•jShHIii'Hjiiii'iiliiii!, iiiliiiiii" li 11 Uli i ;!(tSiiM ^ '/7 Berliner Entomologische Zeitschrift (187')— 1880: Deutsehe Eiitomologisclie Zeitschrift). Hisrausgegeben von dem Berliner Entomologischen Verein gegründet iSSß, %. H^., unter Redaktion von H. Stichel. Dreiundfünfzigster (53 ) Band (1908). Mit 7 Tafeln, 1 Teccttafel und 12 Textfiguren. (Aiiso-al)cdatcii umseitig). ^ ^ "T' e 3 ^ Ij Berlin 1909. In Kommission bei R. Friedläncler & Sohn. Karlstrasse 11. Ausgabedaten: 1. Heft: Seite J: 1-136, Texttafel: Tafel f-^III. Anfang Juli 1908. 2. „ „ II. III: (1) - (32); 137—212: Tafel TV. V. Mitte De- zembei' 1908. 3. 11. 4. Heft: Seite IV. V: 213-298; Tafel VI. VII. Anfang Apri 11 909. ImU- den sachlichen Inhalt der Alihandlungen, Referate und Mit- teilnngon (einschl. derjenigen in den Sitzungsberichten) sind die Herren Alltoren allein verantwortlich. Inhalt des 53. Bandes (1908) der Berliner Entomologischen Zeitschrift. Seite Vereinsangelegenheiteii I— III I — IV Sitzungsberichte für 1907 (1)— (32) A. Abhniidhingen. Becker, Tb., Die Dipterengattiing Apoclea Macq. (Ib39). Mit Tafel VII 276-294 Dadd, E. M., Lasiocanipa quercus L 137—151 Dziurzynski, Clemens, Die palaearktiscben Arten der Gattung Zvgaena F., mit 1 Text-Tafel und den Sondertatein I, II 1-6Ü — — Nachtrag zur Abhandlung „Die palaearkt. Arten der Gattung Zygaena" 250 — 253 Glaser, F., Varietätenbildung bei Arctia caia, durch Inzucht. Hierzu Tafel V, Fig. 1—9 . . . 189-192 Hermann, Prof. Dr. I"''., Beitrag zur Kenntnis der Asiliden. Mit Tafel IV und 10 Textfiguren 152—170 Hoffmann, Fritz, Biologische Mitteilungen (Lepid., Heter.) 195-197 Kleine, R.. Die europäischen Borkenkäfer und ihre Nahrungspflanzen in statistisch biologischer Be- Beleuchtung 171—188, 213-232 Li n stow, Dr. v.. Beobachtungen an deutschen Macro- lepidopteren 233-239 Niepelt, W., Seltene Aberrationen von Arctia caia L. und Arctia villica L. Hierzu Tafel V, Fig. 10, 11 193—194 Skala, H., Kann Albinismus bei Lepidopteren nicht durch Einwirkung trockner Hitze entstehen? 248 — 249 Stichel, H., Merkwürdige Anomalieen bei südamerika- nischen Papilio-Arten. Mit 2 Textfiguren . 198—201 — — Ein Beitrag zur nordischen Schmetterlingsfauna und anknüpfende Bemerkungen. Mit Taf. III 61 — 123 — — Vorarbeiten zu einer Revision der Riodinidae Grote (Erycinidae Swains.). 1 254 — 275 Stichel, Roland, Merodon equestris L. als Schädling im Warmhause 202—204 Wichgraf, F., Beschreibung neuer Formen der Gattung Acraea F. aus Rhodesia, Mashunaland und Angola. Mit Tafel VI 240—247 IJ ^ Kleine Original-Mitteilungen. Auel, H., Coccinellen-Varietäten aus der Potsdamer Fauna 130 — — Pieris-Varietät 207 — — Kannibalismus bei Thecla w-album 297 Bischoff, Dr. C, Täuschungen in den Lebensgewohn- heiten der Insekten 130 — — Empfindlichkeit des Geruchs- und Wittcrungs- vermögens von Lasiocampa quercus L. . . 131 Blume, E, Uobcr den l-'ans von Aglia tau 128 Doss, C, Nochmals Anipliidasis betularia al). doiible- dayaria 127 Glaser, F., Vorkommen von Aclierontia atropos in Berlin 129 Lanier, K., I'^utterpflanze von Caligula japonica ... 127 Mant euffel, M., Ueber Ampliiilasis betularia ab. doiible- dayaria 127 Marsch ner. H., Thyatira l)atis forma confluens . . . 205 Meinheit, K., Seltsame Färbung der Ranpen von Da- sycbira pudibunda 128 Müller, Erich, Aberration von Arctia caia L j\lit Taf. V, Fig. 12 205 Peters dorft'. E., Wie ich zu einem Mannchen von Hy- drilla palustris kam ' . 297 — 298 Prell, II., Ueber einen monströsen Cerambyx cerdo. Mit 2 Textfiguren *. . . . 125 Rangnow, H., Schlupfwespen in lebenden Käfern . . 208 — — Entwickelungsstillstand oder Sommerruhe bei Agrotis-Arten 295 Schmack. A.. Reparaturpinzette 131 Stichel, H., Lebensweise der Castnia-Raupen . . . . 207 Wanach, B., Verdrängung eines gemeinen Käfers durch einen „seltenen" 129 — — Insektenfang durch Tiere 206 — — Mangelhafte Intelligenz bei Schwärmerraupen . 296 Winckler. Dr.. Dunkle Färbung der Raupen von Da- sychira pudibunda 127 B '• Referierende ^litteiluiigen. Schildläuse aus Amani (Nach Dr. Lindiger, „Der Pflanzer") 125 Entwicklungsgeschichte von Chrysophanus virgaureae und über Drepana cultraria. (Nach G. War necke in „Entomol. Wochenblatt") 126 Zur Verwandtschaftsfrage von Colias myrmidone und bal- canica. (Nach Dr. Seh a wer da, in „Verb. Zool.-bot. Ges. Wien") 126 C. Literatur. Bischoff, Dr. C, Tümpel. Geradflügler Europas. . . 136 — — Krancher, Entomologisches Jahrbuch .... 209 — 210 Stichel. H., Schreibers Raui)enkalender 132 — — W. Niepelt, Insekten-Präparator 133 — — Dr. F. Werner. Orthoptera Blattaeformia ... 134 — — Seitz, Gross-Schmetterlinge der Erde . . . 135, 211 — 212 Berliner Entomologische Zeitschrift (1875—1880: Deutsche Eiitoiiiolog-isclie Zeitschrift). Herausgegeben von dem Berliner Entomologischen Verein ßegründet iSsS, ^6. 'V.j unter V^edaktion von H. Stichel. Dreiundfünfzigster (53.) Band (1908). Erstes (1.) Heft: Seite I, 1—136. Mit 1 Text- xind 3 Sonder-Tafeln. Anlagen: bibliotheks-Zugänge, Kauf- und Tausch-Anzeiger, Inserate. Ausgegeben Anfang Juli 1908. Preis für N i c h t ni i t ? 1 i e d e r 12 Mark. Berlin 1908. In Commission bei R. Friedländer & Sohn. V\ Karlstrasse 11. Inhalt des 1. Heftes des dreiundfünfzigslen (53.) Bandes der Berliner Entomologischen Zeitschrift, Seite Vereinsnachrichten I 1 Abhandlungen. Dzi urzynski, Clemens, Die palaearktischen Artender Gattung Zygaena F., mit 1 Text-Tafel und den Sonder- Tafehi I, II 1-60 Stichel, H, Ein Beitrag zur nordischen Schmetterlingsfauna, und anknüpfende Bemerkungen, mit Tafel III. . . .61-123 Kleine Original-Mitteilungen. lieber einen monströsen Cerambyx cerdo, mit 2 Textfig. von H. Prell 125 Futterpflanze von Caligula japonica, von K. Lamer. ... 127 Ueber Amphidasis betularia ab. doubledayaria, von M. Man teuf fei 127 Nochmals Amph. betularia ab. doubledayaria, von C. Doss 127 Dunkle Färbung der Raupen von Dasychira pudibunda, von Dr. Win ekler 127 Seltsame Färbung der Raupen von Dasychira pudibunda, von K. Meinheit 127 Ueber den Fang von Aglia tau, von K. Blume 128 Vorkommen von Acherontia atropos in Berlin, von F. Glaser. 129 Verdrängung eines gemeinen Käfers durch einen „seltenen", von B. W an ach 129 Coccinellen-Varietäten aus der Potsdamer Fauna, von H. Auel. 1.30 Täuschungen in den Lebensgewohnheiten der Insekten, von Dr. C. Bisch off I.SO Empfindlichkeit des Geruchs- oder Witterungsvermögens von Las. quercus, von Dr. C. Bischoff 131 Reparaturpinzette, von A. Schmack 131 Referate. Schildläuse aus Amani (Nach Dr. Lindiger, „Der Pflanzer"). 125 Entwicklungsgeschichte von Chrysophanus virgaureae und über Drepana cultraria (Nach G. Warn ecke, Entom. Wochenblatt) 126 Zur Verwandtschaftsfrage von Colias myrmidone und balcanica (Nach Dr. Schawerda. Verh. Zool.- bot. Ges. Wien). 126 Literatur. Bischoff. Dr. C, Tümpel. Geradflügler Europas .... 136 Stichel, ri.. Schreibers Raupenkalender 132 W. Niepelt, Insekten-Präparator 133 Dr. F. Werner. Orthoptera Blattaeformia ... 134 Seitz, Gross-Schmetterlinge der Erde .... 135 Adressen der geschäftsführenden Vorstandsmitglieder des Berliner Entoniologischen Vereins. Vorsitzender: Herr F. Zieglei-, Geh. Justizrat a. D., W. Berlin, Culmbacherstr. 12. Schriftführer: „ B. W an ach, Professor, Potsdam, Saarmiindcrstrasse 15. Kassierer: „ A. Huwe, Geh. Kechnungsrat, Zehlendorf bei Berlin, Wannseebahn, Parkstr. IG. Bibliothekar: „ L. Quedcnfeld, Lehrer, Gr. Lichterfelde bei Berlin, Ringstr. 54. Vereinslokal: S.W. Berlin, Königgrätzerstr. 111, Könjggrälzer Garten. Sitzungen : Donnerstag Abend 8 h'-^ Uhr. Gäste willkommen. Vom 15. Juni bis Ende August faUen die offiziellen Sitzung^en aus, es finden Vereinsangelegenheiten I. Als Mitglieder wurden aufgeiiomiiien: 1908. Herr Dr. med. C. Siebert, Breslau, Maxstrasse 1. „ „ stud. phil. Drenowski aus Sofia, z. Z. Haiensee bei Berlin, Schweidnitzerstrasse 1. „ A. Neu Schild, Naturalist, Berlin S. W.61, Blücherstr. 68. Als korporatives Mitglied ist eingetreten: 1908. The Transvaal Museum and Zoological Gardens, Pretoria, Transvaal. Aus der Liste der Vereine und Institute, mit denen Schriften- austausch besteht, scheidet durch den Tod des Herrn Pastor Konow in Teschondorf aus : Die Zeitschrift für sjstematische Hymenopterologie und Dipterologie, die jetzt mit der Deutschen Entomologischen Zeitschrift vereinigt ist. Sonstiges: Herr Dr. med. P. Speiser in Sierakowitz ist definitiv zum Kreisassistenzarzt ernannt worden. Um die Benutzung der Bibliothek für die Berliner Mitglieder noch bequemer zu gestalten, wurde im Vereinslokal ein Schrank aufgestellt, in den eine grössere Anzahl der laufenden Zeitschriften bis zum Einbinden ausgelegt werden; einzelne Nummern werden an Interessenten auch gegen Quittung verliehen. Zugleich wurde die Handbibliothek wesentlich erweitert. Se. K aiser 1. Hoheit, Grossfürst Nicolai Mich ailowitsch von Russland, Ehrenmitglied des Vereins, haben der Bibliothek Band VIII und IX der Memoires sur les Lepidopteres par Roman off als Geschenk überwiesen, für diese Spende sei hiermit Höchstihrem Geber der gebührende Dank des Vereins ausgesprochen. Ausserdem wird über den Eingang einer namhaften Anzahl, in der Anlage (Bibliothekszugänge) verzeichneter Sonderabdrücke mit ver- bindlichem Dank quittiert. n Vereinsangelegenheiten IL Als Mitglieder wurden aufgenommen: 1908. Herr IL Auel, Sekretär, Potsdam, Alte Luisenstr. 19. „ Dr. med. Bornemann, Charlottenburg, Kantstr. 4. „ , A. Closs, Kunstmaler, Ritter pp., Friedenau bei Berlin, Lenbachstr. 11. „ „ W. Hamann, Rixdorf bei Berlin, Elstestr. G. „ F. Glaser, Rektor, W. 30, Winterfeldstr. 16. „ H. Kricheldorf, N.W. G. Karlstr. 26. „ „ H. Rangnow, N. 39, Sparrstr. 17. „ „ 0. Schade, N. 39, Schulzendorferstr. 26. „ „ A. Bang-Haas, Inhaber der Firma Dr. 0. Staudinger & Bang-Haas, Blasewitz bei Dresden. „ „ Fritz Hof (mann, Entomologe, Krieglach, Steiermark. „ „ Franz Kramlinger, Sekretär, Wien VU 2, Mondschein- gasse 8. „ „ H. Marschner, Ober-Postassistent, Hirschberg i. Schles. „ „ J. B. Paulus, Dalton, Natal. S. -Afrika. „ „ Rob. Seiler, Betriebsleiter, Dresden N., Leipzigerstr. 13- Zum korrespondierenden Mitgliede wurde ernannnt: 1908. Herr Prof. Dr. W. Nagel, Rostock, Physiologisches Institut der Universität. Als korporative Mitglieder traten ein: Der Entomologische Verein „Orion" per Adr. Herr Georg Irmschcr, Berlin N.O. 43, Mehnerstr. 2. „ „ „ Oberschlesien, per Adr. Herr H. Grützner, Beuthen, O.-Schles. „ „ „ Erfurt, per Adr. Herr Joh. Haberland^ Erfurt, Grosse Blumenthalstr 77. „ „ „ „Apollo", per Adr. Herr A. Vogt, Frank- furt a. M., Linnestr. 5. „ „ „ Ohligs, per Adr. Herr Gust. Laisiepen, Solingen, Kreuzwegerstr. 20. Das Naturhistorische Museum Schaffhausen (Schweiz), per Adr. Herr Apotheker H. Pfähl er. Durch den Tod verlor der Verein das Mitglied: Herrn Eberhard von Oertzen (Charlottenburg) m Ausgetreten sind : Herr Dr G. Knderlein (Stettin). „ Dr. Vogler (Schatt'hausen). Adressenveränderuiigeu : Herr AI. K. Drenowski ist Oberlehrer am 1. Gymnasium in Sofia. „ Prof. 0. .Tunack wohnt jetzt: Berlin C. 54, Koppenplatz 9. (sammelt Col., nicht Lep.) „ E. Müller , „ : Wilmersdorf bei Berlin, Brucli- salstr. 3. „ E. Gerwien: „ „ Königsberg i.Pr.,Freystr. 21 III. Prof. Dr. A. Seitz „ „ : Darmstadt, Bismarckstr. 59. IV Vereinsangelegenheiten III. Als Mitglieder wurden aufgenommen: 1908. Herr V. Lutsch nik, Direktor der entomologischen Ab- teilung des Museums in Stavvropol im Kaukasus, Worobjevvka 59. „ „ Lehrer R. Loquay, Selchow, Post Wutschdorf, Kreis ZüUichau. „ „ Fr. Jürgens, Lübeck, Herderstr. 2. „ „ Hauptmann a. D. Igel, Bühl, Baden. 1909. , Bankbeamter Prell er, Steglitz, Martinstr. 12. „ L M«^- Dannough, Berlin W. 30, Motzstr. 6. „ „ wissensch. Lehrer Herin. R. W. Fritsch, Kloster- schule Donndorf i. Thür. „ „ Prof. Spormann, Stralsund. „ „ stud. rer. nat. Paul Schulze, Charlottenburg, Schiller- str. 85. „ „ stud. rer. nat. Willy Ramme, Charlottenburg, Savigny- platz 8. Als korporative Mitglieder traten ein: 1908. Die entomologische Vereinigung Zwickau i. Sa., per Adr. Herr Bautechniker Rud. Kühn, Bockwa bei Zwickau i. Sa., Brauereistr. 70. 1909. Der entomologische Klub „Rutilus", per Adr. Herrn E, Schacht, Brandenburg a. H., Klosterstr. 25. Laut Vereinsbeschluss vom 17. Dez. 1908 werden Studierende zur Teilnahme an den Sitzungen und Benutzung der Handbibliothek an den Sitzungsabenden unter Aufsicht des Hülfsbiblothekars gegen Zahlung von Mk. 1. — pro Semester als Hospitanten zugelassen. Von dieser Einrichtung macht Gebrauch: Herr stud. rer. nat. Rud. Stobbe, Berlin N.W. 6, Philippstr. 2. Ausgetreten ist: Herr Fr. Hoffmann, Krieglach. In der Generalversammlung am 27. Febr. 1909 wurden gewählt: Zum Rechnungsführer: Herr Direktor I. M. Dadd (an Stelle des, von seinem Amt zurücktretenden Herrn Geheimrat Ad. Huwe) und Zum ersten Beisitzer: Herr Geheimrat Ad. Huwe (an Stelle des von seinem Amt zurücktretenden Herrn Fabrikant E. Blume). Im übrigen blieb die Zusammensetzung des Vorstandes und der Ausschüsse unverändert. In einer zu diesem Zweck einberufenen Generalversammlung am 11. März liut!» wurden folgende Abänderungen der Satzungen beschlossen : § 10 lautet: „Die Mitglieder zahlen praenumerando einen jähr- lichen Beitrag von zehn Mark, der in halbjährlichen Teilzahlungen von je fünf Mark geleistet werden kann. Die lebenslängliche !\Iit- gliedschaft wird durch einmalige Zahlung von einhundertundfünfzig Mark erworben. Für die Aufnahmeurkunde sind drei Mark zu entrichten. Die korrespondierenden Mitglieder sind zur Zahlung eines Beitrages nicht verpflichtet. Ist die Zahlung des vollen Jahresbeitrages nicht bis zum Abiaul des Monats September erfolgt, so wird der rückständige Betrag mit dem nächstfälligen Heft des betreffenden Jahrgangs durch Postnach- nahme zuzüglich der Nachnahmekosten oline vorherige Anzeige erhoben." § 11 Abs. I schliesst: Unregelmässigkeiten in der Zusendung der Zeitschrift und Wohnungsveränderungen sind dem Schriftführei anzuzeigen." § 14 schliesst: ,Die Beisitzer unterstützen und veitreten dei Schriftführer und den Bücherwart in ihren Obliegenheiten. Dci Versand der Zeitschrift wird durch Vereinsbeschluss in einer General- versammlung oder Monatssitzung einem dazu bereiten Vorstands mitglicde übertragen." Materielle und pekuniäre ausserordentliche Beihilfen bei Her Stellung der Zeitschrift wurden dem Verein zu Teil: Seitens des Herrn Professor Dr. H. Hermann durch Uebernahnv der Druckkosten der Tafel IV, des Herrn Stadtbaurat Th. Becker durch Stiftung der Tafel VI und des Herrn W. Niepelt durch Ucberlassung zweier Cliches zi seinen Beiträgen im zweiten Heft. Für die Opfcrwilligkeit dieser Herren sei hier der Dank de Vereins gebührend ausgedrückt. [Berl Entomol. Zeitsclir., Baud LIII. .lalirg. 1908.] (1) Sitzungsberichte für 1907. Sitzung vom 3. Januar. Im Anschluss an eine briefliche Mitteilung des Herrn von Bock aus einer Posener Tageszeitung über das Erscheinen einer VanCSSa polychloros mitten im Winter werden Beobachtungen ähnlicher Art von verschiedenen Seiten mitgeteilt: So erwähnt Herr Dadd, dass er auf einer Reise nach Moskau lihodocera rhamni, Va7i. polychloros und antiopa im winterlichen Sonnenschein fliegen sah, während der Boden noch streckenweise mit Schnee bedeckt war; Herr Bisch off, dass er am Silvestertage an einer Mauer in Berlin ein auf dem Puppengespinst und den darauf abgelegten Eiern sitzendes lebendes Q. von Orgyia antiqiia L. gefunden habe usw. Solche Fälle werden im Publikum gewöhnlich als sehr merkwür- dig betrachtet (Redaktionsraaikäfer), beruhen aber, wie bekannt, auf der einfachen Tatsache, dass gewisse den Winter überdauernde Insek- ten durch Einwirkung aussergewöhnlicher natürlicher oder künstlicher Wärme in den menschlichen Behausungen aus ihrer Winterruhe vor- zeitig oder vorübergehend erweckt und aus ihren Schlupfwinkeln her- ausgelockt werden. Herr Dadd greift auf die in vergangenen Sitzungen aus- gesprochenen Mutmassungen über die Ursache des Melanismus bei Schmetterlingen zurück und äussert sich dahin, dass diese Ursachen nach Beobachtungen englischer Lepidopterologen in der Einwirkung der Umgebung, in der sich die Tiere entwickeln und aufhalten, (Assimilation, Anpassung) zu suchen seien. An schattigen Stellen, nanientlicli solchen mit schwarzem Moorboden seien gewisse melano- tische Geometrideu in England eine gewöhnliche Erscheinung. Sitzung vom 10. Januar. Herr Riesen führt in einem längeren Vortrage aus, dass er die in den vergangenen Sitzungen als Ursache melanotischer Verfärbung von Schmetterlingen angegebene Einwirkung von Rauchniederschlägeu auf die Futterpflanze nicht als unmöglich ansähe. Angeregt durch diese Hypothese habe er die in seiner Sammlung befindlichen Aber- rationen gedachter Form, nämlich Amphidasis helidaria ab. double- dayaria Mill., Boarmia roboraria ab. infuscala Stgr., B. crepus- cularia ab. de/essaria Frs., Bybernia leucophaearia ab. merula- ria Weym., Lymantria monacha ab. eremita 0., auf deren Fund- a (2) Sitzungsberichte des Heritner Entomologischen Vereins orte hin einer Prüfung unterzogen und in allen f'ällen konstatirron können, dass der Fangplatz an solchen Stellen gelegen war, wo von irgendwelclier industrieller oder wirtschaftlicher Anlage, von Dampf- schiffen, Eisenbahn usw. stärkere Rauchentwicklung anzunehmen ist. Wenn er hiernach diesen Faktor auch nicht als bestimmte Ursache der Verfärbung ansähe, so spriciit der Befund wenigstens nicht gegen eine solcl)e Annahme. Der Vortragende zeigt schliesslich eine l-iy- inantria inonacha ab. nigra Vv., auf deren linkem Vorderfiügel eine weissliche Stelle verblieben ist; man könnte diesen F'all so deu- ten, dass hier das durch Kaucliniederschläge infizierte Futter nicht ausgereicht hat, um eine völlige Verfärbung zu erzielen Ausserdem legt Herr K. ein monsiröi ausgebildetes Cheimatobia boreata Hbn. Q vor, bei welchem auf den gegenüberliegenden Seiten je ein Vorder- und ein Hinterflüijel über das normale .Mass verlängert ist, endlich wiederholt die mehrfach Gegenstand des Interesses gewesenen geflügel ten P Q von Pyrrhocoris apterus L. (gem. Feuerwanze) die er bei Steglitz und in Kolonie Grunewald gefunden hat. Gegenüber diesen Ausführungen werden von verschiedenen Seiten Gegenäusserungen laut und Fälle angeführt, die Fundorte melanoti- scher Schmetterlinge vorgeführter Arten betreffen, an denen von Rauchentwicklung nicht die Rede sein Tcann. Herr Wichgraf vertritt die auch schon früher ausgesprochene Ansicht, dass die Ersclieinung auf Assimilation mit der Umgebung beruhe und führt als analoge Beispiele bekannte Fälle täuschender Aehnlichkeit gewisser Insekten, namentlich Kaupen, mit ihrer Nähr- pflanze an. Herr Stichel hält dem entgegen, dass die Voraussetzungen für eine solche Assimilation in beregten Fällen meistens fehlen, dieses vermeintliche Vermögen der Anpassung sei auch keine genügende Erklärung, da es sich immer nur um einzelne Fälle handelt, man müsse dann vor allem die Ursachen erklären, warum bei gleichen Bedingungen gerade diese kleine Minderheit der sogenannten mime- tischen Insekten den Vorzug haben sollte, auf ihre Umgebung form- oder farbeverändernd zu reagieren und namentlicli durch Assimilation Vorteile d. i. Schutz vor Verfolgung zu geniessen. Herr Ziegler erwähnt, dass bei gewissen Arten die dunkle Form charakteristisch für die Lokalität im allgemeinen ist, ohne dass die eine oder andere Hypothese in .-\nwendung kommen kann, so sei z. B. für I.applanii der Vertreter unserer Dicranura vinula die fast schwarze Lokalrassc phantoma Dalm. Herr Spatzier meint, dass alle diese V^ermutungen und Ueber- legungen müssig seien, man könne viel einfacher und sicherer zum Schluss durch .Anstellung praktischer Versuche gelangen und empfiehlt Experimente mit infiziertem Futter. Auf Befragen erklärt Herr Kolbe, dass auch bei Coleopteren analoge melanotisclie Zustandsformen vorkommen, deren Entstehung wohl zweifellos klimatischen und ähnlichen natürlichen Einflüssen zuzuschreiben sei, diese Art der Variation sei aber auf gewisse Arten, so namentlich auf Carabus-Formen beschränkt. Herr Grunack zeigt den seltenen Satgrus abdelkader Pier, aus Mauretanien. Er lebt an schroffen Felsabhängen, es ist ihm dort Jür das Jahr 1907. (3) sehr si'Iiwcr beizukommen, und sein gefährlichster natürliciier Feind ist eine stachelige Eidechse: Uromastioo spinipes (= Lacerta pal- marum), von der ein ausgestopftes Stück herumgegeben wird. Sitzung vom 17. Januar. Herr Ziegler setzt eine Einladung zu dem diesjährigen Zoologen- Kongress in 13oston in Umlauf. Herr Zobel zeigt von Ap. ilia die aberr. iliades, welche bis auf 2 kleine weisse Fleckchen im Vorderflügel einfarbig schwarz mit leichtem blauem Schiller ist, ferner eine auffällige Form von Miana strigilis Cl. Während bei den normalen Stücken die distale Hälfte des Vorderflügels hell gefärbt ist, erscheint diese hier schwärzlich, bis auf einige kleine Apicalflockchen ; die Wurzelhälfle ist hell mit einer schwärzlich umzogenen Basalmakel, die distal eingekerbt ist, und dun der Art charakteristischen sonstigen Zeichnungen, aber weniger scharf; Aus Ostpreussen. Herr Huwe spricht über seltene Sphingiden unter Vorzeigung der Objekte aus seiner Sammlung, nämlich: Hyoloicns istar Rothsch.-Jord. (1903) aus Mexiko, leicht ver- wechselt mit H. iugens, separatus und praelongus R.-J. und mit diesen vielleicht zusammenzuziehen. — IJyoloiciiS lanceolata Felder cf aus Mexiko, abgebildet in Felders Bearbeitu^ng der Lepidopteren in „Reise der Novara", verwandt mit B. chersis. — Protoparce ochus (f, Q aus Honduras, auffallend durch seine eigentümliche an die Rinde von Coniferen (Kiefern) erinnernde Zeichnung und Färbung, durch welche er aber auch wirksam geschützt sei. Kommt auch in Mexiko und Venezuela vor, und gilt heule nicht mehr so selten als vor 20 Jahren, wo ihn Staudinger noch mit '6f) .Mk. bewertete. — Eli- hia dolichus Westw , durch ausserordentlich schlanke Körperform und verhältnismässig breite Flügel ausgezeichnet: 1 (/ von Java, 1 Q aus Malakka. Das Verbreitungsgebiet des Schwärmers reicht bis nach Sikkim, er wurde s. Zt. von H. Fruhstorfer aus Java in grösserer Anzahl eingebracht, sein Wert ist seitdem von 40 auf 20 Mk. in dem Handlungskatalog von Dr. Staudinger u. Bang-Haas gesunken. — Polyp- tychus hoisduvali (= Temnora rhadamistus Hsd.) aus West-Afrika. Diese kleine unansehnliche Spliingide gehört heute zu den grössten Seltenheiten. — Pergesa askoldensis Oberth. ( Cinogon askol- densis Oberth.) (f Q aus Nikolajewsk am Amur, besitzt etwas Aehn- lichkeit mit Berutana syriaca, das Q ganz besonders selten. Von allen diesen Tieren sind die frülieren Zustände noch unbekannt. Herr Spat zier berichtet, dass er im Sommer 04 an der Ostsee Raupen von Dicranura vinula L. gesammelt habe, welche sich in ihrem Behälter, einem Glase, an der Wandung angesponnen und regel- recht zur Puppe umgewandelt haben, sie leben, aber bis jetzt ist noch keine derselben geschlüpft. Es sei ihm gesagt worden, dass Puppen dieser Art 6 — 7 Jahre liegen und nicht eher auskommen, als bis sie einem regelrechten Frost ausgesetzt worden wären. Referent knüpft hieran die Frage, ob das völlige Einfrieren des Organismus und ein dadurch bedingter Stillstand der Entwicklung oder des Lebens im besonderen oder im allgemeinen Bedingung für eine glatte Abwick- lung der Metamorphose sei. (4) SUzunffsberichte des ßerlincr Kutomolog'ischen Vereins Herr Stichel weist darauf hin, dass experimenlell nachgewiesen worden ist, wie der Organismus des Insekts zugrunde geht, d. li. die Puppe stirbt, wenn der Frostgrad den sogenannten ,, kritischen Punkt", d. h. ein gewisses Temperaturminimum erreicht. Dieser Grad ist nicht gleich dem Gefrierpunkt der Insektensäfte als Flüssigkeit, sondern liegt bedeutend niedriger, weil die Säfte des lebenden Tieres eine Unterkühlung erfahren können, ohne zu erstarren (Bachine tjew). Ein völliges Durchfrieren und Rrstarren der ganzen Materie einer im übrigen lebensfähigen Puppe scheint in unseren Breitengraden demnach nicht stattzufinden. In der anschliessenden Diskussion, an welcher sich die Herren Petersdorff, Dadd, Huwe und Esselbach beteiligen, ist im all- gemeinen Uebereinstimmung der Ansichten und Erfahrungen darin zu konstatieren, dass die Einwirkung winterlicher Kälte, also die Einhal- tung natürlicher Lebensbedingungen, auf den Entwicklungsgang vieler Schmetterlingsarten vorteilhaft wirke und auch dann anzuraten sei, wenn man die Puppen ,, treiben'', d. h. durch nachfolgende Wärmezu- führung früher zum Ausschlüpfen bringen will, als dies bei normalen Verhältnissen der Fall ist. Nichtsdestoweniger schlüpfen auch viele Falter, ohne dass die Puppen kalt gestellt werden, sogar solche der vorher erwähnten Dicran. vinuLa. Erfahrung sei, dass nach strengen Wintern das Falferleben im nachfolgenden Sommer ein regeres sei, während ein andauernd feuchter und gemässigter Winter die Ursache eines schlechten Flugjahres zu sein scheint. Daher mag es auch kommen, dass beispielsweise in England, wo im Winter selten Frost einsetzt, so viele der dem nahen Festlande eigenen und gemeinen Arten fehlen (Dadd). Sitzung vom 24. Januar. Herr Heinrich zeigt ein anormales Exemplar von MeUtaea ein- xia Ij., bei welch m die beiden Flügel der rechten Seite schmaler, die der linken breiter sind. Da (f(f dieser Art im Habitus etwas schlanker sind als Q. Q , fragt es sich, ob hier eine hermaphroditische Bildung anzunehmen ist. Gutachten aus dem Kreise der Versammlung verneinen dies, namentlich auch mit Rücksicht darauf, dass die Flügel der schmaleren Seite am üistalrande nngleichmässig konvex ausge- schnitten sind, wie man dies nicht selten bei andern Schmetterlingen, insbesondere bei Parnassiusformen findet. Herr Petersdorff referiert aus der Zeitschrift ,,A u s der Natur" über einen Artikel von Jul. Stephan, ausgerottete und au.egestorbe- ne Schmetterlinge betreffend. Behandelt werden insbesondere Chl'y- sophanus (Polyommatus) dispar Hew. und Agrotis suhrosea Stph., die früher in England heimisch waren, jetzt aber dort fehlen. Erstere Art war noch in den 40er Jahren in Hutingdonshire, Cambridgeshire- Norfolk (Whittle sea Meere) heimisch. Als letztes authentisches E'lug- jahr ist 1847 verzeichnet, von da ab fehlt jede Spur der Form. Echte Exemplare von dispar sind jetzt relativ sehr wertvoll, für guterhal- tene Stücke wurden von englischen Sammlern bis 7 Pf. Stl. bezahlt. Herr Dadd bemerkt hierzu, dass die Annahme der Ausrottung des Tieres durch Sammler in diesem Falle nicht zuträfe. Als Ursache des Aussterbens ist mit ziemlicher Sicherheit ein grosser Moorbrand für das Jahr 1907. (5) im Jahre 1848 anzunehmen, bei dem die gesamte Vegetation, soweit das Fluggebict des Schmetterh'ngs reichte, mit ihr also auch die Futter- pflanze eingeäschert worden ist. Herr D. ist nichtsdestoweniger der Ansicht, dass auch gewisse Schmetterlinge durch Sammeltätigkeit aus- gerottet werden können; es sei dies z. B. von den früher in England häufigen beiden Bläulingen Liycaena arion h. und semiargus Rott. anzunehmen, und auch L. hellargus sieht diesem Schicksal entgegen. Diese Art wird für Dekorationszwecke, d. i. für Zusammenstellung von Bildern und Figuren usw. nur aus den schillernden Flügeln des Fal- ters, in ungeheuren Mengen gesammelt und ist jetzt auch schon selten geworden. Herr Riesen berichtet, dass er als ersten diesjährigen Falter im Freien am 19. .lan. ein Phigalia pedaria F. cf '" Treptow ange- troffen hat. Dieselbe Art fand Herr Dadd vor einigen Jahren am 24. Dezember. Herr Dadd regt an, durch Zucht versuche festzustellen, ob Te- phroclystia succentiiriata L. und suhfulvata Hew. gute Arten oder nur Formen einer Species seien. Ein ihm bekannter Sammler habe die Tiere aus Raupen gezogen, die er auf Achillea millefolium gesammelt hat und hierbei nicht nur beide vermeintliche Arten, sondern auch Zwischenformen erhalten. Dieses Resultat habe er in der englischen Zeitschrift ,,En tomological Record and Journal of Variation" als Beweis seiner Annahme publiziert, dass es sich bei diesen beiden Geomefriden nur um Varietäten ein und derselben Art handle. Er sei hierbei auf energischen Wiederspruch bei englischen Lepidopterologen gestossen, die er auf diesem Gebiet als Autoritäten ansähe. Dieselben hätten die Erfahrung gemacht, dass bei Zucht der Tiere aus dem Ei stets nur eine der Arten ohne Uebergänge erzielt worden wäre. Es mag in dem ihm bekannten Falle also eine Täuschung dahin vorliegen, dass in der Zucht der Raupen von vornherein beide Arten vertreten waren, da beide auf A. millefolium vorkommen; nur wäre hiermit die Erscheinung der Zwischenformen nicht erklärt. Diese interessante Streitfrage zu klären, würde sich wohl der Mühe lohnen. Am 31. Januar fiel die Sitzung aus. Sitzung vom 7. Februar. Herr Dadd setzt einige Kasten mit nordamerikanischen Noctuiden in Umlauf, von denen manche gewissen europäischen Formen fast voll- kommen gleichen, daher auch deren Benennung als besondere Arten entbehrlich sein dürfte. Herr Riesen legt etliche Kleinschmetterlinge vor: Chelaria hübnerella Don., Acrolepia assecteila Z., Pamene fimbriana Hew. und bemerkt dazu: Von Ch. hübnerella, einzigem Repräsentanten der Gattung, müsste man nach der Bewertung im Staudingerschen Handlunga- kataloge (1 Mk.) annehmen, dass sie selten sei. Nach Sorhagen lebt die Art in schattigen und feuchten Laubwäldern im Juli, die Raupen finden sich in umgebogenen Birkenblättern. Vorfragender fand den Falter in der Periode vom 20. Juni bis 3. November in Treptow in Anzahl, woraus zu schliessen, dass die Art am Ort ihres Vorkommens häufig ist. — A. assecteila, ist ebenfalls hoch bewertet, die Raupe (G) Sitzungsberichte des Berliner Kntomologischen Vereins 60II in Zwiebel-Dolden und -Blättern minieren, ein Stück wurde in Schöneberg auf der Strasse am 1. November erbeutet. — Von Pame- ne fimbriana wird 1 Stück der Moritzschen Sammlung von Sorhagen aus der Mark ervvälint, als sonstiges Vorkommen ist Hamburg, Hanno- ver, Halle, Schlesien genannt. Herr R. fand (f Q der Art am 7. April 06. in copuhi, seither nicht wieder. — Referent zeigt ferner ein cf der Ilymenoptere CroesitS septentrionalis L. aus Misdroy, welche wegen der hippenförmigen Hinterschienen und Hintertarsen auflFällt, die bei den nahe verwandten Gattungen Neinatus, Amauro- nematus usw. die gewöhnliche Form haben, nur bei Holocnetne etwas verdunkelt sind. Herr W an ach legt eine in Bd. 50, p. 234 der Berl. Ent. Zeitschr. besprochene Käfer-Aberration zur Ansicht vor, nämlich ein besonders dunkelgefärbtes Exemplar von Melolontha hippocastani Fab. (ab. picea Wan.), ferner eine Cicindela silvatica von völlig schwarzir Farbe ohne weisse Flecke. Das von ihm bei Carlshagen (Usedom) gefangene Tier ist eine natürliche Zustandsform, die Farben- veränderung nicht etwa auf Fäulnis zurückzuführen. Ausserdem zeigt Herr W. die in hiesiger Gegend gefundene Curculionide Cossonus linearis F., welche nach Seidlitz in Südeuropa-Schlesien heimisch sein soll. Herr Dadd berichtet, dass er bei einem Versuche, Raupen von Senta maritima einzutragen, die bekanntlich im Winter in abge- schnittenen Rohrstengeln zu finden sind, an einer sonst ergiebigen Fund- stelle am Wannsee so gut wie nichts gefunden habe. Ihm waren die in grosser Zahl vorhandenen Blaumeisen zuvorgekommen, dieselben hatten das ganze Terrain ausgeplündert, eine Unmasse geknickter Rohre und gleich Sägespänen auf dem Schnee verstreuter Splitter zeug- ten von der emsigen Tätigkeit dieser Vögel, Sitzung vom 14. Februar. Herr Ziegler legt eine grössere Anzahl melanotischer Aberratio- nen paläarktischer Falter aus seiner Sammlung vor. Darunter befin- den sich: Parnassius deliiis ab. herrichi, Pieris napi brj/oniae, Colias phicomone, zermattensis, Lycaena argus (mit schwarzen Hinterflügeln ohne die rotgelbe Binde), Chrysophamis phlaeas ab. eleiis, V. sid>alpina, ein sehr dunkles (f von Melitaea iduna aus Lappinnd, Apatiira iris ab. iole, Lycaena arion ab. obscura, Vanessa urticae polaris, Alelitaea p/ioebe und dictynna, Melitaea athalia ab. navarina, Argynnis pcdes, selene, ab. borealis Q aus Lapplaiul, ein dunkles Q von Argynnis ino, Melanargia galathea procida, Satyrus semele mersina, Pararge egerides und andere. Es folgt eine kurze Besprechung über Melanismus und seine Ur- sachen, an der sich hauptsächlich die Herren Ziegler, Heinrich, Wichgraf, Petersdorf f, Huwe beteiligen. Die Ursachen des Melanismus, die ja im allgemeinen feststehen, sind danach nicht immer klar zu erkennen, da auch bei heisser Temperatur Aberrationen ent- stehen, die gowöhnlich nur im Norden unter Einwirkung der Kälte vor- zukommen pflegen. So hat Herr Huwe vor Jahren im heissesten Juli neben einer grösseren Anzahl normaler Stücke von Van. urticae ohne für das Jahr 1007. (7) jcdo küustliclic Einwirkung auch eine Reihe von Faltern erzielt, die der Subspecies polaris völlig gleichen. Herr Zobel zeigt eine sehr interessante Aberration von Thya- t'ira batis aus Bozen vor. Das Tier ist kleiner als normale Stücke nnd fast ganz hellgrau gefärbt. Die Mondflecke der normalen Stücke fehlen gänzlich, die olivgrüne Grundfarbe der Vorderflügel ist nur in einem schmalen etwa 1 mm breiten Streifen am Vorderrande und in einem kleinen Fleck nach dem Apex hin erhalten. Der Vorderrand ist fast gerade, die Flügel sind überhaupt schmaler als bei normalen Tieren, auch Hinterflügel und Unterseite heller als bei solchen. Man könnte versucht sein, das Tier für eine bisher noch unbekannte Art zu halten. Sitzung vom 21. Februar. Herr Dadd legte den im voraus erschienenen Band VIII von „Tutt, British Lepidoptera" vor (bisher sind Bd. I — IV aus- gegeben), in dem etwa 10 Arten Hesperiiden und Lycaeniden in un- erreicht ausführlicher Weise bezüglich ihrer ganzen liiologie, Morpho- logie, Anatomie und Systematik behandelt werden Herr D. macht besonders darauf aufmerksam, das in diesem Bande u. a. ein Pärchen des echten Chrysophamis dispar Hew. abgebildet ist, und bespricht die Unterschiede gegen die Form rutilus des Festlandes, die übrigens auch in England neben dispar als Ausnahmezustand gefunden wurde. Diese Unterschiode bestehen, abgesehen von der sehr beträchtlicheren Grösse, in vermehrter Fleckbildung und beim Q in der Verbreiterung des submarginalen roten Streifens der Hinterflügelunterscite. Herr Thieme ist der Ansicht, dass die Form des Vorderflügels, der am Apex spitzer ausläuft, ein charakteristisches Merkmal abgebe. Diese Eigentümlichkeit habe ein ihm bekanntes Stück des Berliner Zoolog. Museums mit der Abbildung von Tutt gemein. Sitzung vom 28. Februar. Von verschiedenen Seiten, besonders von Herren Riesen und Blume, wurden als Boten des Frühlings beobachtet sowohl über- winterte als auch frisch geschlüpfte Falter und Dipteren ; von Faltern insbesondere Phigalia pedaria F., Anisopteryx aescularia Schiff, und Hyhernia lencophaearia Schiff", mit marmorinaria Esp. Herr Blume zeigte seine Ausbeute vor. Sitzung vom 7. März. Herr Ziegler zeigte folgende melanotisch gefärbte Heteroceren aus seiner Sammlung vor: Zygaena trifolii syracusiae Z. aus Andalusien, rhadamantluis Esp. kiesenwetteri H. S. aus Catalonicn, occitanica Hyerica Srgr. aus Catalonion; Lymantria monacha eremita O.; Spilosoma hcbricipeda zatima Cr. aus Helgoland; Phragmatohia fuliginosa horealis aus Lappland; Arktinia caesarea Goeze aus dem Grune- wald; Calliinorpha domimäa persona Ilbn aus Sizilien; Arctia hebe L. aus Osipreussen; aulica Ij. aus Böhmen; Coscinia striata melanoptera Brahm aus Südtirol; Thaumetopoea processionea lac- tifica Stgr. ; Aglia tau form, ferenigra aus Thüringen; ^cron^da rumi- (8) Sitzungsberichte des Berliner Kntomologischen Vereins eis Salicis Curt.; Dicramira vinula phantoma Dalm. aus Schwedisch- Lappland; Mamestra hrassicae scotochroma Röber; persicariae imicolor Stgr. bei Berlin; dentina SchiflF. aus Ostpreu«sen; mar- morosa microdon Gn. aus Tarasp; Miana strigilis aethiops IIw.; Hadena rurea alopeciirus Esp. Finkenkru^; secalis leucostigma Esp. aus Krairi; Polia chi olivacea Stephens aus Schottland; Cato- cala disjnncta separata Frr. aus Griechenland; Bomolocha fontis terricidaris Hbn. ausKöslin; Hypena rostralis unicolor T\\i\.\ Aci- dalia degeneraria meridaria Mill. aus Krain; Ennomos querci- naria equestraria F. aus Düsseldorf; Gonodontis bidentata aus Ostpreusseu; Selidosema ericetaria pyrenaearia B. aus den Pyre- näen; Biston hirtaria hanoviensis Heymons; Amphidasys betu- laria doubledayaria Mill. aus Oeynliausen; Boarmia einctaria submarmorata Fuchs; Uchenaria cineraria Brkh.; repandata conversaria aus Köslin; Gnophos myrtillata obfuscaria Hbn. aus Maloja (Schweiz). Herr Dadd bemerkt hierzu, dass von Gonodontis bidentata Cl. in England ganz schwarz gefärbte Stücke vorkommen; bezüglich der separata-Form Frr. der Catocala disjuncia Hg. ist er der Ansicht, dass diese Form mit Unrecht zu disjiincta gezogen werde; seiner Ansicht nach gehöre sie — wenn es nicht eine eigene Art sei — zu Catocala nymphagoga Esp. Herr Dadd zeigt einige Stücke von Polyploca ßavicornis L. aus Lichtenrade vor, bei welchen die Makeln teils zusammengeflossen sind, teils statt der grünlichen eine ockergelbe Farbe aufweisen, ferner 3 abweichende Stücke von Parasemia plantaginis L aus dem Harz, darunter 1 (f mit roten Hinterflügeln, welche Form in Kleinasien die Normalform ist, in Deutschland nur in Gebirgen vorkommt und als V. caucasica katalogisiert wird. Die beiden anderen Stücke, (^(;f der Stammform und der ab. hospita, zeichnen sich durch spärliche schwarze Zeichnung auf den Hinterflügeln aus. Herr W an ach zeigt ein von der Ostsee ans Land gespültes Q von Dendrolimus pini L. vor, welches nach Reinigung vom Schlamm und nach Präparation wieder auflebte und noch Eier legte. Herr Wanach hat öfter die Beobachtung gemacht, dass im Cyankaliglas an- scheinend getötete Q Q. auf dem Spannbrett noch Eier ablegten, was Herrn Dadd zu der Bemerkung veranlasste, dass Tutt bei Zygaeniden die sonst schwer erzielbare Copula dadurch erreicht habe, dass er die beiden (jJeschlechtcr eine kurze Zeit im Giftglas vereinigte. Von den weiter von Herrn Wanach vorgezeigten Tieren, erweckt namentlich ein Sat. semele L. cf wegen seiner sehr hellen Färbung Interesse. Sitzung vom 14. März. Herr Dadd bringt zur Erläuterung seiner Bemerkungen in voriger Sitzung eine Reihe von Catocalen zur Anschauung, nämlich disjuncta, nymphagoga, f. separata und divcrsa. Gleichzeitig legt er drei schöne selbstgcfertigte Aquarelle vor von Catocala. puella Lecch, sepa- rans Leech und intacta Leech aus Korea und Japan. Dr. Bise hoff zeigte die Ausbeute eines Sonntagvormittagsaus- flugs (10. März 07) vor, der vorwiegend auf Mikrokäfer aus Schilfan- pülung und Moos gerichtet war, die am Havelufer bei Picheiswerder für das Jahr 1907. (9) durch Absieben und teilweise an Baumstümpfen und unter Rinden am Havolufor gesammelt sind. Daneben wurden auch Insekten anderer Klnssen berücksichtigt. Die Käferwelt war an diesem Tage schon recht gut belebt. Von den Slaphylinen sind als seltenere Stücke er- wähnenswert: Hygronoma dimidiata, Bisnius elongatulus, Calo- dera protensa, C. nliginosa C. nigrita, Myllaena dxibid, Thino- dromiis dilatatiis, Omalium minimum. Ferner wurden von den Gattungen: Stemis 1 Species, Homalota 5 Species, Philonthns 3 Species, Oocypoda 2 Species, Tachyporns 2 Species erbeutet. Mit zahlreichen Exemplaren in einer Art sind die Gattungen: Atitalia, Sülicus, Co- nosoma, Lathrobium {qaadratum), Paederus, Oxytelus, Ji.antho- tiniis, Ocalea vertreten. Von Pselaphiden sind Bryaxis fossula- ta und impressa, Bythinus hulbifer mehrfach gefunden, von Tri- chopterygiden: Ptenidium pusillum und Trichopteryx atomaria. — An Varabiden wurden mehrere Exemplare von Odacantha mela- mira, Argutor crenatus und Bradycellus placidus gefangen. Erwähnenswert erscheint auch Psammoecus bipunctatus. Die ganze Ausbeute belief sich auf nahe an 400 Einzelexemplare in zirka 70 ver- schiedenen Arten. Sitzung vom 21. März. Herr Blume legt als Frühlingsboten einige gefangene Geometri- den vor. Herr Thieme hat ein Pärchen der auf dem Kontinente bisher in Sammlungen kaum vertretenen hochseltenen Pieride Styx inferna- * lis aus den Anden mitgebracht. Herr Grunack eine Reihe der schönen Arctia intercalaris. Sitzung vom 28. März, Herr Stichel legt eine aus dem Grunewald mitgebrachte Larve des Cerambyx heros und eine frisch gefangene Biston pomonaria Q vor. Herr Wanach verliest eine Stelle aus einem Bericht des Malaria- forschers Grassi, aus welcher sich zu der kürzlich stattgehabten Unter- haltung über Mücken ergibt, dass diesen Insekten nicht nur Blut, son- dern auch der Saft von Früchten als Nahrung dient. Sitzung vom 4. April. Herr Schmack zeigt eine äusserst interessante Zusammenstellung von Saturniiden und anderen Spinnern vor, von welchen besonders hervorzuheben sind: Lemonia taraxici Esp. cfQ, Lemonia balli- oni ponticus Auriv., Aclias sehne Hb , Aclias artemis Brem., Brahmaea certhia F. E. S., Brahmaea Ledereri Rghfr., Satur- nia pyretorum und boisdiwalii vera, Saturnia aüantica, SatM'- nia hybr. daubii Stdfs., Saturnia hybr. emiliae Stdfs., Aglia tau melaina Gross., lihodinm fugax var. diana Obth. cf Q ""^ Rodhinia jankowskii Obth. Q, Graeltsia isabellae GracUs Q. Herr Grunack zeigt im Anschluss an die von Herrn Dadd am 28. Februar vorgezeigte var. von plantaginis eine echte var. caucasica vor, welche doch von der Daddschen Form erheblich abweicht. (10) Sitzxinfjshcrichte dts Bvrlhier Kntomologischen Vereins Sitzung vom 11. April. Herr Ziegler legt einige Zygaena-Formcxi mit gelbroten Hintcr- fliigelii vor, nänilicli trifolH Esp., lonicerae Scheven, filipendidae L. und cavniolica Sc. ab. amoena Stgr., und mit ganz gelben Hinter- fliigeln ephialtes L. ab. aeacus Esp. Herr" Wa n ach hat eine Anzahl am Sonntag vorher in einem Schlammgrabcn bei Potsdam von ihm gefangener Coleoptcrcn mit- gebracht Bemerkenswert ist dabei Prasocuris phellandrii, eine Chrr/somelide^ die der Vortragende bisher stets nur an Pflanzen unter Wasser gefangen hat. Herr Schmack unterbreitet wieder Saturniiden, darunter Satur- nia hoisduvalii jonasi (Amur) Sat. liyhr. bornemanni Stdfs., atlantica, pavonia-cf ohne Zickzackbinde u. a. Herr Stichel weist auf 2 von dem Vorgenannten mitgebrachte weibliche Vertreter des Genus Luehdorfia Criiger, nämlich piiziloi Ersch. vom Ussuri und Li. japonica Lrech aus Japan hin. Obschon beide ?clion nach ihrem ganzen Habitus nur Lokalformen ein und der- selben Art sein können, sind doch die Legetaschen verschieden, näm- lich die von puziloi flach mit einem kleinen blattiihnlichcm Ansatz, unten breit und unregelmässig, die von japonica blascnförmig. Viel- leicht liegt Deformation durch unbekannte Ursache vor. Nähere Fest- stellung des Sachverhalts wäre wünschenswert. Herr Dadd berichtet, dass die bisher nur spärlich in der Um- gebung von Berlin gefundene Orthosia riiticilla Esp. in diesem Jahre in grosser Anzahl auftrete derart, dass es ihm im Verein mit zwei anderen Sammlern gelungen sei, an einem Abend etwa 200 Stück am Köder zu erbeuten. Sitzung vom 18. April. Herr Zicgler zeigte eine Anzahl von ihm im Kullengebirgc auf einer Halbinsel der Südwestküste Schwedens, Provinz Schonen, er- beuteter Schmetterlinge vor und zwar von Pyrameis cardui, die dort typis=chc Form von maltgelber Grundfarbe: pallida Schöyen q^, von Aphontopus hyperanthiis L. areie Müller (f mit weissen Pünkt- chen auf der Unterseite an Stelle der Augen, von Lycaena argyrog- nomon (argt(s) einen ,3^ mit je einem schwarzen Punkte auf der Querrippe der Miltelzelle, ferner die dort t^'pische blaugefärbte Form des Q callarga Stgr., von Zygaena filipenduale L. eine kleinere robustere Lokalform mit stärkeren Fühlern, von Charaeas graminis L. die gelbweivli Rhagium mordax, Leptura ccrrdigera, „ rubra cf Q, , ceramhyciformis, Acanthocimis aedilis (f $. Hymenoptera. Sireoc jiivencus h. . Färbung lichtrot. Leibring gelb, sehr breit. Häufig unter der Hauptform. 56 Clemens Dzhirzynaki: f. Forma drastichi Hskc. 16. Jahresb. Wien. Ent, Ver. 19u5, p. 95; desgl. 1906, p. 87, Taf. II, Fig. 2.3. Fleck '6 des Vorderflügels fehlt oder ist zu einem weissen Punkt reduziert. Abdomen ohne roten Ring. Sehr selten in der Wiener Gegend (Mödling). g. Forma liedysari Hbn. (4388 b). — Flecke normal. Hinter- leib ohne roten Ring. In Mittel-Europa. h. Forma diniensis H. S. (4388a). — Mit vergrösserten, weiss gerandeten Flecken und rotem Leibring. Ilcäutig unter der Ilauptform. ^ i. P^rma bohatschi Wgn. Sog. Ent. XX, 1905, p. 73. — Dz. 17. Jahresb. Wien. Ent. Ver. 1906, p. 87, Taf. 11, Fig. 17. — (Forma confluens). Flecke wie folgt zusammengeflossen: Aus der Mitte zwischen 1 und 2 zieht eine rote Linie, welche Fleck 3 mit 4 und 5 verbindet. Fleck 6 ist isoliert. Umrandung der Flecke weisslich-gelb. Abdomen mit rotem Leibring. Sehr selten Nieder-Oesterr. (bei Wien.). j. Forma jurassica Blachier. Bull. Soc. Ent. France 1905, p. 52; Ann. Soc. Ent. Fr. vol. 75 (19U6). — Dz. 17. Jahresb. Wien. Ent. Ver. 1906, p. 87, Taf. II, Fig. 16. — (Forma conHuens). Flecke 1 bis 5 sind längs des Vorderrandes rot ver- bunden. Hinten ist die Grundfarbe erhalten und bildet zwischen den Flecken 3, 4 und 5 je einen schwarzen Punkt. Fleck 6 (Nierenfleck) liegt isoliert. Schweiz: Genf. k. Forma weileri Stgr. (4388 d). — Dz. 17. Jahresb. Wien. Ent. Ver. 1906, p. 86, Taf. II, Fig. 15. — (Forma conßuens). Oberth. Et. Ent. compar. I (1904), p. 52, Taf. HI, Fig. 31. Fleck 1 bis 5 zusammengeflossen, derart, dass ein einziger grosser roter l'leck vorhanden ist, der jedoch die Flügelränder nicht erreicht. Fleck 6 isoliert. Abdomen mit rotem Ring. Karlsruhe. 1. Forma ragonoii Gianelli. — Perlini: Forme d. Lep. ital., Bergamo 1905, p. 56. — Seitz, Gr. - Schmett. I, v. 2, p. 30, Taf. 8 f. — (Forma confluens). Fleck 1 bis 5 zusammengeflossen, jedoch die dunkle Grundfarbe hie und da sichtbar. Fleck 6 isoliert. Die palaearktischen Arten der Gattung Zygaena I. ^7 m. Forma totirubra Seilz, Gross-Schmett. Bd II, p. SO, Taf. 8 f. Vorderflügel durch Verbreiterung und Zusamnienfliessen der Flecke ganz rot. Sehr selten unter der Hauptforni. n. Forma tricolor Ob., Et. E n t. c o m p a r. I, Taf. III, f. 30 (1904). Die schwarze Grundfarbe des Vorderflügcls infolge Ver- breiterung der weissen Fleckumrandungen fast verdrängt. Die Grundfarbe erscheint weisslich-grau. Frankreich. 0. Forma amoena Stgr. (4388 e). — Dz.: 14. Jahresb. Wien. Ent. Ver. 1903, p. 53, Taf. II, Fig. 17. — Burgelf, Ent. Zeit. Int. Ent. Ver. XX, 1906, p. 161, Fig. 3 (forma bicolor). = klapaleki Joukl, Ent. Zeit. Guben, v. 20, p. 18 (1906). — Ent. Zeit. Int. Ent. Vor., v. 21, p. 92 (1907). — Taf. II, Fig. 19. In der typischen Form ist der Vorderflügel ganz weiss, nur an der Spitze ein schmaler schwarzer Rand. Flecke rot, können zu zweien verbunden sein. Stücke, welche hiervon abweichen, bilden Ueborgängc zur vorigen Form. Nicht selten neben der typischen Form, p. Forma berolinensis Stgr. (4388 f). — Flecke ohne weisse Umrandung, Leib ganz schwarz. Ueberall unter der Hauptform, q Forma vungeli Schultz. Ent. Zeit. Int. Ent. Ver., 1 9, 1 9U6, p. 209. Flecke ohne weisse Umrandung aber Abdomen mit rotem Leibring. Ungarn: Veröcze. r. Forma taurica Stgr. (4388h). — Fcärbung dunkelrot. Flecke wenig oder gainicht weiss umrandet. Fleck 6 (Mond- fleck) sehr klein, oft fehlend. Leibring sehr breit. Klein-Asien. s. Forma apemna Tur. (4.388 g). — Dz., 14. Jahresb. Wien. Ent. Ver. 1903, p. 54, Taf. II, Fig. 18 {=wiskottiG-^\h.). Fleck 6 (Mondfleck) fehlt, ebenso der Leibring. Lombardei, besonders bei Genua, t. Forma cingidata Dz. 14. Jahresb. Wien. Ent. Ver. 1903, p. 54, Taf. II, Fig. 19. Wie die vorige, aber mit rotem Leibring. Abruzzen. u. Forma sardoa Mab. (4388 i). — Kleine Form, im all- gemeinen wie taurica. Sardinien. 5ö Clemens Dzixirzynski: V. Forma graeea Stgr. (4388 k). — Ziogelrote, südlidie Form. Griechenland, w. Forma orana Dnp. (4388 o\ — Sehr kleine Form von licht- roter Färbung, ohne Leibring. Flecke gross, weiss um- randet. Hinterflügcl mit breit schwarz gesäumter Spitze. Mauretanien. X. Forma harhara H. S. (4388 p), — Wie die vorige, nur grösser. Mauretanien. y. Forma allardi Oberth. (4388 q). — Färbung lichtrot. Flecke weiss umrandet. Leibring schwach ausgebildet. Mauretanien, z. Forma minor (Bang - Haas i. 1.), Seitz: Gross - Schmett. Bd. II, p. 30, Tat". 8 i. Ganz kleine Form, ohne roten Leibring. Flecke weiss gerandet. Algerien, aa. Forma amasina Stgr. (43881). — Flecke des Vorderflügels wesentlich verbreitert, weiss gerandet. Färbung lichtrot, Leibring breit. Klein-Asien. bb. Forma iviedemanni Men. (4388 m). — Flecke sehr breit weiss umrandet, so dass die Grundfarbe sehr eingeschränkt ist. Abdomen völlig rot. Klein-Asien: Taurus. cc. Forma albarrachia Stgr. (4388 n). — Kleine Form ohne Leibring. Flecke ohne weisse ICinfassung, Fleck 6 (Mondfleck) sehr klein. Spanien, dd. Forma transiens Stgr. (4388 r). = ab. alba Dz.: 17. Jahresb. Wien. Ent. Ver. 190G, p. 88, Taf. II, Fig. 24. Flecke breit weiss umrandet. Fleck 6 ganz weiss, ohne jeglichen roten Kern. Abdomen mit rotem Ring. Mittel-Europa, häufig unter der Hauptform. 71) Z. occitaiiica Vill a. Forma typ. occitanica Vill. (4389). — Oberthür: Et. d'Entom. XX, p. 53, Taf 7 (abnorm). — Taf. II, Fig. 20 (abcrr.). Die roten Flecke sehr klein, weiss umrandet. Fleck 6 ganz weiss, zuweilen fehlend. Hinterflügel mit schwarzem Saum. Abdomen mit breitem rotem Leibring. Frankreich und Spanien, gemein. b. Forma iberica Stgr. (4389 b). — Weisse Umrandung der Die palaearklischen Arten der Gattung Zi/gaena i^. 59 Flecke schwach oder fehlend. Fleck 6 rot. Katalonien (Iberien). c. Forma azona Spuler. Gr.-Schmett. Eur., p. 165. Wie die typische Form, aber ohne Leibring. Unter der typ. Form. d. Forma disiuncta Spuler. Gr.-Schmett. Eur., p. 165. Flecke Scämtlich klein und weit voneinander getrennt. Unter der typischen Form, c. Forma albicans Stgr. (4389 a'. — Taf. II, Fig. 21. Fond der Vorderflügel infolge Verbreiterung der Um- randung der Flecke ganz weiss, nur die Spitze und der Aussenrand schwarz, auch zwischen Fleck 3 und 5 die dunkle Grundfarbe in der Regel noch etwas sichtbar. Roter Leibring sehr breit. Andalusien. 72) Z. cocandica Ersch. a. Forma typ. cocandica Ersch. (4373). — Burgeff: Ent. Zeit. Int. Ent. Ver., XX, 1006, p. IGI, Fig. 2, mclan. — Taf. II, Fig. 22. Halskragen, oft auch die Schulterblätter gelblich rot. Flecke des Vorderflügels gelb, manchmal rot gekörnt. Hinterflügel rot. schmal schwarz gesäumt. Abdomen mit breitem rotem Leibring und gelbem Afterbusch. Zentral-Asien: Buchara b. Forma nigra Dz., nov. form. — Abdomen ohne roten Leibring. Buchara. c. Forma karategini Gr. Grsch. (4373 a). - Abdomen ganz rot. Buchara, Pamir, d. Y ovm2i conserta Gr. Grsch. (4373 b). — Flecke rot, oft mehr oder weniger deutlich gelb gerandet. Halskragen rot, Abdomen mit breitem Leibring, zuweilen ganz rot. Buchara, Pamir. Bois. ßrün. Bkh. Calb. Dup. Dz. = Esp. Er. = Frr. ^ F. W. Gr. Gr. Ger. = Hoch. Hbn. : Hske. Led. Mab. = zeichnis der Abkürzungen der wichtigsten Autoren : = Boisduval. Mill. = Milliere, P. , Brünnich, M. T. Ob. := Oberthür, Charles. = Borkbausen. M. B. 0. = Ochsenheinier, F. ^ Calberle, H. Fall. = Pallas, P. S. = Duponchcl, F. A. J. Pier. = Pierret, Alexander. Dziurzynski, Clemens. Reb. = Rebel, Prof. Dr. H. . Esper, E. J. C. Rbr. = Rambiir, J. P. Erschoff, Nikol. Stgr. = Staiulinger, Dr. 0. = Freyer. C. F. Schev. = V. Scheven, Tb. G. ^^ Fischer de Waldbeini. Spr. ^ Speyer, Dr. A. •. = Grum-Grschima'ilo. Spu. = Spiiler, Prof. Dr. J. = Germar, E. F. T. ^ Tutt, J. W. V. Hochenwartb, S. Till-. ^ Turati, Conte E. = Hühner, Jacob. Vill. ^ Villiers, Adrien-Pnulenf =: Hirsclike, Hatis. Wgr. = Wagner, F. . Lederer, Jiiliii!?. Zkt. = Zickert, F. = Mabille, P. Fig. Fig. Fig. Fig. Fig. 1. 2. 3. 4. 5. Fig. (3. Fig. 7. Fig. 8. Fig. Fig. 9. 10. 60 TaTelerklärungen. Tafel I. Z. zule'ima Pier. — Algier p. 17. Z. erebus Stgr. — Armenien und Kaukasus. . . p. 17. Z. trifoln Esp. forma glycirrhizae Hbn. . . . p. 24. .Z^ /o»ic^rat?Schev. forma «7r?nrt Speyer. - Schlesien, p. 26. Z. angelicae Ochsenh. forma doleschalli Rühl. — Ober-Oesterreich p. 28. Z. anpelicae Ochsenh. forma confluens Dz. — Wiener-Gegend p. 28. Z. filipendulae Ij. forma chrysanthemi Bkh. — Chemnitz p, 31. Z. „ „ forma iiava Robson. — Meran (Tirol) p. 30. Z. dorycnii 0. forma crocea Schultz. — Sachsen, p. 36. Z. transalpina (astragali) occidentalis Oberth. — West). Frankreich. . . . p. 35. Fig. 11. Z. niphona Butl. — Amurgebiet p. 43. Tafel II. Fig. 12. Z. melüoti italica Caradja. — Ober-Italien. . . p. 42. Fig. 13. Z. laetaUhnJormamannerheimiChsird. — Taurus. p. 47. Fig. 14. Z. achilleae Esp. forma flava Dz. — Wiener- Gegend (Kritzendorf bei Klosterneuburg) . . . p. 48. Fig. 15. Z. achilleae Esp. forma hrunnea Dz. — Wiener- ^ Gegend p. 48. Fig. 16. Z. mitisi Dz. — Kaukasus; (F. Leder leg.) . . p. 46. Fig. 17. Z. achilleae Esp. forma dziurzynskii Hirschke. — Umgebung Wiens p. 48. Fig. 18. Z. truchmena Eversman. — Turkestan p. 51. Fig 19. /?. oarnio^iVa Scop. forma awiücna Stgr. - Wiener- Gegend (Anningergebiet) p. 57. Fig. 20. Z. occitanica Vill. — (etwas vom Typus abweichend: Fleck 6 fehlt) — Süd-Frankreich, Granada , . p. 58. Fig. 21. Z. occitanica Vill. forma albicans Stgr. — Spanien p. 59. Fig. 22. Z. cocandica Ersch. — Buchara p. 59. Hervorgehoben wird, dass die meisten dieser Abbildungen in „Seitz, Gross-Schmetterlinge der Erde" fehlen oder nicht richtig dargestellt sind. Z. mitisi Dz. und einige andere sind zwar bereits in den Jahresberichten des Wiener Entom. Vereins abgebildet, da dies aber eine weniger verbreitete Zeitschrift ist, erscheint die Wiederholung der Darstellung nützlich. Die Form dziurzynskii (Fig. 17) ist von dem von Hirschke l)eschriebenen Original "etwas abweichend aber hiermit zu vereinigen, das Exemplar der forma amoena (Fig. I9i ist insofern interessant, als die roten l"'lecke zusammenfliessen und dem reproduzierten Stück von Z. occitanica (Fig. 21) fehlt der weisse Mondfleck, der bei der typischen l"'orm vorhanden ist. [Beil. Eutom. Zeitschrift, Band LIII, Jahrgang 1908.] 