ssJ^gsg^ÄTS^;' ''^ a 1**^ ,^% ■ ;? rö5 i CT Berliner Entomologische Zeitschrift \. HERAUSQEQEBEN VON OEM BERLINER ENTOMOLOGISCHEN VEREIN UNTER REDAKTION VON H. STICHEL. C=: BAND L, JAHRGANG 1905. Wh4w^ Berliner Eiitoiiiologisehe Zeitschrift (1875—1880: Deutsche Eiitomologische Zeitschrift). Herausgegeben von dem Berliner Entomologischen Verein, gegründet 18S6, "f. ^. unter Redaktion von H. Stichel. Fünfzigster Band (1905). I. und IL Heft: I— VH, 1- l'JJ. 5 Tatein, 36 Figuren im Text. Anlagen: Inhalts-Verzeichnis der Jahrgänge 1881 — 1890, Index der Arten, Schluss p. 59- 70, Bibliothekszugänge. Ausgegehen Mitte November 1905. Preis für X iclitmi ts' lieder 15 Mark. Berlin 1905. In Comraission bei R. Friedländer & Sohn. Karlstrasse 11. (\Z^SS Den Vereinsmitgliedern stehen zu Anzeigen über Kauf und Tausch 5 Zeilen gratis zur Verfügung, soweit es der Raum gestattet. Inhalt des ersten und zweiten Heftes des fünfzigsten Bandes (1905) der Berliner Entomologischen Zeitschrift. Zugänge zur Bibliothek. Seite Ver eins-Angelegenhei ten I I Berichtigungen I Rückblick. . II— VII Haensch, Rieh., Neue südamerikanische Ithomiinae meiner Sammlung. Hierzu Tafel IV und V und 7 Textfiguren 14'2 — 182 Hermann, Prof. Dr. E., Beitrag zur Kenntnis der Asiliden (^Dipt.) mit 2'.) Abbildungen . . 14 — 42 Kieffer, Dr. J. J., Ueber neue myrmekophile H)'me- nopteren 1—10 Nontried, A. F., Neue Lucaniden 11—13 Thieme, Prof Dr. 0., Monographie der Gattung Pe- daliodes (Lep. Rhop.), hierzu Tafel I, II u. III 43 — 141 Ziegler, F., Dr. med. Bode f mit Portrait . . . 183—185 Literatur. 180—191 Adressen der ^eschäftsfährenden Yorstaudsmitglieder. Vorsitzender: F. Ziegler, Geh. Justiz-Rat a. D., Berlin W. 50, Culmbacherstr. 12. Schriftführer: W. Haneid, Schöneberg bei Berlin, Co- lonnenstr. 40. • Kassierer: H. Thiele, Berlin W., Steglitzerstr. 7. Bibliothekar: L. Quedenfeld, Gr. Lichterfclde b. Berlin, Ringstr. 54. Redaltus anticis saturatius fulvis, striga discali eadem, quae supra, scd trniii magis et acri, punctis (maculis) submarginalibus Pedaliodes. 99 eisdem, quae supra. Posticis non fulvis, sed fuscis, totis nubitis, maculis irregidaribus luteo-canis injectis. Signis quinque sub- marginalibus transversis tecte albis in modum ßoris liUae figiira- tis, quorutn, quod inter venas U R et O JR, caeteris majus et fere forma pari atque in Pedaliode Albonatata Godtn. Grösser als die andern in der Gruppe. Auffallend durch die fahle, holzfarbene Obers., die durch verwischt aufgesetzte Binden und Flecke etwas Schmutziges bekommt. Durch die oblong aus- gezogenen Hinterfl. erinnert die Art an Albopunctata Weymer, durch die submarginale Zeichnung der Unters, der Hinterfl. an Albonotata Godm., mit der sie den Fundort gemein hat. Durch das Fehlen der Rücklaufsader aus dem Winkel der M D C zu Pedaliodes gehörig erscheinend, aber die Palpen sind ausnahms- weise lang, die Fühler iu einer Weise zur Keule verdickt, wie das bei keinem anderen mir bekannten Pedaliodes der Fall ist.*) Ein cf meiner Sammlung aus den Schneebergen von Merida. Gruppe XI. Type Polusca. Hew. Das Gemeinsame der zahlreichen Arten, die ich zu dieser Gruppe zusammengestellt habe, ist die rostbraune Färbung der Unters, der Hinterfl. am Innenrande entlang und oft im ganzen Analtteile, wozu sich eine mehr oder wenigei deutliche, in manchen Fällen nur im Ansätze oder verloschen vorhandene, meist ockergelbe, mitunter auch ebenfalls wieder rostfarbene dreieckige Halbbinde gesellt, die vom" analen Teile des Innenrandes gegen den Apex aufsteigt und die Zeichnung (nicht Färbung) der Arten um Piletha Hew. oft recht getreu wiederholt. Die Arten sind mehrfach nicht leicht von ein- ander zu halten und gerade diese Erscheinungsform von Pedaliodes ist, wie es scheint, von besonders reicher localer Gliederung, so dass es hier noch gar manche unentdeckte, wahrscheinlich aber auch noch manche in den Sammlungen ruhende unbeschriebene Form geben mag. 75. Ped. Paneis Hew. (Pron. P.), Trans. Ent. Soc. (3) I, p. 8, No. 17, Taf. 4 Fig. 27. 1862 Hevvitson bildet auf der Tafel 1. c. zwei verschiedene Arten unter dem Namen Paneis ab und lässt die zweite eine Var. der ersten sein. Die Abbildung unter Fig. 2G weicht aber von der typischen Paneis Fig. 27 nicht nur durch andersartige Zeichnung, sondern *) Hat Verwandtschaft mit den südamerikanischen Oeneis-Arten (Argyrophorus Blanch ) und erinnert In Charakter und Zeichnungs- anlage der Unters, an Argyrophorus Lamna mihi. (Bari. Ent. Zeitschr, Bd. XLIX 1904 p. 160) 100 Otto Thieme: auch durch den gespitzten Apex der Vorderfl. erheblich ab. Ich beschreibe sie unten unter dem Namen Tyro. Die typische Paneis Hew. kennzeichnet sich dadurch, dass die rostrote Binde der Unters, d. Hinterfl., vom Analwinkel beginnend, bis zu zwei Drittel der Entfernung vom Apex aufsteigt. Hierin gleicht sie Philouis Hew. (Aricia Stand, i. 1.) vollständig, nur dass sich bei Philonis von den 4 deutlichen schneeweissen submarginalen Punkten auf der Unters, der Vorderfl., die Paneis hat, nie eine Spur zeigt. Hew. giebt „Upper Amaz." als Vaterland. Jedenfalls also aus den peruanischen Bergen. 76. Ped. Philonis Hew. (Pron. Ph.) Exot. Butt. V. Pron. 5. Taf. 7, Fig. 48. 1872. Ped. Aricia Staud. i. 1. Hewitsons Beschreibung mehr als die Abbildung stimmt genau mit dem Weibchen einer Art zusammen, die ich in 2 cfcf und einem Q aus Limbani in Peru besitze, weniger mit den cfcf, so dass ich fast glauben möchte, Hewitson habe bei seiner Beschreibung ein Q vor sich gehabt, obgleich er den nur dass der Umriss der Flügel ein anderer ist. 104 Otto Thieme: Hew. giebt für beide von ihm abgebildete Formen das Vater- land Columbien. Ich glaube aber, dass in Columbien nur Polla mihi vorkommen wird Die typische Polusca werden wir in die südlicheren Teile der Cordillere verlegen müssen; Syleus nach Peru. 84. Ped. Aseonia n. sp. mihi. (Taf. II, Fig. 13). Pedaliodes Poluscae typicae Heiv. proxima, notis omnibiis eisdem, sed suhtus fascia posticarum distinctius limitata, hac fascia aurantiaca potius quam rohiginosa, superiore parte per medianas plerxmique (non semper) crocea. Puncto uno albo ma- jore suhmarginali inter niedianam primam et alteram. Eine nahe Verwandte der Polusca, die auf mich bei aller Aehnlichkeit den Eindruck der guten Art macht. Die Unterschiede liegen lediglich auf der Unters, der Hinterfl. Diese ist im Grundton dunkler, das Rot auf die Gegend des Innenrandes und Analwinkels beschränkt. Die Binde ist viel schärfer in ihren Umrissen als je bei Polusca. Sie besteht zunächst aus einem orangefarbenen viereckigen, grossen Fleck nahe dem Analwinkel, der vom Innenrande bis mediana 1 reicht. Von da setzt sich die Binde mehr oder weniger schmal und Hockig gelöst fort bis mediana 3, mitunter in undeutlicher Fortsetzung noch über sie hinaus. Hier, zwischen den Medianen, ist die Binde meist, nicht immer, heller, honigfarben. Der weisse submarginale Punkt zwischen Mediana 1 und 2 ist deutlich im dunklen Felde. Das blasser braune Q oberhalb mit ziemlich breiter rostroter Randung um den Analwinkel und blass angedeutetem Costalfleck der Vorderfl. Auf der Unters, ist dieser Costalfleck deutlicher zu sehen, ausserdem haben die Vorderfl. eine verloschen rötliche Area vor dem Aussenwinkel. Die blassen Hinterfl. führen kaum etwas verloschenes Rot am Innenrande, ihre fahl holzfarbene Binde steigt bis zur U. R. auf. Die Art bildet eine Art Uebergang zu Cledonia mihi, welche letztere ich glaubte in die Pactyesgruppe stellen zu sollen (s. dort). 6 (fcf und 1 9 meiner Sammlung aus Banos in Ecuador. (Hänsch). 85. Ped Paiisia Hew. (Pron, Pausia) Trans. Ent. Soc. (3) 1 p. 8 No. 16 Taf. 4 Fig. 25. 1862. Ex. Butt. IV Pron. Taf. 4 Fig. 27. 1868. Ped. Loca Stand, i. 1. (Vgl. Staud. Iris VII 1894 p. 74 und 75.) Ped Lora Smith-Kirby Rhop. exot. Ped. Ill Fig. 6 1895. Von der ziemlich weit vom Aussenrande abgerückten Punktreihe auf der Unters, der Hinterfl. sind meist nur die zwei oberhalb Pedaliodes, 105 Mediana 3 stehenden Punkte deutlich zu sehen, diese aber gross und weiss, beim $ fast zu Flecken vergrössert. Sie stehen schräg quer über dem oberen Ende der nicht roten, sondern schmutzig gelblichen Discalbinde und geben der Art den Charakter. Hewitson bildet die Art zweimal ab, einmal in Steindruck, das zvveitemal in seinem Prachtwerke. Staudinger versandte sie unter dem Namen Loca Staud. i. 1. So überkam sie auch Gr. Smith., las den Namen falsch und bildete die Art zum drittenmale unter dem Namen Lora ab. Hewitson nennt Bolivien als Vaterland. Ebendaher (aus Yungas de la Paz) die reichlichen Stücke meiner Sammlung. 86. Ped. Coca Staud. Iris VII 1874 p. 74. Der Pausia nahestehend, aber leicht zu unterscheiden durch die Stellung der weissen Punkte auf der Unters, der Hinterfl. Diese stehen bei Pausia in Fällen, wo sie vollständig vorhanden, in einer sanft geschwungenen Linie, die der Linie des Aussenrandes concen- trisch verläuft. Bei Coca ist diese Linie nach dem dritten Punkte von oben, der dicht unter der discalen Binde steht, stumpfwinklig gebrochen, so dass die nun folgenden Punkte dicht aussen an der Binde zum Analwinkel herunterlaufen. Cocapata in Bolivien. Garlepp. 87. Ped. öaccara n. sp. mihi. (Taf. III, Fig 35.) Pedaliodes Pausiae Ilew. admodum propinqua, forum et magnitudine pari. Suhtxis tarnen anticarum fascia lata submar- pinali coloris dilutius fusci, dirempta a margine externo limho angnsto obscuro, item a parte proaimali linea costali bene con- spicua, a eosta ad medium pertinente. Posticarum colore nidla in parte ru/o., potius cano, harum taenia discali duplo, quam in Pausia, latiore, valde conspicua, ocellis binis in ejus termino superiore claris et majorihus, ut fere in Pausia Q . Limbo marginali posticarum angustiore, non rufes- cente, ut in Pausia, sedfusco; lim ite ejus interna dentate spinoso. Die Columbische Wiederholung der Pausiaform. Auf der Unters, leicht von Pausia zu unterscheiden. Dir Vorderfl. zeigen hier eine deutliche, breite, submarginale Binde von hellerer Färbung, vom dunklen Proximalteile durch eine von der Costa zur Mitte reichende hellfarbige Linie, vom Aussenrande durch einen schmalen dunklen Randsaum geschieden. Hinterfl. bräunlich grau, ohne jede rostrote Färbung, nur die sehr helle, zum Discus aufsteigende Binde ist im analen Teile etwas rostfarben angeflogen. Diese Binde ist doppelt 106 Otto Thieme: so breit als bei Pausia, die an ihrem oberen Ende schräg quer- stehenden zwei weissen Punkte sind gross, deutlich, fast wie bei Pausia Q. 4 (f(f im Mus. Staudinger aus der Columbian. Prov. Antioquia. (Küstencordillere). Kalbreyer. 88. Ped. Enteila n. sp. mihi. (Taf. II, Fig. 16). Pedaliodes magnitudine Pausiae Hew, anticarum marffine externo sid^ apice concave exciso, apice ipso spinoso, area squa- marum niimda, sub mediana prima Oriente, desinente in fine cellae, cellae partem aliquam occupante, ciliis cano-fnscis uni- colorihus, antennis supra obscuris, infra ochraceis, pedibus obscuris. Supra brunnea unicolor. Subtus anticis dilute brunneis, costa luride cinerea, parte opicali robiginosa. Posticis robiginose nubilis, fascia una trans- versa curvata bene conspicua coloris laetius robiginosi a parte anali marginis interni ad apicem. Eine ausgezeichnete Art, eigenartig durch den unter dem Apex deutlich concav ausgeschnittenen Aussenrand der Vorderfl. (wie bei Parrhocbia Hew. oder Juba Stand.), wodurch der Apex selbst scharf spitzwinklig hervortritt. Duftschuppenfleck klein, länglich viereckig mit scharfer Randung ohne Zahnung, dicht unter Mediana 1 beginnend und mit der Zelle, in dessen oberen Teil er breit eintritt, ab- schliessend. Fransen einfarbig schmutzig grau. Oben einfarbig braun. Unterseits die Vorderfl. einfarbig stumpf hellbraun, die Costa Schmutzig grau bestäubt, der apicale Teil um den Ausschnitt rost- braun. HinterH. von dunkel rostbrauner Grundfärbung, unrcgelmässig gemasert durch hell rostfarbene Wölkung. Eine so gefärbte Binde von Lage und Umriss der Binde bei Polusca Hew., aber viel höher aufsteigend und bei den meisten Stücken den Apex, wenn auch in verschwommenen Umrissen, erreichend, markiert sich deutlich. Zu ihr kommen zwei wolkige Flecke zwischen den Medianen unweit des Aussenrandes, die in manchen Fällen von klarerem Umriss sind und sich mit der Binde vereinigen, wodurch diese dann eine vierekige Seitliche Ausweitung nach dem Aussenrande zu erhält. Eine auf dunklem Grunde schwer erkennbare Reihe sehr kleiner schwarzer- Punkte mit feinen weissen Pupillen nimmt denselben Verlauf wie bei Coca Stand. (Ihre Linie dicht unter der Binde einwärts umgebrochen) 5 d'(f meiner Sammlung aus Banos in Ecuador (Hänsch). Pedaliodes. 107 89. Ped. Tucca n. sp. mihi. (Taf. II, Fig. 15). Pedaliodes speciei antecedenti non absimilis, forma fere et magnitndine Pausiae Hew, anticarinn margine eccterno suh apice non excavato. Area squamarinn magna, latiore quam in Pausia. Ciliis in intervallis venarum canentihus. Supra obscure brunnea, unicolor. Subtus anticarum macidis aliquibus submarginalibns sive taenia submarginali (macidis conßuentibtis) castaneo-riifis. Posti- cis fotis obscuris, robiginoso-granulosis, parte apicali diixdius ferruginea, taenia transversa (forma fere eadem, qua in Polusca Hew.) nuhile robiginosa plus minusve conspicua. Punctis sub- marginalibus albis numero minime constantibus, uno plerumque magis conspicuo subapicali anticarum, altera subanali posticarum inter medianam primam et alteram. Im Umriss nicht ganz der Pausia Hew. gleichend. Die Vorderfl. sind etwas weniger gerundet im Aussenrande, gegen den Apex ein geringes geschrägt. Hinterfl. deutlicher gezahnt. Schuppenfleck grösser als bei Pausin, namentlich sehr breit und nach aussen gestrahlt. Fransen undeutlich grauweiss gescheckt. Oben einfarbig braun. Bei manchen Stücken zeigt der Aussen- rand der Hinterfl. im analen Teile eine rostrote Säumung. Unters, der Vorderfl. etwas lichter glanzlos braun mit rostfarbenem Aussen- randsaume im apicalen Teile. Im Aussenteile stehen zwischen den Medianen und oberwärts über sie hinaus, bei einigen Stücken verloschen bis zur Costa fortgeführt, kastanienrote, mehr oder wenige'' deutliche Wische oder Tupfe, häufig zu einer Art Binde verschwommen ineinander verlaufend. Die Hinterflügel unterseits dunkel rostbraun, mehr gekörnt als gemasert, in der unteren Hälfte gegen den Analwinkel lichter werdend, eine rostbraune Querbinde in der Weise von Polusca Hew. (wenn- schon von sehr verschiedener Deutlichkeit) ist immer vorhanden. Häufig ist der anale Teil hinter ihr bis zum Aussenrande durch die Färbung mit ihr verbunden, wodurch die Umrisslinie der Binde nach aussen verloren geht. ^Dies wie bei Polla mihi). Die submarginalen weissen Punkte der Unters, an Zahl von Fall zu Fall verschieden. Immer vorhanden ist der subanale Punkt zwischen Mediana 1 und 2 der Hinterfl. 17 cf(f meiner Sammlung, sämtlich aus der Umgegend des Illimani in Bolivien. (Rolle.) 90. Ped. Luperca n. sp. mihi. Pedaliodes a Tucca mihi diversa his notis: Area squa- marum dimidio angustiore quam in Tucca. Subtus anticis totis 108 Otto Thieme: non aequaUier dilute brunneis, sed ohscurins nuhilis, parte proxi- mali obscuriore, divisa a partibus distalibus dilutioribus limite iion admoditm distincto, sed tarnen conspicuo. Item anticarum plaffis rvfis inter cellam et marpinem eocternum nuUis; potius parvis macidis qidbusdam nubilis robiginosis obsoletissimis in cella et in apicali parte costae. Caetera omnia ut in Tucca. Die Wiederholung der Tuccaform in Ecuador, Ich würde auf die Unterschiede in der Färbung der Unters, der Vorderfl., wie sie in der Diagnose gegeben sind, keinen grossen Wert legen und die Form höchstens als Var. von Tucca gelten lassen, wenn nicht der Schuppenfleck deutlich nur halb so breit wäre als bei Tucca. 1 (f meiner Sammlung aus Santa Inez in Ecuador. (Hänsch). Gruppe XII. Type Pactyes Hew. An die Spitze der Gruppe stelle ich eine neue Art aus Bolivien: Clcdonia mihi, die früher von Staudinger irrtümlich als Chrysotaenia Hopifr. (die Typen von Chrysotaenia liegen mir im Berliner Museum vor) versendet wurde und die nach Färbung und Zeichnungsanlage wohl auch in der vorigen Gruppe bei Polusca Hew. stehen könnte, die ich aber darum zur Gruppe Pactyes Hew. glaubte stellen zu sollen, weil die geschwungene ockergelbe Binde der Unters, der Hinterfl. ohne Unterbrechung bis zur Costa vom Innenrande durchgeht, wie bei Chrysotaenia (nur zwischen U. R. und S. C. setzt sie aus, oder ist nur noch durch eine äusserst feine Linie angedeutet.) Pactyes Hew. ist leicht kenntlich dadurch, dass die scharfrandige, honiggelbe Binde der Unters, der Hinterfl. nach der Oberseite durchschlägt, hier aber trübrot erscheint. An Pactyes reihen sich die zwei von Stand, beschriebenen Geschwisterarten Antonia und Anina an, bei denen die breite Binde der Unters, der Hinterfl. mit einem gegen den Aussenrand gewendeten Seitenaste versehen ist, also entfernt T-förmig erscheint. Nur bei Antonia schlägt diese Binde auch nach der Oberseite durch wie bei Pactyes, bei Anina nicht. Diesen zwei letztgenannten Arten füge ich eine neue dritte hinzu, die schönste und am reichsten geschmückte von den dreien: Quincedis mihi. Mit der seltenen Chrysotaenia Hpffr. zusammen schliesslich bekam ich jüngst von gleicher Lokalität eine neue Art: Auristriga mihi, die auf ihrer Oberseite der Chrysotaenia völlig gleicht, auf der Unters, der Hinterfl. indessen mit Pactyes Hew., nicht aber mit Chrysotaenia Hpffr. übereinstimmt. Die nur unterseitige Binde ist bei dieser Art Pedaliodes ] 09 mitunter in Flecken aufgelöst (Stiila mihi), mitunter mit seitlichen Dornen versehen, {^erra mihi.) 91. Ped. Cledonia n. sp. mihi. (Taf. II, Fig. 14). Pedaliodes Pedaliodi Chrysotaenia Hpfr. propinqiia, forma pari, sed aliquanto major, anticis minus etiam dentatis et fere integris, area squamarum minus lata, quam in Chrysotaenia, laterihus ejus rectissimis. Supra sericeo-brunnea unicolor (quo colore Paclyes Hew.). Subtus posticis non nuhilis, ut in Chrysotaenia, sed unicolo- ribus sive leniter granulatis, non atrofuscis, ut in Chrysotaenia, sed rufobrunneis, margine interno evidentius rufescente. Taenia posticarum eadem, quae in Chrysotaenia, sed inter venas U R et SC intercisa a\d paene nulla, eadem non aiirea unicolore, sed atomis rufescentibus variata, intus plerumqxie. sed non semper, crenata sive serrata. Puncto posticarutn submarginali uno albo inter fnedianam primarn et alteram. Etwas grösser als Chrysotaenia Hpflfr., die Vorderfl. kaum gezähnt, der Duftfleck schmaler als bei Chrysotaenia, beiderseits scharf in gerader Linie abgeschnitten. Oberseits einfarbig braun mit dem Goldglanze von Pact3'es. Unterseits die Vorderfl. einfarbig braun, glanzlos mit feiner, geschwungener Costallinie von zwei Drittel der Costa bis Mediana 3, im apicalen Teile der Costa rostrote Atome. Hinterfl. nicht gewölkt wie bei Chrysotaenia, sondern glattfarbig oder höchstens leicht gekörnt, dunkelrostbraun, am Innensaum leb- hafter rostrot. Die Binde an ihrer inneren Randung bei den meisten Stücken gewellt oder gezahnt, im allgemeinen der Chrysotaenia entsprechend, aber nicht einfarbig goldgelb, sondern durch rostrote Atome, namentlich nahe am Innenrande, rötlich erscheinend und in der Gegend zwischen U R. und S. C. nur schwach angedeutet oder auch ganz unterbrochen. Bei solchen Stücken steht der letzte obere Teil der Binde als Costalfleck isoliert. Ein submarginaler weisser Punkt zwischen Mediana 1 und 2. 4 cfcf meiner Sammlung aus der bolivianischen Provinz Yungas de la Paz (Rolle). Mus. Stand, enthält Stücke aus Cillutincara, irr- tümlich als Chrysotaenia Hpffr. bezeichnet. 92. Ped. Antoiiia Stand. Iris X 1897 p. 127 Taf. G, Fig. 3 Eine breite hellgelbe Binde der Unters, der Hinterfl., die mit ihrem Fortsatze (Nebenaste) nach aussen ungefähr einem T gleicht schlägt wie bei Pactyes nach der Oberseite durch und erscheint hier schmutzig rostgelb, von braunen Trübungen durchzogen. 110 Otto Thieme: Die 3 typischen icfcf) Stücke im Mus. Staud. stammen aus San Antonio und Cillutincara (beides Bolivien). Ein cf im Museum Tring, von den typischen Stücken nicht verschieden, wurde in Chiri- Mayo in Südost-Peru von Ockenden erbeutet. 93. Ped. Anina Staud. Iris X 1897 p. 128. Dieselbe Binde der Unters, der Hinterfl. wie bei Antonia, nur ist der Seitenast kürzer; sie schlägt nicht nach der Oberseite durch, nur ein kurzer hellgrauer, vertriebener Fleck von der Costa aus deutet sie oberseits an. Type (3 (/cf) in Mus. Staudinger. Aus Locotal in Bolivien (2500 m). 94. Ped. Quincedis*) n. sp. mihi. (Taf. I, Fig. 5). Ped. Antonina Staud. in coli. Pedaliodes Antoniae Stmid. subsimilis, forma et magni- tudine pari. Anticis tarnen swpra et suhtus tnacula magna quadrata lactea in superiore parte cellae. Posticis siddus fascia eadem, qua Antonia, supra tarnen aureo-sidphurea, non nnbila, sed pura et valde distincta. Ab. Exsanguis mihi. Picturis Omnibus niveis. Die reicher geschmückte Peruform von Antonia Staud. Dieselbe nach oben durchschlagende Binde der Hinterfl. mit dem Nebenast wie bei Antonia. Diese Binde ist unterseits wie bei Antonia, auf der Obers, aber lebhaft schwefelgelb mit seidenartigem Goldglanze, rein in der Farbe und von bestimmten Umrissen. Auf den Vorderfl. liegt ein viereckiger, scharfkantiger Fleck von der Farbe der Milch- sahne ober- wie unterseits quer über die Zelle hinter ihrer Mitte ihren obersten Teil halbkreisförmig frei lassend. Bei einem Stück im Museum Staudinger (ebenfalls (/) sind die Zeichnungen sämtlich schneeweiss (Ab. Exsanguis mihi). 3 cfcf (2 typ. Stücke und eine Aberration) im Museum Stau- dinger aus Callanga in Peru. 95. Ped. Pactyes Hew. (Pron. P.). Exot. Butt. V. Pron. Taf. 9 Fig. 65. 1874. Etwas gespitzter im Apex der Vorderfl. als die Schwesterarten Chrysotaenia Hpffr., Auristriga mihi, Cledonia mihi, die Hinterfl. *) Quin cedis — „Platz da!" den Namen glaubte ich dem beson- ders schönen Tiere wohl geben zu dürfen. Pedaliodes. 1 1 1 deutlich in die Länge gezogen. Oberseits lebhaft goldbraun, aber nicht einfarbig wie die anderen, sondern die goldgelbe Binde auf der Unterseite der Hinterfl. schlägt nach oben durch und erscheint hier rötlich holzgelb. Von Hewitson aus Bolivien beschrieben. Die Stücke meiner Sammlung von gleicher Flerkunft. '96. Ped. Auristriga n. sp. mihi. (Taf. II, Fig. 12.) Pedaliodes inter Faclyem Hew. et Chrysotaeniam Hpffr. me- dia^ forma et 'inagnitudine Chrysotaeniae. Supra atro-brunnea unicolor, a Clirysotaenia omnino non diversa. Siibtiis posticis minus mibilis quam in Chrysotaenia, taenia eadem, quae in Pactye. Oben vollständig der Chrysotaenia HpftV. gleich, unterseits die Vorderfl. mit deutlichem Costalwisch. Die Hinterfl weniger gewölkt als bei Chrysotaenia, vielmehr fast gleichfarbig schwarzbraun wie bei Pactyes, die Binde in Schmalheit und Schärfe des Umrisses ganz der Binde bei Pactyes, nicht der bei Chrysotaenia gleichend, nicht gold- gelb wie bei Chrysotaenia, sondern safrangelb wie bei Pactyes, sogar noch um eine Nuance heller. Also oberseits eine Chrysotaenia, unterseits ein Pactyes mit geringen Modifikationen. 5 cfcf meiner Sammlung aus Huancabamba in Nord-Peru. Ab. a. Serra mihi. Taenia flava eaclxis secundum venas in breves spinas producta. Type Coli. Thieme. Huancabamba. Ab, b. Stiila mihi. Taenia flava non integra, sed in sinpulas puttas dirempta. Type Coli. Thieme. Huancabamba. 97. Ped- Chrysotaenia Hpffr. (Pron Chrys.) St. Ent. Z. 1874 p. 361 No. (j9. (Taf. H, Fig. 11.) Selten in den Sammlungen, wie es scheint, und vielfach verkannt, weil Hpffr. keine Abbildung giebt und die Beschreibung auf ver- wandte Arten mitbezogen werden kann. Die Art ist zu erkennen an der gewölkten (braun gemaserten) Unters, der Hinterfl. (Wolkung ähnlich wie bei Phanias Hew.\ durch welche eine honig- oder gold- gelbe, mit braunen Atomen überstreute Binde vom analen Teil des Innenrandes zur Costa hindurchgeht, die am Analwinkel breit be- ginnend sich verjüngt und an der Costa im schmalen Bande endet. Nur die 2 9 9 meiner Sammlung zeigen diese Binde zwischen U R und SC unterbrochen wie bei Cledonia mihi Hopffer beschrieb seine 2 typischen Stücke (2 cfcf) aus Chan- chamayo in Peru. 11 Stücke meiner Sammlung aus Huancabamba in 112 Otto Thieme: Nord-Peru (3000 m) Das einzige Stück im Mus. Tring (aus Peru) zeigt die submarginale Augenreihe auf der Unters, der Hinterfl. deutlich, die Augen schwarz mit feiner weisser Pupille, während bei sämtlichen Stücken meiner Sammlung diese Augen undeutlich und fast verloschen sind (wie auch bei den Hopfferschen Typen). Gruppe XIII. Type Peucestas Hew. Die in enger Verwandtschaft zu einander stehenden Arten der kleinen Gruppe ergeben durch die scharf markierten schneeweissen Binden oder Flecken eine besondere und eigenartige Ausprägung des Pedaliodestypus. Das centrale America hat bis jetzt noch keine hierher gehörige Form geliefert, dagegen verbreitet sich Porina Hew. bis nach Argentinien und Paraguay. (Suffumata Stand. Plautius Gr. Sm. Pelinaea Hew. Emma Stand, führen zwar oberseits auch weisse Flecken, gehören aber offensichtlich nicht in diese Gruppe). 98. Ped. Peucestas Hew. (Pron. P.) Trans. Ent. Soc. (3) I. p. 4. No. 7 Taf. 2, Fig. 13. 14. 1862. Oben mit weisser Scbrägbinde durch die Vorderfl; Hinterfl. ein- farbig ohne weissen Fleck; dadurch mit Porima Gr. Sm. (Porrima Staud.), Porina Hew., Pallantis Hew. Palaepolis Hew., Corderoi Dognin und schliesslich Pylas Hew. (hier aber anstatt der Schrägbinde ein grösserer und ein kleinerer weisser Fleck) eine engere Gruppe bildend. Die Art ist von Colnmbien bis Ecuador verbreitet und, wie es scheint, stellenweise häufig. Ich beobachtete sie einst in Menge in dem dürftigen Waldgestrüpp oberhalb des Salto de Tequentama bei Bogota um Regenpfützen. Desgleichen besitzt meine Sammlung die Art in grösserer Anzahl aus Banos in Ecuador (Hänsch), von wo sie auch Stübel mitbrachte. 99. Ped. Porina Hew. (Pron. P.) Trans. Ent. Soc. (3) I p. 9 No. 18, Taf 4, Fig. 28. 1862. Tisiphone Lyssa Burm. bei C. Berg Ann. Mus. Buenos Aires VI 1899 p. 375. Oberseite etwas heller braun (mehr zimmetbraun) als Peu~ cestas. Die kürzere und dabei häufig unterbrochene Halbbinde der Vorderfl. ist näher zum Apex gerückt. Die weniger ausgezahnten Hinterfl. auf der Unters, einfarbiger, ohne die weissen Zeichnungen unter der Costa. Pedaliodes. 113 Hewitson giebt sie ohne Vaterland („I have, unfortunately, no record of its locality".) Sie scheint vorzugsweise Bolivia und zwar dem Illimanistock (Yungas de la Taz) anzugehören und vertritt dort Peucestas Hew. Doch besitzt meine Sammlung ausser einer grösseren Reihe von Stücken aus der genannten Lokalität auch 4 Exemplare, die zuverlässig aus der Umgegend von Tucuman in Nord-Argentinien stammen und die ich von den Hochgebirgsstücken nicht zu trennen vermag. Staudingers Sammhing enthält auch Stücke aus Paraguay (Iris X. 1897. p. 135). 100. Ped. Palaepolis Hew. Entomologist's Mo. Mag. XIV. p. 227. 1878. Abbildung bei Smith-Kirby, Rhop. Exot. Ped Taf. 1, Fig. 3, 4. 1893. Obers, d. Porina Hew. beinahe gleichend, die kurze Schrägbinde etwas breiter. Als gute Art gekennzeichnet durch die beiden kleinen, aber deutlichen submarginalen Augen auf der Unters, der Vorderfl. zu beiden Seiten der weissen Schrägbinde, das obere zwischen 0 R und U R, das untere zwischen M 1 und M 2. Von diesen Augen zeigt Porina Hew. nie eine Spur. Merkwürdigerweise sagt Hew. von diesen zwei gekernten Augen gar nichts, während sie in der Abbildung bei Grose Smith deutlich hervortreten. Dass dabei die Abbildung bei Grose Smith mit der Hewitson'schen Palaepolis identisch ist, daran kann kaum gezweifelt werden, da Grose-Smith auf die Hewitson'schen Typen im Britischen Museum ausdrücklich Bezug nimmt. Auch stimmt die Beschreibung bei Hewitson in allen sonstigen Punkten mit der Abbildung bei Smith-Kirby überein. Hewitson beschreibt die Art aus Bolivien. Meine Sammlung besitzt drei Stücke aus Limbani in Peru, die mit der Abbildung bei Grose-Smith gut übereinstimmen. 101. Ped. Corderoi Dognin. Ann. Soc. Ent. Helg. Taf. XXXVII 1893 p. 367. Lep. Loja 3 livr. 1894 p. 79 pl. 7, Fig. 1 und 2. Auf der Oberseite von der folgenden Art kaum zu trennen, aber durch die Unters, der Ilinterfi. von ilir sowoiil als von Porina Hew. gut unterschieden. Bei Corderoi ist nämlich hier die breite, hellfarbige, submarginale Binde weder nach aussen noch nach innen scharf begrenzt, sondern die lichte Farbe geht beiderseits allmählich und vertrieben in die dunkle über. Dognin sagt: Getto espece a quelque analogie avcc Ped. Porina Hew., mais en est differente. Dognin erhielt sie aus Loja in Ecuador. 8 114 Otto Thieme: 102 Ped. Porima*) Gr. Sm. Rhop Exot. Ped. Taf. 21, Fig. 1 und 2. 1894. Ped. Porrima Stand. Iris X p. 134 Taf. VI, Fig. 5. 1897. Auf der Obers, auch wieder den vorangehenden Arten fast gleichend, aber leicht erkennbar an dem submarginalen Flnlbring von 3—5 ungleich grossen weissgelben Punkten (Flecken) auf der fast einfarbig rostbräunlichen Unters, der Hinterfl., von denen der mittlere, zwischen IT R und M 3, zum Flecken vergrössert ist. Hierdurch gleicht die Unters, der Hinterfl. annähernd der Phrasicla Hew. Die grösste unter den verwandten Arten. Bolivia Gr. Smith. Die 11 Stücke meiner Sammlung stammen vom Illimanistock (Yungas de la Paz) in Bolivien. Scheint aus- schliesslich in Bolivien vorzukommen. 103. Ped. PaHaiitis Hew. (Pron. P ) Trans. Ent. Soc. (3) I p. 5 No. 8 Taf. 2, Fig. 15 16. 1862. Oben abermals den vorigen Arten in der Färbung gleichend, aber der Apex der Vorderfl. ist gestumpft (schräg abgeschnitten). Die weisse Schrägbinde der Vorderfl. tritt in den oberen Teil der Zelle ein und die Discocellularadern sind fein schwarz nachgezogen. Hewitson nennt Neu-Granada als Vaterland. Meine Sammhing besitzt die Art aus Huancabamba in Nord-Peru. 104. Ped. Pylas Hew. (Pron. P.) Trans. Ent. Soc. (3) I p. 4 No. 0 Taf. H, Fig. 11 12. 18G2. Pron Pilas Hew. ibid. in tabula (per errorem). Ab. Uiiiplaga mihi. Pedaliodes ornnibns numeris et nolls Pylae tyjik'o compar, sed de duahus mactdis alhis anticarun) altera, quae minor et costae propior, plane deest. Meist etwas kleiner als die vorangehenden Arten, leicht kenntlich an den zwei weissen Flecken auf der Obers, der Vorderfl., einem grossen schrägstehenden im Aussenwinkel und einem kleinen darüber, nahe der Costa. Apex der Vorderfl. undeutlich gestumpft. *) Gr. Smith hatte die Art unter dem Namen Porrima Staud. i. 1. überkommeil, ehe sie Staud. selbst veröffentlichte. Gr. Smitli sagt zw.ir : „We have retained Dr. Staudingers name for this species, though it is objectionable, as Hewitson had previously doscribed and figured a somewhat similar species under the name of Porina," gleichwohl ändert er den Namen in Porima um, wodurch der Gleichklang noch grösser wird, namentlich weil wir nun den Ton ebenfalls auf das i legen müssen. Pedaliodes. 115 Das Museum Staudinger enthält 2 Stücke aus Columbien (durch Baron v. Nolcken), wo der kleinere Fleck ganz fehlt (Var. Uni- plaga mihi). Hewitson giebt Neu-Granada als Vaterland. Auch die Stücke meiner Sammlung stammen aus der Umgegend von La Veja in der Cordillere von Bogota. 105. Ped. Parma n. sp. mihi. (Taf. I, Fig. 2.) Pedaliodes Fylae Ilew. propinqua, alis paidlo hreviorihus, laus. Supra macida anlicarum discali alba una magna, siib- rotimda, leniter sarcifonni. Siibtus manda anlicarum. eadem, qua supra, sed majore, cellae partem eomplectente. Posticarum fascia submarginali non fidua, id in Pyla, sed cinerea, non cur- vata, sed recta linea ad apicem usque porrecta. Mit Pylas ab. Uniplaga mihi nicht identisch. Die F'lügel namentlich die Vorderfl., sind kürzer und breiter, der Aussenrand der Vorderfl. unter dem Apex etwas concav augeschnitten, wodurch der Apex selbst fein gespitzt ersciieint. Ein grosser, rein weisser Fleck steht vom Aussen- und Innenrande gleich weit, von der Costa nur um ein Geringes weiter entfernt, im Discus der Vorderfl ; er ist länglich- rund, mit einer Ausweichung in eine stumpfe Spitze, die sich gegen die Costa wendet. Unterseits ist dieser Fleck noch grösser und fasst einen Teil der Zelle mit in sich. Auf der Unters, der Hinterfl. ist die vom Innenrande ausgehende Binde nicht holzgelb, sondern asch- grau und wendet sich nicht gewinkelt dem Costalfleck, sondern gerade aufsteigend dem Apex zu. Type Mus. Stand. 1 cf, von Kalbreyer in der Küstencordillere von Columbien (Cordillere von Ocana) erbeutet. 106. Ped. Phaedra Hew. iPron. Ph.) 'I'rans. Ent. Soc. 1870 p. ir.8. Exot. Butt. IV, Pron. Taf. f), Fig. U .35. 1871. Die Vorderfl führen oben dieselbe Schrägbinde wie Pcucestas Hew., ausserdem einen grossen dreiteiligen Fleck im Discus der Hinterfl, Diese Zeichnungen sind aber nicht weiss, wie bei den vorangehenden Arten, sondern lebhaft primelgelb. Die Sammlung von Hewitson besass die Art aus San Rosario in Ecuador. Das Berliner Museum hat ein Stück ohne Vaterland, welches aus Coli. Massen stammt. Ab. Palades Hew. (Pron. P.) Entom. Monthly Mag. XIV, p. 227, 1878 Ped. Phaedra, Var. Melaleuca Weymor Stübels Reise p. 41. 1890. 116 Otto Thieme: Ped. Palades Kirby. Sm. Kirby, Rhop. Exot. Ped. I Fig. 1. 2. 1893. Ped. Palades Gr. Smith. Rhop. Exot. Ped. V Fig. 8. 9^ 1900. Von der typischen Phaedra nur dadurch unterschieden, dass die dort gelben Flecken (Binden) der Obers, inilchweiss sind, nicht ganz von demselben kreideartigen Ton, wie bei Peucostas Hew. und Ver- wandten. Da das Berliner Museum die Uebergänge von Palades zu Phaedra aus Ecuador (Papallacta) besitzt, besteht kein Zweifel, dass wir es nur mit einer Aberration zu tun haben. Hewitson fügt seiner Beschreibung von Phaedra hinzu (in den Exot. Butt.): „a variety of this species has the band of the anterior wing and the spot of the posterior wing white " Das scheint er vergessen zu haben, als er spcäter seine Pron. Palades beschrieb (1878). Hewitson hat merkwürdigerweise zweimal eine Pronophila unter dem Namen Palades beschrieben, einmal eine Lasiophila (Exot. Butt. V. Pron. Taf. 6, Fig. 36. 39. 187!>), das andere Mal diesen Pedaliodes aus der Peucestas-Gruppe.-) Da inzwischen die Gattung Pronophila Westw. von Butler geteilt worden ist, darf der Name beide Male bestehen bleiben. Pedaliodes Palades Hew. ist (versehentlich) zweimal in dem Werke von Gr. Smith und Kirby, einmal von Kirby, das andere Mal von Grose Smith beschrieben und abgebildet worden. Die zweite Abbildung ist besser. Beiden Beschreibern passierte zuerst das Unglück, die Art mit Palaepolis Hew. zu verwechseln, weil in der Sammlung von Hewitson die Zettel vertauscht waren. Weymer hat der in Rede stehenden Aberration den Namen Melaleuca gegeben, ohne zu berücksichtigen, dass schon Hewitson selbst, sieben Jahre nach der zweiten Publication seiner Phaedra, die bei dieser Gelegenheit erwähnte Varietät mit dem Namen Palades belegt und (fälschlich) zu einer Art erhoben hatte. 107. Ped. Niphoessa n. sp mihi. (Tafel I, Fig. 1.) Pedaliodes Pedaliodi Palades Hew. propinqua, magnitiidine fere pari. Supra picturis pnene eisdem, non tarnen lacteis, sed cretaccis; aniicarvm taenia transversa longa., ad dimidium inter- valli inter medianam primam et suhmcdianam porrecta, item lata, superiorem partem cellae complectente. Subttis notis Omni- bus eisdem atque in Palade. nisi qiiod taenia anticarum in nl- timum sinum angidi eooterni prodiicitur. *) Dazwischen hat Hewitson den Klang sogar noch einmal an eine Pachythone vergeben (Exot. Butt. V Fach, and Cremiia Fig. 5. 1873). PedaUodes. 117 Der Aberration Palades Hcw. nahestehend, die Vorderflügel gestreckter, in der Costa länger. Macht einen abweichenden Eindruck schon durch die kreideweisse Färbung der Zeichnungen der Obers., die bei Palades niilchweiss sind. Zudem schliesst die lange und verbreiterte Querbinde der Vorderfl. den ganzen oberen Teil der Zelle breit in sich ein und die fein schwarz nachgezogenen Discocel- lularadern heben sich dort deutlich vom weissen Grunde ab, wie es in dieser Gruppe nur bei Pallantis Hew. wieder vorkommt. Der unregelmässig viereckige Fleck im Discus der Hinterfl. liegt mehr wagerecht und ist nur zweiteilig, indem er über Mediana 3 nicht hinausreicht. Die Unters, entspricht Palades Hew., nur dass auch hier die weisse Binde der Vorderfl. einen breiteren Raum einnimmt, zudem bis in den letzten Aussenwinkel hineinreicht. Ich erbeutete die interessanten Geschöpfe vor Jahren (Januar 1880) in der Centralcordillere von Columbion, auf der höchsten Pnssstelle (Paso del Quindiu) zwischen dem Magdalenen- und Cau- catale. Sie flogen unter den bis zur Abenteuerlichkeit mit Flechten und Farrenkräutern überladenen, vom Sturme gebeugten Krüppel- bäumen im sonnend urchschienenen Nebel, untermischt mit Ped. Thiemei Staud. (Vgl. Staud. Iris X. p. 126, 1897). T>pe Coli. Thieme. Gruppe XI V. Type Plotina Hew. Die habituell einander recht nahestehenden Arten der kleinen Gruppe führen oberseits mehr oder weniger rostrote Zeichnungen, (Säume oder Querstreifen) im analen Teile der Hinterfl., während die Unters, der Hinterfl. an die Paneisgruppe erinnert. 108. Ped. Plotina Hew. (Pron. PI.) Trans. Ent. Soc. (3). I. p. 4. No. 5. Tai 2, Fig. 9, 10. 1862. Leicht kenntlich an dem grossen, rötlich ockergelben analen Randfleck auf der Obers, der Hinterfl. Die Unters, erinnert an Paneis Hew. Aus Venezuela, wahrscheinlich aus der ehemaligen deutschen Co- lonie bei Victoria, woher sie Moritz brachte, und neuerdings nicht wieder gekommen. Man findet sie nur in älteren Sammlungen. 109. Ped. Rapha Butl. Cist. Ent. p. 24 No. 2. 1870. Lep. Ex. p. 180. Taf. 62, Fig. 5. 1874. Ped. Pharnaspes Hew. (Pron. Ph.) P]x. Butt. V. Pron. Taf. 8, Fig. 55. 1874. Ped. Plotinella Gr. Smith, Rhop. exot. Ped. Taf. IV. Fig. 3. 4. 1900. 118 Otto Thieme: Rapha ist kürzer in den Flügeln als Plotina, etwas gerundeter, der ockerbraune Fleck am hinteren Rande der Obers, der Hinterfl. ist schmaler, langgestreckt und im Umriss verschwommen. Auf der Unters, sind namentlich die Hinterfl dunkler, die Partie zwischen der Querbinde und dem Aussenrande weniger hellrot. Sämtliche Stücke, die ich sah, stammen aus Merida in Venezuela. Es liegen mir zwei Stücke meiner Sammlung und vier aus Museum Tring vor. Zudem eine Anzahl Stücke im Museum Staudinger. Die Art variirt etwas in Bezug auf Ausdehnung und Lebhaftig- keit des verschwommenen analen Fleckens. Fast könnte man Rapha • für eine Lokalform von Plotina halten, deren Vertreterin sie offenbar in den Schneebergen von Merida ist. 110. Ped. Cocytia Felder. (Pron. C.) Reise Nov. Lep. III p. 468, No. 796. 1867. Ped. Cocytia Hew. (Pron. C.) Ex. Butt. IV Pron Taf. 4, Fig. 23. 1868. Ped. Phaesana Hew. (Pron. Ph.) 1. c. in tabula (per errorem). Ped. Phacsaua Kirby, Syn. Catal. p. 105 (per errorem). Von gleichem Umriss wie die vorangehenden Arten und auch wegen der gelben Querbinde auf der Unters, der Hinterfl. hierher gehörend. Die Abbildung bei Hewitson scheint zu farbig; wenigstens zeigen die zwei Stücke der Stübelschen Ausbeute aus Cundinamarca (Cordillere von Bogota) im Berliner Museum den Teil der Unters, der Hinterfl. zwischen Binde und Aussenrand fast gleichfarbig mit der übrigen Flügelfläche. Auch die Stücke im Museum Stand, sind weniger farbig als die Abbildung bei Hewitson. Aus der Cordillere von Bogota. 111. Ped. Hopfferi Stand. Exot. Tagf. p. 233 Taf 83. 1888. Ped. Hopfferi Gr. Smith Rhop exot. (3) Ped. 4 Fig. 5 und 6. 1900. Grösser als Plotina Hew. Statt des analen Fleckens bei Plotina eine vom Innenrande ausgehende, breite, nach aussen gezackte, sub- marginale Halbbinde von rötlich ockergelber Farbe. Die Abbildung bei Staudinger ist besser als die bei Grose-Smith. Ober-Peru. Meine Sammlung enthält zwei Stücke aus Huanca- bamba in Nord-Peru, bei welchen die Binde bis nahe zur Costa reicht. 112. Ped. Tyrrhciis Godm. Salv. Proc. Zool. Soc. London 1878 p. 266. Trans. Ent Soc. London 1880 p. 130. Taf. 4, Fig. 6. Pedaliodes. 1 1 9 So gross, wie die grössten Stücke von Hopiferi Staud., die Vorderfl. gespitzter, das gleichmässige Dunkelbraun der Ober- und Unterseite wird nur durch die rote, submarginale Halbbinde der Hinterfl. unterbrochen, die geradkantig ist (nicht gezackt, wie bei Hopfferi) und gespitzt endet Die Unters, zeigt diese Binde ebenso, dort ist sie aber holzgelb gefärbt. Salvin und Godniann vergleichen die Unters, dieser Art mit Paneis Hew., aber bei Tyrrhcus fehlen die weissen Punkte, die Paneis führt, gänzlich. In der Sierra Nevada von Santa Marta (Columbien) von Simons*) gesammelt und nur in einem Stück in der Sammlung von Godmann und Salvin vorhanden. G r u p p e X V. Type Parepa Hew. Zu dieser Gruppe stelle ich die Arten zusammen, die auf der Obers, submarginale Binden von ockergelber oder rötlicher Färbung haben. Diese Binden sind meist auf beiden Flügeln vorhanden. (Parepa Hew. Phaea Hew. Ochrotaenia Felder. F'uscata Felder Amafania mihi. Alusana" Hew. Praxia Hew. Pelinna Hew. Parr- hoebia Hew. Phintia Hew. Philotera Hew. Thiemei Staud. Peruda Hew. Symmachus Godm. Salv. Phoenicusa Hew.), oder nur auf den Vorderfl (Phaeina Staud., Ornata Gr. Sm., Milvia mihi.) Auch hier treten einige Formen etwas aus der Gleichartigkeit heraus. Fuscata Felder führt schmutzig holzgelbe Binden, gehört aber dabei dicht neben Ochrotaenia Felder; und die von mir neu beschriebene Milvia zeigt kaum eine Spur einer Binde, darf aber aus der unmittelbaren *) Der Englämler Simons reiste in der Sierra Nevada de Santa .Marta, utn chartograpliischc Aufnahmen zu rnaclion und sammelte dabei auch eine Anzahl Schmetterlinge. F.r wird meiirere Male in iler Keise- beschreibung von Dr. W. Sievers erwähnt (Reise in der Sierra Nevada de Santa Marta. Leipzig 1887). Was Sievers betrifft, der die Rei cfcf. 1 Q vom Potaro Road in Britisch Guayana, Anfang April von mir gefangen. Napeog. adulta ni. ab. dilutata. Flügellforni und Zeichnung wie die Hauptform, jedoch etwas kleiner. Die lotgelbe Färbung ist blasser, erstreckt sich dagegen auf den Vorderflügeln noch mehr oder weniger auch über die schwarzbiaune Schrägbinde am Zellschhiss. Auch die rötliche Fleckenbindc nahe dem Apex ist verbreitert. Neben der Schrägbinde nach innen sind die Vorderflügel meist durchsichtig, aber nicht gelblich gefärbt, wie bei N. cyrianassa. 4 cfcf, I 9 von Bartica und Camaria in Britisch Guayana, im Januar von mir gefangen. Napeog. iiiüles. T:if IV Fig. 10. Aehnlich A'. inachia Hew , alle Ränder und Säume breiter Discus der Hinterflügel gelb, nicht rötlich gefärbt. Länge eines Vorderflügels 24 mm. Alle Flügel kurz und breit. Zeichnungs-Anlage wie bei N. inachia. Zelle der Vorderflügel gelb bestäubt, nicht bloss vor dem Zellschluss. 158 Richard H aensch'. Randbinde der Hinterflügcl sehr breit ockerfarben; der dunklere Innensauni derselben gleichfalls sehr breit. Die durchsichtige Discal- binde ist gelb bestäubt und wird nach dem Apex zu schmäler. Die Discocellularen bleiben schwärzlich. Sonst ähnlich A'. inachia Hew. 4 cfcfi 399 vom Potaro Road in Britisch Guayana: im März und April von mir gefangen. Dies dürfte die Art sein, welche Poulton in einem Artikel über Lepidopteren vom Potaro (Trans, entomol. Soc, Lond. 1903 pag. LIV) als Nap. pheranies Bat. anspricht. Letztere Art vom oberen Amazonas, dürfte in Guajana jedoch nicht vorkommen. Sie hat schwarzen Halskragen und Flügellappen, gehört also zu einer ganz anderen Gruppe wie A. nioles. Napeog". olyrina. Taf IV Fig. 5. Eine interessante Art, welche keiner der mir bekannten Napeo- ffenes-Arten ähnlich sieht. Sie erinnert dagegen auffällig an Olyras montagui Btl. und auch an Ceratinia (Oreogenes) ea'celsa Fld. 9, Länge eines Vorderflügels 31 mm. Vorderflügel schwarzbraun mit 5 grösseren Glasflecken. Davon steht ein länglicher an der Basis und ein quadratischer am Ende der Zelle; ferner ein dreiteiliger ausserhalb der Zelle nahe dem Apex und die übrigen beiden zwischen dem Aussenrand und der Zelle. Die Mediana ist rotbraun gefärbt. Die Hinterflügel sind im Discus rötlich-braun mit länglichem Glasfleck am Apex. Der Aussenrand ist schwarzbraun, am Apex am breitesten. Alle Flügel haben in der dunklen Binde am Aussenrande eine Reihe glasheller, runder Flecken. Die Unterseite ist rötlich gelbbraun, mit Ausnahme der Glas- flecken, sowie des Aussenrandes und eines Striches über der Mediana der Hinterflügel, welche schwarzbraun sind. Fühler schwarzbraun mit gelblicher Keule. Hinterleib unten grauweiss. 1 cf i*iis Yungas, Bolivien, von Garlepp gesammelt Napeog. terastis. Die vorliegende und die folgende Form (N. deucalion) gehören nebst zurippa Hw , pyrrho Druce und otaxes Godm. zu einer engeren Gruppe und sind wohl nur weitere Lokalformen einer Art. Wenn man die 5 Formen nach dem Vorhandensein der gelben Färbung auf den Flügeln ordnen will, so würde die hier beschriebene, N. terastis, als die Form mit dem meisten Gelb die erste Stelle in Südamerikanische Ithomiinae. 159 der Reihe einnehmen. Danacli folgen A'^. znrippa Hew., N. otaxes Godm., A'. pyrrho Druce und schiiesslicli die noch zn beschreibende A'. deucalion. Als 6te dürfte voraussichtlich noch eine Form mit ganz schwarzem Apex hinzukommen. Bei A' terastis ist die Zeichnung ähnlich wie bei A'. pyrrlio, jedoch fehlt der kleine rotgelbe Fleck hinter dem gelben Subapical- fleck der Vorderflügel, dagegen ist noch eine gelbe Schrägbinde vom Hinterwinkel zum Vorderrand vorhanden. Eine ähnliche, schmutzig weisse Binde hat auch A^. otaxes, dagegen im Apex 2 Subapical- flecke derselben Farbe. Die Hinterflügel sind bei allen Formen ziemlich gleich. A^. zurippa hat in der typischen Abbildung nur 3 Discalflecke, während die anderen Formen meist 5 haben. !(/,]$ vom Tarapoto (unt. Amaz.) durch Staudinger und Bang-Haas erhalten. Napeog. deucalion (Stdgr. i. 1.). Bei dieser Form fehlt sowohl die gelbe Mittel als auch die Subapicalbinde Im Apex stehen nur 2 kleine, gelbe Punkte, wie bei A. otaoces. Von letzterer unterscheidet sich A. deucalion durch das Fehlen der schmutzig weissen Mittelbinde. 1 (/. 1 Q von Cuzco, Peru, durch Staudinger und Bang-Haas unter obigem Namen erhalten. Napeog. gracilis. Taf. V Fig 2 cf. Länge eines Vorderflügels 25 mm. Alle Flügel glashell, leicht gelblich gefärbt, mit schwarzbraunen Rändern und Adein. Voidei flügel auf dem Zellschluss mit breiter Halbbinde, welche am Vorderrand am breitesten ist und nach hinten in 2 kurze Spitzen ausläuft Neben der Halbbinde steht nach aussen am Vorderrand ein länglicher, gelber Fleck und im Apex befinden sich 2 undeutliche weisse Punkte. Hinterflügel am Hinterwinkel stärker gelb bestäubt; hier sind auch die Adern gelb. Der Innensaum des Aussenrandes verläuft nahe dem Apex und vor der Mitte des Aussenrandes fast geradlinig ist also niclit parallel dem Aussensaum. Auf der Unteiseite sind dio Ränder teilweise bräunlich und mit weissen Punkten versehen. Die Basis der Hinterflügel ist unten gelb. Die Fühler haben gelbbraune Keule. Der Hinterleib ist unten grauweiss, 1 cf von Yungas, Boliv., durch Garlepp gesammelt. 1 60 Richard Haensch: Napeog. pteroiiymieiisis. Taf V Fig. y. Q. Länge eines Vorderflügels 24 mm. Die Art erinnert an manche Pteronymin-Arten wie P. Ihicera Herr.-Schäff. etc. Alle Flügel glasig, mit bl.äulichem Schein und schwärzlichen Rändern und Adern. Mediana der Vorderflügel und ein länglicher Fleck neben dem Zellschluss am Vorderrande schwach gelblich bestäubt. Den Zellschluss deckt ein leicht gekrümmtes, dunkles Band. Die dunkle Hinterrandbinde überdeckt noch den spitzen Winkel, welcher von der Mediana und ihrem 1. Ast gebildet wird. Die Hinterflügel sind ziemlich breit gerändert, in der Mitte des Aussenrandes am breitesten. Das grosse Glasfeld im Discus ist fast ganz gelb bestäubt. Auf der Unterseite sind die Ränder der Hinterflügel grösstenteils gelbbraun, ebenso ein Fleck am Vorderrand der Vorderflügel, neben dem Zellschluss. Im Apex der Vorderflügel stehen 4, am Aussen- rande der Hinterflügel G weisse Punkte. Die Basis der Hinterflügel ist unten gelbbraun, wie der übrige Toil des Vorderrandes. Die Keule der Fühler ist gelbbraun, an der Spitze dunkler. Der Hinterleib ist unten grau. 1 Q von Muzo, Columb., durch H. Stichel erhalten. Napeog. sodalis. Diese neue Art sieht A'. verticilla Hevv. auf den ersten Blick gleich. Von der Unterseite betrachtet bemeikt man jedoch einen auffälligen Unterschied. Bei A'. verticilla ist die Basis der Hinter- flügel ebenso wie die übrigen Ränder gefärbt, nämlich gelbbraun. Bei A^. sodalis dagegen ist die ganze Basis gelb. Ausserdem sind die Flügel bei letzterer Art schmälei-, desgleichen das Schrägband auf dem Zellschluss der Vorderflügel, sowie auch der weisse Wisch daneben. Sonst wie N. verticilla Hew gezeichnet. 1 cf von Cajon, Peru, durch Garlepp gesammelt. ('aUithomia scliiilzi. Taf. IV Fig. G. Diese interessante, anscheinend seltene Art steht C. aleocirrhoc Bat. nahe. Länge eines Vorderflügels beim c/ 31, 9 38 mm. cf. Der Apex der Vorderflügel ist ausgezogen, der Hinterrand stark ausgebuchtet Der Apex der Hinterflügel ist nach vorn schräg abgestumpft. Die Basalhälfte der Vorderflügel ist rotgelb gefärbt. Vorder- und Hinterrand (letzerer nicht ganz bis zur Basis) sowie Südamerikanische Ithomiinae. 161 ein rundlicher Fleck in der Zelle sind schwarzbraun. Das Ende der Zelle hinter dem Fleck ist durchsichtig gelb. Die Apicalhälfte ist halbdurchsichtiu' rauchfarben. Darin steht vom Vorderrand bis zum Hinterwinkel eine unregelniässige Reihe von 5 durchsichtigen, gelb- lichen Flecken. Schliesslich ist noch die rotgelbe Grundfarbe in dem spitzen Winkel der Mediana mit ihrem 1. Ast fleckenartig gelb bestäubt. Die vordere Hälfte der Hinterflügel ist glashell mit gelblichem Schein, die hintere, orangefarbene, halbdurchsichtig. Quer über die Mitte zieht eine Reihe von 4 schwärzlichen Wischen, von denen die mittelsten am grössten sind. Der Aussensaum ist schwarzbraun, dann folgen nach innen 7 gelbe Doppelpunkte, welche dunkel gesäumt sind. Auf der Unterseite haben auch die Vorderflügel 6 gelbe Rand- flecke, welche nach oben matt durchscheinen. Der Voi'derrand der Hinterflügel auf der Unterseite ist orange färben, dahinter folgt ein gebogener, schwarzbrauner Strich. Die Fühler sind gelbbraun, am Grunde dunkel; der Hinterleib ist unten gelb. Beim Q sind die Vorderflügel breiter und die Hinterflügel nicht abgestutzt. Die Zeichnung ist dieselbe, wie beim cf, nur die vordere Hälfte der Hinterflügel ist halb durchsichtig orangefarben. 1 cf. (gefangen 1. April) 1 Q (gefangen l?. Oktober) bei Parä, am unteren Amazonas, von Herrn Albert Schulz gesammelt, nach welchem ich die Art benannt habe. Sais paräensis. Bates führt in seinem Verzeichnis der Lepidopt. des Amazona (Transact. Lin. Soc. XXHI, p. 527) schon mehrere Varietäten von Sais rosalia Gram, auf, ohne dieselben zu benennen. Die vorliegende Lokalform vom unteren Amazonas ist seine Varietät No. 1. Bei der typischen S. rosalia von Suiinam ist der Apex der Vorderflügel rotbraun, wie auch die Grundfarbe aller Flügel ist. Bei S. paräensis ist der Apex auf der Oberseite ganz schwarz- braun; auf der Unterseite erscheinen die Adein darin schwach rotbraun. Die Farbe der Flügel ist rötlich gelbbraun. Die gelbe Schrägbinde der Vorderflügel ist sehr breit. Die beiden bräunlicheu Flecken am Zellschluss sind klein und abgerundet. Auf den Hinterflügeln sind die Mittel-, und Randbinde ziemlich scharf begrenzt und schmal. Diese Form scheint nur am unteren Amazonas vorzukommen. 2 (fcf, 1 9 von Ourem und vom Rio Tocantins im Februar und Dezember von A. Schulz gesammelt, 11 162 Richard Haensch: Sais camariensis. Taf. IV F\'^. 12. Diese Lokiilform von S. rosciUa hat im Apex der Vorderflügel auf der Oberseite einen grossen, bogenförmigen, rotbraunen Fleck Ausserdem steht in der dunklen Querbinde der Hinterflügel am Apex eine gelbe, keilförmige Halbbinde, sowie bei mehreren Exemplaren noch ein gelber Strich am Ende der Mediana der Vorderflügel in der Zelle. Diese gelbe Zeichnung findet sich bei keiner anderen der mir bekannten Sais-Yovmew. Auf der Unterseite ist diese Färbung noch ausgedehnter Die Grundfarbe der Flügel ist hell gelbbraun, ebenso fast der ganze Apex der Vorderflügel auf der Unterseite^ Die gelbe, unregelmässige Schrägbinde der Vorderflügel hat ca. 4 mm Durchschnittsbreite und reicht bis nahe zum Aussenrand. 5 (fcf, 2 9 9 von Camaria am Cuyuni in Britisch-Guayana Ich fing diese Form im Januar in Anzahl an kleinen, weissen Blüten lind nur an der einen Lokalität. Sais badia. Eine weitere Lokalform von S. rosalia mit dunkel kastanien- brauner Grundfärbung. Länge eines Vorderflügels 33 mm. Apex schwarzbraun. Die gelbe Schrägbinde ist kurz, aber ziemlich breit. Die Mittelbinde der Hinterflügel besteht oben aus 3, unten aus 4 isolierten Flecken und die Randbinde aus ca. fi undeutlichen, kleinen Dreiecken. 1 cf vom oberen Amazonas, durch Staudinger und Bang-Haas als mosellina i. 1. erhalten. Scada majuscula. Scheint eine Localform von Sc. teaphia Bat. zu sein; sie ist bedeutend grösser und in der Zeichnung sehr konstant. Länge eines Vorderflügels ca. 22 mm. Zeichnung ähnlich Sc. teaphia. Die schwarzen Ränder sind breit und lebhaft gefärbt; besonders ist der Aussenrand der Hinter- flügel sehr breit. Die weissen Randpunkte sind dagegen sehr klein und undeutlich. Auf der Unterseite der Hinterflügel steht im schwarzen Aussen- rand, nahe dem Hinterwinkel, ein länglicher, rotbrauner Fleck. 4 c/c/, 2 9 9 vom Potaro Road in Britisch-Guayana. Ich fing diese Form im März und April in Anzahl an Blüten. Scada amplificata. Taf. V Fig. l. In Zeichnung und Flügelform ähnlich Sc. zihia Hew., aber grösser und mit viel grösseren, weissen Randpunkten auf allen Flügeln. Südamerikanische Ithomiinae. 163 Im Apex der Vorderfiügel stehen nahe dem Vorderrand zunächst zwei kleinere, weisse Punkte fast nebeneinander. Dann folgt dahinter ein grosser, 3 mm langer Fleck, danach ein halb so grosser und schliesslich am Aussenrand noch 3 wenig kleinere Flecke. Die Aussenränder aller Flügel sind sehr breit, schwarzbraun und halbdurchsichtig. Der gelbliche Schrägfieck am Apex der Vorderfiügel ist sehr klein, und das gelbe Basaldreieck reicht lange nicht bis zum Hinterwinkel Lcänge eines Vorderflügels cf 24, Q 23 mm. 1 c/, 1 9 von Muzo, Columbien, durch H. Rolle erhalten. Ein etwas kleineres Weibchen aus „Ecuador" (wie ich glaube von Esmeraldas, da ich südlicher nur die typische S. zibia fing) durch Watkins über England erhalten, hat auch die grossen Flecke im Apex der Vorderflügel, aber die gelbe Basis reicht bis nahe zum Hinterwinkel. Ithoiiiiu celemia Hew. ab. candescens. Bei der typischen I. celemia sind die zahlreichen Flecke und Randpunkte alle gelb. Bei der vorliegenden Aberration von denselben Lokalitäten sind dieselben weiss, nur der Doppelfleck in der Zelle und der längliche Fleck nahe dem Hinterwinkel der Vorderflügel haben teilweise noch gelbliche Färbung. 4 a'c/, 2 9 9 von Muzo, Columbien, durch H. Stichel erhalten. Ithomia celemia Hew. ab. spleiideiis. Tut". IV Fig. 9. Bei einer schönen Aberration sind die Flecke und Randpunkte ebenfalls weiss, aber doppelt so gross. Ferner ist die Grundfärbung hell gelbbraun und auf der Unterseite zum Teil hellgelb. 1 9 von Columbien, durch Staudinger und Bang-Haas erhalten. Ithomia celemia Hew. ab. lurida. Bei dieser Aberration sind die Flecke und Randpunkte gleich- falls bedeutend grösser, ihre Färbung ist aber schmutzig gelb. Die Flecke haben ausserdem noch gelbbraune Säume. Die Grundfarbe der Flügel ist schmutzig gelbbraun, auf der Unterseite noch mehr gelblich. 1 9 aus dem Cauca Tal, Columbien, durch C. Ribbe gesammelt. Ithomia alienassa. Die vorliegende Form findet sich mit Unrecht vielfach in den Sammlungen als /. cleora Hew. Letztere stammt jedoch aus Ecuador, westlich der Anden und hat als charakteristisches Merkmal in der 11* 1 64 Richard IJaensch: Zelle der Vorderflügel einen dreieckigen Fleck mit langer Spitze, was ich bereits in meiner Arbeit über die Ithomiinae aus Ecuador (Berl Entom. Zeit sehr. Bd. 4 8, p. 181) angeführt habe. Die columbische Form, die ich J. alienassa nenne, hat jedoch eine dunkle Querbinde über die Zellmitte der Vorderflügel. Beide Formen gehören zur Iphianassa-Gruppe und hat 1. alie- nassa von allen das wenigste Rotbraun, was besonders beim Weibchen bemerkbar ist. Die Zeichnungsanlage ist wie bei 1. cleora Hew. Die Flügel sind glasig mit gelbbraunem Schein. Die Mediana und ein Streifen zwischen derselben und dem Hinterrand sind gelbbraun, ebenso ein Wisch am Hinterwinkel der Voi'derflügel, sowie ein Fleckenstreifen in der dunklen Aussenrandbinde der Hinterflügel, nahe dem Hinterwinkel. Der Aussenrand der Hinterflügel ist sclimal, besonders beim Weibchen. Es fehlt bei I. alienassa also die rotbraune Färbung an der Basis der Vorderflügel und auf den Hinterflügeln, die bei /. cleora oft den ganzen Discus überzieht. Die dunkle Halbbinde über den Zell- schluss der Vorderflügel ist nicht nach hinten verlängert, wie bei /, cleora und besonders beim 9 derselben. Ferner ist das Stück der Mediana zwischen dem 2. und 3. Ast kürzer, die beiden Aeste liegen also näher zusammen. Auf der Unterseite haben alle Ränder und Makeln ziemlich gleichmässige, gelbbraune Färbung. 5 (fcf, 4 Q9 von Columbien: aus dem Cauca Tal (C. Ribbe S) und von Medellina (Staudinger). Ithomia eleonora (Stdgr. i. 1.). Aehnlich Ith. eUara Hew. Länge eines Vorderflügels 32 mm. (f. F'lügel glashell mit schwarzbraunen Rändern und Adern. Im Apex aller Flügel 2—3 undeutliche, weisse Punkte. In der Zelle und auf dem Zellschluss der Vorderflügel je eine Halbbinde; erstere an der Mediana verjüngt, letztere mit einer seitlichen Spitze in die Zelle hinein. Die schwarzbraune Färbung auf den Adern ist nahe dem Apex und Aussenrand verdickt und fliesst nahe dem Apex teilweise bindenartig zusammen. Der Hinterrand ist stark gebuchtet und der hintere Teil des Flügels von der Mediana und deren hinterem Ast ab schwarzbraun gefärbt. Auf den Hinterflügeln ist die Zelle an der Basis und am Ende mit schwarzbraunen Flecken belegt. Der Hinterwinkel ist schwach rötlich-braun gefärbt. Auf der Unterseite der Hinterflügel ist der Aussensaum wellig, schwarzbraun gezeichnet, ebenso ein länglicher Fleck am Vorderrand (unter dem Duftfleck der Oberseite) sowie Südamerikiinisfhe Ithorniinae. 165 ein Teil der Halbbinde in der Zelle. Der Rest des Flügels ausser den Ghisfiecken ist lobliaft rötlich-gelbbraun gefärbt. Am Apex der Vorderflügel stehen unten 3—4 weisse Flecke und am Saum der Hinterflügel deren 5. Die Fühler sind etwas kürzer als die Zelle der Vorderflügel, haben eine deutliche Keule und sind schwarz Der Hinterleib ist auf der Unterseite grau-weiss. Das Weibchen ist ganz ähnlich gestaltet, nur sind alle dunklen Binden und Flecke viel breiter. Die Zelle im Hinterflügel ist ganz schwarz-braun bedeckt. 4 c/c/, ] 9 von Yungas. Bolivien und Cajon, Peru, durch n. Rolle und Staudingei- und Baug-Haas. Letztere versandten die Art als Ith. cleonora (i. 1.), welchen Namen ich beibehalte. Calloleria ehaiifhamaya. Taf. V. flg. 17. In der Zcichnungsanlage ist diese Form ähnlich 1. hopfferi Weym., aber nicht in der Färbung. Länge eines Vorderflügels 28 mm, Färbung ähnlich /. poecila Bat.; auffallend ist eine gelbe Binde am Vorderrand der Hinterflügel. Alle Flügel sind halb durchsichtig. Die gelbe Schrägbinde der Vorderflügel ist schmal, endet nach hinten in einen abgerundeten Fleck und ist an dem äusseren Rande, nach dem Apex zu, mit 2 scharfen Zacken versehen. Im Apex der Vorder- flügel scheint ein grosser, durchsichtiger, gelblicher Fleck von der Unterseite her durch. Auf den Hinterflügeln ist die vordere Hälfte gelblich, die hintere und der Apex orangefarben. Zwischen beiden Färbungen verläuft eine wellige, nach dem Innenrand zugespitzte, schwärzliche Querbinde. Der Aussenrand ist fein dunkel gesäumt und nach innen mit 5 unregelmässigen Zacken versehen, worin auf der Unterseite 6 drei- eckige, weisse Flecke stehen. Der Aussenrand der Vorderflügel ist auf der Unterseite gleichfalls gezackt und mit 6 weissen Punkten versehen. Fühler bräunlich, mit gelber Keule. 2 (fa\ 3 9 9 vom Chanchamayo in Peru, durch Reinhardt und Hoffmanns gesammelt. Calloleria poecila Bat. ab. iiigroiiascens. Es sind bereits zwei Formen von C. poecila beschrieben, bei welchen auf den Hinterflügeln die schwärzliche Binde im Discus mit der am Vorderrande (C. azarina Weym.) oder mit der am Aussen- rande (C. j^oecilana m.) zusammen fliesst. Bei der vorliegenden 166 Richard Haensch: Form sind nun gar alle drei Binden vereint und bilden einen grossen, schwarzbraunen Fleck, welcher nur nahe dorn Apex eine kleine Stelle von der rotgelben Grundfarbe übrig lässt. Sonst sind Zeichnung und Färbung wie bei der Hauptfonn. 1 Q vom oberen Amazonas durch Staudinger und Bang-Haas erhalten. Calloleria robiista. Tat. V. tig. IH. Länge eines Vorderflügels 29 mm. Flügel halbdurchsichtig. Basalhälfte der Vorderflügel und die Hinterflügel hell rötlich-braun, dunkel gerändert In der Zelle der Vorderflügel liegt ein Keilfleck und im Discus der Hinterflügel stehen 3 Pfeilspitzen-Flecke neben- einander Die Apicalhälfte der Vorderflügel ist rauch-braun. Hinter dem Zellschluss folgt nach dem Apex zu ein hellgelber, länglicher Fleck vom Vorderrand bis zum 3. Medianast reichend, welcher nach aussen 3 Zacken hat. Ferner liegt noch ein abgerundeter, gelber Fleck nahe dem Aussenrand und Hinterwinkel. Auf der Unterseite haben alle Flügel je b weisse Randpünktchen. 1 (f aus Bolivien, durch Staudinger und Bang-Haas erhalten. Calloleria porrecta. Aehnlich C poecila Bat. Die Flügel sind mehr gestreckt, die gelbe Schrägbinde der Vorderflügel schmäler, am Apex scheinen drei gelbrote Wische von der Unterseite durch. Der Hinterwinkel ist breit rauchbraun. Im Discus der Hinterflügel stehen nur drei isolierte, nach hinten zugespitzte Flecke. 1 c/, 1 Q aus Bolivien, von Staudinger und Bang-Haas. Calloleria fuscens. In Flügelform und Zeichnung ähnlich der vorigen Form. Die gelbe Schrägbinde der Vorderflügel fehlt. Statt deren reicht die zarte, rötlich-braune Färbung der Basalhälfte noch 2 mm über den Zellschluss hinaus und weicht hinter der Mitte des Flügels in scharfer Ecke wieder bis 3 mm von dem Hinterrand zurück, entsprechend der Form der gelben Binde. Das rauchbraune Apicaldrittel reicht also in der hinteren Flügelhälfte bis nahe zum Hinterwinkel und schliesst in der vorspringenden Ecke einen länglichen Fleck von der Grundfärbung ein. Die Hinterflügel sind wie bei C. porrecta gezeichnet, mit etwas schmälerem Aussensaum. I cf von Yungas, Bolivien, von Garlepp gesammelt. Sudan lerikanisclie Ithomiinae. 