. Aber noch wichtiger erscheint mir, dass enganica mit Ausnahme von alcippe celehensis Wall, die einzige Race ist, welche eine zu- sammenhängende, schwarze Medianbinde der Htflgl. aufweist. Diese bildet sich dadurch, dass die Längsstreifen zwischen den Medianadern so untereinander stehen, dass sie aufeinander stossen. Bei allen übrigen alcippe stehen diese Längsstriche basal wärts d. h. sie nähern sich der Zellwand und sind so schräg gestellt, dass sie manchmal parallel neben einander stehen. Enganica ist ausserdem unterseits reicher schwarz dotiert. Patria: Engano. April-Juli, 3 c/c/ Coli. Frühst. Auch Java wird von einer bisher unbeachteten alcippe Sub- species bewohnt, welche alcippina nenne. Sie ähnelt — so paradox dies klingen mag — fast den Exem- plaren von Halmaheira. Rhopaloceren der Insel Engano. 193 Alcippina ist ausgezeichnet durch eine so breite schwarze Um- rahmung der Vdflgl., dass die Submarginalbinde damit fast zu- sammenfiiesst. Auch der schwarze Fleck am Zellende ist ausser- gewöhnlich verbreitert und die Htflgl. sind mindestens doppelt so breit schwarz als bei pallidior Stdgr. von Sumatra, Palawan etc. Patria: Java, Abhänge des Gede Vulkan auf ca. 2ü0ü' bei Suka- bumi gefangen, Alcippe ist in Java sehr selten. Beobachtete in 3 Jahren nur 2 Exemplare. 26. Hypolirnnas anomala Wallace. Doherty fing nur 1 cf. Mein Jäger fing etwa 4, die er als sehr seltene Euptoea bezeichnete. Die Exemplare sind unter sich ebenso veränderlich als Javanen und gehören keiner besonderen Inselrace an. Auf Nias hat sich anomala zur Subspecies, discandra Weymer, umgebildet. 27. Hypolirnnas bolina enganiea nov. subspec. Uyp. bolina Doherty 1. c. p. 26 „The Q infinitely variable" (Doherty.) Wenn ich es wage die Engano bolina Form mit einem Namen zu belegen, so geschieht es, um auf die merkwürdige Tatsache hinzuweisen, dass auf Engano weder die sonst auf den Sunda-Inseln, namentlich Java, so häufige Q ab. proserpina Cram. vorzukommen scheint, noch die auf Nias fliegende Q ab. jacintha Dru. Auf Engano dominieren dafür jene dunkelbraungefleckten Q Q, welche der ab. melita Cram. und alcmene Cram. nahe kommen. Daneben treten auch Q Q auf, welche sich den sumatranischen {incommoda Bu\\.) nähern und ziemlich häufig fast ganz schwarze, wie ich sie von Java als ab. euryanthe Frühst, beschrieben habe. Dieses Dominieren der düster braunen Färbung fiel schon Do- herty auf, der beobachtete, dass die Engano Q P gelegentlich Danais pietersi, (welche ja auch dunkelbraun ist), im Fluge ähnlich sehen. Auch Q ab. iphigenia Cram., welche gleich proserpina Cram. auf allen Flügeln reich weiss bemalt ist, kommt in Engano, nach meinem Material zu urteilen, nicht vor. Die cf(f sind durchwegs sehr dunkel, mehrere ohne jede Weisskernung der Htflgl. Ocellen (ab. charibdys Butl.). Die ab. äuge Cramer, wie sie auf Java häufig ist, scheint auf Engano sehr selten zu sein. '' lu aller cfcf sind ohne weisse Binden auf der Htflgl.. Unterseite. Patria: Engano. April-Juli, ca. 60 cfcf 100 Q Q in Coli. Frühst. 13 194 H. Frühst orfer: Charaxes polyxeiia enganicus nov. subspec. Taf. I Fig. 4a, b (f: Fig. 5a, b Q. 1 cf S Q des Charuaces polyxena Repräsentanten der Insej Engano, haben mit den Formen der umliegenden Inseln wenig ge- meinsam. Das Q verrät im Colorit zwar einige Aohnlichkeit mit repetitus von Sumatra, der cf erinnert aber durch die Färbung der Flgl.-Unterseite viel mehr an Charaxes affinis Butl. von Celebes. Der a hat, verglichen mit Sumatranern, schmäler schwarze Saum- binden der Vdflgl. Der schwarze Apicalfleck der Htflgl. ist gleich- falls reduzierter, dagegen die Weisspunktierung auf den meisten Exemplaren viel deutlicher. Die Unterseite ist auffallend hell ge- färbt und niemals von rot oder graubrauner Grundfarbe, sondern von einem hellgelbbraunen Gesammtcolorit. Auf dem Vdflgl. fällt eine scharfgewinkelte Submarginalbinde auf, von rotbrauner Färbung, welche nach aussen, namentlich im Analwinkel, grau violett gesäumt ist. Die Htflgl. tragen eine sehr breite, hellgelbbraune Marginalbinde, welche mit grossen weissen Flecken bestanden ist. Diese weissen Flecken werden nach aussen von schwarzen Haibmonderi begrenzt- welche nach innen hellblau gesäumt sind. Durch die helle Färbung bekommt enganicus unterseits ungefähr das Aussehen von antonio Semp. der Philippinen. Das 9 hat ziemlich lange Schwauzspitzen. Die in Sumatra und Singapore Exemplaren weissliche Längsbinde der Vdflgl. ist bei Enganostücken hellgelb, die Flügelbasis hellgelbbraun, und der Marginalsaum der Vdflgl. ist schmäler als bei Sumatra- Exemplaren- Die. Htflgl. tragen kürzere aber prominentere, weisse Submargi- nalstriche. Die Unterseite ist viel heller als bei repetitus und gleicht viel mehr dem Q von ji^soji'Äo« Westw. aus Ceylon. Sehr auffallend ist auch hier eine submarginale braune Binde, welche nach innen stroh- gelb, nach aussen grauviolett begrenzt ist. Mit Charaxes fervens 9 von Nias ist nur insofern eine Aehnlichkeit vorhanden, als die bei fervens rotbraunen, discalen Flügelbinden bei enganicus zwar vor- handen, aber breiter sind und graugelb marmoriert erscheinen. Von haya Q aus Java ist enganicus 9 sehr leicht zu trennen, durch das Fehlen der zweiten Schwanzspitze, das Colorit ist aber unterseits heller, auch sind die Engano-Stücke etwas grösser als die .Javanen und von rundlicherem Flügelschnitt. Die schwarzen Längs- linien der Unterseite verlaufen ausserdem viel gradliniger als bei meinen S Java 9 9 . Bemerkenswert erscheint mir noch, dass die Färbung der Unter- seite bei (fQ ziemlich konstant bleibt, wie dies auch bei affinis Rhopaloceren der Insel Engano. 195 der Fall ist, während von repetitus fast jedes Stück unterseits anders gefärbt aussieht und alle Abstufungen von grau bis rotbraun vor- kommen. Papilionidae. 29. Papilio agamemnoii atropictus nov. subspec. (-P. agamemnon Doh. 1. c. p. 31 „One tattered cf"). Mein Jäger sandte mir ausser einem ziemlich gut erhaltenen cf auch ein Q, das immer noch so erhalten ist, dass das, was auf der einen Hälfte fehlt, sich auf der andern erkennen lässt. Und beide differieren so erheblich von agamemnon aus Java, Sumatra, Nias, dass ich sie als atropictus hier benenne. Der Inselmelanismus ist bei atropictus so entwickelt, dass unsere Race selbst noch dunkler erscheint als commodus Frühst, {celehensis Fickert) oder plistkenes Cram. der Moluccen. Atropictus hat nur noch ganz kleine, grüne Submarginalpunkte auf allen Flügeln und auch die Flecken in der Zelle sind um die Hälfte kleiner als bei Java-Exemplaren. Die beiden grünen Flecken am Apex der Vdflgl. -Zelle sind ganz verschwunden. Patria: Engano. 30 Papilio memnoii oceaiii Doli, und Q nov. ab. afer. {P. oceani Doh. 1. c. p. 31.) Von diesem hochaparten Pap. fing Doherty im September nur 1 c/ 1 Q. Mein Sammler, dem die Saison und die Umstände günstiger waren, sandte mir 10 (fcf 3 9 9, die er im Zeitraum von drei Monaten erbeutet hat. Häufig ist oceani also keineswegs auf der Insel. Mit Hilfe dieses Materials ist es mir möglich die Zweifel Roth- schild's zu lösen, (Rev. Pap. p. 315) ob oceani wirklich als Subspecies bestehen kann. Oceani ist nicht nur eine gute Subspecies, sondern sogar die am meisten von memnon memnon aus Java abweichende Inselrace. Oceani kommt übrigens inemnon clathratus Rothsch. von Sum- bawa und memnon pertiicidus Frühst, von Lombok viel näher als Java oder Sumatra memnon. Oceani differiert von allen genannten Racen schon durch das Obliterieren der roten Basalflecke der Flügel-Unterseite , welche nament- lich bei den cfcf auf den Htflgln. fast ganz fehlen. Die graue Marginalregion der Htflgl. -Unterseile, ist erheblich schmäler und erinnert an clathratus. Von clathratus differiert aber 19Ö U. Fruhstorfer: oceani wiederum durch das Fehlen der analen, orangefarbenen ße- stcäubung. Fast noch wichtiger als diese Differenzen der cfcf erscheint mir die Färbung der 8 9 9. Diese sind so cf ähnlich, dass sie eigentlich nur durch das Abdomen vom (f unterschieden werden können. Sieht man genau zu, so finden wir, dass 2 von ihnen einen breit- schwarzen Aussensaum der Htflgl. tragen und sich bei einem 9 leichte Spuren von roten Basaltlecken an der Vdflgl. -Basis zeigen. Bei den 3 Exemplaren ist die blaugraue Beschuppung der Htflgl. fast ver- schwunden. An der Basis der Htflgl-Ünterseite hat ein s" »ur einen kurzen roten Strich, das zweite 2 ganz Icleine, das dritte zwei deutlichere aber immer noch viel kleinere, rote Flecken als alle meine uiemnon cfcf und 9 9. Das von Doherty beschriebene, dem menmon 9 ab. laomedon Cram. nahestehende 9, das auf dem Diskus der Vdflgl. reich mit bleichgelblichen Bändern versehen ist, ging mir nicht zu. Die d" ähnlichen 9 9, die allenfalls in agenor ab. depelchini Robbe ein Analogon auf dem Festlande haben, aber von den Sunda- Inseln noch unbekannt sind, nenne ab. afer. Patria: Engano, 10 cfd' 3 9 9, April-Juli. 31. Papilio aristolochiae F. ^(f(f 2 9 9. Diese unterscheiden sich in nichts von einer grossen Reihe von Exemplaren aus Slam, Annam und Tonkin, sind jedoch von aristolochiae aus Java sehr leicht durch die rein weissen, sehr breiten Flecken der Htflgl. zu trennen. Die Java Race von ari- stolochiae differiert von aristolochiae des Festlandes constant durch die stets schmale Mittelbinde der Htflgl., welche zudem nie rein weiss, sondern gelblich getönt ist. Bei den meisten Exemplaren zeigt sich sogar eine schwärzliche Bestäubung und viele sind rötlich. Das 9 ist dunkler, mehr braunschwarz als die continentalen 9 9. Ferner nähern sich Java aristolochiae viel mehr austrostcndanus Rothsch. als cf 9 von Indien und so glaube ich für die Javaform den Namen adainas Zinken wieder einführen zu dürfen Sehr interessant ist auch das Verhalten der P. aristolochiae von Formosa. Diese aristolochiae halten etwa die Mitte zwischen jenen von Tonkin und philippus Semper von den Philippinen, weichen dagegen erheblich ab von solchen aus W. -China. Unter sich sind sie ziemlich gleichartig und gekennzeichnet durch drei grosse, ziemlich freistehende, Rhopaloceren der Insel Engano. 197 weisse Keilflecken der Htflgl. Oberhalb dieser findet sich stets noch ein kleiner, meist rundlich weisser Punktfleck. Der mittelste dieser Keilflecken hat ähnlich wie philippus eine deutliche Spitze nach unten. Die submarginalen Flecken sind auch oberseits lebhafter rot, als auf continentalen cf Q- und unterseits ganz auffallend grösser. Htflgl. Unterseite : Die subanale Makel unterhalb der 3 weissen Flecke ist kürzer als bei indischen Stücken und stets ganz rot. Häufig färbt sich auch der Fleck zwischen M 2 und M 3 rot. Das $ ist auf den Vdflgln. dunkler als China und Indien Q Q- Für die Formosa aristolochiae möchte ich die Bezeichnung inter- positus vorschlagen. Bei (lieser (lelegenlieit noch einige Bemerkungen zu Moore's Figuren auf t. 441 und -142 der I^ep. Ind. vol. V. Moore hält die auf t. 441 nh- gebildete Form, -welche mir aus Süd-Indien zuging, für die Dry-Season- Form, jene von t. 4-11 für die Wet-Season-Forn)" Brsteve hat weitgetrennte, kleine weisse F'lecken auf den Htflgln. seine sogenannte Wet-Fonn grosse zusanmienhängende Fleckenhinden. Moore's Wet-Form ging mir l)isher nur aus Süd-Indien zu und fliegt dort anscheinend das ganze .fahr. Ich halte diese Exemplare, welche mit clijihilus Esp zusannnenfallen dürften und welche auch Cramer 11. t. 228 f. A. B. allbildet und p. 45/46 von Coromandel Traiiqueliar und Ben- galen als polidorus erwidmt, für eine Lokalform, die auf Ost-Indien, be- sonders die Malaliar- und Coromandel-Küste beschränkt ist. Die grossfleckige Form, welche Moore als Regenzeitfonn anspricht ist genau diejenige, die ich in der vorgeschrittenen Trockenzeit im Mai bei Calcutta, im Januar in Slam, im Februar in Annan), im April in Tonkin gefangen habe. Moore's sogenannte Wet-Form ist also umgekehrt die ausgesprochene Dry-Form und seine Dry-Form die südindische Suhspecies unseres Papi- lios. welche ganz ähnlich auch in Sikkim und zwar gerade in der Regen- zeit (.Tuni) von mir l)eobachtet wurde. Ich glaube deshalb aristolochiae in folgender Weise verteilen zu dürfen : aristolochiae diphilus Esp. N.- und S. -Indien. {polidorus Crani.) f. temp. sicc. aristolochiae F. nur Nord-Indien (Mai), f. temp. pluv. diphilus Esp. Nord- und S. -Indien. aristolochiae ceylonica ^Ioovq. Ceylon. Tritt in Ceylon stets mit Zellfleck auf, hat ausserdem mehr graubraune Grundfärbung als die continentalen Exemplare. aristolochiae aristolochiae F. Malay.-Halb. Siam, Annani, Tonkin, Hainan? China (?) Engano, Natuna. aristolochiae adamas Zink. Java, Bali, Bawean (?). aristolochiae camorta Moore. Nicobaren. (Cotype in Coli Fruhstoi-fer.) aristolochiae int er positus Frnhfit. Formosa. Lu-Chu (?). aristolochiae philippus Semper. S.O. -Philippinen. Dazu konnnen dann die schwarzen Racen. aristolochiae kotzebueus Bschb. N.- und S. -Philippinen. Bazilan. aristolochiae antiphulus Fi'uhst. Sulu-Arcliipel. Jolo (Type) 2 (f(f. 198 B. Fruhsiorfer: aristolochiae aciitu s Drnce. Palawan. X.-Boineo. a ri s tolo chin e antiphus F. Sumatra. Xias. Xatiiiia. Java inur 1 (/ in incinor Saniinlunü). aristolochiae l o mb o ck en sis Rothsch. Lombok. lutprpssant ist wio sich der weisse aris tolo chia c von Eiigauo einkeilt zwisciien schwarze antiphus von Borneo. Xias und Sumatra und so mit Java und Bali zusammen eine weisse Enolave liildet, inmitten seiner dunklen Verwandten, die dann in Ijonilicik wieder ei-sclieinen um schon auf dem Itenacliliarten Sumliawa wiedci- ihr weisses Kleid zurück- zubekommen. 32. Papilio helenus enganiiis Doherty. [P. helenus v. enganius Doh, 1. c. p. 31; Roth. Rev. p. 1895 p. 287.) Nur ein Paar empfangen, das jedoch wichtige Aufschlüsse gibt und sich kaum von helenus aus Sumatra, Java und Lombok wird mit Sicherheit abtrennen lassen. Die Oberseite der Htflgl. trägt nur einen stark reduzierten, roten Analfleck, der fast verschwindet und auf der Htflgl.-ITnterseite steht nur ein kleiner roter Fleck zwischen S C. und 0 R., alle übrigen in helenus von Sumatra etc. fast immer vorhandenen Möndchen fehlen, um erst im Analwinkel wieder aufzutreten. Beim Q kommen sie aber schon wieder zum Vorschein. Das 9 hat einen sehr breiten subanalen, rötlich orangefarbenen Doppel- fieck, wie er zwar selten, aber immerhin auch bei Java und Sumatra Q Q. vorkommt. Alle diese Abänderungen scheinen demnach nur individuell zu sein, Nias Stücke kommen dem enganius durch das spärliche Rot der Htflgl. -Unterseite besonders nahe und auch meine Lombok-Serie ist nur unwesentlich verschieden. Wenn wir aber die Formen des Festlandes und jene von Malacca und Borneo sowie Palawan zum Vergleich heranziehen, stossen wir auf bedeutende Differenzen. Da finden wir zunächst, dass Malacca mit Vorderindien eine Race gemeinsam hat. während die Malay. Halb- insel sonst vielfach von einer rein malayischen Form bewohnt wird, d. h. Racen beherbergt, die sich mehr jenen von Sumatra und Borneo anschliessen, als den continentalen Typen. In Borneo hat sich bereits eine neue Lokalrace gebildet, welche ein Bindeglied darstellt zwischen helenus enganms und helenus palawanicns Stdgr. Die Borneorace benenne ich als ueoheleiius. Ihr intermediärer Charakter kennzeichnet sich auf den Htflgln.. welche einen schmäler weissen Discaltieck als enganius, jedoch einen breiteren als pala- luanicus tragen. Rhopaloceren der Insel Engano. 190 Auf der Htflgl.-Unterseite nähert sich neohelenus durch die sehr schmale Weissfleckung noch mehr dem palawanicus. Der oberste, costale weisse Fleck der Htflgl. ist bei palawanicus aber merkwürdigerweise viel breiter als bei enganius, worauf ich B. E. Z. 1897 p. 305, schon aufmerksam machte. Meine Bemerkungen von 1897 lassen sich heute also dahin er- gänzen, dass der Name enganius nur für die Bewohner von Sumatra und Java mit einigen Satellit-Inseln Geltung hat. Helcniis muss somit in folyonde. oeoi;raphisclie Uiiiraluming ijphracht werden. helenus helenus L. Pestland von Asien von Vorder-Inilien Ins China. Hainan. Tonkin. Annani. Malav. -Halbinsel (2 cfcf Coli. Frnlist.) (Exemplare aus Hainan auffallend klein, vielleicht in dei- Trockenzeit ii-esammelt. ) li «; l e II u s d a k s h a Hampson. S. -Indien. li elc n a s mo o r e a n u s Rothschild. Ceylon. Jiclcnus iiicconicolens Bntl. In Nagasaki von mir gefangen. Oshinia. 2 - mal so lang als das 3. Am Hinterrande des letzten Abdominalsegments zähle ich etwa G starke Dornen. Im übrigen habe ich mich vergeblich bemüht, durchgreifende plastische L'nterschiede zwischen Rh. superhum und dem ihm nächst- verwandten mirabile aufzufinden und neige deshalb der Ansicht zu, dass wir es bei beiden nur mit geographischen Rassen oder Sub- spezies zu tun haben, die einen besonderen Formenring bilden, in den dann auch noch die seit ihrer erstmaligen Beschreibung (1856 bezw. 1885) meines Wissens von niemand mehr behandelten und mir ebenfalls in natura unbekannt gebliebenen Formen Rh. decoratum Sauss. von „Neu-Holland" und Rh. Rothi W. Kirby von Queensland mit einzubeziehen sein dürften. Für die cf cf dieses Ringes ( Q 9 kenneich noch von keiner Form) würden sich dann folgendeUnterschiede 220 W. A. Schulz: ergeben, wobei ich mich betreffs decoratum und Rothi auf die Originalbeschreibungen verlassen muss. Ja von decoratum ist noch nicht einmal das c/, sondern nur erst das Q beschrieben, allein analog dem an anderen Rhyvchien Beobachteten werden hinsichtlich der Zeichnung von Thorax, Mittelsegment und Hinterleib, auf die es hier ankommt, in beiden Geschlechtern keine wesentlichen Unterschiede vorhanden sein.- 1) Erster Hinterlcibsring ganz schwarz. Scheitel mit reiciier gelber Zeichnung. (Mandibeln und grösstenteils die beiden hintersten Beinpaare schwarz. Stirn mit einer grossen gelben Makel. Vorderrücken ganz gelb, allenfalls mit einer rötlichen Querbinde in der gelben Zeichnung. Flügelschuppen schwarz. Mittelsegment ganz schwarz, seine Hinterfiäche mit schrägen Querrunzelstreifchen.) Australien (in welchen Teilen, nicht näher bekannt), Aru-Inseln, Mafor Rhynchium mirahile saperhum Sauss. — Erster Hinterleibsring wenigstens am Hinterrande mit gelbem oder rötlichem Saum. Scheitel ganz oder fast ganz schwarz 2 2) Vorderrücken nur in der Mitte seines Vorderrandes mit gelber oder rötlicher Zeichnung. Miltelsegmentseiten schwarz. Hinterfläche des Mittelsegments mit schrägen Querstreifchen. 1. Rückensegment des Hinterleibes nur mit rostrotem Saume am Hinterrande.) Tasmania, Aru-Inseln, Neu-Pomniern Rhynchium. mirabile mirahile Sauss. — Vorderrücken fast in seiner ganzen Ausdehnung gelb oder orangerot. Mittelsegmentseiten entweder ganz orange- rot oder gelb oder doch mit grossen Flecken in diesen Farben 3 8) Erster Hintcrleibsriiig oben nur am Ende mit gelbem Saum, sonst schwarz. Flügelschuppen und die beiden Schildchen gelb gefleckt. (Hinterfläche des Mittelsegments glatt.) „Australien* Rhynchium mirabile decoratum Sauss. — Erster Hinterleibsring oben ausser am Endrande auch in der Mitte rotgezeichnet, Flügelschuppen, Schildchen und Hinterschildchen schwarz. Mackay, Queensland und nach Kirby auch wahrscheinlich Torres-Strasse Rhynchium mirahile Rothi W. Kirby. Rhynchium haemorrhoidale medium Maindr. Rh. medium Maindr., das mir durch Dr. Weinland von Finschhafen in 2 Q. Q, ebendaher durch Fruhstorfer in einem weiteren Q und endlich noch in einem $ von Kapaur in Holländisch- Papuanische Hymenoyteren. 221 Neuguinea vorliegt, ist eine echte papuanische Form, die schon von ihrem Autor nur als „Varietät" von Rh. haemorrhoidale (F.) aus- gegeben wurde. Ich fasse sie im Einklänge mit den neuzeitlichen Anschauungen der Zoologen von der Abänderung der Tiere nach ihrer geographischen Verbreitung als Lokalform oder papuanische Vertreterin in dem grossen, durch haemorrhoidale repräsentirten Formenringe auf und benenne sie trinär, wie oben steht. Maindron ist aus den Geschlechtern des Rh. h. medium offenbar nicht klug geworden. Zwar will er seiner Beschreibung 2 9 P und 1 cf zu gründe gelegt haben, aber Beschreibung und Abbildung behandeln beide unzweifelhaft ein Q , da der Kopfschild in ihnen sciiwarz dargestellt wird, während er bei allen bekannten ühi/nchium- Arten im c/ gelb ist. Die Bemerkung desselben Autors: „le male ne semble pas differer de la femelle" beweist nichts gegen die Richtigkeit dieser meiner Auffassung. Das wirkliche medium-cf hat er aber trotzdem vor sich gehabt, denn er beschreibt und bildet es unmittelbar danach als eine andere Spezies, Rh. Künckeli ab! Diese, bei der auch das Geschlecht richtig angegeben wird, soll sich von medium nur durch geringere Grösse, schlankere Gestalt und gelbe Färbung im Gesichte und an den Fühlern unterscheiden, also alles nur Merkmale, die lediglich sexuellen Wert haben und dem Männchen zukommen. Da ferner das Vorkommen von Künckeli das gleiche ist wie von inedium, so erachte ich die Zusammengehörig- keit beider als Geschlechter einer Form für erwiesen. Uebrigens scheint mir Rh. medium keineswegs eine morpholo- gisch oder entomogeographisch scharf umgrenzte Subspecies zu sein, denn ich besitze Rhi/nchiumStücko beiderlei Geschlechts aus Lawang in Ost-Java (1897, Fruhstorfer), die im männlichen Geschlechte kaum einen, im weiblichen nur den Unterschied gegen medium aufweisen, dass bei ihnen die Netzaugen innen und aussen rotbraun gerändert sind. Allenfalls mögte die Gestalt auch etwas schlanker sein als bei den Neuguinea-Exemplaren. Solche ostjava- nischen Stücke stellen offenbar eine extreme Abänderung von Rh. h haemorrhoidale mit auf dem Thorax gänzlich erloschenem Braun dar, und sie scheinen anzudeuten, dass diese typische Subspezies möglicherweise später, an band von reichem Vergleichsmaterial, noch in mehrere Lokalrassen zerfällt werden wird. Eine sich dem typischen haem.orrhoidale schon mehr nähernde Form kommt auf der Insel Lombok vor (Sapit, 2000' Höhe, IV.-VI. 1896, H. Fruhstorfer leg.). Bei ihr ist die Vorderseite des Kopfes zwar noch reicher rotbraun gezeichnet, aber am Bruststücke ver- schwindet diese Farbe entweder fast ganz, oder sie ist dort zu einer 222 W. A. Schulz: kleinen Aufliellung in der Mitte des Vorderrückens zusammen- geschrumpft. Das würde also etwa das Rh. parenlissimum Sanss. sein. Bei manchen cfcf fehlt überdies, wie auf dem ersten, so aucii auf dem zweiten Hinterleibssegmente eine rote Randbinde. Ganz ähnliche Stücke sammelte Fruhstorfer auch in Nord- Celebes (Toli-Toli, XL — Xll. 1895). Das echte Rh. h. haemorrhoidaU im Sinne der Sau ssur eschen Monographie, mit reicher rotbrauner (Q) bezw. teilweise gelber icf) Koptt'ärbung und rotbraunem Prothorax tritt nun im westlichen und mittleren Teile von Java auf. Als Belegstücke dafür kann ich an- führen ein 9 von Buitenzorg im Westen (Januar) und 2 (/(/ von Garoet im Zentrum der Insel (Februar), die ich Herrn Ritt- meister C. V Hart lieb in München verdanke, der sie 1902 auf der von Prof. Schmiedeknecht geleiteten entomologischen Gesellschafts- reise nach Java für mich gesammelt hat. Von den sonstigen, bisher als Varietäten von kaemorrhoidale geführten Formen ist carnaticum (F.) wohl weiter nichts als eine unbedeutende Farbenaberration von Rh. hrunneum (F.), wozu sie denn auch schon von Bingham gestellt wurde. Ob übrigens für hrunneum wirklich der ältere Name quinquecinctuni (F.) zu setzen ist, wie Dalla Torre will, erscheint mir noch nicht völlig aus- gemacht zu sein, denn die Fabriciusschen Besciireibungen seiner Vespa qitinquecincta sind zu kurz und nichtssagend, um eine sichere Deutung zuzulassen. Rh. hrunneum habe ich von Sikkim in Vorderindien und Batjan, bezüglich des letztgenannten Fundorts bin ich aber nicht ganz sicher, da er möglicherweise auf eine Etiketten-Verwechslung von selten des Händlers, der mir das betreffende Exemplar lieferte, zurückzuführen ist. Auch bin ich nach einem eingehenden vergleichenden Studium der indischen Rhynchien noch schwankend, ob hrunneum nach dem Vorgange von Saussure und Maindron als Subspezies in dem haemorrhoidale - '^\vigQ oder, nach der Ansicht Binghams, als besondere Art zu führen ist. Einstweilen möchte ich mich aber doch der letzten Auffassung anschliessen. Den gleichen Zweifel hege ich bezüglich des dem Jih. atrum Sauss. einzuräumenden Ranges, glaube jedoch, im Einklänge mit Bingham und im Widerspruche zu Saussure, Maindron und Dalla Torre, für die Speziesberechtigung dieser Form eintreten zu sollen. Als Argument dafür sei ins Feld geführt, dass atrum mir in 8 cfcf und 1 Q von Toli-Toli in Nord-Celebes (XI. —XII. 1895, Fruhstorfer leg.) vorliegt, d. h. von derselben Oertlichkeit, an der auch, wie oben erwähnt, eine unzweifelhafte haemorrhoidale- Papuanische Hymenopteren. 