61 Hin Beitrag zur nordischen Schmetterlingsfauna und anknüpfende Bemerkungen. Mit Tafel III. Von H. Stichel. Anfang Juli 1907 besuchte Herr H. Rangnow, Berlin, mit seinem ältesten Sohn Hermann, beides durch die erfolgreiche Aus- übung ihrer lepidopterologischen Praxis in Berliner Sammlerkreisen wohlbekannte Persönlichkeiten, Lule- Läpp mark im nördlichen Schweden, um Schmetterlinge zu sammeln. Herr Rangnow sen. hatte die Freundlichkeit, mir einen Teil der gesammelten Schätze vorzuführen und einige zweifelhafte Stücke zur Bestimmung zu übergeben Unter diesen befanden sich etliche recht eigenartige neue Formen, deren Beschreibung ein Teil meiner Aufgabe sein soll. Ich benutze die Gelegenheit zu einer gedrängten Uebersicht des Inhalts der Ausbeute soweit ich sie selbst zu sehen Gelegenheit hatte, ergänzt durch einen mündlichen Bericht und durch einige Aufzeichnungen Herrn Rangnows. Die Liste ist nicht ganz vollständig, enthält aber alles Wesentliche und gibt schon ein ganz anschauliches Bild nordischer Schmetterlings- fauna. Zur Vervollständigung desselben habe ich eine Auswahl hierauf bezüglicher Literatur zur Hilfe genommen, zitierte aus dieser wissenswerte Mitteilungen und knüpfte hieran einige weitergehende Betrachtungen namentlich systematischer Natur. Bei der Bestimmung der Geometriden hat sich Herr F. T hur au, Berlin, mit bekannter Sachkenntnis betätigt. Im voraus sei aus den Schilderungen Rangnows von seiner Reise folgendes erwähnt: Die Sammelzeit währte von Ende Juni bis Mitte Juli. Die erfolgreichste Tätigkeit wurde in der Gegend um Gellivara und weiter nördlich am Oberlauf des Kaitom-Elf, also etwa unter dem 67—68*^ nördlicher Breite entwickelt, einige Sachen wurden auch am Unterlauf des Lule-Elf in der Höhe von Haparanda ge- sammelt, also in einer Gegend, die immer noch zum arktischen Faunengebiet zu rechnen ist, wenn man, wie Pagenstecher (19, p. 201) den 65 u nördl. Breite als ungefähre Südgrenze desselben annimmt. 62 B. Stichel: Diese Arten vom Lule - Elf sind in der Liste hinsichtlich ihrer Herkunft besonders bezeichnet. Die Gegend um Gellivara etc. trägt den allgemein nordischen Charakter. Grosse Strecken Sumpf und Moor wechseln mit Birkcn- waldungen und Föhrenbeständen. Die Moore sind mit Ledum be- wachsen aus dem sich einzelne verkrüppelte Kiefern erheben. Hie und da stehen Büsche der narkotischen Rosmarinheide (Andromeda polifolia) und zwei kleine nicht rankende Brombeergewächse, deren Blüten von Schmetterlingen und anderen blumenliebcnden Insekten reichlich besucht werden. Aus der Niederung erheben sich einzelne Bergkegel, die meistens bis zu etwa GOO m Höhe bewaldet, sonst aber vegetationsarm und ebenfalls stellenweise von Mooren bedeckt sind. In höheren Regionen erscheinen Schneefelder, die mit Vorliebe von Renntieren aufgesucht werden, vermutlich weil diese dort Linderung und Schutz vor der Fliegcnplage finden. An fliegenden Schmetterlingen war keineswegs Ueberflnss, das Hauptaugenmerk der Sammler war auch mehr den Raupen gewidmet, von denen eine grössere Menge verschiedener Familien, wohl gegen 2000 Stück, lebend eingebracht wurde. Die Hoffnung, aus der Weiterzucht in Berlin auf bequeme Weise gute nordische Falter und Raritäten in Anzahl zu erhalten, erfüllte sich leider nur zu einem geringen Teil, weil die meisten Raupen abstarben oder als Puppe „verkalkten". Die in ihrem Sammelgebict gemachte Bekanntschaft eines Botanikers war den Rangnows insofern von Vorteil, als sie in gewissen Fällen alsbald die Art der Futterpflanzen feststellen und hiernach für die Aufzucht der Raupen in der Heimat die ent- sprechende Auswahl der Nahrung treffen konnten. Dass trotzdem so bescheidene Resultate erzielt worden sind, dürfte hiernach zweifel- los klimatischen Einflüssen .zuzuschreiben sein. Abgesehen von schwierigen Terrainverhältnissen, war das Wandern und Sammeln durch eine fast unbeschreibliche Mücken- und Fliegen- plage sehr erschwert. Wenn schon die gewöhnlichen Stechmücken, welche in ungezählten Scharen Gesicht, Hals und Hände überfielen, bei den Sammlern einen förmlichen Aderlass verursachten, so steigerte sich die Plage durch Milliarden einer kleinen weisslichen Fliege bis zur Unerträglichkcit. Diese Quälgeister belagerten nicht nur alle unbedeckten Körperteile, sondern krochen in geradezu frecher Aufdringlichkeit in die Nasen- und Ohröffnungen hinein, ja sie stiegen ungeniert in den Hosenbeinen empor und taten sich an Beinen und Unterkörper in Gemütsruhe gütlich. Namentlich stark mitgenommen wurde auf diese Weise Herr Rangnow jun., dessen Körper derart von dem Insektengift infiziert war, däss er nach seiner Rückkehr Nordische Schmetterlingsfaima. 63 an einer starken Lymphdrüsen-Entzündung erkrankte. Trotz dieser Drangsale wurde nnermüdlich gesammelt und der Eifer liess alle Strapazen und Mühseligkeiten vergessen und überwinden. Verzeichnis der benutzten Literatur. Der EinfacLheit wegen gebe ich bei den Zitaten nur den Namen des Autors und in Klammern ( ) die lautende Nummer dieses Verzeichnisses nebst Seitenzahl an. Hinter jeder laufenden Nummer der Arten etc. ist die- jenige des Kataloges von ytaudinger u. Rebel (18) ebenfalls in Klammern ( ) zugefügt. 1. Esper, Die Schmetterlinge in Abbildungen nach der Natur, Vol. I-V, Erlangen 1777—1805. 2. Hübner, Jac, Sammlung europ. Schmetterlinge, Augsburg, Vol. I-IV, 1798—1824. 3. Quensel, On the insects and testaceous animals of Lappland in: Acerbi, Travels through Sweden Finland a. Lapland . . ., p. 245 u. f., London 1802. 4. Zetterstedt, Insecta Lapponica descripta, Lepidoptera, Lipsiae, 1840. 5. Herrich - Seh äffer, System. Bearbeitung der Schmetterlinge von Europa, Vol. I — VL Suppl., Regensburg 1843 — 5G. G. (Wocke u.) Staudinger, Reise nach Finnmarken^} in: Entomol. Zeitung Stettin, Vol. 22, p. 325 u. f., 1861. 7. Tengström, Catalogus Lepidopterorum faunae fennicae praecur- sorius in: Notiser ur Sällskapets pro Fauna et Flora Fennica Förhandlingar, Helsingfors 1869. 8. Schilde J. G., Lepidopterologische Mitteilungen aus Nord- Finnland in: Entomol. Zeitung Stettin, v. 34, p. 157, v. 35, p. 57, 1873—74. 9. Siebke, H, Enumeratio Insectorum Norvegicorum, Lepidoptera. Christiania 1876. 10. Sandberg, G., Beobachtungen über Metamorphosen der arktischen Falter in: Berlin. Ent. Zeitschr., Vol. 29, p 245 (1885). 11. Sven Lampa, Fortekning öfver Skandinaviens och Finlands Macrolepidopter, in: Entomologisk Tidskrift, 1885. 12. Sahlberg, J., Om nägra aberrationer af släktet Argynnis in: Meddelanden af Societas pro Fauna et Flora Fennica, Helsing- fors 1890-92. 13. T utt, J. W., The British Noctuae and their varieties, London 1892. 1) Das Sannneigebiet Wecke und Staudingcrs war im wesentlichen die Gegend von Hossekop, etwa unter dem 70 ^ nürdl. Breite, also etwas nördlicher als die Fangstellen Rangnows. 64 H. Stichel: 14. Sparre Schneider, Lepidopterenfauna en pä Tromsöen og i naermeste omegn in: Tromsö Museums Aarshefter 15, Tronisö, 1893. 15. Kirby, W. F., A Handbook of the Order of Lepidoptera (Aliens Naturalists Library) London 1894. l(j. Strand, Zur Kenntnis der Lepidopteren- Fauna des arktischen Norwegens in: Berichte des Naturwiss. Vereins Regensburg, VII, p. 1, 1898-99. 17. Tutt, J. W., A Natural History of the British Lepidoptera. Vol. II, London 1900. 18. Staudinger (u. Rebel), Catal. Lepid. Palaearct. Faun., III Berlin 1901. 19. Pagenstecher, Die arktische Lepidopterenfauna, in: Fauna Arctica, Zusammenstellung der arkt. Tierfornien auf Grund der Ergebnisse der Deutschen Expedition in das Nördl. Eismeer im Jahre 1898 (Römer u. Schaudien) II, 2, 1901. 20. Sparre Schneider, Coleoptera og Lepidoptera ved Bergen og i naermeste omegn, in: Bergens Museums Aarbog 1901 No. 1. 21. Sparre Schneider. Tillaeg til Tromsö og omegns Lepidopter- fauna, in: Tromsö Museums Aarshefter 23, 1901. 22. Strand, Embr. , Beitrag zur Schmetterlingsfauna Norwegens in: Nyt Magazin for Naturvidenskaberne, vol. 39, p. 25, Christiania 1901. 23. Spul er (Ilofmann), Gross - Schmetterlinge Europas, III, 1902 bis 1908 24. Schultz, 0., Einige nordische Tagfalter-Formen, in: Abhandl. d. Naturf. Gesellschaft Görlitz, 1904. 25. Hampson, G. F, , Catalogue of the Noctuidae in the coli of the British Museum (Cat. Lep. Phalaenae III, IV, V, VI, London 1901, 03, 05, 06), 2G. Seitz, Die Gross - Schmetterlinge der Erde, Vol. 1. (Röber: Gattung Pieris, Eiffinger: Ercbia). Rhopalocera. Pioridae. 1 (52 c). Pieris iiapi bryoiiiae (Hbn ). — 1805, Papilio b.. Hübner (2) p. 62 '). Die noch hie und da verbreitete Ansicht, dass es sich bei 1) Als Autor des Namens wird gewohnheitsmässig Ochsenheimer (1808) angegeben, Hübner hat den Namen aber schon in giltiger Form 1805 gol)niiicht. Nordische Schmetterlingsfaiina. 65 hryoniae um eine auf das 9 beschränkte Aberration handelt, ist neuerdings verschiedentlich berichtigt. Aber schon 1874 hat Möschler (Ent. Zeit. Stettin v. 35, p 153) die Unterschiede des (f der „var. " hryoniae gegen napi typ. sehr wohl erkannt und als Vergleichsmerkmale mit einer amerikanischen Rasse herangezogen. Bryoniae stellt in cf und Q eine gut differenzierte Höhen- bzw. Lokalform dar, deren cf cf, wenn auch nicht mit den $ $ über- einstimmend, so doch merklich anders beschaffen sind als solche der typischen Unterart. Insbesondere sind die schwarzen Keilflecke am vorderen Teil des Distalrandes und im Apex mehr isoliert, schärfer und länger, die Adern beider Flügel ausgedehnter geschwärzt, an ihren Enden bilden sich im Hinterflügcl schmal streifenartige Wisch- flecke und auf der Unterseite sind die Adern viel breiter grau bestäubt (? ^ verna Strand). Es kommen, wie bei der typischen Unterart, Exemplare mit und ohne schwarzen Medianfleck des Vorderflügels vor. Rangnow fing nur ein einzelnes, schon ziemlich abgeflogenes c/, an dem die charakteristischen Merkmale nicht gerade sehr scharf ausgeprägt sind, welches aber wohl zu dieser Unterart gezogen werden muss. Ueberhaupt glaube ich, dass alle nordischen Stücke, wenn sie auch als P. napi oder als gener. II napaeae Esp. (Sven Lampa: 10, p. 10) registriert sind, hierher gehören. Es mag diese Bestimmung eben in der Gewohnheit liegen, den „Varietäten" -Namen hryoniae nur auf das verdunkelte Q. anzuwenden. Möglich, aber nicht wahrscheinlich, wäre die Abtrennung der Gesamtheit der nordischen „hryoniae" von derjenigen der Alpen und anderer südlicherer Gegenden. Dann würde der von Strand (22, p. 44) auf- gestellte Name P. napi forma verna ') als Bezeichnung dieser nordischen Subspecies zu seinem Recht kommen, wenn man nicht vorzieht, ihn wegen Homonymie zu verwerfen. Nach Sparre- Schnei der (14) soll die Unterseite der bei Tromsö fliegenden bryoniae cfd" sich durch viel stärkere gelbe Färbung von napi typ. unterscheiden ; verna Strand (aus der Gegend von Christiania) ist unten teils wie napi, teils schwächer gelb, soll aber einen kleineren Spitzenfleck des Vorderflügels haben als süd- lichere ^/-Individuen von hryoniae. Dies sind sehr geringfügige und unbeständige Merkmale und nicht geeignet, eine erfolgreiche objektive Trennung der Nordland- form (verna) von hryoniae typ. aus südlicherer Gegend durch- 1) Nicht zu verwechseln mit P. krueperi f. veriia Grum-Grshimailo in: Horae Soc. Ent. Ross. v. 22 p. 804 (gen. veinal. der krueperi- Rasse [devta Nicev.] aus Zentral-Asien). 5 66 n. Stichel: zuführen. Die arktische Zone zeitigt eben infolge gleicher Lebens- bedingungen das gleiche Produkt wie wärmere Gegenden in höheren Regionen, und wir haben hier eine auf gewisse insulare Land- oder Höhengebiete beschränkte, unter sich übereinstimmende und — ab- gesehen von individueller Variation — in konstanter Weise fort- pflanzungsfähige Individuenreihen, also eine systematische P^inheit im Range einer Subspecies. Dass bei weiterer Ausdehnung des Verbreitungsgebietes einer solchen Unterart auch weitere Rassenspaltungen vorkommen, zeigt die Sonderstellung von P. napi frigida Scudd. aus dem arktischen Amerika. Allerdings sind auch hier Nützlichkeitsgründe mitwirkende Ursache und ein objektives Urteil wird auch bei der Rekognoszierung einzelner Individuen auf Bedenken stossen. Hat doch der Amerikaner Holland in seinem Butterfly-Book (1899) p. 279 diese amerikanische frigida schlechtweg als bryoniae registriert ! Wird aber deren Sonderstellung anerkannt, so kann ich mich dem Urteil nicht anschliessen, welches Verity (Rhop. Pal. p. 146, Fussnote) äussert, dass nämlich die napi des arktischen Norwegens und von Lappland nichts anderes sind, als „xar" frigida Scudder. Zetterstedt (4, p. 907) führt Pier, napi [7 ^ brponiae) in 2 „Varietäten" an: a. (f Q weiss mit wenig oder garnicht markierten Adern, q' ohne (überwiegend) oder mit einem, 9 mit 2 Medianflecken, haupt- sächlich aus Süd-Schweden. b. cf Q weiss oder gelblich, Vorderflügel mit 2 Flecken, Hinterflügel unten gelb, die Adern beiderseits breit schwärzlich. Meistens beim 9 beobachtet. — Es erscheint fraglich, ob diese Diagnose (mit 2 Medianflecken des Vorderflügels) überhaupt auf das ^f anwendbar ist, Autor scheint hier die Geschlechter nicht genügend erkannt zu haben. Dass im europäisch-arktischen Gebiet alle möglichen Abstufungen der hri/oniae -Unsse vorkommen, berichtet schon Schilde 1884 (Entom. Nachr. p. 36): „Diese Eiszeit-Form der Darwinianer erbeutete ich innerhalb vier arktischer Sommer teils in Nordost-Finnland, teils bei Tromsö und Bodo in allen Abstufungen: von der weissen, schwarz- gerippten Form unserer weiblichen Frühlings-na/;? an immer mehr vergilbend und verdunkelnd bis zur schwärzlich überrauchten lehm- gelben Type aus den Walliser Alpen (nb: Ob das Original, von bryoniae gerade aus den Walliser Alpen stammt, ist nicht erwiesen! — Autor), nur in der Grösse bleiben die norwegischen, nicht aber die finnischen bryoniae zurück gegenüber den schweizerischen." — Nordische Schmetterlings/aima. 67 Schilde fing in Nord-Finnland (8, p. 169) Ende Juni und Anfang Juli napi typ. (angeblich, vermutlich aber hryoniae cf) und hryoniae durcheinander. Letztere mit lehmgelber Grundfarbe und weniger dunkel bestäubt wie alpine Stücke, unten in beiden Geschlechtern mehr oder weniger dunkelgelb als deutsche Exemplare. Staudinger (6, p. 342), welcher im Juni, an höher gelegenen Orten auch noch im Juli, beide Geschlechter fing, bemerkt, dass die cfcf sehr wenig von der Frühlingsgeneration (nb: also von napi typ.) abweichen, nur die Unterseite ist schwärzer bestäubt. Die Q Q variieren ziemlich stark, bei allen aber ist die schwärzliche Bestäubung der Flügel vorwiegend, die hellen Teile sind weisslich, meistens mit einem Stich ins Gelbe, zuweilen sogar buttergelb. In diesen Ausführungen sind sogleich alle Merkmale angedeutet, auf welche später Aberrationsnamen für alle erdenklichen Abstufungen begründet sind. Im besonderen handelt es sich dabei um Individual- formen mit gelbem Grundton der Flügel. Da nun aber solche Formen nicht nur aus dem arktischen Gebiet, sondern auch aus anderen Gegenden Europas gemeldet und beschrieben sind, da ferner die Fülle der vorhandenen Namen die Nützlichkeit weit übersteigt, so erscheint es zeitgemäss und zweckentsprechend, den Stoff auf seinen Wert und auf sein Wesen zu prüfen. Aus diesem Versuch mag auch ersehen werden, zu welchen Schwierigkeiten solche Ueber- produktion von Namen führt. Einige Feststellungen erfolgten schon von F. Wagner in den Verhandl. d. zool.-bot. Gesellsch. Wien, v. 53, p. 174 (1903), aber sie führten nur zur Identifizierung der Originale einiger aberrativer Individuen ungenauen Charakters, während ich hier bemüht sein werde, die Namen auf definierbare Stufen aberrativer p]ntwickelungsnchtungen zu verteilen und zu fixieren. Ich gebe zunächst ein chronologisch-bibliographisches Verzeichnis der in Betracht kommenden Namen aus dem europäischen Faunen- gebiet, also unter Abrechnung von einigen vielleicht als Unterarten aufzufassenden asiatisch - palacarktischen Formen und unter Weg- lassung einiger neuester Varietäten, deren Rekognoszierung nicht möglich war, die ich aber nachrichtlich anführe. Im voraus sei hierbei bemerkt, dass ich, mit Ausnahme von hryoniae^ konstante Rassenbildung (Unterarteni im engeren Gebiet von Europa nicht für vorliegend erachte, so fasse ich auch M napi „var." intermedia Krul. nur als weibliche Zustandsform der 1. Generation auf; ich gehe weiter unten noch hierauf näher ein. 1758. napi. Papilio (Danaus) n., Linne. Syst. Nat. Ed. 10, p. 468. 1805. hryoniae. Papilio h., Hübner (2) Text p. 62 (falso = napaeae Esp. $); 1806-19 „Napi" (part.), t. 81 5* G8 n. Stichel: f. 407*. — 1808 P. h., Ochsenheimer, Schmett. Eur., V. l£ p. 151 (9); Pontia h., ders. 1. c; v. 4 p. 30. — 1903 P. napi ab. b., Wagner 1. c, v. 53 t. 3 f. 5 (er*). — 1907 P. /).. Röber (26) p. 49 t. 21 c (c', Q). 1805. napacae. Papilio (Dan. Cand.) n., Esper (1) p. 119 t. IIG f. 5. 1828. sabellicae. Papilio s., Stephens, Illustr. Brit. Ent. Hau- stellata, v, 1 p. 21. — Kirby (15), v. 2 p. 150 t. 53 f. 4, 5, 1860. nigrovenosa. Pieris napi var. n., Selys-Longchamps in: Mem. Soc. Roy. Sc. Liege, v. 2 (1) p. 3, 1845 (nom. nudum); var. Q sabellicae in: Ann. Soc. Entom. Belg., V. 1 p. 5. 1885. Sil) pli Urea. Pieris napi, gen. II napaeae ab. s . Schöyen in Entom. Tidskr., v. 6 (1884), p. 140. — 1907 P. n- ab. s., Röber (26) p. 48, t. 21 c (Q). 1890. intermedia. Pier, napi var. i., Krulikowski in: Bull. Soc. Imp. Nat. Moscou 1890 v. 4 p 21 1 t. 8 f. a (Q); ab. bryoniae, Wagner 1. c. p. 178, t. 1 f. 8. 1893, sulphureotincta. Pier, napi ab. s., Reuter in Acta Soc. Faun. Flor. Fenn, v. 9 No. 6 p. 10 (Q). — 1903 P. n. ab. s., Wagner 1. c, v. 53 t. 1 f. 7. 1893. flava. Pier, napi var. /"., Kane in: Entoml., v. 26 p. 119, 1901 V. 34 t. 4 f. 6. - 1903 P. n. ab /., Wagner, 1. &. t. 1 f. 2. — 1891 Pier, napi var., Barret in: Ent. monthly Mag. (II) vol. 2 p. 329 (N.W.-Irland). 1895. m er idio nali s. Pier, napi var. m., Heyne in: Rülil, Pal. Gross-Schmett v. l p, 714. 1901. verna. Pier, napi form. (gen. I) v., Strand (22) p. 44, (nicht verna Grum-Gr.!) 1901. immaculata. Pier. napi. var. bryoniae ab. i., Strand (22) p. 44. 1903, flavescens. Pier, napi ab. f., i Staudinger i. 1.) Wagner, 1. c, p. 176 t. 1 f. 1. 1903. meta. Pier, napi ab. in., Wagner, 1. c, p. 177 t, 1 f. 3i), 4. ') Die Form soll nach der Bcscbreibiing weisse Onindfaihe der Flügel- obcrseite haben. Die Abbildung 1. c. f. 3 (auch f. 4) ist oberseits deutlich gelb getönt. Bei der Analyse wird orsteros (weisse Grundfarbe) als massgebend angesehen. Ein mit dieser Abbildung gut in der Zeichnung übereinstim- mendes Stück, mit rein weisser Grundfarbe fing ich vor einigen Jaluen im Fluggebiet des Originales (Mödling b. Wien) im Juli (No. 1975 coli. m.). No7'dische Schmetterlings fauna. 69 1907. nana. Pier, napi ab. n., Röbcr (26) p. 48. 1007. impunctata. Pier, napi ab. i., Röber (26) p. 48. 1907. interjecta. Pier, napi forma i., Röber (26) p. 48. 1907. radiata. Pier, napi ab. r., Röber (26) p. 48 t. 21 c (9). 1907. meta. Pier, napi form, m., Röber (26) p. 48 t. 21 c (Q). 1907. virilis. Pier, napi ab. f., Röber (26) p. 48. 1907. obsoletä. Pier napi ab. o., Röber (26) p. 49. — 1903. P. napi ab. bryoniae 9, Wagner, 1. c. p. 178, t. 4 f. 6. 1907, concolor. Pier, napi ab. c, Röber (26) p. 49. 1908. suffusa. Pier, napi forme s., Verity, Rhop. Pal., p. 143. 1908. caucasica. Pier, napi forme c, Verity, I. c, p. 144. 1908. pseudorapae. Pier, napi var. p., Verity, 1. c, p. 144. 1908. narina. Pier, napi var. bryoniae ra,cen., Verity, 1. c, p. 145. 1908. carnea. Pier, napi ab. c, Verity, 1. c , p. 149. 1908. nigrans. Pier, napi ab. w., Verity, 1. c, p. 150. Aus dieser Liste müssen von vornherein zusainmengezogen werden: a. P. napi L. (typ.). = impunctata Röber. AUS Linnes Original-Diagnose (Syst. Nat. X) und der ergänzenden BeschreibuDg in „Fauna Suecica" (1761) p. 271 gebt nicht hervor, dass P. vapi o^ einen Medianfleck im Vorderflügel hat, wie Röber annimmt. Dagegen bezieht sich Linne auf rapae und von da weiter auf hrassicae. Von den zitierten Abbildungen ist, soweit mir die antiken Werke zugänglich waren, von A 1 b i n (Nat. Hist. Engl. Ins., 1720) t. 51 f. c ein (f (rapae oder napif ohne Medianfleck, von R e a u m u r ein rapae - (f mit Median- fleck abgebildet. Die übrigen Bilder (von Blank aart, Petiver, Merian, Rösel) stellen Q Q von rapae bezw. napi dar und bei Moufet (Ins. sive min. Anim. Theatrum, 1634) kann ich in keinem der Textbilder eine Pieris erkennen. H ü b n e r endlich (2) vol. 1 f. 406 bildet ein napi-cf ab, bei dem der Medianfleck nur in der Durchsicht dargestellt ist. Die Diagnose Linnes, bzw. der indirekte Hinweis auf P. hrassicae und das erste sichere Bild eines (f bei A 1 b i n berechtigt zu dem Schlüsse, dass als typischer Vertreter sowohl für P. napi als auch für rapae Exemplare ohne Medianfleck anzusehen sind. Die Benennung impunctata ist deswegen zu verwerfen. b. P. napi bryoniae Hb. 73 i. c. m.). Sie bildet deutliche Uebergänge zu mda Wagn. und intermedia Krul. 74 [l. Stichel: b. Pieris napi napi, gen. aest. napaeac. a Grundfarbe weiss. '<. Zeichnung der Oberseite ab- geschwächt (Q) virilis. ß- Zeichnung der Unterseite ab- geschwächt meridionalis. y. Zeichnung verstärkt (0", 2) • mela (nlqrans) b. Grundfarbe gelb in verschiedener Abtönung. '<■ Zeichnung normal oder wenig verstärkt {cf, Q) .... sulphitrea^). ß- Zeichnung verstärkt (9) . . ßavescens. c. Grundfarbe rötlich (fleischfarben). « Zeichnung normal .... carnea. c. — — bryoniaeQ (c/ bleibt ausser Betracht ^ verna).-) Grundfarbe gelblich. n Zeichnung verstärkt aber verschwommen, ohnedeut- lichc Medianflecke . . ( immaculata [obsoleta). y radiaia. ß- Zeichnung verstärkt bis zu annähernd gleichmässiger Verdunkelung des Vorderflügels concofor. Von diesen Individual - Formen sind nordischer Herkunft: sulphurca Schöyen (vermutl. Christiania), sulphureotincta Reut. (Kuss.- Lappland), hnmacidata Strd. (Norwegen), allenfalls auch flava Kanc (Nordwest-Irland). Bryoniae (napi) ist nach Strand (16, p. 3) der erste Frühlings- bote bei Tromsö und wurde schon am 15. Mai beobachtet. Er fliegt bis in den späten August, ob in zwei Generationen, war nicht festzustellen. Anscheinend handelt es sich aber um eine in die 1) Ein hierzu passendes Weibchen fing ich im Juli in der Mödiinger Gegend bei Wien. Es passt gut auf Rübers Abbildung (26, t. 21 c), nur die Grundfarbe ist etwas heller (No. 1890 i. c. m.). Forner berichtet Rotiikc in Ent. Zeit. Stettin v. 35 p. 303 (1894) von einem (f mit gcsiitligt schwefelgelber Grundfarbe und normaler, intensiver Zeichnung, welches auf einer feuchten Wiese bei Crefeld gefangen worden ist. — Auch Wagner meldet ein gelbes cf «"^"s Turin im 14. .lahresb. d. Wien. Ent. Ver., 1903, p. 43, t. 1, f. 5. -) Bryoniae Q, (tvp.) ist nach Hühner (2, t. 81 f. 407*) eine Form von hellockergcll)er Grundfarbe mit venlunkeUem Wurzel- und Distalfeld des Vorderflügels: in seinem Discus sind mir die Adern schwärzlicli bestäubt und bleibt dieser siclitlich heller. Nordische Schmetterimg sfaxma. Ib Länge gezogene Entwicklung einer einzigen Brut. Das 9 legt seine p]ior gern auf Draha (Hungerblümchen), aber immer nur einzeln. Die Grösse der Tromsöer Individuen schwankt zwischen 3j und 43 mm. — Rangnows Exemplar hat 45 mm Spannweite (^23 mm Vorderflügel - Länge), ein Q. meiner Sammlung aus Bjerkcng (No. 1967: iormsi hnmacxdata) misst nur 19 mm Vorderflügel-Länge. Verbreitung nach Pagen Stecher (19, p. 220): Circumpolar in Europa, Asien, Amerika. In letzteten beiden Erdteilen in verschiedenen weiteren Unterarten, deren Behandlung hier zu weit führen würde. 2(86). Colias palaeno palaeiio (L.). — 1761, Fapilio p, Linne. — Pap. phUomene Hbn.; C. palaeno var. lapponica Stgr. Das Original der typischen Unterart ist aus Schweden beschrieben, daher wohl mit der arktischen bzw. subarktischen Form identisch und der von Staudinger für diese aufgestellte Name lapponica ein- zuziehen, wie es der Autor bereits selbst getan hat (Deutsche Ent. Z. Iris X, p. 310). Palaeno flog am unteren Lule-Elf in grosser Menge. Durch die hell schwefelgelbe Oberseite beider Flügel, deren schmalen schwarzen Saum und die hoch-graugrüne Unterseite des Hinterflügels der cfcf ist die schwedische Form gut von südlichen Rassen unterschieden, so namentlich von C. palaeno europome Esp. (Papilio Dan. Cand. europome Esper = palaeno Ochs, nee L., — europomene Spuler (23, p. 9), nee Ochs.) aus Süd- Deutschland etc., z. B. Ober-Schlesien (Prosnagebiet), von wo mir eine grössere Reihe Vergleichsstücke meiner Sammlung zur Verfügung steht. Diese Rasse, deren Original von Esper (1, I, p. 367) aus der „sächsischen Gegend" angegeben ist, zeichnet sich durch hoch- gelbe Oberseite und vorherrschend tiefgelbe Unterseite der o^(jris- Individuen ein zusammenhängendes Band über den Vordcr- tiügel tragen werden, ist nicht zutreffend (s. oben), die Form bildet schon vermöge der Verstärkung der schwarzen Zeichnungen und der feurigeren Grundfarbe eine genügend charakterisierte lokalisierte (arktische) Rasse. Verbreitung nach Pagenstecher: Arktisches Europa und Asien. 4 (202 b.). Argyiiiiis aphirapo ossianus (Herbst). - 1800. Papilio ossianus, Herbst, Naturs. Schmett. X, p. 98, t. 270, f. 4, 5. Autor erhielt die Form als lappländische Varietät von A. euphrosyne. Beide haben tatsächlich viel Anklänge miteinander, Herbst erkannte doch alsbald die Artverschiedenheit, fand aber 78 H. Stichel: den Anschluss nicht und behandelte ossianus als gute Art. Er schreibt p. 101 : „Man wird mich vielleicht tadeln, dass ich aus diesem und dem vorhergehenden Falter (nb.: ßngal) neue Arten gemacht, allein ich habe lieber in den Fehler fallen wollen, die Arten zu vervielfältigen als zu verringern, weil ersteres unstreitig weniger Nachtheil hat." Also — schon vor mehr als 100 Jahren ganz wie heute, nur mit dem Unterschiede, dass jetzt mit Unterarten, damals mit Arten operiert wird! — Ossianus besitze ich in drei annähernd übereinstimmenden Stücken aus Tromsö und Bjerkeng (No. 2009, 10, 2038 coli. m). — Staudinger (6, p. 34G) erwähnt, dass die Form in der Silberfleckung der Unterseite variiert, oft fehlt diese ganz. Flugzeit: 2. Juli— Mitte Juli, selten. Schilde (8, v, 34, p. 175) gibt an: Im ganzen Juli häufig auf Mooren, in vielfach schön variierenden Stücken. Fr fand die leder- braunen Dornen - Raupen am 27. Juni, auf Gräsern ruhend. Ver- puppung erfolgte vom 28. Juni ab, Entwicklung in 9 Tagen (!). - Der „Veränderlichkeit" der ,var." ossiamis widmet J. Meves (Blntomol. Tidskr. v. 15, 1894, p. 179) eine längere Betrachtung. Hiernach stellt die von Herbst abgebildete dunkle Form das Extrem der Entwicklungsrichtung (abgesehen von melanotischen Zustands- fornien) vor. Die Zeichnung variiert auf beiden Flügelseiten, namentlich aber die Anlage der Unterseite, so dass K. nicht weniger als 8 Namen für solche Zustandsformen in verschiedenen Abstufungen (als aberrationes) aufstellt, die hier kurz rekapituliert sein mögen: Vorbemerkung: Alle Merkmale beziehen sich auf die Unter- seite des Hinterflügels. a. Forma rudolphii Meves, 1. c. p. 18G, fig. 1. — Die ganze Elügelfläche hell (silber, weiss oder gelb), nur die Adern braun, die übrige dunkle Zeichnung hie und da schwach angedeutet. — 1 c^' Helsingland. b. Forma basal is Mev., 1. c. p. 18(J, f.. 2. — Wurzelbindc fehlt oder ist höchstens in verwaschenen Staubfleckchen an- gedeutet. — 2 0^, 1 9, Helsingland. c. Forma discalis Mev., 1. c. p. 186, f. 3. — Die distal der hellen Mittelbinde folgende dunkle Binde unvollständig, so dass sich erstere strahlenförmig ausbreitet. — 1 c/, Helsingland- d. Forma limbalis Mev., 1. c. p. 186, f. 4. — Distalhälfto des Flügels fast ganz zcichnungslos (rötlich-gelb), darin nur eine Reihe dunkler Ringfleckc und Spuren der Saum- flecke. — 1 (/, Helsingland. e. Forma cultrimacula Mev., 1. c. p. 187, f. 5. — Die dunkle Nordische Schmetterlingsfauna. 79 Wurzelbinde vorn unterbrochen, so dass der helle Basal- fleck mit dem vorderen Fleck der hellen Mittelbinde vereinigt ist. — 5 (f, Helsingland, f. Forma decorosa Mev., 1. c. p. 187, f. 6. — Fläche schwarzbraun mit b Reihen Silberflecke (einschl. der Augenflecke). — 1 (/, Helsingland. g. Forma inops Mev., 1. c. p. 188, f. 7. — Die helle Mittelbinde stellenweise schwarz unterbrochen. — 4c/, 19. Helsing- land, '2 c/, Jemtland. h. Forma seien oides Mev., 1. c. p. 188, f. 8. — Das Distalfeld zwischen den Medianadern heller, in den übrigen Zellen dunkler als die Grundfarbe distal von der hellen Mittel- binde. — 4 c/, Helsingland. Ob in Schweden neben der subsp. ossianus auch die typ. aphirape vorkommt, wie von anderer Seite (z. B. Zetterstedt) behauptet wird, wagt Mev es nicht zu entscheiden, die Ansicht ist aber erklärlich, wenn als Vorbild für ossianus Herbst's, extreme Figur in Betracht gezogen wird. M. ist aber (jedenfalls mit Recht) der Ansicht, dass wenigstens alle Stücke aus dem nördlichen Schweden zu ossianus als „wirkliche Lokalvarietät" zu ziehen sind, denn sie lassen einen entschieden anderen Habitus als deutsche Exemplare erkennen. Diese sind im Durchschnitt grösser, oben fahler gelbrot, mit feineren schwarzen Zeichnungen. Nur Stücke aus Oestergötland nähern sich den deutschen. Bemerkenswert ist schliesslich die Feststellung Meves (I. c. p. 183), dass bei ossianus der sonst für Argynnis- Arten charakte- ristische Wurzelfleck auf der Hinterflügelunterseite zwar meistens fehlt aber auch zuweilen recht deutlich vorhanden ist. Von Aphirape sind ferner mehrere sehr auffällige nordische Individual -Aberrationen beschrieben, benannt und abgebildet. Es erschien zweckmässig dieselben hier zu reproduzieren, wenn auch nicht farbig. a. Forma kuUervo Sahlb. — (11, p. 204, t. 1, f. 1) Gefangen: 8. Juni 89 bei Härkäsuo, Sammatti. — Taf. III, Fig. 1. b. Forma aino Sahlb. (II, p. 204, t. 1, f. 2). — Taf. III, Fig. 2. c. Forma isahella Tengstr. (7, p. 293) (Sahlb. 1. c. p. 240 t. 1, f. 2). Gefangen: 10. Juni bei Petrosavodsk und ein 2. Stück von Sahlberg: 15. Juni bei Härkäsuo. — Taf. III, Fig. 3. Form a und c von Habitus der typischen Unterart, in melano- tischcr (a) und albinotisclier (c) Richtung verändert. Form b cino potenziert melanotische Entwicklung von ossianus. Die Grundfarbe der albinotischen Form, isahella, ist oben fast 80 H. Stichel: ganz weiss, nur mit einem schwachen gelblichen Schein, während die Unterseite des VorderHligels hellbraun, die des HinterHügels mit Ausnahme der weissen Querbinden in der Wurzelhälfte licht bräunlich, in der Distalhälfte gelblichweiss ist. Verbreitung nach Pagenstecher (19, p. 283) circumpolar in den drei Weltteilen Europa, Asien und Amerika (dort als Sonder- Unterart). Systematik: Arg. aphirape goliüit samt den folgen Argynniden No. 5-8 zur Gattung (oder Intcrgattung) Breuthis Hbn. mit dem Typus B. hecate (nach Scudder), sofern der betreffenden Artengruppe eine Sonderstellung im System einzuräumen ist. V'ergl. : Kirby: (15, p. G4): Sp liier: (23, p. 26). 5 (35a) Argyiinis euphrosyne fliigal (Hbst); — 1800, Papilio/., 1. c. p. 92. t. 270, f. i, 2. [— P. Dia lapponiea Esp. (1: t. 108, f. 5. nom. vanum). Von Rangno w in kleinerer Anzahl von ziemlich dunklem Allgemein- Eindruck gefangen, davon 1 cf No. 2016 coli. m. Die Originale sind, wie die der vorigen Form, aus Lappland und als „Varietät" von euphrosyne bezeichnet, von Herbst als „Art" behandelt. Hierzu bildet er (t. 270 f. 3) eine „Varietät" ab mit hellerer Grundfarbe und weisslichen Mondflecken am Distal-Saume der Flügel. Es ist mir nicht möglich, diese Figur mit euphrosyne zu vereinigen, ich halte sie vielmehr für eine A. selene, sie müsste Anschluss als Individual- Aberration bei heia Schift". finden, die im schwedischem Lappland Mitte Juni — Juli häufig sein soll (Staudinger: 6, p. 34t)), aber von Rangnow nicht gefangen ist. Fingal soll nach Stau dinge r (6, p. 347 J seltener sein, Flugzeit 18. Jnni bis Ende Juni. Finnmarkische Stücke sind weniger schwarz als schwedisch-lappmarkische. — Nach Siebke 19, p. 12): Mitte Mai bis Ende Juni in ganz Norwegen. — Die Art soll nach Reuter in Finnland zwei Generationen haben, Sparre Schneider konnte dies für Norwegen nicht bestätigen: Strand (16, p. 5). Verbreitung nach Pagen Stecher (19, p. 234): Arktisches Europa und Asien. — Schilde (8, v. 34, p. 177) erwähnt auf der Oberseite geschwärzter (auch biudenartig) Aberrationen, demgegenüber kann ich aus der Rangnowschen Ausbeute eine interessante albindtische Abart vorführen : 5a. Forma nov. iiiveola m. — Taf. III, Fig" 4. Alarinn colore fundali supra albitla, subtus albido-ßavescente. cf, Albino. Grundfarbe der Oberseite fast schnee-weiss, nur mit einem ganz geringen, von unten durchscheinenden gelblichen Ton. Die Gesamt-Zeichnung wie bei der Hauptform der Unterart, nur die Nordische Schmetterling sfauna. 81 submarginalen Keilflecke am Distalsaum beider Flügel, die bei fingal mit dem Saum meist innig verscbmolzen sind, durch kleine weissliche Mondflecke von diesem getrennt, Unterseite mit etwas deutlicherem, aber immer noch schwachem gelblichem Schein auf der weissen Grund' fläche, im Hinterflügel die Wurzelhälfte ganz leicht grau getönt, von den Silberflecken nur der an der Wurzel, hinter der Mediana liegende stumpfe Keil deutlich, die Saumflecke und ein von der Zelle nach dem Distalrande vorspringender Zapfen leicht silbern angeflogen. Dieser zapfenartige Fleck auffällig verkürzt. — 2 übereinstimmende (fcf vom Oberlauf des Kaitom-Elf wehen fing al typ., Sam.mlung Rangnow. Wohl der interessanteste Fund der ganzen Reiseausbeute. Der Anschluss der Form an A. euphrosyne oder selene erschien anfangs zweifelhaft, jedoch kann als guter Trennungscharakter die Lage der Reihe runder Flecke im Distalfelde des Vorderflügels betrachtet werden. Diese Fleckenreihe ist bei A. selene nur leicht gekrümmt und liegt etwa in der Mitte zwischen den Marginal-Flecken und der discalen Fleckenbinde, während sie bei euphrosyne stärker S-förmig verläuft und der discalen Fleckenbinde wahrnehmbar näher liegt. Dies und das übereinstimmende Fluggebiet, bei dem sonstigen gänzlichen Mangel an A. selene, gab den Ausschlag zur Einreihung des „Schneeflöckchens" an dieser Stelle. Die Form bildet eine interessante Analogie zu der vorher registrierten albinotischen Form isahella (p. 79) von A. aphirape, ist aber in der Verfärbung noch weiter vorgeschritten. Es sei hierbei einer ganz ähnlichen Aberration von A, selene gedacht, die in der Lössnitz bei Dresden gefangen, in der Deutsch. Ent. Zeit. Iris vol. 18 (1905) Taf. I abgebildet ist, und die in der Farbe mit isahella gut harmoniert. 6. Argyniiis pales aquilouaris nov. subsp., Taf. III, Fig. 5, Hahitxi A. palis arsilaches minoris. Alae supra fulvae, signaturis dilatatis, in area media anticarum. nonmmqiiam conßuentibiis; anticis sulitus nigromacnlatis, poslicis nimis nibi- ginosis, mimts argenteo-macidiferis, fascia discali transversa ochracea nigro-fimbriata. angxistissima. Eine bisher unbeschriebene Unterart der, glaube ich, am weitesten variationsfähigen Argynnide. Der allgemeine Eindruck fast wie ein kleineres Exemplar von A />. arsilache Esp. (typ.)i) aus Deutschland. Oberseite der Flügel satt rötlich - braun, die gewöhnlichen Zeichnungen der Art sämtlich verstärkt, im Mittelfelde mitunter 1) Espers Original: Papüio Aymphal. Phalemf. Arsilache ist aus Franken (1, v. 2, p. 35) Ich vermag nicht festzustellen, ob norddeutsche Exemplare hiervon abweichen, nehme aber Uebereinstimmung an. 6 82 //. Stichel: derart, dass die Flecke in der Breite des Flügels zu unregelmässigen Binden vereinigt und in der Längsrichtung zu ebensolchen Figuren zusammengeflossen sind. Die schwarzen Randflecke beider Flügel verbreitert, manchmal zu einem geschlossenen Saumstreif verflossen, namentlich am Distalrandc des Hinterflügels, wo die anschliessenden schwarzen dreieckigen Flecke diesem Saumbande aufsitzen und nur teilweise durch feine Striche oder schmale Mondfleckchen von ihm getrennt sind. Wurzelfeld des Hintcrflügels breit geschwärzt. — Unterseite: Vorderflügel mit deutli.'-hen schwarzen aber isoliert stehenden Flecken. Hinterflügel auffällig bunt; Grundfarbe vor- wiegend rostrot, im Distalfolde mit ockergelb gemischt. Die dem rotbraunen Wurzelfeld folgende, von schwarzen Winkel- und Wellen- Linien eingefasste ockergelbe Querbinde auffallend schmal. Im Discal- felde eine Reihe undeutlicher Fleckchen; derjenige im vorderen Medianzwischenraum ringartig, mit weissem oder weisslichem Kern. Dieses Zwischenaderfcld, welches bei A. pales typ. meist auffällig gelblich abgetönt ist, hier — ähnlich wie bei A. p. arsilache — nur wenig heller als der übrige distale Flügelteil. Am Distalsaumc steht eine Reihe von Silberfleckchen, die übrige Flügelfläche ist ziemlich spärlich silberfleckig, mitunter ist nur ein runder Fleck an der Wurzel hinter der Mediana und ein länglicher Fleck am Zellschluss erhalten. — Nach ^ (fcf ^^^' Ausbeute, Gellivara, coli. Rangnow. Die F'orm macht einen lebhafteren, feurigen Eindruck und wurde im Fluge auf einem Sumpf von Rangnow zuerst für einen Chrysophanus gehalten. Bei einem der Originale sind die Flecke im Mittelteile des Vorderflügels vollständig untereinander zusammen- hängend. Es entzieht sich meinem Urteil, ob die von anderen Seiten aus den angrenzenden arktischen Gebieten als arsilache registrierten Tiere hier anzuschliessen sind, aber ich halte dies für wahrscheinlich. Ebenso vermag ich keine Klarheit zu erlangen, ob diese neu- beschriebene Form einer lokalisierten Subspecies angehört, oder mit A. pales lapponica Stgr. nach dem Boden- pp. - Verhältnissen ab- wechselt, wie Staudinger angibt. Derselbe schreibt (6, p. 347): „Arsilache ist die in nassen Sümpfen vorkommende Form, gleichviel ob solche in der P]bene oder auf Gebirgen liegen ; pales hingegen kommt nur auf Alpwiesen vor, die sich im hohen Norden allerdings nur wenig über den Meeresspiegel zu erheben brauchen". . . „Gegen Ende Juni fingen wir die ersten typischen (V) arsilache, und zwar stets auf feuchten Sümpfen, sowohl Gras- als Heidesümpfe«. An den Grenzen solcher Sümpfe und grasiger Wiesenhänge flogen auch wohl beide Formen durcheinander, doch tiug ich niemals mitten im Sumpf eine pales oder mitten auf einer trockenen Wiese eine arsilache" . Nordische Schmetterlingsfauna. 83 A. pales lapponica Stgr. liegt mir in 2 cfcf (No. 1999, 2000 coli, m.) aus Floifjeld und Svendborg (Norwegen) vor, sie sind fahl- braun mit schmaler Zeichnung und kleinen Flecken, ich kann objektiv haltbare Unterschiede gegen einzelne Individuen aus der Schweiz nicht erkennen, hier muss, wie in vielen Fällen der künstlichen Rassenspaltung, das persönliche Feingefühl mitwirken. Zur Illustrierung der Variabilität der Art als solche sei hier einer Form aus Ober -Bayern gedacht (3 cfcf meiner Sammlung, No. 20001-03, Berchtesgaden über 1200 m). Dieselben zeichnen sich aus durch ihre Grösse (Vorderfl.-L.änge 20 mm) schlanke, -eckige Flügelform, lebhaft rötlichbraune Grundfarbe, breite und bis nahe zum Analwinkel ausgedehnte schwarze Wurzelbestäubung des Hinter- flügels, sehr stark rotbraun gefärbte Unterseite desselben (noch dunkler als bei der beschriebenen nordischen Form) und reiche Silberfleckung. Ich beschränke mich auf die Feststellung dieser Charaktere, weil mein Material zu gering erscheint, um die Lokal- Beständigkeit und eine Rassen-Berechtigung der Form nachzuweisen. Strand berichtet (16, p. 5), dass Arq. pales Schi^. bei Tromsö als „var." arsilache Esp. und forma lapponica Stand, vorkommt, „var. " napaea Hbn. wird erst im südlichen Norwegen gefangen. — Sven Lampa (11, p. 19) registriert auch „var." isis Hbn. aus Lappmarken, Dalarne und Norwegen, es scheint sich aber um f. napaea zu handeln. — Schilde (8, v. 34, p. 176) erwähnt schöne, blaurot schillernde p]xemplare mit verloschener Zeichnung der Unter- seite wie bei pales (2 Stücke). — Hoff mann (Ent. Zeit. Stettin, v. 54, 1893, p. 124) berichtet, dass bei nordfinnischen lapponica mehrfach eine starke Schwärzung der Flügelfläche auftritt. — Benannt ist eine prächtige melanotische nordische Aberration: a. forma inducta Sandberg: Arg. pales var. i., Entomol. Tidskr. 1882, p. 129. — Sahlberg (12, p. 205 t., f. 5). Die Abbildung wird hier reproduziert: Taf. III, Fig. 6. Melanotische Bildungen der Art in südlichen Gegenden sind melirfach beobachtet, so: b. forma nigra Aigner: Arg. pales ah. n., Aigner-Abafi: Ann. Mus. Nation. Hungarici, 1906, p, 502: Oberseite vollständig rauchbraun, nur im Distalsaume beider Flügel längliche Flecke. Unterseite: Vordcrfiügel zeichnungs- los, Hinterflügel mit 3 grossen weissen Wurzelfleckcn, am Distalrande weisse, länglich ausgezogene Saumflecke, olle andere Zeichnung fehlt. Aus Sammlung Ochsen h eimer. — Stimmt etwa mit der Abbildung: Freyer, Neuere Beitr. 6* 84 /-/. Stichel: vol. II t, 187, f. 1 überein. Hierzu etwa anschliessend : Hübner, Eur. Schmctterl., v. 1, f. (il7 u. Gl 8. Arff. pales aherr., Wagner, 4. Jahresb d. Wien. Ent. Ver. 1895, p. 4(5, t. 1, f. 4. Ans Kärnten, über 1500 ni. — Oberseite geschwärzt, jedoch die Grundfarbe hie und da, namentlich im Distalfelde, durchblickend. Ar(j. pales aberr., Hirschke, 16. Jahresb. Wien. Ent. Ver. 1905, p. 5, t. 1, f. 3. Iloclischwab, Steiermark im Juli. — Vorder- und Hinterflügel bis auf das Distalfeld geschwärzt. Arff. pales var. arsilache aberr., Galvagni, Verh. zool.-bot. Ges. vol. 52, p. 586: Santigjöchel (Odernberg), 1900', 19. August. Nur der Vorderflügel in der Wurzelhälfte geschwärzt, Iliiiter- flügel teilweise verschwommen verdunkelt ohne eigentliche Zeichnung Man könnte sich hier wohl mit einem Namen für die melanoti- sche Entwicklungsrichtung begnügen. Wollte man das Verfahren der Benennung von Individuen gutheissen, so müssten sämtliche hier zitierten Falter Namen bekommen, weil keiner dem andern voll- kommen gleicht. Verbreitung nach Pagenstecher 119, p 324): Arktisches Europa und Asien. Als nördlichster europäischer Fundort: Hammerfest 7 (2121. Argyiiiiis freija frcija (Thbg.). — 1791, Papilio /"., Thuuberg, Dissertatio Entomol, sistons Insecta Suecica, II, p. 34, t. 5, f. 14. — Pap. dia lapponica, Esper (1, t. 17, f. 3, nom. vanum). Schon ziemlich abgeflogen, 1 (f der Beute No. 2007 i. c. ni. — Nach Staudinger iG, p. 350) Anfang Juni auf sumpfigen Stellen, sowohl im freien Gelände als in Föhrcnwaldungen, aber überall einzeln, in höherem Gelände (Skaadavara, ca. 1300') noch Mitte Juli leidlich erhalten, in der Tiefe völlig zerlumpt, übereinstimmend mit Stücken aus dem schwedischen Lappland. — Siebke (9, p. 12) (Arfj. freya) gibt als Flugzeit Mai — Juli an: Nördliches und mittleres Norwegen. — Schilde, i8, v 34, p. I7G) fing die Art Endo Juni, aber nur einzeln. — Sandberg (10, p. 251) fand am 2G. September (1880) auf einer dürren, mit Empetrum (Rutaceae, Rautengewächs) bewachsenen Stelle bei Sydvarangor eine etwa 20 mm lange Argynnis-Raupe, die im Begriff war, ihr Winterquartier zu beziehen und wahrscheinlich zu dieser Art gehörte. Sie bestand die Ueberwinterung gut in einem Topf mit Erde, wurde aber zu früh (28. April) ins Zimmer genommen, häutete sich, lebte noch mehrere Wochen, starb aber aus Futtermangel, weil die Futter-Kräuier in jener Gegend erst Ende Juni erscheinen. Da die Flugzeit sämtlicher nördlicher Argynnis-Arten schon im Juni und 1 Nordische Schmelterlingsfaiino. 85 Juli beginnt, so muss die ganze Metamorphose auf zwei Jahre veranschlagt werden. Die Art variiert, wie alle Verwandten, nach zwei Richtungen: Melanismus und Albinismus. Aus ersterer ist nordischer Herkunft: a. Forma ohscura Schöyen, Ent. Tidskr., v. 6, 1885 p. 142, ein stark verdunkeltes c/ aus Odalen (30. Mai). Ausgesprochener Albinisnius ist nicht bekannt, nach Spul er (23, p. 27) und Staudinger (18, No. 212a) sollen blasser gefärbte Stücke: b. Forma pallida Elwes (nicht Stgr., nach Spul er: 23, p. 27) (Trans Ent. Soc. 1899, p. 338). wie sie im Altai als Sonder- rasse fliegen, auch im europäischen Norden vorkommen. Verbreitung nach Pagenstecher (19, p. 236^: Circumpolar Europa, Asien, Amerika. 8 (21G). Argyiiiiis frigga frigga (Thbg.) — 1791, Papilio f., Thunberg 1. c. p. 33. Teilweise verflogen, 1 c/, No. 2ü06, in coli. mea. — Staudinger (6, p. 16) fing die Art frisch am 29. Juni, das letzte Stück am 14. Juli. Der Flug ist sehr ungestüm und der Fang wird durch das ungünstige, sumpfige Terrain, auf dem frigga fliegt, sehr erschwert. Variiert in der Färbung der Hinterflügekinterseite, woselbst das Weiss der Mittelbinde durch Ockergelb ersetzt wird. — Demgegenüber berichtet Schilde (8, v. 34, p. 177), dass frigga einen niedrigen bequemen Flug hat und man sie leicht ins Netz bekommt, nur wenn der Schlag fehlgeht, nimmt sie ein rascheres Tempo an und entzieht sich durch geschickte Benutzung der Farbe und Gestaltung des Terrains der Gefangenschaft. Seh. fing die Art vom 8. Juli ab, allenthalben einzeln auf bewachsenen Moorwiesen, teilweise in prächtig variierenden Stücken, oben ganz dunkel, bläulich schillernd, andere fast rotgelb; auch die Unterseite ist stark ver- änderlich. Von gefangenen Q Q erzielte er Eiablage, die Raupen schlüpften am 1. August und nahmen Rubus chamaemorus als Futter an. Später frassen sie in Ermangelung gleicher Nahrung (auf der Rückreise) zarte ßirkenblätter, gingen aber alle zu Grunde. Der Gewährsmann meint, dass sich diese schöne Argynnis in höheren Gebirgsteilen Deutschlands einbürgern lassen könnte. Auch von dieser Art sind einige auffallende Aberrationen in melanotischer Richtung benannt, wenn man das Zusammenfliessen der Flecke zu Querbiuden und schwarzen Feldern ohne Trübung der übrigen Grundfarbe als Melanismus im Sinne des Wortes gelten lassen will. P]s sind dies: 86 U. Stichel: a. forma aliti Sahlberg: A. frigga ab. a., Sahlbcrg (12, p. 205 t., f. 41— Taf. III, Fig. 7. b. forma tapio Sahlb.: A. f. ab. t. Sahlb. (25, p. 205 t., f. 5). — Taf. III, Fig. 8. Beide bei Härkäsuo, Samniatti, Mitte Juni gefangen. Die letztere stellt anscheinend eine potenzierte Form der P^ntwicklungsrichtung der c. „var." 1? subsp.) improba Btl. (Entom. monthly Mag. vol. 13, 1877, p. 206) vor, die aus dem arktischen Amerika und von Nowaja Semlja bekannt ist, aber auch im nördlichen Skandinavien vorkommen soll (Staudinger: 18, No. 216c; Spuler: 23, p. 28). Verbreitung nach Pagenstecher (19, p. 237): Circumpolar in allen drei Weltteilen. Eine der „var." pallida von A. frcija analoge helle Form (subspecies): alpestris meldet Elwes (Trans. Entom. Soc. 1899, p. 340) vom Altai in Höhen von 7 -8000'. Satyridae. 9 (303). Erebia embla embla (Thbg.). — '791, Fapilio c, Thunberg, 1. c. p. 38, t. 2, f. 8. Nur ein brauchbares Stück gefangen, mit stark entwickelten Augenflecken, das man geneigt wäre, an succulenta Alph. anzureihen. Staudinger (G, p. 354) ting diese Art nicht, auch von Schilde (8) und Sparre Schneider (14) wird sie nicht erwähnt. — Nach Siebke (9, p. 4) sehr selten im südlichen und östlichen Norwegen, Ende Mai. Im mittleren und südlichen Schweden hie und da, Mai. Die Art variiert, wie alle Satyriden, in der Zahl und Ausprägung der Vorderflügelflecke. II off mann (Ent. Zeit. Stettin, v. 54, 1893, p. 124) ting in Nord - Finnland eine Aberration, bei der die gelbe Umrandung der Augenflecke wurzelwärts trichterartig ausgezogen ist — Benannt sind zwei Aberrationen: a. Forma unicolor Spuler (23, p. 39): „var." u.-. Nur die beiden vorderen Augenflecke erhalten, aus Lappland. b. Forma succulenta Alph., Mem. Lep. Rom. v. 9 (1897), die im Amurgebict als konstante Rasse (Subspecies) auftritt und einzeln unter der Hauptform vorkommen soll: Mit sehr breit rotgelb umringten, stark entwickelten Augenflecken. Verbreitung nach Pagenstecher (19, p, 243): Arktisches Europa und Asien. Elwes registriert embla vom Altai (1. c. p. 350) im Juni. Sy s to inu t i k. Spulcr (23, p. 33) gcbrauclit für die „Erebicn"- Einhcit der Satyriden die Gattungsbczoicliming Maniola Scluank (1801, Fauna boica) und führt als Synonym Erebia B. (? Boisduval, Icones 1832 — 3) an. Maniola ist aber eine Miscligattung und schon 1816 durch Dalnian (Vetensk. Acad. Handl. v. 37) in der Weise aufgeteilt, dass ligea Nordische Schmettcrlingsfatcna. 87 als Typus der neuen Spaltgatlung Erehia bestimmt worden ist; dieser Gattungsname hat also für die ligea-RoWxG Giltigkeit. Oh Maniola, unter welcher Bezeichnung eine grössere Reihe anderer t^atyriden und die Apatiiridcn iris und ilia vereinigt waren, auf eine andere jetzt gebräuchliche Gattung als vorzugsbei echtigt zu übertragen ist, könnte nur eine chronologische Eliminierung bis zur Typusbestimmung ergeben. 10 (304). Erebia disa disa Thnbg - 1791 Papilio d. Thun- berg 1. c. p. 37. Forma nova restricta m. Alarum anticarum ocellis supra in duos reductis. Die typische Form, welche mir aus Sydvaranger (No. 1986 coli. 111., leg. W es sei 14. VII.) vorliegt, trägt auf dem A'ordelflügel 4 kräftige schwarze Flecke in einer Reihe zusammenhängender rötlich- brauner Ringe. Bei den von Rangnow mitgebrachten Stücken fehlt der hintere Fleck bis auf ein gelbliches Tupfchen, der nach vorn anschliessende ist in dem rotbraunen Hof kaum zu sehen und nur die beiden vorderen bleiben deutlich, sind aber auch verkleinert. Die Form stellt eine Analogie von f. iinicolor Spul, zu E. embla dar, die Abbildung bei Spuler (23, t. 11, f. 6) ist ein ähnliches aberrantes Exemplar, dessen Unterseite Uinke Hälfte) von derjenigen der Hauptform durch die eintönige Färbung nicht unbedeutend ab- weicht. Gewöhnlich ist der Fond dieses Flügels grau mit einer breiten braunen Discalbinde, zwischen ihr und dorn Distalraude liegt eine dunkle gebogene Linie. Staudinger (6, p. 15) fing die Art im Juni, in höherem Gelände auch noch im Juli, auf Gras-Sümpfen und betont dabei, dass sie in der Anlage und Ausdehnung der rotbraunen Vorderflügelbinde und den darin liegenden Flecken ziemlich variabel ist. Ich nehme deshalb an, dass es sich bei den Rangnowschen Stücken nur um eine Individual -Aberration handelt. — Siebke (9, p. 15) registriert die Art aus dem nördlichen Norwegen, einzeln auf Sümpfen. Nach Pagenstecher (19, p. 243) verbreitet: Arktisches Europa und Asien. 11 (319). Erebia lappoiia lappona (Esp ). — 1777—80, Papilio Nymphal. Gemm. lappona, Esper I- p. 80. In nur 3 ziemlich frischen männlichen Stücken erhalten, über- stimmend unter sich mit einer ziemlich scharf von der tief schwarz- braunen Grundfarbe abgesetzten rotbraunen Vorderflügelbinde, die sich nach hinten allmählich verliert. In dieser stehen vorn zwei schwarze Punkte, ein dritter in einem schon etwas abgetrennten Teil der Binde, ein vierter isoliert in rötlichem Ring. Die Unterseite des Hinterflügels trägt eine scharf wellig begrenzte etwas dunkler gefärbte Mittelbinde. Wenn diese Merkmale auch nicht konstant 88 //. Stichel: sein mögen und Exemplare im Norden vorkommen werden, die von den Alpentieren wenig abweichen, und umgekehrt, so unterliegt es keinem Zweifel, dass diese nordische, im Durchschnitt auch grössere Form in ihrer Gesamtheit eine besondere Subspecies darstellt und als nomenklatorischer Typus für die Kollektivart gelten muss, weil Espers Originale aus Lappland stammen Für die Alpenrasse, in der sich nach meinem Material anscheinend noch weitere Spaltungen als notwendig erweisen werden,') wird dann zunächst der jetzt zu einer Aberration degradierte Papilio D. iV. castor Esp. (1, p. 98 t. 103 f. 3) aus Steiermark einrücken. Stücke der typischen Unterart meiner Sammlung aus Sydvaranger und Tromsö (No. 1984/85 coli, m.) sind bezettelt 15. VII u. 2. VII. Alis Lappland ist die „Varietät" : a. Forma mantoides Btl. (Catal. Satyr. Brit. Mus., 1868, p. 87 t. 2 f. 6) beschrieben und daher der typischen Unterart als Zustands- form anzureihen. Sie ist kenntlich daran, dass auf der Vorderflügelunterseite die Augenflecke zusammenfliessen und auf den Hinterflügeln (unten) die Binde zwischen den Medianadern stark geeckt ist. Staudinger (G, p. 353) registriert die Art \xx\iQv Erebia manto S. V. (Schiff.) var. (ab.) lappona, als deren Charakteristicum er den (allerdings zu bestätigenden) gänzlichen Mangel der Augenflecke des Hinterflügels ansieht. Autor bemerkt, dass die nordische Form (falso manto), die von Anfang Juni bis in den Juli flog, nur wenig von denen der Alpen abweicht (nb: Unterschiede sind also vorhanden !i, sie variieren ebenso beträchtlich, auch findet sich unter ihr die (sie!) ab. pollux Esp., kenntlich an ganz eintöniggrauerUnterseitedesHinterflügels, Die Verhältnisse liegen hier bezüglich der systematischen Trennung der Lokalrassen (Subspecies) und Individualaberrationen noch sehr im Unklaren, ein Systematiker der neueren Richtung mit massvoller Produktivität fände hier gewiss ein dankbares Feld kritischer Tätigkeit. Nach Strand (13, p. 5) variiert lappona in der Grösse von 35 — 50 mm, auch nicht wenig in der Farbe, bestimmte „Varietäten" seien schwer aufzustellen. — Derselbe bemerkt (22, p. 50), dass er Stücke, die der „ab." pollucc Esp. zugerechnet werden können, nicht gefunden habe, die Binde der Hinterflügelunterseite ist ziemlich konstant, dagegen neigen die Augenflecke der Vorderflügeloberseite zum Variieren. Gleichzeitig mit ihrer Reduktion verschwindet das sie umgebende rotgelbe Feld mehr oder minder, selten verschwinden 1) So z. B. für Ol)0i--Bayen\ (Watzniunii) Stücke (Xo. l!).S2, 1S3 coli, ni.) mit selir grossen schwarzen Flecken in ganz verschwommener Binde des Vorderflügels und fast einfarbiger Hinterflügel-Unterseite (? ^ stelvinna Gumpp., vgl. Rül.l Heyne, Pal. Gross-Schniett. 1, p. 500, 1895). Nordische Schmetterlingsfauna. 