167 Callüleria jolaia Hew. ab. conveniens. Bei dieser Aberration sind die gelblichen Flecke um den Zell- scliluss der Vorderflügel unter sich sowie mit den beiden Flecken im Hintcrwinkel zu einer gebogenen, nach aussen gezackten Mittelbinde zusammengeflossen, ähnlich wie bei 0. radiosa m. Sonst sind Zeichnung und Fcärbung wie bei der Hauptform, 1 (f von Columbien. CfiUoleria peruensis. Die Peru-Form von 6. espriella Hew. deren Type aus Ecuador beschrieben ist, unterscheidet sich merklich durch hellere Färbung, schwächere Bestäubung und besonders durch die bindenartige, durch- sichtige Zeichnung der vorderen Hälfte der Hinterflügel. Beim (f sind alle P'lügel stark durchsichtig und schwach gefärbt. Die gelbliche Mittelbindc der Vorderflügel reicht bis zum Hinter- winkel und ist nach aussen gezackt. Die Zelle der Vordcrflügel und die durchsichtige Binde der Hinterflügel sind gleichfalls gelblich bestäubt. Die 3 Flecke bei C. espriella im Discus der Hinter- flügel sind hier zu einer gezackten Mittelbinde vereinigt. Die Aussenrandbinde ist etwas breiter. Beim 9 ist die Färbung lebhafter; in der Zelle der Vorderflügel und auf der Oberseite der durchsichtigen Hinterflügelbinde rötlich; ebenso ist die hintere Hälfte der gelben Mittelbinde der Vorderflügel gefärbt. 1 (/, '2 9 Q von Peru (Chanchamayo). Hyposcada rezia (Stdgr. i. 1.). Taf. IV, flg. 4. Eine Localform von B. kezin Hew., mit hell gelbbraunem Apex der Vorderflügel. Der Aussenrand ist fein dunkelbraun gesäumt. Die 3 weissen Flecke, welche II. kezia im Apex hat, sind bei H. rezia nur noch schwach zu erkennen; sie werden nach innen durch je einen länglichen, dunkelbraunen Fleck begrenzt. Die dunkle Mittel- binde der Vorderflügel ist breiter, sonst ist die Zeichnung wie bei 77. kezia Hew. 1 (/ 1 Q vom Ucayali (oberer Amazonas) durch Staudinger und Bang-Haas unter obigem Namen erhalten. Hyposc. idina (Stdgr. i. 1.). Ist eine Lokalform von H. ida m. aus F^cuador und zwar vom oberen Amazonas. Länge eines Vorderflügels 21 mm (bei H. ida 24 mm). Zeichnung und Färbung ähnlich H. ida. Die charakteristischen beiden weissen 168 Richard Haensch: Flecke jener Form, im Apex der Vorderflügel sind hier nur sclnvach in der helleren, gelbbraunen Apicalbindc angedeutet. Letztere ist breiter und reicht, allmählich verjüngt, bis zum Plinterwinkel. Auch auf den Hinterflügeln ist die gelbbraune Randbindc heller gefärbt und breiter, dagegen die dunkle Besäuniung derselben schmäler. Sonst ähnlich H. ida m. 1 cf vom oberen Amazonas, durch Staudinger und Bang-Haas unter obigem Namen erhalten. Leucothyris atnazona (Stdgr. i. 1.) Taf. V. fig. 5. In den Preislisten der Firma Staudinger und Bang-Haas wird diese Form als Varietät von L. onega Hew. aufgeführt, was ich nicht für richtig halte, da bei letzterer der grosse Apicalfleck der Vorderflügel nach aussen gekrümmt ist, während bei L. amazona die Längsseiten desselben fast gerade und parallel sind; L. amazona könnte daher eher zu L. dolahella Hew. oder L. crispinilla HpftV. gehören. Ausser dem grossen, weisslichen Apicalfleck steht in den sammet- schwarzen Vorderflügeln noch ein glasiges Dreieck an der Basis und ein ebensolcher Schrägstreifen am Ende der Zelle. In den gleichfarbigen Hinterflügeln steht eine glasige Mittelbinde. Auf der Unterseite haben der Apex der Vorderflügel, sowie der Vorder- und Aussenrand der Hinterflügel rotbraune Streifen. 1 cf vom oberen Amazonas. Leucoth. lubilerda (Stdgr. i. 1.). In der Zeichnung sehr ähnlich L. lerdina Stdgr., aber zarter, ohne den milchigen Schein auf den Glasflecken; die bräunliche Färbung ist auf allen Flügeln viel heller, gelb. Zelle der Hinterflügel länger als bei L. lerdina. 1 cf', 1 P von Colunibicn, durch Staudinger und Bang-Haas unter obigem Namen erhalten. Leucoth. attalita. Aehnlich L. attalia Hew. und. L. taliata Hew., aber bedeutend kleiner. Länge eines Vorderflügels 26 mm. Die Glasflecke stehen ganz ähnlich wie bei L. attalia, haben aber stark milchigen Schein. Die bräunliche Färbung auf der Unterseite ist nicht gelblich-, sondern grau-braun. 2 c/c/ von Yungas, Bolivien, durch Garlepp gesammelt. Leucoth. valida. In der Zeichnun^^ sehr ähnlich L. orestilla Hew. und L. solida Südamerika nische Ithomiinae. 169 Weyni. ab. completa id.; nach der Grösse steht sie in der Mitte zwischen beiden. 9 Länge eines VorderHügels 35 mm. Die Anordnung der Ghis- ticckcn niid Binde wie bei L. s. ab. completa. Die weissen Apical- uiid Randflecke fehlen auf der Oberseite. Auf der Unterseite stehen im Apex der Vordcrflügel 3 Paar, im Aussenrand der Hinterflügel 7 Paar weisse Punkte Der weisse Fleck zwischen Zellschluss und Apex der Vorderflügel am Vorderrand steht genau in der Verlängerung der Verbindungslinie der beiden Glasflecke, nicht weiter nach der Spitze zu, wie bei L. s. ab. completa. 2 9 9 von Yuugas, (Boliv.) und Cajon (Peru) durch Garlepp gesammelt. Leucoth. biociilata. Taf. V. flg. 4. Achiilich L. tnakrenUa m. und L. qiiadrata m.\ von letzterer durch länglichere Flügel und schmälere Ränder, von ersterer durch die 2 Glasflecke im Apex der Vorderflügel vci'schieden. Länge eines Vorderflügels 22 mm. Zeichnung ähnlich L. macre- nita. Die Halbbinde auf dem Zellschluss der Vorderflügel reicht etwas über die Mediana hinaus. Auf der Unterseite sind die Ränder gelbbraun mit dunklen Säumen. Im Apex aller Flügel stehen nur je 2 weisse Punkte. 4 cf(f von Yungas, Bolivien (Garlepp). Leucoth. epiinakrena. (Stdgr. i. 1.). Taf. V.fig. 15. Aenlich L. makrena Hew., aber schon kenntlich an den stärkereu Adern und dem an den Adern deutlich gezackten Innensaum des Aussenrandes der Hinterflügel. Länge eines Vorderflügels 27 mm. Im Apex der Vorderflügel wird auch der hintere Glasfleck durch bräunliche Beschuppung deutlich abgegrenzt. Die Mittelbinde durch die Zelle der Vorderflügel ist keilförmig. Der schwärzliche Vorderrand der Hinterflügel hat nach hinten eine Zacke auf dem Zellschluss. Auf der Unterseite stehen im Apex der Vorderflügel 4, der Hinterflügel 3 weisse Punkte, sowie am Aussenrande der letzteren noch 3 weisse Flecke Die dunklen Ränder der Oberseite sind unten gelbbraun. 1 cf von Bolivien, durch Staudinger und Bang- Haas unter obigem Namen erhalten. Leucoth. caucana (Stdgr. i. 1.). Staudinger zieht diese Art mit Unrecht als Varietät zu der 170 Ri char d Haensch: vorigen; sie ist wegen der breiteren Flügel näher n)it L. makrena Hcw verwandt. Länge eines Vorderflügcls 26 mm. Zeichnung ähnlich 7>. ma- krena Hew. Die schwärzliche Halbbinde am Zellschluss der Vorder- Hügel reicht kaum über die Mediana hinaus und ist hinten zugespitzt. Mein einziges Männchen hat über der Zellmitte der Vorderflügel nur einen kaum sichtbaren Schatten, während das Weibchen eine schwärzliche Halbbinde vom Vorderrand bis zur Zellmitte zeigt. Unten ist die Färbung der Ränder gelbbraun mit dunklen Säumen. Die weisslichen Randpunkte sind ziemlich verloschen, nur der Fleck am Vorderrand der Voideiflügel ist deutlich \ (f, \ 9 aus dem Cauca Tal in Columbien, von C. Ribbe gesammelt. Leucotli. fuiiiata. Aehnlich der vorigen Art; bedeutend kleiner, mit schmalen Rändern und ohne Binde durch die Vorderflügel-Zelle. Die Flügel sind fast farblos mit rauchbraunem Schein. Länge eines Vordertiügels 24 mm. Die Unterseite der schwärz, liehen Ränder ist hell gelbbraun, im Apex der Vorderflügel stehen 3 verloschene, weisse Punkte. 2 cfd" aus dem Cauca Tal (C. Ribbe). Episcada liymen (Stdgr. i. 1.). Länge eines Vorderflügels 20 mm. Alle Flügel glashell mit schwarzbraunen Rändern. Neben einer Halbbinde auf dem Zellschluss der Vorderflügel folgt nach aussen eine breite, schwefelgelbe Schrägbinde vom Vorder- bis nahe zum Aussenrand. Subcostalis der Vorderflügel an der Wurzel rötlich- braun beschuppt. Gelb bestäubt sind die Mediana, das Ende der Zelle, der Glasfleck im Hinterwinkel der Vorderflügel, sowie die hinter Radialis der Hintcrflügel und auf der Unterseite ein Streifen hinter dem Vorderrande der Hinterflügel; schliesslich sind noch ein Rücken- sreifen, zwei Schulterflecke und die Unterseite des Hinterleibes gelb gefärbt. Unten sind die Ränder der Flügel gelbbraun mit dunklen Säumen. Im Apex der Vorderflügel stehen 3 und in dem der Hinterflügel 1 weisser Punkt Fühler schwarz. 1 c/ von S. Mateo, Bolivien, durch Staudinger und Bang-Haas unter obigem Namen erhalten. Südamerika nibf he Jthotuiinae. 171 Episcada sulphurea. Der voriseii Art ühiilich, etwas grösser; die Flügel gestreckter. Länge eines Vorderflügels 22 mm. Die gelbe Schrägbindc der Vordeiflügel ist breitei'. Die gelbe Bestäubung dehnt sich über die ganze Zelle der Vorderflügel und den grössten Teil der Hinterflügel nebst den Adern aus. Die Basis der Vorderflügel ist nicht rostbraun, ebenso fehlt die gelbe Bestäubung am Vorderrand der Hinterflügel- Unterseite. Im Apex der Hinterflügel stehen unten 3 weisse Punkte und am Aussenrand noch 4 verschwommene Pünktchen. Sonst ähnlich E. hymen. 1 cf von Yungas, Bolivien. (Garlepp). Episc. lielena. Aehnlich E. claushui Hew.; nur ist die Subcostalis der Vorder- flügel rotbraun bestäubt. Länge eines Vorderflügels 25 mm. Die Schrägbinde neben dem Zellschluss der Vorderflügel ist weiss und ;! mm breit, ferner liegt noch ein weisslicher Wisch im Hinterwinkel. Im Apex der Vorder- flügel stehen auf der Unterseite 2 weisse Punkte, im Apex der Ilinlerflügel nur ein solcher. Die Basis der letzteren ist nicht gelb, sondern bräunlich. 1 c/ von Muzo, Columbien, durch H. Stichel erhalten. Episc. eabcnis. Taf. V. flg. 6. Der vorigen Art ähnlich, etwas kleiner. Länge eines Vorderflügels 23 mm. Die Ränder der Flügel und die Binde auf dem Zellschluss der Vorderflügel sind breiter; letztere endet auf dem 3. Medianast in einer Spitze. Die weisse Schrägbinde neben dem Zellschluss ist nur 2 mm breit. Ausser im Hinterwinkel der Vorderflügel befinden sich noch einige undeutliche, weissliche Wische nahe dem Aussenrand. Die hintere Radialis der Hinterflügel, sowie die Zelle und die Glasfelder am Apex sind weisslich bestäubt. Der Vorderrand der Hinterflügel-Unterseite ist gelb beschuppt. 1 cf von Muzo, Columbien (H. Stichel). Episc. sylpha. Taf. V. fig. 7. Diese Art ist vielfach irrtümlich als sytveUa Hew. im Verkehr, letztere ähnliche Art gehört jedoch zu der Gattung Miraleria m. und stammt aus Ecuador. Die vorliegende Art hat wegen des gelbbraunen Vorder- und Hinterrandes der Vorderflügel auch Aehnlichkeit mit E. polita Weym. cf. Länge eines Vorderflügels 22 mm. Flügel kurz und breit, glashell, mit schwacher, gelbliche)' Bestäubung am Aussenrand. Alle 172 Richard IJ den seh: Ränder sind bräunlich. Gelbbraun sind ferner noch die ganze Mediana und die Innenhälfte ihrer Aeste auf den Vorderflügeln sowie auf den Hinterflügeln der Hinterwinkel und sämtliche Adern. Auf der Unterseite sind alle Ränder hell gelbbraun, nur der Vorderrand der Hintcrflügel ist zum Teil gelblich. Im Apex der Hinterflügel stehen 2 weissgelbc Punkte. Das Weibchen ist ganz ähnlich gezeichnet, mit etwas breiteren Rändern. "2 c/ö^ 3 P 9 von Venezuela. Episc. sidoiiia. Aehnlich Jß. tieidella Hew. letztere Art gehört übrigens zu Episeada, nicht zu Pteronymia wohin ich sie in meiner Arbeit über PJcuador-Ithomiinae (Berl. Entom. Zeit sehr. 48, 19 03, p. 200). versehentlicht gestellt hatte. c/. Länge eines Vorderflügels 23 mm. Die Flügel sind glashell mit schwarzbraunen Kändern und keilförmigem Fleck auf dem Zell- schluss der Vorderflügel. Dahinter folgt nach aussen am Vorderrand ein weisser Fleck mit anhängendem Wisch bis zur vorderen Radialis, letztere gleichfalls weiss färbend. Die Subcostalis der Vorderflügel ist rotbraun, ebenso alle Ränder auf der Unterseite, ausser der Basis der Hinterflügel, welche gelb ist. Pühler schwarz. Hinterleib unten grau. 1 c/ aus Süd-Peru durch H. Stichel erhalten. Episc. diraina. Taf. V. fig. 19. cf. Länge eines Vorderflügels 29 mm. Alle Flügel glashell. Die Ränder schmal braun, Subcostalis der Vorderflügel rotbraun. Die Flügelform ist ähnlich der von E. teresita Hew. Die Zellschluss- linie der Vorderflügel ist bei ausgebreiteten Flügeln fast parallel zur Mittellinie des Leibes; den Zellschluss deckt ein 1 mm breiter, brauner Schatten. Nach aussen folgt am Vorderrande ein 3 mm langer, gelber Heck mit anschliessendem, gelblichem Schein. Der leztere hat jedoch nicht die Richtung des Zellschlusses, sondern biegt schräg nach aussen. Im Hinterwinkel und nahe dem Aussenrande liegen noch gelbliche Staubflecke. Auf der Unterseite sind alle Ränder rotbraun, nur der Vorder- rand der Hinterflügel ist gelb. Hinterleib unten weissgrau. Fühler schwarz. 1 cf von Yungas, Bolivien, (Garlepp S.). Südamerikanische Ithomiinae. 173 Pteroiiymia dispar (St.lgr. i. I.). Länge eines Vorderflügels beim c/ 22, P 2.-5 mm. c/. Flügel glasig, innere Hälfte golbiicli bestäubt. Ränder und Zellschluss der Vorderflügel dunkel, neben letzterem nacb aussen ein gelblicher Wisch. Mediana und Subcostalis an der Basis rotbraun. Auf der Unterseite ist die Basis der Hinterflügel gelbbraun, die übrigen Ränder sind dunkel, mit rötlichen Wischen zwischen den 6 weissen Randpunkten der Hinterflügel. Im Apex der Vorderflügel stehen o weisse Punkte. Fühler schwarz mit gelbbrauner Keule. Hinterleib unten gelb. Das Weibchen ist lebhafter gezeichnet. Auf den Vorderflügeln sind Subcostalis und Mediana rotbraun best.lubt, desgleichen ein Dreieck zwischen letzterer und ihrem 1. Ast. In der Apicalhälfte der Vorderflügel stehen gelbliche Wische. Auf den Hinterflügeln jst das ganze Glasfeld gelblich bestäubt, die Adern darin sind gelbbraun. Auf der Unterseite überwiegt die gelbbraune Färbung der Ränder. 2 cfcf, 3 9 9 von Medellina, Columbien, durch Staudinger und Bang-Haas unter obigem Namen erhalten. Pteroii. splendida. Taf V. fig. 12. 9. Länge eines Vorderflügels 25 mm. Zeichnung ähnlich P. donella Feld. In der Zelle der Vorderflügel ist nur die Basis licht rotbraun bestäubt, dann folgt nach aussen ein schwärzlicher Schatten, der Rest ist gelblich. Der Discus der Hinterflügel ist grösstenteils zart gelbbraun, vor dem Apex ist er gelb, vor dem Aussenrand dunkel beschattet. Der Aussenrand ist breit schwarzbraun. Auf der Unterseite haben alle Flügel je 7 weisse Randpunkte. Die Basis der Hinterflügel ist rötlich-braun, die äussere Hälfte des Discus ist mehr gelblich. Die Fühlerkeule wird allmählich gelbbraun. Der Hinterleib ist unten gelb. 1 9 von Muzo, Columbien, durch H. Fruhstorfer erhalten. Pteron. latilla Hew. ab. albicans. Bei dieser Aberration von F. latilla Hew. werden die gelben Flecke in der Apicalhälfte der Vorderflügel weiss. Auf den Hinter- flügeln ist das Aussendrittel beim (f durchsichtig gelblich, beim 9 gelb bestäubt. 1 c/, 1 9 aus Venezuela (Sever, S.). Pteron. latilla Hew. ab. nigricans. Bei dieser Form sind auf den Vorderflügeln der Vorder- und 174 Richard Haensch: Hinterrand, sowie die Halbbinde auf dem Zellschluss breit schwarz- braun; letztere beide sind durch einen Steg auf der Mediana breit schwarzbraun verbunden. Der dunkle Fleck in der Zelle ist gleich- falls sehr gross und füllt fast die ganze Basis aus. 1 Q von Medellina, Columbien, durch Staudinger und Bang- Haas erhalten. Pteroii. oliinba. Sehr ähnlich P. ai'tena Hew. aber die Basis der Hinterfltigel ist auf der Unterseite gelb, ebenso der Hinterleib unten. Länge eines Vorderflügels 25 mm. Flügel farblos, nicht juilchig bestäubt. Ränder unten lebhaft gelbbraun. 2 cfcf, von Cajon, Peru (Garlepp). Pteroii. vestilla Hew. ab. ucaya (Stdgr. i. 1.). Wie P. vestilla Hew.; jedoch ist die Schrägbinde aussen neben dem Zellschluss der Vorderflügel weiss. 1 2 vom ücayali (oberer Amazonas) durch Staudinger und Bang-Haas unter obigem Namen erhalten. Pteron. tenuis. Sehr ähnlich P. primula Bat. vom oberen Amazonas. Länge eines Vorderflügels 20 mm. Die Flügel sind sehr zart. In der schattenhaften Schrägbinde der Vorderflügel steht nahe dem Aussenrand noch ein kleiner dreieckiger, gelblicher Fleck. Die gelb- liche Apicalbinde ist bogenförmig. Die gelbbraunen Ränder der Flügel-Unterseite sind blasser. Im Apex der Hinterflügel stehen darin nur 8 weisse Punkte beim cf, 4 beim Q und keine am Aussenrand wie bei P. primula. 4 c/c/, 1 2 von Muzo, Columbien, durch H. Stichel. Pteroii. auricula (Stdgr. i. 1.). Taf. V. tig. 10. Aehnlich der vorigen, grösser. Länge eines Vorderflügels 22 mm. Der Innensaum des Aussenrandes der Hinterflügel ist gerade, also nicht parallel dem Aussensaum, daher ist der Aussenrand in der Mitte sehr breit. Auf der Unterseite sind die Ränder dunkel, ausser am Zellschluss der Vorderflügel, sowie am Vorder- und Aussenrande der Hinterflügel, wo sie gelbbraun gefärbt sind. 2 c/c/, 1 9 von Muzo, Columbien, durch H. Stichel und Stau- dinger und Bang-Haas erhalten. Letztere versandten die Art als P. auricula., welchen Namen ich beibehalte. Südamerikanische Ithomiinae. 175 Pteroii. deraiiia. Taf. V. fig. 8 Aehnlich Pseudoscnda. salonina Hew., aber mit anderem Geäder. Länge eines Vorderflügels 23 mm. Flügel glashell mit schmalem, scharf begrenztem Saum. Auf dem Zellschluss der Vorderflügel liegt ein keilförmiger Fleck. Dahinter folgt nach aussen eine zarte, gelb-weisse Halbbinde. Auf der Unterseite sind die Ränder braun-rot. Im Apex der Vorderflügel stehen 3 weissliche Punkte, Hinterleib unten grauweiss. "2 c/c/, von Yungas, Bolivien und Cajon, Peru (Garlepp S.). Pteroii. nepiscada. Taf. V fig. 9. Sehr ähnlich Episc. hymenaea Prittvs'. Länge eines Vorderflügels 22 mm. Flügel farblos mit braunen Rändern, ausser am Vorderrande und hinter der Mediana der Vorder- flügel, diese Teile sind gelbbraun. Hinter dem keilförmigen Fleck auf dem Zellschluss folgt am Vorderrand ein kleiner, rundlicher, gelber Fleck. Auf der Unterseite sind alle Ränder hell gelbbraun gefärbt. Der Vorderrand der Hinterflügel, sowie der Apex aller Flügel sind gelb gesäumt. 1 c/ vom südlichen Peru (Garlepp). Pteroii. yiingava. Aehnlich F. ticida Flew., Ränder bräunlich; die gelbbraune Bestäubung im Hinterwinkcl der Hinterflügel fehlt. (f. Länge eines Vorderflügels 26 mm. Subcostalis der Vorder- flügel rotbraun. Hinter dem Zellschluss folgt im Vorderrand ein kleiner Glasfleck. Auf der Unterseite sind alle Ränder braunrot gefärbt; nur die Basis der Hinterflügel ist gelblich. Im Apex der Vorderflügel stehen 2 weisse Punkte und in dem der Hinterflügel ein solcher. Hinter- leib unten grauweiss. 1 (f von Yungas, Bolivien, (Garlepp S.). Bei einem wohl hierher gehörigen, etwas kleineren Q. geht über den Zellschluss der Vorderflügel eine nach hinten verjüngte Binde und der Fleck daneben, nach aussen, ist weisslich bestäubt und reicht bis zur vorderen Radialis. Dies Exemplar stammt gleichfalls von Yungas. Pteroii. denticulata. Aehnlich P. dispaena Hew., aber mit schwarzen, innen gezackten Rändern. 176 Richard H aensch: Länge eines Vorderflügels 32 mm. Die Flügel sind durchsichtig und haben in der Zelle der Vorderflügel und neben derselben, ferner am Aussenrand. sowie im grössten Teil der Hinterflügel einen gelb- lichen Schein. Hinter der Zelle am Vorderrand ein 3 mm langer, gelblicher Glasfleck. Auf der Unterseite sind alle Ränder rotbraun, beiderseits mit dunklen Säumen. Im Apex der Vorderflügel stehen 3 weisse Punkte, im Aussenrand der Hinterflügol 11 weisse Flecke und Punkte. Fühler mit gelbbrauner Keule; Hinterleib unten grau-weiss. "2 c/cf von Yungas, Bolivien (Garlepp). Pteron. evoiiia. Taf. V. fig. 20. Grösse und Flügelform ähnlich Episc. leresita Hew., Q. Alle Ränder und die Zellschluss-Binde viel breiter. Die Flügel sind stark gelblich bestäubt. Subcostalis und Mediana der Vorder- flügel, sowie die Adern der Hinterflügel sind gelbbraun beschuppt; in und neben der Zelle der Vorderflügel, sowie am Vorderrand der Hinterflügel ist die Färbung breit gelbbraun. Auf der Unterseite sind die Randbinden gelbbraun, nach aussen schwarz gesäumt; darin stehen im Apex der Vorderflügel 3 weisse Punkte, am Aussenrand undeutliche Pünktchen und auf den Hinter-- flügeln 9 weisse Flecke. Die Basis der Hinterflügel ist gelblich. Fühler schwarz. Hinterleib unten grau-weiss. 1 5 von Muzo, Columbieii, durch H. Fruhstorfer erhalten. Pteron. medellina (Stdgr. i 1.). Taf. V. fig. 13. Grösse und Zeichnung wie bei P. oz'ia Hew. von Ecuador. Flügel durchsichtig, gelblich-weiss bestäubt; ebenso sind der Fleck und Wisch hinter dem Zellschluss der Vordertlügel am Vorderrand weiss-gelb. Die Ränder der Unterseite sind rotbraun mit dunklem Saum. Im Apex der Vorderflügel stehen 3 weisse Punkte; am Aussenrand der Hinterflügel 5 weisse Strich-Punkte. Fühler schwarz. Hinterleib unten grau. Das Weibchen ist ganz ähnlich gezeichnet mit breiteren Rändern. Die Bestäubung ist weisslich 3 c/c/, 1 9 von Columbien und Venezuela (Sever S.). Staudinger und Bang-Haas versandten diese Art als P. medellina (i. 1.), welchen Namen ich beibehalte. Pseudoscada emyra. Taf. V. fig. 11 Aehnlich P. arzalia Hew. von Bolivien. Länge eines Vorder- flügels 21 mm. Südamerikanische Ithomiinae. 177 Apex und Strich auf dem Zellschluss der Vorderflügel etwas breiter schwarz Der 3. Medianast bleibt fast gänzl'^h schwarz in dem weissen Wisch, welcher neben dem Zellschluss *''"3h aussen liegt Hinterflügcl schmäler gesäumt als bei P. arzalia Hew. 3 c/cf, 1 9- bei der Fazenda Monte Christo in Minas Geraes, Brasilien, von mir gesammelt. Pseudosc. florula Hew, ab exoriiata. = Ith. florula Kaye (nee Hew.). Entom. Record, Lond. vol. XVII. No. 4, pl. 111, Fig. 11 (1905). Diese Aberration oder Lokalform von Ps. florula Hew., aus Britisch Guayana, unterscheidet sich von der typischen Art aus Cayenne sogleich durch den rotbraunen, dunkel gesäumten Anssen- rand der Hinterflügel. Die beiden Flecke im Hinterwinkel der Vorder- flügel sind hier nach innen nicht so scharf begrenzt, wie bei der typi- schen Abbildung von Hewitson. 5 (fcf vom Potaro Road, Britisch Guayana Ich brachte nur eine kleine Anzahl cfcf von dieser anscheinend seltenen Art mit, welche alle einen noch stärkeren rotbraunen Rand- streifen haben als die Abbildung von Mr. Kaye erkennen lässt. Pseudosc. falleus. Sehr ähnlich Pteron. euritea Cr. Flügel etwas länger. Die gelbe Bestäubung ist beim cf schwächer. Die Binde auf dem Zellschluss der Vorderflügel endet nach hinten sehr spitz. Der gelbe Wisch von P. euritea hinter dem gelben Costalfleck, neben dem Zellschluss, fehlt hier. Auf der Unterseite haben die dunkelbraunen Ränder eine rot- braune Mittellinie. Die Basis der Hinterflügel ist rotbraun, nicht gelb wie bei Pt. euritea. 2 (fcf, 2 2 Q von Monte Christo in Minas Geraes, Brasilien, Ich flng eine kleine Anzahl dieser Art zusammen mit den ähnlichen Pteron. euritea Cr. und hemiccanthe Feld. Hypoleria iiidecora. = Heteros. sylphis Kaye (nee Hew.) 1. c. pl. III, Fig. 7 (1905). Diese unscheinbare Form lässt kaum noch eine Verwandtschaft mit der bunten H. cymo Ilübn. erkennen. Ich halte sie aber doch nur für eine Lokalform derselben, bei welcher die rotbraune Binde im dunklen Aussenrand der Hinterflügel fehlt und der rötliche Schein der Glasflecke durch milchweisse Bestäubung ersetzt ist. Mr. Kaye bildet diese Form als Heteros. sylphis ab. Ich kenne nur Napeogenes sylphis Hew , welche Art eine entfernte Aehnlichkeit mit der vorliegenden Form hat, aber ganz anderes Geäder. 12 178 Richard Haensch: In der citierten Abbildung von Mr. Kaye sind die weissen Flecke am Aussenrande der Vorderflügel und aucli der weisse Wiscli neben dem Zellschluss am Vorderrand wenig erkennbar. Die Aussenrandbinde der Hinterflügel ist dunkelbraun mit scliwärz- lichen Rändern. Auf der Unterseite sind alle Ränder bei! gelbbraun mit dunklen Säumen. Beim Q sind die Ränder etwas breiter und die weisse Bestäu- bung stärker. 2 cfc/, 2 Q Q, Potaro Road (Britiscb Guayana). Die Art wurde Anfang April von mir in Anzabl gefangen. Hypol. eajona. Aehnlich der vorigen; kleiner: Länge eines Vorderflügels 2'^ mm. Die Flügel sind durchsicbtig mit schwachem, bläulichem Schein. Der Apex der Vorderflügel ist breiter schwärzlich, der Aussen- rand der Hinterflügel dagegen schmäler. Hinter dem Zellende der Vorderflügel am Vorderrand steht eine breite, weisse Halbbinde, welche sich nach hinten als weisslicher Schein bis fast zum Aussenrande fortsetzt; im Hinterwinkel der Vorder- flügei liegt ein weisslicher Fleck. Auf der Unterseite sind die Ränder fahl gelbbraun. Die hintere Hälfte des Vorderrandes der Hinterflügel ist schwärzlich. Bei dem breiter geränderten Q reicht die weisse Schrägbinde neben dem Zellschluss der Vorderflügel bis zum Aussenrand. !(/,!$ von Cajon, Peru (Garlepp). Hypol. oriaiia Hew. ab. fainina. Bei dieser Form von H. oriana Hew., letztere vom oberen Amazonas, haben die Hinterflügel statt der durchsichtigen Binde, ähnlich wie bei Leucoth. onega Hew,, einen grossen ovalen Fleck im Discus und einen schmalen, dunklen Vorderrand. Die Zelle bleibt also glashell. 2 cfcf, 1 9 von Peru, durch Staudinger und Bang-Haas erhalten. Hypol. garleppi (Stdgr. i. 1). Diese Form scheint auch der H. oriana Hew. verwandt zu sein. Die Zeichnung ist ähnlich wie bei der vorigen Form. Länge eines Vorderflügels 26 mm. Die weissliche Bestäubung ist schwächer als dort, dagegen ist der weisse Fleck hinter dem Zellende am Vorderrand der Vorder- flügel grösser. Das schwärzliche Dreieck in der Zelle fehlt. Ferner Südamerikanische Ithomiinae. 179 fehlen die weissen Randpunkte auf der Unterseite aller Flügel. 1 cf vom Ucayali, oberer Amazonas (Garlepp). Staudinger benannte diese Form i. 1. nach dem Sammler dessen entoniologischen Erfolgen wir so viele neue Arten verdanken und behalte ich daher gerne diese Benennung bei. Hypol. riffarthi. Taf. V. fig. 14. 9. Länge eines Vorderflügels 25 mm. Diese schöne Form steht U. mirza Hew. nahe, unterscheidet sich aber sogleich durch die 4 mm breite, weisse Schrägbinde neben dem Zellschluss der Vorderflügel; dieselbe wird von dem 3. Median- ast nach hinten begrenzt. Ferner sind im Apex 3 weissliche Glas- flecke durch eine schwärzliche Schrägbinde abgetrennt, eine Zeichnung welche bei mirza Hew. auch schon angedeutet ist. Der Vorderrand der Hinterflügel ist auf der Oberseite orange- farben, wie bei H. mirza; die dunkle Aussenrandbinde ist in der Mitte etwas breiter. Auf der Unterseite sind die Vorderflügel-Ränder dunkel, mit verloschener, bräunlicher Mittellinie, besonders am Apex. Die Hinter- flügel-Ränder sind gelbbraun mit dunklen Säumen beiderseits. 1 $ aus Ecuador von Herrn H. Riffarth erhalten, nach dem ich diese Art benenne. Hymeuitis ueriua. Aehnlich der zentralamerikanischen H. nero Hew., aber kleiner. Länge eines Vorderflügels 25 mm. Alle Flügel glashell mit grau- braunen Rändern. Die weisse Schrägbinde der Vorderflügel hat nur die Länge des Zellschlusses, als Fortsetzung folgt nach hinten ein isolierter ab- gerundeter Fleck. Auf der Unterseite sind die Ränder hell grau-braun, im Apex der Vorderflügel mit 2 weissen Punkten, und in dem der Hinterflügel mit nur einem solchen. 1 9 von Columbien durch H. Stichel erhalten. Hyiii. eiiigma (Stdgr. i. 1.) Taf. V. fig. 21. Aehnlich H. ortygia Weym. Länge eines Vorderflügels 30 mm. Alle Flügel glashell mit gelblichem Schein Vorderrand der Vorder- flügel bis zum Apex hell gelbbraun; hinter dem Zellschluss wird diese Färbung von einem gelblichen Fleck unterbrochen. Die übrigen Ränder sind wie bei R. ortygia gezeichnet. Die undeutlichen 180 Richard Haensch: Wische neben dem Zellende und am Aussenrand aller Flügel sind gelblich. Auf der Unterseite sind alle Ränder lebhaft gelbbraun, am Vorder- rand der Hinterflügel etwas heller. Der Hinterleib ist unten grau. Beim Q sind alle Ränder breiter. Im Apex der Hinterflügel stehen ein grosser und zwei kleine, weisse Punkte. 1 c/, 2 QQ von Bolivien, durch Staudinger und Bang-Haas unter obigem Namen erhalten. Südamerikanische Ithomiinae. 181 Inhalts-Verzeichnis. Gerat Gerat adulta, Napeog. . . , albescens, Mach. ab. V. lysimnia Hbn. albicans, Pteron. ab. V. latilla Hw, alienassa, Jth. amazona (Sfgr. i 1.) Leuc amplificata, Scada. . ai)gelina (Stdg. i. I.) assimilis, Tith. . atagalpa, Gerat. . attalita, Leuc, auricula (Stgr. i. 1.) Pteron badia, Sais . , bioculata, Leuc. . boliviensis (Stgr. i. 1.), ab. V. viola in. brunnea, Tith. , cabenis, Episc. . cajona, Hypol. . camariensis, Sa\?. . cana, Gerat. . candt'scens, Jth. ab. V. celemia Hw. . callanga (Sfgr. i. I.) Gerat, casabranca (Stgr. i. 1.) Mch caucana (Stgr. i. 1.) Leuc. chanchaniaya, Gallol. . completa (Stgr. i. 1.) Gerat ab. V. ninonia Hübn. conveniens, Gallol. ab. V. jolaia Hew. . denticulata, Pteron. derama, Pteron. . . . desmora, Gerat. ab. V. xanthostola Bat. deucalion (Stgr. i. 1.) Nap. dilutata, Nap. ab. V. adulta m. . diraraa, Episc dispar (Stgr. i. I.) Pteron. distincta, Athyr. . . . eleonora (Stgr. i. 1.) Jth. Seite 157 148 173 163 168 162 154 143 156 168 174 162 169 150 144 171 178 162 157 163 150 145 169 165 153 167 175 175 155 159 157 172 173 144 164 Seite emyra, Pseudosc 176 enigma (Stgr. i. 1.) Hyui. . 179 epimakrena (Stgr. i. 1.) Leuc. 169 eurydice, Mech 147 evonia, Pteron 176 exornata, Pseudosc. ab. V. florula Hw. . . 177 fallens, Pseudosc 177 famina, Hypol. ab. V. oriana Hw. . . 178 fumata, Leuc 170 fuscens, Gallol 166 garleppi (Stgr. i. 1.) Hypol. 178 gracilis, Nap 159 granadensis. Gerat. . . . 154 helena, Episc 171 hymeu (Stgr. i. 1.) Episc. . 170 idina (Stgr. i. 1.), Hyposc. . 167 ignorata, Gerat 151 indecora, Hypol 177 latefasciata (Stgr. i. 1.), Gerat. ab. V. ninonia Hübn. . 153 limpida, Gerat 155 lubilerda (Stgr. i. 1), Leuc. 168 lucifera, Mech. ab. V. mazaeus Hw. . . 146 lurida, Jth. ab. V. celemia Hw. . . 163 raaculata. Gerat. ab. V. ninonia Hübn. . 153 magnifica, Mel 145 majuscula, Scada 162 medellina (Stgr. i. 1.) Pteron. 176 melaiiina (Stgr. i. 1.), Tith. . 143 menans. Gerat. ab. V. polymnides m. . 149 michaelisi, Gerat. ab. V. ignorata ra, . . 152 moles, Nap 157 nepiscada, Pteron 175 nerina, Hym 179 nigricans, Pteron. ab. V. latilla Hew. . . 173 182 Richard H aen seh: SiidameriTcanische Ithomiinae. Seite nigroapicalis (Stgr. i. l.),Mecl). ab. V. raazaeus Hew, , 146 nigronascens, Callol. ab. V. poecila Bat. . . 165 nina (Stgr. i. 1.), Gerat. . . 150 nora (Stgr. i. 1.), Gerat. . . 156 olimba, Pteron 174 olyrina, Nap l58 pamina, Gerat 150 paraensis, Sais 161 pellucida, Gerat 154 peruensis, Gallol 167 pbasianita, Mech. ab. V. mazaeus Hw. . 146 polymnides, Gerat 148 porrecta, Callol 166 pteronymiensis. Nap. . . . 160 rezia (Stgr. i. 1.), Hyposc. . 167 riflParthi, Hypol 179 robusta, Gallol 166 Seite schulzi, Callitho 160 sellana, Gerat 152 sidonia, Episc 172 sodalis, Nap 160 splendens, Jth. ab. V. celemia Hew. . 163 splendida, Pteron 173 sticheli, Olyras 142 sulphurea, Episc 171 sulphurescens, Mech. ab. V. lysimnia Hübii. . 148 sylpha, Episc. 171 tenuis, Pteron 174 terastis. Nap 158 ucaya (Stgr. i. I.) Pteron ab V. vestiila Hew. . . 174 valida, Leuc 168 viola (Stgr. i. 1.), Gerat. . . 149 yungava, Pteron 175 [Beil. Eiitoniül Zcit&cliiif(, Band L, Jahrgang 1905.] ISo Dr. med. Bode. Tief bewegt teilen wir unseren entomologischen Freunden mit, dass am Freitag den 25. November 1904 der Vorsitzende des Berliner Entomologischen Vereins, Herr Dr. med. Otto Bode, dirigierender Arzt der chirurgischen Abteilung am Augusta-Victoria- Krankenhause zu Neu-Weissensee und der Unfallstation I vom „Roten Kreuz," infolge einer Blutvergiftung, die er sich in der Ausübung seines Berufes zugezogen hatte, verstorben ist. Noch für den vorhergehenden Donnerstag Abend hatte der Dahingeschiedene einen Vortrag über die durch [nsekten veranlasste Trypanosomen- Krankheit angekündigt. Der kleine Saal des Vereins war überfüllt in Erwartung des interessanten Vortrages — nur der Sprecher fehlte. Ein älterer Freund verkündete unter schmerzlicher Teilnahme der Versammlung die gefährliche Erkrankung des verehrten Vorsitzenden durch Infizierung bei Ausführung einer Operation. In der Frühe des folgenden Tages hat die heimtückische Infektion aller angewandten Mittel zum Trotz den edlen Mann dahingerafft. Otto Bode wurde am 5 Mai 1860 zu Aschersleben im Regierungs. bezirk Magdeburg geboren und entstammte einer jener evangelischen Pastorenfamilien, aus denen so viele von Deutschlands Grössten und Besten hervorgegangen sind. Er verlor den Vater und die Mutter früh, der ältere Bruder musste die Erziehung leiten. Schon als Knabe hatte er eine unbezwingliche Liebe zur Natur und zu deren Gebilden und unverbrüchlich ist er dieser seiner ersten Liebe treu geblieben bis an das Grab. Namentlich Tiere und vor allen Schmetterlinge waren es, die es ihm angetan hatten. Bei seiner geistigen Begabung bestand er früh die Abiturientenprüfung am Gymnasium zu Halle. „Am liebsten," äusserte er zu einem Freunde, „hätte ich mich ganz dem Studium der Naturwissenschaften hingegeben, Dozent für Zoologie zu werden ist mein Jugendtraum gewesen, aber, aber," und dabei machte er eine Fingerbewegung, die auf pecunia est rara schliessen Hess. So entschloss er sich denn Mediziner zu werden. Wiederum früh, nach der kürzesten gesetzlich zulässigen Frist, legte Bode sein medizinisches Staatsexamen summa cum laude ab. Schon lenkte er die Augen der medizinischen Autoritäten auf sich und soll es der 184 Einfluss seines Gönners und Freundes Hahn gewesen sein, der ihn bestimmte sich ganz in den Dienst der Chirurgie zu stellen. Zu diesem Berufe war er wie geschaffen, denn er besass eine ruhige Hand, klaren Blick, Entschlossenheit und aussergewöhnliche Geschick- lichkeit in der Handhabung des Messers. Nachdem er acht Jahre als Assistent tätig gewesen war, wurde er in noch jungen Jahren an das Augusta-Victoria-Krankenhaus berufen. Damit nicht genug, förderte der Arbeitsfreudige noch wirksam durch Rat und Tat das Berliner Rettungswesen und wurde Dirigent der Unfallstation I vom Roten Kreuz. Den nicht reichlich bemessenen T^rlaub benutzte er zu Reisen durch Europa von Lissabon bis Petersburg und Moskau. war auch als Delegierter und Redner auf medizinischen Kongressen tätig. Trotz weiter Entfernung von Weissensee zog er von Berlin mit seiner Familie nach Kolonie Grunewald und fand dort die gewünschte Gelegenheit Schmetterlinge aus Raupen zu züchten, was er mit besonderer Vorliebe tat. Schon einmal führte eine von Bode ausgeführte Operation zu einer Infizierung und schliesslich zur Lähmung des rechten Armes. Als iiim dabei ohne Anwendung von Chloroform der Arm aufgeschnitten wurde, sagte jemand, er habe wohl furchtbar aushalten müssen. Bode bejahte dieses, fügte aber hinzu, das wäre aber nichts gegen den seelischen Schmerz und den qualvollen Gedanken: „was wird nun aus meiner Frau und meinen Kindern?" Trotz dieser schweren Prüfung verzweifelte Bode nicht. Hinaus gings in die Wälder; den Rucksack auf dem Rücken, in der linken Hand das Netz hat er Schmetterlinge und neuen Lebensmut eingefangen. Zu Hause wurd(Mi die Schmetterlinge mit der linken Hand präpariert und am Spannbrett lernte er nach und nach die linke Hand zur rechten machen. Später lernte er linkshändig schön, fest und leserlich schreiben. Nun nahm Bode auch seine ärztliche Tätigkeit wieder auf und operierte wieder und zwar mit Glück und Erfolg. — Der Berliner Eintomologische Verein hat durcli den Tod seines geliebten und verehrten Vorsitzenden einen schweren Verlust erlitten. Ungeachtet seiner anstrengenden Berufstätigkeit war er stets bereit die Interessen des Vereins zu fördern und nach aussen zu vertreten. Mit peinlicher Gewissenhaftigkeit erfüllte er die Pflichten des Vor- sitzenden; er leitete, treu seinem Wahlspruche: suaviter in modo, fortiter in re, die Verhandlungen des Vereins mit Unparteilichkeit und Wohlwollen. Etwa vorkommende Streitigkeiten, die im Verein zu den Seltenheiten gehören, wusste er mit Geschick, mitunter durch eine humoristische Bemerkung auszugleichen. Auch war er von leidenschaftlicher Liebe für die Entomologie und ihre Erscheinungen 185 begeistert. Seine hervorragenden anatomischen Kenntnisse gaben ihm die Befähigung, anscheinend rätselhafte Erscheinungen im Leben der Insekten aufzuklären Dabei wusste er durch seine Bescheidenheit Selbstlosigkeit, und bezaubernde Liebenswürdigkeit aller Herzen zu gewinnen. Unvergesslich wird allen Besuchern die Vereinssitzung vom 17. November 1904 sein, in der Bode zum letzten Male den Vorsitz führte. Argynnis daphne war das Jagdobjekt, das er von seinem Sommeraufenthalt in Südtirol vorlegte. Er schilderte in anschaulicher Weise, wie er über epheuumrankte Felsen klettern niusste zu dem üppig wuchernden Brombeergestrüpp, wo daphne in ungezählten Schaaren flog. Vom Anblick der goldigen Falter über dem tiefgrünen Dunkel der Mutterpflanze entzückt schlug er das Netz nach einem sich nahenden Falter. Doch der kleine Bursche wusste durch die Lücken des stachligen Geranks zu entweichen und nur ein Dreieck war das Ergebnis. Grosse Ehren sind dem Entschlafenen bei der ergreifenden Trauerfeier in der Kapelle seines Krankenhauses, bei der die Behörden, der ärztliche Stand in grosser Zahl, der Berliner Entomologische Verein durch seinen Vorstand und Mitglieder desselben vertreten waren, der Geistliche und ein Kollege des Verstorbenen zu Herzen gehende Worte sprachen, dargebracht worden. Der Berliner Entomo- logische Verein ehrte das Andenken seines lieben und verehrten Vorsitzenden in der Sitzung am 1. Dezember 1904 noch besonders durch einen vom Stellvertreter gesprochenen, warm empfundenen Nachruf, in dem der Dank des Vereins für die selbstlose Tätigkeit des zu früh Entschlafenen für denselben zum Ausdruck kam. Z i e g 1 e r. 186 [Berl. Eiitoni. Zeitschritt, Hand L, Jalirgang 1905.] Literatur. Die moderne IJiologie und die Eiitwickluiigstheorie. Von Erich Wassmann S. J. Ein Buch, welches imstande ist, einen Haeckel seiner jahrelang befolgten Praxis der Abstinenz breiterer Oeflfentlichkeit gegenüber abtrünnig zu machen, darf von vornherein ein aussergewöhnliches Inter- esse für sich in Anspruch nehmen. Es bedarf aber kaum einer solchen Empfehlung. Zunächst hält es vollkommen, was es verspricht, indem CS in übersichtlicher und erschöpfender, auch jedem Laien leicht ver- ständlicher Weise, ein anschauliches Bild von dem heutigen Stande der Entwicklungstheorie entfaltet. Es bietet aber mehr. In seinem 9. Kapitel gewährt der Verfasser, in dem Wunsche Beweise zu erbringen für die Bevorzugung der Descendenzlehre gegenüber der Konstanz- theorie, einen Einblick in seine Forschertätigkeit auf dem Spezialgebiete der Ameisengäste, durch welchen seiner Gewissenhaftigkeit als Beobachter und seinem Scharfsinn in den daraus gewonnenen Schlussfolgerungen ein glänzendes Zeugnis ausgestellt wird. Dieser Abschnitt geht weit über den Rahmen einer populären Darstellung hinaus und würde jedem streng wissenschaftlichen Werke zur Zierde gereichen. Dazu kommt nun aber für den unbefangenen Leser noch ein besonderer psychologischer Reiz durch die Beobachtung des Kampfes, welcher sich in dem Verfasser zwischen dem exakten Naturfoi'scher und dem gläubigen Theologen vollzieht, sobald er auf den Menschen resp. die menschliche Seele zu sprechen kommt. Er sucht sich aus dem Dilemma dadurch zu retten, dass er dem ersteren einfach verbietet hierbei mitzusprechen, da zur Lösung aller darauf bezüglichen Fragen der Psychologe und der Theologe die einzig berechtigten Persönlichkeiten wären Er greift Haeckel und alle Materialisten auf das heftigste an und nennt ihre monistischen Hypothesen unwissenschaftlich, während er gleichzeitig für seine theistischen Gebäude blinden Glauben verlangt. Warum so zornig, Herr Wassmann? Ein Gegner könnte leicht ein Zeichen von Schwäche darin sehen Haeckel wenigstens war in seinen Erwiderungen viel massvoller. — F. W. Literatur. IST The Fauna of British Illdia, including Ceylon and Burma. Published under the aulhority of tlie secretary of state for India in Council. Ed. by W. T. Blanford. Butterflie.s. Vol. I by C, T. Bingham. London 1905. 8. p. 511, 10 tab. col., 94 Fig. i. Text. — Preis 1 Pfd. Strl. Diesen beachtenswerten Zuwachs in der entomologischen Literatur vermögen wir nicht unerwähnt zu lassen Das Buch bietet dem Sammler indischer Schmetterlinge ein bequemes, billiges und zweckentsprechendes Nachschlage- und Bestimmungswerk. Entstanden ist dasselbe in An- lehnung an „Butterflies of India, Birmah and Ceylon (1882 bis 90) von Marshall u. de Niceville. Infolge Todes des bekannten Förderers indischer Lepidopterologie, de Niceville (1901), unterblieb s. Zt. die Vollendung jenes Unternehmens und das Fehlen der Papilio- nidae, Pieridae und Besperiidae in ihm wurde bisher als eine unbequeme Lücke empfunden. Col. Bingham, der Verfasser obiger Schrift, war von de Niceville s. Zt., violleicht in Vorahnung dieses Geschickes, ausersehen seinen Platz auszufüllen. Es geschieht dies nun nicht nur bezüglich der in den „Butterflies of Ind. Birm. a. Ceylon" fehlenden Familien, deren Urschrift das Indian-Museum aus Nic^villes Nachlass erworben und Bingham zur Verfügung gestellt hat, sondern die übernommene Verpflichtung gab den Anlass zu einer vollständig erneuten und vermehrten Bearbeitung der Tagfalter Indiens. Nur dem Umstände, dass die Publikation des Gesamt-Werkes der „Fauna von Brit. Indien" in den Händen der englisch-indischen Regierung liegt, ist es zu verdanken, dass dieses Buch auch dem weniger bemittelten Sammler zu einem wirklich wohlfeilen Preise zugänglich ist. Band II wird uns Papilionidae und Pieridae in absehbarer Zeit bringen. In der Vorrede legt Verfasser seinen Standpunkt bezüglich der Morphologie und Systematik klar. Was die Terminologie des Flügel- geäders betrifft, so mag die gewählte Bezeichnung der Adern etc. durch Nummern einfach erscheinen, wirkt aber nicht ganz sympathisch, weil man gewohnt ist, die Nummernfolge vom Körper aus in distaler Rich- tung anzuwenden und weil man naturgomäss von oben nach unten bzw. vorn nach hinten zählt, Autor aber bei der Submediana mit 1 anfängt; einige andere Ausdrücke, wie Tornus (=- Hinterwinkel), Tennen (^ Distal- oder (schlecht) Aussenrand), Dorsum (= Hinterrand) hätten wohl vermieden werden können, weil gute und verständliche Bezeich- nungen eingeführt sind; namentlich erscheint die Anwendung von Dorsum für den Hinter- oder (schlecht) Innenrand unlogisch. Hinsichtlich der systematischen Einteilung erklärt Verfasser (p. XIII), dass er, da ein Kriterium fehle, welches den Begriff gonerischer Charak- tere genügend begrenzt, es vorgezogen habe, die Formen in grosse und 188 Literatur. umfassende Genera zu gruppieren, trotzdem die Tendenz der modernen zoologischen Systematik darauf zielt, die höheren Einheiten in Unter- abteilungen zu zersplittern und die Genera zu vermehren. Was die „Species" betrifft, so vermeide er durchweg diesen Aus- druck, weil derselbe im Nachklange verfehlter Anschauungen der Vor-Darwinschen Zeit, den Gedanken der Unveränderlichkeit erwecken könne. Der von ihm gewählte Ausdruck „Form" andererseits entspräche besser dem Zweck und schliesse in jedem Falle die Möglichkeit der Veränderung ein; er halte es für verfehlt, lokale Veränderiingsstufen typischer Formen (Arten) auf eine diesen gleichwertige Rangstufe zu stellen, weil hierdurch die Erkenntnis jedes engeren Zusammenhanges zwischen ihnen verloren ginge. Schwierig sei die Entscheidung der Frage, welche Form einer zusammenhängenden Reihe als typisch und welche als Rasse aufzufassen ist; in dem Werke sei rein aus Gründen der Angemessenheit diejenige Form als Type behandelt, welche zuerst beschrieben wurde, ihr geographischer Vertreter, der beständig, wenn auch vielleicht nur wenig abändere, als Rasse; in manchen Fällen möge indessen das Gegenteil zutreffen. Was den ersten Teil dieser Ausführungen betrifft, so kann dem Verfahren nur beigepflichtet werden — sofern es sich um die Einführung ungenügend begründeter systematischer Einheiten (Gattungen und Unter- gattungen) handelt, andererseits aber wird man zugeben müssen, dass bei jeder systematischen Publikation eine gut definierte Zergliederung des Stoffes, d. li. die Bildung von Schalteinheiten (Sectiones, Cohortes etc.) zur leichteren Aufnahme des Gebotenen und zur schnelleren Orientierung durchaus wertvoll und zweckmässig ist. Leider ist Autor indessen auch bei der praktischen Anwendung seiner anzuerkennenden These nicht konsequent geblieben; so finden wir eine Reihe Moore'schc Genera übernommen, deren Existenzberechtigung auf sehr schwachen Füssen steht (Melanocy)na, Dophla, Moduza etc.) und die sich im günstigsten Falle zur Einreihung als Sectionen geeignet haben würden. Der andere Teil der Ueberlegung zerfällt in sich in Ansehung des Gedankenganges der „Internationalen Regeln der Zoologischen Nomen- klatur" (Paris 1905). Die Absicht welche Autor mit der Ausmerzung des Wortes „Species" verfolgt, wird hier in einfachster, sachlicher Weise durch die Einführung des BegrifiFs der Collectiv-Species erreicht. Sämtliche lokalisierte Vertreter einer Art (Lokalvarietäten) bilden mit Einschluss des Typus nebengeordnete öubspecies mit trinominaler Bezeichnung und gleichwertige Glieder der „Species", diese mit binominaler Benennung. Als nomenklatorisclier Typus gilt, in Uebereinstimmung mit Bingham, die zuerst beschriebene Form. Diese Art der Regelung der Species-Frage gibt ein der Sachlage entsprechendes, klares Bild Literatur. 189 von der Wandelbarkeit der Arf, ohne dass es nötig wäre, den Begriff der „Species" aufzugeben. Die Unterart ist im Sinne der Nomeniilatur- regeln die letzte systematische Einheit, andere benannte Formen (indi- viduelle Aberrationen, Zustandsstufen), deren Namen auch nicht dem Prioritätsgesetz unterliegen, werden kurzweg als „forma" zu bezeichnen sein. Wir werden also vom moderneu Standpunkte aus, Binghams „Form" im allgemeinen als typische Subspecies, seine „Race" als coor- dinierte Subspecies, seine „Varietas" als Forma ansprechen müssen. Tu der Anwendung des Wortes „Form" wird übrigens bei R, auch Gleichmässigkeit vermisst, weil der Ausdruck einerseits auf die typische Unterart, andererseits auf vorgedachte Zustandsstufen (Wot-season form, Dry-season form) Anwendung findet. Der beschreibende Teil des Buches enthält übersichtliche und brauchbare Bestimmungstabellen der Gattungen und „Formen" (auch Rassen und Varietäten). Der Text der Beschreibungen ist in klarer und verständnisvoller Fassung gehalten. Näher auf den Inhalt einzu- gehen, verbietet der hier verfügbare Raum, nur wollen wir nicht unterlassen zu bemerken, dass Autor sich allzusehr auf die vater- ländische Literatur verlassen hat, und dass hie und da neuere Publi- kationen deutscher Entomologen übersehen oder ignoriert wurden. Daher haben sich etliche Irrtümer in das sonst lobenswerte Werk übertragen. So finden wir auf p, 200 Discopkora celinde Stoll. aus Nord-Indien registriert, eine Art, die auf Java beschränkt ist und in Indien durch die ähnliche, aber nachweislich specifisch verschiedene D, continentallS Stand, ersetzt ist. Der Name ist unrichtiger Weise als Synonym behandelt (Stichel, Deutsche Ent. Z. v. 15 (1902) p. 70). Wenn wir ferner einerseits stellenweise einer etwas weitgehenden Zusammenziehung benannter Formen begegnen, die sogar zu Irrtümern ausartet (Clerome aerope Leech ist z. B, fälschlich mit C. eumeus Drury identifiziert), so erscheint in anderen Fällen die Aufführung gewisser Namen als typische Formen (Arten) nicht gerechtfertigt. Es trifft dies namentlich bei Arten zu, deren Verbreitungsgebiet sich über die Grenzen der behandelten geographischen Districte hinaus erstreckt, und deren typische Unterarten die Malayischen Inseln etc, bewohnen. Von solchen Fällen seien herausgegriffen : Melanocytna faunuloides Nicev, (1895) ist eine schwache Subspecies von Clerome (richtiger Faunis) faunula Westw. (1859), Zeaajidia masoni Moore (1878) gehört zu Z. amethystus Butl. (1865). Solche Einzelheiten können natürlich den allgemeinen Wert des Buches wenig beeinträchtigen, wir wollen dessen Verfasser zu dem bisher Geleisteten nur beglückwünschen und erwarten mit Spannung die Fortsetzung seiner Arbeiten. Besonders sei schliesslich der in 190 Literatur. prächtigem Dreifarbendruck hergestellten Tafeln Erwähnung getan, welche eine würdige Ausstattung des Buches darstellen und ebenso wie die zahlreichen Textfiguren zur Orientierung des Lesers und zur Er- kennung der Bestimmungsobjekte wesentlich behilflich sind. St. Levi W. Meiigel, A Catalogue of the Erycinidae, a Family of Butterflies. With the Synonomy brought down to July (corr. Oct.) 1, 1904. Reading, 1905. Der Csitalog, welcher, wie M. in der Vorrede sagt, das Resultat mehrjährigen Studiums der Familie ist, hüllt sich noch in ein ältliches Gewand. Schon die Wahl des Familiennamens, welcher infolge Praeoc- cupation des Namens Erycina (Lam. 1805, Mollusc.) ungiltig ist, bekundet dies, Verfasser entschuldigt die Wahl der Benennung damit, dass die Ersatz-Namen L,emoniidae und Miodinidae weniger „familiär" sind. Wie ein bekannter Entomologe vom Fach bei irgend einer anderen Veranlassung sehr treffend betonte, dass die Systematik als Tummelplatz für Dilettantenphantasien am wenigsten geeignet sei, gibt diese Begründung Anlass zu dem Einwände, dass die Systematik keine Stätte „familiärer" Bestrebungen ist. Autor hat den Kirby'schen Catalog als Vorbild genommen. Die Aufzählung der „Arten" und „Varietäten" geschieht nach diesem bekannten älteren iMuster ohne Rücksicht auf Rassen- oder Subspecies-Bildung, Citate werden in massigen, aber genügenden Grenzen gehalten. Wenn der Feststellung der Synonymie, wie man aus den Titel des Buches beanspruchen kann, die nötige Sorgfalt gewidmet ist, und nicht nur die Ergebnisse von Vorarbeiten colportiert sind — es lässt sich dies bei der Schwierigkeit des Stoffes nicht ohne weiteres beurteilen — so wird sich aber das Werkchen trotz der veralteten Aeusserlichkeiten eine bleibende Stätte in der Handbibliothek des Lepidopterologen erwerben. Allerdings wirkt es befremdlich, wenn der Autor in den „Additional References" (p. 141) eine Anzahl Neubeschreibungen indischer Nemeo- biinae (Fruhstorfer) einfach übergeht mit der Begründung: „All these are mutations or geographical forms and most probably (sie!) are not valid." Gehen wir die Reihe der „Arten" des Cataloges durch, so wird es unschwer sein, eine belangreiche Menge auszusortieren, deren Wert als Species auf keiner höheren Stufe steht als derjenige der ignorierten geographischen Formen (Subspecies). Autor teilt ein: Subfamilie Lihythaeinae : 1 Gattung, 21 Arten. „ Nemeobiinae: 13 Gattungen 97 „ „ Eu&elasiinae : 2 „ 112 „ Lemoniinae: 86 „ 1060 Liter ahir. 191 Im ganzen 102 Gattungen mit 1290 Arten abgesehen von etlichen Zugängen in den „Addenda." Unter den Gattungen befinden sich 19 mit nur einer Art» 14 mit 2 oder 3 Arten, 26 mit über 3 und unter 10 Arten' 15 enthalten über 20, 5 über 50 Arten, Die höchste Artenzahl, 134, ist unter der Gattung Mesosemia Hbn. vereinigt. Eine genaue Revision aller dieser Species auf ihren specifischen Wert wird deren Gesamtzahl auf etwa 50 — 60/^ herabmindern, und die übrigen haltbaren Formen auf den Rang von Subspecies verweisen; ebenso erscheint der Wert der Genera revisionspflichtig, hier wird ebenfalls eine Anzahl dem gewissenhaften Kriterium nicht standhalten können. Es hat dies übri- gens auch schon der Autor erkannt und in der Vorrede ausgesprochen, aber die Ausführung dieser Revision späterer Gelegenheit überlassen. Dazu bildet der Catalog jedenfalls eine bequemere Grundlage als das in der Literatur zerstreute Material und erfüllt deshalb auch den vom Autor beabsichtigten Zweck, denjenigen Schriftstellern und Sammlern als Nachschlagewerk zu dienen, die in der Familie arbeiten Hierfür können wir Herrn M. gewissermassen dankbar sein, denn es darf die Mühe und Arbeit nicht unterschätzt werden, welche es gekostet hat, allein das belangreiche Material zu sichten und zusammenzutragen. St. Carl Fromholz Buclulruclierei, Borlin C, "Nouo Frioilrichstr. 4' [Berl. Entom. Zeitschrift, Band L, Jahrgang 1905.] 193 Usia Latr. Von Th. Becker in Liegnitz. Hierzu Ta'el VII. Die in diese Gattung gehörigen Dipteren sind rechte Mittelmeer- Bevvohner; sie sind in allen das Mittelmeer begrenzenden Ländern heimisch, hauptsächlich jedoch in Nord-Afrika und scheinen im wesentlichen auf diese Gebiete beschränkt zu sein; in Mittel-Europa kommen sie schon nicht mehr vor. In Asien war Transkaspien die vorläufig bekannte Grenze; ich erhielt jedoch kürzlich 1 Exemplar einer auch von mir bei Tunis gefundenen Art aus dem Alai-Gebirge in Süd-Sibirien. Es ist also wohl anzunehmen, dass einzelne Vertreter dieser Gattung in ganz Asien, wenn auch nur in den dem Mittelmeer- gebiet klimatisch ähnlichen Zonen zu finden sein werden. Wie weit sie auf dem afrikanischen Kontinent nach Süden vorgedrungen sind, ist mit Sicherheit nicht bekannt; wahrscheinlich finden auch sie, wie so viele andere Dipteren ihre Verbreitungsgrenze in dem grossen Wüstengürtel der Sahara Loew hat unter den ihm aus Süd-Afrika unterbreiteten Dipteren wenigstens keine Usia gefunden. Auf den Kanarischen Inseln fand ich gleichfalls keine Art; in Amerika scheinen sie nicht vorzukommen, ebenso wenig im Indischen Archipel und Australien. Meigen kannte 6, Loew 10 Arten, Macquart hat 12 beschrieben; im Katalog der paläarktischen Dipteren sind 20 Arten und 8 Syno- nyme aufgeführt, von denen 18 Arten Bestand haben, diesen kann ich noch 10 neue hinzufügen; ferner tritt noch hinzu U. Noval'ii Strobl die in dem Katalog keine Erwähnung hat finden können, so dass zur Zeit 29 Arten bekannt sind. p]s ist mir stets sehr zweifelhaft gewesen, ob die bisher an- genommene Synonymie als richtig anzunehmen sei. Diese Frage lässt sich auch bei der grossen Schwierigkeit, die bei einer ganzen Reihe von Arten obwaltet, die wirklich karakteristischen Merkmale aus- findig zu machen und angesichts der wie gewöhnlich ungenügenden Beschreibungen der älteren Autoren, gar nicht ohne Weiteres beant- worten. So viel ist gewiss, dass die üsien, auch allein schon aus äusseren Gründen, zu den wenig gekannten Dipteren gehören; ebenso 13 194 Th. Becker. sicher ist es, dass eine Revision dieser Gattung ohne gleichzeitige Benutzung der Typen ein sehr anfechtbares Resultat gezeitigt haben würde. Der Umstand nun, dass es mir vergönnt war, in dem haupt- sächlichsten Verbreitungsbezirke, in Nord-Afrika, zu sammeln, und dass ich in meinen Funden verschiedene Macquart'sche Arten zu erkennen glaubte, gab mir Anlass, mich näher mit der Sache zu befassen. Meine Bemühungen, die vornehmlichsten Sammlungen und Typen kennen zu lernen, wurden vom schönsten Erfolge gekrönt. Mit grösster Bereitwilligkeit wurde mir folgendes Material zur Ver- fügung gestellt: 1. Die Loew'sche Sammlung aus Berlin mit 114 Expl. in 17 Arten durch die Herren Geheimrat Möbius und Dr. Grünfeld. 2. Die Bigot'sche Sammlung aus England mit 98 Expl. in 9 Arten durch Herrn Verral. 3. Die Sammlung des Pariser Naturh. Mus. mit Typen von Meig., Macq., Lucas, L. Duf. bestehend aus 99 Expl. in 10 Arten durch die Herren Prof. Bouvier und Kunkel d'Herculais. 4. Die Schiner-Egger-Mik'sche Sammlung aus Wien mit 207 Expl. in 14 Arten durch Herrn Prof. Ganglbauer und Handliersch. 5. Die Sammlung des Ungar. Nat. Mus. in Budapest mit 97 Expl in 7 Arten durch Herrn Dr. K. Kertesz. 6. Die Sammlung des Herrn Prof. Hermann in Erlangen mit 16 Expl. in 9 Arten. 7. Die Type von U. Novakii Strobl durch denselben. 8. Die Type von U. taeniolata Costa durch die Herren Prof, Monticelli aus Neapel und Prof. Dr. Bezzi Turin. 9. Dazu meine eigene Sammlung mit 121 Expl. und 1.5 Arten. Wertvolle Notizen verdanke ich Herrn Dr. Hansen und Willi. Lundbeck in Kopenhagen. Es ist mir eine angenehme PHicht, allen genannten Herren auch an dieser Stelle meinen Dank auszusprechen. Liegnitz, 15. Dezember 1905. Th. Becker. GattuiigsbegrifF. Die Usien gehören zu der von uns künstlich geschaffenen Gruppe der BomhyLinae, deren Fühler dicht zusammenstehen. Kleine bis grosse, meist metallisch glänzende Arten von gedrungener Gestalt, meist kurz behaart und mit deutlicher Punktierung. Hinterleib flach, kurz und breit mit 7 Ringen. Die Männchen haben in der Regel ein grosses, weit vorstehendes Hypopygium, das der Hauptsache nach aus 3 Teilen besteht: 2 symmetrischen, oberen, zangenförmigen Usia Latr. 195 Stücken, die sich mit einem schaufelförmigeo Unterstück zusammen- schliessen; erstere zeichnen sich durch 2 beulenförmige Erhöhungen aus, letzleres hat häufig an den Seiten charakteristische Anhängsel oder Fortsetzungen. Der Thoraxrücken ist gleichmässig behaart, jedoch so, dass in der Regel durch 2 unbehaarte Längsstreifen eine mittlere Haarreihe geschaffen wird. Das Schildchen ist kurz und breit. Borsten sind nirgends vorhanden. Kopf klein und rund; Augen in der Regel getrennt, nur bei einer Art, incisa Wied., beim cf auf längerer Strecke zusammenstossend. Die Mundöffnung reicht bis zu den Fühlerwurzeln, sodass mit Ausnahme der meist schmalen Wangen von einem Untergesicht keine Rede ist. Rüssel weit vor- stehend, länger als der Kopf; Taster klein; Fühler dreiteilig: die ersten beiden Glieder sind unbedeutend, das zweite kugelig, das dritte schmal, verlängert, fast gleich breit, vor der Spitze auf der Oberseite mit einem vertieften Ausschnitt und in demselben mit einer kurzen Präapikaiborste. Beine ganz einfach, mitunter verdickt namentlich die Hinterbeine. Flügel mit wenig ausgebildetem Wurzel- lappen; die erste Längsader und deren Hilfsader sind lang; die dritte gegabelt, daher 2 Unterrandzellen. Diskoidalzelle mit 2 zum Flügel- rande laufenden Adern; o Hinterrandzellen; Analzelle geschlossen und kurz gestielt. Die Flügel sind glashell und gefärbt, mit und ohne Flecken. Die Usien sind nur auf Blüten zu finden; sie halten im Sitzen die Flügel etwas gespreizt. Ueber ihre ersten Stände ist mir nichts bekannt geworden. Loew ist der einzige Schriftsteller ausser Macquart der durch Publikation einer grösseren Reihe von Einzelbeschreibungen neuer Arten namentlich im L Bande der Linn. Entomol. dieser Gruppe etwas näher getreten ist, leider etwas frühzeitig, schon im Jahre 1846. Aus Loew's Beschreibungen geht denn auch hervor, dass ihm damals noch verschiedene Arten wie aurata Fbr., afrata Fbr., ßorea Fbr,, bicolor Macq., claripennis Macq. vestita Macq. hyalipennis Macq., forcipata Brülle unbekannt waren, sodass er, wie wohl zu verstehen ist, zu einer Beherrschung des Stoffes in diesem Formenkreise damals nicht gelangt ist. Wir entnehmen aus seinen Beschreibungen, dasS er bei seinen Artbestimmungen das Schwergewicht gelegt hat auf die Stellung der kleinen Querader und der Gabelader. So wertvoll nun auch diese verschiedenen Abweichungen in der Aderstellung zur Karakteristik einiger Arten als Merkmal ins Gewicht fallen, so können nach meinen Erfahrungen doch nur erhebliche Unterschiede hierin ausschlaggebend sein und bei der Arttrennung Berücksichtigung 196 Th. Becker. verdienen, da die Aderung innerhalb gewisser Grenzen bei einigen Arten recht'schwankend ist (namentlich der Ursprung der Gabelader) Bessere Merkmale geben die Farbe und Länge der Behaarung, die Punktierung, Stirnbreiten, P'orm des Hypopygiums und namentlich die Färbung der Flügel. Nach diesen Gesichtspunkten habe ich die Einteilung der Arten und ihre Begrenzung vorgenommen, ohne die Aderung zu vernachlässigen und glaube hierdurch Mittel und Wege, die häufig recht schwierig zu unterscheidenden Arten sicher zu begrenzen, ausfindig gemacht zu haben. Unter Hinweis auf den Katalog der Paläarktischen Dipteren unterlasse ich es, die voll- ständigen Zitate der beschriebenen Arten zu geben. B e s t i m m u n g s ta b e 11 e für die Arten der Gattung Usia Latreille. Hellbehaarte Arten 1 Schwarzbehaarte Arten. [Grui)pe Ul]. . . .21 1. Hinterleib glänzend metallisch ohne gelbe Quer- binden [Gruppe I] 2 Hinterleib matt mit gelben Querbinden. [Gruppen] 17 2. Behaarung auf Thorax und Schildchen kurz . 3 Behaarung auf Thorax und Schildchen lang . \2 3. Flügelfläche ganz gebräunt, gewöhnlich von gleich- massiger Stärke braun bis wässerig braun, an der Wurzel meist etwas heller und gelblich. 4 Flügelfläche ganz wasserklar, höchstens an der äussersten Wurzel und am Vorderrande schwach braungrau oder gelblich G Flügelfläche wasserklar, jedoch an der Wurzel, in der Vorderrandzelle und der vorderen Wurzelzelle gelb bis gelbbräunlich . . . .10 Flügelfläche wasserklar, jedoch an der Wurzel intensiv gelb und in der Vorderrandzelle und oberen Wurzelzelle fleckenartig braun . . .11 4. Zweite Längsader unvollständig; kleine Querader vor der Mitte der Diskoidalzelle. Gabelader etwas jenseits des Endes dieser Zelle stark bogenförmig und wenig gespreizt abzweigend. 2 V- mm lang rnnnca Lw. P . Zweite Längsader vollständig 5 Usia Latr. 197 5. Flügel ganz gleichmässig schwach gebräunt. Hinterleib schwach punktiert. Gabelader fast nicht gespreizt, annähernd parallel zur dritten Längsader, auf der Mitte zwischen Querader und Discoidalzellen-Ende abbiegend. Kleinere Art von 3 — 4^/2 mm Länge sicula Egg. cfQ.. Flügel auf der Mitte dunkler braun, nach dem Hinterrande allmälig etwas heller gefärbt, bei grösseren Exemplaren auch mit braun um- säumten Adern. Gabelader deutlich etwas gespreizt. Grosse, breit gebaute stark punk- tierte Art von 4V2 — 7V- mm Länge. . . . lata Lw. c/i?. G, Gesicht und iialbe Stirn weissgelb, Scheitel schwarz. Flügel mit bräunlichen Flecken an der Gabelung der zweiten und dritten Längs- ader notata Lw. Q. Gesicht und Stirn ganz glänzend schwarz . . 7 7. Thorax und Schildchen deutlich, wenn auch kurz behaart 8 Thorax und Schildchen fast nackt, sehr dicht und deutlich punktiert ohne glatte Längs- streifen auf dem Thoraxrücken. Flügel ganz farblos; die Adern am Vorderrand und an der Wurzel gelb, weiterhin bräunlich; kleine Querader auf der Mitte der Diskoidalzelle; Gabelader in der Verlängerung der Diskoidal- zellen-Querader. 