223 Form vorkommt. Da es sich nun aber mit unseren heutigen An- schauungen über Tiersystematik nicht verträgt, dass zwei verschie- dene Subspezies sich an ein und demselben Orte finden, wird man das auch sonst morpliologisch sich vom haemorrhoidaU-liveise weiter entfernende Rh. atrum als eigene Art gelten lassen müssen. Bei ihr können, beiläufig bemerkt, das Endsegment oder die beiden letzten Segmente des Hinterleibes braun gefleckt sein. /ih. sanguineum Sauss., von dem Autor später selber als „Varietät" von haemorrlwidale eingezogen, kenne ich durch Autopsie nicht, halte es indess nach der Originalbeschreibung nur für eine der vielen Färbungsabänderungen des Rh. haemorrhoidule haemorrhoi- dale, die villeicht, wenn diese letzte Subspezies einmal in mehrere zerlegt wird, ebenfalls zu einer solchen aufrückt. •^ Rh. rubropictum Sm. wäre nach Maindron die Molukken- Form von hacmon^hoidale, wogegen sich, nach seiner Beschreibung '/^^ und Abbildung zu schliessen, nichts einwenden lässt. Mir ist die ^^^ Form bisher noch nicht zu Gesicht gekommen, es fällt aber auf. dass sie, abweichend von allen anderen Subspezies dieses Formenkreises, auch am ersten Hinterleibsringe einen roten Endsaum haben soll, was sonst eine Eigentümlichkeit des mirabile-Kieises ist. ^- Dagegen sei es mir gestattet, als Rhynchium haemorrhoidale L^ Z>(2Ä£2:Zgij__nov\_subsp. eine Form hier einzuführen, die auf der morphologischen Stufenleiter haemorrhoidale-parentissimum - medium die oberste Sprosse einnimmt, denn bei ihr sind (im 9 ) der Kopf, mit Ausnahme der braunen Fühlerunterseite, das Bruststück nebst Beinen, das Mittelsegment und der erste Hinterleibsring ganz schwarz geworden. Nur an der Hinterseite der Netzaugen ist eine schmale bräunliche Aufliellung angedeutet. Abdominalsegment 2 — 5 oben am Hinterrande mit rostrotem, mitten stumpfdreieckig ausgerandetem Saume. Analsegment schwarz. Flügel rötlichgelb, am Vordersaume des Vorderflügels und an der Basis mehr bräunlich. Hinterfläche des Mittelsegments, wie bei den verwandten Formen, mit feinen, schrägen Querrunzelstreifen. Länge 17 mm. cf unbekannt. Leider liegt mir von der soeben gekennzeichneten Subspezies nur ein 9 vor, das von der fernen Insel Sula Besi im Sula-Archipel, zwischen Celebes und Halmahera, stammt, wo es von dem nun in- zwischen auch gestorbenen bedeutenden amerikanischen Sammler W. Doherty erbeutet ward. Ihm zu Ehren sei die neue Form auch benannt. Es erübrigt mir nun noch, bei dieser Gelegenheit einen anderen Formenring aus der Gattung Rhynchium, nämlich den des Rh. V ollenhoveni Sauss. mit seinen Komponenten Snelleni Sausg., java- 224 W. A. Schulz: num Sauss. und weiterhin iridipenne Sm. — nicht viridipenne, wie Maindron unrichtig angiebt — , chinense Sauss. und argentaturti (F.) (nee Sauss. olim) kurz zu streifen. Ein Teil dieser Formen ist nämlich unerklärlicherweise von Maindron und, anscheinend nach seinem Beispiele, von Dalla Torre, in Band IX von dessen Kataloge als „Varietäten" zu Rh. haemorrhoidaie (F.) gestellt worden, obwol sie von dem durch die letztgenannte Form vertretenen Kreise in der allgemeinen Körpergestalt, in den feineren strukturellen Merkmalen, aber auch schon in der Anlage der Flügelfärbung durchaus verschie- den sind. Rh. VoUenhoveni Sa.uss. befindet sich in meiner Sammlung in einem cf und A Q. Q von Lawang in Ost-Java (1897, Fruhstorfer), und ich möchte es fast als sicher ausgeben, dass diese Form, gleich manchen anderen Insekten, ausschliesslich den trockenen östlichen Teil jener Insel und nicht auch deren feuchte, mit Wäldern und Pflanzungen bedeckte Westhälfte bewohnt, denn unter dem sehr reichen, verschiedenen Teilen Javas entstammenden lihi/nchi um -Maleria], das ich in früheren Jahren bei Herrn Fruhstorfer in Berlin einsah, und das teils von diesem selbst, teils von seinen eingeborenen Fängern zusammengetragen war, fand sich VoUenhoveni doch aus- nahmslos nur aus der Osthälfte vertreten. Die vorerwähnte kleine Reihe ist insofern instruktiv, als sie die Abänderungsfähigkeit der Formen des VoUenhoveni-Kreises veran- schaulicht. Der (f hat abweichend von Saussures Angabe keinen ganz schwarzen Kopfschild, vielmehr einen grossen hellgelben Strich in dessen vorderen Hälfte. Noch merkwürdiger aber erscheint, dass der Clipeus sämtlicher 9 5 vorn nicht abgestutzt, also gerade ist, wie die Originalbeschreibung verlangt, sondern deutlich und ziemlich tief ausgerandet, sodass 2 starke, stumpfe Seitenzähne entstehen. Nach diesen Abweichungen aber etwa an eine andere, von VoUen- hoveni verschiedene Art denken zu wollen, verbietet die mit der er- wähnten Beschreibung übereinstimmende Flügelfärbung Indes auch sie variirt so stark, dass bei 2 der Q 9 das Gelbbraun zu einer kleinen Aufhellung an der Flügelwurzel reduzirt ist und wol gelegent- lich auch ganz verschwinden kann. Damit wäre dann die von der Insel Borneo beschriebene Form Rh. SneUeni Sauss' gegeben, da die sonstigen Merkmale, die diese von VoUenhoveni trennen sollen: tiefer ausgehöhltes Mittelsegment, Unterschiede in der Gestalt der 2. Kubitalzelle der Vorderflügel u. s. w.schr diffizil sind und m. E. höch- stens zur Aufstellung einer Subspezies ausreichen. Dasselbe gilt von Rh. javanion Sauss. (Java), iridipenne Sm. (Amboina) und chinense Sauss. (China). Etwas weiter entfernt sich dann schon Rh. argen- 1 Papuanische Hymenopteren. 225 taium (F.), vom kontinentalen Indien und verschiedenen Teilen des Sunda-Archipels, steht aber doch dem Habitus und den ganzen plasti- schen Verhältnissen nach dem Vollenhoveni-Kingo. am nächsten, weshalb es wol auch am -besten in diesem zu belassen sein wird. Odynerus spec. Ein einzelnes Q von Odynerus^ im engeren, subgenerischen Sinne, steht sehr nahe dem O. dyscherus Sauss. von China und fraglich Manila, und ich würde trotz der abweichenden Herkunft kein Bedenken tragen, es damit zusammenzubringen, wenn nicht gegen die Originalbeschreibung einige morphologischen Unterschiede vor- handen wären. Die Ausrandung der Netzaugen-Innenränder ist an dem beregten Exemplare nicht spitz dreieckig, sondern an der Spitze abgerundet. Die 2. Kubitalzelle der Vorderflügel ist bei ihm aller- dings auch so, wie es Saussures Beschreibung verlangt, stark der Dreiecksform genähert, behält aber immerhin an der Radialader noch einen, wenn auch kurzen Vorderrand frei. Ausser diesen struk- turellen Abweichungen finden sich auch einige der Zeichnung. Ein gelber Fleck unter der Flügelwurzel fehlt au dem mir vorgelegenen Exemplare, und die gelbe Makelung der Netzaugen-Innenränder be- schränkt sich bei ihm auf einen Fleck an der unteren Kante der Ausrandung, dagegen weist es über dem Kiele, der die Fühler- ansatzstellen mit einander verbindet, noch einen gelben Fleck auf, und seine sämtlichen Tarsen sind bräunlich. Doch dies sind alles nur geringwertige Unterschiede, die bei der grossen Variabilität der Odynerusse nicht sonderlich schwer ins Gewicht fallen, und wenn es gestattet ist, nach einem einzigen Untersuchungsexemplare ein Urteil zu fällen, so glaube ich, wird die soeben besprochene Wespe, wo nicht artlich mit O. dyscherus identitizirt, so doch als nur subspezifisch von ihm verschieden betrachtet werden können. Vespidae. Jcaria maculiventris (Guer.) 2 QQ oder ^^, die in der Körperzeichnung recht beträchtlich von einander abweichen. Bei dem einen, auch etwas grösseren Exemplare (12 mm lang bis zur Afterspitze) erstreckt sich die rot- gelbe Fleckung auf folgende Stellen-. Mandibelngrund, Seiten und Spitze des Kopfschildes, Nebengesicht, eine herzförmige Makej zwischen den Fühlerinsertionen, Unterseite des Fühlerschafts, Flügel- schuppen in der hinteren Hälfte, die dornenförmigen Spitzen des Mittelsegments, das 1. Hinterleibssegment mit Ausnahme eines grossen schwarzbraunen ßasalflecks auf der Oberseite, das 2. Segment, ausser 15 226 W. A. Schulz: einem tropfenförmigen dunkelbraunen Fleck über die ersten - :, der Rückenfläche und ausser dem heller gelben, breiten Endsaume. Auch alle folgenden Dorsal- und Ventralringe sind hinten breit gelb gesäumt. Das andere, ein wenig kleinere Exemplar zeigt dunkle Fühler- schaft-Unterseite, ebensolche Flügelschuppen und Mittelsegmentspitzen, die überdies kürzer und robuster als bei dem oben geschilderten 9 sind. Auf dem 1. Hinterleibsringe begreift das Schwarzbraun fast die ganze Oberfläche, nur 2 quergestellte, längliche Seitenflecken gegen das Ende zu freilassend, auf dem 2. etwa ' ;; der Länge, und zwar sowol am Rücken als auch am Bauche. Sollte nun vielleicht das zuerst beschriebene Stück das befruchtete 9, das zuletzt ge- schilderte das unbefruchtete sein? Die Grössenangaben für J. maculiventris bei Saussur e, Monog. Guöp. Soc, 1853 p. 28 — 20 mm Länge bei 43 mm Flügelspannweite — gehen weit über die wirklichen Masse hinaus, und ein Anfänger in der Faltenwespen-Systematik, der noch nicht weiss, dass derartige unzutreffende Angaben in dem angezogenen Werke vielfach vor- kommen, könnte leicht daran stutzig werden. Die bekannte geographische Verbreitung der hier behandelten Art ist: Dorey auf Neu-Guinea, Misol, Arn, Salwatty. Icaria niorosa Sm, Als zu dieser von der Insel Waigiu bei Neuguinea beschriebenen Art gehörig deute ich ein einzelnes weibliches Exemplar von Finsch- hafen (C. Wein 1 and leg.), das folgende Eigenschaften aufweist: Körperlänge 9, Vorderflügellänge 7 mm. Kopfsclhild bedeutend breiter als lang, fünfeckig, wenig gewölbt, glänzend glatt, mit sehr vereinzelten seichten Punkten; sein Vorderrand in der Mitte zu einem rechten Winkel vorgezogen, mit feiner, scharfer Spitze. Wangen etwa von der halben Länge des dritten Fühlergeisselgliedes. Gesicht und Stirn ziemlich grob und dicht punktirt, Scheitel ebenso, aber mit einer Neigung zurRunzelbildung. Hinterhaupt und Schläfen scharf gerandet, mit seichter und zerstreuter Punktirung; Schläfen von so ziemlich gleichmässiger Dicke, die reichlich der Länge des 2. Geisselgliedes gleichkommt. Vorderrücken mit scharfer, aufgeworfener Vorderkante, gleich dem Mittel rücken dicht, aber massig grol) runz- lig punktirt. Die beiden Schildche n sowie die Mittelbrustseiten, mit mehr zerstreuter, nicht runzliger Punktirung. Mittelsegment mit breiter, seichter Längsvertiefung in der Mitte, hier polirt glatt, mit schwach angedeuteten Querrunzelstreifcheu; Seiten ohne Zähne oder Dornen. Hinterleib vom 2. Segment ab am Kücken ziem- lich stark und dicht, am Bauche zerstreuter punktirt. Das 1. Seg- Papuanische Hymenopteren. 227 ment ist verhältnissniässig schlank, nach hinten weniger erweitert wie z. B.bei /. maculiveniris (Guer.), von oben besehen, fast drei- eckig erscheinend. Flügel glashell, die vorderen am Vorderrande und an der Spitze gebräunt; Stigma und Adern schwarzbraun. Der ganze Körper matt, mit einem dichten, seidenartigen, graulichgelben Reife belegt. Schwarzbraun. Ein Strich an der Oberseite des Mandibelngrundes, der Vorderrand des Kopfschildes sowie, ganz schmal, der Endsaum des ersten und, ein klein wenig breiter, der Hinterrand des zweiten Hinterleibsrückensegments rötlich- gelb. Rotbraun sind: die Mandibeln in der Spitzenhälfte, das Neben- gesicht (undeutlich), die Unterseite des Fühlerschaftes und diejenige der Fühlergeissel gegen das Ende hin, ein Fleck in der schmalen Mitte des Vorderrückens, der Aussenrand der Flügelschuppen und die l'lügelbasis, zwei grosse Seitenmakeln am Schildchen, die Kniee aller Beine, Schienen I und II auf der Innenseite und das Endglied aller Tarsen, am Hinterleibe die Hinterränder von Dorsalring 3 — G (undeutlich) und Ventralring 2—6. Anfänglich war ich geneigt, die vorstehend gekennzeichnete Form mit der ihr gewiss gleichfalls ähnlichen J. luguhris Sm. von der Insel Borneo zusammenzubringen. Dagegen spricht aber doch» ausser der Heimatsverschiedenheit, die erheblichere Grösse der Zm^w6Ws. Polistes tepidus F. Es unterliegt für mich keinem Zweifel, dass diese noch wenig bekannte Art die Vertreterin eines geschlossenen Formenkreises ist, dessen Komponenten, wol je nach ihrer Verteilung über die papua- nisch-australische Tierregion, in Färbung und Zeichnung mannigfach abändern. Heute führe ich aus diesem Kreise unter dem Namen.- Polistes tepidus Novae-Potneraniae m. eine durch Herrn C. Ri bbe, Radebeul bei Dresden von Kinigunang auf der Insel Neu-Pommern mitgebrachte Form vor. die sich folgendermassen charakterisirt: Oberkiefer in beiden Geschlechtern leicht gewölbt, sonst nicht irgendwie ausgezeichnet. Die vorgezogenen Seitenwinkel des Kopf- schildes, über dem Innenwinkel des Oberkiefergelenks, liegen mit dem Vorderrande der Clipeusscheibe in gleicher Ebene. Schläfen ziem- lich dick, in ihrer grössten Breite etwa der Länge des 3. und 4^ Fühlergeisselgliedes gleichkommend. Kopf und Thorax matt, mit zerstreuten, ziemlich groben, aber massig tiefen Punkten, die nur auf der Stirn enger bei einander stehen. Mittelsegment mit regel- mässigen Querrunzelstreifen, die etwas bogenförmig verlaufen, der- gestalt, dass sie nach beiden Seitenkanten hin abfallen. 228 W. A. Schutz: Q. Leinge 21, Flügelspannweite 42 mm. Kopfschild beträchtlich gewölbt, mit einer äusserst feinen und dichten Grundpunktiruiig, in die vereinzelte grobe Punkte eingestreut sind; sein Vorderrand in der Mitte zu einem rechten Winkel vorgezogen. Die Wangenlänge beträgt ungefähr die halbe Länge des 2. Geisseigliedes. Schwarz. Rotgelb gefärbt sind: Oberkiefer, Kopfschild. Gesicht um die Fühlereinlenkung, Fühler, ein Wisch im oberen Teile der Netzaugen-Hinterränder, Vorderrücken. 2 grosse keilförmige Flecken in der vorderen Hälfte des Mittelrückens, die Kniee, Schienen I und II sowie alle Schienenspornen, Tarsen und Klauen (diese aussser der schwärzlichen Spitze), Flügel (mit dunkler Trübung in den Zellen \ ein breiter, an beiden Seiten erweiterter Saum am Hinterrande des 2. sowie alle folgenden Dorsalsegmente des Hinterleibes, und endlich die drei letzten Ventralsegmente nebst dreieckigen Seitentlecken am Hinterrande des 2. und einer beiderseits ausgerandeten Binde an denjenigen des 3. Bauchringes. Aus der obigen Beschreibung ergiebt sich, dass Novae-Pomeraniae hinsichtlich der Zeichnung zwischen P tepidus F. oder vielmehr der durch Saussure in seiner Monogr. d. Guep. Soc, 1853 p. 69 gekennzeichneten „var." davon, und P Picteti Sauss. die Mitte hält. Mit jener Form hat Novae-Pomeraniae das schwarze Schildchen, Hinterschildchen und Mittelsegnient sowie die schwarzenHinterschienen, mit dieser die Grösse und die gelben Flecken auf dem Mittelrücken gemein. Hieraus scheint mir zu folgen, dass auch P. Picteti, gleich- falls eine in der Literatur noch wenig behandelte Form, lediglich eine Subspezies in dem tepidus-'Ringe vorstellt. (f. Länge 18, Flügelspannweite 39 mm. Kopfschild leicht ein- gedrückt, die Seitenränder schwach wulstig erhoben. Von der Mitte der Oberkannte geht eine leicht kielförmig erhobene Linie nach unteui verliert sich aber in \.^ der Länge, in der Mitte seines Vorder- randes ist der Clipeus zwar auch winklig vorgezogen, aber die Spitze ist abgerundeter als beim P . Eine grobe, sehr zerstreute Punktirung ist auf seiner Scheibe ebenfalls angedeutet. Wangen von nicht ganz der halben Länge des 2. Geisseigliedes, etwas mehr als ',:, von dessen Länge ausmachend. Endglied der Geissei nicht hakenartig ein- geschlagen, nur sanft gebogen, von ungefähr "• 4 der Länge des 3 Geisseigliedes oder etwa i^i-2 mal so lang als das ihm voraufgehende,, Glied. 7. Bauchplatte des Abdomens flach, im Umriss ungefähr kreisförmig, mit in der Mitte winklig ausgezogenen und erhabenen Seitenkanten, an denen im letzten Drittel der Länge 2 starke Seiten- höcker stehen. Körper über und über mit einem kurzen, graulichweissen, Papuanische Uymenopteren. 229 reifartigen Tomente belegt. Grundfärbung schwarz. Mandibeln, Kopfschild, Gesicht, untere Hcälfte der Stirn, Hüfte I, Flecke auf Hüften n und Innenseite der Schenkel I und H sattgelb. Rostrot sind: die Fühler, Streifen an den hinteren Netzaugenrändern, die auf dem Scheitel zusammenfliessen, der ganze Vorder- und Mittel- rücken nebst Schildchen, die Flügel, an Beinpaar 1 und H die Kniee, Schienen und Tarsen, die Tarsen HI und der Hinterleib vom 2. Segmente an. Der schwarze 1. Dorsalring weist auf seiner Fläche 2 braune Querstriche und bräunliche Seitenränder auf; er wird also wol in der Zeichnung variiren. Das 2. Hinterleibssegment ist oben an der Basis schmal schwarz gesäumt, unten mit Ausnahme eines dreieckigen gelbbraunen Fleckes am Grunde und bräunlicher Striche an den Seitenrändern ganz schwarz. Unbestimmte schwarze Makeln in der Mitte der beiden folgenden Bauchringe lassen darauf schliessen, dass die Ausdehnung dieser Farbe auf der Bauchseite gleichfalls Schwankungen unterliegt. Das soeben geschilderte cf macht durch sein rotes Mesonotum und Schildchen gegen das vorauf beschriebene Q einen ganz fremd- artigen Eindruck, sodass Zweifel an der Zusammengehörigkeit der beiden Geschlechter aufsteigen könnten. Allein da Ribbe an dem- selben Orte und zu gleicher Zeit ganze Reihen der fraglichen (f cf und Q. Q. gesammelt hat, bilden sie sicher zusammen eine Art. Polistes diaholicus Sauss. Sicher bekannt meines Wissens von Timor, Aru, Serang und Neu-Guinea. Saussure führt dazu noch Java auf, was mir aber erst noch der Bestätigung zu bedürfen scheint, denn aus den übrigen vorhin genannten Inseln lässt sich ableiten, dass der Schwerpunkt der Verbreitung dieser Art auf den Molukken und im papuanischen Archipel liegt. Als neue Fundplätze für diaholicus kann ich beibringen: Kini- gunang auf Neu -Pommern (C. Ribbe leg.), woher ich mehrere weibliche, sehr hell ockergelbe Exemplare von 16,5 — 19 mm Körper- länge besitze, und den westlichen Teil der Insel Buru, woher ein 1902 durch Kühn erbeutetes cf stammt. Dieses ist ein wenig satter gelb gefärbt als die eben erwähnten weiblichen Stücke und grösser als diese (21 mm lang.) Das Mesonotum hat bei ihm fast einen bräunlichen Schein, und die Dorsalringe 1—4 des Hinterleibes weisen an der Basis eine ziemlich breite schwarze Binde auf. An den Bauchringen 2 und 3 stehen je 2 schwarze Seitenflecke. Wangen gleich der Länge des 3. Fühlergeisselgliedes. Kopfschild ungefähr so lang als breit, flach, im oberen Teile leicht eingedrückt, 230 W. A. Schulz: matt, mit wenigen zerstreuten Punkten. Sein Vorderrand mitten zu einer stumpfen Spitze vorgezogen, an jeder Seite ziemlich tiet aus- gerandet. Die letzten 7 Geisselglieder an der Unterseite etwas abgeplattet und gebräunt, das letzte nur leicht gebogen, etwa 1 V- mal so lang als das vorhergehende Glied. Die Seitenränder der letzten Bauchplatte schliessen sich hinten zu einem halbkreisförmigen Bogen. Sie ist in der Mitte kaum ein wenig erhoben, so ziemlich flach, matt, nur an der äussersten Spitze polirt blank; vor dieser stehen zwei kräftige, nach hinten divergente Seitenhöcker, neben denen die Endplatte leicht eingeschnürt ist. Polistes margirialis F. subsp. maculipennis Sauss. Um den Polistes marginalis F. schart sich eine Anzal von Formen, stigina (F.) maculipennis Sauss., synoccus Sauss. u. a., die, wenigstens im 9 und 12, immer nur durch geringwertigste Merk- male der Zeichnung von einander verschieden sind. Ihre Verbreitung über Tropisch- und Subtropisch-Afrika, Indien, ja selbst Australien, beweist, das ihre Entstehung zu einer Zeit geschah, als diese Länder oder wenigstens abwechselnd einige von ihnen noch unter ein- ander verbunden waren. Die Aufteilung des wirtr^iwaZiVKreises in seine einzelnen Subspecics wird eine dankbare Aufgabe für die Zu- kunft sein, zurzeit ist sie mir schon mangels ausreichenden Vergleichs- materials von genügend zalreichen Fundorten unmöglich. In der Ausbeute von weiland Dr. Weinland aus Fischhafen liegt mir von den »nar^inrtZis-Verwandten nur ein Stück vor, das möglicherweise das noch unbeschriebene a' von macidlpennis Sauss. ist. Genau lässt sich das freilich wegen des Fehlens der zugehörigen Q 9 oder ^ ^ nicht entscheiden, und ich begnüge mich deshalb damit, das beregte Stück nachstehend kurz zu charaktcrisiren. (f. Länge 13 mm. Wangen kurz, kaum länger als das 1. Fühlergeisselglied. Kopfscliild in seiner ganzen Ausdehnung leicht gewölbt, etwa so lang als breit; sein Vorderrand so ziemlich gerade abgestutzt, kaum ein wenig bogenförmig abgerundet, die Seitenränder nach unten schwach divergent. Auf der Scheibe, die bei schwacher Vergrösser ung glänzend erscheint, zeigt sich bei Betrachtung unter einer stärkeren Lupe eine äusserst feine und dichte Punktirung. in die einzelne grobe Punkte eingestreut sind. 2. GeisselglieJ reichlich gleich der Länge des 3. + 4. + halben 5., Fühlerendglied fast gerade, 1'/:? mal so lang als das vorhergehende Glied; die 7 letzten Glieder unten kantig ,zugeschärft. Vorderrand des Vorderrückens scharf, in der Mitte etwas empor- gezogen. Mittelrücken von gleicher Länge wie Breite, im vorderen Papuanische Bymenopteren. 231 Teile von eiförmiger Gestalt. Mittelsegment mit feinen, nach den Seiten zu abfallenden Querriefen. Letzter Bauchring des Hinter- leibes dort, wo er aus dem vorletzten hervortritt, mit einer scharf ausgeprägten punktförmigen Grube, gleich danach bis zum Ende tief eingedrückt. Dieser Endeindruck läuft nach vorn eiförmig zu und ist hier mitten leicht längsgekielt oder höckerig. Grundfarbe schokoladenbraun. Mandibeln, Wangen, Kopfschild, Gesicht bis zur Mitte der Augenausrandungen, ein schmaler Strich am Hinterrande der Netzaugen, ein beiderseits ausgerandeter Saum am Hinterrande vom Rückensegment 1 — 6 des Abdomens und von Bauchsegment 2 — 4 sowie das ganze Endsegment oben und unten, sattgelb. Eühler rotbraun mit einem schwarzen Strich auf der Schaft- oberseite. Rotbraun sind ferner der Vorderrücken mit Ausnahme eines schmalen gelben Saumes am Vorder- und Hiuterrande, die beiden Schildchen, die Meso- und Metapleuren zum Teil, die Beine ausser schwarzen Flecken an den Hüften, Schenkelringen und an der Unterseite der Schenkel von Beinpaar H und HI, und endlich zwei, nach unten sanft konvergente Längsstreifen auf der Hinterfläche des Mittelsegments. Der Raum zwischen diesen und die Mittelsegment- seiten schwarz. Die Grundfarbe der Bauchsegmente ist ebenfalls mehr schwärzlich. An den Mittel- und Hinterbrustseiten überwiegt über die erwähnte schwarze eine ausgedehnte rotbraune Flecken- zeichnung. Schwärzlich sind noch: der Scheitel, die Schenkel I an der Unterseite, die Schienen HI hinten und das Metanotum (Hinter- schildchen) in der hinteren Hälfte. Hüften HI oben und an der Aussenkante mit je einem gelben Längsstrich. Flügel gelblich ge- trübt, am meisten an der Kosta, Adern rotbraun, Stigma und Flügel- schuppen rotgelb. Ein grosser schwarzbrauner Fleck erfüllt die äusseren -/., der Radialzelle der Vorderflügel und reicht nach unten ein wenig über die Radialader hinaus. Der Körper ist fast in seiner ganzen Ausdehnung mit einer aus feinen gelben Härchen gebildeten Reifschicht belegt. Muss die genauere systematische Stellung der soeben be- schriebenen Form einstweilen, bis zur Beibringung eines grösseren Studienmaterials, ungewiss bleiben, so gilt nicht das Gleiche von einem Polistes, den 1894 Ribbe in grossen Individuenreihen von der papu- anischen Insel Neu-Pommern (spezieller Fangort: Kinigunang) gebracht hat. Dieser Polistes stellt eine ausgezeichnete, zweifellos neue Subspezies in dem marginalis-KvQisQ vor, die ich als Polistes marginalis papuanus m, folgendermassen kenntlich mache: Q oder ^: Länge 12—14 mm. In strukturellen und plastischen 232 W. A. Schulz: Merkmalen ist gegen die übrigen Glieder der Gruppe kein Unterschied •/u entdecken; wie bei diesen ist das Mittclsegment fein schräg quer- gestreift und der Kopfschild läuft in der Mitte seines Vorderrandes in eine rechtwinklige Spitze aus. Hinsichtlich der Körperzeichnung besteht grosse Aehnlichkeit mit P. m. stigma (Y.