89 die Ozellen ganz, so dass auf der sonst völlig einfarbigen Oberseite nur schwache Spuren des rotgelben Feldes zurückbleiben. Diese Form benennt Strand als aberratio, sie sei hier als: b. Forma caeca Strd. registriert. Aus Langöen. Siebke (9, p. 14) gibt als Flugrevier ganz Norwegen bis 2000' Höhe an, Juni — August. Die Raupe ist nach Sand b er g (10, p. 249) grasgrün mit einer vorn abgebrochenen Dorsallinie und je einer schwarzen Fleckenlinie an den Seiten. Sie ist träge, zieht sich bei der Berührung schnecken- förmig zusammen, überwintert und verpuppt sich im Mai oder Juni frei oder in der Erde. Das Futter ist wahrscheinlich Festuca. Verbreitung nach Pagensteeher : Arktisches Europa und Asien. (19, p. 242). 12 (325). Oeiieis noriia uoriia (Thbg.). ~ 1791, Papilio n. Thunberg. 1. c. p. 36, t. 5, f. 11. Thunberg bezeichnet 3 „Varietäten": « Vorderflügel oben 3—4, unten 3 kleine Augen. Hinterflügel oben 1 Punkt, unten 1 Auge. ß- Vorderflügel oben 2 Punkte, unten 2 Augen. Hinterflügel ohne Punkte und Augen. /'. Beide Flügel oben und unten ohne Augen oder Punkte. 0. Schultz (24) führt 11 Kombinationen der verschiedenen Augenverteilung an, wovon er eine benennt: a. Forma gunnaSchltz. iaherr. g.)-. Vorderflügel beiderseits mit 5, Hinterflügel mit einem Auge. — Als b Forma hilda Quensel (3, p. 256 t. 9 f. 7, 8) können Individuen mit einem Augenfleck bezeichnet werden. Seitz (26. p. 119) führt noch zwei weitere Aberrationen an: c. Forma lampana Sandberg, Ent. Tidskr. v. 6, 1885, p. 194 (? Aurivill. nach Seitz). Die breite Distalbinde der Flügel rostrot angeflogen Von Sydvaranger. d. Forma ochracea Auriv. (?): Vorderflügel einfarbig gelbbraun. Die von einigen Autoren, z. ß. Lampa (11, p. 22), als „aberr." aufgeführte /i///rt Eversm. dürfte einer eigenen Lokalrasse (Subspecies) aus dem Tarbagatai u. s. w. angehören. Rangn 0 WS Stücke, c/c/ und 9 9, davon 1 9 (No. 2058) i. coli, m., haben alle im Vorderflügel 3 Augen oder besser 3 Flecke, da der weisse Kern oben kaum zu erkennen ist; von ihnen liegen die beiden äusseren, grösseren, zwischen dem mittleren und hinteren Medianast (IV 1— IV 2 nach Spuler) und den Radialen (Uli— III 2), der mittlere, kleinere, in dem Aderfeld vor dem hinteren Medianast. Im Hinterflügel steht ein kleiner Ringfleck zwischen IV2— IVi. 90 n. Stichel: Staudinger d]. p. 8541 fing norna zuerst am 6. Juni, ein eifriges Suchen nacli früheren Ständen war erfolglos. Die Falter fliegen an dürren grasigen Abhängen dicht über den Erdboden hin, ausnahmsweise auch auf Heidestrecken. Mitte Juli waren sie ab- geflogen. Der riug ist ziemlich rasch und der Falter setzt sich gern auf nackte Stellen des Bodens. — Schilde (8, v. 34, p. 182) machte etwa dieselben Beobachtungen, berichtet ferner, dass die gedrückten und zu mehreren in einem Kasten steckenden Tiere einen überaus zarten Geruch verbreiten, dem der Rose aber auch dem von Daphne mezcrenm ^Seidelbast) verwandt. Verbreitung: Arktisches Europa, Amerika und Asien: Pagen- stecher (19, p. 246). 13 (448 c). Coenouyiiipha tiphoii isis (Thbg.). — 1791 Pap. ?'., Thunberg, 1. c. p. 31. In einigen guten Exemplaren. Die Färbung der Oberseite schwankt zwischen einem rauchigen Braun und trüben Ockergelb. Der Wurzelteil des Vorderflügels ist stets etwas heller getönt, im Apex fehlt das Auge oder es ist sehr klein. Die Unterseite ist bei allen ziemlich übereinstimmend, grau, Vorderflügel mit bräunlichem Wurzelfeld, längerer oder kürzerer schmaler weisser Binde jenseits der Zelle und sehr kleinem Apicalauge ; Hinterflügel im Basalfeld leicht grünlich mit dem charakteristischen weissen Dreieck im Discus, der Distalteil dunkler oder heller grau, ohne oder nur mit Spuren von Augenflecken. — Lampa führt noch als „Varietät" aus Skandinavien und Finnland an: a. Forma laidion Bkh. 1788 Fapilio l, Borkhausen, Eur. Schmett. V. 1 p. 91 t. 1 f. 5, 6, welche sich von der Hauptform der obigen Unterart nur durch hellere Grundfarbe unter- scheiden kann. Bekannt ist diese Form sonst aus dem Fluggebiet der typischen Unterart und bisher gewohnheits- mässig mit der in Schottland heimischen (1 t. scotica Stgr. zusammengetan. Ob mit Recht oder Unrecht vermag ich aus Mangel an Material nicht zu entscheiden. Verbreitung nach Pagenstecher 119, p. 248) (als C. davus isis): Arktisches Europa, Asien und Amerika in verschiedenen benannten „Varietäten". L y c a e 11 i d a e . 14 (47G) Callophrys rubi iL.i. — 1758, Fapilio (Hebeius) r., Linnc. Nur 1 Stück gefangen, welches der nordischen Unterart: nordlandica Strand (22, p. Ab) angehören dürfte, dessen Re- kognoszierung aber nicht möglich war, weil es inzwischen in fremde Hände Nordische SchmeUerlingsfauna. 91 übergegangen ist. Nach Angabe Rangnows soll es keinen bemerkens- werten Unterschied gegen hiesige Stücke haben erkennen lassen. Nordlondica ist kenntlich an dem Fehlen der weissen Punkte auf der Hinterflügeluntcrseite und dadurch, dass letztere dunkler bräunlich mit schwachem grünem Anflug gefärbt ist. Erstere Eigenschaft hat die Rasse geraeinsam mit forma (ab.) immaculata Fuchs, letztere mit brunnea Tutt. — Strand berichtet, dass neben der unten braunen Form auch Stücke mit deutlicher grüner Unterseite aber reduzierten Flecken des Hinterflügels vorkommen (Langöen, Lödingen), auch von den im südlichen Schweden gesammelten Stücken besitzt keines die vollständige Punktreihe. Die Art wurde im arktischen Gebiet beobachtet: Schilde (8, p. 175) oftmals Ende Juni, das Grün der Unterseite verdunkelt. — Siebke (9, p. 5): Südliches und mittleres Norwegen (Christiania etc.), Mai— August. — Lampa (11): Nördlich bis Saltdalen, S.-Varanger, Finnlaud etc. — Sandberg in gleicher Zeitschrift p. 192: S.-Varanger- — Schneider (20, p. 134): Tromsö. Verbreitung nach Pagenstecher (19, p. 224|: Nord-Europa, Nord-Asien (dort in anderen benannten Formen, deren Haltbarkeil nachzuprüfen sein wird). 15 (544 b). Lycaona argyrognomon lapponica Gerh. — 1853, L. (aegon) var. /., Gerhard, Monogr. Lycaen. pp., p. 19 t. 34 f. 3. (.? = var. aegidion Meissn., Naturw. Anz. Schweiz. Ges. 1818). In einigen frischen Exemplaren c/, Q. ; Raupen an Vaccinium uliginosum, aus einer derselben 1 Q in Berlin gezogen. Ich ziehe den Gerhardschen Namen vor, wie es in der Natur der Sache liegt und in der voraussetzenden Möglichkeit, dass Meissners schweizerische var. aegidion mit der arktischeu Rasse nicht unbedingt zusammenfällt. Ich besitze ein Pärchen der Unter- art aus Storjord (No. 2014, 15, bezettelt 23.;6., 26./6.); das cf ist etwas kleiner und eine Wenigkeit heller blau als die Rangnowschcn Tiere, von denen eines unter No. 2017 meiner Sammlung einverleibt wurde; das Q besitzt lebhaften blauen Basalanflug, der sich im Hinterflügel über -,3 der Fläche erstreckt, und rötliche submarginalc Mondflccke im hinteren Teil des Distalsaumes beider Flügel. Schilde (8, v. 34, p. 175) registriert die Art vermutlich als L. argus: Mitte August. — Siebke (9, p. 1) als L. argus var. aegidion: In ganz Norwegen, sowohl auf trocknen Wiesen als auch auf Sümpfen, bei Bergen seltener, in Finnmarken bis Bossekop etc., Juli- August, bei Bergen schon im Juni. Staudinger (G, p. 344) als L. argus, vom 14. Juli ab, im niedrigen Gelände auf Wiesen und auch im Föhrenwalde. Er meint, dass die hochnordische Form noch am meisten (sic!j mit dem alpinen 92 //. Stichel: acgidion Mssn. übereinstimmt: Durchweg kleiner als argus typ., blasser. Weibchen Neigung zum Blauwerden, rote Randflecke, oben selten lebhaft. — Tengström (7, n. 22) als L. argus. Lampa (11, p. 13) führt beide Arten: argus L. und argyrog- nomon Bergstr. an, fast in gleicher Verbreitung. Bei L. argyrog- nomon ausserdem „var." aegidion Mssn.: Nördl. Schweden, Nor- wegen, Finnmarken, Finnland; und „var." dubia Hering, Ent. Zeit. Stett. 1881, p. 135, aus dem südlichen Norwegen (Christiania). — L. argus L. (=-= aegon Schiflf., Wien. Verz.) geht nach Schoyen nicht über 62 "^ öO ' n. Br. herauf, vgl.: Pagenstecher (19, p. 226). Sandberg (vgl. Citat 11, p. 1921 gibt von Sydvaranger ebenfalls L. argyrognomon u. „var." aegidion an, Sp. Schneider |14, p. 22) nur „var." aegidion von Tromsö, darunter eine Aberration (1. c. t. f. II, bei welcher auf der Unterseite des Hinterflügels die discale Punktreihe mit den nächstfolgenden schwarzen Halbmonden zu breiten strahlenartigen Streifen verflossen ist, einer bekannten Aberrations- neigung bei Lycaeniden. Im August bei Hammerö gefangen. Einer zweiten Aberration fehlt das Rot und die schwarzen Halbmonde am Saume der Hinterflügelunterseite, aber die metallgrünen Ozellen sind vergrössert. Sp. Schneider (20, p. 135) ferner: Bei Bergen L argyrog- nomon, 1. Hälfte Juli, mehr oder weniger typisch. Strand (16, p. 4) als L. argyrognomon v. aegidion. Selten bei Tromsö, Flugzeit über einen Monat (?). Alle Exemplare sind echte (?) aegidion. Vom südlichsten Teil des arktischen Norwegens hat Sp. Schneider (vgl. 14) Weibchen mit lichtbraungrauen (statt weissen) Fransen. — Strand sortiert ferner (22, p. 47) das Variante Material namentlich. Die bei Tysfjorden gefangenen zahlreichen E.xemplare seien alle unzweifelhaft (Vi aegidion, die 9 Q stets mit weissen Fransen, darunter: a. Forma coerulea Strd. $. Oberseite von der Wurzel aus mehr oder weniger blau bestäubt. (Die alpine Form soll nach Frey, „Lepid. d. Schweiz", fast ausnahmslos braun bleiben.*) b. Forma exstincta Strd. Q. Ohne Spur von roten Saumflecken auf der Oberseite, deren Ausbildung im übrigen sehr schwankt. c. Forma cxtcnta Strd. Hinterflügelunterseitc mit ausgeflossenen Discalpunctcn is. oben). Mit Uebergängen zum Typus. d. I"'orma demaculata Strd. Hinterflügelunterseite ohne Rot (s. oben). J) Gerade dieser Umstand scheint mir die .Annaim)e einer l)osondeien Rasse mit subspccifischeni Wert für die arktische Faima [lappoiiica Gerh.) sehr zu unterstützen. Nordische Schmetterling sfauna. 93 Das Q von L. arpyrognomon typ Bergstr. hat blau über- gossene Flügel, für die auch vorkommende braune Form hat Spuler (23, p. 61) die Bezeichnung „var. " hrimnea vorgeschlagen; während etwa für die blaue Form aufgestellte Namen einzuziehen wären. Hiernach würde sich folgende Analyse ergeben: L. argyrognomon Bergstr. a. L. argyrognomon argyrognomon Bergstr. Mitteleurop. Unterart. Hauptform des Q mit blauem Anflug. «. Forma Q. brunnea Spuler. b. L. argyrognomon aegidion Meissn. Alpenrasse. Haupt- form des 9 braun. c. L. argyrognomon lapponica Gerh. Arktische Rasse. Hauptform des Q blau (=^ forma coerulea Strd.). Verbreitung nach Pagenstecher (19, p. 226): Arktisclics und nördliches Europa und Asien. Systematik. Für die Gruppe der „Bläiilinge"^, zu der argyrog- nomon gehört, ist von neueren Systeniatikorn die Schaltgattung' Plebeius L. eingeführt: Kirby (15, v. 2, p. 87; Crotch, Cist. Entomol. v. 1, p. 60). Typus der Einheit: argus, bestimmt durch Cuvier, 1799 Tabl. Eiern. Hist. Nat. p. 591. 16 (563 b). Lycaena optileto cyparissus (Hbn.). 1805—19, Pap. c. Hübner, Europ. Schmett. v. 1 f. 654 — 657. In reichlicher Anzahl in beiden Geschlechtern auf höherem, sumpfigem Gelände, davon 1 c/, No. 2013, i. coli. mea. Schilde (8, v. 34, p. 175): Mitte Juli auf bewachsenem Moorboden, von geringerer Grösse, unten reiner grau als optilete, die roten Randtlecke der Unterseite oft ohne Blausilber. — Dem entspricht ein Stück meiner Sammlung (No. 2018) aus Tromsdal (2. Juli), ein dazu gehöriges 9 (No. 2019) ist oben lichtgraubraun mit schwachem graublauem Basalanflug und undeutlichen Randflecken im Hinter- flügel. — Rangnows cf Stücke sind dunkler blau und etwas grösser. Staudinger (6, p. 345) fing diesen Falter vom 29. Juni an und bemerkt, dass die im schwed. Lappland gefangenen Stücke damit übereinstimmen. — Von Lampa (11, p. 13) als „var," n/parissiis registriert aus Lappland, nördl. Finnmarken. Ebenso von Schneider (21, p 24) von Tromsö und Sydvaranger: Matter blau, 21 - 26 mm. Die grünen Raupen mit rotem Seitenstreif schöpfte Hoffmann in Nord - Finnland an Vaccinium im Juni (Ent. Zeit. Stettin, v. 54, 1893, p. 123). Aberrationen der nordischen Rasse sind meines Wissens nicht beschrieben. — Verbreitung nach Pagenstecher (19, p. 237): Nördl. und arktisches Europa und Asien. 94 n. Stichel: Hesperiidae. 17 (70G). Hesperia ccntaureao Rbr. — 1839 B. c, Rambur, Faun. Andal. t. 8 f. 10. In kleiner Anzahl gefangen, 1 (f i- coli, m., No. 2012. — Von Staudinger (G), Siebke (9) und Schneider 114, 20) nicht erwähnt. Schilde (8, v. 34, p. 182) fing Anfang Juli am Rande nasser Wiesen mehrere Hesperien, die sich mit //. centaureae aus Labrador ver- einigen Hessen. Seh. ergeht sich sodann in längeren Betrachtungen über die Unzulänglichkeit der Trennungsnierkmale von £f. andromedae Wallgr. und centaureae Rbr. — Ich pflichte seinem Urteil bei, wonach er die Artrechte von andromedae bezweifelt, bin aber zu wenig auf dem Gebiete der Hcsperiiden bewandert, um diese Ansicht als massgebend hinzustellen. Strand (22) führt Syrichthus andromedae an, 5 Exemplare aus Tysfjorden, die alle der „var." horealis Fuchs I Jahrb. Nass. Ver. V. 53) angehören. Centaureae wird indessen von Schoyen, Schneider, Lampa auch noch aus verschiedenen Orten gemeldet, vgl. Pagenstecher (19, p. 249); ebenda Verbreitung: Circumpolar im arktischen Europa, nördl. Asien und Amerika. Systematik. Für Hesperia F. gilt als Typus malvae, festgesetzt 1798 durch Cuvier, Tabl. Elem. p. 592. Bei notwendig eischoinender Spaltung dieser Kollektivgattung verbliebe deren Namen derjenigen Gruppe, zu welcher malvae (bzw. andromedae und centaureae) gehört. Es erscheint daher nicht berechtigt, hierfür eine andere l'nter- oder Schalt- gattung anzunehmen, wie es von Spuler (23, p. 75) durch Einsetzung de>i Subgen. Scelothrix Hamb. (Cat. Lep. Andal. v. 1. p. 63) geschieht. Heterocera. N 0 1 o (1 o n t i d a e . 18 (780 a). Ceriira furciila borealis (Bohem.). — 1848, Dicraniira b., Bohemann, K. Vetensk. Akad. Ilandl. 1848 (2!, p. 161. Raupen (noch klein) nicht selten an Salix nigra und caprea am Lulea und im nördlichen Gebiet. Die Puppen liegen noch (l'),'4l Von Staudinger (6) nicht genannt, — Schilde fand soeben aus dem Ei geschlüpfte Raupen am 19. Juli auf Betula alba, brachte Yon denselben 3 Stück unter vielen Schwierigkeiten zur Entwickelung und beschrieb den Falter (8, p. 59) als Harpyia furcida var. ajatar. — Tengström (7) registriert die Form als „var." forficida Zett, (r— forficida Fischer d. W., vgl. Staudinger: 18, p. 780), — Noch einen Namen erhielt sie als „var." saltensis durch Schöyen, Nordische Schmetterlingsfauna . 95 Eni. Tidskr. 1881, p. 120, t. l f. 2. — Lampa (11, p. 44) registriert die Rasse aus Helsingland, Lappland, Lille; nördl. Norwegen, Finnland. — Siebke (9, p. 41) Harp. furcida im südlichen Norwegen (Christiania), an Popul. tromula, Salix. Verbreitung nach Pagen stech er (19, p. 267): Arktisches Norwegen, Amerika boreal., nördl Asien. 19 (785c). Dicranura yinula phantoma (Dalm.). — 1823 Bombyx (Pania) phantoma, Dalman. Raupen an Salix nigra, sowohl am Lulea als im nördlichen Sammelgebiet. Die erhaltenen Puppen liegen noch. Von Staudinger (6) nicht erwähnt, auch nicht von Schilde (8) und Schneider (14). — Siebke (9, p. 41) gibt Cerura vinula L. aus Nord- und Zentral -Norwegen an: April — Juni, — Nach Lampa Harp. vinula L. in Schweden, mittlerem und südlichem Norwegen und Pinnhind; hierzu als „var. " arciica (Zett.). — 1840 Harpyia a. (Dalman i. 1.), Zetterstedt (4, p 922). — Etwas verdunkelte Form mit noch be- merkbarer Zeichnung, also melanotische Uebergangsform. — Lappland. phantoma Dalm., 1823. — Oberseite und Leib völlig schwarz. — Norrbotten, Lappland. Als Subspecies gedacht, tritt der chronologisch jüngere Name phantoma in Anwendung, arctica kann als Zustandsform (aberrativ) erhalten bleiben. Schneider (20) gibt die Art als selten an, den Falter schon am 17. Mai. Verbreitung nach Pagen stech er (19, p. 2G7h Arktisches Europa, nördl. Asien. 20 (815). ? Notodoitta ziczac (L.). — Phalaena (Bombyx) z., Linne. Rangnow fand G Raupen an Populus tremulae. davon kamen 2 zur Verpuppung, Falter noch nicht geschlüpft, deswegen eine sichere Rekognoszierung noch nicht möglich. In zweiter Linie kann A^. tritophus Esp. in Frage kommen. N. ziczac erwähnt Siebke (9, 1). 42) aus Nord- und Mittel - Norwegen von gewissen Ortschaften (Drammen, Naes Vaerk, Tangeraas). Bei Bergen Juni — August. Raupe an Salix, Populus tremula und balsamifera, Alnus. — Lampa (11, p. 45): Schweden, Süd-, Mittel-Norwegen, Finnland. — Schneider (20, p. 150): Bei Bergen selten, sonst an verschiedenen Orten gefunden, so bis Trondhjems (64 o 12 ') und Qvikjok in Lappmark. 96 B. Stichel: Verbreitung nach P a g e n s t c c h e r (19, p. 2()8): Arktisches Norwegen. 21 (870). ? Pygacra pigra Hufn. Auch an Salix in Mehrzahl als Raupen, die erst kürzlich geschlüpft sein konnten. Alle starben! Siebke (9, p. 44): In Norwegen stellenweise. Bei Naes Vaerk Raupe Juli— August an Popula tremula, bei Tangeraas eine Raupe an Salix von Schneider gefunden. Falter Mai — Juni. — Lampa (11, p. 47): Schweden, Nord-, Mittel-Norwegen, Bodo, Finnland etc. — Schneider (20, p. 151): In der Umgebung von Bergen, verbreitet bis Bodo, N. Bergenhns, noch in 1000 m Höhe, auch Nordfjord. Nach Pagenstecher (19, p. 2(39): Vom arktischen Gebiet nicht sicher gestellt. Lymantrildae 21 (904 a). Dasyehira fasceliiia obscura (Zett.). — 1840, Orpya o., Zetterstedt. Einige ziemlich erwachsene Raupen an Betula nana, daraus 1 Falter erzogen, welcher der Forma laricis Schille ähnlich sein dürfte, aber aus lokalen Rücksichten zur Nordland-Rasse gestellt werden muss. Nach Siebke (9, p. .36 1 in Norwegen ziemlich selten; auf der Insel Svanholm im Hardangerfjord im August 1869 und 1870 Raupen zahlreich auf verschiedenen Pflanzen. Im Bergener Museum eine Raupe aus Karasjok, Finnmarken. Falter im Juli. — Lampa (11, p. 39) „var." obscura aus Helsingland, Jämtland, Norrbotten, Lapp- land, zum Teil neben fascelina L. Diese aber verbreiteter und auch aus Norwegen. — Von Schneider (20) u. a nicht gemeldet. Trotz der Angaben von Lampa bezüglich des Vorkommens der typischen Form im arktischen Gebiet, halte ich die Annahme einer systematischen Einheit, nicht blos einer Zustandsform (aberratio), unter dem Namen obscura für gerechtfertigt. Aus dem vorgeschrittenen Entwicklungsstadiuni der Raupe Anfang Juli ist auf eine zweijährige Entwicklung derselben zu schliessen. Verbreitung nach Pagenstecher (19, p. 263): Arktisches Europa und Asien. Lasiocampidae. 22 (960). Trichiura crataegi ariae (Hbn ). — 1797—1803, Bomb, ariae. Hübner II, t. 69 f. 288, 89. Nordische Schmetterlhigsfaicna. 97 Rangnow fand Raupen in Anzahl an Salix nigra, caprea und Betula nana in verschiedenen Grössen, die sich aber alle etwa gleichzeitig verpuppten (August), daraus bis jetzt einen Falter erhalten, welcher der nordischen dunklen Form angehört. T. crataegi nach Siebke (9, p. 37) in Norwegen ziemlich selten, bei Driodalen: 26. Juli. Raupe an Salix und Betula nana (Fokstuen, Kundshö, Kongsoold) Mai, Juli- September; ausserdem an Corylus, Crataegus. Puppenruhe 1 Monat. — Lampa (11) gibt die Haupt- form aus verschiedenen Teilen Schwedens, Norwegens und von Finnland an, die „var." ariae von Stockholm, Jämtland, Lappland, Dovre (Norwegen), Sydvaranger. — Schneider (14, p. 45): „var." ariae von Tromsö und Sydvaranger, Raupe im Juni, zweijährig, überwintert klein, ausgewachsen Juli — August. — P]s deckt sich dies nicht mit den Angaben von Siebke und basiert scheinbar auf Beobachtungen von Sandberg (10. p. 254): Die Raupe kommt in 2 Formen vor: a) Rücken schwarzblau mit weisser, schwarzmelierter Einfassung, Ringeinschnitte rotbraun, längs des Rückens zwei Reihen schwarzer Haarpinsel auf rotbraunen Warzen, an den Seiten eine rostgelbe Doppellinie; b) Körper sammetschwarz, die rotbraunen Warzen und die weisse Einfassung fehlend, auf jedem Ringe zwei hochgelbe Querstriche, die Seitenlinie besteht aus kleinen braun- gelben, mit Haaren besetzten Warzen Form a lebt mehr in inneren Landteilcn und ergab ariae, Form b näher dem Meere. Ver- wandlung zweijährig, die letzte Ueberwinterung im Puppenstadium. — Nach Strand (IG, p. 6) scheint die Art nur als „var." ariae Hbn. im arktischen Norwegen vorzukommen. Die Uebertragung des Hübnerschen Namens ariae auf die Nordland-Form übernehme ich aus der Literatur. Hübners Bild (2) fig. 288 — 9 stellt ein grosses schwärzliches 9 mit dunklerer Mittel- binde dar und in dieser oder ähnlicher Bildung wird die Art aus dem Engadin, Ober-Harz, Tirol, Belgien, Schlesien, Italien u. s. w. gemeldet, also als Aberration allenthalben unter der Hauptform. Es liegt hier anscheinend der nicht seltene Fall vor, dass sich eine nach bestimmter aberrativer Richtung entwickelte Form an gewisser begrenzter Lokalität in konstanter oder überwiegend konstanter Weise ausgebildet und erhalten hat, wie z. B. die unter 1 dieses Artikels behandelte Form hryoniae von P. napi. Nach Tutt (14, p. 486) repraesentiert ariae eine Moorland- oder Hochlandform und scheint eine Analogie zu Lasiocampa quercus callunae Palm, zu bilden. Eine in gleicher Richtung in der Entwicklung begriffene grosse Alpenform (Tirol j, aber mit grau weisser Grundfarbe, welche 98 //. Stichel: Freyer (Neuere Beitr. Schmetterlingsk. v. 6 p. 14 t. 488) als ariae Ilbn. behandelt, ist von Tiitt {\. c. p. 488) als ab. /»vy^ri abgetrennt. Schilde (8, p. 58) sammelte Bombyx-Raupen auf Betula alba, die sich zwar verpuppten aber keine Falter lieferten und wahr- scheinlich hierher gehören, obgleich die Beschreibung der entwickelten aber nicht entfalteten Spinner, die er aus der trockenen Puppe heraus- präpariert hat, die Zugehörigkeit nicht sicher erkennen Hess. Verbreitung nach Pagen Stecher (19, p. 2G4): Arktisches Norwegen. 23 (9G2'. Poeciloeampa populi (L). — 17ö8, Phulaena (Bombyx) p., Linne Raupen an Popnlus tremula und Betula alba gefungen, 1 Q erzogen, geschlüpft im Dezember. Die Raupen waren grösstenteils von Schmarotzern behaftet Die Art ist nach Siebke (9, p. 37 j in Norwegen hie und da zu finden. Flugzeit Oktober, Raupe an Popula dilatata, Puppen- ruhe 80—90 Tage. — Lampa (11, p. 41), Bombycc popidi: Schweden bis Helsingland, Norwegen, Finnland etc. Verbreitung nach Pagenstecher (19, p. 264): Arktisches Norwegen, nördl. Asien. Saturnlldae. 24 (1037). Satiirnia pavonia iL.). — 1758, Phalaena {Bombyx) p., Linne. Raupenuester im I^ule-Gebiet an jungen Trieben von Salix nigra, ihrem Aeussern nach solchen der südlichen Subspccies meridionalis Calb. ähnlich, also in der Jugend schwarz mit breitem gelbem Seiten- streif, nach letzter Häutung grün. Die Entwickelung ging sehr schnell vonstatten, Verpuppung erfolgte im August. Die Puppen liegen noch (15 '4). Schilde (8, p. 59) fand Anfang Juli eine ganz junge Raupe, die sich Anfang August einspann, aber keinen Falter lieferte. Die Art erscheint nach Siebke (9, p. 40) in Norwegen hie und da. Im Museum von Bergen eine Raupe aus Karasjok. Flugzeit Mai bis Juni, Q zuweilen im Oktober geschlüpft. Raupe polyphag: Spiraea, Rosa, Salix, Betula. Alnus, Vaccinium, Calluna, Myrica. — Lampa (11, p. AiS\: Schweden, Norwegen, Fiiiukind pp. - Schneider (20, p. 149): Bei Bergen und bis Sydvaranger selten. — Ueber die Metamorphose bericiitct Sand her g (10, p. 25G): Raupe im Spät- herbst an Betula, die Verpuppung erfolgte bei zweien noch im Oktober, zwei andere überwinterten als solche. In einem anderen Nordische Schmetterlings fauna. 99 Jahre wurde wieder Ende Juli eine erwachsene Raupe gefunden, die sich schon am 9. August in ihrem Cocon verwandelte, diese stammte vermutlich aus dem vorhergehenden Jahre, so dass die Art in Finnmarken erst als Raupe und dann als Puppe zu überwintern scheint. Verbreitung nach Pagen stech er (19, p. 266): Arktisches Norwegen, nördliches Asien. Noctuidae. Acronyctinae. 25 (1093 a). Acroiiicta menyaiithidis suffusa Tutt Rangnow liess von befruchteten QQ Eier absetzen, aus denen zwar Räupchen schlüpften, aber diese starben in Berlin sämtlich. Ausserdem eine kleine Anzahl Falter eingebracht. Staudinger (6, p. 361) erhielt 1 Stück, am 30/6 von einer Birke geklopft, von trüber grauer Färbung als deutsche Tiere. — Nach Siebke (9, p. 47) ist die Art in Norwegen sehr selten, Juni— Juli. — Lampa (11, p. 49) gibt die typische Form an aus Schweden (bis Lappland), Norwegen, Finnland und registriert mit ?.- ab. Salicis Curt. (Brit. Ent. t. 136) aus Lappland mit der Diagnose; „Dunkler Vorderflügel einfarbiger". Diese Form gehört indessen zu A. rumicis und wir müssen hierfür „var." sufusa Tutt (13, vol. 1, p. 24) von gleicher Entwicklungsrichtung einsetzen. — Tutt zitiert Hübner (2, f. 7) und New mann, Brit. Moths p. 257, f. 4 und gibt Bradford-Distrikt und York als Herkunft an. Es hat den Anschein, als wenn die dunkle Form für nördliche Gegenden konstanten Cliarakter angenommen hat und ich registriere sie als Unterart. Eine graue Zwischenstufe mit verwaschener Zeichnung aus Nord- England (Bradford) ist forma (var.) ohsoleta Tutt, 1. c. p. 24. Pagen Stecher (19, p. 272): Arktisches Europa und Asien. 26 (1097 a). Acronicta auricoma pepli (Hbn.). — 1504—1518, Noctna pepli. Hübner, Eur. Schmett. IV' t. 134 f. 614, Text p. 158. Wie bei der vorigen Unterart missglückte der Versuch einer Zucht aus abgelegten Eiern, einige Imagines eingebracht. Schilde (8, p. 63) erhielt Raupen (als A. auricoma) Anfang August häufig von Birken, den Schmetterling im Mai: dunkler als deutsche Tiere. -- Nach Siebke (9, p. 47) in Norwegen nur beschränkt heimisch. — Lampa (11, p. 49) registriert „ab." pepli ohne nähere Angabe, auricoma aus Schweden (bis Lappland), Norwegen, Finnmarken, Finnland. — Schneider (20, p. 153): Von Bergen und Sydvaranger als A. auricoma. — Nach Tutt (13, vol. 1) ist der wichtigste Charakter das Fehlen des y-Zeichens im 7* 100 //. Stichel: Vorderflügel. Es scheinen ähnliche oder gleiche Individuen im Flug- gebiet der Hauptforni vorzukommen, wie im vorigen Falle iNo 25) ziehe ich vor, den Ilübnerschen Namen auf die nordische Form als Unterart zu übertragen. — Raupe nach Sandberg (10, p. 258) im August an Betula, Verpuppung nach 14 Tagen in einem Cocon von Blättern, die Raupe starb. Da der Falter schon Anfang Juli in ab- geflogenen Stücken beobachtet worden ist, scheint die Entwickelung einjährig zu sein. Pagenstecher (19, p. 272), Vorkommen: Arktisches Europa. 27 (1131). Agrotis sobriiia iBsd.). — 1840, Noctva s., Boisduval, Gen. et. Ind. metli. p. 105. Von Rangnow \ rf gefunden, flog bei Tage, ohne bemerkens- werte Abweichungen von der Hanptform. — Diese von Lampa (11, p. 51) angegeben aus: Schweden 'Stockholm — Helsingland etc.), Finnland; hierzu als „Varietät": Forma gruneri Gn.: Oberseite grau, nur am Distalsaum etwas rotbraun. — Lappland, Norwegen. Für die Entwickelungsriclitung ist noch ein zweiter Name auf- gestellt: lappon'wa Yv. — Sollte man eine Sonderstellung der lappländischen F'orm als Rasse neben oder über gruneri für angezeigt halten, so hätte Freyers Benennung P^xistenzbcrechtigung und grxineri gälte als Nebenform der typischen Unterart. Nach Pagensteclier (19, p. 27.^) Vorkommen; Nördliches Europa (also „nicht ganz" arktisch). Systematik nach Hanipsoou (25, v. 4) p. 607: Autor von sohrina ist Boisduval (1840), nicht Guenee (cf. Staudinger, 18). Die Art gehört zur Spaltgattung MytJibmia Ocb.';. (Sclimett. Eur., v. 4 p. 78): Tjypus: M. oxalina Ulm., Subfam. Agroiinae. 27 (1207 b). Agrotis priiiiulao coiilliia Tr. (?i 1827, Apamea conflna, Treitscke, Schmett. Eur. VI ' p. 405. 1 sehr abgeflogenes Stück, Bestimmung unsicher. Stau ding er (6, p. 365) als Agr. conflua: Variiert ausser- ordentlich, zuerst 30. Juni gefangen, der Falter flog auf einer Wiese, später häutig. Raupen auf Vaccin. uliginosum und Betula nana. — Schilde (8, p. GG) fing diese Eule am Köder in allen Farbenstufen, grau bis dunkel-rotbraun — Nach Siebke (9, p. 50): In Norwegen verbreitet, Juni — Juli. — Lampa (11, p. 53 : Lappland, Norwegen, Finnland; nimmt diducta Zett. als aberratio an: Trübere Grund- farbe, kleine Flecke. — Schneider (20, p. 158) als A. festica v. conßiia: selten b. Bergen. Derselbe hat festgestellt (14, p. 48), dass die von Zetterstedt in „Insecta Lapponica" erwähnte Cerastis I Nordische Schmetterlingsfauna. 101 rubhjinea nur ein gelbliches Exemplar von A. conflua ist, Z. hat also die nordische primidae (festiva Hbn.) unter drei verschiedenen Namen beschrieben: Cerastis diducta, C. rubiginea, IJadena horealis. Pagen Stecher; Als Agr. conflua, Vorkommen: Arktisches Europa und Asien. Labrador. 28 (1422). Agrotis occulta (L.). — 1758, Phalacna (Nociaa) 0., Linne. Eine erwachsene Raupe an Betula nana gefunden, deren Puppe in Berlin den Falter lieferte, ohne definierbare Abweichungen von deutschen Stücken. Schilde (8, p. QQ) fing die Hauptform und (Varietät) Forma implicata Lef. am Köder, selbst bei Regenwetter. Diese ist nach Hampson (25, v. 4, p. 534) kleiner, dunkler grau, Zeichnungen unbestimmt. Raupen schöpfte Schilde (1. c.) Anfang August, Verpuppung erfolgte am 16. Juli, Falter schlüpften am 4. August, also eine sehr schnelle Entwickelung. Autor gibt an, dass implicata von Herrich -Schaffe r (.5, v. 2) t. 123 f. 632 gut abgebildet ist. — Diese von Staudinger (18, No. 1422b) nur aus Grönland an- gegeben. — Lampa (11, p. 57) registriert die Hauptform: Schweden (bis Norbotten, Lappland); Norwegen (nördlich bis Saltdalen) Finn- land; v. implicata: Lappland. — Schneider (20, p. 159): A. occidta im Juli bis 70 ^ 18' (Possanger). — Pagenstecher (19, p. 280): Circumpolar. Systematik: Die Art ist nach Hampson (25, v. 4, p. 533) in die Spaltgattung LycopJwtia Hbn. (1816, Verz. p. 215) einzureihen; Typus : L. porphyrea Schiff. ; Snbfani. Agrotinae. 29 (1665a). Hadena adusta septentriouaHs Reuter. — 1893, H. a. ? var. s. (Staudinger i. 1.), Reuter in: Acta Soc. Faun. Flor. Fenn., v. 9 No. 6 p. 84; ? == Hadena baltica, Hering (1846). — Hoffmann in: Ent. Zeit. Stettin, v. 54, p. 128, 1893, Novbr. — Taf. III, Fig. 9. Eine kleine Anzahl im nächtlichen Dämmerlicht beim Reise- Aufenthalt in Jörn (etwa 64 ° n. Br.) gefangen. — Von Staudinger (ö) und Schilde (8) nicht erwähnt. — Die Art ist nach Siebke (9) in ganz Norwegen und in Schweden bis Lappland verbreitet: Juni — Juli. Die erwachsene Raupe überwintert und verpuppt sich im Mai— Juni, nach 30—33 Tagen schlüpft der Falter. — Lampa (11, p. 63) registriert die typische Form aus Schweden (bis Lappland), Norwegen, Finnland etc., V, baltica aus Finnland: Nord-Karelen. — Der Begriff der „var." baltica 102 IL Stichel: scheint nicht ganz klargelegt zu sein. Tutt (17, v. 3, p. 74) gibt folgende Diagnose: „Bleich-rötlichgrau mit deutlichen (distinct) Zeichnungen." Dem widerspricht Stand ingers Diagnose (18): , Vorderflügel viel weniger gezeichnet* (nb.: als adiista), und dies ist dem Sinn der Originalbeschreibung besser entsprechend. Hering (Ent. Zeit. Stettin, 1846) \evg\ek'.ht baUicd mit satura Hb. {"^ porphyrea Es]^.) und hebt eine Reduktion der Zeichnungsanlagc von adusta hervor, der Vorderflügel soll kupferfarben getönt sein. — Lampa (11) wiederum bezeichnet die basale Hälfte als violettgrau. — Rangnows Stücke sind hcllrotbraun mit dunklerer Mittelbinde und undeutlicher Zeichnung, passen also auf Staudingers Diagnose. Hiernach scheint die Farbe für die Rekognoszierung der nordischen Rasse weniger ins Gewicht zu fallen als vielmehr die Rückbildung der Zeichnung. Dies festzustellen, ist mir nicht vergönnt, weil ich kein Material besitze, ich registriere daher die Form unter dem Staudingerschen Katalogsnamen, der durch Reuter (1. c.) Giltigkeit erlangt hat, soforn er neben baltica haltbar ist. — Ausser baltica führt Tutt (13, v. 3, p. 741 noch folgende englische Formen unter beigegebener Diagnose an, die im Staudinger-Katalog fehlen a. Forma virgata (als var.). — Bleich rotbraun mit deutlichen Zeichnungen. Shetland. b. Forma duplex (var.). -- 1810, Noclua d., Haworth, Lepidopt. ßritannica, p. 190: Bräunlich -schwarz oder rauchbraun (blackish-fuscous), Zeichnungen massig deutlich (moderately distinct). c. Forma satura Steph. (var.t. — 1829 (?) Hadena s., Stephens, lllustr., Had. II, p. J81 : Bräunlich-schwarz, mehr einfarbig. Virgata wird mit einer Form identifiziert, welche von Hoff mann aus dem Unterharz angegeben sein soll (Zitat fehlt). — Duplex scheint identisch zu sein mit pavida Bsd. und chardinyi Dui)onchel, auch vidtarina Freyer dürfte hier anzureihen sein. Es will fast scheinen, als wenn diese englischen Formen mit der arktischen bzw. subarktischen Rasse septentrionalis (Stgr.) Reut, zusammenfallen, dann müsste für diese Gemeinschaft duplex Haw. als noinenklatorischer Typus eintreten, dem sich satura als Extrem der P]ntvvicklungsrichtung und virgata als Farbeuvarietät anschliessen. Ob dann für baltica als ostpreussische und baltische und für />rtt'/(/a (— chardinyi, vidtarina) als südrussische Rasse eine Sonderstellung im System übrig bleibt, bedarf weiterer B'eststellung. An irgend einer Stufe der Variationsleiter dieser Art muss auch H. bathensis Lutzau aus Kurland untergebracht werden. (Vgl. See. ent. XX p. 17.) Vorkomnien nach Pagen stech er (19, p. 285h Arktisches Norwegen. — ^— ^— Nordische Schmetterlingsfauna. 103 T r I f i n a e. 30 (2 182). Colocainpa solidaginis form. nov. raiignowi m. Taf. III, Fig. 10. Alis anticis fere omnino nigris, macula reni/ormi^ linea W-formi suhmarginali aUndis; posticis in parte dislali ohumhratis. 5. Oberseite: Vorderflügel tiefschwarz, nur an wenigen Stellen, so namentlich an den bei der Hauptform vorhandenen Zickzacklinien ganz unwesentlich grau aufgehellt. Nierenmakel weisslich, schwarz gekernt, von einem weisslichen Ring umgeben, die submarginale, eine W-Zeichnung bildende Wellenlinie ebenfalls weisslich und scharf von dem schwarzen Fond abgehoben. Hinterflügel im Wurzelfelde licht braungrau, nach dem Distalrande zu allmählich verdunkelt, mit schwarzer Randlinie und weisslichen Fransen. Thorax grau, Abdomen braungrau. — Unterseite: Vorderflügel stark verdunkelt, Hinterflügel leicht grauschwarz überstäubt, mit deutlichem schwarzem Punkt im Wurzelfelde und einer schmalen graubraunen, geschwungenen Discalbinde. Von Rangnow die Raupe am Lulea-Elf auf Salix nigra gefunden, sie ergab in Berlin die oben beschriebene melanotische Extremform, zu welcher forma (ab.) obscara Lutzau aus Bathen, Kurland, (Ent. Zeit. Guben, v, 14, 1901, p. 155) eine Uebergangsstufe mit hellem Distalfeld des Vorderflügels darstellt. Ich dediziere diese auffällige Form deren Entdecker. Es ist leicht möglich, dass sie als konstante arktische Rasse im Range einer Subspecies auftritt, ich behandle sie aber vorerst nur als individuelle Abart, weil die Art verschiedentlich aus dem arktischen Gebiet angegeben ist, ohne dass dieser auffälligen Erscheinung Erwähnung getan wurde. Schilde (8, p. 69) fand am 11. Juli junge Raupen, die vom 12. — 15. August die Schmetterlinge lieferten. — Nach Siebke (9, p. 71) im nördlichen und östlichen Norwegen sehr selten (Christiania, Odalen). Raupe soll auf Vaccinium leben. — Lampa (11, p. 77) gibt an: Schweden: Helsingland, Norrbotten, Lappland; südl. Nor- wegen. Finnland. — Pagenstecher (19, p. 292), Vorkommen: Nördliches Europa und Asien, Grenze des arktischen Gebietes Systematik. Solidaginis ist nach Hampson (25, v. 6 p. 239) Typus der Spalt-Gattung Clonnthn Guen. (Ann. Sog. Fr. v. 8 p. 509, 1839), steht in unniittelbarer V^crwandtscliaft mit Aporophyla Guen. in der Subfamilie Cucullianae (lies CMCttZ^miac) während sie Staudinger (18,p.211 als Calocampa) zur Subf. Trifinoe in die Verwandtschaft von Agrotis bringt. "Das Genus Calo- campa ist nach Hampson (1. c. p. 280) praeoccupicrt durch Xylena 0. [Xylina Treitschke) mit dem Typus vetusta Hbn., während die jetzt (Staudinger 1. c. p. 210) unter diesem Gattungsnamen vereinigten Arten z. Teil in 104 H- Stichel: (las Genus Litfiophane Hbn. (Verz. p. 242) mit Typus socia, zum Teil in Graptolitha Hbn. (Verz. p. 242) mit Typus furcifera Hbn. verwiesen werden. Beide (iattungen zur Subfam. Cnculliapne (lies: Cticulliinae) (Hampi^on, 1. c. p. 243 u. 246). Genus Aiiarta. 181G, Ochscnheimer, Schmett. Eur., v. 4, p 30. — Nach 1816: Hühner, Verz. Schmett. p. 220. Die jetzt unter der vulgären Bezeichnunng Anarta gedachten Eulchen sind für den hohen Norden und für hochalpine Regionen typische B^inwohncr und gehören zu jedem klein-faunistischen Bilde, welches man sich von solchen Gegenden vorstellen kann. Sie fliegen bei Tage. An ihren meist an Berglehnen mit spärlichem Pflanzen- wuchs gelegenen Flugplätzen weht im hohen Norden fast stets eine scharfe Brise, der diese zarten Geschöpfe im Fluge keinen gehörigen Widerstand entgegensetzen können und zweifellos ein Spielball der Elemente sein würden, wenn sie sich weiter in die Lüfte erhöben. Dieser Gefahr scheinen die Tierchen sich wohl bewusst zu sein und bewegen sich deswegen nur dicht über dem Erdboden in unruhigem und unberechenbarem schwirrendem Fluge. Es ist fast unmöglich, diese wie kleine Geistchen oder Schatten dahinhuschenden Geschöpfe mit dem Schmetterlingsnetz im Fluge zu erhaschen, man muss eine Gelegenheit abpassen, wenn sie sich auf eine nackte Stelle des steinigen Bodens zur Ruhe niederlassen. Und selbst dann ist man der Beute nicht sicher. Hat man das Netz über das Tierchen gebreitet, so gibt es keine Möglichkeit, es zum Auffliegen zu bewegen; rastlos und behende läuft es an dem Netzbügel entlang bis es eine nicht ganz eng am Boden anliegende Stelle gefunden hat und entschlüpft durch dieselbe, um sogleich abzuschwirren, oder besser, sich vom Winde fortführen zu lassen. Es gehört viel Geduld und Geschick dazu, eine Anzahl dieser Geschöpfe ins Giftglas zu bringen. Rangnow fand an Menziesia coerulea'^) und an Vaccinium eine grössere Anzahl 6\. 81): Schweden: Jämtland, Lappland (Quickjok); Norwegen: Finn- marken. — Schneider (14, p. 57): Bei Tromsö am 25. Juli in 400 m Höhe, 23. Juni ca. 1000—1600' bis Mitte (16.— 19.) August. — Strand (16, p. 7): In einzelnen Jahren bei Tromsö häufig aber nicht südlicher. Wegen der Scheuheit schwer zu fangen, konstant in Färbung. — Vorkommen nach Pagenstecher (19, p, 301): Lappland, Finnmarken, Grönland, Labrador, Nowaja Semlja, 110 B. Stichel: 38 {?579). Plusia parilis (Hbn.). - 1799-1804, Noctua p. Ilübner, Europ. Schmett. IV ^^ t. 90 f. 422. Fünf Kalter gefangen. — Staudinger (6, p. 370) erhielt von dieser seltenen Art nur ein zerrissenes Stück Ende Juli. — Schilde, (8, p. 70) hat das scheue Tier mehrfach am Tage auf Moorwiesen erbeutet und zwar eine Form mit verdunkeltem Hinterflügel, während Staudinger (1. c.) keinen Unterschied gegen Exemplare von Labrador und Grönland konstatieren konnte. — Lampa (11, p. 80) gibt die Art an vom nördl. Schweden (Lappmarken), Nord-Norwegen: Kautokeino, Porsanger, S.-Varanger, Finnland, Lappland. — Siebke (9, p. 75): Sehr selten in Norwegen. — Strand (22, p. 54) hat ein Stück aus Tysfjorden in Norwegen, der bis auf weiteres als Süd- grenze des Fluggebietes anzunehmen ist. Weitere Fundorte: Bossekop (Chapman u. Lloyd: Entom. monthly Mag. (2) vol. 10, 1899). — Pagensteclier (19, p. 295): Arktisches Europa und Nord-Amerika. Rangnow sammelte ausserdem an Vaccinium xdiginosum und Betula nana 2 Arten Plusia-Raupen in grosser Anzahl, erhielt aber nur 16 Puppen, welche ebenfalls eingingen („verkalkten"). Cymatophoridae. 39 (2852). Polyploca flavicornis (L ). 1758, Phalaena (Noctua) flavicornis, Liune. Mehrere Raupen an Betula nana, alle gestorben. — Nicht erwähnt von Staudinger (6) und Schilde (8). — Siebke (9, p. 45): Im südlichen Norwegen verbreitert. — Schöyen (Entom. Tidskr., vol. 2 p. 121) beschrieb eine dunkle polare Form als „var." fininarchica aus Südvaranger. Es ist nicht ausgeschlossen, dass Rangnows Raupen diese T'orm ergeben hätten. — Nach Lampa (II, p. 48) ist flavicornis (typ.) verbreitet in Schweden bis Helsingland, im südl. Norwegen, Finnland, Lappland etc.; finmarchia bekannt aus Helsingland, Lappland (Quickjoki. Norwegen (Saltdalen), S.-Va- ranger, ? Finnland, Lappland. Letztere scheint identisch zu sein mit „vär." scotica Tutt, deren Urheberschaft von diesem il.^, vol. 1 p. 6) Staudinger zugeschrieben wird (ohne Literaturangabe). — Schnei- der (20, p. 152): Selten um Bergen. — Verbreitung nach Pagen" Stecher (19, p. 270): Arktisches Norwegen und Asien. Nordische Schmetterlingsfauna. 111 Geometrida e.') Larentiiiiae. 40 (3293). Lygris populata (L.). — 1758, Phalaena {Geo- metra p.) Linne. Raupen in Mengen an Salia; nigra gefunden, alle in Berlin glatt geschlüpft. Ein mir vorliegendes Stück der Ausbeute erscheint matter und verschwommener in Farbe und Zeichnung als hiesige Stücke. — Stau di nger (6, p. 388) fand die Raupe am 22. Juni auf einer breitblättrigen Weidenart. Der erste Falter entwickelte sich am 19. Juli und war von da ab auch im Freien nicht selten. Bei Hammerfest flog er noch am 2. August, bei Tromsö am 11., bei Bodo am 14. August. Die hochnordischen Stücke weichen von denen anderer Länder wenig ab, variieren aber unter sich von dunkel rauchbraunen (? ab. lausauraria) bis zu hellgelben Stücken mit schwachen Querlinien. Diese waren vorherrschend. — Schilde (8, p. 73) fand Raupe und Falter bei Kunsamo gleichzeitig. — ab. niusauraria wird vonLampa (II, p. 107) aus Norwegen angegeben, die helle Form scheint ab. lutea Strand zu sein und eine dritte Individualform wird von demselben Autor (22, p. 57) als ab. circumscripta beschrieben. Ich kann mir nach der Beschreibung kein rechtes Bild hiervon machen und rekapituliere dieselbe wörtlich: .Das innere Mittelfeld sowohl am Vorder- als am Hinterrande ab- geschnürt und so auf allen Seiten von der dunkleren Farbe des Mittelfeldes umgeben (Basal- und Mittelfeld sind gleich dunkel). Das innere Mittelfeld bildet in dieser Weise eine schmale halbmond- förmige Figur." — Nach Schneider (16. p. 9) ist die Art gemein, Flugzeit Mitte Juli — Mitte August, aber auch am 7. September noch frische Stücke gefunden. Forma (ab.) musauraria kommt speziell in Küstengegenden vor. — Pagenstecher (19, p. 319): Arktisches Europa, Asien und Amerika. 41 (3322). Lareiitia serraria Zetterst. In grösserer Anzahl beobachtet, jedoch nur etliche Stücke ein- gebracht. — Schilde (8, p. 74) erbeutete das nette Tier im Juli und August in lichten Nadelholzwaldungen, mitunter in schönen Aberrationen, (die merkwürdiger Weise dem Schicksal der Benennung entgangen sind! — St.). Bei Annäherung flüchtete der Falter aus 1) Bezüglich der Fundorte beschriinko ich mich von hieran auf die allüienicinc Angabc von Pagenstecher (19), die übrige Literatur wird auch nur noch insoweit in Vergleich gezogen, als sie interessantere biologische oder chronologisclio Punkte betrifft. 112 H. Stichel: dem grünen Gezweig regelmässig auf den mit Renntierflechte be- deckten Boden, blieb dort ruhig sitzen und war dann leicht zu übersehen. — Pagen stech er (l9, p. 322): Nördliches Europa und Asien. 42 (3227) Larentia inunitata (Hbn.). — 1797—1803, Geometra m., Hübner. In Anzahl gefangen. — Staudinger (6, p. 390) erbeutete sie vom 26. Juni bis Ende Juli, bei Hammerfest noch am 2. August, fast auf allen Wiesen abends. Sie sind von den Tieren gleicher Art aus anderen Ländern nicht verschieden, variieren aber unter sich stark. Raupe im Mai auf Alchemüla vulgaris, Puppenruhe Iß Tage. -- Schilde (8, p. 73l: Zwisclien Zäunen nicht häufig, 1 Exemplar auch ausserhalb der Mittelbinde rötlich übergössen. — Nach Scneider (14) und Strand (16, p. 10) ist dies einer der Charakterschmetterlinge der arktischen Region, bei Tromsö ungemein häufig und wenig variierend. — Pagen Stecher (19, p. 3221: Arktisches Europa, Nord-Amerika, Asien. — 2(/ coli. m. No. 2021, 22, aus Tromsö, Juni, Juli. 43 (83G1) Larentia incursata decrepitata Zetterst. — 1840, L. c/., Zettcrstedt. - Taf. III, Fig. 14. Eine kleine Anzahl gefangen. — Staudinger (6, p. 390) gibt als Hauptflugzeit Ende Juni an, fing die Form aber noch Mitte und Ende Juli auf der Skaaddavara an den mit Birken bewachsenen Stellen. Mitte Juli erhielt er aber auch schon Raupen aus abgelegten Eiern befruchteter Weibchen, welche Vaccinium idiginosian frassen und bereits im September erwachsen zu sein schienen. Der Kopf der Raupe ist gelblich, braunschwarz mormoriert, an Segment 2 und 3 des Körpers befinden sich seitlich ein Paar kleine Wülste, auch an Segment 9 unterhalb der Stigmen ein Paar warzenartige Er- höhungen. Farbe rötlich -braun oder braun - grau mit verloschenen I.iingszeichnungen, auf dem Rücken schwarze Flecke mit je zwei nach hinten divergierend auslaufenden Strichen, die eine rauten- ähnliche Zeichnung darstellen. Die Raupen stellten schliesslich das Fressen ein, verpuppten sich aber nicht. Staudinger (1. c.) gibt im übrigen an, dass die hochnordischen Stücke ziemlich von denen Deutschlands und der Schweiz abweichen, meint aber, dass ganz helle Stücke, wie Hübner (2, fig 35) abbildet, wohl nie im Norden vorkommen. Herrich -Seh äffer (5, HI p. 159) bemerkt richtig, dass man die Vorderflügel als „dunkel -grau mit weisslichen Quer- linien" bezeichnen kann. Es soll aber auch nordische C. incursata geben, die mit deutschen vollkommen übereinstimmen, St. hält daher Nordische Schmetterlinpsfauna. 113 den Namen decrepitata Zett. für entbehrlich. — Diesem Urteil vermag ich mich nicht anzuschlicssen, denn die überwiegende Mehr- zahl der nordischen Tiere repräsentiert eine durch bleiche Färbung und weniger ausgeprägte Zeichnung gut differenzierte Lokalrasse, die aber auf der ganzen Flügelfläche mit braungrauen Atomen an- gepudert ist und weder auf Hübners Bild (2, v. V, Geometr. t. 67, f. 351), noch aber auf Her rich-Schäff er s monticolaria (fig 256, 7) passt. Auch Rangnows Stücke gehören hierzu, sie sind bedeutend fahler als in Spuler (Mees) (23, t. 68, f. 7) abgebildet, wenn sie auch nicht ganz so charakteristisch ausgeprägt sind, wie 1 Pärchen meiner Sammlung (No 2U50, 2051) aus Sydvaranger (Langfjorddal, 14. Juli), von dem das (/ hier reproduziert ist (Taf. I, Fig. H). Der Zetterstedtsche Name erscheint daher als ünterartbegriff existenzberechtigt. — Schilde gibt G. ineursata Hb. und „var." monticolaria an.- Anfang Juli, nicht häufig. Wir würden also bei der nordischen Rasse mit zwei Individualaberrationen zu rechnen haben, a. Forma monticolaria Herr.-Schäff (5, VI, p. 79, f. 526— 7). Vorder- flügel mit dunkel abgesetzter, an den Rändern nur leicht welliger Mittelbinde, wie sie als Original vom „Alpel" (? Alpengebiet) angegeben. — Nach Lampa (II, p 110) aus Finnmarken (Tanadalen) bekannt. b. Forma fuscolimbata Tengstr., Not. p. Faun. et. Flora Fenn. 1875 p. 31: Verdunkelt, Hinterflügel mit schwärzlichem Distalsaum. Hierzu vermutlich die von Staudinger (6) als typische ineursata angesehenen Einzelindividuen der nordischen Rasse. — Nach Lampa (11, p. 110) aus Finnland: Ryskakarelen, Paanajärvi. Neben diesen Formen registriert Lampa (II) auch C. ineursata typ. aus Schweden (Dalarne — Lappland); Norwegen, Finnland Ryskakarelen). Pagenstecher (in, p. 324): Arktisches Norwegen. 44 (3377). Lareutia abrasaria (Herr. -Schaff.). — 1856 L. r., H. -Seh., Neue Schmetterl. aus Eur. u. d. angrenz. Land., I, p. 4, t. 5 f 27. Auf einem kleinen Gebiet etwa 2U Falter gefangen. — Staudinger (6, p. 395) sagt, dass die Art wenig in Grösse oder Zeichnung variiert. Bei frischen Stücken sind die hellen Binden seitlich des Mittelfeldes der Vorderflügel stets lehmgelb, im Mittelstreif des Medianfeldes selten eine oder zwei Wellenlinien, in Ausnahmefällen der innere Teil ganz dunkel. — Diese Angaben finde ich bei den Rangnowschen Stücken bestätigt, nur ist der Ton seitlich des 114 H Stichel: Mcdianfeldes, den Stgr. lehmgelb nennt, hier nui- leicht gelblich getönt. Flugzeit erste Hälfte Juli auf allen Sümpfen im Sonnenschein. — Pagenstecher: Arktisches Europa, Asien, Amerika. 45 (3380). Larciitia iiebulata (Thnbg.)'). — 1784, Geometra n., Ins. suec, v. 1, p. \-2\ 1885, Larentia «., Lampa III, p. 11). = 1776, Geomdra dilulala, Schiflerniüller u. Denis, Wien. Verzeichn. p. 109 (nom. nud.); Borkhaus., Schniett. Eur., v. 5, p. 293. — Jjarenlia d., auctor. ceter. Rangnow fand die Raupen in ungeheuren Mengen auf Birken. Bei jedem Schlage prasselten die Tiere buchstäblich zur Erde. Sie schienen die Hauptnahrung des Kuckucks zu sein, der sich in jener Gegend aufhielt. P]s schlüpften fast alle der mitgenommenen Raupen im August, sämtlich die unten erwähnte dunklere Form schneideri Lampa. Staudinger (G, p. 395) klopfte die Raupen Ende Juni halb erwachsen. Die Falter schlüpften Mitte August während der Heim- reise, es gab sehr helle und auch ganz dunkle Stücke. — Auf diese Farbenstufen sind mehrere Aberrationsnamen begründet, nämlich: a. Forma sandbergi Lampa (11, p. 111): Vorderflügel weissgrau mit scharfen schwärzlichen Querbinden. — 1 (f coli. m. No. 2025 aus Südvaranger, August: Taf. III, Fig. 15. b. Forma schneideri Lampa 1. c: Etwas verdunkelt, mit un- deutlichen Querbinden. — \ cf Q coli. m. No. 2023 24 aus Tromsö und Sydvaranger, August, davon das =^^;^ Die beiden Skizzen zeigen den rechten Fühler von der Seite und von oben gesehen, und lassen deutlich die eigentümliche Verkürzung des fünften Gliedes erkennen im Verhältnis zum vierten, das annähernd seine Normallänge behalten hat. Auffällig ist noch die winklige Verschmelzung und die Zahnbildnng an der Unterseite des fünften Gliedes. — Erklären lässt sicli diese Monstrosität wohl nur durch abnorme innere Veränderung der Zellentwicklung, während äussere Einflüsse, wie Druck auf die Puppe, wohl wegen der beiderseits ganz homolog ausgebildeten Vereinigung als unwahrsclieinlich betrachtet werden dürfen. Freiburg i. B. H. Prell lieber Schildlänse aus Amani (Deutsch-Ost-Afrika) schreibt Dr. L. L i n d i g e r: Schildläuse geiiören zu einer in Sammlorkreisen wenig beachte- ten Sippe der Hemipteren (Wanzen), sie kennzeichnen sich dadurcli, ilass sie sich an einem Ulatt, einer Frucht oder an einem anderen Teil der Pflanze fest- saugen und iliren Körper mit einer Wachsmasse umgeben, in die häufig die abgeworfenen Häute eingefügt werden; der so geschaffene Schild ist entweder mit der Körperhaut fest verbunden oder kann al)ge]ioben werden. Die Läuse entziehen ihren Nälirpilanzen Saft und werden bei ihrer enormen Vermohrungsfähigkeit schädlich. Als solcher Schädling ist anzusehen Aspidiotus destructor Sign., die Kokospalmenschildlaus, deren Vorkommen 126 Kleine MHteUungen. in Ost-Afrika und auf den Karolinen festgestellt worden ist. Volkens lionchtet bereits liH)l (Xotizbl. d. bot. Gait. Berlin, III No. 25) über den imtieheiiren SJcliadon, den die l.aiis auf der Karolincn-iiisel Vap angerichtet Iiat, die verlorenen Bäume zählten nach Tausenden, auf jede lebende Pflanze kam strichweise wenigstens eine, manchmal schon 2—3 tote. Wälu'end die Insel vor der Epidemie gegen 800 t Kopra im .fahre exportiert liatte, war nun die Ausfulir so gesunken, dass die kleineren Kaulleute sich in ihrer Existenz ernstlich gefährdet sahen. Auch in Westafrika wütet an- scheinend derselbe Schädling, wo ganze Dorfbestände in kurzer Zeit ver- nichtet wurden. Die Gefahr, welche den Kolonieen durch diese Schildlaus droht, (es werden auch andere Palmen und Pflanzen: Mango, Banane, Muskat etc. davon befallen) ist nicht leicht zu nehmen und verlangt energische Abwehrmittel. Hierzu gehören Spritzmittel: Oel, Fett, Petroleum, !^eife etc., auch dürfte die Einführung natürlicher Schildlaus- feinde wie es in Kalifornien erfolgreich geschehen, ins Auge zu fassen sein. Ausser dieser Art tritt als weiterer Schädling auf: Aspidiotus irnnsparens, für den Autor den Namen Seidenschildlaus vorschlägt und der zuerst auf Ceylon an Palmen, Tee u. s. w. gefunden worden ist. Ferner die Mandelschildlaus, Diasjns pentagona Targ., die auch in gemässigtem Klima gedeiht und weit verbreitet ist, zwar in den deutschen Schutzgebieten noch nicht gefunden ist, deren Auftreten dort aber nur eine Frage der Zeit sein dürfte, Aus Amani dagegen ist weiter fest- gestellt Ceroplastes cm/er And., dessen Schildmasse aus einer dicken weissen Wachskruste besteht. Diese Art ist den Kulturgewächsen bisher noch nicht schädlich geworden, andererseits wird durch Gewinnung des Schildwachses (auch in Madagaskar) aus ihrem Vorkommen Nutzen gezogen. Das Wachs kommt in unregelniässigen Klumpen, die einfach aus den zusammen- gedrückten Einzelindividuen bestehen, in den Handel und die Zucht der Laus könnte für die Eingeborenen gewinnbringend sein. („Der Pflanzer-, Jahrg. 8, No. 23 Tanga, 1907.) G. W a r n e c k e gibt die Entwicklungsgeschichte von Chrysophaiiiis virgrftiireae L- bekannt. Nach den aus einer Heirn Dörr i es in Altona - Bahrenfeld gelungenen Aufzucht gemachten Erfahrungen überwintert das Ei, Anfang April schlüpfen die grasgrünen, kurzen, dicken, durchscheinenden Raupen, welche am grossblättrigen Sauer- ampfer leben und Mitte Mai erwachsen waren. Es werden in diesem Aufsatz verschiedene in den Lehrl)üchern enthaltene ungenaue oder unrichtige Angal)en korrigiert und ergänzt. Derselbe Autor behandelt die i]iitwicklung von Drepaiia ciilti'nria F. Die Raupen schlüpften Knde Mai, skeletti<>rten Buchenblätter und waren Ende Juni erwachsen. Verpuppung erfolgt in einem netzartigen (iespinst zwischen zusannnenüezogenen Buchenblättern. Die Zucht ist leicht, mau findet die QQ. im Mai ruhig an Buchenstämmen sitzend. (Bntoni. Wochenblatt, 25. Jahrg. No. 1.) ZurVerwandt schaftsfrage vonCollas myrnildnne Esp. und balcauica Reb. äussert sich Dr. Schawerda in einem Bericht der Sektion fürT.epidoptendogie der Zool.-bolan. (iesellscliaft in Wien. Er liat Ixilcnnica, welche auf Berg- wiesen auf dem Trebevic in Bosnien und in einem schwer zugänglichen Hoch- tal in der Herzegowina nahe der montenegrinischen Grenze tliegt, selbst mehr- fach erbeutet uml hält es für wahrscheinlich, dass es sich um eine Sonderart handelt. Prof. Reliel hat indessen bei der Untersuchung der männlichen Genitalapparate keinerlei durchgreifende L^nterschiede gefunden, nur die Giössenverhältnisse sind bei balcauica, entsprechend der bedeutenderen Spannweite des Falters, andere. Schawerda gibt auch cin^^ Uebersicht Kleine Mitteilungen. 