5 mm lang ...... calva Lw. Q. 8. Stirn sehr schmal. Gabelader in der Verlänge- rung der Diskoidalzellen-Querader ansetzend, oder vorher 9 Stirn von der gewöhnlichen Breite. Gabelader zwischen der kleinen Querader und dem f]nde der Diskoidalzelle abbiegend. Flügel glashell bis schwach graulich, in der Vorderrandzelle und der oberen Wurzelzelle etwas graubraun gefärbt. Hinterleib vielfach blauschwarz, hicolor M.iiC({. d" Q. , 9. Stirn des Männchens oben nicht breiter als das dritte Fühlerglied, bis zur Stirnmitte gleich breit, dann bis zu den Fühlern dreieckig verbreitert; kleine Querader auf oder jenseits der Mitte der Diskoidalzelle. Flügel ganz wasserklar. 2 — 3 mm lang . . an gustifrons c/Q n. sp. 198 Th. Becker. Stirn des Männchens am Scheitel von der doppelten Breite des dritten Fühlergliedes, nach den Fühlern zu allmälig gleichmässig etwas verbreitert; kleine Querader vor der Mitte der Diskoidalzelle. Flügel glashell, an der Wurzel etwas gelb. 2 V2 — 3 V^ mm lang, p u tilla d Q- n. sp. 10. Kurz aber sehr deutlich behaart. Hypopygium des cf im unteren Teile aus 2 grossen glatten ovalen wulstigen Zangen bestehend. Grosse Art von 7 — 9 mm Länge ßorea ¥hv . cf Q . Ausserordentlich kurz behaart, fast nackt. Hypopygium des o" mit nur einem schaufei- förmigen kurz behaarten Unterstück. Mittel- grosse Art von 6 — GV2 mm Länge. . . accola cf Q. n. sp. 11. Thorax und Hinterleib stark punktiert. Hinter- beine nicht verdickt. 5 — 7 mm lang. . oen^a Rossi c/Q. 12. Flügelfläche ganz wasserklar, höchstens an der Wurzel und am Vorderrande schwach an- geräuchert 13 Flügelfläche wasserklar, jedoch an der Wurzel, in der Vorderrandzelle und in der oberen Wurzelzelle gelb bis gelbbräunlich IG 13. Kleine Querader deutlich vor der Mitte der Diskoidalzelle. Gabelader auf der Mitte zwischen der kleinen Querader und dem Ende der Diskoidalzelle abbiegend. ... . . 14 Kleine Querader auf oder jenseits der Mitte der Diskoidalzelle 15 14. Beine, namentlich die Hinterbeine verdickt. Schienen fast nackt, ca. 5 mm lang, clarlpennis MdiC^\. (f Q . Beine schlank, nicht verdickt. Beine, namentlich die Schienen mit schneeweissen längeren ab- stehenden Haaren bekleidet. 6 mm lang, erini/^e« a" Q n. sp. 15. Brustseiten und Hinterkopf glänzend: Hypopygium grösser als der übrige Hinterleib. Stark glänzende mittelgrosse Art von 5 mm Länge, anuscf n. sp. Brustseiten und Hinterkopf glänzend ; Hypopygium nur von geringer Grösse; sehr kleine Art von 2 — 3 mm Länge unicolor Lw. cf Q • 16. Behaarung sehr lang, auf dem Hinterleibe fuchs- rot. Hypopygium des c/ mit sehr langem schaufeiförmigen Unterstück; kleine Querader üsia Latr. 199 hinter der Mitte der Diskoidalzelle. 9—10 inm lang ws^i^a Macq c/ Q . Behaarung lang, auf dem Hinterleibe wie am Thorax graugelb; Hypopygium wesentlich kleiner und von anderer Form, baumstumpf- artig aus den hinteren Bauchplatten hervor- ragend; kleine Querader vor der Mitte der Diskoidalzelle. 6 — 9 mm lang atrataYhv. (f Qt^ 17. Beine ganz schwarz. . - 18 Schienen, Wurzel und Spitze der Schenkel nebst den halben Metatarsen gelb. Flügel wasserklar mit brauner P'leckung oder Säumung an den Queradern und Gabel wurzeln. Gesicht und Stirn weissgelb. Augen durch die schmale Stirn getrennt (o""). Hypopygium des cf von mittlerer Grösse. 2 — 3 mm lang. . punctipennis Lv/, cf Q. Nur die Kniee rostgelb. Flügel ähnlich geHeckt wie bei der vorigen Art. Gesicht und Stirn schwarz, grau bestäubt. Augen auf langer Linie zusammenstossend (cf). Hypopygium sehr klein. 2 mm lang vaffanscfü.si^. 18. Kleine Querader auf der Mitte der Diskoidalzelle. 19 Kleine Querader vor der Mitte der Diskoidalzelle. 20 19. Gabelader dem Ende der Diskoidalzelle gegen- über beginnend. Flügel wasserklar bis schwach bräunlich, mit einer schwachen Ver- dunkelung am Vorderrande und in der vor- deren Wurzelzelle. Thoraxrücken mit sehr breiten mattschwarzen Streifen. Augen des cf in längerer Linie zusammenstossend. Grosse Art von 8 - 10 mm Länge incisa Wied. cf Q. 20. Gabelader zwischen der kleinen Querader und dem Ende der Diskoidalzelle beginnend. Stirn des (f sehr schmal, etwa von der Breite des dritten Fühlergliedes. Thoraxstreifen glänzend schwarzbraun LoewijfO- n. sp. Gabelader dem Ende der Diskoidalzelle gegen- über ansetzend. Stirn 'des cf ca. doppelt, des Q viermal so breit als das dritte Fühlerglied. Thoraxstreifen mattschwarz aurata Fbr. c/P- 200 Th. Becker. 21. Hinterleib metallisch glänzend 22 Hinterleib ganz matt brauugelb, auf der Mitte orangerot versicolor Fbr. (f. 22. Thoraxrücken deutlich etwas braun bestäubt. . 23 Thoraxrücken ganz glänzend, unbestäubt. . . 24 23. Hinterleib stark glänzend, ohne oder nur mit schwacher graubrauner Bereifung und ohne Punktierung. Flügel an der Wurzel und auf der Mitte schwach gelbbräunlich, fast farblos; kleine Querader auf der Mitte der Diskoidalzelle; Gabelader dem Ende dieser Zelle gegenüber oder etwas davor beginnend . . , . . versicolor Fbr. P . 24. Behaarung auf Thorax und Hinterleib ausser- ordentlich kurz. Flügel ganz klar und farb- los; kleine Querader auf der Mitte, Gabelader dem Ende der grade abschliessenden Diskoi- dalzelle gegenüber abzweigend; kleine glänzend schwarze bis blauschwarze Art. 2V- — 4 mm lang pusilla Meig c/9. Behaarung auf Thorax und Hinterleib länger bis sehr lang 25 25. Flügelfläche gleichmässig etwas rauchschwarz ge- färbt, an der oberen Wurzelhälfte etwas stär- ker; kleine Quei'ader ungefähr auf der Mitte, Gabelader dem Ende der Diskoidalzelle gegen- über abzweigend. Hinterleib deutlich punk- tiert. Hypopygium des cf gross. 2 — 4 mm lang forcipata Brülle c/2. Flügelfläche ganz gleichmässig wässerig braun; Adern ganz schwarz; kleine Queradern auf oder hinter der Mitte der Diskoidalzelle. Hinterleib kaum punktiert. Hypopygium des cf klein. 2 mm lang. . . . carmelitensis cfQ n. sp. Flügelfläche ganz farblos, höchstens die äusser- ste Wurzel etwas bräunlich 26 26. Hinterleib stark punktiert 27 Hinterleib nicht-, oder sehr schwach punktiert . 28 27. Thorax und Hinterleib nicht besonders laug-, aber sehr dicht behaart. Hinterleib violett- schwarz; kleine Querader vor der Mitte der Diskoidalzelle. 3-4 mm lang . . . Novakii Strobl. c/$. 28. Thorax und Hinterleib länger, aber weitläufig behaart; kleine glänzende unpunktierte Arten 29 üsia Latr. 201 29 Schwinger weiss. Flügel etwas weisslich gelb ; kleine Querader auf oder vor der Mitte der Diskoidalzelle. Hypopygium des c/ gross. 3V2 mm lang ignorata (/9- n sp. Schwinger gelb, Flügel ganz farblos, nur die Adern an der Wurzel etwas gelb; kleine Querader auf oder hinter der Mitte der Dis- koidalzelle. Hypopygium des cf klein. 3V^ - 4V2 mm lang prt/Zösc^ws c/Q n. sp. Gruppe I mit hellen Haaren und metallisch glänzendem unbandierten Hinterleibe. 1. üsia florea Fbr. c/ 9 (1794). Synonyme: U. cuprea Macq. gagaihea Bigot. Ueber diese Art, eine der ältesten der Gattung sind wir zweifel- los bislang nicht sicher orientiert gewesen, denn nicht nur heute noch, sondern auch schon in weit zurückliegender Zeit waren die Ansichten über dieselbe nicht übereinstimmend. Fabricius gibt von ihr folgende kurze Diagnose : „nudinscula nigra, alis basi siibferriigineis" und weist 1805 auf die von Meigen in seiner Klassification 194 1. Tab. XI fig. 3, 4 (1804) beschriebene und abgebildete Art gleichen Namens hin, ein Beweis dafür, dass er selber seine eigene Art nicht richtig beurteilt hat. Da man nun namentlich aus Meigen's Abbildung sicher auf Usia aenea Rossi schliessen muss, so wären wir auch wohl noch lange dieser Ansicht geblieben, wenn nicht Meigen im VI. Bande seines Hauptwerkes p. 328 diese seine frühere falsche Auffassung nach Besichtigung der Fabricius'schen Sammlung im Jahre 1823 berichtigt hätte. Schon im II. Bande setzt er seine U. florea als Synonym zu U. aenea Latr. und beschreibt U. florea P^br. nun als eine grosse 7—9 mm lange metallisch glänzende mit weissen Härchen bedeckte Art, mit glashellen an der Wurzel und am Vorderrande gelb gefärbten Flügeln; er spricht von mehreren Weibchen, die er in der Sammlung des Fabricius und in Kopenhagen gesehen hat. Diese Art scheint nicht gemein zu sein und sie collidiert leider mit mehreren einander nahe stehenden, so dass sie ohne Weiteres nicht festgelegt werden kann und zu Verwechselungen vielfach Anlass geboten hat. Besser gelingt die Sicherstellung schon, wenn man sie mit der zweiten 202 Th. Becker. von Fabricius beschriebenen, häutiger vorkommenden und ebenfalls hellhaarigen Art Usia atrata vergleicht. Von dieser sagt Fabricius: „villosa atra, alis albis immaculatis" . Meigen sagt von ihr, dass die Flügel an der Wurzel gelb seien, dass sie ebenfalls grau behaart sei und eine Grösse von 6 — 7 mm habe. Die Vcrgleichung der Ausdrücke des Fabricius: nudiuscula und villosa deutet darauf hin, dass die Behaarung bei der Art atrata länger sein muss als bei florea. Das wäre nun schon ein weiterer Hinweis und ein Merkmal, das meiner Ansicht nach im allgemeinen genügt, um die Art bestimmen und sie von U. atrata unterscheiden zu können, da es mit der angegebenen Flügelfärbung nur wenige langhaarige Arten gibt. Mit diesen natürlichen wenn auch einfachen Hülfsmitteln wäre die Art florea sicher festgelegt worden sein, wenn nicht Loew, auf dessen Urteil ja mit Recht viel Gewicht gelegt wird, diese älteren Artbegriffe in der Linaea Ent. durch seine Beschreibung der U florea Fbr. und durch seine Typen in seiner Sammlung gekreuzt und wieder schwankend gemacht hätte. Loew's Auffassung deckt sich nicht mit der von Fabr., Latr., Meig., Macq ; seine Beschreibung von der Flügelfärbung entspricht auch nicht vollkommen seinen Typen. Loew's Art florea ist eine nur kleine bis mittelgrosse Art mit gleichmässig schwach gebräunten Flügeln und mit etwas hellgelber Färbung der äussersten Wurzel, die aber nur wenig in die Erscheinung tritt; die Gabelader setzt mit starkem Bogen ein und verläuft fast parallel zur dritten Längsader. Diese Flügelfärbung entspricht nun aber keineswegs der Meigen'schen Beschreibung; die auffallend verschiedenen Grössenverhältnisse hätten Loew auch schon stutzig macheu können. Wenn er nun doch zu der Ansicht kommt, dass die Meigen'sche Beschreibung zur Genüge passe, so lässt dies seinen späteren Scharfblick bei dieser Jugendarbeit noch vermissen. Dass Macquart eine andere Art beschrieben, hat Loew allerdings auch herausgefunden. Macquart's U. liorea s. Dipt., exot. IL 1. 104 Taf. VIII fig. 1 hat eine weit gespreizte Gabelader und ist eine grosse Art von 3^ i liu. = 7 mm Länge mit an der Wurzel gelbbräunlich gefärbten Flügeln; auch dass die Latreill'sche Art, die grösser sein soll als die an und für sich nicht kleine U. aenea, nicht mit seiner eigenen Auffassung übereinstimmen könne, hat Loew ebenfalls richtig herausgefunden. Loew steht aber mit der Auffassung seiner Art U. florea ganz allein ohne Gewährsmann im Widerspruch mit allen früheren Autoren. In Meigen's Sammlung befinden sich "2 Exemplare; das eine ist nach Form und Schreibweise eine Meigen'sche Type aus Spanien, das andere ist von Macquart bestimmt, stammt aus der Berberei und Usia Lafr. 203 ist mit dem Meigen'sclieii vollkommen identisch. Ich habe die Fabricius'schen Typen selber zwar nicht gesehen, habe aber durch freundliche Vermittelung des Herrn Dr. Hansen und Wil. Lundbeck aus Kopenhagen deutliche Auskünfte über die dort befindlichen Typen erhalten, und dadurch bestätigt gefunden, dass Meigens Auskunft richtig ist. Von Volucella ßorea sind dort 2 Exemplare (nach Meigen sind es Weibchen) aus Tanger, glänzend grün mit kurzen^ hellen Haaren, deutlich punktiertem Hinterleib und glashellen Flügeln' deren Wurzeln und Vorderrand gelblich sind. Trotz der Loew'schen irreleitenden Beschreibung hat seine Auf- fassung praktische Erfolge doch kaum gehabt; ich habe in allen mir zu Gebote gestellten Sammlungen gefunden, dass man unter U. üorea eine grosse hellhaarige Art verstanden hat, die sich der Meigen'schen Beschreibung mehr oder weniger anpasst. Die Loew'sche U. ßorea ist, wo sie sich fand, anders gedeutet worden, so bei Bigot, so bei Egger; letzterer hat diese Art als seine Usia sicula beschrieben, zu der die Loew'sche Art nun als synonym zu stellen ist. Usia ßorea Fbr. habe ich ausser in Fabricius Sammlung nur gefunden in Bigot's Sammlung aus Süd-Europa und in der von Meigen aus Spanien und der Berberei. Von U. atrata P'br. ist sie im männlichen Geschlecht leicht durch besondere Form des Hypo- pygiums zu unterscheiden; im allgemeinen ist U. ßorea die kurz- haarige, atrata die langhaarige Art; bei ersterer sind auch die Hinterscbienen namentlich beim cf etwas stärker; die langhaarige U. vestita Macq. unterscheidet sich von den beiden durch andere Haarfarbe, andere Stellung der kleinen Querader und Hypopygium. Als synonym fand ich: U. cuprea Macq. 2 c/, 2 Q in Meigens Sammlung nebst einer Type (9) von Macquart aus Sicilien, Algier und Marokko. U. gagathea Big. cf aus x\lgier in Bigot's Sammlung, von ihm als Weibchen beschrieben. Männchen. Thorax und Schildchen kurz fahl behaart, glänzend schwarzgrün ohne Punktierung mit den noch sichtbaren beiden glatten haarlosen Längsstreifen. Brustseiten grau bestäubt; Schwinger gelb. Stirn glänzend schwarz, unten an den Seiten grau, oben am Scheitel .3—4 mal so breit als das dritte Fühlerglied. Hinterkopf grau bestäubt; Rüssel so lang wie Vorderschiene und halber Metatarsus zusammen. Hinterleib erzgrün, dicht und fein punktiert, oben mit kurzen anliegenden, seitwärts mit längeren, abstehenden, weissgrauen Haaren. Die beiden oberen zangenförmigen Teile des Hypopygiums liegen etwas versteckt unter dem siebenten Ringe; der untere Teil stellt sich im Gegensatz zu U. vestita Macq. und vielen anderen dar 204 Th. Becker. als 2 ovale glatte, einander zugekehrte, dem Bauche dicht anliegende grosse Zangen oder Klappen, zwischen denen der Penis hervorkommt. Schenkel und Schienen kräftig namentlich an den Hinterbeinen. Flügel glashell, an der Wurzelhälfte gelblich und zwar ist die V^order- randzelle und die obere Wurzelzelle gelb; auch die Adern sind auf der Wurzelhälfte gelb, weiterhin schwarzbraun, mitunter sind die kleine Querader und die nächsten Adernteile etwas dunkler gefärbt; erstere steht etwas vor der Mitte der Diskoidalzelle; die Gabelader ist gespreizt, hat mitunter einen Aderansatz an der kurzen Biegung und zweigt auf der Mitte zwischen der kleinen Querader und dem Ende der Diskoidalzelle oder etwas vor letzterem ab. Weibchen. Nur durch etwas breitere Stirn und dünnere Hinterbeine abweichend. Körpergrösse (ohne Rüssel) 7—9 mm. 2. Usia atrata Fbr. cf 9. Synonyme sind.- U. florea Schin., P^gger, Bigot, Mik in collect., pubera Lw. in collect., vic'ma Macq, Hält man sich alleine an die Fabricius'sche Beschreibung, so ist man geneigt anzunehmen, dass es eine schwarzhaarige Art sei ; so war wenigstens meine ursprüngliche Auffassung, auch in der Schiner- Egger'schen Sammlung fand ich diese Ansicht vertreten und Strobl. hat bei der Beschreibung seiner U. Novakii Aehnliches angenommen; ich hielt Meigens anders lautende Beschreibung B. VI 328 für eine Verwechselung oder falsche Etikettierung in Fabricius' Sammlung, habe aber nachträglich Meigens Angabe auch hier bestätigt gefunden durch Mitteilungen seitens des Herrn Wilh. Lundbeck. Die Type des Fabricius in Kopenhagen ist ein Weibchen mit ziemlich langer gelblicher Behaarung, deutlich punktiertem Körper, mit glashellen Flügeln, deren Wurzel und Vorderrand gelbbräunlich sind; sie stammt aus Magador und ist 6 mm lang. Diese Art ist weit verbreitet. Schiner hat sie aus Spanien und Italien, Loew aus Sicilien, Italien, Spanien, Bigot aus Nord-Afrika; in meiner Sammlung stecken einige Exemplare aus Neapel. Männchen. Thorax und Schildchen erzfarbig, häufig bläulich, namentlich am Hinterleibe, so dass Meigens Ausdruck: „glänzend indigoblau" nicht falsch ist; lang gelbgrau bis weissgrau behaart, fast so lang wie bei U. vestila Macq. Thoraxrücken vor dem Schildchen ziemlich dicht punktiert, Schildchen mit Querrunzeln. Brustseiten matt grau, jedoch der obere Teil der Mesopleuren glän- zend und lang fahlgelb behaart. Schwinger weissgelb. Hinterkopf bis auf den mittleren Schlitz dicht grau bestäubt. Stirn oben 3 — 4 mal so breit als das dritte Fühlerglied, letzteres dreimal so lang als Usia Latr. 205 breit Rüssel so lang als Vorderschiene nebst Metatarsus. Hinter- leib dicht und kräftig punktiert, oben kurz, an den Seiten und hinten länger fahlgelb behaart. Das Hypopygium ist nur verhältnismässig klein; das Oberstück ist kaum zu sehen; das Unterstück ist auch viel schmäler als bei U. florea und steht gewöhnlich in seinen Umrissen wie ein gespaltener Baumstumpf fast senkrecht aus der Bauchfläche hervor. Bauch mattgrau mit helleren Hinterrändern und langer fahl- gelber Behaarung. Beine nicht besonders verdickt, an den Schenkeln unten mit langen weissgelben Haaren. Flügelfläche wasserklar, etwas graulich; die Wurzel, Vorderrandzelle und obere Wurzelzelle mit den dazwischen liegenden Adern deutlich gelb bis gelbbräunlich, so dass häufig ein deutlicher Färbungsunterschied zwischen der gelben Wurzel- hälftc und der bräunlichen Spitzenhälfte hervortritt. Meigen sagt: Flügel an der Wurzel gelblich. Die kleine Querader steht auf der Mitte der Diskoidalzelle, die gespreizte Gabelader zweigt ab zwischen der kleinen Querader und dem Ende der bogig abschliessenden Diskoidalzelle; der von deri Gabel eingefasste Teil der Randader ist ungefähr ebenso lang wie der zu der Subkostalzelle gehörige Abschnitt. 6—8 mm lang, s. fig. 1. Weibchen Mit etwas breiterer Stirn sonst dem Männchen gleich. 3. Usia vestitta Macq. cf 9 aus Algier und Oran in Bigofs, Schiner's und Meigen's Sammlungen; einige Exemplare sind von Lucas bestimmt; diese Art ist bisher in Europa nicht aufgefunden worden. Mac(iuart's Beschreibung ist gut und auch der Karakter der Flügel- zeichnung ist auf der Tafel IV fig. 7 in Lucas, Explor. de l'Algerie gut zum Ausdruck gebracht worden. Männchen. Thorax und Hinterleib glänzend erzfarbig, ersterer ohne jegliche Punktierung mit langen feinen rostgelben bis rotgelben Haaren, ebenso das Schildchen; die Brustseiten sind ganz matt, aschgrau, unter der Flügelwurzel mit einem starken Wirbel von fahl- grauen Haaren. Schüppchen weiss, Schwinger gelb. Hinterkopf schwach dunkelgrau bestäubt, so dass der Untergrund noch etwas glänzend durchschimmert. Stirn glänzend schwarz, mit tiefem Ein- druck unter dem Punktaugenhöcker, unten an den Seiten grau bestäubt. Die Breite der Stirn ist oben etwas grösser als die des Punktaugenhöckers, viermal so breit als das dritte Fühlerglied; Wangen sehr schmal, Kinnbart grau. Hinterleib schwach punktiert, auf der Oberseite mit kürzerer, an den Seiten, dem Hinterleibsende und Hypopygium mit sehr langen, rostgelben bis fuchsroten Haaren. Bauch mattschwarz, fahlgelb behaart. Das Hypopygium ist gross, 206 Th. Becker. oben mit den beiden beulig vortretenden Zangen; das Unterstück ist aber nicht geteilt wie bei U. florea, sondern aus einem Stück löffcl- oder schaufeiförmig gebildet ohne auft'allend gebildete Seiten- ränder. Beine plump, namentlich die Hinterbeine und mit langen fahlgelben Haaren an den Schenkel-Unterseiten. Flügel wasserklar oder wässrig graulich; mit Ausnahme der äussersten Wurzel und der Hilfsader sind alle Adern kräftig und schwarz; eine gelb- bräunliche Trübung der Flügelfläche ist höchstens in der Vorderrand- zelle und an der Wurzel vorhanden; die kleine Querader steht deutlich hinter der Mitte dei Diskoidalzelle; die Gabelader beginnt auf der Mitte zwischen dem Ende der Diskoidalzelle und der kleinen Queiader und verläuft stark divergierend, so dass der von der Gabel gebildete Abschnitt der Randader 1 V^ mal so lang ist als der zur ersten Unterrandzelle gehörige Teil; der letzte Abschnitt der vierten Längsader ist gerade so lang wie die die Diskoidalzelle abschliessende Querader. Körperlänge (ohne Rüssel) 10 mm. Weibchen. Es gleicht dem Manne sehr; die Behaarung ist namentlich an den Seiten des Hinterleibes kürzer, immerhin aber noch länger als bei anderen Arten und nimmt eine mehr graugelbe als fuchsrote Farbe an. Die Stirn ist nur um ein Weniges breiter. 4. Usia claripeiiiiis Macq. cf 9 • Diese Art ist in Meigens Sammlung vertreten aus Algier und Constantine; darunter ein typisches Exemplar (c/j von Macquart; auch in Bigots Sammlung fand ich einige Exemplare aus Oran; ferner bei Schiner aus Lambessa in Algerien. Die Art ist kleiner als die 3 vorigen, hat weniger gefärbte Flügel und kleineres Hypopygium. Männchen. Thorax und Hinterleib dunkel erzfarbig, lang und fein weisslich behaart, daher auf dem Thoraxrücken garnicht, auf dem Hinterleibe nur schwach punktiert und ziemlich glänzend. Brustseiten bis auf den oberen Teil der Mesopleuren matt schwarz- grau bestäubt. Schwinger weissgelb. Hinterkopf wenig bestäubt und ziemlich glänzend. Stirn verhältnismässig breit, oben mindestens viermal so breit als das dritte Fühlerglied. Rüssel nicht viel länger als die Vorderschiene. Das Hypopygium ist nur von mittlerer Grösse; das kurze Unterstück ragt, ähnlich wie bei U. atrata Fbr. meistens baumstumpfähnlich und senkrecht aus der Bauchfläche hervor; seine Unterseite ist hell aber nicht lang behaart. Bauch matt schwarzgrau mit langen weitläufig stehenden Haaren. Beine glänzend schwarz, sehr kräftig, namentlich die Hinterbeine; Schenkelbehaarung weiss und recht lang. Flügel wasserklar mit dicken schwarzen Adern; die äusserste Wurzel, Vorderrand und obere VVurzelzelle sind etwas Usia Latr. 207 rauchgrau getrübt; die kieiiio Querader steht entschieden vor der Mitte der Diskoidalzeüo; die stark gespreizte Gabel setzt auf der Mitte zwischen der kleinen Querader und dem Ende der Discoida 1- zelle ein; der Randaderabschnitt der zweiten Subniarginalzelle ist mindestens so gross wie der der ersten. Körperlänge (ohne Rüssel) ca. f) mm. Weibchen. Stirn oben 4 — 5 mal so breit als das dritte Fühlerglied. 5. Usia aiius n. sp. cf. Synonyme: vicina Big. (nee. Macq.) in collect. Ein Männchen aus Algier in der Bigot'schen Sammlung, das durch die unförmliche Entwickelung des Hypopygiums auftällt; es zeichnet sich in der Gruppe der hellen und langhaarigen Arten ferner aus durch besonderen Glanz des gänzlich unpunktierten Körpers und durch farblose Flügel. Männchen Thorax und Hinterleib sehr stark glänzend schwarz, ganz unpunktiort. mit langen weissen sehr feinen und weit- läufig gestellten Haaren ; Brustseiten nur sehr schwach bereut, so dass der Glanz derselben nur wenig geschwächt erscheint. Schwinger gelb. Hinterkopf wie die Brustseiten glänzend. Stirn nicht breiter als der Punktaugenhöcker. Rüssel (?) abgebrochen. Hypopygium von der üblichen dreiteiligen Form, fast doppelt so gross wie der übrige Teil des Hinterleibes; die beiden gewölbten Teile der oberen Hälfte sind weitläufig aber lang gelb behaart; das Unterstück ist auf seiner Unterseite stark bauchig geformt und ebenfalls gelb behaart. Beine ohne besondere Verdickung Flügel ganz wasserklar, farblos mit feinen braunen bis schwarzen Adern; die kleine Querader steht auf der Mitte der Üiskoidalzelle; die stark gespreizte Gabelader beginnt etwas vor dem Ende dieser Zelle und ist mit Aderanhang versehen; der Rundaderabschnitt der zweiten Subniarginalzelle ist erheblich länger als bei der ersten. 5 mm 1. 6. Usia n. sp. (/ Q . Ein Pärchen in Bigot's Sammlung, aus Oran. Die Tiere waren von Bigot als U. cuprea Macq. bestimmt. Das Männchen zeichnet sich durch ein besonders grosses Hjpopygium aus, das allerdings ganz anders gebaut ist als bei der vorigen Art und sich nicht leicht beschreiben lässt; im Uebrigen hat diese Art grosse Aehnlichkeit mit ü. daripennis Macq. die wegen ihres kleinen Hypopygiums hier nicht in Frage kommen kann. Es lässt sich hier leider so wenig Karakteristisches zur Unterscheidung anführen, dass ich es vorziehe, diese Art unbenannt zu lassen. Um dieser Art gerecht zu werden, müsste man die Hypopygien dieser und anderer Arten besonders behandeln und vergleichende Zeichnungen anfertigen. 208 Th. Becker. 7. Usia unicolor Lw. cf Q aus Transkaspien in Loews Sammlung und in der des Herrn Prof. Hermann in Erlangen. Es ist dies die kleinste unter den lang und weiss behaarten Arten. Männchen. Thorax und Schildchen glänzend schwarz, unpunk- tiert, mit sehr feinen längeren weissen Haaren. Brustsoiten und die Schulterbeule aschgrau bestäubt. Schwinger gelb. Hinterkopf matt- grau. Stirn schmal, oben nur doppelt so breit als das dritte Fühler- glied; letzteres kürzer als gewöhnlich, nur 2 V^ mal so lang als breit; die untere Stirnhälfte ist grau; Rüssel lang, so lang als Vorderschiene und Metatarsus zusammen. Hinterleib mehr erzfarbig, fein punktiert; das Hypopygium ist nur von mittlerer Grösse, unbedeutend vorstehend. Loew nennt es merkwürdigerweise gross und merklich geschwollen Beine schlank, Schenkel-Unterseiten nur sehr weitläufig behaart. Flügel ganz farblos oder höchstens wässrig graubräunlich mit dünnen braunen Adern; die kleine Querader steht auf oder jenseits der Mitte der Diskoidalzelle; die Gabelader ist sehr wenig gespreizt und biegt in der Verlängerung der Diskoidalzellen-Querader ab; der Randader- abschnitt der ersten Submarginalzelle ist ungefär 1 V- mal so lang als der der zweiten. 2--3 mm lang. Weibchen. Stirn oben von der dreifachen Breite des dritten Fühlergliedes. 8. Usia crinipes c/ 9 n. sp.~ Ein Pärchen aus Armenien in der Sammlung des Herrn Prof. Hermann in Erlangen. Männchen Glänzend erzgrün. Thorax und Schildchen sehr fein punktiert und mit längeren hellgrauen Haaren; Brustseiten ganz grau bestäubt, Schulterbeule und Hinterkopf desgl.; die glänzend schwarze Stirn hat am Scheitel nur die doppelte Breite des dritten Fühlergliedes; letzteres ist verhältnismässig kurz, dreimal so lang als breit; Rüssel kurz, kaum länger als die Vorderschiene Schwinger hell lederbraun. Hinterleib fein aber sehr dicht punktiert, an den Seiten lang weiss behaart. Hypopygium auffallend klein. Bauch matt hellgelb. Beine schlank, Hinterbeine kaum etwas verdickt und namentlich auffällig an den Schienen mit längeren abstehenden schneeweissen Haaren ringsum bedeckt, während die kurzen Härchen sonst gewöhnlich nur anliegen. Flügel wasserklar, an der Wurzel mit einer gelblichen nicht sehr auffälligen Färbung und gelben zarten Adern; die kleine Querader steht deutlich vor der Mitte der Dis- koidalzelle; Gabelader deutlich gespreizt, auf der Mitte zwischen der kleinen Querader und dem Ende der Diskoidalzelle beginnend ; an der Wurzel der zweiten und dritten Längsader sieht man eine fleckenartige braune Trübung ähnlich wie bei U. notata Lw. : der üsia Latr. 209 Randaderabschnitt der ersten Unterrandzelle ist etwas grösser als in der zweiten. G mm lang. Weibchen. Stirn oben 3 — 4 mal so breit als das dritte Fühlerglied. 9. Usia maiica Lw. Q. aus Transkaspien ein Exemplar in Loews Sammlung. Loew hat den Flügel abgebildet in der Linnaea Ent. I Taf. III fig. 23; die zweite Längsader ist an der Spitze fast auf Vs ihrer Länge nicht vorhanden. Auch wenn man annehmen wollte, dass dieser Aderdefekt nur ein zufälliger wäre, lässt sich doch eine Uebereinstimmung mit einer der bekannten Arten nicht constru- ieren; die Art beansprucht Selbständigkeit. Männchen. Vacat, Weibchen. Thoraxrücken, Schildchen und Hinterleib glänzend schwarz mit kurzen sehr feinen Haaren ohne Punktierung; Brustseiten matt aschgrau, nur am äussersten oberen Rande etwas glänzend schwarz. Schwinger und Schüppchen weiss. Bauch mattgrau mit weissgelben Hinterrandsäumen. Stirn mit Hinterkopf glänzend schwarz, kurz weiss behaart; erstere hat am Scheitel die dreifache Breite des dritten Fühlergliedes und sie verbreitert sich nach den Fühlern hin nur unwesentlich; die untere Hälfte ist an den Seiten wie gewöhnlich grau bereift. Fühler ziemlich kurz und dick. Beine zart, glänzend schwarz mit feiner spärlicher weisser Behaarung. Die Flügel sind, wie Loew auch schon hervorhebt, deutlich etwas blassbräunlich gefärbt, aber die äusserste Wurzel des Flügels bis zum Beginn der Wurzel- zellen hebt sich hellgelb ab; die kleine Querader steht etwas vor der Mitte der Diskoidalzelle; die Gabelader ist stark gespreizt und beginnt etwas hinter dem Ende der Diskoidalzelle; zweite Längsader wie oben angegeben. Länge ohne Rüssel 2V2 mm. 10. Usia sicula Egger cf Q . Synonym: Z7. ^orm Lw (nee Fbr.) Aus Griechenland, Klein-Asien, Dalmatien, Sicilien, Süd-Italien in Loews, Bigots, Bezzi's, meiner und der Sammlung des Pariser Museums. Ueber die Synonymie siehe weiter bei U. florea Fbr. Männchen. Glänzend schwarz; Thoraxrücken nicht, Hinterleib deutlich etwas punktiert mit kurzen feinen weissen Haaren. Schwinger wcissgelb. Brustseiten ganz matt, dunkelaschgrau; Hinterkopf nur schwach bestäubt und daher etwas glänzend. Stirn schmal und nach den Fühlern hin nur wenig verbreitert, am Scheitel etwa doppelt so breit als das dritte Fühlerglied, dieses nur schmal, etwa dreimal so lang als breit; Rüssel etwas länger als die Vorderschiene. Hinterleib deutlich punktiert; Hypopygium klein, dreiteilig, das Unterstück schaufeiförmig, an dem Ende in zwei seitliche Spitzen auslaufend. 14 210 Th. Becker. Beine schlank und nur sehr spärlich behaart. Flügel gleichmässig gebräunt, an der äussersten Wurzel etwas heller und gelblich; kleine Querader auf oder etwas vor der Mitte der Diskoidalzelle; die Gabel- ader beginnt zwischen der kleinen Querader und dem Ende der Diskoidalzelle mit einem starken Bogen und verläuft nur sehr wenig divergierend, fast parallel zur dritten Längsader. Länge ohne Rüssel /3 — 4V2 mm, 11. ITsia lata Lw. cf Q aus Klein-Asien und Griechenland in meiner, Loews und der Schiner- Eggerschen Sammlung. Eine sehr kahle, besonders stark genarbte Art. Männchen. Schwarz bis indigoblauschwarz; Thorax und Schildchen fast nackt, stark punktiert, mikroskopisch kurz weissgelb behaart ohne die beiden glatten Rückenstriemen. Brustseiten unbehaart matt grauschwarz; Schwinger weissgelb; Hinterkopf mit Ausnahme der glänzenden Mittelstrieme matt schwarzgrau. Stirn stark glänzend, ca. 3—4 mal so breit wie das dritte Fühlerglied. Rüssel lang, etwas länger als Vorderschiene nebst Metatarsus zusammen. Hinterleib stark genarbt, nur an den Seitenrändern sind kurze helle Härchen sichtbar. Bauch mattgelb mit schwarzen isoliert stehenden Bauch- platten als Querbinden. Hypopygium sehr klein und unbedeutend. Beine nur wenig verdickt, Schenkel kurz hell behaart. Flügel gebräunt, an der Wurzel gelb; auf der Mitte am Vorderrande ist die Bräunung stärker, jedoch nicht fleckenartig, allmählig nach der Flügelspitze und dem Hinterrande hin abnehmend; bei grösseren Exemplaren erhalten die Adern ausserdem noch eine mehr oder weniger deutliche braune Säumung; kleine Querader vor, auf oder hinter der Mitte der Dis' koidalzelle; Gabelader wenig gespreizt, auf der Mitte zwischen Querader und dem Ende der Diskoidalzelle ansetzend. 4V- — 7^/- mm lang, (siehe fig. 2). Weibchen. Wenn in der Loew'schen Sammlung nicht ein kopuliertes Pärchen vorhanden wäre, hätte ich das Männchen unter den Weibchen vielleicht nicht herausgefunden; selbst in der Breite der Stirn und der Dicke der Beine finde ich keine wesentlichen Geschlechtsunterschiede. 12. Usia iiotata Lw. 9 2 Exemplare in Loews Sammlung aus Transkaspien. Männchen. Vacat. Weibchen. Glänzend erzgrün, auf Thorax und Hinterleib dicht und fein punktiert, sehr kurz weiss behaart; Brustseiten hell- aschgrau bestäubt; das Gesicht und die untere Stirnhälfte sind üsia Latr. 2 1 1 weissgelb, die obere nebst Hinterkopf glänzend schwarz; Stirn am Scheitel viermal so breit als das dritte Fühlerglied; Rüssel so lang wie die Vorderschiene; drittes Fühlerglied viermal so lang als breit; Bauch mattgelb, an den letzten Ringen mit dunkleren Vorderrändern. Schwinger elfenbeinweiss. Beine schwarz, die äussersten Kniespitzen rostgelb; Vordertarsen auf ihrer Unterseite mit sehr zarten, weissen Wimperhaaren. Flügel glashell, farblos; die Gabelstelle der zweiten und dritten Längsader ist etwas fleckenartig braun angelaufen. Die Adern sind von der Wurzel an bis zur Diskoidalzelle nebst der ganzen ersten Hülfs-Längsader gelb, weiterhin braun; die kleine Querader steht auf oder etwas vor der Mitte der Diskoidalzelle; die stark gespreizte Gabelader beginnt entweder etwas vor oder hinter dem Ende dieser Zelle; der von der Gabelader eingeschlossene Teil der Randader ist eben so lang als der zur Unterrandzelle gehörige Abschnitt. 2—4 mm lang s. fig. 3. Usia calva Lw. Q. Ein Exemplar in Loews Sammlung aus Klein-Asien. Männchen. Vacat. Weibchen. Metallisch grün, Hinterleib bronzefarbig, sehr dicht, fein und deutlich punktiert, daher nur von mattem Glanz, ausserordentlich kurz weiss behaart; es fehlen die beiden glatten unpunktierten und unbehaarten Rückenstreifen; die Haare sind mit der Lupe noch eben zu erkennen. Brustseiten durch Bereifung matt schwarzgrau, jedoch bleibt der obere Teil der Mesopleuren glänzend. Schwinger elfenbeinweiss. Hinterkopf schwach bereift und etwas glänzend. Stirn glänzend schwarz, oben mit tiefem Eindruck und hier viermal so breit als das dritte Fühlerglied; letzteres nur schmal und viermal so lang als breit. Rüssel von der Länge der Vorderschiene nebst deren Metatarsus. Beine glänzend schwarz, fast nackt, nicht verdickt. Flügel ganz wasserklar; die Vorderrandader^ die erste Hülfsader sowie die der äussersten Wurzel sind gelb; die Fläche dazwischen schimmert zart gelb; die übrigen Adern fein und schwarz; kleine Querader auf der Mitte der Diskoidalzelle, die gespreizte Gabelader in der Verlängerung der Diskoidalzelleu-Quer- ader beginnend. Randader-Abschnitte der ersten und zweiten Sub- costalzelle ungefähr gleich lang. Länge ohne Rüssel 5 mm. 14. Usia bicolor Macq. (/ Q. Das Original-Exemplar aus Aegypten, von Macquart bestimmt, steckt in Bigots Sammlung, als Weibchen bestimmt, es ist aber ein Männchen; ein gleiches besitze ich aus dem Libanon; beide haben einen blauschwarzen Hinterleib; 212 Th. Becker. auch sah ich ein Weibchen mit gleich gefärbtem Hinterleib aus Syrien in der Schiner-Egger'schen Sammlung. Diese F<ärbung scheint aber nicht eine besondere Arteigenschaft zu sein, denn ich fing bei Damaskus und Beirut ein Männchen und verschiedene Weibchen mit bronzegrünem Hinterleib, die ich im übrigen von den ersteren nicht zu trennen vermag. Männchen. Schwarz, schwarzblau bis bronzegrün, dicht und fein punktiert auf Thorax und Hinterleib und daher nur matt glänzend; es fehlen die beiden glatten Längsstreifen auf dem Rücken. Brust- seiten ganz mattgrau bestäubt, der obere Teil der Mesopleuren ist deutlich weiss behaart. Schwinger weiss. Hinterkopf mattgrau. Stirn glänzend schwarz, oben mit tiefem Eindruck und hier dreimal so breit als das dritte Fühlerglied ; letzteres dreimal so lang als breit. Rüssel so lang oder etwas länger als Vorderschiene und Metatarsus zusammen. Das Hypopygium ist nur klein, die beiden Oberteile wenig entwickelt, das ünterstück lang und weisslich behaart. Bauch matt schwärzlich mit schmutzig gelben Hinterrändern. Beine mit massiger weisser Behaarung an den Schenkeln. Flügel fast farblos, sehr schwach graulich mit dunklen Adern; die Flügelwurzel, Vorder- randzelle und obere Wurzelzelle sind etwas dunkelgraubraun getrübt, ohne fleckenartig zu erscheinen; die kleine Querader steht auf der Mitte der Diskoidalzelle; Gabelader wenig gespreizt, auf der Mitte zwischen Querader und dem Ende dieser Zelle abbiegend ; der Randader-Abschnitt der ersten Submarginalzelle ist etwas länger als der der zweiten. Länge ohne Rüssel 2 -4V- mm. Weibchen. Stirn oben viermal so breit als das dritte Fühler- glied. 15- Usia angustifrons n. sp. (/ Q aus Tunis m. Sammlung, auch ein Exempl. aus dem Alai-Gebirge, Süd-Sibirien. Ich hielt diese Art, bevor ich die Macquart'sche Type gesehen^ für seine U. claripennis, mit der sie auch Aehnlichkeit hat; sie weicht ab durch kürzere Behaarung und auffallend schmale Stirn, ist auch erheblich kleiner. Männchen. Glänzerd erzgrün, sehr fein und dicht punktiert auf Thorax und Flinterleib, kurz aber deutlich und dicht weiss behaart; man sieht auf dem Thoraxrücken die beiden glatten un- punktierten Längsstreifen; der mittlere Haarstreifen besteht mindes- tens aus 4 unregelmässig gestellten Haarreihen, während gewöhnlich deren nur 2 sind. Die Brustseiten und ein daranstossender Seiten- streifen des Thoraxrückens von der Schulterbeule bis zur Flügelwurzel sind dicht aschgrau bestäubt. Schwinger elfenbeinweiss. Hinterkopf Usia Latr. 213 bei nur schwacher Bereifung etwas glänzend. Stirn sehr schmal und zwar unter dem glänzenden breiteren Punktaugenhöcker nicht breiter als das dritte Fühlerglied; auf der oberen Hälfte ist die Stirn schwärzlich, etwas matt, gleich breit, dann erweitert sie sich ziemlich unvermittelt dreieckig bis in die Höhe der Fühlerwurzeln und ist hier ganz grau; das dritte Fühlerglied ist nur dreimal so lang als breit; Rüssel verhältnismässig lang, mehr als 1 V- mal so lang als die Vorderschiene. Hypopygium klein; die beiden Oberteile stehen deutlich beulenförmig vor, glänzend schwarz und lang weiss behaart; das Unterstück ist nur kurz und mit kurzen weissen Haaren besetzt- Bauch matt schwarzgrau und nackt P^lügel ganz farblos, klar; Adern zart und dunkel mit Ausnahme des Randaderteils bis zur ersten Längsader, der Hülfsader und der äussersten Wurzel, welche gelb sind; kleine Querader auf oder etwas jenseits der Mitte der Diskoidal- zelle; Gabelader etwas gespreizt und in der Verlängerung der Diskoidal- zellen-Querader, oder vorher abbiegend. 2 — 3 mm lang. Weibchen. Stirn 2—3 mal so breit als das dritte Fühlerglied. 16. Usia aenea Rossi c/ P . In Loews Sammlung aus Spanien und Süd-Frankreich; in Bigots Sammlung aus Süd-Europa, inWinthem's Sammlung aus Portugal, in Meigen's Sammlung aus Süd-Europa und der Berberei mit Typen von Meigen, Macquart und L. Dufour. — Durch ihre Flügelfärbung ist diese Art sehr charakteristisch. Männchen. Erzfarbig. Thorax und Hinterleib dicht und grob punktiert, so dass der Glanz nur gering ist, mit kurzen hellen Haaren; die glatten Längsstreifen sind unter der Punktierung anf dem Thorax- rücken kaum noch zu sehen. Brustseiten ganz aschgrau bestäubt, desgleichen die Seitenränder des Rückens von der Schulterbeule bis zur Flügelwurzel. Schwinger hell lederbraun. Hinterkopf dicht asch- grau bestäubt. Stirn oben von der Breite des Punktaugenhöckers, ca. dreimal so lang als das dritte Fühlerglied, die untere Halte etwas breiter und an den Seiten grau, Fühler von der gewöhnlichen Länge; Rüssel etwas länger als die Vorderschiene. Hypopygium ziemlich gross, die beiden Oberstücke und das untere Glied sehr deutlich ; letzteres schaufelförniig von erheblicher Länge, auf seiner Unterseite aber nur sehr kurz behaart Beine ziemlich kahl, nicht verdickt. Flügel glashell mit intensiv gelber Wurzel und fleckenartig gebräuntem Vorderrand; die Bräunung liegt vornehmlich in der Vorderrand-, Rand- und vorderen Wurzelzelle; dabei sind beide^Queradern meistens auch etwas gebräunt; die kleine Querader.jsteht auf oder ctwas^vor der Mitte der bogig abschliessenden Diskoidalzelle; Gabelader etwas 214 Th. Beker. gespreizt, auf der Mitte zwischen Querader und dem Ende der Diskoidalzelle abzweigend. 5—7 mm lang s. flg 4. Weibchen Nur durch etwas breitere Stirn abweichend. 17. Usia aenea Rossi var. Q . Ich sah in der Schiner-Egger'schen Sammlung ein Weibchen unter U. aenea aus Brussa (Mann), das auffallend abweicht. Grösse und Farbe der Flügel sind, oberflächlich betrachtet, dieselben; das Tier ist aber am ganzen Körper fast nackt, nicht kurz behaart; es stimmt hierin mit U. calva Lw. überein; desgleichen hat es die dichte und feine Punktierung wie U. calva, nicht die grobe der U. aenea Die Seitenränder und der Vorder- rand des Thoraxrückens sind nicht wie bei U. aenea matt grau bestäubt, vielmehr ist die Bestäubung reduciert auf die kleine Schulterbeule. Dahingegen ist die Flügelfärbung annähernd dieselbe, wenigstens die Bräunung der Vorderrand-, Rand- und oberen Wurzel- zelle fast in gleicher Stärke und Ausdehnung vorhanden; ein wesent- licher Unterschied liegt aber darin, dass, während bei U. aenea die ganze Flügelwurzel bis zu den Wurzelzellen intensiv gelb gefärbt ist, hier der obere Teil der Wurzel, oder die Vorderrandzelle ebenso braun ist, wie auf der Flügelmitte, so dass die gelbe Wurzelfärbung auf die hintere Hälfte der Wurzel beschränkt bleibt. In der Aderung ist ein wesentlicher Unterschied von U. aenea nicht vorhanden. Da mir nur ein Exemplar vorliegt, so lasse ich es vor der Hand un- bestimmt und auf sich beruhen, ob hier eine neue Art vorliegt oder ob wir es nur mit einer Aberration von U. aenea zu tun haben. 18. Usia accola cf Q n. sp. aus Tunis, meine Sammlung. Diese Art hat am meisten Aehnlichkeit mit U. aenea, auch die Flügelzeichnung ist ähnlich, jedoch ist die Bräunung auf der Mitte am Vorderrande schwächer, allmählig verblassend, nicht fleckenartig auftretend und die Vorderrandzelle ist nicht braun, sondern gelb wie die Flügelwurzel selbst; dann ist das Hypopygium von einer anderen Form und die Beine sind deutlich verdickt Männchen. Thorax glänzend schwarz, schwach punktiert. Längsstreifen deutlich; Schildchen stark quer gefurcht. Hinterleib erzfarbig, deutlich punktiert; Behaarung des Körpers ausnehmend kurz und nur an den Seiten des Hinterleibes etwas länger fahlgelb. Brustseiten aschgrau, jedoch die obere Hälfte der Mesopleuren glänzend. Schwinger hell lederbraun. Hypopygium gross, aber nicht ganz so gross wie bei U. aenea; das Unterstück ist kürzer und breiter, auf seiner Unterseite mit längeren hellen Haaren. Bauch matt, schwärzlich mit helleren Säumen. Hinterkopf schwach grau Usia Latr. 215 bereift und daher etwas glänzend. Stirn oben mit tiefem Eindruck, verhtältnismässig breit, viermal so breit als das dritte Fühlerglied; Rüssel so lang wie Vorderschiene und Metatarsus zusammen. Beine glänzend schwarz, schwach hell behaart, sehr stark, namentlich Hinterschenkel nebst Schiene, was auch noch bei dem Weibchen etwas hervortritt. Flügel gefärbt, wie oben erwähnt; kleine Querader vor oder auf der Mitte der Diskoidalzelle; Gabelader ziemlich gespreizt, dicht vor dem Ende der Diskoidalzelle abbiegend; sie hat die Neigung, an der kurzen Biegung einen Aderansatz zu bilden. 6— 6V2 mm. Weibchen. Nur durch etwas breitere Stirn und dünnere Beine abweichend. 19. Usia putilla (f Q n. sp. Aus Frankreich, Lyon. 4 Exem- plare in Winthem's Sammlung, Wien. Die kleine Art hat grosse Aehnlichkeit mit der von mir in Tunis gefangenen U. angiistifrons, ist aber immerhin noch etwas kürzer behaart und hat eine wesentlich abweichende Stirnform. Männchen. Glänzend erzfarbig, fein und dicht punktiert, sehr kurz weiss behaart, wie geschoren, diq beiden glatten unpunktierten Rückenstreifen schliessen, ähnlich wie bei U. angustifrons eine mehr als zweizeilige Haarreihe ein. Brustseiten aschgrau, jedoch sind nicht wie bei U. angusüfrons auch die Seitenränder des Thoraxrückens aschgrau bestäubt, sondern nur die Schulterbeule Hinterkopf glänzend schwarz. Stirn schmal, kaum doppelt so breit am Scheitel als das dritte Fühlerglied, immerhin breiter als bei U. angastifrons und allmählig nach den Fühlern zu an Breite etwas zunehmend, während bei letzterer die Stirn auf der oberen Hälfte gleich breit ist um sich dann plötzlich dreieckig zu erweitern. Schwinger weissgelb. Ilypopygium von mittlerer Grösse; das gewölbte glänzend schwarze Unterstück ist fein weiss behaart Bauch matt schwarzgrau mit schmutzig gelben Säumen. Flügel wasserklar mit einem gelben Schein an der äussersten Wurzel, der aber nur durch die dort gelben Adern, nicht durch Flächenfärbung erzeugt wird; im übrigen sind die Adern zart und braun; unter dem Gabelpunkt der zweiten und dritten Längsader liegt ein brauner Schatten; die kleine Querader steht etwas vor der Mitte der Diskoidalzelle; Gabelader ein wenig gespreizt; sie beginnt in der Verlängerung der Diskoidalzellen-Querader oder etwas davor. 2V-— 3V- mm 1. Weibchen. Stirnbreite gleich dem Drei- bis Vierfachen der Fühlerbreite. 216 Th. Becker. Gruppe II mit hellen Haaren und gelb bandiertem Hinter leibe. 20. Usia incisa Wied cf Q aus Spanien und Nord-Afrika. Männchen. Thoraxrücken und Schildchen mattgrau bestäubt mit 2 breiten, schmal getrennten, hinten abgekürzten mittleren und 2 breiteren seitlichen mattschwarzen Streifen und langer fahlgelber Behaarung. Brustseiten aschgrau mit deutlichem grauen Haarbüschel unter der Flügelwurzel Die Augen berühren sich auf längerer Strecke; die dreieckige Stirn ist aschgrau wie die breiten Wangen und der Hinterkopf; alle diese Teile des Kopfes wie auch die braunen Taster und die ersten beiden Fühlerglieder sind weissgrau behaart. Schüppchen weiss, Schwinger gelbbräunlich. Hinterleib obenauf mattschwarz mit mattgelben Hinterrandsäumen an allen 7 Ringen; die nach unten umgebogenen Ringteile sind jedoch aschgrau bestäubt, ebenso wie der ganze Bauch, dessen Ringränder ebenfalls blassgelb gefärbt sind. Behaarung oben und unten lang weissgrau. Das Hypopygium hat augenscheinlich die gleiche Bauart, wie bei den übrigen Arten, ist jedoch sehr unscheinbar, so dass man die Einzelheiten nur schwer erkennen kann; bei einem Exemplar sehe ich jedoch deutlich die beiden oberen Zangen, deren oberer Teil beulig und grau bestäubt vorsteht, während die spitzen Endigungen glänzend schwarz sind. Die Beine sind schlank, ganz schwarz, durch Bestäubung etwas grau schimmernd mit kurzen anliegenden, an den Schenkeln auch mit abstehenden und wenig längeren weissen Haaren. Die grossen Flügel haben eine schwach gelbgrauliche fast wasserklare Färbung mit einer geringen Bräunung am Vorderrande und in der vorderen Basalzelle; die Adern sind nur an der äussersten Wurzel neben der ersten Hülfsader gelb- braun, weiterhin schwarzbraun Diskoidalzelle lang; kleine Querader auf oder etwas vor ihrer Mitte und die stark gespreizte Gabelader dem Ende der Diskoidalzelle gegenüber beginnend. Weibchen. Stirn ganz grau, oben am Scheitel dreimal so breit als der Punktaugenhöcker, nach den Fühlern hin sich gradlinig noch etwas verbreiternd; andere Unterschiede fehlen. Körperlänge 8 — 10, Rüssellänge 4—5 mm. Flügel 10X3 ','2 mm lang und breit. Anmerkung: Loew karakterisiert Usia major ^^ incisa Wied in Ider^Linn. Ent. I 418 im Gegensatz zu U. aiirata Fbr. der er ganz schwarze Beine zuschreibt, folgendermaassen: „ahdomine flavo- cingulato; pedihus nigris, gemihus rufis." Usia Latr. 217 Es ist dies jedenfalls nicht richtig; ich habe die Beine bei vielen und allen Exemplaren der Usia incisa Wied., die ich untersuchen konnte, stets ganz schwarz gefunden. Man muss annehmen, dass Loevv, als er damals so schrieb, noch keine Exemplare von U. incisa Wied. gesehen, sondern diese Diagnose nur auf die Autorität von Macquart hin angenommen hat. Macquart beschreibt in seinen Dipt. exot. IL 1. 104 die Beine so wie Loew; er muss, wenn nicht eine Artverwechselung vorgekommen ist, ganz unreife Exemplare vor sich gehabt haben. In Loews Sammlung stecken 7 Exemplare, die er später von Staudinger aus Andalusien erhalten hat. 21. Usia aurata Fbr. cf 9 ■ In allen Sammlungen, aus Nord- Afrika, Spanien, Sicilien Synonym: U. taeniolata Ach. Costa (nach Ausweis der Type) 9 s. Annuar. Istit Zoolog. R. Univers. Napoli Vol. II n. 8. (1905). Männchen. Thorax matt bräunlich aschgrau mit 4 matt- schwarzen schmalen Längsstreifen, von denen die beiden mittleren bis zum Halsschilde durchlaufen und auch noch das Schildchen berühren, die beiden seitlichen aber sich nur als 2 vor und hinter der Queruaht liegende längliche Flecken darstellen. Das Schildchen ist matt und hat die Farbe des Thoraxrückens, ebenso die Brust- seiten. Der ganze Thorax ist lang fahlgelb behaart, auf den Brust- seiten aber nicht büschelförmig wie bei U. incisa. Schüppchen weiss, Schwinger gelb. Die Stirn hat auf ihrer oberen Hälfte ungefähr die Breite des Punktaugenhöckers, ca. doppelt so breit als das dritte Fülerglied, erweitert sich aber nach den Fühlern hin etwas bogenförmig; sie ist oben matt schwarzgrau, unten grau und hier kurz weiss behaart. Die Wangen sind ausserordentlich schmal, nur linienförmig. Hinterkopf aschgrau bestäubt. Flintcrleib oben mattschwarz, mit schmalen mehr linienförmigen mattgelben Hinterrandsäumen.'*' Das glänzend grünschwarze Hypopygium ist wie der ganze Hinterleib sehr lang gelb behaart; der obere Teil des ersteren stellt sich dar als 2 grosse durch eine tiefe Furche getrennte Beulen; die Seitenränder des Unterstücks laufen aus in 2 hornartige Endigungen, ähnlich wie bei U. forcipata Brülle. Der Bauch ist grau bestäubt, ebenso wie die nach unten umgebogenen Seitenränder der Ringe. Beine ganz schwarz; Schenkel etwas glänzend, auf der Unterseite mit längeren weisslichen Haaren. Flügel wasserklar oder höchstens wässrig grau * Anmerkung: Coquebert spricht in s. lUustratio iconographica Insectorum II Tabula XX von „glänzend" gelben Hinterrandsäumen; ich habe das nicht bestätigt gefunden. 218 Th. Becker. getrübt, ohne Fleckung und ohne nennenswerte Verdunkelung an der Basis, mit dunklen Adern; die kleine Querader steht etwas vor der Mitte der länglichen und gradlinig abschliessenden Diskoidalzelle; die Gabelader entspringt dem Ende dieser Zelle gegenüber oder etwas jenseits derselben. Länge ohne Rüssel '2V-! 5V2 mm. Weibchen. Die breite Stirn ist hell aschgrau ebenso wie der stark voitretendc Hinterkopf; erstere ist am Scheitel mehr als dop- pelt so breit als der Punktaugenhöcker und wenigstens viermal so breit als das dritte Fühlerglied; sie erweitert sich nach den Fühlern hin um das Anderthalbfache; der ganze Kopf mit den schwarzen Tastern und Fühlerwurzelgliedern ist kurz weiss behaart. Die Zeichnung des Hinterleibes weicht insofern von der des cf etwas ab, als die gelben Hinterrandssäume wesentlich breiter sind. Bauch grau mit gelben Säumen. Anmerkung: Jn der Linnaea Ent. I 418 hat Locw den Unter- schied dieser Art von U. incisa Wied mit darin gefunden, dass letztere „gelbe" Hinterleibs^äume, erstere „goldgelbe" besitze. Elin solcher Unterschied lässt sich nicht feststellen. Auch hier, wie bei der vorigen Artbeschreibung erwähnt, hat Loew offenbar lediglich aus der unsicheren Macquart'schen Fundgrube der Dipteres exot. geschöpft. Loew sagt, s. Tiere Andalusiens 381 bei Beschreibung seiner U. grata Q, dass letztere sich u. a. von U. aiirata durch das hellgraue bestäubte Schildchen unterscheide, das bei U. aurata glänzend schwarz sei. Bei allen Exemplaren die ich untersuchen konnte, habe ich gefunden, dass diese Loew'sche Bemerkung unrichtig ist, oder mindestens auf Täuschung beruht; ganz vereinzelt sieht man vielleicht ein Exemplar, bei dem die Bestäubung des Schildchens auf der Mitte etwas abgerieben ist, so dass die glänzende Grundfarbe etwas herortritt, von einem glänzenden Schildchen kann aber keine Rede sein. Aus alledem, was Loew über U. aurata vergleichsweise vor- gebracht hat (siehe seine Beschreibung von U. punctipennis und (/rata) geht hervor, dass er diese Art garnicht gekannt, mindestens aber verkannt hat, er würde sonst nicht direkt unrichtige Angaben gemacht haben. Zur Gewissheit wird einem dies, wenn man seine Beschreibung von U. grata mit der wahrscheinlichen (?) Type seiner Sammlung vergleicht. In derselben befinden sich 3 Exemplare von U. aurata von Staudinger aus Andalusien; der Bestimmungszettel ist aber von Loew selbst mit einem (?) versehen worden. Usia Latr. 219 22. Usia Loewi c/ Q n sp. Synonym: U. grata Lw. 9 ? s. Rüsenhauer, Tiere Andalusiens p. 380. In Loews Sammlung steckt ein Pärchen auf einer Nadel bei seinen Fxemplaren von U. auraia Fbr.; es ist bezeichnet als Geschenk von Rosenhauer aus Andalusien. Da eine andere Rosenhauersche Type weder von Loew beschrieben ist, noch auch in Loews Sammlung vorkommt, so ist man natürlich geneigt anzunehmen, dass dies die zur Beschreibung gehörige Type sei, um so mehr, als erstere doch auf ein solches oder ähnliches Tier hindeutet. Geht man nun aber die Beschreibung an der Hand der Type durch, so findet man ein solches Gemisch von Wahrheit und Dichtung und es werden so viele Zweifel rege, dass schliesslich die Loew'sche Art U. grata auch als eine zweifelhafte erscheinen muss. Loew sagt IL grata Q habe eine breitere Stirn als U. aurata; dieser Type nach ist das Umgekehrte der Fall. Dass ferner die Thoraxstriemen schmäler seien als bei U. aurata, ist nicht zu bemerken ; die Striemen werden als glanzlos geschildert, an der Type sind sie glänzend, lieber den vermeintlichen Glanz des Schildchens bei l'. aurata habe ich mich bereits geäussert. Richtig ist nur, dass die Gabel etwas länger ist; sie beginnt zwischen der kleinen Querader und dem Ende der Diskoidalzelle, während sie bei U. aurata dem Ende dieser Zelle gegenüber ansetzt. Loew beschreibt nur das Weibchen ; warum nicht auch das Männchen, da die Type ein Pärchen repräsentiert? Hat er vielleicht das (/ für ein aztra^t-Weibchen angesehen? dann würde sich die breitere Stirn wenigstens erklären lassen, aber Schildchen und Flügel- aderung würden nicht stimmen. Man wird nicht sagen können, dass das genannte Rosenhauersche Pärchen der Loew'schen Beschreibung von U. grata entspreche. Man mag kombinieren wie man will, man kommt zu keinem vernünf- tigen Resultat. Man kann annehmen, dass die richtige Type verloren gegangen sei und dass Loew das Rosenhauer'sche Pärchen als U. aurata aufgefasst habe; die Vergleiche mit letzterer bleiben aber immer falsch. Ich glaube nicht recht an eine U. grata Lw. ; eine Art ( Q ) mit noch breiterer Stirn als IL axirata erscheint mir sehr problematisch. Ob Loew Verwechselungen und Täuschungen bei dieser Beschreibung unterlegen ist, lässt sich nicht mehr feststellen. Das Rosenhauer'sche Pärchen ist aber sicher eine neue Art; ich gebe ihr den Namen: Loeivi. Männchen. Thoraxrücken, Brustseiten und Schildchen asch- grau, auf dem Rücken mit 4 glänzenden schwarzbraunen Längsstreifen von derselben Breite wie bei IL aurata Fbr. Schwinger weissgelb, Thorax lang fahlgelb behaart. Der Hinterleib ist wie bei U. aurata 220 Th. Becker. gefärbt, gezeichnet und lang behaart, auch das Hypopygium ist von gleicher Grösse und Konstruktion, aber die seitlichen Anhängsel des Unterstückes haben eine andere Form und Stellung, sie sind über- einander oder gegen einandergeneigt, während sie bei U. aurata entweder nach vorn oder nach auswärts gerichtet sind; s. fig. 8 u. 9. Die Stirn ist auf ihrer oberen Hälfte matt schwarz und besonders schmal, schmäler als der Punktaugenhöcker und nicht breiter als das dritte Fühlerglied ; die untere Stirnhälfte ist dreieckig verbreitert, aschgrau und weiss behaart. Die Stirn ist erheblich schmäler als bei ü. aurata Fbr. Hinterkopf aschgrau, hell behaart. Beine wie bei U. aurata. Flügel wasserklar oder etwas graulich mit dunklen Adern; die kleine Querader steht wie bei ZL aurata deutlich vor der Mitte der Diskoidalzelle; die Gabel ist aber weit länger, sie beginnt zwischen der kleinen Querader und dem Ende der Diskoidal- zelle. 3 mm lang. Weibchen. Die Stirn hat oben die Breite des Punktaugen- höckers und die doppelte Breite des dritten Fühlergliedes, ist also bedeutend schmäler als die des Weibchens von U. aurata Fbr. Die Unterschiede von U. aurata liegen also in der weit schmäleren Stirn, in den glänzencen Thoraxstreifen, in der verschiedenen Stellung der Gabelader und in abweichenden Hypopygial-Anhängen beim Männchen. 23. Usia puuctipeiiuis Lw. c/ 9 . Kleinasien und Griechenland. Locw'sche und Schiner-Egger'sche Sammlung. Männchen. Thorax und Schildchen matt braungrau bis gelb- grau bestäubt, mit 2 schmalen mittleren braunen Längslinien und 2 breitereu seitlichen Fleckenstreifcn; mitunterliegt über dem Schildchen eine braune Mittellinie. Thorax mit den gleichgefärbten Brustseiten ziemlich lang fahlgelb behaart. Die Augen sind auf der oberen Hälfte der Stirne nur durch eine feine gelbe Linie getrennt; der Zwischenraum erweitert sich von hieran bis zu den Fühlern zu der Gesichtsbreite, die ungefähr die doppelte Breite des Rüssels eiunimmt; Gesicht und untere Stirnhälfte sind weissgelb. Schüppchen weiss, Schwinger hellgelb mit brauner Oberseite des Kopfes. Hinterleib matt braunschwarz mit feinen gelben Hinterrandsäumen auf allen 7 Ringen; die erste Binde auf dem ersten Ringe ist in der Mitte unter- brochen. Das Hypopygium hat die gewöhnliche Form; die beiden grossen Beulen des Oberteils sind aber nicht metallisch glänzend, sondern grau bestäubt; der ganze Hinterleib fahlgelb behaart. Hüften und Schenkel mit Ausnahme der Schenkel-Wurzelglieder und der Schenkelspitze dunkelbraun, grau bereift; Schienen und die Wurzel- Usia Latr. 221 hälfte der Metatarsen gelb. Tarsen verdunkelt; an den Schenkeln ist meistens nur die Vorderseite striemenartig verdunkelt, während die hintere Hälfte gelb bleibt. Flügel farblos mit dunklen Adern; die kleine Querader auf der Mitte der Diskoidalzelle und die Gabel- ader dem Ende dieser Zelle gegenüber oder jenseits derselben beginnend. Die Gabelfusspunkte und die Queradern sind mehr oder weniger braun gefleckt; s. Zeichnung fig. 5 die nach einem vollständig ausgefärbten Exemplar gefertigt ist, während bei anderen vorliegenden Tieren die Fleckung nur sehr schwach auftritt. Länge ohne Rüssel 2 — 3 mm. Weibchen. Die Stirn ist oben nur wenig schmäler als das Untergesicht, das mit dem des Männchens gleiche Breite hat; die obere Stirnhälfte ist graugelb bestäubt; die helle Thoraxbehaarung ist kürzer als beim Manne, sonst fehlt es an weitereu Unterschieden. 24. Usia vagaiis cf n sp. 2 Männchen aus Gafsa, Tunis. Samml. des Ungar. Nat. Mus. (Biro). Eine Schwesterart zu U. pimc- tipetmis Lw., mit schwach punktierten Flügeln, heller Bestäubung und dunklen Beinen. Männchen. Thorax und Schildchen hell gelblichgrau, matt mit 2 sehr zarten bräunlichen Streifen auf der Mitte des Thorax- rückens; desgl. sind die Seitenstreifen sehr undeutlich. Brustseiten matt aschgrau. Behaarung sehr lang weisslich. Kopf nicht gelb, wie bei U. punctipennis, sondern dunkel; Hinterkopf grau. Die Augen berühren sich auf langer Strecke; die Stirn ist dreieckig und geht in das ziemlich breite Gesicht über, das wie die Stirn grau bestäubt, erheblich breiter ist als bei ü. pimctipennis. Fühler sehr kurz; Rüssel nicht viel länger als die Vorderschiene. Schwinger weisslich, an der Aussenseite braun. Hinterleib matt graubraun mit sehr schmalen mattgelben Säumen und sehr langer weisser Behaarung. Bauch dunkel. Hypopygium von gleicher Form und auch grau bestäubt wie bei pimctipennis, aber weit kleiner. Beine schlank, bis auf die rotgelben Kniee ganz schwarz, dunkelgrau bestäubt und weiss behaart. Flügel wasserklar mit weisslichem Ton und etwas unvollkommener Flcckung an den beiden Gabelwurzeln der zweiten und dritten Längsadern, an den beiden Queradern und an der die untere Wurzelzelle abschliessenden Querader. Die kleine Querader steht vor der Mitte der Diskoidalzelle; die Gabelader zweigt wie bei U pimctipennis jense\i?. des Elndes der Diskoidalzelle ab. 2 mm lang. 222 Th. Becker. Gruppe ill der schwarzhaarigen Arten. 25. IJsia versicolor Fbr. cf 9. Synonym: U. hyalipennis Macq. Q. In Nord-Afrika gemein; auch in Sicilien und Italien. Männchen. Von glänzend grüner Grundfarbe; Oberseite von Thorax und Hinterleib dicht bräunlich gelb, die Mitte des letzteren orangerot bestäubt mit langen schwarzen Haaren. Brustseiten, Bauch, Hypopygium und Beine glänzend schwarz. Schwinger gelb. Unter- gesicht und Stirn glänzend schwarz, Hinterkopf gelbbraun bestäubt. Stirn oben ca. dreimal so breit als das dritte F'ühlerglied. Auf der Unterseite der Schenkel stehen weitläutig einige längere schwarze Haare; Schienen fast nackt, jedoch sieht man am Ende der Mittel- schienen und zwar auf ihrer Innenseite eine fast schopiförmige Zusammenstellung kurzer Borstenhaare. Das Hypopygium ist von mittlerer Grösse, glänzend schwarz; es besteht aus 2 oberen kurzen gekrümmten Zangen und einem schaufeiförmigem Unterstück mit kurzen spitzen Endigungen Flügel breit, an der Wurzel und auf der Mitte schwach gelbbräunlich; kleine Querader auf der Mitte der Diskoidalzelle, Gabelader mitunter mit Aderanhang, etwas vor dem Ende der Diskoidalzelle abbiegend. Ohne Rüssel 2 — 5 mm lang. Weibchen. Thorax und Schildchen schwarz durch Bestäubung dunkelgraubraun, ziemlich matt mit langen schwarzen Haaren. Brust- seiten fast ganz unbestäubt, glänzend. Stirn glänzend schwarz, oben am Scheitel von der Breite des Punktaugenhöckers; Scheitel und Hinterkopf schwarz behaart. Schwinger gelb. Hinterleib erzgrün, stark glänzend mit verhältnismässig langen schwarzen Haaren, namentlich an der Spitze und am dunklen Bauche. Der Hinterleib zeigt nicht die geringste Punktierung, auch Bestäubung tritt für gewöhnlich nicht auf, nur bei grösseren Exemplaren kommt mitunter eine schwach braungraue Bindenzeichnung zum Vorschein. 