\ nur ist der Prothorax oben ganz gelb, der zweite Hinterleibsring, ebenso wie der vorhergehende und die folgenden, gelb gesäumt, während er bei der angezogenen Form braun bleibt, und der dritte, gleichfalls im Unter- schiede zu dieser, an der Basis breit schwarz. Grundfärbung von Kopf, Thorax, Hüften, Schenkelringen und Mittelsegment seh war z, vom Abdomen rotbraun. Mandibeln rotgelb. Wangengegend, Fühler und alle Schenkel, Schienen und Tarsen schön rotbraun. Der gewölbte Kopfschild, das Nebengesicht, ein Strich hinter den Netzaugen, der Vorderrücken, ausser den herabgebogenen, rotbraunen Seitenlappen, die Flügclschuppcn, ein giosser Strich unterhalb von ihnen, die beiden Schildchen, je ein Strich auf den Ober- und Seitenkanten der Hüften IH, zwei ziemlich breite, nach unten sanft zusammenneigende und dort verbreiterte Längsstreifen am Mittelsegmente sowie dessen scharfe Hinterkanten, gelb. Zwei feine, nach hinten leicht konvergente, gelbe Längsstriche zeigen sich auch auf der Scheibe des Mittelrückens; bei einem der P-xemplare sind sie durch einen braunen Zwischenraum verbunden Die Hüften I und n unten, alle Schenkelringe unten und ein schmaler Saum am Hinterrande auf ihrer Oberseite rotbraun. 1. Hinterleibsring schwarz, mit an den Seiten verbreiterter gelber Hinterrandsbinde, 2. Segment d re ifarbig, an der Basis mit schwarzem, am P]nde mit gelbem Ringe, in der Mitte breit rotbraun, .S. Segment in der vorderen Hälfte schwarz, in der hinteren gelb, die Endsegmente rotgelb, mit schwarzem Grunde, )^as aber, wenn sie etwas enger eingeschoben sind, un- sichtbar bleibt. Bauchringe ähnlich gezeichnet wie die Rückenringe. Flügel mit leichter gelblicher Trübung, Kosta und Stigma rot- gelb, die übrigen Adern schwarzbraun. Die äusseren - :, der Radial- zelle des Vorderflügels mit dem üblichen schwarzbraunen Fleck, der auch noch den grössten Teil der .3. Kubitalzelle und das Kubital- analfeld erfüllt. Der ganze Körper mit einem reifartigen, gelblichen, aus feinen, dichten Härchen gebildeten Tomente belegt. Vespa cincta F. Ueber den Formenring der cincta mich an dieser Stelle zu verbreiten unterlasse ich absichtlich, da die zu erwartende Revision der Gattung Vespa von R. du Buysson darüber volle Aufklärung Papiianische Hymenopteren. 233 bringen dürfte. Nur soviel sei mir zu bemerken erlaubt, dass, so reichliches Material ich auch schon von diesem Formenringe zu besichtigen Gelegenheit hatte, mir rotbraune Färbung an Kopf und Thorax stets nur bei den kleineren ^ ^ vorgekommen ist, während die grösseren 9 9 dieselben Teile durchweg schwarz haben. "2 Q Q von Finschhafen (Weinlan d leg.) und ein drittes vonNeu- Pommern (Kinigunang, Ribbe leg.!» stimmen mit 9 9 von Ratjan (Sammelzeit VlIL- IX. )undNord-Celebes(Toli-Toli,lX.-Xn. 1^95, H. Frnhstorfer leg.), die mir durch Herrn Vicomte R. du Buysson in Paris als V. cincta var. affinis F. benannt wurden, überein. Sie haben ein hellrotes 1. und 2. Rückensegment des Hinterleibes, während Kopf und Thorax in der gewohnten, vorhin erwähnten Weise ganz schwarzbraun sind. Ein "Q. meiner Sammlung hingegen von Dorey auf Neu-Guinea hat, bei ebenfalls roten Binden auf den beiden ersten Abdominalringen, Kopf, Fühler, Vorderrücken, Flügelschuppen und die Tarsen rotbraun, in gleicher Weise wie 52 ^, die ich von Batjan und der oben angeführten Lokalität auf der Insel Celebes besitze. Mit den vorhin geschilderten übereinstimmende, von Hofrat Dr. A. B. Meyer 1873 in Dorey sowie von Wahnes in Bongu bei Stephansort gesammelte 9 9 sah ich noch im Dresdener Museum Die Stammform mit nur einer roten Querbindc am Hinterleibe, die, wenn sie, wie mir scheint, als Subspezies betrachtet werden muss, trinär V. cincta cincta zu benennen ist, zum Unterschiede von der oben gekennzeichneten V. cincta affinis, kommt meines Wissens auf allen diesen Inseln nicht vor, sondern bewohnt die mehr westlich gelegenen Teile des grossen indo-australischen Archipels und das Festland von Südasien. Apidae. Mepachile (Eumegachile) Biroi Friese. 19U3 Friese, Zeitschr. f. System. Hymen, u. Dipte rol., III. Jahrg. p. 244 .9 und p. 356 9 d'- 2 9 9ausFinschhafen, vonC. Weinland, die dieForm mit weiss befilztem Metanotum, Mittelsegment und zweitem Hinterleibs-Rückenseg- ment vorstellen, wie sie Friese von Simbang am Huon-Golf in Neu- Guinea bekannt gemacht hat. Die ursprünglich vom genannten Autor beschriebene Form von der Milne-Bai besitzt schwarzes Metanotum, Mittelsegment und ebensolches 2. Rückensegment und wird deshalb wol als subspezifisch von jener unterschieden aufzufassen sein. Immerhin empfiehlt es sich, vor Entscheidung dieser Frage erst noch weiteres Material abzuwarten. 234 W. A. Schulz: Im Dresdener Museum sali ich 2 9 9 dieser Art von Port Moresby und von Bongu in Kaiscr-Wilhelmsland (Wahnes leg.)- Megachile (Eumegachile) lachesis Sm. Von Smith aus Buru, Amboina, Serang, Batjan, Gilolo, Misol und Salwatty bekannt bemacht. Aus meiner Sammlung kann ich noch folgende Fundorte beibringen; Takar in Holländisch-Nenguinca (c/), die Insel Jobi, Stephansort in Kaiser-Wilhelmsland (Krichcl- dorffj und Herbertshöhe auf Neu-Pommern, woher ich noch kürzlich durch die Güte des Herrn Prof. Dr. Andrcae in Hiidos- heim ein c/ erhielt. Dieses Geschlecht war bislang noch nicht beschrie- ben, ich gebe daher im nachstehenden eine kurze Charakteristik von ihm: c/. Ganz .ähnlich dem 9, nur kleiner (Körperlänge 14-15 gegen 18 — 20 mm beim letzten Geschlechte) und Behaarung am Vorderrande des Clipeus, im Gesichte sowie an der Kopfunterseite gelblichwciss. Kopf breiter als der Thorax. Oberkiefer wie beim Q breit und an dem Kaurandc mit 3 kräftigen, spitzen Zähnen bewehrt- 2. Fühlergeisselglicd von - n der Länge des 3, Kopf und Bruststück wie beim Q. dicht, stellenweise fast runzlig punktirt, letztes mit etwas erhabener Mittellinie in der vorderen Hälfte. Beine einfach, nicht irgendwie ausgezeichnet. Vordertarscn bräunlich, nebst den Mitteltarscn an der Unterseite rostrot behaart. Hinterleib dicht und fein punktirt. Bauchringe flach, der 4. und ö. in der Mitte des Hinterrandes leicht bogig ausgerandet, der (i. zu einer breit drei- eckigen, hornbrauncn, glänzenden Platte erhoben. Letztes Rückcn- segmcnt gross, von oben besehen, etwa oblong, mit abgerundeten Hinterecken; ein dreieckiger Ausschnitt in der Mitte seines Hinter- randes, von dem aus sich über die ganze Länge ein hoher, scharfer Mittelkiel erstreckt, zu dessen beiden Seiten die Endplatte langsam dachförmig abfällt. Gegen die Hinterecken hin ist sie ziemlich tief eingedrückt. Coelioxys Weinlandi nov. spec. 9- Long. corp. 16, alac anticae 0 mm. Vertex, mesonotum et mesopleurae fortiter rugoso-subreticulato- l)unctati. Clipeus parum convexus, antice undulatus. Frons carinam intraantennalem elevatam praebet. Antennae apice acuminato; fiagelli articulus secundus primo brevior, tertius articulorum 1. 5i -f- 2. ü longitudine. Ocelli posteriores ab oculis fere flagelli articulorum ;j— 4, inter sc et ab ocello anteriore tantum articuli 1. longitudine distant. Papuanische Hymenopteren. 235 Calli hunierales tuberculos validos acutes forniant. Sciitellum postice late rotundatum, dentibus lateralibus subcurvatis, deflexis, acutis. Segmentum medianum in parte basali utrinque dentatum. Abdomen elongatum, capite, thorace segmentoque mediane simul sumptis tertia parte longius, superne glabrum, nitidissimum, disperse, sed sat pro- funde punctatum, subtus oi)acum, sparsim et quam in dorso minus crasse punctatum. Segmenta dorsalia depressionibus carent. Val- vulae anales acuminatae, valde inaequales, ventralis angusta, apicem versus parum attenuata, brevissima, valvula dorsali lere quadruple brevior, haec in dimidio anteriore subcylindrica, coniformis, in pos- teriore compressa, attenuata, hie carinis tribus tenuibus longitudinali- bus, quarum düae exteriores ante apicem cum carina mediana confluunt. Nigra. Caput, margine clipei verticeque nigro-pilosis exceptis, thorax subtus necnon mesonoti margo anterior interrupte, niveo- pilosi. Alae nigro-fuscae, cyaneo-, posticae violaceo-resplendentes. Abdomen subtus brunnescenti- pruinosum, segmcnto ventrali primo toto griseo-squamoso, margine apicali albo-t'asciato, segmentis tribus inscquentibus utrinque macula basali magna griseo squamosa, marginibus albo-squamoso-t'asciatis. Segmenta dorsalia 2—6 fasciis apicalibus niveo-squamosis; fasciae 2 et 3 in medio late interruptae. Hab. Fi n seh baten, insulae Novae-Guineae partis Germanicae. cf et hospes adhuc ignoti. Eine an der schwarzen Körperfärbung, dem weissbehaarten Kopfe und den schwarzbraunen, lebhaft blauglänzendon Flügeln leicht kenntliche Biene, die zu den Coi'lioo'ys-kYiQw mit aus Haaren und Schuppen gemischter Körperbedeckung gehört. Sie steht etwa der kontinental-indischen C basalis Sni. am nächsten, wenigstens, soweit sich nach der Beschreibung Binghams in den Hymen, of Brit- India, vol. I, 1897 p. 513 urteilen lässt, unterscheidet sich aber von dieser sofort durch die grobe Punktirung auf Kopf und Bruststück und im Basalteile ebenso wie im Apicalteile gebräunte Flügel. Kopf etwa von gleicher Breite wie das Mittelbruststück; die Punktirung jenes unter der dichten Haarbekleidung nicht wahr- nehmbar, ausser am Scheitel, wo die Punkte gross und tief eingelassen sind, aber nur bei den Netzaugen dichter stehen, während sie neben den hinteren Ozellen verschwinden. Mandibeln mit schwach gewölbter Aussenkante, matt infolge sehr feiner nnd gedrängter Punktirung, in die einige gröbere, längliche Punkte eingestreut sind. Wangen nur an der unteren Mandibelnecke ganz schmal vorhanden, an der oberen erloschen, da bis hier heran die Netzaugen reichen. Kopf- 236 W. A. Schulz: Schild nicässig gewölbt, sein Vorderraiid fiiitten abgestutzt, an den Seiten mit je 2 kräftigen Einbuchtungen. Zwischen den Fühleransatz- stellen hindurch verläuft vom Kopfschildc bis zum vorderen Ncbcn- auge und dieses vorn wallartig umschliessend, eine dachartige Längserhebung mit scharfem Mittelkiel. Fühler mit geschärfter schief abgeschittener' Spitze; Geisselglied 2 etwa nur - :, so lang als 1, 3 von gleicher Länge wie 1 und 2 zusammengenommen und etwas länger als jedes der folgenden Glieder. Netzaugen mit so ziemlich parallelen, fein scharfkantig erhobenen Innenrändern — bei anderen Arten der Gattung Coelioocys konvcrgiren sie nach dem Kopfschildc hin - ; der Abstand der Netz äugen ist mithin auf dem Scheitel derselbe wie am Kopfschildc und beträgt die Länge von Fühlergcisselglied 1 — ti. Stirn vom Scheitel durch eine scharfe, wagerechte Querkante abgegrenzt, die zwischen dem vor- deren nnd den beiden hinteren Nebenaugen hindurchzieht, sodass jenes auf den abschtissigeh, diese auf den horizontalen Teil zu liegen kommen. Die Anordnung der Nebenaugen stellt ein gleichseitiges Dreieck dar. alle 3 sind von einander gleich weit, etwa um die Länge von Geisselglied 1, die hinteren von den Netzaugen fast um diejenige von Geisselglied 3 + 4 entfernt. Gesicht und Stirn beider- seits neben der gekielten Längserhebung eingedrückt. Scheitel und Hinterhaupt flach. Schläfen hinten scharf gcrandet. Bruststück, sowol von oben als auch seitwärts betrachtet, so ziemlich kugelförmig — bei anderen Coelioxys-kvicw ist es deutlich depress— . Die Schulterbeulen bilden kräftige, zahn- förmige Höcker. An den Mi ttclbrustseiten ist vorn, zum An- legen der Vorderschenkel, eine Epicnemialfläche sehr scharf abgesetzt, und sie sind sehr dicht und grob runzlig punktirt. Mittelrücken, gedrängt punktirt; in die etwas feinere Grundpunktirung sind besonders am Vorderrande viele grobe und tiefe Punkte eingestreut. Gegen die Mitte hin wird die Punktirung feiner und zerstreuter, und die so gebildeten Punktzwischenräume sind glänzend glatt. Vorn in der Mitte des Mesonotums steht eine erhabene, kielartige Längs- linie, die auf der Scheibe plötzlich abbricht; je eine kürzere solche Linie findet sich beiderseits neben den Flügelschuppen, ohne aber weder den Vorder- noch den Hinterrand zu erreichen, und endlich gehen von der Mitte des letzten zwei kurze, durch die dichte schwarze Tomentirung grösstenteils verdeckte Längskiele aus. Schildchen matt, massig grob runzlig punktirt, hinten in der Mitte breit abgerundet. Seitenzähne kräftig, ein wenig einwärts und nach unten gekrümmt, spitz. Hinterrücken durch eine tiefe Spalte vom Schildchen getrennt, steil abfallend. Metatarsus I an der Basis der Innenseite stark aus- Papuanische Hymenofteren 237 gehöhlt. Schienen I mit einem kräftigen, etwas gekrümmten, innen ausgehöhlten, vorn gerade abgestutzten Sporn, Sporn der Schienen 11 gerade, schlank, diejenigen der Hinterschienen ebenfalls schlank, spitz, leicht gebogen. Im Vorderflügel ist das Stück der Radial- ader, welches die 1. Kubitalzelle bilden hilft, um die Hälfte kürzer als das Radialaderstück zwischen der l.und 2. Kubitalquerader. Die 1. rück laufende Ader mündet kurz hinter dem Ursprünge der 1. Kubitalquerader, die 2. ist fast inter- stitiell, kaum dass sie ein wenig vor dem Ende der 2. Kubitalzelle mündet. Submedialquerader vor dem Abschlüsse der Medialzelle endigend. Mittelsegmeut beinahe senkrecht abstürzend, mit einer ein- gedrückten, feinen Längslinie in der Mitte, zu deren beiden Seiten vorn ein schmaler, mattglänzender, herzförmiger Raum abgegrenzt ist. Die übrige Mittelsegmentfläche gedrängt, massig grob punktirt. Die oberen Seitenecken sind in grosse, unter der dichten Behaarung nicht gleich zu erkennende zahnförmige Höcker ausgezogen. Hinterleib langgestreckt, um \;j länger als Kopf, Bruststück und Mittelsegment zusammengenommen, auf der Oberseite stark glänzend, mit ziemlich dichter und feiner Punktirung auf dem 1. Segmente. Auf den folgenden 4 Ringen ist diese viel zerstreuter und massig grob, aber ziemlich tief. Rückensegment 4 hinten massig, 5 ebendort stark eingebuchtet. Bauchringe mattglänzend; ausser einer feinen, nur bei stärkerer Lupenvergrösserung sichtbar werdenden Grundpunktirung zeigen sich auf ihnen zerstreute gröbere Punkte, die aber doch feiner bleiben als am Rücken. Dorsalsegmente ohne Quereindrücke, wie solche sonst bei Arten dieser Gattung vielfach vorkommen. Analsegmente ausserordentlich ungleich, das untere fast um das Vierfache kürzer als das obere, schmal, fast flach, gegen das Ende hin leicht kompress und langsam verjüngt, mit drei- eckiger, nicht abgesetzter Spitze und Längseindrücken an den scharfen Seitenkannten. Die untere Afterplatte ist ferner schräg nach hinten geneigt, aber gerade und ragt etwa um die Hälfte über das frei- stehende Ende der oberen Afterplatte hinaus. Diese ist sehr lang- gestreckt, durchweg fein lederartig punktirt, in der vorderen Hälfte leicht walzig, kegelförmig, in der hinteren verjüngt, kompress, mit 3 feinen parallelen Längskielen, wovon die beiden äusseren sich vor der Spitze vereinigen; der mittlere erreicht die Spitze, die leicht abgerundet, an den Seiten nicht abgesetzt ist. Von oben gesehen, verdeckt die obere Afterplatte die untere, deren schmälere Spitze nur unter jener hervorragt, ßauchsegment 5 ist der Kleinheit der 238 W. A. Schulz: darauf folgenden Afterplatte gemäss sehr gross, spitz kegelförmig, etwa gleich lang wie die obere Afterplatte. Um die Gestalt und Grössenverhältnisse der Aualsegmentc bild- lich zu veranschaulichen, gebe ich unten zwei Skizzen, von denen die links stehende sie von der Seite, die rechte von oben zeigt. Die eingetragenen Zahlen bedeuten die Nummern der betrett'enden Dorsal- und Ventralsegmente. X>orsa.iseffineni s Vejitralsecfineni Coelioxi/s Weinlandi Schlz., y- Analsegmente Schwarz. Kopf mit Ausnahme des dicht pinselförmig schwarz- braun behaarten Kopfschildvorderrandes sowie des schwarzhaarigen Scheitels, lang weiss behaart. Weiss behaart sind ferner: die Vorderhüften, die Vorderbrustseiten, (mitten unterbrochen) der Vorderrand des Mittelrückens und die Thoraxunterseite. Feine, kurze, glänzend schwarze Härchen gehen von den Punkten des Mittelrückens, Schildchens und der Mittelbrustseiten aus und bilden auf diesen Körperteilen eine enganliegende, sammetartige Behaarung. Mittelsegment lang pinselförmig schwarzbraun behaart. Beine aussen mit feiner, schwarzer Behaarung; Vorder- und Mittelschienen nebst den auf sie folgenden Tarsen, ferner Hinterscheukel,- Schienen und -Tarsen auf der Innenseite glänzend rostgelb behaart. Sporn der Vor der schienen licht hornbraun, die übrigen Schienensporen schwarz. Flügel schwarzbraun, mit prachtvollem stahlblauem, teilweise grünlichem und violettem, auf den Hinterflügeln fast durch- weg violettem Glänze. Dorsalsegment 2-5 am Hinterrande mit schneeweisser Schüppchenbandirung, die auf Segment 2 und 3 mitten breit unterbrochen, auf 4 und 5 vollständig ist. Obere Afterklappe an den Seitenrändern, bis dahin, wo sie mit der unteren zusammon- stösst, in der gleichen Art weiss gesäumt. Ventralsegmente zunächst sehr fein seidenartig gelblich behaart, 1-4 hinten weiss bandirt, 1 ausserdem ganz hellgrau beschuppt, 2 — 4 jederseits am Vorderrande mit grosser, weisslicher Schuppenmakel. Untere Afterklap|)c spärlich schwarz l)ehaart; in dem Winkel, wo sie mit der oberen zusammen- trifft, steht ein Büschel längerer, rostgelber Haare. Papuanische Hymenopteren. 239 Ich widme diese hervorstechende Art dem Andenken ihres Ent- deckers Dr. Carl Weinland, der sein Leben im Dienste des grösse- ren deutschen Vaterlandes Hess, zu früh für die Seinen und, wie sich aus vorliegender Abhandlung ergiebt, auch viel zu früh für die Tierkunde. Es lässt sich annehmen, dass C. Weinlandi, gleichwie andere indomalayische und papuanische Arten derselben Gattung in Tracht und Färbung ihre Wirtstiere nachahmen, bei einer schwarzen, weissköpfigen Megachile-'&\iQi\QS, schmarotzen wird. Nachdem ich die obenstehende Beschreibung entworfen hatte, kam mir von Mr. P. Cameron ein Sonderabdruck seiner Abhandlung: Descriptions of new Species of Aculeate and Parasitic Hymenoptera from Northern India, Märzheft 1904 der Annais and Magazine of Natural History zu. In dieser wird u. a. auf Seite 213 eine Coelioxys khasiana Cam. Q neubeschrieben, die meiner C. Weinlandi in der Körper- und Flügelfärbung sehr nahe steht, sich aber von ihr durch geringere Grösse und plastische Kennzeichen, abgesehen von ganz anderer geographischer Verbreitung (Khasia-Gebirge in Vorder- indien), unschwer unterscheiden lässt. ■240 [Berl. Entom. Zeitschrift, Band XLIX, Jahrgang 1904.] Neue Eucharinae und Chalcidinae Von Dr. J. J. Kieffer (Bitsch) Mit 16 Textflguren. I. Eucharinae. Hydrorhoa n. g. Fig. 1. (/ Kopf von oben gesehen quer, dreimal so breit als lang, wenigstens so breit als der Thorax, vorn ziemlich flach abfallend, dreieckig, etwas breiter als hoch. Augen kahl, so lang als die Wangen. Stirngrube tief, aber schmal, bis zum vorderen Punkt- auge reichend. Fühler vorder Augenmitte inserirt; \'2 gliedrig*, etwas kürzer als Kopf und Thorax mitsammen und fein tomentiert; 1. Glied so lang wie die zwei folgenden mitsammen; "2. kaum länger als dick, 3. umgekeiirt keglig, 2' •.. mal so lang als dick, die 7 folgenden all- mählich kürzer werdend, apical schief abgestutzt und oberseits in einen Fortsatz auslaufend, der die Länge des Gliedes beträgt: am vorletzten Glied ist dieser Fortsatz wenig deutlich; Kndglied rund- lich. Thorax sehr stark gewölbt, viel höher als der Kopf. Pronotum von oben nicht sichtbar. Mesonotum etwas breiter als lang, ohne Parapsidenfurchen. Skutellum so lang wie das Mesonotum. drei- eckig, fast flach, wenig schief nach hinten abfallend, von der Mitte ab mit einer breiten, sehr tiefen, apical in eine vorspringende, aus- gerandete Rinne endigenden Mittellängsfurche, welche so lang als breit ist. Postskutelluni und Mesonotnm senkrecht abfallend, vom Skutellum weit überragt. VorderHügel kaum behaart, nicht bewim- pert; Vena marginalis so lang wie die Vena subcostalis. Hüften kurz, die mittleren und hinteren sich berührend; Femora nur wenig dicker als die schlanken Tibien. diese am Ende gerade abgestutzt, mit schwachen Sjjoren : hinterei- Metutarsus so lang wie die vier folgenden Glieder mitsammen: alle Krallen einfach (Fig. 1). Ab- domenstiel etwas über den hinteren Hüften inserirt. 3 — 4 mal so lang als dick, doppelt so lang als die hinteren Hüften, schief nach unten gerichtet; erweiterter Teil des Hinterleibs schief nach *) In den Angaben über die Zahl der Fühlerglieder wird der Ringel nicht mitgezählt. Neue Eucharinae und Chalcidinae. 241 oben gerichtet, kaum comprimiert, so lang als der Thorax, länglich, sein erstes Segment fast bis zur Spitze des Hinterleibs reichend. H. striaticeps n. sp. cZ-Bläulichschwarz mit metallischem Schimmer; Kopf mehr oder weniger goldglänzend; Augen und Ocellen rot; 1. und 2. Fühlerglied und Femora braun; Knie, Tibien und Tarsen lehmgelb; Abdomen schwarz. Stirn von der Augenbasis bis zu den Ocellen, und Schläfe grob dicht längsgestreift, unterer Gesichtsteil und Wangen schief- 16 242 J. J. Kieffer-, oder quergestreift; Klypeus und ein schmaler vorstehender Streifen vom Klypeus bis zu den Fühlern glatt; letztere sich am Grunde berührend, von den Augen aber weit entfernt, vor ihnen eine Quer- leiste. Aeussere Ocellen soweit vom vorderen als von den Augen entfernt. Mesonotum mit groben, fast geraden Querrunzoln, mit glatten Zwischenräumen, am Hinterrande netzartig gerunzelt; Sku- tellum, Metanotum, Pro- uüd Metapleuren grob netzartig gerunzelt; Mesopleuren mit groben, von vorne nach hinten laufenden Leisten; ein scharfer Kiel von den Hinterhüften bis zu den Hinterflügeln. Flügel bräunlich. Hüften quer gestreift. Hinterleibsstiel dicht längs- gestreift, das folgende grosse Segment unpunktiert und kahl. Körper- länge cf : 4,5 mm. Madagascar (H. de Saussure). Pseudochalcura Ashm. Ashmead, Memoirs of the Carnegie Museum 1904 v. 1 p. 268, 386 u. 468, Taf. 34 f. 6. Diese soeben von Ashmead aufgestellte Gattung, enthielt nur eine Art aus Brasilien; ich fügo noch eine zweite hinzu. Ps. chilensis n. sp. Fig. 2. c/ — Schwarz; Innenseite des Schaftes, die 3 — 4 Endglieder der Fühler und Femora braun; Kniee, Tibien und Tarsen weisslich. Kopf quer, etwas breiter als der Thorax, 3 — 4 mal so breit als lang, hinten ganz gerade; von vorn gesehen doppelt so breit als hoch. Augen stark hervorstehend, eirund, kahl, kürzer als die Wangen. Stirn, Gesiebt und Wangen dicht und sehr grob gestreift; Streifen des Gesichts und der Wangen quer, die der Stirne bis zu den Ocellen in Längsrichtung; Gesicht mit 2 tiefen und parallelen Furchen von den Antennen bis zum Klypeus; Stirngrube fast glatt, wenig breit, bis zu den Ocellen reichend; Scheitel sehr schmal, stark gerunzelt; Ocellen fast in gerader Linie, die äusseren kaum weiter von den Augen als vom vorderen entfernt; Schläfen gestreift, oberseits fohlend. Fühler 12 gliedrig, von der Basis und der Mitte der Augen gleich- weit entfernt, sich basal berührend; Schaft doppelt so lang als dick, 2. Glied so dick als lang; 3 — 6 untereinander gleich, etwas länger als dick, nach oben mit einem Fortsatz, der die Länge dieser vier Glieder initsaninKMi erreicht, Fortsatz des (!. Gliedes etwas kürzer als die drei übrigen; 7. Glied das längste, umgekehrt keglig, zwei- mal so lang als' dick; 8. etwas länger als dick; 9. und 10 nicht länger als dick; 11. und 12. kaum so lang als dick, und wenig deut- lich getrennt. Thorax sehr stark convex, viel höher als der Kopf, überall dicht grob netzartig punktiert. Pronotum von oben nicht Neue Eucharinae und Chalcidinae. 