127 über die benannten weiblichen Aberrationen von balcanica und fügt diesen eine weitere liinzii, die sich durch ein grünliches Zitronengelb oberseits und blaugrüne Iluterseite der Hintertlügel auszeichnet. Sie wird ab. anna benannt. (Verliandl. der Zool.-botan. Gesellschaft Wien, Vol. 57 Heft H, 1907.) Fnttcrpflaiize von Cali^iila japoiiicn. Da jetzt sehr viele Sammler mit Vorliebe diesen Schmetterling aus Eiern ziehen, wird es von Vorteil sein zu erfahi-en, dass man die Raupen anstatt mit echter Kastanie, die für manclienSammler sch\verzulieschaffenist,mitWallnuss(Juglans regia) füttern kann. Ich ziehe schon einige Jahi-e den Schmetterling mit den Blättern dieses Baumes und erhalte immer sehr grosse scliöne Exemplare, auch mit bedeutend weniger Verlust als mit Eiche und Kastanie. Kaaden. Karl 1^ a m e r. Zur Verbreitung von Anipliidasis betnlaria ab. dnnbledaynriH Mill. Im SpJitherbst 1906 erhielt ich von dem Kgl. Hegemeister Prescher, Can\minke, einige hundert Puppen der verscliiedensten Art, welche im Walde der nächsten ["mgebung Swinemünde's gegraben waren. Von diesen Puppen schlüpfte am 14. Juni 1907 ein Stück Amphidnsis hetnlarin, welches ich sofort als ab. doubledaynria erkannte. Die Flügel sind glänzend schwarz, der Leib tiefschwarz; nur der Kopf ist schwarzgrau. Da diese Form bereits auf Rügen gefunden worden ist, so scheint das Vorkommen derselben in Pommern, bezw. in Vorpommern, gesichert. Swincmünde. Max Man teuf fei. Nochmals Amphidasis betularia ab. doubledayaria. Unter Bezug- nahme auf das in No. 40 der Zeitschr. des Int. Ent. Vereins (.Stuttgart 1907) besprochene A'orkommen genannter Aberration bei Strausbeig i. M. ( E. Hanne mann, Berlin) bemerke ich, dass dies auch in Zwickau i. S. der Fall war. Im vorigen Jahre brachte mir an einem der kalten Junitage ein Schüler früh ein tiefschwarzes Q, das er noch lebend aber ganz erstaiit, mitten auf einer Vorstadtstrasse, fand. Ob durch die vereinzelten Birkenbestände der um die Häuser liegeiulen (iärten, oder des einerseits angrenzenden städtischen Parkes betularia überhaupt vorkonunt, habe ich noch nicht feststellen können. Zwickau i. S. C a r 1 D o s s. Dass die Baapcii von Dasycbira pndibunda, wie in der Redaktions- Anmerkung zu einer Mitteilung des Herrn Dr. Eder in No. 37 der Entom. Zeitschr. des Int. Ent. Vereins (Stuttgart, 1907) bereits erwähnt ist, l)ei Fütterung mit Eichenlaub eine dunkle Farbe annehmen, kann ich aus eigener Erfaia-ung bestätigen: Im Jahre 1903 zog ich an meinem damaligen Wohnort St. Wendel aus Eiern, die von verschiedenen im Freien erbeuteten Q Q al)gelegt waren, in Gläsern viele Hundorte von pudibumla-R&upeü, die ich von vornherein und ausscliliesslicli mit Eiclienlaub fütterte. Das Ergebnis war, dass sicli die Raupen, die anfangs die helle gelbe Farbe hatten, bald dunkler färbten und dass schlies.slic]i sämtliche eine dunkelbraune bis grauschwarze Färbung hatten, im Gegensatz zu den mannigfach im Freien an Buche und Weide gefundenen typischen gelben Exemplaren. Ich führte bereits damals — in Unkenntnis der angeführten Rühl'schen Beobachtung — die einheitliche dunkle Färbung meiner Raupen auf die Fütterung mit Eiclie zurück. Zur weiteren Bestätigung dieser Ansiclit dient mir noch, dass ich liier im vorigen Jahre auch im Freien an Eiche ein gleiches dunkelbraunes Exemplar einer pudibunda-Raupe antraf. Berncastcl - Cues. Dr. W i n c k 1 e r. 128 Kleine MitteUangen. » Dio in der No. 157 tler Ent. Zeit, des Int. Ent. Vereins (Stiitti^art 1907) mitgeteilte Beohachtung des Herrn Dr. Eder in Kufstein über (ine fieltsame Färbung der Ranpeii von Das. pndihiindA findet ihre Erklärung darin, dass das l'ragliclic Weibclien iedciifalls eine Copula mit einem Mäniulien der aberr. concolor Stgr. eingegangen war. Die ans einer derartign Verbindung hervorgegangenen Uaupen zeigen bis zur vierten Häutung ein durchaus normales Kleid, nehmen dann aber stets die in der Mitteilung angegebene dunkle Färbung an. Nach meinen Erfahrungen ergibt die Zuclit aus einer Verbindung von Das. pudibiuula Q und ab. concolor (/ beim Sclilüpfen der Imagines etwa 60°» der genannten Abart, die nl)rigen geli(»ren der Hauptform, teilweise mit Ueber- gängen zur Abart, an. Ein kopuliertes V aar pudibunfln (^ mit concolor Q im Freien aufzufinden ist noch nicht gelungen, ich kann dalier über das Resultat einer solclien Verbindung eine Mitteilung nicht machen. Nacli meinen Erfahrungen übt übrigens das Futter auf die Färbung der imäihun(la-Yiix\\\)<^\\ gar keinen Einfluss aus. Ich habe letztere mit Eichen-, Buchen-, leimen- und Rosenlaub genährt und hei jeder Fütterungs- weise Raupen mit gell)er, grüner und brauner Farbe erhalten. Göttingen, Steinsgraben 4. K. M e i n h e i t. Ueber den Fang von Aglia tau. L. In der Annahme, dass meine Erfahrungen, welche ich vor 14 Tagen am Licbnitzsee hierbei machte, einiges Interesse finden, will ich dieselben kurz zusammenfassen. "Wer die wunderbaren Bucheuwaldungen am Liebnitzsee kennt, ver- säumt es wohl kaum — ob Entomologe oder nicht — alljährlich diese herrliche (Jegend in nächster Nähe Berlins (20 Kui), namentlich wenn die Bäume das erste zarte Grün tragen, aufzusuchen. Bucheuwaldungen sind ja im allgemeinen nicht l)osonders reich an Faltern, dafür aber wurden wir durch das geradezu massenweise Auftreten von Aglia tau hier besonders entschädigt. Es war mir stets aufgefallen, dass c/'cj^ — ich kann wohl sagen — in Unmengen fliegen, während es mir niemals gelingen wollte, eine grössere Anzahl Q Q. zu erheuten, bis ich denn neulich fand, dass, wenn auch das Absuchen der Buchenstämmo ompfohlon werden kann, das rationelle Absuchen des trocknen umherliegenden Buchenreisigs inul der kleinen dürren Zweige am Waldesboden geradezu überraschende Resultate ergab. Es war mir l)esonders aufgefallen, dass die cfcf dicht über dem Erdboden dahinflogen und ein an einem Buchen^^tamme aus- gesetztes Weibchen kaum beachteten. Der Sache wollte ich denn doch auf den Grund gehen imd ich machte zu meiner grössten Freude die Entdeckung, dass in meiner nächsten Nähe am Boden an einem dünnen Reisigzweig 2 Q.Q. hingen. Nach kaum einer Stunde hatte ich an gleichen Stellen des Reviers 20 QQ erbeutet, sodass meine Giftgläser kaum ausreichten, alles aufzunehmen. Ich möchte hierbei noch darauf hinweisen, dass es sich nur um frisch geschlüpfte Ti(>re handelte, welche ich nahe dem Erdboden in hängender Stellunu' fand, während ich bei den an Buchstänunen angetroffenen Exemplaren konstatieren konnte, dass es sich vielfach schon um geflogene Stücke handelte. Weiui man nun aber etwa glauben wollte, dass es nur Q Q waren, welche auf diese AVeise erheutet worden sind, so irrt man sich gewaltig, denn icii habe auf diese Weise ausserdem wohl die doppelte Anzahl von Männchen abgenommen, bei diesen allerdings vielfach bereits geflogene Exemplare. Also fort mit dem Käscher beim Fang von Aglia tau, denn es gelingt ja doch nur selten, auf diese Weise ein tadelloses Tier zu erhaschen, während es eine mühelose Arbeit i.'^t. die Falter von dürren Stränchern und Reisig, auch ab und zu von (irashalmen und von unteren belaul)ten Zweigender Buchen, abzunehmen, an denen ich, wie gesagt, auch die Männchen in hängender Stellung angetroffen habe. Kleine Mitteilungen. 129 Meine Ausbeute betrug etwa 50 Falter, welche ich jetzt, sauber gespannt, gegen präparierte Spinnerraupen paarweise etc. zur Verfügung halte. Berlin, Anfang Juni 08. E. B 1 u m e. YorkonimeiiYOiiAcherontia atropos in Berlin. Beim Durchsehen und Zeigen meines Schwärmerkastens verweilt mein Auge mit besonderem Behagen bei einem atropos -Weibchen, und ich erzähle gern dem Beschauer, wie ich in den Besitz desselben gelangt bin. Es war im Jahre 1896, als ich an einer Knabenschule im Osten Berlins angestellt war. Da kam eines Morgens strahlenden Gesichts einer meiner Knaben der ersten Klasse vor Beginn des Unterrichts mit einer ziemlich grossen Schachtel an den Lehrertisch. Es war mir ja nichts Neues, dass die Jungen besonders des Montags mit ihrer Ausbeute an Raupen, Schmetterlingen und dergl. antraten, um Belehrungen von mir zu erhalten. Interesse erweckt eben Interesse. Aber diesmal musste es etwas ganz Besonderes sein. Beim Aufknüpfen des Bindfadens - die Finger konnten vor freudiger Erregung gar nicht so schnell arbeiten — plauderte er: „Heute habeich aber etwas Sauberes! Ich glaube einen Totenkopf! Und so war es auch. — Wie war nun der Junge dazugekommen? Beim Austragen des Frühstücks sah er ihn mitten auf dem Trottoir in der Gubenerstrasse sitzen, gerade als ein vorbeigehender Arbeiter die „dicke Motte" zertreten wollte. Schützend breitete er seine Hand darüber und belehrte den X'nwissenden. Wie das in Berlin ja üblich ist, fand sich bald ein Kreis Neugieriger ein. Und es dauerte niclit lange, so erschien auch ein Schutzmann auf der Bildtläche. Diesen bat der Junge, doch so lange bei dem seltenen Schmetterlinge, den er seinem Lehrer mitnehmen müsse, zu bleiben; er wolle schnell nach Hau.se laufen, um eine Schachtel zu holen. Aus dem Gesichte „des Auges des Gesetzes" muss er wohl Zustimmung gelesen haben; denn als er wieder kam, stand der Schutzmann noch auf seinem Posten neben seinem Schutzbefohlenen. — Mehr kann man doch wohl an Gefälligkeit seitens der Polizei nicht verlangen. — Dankend heimste der glückliche Junge seine Beute ein und brachte sie mir unlädiert. Berlin. Juni 06. F. Glase r. Vprdrh'n^rnnff oliie« gemeinen Käfers dnrcli einen „selteneu*^ Als Heimat von Lathridms bergrothi Reitt. gibt Scidlitz in seiner Fauna Transsylvanica noch „Finnland und bei Petersburg" an. Vor wenigen Jahren noch galt er als selten, wurde mit Mk. 1. — bewertet, aber schon Gangib au er erwähnt 1899 (Käfer Mitteleuropas III), er scheine an V'erbreituiig zuzunehmen; von Heri'n Dr. Speiser hörte ich gelegentlich, es sei nachgewiesen, dass er von Nordosten her in Deutschland ein- gewandert sei. Dann muss er jetzt Deutschland bereits ganz durchwandert haben, denn ich besitze schon Exemplare aus Strassburg i. E. Im Jahre 1906 fing ich im Keller meiner Wohnung in Potsdam 7 Exemplare, 1907 aber über 200 Stück, während der kleinere, sonst überall gemeine Enicmus minutus L. 190() zu Hunderten, 1907 nur noch vereinzelt am gleichen Ort auftrat. Ein früheres Vorkommen des L. beryy-othi in Potsdam war nicht bekannt, auch erhielt das Berliner Kgl. Museum und das Deutsche Nationalmuseura die ersten Exemplare von n)ir. Nachträglich aber ent- deckte ich, dass schon vor einigen (4 oder 5) Jahren Herr Professor Lohse in seiner Dienstwohnung beim Astrophysikalischen Observatorium mehrere Stücke gefangen hatte; nur waren sie nicht bestinmit worden. Erwähnt sei noch, dass die Bestimmung des Tieres nach Seidlitz (Fauna Halt, oder Transs.) leicht zur Verwechslung mit L. rugicollis Ol. führen kann; ein nach Ganglbauer nur bei L. bergrothi vorhandenes Merkmal 9 130 Kleine Mitteilungen. ist folirciulos: Zwisclion dorn Scitoi nind iiiul ilcr linken l,ängsiippo clor Fliitic'ldcokcii liiulon sich vorn 2 I'iinktrcilion, die sich nach hinten l)eide verdoppeln, so dass hier 4 vorhanden sind. n. Wanach. Cocciiielleii'Vnrietliteii ans der Potsdnmer Faoiin. Im Mai d. .7. erhentel«' ich anf dem Teleij;raplieiiheiye hei ]^)tsdam !J Kxemplare von Mj/Hhi oblo)i. Bibliothekar: „ L. Quedeiifeld, Lehrer, Gr. Lichterfelde bei Berlin, Ringstr. 54. . Herr E. B 1 u m e , Fabrikant, BerlinN W., Birkenstr. 32. Beisitzer: j „ R. Heinrich, Rechnungsrat, Charlottenburg, ' Windscheidtstr. 32. Vereinslokal: S.W. Berlin, Königgrätzerstr. 111, Königgrätzer Garten. Sitzungen: Donnerstags Abend 8'/^ Uhr. Gäste willkommen. Statuten-Auszug auf der 3. Seite des Umschlages. [Berl. Entom. Zeitschrift, Band LIII, Jahrgang 1908.] 137 Lasiocampa quercus L. Von E. M. Dadd. Lasiocampa quercus ist in vielen Beziehungen eine der inter- essantesten Spinner-Arten, welche bei uns vorkommen, und zwar deshalb, weil sie in ihrem Fluggebiet eine reichliche Anzahl Lokal-Rassen und Aberrationen bildet, die sich nicht allein durch die Veränderung der Imagines auszeichnen, sondern auch biologische Verschiedenheiten aufsveisen. — Hier seien zunächst kurz erwähnt die Formen caUiinac und quercus, welche teilweise in demselben Gebiet vorkommen und nicht nur Inder Farbe, Zeichnung und Grösse ganz wesentlich von- einander differieren, sondern sich ganz besonders dadurch unter- scheiden, dass quercus ein Jahr, dagegen callunae zwei Jahre gebraucht, um die volle Entwicklung durchzumachen. — Ferner zu nennen sind die Formen meridionalis und viburni, welche als Imagines nicht wesentlich voneinander zu trennen sind, deren Abweichungen jedoch bei den Raupen sofort ins Auge fallen. Diese beiden Formen bewohnen zusammen die Mittelmeerküste von Frank- reich. Die Raupe von meridionalis ist mit weissen, dagegen die von viburni mit roten Haaren bedeckt. Dass sich solche verschiedenen Formen einer Art neben- einander entwickeln können, deutet darauf hin, dass L. quercus im Begriff ist, sich in eine Anzahl neuer Rassen zu spalten, und es ist wohl anzunehmen, dass sich im Laufe der Zeit diese verschiedenen Formen soweit voneinander absondern werden, dass sie nicht mehr als gemeinsame Art betrachtet werden dürfen. Ich kann mir lebhaft vorstellen, dass ein entomologischer Kollege in, sagen wir, 2000 Jahren ohne irgend welche Gewissensbisse aus diesen Formen ganz gute Arten machen wird. Bekanntlich ist das Gewissen bei manchem Kollegen in dieser Hinsicht sehr gross. Nach meiner Ansicht sind es gerade derartige Fälle, welche ganz besonders untersucht werden müssen, weil man hier die Lehre des grossen Darwin tatsächlich sich vor unseren Augen entwickeln sehen kann. Alle diese quercus-Yorm%Yi können ohne irgend welche Schwierigkeit gekreuzt werden, und mein Freund A. Bacot und Herr War bürg haben auch tatsächlich sehr viele Kreuzungs-Experimente mit verschiedenen Formen vorgenommen. 10 138 E M. Dadd: Jedoch soweit man beurteilen kann, kommen solche Kreuzungen in der Natur nur äusserst selten vor, sie sind auch dort selten, wo die Formen nebeneinander leben. Einige solche Kreuzungs- produkte habe ich in der Sitzung des Berl. Ent. Vereins vom 23. April 1908 vorgelegt und führe hierzu folgendes aus: ]>acot bemerkt, dass er vollständige Fruchtbarkeit zwischen allen denjenigen Formen, mit denen er Versuche vorgenommen, beobachtet hat, dass seine Verluste meistens während der Raupen- zeit vorkamen und dann wahrscheinlich auch nur wegen Ueberfüllung des Zuchtbehälters. War bürg beobachtete, dass bei der Kreuzung von mericUonalis d" und viburni Q. die braunhaarigen Raupen sehr selten Q. 9 ergaben, die weisshaarigen Raupen dagegen 9 9 in Ueberzahl. Tutt behandelt im dritten Band seiner „British Lepidoptera" L. qtiercus in seiner gewohnten ausführlichen Weise. Auf Seite ö.*), 56, 57 befindet sich eine Tabelle der verschiedenen Farl)en- Variationen. Er teilt die cfcf i'i 3 Farben- Varietäten: Rötlich Oiier rotgelb, kastanienbraun, schokoladenbraun. Für jede Färbungsrichtung stellt er eine Reihe von sechs Formen mit Verschiedenheiten der Querbindon auf. Die 9 9 werden in 4 Farben-Varietäten, und zwai" gelb oder licht-ockergelb, dunkel-ockergelb, rotgelb und braun, geteilt, und für jede Farbe sind vier Zeichnungsformen angegeben. Autor hat alle Formen, soweit sie nicht mit einer der schon benannten identisch sind, benannt, nach meiner Ansicht allerdings in zu peinlicher Weise. Die folgenden sind die hauptsächlichsten Formen von L. quercus. Einige treten nur als Aberrationen unter der typischen (Haupt-) Form auf, andere sind gut ausgebildete Lokalrassen mit teilweise ganz besonderer Lebensgeschichte, wie schon oben erwähnt. Las. quercus Linue. Hauptform. Imago. 50 mm bis 75 mm breit, (von Spitze zu Spitze des Vorderflügels}. Fühler beim c/ stark, beim 9 schwach gekämmt. — cf. Vorderflügel kastanien- schokoladen- oder rotbraun mit einem weissen, dunkel gerlngten Discoidal-Fleck, einer gelben Querbinde Lasiocampa quercus L. 139 zwischen diesem Fleck und dem Distalrande, welche sehr verschieden in Ausdehnung ist; Hinterflügel rotbraun mit gelber Querbinde. Normale (typische) quercus cfd" sind meistenteils rotbraun und haben ungefähr dieselbe Grundfarbe wie die Formen rohor'is und guillemotii (s. unten). Sie sind schon durch die Grundfarbe meistens leicht von den südlichen dalmatina, viburni und meridionatis, welche alle ungefähr dieselbe kastanienbraune Grundfarbe besitzen, zu unterscheiden. Calhmae, catalaxinica und besonders alpina sind bedeutend dunkler. Die gelben Querbinden sind meistenteils ziemlich breit und neigen dazu, sich nach dem Distalrand hin etwas auszudehnen. Ein ziemlich breiter Saum der Grundfarbe ist aber immer vorhanden, Die Fransen der Hinterflügel sind immer gelb. 9. Flügel, Kopf, Thorax und Abdomen der typischen Form gelb oder rötlich-gelb, immer viel heller als alle anderen Formen und fast immer eintönig, die Hinterflügel nicht dunkler als die Vorder- flügel, wie es bei calhmae, sicula, viburni, meridionalis etc. der Fall ist. Die Querbinden sind schmal und manchmal etwas undeutlich, besonders auf dem Hiuterflügel. Sie treten nicht so scharf hervor wie bei caüunae u. s. w. In dieser typischen Form ist quercus am häufigsten, sie kommt überall im nördlichen Europa, besonders im Flachland, in England bis Yorkshire, Frankreich, Deutschland, Oesterreich u. s. w. vor. Im hohen Norden und auf dem Gebirge Nord-Europas wird diese Form durch calhmae ersetzt, in Süd-Europa durch meridionalis, viburni und dahnatina und auf Sicilien kommt die ganz aus- gesprochene Lokal-Form sicula vor. Auf den Hochalpen wird sie durch alpina vertreten. In Frankreich treten die Formen guillemotii und burdigalensis teilweise als Lokalrassen auf, spariii dagegen scheint nur als Aberration vorzukommen. Einige Autoren scheinen auch zu der Ansicht zu neigen, dass roboris als Rasse neben quercus erscheint. Esper, unter anderen, vertritt diese Meinung. Ob die Form catalaimica eine Lokalrasse ist, oder nur eine Aberration, ist noch nicht festgestellt, da Spanien noch zu wenig durchforscht ist. Diese Form hat aber offenbar viel mehr Neigung zu calhmae als zu quercus und dürfte wie diese und alpina eine zweijährige Entwicklung durchmachen. Tutt bemerkt, dass die Hauptform von quercus individuell sehr variabel ist, die cfcf variieren sehr in der Breite und Richtung der gelben Querbinden, manche haben den Basalflcck, manche nicht. Dieses letzte Merkmal kommt übrigens fast ausschliesslich bei 10* 140 E. M. Dadd: callicnae und (piercns vor; die südlichen Rassen sicida, vihnrni, meridionalis, dalmatina und wohl auch alpina und subaipmn besitzen diesen Fleck nie. Gynandromorphismus scheint bei dieser Art sehr häufig vorzu- kommen. Tutt führt in seinem Brit. Lep. eine ganze Reihe von solchen Fällen auf und bemerkt, dass jedenfalls noch weitere P'älle, die nirgends aufgezeichnet sind, bekannt sein werden. Ausser der Hauptform sind folgende Rassen und Nebenformen bekannt : 1. Forma (aberr.) tenuata Fuchs. Diese Form wurde von Fuchs dadurch erzielt, dass er die Raupen mit I'^iclitennadeln fütterte und durch andere künstliche Mittel zwang, sich im Winter auszuwachsen. Die Falter schlüpften im Frühjahr. Sie sind der var. (subsp.) catalaxinica ähnlich, unter- scheiden sich aber dadurch von dieser, dass die Querbinde der Hinterflügel ganz deutlich ist und nicht halb verwischt wie bei der genannten Varietät. Die Querbinde ist in beiden Geschlechtern ziemlich schmal und geht nicht allmählich in der Grundfarbe auf, sondern ist scharf abgesetzt. Nach dem Analwinkcl der Hinterflügel zu wird sie so schmal, dass es manchmal den Eindruck macht, als ob sie durch- brochen ist. Die braune Farbe des cf ist viel dunkler als bei gewöhnlichen quercus, man könnte sagen kastanienbraun; ein kleiner gelber Basalfleck ist vorhanden, ein Charakter, welcher sonst bei den im Rheinlande fliegenden quercus unbekannt war. Das Q ist dunkel, auf allen J-'lügeln mit deutlichen gelben schmalen Querbinden, welche scharf von der Grundfarbe abgesetzt sind. Grundfarbe aller Flügel gelbbraun, Fransen der Hinterflügel gelb. Ist Aberration der typischen Unterart. 2. Forma (var., subspec.) catalauiiiea Staud. Staudinger schreibt: „Obscto^issima, Q. maris colore, al. ant. fascia an-•<•— »«4^ 152 [Berl. Entoni. Zeitschrift, Band Uli, Jahrgang 1908.] Beitrag zur Kenntnis der Asiliden (IV) Dipt Von Prof. Dr. K. Hermann. (Erlangen). Nachträge zu meiner Mitteilung über die um das Genus Laphystia sich gruppierenden Asilidenforraen. Mit Tafel IV uuil 10 TextabbiUiuDyen. Seit ich mich im Jahre 1905 (Berl. Entomol. Zeitschrift TjO) etwas näher mit dem Genus Laphystia beschäftigte, ist mir darüber manches Neue bekannt geworden, das ich hier nachtragen möchte. Zunächst war es mir durch das liebenswürdige Entgegenkommen des Herrn Prof. Sjöstedt in Stockholm vergönnt, die Type der Löw'scheri Laphyctis gigantella erhalten und untersuchen zu können. Auf beiliegender Tafel Fig. 1 gebe ich eine photographische Aufnahme des alten Löw"schen Originalexemplarcs und es wird dessen Betrachtung erkennen lassen, dass sich die Löw'sche Laphyctis giganteUa in iiirem Gesanithabitus in keiner Richtung von den genuinen Laphystia- arten unterscheidet. Dass die Flügeläderung keine Differenzen ergeben könne, war schon der Löw'schen Beschreibung zu entnehmen, und auch der Bau der Fühler, ; Fig. 1) lässt die Löw'sche Species O-^ gigantella als eine echte und rechte Laphystiaart er- kennen. Wir sehen den nämlichen abgestumpften End- griftel, den gleichen borstenbesetzten Höcker auf der ' Unterseite des ersten Fühlergliedes, wie er allen La- [ phystiaarten eignet und es könnte die gegebene Figur ^ \^ ohne weiteres in die in meiner oben citierten Mit- teilung dargestellte Formenreihe eingefügt werden. Auffallend bleibt freilich die Grössenentwicklung der ^ l männlichen Genitalien bei der J^öw'schen Species, wie sie, soweit ich darüber orientiert bin, bei den echten *^'" Lapliystiaformen nicht vorkommt. Allein ich habe schon früher darauf hingewiesen, dass diesem Umstände keine zu hohe Bedeutung beizumessen sein dürfte, und so komme ich auch nach Untersuchung der Löw'schen Type zu meiner damals (1 c.) geäusserten Ansicht zurück, dass das Löw'sche Genus Laphyctis nicht festzuhalten ist. ~^^- Beitrag/ zur Kenntnis der Asiliden (IV) Dipt. 153 Weiterhin möchte ich hier nachtragen, dass die von mir seinerzeit beschriebene La-phystia carnea an den Mittel- und Hinterbeinen der Pulvillen entbehrt oder vielmehr nur schwer sichtbare rudimentäre Stummel von solchen besitzt. Dieser scheinbar nebensächliche Hinweis erhält dadurch eine gewisse Bedeutung, dass mir in letzter Zeit zwei Laphystiaarten bekannt geworden sind, die an sämtlichen Beinen der Pulvillen entbehren. i]s handelt sich dabei zunächst um eine neue palaearctische Art aus der Wüste Gobi, die ich Laphystia selenis benennen und deren Beschreibung ich folgendermassen geben möchte. Kopf. Die schwarze Grundfarbe ist an Stirne und Untergesicht von bleichgelber, am Hinterhaupte von grauer Bestäubung bedeckt. Die Behaarung des Kopfes ist weisslich oder ganz blass gelblich. Dieselbe Farbe besitzt auch der recht schwache allmählich aus der zarten, zerstreuten Behaarung hervorgehende Knebelbart, dem nur unmittelbar über der Mitte der Mundöffnung einige kräftigere Borsten- haare beigefügt sind. Die Fühler (Fig. 2) sind dunkelbraun, teilweise ^-^ gelblich bereift, und an den beiden Basalgliedern, X!5 bleichgelb behaart. Thorax. Thoraxrücken, Pleuren, Meta- notum und Schildchen gleichmässig von bleich- gelblicher Bestäubung bedeckt, und mit feiner, gleichfarbiger Behaarung. Auf dem Thoraxrücken fehlt jede Striemenzeichnung, nur hinter der Quer- naht findet sich der Stelle der Seitenstrieme entsprechend eine halbmondförmige oder, besser gesagt, palmettenförmige glänzend schwarze Ma- kel. Auch an dem Hinterrande des Schildchens iritt die schwarze Grundfarbe frei zu Tage, lieber '^'" ■" der Flügelwurzel, sowie auf dem Postalarhöcker stehen einige bleichgelbe Borsten, dagegen entbehrt das Schildchen der Randborsten vollständig. Schwinger hellbraun. Abdomen düster ziegelrot, ziemlich glänzend mit schmalen, nicht scharf abgegrenzten gelbbraunen Hinterrandbinden. Weissliche Bestäubung bedeckt die Seitenränder der Segmente und erzeugt an den Hinterrandsäumen ziemlich weit gegen die Mitte vorspringende, ausgedehnte bindenartige Flecken. Die kurze anliegende Behaarung ist allenthalben bleichgelb und gewinnt nur an der Seitenfläche des 1. Segmentes, sowie auf dem Genitalsegmente erheblichere Länge. Der Bauch zeigt die gleiche Färbung wie der Hinterleibsrücken, ist aber völlig mit grauer Bestäubung bedeckt und vollständig kahl. 11 154 F. Hermann: Beine. Hütten dunkelbraun mit heller Bestäubung und Behaarung. Die Beine sind im allgemeinen dunkelbraun und massig glänzend. Ziemlich lebhaft rotj^elb sind dagegen die basalen Hälften der Oberschenkel, die Kniegegend und das Basaldriltel der Schienen. Die anliegende Behaarung und Beborstung der Beine ist allenthalben weisslich oder bleichgelb. Krallen schwarz mit gelber Basis, die Pulvillen sind nur als gelbliche rudimentäre Stummel erhalten. Flügel durchscheinend gelblich mit ockergelber Aederung. An dem Knie der Gabelader findet sich das Rudiment eines Ader- anhanges. Long corp. 8 mm, long. alar. 7 mm. Takla-Makan, Wüste Gobi. Ausserdem erhielt ich aus Mendoza in West-Argentinien f) Exemplare eines Asiliden, den ich an dem charakteristischen Flügelgeäder und dem Bau der Fühler (Fig. 3) auf den ersten Blick als eine Laphystiaart ansprach, den ich aber erst viel später in den Asilides argentinos von Arribalzaga in der Beschreibung von Asicyia fasciata wiedererkannte. Da die Beschreibung von Arribalzaga etwas schwer zugänglich ist, erlaube ich mir, seine ausführliche lateinische Species-Diagnose zum Abdruck zu bringen. (f. Testaceus; capite cum mystace et barba albo- sericeo; thorace coxisque albo-sericeo-pruinosis; meso- noto nigro sctuloso, flavescenti-villoso, vittis tribus " ' fusco - nigricantibus, media longitudinaliter a linea cinerascenti divisa, lateralibus maculiformibus, antice abbreviatis, ornato, setis lateralibus flavescenti-albis, posticis nigris; scutello fusco, setulis vellereque ut in mosonoto, setis flavescenti-albis ; alis hyalinis, snblimpidis, ad apicem Icvissinie infumatis, venis fuscis; pedibus fusco-piceis, vellere albo, femoribus tibiisque facie postica rufis, setis albis; tarsorum armalura setis nigris albisque contituta; abdominealbo-sciiceo pruinoso, flavescenti-albo pubescente etbrevissime nigro setuloso; arcubus dorsualibus primis sex fascia basali, lata^ parallelogrammica, obscure nigra, absque pruinositate, postice medio l)roducta et lateribus abbreviata, ornatis, setis seriarum albis, spinis posticis segmenti ultimi et organis copulatoriis fuscis, bis parce albo- villosis et ad basin rufescentibus. Long. 9 mm. Auf diese Species hat also Arri balzaga ein neues Genus Asin/ia errichtet. Prüft man nun die Genusbeschreibung etwas näher, so wird man finden, dass alle Punkte derselben sich ohne weiteres auf das Löw'sche Genus J^apht/stia übertragen lassen mit Ausnahme von zweien; die Piilvilloii fehlen und die erste Hiiiterraiidzelle ist I Beitrag zur Kenntnis der Asiliden (IV) Dipt 155 geschlossen. Letzterem Umstand kann ich eine grössere Bedeutung kaum beilegen, treffen wir doch häufig genug ein differentes Verhalten der ersten Hinterrandzelle bei ein und demselben Genus (z. B. Stenopogon, kndrenosoma etc.). Und dem Fehlen der Pulvillen vermag ich erst recht nicht besondere systematische Wichtigkeit beizumessen. Die oben mitgeteilte Beobachtung, dass Laphystia carnea Herm. nur an den Vorderbeinen Pulvillen besitzt, an den beiden hinteren Beini)aaren derselben aber entbehrt, spricht dieser Richtung eine recht beredte Sprache. In Laphystia selenis haben wir sodann eine völlig pulvillenlose Art kennen gelernt, der sich eben die Species fasciata Arribalzaga als ein weiteres Beispiel anschliesst. Die Bildung eines neuen Genus Asycia für letztere Species scheint mir nicht genügend motiviert, mir geht aus dem Gesagten nur das eine hervor, dass wir Laphystiaarten mit und ohne Pulvillen kennen. Und darin steht, wie ich sehe, das Genus Laphystia nicht allein. Ich kenne eine, wie mir scheint, noch nicht beschriebene Flesiomma- Art, die der Pulvillen vollständig entbehrt, gleichwohl sich aber in der eigentümlichen Reliefierung des Gesichts, im Allgemein- habitus, dem Flügelgeäder und dem Bau der Fühler auch nicht im mindesten von den übrigen Species dieses Genus unterscheiden lässt. Fernerhin habe ich in grösserer Anzahl Vertreter der beiden Genera Cylindrophora Phil, und Aphamartania Schin. vor mir. Sehe ich von den Pulvillen ab. so wäre ich in Verlegenheit, greifbare Merk- male für die Trennung der beiden Genera anzugeben. Aus allen diesen Erfahrungen möchte ich abstrahieren, dass das Fehlen oder Vorhandensein der Pulvillen keine allzu grosse Bedeutung für die systematische Einteilung der Asilidengenera besitzen kann, eine Ansicht, die übiigens schon früher Schiner (Verhandl. d. Zool. bot- Ver. Wien 1866 pag. 660) einmal gelegentlich geäussert hat. Jeden- falls werden wir gut tun, für jede tabellarische Aufstellung der Asilidengenera mit dem genannten Merkmale recht vorsichtig zu Werke zu gehen. Selbstverständlich soll damit nicht geleugnet werden, dass sich eine Reihe von Formen neben anderen Merkmalen auch durch das Fehlen der Pulvillen in recht bequemer Weise systematisch rubrizieren lässt. Nach diesem kleinen Excurs allgemeineren Inhalts wieder zum Genus Laphystia zurückkehrend, möchte ich weiterhin nachtragen, dass Strobl (Spanische Dipteren, Memoires de la real sociedad Espafiola de Historia natural 1906) eine neue europäische Lapbystia- species L. hispanica beschrieben hat, die nach der Beschreibung der Species Krheri Lw. sehr nahe verwandt zu sein scheint, und ir 156 jf*'. Hermann: dass wir durch CociuiUet drei neue nord-amerikanische Lapbystia- arten kennen gelernt haben. Vielleicht ist es nicht ganz unwillkommen wenn ich hier seine in den Proceedings of ihe entoinological Society of Washington Vol. VI 1904 pag. ISO erschienenen Beschreibungen im Original wiedergebe. Laphystia flavipes n. sp. Black, halteres and femora and tibiae except their apices, yellow, the hairs and biistles whitish: second Joint of antennae about two-thirds as long as the first two together, rather slender, gradually tapering to the apex, the second Joint of the style wider than the tirst, only slightiy longer than widc; head and body densely gray pruinose, somewhat yellowish on tho face, front and mesonotum, the broad front portion of the abdominal segments two to six except on the sides, and the narrow bind margins of the first five segments, polished; wings hyaline, the auxiliary, first vein and bases of tho others yellow; lemainder of the latter brown. Length nearly 10 mm. Montana and North Carolina. Laphystia limatula n. sp. Differs from flavipes as follows: Second Joint of antennae nearly as long as the first, the third robust, of nearly an equal width; mesonotum not gray pruinose except along the lateral and l)Osterior margins, that on the abdomon very thin. broad posterior ends of the last five segments reddish yellow. New Mexico. Laphystia apaca n. sp. Black; the halteres, bases of tibiae and of the bind femora, yellow, the hairs and bristlcs whitish; second Joint of the antennae about half as long as the first, the third broad and only slightiy tapering to the apex; head and body densely grayish pruinose, three broad vittae on the mesonotum and a subtriangular spot at middle of basc of abdominal segments two to six. polished; the median vitta of the mesonotum is on its anterior third; wings hyaline; auxilliary vein and bases of the others yellow remainder of the latter brown. Length 8 mm. Texas. Hier wäre auch noch Dasypogon albiceps Mcq. (Dipteres exotiques suppl. I, pag. G9) nachzutragen, der als verwandt mit Laphystia sexfasciata Wied. bezeichnet wird und daher wohl auch diesem Genus zuzurechnen sein dürfte. Offenbar stehen die 3 neuen Coquillct'schen Arten, sowie die mutmassliche Laphystia albiceps unter sich sowohl als auch mit Britrag zur Kenntnis der AsiUden (IV) Dtpi. 157 Laphystia seocfasciata Wied. und Laphystia colvmhina Schin. in recht engen verwandschaftlichen Beziehungen. Auch Laphystia fasciata Arribalzaga gehört nach Habitus und F.ärbungscharakter zu dieser Verwandschaft, von der sie sich natürlich durch den erwähnten Pulvillenniangel scharf genug auszeichnet. In diesen Verwandschaftskreis gehören auch noch drei neue Laphystiaarten aus Peru, die der schönen Reiseausbeute des Herrn W. Schnuse entstammen. Laphystia scalaris n. sp. cf Q. Kopf. Untergesicht mit dichter, bleichgelber'^Bestäubung bedeckt, die an dem Orbitalrande heller, fast weiss wird. Die zerstreute feinci weisse Behaarung geht allmählich in den spärlichen, aus dicken, bleichgelben Borsten bestehenden Knebelbart über. Stirne und Hinterhaupt dicht ockergelb bestäubt, die Stirn trägt in der Nähe der Fühler weissliche, gegen den Scheitel zu braune, feine und zerstreute Behaarung, am Hinterhaupt ist diese, ebenso wie der Backenbart, weiss. Borstenkranz des Hinterhauptes ockergelb. Rüssel und Taster glänzend schwarz mit weisser Behaarung. Fühler dunkelbraun durch Bestäubung matt. Die beiden Basalglieder (Fig. 4) ^ annähernd gleichlang, das 3. Segment ist so / \ lang wie die beiden Basalgleder zusammen und 1 lässt an seinem schief abgestutzten Endgliede ein kurzes Stiftchen erkennen. Das erste Segment \^ .- v trägt an seiner ventralen Fläche ausser einigen '-. ■ i 1 kurzen Härchen 3 starke Borsten von fast rot- ^ ,-<->i gelber Farbe, dorsal aber nur einige ganz kurze, 4 r schwer wahrnehmbare Härchen, das 2. Segment --' ist ventral schwarz behaart und trägt dorsal l'igiir 4. 3 Härchen, von denen das mittlere sich durch grössere Länge auszeichnet. Thorax braun mit dichter ockerbrauner Bestäubung, welche die vorne etwas erweiterte Mittelstrieme, sowie die fleckenartige Seiteustrieme nur undeutlich hervortreten lässt. Die allgemeine Behaarung des Thorax besteht aus äusserst kurzen, anliegenden schwarzen Borsten. An dem Seitenrande des Thorax stehen 3, vor dem Schildchen 2 derbe Borsten von rostgelber Farbe, ebenso trägt das dicht ockerbraun bestäubte Schildchen zwei Randborsten Diese sowohl wie die Borsten vor dem Schildchen sind bei zwei der untersuchten vier Exemplare schwarz, dagegen zeigen die Borsten des Thoraxrandes keine Varianten in der Färbung. Die Brustseiteu 158 F. H er r mann: sind weissgrau bestäubt und nackt, nur unter der Flügelwurzel und vor den lichtbraunen Schwingern finden sich zarte Büschel heller Haare. Das Abdomen erscheint bei Beleuchtung von vorne durch ockergelbe Bestäubung matt und hell und trägt auf dem 1. 5. Segmente je ein Paar grosser dunkelbrauner Makeln, welche den Seitenrand nicht erreichen und durch eine massig breite Mittellinie geteilt sind. Auf dem G. Segment nimmt die braune Färbung die ganze Breite des Ringes ein, so dass die lichte Farbe nur als relativ schmale Hinterrandsbinde erhalten bleibt. Bei Beleuchtung von hinten sind die Makeln fast rein schwarz und fliessen über die Mittellinie hinweg ineinander, sodass das ganze Abdomen dunkel, mit lichtem Seitenrand und hellen Hinterrandsbinden versehen erscheint. Die Behaarung ist auf dem Abdominalrücken sekr kurz, anliegend und durchaus schwarz, an der Seite aber besitzen die Haare erheblichere Länge und reinweisse Färbung. Jedes Segment trägt ausserdem seitlich ungefähr in der Mitte seiner Länge einige Borsten von bleicligclber Farbe, nur das 6. Segment entbehrt der Borsten völlig, besitzt dafür aber dichtere weisse Behaarung. Das recht compliciert gebaute, pechbraune, glänzende Ilypopygium des (f trägt im wesentlichen helle, ziemlich lange Behaarung, die groben Borsten an den unteren Klappen sind gelb. Bei dem $ ist das 7. und 8. Segment hell bestäubt und behaart, die kurze stumpfe Legeröhre ist oben schwarz, unten gelblich behaart. Bauch gelbgrau bestäubt mit ganz kurzer, schwer wahrnehmbarer, weisser Behaarung. Beine. Hütten weissgrau bereift und weiss behaart. An den Beinen sind die Wurzeln der Oberschenkel und Schienen samt den Knien gelbrot, die übrigen Teile pechbraun, doch bekommen sie durch zarte, grauweisse Bestäubung ein mattes Aussehen. Die allgemeine, sehr kurze und anliegende Behaarung der Beine ist durchaus weiss, nur an der Unterseite der Schienenspitzen, sowie der beiden ersten Tarsenglieder ist sie gelb und zeigt mehr bürsten- förmigen Charakter. Die Schienen und die Tarsen sind mit ziemlich kräftigen hleichgelben Borsten bewehrt; an den Oberschenkeln jedoch sind die ebenfalls bleichgelben Borsten nur wenig zahlreich. Das Endglied der Tarsen trägt ausschliesslich schwarze Borsten, die kräftigen Klauen sind schwarz, die gelben Pulvillen besitzen normale Länge. Flügel mit deutlicher, sich den Adern saumartig anschliessender brauner Färbung und microskopischer Behaarung, die relativ recht dicken Adern sind nur an der Flügelwurzel gelbbraun, im übrigen Beitrag zur Kenntnis der Asiliden (IV) Dipt. 159 dunkel. Long. corp. 10 mm, long. alar. 8 mm. 3 c/ 1 9 ex coli. W. Schnuse. Peru. Pachiteamündung c. 150 m ü. d. Meere, Flugzeit: November. liaphystia Schnusei n. sp. cf Q. Diese neue Art ist durch die rudimentäre Entwicklung der Pulvillen leicht kenntlich; sie gehört dadurch in die Verwandtschaft von Laphystia fasciata A rribalzaga, von der sie sich jedoch durch den vollständig differenten Charakter der Zeichnung etc. leicht unter- scheiden lässt. Kopf. Untergesicht durch Bestäubung weiss, fast silberglänzend, mit dichter, zarter weisser Behaarung, die sich nach oben hin gegen die Fühlerwurzel emporzieht, während sie unten in den ziemlich dichten, aus bleichgelben Borsten bestehenden Knebelbart übergeht. Der seitliche Mundrand ist mit langer weisser Behaarung besetzt, ebenso ist der Backenbart, sowie die Behaarung des weissbestäubten Hinterhauptes rein weiss. Die Bestäubung der Stirne, der Scheitel- gegend bis zu dem aus braungelben Borsten bestehenden Borstenkranze des Hinterhauptes ist gelb, während die ziemlich lange aber feine Behaarung dieser Teile weiss ist. Rüssel und Taster glänzend schwarz mit langen weissen Haaren. Die braunen Fühler (Fig. 5) sind namentlich an ihren Basalgliedern mit feiner weisser Bestäubung bedeckt und weiss behaart. Das I.Segment trägt an seiner Unterseite ausserdem einige derbe gelbe Borsten. Das 3. Glied ist wenig länger als die beiden Basalglieder zusammen, ziemlich breit, aus dem v^ schräg abgestutzten, plumpen Endgriffel ragt ein kleines ^ Endstiftchen hervor, \ Vj* Thorax mit hellgelblicher Bestäubung; die dunkle, .^"^^ durch eine feine weisse Mittellinie getrennte Mittel- - ' Strieme erreicht sich verschmälernd das Schildchen, Figur 5. ^^® Seitenstrieme ist in zwei Flecken aufgelöst, deren hinterer sich mit einem zwickelartigen Fortsatz bis zum Seiteurande des Schildchens fortsetzt. Der Schulterhöcker ist in geringer Ausdehnung rotbraun. Die äusserst kurze, anliegende Behaarung des Thoraxrückens ist schwarz, doch finden sich an dem Seiteurande bis zu den Hinterecken auch zarte Härchen von weisser Farbe. Die Borsten des Seitenrandes sind ebenso wie die beiden vor dem Schildchenl stehenden Borsten gelb. Schildchen ebenfalls hell bestäubt mit schwarzer anliegender Behaarung und 2 gelben Randborsten, Brustseiten mit Ausnahme einer gelblichen vor der Flügelwurzel gelegenen Stelle weiss bestäubt, im allgemeinen nackt. Nur über den 160 F. H ermann: Vorderhüften, vor der Flügelwurzel und vor den lichtbraunen Schwingen findet sich zarte weisse Behaarung. Hüften mit weisser Bestäubung und ebensolcher Behaarung. Abdomen mit lichter, graugelblicher Bestäubung bedeckt, von der sich eine Reihe von bindenartigen braunen Flecken abhebt, die so stehen, dass sie an dem Vorderrandc der Segmente einen schmäleren an dem Hinterrande einen breiten Saum der graugelben Bestäubung frei lassen. Sämtliche Flecken sind mit schmalen Säumen von rost- gelber Bestäubung eingefasst. Auf dem ersten Segmente ist der braune Fleck klein, auf dem folgenden aber breiten sich die Flecken immer mehr zu Binden aus, die durch eine schwach angedeutete grau bestäubte Rückenlinie zweigeteilt sind. Bei Beleuchtung von hinten verschwindet diese Mittellinie vollständig und die Binden erscheinen dann tief schwarz. Die kurze anliegende Behaarung des Abdomens ist auf den hell bestäubten Stellen weiss, auf den dunklen schwarz, wird an dem Seitenrande länger und gewinnt namentlich an den Seiten des ersten und zweiten Segmentes eine fast büschel- förmige Anordnung. Ausserdem trägt jedes Segment einige bleichgelbe Borsten, die gleichweit von dessen Vorder- und Hintorrand entfernt sind. Das männliche Genitale, dessen Bau aus nebenstehender Figur 6 ersichtlich wird, ist im allgemeinen glänzend gelbbraun mit lichter, ziemlich langer Behaarung. Die derben Borsten an der Spitze des Unterstückes sind bleichgelb. Bei dem Q sind das sechste und siebente Segment fast messinggelb bestäubt und tragen weisse Behaarung, ebenso wie die kurze schwarze Legeröhre. Der Bauch ist fast silber- grau bestäubt und völlig nackt. An den Beinen sind die Wurzelhälfte derl Oberschenkel, der Schienen, sowie die beiden ersten Tarsenglieder gelbrot, die übrigen Abschnitte schwarz gefärbt, silber- giaue Bestäubung und kurze an- liegende weisse Behaarung lässt aber die ganzen Beine mattgrau erscheinen. Beborstung der Beine ausschliesslich bleichgelb, nur an der Unterseite der beiden letzten Tarsen stehen einige kurze Borsten von schwarzer Farbe. Klauen dunkelbraun mit heller Wurzel, die bleichgelben Pulvillen sind rudimentär entwickelt und stellen nur kurze Lappen dar, welche kaum die Hälfte der Länge der Klauen erreichen. Fi Ulli' (;. Beitrag zur Kenntnis der Asiliden (IV) Dipt. 161 Die Flügel sind fast vollkommen glashell, die Adern dunkel- braun, nur an der äussersten Flügelwurzel teilweise gelb. — Long, corp. 11 mm long. alar. 9 mm. 2 c/ 2 9 ex coli. Schnuse. Peru ücayalifluss 300 m ü. d. Meere Flugzeit: October. Laphystia robusta n. sp. 9. Kopf. Untergesicht und Stirne mit weisslicher Bestäubung bedeckt, die namentlich an dem Orbitalrande recht dicht ist, so dass dieser fast silberartigen Glanz erhält. Die weisse feine Behaarung des Unter- gesichts ist sehr zerstreut und nur an dem seitlichen Mundrande zu beiden Seiten des aus einem Büschel derber, bleichgelber Borsten bestehen- den Knebelbartes dichter. Auch die gelbe Behaarung der Stirne ist sehr zerstreut. Hinterhaupt weiss bestäubt, an der Scheitelgegend mit gelber zerstreuter Behaarung und fast rostgelbem Borstenkranz; weiter nach abwärts wird die Behaarung weiss und geht allmählich in den gleichfarbigen dichten Backenbart über. Rüssel und Taster glänzend pechbraun mit weisslicher Behaarung. Fühler dunkelbraun (Fig. 7) '; , an der Aussenseite namentlich der beiden ; :" Basalglieder deutlich weisslich bestäubt; das ,' ■ 3. Segment, länger als die beiden Grund- glieder zusammengenommen, besitzt einen schräg abgestutzten Endgriffel mit einem schwer wahrnehmbaren Endstiftchen. Das erste Segment trägt an seiner Oberseite einige gelbe Härchen, an der Unterseite ausser diesen drei grobe Borsten von fast rost- gelber Farbe; das zweite Glied ist an seiner Unterseite gelb behaart, an der Oberseite mit zwei langen gelben Borsten bewehrt. T h 0 r a X rücken und Schildchen durch graugelbe Bestäubung matt; die durch eine tigur 7. jjg]]g Mittellinie geteilte Mittelstrieme, sowie die in Flecken aufgelöste Seitenstriemc heben sich nur wenig deutlich von dem Untergründe ab. An den Schulterbeulen ist die Bestäubung mehr messinggelb. Die allgemeine, kurze, anliegende Behaarung ist an den Mittelpartien des Thoraxrückens schwarz, seitlich jedoch messinggelb, dagegen trägt das Schildchen nur schwarze Behaarung. An dem Seitenrande des Thorax stehen vier starke gelbe Borsten dieselbe Farbe besitzen auch die beiden vor dem Schildchen stehenden Borsten, sowie dessen vier Randborsten. Thorax im allgemeinen 162 F. H er mann: silbergran bestäubt und nackt, nur unter den Scbulterbeulen, sowie über den Vorderhüften findet sich fleckenartige messinggelbe Bestäubung. Ein Büschel feiner Haare unter der Flügelwurzel ist ebenso wie der vor den lichtbraunen Schwingern stehende Haarschirni weisslich Hüften grau bestäubt mit zerstreuter weisser Behaarung. Das Abdomen ist gelbgrau bestäubt; auf dem ersten Segmente findet sich ein kleiner, dunkler Vorderandfleck, die folgenden Segmente tragen aus schwarzen paarigen Flecken gebildete Querbindeii, deren Form und Ausdehnung sehr von der Richtung der einfallenden Beleuchtung abhängig ist. Bei schräg von hinten einfallendem Licht macht sich eine durch Schillerwirknng entstehende würfelartige Zeich- nung bemerkbar, die durch eine feine, scharf gezeichnete Mittellinie unterbrochen wird. Der Seitenrand des Hinterleibs ist gleichmässig hellgrau bestäubt, ebenso das ganze, kurze 7. Segment. Die kurze Behaarung des Abdomens ist teils schwarz, teils gelblich, richtet sich aber in ihrer Verteilung nicht vollständig nach der Farbe des Untergrundes. An dem Seitenrande wird die Behaarung langer, ist rein weiss und nimmt namentlich an den 3 ersten Segmenten fast büschelförmige Anordnung an Die groben, dem Hinterrande der Segmente etwas näherstehenden Seitenborsten sind weisslich. Die glänzend schwarze Legeröhre trägt lange weisse Behaarung. Bauch hell silbergrau bestäubt mit schmalen gelben Hinterrandssäumen und zarter weisser Behaarung. Unter der Legeröhre findet sich ein Büschel rostgelber, gröberer Haare. — An den pechbraunen Beinen ist nur die Wurzel der Oberschenkel und der Schienen, sowie die Kniegegend gelb, weisse Bestäubung, sowie kurze, anliegende weisse Behaarung lassen aber Oberschenkel und Schienen mattgrau erscheinen. Auch die Tarsen weiss behaart. Sämtliche Borsten weisslich, nur an den letzten Tarsen stehen auch solche von schwarzer Farbe. Klauen dunkelbraun, die bleichgelben Pulvillen von normaler Länge. Flügel durch microskopische Behaarung nur ganz leicht getrübt, die Adern sämtlich dunkelbraun . — Long. corp. 14 mm long, alar, 11 mm. 2 Q. ex coli. Schnuse. Peru, Urubambafluss. Rosalina. 7ÜU m ü. d. M. Flugzeit: October. Anmerkung: Ich habe die Beschreibung von L. rohuda nach dem einen der beiden vorliegenden Exemplare entworfen, möchte aber bemerken, dass das andere ebenfalls weibliche Exemplar in mehreren Punkten mit der obigen Beschreibung nicht überein- stimmt. Die Unterschiede sind folgende: Das 8. Fühlersegment lässt ein deutliches Endstiftchen erkennen, die Behaarung und Beborstung des '1. Kühlergliedes an der Oberseite des ersten Segments Beitrag zur Kenntnis der Asiliden (IV) Dipt. 163 sind schwarz. Ebenso ist die Stirne schwarz behaart, auf dem Thoraxrücken fehlt die seitliche messinggelbe Behaarung fast voll- kommen und sind die beiden vor dem Schildchen stehenden Borsten schwarz. Da aber im übrigen die beiden Exemplare völlig überein- stimmen, so möchte ich sie trotz der angegebenen Unterschiede als zusammengehörend betrachten. Rechnen wir nun sämtliche bisher bekannt gewordene Laphystia- species zusammen, so sind es deren 10, die, mit Ausnahme Australiens, über die ganze Erde verteilt zu sein scheinen. Es gehören davon 7 Arten der palaearktischen, je 5 der nearktischen und neotropischen Fauna an, während je eine Art den Süden Afrikas und Asiens bewohnen. Ich gebe in folgendem eine Zusammenstellung und bemerke dabei, dass die mit einem Stern bezeichneten Species mir durch Autopsie bekannt geworden sind: * Laphystia sabulicola Lw. centrales und südliches Europa, Kleinasien. * — Erberi Schin. Korfu, Sarepta. — hispanica Strobl. Spanien. * — latiuscula Lw. Turkcstan. * — metallescens Herm. Transcaspien. * — carnea Herm. Merw. * — selenis Herm. Wüste Gobi. * — sexfasciata Wd. Nord- und Mittclamcrika. — albiceps Mcq. Nordamerika. — davipes Coquillet Montana, Nord-Carolina. — limatula Coquillet Neu Mexico. — opaca Coquillet Texas. * — fasciata Arribalzaga Argentinien * — columbina Schin. Brasilien * — scalaris Herm. Peru. * — Schnusei Herm. Peru. * — robusta Herm. Peru. * — gigantella Lw. Süd-Afrika. — stigmaticalis Big. Ceylon. Auf der beigegebenen Tafel habe ich die sich um das Genus haphystia gruppierenden Asilidenformen in direkten photographischen Abbildungen gegeben, deren Vergleichung leicht erkennen lassen wird, wie eng diese Formen habituell zusammengehören. Speciel der Vergleich der Löw'schen Species gigantella mit der Species Schnusei vermag zu zeigen, dass die seinerzeit von Bigot, später von mir geäusserte Ansicht von der Zusamm.eiigehörigkeit der beiden Genera Laphystia und Laphyctis vollkommen zu Recht besteht 164 F. n ermann: Freilich soll nicht versäumt werden, nochmals auf einen recht auf- fallenden Unterschied aufmerksam zu machen; ich meine den Bau der männlichen Genitalien, ich habe leider versäumt, seinerzeit, als mir die Löw'sche Type der spec. pigantella zur Untersuchung vorlag, eine Detailzeichnung des Hypopygiums anzufertigen, allein schon der Vergleich der photographischen Abbildungen lässt genugsam erkennen, dass sich das männliche Genitale der Löw'schen Art in Grösse und Struktur ganz bedeutend gegenüber den südamerikanischen Laphystia- arten auszeichnet. Von unseren palaearktischen Specics besitze ich Männchen nur von Lapkystia sabidicofa, aber auch da ergibt die nähere Untersuchung des Hypopygs wieder recht erhebliche Differenzen gegenüber den anderen Arten. So erheblich aber auch schliesslich solche Differenzen sein mögen, gegen die generische Zusammen- gehörigkeit der verschiedenen Arten werden sie doch nicht verwendet werden können. Gerade bei der Familie der Asiliden, - man denke nur an die Grujipe der Asilinen — sind wir solche strukturelle Verschiedenheit der männlichen Genitalien gewöhnt, und ich werde in einer späteren Arbeit nachweisen können, wie gross solche Differenzen bei Arten, über deren generische Zusammen- gehörigkeit auch nicht die leisesten Zweifel bestehen, sein können. Weiterhin möchte ich auf Unterschiede im Bau des dritten Fühlersegments hinweisen. Bei den südamerikanischen Laphystia- species hat sich als gemeinsames Merkmal die Existenz eines kurzen Endstiftchen an der Spitze des al)gestutzten Endgriffels des Fühlers ergeben; dagegen wird von allen Autoren übereinstimmend für die bislang bekannt gewordenen Arten unseres Genus angegeben, dass der zweigliedrige Endgriffel an seinem Ende stumpf abgerundet sei. Das ist auch ganz richtig und ich selbst habe in meiner früheren Publikation und auch an dieser Stelle die Laphystiafühler in dieser Weise gezeichnet. Es sind reine Protilbilder; untersucht man aber den Endgriffel von seiner oberen Seite bei guter Beleuchtung und stärkerer Vercrösserung, (Zeiss'sches Binocularmicroskop Obj. a3) so sieht man eine löffeiförmige Delle, deren Grund ein wohl entwickeltes. Endstiftchen anliegt. Ein solches ist also allen Laphystiaspecies, — ich besitze deren zwölf in meiner Sammlung — eigen und dieser Befund dürfte in systematischer Beziehung nicht ganz ohne Wichtig- keit sein. Denn es dokumentiert sich dadurch wieder die Zusammen- gehörigkeit der verschiedenen Species, die ich dem Genus Laphysl'ia subsummierc, indem die verschiedene Ausbildung des Endgriffels am Laphystiafühler lediglich unter dem Gesichtspunkte gradueller Differenzen aufgefasst werden kann. Be'ttratj zur Kenntnis der Asüiden (IV) Dipt. 165 Nun möchte ich noch bemerken, dass bei den verschiedenen Laphystiaarten Differenzen in der Anordnung der Gesamtbehaarung, namentlich aber in der Beborstung von Thorax und Schildchen zu beobachten sind. Bei den meisten sind aber diese Unterschiede nicht so erheblich, um bei der Uebereinstimmung sonstiger plastischer Merkmale einer Zerfällung des Genus Laphystia in verschiedene Gattungen das Wort zu reden. Dabei muss freilich zugegeben werden, dass sich die Species Erhei'i in der Art der Behaarung am meisten von dem Allgemeinbilde einer Laphystiaspecies entfernt, auf welchen Punkt schon von Low (Berl. entom. Zeitschr. XVIII, 1874) hingewiesen wurde. Die dichte, Längere und reiche Behaarung des ganzen Tieres will freilich zu dem Allgemeinbilde nicht recht stimmen, andererseits ergeben sich in allen sonstigen plastischen Merkmalen, im Charakter der Zeichnung und Färbung so weitgehende Ueber- cinstimmungen, dass ich mich, wenigstens vorderhand, nicht entschliessen könnte, in der Species Erheri den Vertreter einer neuen, dem Genus Ijaphystia ^ benachbarten Gattung zu sehen. Darf ich nun nochmals auf den Nachweis eines Endstiftchens bei allen untersuchten Laphystiaarten zurückkommen, so besitzt dieser auch insofern noch eine gewisse systematische Wichtigkeit, als sich dadurch in klarer Weise die Zusammengehörigkeit aller jener Asilidenformen, die sich durch das Verhalten der Flügel- adernng um das Genus Laphystia gruppieren, aufs neue ergibt. ;C^ Wir finden ein Endstiftchen bei Perasis, TricJtar- A \ dis* (Fig. 8) Strohilothrix, und Hoplistomera ; cribrata. In neuerer Zeit habe ich auch noch das sich schon in seinem Gesamthabitus ganz an La- phystia anlehnende Genus Psilocurus Lw. genauer zu untersuchen Gelegenheit gehabt. In der Gattungs- beschreibung sagt Low (Berl. entom. Zeitschrift XVIII, 1874): Das 3. Fühlerglied ist sehr kurz, eiförmig, mit ganz rudimentärem, kaum deutlich wahrnehmbarem Griffel. Das ist vollständig rich- tig, nur kann ich die Löw'sche Angabe dahin er- Figur 8. ganzen, dass auch bei Psilocurus ein wohlent- * Anmerkung: Die Figur die ich seinerzeit gab, (Zeitschrift f. Hymenopterologie und Dipterologie Bd. II) ist dadurch verunglückt, dass das Original von dem Drucker nochmals umgezeichnet worden war und dadurch an Deutlichkeit gelitten hat. Ich habe daher an dieser Stelle nochmals eine Zeichnung der Fühlerform von Trichardis gegeben. (Fig. 8). 