26. Usia pusilla Meig. (f Q aus Süd-Europa. Meigen spricht in seiner Beschreibung von einem Weibchen, das Baumhauer ihm vorgelegt; möglich, dass das Exemplar sich in Baumhauers Sammlung befindet. In Meigens Sammlung steckt ein Exemplar ohne Kopf, das durchaus den Eindruck einer Meigen'schen Type macht; es ist aber ein Männchen; daneben steckt ein Exemplar, ein Weibchen aus Madrid, das L. Dufour als ü pusiZ/a bestimmt hat; Usia Latr. 223 es gehört zweifellos zu dem kopflosen Männchen. Diese Art ist ausserordentlich kurz behaart — Meigen bezeichnet das ziemlich richtig mit „nackt." Die Flügel sind klar und farblos. In diesen beiden Exemplaren haben wir sicher Repräsentanten der Meigen'schen Art, die durchaus Selbständigkeit beanspruchen kann. Das Citat von Macquart, der die Flügel in seinen Dipt. exot. abbildet, kann, falls die Flügelzeichnung, schematisch genommen, nur einigermassen den Karakter wiedergibt, nicht hierher gehören, denn die kleine Querader steht hier bei Macquart weit vor der Mitte, ungefähr im ersten Viertel der Diskoidalzelle, was durchaus nicht mit Meigens und L Dufours Typen übereinstimmt, wohl aber tritt hier mit [J. Novakii Strobl, vollkommene Übereinstimmung hervor, die ja auch zu den Arten mit kürzerer Behaarung gerechnet werden muss. Ich glaube man kann U. pus'üla Macq. unbedenklich als Synonym zu U. Novakii Strobl setzen. Auch Mik hatte, wie ich nachträglich in seiner Sammlung bemerkt habe, die später von Strobl als U. Novakii bestimmte Art, als U. piisilla Macq. (nee. Meig.) bezeichnet. Männchen. Thorax und Schildchen glänzend schwarz, mit bläulichem Schimmer, fein punktiert mit sehr kurzen aufrecht stehenden Härchen; das Schildchen ist sehr gross, wie geschwollen, ohne Quer- furchen. Schüppchen und Schwinger weisslich. Kopf fehlt; nach der Stirn des Weibchens zu schliessen, wird die Breite derselben hier eine mittlere sein. Die kurzen Härchen des Hinterleibes sind etwas struppig. Das schwarze Hypopygium hat die normale Form; der untere Teil steht aber, wie bei manchen anderen Arten, wie ein Baumstumpf aus der Bauchfläche hervor, ohne die karakteristischen Seitenränder oder Spitzen wie bei U. forcipata Brülle. Bauch matt schwarzgrau mit kurzen schwarzen Haaren. Die Unterseite der etwas verdickten schwarzen Schenkel ist nackt. Flügel ganz wasserklar, auch an der Wurzel ohne Trübung; Adern zart, bräunlich; die kleine Querader steht auf der Mitte der Diskoidalzelle, die Gabelader deren Ende gegenüber. Die Gabel ist nur wenig gespreizt, so dass der zugehörige Abschnitt der Randader etwas kürzer bleibt als der die Unterrandzelle abschliessende Teil. Länge ohne Rüssel 2Vi— 4 mm. Weibchen. Die Härchen des Hinterleibes schimmern, in gewisser Richtung betrachtet, bräunlich gelb. Die Stirn hat am Scheitel die vierfache Breite des dritten Fühlergliedes ohne wesentliche Verbreiterung nach den Fühlern hin. 27. Usia Novakii Strobl. cf 9. Synonym: U. pusilla Macq. (nee. Meig.) aus Dalmatien; meine Exemplare fing ich auf Korfu mit der nächstfolgenden U. forcipata zusammen. Ich kann auf die sehr 224 Th Becker. gute Beschreibung Strobls verweisen, muss aber doch, behufs Unter- scheidung von den übrigen nahestehenden Arten, noch auf Verschiedenes hinweisen, so dass ich vorziehe, meine Beschreibung im Zusammen- hange zu geben. Anmerkung: diese Art konnte im paläarktischen Katalog noch nicht berücksichtigt werden. Strobl hat sie beschrieben in; Glasnik Zem. Mus. Bosn. Herzegov. XIV. 467 (1902). Männchen. Thorax und Hinterleib glänzend schwarz; die Thorax-Rückenfläche ist aber sehr fein nadelrissig skulptiert, namentlich das Schildchen, so dass der Glanz etwas abgeschwächt erscheint; die schwarze Behaarung ist nicht sehr lang aber dichter als bei den konkurrierenden Arten; so ist der mittlere Haarstreifen des Rückens, der von den übrigen Haaren durch je einen glatten unpunktierten Längsstreifeu getrennt steht, aus 3 — 4 unregelmässig gestellten Haar- reihen gebildet, während hier gewöhnlich nur 2 solcher Reihen stehen. Die Brustseiten sind etwas dunkelbraun bereift, ohne jedoch ihren Glanz ganz zu verlieren. Schüppchen und Schwinger hell leder- braun. Die schwarze Stirn ist ebenfalls bei nadelrissiger Skulptur wenig glänzend, mit deutlichen Querfurchen, an den Seiten der unteren Hälfte grau bereift, oben am glänzenden Punktaugenhöcker nicht viel breiter als die dreifache Breite des dritten Fühlergliedes. Der Hinterleib hat schwarzblaue Färbung und zeigt eine kräftige Skulptur; obenauf ist er kurz, an den Seiten länger behaart. Das Hypopygium ist gross, glänzend schwarz; es tritt unter dem versteckt liegenden siebenten Ringe hervor; der obere Teil ist schwarz behaart, er fällt fast senkrecht ab; seine Konstruktion ist eine ähnliche wie bei der vorigen Art; auf der senkrecht abfallenden Fläche fallen 2 stark glänzende schwarze tellerartige Vertiefungen auf; der untere Teil ist durch abgerundete Seitenlamellen abgegrenzt. Die unteren Seiten der glänzend schwarzen Beine sind etwas behaart. Die Flügel sind etwas graulich getrübt, sonst farblos mit dunklen Adern; die kleine Querader steht deutlich vor der Mitte der Diskoidalzelle; die Gabel- ader beginnt in der Verlängerung der Diskoidalzellen-Querader, mit unter etwas davor. Die Flügelform ist eine etwas längere als bei der vorigen und der folgenden Art. 3 — 4 mm lang s. fig 6. Weibchen. Die Stirnbreite ist oben reichlich viermal so breit als das dritte Fühlerglied; die Körperbehaarung ist nicht schwächer. 28. Usia forcipata Brülle c/ Q aus Griechenland Männchen. Thorax und Hinterleib stark glänzend, schwarz, lang und länger behaart als bei der vorigen Art, wenn auch nicht so dicht; auf dem Thoraxrücken ohne Punktierung oder nadelrissige üsia Latr. 225 Skulptur. Schwinger und Schüppchen elfenbeinweis; Brustseiten ziemlich glänzend. Hinterkopf mattgrau. Die Stirn hat auf ihrer oberen Hälfte die dreifache Breite des dritten Fühlcrgliedes; sie ist ganz matt und zeigt eine mittlere Längslinie nebst Querfurche; die untere Hälfte ist nach den Fühlern hin etwas bauchig erweitert. Hinterleib deutlich punktiert und schwarz behaart. Der obere Teil des glänzend schwarzen Hypopygiums ist lang behaart, ebenso der untere Teil; letzterer zeichnet sich durch hornförmige Verlängerung der Seitenränder aus. Behaarung auf der Unterseite der Schenkel spärlich. Die Flügel zeigen deutlich eine schwärzlich graue Trübung mit einer etwas intensiveren Färbung in der Vorderrandzelle, der Randzelle und der vorderen Wurzelzelle; die kleine Querader steht auf oder hinter der Mitte der Diskoidalzelle. s. fig. 7. Weibchen. Die Stirn hat reichlich die vierfache Breite des dritten Fühlergliedes und ist ebenfalls fast ganz matt. Die Behaarung des Hinterleibes ist etwas kürzer. Länge des Körpers 2 — 4 mm. 29. Usia igiiorata cf Q. n. sp. aus Syrien, Tunis u. Marokko in meiner Sammlung und in der des Ungar. Nat. Mus. Männchen. Thorax und Hinterleib schwarz, stark glänzend, lang schwarz behaart; der Hinterleib ist nur schwach, der Thorax garnicht punktiert, daher kommen auf ihm auch die beiden glatten unpunktierten Längsstreifen nicht weiter zur Erscheinung. Schwinger elfenbeinweiss. Brustseiten fast nicht bereift und daher ziemlich glänzend. Die Stirn ist nur schmal, sie hat nicht ganz die dreifache Breite des dritten Fühlergliedes und erweitert sich nach den Fühlern hin nur um ein wenig; sie zeigt auf der Mitte eine feine Längslinie und ist auch auf ihrer oberen Hälfte durch zarte nadelrissige Skulptur matt. Fühler und Rüssel sind auifallend kurz; Hinterkopf matt bestäubt. Der Hinterleib ist nur sehr schwach punktiert und zeigt kürzere schwarze aufrecht stehende Behaarung. Das glänzend schwarze Hypopygium ist sehr gross; es hat fast die Grösse des übrigen Hinterleibes, sein unterer Teil ist stärker als der obere, an seinen Seiten ist der Rand mit einer grossen dreieckigen, fast rechtwinkligen Spitze versehen zum Unterschiede von U. forcipata, wo derselbe in '2 spitze Hörner ausläuft. Bauch schwarz, etwas matt bestäubt. Beine glänzend schwarz, nackt. Flügel ziemlich farblos, jedoch mit einem Stich ins Weissgelbliche mit gelben bis gelbbraunen Adern; kleine Queradern auf oder etwas vor der Mitte der Diskoidalzelle; in der Verlängerung ihrer abschliessenden Querader beginnt die Gabelader in ziemlich gespreizter Stellung. 15 226 Th. Becker. Weibchen. Behaarung etwas kürzer, namentlich am Hinterleibc, der oben fast ganz nackt und ohne Punktierung erscheint und nur an den Seitenrändern längere schwarze Haare zeigt. Die Stirn ist reichlich viermal so breit als das dritte Fühlerglied und ist ebenfalls matt. Länge ohne Rüssel 3^1-2 mm. 30. Usia carmeliteiisis cf Q n. 3p. aus dem Carmel-Gebirge bei Haifa in Syrien aus meiner Sammlung; von der vorigen unter- schieden durch breitere Stirn, etwas andere Flügelfärbung und Aderung sowie durch ein anders geformtes Hypopygium beim cf ; auch ist die Art etwas kleiner. Männchen Thorax und Hinterleib glänzend schwarz, ohne Punktierung mit ziemlich langen schwarzen Haaren. Schwinger hell- gelb; Hinterkopf dunkelgrau bereift; die glänzend schwarze Stirn ist ziemlich breit und ca. viermal so breit als das dritte Fühlerglied ; Rüssel so lang wie der Thorax; Brustseiten glänzend schwarz. Das Hypop,ygium ist weit kleiner als bei U. ignorata und scheint anders construiert zu sein; man sieht unter dem siebenten Ringe eine halb- kreisförmige etwas quergeriefte Blase hervor scheinen und über dieser noch verschiedene andere Organe. Bauch glänzend schwarz. Beine schlank, Schenkel nicht verdickt. Die Flügel sind deutlich gleich- massig etwas bräunlich gefärbt mit dunkelbraunen Adern; kleine Querader auf oder hinter der Mitte der Diskoidalzelle; Gabelader etwas hinter dem Ende der Zelle abbiegend. Weibchen. Ohne wesentliche Unterschiede vom Männchen. Körperlänge ohne Rüssel 2 mm, 31. Usia palleseens cf 9 n. sp. aus Tunis und Andalusien: in Loews und in meiner Sammlung. Männchen. Dunkelgrün, metallisch glänzend, unpunktiert, lang und weitläufig schwarz behaart. Schwinger hellgelb. Brustseiten fast unbestäubt, der obere Teil der Mesopleuren glänzend und schwarz behaart Hinterkopf matt dunkelgrau und wie am Scheitel schwarz behaart. Stirn am Scheitel ca. dreimal so breit als das dritte Fühler- glied, letzteres dreimal so lang als breit. Rüssel nur kurz, von der Länge der Vorderschiene. Hinterleib sehr schwach punktiert, erz- . farbig, hinten am Hypopygium lang und fast borstlich schwarz behaart; letzteres klein, unten am Bauch niedergebogen und in seiner speziellen Form nicht deutlich zu erkennen. Bauch matt dunkelgrau, schwarz behaart. Beine glänzend schwarz mit nur dünnen, auf ihren Unterseiton spärlich schwarz behaarten Schenkeln. Flügel ganz farb- los und wasserklar; Adern dunkelbraun und zart; nur an der Usia Latr. 227 äussersten Wurzel sind dieselben nebst der ersten Längs-Hilfsader gelb; kleine Querader auf oder etwas hinter der Mitte der Diskoidalzelle ; Gabelader etwas gespreizt und in der Verlängerung der Diskoidal- Querader abbiegend. 3V--4i/:! mm lang. Weibchen. Deren Stirn am Scheitel ca. viermal so breit als das dritte Fühlerglied. Alphabetisches Art- und Synonymen -Register Seite accola Beck 214 aeiiea Rossi, Latr., Meig., Macq., Blanch, Lw 213 florea Meig. (nee. Fbr.) aiigustifroiis Beck 212 aiiiis Beck 207 atrata Fbr., Meig., Macq 204 florea Schin., Egg., Bigot, Mik, i. litt, et in collect. pubera Lw. i. litt, et coli. vicina Macq. aurata Fbr., Coqueb,, Latr., Mac(i,. Lw., Schin 217 taeniolata Costa. bicolor Macq 211 calva Lw 211 carmeliteiisis Beck 22G elaripennis Macq 20G crinipes Beck 208 mprea Macq. ^ florea Fbr, florea Fbr., Coqueb., Latr., Meig., Macq 201 cuprea Macq. gagathea Bigot. florea Meig. klassif. aenea Rossi. florea Lw. = sicula Egg. florea Schin., Egg., Bigot, Mik = atrata Fbr. forcipata Brülle 224 gagathea Bigot florea Fbr. grata Lw. ? ^ Loewi Beck. hyalipennis Macq. = versieolor Fbr. $, ignorata Beck 225 incisa Wied 21G major Macq. 228 Th. Becker: Usia Latr. Seite lata Lw 210 Loewi Beck 219 grata Lw. ? major Macq. -= incisa Wied. manea Lw 209 iiotata Lw 210 Novakii Strobl 223 pusiUa Macq. (nee. Meig.) pallescens Beck 226 pubera Lw. = atrata Fbr. puiictipennis Lw 220 pusilla Meig • ... 222 pusilla Macq. (nee. Meig.) = Novakii Strobl. putilla Beck 215 siciila Egg 209 florea Lw. (nee. Fbr.) taeniolala Costa = aurata Fbr. unicolor Lw 208 vagaiis Beck 221 versicolor Fbr., Coqueb., Meig., Latr., Macq , Lw., Schin. Bezzi etc. 222 hyalipennis Macq vestita Macq 205 vicina Macq. =- atrata Fbr. Erklärung der Figurentafel VIL Fig. 1. Flügel von Usia atrata Fbr. 10:1. Fig. 2. „ „ „ sicula Egg. 14: 1. Fig. 3. „ „ „ notata Lw „ Fig 4. „ „ „ aenea Rossi „ Fig. 5. „ „ ., punctipennis Lw. „ Fig. 6. „ „ „ Novakii Strobl. „ Fig. 7. „ „ „ forcipaia Brülle „ Fig. 8 Seitliche Anhänge des Hypopygial-Unterstückes von Usia Loervi Beck, cf stark vergrössert. Fig. 9. Seitliche Anhänge des Hj^popygial-Ünterstückes von Usia aurata P'br. stark vergrössert. [Berl. Etituinol. Zeitschrift, Band L Jahrgang 1905.] 229 Statistisches über Melolontha hippocastani Fabr. Von Bernhard W an ach, Potsdam, Das Jahr 1905 war für das südlich von Potsdam gelegene Forstgebiet ein sehr reiches Maikäferjahr; am 4. Mai konnte ich auf dem Gebiet des Geodätischen Instituts von einem Baume von ca. 5 m Höhe und 3 m Kronendurchmesser über 200 Käfer schütteln, Und zwar ausschliesslich Mel. hippocastani, was für dieses Gebiet, in dem Mel. vulgaris selten auftritt, charakteristisch ist. Es fiel mir an diesem Tage auf, dass die Varietät mit schwarzen Beinen bedeutend zahlreicher vertreten war als die braunbeinigen; das veranlasste mich, in den folgenden Wochen das unten mitgeteilte statistische Material zu sammeln. Herr Prof, Kolbe, dem ich die Bearbeitung dieses Materials einsandte, verwies mich auf die mir bis dahin unbekannten Abhandlungen von Kraatz in der Deutschen entomologischen Zeitschrift 1885 und 1888 und von Reitter ebenda 1887, in denen manches schon mitgeteilt ist, was ich für neu gehalten hatte, so dass ich mein Material ganz neu bearbeiten musste. Kraatz erwähnt, dass bei Münster auf ca. 100 gelbbeinige 1 schwarzbeiniges Exemplar von Mel. hippoc. kommen soll, während bei Berlin var. nigripes vorherrscht. Genauere Angaben über die relative Häufigkeit macht er nicht; es kann aber vielleicht zu interessanten Resultaten führen, wenn an recht vielen Orten und in verschiedenen Jahren genauere Zählungen ausgeführt werden, wie ich das in diesem Jahre hier getan habe, um eine künftige Entscheidung darüber zu ermöglichen, ob diese lokalen Verschiedenheiten zeitlich konstant sind, oder ob sich vielleicht auch am selben Orte das Verhältnis der Varietäten mit der Zeit verändert. In der folgenden Tabelle gebe ich in den 6 ersten Spalten die Anzahl der erbeuteten d'cf und Q 9 1.) der schwarzbeinigen (n.), 2.) der gelbbeinigen Rasse von Mel. hippoc. (h.) und 3.) von Mel. 230 Beruh. Wonach: vulgaris Fabr. ; in der 7. das Verhältnis der var. nigripes zur gelb- beinigen Rasse (beide Geschlechter vereint), in der 8. und 9. getrennt für beide Geschlechter, und in der 10. das Verhältnis der cfcf zu den Q 9 (beide Rassen vereinigt). Datum 11 . h. V. n. Ti7 1905 n:h cf 5 ^ 9 cf Q cf $ cf-Q 5. Mai 604 143 35 8 17:1 17 18 4,2:1 7. „ 463 472 33 30 2 — 15:1 14 16 1 :l,o 10. „ 120 320 7 22 ^ — 15:1 17 15 1 : 2,7 11. „ 182 255 12 2'-* 1 — 13:1 15 12 1 :1,4 12. „ 167 226 11 17 4 3 14:1 15 13 1 :1,4 14. „ 548 714 37 58 () 3 13:1 15 12 1 :1,3 20. ., 209 191 15 15 1 — 13:1 14 13 l.j :1 24. ., 105 98 7 7 .._ 1 14:1 15 14 1,1 :1 31. „ 101 97 6 7 - - 15:1 17 14 1,0 :1 Summe: 2499 2516 163 186 14 7 14:1 15 14 1 :t02 Insges amt 5 364 M el h ippo casU xni und 21 Mel vulgaris. Das durchschnittlich vierzehnfache Ueberwiegen der var. nigripes Com. zeigt sich also mit bemerkenswerter Konstanz den ganzen Monat hindurch, und es dürfte interessant sein festzustellen, wie sich das an anderen Orten verhält; das Zahlenverhältnis der Geschlechter aber zeigt eine auftallige Schwankung, die weitere Untersuchungen wünschenswert erscheinen lässt. Am 5. und 7. Mai habe ich auch das Durchschnittsgewicht der cfcf und Q Q bestimmt und zwar am 5. Mai für zwei getrennte Partien; es wogen am 5. Mai 325 (fcf 194 g, 69 Q Q. 64 y, also dsclm. 1 of 0,6o y. 1 Q die ühris-. 279 cfcf 163 g, 74 Q Q 65 g, •„ „ „ „ 0,5s g, am 7. Mai 140 (/(/ 78 g,140 $ Q118g, „ „ „ ., 0,5 o g, also zusammen 744 d'd 435 g, 283 Q Q 247 g, also drschu. 1 c/ 0,5 s g, 1 Q 0,.s7 0,'.(3 g, 0,88 g, 0,84 g, Während demnach im Durchschnitt die Weibchen 1 V- mal schwerer sind, wiegen freilich die grössten Männchen wesentlich mehr als die kleinsten Weibchen; das leichteste und schwerste der einzeln von mir gewogenen Männchen wog nämlich 0,44 bzw. 0,77 g, das leichteste und schwerste Weibchen 0,i'0 bzw. I,i3 g. Dass Mel vulgaris hier viel seltener ist, findet seine Erklärung in der Angabe von Kraatz, dass die Larven von Aiel. hippocastani von Kiefernwurzeln leben, während Mel. vulgaris Sand nicht liebt; Melotontha hippücastani Fahr. 231 nun erstrecken sich Kiefernwaldungen von dem untersuchten Gebiet aus meilenweit nach Süden, während nur ein ca. 1 km. breiter Streifen nördlich bis zur Teltower Vorstadt Potsdams vorwiegend mit Eichen bestanden ist. Auffälligerweise habe ich trotz häufig wiederholten Schütteins kein einziges Exemplar von Mel. hippocastani gerade von jungen Rosskastanien erhalten; sollte der Name wirklich ganz willkürlich gewählt sein, oder hat sich der Geschmack der Käfer mit der Zeit verändert? Hier bevorzugten sie anfangs Ebereschen und einige mir unbekannte fremdländische Bäume, gingen dann auf Birken und Pappeln über und waren schliesslich, als die Eichenknospen aufzu- brechen begannen, fast nur an diesen zu finden, die sie ganz augen- scheinlich schon weiter entwickelten Eichenblättern vorzogen; erst als es keine jungen Knospen mehr gab, verteilten sich die Käfer wieder mehr auf verschiedene Bäume und nahmen auch mit entwickelten Eichenblättern vorlieb. Da mir gelegentlich aufgefallen war, dass sich das mit lebenden Käfern halb gefüllte Sammelgefäss unten bedeutend wärmer anfühlte als oben, mass ich am 10. Mai die Temperatur in einem mit Mai- käfern gefüllten Glase von 15 cm Durchmesser, etwa 8 cm unter der Oberfläche des mit grösster Lebhaftigkeit durcheinanderkriechenden Haufens von Käfern; das Thermometer zeigte +26 "8, neben dem Gefäss vorher +17 '^'8, nachher +18'*4. Dass inmitten der Käfer die Temperatur um fast 9'^ höher als die der Umgebung war. ist leicht erklärlich. Der einzelne Käfer hat bekanntlich eine nur wenig höhere Temperatur als seine Umgebung; inmitten seiner Genossen aber wird jeder Käfer die Tendenz zeigen, seine Temperatur ein wenig über die seiner Nachbarn zu steigern, die dann ihrerseits in gleicher Weise reagieren, so dass sich eine nach dem Innern des Haufens steigende Temperatur ausbilden muss, die nur ein wenig durch das Durchein- anderkriechen der Tiere ausgeglichen wird. Ein grosser Teil der Temperaturerhöhung wird aber auch der lebhaften Bewegung der Käfer zuzuschreiben sein (vergl. Kolbe, Anleitung zur Kenntnis der Insekten, p. 561 ff.) Erwähnt sei ferner eine Eheirrung: am 12. Mai schüttelte ich ein c/ von Mel. vulgaris in copula mit einem Q von Mel. hippo- castani von einem Baume; sie trennten sich auch im Cyankalium- Glase nicht. Es hätte vielleicht gelohnt, das Weibchen noch am Leben zu lassen, doch scheute ich die Mühe eines Zuchtversuchs, der wohl kaum Aussicht auf Erfolg gehabt hätte. Falls aber solche Kreuzungen fruchtbar sind, ist daraus möglicherweise die Erscheinung '^u erklären, dass die Pygidiumspitze bei einigen Weibchen von 232 B er n h. W anach: Mel. hippoeastani die für diese Art charakteristische Verbreiterung gar nicht aufweist, während die plötzliche Einschnürung des Pygidiums und der schwarze Rand der Flügeldecken deutlich zeigen, dass diese Exemplare nicht zu Mel. vulgaris gehören. Durch Bastardierung könnten ja solche Verwaschungen der Charaktere entstehen; auch Kraatz hält es für möglich, dass Mel. vulgaris var. marginata Kraatz eine derartige Bastardform wäre. Die Ansicht von Kraatz, dass man bei Mel. hippoeastani zwei scharf geschiedene Rassen, eine schwarzbeinige und eine gelb- beinige zu unterscheiden hat, wird durch mein diesjähriges Material vollauf bestätigt; unter der ganzen Menge von mir gefangener Käfer gab es nur solche mit ganz schwarzen, oder mit mindestens zum grössten Teil hellbraunen Beinen : nur bei einigen wenigen Exemplaren sind die Hinterschenkel dunkelbraun, aber nicht schwarz, so dass man diese Exemplare auch nicht entfernt als Zwischenformen an- sprechen kann. Während ich unter den schwarzbeinigen nur Reprä- sentanten der var. nigripes Com., nicht aber var. Schwärzt Kraatz (mit schwarzen Beinen und in der Mitte rotem Halsschild) gefunden habe, variiert die Färbung des Halsschildes bei den braunbeinigen kontinuierlich von vollständigem Schwarz bis zu hellem Rotbraun mit nur etwas dunkleren Rändern Die Abstufung geht in der Weise vor sich, dass der bei den hellsten Exemplaren (var. rex Dalla-Torre) nur wenig dunklere Rand bei anderen etwas dunkler und breiter ist; weiterhin wird der Rand ganz schwarzbraun und die Mitte des Hals- schildes wird dunkler; ferner ist bei ganz schwarzem Rande nur ein kleiner Fleck in der Mitte dunkelbraun und schliesslich bei var. tibialis Muls. und var. nigricollis Muls. das ganze Halsschild voll- kommen schwarz. Ist schon infolge dieses kontinuierlichen Uebergangs die scharfe Trennung mancher Varietäten unmöglich, so weiss ich erst recht nicht, welche Exemplare ich als var. coronata Muls. anzusehen habe. Kraatz gibt in seiner Abhandlung von 1885 folgende Beschreibungen: var. fuscicollis Kraatz: thoracis disco brunneo, ano nigro, pedibus rufis. var. discoidalis Dalla-Torre: clypeo brunneo, thor. disco, ano pedibusque rufis. var. eoronata Mulsant: clypeo brunneo, thor. disco pedibusque rufis. Während demnach var. fuscicutlis und discoidalis durch die Farbe des Afters unterschieden sind (auch hier gibt es Uebergänge), ist bei var. coronata nichts über die Farbe des Afters gesagt, und alle aufgeführten Merkmale der var. coronata gelten auch für die beiden anderen Varietäten. Melolonlha hippocastani Fahr. "2H.i Das Schildchen ist ausnahmslos bei allen meinen Exemplaren von Md. hippocastani, auch bei denen, die ich für var. rex Dalla-Torre halte, vollkommen schwarz, im Gegensatz zu Mel. vulgaris, wovon ich nicht nur ein Exemplar mit braunem Brustschild und Schildchen, sondern sogar eins mit vollständig schwarzem Brustschild, aber deutlich kastanienbraunem Schildchen besitze. Diese beiden Exem- plare sind auch sonst ausgezeichnet. Das erste ist ein grosses, prächtig weiss bestäubtes Q mit abgekürzter Pygidiumspitze, gehört also nach der Beschreibung von Kraatz zu Mel. vulgaris var. albida Muls.: Q. fortius albido-pubescens et pygidium brevius solito. Andererseits aber stimmen dazu auch die Merkmale von var. ruficollis Muls. : thorace rufo, pedibus dito. Das andere Exemplar, ein cf mit schwarzem Halsschild und braunem Schildchen, hat rechts eine normale Fühlerkeule, während an der linken nur die drei äussersten Blätter normal sind, während das von der Fühlerwurzel aus gerechnet erste mit dem zweiten und das dritte mit dem vierten von der Wurzel aus bis über die Mitte verwachsen ist und beide Blätterpaare unten tief eingekerbt sind. Ferner habe ich noch aus dem Jahre 1904 ein Q var. albida Muls. mit ungewöhnlich dunklen Beinen (die rechte Hinterschiene ist fast schwarz), dessen Halsschild auch in der Mitte so stark behaart ist, dass man nicht entscheiden kann, ob seine Grundfarbe schwarz oder dunkelbraun ist. Ganz rätselhaft aber ist mir ein stark bestäubtes P mit dunkel- braunem Halsschild, fast schwarzem linkem Hinterbein und rechtem Hinterschenkel, sehr dunkler Wurzelhälfte der rechten Flügeldecke und ganz merkwürdigem Pygidium: seine Form ist die normale des Q von Mel. vulgaris, mit vollständig ausgebildeter gestreckter Spitze, wie sie bei Mel. j^ectoralis Germ, nicht vorkommen soll* dabei ist aber die Behaarung des Pygidiums die für Mel. jHctoralis typische: dichter Besatz mit anliegenden kürzeren Haaren und dazwischen spärlicher verteilte längere, unter einem Winkel von ca. 60" abstehende Haare auf der ganzen Dorsalfläche. Als neue Varietät von Mel. hippocastani kann ich wohl ein am 4. Mai d. J. gefangenes kräftiges d" von 27 mm Länge mit auf- fallend starkem Melanismus betrachten; die Form des Pygidiums und die Behaarung der Mittel- und Hinterschienen schliessen jeden Zweifel, ob es nicht vielleicht Mel. vulgaris var. nigra Kellner sein könnte, aus. Braun sind nur die Fühlerkeulen und weniger als die Hälfte der Flügeldecken; das Braun der letzteren ist auch grösstenteils 2o4 Beruh. W an ach: Melolontha hippocastani Fhr. sehr dunkel und selbst die hellste Stelle, zwischen dem ganz schwarzen Nahtstreif und der nächsten Längsrippe, ist viel dunkler als bei der Stammform. Die weisse Behaarung scheint ursprünglich ziemlich dicht gewesen zu sein, ist aber an den Schultern und Seiten fast ganz abgescheuert. Ich bemerke ausdrücklich, dass ich das Tier lebend gefangen habe, dass ein Nachdunkeln durch Fäulnisvorgänge, wie es Kraatz in einigen älteren Fällen argwöhnte, nicht stattgefunden hat. Ich darf mir also wohl erlauben, die neue Varietät aufzustellen: Mel hippocast. var. picea Wanach: capite, thorace, pedibus, pygidio, elytrorum majore parte nigris, antennis et elytrorum minore parte fuscis. Potsdam, im Oktober 1905. [Berl Entoinol. Zeitschrift, Band L Jalirgang 1905.1 2o5 Einige auffallige Beobachtungen aus dem Insekteqleben. Von Bernhard Wart ach, Potsdam. In einem Nest von Formica ruja L., an dem mich mein Weg täglich morgens vorüberführt, bemerkte ich am 12. Juni d. J. eine Menge c/cf, konnte aber kein einziges Q finden; in den nächsten Tagen musterte ich jedesmal die Gesellschaft aufmerksam, aber immer mit demselben Resultat, und vom IG. an waren wieder nur noch Arbeiter zu sehen. Plötzlich traten am 20. Juni, wieder in sehr grosser Anzahl, Q Q auf, aber erst am 24. fand ich gleichzeitig mit vielen p Q einige wenige c/c/, etwa ein Dutzend unter Hunderten von 9 Q. , und dabei blieb es bis zum 26 ; nachher habe ich keine (fcf oder 9 9 mehr an diesem Neste beobachtet. Bei Form, flava L. und F. fuUginosa Latr. dagegen habe ich stets cfcf und Q 9 gleichzeitig erscheinen gesehen. In demselben Monat beobachtete ich einen Fall von besonders krassem Kannibalismus: in einer Fanggrube im Walde fand ich zwei cfcf von Garabus qlahratus Payk., von denen das eine dem anderen den ganzen Hinterleib bis auf die harten unteren Ringhälften aus- gefressen hatte, obwohl sonstiges Futter in Gestalt kleiner Käfer, Raupen, Spinnen etc. zur Genüge vorhanden war. Als ich den Bösewicht unter den Flügeldecken seines Opfers hervorgezogen hatte, lief letzteres so schnell und gewandt davon, dass man ihm einen Defekt durchaus nicht hätte anmerken können. Einen hübschen Zähmungserfolg erzielte ich Ende Juni mit einem (/ von Folyphylla fidlo L. Anfangs liess der Käfer, sobald man ihn anfasste, ein erstaunlich lautes Zirpen ertönen, viel lauter, als ich es je bei Böcken oder Mistkäfern gehört habe; er fuhr auch noch zuweilen minutenlang fort zu zirpen, wenn man ihn wieder freigelassen hatte. Allmählich aber gewöhnte er sich an das Anfassen und zirpte schliesslich gar nicht mehr. Schon am dritten Tage hatte er sich sogar soweit an das Angefasstwerden gewöhnt, dass er nicht nur beim Aufnehmen Kiefernnadeln weiterfrass, die er vorher abgenagt hatte, 23(3 Beruh. W an ach: BeohachtantjL'n a. d. Insektenleben. sondern sich sogar richtig füttern Hess: wenn ich ihn zwischen den Fingern hielt und ihm mit der anderen Hand eine abgebrochene Kiefernnadel ins Maul steckte, frass er sie restlos auf. Das seltsamste Erlebnis hatte ich aber vor einigen Jahren, einen regelrechten Massenüberfall durch Spondylis huprestoides L. Die Tiere kamen zu hunderten in der Umgebung meiner am Waldrande in) Süden Potsdams gelegenen Wohnung angeflogen, gingen sogar aggressiv gegen die Kinder vor, die sie recht empfindlich am Halse, Händen und Waden kniffen, drangen in die Wohnung ein, so dass die Fenster geschlossen werden mussten; in einer Viertelstunde konnte ich auf dem Balkon über 100 Stück einsammeln. Am folgenden Tage flaute der Anflug schnell ab und nachmittags hatten sich alle Käfer wieder verloren. Potsdam, im Oktober 1905. [Beii. Entomol. Zeitschrift, Band L. Jahrgang 1905.] 237 Beschreibung neuer Proctotrypiden aus Nord- und Zentralamerika. Von Dr. .7. J. Kieffer (Bitsch). Die hier beschriebenen Mikrohymenopteren wurden mir von Herrn Baker, Direktor der Agronomischen Station von Kuba zur Bestimmung zugesandt und wurden von ihm in Nord- und Zentral- Amerika gesammelt. In dem erhaltenen Material befanden sich nicht nur zahlreiche neue Arten, die in der wertvollen Ashmead'schen Monograph of the North-Amer. Proctotrupidae, sowie in den neueren Schriften dieses Autors nicht beschrieben sind, sondern auch Vertreter von vier neuen Gattungen, sowie von vier anderen bisher nur für Europa bekannten Gattungen. I. Dryininae. Bocchus flavipes n. sp. 9 : .3,5 mm. Schwarz; Mandibeln, Clypeus, Fühler mit Ausnahme der fünf oder sechs Endglieder, Hüften und Beine dottergelb; Spitze der Mandibeln bräunlich und dreizähnig: Tegulae rotbraun. Kopf nach hinten allmählig verschmälert; Hinterrand gerade und gerandet ; Scheitel schwach gewölbt, matt, lederartig ; Clypeus, Wangen, basale Hälfte des inneren Augenrandes silberweiss pubesziert; Augen kurz behaart, doppelt so lang wie ihr Abstand vom Hinterrande oder wie die Wangen, letztere ohne Furche. Ocellen genähert, die hinteren doppelt so weit von den Augen als voneinander entfernt; vom vorderen bis zu den Fühlern reicht eine mehr oder weniger deutliche Längs- leiste. Taster gelb, Kiefertaster 5-gliedrig, das 1. Glied kurz (bei ß flavicoUis nach Ashmead nur 4-gliedrig). Fühler kurz, schwach und allmählig verdickt; 1. Glied bogig, innen dicht kurz behaart, etwas länger als das ?>. Glied; 2. 1 V- mal solang als dick; 3. etwas dünner, 3 mal so lang als dick, die folgenden allmählig kürzer, 9. nur wenig länger als dick, kürzer als das Endglied. Thorax etwas schmäler als der Kopf; Prothorax tiefer und schmäler als das 238 /. J. Kieffer: Mesonotum, und halb so lang, lederartig, nach hinten allmählig erweitert, Hinterrand bogig ausgeschnitten. Mesonotum glänzend, fein chagriniert und feinhaarig, gewölbt; Parapsidalfurchen tief und durchlaufend, nach hinten schwach konvergierend, gekerbt; zwischen ihnen vorne zwei kurze parallele Längslinien. Scutellum gewölbt,- glatt, glänzend, mit einer Querfurche am Grunde. Metathorax matt netzartig gerunzelt, viel höher als lang, hinten senkrecht abfallend und mit einem grossen glatten Feld. Flügel glashell, Adern gelb Stigma braun, schmal lanzettlich; Medianzelle breiter als die Sub- medianzelle; Subkostalzelle schmäler als letztere; Basalader sehr schief, wenig vor dem Stigma mündend, fast doppelt so lang wie die senkrechte Querader; Radius so lang wie die Basalader, bogig gekrümmt, durch eine erloschene Linie mit dem Vorderrande ver- bunden. Vordere Hüften und Schenkelringe nicht verlängert; vordere Schenkel stark verdickt, umgekehrt keulenförmig; vorderer Metatarsus lang, doppelt so lang wie die zwei folgenden Glieder mitsammen, diese nicht länger als dick; 4. 1 V- mal so lang wie das 2. und 8. mitsammen ö. wenig länger als dick, mit dem Grunde des inneren Scheeren- gliedes verwachsen und mit demselben beweglich; letzteres mit gereihten Lamellen ; äusseres Scheerenglied mit 4—5 gleichweit abstehenden Lamellen. Abdomen stark gewölbt, eirund, glatt und glänzend. — Nevada: Ormsby, im Juli. Von dieser Gattung war bisher nur eine Art bekannt, nämlich B. flavicollis; beide Arten unterscheiden sich wie folgt: I. Prothorax gelb; Scutellum mit 2 durch eine Querfurche verbundenen Grübchen am Grunde; Flügel mit einer braunen Querbinde; 4. Tarsenglied wenig länger als das 3. . . . ßavicollis Ashm- — Prothorax schwarz; Scutellum mit Querfurche aber ohne Grübchen; Flügel ohne Binde; 4. Tarsenglied mehr als doppelt so laug wie das 3. ßavipes n. sp. Anteon nigosiceps n. sp. cf: 2 mm. Schwarz; Mandibeln, Kniee und vordere Tibien gelb; Beine gelblich braun. Kopf matt, grob gerunzelt, mit drei wenig deutlichen Stirnleisten. Das 1. Fühlerglied deutlich länger als das 3., dieses P,2 mal so laug wie das 2., etwas kürzer als das 4., welches 2V2 mal so lang als dick ist; 9. dem 3. gleich. Pronotnm kaum sichtbar. Mesonotum im vorderen Drittel chagriniert, sonst glatt und glänzend; nur Spuren von Parap.sidenfurchen. Metathorax •'^llmählig abschüssig, runzlig, matt, mit einem matten und runzligen Mittelfeld. Flügel glashell; Subcostalader, Stigma und Radius braun, Neue Proctotrypiden aus Nord- und Zentralamerika. 239 die anderen Adern hellgelb; 1. Abschnitt des Radius kaum länger als der 2. — Kalifornien: Santa Clara. Anteoii Bakeri. n sp. Q: 2,5 mm. Schwarz; Mandibeln, Taster, Tegulae, Spitze der vier vorderen Schenkel, alle Tibien und Tarsen gelb; Fühler und Schenkel dunkel kastanienbraun. Kopf glänzend, fast glatt, sehr fein und wenig deutlich punktiert, mit einer eingedrückten Mittellängslinie auf der Stirne; Wangen mit tiefer Furche. Kiefertaster 4-gIiedrig. Schaft fast doppelt so lang wie das 2. Fühlerglied, dieses fast zwei- mal so lang als dick; 3. so lang als die ersten beiden mitsammen, fünfmal so lang als dick und sehr dünn; die folgenden allmählig kürzer werdend und kaum dicker, 9. noch wenigsten zweimal so lang als dick. Thorax fast glatt und glänzend; Pronotum ein Drittel kürzer als das Mesonotum; Parapsidenfurchen tief, im hinteren Drittel fehlend. Metathorax länger als hoch, allmählig abschüssig, matt, gerunzelt, ohne Mittelfeld. Flügel glashell, Adern hellgelb, Stigma und Radius braun, letzterer schwach winklig, 2. Abschnitt wenigstens so lang wie der 1. Vorder-Metatarsus 1 V- mal so lang wie das 2. und 3. Glied mitsammen; 2. quer; 3. wenig länger als das 2.; 4. so lang wie das 2. und 3. mitsammen; 5. wenig kürzer als das 1 , seiner ganzen Länge nach mit dem basalen Drittel des inneren Scheerengliedes verwachsen, dieses mitten mit gereihten, wenig dichten Lamellen, an der schwach eingekrümmten Spitze mit 3 — 5 dichten und längeren Lamellen; äusseres Scheerenglied unbewehrt. Abdomen stark deprimiert, wie gewöhnlich. — Nevada: Ormsby, im Juli. Aphelopus leucopus n. sp. Q: 1,2 mm. Schwarz; Mandibeln, Hüften mit Ausnahme der basalen Hälfte der hinteren, Beine mit Ausschluss der hinteren Schenkel und Schienen, weiss; Spitze des 2. Fühlergliedes und Tegulae braun. Kopf matt; hintere Ocellen zweimal weiter von einander als von den Augen entfernt. Fühler kurz, allmählig verdickt; 1. Glied kaum länger als dick; 3. dünn, nicht länger als das 2., 1 ^/i^ mal so lang als dick; 9. fast so dick als lang. Mesonotum schmäler als der Kopf, matt, ohne Furchen. Scutellum schwach schimmernd, glatt. Metathorax matt, runzlig, hinten stark abschüssig, mit einem grossen, glatten und glänzenden Mittelfeld. Flügel weisslich; Subcostalader und Radius braun wie das Stigma, Radius bogig. Abdomen stark comprimiert, messerklingenartig. — Nicaragua: Managua. Labeo ulbitarsis n. sp. (f: 1,G mm. Schwarz: Fühler braun; Mandibeln lehmgelb; 240 J. J. Kieffer: Schenkelringe, Spitze der Schenkel, vordere Tibien und Grund der vier übrigen, sowie alle Tarsen weisslich. Kopf und Thorax glänzend, fast glatt, kaum chagriniert, Schaft etwas länger als das 2. Fühler- glicd, dieses kaum länger als dick; 8. 2i/2 mal so lang als dick, dem 4. gleich; die folgenden allmählig kürzer und dünner. Mesonotum ohne Furchen. Flügel weiss, mit gelblichweissen Adein; Stigma blassgelb, lineal-lanzettlich; Radius bogig, 5 mal so lang wie die erloschene Linie, welche ihn mit dem Vorderrande verbindet; Basal- ader sehr schief, in die Spitze der Subcostalader mündend. — Nevada: Ormsby, im Juli. II. Bethylinae. (reuiis Anisepyris Kieff. . Diese neue Gattung, welche durch das vorne und seitlich X^ gerandete Pronotum und die beim cf 12-gliedrigen Fühler ausgezeichnet ist, enthält die vier folgenden Arten: aeneus Kieff., Nicaragua, Chinaniiega; fasciipennis Kieft"., Nicaragua, Managua; punctaticeps Kieff., I Nevada, Ormsby; sublevis Kieff. Nicaragua, Managua (Cfr. Bull. soc. scient. Bruxelles, 1905, vol 30.) (xeiiiis Pseudisobrachium Kieff. ; (Mouepyris Kieff.; Iso- brachium Ashm. nee. Forst.) Diese Gattung war bisher nur für Europa und Nord-Amerika be- kannt, wo dieselbe sehr verbreitet ist. 1, Schenkel und Hinterleib braun, Tibien und Tarsen lehmgelb; Pronotum und Mesonotum ebenso deutlich punktiert wie der Kopf. Europa, P. snbcyaneum Hai. (niger Walk., Halidayi Westw.) — Beine lehmgelb; Hinterleib schwarz; Pronotum und Mesonotum unpunktiert, fein chagriniert. P. testaceipes n. sp. Pseudisobrachium testaceipes n. sp. cf: 2,5 mm. Schwarz; Mandibeln. Fühler, Tegulae und Beine lehmgelb. Kopf etwas länger als breit, fast rund, matt, fein punktiert, Zwischenräume fein chagriniert; hintere Ocellen dem Hinterrande so nahe als zu einander; Augen kurz behaart, etwas kürzer als ihr Abstand vom Hinterrande; Wangen fehlend; Mandibeln nach oben allmählig breiter werdend, am Ende schief abgestutzt, mit einem grossen spitzen und mehreren sehr kurzen Zähnen; Clypeus gekielt. Fühler 13-gliedrig, fein behaart; 1. Glied so lang wie die 3 folgenden mitsammen; 2. so lang als dick; 3. dicker als das 2,, kaum länger als dick; 4. — 12. so lang als dick. Thorax matt und fein chagriniert; Pro- notum kaum länger als das Mesonotum, nach hinten allmählig erweitert. Neue Proctotrypiden ans Nord- und Zentralamerika. 241 Mesonotum quer, fast so breit wie der Kopf, ohne Furchen. Scutellum mit einerQuerfurche am Grunde. Metanotum horizontal, nicht gerandet, mitten in der basalen Hälfte gerunzelt, ohne deutliche Leiste, Hinterecken abgerundet; abschüssiger Teil glatt, glänzend, kaum konvex. Flügel fast glashell, Adern und Stigma braun; drei Basalzellen, Subcostal- zelle etwas schmäler als die beiden anderen, diese gleichbreit; Quer" ader bogig, kaum kürzer als die Basalader, diese schief, an ihrem Ende vom Stigma um zwei Drittel ihrer Länge entfernt; Medianader etwas verlängert; Stigma kurz, fast viereckig, schmal; Radius lang, viermal so lang wie die Basalader, von der Flügelspitze nur um ein Drittel seiner Länge entfernt. Vordere Schenkel nicht verdickt. Abdomen flach gedrückt, wenigstens so lang wie der Thorax, glatt und glänzend; 2. Segment kaum länger als das 3.; die folgenden ziemlich gleichlang; Analsegment mit 2 sehr kleinen Anhängseln. Nicaragua: San Marcos. Genus Bpyris Westw. 1. Fühler beim cf nur 12-gliedrig, 3. Glied wenig- stens doppelt so lang wie das 2.; Metanotum mit 5 Längsleisten i. E. dodecatomus n. sp — Fühler beim cf 13-gliedrig; 3. Glied beim cf nicht länger als das 2.; Metanotum ohne Mittellängsleiste; oder nur mit einer Mittel- längsleiste 2. 2 Metanotum ohne Mittellängsleiste; Schenkel nicht deutlich verdickt, die vorderen nicht dicker als die vier hinteren. ... 2. E. indivisus n. sp — Metanotum mit einer Mittellängsleiste; Schenkel deutlich verdickt, die vorderen dicker als die übrigen 3. 3. Pronotum doppelt so lang wie das Mesonotum; Querader so lang wie die Basalader. ... 4. — Pronotum höchstens ein Drittel länger als das Mesonotum 5. 4. Augen kahl; Schenkel schwarz. . . 3. JEJ. clarimontis n. sp. — Augen behaart; Beine ganz rot. . . . 4. E. lonqicollis n. sp. 5. Pronotum deutlich kürzer als das Mesonotum, stark quergerunzelt; Kopf netzartig gerunzelt. E. reticulatus Kieff.* — Pronotum länger als das Mesonotum ; Kopf und *) Vgl. Arkiv för Zoologi, Stockholm, 1904, vol. I p. 527. Texas. IG 242 J. J. Kieffer: Pronotum ohne Runzeln, punktiert oder fast glatt G. 6. Kopf fast rund ; Augen behaart . . .b.E. albipalpis n. sp^ — Kopf mit parallelen Seitenrändern, länger als breit; Augen kahl 7. 7. Oberseite des Kopfes fein punktiert . 6. E. nudicornis n. sp. — Oberseite des Kopfes unpunktiert ... 7. E. eriogoni n. sp. 1. Epyris dodecatomus n. sp. (f : 3,5 mm. Schwarz; Mandibeln, Taster, Fühler, Tegulae und Beine rot; letztes Hinterleibssegnient dunkel rotbraun. Kopf ziemlich rundlich, kaum länger als breit, glänzend, ziemlich stark behaart und punktiert; Augen kahl, viermal so lang wie die AVangen, doppelt so lang wie ihr Abstand vom Hinterrande; hintere Ocellen weiter von einander als vom Hinterrande entfernt. Mandibeln ziemlich schmal, am Ende mit einem langen spitzen und einigen sehr kleinen Zähnen; Kiefertaster wenigsten 4-gliedrig, Lippentaster kurz, 2- oder 3-gliedrig- Fühler nur 12-gliedrig, fast kahl; 1. Glied so lang wie das 3,; 2. dünn, nicht oder kaum halb so lang als das 3,; dieses fast doppelt so lang als dick; die folgenden allmählig und wenig verdünnt; 11. zweimal so lang als dick, etwas kürzer als das 12. Pronotum nicht gerandet, so lang als breit, nach hinten kaum erweitert, ein Viertel länger als das Mesonotum; letzteres behaart und punktiert wie der Kopf und das Pronotum; Parapsidenfurchen durchlaufend, hinten er- weitert; Seitenlappen breiter als der mittlere, mit einer nicht durch- laufenden Furche. Grübchen des Scutellums eirund, tief, sehr weit von einander entfernt. Metanotum gerandet, etwas länger als breit, glänzend, mitten von drei parallelen Längsleisten durchzogen, und seitlich mit je einer schwächeren die mittleren hinten erreichenden schiefen Leiste; Zwischenräume der Leisten runzlig. Abstand der äusseren Leiste vom Seitenrande glatt; abschüssiger Teil ausgehöhlt, glänzend, sehr fein quergestreift. Mesopleuren glänzend, mit dem gewöhnlichen Grübchen. Flügel ziemtich glashell; Subcostalader den Vorderrand berührend; Basalader schief, das verdickte Ende der Subkostalader erreichend; Querader schief, aber kürzer als die Basal- ader; Stigma braun mit weissem Grunde, länglich; Radius doppelt so lang wie die Basalader, vor der Mitte schwach winklig. Schenkel verdickt; die vier ersten Tarsenglieder der Hinterbeine allmählig kürzer werdend, 1. so lang wie das 2. und 3. mitsammen; 4. noch IV2 mal so lang als dick; Krallen mit langem Zahn in der Mitte Abdomen gewölbt und zugespitzt. Nikaragua: San Marcos. Neue Proctotrypiden aus Nord- und Zentralamerika. 243 2. Epyris indivisus n. sp. cf: 2 mm. Schwarz; Tibien der zwei ersten Beinpaare und alle Tarsen dunkelrot. Kopf viereckig, 1 V^ mal so lang als breit, glänzend, fast glatt, kaum chagriniert; Augen kahl, viel kürzer als ihr Abstand vom Hinterrande; Wangen fast fehlend; hintere Ocellen so weit von einander als vom Hinterrande entfernt. Fühler auf einem zweilappigen V'orsprung der Stirn entspringend, länger als der Körper, fast kahl; 1. Glied so lang wie das 2. und 3. Glied mitsammen; 2. ] V2 mal so lang als dick; 3. kaum länger als dick; 4. 2 mal so lang als dick; die folgenden allmählig aber wenig verlängert, 12. 2V- mal so lang als dick, wenig kürzer als das 13. Thorax schim- mernd, ziemlich glatt; Pronotum doppelt so lang wie das Mesonotum. hinten kaum breiter als vorn; Mesonotum mit dem Vorder- und Hinterrande parallel; Parapsidenfurchen durchlaufend, hinten conver- gierend. Grübchen des Scutellums rundlich, ziemlich klein und sehr weit von einander abstehend. Metanotum wagerecht, länglich, seitlich und hinten gerundet, matt, runzlig besonders in der Mitte der basalen Hälfte, ohne Längsleiste; abschüssiger Teil glänzend, ziemlich glatt, fast senkrecht; Metapleuren fein gestreift. Flügel fast glashell, Adern und Stigma braun; Subcostalader den Vorderrand berührend; die beiden Basalzellen gleichbreit; ßasalader schief, in das verdickte Ende der Subcostalader mündend; Querader schief, dann bogig, so lang wie die Basalader; Radius 3 mal so lang wie die Basalader, von der Flügelspitze um seine Hälfte entfernt ; Stigma schmal und länglich Vordere Schenkel nicht stärker verdickt als die übrigen. Abdomen konvex, hinten verschmälert. Gebirge bei Claremont. 3. Epyris clarimontis n. sp. Q : 3 mm. Schwarz; Mandibeln, Fühler, Schenkelringe, Tibien und Tarsen rot, Mitte der Tibien dunkler. Kopf glänzend, glatt, mit einigen zerstreuten Punkten; Augen kahl, 3—4 mal so lang wie die Wangen, so lang wie ihr Abstand vom Kopfhinterrand; hintere Ocellen am Hinterrande liegend. Fühler fast kahl; 1. Glied kaum kürzer als die drei folgenden mitsammen; 2. und 3. so dick als lang; die folgenden bis zum 13. etwas länger als dick. Thorax glatt und glänzend; Pronotum doppelt so lang wie das Mesonotum; Parapsidal- furchen vorn sehr fein, hinten breit; Aussenfurchen durch Spuren angedeutet. Grübchen des Scutellums rundlich, sehr weit von ein- ander entfernt. Metanotum wagerecht, länger als breit, gerandet, mit einer Mittellängsleiste, deren Umgebung, besonders basal, grob gerunzelt erscheint, sonst matt und fein chagriniert; abschüssiger Teil schwach konvex, fein quergestreift, mit einer mittleren glatten 244 J. J. Kieffer: Längslinie. Flügel fast glashell, Adern und Stigma wie bei voriger Art, doch ist die Querader schief und nur an der äussersten Spitze plötzlich umgebogen. Schenkel, besonders die vorderen, wie gewöhnlich verdickt; Hintertarsen wie bei E. dodecatomus. Abdomen gewölbt, am Ende ein wenig rostbraun. Gebirge bei Claremont. 4. Epyris longicollis n sp. Q : 4 mm. Schwarz; Mandibeln, Taster, Fühler, Tegulae, Hüften- spitzen und Beine rot; schmaler Hinterrand der letzten Hinterleibsringe und Mitte des letzten rotbraun. Kopf 1 ^h so lang als breit, glatt, glänzend, mit zerstreuten Punkten und rostroten Haaren; Augen behaart, dreimal so lang wie die Wangen, kaum länger als ihr Ab- stand vom Hinterrande; Mandibeln mit einem langen spitzen Zahn und mehreren sehr kleinen Zähnchen; Kiefertaster wenigstens .^j-gliedrig, Lippentaster 3-gliedrig; Kopfhinterrand gerade. Das 1. Fühlerglied so lang wie die drei folgenden mitsammen, dick und schwach bogig. 2. etwas länger als dick; 3. so dick als lang; 4. 1 V2 mal so lang als dick; die folgenden allmählig verdünnt; 12 fast 2 mal so lang als dick, kürzer als das 13. Pronotuni länger als breit, doppelt so lang wie das Mesonotum, hinten wenig breiter, glatt, glänzend, mit schwachen und sehr zerstreuten Punkten; Mesonotum fast unpunktiert; Parapsidenfurchen durchlaufend, schmal, hinten kaum konvergierend; Seitenlappen etwas breiter als der mittlere, mit einer nicht durch- laufenden Längsfurche. Scutellum und Metanotum wie bei voriger Art, jedoch ist das Metanotum glatt und glänzend, mit Ausschluss der runzligen Umgebung der Mittellängsleiste, und der abschüssige Teil ist ausgehöhlt. Flügel, Beine und Abdomen wie bei voriger Art. Kalifornien: San Mateo. 5. Epyris albipalpis n. sp. Q: 2,8 mm. Schwarz; Taster weisslich; Mandibeln, Fühler^ Tegulae, Schenkelringe, Vordertibien, mittlere und hintere Kniee und alle Tarsen rot. Kopf ziemlich rundlich, kaum länger als breit, glänzend, ziemlich dicht punktiert und behaart. Mandibeln wie bei voriger Art. Augen behaart, iVs mal so lang als ihr Abstand vom Hinterrande; Wangen fast fehlend. Fühler 13-gliedrig; 1. Glied etwas länger als das 2., dieses wenig länger als dick; 3. so dick als lang; die folgenden länger als dick. Pronotum etwas länger als das Mesonotum, nach hinten allmählig erweitert, feiner punktiert als der Kopf. Mesonotum schmäler als der Kopf, Parapsidenfurchen vorne divergierend, [hinten erweitert, durchlaufend; Aussenfurchen nicht durchlaufend. Grübchen des Scutellums eirund, sehr weit von Neue Proctütryfnden aus Nord- und Zentralamerika. 245 einander abstehend. Metanotum so lang als breit, gerandet, matt, grob gerunzelt, ausgenommen seitlich und hinten, mit einer Mittel- längsleiste. Mesopleuren matt, chagriniert; Metapleuren matt und fein längsgestreift. Flügel glashell, Adern wie bei voriger Art, Querader jedoch bogig und etwas kürzer als die Basalader. Beine und Abdomen wie bei voriger Art. Nicaragua: Chinandega. 6- Epyris nudicornis n. sp. (f : 3,5 mm. Schwarz, glänzend; Mandibeln, alle Schenkelringe, Kniee, Tibien und Tarsen der Vorderbeine, beide Enden der Mittel- und Hintertibien, mehr oder weniger auch die mittleren und hinteren Tarsen rot. Kopf etwas länger als breit, fein punktiert und behaart ; Augen kahl, so lang wie ihr Abstand vom Hinterrande, 3 — 4 mal so lang wie die Wangen; hintere Ocellen dem Hinterrande sehr nahe. Fühler 13-gliedrig, fast kahl; 1. Glied dem 4. gleich; 2. etwas länger als dick; 3. IV2 mal so lang wie das 2.; 4. IV2 mal so lang wie das 3., wenigstens doppelt so lang als dick; die folgenden dünner werdend, 12. dreimal so lang als dick, dem 13. fast gleich. Pronotum etwas länger als breit, 1 V^ so lang wie das Mesonotum, hinteu wenig erweitert, punktiert wie der Kopf. Mesonotum kaum punktiert; Parapsidenfurchen durchlaufend, hinten schwach erweitert. Grübchen des Scntellunis rundlich und weit von einander entfernt. Metanotum länger als breit, gestaltet wie bei E. darhnontis, abschüssiger Teil ausgehöhlt, fein quergestreift und mit einer Mittellängsleiste. Pleuren glatt und glänzend, Metapleuren mit kaum sichtbaren Längsstreifen. Flügel fast glashell; Subcostalader den Vorderrand berührend; Basal- ader schief, in das verdickte Ende der Subcostalader mündend, länger als die Querader, diese schief, am Ende plötzlich umgebogen; Radius 2 V- mal so lang wie die Basalader, um seine Hälfte von der Flügel- spitze entfernt; Stigma länglich. Beine wie bei voriger Art. Abdomen gewölbt. Nevada: Orsmsby, im Juli. 7. Epyris eriogoni n sp. ' cf: 3 mm. Schwarz; Mandibeln, Tegulae, Spitze der Tibien und Tarsen rot. Kopf breiter als der Thorax, V3 länger als breit, kaum schimmernd, unpunktiert, sehr fein chagriniert; Augen kahl, so lang wie ihr Abstand vom Hinterrande, 3—4 mal so lang wie die Wangen; hintere Ocellen am Hinterrande liegend. Füler 13-gliedrig, fast kahl, allmählig verdünnt; 1. Glied fast dem 4. gleich; 2. und 3. etwas länger als dick; 4. zweimal so lang als dick, IV- mal so lang wie das 3.; 12. etwas mehr als 2 mal so lang als dick. Thorax sehr fein chagriniert und schimmernd; Pronotum 1 V^ so lang wie das Mesonotum, 246 J. J. Kieffer: etwas länger als breit. Parapsidenfurchen durchlaufend, vorn sehr schmal und wenig deutlich, hinten breiter; ohne Aussenfurchen. Scutellum, Metanotum und Flügel wie bei voriger Art, jedoch ab- schüssiger Teil nicht ausgehöhlt sondern konvex, und Querader bogig, kürzer als die Basalader. Beine und Abdomen wie bei voriger Art. Gebirge bei Claremont; aus Erigonum fasciculatum gezogen. Genus Holepyris Kieff. 1. Hüften und Beine dottergelb; Metanotum nicht gerandet, mit einer Mittellängsleiste. 1. H. fiavicornis n. sp. — Hüften schwarz. Beine teilweise schwarz und braun; Metanotum gerandet, mit 5 Längs- leisten 2. £/. Bakeri n. sp. 1. Holepyris flavieornis n. sp. (/: 3,'2 mm. Schwarz; Mandibeln rotbraun; Taster Fühler, Tegulae, Hüften und Beine dottergelb; Hinterleibsringe 2— .5 hinten breit rotgelb gerandet. Kopf schimmernd, ziemlich rundlich, etwas länger als breit, ziemlich dicht fein punktiert, vorn plötzlich abfallend; Clypeus mitten keilförmig vorstehend; Mandibeln apical allmählig erweitert, mit einem längeren Zahn und 2 kürzeren Zähnchen. Kiefertaster wenigstens 4-gliedrig, Lippentaster wenigstens 2-gliedrig. Augen behaart, bis zum Grunde der Kiefer reichend, vom Hinter- rande um zwei Drittel ihrer Länge entfernt Fühler 13-gliedrig, ohne Kiel zwischen ihrem Grunde, behaart und ziemlich dick; 1. Glied so lang wie die drei folgenden mitsammen; 2. kürzer und schmäler als das 3. ; dieses nur wenig länger als dick ; die übrigen allmählig kleiner, 10.— 12. nicht länger als dick, 13. länglich. Thorax schimmernd, deutlich punktiert, schmäler als der Kopf; Pronotum so lang als breit, etwas länger als das Mesonotum ; Parapsidenfurchen fehlend. Scutellum glatt, mit der gewöhnlichen Querfurche am Grunde. Metanotum länger als breit, nicht gerandet, seitlich abgerundet, glänzend glatt, mit einer Mittellängsleiste, deren nächste Umgebung gerunzelt erscheint. Pleuren glatt. Flügel schwach getrübt, behaart und bewimpert, Adern gelb; Stigma eirund, gelb mit weissem Grunde; Subcostalader dem Vorderrande wenig genähert; Basalader sehr schief, ein Drittel länger als die schiefe Querader, in das verdickte Ende der Subcostalader mündend; Radius sehr lang, 2V- mal so lang wie die Basalader, von der Flügelspitze um ein Drittel seiner Länge entfernt. Beine wie gewöhnlich. Abdomen ziemlich stark deprimiert, zugespitzt, etwas länger als der Thorax. Nicaragua: Granada, Neue Proctotrypiden aus Nord- und Zentralamerika. 247 2. Holepyris Bakeri n. sp. Q. : 5 mm. Schwarz, ohne metallischen Glanz; Fühler, mit Ausnahme der bräunlichen Spitze, Mandibeln, Beine, Tegulae und die Endringe des Abdomens rot; alle Hüften und hintere Schenkel mit Ausnahme der Spitze schwarz, Mitte der 4 vorderen Schenkel braun. Kopf, Pronotum, Mesonotum und Scutellum sehr fein und dicht punktiert; Kopf länger als breit; Wangen fast fehlend; Augen behaart, vom Hinterrande um ^/s ihrer Länge entfernt. Fühler 13-gliedrig; 1. Glied so lang wje die 3 folgenden mitsammen, 2 — 3 mal so lang als dick; die folgenden etwas länger als dick. Pronotum vorne verschmälert, länger als breit; Mesonotum quer, nicht die Hälfte des ProDOtums erreichend, ohne Parapsidenfurchen, seitlich über den Tegulae mit je einer Längsfurche, die ausserhalb des Scutellums mündet; letzteres so lang wie das Mesonotum, basal mit einer tiefen und breiten Querfurche. Metanotum flach, mit parallelen Seiten- rändern, seitlich und hinten gerandet, von 5 genäherten, fast paral- lelen Längsleisten durchzogen: die 3 inneren Leisten durchlaufende die 2 äusseren vor dem Hinterrande aufhöhrend, von der mittleren so weit als vom Seitenrand entfernt; Zwischenräume dicht quer- gestreift; abschüssiger Teil glatt und etwas ausgehöhlt; Metapleuren senkrecht, mit dichten kaum wahrnehmbaren Längsstreifen; Meso- pleuren vorstehend, chagriniert, mit einem Grübchen am Grunde; Propleuren glatt und eingedrückt, Flügel bewimpert, ziemlich glas- hell, Adern und Stigma gelb, letzteres schmal, länglich, mit weissem Grunde; Subcostalader der Costa anliegend, von der Mündung der Basalader ab bis zum Stigma verdickt und gestaltet wie letzteres; Basalader kürzer als der Nervulus, vom Stigma um die Hälfte ihrer Länge entfernt; Nervulus aus derselben Stelle wie die Basalader entspringend und ebenso schief, am Ende plötzlich eingekrümmt; Radius lang, fast 3 mal so lang wie die Basalader, von der Flügel- spitze um -/3 seiner Länge entfernt; 2 weisse Linien, deren erste die Medialader fortsetzt und gegabelt ist, die zweite aber eine Verlängerung der Submedialader bildet ; die beiden Basalzellen gleich breit. Hinterflügel mit 4 Frenalhäkchen. Vordere und hintere Schenkel vom Grunde bis zur Spitze verdickt; Sporn der Vordertibien auf der Innenseite gekämmt; Krallen mit einem breiten abgestutzten Zahn in der Mitte. Abdomen so lang als der übrige Körper, wenig gewölbt, mit 7 an Länge und Breite allmählig abnehmenden Ringen; die beiden ersten glatt und kahl, die folgenden behaart und mehr oder weniger deutlich punktiert. — Nicaragua: Chinandega. 248 J. J- Kieffer: Genus Rhabdepyris Kieff. 1. Äugen behaart , 2. — Augen kahl 3. 2. Kopf, Pronotum, Mesonotnm und Scutellum mit schwachem, grünlichem metallischem Schimmer; Augen 3 mal so lang als ihr Abstand vom Hinterrande; Kopf ziemlich grob und dicht punktiert; Pronotum hinten mit einer punk- tierten Querlinie -K. subaeneus n. sp. — Ohne metallischen Schimmer; Augen 2 mal so lang wie ihr Abstand vom Hinterrande; Kopf sehr fein und dicht punktiert; Pronotum ohne Querlinie; Fühler braun, die 3 ersten Glieder und die 2 Endringe des Hinterleibes rot. R. haemorrhoidalis Kieff.* 3. Metanotum mit 5 Längsleisten, an den Hinter- ecken mit je 2 Zähnchen; Pronotum doppelt so lang wie das Mesonotum. . . R. qiiinquelineatus n sp. — Metanotum mit 7 Längsleisten, Hinterecken unbewehrt; Pronotum kaum länger als das Mesonotum H. septemlineatus u. sp. 1. Rhabdepyris subaeneus n. sp. Q: 4,5 mm. Schwarz; Mandibeln, Taster, Fühler, Tegulae, Beine mit Ausschluss der Unterseite der Vorder- und Hiuterschenkel, und Endring des Hinterleibes rot; Kopf, Pronotum, Mesonotum und Scutellum mit schwachem metallisch grünem Schimmer. Kopf wenigstens IV^ so lang als breit, stark und ziemlich dicht punktiert Zwischenräume glatt; Clypeus mitten gekielt; Mandibeln apical all- mählig breiter, am abgestutzten Ende mit einem spitzen grösseren und vier sehr kleinen Zähnchen; Augen behaart, gross, dreimal so lang wie ihr Abstand vom Hinterrande; Wangen fast fehlend. Fühler 13-gliedrig, anliegend und sehr kurz behaart; 1. Glied etwas länger als die drei folgenden mitsammen; 2. und 3. kaum länger als dick, obkonisch; 4 und 5. deutlich länger als dick; 6—12 nicht länger als dick. Pronotum ziemlich viereckig, punktiert wie der Kopf, Zwischen- räume chagriniert, vor dem Hinterrande mit einer punktierten Querlinie. Mesonotum wenig kürzer als das Pronotum, fein chagriniert, fast ohne Punkte; Parapsidenfurchen durchlaufend, hinten konvergierend; Aussenfurchen nicht durchlaufend; mittlerer Lappen hinten etwas *) Vgl. Arkiv. för Zoologi, 1904, vol. I p. 528. - Texas. Neue Proctotrypiden aus Nord- und Zentralamerika. 240 schmäler als die seitlichen. Scutellum fein chagriniert, unpunktiert; Querfurche schwach bogig, an beiden Enden etwas erweitert. Metanotum fast viereckig, gerandet, glänzend, mit 5 Längsleisten, deren drei innere parallel und genähert sind; Zwischenräume der Leisten runzlig. Abstand der äusseren Leiste vom Seitenrande fast glatt; Hinterecken unbewehrt; abschüssiger Teil senkrecht, dicht quer- gestreift, mit einer Mittellängsleiste. Mesopleuren glatt, Metapleuren dicht längsgestreift. Flügel gelb; Subcostalader den Vorderrand berührend; Adern wie bei Holepyris ßavicornis; Querader bogig; Radius von der Flügelspitze um die Hälfte seiner Länge entfernt; Stigma elliptisch. Beine wie gewöhnlich. Abdomen gewölbt, zu- nespitzt. — Nicaragua: San Marcos. 2. Rliabdepyris quiuquelineatus n. sp. 9 : 5 mm. Schwarz; Mandibeln, Fühler, Tegulae. Beine mit Ausschluss der Hüften rot. Kopf etwas länger als breit, glänzend, zerstreut punktiert; Augen kahl, dreimal so lang wie die Wangen, fast doppelt so lang wie ihr Abstand vom Hinterrande; Mandibeln nur dreizähnig, apikal allmählig erweitert; hintere Ocellen dem geraden Hinterrande anliegend. Fühler 13-gliedrig, kahl; 1. Glied so lang wie die drei folgenden mitsammen; 2. und 3. nicht länger als dick; die folgenden etwas dicker, deutlich länger als dick; die letzten dünner. Pronotum glänzend, glatt, noch schwächer punktiert, etwas länger als breit, hinten allmählig erweitert, doppelt so lang wie das Mesonotum. Letzteres so breit wie der Kopf, fast unpunktiert; zwei- mal so breit als lang; Parapsidenfurchen schmal, hinten etwas er- weitert und schwach konvergierend. Seitenlappen breiter als der mittlere, mit einem punktförmigen Grübchen. Scutellum glatt, Qner- furche ziemlich breit. Metanotum fast viereckig, gerandet, mit 5 Längsleisten, deren Zwischenräume runzlig. Abstand von denselben und dem Seitenrande glatt; Hinterecken mit 2 sehr kleinen Zähnchen; abschüssiger Teil schwach ausgehöhlt, sehr fein quergetreift, mit einer Längsleiste. Flügel hellbraun ; Subcostalader den Vorderrand be- rührend; die beiden Basalzellen gleichbreit; Basalader schief, etwas kürzer als die schiefe Querader; in das verdickte Ende der Sub- costalader mündend ; Radius dreimal so hing wie die Basalader, von der Flügelspitze um seine ganze Länge entfernt. Beine wie gewöhnlich. Mitteltibien ein wenig dornig; die 4 ersten Tarsenglieder der Hinter- heine allmählig kürzer werdend, das 1. so lang wie das 2. und 3. mitsammen; 4. IV^ mal so lang als dick; Krallen mit einem starken schief abgestutzten Zahn in der Mitte. Abdomen stark gewölbt, zugespitzt. — Nicaragua: Chinandega. 250 J. J. Kieffer: 3. Rhabdepyris septemlineatus n. sp. c/: 4,2 mm. Glänzend schwarz: Mandibeln, Taster, Fühler, Tegulae, Beine mit Ausschluss der Hüften, und die 4 letzten Hinter- leibsringe rot. Kopf etwas länger als breit, ohne andere Punkte als der Grund der Haare; Clypeus gekielt; Mandibeln apical allmählig erweitert, am abgestutzten Ende mit einem längeren und 4 sehr kleinen Zähnchen; Kiefertaster 5-gliedrig, Lippentaster 3-gliedrig; x\ugen kahl, doppelt so lang wie ihr Abstand vom Hinterrande; Wangen fast fehlend. Fühler 13-gliedrig, fast kahl; 1. Glied so lang wie das 2 und 3, mitsammen; 2. sehr klein, nicht halb so lang wie das 3.; dieses dicker, IV2 mal so lang als dick; die folgenden allmählig dünner; 12. fast 2 mal so lang als dick. Pronotum kaum breiter als lang, punktiert wie der Kopf. Mesonotum kaum kürzer als das Pronotum, unpunktiert und glatt; Parapsidenfurchen durch- laufend, hinten breiter, fast parallel; mittlerer Lappen mit einem punktförmigen Grübchen au Stelle der Aussenfurchen. Querfurche des Scutellum an beiden Enden etwas erweitert. Metanotum ziemlich viereckig, glänzend, gerandet, mit 7 Längsleisten, deren 5 innere genähert und parallel sind; Zwischenräume der Leisten runzlig. Ab- stand derselben vom Seitenrande glatt; Hinterecken ohne Zahn; ab- schüssiger Teil senkrecht. Mesopleuren glatt, Metapleuren fein gestreift. Flügel gelb; Subcostalader den Vorderrand berührend; die beiden Basalzellen gleich breit; Basalader und Querader schief und gleich lang, erstere in das verdickte Ende der Subcostalader mündend; Radius 2 mal so lang wie die Basalader, von der Flügelspitze um ihre halbe Länge entfernt; Stigma elliptisch. Beine und Abdomen wie gewöhnlich. — Nicaragua: Granada. Dissomphalus bifoveatus n. sp. (/: 2,3 mm. Schwarz; Mandibeln rot; Fühler dunkelbraun, die 3 — 4 ersten Glieder, Tegulae, Schenkelringe, Tibien und Tarsen hell lehmgelb. Kopf ziemlich rundlich, kaum länger als breit, matt, chagriniert, allmählig und ohne Naht in den Clypeus übergehend, dieser mit einem vorspringenden Mittellängskiel; Augen kahl, doppelt so lang wie ihr Abstand vom Hinterrande, Wangen fast fehlend; hintere Ocellen etwas weiter von einander als vom Hinterrande, doppelt so weit von den Augen als von einander. Fühler 13-gliedrig, mit kurzer abstehender Behaarung; 1. Glied walzig, etwas länger wie die 3 folgenden mitsammen und wenig dicker; 2. 1 1/2 mal so lang als dick; 3. obkonisch, IV^ so lang als dick; die folgenden vvalzig, so lang wie das 3.; letztes länger. Thorax fein chagriniert und schwach schimmernd; Pronotum so lang wie das Mesonotum, nach hinten Neue Proctotrypiden aus JSord- und Zentralainerika 251 allmählig erweitert, am Hinterrande breit bogig ausgeschnitten. Parapsidenfurchen tief, durchlaufend, hinten schwach konvergierend, Mittellappen etwas schmäler als die seitlichen. Grübchen des Scutellum gross, quer, nur durch eine Leiste von einander getrennt. Metanotuni fast viereckig, nicht länger als breit, schimmernd, nicht gerandet, grob gerunzelt, mit einer Mittellängsleiste, Hinterecken breit abgerundet; abschüssiger Teil schief, runzlig, mit einer Mittel- längsleiste. Flügel fast glashell, behaart und bewimpert; Subcostal- ader den Vorderrand berührend; Basalader wenig schief, 1 V2 mal so lang wie die senkrechte Querader, in die Subcostalader mündend, letztere von da ab bis zum weissen Grunde des Stigma verdickt und so lang wie das Stigma; Medianader etwas verlängert; Radius drei- mal so lang wie die Basalader, von der Flügelspitze um ein Drittel entfernt; Postmarginalader zwei Drittel der Länge des Radius erreichend. Vorderschenkel weniger dick als die schwach verdickten Hinter- schenkel. Abdomen stark deprimiert, glänzend glatt und elliptisch; Stiel länger als breit, oben mit einer Längsfurche; "2. Segment die Hälfte des Hinterleibes einnehmend, mit zwei kreisrunden, sich be- rührenden, in der Mitte nahe am Vorderrande liegenden und ein Wärzchen einschliessenden Grübchen; die vier folgenden Ringe gleich- lang und schwach behaart. — Nicaragua: San Marcos. Geuus Goniozus Forst. Folgende amerikanische Arten wurden von mir untersucht: 1. Prostigma und Stigma gleichgross; Metanotuni nicht gerandet; Kopf 1 ^'2 mal so lang als breit, mit Längskiel zwischen den Fühlern . G. longiceps Kieft".