243 sichtbar. Mesonotum breiter als lang; Parapsidalfurchen tief, durch- laufend, am Hinterrande zusammenstossend, vorn stark divergierend. Skutellum vom Mesonotum durch eine gerade Querfurche getrennt, mit deutlichem Frenum am Grunde, apical abgerundet und wenig verschmälert, das Metanotuni weit überragend; letzteres ohne Längs- leisten. Mesopleuren mit einem kleinen glänzendglatten Fleck an ihrem Grunde. Flügel weisslich, die vorderen unbewimpert, kahl, in der apicalen Hälfte schwach punktiert; Adern und Stigma glas- hell; Vena marginalis fast so lang wie die subcostalis, länger als die postmarginalis; ohne Vena stigmatica; Hinterflügel kurz be- wimpert, mit 3 Frenalhäckchen und einer Vena subcostalis. Hüften kurz, kaum länger als dick, die mittleren und hinteren sich be- rührend; Femora nicht merklich verdickt; Hintertibien länger als die Tarsen, nicht bogig, am Ende mit kurzen Sporen; hinterer Meta- tarsus so lang wie die drei folgenden Glieder mitsammen; alle Krallen einfach (Fig.2). Abdomen etwas oberhalb der Hinterhüften entspringend. Stiel so lang wie der erweiterte Teil des Hinterleibs, eirund, com- primiert, glatt und sehr stark glänzend; 2. Hinterleibssegment fast die Spitze erreichend, die Segmente H und 4 nur als schmale Streifen erscheinend. Körperlänge (f • '^^^ ^^- Chile (Pablo Herbst). Kapala Cam. Die einzige mir bekannte Kapala-Ari halte ich für identisch mit K. furcata Fahr ; da die Beschreibungen derselben mangelhaft sind, so möge hier eine ausführlichere Platz finden. K. furcata (Fabr.) Cam. Q — Schwarz ; die ersten Fühlerglieder, Beine mit Ausschluss der Hüften und letztes Abdominalsegment hellgelb; Tegulae, Mandibeln rotbraun; Augen weisslich. Kopf von oben gesehen quer, sehr schmal, an beiden Enden noch schmäler; von vorn gesehen dreieckig, viel breiter als hoch, sehr grob und unregelmässig gerunzelt; Hinterhaupts- rand gerade und gerandet; Augen zapfenförmig vorragend, höher als dick, in der Endhälfte mit langen, abstehenden, einen weisslichen Pinsel darstellenden Haaren; Wangen so lang als die Breite der Augen; Ocellen in einer geraden Linie liegend, die hinteren gleich- weit voneinander und von den Augen entfernt, dem Kopfhinterrand zweimal näher. Fühler 11-gliedrig, der Basis der Augen gegenüber entspringend, gleichweit vom Munde und von dem vorderen Punkt- auge entfernt; Schaft so lang wie die zwei folgenden Glieder mit- sammen, 2. Glied umgekehrt keglig, wenig länger als dick; Flagellum schwach spindelförmig; 3. Fühlerglied dreimal so lang als dick. 244 J. J. Kieffer: um die Hälfte länger als das 4., dieses IV. mal so lang als dick, deutlich dicker als das 3.; das 10. nicht länger als dick, kürzer als das 11 ; alle fein tomentiert, das ;i. und weniger auch die folgenden, mit einigen zerstreuten und abstehenden Haaren. Thorax sehr stark gewölbt, matt, mit sehr groben, auf dem Pronotum querlaufenden, auf dem Mesonotum unregelmässigen, auf dem Skutellum von vorne nach hinten gerichteten, auf dem Metanotum und auf allen Pleuren netzartigen Runzeln; Pronotum allmählich von vorne nach hinten steigend, am bogigen Hinterrande viel höher liegend als der Kopf; Tegulae glänzend, sehr gross, elliptisch, fast so lang wie die Höhe des Kopfes und doppelt so breit als die Hinterhüften. Mesonotum sehr gewölbt, fast halbkuglig, ohne Parapsidenfurchen; Skutellum vom Mesonotum durch eine Querfurche getrennt, nach hinten ohne Begrenzung und in zwei sehr lange Fortsätze auslaufend, diese fast doppelt so lang als der Thorax, dicht längsgestreift, walzig. apical zugespitzt, an beiden Enden kaum näher zu einander als in der Mitte, mit derselben kurzen zerstreuten rostroten Behaarung wie der Kopf und der übrige Thorax; Metanotum massig steil abfallend, am Hinterrande bogenförmig ausgeschnitten. Flügel glashell, kahl, Adern und das im Enddrittel liegende Stigma fast glashell; Vena marginalis 1' ^ mal so lang wie die subcostalis; Vena postmarginalis sehr kurz. Hinterflügel auch unbehaart, nur mit einer Vena sub- costalis und drei Frenalhäckchen Beine schlank, unbewehrt, massig behaart; Tibien gerade, am Knde nicht schief abgestutzt. Abdomen zwischen den Hinterhüften entspringend; Stiel doppelt so lang wie die Hinterhüften, walzig, dorsal grob und unregelmässig gerunzelt, zwei Drittel der folgenden Segmente ^erreichend; letztere linsenförmig zusammengedrückt, glatt, glänzend, fast kreisrund, aus einem grossen und einem sehr kurzen Segmente bestehend. Körperlänge Q : 6 mm. IL Chaicidinae. Bei allen hier beschriebenen Arten, mit Ausnahme von Callis- micra n. g., sind die Krallen der Hinterbeine einfach, dick, schwarz- schwach gekrümmt und kürzer als das grosse Empodium; bei Callis- micra sind sie dagegen zweispaltig und ausserdem in den zwei basalen Dritteln, mit 3 oder 4 Zähnen, und von gelber Färbung. Die Krallen der Vorder- und Mittelbeine sind nie einfach, selten ganz schwarz (z. B. bei Psilochalcis und Leptochalcis)^ meist in der erweiterten und gezähnten basalen Hälfte von gelber Färbung; letzteres ist der Fall für Smicra, Euvhalcif>, Antrocephalus s. str , Antrocephalus (f), Trichochalcis. Microchateis, Allochalcis, Holo- chalcis, Chalcis und Orthochalcis. Neue Eucharinae und Chalcidinae. 245 Uebersicht der hier besprochenen Gattungen der Chalcidinae. Abdomen lang gestielt; mit Vena postmarginalis und Vena stigmatica; Fühler zwischen den Augen inserirt; hintere Tibien nicht oder wenig länger als die Tarsen 2. Abdomen ungestielt; nur eine Stirngrube vorhanden; Spitze der vorderen Krallen einfach; Mesonotum mit Parapsidenfurchen 3. Augen behaart; Fühler von einander weiter als von den Augen entfernt; zwei apical zusammen- stossende Stirngruben; Parapsidenfurchen fehlend; hintere Hüften kurz und dick, viel kürzer als die Schenkel, wenig länger als dick; hintere Schenkel unterseits mit einem starken und sieben kürzeren Zähnen; hintere Tibien am Ende abgestutzt, ohne zahnartige Verlängerung; hinterer Metatarsus wenigstens doppelt so lang als das folgende Glied; Spitze der Vorderkrallen zweispaltig; Hinterleibs- stiel basal oberseits kissenförmig vorstehend CaIHsinicra n. g Augen kahl; Fühler nicht weiter von einander als von den Augen abstehend; nur eine Stirngrube; Parapsidenfurchen deutlich; hintere Hüften schlank und spindelförmig, so lang wie die Schenkel, drei- bis viermal so laug als dick; letztere unterseits mit sieben gleichgrossen Zähnen; hintere Tibien am Ende schief abgestutzt und in einen langen Zahn auslaufend; hinterer Metatarsus gleich dem folgenden Gliede; Spitze der vorderen Krallen ein- fach; Hiuterleibsstiel gleichmässig walzenrund Sniicra Spin. Vorderflügel ohne Vena stigmatica und ohne Vena postmarginalis; Fühler dem Klypeus genähert; 2. Fühlerglied viel länger als das 3.; hintere Schenkel unterseits mit zwei stumpfen Vorsprüngen und sehr fein gezähnelt; hintere Tibien nicht oder wenig länger als die Tarsen, am Ende gerade ab- gestutzt, ohne zahnartige Verlängerung; vordere Krallen basal zweizähnig; Skutellum zweizähnig: 2. Hinterleibssegment zungenförmig 4. Vorderflügel mit Vena stigmatica und postmarginalis; Flagellum tomentirt; 2. Hinterleibssegment nicht zungenförmig verschmälert 6. 246 J. J. Kieffer: 4. Hinterer Metatarsus wenigstens doppelt so lang als das folgende Glied; Flagelluni kahl, glänzend, 9-gliedrig; Stirngrube schmal, nur so breit wie ihr Abstand vom inneren Augenrande; Kralleu der Vorderbeine basal mit zwei spitzen Zähnen . Euchaleis Duf — Hinterer Metatarsus nicht länger als das folgende Glied 5. 5. Flagellum kahl, glänzend, 10-gliedrig;' Stirn ohne Grube, vom inneren Augenrande bis zur Mitte allmählig ausgehöhlt; vordere Krallen basal mit zwei kurzen und stumpfen Zähnen . . . Psilochalcis n. g. — Flagellum fein tomentirt, matt, 8-gliedrig; Stirngrube deutlich abgegrenzt, gerandet, um ihre halbe Breite vom inneren Augenrande entfernt; vordere Krallen basal mit zwei spitzen, langen Zähnen . Leptochaleis n. g- 6. Stirngrube tief, scharf kielförmig gerandet. bis zum inneren Augenrande reichend; abschüssiger vorderer Teil des Pronotums gerandet, dieser Rand oben in der Mitte ausgeschnitten; Augen kahl; hintere Tibien am Ende gerade abgestutzt, ohne zahnartige Verlängerung, doppelt so lang als die Tarsen; 1. und 2. Tarsenglied gleichlang; vordere Krallen basal dreizähnig 7. — Stirngrube wenigstens um ihre halbe Breite vom inneren Augenrande entfernt; Pronotum vorn höchstens seitlich gerandet H. 7. Fühler dicht am Klypeus inserirt: 12-gliedrig Antrocephaliis Kirb. — Fühler der Augenbasis gegenüber oder kaum vor derselben; U)-gliedrig Antroceplialus (V). 8. Augen behaart; Fühler nahe am Klypeus inserirt; hintere Tibien nicht länger als die Tarsen, am Va\Aq nicht zahnartig verlängert, sondern gerade abgestutzt; hintere Femora unbewehrt .... 9. — Augen kahl 11- 9. Skutellum dreieckig, apical in eine kurze, stumpfe und flache Spitze ausgezogen; vordere Krallen basal zweizähnig Trichochalcis n. g, — Skutellum apical breit abgerundet und zweizähnig 10. 10. Fühler 10-gliedrig; Zähne des Skuteilums walzen- förmig, zugespitzt; vordere Krallen basal dreizähnig; 2 Ilinterleibssegnient basal runzlig, matt und mit kurzen Längsleisten Microchalcis n. g- Neue Eticharinae und Chalcidinae. 247 — Fühler llgliedrig; Zähne des Skutellums flach, ab- gerundet, breiter als lang; vordere Krallen basal zweizähnig; 2. Hinterleibssegment glatt Allochalcis n. g. 11. Skutellum unbewehrt, fast halbkreisförmig; hintere Tibien am Ende fast gerade abgestutzt, ohne deutliche zahnartige Verlängerung, doppelt so lang wie die Tarsen; 2. Hinterleibssegment deutlich chagriniert; vordere Krallen basal mit etwa 7 Zähnen Holochalcis n. g. — Skutellum apical mit zwei flachen, breiten und abgerundeten Zähnen; Abdomen nicht chagriniert 12. 12. Fühler zwischen den Augen entspringend; Hinter- tibien stark bogig gekrümmt, am Ende schief abgestutzt und lang zahnartig verlängert, doppelt so lang als die Tarsen; hintere Femora mit etwa U) gleichgrossen Zähnen; vordere Krallen basal 5— 6zähnig Chalcis Fabr. — Fühler nahe am .Klypeus entspringend; Hintertibien nicht bogig gekrümmt, am Ende gerade abgestutzt, ohne zahnartige Verlängerung, nicht länger als die Tarsen; Hinterschenkel unbewehrt, mit einem Vor- sprung in der Mitte; vordere Krallen basal 2zähnig Orthochalcis n. g. CaHismicra n. g. Fig. 3, Kopf von oben gesehen quer, dreimal breiter als lang, von vorne dreieckig, vor den Augen plötzlich verschmälert. Augen dicht pubescent, länglich, 3 — 4 mal so lang wie die Wangen; Ocellen in flachem Bogen, das vordere grösser als die seitlichen, diese vom vorderen so weit als von den Augen entfernt, dem Kopfhinterrande näher; Schläfen nur als schmaler Streifen erscheinend. Fühler r2-gliedrig, dem unteren Augendrittel gegenüber entspringend, am Grunde weiter von einander als von den Augen entfernt; jeder Schaft in einer scharf gerandeten und tiefen Grube liegend, beide Gruben nach oben convergierend, vor dem vorderen Punktauge sich vereinigend, seitlich nicht bis zu den Augen reichend. Thorax gewölbt, wenig höher als der Kopf; Pronotum quer, zwei Drittel der Länge des Mesonotums erreichend, in der Mitte kaum schmäler als seitlich; Mesonotum quer ohne Parapsidenfurchen; Skutellum halb so lang wie das Mesonotum, hinten breit abgerundet; Postskutellum schmal und senkrecht; Metanotum fast horizontal, kaum länger als das Skutellum. von drei geraden Längsleisten durchzogen, die 248 /. J. Kieffer: seitlichen hinten convergierend. Vena marginalis sehr kurz, etwas kürzer als der ramus stigmaticus, dieser am Enddrittel der Flügel entspringend, grob, schief, am Ende mit kleinem Fortsätze, von welchem; ein bräunlicher Strich oder Radius nach der Flü<,'elspitze zieht; [Vena postmarginalis sehr lang; ein bräunlicher Strich oder Vena discoidalis erscheint nahe am Hinterrande; Hinterflügel mit Vena subcostalis und marginalis, letztere halb so lang als erstere. Hinterhüften und hintere Schenkel stark verdickt, letztere unterseits in der Mitte mit starkem dreieckigem Zahn, und von da bis zur Spitze mit sieben kleineren Zähnen; hintere Tibien bogig, apical verdickt aber nicht schief abgestutzt und ohne Fortsatz, mit zwei kleinen Sporen; hintere Tarsen unterseits mit dichten abstehenden Haaren, Metatarsus wenigstens so lang wie die zwei folgenden Glieder mitsammen, 2., 3. und 4. allmählig kürzer; alle schief abgestutzt; 4. nicht länger als dick; 5. so lang als das 3. und 4. mitsammen; Krallen der hinteren Tarsen gross, im apicalen Drittel in 2 gleichlange Spitzen geteilt, in den zwei basalen Dritteln unterseits mit drei spitzen Zähnen (Fig. 3); mittlere Tibien mit einem Endsporn. Abdomen ei- förmig, lang gestielt, hinten abgerundet, ohne deutliche Segmentierung, nur mitten mit einer wenig deutlichen Quernaht, daher scheinbar zweigliedrig; das abschüssige gewölbte Ende mit einer halbkreisförmigen Leiste; Hinterleibsstiel so lang wie das übrige Abdomen, etwas länger als das Mesonotom und Skutellum mitsammen, die hinleren Hüften weit überragend, im basalen Drittel oberseits gewölbt und kissen- artig vorstehend, in den zwei Enddritteln weniger hoch, vierkantige oberseits flach, in das 2. Segment allmählig übergehend; Bauch flach und deutlich segmentiert, alle Segmente länger als breit; das 1. am basalen Teil des Stieles und das 2. am apicalen Teil des Stieles mit Mittellängskiel; von den vier folgenden ist das 2. das längste, das letzte oder kleinste fast quadratisch, die Hinterleibsspitze kaum tiberragend. Oallismicra ßavocincta n. sp. cf Dunkelrotbraun; Kopf schwarz; Fühler, Metaplcuren, hintere Schenkel, hintere Tibien. Spitze aller Hüften und Hinterleibsstiel heller rotbraun; Mandibeln, Vorder- und Hinterrand des Pronotums, ein Fleck unterseits am Grunde der Hinterschenkel, eine mittlere unterbrochene Querbinde auf dem 1. Hinterleibssegment, eine halb- kreisförmige Querbinde vor dem Ende des Hinterleibs gelb; die vier ersten Glieder der Hintertarsen weiss, dass 5. bräunlich .- Kniee, die vier vorderen Tibien und Tarsen gelblichbraun. Körper dicht und tief punktiert, Kopf und Hinterschenkel fein punktiert, Thorax und Neue Eucharinae und Chalcidinae. 249 Abdomenstiel grob punktiert, das übrige Abdomen und die Hinterhüften oberseits massig grob punktiert, Hinterhüften seitlich fein quergestreift, unterseits sowie das Sternum fein punktiert. Schaft kurz, so laug wie die 2 folgenden Glieder zusammen; 2. und 3. Glied nicht länger als dick, die folgenden dicker, nach der Fühlerspitze zu allmählig zunehmend, 4. — 7. Glied etwas länger als dick, 8.-11. so dick oder dicker als lang, 12. etwas länger als das 11., stumpf keglig, alle dicht aneinander gedrängt und mikroskopisch fein pubescent. Flügel schwach getrübt, behaart und kurz bewimpert, apical und an der Vena stigmatica dunkler. Hinterhüften oben hinter der Mitte mit kurzem Zahn. Abdomen wenig deutlich pnbescent. Körperlänge cf: 5,5 mm. Insel Nossi-Be, bei Madagascar. (Sammlung des Herrn H. de Saussure). Smicra clavipes Fabr. Fig. 4. cf — Schwarz; die vier Vorderbeine, ausgenommen ein schwarzer Streifen auf der Aussenseite der Schenkel und der Tibien, die Hinter- tarsen, mit Ausnahme des Endgliedes, die Hinterschenkel, ausgenommen die schwarze Spitze und ein runder gelber Fleck aussen nahe der Spitze, gelbrot. Kopf runzlig punktiert; Scheitel querrunzlig; Stirn- grube fein quergestreift, glänzend, nicht gerandet, bis zum Vorder- ocelle reichend, seitlich vom inneren Augenrande um ihre halbe Breite entfernt. Fühler 12-gliedrig, von der Mitte und dem Grunde der Augen gleichweit entfernt, zwischen ihnen ein Längskiel; Schaft seitlich flach gedrückt und sehr breit, mehr oder wenig lamellenartig, vom Grunde bis zur Spitze allmählig breiter werdend, apical von der Seite gesehen, zahnartig vorstehend, so lang wie die zwei folgenden Glieder mitsammen; 2. Glied kurz; Ringel wenig deutlich; die 10 Flagellumglieder dick, pubescent, das 1. um die Hälfte länger als das 2., dieses wie die folgenden deutlich länger als dick, 8. und 9. quer, das 10. kleiner. Thorax grob und dicht punktiert ; Parapsidenfurchen vorne divergierend; Skutellum hinten mit zwei breiten aufgebogenen und abgerundeten Zähnen; Metanotum grob netzrunzlig, Metapleuren grob punktiert, Mesopleuren grob längsgestreift, Propleuren chagriniert. Flügel getrübt, das Abdomen fast um die Hälfte überragend, Adern schwarz; Vena niarginalis halb so lang wie die Vena subcostalis, so lang wie die Vena postmarginalis; Vena stigmatica kurz, hinter der Mitte des Flügelrandes entspringend, mit zweispitzigem Ende; die obere Spitze entsendet einen Strich oder Radius nach dem Vorderrande, die untere dagegen einen Strich oder Kubitus nach hinten bis zum Ende der Vena subcostalis und einen zweiten nach vorne bis zum Hinterrand; ein durchlaufender Längsstrich scheint die Vena discoidalis 250 J. J. Kieffer: anzudeuten. Hinterflügcl mit V^ena subcostalis und niarginalis; S Frenalhäkchen. Hinterhüften selir lang s])indelförmig, o— 4 mal so lang als dick, ziemlich lang abstehend behaart, so lang wie die Hinterschenkel; letztere unterseits mit 7 gleichgrossen spitzen schwarzen Zähnen; Hintertibien stark bogig, am Ende schief abgestutzt, in einen langen Zahn auslaufend, dieser so lang wie der Metatarsus • Hiutcrtarsen wenig kürzer als die Tibien, Metatarsus dem 2. Gliede gleich; Krallen der Vorder- und Mittelbeine in der verdickten basalen Hälfte unterseits mit drei spitzen gleichgrossen Zähnen(Fig. 4). Abdomen eirund, lang gestielt; Stiel oder 1. Segment keinen Winkel bildend mit der Längsachse des Thorax noch mit dem 2. Segment, walzen- rund dreimal so lang als dick, oberseits fein längsrunzlig, am Grunde ober- und unterseits mit einem lamellenartigen Vorsprung; 2. Segment so lang wie die Ü folgenden mitsammen, alle glatt. Körperlänge cf -. 6,5 mm. Variation: Hinterschenkel gelb mit schwarzer Spitze, Hintertibien rot, oberseits braun, Kuchalcis ruhripes Kieflf. Fig. 5. Ann. soc. ent. France 1899 vol. 68, p. 369, 9. Der gegebenen Beschreibung dieser Art ist noch folgendes hin- zuzufügen : Stirngrube von dem inneren Augenrande, um ihre halbe Breite entfernt; Augen kahl, kürzer als die Wangen. Vorderflügel ohne Vena postmarginalis noch Vena stigmatica; Vena niarginalis klein, nicht ein Viertel der Vena subcostalis erreichend. Hintertibien bogig am Ende gerade abgestutzt, ohne zahnartige V^erlängerung, Hinter- tarsen so lang wie die Tibien, 1. Glied 1' 2 mal so lang wie das 2. doppelt so lang als dick; Krallen der Vorder- ung Mittclbeine wenig bogig, nur im basalen Drittel erweitert und daselbst unterseits mit 2 langen spitzen Zähnen. Metathorax beiderseits mit stumpfem Vor- sprung. Psilochalcis n. g. Fig. (J. Scheitel sehr dünn in der Mitte; Stirn und Gesicht allmählig ausgehöhlt, rMitte der Aushöhlung ohne begrenzende Leiste, matt und fein (luerpestreift, vom innerenAugenrande um ihre ganze Breite entfernt; Augen kahl, so lang wie die Wangen. Fühler ganz nahe am Klypeus entspringend, sehr lang und dünn, r2-gliedrig, kahl und glänzend. Eine Leiste verbindet den Grund der Augen mit dem Grunde der Mandibeln. Unterseite des Kopfes durch einen scharfen Kiel von den Schläfen und den Wangen getrennt, eingedrückt und glatt, Hintere Ocellen weiter voneinander als von den Augen entfernt. Pronotum hinten gerade, so lang wie das Mesonotum; Parapsidenfurchen vorn di- vergierend; Mittellappen des Mesonotums kaum breiter als die seit- JSeue Eucharinae und Chalädinae. 251 liehen; Scutellum gewölbt, deutlich länger als breit, fast länger als das Mesonotum; apieal wenig schmäler, abgerundet und undeutlich aus- gerandet. Metathorax mit drei Längsleisten, die äusseren hinten divergierend: an der Grenze zwischen Metanotum und Meta- pleuren zwei breite und zusammenhängende Zähne. Vorderflügel ohne Vena stigmatica noch postmarginal is; Vena marginalis dick, ein Drittel der subcostalis erreichend. Hinterschenkel unten im oberen Drittel mit breitem, stumpfdreieckigem Vorsprung, welcher wie die ganze Unterseite äusserst fein gesägt ist, ausserdem mit kurzem stumpfem Zahn vor der Mitte; Hintertibien wenig bogig, am Ende gerade abgestutzt, ohne zahnartige Verlängerung, Sporen sehr klein ; Hintertarsen fast so lang wie die Tibien, Glieder wenig länger als dick, die 4 ersten gleichlang, 7. länger, so lang wie das 3. und 4. mitsammen ; Krallen der Hinterbeine einfach, die der Vorder- und Mittelbeine wenig bogig, in der basalen Hälfte erweitert und mit zwei stumpfen und abgerundeten Zähnen (Fig. G). Abdomen kürzer als der Thorax; das "2. Segment zungenförmig, oberseits ein Drittel des Abdomens deckend; 3. seitlich das längste; die 4 folgenden kurz. Psilochalcis longigena n. sp. Schwarz; Fühler und Beine braun; 3 Fühlerglied, alle Tarsen, Spitze und Grund aller Tibien und der vier Vorderschenkel rotbraun; Hinterschenkel schwarz. Kopf runzlig punktiert. Schaft wenigstens halb so lang wie die folgenden Glieder mitsammen, nicht bogig; 2. Glied doppelt so lang wie das 3.; ohne deutlichen Ringel; 3. doppelt so lang als dick; die folgenden allmählig kürzer werdend. Prothorax, Mesonotum, Scutellum und Metapleuren grob und dicht punktiert, letztere hinten weisshaarig; Metanotum glänzend und kahl; Meta- pleuren eingedrückt, glänzend, mit Längsleisten d. h. von vorn nach hinten. Vorderflügel bräunlich. Hintere Hüften, Schenkel und Tibien fein punktiert. Abdomen kahl und glatt im basalen Drittel, die 5 Endsegmente seitlich schwach weisshaarig und sehr fein punktiert. Körperlänge c/ : 4,8 mm. Madagascar (Sammlung des Herrn H. de Saussure). Leptochalcis n. g. Fig. 7. Wangen drei Viertel der Augenlänge erreichend; Augen kahl, an ihrem Grunde durch eine Leiste mit dem Grunde der Mandibeln verbunden; Stirngrube schwach gerandet, vom inneren Augenrande um ihre halbe Breite entfernt, vom vorderen Ocelle so weit entfernt, als der Abstand zwischen demselben und den Augen; Schläfen von der Rückseite des Kopfes der ganzen Länge nach durch einen kiel- förmig verschmälerten Rand getrennt. Fühler 10-gliedrig, ganz nahe 252 J J. Kieffer: am Klypeus inseriert, fein behaart, zwischen innen ein kurzer Kiel. Pronotum fast gerade, solang als das Mesonotum; Parapsidenfurchen vorn divergierend, Skutellum etwas länger als breit, apical zugerundet und ausgerandet, so dass zwei breite sehr kurze Zähne vorstehen. Metanotum mit vier Längsleisten, die zwei inneren genähert, oben und unten zusammenstossond. die äusseren nach aussen stark bogig gekrümmt; seitlich, in der Nähe der Mesopleuren mit zwei ziemlich spitzen Zähnen, deren oberer der längste. Vorderflügel ohne Vena stigmatica noch postmarginalis; Vena marginalis dick, ein Drittel der Vena subcostalis erreichend, die Mitte des Vorderrandes nicht über- ragend. Hinterschenkel unterseits am Grunde und an der Spitze mit grossem abgerundetem Vbrsprung, dazu äusserst fein gesägt; Hinter- tibien gekrümmt, am Ende gerade abgestutzt, ohne zahnartige Ver- längerung, Sporen sehr kurz; Hintcrtarsen wenig kürzer als die Tibien, die vier ersten Glieder IV2 mal so lang als dick, das 5. gleich dem 3. und 4. mitsammen; Krallen der Hinterbeine gross, dick, einfach und parallel; Krallen der Vorder- und Mittclbeine bogig, in der basalen Hälfte erweitert und mit zwei langen spitzen Zähnen, deren oberer der längste ist (Fig. 7). Abdomen kürzer als der Thorax; 2. Glied breit zungenförmig, fast so lang wie die folgenden Segmente mitsammen; 3. fast gleich dem 4. und 5. zusammen. Leptochalcis ßlicornis n. sp. (f — Schwarz; Kniee, Vorderlibien, Spitze der Mitteltibien und alle Tarsen rotbraun. Schaft apical verdünnt gerade, wenig länger als das 3. und 4. Glied mitsammen; 2. Glied etwas länger als dick; Ringel kaum wahrnehmbar; 3. Glied fast doppelt so lang als dick, die sechs folgenden I'/l- mal so lang als dick, das letzte 27o mal. Gesicht, Stirne und Schläfen dicht silberweiss behaart, Grube kahl, fein quergestreitt. Kopf und Thorax dicht und ziemlich grob punk- tiert; Punkte des Thorax grob und benabelt; Metanotum kahl, glänzend, zwischen den Längslcisten quergerunzelt; Metapleuren weisshaarig und punktiert; Mesopleuren eingedrückt, glänzend, kahl, von Längleistcn durchzogen; Propleuren punktiert. Flügel glashell, kaum gewimpert; VordorHügel mit Spur eines Radius sowie von einigen aus dem Grunde der Vena subcostalis ausgehenden Längsadern; Hiiitcrflügel mit Vena subcostalis und marginalis; 3 Frenalhäckcheu. Hinterschenkel ohne deutliche Punktierung. Zweites Hinterleibsseg- nicnt kahl und glatt, die sechs folgenden seitlich weisshaarig und fein punktiert. Körperlänge cf : 4 mm. Madagascar (Sammlung des Herrn U. de Saussure). Neue Eucharinae und Chalcidinae. 