166 F. [J ermann: wickeltes, vertieft gelegenes Endstiftchen vorhanden ist. (Fig. 9), Im übrigen scheidet sich Psilocurus dadurch sehr bestimmt von den genuinen La- phystiaarten, dass die beiden die Discoidalzelle und die 4. Hinterrandszellc distal abschliessenden Adern nahezu in einer Linie verlaufen, ein Merkmal, dem Williston (Kansas Univ. Quart. II 1893) ..^^ ^ durch den synonymen Namen Orthoneuromyia ^^^^i:^^ Ausdruck gegeben hat. Nun scheint mir aber der "^p Nachweis eines Endstiftchen bei allen concurrie- Fio-iir 9. renden Asilidenformen auch noch nach anderer Richtung nicht ohne Belang zu sein. Ich habe seinerzeit der Ansicht Ausdruck gegeben, dass die mit Laphystia verwandten Asilidengenera als Uebergangsformen zwischen den Gruppen der Dasypogonien und Laphrinen aufzufassen seien und habe diese Ansicht hauptsächlich durch das Verhalten der Flügcl- adern gestützt. Nun kehrt seit alter Zeit bei allen Autoren die gleiche Angabe wieder, das bei den Laphrinen das 3. Fühlerglied stets stumpf endige. In dieser Ausdruckform stimmt aber die allgemein wiederkehrende Angabe sicher nicht, vielmehr lässt sich durch genauere Untersuchung nachweisen, dass bei den genuinen Laphrinen* das 3. Fühlerglied an seinem Ende eine manchmal recht tiefe Delle zeigt, in deren Tiefe stets ein Endstiftchen gelegen ist, das manchmal (z. ß. Laphrio ß,ava) nur recht kurz ist, während es bei anderen Formen mit seiner Spitze aus der Tiefe der Delle frei hervorragt. Dieser Nachweis eines Endstiftes auch bei den Laphrinen dürfte aber für meine oben geäusserte Ansicht als eine neue, und wie ich glaube, recht gewichtige Stütze betrachtet werden. Diesen Uebergangsformen zwischen Dasypogo- ninen und Laphrinen habe ich bereits früher schon das Genus HopUstomera zugerechnet. Ich möchte hier noch einmal darauf hinweisen, dass HopUsto- mera cribrata Lw. sich in ihrem Allgemeinhabitus und in gewissen plastischen Merkmalen (Fig. 10) ziemlich erheblich von den genuinen Hophistomera- arten unterscheidet und sich mehr an das Genus Trichardis anlehnt, das ich seinerzeit, auf die beiden südafrikanischen Species pida und testacea Fignr lO. * Anmerkung: Die Gruppe der Atomosinen mit ihrem höchst eigentümlichen charakteristischen Fühlerbau möchte ich hier ausnehmen. Eine spätere Arbeit soll sich genauer mit dieser interessanten Gruppe beschäftigen. Beitrag zur Kenntnis der AsiUden (IV} Dipt. 167 aufgestellt habe. Für letztere möchte ich zum Schlüsse noch be- merken, dass. wie ich nachträglich fand, das Tier schon von Macquart (Dipteres exot. vol. I 2. pag. 63) beschrieben wurde. Da der Speciesname zuf.äilig der gleiche ist, wird eine Emen- dierung nur in der Richtung ;des Autornamens notwendig, so dass der Name des Tieres als Trivhardis testacea Mcq zu gelten hat. In der dieser Arbeit angefügten Tafel, sowie an früherer Stelle habe ich den Versuch gemacht, die photographische Darstellung den Zwecken der Dipterologie dienstbar zu machen. Solche Versuche sind ja früher schon von anderen Autoren gelegentlich gemacht worden, so z. B. von Wandolleck und von Johnson. Soweit mir WandoUecFsche Abbildungen zu Gesicht gekommen sind, scheinen sie, was die photographische Aufnahme selbst betrifft, einwandfrei zu sein, die Bilder haben aber unter einer ungenügenden Verviel- fältigungsmethode so sehr gelitten, dass sie nur mehr bedingt brauchbar erscheinen. Dies gilt auch für Johnsons Stratiomyia- tafeln. Alle Vervielfältigungsverfahren, die mit Raster arbeiten, sind zu vermeiden, da dadurch die Feinheiten der photographischen Zeichnung zu stark zu leiden pflegen. Es dürfte daher für die Reproduktion von Insektenphotographien lediglich der Lichtdruck oder vielleicht noch besser das allerdings erheblich teuere Gravure- verfahren in Frage kommen. Die Johnson ich^n Bilder können aber auch in rein photographischer Hinsicht nicht als einwandfrei gelten ; zunächst scheint bei der Aufnahme selbst manches nicht gelungen zu sein, so ist z. B. von der Behaarung und Flügeläderung fast nichts zu sehen, und dann ist auch der Grössenmassstab ein zu kleiner. Die natürliche Grösse mag ja wohl dann genügen, wenn es sich lediglich darum handelt, ein Bild der Verteilung der Körper- färbung zu geben, kommen aber plastische Merkmale in Frage, so lässt sich eine vcrgrösserte Darstellung unter keinen Verhältnissen umgehen, da nur dann die in Frage kommenden Merkmale deutlich sichtbar werden. Meine Bilder sind daher bei ca. 6— Sfacher Vorgrösserung gegeben. Eine solche direkte photographische Vergrösserung findet, einige allgemeine Uebung im Photographieren selbst vorausgesetzt, absolut keine besondere Schwierigkeit. Den Apparat, den ich zu meinen Aufnahmen benutze, habe ich mir aus dem Inventar unseres hiesigen anatomischen Institutes selbst zusammen- gebaut, ich habe aber in neuerer Zeit bei der optischen Werkstätte von E. Leitz in Wetzlar einen speciell für Insektenphotographie bestimmten Apparat in Construktion gegeben, der wohl allen 1 ü8 F. H e r tu a n n : Anforderungen genügen dürfte, indem er nicht blos bei verschiedener Vergrösscrung gewöhnliche, sondern auch direkte stereoskopische Aufnahmen unter Benutzung jeweils nur einer Linse gestattfet. Was nun die Linsen selbst betrifft, so habe ich gar vielerlei durchprobiert, bin aber zuletzt bei den Leitz'schen Microsunimaren stehen geblieben. Diese Linsen besitzen neben einer ziemlich beträchtlichen Lichtstärke vor allem eine sehr gute Tiefenschärfe, wodurch sie gerade für unsere Zwecke besonders brauchbar sind, und sind — last not least — nicht besonders teuer, (üü — 75 Mk.). Die Firma stellt diese Microsummare in verschiedenen Brennweiten (f. 24, 35, 64, 80j her und es wird sich die Auswahl der Brennweiten nach der Grösse des aufzunehmenden Objectes zu richten haben. Ich selbst komme in den meisten Fällen mit dem Microsummar f. 80 aus, da sich ja der Grad der Vergrösscrung durch den Auszug der Camera ziemlich weitgehend variieren lässt, und habe nur relativ selten bei kleineren Formen den Microsummar f. 35 in Anwendung gezogen; ich möchte aber dazu bemerken, dass mit der kleiner werdendeu Focaldistanz auch die Tiefenschärfe erheblich abnimmt, so dass die kleinste Brennweite f. 24 wohl nur bei der Aufnahme ganz kleiner Insekten noch Anwendung finden kann. Mehr möchte ich an dieser Stelle über die Apparatur niclit sagen, selbstverständlich aber stehe ich Interressenten jederzeit mit ausführlicheren Auskünften gern zur Verfügung. In photographischer Darstellung beabsichtige ich allmählich Habitusbilder der sämtlichen mir zugänglichen Asilidengencra, namentlich der selteneren Formen, zu geben und glaube, damit allen denjenigen, die sich etwas intensiver mit dieser interessanten, aber nicht leichten Familie, diesen teils zierlichen, teils reckenhaften Räubern, beschäftigen, einen Dienst zu erweisen. Zunächst erscheinen mir solche Habitusbilder für die Determinierung recht wichtig und wünschenswert zu sein. Feinere Anordnung der Färbung oder feinere plastische Merkmale lassen sich ja in den Beschreibungen ohne besondere Schwierigkeiten festlegen, aber für die Schilderung der allgemeinen Ph-scheinung will das blosse Wort so gar nicht ausreichen. Wenn wir zum Beispiel lesen: Arten von gedrungenem Körperbau, so lehrt uns das relativ so unendlich wenig; wie unendlich verschiedenartig können die Formen sein, trotzdem sie sieh sämtlich der Bezeichnung eines gedrungenen Körperbaues unterordnen lassen. Dann scheint mir auch ein vergleichendes Studium der allgemeinen Körperformen zusammen mit der Kenntniss der Larven- und Pupi)en- stadien, worüber wir freilich zur Zeit noch fast gar nicht unterrichtet sind, dermaleinst die Aussicht zu eröffnen, die grosse Familie der Beitrag zur Kenntnis der Asiliden (IV) Dipt. 169 Asiliden in natürlicherer Weise systematisch zu gruppieren, als sich dies zur Zeit an der Hand des trefflichen, aber doch immerhin künstlichen Löivschen Einteilungsprincips bewerkstelligen lässt. Nun besitzen wir in der älteren dipterologischen Literatur solche Habitusbilder gewiss in Hülle und Fülle, aber ebenso gewiss scheint es mir zu sein, dass diese zum allergrössten Teile den Anforderungen, die wir an eine moderne bildliche Darstellung stellen, keineswegs zu genügen vermögen Dies gilt nicht blos von den zahlreichen Figuren Macquart's, die wir häufig nicht ohne das bedenklichste Kopfschütteln betrachten können; und zwar trift't dieses Urteil, wie ich glaube, nicht nur die Bilder in den Suites a Bvffon oder in der grossen bekannten Publikation der Dipteres e.Totiques, nein es erstreckt sich auch auf die besser ausgestatteten Tafeln seiner Exploration d'Algerie, deren Figuren lediglich durch eine gewisse Eleganz der farbigen Darstellung bestechen, während das Charakteristische der verschiedenen Formen ebenfalls ungenügend gegeben ist. Aber dieses Urteil gilt, wie ich glaube, in vollem Umfange auch für eine Reihe neuerer Publikationen. Man betrachte sich z. B. nur einmal die Darstellungen der Asiliden durch v. d. Wulp in der Biologia Centrali-Americana; wer einigermassen über Formensinn verfügt^ wird sogleich einsehen, wieweit diese Bilder gegen die Natur zurück- stehen. Am besten scheinen mir noch die Zeichnungen Löw's zu sein, auch einige Bilder Walker's sind sehr im Gegensatz zu dessen häufig geradezu kümmerlichen Beschreibungen als nicht schlecht zu bezeichnen, aber wie wenig vermögen auch sie die feinen Formenverhält- nisse des Insektenkörpers darzustellen. Bei meiner Beschäftigung als Anatom habe ich soviel mit zeichnerischen Dingen ex officio zu tun, dass ich hinlänglich über die Grenzen zeichnerischer Darstellung überhaupt orientiert bin, namentlich dann wenn die darzustellenden Objekte, wie das ja bei den Insekten der Fall, nur geringe Grösse besitzen. Wenn wir beisspielsweise sehen, dass bei gewissen Bombyliden neben gewöhnlicher Behaarung Schuppenhaare und feine Tomentflitterchen den ganzen Körper bedecken, so sind das eben Dinge, die auch die kunstfertigste Hand nicht wahrheitsgetreu darzustellen vermag. Wohl aber gelingt dies spielend der objektiv und scharf zeichnenden photographischen Linse und es erscheint mir daher aussichtsvoll, nachdem die photographische Technik heutzutage so sehr weit entwickelt ist, diese mehr und mehr auch den Zwecken der Entomologie dienstbar zu machen. Die moderne Zeit hat uns in einer grösseren Reihe amerikanischer und auch deutscher Publikationen auf photographischem Wege gewonnene bildliche Darstellungen von Pflanzen und Tierformen gegeben, die auch die besten Zeichnungen 12 170 F. Hermann. weit hinter sich lassen, und geradezu als Natururkunden zu gellen vermögen. Es scheint mir daher ein Versuch, auch für die bildnerische Schilderung unserer dipterologischen Kleinwelt die photographische Methode in mehr und mehr steigendem Umfange heranzuziehen, völlig berechtigt zu sein und lediglich als Einleitung zu einem solchen Versuch möchte ich auch die Bilder, die auf beiliegender Tafel vereinigt sind, betrachtet wissen. — Erlangen, Juli 1908. Tafelerklärung. Fig. 1. Laphystia gigantella Low. Fig. 2. Laphystia Schnusei n. sp. Fig. 3 Psilocurus nudiusculus Low. Fig. 4. Perasis violacea Becker. Fig. 5. Strobilothrix albipila Becker. (Das Originalexemplar des Stuttgarter Museums hat bedauerlicher Weise auf dem Transport die Flügel eingebüsst. Fig. G. Trichardis pieta Herrn. Fig. 7. Hoplistomera cribrata Low. [Berl. Entom. Zeitschrift, Band LID, Jahrgang 1908.] 171 Die europäischen Borkenkäfer und ihre Nahrungs- pflanzen in statistisch-biologischer Beleuchtung. Von R. Kleine, Halle a. S. Vorbemerkung. Den ersten Versuch, die Nahrungspflanzen der europäischen Borkenkäfer zusammenzustellen, hat TredP) gemacht. Auf Grund einer langjährigen Erfahrung und an der Hand fast der gesamten Borkenkäferliteratur der letzten 40 Jahre hat er diese mühevolle Arbeit unternommen, ohne indess weiter biologische Momente damit zu verknüpfen. Und doch scheint es mir interessant, die Borken- käfer im Verhältnis zu ihren Nahrungspflanzen biologisch-statistisch näher zu betrachten, und wenngleich diese Betrachtungen auch keine Schlüsse von grossem Werte ziehen lassen, so können sie doch zur Klärung der biologischen Eigentümlichkeiten jener Käfer beitragen. Ein jeder, der sich schon mit der Biologie der Borkenkäfer einigermassen beschäftigt hat, weiss, wie ausserordentlich gross die Abhängigkeit der Käfer von ihren Nahrungspflanzen ist. Alle Lebensprozesse spielen sich in derselben ab und nur zum Begattungs- fluge (und auch hier nicht einmal immer), bei Nahrungsmangel und bei Eintritt des Regenerations- und manchmal auch des Nachfrasses wird die schützende Nahrungspflanze verlassen. Lassen sich nun aus dem geologischen Alter der Pflanzen Rückschlüsse auf analoge Verhältnisse bei den Borkenkäfern ziehen? Das ist die erste Trage. Wir wissen, dass auch die Pflanzenwelt nicht über Nacht entstanden ist, dass eine ungeheure Zeitperiode nötig war, eine Flora zu entwickeln wie sie sich uns heute präsentiert. Die Nadel- hölzer sprechen wir als die ältesten Phanerogamen an, auf sie sollen die Monocotyledoneu, auf diese die Dicotyledonen, zunächst in der Form der apetalen (kronblattlosen), darauf der monopetalen und, als höchst differenzierte Arten, die polypetalen folgen. Aeltere Pflanzenformen kommen nicht in Betracht. 1) R. Tredl. Nahrungspllauzen undVerbreitungsgcbiete der Boiken- käfcr Europas, Entoraol. Blätter, Band HI p. 2 ff. Schwabach, 1907. 13* 172 R. Kleine: Betrachtet man diese Entwicklungsreihe, so hat sie in der Tat etwas Bestechendes an sich, denn die Entwicklung der komplizierten aus den einfachen Formen ist eine Annahme, die am meisten üher- zeugond erscheinen muss. Diese Auffassung der älteren Botaniker, die übrigens noch bis spiät ins vorige Jahrhundert Geltung hatte, wird heute aufs heftigste bekämpft. Nicht eine Evolution sollen wir in den hochdifferenzierten Dicotylen erblicken, sie sollen nicht die zuletzt erschienenen Pflanzen- arten sein, sondern umgekehrt, die monocotylen Phanerogamen sind die letzt entstandenen und zwar auf dem Wege der Reduktion. Das erscheint auf den ersten Blick eigentümlich und doch muss man auch diese Meinung gelten lassen, denn eine Frage ist es, die ich mir als Laie schon oft vorgelegt habe, und deren Beantwortung mir nie geworden ist: wie ist es zu verstehen, dass die monocotylen Pflanzen auf die Gymnospermen folgen sollen, die doch polycotyl sind und alsdann erst die Dicotylen? Es Hesse sich zwar ins Feld führen, dass die Befruchtungsorgane der Monocotylen fast alle auf Windbefruchtung eingerichtet sind, von den Dicotylen aber in der Regel nur die apetalen Arten, aber man muss wohl bedenken, dass auch die Insekten ein sehr altes Geschlecht sind, deren erste Spuren bereits im Silur auftreten, einer Zeitperiode, in der selbst an Coniferen noch nicht zu denken war. Der Uebergang von den windblütigen Gymnospermen zu den windblütigen Monocotylen hat gewiss etwas Verwandtschaftliches an sich, die Meinung, dass sie zu einer Zeit entstanden seien als noch keine Insekten die Erde bevölkerten, ist von mehr als einem Biologen aus- gesprochen, aber es bleibt doch zu bedenken, dass auch die monocotylen Pflanzen Insektenbefruchter zu den ihrigen zählen, ich nenne nur die Orchideen, Irideen, Aroideen, während die dicotylen Pflanzen auch eine ganze Anzahl Windbefruchter besitzen. Also ein Hinweis auf diesen Punkt würde meines Erachtens zur Klärung der Sache kaum wesentlich beitragen. An welchen Pflanzen wären nun die Borkenkäfer zu erwarten? Nun an Coniferen, das erscheint so ziemlich klar, sie sind ja geologisch die ältesten, darüber herrscht kein Zweifel. Ist dem aber wirklich so? Gehen wir zurück in die Vergangenheit, so finden wir in der Tat die ersten Borkenhäfer an Nadelhölzern auftreten und zwar im mittleren Tertiär (Oligocaen). Hier finden sich im Bernstein die ersten uns erhaltenen Einschlüsse, von Hagedorn ') 1) Hagedorn. Die Borkenkäfer des baltisclieu Bernsteins;. IMiys.- ökon. Gesellsch. Königsborg i. P. XLVII Jahrg. 1906 p. 115 ff. 1 Europäische BorTcevJcäfer vvd ihre Nahrvnfjspflavzen. 173 eingehend beschrieben. Und weiter. Pax hat ^) das Auffinden der Frassfigur eines Borkenkäfers im fossilen Fichtenholze aus der Schieferkohlc von Freck bei Hernianiistadt, Sieben- bürgen, aus der Spätglazialzeit bekannt gemacht, also auch hier an einem Nadelholz. Aber so bedeutend diese Funde auch sind, so beweisen sie doch in der hier aufgeworfenen Frage nichts. Denn seit dem Tertiär hat unsere Flora keine wesentlichen Veränderungen erfahren, ihr Aussehen war im grossen und ganzen damals so wie heute, und das gilt auch für die hochdifferenzierten Pflanzenfamilien; haben doch um diese Zeit bereits Nymphaceen geblüht, wie Funde bestimmt beweisen. Aber dann scheinen die Borkenkäfer doch wenigstens an Bäumen aufgetreten zu sein, und das Uebergehen auf krautartige Pflanzen ist erst eine Errungenschaft späterer Zeitperioden. Die Bäume hätten den ersten Anstoss zur Ausbildung der biologischen Eigen- tümlichkeiten dieser Käfergruppe gegeben? Einer unserer bedeutendsten ßorkenkäferforscher Dr. G. Fuchs sagt in seiner neuesten Publikation -), dass die ersten Borkenkäfer seiner Meinung nach überhaupt gar keine „ Borken" käfer waren, dass sie vielmehr an krautartigen Pflanzen lebten und erst später auf Holzgewächse übergegangen seien, und er begründet seine Ansicht mit der Ausführung, dass die an krautartigen Gewächsen lebenden Arten eine ausserordentlich einfache Brutpflege übten, später an Bäumen im gemeinsamen Brutraum platzend frassen, sich dann bei einigen Arten bereits trennten, und so nach und nach jede Art selbstständig für sich typische Brutbilder anlegten, die bei den Arten, welche Sterngänge und Rammelkammer nagen, den höchsten Grad der Differenzierung erreicht haben. Die Art, auf welche er seine Ansicht bezieht, ist Thamnurgus kaltenhachi Bach.; diese Art müsste also auch als ein erdgeschichtlich sehr alter Typ angesehen werden, während die in ihren Brutbildern hochentwickelten Pityophthorusarten, die Nadelholzbewohjier sind, geologisch jüngeren Datums sind. Die Fuchs'schen Angaben sind zu wichtig, um sie in so wenigen Worten abzutun, und da sein Werk wohl nur in die Hände der Spezialisten kommt, so will ich ausnahmsweise einmal zitieren, statt zu verweisen. Er sagt: 3) „Man braucht ja garnicht die Meinung zu haben, dass sich 1) Zeitsciu-ift f. wissensch. lnsekteul)ioIot;ie XJ 11. .Jahrg. p. 99. -) Dr. G. Fuclis: Die Fortpflaiizuiig.sverhältnisse der riudcnbriitigcu Borkenkäfer. München 1907. 3) a. a. O. p. 39. 174 R. Kleine: die Borkenkäfer aus Rüsselkäfern, die wie die Fissodes und Hylobius- Arten langrüsselig sind, entwickelt haben. Sie können ja, sagen wir, beide aus einer Urform entstanden sein, die das Bestreben gehabt hat, in Pflanzen ihre Eier abzulegen. Dieses Bestreben hat sich differenziert, indem sie eine Genüge fanden, ihre Eier möglichst sicher und tief in die Aussen- schicht (Rinde) der Pflanzen abzulegen, und es entwickelte sich der hierzu besser dienliche lange und gleichzeitig gebogene Rüssel, während die Tiere selbst ein Leben im Freien führten und zumeist ihre Farbe der Rinde und dem Waldboden anpassten. Währenddem entwickelte sich bei anderen mehr das Bestreben, mit dem ganzen Leib in die Pflanze einzudringen, dort die Eier abzulegen, wahrscheinlich erst in Haufen und um sich selbst im Innern der Pflanzen zu schützen und zum Zwecke der Ernährung. Es lässt sich wohl annehmen, dass hierbei Pflanzen von weicher Beschaffenheit wenigstens an- fänglich bevorzugt sein dürften, ausserdem sind diese kraut- artigen Pflanzen nicht durch so starken Saftstrom oder Harz gefährlich. So halte ich denn eher dafür, dass unsere Borken- käfer, die wie die Insekten überhaupt alte Tiere sind, ihre ersten Uebungen in krautartigen Pflanzen abgehalten haben, dort das langsame Eiablegen gelernt haben und in mehreren Pflanzen zu brüten. Mit diesen Eigenschaften ausgerüstet, sind sie denn auf Holzpflanzen übergesiedelt und waren ursprünglich wahrscheinlich sehr i)rimär im Angriff', während die einen den in den krautartigen Pflanzen gebauten Lotgang weiter benutzten, lernten andere, wohl um den Saft abzu- schneiden den Quergang." „In Holzpflanzen nun haben sie es nicht mehr notwendig den Brutraum zu wechseln, da sie dort Raum genug haben, um auf einmal ihre Eier abzulegen und wir sehen auch, wie so manche Gruppen^ und Arten diese Gewohnheit stark reduziert oder schon abgelegt haben und ihre Eier mit einem Male ablegen, sowie die Eiablage nicht mehr lange überleben." »Ursprüngliche Formen im Leben der Borkenkäfer waren daher: Der primäre Angriff', den viele schon ganz verlernt haben, der plat /förmige Gang und dessen naturgemässe Fort- bildung in krautartigen Pflanzen, der Längsgang, der dann weiter zum Zwecke der Saftabscheidung zum Quergang wird." Soweit Fuchs. Es wäre nun interessant zu hören, welcher Ansicht andere Forscher sind. Ich nenne da zunächst Lindemanu.M Er hat i| Li.ifleniaiiii: Bull, de la See. liup. de Nat. d. Moscou 1875. Europäische Borkenkäfer und ihre Nahrungspflanzen. 175 die Kaumagen bei einer grossen Reihe von Arten untersucht und, da die Borkenkäfer alle xylophag sind, so dürfte man annehmen, dass der Bau des Kaumagens durch die Härte des Holzes beeinfiusst werden könnte, eine Ansicht, die aber heute als falsch angesehen werden muss. Er hält die Hylesiniden für den ältesten, mit den Rüsslern am nächsten verwandten Typus, die Tomiciden als den erdgeschichtlich jüngeren, die Eccoptogaster-Arten aber nur als Nebenzweig. Die Verwandtschaftlichkeit der Borkenkäfergruppen z. ß. der Tomiciden und Hylesiniden, ist mindestens ebenso weit entfernt als die der Hylesiniden und gewisser Rüsselkäfer. Und in der Tat sind ja unsere ältesten Funde aus dem Bernstein auch Hyle- siniden und nicht die zu erwartenden Tomiciden, nur dass es keine Laubholzbewohner waren, sondern an Nadelholz lebten. Indessen wäre das absolut kein Grund die Ansicht darum zu verwerfen, denn die laubholzbewohnenden Hylesiniden können ja immerhin noch älter sein; nach den Ausführungen von Fuchs ist das sogar sehr wahrscheinlich, es ist möglich, dass auch sie, ebensogut wie die im Bernstein eingeschlossenen Arten, längst ausgestorben sind, nur sind sie eben nicht so gut konserviert gewesen, um auf uns zu kommen. Der grösste Widerspruch besteht meines Erachtens darin, dass die von Fuchs angenommenen Arten keine] Hylesiniden sind, sondern Tomiciden. Andererseits finden sich auch unter den Hylesiniden Krautbewohner. Lindemann kommt auf Grund seiner Untersuchun- gen zu dem Resultat, dass die Hylesiniden den Rhyncoliden näher stehen, als den Tomiciden und Scolytiden, mithin auch erdgeschichtlich älter seien. Ist die zitierte Arbeit auch morphologisch-anatomisch, so streift sie doch das biologische Gebiet sehr merklich und gibt zur Ablehnung oder Vervollständigung manches Beachtenswerte. Dasselbe gilt auch von der Arbeit von Sedlaczek ^). Er sagt p. 2 seiner Abhandlung: „Den natürlichen Uebergang von den Rüsselkäfern zu den Borkenkäfern bilden die Hylesiniden, während Scolytus eben in systematischer Hinsicht eine Nebenreihe zu Hylesinus repräsentiert, worauf ja schon das ausschliessliche Vorkommen von Scolitiden auf Laubhölzern und zwar auf solchen, welche von Hylesiniden nicht befallen werden, hinweist." Ferner: „Auf harten Holzarten, Eiche, Buche, Birke und Obstbäumen kommen keine Hylesiniden vor. Tomiciden sind besser angepasste Holzfresser als Hylesiniden und Scolytiden." 1) Dr. W. Sedlaczek: Ueber den Darmkaual der Scolytiden. 176 B. Kleine: Also auch hier eine bemerkenswerte Uebereinstimnmng mit den Beobachtungen anderer Forscher, namentlich mit denen von Fuchs. Nun liegt die Annahme nahe, dass, wenn die Borkenkäfer so sehr von ihren Nahrungspflanzen abhängen, auch der Bau des Darm- kanals bei verschiedenen Arten verschieden sein müsse, aber Sed- laczek sagt: ^) „Bei verschiedenem Nahrungsmaterial sind im Bau des Darmkanals keine Unterschiede zu erkennen." Dabei ist aber wohl zu bedenken, dass bei allen untersuchten Arten, mit einziger Ausnahme von Anisandrus dispar, die Phloroglucinreaktion auf Lignin positiv war, das also nicht nur ein Zerfressen des Holzes stattfand, sondern dass dasselbe auch durch den Verdauungstractus ging. Das Fehlen des Lignins bei Anisandrus findet meiner Ansicht nach eine ziemlich einfache Erklärung; denn dieser Käfer ist, wie die Trypodendrinen wohl meist, ein Pilzzüchter. Fassen wir die Resultate zusammen, so lässt sich sagen: 1. Obwohl die Abhängigkeit der Borkenkäfer von ihren Nahrungspflanzen zweifellos eine sehr bedeutende ist, so muss doch anerkannt werden, dass sich kein sicherer Grund flndet, aus dem man von dem geologischen Alter der Pflanze auf ein Analogon beim Käfer schliessen könnte. Die gemachten Funde sind zu lückenhaft, sie beweisen zu wenig, um auch die gewagteste Folgerung aufzustellen. 2. Es hat alle Wahrscheinlichkeit für sich, dass die Borken- käfer aus Rüsselkäfern direkt oder doch aus einer gemein- samen Urform entstanden sind, zunächst an krautartigen Pflanzen frassen und erst später an Nadelholz gingen; dass die Hylesiniden eine sehr alte Gruppe sind, die Tomiciden eine sehr junge, und dass die krautbewohnenden Thamnurgus- Arten wohl ihre biologischen Eigentümlichkeiten beibehalten haben, morphologisch aber den Tomiciden ähnlich geworden sind. IL Statistisch-biologische Darstellung. Bei Betrachtung der nachstehenden statistischen Bemerkungen ist zu beachten, dass ausgesprochene Monophagie ebenso selten ist, als wirkliche Polyphagie; die Regel ist, dass ein, seltener zwei Nahrungspflanzen mit Vorliebe befallen werden und als eigentliche Hauptnalirungspflanzen bezeichnet werden müssen, während die anderen aufgeführten Arten nur gelegentlich, oft nur der Not gehorchend, an- gegangen werden. Irgend welche Rückschlüsse sollen aus den Er- 1) Sedlaczek a. a. O. p. 20. Europäische Borkenkäfer imd ihre Nahrun gs pflanzen. 177 gebnissen nicht gezogen werden, da der Wert solcher Ergebnisse, wie ich schon im ersten Abschnitt angeführt habe, nur sehr problematischer Natur sein müsste. Um immerwährende Wiederholungen zu ver- meiden, habe ich Hauptnahrn ngspf lan ze und Gelegenheits- pflanze durch die Bezeichnungen H.-Pfl. und G.-Pfl. abgekürzt. 1. Familie: Eceoptogasteridae. 1, Gattung: Eccoptogaster. Arten: 1. ratzehurgi 52iX\%., 2. scolylus Fabr., 3. laevis Chap., 4. pygmaeus Fabr., 5. pruni Ratz., 5a. form, pyri Ratz., 6. carpini Ratz., 7. intricala Ratz., 8. aceris Knotek, 9. amygdali Guer., 10. rugulosus Ratz., 10a. form, fauveli Reitt., W.kirschi Seal., \'2. multistriatus M^nh, ]3. ulmi Redt., 14. ensifer Eich. Die Familie, die auch systematisch gut abgeschlossen ist, zeigt in Bezug auf die Nahrungspflanzen eine ziemliche Gesetzmässigkeit, die sich zunächst dadurch dokumentiert, dass alles Nadelholz fehlt, kein Strauch und keine krautartige Pflanze befallen wird, dass alle monokotylen Pflanzen ausgeschlossen sind und auch keine monopetalen Dicotyledonen darunter sind. Es waren befallen die Pflanzen- gattungen : 2 mal, davon als Hauptnahrungspflanze Inial Betula 2r Ulmus 15 Populus 3 Salix 1 Fraxinus 1 Carpinus 4 Quercus 3 Fagus 4 Olea 1 Ostrya 1 Corylus 1 Castanea 1 Prunus 11 Pirus 4 Persica 2 Cydonia 2 Sorbus 4 Crataegus 2 Amygdalus 1 Amelanchier 1 Tilia 1 Acer 1 178 li. Kleine: Die Zahl der befallenen H.-Pfl. betrug 10, die der G.-Pfl. 24. Von diesen gehörten an den: Gymnospermen Dicotyledonen Monocotyledonen IL-Pfl. G.-PH. a) polypetale H.-Pfl. G.-Pfl — — H.-Pfl. G.-Pfl. - — 4 12 b) monopetale — 2 c) apetale 6 10 Von den 14 Eccoptogasterarten kommen 7 an Ulmus vor, an Pomaceen 3, an Cupuliferen 2, der Rest verteilt sich auf einzelne Pflanzen. Eine weitere Frage ist die: wie verhalten sich die Käfer, die einer bestimmten Gruppe ihrer Hauptnahrungspflanzen angehören, zu den gelegentlich besuchten Pflanzen. Die an Betula, Acer und Amygdalus vorkommenden Arten sind streng konservativ und ver- schmähen andere Pflanzen völlig; zwei Arten die an Pirus und Prunus als Hauptnahrungspflanze vorkommen, bewegen sich ausschliesslich in den verwandtschaftlichen Grenzen ihrer Hauptnahrungspflanzen, ausserhalb der Stein- und Kernobstbäume sind sie nicht anzutreffen. Von den an Ulmus vorkommenden Arten sind 2 an Ulmus campestris monophag, zwei gehen auch an Salicaceen und Oleaceen, drei an Fagaceen und nur eine ausnahmsweise an Prunus domestica. Eine an Quercus als H.-l'fl vorkommende Art findet sich an Fagaceen, Ulmus und Populus und eine, welche an Carpinus lebt, geht auch nur an Arten, welche innerhalb der Fagaceen stehen. Zieht man aus dem Vorstehenden die Schlussfolgerungen, so ergibt sich folgendes: 1. Drei Arten sind monophag, 2. Die innerhalb der polypetalen Pflanzenreihe lebenden Käfer gehen auf keine Pflanzen der apetalen Reiiie, 3. Dasselbe gilt für die apetalen Pflanzen mit ganz geringen Aus- nahmen, die noch der Prüfung bedürfen. Es ist also vor allen Dingen das Vorhandensein einer Ulmus- und Obstbaumreihe zu konstatieren, und dieser Umstand ist umso bemerkenswerter, da die Gattung Ulmus nur noch einmal auftritt, die Obstbäume aber ebenfalls zu den Seltenheiten zählen. 2. Familie: Ipidae. I. Gruppe: Phloeotr ibinae. 1. Gattung: Phloeotribus. Arten: I. scarabacoides Bernard, 2. caucasieus Reitt. Europäische Borkenkäfer und ihre Nahruntjs pflanzen. 170 Es sind befallen als H.-Pfl. G.-Pfl. Olea 1 mal — mal Fraxinus 1 „ 1 „ Syringa— „ 1 „ Alle Pflanzen gehören also den monopetalen Dicotylen an, eine gut umschriebene Gattung, die aber nur in den südlichen Gebieten unseres Fauengebiets heimisch ist. Ph. caucasicus ist monophag an Fraxinus excelsior. Die zweite Art besucht die als G.-Pfl. ange- gebenen Arten. Das Verbreitungsgebiet der caucasicus- kvi scheint mir noch nicht völlig durchforscht, was auch nicht zu verwundern ist; bei näherer Durcharbeitung finden sich möglicherweise auch hier noch G.-Pfl. 2. Gattung: P hloeophthoru s. Arten: 1. rhododaciylus Marsh., la. form, austriaca Guill., 2. aheillei Guill., 3. cristatus Fauv., 3a. form, lineigera Guill., 4. puhifrons Guill. Es waren befallen: H.-Pfl. G -Pfl. Spartium 1 mal — mal Ulex - „ 1 „ Cytisus — „ 1 „ Alle Pflanzen gehören also den polypetalen Dicotyledonen an und zeichnen sich auch dadurch aus, dass es Sträucher oder doch strauchartige Pflanzen sind. Von drei Arten ist die Nahrungspflanze überhaupt noch nicht bekannt geworden, hier ist noch völliges Neu- land; es sind Bewohner des mediterranen Gebietes, daher erklären sich auch die Lücken in der näheren Erforschung. 3. Gattung: Ph thorophloeus. Arten: 1. spinulosus Rey. An Picea excelsa monophag. In dieser kleinen Grujjpe ist keinerlei Einheitlichkeit nachweis- bar; ganz abgesehen davon, dass von mehreren Arten die Nahrungs- pflanze unbekannt ist, und schon aus diesem Grunde keine statistischen Werte zu geben sind. Innerhalb der Gattungen indessen ist eine gute Prägnanz ausgebildet; Gattung 1 an Oleaceen, 2 an Papilionaceen und 3 an Coniferen gut abgeschlossen. 180 R. Kleine: Gymnospermen Dicotyledonen Monocotyledonen H.-Pfl. G -Pfl. a) polypetale H.-Pfl. ' G.-Pfl. 1 - H.-Pfl. G-Pfl. — - 1 2 b) monopetale 2 2 c) apetale II. Gruppe: Hylesininae. 4. Gattung: Hylesinus. Arten: 1. crenalus Fabr., 2. oleiperda Fabr., 3. /rar a??ni Panz,, 4. oimi Fuchs, 5. wachtli Reitt. Es waren folgende Pflanzengattungen befallen: H.-Pfl . G-Pfl Fraxinus 3 mal 4 mal Olea 1 ,, 1 „ Syringa >t 2 „ Ligustrum it 2 „ p]Iaeagnus // 1 n Quercus it 2 „ Fagus It 1 n Juglans // 1 n Robinia n 1 „ Pirus /» 1 „ (?) Eine gut charakterisierte Gattung, die in ihren H.-Pfl. nur auf die Oleaceen beschrcänkt ist und die auch in den G.-Pfl. so stark überwiegt, dass andere Familien völlig dagegen verschwinden. Von H. rvachtli ist die Nahrungspflanze unbekannt. Jedenfalls ist die Gattung als an monopetalen Dicotyledonen lebend zu bezeichnen, die apetalen bilden nur einen kleinen Prozentsatz, die polypetalcn treten ganz zurück. 5. Gattung: Pteleobius Bedet. Arten: 1. vestitus Rey, 2. vittatus Fabr., 3. kraatzi Eicbh. Es waren befallen: H.-Pfl G.-Pfl. Olea 1 mal — mal Pistacia 1 ,, 1 „ Juniperus - n 2 „ Ulmus n Sorbus ti 1 „ Europäische Borkenkäfer vnd ihre Nahrungs pflanzen. 181 Die Ueberleitung von Oleaceenbewohnern der Gattung Ilylesinus zu Ptel. vestitus an Olea nnd Pistacia ist interessant; vittatus ist monopliag auf Ulmus und auch kraatzi hat nur diesen Baum als H.-Pfl. Das merkwürdigste ist sicher, dass die Olea bewohnende Art aucli auf mehrere Juniporus-Arten geht, während der ITebergang von kraatzi auf Sorbus eine Seltenheit ist. (j. Gattung: Hylastinus. Arten: 1. ohscums Marsh., '2. frankhaxiseri Reitt. Es waren befallen : H.-Pfl. G.-Pfl. Trifolium 1 mal — mal Ononis — ,, 1 „ Spartium — „ 1 „ Ulex — „ 1 „ Cytisus 2 „ — „ Ausschliesslich Bewohner von Papilionaceen in den H.-Pfl. und G.-Pfl. Zum ersten Male tritt ein Krautbewohner auf, der aber auch auf Halbsträucher geht, die andere Art monophag an Cytisus. 7. Gattung: Hylastes. Arten: 1. glahrahis Zett,, 2. palliahis Gyll , 3. ater Payk., 3a. form. rohindicollis'RQ\{,\., ^hAorm. hrunnensY!,v.^A. cu-, nicularis FJr., 5. linearis Er., 5 a. form, corticiperda Er. 6. attenuatus Er., 7. angustatus Herbst, 8. opaeus Er. Es waren befallen: H.-Pfl. G.-Pfl. Picea 3 mal 1 mal Pinus G „ lö „ Abies — „ 1 „ Larix — „ 2 „ Ganz unvermittelt geht diese Gattung in die Nadelhölzer über und schliesst auch alle andern Pflanzen aus. Mit Vorzug ist sie überhaupt eine Bewohnerin von Pinus. 6 mal tritt P. silvestris als Hauptnahrungspflanze auf, das sind 75 ^', der Rest auf Picea ex- celsa. Von den Pinusbewohnern lebt Ili/L form, corticiperda monophag an P. maritima, aber auch sonst bleiben die Pinusbewohner streng in ihrer Gattung; nur ein Fall ist bekannt, dass Picea angegangen wird und auch hier selten. Die Piceabewohner dagegen sind nicht so konservativ, sie gehen auch auf andre Hölzer, namentlich wieder auf Pinus-Arten, so findet man H. pallintus auf Pinus silvestris ebenso häufig wie auf Picea, wenigstens in manchen Gegenden, nur H. cti- 182 M. Kleine: nicularis verschmäht Pinus. Es hat allen Anschein, als ob sich die Arten ursprünglich alle auf Kiefer gefunden hätten, sind doch auch die BernsteinborkenUäfer mit den Ilylastesarten in näherer Verwandtschaft. Es haben also die erdgeschichtlich alten Verwandt- schaftstypen auch schon am Nadelholz gelebt 8. Gattung: Hy lurgus. Arten: 1. lignipei^da V&hr., 2, micklitzi WachÜ. Es waren befallen: H.-Pfl. G.-Pfl. Pinus 2 mal 5 mal. Die nahe Verwandtschaft der beiden Gattungen zeigt sich auch in ihren Nahrungspflanzen, nur sind die Hylurgus-Arten noch konservativer und gehen überhaupt in keine andere Pflanzen-Gattung. 9. Gattung: Myelophilus. Arten: 1. piniperda L., 2. minor Hartg. p]s waren befallen: H.-Pfl. G.-Pfl. Pinus 2 mal 12 mal Picea — „ 2 „ Larix — ,, 1 „ Die Bedeutung als Kieferninsekt, (die Il.-Pfl. ist ausschliesslich F. silvestris) ist zu einleuchtend, um noch einer Ilinzufügung zu bedürfen. 10. Gattung: Kissophagus. Arten: 1. hederae Schmidt, 2. novaki Reitt. Es waren befallen: H.-Pfl. G.-Pfl. Hedera helix 1 mal — mal. Eine Art an Hedera monophag, Nahrungspflanze der süd- lichen novaki-Art noch völlig unbekannt. 11. Gattung: Xylechinus. Arten: 1. pilosus Ratz. Es waren befallen: H.-Pfl. G.-Pfl. Picea 1 mal — mal Liärix "-~ ,f 1 ,f 12. Gattung: Phloeosinus. Arten: 1. bicolor BvüWe, 2. thujae Perr., 2 a. form henschi Reitt. Europäische Borhenkäfer und ihre Nahrungs pflanzen. 183 so zeigen sich doch der Grenzen der Es waren befallen : H.-Pfl. G.-Pfl. Thuja 1 mal 2 mal Cupressus — „ 1 „ Juniperus 1 „ 4 „ Sequoia — „ 2 „ Obwohl nur zwei Arten vorhanden sind, interessante Verhältnisse. Streng innerhalb Cupressineen sich bewegend, zeigt sich auch die Merkwürdigkeit, dass die hin und wieder in Parks verpflanzte Sequoia, dieser Riesen- baum Californiens, von beiden Käfern befallen worden ist; immerhin eine Tatsache, die Veranlassung gibt,* die Bewohner dieses Baumes mit den vorliegenden Artenauch auf andere Lebensverhältnisse zu prüfen. 13. Gattung: Charp hoborus. Arten: 1. pini Eich., 2. minimus Fabr., 3. perrisi Chap. Es waren befallen: H.-Pfl. G.-Pfl. Pinus 2 mal 4 mal Olea 1 „ — „ Pistacia 1 „ — „ Der an Olea und Pistacia als H.-Pfl. lebende C. perrisi ist unter den Nadelholzbewohnern ein höchst merkwürdiger Genosse. 14. Gattung: Dendroctonus. Arten: 1. micans Kugel. Es waren befallen: H.-Pfl. G.-Pfl. Picea 1 mal — mal Pinus — „ 1 „ Abies — ,, 1 ,, Zusammenfassung: Zahl der Käfer: 31 Arten und Zahl der Pflanzen: H.-Pfl. 18 Davon entfielen auf: Varietäten. G.-Pfl. Gymnospermen H.-Pfl. G.-Pfl. 7 22. Dycotyledonen H.-Pfl. G.-Pfl. a) polypetale. 5 7 b) monopetale. 3 5 c) apetale. 3 4 Monocotyledonen H.-Pfl. G.-Pfl. 184 R. Kleim Die Nadelhölzer nehmen bereits einen sehr breiten Raum ein, und der Ueborgang auf Hölzer gleicher Gattung erfolgt leichter als bei den Laubpflanzen. Die Pinusbcwohner gehen selten nur auf Abies und Larix, leichter schon an Picea, während die Picea-Arten schon eher das TTnigekehrte tun. Ein Uebergehen der Arten von den Cupressinen auf Al)ietinen und umgekehrt kommt aber niemals vor. Die Befallhäufigkeit ist auch sehr interessant. Die Nadelhölzer werden 19 mal in den H.-Pfl. und öö mal in den G.-Pfl. befallen, davon allein 12:3(3 mal in der Gattlung Pinus, ihr folgt Picea mit 5:3, die Cupressinen mit 2:11, während Abies und Larix überhaupt nur als G.-Pfl. figurieren. Die polypetalen Dicotyledonen sind mit 2 Ausnahmen auf die Rosifloren beschränkt, die monopetalen ausschliesslich auf die Familie der Oleaceen, während bei den apetalen nur die Gattung Ulmus von Bedeutung ist. Monocotvledonen Befallhäufigkeit. Gymnospermen Dicotyledonen H.-Pfl. G.-Pfl PL-Pfl.^ G.-Pfl. a) polypetale. 19 55 6 7 b) monopetale. C. 9 c) apetale. G 5 Ein Vergleich der beiden Tabellen zeigt deutlich die Variabilität bei den Nadelholzbewohnern und die Konstanz der Laubholzkäfer. Die befallenen Pflanzen waren: Bäume 4G, Halbsträucher 2, Sträucher 6, Krautpflanzen 2. HL Gruppe: Crypturgi n ae. 15. Gattung: Polygraphus. Arten: 1. poh/graphus L., 2. subopacus Thoms., 3. grandi- clava Thoms. Es waren befallen: H.-Pfl. G.-Pfl. Picea 2 mal — mal Pinus — „ 5 „ Abies — „ 1 „ Prunus 1 ,, 1 ,. Die Gattung Polygraphus ist ein guter Uebergang von Den- droctonus zur folgenden Gattung, die Stellung von P. grandiclava an Prunus ist aber doch sehr eigentümlich, da auch in der folgenden Europäische Borkenkäfer und ihre Nahrungspßanzen. 185 Gattung ausschliesslich Nadelholz dominiert, dabei bleibt die Art streng innerhalb ihrer Pflanzengattung auch in Rezug auf die ge- legentlich besuchten Pflanzen. 16. Gattung: Crypturgus. Arten: 1. pusilhis Gyll., 2. gaunersdorferi Reitt., o. crihreltus Reitt., 4., cinereiis Herbst, 5. numidicus Ferr. Es waren befallen: H.-Pfl. G.-Pfl. Picea 1 mal 2 mal Abies — ,, 1 „ Larix — „ 1 „ Pinus 1 „ 12 „ Diese Gattung besteht also auch aus ausgesprochenen Kiefern- bewohnern; zwei Arten sind an Pinus halepensis monophag, eine dritte kommt gelegentlich an zwei anderen mediterranen Kiefern vor, nur C. cinereus ist sehr selten auch auf Picea angetroffen. Die Picea-Art dagegen ist universaler; die gelegentlich besuchten Bäume bestehen zum über- wiegenden Teil ebenfalls aus Kiefern, so dass man die Crypturgus- Arten ruhig als ausschliessliche Kieferninsekten bezeichnen darf. 17. Gattung: Cisurgns. Arten: 1. ragusae Reitt. Nahrungspflanze unbekannt. Zusammenfassung: Zahl der Käfer: 9 „ „ Pflanzen H.-Pfl. G.-Pfl. 4 12 Davon entfielen auf: Gymnospermen Dicotyledonen H.-Pfl. G.-Pfl. a) polypetale 3 11 H.-Pfl. G.-Pfl- 1 1 Befallhäufigkeit: Gymnospermen i Dicotyledonen H.-Pfl. G.-Pfl. i a) polypetale 7 22 I H.-Pfl. G.-Pfl. 11 1 , Sämtliche Pflanzen waren Bäume. IV. Gruppe: Cryphalinae. 18. Gattung: Ernoporus. Arten: 1. caucaaic^is Lind., 2. fagi Fabr. Monocotyledonen H.-Pfl. G.-Pfl. Monocotyledonen H.-Pfl. G.-Pfl. 13 186 H. Kleine: Es waren befallen.- H.-Pfl. G.-Pfl. Tilia 1 mal Imal Fagus 1 „ — „ Carpinus — „ 1 „ Auch diese Arten bewegen sich auf ihren Gelegenheitspflanzen innerhalb derselben Gattung bezw. Familie; der Lindenbewohner nur noch auf Linde, der Buchenbewohncr auf der nahe verwandten Weissbuche. 19. Gattung: Cryphalus. Arten: 1. üUae Panz., 2. piceae Ratz., 8. mimidicus Eichh., 4. abietis Ratz., 4a. form, saltuaria Weise, 5. inter- medhis Ferr. Es waren befallen: H.-Pfl. G.-Pfl. Tilia 1 mal — mal Carpinus — „ 1 „ Hibiscus — „ 1 n Abies 1 „ 1 „ Picea 1 „ 1 „ Pinus 1 „ Ö n Larix 1 „ 1 „ Thuja - „ 1 ,/ Fünf Käfer, die an fünf verschiedenen Hauptnahrungspflanzen leben, ein buntes Bild, das sich auch bei den nachfolgenden Gattungen wiederfindet. Das Auftreten des Tilia Käfers an Hibiscus ist auch sehr interessant, nahe Verwandtschaft der Pflanzen lässt die Käfer leicht darauf übergehen oder zieht sie doch wenigstens eher an, als entfernterstehende Arten. Die Abies-Art auch auf Thuja, das erste Mal, dass sich ein Uebergang von den Abietineen auf die Cu- pressineen konstatieren lässt. Ferner ist das erste Auftreten eines Larixbewohners zu melden, während die Picea-Art wieder stark nach Pinus hinüberneigt. 20. Gattung: Liparthrum. Arten: 1. bartschi Mühl., 2. mori Aube, 3. corsicum Eichh., 4. St-Georgi Knotek, 5. (jcnistae Aube. Es waren befallen: H.-Pfl. G.-Pfl. Viscum 1 mal — mal Morus 1 ,, — ,, Europäische Borkenkäfer und ih re Nahrangs pflanzen. 187 H.-Pfl. G.-Pfl. Pinus Imal — mal Anagyris 1 . ir Genista 1 . II Spartium — „ 1 ,. Calycotome it 1 „ Mit Ausnahme von L. genistae, die auch an zwei anderen Papilionaceen gelegentlich auftritt, alle Arten an ihren Pflanzen streng monophag, ausser der noch später zu erwähnenden Gattung Thamnurgus wohl, was die Nahrungspflauzen anlangt, die bunt- scheckigste. 21. Gattung: Hypoborus. Art: 1. ßcns Er. Es waren befallen: H.-Pfl. G.-Pfl. Picus 1 mal — mal Vitis — „ 1 „ Das Uebergehen von Picus auf Vitis ist auch eine merkwürdige Sache, da die beiden Pflanzengattungen doch so weit voneinander stehen. 22. Gattung: Hypothenemus. Arten: 1. ehlersi Eichh., 2. arundinis Eichh. H.-Pfl. G.-Pfl. Ficus 1 mal — mal Ausser dieser monophagen Art lässt sich über die Gattung nichts sagen , da von arundinis die Nahrungpflanze unbekannt, und dass Vorkommen an einem Grase sehr zu bezweifeln ist. 2.3. Gattung: Trypophloeus. Arten: 1. gramdatus Ratz,, 1 a. form, tredli Haged., 2. ryhinskii Reitt., 3. grothii Haged., 4. asperatus Gyll., 5. aini Lind. Es waren befallen: H.-Pfl. G.-Pfl. Populus 3 mal 2 mal Salix 1 „ 1 „ Alnus 1 „ — „ Ein neues Bild: Das Gruppieren einer Gattung um Salicineen, sowohl in den H.-Pfl. als G.-Pfl. Zwar gehört Alnus nicht direkt in diese Pamilie, aber doch in die allernächste Verwandtschaft. Die Alnus-Art ist übrigens streng monophag, an Pop. tremuia ebenfalls eine monophage Art, eine andere an Salix ohne nähere Angabe der Species. P. tremuia herrscht vor, während alba und pyramidalis 1! R. Kl eine: von geringerer Bedentung sind, einmal findet auch ein Uebergang auf Salix statt allerdings selten. Die monopliagen Arten über- wiegen also. Zusammenfassung. Zahl der Käfer 20 und 2 Var. Zahl der Pflanzen Il.-Pfl. G.-Pfl. IG Ui ."> Pflanzen erschienen als Il.-Pfl. und G.-Pfl. zuglcicii. Es gehörte an: Gymnospermen ll.-Pfl. G.-Pfl. 5 7 Dikotyledonen a) polypetale. Il.-Pfl. G.-Pfl. 4 5 b) monopetale. Monokotyle Il.-Pfl. G,-Pfl. c) apetalc. 7 4 Befallstärke: Da 20 Käfer an 27 Nahrungspflanzen vorkommen, so ist die Befallhäutigkeit der einzelnen Pflanzen eine sehr geringe. Nur Pinus silvestris ist als G.-Pfl. o mal befallen, Populus troniula 3 mal, Ficus und Salix je 2 mal. Ohne irgend welchen Uebergang von den Nadelholz bewohnenden Ilylesiiiiden geht es auf die laubholzbewohnenden Chryphalinen, scliroft" und ohne jeden Uebergang schlicssen sich die Nadelholz- tomiciden an. Ueberhaupt treten die Nadelholzbewohner, wie die Tabelle zeigt, stark zurück. Aber dennoch bieten gerade sie ein interressantes Bild, denn auch diejenigen Nadelhölzer, die bis jetzt als H -Pfl. noch keine Rolle gespielt haben, treten zum ersten Male auf und es findet eine grosse Unregelmässigkeit auch beim Uebergehen auf die G.-Pfl. statt, wird doch selbst eine Cupressinee befallen. Aber auch sonst ist es eigentlich nur die Gattung Trypophloeus, die sich um eine bestimmte Pflanzengruppe zusammenfindet, sonst herrscht eine ausserordentliche Unregelmässigkeit, die bisher noch nicht ihres Gleichen hatte, die andererseits aber auch durch starken Hang zur Monophagie gekennzeichnet wird. 10 mal tritt Monoi)hagie auf ^ 50« 0. Die H.-Pfl. halten den G.-Pfl an Artzahl das Gleichgewicht, sicher auch eine Seltenheit. Die befallenen Pflanzen waren: Bäume 21, Sträucher 5, Krautpflanzen 1. (Schluss folgt im nächsten Heft). [Berl. Entom. Zeitschrift, Band LllI, Jahrgang 1908] 189 Varietätenbildung bei Arctia caia L. durch Inzucht. Von F. Glaser, Berlin. Hierzu Tafel V, Figur 1-9. Als ein geeignetes Mittel zur Erzielung von Varitäten bei Arctia caia habe ich die Inzucht dieses wohlbekannten Bärenspinners erkannt, wenigstens habe ich bei den von mir angestellten Versuchen derartige Erfolge erzielt, dass ich das Verfahren Sammlern von Aberrationen wohl empfehlen kann. Da caia-Raupen in der Futternahme nicht wählerisch sind, so kommt man auch in den Wintermonaten nicht in Verlegenheit. Ich habe in dieser Jahreszeit ausschliesslich mit Blumenkohlblättern (Brassica oleracea) gefüttert. MirhatdieseZucht, die ich bis zur S.Inzucht fortgeführt habe, grosses Vergnügen bereitet, zumal das Resultat ein recht zufriedenstellendes war, besonders, was die abweichende Färbung betrifft. Der Anregung unseres Schriftleiters, H. Stichel der mir mit Literatur-Material zur Hand ging, folgend, habe ich unter den vielen eigenartig gefärbten Tieren eine kleine Auslese solcher Stücke getroffen, deren vom Typus abweichende Färbung recht augenfällig ist, um sie an dieser Stelle zu demonstrieren, wobei auch jeder Zuchtgrad berücksichtigt wurde. Ein Blick auf die Abbildungen, zeigt auch die Folgen der Inzucht. Während Taf. V, Fig. 1 (2. Inzucht) gross und kräftig ist, ist Fig. 6 und 9 (8. Inzucht) zwerghaft klein. - Was das Verfahren selbst anbetrifft, möchte ich erwähnen, dass die Zucht im Juli 1905 angefangen wurde und bis August 1907 dauerte. Nach dem Schlüpfen wurden die Räupchen gleich einer erhöhten Temperatur (bis 35 °) ausgesetzt (in einer Art Brutapparat). Die Entwickelung ging schnell und gleich- massig bis zur 3. resp. 4. Häutung von statten. Nun hörten etwa 50 bis 60 '^/o der Tiere auf zu fressen. Da ich dieselbe Erfahrung bei jeder caia-Zucht und auch bei A. villica gemacht habe, so ist dieses Verhalten gewissermassen als der kritische Punkt in der Entwickelung anzusehen. Es musste nun eine Trennung vorgenommen werden. Die eigensinnig an dem Laufe der Jahreszeit festhaltenden Hungerkünstler wurden ins Freie gestellt, um zu überwintern, die 190 F. Glaser: fresslustigen blieben in der erhöhten Temperatur bis zur vorletzten Häutung. Dann kamen sie in grössere flache Kartons, in denen ausser dem Futter reichlich Moos sich befand, und sie gediehen bei gewöhn- licher Zimmertemperatur vorzüglich. Jede Zucht umfasste einen Zeit- raum von 3 Monaten. Da es sich verschiedene Male so machte, dass gerade Frost herrschte, wenn sich die Raupen zum Verpuppen an- schickten, so konnte ich der Versuchung nicht widerstehen, Kälte- versuche vorzunehmen. Ich Hess 12 — 18 Raupen sich im Gazebeutel- cheu einspinnen und setzte die Puppen dann 8 bis 10 Tage der Einwirkung einer Kälte bis zu 5" aus. Das Resultat war jedesmal dasselbe. Nichts schlüpfte. Ich möchte daraus den Schluss ziehen, dass die arc) Vor etwa 20 Jahren wurden die Baumanlagen in den Strassen Lembergs durch Raupen der Euproctis chrysorrhoea kahl gefressen, ähnliches habe ich 1906 oder 1907 im Frühjahr in den Alleen des Wiener Zentralfriedhofes beobachtet. Aehnliches kann also auch die y>. Salicis betreffen" (d. h. Salicis kann auch von ihren Haupt- nahrungspflanzen auf andere Bäume übergehen.-) Ich selbst (Hoffmann) fand die Raupe im Jugendzustande in 800 m Seehöhe an einem über dem tosenden Wasser eines Bergbaches hängenden starken Ast einer Sahlweide, unten am Zweig sitzend, und zwar am 17. Mai des vorigen Jahres. Der Spinner ist bei uns, wie so viele andere sonst gemeine Arten, recht selten. Es ist also nur eine Ausnahme, wenn die Raupe an Obstbäumen fressend getroffen wird, und scheint dies nur im Falle einer Ueber- produktion stattzufinden. Aehnliches kennen wir auch bei anderen Arten, wird ja doch die Raupe von Lymantria monacha sogar an Heidelbeeren getroffen, und die Raupe von Lymantria dispar L., findet man auf allen möglichen Bäumen fressend, wenn sie sehr ge- mein wird. Neu ist aber jedenfalls, dass StUpnotia Salicis L. auf Obstbäumen lebt. 1) Im „Beitrag zur Lepidopterenfaima des Kronlandes Niederöster- reich, die Raupen und deren Futterpflanzen", zusammengestellt von Albert Naufock sen. und Karl Predota in AVien, XV. Jahres- bericht des Wiener Entoni. Vereins für 1904, welcher Beitrag alles Wissenswerte über Niederösterreich zusammenfasst, bzw. zusammenfassen sollte, ist jedoch auf Seite 33 kurz bemerkt: Stüimotia Wstw. Salicis L. V — Yi Schädling, Weide und Pappel. -) In demselben Raupenverzeichnis wie unter 1 ist für chrysorrhoea vermerkt, dass die Raupe mit Vorliebe auf Obstbäumen, aber auch an anderen Laubbäumen, besonders l Urnen gefunden wird. 198 [Berl. Entom. Zeitschrift, Band LTII, Jahrgang 1908. Merkwürdige Anomalieen bei südamerikanischen Papilio- Arten. Mit 2 Abbildungen. Von H. Stichel. Unter manchen interessanten Missbildungen oder Zeichnungs- anomalieen bei Schmetterlingen, welche mir bekannt geworden sind, verdienen im besonderen zwei Fälle dem Gedächtnis erhalten und weiteren Kreisen bekannt gemacht zu werden: 1. Papilio agesilaiis L. aberr. indiv., Fig. 1. Figur 1. Oberseite: Die dunkle Besäumung des Distalrandes im Vorderflügel verbreitert, die bei normalen Stücken davon winklig nach vorn abgezweigte Submarginalbinde hinton mit dem Saum ver- Anomalieen bei südamerikanischen PapiLio- Arten. 199 schmolzen, ihr Verlauf vorn nur durch etwas schwärzliche Bestäubung auf den Adern angedeutet. Von den Querbinden fehlt die zweite (von der Wurzel aus gerechnet) in der Zelle ganz, dafür steht hinter der Mediana ein isolierter, an der Berairdung zerstäubter dunkler Fleck, die 3. und 5. Binde ist stark entwickelt, dagegen fehlt die 4. Binde, die bei normalen Stücken mitunter auch rückgebildet ist, ganz. Vorderrand breiter schwarz bestäubt als gewöhnlich. Im Hinterflügel bleibt der augenähnliche Fleck ganz ohne Rot, der vor ihm liegende stegartige schwarze Fleck verstärkt. Distalrand vom Apex bis zum hinteren Radialast schwarzbraun gesäumt, von dort bilden sich in den Aderzwischenräumen breite Halbmonde, anstatt treppenartig abgesetzter flacher Mondflecke. Die sonst proximal hiervon verlaufende gestreckte Submarginalbinde, die sich hinten in breiten Mondflecken fortsetzt, fehlt völlig. Unterseite: Im allgemeinen wie oben; im Hinterflügel der bindenartige schwärzliche Querstreif über die Mitte des Flügels verstärkt, proximal reich rot begrenzt (dies ein sicheres Zeichen der Zugehörigkeit zu P. agesilaiis), er vereinigt sich hinter der Zelle in spitzem Winkel mit dem proximal laufenden Querstreif. Am Distal- raude die Submarginalbinde nächst den Mond-Randflecken schwach angedeutet, sie löst sich an der vorderen Radialis von dem Saum ab und zieht in drei flachen, schattenhaft aufgelegten Bogenstrichen bis zu dem stark schwarzen Endfleck; dieser und der gegen die Schwanzwurzel folgende Fleck ohne Spur blauer Bestäubung; dem Analflcck fehlt, wie oben, das Rot. cf, bezettelt Muzo, Columbien e. coli. Thieme, im Besitz W. Niepelt, Zirlau. 2. Papilio gliiucolaus Bates. monstr., Fig. 2. (Unterseite). Ein Stück unbekannter Herkunft, welches anscheinend der Subspecies melaenus Rothsch.Ä Jord. (Novit. Zool Vol. 13, l90t>,Taf. IX Fig. 63) angehört. Es zeigt auf der Unterseite des linken Vorder- flügels (umgedreht rechts) zwischen dem hinteren und mittleren Medianast (M 2— M 1 nach Rothsch.-Jord.) eine Längszeichnung, welche dem distalen Stück der mittleren Querbinde des Hinterflügels entspricht. Der erste Eindruck dieser ausserordentlichen Merk- würdigkeit auf den Beschauer ist der einer Fälschung, man glaubt eine ungeschickte Reparatur des beschädigten Flügels durch Au^ klebung eines Hinterflügelstreifens zu sehen. Eine vorgenommene genaue Untersuchung ergab aber, dass es sich um ein völlig intaktes Stück liandelt. 200 n. Stichel: Figur 2. Binde 2 des Vorderflügels (von der Wurzel aus) schneidet an der Mediana (hinteren Zelhvand) ab und erscheint erst wieder als isolierter Endfleck hinter der Faltenader (SM 1 nach Rothsch-Jord., Ader V n. Spuler) im Submedianzwischenraum. Das vordere, verkürzte Bindenstück wendet sich am hinteren Medianast (M 2 n. R.-J., Ader IV 2 nach Spuler), rechtwinklig gegen den Distalrand, verschmälert sich etwa in der Mitte des Aderastes, um sich gleich darauf fleckartig zu verbreitern und einen schwächer schattierten Ausläufer nach vorn zu entsenden. Der Endfleck des Hauptstranges dieser eingesprengten Zeichnung ist distal etwas konkav und fein rot begrenzt, wird sodann längs der ihn begrenzenden Adern durch zwei bräunliche Stege bis zur Submarginalbinde fortgesetzt und diese ist an der Berührungsstelle durch zwei querliegende, helle, halbmondförmige Flecke mit schwarzbrauner Begrenzung verdrängt. Der am distalen Ende dieser Zeichnung liegende schwärzliche Bogen ist fein bläulich bestäubt und längs des mittleren Medianastes bis zum Flügelrande verlängert. Gerade diese Stelle macht den Eindruck, als wenn ein unpassendes anderes Flügelstück aufgelegt ist. Der nach vorn gerichtete Ausläufer des dunklen Hauptstranges über- schreitet den mittleren Medianast unweit der Zolle und bildet in Anomalleen hei südamerikanischen Papilio- Arten. 