* — Prostigma kleiner als das Stigma; Metanotum seitlich gerandet '2. 2. Kein Längskiel zwischen den Fühlern; Augen doppelt so lang wie ihr Abstand vom Hinter- rande; Kopf rundlich, so breit als der Thorax 3. . — Clypeus mit einem Längskiel, der sich zwischen den Fühlern bis gegen die Augenmitte ver- längert; Augen kürzer als ihr Abstand vom Hinterrande; Kopf länglich, IV- mal so lang als breit, breiter als der Thorax 4. o. Kopf und Thorax fein chagriniert, unpunktiert; Abdomen schwarz; Metanotum länger als breit \. G. macr ophtha Ima n. sp. * Vgl. Arkiv für Zoologi, Stockholm, 1904, vol. I p. 529 — Texas. 252 J. J. Kieffer: — Kopf fein cbagriniert, mit massiger und ziemlicli dichter Punktierung; Abdomen dunkel kasta- nienbraun G. hrevicornis Kiefi'.*) 4. Tibien und Tarsen lehmgelb, die 4 Hintertibien braun; Kopf cbagriniert mit sehr zerstreuten Punkten; Cubitus nur halb so lang wie der obere Abschnitt der Basalader . . 2. G. occipitalis n. sp. — Tibien schwarz, Tarsen rot; Kopf cbagriniert, unpunktiert; Cubitus so lang wie der obere Abschnitt der Basalader . . . . 3. 6r. clarimontis n. sp. 1. Goniozus macrophthaliiia n. sp. Q: 2 mm. Schwarz; Mandibeln, Taster, Fühler, Tegulae, Kniee, Tibien und Tarsen dottergelb. Kopf und Thorax glänzend und fein cbagriniert; Kopf ziemlich rundlich, wenig länger als breit, nicht breiter als der Thorax; Augen kahl, doppelt so lang wie ihr Abstand vom Hinterrande, 4 mal so lang wie die Wangen; Clypeus dacbartig; kein Längskiel zwischen den Fühlern. Diese 13-gliedrig; 1. Glied so lang wie das 2. und 3, mitsammen; 2. etwas länger als dick; 3. so dick als lang; die folgenden etwas quer, letztes eirund. Pronotum IV^ so lang wie das Mesonotum; ohne Parapsidenfurchen; Grund des Scutellum mit zwei sehr kleinen, wenig deutlichen und weit von einander getrennten Grübchen. Metanotum länger als breit, seitlich gerandet, mitten dachartig vorstehend; abschüssiger Teil glatt glänzend, seitlich schwach gestreift; Propleuren und Mesopleuren glatt Metapleuren stark längsgestreift. Flügel glashell; Adern und Pro- stigma fast glasbell; Stigma schwarzbraun, grösser als das Prostigma; rücklaufende Ader oder Cubitus oberhalb der Mitte der Basalader entspringend, länger als der apicale Abschnitt derselben; Radius fast doppelt so lang wie die Basalader. — Mexico; Acapulco. 2. Goniozus occipitalis n, sp, Q: 2 — 3,8 mm Schwarz; Fühler braun, 1. Glied schwarz. 2.-3. oder 2.-6. lehmgelb; Tibien und Tarsen lehmgelb, Mittel- und Hintertibien gebräunt. Kopf länglich, 1 V- mal so lang als breit, breiter als der Thorax, glänzend, fein cbagriniert mit zerstreuter und wenig tiefer Punktierung; Kiel des Clypeus bis gegen die Augen- mitte verlängert; Augen kahl, etwas kürzer als ihr Abstand vom Hinterrande; hintere Ocellen am Hinterrande; Wangen sehr klein. *) Vgl. Ann. Mus. civ. Stör. nat. Genova, 1904, vol. 41, p. 32 — Nicaragua: Sierra di Managua, Nene Proctotrypiden an^ Nord- und ZentralameriJca 253 Fühler l3-gliedrig; 1. Glied doppelt so dick wie die übrigen, so lang wie die drei folgenden mitsammen; 2. etwas länger als dick; die übrigen so dick als lang, letztes kurz eirund. Pronotuni 1 V« so lang als das Mesonotuni; beide sowie Scutellum fein cbagriniert und glän- zend, noch zerstreuter punktiert als der Kopf; Grund des Scutellum mit zwei durch eine feine Querfurche verbundenen punktförmigen Grübchen. Metanotum länger als breit, fein chagriniert, glänzend, seitlich gerandet, mitten dachartig vorstehend. Flügel kaum getrübt. Adern und Stigma schwarzbraun, Prostigma kleiner als das Stigma; Radius 2 mal so lang wie die Basalader; rücklaufeude Ader oberhalb der Mitte der Basalader entspringend, sehr kurz, nur halb so lang wie der apicale Abschnitt derselben — Nevada: Ormsby, im Juli. 3. (xoniozus clarimontis. Q : 1,5 — 1,8 mm. Schwarz; Fühler und Tarsen rot. Kopf fast viereckig, P/2 mal so lang als breit, glänzend und chagriniert; Augen wie bei voriger Art. Fühler so lang wie der Kopf, 13-gliedrig; 2. Glied so lang als dick, 3. und 4. dünn und quer, die folgenden dicker kaum breiter als lang, die 3 letzten so lang als dick. Thorax schmäler als der Kopf, feiner chagriniert; Pronotuni viel länger als das Mesonotuni; Thorax sonst wie bei voriger Art. Flügel glashell, Adern gelb; Stigma und Prostigma schwarz, ersteres grösser als letzteres; Cubitus oberhalb der Mitte der Basalader entspringend, so lang wie der apicale Abschnitt derselben. — Berge bei Claremont. Genus Parasierola Cam. Die vier von mir untersuchten Porasierola-Arten unterscheiden sich wie folgt: 1. Clypeus flach, ohne Spur eines Längskieles; Kopf fast viereckig, kaum länger als breit, glatt, mit einigen zerstreuten Punkten; Meta- notum nicht gerandet F. leviceps n. sp. — Clypeus mit starkem Mittellängskiel, der sich zwischen den Fühlern verlängert; Kopf rund- lich, chagriniert, zerstreut punktiert, Meta- notum wenigstens seitlich gerandet 2. 2. Mandibeln gelb und dreizähnig; abschüssiger Teil des Metanotums oben und seitlich gerandet 3. — Mandibeln schwarz und vierzähnig; abschüssiger Teil des Metanotums nur seitlich gerandet. P. ceUidaris Say. 254 / J. Kieffer: 3. Clypeus, Fühler, Hüften und Beine gelb. . . flavicoxis Kiefi.* — Clypeus, Hüften und die 6 Endglieder der Eühler schwarz, Schenkel schwarzbraun nigricoxis Kieff.* 1. Parasierola cellularis^Say.)^ c^^6^vf,u^..d: länger als die Stigmaticalader, diese schief, am Ende knopfförmig; Postmarginal- ader doppelt so lang wie die Marginalader. Hinterer Metatarsus so lang wie die 4 folgenden Glieder mitsammen. Hinterleib beim Q wenigstens doppelt so lang wie Kopf und Thorax zusammen, schmäler als der Thorax, hinten lang verdünnt, aus (i länglichen Ringen zusammengesetzt; Endring etwas comprimiert, 4 mal so lang wie breit; alle oberseits chagriniert, ohne Streifung, Naht des 2. krenuliert; beim (/, Hinterleib aus 7 Ringen zusammengesetzt; 2. Ring fast doppelt so lang wie der 1., dem 8. gleich; dieser fast 2 mal so lang als breit, etwas länger als der 4.; die 3 letzten allmählig kürzer werdend; letzter sehr klein, dreieckig, kaum länger als breit. — Nicaragua; Managua und Chinandega. Genus Triteleia n. g. Nahe verwandt mit Macroteleia und Hoploteleia: von ersterer zu unterscheiden durch die 3 Furchen des Mesonotum und durch Neue Proclolrypulen aus Nord- und Zentralamerika 265 die Marginalader, welche nicht länger als die Postmarginalader ist; von letzterer, durch den nicht gerandeten Stirneindruck, die verlängerte Gestalt des Hinterleibes und das unbewaffnete Postscutellum. Triteleia puiictaticeps n. sp. Q : 4, 5 mm. Schwarz, matt; Fühler mit Ausnahme des G. End- gliedes, Hüften und Beine gelb; Mandibeln dunkelrot und 3-zähnig; Thorax rot, mit Ausnahme des Scutellum, des Metathorax und des Pro- und Mesosternum. Kopf mit tiefen und ziemlich dichten Punkten, schwächer auf dem Scheitel; Stineindruck wenig tief, nicht gerandet, dreimal so breit wie sein Abstand vom inneren Angenrande; Augen kahl, vom Hinterrande wenig entfernt; hintere Ocellen den Augenrand berührend, vom Hinterrande doppelt so weit als von einander entfernt. Fühler 12-gliedrig; 1. Glied walzenrund, so lang wie die 3 folgenden mitsammen; 2. Glied obconisch, dreimal so lang als dick; 3. ziemlich walzenrund, etwas mehr als doppelt so lang wie dick; 4. 1 V- mal so lang als dick; 5. und G. obkonisch, schwach verdickt, so dick als lang; die G letzten dick, gedrängt, quer, ausgenommen das letzte, eine Keule bildend. Thorax gestaltet wie bei Hoploteleia, kaum so breit wie der Kopf; Mesonotum quer, fast halbkreisförmig, schimmernd, mit zerstreuten und ziemlich dicken Punkten; Parapsidenfurchen durchlaufend, wie auch die Mittellängsfurche; Scutellum halbkreis- förmig, skulpturiert wie das Mesonotum; Postscutellum und Metanotum kurz und unbewehrt. Flügel glashell, bewimpert, die Spitze des 4. Segments erreicJiend; Marginalader so lang wie die Stigmaticalader; diese schief und am Ende knopftormig; Postmarginalader 1^3 mal so lang wie die Marginalader. Beine wie bei Iloploteleia; hinterer Metatarsus so lang wie die 4 folgenden Glieder mitsammen. Abdomen doppelt so lang wie Kopf und Thorax mitsammen, G-gliedrig, mitten fast so breit als der Thorax, apikal allmählig zugespitzt ; alle Glieder deutlich länger als breit, gleichlang, die 3 oder 4 ersten oberseits längsgestreift, die 2 letzten chagriniert. — Nicaragua: San Marcos. Genus Hoploteleia Ashm. 1. Thorax ganz oder grösstenteils rot 2. — Thorax ganz schwarz; Kopf grob gerunzelt. . 4. 2. Mandibeln glänzend schwarz, Thorax ganz rot, Hüften schwarz; Scheitel und Stirn grob und unregelmässig gerunzelt U. mandihularis n. sp. — Mandibeln rot; Thorax teilweise schwarz; wenig- stens die Vorderhüften rot; Scheitel grob punktiert 3. 266 /. J. Kicjfer: 3. Thorax oberseits ganz TOt, wie auch alle Hüften; Wungen nur mit einer Leiste; Schläfen unter- seitö und Wangen chagriniert. H. erythrothoriUü i\. sj». — Mctanotum und Postscutellum schwarz; die 4 letzten Hüften schwarzbraun ; Wangen mit deutlicher Leiste; Schläfen bis zur Wangen- leiste grob punktiert. . H. similis n. sp- 4. Fühler des Q schwarz, mit Ausnahme des Schaftes; Mandibeln schwarz H. /loridana Ashni. — Fühler des Q gelb, die 5 Endglieder schwarz; Mandibeln dunkelrot H. ragosiceps n. sp. 1. Hoploteleia maiidibularis n. sp. Q: 4 mm. Schwarz und matt; Mandibeln und Clypeus glänzend schwarz; Fühler, die 5 Endglieder ausgenommen, Thorax und Tegulae rot; Beine mit Ausnahme der Hüften gelbrot. Kopf matt, fast doppelt so breit als lang, hinten gerandet und fast gerade; Scheitel bis zum Hinterrande und Stirne grob unregelmässig runzlig; Stirneindruck tief, gerandet, dreimal so breit wie sein Abstand vom inneren Augen" rande, das obere Drittel der Augen erreichend, glänzend glatt, nur seitlich uiid apikal sehr fein quergestreift; Stelle zwischen dem Stirn- eindruck und den Augen quergerunzelt; Wangen halb so lang wie die Augen, glänzend, ohne Furche, und sowie die Schläfen längsrunzlig; Augen kahl, den Hinterrand fast erreichend; hintere Ocellen von dem Augenrande nur um ihren Durchmesser entfernt, dem vorderen drei- mal näher als dem Hinterrande. Fühler 12-gliedrig, auf einem dicht über dem Clypeus liegenden Höcker entspringend; 1. Glied fast walzenrund, weniger dick als die Keule, etwas länger als die 3 folgenden mitsammen; 2. obkonisch, etwas länger als dick: 3. und 4. gleichlang, walzenförmig, etwas mehr als doppelt so lang wie dick; 5. \^..i mal so lang als dick, obkonisch; 6. und 7. allmählig dicker, so dick als lang, 8 — 12. gleich dick, etwas quer, mit Ausnahme des letzten. Pronotum tief winklig ausgeschnitten; Mesonotum breiter als lang, matt, fein chagriniert, mit wenig deutlichen Querrunzeln, von drei tiefen, breiten und quergestreiften Längsfurchen durchzogen; Scu- tellum halbkreisförmig, matt, grob und dicht punktiert. Zähne des Postscutellum am Grunde zusammenstossend; Pleuren runzlig. Flügel glashell und bewimpert; Adern gelb; Subcostalader vom Vorderrande entfernt, diesen hinter der Mitte erreichend; Marginalader nur halb so lang wie die Stigmaticalader; letztere schief, ziemlich lang, halb so lang wie die Postmarginalader; Basalader fehlend. Schenkel dicker als die Tibieu; vom Grunde an allmählig verdickt; hinterer Metatarsus Neue Proctotryinden aus Nord- und Zentralamerika. 267 so lang wie die drei folgenden Glieder mitsammen. Abdomen stark deprimiert, so lang wie Kopf und Thorax, länglich, an beiden Enden etwas schmäler, dorsal matt, ventral punktiert; 1. und 2. Segment grob und dicht längsgestreift; 3. feiner und dazwischen chagriniert, alle drei allmählig länger werdend; die drei folgenden Segmente zusammen so lang wie das 3., chagriniert und allmählig kürzer werdend. — Nicaragua: Granada. 2. Hoploteleia erytlirothorax n. sp. Q : 4,5 mm. Schwarz; Mandibeln, Fühler mit Ausnahme der 5 P]ndglieder, Hüften, Beine, Tegulae, Thorax mit Ausnahme der Mitte des Metasternum rot. Scheitel grob punktiert, mit einigen kurzen Längsstreifen am Hinterrande, Stelle zwischen den Ocellcn nur chagriniert; Stirne bis zu den Fühlern runzlig-punktiert, Schläfen chagriniert, oberseits mit groben Punkten; Wangen chagriniert, halb so lang wie die Augen, kaum mit Spur einer Furche. Schaft so lang wie die 5 oder G folgenden Glieder mitsammen; 2. etwas länger als dick; 3. zweimal so lang als dick; 4. 1 Va mal; 5.-7. allmählig dicker, 5. so lang als dick, 6. und 7. quer; 8.— 12. eine Keule bildend deren Länge die der 6 vorigen Glieder beträgt, 8. — 11. Glied (juer. Mittlere Furche des Mesonotum durch 2 parallele Furchen ersetzt^ welche vom Vorden-ande bis zur Mitte reichen und einen stumpfen Längskiel begrenzen; Fläche des Mesonotum chagriniert, mit einigen zerstreuten seichten Punkten; Zähne des Postscutellum durch einen kleinen zweiteiligen Höcker ersetzt. Hinterer Metatarsus wenigstens so lang wie die 4 folgenden Glieder mitsammen. Das 3. Hiuterleibs- segment feiner als die 2 ersten gestreift und dazwischen punktiert; die 3 letzten chagriniert und ziemlich dicht punktiert. Alles übrige wie bei voriger Art. — Nicaragua: San Marcos. 3. Hoploteleia similis n. sp. Q : 4 mm. Von voriger zu unterscheiden wie folgt: Postscutellum und Metathorax schwarz; die 4 hinteren Hüften braunschwarz. Scheitel überall grob punktiert, ohne chagrinierte Stelle zwischen den Ocellen. Eine deutlich Leiste verbindet den Augenrand mit der Basis der Mandibeln. Ohne Clypeus, die Basis des Stirneindrucks reicht bis zu den Mandibeln. Schläfen bis zur Wangenleiste grob punktiert, Wangen von da bis zum Stirneindruck chagriniert. — Guatemala: Champerico. 4. Hoploteleia rugosiceps u. sp. (f Q : 3—3,5 mm. Schwarz und matt; 1. und 2. Fühlerglied, Beine mit Ausnahme der Hüften gelb; Mandibeln und Tegulae rotbraun; 268 J. J. Kieffer: Geissei beim c/ braun, beim Q gelb mit Ausnahme der Keule. Kopf grob runzlig, fast netzartig; Stirne quergerunzelt; Stirneindruck glänzend, wenigstens viermal so breit wie sein Abstand vom inneren Augenrande, sehr fein quergestreift; Wangen und Schläfen weniger grob gerunzelt; Clypeus deutlich aber klein; Wangenleiste wenig deutlich. Schaft bei c/ 9 so lang wie die 4 folgenden Glieder mit- sammen ; 2. Glied kaum länger als dick, beim c/ schmäler als die folgenden; 3.- 11. beim cf kaum länger als dick; 12. länglich; beim 9, o. und 4. walzig, wenigstens zweimal so lang als dick; 5. IV^ mal, 6. und 7. so dick als lang; 8,-12. dick, eine Keule bildend, 8. — 11. quer und gedrängt, 12. eirund und zugespitzt. Mesonotum und Scutellum chagriniert, ersteres beim 9 mit undeutlichen Querrunzeln, letzteres mit groben Punkten; die o Längsfurchen breit, tief und quergestreift; Postscutellum mit kurzem zweiteiligem Höcker. Flügel glashell, basal gelblich; Adern gelb; Marginalader halb so lang wie die Stigmaticalader. Abdomen beim d" etwas länger als Kopf und Thorax mitsammen, beim Q nicht länger; 1. und 2. Segment grob und tief gestreift, besonders basal; 3. Segment feiner gestreift, da- zwischen chagriniert wie die 3 folgenden, deren letztes je eine kurze Lamelle trägt; Bauch fein punktiert. — Nicaragua; Chinandega und San Marcos. 5. Hoploteleia floridana Ashm. 9: 0,3 mm. Schwarz und matt; Schaft, Tegulae, Beine mit Ausnahme der Hüften gelblichrot. Kopf überall netzartig runzlig; Wangen mit einer Leiste oder Furche. Stirneindruck wie bei //. uiandibularis. Augen kahl, vom Hinterrande um ein Drittel ihrer Länge entfernt. Schaft wenigstens so lang wie die 4—5 folgenden Glieder mitsammen; Geissei wie bei voriger Art. Mesonotum sehr fein chagriniert, die 3 Längsfurchen breit und gekerbt; Propleuren und Scutellum grob und dicht punktiert; Postscutellum mit 2 kurzen Zähnen; Mesopleuren fast glatt. Flügel fast glashell, Adern gelb; Postmarginalader dreimal so lang wie die Marginalader; Subcostal- ader und Marginalader wie bei voriger Art; die übrigen Adern erloschen und durchscheinend, nämlich: Radius lang, den Vorderrand hinter der Postmarginalader erreichend, Basalader vor der Marginal- ader mündend, Cubitus in den Knopf der Stigmaticalader mündend, Discoidal- und Analader den Flügelrand erreichend; Hinterflügel mit 3 Häkchen, nur mit Costalader. Hinterer Metatarsus so lang wie die 3 folgenden Glieder mitsammen. Abdomen so lang wie Kopf und Thorax mitsammen, mitten fast die Breite des Thorax erreichend, an beiden Enden verschmälert; 1. Segment fast so lang als breit, Neue Proclotrypiden aus Nord- und Zentralamerikn . 269 die folgenden viel breiter als lang; 3. so lang wie die 2 folgenden mitsamnien; Skulptur wie bei den vorigen Arten; (i. Segment mit ,jo einer feinen Spitze an der Seite des Hiuterrandes. — Nicaragua: Chinandega. Genus Scelio I.atr. Die von mir unteisuchten amerikanischen Arten untersolieiden si(!b wie folgt: i. Mesonotuni rot, ohne Spur von Parapsiden- furchen \. S. rufonotatuf> n. sp. — Mesonotum schwarz 2. 2. Ohne Parapsidenfurchen 2. *S^. gnntemalensis n. sp^ — Parapsidenfurchen vorhanden ',\. 3. Flügel milchweiss; Kopf grob punktiert. ... 4. — Flügel glashell oder gelblich; Kopf grob netz- artig punktiert oder netzrunzlig h. 4. Kopf mit grosser aber seichter Punktierung, dazwischen fein runzlig ?>. S. albrpennis n. sp. — Kopf mit groben, tiefen, sich berührenden Punkten aS. striatif/ena Kieif.* 5. Fühler und Beine hellgelb, Flüften dunkelbraun ; Kopf grob netzrunzlig; Flügel glashell. S. bisuhatuft Kieff.* — Fühlergeissel braun; Hüften und Beine rot; Kopf grob netzartig punktiert; Flügel gelblich. S. tripartitus n. sp. 1. Scelio rufonotatus n. sp. cf: 3,2 mm. Mattschwarz; Grund des braunen Schaftes, Man- dibeln, Prothorax, Mesonotum und Vorderrand der Mesopleuren rot; Hüften und Beine braun, vordere und mittlere Tibien und Tarsen, und Basis der Hintertihien heller. Schläfen weisshaarig. Scheitel grob und tief netzartig punktiert; Stirne mit einer glatten, glänzenden, nicht gerandeten, von den Fühlern bis zur Augenmitte reichenden Vertiefung, oberhalb derselben bis zum vorderen Punktauge mit wenig dichten Längsleisten; Gesicht und Wangen grob fächerartig gestreift letztere halb so lang wie die Augen. Schaft ziemlich walzenrund, so lang wie die 5— G folgenden Glieder mitsammen; 2. Glied obkonisch. kaum länger als dick; 3. obkonisch. so dick als lang; 4. — 9. quer, gedrängt, dick, doppelt so dick als lang; 10. eirund und kurz. Mesonotum und Scutellum grob und tief netzartig punktiert; ohne *) Vergl. Arkiv för Zoologi, Stockholm, 1904 v. 1 p. 530—531. 270 J. ./. Kieffer: Spur von Parapsidenfurcheu; Metapleuren weiss behaart. Flügel gebräunt, dunkler in und um der Radialzelle; alle Adern erloschen und nur als durchscheinende Linien vorhanden; Stigma dick, eirund, wie bei Sparasion, der Costa anliegend. Hinterer Metatarsus etwas länger als die 3 folgenden Glieder mitsammen. Abdomen wenig länger als Kopf und Thorax mitsammen; die 7 Segmente quer; ?>. das längste; 4. etwas kürzer als das 3., kaum länger als das 2.; 1. dem 5. gleich; alle matt mit glattem und glänzendem Hinterrande; die 4 ersten dicht längs gestreift, Zwischenräume chagriniert; 5. wenig deutlich gestreift; 6. und 7. chagriniert. — Cuba: Havana. 2. Scelio guHtemalensis n. sp. Q : 3,3 mm. Schwarz und matt; die drei ersten Fühlerglieder, Hüften und Beine gelb. Schaft ziemlich walzenrund, fast so lang wie die Keule; 2. Glied obkonisch, etwas länger als dick; 3. so dick als lang; die folgenden kaum zu unterscheiden, (^uer, sehr gedrängt, eine spindelförmige Keule bildend. Kopf grob runzlig-punktiert; Stirne mit einer glatten und glänzenden, von konzentrischen Leisten um- gebenden Stelle über den Fühlern; "Wangen fächerförmig gestreift, mit einer tiefen Furche. Thorax noch gröber netzartig gerunzelt als der Kopf, ohne Parapsidenfurchen. Flügel bräunlich, mit dickem Stigma, Adern erloschen. Hinterleib die Flügelspitze nicht überragend, oberseits gestreift, seitlich und ventral mit zerstreuter weisser Pubeszens; ventral mehr oder weniger deutlich punktiert. - Guatemala; Champerico. 3. Scelio albipeniiis n. sp. cf: 3,5 — 4 mm. Mattschwarz; Schenkelringe, Tibien und Tarsen bräunlichrot; Schenkel braun. Kopf mit grosser aber seichter Punktierung, dazwischen fein runzelig; Stirne mit einer glatten, glänzenden, nicht vertieften Stelle, welche von den Fühlern bis gegen die Augenmitte reicht; Gesicht und Wangen dicht fächerartig gestreift. Fühler wie bei voriger Art. Thorax ohne weisse Pubeszens. Mesonotum und Scutellum grob runzlig-punktiert; Parapsidalfurchen tief, durch- laufend, vorne divergierend; Metathorax lederartig-runzlig, Mittel- längsleiste wenig deutlich. Pleuren lederartig. Flügel milchweiss. behaart aber nicht bewimpert; Adern und das dicke am Rande liegende Stigma glashell. Abdomen wie bei rufonotatus; Bauch glatt. — Nevada: Ormsby, im Juli. 4. Scelio tpipartitus n. sp. (f: Schwarz, matt; 1. und 2. Fühlerglied, Hüften und Beine rot; Geissei braun. Kopf und Thorax grob und tief netzartig punktiert; N^iKk Ptaai^ri^id£3Ci. aus. NqvcL- laid Zentralamerika. 271 Stirne mit einer glatten, glänzenden, seicht eingedrückten Stelle, welche von den Fühlern bis gegen das 1, Augendrittel reicht, und von 2 — 3 bogigen und konzentrischen Leisten umgeben ist; Wangen fächerartig gestreift. Fühler wie bei vorigen. Parapsidenfurchen tief, vorne kaum noch deutlich. Die beiden vorstehenden Hinterecken des Metathorax weiss pubesziert. Flügel gelblich, nicht bewimpert; Adern und das dicke am Rande liegende Stigma blassgelb; Stigma- ticalader so lang wie das Stigma Abdomen wie bei voriger Art, jedoch ventral punktiert und mit einzelnen Längsstreifen. — Nicaragua: San Marcos. , V. Proctotrypinae. Genus Disogmus Forst. Diese Gattung war bisher nur für Europa bekannt. Die drei folgenden Arten wurden von Baker in Amerika entdeckt. 1. Kopf und Mesonotum ziemlich kahl; 3. Ftihler- glied des Männchens nur 2 oder 2' 2 mal so lang als dick; Radialzelle lang 2 — Kopf und Mesonotum fein behaart; 3. Fühler- glied beim Männchen 4—5 mal so lang als dick, die übrigen nicht erweitert; Radialzelle quer. D. pubescens n . sp. 2. Fühlerglieder 6, 7 und 8 beim Männchen stark erweitert und hervortretend besonders in der Mitte; 3. 2 '2 mal so lang als dick. . D. diversicornis n. sp. — Alle Fühlerglieder des Männchens einfach, 3. doppelt so lang als dick D. glahratus n. sp. 1. Disogmus diversicornis n. sp. cf: 2,8 — 3 mm. Glänzend schwarz; Fühler dunkelbraun, mit Ausschluss des Schaftes; Hüften, ausgenommen die Basis der Hinter- hüften, und Beine bräunlichgelb; Mandibeln rot. Kopf quer, glatt, glänzend, ziemlich kahl; Ocellen so weit von einander als von den Augen entfernt; diese unbehaart, doppelt so lang wie die Wangen, durch eine tiefe Furche mit der Basis der Mandibeln vereinigt. Fühler 13-gliedrig, kaum länger als Kopf und Thorax, der Augen- mitte gegenüber entspringend, und zwar den Augen näher als gegen- seitig; 1. Glied kurz, obconisch, kaum länger als dick; 2. kaum sichtbar; 3. walzig, 2i/2 mal so lang als dick, doppelt so lang wie das L: die folgenden allmählig ein wenig verkürzt, 12. noch fast 2 mal so lang als dick; 13 länger; alle Flagellumglieger mit ab- stehender Behaarung. Prothorax sehr kurz und abschüssig; Meso- 272 J. J. K\effer: iiotum länger als breit; Parapsidenfurchen hinten konvergierend, etwas vor dem Scutellum aufhörend; mittlerer Lappen vorne vorstehend. Scutellum mit einer tiefen, bogigen Querfurche am Grunde. Meso- thorax glatt und glänzend. Metathorax glänzend, vom Grunde an allmählig abfallend, länger als hoch, schwach unregelmässig gerunzelt, von einer Mittellängsleiste durchzogen, am Grunde mit drei tiefen, rundlichen, sich berührenden und eine Querreihe bildenden Grübchen. P'lügel kaum getrübt; Spitze des Stigma so weit von der Basis desselben als von der Spitze der Radialzelle entfernt; rücklaufende Ader, Cubitus und Discoidalader kaum angedeutet und keine Zellen bildend. Hinterer Metatarsus länger als das 2. und .'.. Glied mit- sammen, die folgenden allmählig kürzer; 4. IV- mal so lang als dick; Sporn der Hintertibien gerade, kaum ein Drittel des Metatarsus erreichend; alle Krallen einfach. Abdomen glatt, konvex, glänzend; Stiel IV'^ so lang als dick kahl; 2. Segment am Grunde nicht ge- streift, zwei Drittel des Hinterleibes deckend; letztes Segment ein- gebogen, mit 2 divergierenden Anhängseln. — Kalifornien: San Matco- 2. Disogmus pubescens n. sp. c/Q: 4,2 — 5,5 mm (mit Legeröhre 7,5 mm). Schwarz; beim (/, apikale Hälfte der Mandibeln, Tegulae. und Beine rot, Schenkel dunkler, Hinterleib kastanienbraun, mit Ausschluss des Stieles und des Enddrittels; beim Q, Clypeus, Mandibeln, Tegulae, Hüften und Beine, sowie die drei ersten Fühlerglieder lehmgelb; Hinterleib kastanienbraun, mitten schwarzbraun. Kopf und Mesonotum fein behaart, glatt und glänzend; Kopf quer; Wangen mit Furche; Augen kahl. Fühler der Basis der Augen gegenüber liegend, körperlang beim c/; 1. Glied dick, 1 V^ so lang als dick; 3. 4 — 5 mal so lang als dick, walzig wie die folgenden, diese kaum kürzer, 12 noch 3V> mal so lang als dick, kürzer als das 13., alle Flagellumglieder mit kurzer abstehender Behaarung; Fühler beim Q apikal allmählig schwach verdickt. Behaarung kurz und anliegend, 3. Glied 5 mal so lang als dick, 12. noch 2V- mal. Parapsidenfurchen wie bei voriger Art. Propleuren lederartig; Mesopleuren in der vorderen Hälfte gestreift. Metathorax grob und dicht netzartig gerunzelt, mit einer Mittel- längsleiste und drei basalen Grübchen. Flügel bräunlich beim cf, fast glashell beim Q; Adern und Stigma dunkelbraun; Radialzelle sehr kurz, Spitze des Stigma fünfmal weiter von dessen Basis als von der Spitze der Radialzelle entfernt; Cubitus von der Areola bis zum Flügelrande ausgebildet; Discoidalader aus dem Cubitus ent- springend und den Flügelrand erreichend; Basal und ein Zweig am Grunde der Discoidalader schwach ausgebildet; Areola braun, von Neue Proctotrypiden aas Nord- und Zentralamerika 273 den Verlängerungen der beiden Abschnitte des Radius gebildet, diese so lang als die betreffenden Abschnitte. Hintertarsen, Sporen und Abdomen wie bei voriger Art, 4. Glied der Tarsen aber noch 2V- mal so lang als dick. Lamellen des Hinterleibes gelb, parallel, behaart; Legeröhre des P bogig, so lang wie das Abdomen. — Nevada: Ormsby, im Juli. 3. Disogmus glabratus n. sp. (f : 2,8 mm. Schwarz; Hüften und Beine lehmgelb, Grund der 4 letzten Hüften und Schenkel mit Ausnahme ihrer Spitze braun ; Flagellum schwarzbraun. Kopf quer, zweimal so breit als lang, glatt und fast unbehaart wie auch das Mesonotum; Augen kahl. Schaft iV- inal so lang als dick; 3. Glied kaum länger als das 1., 2 mal so lang als dick, die folgenden gleichlang, etwas kürzer als das 3.; Endglied länger. Parapsidenfurchen tief, vor dem Scutellum auf- hörend. Metanotum runzlig, mit einer Mittellängsleiste, am Grunde mit 3 Grübchen; Propleuren und Mesopleuren glatt. Flügel fast glashell, Adern und Stigma dunkelbraun; Spitze des Stigma von der Basis desselben kaum weiter als von ^er Spitze der Radialzelle entfernt; Cubitus und Discoidalader bis zum Flügelrande sichtbar aber schwach, letztere mit einer Querader; 2. Abschnitt des Radius basal verlängert. Sporn der Hintertibien kurz. Stiel des Hinterleibes kurz, depress, etwas länger als dick; 2. Segment am äussersten Grunde kaum gestreift; Spitze eingekrümmt, mit 2 parallelen Lamellen. Kalifornien: San Mateo. Oenus Exallonyx Kieff. Zu dieser bisher nur für Europa festgestellten Gattung gehören die drei folgenden amerikanischen Arten: 1. Die 5 ersten Geisselglieder und weniger deutlich noch die 2 folgenden seitlich, in der Mitte, mit einem kurzen Zahn {cf). . 3. E. dentaticornis n. sp. — Geisseiglieder seitlich erweitert aber ohne Zahn icf) 2. 2. Die 7 ersten Geisseiglieder und weniger auch das 8. in den zwei basalen Dritteln seitlich stark erweitert; Metathoiax grob netzartig gerunzelt, mit einer durchlaufenden Mittel- längsleiste \. E. crenaticornis n. sp. — 2. — 4. Geisseiglied und weniger deutlich das 5. seitlich der ganzen Länge nach schwach er- weitert; Metathorax runzlig, mit durchlaufender 18 274 J. J. Kieffer: Längsleiste, beiderseits am Grunde, mit einer länglichen glatten Stelle E. fallacicorms n. sp. 1. Exallonyx creiiaticornis n. sp. (f : 3,8 mm, Schwarz; Taster, Tegulae, Spitze der Vorderhüften und alle Beine lehmgelb; Geissei schwarzbraun; Körper glatt und glänzend. Kopf fein behaart, viereckig, etwas breiter als lang; Augen kahl. Fühler etwas über dem Augenrand entspringend, so weit voneinander als von den Augen entfernt; 1. Glied IV- mal so lang als dick; 3. seitlich gesehen 2V- mal so lang als dick, kaum länger als das 4.; 12. noch 2V2 mal so lang als dick; die 7 ersten Geisseiglieder seitlich, in den zwei basalen Dritteln stark erweitert, das 1. und das 7. weniger als die übrigen, (S. noch mit einer kaum wahrnehmbaren Spur einer Erweiterung; Geissei daher gekerbt; 8, — 13. Glied dünner werdend. Kiefertaster mit wenigstens drei langen Gliedern, Lippentaster mit zwei kurzen. Thorax fein behaart; Scutellum mit tiefer Querfurche am Grunde; Metathorax grob netz- artig gerunzelt, mit einer durchlaufenden Mittellängsleiste, allmählig abfallend. Flügel fast glashell, behaart und bewimpert; Adern und Stigma braun; Spitze des Stigma 4 mal so weit von der Basis desselben, als von der Spitze der Kadialzelle entfernt; 2. Ab- schnitt des Radius basal um seine ganze Länge verlängert, 1. Abschnitt ohne Verlängerung; Cubitus und Discoidalader schwach ausgebildet. Hinterer Metatarsus länger als die zwei folgenden Glieder mitsammen ; 4. Glied 2V2 mal so lang als dick; Sporn ein Drittel der Länge des Metatarsus erreichend; Krallen der Vorderbeine gestaltet wie in dieser Gattung üblich. Hinterleibsstiel so dick als lang, grob längs- gestreift; 2. Segment die zwei ersten Drittel einnehmend, basal längsgestreift; Enddrittel eingekrümmt, mit 2 parallelen Lamellen. — Kalifornien: Santa Clara. Var. F'lügel ohn« andere Adern als die Subcostal- und Radial- ader; (f 4,5 mm. Nevada: Ormsby, im Juli. 2. Exallonix fallaciconiis n. sp. c/: 2 mm. Schwarz; Beine schwarzbraun, Kniee, Tibien und Tarsen heller braun ; glatt und glänzend. Kopf fein behaart, kaum quer; Augen kahl. Fühler fadenförmig; \. Glied so lang wie das 4 ; 3. etwas länger als das 4., dieses 2 mal so lang als dick; 4. — 6. Glied aussen schwach erweitert, 7. kaum erweitert; alle Geisselglieder ziemlich gleichlang, ausgenommen das 1. und das letzte. Thorax fein behaart. Metathorax matt, gerunzelt, beiderseits am Grunde mit einer länglichen, glatten und glänzenden Stelle; Mittellängsleiste Neue Proctotrypiden ans Nord- und Zentralamerika. 275 durchlaufend. Flügel fast glashell, ohne andere Adern als die Subcostal- und Radialader, diese braun wie das Stigma; Spitze des Stigma von der Basis desselben 3—4 mal so weit als von der Spitze der Radialzellc entfernt. Hinterer Metatarsus fast so lang wie die drei folgenden Glieder mitsammen, Sporn ein Drittel der Länge des Metatarsus erreichend; Krallen der Vorderbeine und Hinterleib wie bei voriger Art. — Kalifornien: Santa Clara. 3. Exallonyx dentaticornis n. sp. cf : 4,5 mm. Glänzend schwarz; Mandibeln an der äussersten Spitze und Unterseite des Schaftes, Tegulae, Spitze der Hüften und Beine rot, Augen kahl; Wangen mit einer Furche von dem Augen- rande bis zur Basis der Mandibeln. Fühlerglieder 3—7 in der Mitte der Aussenseite mit einem kleinen Zahn; 8. und 9. Glied ebenso aber kaum noch deutlich gezähnt; 3. Glied länger als das 4.; dieses 2V- mal so lang als dick, länger als das 5. Hintere Hälfte des Metanotum und Metapleuren grob runzlig, fast netzartig; basale Hälfte fast glatt; Mittelkiel nicht durchlaufend. Flügel schwach gebräunt; Subcostalader vom Vorderrande entfernt; Stigma 2—3 mal so lang wie seine Entfernung von der Spitze der Radialzelle; 2. Abschnitt des Radius am Grunde schwach verlängert; die übrigen Adern erloschen. Hinterer Metatarsus wenigstens so lang wie die 3 folgenden Glieder mitsammen; längerer Sporn etwas kürzer als die Hälfte des Metatarsus; Krallen der Vorderbeine wie bei voriger Art. Hinterleibsstiel nicht länger als dick, längsgestreift; Basis des 2. Segmentes kurz gestreift; Analring mit 2 kurzen Anhängseln. — Nevada: Ormsby, Juli. Diese Art ist nahe verwandt mit Proctotrypes californicus Holmgr., von welchem Ashmead schreibt: „Leicht zu erkennen durch die gezähnten Geisselglieder. was für keine andere Art aus unserer Fauna vorkommt;" die Ashmead'sche Art hat aber die Mandibeln ganz schwarz, die Unterseite der Fühler rot und das Metathorax fein gerunzelt mit einem Mittelkiel: ferner haben nur die Flügelglieder 3 — 7 und zwar unterseits einen Zahn, und die Discoidaladern sind als braune Streifen sichtbar; auch wird die auffallende Bildung der Vorderkrallen nicht erwähnt. Proctotrypes nevadeiisis n. sp. cf: 2,8 — 3 mm. Schwarz; Spitze der Mandibeln, Tegulae, Hüften mit Ausnahme der Basis und Beine gelb; Hintertibien und Hinter- tarsen bräunlich; Fühler braun, Schaft heller. Kopf quer; Augen kahl. Fühler dünn, mit sehr kurzer, abstehender Pubeszens; I.Glied 18* 276 J. J. Kieffer: etwas kürzer als das 3.; dieses fast dreimal so lang als dick; die iolgenden allmählig und sehr wenig verkürzt; 12. noch doppelt so lang als dick. Mesonotum fein behaart. Grund des Scutelluni mit Querfurche. Metathorax gerunzelt, mit einer Mittellängsleiste; Pro- und Mesopleuren glatt und glänzend. Flügel glashell; Stigma 3 mal so lang wie sein Abstand von der Spitze der Radialzelle; 2. Abschnitt des Radius am Grunde mit einer kaum deutlichen und gleichlangon Verlängerung; ohne andere Adern. Hinterer Metatarsus so lang wie die 3 folgenden Glieder mitsammen; Sporn wenigstens ein Drittel der Länge des Metatarsus erreichend; alle Krallen einfach. Hinterlcibs- stiel etwas länger als dick, walzig und gerunzelt; 2. Segment am Grunde nicht gestreift; Anhängsel des Analringos divergierend. — Nevada: Ormsby, im Juli; Berge bei Clarcmont. Proctotrypes terminalis Ashm. Der Ashmead'schen Beschreibung ist noch folgendes beizufügen: cf : Wangen ohne Furchen. 3. Fühlerglied 4 mal so lang als dick, die folgenden zuerst dem 3. gleich, dann dünner und kürzer werdend, vorletztes noch 3 mal so lang als dick. Flügel wie bei Rrallonyx dentaticornis. Alle Krallen einfach. — Kalifornien: Santa Clara. VI. Belytinae. Genus Isiiiarus Hai. Die Vertreter dieser Gattung waren bisher nur für F^uropa bekannt; Baker sammelte in den Vereinigten Staaten drei Exemplare von folgender Art: Ismariis Jievadensis n sp. Q: 2,5 — 3 mm. Glänzend schwarz; Mandibeln, Fühler, Tegulae, Hüften und Beine dottergelb. Kopf quer, doppelt so breit wie lang, breiter als der Thorax; Augen kahl; liintere Ocellen dem Hinter- rande genähert. Fühler fast fadenförmig, apikal kaum dicker als basal, 15-gliedrig; 1. Glied länger als die 2 folgenden; 2. etwas länger als dick; 3. dünner, 2 mal so lang als dick, walzenrund; 4. 2^2 mal so lang als dick; 5. dem 3. gleich; die folgenden allmählig aber wenig kürzerund dicker; 14. kaum länger als dick. Prothorax schmal aber noch sichtbar von oben; Mesonotum glatt und glänzend, ohne Parapsidenfurchen; Scutelluni basal mit Querfurche, gewölbt, glatt und glänzend ; Metathorax abfallend, matt, runzlig, ohne Leiste. Flügel glashell; 2. Abschnitt der Subcostalader so lang wie die Marginalader; letztere kaum länger als die Radialzelle; Postmarginal- ader etwas länger als die Radialzelle; letztere kurz und geschlossen; Neue Proctotri/piden ans iVorrf- und Zentralamerika. 277 Basalader dick; Discoidal- und Analadcr als braune Streifen er- scheinend. Hinterflügel mit einer geschlossenen Zelle. Hintertibien stark verdickt, wenigstens 2 mal so dick als die vorderen oder die mittleren, etwas kürzer oder kaum so lang wie die Tarsen, im basalen Drittel plötzlich stark verdünnt, was bei keiner anderen Bel3iine vorkommt, bei den Diapriinen aber Regel ist; hinterer Metatarsus mehr als doppelt so lang wie das 2. Glied; dieses wenig länger als das 3. Hinterleibsstiel so dick als lang, matt, längsrunzlig; Hinterleib gewölbt, apikal etwas eingekrümmt; 2. Segment die Mitte wenig überragend; die 5 folgenden ziemlich gloichlang. — Nevada: Ormsby, im Juli. Anectata califoruica Ashm. Q : 1,8 mm. Schwarz; Mandibeln, Tegulae, Beine und Hüften rot; Fühler schwarzbraun, Spitze des Schaftes und 2. Glied rot. Schaft walzenrund; 2. und .3. Glied obkonisch, etwas länger als dick; Geissei allmählig verdickt, fein behaart; Gestalt der Glieder wie bei Ashmead angegeben wird. Parapsidenfurchen tief; Grube des Scutellum gross und tief; Metathorax glatt und glänzend, mit einer durch- laufenden Mittellängsleiste. Flügel wie bei Ashmead, Tat". XV, flg. 6, jedoch Radialzelle kürzer, kaum länger als die Marginalader, diese um ein Drittel kürzer als der apikale Teil der Subcostalader; 1. Abschnitt des Radius nicht schief, -/■'> der Länge der Marginalader erreichend, Hintertibien vom Grunde bis zur Spitze allmählig und schwach verdickt. Hinterleibsstiel längsgerieft, zweimal so lang als dick. — Kalifornien: San Mateo, Aclista nevadensis n. sp. cf : 2,5 mm. Schwarz; Fühler, Tegulae, Hüften und Beine rot; Spitze der Fühler dunkel; Abdomen dunkel kastanienbraun. Kopf quer; Augen behaart. Fühler 14-gliedrig, fadenförmig; 1. Glied walzen- rund, basal nicht verschmälert, so lang wie das 2. und 3. mitsammen; 2. etwas länger als dick; 3. deutlich länger als das 4., in der basalen Hälfte ausgerandet; 4. 2V2 mal so lang als dick; die folgenden all- mählig aber wenig verkürzt; 13. noch fast doppelt so lang als dick, alle fein behaart. Mittellängsleiste des Metanotum durchlaufend. Flügel fast glashell; Marginalader halb so lang wie die Postmargiual- ader, der schiefen Stigmaticalader gleich; letztere so lang wie der Radius, welcher am Grunde in Form eines braunen der Postmarginal- ader gleichlangehStreifensverlängert ist; ai)ikaler Abschnitt derSubcostal- ader etwas länger als die Basalader. Hintertibien vom Grunde allmählig und sehr wenig verdickt. Abdomen deprimiert; Stiel etwas 278 J. J. Kieffer; länger als der Metathorax, IV- mal so lang als dick, glänzend und gestreift; 2. Segment die drei basalen Drittel einnehmend, basal mit kurzer Mittellängsfurche; die folgenden allmählig kürzer werdend. — Nevada: Ornisby, Juli. Pantoclis ruflpes n, sp. 9: 2,8 mm. Schwarz; Fühler braun; Tegulae, Hüften und Beine dunkelrot. Kopf quer; Augen behaart; Fühler apikal nicht verdickt; 1. Glied walzenrund, so lang wie die 4—5 folgenden zu- sammen; 2. obkonisch, etwas länger als dick; 3. obkonisch, wenig länger als das 2.; 4. so dick als lang; 5. — 14. (luer; 15. eirund. Metanotumleiste durchlaufend. Flügel ziemlich glashell ; Radialzellc klein und geschlossen; apikaler Abschnitt der Subcostalader so lang wie die Marginalader und die Radialzelle mitsammen, 1 V- mal so lang wie die Basalader; Marginalader so lang wie die schiefe Stig- maticalader, um ^ a kürzer als die Radialzelle. Hintertibien wie bei voriger Art; ihr Metatarsus so lang wie die drei folgenden Glieder mitsammen. Abdomen deprimiert; Stiel gestreift, fast doppelt so lang als dick; 2. Segment die zwei basalen Drittel deckend, am Grunde gestreift, mit einer kurzen Mittellängsfurche; 3.-8. Segment gleichlang, allmählig schmäler. — Nicaragua: San Marcos. Pantoclis dubiosa n. sp. P : 2,2 mm. Schwarz; Fühler dunkelbraun, mit Ausnahme des Schaftes; Tegulae und Beine rot, verdickte Teile dunkler. Kopf quer, Augen behaart; Fühler fadenförmig; 1. Glied walzenrund, basal nicht schmäler, so lang wie die zwei folgenden mitsammen; 2. kaum länger als dick; 3. dreimal so lang wie das 2., fast doppelt so lang wie das 4., dieses zweimal so lang als dick; die folgenden allmählig verkürzt, 9. — 14. so dick als lang, 15. eirund. Metanotumleiste durchlaufend. Flügel ziemlich glashell; apikaler Abschnitt der Sub- costalader kaum der Basalader gleich; Radialzelle lang, geschlossen, spitz, doppelt so lang wie die Basalader; Marginalader kurz, der Stigmaticalader gleich; letztere sowie Radius am Grunde etwas ver- längert nnd sich kreuzend. Hintertibien wie bei voriger Art. Abdomen deprimiert; Stiel gestreift, etwas länger als der Metathorax; 2. Seg- ment bis zum letzten Viertel reichend, am Grunde gestreift und mit kurzer Mittellängsfurche; die 5 oder 6 übrigen Segmente gleichlang. — Gebirge bei Claremont. Verbindet Pantoclis mit Zeloiypa^ und könnte ebensowohl letzterer Gattung eingereiht werden. Neue Prvdotryijidcn aus Nord- und Zentralamerika. 279 Zelotypa filicoriiis n. sp 9; 2,2 mm. Schwarz; die 2 — 3 ersten Fülilerglieder, Tegulae, Hüften und Beine rot. Kopf quer, Augen behaart. Fühler faden- förmig; 1. Glied etwas länger als die 3 folgenden mitsammen; 2. ob- konisch, etwas länger als dick; die folgenden walzenrund, ausgenommen das länglich-zugespitzte 15.; 3. 2^2 mal so lang als dick; 4. 2 mal; die folgenden allmählig verkürzt; 10. - 14. kaum länger als dick; alle fein behaart. Parapsidenfurchen tief, hinten ziemlich parallel; Grube des Scutellum gross und tief; Metanotumleiste durchlaufend. Flügel ziemlich glashell; apikaler Abschnittt der Subcostalader wenig länger als die JBasalader, Vs länger als die Marginalader; letztere so lang wie die ringsum geschlossene Radialzelle, 3 mal so lang wie die sehr kurze und senkrechte Stigmaticalader; Verlängerung des des Radius so lang wie die Basalader; Costa hinter der Radialzelle nicht verlängert. Hintertibien wie bei den vorigen Arten; Tarsen sehr dünn; hinterer Metatarsus so lang wie die 3 folgenden Glieder mitsammen, 4. 2 mal so lang als dick. Abdomen deprimiert, spindel- förmig, im Umriss wie Tf. XV, fig. 2 bei Ashmead; Stiel \^'ri mal so lang wie der Metathorax, 3 mal so lang als dick, mit Längsfurchen; 2. Segment bis zum Endviertel reichend, am Grunde ohne Streifung, mit kurzer Mittellängsfurche. — Kalifornien: San Mateo. Vereinigt Zelotypa mit Pantoclis. Oxylabis californica n. sp. 9 : 4 mm. Mandibeln, die 4 — 5 ersten Fühlerglieder, Tegulae» Hüften und Beine rot; Abdomen ventral und im Enddrittel dunkel kastanienbraun.. Kopf quer, Schläfen dicht weisshaarig; Augen behaart. Fühler apikal nicht verdickt; 1. Glied .walzenrund, basal nicht verengt, so lang wie die 3 folgenden mitsammen; 2. etwas länger als dick, wenig kürzer als das 4.; 3. doppelt so lang wie das 4., dieses 11/2 mal so lang als dick; 5. etwas kürzer als das 4.; G. kaum länger als dick; 7. — 14 quer; 15 eirund. Parapsidenfurchen vorne kaum divergierend; Grube des Scutellum gross und tief; Zahn des Postscutellum gerade, dick und dreieckig; Metanotum glatt und glänzend, wie der übrige Thorax, mit einer durchlaufenden Mittel- längsleiste, beiderseits eingedrückt und gerandet, hinten bogenförmig ausgeschnitten, jede Ecke in Form eines nach unten eingekrümmten Zähnchens vorgezogen. Flügel fast glashell; apikaler Abschnitt der Suscostalader 1 V- mal so lang wie die Basalader; Radialzellc geschlossen, 1. Teil des Radius kürzer als der 2.; dieser der Basal- ader gleich, basal verlängert; Marginalader sehr kurz, nur 2 mal so lang als breit. Abdomen gestaltet wie in Fig. 3, Tf. IV bei Ashmead 280 J. J. Kiejfer: (Acropi€sta)\ Stiel etwas länger als dick, grob längsgestreift; 2. Seg- ment bis zum Enddrittel reichend, basal mit einem Mittellängseindruck; die 5 Endglieder einen spitzen Kegel bildend. Kopf und Thorax ziemlich stark behaart. — Kalifornien: San Mateo. (xenus Belyta Jur. 1. Metanotumleiste vom Grunde an geteilt; Beine grösstenteils schwarz B. nigripes n. sp. — Metanotumleiste von der Mitte an geteilt . B. rufipes n. sp. Belyta nigripes n. sp. cf: Schwarz; Kniee und Spitze der Tibien rot; Geissei braun- schwarz. Körper glatt und glänzend. Kopf fast kuglig, Augen behaart. Fühler fadenförmig und fein behaart; 1, Glied walzenrund, kaum so lang wie das 3. Glied; 2. kuglig; 3. in der basalen Hälfte ausgehöhlt, etwas länger als das 4., dieses 3 mal so lang als dick; die folgenden kaum kürzer; 13. noch fast 3 mal so lang als dick, nicht kürzer als das 14; alle walzenrund. Mittellängsleiste des Metanotum vom Grunde aus geteilt und eine dreieckige Zelle einschliessend. Flügel fast glashell; apikaler Abschnitt der Subcostalader IV- mal so lang wie die Basalader; letztere der Marginalader gleich oder kaum länger; Stigmaticalader schief, nur halb so lang wie die Marginalader; Radius der Basalader gleich, so lang wie seine basale Verlängerung; Radial- zelle sehr schmal, geschlossen; Postmarginalader lang, allinählig ver- schwindend; Discoidal- und Analader durch braune Streifen angedeutet. Hintertibien wie bei voriger Art; hinterer Metatarsus so lang wie die 3 folgenden Glieder zusammen, 4. ein Avenig länger als dick. Abdomen ellipsoidal, schwach deprimiert; Stiel etwas länger als der Metathorax, doppelt so lang als breit, längsgestreift, kahl und glänzend; 2. Segment bis zum Endviertel reichend, am äussersten Grunde dicht gestreift, ohne Längsfurche. — Gebirge bei Claremont. 2. Belyta rnlipes n. sp. Q : 3,5 mm. Schwarz; Fühler dunkelrot in der basalen Hälfte^ schwarzbraun in der apikalen; Mandibeln, Tegulae, Hüften und Beine rot. Kopf quer von oben gesehen, dreieckig seitlich gesehen; Augen behaart. Fühler gleich dick und feinhaarig; 1. Glied basal nicht verengt, gleich dick, schwach bogig, so lang wie die 3 folgenden mitsammen; 2, kaum dünner, walzenrund, etwas länger als dick. 3. das längste, obkonisch, fast zweimal so lang als dick: 4. — 14. quer; 15 eirund, fast so lang wie das 3. Mesonotuni flach; Parap- sidenfurchen vorne divergierend. Metanotumleiste in der Mitte geteilt. Neue Proctotrypiden aus Nord- und Zentralamerika. 281 eine dreieckige Zelle einschliessend; hintere Ecken zahnartig vor- stehend. Flügel fast glashell; apikaler Abschnitt der Subcostalader länger als die Basalader; Marginalader so lang wie die schiefe und ziemlich lange Stigmaticalader; Radius 1 V^^ mal so lang wie letztere, basal wenig deutlich verlängert; Radialzelle geschlossen und kurz. Hintertibien wie bei voriger Art. Abdomen kaum so lang wie der Thorax; Stiel zweimal so lang als dick, etwas länger als der Meta- thorax, längs gerunzelt; 2. Segment bis zum Enddrittel reichend; dieses ziemlich lang behaart, aus fünf Ringen zusammengesetzt, die 4 ersten gleichlang, 5. so lang wie die 2 vorigen zusammen; 2 basal gestreift, mit einer tiefen Mittellängsfurche. — Nicaragua: San Marcos. Miota flavicornis n. sp. Q : 3 mm. Schwarz; Fühler, Mandibeln, Tegulae, Hüften, Beine und Enddrittcl des Hinterleibs gelb; die beiden ersten Drittel des Hinterleibes kastanienbraun; Endhälfte der Fühler braun. Schaft walzeurund, fast so lang wie die 3 folgenden Glieder mitsammen; 2. etwas länger als dick; 3. kaum doppelt so lang wie das 4., dieses fast 2 mal so lang als dick; die folgenden allmählig verkürzt; 10.— 14. etwas quer; 15. eirund. Flügel ziemlich glashell; Marginalader mehr als doppelt so lang wie die Stigmaticalader, kaum kürzer als die lang zugespitzte Radialzelle; Stigmaticalader senkrecht, basale Ver- längerung des Radius so lang wie die Radialzelle; apikaler Abschnitt der Subcostalader länger als die Marginalader. Abdomen deprimiert; Stiel dreimal so lang als dick, gestreift, kahl und glänzend, apikal verengt; 2. Segment das Endfünftel erreichend; die drei letzten Seg- mente einen con)primierten spitzen Kegel bildend. — Vereinigte Staaten: Gunnison. Genus Leptorhaptus Forst. 1. Abdomen grösstenteils rot; Marginalader dreimal so lang wie die Stigmaticalader; Augen fast kahl; 14. Fühlerglied so lang als dick. . . . L. Longineruis n. sp. — Abdomen fast ganz schwarz; Marginalader und Stigmaticalader gleich lang; Augen dicht behaart; 14. Fühlerglied wenigstens 2 mal so lang als dick L. brevincruis n. sp. 1. Leptorliaptus loiigiiiervis n. sp. Q : o mm. Schwarz; Mandibeln, Fühler mit Ausnahme der 4 — 5 Endglieder, Tegulae, Hüften, Beine und Hinterleib mit Aus- nahme des Stieles und der Unterseite des 2 Segmentes rot. Kopf 282 J. J. Kieffer: (juev; Augen ziemlich kahl. Fühler kürzer als der Körj)er; 1. Glied walzenförmig, so laug wie das 2. und o. mitsammen ; 2. kaum länger als dick; 3. um -A^ länger als das 4.; dieses dreimal so lang als dick: die folgenden allmählig verkürzt, nicht deutlich dicker; 10.— 13« kaum, 14. nicht länger als dick, 15. länglich. Metanotumleiste durch- laufend; Hinterrand bogig ausgeschnitten, Hinterecken vorstehend. Flügel fast glashell; Marginalader so lang wie der apikale Abschnitt der Subcostalader, dreimal so lang wie die schiefe Stigmaticalader; Radius -'^ der Marginalader erreichend; Postmarginalader kurz; basale Verlängerung des Radiu^ der Marginalader gleich; Discuidal- und Analader angedeutet. Hinterleibsstiel meistens dreimal so lang als dick, glatt und glänzend; 2. Ring bis zum Enddrittel reichend, am äussersten Grunde kaum gestreift; 3. und 4. Ring gleichlang, einen spitzen und comprimierten Kegel bildend. — Gebirge bei Claremont. 2. Leptorhaptus breviiiervis n. sp. 9 : 3,5 mm. Schwarz; Mandibeln, Tegulae, Hüften und Beine, Analring, 2. Fühlerglied und Spitze des bräunlichen Schaftes rot; Geissei braun. Kopf quer, Augen dicht behaart. Fühler faden- förmig, fein behaart; 1. Glied walzenrund, basal nicht verengt, so lang wie das 2. und dritte mitsammen; 2. etwas länger als dick, eirund; 3. walzenrund wie die folgenden, 2V- mal so lang wie das 2.; die folgenden allmählig kürzer; 14. noch etwas mehr als doppelt so lang wie dick wenig kürzer als das 15. Metanotumleiste durch- laufend. Flügel glashell; Marginalader der Stigmaticalader gleich^ kaum halb so lang wie die Radialzelle, nur halb so lang wie der apikale Teil der Subcostalader; Radius basal um seine ganze Länge verlängert. Hintertibien allmählig dicker werdend. Abdomen deprimiert, aus 5 Segmenten bestehend; Stiel dreimal so lang als dick; 2. Segment das FJnddrittel erreichend, dreimal so lang wie das 3.; 5. comprimiert und keglig. — Nicaragua: San Marcos. Diese Art verbindet Leptorhaptus und Miota. VII Diapriinae. (Jeiius Bakeria Kieff. Fühler beim Q 13-gliedrig; Augen behaart; Parai)sidenfurchen durchlaufend; Scutellum mit Frenum; Subcostalader die Costa nicht erreichend, also wie bei Aneurltynchus^ jedoch ohne Radius. Bakeria complaiiata n. sp. Q : 3,6 mm. Glänzend schwarz, ziemlich stark zusammengedrückt; ISeue Proctotrypiden aus Nord- und Zentralama'ika. 28B P'iihlor braunschwarz; Beine braun, Tarsen heller. Kopf schwach gewölbt oberseits, flach unterseits, etwas quer, vorne verengt, hinter den Augen gleichbreit, glatt und {glänzend; Augen gross, lang behaart, dreimal so lang wie ihr Abstand vom Hinterrande oder wie die Wangen; Mund auf der Mitte der Unterseite liegend; Clypeus halb- kreisförmig, von der Umgebung durch eine Furche getrennt; Ocellcn ein Dreieck bildend, die äusseren so weit von einander als von den Augen entfernt. Kiefertaster -Igiiedrig; I.Glied kurz; 3. kurz und dreieckig erweitert; 2. und 4. lang: Lippentaster kurz. Fühler am vorderen Ende des Kopfes entspringend; Schaft mit wenig dichten und zerstreuten Haaren besetzt wie der Kopf und der Thorax, ziemlich walzenförmig, so lang wie die 4 folgenden Glieder mitsammen; 2, Glied fast kuglig, so dick wie das 1.; 3. dünner, obkonisch, um -/^ hänger als dick; die 3 oder 4 folgenden ziemlich kuglig, so dick wie das 1.; die folgenden allmählig dicker, quer, ausgenommen das eiförmige Endglied, alle kürzer behaart als der Schaft, Thorax flach, glatt und glänzend; Pronotum von oben kaum sichtbar in der Mitte, seitlich rechtwinklig vorstehend; Mesonotum fast halbkreisförmig; Parapsiden- furchen durchlaufend, tief, hinten schwach konvergierend; mittlerer Lappen so breit wie die seitlichen, diese mit einem dreieckigen Eindruck über den Tegulae. Scutellum -,•'• des Mesonotum erreichend, quer, hinten fast so breit als vorne, basal ohne Grube noch Furche, aber mit einem Frenum, die beiden punktierten Linien des Frenum am Hinterrande des Mesonotum, zusammenstossend; Hinterrand vom Postscutellum durch eine punktierte Linie getrennt. Metanotuni horizontal, nicht tiefer liegend als das Mesonotum, so lang als breit, seitlich und apikal gerandet, schwach längsrunzlig in der Nähe der Seitenränder, Hinterrand sehr schwach bogig ausgeschnitten; mit einer durchlaufenden tiefen Mittellängsfurche. Flügel gelblich, den Hinterleib überragend, behaart und bewimpert, nur mit einer Sub- costalader, diese in der Flügelmitte aufhörend ohne die Costa zu erreichen, und in einer Verdickung endigend. Beine mit zerstreuten und ziemlich langen Haaren; Schenkel sehr stark verdickt; vordere und mittlere Tibien wie bei Diapria, die hinteren wie bei Belyta; hintere Tarsen kürzer als die Tibien, Metatarsus so lang wie das 2. und 3. Glied mitsammen; 2. — 4. gleichlang, 1 V^ mal so lang als dick, 5. so lang wie das 3. und 4. zusammen. Abdomen lang cllip- soidal, flach, so breit wie der Thorax; Stiel so lang wie der Meta- thorax und das Postscutellum mitsammen, deprimiert, an beiden Enden schwach verengt, glatt, glänzend, mit einer durchlaufenden Mittellängsfurche; 2. Segment die beiden basalen Drittel deckend, basal mit 3 Längsfurchen, deren mittlere das erste Drittel überragt; 284 J. J. Kieffer: die 5 folgenden Ringe ziemlich gleichlang, letzter etwas eingekrümmt, unierseits bogenförmig ausgeschnitten; Bohrer vorstehend. — Nicaragua; Granada. Genus Uoplopria Ashm, Von dieser Gattung war bisher nur eine Art bekannt. 1. Kopf matt, chagriniert; Flügel gefleckt; Scutellum basal mit 2 Grübchen ; Wangen, Prothorax Mesothorax und Stiel des Hinterleibes behaart. H. pulchripennis Aslim. — Kopf glatt und glänzend; Flügel ungefleckt; Scutellum basal mit 1 Grübchen; Körper fast unbehaart H. leviceps u. sp. Hoplopria leviceps n. sp. 9: 2,6 mm. Schwarz; Fühler schwarzbraun; Tegulae kastanien- braun; Mund, Hüften und Beine rot; Körper glatt, glänzend und ziemlich kahl. Kopf ziemlich kuglig; Augen gross und behaart; Mund unterseits an der Basis des Kopfes liegend; hintere Ocellen vom vorderen doppelt so weit entfernt als vom Hinterrande. Fühler 13-gliedrig, bis zur Mitte des Hinterleibes reichend; 1, Glied in der basalen Hälfte verschmälert, sehr lang, so lang wie die 5 folgenden Glieder mitsammen; 2. und 3. Glied obkonisch, fast doppelt so lang als dick; 4. — 6. dünn, ziemlich walzenrund, IV- mal so lang als dicki 7. — 10. allmählig dicker werdend, 7. noch etwas länger als dick, 8. — 10. so dick als lang; 11. und 12. quer und sehr dick, doppelt so dick als das 3. Glied; 13. so dick als das 12. und dreimal so lang; die 7 Endglieder eine Keule bildend. Pronotum von oben kaum sichtbar; Mesonotum gewölbt, Parapsidenfurchen durchlaufend und hinten kaum konvergierend, mittlerer Lappen eingedrückt; Scutellum basal mit einer grossen und tiefen Grube ; Metanotum mit einem Dorn, am Hinterrande bogig ausgeschnitten. Hinterecken abgerundet. J'lügel kaum getrübt, behaart und bewimpert; Adern wie bei Para- mesius, jedoch basal- und Medialader nur durch bräunliche Streifen angedeutet. Beine wie bei Diapria; hinterer Metatarsus etwas länger als das 2. und 3. Glied mitsammen, die folgenden allmählig verkürzt, 4. doppelt so lang als dick. Abdomen schwach gewölbt an beiden Enden verschmälert; Stiel 2 mal so lang als dick, kahl, glänzend, mit 5 Längsleisten, Zwischenräume glatt; 2. Segment das letzte Fünftel erreichend; die 3 folgenden Segmente mehr oder weniger deutlich, einen spitzen schwach comprimierten Kegel bildend. — Nicaragua: Chinandega. Neue Pvoctolrypiden aus Nord- und Zentralamerika. 285 Genus Galesiis Hai. 1. Das 3. l^Tililerglicd des cf nur halb so lang wie das 2. oder 4 G microtomus n. sp. — H. Fülllerglied des cf wenigstens so lang als das 2. oder 4 G. clarimontis w. sp_ 1. Galesus mifrotoinus n. sp. d': 2,2 mm. Schwarz, glatt und glänzend; Tegulae und Beine dunkelrot. verdickte Teile der Beine dunkler. Kopf ohne eingedrückte Punkte, mit wenig starken Kielen; Stirnlamelle stark, abgerundet, mit einer feinen Ausrandung in der Mitte, vorne ohne Eindruck. Schaft länger als die 2 folgenden mitsammen, aber kürzer als die ?> folgenden, im oberen Drittel schief abgestutzt; 2. Glied obkonisch, dick, doppelt so lang wie das .3.; dieses eirund, dünn und sehr klein; 4. das dickste, ellipsoidal, länger als das 2.: 5. etwas kürzer als das 2., 1 V- mal so lang als dick; 6.— 13. gleichlang; 14. länger als das vorletzte; alle fast gestielt und ziemlich lang behaart. Schläfen und Prothorax mit grauschwarzer, filziger Behaarung. Thorax wie bei den übrigen Galesus- kxXcw. Flügel bräunlich behaart, unbewimpert, ohne Einschnitt an der Spitze und ohne Adern. Tibien im apikalen Drittel plötzlich keulenförmig verdickt. Abdomen deprimiert; Stiel 2 mal so lang als dick, grob gefurcht; 2. Segment das letzte Fünftel erreichend, basal mit einer tiefen Mittellängsfurche; Endfünftel ein- gekrümmt. — Kalifornien; San Mateo. 2. Galesus clarimontis n. sp. cf : 2,6 mm. Schwarz, glatt und glänzend; Beine rot, die Hüften ausgenommen. Kopf ziemlich rundlich, mit den gewöhnlichen Kielen vor den Ocellen; 4 grosse eingedrückte Punkte liegen in einer Quer- reihe zwischen dem Hinterrande der Augen ; Stirnlamelle ausgerandet. Schaft gerade, gestreift, am oberen Ende bogig ausgeschnitten; 2- Glied fast doppelt so lang als dick, die folgenden doppelt so lang als dick, die letzten 2V- mal, angenommen das längere Endglied; 4. Glied basal schwach ausgeschnitten, mitten etwas verdickt. Schläfen und Pronotum mit grauschwarzer, filziger Behaarung. Thorax wie bei voriger Art; die 2 Mittellängsleisten des Metanotum basal zu sammenstossend, ein Dreieck einschliessend. Flügel fast glashell, behaart, bewimpert, apikal ohne Ausrandung. Stiel des Hinterleibes 2 mal so lang als dick, tief längsgefurcht; 2. Segment wie bei voriger Art, fast die Spitze des Hinterleibes erreichend. — Gebirge bei Claremont. 286 J. J. Kieffer-. Loxotropa villosicornis n. sp. cf : 1,8 mm. Schwarz; glatt und glänzend; Fühler schwarzbraun; verschmälerter Teil der Tibien und Tarsen dunkelrot. Kopf kuglig. Fühler 14-gliedrig, behaart aber ohne Haarwirtel; Schaft basal schwach verengt, etwas länger als das 2. und 3. Glied mitsammen; 2 obkonisch IV^ mal so lang als dick; 3. dünn, walzenrund, doppelt so lang wie das 2., fast um die Hälfte länger als das 4.; dieses mitten stark erweitert; 5. ellipsoidal, etwas kürzer als das 4.; die folgenden dem 5. gleich. Scutellum mit einem einzigen Grübchen. Flügel glashell, das Abdomen um ihre Hälfte überragend; Basalader senkrecht, aus dem breiten Ende des schmal dreieckigen Stigmas entspringend. Hintertibien im apikalen Drittel plötzlich keulenförmig verdickt. Abdomen deprimiert, länglich, apikal fast abgestutzt. — Nevada: Ormsby, im Juli. Tropidopria unifoveata n. sp. a : 2 mm- Schwarz; Fühler und Beine rot, die Hüften aus- genommen; Knoten der Fühlerglieder, verdickte Teile der Schenkel und der Tibien braunschwarz. Kopf kuglig; Schläfen mit weisslichem Filz. Fühler 14-gliedrig; 1. Glied kolbenförmig, in der basalen Hälfte allmählig verdünnt; 2. Glied klein und eirund; 3. länglich, ziemlich walzenrund, wenigstens doppelt so lang als dick, basal und apikal mit einem abstehenden Haarwirtel; die folgenden etwas länger mit einem einzigen Haarwirtel, einen gestielten Knoten darstellend, letzterer kaum länger als der Stiel; 4. etwas dicker als die übrigen. Prothorax mit weisslichem Haarfilz. Scutellum mit einem Grübchen. Flügel glashell, das Abdomen um ihre Hälfte überragend; Stigma braun, schmal dreieckig wie bei den übrigen Arten dieser Gattung. Hintertibien wie bei voriger Art. Abdomen deprimiert, kürzer als der Thorax, Stiel 2 mal so lang als dick; 2 Segment fast bis zur Spitze reichend, apikal ziemlich abgerundet. — Genus Diapria. 1. Ganz schwarz, nur die Kniee dunkelrot; c/ D. clarhnontis n sp. — Wenigstens die Tarsen und die 2 basalen Drittel der Tibien rot; Q 2. 2. Scutellum mit einem einzigen Grübchen. ... 3. — Scutellum mit 2 Grübchen; Hüften und Beine rot. D. Jnfoveata n. sp. 3. Hüften und Beine rot; Fühler rot, die 3 End- glieder schwarz 4. Nene Proctotrypiden ans Nord- vnd Zentralamerika. 287 — Hüften und Beine schwarz, Tarsen und die 2 unteren Drittel der Tibien rot; Fühler schwarz. 5. 4. Fühlerkeule 4-gliedrig D. nevadensis n. sp. — Fühlerkeule 3-gliedrig D. crassiclava n. sp. 5. Fühlerglieder 4-7 länger als dick, Keule 4-gliedrig. D. montana n. sp — Fühlerglieder 4-7 so dick als lang, Keule ;^-gliodrig D. melanocera n sp. 1. Diapria clariinontis n. sp, cf : 1,5 mm. Glänzend schwarz; Kniee dunkelrot. Fühler deutlich kürzer als der Körper, 1 4-gliedrig; 1. (Uied so lang wie die a folgenden mitsammen, in den 2 basalen Dritteln verschmälert; '2. etwas länger als dick; 3. doppelt so lang als dick, walzenrund, 4. das längste, etwas länger als das 3 , in der basalen Hälfte ausgerandet, in der apikalen stark verdickt; 5 und die folgenden ellipsoidal, all- mahlig verkürzt, zuerst 2 mal so lang als dick, zuletzt kaum länger als dick; alle Geisseiglieder mit einem Haarwirtel und einem sehr kurzen Siielchen, dieses nur ^ -i so lang wie das Glied; 3. mit 2 Wirtein und fast sitzend. Scutellum mit einer grossen Grube am Grunde. Flügel glashell, den Hinterleib um ihre halbe Länge über- ragend, mit Spur einer Basalader, diese das Stigma erreichend; Stigma im 1. Drittel schmal, dreieckig wie gewöhnlich. Hintertibien im Enddrittel plötzlich kolbenartig verdickt; hinterer Metatarsus so lang wie die 3 folgenden Glieder mitsammen, diese allmählig verkürzt Stiel des Hinterleibes behaart, 1 V- mal so lang als dick; Abdomen kurz, ziemlich deprimiert, apikal abgejundet. — Gebirge bei Claremont. 2. Diapria bifoveata n. sp. Q: 1,8—2 mm. Schwarz; Fühler mit Ausnahme der 3 End- glieder, Hüften und Beine rot; Schaft mehr oder weniger gebräunt. Glatt und glänzend; Schläfen, Prothorax, Metathorax und Hinterleibs- stiel dicht weissfilzig behaart. Kopf ziemlich kuglig; 1. Fühlerglied walzenförmig, so lang wie die 4 — 5 folgenden Glieder mitsammen; 2. dick, länger als das 3., 2 mal so lang als dick; 3. — 9. dünn, 3. 