253 Antrocephalus punctatus n. sp. Fig. 8. 9 — Von Anthrocephahis(?) riißpes nur durch folgende Merkmale zu unterscheiden: Fühler l2-gliedrig, dicht am Klypeus inseriert, durch einen Kiel getrennt, ' aber ohne Höcker vor ihrem Grunde; Schaft länger als die Hälfte des Flagellums: 2. Glied fast doppelt so lang wie das 3.; dieses so lang als dick, 4. deutlieh länger als dick, dicker als das 3., die übrigen kaum länger als dick, letztes etwas kürzer als das vorletzte; Flagellum in der apicalen Hälfte dicker als basal; 2. und 3. Glied rot. Krallen der Vorder- und Mittelbeine wie Fig 8. Abdomen keglig zugespitzt, Endsegment schmalkeglig, doppelt so lang als breit am Grunde. Körperlänge Q : 5 mm. Madagascar. Antrocephalus (?) Fig. 9. Kopf von oben gesehen quer, von vorne dreieckig und wenig höher als breit; Stirngrube sehr gross und tief, seitlich bis zum inneren Augenrande reichend, andererseits von dem Fühlergrunde bis zu den hinteren Ocellen, Rand scharf kielförmig hervorstehend. Augen kahl, fast doppelt so lang wie die Wangen; vorderes Punkt- auge in der Stirngrube liegend, die hinteren weiter voneinander als von den Augen entfernt. Fühler 10-gliedrig, der Augenbasis gegen- über oder kaum vor derselben entspringend, vom Mundrande also weit abstehend, von einander so weit als von den Augen entfernt. Hinterkopf tief ausgehöhlt und schief abfallend. Pronotum quer, am Hinterrande mitten bogig ausgeschnitten, der abschüssige vordere Teil des Pronotums scharf gerandet und mitten tief winklig aus- geschnitten, was für keine der hier erwähnten Gattungen der Fall ist, ausgenommen bei Antrocephalus s. str. Mesonotum fast so lang als breit, Parapsidenfurchen tief, vorn bogig nach aussen gekrümmt; Scutellum gewölbt, wenig länger als breit, apical wenig verschmälert und mit zwei kurzen, flachen, massig voneinander abstehenden stumpfen Zähnen; Metanotum steil abfallend, vom Skutellum überdacht, mit vier Längsleisten, die seitlichen nach aussen stark bogig gekrümmt; an beiden Enden convergierend, die inneren genähert und parallel. Vena marginalis ein Drittel der Länge der subcostalis erreichend, postmarginalis wenig länger als die marginalis; Vena stigmatica nicht länger als breit, hinter der Mitte des Vorderrandes entspringend, eine blasse Vena spuria (radius) nach der Flügelspitze sendend, und ein zweite schiefe und kürzere nach innen. Hinterschenkel ohne Zahn; hintere Tibien bogig, apical verdickt, nicht schief abgestutzt, mit zwei sehr kurzen Sporen; hinterer Metatarsus nicht länger als das folgende Glied, wenig länger als dick, die 3 folgenden Glieder dem 1. gleich, 5. so lang wie die zwei vorigen mitsammen; Krallen 254 J. J. Rieft er: der Hinterfüsse einfacb, parallel, gross, doch kürzer als das Enipodium; Krallen der Vorderfüsse in der basalen Hälfte erweitert und drei- zähnig, der obere Zahn breit und stumpf, die zwei folgenden spitz und dünn (Fig. 9), Abdomen sitzend, kürzer als der Thorax, läng- lich eirund, nicht comprimiert; 2. Segment so lang wie die folgen- den Segmente mitsammen. Vielleicht ein eigenes Genus bildend. Anthrocephalus (f) rvfipes n. sp. cf — Schwarz; Spitze der Mandibeln, Tegulae, Kniee, Tibien und Tarsen rot, Mitte der Vorder- und Mitteltibien und Unterseite der Hintertibien dunkel. Kopf ziemlich grob, dicht und tief punktiert? Stirngrube glänzend, fein quergestreift im Grunde, lateral chagriniert; zwischen der Insertion der Fühler ein glänzender Höcker. Schaft wenig länger als das 3. Fühlerglied, fast gerade, nicht bis zum vorderen Punktauge reichend, apical dünner; 2. Glied klein, nicht länger als dick; kein Ringel sichtbar; Flagellum fadenförmig, 1. Flagellumglied dreimal so lang als dick, die folgenden allmählig kürzer, vorletztes noch wenigstens doppelt so lang wie dick. P'.nd- glied dreimal so lang als dick, ohne Spur einer Teilung, alle walzig und mikroskopisch fein behaart. Mesopleuren tief eingedrückt, kahl, von Längsleisten durchzogen. Thorax grob und dicht punktiert. Flügel schwach tingiert. behaart und kaum bewimpert; Hinterflügel mit 8 Frenalhäckchen, einer langen Vena subcostalis und einer kurzen Vena marginalis. Hinterhüften und Hinterschenkel fein punktiert. Das 2. Hinterleibssegment kahl und glatt, die sechs folgenden fein chagriniert, mit einigen Punkten und kurzer weisser Behaarung. Körperlänge c/:4, f) — 6 mm. Insel Nossi-Be, bei Madagascar (Sammlung des Herrn H. de Saussure. Trichochalcis n. g. Fig. 10. Kopf quer; Stirn vom vorderen Punktauge bis zur Fühlerbasis allmählig deprimiert, Stirngrube nicht gerandet, von dem inneren Augenrande um ihre ganze breite entfernt; Wangen ohne Furche noch Leiste, wenigstens halb so lang wie die Augen; letztere behaart und gerandet; hintere Ocellen den Augen sehr nahe, vom vorderen viel weiter entfernt. Fühler 11-gliedrig, wenig hinter dem Klypeus inseriert, zwischen ihrem Ursprun^^ ein kurzer Kiel, und vor jedem ein Höcker; Flagellum mikroskopisch fein behaart. Pronotum hinten kaum bogig; Parajisidalfurcben durchlaufend, vorn stark divergierend. Skutelhim dreieckig, convex, apical in eine kurze, flache und stumpfe Spitze auslaufend. Metanotum vom Skutellum überdacht, schief ab- fallend, mit vier Längsleisleu, die äusseren unten zusammenstosseud, Neue Eucharinae und Chalcidinae. 255 die genäherten inneren an beiden Enden bogig zusammentreffend, die so gebildete, mittlere Zelle länger, die beiden äusseren haben oben ihre grösste Breite. Metapleuren mit einem kleinen Zahn. Vena marginalis ein Drittel der Länge der subcostalis erreichend, so lang wie die Vena postmarginalis; Vena stigmatica sehr kurz, wenig länger als breit. Hinterschenkel ungezähnt, Hintertibien gerade, am Ende ohne zahnartige Verlängerung, kaum so lang wie die Tarsen; die vier ersten Glieder der Hintertarsen gleich, wenig länger als dick, schief abgestutzt; Endglied doppelt so lang wie das vorletzte; Krallen der Vorderbeine bis über die Mitte stark erweitert und in der Mitte dieser Erweiterung mit zwei spitzen Zähnen (Fig. 10); Krallen der Hinterbeine einfach uud parallel. Abdomen sitzend, kaum so lang als der 'Thorax, und schmäler als dieser; 2. Segment so lang wie die 5 folgenden mitsammen; das ringförmige 1. kaum sichtbar. Trichochalcis inermis n. sp. cf — Schwarz; Tegulae und Beine rot, Hüften braun, Hintertarsen schwarz. Kopf unregelmässig runzlig; Augen gerandet; Stirngrube glatt; Gesicht und Wangen mit kurzer silberweisser Behaarung. Schaft ziemlich gerade, so lang wie die zwei ersten Geisselglieder mitsammen; 2. Glied kurz; die neun Geisselglieder IV2 mal so lang als dick, ausgenommen das vorletzte, welches kaum länger als dick ist. Thorax oberseits grob und dicht punktiert; Skutcllum apical glatt und kurz silberweiss behaart; Mesopleuren eingedrückt, glänzend, von Längsleisten durchzogen; Metapleuren behaart und runzlig, Hinterschenkel fein punktiert. F'lügel bräunlich, mit schwarz- braunen Adern; Hinterflügel mit einem Frenalhäckchen, Vena mar- ginalis halb so lang wie die Vena subcostalis. Das 2. Hinterleibs- segment glatt und kahl, die 5 übrigen weisshaarig und fein punktiert Länge c/ .- 3,5 mm. Nossi Be, bei Madagascar (Sammlung des Herrn von Saussure), Microchalcis n. g. E'ig. 11. Augen lang und dicht behaart, ein Drittel länger als die Wangen, mit dem Grunde der Mandibeln durch eine Leiste verbunden; Stirn- grube nicht gerandet, bis zum vorderen PunktaujiC reichend, vom inneren Augenrande um ihre halbe Breite entfernt. Fühler 10-gliedrig, dem Klypeus näher als dem unteren Augenrande, die 8 Geisselglieder sehr fein pubescent. Pronotum hinten fast gerade, wenig kürzer als das Mesonotum, am abschüssigen Vorderteil nur seitlich gerandet; Parapsidenfurchen divergierend, die drei Abschnitte des Mesonotums fast gleich breit; Scutellum länger als breit, länger als das Mesonotum, 256 J. J. Kieffer: am Ende mit zwei spitzen, geraden, ziemlich genäherten Zähnen, deren Länge ' ,; des Skutellums beträgt; Metanotum vom Skutellum überdacht, mit vier Längsleisten, die inneren genähert und fast parallel, die äusseren oben stark divergierend, mit den inneren durch einige Runzeln verbunden; ausserhalb derselben ein kurzer Zahn. Vena marginalis kurz, nicht ein Drittel der subcostalis erreichend, etwas kürzer als die postmarginalis ; Vena stigmatica sehr kurz, eine vena spuria bis zur Flügelspitze sendend: drei andere ebenfalls nur angedeutete Längsadern; Hinterflügel mit drei Frenalhäckchen, einer Vena subcostalis und marginalis. Hinterschenkel unbewehrt, unter- seits äusserst fein gesägt; Hintertibien fast gerade, am Ende nicht schief abgestutzt, mit 2 sehr kleinen Sporen; Hintertarsen fast so lang wie die Tibien, L Glied nicht länger als das 2., nicht schief abgestutzt; 5. so lang wie das 3. und 4, mitsammen; Krallen der Vorderbeine in der basalen Hälfte erweitert und daselbst mit drei Zähnen bewaffnet, deren erster stumpf, die beiden übrigen spitz und länger sind(Fig. 11). Abdomen sitzend, kleineralsderThorax; 2. Segment so lang wie die folgenden mitsammen, oberseits im basalen Drittel runzlig, matt und mit zwei kleinen Längsleisten, in den zwei apicalen Dritteln glänzend, sehr fein chagriniert und kahl; 3. so lang wie das 1. und 5. mitsammen, wie die folgenden zerstreut behaart und sehr fein chagriniert. Microchalcis quadridens n. sp. (f — Schwarz; Spitze der Mandibeln, alle Hüften, Grund und Spitze der vier ersten Schenkel, die vier ersten Tibien, Spitze der Hintertibien und alle Tarsen rot. Kopf und Thorax matt, grob und dicht punktiert; Stirngrube glänzend und fast glatt; hintere Ocellen den Augen kaum näher als dem vorderen; zwischen den Fühlern ein kurzer Längskiel; Schläfen scharf gerandet. Schaft ziemlich gerade, so lang wie die drei folgenden Glieder mitsammen, dünn, apical ver- schmälert; 2. Glied kaum länger als dick; Geissei fadenförmig, die Glieder deutlich dicker als der Schaft und als das 2. Glied, 1 Geissel- glied kaum länger als das 4., l'/^ mal so lang als dick, die folgenden gleich, wenigstens ein Drittel länger als dick, Endglied gut ' j mal länger als das vorletzte. Metanotum kahl, Metapleuren behaart, punktiert; Mesopleuren wenig eingedrückt, kahl, grob längsgestreift; Propleuren punktiert. Flügel gebräunt und gewimpert, mit schwarz- braunen Adern; Hinterflügel glashell. Hinterschenkel fein punktiert. Körperlänge cf -. 3 mm. In einem Walde bei Bitsch. Allochalcis n. g. Fig. 12. Kopf quer; Augen behaart, ein Drittel länger als die Wangen, Neue Kucharinae und Chalcidinae. ^bl mit dem Grunde der Mandibeln durch eine mehr oder weniger deutliche Leiste oder Runzel verbunden; Stirngrube nicht gerandet, vom inneren Augenrande um ihre halbe Breite entfernt. Fühler 11-gIiedrig, etwas oberhalb des Klypeus, unterhalb der Augenbasis inseriert, zwischen ihnen ein kurzer Kiel, vor jedem ein glänzender Höcker. Hinterrand des Pronotums schwach bogig; Parapsidenfurchen vorne stark divergierend; Skutellum stark gewölbt, wenig länger als breit, abgerundet, mit zwei grossen, deprimierten, stumpfen, etwas nach oben gekrümmten Zähnen; diese basal fast zusammenstossend, durch einen spitzwinkligen Einschnitt von einander getrennt; Metanotum vom Skutellum weit überdacht, steil abfallend, mit 2 tiefen und grossen, fast viereckigen Zellen; die Leiste, welche Metanotum und Metapleuren trennt, oben in einen ziemlich kräftigen Zahn vorspringend. Vena marginalis ein Drittel der subcostalis erreichend, kaum länger als die postmarginalis; Vena stigmatica kurz und dick, einen Knopf darstellend, dieser mit zahnartigem Vorsprung; Radius durch einen braunen aderartigen Streifen angedeutet, ebenso eine bräunliche Linie vom Grunde der Vena marginalis bis zur Spitze der Vena stigmatica eine geschlossene Kubitalzelle bildend; eine ähnliche Linie von der Mitte der Vena subcostalis bis zur Flügelspitze, und zwei andere vom Grunde der Vena subcostalis bis zum Hinterrande; Hinterflügel mit 1 Frenalhäkchen, Vena marginalis halb so lang wie die subcostalis. Hinterschenkel unbewehrt; Hintertibien wenig gekrümmt, apical ohne Vorsprung, fast gerade abgestutzt, Sporen sehr klein; Hintertarsen so lang wie die Tibien, die vier ersten Glieder ziemlich gleich, wenig länger als dick, 5. so lang wie das 3. und 4. mitsammen; Krallen der Vorderbeine in den zwei unteren Dritteln sehr stark erweitert am Grunde dieser Erweiterung mit zwei spitzen Zähnen (Fig. 12) Abdomen etwas kürzer als der Thorax, 2 Segment so lang wie die fünf übrigen mitsammen. Allochalcis nervosa n. sp. cf — Schwarz; Mandibeln, Tegulae und Beine mit Ausnahme der Hüften rot. Kopf runzlig punktiert: Hintere Ocelien den Augen etwas näher als dem vorderen. Schaft gerade, so lang wie das 3. und 4. Glied mitsammen; 2. Glied kurz; die folgenden doppelt so lang als dick; das 9. etwas kürzer, das letzte sehr kurz, scheinbar die kegelförmige Spitze des 10. bildend. Thorax oberseits und Pro- pleuren grob und dicht punktiert, Mesopleuren kahl, tief, von kurzen Längsleisten durchzogen; Metapleuren weisshaarig und runzlig. Flügel "braun. Hinterschenkel fein punktiert; Hintertarsen dicht und kurz gelblich behaart. Das 2. Hinterleibssegment glatt und kahl, die 5 folgenden fein punktiert, seitlich mit weisser seidenartiger Behaarung. Körperlänge cf: b,b mm. Madagascar. 17 258 J. J. KUffer: Bolochalcis n. g. Fig. 13. Augen kahl, gross, .S- 4 mal so lang wie die Wangen., mit dem Grunde der Mandibeln durch eine Leiste verbunden ; Stirngrube bis zum vorderen Punktauge reichend, vom inneren Augenrande um ihre halbe Breite entfernt, am Grunde herzförmig. Fühler 12 gliedrig, zwischen den Augen inseriert, Flagellum sehr fein behaart. Pronotum vorn an der abschüssigen Stelle nicht gerandet; Parapsidcnf'urchen durchlaufend; Skutellum fast halbkreisförmig, am Hinterrando scharf verschmälert, und schwach aufgebogen aber ohne Einschnitt. Vena marginalis viel länger als die Vena postmarginalis: Vena stigmatica sehr kurz; Vordcrflügel unbewimpert. Hinterschenkel unterseits mit etwa 10 Zähnen, deren unterster etwas grösser ist; Hintertibien bogig, am Ende fast gerade abgestutzt, nicht oder kaum zahnartig verlängert- Hintertarsen so lang oder wenig länger als die Hälfte der Tibien, die vier ersten Glieder gleichlang, kaum länger als dick, 5. doppelt so lang wie das 4.; Krallen der Vorderfüsse in der basalen Hälfte erweitert und mit 6— 7 Zähnen bewaffnet, deren mittlere am läng- sten sind (Fig. 13) Abdomen sitzend; deutlich chagriniert. Holochalcis madagascariensis n. sp. P schwarz; Tegulae, Kniee, Spitze der Tibien und alle Tarsen weisslichgelb; Beine, mit Ausschluss der Hüften, Abdomen mit Aus- schluss der Oberseite des 2. und 3. Segmentes rotbraun. Koj)f ziemlich fein punktiert, mit einigen Runzeln, hintere Ocellen den Augen näher als dem vorderen; Gesicht ohne glatte Stelle; Schaft so lang wie die drei ersten Geisseiglieder; Wendeglied nicht länger als dick; die 10 Geisselglieger verdickt; das 1. etwas länger als dick; die folgenden quer, Endglied sehr klein. Pro- und Mesonotum massig grob und wenig tief ])unkt.ieit. Zwischenräume sehr fein chagriniert _ Skutellum gröber punktiert, Punkte benabelt, Zwischenräume glatt und glänzend; Metanotum sehr grob netzrunzlig und kahl; Metapleuren grob und tief punktiert; Mesoplenren eingedrückt, glatt, kahl, glänzend, mit schwachen Längsstreifen. Flügel weisslich; Vena marginalis kürzer als die Hälfte der subcostalis, doppelt so lang als die postmaiginalis; Vena stigmatica doppelt so lang als breit, mit Zahn nach oben; Hinter- flügel mit 2 Frenalhäckchen, einer Vena subcostalis und marginalis. Hinterschenkel fein punktiert; basale Hälfte der Vorderkrallen mit. sieben Zähnen. Abdomen eirund, die Spitze der Hinterschenkel nicht erreichend; 2. Segment ziemlich grob chagriniert und kahl; 3. ebenfalls grob chagriniert, seitlich behaart, so lang wie die zwei folgenden mitsammen; die foltcenden feiner chagriniert und weisshaarig; Hypo- pygium nicht vorstehend. Körperlänge Q : .5 mm. Madagascar. (Sammlung des Herrn von Saussure). Neue Eucharinae und Chalcidinae. 259 Holochalcis albipes n. sp. Q. schwarz; Tegulae, Tibien, ausgenoninien an den Hintertibien die Innenseite und ein basaler Fleck an der Aussenseite, Tarsen, Enddrittel der Vorderschenkel, Spitze der vier übrigen Schenkel weiss. Kopf grob und dicht punktiert; Schaft walzig, etwas länger als die zwei folgenden Glieder mitsammen; 2. Glied nicht länger als dick; 3. dreimal so lang wie das 2 , vom Grunde bis zur Spitze dicker werdend; die übrigen abgebrochen. Thorax grob und dicht punktiert; Metanotum grob netzrunzlig, glänzend, kahl; Mesopleuren mit Längs- leisten, stark glänzend. Flügel glashell; Vena marginalis zwei Drittel der subcostalis erreichend, dreimal so lang wie die postmarginalis; letztere 2V', mal so lang wie die kurze dicke stigmatica; ohne andere Adern. Hinterschenkel oberseits glatt, nur mitten, der ganzen Länge nach, fein quergestreift, unterseits dicht punktiert; Hinterschenkel fein punktiert; vordere l\rallen in der erweiterten basalen Hälfte mit 6 Zähnen. Das 2. Hinterleibssegment fein chagriniert, seitlich apical ziendich grob punktiert und behaart; 3. gröber chagriniert, seitlich behaart und punktiert; die folgenden gleichmässig punktiert und da- zwischen fein chagriniert; Hypopygium keglig, wenig länger als dick. Körperlänge Q. -. 5,5 mm. Insel Nossi-Be. Chalcis Fabr. In seiner oben genannten Zusammenstellung der Gattungen der Chalcidinae (1904) gibt Ashmead für die Gattung Chalcis folgende Merkmale an: „Hinterschenkel unterseits mit vielen kleinen Zähnen; Skutellum unbewehrt." (1. c. p. 249). Daraus folgt, dass die Gattung Chalcis Ashm. verschieden ist von Chalcis Fabr.; letztere wurde von Fabricius im Jahre 1787 (Mantissa Insectorum I. p. 272) auf- gestellt; Type derselben ist Ch. minuta-, ich gebe deshalb zuerst eine ausführliche Beschreibung dieser typischen Form. Chalcis minuta Fabr. Fig. 14. P — Schwarz; Tegulae, Kniee, ein mehr oder weniger grosser Fleck an der Aussenseite der Schenkelspitze gelb; Trochanteren wenigstens zum Teil, und dicht punktiert; Augen kahl, mit dem Grunde der Mandibeln durch eine Leiste verbunden, Wangen zwei Drittel der Augetdänge erreichend; Stirngrube fast glatt, bis zum vorderen Punkt- auge reichend, vom inneren Augenrande um ihre halbe Breite ent- fernt, schwach gerandet, am Gunde herzförmig. Fühler unterhalb der Augenmitte entspringend, 12-gliedrig, sehr fein behaart; Schaft So lang wie die vier folgenden Glieder mitsammen, viel dünner als das dicke Flagellum; 2. Glied nicht dicker als das 1., kaum länger 260 /. /. Kieffer: als dick; die folgenden Glieder zuerst kaum länger als dick, dann quer, Endglied sehr klein. Parapsidenfurchen durchlaufend. Sku- telluni apical mit zwei flachgedrückten breiten und abgerundeten Zähnen. Metathorax grob netzartig gerunzelt, aussen mit kurzem Zahn. Mesopleuren quergestreift. Hinterschenkel nnterseits mit 10 Zähnen; Hintertibien stark bogig, am Ende zahnartig verlängert; Hintertarsen fast drei Viertel der Tibien erreichend, die vier ersten Glieder ziemlich gleich; Vorderkrallen in der basalen Hälfte stark erweitert und 5 zähnig, der erste abgestutzt, die 4 folgenden länger und spitz (Fig. 14) Flügel getrübt; Vena marginalis nicht halb so lang wie die Vena subcostalis, doppelt so lang wie die postmarginalis; Vena stigmatica kürzer als die Vena postmarginalis, knopfförmig verdickt am Ende und mit kurzem zahnartigem Vorsprung Abdomen eirund; Stiel so lang als dick, runzlig, 2. Segment die Hälfte des ganzen Hinter- leibs einnehmend, glatt und kahl; 3. so lang wie die drei folgenden mitsammen und wie diese fein punktiert und behaart; Hypopygium kurz vorstehend. Körperlänge 9:5 mm. (Nach Exemplaren au Corsica). Chalcis flavitarsis n. sp. 9 — Schwarz; Klypeus, Mandibeln, die zwei ersten und die zwei letzten Fühlerglieder, Tegulae, Beine, vordere und mittlere Hüften, Zähne und abschüssiger Teil des Skutellums rot bis rotbraun; alle Tarsen gelb. Kopf punktiert; Augen gerandet, dreimal so lang wie die Wangen, kahl, mit dem Grunde der Mandibeln durch eine Leiste verbunden; Stirngrube wie bei C midücolor. Fühler r2gliedrig Schaft so lang wie' die drei folgenden Glieder mitsammen; 2. Glied so lang wie dick; die folgenden aber dick, das 1. etwas länger als dick, die übrigen quer, letztes sehr klein, scheinbar die Spitze des vorletzten darstellend. Thorax mit benabelten Punkten; Skutellum- zähne breiter als lang, flach, abgerundet. Flügel fast glashell; Vena postmarginalis ein Drittel der Länge der marginalis erreichend, diese ' so lang wie die Hälfte der subcostalis; Vena stigmatica sehr kurz, knopllormig erweitert, eine Vena spuria bis zur Flügelspitze, und eine andere nach unten sendend. Pleuren und Beine wie bei C niulticolor Abdomen kurz eiförmig; 2. Segment glatt und kahl, fast die Hälfte des ganzen Hinterleibs bildend, die folgenden oben fein chagriniert,, seitlich massig grob punktiert und weiss behaart; Hypopygium nicht vorragend. Körperlänge Q. : 6 mm. Madagascar. (H. von Saussure). Chalcis temiicornis n. sp. Q — Schwarz; Tegulae, alle Tarsen, vordere Tibien mit Aus- schluss eines mittleren Fleckens, apicales Drittel der Vordorschenkel, Neue Eucharinae und Chalcidinae. 261 Spitze der Mittel- und Hinterschenke], Grund und Spitze der Mittel- tibien, ein Fleck aussenseits am Grunde und an der Spitze der Hintertibien weissgelb. Kopf punktiert, Gesicht basal fast glatt, mit einer glänzenden glatten hervorragenden Stelle vor den Fühlern; Stirngrube, Wangen und die gerandeten Augen wie bei C. multicolor. Fühler 12gliedrig, der Augenbasis gegenüber entspringend; Schaft so lang wie die drei ersten Geisseiglieder ; 2. Glied etwas länger als dick; Geissei dünn, nicht dicker als der Schaft, Glieder so laug als dick, zuletzt quer, letztes sehr klein. Thorax oberseits grob und dicht punktiert; Skutellumzähne klein, zusammen eine ausgerandete Platte darstellend, Pleuren, Metanotum und Beine wie' bei C nivlticolor; Hinterschenkel mit 12 Zähnen. Flügel glashell; Vena postmarginalis nur ein Drittel der marginalis erreichend, etwas länger als die vena stigmatica. Abdomen gestreckt, keglig; 2. Segment nur ein Drittel des ganzen Hinterleibs bildend, glatt und kahl; 4. so lang wie die zwei folgenden mitsammen, diese kaum merklich chagriniert und sehr schwach behaart. Körperlänge Q : 4,5 mm. Insel Nossi-Be (H. von Saussure). Chalcis multicolor n. sp. 9 — Schwarz; Mandibeln, Klypeus und Schaft rot; Seiten- und Hinterrand des Mesonotums, Parapsidenfurchen, Skutellum mit Aus- schluss der Mitte, Tegulae, Hinterschenkel, Abdomen mit Ausnahme der Oberseite des 2. Segmentes rot bis rotbraun; Tibien und Tarsen gelblich; vordere und mittlere Schenkel rötlichgelb; Basis und Unter- seite der Hintertibien hellrotbraun, letztere mit schwarzer Längslinie. Kopf dicht und massig grob punktiert; Stirn, Scheitel und Schläfen dicht weiss behaart; Augen gross und kahl, dreimal so lang wie die Wangen, mit dem Grunde der Mandibeln durch eine Leiste verbunden; Stirngrube fast glatt, gerandet, vor dein vorderen Punktauge aufhörend, am Grunde herzförmig, von dem inneren Augenrande um ihre halbe Breite entfernt. Fühler ]2gliedrig, dem basalen Drittel der Augen gegenüber entspringend ; Schaft etwas länger als die zwei ersten Geisseiglieder; 2. Glied klein; die 10 Geisseiglieder verdickt, die 5 ersten so lang als dick, die 4 folgenden (juer, das letzte sehr klein, scheinbar die Spitze des vorletzten bildend. Pronotum, Mesonotum und Skutelllum dicht und massig grob punktiert, Hinterrand des Pro- notums schwach bogig ausgeschnitten; Skutellum etwas länger als breit, gewölbt, hinten abgerundet, mit zwei deprimierten, abgerundeten. durch einen spitzen Einschnitt getrennten Zähnen, Hinterrand weiss- haarig; Metathorax vom Skutellum überdacht, sehr schief, kahl. 262 J. J. Kieffer: glänzend, sehr grob netzrunzlig; Metapleiiren dicht pubescent und dicht punktiert; Mesopleuren tief eingedrückt, kohl, glänzend, mit Längsleisten; Propleuren fein chagriniert. Norderflügel bräunlich ge- trübt,'Vena marginalis halb so lang wie die Vena subcostalis, doppelt so lang wie die postniarginalis, Vena stigmatica fast so lang wie die postmarginalis, mit zahnartigem Vorsprung. Hinterhüften aussen fein punktiert, innen glänzend glatt; Hinterschenkel aussen fein punktiert, unterseits mit etwa zehn gleichweit entfernten Zähnen; Hintertibien stark bogig, am Ende schief abgestutzt und zahnartig oder dorn- artig vorstehend; Hintertarsen die Hälfte der Tibien nicht erreichend, die vier ersten Glieder gleichgross, wenig länger als dick; vordere Krallen in der basalen Hälfte erweitert und fünf/.