201 dem vorderen Basiswinkel der genannten Ader einen intensiv Schwarzbraunen, distal schmal rot begrenzten Fleck. Die ganze abnorme Zeichnung entspricht fast genau dem distalen Teil der beiden Querbinden des Hinterflügels mit einem Teil des Anal- fleckes (dem der im Basiswinkel des mittleren Medianastes des Vorder- flügels liegende Fleck entspricht) und dem anschliessenden Teil der aus hellen und dunklen Halbmonden angeordneten Saumzeichnung, und stel't gleichsam eine photographische Wiedergabe hiervon dar. Unter dem Mikroskop ist keinerlei absonderliche Anordnung der Schuppen zu bemerken, die Lagerung ist durchaus regelmässig, die Struktur der Schuppen gleichmässig, diese nur durch die Färbung unterschieden und an den dunkelsten Stellen enger aneinander liegend, als in den braunen Partien der Normalzeichnung. Das interessante Objekt (c/i befindet sich in der Sammlung des Herrn Fabrikant H. Storch, Zehlendorf b. Berlin. 14 202 [Berl. Entom. Zeitschrift, Band LIII, Jahrgang 1908]. Merodon equestris F. (Dipt.) als Schädling im Warmhause. Von Roland Stichel. Während meiner praktischen Tätigkeit in der Königl. Hofgärtnerei Pfaueninsel b. Potsdam, mussten aus der dort u. a. gepflegten Amaryllis- Kiiltur im Spätherbst 1907 etwa GO Zwiebeln (Am ary II is vittata) als krank ausgesondert und verworfen werden. Die Krankheit äusserte sich in einem von innen zehrenden Fäulnis-Prozess, der Heerd der Krankheit lag in der Nähe der Wurzeln. Genauere Inaugenscheinnahme lelirte, dass die Erscheinung auf Insektenfrass zurückzuführen sei; bei einigen Zwiebeln machte sich ein 1 — 1,5 cm tiefes Borloch bemerkbar, welches sich als Frassgang einer etwa 6 mm langen, dicken, stark qucrrunzligen Fliegenlarve von weisslicher Farbe, mit zapfenartig vorstehendem dunklen Afterstigma herausstellte. Am F^nde dieses Ganges war eine geräumige Kammer ausgefressen, das Herz der Zwiebel ganz oder teilweise zerstört und diese hierdurch der allmählichen Fäulnis ausgesetzt. Auch bei den Pflanzen, aus denen die Larven gewaltsam entfernt wurden, und die weniger angefault waren, trat im Winter, zurZeit als die Zwiebeln zu treiben beginnen, nur bei einzelnen derselben Vernarbung der Wunde und weiteres Wachstum ein. sonst aber fingen nur die seitlich angesetzten sogenannten Brutzwiebeln an aus- zuschlagen. Jede der angefressenen Pflanzen enthielt nur eine, selte- ner, und höchstens, zwei Schmarotzer. Weitere Beobachtungen ergaben, dass die erwachsene Larve zur Verpuppung die Zwiebel durch den unter oder dicht über der Erd- oberfläche mündenden Frassgang verlässt, die Verwandlung erfolgt dann nahe der Mündung des Ganges in der P>de oder zwischen den äusseren trockenen Zwiebelblättern. Die Puppe ist eine au der Bauch- seite etwas abgeflachte Tönnchenpuppe mit runzliger und leicht segmentierter Oberseite. Am vorderen Dorsalsegment befinden sich nebeneinander zwei kurze, spitze Fortsätze, die sich als verlängerte Toracalstigmen erklären. Beim Schlüpfen der Fliege platzt die Chitin- wand der Puppe in der Gegend dieser Fortsätze, ähnlich wie bei einer Schmetterlingspuppe. Merodon equesUris F. (Dipt.). 203 Ich hielt die Puppen den Winter über in meiner massig geheizten Stube und brachte sie Ende Februar wieder ins Warmhaus, worauf die Fliegen in einigen Tagen schlüpften. Dieselben wurden mir als Merodon equestris F. (^ narcissi F., flavicans F., ferrugineus F., transversalis, constans, nobUis Meig., tubercidahis, hidhorum. Rond.) bestimmt. Trotz der reichlichen Anzahl der Benennungen finde ich in neuerer Literatur wenig über die Lebensgeschichte der Art. Allerdings kannte diese schon Reaumur (Memoires p. serv. ä Thist. des Ins. IV (1738) p. 497), welcher die Frassstücke von Narcissen-Zwiebeln nebst Larve und deren Mundwerkzeuge abbildet, unter dem Titel „Memoire des mouches a deux alles qui ont l'air de bourdons et de la mouche du ver du nez des moutons" erläutert und hierbei auch die eigen- tümlichen Thoracal-Stigmen der Puppe mit folgenden Worten erwähnt: „Dans le bout de cette partie, que nous nomons le barillet, sont 2 petits carites, dont le contour est cirlulaire etc." Aehnliche Angaben finden wir bei Bouche, Naturgesch. I, t. .5 f. 7 — 11 (1842) Nach Schiner, Fauna autriäca, Dipt«ra, I p. 34-3 ist die Art sehr selten, einzeln in Gärten und Gesträuch. Im Freien habe ich die Fliege trotz besonderer Aufmerksamkeit nicht gefunden. Eigentümlich und auffällig sind die mit einem starken Höcker (Sporn) besetzten Schienen der Hinterbeine des Männchens. In der Farbe der Behaarung variieren die Individuen ziemlich stark, von fuchsig ockergelb bis dunkelbraun und diese Färbungsstufen haben der Art zu den verschiedenen Namen vcrholfen, während die mit Sporen bewehrte Hinterschiene Anlass zur ersten Benennung equestris (zur Reiterei gehörig) gewesen sein mag. Im übrigen ähnelt die Fliege ungemein gewissen Oestriden (Dasselfliegen). Zur Erzielung der Eiablage brachte ich einige Pärchen in einen mit Amaryllis besetzten Gazekasten. Wenn die Sonne diesen beschien, Hessen die Fliegen einen singenden Ton, ähnlich dem einer fliegenden Mücke (Culicide) hören. Tropfen kondensierter Milch werden gierig aufgesogen; die Lebenszeit betrug nur etwa eine Woche. Interessant war es, durch Vermittelung meines Vaters zu erfahren, dass die Fliege im Jahre 1902 in der Gärtnerei der Firma L. Späth in Baumschulenweg b. Berlin ebenfalls den Zwiebeln des JFlippocastrum vittatum (es handelt sich wohl um dieselbe Art, die hier unter dem Gattungsnamen Amaryllis geführt wird), schädlich aufgetreten ist. Zur Ermittelung des Krankheitserregers wandte sich diese Firma s. Zt. an das Königl. Zoologische Museum und die Objekte (Frass- stücke, Larven und Puppen) werden dort, in Spiritus konserviert- 204 Roland Stichel. aufbewahrt, auch sind einige der im Museum geschlüpften Imagines der Sammlung einverleibt worden. Nachschrift. Auch im Herbst (November) dieses Jahres (1908) macht sich der Schädling, wenn auch nicht in grösserer Anzahl, so doch unangenehm bemerkbar. Meine Zuchtversuche haben leider kein Resultat gehabt, aber aus dem Umstand, dass die befallenen Zwiebeln zum Teil nur den Anfang des Frassganges von aussen zeigen, und dass in diesen Höhlen schon ziemlich starke Maden sitzen, möchte ich schliessen, dass diese ihre Entwicklung ausserhalb der Pflanze beginnen und erst in der Zwiebel vollenden. Die Bekanntgabe weiterer Erfahrungen hierüber würde nicht nur für die Entomologie interessant, sondern auch für die ßlumen-Gärtnerei von Wichtigkeit sein. [Berl. Elltom. Zeitschrift, Band LIII, Jaiirgang 1008.] 205 Kleine Mitteilungen. Eine interessante Aberration von Arctia caia L. mit starker Rückbildung der braunen Vorderflügelfarbe, welche auf Tafel V Fig. 12 abgebildet ist, erzog ich im Sommer 1906 in Berg-Dievenow a. Ostsee. Anfang Juli fand ich dort 2 erwachsene Raupen, von denen mir die eine am 1. August diesen Falter lieferte, während die andere ein vollstcändig normales Tier ergab Nicht unerwähnt will ich lassen, dass ich vor etwa 15 Jahren am gleichen Orte ein mit dem hier abgebildeten nach meiner Erinnerung vollkommen gleiches Stück erzog, so dass die Vermutung beständigen Wicderkehrens dieser Form nicht von der Hand zu weisen sein dürfte. Diese Aberration ist vermutlich identisch mit „var." syltica Wernbg (Ent. Zeit. Stettin 1865, p. 154), die mehrfach auf der Insel Sylt gefunden worden ist (vgl. auch G. Warnecke Entom. Wochenbl. XXV, 1908, p. 198), und bildet eine Stufe der Entwicklungsrichtung von ab. dealbata Schultz; während bei dieser aber die braunen Teile des Vorderflügels auf einzelne Fleckchen, namentlich am Vorder- und Hinterrande und am Distalsaum, beschränkt sind, hat hier eine fleckartige Isolierung des Braun in harmonischer Verteilung über den ganzen Flügel auf kremefarbenem Grunde stattgefunden. Die Grundfarbe des Hinterflügels ist hell ziegelrot, fast orangefarben. — Nach freundlicher Mitteilung des Herrn Warn ecke auf Anfrage unseres Schriftleiters dürfte sich forma syltica mit „var." lunebur- gensis Machleidt & Steinworth (Mitt. Nat. Verein f. Fürstent. Lüne- burg IX, 1883—84, p. 40) decken. Erich Müller, Wilmersdorf b. Berlin. Thyatira batis forma confluens. Im vorigen Herbst trug ich mehrere Raupen von Thyatira batis L. aus unseren schlesischen Vorbergen (Umgebung von Hirschberg) heim, um festzustellen, ob aus den daraus erzogenen Faltern eine Abweichung gegen solche der Ebene zu ermitteln sei. Die Raupen entwickelten sich alle vor- züglich, so dass Verluste beinahe ausgeschlossen waren. Die Puppen, welche ich in einem ungeheizten Zimmer über- winterte, und stets etwas feucht hielt, ergaben fast alle tadellose Falter, von denen sich allerdings nur wenige (8";o) durch abweichende Färbung der Rosenflecke von den normalen Stücken unterscheiden. 2Ü6 Kleine Mitteilungen. Bei einigen erscheinen diese Rosenflecke nicht rot, sondern schmutzig weissgrau ; bei einem Exemplare nehmen die beiden Rosenflecke an der Flügelspitzc eine schmutzig dunkelgraue Färbung, gleich der- jenigen des Kernes des am Vorderflügel-Hinterrande stehenden Ro- senflcokes, an. Am auffälligsten erscheint mir jedoch das zuletzt geschlüpfte Tier, dessen Zeichnung wie folgt erscheint: Die drei Rosenflecke an der riügelwurzcl sind zu einem Ganzen zusammengeschmolzen und nur mit einem winzigen dunklen Kern versehen Der am Hinterrande des Vorderflügels gewöhnlich zwischen dem Wurzelfleck und demjenigen an der distalen Ecke des Hinterrandes befindliche kleine Fleck fehlt gänzlich. Die Flecke des Vorderrandes sind mit dem Fleck des Hinterwinkels durch einen weiteren Rosen- fleck brückenartig verbunden, sodass die ursprünglich dunkelgraue Grundfärbung des Flügels in dessen Mitte zu einer Binde umgestaltet erscheint. Diagnose: Vereinigung der Rosenflecke durch einen Verbindungs- fleck und Rückbildung der Grundfärbung des Flügels zu einer Binde. Diese Aberration belege ich mit dem Namen „conßuens" . Hirschberg (Schlesien). H. Marschner. Insektenfang durch Tiere. Als ich letzthin ein im Raupen- haus geschlüpftes aber versehentlich lädiertes chrysorrhoea-Q frei- liess, war es kaum 3 Meter weit in schwerfälligem Fluge gekommen, als ein Sperling darauf zuflog und es, den Körper in nächster Nähe im Flattern fast senkrecht stellend, erfasste; die Bewegung des Vogels sah recht unbeholfen aus, er flog dann mit der fetten Beute auf das nächste Dach, wo er sie verzehrte, nachdem er noch durch Schütteln des Falters eine förmliche Staubwolke um sich verbreitet hatte. Dass Raubfliegen Insekten überwältigen, die sie an Grösse weit übertreffen, habe ich oft beobachtet; jüngst aber fing ich eine Laphria flava Meig., die eine Vespa riifa L. gemordet hatte und an ihr saugend auf einen Baumstumpf sass. Die beiden ersten Abdominalsegmente der Wespe waren schon ganz ausgesogen und erschienen fast ganz durchsichtig. Dass Libellen Schmetterlinge fangen, scheint nicht oft vorzu- kommen; einmal aber wurde mir ein Spanner, den ich mit dem Netz verfehlt hatte, von einer Aeschna im Fluge weggehascht; die gleich darauf herabfallenden Flügel des Falters fielen ins Wasser, so dass ich nicht einmal feststellen konnte, was mir die Libelle fortgeschnappt hatte. B. W an ach. Kleine Mitteilungen. 207 Eine Pieris-Varietät. Seit 1904 stellte ich Untersuchungen über die Variabilität der Grösse bei Pieris hrassicae L. an, dabei gehen alljährlich Hunderte dieser Falter durch meine Hände. Hier habe ich gleich eine bequeme Gelegenheit, eventuelle Färbungs- oder Zeichnungsunterschiede bei hrassicae festzustellen. Die Vorjahre zeigten nur geringe Unterschiede insofern, als die Zeichnung an der Flügelspitze beider Geschlechter und die runden Flecke bei den 9 P bald kräftiger, bald schwächer waren. In diesem Jahre fing ich 3 frische Exemplare (2 c/c/, 1 9 ), bei welchen an Stelle der schwarzen eine ganz lichte graubraune Farbe steht. Audi habe ich öfter feststellen können, dass der Spitzenfleck stark weiss bestäubt ist, Potsdam, den 5. Aug. 1908. H. Aue). Ueber die Lebensweise der Castiiia - Raupen scheint nicht viel bekannt zu sein. C. Bar berichtet 1878 in den Annales d. 1 Societe entom. de France p. 30, dass er Castniden - Raupen im Innern von Musaceen und Palmen gefunden hat, bei F. W. Kirby, Handbook of Lepidoptera III p. 35 (1897) lesen wir, dass die Raupen von Castnia hauptsächlich an den bulbenartigen W^urzelstöcken verschiedener Orchidaceae und Bromeliaceae (Ananasgewächsen) minieren, so z. B. Castnia eudesmia Gray (Chili) in der Bromeliacee Pourretia coarctata. Es erscheint niclit uninteressante dem Bekannten die Beobachtung eines Einzelfalles der Entwicklung einer Castnia -Art in einer ^brasilianischen Orchidee hinzuzufügen, den ich Ende October auf dem hiesigen Königl. zoolog. Museum zufällig kennen lernte. Es waren dort gerade zwei weibliche Stücke einer Castnia, wohl C. acraeoides Bsd. oder einer verwandten Form, zum Abtöten in ein Giftglas befördert, die sich in den etwa daumenstarken Bulben einer Orchisart entwickelt hatten. Die Pflanzen waren dem Museum von der landwirtschaftlichen Hochschule nebst den lebenden Schmetterlingen und den Puppenhüllen über- wiesen worden, die Bulben waren völlig ausgehöhlt und die zerstörende Tätigkeit der Raupen hätte wohl sicher ein Absterben der Pflanze herbeigeführt, so dass der Schmetterling als Schädling für Orchis-Kultur in Frage kommt. Kirby bemerkt, dass die Raupen von C. eudesmia in Aussehen und Gewohnheiten mit grossen holzfressenden Käferlarven Aehnlichkeit haben, der Falter fliegt bei Tage heftig und unstet, etwa wie Aglia tau, um die Nahrungspflanze, in der Ruhe soll er die Flügel aufrecht susammen- schlagen wie ein Tagfalter. Dies würde die Ansicht von C. Bar 208 Kleine Mitteilungen. 1. c.) begünstigen, welcher die Castaniiden für Tagschmetterlinge liält, und in der Tat haben sie in habitueller (auch morphologischer) Hinsicht viel Aehnlichkeit mit den llesperiiden, deren Stellung bei den Rhopaloceren allerdings wohl mit gleichem Recht bestritten ist. Auf die Uebercinstimmung gewisser Charaktere zwischen Hesperiidae und Castnia hat auch schon Westwood 1877 (T r. Linn. Soc. London) hingewiesen, so dass ich nicht recht begreifen kann, warum die weder bei den Rhopalocera noch bei den Heterocera einwandfrei unterzubringenden Castniidne nicht bei der koordinierten Einheit Grypocera Karsch, die jetzt nur durch die einzige Familie Hesperiidae repräsentiert wird, eingereiht werden. -==-= H. Stichel. Entwicklung von Schlupfwespen in lebenden Käfern. Am 19. Juli d. J. erbeutete ich in Beelitz i. M. etwa 30 Exemplare von Ergaies faber. — 14 Tage später, nachdem ich die genadelten Käfer in einer Kiste gerichtet hatte, bemerkte ich zu meinem grossen Erstaunen, dass sich im Kasten ca. 8 mm lange Larven bewegten. Ich untersuchte zunächst den Torf, konnte daselbst aber keine Spuren der Maden entdecken. Darauf besichtigte ich die Leiber einiger der Käfer und fand dieselben voll von lebenden Larven, die sich alsdann in den Leibern der Käfer verpuppten, während die- enigen, welche die Käfer verlassen hatten, sich frei im Kasten verwandelten. — Nach ca. 2 Wochen schlüpften die Wespen. Herr Dr. C. Bischoff, welchem ich einige der Microparasiten übergab, teilt mir mit, dass unter den 3 ihm übergebenen Insekten sich allerdings eine Microschlupf wespe, im Uebrigcn aber 2 kleine J^' liegen befinden. Die Schlupfwespe gehört zu der Gruppe der Braconiden und wahrscheinlich in die nahe verwandten Gattungen Alysia oder Dacnusa. Diese Schlupfwespen leben parasitisch in Käfern und sind dieselben Herrn Dr. ßischofi" in Mistkäfern und namentlich in von Ameisen angefressenen, aber noch lebenden Käfern aus Käfer- gräben, auch in Carabusarten, begegnet. Die beiden anderen Microinsekten gehören einer kleinen Fliegen- art, vielleicht einer Lipara-Avt an, die neben Microschlupfwespen schmarotzt und auch in Pflanzengallen lebt. Dr. Bisch off, dem ich mehr Material zur Verfügung stellen werde, behält sich bezüglich dieser .Fliegen und Microschlupfwespen noch weitere Mitteilungen vor, die er zusammen mit seinem Sohne, stud. Bischoff, für das nächste Heft zu verfassen in Aussicht stellt. H. Rangnow, Berlin. [Berl. Eiitüiii. Zeitschrift, Band LIIT, Jahrgang 1908.] 200 Literatur. Eiitomologisches Jahrbuch. 18. Jahrgang. Kalender für Insekten-Sammler auf das Jahr 1909. Herausgegeben von Dr. 0. K rancher. Leipzig, Verlag von Frankenstein & Wagner. 1909. Preis: 1,60 Mk. Willkommen geheissen von seinen Freunden und aufs beste ausgestaltet, sich neue Freunde zu erwerben, liegt der soeben zur Ausgabe gelangte 18. Jahrgang des Entomologischen Jahr- buches für das Jahr 1909 zu kurzer Besprechung vor. Das kleine Werk bietet wieder eine grosse Fülle interessanten Materials. Eingeschaltet in das Kalendarium begrüsscn wir zunächst äusserst gründliche Sammel-Anweisuugen für Coleopteren von H. Krauss und für Microlepidopteren von A. Meixner. Von ganz besonderem Interesse ist auch die hier angeschlossene praktische Zusammenstellung der Microlepidopteren nach ihrer Entwicklungs- und Fangzeit in tabellarischer Form. 16 mehr oder weniger umfangreiche Abhandlungen und 20 kleinere, minder wertvolle Mitteilungen, die verschiedensten Insekten- gruppen berührend, schliessen sich dem ersten Teil des kleinen Werkes an. Unter den Autoren lesen wir die Namen anerkannt bewährter Fachleute. P. Kuhnt, A. Kunze A. Reichert, Rieh. Loquay, Max Rothke, Julius Stephan, H. Grützner, Dr. Meyer (Saarbrücken), Fritz Hoff mann, R. Heinemann, K Dorn, Meixner, von Dalla-Torre, 0. Meissner, Kran- cher, u. a. haben aus der Fülle ihrer Beobachtungen und Erfahrungen zu dem gediegenen Gesamtinhalt begesteuert. Der Aufsatz „ Entomologica varia" von Kuhnt will in der Vielseitigseit seiner Gesichtspunkte gelesen sein. Was da gesagt ist über „Populäre Entomologie", über „Entomologie und Schule", über den Wert von Biologie einerseits und von Systematik andererseits, etc. jedes in seiner Art wird jeder Fachmann gern lesen und billigen. 210 Literatur. Die Abhandlung von Alex Reichert, Leipzig: „Ueber auffällige Insektenpuppen", ausgestattet mit einer klar gezeichneten Tafel, macht mit Recht darauf aufmerksam, wie interessantes Beobachtungs- matcrial auch die früheren Entwicklungszustände der Insekten abgeben, und wie das biologische Studium der Insektenwelt sich mehr ausbreiten sollte. Die »Plauderei" von Julius Stephan: „Allerlei Interessantes aus dem Raupenloben einiger Microlopidoptcren" schliesst sich in der Tendenz dem eben Gesagten an und behandelt unter anderem gerade die Lebensweise der schädlichen Pyraliden, Tortriciden, Tineen u. a., die für den menschlichen Haushalt, Obst- kulturen, Nahrungsvorräte etc. von besonderer Wichtigkeit und Schädlichkeit sind Von hervorragendem Wert dürfte die analytische Tabelle zur Bestimmung der Tortricideu-Raupen von Dr. Meyer sein. Nur die einfachsten Merkmale, Grundfärbung des Körpers, Farbe des Kopfes, des Nacken- und des After-Schildes, endlich das Hinzuziehen der Futterpflanzen und der Jahreszeit genügen in den meisten J'^ällen zur Bestimmung der Art. Aehnlichwie man auf pflanzengeographischem Gebiet in den letzten Jahren den Versuch gemacht hat, das Vordringen der Mediterran- flora in nördlichere Gebiete systematisch zu verfolgen, bietet Prof. Dr. von Dalla-Torre eine „Zoographische Skizze" über die polaren Grenzen der Orthopteren incl. Dermapteren in Tirol. Die sämtlichen sichergestellten Arten dieser Gruppen werden namentlich mit ihrem Verbreitungsgebiet aufgeführt, und es wird angeregt, ähnliche Beobachtungen in den benachbarten Alpenländern anzu- stellen, um zu allgemeineren Schluss-Resultaten gelangen zu können. Der Abschnitt: „Literatur", aus der Feder des Herrn Heraus- gebers, beschäftigt sich mit einer Anzahl der neusten Erscheinungen des einschlägigen Büchermarktes. Die Austattung des Werkchens ist geschmackvoll, und aus- reichender Raum für Notizen nebst Brieftasche und Bleistifthalter macht das Büchlein zu einem recht praktischen Begleiter. Aus dem Vorwort und einem beigefügten Prospekt ersehe ich, dass dem kommenden Jahrgang auch noch „Sammelanweisungen für Käfersammler" beigegeben werden. Auf diese Beigabe, die bei der Sachkunde des Verfassers (Kuhnt) jedem Käfersammler willkommen sein wird, vermag ich zurzeit nur hinzuweisen, da uns dieselbe zur Besprechung nicht mit übersandt wurde. Dr. C. Bisch off. Literatur. 211 Von dem Tafelwerk „Die (Jross-Sehmettcrliuge der Erde" von Dr. Ad albert Seitz sind seit unserer letzten Besprechung erschienen: I, Vol. Fauna palaearctica "28. — 36. Lieferung. Darin an Tafeln Amathnsiinae, Nymphalidae ( Vanessa., Neptis, Eriboea, Euthalia). Satyrus, Danais, J'Atjjloea zu voraufgehendem oder begleitendem, Thecla, Cigaritis, Chrysophanus, Lampides {Ly- caenidae) zu dem zu erwartenden Text, der jetzt bis zu den Gattungen Melitaca und Aryynnis (Autor A. Scitz) gediehen ist. Was die Ausführung der Tafeln anlangt, so sind die Leistungen unvermindert zufriedenstellend; als namentlich gelungen können die Neptis- Ißiiihalia- u. a. Nymphaliden-Ti\Mi\ angesehen werden, auch die Tafeln mit Theda- und verwandten Gattungen sind im allgemeinen gut brauchbar, während bei den Chrysophanus-^WdQYn das natürliche Feuer vermisst wird und die Satyr us-1iiM\\, namentlich die letzten, zu hart gearbeitet erscheinen und im Farbton zu wünschen übrig lassen. Es sind dies aber nur geringere Schönheitsfehler, die dem Zweck des Ganzen, zumal mit Rücksicht auf den wohlfeilen Preis, keinen wesentlichen Abbruch tuen. Zu dem von H. Stichel gegebenen Nymphaliden-Text ist noch ein kleiner Nachtrag zu erwarten, im übrigen ist Form und Inhalt der Beschreibungen in bekannter knapper, aber in Hinblick auf die zahlreichen Abbildungen genügend erschöpfender Form gehalten, so dass das Werk nach dieser Richtung sein Programm einhält. Unbeschadet dessen wird bei dem Anschauen der Amathusien (Täf. 49), der Euthalien (Taf. 58), der Chara,res (Eriboea), Cyrestis etc. (Taf. G4), Eiiploea etc. (Taf. 28), wenn dies nicht schon früher geschehen, ein Zweifel daran nicht zu unterdrücken sein, ob der Heraus- geber recht getan hat, zahlreiche Vertreter sonst rein tropischer Gattungen in die palaearkti sehe Falterzone hereinzunehmen, und diesVerfahren muss zur Kritik herausfordern. War doch bei früherer Ge- legenheit gesagt (2. Liefrg. p. 15), dass die Vertreter gewisser tropischer Gaüungen ( Teinopalpusund Leptocircus), obwohl bishartandie „palac- arktische Grenze" herantretend, deswegen nicht mit aufgenommen sind, weil sie sich von da an nur nach Süden verbreiten. Nun, von Teinopalpus iniperialis weiss man, dass er in einer leicht ditferenzicrten Form (hiinalaicus Rothsch.) bis nach Zentral-China (Changyang) vordringt, also dasselbe Recht hat „palaearktisch" behandelt zu werden, als beispielsweise Ornithoptera aeaciis, Armandia thaidina, die Kallima- Formen, Euploea midamus, die Discophora- und Stichophthalma-Yormen Wenn also schon der Grundsatz im einzelnen unterbrochen werden muss, so erscheint er im allgemeinen 212 Literatur. anfechtbar und man kommt zu der Ueberzcugung, dass eine auf der Landkarte gezogene Scheidelinie zwischen den beiden aneinander und ineinander greifenden Faunengebiete unbrauchbar ist und nur eine ungefähre Direktive andeuten kann. Will man nun den Palaearktcn die ihnen zukommende räumliche Abgrenzung zu Teil werden lassen, so muss man zwei Linien ziehen: eine scharfe südliche, wie sie Seitz vorzeichnet und eine unscharfe, gen Norden verlegte und bis zu einem Breitengrad dehnbare Linie, unter dem kein Falter mehr fliegt, dessen nächste Sippe oder der selbst sonst nur in den Tropen vorkommt. Alle diese sind als exotische Gäste der Herren Palaearkten und die zwischen beiden Linien liegende Zone als neutrales Gebiet aufzufassen. Auf diese Weise Hesse sich auch zwischen Nord- und Süd-Amerika ein ganz zufriedenstellender Abschluss herstellen, denn das Verfahren, diese beiden Gebiete als einheitliches Ganzes zu behandeln wird noch weniger Anhänger finden, als die weitgehende Begrenzung derpalaeark- fischen Zone. Viel natürlicher wäre der Zusammenschluss dieser mit Nordamerika, einem Gebiet, in dem eine grosse Anzahl Gattungen und auch Arten mit dem des europäischen Festlandes übereinstimmen. Das sind natürlich alles grundsätzliche Fragen, die mit der Aus- führung des Unternehmens nur indirekt zu tuen haben. Das IL Vol., Fauna exotica, schreitet naturgemäss langsame^' fort. Wir registrieren als Neuausgabe: Fauna indoaustral ica: Liefrg. 8 u. 0, enthaltend textlich den Anfang des systematischen Teiles.- Papilionidao, Gattung Fapilw aus der Feder des als Autorität benannten K. Jordan, Tring, mit Tafeln hervorragender Vertreter der Ornithoptera-Grupi)e in tadel- loser Ausführung. Fauna americana, 4.— rner 189 enorm billige Cenlurien und Lose. Die systematische Reihenfolge dieser aussergewöhnlich roichlialtigen Liste ist die der neuen Anfinge (1901) des Cataloges von Dr. Staudinger und Dr. Rebel. Zur bequemen Benutzung ist die Liste mit vollständigem Gattungsregister (aucli Sj'nonvme) für Europäer und Exoten versehen Preis der Liste 1,60 Mk. (180 Heller). Die Liste enthält viele Neu- heiten und Preisäudei'ungen. Coleopteren-Liste 20 und Supplemente il52 Seiten gross Oktav), ca. '26000 Arten, davon 13000 aus dem palaearktischen Faunen- gebiete und 107 sehr preiswerte Ctntnricn. Die Liste ist mit vollstän- (liaem alphab. GattHugsregister (4000 Genera) versehen. Preis 1,60 Mk. (180 Heller). Liste VII (76 Seiten gross Oktav) über eui'op. und exot. diverse Insekten, ca. 3200 Hymenopt. 2400 Dipt, 2200 Hemipt., 600 Neuropt., 1100 Orthopt. und 265 hiol. Ohjede, sowie 50 sehr empfehlenswerte billige (Jentxmen. Die Liste ist ebenfalls mit vollst, alphah. Gattnngsrcgister (2800 Genera) versehen. Preis 1,50 Mk. (180 Heller). Listenversand gegen Yoransbezahlnng, am sichersten per Post- auweisung. Diese Beträge werden bei Bestellung von Insekten der betreffenden Gruppe von über 5 Mk. netto wieder vergütet. Da fast alle im Handel befindlichen Arten ii\ unseren Listen an- gelioten sind, so eignen sich dieselben auch sein- gut als Sammlnugs- kataloge. 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Diesen Zweck sucht er zu erreichen: a) durch regelmässige Zu- sammenkünfte der Mitglieder, in welchen eigene und fremde Beobach- tungen und Arbeiten mitgeteilt und besprochen werden, auch durch gemeinsame ontoniologische Ausflüge; b) durch Unterhaltung einer Bücherei der entomologischen Fachschriften ; c) durch Herausgabe einer entomologischen Zeitschrift. Aufnahme Berliner Mitglieder (Wohnsitz Berlin oder Umgebung) erfolgt nach einmalijjer Teilnahme «n einer ordentlichen Versammlung in den MonatFsitzungen. Bei Auswärtigen, welche dem Verein beitreten wollen, wird von dem Besuch einer Versammlung abgesehen. Der Mitgliedsbeitrag beträgt 10 Mk. jährlich. Lebenslängliche Mit- gliedschaft wird durch einmaligen Beitrag von 150 Mk. erworben. Die umfangreiche Bibliothek des V^ereins befindet sich unter der Verwaltung des Herrn L. Quedenfeld, Gr. Lichterfelde, Ringstr. 54. Das Verzeichnis der Bücher vom Jahre 1884, nebst Nachtrag von 1902 und Bedingungen zur Benutzung der Bücherei, zusammen 85 Druckseiten, ist gegen Einsendung von 55 Pf. von dem Bibliothekar oder Kassierer (siehe 2. Seile des Umschlages), zu beziehen. Aeltere Jahrgänge der Berliner £ntomol. Zeitschrift, von 1857 an, werden den Mitgliedern zu besonders ermässigtcn Preisen überlassen. Von den auf Seite 3 des Umschlages der Zeitschrift Jahrg. 1902 verzeichneten, verkäuflichen Separaten etc. ist noch Vorrat vor- handen; ferner ist abzugeben ^ Brenske, E. Die Serica-Arten der Erde, vollständiges Exemplar. Berlin 1897—1902. 626 Seiten. 1 Tafel 10,— V. Hoynin gen- H uene, Freiherr F. Aberrationen einiger est- ländischer Eulen und Spanner. 10 Seiten. 1901. 1 Tafel. 1, — Kolbe, H., Prof. Neue Lagiiiden aus Afrika. 15 Seiten. 1901. — ,75 Schulz, W. A. Biologische, zoogeographische und synonymische Notizen aus der Käferfauna des unteren Amazonenstroms. 17 Seiten. 1901 —-.75 Therese, Prinzessin von Bayern, Kgl. Hoheit. Auf einer Reise in Südamerika gesammelte Insekten. L Hymenopteren, (a. Forel, b. Kriechbaumer.) 14 Seiten. 1899—1900. 1 Tafel .... 1,50 IL Orthopteren, 15 Seiten 1899. 1 Tafel .... 1,50 III. Lepidopteren, 73 Seiten. 1901. 2 col. Tafeln. . 3,50 IV. Coleopteren, 23 Seiten. 1901. 1 col. Tafel . . 2,— V. Dipteren, Rhynchoten, 37 Seiten. 1902. 2 col. Tafeln 2,50 Vollständiges Stück Abteilung I— V .... 10,— Püngeler, R. Deilephila siehei, 3 Seiten. 1902. 1 col. Tafel 1,— Schultz, 0. Varietäten und Aberrationen von Papiiio podalirius. 14 Seiten. 1902. 1 Tafel 1,50 Speiser, P. Lepidopterologische Notizen, 8 Seiten. 1902 . . — ,50 Rebel, H. Lepidopteren aus Morea, 5 Texffiguren. 27 Seiten. 1802 1, — Werner, F. Beiträge zur Kenntnis der Orthopterenfauna Grie- chenlands, 2 Textfiguren. 7 Seiten — ,50 Separata der Sitzungsberichte für 1899. 62 Seiten 2 Fig. 1,— für 1900. 30 „ . . —,50 für 1901. 28 ., 4 Fig. —,50 Inhaltsverzeichnisse Bd. 1 — 6, 7—12, 13— 18 je .... —,25 desgl. chronolog. und aiphabet, Index der Arten etc. Bd. 1 — 24 — ,40 desgl. desgl. Bd. 25—35 —,50 R. Friedländer & Sohn, Berlin N.W. Karlstr. 11. In tinsercm Verlage ist erschienen: •. ' •• Catalog der Lepidopteren des Falaearctischen Faunengebietes von Dl 0. Staudinger und or. H. Rebel. Dritte Auflage des Cataloges der Lepidopteren des europäischen Faunengebietes. "2 Teile in einem Bande. 1901. (1. Fam. Papilionidae — Ilepialidae, von 0. Staudinger und Dr. H. Rebel. IL Fam. Pyralidae — Micropteryq'idae. von Dr. H. Rebel.) XXXIL 411 und 3(j8 Seiten. gross-Octav, mit, dem ßildniss Dr. Staudinger's in Lichtdruck. Preis in Leinwand gebunden: 16 Mark, broschiert: 15 Mark. Als Sonderdruck aus dem „Catalog der Lepidopteren" wird abgegeben: Iudex der Familien und (xattungeu — Index der Varietäten, Aberrationen und deren Synonyme. 102 Seiten gross-Octav. — Preis 2 Mark. L. Sorhagen. Die Kleiiisclimetteiiiiige der Mark Brandenbiirg' und einiger angrenzenden Landsch;iften. Mit besonderer Berücksiclitigung der Berliner Arten. 188G. gr. 8. o78 Seiten. Preis 6 Mark. Dei- duicli seine Itiologischen Arbeiten auf dem Gebiete der Mikro- lepidopterologie vorteilhaft bekannt gewordene X'erfasser bieftet in dem vorliegendem Werke eine iiber.^^ichtliclie Zusammenstellung einer der reichsten Mikrolepidopteren-Faunen Europas. Die Käferfauna der Balkanhalbinsel mit Berücksichtigung Klein-AsJens und der Insel Kreta von Viktor Apfelbeck Kustus am BosDisch-hercegov. Landesmuseum in Sarajevo. Hr.ster Band. Familienreihe Caraboidea. Ein Band gross-Octav von IX imd 422 Seiten, mit einigen Abbildungen im Text. 1904. Preis broschiert IS Mark, gebunden in gulcm Halbfranzband: 20 Mark. Ueber die Koleoptereiifauna der Balkanhalbinsel lag. bisher eine einheitliche Bearbeitung nicht vor, das Werk .\pfelbeck's der das Gebiet nach allen Richtungen hin selbst durchforschte, und dem in der Museum- Sammlung des Bosnisch-herccgovini- schen Landesmuseums zu Sarajevo ein unvergleichlich reich- haltiges Material zur Verfügung stand, dürfte daher wohl den Anspruch erheben, einem vielfach "empfundeueo Mangel abzuhelfen, j Berliner Entomologische Zeitschrift (1875—1880: Deutsche Eiitoinolog-isclie Zeltschrift). Herausgegeben von dem Berliner Entomologischen Verein ündet 1S56, ^G. 'V., unter V^edaktion von H. Stichel. Dreiundfünfzigster (53.) Band (1908). Drittes und viertes Ol u. 4.) Heft: Seite I\^, V, •213—298. Mit Tafel VI. VII. Beilagen: Tausch- und Kauf- Anzeiger, Inserate. Ausgegehen Anfang April 1909. Preis f ü r N i c li t m i t »■ 1 i e d 0 r (5 ^1 a r K . Berlin 1909. In Kommission bei R. Friedländer & Soli Karlstiassc 11. /<^ .^^'"'^ '"-'^6^. MAYp Inlialt des H. und 4. Heftes des r»:). Bandes (1908) der Berliner Entomologischen Zeitschrift. Seite Vereiiisangelogciilieitcii 111 IV— V A. Abhuiidliiiigeii. Becker. 1' li. Die Dipterengattmig Apoclea Macq. (1839). Mit Tafel VII 276-294 Dzin rzynski, Clemens. Nachtrag zur Abhandlung „Die paläarktisclien Arten derGattiiiigZygaena" 250 -253 Kleine, R. Die europäischen liorkenkäfei- und ihre Nahrungs]>Hanzen in statistisch-biologischer Beleuchtung (Schluss) 213—232 Linstow, Dr. v. Beobachtungen an deutschen Macro- lepidopteren 233—239 Skala, H. Kann Albinismus bei Lepidopteren nicht durch Einwirkung trockner Hitze entstehen? 248 — 249 Stichel, H. Vorarbeiten zu einer Revision der Rio- dinidae Groto (Erycinidae Swains.) I . . , 254—275 AV i c h gr a f , E. Beschreibung neuer Formen der Gattung Acraea E. aus Rhodesia, Mashunaland und Angola. Mit Tafel VI 240—247 It. Kleine Mitteiliiugeii. Auel, H. Kannibalismus bei Thccla w-albuni .... 297 Petersdorff. E. Wie ich zu einem Männchen von Ily- drilla palustris kam ' . 297—298 R a n g n 0 w , H. Entwickelungsstillstand oder Sommer- ruhe bei Agrotis-.\rten 265 Wanach, B. Mangelhafte Intelligenz bei Schwärmer- raupen 266 Druckfehlerberichtigungen 298 Adressen der Yorstandsinitglieder des Berliner Entomologischen Vereins. Vorsitzender: Herr F. Ziegler, Geh. Justizrat a. D., W. Berlin, Culmbacherstr. 12. Stellvertreter: „ F. Wichgraf, Portraitmaler, W. Berlin, Motzstr. 7:3. Schriftführer: „ . B. Wanach, Professor, Potsdam, Saarmunderstrasse 15. Kassierer: „ Direktor J. M. Dadd, Zehlendorf b. Berlin, Annastr. (i. Bibliothekar: „ L. Quedcnfeld, Lehrer, Gr. Lichterfelde bei Berlin, Ringstr. 54. iHerr A. Huwe, Geh. Rechnungsrat, Zehlendorf bei Berlin, Wannseebahn, Parkstr. 1(5. „ R. Heinricli, Rechnungsrat, Charlottenburg, Windscheidtstr, 32. Vereinslokai: S.W. Berlin, Königgrätzerstr. 111, Königgrätzer Garten. Sitzungen: Donnerstags Abend 8V-' Uhr. Gäste willkommen. Statuten-Auszug auf der 3. Seite des Umschlages. [Berl. Entom. Zeitschrift, Band LIII, Jahrgang 190S.] 213 Die europäischen Borkenkäfer und ihre Nahrungs- pflanzcn in statistisch-biologischer Beleuchtung. Von R. Kleine, Halle a S. Seh luss. G. -Pfl, 7 mal 1 2 — — 1 1 V. Gruppe: Tomicinae. 24. Gattung: Pityophthorus. Arten: 1. knoteki Reitt., 2. lichtensteini Ratz., o. puhcftrcns Marsh., 4. huyssoni Reitt., 5. henscheli Soitner. G. gln}>ralvs Eichh., 7. micrographits L., 8, e.vscutptus Ratz. Es waren befallen : H.-Pfl. Pinus 5 mal Cedrus — „ Larix — „ Picea 2 „ Abies 1 „ Tsuga — „ Pseudotsuga — „ Diese Gattung führt in die eigentlichen Borkenkäfer, die als solche das allgemeine Interesse der Forstleute wachrufen, ein. Ihre Bedeutung ist darum so gross, weil sie, soweit sie ein forstwirt- schaftliches Interesse haben, ausschliesslich Nadelholzbewohner sind, die Nadelhölzer aber gerade gegen den Angrift' von Insekten am wehrlosesten sind. Die Kiefer ist das beliebteste Angriffsobjekt. Sechs von den 8 Käferarten leben daran, worunter eine monophag; drei gehen auch gelegentlich nur an Kiefer, zwei andere sehr selten an Larix, keine aber auf andere Nadelhölzer. P. tmcrographns ist einer der wenigen Käfer, die zwei Nahrungspflanzen gleich gern befallen, niimlich Picea und Abies, überhaupt ist dieses Tier ziemlich polyphag, denn es geht nicht nur auf eine ganze Reihe von Pinus- arten über, sondern auch an drei weitere Hölzer, die noch nicht aufgeführt sind: Cedrus, Tsuga und Pseudotsuga, endlich auch an Larix ; P. exscidptus dagegen ist nur noch auf Pinus silvestris beobachtet. Es zeigt sich auch hier, was sich öfter beobachten 15 214 Ä. Kleine: Iftsst, dass nämlich die Kiefernbewolincr nur schwer und ungern auf andere Holzarten ^elion, die Piccahowohner aber nicht so streng sind und leicht selbst nur gelegentlich angepflanzte Holzarten angehen. 25. Gattung: Pityogenes- Arten: 1. chalcopraphus L., 2. austriacus Wachtl., '^. biden- tatus Herbst, 4. (inadrhlens Hart., 5. hifttridentatus Kichh. .Oa. forma conjuncta Reitt., G. pilidens Reitt., 7. lipperli Henschel, 8. pcnnidens Reitt. Es waren befallen: ll.-rfl. G.-Pll. Pinus ') mal H mal Picea 1 „ 3 „ Larix — „ 2 „ Abies — „ 2 „ Pseudotsuga — „ 1 ,, Das klare Bild der Gattung Pityophthorus findet sich hier nicht wieder. Zwar sind von den acht Käferarten allein seclis auf der Kiefer als H.-Pfl. heimisch, aber es ist keine so scharfe Abgeschlossen- heit gegen andere Nadelhölzer zu konstatieren. Eine Art ist monophag auf P. halopensis, der Uebergang auf andere Kiefern- arten sehr bedeutend, aber, wenn auch selten, wird Picea doch dreimal besucht, zweimal Larix, einmal Abies und sogar Pseudotsuga. Wenn auch die gelegentlich besuchten Kiefernarten den anderen Höl- zern zusammen an Zahl l)edeutend übei legen sind, so bleibt immerhin die Vielseitigkeit merkwürdig. Von einer Art ist die Nahrungs- pflanze unbekannt. Die einzige an Picea lebende Art aber ist. gleich den Arten der vorigen Gattung, auch an anderen Nadelholzgattungen zu linden, ändert also in ihrem Charakter nicht. 26. Gattung: Ips. Arten: I. sexdentatus Boern., 2. üipographus L.. H. cevdirac Heer., 4. aniitimis Eichh., 5. diiplicafus Sahlb., ti acumi- natiis Gyll., 7. inannsfeldi Wachtl., 8. erosus Weil., 8a form. rohusta Knotek, 9. proxinnis Eichh., 10. laricis Eabr. 11. stdiiralis Gyll.. 12. lonfjicollis Gyll., 18. curvidens Germ., 14. sphiidens Reitt., lö. vovontzowi .lacobs. Es waren befallen: Fjvropäische Borkenkäfer vnd ihre Nahr^nigspflanzen. 215 H.-Pfl. G.-Pfl. Pinus 4 mal 12 mal Picea 1 „ 4 „ Larix 1 „ 1 „ Abies 1 „ ß ,/ Cedrus — ,, 1 „ Das ist die Borkenkäfergattung im eigentlichen Sinne, dieVerwüsterin unserer Nadelwälder. Alle unsere bedeutendsten Nadelholzarten, die den Wert unserer Wälder ausmachen, sind als H.-Pfl. heimgesucht ohne Ausnahme. Aber auch der starke Gelegenheitsbefall ist bedeutend und bedenklich und zeigt teilweise eine erstaunliche Uebergangsfähigkeit. Zwar sind manche Käfer wie 1. typographus fast nur auf ihre Nahrungspflanze beschränkt, aber in der Not kennt auch sie kein Gebot. Monophag ist nur eine Art an Abies, vielleicht auch nur, weil sie erst verhältnismässig kurze Zeit bekannt ist. Sieben Arten leben nur an Kiefer als H.-Pfl., ausserdem je einmal noch auf Larix und Picea, also auf doppelten H.-Pfl., drei sind Picea-, drei Abiesbewohner. Die Buntscheckigkeit der G.-Pfl., die schon in der vorigen Gattung zugenommen hat, ist noch stärker geworden und so scheint es, als wenn unter Umständen kein Nadelholz von den Ipiden verschont werden würde. Namentlich ist J. curvidens darin ausserordentlich leistungsfähig, während der gefürchtete typographus ziemlich konservativ ist. Die 25 befallenen Pflanzen haben 63 Befalleinheiten aufzuweisen, davon sind aber allein 12 Pflanzenarten nur 1 mal befallen, 4 weitere 2 mal. Dagegen Abies alba 5 mal, Larix europaea 6 mal. Picea excelsa 10 mal und Pinus silvestris sogar 13 mal, sodass diese 4 Pflanzen allein über 50" n ausmachen, und dieser Satz fällt umsomehr ins Gewicht, als allein Kimal der Befall als H.-Pfl. figuriert. 27. Gattung: Xylocleptes. Arten: 1. hispinus Duft., 2. hhincus Reitt. Es waren befallen : H.-Pfl. G.-Pfl. Clematis 1 mal — Mit einer einzigen Ausnahme werden keine Nadelhölzer mehr auftreten. Die Nahrungspflanze von biuncus ist unbekannt. 28. Gattung: Taphrorychu s. Arten: 1. villifrons Dufour, 2. hicolor Herbst. 15* 216 R KI eine : Vs waioii l)cfallon: H.-rn. G.-Pfl. Fagus -2 mal Quercus 1 „ Castanea — „ — mal 1 >f Carpinus — „ Populus — „ .Tuglans — „ 1 „ 1 „ 1 „ Die Gattung, in ilircn H.-Pfl. um die Cupulifcren gruppiert, geht auch gelegentlich mit Vorliebe darauf. Das Vorkommen auf Populus und .luglans, die nicht zu den Cupuliferen gehören, ist wohl nur von untergeordneter Bedeutung. Jedenfalls sind aber alle Pflanzen Ange- hörige der apetalen Dicotyledonen und haben auch sonst unter sich grosse verwandtschaftliche Merkmale, welche die einzelnen Gattungen und l'aniilien einander nahe bringen. 29. Gattung: Thamnurgus. Arten: 1. varipes P^ichh., "2. cliaraciae Rosenh . H. euphorhia Küst.. 4. delpliini Rosenh., 5. kaltenheicM Räch, fi. jwtz Reitt., 7. scrntator Pandellö, 8. holtzi Strohmeier. Ms waren befallen: H.-Pfl. G.-Pfl. Euphorbia '?> mal 2 mal Delphinium 1 „ — „ Teucrium 1 „ — „ Origanum 1 „ — „ Lamiuni 1 „ — „ Betonica 1 „ — ,, Stachys 1 „ — „ Aconitum 1 „ — „ Quercus 1 „ — „ Carpinus — „ 1 „ Pirus — ,, 1 „ Kinc merkwürdige Gattung in der Tat, in ihr haben wir noch den l)iologischenUrtyi) der Borkenkäfer zu erblicken, von welchem vielleicht nur scrutator eine Ausnahme macht. Sonst aber herrscht eine gute Charakteristik vor, indem ausschliesslich krautartige Pflanzen befallen werden, ein unerhörtes Ereignis, das unter allen Borkenküfern nicht seinesgleichen hat. Drei Arten leben an Euphorbia, davon eine monophag, auch die Delphinium- und Aconitumarten sind monophag, dagegen ist kaJtenhachi an mehreren Pflanzen aufgeführt. Welches eigentlich die Il.-Pfl. ist, konnte ich nicht ermitteln, möglicherweise Kvropäiiche Burkenkäfcr vtnl ihre Nohrvrujsiißavzen. 217 sind alle gleich beliebt, was leicht, möglich ist, da alle Pflanzen den Labiaten angehören und im Bau ihrer Stengelorgane keine grossen Verschiedenheiten aufweisen; ich habe aus diesem Grunde auch alle als Il.-Pfl. aufgeführt. Ueber die eine an Bäumen vorkommende Art, die noch dazu von den Cupuliferen auf eine Pomacee übergeht, will ich nichts sagen, da ich die Frassfigur nicht kenne. Die Nahrungspflanze einer Art ist nicht bekannt, jedenfalls lebt sie auch auf einem Kraut- gewäcbs. Von den sonstigen, nicht monophagcn Arten, die alle zu den Euphorbiabewohnern gehören, zählen auch die befallenen G-Pfl. alle zur Gattung der H.-Pfl. 30. Gattung: Dryocoetes. Arten: 1: autograplms Ratz., 2. alni Georg., 3. villosus Yahr. 4. eoryli Perr., 5. acer'is Lindem. Es waren befallen: H.-Pfl. Picea Abies Larix Pinus Alnus Corylus Quercus Castanea Fagus Carpinus Acer Pirus Prunus Rhamnus Syringa Die Nadelholzbewohner fangen an zu verschwinden, treten nur noch sporadisch auf und teilweise unter merkwürdigen Verhält- nissen. D. autofjraplms befällt vier Nadelhölzer, jedes derselben einer anderen Gattung angehörig, eine grosse Vielseitigkeit. Besser gruppieren sich die Laubholzkäfer. Die Alnus-Art bleibt im wesent- lichen innerhalb ihrer Gattung, das Vorkommen an Corylus ist selten und führt gut auf die nächsten Arten, die an Cupuliferen hausen- Hier tritt zum ersten Male Corylus als H.-Pfl. auf; die G.-Pfl. zeigen aber eine grosse Unregelmässigkeit, es treten Pflanzen auf, die überhaupt nur einmal im Verzeichnis iliren Platz haben. Zu G -Pfl. 1 mal — mal - t> - ft - tt 1 ti 1 !• 1 ff - ff - " - ff 1 ft - ft — " tt ff 218 R. Kleine: beachten ist auch Acer als G.-Pfl. wesentlich deshalb, weil sie einen Uebergang zur letzten Käferspecies darstellt. Zusammenfassung: Zahl der Käfer : 48 und 2 var. Zahl der Pflanzen: H.-Pfl. G.-Pfl. 23 .36 Davon entfielen auf: Gymnospermen H.-Pfl. G-Pfl. 1 9 21 ausserdem (auch die H.-Pfl. tre- ten alle als G.-Pfl auf) Mouocotyledonen H.-Pfl. " G.-Pfl Dicotyledonen H.-Pfl. G.-Pfl. a) polypetale. 4 4 b) monopetale. 5 1 c) apetale. 6 12 (2 G.-Pfl. sind auch H.-Pfl). Mit dieser Gruppe ist der Höhepunkt in diesem Abschnitt über- schritten, und es ist nicht viel mehr hinzuzufügen. In zwei grosse Abteilungen ist diese Gruppe aufgeteilt, deren Trennungslinic zwischen den Gattungen Ips und Xylodeptes liegt. Aber die Bedeutung der Nadelholzbewohner ist doch so überwiegend wie in keiner anderen Gruppe. Von den 4(S Käfern sind bei o die Nahrungspflanzen nicht bekannt, 14 leben an Laubholz und der Rest von 31 an Nadelholz und, wenn man die Befallhäutigkeit betrachtet, so schrumpft die Bedeutung der Laubpflanzen und ihrer Bewohner in ein Nichts zusammen. Ich brauche auf die Befallverhältnisse und Häufigkeit der G.-Pfl. hier nicht noch einn)al einzugehen, da schon die einzelnen Gattungen mit den nötigen Bemerkungen versehen sind. Die Laub- holzbewohner sind ohne jede Bedeutung, kein eigentlicher Schädling ist darunter, während die Bewohner der Nadelhölzer zu den gefürchletsten Feinden der Forstwirtschaft zählen. Andererseits aber ist eine hohe biologische Konvergenz zu bemerken, denn es finden sich Käfer darunter, die wir uns in Bezug auf Entwicklung ihrer Brutpflege und auch anderer biologischer Eigentümlichkeiten auf der tiefsten Stufe zu denken haben; auf der anderen Seite aber auch die am höchsten differenzierten Piti/ophthorus-Arien. die wohl erd- geschichtlich am jüngsten, den höchstentwickelten Typ der Borken- käfer überhaupt darstellen. So vereinigen sich gerade in dieser Europäische Borkenkäfer mul ihre Nahrutnjspflanzen. 219 Gruppe die heterogensten Elemente, eine Tatsache, die, auch auf die Arten der Nahrungspflanzen übertragen, eine völlige Heberein- stimmung findet. Befallhäufigkeit: Es waren befallen: Gymnospermen: H.-Pfl. G.-Pfl. 9 -35 mal 21. 109 mal (+9) DicotyIed( Dnen: H.-Pfl. G.-Pfl. a) polypetale. 4 4mal 4 5 mal b) monopetale. 5 5 „ 1 1 „ c) apetale. 6 9 „ 10 17 „ (+2) Die befallenen Pflanzen waren: Bäume 43 mal, Sträucher 4 mal, Krautpflanzen 12 mal. VI. Gruppe: Trypodendrinae. 31. Gattung: Anisandrus. Art: 1. dispar Fabr. Es waren befallen die Gattungen: H.-Pfl.: Qnercus, Eagus, Castanea, Juglans, Carpinus, Alnus, Betula, Salix, Tilia, Fraxinus, Aesculus, Platanus, Vitis, Acer, Prunus, Pirus, Rosa, Sambucus, Robinia, Rhamnus. G.-Pfl.: Pinus, Thuja. Die Angehörigen der Trypodendrinae sind mehr oder minder Pilzzüchter, die Nahrungspflanze als solche verliert dadurch an Bedeutung und wird vornehmlich zur Wohnpflanze. Die Käfer sind auch mehr oder minder Kernkäfer, legen ihre Gänge also nicht in den kambialen Schichten an und züchten in den an- gelegten Gängen Pilze, wovon sie leben. Aus diesem Grunde ist auch die teilweise sehr starke Polyphagie zu verstehen. Sedlaczek hat ja, wie schon im ersten Abschnitt angeführt, bei dieser Grupi)0 die Phloroglucinrcaktion auf Lignin negativ gefunden, die Bedeutung als Nahrungspflanze ist also minimal. Eher wäre zu bedenken, dass der Saft- oder Ilarzstrom mancher Bäume einer Brutanlagc zu hohen Widerstand entgegensetzt. 32 Gattung: Xyleborus. Arten : ].euri/(/raphttsR-dV£ , 2. pfeiti Ratz., 3. drifograplias Ratz., -1. tnonographus Fabr., 5. saxeseni Ratz., G. crt/pto;/raphus Ratz. •220 R. Kleine "jS waren befallen: H.-Pfl. G-Pfl Pinus 1 mal 3 mal Picea ^ ir fi Abies * ff tt Larix * ff tt Alnus * ff ti Betula ' if ' tt Populus " tt ' tt Qucrcus ^ II ' tt Castanea *■ II ' tt Fagus II 1 II Ulmus ^ tt ' if Acer 1 ,, tt Tilia 1 „ ff Aesculus 1 ^j ff Pirus ' // // Sorbus ' II If Prunus ^ II II Diese Gattung zeichnet sich von der vorigen vor allen Dingen dadurch aus, dass die Polyphagie nicht so umfangreich ist und sich aucli nicht auf alle Käfer ausdehnt. Es ist X. eugraphiis nur auf Nadelholz gefunden, sogar nur auf Pinus beschränkt; eine auf Alnus lebende Art geht nur noch an Populus. interessant ist auch das Verhältnis zwischen dryographns und monographus. beide haben nicht nur dieselbe Il.-Pfl., sondern auch genau dieselben G.-Ptl. cryptographus ist nur auf Populus, dagegen ist saxeseni wieder ein vollständig polyphagcs Tier, das auf nicht weniger als 1.') Pflanzen vorkommt, darunter auch Nadolhölzer aller bedeutenden Gattungen, nach dieser Richtung hin also ein Käfer, polyphag im weitesten Sinne und alle anderen übertreffend. 33. Gattung: Xyloterus. Arten: 1. domestiais L., 2. signatus Fabr. 3 a. var. melanocephalus Eichh. Es waren befallen : Il.-Pfl. Pinus Picea Abies Larix Hetulu Alnus 2 G.-PH. 3 mal lineatus Oliv; Kuropäische Borkenkäfer und ihre Nahriniffspflanzeti. 221 H.-Pfl. G.-Pfl. Fagus 1 mal — mal Carpinus \ „ — „ Quercus 1 „ — „ Tilia 1 „ — „ Robinia 1 „ — „ Sorbus 1 „ — „ Prunus 1 „ — „ Der polyphage Charakter verleugnet sich auch in dieser Gattung nicht, die Scheidung zwischen den Nadel- und Laubholzbewohnern ist aber eine strenge. Unter den beiden Laubholzkäfern ist signatas durch seine geringe Neigung zur reinen Polyphagie ausgezeichnet; er zieht eine Holzart vor und geht nur gelegentlich auf andere, aber er hält in Bezug auf die Pflanzenverwandtschaft keine Grenzen ein. JC. domesticus dagegen ist wieder stark polyphag, die Zahl der bewohnten Pflanzen beträgt immer noch 12, die sich aus den ver- schiedensten Familien zusammensetzen. Die Nadelholzart endlich befällt alle hervorragenden Hölzer und dehnt ihre Tätigkeit auf Pinus am weitesten aus, da ihr hier natürlich der grösste Spiel- raum gelassen ist. Zusammenfassung. Zahl der Käfer: 10 und 1 var. Zahl der PHanzen: H.-Pfl. G.-Pfl. 32 4 Davon entfielen auf: Gymnospermen Dicotyledonen I Monocotyledonen H.Pfl. G.-Pfl. H-Pfl. G.-Pfl. ä .3 a) polypetale. 10 — j b) monopetale. I 2 c) apetale. 1 ' 15 - ' Die ungeheure Zahl der H.-Pfl. gegenüber den G -Pfl. ist in der Polyphagie zu suchen. Die befallenen Pflanzen waren: ol Bäume, 4 Sträuchei'. Die Befallhäufigkeit betrug bei den H.-Pfl. 45, bei den G.-Pfl. 12; eine so niedrige Ziffer ist noch nie erreicht und nur durch die Polyphagie lind damit das Vorhandensein nur einmal befallener Pflanzen zu erklären. 222 ir*. Kleine: G.-Pfl. 1 mal 1 „ 1 ,, 1 .. 3. Familie: Platypodidae Gattung Pia typ US. Arteil: 1. cifUndricus Fabr., 1 a. form, cylindriformis Keitt., 2. oxyurus Dufour. Es waren befallen : Il.-Pfl. Quercus 2 mal Castanea — „ Fagus — „ Fraxinus — „ Abies 1 „ — „ Obwohl auch die Piatypus- kv\.Q\\ Kernkäfer sind, so sind sie doch keine Pilzzüchtcr, 'i sondern die Larven leben von dem sich in den Gängen ansammelnden Saftgerinsel. Infolgedessen ist auch von keiner Polyphagie die Rede, vielmehr ist die Laubliolzart mit geringer Ausnahme auf Cupuliferen beschränkt, die Nadelholzart aber, wenn auch nur selten, auf Quercus zu finden. Es findet also eine gute Trennung gegenüber den Trypodendrinen statt. Zusammenfassung: Zahl der Käfer 2 und 1 Zahl der Pflanzen H.-Pfl. 3 Davon entfielen auf: (Gymnospermen Dicotyledonen Il.-Pfl. G.-Pfl. Il.-Ptl." G.-Pfl. 1 — I a) polypctalc. b) monopctalc. c) apetalo. 2 a Vorzcichnis der Pflanzen und ihre Befall stärke. a) Gymnospermen, i. Junii)crus coninumis L. 1 mal darunter als II. -PH. - nu var. G.-PH. 4 Monocotvlcdoncn •) sabina L. 3. oxycedrus L. -1. phoenicea L. 5. macrocarpa Endl. microcarpa Neili'. 7. Thuja occidentalis L. 1 1 ll ') rfi-. Stiolmieyer, Hoitr. z Kenntnis d. IJiol. v. PI. ctfUndriformls Reitt. ..I':nt. Bliittor", Band III, y. GS. Europäische Borkenkäfer und ihre ■ Nahru)ufsi ißanzen. 223 8. Thuja Orientalis L. 2 mal darunter als H.-Pfl. 1 mal n. „ spec. 2 it 1 10. Piniis austriaca Höss. 27 it 7 11. . cembra L. 14 It 3 12. „ halepensis Miller 11 It 7 13. „ larica Poir 4 II — 14. „ leucodermis Ant. 15 II — 15. „ maritima Lam. 17 II 3 16. „ montana Miller 14 r 2 17. „ nigricans Host. 1 II — 18. „ peuce Grieseb. 2 II — 19. „ pinaster Soiand 9 II — 20. „ pinea L. 4 ,, ,, — 21. „ rigida Mill. 9 ,, — 22. „ strobus L. 16 II — 23. „ sylvestris L. 44 II 20 24. „ taurica 1 II — 25, „ uncinata 1 II — 26. Larix europaea L. 21 II 2 26 b. „ „ cebenensis 2 II — 27. Abies cephalonica Lond. 2 ,^ 1 28. „ balsamea Mil!. 1 II — 29. „ fraseri 1 ,, ~ 30. „ nordniannia WilUi. 1 ,. — 31. „ sibirica Ledeb. 2 II — 32. „ pectinata Dec. IG ,, 4 33. Picea excelsa Lam. 34 II 18 34. „ obovata 1 — 35. „ omorica Willk 1 II — 36. „ orientalis Willk. 1 II — 37. „ pungens Engelni. 1 II — 38. „ „ malensis 1 ,, — 39. Cedrus libaui L. 2 II — 40. Cupressus sempcrvirciiö L. 1 II — 41. Pseudotsuga douglasi Lindl. 2 II — 42. Sequüia gigaiitea Lindl. 2 ,, — 43. Tsuga , canadensis Willk. 1 II — Angiospermae. a) Di cot yled Ion eil. «1 polypetalc. Ramme alaccae . 44. Clematis vilalba L. 1 mal darunter als Il.-PH. 1 mal '2'2A 7i'. Kleine: 45. Delphiniuni coiisolida L. 1 mal darunter als II -Pfl. 1 mal 46. Aconitum stoerkianuni Reichb • 1 „ II II II 1 II Acei'ciceae. 47. Acer campestrc L. 9 - n II II II 1 ,, 48. „ obtusatuni 1 „ II II II 1 II 49. „ platanoides L. 2 „ II II II 1 II 50. „ pseudoplatanus L. 4 „ II II II •H „ Bippocastanaceae. 51. Aesculus hippocastainnn L. 9 II II II 2 II Rhamnaceae. 52. Rliamnus frangula L. 1 ,, II II II 1 II 5o. „ cathartica L. 1 ,, II II II — ,, Vitaceae. 54. Vitis vinifera L. 2 „ II II II 1 n Tiliaceae. bb. Tilia parvifolia Ehrh. 7 „ II II II 4 II ^ ulmifolia Scop. Malvaceae. 56. Hybiscus syriacus 1 „ ,, n II 1 II PapUionaceae. bl. Cytisus laburnum L. II II II 1 II 58. „ alpinus Mill. 1 „ II i> II 1 ,, 59. Genista horrida 1 ., ,, II II 1 ,, ÜO. Ononis natrix 1 „ ,, II II — ,, 61. Robinia pseudacacia L. 3 „ ,, II II 2 ,, 62. Spartium scoparium L. - II II II II I II 63. „ junceum 1 1. „ II II — II 64. Trifolium pratense L. 1 n „ II II- 1 „ 65. Ulex curopaeus L. 2 II II II — II 66. Calycotoma spinosa Sk. 1 1, ,, II II — II 67. Anagyris foetida L. 1 „ „ II II 1 „ Bosaceae. 68. Rosa canina L. 1 „ II II II 1 „ 69. Prunus domestica L. .') ,, ,, II II 2 ,, 69 a. „ spec. 1 „ „ II 1 „ 70. „ cerasus L. 4 „ „ II II •_) 1. 71. „ armeniaca L. •j ,, II II — „ 72. ,, avium L. 1 .. ,, II II — ,. 7S. „ iusititia L II ,, II II -- ., 74. „ padus L. '^ .. ,, II n — „ 75. Amygdalus communis L. ■} ,, II II 1 II 7(). Cydonia vulgaris Pers. -) ■^ II II II II — II Kuropiiische Borkenkfifer iind ihre Nahrvngspßanzen. 225 2 mal darunter als H.-Pfl. — mal 77. Persica vulgaris Mill. 2 mal 78. Pirus malus L. 6 .. 79. communis L. 2 ., 79 1 a. ,, spec. 1 „ 80. Sorbus aria Crtz. 3 „ 81. ancuparia L. 5 „ 82. Amelanchier ovalis 1 „ 8.S. Crataegus oxyacantlia L. Anacardiaceae. 2 84. Pistacia terebintlius 2 „ 85. lentiscus li. Araliaceae. 1 „ 8ri. Iledera lielix I.. Lnranthaeeae. 1 „ S7. Viscimi album L. 1 „ ß) monopotalo, Caprifoliaceae. 88. Sambucus nigra L. Olenceae. 