1 V- mal so lang als dick, 4.-9. kaum oder nicht länger als dick; 10. plötzlich verdickt, doppelt so dick als das 9., weniger dick als das 11., beide so dick als lang; 12. eirund; Keule deutlich kürzer als die 7 vorigen Glieder mitsammen Scutellum mit 2 kleinen Grübchen am Grunde, und mit Spur eines Mittellängskiels. Mittel- längskiel des Metanotums in der Mitte dreieckig vorstehend, wie 288 J. J. Kieffer: gewöhnlich. Beine wie bei voriger Art. Flügel wie gewöhnlich, Basalader erloschen, nur als durchscheinender Streifen zn erkennen. Abdomen deprimiert; Stiel 1 V^ mal so lang als breit; 2. Segment das Endfünftel erreichend; die folgenden Segmente einen spitzen Kegel bildend. — Kalifornien: San Mateo und San Marco. An einem Exemplar war das 2. Fühlerglied wenig länger als dick, und die folgenden bis zur Keule gleich und so dick als lang. 3. Diapria nevadeiisis n sp. Q: 1,8 mm. Von voriger nur durch folgende Merkmale zu unterscheiden: Schaft hellrot wie die Geissei; 4-gliedrig, 1. Glied fast kuglig, weniger dick als das 2.. n. ein wenig quer. Scutellum nur mit einer Grube. — Nevada: Ormsby, im Juli. 4. Diapria crassiclava n. sp. Q : 1,8 mm. Von D. hifoveaia nur durch folgende Merkmale zu unterscheiden: die 3-gliedrige Keule wenigstens so lang wie die 7 vorigen Glieder mitsammen und äusserst dick, ihre 2 ersten Glieder quer; die 2 ersten Fühlerglieder braun, 3. etwas länger als dick, die folgenden kuglig, 8. und 9. quer und kaum dicker, 3.-7. gleichdünn. Ohne Spur einer Basalader. - Kalifornien : San Mateo. 5. Diapria moiitaiia n. sp. 9 : l,r) mm. Schwarz; Unterseite des Schaftes am Grunde, Trochanteren, verdünnter Teil der Tibien und Tarsen rot. Schaft basal schwach verengt, so lang wie die 3 oder 4 folgenden Glieder mitsammen; 2. Glied 1 V- mal so lang als dick; 3. — 8. gleichdünn, allmählig verkürzt, 3. 1 V- mal so lang als dick, 8. so dick als lang; 9.— 12. eine Keule bildend, deren 3 ersten Glieder so dick als lang. Scutellum mit einem Grübchen. Alles übrige wie bei D. hifovcata. — Im Gebirge bei Claremont. 6. Diapria melanocera n. sp. Q : 1,8 mm. Schwarz, nur Tarsen und verengter Teil der Tibien schwärzlich rot; Schläfen, Trothorax und Metathorax mit ziemlich dichtem weisslichem Filz. Kopf kuglig. Schaft in der basalen Hälfte verengt, so lang wie die 5 folgenden Glieder mitsammen; 2. Glied IV^ mal so lang als dick; die 7 folgenden gleichdünn; 3. etwas länger als dick; die 6 folgenden so dick als lang; Keule 3-gliedrig, 1. und 2 Glied so dick als lang, 3. so lang wie die 2 ersten mit- sammen. Scutellum mit einem Grübchen. Flügel den Hinterleib ein Neue Proctotrypiden aus Nord- und Zentralamerika 289 wenig überragend, ohne Spur einer Basalader. Abdomen stark deprimiert, apikal allmählig verschmälert. — Kalifornien: San Mateo. Genus Pentapria Kieif. Diese Gattung von welcher mir nur das cf bekannt ist, verbindet die Belytinae mit den Diapriinae. Durch die 13-gliedrigen Fühler unterscheidet sie sich von allen Belytinae und scheint den Diapri- inae eingereiht werden zu müssen, um so mehr als auch das 4. Fühlerglied ausgerandet erscheint, wie dies bei den Diapriinae Sitte ist; jedoch sind die Hintertibien nicht kolbenförmig und die Hinter- flügel zeigen die Spuren einer geschlossenen ßasalader, weshalb die Gattung ebenso wohl am Schlüsse der Belytinae ihren Platz linden dürfte. Pentapria pimctaticeps n. sp cf : 3 mm. Glänzend schwarz; Mandibeln und Beine rot, die Hüften ausgenommen; Fühler und Tegulae schwarzbraun, der Schaft aus- genommen. Kopf fast viereckig von oben oder von der Seite gesehen; Schläfen mit groben zerstreuten Punkten; je eine aus groben Punkten bestehende Längsreihe begrenzt die Mitte des inneren Augenrandes; Augen gross und behaart. Fühler 13-gliedrig, aus einem queren^ über dem Klypeus, dem basalen Viertel der Augen gegenüber liegenden und vorne ausgehöhlten Höcker entspringend; 1. Glied walzenrund, so lang wie die 3 folgenden mitsammen ; 2. obkonisch, 1 V- mal so lang als dick; 3. walzenförmig, fast doppelt so lang wie das 2.; 4. kürzer als das 3. aber länger als das 5., in den zwei basalen Dritteln schwach ausgerandet; 5. kaum länger als dick; die folgenden kürzer werdend; 9.— 12. so lang als dick; 13. eirund; alle fast gestielt. Lippentaster wenigstens 2-gliedrig; Kiefertaster wenigstens 3-gliedrig. Pronotum von oben kaum sichtbar. Mesonotum ziemlich flach, nach hinten allmählig breiter und etwa so breit als der Kopf; Parapsiden- furchen tief, breit, durchlaufend, hinten konvergierend; mittlerer Lappen etwas schmäler als die seitlichen. Scutellum trapezförmig, vom Mesonotum durch eine Querlinie getrennt, basal mit 3 kreisrunden Grübchen, deren mittleres dem Vorderrande anliegt, die seitlichen aber den Vorderrand nicht berühren und den Parapsidenfurchen gegenüber liegen ; ein ähnliches Grübchen beiderseits hinter der Mitte des Seitenrandes; eine Querreihe von Punkten liegt vor dem abgestutzten Hinterrande. Postscutellum sehr schmal und längs- gerunzelt, Metathorax matt, ziemlich wagerecht, dicht und grob netzrunzlig, hinten bogig ausgeschnitten. Mesopleuren oben gestreift. 19 290 J. J. Kieffer: Neue Proctoirypiden. Flügel schwach gebräunt, behaart und bewimpert; Basalader gelb. Subcostalader schwarz; Stigma vom basalen Drittel und von der Mitte der Flügel gleichweit entfernt, mit einem schiefen, viereckigen Vorsprung nach innen; Radius erloschen, nur als Spur vorhanden, lang und den Vorderrand nicht erreichend, seine basale Verlängerung etwas schief und ebenfalls nur schwach angedeutet. Hinterflügel mit M Frenalhäkchen; Basalader und Medialader nur als durcheinende farblose Linien vorhanden. Hintertibien dünn, apikal allmählig und sehr wenig an Dicke zunehmend; hinterer Metatarsus nur wenig länger als das 2. Glied; dieses doppelt so lang als das A , welches 1 V- mal so lang als dick ist. Abdomen ellipsoidal, wenig gewölbt, ventral gegen die Spitze zu etwas ausgeschnitten, die Spitze fast eingekrümmt; Stiel kahl, glänzend, 2V- mal so laug als dick, grob längsgefurcht, walzenrand und ein Drittel des übrigen Abdomens erreichend; 2 Segment das Endviertel erreichend, im basalen Drittel mit 3 Längsfurchen; die 4 oder T^ folgenden kloin behaart. — Nicaragua: Granada. [Berl, Entom. Zeitschrift, Band L, Jahrgang 1905.] 291 Lepidopteren aus Morea. 11. Nachtrag ^) von Dr. iZ. Hebel. (mit 3' Textfiguren). Nach zweijähriger Unterbrechung hat Herr Martin Holtz im heurigen Jahre von Anfang April bis Mitte Juli wieder in Morea gesammelt Er wählte diesmal sogleich Kalavryta, ein Städtchen im nördlichen Morea in ca. 800 m Seehöhe gelegen, als Standquartier, wo er bereits im Jahre 1901 sehr gute Erfolge erzielt hatte. Auch diesmal war es vornehmlich der Lichtfang, der eine Anzahl sehr interessanter Heteroceren lieferte. Ich beschränke mich im Nachstehenden mit wenigen Ausnahmen auf die Aufzählung solcher Arten, die in den beiden vorangegangenen Beiträgen nicht enthalten sind, und habe auch einige Arten hinzu- gefügt, die nicht von M. Holtz, sondern von Chr. Leonis im Peloponnes gesammelt wurden und mir durch Herrn Max Bartel zukamen. Bei diesen ist im Texte ausdrücklich Leonis als Sammler angegeben. Auch diesmal habe ich fast alle Heteroceren und einen grossen Teil der Rhopaloceren aus der Ausbeute des Herrn Holtz determiniert rücksichtlich revidiert, nur wenige Arten führe ich bloss auf Grund seiner schriftlichen Angaben auf, was im Texte jedesmal ausdrücklich durch „Holtz i. 1." bemerkt ist. Als neu für die Fauna Griechenlands haben sich diesmal nicht weniger als 43 Arten ergeben, darunter G bisher unbeschriebene und .3 neue Lokalformen. Bezüglich einiger bereits benannter Arten konnten ergänzende descriptive oder kritische Angaben gemacht werden -). Die Gesammtzahl der in den drei Beiträgen bekannt gemachten, für Griechenland neuen Arten belauft sich auf rund 140, oder mehr als Ib^h des bis dahin bekannt gewesenen Faunenbestandes. 1) vide Berl. Entomol. Zeitschr. XLVH. 1902.iS. 88—110 und L Nachtrag ib. XLVni. 1908, S. 248-249. 2) Vgl. N. 93, 108 u. 128 der Arten. 19* 292 H. Kehel: Als allgemeines zoogeographisches Resultat der drei Beiträge last sich zusammenfassend bereits sagen, dass Morea, namentlich in seiner Gebirgsfauna, eine sehr weitgehende Uebereinstimmung mit dem nördlichen Griechenland, insonderheit dem Parnassgebiet besitzt. Hierfür sprechen namentlich eine Anzahl sehr charakteristischer Arten im vorliegenden Beitrage, die den Gebirgen beider Länderteile gemeinsam sind ^). Dies lässt im Verein mit anderen Tatsachen schliessen, dass Griechenland in seinem gegenwärtigen politischen Umfang (mit Ausschluss Thessaliens) eine durchaus einheitliche Lepidopterenfauna besitzen dürfte, die wahrscheinlich nach Süden nur eine Verarmung, aber keinen Zuwachs an endemischen Formen aufweist. Dies würde auch einer geologisch jungen Bildung des Meerbusens von Korinth entsprechen Im ersten Beitrage sind auf Seite 98 noch zwei Uebersehen zu korrigieren: Unter N. 96 ist einzuschalten „* N. 96 bis Bryophila Raptricula Hb. var. Deceptricula" u. s, w. und nach N. 100 muss es in der nächsten Zeile lieissen „N. 100 bis Hadena Seealis" u. s. w. auch wären vor N. 86, 87, 88, und 9.3 Sternchen zu setzen gewesen. Im nachstehenden Verzeichnis sind folgende Fundorte genannt, die mit Ausnahme des sich sehr häufig wiederholenden Kalavryta (Kai.) ungekürzt geschrieben wurden: Hagia Lavrä, Kloster bei Kalavryta in ca. 1000 m Seehöhe. Hagios Vlasis, Kloster am Fusse des Erymanthos ca. 850 m. Kai. = Kalavryta, Städtchen in ca. 800 m. Megaspilaeon, Kloster ca. 10 km nordöstlich von Kalavryta. Olonos, Berg im nördl. Morea (Gipfelhöhe 2200 m). Saradi, Ort, ca. 15 km westlich von Kalavryta. Sudina, Dorf bei Chelmos, ca. 1100 m. Velia Vunä, Gebirge bei Kalavryta. Visoka, Ort, ca. 4 km westl. von Kalavryta. Vrachni, Nordseite des Chelmos. In Uebereinstimmung mit den beiden vorangegangenen Publi- kationen sind im Texte Tag und Monat mit arabischen und römischen Ziffern ausgedrückt, und die für Griechenland neuen Arten durch ein vorgesetztes Sternchen (*) gekennzeichnet Arten die bereits in den beiden früheren Beiträgen angeführt wurden, enthalten nach der fortlaufenden Nummer, durch einge- klammerte Zahlen, welche die Artnummer in dem betreffenden Beitrag bezeichnen, einen Hinweis darauf, wobei der erste Nachtrag noch durch eine vorgesetzte römisch I unterschieden ist. 1) cfr. die Arten N. 72, 73, 74, 87, 93, 108, 112, 128. Lepidopteren aus Alorea. 293 Ein in Klammern im Texte beigesetztes ,M. C." bedeutet, dass sich ein Belegexemplar im k. k. Naturhistorischen Hofmuseum in Wien befindet. Wien, Ende Dezember 1905. Papilionidae. 1. (2) Papilio Äleooanor Esp. Kai. V. 2. (3) P. Alachaon L. vL'r. Sphyrus Hb. Kai. 4. VII. 3. Thais Polyxena Schiif. Kai. Ende IV. (Holtz i. 1.). Pieridae. 4. (1,4) Euchloc Gruneri H.-S. Kai. V. (Holtz i. 1.). 5. (14) CoUas Aururina H.-S. v. IJeUlrekhi Stgr. 2 c/ am Olonos (Erymanthos) VII. Nymplialidae. ü. Melitaea Cinxia L. Kai. IV— V. 7. M. Phoebe Knoch. Kai. VI. 8. Satyrus Briseis L. var. Major Obthr. Kai. VI. Lycaenidae. 9. Tkecla Acaciae F, Kai. VI. (nur in 1 Exempl., Holtz i. 1.). 10. Chrysophanus Ottomatius Lef. Kai. V. (Holtz i. 1.). 11. Lycaena Sephyrus Friv. Kai 25. V. 12. L. Anteros Frr. Chelmos 1 cf (Holtz i. 1). 13. L. Atnandus Sehn. Kai. 22. V. c/Q hfg. 14. L. Escheri Hb. v. Dalmatica Spr, Megaspilaeon 28. (f (M. C). 15. L. Admetus Esp. v. Riparüi Frr. $ Kai. V. (Holtz i. 1). 'IG. L. Sehr US B. Kai. V, cf 9- 17. (61) L. Semiargus Rott. v. Helena Stgr. Hag. Lavra 18. V. dQ- (M. C). 18. (1,9) Jolas 0. Kai. 22. V. d" (M. C). Hesperiidae. 19. Thanaos Tages L. Kai. 20. V. 20. Th. Marloyi B. Kai. 9. VI. Spliiugidae. 21. Chaerocampa Alecto L. Kai., wo Herr Holtz beim Barbier ein dort gefangenes Exemplar sah. (Holtz i. 1). 22. Hemaris Fuciformis L. Hagia Lavrä 17. V. cf (M. C). 294 H. Hebet: Notodontidae. 23. Dicranura Vinula L. Kai. 7. V. 1 cf. *24. Pterostoma Falpina L. Kai. 25. V. Q. Lymantriidae. 25. Euproctis Ghrysorrhoea L. Kai. 28. VI bis VII. Lichtfang. c/ (M. C ). *26. Stilpnotia Salicis L. Kai. um Pappeln schwärmend (Holtz i. 1.). Lasiocampidae. ^27. Malacosoma Neustria L. Kai. 6. VII. Lichtfang, ein normales cT (M. C). 28. M. Franconica Esp. Kai. 27. VI. Lichtfang, ein Q. *29. Eriogaster Catax L. Herr Holtz fand die Raupen, im Mai bei Kai. in Anzahl auf wilden Birnen, aber auch auf Crataegus und diversen Quercus-Arten. Die Verpuppuug erfolgte anfangs Juni, die Falter fielen anfangs November aus und stimmen grösstenteils mit solchen aus Mitteleuropa überein. Einige Stücke (c/ 9) zeigen den hellen Querstreifen der Vdfl. verloschen. (M. C). *30. Gastropacha Quercifolia L. Kai. Auch von dieser Art sah Herr Holtz ein dort gefangenes Exemplar beim Barbier. (Holtz i. 1.). Satumiidae. 3L (1,13) Saturnia Pyri Schilf. Kai. V. (Holtz i. 1.). Noctuidae. i^32. Agrotis Forcipida Hb. v. Helladica n. var. (cf Q). Drei überein- stimmende Stücke von Kai. rücksichtlich Hagia Lavn'i anfangs Juli erbeutet (1 (/ 2 9 M. G.) bilden eine neue Lokalform. Dieselben sind viel blässer und schwächer gezeichnet als mitteleuropäische Stücke, so dass auf den rehbräunlichen Vdfl. nur die hier lebhafter weiss ausgefüllte untere Hälfte der Nierenmakel und die fast kreisförmige helle Rundmakel, sowie die weisse Wellenlinie vor dem Saum besser hervor- treten. Dagegen fehlt die schwärzliche Zeichnung der Stammform meist vollständig, nur bei einem , Taeniocampa Miniosa F. Kai. 29. IV. ein Stück [cf M. C). *37. T. iwcerto Hufn. Kai. 27. IIL an Pappeln ein Q (M. C). ■^38. Cleophana Oliva Stgr. Kai. 22. V. Lichtfang. Ein vom Wiener Hofmuseuni erworbenes Exemplar (9) stimmt voll- ständig mit Staudingers Beschreibung überein. Ein von M. Korb von Konia als Oliva erhaltenes ganz frisches c/ zeigt eine hellolivgelbe Grundfarbe der Vdfl., welche nament- lich nach der hcUbräunlichen scharfen Mittelquerlinie breit bindenartig auftritt. Dieses cf macht einen von den griechischen P sehr differenten Eindruck. 39. Äcontiola Moldavicola H.-S. Kai. 20 — 23. im Sonnenschein auf Berglehnen erbeutet. 40. (127) Thalpochares Ostrina Hb. v. Aestivalis Gw. Die Sommer- form wurde in Kai. bereits am 30. VI durch Lichtfang erhalten. 41. (132) Metoponia Vespertalis Hb. Kai. VI. 42. (133) J/. Agatha Sigv. Kai. 10. VI bis VIL Durch Lichtfang. *43. Scoliopterya; Lihatrix L. Kai. 29. VI bis 1. VlI. (M. C). 44. Catocala Nymphagoga Esp Kai. VIL Lichtfang. 45. Apopestes Diluoida Hb. Kai. 6. VII. Lichtfang. 46. Bypena Antiqualis Hb. Kai. 29 — 30. VI. Lichtfang. Oeometridae. 47. Euchloris Pustidata v. Neriaria H.-S. Kai. 29. VI. zwei d". 48. Acidalia Rufaria Hb. Kai. 4. VII. Lichtfang. 49. A. Moniliata F. Kai. 1. VII. Lichtfang. 50. A Sodaliaria H.-S. Kai. 10. VI. bis 6. VIL Lichtfaug, ein grosses Q (M. C.) stimmt mit dalmatischen Stücken überein. 51. ^. Ostrinaria Hb. Kai. 30. VI. Lichtfang. 52. A. Trigeminata Hw. Kai. 1. VII. Lichtfang in Mehrzahl, meist in kleinen Stücken. Die Grundfarbe der Flügel ist hochgelb. Die Art wurde auch auf Korfu gefunden. (Paga- netti V. 03. M. C). 53. A. Interjectaria B. Kai. 30. VI. Lichtfang. *54. A. Violata Thnbrg. v. Aequata Stgr. Kai. 5. VI. Lichtfang. Nur ein etwas geflogenes cf (M. C.) von 14 mm Vdfllänge. 55. Bhodostrophia Vibicaria Cl. v. Strigata Stgr. Kai. 27. V. bis 4. VII. Lichtfang, grosses cf von 19 mm Vdfllänge (M. C). 296 H. Bebet: 56. Larentia Achromaria Lab. Kai 1. VII. Lichtfang. *57. Tephroclystia Gratiosata H.-S. Kai. 6. VI. In Anzahl durch Lichtfang erbeutet. Das Auffinden dieser schönen Art in Griechenland ergänzt eine bisher bestandene auffallende Lücke in deren Verbreitung. 58. T. Breviculata Donz. Kai. 24. V. *59. T. Extreniata F. Kai. 5 — 24. V. Lichtfang. *60. T. Insigniata Hb. Kai. 1. VII. Ein frisches Stück. 61. T. Cuculliaria Rbl. Kai. 23. V. und 1. VIL 2 frische Q. *62. T. Phoenicata Rbr. Kai. 7. V. Im Nadelwalde erbeutet. Ein vorliegendes Stück (c/) stimmt mit südfranzösischen überein (M. C). 63. Phihalapteryoj Tersala Hb. Kai. 17. V. bis 29. VI. Unter normalen Stücken ein auffallend grosses, aberratives c/ (M. C), bei welchem die beiden das Mittelfeld begrenzenden Quer- linien breiter schwarz angelegt sind. *64 Epione Apiciaria Schiff. Kai. 1. VII. Lichtfang, c/. 65. Biston Graecarius Stgr. Kai. 27. III. Ein frisches cf. *66. Dlastictis Artesiaria F. Kai. 30. VI. Lichtfang, (f. Cyinbidae. *67. Sarrothripas Revayana Sc. Kai. 28. VI. bis 4. VII. Nacht fang. Von drei an das Ilufmuseum gelangten Stücken kann nur das eine zur Stammform, die beiden anderen müssen jedoch zur ab. Dilatana Hb. gezogen werden. Arctiidae. 68. (1,35) Arcüa Hebe L. Kai. 17. IV. bis 4. V. Zygaeiiidae. 69. Zyi/aena Filipendulae L. v. Ramhurii Ld. Kai. 2 — 10. VI, Hagios Vlasis 25. VI. Von zwei vorliegenden c/ (M. C.) stimmt eines von letzterem Fundort gut mit Stücken von Korfii (Erber, 1866 M, C.) überein. Ein anderes von Kai. nähert sich durch seine autfallend blassrote Färbung und schmale Flügelform sehr Originalstücken von Ramburii Ld. aus Antiochia. 70. Ino Globulariae Hb. Kai. 23. V. Etwas dunkler und dichtei- beschuppt als mitteleuropäishe Stücke (c/ 9 M. C), nach der Fühlerbildung aber nicht zu Notata Z. gehörig. 71. Ino Statices L. v. Beydenreichii Ld. Kai. 7. VL (cf'Q M. C ). Lepidopteren aus Morea. 297 Psychidae. 72. Phalac7'opterix Crassicornis Stgr. Eine Anzahl cf in Kai. um den 21. IV in den Mittagsstunden auf sonnigen Berg- lehnen schwärmend gefangen (cf M. C). Die Stücke stimmen vollständig mit solchen vom Parnass (Oertzen 1882 M. C.) und von Korfu (Erber M. C.) überein. Bezüglich letzteren Fundortes bestätigt sich sonach die von Staudinger (Hör. VII p. 114— 115) ausgesprochene Vermutung, dass es sich nur um Crassicornis handeln dürfte. 73. Stichobasis Helicinoides Heyl. Nur drei, zum Teil gut erhal- tene männliche Stücke (M. C.) bei Kai. am 4. und 13. IV früh morgens im Sonnenschein schwärmend erbeutet. Das einzige bisher bekannt gewesene Stück dieser Art stammt vom Parnass und befindet sich in der Sammlung Dr. Staudin- gers. Die Beschreibung von Dr. Heylaerts trifft auf die vorligenden Stücke gut zu, deren Grösse von 5 — 6,5 mm Vdfllänge variiert. Letzteres Ausmass trifft auf die Type zu (Envergure 13 mm). Die Abbildung (Tijds. XXX, t. 10, f. 13, 14) giebt keine richtige Vorstellung der Art, da die Flügel zu gestreckt, ihre Franzen namentlich am Innenrand der Htfl. zu kurz und die Fühlerkamnizähne zu kurz und zu gleichmässig verlaufend dargestellt erscheinen. Viel besser entspricht dem Gattungscharakter die Abbildung von Diabasis (^ Stichobasis) Nilgirensis bei Hampson (Ind. Moths I, p. 30.3, tig. 207). Die Art gleicht sehr einer Epichnopterix aus der Pullagruppe, unterscheidet sich aber davon generisch durch den Besitz nur eines Spornpaares an den Hinter- schienen und den Mangel einer sogenannten eingeschobenen Zelle der VdH. Die Fühlerkamnizähne sind gegen ihre Spitze schwach angeschwollen und stark bewimpert. 74. Psy chhiea Graecella MiW. Kai. 11. IV bis 1. V in Gesellschaft von Phalacropterix Crassicornis schwärmend eine Anzahl männlicher Stücke erbeutet, welche vollständig mit Original- Exemplaren vom Parnass übereinstimmen. Der meist von der zottigen Thoracalbehaarnng verdeckte Stachel der Vorder- schienen bildet den einzigen Trennungsgrund gegen Elpichnop- terix Pulla v. Montanella Heyl. Auch die heliophile Lebensweise stimmt mit letzterer Art überein. '75. Ftirnea Gla phyrella n. sp. (c/). Diese schöne Art bildet den Glanzpunkt in der diesmaligen Ausbeute von Holtz. Ihre gelblichweissen, lebhaft schwärzlich gegitterten Vdfl. machen sie zur auffallendsten Art in der Gattung Fumea und er- 298 H. Bebel: innern stark an die Talaeporiiden-Gattung Bankesia (besonders B. Vernella Const.). Die organische Beschaffenheit stimmt mit Fumea überein, namentlich ist die Vorderschiene unbe- wehrt, die Vdfl. besitzen 11 Rippen und eine „eingeschobene Zelle." Kopf und Thorax sind dunkel bräunlich grau. Die kurzen doppelkammzähnigen Fühler (mit ca. 16 Fühlergliedern) sind grau. Ihre Kanimzähne verjüngen sich stark im letzten Drittel der Geissei. Sie sind relativ kurz, gegen ihre Spitze verdickt und stark bewimpert. Die Beine bräunlichgrau tnit hellgefleckten Tarsen (besonders das mittlere Beinpaar) und hellergelbgrauen Hinterschienen. Das kurze den After- winkel der Htfl. nicht erreichende Abdomen ist schwärzlichgrau mit einzelnen feinen gelblichen Haarschuppen, der kurze Afterbusch auch bräunlich. Die Flügel etwas gestreckter als bei den übrigen Arten. Die Vdfl. mit in der Mitte schwach eingedrücktem Vorderrande, gerundeter Spitze und flach gerundetem Innenwinkel zeigen eine hellgelblichgraue Grundfarbe, die bei einzelnen Stücken fast ins Strohgelbe übergeht. Sie sind lebhaft schwärzlich- grau gegittert d. h. sie werden von ca. 11 auf den Rippen mehr oder weniger unterbrochenen schwärzlichen Querlinien durchzogen, die sich im unteren Teil der Mittelzelle meist zu einem nebelartigen Fleck verdichten und im Saumteil des Flügels in der Regel zwei Reihen viereckiger Fleckchen der Grundfarbe begrenzen. Bei einzelnen Stücken tritt auch noch eine fleckenartige Verdunkelung am Schlüsse der Mittel- zelle auf. Diese Querzeichunng ist sehr variabel, tritt aber an den Flügelrändern stets sehr deutlich auf. Die ungescheckten Franzen sind gelbgrau. Die Htfl. sind weisslich gelbgrau und lassen nur längs des Saumes die Spuren einer schwachen Gitterung erkennen, indem aut den Rippenenden meist schwärzliche Schuppen- häufchen liegen, die sich zuweilen gitterartig verbinden. Die Franzen weisslich gelbgrau. Die graue Unterseite der Vdfl. lässt die dunkle Gitterung der Oberseite durchscheinen, jene der Hinterflügel ist einfarbig. Vorderflügel 5,2 bis 7 mm. Exp. 10. 8. bis 14 mm. Eine kloineSerie männlicherStücke, welche die im Naturhistorischen Hüfmuseum betindliclien Typen bilden, wurde von H. Holtz in Kai. um den 23 Mai an Lampenlicht erbeutet. Nach der Gitterung der Vorderfl. wird die Art am besten bei Lepidopteren aus Morea. 299 F. Reticulatella eingereiht, von der sie sich aber sofort durch viel hellere Färbung, gestrecktere Flügelform und kürzere Fühlerkammzähne unterscheidet. Sesiidae. 76. TrochUium Apiformis CI. Kai. 28. V. Frisch geschlüpft an einer Weide. 77. (1,37) Sesia Empiformis P]sp. Kai. Anf. Juli. Ein kleines schlankes c/ mit vorwiegend schwarz beschupptem Mittel- glied der Palpen (M. C.) 78. S. Chalcidiformis Hb. Kai. 24.-28. V. Cossidae. 79. Dyspessa Uhda Bkh. Kai. 26. V. und 29. VI. bis 1. VII. Eine Anzahl sehr variierender männlicher Stücke. Die Grundfarbe der Vdfi. und des Körpers ist hellgelbgrau, nicht weiss resp. braungrau wie bei mitteleuropäischen Stücken, die Zeichnung der Vdfl. ausserordentlich veränderlich, bei dem schwächst gezeichneten Stücke bis auf wenige graue Diskalflecke vollständig fehlend. Da letzteres Exemplar auch ungescheckte Franzen zeigt, halte ich Pallidata Stgr. für sichere Varietät von Ulula und möchte alle varligenden Stücke eigentlich zu v. Pallidata ziehen. In der Fühler-r bildung liegt kein Unterschied gegen hiesige Ulula cf. Die Grösse variiert von 10—14 mm Vdfllänge. Das grösste, bereits am 26. Mai gefangene Stück zeigt die Unterseite der Htfl. strohgelb mit dunkelgrauen Rippen, wogegen bei den anderen Stücken die ganze Unterseite einfarbig schwärzlich- grau ist. (M. C.) Der Rippenverlauf ist bei allen Stücken der gleiche, i'ücksichtlich Rippe 6 und 7 der Htfl. sind gestielt. Pyraüdae. 80. Aphumia Sociella L Kai. 9. VI. bis 6. VII. 1 ö^, 2 Q an Licht. 81. Crambas Saxonellas Zk. Kai. 30. VI. Die griechischen (f besitzen, wie bereits Staudinger bemerkte, heller gelbe Vorderflügel. ^82. Cr. Ulhßnoselhis Z. Ein frisches 9 von Kai. 30. VI. (M. C.) ist vorwiegend weiss gefärbt. Der Keilfleck der breiten Vdfl. zeigt auf der Innerandseitc einen scharfen Zahn, die Htfl. sind rein weiss, nur unterseits gegen den Vorderrand 300 H. Hebel: schwach gebräunt. Die weissen Palpen sind auch auf ihrer Aussenseite kaum verdunkelt. Die Art wird auch aus Nord- spanien und Aragonien angegeben (Seeboldd Iris XL p. 298). 83. (257) Eromene Ocellea Hw. Kai. Ende Juni häufig. (M. C.) 84. (261) Homoeosoina Nimhella Z. Kai. 26. V. bis 28. VI. Darunter ein sehr grosses, lebhaft gefärbtes d" (M. C). 85. (281) Acrohasis Glaucella Stgr. Kai. Anfangs Juli ein frisches 9 (M. C.) 86. Rhodophaea Suavella Zk. Kai. 4. VII. 05. Ein ganz frisches sehr grosses Q zeigt die braune Querbinde bei ^ ^ der Vdfllänge nur basalwärts, dort aber vollständig weiss begrenzt, wogegen die bei mitteleuropäischen Stücken vorhandene feine weisse, in den Innenrand ziehende Querlinie nach der ersten braunen Querbinde ganz fehlt. Ebenso mangelt der obere Mittelpunkt; auch die weissliche Querlinie im Saumfelde ist nur angedeutet. Das Stück gehört jedoch zweifellos zu Suavella (M. C). 87. Myelois Incompta Z. Kai. 28. V. Ein tadellos frisches Q. durch Lichtfang erbeutet (M. C.) ist sehr gross (Vdfllänge 7 mm, Exp. fast 17 mm) und breitflügelig Palpen, Rüssel und Legescheide sind ockergelb, das Gesicht zeigt nur einzelne gelbliche Schuppen. *S8. IStenia Stii/mosalis H.-S. Sudina (Leonis) mehrfach (M. C). Auch von Korfu (Pagenetti 03. M. C.) 8'J. (301) Scoparia Pyrenaealis V)\\\\ Kai. 23.— i>9. VI. In Anzahl. DO. (304) Sc. Frequentella Stt. Kai. lM). VI. bis 6. VII. Mehrfach. 91. Evergestis AenecUis Schitt". Kai. Anf. VII. cf (M. C.^. 92. Titanio Venustalis Ld. Vrachni (Nordseite des Chelmos) 14. VL Ein frisches Q (M. C). *93. Tet/ostoma Erubescens Chr. Obwohl mir kein Belegstück dieser Art aus Morea selbst vorliegt, so ist doch an dem dortigen Vorkommen nach den Fundorten der mir bekannt gewordenen griechischen Stücke kaum zu zweifeln. Das erste Stück fand sich nämlich in einer Determinationssendung und stammte von der Insel Porös (in coli. v. Caradja und M. C), das zweite Stück (c/) erhielt das Hofmuseumvon Prof. Stange mit der Bezeichnung „Parnass," wo es Dr. Krueper vor Jahren erbeutet haben dürfte. Das dritte Exemi)lar (c/) stammt von Athen (Leonis M. C. 05). Nach der gei'ingen Grösse, (Vdfllänge 5,5— 6,5 Exp. 11 — 14 mm) dem ungeteilten Stirnstachel und der vorherrschend rötlich- ockergelben Flügelfärbung halte ich die Art für die aus Transkaspien (Krasnowodsk) beschriebenem Erubescens Chr. Lepidopieren aus Morea. , 301 Die kurzen, etwas über V- des V. R, reichenden Fühler sind hellbräunlich, die Ränder der grossen Augen, die Brust, Schenkel und Schienen sind weiss, die Tarsen hellbräunlich. Die nackte Spitze des Stirnstachels erscheint schwarz. Der Thorax wie die Vdfl. gefärbt, sein Mittelstück, wie die Schulterdecken, weisslich gesäumt. Das Abdomen hell- bräunlich, unterseits lichter. Die schmalen Vdfl. sind ocker- gelb mit ziemlich grober, rötlich brauner Bestäubung, die gegen den Saum zu dichter wird. Sie lassen keine eigentliche Zeichnung erkennen, die in Christophs Diagnose als „macula media strigaque lata obsoleta obscurioribus", im Bild aber garnicht bezeichnet ist. Die Franzenbasis der beiden vor- liegenden geflogenen Stücke ist weisslich. Die Htfl. sind bräunlichgrau mit helleren Franzen, die an der Basis eine dunkle Teilungslinie führen. Sie lassen ebenfalls keine Zeichnung erkennen, stimmen also nicht mit der Diagnose „posticis nigricantibus, ochraceosignatis" und den unklaren Textangaben 1). Die Unterseite der Flügel ist hellbräunlichi im Diskus dunkeler. Ein Stück von Porös (M. C.) ist das grösste und hellste. Wahrscheinlich gehört als Synonym zu dieser Art Monocerialis Rag., wovon mir Ragonot seinerzeit ein syrisches Originalstück {cf) mitteilte. Dasselbe zeigt genau dieselbe Stirnbildung und Allgemeinfärbung wie die vorliegenden für Erubescens gehaltenen griechischen Stücke, nur ist es etwas grösser (Exp. 12,5 mm) und besitzt eine dunkelbraune Querlinie bei ^/i' der Flügellänge parallel dem Saum und eine zweite solche Binde bei V-, die aber nur in ihrem Innenrandsteil deutlich ist. Pterophoridae. 94. PlatyptUia Rhododactyla S. V. Kai. 28. VI. Zwei Stücke. Tortricidae. *9r). Acalla Hastiana L. Ein Pärchen von Kai. mit den sehr auffallenden Fangdaten 29. VI und 1. VII. gehört einer kleinen, vorwiegend rotbraun gefärbten Form an, die nur graue Bestäubung, aber keine deutliche Zeichnung erkennen lässt. (M. C.) 1) „Brust und Unterschenkel sind weiss, heller als bei Möschleri mit einem langgezogenen, blassgelben Fleck auf der dritten Rippe und gelbgrauen Franzen mit schwärzlicher Teilungslinie." (Chr. Hör. XII p. 271). 302 H- Rehel: 9ß (341) Acalla Variegana S. V. Kai. Ende VI. mehrfach. Auch von Korfu (Paganetti 03. M. C.) 97. Cacoecia Xylosteana L. Saradi. 26. VI. Ein auffallend grosses, hellgefärbtes $ (M. C). 98. Cnephasia Wahlbomiana L. Kai. 22. IV. Ein grosses schmalflügliges cf. 99. Cn. Incertana Tr. Kai. Ende VI. mehrfach. *100. Lozopera Mediterranea n. sp. {(f 9);'? Flagellana Rbl. z. b. V. 1891 p. 619 (Cuciste); Kalchberg Iris X p. 189 (Haifa). Von dieser von mir (1. c.) bereits vor Jahren nach einem Q (nee cf) von Dalmatien (Cuciste) erwähnten Art liegen mir nunmehr 2 Paare vor, u. zw. 2 frische c/ Kai. 29. u. 30. VI ferner das Q von Cuciste und ein solches von Haifa (Kalch- berg). Die Stücke stimmen untereinander gut überein und lassen sich mit keiner der sonstigen Lozopera-Arten vereinen, so dass eine unbeschriebene Art anzunehmen ist. Die Zugehörigkeit zur Gattung Lozopera steht ausser Zweifel, da Rippe 7 und 8 der Vdfl. gestielt sind (untersucht an einem griechischen (f). Die kurzen Fühler sind beim cf dunkelbräunlich, beim 9 jedoch gelb. Kopf, Thorax und Palpen wie die Grundfarbe der Vdfl., Palpen nach unten schwach gebräunt, mit sehr kurzem stumpfen Endglied. Auch die Schulterdecken sind vorne leicht gebräunt. Das Abdomen bräunlich, beim 9 viel heller. Die Beine gelblich, die Vorderschenkel und Schienen gebräunt, die Tarsen bräunlich geringt, am schwächsten an den Hinterschienen. Die beim Q breiteren Vdfl. zeigen die schöne gelbe Grundfarbe von einzelnen hellglänzenden Schuppen durchsetzt. Die relativ breiten Querbinden sind beim cf dunkler rotbraun, beim 9 mehr lackrot. In beiden Geschlechtern finden sich einzelne bleiglänzende Schuppen darin. Die erste Querlinie beginnt bei V^ des Innenrandes, wo sie eine proximale oder auch distale Erweiterung erfährt, zieht hierauf schräg gegen V2 des Vorderrandes. Bereits in der Falte erfährt sie eine beträchtliche Einschnürung (am schwächsten bei dem syrischen 9 ) und ist hierauf unterhalb des Vorderrandes, an der Sub- kostalrippe unterbrochen. Am Vorderrande selbst liegt ein länglich viereckiger brauner Fleck, der sich bei dem 9 zu einer bis an die Basis reichenden Vorderrandsstriemen fort- setzt, wogegen bei (beiden) cf nur eine kurze ßasalstrieme am Vorderrand auftritt und hierauf 3 — 4 feine braune Lepidopteren aus Morea. 303 Vorderrandspunktc bis zu dem gedachten länglich viereckigen Fleck folgen. Die zweite Querbindc ist entschieden breiter als die erste, mit der sie im allgemeinen parallel verlauft. Sie entspringt am Beginn der Innenrandsfranzen, erweitert sich hierauf beträchtlich und ist in der Mitte des Saumes (bei einem cf bis zur Unterbrechung) eingeschnürt. Der Kostal- teil der nicht regelmässig begrenzten Aussenbinde erweitert sich wieder gegen den Vorderrand, der erst nahe der Spitze erreicht wird. Zwischen den beiden Querbinden liegen noch am Vorderrande einige braune Punkte, die bei dem syrischen Q. ganz fehlen. Die Kränzen lehmgelb mit einer Teilungs- linie nahe der Wurzel. Die Htfl. sind hellgrau, beim Q gegen die Basis weisslich, mit weissgrauen Franzen die eine undeutliche Teilungslinie im ersten Drittel zeigen. Die Unterseite der Vdfl. ist rauchbraun (beim c/ dunkler), jene der Htfl. hellgrau, die Franzen aller Fitigel gelblichweiss. Vdfllänge 5-5,5, Expl. 11 — 12 mm. Eine Untersuchung des männlichen äusseren Genitalapparats bestätigte durch die eigenartige Bildung desselben, welche von sämtlich nächst verwandten Lozopera-Arten, soweit ihre Genitalapparate durch Lord Walsingham (Ent. Monthl. Mag. (2) IX 1898 t. 2.) bekannt gemacht wurden, abweicht, die Annahme einer neuen Art. Zu diesem Zwecke wurde das Abdomen einer männlichen Type geopfert und der Genital- apparat nach einem Mazerationspräparat in dorsaler, ventraler und lateraler Ansicht mit der Kamera gezeichnet. Lozopera Mediferranea cf. dorsal. venti'al. Die geringe Grösse, die relativ beträchtliche Breite der Binden und die hellen Htfl. trennen die Art — abgesehen von der Bildung des Genitalapparates — von den nächst verwandten, zu welcher in erster Linie wohl die mir in natura unbekannte 304 H. Rehel: englische Beatriceila Wlsghm. gehört, deren männlicher Genitalapparat allerdings ganz verschieden gebildet ist^). Ein wahrscheinlich zu Mediterranea gehöriges c/ von Bilbao (Seebold 87), hatte ich vor Jahren zur Ansicht. *101. Conchylis Calavrytana n. sp. (cf)- Vier gut erhaltene männ- liche Stücke von Kalavryta in der Zeit vom 29. VI. bis 1. VIT. am Licht erbeutet, gehören einer neuen Art an, die am besten bei Salebrana Mn. zur Einreihung gelangt. Der Kopf ist, wie die Grundfarbe der Vdfl., ockergelblich. Die Fühler mit eckig vortretenden Gliederenden sind schwach bewimpert, hellbräunlich Die langen Palpen mit distal stark erweiterter Beschuppung des Mittelgliedes und sehr kurzem stumpfen Endgliede sind auf der Aussenseite ge- bräunt. Ebenso das Thoraxmittelstück, Halskragen und Schulterdecken mehr ockerbräunlich. Die Beine hellbräunlich grau mit lichter gefleckten Tarsen Die beiden vorderen Beinpaare auf der Aussenseite gebräunt. Das lange Abdomen grau mit hellbräunlichem Analbusch. Die Vdfl. zeigen eine hellockergelbliche Grundfarbe, stark mit weissglänzenden Schuppen untermischt und eine zerrissene braune Zeichnung. Letztere besteht aus 5 grösseren Vorder- randsflecken und zwar einem ganz nach der Basis, womit der zweite [bei V^ der Flügellänge) meist verbunden erscheint; ferner dem grössten, schärfsten, viereckig gestalteten bei 1/2, einem weiteren solchen bei ^/o, der sich in Form einer lichten Halbbinde gegen den Saum zu fortsetzt und einem letzten kleinen, der unmittelbar vor der Spitze liegt. Un- mittelbar vor der Innenrandsmitte erhebt sich ein viel höherer als breiterer Fleck, der beiderseits von schwarzen Schuppen begrenzt wird, von welchen namentlich ein kräftiger, schwarzer in der Falte gelegener Punkt auf seiner Aussenseite auifällt. Das obere Ende dieses Innenrandsfleckes kommt viel weiter basalwärts zu liegen als der Vorderrandsfleck bei V-, so dass mit diesem nur eine schräg unterbrochene Mittelbinde angenommen werden könnte. Ein sehr undeutlich begrenzter hellbräunlich nebelartiger Fleck erstreckt sich vom Innen- winkel ab aufwärts. Die Franzen sind ockergelblich und zeigen an ihrer Basis eine weisse und hierauf schwarze ununterbrochene Staublinie. Die grauen Htfl. mit hellergrauen Franzen, welche an ihrer Basis eine weissgraue hierauf eine schwarzgraue Teilungslinie führen. i) cfr. Wlsghm. Ent. Monthl. Mag. (2) IX. 1898 t. 2 f. 5. Lepidopteren aus Morea. 305 Die Unterseite der Vdfi. schwarzbraun, mit hellgelber Distalhältte des Vorderrandes und gelblichen Kränzen, jene der Htfi. ohne die schwarzgraue Teilungslinie der Franzen. Vdfllänge 6—7, Exp, 12 — 14 mm. Die Typen im Naturhistorischen Hofmuseum. Calavrytana unterscheidet sich von der zunächst stehenden Salebrana sogleich durch hellere, bei Salebrana vorwiegend schwarzbraune Zeichnung, den weiter nach aussen stehenden mittleren Vorderrandsfleck und besonders durch die unter- brochene saumwärts gerichtete Anteapikalbinde, welche sich bei Salebrana als feine geschwungene vollständige Binde bis zum Innenwinkel fortsetzt. Auch sind bei Salebrana die Franzen an den Rippenenden bleigrau gefleckt. 102. (348) Conchylis Sanguinana Tr. Kai. 25. V. *103. Euxanthis Hamana L. ? v. Largana n. var. {Q). Zwei grosse weibliche Exemplare von Kai. 30. VI. (M. C.) rufen durch ihre reiche lackrote Zeichnung den Eindruck einer anderen Art hervor. Es tritt nämlich bei V^ der Vdfllänge, wo sich bei Hamana nur ein Vorderrandspunkt und ein kurzer Quer- strich unterhalb der Falte finden, eine vollständige breite Querbinde auf, der Querstrich in den Innenwinkel setzt sich als senkrechte Binde (wie zuweilen auch bei Hamana) bis an den Vorderrand fort und im Saumfelde findet sich über- dies noch, von einem breiten Vorderrandsfleck ausgehend, eine kurze feine Habbinde. An der Basis des Vorderrandes liegt eine deutlicher als bei der Stammform auftretende Strieme, zwischen erster und zweiter Querbinde ein Innen- randspunkt. Da die Flügel sehr breit und die Htfl. auch auf der Unterseite tief schwarzbraun gefärbt sind, liegt vielleicht eine besondere Art vor, über deren Berechtigung erst nach Auffinden des c/*, dessen Genitalapparat zu untersuchen wäre, entschieden werden kann. Vdfl. 10,5 Exp. 22 mm. Die Stammform Eux. Hamana dürfte jedenfalls in Griechenland fehlen. 104. Phtheochroa Duponcheliana Dup. Megaspilaeon 27. V. Ein frisches Stück. 105. Olethreutes VariepanaRh. Kai. 1.— 4. VII. und Sudina (Leonis) 106. O. Ohlongana Hw. Kai. 30. VI. ein c/ mit durchaus schwarz- grauen Htfl. (M. C). 107. O. Lacunana Dup. Kai. (Leonis in Anzahl). 108. Polychrosis Conßnitana Stgr. Eine kleine Serie männlicher Stücke (M. C.) von Kai. 29. VI. bis 4. VII. stimmte so gut mit 20 306 H. Rehel: den kurzen Angaben Standingers überein, dass ich kaum Zweifel mehr an der Art-Bestimmung hatte. Trotzdem ersuchte ich Herrn Bang-IIaas um Einsendung der Type von Confinitana, welchem Ansuchen derselbe auch mit dankenswerter Bereitwilligkeit nachkam, wodurch erst volle Sicherheit über die Richtigkeit der Bestimmung als Confinitana gewonnen wurde. Die Type war bisher das einzige in der Literatur erwähnte Stück dieser fast unbekannten Art. Sie ist bis auf die abgebrochenen Fühler und das fehlende Abdomen gut erhalten und ist nach einem kurzen Fragment des linken Fühlers zu urteilen weiblichen Geschlechts. Damit würde auch die etwas spätere Flugzeit stimmen, denn die richtige Lesart des an der Nadel befindlichen Zettels ergiebt zweifellos „Attica 16. 7. 67," und nicht „16. 4. (April)," wie Staudinger annahm. Ich lasse zunächst eine Beschreibung der frischen männlichen Stücke folgen. Der Kopf, Halskragen und Schulterdecken sowie die Fühler sind hellbräunlichgrau. Letztere reichen (beim cf) über i/^ der Vorderrandslänge und besitzen sehr schmale Glieder, deren Enden eckig vortreten. Die den Kopf überragenden aufgerichteten Palpen sind weissgrau, vorne schwach verdunkelt mit kurzem stumpfen fast ver- borgenem Endglied. Der kurze Saugrüssel ist gelblich. Die Beine weissgrau mit dunkel gefleckten Tarsen, die beiden vorderen Beinpaare aussen geschwärzt mit hellem Querband in der Mitte und am Ende der Mittelschiene. Das schlanke, den Afterwinkel der Htfl. weit überragende Abdomen ist schwarzgrau, mit hellgrauen Segmenträndern und hellbräun- lichem Analbusch. Die Ventralseite ist nicht heller. Die Flügel sind gestreckt und schmal, die Spitze der Vdfl, jedoch abgerundet. Die Grundfarbe der Vdfl. ist schwarz- grau im Mittel- und Saumfelde von goldbrauner Beschuppung verdeckt. Als helle Zeichnung tritt eine weissgraue, schwach silberglänzende Mittelbinde auf, welche von bleigrauen Wellen durchzogen wird und basalwärts schwach convex gekrümmt erscheint. Sie ist in der Mitte am schmälsten und verbreitert sich am Innenrand am stärksten. Eine zweite ähnliche, aber viel schmälere, vorwiegend bleigraue Binde entsprint aus 2 weissen Doppelhäkchen am Vorderrande und zieht gerade zum Innenwinkel. Nach ihr liegen am Vorderrande bei deutlich gezeichneten Exemplaren noch zwei weisse Doppel- häkchen, wovon das Aeusserste zuweilen rudimentär wird. Lepidopteren aus Morea. 307 Auch aus diesem letzten Häckchenpaare ziehen undeutliche Bleilinien gegen den Saum. Die Franzen bräunlich oder hellgrau, an ihrer Basis und am Ende mit schwärzlicher Staublinie. Die Htfl. schwarzgrau mit etwas helleren Fran- zen, welche an ihrer Basis eine scharfe, in ihrer Mitte eine undeutliche helle Teilungslinie führen Die Unterseite der Flügel dunkelgrau, jene der Vdfl. mit den weisslichen Vorderrandhäckchen gezeichnet. Vdfllänge 5— 5,5, Exp. 11 — 12 mm. Die vorliegende Type (Q) unterscheidet sich nun nur durch eine (zumteil wohl auch durch das Alter verursachte) mehr bräunliche Färbung, namentlich auch im Basalfelde der Vdfl., welches auch schwarze Vorderrandsstriche aufweist. Der Kopf ist auch hier (wie bei den cf) hellbräunlich. In die Aussenbinde ist auch das dritte Häckchenpaar am Vorder- rande einbezogen, so dass sie daselbst breiter erscheint. Beide Querbinden sind nicht „gelblichweiss" wie Stgr. sagt, sondern weissgrau (wie beim cf). Was die Gattungsangehörigkeit von Confinitana anbelangt, so ergab eine genauere Untersuchung eines männlichen Stückes und der weiblichen Type, dass im Geäder der Htfl. Rippe 3, 4 und 5 von einander gesondert und fast gleichweit ab- stehend entspringen, dagegen Rippe 6 lUnd 7 gestielt sind. Der Metathorax rückwärts mit zwei seitlichen Schuppen- höckern, die meist verloren gehen. Es liegt demnach eine unzweifelhafte Polychrosis vor und zwar aus sehr naher Verwandschaft der Fullgana Hw., welche jedoch eine schmälere Mittelbinde zeigt und des Bleiglanzes der Quer- hinden entbehrt. Die von Dr. Staudinger hervorgehobene Aehnlichkeit mit Stegono- ptycha Vacciniana Z. ist daher nur eine Konvergenz- erscheinung, da sich letztere Art sofort durch die gestielte Rippe 3 und 4 der Htfl. unterscheiden lässt. Auch sind die Palpen bei Stegan. Vacciniana viel kürzer, die Htfl. weniger gleichmässig gerundet und auch der Saum der Vdfl. steiler. 109. Bactra Lanceolana Hb. Kai. 1 — 3 VII ein ausnehmend scharf gezeichnetes cf (M. C.) und ein rötlichbraunes Q . 110. (1,53) Epiblema Pflugiana Hw. Kai. I. V u. Chelmos (Lconis). 111. (335) E. Luctuosana Dup, Kai. 21. VI. bis 6. VlI. 112. (356) Grapholitha Conformana Mn. Kai. 30. VI. zwei (/, wovon eines geflogen und viel dunkler erscheint. 308 H. Bebet: 113. (1,55) Gr. Gammana Mn. Chelmos (Leonis) ein ausnehmend grosses c/ von 11 mm Vdfl. (23 mm Exp.) (M. C.) *114. Pamene Luedersiana Sorh. Kai. 4. IV. drei frische cf (M. C.) (xlyphipterypidae. 115. Choreutis Bjerkandrella Thnbrg. v. Pretiosana Dup. Kai. 1- VII. (1.) (jelechiidae. *116. Melzneria Meizneridla Stt. Ein geflogenes c/ von Kai, 27. VI. 117. Platyedra Vilella Z. Kai. 20. IV. cf (M. C.) 118. Anacampsis Anthyllidella Hb. Kai. 30. VI. Q (M. C.) 11 9. Annrsia Spartiella Schrk. Kai. 23. V. *120. Symmoca Atrlcanella n. sp. cf. Ein einzelnes ganz frisches cf von Gaitzaes (Taygetos). wo es H. Holz im Juni 02 erbeutete, ging dem Hofmuseum erst nachträglich zu. E]s gehört einer neuen sehr charakteristischen Art an. Kopf und Mittelglied der Palpen weissgrau, letzteres bis auf die weissbleibende Spitze fast ganz mit schwarzen Schuppen bedeckt. Das weissliche Palpenendglied von ca. 3/4 Länge des Mittelgliedes ist ebenfalls stark schwarz bestäubt, nur die äusserste Spitze bleibt hell. Die ziemlich dicken (wie bei Caliginella Mn. gestalteten) Fühler sind schwärzlichbraun und reichen fast bis ^4 der Vorderrandslänge. Die Beine, bis auf die gelbgrau behaarten helleren Hinterschienen und lichteren Hintertarsen, schwarz mit weiss gefleckten Tarsen. Das schlanke Abdomen am Rücken rostbräunlich, nur das ganze erste Segment und die Hinterränder aller folgenden sind hellgrau. Der kurze Afterbusch bräunlich, die ganze Bauchseite einfarbig bräunlichgrau. Die Vdfl. sehr breit mit ganz gerundeter Spitze und fast geradem Saum zeigen die weissliche Grundfarbe überall mit groben schwärzlichgrauen Schuppen bestreut, so dass sich die schwarzbraune Zeichnung davon weniger lebhaft abhebt. Letztere besteht aus 4 grossen Vorderrandsflecken und zwar den ersten ganz an der Basis, den zweiten bei V', den dritten bei -/3 und den letzten in der Spitze selbst gelegen. Den beiden mittleren Vorderrandsflecken liegt je ein ähnlich geformter Innenrandsfleck gegenüber und zwar bilden[der zweite Vorderrands- und erste Innenrandsfleck eine vollständige Querbinde, die in der Mitte nach aussen zackig vortritt und Lepidopteren ans Morea. 3U9 2 bis 3 tiefschwarze Diskalpunkte in sich aufgenommen hat. Der dritte Vorderrands- und zweite Inneiirandsfleck bleiben von einander getrennt, da zwei tiefschwarze Mittelpunkte zwischen ihnen so schräg gestellt sind, dass sie nur mit dem Innenrandsfleck zusammenhängen, von dem Vordcrrandsfleck aber basalwärts abstehen. An der Basis der Franzen finden sich noch eine Reihe grösserer schwärzlicher Schuppen. Die grauen Franzen zeigen in ihrer Mitte eine vollständige dunkelgraue Teilungslinie. Htfl. wie bei Albicanella gestaltet, dunkelgrau mit heller bräunlicher Basallinie der Franzen. Unterseite der Vdfl. einfarbig dunkel bräunlich grau, jener der Htfl. reiner grau. Vdfllänge 7,5 mm, Exp. 16 mm. (M. C.) Von der Albicanella-GiX\\}^^Q sogleich durch die breitere Flügel- form und 4 Vorderrandsflecke, von Oenophila Stgr. durch ganz andere, viel dunklere Färbung und Zeichnung sowie stumpfer geformte Htfl. zu unterscheiden. 121. (373) Symmoca Designatella H.-S. Kai. c. a. 3. VII. Licht- fang cf (M. C ). Die Art kommt auch auf Korfu vor, wo- her das Hofmuseum (Paganetti 1903) ein schwach gezeich- netes Q erhielt. *122. Symmoca Pannosella n. sp. (9). Zwei weibliche gut erhaltene Stücke von Kai. ebenfalls anfangs Juli erbeutet (M. C.) war ich anfänglich geneigt zu der vorigen Art zu ziehen. Ein cingehendei- Vergleich ergab jedoch eine Reihe dift'erenter Merkmale, die zur Annahme einer eigenen Art nötigen und dieselbe genügend charakterisiert erscheinen lassen. Die Grundfarbe der Vdfl. ist hier nicht seidenglänzend reinweiss wie bei Designatella, sondern ganz matt weisslich, bei dem grösseren Stück mit einem stark ockergelblichen Anflug. Die ganze Fläche ist mit einzelnen groben schwärzlichen Schuppen bestreut, wovon sich bei Designatella niemals eine Spur findet. Die erste schwarzbraune Querbinde bei Vi ist hier viel breiter als bei Designatella, der Mittel- punkt viel dicker und gerundet, die dunkle Bestäubung im Saumfeld zu einem Fleck in der Spitze und in der Saum- mitte erweitert. Die Tarsen der Hinterbeine sind oberseits scharf schwarzbraun gefleckt, während bei Designatella nur das letzte Tarsenglied zuweilen dunkelbraun gefärbt erscheint. Vdfllänge 7 — 8 mm, Exp. 15—17 mm. Die matte, grob bestäubte Fläche der Vdfl. dürfte das wesentlichste Merkmal von Pannosella bilden. 123. Blastohasis Fhycidella Z. Kai. 23. V. Auch von Korfu (Paganetti 03. M. C.) 310 H. Bebet: 124. Pleurota Füigerella Mn. var. Graeca Stgr. Ein frisches, auf der linken Flügelspitzc beschädigtes cf von Kai. 30. VI. (M. C.) 125. PI Pyropella S.-V. var. Salviella H.-S. Visokä 6. V. cf und Kai. 1. VII. Q (M. C.) Hierher gehörige Stücke erhielt das Hofmuseum auch von Korfu {Paganetti 03.) *126. PL Arduella n. sp. cf. Kai. 29. VI. bis 1. VII. Eine Serie männlicher Stücke (M. C.) war ich anfangs geneigt wegen des in der Beschuppung des Palpenmittelgliedes fast ver- borgenen Endgliedes für eine neue Protasis-Art zu halten- Nach der Praeparation ergab die Untersuchung, dass es sich um eine echte Pleurota handelt, die im Palpenbau jedenfalls Aehnlichkeit mit PL Protosella Stgr. besitzt, aber am besten bei PL Issiceila Stgr. eingereiht wird. Kopf, Thorax und Oberseite der Palpen wie die Grundfarbe der Vdfl. blass ockergelblich. Die dunkelbraunen Fühler bis 'V^ der Vdfllänge reichend, fein bewimpert. Das nach vorn sich verjüngende Palpenmittelglied übertrifft an Länge Kopf und Thorax zusammengenommen und ist in seiner unteren Hälfte glänzend schwärzlichbraun beschuppt. Das Endglied sehr kurz, nur zuweilen etwas deutlicher an der Spitze des Mittelgliedes hervortretend, meist jedoch ganz in dessen Beschuppung verborgen. Die Beine hellbräunlich, uugezeich- net, die Hinterbeine etwas lichter. Der schlanke (meist ölige) Hinterleib dunkel bräunlich mit hellem Afterbusch. Die Flügel sehr lang und schmal, die Vdfl. mit sehr scharfer Spitze und schrägem Saum zeigen eine blasse ockergelbliche Grundfarbe und eine von der Basis bis zur Flügelspitze reichende, ziemlich breite, aber nicht scharf begrenzte, oliven- bräunliche Vorderrandsstrieme, die den Vorderrand selbst in einer feinen Linie hellockergelb lässt Die Andeutung einer ähnlichen, aber ganz undeutlichen solchen Längsstrieme findet sich auch längs des Innenrandes. Als ausserordentlich charakteristisch für die Art treten zwei dunkelbräunliche Punkte im Mittelraum der Vdfl. auf, wovon der erste in der Mitte der Falte, der zweite am Schluss der Mittelzelle gelegen ist. Die Franzen sind blass olivenfarben, dunkler als die Flügelfläche. Htfl. mit deutlich vortretender Spitze sind hellgrau mit gelblich schimmernden Franzen. Die glänzende Unterseite der Vdfl. ist eintönig bräunlichgrau, jene der Htfl. hellgrau. Vdfllänge 7 bis 7,5, Exp. 16—17 mm. Durch das kurze Palpenendglied und die Punktzeichnung der Vdfl. ist Arduella von allen ähnlich gefärbten Pleurota -Arten zu unterscheiden. Lepidopteren aus Morea. 3 1 1 *127. (381) Depressaria Discipunctella H.-S. var. Heiladicella n. var. (c/ Q). Ein frisches Q von Kai. 6. V. (M. C) gehört als anderes Geschlecht zu dem von mir bereits ohne Namen erwähnten Stück von Kai. IX. und ermöglichte die Bestimmung der Art als Disciptmctella. Die beiden vor- liegenden griechischen Stücke sind kleiner und kurzflügliger als gezogene Exemplare aus Nordfrankreich (Douai). Auch ist die Grundfarbe der Vdfl., namentlich des c/ vom Sep- tember, stark rötlichbraun, also von der gelbgrauen Färbung normaler Stücke auffallend verschieden. Da aber alle anderen Merkmale, wie die Palpenzeichnung, die charakteristische Längsstrichzeichnuug der Vdfl., die weissgrauen Htfl. und die Lateralstriemen auf der Ventralseite des Abdomens voll- ständig übereinstimmen, und die Art in P]ngland auch in dunklen Stücken auftreten soll, nehme ich die artliche Zusammengehörigkeit mit Discipunctella als sicher an und benenne die griechische kurzflüglige, mehr rötlich gefärbte Lokalform Heiladicella. Vdfl. 9, Exp. 19 (gegen 10—12 resp. 21 — 25 der Stammform). Ein bisher unbestimmt ge- bliebenes frisches 9 von Cuciste (Dalm. leg. Werner) zeigt bereits eine blassere Vdflfärbung und gestrecktere Flügelform, so dass es besser zur Stammform gezogen wird. Christoph (Hör. X. p. 53) erwähnt, dass er Depressaria Dis- cipunctella bei Schahrud in zwei Exemplaren erhalten habe, deren Raupe er- an einer Ferula fand. 128, Depressaria Tenebricosa Z, = Alhiocellata Stgr. Ein frisches cf von Kai. 3. VII. (M. C.) stimmt bis auf den etwas dunkler bestäubten Thorax vollständig mit sicheren Tenebricusa- Stücken aus Dalmatien und von Brussa überein. Kürzlich erhielt ich nun von Herrn Prof. Stange auch ein Q von Parnass (dem Originalfundort von Albiocellata Stgr.), welches noch etwas dunkler ist als das cf von Kai., ohne Spur des lichteren hinteren Querstreifens der Vdfl., aber zweifellos doch derselben Art angehört und ausgezeichnet mit dem Bilde von Albiocellata (Hör. VII, Taf. 3 fig. 8) überein- stimmt. Staudingers Beschreibung lässt durch die Be- zeichnung der Grundfarbe der Vdfl. als „dunkelgraubraun oder schwärzlich" die Art nicht immer erkennen, denn das Stück von Kai. hat eine schön kastanienbraune Grundfarbe der Vdfl., wie auch meist die Stücke aus Dalmatien. Auch Kopf und Palpen sind nicht „lichter (grau)" wie Stgr. angibt, sondern mehr rötlichgelb. 312 H. Rehel: Um jeden Zweifel an der Zusammengehörigkeit von Tenehricosa und Alhiocellata zu beheben, ersuchte ich Herrn Bang-Haas um Einsendung einer Type letzterer Art, welchem Ansuchen der Genannte mit dankenswerter Freundlichkeit entsprach. Die eingesandte Alhiocellaia-TyT^e. (cf) „genau mit dem 2. Originalstück aus Griechenland stimmend" (B. Haas), trug die Bezeichnung „Aüica." Auch bei diesem Stück war der Thoraxrücken ziemlich dunkelbräunlich, die Stirne heller Igelblich). Die Spannweite betrug fast 21 mm, also jeden- falls mehr als 18 mm, wie Stgr. im Text angibt (das Bild zeigt fast 19 mm). Sonst stimmte das Originalexemplar Stau- dingers vollständig mit Tenehricosa-^inckQn von Spalato über- ein, so dass ich beide Namen als Synonyme vereinigen kann. Depr. Tenehricosa ist eine bisher seltene Art und war Staudinger bei Aufstellung seiner Alhiocellata gewiss un- bekannt. *r29. Depressaria Uhryhella Fuchs Stett. ent. Z. 1903 p. 244; Aigner Rov. La'p. X. p. 129. Ein Q von Kai. 30. V. (M. C.) und zwei männliche Stücke von Sudina (Leonis) stimmen vollständig mit einem Originalstück dieser aus Ungarn beschriebenen Art überein. Die Art hat mit D. Heydenii Z., mit der sie Fuchs fortwährend vergleicht, schon nach der ganz verschiedenen Abdominalbildung gar keine nähere Verwandschaft, gehört vielmehr in nächste Nähe der T)ou- (jlasella Stt., von der sie sich aber durch bedeutendere Grösse, noch robusteren Bau und die düster graubraune Färbung der Vdfl., welchen der weisse Punkt am Schluss der Mittelzelle vollständig fehlt, sofort unterscheiden lässt. Vdfllänge der vorliegenden Exemplare ca. 10 mm, Exp. bis 22 mm. Diese zweifellos östlich verbreitete Art wurde in Ungarn von Hypochoeris Maculata gezogen. *130. Borkhausenia Praeditella Rbl. Ein einzelnes ganz frisches kleines cf von Kai. 3. VH. (M. C.) stimmt in der organischen Beschaffenheit, namentlich im Bau der Fühler und Palpen, vollständig mit den Typen von Praeditella überein, zeigt aber keine Spur einer gelblichen Einmischung auf den blei- farbig glänzenden Vdfl., die nur die hintere Verdunkelung am Schluss der Mittelzelle aufweisen. Der Körper ist bereits ockergelblich grau. Ein cf aus der Herzegowina (Gacko, Rbl.) bildet in der weniger ausgesprochenen gelben Färbung der Vorderflügel bereits einen Uebergang zu dem griechischen Stück. Lepidopteren aus Morea. 313 131. Borkhausenia Pokornyi Nick. Veliä Vuna 9. VI. Zwei Stücke (1 (f M. C.) unterscheiden sich von Originalstückeu durch geringere Grösse (Exp. 10 mm) und breitere, besonders am Vorderrand stark erweiterte weisse Binden der Vdfl. Bereits Staudinger erwähnt die geringe Grösse eines griechischen Stückes. (Hör. VII. p. 265). Elachistidae. *132. Scythris? Albidella Stt, Kai. 6. VII. Ein sehr gut erhal- tenes einzelnes Q. (M. C.) Dasselbe bildet jedenfalls für die grichische Fauna eine neue Art und kann wegen der aus- nehmend schmalen und spitzen Flügel, auch nicht mit der sehr variablen Acanthella God. vereint werden. Die Stirne ist weiss, die Palpen sind ausnehmend kurz, ihr spitzes Endglied in der Mitte gebräunt. Die weissen Vdfl. zeigen die Grundfarbe vornehmlich in einer sehr schräg verlaufenden Mittelquerbindc. Die graue Bewölkung im Basal- und Saum- teil entspricht gut einem cf von Akbes, welches ich für Albidella Stt. halte, wo auch das griechische Q bis auf weiteres stehen muss. 133. (386) Tetanocentria Gdechiella Rbl. Kai. 1. VII. cf (M. C.) stimmt vollständig mit der Type überein und ei'gänzt in sehr willkommener Weise den bisher auf einem Exemplar beruhenden Bestand der Art. *134. Blastodacna tlellerella Dup. Kai. 23. V. ein grosses c/' (M. C.) 135. Coleophora Spissicornis Hw. Kai. 23. V. 136. C. Ornatipennella Hb. Kai. 30. VI. mehrfach. 137. C. Fretclla Z. Kai. 29 VI. ein cf (M. C.) *138. C. Murinipennella Dup. Kai. 29. Vi. ein frisches cf (M. C.) weicht von mitteleuropäischen Stücken nur dadurch ab, dass Kopf und Thorax stärker weisslich bestäubt sind, wodurcli eine beide durchsetzende olivenfarbige Mittellinie heraustritt. Auch die Fühler sind vorwiegend weiss, Grösse und P'lügel- zeichnung stimmen ganz mit mitteleuropäischen Murini- pennella. •''139. Klachista Gleichenella F. Megaspilaeon 27. V. ein mit mittel- europäischen Stüekeu ganz übereinstimmendes Exemi)lar. üracilariidae. 140. LithocoUctis Messaniella Z. Visoka 6. V. nur ein cf (M. C), zeigt die weisse Häkchenzeichnung der Vdfl. viel breiter als in den Bildern Herrich-Schäfers und Staintons, annähernd so breit wie in Zellers erster Abbildung. 314 U. Rebel: Lepidopteren aus Morea. Tiiieidae. *141. AcrolepiaGranitelia Tr. Kai. 3. VII. d (M. C.) 142. (389) Hapsifera Luridella Z. Kai. 30. VI. 143. EupLocanius Ophisa Cr. Kai. V. cf, Q (M. C.) in liebten Platanenbeständen. Das vom cf sebr verschiedene schwarze Q mit orangegelben Kopf zeigt auf den Vdfl. 4 weisse Vorderrands- und 2 weisse Innenrandflecke und auf der Fläche einzelne lebhaft stahlblau schimmornde Schuppen. *144. Tinea Relicinella H.-S. Kai. 6. VII. ein beschädigtes, aber sicher zu dieser Art gehöriges cf. 145. T. Chrysopterella H.-S. Hagia Lavrä 17. V. ein sehr grosses ganz frisches (f mit lebhaft schwarz geringten weissen Fühlern. (M. C.) 146. Incurvaria Muscalella F. Kai. 29. IV. ein Q. 147. Adela Rußfrontella Tr. Kai. 22. IV. bis 1. V. {Q M. C.) Das Hofmuseum erhielt die Art auch von Korfu (Paganetti 03.) [Berl. Entotoniül. Zeitschr., Band L., Jahrg. 1905.J 315 Neue oder anscheinend noch unbeschriebene und wenig bekannte Sphingiden meiner Sammlung. Von Adolf Huwe-^QYWw. Mit Tafel VI. L In meiner Sammlung befinden sich — zum Teil schon seit geraumer Zeit — eine Anzahl von Sphingiden, die ich mit schon beschriebenen Arten, soweit mir die Beschreibungen zugänglich sind, nicht mit Sicherheit zu identitizieren vermag und die auch in der Sammlung des hiesigen Königlichen Museums für Naturkunde nicht vertreten sind. Andere Arten, die ich besitze, sind nur wenig bekannt, sodass Notizen über sie von einigem Interesse sein dürften. Infolge hier nicht zu crörtender widriger Umstände gelange ich zu einer Veröffentlichung über diese Arten erst jetzt, obschon ich gewünscht hätte, dies bereits vor dem Erscheinen des grossen Rothschild- Jordanschen Sphingidenwerks (A Revision of the Lepidopterous Family Sphingidae, Tring, March 1903) tun zu können. Der Mühe des Beschreibens mancher Arten bin ich inzwischen überhoben worden, indes werde ich auch über solche hier und da noch Wissenswertes beisteuern können. Ueber ein bereits seit Jahren in meinem Besitze befindliches Tier war ich lange im Zweifel. Es schien mir mit Psilo(jranima menephron menephron Gramer (Pap. Ex. III. p. 164 t. 285 f. A. (1780) {^discistriga Walk. List Lep. Ins. B. M. VIII. p. 209 No. 17, 185G), mehr aber noch mit Meganoton nyctiphanes Walk. (1. c. p. 209 No. 16, 1856) verwandt zu sein. Aus Butlers kurzer Beschreibung seiner Diiudia rufescens (Proc. of Zool. Soc. of London 1875 p. 260) vermochte ich eine nahe Verwandtschaft dieses Tieres mit dem meinigen nicht festzustellen, zumal da rufescens gelbe .Seitenflecke des Abdomens hat, die mein Exemplar nicht zeigt. Erst aus den Bemerkungen der Herren Doktoren Baron von Rothschild und Jordan über Meganoton 316 Adolf Uu'ive. rufescens Butl. und seine Subspezies in ihrem angeführten Werke — das liiesige Naturhistorische Museum besitzt rufescens leider nicht — konnte ich, unterstützt durch die Abbildung eines riesigen Q von Meganoton cocytioides Rothschild in den Nov. Zool. Bd. III. 1896 t. XIII f. 6 (^Jf. rufescens severina — Macrosila severina Miskin in Proc. Roy. Soc. Queensland VIII p. 25 No. 42, 1891 — ) mit ziemlicher Sicherheit schliessen, dass meine Art nahe mit M. rufescens verwandt und vielleicht eine Subspezies davon ist. Da die unkolorierte Abbildung ein richtiges Bild des Tieres nicht geben kann, lasse ich hier die genaue Beschreibung folgen. 1. 3Ieg{iiioton thielei nov. spec. (subspec. ?) Taf. VI Hg. 1 (/. Grösse etwa wie Meg. nyctiphanes Walk. Oberseite. Gesamte Grundfarbe des Körpers wie der Vorder- flügel ein mittleres, rötliches Braun mit durchgehends eingestreuten, feinen sandgelben Schüppchen, im ganzen dunkler als M. rufescens severina nach der Rothschildschen Abbildung (=^J/. cocytioides R.) Palpen Segment 3 (oben) von der Generalfarbe, Segment 2 (mitt- leres) tief schwarzbraun, Segment 1 weisslichgelb, im oberen Teile mit eingestreuten bräunlichen Schuppen. Fühler ziemlich lang, rot- braun, unterseits gelbbraun. Schulterdecken aussen durch einen verhältnismässig schmalen, schwarzbraunen Streif eingefasst, der nach der P'lügehvurzel hin nicht weisslich oder gelblich begrenzt ist. Am Thoraxende an jeder Seite abdominal ein schwarzbrauner Fleck. Abdomen mit einer schwarzbraunen, auf jedem Segnient unterbrochenen Mittellinie, die nicht bis zum Ende herabreicht; an jeder Seite ein gleichfarbiger, an den Einschnitten dorsal verstärkter und mattgelblich eingefasster, daher dorsal zackig erscheinender Streif; Abdomenseiteu von der Grundfarbe, grau untermischt; auf den drei oberen Segmenten nur wenig heller, mit schwarzbraunen Schüppchen durchsetzt, die Einschnitte matt schwarzbraun. Zeichnung im allgemeinen der von M. rufescens severina ähnlich. Vorder- und Hinterflügel mit nicht gezähntem, glatten Distalrande. Vor der flu gel. Stigmafleck ziemlich gross, weisslich gelb, halb- mondförmig, mit der Peripherie proximal, schmal tief schwarzbraun eingefasst. Ein 2 mm. breites, etwas eingezacktes schwarzbraunes Band von seiner unteren Hälfte proximal zum Vorderrande; Winkel nicht so stumpf wie bei M. ruf. severina. Etwa 8 mm. von der Wurzel in der Mitte zwischen Vorder- und Hinterrand ein gezackter zweiteiliger, matt sandgelber Fleck, dem distal ein durch undeutliche Mondflecken eingezackter, zum Hinterrande parallel laufender schwarz- brauner Streif von 4 — 5 mm. und als seine Fortsetzung ein sandgelber, 3—4 mm langer glatter Strich folgt. Am Vorderrande in der Mitte Neue oder wenig bekannte Sphingiden. 