ähnig. Abdomen so lang wie der Thorax, 1. Segment glatt und kahl, 2. oben fein, seit- lich grob punktiert, und wie die vier folgenden weiss pubesciert, letztere in der apicalen Hälfte dicht und massig grob punktiert. Körperlänge P : 6 mm. Madagascar. Chalets Smissurei n. sp, Fig. 15. Q — Schwarz; Tegulae und Beine mit Ausschluss der Hüften rot. Kopf schwach behaart, massig grob und dicht punktiert; Augen gross, dreimal so lang wie die Wangen, mit dem Grunde der Man- dibeln durch eine Leiste verbunden; Klypeus kahl und fast glatt; eine kahle glatte Stelle unterhalb der Fühler; Stirngrube und Inser- tion der Fühler wie bei voriger Art. Fühler I2gliedrig; Schaft et- was länger als die zwei ersten Flagellumglieder, 3.— 6. so lang als dick, die folgenden quer, Endglied sehr klein; Flagellum verdickt. Thorax und Beine wie bei voriger Art. Zähne des Skutellums jedoch kürzer, wenigstens so breit als lang, zusammen eine ausgerandete Lamelle bildend. Flügel glashell, Venae schwarzbraun, Vena marginalis wenigstens halb so lang wie die subcostalis, doppelt so lang wie die postmarginalis; Vena stigmatica kurz, zweizähnig: mit Spur einer Discoidal- und einer Analader. Krallen wie fig. 15. Forstes Hinter- leibssegment so lang wie die folgenden mitsammen, glatt und kahl; 2. so lang wie die zwei folgenden mitsammen, seitlich und am Vorder- randc grob j)unktiert und weiss behaart, sonst kahl und fein chagri- niert; die vier übrigen grob punktiert und weiss behaart. Körper- länge 9; 5,8 mm. Insel Nossi-Be. (Sammlung des , bei welcher ebenfalls auf den Vorder- flügeln die beiden äusseren Vorderrandflecken mit dem Fleck in Zelle I b durch eine schwärzliche Binde vereinigt sind. Ich schlage für die Aberration von Parn. apollo L.,bei welcher Flecke der Vorderflügel durch schwarze Bestäubung ver- bunden sind, die Bezeichnung ab cohaerens m. vor. 2. Parnassius apollo L. ab. pseudouomion Christ. H. Stichel erwähnt in seiner Abhandlung über palaearct. Apollo- Formen (siehe Insectenbörse Jahrg. XVI 1899) ein Männchen der Abart pseudonomion Christ, aus der Coli. Hensel-Berlin, bei welchem der rote Innenrandfleck länglich und horizontal schwarz geteilt ist. Die gleiche Erscheinung zeigen zwei Exemplare der Abart pseudononiion in meiner Sammlung, von denen das eine im Wallis das andere in Tirol gefangen ist. Aberrationen von Paritassius Latr. 275 3. Parnassiiis apollo L. ab. albosiguata m. Die bei der ab. pseudononüon Christ. (Vcrliandl. Basel VI p. 368) rot ausgefüllten Costalflecke der Vorderflügel treten bei dieser seltenen Abart ober- und unterseits weiss gekernt auf (ohne rote I3eschuppung) =-^ ab. nov. alhosignata m. Sehr seltene Form. Coli, m; ö". 4. Parnassius apollo L. ab. nexilis m. AI. post. ocellis inter se coniunctis. In seltenen Fällen treten Exemplare von Parnassius apollo L. auf, bei welchen die roten Ocellen der Hinterflügel, die bisweilen auch im Analwinkel und im Basalfelde am Vorderrande erscheinen, durch schwarze Bestäubung verbunden sind. Bisher sind folgende Formen beobachtet worden: a) die Ocellen am Vorderrande der Hinterflügel sind mit denen des Mittelfeldes durch einen schwarzen Strich (Streifen) ver- bunden Einen Uebergang hierzu bildet das weibliche Exemplar, welches H. Stichel in der Insectenbörse Jahrgang XVI 1899 aus der Coli. Jul. Kricheldorff-Berlin erwähnt: Q aus Böhmen, „mit einem schwarzen Ausläufer der Umrandung des Costalauges der Hinterflügel." Die gleiche Erscheinung findet sich (häufiger als bei Parnassius apollo L.) bei Parnassius delius Esp. ( - ab. Q cardinal Oberth. Etudes XIV p. 7 PI. II. fig. 16; Jahresbericht Wien eut. Vereins 1892 p. 66; Soc. ent. VII p. 105; Soc. ent. XIII p. 129; z. B. Coli. Pilz-Heinrichau (Tirol); Coli. Krodel-Würzburg (Bergun); Coli. Frings-Bonn u. a.).' b) Die (seltener auftretenden) rotgekernten Anal-Ocellen sind mit den Ocellen des Mittelfeldes durch ein schwarzes Band ver- bunden. — Coli, m; p. c) Die Ocellen am Vorderrande der Hinterflügel sind oberseits mit den (sehr selten auftretenden) roten Basalflecken durch ein schwarzes Band verbunden. Diese P'orm wird in der Soc. entom. Zürich X p. 73; Fntom. Zeitschrift Guben 1895 IX p. 66 wie folgt beschrieben: „c/ Vorderflügel normal. Hinterflügel oben: Einwärts von dem roten Auge des Vorder- randes findet sich nahe der Wurzel ein zweites ohne Kern. Beide sind durch ein breites schwarzes Band mit einander verbunden, sodass die aberrative Zeichnung einem schwarzen Hornzwicker (al. Brille) mit roten Gläsern ähnlich ist. Gefangen." — Auch bei der verwandten Spezies Parnassius 276 Oscar Schultz: delhis Esp. ist der obere Augenfleck in seltenen Fällen mit den Basalflecken durch eine schwärzliche Binde vereinigt. Alle diese Formen, welche die roten Ocellen der Hintcr- flügel oberseits durch schwarze streifen- oder bandförmige Zeichnung verbunden zeigen, könnte man unter der Benennung: ab. nexilis m (= verbunden) zusammenfassen. 5. Pjirn.assius apollo L. ab. iiovarae Oberth. Von dieser sehr seltenen Abart, welche die Augenflecken der Uinterflügel (einfarbig) schwarz gefärbt oder geschwunden zeigt (siehe P'elder, Reise der Novara Rhop. p. 145 Taf. 21 fig. c. d.) linden sich ausser den in der Literatur bishei' erwähnten und von IJ. Stichel in seiner Abhandlung über Apollo-Formen (Insecten- börse Jahrg. XVI 1899 sep. p. 19—20) aufgeführten vier Exemplaren in der Sammlung des Herrn Franz Philipps in Köln a. Rh. noch zwei weitere Exemplare (c/ und 9 aus den Karpathen), welche aus der Coli, von Bodennieycr herstammen (lt. Mitteilung des Besitzers). Als Uebergängc zu dieser Abart sind diejenigen Formen aufzu- fassen, bei denen die schwarze Umrandung der roten Ocellen der Hinterflügel sich so verbreitert, dass das Rot durch das Schwarz fast ganz absorbiert wird und nur noch geringe Spuren der roten (oder weissen) Beschuppung innerhalb des Ocellus übrig bleiben. Ich erwähne an Uebergangsformcn die nachstehend kurz beschriebenen Exemplare; a) Der sonst rote Spiegel in der Mitte der Uinterflügel ist schwarz geworden durch übermässige Ausdehnung der schwarzen Umrandung. Nur im Centrum desselben sind noch einige rote und weisse Schuppen bemerkbar. Auch der andere rote Spiegel am Vorderrande der Flinterflügel ist stark geschwärzt und mit sehr breiter schwarzer Umrandung versehen. Coli. Frings- Bonn (f, ex Sicilia cf. Soc. ent, XIII p. 129. b) Ein weiteres Exemplar mit ebenfalls stark verdüsterten Ocellen der Hinterflügcl. Coli. Frings-Bonn i\ Parn. delphms Ev., Parn. epaphus Oberth. u. a., tritt auch bei Parn. discohohis Alph. var. romanovi Stdgr. in seltenen Fällen die Verfärbung der roten Ocellen ins Gelbliche auf. 13. Parnassius apollonius Ev. asymin. Coli. m. cf- Rechte Flügelseite etwas grösser als die linke. Die zwei äussersten Costalflecken auf dem rechten Vorderflügel deutlich rot gekernt; auf dem linken schwarz mit sehr wenigen roten Schuppen. Der Innenrandfleck auf dem rechten Vorderflügel stark rot gekernt, auf dem linken nur mit kleinem roten Kern. Die obersten schwarzen Flecken der Snbmarginalbinde rechts deutlicher entwickelt als auf dem linken Vorderflügel. Hinterflügel gleich gezeichnet. Der rechte Fühler länger als der linke. 14. Parnassius apollonius Ev. ab. oceaecata m. AI. post. oceliis nigris (niinutis). Die Vorderflügel typisch; auf den Hinterflügeln hat die schwarze Umrandung der (verkleinerten) Ocellen so an Ausdehnung zugenommen, dass der helle Kern der Augenspiegel ganz verschwunden ist. Herr Thiele berichtet von einem Parn. apollonius Ev., dessen Ocellen auf den Hinterflügeln sehr verkleinert und ganz schwarz waren; cf. Sitzungsberichte des Berliner entom. Vereins für d. Jahr 1899 (p. 48). In der Coli. Philipps-Köln a. Rh. befinden sich drei Exemplare (1 (/, 2 Q 9), welche die gleiche schwarze Verfärbung der Ocellen der Hinterflügel zeigen (briefl. Mitteilung). Ein Exemplar meiner Sammlung zeigt die verkleinerten Ocellen 280 Oscar Schultz: der Hinterflügel auffalleud breit, schwarz umrandet; jedoch ist in der Mitte bei beiden Ocellen noch deutlich die typische F.ärbung erkennbar (cf^, trans.) Da bei den anderen Parnassius-Arten die Formen, welche der gleichen Aberrationsriclitung angehören, besondere Benennungen er- fahren haben, wie z. ß. Parn. apoUo L. ab. novarae Oberth., Parnassiiis delius Esp. ab. leonhardi Rühl (cf. Soc. ent. VII 1892 p. 10 5), Parn. delphias Ev. ab. caeca Stdgr., so liegt kein Grund vor, diese Art hinter den anderen zurückstehen zu lassen. Ich nenne daher die oben gekennzeichnete aberrative Form von Parnussius apolloiiins Ev. : ab. occaecata m. 15. Pariiassius apolloiiius Ev. (var. alpinus Stdgr.) ab. decülor in. Alis ant. supra non rubromaculatis. (siehe Tafel III fig. 2). Grösse und Grundfarbe wie var. alpinus Stdgr.; sämtliche schwarze Zeichnung sehr stark ausgeprägt; die Subniarginalbinde der Vorder- und Hintertiügel aus grossen schwarzen Flecken sich zu- sammensetzend. Dagegen fehlt im Unterschied zu typischen Exemplaren der war. alpinus Stdgr. die rote Fleckung auf der Oberseite der Vorderflügel völlig (z. t. auch unterseits). Hinterflügel typisch. Selten, unter der var. alpinus Stdgr. Wegen des Schwindens der roten Färbung auf den Vorderflügeln möge diese Abart ab. decolor m. („entfärbt") heissen. 16. Pariiassius apollonius Ev. (var. alpinus Stdgr.) ab. albiua in. AI. ant. et post. maculis suhmarginalihus paucis vix perspicuis. (siehe Tafel HI fig. 3.) Grösse wie var. alpinus Stdgr. die rote Fleckung, sowie die schwarzen Costalflecken und der Innenrandfleck wie bei dieser Varietät; jedoch von dieser unterschieden durch das Schwinden der Submarginalflecke. Während die letzteren bei typischen var. alpinus Stdgr. eine vollständige Flcckcnbinde bilden, die sich aus 7 — 8 stark ausgeprägten Flecken auf den Vorderflügeln und aus 6 ebensolchen auf den Hinterflügeln zusammensetzt, sind dieselben bei dieser Abart, die ich ab. alhina nenne, bis anf winzige Ueberreste geschwunden. Nur der oberste Fleck der Fleckenreihe, am Vorderrand der Aberrationen von Parnassius Latr, 281 Vorderflügel gelegen, ist grösser entwickelt; unter diesem — kaum sichtbar — noch 1 — 3 Punkte auf den Vorderflügeln. Auf den Hinterflügeln sind die schwarzen Submarginalflecke ebenfalls sehr an Grösse reduziert; es finden sich meist nur noch ein schwaches Fleckchen seitwärts zwischen den beiden roten Ocellen und 1 — 2 gleich schwach entwickelte Punkte in dem unteren Teile des Aussenrandfeldes. Die Reihe submarginaler schwarzer Flecken ist bis auf diese wenigen Pünktchen geschwunden. Selten, unter der var. alpinus Stdgr. Erklärung der Tafel Figur 1: Parnassius rhodius Honr, ab. n. nmtilata Schultz. Figur 2: Parnassius apoUonius Ev. (var. alpinus Stdgr.) ab. decolor Schultz. Figur 3; Parnassius apoUonius F,v. (var. alpinus Stdgr.) ab. albina Schultz. 19 282 [Berl. Entomol. Zeitschrift, Band XLIX, Jahrgang 1904.] Ueber einige interessante Lamellicornier und Tenebrioniden Afrikas. Von Professor H. Kolbc. Unter den Sendungen von Coleopteren aus Afrika, welche in neuerer Zeit an das Königl. Zoologische Museum in Berlin gelangt sind, bietet u. a. die von dem Herrn Baumeister Reh bock (jetzt Professor an der technischen Hochschule in Karlsruhe) in Deutsch- Südwest-Afrika zusammengebrachte wertvolle Sammlung nicht nur ein gutes Bild von der Fauna dieses nordwestlichen Teiles des südafrika- nischen Untergebietes, sondern sie enthält auch eine Anzahl rech bemerkenswerter Arten. Aehnlich wertvoll sind die Sendungen des Herrn Oskar Neu- mann aus Deutsch-Ost-Afrika, welcher bis zum Victoria-Nyansa und den Landschaften im Norden dieses Sees vordrang und die teilweise westafrikanische Natur der dortigen Fauna feststellte; ferner die Sammlung aus Galla- und Somaliland von Baron von Erlanger^ welcher leider ein so vorzeitiges Lebensende gefunden hat ; sowie die Sendungen des Herrn Stabsarztes Dr. Fülleborn und des leider verstorbenen Botanikers W. Goetzc aus dem südwestlichen Dcutsch- Ost-Afrika. Herr Hauptmann Glauning sandte an das Königl. Museum für die Zoogeographie Afrikas sehr wichtige Collectionen Coleopteren aus Deutsch-Ost-Afrika, Kamerun, Adamaua und vom Tschad-See. Nach seinen Entdeckungen reicht das palaearktische Gebiet bis zum Tschad-Seo, da hier einige Pimelia-ATten, 1 Genera, 1 Jnlodis von nordafrikanischem Typus n. s. w. leben. Herr Leutnant Arnold Schnitze, welcher gleichfalls am Tschad-See Coleopteren sammelte, von denen Herr Oberst a. D. Schnitze dem Königl. Museum eine CoUection so liebenswürdig war zu schenken, entdeckte dort u. a. neben vielen Arten, welche auch Herr Hauptmann Glauning fand, eine Anthia venator ''subsp.\ welche sonst Algerien, Tunis und Tripolis, aber auch Nnbien und Senegambien bewohnt. Lamellicornier und Tenehrioniden Afrikas. 283 Von Herrn F. Thomas erwarb das Museum eine Collection Coleopteren aus Kikuyu im Hinterlande von Britisch-Ost- Afrika. Herr Dr. J. Schulz in Magdeburg schenkte dem Museum eine Auswahl von Coleopteren aus Deutsch-Ost-Afrika, unter denen sich einige bemerkens- werte Arten befinden. Ebenso überliess Herr Kreisschulinspektor J. N. Ertl in München dem Museum eine Anzahl wertvoller Coleo- pteren aus diesem Teile der deutschen Kolonien. Allen diesen Herren und noch anderen Gönnern des Königl. Berliner Museums, welche nicht alle an diesem Orte genannt werden können, wird hiermit der beste Dank von dieser Seite ausgesprochen. Aus den vorerwähnten Sendungen sind im folgenden einzelne hervorragende oder morphologisch und faunistisch interessante neue Arten besprochen und beschrieben. Der sehr bemerkenswerte Heliocopris felschei n. sp. bot Gelegen- heit, diese Form in Verbindung mit H. hunteri Wtrh. in genealo- gischer Beziehung zu untersuchen. In zoogeographischem Sinne besteht Deutsch- Ost- Afrika aus mehreren Teilen. Im Südwesten hat die reiche Fauna viele selb- ständige Formen hervorgebracht, welchen im nordöstlichen Gebiete nahe verwandte andere Formen gegenüberstehen. Solche sich gegen- seitig ausschliessende Arten oder Unterarten sind z. B. Anthia martensi Obst und artemis Gerst,, Helioco'pris felschei m. und hunteri Wtrh., Diastellopalpus füllehorni m. und thomsoni Bates, Dicranorrhina derhyana Westw. und oherthüri Dej., Eudicella nyassica m und euthalia Bates, Ranzania bertolonii Luc. subsp. minor m. und hertolonii Luc genuina. Hierauf habe ich schon in meiner Abhandlung über Coleoptere. der nördlichen Nyassaländer (Sitzgsber. naturf. Freunde in Berlin 1901, S. 69 ff.) hingewiesen. Um so merkwürdiger ist es, dass manche andere Arten dieser getrennten Bezirke identisch sind, z. B. Pachnoda discolor m., Eccoptocnetnis seminigra Quedf.. Sternocera houcardi Ed. Saund., St. eschscholtzi J. Thoms. etc., welche im Nordosten und Südwesten in unverändeter Form vorkommen. Zum Vergleiche stelle ich hier die Verbreitungsbezirke der Tefflus-Arten Deutsch-Ost-Afrikas und benachbarter Land- schaften einander gegenüber. 284 B. Kotbe: 1. Teffliis-Arton \ind Unterarten des südwestlichen Deutsch-Ost- Afrika. (Stictotefflus) anffustipes m. Uhehe, Ubena, — „ — violaceus Kl. genuinus Mosambique, Nyassa-See, Riikwa- See, östliche Landschaften am Tanganyika-See. ( Mesoteffius) kinganus m. Nord-Nvassa-See, {Tefßnfi) ni/assici(S m. Nord-Nyassa-See, — „ — reichardi m. Nord-Nyassa-See bis Süd-Victoria-Nyansa und Congo-Gebiet. 2. Tefflus-Arten und Unterarten des südöstlichen Deutsch -Ost- Afrika. (Stictotefflus) carmatxis Kl. subsp. niprocyanescens m. Wandondo am Ruvuma-Fluss, ausserdem Mosambique, ( Tefflns) hacquardi Chaud. Rnvuma. Lindi, nordwärts bis Mombassa. .3. Tefflus-Arten und TTnterarten des nordöstlichen Deutsch-Ost-Afrika. (Archote/flus) juvenilis Gerst. Kilima-Ndjaro, Ucjueno- Gebirge, Britisch-Ost-Afrika, Gallaland, (Stictotefflus) viridanus m. Usaramo, Ukami, — , — violaceus Kl. subsp. purpureipennis m. Usambara, Usaramo, Usegua, Insel Sansibar. — „ — violaceus Kl. subsp. ivituensis ni. Britisch-Ost-.\frika (Witu), — „ — hrevicostatus Quedf. Usambara, (Tefflus) hacquardi Chaud. Küstenlandschaften nordwärts bis Mombassa, — „ — kilimanus m. Kilima-Ndjaro, — „ — transitionis m. Britisch-Ost-Afrika. 4. Tefflus-Arten und Unterarten des centralen Deutsch-Ost -Afrika. [Stictotefflus) violaceus KI. (genuin.) Landschaft Unyanyembc im Lande der LTnyamwesi (siehe ferner unter 1.), (Teffl,ns) sansibaricus m. subsp. pogonicus m. Ugogo, Uhehe, — „ — — , — subsp. ^wi. nigerrimus cf durch den vorgezogenen Mittelhöcker des Pronotums zwar ähnlich, aber dieser Mittelhöcker ist horizontal vorgezogen, vorn abgerundet, kaum ein wenig abgerundet, oben gleichfalls bis zum Rande concav, aber nach hinten zu mit einer bald verschwindenden breiten und flachen Furche versehen. Die Vorderecken des Prothorax ragen mehr vor. Hinten, gegen die Flügeldecken hin, ist das Pronotum mehr vorgezogen und vor dem Scutellum schärfer zugespitzt. Parallel zum Hinter- rande verläuft beiderseits in schräger Richtung eine stumpf erhabene Kante. Der jederseits neben dem mittleren Höcker des Prothorax befindliche kleine Höcker steht tiefer und mehr nach vorn als bei nigerrimus und dem Vorderrande ganz nahe, bei dieser Art aber weit davon entfernt. Die Skulptur des Pronotums ist beiderseits hinter dem lateralen Höcker rauh, auf dem Mittelhöcker runzlig punktiert, auf der Scheibe sehr fein punktiert, fast glatt, hinten ganz glatt und unpunktiert- Die Elytren sind gröber und reichlicher punktiert, auch das Pygidium ist etwas dichter grob punktiert, als bei nigerrimus. Der Höcker vorn auf dem Metasternum ist spitzer als bei nigerrimus. Die Schenkel sind kastanienbraun. Die Körper- länge beträgt 18 mm. * Von Z>. bidentulus m. ist murrayi noch verschiedener als von nigerrimus. 9. D. sulciger m. (1. c. p. 150). Sehr kenntlich an der breiten und tiefen longitudinalen Mittelfurche des Pronotums. Von Nord-Kamerun (Barombi-Station, Dr. P. Preuss, und Johann- Albrechtshöhe am Elefanten-See, 29. September 1895 und An- fang April 189(J, L. Conradt) und Südost-Kamerun (Lolodorf) über Gabun bis zum Quango (Congo-Gebiet) verbreitet. 10. 1). laevihasis d'Orbignj (1. c. p, 311). Die dem Autor vorgelegenen typischen Stücke stammen aus derselben Quelle, wie die im Berliner Museum befindlichen Exemplare: Johann- 290 H. Kolhe: Albrechtshöhe in Nord-Kamerun. Ich vervollständige hiermit die Angaben. Conradt fand die Stücke dieser Art Ende September und Anfang October 1895, sowie im Februai- und im Mai 1896. Diese Art ist dem D. nyassicus m, (= tridepressus Ovh.\ welche in der Gegend des Nyassa-Sees lebt, ähnlich. Diastollopalpus albrechtianus n. sp. c/ Diese Art ist dem D. hidentulus m. am ähnlichsten, namentlich durch die Grösse, Färbung, Skulptur und die reichliche kurze schwarze Behaarung der Oberseite. Sie unterscheidet sich von die- sem durch folgende Merkmale. Die vordere Querleiste des Kopfes ist nicht gerade, sondern scliwacli gebogen; die hintere Leiste ist dreispitzig. Der Prothorax ist etwas länger; die Vorderecken sind mehr vorgezogen. Die kurze Querleiste vorn auf dem Pronotum ist zwar ähnlich, aber näher an den Vorderrand gerückt, und der kleine laterale Flöcker neben dieser medianen Querleiste steht unmittelbar neben derselben, als ob sie ein Relikt von einer längeren Mittelleislo wäre, und vor der lateralen Foveola. Bei I). hidentulus liegt der kleine laterale Höcker mehr nach hinten zu, neben dem lateralen Grübchen. Die Mitte des Pronotunis ist weniger glatt, die runzlige Punktierung nimmt ein grösseres Feld ein. Die antescutellare Spitze des Prothorax ist länger und spitzer und endigt kielförmig. Die Elytren sind stärker punktiert. Charakteristik der neuen Art: Nialidi(S, mapniticdine corporis msoiihis, nigro-fuscus^ glaber, subintidus, antrorsum nitidior, elongatoovah(S, alte (in elytris) convea;us\ capite sat exiguo irregxdariler punctata, cpistomate a fronte sutura disiincta sepa- rato, antice simtato; prothorace sid)qi(adrato. laicraliter media angulate rotimdato-ampLiato. supra nitida, partim fcre impunc- tato, partim irregidariter nee dense et snhtiliter punctata, prope latera rugosa-punctato, ad margines laterales ipsas transversim plicata-rngosa, angiilis anticis productis. pasticis ratundato-olitiisis; dorsa posteriore transversim pulvillato in margine postica ipso impresso, Jioc sid)sinnato, linea tenxii angnste marginao; scuiello confertissime punctata, vitta media longitudinali laevi; meta- sterno transversim sxdcato. sxdco lineam impressam mediam lon- giiudinalem pastice emittente; processu prosternali pastice hinodoso et ahrupte abscissa; elytris coriaceis glabris, costis lineiformibus glabris, subelevatis, tenuibus; elylro idroque subtiliter Lamellicornier und Tenehrioniden Afrikas. 301 confertim suhscahroso-granulato, in dorso propesuturali e hasi idtra medium plus minusve laevigato nee granulato\ pedibus mediocribus, femoribus tibiisque anticis nitidis punctatis, tibiis posterioribus plus minusve opacis vel subnitidis, rugoso-punctatis , tarsis latiusculis nee compressis ; femoribus pednm posticorum elyirorum apicem haud pertinentibus. Long. corp. 70—73 mm. Es liegen zwei Exemplare vor, welche Professor Reh bock in Deutsch-Stidwest-Afrika an der Grenze derKalahari, etwa 60 Kilom. östlich von Reoboth tot aufgefunden' hat. Die Exemplare sind verstümmelt; beiden fehlt das Abdomen, Auch die Antennen uud Mundteile fehlen und teilweise die Tarsen. Der Rumpf mit den Flügeldecken und Beinen ist gut erhalten. Anscheinend haben die Körper schon einige Zeit tot am Boden gelegen und sind von Tieren ausgefressen. Auch der Thorax ist hohl. Diese ausgezeichnete Art ist zu Ehren ihres Entdeckers benannt worden. Die grösste Art, welche Haag-Rutcnberg in seiner Synopsis der Psammodes-Arten (Coleopterolog. Hefte VII) aufführt, ist mit 44—50 mm Länge angegeben {bertolonii Gu6r ). Hiermit stimmt die Länge der im Berliner Museum befindlichen P^xemplare ungefähr überein. Ein Exemplar der mit dieser nahe verwandten Art guerini Haag des Berliner Museums ist 55 mm lang. Diese beiden sind aber schlanke und schmächtige Formen und haben nichts von der Korpulenz der neuen Art; sie gehören ausserdem in eine andere Artengruppe. Bei P. bertolonii und Verwandten ist das Epistom mit der Stirn verschmolzen; diese Artengruppe repräsentiert also einen derivaten Typus. Bei der grossen Mehrzahl der Arten von Psammodes ist das Epistom von der Stirn durch eine Naht getrennt, und zu dieser Gruppe gehört T. rehbocki. Bei der Vergleichung unserer neuen Art mit der Haag'schen Tabelle der Arten findet man, dass die Art in die nächste Verwandtschaft von P. humeralis Haag und spinosus Usiü^ gehört; es sind massig grosse Arten von 28 und 2G mm Körperlänge. Psammodes ertli n. sp. c/Q Aus der Verwandtschaft des Ps. attenuatus Fairni. und lateri- dens Fairm., aber schlanker gebaut, oberseits nicht glatt, Pronotum dicht punktiert. Gracilis vel robustior, eoaretatus, nigro-piceus, subnitidus, jyalpis, antennis tarsisque ferrugineis; capite sat large et pro- funde nee dense eocsculpto-pxmctato ; prothorace simpliciter sub- 302 B. Kolbe: Lamellicornier u. Tenehrioniden Afrikas convexo paulo longiore quam latiore, postice leviter attenuato^ lateraliter paulo rotundato; supra dense modice punctata, punctis laiera versus minus densatis, linea dorsali media longitudinali tenui elevata, postice abhreviata, hasi haud marginato; pro- sterno postice haud producto, processu intercoxali obtuse arcuato; scutello utrinque rüde granulato, media angxiste laevigato, postice nngulato; elytris elongato-ovatis coriaceis, punctis disper- sis distincte acute eossculptis, hasin et latera versus attenuatis, xdroque elytro tricostato, costa interiore alteris minus distincta; pedibus breviter fulvo-pilosis, tarsis ßli/ormibus nee compressis, posticorum articulo primoquam idtimo fere duplo longiore, femori- bus posticis apicem elytrorum haud pertinentibus. Mas gracilis abdominis laminarum medio primae et secun- dae nonnihil ßavido-tomentoso signatus. Femina robustior vel minus gracilis, prothorace elytrisque ante medium latioribus. Long. corp. els inchr oder weiiifj:«'!' pjescliwärzt. g. l^orma in/itmata. 