1 „ 89. Olea europaea L 6 „ 90. Fraxinus exelsior L. 8 ., 91. ornus 3 „ 92. Syringa vulgaris L. 4 ,. *93. Ligustrum vulgare L. Lahiatae. 1 „ 94. Teucrium scorodonium L 1 „ 95. Origanum vulgare L. 1 96. Lamium album L. 1 M 97. Betonica officinalis L. 1 II 98. Stachys sylvatica L. 1 II y) apetale. Huphorhiaceae, 99. Euphorbia amygdaloides L. 1 100. -, characias 1 101. ., denuroides L. 1 102. ,, gerardiana Jac(i. 2 , 103. „ wulfenii 1 Elaeagnaccae. 104. Elacagnus spec. 1 , Urtieaceae. 105. Ficus caria 2 , 22« /?. Kleine: Moraceae. lOfi. Monis alba L. 1 mal darunter als Tl.-Pfl. I mal Ulmaccae. 107. Ulmus campestris L. 9 „ „ „ ,, 8 „ lOS. „ effusa Willd. 11 „ „ „ „ 7 ,. 109. „ montana Witli. 8 „ „ „ „ 7 ., 109 a. „ spec. 1 , „ 1 „ Plalanaceae. 110. riatanus occideiitalis L. 1 „ ,. „ „ 1 ,. Jiiglandaceac. 111. .luglans nigra L. I » » >, >, — „ 112. „ regia L. 2 1 „ Behdaceae. 118. Betnla verrucosa ') ,» ■, ,. ., 4 „ (alba L.) 114. ,- pubescens Ehrli. 1 •• „ ■• .. — " 11'). Alnus glutinosa Gärtn. 4 „ „ ., „ 2 „ llG. „ incana D.-C. '^ ■. •■ •• .. ."> .. »17. ,. viridis 1 " •> >• •> — „ 117 a. .. spec. 1 .. .. .< .. 1 „ Salicinene. lls. Salix fragilis L. 1 >■ .. ., ,. — „ 118 a „ spec. 2 „ „ „ „ 1 „ 119. Populus alba L. 1 •> - •• >■ 1 - 12(>. ,. nigra L. •> - >• >■ •> 1 „ 121. „ pyramidalis Roz. 2 ., .. .- .. 1 „ 122. „ tremula L. 7 „ „ „ ,, 2 „ facfoceae. 12:1. Fagus sylvatica L. 1') " - •• » •') -. 124. Carpinus betulus L 12 „ - " .. 2 „ 125. Ostrya carpinifolia 2 ,. ,/ .. „ 1 „ 126. Castanea vesca Gaertn. 7 „ „ „ „ 2 „ 127. Corylus avellana L. H „ „ „ „ 1 „ 128. Quercus pedunculata Elirli. \h „ „ „ „ 11 „ 129. ., rubra L. 1 " " " " 1 " 130. ,, sessiliflora Sm. 3 „ „ „ „ 1 „ 131. „ suber L. 2 „ „ „ ,. 2 „ 131 a. „ spec. -^ " " " " 1 " S c h 1 u s s I) e t r a c h t u n ge n. Die Linien, welche die H.-Pfl. von den G.-Pfl. trennen, sind iiutiirgomäss koinr scliarfon und os ist nicht ininior leicht, iiher die It^uropäische Borkenkäfer und ihre I^ahrungspßamen. 227 Zugehörigkeit ein sicheres Urteil zu fällen. Ich will versuchen, die Schwierigkeiten an zwei Fällen kurz zu illustrieren. Ht/lesinnft fra.vini hat Fraxinus excelsior zu seiner H.-Pfl., kommt aber, wie das Verzeichnis zeigt, auch auf Syringa vulgaris vor. Befällt der Käfer beide Pflanzen ohne deutlichen Unterschied, so ist eine Deutung natürlich sehr schwer, wenn er aber, wie ich das beobachten konnte, die Syringa verlässt, schon angelegte Brutgänge nicht vollendet, keine Eiablage vollzieht, sondern sich wieder ausbohrt und seine H.-Pfl. aufsucht, so ist der Unterschied zwischen H.-Pfl. und G.-Pfl. ohne weiteres klargestellt. Dagegen ein anderes Bild. Hylastes palliains kommt nach dem Verzeichnis von Tredl auf Picea excelsa als seiner H.-Pfl. vor, gelegentlich aber auch auf einer ganzen Reihe von Kiefern, in unserer Gegend auf die hier ausschliesslich kultivierte Pinus silvestris. Ich halte ihn keineswegs für ein seltenes Tier auf dieser Pflanze, er tritt wenigstens eben so stark auf wie andere Uifla st es- Arten, die auch an P. silvestris als an ihrer H.-Pfl. leben, und er findet sich mit diesen anderen seiner Gattung in friedlicher Gemeinschaft zusammen an ein und demselben Baum brütend. Haben wir ihn an seiner H.-Pfl. als G.-Pfl. vor uns? Das ist ein Fall der meines Erachtens nach garnicht vom Beobach- tungsresultat an der Kiefer allein beurteilt werden kann, es kommt viel- mehr darauf an, den Käfer zu beobachten, wie er sich verhält, wenn Pinus silvestris und Picea excelsa zusammen in einem Revier wachsen, wenn beide Baumarten ihm gleich günstige Bedingungen bieten. Geht er ohne triftigen Grund beide Pflanzen in gleicher Stärke an, dann haben wir auch Ursache, beide Pflanzen als H.-Pfl. anzuspreciien, im gegenteiligen Falle ist die Sachlage gleichfalls klar. Was er also an der Kiefer aus Not tut, braucht darum noch keine Tugend zu sein, und das Anpassungsvermögen erscheint mir überhaupt als eine Fähigkeit, die sich aus Umständen und Nöten entwickelt hat. Es ist also wohl ohne weiteres klar: findet sich auch H. palUahis alljährlich an der Kiefer brütend, so braucht er darum keineswegs diese als H.-Pfl. anzugehen und kann trotzdem ein Fichteninsekt sein. Erst auf Grund einer langjährigen Beobachtung und an der Hand eines reichlichen Materials lässt sich das pro und contra einer solchen Frage entscheiden. Die Annahme einer ursprünglichen H.-Pfl. für einen jeden Käfer oder doch für systematisch eng umschlossene Kreise ist überhaupt ein ganz naturgemässes Postulat. Die Borkenkäfer, soweit sie in den kambialen Schichten leben, und das sind die meisten, sind doch von den Bildungen des Kambiums völlig abhängig. Der Saftstrom kann stark oder schwach sein, und, was bei Nadelhölzern 228 R. Kleine: als besonders erschwerend ins Gewicht fällt, der Harzfluss kann die Befall möglichkoit völlif; illnsorisch machen und den Käfer, will er nicht ersticken, zum Rückzug zwingen. Das sind V'erhältnisse, denen der Käfer bei Anlage seines Brutraumes zunächst Rechnung zu tragen hat. Dazu kommt, dass ganz bestimmte Anforderungen an die Starke der Borke, Standort und dadurch bedingte Temperaturverhältnisse. Bonität, Alter, Stammteil u. s. w. gestellt werden. Es hat also einer ganzen Reihe von Generationen bedurft, am Eigenschaften, die am geeignetsten für die Fortpflanzungsverhältnisse sind, sich heraus- dilferenzieren zu lassen. Dass der Käfer hierbei von einer Pfianzen- arf auf die andere gependelt sei, ist nur schwer einzusehen und das umsoweniger, da im Anfang der Angriff ziemlich primär gewesen sein muss, der Widerstand der Pflanzen auch ein sehr bedeutender war. Heute sind die wirklichen Schädlinge unter den Borkenkäfern mehr oder minder alle sekundär und befallen mit Vorliebe kränkelndes Material, hier ist der Widerstand eben nicht so gross. Der l'eber- gang auf eine andere Pflanze kann also nur der Not gehorchend und nur auf eine solche geschehen, die Eigenschaften besitzt, welche der il.-Pfl. ähnlich oder gleich sind und damit nur eine geringe Moditikation in der Lebensführung des Käfers erfordern. Eine andere Gruppe, die zu Schwierigkeiten Veranlassung geben kann, sind die polyphagen Arten. Ich habe schon im ersten Abschnitt darauf aufmerksam gemacht, dass die untersuchten Arten kein Lignin im Darmtractus hatten, da sie Pilzzüchter sind. Damit ist man aber auf eine neue Unklarheit gestossen, denn es erhebt sich nun die Frage: sollen die Nahrungspflanzen als H.-Pfl. oder G.-Pfl. an- gesehen werden? Ich glaube, dass die dünnstämmig bleibenden Pflan- zen eigentlich als H.-Pfl. ausscheiden müssten, da diese Käfer mehr oder minder alle im Holze leben, auch Stämme, die eine an- sehnliche Stärke bekommen, bevorzugen; hier ist nun gar keine Grenze zu ziehen, und ich habe auch alle als H.-Pfl. aufgeführt, um die Klarheit der Polyphagie nicht zu verdunkeln. In den nach- folgenden statistischen Angaben habe ich diese Pflanzen, es sind ihrer fünf, als G.-Pfl. aufgeführt. Ferner lassen auch die streng nionoithagcu Arten kein ganz sicheres Bild zu. wenigstens oft nicht. Mir scheint die strenge Monophagio ein Heniinschuli in der Entwicklung zu sein, und in der Tat sind die nionopliagen Arten meist auf ganz merkwürdige Pflanzen l>eschränkt; man vergleiche die Angaben im vorigen Abschnitt. Dann scheint es mir auch garnicht als ausgemacht, dass alle als monophag aufgeführten Arten, soweit sie au Nadelholz vorkommen, auch wirk- lich streng monophag sind. Es sind meist Käfer, die noch in Europäische Borkenkäfer und ihre N ahrvmjspßanzen . 229 ziemlich unerforschten Gegenden leben und die bei genauer Kenntnis noch manche Ueberraschung bereiten werden. Wenn sich also solche bedeutende Schwierigkeiten in den Weg stellen, so ist es nicht immer möglich, einen sicheren T^nterschied festzustellen. Der freien Meinung muss immer ein gewisser Spielraum bleiben, doch sind die Listen nach bestem Wissen aufgestellt. Ich wiederhole also: Es lässt sich ein Unterschied zwischen H.-Pfl. und G.-Pfl. festeilen, wenn auch die Feststellungen durch Umstände verschiedener Art erschwert werden. Die G.-Pfl sind keine Produkte des reinen Zufalls und ich will im nachstehenden noch einmal rekapitulieren, was zum besseren Verständnis nötig ist. Die Eceoptopasteriden gruppieren sich im wesentlichen um Ulmaceon, Pomaceen und Fagaceen ; die Phleotrihini um Oleaceen, Papilionaceenund Nadelhölzer; A\g Hylesinidenwm Oleaceen, Ulmaceen, Papilionaceeu und Nadelhölzer, nur 2 Arten machen von den 82 eine Ausnahme. Die Crypturgiden mit einer Ausnahme alle an Nadelholz. Diese eine Ausnahme in der Gattung Polygraphus ist auch dadui'ch merkwürdig, däss sie an eine Pflanze der Eccopto- ffasteriden geht, was sonst nie vorkommt, Polygraphus hat mit Eceoptogaster auch sonst manches Verwandtschaftliche. Die Crypha- liden erscheinen zwar im ersten Augenblick als ziemlich zusammen- gewürfelt, aber auch sie gruppieren sich gut um Salicineen, Urticaceen, Papilionaceeu, Tiliaceen und Nadelhölzer, nur 2 Pflanzen machen von den 20 eine Ausnahme. Die Tomiciden endlich leben vor allen Dingen an Nadelhölzern, Fagaceen. Euphorbiaceen, Ranunculaceen, nur 2 Pflanzen von 48 machen eine Ausnahme Die polyphagen Trypodendriniden scheiden naturgemäss aus Die Platypodiden sind an Nadelholz und Fagaceen. Soweit die H.-Pfl. Wie verhalten sich die Gruppen nun zu den G.-Pfl. y Die Eccoptogasteriden : Die Ulmaceen gehen zu den Fagaceen vor allen Dingen, dann zu den Oleaceen und Pomaceen; die Pomaceen aber neigen zu den Ulmaceen, die Fagaceen bleiben mit einer einzigen Ausnahme zu ülmus streng unter sich. Die Phloeotrihini bleiben in ihren G.-Pfl innerhalb ihrer Familien. Hylesiniden: Die Nadel- hölzer bleiben unter sich, die Oleaceen neigen zu den Ulmaceen Fagaceen nach den Pomaceen, vor allen Dingen aber nach ihren eigenen Familiengenossen. Die Crypturgiden bleiben mit Ausnahme einer Art innerhalb ihrer Pflanzenfamilien. Von den Cryphaliden neigen die Tiliaceen zu den nahe verwandten Malvaceen hinüber, nur selten nach den Fagaceen. Die Salicineen bleiben unter sich, das Gleiche tun die Papilionaceeu und Nadelhölzer, alle andern Pflanzen 16 230 li. Kleine: werden nionophag befallen. Die Tomiciden bleiben in Nadelhölzern lind Kuphorbiaceen in ihrer P'amilie, die Fagaceen gehen zu den Ponuicecii, wovon nur eine Art eine Ausnahme von untergeordneter Bedeutung macht, der Rest ist monophag. Die i)olyphagen Tri/po- (lendrUicn fallen ans und die J^latypodiden sind innerhalb der l"'agaceen festgelegt, einmal tritt der merkwürdige l-'all ein, dass von einem Nadelholz auf eine i"'agacec gegangen wird. Zur besseren Uebersicht stelle ich die Gruppen gegenüber. Kccopiogasteriden : Ulmaceen Fagaceen, Oleaceen, Pomaceen. Pomaceen Ulmaceen. Fagaceen ^ Ulmaceen. Phloeotrihini : Oleaceen ^ Oleaceen. Papilionaceen =^ Papilionaceen. Oleaceen Fagaceen. Tlylesiniden: Ulmaceen Pomaceen. Papilionaceen Papilionaceen. Nadelhölzer Nadelhölzer. Crypturgiden: Nadelhölzer - Nadelhölzer. Pomaceen Pomaceen. Cryphaliden: Salicineen Salicineen. Nadelhölzer Nadelhölzer. Papilionaceen - Papilionaceen. Tiliaceen Malvaceen, Fagaceen. Tomh-iden: Nadelhölzer Nadelhölzer. Euphorbiaceen — Kuphorbiaceen. Fagaceen - Pomaceen. Flatypodiden: Fagaceen Fagaceen. Nadelhölzer Fagaceen. Noch einige Bemerkungen über die monophagen Arten. Ist auch die Abhtängigkeit von den NahrungspHanzen eine grosse, so sind doch die Verbreitungsgebiete derselben mit denen der Käfer durchaus nicht zusammenfallend, und es sind sicher auch klimatische Verhältnisse u. s. w. mitsprechend. Bei 10 Arten ist die Nahrnngspflanze überhaupt unbekannt, das beweist die noch ungenügende Durchforschung. Verbreitungsgebiet: 9 Arten mediterran, davon 1 Art bis in die Schweiz gehend, 1 Art in Frankreich. 2?) Arten sind monophag, davon an mediterranen Pflanzen im mediterranen Gebiet: 8; an Pflanzen die zwar noch mediterran sind, jedoch nicht in diesem Gebiete befallen: 1; Pflanzen ans Mischgebieten aber im mediterranen Gebiete befallen: 1; Pflanzen ans dem mitteleuropäischen und damit auch deutschen Florengebiete: 2; in Deutschland und angrenzenden Staaten: 7; nur in Deutschland : 2; im mediterranen Gebiete: 2. Die medi- Europäische JBorkenköfir vnd ihre ^ialtrvngspßamcii. 231 teri'anen Arten sind also ziemlicli stark, aus Deutschland sind überhaupt nur 2 Arten zu nennen. Der Befall der Laubhölzer ist grösser an Zahl als der der Nadelhölzer und auf eine grössere Anzahl von Pflanzenspecies verbreitet und daher kommt es, da auch die Floren- gebiete nicht scharf begrenzt sind, zu einer Unbestimmtheit in den Uebergängen von einer Flora in die andere. Die Nadelhölzer dagegen, die . weniger zahlreich sind, zeigen schärfere Grenzen. Absolute Befallhäutigkeit: Die Gesamtzahl der befallenen Pflanzen betrug 131. Davon scheiden sofort 42 aus, die nur als G -Pfl. auftreten, ferner würde ich hier 5 PHanzen der polyphagen Arten absetzen, sodass 84 bleiben. Ich ziehe auch hiervon noch diejenigen Pflanzen ab, die überhaupt nur einmal angegeben sind, es sind 32, sodass 52 übrigbleiben, die sowohl als H.-Pfl. wie G.-Pfl. befallen sind. Davon entfallen auf Gymnospei'men 12, Dicotyledonen 40 und zwar a. Ifi, b. 4, c. 20- Monocotyledonen — . Der Gesamtbefall war: Gymnosi)ermen 294 mal Dicotyledonen 2.')4 mal und zwar a. 88, b. 28, c. 138. Die 294 Befalleinheiten an Nadelholz betreffen 43 Pfl. also ein Verhältnis wie 1 : 7. Die Dicotyledonen überhaupt i V, wie 1 : 2,8. und zwar a. 1 : 2, b 1 : 2,5, c. 1 : 4. Da die Zahl der wirklich ernstlich befallenen Nadelhölzer aber nur 11 beträgt, so ist ohne Schwierigkeit zu erkennen, wie hoch der Befall dieser wenigen Arten ist, wenn man bedenkt, dass sie allein 219 Befalleinheiten ausmachen, also fast ein Verhältnis wie 1:22, gewiss ein klarer Beweis, dass diese eigentlichen Borken- käfer, die allein 4U'^/o des Gesamtbefalles ausmachen, den ganzen drei Familien das Gepräge aufgedrückt haben. Von den Pflanzen waren 94 Bäume, 22 Sträucher, 15 kraut- artige. Ist es also auch nur ein Bild der Statistik, das ich hier geben konnte und wollte, welch' interessanten Momente hat es ergeben. Eines ist namentlich sehr auffallend: das Fehlen aller monocotylen Pflanzen. Stellen wir uns auf den Standpunkt der alten Botaniker, die die Monocotyledonen als auf die Nadelhölzer folgend dachten, wie wäre das gänzliche Fehlen dieser Pflanzen zu denken, während doch die apetalen Dicotyledonen so zahlreich sind V Zwar hat Eich ho f einen ^2//>o^/i^- neniiis arimdinis beschrieben, aber was will das bedeuten, ist doch seine Nahrungspflanze noch unbekannt. Weit sympathischer dagegen ist die Erklärung, die sich nach den Anschauungen der neueren Botaniker geben lässt. Wenn die Monocotyledonen die jüngst entstandenen Pflanzen sind, dann dürfen wir wohl, ohne zu einer Zvvangshypothese zu greifen, annehmen, dass die Käfer in ihrer Entwicklung denen der Pflanzen noch nicht gefolgt sind und, soweit IG* 232 li. Kleine: das europäische Gebiet in Betracht kommt, auch wohl kaum folgen worden, denn unter den Monorotyledonen ist kein einziger naum und wir liaben aus den Verzeichnissen gesehen, dass eine Dift'e- renzieiung der Lebensweise eintrat, nachdem sich die Käfer an Bäume oder baumartige Pflanzen gewöhnten, dass wir die an Kräutern lebenden Arten wohl nur noch als Relikte einer längst vergangenen Zeitei)0che ansehen dürfen, und dass eine Zurückdifferenzierung wohl kaum ein- treten dürfte. So sehen wir hier ein merkwürdiges Schauspiel: Die Käfer im Vorwärtsschreiten, in der Evolution, ilie Pflanzen aber im Zustand der Reduktion, und doch sind sie gerade in diesem Zustande einander nützlich. Es ist also nicht unbedingt nötig, dass erdgeschicht- lich junge Pflanzen auch die in der Entwicklungsgeschichte vorwärts schreitenden Käfer an sich fesseln müssten. [I3crl. Eiituiii. Zcitscliiil't, Band LI IT, JalirgaDj,' 1908,] 233 Beobachtungen an deutschen Macrolepidopteren. von Dr. V. Li n stow in Göttingen. L Aporia crataegi L. Diese Art war bei Bertrich der häufigste Schmetterling, der viel zahlreicher vorkam, als Pieris hrassicae, rapae und najn. 2. (joiiopteryx rhamiii L , forma rosea m. Im vorigen Jahre beschrieb ich die rosenrot gefärbte Aberration von G. rhamni i) worauf Herr M. Gillmer in Cöthen mir mit- teilte, dass er im selben Jahre diese Form in der Internat. P^ntomolog. Zeit sehr. Guben ab. rubescens genannt habe; G. rhamni, bei denen der Vorderrand der Vordertlügel 1,5 mm breit oder der ganze Rand der Vorderflügel und Hinterflügel 3 mm breit rotbraun eingefasst seien, wurden in der genannten Zeitschrift Bd. IX, 1895, pag. 142 und 158 beschrieben Nicht nur in Holstein und England ist diese rote ab. von rhamni gefangen, Röber gibt an in Seitz, (Grossschmetterlinge der Erde, Pars I, Vol. l pag. 6ü}, dass ein an G. dcopatra erinnerndes Männchen bei Freiburg in Baden gefangen sei: progcssiva Geest (Allg. Zeitschr. P'.ntom. VII p. 529, 1902). . 3. Melaiiargia galatea L.. forma flava m. Von Melanargla galatca sind mehrere Unterarten (Varietäten) und Aberrationen beschrieben. Die subsp. procida Herbst aus dem südöstlichen Europa hat oben vielmehr Schwarz als die typische Unterart; Forma turcica Gn. ist fast ganz schwarz; Forma leucomclas Esp. hat auf der Unterseite weisse Hinter- flügel mit von der Oberseite kaum durchscheinender Zeichnung; Forma galene 0. ist ohne Augen; Forma lugens Oberthür ist oben einfarbig dunkelbraun, Hinter- n)it 5 gelbgeringten Augen; Vovmaimelania Oberthür, Hinterflügel unten dicht schwarz bestäubt ') Man vorgl: b]iit, Zeit. (Stuttgart) v. 21 p. !)(! il!H)7) inid die sich liieraii kniipfondon Ei-örtciiiiiiifii von (lillnicrl. r. p. 1()4, 22(>. - D. Iledakt. 234 V. Linstow: Forma franzenaui Aig.. 9, alle Zeiclinungeii, auch die der Unterseite, fahlbraun (Ann. Mus. Nat. Ilungar. 19(>ß p. 512). Eine auffallende und keineswegs seltene Aberration ist bisher nicht benannt; sie unterscheidet sich vorwiegend von der typischen dadurch, dass die Hinterflügel auf der Unterseite rostbraun sind; Ilübncr hat sie fig. 185 abgebildet und Herrich Schäffer meint (1 pag. 53), die Figur sei wohl nach einem besonders frischen Exemplar gemacht; die frischen Exemplare der typischen l'^orni haben aber stets eine gelblichweisse Farbe der Unterseite der Hintorflügel, welche derjenigen der Oberseite genau entspricht. Bei forma flava ist die Oberseite aller Flügel gelblich weiss, etwas weisser als bei der typischen Form; der Vorderrand der Vorderflügel ist rostbraun, wie man es bei Melanargia si/IHks Hbst. findet, die Fransen aller Flügel zwischen den Rippen ebenfalls, aber heller; auf den Vordcrflügeln steht in der schwarzen Binde in Zelle G, 'I auf den Hinterflügeln in Zelle 1 c, 2, 3, 5 und 6 je ein schwarzes, blau gekerntes Auge auf der Oberseite; die schwarze Binde der Hinterrtügel ist in Zelle 4 unterbrochen; unten ist die Grundfarbe der Vorderflügel wie die der Oberseite; nur die Spitze ist rost- bräunlich, ebenso der Distal-Sauni; das Auge in Zelle 6 ist verloschen blau gekernt; die Grundfarbe der Hinterflügel ist hell rostgelb, die Binden sind schwarz bestäubt und erscheinen dadurch dunkel rost- braun ; die Augen in Zelle 1 c, 2. 3, 5 und 6 sind verloschen blau gekernt; in Zelle Ic stehen 2 Augen. Bei der typischen Form (jalatea sind auf der Oberseite die Fransen zwischen den Rii)i)en wie die Grundfarbe: auf den Hinterflügeln ist die schwarze Binde in Zelle G nicht unterbrochen; Augen fehlen oben ganz; v Heine- niann sagt (Die Schmetterlinge Deutschlands, pag. 27), die .Vugen der Oberseite seien oft undeutlich; ich habe bei der hier ungemein häutigen Art niemals solche Stücke gesehen. Unten sind die Spitzen der Vorderflügel und der Saum ohne Rostgelb, die Grundfarbe der llinterflügel ist, wie die der Oberseite, gelblich weiss, die Augen sind schwarz gekernt und von einem scharfen schwarzen Kreise um- zogen, der bei forma flava völlig fehlt. Ich habe diese aberrative Form bei Göttingen und Bücke- burg zwischen der typischen i-'orm fliegend gefangen; das Exemplar, nach dem Hübner seine Abbildung gemacht hat, stammt vermutlich aus Baiern. 4. Aphautopiis hyperaiitluis L., forma jirete Müll. Strohmeyer hat in der Göttinger Gegend arete nie gefangen; M Die topogriipliischoii I5czeiclii\iinii0ii iiacli H e i- r i c h - S o li ä f f c r und v. HoincniaiiM. Beubachti(ii(/en an deutschen Maeroleiridoptere^i. 235 ich erbeutete in diesem Jahre ein schönes Exemplar auf dem Hain- bei'g nahe der Stadt; auf der Unterseite stellt nur ein sehr kleines Auge in Zelle 5 der Vorderflügel und der Hinterflügel in Zelle G. letzteren zeigen ausserdem 3 feine weisse Punkte in Zelle 1 b, 2 und 3 5. Pararge maera L., forma adrasta Hb. Im Juni 1908 sammelte ich in der Umgegend des Bades Bertrich, in der Nähe der Mosel zwischen Coblenz und Trier gelegen ; hier flog adrasta mit der typischen Form zusammen nicht selten, ebenso bei Aachen; der Schmetterling setzt sich gern an senkrechte Felsen. G. Erebia medusa F., forma psodea Hb. Diese Varietät kommt nach dem S taudinger-Reberschon Katalog in Ungarn und Bulgarien vor; ist also wohl als Lokal- rasse oder Subspecies zu betrachten; ich fing in der Nähe von Göttiugen ein Paar in copula; das Männchen war medusa, das Weibchen eine der südlichen psodea analog gebildete Form. 7. Apatura iris L., forma jole Schiff. Es ist bekannt, dass die Schmetterlingsfauna einer Gegend nicht konstant dieselbe bleibt; Arten und Formen sterben aus, die früher häufig waren, und andere, die bisher fehlten, treten neu auf. Letzteres ist der Fall für forma jole, die in Jordans Werk über die Schmetterlinge der Göttinger Gegend M als hier fohlend bezeichnet wird, denn während Stromeyer, nach dessen Sammlungen und Aufzeichnungen die Arbeit gemacht ist, durch 38 Jahre hindurch (1840-1878) hier unermüdlich gesammelt, wurde jole von ihm nicht gefangen. In den letzten Jahren aber ist diese Form hier aufgetaucht und ich kenne sie in 6 hiesigen Sammlungen in hier gefangenen Exemplaren. Die Flügelspannung beträgt vorn 62 mm ; auf der Oberseite tragen die Vorderflügel kleine weisse Flecke in Zelle 4, 6 und 7; die Flügelspitze ist gerundet; die Hintcrflügel haben ein rostbraunes, schwarz gekerntes Auge in Zelle 2; auf der Unterseite sind die Vorderflügel im Mittelfelde rostbraun, die Spitze ist von derselben Farbe, am Vorderrande nahe der Wurzel stehen hinter- einander 2 schwarze Flecke, zwischen denen der Raum weiss ist; die Unterseite der Hinterflügel ist in der Mitte rostbraun mit weissen Flecken und der Hinterwinkel ist rostbraun mit einem schwarzen Fleck in der Ilinterseite. Sehr verschieden davon ist ein hier gefangenes Exemplar; zu- 1) Die Schnietlerling.sfaiiiia Nordwostdeutschlands, iiL'^hesnudere die lepidopterologischen Verhältnisse der Umgegend von Göttingen. .lemi 1H86. 236 V- L instow: nächst ist es viel kleiner; die Flügelspannung beträgt vorn nur 47 nini; die Si)itze der Vordeiflügel ist scharf rechtwinklig und der Distal- land zwischen Rippe 3-G ist tief eingezogen; oben stehen auf den VorderHügelii nahe der Spitze 3 weisse Flecke und proximal von ihnen f) verloschene blass bräunliche; die Hinterflügel haben kein Auge in Zelle "2. Völlig verschieden von jole ist aber die Unter- seite: auf den Vorderflügeln ist der Raum zwisclien den beiden schwarzen Vorderrandsflecken rostbraun, die Flügelspitzen sind nicht rostbraun. Die Hinterflügel sind einfarbig braun mit verloschenen grauen Wellenlinien ; die rostbraune Mittelbinde fehlt, ebenso der rostbraune Fleck am Hinterwinkel, der auch auf der Oberseite fehlt; dagegen steht in Zelle 2 auf der Unterseite der Hinterflügel ein kleines weisses, schwarz geringtes Auge. Weibchen von jole scheinen höchst selten zu sein; Mosley bildet in seinem Varieties of british Lepidoptera, Huddcrs- field 1899 tab. 14 Hg. 4 ein solches ab, hier habe ich nie eins gesehen. Das Weibchen von Apatura iris niuss einen üblen Geruch haben; Rösel (Insektenbelustigung IH, Nürnberg 1755, pag. 251) sag'., „dass das Männchen sonderlich auf dem Mist, am meisten auf den Küh- flagen sitzt"; eslässt sich mit altem übelriechendem Käse ködern, und auf dessen Geruch ist es so versessen, dass der sonst so scheue und flüchtige Schmetterling sich auf den Käse setzt und sich hier mit der Hand greifen lässt; auf diese Weise erhält man aber stets nur Männchen. 8. Argyuiiis papliiu L., forma valesiua Esp. Ein schönes Exemplar dieser Aberration fing ich im vorigen Jahre im Hainberg bei Göttingen; Stromeyer hat sie hier nicht beobachtet. 1). Ijycaeiia iearus Rott., toima caerulea Fuchs. Ein ganz blaues Weibchen von icnrus fing ich im vorigen Sommer bei Göttingen, das in d(M- Farbe genau einem Männchen von L. semi((r<]us Rott. entspricht; forma caeridea ist in dem Staud i nger- Rebel'schen Katalog mit den Worten gekennzeichnet: „alis i)osticis caeruleis"; das ist aber nicht richtig, denn auch die Vorderflügel sind blau, wie es auch in der Originalbeschreibung von Fuchs, Stettin, entoin Ztg. Bd. XXXVHl. ls77. pag. 188 angegeben ist; Oberthür hat eine analoge Form auch in Algier gefunden und nennt sie snpracoeridea. Mein Fxenii)lar entspricht auf das genaueste der Beschreibung von l-'uchs, welche Gillmer in der Internat, entom. Zeit sehr 2. .lahrg. No. 1, Guben lüO-S, No. 1, pag. wiedergegeben hat. Diesen ßeobachtunyen an deutschen Alaerolej/idopteren. 237 blauen Formen des Weibchens von L. icarus 10 Namen zu geben, caerulea Fuclis, a^nethystina Gillmer, glauca Maassen, clara Tutt, yarkardensis Moore, caerulea- cuneata Tutt, supracoerulea Ober- thür, caervlefcens Wbeeler, pallida Tutt, angulata Tutt, war wobi nicht nötig. 10. Lycaeii.i corydoii borussia Dadd. Mein Sohn fing bei Keniberg, Provinz Sachsen, eine Anzahl Exemplare von Lycaena corydon, welche einen beginnenden Mela- nismus zeigen. Während bei der typischen Form die Flächen der Flügel an der Oberseite des Männchens einfarbig silbergrau sind mit 1,5 mm breitem schwarzem Rande der Vorderflügel, der auf den Hinterflügeln nach dem Hinterrande zu schmaler wird, erscheint bei meinen Exemplaren der schwarze Rand der Vorderflügel 3 mm breit die Rippen aller Flügel sind schwarz bestäubt, und auf den Vorder- flügeln sind die distalen - ■> von Rippe 3 bis zum Vorderrande schwarz überzogen, sodass man ein grosses schwarzes Dreieck der Flügelspitze sieht, das mit dem schwarzen Distalrande zusammen- fliesst. Die Unterseite der Flügel unterscheidet sich von derjenigen der typischen Form nur dadurch, dass sie lebhafter gefärbt ist; die Grundfarbe der Hinterflügel ist bei L. corydon typ. mehr gelblich, während sie bei dieser Form mehr ins Braune zieht und der weisse Fleck in Zelle 3 und 4 schärfer hervortritt. Es dürfte sich hier um dieselbe Form handeln, welche Dadd in der Sitzung des Berliner Entomol. Vereins vom (>. Dezember v. J. (Vgl. Entomol. Rundschau No. 1. 1909, Beilage) aus der Berliner Gegend und Ost- preussen demonstrierte, die hiernach über Brandenburg bis Provinz Sachsen verbreitet zu sein scheint und als eigene Unterartoder Lokal- varietät aufzufassen sein mag. 11. Asterscopus sphiux Ilufn., forma aberr. Von dieser Art fing mein Sohn im Oktober 1908 bei Düben. Kreis Bitterfeld, Provinz Sachsen, ein merkwürdiges Exemplar Die Grundfarbe ist dunkolgrau, die Hinterflügel sind etwas heller; die Wellenlinie ist stark gezackt und erreicht di'stal die Saumlinie, in Zelle Ib ist sie verbrciteit und erscheint hier als weisser Fleck; die Fransen sind auf allen Flügeln dunkelgrau mit grossen, scharf weissen Flecken auf den Rippen, die Schlingen der Wellenlinie sind schwarz ausgefüllt nach dem Distalrand zu, nach der l'^lügclwurzel zu stehen schwarze Pfeilfleckc, die Rippen sind schwarz, besonders im distalen Saumfelde ; die schwarzen Längslinien der Vorderflügcl sind auf dem dunkclgrancn (irundc der Vorderflügcl viel weniger auffallend als 238 V. Linstotv: hei der liellgraiieii lypischoii Foiiii. Das Exemplar ist ein Weibchen. In dorn St ;i u dingcr- Rcltcrsclicn Katalog sind Abcrratiuncn von y\st. s/>hhhV nicht verzeichnet. 12. Xyliiia oriiitliopiis Hott., forma aberr. Das hier erwähnte Exen)plar wurde ebenfalls von meinem Sohne bei Dühen gefangen. Es zeichnet sich dadurch aus, dass der Raum rechts und links von der Nicrenmakel und von hier ein breiter Streif bis zum Hinterrande tief schwarz ist, so dass das 'JMer bei ober- flächlicher Betrachtung an Mamcslra sercna erinnert; an dem Aussenrande der angedeuteten Ringmakel steht ein schräger schwarzer Fleck. Auch bei dieser Art sind in dem genannten Katalog keine Aberrationen verzeichnet. lo. Aiiipliidasys betiilaria L, forma doiiblcdayaria Mill. Nach Stand fuss (Handb. d. palaearkt. Grosschm. •_'. Aufl. Jena 1896, pag. 316) kommi douhledayaria seit 30 (jetzt 42) Jahren in England vor, seit 10 (jetzt 22) Jahren in Westfalen und der Rheinprovinz, seit 18b4 bei Hannover und Gotha, seit 1892 in Schlesien." Jm Sommer fing Herr Meinheit in Göttingen ein solches Weibchen. Fr band dasselbe abends an einen Baumstamm und fand es am folgenden Morgen in copula mit einem Männchen der typischen Form hctidaria\ aus den Eiern, die das Weibchen legte, erzog er Raupen, welche sich verpuppten; es wird sich nun zeigen, wie das Resultat sein wird. 14. Fidonia famiila Esp. Diese Art, welclie im westlichen Deutschland, in Belgien und miltlercn und südlichen F'rankreich vorkommt, fing ich in einem schönen Exemplar bei Bertrich. 15. Fidoiiiii liinbata F. Der Schmetterling fliegt im mittleren und westlichen Deutschland, in der Schweiz, in Krain, in Holland, Belgien und Frankreich und wurde von mir bei Eisenach und Bertrich gefangen, 16. Lobophora sertata Hb. Die Verbreitung dieses Spanners ist eine sehr zerstreute; er wurde beobachtet in Dänemark, Sachsen, Schlesien, Ostfrankreich, der Schweiz und üesterreich; ich fing ihn im Oktober 1908 in mehreren Exemplaren bei Northeim in der Nähe von Göttingen. Beohachtumjen an deutschen Alacrulepidoj/tdrcn. 239 17. Giiüphos obscuraria Hb., forma atra in. Von diesem Spanner sind die aberrativen Formen calce. Boarmia roboraria Schiff., forma infiiscata Stdgr. Ein fast schwarzes Exemplar von infuscata schickte mir mein Sohn, das er bei Kemberg gefangen hatte; man erkennt von der Zeichnung nur die schwach angedeutete, helle Wellenlinie, die von der proximalen Seite dunkel begrenzt ist; die Unterseite ist grau, die Spitze der Vorderflügel wie bei der typischen Form gelb; das Exemplar ist ein Weibchen mit 51 mm Flügelspannung. 20. Percoiiia strigillaria Hb. forma abcrr. Diese Art fing ich in mehreren Exemplaren bei Bertrich, bei einem Weibchen sind der 1. und 2. Querstreif der Vorderflügel stark verbreitert und verdunkelt und machen den Eindruck einer dunkel- braunen Querbinde. 240 [IJcrl. Kntuiii. Zoilsclirilt, Band LIll, Jahrgang 1*J08.] Beschreibung neuer Formen der Gattung Acraea F. aus Rhodesia, Mashunaland und Angola. Mit Tafel VI. Von F. Wichgraf, Berlin. 1 Acraea rliudcsiaiia n. sp. — Taf. VI. Fig. l cf, 2 Q. Diese neue Art ähnelt in dem gedrungenen kräftigen Flügelbau der nohara-^ in der Anordnung der Flecke auf den HinterHügcln . iSÜSi. Neue Formen der Gattunff Acraea F. 241 ist. Eine deutliche Saumbinde (' -' mm breit) läuft vom Apicalfleck zum Ilinterrande. Wurzelfeld dunkel bestäubt, Distalrand dos V'order- und Hiuterflügels mit weissen Fransen versehen. Die Flecke des Hinterflügels in der Anordnung wie bei A. ealdarena aber gleichmässiger in Umfang, mehr gerundet und grösser. Best.änbung des Wurzelteiles stärker und ausgedehnter als auf dem Vorderflügel. Die 2 mm breite Saumbinde am Distalrand ist ziemlich scharf gegen die leuchtende Grundfarbe abgesetzt. Die darin liegenden hellen Flecke der Unterseite schimmern in leicht violetter Färbung hindurch. — Unterseite im allgemeinen wie bei A. caldarena, mit den durch die Veränderung der Oberseite bedingten Abweichungen. Körper sammetschwarz, hinten in kreidiges Weiss übergehend. After goldgelb behaart. Q. Grundfarbe rauchig chokoladenbraun. Der helle Schimmer des männlichen Vorderflügels zu einem deutlichen, scharf begrenzten weissen Fleck ausgebildet, dessen hintere Ecke etwas verschwommen in Feld 3 hineinragt. Der Fleck in der Zelle bedeutend vergrössert. Länge des Vorderflügels 2,8 cm, habit. Rhodesia, coli. Wichgraf. 2 cfcf an die Museen in London und Stockholm abgetreten. 2 Aeraea intermedia n. spec. — Taf. VI, Fig. 3 c/, 4 Q. Form der Flügel gestreckter, so wie bei A. caldarena oder besser noch, wie bei A. natalica Boisd., besonders beim Q. . cf. Grundton ein gleichmässiges stumpfes Gelbbraun, nicht so leuchtend wie bei der vorigen Art. Der Apicalfleck ist 7 mm breit und gradliniger als bei A. rhodesiana, auch ist die anschliessende Saumbinde etwas schmaler. Das Band ist nur durch 3 runde Discalflecke in Feld 3, 4 und 5 (der mittelste, der grösste, nahe der Spitze der Zelle) repräsentiert, die in gerader, dem Rande des Apicalfleckes nicht ganz paralleler Linie stehen, der hinterste dem- selben am nächsten, umgekehrt wie bei A. caldarena. — Die zwei in Feld 4 und 5 auf der mittleren und vorderen Discocellularis liegenden Flecke gerundet, aber zusammenhängend ; der in der Mitte der Zelle befindliche Fleck eirund und auf ^ 3 der Entfernung von ihm bis zur Wurzel noch ein kleiner strichförmiger Punkt. Der kreisrunde Fleck in Feld 2 steht der Zelle näher als bei A. rhode- siana und caldarena. in fast gleichem Abstände wie von Rippe 2 und 3 , und der darunter befindliche Doppelfleck in Feld 1 a dem Rande bedeutend näher. In der Mitte zwischen ihm und der Wurzel nur ein kleiner Punkt. Rippen nach dem Rande zu schwarz; Wurzelteil nur leicht bestäubt. Auf dem Hinterflügel die Bestäubung stärker, nicht über die Mitte der Zelle hinaus. Die 242 F. Wicligraf: l"'lecl. und ebenso der längliche l'Meck in der Zelle, welcher zudem nicht (juer, sondern in der Längsrichtung der Zelle steht. Wiirzelbestäuhung hier in geringem Masse vorhanden (hei anacreon typ. bis Rippe 2). Unterseite sel)r farbenprächtig. Vorderflügel ein tiefes rötliches Orange, die schwarzen Rippen schwefelgelb eingefasst. Hinterflügel: Grundfarbe hellgelb. Die noch helleren distalen Saumflecke nur durch sehr zart graue, feine Bogenlinien eingefasst. In den Zwischen- räumen zwischen den hell gesäumten schwarzen Rippen und h'lecken orangefarbene Füllungen. Der Fleck in der Zelle bildet mit 3 grad- gradlinigen Flecken hinter der Zelle in Feld 1 c und 1 b und mit dem in ihrer Verlängerung nach vorn stehenden länglichen Fleck in Feld 7 den Durchmesser für -1 ziemlich legelmässige, durch die discalo Fleckreihe gebildete Halbkreise. An der Wurzel von l-'cld 7 steht noch ein länglicher Fleck und 2 Punkte in Feld 8 und 1 a. Länge des Vorderfl.: 2 cm, hab. Angola, coli. Wichgraf. 6 Auraea oiierata forma nov. iiniida Q. — Taf. VI. Fijj;. 10. Wie A. violaru}!) vinhrata zur typischen Unterart, so verhält sich die vorliegende Form zu A. onerata typ. Tr. Ob es aber nur eine Regenzeitform der letzteren, ob es, wie die vorhandenen Ab- weichungen der Zeichnungen vermuten lassen, vielleicht sogar eine besondere Art ist, wird sich natürlich erst feststellen lassen, wenn eine Reihe von FJxempIaren in beiden Geschlechtern vorliegt. Finst- weilen ist das Tier hübsch genug, um auch als Regenzeitform einen besonderen Namen zu verdienen. Vorderflügel: Während bei der typischen Form von der schmalen Saumbinde am Distalrand und deren geringer Frweiterung am Apex sich die trüb rotbraune (beim 9 chokoladenfarbene) Grundfarbe fast gleiclimässig über den ganzen Flügel erstreckt und die schwarzen Ril)pen ohne besondere Verbreiterung der Bestäubung in den Saum eintreten, verbreitert sich diese bei forma umida distal und bildet mit dem Saum weiche Abrundungen, die Grundfarbe aber ist feuriger rotbraun. Das Ai>icalfeld vor der Rippe 7 bis zur Wurzel von Rippe 8 ist schwarz. Von dort zum Distalrande (Rippe 3) zieht deutlich die Grenze eines helleren gelblichen I-Meckes, der allmählich gegen die Mitte verläuft. Die uuregelmässige Discalreihe von 7 (bei onerata typ. /)—()) verschidlen grossen Flecken ist wie bei der Hauptform, aber die F'lecke sind durchgängig etwas kleiner, ebenso der Doppelfleck auf der- Discoccllularis, während der Fleck in der Neue Formen der Galtang Acraea F. 247 Zelle grösser ist, als bei onerata. Von der Mitte der Zelle er- scheint zunehmende schwarzbraune Bestäubung der Wurzel. Beim Hinterflügel liegt die Sache anders. Trotz der breiten proximal in unregelniässigen Zacken von 4 mm Länge an den Rippen verlaufenden tiefschwarzen, nicht durch helle Flecke wie bei onerata^ unterbrochenen Binde, erscheint die heller und rötlicher gefärbte Grundfarbe zeichnungsleerer als bei der genannten Form, weil die Flecke nicht nur kaum halb so gross, sondern auch an Zahl geringer sind und weiter entfernt vom Distalrand stehen, und weil die Rippeu nicht schwarz sind, im Gegensatz zum Vorderflügel. In Feld 3 fehlt der bei onerata sehr deutliche Fleck der Discalreilic. oben sowohl wie unten, ähnlich wie bei A. caecilia Fabr. — Wurzelbestäubung stärker schwarz als im Vorderflügel, bis Rippe 2 reichend. Unterseite: Beim Vorderflügel treten aus dem helleren gelb- lich braunen Grunde die schwarzen Rippen und die kleineren aber schärfer gezeichneten Flecke deutlicher hervor als bei onerata typ. Viel auffälliger aber als auf der Oberseite zeigt sich die Leere des Grundtons. Hier liegen weisse Halbmonde in der Randbinde, die aber nur 1 mm breit sind, bei onerata tjp. das doppelte messen. Die dort geichmässig deutlich bogig gekerbten schwarzen Linien sind hier beim Eintritt der Rippen in den Saum von unscharf begrenzten dunkelbraunen lanzenspitzenförmigen Flecken begleitet. Auch hier ist der der Wurzel näher stehende Fleck in der Zelle der grösste, während bei der Hauptform die beiden Flecke in Feld l c grösser sind, als irgend ein anderer. — Länge des Vorderfl.: 2,6 cm, hab. Rhodesia, coli. Wichgraf. Erklärung der Tafel VL Fig" 1. Acraea rhodesiana Wichgr. (f. „ 2. - - - Q. „ 3. — intermedia — cf. „ 4. - - - 9. „ b. — violarum umbrata Wichgr. (^f. „ 6. - - - - g. 7. — — gracilis — d"- „ 8. - - - - 9. „9. — -- anacreon speciosa Wichgr. (f. „ 10. — — onerata forma umida Wichgr. 9- Die rote Grundfarbe der Figuren 9 und 10 ist in der photo- graphischen Wiedergabe etwas zu dunkel ausgefallen. 248 lIJcil. Kiitoniol. Zeitschrift, IJaiid Uli, Jahrgang 1908.] Kann Albinismus bei Lepidopteren nicht durch Einwirkung trockener Hitze entstehen? Von H. Skala, Nikolsburg. Angeregt durch den Artikel Epinephele jiirtina L. ab. semi- alha Bsd. in Band LH (1907) pag. 218 dieser Zeitschrift, nach welchem Herr von Aigner-Abafi in die Entstehung partiell albinotischer Falter durch Hitze beziehungsweise Trockenheit Zweilei setzt und demnach auch die bezüglichen Vermutungen — es handelt sich nur um diese und nicht etwa um eine starre Behauptung — von Standfuss in dessen Handbuch der pal. Grossschmetterlinge (pag. 199 und 200) für unrichtig hält, teile ich folgende Wahrnehmungen mit: Ich habe unter Beihilfe meines Schwagers H. Josef Zinburg im Laufe der letzten Jahre folgende albinotisclie Falter gefangen: 1) Ein Lycaena argynxjnomon Bgstr P, beschrieben von Gillmer in der Ent Zeitschrift Guben. Jahrg. XIX. 1905, No. 14. Es handelt sich hier um einen vollständigen Albino. 2) Ein Epinephele jurtina L. 9, dessen linker Hiuterflügel rein weiss ist, während die anderen Flügel normale Färbung zeigen. Dieses, der ab. semialba Bsd. zuzuziehende Stück, wurde im August 1904 gefangen. 3) Ein P von Epinephele lycaon Rott. Vollständiger Albino, die braune und rotgelbe Farbe ganz gebleicht, das ganze Tier über- wiegend silbergrau. Gefangen am 16. Juli 1905. 4) Zwei (fcf von Colins chrysotheme Esp., beschrieben in der Int. f]iit. Zeitschrift Guben (19o8) pag. H44. Die Orangefarbe ist nicht ausgebildet. 5) Ein Lycaena dauion Schiff. ra Dz. soll es heissen toti\rid>ra. Seite 4(>. No. 40 b. Z. taniara forma rubra. Als Autor ist nicht B.- II aas, sondern Bebel anzuführen. Seite 50 No. 50. Z. scovitzii Men. lOs ist einzuschalten: sog- diana Frsch. Seite 53. No. 05 c. Z. hilaris forma „onnnides" soll heissen „ono- nidis." Seite 55. No. 60 g. g. Z. faiista einzuschalten: p-orma pygmaeoidcs Blachier. An. Soo. Ent. de France löOG p. 22. Seite 55. No. 70 e. Z. caniiolica forma venusta Schulz „Häufig unter der Hauptform" soll richtig heissen „Sehr selten unter der Ilauptform." Nachtrag zn „Palaearktische Zygaena F." 25S Seite 57. No. 70 ii. u. Z. caruiolica einzuschalten: Forma lahagei Oberth. i. 1. Seite 57. No. 70 q. Z. caruiolica forma vüngeli „Schulz" soll richtig heissen vangeü „Aigner". (Rov. Lapok, Mai 1906). Seite 57. No. 70 s. Z. caruiolica forma „appenina" soll heissen „apenwxina." Seite 60. Fig. 9. Z. dorycnii 0. ist das Wort „Sachsen,, zu streichen und „Südrussland" einzusetzen. Seite 60. Vorletzte Zeile „Fig. 21" soll „Fig 20" heissen. 17a 254 [Berl. Entoin. Zeitschrift, Band LIII, Jahrgang 1908]. Vorarbeiten zu einer Revision der Riodinidae Grote (Erycinidae Swains.) (Lep. Rhop.). Von H. Stichel. I. Nach jahrelanger Vorbereitung nnd Aufsanimlung reichlichen Materials glaube ich jetzt eine durchgreifende Revision der in der Ueberschrift genannten Schmetterlingsfamilie mit einigem Erfolge vornehmen zu können. Die Hauptarbeit soll in einer zukünftigen Lieferung der „Genera Inscctorum" (Wytsman, Brüssel) er- scheinen, später gedenke ich, die monographische Bearbeitung für das „Tierreich", wenigstens aber analytische ßestimmungstabellen der bekannten Formen, zu verfassen. Damit nun die unausbleibliche Umgestaltung der Systematik nach modernen Grundsätzen, die Entwirrung der Synonymie, wie auch die Zentralisation des Artbegriflfes u. a. m. ein besseres Ver- ständnis findet, will ich eine Reihe von Gesichtspunkten, die mir von Wert und Wichtigkeit erscheinen, im einzelnen vorweg erörtern. Für diese „Vorarbeiten" ist keine bestimmte Disposition gewählt, die einzelnen Abschnitte werden sich zum Teil ohne Zusammmen- hang aneinander reihen, wie sie sich mir eben während der Ver- arbeitung des Stoffes darbieten. In gewisser Beziehung habe ich eine wesentliche Erleichterung bei der Arbeit durch den 1905 erschienenen „Catalogue of the Erycinidae" von Lewi M. Mengel gehabt, der mir eine hand- schriftliche Zusammenstellung meiner seit dem Kirby'schen Nachtrag seines „Synonymie Catalogue of diurnal Lepidoptera" (1877) gesammelten Notizen teilweise ersparte. Im übrigen aber steht dieser Katalog auf der Höhe des Dilettantismus und enthält eine unglaubliche Masse bedenkliclier Druckfehler und von anderen Autoren gewissenhaft abgeschriebener Irrtümer; er verrät dadurch eine derartige kritische I'nselbstständigkeit, dass sein Wert nur einen bescheidenen historischen Rang einnimmt. Trotz der erwähnten Aufspeicherung eines belangreichen eigenen Materials, wollte es mir in vielen Fällen nicht gelingen, Klarheit über die Identifizierung mancher Arten pp. nnd deren passende Einreihung zu erlangen, so dass ich auch diesmal die Hilfe anderer Sammler in An- Bevision der Riodimdae Grate. 255 Spruch nehmen niuss. Zu ganz besonderem Dank veri)flichtet bin ich Herrn Dr. K. Jordan, der mir die Typen aus der Felderschen Sammlung des Tring-Museums zur Rekognoszierung überliess, es unter- stützten mich ferner mit Material die Herren H. Grose Smith, London, W. Niepelt, Zirlau, v. PI essen, München, und von den Firmen Dr. 0. Staudinger & Bang-Haas, Blasewitz, und H. Rolle, Berlin, wurden mir manche für meine Sammlung und für die Wissenschaft neue und wenig bekannte Formen überlassen. Den genannten Herren erstatte ich hiermit meinen verbindlichsten Dank ab. Schliesslich bietet mir die im hiesigen Kgl. Zoologischen Museum befindliche Sammlung von 0. Staudinger mit den Typen Herrich-Schäffers u. a, ein ganz ausgezeichnetes Arbeitsfeld. Was zunächst die Familienbezeichnung anlangt, so schliesse ich mich der von Radcliff-Grote 1897 (Tr. ent. Soc, London p. 340 41) getroffenenen Wahl an, und zwar aus einer einfachen Uebcrlegung. Der Familien-Name Erycinidae ist deshalb zu verwerfen, weil der der Wortbildung zu Grunde gelegte Gattungsname Erycina P'a- bricius (1807) durch Erycina Lamarck (1805) für eine Mollusken- Familie vergeben ist. Als giltiger Typus der Schmetterlingsgattung dieses Namens, d. h. Bezeichnung einer Art als Typus, die ur- sprünglich in der Gattung enthalten war, ist lysippiis Hbn. von Cr 0 tob, Cistula Ent. I, 1872, bestimmt. Für diese Art ist 1 851 von W e s t w 0 0 d (G e n. d i u r n . L e p. II p.43 1 ) der NameRiodiua als „Sectio" im Range einer Untergattung eingeführt, der demnach für Erycina eingesetzt und als Typus der Familie angenommen werden muss. Der von anderen Autoren angenommene Name Lemoniinae, zuerst eingeführt von W. F. Kirby, (1871), abgeleitet von der wohl nächstältesten Gattung der Familie, ist schon ans dem Grunde zu verwerfen, weil der Name durch Hübner 180(3 1) für eine Melitaeina J) „Tentamen determiuatiouis digestionis atque dcnomiiuitionis singu" lamm Lepidopterorum, peritis ad inspicicnduni et dijudicandiuu conuuu" nicaliim, a Jocobo Hübner", ein zweiseitig bedrucktes, sehr selten gewor- denes Blatt ohne Datum. Erst nach langen Bemühungen ist es der Buchhaudlungstirma R. F r i e d 1 ä n d e r & S o h n , Berlin, gelungen, mir einen von S. H. Sc u d der, 1873, au.sgegebenen Facsimile-Druck zu verschaffen. Es ist ein systematisches Schmetterlingsverzeichiiis, einge- teilt in Phalanx und Tribus. Jede Tribus enthält, nur mit römischen Zahlen bezeiclmet, Schalteinheiten, die wie jene mit Wörtern in Plural- bildung bezeichnet sind, und für jede dieser Schaltcinheiten (Sectioncsl ist eine Schmetterlingsart in binominaler, also gütiger Form eingesetzt, so dass für die neu eingeführten Namen iui Genus-Range zweifellos der zugefügte Artname als Gattnngs-Typiis anzunehmen ist. Wegen des Publikations-Jalues, ein Punkt, ülx'r den schon längere Betrachtungen angestellt sind, brauclit meines Erachtens gar kein Zweifel zu bestehen, denn Hübner erwähnt in der Vorrede seines „Verzeichnisses be- 256 H. Stichel: (maturna) verbraucht ist. Der Name muss also, falls die Abtrenuuug der maturna -G\■y\\^\^c von Mclitaea begründet ist, für diesen Typus crlialtcn bleiben, keines Falles aber darf er auf eine andere Einheit gleichen Ranges in der zoologischen Nomenklatur übertragen werden- Ueberdies gibt die Wortbildung zu Einwendungen Anlass, weil das Wort in gleichem Laut von Lemonia Hübn. abzuleiten wäre. Bei der weiteren Einteilung der Gattung nehme ich zunächst die von Godnian & Salvin (Biol. Centrali-Americana) vorgeschlagene Trennung der Familie in zwei Subfamilien an, die sich auf den so- genannten „Basalnerv" bezieht, einer unmittelbar am Rande des Wurzeliäppchens des Hinterflügels liegenden, den Vorderrand kaum überragenden kurzen Ader, der an die Haftborsten der Noctuiden erinnert. Ich substituiere in Analogie der von mir sonst gebrauchten topographischen Bezeichnungen für das Wort „Basalnerv" die Bezeichnung: „Basalader". Es ist zu teilen: Subfamilie Nemeobiinae: Hinterflügel ohne Basalader. Riodininac: Hinterflügel mit Basalader. k a n 11 1 c r S c li ni e t t e r 11 n g e" dass er, als er vor z e h ii .J a li r e ii seine Arbeiten auf exotische Scliiuetterlinge ausziulelmen begann, sogleich ein systeniatisclios Verzeichnis der „sonderbaren" (iattiingen entworfen und die Gnnullngc dieses Entwurfs sogleich unter dem obigen Titel be- kannt gemaclit habe. Die Vorrede datiert vom 21. Septemlier 1810, folg- lich ist die Ausgabe des ,,T e ii t a ni e n" auf 180(5 festzusetzen. Aus die- sem Grunde kann es also nicht miterdrÜLkt werden, es ist auch schon von nu'breren autoritativen Systeniatikein ( ' ' r o t c h , Kirby. Scuü- dor) in ilen Bereicli giltiger Piililikationeii einbezogen, eine Frage ist es nur, ob diese Giltigkeit niclit ans anderen formellen Trsachen ange- griffen werden kann. Sämllicbe Namen sind nämlich ohne Autorbezeich- luing anfgefülut. Kin Xamc hat in der wissenscliaftlichen Nomenklatur nur dann Kxistenzbcreclitigung, wenn er in Begleitung einer Kennzeich- nung veröffentlicht ist (Artikel 28 der Nonienkl. -Regeln). Als Kenn- zeicliiuiiig wiinh^ die Beifügung des frülieren .\utors dos Species-Naniens genügen, und damit auch der neu eingeführte Genus-Name zu Recht be- stehen. .\iin fehlt dies alier, wie gesagt, und der Name der neuen Gat- tung würde vom einseitigen Standpunkt des Bibliographen uiigiltig sein. "Wir müssen aber bedenken, dass dieselben Specics-Namen, die Hühner gebraucht, bisher nur einmal existierten (d. h. nur einen l'rhelier hatten), so dass kein Zweifel obwalten kann, welche Art gemeint ist. und dass damit die Bedingung im Artikel 28 der Nomenklatur-Regeln edüllt ist. Teberdies ist das von 1 1 1 i g e r 1807 piililizierte S y s t e m a G 1 o s s a - torum von F ab r i c i u s , in welchem die Speciesnameii der Arten, aus denen der Typus für neu eingefiibrte Gattungen zu entnehmen war und entnommen ist, allgemein, also auch von Bibliographen neuester Rich- tung, als giltig acceptiert. "Wir können aus diesen Gründen Hübners T e n t a m 0 n die Anerkennung nicht versagen und müssen es als eine vollwertige wissenschaftliche Publikation behandeln. Revision der Riudinidae Grate. 357 Beginnen will ich mit der letzteren, zu der die meisten neo- tropischen Gattungen gehören. Ausgenommen sind, soweit ich jetzt übersehen kann, nur Helicopis, Eurygona, Methonella, Hades, welche in die Nemeobünae einzureihen sind, im Anschluss an die palaearktischen, afrikanischen und indo-australichen Gattungen. Ich wiederhole, dass die Reihenfolge der hier folgenden Gattungen nichts mit der definitiven Ordnung derselben zu tun hat. 1. Eurybia Hbn. E. nicaea F. (1775). E. salome Cr. (1775). Die Namen sind synonymisch. Es ist nicht zu entscheiden, welche Publikation früher erfolgt ist. Godart sagt zwar in Encycl. meth. IX p. 459, dass Fabricius seine Beschreibung nach Cramers Figur gemacht hat, das ist aber nur eine aus dem Wortlaut der Diagnose gefolgerte Vermutung ohne Beweiskraft. Wenn dieselbe auch viel für sich hat, so trage ich dem ein- gebürgerten Gebrauch Rechnung und nehme bei sonst gleichen Rechten E. nicaeus als Erstgeborene an. Die Art, welche ich in 5 Stücken aus Surinam und in 2 Stücken aus dem westlichen Amazonas besitze, variiert wenig, so dass sich eine Spaltung innerhalb dieser Grenzen in Unterarten nicht begründen lässt. Meine Exemplare sind sämtlich kleiner als Cramers Bild (IS— 23 mm Vorderflügellänge), die Q Q ohne Rotbraun im Hfl. Dagegen erreicht ein (f meiner Sammlung aus Ecuador 2(j mm, ist auch sonst genügend abweichend, dass man denselben als Repräsentanten einer besonderen Unterart bestellen kann. Neben dieser Rasse liegt mir aus der Sammlung des Barons v. Plessen, München, eine sehr ähnliche, aber zweifellos spezifisch verschiedene neue Art aus Bucay, Ecuador, vor, die auch sehr an E. persona Stgr. erinnert, aber kleiner ist und im Vorderflügel 2 weisse Subcostalpunkte trägt. Ihre nähere Beschreibung erfolgt demnächst. E. lamia Cr. kommt in 2 in der Grösse recht verschiedenen Formen vor, ich besitze eine Reihe kleiner Stücke aus Surinam von 20 — 21 mm Vorderflügellänge, die vermutlich eine Trockenzeitform repräsentieren. Q 9 kommen in beiden Formen mit und ohne blauen Schiller auf dem Hinterflügel vor. Das Fluggebiet der Art erstreckt sich von Guayana über das Amazonas-Gebiet durch Peru, Ecuador, Colombia bis Costa Rica und sie bildet mehrere schwach differenzierte Lokal- rassen. Als Pärallel-Species fliegt in Ecuador, Colombia und Mittel- Amerika (bis Mexiko): 258 IJ. Stichel: E. lycisea Westw.. die an den fehlenden weissen Subcostalpunkten des Vuidciflügels und der geringeren Ausbreitung des Blauscliillers im HinterHügel leicht zu erkennen ist und sicher eine Sonderart vorstellt. Die An- gabe von anderer Seite (Godman - Salvin), dass lycisea auch mit den Costalpunkten vorkommt, ist irrig, diese Stücke gehören eben zu einer Rasse von E. lamia. Ueberhaupt ist dieses Kennzeichen nicht nur ein Artcharakter, sondern auch ein Fingerzeig zur natür- lichen Gruppierung der Arten in Sectionen. Man kann in diesen so geschaffenen Sectionen von Arten mit und ohne Costalpunktc deutlich die nebeneinander herlaufenden analogen „rostroten" und „blauen" Artenreihen unterscheiden. E. juturua Felder, die mir im Original (Q) vorliegt, ist, soweit ich in den mir zu- gänglichen Sammlungen, an der Spitze die Staudingersche, konstatierte, eine gänzlich verkannte Art. Sie stellt eine kümmerlich entwickelte E. turna Dogn. vor und unterscheidet sich von dieser eigentlich nur durch fahlere Färbung und die Kleinheit (21 mm Vorderflügel- länge). Die Type ist bezettelt „Surin". Jedoch kommt mir dies zweifelhaft vor. Da der rechte Fundort aber vorerst nicht festzu- stellen ist, muss der Name als nomenklatorischer Typus einer Kollektivart angenommen werden, die sich dann aus den koordinierten Unterarten: E. juturna juttirna Feld., Surinam (?) „ „ turna Dogn., Ecuador, „ „ hari Weeks, Boliviä (subsp. dubia), zusammensetzt. Das, was ich bisher unter dem Namen juturna in den Samm- lungen gesehen habe, ist eine noch unbeschriebene gute Art- Sie hat Aehnlichkeit mit E. daraus F., besitzt aber keine weissen Costalflecke und beim cf ist die Distalzone des Hintertlügels ähnlich wie bei E patrona Weym. gefärbt. Ich besitze sie in einem Pärchen von Teffc und Pebas (Amazonas) und werde sie als E. promota einführen. E. (loiiua Feld, ist von Staudinger (Exot. Schmett.) auch gänzlich verkannt und die auf Tatel 88 abgebildete Figur ist eine neue Art, welche ich E. helias nenne. E. donna besitzt eine karminrote Distalzone des Hintertlügels, die auf den Adern nach der Zelle zu austliesst und eine ganz andere Begrenzung hat. Man vergleiche das Bild in Reise Novara t. 36, welches mit 'i Stücken meiner Sammlung übereinstimmt. Revision der Riodinidae Orote 25ft E. halimede Hbn. wird von Godman & Salvin ans Mittel-Amerika angegeben, mit Unrecht. Die in Colombia nnd Mittelamerika nnd in einer gut differenzierten Lokalrasse (Unterart) aucii in Ecuador und Peru (dort neben einer Subspecics von halimede) fliegende ähnliche, aber doch unverkennbar specifisch differenzierte Art bedarf der Neu- beschreibung, die ich in Genera Insectorum vornehmen werde. 