317 zwischen dem schwarzbraunen Zcllfleckbande nnd der Wurzel ein undeutlicher, proximal in sehr stumpfem Winkel abstehender schwarz- brauner, distal matt gelblich begrenzter Streif. Vom Hinterrande, der im Wurzelviertel schwarzbraun abgetönt ist, zieht eine dünne, distal durch einen parallelen breiteren Schatten — oder, wenn man will, zwei Schattenlinien — verstärkte schwarzbraune gewundene Linie nach der Richtung des Zellfleckes, um sich schon auf der Hälfte des Weges in den begleitenden Schatten aufzulösen. Flügelmitte mit drei schwarzbraunen, vom Hinterrande anfangs fast parallel mit dem Distalrande ziehenden, im vorderen Teile proximal zum Vorderrande geschwungenen Mondfleckenbinden, von denen die erste (proximal) die dunkelste, kräftigste und schärfste ist, die zweite, mattere, der ersten parallel verläuft, die dritte aber nur im Vorder- und Hinterrandsteile den anderen beiden parallel und deutlich bleibt, im übrigen aber erheblich abschweift und zum Teil ganz undeutlich wird. Die ersten beiden erscheinen als ununter- brochene Zackenbinden und nicht in einzelne Mondfleckc aufgelöst wie die entsprechenden Binden bei M. ruf. severina in der Roth- schildschen Abbildung. Quer durch diese Binden gehen, fast parallel zum Hinterrande und zu einander, die kräftigen schwarzbraunen beiden Discalstreifen — der vordere am hinteren Teile des Zellflecks ein- setzend — wie bei severina. Von einer vierten Fleckenbinde lässt sich kaum sprechen, und doch erscheint der Distalrandteil im hinterem Teile schmaler, im vorderen breiter durch undeutliche Mondschatten- flecke bis zu dem unregelmässig gezackten, den Apexteil abschliessenden tief schwarzbraunem Bande hin abgegrenzt. Dieses Band ist viel weniger breit und dabei schärfer gezackt als bei M. severina nach Rothschilds Abbildung, auch setzt es am Vorderrande nur etwa 15 mm vom Apex — statt etwa 30 mm bei dem allerdings riesigen severina-Q ein. Der Apexraum selbst ähnlich wie bei M. severina, doch ist der gelbliche Apicalteil proximal spitzwinklig abgeschnitten und das abgrenzende schwarzbraune Band auf S C 5 costal durch einen gelben Längsstrich scharf gezeichnet. Zwischen dem Distal- randteil und den Zackenbinden treten noch einige nebelhafte, gelbliche Wische und Mondflecke, zumal ein grösserer in der Flügelmitte zwischen Binde 2 und 3, auf. In dem etwas verdunkelten Distalrand- teil stehen auf S C 5, R 1 und R 2 am Distalrande schwarze, 2 mm lange Striche und auf R 3 und M 1 schwarze, dreieckige Flecke mit der Spitze am Distalrande, die ausser dem Fleck auf S C 5 proxi- mal durch quer an ihnen stehende sandgelbe Fleckchen begrenzt sind. Die Schenkel der dreieckigen schwarzen Flecke auf R 3 und M 1 sind proximal schwarzbraun verlängert und laufen, innen heller ausgefüllt und 5 mm. vom Distalrande ab parallel zu diesem durch 318 Adolf Huwe einen schwarzbraunen Strich abgeschnitten, über diesen hinaus matter werdend, in die undeutliche Binde 3 hinein, sich mit ihr verschmelzend. Die gesamte Fleckzeichnung um R 3 und M 1 .ähnelt zwei mit Feder versehenen Federhalter- oder gespitzten Bleistiftenden und weicht auch hierin anscheinend von M. ruf. severina etwas ab. Ein sandgelber Längsfleck, distal durch einen winzigen schwarzen Fleck abgeschlossen, auf M 2 etwas vom Distalrande entfernt, 2 undeutliche sandgelbe Flecke nahe dem Hinterrande distal an Binde 3, Distalrandsaum an den Adern schwarzbraun, rotbraun abgetönt, dazwischen gelblich. Infolge dieser Zeichnung erscheint der Distal- rand gezähnt, obschon er glatt ist. Hinter flügel schwarzbraun, Mittel- und Wurzelfläche etwas heller, der breit angelegte Distalrandteil vom Apex bis M 2 sehr dunkel. Zwei ebenso dunkle, nahe bei einander stehende, costal etwas divergierende Mittelbinden vom Hinterwinkel zum Vorderrande, von denen die proximale stärker und wenig, die distale schwächer und mehr geschweift erscheint. Beide verschwimmen etwas in der Grundfarbe. Zwischen ihnen im Hinterwinkel ein hellerer, gelblicher, verschwimmender Fleck. Distalrandteil zwischen M 2 und S M 2 heller, längs M 1 ein schwacher, längs S M 2 ein kräftiger schwarz- brauner, 4 mm langer, durch S M 2 geteilter Wisch. Fransen schmaler als die der Vorderflügel, hellbräunlich, an den Adern nur wenig dunkler. Unterseite. Brust und Abdomen einfarbig rahmgelblich, letztes Segmentende von der Grundfarbe: Palpen s. oben. Beine aussen rotbraun, unterseits rahmgelblich, Tarsenglieder ausssen rot- braun, weisslich gefleckt. Sporen wie bei M. nyctiphanes Walk. Flügel fast einfarbig sepiabraun, Ton etwa wie der hellere Teil der Hinterflügel oberseits; Vorderflügel zwischen derZelle und einer breiteren, schattenhaften, dem Distalrande im hinteren Teile parallelen, im oberen proximal zum Vorderrande abgebogenen schwarzbraunen Binde etwas verdunkelt; in der Mitte dieser Fläche ein ebenfalls schattenhafter, undeutlich verschwimmender dunkler Streif. Auf den Hinterflügeln eine das Distaldrittel begrenzende dunkle, ziemlich breite, dem Distal- rande fast parallele, vom Hinterwinkel zum Vorderrande ziehende Schattenbinde. Fransen der Vorder- und Hinterflügel heller als oberseits, an den Adern schärfer dunkel als oberseits. Spannweite (deutsche Art) 104 mm., Vdfllänge 50 mm. (von der Wurzel zum Apex); Körperlänge 50 mm., Fühlerlänge (gestreckt) 22,5 mm. Von M. rufescens rufescens und severina hauptsächlich durch das Fehlen der gelben Abdominal-Seitenflecke unterschieden. Die Abbildung ist im ganzen etwas zu hell ausgefallen, auch liessen sich Neue oder wenig bekannte Sphinqiden. 319 die Feinheiten der Flügelzeichnung bei der Vervielfältigung nicht genau wiedergeben. Hab. Sumatra (Thiele). 1 gut erhaltener (/. Dem Entomologen H. Thiele-Berlin gewidmet, dessen Freundlichkeit ich das Stück wie viele andere seltene Sphingiden meiner Sammlung verdanke. Bei meinen Exemplaren des verwandten M. nyctiphanes Walk, tritt übrigens das hornige Ende des dritten Palpensegments — ähnlich wie bei Cocytius Hüb. und ^anthopmi R.-J., wenn auch nicht so scharf — nackt und knopfartig aus der Behaarung heraus. Bei Meg. thielei tritt das hornige Segmentende aus der Behaarung nicht hervor. Erwähnt sei noch, dass die Beschreibung des M. nyctiphanes durch Boisduval in seinem Spec. gen. des Lep. het. („1S74") p. 59 recht unklar und ungenau ist. 2. Manimba rothscliildi nov. spec. Taf. VI fig. 4 cf. Von der Grösse eines kleinen o" von M. dyras Walk. Flügel ähnlich gestaltet wie bei diesem, der Vorderrand apical etwas mehr geschwungen. Distalrand ähnlich wie bei M. quercus D. u. Schiflt". aber nicht so tief gezähnt, zwischen R 1 und R 2 ausgebuchtet Oberseite. Grundfarbe des Körpers und der Vorderflügel ein helles Graubraun ähnlicli wie bei M. dyras Wlk., doch ein wenig wärmerer Ton. Vom Hinterkopf zieht ein matter, sepiabrauner Streif über Kragen und Thorax, hier kräftiger, dann wieder matter werdend, das Abdomen entlang; in der Abbildung ist er etwas zu stark und grell geraten. Palpen dunkel rotbraun, drittes Segment etwas heller, Fühler etwa wie bei M. dyras, weisslich, unterseits hellbräunlich; Haken scharf umgelegt. Vorderflügel. Grundzeichnung ähnlich der Zeichnung der verwandten Arten, aber doch wesentlich verschieden. Zwischen der Wurzel und dem apicalen Zellende fünf dunkelbraune Querbinden. Die erste nahe der Wurzel kurz, matt, weder zum Vorder- noch Hinterrande herabreichend; die zweite, nicht ganz gerade, etwas kräftiger, aber mattbraun, vom Hinterrande nach dem Vorderrande, vor diesem wurzelwärts abgebogen; die dritte im hinteren Drittel scharf eingezähnt — die Zahnspitze distal — und am Vorderrande matt verlaufend, schmal aber scharf und tief schwarzbraun. Von der Zahnspitze zieht eine vierte, matte Binde zum Vorderrande. Die scharfgezackte dritte Binde erreicht den Hinterrand nicht, sondern biegt kurz vor ihm distal nm und vereinigt sich, stärker werdend, mit der vom Vorderrande herabkommenden fünften und zugleich sechsten (ersten Distal-) Binde. Diese sehr starke, dunkelbraune Gabelbinde setzt proximal kurz vor dem aufrecht strichförmigen» 320 Adolf Buwe. costal etwas stäikereii, schwarzbraunen Zellflcck am Vorderrande ein, geht ganz wenig gebogen beinahe rechtwinklig zum Hinterrande bis M 2 hinab — wo sie umbiegend auf den zu ihr heraufkommenden verstärkten distalen Arm der Binde 3 trifft — und läuft alsdann distal von der Zelle als sechste (erste Distal-) Binde in gleicher Stärke fast gerade zum Vorderrande zurück, den sie etwa 8 mm. vom Ausgangspunkte ihres proximalen Armes (Binde 5) entfernt apical erreicht. Sie erscheint, im ganzen betrachtet, hakenförmig, der kürzere Schenkel proximal. Innerhalb dieser Hakenbinde und zwischen Wurzel und Binde 2 ist die helle Grundfarbe, zwischen Binde 2 und 5 eine dunklere Schattierung ausgebreitet. Der Hinter- randteil des Winkels zwischen 3 und 5 ist dunkler braun ausgefüllt. Auf den Distalteil der Hakenbinde (Distalbinde 1) folgt distal eine ihm parallel vom Vorder- zum Hinterrande ziehende, fast gerade Schattenbinde, die distal durch eine weitere, kaum sichtbare dünnere Schattenlinie begleitet ist. Etwa 12 mm vom Apex entfernt setzt die gewöhnliche gewundene, dunkelbraune Linie ein. Sie ist im vorderen Teile ziemlich kräftig, am breitesten zwischen R 1 und R 3, läuft bis zu R 2 den vorigen etwa parallel und biegt dort distal scharf ab, um 4 mm. vom Distalrande entfernt in kurzem Bogen einschwenkend M 1 zu treffen und in neuem, dünnerem, zungenförmig an M 1 distal heraustretenden und (zurück) an M. 1 entlang um den grossen, wage- recht länglichen, distal zugespitzten, tief rotbraunen P'leck auf M 2 herum ziehenden Bogen, proximal etwas abschweifend, den Hinterrand zu erreichen. In der Vorderrandhälfte wird diese Bogenlinie distal von zwei gleichfarbigen, ganz schattenhaften dünnen Parallelen begleitet, die sich in der Flügelmitte auflösen. Etwa S mm vom Apex entfernt zieht vom Vorderrande her ein gewundenes, der vorhergehenden Volllinie bis zu R 3 nahezu paralleles, 1 mm breites, im weiteren Verlaufe etwas schmaler und matter werdendes Band, das nicht braun, sondern bräunlich-weisslich — etwas heller als die Grundfarbe — erscheint und an beiden Seiten, besonders distal, bräunlich, doch nicht so scharf wie in der Abbildung, begrenzt ist. Dies Band spal- tet sich nicht wie die vorhergehende braune Linie auf M 1, sondern passiert M 1 2 mm. vom Distalrande entfernt, um nahe an M 2 proximal umzubiegen und nun als einfache braune Linie, der vor- hergehenden parallel, im Bogen um den Fleck auf M 2 herum und proximal hart an ihm entlang, distal eingezackt den Hinterrand zu treffen. Vom Hinterwinkel zieht am Hinterrandc entlang ein tief rotbrauner, 8 mm. langer, sich stark verbreiternder, costal scharf begrenzter, aber matter endender Streif bis unter den Fleck auf M 2 Neue oder wenig bekannte Sphingiden. 321 Der Raum zwischen den beiden gewundenen Bändern ist etwas dunklerals die Grundfarbe, die in der proximal vorhergehendenFläche do- miniert; der Apicalteil und der Hinterwinkelteil zeigt die Grundfarbe, der Teil zwischen dem letzten hellen Bande und dem Distalrande von R 1 bis über M 2 eine stärkere Verdunkelung. Die Adern sind etwas dunkel bestäubt, zumal R 1, R 2 und R 3. Saumfransen braun, zwischen den Adern mit Ausnahme von S C 5 und R 1 bräunlich weiss. Hinterflügel. Einfarbig sepiabraun mit Terrasiena- Anflug im Distalteil. An der Wurzel und im Hinterwinkel heller, hier mit grauer Bestäubung und den gewöhnlichen beiden, ziemlich grossen rotbraunen Flecken. Saumfransen bräunlich weiss, an den Adern nur wenig verdunkelt. Unterseite ziemlich eigenartig. Palpen dunkelbraun, Brust und Beine von der Grundfarbe, erstes Paar etwas dunkler, Abdomen matt rotbraun. Vorderflügel an der Wurzel von der Grundfarbe, distal all- mählig dunkler werdend. Vorderrand bis zum Apex hell bräunlich weiss, am hellsten am Apex. Das gewundene helle Band der Ober- seite erscheint hier breiter und weisser, doch etwas näher zum Distalrande gerückt. Entgegengesetzt wie auf der Oberseite, teilt es sich auf M 1 und zieht, sich auflösend, in neuem Bogen proximal nach M 2. Der von diesem Bande abgetrennte Apical- und Distal- teil ist einfarbig tief rotbraun, ebenso die Hinterwinkelpartie. Proximal ist das helle Band von einer dunklen, sanft verlaufenden Linie begrenzt; in mittlerer Entfernung von 3,5 mm. folgt eine dunkelbraune, konkav zur Wurzel gezackte, auf M 2 ebenfalls geteilte und proximal zwischen M 1 und M 2 verlöschende, ziemlich scharfe Linie. In dem verdunkelten Felde zwischen dieser und dem hellen Bande eng an ersterer 2 weniger scharfe dunkelbraune Parallellinien, die eben- falls zwischen M 1 und M 2 verlöschen. Proximal von der scharfen dünnen Zackenbinde hebt sicli ein Parallelstreif der hellen Grundfarbe gegen den verdunkelten Mittelteil des Flügels ab. Aus diesem ver- dunkelten Teil löst sich ein dunkelbrauner Schatten, der zum Vorder- rande zieht und sich dort dreist reifig zeigt. Hinterflügel. Basalhälfte von der Grundfarbe, aber weinrötlich überflogen. Vom helleren Vorderrand, nach dem Hinterrand zu verschwimmend, in diesem Teil eine dunkelbraune, aus 2 starken, proximal gebogenen Parallellinien und einer distalen, gleichfarbigen Sehattenlinie bestehende Binde näher der Flügelmitte. Die helle Basalhälfte trennt von der dunklen Distalhälfte ziemlich scharf eine starke, distal von einer matten, dünneren und einer noch schwächeren 21 322 Adolf Huwe. weiteren Parallellinie begleitete dunkelbraune Linie, die wie die übrigen Querlinien und B.änder vor Erreichung von S M 2 verschwimmen und den Hinterrand nur als Nebel erreichen. Proximal neben ihr erscheint die helle Grundfarbe, zumal nach dem Vorderrande bin als rötlich-weisslicher Streifen. Das dunkle Feld begrenzt ein weissliches, im vorderen Teile etwa 1,5 mm., im Analteile schwächeres, gebrochenes und proximal dunkel begrenztes Band, das vom Vorder- rande in 20 mm. Entfernung von der Basis senkrecht zu den Radialen herab zieht, zwischen R 3 und M 1 nach dem Hinterrand umbiegt und über M 2 nach der Mitte des Hinterwinkels herunterzieht. Die von diesem Bande abgeteilte Distalfläche ist rotbraun, am dunkelsten am Hinterwinkel. Saumfransen beider Flügel unterseits krcäftiger gezeichnet als oberseits. Durch die rotbraunen Distalrandtcile und die hellen Querbänder, zumal das distale der Vorderflügel, fällt die Unterseite sehr in die Augen. Spannweite (deutsch) 8G mm., Vorderfi. 41,5 mm., Körper 39 mm. Hab. Batjan (H. Fruhstorfer). 1 gut erhaltener d' (e. 1.). Herrn Baron Walter von Rothschild in Tring, der sich durch sein grossartiges Sphingidcnwerk von 1903 den warmen Dank der entomologischen Welt und ein Denkmal aere perennius gesichert hat, zu Ehren benannt. 3. Eurypteryx molucea obiana subspec. nov. Taf. VI Hg. 5 cf . In meinem Verzeichnis der von Hans Fruhstorferauf Java er- beuteten Sphingiden (Berliner Entomologischen Zeitschr. Bd. XL, Jahrg. 1895, Heft III) habe ich auf die grosse Aehnlichkeit zwischen Eurypteryx molucea Felder von Ternate und Aleuron biovatus Oberthür von Andai hingewiesen und die Vermutung ausgesprochen, dass beide eine und dieselbe Art seien. Die Herrren Dr. Baron v. Rothschild und Dr. Jordan, welche die Oberthür'sche Type gesehen und die Feldersche Type im Tring-Museum vor sich haben, sind meiner Ansicht beigetreten und haben AI. biovatus Oberth. in ihrer Revision of the lepidopterous family Sphingidae als Synonym zu Eur. molucea Feld, gezogen. Die von mir damals ausgesprochene Hoffnung, dass weitere Exemplare des seltenen Schwärmers gefunden werden möchten, um grössere Klarheit über ihn zu gewinnen, hat sich — in bescheidenem Masse allerdings — insofern erfüllt, als Herr V. Rothschild inzwischen (1897 und 1898) je ein weiteres Exemplar von Kapaur (Holl. Neu-Guinea) und vom Louisiade-Archipel (im äussersten Südosten Neu-Guineas) erhalten hat, die die Identifizierung gestatteten. Diese beiden Exemplare scheinen mit der Oberthürschen Type über- einzustimmen, da die Herren v. Rothschild und Jordan Gegenteiliges nicht erwähnen. Nene oder wenig hekamde Sphingiden. 323 Im vorigen Sommer erhielt ich selbst ein frisches Exemplar einer Form von Eur. molucca von den Obi-Inseln (südlicli von Batjan, östlich von den Sula-Inseln und nordwestlich von Ceram), das sowohl von der Felderschen Type nach der Abbildung in der „Novara Reise" (1874) — Taf. 76 f. 1 — als von der Abbildung Oberthürs (Etudes d'Ent. XIX T. 3 f. 16) in wesentlichen Punkten abweicht und wohl als neue Subspezies anzusehen sein dürfte, da die Abwei- chungen nicht lediglich aberrativen Charakter zu tragen scheinen. Flügelforni ähnlich wie bei Eur. molucca molucca Feld., aber etwas breiter; Grösse etwa dieselbe. Distalrand der Vorderflügel fast gerade und nur ein wenig in der hinteren Hälfte vorgezogen. Hinterrand ähnlich wie bei der typischen subsp. molucca nach der Felderschen Abbildung, etwas tiefer als bei der Abbildung Oberthürs nach dem Hinterwinkel hin ausgebuchtet. Hinterflügel wie bei der Hauptform gestaltet, Distalrand aber vor dem Hinterwinkel zwischen S M 2 und M 2 tiefer ausgebuchtet. Oberseite: Kopf, letzte Palpensegmente, Thorax und Fächer- schwanz dunkel, Abdomen im übrigen hell zimmetbraun, Fühler oben in der Wurzelhälfte dunkelbraun, von da ab in weisslich übergehend, Endspitze dunkelbraun, fast schwarz; unterseits sepiabraun. V Order flügel tief zimmetbraun, viel dunkler als Oberthürs Abbildung, ähnlich dem Grundton bei Felder, stellenweise mit bläulich violettem, in der Wurzelhälfte mit rötlich-violettem, seitlich grünlichem Schimmer, die Wurzelhälfte heller und mehr rötlich, mit 3 dunkleren, nicht sehr deutlichen, zur Wurzel konkav geschwungenen Binden. Am Vorderrande beim Beginn des Apicaldrittels ein leuchtend rötlich-weisser, gelblich schimmernder und apical mit braunrötlichen Schuppen bestreuter, apical zweiteiliger Fleck wie bei der Hauptform; ein dunkles, breites, etwas unregelmässig verlaufendes, distal schärfer begrenztes Band von der Mitte des Hinterrandes zum Distalteil des ebenerwähnten Flecks, beim Zusammentreffen mit diesem costal um- biegend, den Fleck zugleich proximal bis zum Vorrande hin begrenzend und an letzterem bis zum apicalenZellende her abziehend. VomHinterrande bis zur Flügelmitte (M. 1) ist das Band distal von einer blauviolett glänzenden, 2 mm. breiten Halbbinde begleitet, zwischen dieser und dem Distalrande steht ein gelbgrünlicher, seitlich violett schimmernder, nahe an M 1 heraufreichender, mit der Spitze distal gezackter Wisch. Vom Vorderrand, etwa 6 mm, vom Apex entfernt, zieht ein milchig- bläuliches, violett schimmerndes Nebelband, auf R 1, R 2, R 3, M 1 und M 2 durch hellere, proximal dunkel begrenzte Fleckchen ver- stärkt, in ähnlicher Weise wie in der Abbildung Oberthürs zum Hinterwinkel, den tief dunklen Apical- und Distalrandteil ziemlich M24 Adolf Huive. schroff abgrenzend. Nahe an diesem Nebelbande steht im Apicaltcilc ein gleichfarbiger, 2 mm. langer Strich. S C4 ist im Apicalteil hell rötlich-weiss beschuppt. Hinter dem grossen, hellen Vorderrandsfleck stehen auf R 2 nebeneinander 2 scharfe, kleine weissliche Flecke. Zellfleck klein und dunkelgelb, schwarzbraun umgeben. Fransen nicht abgesetzt, einfarbig dunkelbraun. Hinterflügel fast einfarbig schwarzbraun, nach der Wurzel zu schwach bläulich olivgrau überflogen, nur der schmale Hinterrand- teil einschliesslich des Hinterwinkels zimmetbräunlich; vom Hinter- winkel ein matter, zimmetbräunlicher Streif, etwa 8 mm lang, parallel dem Distalrande in die dunkle Farbe hinein. Unterseite im allgemeinen etwas mehr rot als die Oberthürsche Abbildung. Palpen (1. Segment) zimmetbräunlich, an den Augen weisslich gestreift, Brust und Abdomen hell ziegelrot. Beine 1. und 2. Paar graubraun, 3. Paar heller. Vorderflügel wie bei Oberthür, Wurzelhälfte grünlichbraun, Distalhälfte zimmetrötlich, bräunlich und ziegelrötlieh gewaschen; Dislalrandteil dunkler, mehr rotbräunlich; vveisslicher Apicalstreif nach der Flügelmitte hin bis über R 2, Winkel zwischen diesem und dem Vorderrande weisslich ausgefüllt. Drei undeutliche, dunkle Diskalbinden, von denen die proximale die stärkste ist. Hinterflügel ziegelrötlich, bräunlich untermischt, nach dem Distalrande hin dunkler; drei matte, aber deutliche, rötlich braune, mehr oder weniger gezackte, dem Distalrande parallele Querbinden, von denen die distale am deutlichsten gezackt ist. Spannweite (deutsch) 75 mm., Vorderflügel-Länge 3!) mm., Vdfl.- Breite -=- Distalrand-Iiänge 23,5 mm. (bei molucca nach Felder und Oberthür Vdfl. -Länge 38 mm., Breite 22 mm.). Körperlänge 44 mm., Fühler 1(3 mm., gestreckt 17,5 mm. Hab. Obi-Ins. (H. Fruhstorfer); 1 vorzüglich erhaltener (f. Von Etir. molucca Felder ausser durch Verschiedenheiten der Vorderflügel-Zeichnung, oberseits hauptsächlich durch die fast ein- farbig schwarzbraune Hinterflügel-Oberseite und durch die Zahl und Gestalt der Querbinden auf deren Unterseite unterschieden. Bei der Felderschen Abbildung reicht die distale schwarzbraune Farbe der Hinterflügeloberseite bis über die Flügelmitte, in der Oberthür'schen Abbildung bleibt sie erheblich distal vor der Flügelmitte. Die Wurzel- hälfte j, ist bei beiden hell, bei Felder grünlich, bei Oberthür mehr zimmetfarben, grünlich angeflogen. Bei molucca molucca ziehen über die Unterseite der Hinterflügel 4 nicht gezackte, braune Parallelbinden und vom Vorderrand nach der Flügelmittc proximal noch eine fünfte, kräftige Halbbinde ;^ bei molucca obiana. sind nur drei mittlere, bräunlichrote Binden vorhanden, von denen die beiden distalen deutlich gezackt sind. Neue oder ivcnhj hekawule ISylmKjiden. M!?r) Wir haben, vorausgesetzt dass sich ohiana als Subspezies erweist, uunniehr zu unterscheiden : Eurypteryx molucca Felder a.) „ molucca molucca Felder. Ternate (Type), Andai, Louisiadc-Arch., Kapaur. b.) „ molucca obiana Huwe. Obi-Inseln. 4 Xylophanes turbata Edwds. cf Tat'. VI fig. 2. Von meinem entomologischen Freunde H. Stichel erhielt ich mit anderen Sphingidcn aus Columbien vor einigen Jahren 1 Exemplar dieses seltenen Xylo- phanes, das ich hier abbilde, weil der cf bisher noch unbekannt war. Die Type Edwards' (Entom. Amer. III p. 89 (1887) ist ein Q. Druce hat das 9 in den Biol. Centr. Am. Lep. Het. Snppl. T. (iG f. Ü (1896) abgebildet; das Tring-Museum besitzt auch nur 1 im Tausch empfangenes Q aus der Edwards'schcn Sammlung. Die Type ist von Vera Cruz, das von Druce abgebildete Exemplar von Belize (Brit. Honduras). Mein leidlich gut erhaltener cf aus Colum- bien zeigt ein wenig schmalere Flügel und obcrseits viel hellere, matter gelbliche Grundfarbe als die — vielleicht zu kräftig geratene — Druce'sche Abbildung, auch ist die charakteristische, die Fläche der Vorderflügel vom Hinterrande zum Apex durchziehende braune Doppel- linie bei meinem cf bei weitem nicht so dunkel und kräftig wie bei Druce. Endlich stehen distal vom kleinen schwarzen Zellfleck bei meinem cf — ähnlich wie Edwards es beschreibt — auf den Vorder- flügeln zwei braune, etwa 4 mm. lange, mit dem Vorderrande und untereinander fast parallele Schattenstreifen, costal noch durch einen undeutlichen und schwachen gleichfarbigen Schatten begleitet, während die Druce'sche Abbildung an deren Stelle nur einen einzigen rundlichen, denselben Raum einnehmenden Schattenfleck aufweist. Die Unter- seite meines cf stimmt mit der Edwards'schen Beschreibung im allgemeinen überein; Edwards spricht indes nur von einer „beiden Flügeln gemeinsamen submarginalen Reihe von deutlichen schwarzen Flecken," während mein cf ausserdem noch eine an den Vorderrändern zweiteilige, hinter R 1 bzw. R 2 bereits in die aufgestreuten braunen Schuppen fliessende und nur proximal deutlich bleibende Fleckenbinde zeigt. Aehnlich manchen anderen Autoren, die für helle Farbe nur die Bezeichnung „weiss" und für die dunkle nur „schwarz" kennen, sieht Edwards, der sonst klar beschreibt, die aufgestreuten Schuppen wie die Fleckreihen (auf den Adern) für schwarz an. Sie sind sepia- braun. Die olivbraunen, für turhala charakteristischen Submarginal- streifen der Schulterdecken sind auf der beiliegenden Tafel VI etwas zu 326 Adolf Huwe. schmal wiedergegebeu, auch sind die Fühler etwas zu dünn geraten. Erwcähnt sei noch der kleine, in der Abbildung nicht deutliche schwarze Fleck dorsal auf dem Thorax am hinteren Ende des Hals- kragens. 5. Xylophanes fosteri Rothsch.-Jord. [Nov. Zool. XIII (1906) p. 182 (cfQ)]. Gerade im Begriff', ein J^ylophanes-Q , das ich vor mehreren Jahren von St. Catharina erhielt, als neu zu beschreiben, empfing ich das Heft 1 der Nov. Zool. Bd. XHl, in welchem Xyl. fosteri von Paraguay beschrieben ist. Mein Q scheint sicher dieser Art anzugehören, da fast sämtliche Merkmale zutreffen. Allerdings bin ich über die Grundfarbe, die als holzbraun (wood-brown) bezeichnet ist, nicht ganz klar, da es sehr verschiedenfarbige Hölzer, von weiss bis schwarz, gibt. Die Grundfarbe meines Q. ist ein mittleres, gelbliches Braun, auf den Vorderflügeln olivgelb gewaschen, sepia- braun schattiert, nahe der Wurzel mehr graugelblich- weisslich, am Hinterrand distal von der zusammengeflossenen, doppelten Mittellinie ebenso; der subapicale Raum am Vorderrande ist nicht bleich braun, sondern ähnlich wie nahe der Wurzel, nur noch weisslicher. Linie 6 ist nicht schwach, sondern ziemlich breit, aber nicht schart. Auf der Unterseite zeigt mein Exemplar ausser der dunklen Flecken- reihe auf den Adern zwischen dieser und der Zelle nicht nur eine, sondern 2 am Vorderrande einsetzende, proximal convex geschwungene, vor der Flügelmitte undeutlich verschwimmende, parallele Halbbinden von denen die proximale die kräftigera ist. Diese setzt distal kurz hinter der Gabel von S C 4 und S C 5 ein. Eine Länge der Vdfl. von 33 mm. zeigt auch mein Q. Spannweite (deutsch) 71mm., Körperlänge 39 mm., Fühlerlänge 12 mm. Der Platz dieser Art nahe bei X. turhata Edw. und robinsoni Grote dürfte richtig sein. — Nunmehr sind 1 cf und 2 Q Q. bekannt, nämlich 1 cf von Paraguav 1 _, IQ., „ ' I ^^'"' 1 Q „ St. Catharina i. Coli. Huwe. 6. Xylophanes elara Druce. (Ent. Mo. Mag. XIV p. 249, 1878). Auch von dieser seltenen Art besitze ich ein männliches Exemplar aus „Brasilien" (H. Eruhstorfer), das sich jedoch in einigen Punkten von der von Rothsch.-Jord. (A Rev. usw. — 1903 p. 704—705 gegebenen Beschreibung und von der Abbildung in den Nov. Zool. Bd. l. T. 5. flg. 12 (1894) [=Theretra perviridis Rothsch.) unter- scheidet und möglicherweise doch eine andere, nahe verwandte Art oder Subspezies ist. Die Grundfarbe der Flügel ist nicht so schön Nexie oder wenig bekannte Sphingiden. 327 grün wir die citierte Abbildung, sondern ein mattes, bräunliches Olivgelb, das nur gegen die Wurzel der Vorderflügel hin und auf Kopf und Thorax etwas dunkler, mehr olivbräunlich erscheint. Auf dem Abdomen steht ausser der dunklen Mittellinie dorsal an den Segmenteinschnitten jederseits ein dunkler, mattbrauner Fleck. Auf den Vorderflügeln ist nur die starke, gerade dunkle Mittellinie von der Mitte des Hinterrandes nach dem Apex hin ganz deutlich; Linie 1 ist eben noch zu verfolgen, die übrigen sind kaum wahrnehmbar, ausgenommen den schärfer ausgeprägten Ansatz von Linie '> im Apex. Hinterflügel im Hinterwinkel matt orangegelb, im übrigen Teil etwas heller, matt gelblich. Wurzel selbst hell, ein schwarz- braunes, schmales, distal verschwimmendes Querband hinter der Zelle. Ansatz einer raattbraunen Distalrandbinde vom Apex ab, ju schwacher ßeschuppung bis S M 2 fortgesetzt. Die Unterseite stimmt in der Färbung, doch sind die ausserordentlich schmalen Hinterflügel bedeutend heller als die Vorderflügel. Ein grauschwarzer dreieckiger Fleck hinter der Zelle der Vdfl. ist nicht vorhanden, die Grundfarbe ist hier allerdings ein wenig verdunkelt. Ein Fleck steht auf der mit der Mittellinie der Oberseite korrespondierenden dunklen Querlinie am Vorderrande nicht, dagegen ist 3 mm. proximal von dieser eine zweite, schwächere, ihr parallele Linie vorhanden. Auf den Hinterflügeln zeigt sich nur eine ganz schwache, fast gerade Mittellinie vom Hinter- zum Vorderrande, distal von ihr steht nur je ein schwaches, schwarzbraunes Längsfleckchen auf S C 2, R 1 und R 2. Die Hinterbeine fallen durch ihre besondere Länge auf; sie sind erheblich länger als auf der citierten Abbildung in den Nov. Zool. Bd. I; Hinterschiene mit Endgliedern.- 19 mm. Fühler in der Apicalhälfte weisslich, Spitze und übriger Teil dunkelbraun. Vorder- flügel-Apex nicht ganz so scharf und spitz ausgezogen als loc. cit. Auch im Museum zu Paris befindet sich ein cf und ein Q aus Brasilien. 7. Hippotioii jordani nov. spec. Taf. VI flg. 3 ü'. Eine von dem verwandten H. velooc Fabr. und dessen zahlreichen beschriebenen Abänderungen scharf unterschiedene interessante Art. p]twa V3 kleiner als tl. velox Fabr. Grösse etwa wie //. hoer- haviae Fabr. (doch die Flügel breiter), zwischen Pergesa porcellus L. und elpenor L. Oberseite. Grundfarbe des Kopfes, des Halskragens dorsal, des Thorax und der Vorderflügel gelblich olivbraun, seitlich schwarz- braun schattiert, Palpen etwas heller. Kopf und Palpen mit weiss- lichem Seitenstreif. Halskragen in der Mitte durch einen graugelblichen 328 Adolf Huwe. Streif geteilt; lateral hellgrau. Fühler oberseits rötlich weiss, unter- seits bräunlich gelb. Thorax: in der Mitte ein dunkelbrauner, dünner Längsstreif, jederseits durch einen etwas breiteren hellgrauen begrenzt. Zwischen diesem und den Schulterdecken, besonders abdominal, gelblich braun. Schulterdecken dorsal tief schwarzbraun, lateral heller braun, aussen schmal weiss eingefasst; über die Mitte jeder Schulterdecke zwischen Schwarz- und Hellbraun ein schimmernder, gelblicher Längs- streif. Abdomen hell gelblich braun. An seinem Ansatz dorsal 2 tief schwarzbraune Flecke. Mitten auf dem nächsten Segment ein etwas grösserer, seitlich hell begrenzter schwarzbrauner Fleck, dem lateral beiderseits ein dünner dunker, dann ein etwas breiterer Jjeller, danach lateral ein grosser, verschwimmender mattbrauner Fleck folgt. Vom nächstfolgenden bis zum letzten Segment zieht eine inmitten schwarzbraun geteilte, anfangs etwas divergierende, auf den hinteren Segmenten zusammenfliessende und schmaler werdende, auf den Einschnitten abgesetzte, hellglänzende, grell gelbliche Doppellinie. Unmittelbar neben ihr steht auf jeder Seite am hinteren Teile des Segments — also an den Einschnitten — ein tief schwarzbrauner, lateral gelblich begrenzter, fast viereckiger Fleck. Das erste Fleck- paar ist länger als die übrigen; an jeder Seite von ihm steht ein kleiner, lateral verschwimmender, schwarzbrauner Fleck auf dem Einschnitte. Neben den schwarzbraunen Flecken auf den übrigen Segmenten steht auf jeder Seite ein zweiter gleichgeformter, lateral in der grellen Farbe der Doppel-Mittellinie begrenzter schwarzbrauner Fleck. Die hellen Begrenzungen der sämtlichen dunklen Flecke setzen sich über die Segmente hin etwas fort, sodass der Hinterleib wie hell gestreift erscheint. Neben der grellen Mittellinie ist die Färbung auf beiden Seiten etwas dunkler als die Grundfarbe. Die letzten Segmente sind übrigens dorsal mit schwarzbraunen Schüppchen bestreut. Flügel ähnlich wie bei H. velo,x. aber verhältnismässig breiter; Distalrand ausgebuchtet, aber nicht so scharf ausgezogen wie bei velox, sondern mehr abgestumpft. Yorderflügel glattrandig, Hinter- flügel kaum wahrnehmbar gezähnt. Vorderflügel. Die hell olivbraune Grundfarbe ist vielfach mit Schwarzbraun durchsetzt und schattiert; nahe der Wurzel hellgrau. 3 mm. von der Wurzel ein nahe am Hinterrand beginnendes, fast gerade nach dem Apex gerichtetes, über der Mitte des Hinterrandes scharf in spitzem Winkel von 40'^ umbiegendes und proximal zur Subcostalis laufendes, aber nicht bis zum Vorderrande verlängertes) hell gelblich-bräunliches, überall schwarzbraun eingefasstes, ■'A mm. breites Band; die dunkle Einfassung des zur Subcostalis laufenden Schenkels proximal in Form eines zum Vorderrande gehenden Neue oder wenig bekannte SpMng'ulen. 329 Schattenstreifs verbreitert. Innerhalb des von dem Winkelbande proximal geschatfenen Raumes ein länglicher, zum Vorderrande paralleler, tief schwarzbrauner Fleck, der im inneren Winkel des erwähnten Bandes ein mattes, schmales Parallelband in der Grund- farbe erscheinen lässt. Von der Mitte des Hinterrandes (nicht vom Ende des Wurzeldrittels wie bei velox) zieht ein anfangs 1 V- mm breites, unregelmässig eingezacktes, schmaler werdendes grell gelb- weissliches, etwas leuchtendes Band, distal in der hinteren Hälfte breit, weiterhin schmal schwarz begrenzt und danach von einer feinen, gelbweissen Parallellinie gefolgt, nach R 3 und von dort, 3 mm. vom Distalrande entfernt, auf R 2. R 1 und S C 5 beiderseitig eingezackt, nach dem Apex. Der Verlauf dieses Bandes nebst der Parallellinie erinnert zwar an H. velox, ist aber doch gänzlich ver- schieden. Der Distalrand ist durch eine ganz schmale, gelblich weisse Marginallinie begrenzt, die gegen den einfarbig dunkelbraunen schmalen Fransensaum scharf absticht und am Hinterwinkel in einem gleichartigen Fleckchen endigt. Durch den hellbraunen, an den Adern schwärzlich gefleckten, am Apex massig und am Hinterwinkel breit verdunkelten Distalrandteil zieht vom Apex noch eine vorn stärkere, nach hinten schwächer werdende gelblich-weisse, dem Distal- rande parallele, zuletzt etwas wellige Linie zum Hinterwinkel, in den sie hakenförmig einbiegt. Zwischen S. C 5, R 1, R 2. R 3, M 1 und M 2 stehen an der hellen Randlinie gelblich graue, proximal couvexe Bogen, die erst bei scharfem Hinsehen zu entdecken sind. Um den kräftigen, tief schwarzen Zellfleck herum liegt, durch die Subcostalis scharf begrenzt, ein grosser schwarzbrauner Fleck, dem distal zwischen R 1, R 2 und R 3 je ein hell gelbbräunlicher Wisch folgt. Der Raum proximal des transversalen Hauptbandes ist in der Nähe des Hinterrandes und zwischen S C 5, R 1, R 2 und R 3 breit schwarzbraun bis schwarz; inmitten ist er von einer dünnen schwarbraunen Linie durchzogen. Von der Wurzel bis zur Mitte ist der Hinterrand weisslich. S C 5, R 1 und R 2 sind weisslichgelb bestreut. Hinterflügel matt hell-sepiabräunlich, vor R 1, R 2, R 3 und M 1 etwas gelblich; vor dem schmal bräunlichen, wenig dunkleren Distal- rande vom helleren Hinterwinkel bis zu R 2 ein matt gelbliches, dünnes Band. Saumfransen zwischen S M 2, M 2 und M 1 weiss, im übrigen gelblich braun, an den Adern braun. Unterseite: Palpen 1. Segment rötlich weissgrau, 2. Segment bräunlich grau; Brust ebenso, in der Mitte rötlich-weissgrau, ebenso auch der Hinterleib. Auf jedem Segment lateral ein kleiner, schwarzer Fleck. Beine: erstes Paar rötlich weissgrau, letztes Paar (das mittlere ■'fehlt) etwas dunkler, Schienen an der Seite weisslich gestreift. 330 Adolf Huwe: Neue oder wenig bekannte Sphingiden. Vorder flügel: Wurzelhälfte und breites Band am Distalrande bräunlich-grau, dazwischen und den Vorderrand entlang matt ziegel- rot; in dem rötlichen Teil parallel dem Distalrande eine Reihe von je einem schwärzlichen Fleckchen auf den Adern, auf S C 5 und R 1 beiderseitig, auf R 2 nur distal gelb eingefasst; 2 undeutlich in der Mitte verlaufende, am Vorderrande einsetzende dunkle Halbbinden parallel dem Distalrande, proximal von den Fleckchen. Hinterflügel ebenfalls matt ziegelrot, Hinterrandteil hell gelbbräunlich. Distalrandband wie auf den Vorderflügeln ; schwärz- liche strichförmige Flecke nur auf M 2, M 1, R 3. Proximal davon die Spur einer dem Distalrande parallelen Binde. Saumfransen der Vorderflügel einfarbig braun, heller als auf der Oberseite; die der Hinterflügel zwischen S M 2 und M 2 weisslich, im übrigen bräunlich, auf den Adern nicht — wie oberseits — dunkler abgesetzt. Spannweite (deutsch) 52,5 mm., Vorderflügellänge 24,5 mm., Körperlänge 31 mm., Fühler 9,5 mm. Von H. velox — ausser durch geringere Grösse — durch die andere Farbe und Zeichnung des Körpers und der Flügel einschliesslich der Saumfransen deutlich unterschieden. Hab. ,Dammer-Ins. (Banda-See nordöstlich von Timor und Wetter, südlich von Ceram und nordwestlich von Timorlaut) — H. Fruh- storfer 1905. Dem hochverdienten wissenschaftlichen Bearbeiter des v. Rothschild- Jordan'schen Sphingidenwerkes, Herrn Dr. phil. KarlJordan, zugeeignet. In der Abbildung sind die tief schwarzbraunen — schwarzen — Flecken und Linien nicht dunkel genug; die Type ist greller. [Berl. Entom. Zeitschrift, Band L, Jahrgang 10O5.] :!31 Literatur. Vosseier: Die Wanderheuschrecken in Usarabiira im Jahre 1903 — 1904, zugleich ein Beitrag zu ihrer Bi ologie. 2 T e X t f i g. 2 T a f. (B e r i c h t e ü b e r Land- und Forstwirtschaft in Deutsch-Ostafrika. Bd. II Heft 6, S. 29 1 — 374. Heidelberg 190.5.) Wanderheuschrecken (ScJiistocerca peregrina Bl.) sind in Afrika „seit Urzeiten eine der ständigsten Plagen." Oit jahrelang örtlich beschränkt, überschwenniieii sie dann gelegentlicli in gewaltigen Schwärmen grosse Geltiete des Landes und vernichten binnen kurzem Kapital, Arbeit und Hoffnung der Plantagenbesitzer. Bin erfolgreicher Kampf gegen diese Kerfe kann nur auf Grundlage sorgfältiger Kenntnis ihrer Entwickelungs- geschichte geführt werden. Hierzu liefert nun Vos seier einen sehr ausgiebigen Beitrag, der um so mehr Beachtung verdient, als er der erste aus den Tropen stammende ist uiul die früheren aus den selir viel trockeneren subtropischen Klimaten Nord- und Südafrikas ergänzt und bestätigt. Vosselers Beobachtungen am landwirtschaftlich-biologischen Institute zu Amani setzen ein mit der Ankunft einer Anzahl „Mutterschwärme" ausgangs Xovemlier 1903. Wolier sie kamen der Fahrt, bleibt ungewiss. „.Als Brutherde... sind sicher abgelegene, dünnbevidkerte Steppengebiete anzusehen." Den Geburtsort aller l'sambaraschwärmo wird man vielleicht in der Massaisteppe südlich des Kilimandscharo und Paregebirges anzu- nehmen haben. Der Zug geschieht mit elementarer Gewalt mit dem Winde, wobei folglich das Gesicht, nicht aber der Geruch die Direktive erteilt. Qualmfeuer, Dazwischenhauen und -schiessen mit Besen und Schrottlinten irritiert wonig, etwas mehr Respekt hat man vor Frau Musika; hohe, schrille Töne auf dem Waldhorn lenken den Schwärm örtlich ab und treiben ihn — dem Nachbar zu. Irgendwo senkt sich das Unheil wie eine Wolke schliesslich nieder und der Ackerer muss wohl oder übel „Madli ruck, ruck, ruck an meine grüne Seite" l)lasen und sich mit Galgen- humor ins Unvermeidliche fügen. Ist der Hunger gestillt, resp. die Tafel gesprengt, so erfolgt „eine Massenbegattung der gelben Ungeheuer" worauf das Weib zur „Eiablage" übergellt. Ein Loch wird mit vier hornigen Klappen des Hinterleibes 6 — 8 cm tief in den Boden gebohrt. Durcli die Menge wird das Land dabei in einen Zustand versetzt, der das Bild eines „frisch von Menschen- hand umgebrochenen Bodens darbietet." Jedes Loch birgt dann 40-80 länglicher, zu eiuem Päckchen zusammengekitteter Eier. Ein schwammiger, verhärtender Pfropfen verschliesst den Eingang und schützt den Inhalt vor Wasser und Verschüttung. Die embryonale Entwickelung dauert 2 — 3 Wochen. Dann durchsprengen die Larven die Eihäute, wobei ein zwischen Kopf und erstem Brustsegment liegendes zweihöckriges Gebilde, „das Xackenbläschen" in Funktion tritt. Dies findet ein morphologisches, nicht physiologisches Analogen z. B. in den Fleischgabeln im Nacken der Schwalbenschwanz- und Segelfalterraupen. Mittels dieses Nackenldäschens und der Hautmuskulatur bahnt sich die Larve dann den Weg ans Licht. Die Gliedmassen bleiben dabei ausser Tätigkeit, da sie noch vom Amnion und zwar nicht sackartig, sondern jedes Glied liesonders. eingehüllt sind. 3B2 Literatur. Diese Umhüllung ^vil•(l erst am Lichte abgestreift. Es entstellt ein Riss im Nacken, die Larve schlüpft daraus hervor und erlangt nun ihre volle Bewegungsfreiheit. Damit ist die embryonale Entwickelung beendet. Die postembryonale dauert 50 Tage, worauf noch 2-3 Wochen bis zur Geschlechtsreife vergehen. Nach etwa 3 Monaten sind also die „Tochter- schwärme" fortpflanzungsfiüiig. Fünfmal liüutet sich die Larve oder der .,Hüpfer" bis zur vollen Entwickelung. Die einzelnen Stadien werden von Vosseier genau beschrieben und in gut kolorierten Abbildungen wieder- gegeben, dabei interessante Angaben über die allmähliche Flügelentfaltung und Stellungsänderung gemacht. Fast vom ersten Tage an regt sich in den Hüpfern der Wandertrieb. 4 Tage alte Larven legen schon 1 m pro Minute zurück. Dem eigentlichen Wandern der voll entwickelten Tiere geht ein spontanes Herumziehen in beliebiger Richtung und auf kleinere Entfernung voraus, das aber mit dem Beginn der Geschlechtsreife sein Ende erreicht. Wie alle Wanderheuschrecken fliegt ScJiistocerca mit dem Winde, der Kopf ist aber nicht, wie Sander angibt, nach dem Prinzip des Drachenfluges dem Winde zugekehrt, wodurcli also eine passive Flug- bewegung zustande käme, sondern ihm abgewandt. Der Schwärm gibt im Fluge ein knisterndes Geräusch von sich. Es rülirt das von dem Fallen der Kotmassen höher fliegender Tiere auf die trockenen Flügel der tiefer wandernden her. Neue Hypothesen zu alten über die Ursache des Wanderus stellt Tosseler nicht auf. Sinn und Endzweck bleil)t nach wie vor dunkel. Besonders eingehend werden die Massnahmen zur Abwehr der Plage besprochen. Die anzuwendenden Mittel können sein mechanische, chemische, biologische. Für die Eingeborenen eignen sich zur Zeit nur die mecha- nischen: Erschlagen der Hüpfer mit Ruten, Treiben in (iräben und ähnliche einfache Manipulationen. Als bestes Mittel hat sich bis jetzt eine 3*^/0 Seifenlösung (kalkfreies Wasser!) bewährt, die über die Hüpfer zersprüht, diesen die Stigmen verstopft und sie so erstickt. Biologisch kann gegen die Heuschrecken vorgegangen werden, indem man sie mit einem Mucor- Pilz inliziei't. l'nter günstigen Witterungsverhältnissen gehen sie dann in 4-5 Tagen zu Grunde. Ein abschliessendes Urteil über das Vei-fahren ist indessen noch nicht möglich. Daneben liesteht eine Unzahl Rezepte, Anlegen von Vogelhecken, Umfriedigung der Pflanzungen mit insekten- widrigen Gewächsen Ricinus und Croton usw., die sich in der Praxis jedoch meist nur als papierne Spässe erwiesen haben. Durchgreifenden Erfolg können alle Massregeln nur haben, wenn sie über ein recht grosses Territorium gleichzeitig gemeinsam angewendet werden, wobei die meist indolenten Schwarzen eventl. zwangsweise zur Mitarbeit heranzuziehen sind. Für Deutsch-Ostafrika hat sich das L. B. Institut zu Amani an die Spitze des Kampfes gestellt und zunächst die Akiden (Dorfvorstehei;^ im Kaiserl. Bezirksamt Tanga mobil gemaclit, ihnen zweckentsprechende Instruktion erteilt und sie zur Ausfüllung von Fragebogen veranlasst, die dann zu weitereu Massregeln verwertet werden sollen. Fünf solcher Berichte der Akiden sind am Schlüsse der Vosselerschen Arbeit verdeutscht wiedergegeben. Sie legen Zeugnis ab für die Denkweise und schärfe Beobachtungsgabe der Schwarzen, auch für die Originalität ihrer Sprache. — Ueberhaupt verdient die vorliegende Arbeit, die in fesselnder Spraclie geschrieben ist, über den Kreis der Interessenten hinaus Beachtung. Dr. Wilhelm Spatzier. Tafelerklärung. Die Hinweise auf die Figuren dieser Tafeln sind in der vorstehenden Arbeit in Klammern gesetzt. Tafel I. Figur 1. Podaliodes Niphoessa n. sp. c/ (Oberseite). „ 2 „ Parma n. sp. c/ (Oberseite). 3. „ Thiemei Stand, c/ (Oberseite). „ 4. „ Amafania n. sp. (/ (Oberseite). 5. „ Quincedis n. sp. c/ (Oberseite), tj. „ Fuscata Felder d (Oberseite). 7. „ Empetrus n. sp. uhst von Obi, „ neleus Frühst, von Buru. Obwohl die Inseln in der hier angeführten Reihe von Norden nach Süden aufeinander folgen, zeigten doch die auf Batian und Buru vor- kommenden Arten einen unter sich ähnlichen Habitus, während die Art von Obi, das zwischen den genannten Inseln liege, ganz anders — viel heller — aussehe und auch eine halbweisse Zelle zeige. Ebenso ist es auffällig, dass die weiter westlich gelegene Insel Waigiu wiederum eine von der Form auf Batian abweichende helle Form hervorbringt, nämlich Ideopsis inuncta Butler. Herr Thieme glaubt, dass wahr- scheinlich auch andere Arten auf den betreffenden Inseln eine mehr helle Färbung haben würden und dass aldann die Unterschiede jedenfalls durch klimatischen Einfluss, nämlich weniger Regen, hervorgebracht sein möchten. Dieser Ansicht stimmte Herr F^'uhstorfer zu, Sitzung vom 11. Februar. Herr Ziegler machte darauf aufmerksam, dass Herr Dr. Speiser seine Schrift: Die Schmetterlingsfauna derProvinzenOst- und Westpreussen vollendet hat und dass dieselbe in Kommission bei (4) Sitzungsberichte. Wilh. Koch in Königsberg zu haben ist. Die Arbeit war mit grossen Schwierigkeiten verknüpft, weil der Verfasser sich der Miihe unterziehen musste, an den verschiedensten Orten der Provinzen die Sammler auf- zusuchen, um die Arten festzustellen. Nach einer Zusammenstellung am Schluss beträgt die Gesamtzahl der Papilioniden bis Mikropterygidcn in Ostpreussen 1547, in Westpreussen 1010. Herr Thieme legte aus der Haensch'schen Ausbeute in Ecuador Hymenitis alphesiboea Hw. und aus der durch Herrn Haensch neu aufgestellten Gattung Dismenitis die Dism. duilia Hew. vor und besprach die ausserordentliche Achnlichkeit dieser Tiere, deren Geäder aber ganz richtig eine Scheidung und Zuweisung zu verschiedenen Gattungen notwendig macht. Sitzung vom 10. März. Herr Fruhstorfer legte eine grössere Serie von Parnassiern vor, darunter zunächst ein Exemplar von P. deliuS Q aus dem Engadin, das sich durch eine verdoppelte rote, vordere Ocelle des linken Hinter- fliigeJs auszeichnet. Der rechte Hinterflügel ist ziemlich normal. Bei einem zweiten delius Q aus derselben Lokalität sind die Hinterflügel- Ocellen durch einen schwarzen Strich verbunden. Ein drittes interessantes Expl. ni e'm apollo Q ans dem Enneberger-Tal in Tirol. Dieses Q zeichnet sich zunächst aus durch einen deutlichen, zweiteiligen, schwarzen oberen Fleck der Vorderflügel, durch den das sehr kräftig entwickelte Rot der Unterseite leicht hindurchschimmert. Die sehr grossen hellroten Ocellen der Hinterflügel sind gleichfalls durch einen schwarzen Strich verbunden, des weiteren zeigen sich drei ziemlich breite, schwarze Subanalflecken, welche leicht rot getönt sind. Dieses Stück und eine .Anzahl normaler Q P aus Tirol difi^erieren durch ihre Grösse und helle Grundfarbe von einer kleinen Serie apollo hartholomaeus Stichel vom Königssee. Die letzteren Exemplare sind kleiner und fallen durch die scheinbar zusammengedrückten Ocellen der Hinterflügel, sowie die dichte schwarze Bestäubung der Vorderflügel auf. Die Grundfarbe der apollo vom Könii^ssee, sowie jener von l^irol ist weiss, den Gegensatz dazu bilden Exemplare aus Franken, die von gelblicher Grundfarbe und mit sehr grossen runden Ocellen geschmückt sind. Diese apollo beweisen wieder, wie sehr gerade die Parnassier zu Lokalvariationen, selbst innerhalb von räumlich so nahe zusammen- liegenden Gebieten wie Nord- und Süd-Bayern, neigen. Hierzu bemerkt Herr Thieme, dass die Apollofalter im bayrischen Walde öfter doppelt gekernte Augen trügen. Herr Fruhstorfer demonstriert des weiteren eine kleine Serie Parnassins delphius aus Turkestan, die unter sich stark abweichen und wohl auch geographischen Kassen angehören. Leider genügt die zu allgemeine Angabe Turkestan nicht, um mit Bestimmtheit die Rassen nach geographischen Gesichtspunkten auseinander zu halten. Interessant erscheint dem Vortragenden dagegen ein männlicher deljjhius mit dem sicheren Fundort Kaschgar, von denen er noch zwei weitere damit übereinstimmende Exemplare zu prüfen Gelegenheit hatte. Diese delphius aus Kaschgar unterscheiden sich ganz erheblich von delphius infernalis aus Turkestan durch die fast reinweisse Bänderung aller Flügel und die intensiver schwarze Grundfarbe, Das basale Sitzungsberichte. (5) Schwarz der Hinterflügel tritt nicht so dicht an die Ocellen heran wie bei infernalis, wohl aber sind die Ocellen durch deutliche schwarze Striche verbunden. Weil alle drt-i Exemplare aus Kaschgnr diesen schwarzen Strich aufweisen, so glaubt Herr F., dass dieser Bindestrich, der bei unseren Arten nur als zufällige Aberration auftritt, bei dem delpllius von Kaschgar eine konstante Erscheinung sein möge, und diese Talsache in Verbindung mit den übrigen Eigenschaften der Kaschgar-C3?^Zjt)Ä,i«S vielleicht ausreichend sei. um eine neue Subspezies einzuführen. Vortragender will aber noch mehr Material abwarten, ehe diese Frage definitiv entschieden werden kann. Sitzung vom 17. März. Herr Rey zeigte die zu den Agaristiden gehörige Isharta delias aus Nordborneo, welche die Delias parthenia in höchst auffallender Weise nachahmt. Sitzung vom 31. März. Unter Vorlage einer grösseren Anzahl von Exemplaren erörterte Herr Riesen die Variabilität der Männer von Hihernia leucophae- aria Schiff. Dieselben variierten in der Regel nach zwei verschiedenen Richtungen. Entweder bleibe bei zunehmender Verdunkelung des Saum- und Wurzelfeldes das .Alitteifeld hell gefärbt, oder es nähme letzteres die gleiche Verdunkelung an wie sie das Saum- und Wurzelfeld habe, was schliesslich zur Einfarbigkeit der Oberseite der Vorderflügel führe. Die ausgeprägteste Form der ersten Richtung sei marmorinaria Esp., die der zweiten Richtung meridaria Weymer. Ganz ausnahmsweise fände man ein Tier, bei dem das Saunifeld heller gefärbt sei als das Mittelfeld. Was das Vorkommen der Variationsstufen bezw. der Uebergangsformen zu den vorgenannten Varietäten betreffe, so seien die der marmorinaria nahekommenden Formen seltener vertreten als diese Varietät selbst. Noch weniger zahlreich fänden sich die der ineridaria nahestehenden Formen vor, und tneridaria selbst sei äusserst selten im Freien zu finden. Zu erwähnen sei noch, dass merii- laria bei Staudinger und Rebel als „tota nigra" charakterisiert sei. Meridaria fände sich aber wohl nie in schwarzer, etwa der douhle- dayaria Mill. ähnlicher Färbung vor, sondern nur im grauen Kleide. Eine von Bang-Haas bezogene, aus Südfrankreich stammende meridaria habe sogar nur eine gelblichgrauo Färbung. Schwarze meridaria dürften schon deshalb ausgeschlossen sein, weil diese Färbung den Variations- richtungen nicht entspräche, insofern, als beispielsweise das Saum- und Wurzelfeld bei marmorinaria meist um so dunkler erscheine, je heller das Mittelfeld geblieben ist. Herr Schaposchnikow zeigte die Hepialide Phassus Schamyli Chr. aus seiner Heimat, dem Kaukasus, vor. Das sehr eigentümliche Tier trägt auf der Unterseite der Flügel eine lange und dichte weiche Behaarung, welche nach Angabe des Vortragenden den Flug geräusch- los macht und das Tier befähigt, dem scharfen Gehör der Fledermäuse zu entgehen. Das Verbreitungsgebiet umfasse den ganzen Kaukasus, doch käme der Falter immer nur an einzelnen Orten vor und sei überall sehr selten. (6) Sitzungsberichte. Sitzung vom 7. April. Herr Thiele legte eine Prepona demophon L. aus Cayenne vor und bemerkte hierzu, dass die Preponiden, von Mexico bis Südbrasilien vorkommend, in ihrem Fluggebiet die Charaxes vertreten, da das Geäder beider Gattungen übereinstimmt. Vorliegendes Exemplar, ein cf, habe nun eine bei dieser Gruppe wohl ausserordentlich selten vorkommende Auszeichnung, nämlich unterhalb der Haarpinsel, zwischen Innenader und Submediana, Flecken von der Färbung der blaugrünen Binden des Falters. Welche seltene Ausnahme von der Regel hier stattfinde, beweisen z. B. die bekannteren Vanessen, bei welchen Vortragender noch nie ein ähnliches Vorkommnis beobachtete. — Die Preponiden ähneln sich meist auf der Oberseite in Färbung und Zeichnung. Auf der Unterseite sind sie aber durchaus verschieden, Sie erinnern vielfach an welke Blätter. Man wird hierin ein Schutzmittel zu suchen haben. — Herr Thieme legte Euripus halithersis in einem männlichen und einer grösseren Anzahl weiblicher Stücke vor. Letztere variieren bekanntlich in mannigfaltigster Weise. Unter den so entstandenen Formen ist eine dadurch interessant, dass sie die Eiiploea rhadaman- thas sehr genau nachahmt. Die seltenen ßalitherses Q. Q. von der Insel Nias mit der üblichen Verdunklung der Nias-Fauna stehen dem Ealitherses cf von Nord-Borneo am nächsten und wiederholen den Character von Danisepa Schreiheri Butl. Sitzung vom 21. April, Herr Rey lenkte die Aufmerksamkeit auf die in der Societas entomologica von Herrn Pfarrer 0. Schultz aufgestellten und mit Namen belegten Aberrationen, welche sich nach seiner Meinung auf viel zu geringfügige Abweichungen stützen. Wie Herr Rey an einer Zusammenstellung aberrierender, nicht ohne Persiflage beispielshalber benannter Tagfalter erläutert, könnten derartige Namengebungen bis ins Unendliche nur zum Nachteil der Uebersichtlichkeit und Belastung der Namenverzeichnisse fortgesetzt werden. Herr G. L. Schultz hält diese Benennungen ebenfalls für bedauerlich. Indessen verschwänden solche Benennungen von selbst wieder, wie z. B. die früher vom Pfarrer Fuchs aufgestellten Namen. Herr Rey hielt die Sache doch nicht für so unbedenklich, da die Literatur doch zunächst die neuen Namen aufnehmen werde. Herr S tu 1er legte einen Pterosticlms ridilans Dej. vor mit abgeflachtem und scharfkantig dicht quergeritfeltem Halsschild. Sitzung vom 28. April. Herr Zobel legte Lycaena eros Ochs, und et'oides Friv. vor, letztere in mehreren hellgefärbten Stücken aus Russland und auch eines aus Ostpreussen, sowie ein auff'allend dunkelblaues Stück aus der Provinz Posen, wo diese Art bisher noch nicht gefunden sei. In Ostpreussen käme die Abart überall, aber auch überall nur selten, vor. Nur bei Neidenburg sei sie ziemlich häufig. Herr Riesen teilte seine diesjährigen im i'länterwalde bei Treptow gemachten Beobachtungen bezüglich der Spanner JElibernia leuco- phaearia und marginaria mit. Beim Vergleich mit den Beobachtungen Sitzungsberichte. (7) des Vorjahres stellten sich die Resultate wie folgt: 1903 gefunden von leucophaearia etwa 200 cfcf "nfl 1 Q- von marginaria 10 Q Q zf . 1904 gefunden von leucophaearia etwa 197 cfcf und 1 Q. von marginaria 14 QQ und 1 cf. Da somit die Resultate beider Jahre fast die gleichen seieu, und die Ueberzahl der gefundenen marginaria 9 2 einem Zufall sicher nicht zuzuschreiben sei, so erscheint es Herrn Riesen hinsichtlich der marginaria zweifellos, dass diese imPlänterwalde sich parthenogenetisch fortpflanzen. Sei letzteres aber der Fall, so könne er die Zugehörigkeit von marginaria Q zu marginaria cf nicht mehr in Zweifel ziehen, um so weniger, als ein im Vorjahre von ihm übersehenes Merkmal, nämlich die Querlinie auf der Ober- und Unterseite der Hinterflügel, die beide Geschlechter von marginaria aufweisen, nicht aber das leucophaearia-M'ännchen, auf die Zugehörigkeit von marginaria Q- zu marginaria cf hindeute. Herr Haneid hält diese Deutung der Riesenschen Funde zwar für interessant, bedauert abei-, dass ein Beweis, welcher nur durch Züchtung geführt werden könne und bei einer so auflPallenden Behauptung auch unumgänglich nötig sei, nicht vorliege. Herr Riesen erwidert, dass ihm ein Zuchlversuch leider nicht geglückt sei. Herr Spatzier hat in der Jungfernheide (nordwestlich von Berlin) im März viele marginaria- Männchen, aber keine Weibchen, kürzlich aber viele Weibchen ohne Männchen gefunden. Diese Funde sprächen gegen die Riesensche Theorie. Herr Zobel behauptet, dass man beim Abklopfen überall stets auch Weiber fände. Herr Riesen entgegnet, dass er seine Behaup- tung nur für das Gebiet seiner Beobachtungen, den südöstlich von Berlin liegenden Plänterwald aufrecht erhalte. Das Gespräch wendet sich alsdann der Eiablage im allgemeinen zu. Herr Haneid nimmt an, dass die Begattung der JElibernia-W eibchen gleich nach ihrem Ausschlüpfen am Stamm stattfinde. Die Eiablage geschehe dann oben in den Zweigen. Eine Endrow.is vorsicolora habe in zwei Tagen 283 Eier abgelegt und sei am dritten Tage tot aufgefunden. Brephos nothuni Esp. habe sich über zwei Wochen mit der Eiablage befasst. Herr Thiele hat an einer Odontosia camielita beobachtet, dass die Ablage acht bis zehn Tage dauerte. Herr Rey gibt an, dass Orgyia antiqua L. sofort nach dem Ausschlüpfen und ohne vorherige Begattung ihre Eier auf dem Gespinst ablege. Bei dieser Gelegenheit erwähnt Herr Spat zier, dass es sehon dem Aristoteles bekannt gewesen sei, dass die Drohnen unmittelbar nach der Begattung tot aus der I.iuft herabfielen. Sitzung vom 5. Mai. Herr Haneid nahm Veranlassung, nochmals zu betonen, wie gefährlich es sei auf ein beschränktes Beobachtungsmaterial so weit- gehende Folgerungen zu gründen wie Herr Riesen das in der vorigen Sitzung getan. Die Behauptung von der wechselweisen Zusammen- gehörigkeit der leucophaearia- und marginaria-W&nuchen und Weibchen sei auf Grund nicht nur örtlich, sondern auch zeitlich sehr begrenzter Funde getan. Im allgemeinen sei aber das Vorkommen dieser Spanner zeitlich gar nicht so begrenzt! Wie einige mitgebrachte (8) Sitzungsberichte, Tiere bewiesen, gäbe es auch jetzt noch marginaria-Wännahen. Herr Riesen erwiderte: 1. Seine Behauptungen bezögen sich hinsichtlich der Parthenogenesis nur auf die jnar^/JwaWrt-Spanner im Plänterwald. 