1894. H. hodeva var. infwnatn Staiulinger in: D. ent. Z. (Iris), V. 7 p 108. Vorderflügel: An Costa und Apex normal, mehr oder weniger reichlich schwarz. Hintorrandfeld und Basis breit rauchhraun oder schwärzlich bestäubt, mindestens bis zum mittleren Medianast. — Hinterflügel: Schwärzlich bestäubt bis auf ein weissliches Discal- und leicht gelbliches Hinterrand- feld. Analauge aber grell und breit gelb geringt auf dunklem Grunde. — Hierzu Smith-Kirby, PjXOt.Butt., v. 3 t. Morphinae f. 2. Taf. IV f. 8 zu diesem Artikel. f. Forma fuliginosa. 1898. H. hodeva var. fuliginosa Smith u Kirby, Exot Butt,. V. 3 t, Morphinae f. 3. Vorderflügel: Aehnlich der vorigen Form, nur der verdunkelte Hinterrandteil von geringerer Ausdehnung, auf einen massig breiten, länglich eiförmigen, zugesi)itzten Fleck hinter der Zallc und dem hinteren Medianast beschränt Costa und Apex ewas breiter schwarz. - Hinterflügel: Noch reichlicher geschwärzt wie bei der vorigen, das Weiss völlig verdrängt, Basalfeld auch bräunlich getrübt. Analauge kleiner aber die Scheibe rein gelb. g. Forina oxyophthnlma form nov. m. Vorderflügel: Hinterrandfeld breit verdunkelt wie bei Forma f., die dunkle Costal- und Apicalbcrandung dagegen bedeutend verschmälert, das Apicalauge völlig frei in der weissen Grund- farbe, scharf .schwarz aufgetragen mit leicht durchscheinenden peripheren Ringen. - Hi ntei flügel: Distalsaum breit rauch- braun gerandet. Analauge staik verkleinert, hinten den Saum berührend, die grösseren peripheren Ringe der Unterseite ,x H. Stichel: Idyantidae. 313 durchscheinend. Unten die Grundfläche ganz weiss, nur an der Basis ein kleiner rauchbrauner Wischfleck und der Distal- rand schmal schwärzlich. Taf. IV, f. 9. An diese Formen werden sich die in den Sammlungen befindlichen Individuen mit mehr oder weniger peinlicher Beurteilung und Aus- legung der massgebenden Eigenschaften auschliessen lassen und ist damit, wenn nichts weiter, so die Möglichkeit eines bequemen Meinungsaustausches bei Anwendung der Namen der „Varietäten" dieser formenreichen Art gegeben. Hagen i. Westf., Februar 1905. Nachschrift. Während des Druckes dieses Artikels ging mir von Herrn J. Röber-Dresden, mit dem ich über die Frage der Zugehörigkeit der beiden Gattungen mehrfach brieflich die Meinung ausgetauscht hatte, ein Abdruck der Soc. entomol. v. 19 No. 22 (p. 169) zu, wo- rin Herr R. den gleichen Stoflf behandelt, nur mit dem Unterschiede, dass Autor Hyantis (in der Ueberschrift ist irrtümlich Tenaris gesetzt) und Morpkopsis bisher noch zu den Morphiden rechnete, ein Standpunkt der nach Einführung der Amathusiinae durch Moore als koordinierte systematische Einheit überholt ist. Nichts- destoweniger verbleibt Herrn R. die Priorität für die Aufstellung der Byantidae. Erklärung der Tafel IV. Hyantis liodeva. Fig. 1 1 ,, . . ,. lAndai, Dorey-Bay) .... 310 „ 2 j ' ^ (Fergusson) 310 3 „ mantliophthalma Röber (Deutsch N.-Guinea) 310 „ 4 „ helvola Stichel (N.-Guinea, loc?) , . . . 311 „ 5 „ microphthalma Heller (Andai) 311 i) „ anuLata Stichel (N.-Guinea, loc?) . . . 311 „ 7 „ melanomata. Staudinger cf Deutsch N.-Guinea 312 H „ infumata Staudinger (Waigeu) 312 „ 9 „ oxyophthalma Stichel (Andai) . . . . . 312 21 314 [Berl. Entomol. Zeitschrift, Band XLIX, Jahrgang 1904.] Neues von Parnassius delphius albulus Honrath. Von Adolf Huwe. Parnassius delphivs albulus, diese eigenartige, von Kd. G. Honrath 1889 in Band XXXIII der Berliner Entomologischen Zeit- schrift (S. 161-162) als P. delph. var. Albulus beschriebene und Taf. II flg. 1 abgebildete grosse Subspecies ist bisher in den europäischen Sammlungen nur in wenigen Exemplaren vertreten gewesen, die wohl — wie die Honrathsche Type — der Haber- hauerschen Ausbeute aus dem »östlich von Osch (in der Provinz Ferghana im russischen Turkestan) gelegenen Teile des Alai- Gebirges"*) entstammen. Wieviel Exemplare Haberhauer damals erbeutet hat und wie- viel Honrath vorgelegen haben, erwähnt dieser nicht; nach einer Bemerkung Dr. Staudingers gelegentlich seiner Beschreibung von P. delphius maximinus {=^ P. delph. var. maoßiminus, Iris Bd. IV 1891 S. 158—159) hat Honrath selbst nur 3 Paare besessen. Nun empfing Herr H. Fruhstorfer zu Berlin im Herbste 1904 eine Anzahl albulus-F dWer aus den „Gebirgen südlich des Issyk- Kul", also vom Terskei-tagh oder vom Jitim-tau, und fast gleichzeitig erhielt auch Herr Ernst A. Böttcher in Berlin durch einen russischen Sammler eine grössere Sendung solcher Falter aus der Umgebung des hochgelegenen Naryn-Forts am Naryn-Flusse zwischen dem Nura- und dem Jitim-tau-Gebirge — südlich vom Terskei-tagh und nördlich vom Thian-Schan — in der Provinz Semirjetschensk im Osten des russischen Turkestan. Von den Fruhstorferschen Faltern sah ich etwa ein Dutzend, die dem gleichen Schlage wie die der Ausbeute von Naryn angehören, woraus zu schliessen ist, dass sie wahrscheinlich aus dem Naryn benachbarten Teile des Jitim-tau stammen**). Die Herrn Böttcher gesandte Ausbeute aus Naryn habe icli genau durchgesehen. Sie ist so interessant, dass ihre eingehendere Besprechung sich wohl vorlohnt. Sie ist reich an aberrativen Formen, von denen ich drei der markantesten und sich mehrfach wiederholenden bereits in No. 33 der Entomologischen Zeitschrift, Jahrgang XVIII, *) Nach Honrath. **) Diese Vermutung hat sich als richtig erwiesen. D. Vf. Parn. delphius albulus Honraih. 315 Guben, 1. Februar 1905, als ab. (forma) marginata, semicaecus (rect. ab. (f.) semicaeca) und hoettcheri kurz beschrieben habe. Die näheren Beschreibungen lasse ich weiter unten an passender Stelle folgen, hoffe auch später einige Abbildungen bringen zu können. Dass aIle(ZeZ/?/i?MS-Formen stark variieren, ist hinlänglich bekannt. Eine so ausserordentliche Variabilität aber, wie die Falter der vor- liegenden albulus-Aushcwte sie aufweisen, sollte man kaum für möglich halten. Honrath gedenkt in seiner Beschreibung nur der Veränderlichkeit der Fleckenbinden nahe dem Distalrande der Flügel, erwähnt, dass der der Basis zunächst stehende Vorderrandsfleck der Vorderflügel „gewöhnlich sehr reduziert, bei einigen Stücken fast verschwunden" sei und beschreibt dann noch einen etwas aberrierenden (/, hebt auch weiter als charakteristisch für die Form ausdrücklich hervor, dass die 9 Q von den cfcf in Färbung und Zeichnung gar nicht verschieden seien. Nun unterscheidet sich aber beinahe jedes Q. der vorliegenden Ausbeute auf den ersten Blick sofort von den c/c/, und auch die wenigen Q Q , die in Farbe und Zeichnung der männlichen Type Honraths entsprechen, sind — abgesehen von vorhandener Abdominal- tasche — doch durch die etwas voller geformten Flügel und den mehr ausgebuchteten Hinterrand der Vorderflügel ohne weiteres von den (/(f zu unterscheiden. Was die übrigen anlangt, so kommt unter hundert nicht ein 5 vor, das die Fleckenbinde nächst dem Distal- rande der Vorderflügel so kräftig und so grell schwarz entwickelt zeigt als viele cfcf. Diese Binde ist vielmehr bei den Q Q ohne Ausnahme nur glasig, während sie bei den cfcf stets kräftig schwarz bestäubt erscheint. Auch ist die weisse oder gelbliche Beschuppung der weiblichen P'lügel mit ganz wenigen Ausnahmen viel durch- sichtiger als die der cfcf. Nach allem dem ist anzunehmen, dass die Stücke, die Honrath vorgelegen haben, entweder vielleicht nicht zahlreich waren und zufällig wenig abänderten oder dass sie überhaupt einer konstanteren Lokalform angehörten. Dass Honrath, dessen gutes Auge Dr. Staudinger gerühmt hat, es unterlassen haben sollte, so auffällige Unterschiede, wie sie weiter unten besprochen werden sollen, zu erwähnen, kann ich mir nicht denken. Was zunächst die Grösse von albulus anlangt, so müssen die Vorderflügel der von Honrath untersuchten Falter 38 bis, 35 mm. und dieses Mass, von der Wurzel bis zur Spitze der Vorderflügel in ihrer Achse gemessen, haben durchschnittlich auch die vorliegenden Falter. Die cfcf n^essen meist 32 bis 34, die P Q 33 bis 35 mm; die Spannweite beträgt bei der in Deutschland üblichen Spannmethode (Hinterrand der Vorderflügel rechtwinklig zum 316 Adolf Huve: Körper gestellt) bei den (/(f meist 57 bis 59, bei den 9 9 58 bis Gl mm, Fs kommen aber auch kleinere und grössere Stücke vor Bemerkenswert ist, dass die 9 9 in der Grösse stärker als die (fcf abändern, denn während kleinere cfcf als solche mit 31 mm Vorderflügellänge und 5G mm. Spannweite sich nicht vorfanden^ waren 9 9 von nur 30, sogar 29 mm. Vorderflügellänge und 55 bezw. 54 mm. Spannweite vertreten. Die grössten cfcf massen 34 bezw. 62, die grössten 9 9 36 bezw. 65 mm., näherten sich also in der Grösse der Subspecies maooiminus Stdgr. mit 6U bis 65 mm Spannweite. Die s. Zt. von Honrath beschriebenen Stücke hatten nach Dr. Staudinger (1. c.) 55 bis 61 mm.*) Spannweite, also ungefähr dieselbe wie" die von mir untersuchten Falter im Mittel. Der geringfügige Unterschied in der Spannweite dürfte auf einer Verschiedenheit der Spann- oder Messmethode beruhen, da die Vorderflügellängen der Honrathschen mit denen der .jetzt vorliegenden Falter übereinstimmen.**) Die Grundfarbe ist überwiegend ein gelbliches Weiss ohne partielle dunkle Bestäubung; eine Anzahl Faller, besonders (fcf, zeigen reines Weiss, beinahe Schneeweiss, andere o'c/ eine trübere, gelblichere Farbe. Hinsichtlich der Zeichnung stimmen manche Stücke genau mit der von Honrath abgebildeten Type icf) überein, während andere die verschiedenartigsten Abweichungen zeigen. Viele männliche Stücke und merkwürdigerweise meist gerade diejenigen, die im übrigen der Type ungefähr gleichen, lassen den bei dieser ziemlich gross und dentlich vorhandenen roten, schwarzumrandeten Hinterrandsfleck der Hinterflügel vermissen und zeigen dafür einen schwarzen; bei anderen Stücken ist nur eine schwache rötliche Bestäubung auf schwarzem Grunde vorhanden. Ueberhaupt ist der rote Fleck bei den (fcf verhältnismässig selten. Am häufigsten noch zeigen ihn mehr oder minder deutlich ausgeprägt die cfcf der Formen marginata und hoettcheri. Bei den 9 9 ist er dagegen in der Mehrzahl gross und deutlich vorhanden; bei einigen wenigen Stücken ist er inmitten heller, selbst weiss bestäubt. *) Fritz Rühl (1892) gibt die Spannweite von P. d. albldtis auf 57 bis 65 mm., die von P. d. maximinus auf 63 bis 68 mm an, ohne indess zu .sagen, woher er diese Masse hat. Nach einer Hemerkung Staudingers (1. c ) misst ein P. d. tnaximhius 9 i" der Tancr^schen Sammlung allerdings sogar 70 mm. **) Zum Vergleich sei angeführt, dass der typische P. delphius Ev. 54—58 mm. Spannweite haben soll. Die in meiner Sammlung befindlichen Stücke der Subspecies P. delph. infernalis, illustris und staudinperi haben eine Spannweite von 55 — 59, 49 — 53. 54 — 56 mm. und eine Vorderflügellänge von '29-32, 27—30 und 30—32 mm. Parn. delphius albulus Honrath. 317 Der Hinterrandsfleck ist übrigens meist von länglicher Form; er steht in der Regel der Länge nach senkrecht zum Hinterrande der Hinterflügel. Bildet er mit diesem nach der Wurzel zu einen spitzen Winkel, so ist eine solche veränderte Richtung stets durch die Lage der unteren Ocelle bedingt, nach welcher er immer hinweist. Auf der Unterseite ist der rote Hinterrandsfleck, wenn auch nur matt, gewöhnlich selbst bei den Stücken vorhanden, bei denen er ober- seits schwarz ist. Bei der forma semicaeca und der weiter unten zu beschreibenden forma denigrata ist der Fleck oben wie unten ganz schwarz. Viele oben rote Hinterrandsflecke sind unterseits inmitten weisslich bestäubt. Die meist zinnoberroten, bisweilen auch karminroten, orangeroten oder orangegelben Ocellen der Hinterflügel sind bei vielen Stücken gross und ähnlich geformt wie bei der Honrathschen Type; bei den meisten sind sie etwas kleiner als bei dieser. Die hintere Ocelle ist nieisst grösser als die vordere und verhältnismässig selten kreisrund, am häufigsten von aufrecht ovaler, aber etwas eckiger Grundform. Die vordere ist zumeist nahezu kreisrund, oft aber auch liegend oval, seltener eckig. Bisweilen wird sie sehr klein bei gleichzeitigem Schwinden der roten Ausfüllung. Bei den meisten Stücken sind die Ocellen kräftiger schwarz umzogen als bei der Type, bei vielen ist besonders die obere stark umrandet. Wurzelwärts ist die Einfassung in der Regel am stärksten. Es sind aber auch Exemplare, zumal unter den P Q vorhanden, bei denen die Ocellen nur schwach um- zogen sind. Die rote Ausfüllung erscheint oberseits meist einfarbig, und nur bei wenigen Stücken zeigt sich dem unbewaffneten Auge inmitten eine etwas hellere, orangefarbene oder mattgelbliche, sehr selten eine weissliche Färbung. Bei Zuhülfenahme der Lupe aber entdeckt man, dass viele der einfarbig erscheinenden Ocellen und zwar hauptsächlich die helleren, in der Mitte etwas blasser gefärbt sind. Unterseits zeigen sich fast sämtliche roten Ocellen inmitten breit weisslich ausgefüllt und nur verhältnismässig wenige sind ein- farbig rot. Eine Vereinigung beider Ocellen durch einen schwärzlichen Strich oder Wisch scheint bei der Subspezies albulus äusserst selten aufzutreten, denn ich fand nur 2 Stücke, bei denen ein Ansatz zu solcher Verbindung vorhanden ist. Die beiden Flecke am Distalrande der Hinterflügel nahe dem Hinterwinkel — zwischen den 3 Medianästen — sind zumeist rund, gross und ober- wie unterseits blau- bezw. silbergrau bestäubt; es kommen aber auch kleinere und ganz schwarze vor. Die über diesen, nächst dem dunklen Distalrandbande stehenden beiden Flecke entsprechen bei vielen Stücken der Honrathschen Type, d. h. sie sind 318 Adolf Huwe: rundlich, schwarz und nur klein. Bei vielen anderen aber sind sie auch grösser, von halbkreisartiger oder dreieckiger Form (die Basis der Dreiecke nach dem Distalrande hin) und dann oft graublau bestäubt, wie sie nach Dr. Staudinger auch bei P. d. maximinus vorkommen. Solche besonders grossen und mehr halbkreisförmigen als dreieckigen, bläulich bestäubten Flecke kommen am deutlichsten bei Exemplaren beider Geschlechter mit besonders schmalen Rand- bändern und kräftigeren Submarginalflecken der Vorderflügel vor. Ueber kräftigen, dunklen Submarginalflecken in den Zwischenräumen zwischen vorderem Medianast, hinterer und vorderer Radialis der Hinterflügel steht gewöhnlich auch ein kleinerer schwärzlicher Fleck zwischen vorderer Radialis und Subcostalis, manchmal auch noch ein matter Wisch zwischen Subcostalis und Costaiis, sodass dann ausser den beiden grossen, bläulichen Augenflecken (nahe dem Hinterwinkel) noch 2 bis 3 kleinere Flecke und ein Wisch nacheinander nächst dem Distairandbande stehen. Je schwächer die Submarginal-Fleckenbinde der Vorderflügel wird, desto kleiner und geringer an Zahl erscheinen auch die Submarginalflecke der Hintcrflügel. Bei Exemplaren ohne jede Spur einer Vorderflügcl-Fleckenbinde fehlen fast stets auch die vorerwähnten 2 bis 3 Flecke in den Aderzwischenräumen der Hinter- flügoi, während die beiden bläulichen Augenflecke nächst dem Hintcrwinkel fast immer vorhanden sind. Bei derartigen Stücken sind aber bisweilen auch die beiden Flecke nächst dem Hinterwinkel schwarz und nur sehr klein, besonders der Fleck zwischen dem mittleren und hinteren Medianast, der manchmal nur noch als schwacher Punkt erscheint; vereinzelt ist auch nur noch einer der bläulichen oder •schwarzen beiden Flecke nächst dem Hinterwinkel — dann meist der zwischen dem vorderen und mittleren Medianast vorhanden. Eine Reihe von Exemplaren zeigt in Anbetracht des Haupt- merkmals, der schon erwähnten Flcckenbindo nahe dem Distalrande der Vorderflügel, alle Abstufungen zur Annäherung an die Subspecies staudingeri Bang-Haas und maxhninus Stdgr. einerseits und bis zum bereits berührten völligen Verschwinden der Flecken anderseits. Exemplare männlichen Geschlechts mit sehr starken, tiefschwarzen, aber durch die hellen Adern in einzelne Flecke geteilten Submargiual- binden der Vorderflügel flndeu sich häutig. Die für F. d. maxi- miniis charakteristische, breite und ununterbrochene schwarze (glasige) Submarginalbinde der Vorderflügel findet sich allerdings nicht häutig, am breitesten (2,5 bis 3 mm) bei 2 cfcf von 61 und 62 und einem auf den Vorderflügeln etwas dunkel bestäubten 9 von 64 mm. Spannweite. Dagegen sinil etwas schmalere zusammenhängende, in gewöhnlicher Art gezackte Mondtieckenbinden nicht selten. Parn. delphius albulus Honrath. 319 Eine geringere Zahl von cfcf zeigt eine solche ganz dünne Zackenbinde. Bei Exemplaren mit zusammenhängender Submarginalbinde, die übrigens in der grossen Mehrzahl cfcf sind, pflegen auch die Längs- adern, besonders die 3 Medianäste, sowie die Mediana schwärzlich bestäubt zu sein, auch ist bei solchen Stücken der Hinterrandsfleck der Hinterflügel im Hinterwinkel fast stets schwarz und die Analaugen sind gross; Ausnahmen finden aber auch in letzterer Hinsicht statt. Wenn diese Exemplare so in einigen Punkten eine deutliche Annäherung an P. d. maociminus^ die ja einem benachbarten Gebiete entstammt, aufweisen können, so unterscheiden sie sich doch von jener Lokalform durch die bei den meisten in erheblicher Breite — breiter als beim typischen albulus — vorhandene schwärzlich- glasige Distalrandsanlage der Hinterflügel, die bei waximinus völlig fehlen soll. JJinige wenige Stücke ohne dunklen Distalrandteil sind zwar vorhanden, bei ihnen ist aber gerade die typische, mittelstarke Submarginal-Fleckenbiude der Vordeiflügel der subsp. albulus und nicht die breite, ununterbrochene Binde der subsp. maxiniinus zu sehen. Das eine oder andere der Stücke mit schmalerer Submar- ginalbinde erinnert, abgesehen von dem etwas anderen Aussehen des Distalrandteils der Hinterflügel, sehr an den in Bd. 26 (1882) der Berl. Entom. Ztschr. (Taf. H tig. 7), abgebildeten d' der subsp. staudingeri Bang-Haas von Samarkand; doch sind die Stücke von Naryn grösser. Weiber mit völlig ununterbrochener Submarginalbinde der Vorder- flügel scheinen in unserer Lokalität nur selten vorzukommen, denn ich habe nur ein solches Stück gefunden. Mehrere, und dabei die allergrössten Stücke von 64 bis 65 mm Spannweite, haben aber eine kräftige, durch das Geäder nur wenig unterbrochene Binde und auf den Hinterflügeln grosse, blaubestäubte Aualaugen. Diese kommen also, abgesehen von dem bei ihnen immer breiter angelegten dunklen Distalrandteil der Hinterflügel, dem einen der von Dr. Staudinger beschriebenen mawiminus-Q Q ziemlich nahe. Diejenigen Exemplare, bei denen auf recht heller, weisser oder leicht gelblicher Grundfarbe die Submarginalflecken der Vorder- und Hinterflügel dem Verschwinden nahe oder ganz erloschen und die dunklen glasigen Distalrandflächen breit*) sind, habe *) Beim typischen P. d. albulus Breite der dunklen Distalraudfläche auf den Vorderflügeln 1,5 — 2,5 ^nam „ „ Hinterflügeln 1 — 2 mm, bei der forma marginata Breite der dunklen Distalrandfläche auf den Vorderflügeln 4 — 7 mm , „ Hinterfliigeln 3 — 5 mm, an der schmälsten und an der breitesten Stelle gemessen. 320 Adolf Huwe: ich mir, wie bereits erwähnt, forma marginata zu nennen er- laubt. Sie ist anncähernd gleich häufig vertreten wie die typische oder nahezu typische alhtdus-Y orm; doch ist der Prozentsatz der breitrandigen 9 9 grösser als der der cfcf. Bei der Besprechung der Hinterrandsflecke der Hinterflügel berührte ich bereits den Um- stand, dass bei den marginata-cfcf diese Flecke — im Gegensatz zu der überwiegenden Anzahl der vorliegenden cf(f der albuhts-Form — inmitten meist mehr oder minder deutlich rot angelegt sind. Die bläulich bestäubten Analaugen sind meist von mittlerer Grösse, die bei den Q 9 variabler ist als bei den cfcf, da bei den 9 9 auch sehr grosse und anderseits verschwindende Analaugen vorkommen. Die Grundfarbe ist, wie gesagt, überwiegend sehr hell und frei von aufgestäubten Schuppen; mir sind nur ganz wenige männliche Stücke zu Gesicht gekommen, bei denen der Diskus der Vorderflügel zwischen Hinterrandsfleck und Vorderrandshalbbinde etwas dunkel bestäubt war. Nur bei einem (f ist eine förmliche Schattenbinde zwischen dem Hinterrandsfleck und der Vorderrands-Halbbinde vorhanden, wie sie in grellerer schwarzer Beschuppung bei der forma hoettcheri auftritt. Die Begrenzung des dunklen Distalrandteils (Randbinde) aller Flügel gegen die helle Flügelfläche ist auch recht veränderlich, denn neben Stücken mit beinahe glatter, dem Distalsaum fast parallel- laufender Grenze — die am häutigsten bei den schmalen Randbinden auftritt — erscheinen zahlreiche Exemplare mit ausgezackter Proxi- malgrenze der dunklen Randflächen. Die Auszackungen entstehen da- durch, dass die helle Grundfarbe der Flügel an und auf den Adern in die dunkle ^Glasfarbe hineintritt. Bei sämtlichen vorhandenen Faltern, auch bei denen mit den schmälsten Randbändern, springt die dunkle, glasige Beschuppung des Distalrandes der Vorderflügel zwischen dem vorderen Medianast und der hinteren Radialis — wie bei den anderen delphius-YovmQw - etwas stärker als in den übrigen Zwischenräumen indiehelleFlügelfläche hinein und bildet so eine Art Aus- zähnung. Hiernach richtet sich selbstverständlich auch der Zug der submarginalen Fleckenbinde. Auf den Ilinterflügoln wiederholt sich ähnliches, besonders bei breiteren Distalrandbinden. Während die schmaleren oder breiteren glasigen Distalrundflächcn bei dem grösseren Teile der F. d. allndus wie der forma marginatu oinfarbig^dunkel,>rscheinen, ist die dunkle glasige Fläche bei einem anderen 'J'eile dei- Falter, und am häuHi,'sten bei der forma mar.> der gesamten Ausbeute vor, indes ist auch ein etwa ebenso grosser Prozentsatz Uebergangsstücke, und zwar in beiden Geschlechtern vorhanden. Ich hielt es für meine Pflicht, diese schöne Form nach Herrn Ernst Böttcher zu benennen, der mir in zuvorkommendster, ungewöhnlich uneigennütziger Weise die eingehende Durchsicht seiner gesamten, zum grossen Teil noch unpräparierten Ausbeute gestattet hat. Die forma seinieaeca (siehe vorher), die in annähernd gleichem Prozentsatz wie die forma hoettcheri — 2' 2 '• — auftritt, kommt bei Exemplaren mit und ohne S.ubmarginalflecken, auch bei solchen mit zusammenhängenden Submarginalbinden, hauptsächlich im männlichen Geschlecht vor. Allerdings tritt sie bei Stücken mit breiten Kand- bäiulcrn seltener auf. Ihr Merkmal ist ein rein schwarzer, meist nur kleiner und runder, aber auch bisweilen grösserer und eckiger Fleck statt der vorderen roten Ocello der Hinterflügel, der auch unterseits schwarz ist. Nur bei dem einzigen in meiner Sammlung befindlichen 9 ist der ausserordentlich kleine schwarze Fleck unterseits noch etwas rot gekernt. Bei diesem 9 ist auch die hintere Ocelle winzig klein und mit wenig Rot gekernt. Parn. de/phius albulus Honrath. 