2. Lyiniias Blanch. =. Limnas Bsd., Melanis Hbn. (part.). Rusalkia Kirb. = Oreas Feld, (non Hübn.) Aculhua Kirb. =^ Dryas Feld, (non Hübn.) sind Namen für Gattungen, die generisch nicht trennbar sind. Wohl könnten Rvsalkia und Acidhua zusammen als eine Sondereinheit behandelt werden, weil die hierher gezählten Arten im Geäder eine abweichende Beständigkeit zu haben scheinen, nämlich die, das Subcostalast 2 distal von der vorderen Zellecke entspringt.') Eine 1) Die topographischen Bezeichnungen des Flügelgeäders wähle ich, wie sie von der Generalredaktion des „Tierreich" (herausg. von der preuss. Akad. d. Wissenschaft.) vorläutig genehmigt sind. Zum leichteren Verständnis gebe ich hier eine verglcichondo Uebersiclit, mit den haupt- sächlich im Gebrauch befindlichen Bezeichnungen der Systeme Herrich- Schätt'er, Schatz, Spuler. Vorderflügel: C'ostalis ^- Rippe 11 (12, 13) H. Seh.; Costale (0) Schtz.; System I Spl. Subcostalis-=Rippe7-10(ll,12)H.Sch.,Sabcostalis(SC)Schatz, „ II Spl. Subcostalast 1 = Rippe 10 (11, 12) H. Seh., SC 1 Schatz, II i Spir. 2 -- „ 9 (10, 11) „ , SC 2 „ , Il2 „ u. s. w. Vord. Radialis = „ 6 H. Seh.; Obere Radiale (OR) Schtz.: Uli Splr. Mint. „ = „ 5 ., : Untere „ (UR) „ ;in2 „ Mediana = „ 2-4 „ : Mediana (M) Schtz.: III ;i -MV „ Vord. Medianast = „ 4 „ : 3. Medianast (M3) Schtz.; 111;^ „ Mittl. „ = „ 3 „ :2. „ (M2) „ ; IVi „ Mint. „ . „ 2 „ : 1. „ (Ml) „ ; IV2 „ Suhmediana ^ „ 1 ^ ; Submediana (SM) „ ; « „ Vordere j Obere ) Discocellulare Mittlere } Discocellularis Schlussast H. Seh.; Mittlere Schtz.; Discoi- Hintere \ (Querrippe) Untere 1 dalader Splr. Im Hinterflügel tritt noch hinzu: Praecostalis = Rückenlaufender Ast H. Scb.: Praecostalader (PC) Schtz. (raraulus recurrens) Hinterrändader Rippe la H. Seh.: Innenrandsader (fA) Schtz.; ,. Die Synonymic habe ich p. 2(jU entwickelt. Typus: Fapiliu agyrtus Cr. Revision der Riodinidae Grote. "209 Diese Gattung zeichnet sich durch eine merkwürdige Eigen- tümlichkeit des männlichen Copulationsapparates aus: Eine Chitin- Spange (Fibula), durch welche der Penis mit dem Wurzelteil der Harpen (Valven) verwachsen ist, entsendet distal einen langen, nach oben gerichteten Zweig, der, das Abdomen von hinten betrachtet, sich vor den After legt. Ueber die Trennung der 3 benannten „Arten" bin ich mir nicht ganz klar geworden, glaube aber, dass sie sich auf 2 nebengeordnete Lokalformen einer Kollektivart reduzieren lassen werden. M. agyrtus Cr, ist vom Autor aus Surinam angegeben, das Bild passt schlecht auf Exemplare von dort und Cayenne, die unter sich übereinstimmen, eher noch auf solche aus Amazonas, denen ich den Rang einer besonderen Unterart einräume (s. unten). Weit besser ist das Bild von Westwood ausgefallen, vermöge des verengten und beiderseits zugespitzten Vorderflügelfleckes. Auch auf der Unterseite ist die typische Form auf Cramers Bild nicht getroffen, die Basalbinde des Hinterflügels ist in natura nicht so breit und wendet sich hinten etwas gekrümmt zum Analwinkel des Flügels. Die ungenaue Reproduktion scheint die Veranlassung zur Aufstellung von M. falcis Weym. (Isapis f.) aus Columbien gewesen zu sein, der nur ein einzelnes Q zu Grunde liegt. Da aber die mir bekannten Q.Q. aus Amazonas (coli. Staudinger und Stammsamnilung Mus. Berol.) eine weniger bandartige Vorder- flügelbinde aufweisen, könnte man diese „Art" als Sonderrasse erhalten, wenn sie nicht mit dem prioritätsberechtigten Namen des cf aus Zentral-America: M. hera Godm. Salv. (Isapis h.) vereinigt werden muss. p]in in der Staudinger-Sammlung steckendes cf aus Panama ist nur mit grosser Nachsicht als Sondeirassc zu behandeln, gehört aber nach dem ebenfalls mehr bandartig geformten Vorderflügelfleck mit falcis zusammen, es ist daher naheliegend, dass auch Exemplare aus Guatemala (hera) hiermit zusammenfallen. Vorerst mag dieser Name gesondert behandelt werden, bis man hierüber Gewissheit erhält. Das Bild /. agyrtus Stgr., Exot. Schmett. t. 89 ist nach einem Exemplar aus Columbien angefertigt und daher mit falcis Weym. zu vereinigen, obgleich die Bilder nicht ganz übereinstimmen, so namentlich im Flügelschnitt, der in Weymers Bild etwas zu eckig ausgefallen ist, wie das mir zugängliche Original (i. Mus. Berol.) bezeugt. 270 IJ. Stichel: Staudinger erwähnt 1. c. p. 246 ein 9. aus Venezuela mit gelber Hinterrand-Besäumung des Hinterflügels. Ich konnte dieses mit einem Stück meiner Sammlung gleicher Lokalität als annähernd übereinstimmend feststellen. Beide Exemplare zeichnen sich im übrigen dadurch aus, dass der Vorderflügelfleck zu einer regelrechten hellgelben Schrägbinde umgestaltet ist, die Vorder- und Distalrand berührt. Dieser Umstand lässt darauf schliessen, dass sich in Vene- zuela (V und Trinidads eine weitere Unterart abgesondert hat, die ich mit den vorhergehenden Merkmalen als M. agyrtus praxinus, nov. subsp. einführe. Bemerkenswert ist eine auffällige Verstärkung der Fühler meines Q-Exemplares gegenüber den d'cf aus Surinam. Als M. agyrtus sestus bezeichne ich ferner die Amazonas-Rasse: cf. Rotgelber Bindenfleck des Vorderflügels breiter elliptisch als bei Surinam-Tieren, die gelbe Wurze!-Queri)inde der Unterseite besonders breit, im Hinterflügel meist ganz gerade begrenzt, gar nicht oder nur schwach in die Hinterwinkelecke eingebogen. Q mit breiterer und heller gefärbter Vorderflügelbinde, die vorn den Vorderrand ganz oder fast ganz berühit, hinten nahe dem Flügelrand im Hinterwinkel- feld endigt. Typen in coli. Staudinger, Mus. Berol.: 2 d" Pebas, S. Paulo de Olivenra, mehrere o'Q Itaituba. Die Kollektivart ist ziemlich weit verbreitet, die Staudinger- sammlung besitzt etliche Stücke aus Bolivien, von denen das Q oben von typischen Stücken kaum zu unterscheiden, unten mit Amazonas-Tieren harmoniert, das 9 aber eine längere und gleich- massiger breite Vorderflügelbinde zeigt. Ich vermag auf diesen Befund keine Sonderrasse zu begründen und schliesse diese Tiere vorerst an die Amazonas-Rasse an. Die Stammsammlung des Berliner Museums enthält einige Exemplare aus Bahia und Parä, die eine etwas hellere Grundfarbe aufweisen (V verblasst), sonst aber von der Guayana-Rasse kaum abweichen. G. Perophtlialina Wstw. Diese Gattung ist von Röber (Staudinger it Schatz, Exot. Schmett.. Vol. 2 p. 23G) zu den Euselasiinae (= ISemeobiinae m.) gestellt, weil im Hinter flügel der „Basalnerv" fehlen soll. Dies ist nicht zutreffend, es findet sich diese Basalader in sehr kräftiger Ausbildung. Sonstige morphologische Kennzeichen, wie Beine, Fühler und Copulationsapparat weisen auf nahe Verwandtschaft mit Hevisivn der Riodinidae Grote. 271 Mesosemia Hübn. hin, aber die durch distale Verschiebung der DiscoccIIulares ausserordentlich verlängerte Vorderflügolzelle und die dadurch bedingte eigene Anordnung der Subcostaläste, begründen die Sonderstellung. Bekannt ist nur eine Art unter dem Namen P. teiiera Westw., wenngleich man weiss, dass diese in mindestens 2 recht verschiedenen Formen vorkommt. Der Name fällt aber nach Feststellung durch Butler (Cat. diurn. Lep. Fabr. p. 141) vor.- P. tullius Fabr., ein Name, der unbegreiflicher Weise von Mengel als Synonym zu Mesosemia croesus F. gezogen wird. Die Art zerfällt in 3 Unterarten. Als typische Subspecies gilt die Guayana-Form (Original aus Cayenne), die von solcher aus Amazonas nicht trennfähig zu sein scheint. Den Namen der Misch- form tenera Wstw. hat Butler {\. c.) auf die Venezuela-Form über- tragen, der sich Vertreter aus Columbien und teilweise aus dem südlichen Mittelamerika anschliessen, und für eine gut differenzierte weissgebänderte Rasse aus Mittelamerika steht ein Name zur Wahl. Durch ein Zitat bei Westwood (Genera diurn. Lep. p. 455), bei dieser „var. " wissen wir, dass Doubleday mit seinem „uomen nudum" Mesosemia lasus in List. Lep. Brit. Mus II p. 13 diese Form im Sinne gehabt hat. Westwood hat aber den Namen nicht übernommen, er schwebt daher weiter in der Luft. Ich verändere denselben in lasius, damit ihm ein bestimmter Sinn gegeben wird, denn in der wissenschaftlichen Nomenklatur soll man Bedacht nehmen, der Benennung auch einen Sinn zu geben und Namen aus „Schall und Rauch", schätze ich, verdanken ihre Existenz dem Dilettantismus oder flacher Bequemlickeit. Wir teilen nun: a. Perophthalma hdlius iidlius. Guayana, Amazonas. b. „ „ tenera. Venezuela, Columbia. c. „ „ lasius. Mittel-Amerika. Alle 3 gehen ineinander über, aber die Verteilung der Synonymie richtet sich nach diesen lokalen Grenzen. Nicht sicher bin ich, ob Tiere aus Venezuela wirklich mit solchen aus Columbien im Prinzip übereinstimmen. Letztere haben weniger rundliche Flügel als die typische Unterart und sind grösser. Die weisse Vorderflügelbinde ist nur vorn an der Proximalseite des Augenfleckes angedeutet, die Wurzelhälfte mehr bräunlich gefärbt, die hellen Zickzacklinien im Mittel- und Distalfeld sehr schwach ausgeprägt, die ganze Zeichnung 272 //. Stichel: verschwommener als bei P. tullius. Im HiuterHügel ist eine spar- samere Gelblärbung bemerkbar, anstatt der distal (nächst der Saum- zeichnung i liegenden gelblichen bindenartigen Bestäubung erscheint dort eine graubraune Schattierung. Die Rasse unterscheidet sich von lasius durch das Fehlen der weissen Vorderflügelbinde und von tullius durch Gestalt und verschwommenere Zeichnung. Sollten Venezuela-Stücke nicht hier sondern an die typische Unterart anzu- gliedern sein, so würde der Name auf die columbische Unterart im engeren Sinne zu übertragen sein. 7. Cremiia Wstw. Die Gattung enthält jetzt ein Gemisch von Arten die sich nicht einheitlich zusammenschmieden lassen, sondern in zwei Genera zu spalten sind. a. Cremua s. str.: Costaiis mit Subcostalast 1 durch eine Querader verbunden. Typus: C. actoris (Q) =- ceneus icT) Cr. b. Napaea Hübner: Costaiis frei. Typus: N. actoris Hbn. non Cr. ( eucharila Bates). Für Napaea Hübn. ist zwar durch Scudder (Histor. sketsch, 1875) lisias Cr. Uisiassa Hbn.) als Typus bestimmt, soweit ich aber bis jetzt urteilen kann, ist diese Art von Euselasia Hbn. nicht aus- scheidbar, es liegt somit am nächsten, den hiernach frei werdenden Gattungsnamen auf diejenige Artreihe anzuwenden, mit deren typischem Vertreter er zuerst gebraucht ist, wenn auch in ungiltiger Benennung, d. i. Napaea frequens actoris Hbn. eucharila Bates. Godman & Salvin (Biol. Centr. Am.), bezieht den Gattungs- namen Cremna irrtümlich auf letztere Art, der Typus ist von Scudder (1875) bestimmt, so dass Cremna wie oben angegeben an- zuwenden ist. C. actoris Cr. C. ceneus Cr. Dass dies Geschlechter ein und derselben Art sind, hat bereits Butler 1869 erkannt (Cat. diurn. Lep. Fabr.). Trotzdem erscheinen die Namen bei Kirby und Mengel als getrennte Arten. Bei C. ceneus zitiert Kirby (Syn. Cat. Lep., 1871)] JJamanumida lusia Hübn. (Verz. Schmett. p. 18) und II. lusca Hübn. (Samml. Schmett). An ersterer Stelle zitiert Hübner: Ceneus Cr. 156 F., so dass das Zitat Kirbys anerkannt werden muss, in Vol. IH der Samml. exot. Schmett. dagegen gibt Hübner das Bild einer Calydna, die unter Revision der Bioidnidne Grote. 273 diesem Artnamen zu führen ist. Dieser Teil des Zitats ist also wegfällig, wird im übrigen von Kirby zweitmalig an richtiger Stelle aufgeführt. Heide Zitate hat Menge! gewissenhaft abge- schrieben. C. iimbra Bsd. Die Identität von Hypophylla ambra Bsd. mit C. cehrenia Hew. haben Godman & Salvin 1885 festgestellt. Bei Mengel finden wir sie als zwei Arten aufgeführt und für C nmhra sind fälschlich Godman & Salvin als Autoren bezeichnet. C. meleagris Hopff. ist bisher nur in einem Stück, einem 9, aus Peru bekannt gewesen Dieses gehört zu dem cf einer Unterart von C. actoris, die fast kaum von C. c. lieteroea Bates zu trennen und nur dadurch zu unterscheiden ist, dass die Grundfarbe etwas hellei-, auf der Ober- seite die blauen Flecke mehr halbmondförmig erhalten, weniger binden- artig verschmolzen, dagegen die weissen Flecke der Unterseite grösser sind und im Hinterflügel mehr zusammenhängen. Als „echte" Cremna schliosst sich dann nur noch calitra an, während alle anderen bei Mengel verzeichneten Arten pp. hier aus- scheiden und entweder zu Napaea gehören oder vielleicht einer anderen Gattung anzureihen sind, so namentlich lucilia Möschl., die zu Anatole zu gehören scheint. Ich muss sie einstweilen als „species incertae sedis" bezeichnen, da ich sie in natura nicht unter- suchen kann. 8. Leucochimona n. gen. In dieses Genus fasse ich die genersich gut differenzierbare Gruppe der weissen Mesosemia-kviQw zusammen. Von Mesosemia s. Str. unterscheidet sich die neue Gattung durch die in pozentiertem Masse verkümmerten Vorderfüsse des (/, bei denen das Femur fast kugelig gestaltet, Tibia und Tarsus meist zu einem Stück verwachsen und die Trennstelle nur durch eine Einschnürung angedeutet ist. Die nähere Diagnose erfolgt in den „Genera". Typus: Papilio phi- lemon Cr. Leucochimona lagora Herr. Schaft". Das Original dieser als Mesosemia beschriebenen Art steckt in guter Erhaltung in der Staudinger-Sammlung. Es ist mit Stücken aus Costa-Rica, im besonderem mit einem (f meiner Sammlung, absolut übereinstimmend und lässt den unten deutlich ausgebildeten Augenfleck am Zellende des Vorder flUgels leicht nach oben durch- 274 //. Stichel: geschlagen erkennen. Der Charakter ist in dem Bilde, Samml Eur. Seh m Ott. f. 43, 44, nicht getroffen, der Augonfleck ist dort nur durch einen Querstreif angedeutet, auch ist das hräunliche distale Saumfeld des Vorderflügels zu breit geraten. Dieser ersterc Uebel- stand hat Godman & Salvin dazu verleitet, eine in Mittel-Amerika fliegende, anscheinend selbständige Art, die Staudinger zur Voll- endung der Konfusion fälschlich als M. lepida Godm. & Salv. (Exot. Schmett. t. 88) abbildet, als lagora II. Seh. zu identifizieren (Biol. Cent.-Amer. Lep.-Rhopal. 1 p. 285). Diese mittelamerikanische Sonderart ohne die Zell-Ozcllen oben und unten ist ausserdem noch dadurch von M. la(jora II. Seh. verschieden, dass im Hinterfiügel die feine weisse Randlinie im Distalsauni des Ilinterflügels fohlt und der Submarginalstreif stärker ist. Weitere Unterschiede: Im mittleren Medianzvvischenraum nahe dem Distalrnnde ein stärkerer augen- artiger schwarzer Fleck (bei lagora nur eine geringe Verdickung der Wellenlininie); auf der Unterseite der zweite und dritte bräunliche Quorstreif (von der Wurzel aus) näher zusammenliegend, der fünfte Streif weiter vom Saumstreif entfernt. Ich nenne die Art: Leucochiinoiia iphias nov. spec. Sie hat Aehnlichkcit im Vorderflügel mit M. lepida Godm.- Salv., jedoch ist nach der Abbildung bei dieser (1. c. t. 44 f. 3) die Lage des mittleren Querstreifens eine andere, als bei den beiden vorher behandelten Arten und — wenn dies eine Ungenauigkeit des Bildes sein sollte — im Hinterflügel gänzlich abweichend, so dass ich den Zweifel der Autoren, ob es sich um eine von Mesosemia lagora verschiedene Art handelt, nicht teile. Dies vorausgeschickt, kann ich das Verfahren von Godman und Salvin, die von Hewitson Taf. Mesosemia III f. 20 als M. lagora abgebildete Form mit einem andern Namen: L. (Mesosemia) molina zu belegen, nicht anerkennen. Das Bild ist zwar etwas schwach ge- zeichnet, ich halte es nach dem Flügelschnitt auch für ein Q. (nicht (f, wie angegeben), aber es trägt doch alle für lagora massgebenden Kennzeichen und da nicht anzunehmen ist, dass sich die Art, welche sich in Surinam (Original) und Mittelanicrika in unveränderter Aus- bildung findet, in Columbicn zu einer Sonderrasse ausgebildet hat, kann der Name molina nur als Synonym von lagora behandelt werden, unisomehr, da ich auch ein gleiches Stück aus Ecuador besitze. L. (Mesosemia) nivalis Godm. Salv. ist eine sehr schwach differenzierte mittelamerikanische Lokalrasse von M. philemon Cr. (Guayana etc.) Hevision der Biodinidae Grote. 275 L. (MesosemLa) iiivea Godm. Sah. ans Bolivien und Südbrasilien fällt aber vor M. mathata Hew., ebenfalls in Unterartrecht zu philemon. Das Bild in Hewitson, Exot. Butt Taf. Mcsosemia XII f. 117 ist zwar herzlich schlecht, aber als Vorlage mag ein kümmerliches und etwas blasses Exemplar gedient haben, wie solche vorkommen und auch in meiner Sammlung vertreten sind. L. (Mesoseiiiia) ehionea Godm. Sah. endlich ist zu Gunsten von L. philetnon typ. Cr. einzuziehen. Die engere Synonymie der hier behandelten weissen Mesosemia = Leucochiwona m. ist nun folgende: a. Leucochimona philemon Cr. (Papilio philemon Cr.) "• Z/. philemon philemon Cr. -- Guayana, Nord-Brasilien. = Mesosemia ehionea Godm. -Sah. ß- L>. philemon mathata Hew. — Peru, Bolivien, Süd- Brasilien, = Mesosemia nivea Godm. Salv. ;'. L. philemon nivalis Godm. Salv. - Mittel-Amerika, ? Columbien. b. heucochimona lagora Herr.-Schäit". = Mesosemia lagora H. Seh. (non Godm. Salv.) Mesosemia lagora Hevvitson (9). Mesosemia molina Godm. Salv. c. Leucochimona iphias Stich. Mesosemia lagora Godm. Salv. (non Herr. -Schaff) Mesosemia lepida Staudgr. (non Godm. Sah.) d. Levcochimona lepida Godm. Salv. (non Staudgr.) (Winl fortgesetzt). 276 [Berl. Entom. Zeitschrift, Band LIII, Jahrgang 1908.] Die Dipterengattung Apoclea Macq. (1839). VonTh. Becker Liegnitz. Mit Tafel VII. In einer lileineren Dipterensammlung aus Süd-Arabien und von der Insel Sokotra, die Herr Professor Simony aus Wien dort zusammengebracht und mir zur wissenschaftlichen Verwertung freund- lichst überlassen, fand ich verschiedene Arten der Gattung Apoclea; desgleichen mehrere andere Arten in einer Sammlung aus Persien, die mir Herr Th. Pleske zu gleichem Zweck zur Verfügung gestellt hatte. Zur Bewertung aller dieser Formen erbat ich mir und erhielt bereitwilligst die Typen der Winthem'schen Sammlung, von Wiedemann, I^'abricius, Schiner, v. d. Wulp sowie die Typen der Loew'schen Sammlung und konnte mir somit einen Ueberblick verschaffen über diese Gattung, über ihre Ausdehnung nach Anzahl der Arten, über ihre systematische Begrenzung, Stellung und Ver- breitung. Es kann uns heute nicht wunder nehmen, dass die Grenzen der Gattung nicht von vorne herein sicher gestellt werden konnten; der Kreis der bekannten Arten war viel zu klein; die daraus gewonnene Kenntnis musstc daher eine unvollkommene bleiben. So kannte Schiner, als er 1866 seine Bestimmungstabelle der Asilinen- Gattungen in den Verh. d. zool. bot. Ges. pag 666 veröffentlichte, nur Arten mit 2 Cubitalzellen, so dass seine Tabelle, die die Anzahl der Cubitalzellen nach Loew's Vorgang als Unterscheidungsmerkmal verwertet, heute nicht mehr zutreffend ist und uns in vielen Fällen im Stich lässt. Erst 1867 lernte Schiner seine Apoclea aberrans mit ?> Cubitalzellen kennen, von denen die dritte durch die rücklaufende Verbindung des Aderastes der Cubitalgabel mit der zweiten Längs- ader erzeugt wird. Und diese Schiner'sche Art stellt sich etwa nicht als Abnormität oder Unicum dar, denn ich fand in dem oben Die Dipterengattung Apoclea Macq. 277 angegebenen Material mit 14 Arten noch 2 andere neue Arten mit 3 Cubitalzellen, die in gleicher Weise gebildet sind, im übrigen aber in keiner Weise von dem allgemeinen Gattungstypus abweichen. — Loew selbst kannte im Jahre 1860, als er seine Süd-Afrikanische Fauna und dort auch ühev Apoclea schrieb, nur 3 Arten: ausser der helva Wied. femoralis Wied. - algira Fbr. nur noch seine beiden Arten conicera und micracantha. Dieser damals noch geringen Artkenntnis Loew's ist es denn auch zuzuschreiben, dass er die Gattung Apoclea nicht ausreichend hat charakterisieren können, dass er die Grenzen zu eng gezogen. So hält Loew die geschlossene oder offene erste Hinterrandzelle für ein Gattungs-Gruppen-Merkmal der Asilinen, w.ährend dies bei Apoclea höchstens als Artmerkmal — aber auch noch mit Vorsicht — Anwendung finden kann: s. Loew, Dipt. Fauna v. S.-Afrika p. 141 [213]; die Arten mit nur 2 Unterrandzellen, bei denen die dritte und vierte Längsader schon vor dem Flügelrande vereinigt sind, stellt Loew zu Apoclea, die Arten mit getrennt verlaufender dritter und vierter Längsader zu anderen Gattungen. Eine solche Einteilung ist heute nicht mehr richtig und die ganze Loew'sche Einteilung der Asilinen in Gattungen mit 2 oder 3 Unterrandzellen, wie er sie hier vornimmt, leidet bei Untersuchung der Gattung Apoclea Schiffbruch. — Schliesslich muss ich auch noch eines Gattungsmerkmales Erwähnung tun, bezüglich Loew hierbei berichtigen: er giebt nämlich an, dass die Apoclea- Arten sich durch gänzlichen Mangel an Ocellen auszeichneten. Ich habe nun gewissenhaft alle mir erreichbaren Exemplare daraufhin geprüft und linde, dass bei einigen Exemplaren allerdings auf dem kleinen schwarzen Ocellenfleck, der die Stelle der Punktaugen angiebt, keinerlei Glanz zu spüren ist; bei der überwiegenden Mehrzahl jedoch sieht man, mitunter allerdings nicht leicht, aber doch bei entsprechend einfallendem Licht, eine kleine glänzende Perle. Man kann daher nicht von einem gänzlichen Fehlen reden, sondern nur sagen, dass die Punktaugen und die Höcker sehr klein und erstere mitunter recht schwierig wahrzunehmen sind. Auch bei der Gattung Pliilodicus Lw. will Loew auffallende Kleinheit, in einem Falle auch vollständiges Fehlen der Ocellen bemerkt haben und daraus schliesst er gewiss mit vollem Recht, dass die Gattungen Pliilodicus und Apoclea ein- ander sehr nahe stehen, ebenso wie die Gattung Alcimus. Und hiermit wären wir bei der Frage der nächsten Verwandten angelangt. Bevor wir uns aber dieser Frage hinwenden, wollen wir den Gattungsbegriff von Apoclea, so wie er sich uns heute bei vollkommenerer Art- kenntnis darstellt, präzisieren. 19 278 Th. Becker: Gattungsbegriff. Mittelgrossc schlanke Arten von gewöhnlich rötlicher Grundfarbe, die durch dichte hellgraue Bestäubung und weisse Behaarung verdeckt wird und den Tieren eine charakteristische, gleichmässig helle sand- graugelbe Färbung verleiht, aus der man sofort folgert, dass es echte Tiere der Wüste sein müssen. Aus der Natur der Länder, denen wir die Kenntnis der Arten verdanken: Nord-Afrika, Aegypten, Arabien, Transkaspien, Persien ersehen wir denn auch, dass unsere Annahme eine begründete sein wird. Der Kopf hat ein grade abfallendes mittcl- breitcs Gesicht mit in der Regel nach unten gerichteten flach anlie- genden Haaren und Borsten; das Untergesicht geht nicht oder nur wenig unter die Augen hinab. Stirn massig eingesattelt mit sehr kleinem Ocellenhöcker und sehr kleinen, mitunter fast verschwindenden Punktaugen. DasdritteFühlerglied ist kurz oval, birnenförmig zugespitzt, mit nackter Endborste. — Thoraxrücken fast nackt, sehr kurz behaart, nur an den Seiten und vor dem Schildchen mit Borsten. Schildchen mit aufrecht stehender und nach vorne aufgebogener Behaarung und einigen ebenso stehenden längeren Endborsten, — Hinterleib länger als die Flügel, beim cf zylinderförmig mit geschlossenem, asilus- förmigen Hypopygium und mit Randborsten an den Ringrändern, beim Q. kegelförmig sich verjüngend, ohne Randborsten; der achte Ring hat keine Bestäubung melir, ist glänzend, meist nackt oder anders behaart als die übrigen Ringe und muss schon zu der Legeröhre gerechnet werden; auf der Unterseite zeigt er häufig an der Spitze eine zipfelförmige, in der Mitte geschlitzte Verlängerung; die eigent- liche Legeröhre besteht aus 2 fast gleich langen Teilen, deren letzter kurze dicke Dornen trägt oder mit einem gewöhnlich dojipelten Dornen- kranze besetzt ist; mitunter sieht man als Endigung nur 2 starke lamellenartige Stäbe oder Dornenspitzen, oder auch die Dornen fehlen ganz und werden durch feine Haare ersetzt. Kurzum, die Endigung der weiblichen Legeröhre ist hier von verschiedener Ausbildung. Taf. VII, Fig. 1-7. Die Beine sind von gewöhnlicher Form und Beborstung. An den i^'lügeln sieht man meist einen deutlichen rücklaufenden Aderast dicht neben der Wurzel der Cubitalgabel, bei einzelnen Arten ist dieser Ast bis zur zweiten Längsader rückwärts verlängert, so dass dann ;^ vollständige Cubitalzellcn entstehen; bei allen Arten ist aber die dritte Längs- oder Cubifalader nach unten gebogen; sie ist au oder vor ihrem Ende entweder mit der vierten Längsader verbunden oder liuft mehr oder weniger parallel, sodass die erste Hinterrandzelle gestielt, geschlossen oder offen ist. Die Dipterengattung Apoclea Macq. 279 Verwandtschaftliche Beziehungen^). Rei jedem Dipterenflügel sehen wir, dass 2 Haupt-Lä,ngsäste von der Wurzel ausgehen: der erste und obere wird durch die 3 ersten Lüngsadern, der zweite von der vierten, fünften u. s. w. gebildet: beide Ilauptäste werden zunächst dicht an der Basis und dann in der Regel noch durch die kleine Querader auf der Mitte der Flügelfläche mit einander verbunden und vielfach, aber nicht immer, ist dies die einzige Verbindung zwischen der dritten und vierten Längsader. Das Verhalten dieser beiden Längsadern — als hauptsächlichste Reprä- sentanten der beiden Hauptäste — zu einander ist stets und allent- halben, wo ausser der gewöhnlichen Queraderverbindung noch eine andere hergestellt oder angestrebt wird, oder auch wo eine Verbindung ganz und gar fehlt, von einschneidender Bedeutung für die Systematik, sei es, dass die Randader noch ihre Fortsetzung bis zur vierten Längsader durchsetzt, oder diese vierte sich bis zur dritten aufbiegt oder dass die dritte sich bis zur vierten hinabbiegt, um in dieser Weise die beiden Hauptäste in Verbindung zu bringen. So rauss meiner Ansicht nach auch bei den Asilinen das Verhalten der dritten und vierten Längsader zu einander für die systemetische Einteilung wichtige Schnittpunkte abgeben. Auch Loew ist an diesem Merkmal, der Aufwärts- oder Abwärtsbeugung des Endteils der dritten Längs- ader nicht achtlos vorübergegangen, hat es vielmehr für die Charak- terisierung einiger Gattungen verwertet, s. Linn. Entomol. IH, p. 395 (1848), ohne jedoch weitere Konsequenzen daraus gezogen zu haben ;er hat vielmehr der Anzahl der Cubitalzellen ein grösseres Gewicht beigelegt. Ich bin davon überzeugt, dass eine anderweitige Ein- teilung der Gattungen nach den hier entwickelten Gesichtspunkten : ob die dritte Längsader durch Aufbiegung oder Niederbeugnng einer Verbindung mit dem unteren Hauptaderast widerstrebt oder sie anstrebt, sich als eine vollkommenere, einheitlichere darstellen würde als die bisher von Loew gegebene, die sich mehr und mehr als ine nicht lückenlose und nicht fehlerfreie zu zeigen beginnt. Beispiels- weise könnten die Arten Era.r coiiipletus Macq., Apoclea aherrans Schin., autionnalis Beck., continuata Beck., welche alle 3 Cubital- zellen haben, nach Loew nicht bei ihren Gattungen bleiben, mtissten vielmehr einer anderen Gattungs-Hauptgruppe zugeteilt werden. Berücksichtigt man bei der Flügeläderung der Asilinen die Biegung der dritten Längsader, so gibt das 2 Hauptgruppon. In *) Bei Beantwortuuii' der hier auftretenden Fragen wurde ich durch die Liebenswürdigkeit des Herrn Prof. Dr. Hermiuin unterstützt, der mir aus seiner reichen Sammlung Vertreter der Gattungen Proctacanthus Poh/sarcn, Erax, Eccrcteno. Philodicus und Alcimus zur \'crfügung stellte. 280 Th. Becker: der ersten mit aufgebogener dritter Längsader würden stehen': Proctacanthus, J^oh/sarca, Erax und Eccritosm und in der zweiten mit abwärts geneigter dritter Längsader: PromacJms, Mallophora, Pldlodictis^ Alcinivs, Apoclea und die verschiedenen mit Asilus verwandten Gattungen. D\q GüXix^wg Prociophorus ist mir bis jetzt unbekannt geblieben. Vergleicht man die Apoclea- kviaw, namentlich die mit den 3 Cubitalzcllen mit den verwandten Gattungen, so rücken sie in die nächste Nähe von Philodicns. Die unterschiede sind gering; von Itlastischen wüsstc ich nur zu sagen, dass das Untergesicht von Philodicns einen Höcker hat und dass die hintere ünterrandzelle etwas länger ist als die innere. Der Ocellenhöcker ist allerdings bei Apoclea etwas kleiner, das dritte Fühlerglied bei Pkilodicus javanus etwas länger als im Durchschnitt bei den Apoclea- kviQW; immerhin haben wir auch schon in Apoclea conicera Lw. das ver- mittelnde Bindeglied und überhaupt ist diese geringfügige Verlängerung des dritten Fühlergliedes nur ein unwesentliches relatives Merkmal; in Beborstung und Behaarung an Thorax, Schildchen und Beinen ist kein Unterschied; Form des Hinterleibes und der weiblichen Legeröhrc sind dieselben und bei Philodicns javanus ganz genau die gleiche wie bei meiner Apoclea atdumnalis: Ttif. VII, Fig. 5, C Können wir also kein anderes Unterscheidungsmerkmal nennen als das Fehlen oder Vorhandensein eines kleinen Gesichtshöckers und die geringe Abweichung in der relativen Länge zweier Zellen, so tritt dem dann allerdings noch hinzu der wesentlich abweichende Charakter der Färbung, die bei Pkilodicus javanus sich weit intensiver, auch auf den Flügeln, geltend macht und die uns auf die verschiedenartige Lebensweise und Aufenthaltsorte Rückschlüsse zu ziehen gestattet. Mit diesen Merkmalen muss man sich bescheiden und kann sie bei Asiliden auch als ausreichende ansehen. Was das Verhältnis zwischen Pkilodicus und Alcimus anlangt, so kann ich allerdings nur Pkilod. javanus Wied. mit Alcimus tristri, Annal. Soc. ent. Belgique. Coinptes ren- dus 6 JuJllet (1889) — Congo. Eine X'ergleichung der älteren Typen von Wiedemanu, Fa- hr i eins. Seh in er und Loew ergiht als Resultat, dass A. femo- ralis Wied. und helva Wied. in Wi n them's^Sammlung mMlalgira Fhr. zusaninienfallen. Was A. deformis und mirata Walk., ferner vegeta Wied. vorstellen, lässt sich ohne Typen unmöglich ergründen und nehme ich von diesen 3 Arten keine weitere Notiz. Von den beiden Arten, die von d. Wulp beschrieben, ist heteroclita der Beschreibung nach sicher eine Apoclea und mit den hier von mir vorgeführten Arten nicht identisch (die Type ist im Londoner Museum); dahingegen ist Ap. infuscata Wulp nach den mir aus Brüssel zur Ansicht gesandten Typen keine Apoclea, sondern ein Philodicus; die Punktaugen sind ausserordentlich gross und deutlich, das dritte Fühlerglied ist schwarz und viel länger, als dies sonst bei Apocica vorkommt, reichlich 4 mal so lang als breit; dann ist die ganze Färbung durchaus abweichend, dunkel, Behaarung und Beborstung zum grossen Teile schwarz und die Flügel an der Spitze auffällig grau^gefärbt,' alles Eigenschaften, die wir bei den Apoclea- Arten garnicht oder kaum angedeutet finden. Die Angabeder Her- kunft „Congo" gab an und für sich schon Anlass zu gerechten Zweifeln, denn dies Land bildet sicher einen grossen Kontrast mit den Sandwüsten Arabiens und Persiens. Was v. d. Wulp veran- lasst hat, diese Art als Apoclea auszugeben, ist wahrscheinlich das Vorhandensein dos Aderansatzes an der Cubitalgabel ; dieser Aderteil ist aber viel länger als sonst bei den übrigen Arten, denen er eigen- tümlich ist, so dass man sehr wohl zu der Ansicht gelangen kann, dass diese Aderunterbrechung eine anormale ist, wie Prof. Bezzi, der unter Congo-Dipteren diese Form auch gefunden hat, annimmt. Bezzi hält die v. Wulp'sche Art für eine Aberration von Fliilo- diciis obscvripes Lw. Bei Vergleichung der Typen mit Loew's Beschreibung linde ich keine Unterschiede und kann ich mich der Ansicht von Bezzi nur anschliessen. Nach dem Ausscheiden dieser G Arten bleiben von den genannten 15 Arten noch 9 übrig, mit denen wir uns zu beschäftigen haben, denen ich aus dem mir vorliegenden Material noch 5 neue hinzu- fügen kann. — Unter den plastischen Mei'kmalen zur Unterscheidung der Arten ist in erster Linie zu nennen die Form des dritten Fülilergliedes und die Länge des Fühlergriffels; dann für das weibliche Geschlecht Die Dipterengattung Apoclea Macq. 283 die Form der Legeröhre, die häufig sehr charakterische Gestalt annimmt, während das halbkugelig geschlossene Hypopygium des cf in seinem Aeusseren für die Bestimmung nicht zu verwenden ist; eine Zergliederung und Hervorkehrung der inneren Teile würde auch hier sicher wertvolle Artmerkmale bringen. Dann ist häufig die Beborstung des Schildchens als Artmerkmal zu gebrauchen, seltener die Beborstung der Beine. Die Zeichnung des Thoraxrückens und des Hinterleibes ist bei gut erhaltenen Exemplaren zu verwerten; am Hinterleibe zeigt das Weibchen mehrfach eine besondere Zeichnung, die beim Männchen weniger hervortritt. Erst in zweite liinie rücken dann die Merkmale der Färbung, namentlich der Haare auf dem Thoraxrücken und der Beine. Bei den Flügeln ist die Ausbildung des rücklaufenden Astes an der Gabel der dritten Längsader sowie die geschlossene oder offene erste Hinterrandzellc sehr wohl zur Unterscheidung zu verwerten, jedoch darf man auf geringe Ver- schiedenheiten keinen allzu grossen Wert legen. Die führende Art dieser Gattung ist die A. algira Fbr,, die eine grosse Verbreitung, aber ebenso auch eine grosse Veränderlich- keit in Flügeladeruug, Beinfarbc und Grösse zeigt. Im allgemeinen ist eine grosse Mannigfaltigkeit der Formen nicht zu [bemerken, auch in der Farbe ist die sandgraue Wüstenfärbung vorherrschend. Bestimmungstabelle der Arten. Der rücklaufende Ast an der Gabel der dritten Längsader läuft rückwärts ver- längert bis ^ zur zweiten Längsader (o Cubitalzellen) 1 Der rücklaufende Ast hat keine Verbindung mit der zweiten Längsader (nur 2 Cubitalzellen) 2 1. Erste Hinterrandzelle geschlossen und ge- stielt aberrans Schin. Q. Erste Hinterrandzelle oft'en, aber stark ver- engt autumnaüs n. sp. cf Q- Erste Hinterrandzelle in gleichmässiger Breite verlaufend coiitiiiuata n. sp. cf Q. 2. Die erste Hinterrandzelle offen 3 Die erste Hinterrandzelle am Flügelrande geschlossen 7 Die erste Hinterrandzelle geschlossen und deutlich gestielt 8 184 Th. Becker: 3. Die erste Hinterrandszelle ist am Flügel- rande stark verengt 4 Die erste Hinterrandzelle wenig oder gar- nicht verengt 0 4. Schildchen mit nur 2 Kandborsteu ... 5 Schildchen mit 4 — 6 Randborsten. Thorax- behaarung und alle Borsten am Kör- per weiss. Drittes Fühlerglied rotgelb, kaum länger als breit, Borste doppelt so lang. Schenkel auf ihrer Oberseite und Spitzenhälfte schwarz gestreift, grössere Art bis zu 19 mm Länge . . trivialis Lw. cf. Schildchen mit einer Reihe von Borsten am Rande. Thoraxbehaarung schwarz; Beborstung am Körper zum grossen Teil schwarz, auch an den Beinen. Drittes Fühlerglied braun, kaum länger als breit. Schenkel auf ihrer Ober- seite schwarz gestreift heteroclita Wulp. mal so lang wie breit. Borste 2 mal so lang. Die ersten 7 Hinterleibsringe sind weissgrau bestäubt und behaart; weisse Borsten stehen nur an den Seiten des ersten und zweiten Ringes; die Färbung ist fast ganz gleichmässig, nur die mittlere Teilung durch eine Mittellinie kann man beobachten und bei gewisser Stellung an den letzten Ringen auch eine An- deutung von schachbrettartiger Dreieckzeichnung, aber alles in dem- selben hellen Grau; auch die Ringränder sind von dieser Farbe, mit Ausnahme der beiden letzten, die glänzend rotgelb erscheinen. Der achte Ring ist glänzend schwarz, etwas kegelförmig, so lang wie die beiden letzten Ringe zusammen; er ist auf seiner Unterseite nicht verlängert, aber doch mit einigen Längsfalten versehen. Der Lege- röhre erster Teil so lang wie dick und mit langen feinen Haaren besetzt; der letzte Teil ist kegelförmig zugespitzt und trägt in 2 hintereinander stehenden Reihen, in der ersten 7 längere, dicht da- hinter ungefähr 8 kürzere rostbraune Stachelborsten. Beine schwarz- braun, Wurzel der Schienen streifenförmig rot. Flügel wasserklar, mit braunen Adern, ohne graue Trüburig der Spitze; erste Hinter- randzelle deutlich gestielt; kleine Querader deutlich vor der Mitte der Discoidalzelle; die Gabel der dritten Längsader etwas vor dem Fjiile der Discoidalzelle abzweigend. 20—24 mm lang. Tnf. VII, Fig. 4. Erklärung der Tafel VH. Fiff. \. Hiiitorleibsende von .\poclca eontimiata Q. Fig. 2. desgl. von „ niicracaiitha \a\. Q. Fig. 3. Kopf von Apocloa helvipos Lw. Fig. 4. Hinteileibsendo von Apoclea arabiea Q. Fig. 5. desgl. " von „ autumnalis Q. Soitonansicht. Fig. (!. desyl. von „ „ von oben gesehen.. Fii.;'. 7. desgl. von „ algira Fhr. Q. Fig. S. Flügel von Apoclea lielvipes Lw. Fig. 9. Hinteiloil>s'/cichining, von oben gesehen, v. \. lielvipes Lw. Q. [Berl. Eutuiii. Zeitschrift, Band LIIl, Jalirgaug 1908.] 295 Kleine Mitteilungen. EntAvickeluDgsstillstaiid oder Sommerruhe bei Agrotis- Arteii. Erwachsene, von mir im Freien eingesammelte Raupen von A. jfinibria, janthina, orbona, linogrisea und simnlans ergaben stets in der ersten Juni-Woche die Falter. Um dieselbe Zeit beobachtete ich diese Eulenarten im Freien; Unterschiede in dem Geschlecht der ersteren vier Arten sind um diese Zeit nur mit Hilfe der Lupe zu erkennen, da die Leibesform von cf und Q völlig übereinstimmt. Es ist mir, trotz zweckmässiger Fütterung, nie gelungen, von diesen Juni-Faltern in der Gefangenschaft Eiablage zu erzielen, sie starben stets nach einiger Zeit ab, allerdings hielt ich sie im Zimmer, Versuche im Freien konnte ich nicht anstellen. Aber auch dort war um dieselbe Zeit ein Verschwinden dieser Falterarten zu bemerken. Mitte August tauchten dann wieder weib- liche Falter auf, die bis Mitte Oktober fliegen, und von diesen waren Eier leicht zu erhalten. Ich folgere daraus, dass diese Agrotisarten zur Ausreifung der Geschlechter einer Ruhe bedürfen und eine Art Uebersommerung durchmachen, ähnlich wie z. B. bei den Orrhodia- Arten eine Ueberwinterung vor der Geschlechtsreife stattfindet. Ich schrieb dieserhalb unter Darlegung meiner Beobachtungen an den als hervorragenden Züchter und Kenner einheimischer Noctuen bekannten Herrn W. Caspar i II in Wiesbaden und dieser hatte die Liebenswürdigkeit mir zu antworten wie folgt: „Sehr gern beantworte ich Ihre Frage! Gleich von vornherein sage ich Ihnen, dass auf Grund vieler Beobachtungen und ab- sichtlicher Experimente ich Ihnen ebenfalls die feste Versicherung geben kann, dass eine grosse Anzahl Agrotis-Avten als Imagines, wie Sie sagen „übersommern", d. h. während Juni, Juli und zum Teil im August, so lang es noch keine besonders kühlen Nächte gibt, sich draussen herumtreiben (es scheint das Q. versteckt, cfcf viel fliegend). Am Köder fängt man dann nichts oder sehr selten etwas dieser Arten, wohl aber habe ich öfters mit dem Netz janthina, ßmbria u. dgl. gefangen. Ausgegangene M Agrotis, z. B. janthina, interjecta u. s. w., habe ich nahezu ein Vierteljahr in der Gefangenschaft gehalten (ohne sich zu paaren), ohne Eier zu legen, bis dann schliesslich im August oder September 1) Aus der Piippo gezogene. — D. Red. 296 Kleine ^Mitteilungen die Paariiug erfolgte und bald danach auch Eierablage (fimhria oft erst im Oktober). Es handelt sich um folgende Arten: A. finihrid, janthina, zum Teil auch pronuha^ ferner comes, orhona interjecta, haja, (castanea liegt sehr lange als Puppe resp. un- verpuppte Raupe, ehQr\?>o umhrosa und a:ant1iographa)^ ferner simu- lans. Es „übersommern" aber beide Geschlechter, nicht, wie Sie schreiben, die 9 9. Die 9 9 verhindern die Paarung durch allerlei Manipulationen : Durchgehen, Vcrstechung u. s. w., wie ich beobachtete, bis dann dieselben im August und später ganz willig zur Paarung waren. Das Merkwürdige ist, dass verschiedene Arten von oben genannten, die ich im Winter ausbrachte, sehr bald eine Paarung eingingen, und auch bald Eier legten, so jan- thina und inferjecta. Der Grund zur Zögerung im Sommer ist nicht in der Reifung zur Paarung zu suchen, sondern die Tiere wollen ihren Nachkommen frisches Futter vorsetzen, gegen den Herbst hin wird vieles wieder frisch." Ich glaube, diese Beobachtungen unseren Züchtern von Noctuideo nicht vorenthalten zu sollen und möchte Anregung geben, dass weitere Erfahrungen dieser und ähnlicher Art aus der Praxis gesammelt und bekannt gegeben werden. H. Rangnow, Berlin. Mangelliafte Intelligenz bei Sehwärmerraupcn. An die bekannte Anekdote von dem Manne, der den Ast absägt, auf dem er sitzt, wurde ich lebhaft erinnert, als ich wiederholt beobachtete, wie Raupen von Sinevinthus populi, die ich mit Zitterpappel aufzog, ausserordentlich häufig, an die Peripherie des Blattes angeklammert, das Blatt nahe dem Stiel durchnagten und herabfielen. Zu schaden schien der Fall ihnen nie, wenn es auch zuweilen so aussah, als ob eine solche zum Bersten vollgefressene Raupe schon bei gelindem Druck zerplatzen müsste; sie kletterten munter auf den nächsten Zweig, um sich alsbald wieder — abzusägen. Merkwürdig war es übrigens, dass die Raupen sich an Zitterpappel, die ich be(iuemer beschaften konnte, und die sie gleich nach dem Benagen der EihüUe mit bestem Appetit frassen, so sehr gewöhnt hatten, dass sie Schwarz- pappel oder Weide, die ich ihnen zuweilen anbot, überhaupt nicht fressen wollten, wenn die Blätter auch noch so frisch und saftig waren, sondern sogar trockene Zitterpappelblätter bevorzugten, die schon mehrere Tage lang im Raupenkasten steckten und schon brüchig geworden waren. B. Wanach. Potsdam. Kleine Mitteilungen. 297 Kaiinibalisiniis bei Thecla w-album. Im Jahre 1886 zog ich Thecla v-alhum in grosser Anzahl, die Raupe klopfte ich von Rüster in den Wilhelmshölier Anlagen bei Cassel. In den Jahren 1881 und 1882 erzog der Oberförster v. Vulte dasselbe Tier aus Raupen, welche aus demselben Gebiete stammten. Obwohl meine Raupen oftmals mit trockenem Futter vorlieb nehmen mussten, habe ich nie Kannibalismus beobachtet, alle Puppen entwickelten sich prächtig. Vulte hatte aber trotz idealer Fütterung (laut Tagebuch) mehrfach beobachten müssen, dass „die stärkeren Raupen die Puppen aufbissen, und deren Inhalt verzehrten". Ich hatte Gelegenheit, diesen Vorgang gelegentlich eines Besuches selbst zu beobachten. Es war mir insofern interessant, weil meine Zucht ein derartiges Resultat nicht lieferte. Im Freien ist mir und anderen Sammlern die Imago nicht vor- gekommen, wahrscheinlich findet der Flug und die Fortpflanzung in den oberen Baumpartien statt. H. Auel, Potsdam. Wie ich zu einem Mäuncheu von Hydrilla palustris kam. Als geborner Berliner habe ich von Jugend auf eine besondere Sympathie für unseren schönen Grunewald, viele Jahre hatte ich auf dem Schildhorn ein Stübchen, von 1870 bis weit in die 80er Jahre hinein. Zu Anfang noch „Terra incognita", wurde durch den Bau der Chaussee und dann durch den Bau der Stadtbahn der Grunewald und Schildhorn so stark besucht, dass für uns Sommerwohner kein Raum mehr blieb, denn sämtliche Zimmer und Gelasse wurden für Wirtschaftszvvecke gebraucht; es hiess also, wie bei den Buren, „trecken" und zwar nach Dorf Gatow, jenseits der Havel, wo ich freundliche Aufnahme bei der Lindenwirtin, damals noch der jungen, tand. Viele Jahre habe ich im Frühling, zu Anfang Sommer und im Herbst einige Tage in der Woche mit meiner Frau dort verlebt und mich an der prachtvollen Havellandschaft erfreut. Aber neben dieser Erbauung an der Natur wurde die Entomologie nicht vergessen und Fang und Köderei emsig betrieben und so manchen seltenen Falter verdanke ich meinem lieben Gatow, und konnte meine Sammlung mit ganzen Serien in schönen Aberrationen, besonders von Agrotis, Mamestra, Hadena, Caradrina und Leiicania bereichern. Der Weg, den ich gewöhnlich zum Ködern benutzte, ist von der einen Seite von einem tiefen Abzugs-Graben begrenzt, an dessen Böschungen liräuter und Büsche üppig gedeihen. Am 7. Juni 1905 hatte ich wie gewöhnlich die am besagten Wege stehenden Obstoäume gestrichen, es war ein herrlicher warmer 298 Kleine 31 Ute i hingen. und stiller Abend, der Anflug an den Köder war ein reichlicher, jedocL es flogen nur die schon so häuflg erbeuteten Arten. Nachdem ich die Biiunic zweimal abgeleuchtet hatte, ging ich zurück zum Garten der Linde, um meine Abendmahlzeit einzunehmen. Der Garten hat Acetylenbelcuchtung, und zwar durch Laternen, welche sich auf kurzen Ilolzständern befinden, sodass man sie mit der Hand erreichen kann. Bei einer dieser Laternen sass ich zu Tisch beim Abendessen. Spanner und Knien umschwirrten das laicht in Anzahl und flogen ab und zu; als ich nun das Giftglas nahm, um mir die Lichtfreundc etwas näher anzusehen und um vielleicht etwas Brauchbares für meine Sammlung darunter zu linden, war meine Freude und mein Erstaunen nicht gering, als ich in einem der erhaschten Falter ein frisch geschlüpftes Männchen von flydviUa palustris erkannte. — Weitere emsige Köderei und aufmerksame Beobachtung der Laternen verschafften mir leider kein zweites Exemplar. — Ich habe wohl nicht nötig darauf hinzuweisen, dass M. palustris in der Gegend von Berlin äusserst selten ist, und dass, soweit mir bekannt, ausser dem von mir erbeuteten Exemplar nur noch 1 oder 2 Falter dieser Art in der Nähe von Berlin gefangen wurden. Bemerken möchte ich noch, dass der an die Havel grenzende Garten auf zwei Seiten von teils sumpfigen Wiesen begrenzt wird, wo wohl die Raupe meines Falters ihren Werdegang gemacht hatte; nicht ausgeschlossen ist jedoch, dass der Falter, vom Licht gelockt, weiter herzu geflogen ist, da die Ufer der Havel von beiden Seiten aus moorigen Wiesen bestehen, die Raupe soll ja an Sunipfkräutcrn leben. — Vielleicht ist dies ein Fingerzeig für eifrige Züchter, hier nach der Raupe zu suchen, da ich mich leider bei meinem hohen Alter mit Suchen und Züchten von Raupen nicht mehr befassen kann. E. Petersdorff, Berlin. Druckfehlerberichtigungen. Seite 108 Zeile 2 v. oben vorn „CnlocampA" statt „Colocauipa". 20S ,. 1 ,. ,, ., .,('astiiii(len" „ (.'astaniideii. 20!> ., 1.") „ hinten „ ..nieht uiintler wertvolle" statt ., minder wertvolle". Carl l'romholz ItuchOruckcrei, Berlin C, Neue l'ncdrichstr. 47. Berl. Enloinol. Zcüschr. Bd.LllI (1908 > Taf.I. •i'erner t Winter, iranUfurt "^M l)/iii|-zynski : Gaftiiiifi Zyqiietiii Beri Enlomol Zeit.scUr. Bd.llll 'msi Tof.ll. D/idizynski : (jattim;) Zyoooiiii. Berlin. Entomol. Zcitschr. Bd. LH! (1908). Taf. III. ,<<^ ^ r-^ I ^ ^■•j^^- ^(^ H. .S t i c h e 1 : Nordische Schmetterlingsfauna. Tafelerklärung p. 124. Berlin, entomol. Zeitschr. Bd. LIII {W08) Tafel IV. Fig. 1 'ig. 2 Fig. 3 Fig. 5 Fig. 7 Hermann, Beitrag zur Kenntnis der Asiliden Crayondruck von J. B. Obernetter, München. Berlin, cnfoniol. Zcifsdn: Bd. LITT (IVOH). Tafel V. Fi- 1. Fiü-. C. Fig-. 10. Fio-. 11. •'liS. 1 — {): Arclia rnia-VoiwM'^w Artikel (ihiscr. p. IS!). "ii; 10: Arcfiri rnid I. phdntasina. I'ii;. 11: .1. r'ilUca I. illnstris: Artik(> Xiopplt, p. l!):i. 'ig. 12: .1. ctiirt loniiii si/Uinr. Kleine Mitleiiuugen ;\]i'iUer, p. '205. Bci-IiiL cutoiuol. Zcifsc/ir. Bd. LIII (1008). Tafd VI. V. Wicligi-iil': XtMie l'oimcii der (iattung Acraea F, Tnfolei'kliiniiio- Seite 247. Berlin. Entomol. Zeitschr. Bd. LIII, 1908. Tafel VII. .«UUM»il4lUi.ivilllUi<., :^\ ■„•^UH. ;,',;,•,;;.;.■,■„;. ."M ■■'J -*^t,»^iSpr'^ ^z-r^' ^^ «ir"^tfWe dieses Büchleins ist es, die Sammclfroude anzuregen und die Sammler darauf hinzu- weisen, aucli der Biologie der Insekten, diesem so überaus reizvollen, fesselnden Gebiete, mehr als bisher ihre Aufmerk- samkeit zuzuwenden. Zu beziehen durch alle Buchhandlungen oder direkt vom Verlag Strecker & Schröder in Stuttgart. T'/^vft^l Q f"i"On Eigenes, anerkannt vorzüglichstes Fabrikat, XUll^lOfliUC; 11« Meine durch exakt arbeitende Maschinen (eigener elektrischer Kraftbetrieb) hergestellten Toriplatteu übertreffen selbstverständlicli die minderwertige Handarbeit. Der stets wachsende Absatz meines Fabrikates, der denjenigen meiner Konkurrenten weit Ubertriift, die grosse Anzahl der fortlaufend eintreffenden Anerkennungen erster Entomologen, Museen und entomologischer Vereinigungen ist die beste Bürgschaft für die Güte meiner Ware. 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Dynastes granti p^Q 6, — , Derobr. geminatiis cfQ 4,-, Xyloryctes faunesc/Q 1,60, Cotinis aurantiacac/Q 1, — , Prionus californicus(/9 2,— , Chalcolep. webbi 0,90, smaragdinus 0,60 bis 0,80, Pelid. jalapensisc/$ 1,- , fjycl. raafaffa (/2 1,-, Hippom. spheniscus 1,50, coelatus 0.80, Cyll. aii- tennatus (/Q 1,20, Crossi. intormedius cf $ 1,20, Ischnoc. bivittata cf^2 1,80, Pins, lecontei c/ 2,50 u. viele andere in grosser Auswahl la. Hauptmann Jgel| Bühl i. Baden. Aeltere Jahrgänge der BERLINER ENTONIOLOGISCHEN ZEITSCHRIFT, Separata und Beihefte aus derselben werden Mitgliedern des Berl. Ent. X'ereins zu besonders ermässigten Preisen abgegeben. Inhaltsverzeichnisse Bd. 1-6, 7-12, 13-I8 je 0,25 Mk. dgl. clirnnologisch, mit alpliab. Index der Arten Bd. 1—24: 0,40 Bd. 25-35 (1881-1890) 0,50 „ Bücher- Verzeichnis der Bibliothek, Berlin 1884 (32 Seit. 8 '^j nebst Nachtrag von 1902 (48 Seit. 8^) zusammen 0,55 „ Anträge wolle man an den Schriftführer richten. Entomologische SpezialdrucKere f\unstdrucKerei BuchdrucKerei 51 J. HIRSCH BERLIN C. 2, Spandauer Brücke 6 Q K.ln-,u,. ® 0"""""" ® Q K.„,..,„„ • ® I Kam« Ulli . ©- -0 CURONI« Empfehle Sammlungs- gg^l Eti Ketten !:M ] CUBONIA 1 LIVONIA i Petortkapelle ® 0 ® K..„.,r,.,. ® I Njo„g flu- I P K pai^earktischer Coicoptercn jj] pal%arktischer£vhii i E[E Jetzige Adresse: M.O. Landsbergerstr. 100. Auszug aus den Statuten des Berliner Entomologischen Vereins, E. V. Der Berliner Entoniol. Verein hat den Zweck, die Kenntnis der Entomologie zu fördern. Diesen Zweck sucht er zu erreichen : a) durch regelmässige Zu- sammenkünfte der Mitglieder, in welchen eigene und fremde Beobach- tungen und Arbeiten mitgeteilt und besprochen werden, auch durch gemeinsame entomologische Ausflüge; b) durch Unterhaltung einer Hücherei der entomologischen Fachschriften ; c) dnrcli Herausgabe einer entomologischen Zeitschrift. Aufnahme Berliner Mitglieder (Wohnsitz Berlin oder Umgebung) erfolgt nach einmaliger Teilnahme an einer ordentlichen Versammlung in den Monat?sitzungen. Bei Auswärtigen, welche dem Verein beitreten wollen, wird von dem Besuch einer Versammlung abgesehen. Der Mitgliedsbeitrag beträgt 10 Mk. jährlich. Lebenslängliche Mit- gliedschaft wird durch einmaligen Beitrag von 150 Mk. erworben. Die umfangreiche Bibliothek des Vereins befindet sich unter der Verwaltung des Herrn L. Quedenfeld, Gr. Lichterfelde, Ringstr. 54. Das Verzeichnis der Bücher vom Jahre 1884, nebst Nachtrag von 1902 und Bedingungen zur Benutzung der Bücherei, zusammen 85 Druckseiten, ist gegen Einsendung von 55 Pf. von dem Bibliothekar oder Kassierer (.«iehe 2. Seite des Umschlages), zu beziehen. Aeltere Jahrgänge der Berliner Entomol. Zeitschrift, von 1857 an, werden den Mitgliedern zu besonders ermässigten Preisen überlassen. Von den auf Seite 3 des Umschlages der Zeitschrift Jahrg. 1902 verzeichneten, verkäuflichen Separaten etc. ist noch Vorrat vor- handen; ferner ist abzugeben ^ Brenske, E. Die Serica-Arten der Erde, vollständiges Exemplar. Berlin 1897—1902. 626 Seiten. 1 Tafel 10,— V. Hoyningen- H u ene, Freiherr F. Aberrationen einiger est- ländischer Eulen und Spanner. 10 Seiten. 1901. 1 Tafel. 1, — Kolbe, H., Prof. Neue Lagriiden aus Afrika. 15 Seiten. 1901. — ,75 Schulz.W. A. Biologische, zoogeographische und synonymische Notizen aus der Käferfauna des unteren Amazonenstroms. 17 Seiten. 1901 —,75 Therese, Prinzessin von Bayern, Kgl. Hoheit. Auf einer Reise in .Südamerika gesammelte Insekten. L Hymenopteren, (a. Forel, b. Kriechbaumer.) 14 Seiten. 1899—1900. 1 Tafel .... 1,50 II. Orthopteren, 15 Seiten 1899. 1 Tafel .... 1,50 III. Lepidopteren, 73 Seiten. 1901. 2 col. Tafeln. . 3,50 IV. Coleopteren, 23 Seiten. 1901. 1 col. Tafel . . 2,~- V. Dipteren, Rhynchoten, 37 Seiten. 1902. 2 col. Tafeln 2,50 Vollständiges Stück Abteilung I — V .... 10, — Püngeler. R. Deilcphila siehei, 3 Seiten. 1902. 1 col. Tafel 1,— Schultz. 0. Varietäten und Aberrationen von Papilio podalirius. 14 Seiten. 1902. 1 Tafel 1,50 Speiser, P. Lepidopterologische Notizen, 8 Seiten. 1902 . . — ,50 Rebcl, H. Lepidopteren aus Morea, 5 Textfiguren. 27 Seiten. 1802 1, — Werner, F. Beiträge zur Kenntnis der Orthopterenfauna Grie- chenlandu, 2 Textfiguren. 7 Seiten — ,50 Separata der Sitzungsberichte für 1899. 62 Seiten 2 Fig. 1, — für 1900. 30 „ . . —,50 für 1901. 28 ., 4 Fig. —,50 Inhaltsverzeichnisse Bd. 1 — 6, 7— 12, 13— 18 je .... —,25 de.egl. chronolog. und aiphabet. Index der Arten etc. Bd. 1 — 24 — ,40 desgl. desgl. Bd. 25-35 —,50 Verlagsbnchhandlung R. Friedländer & Sühn. Berlin N.W. 6. j Anleitung zum Sammein, Konservieren und Verpacken von Tieren f. d. Zoologische Museum in Berlin. :^. Aufl. ' l!)0 pa'. avcc 13 i)laiicli('s. statt 10 JL - tiir 5 Jt. 3Iuiiogi'aphie der Phaiieropterideii. AVicn 1878. 8. 401 \yz. mit 8 Tafeln in 4. stall 20 JO für 10 JO Additameiita zur 3Iouog;rapliie der Pliaiieropteridoii. Wien 18!)l. 8. UMi pir. mit 2 Tafrln in 4. Prci-s 6 JO Monographie der Stenopelmatiden und Oryllacriden. Wien 1888. 8. 1.")0 p--. n)it 5 Tafeln in 4. I'fcis (i JO Monographie der Pseudophylliden. Wien lS!).ö. 1 Tcxtoand von 4 und 282 Seiten in 8. mit Alias von 10 Tafeln in 4. statt 32 oW - für 15 JO Betrachtiiii^eii über die Farbenpracht der Insekten. 1807. teropteres. Tome 1-111. 18}t3 !)(i. 8". .leder Band .¥. 11. i H, Loew, Die Dipteren-Fauna Süd-Afrikas. 1. Abt. 1860. 4". :Mit 2 , Tafeln. (statt :}() .K.\ - JO 9.- , F.. Ritter n. Ew. H. KUbsaamen, Die Reblaus und Ihre Lebensweise. Daigestellt auf 17 Tafeln m. Text. ^DOÖ. JL 8.- II. iSchniiedekueeht, .\pidae EHropaeae. 1882— 8(i. 8". c. 17 lab. ■ istatt 42 J(/) ~ .tc. 24, -. ' H. Friese, Die Bienen Europas. 3 Hde. 1895—97. | istatt 29 JO) - JO 1.'),-- Dr. H. Uzel, Studien über die Eutwickluug «ler Apteryf^oten-Iusekten. 1898. 4". Mit (1 Taffbi. JC 16,- l — Monographie der OrdnihigJfÜysanoptera. 1895. gr. 4 Mit 10 Tafeln. ^^1^.^ (statt 3) J0\ .IC K). - j Antiquariatskataloge fm'Wutomologic (7 Abteilungen) gratis und fraiitop. "^^ '^ vi) ^ ^ ^ V ^ ^ V SMITHSONIAN INSTnuTION LIBRARIES 3 9088 01267 6011 .;:;;n;i:iikfl(;ii ';;!K!"':]|l!iiJ!il -•»■II i(üi ■am Mm Mim