2. Das beigebrachte Beobachtnngsmaterial sei durchaus kein beschränlites zu nennen, insofern als es das Ergebnis sei von im Frühjahr dieses und des vorigen Jahres fast täglich vorgenommener Untersuchungen des Plänterwaldes. o. Habe er damals ausdrücklich erklärt, die wechsel- weise Zugehörigkeit der leucopliaearia- und marginaria-WänneT und Weiber sei möglich, wenn man kein e parthenogenetische Fortpflanzung der marginaria annehmen wolle. (Hinweis auf Sol. triquatrella F. R.) 4. Er habe nie behauptet, dass das Vorkommen der marginaria allgemein ein zeitlich begrenztes, weil es sich eben nur um das Vor- kommen im Plänterwalde handle. Die Individuen passten sich den verschiedenen Lokalitäten an. Der Plänterwald sei aber eine besondere Lokalität, denn er bestehe im wesentlichen aus Anpflanzungen neuerer und neuester Zeit. Herr Zobel zeigte eine Larentia trifasciata ohne Binde auf dem linken Flügel, ferner Biston hirtarius L. im Typus, und in drei Stücken mit breiter schwarzer Binde v. hannoviensis. Eins derselben stammte aus Ostpreussen. Von Herrn Spatzier wurde eine aberrierende Lythria purpuraria L. von Lichtenrade vorgelegt, bei der die grüne Farbe zwischen den i'oten Binden fehlt. Hierzu wurde von Herrn Hensel bemerkt, dass diese Art zwar in zwei erheblich voneinander abweichenden Generationen vorkomme, das vorliegende Stück schiene ihm aber noch ausserhalb von deren Habitus zu stehen. Herr Rey endlich zeigte an einer grösseren Sammlung die weit- gehende Mannigfaltigkeit von Dendrolinius pini. Sitzung vom 1. September. Herr Thieme zeigte in grösserer Zahl die kürzlich von Herrn Max Bartol nach dem Vortragenden benannte Krchia ßavofasciata v. Thiemei und bemerkte dazu, dass er diese Form bei Pontresina auf- gefunden habe und dass dieselbe dort nur an stark abschüssigen Hängen anzutreffen sei. Von demselben Herrn wurde auch eine melanotische Form von Argynnis v. eris Meig. vorgelegt, welche dadurch besonders ausgezeichnet war, dass auf den ganz rauchschwarzen Vorderflügeln ein heller Fleck nahe der Wurzel scharf hervortrat (ab. pelopia ßkh.) Sitzung vom 8. September 1904. Herr Dannenberg zeigte sehr schöne durch Kälte und Hitze er- zeugte Aberrationen und zwar: Vanessa urticae ab. ichnusoides Selgs, einige besonders interessante Stücke mit strahlenförmig gezeichneten Hinterflügcln ; ferner sehr geschwärzte Formen, die über die Type ichniisoi- des-nigrita noch hinausgingen ; Van. urticae mit fehlendem Dorsalfleck; von Van. c-album. die seltene aberr. F. album, „ atalanta die aberr. klymene, „ polychloros die aberr, testudo, I, antiopa die aberr. hygiaea und artemis mit ganz ausser- ordentlich vergrösserten blauen Flecken. Sitzungsberichte. (9) Herr Zobel legte zum Vergleich Mamestra aliena Hübn. und dissimilis Kn. vor. Da beide Tiere einander sehr ähnlich seien und auch in derselben Richtung abänderten; würde beim Ködern die seltene aliena gewiss oft übersehen. Die am meisten zu beachtenden 'Jnter- schiede von dissimilis beständen in rötlicherer und mehr bunter Färbung, tieferem Ausschnitt der Analecke und ausgekerbten Franst'n. Ferner wurden von Herrn Zobel vorgelegt: Caradrina Seiini Boisd. V. Milleri in schönen Abänderungen vom hellen zum dunklen Tier, und Scodiona fagaria Borkh. v. favillacearia Hb. Dieses seltene Tier war von Bau in den achtziger Jahren zum erstenmal bei Berlin gefunden, seitdem aber nicht wieder gesehen worden. Herr Zobel hatte das Glück, bei Berlin ein Pärchen zu fangen. Das Weibchen legte auch Eier ab. Die davon erhaltenen Ranpen wuchsen sehr langsam, so dass sie jetzt nach fünf Monaten erst ihre halbe Grösse erreicht hätten. Endlich zeigte Herr Zobel anch Anarta myrtilU L. in grösserer Anzahl, wobei ein Stück mit fast schwarz gefärbten Hinterflügeln, so dass das gelbe Feld hier auf ganz kleine gelbe Schuppenfleckchen reduziert ist. Sitzung vom 2 2. September. Von Herrn Haneid wurde ein AttaciiS atlas vorgelegt von 125 mm Flügellänge, welcher in Berlin aus einer von Sikkim übersendeten Puppe ausgekommen war. Herr Bode legte „das deutsche Knabenbuch" vor, dass ihm für heranwachsende Knaben besonders geeignet und lehrreich schiene. In einem sehr anziehend geschriebenen Aufsatz darin macht Prof. Lamprecht die jugendlichen Leser in hübscher und eingehender Weise mit der Schmetterlingswelt bekannt. Dem Aufsatz seien auch recht gut gelungene farbige Abbildungen einheimischer und tropischer Falter beigegeben. Es folgte die Empfehlung einer Koderlampe — System Detektiv, von Hermann Riemann in Chemnitz hergestellt — die als Azetylen-Hauslampe konstruiert und gut, sicher und brauchbar sei, da sie in verschiedener Art aufgestellt oder aufgehängt werden könne. Herr Petersdorff hatte von der Nordseeinsel Juist einen Dlftiscus marginalis L. zugeschickt erhalten. Da die Lisel etwa eine Meile vom Festland entfernt liegt, schien der Fund bemerkenswert zu sein. Leider konnte niemand darüber Auskunft gehen, ob und wie weit die grossen Wasserkäfer in die ^>'ordsee vordringen, ob sie sich zeitweise darin auf- halten oder ob man durchaus annehmen muss, dass der Käfer hinüber- geflogen sei, wie dies z. B. bei Calosoma sycophanta auf den ost- friesischen Inseln beobachtet worden ist. Sitzung vom 29. September Von Herrn Thiele wurde ein sehr kleiner und auft'allend rötlich gefärbter Attacus atlas aus Sumatra vorgelegt und dazu bemerkte, dass alle übrigen Stücke welche er noch besitzt in beiden Geschlechtern ebenso klein und gefärbt sind. Von Herrn Wichgraf wurde die Blüte einer südafrikanischen Kletterpflanze Phyianthis albens, in welcher eine Deilephila mit dem Säugrüssel festsass, vorgelegt. Die genannte Pflanze gehöre nicht zu den sogenannten fleischfressenden Pflanzen. Ihre (10) Sitzuncfsberickie. Blütenkelche ziehen sich aber auf einen mechanischen Reiz hin so stark zusammen, dass eine solche imstande war, den ziemlich grossen Schwärmer am Saugrüssel vollständig festzuhalten. Herr Wichgraf hatte in Johannisbulg die Anstrengungen des Gefangenen, sich loszureissen, zwei Tage lang vernommen, bevor es ihm gelang, in dem dicht bewach- senen Spalier seines Hauses die Ursache zu entdecken und den Schmetterling zusammen mit der abgeschnittenen Blüte einzuheimsen. Sitzung vom 6. Oktober. Herr W ad zeck zeigte eine Ellopia prosapiaria L. mit kräftigem Ansatz zu einem fünften Flügel, welcher über dem linken Hinterflügel steht und etwa 3 mm breit und 7 mm lang ist. Den Umstand, dass hier ein Thorakalsegment, wie es den Anschein hat, drei Flügel trägt, erklären sich die Herren Spatzier und Bode atavistisch so. dass der jetzt bestehende Metathorax der Schmetterlinge durch Zusammenwachsen einer Anzahl früher Anhänge tragender Segmente entstanden sei- Nachdem noch Herr Quedenfeldt mehrere italienische Zeitschriften vorgelegt, worunter auch X'eröfTentlichungen der schon 1806 durch Josef Honaparte gegründeten Societä d'in corragiam en to zu Neapel, zeigte Herr Zobel ein besonders helles Stück von Agrotis vestigialis Hufn. und eine grössere Zahl hier erbeuteter A. tritici, welche in Farbe und Zeichnnngscharakter sehr von einander abweichen. Besonders bemerkens- wert schienen mehrere rötliehe Exemplare. Von Herrn Bode wui'de eine vorzügliche Aberration von inelitaea athalia, .Mitte Juli bei der Station Finkenkrug gefangen, vorgelegt, die Oberseite ist stark melanofisch in der Richtung der ab. corythalia gefärbt, die Unterseite ist dagegen ganz hell. Sitzung vom 13. Oktober. Wie schnell die Gespinste der Hyhocampa Mllhauseri F. von Flechten überwachsen werden und wie schnell sich dadurch ihre An- passung an die Baumrinde vollzieht, konnte Herr Rey an einem frischen tliesjährigen Gespinst nachweisen. Herr Riesen zeigte eine ostpreussisclie Lygris prunata L., bei der die sonst breiten braunen Bänder schmal, die weissen Bänder aber verbreitert sind. Das Tier erscheint dadurch sehr hell, um so mehr als auch die Hinterflügel heller als bei den typisch gefärbten Exemplaren sind. Herr Haneid fand in einer Anzahl jetzt geschlüpfter Uendrolimus pini L., welche als zweite Jahresgeneration anzusehen sind, ein hervor- ragend dunkel gefärbtes Stück und teilte seine in diesem zu Ende gehenden Sommer mit Ephyra punctaria L, gemachten Erfahrungen mit. Er habe die Frühjahrsgeneration im allgemeinen von den letzten Apriltagen bis in den Juni hinein und die Sommergeneration von Mitte Juli bis Anfang September vertreten gefunden In der Flugzeit der Somniergeneration und zwar im Juli und Anfang August habe es in diesem Jahre ausserordentlich heisse Tage gegeben. An solchen habe er den .Spanner zu Hunderten mit ausgebreiteten Flügeln auf dem Erd- boden sitzend angetroffen, offenbar der Kühlung halber. Bei der Frühjahrsgeneration habe er viel dunkel gesprenkelte Tiere bemerkt. Die Angabe Berges, dass im Saumfeld die Vorderflügel oft grau oder Sitzungsberichte. (11) rötlich gewölkt seien, treffe durchaus zu. Ee gäbe soviel Uebergänge, die Punkte oder besser Flecken fände er nach Zahl und Grösse so verschieden, dass ihm die von Herrn Dr. Bastelberger für naevata auf- gestellte Gharakteristik mitten aus den Uebergängen herausgegriffen und daher willkürlich erscheine. Diese Form naevata gäbe es auch, wie die vorgelegten Exemplare zeigten, in beiden Generationen. Höchstens könne er zugeben, dass man im Sommer häufiger dunkle Formen an- treffe. Aber das sei nicht auffallend, denn im Sommer trete diese Art überhaupt viel zahlreicher auf. Die vorgezeigten Reihen weisen in beiden Generationen ununterbrochene Uebergänge von Stücken fast ohne alle Zeichnung durch solche mit einem Fleck, zwei Flecken, und bei der II. Generation mit Fleckenreihen bis zu Stücken mit ganz dunklem Saumfelde nach. Herr Thiele legte eine Anzahl Apaturiden vor, wobei sich mehrere Stücke von hervorragendem Iiiterssc befanden: Ein cf von ab. clytie Schiff, oberseits vollständig verdunkelt. Auf den Vorderflügeln sind ausser den weissen Apikaiflecken nur in Zelle ein>=, zwei und drei kleine Flecken der gelben Grundfarbe. Die Hinterflügel haben ausser dem stark weiss gekernton Analauge nur noch ganz kleine leichte liandflecken. Auch Färbung und Zeichnung der Unterseile weicht total von der Art der ab. clytie ab. Diese schöi;e Form soll phryne Aigner sein. Ein weiteres Exemplar zeigte Herr Thiele, das einen guten üebergang zur ab. clytie bildet. Von Apat. iris L. lag ein cf vor, bei dem beide Vorderflügel oberseits stark zu ab. iole Schiff, neigen und der linke Hinterflügel vollständig iole ist, während der rechte Hinterflügel die breite weisse Binde von iris zeigt. Ein ganz ähnliches Exemplar ist von Herrn Thiele schon im Jahrgang 1884 der Berl. Entom. Zeit- schrift mit Abbildung veröffentlicht worden und war ebenso wie die hier besprochenen Stücke in derselben Gegend Ungarns gefangen. Von Herrn Thurau wurde eine JJeilephila euphorbiae ganz in der Richtung auf tithymali abweichend vorgelegt. Das Tier war aus einer im August gefundenen Raupe gezogen und seine Puppe war vier Stunden einer Kälte von 12" ausgesetzt worden. Endlich zeigte Herr Rey gut präparierte Raupen von Ocneria dispar und Thaumantopoea processionea L.. und besprach die Unterschiede der Geschlechter. Die Männchen haben besonders einen grösseren, starken Kopf und längere ]5rustfüsse als die Weibchen. Sitzung vom 20. Oktober. Herr Riesen glaubt noch einmal auf die von Herrn Haneid aus dem Genus Ephyra vorgezeigten Exemplare von punctaria ab. nae- vata Bastelb. zurückkommen zu müssen. Die Angabe des Monats genüge nicht, denn da, wo es sich um eine erste oder zweite Generation handle, sei es durchaus nicht gleichgültig, ob beispielsweise die Exem- plare am 1. oder am 31. Mai gefunden wurden. Der Fundort sei auch sehr wichtig, weil die einzelnen Lokalitäten bezüglich des Klimas, der Bodenbeschaffenheit und mithin der Vegetation verschieden seien, so zwar dass die eine Lokalität nur eine, die andere vieleicht benachbarte aber eine zweite Generation zeitige. Im übrigen hätten die vorgezeigten Exemplare lediglich dargetan, dass die gefleckte naevata die eigentliche Soramerform der punctaria sei, nur dass Uebergangsformen zu jener auch im Frühjahr gefunden würden. (12) Sitzungsberichte. Weiter führte Herr Riesen folgendes aus: Aus dem Vergleiche der Angaben des Standinger'schen Katalogs vom Jahre 1871 mit dem vom Jahre 19U1 ergebe sich, dass die Ephyra (Zonosoma) punctaria- linearia-Giuppe bezüglich der Trennung der Angehörigen derselben in verschiedene Arten und deren Varietäten eine schwierig zu behan- delnde sei. So fungiere jetzt Siippunctaria — früher Abberration und Varietät der punctaria — als eigene Art hinter linearia, womit doch ihre nähere Verwandtschaft mit der letzteren angedeutet werde. Rnfi- ciliaria, früher zweite ab. und var. der punctaria, sei nach Bastei- berger ebenfalls zu einer besonderen Art avanciert während Staudinger sie als eine forma Darwiniana bezeichne. Sie habe nunmehr sogar zwei neue Varietäten erhalten, die Früiijahrsform mattiacata und die Sommerform privataria. Straho- naria, früher ab. und var. von linearia, sei jetzt nur Sommerform der letzteren. Neu sei auch quercimontaria. die man ehedem mit punc- taria zusammengeworfen habe. Herr Kiesen nennt nunmehr die Merkmale, durch welche sich diese beiden Formen nach der Beschreibung von Bastelberger (Stett. Ent. Z. 1897) unterscheiden. Bezüglich der Vaterlandsangabe im Kataloge 1901 „westliches Deutschland" könne er erklären, dass quercimontaria auch im östlichen Deutschland vor- komme, denn er habe zwei Exemplare am 22. August 1893 und am 12. August 189G bei Zoppot auf einer mit Eichen bestandenen Anhöhe gefunden. Diese Falter stimmten mit den von Bastelberger erhaltenen vollständig überein. Es sei daher nicht ausgeschlossen, dass auch in den Sammlungen von Geometriden aus der Berliner Umgebung unter punctaria Exemplare von quercimontaria steckten. Schliesslich wäre nochmals zu konstatieren, dass aus dem Genus Ephyra allein zwei der besprochenen Tiere, welche in dem Kataloge von 1871 mit var. (ab.) resp. ab. (var.) verzeichnet seien, nunmehr als selbständige Arten auf- fzeführt würden, dass also der Wert der Präfixe überhaupt als ein minimaler zu bezeichnen sei, und dass es daher nicht nur einfacher, sondern auch zweckmässiger erscheine, lediglich selbständige Arten und deren Varietäten zu unterscheiden und letztere mit v. zu bezeichnen. Herr Haneid entgegnete, dass die oben erwähnten Ausführuni^en des Herrn Riesen ihn nicht veranlassen könnten, seinen Standpunkt zu ändern. Danach zeigte Herr Thiele eine aus Tahiti stammende Cossiden- raupe, aus deren Kopf ein Pilz rankenartig herausgewachsen war. Die Länge des Gewächses betrug ungefähr das vierfache der Ranpenlänge. IlerrWadzeck, in dessen Besitz das vorgelegte Objekt früher gewesen, teilte dazu mit, dass derartige Pilze nach Angabe seines Gewährsmannes auf Tahiti häufig gefunden würden, und zwar an Raupen, die im Begrifl:' ständen, sich zu verpuppen. Man nehme an, dass sich die Iveimschläuche durch die Haut der Raupen bohrten. Herr Stühler teilte dazu mit, dass ähnliche Pilze auch in Mitteleuropa vorkämen. Er habe bei Herrn Dr. Nickerl in Prag eine Anzahl solcher Pilze gesehen, die nach seiner Erinnerung an Laufkäfern in Böhmen gefunden waren. Herr Wadzeck bestätigte das auch für Wasserkäfer, und Herr Quedenfeld gab später an, dass die hier gefundenen Pilze der Gattung Cordyceps an- gehörten. Der Pilz lebe in Insektenlarven und Puppen. Nach dem Tode wüchsen die langgestielten keulenförmigen stromata aus. Sitzungsberichte. (13) Herr Spatzier gab ein ausführliches Referat über die Beobach- tungen, welche das amerikanische Ehepaar George und Elisabeth Peckham über das Leben der „solitären" d. h. paarwois lebenden Wespen angestellt hat. Referent hielt die Art und Weise, wie die Peckhams ihre Forschungs- methoden und Resultate im Erzäblerton niedergeschrieben haben, für äusserst anregend und geradezu für mustergültig. Zu einigen in dem besprochenen Buch behandelten und beantworteten Fragen machte Herr Haneid Mitteilungen. Die Nahrung der Wespenarten scheine oft nur aus einer Tierart zu bestehen, wenigstens zeitweise. Er habe z. B. ein an einem Grashalm befestigtes kleines Wespennest untersucht und darin lediglich lebend aber schon gelähmte Räupchen einer einzigen Spanner- art gefunden. Interessant sei es, den Ausflug der Erdwespen zu beob- achten, was ja oft leicht sei, wenn das Nest sich an einem sandigen Abhang befände. Viele Arten scharrten das Flugloch jedesmal sorgfältig zu, so dass es von keinem Feinde entdeckt werden könne. Sie selbst fänden es aber bei ihrer Rückkehr sofort mit Sicherheit wieder. Sitzung vom 8. Dezember. Von Herrn Rey wurde eine in Bolivien neu aufgefundene Mantisart vorgelegt, deren stark verbreitertes Halsschild, unter welchem sich der Kopf und die kräftig bewehrten Fangarme verstecken, ebenso wie das von Flügeln bedeckte Abdomen so täuschend das Aussehen grosser fleischiger Blätter tragen, dass man bei der Betrachtung von oben nicht erkennt, dass man ein Tier vor sich hat. Herr Thieme erinnerte an eine gelegentlich von Herrn Bode vor- gewiesene Melitaca athalia. bei welcher auf der Hinterflügel-Unterseite die innere helle Binde ganz fortgefallen war, sodass das Wurzelfeld ganz verdunkelt erschien, und die helle Mittelbinde bis an die Rand- binde herantrat. Eine derartige Umformung der Zeichnung schiene öfters wiederzukehren und zwar auch bei anderen Melitaea- Arten, wie ein Pärchen von Melitaea parthenie v. varia Bisch, beweist, das Vortragender im letzten Sommer bei Pontresina erbeutet hat. Hier sind die Hintertfl. auf der Unterseite ganz verdunkelt, namentlich im proximalen Teile und nur die verbreiterte weisse Discalbinde tritt mit scharf geschnittenen Rändern grell hervor. Herr Hensel sprach über die Raupen von Apatura Uta W. V. und Liimenitis populi L. Bekanntlich passe erstere sich ihrem Aufenthaltsort dem Espenblatt in der Färbung ausgezeichnet an. während die aufl^allenden Farben der Raupe von popidi geradezu im Widerspruch ständen zu der Theorie, dass das Farbenkleid der Raupen ein schutz- gewährendes sei. Dieser Satz finde gerade bei diesen Raupen seine Bestätigung, denn die meisten jt;o^?fZi-Raupen, die man fände, erwiesen sich als angestochen, während die J/ia-Raupe das höchst selten sei. So habe ein ihm bekannter Sammler, der schon hunderte von llia gezüchtet habe, niemals eine angestochene Raupe angetroff"en. Auch der Vortragende hat nur einmal eine kranke Raupe besessen. Diese hatte sich bereits verpuppt. Die Puppe verfärbte sich dann an den Adonienringen und es schlüpfte eine Pimpla capuUfera heraus. Das wäre also dieselbe Wespenart, die sich in Li. popidi zu entwickeln pflegt. ( 1 4) Sitzungsberichte. Während Wespe und Puppenhaut umliefen, zeigte Herr Moser eiue Sammlung von OntophaguS- Arten afrikanischer und indomalaysscher Herkunft vor, welche die grosse Mannigfaltigkeit der Hornformen auf dem Kopf und dem Halsschild bei dieser Käfergattung veranschaulichen sollte. Sitzung vom 15. Dezember. Herr Petersdorff legte zum Vergleich Amphipyra tragopoginis L und tetra F. vor und machte, auf frühere Erörterungen zurück- greifend, darauf aufmerksam, dass die weissen Punkte bei beiden Arten aufträfen; tetra zeige aber schon ein ganz anderes Kolorit, die Hinter- fliigel besonders hätten eine gelbliche goldene Färbung: die weissen Fleckchen seien übrigens auch bei Rusina tenehrosa Hbn vorhanden, welche den genannten Eulen ebenfalls im Aussehen nahe stände. Herr Moser legte grosse Reihen der mittelafrikanischen Cetonide Neptunoides polychloros vor. Schon früher habe er auf die grosse Wandelbarkeit der Färbung bei diesem herrlichen Tiere hingewiesen, Unterschiede in den Formen derselben habe er damals aber nicht fest- stellen können. Das wäre indessen bei einer ihm aus Menow bei I^angenburg zugegangenen Ausbeute der Fall. Hier trete der interessante Fall auf, dass offenbar eine neue Art im Entstehen begriffen sei, welche sich aber bis jetzt nur bei den Weibchen durchgesetzt habe. Die Männchen zeigten in vielen Exemplaren gar keinen Unterschied vom Typus; bei einigen Stücken sei der Brustfortsatz etwas ausgebuchtet, welcher beim Typus gerade abschneide, ferner trugen die Flügeldecken am Natwinkel öfters ein kleines Zähnchen. Der sonst bei den Neptu- noiden so charakteristisch auftretende Kopfschmuck zeige dagegen gar nichts eigentümliches. Anders die W^eibchen, welche durch lappenartig flach ausgezogene Flügeldecken sehr auffallend gezeichnet seien. Da dieses Merkmal sich bei allen ihm aus der genannten Gegend zuge- gangenen weiblichen Tieren vorfinde, scheine es dort konstant zu sein und berechtige, diese Lokalform mit einem besonderen Namen zu belegen den er dem Fundort entnehme. Er bezeichne diese Abart als Neptti- noides polychloros var. inanoxvensis. Sitzung vom 22. Dezember. Herr Thieme legte aus seiner Lycaenidensanimlung denjenigen Teil vor, welcher die der Cyaniris argiolus L. verwandten Arten enthielt. Diese Gruppe sondere sich auch durch Lebensweise und Verhalten etwas von den übrigen l^ycaeniden ab. Es seien vorzugs- weise hochfliegende Waldbewohner. Zahlreiche Arten fänden sich in Südostasien und auf den Sundainseln. Aber auch in Nord-Amerika habe die Gruppe ihre Vertreter, namentlich in Kalifornien. Cyaniris argiolus könne als versprengter Posten der (7?/ömiriS-Gruppe des Süd- ostens aufgefasst werden. Die hierzu von Herrn Hensel gemachte Bemerkung, dass auch die Raupen dieser Gruppe wohl mehr auf Bäumen und Büschen lebten, wurde von Herrn Thierae bestätigt. Von demselben Herrn wurden Catonephelen zur Schau ausgestellt. Der Dimorphismus der Geschlechter ist hier besonders stark ausgebildet. Herr Riesen endlich zeigte eine Acidalia bisetata Hufn. mit vier Flügelpaaren. Die mit den Wurzeln oben sitzenden sind normal gebildet. Sitzungsberichte. (15) die unteren Paare dagegen nur federartig ausgezogen. Die Beine sind normal gestaltet. Sitzung vom 5. Januar 1905. Herr Dadd zeigte von Coenonympha paniphilus L. einige stark abweichende Stücke vom Berner Oberlande. Es fehlt der schwarze Flecken auf der Oberseite der Vorderfliigel und am Vorderwinkel die schwarze Zciclinung. Auch ist der Rand zart grau, statt schwarz. Ein Stück hat auf der Unterseite merkwürdigerweise eine schwärzliche Quer- binde. V^on demselben Fundort vvurde ferner Coenonympha satyrion Esp. vorgelegt. Zu der von dritter Seite aufgestellten Frage, ob dieser Falter nicht als Abart von arcania L. zu betrachten sei, äusserte sich Herr Thieme verneinend, denn unter Hunderten gefangener Satjrion- falter habe er niemals eine Uebergangsform zu arcania angetroffen. Herr Dadd zeigte dann Bydroecia nictitans Bkh. in grösserer Zahl aus England vor. Tutt habe bei den in England vorkommenden Faltern drei Rassen unterschieden. Hiervon war eine kleine blasse Lokalform, die var. paludis durch eine Anzahl aus Deal bei Dover stammender Tiere vertreten und ferner die var. lugens mit violettlicher Färbung aus Nordschottland. Des weiteren legte Herr Dadd Calaniia lutosa Hübn. und Leucania pallens in mehreren Exemplaren vor, worunter zwei aus Wicken (England) stammende schöne Aberrationen mit schwärzlich angewischten Oberflügeln. Alsdann referierte Herr Dadd aus Tutts Entomologist (15. X. 04): Einem Herrn Mathew sei es gelungen durch Zucht und genaue Studien festzustellen, dass die erst seit 1895 in wenigen Stücken aufgefundene Leticania favicolor als besondere, gute Art aufzufassen sei und nicht etwa als eine Abart von pallens \i , für welche sie zuerst gehalten sei. Der F'alter sei grösser als pallens, in der Zeichnung käme er der straminea Tr. am nächsten, habe aber auf dem Thorax keinen Kamm. Auch sei das Benehmen beider Arten, wenn sie auf den Köder aufflögen ein durchaus verschiedenes. Pallens setzte sich mit dachartig ruhenden Flügeln, während favicolor die dabei leicht zitternden Flügel emporhebe. Endlich zeige auch die Raupe eine andere Zeichnung. Sitzung vom 12. Januar. Herr Ziegler zeigte einige Arten aus dem Genus Coenonympha Hbn. vor, nämlich von 2/>Äis Schiff, die ab. anaoßagoras Assm,, auf der Unterseite der Hinterflügel mit 5 kleinen OceJIen und ohne Silber- linie, ferner ausser einigen Arten aus Korsika, Südfrankreich und dem Ural zwei Uebergänge von C. arcania L. zu var. satyrion Esp. wegen der rotgelben Färbung der Oberseite der Vorderflügel und des rotgelben Streifchens am Analwinkel bei dem einen Stück und wegen der breiten weissen Binde auf den Hinterflügeln bei dem andern Stück. Die meisten Schriftsteller vor Staudinger hätten C. arcania und satyrion für ver- schiedene gute Arten angesehen. Herr Ziegler ist aber der Ansicht Staudingers, das satyrion keine besondere Art, sondern nur eine alpine Lokalvarietät von arcania sei. Hierzu bemerkte der als Gast an- wesende Herr Bagnow, dass er einmal Coen. pcunphilus cf mit arcania Q in der Begattung angetroffen und von dem Weibchen auch 30 Eier erhalten habe. Der Umstand, dass keine Räupchen ausgekommen seien, (16) Sitzungsberichte. schiene die Auffassung zu bestätigen, dass beides selbständige gute Arten seien, Herr Wichgraf machte auf einen in den Transactions der Ento- mologi?chen Gesellschaft in London erschienenen Bericht des Prof. Poulton aufmerksam, der Versuche über die Anpassungsfähigkeit von Raupen an die Farbe ihrer Uragebunp angestellt hat. Als Versuchstiere dienten Raupen von Odontoptera hidentata Cl. und Gastropacha quercifolia L Diese zeigten eine bedeutende Farben-Anpassungs- fähigkeit während ihrer ganzen Enwicklungszeit. Besonders stark trete sie zutage, wenn die Raupen in ihrer Ruhezeit mit Flechten überzogene Zweige benutzten. Durch vorzüglich kolorierte Tafeln ist die Ver- änderungsfähigkeit gut veranschaulicht. Diese verliert sich aber, wenn sich das Tier zur Ueberwinterung vorbereitet; weil die Natur dann voraussetzt, dass sich das Tier von seinem angepassten und schützenden Platze nicht mehr entfernt. Dem Aufsatz sind sorgfältig geführte Tabellen beigefügt, welche den Einfluss der Umgebung, je nach ihrer Farbe, auf die einzelnen Gruppen von Raupen in den verschiedensten Stadien und Zeitlängen genau registrieren. An einer anderen Stelle derselben Veröffentlichungen berichtet George Hampson über einen bisher unbekannten, ein neues Genus darstellenden Schmetterling, den er Apoprogones hesperistis nennt. Diese aus Eshowe im Zululande stammende Art muss der Familie der Euschemoniden zugezählt werden, welche bisher durch die einzige Euschemon rafflesia Westw. in Australien repräsentiert ist, obwohl bei Euschemon wie bei allen Hes- periden die Subkostalrippen sämtlich ihren Ursprung von der Zelle nehmen, während bei dem neuen Genus die Rippen 7, 8, 9, und 10 der Vordertlügel aus einer Wurzel entspringen. Es sei anzunehmen, dass Apoprogones hesperistis eines der wenigen Ueberbleibsel der antark- tischen Fauna ist. Uebrigens stellt dieses Genus einen Uebergang her von den Heteroceren resp. den Hesperiden zu den Rhopaloceren. Herr Wichgraf war nun in der angenehmen Lage, ein an gleicher Stelle im Zululande von ihm erbeutetes Tier zeigen zu können, welches offenbar ein Weibchen des von Sir G. Hampson abgebildeten und benannten Schmetterlings ist. Herr Huwe legte darauf eine grössere Anzahl Parnassius delphius var. albidlis Honrath vor, über welche in der Berl. Ent Zeitschr. Hj 1904 ausführlicher berichtet wird. Herr Thiele meinte hierzu, die Mannigfaltigkeit und Veränderlichkeit der zentralasiatischen Parnassier sei eine so ausserordentlich grosse, dass man wohl Hunderte von Formen aufstellen könne, wenn es darauf ankäme. Sie finden auch wohl dadurch ihre Erklärung, dass sich sehr verschiedene Formen mit einander verbänden. So sei schon mehrfach nach Grumm Grshimailos Beobachtungen der kleine P. delphius mit dem grossen princeps in der Begattung angetroffen worden. Dies hielt Herr Huwe indess nicht für eine ausreichende Erklä- rung der auffallenden Erscheinung. Er glaube, dass die Ursache viel- mehr in den grossen klimatischen Unterschieden der dortigen Land- schaften zu finden sei, wo schroff emporsteigende Gebirgszüge von rie- siger Höhe vorhanden sind und ausserordentlich grosse Temperatur- unterschiede und Wechsel beobachtet würden. Sitzungsberichte. (17) Herr Thieme zeigte Argynnis Hanningtoni Butl. ans Uganda vor und gab eine kurze Uebersicht über die geographische Verbreitung der Gattung. Sitzung vom 19 Januar lü05. Anschliessend an Mitteilungen, welche Herr Dennhardt aus Mil- waukee in der letzten Sitzung des Vereins über den Fang von Dynastor napoleon Doubl. Hew. gemacht hatte, legte Herr Thiele ein prächtiges Paar dieser Art vor, welche bekanntlich hoch im Preise steht. Sie käme wohl nur in den Provinzen Rio de Janeiro und San Paulo vor, wo sie auch Herr Dennhardt erbeutet hatte. Dyn. napoleon hat eine auffallend dickleibige Gestalt, fast wie ein Spinner. In der Ruhestellung, wenn die Vorderflügel-Ünterseite vom Hinterflügel bis auf den Rand zugedeckt sei, gleiche der Falter in Form und Farbe einem welken Blatte, wobei die sehr starke Mediana die Stelle der Mittelrippe des Blattes einnimmt. Von Verwandten seien ihm noch bekannt: Dyn. darius Fab. von Guatemala bis Südbrasilien vorkommend, Dyn. macrosiris Doubl. Hew. aus Cayenne mit der var. strix Bates, die in Mexiko, Guatemala und Columbien angetroffen wird. Die Gattung Dynastor Westw. gehöre zu der Familie der Brassoliden und schliesse sich den Morphidcn an, obwohl bei jenen die Mittelzelle der Hinter- flügel stets geschlossen ist, während die Morphiden — mit wenigen Ausnahmen, wie Hyantis hodeva Hew. — offene Mittelzellen der Hinterflügel besitzen. Nach Lebensweise und Aussehen gehöre die besprochene Gattung unter die Uebergangsformen zu den Heteroceren. Herr Dennhardt bestätigte spater diese Angaben. Er habe Dyn. napoleon bei Petropolis beobachtet. Der Flug sei dem der Hesperiden allerdings insofern ähnlich, als sich die Tiere oft setzten. Die haupt- sächlichste Flugzeit sei der Nachmittag zwischen 4 und 5 Uhr. Da sie sich aber immer in grösserer Höhe bewegten, seien die Falter schwer zu erbeuten. Herr Thieme zeigte einen Kasten mit den unseren Limenitis-Arten nahestehenden Athyma-Arten aus Ost- und Südasien. Diese Falter tragen fast alle als charakteristisches Merkmal eine quer zum Innenrand der Hinterflügel gerichtete helle Binde, welche auch über den Hinterleib fortgeht. Dieser hat an der betreifenden Stelle eine längere weiche Behaarung. Bei einigen wenigen derselben Gattung zugewiesenen Arten ist der Hinterleib indessen einfarbig dunkel und trägt den erwähnten Strich nicht. Herr Ziegler zeigte von Argynnis amathusia Esp. ein Weibchen von hellgelber Farbe der Oberseite und ein Männchen mit sehr starken Flecken ebenda. Auf den Hinterflügeln waren die Punkte der Mittel- binde mit den Eckflecken des Aussenrandes derartig verbunden, dass sie die Form kleiner Kegel angenommen hatten. Herr Riesen teilte einiges über seine im Spätherbst v. J, im Plänterwalde bei Treptow gemachten Beobachtungen mit. Sehr auffallend sei das zahlreiche Vorkommen von Cheimotobia boreata Q gewesen. Von Anfang November bis zum 5. Dezember habe er nachmittags zwischen 3 und 4 Uhr über 80 Stück dieser weiblichen Geometriden gefunden, während er in früheren Jahren an derselben Lokalität höch- stens 5 — 10 Stück alljährlich beobachten konnte. Die Tiere sassen b (18) Sitzungshericlite. sämtlicli an ßaumstämmeu, bis zu 4 Exemplaren au einem Stamme, Die höchste Zahl, 26 Stück, zeigte sich am 14. November. Er habe dabei beobachtet, dass an trockenen Tagen boreata Q nur vereinzelt zu sehen war, während an feuchten Tagen, besonders an solchen, an denen der Waldboden und seine Blätterbedeckung durchnässe waren, das Tier immer zahlreicher anzutreft'en gewesen sei. Hieraus schliesse er, dass die Weibchen sich gewöhnlich unter den Blättern des Bodens aufhalten, bei nassem Wetter aber an den Baumstämmen hinaufkriechen. In Begattung habe er kein Paar getroffen. Vielleicht erfolge dieselbe am Boden und trägt demnächst der flugkräftige Mann sein Weibchen direkt auf die Wipfel der Bäume. Andere Fälle, bei denen das Weib die Führerrolle übernommen hätte seien ihm bei Ewapate congelatella Cl. und Cheiniahaclie phryganella Hbn. vorgekommen. Er nenne gerade diese Klein- schmetterlingc, weil sie auch im vorigen Spätherbst im Plänterwalde zu beobachten waren und weil die Weibchen derselben ebenfalls mit zum Fluge ungeeigneten Flügeln versehen seien. Bei beiden Arten zog das Weibchen .'ein Männchen an dem Baumstamme aufwärts, was bei phryganella^ deren Q mit kräftigen Beinen versehen ist. nicht auffallend erscheint, während das zarter gebaute congelatella Q immerhin ein gehöriges Päckchen zu schleppen gehabt habe. Die genannten Arten seien aber noch in anderer Beziehung interessant: Congelatella wegen der starken Behaarung des Q, dessen Vorderflügel nicht breiter seien, als die Haare auf denselben lang; Phryganella dadurch, dass die Fühler des Männchen stark gewimpert seien. Dies komme nur bei verhältnismässig wenigen Micro-Arten vor und weise auch auf eine gewisse Analogie mit den Psychiden und Orgyien, sowie mit den Spannern aus den Gattungen Hibernia, Phigalia und teilweise Biston hin, deren flügellose oder nur kurze Flügelansätze tragende Weibchen ebenfalls über einen Gefährten verfügten, dessen männlicher Charakter durch die stark gewimperten Fühler um so auffallender in die Erscheinung trete. Da ferner die Fühler mit Geruchsorganen versehen seien, so könnten vielleieht die Männchen bei Arten, deren des Fluges unfähige Weibchen nicht in der Lage seien, sich sehr bemerkbar zu machen, durch die Wimpern oder Kammzähne ihrer Fühler besser befähigt .Win, die Weibchen aufzufinden. Auf boreata zurückkommend, wolle Vortragender noch anführen dass die Weiber nach o Richtungen variieren: nach der Grösse von 7 — 12 mm Flügelspannung, nach der Grundfarbe in verschiedenen Uebergängen vom Weissen und Hellgrauen ins Rötlichgraue und Grau- braune, .sowie ferner nach der grösseren oder geringeren Breite des Vorderflügel-Querstreifens, an dessen Stelle sich in seltenen Fällen auch ein Doppelstreifen bemerkbar macht. Es wurde eine grössere Anzahl Individuen der genannten Arten vorgezeigt. Sitzung vom 26. Januar. Herr Haneld teilte einige weitere kleine Beobachtungen über den feinen Geruchssinn der Schmetterlinge mit. Er hatte u. a. bemerkt, wie eiu Kudr. versicolora cf in seinem unruhig suchenden Fluge plötzlich aus seiner Richtung in rechtem Winkel abbog und sieh in etwa 20 Schritt Entfernung zum Boden niederliess. Beim Forschen Sitz um/sberi cht e. ( 1 9) nach der ürsaclie fand Vortragender an dieser Stelle die Fliigelreste eines gleichartigen Weibchens. Der dazugehörige Leib war wohl knrz vorher die Beute eines Vogels geworden. Herr Ziegler zeigte von Arctia caja L. einen cf, bei dem die blauen Randtlecke der Hinterflügel zu einer Binde zusammengeflossen waren, einen anderen cf aus Ostpreussen, bei dem die Vorderflügel ausser einem kleinen weissen Strich an der Wurzel und einem Quer- strich vom Vorderrand zum Innenrand ungefleckt braun waren. Ferner Aberrationen von Arctia hebe worunter ein Weibchen, dessen tief schwarze Vorderflügel nur an der Wurzel und am Aussenrand je zwei feine weisse Linien trugen, und von Hhyparia purpurata L ein Männchen mit rötlich gelben Hinterflügeln, anscheinend ab. flava Stgr. Herr Wichgraf kam wieder auf die Veröftentlichungen der Londoner Ent. Soc. zurück wegen eines interessanten Aufsatzes des amerikanischen Malers Thayer über Schutzfärbung in ihrer Beziehung zur Mimikry und zu den sogenannten Warnfarben. Thayer hält es für durchaus falsch, im freien Naturleben auffallende Färbungen an- zunehmen. Auch das lebhafteste Farbenkleid eines Tieres füge sich vollkommen homogen in seine Umgebung ein. Das gestreifte Fell des Tigers in der Dschungel sei keineswegs auflPällig, wenn Sonne oder Mond die Bambusstäbe grell beleuchten und neben den Stäben tiefe Schatten erzeugen. Ebensowenig auff"ällig sei das Zebra zwischen den langen dürren Gi"ashalmen der afrikanischen Steppen. Das Fell des Löwen erscheine nur wie ein Ausschnitt aus der W^üstenlandschaft, während es im Dickicht als flache Silhouette wirken und in seiner Einförmigkeit sofort auftallell würde. Ebenso seien die brillanten roten, blauen oder grünen Mittelmeerflsche nur im Korbe auffallend, nicht aber in den sonnendurchfluteten in den wunderbarsten Tönungen schim- mernden Meerestiefen und den Grotten daselbst, ihrem natürlichen Aufenthalt. Diese an anderen Tierklassen gemachten Erfahrungen, nach welchen man nur noch Schutzfarben anerkennt, gelten auch für die Schmetterlinge. Diese erscheinen als bewegliche, lebende Bilder der Blumen, in ihrer gewohnten Umgebung wohlverstanden ! Bei ihrer Besprechung tritt die malerische Betrachtungsweise des Verfassers in ihre Rechte. Er sieht z. B. eine Pieride auf einer weissen Blume sitzen, wie sie mit halb geöffneten Flügeln gewissermassen einen Teil der Blume darstellt. Der dunkle Körper deckt sich mit dem dunklen Kelch und die so häufige dunkle Tönung der Flügelwurzel vermittelt weich den Uebeigang zu dem Weiss oder Gelb der Flügel. Diese selbst aber zeigen einen lustig gezackten Rand, gleich den Blütenblättern Denn der fast stets vorhandene dunkle Flügelrand ist vor dem objektiv wägenden Künstlerauge verschwunden, untergegangen in den Schat yen, in welche der Boden unter den Pflanzen sich hüllt. Noch mehr! At^ch die sich dorthin verlierenden Sonnenblitze finden sich wiedergegPe^^n in den z. T. wärmer getönten Subniarginalflecken, welche eben j jie breite dunkle Randbinde unterbrechen- Aehnlich liegt die Sache bei den fast durchgehends lebhaft rot und gelb gefärbten und schwarz geränderten Ithomiinen. Heliconien, Danainen, sowie bei ihren Konkurrenten der Gattungen Melinaea und Cycorea. Thayer möchte glauben, dass sie alle sich anlehnen an eine sehr bevorzugte, weitverbreitete Pflanze Od o u t oglo ssu m triumphans, Bei genauer (20) Sitzungsberichte. Untersuchung vermutet er, für alle nachalimenden Gruppen leicht die gleichen Anlchnungsobjekte fiinden zu könneu, so dass sich auf diese Weise die mimetischen Erscheinungen der fernstehendsten P'aniilien auf natürliche Weise erklären würden. Unerschöpflich aber, wie die Natur in ihren Hilfsquellen und in ihrer Phantasie ist, tritt diese Schutzfärbung in den verschiedensten Formen auf. Die Pre eis -Arten z. B. zeigen ihre dunklen Flügel durch eine helle Binde unterbrochen und erinnern den Verfasser an eine mit dem Stinktier Skunk gemachte Erfahrung. Er sah, wie ein solches Tier .sich über eine Schneefläche hinbewegte und wie es trotz seiner tief schwarzen Färbung und geringen Entfernung in seinen Umrissen vollkommen unverständlich und unkenntlich blieb, da die braunweisse Rückenlängsbinde mit dem Schnee zusanmienfloss und nur zwei merkwürdige schmale schwarze Streifen übrig blieben, so dass alle Körperlichkeit aufgehoben war. Ebenso würden die hellen Binden den Schmetterlingen zum Schutz gereichen, wie umgekehrt die dunklen Flecken in den durchsichtigen Flügeln und wiederum die trans- parenten Flecken und Fensterchen oder die Silberflecken in ihrer dunk- leren Umgebung. Einförmig dunkle Flügel verlieren dagegen ihre gefährliche Einförmigkeit, die allein das ,, Auffallende'' in der reichen Natur wäre, durch irisirenden Schiller und bekommen so eine schwim- mende, flüssige Tiefe, wie wir da;; z. B. bei unseren Apaturen oder •misippus (f sehen. Dass die einfachere oder blattimitiercnde Unterseite bei lebhaft gefärbter Oberseite dem Tiere zum Schutze gereiche, weiss Jeder. Sie schützt den nach oben als Blume wirkenden Schmetterling gegen die von unten oder von der Seite nahenden Feinde. Natürlich legt die Natur kein Tier an die Kette und hindert nicht, dass es aus der schützenden Umgebung heraustritt und gelegentlich gesehen wird. Auf eins dieser erkannten Geschöpfe aber kommen hunderte, an welchen wir achtlos vorübergehen. Auch der Reichtum und die überraschende Feinheit des Details der Zeichnung, sowie die unerschöpfliche Mannig- faltigkeit der Muster passt sich nur den feinen Formen und den reichen Gliederungen in der Pflanzenwelt und besonders denjenigen der Blumen an. Sitzung vom 2. Februar. Herr Huwe legte 2 ihm von Herrn Wichgraf zur Bestimmung übergebene, von letzterem bei seinem Aufenthalte in Pretoria (Transvaal) selbst am Licht erbeutete Sphingiden vor. Das eine der Tiere, das in seinem allgemeinen Habitus an Chaerocampa capensis erinnert, aber kleiner und schwächer gebaut, auch von matterer Farbe ist und ab- weichende Fühler zeigt, dürfte die überaus seltene Art Leptocianis basalis ]Valk -virgo Westw. sein, von der nach Rothschild-Jordan bis- her (seit 1881) nur ein im .Museum zu Oxford befindliches, vom Zambesi stammendes Exemplar bekannt ist. Das Tier, ein cf, ist nahe verwandt mit dem in Indo-Australien wie in Afrika vertretenen, nach der Smerin- thus Gruppe hinweisenden Genus LeucopliUhia Westw. und hat, wie die Vertreter dieses Genus, verhältnismässig lange und kräftige, stark gezähnte Fühler und schwache, kurze Beine; auch ist die Zunge dünn und kurz. Sitzungsberichte. (21) Das zweite Tier, ein P, ist unzweifelhaft nichts anderes uls die bisher nur von der indo-malayischcll Region her beiiannte Art Hippo- tion rafßesi Butler ( — vinocea Ilampson). Es unterscheidet sich von drei von Herrn Huwe vorgelegten Stücken aus Sikkiin und Jav;i ('^ cfcf, 1 9) in keiner Weise. Da Herr Wichgraf einen Irrtum für ausgescldossen erklärt, so liegt der Fall vor, dass eine bisher nur als speziell indo-malayisches Tier bekannte Sphingidc auch weit unten in Afrika vorkommt. Eine solche Verbreitung ist zwar von mehreren anderen Sphingiden — es sei nur an celerio erinnert — genugsam bekannt, für rafßesi aber ist es völlig neu. Gelegentlich der sich entspinnenden Besprechung erwähnt Herr Huwe noch 2 besonders auffällige Beispiele sporadischen Vorkommens von Sphingiden ausserhalb ilirer eigentlichen Sphäre, nämlicii des Fanges eines — in seiner Sammlung befindlichen — Exemplars von Acherontia atropos cf ohne Mittelbinde der Hinterfliigel und mit verschwommener Zeichnung der Vorderflügel in Honduras und des wiederholt konstatierten Auftretens unseres Pterogon oenotherae mit ganz wenig veränderter Farbe und Zeichnung ebendaselbst. Es handle sich dabei wohlverstanden nicht etwa um die auf den ersten Blick ähnlich erscheinenden, aber doch sehr verschiedenen amerikanischen Arten Proserpinus Juanita oder Pterogon clarkiae. Zur Veranschaulichung der Aehnlichkeit gewisser Sphingidenarten zeigt Herr Huwe noch Exemplare von Hippotion hoerhauiae F. (— ' thyelia Moore -^ theylia Gramer) von Java und Fergusson, Hippo- tion echeclus Boisd. (= elegans Butl ) vonJava und Hippotion eson Cr. (^ gracilis Butl.) von Afrika, Arten, die in den Sammlungen der NichtSpezialisten häufig mit einander verwechselt worden sind. Herr Dannenberg zeigte zwei von Herrn Prof. Standfuss erhaltene Hybriden vor und zwar: Hyhr. isabellae von Sinerinth. iiliae o'/\oceUata Q. „ leoniae „ „ oceilata cf X populi Q. . Die Aufzucht soll eine sehr schwierige sein. Die Beobachtung von Standfuss, dass die Zeichnung des männlichen Falters für die Nach- kommenschaft massgebend sei, fand sich auch bei diesen Hybriden bestätigt. Sitzung vom 9. Februar. Herr Zieg'ler wiess auf die Schwierigkeiten hin, die Unterschiede zwischen den Melitaea-Arlen athalia Rottenb., aurelia Nickerl und parthenie Borkh. festzustellen. Er halte folgende Merkmale für ent- scheidend: aurelia ist i. d. R. kleiner und hat schmälere Vorderflügel als athalia. Schwarz ist auf der Oberseite von aurelia vorherrschend, die rotgelben Flecken sind auf der Oberseite kleiner, auf der Unterseite der Hinterflügel ist die Mittelbinde weiss und die Monde sind dunkler eingefasst als bei athalia. Die Palpen haben stets rotgelbe Spitzen. Bei parthenie ist die Flügelform runder und kürzer als bei athalia. Die Grundfarbe der Oberseite bildet das Rotgelb mit schmalen schwarzen Zeichnungen, während bei athalia als Grundfarbe Schwarz erscheint, mit rotgelben Fleckenbinden. Bei athalia zeigen sich auf der Unter- seite nur wenig vereinzeile schwarze Flecken, während bei parthenie die schwarzen Flecken in der Mitte eine ausgesprochene schwarze Binde bilden. Das Weiss der Fransen ist bei parthenie reiner als bei den andern beiden Formen. (22) Sitzungsberichte. Herr Ha n cid ist der Meinung, dass die rotgelben Spitzen der Palpen kein der aurelia allein zukommendes Kennzeichen seien. Herr Riesen zeigte Pterophorus monodactylus L. vor, dabei bemerkend, dass diese Kedermotte in der Berliner Umgebung fast zu allen Jahres- zeiten an Baumstämmen und Holzzäunen zu finden sei, und zwar in einer eigentümlichen an einem besonders präpariei'ten Stück zur Dar- stellung gebrachten Ruhestellung. Die Vorder- und Mittelbeine bilden ein Andreas-Kreuz, die Hinterbeine sind langgestrekt unter dem Leibe. Die Vorderfliigel sind linienförmig gefaltet und stehen rechtwinklig zur Längsaxe des Leibes, die Hinterflügel liegen unsichtbar daunter, die Fühler sind zurückgezogen. In den Monaten Mai — Juli habe er das Tier nicht beobachtet. Die Hauptflugzeit falle in den Spätsommer und Herbst Im November nehme die Lidividnen- Anzahl allniähüg ab. Er habe aber am 23. Dezember 1903 noch 16 Exemplare im Grunewald gefunden und vom Januar bis gegen Ende April seien die Tierchen vereinzelt als Ueberwinterer aiizutretfen. Nach diesem V^erhalten glaube er doch nur eine Generation annehmen zu können, zumal monodactylus trotz seines sehr zarten Körperbaues sehr widerstandsfähig gegen Witterungs-Einflüsse und wahrscheinlich ein langlebiges Geschöpf sei. Für die gütige Zuwendung eigener Arbeiten an die V'ereinsbücherei sagt der Verein den Herren: Geh. Med. Rat Dr. Dönitz, Professor E. Fr ey -Ges sn er , Dr. J. J. Kieffer, Dr. K u h 1 g a t z , H. Riffarth, Dr. Ch. Schapo seh n ik off, Dr. P. Speiser H. S tichel verbindlichsten Dank. W. Haneid. VIII Vereinsangelegenheiten II. Seit Erscheinen des Heftes J/II. 1905, sind folgende Veränderungen im Mitgliederstande eingetreten: Als Mitglieder wurden aufgenommen: Herr Ad. Anders, Bacos-Ramleh. Egypten, (Hym.). „ Felix M. Fischer, Rittergutsbesitzer, Rittergut Freienhngon Post Niederzwehren, Bez. Cassel. G. Rehfeldt, Oberstleutnant und Inspizient d. Feld Art. Mat. W. Nürnberger Strasse 32. (Lep.). Tharandt, Kgl. Sachs. Forst Akademie (Buchhandlung .loh. und Richard Stettner. Tharandt). Ausgetreten sind: Herr H. Kloss, Polizeileutnant. Münster i. W., Zoologische Section d. Prov. Ver. f. West f. Wien, Verein zur Verbreitung naturwiss, Kenntnisse. Durch den Tod verlor der Verein sein langjähriges Mitglied Dr. Frederic Duncane Godman. London. Wohniiiigs- und sonstige A'eränderungen: Herr Christoph Bollow wohnt 42(i W. 124tii- St., New York ('ity U. S. A. „ Oberlehrer Hensel wohnt S. W. Dessauer Strasse 17. „ Dr. Krause wohnt Charlottenburg, Schillerstr. KXl. „ Rey „ Berlin N. W. Puttlitzstr. 22. „ Stichel „ „ W. 30. Frohen str. 10. „ W ad zeck „ Friedenau, Wilhelmshöher Str. 22. „ Riffarth „ Berlin W. Motzstr. 50. „ Seh aus „ Mexico City, Nordamerik. Consulat. „ Dr. Speiser „ jetzt Zoppot (Westpreussen) Seestr. 3. In der (leneral-Versaminliiiig am 22. Februar 1900 fand die Neuwahl des Vorstandes usw. statt mit folgendem Ergebnisse: Vorsitzender: Herr F. Ziegler, Geh. Justizrat a.D., W. Culmbacher Str. 12. Stellvertreter: Herr F. Wichgraf, W. Motzstr. 73. Schriftführer: Herr W. Ilaneld, Major a. D., Schöneberg- Berlin Colonnenstr. 4(!. Rechnungsführer: Herr H Thiele, W. Steglitzer Str. 7. Bücherwart: Herr E. Quedenfeld, Lehrer, Gr. Lichterfelde, Riugstr. 54. IX 1. Beisitzer: Herr Ad. Huwe, Recbuungsrat, Zehlendorf Kr, Teltow, Parkstr. 16. 2. „ „ E Zobel, Postassistent, Berlin N. Schön- hauser Allee 21. Schriftleiter: H. Stichel W. 30 Frobenstr. 10. Schriftleitungsausschuss : die Herren Ziegler, Thienie S tu 1er, Hörn lein und der Schriftleiter. Ausschuss zur Ernennung von Ehrenmitgliedern : die Herren Tbicme, Thiele, Thurau, Riesen und der Vorsitzende. Haneid. Zur würdigen Ausstattung des nun abgeschlossen vorliegenden Jubiltäumsbandes sind, abgesehen von einer ausserordentlichen Zusteuor aus dem Reservefonds des Vereinsvermögens, folgende Zuwendungen zu verzeichnen gewesen: Von unbekannter Seite eine bare Zusteuer von lÜÜ Mk., Herr Prof. Dr. T hie nie übernahm die Kosten für eine zu seiner Arbeit über Pedaliodes gehörige, Herr Baurat Becker die Hälfte des Betrages der seiner Arbeit über Usia beigegebenen Tafel und Herr Riffarth schenkte die zur Arbeit A. Huwe über Sphingiden gehörige Tafel. Den Gebern sei an dieser Stelle herzlichst der gebührende Dank des Vereins ausgesprochen. St. Sitzungen des Vereins finden Donnerstags 81/2 Uhr im König- grätzer Garten, S.W. Königgrätzerstr. Ill statt. Das BibHotheksverzeichnis von 1884 (37 Seiten) und der Nachtrag von 1902 (48 Seiten) ist gegen Einsendung von 55 Pf. vom Rechnungsführer zu beziehen. Frühere Jahrgänge der Zeitschrift und einzelne Separata werden, soweit verfügbar, an Mitglieder des Vereins zu ermässigten Preisen abgegeben. Vereinsnachrichten I, Seit Erscheinen des Heftes III/IV 1904 sind folgende Verän- derungen im Mitgliederstande eingetreten: Als Mitglied trat wieder ein : Herr Christoph Bollow, New York. Ausgetreten sind: Herr Emil Nöldner, Strassburg i, E. ,, P. Seeger, Kyritz, Schriftenausta lisch wurde vereinbart mit: Manila: Bureau of Gouvernement Laboratorium. Wisconsin: Wisconsin Akademie. Wohnuiigs- und sonstige Veränderungen: Herr Rohrbach wohnt in Zehlendorf, Kreis Teltow, Bergmannstr. 4. ,, Dr. Spat zier ,, ,, Haiensee, Lützenstr. 9. Der Verein hat durch den Tod sein ältestes Mitglied, Ehrenmit- glied, Prof. Dr F. Brauer, Wien, verloren, ferner Herrn Ritter H, von Mitis, Mautern a. d. Donau. An Stelle des aus der Redactions-Commission geschiedenen Herrn Dr. Spat zier ist Herr W. Haneid getreten, W. Haneid. Die Sitzungsberichte für 1903 [Bd. 49 p. (1) — (32)] sind infolge eines Versehens mit unzureichender Correctur abgedruckt worden und enthalten eine Reihe von Druckfehlern, von denen hier die wesentlich- sten berichtigt werden : Seite (1) Zeile 15 von oben lies ,,Haetera" statt ,,Hetaera". ,, (1) ,, 10 ,, unten ,, ,,horticola'' ,, ,,herticola". ,, (2) ,, 18 ,, ,, ,, ,,Liu-Kiu" ,, ,,Riu-Kiu". „ (4) „ 9 ,, oben ist das Wort ,,(indica}' hinter „atalanta"" zu streichen. ,, (5) ,, 4 ,, oben lies „hyperbius" statt ,,hgperbius". „ (5) ,. 3 „ unten „ „d. i." ,, ,,d. c." und ,,Ar- gynnis niphe^' „ ,,Arpynnis nipte^''. „ (6) ,. 17 ,, ,, lies „In/giaea'' „ „hygiaia". „ (8) „ 15 ,, oben ,, „Acraed" „ ^^Acrea". „ (9) „ 20 ,, ., ,, „aegidion" „ ,,aegridion^\ „ (11) ,, 21 ,, unten ,, „leucophaearia'" statt „euco- phaearia''^. ,, (20) „ 2 ,, ,, Failla-Tedaldi (Autorname) war in gewöhnlicher Schrift zu setzen. „ (21) „ 22 „ „ Faüla, desgl. „ (23) „ 9 ,, ,, lies „zum Teil" statt ,,zum teil". ,, (23) ,, 7 ,, „ ,, ,,sens. str." ,, ,,seuc. str." „ (27) „ 2 ,, ,, ,, ,,Mahathala" ,, „Matola". „ (30) ,, 18 „ oben „ ,,Erebus" „ „Erebia". II [Berlin. Entomol. Zeitschr., Band L, Jahrg. 1905.] Rückblick. Es wird nicht überflüssig erscheinen, in diesem Hefte des fünfzigsten Randes der Zeilschrift der Vergangenheit mit einigen Worten zu gedenken. Wöchentliche gesellige Zusammenkünfte einer Anzahl von Freunden der Entomologie während der Sommermonate des Jahres 1856, so lesen wir im Vorwort des 1. Jahrganges dieser Zeitschrift, hatten am 9. October 1856 die Gründung des Vereins zur Folge. Als Vorsitzender wurde Dr. Kraatz gewählt, der auch zugleich die Funktion des Redakteurs der Vereinszeitschrift übernahm. Von seiner rührigen und erfolgreichen Tätigkeit legen die ersten Jahrgänge der B. E. Z. beredtes Zeugnis ab- Die fürs erste auf 16 Bogen Stärke vorgesehene Jahresleistung wuchs bereits im zweiten Jahre auf 24 Bogen Text an. Das erste Mitglieder- verzeichnis des Vereins (1857) enthielt 74 Teilnehmer, 1858 ist ein Zuwachs von 73, 1859 ein solcher von 33 Mitgliedern registriert Namen wie: v. B aeren sprun g , v, Frivaldsky, Haag- Ruten - berg, V. Kiesen Wetter, Loew, Redtenbacher, Schaum, Schiner, Brauer, Gemminger, v. Haroid, Mulsant, Saun- ders, Waterhouse, Wocke, Lacordaire, Lederer, Stäl, Stier- lein, Herrich-Schäf fer, Sturm, 0. Staudinger u. a. m., welche in unauslöschlichen Zügen in das Stammbuch der Entomologie eingetragen sind, glänzen in den Reihen der Liste und schon 1860 war das zweite Hundert mit einer Anzahl von 226 Mitgliedern überschritten. Es würde zu weit führen, aller derer Erwähnung zu tun, die damals für und im Verein bahnbrechend und hilfreich tätig gewesen sind, sicher ist, dass sich in ihm nicht nur die Blüte der eiitomologischen Wissenschaft" sondern auch die besten Kräfte praktischer Sammelkunst vereinigten und in bester Harmonie zum Wohle des Ganzen, zur Belehrung und Ausbildung des einzelnen gewirkt haben. Naturgemäss überwogen bei dem Spezial-Interesse des Vereinsleiters coleopterologische Publicationen, aber ein Blick in die ersten Jahrgänge überzeugt uns, dass trotzdem andere Zweige der Insektenkunde nicht vernachlässigt wurden, und eine allerseits befriedigende Mannigfaltigkeit des Stoffes machte dem ento- mologischen Publikum die Hefte des Berliner Vereins unentbehrlich. Ein im Jahre 1861 etabliertes Konkurrenzunternehmen: Lederers Wiener entomol. Monatshefte wirkte zwar etwas störend, konnte aber der weiteren Entfaltung des Vei'eius keinen Abbruch tun und schon treten wir in eine Epoche der Entwicklung, in der die Namen einiger uns noch am Leben erhaltener und dem Verein treu gebliebener III Mitglieder unserer heutigen Liste in den Zugängen erscheinen. Aus dem ersten Jahrzehnt hat nur Dr. phil. Stierlein (1858) „der Zeiten Sturm und Graus getrotzt" aber aus dem zweiten Decennium können wir schon 6 Namen nennen: H. Ulke, Washington, und E. Simon, Paris (1864), D. Sharp, Cambridge (1866), Prof. Dr. 0. Thieme, Berlin (1868), B.Hache, Berlin, und Prof. Dr. Wachtl, Wien (1869). Sonst mussten alle die wackeren Kämpen den Nachen des Charon besteigen oder sind den Feldzeichen des Vereins abhold geworden- Jener 7 Senioren sei hier in gebührender Weise mit dem Wunsche ferneren Wohlergehens Erwähnung getan, andere, verblichene Anhänger sind unserem Andenken durch zahlreiche Portraits in den Heften der Zeitschrift und durch Photographieen im Vereinsalbum, erhalten. In reger Tätigkeit verstrichen die Jahre und schon 1863 zählte der Verein 277 Mitglieder. Die Bedeutung dieses Aufblühens darf um so weniger unterschätzt werden, als der Stettiner entomol. Verein, der damals schon sein 25-jähriges Jubelfest in einer Stärke von etwa 600 Mitgliedern feierte, in Deutschland begreiflicher Weise als'tonangebend und konkurrenzfrei galt. In der nun folgenden Zeit politischer Wirren und während des Krieges mit Oesterreich berührt die entomologische Einig- keit wohltuend und mit Befriedigung sehen wir die Namen bewährter Mitarbeiter aus Sachsen, Bayern und Hessen neben den norddeutschen Kollegen in der Zeitschrift Trotzdem dann im Jahre 1867 neue Zentral- punkte für entomologische Bestrebungen (Münchener Entomologische Blätter, Düsseldorfer Entomol. Gesellschaft) entstanden, fehlte es nicht an literarischem Stoff und die einzelnen Bände des B. E. V. erreichten durchschnittlich eine Stärke von 28—29 Druckbogen. Der nach weiteren 3 Jahren ausbrechende Kampf mit dem französischen Kaiserreich, der auf das Gedeihen von Kunst und Wissenschaft der beiden Nationen im allgemeinen hemmend wirkte, führte hier im besonderen zu einer be- denklichen Erschlaffung der Beziehungen zu Frankreichs Entomologen, die so weit ging, dass Mr. Deyrolle dem Dr. Kraatz erklärte: „Je ne ferais pas le commerce ni avec vous, ni avec d'autres Allemands," und dass die Befürchtung entstand, es möchten die deutschen Mitglieder in der Liste der französischen Gesellschaft überhaupt gestrichen werden. Erst langsam hat die Zeit vermocht, die Kluft zu überbrücken. Im Kriegsjahr überschritt ungeachtet dessen der Mitgliederbestand die Zahl 300. Der bisher auf 2 Thlr. festgesetzte Jahres-Beitrag wurde, um den gesteigerten Anforderungen gerecht werden zu können, 1873 um 20 Sgr. erhöht. Sei es nun, dass das Interesse zur Sache jetzt etwas nachliess, sei es, dass dem unruhig vorwärts strebenden Vor- sitzenden die Erfolge zu gering erschienen, genug, im 17. Bande der Zeitschrift klagt derselbe über den Mangel gedeihlichen Fortschritts IV der Entomologie, und im Jahre darauf wird seinerseits die Anregung zu einer besseren Conzcntration des entomologisciien Publikums durcii Verwandlung der Vereinszeitschrift zu einer „Deutschen Entern ol. Zeitschrift" gegeben. Das neue Programm, welches auf einen Zu- sanimenschluss aller wichtigeren deutschen enfomologischen Publikations- organe hinzielte, durchzuführen, gelang jedoch nur in unvollkommener Weise, und schon damals scheinen Stimmen des Unbehagens über die Kursänderung der leitenden Stelle laut geworden zu sein, denn wohl nicht ohne Grund erfolgte im 21. Bande die Mahnung, den Vereins- sitzungen nicht den Charakter von gesellig-gemütlichen Vereinigungen zu nehmen und den Verein nicht als parlamentarische oder hochgelehrte Körperschaft zu behandeln, Parteibildung sei ein gefährliches Spiel. Seinen hochstrebenden Intentionen wusste Kr a atz durch Anbahnung persönlicher Beziehungen auch zu den auswärtigen Entomologen, namentlich in Dresden, Paris, Frankfurt, Wien etc., einen gewissen Nährboden zu schaffen und nicht mit Unrecht begründet er den An- trag auf weitere Erhöhung des Beitrages damit, dass Inhalt und Ausstattung einer Zeitschrift den sichersten Gradmesser für die Tätigkeit der Redaktion, für das Interesse der Mitglieder am Verein und für die Achtung, die diesem im In- und Auslande von der Wissenschaft gezollt wird, abgäbe. Die hieran anschliessende weitere Erklärung, die Deutsche Entomologische Zeitschrift fortab nur in Verbindung mit einer Deutschen Entomolog. Gesellschaft herausgeben zu wollen, führte zu einer bedauerlichen Spaltung des Vereins und zum Verlust einer hochbedeutungsvollen entomologisciien Kraft, nicht minder auch eines organisatorischen Talentes, welches sich noch zum Schluss seines Wirkens im B. E. V. durch die Begründung des Deutschen Entomologischen Nationalmuseums bekundete. Schon 1876 hafte Kraatz diesen (jledanken ausgesprochen und ihm nunmehr greif- bare Form gegeben, aber erst jetzt, in seinen späten Jahren, haben sich diese seine Bemühungen Geltung verschaffen können und sind durch Verleihung der Professor-Würde belohnt worden. Der alte Zweig des Vereins mit 268 Mitgliedern unter dem Vor- sitz des bisherigen langjährigen Stellvertreters in diesem Amte, des Barons v. T ü r c k h e i m - AI t d or f (1864), kehrte nunmehr aus Oppor- tunifätsrücksichlen zu dem alten Titel des Vereinsorgans: „Berliner Entom. Zeitschrift" zurück, die Redaktion übernahm Dr. Dewitz, Gustos des Kgl. Zool. Museums Das Jahr 1882 brachte einen, gegen die letzte Ausgabe von 1871 nur wenig veränderten Neudruck der Statuten, im übrigen neigt sich das Interesse und mit ihm der Inhalt der Zeitschrift auf die lepidopterologische Seite, wiederholt wird jetzt als Spender der Kunstbeilagen, der Kupferplatte eines neuen Diploms etc. Ed. G. Honrath genannt. Nachdem v. Türckheim bei seinem Austritt aus dem Staatsdienst, er war Hadenscher Gesandter, Berlin verlassen hatte, nalini Dr. Louis Mayer, Sanitätsrat und Privatdozent, seinen Platz ein, und die Wahl des Kedakteurs fiel auf J. Kolbe, s. Zt. Assistent am Zool. Museum. Das Jahr 1884 war reich und vielseitig an literarischen Erzeugnissen, indessen man registrierte nur 178 Mitglieder, von denen 7 auf Ehren- mitglieder entfallen. H J. Kolbe und C. Fromholz unterzogen sicli in diesem Jahre der Mühe, die Bücher des Vereins zu katalogisieren (37 Druckseiten). 1885 übernahm P. H abelmann den Vorsitz und Dr. F. Karsch, derzeit Assistent am Zool. Museum und Privatdozent, wurde auf seinen besonderen Wunsch als Vereins-Bibliothekar gewählt, ein Amt, welches 1857—81 Fr. Stein verwaltet hatte. Bereits 1886 findet abermaliger Wechsel im Vorsitz statt, und die Wahl fällt auf Ed. ü. Hon rat h. Wem es noch oder schon vergönnt war, zu dama- liger Zeit die Versammlungen des Vereins zu besuchen, der wird uns beipflichten, selten so genussreiche Stunden entomologischer Unterhaltung und Belehrung verlebt zu haben, als sie sich unter Honraths Führung gestalteten. Eine anziehende Erscheinung, verbunden mit natürlicher Liebenswürdigkeit, wirkte seine Person fast fascinierend auf Alt und Jung, man fühlte sich wie ein gern gesehener Gast bei einem zuvor- kommenden und doch nicht aufdringlichen Wirte, Wenn bisher die übrigen Vorstandsmitglieder, namentlich Schrift- und Kassenführer nur bei geschäftlichen Angelegenheiten in Wirksamkeit traten (es sollen hier die Namen Völcker (1857—58), Stein (1859-83) als Schrift- führer, Libbach (1857—59), Schirmer (1862), W. Fuchs (1864), J. Pfützner (1866—68), J. Sy (1869—73), A. Hensel (1874), O Calix (1875 — 80) als Rechnungsführer nicht zu erwähnen vergessen werden) so tritt von jetzt ab der Schriftführer, anfangend mit M. Quedenfeld (1884—85) und gefolgt von M. Minck (1886-87) be den wissenschaftlichen Hcstrebnngen insofern in Tätigkeit, als dessen Sitzungsprotokolle als Unterlage für die zuerst in diesem Jahre (1886) publizierten Sitzungsberichte benutzt werden. Von 1886 — 88 erschien die Zeitschrift ohne Zeichnung eines Redakteurs, dessen Amt 1889 Dr. F. Karsch übernahm. Das Vereinsleben nahm in diesen Jahren regen Aufschwung, der Name des Rodakteurs bürgte für einen gedie- genen und reichlichen Inhalt der Zeitschrift. Das Jahr 1890 brachte 2 Bände (34 u. 35). Dieser Umstand erklärt die Tatsache, dass die Ausgabe des vorliegenden, 50. Bandes bereits auf 1905 fällt, während der Verein erst im nächsten Jahre auf ein fünfzigjähriges Bestehen zurückblickt. Der eine dieser Bände (34) enthielt die umfangreiche Schrift: „J. Schilde, Schach dem Dar- winismus" und darf wohl als verfehlte Speculation betrachtet werden. VI In diesem Jahre werden 238 Mitglieder, darunter 11 Ehrenmitglieder und 20 korrespondierende, verzeichnet. Die Zahlen weisen auf einen kleinen Fortschritt hin, aber immer noch konnten die Beiträge der zahlenden Teilnehmer nicht die Kosten der damals in üppiger Stärke und Ausdehnung erscheinenden Hefte decken, und selbst mit Hilfe einer vom Vorsitzenden nach unausgesetzten Bemühungen erlangten laufenden Subvention des Auswärtigen Amtes zur würdigen Publizierung der Ergebnisse entomologischer Forschungen in den deutschen Kolonieen waren die Ansprüche der Redaktion nur unvollkommen zu befriedigen- Das Amt des Schriftführers ging 1889 auf E. Brzozowsky und 1891 auf Dr. Stadel mann über. Im Jahre 1892 hatte der Verein den Tod des nunmehr langjährigen und hochverdienten Vorsitzenden, Ed. G. Honrath zu beklagen, nachdem es ihm auf energisches Betreiben noch gelungen war, die Erhöhung des Mitgliederbeitrages auf 10 Mk. durch- zusetzen. An seine Stelle trat 1893 Prof. Dr. Dönitz, bisheriger Stellveitreter des Genannten , die Verkörperung deutschen Fleisses und gründlicher deutscher Gelehrsamkeit, die Wahl des Schriftführers fiel auf Bauinspector Schmede.«, Zu erstaunlicher Leistung (53 Druck- bogen Text, 33 Tafeln) wächst Band 39 (1894) der Zeitschrift, ein Umfang, dem die Einkünfte des Vereins trotz der Erhöhung der Bei- träge bei weitem nicht gewachsen waren. Dieser Umstand erschien um so bedenklicher, als das reservierte Vereinsvermögen schon wieder- holt zur Deckung von Ausfällen in Anspruch genommen war. In demselben Jahre erfolgte die Ernennung des im älteren Berliner enlom. Publikum wohlbekannten Stadtrates a. D. A. Streckfuss (eingetr. 1859) zum Ehrenmitglied und die Geschäfte des Schriftführers gingen auf den Unterzeichneten (eingetr. 1887) über. Der Umstand, dass die hochstrebenden, begreiflichen, aber wegen der Kosten bedenklichen redaktionellen Ziele des Schriftleiters von der Mehrheit der Vorstands- mitglieder nicht gebilligt werden konnten, führte zu der bedauerlichen bedingungslosen Erklärung desselben, eine Wiederwahl zu diesem Amte ablehnen zu müssen. Von 1895 — 1900 erschien nunmehr wiederum die Zeitschrift ohne Zeichnung eines Redakteurs. Bis 1898 erledigte der derzeitige V^orsitzende und von 1899 ab der unterzeichnete die Geschäfte. Die folgenden Jahre brachten einen nicht nur merklichen Rückschritt an der Zahl der Mitglieder (das Vezeichnis von 1896 weist deren nur 2U4, das von 1899 nur 192 nach) sondern auch eine auffällige Interessen- losigkeit mit sich. Teilweise erklärt sich dies an dem Aufblühen der Dresdener lepidopterologischen Gesellschaft Iris, die für Spezialzwecke der I..epidopterologei) mehr Anziehungskraft entwickelte und der Etablierung eines zweiten Berliner Vereins, Berliner Entoni. Gesellschaft, der dem alten, gut fundierten diejenigen Kräfte entzog, welche vermöge ihrer in VII eigener Sammelpraxis gipfelnden populär-wissenschaftlichen Bestrebungen den Vereinsversammlungen einen lebendigeren Anstrich verliehen. Sollte hier nicht der im guten deutschen Vaterlande gesegnet verbreitete und ängstlich gepflegte Particularismus einige süsssauere Früchte gezeitigt haben? Wie lange wird die Kurzsichtigkeit andauern um zu erkennen, wie die besten Kräfte durch Zersplitterungen entwertet werden, und wie, nach dem greifbaren Vorbilde der französichen und englischen Gesellschaft, nur dann etwas wirklich Vollkommenes geleistet werden kann, wenn von solchen Sonderbestrebungen Abstand genommen wird? Das Jahr 1896 brachte im weiteren einen Wechsel im Amte des Rechnungsführes, welches H. Riffarth übernahm, und dank unaus- gesetzter Bemühungen etwas regeren Besuch der Versammlungen. Im Jahre 1899 niusste, infolge bevorstehender Uebersiedelung des der- zeitigen Vorsitzenden nach Frankfurt a.M. wiederum eine Neuwahl desselben stattfinden, dieselbe fiel auf Gust. Leo Schu 1 z (eingetr. 1899), der als Besitzer einer hervorragenden Sammlung und guter Kenner palaearc- tischer Schmetterlinge die geeignete Persönlichkeit zur Hebung der Vereinsinteressen und Belebung der Zusammenkünfte war. Nachfolger des Rechnungsführers wurde Postrat H. Belling und die bisher vom Vorsitzenden verwaltete Bibliothek ging auf den Unterzeichneten über, der alsdann im Jahre 1901 formell zum Redakteur gewählt wurde, da- gegen schon 1900 vom Schriflführeramt wegen Ueberlastung zurück- getreten war. Dieses übernahm Baumeister H. Stüler (eingetr. 1894) und als Rechnungsführer löste H. Thiele (eingetr. 1880) seinen Vor- gänger ab. Band 47 (1902) zeigt uns die Wahl des Dr. 0. Bode zum Vorsitzenden an, dessen Nekrolog uns in diesem Heft ein anschauliches Bild von seiner Person entwickelt, dem es aber leider nicht vergönnt sein sollte, sich auch als Entomologe einen bleibenden Ruf zu erwerben. 1902 er- schien Katalog-Nachtrag I der seit Ausgabe des Verzeichnisses von 1884 etwa um das doppelte angewachsenen Bibliothek, deren Bände sich auf eine Gesamtzahl von er. 4800 bezifferten und deren Zuwachs jährlich mit 60 — 70 Bänden allein an laufenden Zeilschriften zu veranschlagen ist. Infolge Versetzung des Bibliothekars gingen dessen Funktionen 1903 an Lehrer L. Quedenfeld über und im Anfang dieses Jahres übernahm der langjährige Stellvertreter des leider allzu früh dahingeschiedenen Vorsitzenden, Geh. Justiz- rat a, D. F. Ziegler (eingetreten 1887), dessen Anhänglichkeit an den Verein, nicht minder auch, dessen vorzügliche Charakter- eigenschaften wir dauernd zu bewundern Gelegenheit hatten, den Platz Dr. Bodes. (jileichziitig hiermit ging das Amt des Schriftführers von II. Stüler, der, trotz Mangels seiner von Berufs wegen übermässig in Anspruch genommenen Zeit, mit anerkennenswerter Energie und Auf- opferung bis hierher sein Amt versehen hatte, auf W. Haneid (eingetr, 1884) über. Der Verein steht jetzt mit guten Aussichten und geregelter Ver- fassung vor seiner 50-jährigen Jubelfeier, möge ihm die zweite Hälfte des Centenarium difjenigen Früchte bescheeren, die er erlioft't und deren er würdig ist! Vivat, crescat, floreat! Stichel. -^ SMITHSONIAN INSTITUTION LIBRARIES 3 9088 01267 5989 nUfm M