325 Die forma semicaeca erinnert, was den schwarzen Fleck an- stelle der vorderen Ocelle anlangt, an die sonst verschiedene Form P. d. Stenosemus llonrath von Ladak. Ausser in dfr unteren, meist sehr stark mit Schwarz umzogenen Ocelle findet sich gewöhnlich kein weiteres Rot bei semicaeca, auch nicht an der Basis der Hinterflügelunterseite. Bei der weiteren Durchsicht der Ausbeute fand ich noch Falter, bei denen ausser der vorderen auch die hintere Ocelle überwiegend schwarz ausgefüllt war, und weiter auch einige Fxemplare, bei denen das Schwarz auch in den hinteren Ocellen — oberseits — alles Rot verdrängt hat. Auf der Unterseite ist nur inmitten der grossen schwarzen unteren Ocellen noch ein wenig Rot zu sehen. Im übrigen ist jede Spur von Rot verschwunden, auch der Hinterrandsfleck und die Basalflecken der Hinterflügel (auf der Unterseite) sind schwarz. Die bläulichen Flecken nächst dem Hinterwinkel sind gross und deutlich vorhanden. Diese Form , die der schwarzen Ocellen wegen an die viel kleinere, gelbliche „ab." caecus Dönitz der subsp. staudingeri (nicht transiens Aust. (Stdgr. i 1.?) erinnert, macht wegen der nur schwarzen Zeichnung mit den erloschenen Augen auf hellem Grunde einen eigentümlichen Eindruck und darf wohl mit Recht einen Namen führen, der forma deiiigrata sein mag. Eins der beiden Stücke führt ziemlich breite dunkle Aussenrands- anlage mit schwächerer, das zweite Stück etwas schmalere, auf den Hinterflügeln nur rudimentäre dunkle Aussenrandanlage mit etwas stärkerer, mittlerer Fleckenbinde. Eine nur in einem Exemplar von ihm vorgefundene ähnliche Aberration von subsp. („v.") namangamts erwähnt übrigens Dr. Staudinger in der Stett. Ent. Z. von 1886. Ich besitze noch einen sehr weissen (f ^^^^ forma marginata ohne Spur von Submarginalflecken, bei dem die beiden vorderen Ocellen und die hintere des linken Hinterflügels unterseits völlig schwarz sind, während oberseits die vordere Ocelle des linken Ilinterflügels ebenfalls tief schwarz ist, die hintere ein klein wenig und beide Ocellen des rechten Flügels inmitten dnnkelrot angeflogen sind. Recht veränderlich sind auch die ßasalflecke auf der Unter- seite der Hinterflügel. Bei den von Honrath geprüften Faltern waren seiner Angabe nach 2 bis 3 grosse rote Basalflecke vorhanden und nur bei einem einzigen o'" fehlte jegliches Rot in ihnen. Bei den Faltern von Naryn treten die Basalflecke sehr verschiedenartig auf. 3 grosse rote, distal schwarz umsäumte Basalflecke führen die meisten 9 9, die ja auch überwiegend den roten Hinterrandsfleck aufweisen. Bei vielen cfcf sind nur die beiden vorderen Basalflecke rot, während der hintere schwarz ist; auch kommen Q Q mit eben- 32f? Adolf Huwe: solcher Färbung häufig vor. Oft sind die H Flecke oder nur 2 von ihnen wenig rot angeflogen und vorwiegend schwärzlich, ebenso oft ist nur einer, dann meist der dem Vorderrande zunächst gelegene rot oder rot angeflogen; es kommen aber Stücke vor, bei denen jener Fleck schwarz ist, während die beiden hinteren rot sind. Am un- beständigsten zeigen sich hierin die cfcf, indes sind, wie bei den meisten Schwankungen in Farbe und Zeichnung, gewisse Regeln aucli hierbei nicht zu verkennen. Zumeist entspricht das stärkere oder schwächere Erscheinen der roten Farbe in den Basalflecken dem stärkeren oder schwächeren Auftreten des Rots im Hinterrandsfleck, Ausnahmen gibt es aber auch hier. Die Exemplare, die sich der subspec. staudinperi nähern und fast stets einen kleinen schwärzlichen Ilinterrandsfleck besitzen, führen ebenso wie die Exemplare der forma semicaeca und denigrata meist gar kein — oder nur ganz wenig — Rot in den Basalflecken. Aulfällig ist, dass auch die der Honrath'- schen Type am nächsten kommenden Stücke mit grösseren roten Ocellen, wenn sie — wie zumeist — schwärzlichen Hinterrandfleck haben, ebenfalls in der Regel kein Rot in den Basalflecken zeigen. Am wenigsten veränderlich zeigt sich noch das schwärzlich an- gelegte Gebiet am Hinterrande der Hinterflügel von der Wurzel bis zum Hinterrandsfleck, das in beiden Geschlechtern in der Regel etwa das Ansehen und die Ausdehnung hat wie bei P. delius Esp. cf. Dennoch finden sich, aber nur bei Uebergangsstücken, weiter über die Flügelfläche ausgedehnte wie auch einzelne eingeschränkte und heller angelegte Felder vor. Das einzige an den Flügeln völlig Unveränderliche ist bei den sämtlichen von mir untersuchten Faltern — wie bei den übrigen delpMus-Vovmew mit Ausnahme der „v." ehvesi — der Distalrands- saum, dessen P'ranzen stets schmal und einfarbig wcisslich er- scheinen. Ausser den vorstehend näher beschriebenen Formen fanden sich in der Naryn -Ausbeute mehrfach Uebcrgangsstücke zu den Formen nam.anganus'&i&gT., infernalis Stdgr., iäustris Gr. -Gr. und (Syn.?) iransiens Aust. (Stdgr. i. 1.) sowie manche Stücke, die im allgemeinen die dunkle Bestäubung und die Zeichnung des P. delphius Ev. zeigen, aber in der Grösse und in gewissen Zeichnungsmerkmalen, z. B. im roten oder rötlichen Hinterrandsfleck oder in den blaubestäubten, grossen Analflecken der Hinterflügel auf albulus hinweisen. Auch sonst sind noch abweichend aussehende Exemplare, ^f und 9 oft genau übereinstimmend, vorhanden, die dem Nichtkundigen als besondere Formen erscheinen könnten, wenn ihm der Zusammen- hang mit albulus nicht bekannt wäre. So sind Paare mit sehr klei- Parn. delphius albuhis Honrath. 327 nen roten Ocellen und sonstiger Zeichnung vorbanden, die in Ver- bindung mit abweichendem Flügelschnitt an P. delius intermedhis Men. oder smintheus Doubl, erinnern. Neben diesen, — dennoch durch irgend ein Merkmal (wie die Analflecken der Hinterflügel) auf albvlus hinweisenden Uebergangs- stöcken fanden sich aber auch noch einige wenige Exemplare des ty- pischen delphivs Ev. und der subspec. infernalis Stdgr. vor, deren geringe Grösse und zumeist etwas abgeflogene Beschaffenheit die Vermutung aufkommen lassen könnten, dass es sich bei ihnen nicht um indigene Falter von Naryn, sondern eher um dorthin verflogene Stücke aus anderen Lokalitäten handelt. Ein typisches infernalis- Exemplar erscheint allerdings wie frisch geschlüpft, doch kann ja auch ein solches durch eine Windströmung unversehrt weit fort- getragen werden. Wer will es unternehmen, hieraus bestimmte Schlüsse zu ziehen? Möglicherweise sind auch die vorliegenden ty- pischen infernalis-^ixickQ unter denselben für ihre Bildung mass- gebenden, an bestimmten Stellen der Gebirge jener seltsamen Lo- kalitäten vielleicht gegebenen klimatischen Verhältnissen entstanden, wie sie an den bisher bekannt gewordenen Hauptfundorten dieser Subspecies (?) bestehen. Vielleicht stellt es sich auch später einmal heraus, dass die vor- aufgeführten neuen Formen oder einige von ihnen nicht zufällig, son- dern — was in Anbetracht des Prozentsatzes ihres Auftretens nicht überraschen würde, — unter bestimmten Bedingungen an bestimmten Lokalitäten jenes Gebiets entstanden sind und regelmässig weiter entstehen. Licht über solche Fragen zu verbreiten, dürfte erst spä- teren, eingehenden Forschungen an Ort und Stelle gelingen können. Jedenfalls aber würde die Umgegend von Naryn, wenn die Herrn Böttcher zugegangenen Falter — was mit voller Sicherheit zur Zeit leider nicht festgestellt werden kann — wirklich nur der engeren Umgebung des Forts entstammen, in entomologischer Beziehung als ein überaus interessantes Gebiet gelten müssen, zumal da auch stark abweichende Foimen anderer Lepidopteren mit der Sendung herge- langt sind. Erwähnt sei schliesslich, dass die Typen der von mir neu be- schriebenen Formen sich neben einer Anzahl typischer (dbidus-YaMev und weiterer abweichender Stücke in meiner Sammlung befinden Zum Schlüsse seien die einzelnen Formen mit ihren hauptsäch- lichen Unterscheidungsmerkmalen kurz rekapituliert: 328 Adolf Uuwe: Parn. delphius alhulus Honrath. Parn. delphins albidus Honrath (Berl. E. Z. Bd. XXXIII [1889| S. 1«1-G2 Taf. 2 f. 1. ) Forma principalis (c/Q ). Dunkel glasige Distalrandbänder der Flügel schmal, Submarginalflecke mehr oder weniger stark aus- geprägt; Hinterrandsfleck der Hinterflügel rot oder schwarz. Alai -Gebirge (V) östlich von Osch (3GO0 m); Nura- Gebirge, .litim-tau (Naryn, 2100 m). Forma (subspec?) marginata Huwe ((/ 9 ). Dunkel glasige Distalrand- bänder der Flügel doppelt bis dreifach so breit wie be der forma principalis^ Submarginalflecke fehlend oder nur schwach angedeutet, Hinterrandsfleck der Hinterflügel zu- meist rot. Nura-Gebirge, Jitim-tau (Naryn, 2100 m). Neben der Hauptform, die cfcf in annähernd gleichem, die $ $ in etwas höherem Prozentsatz als diese. Forma hoettcheriYiviW'Q (c/Q). Glasige Distalrandbänder der Flügel wie bei der Hauptform oder wenig brei- ter, besonders dunkel, gesamte schwarze Zeich- nung stark und grell, Costalh albbinde der Vor- derflügel breit und mit deni Hinterrandsfleck durch eine etwas schmalere, proximal geschwun- gene schwarze Binde (rechts in Fragezeiohen- form) vereinigt, Hinterrandsfleck der Hinter- flügel zumeist rot. f Nura- Forma pnra Huwe (Q). Vorderflügel ohne schwarzen Gebirge, Hinterrandsfleck(mehrfach|aucli mitvcrlöschendem l Jitim-tau Zellfleck und ohne Submarginalflecken). \ (Naryn Forma rubropicta Huwe {cf 9). Costalhalbbinde der /2100 m). Vorderflügel mit einem roten Fleck costal oder | Nel)en d. mit solchem und einem zweiten zwischen den Haupt- Radialen. \ form. Forma semicaeca Huwe (c/Q). Vordere Ocelle der Hinterflügel oberseits einfarijig schwarz, Hinter- randsfleck und Basalflecke (nnterseits) der Hinter- flügel meist schwarz. Forma deniprata Huwe (cT"). Beide Occllen der Ilintcr- flügcl oberseits einfarbig schwarz und auch im übrigen (fast) ohne jegliches Rot ober- wie nnterseits. Bei allen diesen Formen: Grundfarbe (und Saumfranzen) hell weisslich, fast stets ohne Spuren schwärzlicher Bestäubung «H^-Mi^^ [Berliner Entom. Zeitschrift Bd. XLIX, Jahrgang 1904.] 329 Literatur. Eiitoniologisehes Jahrbueli. 14. Jahrgang. Kalender für alle Insektensainmler auf das Jahr 1905. Heraus- gegeben von Direktor Dr. 0. Kran eher, Leipzig, (Lindenstr. 2, III). Frankenstein u. Wagner, 1905. Preis: M. 1,60. (In Partien billiger.) Zum 14. Male ist das „Entoniologische Jahrbuch" erschienen, der Kalender für alle Insektensammler. „Vorliegender Kalender," so schrieb der Herr . Verfasser im Jahrbuch 1892, „soll also für alle Entomologen ein Buch sein und werden, das von diesen während des ganzen Kreislaufes eines Jahres benötigt wird: daher sein Name „Jahrbuch." Die monatlichen Sanimelanweisungen konnten sich im gegenwärtigen Jahrgange noch nicht auf alle Insektenordnungen erstrecken, die kommende Zeit wird diese wie auch andere Lücken ausfüllen." Hoffen wir, dass nun im 15. Jahrgang endlich diese Lücken in den monatlichen Sammelanweisungen ausgefüllt sein werden. Der Titel des Jahrbuches „Kalender für alle Insektensammler" recht- fertigt diesen Wunsch zur Genüge. — Die monatlichen Sammelanweisungen und zwar solche für Käfer- sammler sind im vorliegenden Jahrgang von H. Kranss. Diese Sammelanweisungen können vorzüglich genannt werden. Von dem- selben Verfasser ist auch eine faunistische Arbeit: „Beiträge zur Co 1 e 0 p t e r e n f a u n a d e r Fränkischen S c h w e iz. " In ausführlicher Abhandlung giebt H. Krauss hier viele nützliche Fingerzeige und Winke wie der Sammler diese oder jene seltene Art erlangen kann. Eine weitere faunistische Arbeit bringt G. Jänner.- „Die Thüringer Laufkäfer." Diese in jeder Beziehung gute Arbeit verdient lobend hervorgehoben zu werden, doch würde es zu weit führen, hier näher darauf einzugehen. Erwähnt sei nur, dass Jänner 368 Laufkäferarten für Thüringen nennt und dass er je nach dem Vorkommen die Laufkäfer in zwei Gruppen einteilt: in solche, welche die Kälte und Feuchtigkeit des Waldes und Gebirges lieben und in solche, welche trockene oder feuchte Wärme lieben. — Unter dem Titel: „Beobachtungen aus dem Käfer leben" gibt S.-R Dr. Alisch zuerst eine kurze Charakteristik des verstorbenen Max Fingerling und teilt dann in ansprechendei- Weise einige eigene Beobachtungen aus der Käferwelt mit. 22 3H0 Literatur. Alex. Reichert führt iius in einer Farbentafel mit dazti- gehörigoni Text eine Anzahl interessanter Eiablagen von Insekten vor und berichtet dann in einem weitereu Artikel über von ihm beobachtete Begattungen zwischen Insekten verschiedener Arten und solcher verschiedener Gattungen. Samm elberichte bringen: Adolf Meixner von der Grazer-. W. Doubrowo von der Prager-, R. Tietzmann von der Wandsbecker Gegend und W. Zacher von Breslau und Umgebung. Einen dipterologischen Sammeltag, im Juli an der Ostseeküste, schildert uns M. P. Riedel. Als Fortsetzung seiner, sich schon durch mehrere Jahrgänge des .Jahrbuches ziehenden ausführlichen Arbeit, bespricht Prof. Pabst diesmal die Liparidae. Bombycidae, Endromidae. Saturnidae, Drepa- nulidae, Noctuidae und Cymato})lioridac der Umgebung von Chemnitz. Prof. Dr. K. W. v. Dalla Torre stellt auf Grund von geographischen Verbreitungsangaben eine Parallele auf zwischen den drei in Tirol vorkommenden Scorpionen und den drei ebendort vorkommenden Giftschlangen. Dem Verbreitungsgebiete nach entsprechen sich Euscorpio carpathicus Kraep. und Pelias berus L. „ germanus , und Vipera aspis L. „ italicus „ und „ ammodytes L. Angaben über das Vorkommen der erwähnten Skorpione und Giftschlangen sind Prof. v. Dalla Torre besonders aus dem Hoch- gebirge und Norden des Landes erwünscht. — Dieses sind im grossen und ganzen die wiclitigsten Artikel des Entomologischen Jahrbuches 1905. Ein Aufsatz jedoch darf auch nicht ganz mit Stillschweigen übergangen werden: „Varietäten und Aberrationen von Ägrotis comes Hb." H. Gauckler benennt darin eine graue Farben-Aberration als Agrotis comes ab. grisea Gklr. — Den Schluss des Jahrbuches bilden wie gewöhnlich „Literatur" „Statistisches" und „Vermischtes." Unter „Wichtige Erscheinungen auf dem entomol. Büchermarkt" bespricht der Herausgeber diesmal nur rein entomologische Werke, bittet jedoch die Leser des Entomologiscben Jahrbuches dabei aus- drücklich „dies aber nicht etwa als eine Folge einer wahrscheinlich witzig sein sollenden Bemerkung eines Berliner Rezensenten zu betrachten, der unsere Worte an gleicher Stelle des vorjährigen Jahiluiches: „Zugleich verzeichneten wir neben einigen Werken ver- wandter Gebiete," nicht gelesen haben dürfte." Der Berliner Rezensent erlaubt sich an dieser Stelle zu bemerken, dass er „Alles" gelesen hat, jedoch nicht glauben konnte, dass der hiterahtr. 331 Herr Verfasser Abhandlungen über „Das ostfriesische Milchschaf", ,Das Pferd und seine Rassen" etc. als zu den der Entomologie verwandten Gebieten gehörig betrachtet. — Trotz dieser Meinungsverschiedenheit kann auch diesmal der Berliner Rezensent das Jahrbuch allen Freunden der Entomologie zur Anschaffung nur bestens empfehlen. Berlin, den 20. Dezembei- 1904. B]ugene Rey. Der deutsehe Imker am Tessin und aii den Oberitalienisehen Seen- Herausgegeben von Carl Schmidtz und R. Oppikofer-Ascona. Verlag von Carl Schmidtz, Ascona, Canton Tessin (Schweiz). Obwohl es eine ganze Reihe von Lehrbüchern über Imkerei gibti fehlte doch bisher ein solches, welches speciell für die Verhältnisse des Tessins und Oberitaliens zugeschnitten war. p]s liegt auf der Hand, dass der Bienenzüchter bei den besonderen klimatischen Verhältnissen des Tessins und Oberitaliens nicht nach der deutschen Methode imkern kann, sondern er und die Bienen müssen sich eben den dortigen Verhältnissen anpassen. Wie dies gemacht wird, erzählen die Verfasser des vorliegenden Werkchens in nnschaulicher und hübscher Form. Wenn man das Büchlein liest, erhält man die Ueberzeugung, dass nichts leichter sei, als einen Bienenstock anzu- legen und richtig zu bewirtschaften, wobei jedoch theoretische Kenntnisse der Bienenzucht vorausgesetzt werden. Besprochen werden; Die richtige Anlage eines Stockes, die für die einzelnen Monate zweckdienlichen Arbeiten, das Tränken und Füttern der Bienen, die besonderen Gefahren die den Bienen und den Bienenstöcken drohen, die Schwärme und Kunstschwärme, Bienen- nährpflanzen, Krankheiten der Bienen und zum Schluss auch die Bienenfeinde. Wie in fast allen Imker-Werken, so sind auch hier als besondere Bienenfeinde einige nützliche insektenfressende Vögel genannt. So erwähnen die Verfasser als den Bienen besonders schädlich die Rauchschwalbe, Hirimdo rustica L. Es ist jedoch gänzlich aus- geschlossen, dass eine Schwalbe, welche die im Eluge aufgenommene Nahrung unzerstückelt, also auf einmal hinunterschluckt, auf diese Weise eine Biene mit Stachel verzehren kann. Ein qualvoller Tod wäre der Schwalbe in diesem Falle gewiss. Auch alle anderen ähnlichen Angaben über unsere nützlichen insektenfressenden Singvögel, wie Rotkehlchen, Bachstelze, Rot- schwänze, Fliegenschnäpper etc., beruhen entweder auf falschen Beobachtungen oder wurden aus anderen Werken übernommen. 332 Literatur. In allen solchen Fällen sind die Beobachter einer Täuschung zum Opfer gefallen, indem sie sehr bienenähnliche Fliegen z. B. Er ist all s- Arten etc. für Bienen hielten. Dass Rotkehlchen oder andere zarte insektenfressende Singvögel eine Biene mit Stachel ver- schlucken können, ohne ihr eigenes Leben lassen zu müssen, gehört in das Reich der Fabel, und es wäre endlich an der Zeit, solche Angaben aus den Imker-Werken auszumerzen. Eugene Rey. Carl Fromholz Buch'lnickerei, Berlin «.'., Keuo Fneiinchstr. 47. Erklärung der Tafeln. Tafel 1 Fig. 1. Didonis laticlavia Thieme . . . •' . . .Seite 159 „ 2. Alaena mulsa Thieme „ 164 „ 3. Lasiophila piscina Thieme ^). „ 4. a, b. Charaooes polyxena enganicus Frühst, d' „194 „ 5. a, b. „ „ „ 9 „194 6. Telicota androsthenes Frühst, cf . . . „ 165 Tafel II „ 1. Atella alcippe enganica Frühst. ... „ 192 „ 2. Cyrestes periander enganicus Frühst. . „ 191 „ 8. a, b. Buphina aspasia ethel Doherty Q „ 200 „ 4. Eiuploea, '(Vadebra) climena Valeriana Frühst, (f „178 „ 5 Euploea (Vadehra) compta eucompta Frühst, (f „179 „ 6. Euploea (Menama) moorei thiemei Frühst, c/ „166 „ 7 Troides helena nereis Doherty Q . . „199 1) Anmerkun g. Ich verweise auf die Beschreibung in der Berl. Ent. Zeitschr. vol. 47 (1902) p. 281 (Heft IH— IV). Als ich diese neue Art publicierte, war mir nicht bekannt, dass die Firma Stau- dinger u. Bang-Haas dieselbe unter dem Namen L. lais i. 1. in den Handel gebracht hatte. Im anderen Falle hätte ich diese Be- nennung aus billiger Rücksicht beibehalten. — Das Vaterland ist Bolivien, Yungas de la Paz (3000 m). Prof. Dr. 0. Thieme. Berlin. Entomol. Zeitschr. Bd. XLIX, 1904. '" Taf. I. Berlin. Entomol. Zeitschr, Bd. XLJX, 1904. Taf. II. Berlin. Entomol. Zeitschr. Bd. XLIX, 1904. Tafel 111. • • P ! Tafel-Erklärung Seite 281. Berlin. Entomol. Zeitschr. Bd. XLIX, 1904. Tafel IV Tafel-Erklärung- Seite 313. Aeltere Jahrgänge der Berliner ElltOIllOl. Zeitschrift, von 1857 an, werden den Mitgliedern zu besonders ennässig^ten Preisen überlassen. Von den auf Seite 3 des Umschlaisre^ der Zeitschrift Jahrg. 1902 verzeichneten, verkäuflichen Separaten etc. ist noch Vorrat vor- handen; ferner ist abzugeben : Brenske, E. Die Serica-Arfen der Erde, vollständiges Exemplar. Berlin 1897—1902, 626 Seiten. 1 Tafel 10,— V. Hoy nin gon - H u eil e, Freiherr F. Aberrationen einiger est- ländisclier Eulen und .Spanner. 10 Seiten. 1901. 1 Tafel. 1, — Kolbe, H, Prof. Neue Lagriiden aus Afrika. 15 Seiten. 1901. —,75 Schulz. W. A. Biologische, zoogeographische und synonymische Notizen ans der Käferfauna des unteren Amazonenstroms. 17 Seiten. 1901 —,75 Therese, Prinzessin von Bayern, Kgl. Hoheit. Auf einer Reise in Südamerika gesammelte Insekten. I. Hymenopteren, (a. Forel, b. Kriechbaumer.) 14 Seiten. 1899-1900. 1 Tafel • . . . . 1,50 II. Orthopteren, 15 Seiten 1899. 1 Tafel ... 1,50 IH. Lepidopteren. 73 Seiten. 1901. 2 col. Tafeln. . 3,5t) IV. Coieopteren, 23 Seiten. 1901. 1 col. Tafel . . 2,-- V.- Dipteren, Rhynchoten, 37 Seiten. 1902. 2 col. Tafeln 2,50 Komplettes Stück Abteilung I — V .... 10, — Püngeler. R Deilephila siehei, 3 Seiten. 1902. 1 col. Tafel 1,— Schultz. 0. Varietäten und Aberrationen von Papilio podalirius 14 Seiten. 1902. 1 Tafel 1,50 Speiser, F. Lepidopterologische Notizen, 8 Seiten. 1902 . — ,50 Rebel,H. Lepidopteren aus .Morea, 5 Textfiguren. 27 Seiten. 1902 1, — Werner, F. Beiträge zur Kenntnis der Orthopterenfauna Grie- chenlands, 2 Textfiguren. 7 Seiten — ,50 Separata der Sitzungsberichte für 1899. 62 Seiten 2 Fig. 1, — . für 1900. 30 ,, . . — ,50 für 1901. 28 ., 4 Fig. —50 IJihliotheksverzeichnis 1884 nebst Nachtrag 190-2 . . — ,55 (Zu bezieben vom Rechnungsführer H. Tliiele, W. Berlin, Steglitzei'str. 7.) A u s z u g a u s d e n S t a t u t e n . Der Zweck des Berliner Entomologischen Vereins ist, durch die Herausgabe einer periodischen Zeitschrift, eine (auch den auswärtigen Mitgliedern) zur Verfügung stehende Bibliothek der entomologischen Fachliteratur, und durch regelmässige Zusammenkünfte das Studium der Entomologie zu fördern. Die Aufnahme neuer Mitglieder erfolgt in den Monatssitzungen durch Vereinsbeschluss. Neu aufzunehmende Berliner Mitglieder müssen zuvor mindestens 2 Mal als Gäste den Versammlungen beigewohnt haben. Für das Diplom sind 3 Mark zu entrichten. Die ZusendiUf^^^s- selben erfolgt portofrei. ,--''^' Der jährlich pränumerando zu zahlende Beitrag beträgt IQ Mark, wofür den Mitgliedern und Abonnenten die Vereins-Zeitschrift frei zu- gesandt wird. Erfolgt die Zahlung des Jahresbeitrages nicht bald nach der Herausgabe des ersten Heftes, so wird derselbe, zuzüglich der Porto- kosten, für die Folge durch Post-Nachnahme bei Versendung des 2. Heftes eingezogen. T'nteizeiclineter sucht Tauschverbinduiigen mit Sanimlern Süd-AmeriUan. Lepidopteren, namentlich zwecks Eintausch von Eryciniden. Reiches Dubletten- niat€^rial zur Verfügung. H. Stichel. Hagen i. W. Moltkestr. 6. f R. Frledländer&Sohn, Berlin N.W. Karlstr. 11. Von Ulis siiiil in (Inrclinns wolilcrli.iltoiuMi Excniplai-cn zu l)fv.ielien: J. Hübner. Sammlung Europäischer Schmetterlinge lu'hsl l'ortsctziinti' von ( '. G i- v c r. 1805 — 41. ?!>() colorierto Iviipffii1;i?pln in --}■. I^-ois 1)00 yiixi-k. G. Herrich-Schäffer. ystematische Bearbeitung der Schmetterlinge von Europa. B Jiiindo Text niil .'K! I inrisstatoln nnd (i;i(i colorierlon Kiiiilo-tat'eln. l84:}--r)6. iiioss 4. Preis 900'']\Irtik. Daraus einzeln die 6 TextbJiiule (- als Text. Revision und Suppleniein zn .F. Hiiliner"s Sanuuluim- europäiscliei- Holinietterlinofe — ) in irross -4. - mit :}() rmrisslafeln, 1843-56, z 11 d (' ni a u s s e r o r d e n t l i c h e r ni ä s s i ü' t e n V r o i s-c von 20 Mark. G. Herrich-Schäffer. Neue Schmetterlinge aus Europa H HhIIi- mit '2(1 coloi icrlcii Kiij)l('rtai'elii (soviel ;ils c 1856 Ol. gross -4. Pi-eis öo'r.iark. lil-lM-'.lj Lepidoptera exotica nova. Sammlung neuer oder wenig bekannter ausser- enropäischer Schmetterlinge. IJaiiil I mid 11. LiciVnuii:' 1. mit 1211 colurii ilcn Kiiplertaleln, .soviel als erscliienen. 1850 61), aross -4. Preis 800 Mark. In mi.son'm N'crIaLic lilOl (Mscliicnen : Catalog der Lepidopteren des Palaearktischen Faunengebietes von Dr. 0. Stand in gr«'«' mid Dr. H, Rebel. Dritte .VnflaüO. des ( '^taloges der Lepidopteren des l'^iiropäisciien l-'auneni;eliietes. 2 Tlieile in einem Tiande. 'apilionidac-Uepialidae. von Dr. 0. Staudiui;er n. Dr. K. Rebel. 'yralidae-Miero])tervgidae, von Dr. H. I-{el)el. li und 368 Seilen gTOss-Üctav, mit Dr. O. Staudingers Biiduis. ■is in Leinwand gebunden: Ui Mark, hroschirt: 15 Mark. nderdruck aus dem ..(^italoe- der i^epidopteren" wird al>iregeben: V der Fainilieu und Gattiin|)^eii — Index der Arten, afietiiten, Aberrationen und «Seren Synonyme. . 102 Seiten >;n)ss-( )cfav. — Pr.'ls '2 Mark. r ■en erscliieh: Analytische Uebersicht der paläarktischen Lepidoptsren- Familien von ('. V. llormuzaki. 68 üross-Ociavseiten mit 45 Textaliliildimffl'ii Preis 2 ^lark Ist eine willkommene Krt;"änziing des Staudintrer-Reliel f atnlog. Carl Frombolz Buchdruckorci, Berlin C, Neue Friclrichst. . 47 ^ "»1 ->• 3::> o T <5 r3 m ; 1 00 rf^ .♦ (—1 03 CO 50 5« - X ^ ' * « JS tu SMITHSONIAN INSTFTUTION LIBRARIES .?u,i':'jf ^ .,^ ;'.'..,.x-;<«i,--';.'.".'^ .1. .if-.,«;! ■:^';.'',.-;~.i(*»iii, ,. ,,'■•; . ■ ■ r.c'- .■•»^-;i: ■•''-;',-!--.^,.n:-*:'iC^i'-!.'; /■ ..■"■ f'-><'.'-"-^"'.i'J7,^\'*if*''' '/''"■'< V.n'j:.- ;;■ ; ■', ..,v.,;.-,.:,'!:i~i»'"; •.fiiK,'':-'.f..